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Full text of "Germania; Vierteljahrsschrift für deutsche alterthumskunde .."

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IL^Jl 

1 

.■.-.«■- 

I  • 


GEEMANIA. 


VIERTE  L  J  AHRSSCIIRIFT 


FÜR 


DEUTSCHE  ALTERTHÜMSKÜNDE. 


HEOKÜNDET  VON  FRANZ    PFEIFFER. 


FORTGESETZT  VON  KARL  BARTSCH. 


JETZT  UKBAUSGEOEHEN 


VON 


■' 


0  T  T  O  H  E  H  A  (4  H  E  I.. 


FÜNPUNDDREISSIGSTER  JAHRGANG. 
NEUE  REIHE  DREIUNDWZJUfZiaSTER  JASROANO. 


WIEN. 

VERLAG  VON  CARL  GEROLD'»  SOHN. 

1890. 


% 


INHALT. 


SeiU 
Der  alte  Dnick  der  Westerlanwerschen  Rechte.  Von  F.  ßnitenrast  Flettema  1 
Gottfried-Stadien.  I.  Von  der  Hagens  Collation  der  Florentiner  Tristan-Handschrift 

Von  Reinhold  ßechstein 86 

Zar    frUokiachen  Sittengeschichte  des  fünfzehnten  Jahrhunderts.    Von  Max  Herr- 
mann  45 

GrunhceUe,  »elptoege.    Von  Q.  Ehrismann.      • 66 

ünHh,  luwih.    Von  Demselben 68 

MeatrU,    Von  Demselben ^ 68 

Mundart    der  Urkunden   des   Klosters  Ilsenbnrg   und    der    Stadt  Halberstadt   und 

die  heutige  Mundart.    Von  Ed.  Damköhler 129 

Cap.      I.  Ost-  und  Westharz 182 

f)       II.  Hoch',  bezw.  Mitteldeutsches  in  den  Urkunden 187 

f)     III.  Niederdeutsche  Entlehnungen  in  den  Urkunden 148 

Nachträge 167 

Ags.  ttD^gen,  h4gen  und  einige  germanische  VerwandtschaftsbegrifTe    Von  Q.  Ehris- 

mann 1G8 

Predigt  auf  Johannes  den  Täufer.    Von  Adalbert  Jeitteles 170 

Historische  Volkslieder  aus  dem  österreichischen  Erb  folgekriege.    Von  Karl  Obser  181 

Lesefrüchte.    Von  Fedor  Bech 186.  339 

Die  Heimat  Walthers  von  der  Vogel  weide.    Von  O.  Behaghel 199 

Zur  Volkskunde.    Von  Felix  Lieb  recht 201.  346 

Die  Übereinstimmungen  zwischen  dem  Wigaloistexte  und  den  Lesarten  der  Hand- 

schriftengruppe  Bb  in  Hartmanns    Iwein.    Von  Oscar  Böhme 257 

Zur  Warnung.    Von  Karl  Borinski 286 

Die  Schweizer  Minnesänger.    Von  F.  Qrimme 302 

1.  Ulrich  von  Singenberg 311 

2.  Der  Taler 312 

8.  Pfeffel 313 

4.  V.  Wengen 314 

6.  Heinrich  v.  Strettlingen 816 

6.  Heinrich  v.  Franenberg 317 

7.  Heinrich  von  Sax 318 

8.  Gast 319 

9.  Heinrich  von  Tettingen ...   320 

10.  zem  Turne 822 

11.  Steinmar 328 

12.  Der  von  Gliers 824 

18.  Conrad  der  Schenk  von  Landegg 826 

14.  Jacob  von  Warte      .      .      .      • 327 


S«ite 

15.  Der  von  ßuwenburg 830 

16.  Der  von  Trostberg 331 

17.  Job.  V.  Kinkenberg 383 

18.  Albrecht  Marschall  v.  Raprechtswjl 385 

19.  Rost,  Kirchher  zur  8amen 337 

Noch  einmal  zur  Tristansage.    Von  O.  Gl  öde 344 

Amstädter  Bruchstücke 385 

I.  Bruchstück  einer  Handschrift  des  Kolandsliedes.   Von  P.  Waither  und 

O.  Behaghel 385 

II.  Bruchstück  des  Parsival.    Von  O.  Behaghel 388 

Mnd.  geistliche  Gedichte.    Von  K.  Eulin g 391 

Die  Sprichwörter  aus  des  Johannes  Murmellius  „Fappa  pueronim''.    Vmi  P.  Bahl- 

mann 400 

Zum  Schlegel  des  Rüdeger  von  Uunthofen.    Von  G.  K^hrismanii 403 

Zu  Albers  Tnugdalus.    Von  R.  Sprenger 404 

Zum  Leben  Ulrichs  von  Lichtenstein.    Von  Fr.  Grimme 406 

Hana  Rosenplüt  ein  Rothschmied.    Von  M.  Faber 407 

Zum  Satzbau  bei  Luther.    Von  £d.  DamkOhler 412 

Zn  Gerhard  von  Minden.    Von  Demselben 412 

Zu  Oerm.  84,  369.    Von  O.  Brenner 413 

Zum  Lanselet  Ulrichs  von  Zaeikhoven.    Von  O.  Behaghel 413 

BIBLIOGRAPHIE. 

Bibliogpraphische  Übersicht  der  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  germanischen 
Philologie  im  Jahre  1885  n.  1886.  Von  Kari  Bartsch  und  Gustav  Ehris- 
mann        59.  218.  355.  414 


MISCELLEN. 

Preisaufgaben  der  fürstlich  Jablonowskischen  Gesellschaft  in  Leipzig    .     .      .     .128 
Mittheilungen 256 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WESTERLAUWERSCHEN 

RECHTE. 


Den  genannten  Druck  beschreibt  von  Richthofen  folgendermaßen 
(Friesische  Rechtsquellen  S.  XXIV):  ^Das  westerlauwersche  oder  alt- 
friesische Landrecht.  Unter  diesem  Titel  pflegt  eine  Rechtssammlung 
angeführt  zu  werden,  die  zuerst  in  den  letzten  Jahrzehnten  des  15.  Jahr- 
hunderts ohne  Ort  und  Jahr  zu  Coeln  oder  wie  andere  glauben  zu 
Anjum  in  Fricsland  gedruckt  worden  ist,  s.  de  Jager  Taalkundig 
Magazijn,  Rotterdam  1837,  Th.  3,  246—254.  Der  Güte  des  Herrn 
Nienhuys  zu  Groningen  habe  ich  es  zu  danken,  daß  ich  eins  der 
wenigen  noch  vorhandenen  Exemplare  dieser  Ausgabe,  welches  dem 
Herrn  Reiser  zu  Groningen  gehört,  benutzen  konnte.  Später  ließ 
Schotanus  auf  p.  36 — 106  seiner  ^Beschryvinge  van  de  heerlyckheydt  van 
Frieslandt  tuschen  't  Flie  end  de  Lauwers**,  welche,  wie  p.  279  zeigt, 
a.  1664  ausgegeben  wurde,  den  alten  Druck  wieder  abdrucken;  auch 
das  Buch  von  Schotanus  ist  selten,  ich  habe  ein  Exemplar  der  Ber- 
liner Bibliothek  verglichen.  Endlich  veranstalteten  Wierdsma  und 
Brantsma  eine  neue,  durch  Sprachkenntniß  der  Herausgeber  und 
Benutzung  von  Handschriften  sich  auszeichnende  Ausgabe,  unter  dem 
Titel:  Oude  Friesche  Wetten,  te  Campen  en  Leeuwarden  by  J.  A. 
de  Chalmot  en  J.  Seydel  (1782)  4.,  von  der  aber  nur  die  beiden 
ersten  Drittel  erschienen  sind;  dies  scheint  der  Grund  ihrer  äußerst 
geringen  Verbreitung  zu  sein." 

In  dem  folgenden  kleinen  Aufsatz  will  ich  in  erster  Stelle 
meine  Vergleichung  des  genannten  Druckes  mit  der  von  Richthofen- 
schen  Ausgabe  mittheilen.  Möglichst  genau  ist  dasselbe  Exemplar 
verglichen,  welches  auch  von  Richthofen  gebrauchte,  und  das  sich 
jetzt  in  der  Provincial-Bibliothek  von  Friesland  zu  Leeuwarden 
befindet;  nur  ausnahmsweise  jedoch  habe  ich  das  Fehlen  der  gemalten 
Anfangsbuchstaben  angegeben. 

Nicht  unpassend  däuchte  es  mir,  daneben  auch  zu  untersuchen, 
welche  Resultate  unsere  Collation  für  das  altfriesische  Wörterbuch 
bringt. 

OEBMANIA.   Nene  Reih»  XXIII.  (XXXT.)  Jabrfir.  \ 


2  F.  BUITENRUST  HETTEMA 

Dann  muß  zunächst  der  Werth  der  Druckfehler  in  dieser  Incunabel 
tiXv  die  Kritik  des  Textes  und  fUr  den  altfriesischen  Wörterbestand  ans 
Licht  gestellt  werden. 

Uud  endlich  hoffe  ich  einige  Bemerkungen  über  diesen  alten 
Druck  hinzufügen  zu  können,  u.  A.  über  die  Fra*];e,  ob  er  in  Fries- 
land gedruckt  sein  kann. 

I. 

Friesische  Rechtsquellen  434,  26  —  438  i.  f.  Alter  Druck  ')  S.  1  —  1 1  i.  f. 

Im  alten  Drucke  ohne  Ueberschrift,  von  v.  Richthof cn  „Was  ist  recht?" 
genannt, 

434%  26  Haet.  Alter  Druck.  H  {großer  blauer  7eeiUger  Anfangs- 
buchstabe) Aet.  —  27  meet.  —  28  en.  meet. 

434%  28  en.  ee. 

435*,  5  meschelic.  —  436,  n.  2  wilker  dae  ewa.  —  10  fä  lägher 
wenicheed. 

Alter  Druck,  S.  1.  Glosse:  Sprect  di  keyser.  Haet  is  mesclic 
r  i  u  c  h  t. 

14  de.  —  16  en. 

Alter  Druck,  S.    2.  Glosse:  Hweer  vm  is  dat  riucht  set.  — 

17  öriucht.  —  18  tig.  eil.  behvilü  oemoetlikera  tigh.  —  20  natural, 
n.  3:  Fw.  „natural";  Seh.  „naturale".  Alter  Druck:  natural*,  =  -lis, 
vgl,  aus  der  Glosse:  modus  Istituedi.  1.  eut.  1.  tal'  sit 

Alter  Druck  Glosse:  Haet  is  ewa.  wrbieda  dat  onriucht.  — 

28  wcheed.  —  24  en.  —  26  fä.  scrioun.  —  26  riuccht.  —  28  ko- 
nighen.  —  29  datt5.  —  30  sprect.  fa.  —  31  kerstwljc.  —  32  sprect.  — 
33  wyekt.  wätthet  riuct.  —  34  onriuct. 

435%  1  sprect.  —  2  kerstelic.  —  3  wyeckt,  n.  8:  Fw.  „wyeckt"; 
Seh.  „wyecht".  Alter  Druck:  wyecht.  riuct.  sprect.  —  4  en.  wyecht. 
—  6  riuct  dan.  sprect.  —  8  riuct.  vrdilighied.  —  9  riucht  is, 
n.  10:  Fw.  „riucht  is";  Seh.  ,,is  riucht".  Alter  Druck:  is  riucdt.  — 
12  spreckt.  Alter  Druck:  sprecht.  —  14  sondena.  Alter  Druck:  son- 
dan.    —    16  mceun.    —    16  riuckt,  —  19  riuct.  —  20  oöfiuct.    mei. 

Alter  Druck.  Glosse:  Dat  is  wenheed  iefte  pliga.  S.  4:  Als  di 
setma  breckt.     Nen  pligaa  wyka.    Dy    sannda  niey  mena  reed.   — 

22  eil.  sette,  alter  Druck:  seth.  —  26  Ligurgus,  n.  16:  Fw.  „Li- 
gurgus**;  Seh.  Ligurius".  Alter  Druck:  Ligurijus  [2mat\,  —  28Apollini8, 
n.  17:  Fw.  Appollinis;  Seh.  „Apollonius".  Alter  Druck:  ap  [w6'//r  Zeile] 
pollonius.  —  29  fiindenisse.  Krekö.  nomöt.  —  30  ffi.  fiif  boekö. 
scryoun.  —  31  ioede.  konick.  —  32  pöpili^.  all'.  —  33  eil.  —  34  toga.  vn'. 

436%  1.  hwät.  leydö.  stene.  —  2  stenö.  —  4  aerste,  n.  1:  Fw. 
„aerste";  Seh.  „aersta".  Alter  Druck:  aersta.  honiugh.  —  G  hi.  — 
8  mötya.  keyserlika.  —  9  so.  —  10  konighen.  —  11  so.  —  13  was. 
Alter  Druck:  waes.  —  15  muchtet.  heran.  Alter  Druck:  hcrO.  —  18  ho- 
ningden. 


')  Ich  bebalte  die  Folge  der  Stücke  in  der  alten  lucunabel  bei. 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WESTERLAUWERSCHEN  RECHTE.  3 

Alter  Drack.  Glosse:  Hwa  fand  ende  set.  Foronius  in  kreka 
land.  — 

22  ferdbä.  —  23  Octauian^.  heran.  Alter  Druck:  here.  —  24  fä 
noerda.  —  26  bituonghe.  Octauianus.  —  27  dina.  Alter  Druck:  dine. 
ferdbä.  —  29  wayne  trowade  konighen  späd.  goldeä.  —  30  da.  hädes.  — 
32  hüdert  en  iere.  bigöde.  —  34  konlgde.  35  en. 

486^  l  dae,  —  2  hl.  —  3  saeghen.  —  6  en.  —  8  fä  olya  boerna- 
huus,  n.  10:  Fw.  „boemahuus^ ;  Seh.  „boemahuys".  Alter  Druck:  hoerna- 
hu  US.  —  11  konigh.  hlest^  {nur  schwache  Ueberreste  des  e  sind  erhalten), 
12  en.  —  13  comme.  wil.  Alter  Druck:  wille.  —  14  fä.  treftelika.  — 
15  riueht.  en.  —  16  lad.  —  18  ick.  dyo.  —  19  itade  (mit  umgekehrtem  i). 
ae  ellede.  20  lad.  mänem.  — 22  wise  a,  n.  13:  Seh.  „wise  a" ;  Fw.  ^wise". 
Alter  Druck:  wise.  —  23  hiara,  „h\&*^ später  mit  Tinte  beigeschriehen,  scheint 
im  Drucke  vorher  ausgefallen^  wenigstens  undeutlich  gewesen  eu  sein.  — 
24  mänem.  —  25  an  da,  n.  14:  Fw.  „an  da^;  Seh.  ,,mitta^.  Alter  Druck: 
m^ltta.  —  26  läghe.  —  29  eeu.  —  30  ferdbäne.  —  36  dae,  n.  16:  Fw. 
„dae^;   Seh.   „dat^.  Alter  Druck:  dat. 

437'.  7  Octauianus.  —  9  christeheed.  —  14  bifara,  n.  7:  Seh.  „bi- 
fara**;  Fw.  „bifarra".  Alter  Druck:  bifarra.  —  15  hi.  fä.  eii.  —  16  efi.  — 
17   romere.  —  19  dae.  all*.  —  20  spreke. 

Alter  Druck,  S.   7.  Glosse:  Justla^    was.  — 

20  aide  er s.  —  23  dae.  —  25  iustlanum.  sette.  —  26  wät.  — 
27  frewelhheed.  —  30  iustlanus  (2mal). 

487\  3    wilkerre.  en.  —  4  toe  löst.  —  7  meene.  —  8  halde.  riudht, 

—  9  iustlanus.  fiiftichsta.  —  10  Octauianus.  —  13  £(iif.  —  15  eerst. 
Alter  Druck:  aerst.  —  18da.  —  19  Frese.  —  20  moete.  söd'  —  21  mäna.  — 

Alter  Druck,  S.  8.  Glosse:  Manieh  man  deer  wys  haet. 
24  Willibrord,    n.   18:    Seh.  „Willibrord";    Fw.  Wylbrord**.     Alter 
Druck:   wiilbrord.  lad.  —  22  frese. 

438',  3  bureheren,  n.  1:  Fw.  „burcheren";  Seh.  „burchheren^.  Alter 
Druck:  burch  [neue  Zeile]  heren.  —  4  wät.  —  5  mä.  fri.  I.  lade.  — 
6  roe  burgh*.  mä  oder.  —  7  efi  coemct  hi.  —  8  burgherschip.  eil.  — 
9  all*.  —  11  moste.  —  12  iustlanus.  —  15  hildde.  bä.  —  16  eeft'.  konigh.  — 

Alter  Druck,  S.  10.  Glosse:   Fri  was  deer  to  roe.  — 

21  fiif.  eh.  —  22  oü.  —  23  timeraden.  —  26  a'ec.  —  29  mit  so.  — 

31  rä.  —  32  heerdese  also.  —  33  da.  —  34  so.  —  36  en  det  folck. 
Alter  Druck:  end'  [neue  Zeile]  tfolck. 

438**,  2  oü  de.    —   4  en  he.     eil.    —    5  Uan  da.    —  6  tyae.  —  7   eii. 

—  8  gode.  —  9  fä.  —  11  deer.  Alter  Druck:  der.  I.  suöt.  —  13  eii. 
laeie.  —  15  tyae  söder.  —  19  äder.  —  20  läge.  —  21  fan,  n.  9:  Fw. 
„fan*^;   Seh.  hier  und  in  der  folgenden  Zeile   „van^.  Alter    Druck:  uan.  u  ä. 

—  23  uan.  —  24  aller  der  tingcna.  Alter  Druck:  alle.  dyu.  —  25  wirde. 

—  27   ppheten.  —  28  apostolen    en    al    hiara    (vgl.    n.   12).  —  29  en.  — 

32  Wa.   Alter  Druck:  wa,  aber  Baum  für  einen  kleinen  Anfangsbuchstaben 

—  allet,  godlyck.   —   33  da.  —  35  pster.  —  36  d*.  en. 

1* 


4  F.  BÜITENRUST  HETTEMA 

Fr.  Rq.  387.  —  400,  i.  f.  Alter  Druck,  S.  11  i.  f.  —  43  i.  i.  Im  alten 
Drucke  folgt  dieses  Stück  unmittelbar.  Die  Ueberschrift  steht  in  der  rechten 
Ecke, 

887',  24  Uä.  incÖBt.  —  25  lädrincht  d'.  —  Dit,  im  alten  Drucke  It, 
und  Baum  für  einen  Seeiligen  gefärbten  AnfangsbucJistahen.  —  26  fresläde. 

387**,  24  fulr.  bore  en.  —  25  ö  forlore.  I  cöma.  —  26  eS  coma  frae- 
ker  I.  wird'-  —  n.  3:  siin. 

388\  eude  —  2  ende  insigol.  Alter  Druck:  ende  myt  insigel. 
frese.  —  7  greuua.  manlikü.  —  8  geuuane.  hiit.  —  9  fya.  —  n.  2 :  hl. 

Alter  Druck,    S.   12  noch  die  Glosse:    Fia,    i(d  est)  pecunia  etc.  — 

10  Uan.  —  11  Dit.  Alter  Druck:  It  (mit  voriger  gehendem  Baum  für 
einen  Seeiligen  gefärbten  Anfangsbuchstaben).  —  15  diin,  lest.  —  16  mit 
▼yf.  mit  furka. —  19bakena*  Alter  Druck:  bakene.  —  20  onsuuara. — 
n.  3.  fiifta  ker.  —  22  aegh.  seluis.  —  23  wyten.  Alter  Druck:  wytan. 

—  24  bregha.  —  25  fria.  —  26  wytä.  —  28  fir.  Alter  Druck:  für.  — 
29  bauen,  aesgha.  Alter  Druck:  aesegha. 

Alter  Druck,  S.   13.  Glosse:  Seluis  deda.  Op  da  helghü. 

388**,  1  eii.  —  wirtse,  n.  7:  Fw.  ^wirtse**;  Seh.  „witse**.  Alter 
Druck:  witse. 

Alter  Druck.  Glosse:  Hwelker  meta,  — 

7  Van.  Alter  Druck:  Fan.  —  9  hemerick.  oe.  —  10  oen,  n.  9:  Fw. 
oen;  bei  Seh.  fehlt  es.  Alter  Druck:  aen.  —  16  wlua,  —  17  wint  tueeii, 
n.  14:  Fw.  „wint";  Seh.  „wint  hi".  Alter  Druck:  wint  hy  tueen.  penigen. 

—  18  Sana,  n.  16:  Seh.  „sanna";  Fw.  „sana*'.  Alter  Druck:  sanna.  — 
19  syne.  —  20  orkene.  iechtae.  —  21  hi.  —  n.  12:  Onder  haua.  — 
23  docher.  Owilles.  —  25  fad*,    syn.  —  26  docht*.  —  29  oe  willa.  hy t.  dyö. 

Alter  Druck,  S.   14.  Glosse:  Ur  herne  willa. 

389%  2  nimen.  —  Smondscet  oe.  soe.  —  4  da.  —  5  soe.  — 
6  monnadeys.  pennlghen.  —  10  schillingden,  monna  deys.  —  11  nion- 
schets.  —  13  rincht.  —  15  schil,  u.  7:  Seh.  „schil";  Fw.  „schel**.  Alter 
Druck:    schel.  —   16  daghe.  —   16  saterdeis.    Alter  Druck:   saterdys. 

—  19  saterdeys.  —  20  blnia.  —  22  Faut.  mödschypes.  —  23  kyndt. 
Alter  Druck:  kyud-(!).  —  25  toleff.  ieerlykes,  n.  10:  Fw.  „ieerlykes"; 
Seh.  „ieerkis^.  Alter  Druck:  ieerkis.  —  26  iae.  fyff.  syne.  Alter  Druck: 
synre.  —  30  eude,  —  36  Iae. 

389%  8  iöghera  brod'.  —  5  schilllghen.  —  6  iüghera.  —  8  tzerk- 
weghum.  Alter  Druck:  tzierkueghü.  fä.  —  10  riuct,  tod\  —  11  Beell3. 
waeghü.  —  12  friower,  vm.  fiow'.  —  13  städe.  —  14  flow'  eö.  die.  heer- 
wei.  Alter  Druck:  hcernei{\)  coe.  —  15  so.  bede  h'wei  eii.  —  16  kercuei. 
eere.  —  17  Uan.  —  21  diin.  aecgh,  —  22  toe.  —  24  ymme  oe  bischadighs. 

—  25  tvybeet.  —  28  bä.  —  29  en.  —  30  nee  bä.  —  31  dagen. 
öbiclaghet.  fä.  —  32  koniges. 

390%  2  stae.  datt*.  —  3  Uä.  —  5  fria,  n.  1:  Fw.  „fria";  bei  Seh. 
fehlt  es;  und  auch  in  dem  allen  Drucke!  —  6  baue.  to.  —  7  alte.  —  8  mit. 

—  9  lägh.  —   10  oe.    wä.    eh.  —   11  grüd.   —  12  eii.  —   15  Uä.  tyaede. 

—  18  baue.  —  19  tyaede  en.  —  21  diin.  —  22  scelta.  —  23  diin 
81  iL  wäwirke.  —  24  orkene.  —  26  di.  —  29  dat  dat  meenwirck.  — 
81  Uan.  —  32  riuct.  —  33  pöd.  —  36  pödem. 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WE8TERLAUWER8CHEN  RECHTE.  5 

390^  2  ponde.  —  5  pondes-  —  6  schel.  —  8  üan.  —  10  fyarda. 

—  13  liick.  eft\  —  14  eft\   —  17  wike.  —  20  lad.  ceomme.  —  23  Uan. 

—  27  eil.  —  29  en.  —  30  t  ongersdeys,  n.  10:  Seh.  ^tongerdeys";  Fw. 
„tonerdeys**.  Alter  Druck:  tonerdeys.  —  34  toe. 

Alter  Druck,  S.   18.  Glosse:  Bodtingh  kede  ick. 

Als  Uehersclirift  des  folgenden  Paragraphen  steht  im  alten  Druck 
Eft'  süna  schyn  ne  doerma  an  stride  stae;  von  Bichthofen  stellt  sie 
über  §.  27,  Fries.  Rechtsq.  S.  391,  16  also:  Doerma  an  stride  staen  efter 
sonna  schyne?  (sie!)  —  36  schelte. 

391*,  1  monedeys.  köma.  en.  —  2  ei'i.  —  5  en  de.  eii.  töghersdey.  — 
6  dage.  lyode.  —  10  bi ginne.  —  12  schelte.  —  13  bodtigh.  cer  üden 
bänes.  —  14  bigonno.  —  16  und  17  s.  oben.  —  18  sonne.  — ■  19  klewe. 

—  26  fimel  thingh.  —  27  ne,  n.  7 :  Fw.  r^e";  Seh.  unrichtig  „dae**. 
Alter  Druck  jedoch:  dae.  —  29  Uan.  betteringa.  —  31  nipt.  soe.  — 
33  blna.  en.  —  34  körne,  onwilles.   —   35  da.  —  36  I. 

39 1^  l  de.  brighen.  —  5  mänes.  —  6  megen.  —  7  bräd.  —  8  eii 
breeck.     here.  —  9  en  lyodö.  eii.  —   10  bräd  en.  —   11   eii.  —  12  huä. 

—  13  twam.  —  14  sexasü.  —  15  Uan.  ende.  —  17  santi;.  en.  koniges 
eii.  —  18  hnismäncs  lad  oe.  —  21  cömen.  —  22  hiit.  —  25  lad.  — 
26  tinchmanne.  Alter  Druck:  tiuehmäne.  ötfae.  —  27  hi.  tige.  flow* 
tigia.  —  28  fiifta  tIge.  suaräe.  —  29  en.  efi.    winane.  —  30  hiit  fiif. 

—  32  aefte  bä.  —  34  eii.  —  36  fiifta.  —  37  öme. 

392%  1  fiifta  tIge.  öt.  mesing.  —  2  swerre.  —  4  eue.  bi.  —  7  bänc. 
Soe.  —  8  hör.  Alter  Druck:  her.  —  11  Schillingen.  Alter  Druck: 
Behelligen.  —  13  fiiftö  thigh.  —   14  eii.  tigiane.  bä.  —   15  sehillingö. 

—  19  manlikü.  —  23  Uä.  toe.  —  26  ede.  —  27  eii.  —  29  üan.  — 
32  cöma.  sine  tingh manne. 

392%  2  aesga.  —  4  ende,  da  tiueh.  Alter  Druck:  dat  tiueh. 
wessa,  n.  9:  Fw.  „wessa";  Seh.  „wes".  Alter  Druck:  wes  (steht  jedoch 
am  Ende  der  Zeile),  —  6  Uan.  —  fryöden.  —   11   aesga.  eü  —  19  wina. 

—  20  Uä.  —  23  högher.  hy.  —  26  dae.  —  31  fyafoUingha.  Alter 
Druck:  fyafelllgha.  —  33  striid. —  34  tIgia,  dat  hyt,  n.  12:  Fw.  „dat 
hyt*';   Seh.   „dat  met^.  Alter  Druck:  dat  met.  —  35  eii.  fioer  ti^sta. 

393%   7  mg.   —   8  oe.  —  9  (D)At.    aesgha.  —  12  dy.  —   14  bä. 

—  15  bitinghet.  —  16  fä  da.  —  17  dae.  —  18  higia.  —  20  sta@   en. 

—  21  peninga.  —  23  So.  eii.  —  24  eil.  pster  eü  fyow*.  koniges.  —  25  or- 
kenö.  saü.  —  26  schoye.  —  27  pster  eü.  —  28  aec,  n.  4:  Fw.  m*®^"? 
Seh.  „aet**.  Alter  Druck:  aet.  pster.  —  29  en.  —  30  schon  [neue  Zeile]  uet. 

—  31   dß.  —  32  en.  pöd  iae,  eü.  —  33  pöd.  —  34  pöd. 

393%  1  en.  deckö.  —  2  leste,  n.  6:  Fw.  „leste";  Seh.  „lesti".  Alter 
Druck:   lesti.  —   4  en.   —   6  wepe  eü  wricht@  wIna.  —  7   eü.  —  8  burö. 

—  9  konige.  —  10  swore,  eü.  —  12  deis.  hi.  strid'.  —  13  hl.  —  14  schil. 
Alter  Druck:  schel.  striid.  06  gha6.  —  15  guet.  —  17  Uä.  uä.  — 
20  pöd.  —  22  thingh.  —  23  ende,  fiaerde.  —  24  fiarda.  —  20  staö. 

—  34  him.  Alter  Druck:  hem.  hem. 

394%  1  eü.  aesgha.  —  7  hi. —  8  di.  —  9  di. —  10  oö. —  13  oö. 
15  en.  —  16  pöd   eü.  —  18  eü.  —  21  önette.  —  Bei  fulliste   endet  die 


6  F.  BÜITENRÜ8T  HETTEMA 

Zeile    —    24  en.     suara.    —    26  Uan.     striid.    —    31  alsoc    ryck.    — 
32  ö..  —  34  etkcrS.  —  36  helligö.  brlgg.  —  38  köpa. 

394**,  2  cömen.  —  3  bä.  blna.  —  5  tlgb.  agö.  kepö.  —  6  brlgö. 
en.  —  7  hl  die  käpstal.  wisö.  —  8  käpstal.  —  9  all*,  agö.  köpe  blna.  — 
10  wessS.  en.  greetwMeren  eii.  —  11  en.  —  12  pöd.  Eefter.  Alter  Druck: 
Eft'.  da.  —   13  bänes.  hi.   —  14   dolS.  blna.  degö    —  15  wepe.  —  16  lag, 

—  17  eii.  vepe.  iödis. —  18  en.  vepe.   oö.  —  19  käpstal.  d'se.   kepö  brigs» 

—  20  8chill5  aid'   swird,  n.    7:  Fw.   „swird**;   Seh.   ^swerd".    Alter  Druck: 
sw'd.  —  23  Da.  —  24  da.  needmöd  eii.  —  25  moerdbräd.  en.   —  27  cöma. 

—  28  tighö.    —    30  stedö.    —    32  strid.    —    33   tighlase.    —  34  (D)At. 

—  35   toe    strid'  tigia.    en.    oera.  —  36  blna  tri.    cöma.  —  38  striid. 

395%  3  ontfaö.  —  4  (D)At.  —  9  eii.  —  12  en.  —  14  en.  — 
16  äderda.  —  18  Uan.  toe.  —  20  lad.  —  22  soe.  —  23  Uan.  —  24  bi- 
grauen. —  26  ioirht.  —  29  en.  scbel.  —  30  en.  —  32  deytigh.  —  35  en. 
efi.   —   36  orkene.  en.    —  37   1  rickt. 

395*,  1  schel.  —  2  agho.  — -  3  uan.  —  5  kene.  —  8  dya.  Alter 
Druck:   dyo.  —  10  uan.  —  11   oö,  —  12  hya,  hyo.  —  13  twa.  helghem. 

—  14  wr.ld,  das  a  ist  lädierU   —   15  aecgh. 

Alter  Druck,  S.  29.  Glosse:  Dit  is  riucht.  Dat  gued  an  seta 
bifella.    Tien    monadö    langh.     Libbendc    oenda    wrald    coem.   — 

18  Uä.  ouirlandis.  mänes.  —  20  oairlädich.  —  21  mä.  ontfae.  — 
22   eii.   —   23  fä.   —  24  en.  blna.  dei.  erfname.  —  25   nimen. 

Alter  Druck,  S.  30.  Glosse:  Ende  di  ora  deel  toe  goedes  tyenst.  — 

27   witane.     Alter  Druck:    witä  [neue  Zeile]  ne.    —    29   (/))At.    — 

30  thingh.  —  32   dae  helghü.  —  33   da.  —  35  hy.  —  37   da  h  elghum. 

396*,   2  ee  mä,  eii.  —  3  en.  —   4  tuam.   —   6  hi.  schada. 

Alter  Druck,   S.   31.  Glosse:   Schilling h.   — 

8  Uan.  thingh.  toe.  —  11  so',  n.  2:  Bei  Seh.  steht  hier  noch: 
^so  schel  die  schelta  da  bannere  bieda,  dat  hyne  to  how  bodie^:  ein  Zusatz, 
der  in  Fw.  fehlt.  In  dem  alten  Drucke  jedoch  steht  auch:  „so  schel  di 
schelta  da  bänere  bieda,  dat  hyne  to  how  bodie."  —  11  bänere.  —  13  da- 
ghen.  hy.  —  14  soe.  —  15  selff  toe.  —  17  hym.  —  18  thyoeghen. 
soe.  —  21  aesgha.  —  25  liick  twae.  tboe.  —  26  werde.  Nyogen. 
n.  4 :  Zwischen  diesem  und  dem  vorhergehenden  Worte  beginnt  bei  Seh. 
ein  neuer  Paragraph,  welcher  die  Überschrift  trägt:  „Hu  ma  een  mä  ferdloes 
deth".   So  auch  im  alten  Drucke  S.  31   i.  f.  —  27  sdhelta.  —  29  cri.  — 

31  wirt.     soe.     en.   —  32  bräd.     aeg.  —  33  diö.  bänö.  —   34  riuct.  — 
35  soe. 

396^,  1  eii.  —  3  eii.  —  4  efi.  —  5  tIgia.  —  6  blna.  —  7  dei. 
beer  [neue  Zeile]  rS.  —  8  eii. 

Alter  Druck,  S.  32.  Glosse:  Ferdloes  De  hoc  uide  in  libro  rodulphi 
imperatorw  ibi  dit  sint  da  fiou  [neue  Zeile]  uer  slettelen.  Dit  is  di 
odera.  — 

11  fria  fria  Fresa.  —  12  bodct,  wirt.  en.  —  13  efi.  greetwM.  nipt.  — 
18  Uan.  —  19  mä.  —  20  hi.   fä.  en.  hl.  —  21   pöd.  en.  hl.  —  22  twyrasü. 

—  23  öriuchtane  da.     ontfaö.  —  25  hy.  —  26  Uan.  —  27  eö  mä.  eri.  — 
34   en.  efi. 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WESTER LAUWERSCHEN  RECHTE.  7 

397*,  2  staS.  —  4  hl.  —  5  hl.  —  6  hoedschip.  —  8  deer.  — 
9  dae.  —  10  deer.  —  19  en.  aesgha.  doö.  efi.  ä.  —  20  ed@.  en.  aesgha. 

—  21  deytigh  en.  —  22  deytigh.  en.  —  24  b  tri  de.  —  25  tiuch,  n.  3: 
Seh.  hier  und  lin.  27  ^tinch**  für  „tinch^;  n  und  u  sind  aher  öfters  hei 
ihm  vertauscht.  Alter  Druck  jedoch  tinch,  —  27  tinch,  —  29  hi.  Alter 
Druck:  hia.  —  31  bä  settS  so.  —  32  hya.  —  83  sage  en.  —  34  hi. 
Alter  Druck:  hiin.  —  36  bä.  —  36  do6.  fa.  —  37  orkene.  en.  —  38  aegenä. 

397**,  2  stowad'.  hya.  —  3  eii,  —  5  doS.  hy.  —  7  hise.  —  9  Uan. 
tinge,  —  12  dedö.  —  13  cö.  —  14  aö.  bitiget,  trcdde.  —  15  hl.  — 
17  Uan.  —  20  erwe.  Alter  Dmck:  eerwe.  —  21  hS.  comma,  n.  6: 
Seh.  ^coma^;  Fw.  ^comma*^.  Alter  Druck:  cöma.  —  23  hy.  —  26  Uan. 
scka,  n.  7:  Seh.  „ne  kan";  ich  ändere  in  „seka^,  der  alte  Druck  hat 
jedoch  ne  [neue  Zeile  /.  f.  und  mit  vorhergehender  Rubrik]  kan.  — 27  eö. 

—  28  to.  —  29  I.    —  30  eri.  naena.  —  21   deS.   oC?.  —  33  gaö  en.   konlges. 

—  34  orkenü.  he.  gripöde  eermö*  —  35  en.  öbroket.  —  36  hia.  Alter 
Dmck:    hi,    am  Ende  der  Zeile.    —  37  öschieldiga  mäne.  —    38  T.  wollö. 

398',  1  en.  o6w*ke.  —  2  tiaß.  llnen.  —  3eckeren.  Alter  Druck: 
ecker.  oe.  —  6  synr  bur6.  —  6  lad.  oe.  da.  —  9  inw^ke  tyaö.  —  1 0  war@de 
tyae.  —  13  e6.  —  14  i.  eii.  soe.  —  15  i.  hi.  —  16  sezasü.  hellige.  en.  — 
17  iaö.  da.  —  18  wcbsG.  —  21  schiedigra,  wina.  —  22  wit.  Alter  Druck: 
wit.  so.    —   24  nimen.   —   25  k in  den.    Alter  Druck:    hind6.   —   27   eisa. 

Alter  Druck,  S    36.  Glosse:  T wischet.  — 

29  Uan.  —  30  lyoden.  —  31  eii.  mänes.  —  36  da.    —    88  banner. 

398^  1   also e.  —   2  pöd. 

Alter  Druck,   S.   37.  Glosse:  So  schil  dat  bitiuge  da  bänere.  — 

.S  Uan.  —  6  fiower  thingh.  —  7  1  ferd.  —  8  hy.  hy.  soe.  — 
9  breche  eii.  —  10  brigö  hl.  —  11  wep6.  —  12  eii.  —  12  hy  deer.  — 
14  dat  awa.  Alter  Druck:  da  tawa.  —  15  hy.  bihaldö  sl.  eii  sl.  — 
16  deert  awa.  Alter  Druck:  deer  tawa.  soe.  —  17  oetingere.  —  18  ni- 
men. efi.  —  20  Uä.  —  21  ymme.  —  22  eS.  eii  dei  öbitiget.  —  23  hi. 
riuchtf  stae.  —  24  en. 

Alter  Druck,  S.  38.   Glosse:  So  ne  doer.  — 

25  Uä.  —  27  es.  —  28  soe.  —  29  delö.  —  30  cömen.  —  81  oö. 
öt  —   32  bitiget.  —  33   en.  fä  hiarS.  —  35  oö. 

Alter  Druck.  Glosse:  So  aegh  di  aesga.  Den  alre  sibsta.  Hue- 
ckera    hiara    di    aeftera.    Ende    hueckera   fä  hiarS  — 

36  Uä.  —  37  neuö.  —  38  efi  niftß.  en.  enen. 

399%  1  cömet.  age.  I.  faräe.  —  2  eil.  moniäe.  ork^schip.  —  3  fä. 
eii  kayß.  —  4  hl.  —  5  agö.  —  7   en.   —   8  eii.  —  9   quick,  eii,  eü.  agö. 

—  10  d6.  efi.  —  11  delß.  eil.  —  11  all',  bina  nachts. — .13  dat  hit.  Alter 
Druck:  dattet.  —  14  hl.  —  15  bäna.  —  16  dis  winters,  sümers.  —  17  wr- 
fae.  —  18  tigia.  —  19  buirblicäde.  forlore.  —  20  oe.  alier.  —  21  oö. 
oö.  —  22  oö  fyow'.  —   13  schettü.    soe.  kayö.   —   25  hl.  —  81  hit  dat, 

—  34  eH.  mei.  —  35  eü.  —  37   habbö.  da. 

Alter  Druck,  S.  40.  Glosse:  Ueddia  schil  riucht  bodedeel(!). 
Dat  fyrsta  aller  aerst.  Aen  schepna  weed.  Jefta  foer  fol  deel 
nima. 


8  F.  BÜITENRU8T  HETTEMA 

399**,  4  hy.  —  6  häd.  wistera.  —  6  fingerC.  —  7  en  die.  —  8  hyo 
nabbe.  meGbodel.  —  9  helle|ner  hidereth.  o6.  —  10  o5  terp.  —  12  pö- 
ningen.  —   18  blnia.  —  14  pSningen.   —   16  Alter  Druck:    y^habbee.nde^. 

—  18  helligha.  —  20  moghe.  —  21  blna.  —  24  Uä.  —  31  oö.  — 
32  Auf  ^worma**  folgt  in  dem  alten  Drucke  „Jef  hyara  etc.",  siehe  Fr. 
Bq.  899,  n.  6.  —  33  Uan.  —  34  (2))At.  boedel.  —  36  hyara. 

400%   1   orkenS.  körnen.  —  3  fyower.  —  4  blna. 

Alter  Druck,  S.   41.  Glosse:  Mit  des  koninges  orkenen.  — 

5  (D)At.   —   6  sl.    en.  —  7  1.  me@bodel.  hl.  —  8  mitt*  w*de.  o6.  — 

9  de  er.  Alter  Druck:  der.  —  10  qth  {am  Ende  der  Zeile).  —  IIa.  — 
13  syn.  —   14  oö  da.  Alter  Druck:  d*.   —    15  seid.   Alter  Druck:  sield. 

—  16  Uä.  öwillich.  —  17  bitiget  en.  —  18  soe.  —  20  cöme.  —  23  selfs. 
Alter  Druck:  seif.  —  25  (D)At.  —  26  hy.  -—  27  mälikü.  ymm6.  — 
28  spreckS.  —  29  buis  keerl.  Alter  Druck:  huus  keerl.  bänere.  —  31  quaö. 

400^,  3  nimen.  —  6  en  hl  ymme.   op  to.  Alter  Druck:  op  him  to. 

—  7  soe.  seine.  —  8  manliku.  hy.  —  10  üä  söderinga.  —  11  dis 
aesga  riuchte.  Alter  Druck:  dis  aesga  riuchtes.  —  12  bäne. — 
13  mä.  —  14  bi.  —  16  lad.  en.  —  17  so.  —  19  Widekin,  n.  4:  Der 
alte  Druck  „Widekin";  Seh.  „Ideken".  Der  alte  Druck  hat  jedoch  Ideken, 
mit  vorhergehender  Rubrik  statt  eines  Initialen.  —  20merckum.  Alter 
Druck:  merknm.  —  21  dade.  Alter  Druck:  dada.  —  23  eynse.  en.  twä 
Schillinge.  —  25  hl.  o6.  —  26  hi.  öme.  —  27  hixstes  tredda,  n.  6: 
„tredda"  ...  aus  dem  Ms.  Dons.,  nach  Fw.  p.  102,  für  das  im  alten  Drucke 
und  bei  Seh.  stehende  offenbar  unrichtige  „boeta".  Da  steht  jedoch:  boe 
[neue  Zeile]  de.  eynsa.  Alter  Druck:  eynse.  —  28  twae.  —  29  pening@. 
ferlges.  —  30  penningS  en. 

Fr.  Rq.  439,  440,  9.  —  Alter  Druck ,  S.  43.  In  dem  alten  Drucke 
folgt  unmittelbar  der  Titel:  Uan  da  etc. 

439%   1.  Uä.    konigen.    eii.  —  3  konigh.  —  4  fä  Deenmerkü.    come. 

—  5  en.  I  FraSkera.  —  6  eii.  —  7  lad.  woldet  —  8  eii.  herö  wold6t.  — 
9  BOÖ.  —  10  konigen.  hiarS.  —  11  orö.  wönen.  —  12  stod^se.  —  13  öme. 
konigh.  —  14  Raerl.  Alter  Druck:  Karl,  hädschoech  ötfalla;  rächte  hl.  — 
16  de.  Alter  Druck:  di.  —  16  eü.  —  17  Hachüse.  —  19  Radboed.  Alter 
Drack:  rabboed.  —  20  om,  n.  5:  „om"  fehlt  bei  Seh.  und  auch  in  dem 
alten  Drucke,    he  et.    Alter  Druck:  haet.  —  21  foeer,  eü.  —  22  konigh. 

—  23  hwät.  —  24  I.  —  25  wone  en.  Alter  Druck:  won  een.  —  26  tinghia. 

—  27  caepeden.  Deldema  nes.   —  29  eü.  —  30  haldS.  ferstf. 

439%  3  eü.  —  4  fä.  saü  see  laden,  hy.  —  5  kerrS.  byiarad6.  — 
6  cömen.  —  8  da.  —  10  deis.  —  12  toefara.  —  14  w*de.  iöna.  —  16  eil 
roer.  —  17  hya.  —  19  neena  land.  Alter  Druck:  neen  aland.  hya- 
rem.  —  20  toe.  —   24  coö.  —  27  Dae. 

440%   1  hi. 

440%  1  lyck.  —  2  hyaerem.  —  4  deer  der  in.  —  6  en  to.  — 
9  lädriucht 

Fr.  Bp.  440.  10.  —  441,  i.  f.  —  Alter  Druck,  S.  45. 
In  dem    alten  Drucke   folgt    unmittelbar    „Hyr    bighinnet  etc."    auf 
„Iftdriucht  aller  fresena",  ohne  neue  Zeile. 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WESTERLAUWERSCHEN  RECHTE.      9 

44«%  12  en.  —  13  da.  —  14  toe.  —  15  heuö.  —  16  dö.  —  18  all 
afara.  Alter  Druck:  alla  [neue  Zeile]  fara.  —  29  foer  slayn.  —  20  FresS. 
en.  bifiuchte.    —    21  häden    mälike.    —    22  wönö  .  —    23  herä.     werö.    — 

24  Magn^.  —  25  alr.  —  27  werSse.  nak6.  —  28  konig.  herö.  here.  — 
29    en.   —  30  likü.  —  31  bielag.  heer@.  likü.  settS. 

440**,  10  T.  söderlga.  eii.  —  13  dae.  —  14  iechte.  —  15  ende.  Im 
alten  Drucke  beginnt  eine  neue  Zeile,  der  gefärbte  Anfangsbuchstabe  fehlte 
aber  es  ist  dafür  auf  ewei  Zeilen  Raum  ^gelassen.  —  weeren.  Alter 
Druck:  weer. 

Alter  Druck,  S.  40.  Glosse:  Dae  baedma  da  heren  gold.  — 
21  en.   —  23  fä.    späde.  —    25  so.    fä.  —  26  en.    dioe.  —  30  frese  oö. 

—  31  iechte.  konighschielda. 

441*,  2  düme.  —  3  bänem.  urbreke,  n.  1:  Fw.  wrbreke;  Seh.  wr- 
brede.  Alter  Druck:  wrbrede.  da.  —  4  ötgulde. 

Alter  Druck,  S.  46.  Glosse:  Datse  neen  konighschielda.   — 
7  bettere.    Alter    Druck:    bettera.    —    9  gülden.     Alter    Druck: 
guld.  —  10  pster.  —   11  düme.  bänem.  hyara.  —    12  da.   —   15  eii.  — 
20  noerdkonick.    wising.    —    23  sezsta.     Dae.    Alter  Druck:    (D)a.    — 

25  hyara.    Alter  Druck:  hyra, 

Alter  Druck,  S.  47.  Glosse:  Ayn  saun  selanden.  Eii  bi  riuchta 
papena  ordel.  — 

30  saüda.   —   32  iechte. 

441**,  1  most@.  —  5  eft*.  hand6.  —  6  eii.  —  7  spreeckt.  Alter 
Druck:  sp reckt,  wt*.  —  10  da.  —  11  diin.  eii.  —  16  eii.  noetdsche,  — 
17  heydö.  —  18  breef.  Alter  Druck:  bref.  —  19  da.  —  20  crist^. 
reemd@.  —  21  konigh.  —  23  folkere,  n.  7:  Fw.  „folkere";  Seh.  ^folke". 
Alter  Druck:  folke.    trouwere.   Alter  Druck:    trou  were.  —  24  eii.   — 

26  wayd  am  Ende  der  Zeile.  —  27  blna.  merkü.  —  28  almenü.  sIte. 
Michiels.  Alter  Druck:  michels.  —  29  eü.  —  31  deer.  Alter  Druck: 
eer,  mit  vorhergehender  Bubrik -,  vgl.  (W)idekin,  Fw.  Rq.  400,  19  und  dabei 
auch  diese  Collation.  breue.  —  32  xxiiii  IdLärlucht^  scheint  tI  eu  sein,  — 
33  en. 

Fr.  Rq.  3,  8p.  2,  —  29  i.  f.  —  Alter  Druck,  S.  49.  Unmittelbar  folgt 
die  Ueberschrift, 

3  Hyr  biginnet  da  saunteen  kesta.  Diese  Ueberschrift  fehlt  in 
den  Fr.  Rq.  —   2  mänick. 

Alter  Druck,  S.  49.  Glosse:  Also  langh. 

9  Uan  frede  al  le  goedes  h  uesem  fehlt  in  der  Fr.  Rq.  —  10  husem, 
m  ist  in  dem  alten  Drucke  lädiert.  —  11   ponden.  Alter  Druck:  pondem. 

—  12  pund.  Alter  Druck:  pond.  —  13  saun  penningen  agripsera 
peningen.  —   19  dae. 

5,   1   kerre.  —  2  mötha.  —  4  dae.  eii.  —  10  koniuges  (scheint  ein  u). 
Alter  Druck,    S.  50.    Glosse:    Alle    godes    husem.    Alle    godes 
manne. 

17   tredde.  —   18  mänick.  —  19  öbirawet.  —  20  wine. 

7,  1   wite.  —  8  öriuchte.  —  9  pSningen.  —  10  doö.  —  11  biteykenet, 

—  16  hl. 


10  F.  BÜITENRUST  HETTEMA 

Älter  Druck,  8.  51.  Glosse:  Onbirawed.  Datmet  him  mit  tele. 
Ende  deer  aegh  n@  aesga.  Deer  dis  edis  wille.  Ende  als  di  aesga 
njmpt  onriucht. 

80  en  dera  merka  bi  fyouw'  ellick  wede.   —  31   en. 

9,  1  p^ningen.  —  3  öbitigades  tighes.  —  5  lyoda.  —  7  fiifte.  — 
8  tredknies,  n.  15  ^kines*^  bei  Seh.  und  Fw.  ist  gewiß  ein  Lesefehler. 
Alter  Druck:  tredkines.  —  9  söder.    —    10  striid.   —   22  en. 

II,   3  papö.  —   4  en. 

Alter  Druck,  S.  51.  Glosse:  lefta  caped.  Uessa  menedich. 
karina  schieldich. 

16   ende.    —   18  lädriucht.    —    20  en.   —   22  konlghryck.     heerdc. 

—  23  grima. 

IS,  1  achtende.  Alter  Druck:  viii.  —  3  wine.  —  6  mä.  —  8  hau- 
dis.  Alter  Druck:  hä  [neue  Zeile]  des.  —  10  he.  —  11  wüte  de.  — 
16  fyuchtet.  —  21  mä.  —  22  fiower.  —  23  leetslachta,  n.  24:  Fw. 
leekslachta,  Seh.  gar  ^leeckslachta^':  dennoch  bin  ich  überzeugt,  daß  in  den 
Mss.  „leetslachta"  steht,  und  ^c"  statt  „t"  wie  so  oft  verlesen  uud  dann 
dafür   „k^    ,^c\l^  gedruckt  worden  ist.   Alter  Druck:  leeck  siachta. 

Alter  Druck,  S.  52.  Glosse:  Huisman.  Sikarade  mit.  xii.  Et 
potest  hec  lex  aoullari  ad  multa  hie  posita  inda  landriucdt (!) 

15,  2  pcnninghen.  —  3  koninghes.  —  12  capien  omde  riuchta 
tins,  soo  agen  alle  fresen  saun  strcta  siehe  Rq.   15,  n.  17.  —  13   ruü. 

Alter  Druck  Ä^ii  Glosse  nach  „oen  da  lande*"  Rq.  15,  16:  Ferdpcn- 
ningen.  FerdpennlghS. 

18  ödere.  Alter  Druck:  od\  —  19  dioe.  dioe.  da  kyn.  Alter 
Druck:  dat.  —  21  hamersten.  —  22  op  to  Mimigerdeforde.  Alter 
Druck:    wt  to  irmegarda  foerda,  siehe  Rq.   15,  n.   20.  en  wt  to   eemda. 

17,  5  lyoed  merck.  en.  —  7  schilllgen.  dae.  hiara.  Alter  Druck: 
hira.   —  9  w't.  en.  cöme.  —  10  fä.  koniges  hallö.  —  11   nime.  —  12  eii. 

—  18  Nach  „follane**  hat  der  alte  Druck  eii  deer  to  iSs  to  wariane, 
siehe  Rq.  IG,  n.  6:  Un,  2.  pßnigö.  tegheda.  fresö.  tieda.  —  lin,  3  himel- 
konlgh  en.  dae  eerdkonTgh.  pGninge.  —  lin,  4  wiitscip.  hl.  —  lin,  5  p,'en- 
ninghe.  —  lin,  6  Freesläde.  palese.  —  lin.  7  roe.  cömen.  pennigen.  — 
Un.  8  wiitedem.   —  lin.  9  oß.   —  lin.  10  hö. 

Rq.  17,  n.  5,  lin.  l  wiithum.  diin.  —  lin,  3  koniges.  —  lin. 
4  koniges.  —  5  stupa  hSdene.  frililike! 

Text.   15  dae.  —  25  (2))ioe.  —  26  thorö.  —  27  dae. 

19,  5  hyara.  —  6  den.  Alter  Druck:  dyn.  —  8  aester.  —  12  pip- 
tcyu,  —  16  dae.  —   17  thoe.  da  Flee.  Alter  Druck:  dat.  —  22  palmerz«. 

—  23  roem.  farö  en.  —  26  merkü.  da. 

Alter  Druck,  S.   55.  Glosse:  Palmer t,  romer t». 

tl,  12  tigferd.  —  15  reylmerkü.  achte^da.  —  24  lioedmerkü.  — 
26  wedQ  en.   —  27   ellic. 

13,  l  fiorteensta,  n.  11:  Seh.  ^fyorteensta",  Fw.  „fioerteensta". 
Alter  Druck:  fy oerteensta.  —  3  en.  en.  —  8  mege.  —  9  syu  broder.  — 
11  id  est.  Alter  Druck:  .i.  —  12  wrbroedt,  n.  14:  (so)  im  alten  Druck 
und  Seh.;  in  Ms.  Emm.  dafür  (nach  Fw.):  „urwizlat  iefta  nrkapad.".  Alter 
Druck:   wrbroedt.  —   14  goede.  Alter  Druck:  gode. 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WESTERLAUWERSCHEN  RECHTE.      H 

Alter  Druck,  S.  57.  Glosae:  infra  I  tercio  iädrincdt  Oen  sjn  ayn 
gued. 

28  fyftiende.  Alter  Druck:  xv.   —   30  mänis. 

25,  2  merkii.  —  xxiiii.  —  7  hy.  Alter  Druck:  hyt.  —  9  ag6.  — 
11   Undriucdt. 

Alter  Druck.  Glosse:  Ueduen  iefta  mageden.  Haud  lesena 
ielda.  Hyara  ferd  ar(!)  So  agen  syn  fryonden. 

20  sexteende.  Alter  Druck:  xvi.  —  23  frese  {am  Ende  der  Zeile), 

—  24  merkü.  —  25  en.  scherä.  —  26  eii.  filä  en.  —  27  pine.  En.  — 
28   wrwünen  efi . 

t7,  1   w'tcr.  —  3  doö.  siin.  —  4  häd.  —  6  Haet.   —   7  nachtbräd. 

—  8  od'.  —  9  do6.  —  12  sine.  hiit.  —  13  öriuchta.  —  25  (2))ioe.  — 
26  eii.  konigb.  —  27  en.  —  29  efi.  en.  —  30  airmanick.  —  34  beten a, 
n.  14:  Bei  Scb.  und  Fw.  ^an  berena  tingbe**,  worin  icb  das  „r"  für  „t" 
verecbrieben  balte.  Alter  Druck:  berena. 

29,   1   fynde.  —  2  meyma. 

Alter  Druck,  S.  59.  Glosse:  By  twira  taele.  wyte  bim  seif. 
Uued  deen. 

17  kosten.  Alter  Druck:  keste.  —  10  fä.  —  19  kapade.  en.  — 
21  lade.  en.  —  22  bere  eii.  —  23  buusmä.  motS.  —  24  eeft'.  konigb.  — 
26  tigb  en.  tigb.  —  27  lägb.  —  28  mä  eft'  mä.  —  30  wer.  —  31  lad.  — 
33   w't.  —   34   eh  alr  nedea.  —   36   w*t  bl    —  37   eil. 

In  dem  alten  Drucke  folgen  noch  einige  Zeilen,  toelche  von  Rieht- 
hofen  in  der  Note  13  abdrucken  ließ :  lin,  1  Wät.  oö.  da.  —  lin.  2  apostel. 
Alter  Druck:  appl'.  beres  I.  deer.  Alter  Druck:  d'er.  mä.  en.  —  lin,  3  stelö 
töga,  en.  töga.  spreke.  mocbte.  —  lin,  4  dae  belle.  —  lin,  5  yten  eii.  — 
lin,  —  6  nimmermeer.  Alter  Druck:  nimermecr.  Und  weiter  kommt 
die  Lat,  Glosse,  Dann  findet  man  im  alten  Drucke  noch  eine  ganze  Seite, 
welche  von  Bichthofen  an  das  Ende  der  Berichtigungen  stellt,  lin,  2  Octa- 
uianus.  eerdscbe.  Alter  Druck:  eerdscba.  —  lin,  3  konigen.  en.  — 
lin,  4  lädriucbt.  dae  israbelscba.  —  lin,  5  wat.  sine  lyoed.  —  lin.  9  alle 
da.  eft*.  —  lin,  10  mira  oii.  —  lin.  11  en  wird  eeft*.  —  lin,  12  were. 
oetanianus.  vespasianu^^.  —  lin,  13  claudi^*  antboniuus  (!)  —  lin,  14  cöstä- 
tinus.  tbeodoRus  (!)  galecianus  (!)  ualerianus.  —  lin,  15  konIgO.  iow^.  lyode. 
eil   lädriucbt.  en.  lädß.  —  lin,   16  söderlga. 

Fr.  Rq.  41,  Spalte  2.  —  79  i.  f.  —  Alter  Druck,  S.  61.  Unmittelbar 
folgt  die  üeberschrift  „Hyr  bigin  et**  etc.  in  der  rechten  Ecke ^  die  jedoch 
keine  neue  Zeile  bildet, 

41,   1   biginet.  xxiiii  lädrlucbta.    —  3  lädriucbt.  —  4  bl.  —  5  konigb. 

all*.  —  6  oö.  sinö.  oö  bauö  en  oe  were.  eii.  —  9  bl.  riucbt.  —  11  wine. 
12  fä.   —    14  koniges.   —   14  berä.  —  18  bl. 

Alter  Druck:  Glosse:  Dat  aller  mänick  an  da  sinen  sitte. 

22  needshyn, 

Alter  Druck,  S.  62.  Glosse:  Dat  bim  di  bannere.  Bauer.  Nen 
tigb  ketb. 

43,  1  od*  nedscbil.  bl.  —  2  sil  fiäde.  w'storde.  —  7  cöma.  —  8  als 
syri  aesga.  Alter  Druck:  als  bim  syn  aesga. 


12  F.  BUITENRU8T  HETTEMA 

Alter  Druck,  S.  63.  Glosse  bei  Rq.  43,  9:  Alsoe  sieck.  — 

13  iefta  datter  wima,  n.  12:  „iefta  dattet  wima"  steht  im  alten 
Druck  und  Seh.;  Fw,  p.  151  ändern  „dattet^  in  „datter",  und  nehmen  ^.wima^ 
=  „wimmen*'.  German.  „vindemiare*'  bei  Kilian  p.  810.  Sollte  aber  etwa 
„wi  ma*^  für  „wi  makia^  stehen?  Aber  auch  Grimm,  Rechtsalterth.  p.  850, 
überträgt  „wima"  h.  1.  durch  ^einernten"  uud  das  Br.  Wb.  I,  388  hat 
„feimen".  Der  alte  Druck  hat  jedoch  dadet  [neue  Zeile]  wima.  — 31   hl. 

45,  2  efi.  „lioed'*  fehlt  in  dem  alten  Drucke,  —  4  birawet.  Alter 
Druck:  birawe.  —  5  lyoedmerck.  —  8  dae.  —   10  cöme.  —  15  liues. 

Alter  Druck,  S.  64.  Glosse:  Forkaped  iefta  foruixled!  Foer- 
kaped«  So  faere  hi  an.  Sond*  schulde.  Birawed.  Dat  hi  up  syn 
ayn  eerwe  cöme.  Hit  ne  se  dat  hioet  seid  habbe.  Hirn  dis  liwcs 
mede  hulp. 

17  finsö.  —     18  „suther"  fehlt  in  dem  alten  Drucke.  —  19  kindes. 

—  25  Öde.  höger.  sterna,  n.  19:  Seh.  und  Fw.  „stera".  Alter  Druck:  stera. 

—  26  kindes.  —  28  kv.  en  coem    —    31   kind.  stoc  nake. 

47,  1  da.  —  2  nenil.  en.  —  4  oö.  —  5  will  da.  —  6  diin.  — 
7  hlii.  —  8  siin  liif.  —  9  kid.  —  11  siin.  6de.  —  13  eii  wit'neuil.  — 
16  Öd\  bislotö.  —  17  en.  —  18  kides.  en.  —  20  en.  lag.  —  21  öierich. 
o6,   —   22  oö.  höger.  naet. 

Alter  Druck,  S.   66.  Glosse:  En  syn  fad*  deer. 

49,   7  mä.  —  8  lade.  —  9  w't.  —  10  hwile.  en.  —  11   lad.  —  12  oe. 

—  13  eil.  bä.  —  14  sil.  —  15  en  öbritsö.  —  18  lioedmerkü.  —  19  schil- 
ligen.  —  20  koninhes. 

51,  1  u.  2.  hy,  n.  6  u.  7:  Seh.  und  Fw.  „hyt",  welches  ich  in  „hy" 
ändere.  Alter  Druck:  hyt.  —   3  schollga. 

Alter  Druck,   S.   67.»  Glosse*.  Jowt  hiara  dochtcr  aen  flette.   — 
12  hwä. —  13  riucht'. —  16  eii. —  17  ladest.  Alter  Druck:  ladeste. 

—  18  „hi"  fehlt  in  dem  alten  Drucke,  —  20  en.  en.  —  21  en.  —  23  fiiftiga 
wikö.  —  24  „bifindane"  fehlt  in  dem  alten  Drucke,  „toe"  steht  unten  am 
Ende  der  Seite,  die  neue  Seite  beginnt  mit  „Ende".  —  25  en.  —  27  cömane. 
twam,  n.  18:  Fw.  und  Seh.  „twaen^^  gewiß  ein  Lesefehler.  Alter  Druck: 
twaö. 

53,  1  an,  n.  3:  Fw.  und  Sch.  y^aec",  wohl  nur  verlesen.  Ein  Gleiches 
dürfte  bei  „bringane"  stattfinden;  vgl.  Ems.  I.  Alter  Druck:  aec.  —  4  boka. 
Alter  Druck:  boke.  —  6  tuä  roemfare.  —  8  mäna.  —  14  brorö.  —  15  wif. 

—  17  hl.  —  19  foermöd.  —  20  deghö.  —  25  öde.  —  27  hy.  —  28  kynd. 
winnö.  —  29  toluasü.   —   30  fiow*  mod*.   —  31   friöden. 

Alter  Druck,  S.  68.  Glosse:  Ende  syn  fedria  nel  naet.  Dat  hy 
een  knee  nyer  se. 

55,  6  saunde.  Alter  Druck:  viide  lädriucht.  —  7  eemes,  n.  5: 
Fw.  „eemes**;  Sch.  „eenes**.  Alter  Druck:  emes.  —  8  en.  —  9  eii.  — 
10  söd'.   —    12  mä  oenaprect.    Alter  Druck*    ösprect.  —   13  Öriuchter. 

—  15  eerue.  all'.  —   16  fresea. 

57,  18  achtende.  Alter  Druck:  viiide  lädriucht.  —  20  sii.  tvä.  — 
21   es  to.  —  22  fä.  —  23  cömö. 

55,  28  (siehe  n.  10)  banthern,  u.  1 1 :  Fw.  „banthern'':  Sch.  ^ban- 
theren";  im  Ms.  Emm.  steht  (nach  Fw.  p.  161)  dafür  „benethe**.  Alter  Druck: 
banther  w'pt.  mä.  —  30  slai.  —  31  bamö.  hnisö.  —  83  toluasü,  en. 


DER  ALTE  DRÜCK  DER  WE8TERLAUWERSCHEN  RECHTE.  13 

57,  1  öbrigh.  left*.  —  2  6dma.  —  3  daed  d  eil  er.  Alter  Druck: 
daed  dell*.  edma.  —  4  so  (!).  —  5  oö.  —  6  mäna.  edö.  aegma  hl.  — 
7   lädrincht. 

Alter  Druck,  S.  70.  Glosse:  satis  d*claratG  est  Inda  xyste  kest  in 
alle  Endma  queth.  Endma  dis  dulgis  iecht.  — 

24  nyogende.  Alter  Druck:  ix  de  lädriucht.  —  25  hw'.  mä.  — 
26  friüd.  endese.  Alter. Druck:  en  se.  — 27  o6  hl    fiuchtS  — 29  en.  blna. 

59,  2  swarre.  Alter  Druck:  sw'r.  —  3  oe.  —  4  deS.    nee. —  6  da. 

—  7  hS.  —  9  hueer.  —  10  en,  dulg  o6.  bam€.  —  11  slagö  is,  ma.  — 
12  buIsS.  toluasü.  —  13  onswara.  Alter  Druck:  ösw'ra  efl.  neen.  Alter 
Druck:  neu.  —  14  oebrigh.  —  17  tiende,  n.  18:  Pw.  „dat  tiende^;  Seh. 
dat  xste.    Alter  Druck:    (2))At   xvste.  —  19  bäte,    mäties.   —  20  otsuara. 

—  26   syaen.  him.  Alter  Druck:  hem.  —  27  ketel^h. 

Alter  Druck,  S.   71.  Glosse:  lefta  kneppa  werpt. 

il,  13  w*pt.  rderis.  —  16  toluasü.  ontswara.  Alter  Druck:  özwara. 

—  17   ede.   —  18  foräderien. 

Alter  Druck,   S.  72.  Glosse:  Uan  rederis  hoern. 
31    onwittenda.  Alter  Druck:  onwitenda.  —  33  onuilla. 
Alter  Druck.    Glosse:   Unieriga   kynd.    Uvrbeck  deth.    Haet  so 
hit  deth. 

$3,  29  trettienste.  Alter  Druck:  ziiiste  lad  riucht.  —  32  en.  liod6. 

—  33  lyoedmerkü.  ■'—   34  en.  pod. 

i»,  1  koniges.  —  2  bä.  en.  —  3  lag.  Oriuchta.  —  5  xvi  (!)  schil- 
llgen.  —  6  koniges. 

Alter  Druck,  S.  73.  Glosse:  Dat  zziiiste  landrinch  t  (!).  Onriucht 
birawed. 

63,  10  fiaertienste.  Alter  Druck:  ziiiiste  lädriucht.  —  11  hua. 
äderem.  —  12  en.  —  14  w'd  cn.  bä.  —  15  döliachtes.  —  16  en. —  17   en. 

—  18  need  veer.  Alter  Druck:  needv*.  —  19  en.  —  20  hi.  —  21  en. 
helpane.  Alter  Druck:  helpa6.  —  22  ö.  hl.  —  28  cömö.  vas.  In  dem 
alten  Drucke  folgt  noch,  was  von  Richthof  en  in  der  Note  11  auf  p.  64 
seiner  Rechtsquellen  abgedruckt  hat:  lin.  1  Hw*bo.  mä.  oderl;  mänes.  en. 
blna  w*t.  —  lin,  2  da.  söd*.  efi  sOder  en. 

Alter  Druck.  Glosse:  Dat  ziiiiste  landriucht.  En  to  huis« 
Tuibeet.  Need  w'.  tuy  heet(!). 

$5,  12  fyftiende.  Alter  Druck:  zvde  lädriucht.  —  13  hw'so. 
uapel.  —    14  efi.    sw'tesulgö.    —    15   mä    öschieldich.   —    16  bilt.    Oriucht. 

—  17  sonnendeis.  Alter  Druck:  sonedeis.  —  18  elsa.  —  19  ont- 
swere,  n.  16:  Fw.  „ontswerre";  Seh.  ontswara.  Alter  Druck:  ötsw're-  — 
26  seztienste.  Alter  Druck:  zviste  ladriuchf,  —  27  hwcrso  lawiget. 
Alter  Druck:  hw*80  lawa  lawiget.  —  28  v*det.  häde  en. 

•7,  1  sust*.  bernes.  Alter  Druck:  b*ns.  öueen.  —  3  da.  —  5  od* 
frionden.  Alter  Druck:  froide(!)  —  6  lyc,  eil.  —  9  f ä  d\  pSnlgh.  —  10  fä 
air  likes  häd. 

Alter  Druck,  S.   74.  Glosse:  Huaso  deer  sibst. 

16  sauntienste.  Alter  Druck:  zriiste  lädrincht.  —  18  kid.  thorS 
äderda  ö  lad.  —  19  ö  me®  teel.  —  20  kId.  äders.  —  21  aderda  ö.  — 
22  secke.  doO  en.  —  28  lioda  \Mrieht. 


14  F.  RÜITENRUST  HETTEMA 

Alter  Druck.  Glosse:  Ner  om  meSteel.  Anders  schillet    hia. 

26  achtienste.  Alter  Druck:  zviiiste  lädriucht.  —  27  hv'so.  mä 
oderö.  —  28  ä. 

•9,  1  hl  ved'  äderda.  —  3  datt3  hö.  —  7  rawet.  Alter  Druck: 
rawed.  —  8  stellt.  —  12  mä.  —  13  w'd.  mond*.  —  14  euen.  —  17  en.  — 
18  w'stolen  w*t.  —  20  freme.  In  dem  alten  Drucke  steht  fr.  me,  nur 
mit  dem  Reste  eines  Buchstabens,  welcher  der  Form  nach  nur  ein  o  kann 
gewesen  sein.  —  21  sin  ield  half,  siehe  n.  8.  In  dem  alten  Drucke  nur 
ield  allein,  oera. 

Alter  Druck,  S.  75.  Glosse:  Anderda  dis  selua  deis.  Need  raef, 
nacht  brand. 

26  nyogentienste.  Alter  Druck:  nyoghenteensta  l^ndiriucht,  — 
29  an.  Alter  Druck:  aen. 

Alter  Druck.  Glosse:  Eciam  uide  supra  de  iure  pretorio.  Dit  is 
rincht  hweersoma  een  wyf  an  nede  nimpt  etc.  Et  eciam  uide  de 
materia  eadem  inda  fyfteenda  kest  etc. 

71,  5  twintigste.  Alter  Druck:  .xzste.  —  7  da  manne,  n  7: 
Seh.  und  Fw.   „di  man";  offenbar  unrichtig.  Alter  Druck:  di  man.  —  9  t'a. 

—  10  bä. 

Alter  Druck,  S.   76.  Glosse:  Twybeet. 

14  een  ende  twintigste  londriucht.  Alter  Druck:    .zxiste  land- 

rircdt.    —    16  ötankes.    —    17   ötankes.    —    19  en. 24  I.   —  25  lad 

cöme.  —  30  koniges.  —  Sllyoeda.  —  32  hi  dede.  Alter  Druck:  hy  de  da. 

Alter  Druck.  Glosse:   Syn  ayn  schalck  waes.  Als  him  syn  hera. 

7a  Unmittelbar  ohne  Ueberschrift  folgt  auf  die  vorherstehende  tat. 
Glosse:  Elkes  wiues  weetma  etc.  siehe  Rq.  75,  n.  4.  —  7  wiues.  —  8  pöd. 
elsa.  —  9  eü.  penlge.  edelwiyes.  Alter  Druck:  edel'  wiues. 

Im  alten  Drucke  folgt  jetet  wieder  eine  lat,  Glosse.   Und  danach : 

73,  25  twee  ende  twintigste.  Alter  Druck:  .xxiiste.  —  26  läd- 
riucht hwä.  —  27  lad.  —  28  eii.  —  32  aldfad*  öde  miin.  —  33  namöse, 
siehe  Note  10.  —  34  di  di  aesga.  —  35  wiit. 

7»,  14  tria  ende  twintigste.  Alter  Druck:  .xxiiiste.  —  25  läd- 
riucht. —  20  bloedrInSda.  —  21  für.  —  22  blnena.  —  24  so.  toe.  — 
25  eil.  —  26  öde.  —  27   merken.  Alter  Druck:  merkum  öde.  —  28  ieldü. 

29  en.  peulgen. 

77,  2  soe.  —  3  ede.  gögh  nioge  scherö.  —  3  ne,  n.  2 :  (so)  scheint  mir 
es  heißen  zu  müssen  für  y,nen  thera"  bei  Seh.  und  Fw.  Alter  Druck:  nö- 
thera.  —  5  dwaö.  hl.  —  6  berschlses  kepa.  —  7  bina  ctmelü.  —  8  dvae. 

—  12  himelriick.  —  13  w*de.  —  21  fiower  ende  twintigste.  Alter 
Druck:  xxiiiiste.  —  22  lädriucht.  huecrsoma.  —  23  mä.  —  24  farö. 
25  bräde.    gliäder.    —    28  barnt.    Alter  Druck:    baernt.    —    29  öde.   — 

30  wert,.   —  27   wVe.  —  32  dae.  —   33  iechtä.  cöme.  —  34  fiow*  hernü. 

79,   2  briga.  —  3hyto.   —   4  lädriucht  utfaen.  —  5  eil.  —  7   dtne, 

—  8  wr  iconuen  so.  —  13  wrielda.  Alter  Druck:  wrielde.  —  15  lioed. 
Alter  Druck:  liued.  —  16  dae.  hellighem.  Alter  Druck:  he  Highen.  — 
18  merek.  —  19  dae.  —  24  w*t.  lioedwarwe.  Alter  Druck:  liued- 
warue.  —  28  andera.  Alter  Druck:  andere.  —  29  sehe  da.  Alter  Druck : 
Schede.  —  33  liodem.  Alter  Druck:  Hoden. 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WESTERLAUWER8CHEN  RECHTE.  16 

Fr.  ßq.  420,  6  —  421,  16.  Alter  Druck,  S.  78  i.  f.   —   83  i.  m. 

Unmittelbar  folgt  die  Üeberschrift :  „Hyr  bighinnet"  am  Ende  des 
24.  Landrechtes ^  bildet  jedoch  eine  neue  Zeile, 

420%  9  hyo    een.    Alter  Druck:    hyoe   en.    foermöd.   —   10  ymmö 
aegh  et.  Alter  Druck:  aghet.  —  11   wise. 

Alter  Druck,  S.   79.  Glosse:  Soe   seil   hyo    .xii.  ieer  ald  wessa. 

14  omme,  das  erste  m  ist  läMert.  —  16  fa.  —  17fä  ocht.  —  18  fTi 
sade  fa  slate.  —  21  fä.   —  22  zwara. 

420%  8  da.  —  10  lag.  —  12  eii.  —  17  lädhera.  —  21  doö.  ag6. 
—  22  ga6.  —  23  Ysaac.  —  24  hioedlik|a,  n.  11:  Fw.  „hioedlika"; 
im   Seh.  verdr.   „lioedlika^.  Alter  Druck:  lioedlika, 

421%   l   eil.  —  4  nimen.  —  6  ü. 

Alter  Druck,  S.  80.  Glosse:  Aegh  di  halfbroder.  — 

11   halfbrod*.  —   13  fra6d.  —   15  geec.  —   16  mänes  en. 

421%   1   spöste.   —   2  es.  w't.  ei\.  —  3  b'the.  —  4  spöste  ödrein.  — 

5  ledö  vünö  eil.  —  6  der.  Alter  Druck:  de  er.  to  d*.  —  8  öaefte.  —  9  da. 
mlra.    mote.  —  11   mote.    folbrod*  efi.   —   12  fä.  —   13  da.  —   14  c5men. 

Alter  Druck,  S.  82.  Glosse:  Oen  aefte  bern  teyu. 

Fr.  Rq.   33.  Spalte  2  —  39  i.  f.  Alter  Druck,  S.  83  i.  m   —  84  i.  f. 
33,  1  acht.  Siehe  n.  6.  —  2  tighaden.  —  12  eö. 
37,  27  ief  ma.  Alter  Druck:  ieftma.  —  28  müthere. 
35,  37  dae. 

33y  26  nipt.  —  27  dröpel.  hya. 
37,  13  oe  syn.    —   17  mei. 

39.  14  hueerso.  —  15  mä.  ödere.  —  16  eil.  —  17  en.  häden.  — 
18  en  alsoe.  —  24  de  da.  Alter  Druck:  heda,  bieda. 

Fr.  Rq.   401  —  410,  15.  Alter  Druck,  8.   84  i.  f.   —   102. 

Unmittelbar  folgt   dieses  Hecht  auf  die   Wenden  ^   ohne  Üeberschrift^ 

401%  8  ladie,  das  l  ist  lädiert,  —  9  comme.  Alter  Druck:  cnme.  — 
11  mannen.  Alter  Druck:  mannem.  eii.  —  17  rinchtelic. —  19  bi.  — 
21  cömö.  —  23  capelie.  deer  al  hyr,  „al**  fehlt  im  alten  Drucke.  —  27  en 
capelle. 

401%  3    ende.    Alter    Druck:  an  de.    —    5  iena.    öbanplichtich.    — 

6  ienna.  Alter  Druck:  ienne.  —  7  capellü.  —  8  timerad.  —  10  mlra. 
iua,  schieldü.  —  13  onbanplichtih.  —  16  iuw*.  —  17  seluis.  w'd.  — 
21  wiliga,  n.  8:  (so)  steht  hier  bei  Seh  und  Fw. ,  und  ist  kein  Schreib- 
fehler, sondern  eine  Umstellung  von  wigila  (fascinum):  in  Hettemas  Jurispr. 
fris.  II,  p.  262  steht  dafür  wytgicn  .  . .;  vgl.  über  das  Wort  Grimms  Myth.  581. 
Im  alten  Drucke  steht  jedoch  wiliga.  —  *23  brlge.  moninge.  Alter  Druck: 
moninga.  —  26  witö.  —  27  da  iöna.  iöna  brige  en  iöiia.  —  28  eil. 
üriuchte.  —  29  wroglge.  w'biede.  baue. 

402%  1   eil.  eü    —  2  conn@  eii  mogS. 

402%  21  en.  lad.  —  22  vikö.  —  23  Schiller.  Alter  Druck:  schür. 
cOma.  —  24  cöma.  —  25  choerbis  [neue  Zeile]  cop.  en.  Isigel.  —  26  ecn, 
fingh'liin.  —  27  also,  sud'  —  28  cöma.  — 29  sldia  all'.  30  wrherigha. 
—  31  wr herig.  Alter  Druck:  wrherich.  —  32  en.  en  fulr.  —  33  b'the 
bor«  eil. 


16  F.  RUITENRUST  HETTEMA 

40S',   1   onforlorS.  S  o  e.  Alter  Druck :  fol,  —  2  pster.  kede.  —  3  mäne. 

—  4  ede.  dagö.  —  5  deckS.  he.  —  6  Schillingen.  —  7  deckes.  —  11   bä. 

—  12  lädrincht  öforlore.    —   18  pster.  tzies^.  —  14  o6.  brigen.   —  16   da. 

—  17  hl.  deckS.  ferdbä.  —   18  bäne.  hl  nimmS.   —    19  öriucht.  —  20  bä. 

—  23  müde. 

403^,  2  leeckmä. : —  3  eedswara.  Alter  Druck:  eedsnera.  —  5  deck6. 

—  6  pster.  äd'.  —  7  v'den.  —  8  hodd'.s  eck  wird.  Alter  Druck:  seck- 
v*d.  —  9  weerv'd  cöma.  —  12  om  fihhe,  —  13  so.  enichna.  Alter  Druck: 
enichne.  —  15   toluasQ.  da.  —  16  bä.   bete,  h'mscheed.  —  17   öschieldich. 

—  19  heiligen.  Alter  Druck:  hell  igen,  apostolorü.  —  20  sezasü.  — 
21  mä.  —  22  oe.  —  23  eh.  —  24  onschieldich,  n.  14:  ^onschieldich"; 
Seh.    „schieldich".  Alter  Druck:  schieldith,    —   26  sde. 

404',  3  wroget.  Alter  Druck:  wrogiet.  —  7  een.  Alter  Druck: 
ene.  leeckman.  —  12  di.  Jef,  keine  neue  Perikope  im  alten  Drucke. 
faxfögh.  —  13  toluasü.  —  14  öriuchta.  —  16hi.  —  19di.  —  21  on- 
riuhla.  bä.  Jeff.  —  24  sexasu.  —  25  deis.  —  26  Jeff  hi.  hi.  — 
31   fiarda  deis.  —  32  bä. 

404**,  2  öder.  —  5  se  se  onschieldich.  —  7  o6,  hise.  —  10  afta. 
Alter  Druck:  aefta.  —  15  mä.  ea.  —  16  ädert  en,  —  17  en.  —  18  en. 
mogede.  —  19  hi.  —  20  wett*.  —  22  hi.  —  25  w't.  hy.  —  28  fyaerda. 
Alter  Druck:  fyarda.   —    39  hi.  —  32  tzierkü. 

405*,  3  cöma.  aegh.  —  4  toe  ban.  —  6  bifellane.  Alter  Druck: 
bifelläne.  —    11   wiue.  —   13  seydt  Alter  Druck:   seyt. —  15   hy.  — 

16  na  et.  Alter  Druck:  nae.  —  17  dae.  —  18  hi.  brigen.  —  19  hi  hl.  — 
21  dae.  —  24  hi.  —  25  mei,  ief.  Alter  Druck:  iof.  „hi"  fehlt  im  alten 
Drucke,  vil. 

405^    1   tingh,     ief.    Alter  Druck:    iof.    —    13  dnl.    —   17   en.  — 

18  deckes  halü.  —  19  pster  en.   —    20  dae.  häd. 

406',  6  7o]de.  —  9  viiede. —  11  lyc.  —  12  manna.  Alter  Druck: 
ma  [neue  Zeile]  na.    —    18   hy   blna.    —     15  öt.    cömet.    —    16  da.    — 

17  puestes.  —  1«  Dis.  Alter  Druck:  Is,  mit  Kaum  für  einen  Beeiligen 
gefärbten  Anfangsbuchstaben,  —  19  sldiane.  en.  —  20  huismä.  imro@. 
pster.  —  21  blna.  —  22  all',  efi.  —  23  cöt.  —  24  pster.  sldia.  —  26  riud, 
capria.  —  33  hya  deer.  Siehe  n.   10. —  29  dö.  duae. 

406**,  3  wrwordö.  en.  tzierck  wey.  —  4  hi.  fiow'.  —  5  fiow'.  möge. 
Alter  Druck:  möge.  —  7  cristS  dwae.  — 8  nedö.  —  9  sIt.  gad*.  10  vessa. 
fiowe'r  uegen.  —  12  mei.  —  13  heerwei.  tzierckwei.  —  16  syned- 
iucJit,  —  22  föt.  biriind.  —  95  dy  eughel,  —  26  sonda  dae  hermscheed. 

407',  1  Herdrick,  n.  1:  Der  alte  Druck:  Hendrick.  Alter  Druck  Äa^ 
jedoch  herdrick.  —  3  pennIg.  —  7  bä.  —  8  en.  schillingha.  Alter 
Druck:  schillegha.  hiase.  Alter  Druck:  hla  se.  —  11  en.  —  12  fach  tu. 
helligü.  —  13  dorem.  Alter  Druck:  doT,  sld.  —  14  oStiugh  da.  —  16  v*p. 
eil.    viiede.   —   17   en.    dee.  —  18   en.    oe  britsS.  facrilegiü  efi  multas.  — 

19  äd't.  —  20  sacrlegiü,  —  21  en  multatö.  —  22  en.  leke.  oö.  —  23  hel- 
lige toluasQ.  ontsnaren.  Alter  Druck:  Ö8uar@.  hi  aeg.  Alter  Druck:  aeg 
hi.  —  24  oStiugh.  —  25  drect  hl.  —  26  scheler.  Alter  Druck:  schelr 
ö.  söda.  —  27   h'mscheed  ötfae  end'.  bä.  —  28  safi. 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WE8TERLAUWER8CHEN  RECHTE.  17 

407*,  2  sacrilegiQ.  —  3  gretane.  Alter  Druck:  gretene.  —  4  swi- 
gia.  Alter  Druck:  swigie.  sacrilegiü  eii.  emultatem.  —  8  synd.  ontiuch. 
Alter  Druck:  oentiuch.  breckt.  —  9  hl.  —  10  bä.  —  13  onbänena.  — 

14  aerste.  Alter  Druck:  aersta.  —  17  iechtw'd.  pster.  claghet.  — 
24  od'  oen.  Alter  Druck:  an.  paesTia.  —  25  oen.  Alter  Druck:  aen. 
pinxstera.  —  27  kv. 

408%  1  tomsdei.  monSdei.  —  2  ä  sIte.  alre.  Alter  Druck:  alra.  — 
3  seleua.  —  7  ädert,   en.  —  9  pst'.  —  10  ö.  di.  bitiget.  —  14  toe.  — 

15  ötfingh.  —  16  eil.  —  19  sinena.  —  21  neue.  —  22  dwaS.  —  24  hi. 

—  25  hi  sine.  —  29  p^ingS  ö  städena.  —  30  wep6  en. 

408%  1  oentiuch.  Alter  Druck:  oentiugh.  —  3  schieldieh,  soe. 
bj.  fncbtS.  floö.  en,  —  7  möd.  —  8  schillengS.  —  9  söda.  ötfaen.  —  10  efi. 

—  11  willö  en.  Ö.  swertasuengen.  Alter  Druck:  sw'taauSg.  —  12  d* 
eristenheed.  hl.  nemen.  —  13  hermrcheed.  wätse.  —  14  en  Byur.  — 
15  Hweerso.  Alter  Druck:  w'so,  mit  dem  gewöhnlichen  Raum,  mänes. 
howö-  —  16  en.  wönö.  —  17  bikänen  söder  wrogiga.  —  18  eii.  syne. 
Alter  Druck:  synre  bä.  —  19  hwät.    eii  Goliat.    Alter  Druck:  Golias. 

—  20  koniga.  —  24  wrwönen.  —  25  wett'cäpe.  —  26  hi.  —  28  Umme 
siehe  n.  14;  in  dem  alten  Drucke  kann  dies  die  üeberschrift  bilden^  da 
die  gewöhnliche  Bubricierung  vorhergeht;  doch  ist  dies  auch  der  Fall  beim 
vorhergehenden  Satze:  nu  schilma  u.  s.  w.  bis  Schillingen,  weßhalb  man  es 
besser  nicht  als  üeberschrift  betrachtet,  zumal  in  diesem  15.  Paragraphen 
nicht  von  ^tziisordel^  die  Bede  ist.  —  29  dat.  Alter  Druck:  da,  tziis- 
ordel.  —  31  wallCde.  —  32  önaemd.  iefta.  Alter  Druck:  offta. 

400%  1  sikerlga.  wallende.  Alter  Druck:  wallend a.  —  2  uier. 
da.  —  3  e5.  In  dem  alten  Drucke  folgt,  vom  vorhergehenden  Satze  durch 
eine  Bubrik  geschieden,  mit  rubnciertem  Anfangsbuchstaben:  Um  dat 
handyrse  also;  es  sieJit  aus,  als  ob  es  eine  Glosse  bildete.  Vgl.  Fr.  Rq. 
409,  7  und  daselbst, n.  3.  Dann  folgt  eine  lat.  Glosse:  Duella  et  purgacöes 
wlgares  u.  s.  w.,  siehe  1.  1.  n.  3.  —  hl.  I.  ketelfägh.  —  5  diue.  —  6  en.  — 
9  eü  octanian*^.  eii  al.  —  10  schettd.  hl.  —  11  kerre.  iowe.  —  12  een, 
Alter  Druck:  en.  —  15  liue,  sine,  b.tterie.  —  16  kolck,  quick.  — 
20  bindS.  —  21  da.  —  22  södS  riouwö.  —  23  eii.  hl.  bä.  —  24  schil- 
ligen,   ief  hyse.   —  25  eü.   —   26  hiara.  Alter  Druck:  hara. 

400%  2  sittöde.  efi.  —  3  en.  —  5  LXIII.  Alter  Druck:  tria  eii  sex- 
tich.  schilllgen.  —  6  wecrso,  mit  dem  gewöhnlichen  Baum.  mä.  —  7  önaöd. 
toluasü.  —  8  öswarane  da.  aegh.  sld.  —  9  enicb.  Alter  Druck:  enigh. 
o^ugh.  hl.  —  10  bä.  merkö.  —  11   efi.  efi.  —  12  manslahta.  —  15  hise. 

—  19  öd'  ghlg.  —  20  hl.  —  21  ö.  söda.  h'mscheed  ötfaö.  —  22  bä.  en 
sextich  shilttge. 

Alter  Druek,  S.  100.  Glosse:  So  aegh  di  foermond  dine  ker  hör 
hise  haudie.  Mitta  suirde.  So  hise  to  him  nime. 

410%  1  netta  mitte.  Alter  Druck:  nette  mitta.  —  2  kerck 
Btal.  alt'.  —  3  pster.  —  7  hya.  —  8  mitts.  —  10  dan  dan  hit.  — 12  eeu. 

410%  5  aeftlyck.  —  6  haechtidü.  —   10  hi.  —  11  to  da. 

enUIANU.    -»w  B«ih«.  XXIU.  (XXXY.)  Jalurg.  \ 


18  F.  BUITENRUST  HETTEMA 

Fr,  Rq.  410,  15  bis  420,  6.  —  Alter  Druck,  8.  102  i.  i.  Ohne 
TJ  eher  Schrift  ^  folgt  unmittelbar  auf  die  lat,  Glosse  des  23.  Leendrechtes: 
(D)At  is  rincht. 

410%   18  ontfaß.  —  19  pöd.  —  22  pennigh.  —  24  pöd. 

410%  15  hya.  —  17  niog@.  soe.  —  18  siinre.  —  20  pöd.  — 
22  hyae.  —  25  dae.  faders  fehlt,  siehe  n.  4,  auch  für  die  in  Klammem 
stehenden  Worte,  welche  also  fehlen. 

411',  2  siut.  —  6  diin.  —  14  fyff.  —  15  ieff  hyae.  —  23  aghen. 

—  24  siine.    —    26  enS.    —    28  sii^da.    —    30  alagne.    Alter  Druck: 
alangne.  —  32  fägen.  —  33  pennigen.  —  35  agö  hl.  —  36  möd. 

411**,  2  fägh.  —  3  ef).  —  4  eh  tuä.  —  5  pöde.  —  6  deitig.  — 
8  da.  —  9  hl.  iaS  fiow'.  —  10  pod  en.  elsa  en.  —  11  tweintich.  — 
13  tredda.  Alter  Druck:  t  [umgekehrt]  reedda.  —  17  menteel.  Alter 
Druck:  meenteel  dae  fryonden.  —  18  nachte.  —  20  fägh.  —  21   twä- 

—  22  bysecka.    —    25  twiischet.    —    28  sprecktma.    —    29    sine. 

—  34  rincht.  riuchte.  Alter  Druck:  riuchta.  —  35  ag6  toe.  —  38  herem. 
Alter  Druck:  heren. 

412%  3  liouwe.  Alter  Druck:  iouwe,  vorher  ist  der  Spieß  deutlidi 
sichtbar,  ist  daher  einem  l  nicht  ähnlich.  —  10  Nn.  —  14  oB.  —  15  o^rlg. 
17  ouBchieldich.  Alter  Druck:  oenschieldich.  —  19  helligB.  naeme. 
Alter  Druck:  naemt.  —  21  hy.  oenbrigh.  —  25  herö.  —  27  alsoe.  — 
30  lad.  —  31   ßiin  liif.  —  37  haulesene. 

412%  2  toe  [neue  Zeile]  „bannene  toe"  fehlt.  --  8  ferthe.  Alter  Druck: 
ferste,  fluchtende.  Alter  Druck:  fiuchtane.  —  10  Onrincht.  —  12  bi- 
wiis.  —  13  wiisd.  —  19  tredda.  Alter  Druck:  fiaerda.  —  29  banne. 
Alter  Druck:  banna.  —  31   hi.  —  33  betha. 

413%  3  bityogha.  —  4  koninghes.  orkenen.  Alter  Druck:  oer- 
kegen.  —  5  thyoegh.  —  10  feyt,  —  12  so.  —  15  toe.  —  21  ko- 
nlghes.  schilma.  Alter  Druck:  schima.  —  23  cöma.  —  25  burgha. 
Alter  Druck:  burghia.  fana.  Alter  Druck:  fanna.  —  26  hi.  —  27  ene. 
Alter  Druck:  ena.  —  28  mttier.  —  30  toe.  —  32  hi.  mit.  —  84  dae. 
oSbringh. 

413%  3  siin.  —  4  flöt.  —  10  sprect.  —  11  hl.  diu.  Alter  Druck: 
dine.  —  12  elden  en.  —  18  v'dane.  Om  bildet  keinen  falls  eine  Ueberschrift, 
allein  eine  neue  Perikope;  siehe  Fr.  Rq.  413,  n.  10.  —  schilma.  Alter 
Druck:  schima.  —  22  nomü.  —  24  so.  shhillet  mitt*.  —  27  ed6.  — 
30  houe.  —  31   ä  heftB  en.  —  32  öwald.  —  33  en  dey  en.  —  34  öriucht. 

414%  4  hi.  —  5  bisect.  —  6  hy.  —  7  bitinghet.  Alter  Dmck: 
bitinghed.  —  8  en.  —  9  saü.  da.  Osuarane.  —  13  konigh.  —  19  siue. 
22  rmigius.  —  30  da.  Alter  Druck:  dis.  —  32  stovyen,  n.  3:  „stovyen*^ 
(staben)  lese  ich  für  das  bei  Seh.  stehende  ^stroyen'^;  Fw.  ^stoyen'^.  Alter 
Druck:  stoyen.  —  33  orkeschip.  —  35  ede.  —  36  tinget.  Alter  Druck : 
tiuget.  tingh.  Alter  Druck:  tiugh.  ende.  —  37  lastö.  schilllge.  —  88  bä. 

414%  3  aghc.  —  5  so.  —  6  eil.  —  8  di.  —  14  bänena.  —  15  tingh. 
Alter  Druck:  tiugh.  verde.  —   18  bannene.  Alter  Druck:  bannane.  — 

19  gügha.    —    20  huus.    Alter  Druck:    huis.    —    22  tie.  —  23  dae.   — 
30  en.  —  38  w't. 

415%  1  schillinghen.  Alter  Druck:  schillenghen.  —  2  tnae. — 
3  disse.  Alter  Druck:  dissen.  mä.  —  5  hl.  —  6  da.  —  9  Alle.  Alter 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WE8TERLAUWERSCHEN  RECHTE.  19 

Druck:  Le,  mit  dem  gemalten  Anfangsbuchstaben  A.  —  11  da.  bäne.  — 
12  wänirke.  —  13  orkSschip  en.  wäw'ck.  —  14  w*t.  iBs.  —  15  twä 
schiUIgB  eii.  —  16  ä  w*ke  stae  en.  wäw'ck  ä.  —  17  v'ke  briga.  e5.  — 
18  dage.  hl.  bä.  bifellS.  —  19  en.  —  20  iSa  dil.  —  22  tuä  Bcbillig©. 
en.  —  ä  v'ke  staS.  —  w'tsa.  —  24  ieer  ende  {mit  gekehrtem  d).  — 
25  taaS  scbilllgS.  pöd.  —  33  wanwr*ke.  dae.  —  35  daghen.  Alter  Druck: 
daghem 

Ali**,  1  iBst«  Schillings.  —  8  tinghe.  Alter  Druck:  tiughe  efi.  — 
6  8oe.  —  8  hald6.  dis  tornsdejs.  Alter  Druck:  des  tornsdei.  —  9  dia. 
Alter  Druck:  di.  —  11  soe  tingh.  Alter  Druck:  tiuegh.  —  13  hj.  w't. 
8o.  —   15  BchillingB   en.  —    16  pond@.   —  17  wrheerghens.  —  18  so. 

—  23  häd.  mitta.  Alter  Druck:  mitrer(!)  —  24  rucM.  —  26  fotS. 
diin  aeg.  —  27  en.  haldS.  —  28  Ida.  sitten.  Alter  Druck:  sitts  en 
diin.  —  29  wirtzö.  —  80  himerik.  cöt  fö.  —  31  eii.  fot6.  —  32  wä- 
wirke.  —  83  Bdma.  —  35  orkSscyp.  aeg.  —  36  wäwirck.  tiaSde.  —  37  efi. 
scehl.  —  30  End*.  wäwirc.  en. 

411%  1  scelta.  —  3  sit.  bänBa.  deren.  Alter  Druck:  d'rB.  bäne 
en  — 5  habbs.  ^^^^*  ^  w'berd.  schillinghen.  Alter  Druck:  schillBghen 
eH.  —  7  e5.  tighe.  —  9  tighia.  —  9  iv.  Alter  Druck:  .iiii.  eii.  —  10  tigh- 
lyckü.  —  11  eil.  —  12  bäne.  tIghe.  —  15  aesgha.  —  16  bannen.  Alter 
Druck:  gänen.  Soe.  —  17  scelta.  —  18  oen.  Alter  Druck:  efi.  läd- 
nathS.  scot.  —  20  bänene  riucta.  so.  —  21  dera  tolua  saun.  Alter 
Druck:  dera  toeluafü.  eü.  —  22  bitlghs*  —  23  bitiughia.  Alter  Druck: 
bitinghia.  —  24  bitighet.  tiug.  Alter  Druck:  tlg.  ghlsen.  —  25  nv. 
di.  bänene.  —  26  riucta,  —  27  en.  sine  lädnatö.  —  28  scbieldtcb  {das  i 
umgekehrt),  sit.  neidä.  —  29  bitighed.  —  30  en.  —  31  efi.  —  32  schil- 
llgg  eii.  —  33  pöd.  —  36  iw'.  w*d.  bänena. 

416**,  1  en.  öbanplichtich.  —  2  tia€de  eü  temSde.  —  4  bänena.  — 
5  se.  blna.  —  7  hl.  —  12  efi.  lad.  —  13  mogS.  —  14  belligü  sw're.  — 
15  bänena.  —  16  lägera.  hoT  en.  —  17  efi.  —  18  gaS.  —  19  8w*rö.  da. 
da.  Alter  Druck:  ha.  fotä.  —  20  en.  staö.  —   22  mogB.  —  23  en.  swVen. 

Mt*.  —  25  ducke,  da.  —  27  tioech.  Alter  Druck:  tioegh.  toe.  —  28  datt. 

—  29  wett'gögen.  bänena.  eft\  —  30  benedict^.  tot.  Alter  Druck:  to.  — 
31  v*ke.  en.  —  32  öder.  —  34  ingongen.  Alter  Druck:  ingög.  w*t. 
bänena.  —  35  benediet^.   —   26  dine.  en.  wett'. 

417*,  1  ieust.  —  2  tuä  Schillinge,  v'ke.  —  4  w't.  vett*s  ingög.  — 
5  ede,  euBnacht.  —  6  w'berd.  —  7  Schillingen  ende.  Alter  Druck:  schil- 
ligen en.  —  8  pöd.  w*ke,  —  9  w*ke.  —  10  iöst.  tuä  Schilling^.  —  11  dae. 
pöd.  —  12  v'ke.  aesga.  —  13  bannene,  entweder  ein  undeutliches  1  oder  ein 
Spieß  steht  vor  diesem  Wort.  —  15  hl.  —  17  agS  hl.  -  18  athe,  möiane 
hi.  —  19  se.  Alter  Druck:  fe.  v*ke  städe.  —  20  v*ke.  —  21  bräden.  — 

24  bänena.  —  25  dyck.  —  30  aesgha.  —  34  betö.  —  37  bisisten, 

417**,  4  koniges  bä.  —  5  Schillinge.  —  6  huismä.  —  7  dim.  — 
8  meCscher.  —  9  allika.  —  12  w*t.  bete.  —  13  tuä.  —  14  huismä.  oe. 
eener.  Alter  Druck:  eenr.  —  15  meensch'.  efi.  —  16  eenich.  Alter 
Druck:  enich.  wrsch*.  —  19  mä  ö  ee.  —  20  a.  ailka.  bischoie.  —  21  koniges 
orkene  en.    lädnate.  —  22  w*delta.  —  23  dee.    bete.    lest.  —  24  twä.  — 

25  holBmä.  tige.  —  26  sil.  duluS.  efi.  —  27  e£L.  —  81  cöt»  —  VI  ^^s^Sk.. 


20  P-  BÜITENBU8T  HETTEMA 

an.  da.  —  33  iest.  nime.  en  [auf  der  neuen  Seite  noch  einmal:]  ende.  — 
34  ädert.  —  35  Ick.  Alter  Druck:  (i)C.  iöst  mn€.  —  36  s^d.  stelle.  — 
37  ädert.  —  38  hirawed, 

418*,  1  fiow'  elsa.  —  2  penlg.  Orincht.  —  3  ie«t.  —  6  fisen. 
ddma.  —  I  hl.  briekt.  hü  —  8  w't.  —  9  hlgia.  bjnda.  Alter  Drack: 
bllda.    bäner    hl.  —   10  bynde    en.    da.    Alter  Dmek:    d'.  —  11   mä.  — 

13  (/)eft\  fode  w't  en.  —  14  nimen  eft\  en  bloa.  —  15  mg$.  en.  mä.  — 
16  foden.  —  17  (/  eft\  —  18  edma.  pMa.  —  19  en.  tolne  eii.  —  20  datt' 
hl.  en«  öder.  —  21  päd.  wäL  pädia.  —  26  en  hl.  —  27  en.  werren. 
Alter  Drack:  wer  rem.  —  28  en  dei.  en  hL  —  29  hnse.  Alter  Druck: 
hu 8.  en.  —  31   /cuhiuchte.  —  32  hL  aesoo.  tolua.  Alter  Druck:  toelua. 

—  33  Bette.  Alter  Druck:  setta. 

41 8\  2  scelta.  möia.  en.  —  3  ginB^.  en.  —  4  aegh.  bänene.  — 
7  hl.  bäneu.  nimen.  —  8  äriufshtiB.  —  9  eömeu.  —  10  en.  bäne.  —  13  hl. 

—  14  qnet}  —  15  en.  —  16  ut.  —  17  aiuUkera.  wrmetten.  Alter  Druck: 
wrmett5  ny.  —  18  aesha  bänane.  —  19  nw.  aeska  dat^  —  20  koniges, 
himeric.  —  21  hl.  en.  —  22  aid'  hl.  efi.  biot.  Alter  Druck:  blot.  orkenS.  — 
24  da.  ädera.  —  26  en.  aeluia  zele.  —  29  en.  —  30  hl.  —  31   sond'linga. 

4lf',  3  en  half.  —  4  en  ölawiged.  —  5  iecht?.  —  7  eii.  —  8  ögane. 

—  10  I  briga-  —  11  ald^.  Ic  —  12  kouigh  en.  —  13  Y.  Alter  Druck:  L  — 

14  mäne.  —  15  en  half.  —  16  ä.  en.  —  17  by.  rinckt  da.  —  18  enicb. 
Alter  Druck:  enigh  mä.  8chell5.  —  19  en.  —  20  konige.  —  21  en.  — 
22  an.  Alter  Druck:  nw.  —  25  inec  en.  —  27  äderda.  hl.  —  31  wr- 
w^nen.  —  32  w't,  —  33  an. 

4I9\  1  Ick.  Alter  Druck:  C.  Auf  dem  Bande  müßte  noch  der  ge- 
wutite  Anfangsbuchstabe  I  stehen.  —  2  öriucht.  —  4  äderda.  —  5  to 
seckw'd.  —  8  deer  to.  Alter  Druck:  deer  deer  to.  —  10  tuä  orkenS. — 
16  sii.  —  18  bikät.  —  21  bän^.  —  22  pod.  —  23  en.  —  24  ötfisC. 
aU'.  —  25  pemgfa.  —  26  gad\  penige  vta,  —  27  hemerick.  —  28  hemerika. 
cTim^  —    32  (lOw'so.  —   33  w't  Tany'ck.  —  34  ath^.  en. 

42#*,   1  (-ff)w'«o.   —   2  konighes  orken^.   huä.  —  4  öt£id. 

42#\  1  mäne.  —  2  huisbreec  dee.  yild  I  göge.  —  3  en.  hi.  tui- 
rasä.  —  4  üriuchta.  tuä  schillige. 

Fr.  Bq.  474  bis  476  •-  f.  —  Alter  Druck  S.  121  bis  126  f.  m. 

474%  1  lädis.  —  3  Dit.  Alter  Druck:  HU  mit  Sieiligem  gemaltem 
Anfangsbuchstabe h\  en.  —  4  en.  —  5  kid.  daest'.  —  6en.  —  7kild. 
en.  —  8  lad.  —  9  pinie  en.  —  10  lädis.  —  11  w't,  üwilla.  —  13  end. 
Alter  Druck:  ende.  —  14  pCniem.  —  16  TOnen.  —  17  pöde.  —  18  soe. 
Alter  Druck:  se.   —   19  hör.  Alter  Druck:  her.  —  24  püd.  lad.  —  25  pod. 

—  26  opebeerlTc.  —  27  pCni.  —  28  äderis  mänes.  —  29  mä.  husa.  Alter 
Druck:  buse.  —  SO  dy.  —  32  mä.  ag»?  C»wirdelic. 

474%   1   brekt.  sii.  bihalde.  —  2  jCkI.  —  4  I.  —  5  en.  —  6  schette. 

—  7  Ija.  Alter  Druck:  Iraa.  xht.  Alter  Druck :  zxiiii.  pöda.  — 9  trucb. 
Alter  Druck:  truicb.  en.  —  10  pr-d.  —  11  drn.  Alter  Druck:  diu  — 
12  schreck,  en.  diin.  —  13  pvd.  —  14  DiVse  [umgekehrtes  i]  ferdS.  bifäg 
er.  —  16  en  haetso.  —  17  onga^.  oenbriug.  Alter  Druck:  onbrig.  — 
18  fedr.  eS.  scillet.  att&   —  20  mä.  —   22  twä  ponde.  —  24  oCmb.  — 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WESTERLAUWER8CHEN  RECHTE.     21 

25  attö  dwaö.  athe.  —  26  sld.  en.  —  29  tigb.  eö.  —  30  bifägea.  — 
31  Sitte,   en.  aaü.  —  32  en.  en. 

475*,  1  bä.  schill^ghen  en.  —  3  twä  pödem.  —  4  pödia.  —  6  „minre" 
fehlt  in  dem  alten  Drucke,  —  7  ore.  —  8  orö.  —  9  pödis  wirde.  blna. 
pöd.  —  10  oe.  ontgaö.  —  11   se.  Alter  Druck:  fe.  kestigic,  —  12  pSningb. 

—  13  da.  —  14  orkene.  —  17  decke,  elda.  —  18  lade.  —  22  Hw'so.  — 
25  fä.  en  ß.  —  26  schada  cla  [/  neue  Zeile]  wta  bifägh  nime.  —  28  duist- 
sleke.  —  29  riachter@.  —  30  eft*.  deitingb.  —  31  riucbterS.  —  32  sine. 
33  bl.  —  34  orö.  —  35  oe.  lade.  —  37  by.  —  38  pöd.  sezasü. 

47 5^  1  fä  wäuisigbe.  —  2  beta.  Alter  Druck:  bete.  —  3  oö  dee.  — 
4  saennada.  Alter  Druck:  saSnada  side  oderS  lad.  —  5  tuä  pöd6.  — 
6  en  I.  bifäges  w'f.  —  7  pöde.  buäso.  —  8  oe  sprect.  —  9  tuy sähet  en. 

—  10  nioge  edö.  ende.  Alter  Druck:  dat.  —  12  Huaso.  Alter  Druck: 
Hwaso.  —  13  lädbede.  —  16  ädera.  —  17  ede.  tuinticb.  Alter  Druck: 
tnnticb  pöd.  —    19  siin.  —  20  öwiila.  —  21   ingögb.  pöd.  —  22  ötsuara. 

—  24  di.  —  25  reeck.  —  26  toe  ienst  dae.  twä.  —  27  pödem.  sezasü 
ötsuara.  —  28  atb6.  —  29  saennada.  Alter  Druck:  saenada.  —  30  twä 
pödem.   —   32  en.  bifögb.    pödem.  —  33  oenbrigb    en.   —  34  en    niogS. 

—  35  en.  —  36  äderis.  —  38  pödem.  —  39  pödem. 

476*,  6  fyow'b'ned.  clager.  —  7  virde.  —  8  twä.  —  9  ^se"  fehlt 
in  dem  alten  Drucke,  —  10  „deen"  fehlt  in  dem  alten  Drucke,  —  11  orkene. 

—  12  wina.  —   18  bädiefticb.  —   14  oe  orkSscbips  ädert.  —   15  bur6.   — 

16  bemerick.  —  17  7s.  pöd.  orkene.  —   18  da.  pöd  saü  orkenS.  —  20  lad. 

—  22  wmetta.  —  23  ö.  —  24  aidom.  —  25  bifögb.  pöd.  —  26  en  löst, 
leta.  Alter  Druck:  beta.  —  27  lad.  —  28  da.  —  29  nimen.  ö.  — 
30  cömen.  —  31  biede  dagö.  —  35  nImen.  öriucbt.  —  36  oen.  Alter 
Druck:  decn. 

476*,  5  nier.  Alter  Druck:  nies.  —  7  riucbt'  I.  —  8  greetman, 
ebera,  attba  mit  Bubricierung  der  Anfangsbuchstaben.  —  10  bänere.  — 
11  babba.  Alter  Druck:  babba.  —  11  ötgonge.  bur6.  —  12  orß.  — 
15  twä.  Wirt.  Alter  Druck:  wtrt.  —  16  wonuen,  —  17  all'.  —  18  steke. 
Alter  Druck:  steke. —  19  tuybeeet.  Alter  Druck:  tuybeet.  —  21  öwiila. 

—  22  pöde.  —  24  Hyr.    Alter  Druck:  lir,  mit  vorhergehender  Bubricie- 
rung, welche  den  Baum  eines  nicht  gesetzten  Anfangsbuchstabens  einnimmt, 
fäges.  —  26  bäd.  —  27  riucbte  band  trowa.  —  28  öscbieldicb.  fazfäg. 

—  29  en.  —  30  silre.  v'de.  öscbieldicb.  —  31  Itö.  bloedrsene  tuirasü  ösuara 

—  32  fiowerasü  ösuara.  Faxfägb.  —  33  v*p.  —  35  belligö.  da.  —  36  ötfae. 

Fr.  Rq.  462  bis  473.  —  Alter  Druck  S.  126  i.  m.  bis  142  i.  m. 
Unmittelbar,  ohne  neue  Zeile,  folgt:  „Hyr  biginet"  etc. 

462%  1  biglnet.  duustscbou.  —  3  b'de  fengb.  all',  fiow'  pennigen.  — 
4  ötsuara.  —  5  Dust  sleeck.  —  6  wäfel.  tuirasü.  —  7  ötsuara.  eii.  Dust- 
sleeck.  —  9  iv.  Alter  Druck:  iiii  scbilllgben  fiowerasü  ösuara.  —  10  Dust- 
sleeek.  —   12  scbilllgen,    sezasü    ötsuara.  —   15  brIgS.  —   17  du  st  sleeck. 

462%  1  für.  —  nact,  —  3  dusniga,  möscba.  —  4  bi.  —  7  figeren 
iuissha.  eii.  —  8  scbilllgen.  fiowersum.  Alter  Druck:  fiowerasü.  —  9  ö- 
raara,  oenbringb.  Alter  Druck:  öbringb.  —  10  mitt'.  bäd.  eii. —  11  en 
ö  [endet  die  Seite,  und  ^brins^  fehlt  auf  der  folgenden],  —  12  fiow*.  — 
13  scbilllgben  eü  fiow'.    —    15  sobillit.    Alter  Druck:    scbillet.  — 

17  fiowerasü  ösuara. 


22  F.  BÜITENRÜ8T  HETTEMA 

4*8*,  2  schilllgen.  —  3  mista  xiiii.  —  6  ÖBuara.  —  7  Paxfägh.  — 
8  Faxfägh  op.  —  9  iiii.  —  13  bald.  Alter  Druck:  halt.  —  17  of.  — 
20  faxfägen.  —  22  dulglga  en.  —  23  pennigh.  mä.  —  24  onbrins.  Alter 
Druck:  oenbrins.  —  25  v*p.  —  26  fä. 

46S^  1  sezasü  ösuara.  —  2  v'p  I.  bäda.  —  3  schilllgö.  sexasü.  left*.  — 
4  mä.  öuad  vett*.  —  5  aghenS.  siaS.  —  6  gröd  rka.  häden.  fote.  —  8  tol- 
uasü.  —  9  ötflwara.  —  10  pennighen.  tuirasü.  —  11  ösuarra.  bloed- 
rsene  blioander.  Alter  Druck:  blicand*.  —  12  p@nigh@.  tuirasü.  — 
13  bloedresene.  Alter  Druck:  bloedresena  ond\  —  14  bloedresene. 
Alter  Druck:  bloedresS  ond*.  —  15  pöd.  bloedrsene.  töge.  —  16  shil- 
lege,  bloedrsene  öder,  töghe.  —  17  ond*.  töghe.  —  18  bloedrsena.  — 
19  eü,  en.  —  20  leff.  —  21  wirt.  Alter  Druck:  wirkt  mägera  bloedresS. 
bispanna.  Alter  Druck:  bispana.  —  23  datt5  hl.  —  24  blodfsena.  — 
25  efi.  —  26  meteduIgS  en. 

464*,  1  Ite3.  bloedrsena.  —  2  en.  mägra.  —  4  bispäna.  —  5  eii.  — 
6  penninghen.  Alter  Druck:  penighen.  —  7  ma.  bloedrsene  a^so  (mit 
umgekehrtem  1).  —  8  o6.  en.  —  9  en.  en  hl.  pster  fädlet.  —  30  bloedrsene. 
wytä.    —    11    Itaingha.    —    12    Hnamso    ma.    Alter   Druck:    Huasoma« 

—  13  yrsö.  —  14  hl.  —  15  elsa.  —  16  So.  hl.  mettö.  —  17  tüma 
knockela.  Alter  Druck:  knoekela  lägh.  —  1^  penighö,  end*. —  19  brl- 
ghen.  —  20  fyafolllghe.  —  21  dii.  trnch.  —  22  fiifta.  —  23  psterö. 
riuchteren.    Alter  Druck:    riuchter.    en.    —    24  ötbara.  —  25  It. 

464**,  1  breinpäna  flow*  Schilling^.  —  2  beenbreckS.  I.  —  3  eü.  — 
4  flow'.  —  7  breinpanna.  —  8  wtgög. —  9  böte.  Alter  Druck:  bota.  — 
10  wtgögh.  schillinghen.  —  11  Schillinge.  —  14  stape.  —  15  pöd.  [neue 
Zeile:]  tolef  pöd.  —  16  Benis.  Alter  Druck:  bels  östal.  haliß.  —  17  beS- 
stallich.  8üd\  —  18  Ergös  I.  mä.  —  19  da  fiaredel.  i.  —  20  so.  —  21  er- 
gera.  Alter  Druck:  eergera.  —  22  pöd.  —  23  wina.  ergens.  Alter  Druck: 
eergens.  —  25  I.  iiii  pöd.  mä. 

465*,  1  dulgs  w't  I.  —  2  hl.  fä.  —  4  hi.  —  5  „an  bethe  ner** 
fehlt  im  alten  Drucke.  —  6  weiden.  —  8  mochta.  Alter  Druck:  mochte. 

—  13  pennlgS.  —  15  w'sS.  oe.  —  17  w'sen.  —  18  pöd.  penning^.  — 
19  pöningen.  —  22  Fan.  Alter  Druck:  Uan  [großer  gemalter  2^eiliger 
Anfangsbuchstabe],  —  23  xiiii  pöd.  pödem.  —  24  en.  —  25  Ongneliis. 
Dat.  (D  fehlt,)  scacr b li in d.  —  27  pöd.  —  28  pöd.  pöd.  —  30  efi. 
bisepp@.  —  31   oSsuara.  Itaynga. 

465^  II.  —  2  sioö.  —  3  pöd  „fäder  bota"  fehlt  in  den  Fr.  Bq. 

—  4  fö.  —  5  Ergens.  Alter  Druck:  Eerg6s  fä.  —  6  sioö  fä.  —  7  pöd 
tribeet  „fä  der  sioen"  fehlt  in  den  Fr,  Bq.  —  8  pöd.  Aegbreedkerf. 
Alter  Druck:  J?e^breedkerf. —  10  pennigen.  —  11  dis.  {ein  D  feMt.)  xxiiii 
pönnlgö  (I)  —  13  Fan.  Alter  Druck:  Uä  klbacke.  Huäso.  —  14  syn 
kynbacke.  Aiter  Druck:  klbacka.  onttwa.  Alter  Druck:  twa  worpS 
w*t.  —  15  sw'de.  en.  södena.  —  16  w't  he.  —  17  pondS.  hl.  —  18  oö- 
suara  da  bi.  dele.  —  19  pöd.  —  20  pöd.  —  21   iiii.  schilllgö.  Di  (D  fehlt). 

—  22  be6breck.  pennigen  (!).  —  23  iiii  schilllgö  en.  —  24  da.  en.  — 
25  wedS  eii  wäfel.  —  26  en  oöbris.  —  27  en.  möd.  —  29  Werbreeck. 
Alter  Druck :  verbreeck,  mit  Baum  für  einen  ^eeiligen  gemalten  Anfangs^- 
buchstaben.  —  30  tilleth.  Alter  Druck:  til.  fä.  tossches.  —  81  möd.  en. 
eene.  Alter  Druck:  een. 


DER  ALTE  DBUCK  DER  WESTERL^UWERSCHEN  RECHTE.  23 

• 

4ii%  1  6H.  —  2  städen.  —  8  soe.  meer.  —  4  da.  ädletS.  — 
6  Wlitewimelsa.  Alter  Druck:  ulitewimelsa,  mit  Baum  für  den 
2zeiligen  gemalten  Anfangsbuchstaben,  p@nlg6.  —  7  öder  dera.  Alter  Druck : 
eera  w*Bene.  —  9  gsaet,  —  10  Fan.    Alter  Druck:    i/an.  —  11   oö.    oe. 

—  12  toge.  —  18  schilllgen  en.  xiiii  pennigen.  —  15  wtgögh  xxiiii 
pennigen,  sewer^  —  16  wtgögh  xxiiii  pennlg@.  —  17  beSbrec  on.  Alter 
Druck:  o6.  en.  —  18  öberna  elkeelych.  —  19  pSnIgen.  —  20  penninghen. 

—  21  pennIgen.  —  22  pöd.  iiii.  —  24  pöd.  —  26  eii  oenbris.  —  27  en. 

—  28  her.  —  29  elsa.  —  30  tre.   —   31  Fan.  Alter  Druck:  üan. 

4M^  1  Fan.    Alter  Druck:    27a n.    Huäso.    —    2  sitet.    pöd  en.  — 

3  pöd.  o9.  —  4  schilllgS.  schilllg.  BeSbrec.  —  5  oö.  benis.  Alter  Druck: 
bei».  —  6  slai.    mitt*.    —   7   triibeet.   Cn,   —   8  mettö.  en.    triibeet.  — 

9  XX iL  Alter  Druck:  xxxii.  I.  —  IQ  dnlligh.  bete.  —  11  Fan.  Alter 
Druck:  An  da,  mit  vorhergehender  Bubrik  und  rubriciertem  a,  ohne  Baum 
für  den  Anfangsbuchstaben,  Hwaso.  Alter  Druck:  waso.  —  12  siin. 
böte.  Alter  Druck:  boet.  —  13  pönigen.  —  14  fiiff.  —  15  pö<i.  — 
16  fö.  aerö.  pönlgö.  —  17  slal.  korö.  iiii  Schillingen.  Alter  Druck: 
8cbill6ghe.  en.  pöd  en  ziiii  elsa.  —  19  Fan  da»  Alter  Druck:  Anda, 
mit  2eeiligem  Baum  für  den  gemalten  Anfangsbuchstaben.  —  21  all*.  — 
en.  —   22  pSningen.    dae.  —  23  breck.    Alter  Druck:    er  eck.   —  24  de. 

—  25   eil.  oö.  —  26  wina.   —   27  ielkirs.    Alter  Druck:  iTkirs  w*t.  en. 

—  28  oenda.  Alter  Druck:  öda.  en.  oö.  —  29  wIna.  —  30  ^ene**  fehlt 
im  alten  Bruche,  —  32  Eergens.  Alter  Druck:  ergens,  mit  vorhergehen- 
dem Baum  für  einen  kleinen  gemalten  Anfangsbuchstaben,  —  spreck. 
Alter  Druck:  spreckr. 

467*,  1  bl.  —  3  pöd  Sit.  pöd.  —  4  brighen.  söderlinga.  —  5  Fä. 
Päd*,  en  fä.  —  6  töhga,  —  7  Fan.  Alter  Druck:  An,  mit  Baum  für  einen 
gemalten  Beeiligen  Anfangsbuchstaben,    Beöbreck.   —    9  en.  beebreck.    — 

10  oenberna.  Alter  Druck:  öberna.  zxxil  (!)  —  11  pöningö.  2»eerbreck.  — 
13  penniughen(!).  Wydebeons.  Alter  Druck:  Uydebeens.  pen- 
ninghen. —  14  iiii  scillingen.  Alter  Druck:  scilgf.  —  15  pen- 
Dingen.  Alter  Druck  nun  pen.  —  18  pen.  —  19  pen.  —  20  breck 
(tua).  Alter  Druck:  breek.  —  21  en.  Schillingen.  Alter  Druck:  schil- 
legen.  —  22  eii.  —  23  iiii.  —  24  iiii  schillenghö.  —  25  pen.  — 
26  w*Bt.  —  27  oen  dat.  Alter  Druck:  es  dat.  —  28  pen. 

4•7^  1  oö.  —  2  Dy.  Alter  Druck:  i,  mit  vorhergehendem  Baum  für 
einen  kleinen  Anfangsbuchstaben,  beenbrek  oö.  —  3  iiii  schiliege.  sIt.  — 

4  Bcöckü.  oen.  Alter  Druck:  ö.  eermö.  —  5  tanö.  oen.  Alter  Druck:  ö. 
fingberö.  vorscrioun.  Alter  Druck:  vscrt,.  —  6  betö.  —  7  Benena.  Alter 
Druck:  enena,  mit  vorhergehendem  Baum  für  einen  kleinen  Anfangs- 
buchstaben, wtgög.  —  8  wtgögh  söder.  breinpäna.  —  9  oen.  Alter  Druck:  ö. 
pen.  des.  Alter  Druck:  es,  mit  vorhergehendem  Baum  für  einen  kleinen 
Anfangsbuchstaben,  —  10  wtgögh.  pen.  des.  Alter  Druck:  es,  mit  Baum 
für  einen  Meinen  Anfangsbuchstaben,  t'dda.  —  11  wtgöh,  pen.  —  12  wtgög. 

—  13  metedulg.  —  14  oen  brecht.  Alter  Druck:  ö  hrocht,  oö  dine. 
Alter  Druck:  diö  mä.  —  15  die.  en  dera.  Alter  Druck:  d'ra.  —  16  wtgög. 
oö  briga.  —  18  due.  oenberna  benis.  Alter  Druck:  öberna  bels  wt- 
gög. —  19  nö.  —  20  Fan  da.  Alter  Druck:  äda,  mit  vorhergehendem 
Baum  für  einen  kleinen  Anfangsbuchstaben,  liidweiö  —  21  iivv  ^^V^\\&^. 


24  F.  BÜTTENRUST  HETTEMA 

—  22  kete,  bloedresene.  Alter  Drnck:  bloedrese.  —  23  oö.  —  24  bete. 
Lydwcy.  Alter  Drnck:  Lydnei  opp*.  —  25  xt^zii,  —   26  haudwiTBt 

4C8%  Neykerff,  pgnigan.  —  2  o?.  schillegö.   —  3  dulgh.  Ald^  sIt. 

—  4  scökü.  oe.  eerme.  —  5  sit.  oe.  figeren.  —  6  iiii  eisa.  —  8  elk.  fä. 
eisa.  —  9  iiii  elsa.  silkerf.  —  10  eise.  wine.  —  12  gügende.  —  13  en. 
diin  schock.  ingOgh  en.  —  14  wtgügh  ayd*  eysa.  —  16  sTt.  —  17  in- 
gügh  en.  wtgügh.  Alter  Drnck  zweimal:  „en  di  wtgügh*^.  —  18  fingeren. 
Alter  Drnck:  fingerem.  tanü.  —  19  mira.  —  20  hädbird.  —  21  dnlg.  — 
22  Fan.   Alter  Drnck:  Uan  lätbe.  left'  imen.  —  23  oe.  eermö.  häden.  — 

24  scöcken.  iefta.  Alter  Drnck:  ief.  fote  lä.  —  25  elsa.  —  26  lä  figeren. 
tane.  —  28  en  scöken.  —  29  häden  en.  —  30  eerges  habbe.  Alter  Drnck: 
hab.  läthc.  —  31  miste,  vii.  Alter  Drnck:  vii  eisa.  xiiii.  —  32  elsa, 
eerges.  fä.  —  33  eemi@  eii  scöken.  left*  figeren. 

4•8^    1   habb5    eerges.    miste.    —    2  eise.   —   3  fingere.  —  5  p€nlg£. 

—  6  Fan.  Alter  Druck:  am,  mit  vorhergehendem  Raum  für  einen  ge- 
malten   kleinen  Anfangsbuchstaben,  tnm.    Alter  Drnck:    tnma    lä    eii.    — 

—  9  miste.  —  12  en.  —  13  en.  —  14  m^seha.  —  15  fö.  iiii.   —    16  elsa. 

—  17  elsa,  of.  —  19  Fingeren.  Alter  Drnck:  üingerö.  —  20  fä.  scot- 
figcr.  eisa.  —  21   iiii  elsa.  —  23  fö.  läge.  —  24  iiii.   —  26  goldflger.  — 

27  „ende    dan    der    nest**.    und    28    „knocla'',    fehlt   im    alten  Drttcke,   — 

28  iiii.  —  31   iiii  elsa.   —   vi.  Alter  Drnck:  xi.  —  32  elsa.  —  33  häd. 

40',  1  hädw'st.  —  2  seiniga.  —  griiplam.  —  8  diin.  —  12Yel- 
kerf.  Alter  Drnck:  Delkerf.  xxiiii.  —  13  tokore  en.  —  14  fotö.  pen.  — 
15  Metednlgh.  Alter  Drnck:  Ete  dug,  (mit  vorhergehender  Rubricierung 
anstatt  des  gemalten  Anfangsbuchstabens).  Dat.  Alter  Druck:  at,  mit  vor- 
hergehender Rubricierung  anstatt  des  kleinen  Anfangsbuchstabens,  mete- 
dnlg(!).  —  16  mä.  —  17  oenbrighe.  iiii  schilligen.  —  18  penlgS.  — 
20   Metednlgh.  —   21    Schillingen.  Alter  Drnck:  schilligi;  eii  iiii.  — 

25  bloedresena.  Alter  Druck:  bloedresä.  —  26  scilg^.  schilg^.  — 
27  Fraesheed.  Alter  Druck:  Traesheed.  —  28  peningen.  da  scilgf.  — 
30  trncht.  hl.  —  31   aegma.  dere.  Alter  Druck:  dera. 

4•f^  1  iyck.  bete.  pen.  —  2  efi.  scilgf.  —  3  eerges.  —  5  Eer- 
gens.  Alter  Druck:  er  gen  s  {mit  vorhergehender  Rubricierung  und  Raum 
für  einen  kleinen  Anfangsbuchstaben).  —  6  miste.  Dio.  Alter  Druck:  io, 
für  einen  Anfangsbuchstaben  Raum  gelassen,  xiiii.  Dio.  Alter  Druck:  io, 
für  einen  Anfangsbuchstaben  Raum  gelassen.  —  7  xn.  Hunerso.  Alter 
Druck:  Hueerso  mä.  dulgen.  Alter  Druck:  dnlgs.  —  13  buppa.  Alter 
Druck:  buppe.  efi.  —  10  v  merck.  Alter  Druck:  vf.  —  11  delö.  —  13  södena. 

—  14  borö.  en.  waxe.  —  15  delö.  —  16  merk.  —  18  mä.  dulg  w*t  howö. 
bite.  —  19  eil.  eii.  —  20  hl.  ontsuara.  Alter  Druck:  osnara.  —  21  all', 
ee.  motmen.  Alter  Druck:  motms-  —  22  en.  d6.  —  23  Ffoerd.  —  24  en. 

—  25  ief.  swara.  Alter  Druck:  suara  wtgög.  —  26  eS  tre.  —  27  beö- 
brecke.  Nen  dulg.  Alter  Druck:  N.  \,Dcr  vorherzugehende  gemalte  An- 
fangsbuchstabe in  marg.  ist  nicht  eingefüllt)  neu  dulgh.  —  28  da  been- 
brecke.  —  29  wtgög  en.  —  30  wIne.  —  31  dat  (mit  umgekehrtem  a). 

47#*,  1  wtgügh.  oen.  Alter  Druck:  een.  —  2  fä.  —  3  stapS.  — 
4  is  in  een.  Alter  Druck:  I  is  en  becke.  toerm5.  —  5  hl  een.  Alter  Druck: 
en  be^brec.  —   6  lä.    oebrins.  —  8  bina.   —   9  schillig.    —    10  ö.    pöd. 

—  11  Longe,    ßchillig«.    —    12  schilillghö  (!).  üäspreke.    —    13  Herne- 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WE8TERLAUWER8CHEN  RECHTE.  25 

llga  Uyfstreuö.  —  14  spedelsprlg.  pen.  —    15  eii.  end*.  —   16  pen. — 

17  iiii  schillgen. —  18  sinnen.  Alter  Druck:  sine.  8chilllg6.  —  lOWald- 
waex.  Alter  Druck:  Ualdwaex.  waex  böte.  Alter  Druck:  wax  bot.  — 
20  pen.  —  21  Fan.  Alter  Druck:  Uan.  oderß.  —  22  tilllga.  is  v. 
Alter  Druck:  ia  vf.  Hueerso.  —  23  mä.  schettS  w't  truch.  —  24  eisa.  — 
25  Bünkerf.  —  27  en.  —  28  fä.  öbinaöd.  —  29  betö.  —  30  een.  Alter 
Drnek:  en  mäslachta.  toluasü  ösuara.  —  31  orS.  mach  tu  nipt  eii.  —  32  hä- 
delet.  pen. 

470*,  1  machtü.  —  2  pen.  iiii  schilllgö.  —  4  Fan  da.  Alter  Druck: 
Anda,  mit  Raum  für  einen  gemalten  2eeiligen  Anfangsbuchstaben,  —  5  w't. 

—  7  da.  Alter  Druck:  dat.  —  8  Eerghens.  Alter  Druck:  ergens,  mit 
Baum  für  einen  kleinen  Anfangsbuchstaben,  —  13  inriin.  schilllghen.  — 
14  SU  Ollis.  Alter  Druck:  suolles.  iiii.  —  16  siinre  södena.  —  18  mä. 
hi.  Alter  Druck:  hl.  —  19  delö  wrlerre.  en.  —  20  xliiii  pOd.  —  21  oen- 
suara.  Alter  Druck:  ösuara.  —  22  delö  dera,  Alter  Druck:  d'ra  all',  — 
23  böte.  Alter  Druck:  boet.  pöd.  —  25  oö.  —  28  öw'delyc.  —  29  pen- 
nlghen.  —  30  Hwerso  ma.  Alter  Druck:  üwersoma  (mit  rothem  2eei- 
ligem  U).  mä  öschieldich.  —  31   en.  —  32  heerbelden.  en. 

471%  1  liuedw'den.  pennighen.  —  2  mim,  toluasü.  —  4  Fan.  Alter 
Druck:  Uan  bräde.  hneerso,  mä.  —  5  o6  sil  lithes.  —  6  llgera.  —  7  allnr, 
p^nlgen.  —  8  oderS.  —  9  ö.  iggö  en.  sidS.  —  10  bicät.  —  11  bicät.  — 
12  oSbrig.  —  ötgongS  en,  —  13  delö.  —  14  Hw'so.  mä.  —  15  w't  oen. 
Alter  Druck:  ö.  mira.  en.  —  16  cöpt  fä.  fä.  fä  haest'.   —    17  häd.  wit.  — 

18  ü.  —  19  lägist.  eii.  öme.  eii.  —  20  bräd.  —  21  tvibeet.  Alter  Druck: 
tribeet.  —  22  Fan.  Alter  Druck:  Üä  bite  hw*so.  mä.  —  23  en.  w't.  — 
du  lg.  mIra.  —  25  eu  bä  scieldich.  od*.  —  26  ötgögS.  eii  suaren.  Alter 
Druck:  suaret.  —  27  deö.  wepöd'  häd,  en.  —  28  rekS.  da.  oenbrig.  — 
'29   eü.    bräd.    metma  mit:   so  alter  Druck,  —   30  by.  en.  —  31   en.  bräd. 

—  32  bettö.  wät.  nimermeer. 

47 P,  1  w*da.  ö.  —  2  pöd.  —  4  oöbringh.  —  6  Hueerso.  Alter  Druck: 
Uueerso  (mit  rothem  U)  mä.  w't  en.  —  7  yrsö.  he.  —  8  pöd.  xvi.  Alter 
Druck:  xvl.  NTpt.  —  9  pöd.  hö.  —  12  itfta,  —  12  friöden.  —  13  man- 
nes.  Alter  Druck:  mäne  liif.  —  14  Haetso.  Alter  Druck.  Waetso  (mit 
rothem  W)  mä.  sil.  —  18  delö  w'  sil  broderö.  läge,  meenbodelad.  Alter 
Druck:  meöbodel.  —  19  eü.  gas.  —  20  en.  —  22  Halsraef.  Alter  Druck: 
alsraef,  mit  Baum  für  einen  gemalten  2eeiligen  Anfangsbuchstaben, 
burstö.  —  23  axlü,  tziakü.  —  24  iiii  pßnlgen.  da.  elsa  en.  —  25  ed0. 
mätel.  —  26  w't.  —  27  en.  —  28  (V)apeldranck,  (h)alsraef,  (n)eed- 
möd,  im  alten  Drucke  ohne  die  gemalten  Initialen,  —  29  böte.  Alter 
Druck:  boet.  pöd  eü  pen.  —  30  en.  —  32  Fan.  Alter  Druck;  Z7an  (niit 
rothem  ü).  orö. 

472%  1  „is"  fehlt  im  alten  Drucke,  —  2  pen.  fiourasü  ösuara.  — 
3  eü.  —  4  iiii  pen.  —  5  clae.  —  6  eS.  —  7  pen.  —  9  eü  nim   nirla,  en, 

—  10  eü.  —  11  leff.  Alter  Druck:  Eff,  der  gemalte  Anfangsbuchstabe 
fehlt  in  marg,  mänes.  —  12  loen.  —  14  äptmänes.  —  15  hise.  hiit.  hiit. 

—  16  mäs.    dulg5.  —  17  w't.    hi   (umgekehrtes  i).   —   18  hiit    ädma.  — 

19  mä.  ver.  —  20  nö  Italga.  —  21  ö.  dulgs-  —  23  en.  led*.  hiit.  —  24  hiit. 
datt3.  —  25  wiitsciip.  end'.  —  26  sil.  röne.  hlxt.  —    27  I  en  I.  öwilla. 

—  28  de.  pöd  efi  dö.  —  29  pöd.  sexasü  öBuaia.  —  ^Q  Y^^tl.  KXXät  ^tvs.O«l\ 


26  F.  BÜITENRÜ8T  HETTEBIA 

an,  mit  vorhergehendem  Raum  für  einen  gemalten  Anfangsbuchstaben.  — 
32  en  ienlikis.  en.  —  33  en  hoä.  en  biit. 

472^  1  en.  hon  die.  Alter  Druck:  höd'.  —  2  hiit.  —  3  hl.  me,  I. 
däne.  —  4  de  er.  Alter  Druck:  deir.  —  6  oxa.  Alter  Druck:  exa.  — 
8  en.  —   9  hia  öwilla.  wäwytschip.  —   11   Hödes.   —  13  mä.  —  15  söder. 

—  18  emöda  fiet.  Alter  Druck:  fiüt.  alalia  nocuerüt.  —  19  laedüt  alalia. 

—  20  expßsü.  mänes  —  21  ald^.  —  23  en.  liodö.  —  24  pöd.  —  26  Btrjd- 
W*dich  eil.    forwönS  w*t.  —  27  herö  eR  lioede.  IntellUge.  —  28  dolo.  qa. 

—  29  sbVelt   I.    qa   facultate.  —  30  deliberädi   nö   hab^t   quo   re^  „non" 

fehlt.  —  31  ^stitueret  q.  quid.  —  32  Wrbec.  Alter  Druck:  urbec,  mit 
vorhergehendem  Raum  für  einen  großen  gemalten  2eeiligen  Anfangs^ 
buchstaben.  mä.  —   33  mänes. 

473%   1   öwillens.  o6.  wytedü.  —  2  ther,  „deen"  fehlt  im  alten  Drucke. 

—  3  eü  nen.  Alter  Druck:  neen.  —  5  bräd.  fa.  —  6  fö  fäna  fä.  iefta  fä. 

—  7  öieriga  kidü.  baem6.  —  8  en.  fa.  —  9  bet6.  haelr.  —  10  deS. 
w'lerrö.  —  11  lidö  en.  Alter  Druck:  een.  hä.  de.  —  12  aghS.  —  14  Fan. 
Alter  Druck:  UAn  (großes  rothes  JJ)  oS  oder&  —  16  pöd.  reeck.  en.  wid. 

—  17  twä  pöde.  —   18  en.  dröpel. 

478**,  1  pöde.  ingögh.  —  2  eR.  wtgögh.  —  3  iSTetö  {großes  rothes  S) 
oe.  —  5  pöd.  —  6  tuä  pödö.  —  7  pöd.  —  8  Fan.  Alter  Druck:  An, 
mit  vorhergehendem  Raum  für  einen  großen  gemalten  J2£  eiligen  Anfang S' 
buchstaben,  wrwaldS.  alr  miste.  —  9  pöd.  fiowrasü  ösuara.  mire  iiii.  — « 
10  pöd.  ald'.  pöd.  —  11  sexasü  ösuara.  Hinter  ieft  scheint  noch  ein  i  zu 
stehen,  bicät.  —  12  sIt.  —  13  Weyschettinge.  Alter  Druck.  Ey sehet- 
tige,  mit  vorhergehendem  Raum  für  einen  großen  2eeiligen  gemalten 
Anfangsbuchstaben,  ore.  —  14  det.  weischettige.  woldesera.  —  15  pöd.  — 
17  Weymeringa.  Alter  Druck:  Ueymeringa.  Huaso.  Alter  Druck: 
hwaso  odet,.  —  17  weimerlga.  I  woldösera. —  18  I  Weimbritsera.  Alter 
Druck:  veimbritsera.  pöd. 

Unmittelbar  folgt  das  von  v.  Richthofen  „Eine  Müneordnung^  ge- 
nannte  Stück  ohne  Überschrift, 

Fr,  Rq,  385,  Spalte  2  bis  387,  23,  —  Alter  Druck,  S,  142  bis  144  i.  m. 

885%  1  In  noie  dnl  ame.  Willi.  Alter  Druck:  üilli.  en.  —  2  paymet. 
en.  ghedaö.  —  4  de.  Alter  Druck:  di.  —  5  fä.  gronigen  en.  —  6  lio- 
werdra.  —  9  It6.  pöd.  saü.  —   10  lad.  eii.  west'go.  —   11  pöd.  colSsche. 

—  12  flow*  schielde  en.  böte.  —  13  penlgen.  colösche.  pöd.  —  14  en.  — 
15  Ite.  schilllg.  west'go  lad  eil.  —  16  aestgo  lad.  aest'go.  —  17  achil- 
llgh.  liow'dra  pennigen.  —  18  slt.  eR  liow'dra  pennigen.  —  19  botö. 
pßningen.  —  24  I.  pennigen.  —  25  huiite  penninghen.  Alter  Druck: 
penghen.   —   27  penighen. 

386%  1  Item.  Alter  Druck:  Tem,  der  gemalte  große  Anfangsbuch' 
Stabe  in  marg.  fehlt.  Wondensera.  Alter  Druck:  Woudensera.  — 
2  heme.  —  3  delö.  schillinghen.  —  5  liow'dera.  —  6  ferw*dera.  — 
7   en.  —  8  fiow\    eR.  —  9  schilllgh.  schillingh.   —    10  schilllgben. 

—  11  eR.  liouw'dera.  —  12  peninghen.  —  14  pennighmerck.  —  15  dio 
einsa.    Alter  Druck:    einse.    Dio.    Alter  Druck:    io,   mit  vorhergehender 


DER  ALTE  DRÜCK  DER  WE8TERLAÜWER8CHEN  RECHTE.     27 

Bubrik  anstatt  eines  Anfangsbuchstabens.  —  18  reoknie.  —  20  Dio.  Alter 
Druck:  io,  mit  vorhergehender  "Ruhr  ik  anstatt  eines  Anfangsbuchstabens, — 
21  ßchillinghen.  —  22  ieldü.  —  23  Dio.  Alter  Druck:  io,  mit  vorher- 
gehender Rubrik  anstatt  eines  Anfangsbuchstabens,  reilmerck  is,  fehlt  in 
den  Fr.  Rq.  —  24  schilllgh  en.  schillingh.  —  28  Hwerso.  Alter 
Druck:  w'ßo,  mit  vorhergehendem  Raum  für  einen  großen  gemalten  2zeiligen 
Anfangsbuchstaben,  mä  slal  w*t  L  fiif.  —  29  dele  I  woldösera.  —  30  ielde. 
efi.  —  31  ßchieldö,  dat  is  to  gara  xliiii  echieldö,  fehlt  in  den  Fr,  Rq. 
en.  —  32  fäg  fä.  ielde.  en.  —  33  eisa  en.  fäg.  tua.  Alter  Druck:  ii  elsa 
ml.  —  34  it*.  Woldensera.  Alter  Druck:  voldSsera.  —  35  it*.  i.  delö. 
pöd.  —  36  en  i.  hörne.  —  37  Dit.  Alter  Druck:  Hit  {kleines  rothes  H) 
8it.  I.  Weimbritsera.  Alter  Druck:  velbritsera.  —  38  ielde  ßlt.  en. — 
39  fäg.  merck  eii  dil.  —  40  en. 

887\  7  Dit.  Alter  Druck:  It,  mit  vorhergehendem  Raum  für  einen 
großen  gemalten  3 eeiligen  Anfangsbuchstaben.  —  8  ferw'dera.  —  11  schil- 
lingö.  —  13  Item.  Alter  Druck:  Tem,  mit  vorhergehendem  Raum  für 
einen  großen  gemalten  2eeiligen  Anfangsbuchstäben.  —  14  scryouna  dele. 
dyo.  —  16  toe.  xxiiii.  —  18  Dit.  Alter  Druck:  It,  mit  vorhergehen- 
dem Raum  für  einen  großen  gemalten  2zeiligen  Anfangsbuchstaben.  — 
19   tween.  Alter  Druck:  tueen.  —   20  soe.  sIt. 

Note  6:  folged.  Alter  Druck?  fofged. 

Hier  findet  man  in  dem  alten  Drucke  eine  halbe  Seite  offen  gelassen. 

Ohne  Ueberschrift  folgt  auf  der  folgenden  Seite  145  das  sogenannte 
Rudolfsbuch.  Fr.  Rq.  424,' 22  bis  434,  25.  —  Alter  Druck:  S.  145  bis 
516  i.  f. 

4U%  22  Bodulph^. 

424^,  22  Fresö.  hl.  —  23  spreck.  Alter  Druck:  spreeck.  scolden. 
Alter  Druck:  scold. 

425%   1   hi.  tlhg.  —   2  beiden a.  Alter  Druck:  heid@.  —  3  roesche. 

—  4  crjstöa.  tredd*.  —  5  gued*.  —  7  bistaeu.  —  8  fö.  fridoG.  —  9  eii. 
tding.  —  10  en.  —  12  wönen.  —  13  tyde.  en.  —  14  konigdes.  hwät.  — 
bicröghe.  —  15  w*den.  eii.  —  16  wät.  moetö.  —  17  lädis.  eii.  —  18  pla- 
tena.  —  21  ieft*.  —  23  platena.  lädes.  —  24  die.  Alter  Druck:  die.  — 
25  riuct.  —  26  Rodulph^.  —  27  en.  —  28  lustinian^.  —  29  Romul^  hed', 
efi.  —  30  end*  Octauian^  hedö  byscreuö  eii  bybaöd.  —  31  eii  di.  — 
32  iena.  alt.  —  33  riuchtö.  eii  aarö.  —  34  aarö.  —  35  eii.  himen. 
Alter  Druck:   hImen. 

425**,  1  scboldö.  —  3  huät.  —  4  hl.  —  6  egipterö.  I.  —  7  liodö. 
wolde.   —  8  Dit.  Alter  Druck:  -fflt  {mit  großem  2zeiligem  rothem  H).  eü. 

—  9  1.  —  1 0  eii.  —  11  toesamS.  —  12  wät.  —  1 3  H  i  t.  Alter  Druck : 
Hl  t  (mit  gi'ofiem  2zeiligem  rothem  H).  —  15  bänena.  rehelika.  —  16  fyow' 
thingh.  Dit.  Alter  Druck:  Illt  {mit  großem  2zeiligem  rothem  H).  — 
17  fä.  fiowerö.  mä.  —  18  eoen.  da.  —  20  fyndaö.  Dit.  Alter  Druck:  Eli 
{mit  großem  2zexligem  rothem  H).    —  21   mä.  —  22  lädrincht  eii.  konighes. 

—  24   oöspreeck.  Dit.  Alter  Druck:  ^It  {mit  großem  2zeiligem  rothem  U). 

—  25  free.  —  26  spsecka.  bänena.  —  27  britren.  —  29  „Soe  —  dela** 
kann  auch  zu  der  lat.  Glosse  gehören.  —  29  Dit.  Alter  Druck:  Hit  {mit 
großem  rothem  H).  —  32  da.  mä.  —  38  nipt  qnaet.  —  85  uv). 


28  F.  BUITENRUST  HETTKMA 

426*,  4  wätse  age.  —  5  cne,  -—  7  soen.  Alter  Druck:  soene.  — 
8   cönet. 

Alter  Druck,  S.   147.    Glosse:  Eii  ane  foermond  to  tziesane«  — 

11  Dit.  Alter  Druck:  It,  {der  gi'oße  gemalte  Anfangsbuchstabe  in 
manu  fehlt  Hinter  deer  steht  ein  Spieße  der  einem  1  ähnlich  sieht),  — 
16  konigha.  —  17  I.  —  18  häd.  —  21  sitte  sIt  eii.  kynde  habben. 
Alter  Druck,':  habbs-  —  27  foeghedö.  —  28  fachtü.  —  80  BÖdlika.  — 
32  mskuslacdta,  mennede.  —  34  sIt.  —  35  Nu.  Alter  Druck:  nw.  — 
36  konighen.   —  37   hoe  d*  hl.   —  38  da.  eii. 

426**,  1  hiarä.  syoe.  —  2  eii.  eü.  en.  —  3  koulghes.  —  4  bä.  toa 
eii  sauntigha.   Alter  Druck:    santigha.  schilllghö.   —  5  eii  dii  pSnIgh. 

—  6  lad.  —  7  bä.  tua  efi  sauntigha.  Alter  Druck:  santigha  podem. — 
8  penlghen.   —   10  eii.   —    11   koniges.  —   13  kldß. 

Alter  Druck,  S.  149.  Glosse:  Nu  schilet  hya  [das  erste  1  ist  aus- 
gefallen], Ban  beta  nota  de  bannis  soluendis  in  publicis  criminibus  ^er 
hoc  vi.  Bupra  Ida  lettera  kest.  —  Inda  lade  ginse.  — 

16  od',  dii.  —  17  ede  diin.  —  18  diin.  coma.  —  19  itta.  Alter 
Druck:  ita  fyaerda.  —  20  bräd  öde.  —  22  siin.  dwaö  I.  —  24  siin  lyff. 
da.  —  26  en.  —  27  siin.  —  29  dwae.  siin.  —  32  I.  oö.  —  33  opö- 
bera.   —  34  I. 

Alter  Druck.  Glosse:  Dat  oeder  is.  Ettafiaerda  dei  to  se- 
kane  ....  Siehe  n.  2,  lin,  2,  Ida.  mä  biiclaghet.  —  lin,  3,  liidsene. 

35  Dit.  Alter  Druck:  Hit  hw'so.   —  38   moerbräd.  Siehe  n.   3. 

427',  3  hwät.  —   4  britsö.   —   5   w'det  e  föden.  —  6  söda.  —  7  en. 

—  8  konigh.   —   11   Dit.    Alter  Duck:    -E^It   (mit    großem   rothem  H).  — 

11  beert  he.    Alter  Druck:  berthe  hwät.  —  13  laden.   —    14  blna.  hwät. 

—  15  bilde,  eii.  —  16  fä.  fä.  —  17  konig.  —  18  was,  ende  fehlt  in 
den  Fr.  Bq.  ludä.  —  19  nomöt.  herö.  —  20  Romul^.  —  21  eil.  peunlg.  — 
22  müiia  l.  eü.  —  23  öt.  iustianus.  —  24  qua.  —  26  en.  —  27  wei€. 
en.  —  28  air  lädic.  eü.  —  29   en.   —  30  lädis.  —  31   biscreuö.  —  32  eR. 

—  3  4  NU  {mit  einem  rothen  N). 

427**,  1  en.  tofainen  briga  wätse.  — 2  en  na  et.  Alter  Druck:  na. — 
3  en.  Hw'so.  —  4  iödis.  eft'  söna.  —  5  en.  opgögh  eü.  —  6  äderis  huses, 
eü.  I.  en.  —  7  1.  w't.  da.  bigisen.  —  8  ismuge.  w*lerren.  —  9  eii,  — 
10  ötfaen.  —  11  w't.  w'leren.  —  12  flecbtiga.  eü.  fatied*.  —  13  b'nte 
bigisö  v't.  dee.  —  14  Uilkeren  am  Anfange  der  Zeile  vielleicht  ein  gemaüer 
großer  Anfangsbuchstabe  (V)  in  marg,  nicht  vermerkt*  —  eü.  lade  efi.  — 
15  öriuchta.  —  16  dedl.  da  bigise  w't.  —  17  sil.  v*lere.  — 18  deß.  —  19  höger. 
opöbera.  —  20  w'leren.  —  21  hiit.  —  22  mäne.  —  24  twiiflic.  — 
26  sire  rafithe  bigripö.  —  27  eü.  —  28  bina  sire  müta.  —  29  hl.  stae- 
pele  siin.  eü.  —  30  lad.  —  31  eü.  bifisen.  —  32  pöd.  hl.  —  33  COeUdhe. 
34  pöd. 

428%  1   snide.     banne.    —    6  bina.    —    8   soe.     sioö.  —   10  wät,  — 

12  mülhia.  —  13  Octauian^.  roöscha.  —  14  konighen.  —  17  konighe.  — 
18  eü.  wät.  tigh  l.  —  20  stapö.  —  21  eü.  da  wed'.  eü.  —  22  dera.  Alter 
Druck:   dVa.  öscieldich.  —  23  lädriucht.  ede.  —  24  en.  saü  orkene  en.  deä. 

—  26  bischoldö.  eü.  —  27  stöd.  —  28  en.  koniges.  —  29  mä.  munt- 
heren.    Alter  Druck:    müther   bigisö   w't*  ( —    30  en.    —  81   efi.    da.  — 

—  32  mäne.  —  33  wlna.  iädriuchte.  —  35  brigä.  eü.  orkescyp. 


DER  ALTE  DfiüCK  DER  WE8TERLAUWER8CHEN  RECHTE.  29 

428**,  1  Hw'so  ma,  mä  eft*  söne.  —  2  en.  söne  opgöge  äderis.  —  3  sä- 
nade  syde.  weepnad*.  —  6  en.  fä.  cömet.  —  7  en.  bigesen.  —  8  hiar€.  — 
9  wät.  Bcaekrawere.  habben.  Alter  Druck:  habb5.  —  10  da.  Alter  Druck 
dat.  wät.  —  13  wrwina.  —  15  en.  moerdbräd.  bigblsen.  —  17  t'dde.  — 
18  sireed.  mogS  biholda.  Alter  Druck:  bihoda.  —  19  en  dwae.  riucb- 
terö  en.  scillen  sueren.  Alter  Druck:  scills  suerrS.  —  20  ä.  en.  — 
22  en.  enS.  fä.  —  23  tuä.  —  25  diin.  —  26  deert.  Alter  Druck:  deer. 
siin.  o5.  —  28  bänena.  —  30  da.  —  31   schilmet  hö.  silre.  —  32  w'tiogs. 

—  33  Dit.  Alter  Druck:  Hli  (mit  großem  rothem  H)  hw'so.  inä.  — 
34  kiden  bitiucht.  —  36  broders. 

42f%  1   end'.    —    3  ieWch    {das  i  umgekehrt),    —    10  baelmöd.    — 

11  bipwat.  lädriuchte.  —  12  möd.  aefta,  n.  3:  Der  alte  Druck:  „bosta*', 
offenbar  verdruckt  für  „aefta^,  das  Ommel.  Landr. :  ^to  der  echte^.  Alter 
Druck:  bosta.  —  16  want  hit!  wrhede.  —  18  dae.  —  20  mäne.  wina. 
22  kIden.  —  23  w'liese.  tigem.  —  24  w*lerren.  —  25  gned.  —  31  brigha. 
— -  32  neö.  ötfae.  sit.  —  33  o6.  —  34  lädriuchte  hl. 

42f**,   1   konigb.  wät.  needmöd».  —  2  mödis. 

Alter  Druck,  S.  155.  Glosse:  Siehe  w.  4,  lin.  4:  susterllghen.  —  Dit 
18  dat  aerste  als  ane  oderne  man.  Hit  ne  se  dat  hiaet  bi- 
burgie.  Soe  mei  hio  foerd  Inder  hode.  —  S.  156:  Dat  tredde 
is  ieff  bjose  dan   inden  claester  bringhe. 

5  Dit.  Alter  Druck:  fljlt  (mit  großem  rothem  H).  —  6  läge.  — 
7  fa.  —    8  kreköa    here.    —    10  egpitera.    —    11  makadö.    mäichfald.    — 

12  nomSse.  berö.  hahilonia.  üät.  —  13  dii  konigh.  öt.  —  14  herö.  Athe- 
nera.  Alter  Druck:  athera  lad.  —  15  nomSt.  —  16  hiiase.  —  27  gat- 
ten«  Alter  Druck:  gette  kyrte  yätse.  ludS.  —  18  screue  hadd@.  Eft*.  herä 
nomSse.  —  19  her«  ß.  twee  herä.  —  20  romul^  en.  bnrich,  —  21  ruicht. 
here.  —  22  werö.  wordö.  —  23  schont,  öt.  iuli^.  —  24  en  Octauian^  by- 
cronge.  —  25  diine.  fä  pardläd  brochte.  —  26  I.  —  27  schiiden.  — 
28  biete.  —  29  dii.  —  84  iusti  [neue  Zeile]  anus,  —  35  foernä. 

43f*,  2  fridoS.  —  7  koniughes,  —  9  ioen.  —  10  södcr.  —  16  noö. 
roescba  here.  Alter  Druck:  here.  en.  —  17  ende.  Alter  Druck:  euhe. — 
18  koningdos  (mit  umgekehrtem  c).  —  19  wät.  warö.  —  20  friborö.  wät. 
konigh.  —  21  eft*.  en.  iSna.  —  22  asyaläd.  —  28  come.  nome.  —  25  foer^. 
lad.  es.  —  26  wönen.  häd.  —  27  sloghö.  bnrich.  were.  —  28  roe,  — 
31  .^TU  (mit  großem  2zeiligem  rothem  N).  —  32  riuct.  —  33  wät.  —  34  fä. 

—  36  en.  —  36  ende  da  heran,   „fon"  fehlt  im  Alten  Drucke. 

43f^  1  tu  cht  he.  Mit  §,  16  beginnt  im  alten  Drucke  S,  158.  Siehe 
hei  §.  17.  NV  (mit  großem  dzeiligem  rothem  N).  —  7  lad.  —  8  duae. 
hielscha.  —  9  wät.  —   10  konigh  fä.    wät.  —  11  lad.  —  12  cömen.  wät. 

—  13  BÖder.  fö.  helscda,  ömen.  —  14  winen  fä.  crystßa  häd.  —  15  stua. 
e5.  —  16  fiädes  wät.  —  17  fader.  Alter  Druck:  fad*s.  hielrik.  ts.  — 
18  roesche.  fäd*.  —  19  crystea  häd  eii.  heidea.  —  20  häd.  eil.  —  21  ro@ra 
wät.  heider.  falls.  —  22  heerferd.  Alter  Druck:  heerfd',  —  23  efi.  wät. 
sint  iwe,  n.  5:  Der  alte  Druck :   „sint  waren^.  Alter  Druck:  sin  twaren. 

—  24  heerTd.  hl  dua6.  —  25  dl.  —  26  hieiryc.  en.  scillet.  Alter  Druck: 
sciir.  —  27  ö.  da  w*det.  I.  —  28  roSscha  lad.  fridoö.  —  29  derde.  Alter 
Druck:    iii*  rie.  —  30  lädis.    o@fae  site.  —  31  öriuct  duae.  motti«    AVt^st 


30  F.  BÜITENRUST  HETTEMA 

Druck:  moetti.  —  32  ataö.  häd  wät.  —  34  dt.  —  35  ghae  schiliet.  — 
86  es.  —  38  nordseha. 

431%  2  diine.  aerss.  —  3  wät.  —  Mit  §.  17  beginnt  in  dem  alten 
Drucke  S.  159.  Siehe  bei  §.  16.  —  9  wät  müthe,  das  m  lädiert,  i.  — 
10  wrbaede.  —  13  sidö.  nachtded^.  —  14  heidö.  —  16  endo.  bifinghS.  — 
18  riuh  [neue  Zeile]  tense.  —  21  want  alle!  —  23  öt.  —  29  mochte  wät 

—  31  heranldel  —  32  Lacedemera.  Alter  Druck:  Lacedomera.  — 
33  au.  —  34  scäden. 

431%  1  bischirmdense.  —  Mit  §.  18  fängt  S.  160  in  dem  alten 
Drucke  an.  —  7  en.  syn,  n.  4:  Der  alte  Druck:  „sv",  für  ^eyn"  oder  ^jv**. 
Alter  Druck:  iv!  scoe.  —  8  scone.  —  9  en*  —  10  käme.  —  11   die  ayiidoS. 

—  12  konighes  hand@.  —  13  da  eeu.  —  14  ioeue.  Alter  Druck:  ioene 
rincht*.  —  15  grate.  Alter  Druck:  grat'  eü,  fridoe.  —  16  wed\  — 
17  v'loren.  —  18  heydS  wordö  en.  —  19  dwels  knechte  wät.  konigh.  — 
20  tuägh  en.  maich.  —  21  en  ded  in  manighe.  Alter  Druck:  dedl 
manigdS. —  23  manighS.  —  24  Rome.  quaemen.  Alter  Druck:  quaen. — 
25  fö.  Kaerles.  Alter  Druck:  kaerl*  häd€l  weed'  naem@.  wät.  —  26  fridoS. 

—  27  waerike,  hyßlryck.  —  28  Dit  {mit  großem  rothem  dzeiligem  D).  sta6 
eil.  —  29  ködich.  —  30  mütha.  lad.  —  31  wät.  —  32  bä.  indyckS.  — 
33   dämen.   —  34  bänena   farä.    kerthane.  —  36  wett'.    röne.    indyckS.  — 

—  88  lädis  eii.  platena  en. 

432%  1  da.  —  2  staen,  wrbäne.  —  3  ymmen.  Alter  Druck:  ym- 
mer.  datt5.  aalten.  Alter  Druck:  salte.  —  4  goge.  —  tri  collsca  pödem. 
wrbäne    datt'.  —  6  nemen.  —  7  lad.  —  9  pöd.  wrbäne.  —   10  needmödS. 

—  11   mudis.  —   12  iöna.   —   14  meer.  Alter  Druck:  mer.   —   15  platen. 

—  16  en.  —  21  pödem  en.  —  22  i.  ond*.  —  23  hinö.  stolköa.  eii.  —  25  e5. 
wrbäne.    —    26  wilkar^.    —    28  efi.    —    29  wät.    —  30  borö.    wrlerre.  — 

31  tri  thige.  mordbräd.  —  33  eü.  —  35  NU  (mit  großem  2zeiligem  rothem  N) 
en.  —  36  tigh  bibäna.   —  37  huät.  —  38  lad. 

432%  2  eii.  eö.  —  3  selädö.  —  5  eii.    ioure.    Alter  Druck:    ionre. 

—  8  lädis.  eii.  —  9  riudhta,  eü  iene.  —  10  koniges  teikS.  hl  brige.  — 
12  eeft*  konigö  eii.  lädis.  —  13  Imen.  öriucht.  —  14  fridoe.  —  14  sil 
w*lerren.  —  15  ro^scba  her6.  —  16  efi.  —  18  konighryck.  fä. —  20  freaö 
nome  eii  fore.  —  21  eü.  ent  wara.  Alter  Druck:  en  twaren.  bore.  — 
22  l.  hödersta.  —  23  iohänes.  —  24  frese.  —  25  en.  hädiefta.  —  27  ^ü 
{rnit  großem  2zeiligem  rothem  N).  cödich.  —  28  konigh  sal6.  —  30  eil.  — 

33  en.  collscha  pöd.  —  84  fredebäne.  dae.  —  35  mä.  w*t  bifaö.  —  86  pöd. 
eii.   fridö.  —   37   eii  iiii  collscha  pöd. 

433*,  1  eü.  konigh.  —  2  cödich.  —  3  fresö  ötfaen.  borö.  —  4  öt- 
faen.  konighlike.  —  7  biscreuö.  —  8  pöde.  pöd.  —  9  schillige.  —  10  ^Ldus 
(mit  gi'oßem  2zeiligem  rothem  A).  keyser.  en.  —  11  konick.  —  16  ist. 
Alter  Druck:  is.  —  19  w*d.  —  21  dae.  —  22  slae  wät  scrioü.  —  20  nee 
mä.  —  30  riueht,  —  37   staö.  —  40  iudicy,  r. 

433%   6  hyt  —  9  bueckß.  —  10  konigh.  eü.  —  11   forstö  eü.   seldß. 

—  13  eü.  —  14  konigh.  —  15  konigh  efi.  —  16  fä.  eü.  —  17  himen. 
wät    quaUbc,   —   25   en.  —  31    en.    mä.    kyud.  —  32  wät    hiit    fyf.  — 

34  Schills.  —  35  fdelic  sit  gaö.  —  36  moetl.  —  37  willen.  Alter  Druck: 
wills  öfaen.  wrstaö.  —  80  motö.  mä.  —  89  mä  fa.  söder.  wät  —  40  öd'- 
denich  iena« 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WESTERLAUWER8CHEN  RECHTE.     31 

434%  1  wr&t6.  En  I.  —  2  koniga  bokö.  scrioü.  gigh.  —  3  h*.  eil 
seidS.  hImS.  —  4  en.  Alter  Druck:  i  konig.  mochte  rdelic  od*.  —  5  elL 
konig.  deö.  —  6  vstaS.  —  7  hl  ä.  en  öriuchtes.  —  8  wed*.  —  9  hl.  eS 
ia6.  —  10  rdelick  öder,  mocht  [Ende  der  Zeile],  —  11  folkes  [das  i  kann 
a%u:h  ein  1  sein,  nicht  deutlich].  —  12  konig.  —  18  spreck.  Alter  Druck: 
spreek.  gögh.  —  18  sieldS.  efi.  — •  19  psters.  —  20  gaö  ^delike.  wät.  — 

21  örinchtfirdicheed.  —  22  wät  I.  ~  23  eil.  —  24  ende  Hand.  —  25  end' 
örincht. 

434%  1  ö.  efl.  öriuchta.  —  3  seekum.  Alter  Druck:  seckü.  — 
10  naeiick. —  11  oriucht  biprou  [neue  Zeile]  uet  w*t.  —  13  wät. —  14  I. 
PHatns.  —  15  fä.  eil.  —  16  ordelS.  hello,  nimermeer.  Alter  Druck: 
nimermeer.  —   17  cömen.  —  20  huä.  aec.   Alter  Druck:  aet  rdelic.   — 

22  orö.  —  23  fä  wät.  scrioü.  —  24  en.  —  25  pinigs. 

Unmittelbar  folgt  auf  der  folgenden  Seite  166  ohne  üeberschrift  das 
sogenannte  Marktrecht, 

Fr.  Bq,  421,  16  bis  423,  4.  Älter  Druck  S.  166  t.  i.  bis  168  un- 
gefähr eu  Ende. 

431*,   18  en  tigh.  merkadü.  —  20  hwßtedß.  —  21  ö  tiefta.  —  23  bräd. 

—  24  ö.  en.  tIgh.  —  25  ö.  —  26  en  blna.  hemeric. 

431%  1  lädriuchte« —  18  Hwaso.  Alter  Druck:  DWaso  {mit  großem 
Szeäigem  U). —  19  end*.  en,  —  20  bitigs.  lägera.  —  21   bänena.  —  22  läge. 

—  23  huaneer.  Alter  Druck:  huäneer.  —  24  merkedmä.  —  25  en. 
läge.  —  26  en. 

423%  1  tlgea.  —  2  en.  aöder.  —  3  en.  ald^.  —  4  w*t  achilllgf.  — 
5  DAt  {mit  großem  Szeiltgem  rothem  D).  huisstedS.  —  6  aaü.  —  7  stedS. 

—  8  wer.  —  9  en.  oö.  tige.  brige.  —  10  DAt  {mit  großem  Szeiligem 
rothem  D).  —  12  öriuchtelike.  —  13  oriucht.  —  14  Schillinge.  —  16  en. 

—  19  schilling£.  —  20  Om.  Alter  Druck:  M  {Raum  für  einen  2zeiligen 
gemalten  Anfangsbuchstaben),  wämeta  drickt.  —  24  en.  —  25  schilllge. 
bänes  en.  —  27  wämeta.  —  28  ötga6  da.  —  29  wine.  —  30  lef.  Alter 
Druck:  Ef,  das  I  müßte  noch  in  marg.  beigemalt  stehen,  mä.  en.  — 
31   w't.  —  33  täga.  öder.  —  35  nee.  da.  —   36  häd.  —  38  häd  eü. 

433%  1  en.  —  3  schepene.  —  7  Om.  Alter  Druck:  M  {Raum  für 
einen  gemalten  Szeiligen  Anfangsbuchstaben).  —  8  schctta.  —   11  bänere. 

—  13  wät.  —  14  fyarda.  —  15  en.  —  16  to.  Alter  Druck:  te.  — 
18  hl.  —  19  pöd.  —  20  j^ympt  {mit  großem  2zeiligem  rothem  N)  öriuchte 
tolle.  —  21   en.  schepne.  —  22  tolle.  —  23  fä.  schilllge.  —  24  swirdkepa. 

—  25  hl.  —  26  Dit  {mit  großem  2zeiligem  rothem  D).  moeidbräd.  — 
27  Wirt*,  mä.  moerdbräd.  —  29  mä.  me.  —  30  elede.  en.  —  31  koniges.  en. 

—  33  tingane.  Alter  Druck:  tingiane.  tighe.  —  34  daege.  —  35  wät  I. 
schiin.  —  86  tIge.  —  37  hl.  —  38  bringe,  öt.  bitin  gen.  Alter  Druck: 
biting5. 

423%  1  wina.  —  2  öt.  —  4  hl.  ädert,  brigen.  öt.  —  4  bitin  gen. 
Alter  Druck:  biting5. 

438%  1  öt.  —  2  w't.  vVönen.  —  3  wirh. 


32  F.  BIJITENRUST  HETTEMA 

Unmittelbar  folgt  auf  „ . . . .  v'wOnen  wiih"" ohne  weitere  Ueberadirift: 
Hyr  bighinnet  da  suarte  swinghen. 

Fr.  Rq,  423,  Sp.,  5  bis  Sp.  2,  18.  —  Älter  Druck:  S.  168  i.  /*.  bis 
169  i.  f. 

423%  8  Buegh.  —  9  snerrS.  en.  —  10  kesten.  Alter  Druck:  koste 
möd.  —  12  8u@gh.  —  13  meniga.  —  15  södena  wät.  —  18  öschield.  — 
21  eü.  —  23  sulghö.  —  25  pster  neen.  Alter  Druck:  neu.  —  26  ro6.  — 
27  efi.  —  28  pster.  —  29  nede  en.  —  30  mä.  cöma.  —  31  Alter  Druck: 
dan  datter.  nioghe. 

423%  6  en.  —  7  mägra.  I.  —  8  wät.  —  9  mitt'.  —  10  Ites  [mit 
vorhei*gehender  Rubricierung),  —  1 1   Huaso.  moerdbräd.  bodena.  —  12  logS. 

—  13  liod6.   —   15  möd.  —   17   sIt.  nlmen. 

Neben  „bihala  di  pau8'%  rechts  in  der  Ecke  der  Zeile,  steht  in  der 
Unken  ohne  weitere  Ueberschrift :  ^Hyx  biginnet  da  acaeckraefP". 

Fr.  Eq.  423,  Sp.  2,  24  bis  424,  21.  —  Alter  Druck:  S.  169  %.  f. 
bis  171  L  i. 

25  öbirades.  —  26  end\  binlpt  liode.  —  27  eü.  —  28  sckakera. 
Alter  Druck:  schaker a.  —  29  bitlged.  —  30  w*t.   —   31   eü. 

424%  1  Dit.  Alter  Druck:  7/1 1  {mit  großem  2zeiligem  rothem  H).  — 
2  öbiradet.  öriucht*.  —  3  mä.  o  riucht*.  nerrlga.  —  4  sil.  eü.  ß.  —  5  briet, 
bl.  I.  —  6  v't.  —  7  en  dir.  —  8  wilkare.  —  9  Dit.  Alter  Druck:  Hit 
{mit  großem  3zeiligem  rothem  H).  —  10  mä  eü  oö  kramerS.  —  11  efi.  S. 
nerrlga  en.  —  12  hi  sil.  —  13  fä.  eH.  brickt.  —  14  h6  I.  en.  huaetso. 
Alter  Druck:  haetso.  —  15  mä.  —  16  söder.  en  söder.  —  17  Dit,  Alter 
Druck:  Hit  {mit  großem  Szeiligem  rothem  H).  sil.  —  18  betterlga  södena. 

—  19  feerd.  Alter  Druck:  ferd.  en.  hl.  —  20  i  lede  en. 

424%  1  Dat.  Alter  Druck:  iZAt  {mit  großem  Szeiligem  rothem  13). — 

—  2  iefta  ö.  —  3  en.  —  4  hi.  en.  —  5  en.  —  6  Dat.  Alter  Druck:  ÄAt 
{mit  großem  2zeiligem  rothem  H).  sil  tigh.  sil  w*f.  —  7  ö.  —  12  Dat. 
Alter  Druck:  HAt  (mit  großem  2zeiligem  rothem  H).  koninghes.  Altar 
Druck:  keninghes.  —  13  en.  —  14  wät  koniges.  — ^"16  ett.  iCat.  — 
17  Dit.  Alter  Druck:  Hit  {mit  großem  2zeiligem  rothem  H).  lad.  —  18  cöpt 
en.  —   19  sil.  I.  lade.  —  21   doS.  blna. 

Mit  neuer  Zeile  folgt  unmittelbar  auf  die  letzte  der  sogenannten 
^Verbrechen" :   „Hyr  biginnet  der  wilkerrß  fö  op  stall*  bame^. 

Fr.  Rq.  102,  Sp.  2  bis  107,  5.  —  AÜer  Druck,  S.  173  i.  i.  bis 
174  i.  i. 

102%  1  wilkerre  fä.  —  2  op  stall'bame.  —  3  IN  {mit  langem  rothem  l 
in  marg.),  noie  ame.  —  4  eH.  eft'.  —  5  sIte  läb't^.  en.  ellgze.  —  6  zelädü 
en.  halde.  —  10  Dio.  Alter  Druck:  io  {mit  vorhergehendem  Baum  für  einen 
kleinen  gemalten  Anfangsbuchstaben),  ieft'  eich  lädis. —  11  zeläd. —  18  efi. 

—  14  bihalde.  —    18   söder.  —  21   en.   riuchterö.  fä.   —  22   deö. 

103%  2  en.  —  3  bräd.  ielde  saüfald.  —  4  riuchrere.  en.  dö.  —  5  ö^ 
halt,  plnigia.  —  6  fä.  öthaldere  bischie.  —  7  fä.  nottredderS.  Siehe  n.  8!  — 
9  iiii.  —  10  friöd.  —  11  mordenaer.  Alter  Druck:  moerdenaer.  — 
12  nachtbräder.    wrwöne.  —   13  monik6.  iöcfrouw@»   —   14  othalt»  £&•  plate. 


DER  ALTE  DRUCK  DER  WE6TERLAUWERSCHEN  RECHTE.  33 

15  klaest*.  komme.  wrVt.  —  16  bideret.  —  21  hi.  bettriga.  —  22  eü. 
rinchtere.  —  25  riucht'.  —  26toe.  —  27  däne.  hl.  iiii.  —  28  büdert. 
dö.  herö  eil.  —  29  riucbterö. 

104^,   1  merkü.  —  2  eü.  riucbtere.   —  5  zeläd  orö.  mä.  —  6  BcbilmS. 

—  7  eß.  riucbterö.  —  8  riucbter@  I  sil.  —  9  Sdma.  zeläd.  —  10  kopt.  — 
11  hödert.  fä.  vrbrise. —  13  biscbinS  w't.  —  15  bw'so.  öriucbte.  ief  fynde. 
Siehe  n.  9.  —  28  ieldü  en.  —  24  riucbterS  eü.  —  25  saüftild.  —  29  eü. 

—  31  xiiii.  eer.  —  33  mödes  eü.  —  34  büdert.  eü. 

I05^  4  fä  lade.  —  5  wädelet.  vinane.  —  6  fä.  fedrie.  —  7  f ä 
Bw'dsida.  kömS.  —  8  I.  en  I.  —  9  legeren.  Alter  Druck:  leger,  lädis. 
cB.  —  10  8w*d.  eü.    spidel.  —   llsv'd.  —  12  sexteösta.  —   13  w*det  ß. 

—  14  br^ghe.  —  16  I.  öriucbt'.  —  19  ferdbä  städe.  —  20  grietmä.  söder 
wädel.  —  21  eft'  kömende  riucbterö.  —  12  iiii.  pap@a  eü.  plat^.  —  13  ö 
epSber.  —  24  eü.  da.  —  26  een.  Alter  Druck:  i.  —  27  eü  aw'rö.  eÄ.  — 
28  möd.  eü.  —  29  lade  eü.  sekane.  Alter  Druck:  sekä.  —  30  efi.  — 
32  o9.  eil.  konlges. 

!••**,   1   orö.  —  2  bäd.  kerne.  Alter  Druck:  kere.  —  6  eü.  eü.  — 

8  rincbterO.  —  9  ienselscbipinga,  n.  9:  Scb.  B.  und  G.  „ienselscbip- 
pinga^y  der  alte  Druck :  ienscbipinga.  Alter  Druck :  ienselscbipiga  eil.  — 
10  iensw'riga.  —  15  mira.  —  16  blna.  —  18  greetmäs.  —  19  efi.  synr.  — 
21  mire.  —  22  oenpulga.  sikringba.  —  23  burö  eil.  eü.  —  27  xxiiii. 
settiga.   —  28  meSlyc. 

I§7\  2  paescbü.  cöme. 

Unmittelbar,  nur  mit  neuer  Zeile  und  vorhergehender  Rubricierung 
folgt  „B.JT  bigint  een  cleen  tractaet"  etc.  ohne  weitere  Ueberschrift, 

Fr.  Bq.  110,  3p,  1  hü  112  i.  f.  —  Alter  Druck,  8.  1 74  i.  i.  und  175. 

110%  16  fä.  saü.  —  17  zelädö.  gasen  lädia  fä.  —  18  eü.  —  19  DAt 
(mÄ  großem  dzeiligem  rothem  D)  zeläd.   westfreesläd.  —   20  od*,  enchuse. 

—  21   medeblic  fä  bolläd.  —  22  öderdenich  maket  baet  alder  aerst. 

lil%  1  DAt  {wie  in  den  folgenden  Paragraphen  mit  großem  2zei' 
Ugem  rothem  D)  strecköde  fä  atare.  liouw'd.  —  2  wesVgn,  —  6  bädmare. 
6  eü.  —  7  Acbtzespel,  n.  4:  Teg.  Staat.  Achtzespel.  Alter  Druck:  act- 
zespel;    Scb.    G.    Acbtespel.    Alter    Druck:    aetzo.Bpel    en.    —    8  efi.    — 

9  eil.  —  10  roSscba.  —  11  ötellika.  efi.  oSfiucbtinga.  —  12  laden.  — 
14  fä.  —  15  efi.  stride.  —  16  fä  bolläd  ö.  lad.  —  17  biecbyrmö.  — 
18  fierde.  Alter  Druck:  iiii.  stelligbw'f.  8coterw*f.  — r  19  full6boef  steöwyc 
efi.  —  20  dr6tläd.  zeläd.  bituögö.  —  21  fä.  dret  steewyc  fuUöboef.  —  22  cn. 
stelllchw'f«  —  23  scboterläd.  —  24  efi.  orlogö.  —  25  baud.  Alter  Druck: 
häd.  iöst  fä.  —  27  Siwellinga.  Gronigben.  —  29  waldö.  —  30  en. 

112%  1  fä.  BÖmicb.  —  2  efi.  —  3  efi.  —  11  eemderläd.  —  12  auriker- 
läd.  —  18  eli.  —  15  efi  {was  zwischen  Klammern  in  den  Fr,  Bq,  steht, 
fehlt  in  dem  aüen  Drucke).  —  17  broekmerläd.  —  18  efi.  I.  efi. —  19  lad 
bitnog  eß.  —  20  zeerawerS  efi.  —  22  tigbü  efi.  tzerkS  naö.  —  23  efi  cle- 
nodiö.  —  24  saun.  Alter  Druck:  vii  zeläd.  rustrigaläd,  winigaläd.  —  25  end. 
Ater Druck:  efi.  butbialgberaläd.  lad.  —  26  soe  iöcker.  —  27  Itf  ow*löger- 
älfd,  moermerläd  efi  ligen.  —  28  delö.  zeläde.  iöcker.  —  29  bituögb  efi.  — 
30  lade    fä  Keno  bileSde  efi.  —  31  lädis.  zelandS.  —  32  v'scrC. —  Z%  \^ 

GERMANIA.    Neoe  R«ilie  XXIII.  (Uli,)  Jahrf .  % 


34  F.  BUITENRUST  HETTEMA,  DER  ALTE  DRUCK  etc. 

8egelt*läd.  fä.  —  34  saun.  Alter  Druck:  vii  zelädS  eil.  eil.  —  35  d@.  fä 
mÜBter  eil  Stheed  land,  n.  7:  Alter  Dmck:  Stheedland;  Teg.  Staat 
Steedland.  Alter  Druck:  Scheedläd.  —  36  haedelreläd  wjmderläd.  — 
37  delen.  Alter  Druck:  dell  fa  diffe  saun.  Alter  Druck:  7ii. 

Mit  vorhergehender  Rubrik  und  ruhridertem  H  folgt  noch  als  neuer 
ScUz  unten  an  o.  175  des  alten  Druckes:  Hyr  eyndichgied.  da  wil- 
kerren  fan  op  stallis  bame*). 

Vergleicht  man  den  Richthofen'schen  Text  mit  den  hier  and  da 
mitgetheilten  Lesarten  aus  Schotanus  und  Friesche  Wetten  (ed.  Wierdsma 
1782) y  80  zeigt  sich,  daß  der  Herausgeber  der  Friesischen  Rechts- 
quellen  bald  den  Text  des  Schotanus ,  bald  den  des  Wierdsma'sy  nur 
selten  den  des  alten  Druckes  gab.  Dennoch  sagt  er  z.  B.  S.  102,  n.  4 
seiner  Ausgabe:  „Ich  folge  dem  sogenannten  alten  Drucke  und  gebe 
Varianten  aus  den  Abdrücken  in  Seh.  (und  Fw)." 

Genauer  ist  dies  untersucht  in  der  Einleitung  der  Bijdragen  tot 
het  Oudfriesch  Woordenboek,  Leiden,  Brill  1888,  S.  XXII,  worauf 
ich  verweise. 

Nur  ein  einziges  Mal  verglich  er  die  alte  Incunabel  selbst. 

Wo  aber  die  Oude  Friesche  Wetten  des  Wierdsma's  —  deren 
letztes  Drittel  nicht  erschienen  ist  —  ihn  im  Stiche  ließen,  sah  er 
sich  wohl  gezwungen,  den  Druck  des  XV.  Jahrhunderts  selbst  zur  Hand 
zu  nehmen. 

Viele  Fehler  der  oben  verglichenen  Ausgabe  finden  sich  schon 
in  den  Ausgaben  des  Schotanus  oder  Wierdsma's.  Zur  Entschuldigung 
des  Letzteren  läßt  sich  anführen,  daß  er  eine  in  gewisser  Hinsicht  kri- 
tische Ausgabe  lieferte  und  den  Text  normalisierte.  Der  Erste,  wie 
S.  XXIV  der  oben  genannten  Bijdragen  gezeigt  wurde,  druckt  seine 
Vorlagen  nie  genau  ab. 

ZWOLLE.  F.  BUITENRUST  HETTEMA. 


')  Die  einfach  mitgetheilten  Wörter  der  alten  Incunabel,  worin  sich  Dnick- 
febler  befinden,  sind  carsiviert.  Wo  ich  auch  die  Lesarten  v.  Richthofens  verglich, 
sind  die  Wörter  gesperrt  gedruckt. 

Genugsame  Abktlrzungsseichen  finden  sich  in  der  Druckerei  nicht  vor;  ich 
habe  durch  Buchstaben,  die  in  der  Incunabel  vorkommenden  Zeichen  möglichst  gleich 
sind,  diese   su  ersetzen  gesucht. 

Der  sich  vorfindenden  oder  fehlenden  gemnlten  Anfangsbuchstaben  habe  ich 
nur  da  erwähnt,  wo  mir  dies  nützlich  schien.  In  den  anderen  Incunabeln,  s.  B.  in 
der  aus  der  königl.  Bibliothek  im  Haag  sind  sie  mehr  oder  weniger  vollständig  an- 
gebracht;   hier  und  da  sind  auch  andere  Initialen  gesetzt. 


REINHOLD  BECHSTEIN,  GOTTFKIED-STÜDIEN.    I.  35 


GOTTFRIED  -  STUDIEN. 


I. 

Von  der  Hagens  Collation   der  Florentiner  Tristan-Hand- 
schrift. 

Die  dritte  Auflage  meiner  Tristan- Ausgabe  gibt  mir  Anlaß ,  die 
auf  längere  Zeit  hintangesetzten  Gottfried-Studien  wieder  aufzunehmen 
ond  zugleich  manches  nachzuholen,  was  ich  auf  diesem  Gebiete  schon 
firflher  hätte  erledigen  sollen.  Seit  dem  Erscheinen  der  zweiten  Auf- 
lage (1873)  ist  nicht  nur  das  handschriftliche  Material  ansehnlich 
yermehrt  worden^  sondern  es  wurden  auch  eine  ganze  Reihe  Studien 
kritiachery  hermeneutischer  und  stilistischer  Art  veröffentlicht,  was 
alles  der  neuen  Auflage  zu  Gute  gekommen  ist.  Auch  die  von  Eöl- 
bing  inzwischen  herausgegebene  altnordische  Saga  mußte  öfters  fdr 
den  Text  wie  Air  die  Erklärung  zu  Käthe  gezogen  werden,  ebenso 
konnte  die  neue  Tristan- Ausgabe  Golthers  auf  mein  Buch  nicht  ohne 
Einfluß  bleiben.  In  wieweit  ich  nun  in  der  neuen  Auflage  das  iieue 
Material,  die  neuen  Studien  und  Golthers  Ausgabe  verwerthet  oder 
andererseits  verschmäht  habe,  das  genauer  zu  besprechen  und  bezie- 
hungsweise zu  rechtfertigen,  soll  meine  hauptsächlichste  Sorge  sein. 
Bevor  ich  mich  jedoch  dem  kritischen  und  hermeneutischen  Theile 
meiner  Gottfried-Studien  zuwende,  möchte  ich  gleichsam  zur  Vor- 
bereitung zunächst  die  beiden  Handschriften  ins  Auge  fassen,  die 
Oberhaupt  ein  näheres  Interesse  erwecken:  die  Florentiner  und  die 
Mttnckener. 

Zwar  an  sich  betrachtet  ist  die  Florentiner  keineswegs  eine 
interessante  Handschrift.  Sie  ist  aus  dem  gleichen  Zeitalter  wie  hundert 
andere.  Aber  wirdttrfen  nicht  vergessen,  daß  wir  ihrer  Wiedergabe 
flberbaupt  die  Eenntniß  von  Gottfrieds  Tristan  verdanken.  Bekanntlich 
diente  die  Abschrift,  welche,  wohl  auf  Bodmers  Anregung,  der  Canton 
Ztlrieb  von  dem  Florentiner  Original  nehmen  ließ^  als  Manuscript  für 
den  ersten  Abdruck  vom  Jahre  1785.  Erst  im  Jahre  1821  folgte 
E.  von  Groote's  Ausgabe,  die  ihrerseits  im  Wesentlichen  auf  der  etwas 
älteren  und  um  vieles  besseren  Heidelberger  Handschrift  beruhte. 
Also  über  dreißig  Jahre  mußten  sich  unsere  Vorfahren  mit  dem 
fehlerhaften  Drucke  Müllers  behelfen,  über  dessen  Unzulänglichkeit 
&roote  in  der  Einleitung  zu  seiner  Ausgabe  (S.  LXVI)  ein  so  herbes 
Urtheil  fällte.    Und  doch  vermochten  die  Fehler  und  Inconsequenzea 


36  REINHOLD  BECH8TEIN 

des  Druckes  die  Schönheit  des  Dichtwerks  nicht  zu  verdecken. 
Auch  in  der  hier  dargebotenen  Form  konnte  der  Tristan  Gottfrieds 
genossen  werden  und  zur  Begeisterung  hinreißen,  wie  uns  namenth'ch 
Docens  wundervoller  Aufsatz  im  Museum  für  altdeutsche  Literatur 
und  Kunst  vom  Jahre  1809  zu  Gemüthe  ftlhrt.  Auf  die  Dauer  freilich 
hätte  sich  unsere  Wissenschaft  nicht  mit  jenem  ersten  Versuche  be- 
gnügen können«  Wären  keine  anderen  Handschriften  zu  Tage  ge- 
kommen, so  hätte  eine  neue  berichtigte  Ausgabe  nach  dem  Floren- 
tiner Codex  veranstaltet  werden  müssen,  und  sie  wäre  sicher  auch 
veranstaltet  worden.  Es  fanden  sich  aber  andere  Handschriften ,  und 
die  Florentiner  trat  in  den  Hintergrund,  wenn  sie  auch  ihre  Stelle 
im  Kreise  der  vier  Haupthandschriften  behauptete.  In  kritischer  Hin- 
sicht mußte  sie  namentlich  der  Heidelberger  Handschrift  weichen. 
Erst  in  neuerer  Zeit,  namentlich  durch  Hermann  Pauls  Auseinander^ 
Setzungen  in  seiner  Habilitationsschrift  (1872,  Germ.  17,  385  fg.)  ist 
der  Hs.  F  wieder  eine  größere  Bedeutung  fUr  die  Kritik  zugestanden 
und  zu  erwirken  versucht  worden.  Wenn  ich  auch  diese  Bedeutung 
nicht  in  demselben  Umfange  anerkennen  kann,  so  glaube  ich  doch 
auch,  daß  kein  Kritiker  den  Text  der  Florentiner  Hs.  ungeprüft  lassen 
darf.  Eben  deshalb  ist  die  unabweisbare  Benutzung  des  Mttller'schen 
Druckes  eine  recht  unliebsame.  Eine  Reihe  von  Versehen  sind  leichterer 
Art  und  lassen  sich  ohne  Schwierigkeit  corrigieren.  Aber  wie  viele 
mögen  nicht  vorhanden  sein,  von  denen  man  nicht  weiß,  ob  sie  dem 
Orginal  oder  dem  Züricher  Abschreiber  oder  dem  Setzer  und  Correotor 
des  Druckes  zur  Last  fallen. 

Trotz  der  erkannten  Fehlerhaftigkeit  des  Druckes  zog  ihn  Groote 
doch  bei  seiner  Ausgabe  heran,  auch  gab  er  aus  ihm  öfters  die  ab- 
weichenden Lesarten.  Maßmann  benutzte  für  seine  Ausgabe  die  Col- 
lationen  der  Handschriften  M,  H  und  W  von  der  Hand  Pfeiffers;  fbr 
Hs.  F  war  er  nur  auf  den  Müller'schen  Druck  angewiesen.  Jene  Col- 
lationen  Pfeiffers  wurden  auch  mir  gütigst  überlassen,  und  ich  ver- 
werthete  sie  ftlr  meine  Ausgabe,  wie  ich  das  auch  bereits  in  der  ersten 
Auflage  (1869,  Einleitung  S.  XLII)  erwähnt  habe.  Dort  ist  auch 
gesagt,  daß  ich  für  die  Florentiner  Handschrift  aus  v.  d.  Hagens 
Nachlasse  eine  Collation  des  Müller'schen  Abdruckes  mit  dem  Floren- 
tiner Original  benutzte.  Diese  Bemerkung  ist,  wie  es  scheint,  unbeachtet 
geblieben,  öfters  ist  der  Wunsch  nach  einer  neuen  Vergleichung  der 
Hs.  F  ausgesprochen  worden,  aber  an  mich  gelangte  nie  das  Ersuchen, 
daß  ich  doch  die  Collation  v.  d.  Hagens  auch  der  Öffentlichkeit  zu 
Gute  kommen   lassen  möchte.    Oder  hat  man  vielleicht  solch  ein  Er- 


GOTTFRIED. STUDIEN.    I.  37 

suchen  nicht  gestellt,  weil  man  eine  Arbeit  aus  der  Hand  v.  d.  Hagens 
fllr  nicht  ausreichend  oder  gar  flir  unbrauchbar  hielt?  Gewiß  ist 
y.  d.  Hagen  nicht  immer  der  zuverlässigste  Arbeiter  gewesen^  aber 
auf  etwas  hat  er  sich  doch  verstanden,  was  jetzt  verschwindend  wenige 
Germanisten,  namentlich  unter  den  jüngeren,  von  sich  rühmen  können : 
auf  das  Handschriftenwesen. 

Da  nun  keine  Aussicht  ist,  daß  ein  Fachgenosse  eigens  nach 
Florenz  reist  oder  einen  Florentiner  Aufenthalt  dazu  benutzt,  um 
den  Müller'schen  Druck  nach  der  dortigen  Tristan-Handschrift  zu 
corrigieren,  so  fühle  ich  mich  verpflichtet,  zur  Förderung  der  Tristan- 
Kritik  und  insbesondere  zur  Berichtigung  des  Variantenapparates  in 
Maßmanns  Ausgabe  v.  d.  Hagens  Collation,  in  deren  Besitz  ich  durch 
einen  glücklichen  Zufall  gelangt  bin,  den  Theilnehmenden  bekannt 
zu  geben. 

Über  das  Alter  der  Hs.  F^)  sowie  über  das  Verhftltniß  der  Col- 
lation V.  d.  Hagens  zum  Müller'schen  Abdruck  habe  ich  mich  schon 
in  meinen  Anmerkungen  zu  Heinrichs  von  Freiberg  Tristan  (Germ. 
32,  1  fg.)  geäußert.  Was  da  im  Einzelnen  über  Fehler  des  Druckes 
mit  Beziehung  auf  Heinrichs  Tristan  bemerkt  ist,  gilt  auch  vom  vor- 
aufgehenden Tristan  Gottfrieds.  Wie  in  dem  genannten  Aufsatze,  so 
kann  es  auch  in  der  folgenden  Lesartensamrolung  nicht  meine  Auf- 
gabe sein,  alle  und  jede  Eintragungen  v.  d.  Hagens  zu  wiederholen. 
Nur  im  Anfange  habe  ich,  um  ein  Bild  von  der  Fehlerhaftigkeit  des 
Druckes  zu  gewähren,  die  Vertauschungen  von  8  und  z,  von  c  und  t, 
die  Trennungen  zusammengehörender  oder  die  Verbindung  verschie- 
dener Wörter  und  was  derartiger  Fehler  mehr  sind,  berücksichtigt. 
Inmitten  solcher  Angaben  sind  die  Stellen,  die  vom  Variantenapparat 
Maßmanns  —  auf  Groote  ist  nur  zu  Anfang  manchmal  hingewiesen 
worden  —  wirklich  abweichen,  mit  einem  Sternchen  ausgezeichnet 
worden;  das  Sternchen  steht  aber  in  Klammer,  wenn  es  sich  nur  um 
eine  graphische  Verschiedenheit,  nicht  um  eine  wesentliche  Lesart 
handelt.  Dies  Verfahren  aber  durchzuführen,  schien  unnöthig.  Vom 
11.  Abschnitt  an  gab  ich  nur  die  wichtigeren  Berichtungen  und  Er- 
gänzungen zu  Maßmanns  Apparat. 

Im  Allgemeinen  ist  die  Beobachtung  zu  machen,  daß  es  der 
Correcturen    von   der  Hagens    immer    weniger    und   weniger  werden. 


')  Ober  die  Sprache  der  Hs.,  die  als  alemannische  charakterisiert  wird,  spricht 
Theodor  von  Hagen  in  seinem  bekannten  Aufsats  über  die  Tristanhandsohriften 
(Genn.  Stadien  1,  81). 


3g  REINHOLD  BECHSTEIN 

Ohne  Zweifel  las  sich  der  Abschreiber  immer  mehr  ein,  wie  Anderer- 
seits  Setzer  und  Corrector  auch  im  Verlaufe  der  Arbeit  geübter 
wurden. 

Im  folgenden  Verzeichnisse  ist  an  erster  Stelle  die  Verszahl  nach 
meiner  und  v.  d.  Hagens  Ausgabe  gesetzt,  an  zweiter  in  Klammer  die 
Verszahl  in  Maliers  Abdruck.  Das  war  nöthig,  um  das  Suchen  und 
Auffinden  der  Stellen  zu  erleichtern.  Denn  in  der  Hs.  F  finden  sich 
öfters  Lücken,  wodurch  sich  die  Zahl  der  Verse  verschiebt.  Auf  Maß- 
manns zufällige  Zählung  (nach  Spalten  und  Verszeilen)  ist  aber  keine 
Rücksicht  genommen.  Denn  in  der  dritten  Auflage  ist  nicht  nur  wie 
in  den  beiden  vorhergehenden  die  Spaltenzahl  der  Maßmann'schen 
Ausgabe  beigefügt,  sondern  auch  die  Verszahl  der  Spalte,  so  daß  jetzt 
der  Apparat  ohne  weitere  Mühe  mit  dem  folgenden  Verzeichnisse  und 
mit  den  Stellen  bei  Müller  verglichen  werden  kann. 

Wenn  nun  auch  die  Collation  v.  d.  Hagens  nicht  eine  erdrückende 
Fülle  von  Fehlern  im  alten  Abdruck  ergibt  und  somit  auch  Gb'oote^s 
Urtheil  in  etwas  eingeschränkt  werden  muß,  so  ist  die  Zahl  der  Ver- 
besserungen doch  auch  nicht  eine  ganz  kleine;  ja  ich  glaube,  man 
wird  einigermaßen  erstaunt  sein  über  die  verhältnißmäßig  zahlreichen 
Sternchen,  die  ich  habe  setzen  müssen.  So  wird,  wie  ich  hoflfe,  dieser 
erste  Beitrag  zu  meinen  Gottfried-Studien,  wie  trocken  und  wenig 
anmuthend  er  auch  erscheinen  dürfte,  für  die  Gottfried-Forschung 
nicht  fruchtlos  und  unwillkommen  sein. 

I.  103  (1)  Der  (kein  InÜial).  105  (3)  So.  107  (5)  Wen. 
109  (7)  ez.  112  (10)  seneglut  117  (15)  es.  118  (16)  es.  123  (21) 
sv^  mit  der  Bemerkung  unter  dem  Texte:  unleserlich  im  Original;  dasBu 
V,  {/.  H,:  sen  in  sw'  verbessert,  142  (41)  tatin  ez.  143  (42)  swas. 
149  (47)  in  der.  152  (50)  buchen.  154  (52)  ze  chunde.  155  (53) 
Tristrande.  158  (57)  beiderhande.  168  (66)  senemere.  191.  92  (89. 
90)  vrvmt :  chvmt  195  (93)  daz.  213  herzewunne.  228  (126)  muz. 
238  (131)  herzen  edelen,  von  Müller  coi^ieH.  238  (136)  daz.  241 
(138)  biete.    242  (139)  vindet. 

II.  244  (140)  iare  und  so  fast  immer  im  Anlaut  vor  Vocal  inHs.  i  statt} 
im  Abdrucke;  im  Folgenden  nur  noch  einige  FäUe  notiert  250  (147) 
Punkte  zwischen  den  vier  Wörtern;  s*  meine  Anm.  257  (154)  svuer- 
siht.  264  (161)  ie.  265  (162)  iugent.  voUez.  268  (165)  chan. 
269(166)  dar  an.  272(169)  dar  zu.  273(170)  es.  274(171) 
alles.  276  (173)  weiz.  muz.  277  (174)  über  sehen.  287  (184)  dar 
an.     genaro.        288  (185)   ie.     chwam.         293.   94  (190.   191)  iugent. 


GOTTFRIED-STUDIEN.   I.  39 

iugentlicher.     303.  304  (200.  201)  viench  :  giench.    320  (217)  kiwalin: 
hei  V.  d.  H.  T  aus  k  geb.     322  (219)  gnvge.     331  (228)  schölte.     333 
(230)  rywalin.      334  (231)  grozen.       338  (235)  vrlivge.      »340  (237) 
do.      349  (246)  muzen.      364  (261)  zurlivge.      366  (263)  gant       381 
(278)  niwan.       387  (284)  unz.      393  (290)  unz.     do  bot.       400  (297) 
riwalin.      422  (319)  wuhz.      447  (344)  gedende.     464  (361)  marschal- 
che«.      473  (370)  ze  curnwale.      ^481  (378)  zam.      489  (386)  citen. 
506  (403)  ze  vrem.     508  (405)  hoves.     530  (427)  curnewale  u.  s.  w. 
532  (429)  vröwen.      584  (481)  vrovde.      617  (514)  buhurdiren.      618 
(516)  andere.      621  (518)  woren.     622  (519)  vrovdeberen.     639  (536) 
ougelweide.       650  (547)  hie.       655  (552)  Riwalin  u.  s.  w,      668  (565) 
manigewis.     679  (576)  sumerchraft.     681  (578)  underwar.     684  (581) 
anz.     685  (582)  Blanschefiur.     741  (638)  a  deus.      743  (640)  scheme- 
liche.       779  (676)   ume.      790  (687)  kanelengres.       795  (692)  gruz. 
808  (705)  Riwalinis   (und  so  noch  öfters  k  ßir  r  oder  R).       828  (725) 
weihe  wie  {Lesart  fehlt  bei  G.  und  M,).      836  (733)  unz  u.  s.  w.     844 
(741)   zwei    gestat.        858  (755)  unbetwungen.        902  (799)   merer. 
915  (812)  b'ht.      917  (814)  herzelibe.      918  (815)  nahen  gende.      '920 
(817)  flanschifiure  u.  s.  w.        931  (828)  sazestunt  ti.  s.  w.       942  (839) 
blintheit  (und  so  noch  öfters  c  statt  i).    946  (843)  ers.     965  (862)  ir. 
975  (872)  zu  der  Bemerkung  unter  dem  Texte:  „hiatus  in  MS"'  v,  d.H.: 
^ist  eine  Zeile  leer  gelassen^.    977  (874)  sorge.     986  (882)  vrvdehaft. 
987.  88  (883.  84)  in  Hs.  umgestellt.     1005  (901)  das  erste  in  m  Hs.  durch- 
äriehen.     1011  (907)  noch  getruch.     1037  (933)  en  truwe.     1049  (945) 
vage.     1053  (949)  churcer.     1059  (955)  herzechlage.     1077  (973)  sich. 
1125  (1021)  chunde.      1126  (1022)  an  der,  ebenso  1424.      1134  (1030) 
zer  siten.     1152  (1048)  vrvez.      1169  (1065)  zur  Bemerkung  unter  dem 
Texte:  j^hiatus  in  MS"'  v.  d.  H.:  „kein  Raum  gelassen^,       1173  (1068) 
tusenstunde,  ebenso  tusenstunt  1310.        *1188  (1083)  wie  soz.        1206 
(1101)  als  es.      1208  (1103)  heizen  tr.      <*>1210  (1105)  lihtez.      1212 
(1107)  viehliche.       1247  (1142)  ewer.       1290(1185)  saz  cht.       1315 
(1110)  vrvdehaft.      <*>1327  (1222)  en  chond.      1334(1229)  grozere. 
1392  (1287)  owe,  ebenso  1395.      1446  (1341)  ae  ivngest.      1462  (1357) 
voir.       1467  (1362)  deist.       1506  (1401)  en  tuz.       1520  (1415)  wil. 
1584  (1479)  groze.     1623  (1518)  ze  Rucke.     1659  (1554)  ritterschaft. 
1669  (1564)  geueilet.     1689  (1584)  der.     *1717  (1612)  in  han. 

HL  1821  (1714  di  m.  »1838  (1731)  an  in  (Maßmann:  fl' an  ir, 
mußte  heißen  F  an  ir,  H  hat  an  in  nach  Pfeiffers  Collation;  Groote 
auch:  -ff  an  ir).  1857  (1750)  lutzet.  1864  (1757)  zungemache.  1884 
(1777)    zetune.      1905  (1798)  spigelglas.      1955  (1848)  ir  sehs.      1977 


40  REINHOLD  BECH8TEIN. 

(1870)  zur  Bemerkung  Müllers  unter  dem  Texte:  „^efectus  in  MS^, 
V.  d.  H. :  „üt  eine  Zeile  leer  gelassen''.  1992  (1884)  vU.  1995  (1887) 
siz.  2066  (1959)  erstev.  *2103  (1996)  behendichlichen.  2119  (2012) 
hovespil.     2125  (2018)  siten.     2129  (2022)  vur  kwam. 

IV.  *2149  (2042)  man.  2168  (2061)  vlizik,  ebenso  2185  (2078). 
2179  (2072)  bete.  2198  (2091)  couf.  2199  (2092)  chleinode.  2204 
(2097)  hebeche.  2208(2101)  tristan.  *2220  (2113)  spaDgen.  2222 
(2115)  zewunscbe.  *2229  (2122)  kunnet  (kunäet)  mir.  2270  (2163) 
wror  {von  v,  d.  H,  am  Bande  nachgemalt:  wivr  mit  dem  Zusatz:  scheint 
vür).      2277  (2170)  vuge.      2309  (2202)  noch  Curvenal.      2321  (2214) 

ledic.       2322  (2215)  stund  er.        »2344  (2237)  gelerte  (gerte);  LesaH 
lerte  fehlt  bei  Maßmann  und  so  öfters,      (2379.  80  (nach  2271)  fehlen 
in  F,  was  Maßmann  nicht  angibt),      2382  (2273)  zur  Bemerkung  unter 
dem  Texte:    jß.efecius   in  MS^,    v,  d.  H,:    y^eine  Zeile  leer  gelassen^, 
2390  (2280)  vnder  getan.       ♦2396  (2286)  adeuovmant.      *2412  (2302) 
selben  me.      ♦2419  (2309)  stiure.      2433  (2323)  vuzen.     »2439  (2829) 
samir.       2455  (2345)  vrilichen.       »2458  (2248)  kummerlichev.       2477 
(2367)  muze.     2510  (2400)  vrezen.     2524  (2414)  tac.     2526  (2416)  ein- 
weder.        2548  (2438)  guvllet  {d,  i.  gvullet,  gevullet).        2561  (2451) 
phad.        2624  (2514)  gebartet  und  geiaret  Müller  hat  also  richtig  am* 
jiciert:   gebaret).       2639  (2529)  schenkelin.       *2645  (2535)  rukebin. 
*2650  (2540)  lasen  si.         2653  (2543)    trehtein,    ebenso  2665  (2555). 
2707  (2597)  alles  nider.     2725  (2615)  liezen  g.     2732  (2622)  hovebere, 
ebenso  2866  (2756).      2745  (2635)  sinen  chl.       2748  (2638)  an  gew. 
2753  (2643)  sus  und  so  noch  öfUrs  f  für  s.     2755  (2645)  kurzewile. 

V.  2781  (2671)  muzestu.  2819  (2709)  mirz.  2822.  23  (2712. 
13)  vren.  veh.  28S1  (2771)«.  weine  Anmerkung  in  der  3.  Auflage, 
2903  (2793)  zimbre:  von  Maßmann  richtig  verbessert  statt  zunbre.  Dei* 
fehlende  folgende  Vers  von  Müller  nicht  angemerkt;  v,  d,  H,:  fehÜ  ein 
Beim,  In  der  Hds.  kein  Baum  gelassen,^  |2906  (2795)vonme.  *2942 
(2831)  timbrein.  2959  (2848)  vm.  2964  (2853)  van.  »2976  (2866) 
chrvzewis  zevieren;  s,  Anm.  3,  Avfl,  2980  (2869)  habe.  2988  (2877) 
ricke  (bei  Maßmann  und  Oroote  fehlt  Müllers  Lesart  rucke).  3045 
(2934)  kund  ich;  ebenso  kund  er  3498  (3385).  3074  (2963)  lantsite. 
3128  (3017)  gote.  *3138  (3027)  bele.  3158  (3045)  de  te  sat  tin- 
taioel.  3186  (3073)  duncb.  3200  (3087)  nbonvr.  3246  (3133)  vrem- 
irai«     8262  (3149)  du  d.  d.  k.;    diese  Lesart  birgt  vielleicht  die  echte: 

die.     3276  (3163)  curtois.      3288  (3175)  diae.      3318  (3200) 
<*>3384  (3221)  lutervar.      3354(3241)  kurnivalois.     8362 
^8875  (3262)  marke  übergeschrieben. 


GOTTFRIED-STUDIEN.    1.  41 

VI.  ♦3424(3311)  Nein  herre.  3428  (3315)  rvre.  3430(3317) 
wizent.  3521  (3408)  zu  Müller a  Bemerkung  unter  dem  Texte:  f^def.  in 
MS^  V.  d.  H.:  j^Eine  Zeile  leer  gelassen.^  Der  folgende  zu  3526  (3409) 
gesetzte  Stein,  der  auch  auf  eine  Lücke  hindeuten  soll,  ist  unrichtig  ge- 
setzt. Auch  Maßmanns  Apparat  ist  hier  ungenau.  Es  fehlt  nicht  bloß 
3522,  sondern  auch  3523.  24.  25.  ^3535  (3418)  ez;  dieses  ez  steht 
allerdings  für  es;  s,  meine  Bemerkung  in  der  3,  Aufl.  *3539  (3422) 
la  hören.  3572  (3455)  almeistich.  3575  (3458)  saz.  3608  (3491) 
hie«.  3609  (3492)  man.  *3611  (3494)  mvvoluntiers;  Maßmanns  Ver- 
mtakung  also  richtig.  ♦3617  (3500)  den  n.  *3628  (3511)  wizen  [ebenso 
3663  (3546)  und  öfters] ;  s.  meine  Bemerkung  in  der  3.  Aufl.  3653  (3536) 
dis  und  öfters.  3739  (3622)  wis.  3740  (3623)  aus  was.  3751  (3634) 
dan  Rual;  ebenso  getrennt  3793  (3676).  3752  (3635)  z  ist  Abkürzung 
für  ei. 

VII.  ^3762  (3645)  wa.  »3768  (3651)  in  iwiht  das  erste  i  unter- 
punktiert.  *3798  (3681)  Nvz,  wie  Maßmann  richtig  vermerkte.  *3813 
(3696)  antluze.  ^3824  (3707)  daz.  3833  (3716)  trehtin  w.  s.  w. 
3853  (3736)  al  der.  »3859  (3742)  halben  fehlt  nicht.  3927  (3810) 
wand.  3958  (3841)  inweiz.  *4001  (3884)  verflizen.  4008  (4891) 
wetervar.  4068  (3951)  stund.  4077  (3960)  kieset;  und  so  noch  öfters 
{für  8.  4085(3968)  herlich  er.  4101  (3984)  deswar.  *4105  (3988) 
oach  az  Rval.  4173  (4056)  Riwalin.  «4213  (4096)  als  erz.  4258 
(4141)  was.  4261  (4144)  Dicz  (=  dcz  =  daz).  *4335  (4218)  an 
sine  8.  4360  (4241)  Tristrant  »4367  (4249)  v^zihet.  *4385  (4267) 
volg  et.  4437  (4319)  unz  und  ößers.  4481  (4363)  triscamere.  4513 
(4395)  e'wedere.     4518  (4400)  tristan. 

VIII.  4564  (4446)  an,  aber  mit  Strich  über  dem  Schenkel  des  a, 
also  a  tn  i  corrigiert,  wie  auch  Müller  gesetzt  hat.  4583  (4465)  ge- 
ziuch.  4615  (4497)  beschriben.  4621  (4503)  uzen.  4640  (4522)  lor- 
scbapellikin.  4664  (4546)  wildenere,  «b^o  4681  (4563).  4670(4552) 
mergr.  *4689  (4571)  Ooch  {das  zweite  o  von  v.  d.  H,  nicht  ausge- 
strichen; wahrscheinlich  versehen  und  versäumt;  es  wird  doch  wohl  Och 
gesekriAen  worden  sein).  4690  (4572)  steinahe.  *4710  (4592)  umme- 
hangen.  •4729(4611)  pitagie.  *4737  (4619)  in  duscher.  4747  (4629) 
risen.  4760  (4642)  vnruches.  4765  (4648)  mutis.  <*>4778  (4660) 
reitenowe.  *4793  (4675)  sprech  e  dar.  *4806  (4688)  titarone:  das 
erste  t  von  v.  d.  H.  unterstrichen  mit  der  Bemerkung  am  Bande:  t  kann 
auch  c  sein.  *4829  (4711)  in  b.  4841  (4723)  ezn  d.  4862  (4744) 
herce;  das  Fragezeichen  Maßmanns  also  gegründet,  4863  (4745)  eli- 
cone.      <*>4864  (4746)  nunvalte.      *4892  (4774)  wünsch  e  ber.      490-4 


42  REIKHOLD  BECHSTEIN 

(4786)  obin  in,  wie  Maßmann  richtig  angesetzt  hat.  <*>4930  (4812) 
wlcan  (=  vvlcan,  vulcan).  4936  (4818)  lieze.  <*>4944  (4826)  wie- 
vrine.  4972  (4854)  danoch  die.  <*>5002  (4884)  uz  er.  5009  (4891) 
allin,  wie  Maßmann  richtig  setzt.  5048  (4930)  dimute.  *5054  (4936) 
wies. 

IX.  5077  (4957)  vnd.         (*>5079  (4959)  stirfeit:  vor  dem  ersten  t 
ein  dem  großen  S  ähnlicher  Buchstabe,   d.  i,  Abkürzung  für  con,    (dso 
contirfeit;  s.  atich  Th.  v.  Hagen,   Germ.  Studien  1,  31,  Anm,  8.     5082 
(4962)  vnd  sprechet;   Lesart  ut  von  Maßmann  nicht  angemerkt.      5093 
(4873)  daz  kwal.    5097  (4977)  iehe.    5158  (5038)  eliches.    5205  (5085) 
kantel:  v.  d.  H.  unterstreicht  t  mit  der  Bemerkung  am  Bande:  „c?" 
5340  (5220)   sehzich.         5371  (5251)   lantgesinde.         5391  (5271)    un- 
nutzen.    <*>5394  (5274)  kurce;  ebenso  5518  (5398).     5463  (5343)  mor- 
ganes.       *5467  (5347)  ern  lege.       5487  (5367)  cblagewort,  ebenso  Zu- 
sammensetzung 5838  (5723).  5864  (5749).        5538  (5418)  wazerveste. 
5592  (5472)  uz  an.     c*>5657  (5542)  enkan  {v(m  Maßmann  berichtigt). 
5776  (5661)  manigewis.        5780  (5665)  geseit.       *5786  (5671)  sag. 
♦5787  (5672)  der  fehlt  nicht;  d*  bei  vater  übergeschrieen.     5805  (5690) 
wol  fehü  nicht:  danne  wol  erge.     5808  (5693)  v.  d.  B.  corrigiert  sinne 
in  suine,  was  fraglich  erscheint.     5836  (5721)  gestigen. 

X.  5893  (5778)  hoch  gemut        5899  (5784)  mutvesten.        5929 
(5814)  zesiner.       5949  (5834)  furwar.        5953  (5838)  des  andern  s. 
6068  (5953)  genamt.       »6077  (5962)  ahperen.       6079  (5964)  ir  durch- 
strichen,     6135  (6020)  erwH.      6227  (6112)  spch  (d.  i.  sprach).     6273 
(6158)  dar  zu.        6306  (6191)  herverten.        ^6409  (6294)  mir  wie. 
c*)6471  (6356)  warb  erin.     6484  (6369)  disem.     »6493  (6378)  gtinance; 
vgl.  oben  5079  und  u.  8638.       ♦6576  (6461)   dan  fehü  nicht  (vil  mere 
den  d.  r.).     ♦6604  (6489)  a  neve.     6681  (6566)  wize.     6716  (6601)  uz 
erkorn.     6723  (6608)  reiner  art  {das  Fehlen  von  art  von  Maßmann  nicht 
angegeben).      6760  (6645)  vhorne.      6798  (6683)  zebant.      6830  (6715) 
der  zins.      6832(6717)  teidinch.      6833(6718)  daz  du.      6860(6745) 
geric  {von  Maßmann  corrigiert).         6884  (6769)  rittersaft,    ebenso  -saft 
6954  (6839)  und  ößei-s,     *6985  (6870)  tristrandes.     7027  (6912)  kovir- 
ture.         7063  (6948)  sorgen.         ^71 15  (7000)   schiflFe   (=  schiflFen  wü 
MH;  s,  meine  Bemerkung  in  der  3.  Auflage).      7121  (7006)  bringez. 
7130  (7015)  itilhende.     7139  (7024)  sider.     7165  (7050)  sin  ere  truc. 
<*>7225  (7110)  kin  dervan. 

XI 1).  7372(7257)  daz  suzer.     7385  (7270)  lies  {stattlSQ,2b) :  27. 
7595  (7480)  ein  art  spilman:  der  von  v.  d.  Hagen  gesetzte  Strich  unten 

*)  Von  hier  an  nur  Berichtigung  und  Ergänsung  zu  Maßmanns  Variantenapparat. 


GOTTFRIED-STUDIEN.    I.  43 

mmsehen  den  beiden  letzten  Wörtern  nicht  detttlich;  soll  er  die  Trennung 
anderen  oder  die  Verbindung  artspilman  ?  8,  die  Anm.  in  der  3,  Aufl, 
7634  (7519)  vnd  {staU  ut)  tut;  lies  erzlichichen.  7714  (7599)  si  fehlt 
nicht  (u.  bete  sii  von  k.).  7782  (7667)  nun  weiz  ioh.  7880  (7766) 
seitenspil.  7913  (7798)  gern  e  (von  M.  nicht  angegeben).  8048  (7933) 
das  k.  8066  (7951)  von  M  verbessert.  8097  (7982)  vor.  8194  (8079) 
din  min  ich  (din  von  M.  nicht  angegeben);  din  verschrieben  ßlr  di  wohl 
wegen  des  folgenden  m). 

XII.  8329  (8209)  don;  dam  v.  d.  H.  am  Bande:  (vn?).  8337 
(8217)  ir  vind  (und  von  Maßmann  nicht  angegeben).  8369  (8249)  Lesart 
hares  (=  hazes,  hazzes)  fehlt  bei  Maßmann;  vielleicht  schwebte  dem 
Schreiber  auch  hadres,  haders  vor.  8514  (nach  8393)  fehlt  nicht  {lies 
bei  Maßmann  214^  36  statt  32);  der  Vers  von  den  dedanken  bin  icb 
ist  von  Müller  ausgelassen.  8515  (8394)  vor.  8554  (8433)  lies:  215,  36: 
beribter.  8638  (8521)  9paniune  =  companiune;  vgl.  oben  5079. 
8748  (8631)  wizenuere  (wizen  mere  fehlt  bei  M.),  8762  (8645)  v. 
rotem  g.     8804  (8687)  werwende. 

XIII.  8966(8848)  belderichen;  s.  Germ.  12,319.  9032(8913) 
zu  t  in  bubsten,  von  M,  nicht  angegeben,  bemerkt  v.  d.  W:  c?  9204 
(9086)  geberiter  (gebe  riter  von  Groote,  aber  nicht  von  M.  angegeben)^ 
d.  t.  geberite  er,  geborte  er,  'praet.  von  gebern,  bem  schlagen,  9248 
(9128)  iz  uch.  9278  (9158)  dirz.  9290  (9170)  striche.  9502  (9382) 
altez  t. 

Zweiter  Theil. 

XIV.  9993  (9873)  sin:  von  v.  d.  H.  am  Bande  nachgemalt;  sieht 
fast  aus  wie  sine.  10023  (9903)  notdurfte  (von  M.  nicht  angegeben). 
10235  (10115)  durhnehte;  die  fehlerhafte  Lesung  von  M.  nicht  an- 
gemerkt. 10237  (10*117)  wer  {wert  fehU  bei  M.).  10243  (10123)  herze- 
gallen.  10258  (10138)  sin  {von  M.  corrigiert).  10378  (10244)  blint- 
lichen  (von  M.  corrigiert).  10619  (10485)  anenun  {statt  Müllers  ane- 
nao)  =  an  einem  {von  M  nicht  angegeben). 

XV.  10820  (10686)  under  dev.  10845  (10711)  da  zu  {in  danne 
die  drei  letzten  Buchstaben  durchstrichen).  10880  (10745)  die  richtige^ 
allein  in  F  Überlieferte  Lesart  in  (kunich  in  statt  hin  dev  übrigen)  von 
M.  Übergangen.  10974(10840)  lachande.  11124(10990)  amit  i.  v. 
11137  (11003)  kerze.  11215  (11081)  engesach  {das  erste  ch  in  ge- 
schach  ausgekratzt). 

XVI.  11604  (11470)  nem  e  swaz.     11641  (11507)  eiz  (erz  vonM. 
unberücksichtigt  gelassen).     11649  (11515)  hin  (hie  nicht  aufgenommen). 
11845(11711)  blicte  (blicke  nicht  aufgenommen). 


44  REINHOLD-BECHSTEIN,  GOTTPRIED-STÜDIEN.   I. 

XVII.  11989  (11805)  vederspii  (widerspil  von  M.  nicht  an- 
gegeben), 12172  (12038)  sa.  12173  (12339)  ir  im  ie.  12188  (12054) 
SU  vif. 

XVIII.  12719  (12585)  selben  (seihen  Übergangen).  12790  (12652) 
ir  einer  (in  übergangen).  12827  (12689)  da  het  (der  ebenfalls).  12852 
(12714)  ze  iwerem  geböte  {Druckfehler  nicht  angegeben).  12983  (12845) 
under  megde.     13003  (12865)  liebe. 

XIX.  13112  (12974)  gandin.  13122  (12984)  rucke  {von  M.  tucke 
als  Schreib'  odei*  Druckfehler  übergangen),     13209  (13071)  rotte. 

XX.  13593  (13455)  leinete.  schachzabel  {beides  hier  nur  zu 
Gunsten  der  Hs,  F  angeführt). 

XXI.  13690  (13552)  biteverte. 

XXII.  14388  (14250)  gesehen]  der  erste  Buchstabe  ein  h  und  g 
zugleich,  wahrscheinlich  b  aus  g  coi^igiert.  14435  (14297)  get  (geht  nicht 
berücksichtigt), 

XXIII.  14914  (14776)  das  zweite  amirende  sieht  eher  aus  wie 
anurende  {yon  v,  d,  H.  nachgemalt),  14955  (14817)  viere  (viere  nicht 
berücksichtigt), 

XXIV.  15098  (14960)  gantlihcet  (gantlihtet  von  M,  unberück- 
sichtigt). 15146  (15008  alswegende  {das  erste  e  durch  den  Strich  in  i 
corrigiert),  15148  (15010)  mit  {von  M.  mir  übergangen  als  offenbarer 
Lese-  oder  Druckfehler).  15315  (15177)  zuzgandim.  15329  (15191) 
9cil  =  concil  {Lesart  =  W;  von  M,  übergangen).  15394  (15240)  ge- 
rihten;  das  r  sieht  allerdings  dem  t  sehr  ähnlich  {von  M,  Lesart  über- 
gangen). 15461  (15323)  hof  vor  wan  in  Hs.  durchstrichen.  15553 
(15415)  al  ir.  15598  viel  als  an  s.  d.  {das  im  Abdruck  fehlende  als 
von  M.  übergangen).     15609  (15471)  amehtich. 

XXV.  15810  (15672)  hör  {LesaH  her  von  M.  übergangen).  15833 
(15695)  under  auch  in  F.  15852  (15714)  su'eri  (=  suze;  suzer  von  M, 
übergangen). 

XXVI.  16409(16271)  wol  (vol  von  M,  nicht  angegeben), 

XXVII.  16835  (^16597)  gewalsamite.  16949  (16711)  gefeilet 
(=  gefeiet  =  gevelet  in  H\  gefeilet  von  M.  übergangen).  16970  (16732) 
der  ensol.  17035  (16797)  tougenliche:  angeführt^  damit  nicht  der  Fehler 
zougenliche  als  Zeugniß  einer  falschen  Lautverschiebung  in  eine  Chram- 
matik  gelange.     17099  (16861)  des  h.  sp.     17196  (16958)  bibilise. 

XXVIII.  17564  (17326)  nie  [aus  nit  corrigieH;  nit  von  M.  über- 
gangen). 17614  (17376)  antlutze  {hier  aus  sprachlichen  Gründen  auf- 
genommen). 


MAX  HEBBlfANN,  ZUR  FBÄNKI8CHEN  SITTENGESCHICHTE  etc.        45 

XXIX.  17795  (17557)  uberkerget  (r  ans  1  gemacht;  ubelkerget 
übergangen).  18023  (17785)  verlit  (verlit  Übergangen).  18158  (17920) 
leite  {grammatisch  enoähnenawerth).  18300  (18()62)  lebende  sin  {das  im 
Ahdrtick  fehlende  sin  von  M.  unberücksichtigt  gelassen). 

XXX  18420  (18182)  libunge  {nicht  Übung:  grammatisch  und 
metrisch  wichtig).  18821  (18583)  betagen  (=  tagen).  19218  (18980) 
enwB  —  enws;  ebenso  19414  (19176).  19233  (18995)  uf  in  (im  übe^^- 
gangen),  danne  auch  in  Fy  doch  scheint  der  Schreiber  aus  a  ein  e  ge- 
macht zu  haben.  19506  {nach  19267)  fehlt  in  F;  Baum  für  eine  Zeile 
gelassen. 

ROSTOCK,  Angoat  1889.  REINHOLD  BECHSTEIN. 


ZUR   FRÄNKISCHEN  SITTENGESCHICHTE  DES 
FÜNFZEHNTEN  JAHRHUNDERTS. 


Dem  Gesehichtschreiber  der  menschlichen  Sitte  steht  bei  der 
Behandlung  der  Neuzeit  für  viele  Theile  seines  Gebietes  ein  Material 
zu  Gebote,  das  für  die  früheren  Jahrhunderte  gänzlich  fehlt:  er  wird 
vor  Allem  die  Proceßacten  der  Gerichte  zu  studieren  haben.  Für 
Alterthum  und  Mittelalter  muß  er  sich  mit  dem  Spiegelbilde  begnügen, 
das  litterarische  Denkmäler  absichtlich  oder  unabsichtlich  von  den 
Sitten  ihrer  Zeit  liefern;  solche  Darstellungen  aber  verlieren  durch 
die  moralischen  oder  künstlerischen  Tendenzen  der  Verfasser  sehr 
viel  an  eigentlich  urkundlichem  Werthe.  Wir  denken  hier  gerade  an  ein 
besonders  bedeutungsvolles  Capitel:  an  die  Verhältnisse  im  Verkehr 
der  beiden  Geschlechter.  Man  pflegt  sich,  wenn  man  in  dieser  Hin- 
sicht zum  Beispiel  die  Zustände  der  italienischen  Gesellschaft  im  14. 
und  15.  Jahrhundert  erkennen  will,  an  die  Schilderungen  und  an  den 
Erfolg  des  Decamerone  und  ähnlicher  Werke  zu  halten  und  daraus 
auf  einen  ungemein  tiefen  Stand  der  Moral  im  Geschlechtsleben  zu 
schließen.  Wir  folgern  das  Gleiche  für  die  unteren  Classen  der  fränki- 
schen Bevölkerung  in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrhunderts  aus 
den  Schwänken  und  Fastnachtspielen  des  Hans  Folz  und  seiner  Ge- 
nossen, die  mit  unendlichem  Behagen  im  Schmutze  wühlen;  wie  es 
in  dieser  Hinsicht  in  den  oberen  Schichten  der  Bevölkerung  aussah, 
wissen  diese  Dichtungen  nicht  zu  sagen,  und  wir  —  so  scheint  es  — 
in  Folge  dessen  auch  nicht. 


46  MAX  HERRMANN 

Jene  Quelle  der  Oerichtsacten  fließt  n&mlich  im  AllgemeiDen  für 
die  Sittengeschichte  des  15.  Jahrhunderts  noch  nicht  Erhalten  sind 
uns  indessen  —  nicht  yon  Gerichts  wegen^  sondern  meist  in  den  Con- 
cepten  der  Verfasser  —  verschiedene  Rechtsgutachten  hervorragender 
deutscher  Juristen  jener  Zeit,  unter  denen  besonders  viele  nach  Franken 
gehören.  Man  beginnt  jetzt  die  große  Bedeutung  solcher  SchriftstOcke 
für  die  Geschichte  der  Reception  des  römischen  Rechts  zu  erkennen; 
hier  soll  uns  eine  Anzahl  von  ihnen  das  actenmäßige  Material  liefern, 
um  auf  die  Zustände  der  fränkischen  Gesellschaft  in  der  erwähnten 
Hinsicht  einiges  Licht  zu  werfen.  Dabei  wird  sich  herausstellen,  daß 
nicht  nur  das  Leben  der  unteren  Classen  der  Nichtswürdigkeit  der 
Folzischen  Dichtung  entsprach,  wir  werden  vielmehr  auch  in  die 
Verhältnisse  der  oberen  Classen  tief  hineinleuchten  und  auf  diese 
Weise  zeigen,  welchen  Unrath  die  Reformbestrebungen  des  16.  Jahr- 
hunderts auch  aus  dem  deutschen  Bürgerhause  zu  kehren  hatten.  Be- 
sonders  kommt  dabei  Nürnberg  in  Betracht,  und  die  letzte,  von  uns  am 
ausführlichsten  behandelte  Scandalgeschichte  gewinnt  durch  die  dabei 
betheiligten  Personen  ein  erhöhtes  Interesse. 

Es  sind  uns  im  Ganzen  19  Gutachten  über  Ehesachen  bekannt 
geworden;  sie  alle  gehören  in  die  Gegend  Bamberg-Nümberg-Eich- 
stätt  und  in  die  Zeit  von  1450  bis  1470.  Merkwürdiger  Weise  handelt 
es  sich  nur  bei  dem  kleinsten  Theil,  nämlich  in  drei  Fällen,  um 
Scheidungsklagen.  Einmal  tritt  eine  Frau  Clara  Gruber  gegen  ihren 
Mann  Ludwig  Gruber  auf:  als  Belastungszeugen  erscheinen  die  fami- 
liäres publici  civitatis'  (vulgo  'Statknecht'),  die  die  städtischen  Bordelle 
visitieren  mußten  und  bei  dieser  Gelegenheit  den  Eheherrn  in  flagranti 
ertappt  hatten.  Das  betreffende  Rechtsgutachten  ist  von  Dr.  Albrecht 
von  Eyb  verfaßt  und  in  seinem  großen  Recbtsgutachtenbuch ,  dem 
Eichstätter  Foliocodex  223,  fol.  256**— 257^  erhalten.  Interessanter 
ist  der  Sachverhalt,  den  ein  ausführliches  deutsches  Gutachten  des 
Eichstätter  Officials  Dr.  Johannes  Heller  ^)  berichtet,  und  das  in  seiner 
Handschrift,  dem  Münchener  Cod.  lat  19514,  fol.  253*»— 256%  vor- 
liegt'). Heller  erzählt  hier  Folgendes:  ,|Ein  edelmann  hat  jn  seinem 
geschloß  an  ainem  verporgen  vnd  argkwenigen  stat  ain  jungen  gesellen 
gefunden ,  den  sein  hausfraw  jn  ainem  frawenklaidt  het  ein  gefiirt, 
doch  nit  bej  ir  ligendt,  sunder  sust  an  ainem  besundem  stat  ver- 
poi^en,  darauß  der  benant  edlman  sein  hausfrauen  als  für  argkwenig 

*)  Ejb    hatte    mit   ihm  zusammen  1448  in  Bologna   stndiert:    s.  Acta   nationis 
Oermanicae  univ.  Bonon.  ed.  Friedlinder  et  Malagola  (Berlin  1887)  S.  194. 
')  fol.  256*— S59*  folgt  eine  lateinische  Bearbeitang. 


ZUR  FRÄNKISCHEN  SITTENGESCHICHTE  DES  FÜNFZEHNTEN  JHDTS.       47 

hat  in  ainem  kärcher  verschlossen.  Die  nw  bekennet,  das  sie  den 
selben  jungen  gesellen  hab  ein  gefort,  als  oben  begriffen  ist,  vnd  in 
vor  andern  lib  gehabt;  sie  hab  aber  ir  ee  mit  jm  nye  gebrochen. 
Doch  der  benant  edlman,  ir  hawswirt,  bewegt  auß  zorn,  da  mit  er 
sein  hawsfrauen  ysd  kinder  enterbet,  hat  etlichen  seinen  vettern 
alles  sein  gut  vergeben  vnd  ein  benantte  iarliche  sume  zinß  auf  sein 
lebtag  von  den  selben  genomen.^  Heller  ist  Advocat  der  Beklagten, 
aber  er  weiß  ihre  schlechte  Sache  auch  nur  schlecht  zu  vertheidigen : 
seine  schwachen  Argumente  drehen  sich  alle  um  den  einen  Punkt, 
daß  man  die  Edelfrau  und  den  Liebhaber  zwar  beisammen  getroffen, 
aber  doch  nicht  ^allain  pey  ainander  ligen  nackacht  pey  nackacht' '). 
Der  weitaus  größte  Theil  der  Outachten  aber  betrifft  Klagen 
auf  Einhaltung  eines  Eheversprechens,  und  manche  davon  lassen  uns 
in  noch  sonderbarere  und  häßlichere  Verhältnisse  hineinsehen.  Manche 
freilich  sind  auch  harmloser  Art  und  haben  höchstens  darum  Interesse, 
weil  dabei  gewisse  Bräuche  zur  Sprache  kommen  und  weil  uns  theil- 
weise  die  Zeugenaussagen  in  directer  Rede  mit  deutschen  Worten 
überliefert  sind.  So  vertheidigt  der  berühmte  Gregor  Heimburg  einen 
gewissen  Johannes  Monhouer,  der  von  Anna  Oewmann  auf  Erfüllung 
des  Eheversprechens  verklagt  war  (Cod.  lat.  Mon.  19514,  fol.  236 — 240), 
so  setzt  Albrecht  von  Eyb  einen  Fall  auseinander,  wo  ein  Jüngling 
zu  einem  Mädchen  gesprochen:  *Wer  die  nuße  nympt,  der  nympt  mich 
auch',  und  die  Antwort  erhalten  hatte:  *Ja,  ich  wil  sie  nemen  vnd 
die  essen  (Cod.  Eichst.  223,  fol.  \7T),  Ein  anderes  Gutachten  Eybs  gibt 
folgendes  Oespräch  zwischen  Joh.  Moringer  und  Margarethe  Reyter 
aus  Nürnberg  wieder:  'Liebe  junckfraw  Margreth,  gelobt  mir  die  hei- 
ligen Ee!'  *Ich  wir  —  antwortete  die  Jungfer  —  'kein  andern  nemen 
zu  der  ee  dann  euch;  das  seth  euch  mein  trew.  Ir  solt  mein  eelicher 
man  sein.*  Eine  Zeugin  erzählt,  Moringer  habe  sich  stets  um  das 
Mädchen  bemüht  und  endlich  gerade  heraus  gesagt:  'Margreth,  begerstu 
mein  zu  der  ee ,    so  gib    mir    dein    handt.'    Als  Margarethe    schwieg^ 


>)  Die  Strafen,  die  dem  Ehebrecher  drohten,  beschreibt  Heller  fol.  265^:  'Mer 
ist  sa  mercken,  das  nach  geschriben  rechten  drey  pen  auf  geseczt  sein,  EpriTch  zu 
straffen.  Die  erst  ist  schiedang  za  pett  vnd  tisch  den  eprecber  von  dem  andern,  vnd 
solch  pen  8ol  durch  den  gaistlicben  richter  aufgeseczt  werden.  Die  andere  pen  ist, 
die  eprecherin  suuerstossen  in  ain  kloster,  das  sie  daselbs  ir  snode  bewain  vnd  die 
selb  pen,  die  sol  durch  den  obristen  gaistlicben  oder  weltlichen  richter  aufgeseczt 
werden.  Die  dritt  pen  ist,  das  man  der  eprecherin  zu  aim  smach  die  zopf  oder  bar 
absneid,  das  mag  auch  durch  den  gaistlicben  richter  geschehen.  Die  viert  pen  ist 
der  banne,  da  mit  man  die  eprecher  gestraffen  mag;  das  gebort  zu  aim  gaistlicben 
richter.' 


48  MAX  HERRMANN 

habe  sich  der  Liebhaber  an  sie,  die  Zeugin^  mit  der  Frage  gewendet: 
'£I8,  wen  ich  sprich:  Margreth,  begersta  mein  zu  der  ee^  ynd  das  sie 
mir  die  hant  lest,  ist  des  nit  genug  zu  der  ee?*;  sie  habe  ihm  in- 
dessen sofort  erwidert:  ^£s  gilt  nit  mit  rucklinger  hant!  Wenns  mit 
flacher  hant  wer/  (Cod,  Eichst.  223,  fol.  194*»— 196^). 

Dann  aber  kommen  arge  Geschichten.  Die  Wäscherin  Margarethe 
Steicher  und  der  Bierbrauer  Job.  Conrad  kamen  —  »o  berichtet  ein 
Eybsches  Gutachten  (fol.  164*)  —  eines  Abends  zufällig  zusammen 
in  ein  Wirthshaus.  Der  Wirth  fragte  sie,  ob  sie  Mann  und  Frau  wären, 
ob  er  ihnen  also  zusammen  ein  Bett  geben  könne;  beide  Theile  — 
'forte  explende  libidinis  cupidi',  wie  das  Gutachten  sagt  —  versicherten 
höchst  eifrig:  'Gewiß,  wir  sind  yerheiratet.'  Auf  diese  erbauliche  Scene 
und  ihre  Folgen  berief  sich  dann  der  eine  der  Betheiligten,  um  den 
andern  zur  Ehe  zu  zwingen.  Ein  gemeinsames  Gutachten  der  drei 
Nürnberger  Juristen  Dr.  Job.  Cremer,  Dr.  Heinrich  Leuburg  und 
Dr.  Siegfried  Plaghal  meldet  von  der  Liebschaft  emes  Bamberger 
Bürgers,  'Job.  Alt,  mit  seiner  Landsmännin  Adelheid  Schlosser.  Zu 
seiner  Mutter  hat  Alt  erklärt:  'Muter,  wie  gefeit  es  dir^  ich  habs  der 
Alheyten  gelobt';  offener  aber  war  er  zu  guten  Freunden,  denen  er 
gestand:  'Ja,  ich  hab  irs  newr  gelobt,  das  sie  mich  laß  ein  nacht 
pey  ir  ligen,  wenn  ich  von  Genff  kom'  (Cod.  Eichst.  223,  fol.  202'— 203*). 

Kinderverlobungen  waren  offenbar  nichts  seltenes.  Mehrere  Gut- 
achten erzählen  von  dem  armen  Fräulein  Juliane  von  der  Thann^  die 
von  ihren  Vormtlndem  mit  dem  sehr  reichen,  wenig  über  13  Jahre 
alten  Bürgerssohn  Georg  Mercz  verlobt  worden  war  (foL  208  ff. 
213  ff.);  in  einem  andern  Eybschen  Gutachten  (fol.  141** — 145**)  er- 
scheint ein  Heiratsvermittler,  Dietrich  Eandelgisser :  dieser  hat  den 
alten  Heinrich  Riess  dazu  gebracht,  daß  er  seine  Enkelin  Elisabeth 
Wetzlein  mit  Kilian,  dem  Sohn  des  Jacob  Lorenz,  verlobte.  Braut 
und  Bräutigam  waren  acht  oder  neun  Jahre  alt.  Die  kleine  Elisabeth 
ging  im  Lorenz'schen  Hause  aus  und  ein  und  gab  auf  Befragen  Ant- 
worten wie  ,Ich  gehe  zu  meinem  Eilian'  oder  Jch  komme  von  meiner 
Schwiegermutter'  zum  Besten. 

Schließlich  fehlt  auch  die  Bigamie  nicht.  Davon  erzählt  zunächst 
ein  Gutachten  des  Augsburger  Leonhard  Gässel  in  einer  Eichstätter 
Angelegenheit.  Caspar  Str61in  hat  sich  zu  Pfingsten  mit  Anna  Bech- 
thaler  vermählt,  das  sagen  sie  beide  aus ;  auch  erklären  zwei  Zeugen, 
Peter  und  Cunigunde  Hutter,  daß  jene  Beiden  sich  ihnen  gegenüber 
am  10.  August  in  einem  Eichstätter  Gasthofe  als  Gatten  bezeichnet 
hätten.  Dagegen  gibt  nun  eine  gewisse  Agnes  Ezl  (?)  an,  Caspar  habe 


ZUR  FRÄNKISCHEN  SITTENGESCHICHTE  DES  FÜNFZEHNTEN  JHDTS.       49 

sie  zu  Michaelis  zu  seiner  Ehefrau  gemacht  und  ihre  Liebe  genossen ; 
auch  sie  bringt  zwei  Zeugen  bei  (Cod.  lat.  Mon.  19514,  fol.  259 — 265*). 
Eine  ganz  ähnliche  Angelegenheit  behandelt  Eyb  (Cod.  Eichst.  223 
fol.  169^):  hier  hat  Joh.  Gnotzheimer  zuerst  Agathe  Hess,  dann 
Margarethe  Pmner  geehelicht. 

Weit  interessanter  und  charakteristischer  als  alle  diese  Dinge 
ist  die  große  Nürnberger  Scandalsache,  der  wir  uns  zum  Schlüsse 
zuwenden  und  bei  der  wir  etwas  weiter  ausholen  müssen. 

Johannes  Löffelholz,  ein  Bamberger  aus  altem  Oeschlechte,  hatte 
zwei  Söhne,  Martin  und  Burekart,  von  denen  der  erste  in  Nürnberg, 
der  andere  in  Bamberg  seinen  Wohnsitz  hatte  ^).  Burekart  starb  irtlh- 
zeitig,  im  Jahre  1450,  nachdem  ihm  seine  Gattin  1448  im  Tode  voran- 
gegangen war,  und  hinterließ,  abgesehen  von  einem  Sohn  und  einer 
Tochter,  die  den  Eltern  bald  ins  Grab  folgten,  ein  dreijähriges  Mäd- 
chen, Barbara  Löffelholz.  Diese  wuchs  in  Nürnberg  auf,  wahrscheinlich 
im  Hanse  des  Oheims  Martin.  Sie  hatte  indessen  in  Nürnberg  noch 
andere  Verwandte:  Magdalene  Löffelholz,  eine  ältere  Schwester  ihres 
Vaters,  war  dort  an  den  Rathsherm  Martin  Holzschuher  vermählt.  Wir 
brauchen  hier  nicht  erst  auf  die  hervorragende  Stelle  aufmerksam  zu 
machen,  die  dem  Geschlechte  der  Holzschuher  in  der  Geschichte 
Nürnbergs  zukommt;  Martin  selbst  bekleidete  in  den  fünfziger  und 
sechziger  Jahren  die  höchsten  städtischen  Würden ').  In  seinem  Hause 
verkehrte  Barbara  Löffelholz,  die  allmählich  zur  schönen  Jungfrau 
heranwuchs,  besonders  gern;  zwar  starb  die  Muhme,  Martins  Gattin, 
schon  1460;  indessen  eine  ganze  Anzahl  von  Vettern  und  Basen  be- 
lebten das  reiche  Patricierhaus ,  und  unter  diesen  war  es  besonders 
Ursula,  die  Barbaras  ganzes  Vertrauen  besaß. 

Im  Spätsommer  des  Jahres  1465  wurde  bei  dem  Decanatsgericht 
des  Bamberger  Domcapitels  ein  eigenthümlicher  Proceß  anhängig  ge- 
macht^. Sigismund  Stromer,  ein  Nürnberger  Patrizier,  noch  nicht 
dreißig  Jahre  alt,  durch  seine  Mutter  übrigens  mit  den  Holzschuher 
verwandt,  stellte  durch  ein  Gutachten  seines  Advocaten,  des  Dr.  Conrad 
Schuts,  vom  7.  September^)  unter  Aufbietung  eines  stattlichen  Zeugen- 

*)  Biedennann  «Oeschlechtsregister  des  hochadligen  Patriciats  zu  Nürnberg«  (1748) 
Tab.  CCCL 

')  Gatterer,  Hiatoria  Qentis  Holzschuherianae  (Nttmberg  1765)  8.  143. 

*)  In  den  für  unsere  Darstellung  benutzten  Schriftstücken  ist  von  den  verwandt- 
schmftliehen  Beziehungen  der  betheiligten  Personen  mit  keinem  Worte  die  Rede;  sie 
ergaben  sich  erst  durch  Heranziehung  der  Biedermann^schen  Geschlechtatafeln. 

*)  Unterschrift:  Ego  Conradus  Schutz  artium  et  utrinsque  Juris  doctor  dico 
et  consulo  Juris  tue  etc.  die  septima  mensis  septembris  Anno  LXV*. 

GKUIAinA.   Hm«  B^he  XXm.  (XXXY.)  Jskrg.  4 


50  MAX  HERBMANN 

apparates  eine  sehr  delicate  Geschichte  unter  Beweis^  nnd  verlangte, 
daß  das  geistliche  Oericht  jene  Barbara  Löffelholz  veranlassen  sollte, 
ein  ihm  gegebenes  Eheversprechen  zu  halten.  Die  Vorgänge,  auf  die 
er  sich  berief,  zeigen  das  ehrsame  Patricierhaus  des  Martin  Holz- 
schuher  in  seltsamem  Lichte  und  lassen  die  vornehme  Jungfrau  Ursula 
Holzschuherin  als  Oelegenheitsmacherin  erscheinen.  Stromer  bekundete: 
von  heftiger  Liebe  zu  Barbara  Löffelholz  ergriffen,  habe  er  auf  alle 
Weise  um  ihre  Gunst  geworben ;  er  wies  nach,  daß  er  sie  mit  reichen 
Geschenken,  mit  Perlen,  mit  einem  seidenen  GiLrtel,  einem  prächtigen 
Hutband  bedacht  habe.  Der  jungen  Barbara  waren  damals  die  Gesin- 
nungen Stromers  offenbar  nicht  unwillkommen,  so  sehr  sie  das  vor  Gericht 
in  Abrede  zu  stellen  suchte;  sie  muß  zugeben,  zu  Stromer  gesagt  zu 
haben:  ,Liebe  mich  als  ich  dich,  nit  mere  beger  ich^;  es  wird  ihr 
femer  nachgewiesen,  daß  sie  im  Hause  des  Jacob  Sauerzapf')  sich 
mit  dem  von  Stromer  geschenkten  Hutbande  geschmückt  habe.  Ja, 
die  Base  Ursula,  die  als  Hauptbelastungszeugin  auftritt,  erklärt,  die 
Beklagte  habe  den  Liebhaber  aufgefordert,  sich  größere  Freiheiten 
zu  erlauben.  Es  handelte  sich  also  nur  um  einen  passenden  Ort  für 
eine  vertraulichere  Zusammenkunft,  und  hier  wußte  die  Base  Holz- 
schuher  Rath.  Sie  selbst  war  —  es  läßt  sich  nicht  erkennen,  ob 
öffentlich  oder  heimlich  —  mit  dem  Nürnberger  Patricier  Paul  Imhoff 
verlobt')  und  gestattete  diesem  nächtliche  Besuche  im  Hause  ihres 
Vaters.  Hier  sollte  nun  nach  Ursulas  Plan  auch  die  Vereinigung  Sigis- 
munds  und  Barbaras  von  Statten  gehen.  Wann  dieser  Plan  aus- 
geführt wurde,  dessen  erklären  alle  Zeugen  sich  nicht  mehr  recht 
zu  erinnern;  nur  die  Holzschuherin  meint  einmal,  es  sei  ,circa  tem- 
pus  carnispriuiale^  gewesen.  In  der  unverblümtesten  Weise  bringt  nun 
die  Zeugenaussage  die  Fortsetzung  des  Abenteuers  an  den  Tag.  Die 
Liebenden  fanden  sich  in  einer  ,camera'  des  Holzschuherischen  Hauses 
zusammen ;  damit  Barbara  nicht  etwa  sagen  könne,  Stromer  habe  ihr 
Gewalt  angethan,  wird  festgestellt,  daß  sie  bei  der  ersten  Zusammen- 
kunft zu  dem  Geliebten  dreimal  die  Worte  gesprochen:  ,Do  sey  got 
vor,  das  ich  keinen  andern  neme  dann  euch.'  Diese  Worte  wurden 
draußen  vor  der  Eammerthür  deutlich  gehört,  und  zwar  nicht  nur  von 
der  Tochter  des  Hauses,  sondern  auch  —  und  das  zeigt  eine  be- 
sonders häßliche  Situation  —  von   einem   andern  Zeugen,    Johannes 


')  Er  war  der  Qatte  der  Helena  Holzschaher,  einer  Schwester  des  erwähnten 
Martin.  Gatterer  S.  142. 

')  Biedermanns  Angabe  (Tab.  CCXVI),  die  Beiden  seien  schon  1462  vermShlt 
worden,  ist  somit  falsch,  wie  leider  -so  manche  seiner  Zahlen. 


ZUR  FRÄNKISCHEN  SITTENGESCHICHTE  DES  FÜNFZEHNTEN  JHDTS.       51 

Berlin  ans  Dinkelsbtthl;  was  dieser  hier  zur  Nachtzeit  im  Holz- 
schuherischen  Hanse  gethan  haben  mag,  ist  nnerklärlich.  In  Ursulas 
Kammer  war  während  derselben  Nacht  diese  edle  Jungfrau  mit  ihrem 
Liebsten  Paul  beisammen,  und  beide  bezeugen  nun  ganz  in  Überein- 
Btimmung  mit  dem  Kläger,  daß  dieser  mitten  in  der  Nacht  zu  ihnen 
in  die  Kammer  gekommen  sei  [!],  sich  auf  ihr  Bett  gesetzt  und  gesagt 
habe:  ,Die  barb  hat  mir  die  £e  gelobt,  mein  sach  ist  schlecht/ 
Dann  kam  auch  noch  Jungfer  Barbara  herein  und  setzte  sich  an 
Stromers  Seite  aufs  Bett  Letzterer  deutete  auf  sich  und  das  Mädchen 
and  rief:  ,Do  sitzen  zwey  eelewtS  —  Barbara  protestirte  durchaus 
nicht  dagegen,  sondern  schlug  ihn  leicht  auf  die  Schulter  und  scherzte : 
Jr  seyt  ein  rechter  Speyer;  ir  kunt  nichtz  verschweygen  vnd  müßt 
alle  dinck  swatzen/  Ahnliche  Zusammenkttufte  fanden  dann  nach 
Aussage  der  Zeugen  noch  sechs  Male  im  Holzschuherischen  Hause 
statt.  Auch  in  der  Folgezeit  hat  Barbara  zunächst  gar  nicht  geleugnet, 
daß  sie  in  einem  Verhältniß  zu  Sigismund  Stromer  stehe,  welches  sie 
zur  Eingehung  einer  Ehe  verpüichtete ;  auch  dafür  werden  yerschiedeue 
Zeugenaussagen  beigebracht.  So  wurde  z.  B.  festgestellt:  der  bekannte 
Rathsherr  Sebaldus  Pfintziug,  der  seit  1464  Gatte  der  Ursula  Löffel- 
bolz, einer  Tochter  von  Barbaras  Oheim  Martin  Löffelholz  war'), 
hatte  2U  der  neuen  Base  scherzend  gesagt :  ,Ich  muß  euch  ein  Muffel- 
schilt lassen  machen',  also  offenbar  mit  Anspielung  auf  irgend  einen 
Stadtklatsch,  der  der  Barbara  Beziehungen  zu  einem  Angehörigen 
der  Familie  Muffel  nachsagte;  darauf  hatte  sie  recht  deutlich  geant- 
wortet: ,Nein,  ich  muß  drey  lilgen  haben/  Drei  Lilien  aber  waren 
auf  dem  Wappen  des  Stromerschen  Geschlechtes  zu  sehen.  Ebenso 
sagte  ein  Stubenmaler  aus,  Jungfer  Barbara  habe  ihn,  während  er 
bei  der  Arbeit  war,  gefragt:  ,Wißt  Ir  kein  schilt,  do  drey  lilgen  Inn 
iteen?'  Als  er  sich  dann  erboten,  ein  solches  Wappenschild  alsbald 
anzufertigen,  habe  sich  die  Jungfer  das  vor  der  Hand  noch  verbeten. 
Ja,  es  werden  ihr  Äußerungen  nachgewiesen,  die  offen  einen  ziem- 
lichen Grad  von  Vertraulichkeit  eingestanden,  so  z.  B.:  ,Ich  hab 
heat  mein  mensch  gesehen/ 

Nach  einiger  Zeit  aber  fing  —  aus  welchem  Grunde  wissen  wir 
nicht  —  die  Barbara  an  zu  bereuen,  daß  sie  sich  so  tief  eingelassen, 
und  sie  begann  zu  versuchen,  das  angeknüpfte  Band  zu  lösen.  So 
sagte  sie  zur  Base  Ursula:  ,Ich  will  alles  das  lawgen,  das  ich  weyß',  — 
wiederum  Worte,  die  ihr  vor  Gericht  als  Zugeständniß  der  Berechti- 


')  Biedermann  Tab.  CCCI. 


^ 


52  MAX  HERRMANN 

guDg  der  klägerischen  Ansprüche  vorgehalten  wurden,  and  bemühte 
sich,  jede  Begegnung  mit  Stromer  zu  vermeiden.  Dieser  war  indessen 
durchaus  nicht  gesonnen,  seine  schöne  Beute  fahren  zu  lassen ,  und 
ließ  sie  durch  die  Base  Ursula  mahnen,  ,das  sie  Im  hielt,  was  sie  Im 
gereth  hett/  Ursula  bekam  zur  Antwort:  ,Ich  hab  Im  nichts  gereth, 
ich  wolt  das  ich  In  nje  gesehen  hettS  und  als  sie,  die  Sache  des  Lieb- 
habers weiter  vertretend ,  erklärte :  ,Er  spricht  doch,  du  habet  Im  etwas 
gerethS  da  behauptete  Barbara:   ,Es  ist  doch  die  linckhandt  gewest/ 

So  lauteten  die  Aussagen  von  sieben  Zeugen  für  Barbara  durch- 
aus belastend ;  ein  achter  freilich ,  Georg  Kejper,  versuchte,  die  Sache 
der  Beklagten  zu  vertreten,  und  erklärte  bestimmt  zu  wissen,  daß 
Jungfrau  Löffelholz  den  Kläger  nur  einmal  gezwungen  in  ihre  Kammer 
gelassen.  Diese  Aussage  verlor  indessen  durch  eine  Angabe  der  in- 
zwischen Frau  Imhoff  gewordenen  Ursula  an  Werth:  Letztere  hatte 
nämlich  von  einem  Diener  des  Martin  Löffelholz  gehört,  daß  der 
Zeuge  Keyper  für  Barbara  eine  Anzahl  von  Aussagen  aufgeschrieben 
hatte,  die  sie  vor  Gericht  thun  sollte^). 

Auf  Grund  eines  so  erdrückenden  Beweismaterials  erklärte  Stro- 
mers Advocat  Schutz,  daß  kein  Zweifel  an  der  Berechtigung  der  klägeri- 
schen Forderung  sein  könne.  £r  begreife  sehr  wohl,  daß  die  jung- 
fräuliche Scham  die  Beklagte  verhindern  könne,  die  volle  Wahrheit  zu 
gestehen ;  indessen  schon  allein  die  nachweislich  von  ihr  gesprochenen 
Worte:  ,Ich  will  keinen  andern  nemen  dann  euch'  seien  ,frequenti 
more'  in  Nürnberg  ein  bindendes  Eheversprechen.  Dr.  Conrad  Schutz 
hatte  seine  juristische  Weisheit  in  Padua  erworben  und  putzte  daher 
sein  lateinisch  abgefaßtes  Gutachten  mit  einigen  humanistischen 
Citaten,  vor  Allem  aber  mit  Aussprüchen  seines  Paduaner  Lehrers, 
des  berühmten  Angelus  de  Castro,  auf.  Dieses  Schriftstück,  das  in 
Albrecht  von  Eybs  Rechtsgutachtenbuch,  dem  Eichstätter  Codex  223 
(fol.  152'— 162')  abschriftlich  erhalten  ist,  ist  für  den  bisher  gegebenen 
Theil  unserer  Erzählung  die  Hauptquelle  gewesen*). 

In  ein  ganz  neues  Stadium  trat  nun  die  Angelegenheit,  während 
sie  noch  vor  Gericht  schwebte,  im  Herbste  desselben  Jahres  1465. 
In  dieser  Zeit  kehrte  aus  Italien  der  Nürnberger  Johannes  Pirckheymer 
in  seine  Heimat  zurück,  nachdem  er  am  2.  August  1465')  zu  Padua 

^)  Hieraas  gUabten  wir  oben  folgern  zu  dürfen,  daß  Barbara  lur  Familie  ihres 
Oheims  Martin  gehOrt  habe. 

')  Der  Thatbestantl  ist  dort  nicht  chronologisch  wie  in  unserer  Darstellnog 
vorgetragen,  die  Zeugenaussagen  sind  yielmebr  nach  juristischen  Gesichtspunkten 
geordnet. 

*)  Will-Nopitoch,  Narnberger  Gelehrtenlexikon  III,  183. 


ZUR  FRÄNKISCHEN  SITTENGESCHICHTE  DES  FÜNFZEHNTEN  JHDT8.       53 

in  beiden  Rechten  eum  Dootor  promoviert  worden  war.  Zwischen  ihm 
and  dem  obgenannten  Dr.  Schutz,  der,  wie  wir  hörten,  ebenfalls  in 
Padua  studiert  hatte,  hatte  dort  eine  ziemlich  offene  Feindseligkeit 
bestanden,  die  ans  in  interessanter  Weise  in  der  zuletzt  von  Bolte*) 
T^öffentliohten  und  von  diesem  zum  ersten  Male  richtig  gedeuteten 
Padaaner  Studentenkomödie  vor  Augen  tritt.  Conrad  Schutz  wird 
dort  von  den  aus  Nürnberg  stammenden  Studenten  für  einen  unver- 
besserlichen Lugenbeutel  und  Ghroßthuer  gehalten.  So  mag  es  sich 
erklären,  daß  Pirckheymer  bei  seiner  Rückkehr  in  die  Vaterstadt  ent- 
weder die  ganze  Angelegenheit,  die  Dr.  Schutz  juristisch  vertrat,  für 
aus  der  Luft  gegriffen  hielt  oder  wenigstens  die  Ansprüche  Stromers 
für  unberechtigt  erachtete  und  sich  über  das  Heikle  des  gewiß  nun 
stadtbekannten  Liebesverhältnisses  hinwegsetzte :  bald  nach  seiner 
Heimkehr,  wie  es  scheint,  führte  er  Biarbara  Löffelholz  als  eheliche 
Sattin  in  sein  väterliches  Haus. 

Stromer  gab  seine  Sache  noch  nicht  verloren ,  so  lange  das 
Decanatsgericht  seinen  Spruch  nicht  gethan,  und  holte  nach  der  Sitte 
der  Zeit  noch  von  anderen  großen  Juristen  Gutachten  über  seine 
Angelegenheit  ein.  Wenigstens  ist  uns  ein  solches  aus  der  Feder  des 
Dr.  Albrecht  von  Eyb  (Cod.  Eichst.  223,  fol.  131—136)  erhalten,  — 
wieder  lautet  es  zu  Gunsten  des  Klägers').  Eigentlich  ist  das  etwas 
merkwürdig:  denn  Johannes  Pirckheymer  war,  wie  an  anderer  Stelle 
zu  Beigen  ist,  Eybs  Studienfreund  von  Italien  her;  an  eine  Erkaltung 
dieser  Freundschaft  ist  aus  einem  bestimmten  Grunde  nicht  zu  denken, 
und  wir  können  nur  auf  den  juristischen  Grundsatz  hinweisen,  den 
Eyb  bei  einer  andern  Gelegenheit  ausgesprochen  hat:  ,Optassem  aliter 
scribere  potuissem,  sed  veritas  hec  clamitat  in  plateis.'  Neues  Material 
bringt  er  hn  Übrigen  nicht  bei,  er  stellt  nur  knapp  noch  einmal  die 
wichtigsten  Zeugenaussagen  zusammen  und  schließt  sich  dann  ganz 
dem  tlberaos  von  ihm  gerühmten  Schutz'schen  Gutachten  an.  ,Et  prop- 
ter^  _  go  führt  er  aus  —  ,non  duco  insistendum  super  secundo  matri* 
monio  inter  prestantem  vtriusque  Juris  doctorem  dominum  Johannem 
Birckhamer  Juniorem  et  eandem  Barbaram,    vt  asseritur,    contracto/ 

Wann  das  Dekanatsgericht  sein  Urtheil  abgab,  wissen  wir  nicht, 
da  keine  in   das    15.  Jahrhundert    gehörigen  Acten    des  Gerichts    im 

')  Zeitschrift  fflr  Tergleichende  Litterat  arges  chichte  und  Caltur  der  Renaissance 

I,  77—84. 

*)  Sehlaßworte:  Et  ita  dioo  et  consalo  Ego  Albertns  de  Eybe,  vtriusque  Juris 
doctoFy  Archidiaoonas  in  ecclesia  Herbipolensi  ac  Bambergensis  et  Eystetensis  oanoni- 
cos,  saloo  saniori  iadicio.  Et  at  fidem  manu  propria  me  subscripsi  et  consaeto  Sigillo 
ligülaoi  Die  XXVn  Martii  LXVI*. 


54        MAX  HEBRMANN,  ZUR  FRÄNKISCHEN  SITTENQE8CHICHTE  etc. 

Bamberger  Kreisarchiv  zu  finden  sind.  Daß  die  Entscheidung  trotz 
jener  beiden  Gutachten,  trotz  der  offenbaren  Berechtigung  der  kläge- 
rischen Ansprüche  nicht  zu  Stromers  Gunsten  ausfiel^  sehen  wir  dar- 
aus, daß;  wie  Lochner  ^)  nachwies,  Barbara  noch  1480  Pirckheymers 
Ehefrau  war.  Sigismund  Stromer  starb  unvermählt").  Indessen  mochte 
trotz  dieses  günstigen  Erkenntnisses  die  Situation  des  Pirckheymeri- 
schen  Ehepaares  in  Nürnberg  keine  angenehme  sein,  —  denn  aus  den 
geschilderten  Verhältnissen  mußte  sich  so  Manches  ergeben,  das  dem 
Klatsch  die  ausgiebigste  Nahrung  bot  Am  21.  März  des  Jahres  1466 
gebar  Frau  Barbara  ihre  erste  Tochter,  die  später  so  berühmt  ge- 
wordene Charitas  Pirckheimer^),  und  man  konnte  sich  gewiß  so  gut^ 
wie  wir  mit  Hilfe  der  mitgetheilten  Daten,  damals  in  Nürnberg  be- 
rechnen, daß  bei  diesem  Ereigniß  die  Vaterfreude  des  Dr.  Pirckheimer 
schwerlich  sehr  groß  war.  Seine  Lage  mochte  auf  diese  Weise  schließ- 
lich so  peinlich  geworden  seiu;  daß  er  sich  entschloß,  seine  Vaterstadt 
zu  verlassen:  wir  möchten  es  wenigstens  mit  den  geschilderten  Um- 
ständen in  Verbindung  bringen,  daß  er  1469  als  bischöflicher  Rath 
nach  Eichstätt  ging;  Albrecht  von  Eyb,  der  Eichstätter  Domherr  war, 
mag  bei  der  Berufung  im  Spiel  gewesen  sein.  Hier  in  Eichstätt  wurde 
dann  am  5.  December  1470  Willibald  Pirckheymer  geboren. 

Albrecht  von  Eyb  hatte  sich  von  jeher  nicht  nur  als  Jurist  ein- 
gehend mit  der  Ehe  beschäftigt:  er  hatte  ihre  Probleme  auch  rein 
menschlich  mit  Hilfe  einer  schlichten  Lebensweisheit  zu  lösen  gesucht 
und  als  getreuer  Jünger  des  Humanismus,  dessen  erster  deutscher 
Vertreter  im  Vaterlande  er  war,  vor  Allem  die  treffendsten  Worte 
der  Alten  über  das  eheliche  Leben  zusammengestellt.  Seine  praktische 
juristische  Erfahrung  hatte  ihn  nun  offenbar  gelehrt,  daß  nirgends 
mehr  als  in  der  Großstadt  Nürnberg  die  Zustände  der  Besserung 
bedürftig  waren;  als  er  daher  gegen  Ende  seines  Lebens  all  seine 
Vorarbeiten  in  dem  trefflichen  Büchlein  ,0b  einem  manne  sey  zu 
nemen  ein  eelich  weyb  oder  nit^  zusammenfaßte,  da  widmete  er 
diese  Schrift  ,der  l&blichen  keiserlichen  stat  Nftrmberg  vnd  eym  erbern, 
weysen  f&rsichttigen  rate  vnd  der  gantzen  gemeine  daselbst  aus  be- 
sunder  lieb,  gutten  willen  vnd  Zuneigung  vnd  auß  freuntlicher  nach- 
parschaftS  vor  Allem  aber  ,zu  lob  vnd  ere  vnd  sterkung  irer  poUicey 
vnd  regimentz'. 

BERLIN.  MAX  HERRMANN. 


•)  „Lebensläufe  berühmter  und  verdienter  Nürnberger**  (Nürnberg  1861)  S.  27. 

»)  Biedermann  Tab.  CCCCLX. 

^)  .Denkwürdigkeiten  der  Charitas  Pirckheimer*  ed.  Höfler  (Bamberg  1853)  S.  204. 


G.  EHBI8MANN,  QSUNTWELLE,  8ELPWE0E.  66 


ORUNTWELLE,  SELPWEOE. 


Unter  gruntwelU,  welches  in  den  Wörterbüchern  dreimal  aus  der 
Kudran  belegt  ist  (85^  3;  261,  4;  1137^  3,  dazu  als  grundwel  Diefen- 
bach,  nov.  gloss.  157*),  ist  ursprünglich  eine  eigenartige  Wellenbewegung 
2u  verstehen,  und  zwar  offenbar  die  nämliche,  welche  heutzutage  am 
Bodensee  Grundgewelle  genannt  wird.  Diese  schildert  G.  Schwab 
{der  Bodensee  S.  300)  folgendermaßen:  „Bei  stürmischem  Wetter, 
besonders  wenn  der  Föhn  wüthet,  wird  das  Gewelle  aus  der  Tiefe, 
welches  die  Schiffer  Grundgewelle  heißen,  fürchterlich  und  höchst 
gefahryoll.  Das  Grundgewelle  entsteht,  wenn  der  Südwind  eine 
große  Wassermasse  in  den  Winkel  bei  Überlingen  hineinschaltet, 
welche  durch  Reaction  sich  mit  dem  oberen  Wasserstande  wieder 
ins  Gleichgewicht  zu  setzen  sucht;  dann  werden  die  Gewässer  des 
See's  yon  ihrem  Grunde  aus  bewegt,  und  das  Grundgewelle 
kann  entstehen,  wenn  es  im  Obersee  auch  ganz  windstill  ist.^ 
Das  Merkwürdige  des  Phänomens  besteht  also  darin,  daß  die  Wellen 
in  heftiger  Bewegung  vom  Grund  aufgewühlt  werden  auch  ohne  Zu- 
thon  eines,  wenigstens  an  der  betreffenden  Stelle  bemerkbaren  Windes. 
Vermathlich  das  Nämliche  sind  die  in  der  Seemannssprache  bekannten 
Grundseen  {see  nd.  =  Welle),  deren  Wesen  am  genauesten  be- 
schrieben ist  von  Erümmel  in  Bd.  IJ,  S.  89 — 91  des  Handbuchs  der 
Oceanographie  von  Boguslawski  und  ELrümmel.  Die  Hauptursache 
scheint  darnach  in  Klippen  zu  liegen,  welche  unter  der  Oberfläche 
des  Wassers  verborgen  sind.  Ahnliche,  aber  gewiß  auf  verschieden- 
artigen Veranlassungen  beruhende  Erscheinungen  sind  the  roust  (an. 
rpst)  bei  den  Shetlands-Inseln  (MüUenhoff,  D.  Alterthumskunde  I,  388), 
die  lädiere  oder  ladeyre  im  Genfersee  u.  a.  —  Dem  mhd.  gruntweUe 
entspricht  an.  grunnfall  (Gering,  Islendzk  aevent^i  H,  279),  welches 
Wort  Fritzner,Ordbog ^  I,  652  folgendermaßen  erklärt:  Se  som  bryder 
paa  en  Orund  eller  lige  fra  Gi*unden  af\  dazu  vgl.  fall  (ib.  S.  369) : 
808tyrtning,  under  Vandet  liggende  Klippe,  hvorpaa  Seen  saaledes  bryder, 
at  derved  fremkaldes  en  Sestyrtning,  und  als  Beispiel :  reis  fall  mikit 
alü  frä  grunni. 

Die  ursprüngliche  Bedeutung  ist :  Wallen  auf  dem  Grunde  oder 
von  Grund  auf,  vgl.  die  unten  aus  dem  Lucidarius  angeführte  Stelle 
ein  wal  an  dem  gründe,  ferner  Diefenbach,  Gloss.  211*  gruntwallen 
(Verb),    gruntwaUung   (dasselbe    auch  Nov.  gloss.  157*),    endlich  das 


56  O,  EHRISMANN 

aus  der  Klage  (V.  1076)  belegte,  vom  Dichter  des  Reimes  wegea 
umgeformte  gruntwalle.  In  der  Rudrun  ist  der  zweite  Bestandtheil 
durch  leichte  Form-  und  Vorstellungsübertragung  zu  welle  geworden, 
der  am  Bodensee  üblichen  Form  liegt  der  alte  neutrale  o-Stamm  gewel 
zu  Qrunde.  —  Die  Bewegung  der  Wellen  geht  also  nicht  yon  der  Ober- 
fläche aus  bis  auf  den  Grund,  wie  Martin,  Bemerkungen  zur  Kudrun 
S.  16  erklärt  („Welle,  die  bis  auf  den  Grund  des  Meeres  dringt  and 
die  zurückweichend  ihn  bloß  legt")  und  seither  allgemein  angenommen 
wird,  sondern  umgekehrt,  wie  Bartsch  in  der  ersten  Ausgabe  der 
Kudrun  angibt,  sie  entsteht  in  der  Tiefe  pun  verbreitet  sich  nach  oben. 
Doch  ist  die  Bedeutung  nicht  auf  diese  speciellen  Fälle  eingeschränkt 
geblieben,  sondern  in  die  allgemeinere  von  Brandung,  wie  auch  Martin 
und  Lexer  anführen,  übergegangen  —  auch  über  Gruudseen  herrschen 
bei  den  Praktikern  unklare  Vorstellungen  (Ztsohr.  f.  wissenschaftliche 
Geogr.  V,  123)  —  und  so  wird  durch  grunttoallung  (Dief.  a.  a.  O.) 
aestus  wiedergegeben. 

Also  bei  heiterem,  ruhigem  Wetter,  wenn  sich  die  Seefahrenden 
ganz  sorglos  fühlen,  erheben  sich  plötzlich  gewaltige,  verderbenbrin- 
gende Wogen,  so  Kudrun  1137,  so  auch  bei  Hartmanns  Beschreibung 
der  selpwege  (I.  Büchl.  352  ff.)>  ^^^  ^^^  glaube,  daß  an  beiden  Stellen' 
dasselbe  Phänomen  gemeint  wird,  daß  also  gruntwelle  =  selpwege  ist 
In  der  Kudrun  wird  *  nur  die  Wirkung  der  Erscheinung  geschildert, 
Hartmann  gibt  zugleich  die  Ursache  ihrer  Entstehung:  es  ist  ein 
Wind,  der  sich  vom  Grund  des  Meeres  erhebt.  Diese  Ansicht  beruht 
auf  einer  allgemein  anerkannten  wissenschaftlichen  Anschauung  des 
Mittelalters,  welche  aus  dem  Alterthum  überkommen  ist,  nämlich: 
Im  Innern  der  Erde  sind  große  Höhlungen,  in  welche  Winde  ein- 
geschlossen sind,  durch  deren  Hervorbrechen  Erschütterungen  an  der 
Erdoberfläche  verursacht  werden,  Erdbeben  und  Überfluthungen. 
So  hat  Plato  die  alte  dichterische  Anschauung  von  dem  Abgrunde 
unter  der  Erde,  dem  Tartaros,  als  Lehrsatz  der  Wissenschaft  be- 
handelt im  Phädon,  Cap.  60  (vgl.  MüUenhoff,  D.  Alterthumskunde 
I,  364):  Elg  yicQ  xovxo  tb  xdciia  (i.  e.  der  Tartaros)  övqqsovöI  xb 
TcavxBg  ol  noxaiwl  xal  ix  xovxiov  ndUv  [ixQSovöv  . . .  alaiQBixac  d^  xal 
xvfialvBi  ävco  xal  xdx(o  (nämlich  xb  vygbv  irot)ro),  xal  ö  d^g  xal  xb 
nvBiJiia  xb  nsgl  avtb  xavxbv  tcolsI^  Mit  Bezug  darauf  sagt  Aristo- 
teles,  Meteor.  Hb  II,  II,  19  r6  d'  iv  ro  QaCSawi,  yByQafiiiivov  tcbqI 
XB  xcav  noxaiiav  xal  xi\Q  ^aXdxxrjs  ddvvax&i/  iöxiv,  hält  aber  daran 
fest,  daß  Luftströmungen  im  Erdinnern  eingeschlossen  sind,  und  dar- 
auf gründet  sich  seine  Theorie    der  Erdbeben,    die    von  da   an   all- 


GRÜNTWELLE,  8ELPWEGE.  57 

gemein  zur  Geltung  kam,  vgl.  Strabo  I,  §.  7,  Seneca,  nat.  quaest.  Hb. 
VI,  23  u.  24,  PHnius  II,  79  tt.  Naviganies  quoque  sentiant  non  dubia 
coDJectura  sine  flatu  intumescente  fluctu  subito  aut  quatiente  ictu  u.s.w. 
n,  81;  Lucrez  6,  527  ff.,  Ovid.  Met.  15,  299  ff.  Über  die  Vorstellungen 
der  christlichen  Schriftsteller  seit  Tertullian  und  Origenes  handelt 
Piper,  Mjthol.  der  christl.  Kunst  II,  481 — 489:  dazu  mögen  hier  einige 
Angaben  des  deutschen  Lucidarius  folgen:  Cod.  pal.  359,  fol.  78^  u. 
79^  (über  die  Entstehung  von  Ebbe  und  Fluth)  in  dem  mer  sint  grosse 
berge  dar  in  gand  wilde  löcher,  als  diu  veste  wichent  an  dem  gründe  so 
habet  ein  wal  an  dem  gründe  (Karlsruher  Hs.  aus  St.  Georgen  Cod. 
pap.  germ.  LXX,  fol.  16*':  so  hebent  sich  die  wells  am  grund)  u.  s.  w.  — 
Karlsr.  Hs.  fol.  16^:  Wo  vö  kument  die  wind?  . . .  Das  wendelmer  wallet 
an  vier  enden  jn  das  abgrund  So  dz  den  zemet  stosset  so  wirt  den  von  dem 
gestds  ain  gros  gewiU  . . .  Och  sint  mege  land  Dar  jn  (fol.  17')  sint 
grosse  locker  8o  den  der  luftjn  die  locker  gaut  So  tringt  der  ander  luft 
dar  vs  Da  danen  kument  die  wind.  —  Cod.  pal.  fol.  79*:  Wo  von  komU 
die  eründemef  Als  die  winde  kument  vnder  die  erde  vnd  dann  vs  nit 
gebrechen  mugent^  so  schüttet  sich  die  erde.  Vgl.  auch  Vierteljahrschrift 
f.  Litteraturgesch.  I,  178. 

Und  noch  heutzutage  herrscht  die  Meinung  von  unterseeischen 
Winden,  vgl.  „Der  Seebär**^)  in  „Die  Natur"  1888,  S,  319:  „Den 
Schiffern  sind  die  plötzlichen  tumultuarischen  Bewegungen  der  Ostsee 
(d.  i.  eben  der  Seebär)  nicht  unbekannt,  sie  schreiben  sie  aber  ohne 
Weiteres  de[n  Winden  in  der  Tiefe  des  Meeres  zu. 

Sievers  hat  Beiträge  V,  544 — 547  auf  das  Vorkommen  von  selp- 
wege  in  ahd.  Glossen  hingewiesen  und  gezeigt,  daß  sich  aus  Hart- 
manns Schilderung  dieser  Meeresbewegung  für  seine  Lebensumstände 
gar  nichts  erweisen  läßt.  Eine  bloße  Sage  aber  (ein  waazermaere), 
deren  Keim  in  dem  Berichte  des  Hegesippus  liegt,  ist  sie  nicht.  Sie 
beruht  auf  breiterer  Grundlage,  auf  einem  Grundgesetz  der  mittel- 
alterlichen Erdkunde. 

PFORZHEIM.  GUSTAV  EHRISMANN. 


*)  Aach  Sieven  hält  Sdpwege  für  dASselbe  wie  den  ^SeebXren"  in  der  Ostsee, 
wie  ich  ans  dem  vor  Knrzem^  nach  dem  Drnck  des  Obigen  erschienenen  Buche  von 
F.  Saran,  Hartmann  ▼.  Aue  als  Lyriker,  S.  112,  ersehe. 


58  G-  EHRI8MANN,  DNSIB,  lUWIB.  MEÄTBI8. 

ÜNSIH,  lüWIH. 

Scherer  trennt  diese  Formen ,  wie  schon  Bopp  (vgl.  Gramm.' 
S.  1138)  richtig  in  unai-h,  iuwi'h  und  vergleicht  die  ersten  Bestand- 
tbeile  mit  gr.  äfi(is^  ijfi(i€,  zend.  ahma  (Zur  Gesch.  d.  deutschen  Sprache' 
361  ff.).  Er  hat  jedoch  keinen  Grund  für  die  Casusbildung  ^unsi- 
Hwßt  angegeben,  und  deshalb  läßt  man  die  Pluralformen  unsih,  iuwih 
vom  Singular  ^micii  beeinflußt  sein.  So  gut  man  aber  jetzt  in  den 
griech.  und  zend.-Formen  singulare  Flexion  anerkennt  (J.  Schmidt, 
Zs.  f.  vergl.  Sprachf.  25,  6,  Brugmann  ebd.  27,  398  und  dessen  griech. 
Gramm.  S.  65,  Gust.  Meyer,  griech.  Gramm."  §.  414,  Anm.  1)  wird 
man  solche  auch  in  den  deutschen  Stämmen  sehen  dürfen.  Es  ent- 
spricht also  dem  Acc.  des  Singularstammes  germ.  *me,  *pe  derselbe 
Casus  des  Pluralstammes  "^unse,  *iwwe  =  uns,  tu  (E^uge,  Vorgeschichte 
der  altgermanischen  Dial.  S.  395),  mit  Antritt  der  deiktischen  Partikel 
=  gr.  ye :  germ.  *unse-ke,  ^iwwe-he  =?  unsih,  iuwih,  das  heißt:  die 
Partikel  yB  trat  an  den  Acc.  der  Pluralstämme  so  gut  an  als  an  den 
der  Singularstämme,  und  mik,  *pik  hat  nicht  erst  unsic,  4avik  nach 
sich  gezogen. 

Auch  für  die  Dualstämme  ist  Singularflexion  vorauszusetzen  (vgl. 
J.  Schmidt,  Pluralbildungen  der  idg.  Neutra  S.  20  Anm.,  also  got 
u.  s.  w.  vgk,  *igk  =  *unke,  *inke.  Dagegen  gab  es  erweiterte  Formen, 
mit  -t  Suffix  (ags.  wit,  unkit,  inkit)^  in  welchem  eine  Dualbezeichnung 
zu  liegen  scheint  (vgl.  Schleicher,  Comp.^  S.  641,  Leskien,  Decl.  im 
Slav.-Lit.  und  Germ.  S.  156). 

Nachdem  einmal  die  ursprüngliche  Bedeutung  der  angefügten 
Partikel  zugleich  mit  der  in  Folge  des  german.  Synkopierungsgesetzes 
eingetretenen  Reducierung  der  Form  nicht  mehr  verstanden  wurde, 
fühlte  man  in  den  Resten  k  bezw.  t  eine  Casusbezeichnung  des  Accus. 
Ursprünglich  mochte  das  Antreten  der  Partikel  jedoch  nicht  auf  den 
Accus,  beschränkt  sein.  Ist  vielleicht  in  dem  Ausgang  von  sumirih 
bei  Otfried  (V,  12,  79;  V,  19,  37;  H  64)  das  verstärkende  ys  ent- 
halten? Bartsch  bei  Piper,  Otfrieds  Ev.  Anm.  zu  V,  12,  79  hält  -ih 
für  ego,  =  mhd.  sam  mir  mm  ttp. 


ME  AT  BIS. 


Meatris  (Parzival  481,  10),    eine  Schlangenart,    ist  entstellt  aus 
Natrix]  ähnlich  Matrix^  Diefenbach  Gloss.  376*"  für  Natrix. 

PFORZHEIM.  GUSTAV  EHBISBiANN. 


BIBLIOGRAPHISCHE  ÜBERSICHT 

DES 

EKSCHEINUNQEN  AUF  DEM  GEBIETE  DER  GERMANISCHEN 

PHILOLOGIE  IM  JAHRE  1885. 

VOH 

KARL  BARTSCH  und  GUSTAV  EHRISMANN*). 


I.  Begriff  und  Geschichte  der  germanischen  Philologie. 

I.  Babder,  K.  y.,  deutsche  Philol.  (Bibl.   1883,  Nr.  1). 

Vgl.  AthenSum  I,  49  (Kraas). 

3.  Wie  studiert  man  etc.  (Bibl.  1884,  Nr.   l). 
Vgl.  Athenlam  I,  248. 

3.  Rolfs,  Gründaog  eines  Institutes  etc.   (Bibl.  1884,  Nr.  2). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  7  (A.  Schroer);  Lit.  Centralblatt  1886,  12  (E.  F.);  D.  Lit. 
Zeitg.  1886,  21  (Zapitza);  Anglia  7,  Anz.  129—186  (Wfllcker). 

4.  Körting,  Encyklopädie  (Bibl.  1884,  Nr.  l*)- 

VgL  Franco-O&llia  2,  6. 

5.  Crneger,  Job.,  Miscellen  zur  Geschiebte  der  deutschen  Philologie. 

Ans.   f.   d.  Alterth.   11,    179   f.    Enthält  u.  a.:    Oottfr.   Brans;    Boner  Ha,    A.; 
Bodmer  ond  Breitinger. 

6.  Grueger,  Job.,  Nibelungen  (Bibl.   1884,  Nr.  6). 

Vgl.  Lit  Blatt  1886,  6  (Sprenger). 

7.  Strackerjan,  K.,  zur  Feier  deutscher  Dichter.  17.  Abend.  Kopischund 
Hoffmann  von  Fallersleben.  18.  Abend.  K.  Simrock  und  R.  Reinick.  4. 
(16  S.)  Progr.  der  Oberrealschule  in  Oldenburg  1885. 

8.  Asbjömseii,  P.  Gh.,  von  K.  Maurer. 

Allgem.  Zeitg.  1886,  Beil.  63. 

9.  Asbjörnsen,  Dr.  P.  Ghr. 

AthenSom  1886,  17.  Jan. 

10.  Bartaeb,  gesammelte  Vorträge  (Bibl.   1888,  Nr.  12). 

Vgl.  Zeitachr.  f.  d.  österr.  Gymn.  1886,  474  f.  (Nagele);  ebd.  8.  761.  (Lambel). 

II.  Dies.  —  Reif  f  er  scheid,  A.,  Uebersicht  der  akademischen  Thätigkeit 

Ton  Fr.  Diez.  Sommer  1822  bis  Sommer  1875.  (Nach  amtlichen  Quellen). 
Zeitschr.  f.  roman.  Philol.  9,  396—406. 


*)  Den  größten  Theil  des  Materials  für  die  Bibliographie  des  Jahres' 1886 
bat  Bartsch  selbst  noch  gesammelt  Sein  letstes  Leiden,  das  im  Sommer  1886 
Eum  Aasbrach  kam,  verhinderte  ihn  an  der  Vollendang.  So  blieb  ttbrig,  das  noch 
Auastehende  beizabringen  und  das  Ganze  zasammensastellen.  Von  der  alten  Anord- 
nang  wurde  insofern  abgewichen,  als  nun  aach  in  den  bisherigen  Abtheilangen  IV 
bis  XII  wie  bei  den  Sprachdenkmälern  die  einseinen  germanischen  Dialecte  Ar  sich 
gesondert  behandelt  werden.  Jene  9  Gruppen  worden  dabei  aaf  4  redacirt,  wodurch 
einer  größeren  Zersplitterung  dar  einseinen  Spraohgrappen  Torgebeugt  wurde.       £. 


60  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

12.  Eichhorn.  —  Schulte,  J.  F.  v.,  Karl  Friedrich  Eichhorn.  Sein  Leben 
und  Wirken  nach  Aufteichnungen,  Briefen,  Mittheilungen  von  Angehörigen, 
Schriften,  beschrieben.  8.  (VIU,  255  S.)  Stuttgart   1884,  Enke. 

Vgl.  Krit.  VierteljahfgBchrift  f.  Rechtswissensch.  27,  268  ff. 

13.  Geiger,  Lazarus,  von  RosenthaL 

Herrigs  Archiv  76,  184  f. 

14.  Neubürger,  E.,  Lacarus  Geiger« 

B6il.  BOT  Allgem.  Zeitg.  1886,  Nr.  191. 

15.  Caro,  Lazarus  Geiger. 

Jüdisches  Literaturblatt  14.  Jahrg.  Nr.  6. 

16.  Goldast.  —  Singer,  8.,  wie  kam  Goldast  zu  dem  Namen  Kero? 

Ans.  f.  d.  Alterth.  10,  278  f. 

17.  Grässe,  Th.,  f- 

Neuer  Anzeiger  f.  Bibliographie  1886,  8.  267—260. 

18.  Grimm,  —  Briefwechsel  zwischen  Jacob  und  Wilhelm  Grimm,  Dahl- 
mann  und  Gervinus.  Herausg.  von  Eduard  Ippel.  1.  Bd.  8.  (VUI,  543  8.) 
Berlin  1885,  Dttmmler.   10  M. 

Vgl.  BL  f.  lit.  Unterhaltung  1886,  38  (Boxberger);  Allgem.  Zeitg.  1886,  Beil.  b. 
6.  März;  D.  Wochenschrift  1886,  6  (SchÖDbaeh);  Voss.  Zeitg.  SonnUgsblaU 
1886,  31  (D.  Jacobj). 

19.  Briefwechsel  der  Gebrüder  Grimm  mit  nordischen  Gelehrten.  Herausg. 
von  Ernst  Schmidt.  8.  (XX,  312  8.)  Berlin  1885,  Dflmmler.  8.  M. 

Vgl.   D.  Lit  Zeitg.  1886,  61  (Schönbach);  Arkiv  f.  nord.  Filol.  3,  94  f. 
(Storm);  Zeitsch.  f.  d.  österr.  Qymn.  1886,  643—647  (Heinzel). 

20.  Briefwechsel  zwischen  Jacob  Grimm  und  J.  H.  Halbertsma.  Von 
B.   Symons. 

Zeitschr.  f.  d.  Philol.  17,  267  —  292,  und  separat  8.  Halle  1886,  Waisenhans. 
0,80  M. 

21.  Ein  Brief  Jacob  Grimms  an  F.  H.  v.  d.  Hagen.  Von  Steinmejer. 

Anz.  f.  d.  Alterth.  11,  95—97. 

22.  Briefe  von  Jacob  und  Wilhelm  Grimm  an  August  Stöber.  Mitgetheilt 
von   E«  Martin. 

Ans.  f.  d.  Alterth.  12,  107—117. 

23.  Briefe   von  Jacob  und  Wilhelm  Grimm  an  Karl  Candidus.    Mitgetheilt 

von   E.  Martin. 

Anz.  f.  d.  Alterth.  12,  117—120. 

24.  Briefe  J.  Grimms  an  F.  W.  Bergmann  in  Strassburg.    Mitgetheilt  von 

E.  Martin. 

Anz.  f.  d.  Alterth.  11,  92—94. 

25.  Zwei  Freundesbriefe  von  Jacob  Grimm.     Von  A.  Socin. 

Anz.  f.  d.  Alterth.  10,  280  f. 

26.  Stengel,  Edm.,  private  und  amtliche  Beziehungen  der  Brüder  Grimm  zu 
Hessen.  Eine  Sammlung  von  Briefen  und  Actenstücken  als  Festschrift 
zum    hundertsten  Geburtstage    Wilhelm  Grimms    den    24.  Febr.   1886    zu- 

.sammengestellt  und  erläutert.  8.  Marburg  1886.  Elwert.  2  Bde.  Bd.  1: 
Briefe  der  Brüder  Grimm  an  hessische  Freunde  (VIII,  420  8.).  Bd.  2: 
Actenstücke  über  die  Thätigkeit  der  Brüder  Grimm  im  hessischen  Staats- 
dienste. (443  8.). 

27.  Stengel,  Edm.^  die  Brüder  Grimm.  Vortrag  gehalten  im  Fortbildungs- 
verein zu  Marburg  19.  Jan.  1885.  Separat- Abdruck  aus  dem  Marburger 
Tageblatt.    8.   (28  8.).    Marburg  1885.    Im  Anhange  2  Briefe  J.  Grimms 

k    an  Frl.  Louise  Gies  in  Hanau  (1858—1859). 


I.   BEOBIFF  UND  GESCHICHT  R  DER  GERMANISCHEN  PHILOLOGIE.  61 

28.  Winter,  zur  Lebensgeschichte  der  Brüder  Grimm. 

Gegenwart  1886,  4.    Im  Anschloß  an  Stengels  Pnblication. 

29.  Dtmcker,  Alb.,  Br.  Grimm  (Bibl.   1884,  Nr.  22). 

Vgl.  Hist.  Zeitschr.  64.  352  f. 

30.  Duncker,  Alb.,  ans  den  Jugendjahren  der  Brüder  Grimm. 

D.  BondBcbao  1886,  Jan.,  8.  88—80. 

31.  Verhandlungen  der  philosophischen  Facultät,  die  Doctorpromotion  der 
Brüder  Grimm  betreffend.  Nebst  einer  Reprodnction  der  beiden  Doctor- 
diplome  ans  den  Acten  mitgetheilt  yon  £.  Stengel.  4.  (12  8.)  Marburg 
1885.  Festschrift  zur  Grimmfeier  am  4.  Jan.   1886. 

32.  Frensdorff,  F.,  Jacob  Grimm  in  Göttingen.  Nachrichten  von  der  kgl. 

Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Gott.  1885,  1 — 43  und  Abdruck  daraus. 

8.  (44  S.)  Göttingen   1885,  Dietrich.   1  M. 
Vgl.  31.  f.  lit  Unteriialtg.  1886,  43  (Bochner). 

33.  Duncker,    Alb.,    Erinnerung    aus    den    Tagen    der    Göttinger    Sieben. 

I.  Die   Verweisung    aus   Göttingen    und    der  Abschied   zu  Witzenhausen. 

IL  Jacob  und  Wilhelm  Grimm  in  der  Verbannung  zu  Rassel. 
Didaskalia  1886,  Nr.  110—116. 

34.  Me  j  er ,  0.,  Ghrimm,  Dahlmann  und  die  Festkleidung  der  Göttinger  Professoren. 

Allg.  Zeitg.  1886,  Beil.  168  f. 

35.  Bartsch,  K.,  Jacob  Grimm  im  Frankfurter  Parlament 

Gegenwart  1886,  Nr.  7  n.  8. 

36.  Steinschneider,  J.,  Lessing  und  Jacob  Grimm. 

Lit.  Merkur  1886,  8. 

37.  Schönbach,  A.,  die  Brüder  Grimm.  Ein  Gedenkblatt  zum  4.  Jan.  1885. 

8.  (60   S.)   Berlin  1885,  Dümmler.  0,75  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Zeitg.  1886,  3  (R6diger). 

38.  Bartsch,  K.,  die  Brüder  Grimm.  Festrede,  gehalten  am  4.  Jan.  1885 
zu  Hanau.  In  erweiterter  Gestalt  herausg.  8.  (31  S.)  Frankfurt  a.  M. 
1885,  lit.  Anstalt.  0J5  M. 

39.  Zarncke,  F. ,    die   Brüder  Grimm.    Festrede  bei  der  Grimm-Feier    der 

Leipziger  Studentenschaft  am  21.  Jan.  1885  geh.  8.  (16  S.)  Leipzig  1885. 
Ans:  Unsere  Zeit  1886,  März. 

40.  Wendel  er,  C,  die  Brüder  Grimm.  Eine  Säcular-Erinnerung. 

N.  preuß.  (Krens-)  Zeitg.  1886,  Sonntags-Beil.  Nr.   1—9. 

41.  Haussleiter,  J.,  die  Brüder  Grimm  in  ihrer  Bedeutung  für  das  deutsche 
Volk.  Vortrag.  8.  (26  S.)  Nördlingen  1885,  Beck.  0,20  M. 

42.  Zschech,  Franz,  die  Brüder  Jacob  und  Wilhelm  Grimm.  Vortrag  ge- 
halten in  Hamburg  den  6.  Nov.  1884.  8.  (V,  37  S.)  Hamburg  1885, 
Voss.  0,60  M. 

43.  Zimmermann,  P.,  zum  hundertjährigen  Gedächtnis  der  Brüder  Grimm. 

Brannschweiger  Anzeiger  1886,  2-^6. 

44.  Brüder  Grimm,  Biographie  im  Magazin  fQr  Pädagogik  1885,  5. 

45.  Scherer,  W.,  Bede  auf  Jacob  Grimm  in  der  Aula  der  k.  Friedr.-Wilh.- 
Universit&t  gehalten  am  4.  Jan.  1885.  4.  (23  S.)  Berlin  1885,  Buch- 
druck erei  der  kgl.  Akad.  d.  Wissenschaften;  auch  D.  Rundschau  1885, 
Febr.  und  N.  Fr.  Presse  1885,  5.  Jan.  Abendbl. 

46.  Bernd t,  Mor.,    Jacob   Grimms   Leben  und  Werke.    8.    (VHI,   149  S.) 

Halle  1885;  Waisenhaus.  1,80  M. 

Vgl.  Zeitschr.  f.  d.  Gymnasialw.  1886,  Oct. 


62  BIBUOORAPHIE  VON  1885. 

47.  87b ely  H.  T.,  zur  Eiinnernng  an  Jacob  Grimm. 

Sitsmigsber.  d.  Berl.  Akmd.  1885,  Nr.  4  (8.  27—36). 

48.  Mejer,  Leo,  Jacob  Grimm.  Vortng,  gehalten  in  der  Jahresyersammlung 
der  gelehrten  Estnischen  Gesellschaft  am  18.  Jan.  1885.  Sonderabdmck 
aus  der  N,  Dörpt'schen  Zeitg.  1885.  8.  (26  S.)  Dorpat  1885. 

49.  Bech stein,  Reinh.,  zn  Jacob  Grimms  GedächtniG.  Akademische  Fest- 
rede. 

Wissenseh.  BeiL  der  Leips.  Zeitg.  1885,  Nr.  2. 

50.  Bechstein,  Reinh.,  bespricht  in  der  Rostocker  Zeitung  1885,  Nr.  33 
einige  anläßlich  der  Grimmfeier  erschienene  Schriften. 

51.  Löschhorn,  H.,  Rede  auf  Jacob  Grimm.  Zu  seiner  8äcnlaHeier.  gr.  8. 
(31  8.)  Berlin  1885,  Weber.  0,50  M. 

52.  Bartsch,  K.,  Jacob  Grimm. 

Allg.  Zeiig.  1885,  Beil.  vom  10.  Jan. 

53.  Weinhold,  K.,  Jacob  Grimm. 

Die  Nation  1886,  10.  Jan.  8.  197—199. 

54.  Dahn,  Felix,  Jacob  Grimm. 

D.  Reme  1885,  Bd.  4. 

55.  Roediger,  Max,  Jacob  Grimm. 

Westenn.  Mooatsbefte  J885,  April. 

56.  Sijmons,  ter  herinnering  aen  Jacob  Grimm. 

De  Gids  1886. 

57.  Boxberger,  R.,  J.  Grimms  hundertster  Geburtstag. 

Mag.  f.  d.  Lit.  d.  In-  und  Aoslandes  1886,  2. 

58.  Sintenis,  F.,  über  Jacob  Grimm. 

Baltische  Mooatsschrift  32.  Bd.,  Heft  3. 

59.  Sepp,  zur  Gedftchtnißfeier  der  Geburt  Jacob  Grimms. 

Allg.  Zeitg.  1886,  BeiL  22. 

60.  Schienther,  Paul,  Jacob  Grimm. 

Frankf.  Zeitg.  1885,  4.  Jan. 

61.  Wulckow,  R.,  J.  Grimm. 

Frankf.  Jonmal  1886,  4.  Jan. 

62.  Weitere  Artikel    über  J.  Grimm  in:    N.  evang.  Kirchenseitg.   1885, 

1—3;  Philipps  Sonntagsblatt  1885,  Nr.  2,  N.  Illustr.  Zeitg.  1885,  Nr.  15; 

D.  Wochenschrift    1885,    Nr.  1;     Schorer^s   Familienblatt    1884,    Nr.   52; 

Gartenlaube  1885,  Nr.  1    (0.  Sievers);   Alte  u.  neue  Welt  Nr.  7;  Europa 

Nr.  1 ;  Neue  Welt  Nr.  9.  —  In  Cassel  fand  eine  GMmm -Ausstellung  statt, 

darin  u.  A.  das  Porträt  J.  Grrimms  v.  J.   1787,  Grimms  Handexemplar  der 

D.  Grammatik  tou    1819  etc.     Interessantes   bietet   der  Artikel   in  Hess. 

Blfttter  1885,  3.  Jan.,   worin  besonders  beachtenswerth  Erinnerungen  von 

li.  S.  Ruhl  in  Cassel  an  J.  u.  W.  Grimm. 

HazelioB  s.  Nr.  1046. 

63.  Hoefer,  Albert  Von  Reifferscheid. 

Nd.  Jahrb.  10,  148—166. 

64.  Klopftock.  —  Zacher,  J.,  Zusätze  Klopstocks  zu  seinen  grammatischen 

Gesprächen. 

Zeitscbr.  f.  d.  Philol.  17,  841—346. 

65.  Knrx,  Hermann.  —  Briefwechsel  zwischen  Hermann  Kurz  und  Ekluard 
Mörike,  herausg.  von  Jacob  Baechtold.  8.  (XO,  172  S.)  Stuttgart  1885, 
Krdner.  2,80  M. 


I.   BEGRIFF  UND  GESCHICHTE  DER  GERMANISCHEN  PHILOLOGIE.       63 

66.  Lachmann.  —  Aus  Moritz  Hanpt's  Rede  De  Liachmanno  critico. 

BerL  phil.  Wocheuscbr.  1886,  Nr.  1. 

67.  Teza,  E.,  Lachmanniana,  mitgetheilt  von  G.  Hinrichs«  III.  über  Petrarca. 

Riy.  criL  della  lett  ital.  1884,  JalL 

68.  Lüning,  Hermann.  Von  J.  Baechtold. 

Allg.  D.  Biog^.  19,  642  f. 

69.  Maler,  Josna.  —  Selbsthiographie  eines  zürichevischen  Pfarrers  aus  der 

zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrh. 
Züricher  Tasohenbach  1886. 

70.  Roder,  Christian,  die  Familie  ,,Maler^  von  Villingen. 

Schriften  d.  Ver.  f.  Gesch.  u.  Naturgesch.  der  Bioir   1886,  8.  74—96.    Dari» 
Josna  Malers  Lebensbeschreibung. 

71.  Marienborg,  G.  F.,  von  G.  D.  Tentsch. 

Allg.  D.  Biogr.  20,  379  f. 

72.  Meier,  Ernst  Heinrieb,  von  C.  Siegfried. 

Allg.  D.  Biogr.  21,  189—192.    (Der  schwäbische  Sagensammler.) 

73.  Meinert,  Job.  Georg,  von  R.  Müller. 

AUgem.  D.  Biogr.  21,  226  f. 

74.  Merkel,  Paul  Johannes,  von  Böhlau. 

Allg.  D.  Biogr.  21,  439-444. 

75.  Memla,  Paul,  von  Eyssenbardt. 

Allg.  D.  Biogr.  21,  476. 

76.  Mensebaoh,  K.  H.  Gregor  v.,  Von  —  r. 

Allg.  D.  Biogr.  21,  634—641. 

77.  Happe,  Franz,  Briefe  von  Meusebacb  an  Gl.  A.  Schlüter. 

Germania  30,  222—260  n.  363—381. 

78.  MicheUen,  A.  L.  J.,  von  Maria  Michelsen. 

Allg.  D.  Biogr.  21,  696-698. 

79.  Mohnike,  G.  C.  F.,  von  Hülkermann. 

Allg.  D.  Biogr.  22,  62-64. 

80.  Mone,  J.  F.,  von  Weecb. 

Allg.  D.  Biogr.  22,  166  f. 

81.  Morel,  P.  Gabr.,  von  Gabriel  Meier. 

Allg.  D.  Biogr.  22,  220—222. 

82.  Müllenhoff,  Karl,  von  W.  Scherer. 

Allg.  D.  Biogr.  22,  494—499. 

83.  Nekrolog,  Zeitschr.  f.  allgem.  Gesch.  I,  319  f. 

84.  Müller,  Christoph  Heinrich  (Myller),  von  J.  Baechtold. 

Allg.  D.  Biogr.  22,  626. 

85.  Oberlin.  —  Charakteristische  Züge  aus  J.  F.  Oberlins  Leben. 

StöbeWs  N.  Alsatia  S.  30—44. 

86.  Palm.  —  Prof.  Dr.  Hermann  Palm. 

N.  Lansitser  Magazin  61,  346—347. 

87.  Scherer,  Wilhelm,  von  0.  Brahm. 

D.  lUnstr.  Zeitg.  1886,  Nr.  23.  Mit  Porträt 

88.  Schmeller.  —  Nick  las,  Job.,  Johann  Andreas  Schmellers  Leben  und 
Wirken.  Eine  Festgabe  zum  100jährigen  Geburtstage  des  grossen  Sprach- 
forschers. 8.  (VI,  174  S.)  München  1885,  Rieger.  3  M. 

Vgl.  Allg.  Zeitg.  1886,  Beil.  314. 

89.  Nicki as,  Job.,  Schmellers  Gedanken  über  das  vaterländische  Moment 
in  Ersiehnng  und  Unterricht. 

Bl.  f.  d.  bajr.  Gjmnasialwesen  1886,  Nr.  7  n.  8. 


64  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

90.  Hofmann,  Konrad,  Joh.  Andr.  Schmeller.     Eine  Denkrede.  4.  (87  8.) 

München  1885,  Franz.   1  M. 

Daza  Tgl.  idlg.  Zeitg.  1886,  Beil.  Nr.  205. 

91.  Ettmayr,  C,  Sehmeilers  Leben  und  Dichten. 

AI  lg.  Zeitg.  1885,  Beilage  vom  12.  u.  18.  Nov. 

92.  Zu  Schmellers  100.  Geburtstage. 

Allg.  Zeitg.  1885,  Beilage  Tom  6.  n.  7.  Aog. 

93.  Schmeller,  J.  A.,  die  Ephesier.  Als  Festgabe  des  Wilhelms- Gym- 
nasiums  zu    München.     Zu  Schmellers    Säcularfeier    aus    dessen    Nachlass 

veröffentlicht  von  J.  Nicklas.  8.  (IX,  58  S.)  München  1885,  Bieger.  1,20  M. 
8.  Keine  Nr.  1268. 

94.  Schöpflin.  —  Crueger,  Job.,  Briefe  von  Schöpflin  und  anderen  Straß- 
burger Gelehrten  an  Bodmer  und  Breitinger. 

Straßbg.  Studien  2,  440--498. 

95.  Schmidt,    Ch.,     documents    in^dits    pour    servir    k    la    biographie    de 

J.-D.  Schöpflin. 

Ball,  dn  Mos^e   hist.  de  Mulbouse  8,  5 — 35   (Berl.  Jahresber.  1886,  Nr.  2052). 

96.  Stöber,  August.  —  Martin,  E.,  August  Stöber.  Anhang  1.  Epietel  an 

A.  Stöber  von  Fr.  Otte.  2.  Briefe  von  L.  Uhland  an  A.  Stöber. 
Jahrb.  f.  Gesch.,  Sprache  n.  Lit  Elsaß-Lothringens  I.  Jabrg.  S.  5 — 24. 

97.  Stöber,  A.,  analytisches  Verzeichniß  seiner  Schriften  über  das  Elsaß 
1834—1884. 

Neue  Alsatia  293—300. 

98.  Stratmann,  Franz  Heinrich,  von  Trautmann. 

Anglia  7,  Anz.  216  f. 

99.  Von   Kölbing. 

Engl.  Stadien  8,  414  ff. 

100.  ühland.  —  Ein  Brief  L.  Ühlands  an  Lassberg.  Mitgetheilt  von  Franz 
Happe. 

Germania  30,  221  f. 

101.  Wackernagel,  W.  —Wackernagel,  Rudolf,  Wilhelm  Wackemagel. 
Jugendjahre  1806—1838.  Mit  2  Bildnissen  in  Lichtdruck.  8.  (VIII,  217  S.) 
Basel  1885,  Detloff.  4  M. 

Vgl.   Lit  Centralbl.  1885,   11  (Behaghel);    D.  Lit  Zeitg.   1885,    14;    Lit.  Blatt 
1885,  4  (Pfaff);  Gegenwart  1885,  34:  Saturday  Review  1885,  1656. 

102.  Mfthly,  J.,  Neues  über  Wilhelm  Wackemagel  (im  Anschluß  an  Wacker- 
nagels Jugendjahre  herausg.  von  Rudolf  Wackernagel). 

D.  Revue  1886,  Bd.  II,  8.  221—224. 

103.  Wissmann.  —  Dr.  Theodor  Wissmann,  von  R.   Wülcker. 
Anglia  7,  507—511. 

104.  Worsaae.   —  Nekrolog. 

Academj  29.  Aug.  1885;   Athenäum  3017,  249;    Correspondenzblatt  d.  Ges.  f. 
Anthropol.  1886,  1. 

105.  Zielke,   Oskar,  von  £.  Kölbing. 
Engl.  Stadien  9,  198  f. 

106.  Bericht  über  die  Verhandlungen  der  deutsch-romanischen  Section  auf 
der  XXXVII.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schulmänner  zu  Dessau. 
1.— 4.  Oc tober  1884. 

Germania   80,  251—256;    Zs.    f.    d.  Philol.  17,   116—126    (Roethe),    daau    ebd. 
8.   126  f. -(Zacher). 


II.    HANDSCHRIFTENKUNDE  UND  BIBLIOGRAPHIE.  65 

II.  Handsehriftenknnde  nnd  Bibliographie. 

107.  Oesterley,    Herrn.,    Wegweiser    durch    die   Literatur    der   Urkunden- 
Sammlungen.   1.  Th.  gr.   8.  (VI,  574  S.)  Berlin   1885,  Reimer.   12  M. 

108.  II gen,    Th.y    Bheinisches  Archiv.    Wegweiser    durch    die   für    die  Ge- 

Bchichte  des  Mittel-  und  Niederrheins    wichtigen  Handschriften.     1.  Theil: 

Der  Niederrhein. 

Westdeutsche  Zeitschrift  f.  Geschichte  u.  Kunst,  ErgUnzungsheft  II.  gr.  8.  (VII, 
208  S.)  Trier  1886,  Lintz.  3  M. 

109.  R  ei  ff  er  scheid,  Alex.,  Beschreibung  der  Handschriftensammlung  des 

Freih.  August  v.  Arnswaldt  in  Hannover.  U.  Hss,  in  gr.  8. 

Nd.  Jahrb.  10,  6—43.  Vgl.  Zs.  f.  d.  Phil.  17,  606  (BrAiides).  Darin:  nd.  und 
ndld.  mystische  Tractate,  Predigten,  Sprüche,  Übersetzungen  biblischer  Bücher ; 
Rm.fbroek,  Gerard  y.  Zütpben,  Hendrik  v.  Uerp,  Job.  Brugman,  Seuse,  Mech- 
tild  fünf  Bücher  von  der  geistlichen  Gnade,  Tuudalus  Vision  und  Patricius 
Fegfeoer,  Legende  von  St.  Franciscus  Gesellen. —  Von  dem  aufS.  18  erwfihnten 
Buch  von  den  16  Graden  befindet  sich  eine  ältere  und  bessere  Hs.  in  Prag, 
vgl.  Germ.  6,  444  ff .  (Bartsch).  —  Dazu:  Strauch,  nd.  Korrespbl.  1886,  S.  49f.; 
nnd  Zupitea,  zum  nd.  Jahrb.  X,  S.  13  n.  36  in:  nd.  Korrespbl.  1886,  S.  33 — 36. 

HO.  Gropius,    R. ,  die    älteren  Handschriften  der  Gymnasialbibliothek    zu 

Weilburg.    4.  (15  S.) 

Progr.  des  Gjmn.  zu  Weilburg  1886. 

111.  Ilgen,  Katalog  der  sog.  Kirch enbibliothek  zu  Sorau  I.  Progr.  1885.   4. 

112.  Zeller,  F.,  Beschreibung  in  der  fürstlich  Fürstenberg'schen  Bibliothek 

in  Pürglitz  (Böhmen)    vorhandener  Incunabeldrucke    bis    zum  Jahre   1500. 
Neuer  Auz.  f.  Bibliographie  1886,  Heft  7  —  9. 

113.  Steffenhagen,    £. ,    die   Klosterbibliothek    zu  Bordesholm    und    die 

Gottorfer  Bibliothek.  —  Wetzel,  A.,  die  Reste  der  Bordesholmer  Bibliothek 

in  Kopenhagen. 

Zs.  d.  Ges.  f.  Schleswin-Holstein-Lauenburg.  Gesch.  14,  l — 166.  Hcmerkenswerth 
darin:  Ecken  von  Repgau  Cbronicon  S.  14;  Kepertorium  des  Sachseospiegel.s 
S.  17;  Lex  Salica  S.  Hü;  deutsches  Low  Buch  8.  36;  Asinarius  8.  100;  Rapn- 
larius  8.  108;  Bruneilus  Asinus  8.  104;  Facetus  8.  113  und  zahlreiche  andere 
lat.  Ged.  (BartNch).  Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1884,  43;  Journal  des  Savants  1885,  Sept. 

114.  Bartsch,  K.,  eine  Straßburger  SaromelhandBchrift. 

Beiträge  zur  Quellenkunde  334  —  354.  Darin:  Leben  und  Wunder  der  Klausnerin 
Elisabeth  von  Rütby  (vgl.  Hibl.  1881,  Nr.  1089  und  1882,  Nr.  1213),  geistliche 
Gedichte  nnd  Lieder,  Meistergesänge,  Tractate,  8prüche  der  Mystiker,  der 
Tugenden  Kranz.  Strickers  König  im  Bade. 

115.  Bartsch,  K.,  Handschriften  und  seltene  Drucke. 

Oerm.  80,  383.  Darunter:  Klagelied  dreier  Vögel,  Gedicht  von  1656;  H.  Foltz, 
Kargenspiegel;  Bechsteins  Liederbuch;  Nachtigal,  Gedicht  Über  die  Grumbacb- 
schen  Händel  von  1667;  Zierle,  Rebecca,  ein  schöne  Hochzeit  Comedia  (1572), 
unbekanntes  8tück. 

116.  Watd,  catalogue  of  Romances  (Bibl.  1884,  Nr.   86). 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1886,  Nr.  28  (K.Z.);  Anglia  8,  Anzeiger  163— lfi7  (Wülker), 
wonach  griech.,  lat.,  ital.,  franz.,  engl,  deutsche,  altnord.,  holländ.  und  wäische 
Hss.  aufgeführt  werden.  Von  deutseben :  Ulr.  v.  Eschenbachs  Alexaudreis, 
Hartm.  Iwoin^  Wirnts  Wigalois,  Albrechts  Titurel,  Sammlung  von  Erzählungen 
und  Fabeln. 

117.  Handskrifts    fSrteckningar     utgifna    af    svenska    historisk    föreningen. 

2.  Förteckning  pä  handskriftsamlingen  a  Bergshammar. 
Historisk  Tidskrift  V,  Beilage. 


ORRMANIA.    Neu«  R«ibe  XXIII.  (XXXV.)  Jahrg. 


66  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

118.  Hayn,  HagO|  Bibliotheca  Germanoram  erotica.  Verzeicliniß  der  ge- 
sammten  deutschen  erotischen  Literatur  mit  Einschluß  der  Übersetzungen, 
nebst  Angabe  der  Originale.  2.  Aufl.  gr.  g.  (IV,  483  S.)  Leipzig  1885, 
Unflad.    18   M. 

119.  Katalog  des  Börsenvereins  der  deutschen  Buchhändler.  8.  (XXXYI, 
708  S.)  Verzeichniß  der  Sammlungen  des  Börsenvereins  deutscher  Buch- 
händler. I.  Katalog  der  Bibliothek.  Leipzig  1885,  Verlag  des  Börsenvereins. 

Sehr  reichhaltige  Sammlung  das  Hücherwesen  betreffender  Schriften. 

120.  Katalog  der  Raczynskischen  Bibliothek  in  Posen.  Bearbeitet  von 
M.  E.  Sosnowski  und  L.  Kuntzmann.  4  Bde.  8.  (X,  984;  XV,  953;  XI, 
667;  277   S.)  Posen   1885,  Jolowicz.    In  Bdn.   30  M. 

121.  Bartsch,  K.,   Bibliographische  Übersicht  der  Erscheinungen  auf  dem 

Gebiete  der  germanischen  Philologie  im  Jahre   1884. 
Germania  SO,  411—608. 

122.  Jahresbericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  ger- 
manischen   Philologie    herausg.    von    der  Ges.    f.    deutsche  Philologie    in 

Berlin.  6.  Jahrg.  1884.  8.  (IV,  418  S)  Leipzig  1885,  Reißner.  10  M. 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  18,  382  f.  (Zacher);  Lit.  Blatt  1886,  2  (Behaghel);  Athe- 
näum I,  49  (Kraus). 

123.  Mündel,  C,  Bibliographie  für  1883  und  1884. 

Jahrb.  f.  Qesch.,  Sprache  u.  Lit.  Elsaß-Lothringens.   1.  Jahrg.  (18?5). 

8.  Stöber  Nr.  97. 

124.  Badische  Geschichtsliteratur  des  Jahres   1884,  zusammengestellt  von 

K.  Hartfelder. 

Zs.  f.  d.  Gesch.  d.  Oberrheins  39,  Heft  1.  Auch  als  Sonderabdmck  erschienen, 
8.  (III.  29  Ö.)  Karlsruhe  1885,  Braun.  0,60  M. 

125.  Pölchau,  Arthur,  Die  lievländische  Geschichtsliteratur  im  Jahre  1884. 
12.  (95   S.)  Riga   1885,  Kymmel.   l   M. 

126.  Grotefend,  H.,  Verzeichniß  von  Abhandlungen  und  Notizen  zur  Ge- 
schichte Frankfurts  aus  Zeitschriften  und  Sammelwerken,  gr.  8.  (VIII, 
95   S.^  Frankfurt  a.  M.,  Völcker.   1,60  M. 

IIL  Sprachwissenschaft  und  Sprachvergleichnng. 

127.  Techmer,  F.,  Bibliographie  1883. 

Internat.  Zs.  f.  allgem.  Sprachwissensch.  I,  416^499. 

128.  Müller,  Friedr.,  Grundriß  der  Sprachwissenschaft.  3.  Bd.  Die  Sprachen 
der  lockenhaarigen  Rassen.  2.  Abth.  2.  Hälfte.  Die  Sprachen  der  mittel- 
ländischen Hasse,  gr.  8.  (S.  225—480.)  Wien  1886,  Holder.  5,40  M. 

Vgl.    Herrigs  Archiv  73,  489  f.    (H.  Buchholtz);    Allgem.^  Ztg.    1886,    Beil.  24. 

129.  Delbrück,  Einleitung  (Bibl.   1884,  Nr.   105). 
Vgl.  Lit.  BlaU  1885,  7  (v.  Bahder). 

130.  Pott,   A.  F.,    Einleitung  in   die  allgemeine  Sprachwissenschaft,  Forts. 

(Bibl.   1884,  Nr.   104). 

Internat.  Zs.  f.  allgem.  Sprach wissensch.  II,  Heft  1. 


131.  Humboldt  ed.  Steinthal  (Bibl.   1884,  Nr.   106). 

Vgl.  Vierteljahrsschrift  f.  wissenschattl.  Philosophie  IX,  1  (L.  Tobler). 

132.  Noir6,  L. ,    Logos.    Ursprung  und  Wesen  der  Begriffe,  gr.  8.  (XVH, 

862  S.)  Leipzig   1885,  Engelmann.   8  M. 
Vgl.  Academy  1885,  S.  360. 


ni.    SPRACHWISSENSCHAFT  UND  SPRACHVERGLEICHUNG.  ßT 

133.  Curti,  Th.,  die  Entstehung  der  Sprache  dnrch  Nachahmung  des  Schalles. 
8.   (72   S.)  Stuttgart   1885,  Schweizerbart.   1,60  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  40  (v.  d.  Gabelentz);  Wochenschrift  f.  cUss.  Philol. 
3,  1  (üphues). 

134.  Seemann,  0.,  über  den  Ursprung  der  Sprache.  8.  (ßS  S)  Leipzig 
1884,  Friedrich.  0,50  M. 

135.  Wegen  er,  Ph.,  Untersuchungen  über  die  Grundfragen  des  Sprach- 
lebens. 8.  (VIII,  208  S.)  Halle   1885,  Niemeyer.   5  M. 

Vgl.  Lit.  Ceutralblatt  1885,  36  (Paul);  WochenBchrift  f.  cla.s8.  Philol.  1885,  51 
(Uphues;. 

13G.  Bajnes,  H.,  on  the  psychological  side  of  language. 
Internat.  Zr.  f.  alldem.  SprAchwissenscb.  II,  Heft  1. 

137.  Wundt,  W.,  die  Sprache  und  das  Denken. 

In:  W.  Wundt,  Essay»,  gr.  8-  (V,  386  S.)  Leipzij?  1885,  Kngelmann.  7  M. 

138.  Gerber,  Sprache  und  Erkennen  (Bibl.  1884,  Nr.    113). 

Vgl.  Lit.  Zt?.  1885,  8  (Simmelj;  Revue  crilique  l885,  42  (V.  Henry):  Zs.  f. 
Völkerpsychologie  16,  3  (L.  Tobler);  Philol.  Kandschau  5,  29  (Saalfeld). 

139.  Gerber,  Sprache  als  Kunst  (Bibl.   1884,  Nr.   114). 

Vgl.  Lit.  Ztg.  1885,  32  (Simmel) ;  Revue  critiqne  1885,  42  (V.  Henry);  Philol. 
Rundschau  5,  29  (Saalfeld). 

140.  Byrne,  J.,  General  Principles  of  the  Structure  of  Language.  2  vols. 
8.  London    1885,  Trübner.   36  sh. 

Vgl.  Academy  1885,  28.  Nov.  (8ayce>. 

141.  Hovelacque,  T^volution  du  langage,  Conference  transformiste.  8.  (23  S.) 
Paris   1885,  Hennuyer. 

142.  Grundig,  F.,  Einiges  über  Ursprung,  Entwickelung  und  Verzweigung 

der  Sprachen,  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  indogerm.  Sprachstamines. 
Rhein.  Blätter  f.  Erziehung  1885,  Heft  4 

143.  Abel,  C. ,  Sprachwissenschaftliche  Abhandlungen.  8.  (VIII,  468  S.) 
Leipzig   1885,  W.  Friedrich.   10  M. 

V{r|.  D.  Lit.  Ztg.  1H84,  42  (Mahlow);  Lit.  Blatt  1884,  11  (Behaghel);  Engl. 
Studien  8,  192  (Kölbing);  Berl.  philol.  Wochenschrift  1884,  15,  16,  50  (Ziemer); 
Westerm.  Monatshefte  1885,  Juli;  D.  Rundschau  1885,  S.  316  (Lindner). 

144.  Spiegel,  Fr.  v.,  psychologische  Sprachforschung. 

D.  Revue  1885,  Sept.,  8.  368  ff.  (Anschließend  an  Abels  Abhandlungen). 

145.  Abel,  C. ,  zur  Frage  nach  den  Kennzeichen  der  Sprachverwandtschaft. 
Internat.  Zs.  f.  allgem.  Sprachwissensch.  II,  Heft  1. 

146.  Abel,  C,  Einleitung  in  ein  egyptisch-semitisch-indoeuropäisches  Wurzel- 
wörterbuch. 1.  Heft.  (IV,  112  S.)  20  M.  —  2,  Heft,  1.  Hälfte.  (S.  113 
bis    168.)  10  M.  8.  Leipzig   1885,  Friedrich. 

147.  Brunnhof  er,  Ursitz  der  Indogermanen  (Bibl.    1884,  Nr.    120). 
Vgl.  Berl.  philol.  Wochenschrift   1885,  .S6  (Spiegel). 

148.  Van  den  Qheyn,  Torigine  europ^nne  des  Aryas.  8.  Antwerpen  1885, 

de  Backer.   1,75  frc. 

Extrait  des  Bulletins  de  la  soci^t^  roy.  de  g^ofrrapbie  d'Anvers. 

149.  Fumi,  glottologia  e  preistoria,  lettura  per  Tinaugurazione  degli  studii 
nella  r.  universit^  di  Palermo.  8.  (27   S.)   Palermo    1884. 

150.  Böbling,  Georg,  Sprache  and  Cultur  unserer  Ahnen,  der  Indogermanen. 
Nordische  Rundschau  II,  6. 

151.  Meyer,  Gustav,  das  indogermanische  Urvolk. 
Essays  und  Studien  (Nr.  431)  S.  3—12. 


68  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

152.  Curtins,  Q,,    zur  Kritik  der  neuesten  Sprachforschung.    8.    (161   S.) 

Leipzig  1885,  Hirzel.  2,60  M. 

V^l.  Lit  CeDtralbl.  1885|  10  (G.  Meyer);  D.  Lit  Zt^.  1885,  10  (Job.  Schmidt); 
Lit.  Blatt  1886,  11  (Wackernagel);  Berl.  philol.  Wochenschrift  1885,  51  (Oat- 
hoff);  Wochenschrift  f.  class.  Philol.  1886,  48  (Holthausen) ;  philoU  Anseiger 
XV,  5.  6  (Müller);  Philol.  RuadHchan  6,  886—889  (Saalfeld);  Revue  crit.  1S85, 
26   (Regnaad);  Athenäum  1886,   18.  Jnli. 

153.  Delbrück,   B. ,    Die    neueste    Sprachforschung.    Betrachtungen    Über 

G.  Curtius'  Schrift   zur  Kritik   der  neuesten  Sprachforschung.    8.    (49  S.) 

Leipzig  1885,  Breitkopf  u.  Härtel.,  1   M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  ^85,  24  (Paul);  Lit.  Blatt  1885,  11  (Wackernagel);  Philol. 
Anzeiger  XV,  7.  8  (Müller);  Berl.  philol.  Wochenschrift  1885,  51  (Osthoff); 
Philol.  Randschau  6,  917—925  (Saalfeld);  Wochenschrift  f.  class.  Philol.  1885, 
48  (Holthausen);  Allgem.  Ztg.  1885,  Beil.  2.  Juni. 

154.  Brugmann,  K.,  zum  heutigen  Stand  der  Sprachwissenschaft  S.  (144  S.) 

Straßburg  1885,  Trübner.   2,50  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  24  (Paul);  D.  Lit.  Ztg.  1885,  40  (F.  Hartmann); 
Philol.  Rundschau  5,  917—925  (Saalfeld);  Berliner  phil.  Wochenschrift  1885,  51 
(Oftthoff);  Wochenschrift  f.  class.  Philol.  1885,  48  (Holthausen);  Revue  crit 
1886,  34  (V.  Henry). 

155.  Merlo,    Pietro,    Cenni    sullo    stato    della    grammatica  Ariana    istorica 

e  preistorica.  8.  (34  S.)  Torino   1885  u.  Bivista  di  filol.  class.   14,  5 — 6. 
Vgl.  Revue  crit.  1886,  12  fV.  Henry). 

156.  Whitney  and  Sievers  Philology'  in:  Encydopaedia Britannica  Bd.  18. 
Vgl.  Atbenäum  3003,  625  ff. 

157.  Schuchardt,  H.,  über  die  Lautgesetze.  Gegen  die  Junggrammatiker, 
gr.  8.  (VI,  39  S.)  Berlin   1885,  Oppenheim.  0,80  M. 

158.  Müller,  Sprachgeschichtliche  Studien  (Bibl.    1884,  Nr.   109). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  10  (v.  Bahder);  Philol.  Rundschau  5,  110—113  (G.  Meyer). 

159.  B^gnaud,  F.,    Melanges  de  linguistique    indoeurop^enne.    8.    (60  S.) 

Paris    1885    Vieweg.   1,50  fr. 

8.  D^Arbois  de  Jubainville  Nr.  767,    Hovelacquc  Nr.  766. 

160.  Zehetmayr,  Seb.,  Die  analog  vergleichende  Etymologie,  in  Beispielen 

erläutert.  Wort-Register,  gr.  8.  (15  S.)  Freising  1885  (Leipzig,  Brockhaus 

Sort.).   1   M. 

(Bibl.  1884,  Nr    162.)  Vgl.  Philol.  Rundschau  5,  316  f.  (Saalfeld). 

161.  Strodtmann,  Begriffdctymologien  (BibL    1882,  Nr.   96). 
Vgl.  Internat.  Zs.  f.  nllgem.  Sprachwissenschaft  I,  492. 

162.  Skeat,  W.  W.,  Algebraical  signs  for  the  terms  ^Umlaut*   and  'Ablaut 

in  Etymology. 

Academy  1885,  15.  August. 

163.  Hübschmann,  Das  indogermanische  Vocalsystem.  8.  (192  S.)  Straß- 
burg 1885,  Trübner.   4,50  M. 

164.  Bersu,  Ph.,  Die  Gutturalen  und  ihre  Verbindung  mit  v  im  Lateinischen. 
Ein  Beitrag  zur  Orthographie  und  Lautlehre.  Gekrönte  Preisschrift,  gr.  8. 
(VI,  234  S.)  Berlin  1885,  Weidmann.   5  M. 

165.  Leskien,  A.,  Die  Partikel  am-  in  der  Dedination.  Ber.  d«  G-es.  d. 
Wissensch.  zu  Leipzig  1884,   94 — 105.  (Berliner  Jahresbericht  1885,  92). 

166.  Bezzenberger,     A. ,    Die   indogerm.  Endung   des  Locatiy  Sing,   der 

u-Declination. 

Nachrichten  von  der  kön.  Ges.  d.  Wissensch.  zu  Göttingen  1885,  S.  160—162. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  gg 

167.  Oatboff,  Perfect  (Bibl.   1884,  Nr.   151). 

Vgl.  Lit  Blatt  1885,  4  (G.Meyer);  Lit.  Centralbl.  1885,  5  (Klage);  Berl.  philol. 
Wochenschrift  5,  11;  Zs.  f.  d.  Gjmnasialwesen  39,  457—464  (Ziemer);  Revae 
crit.  1885,  35  (V.  Henry) ;  PhiloI.  Rundschau  5,  433  -  445  (StoU). 

168.  Bezsenberger,  A.,  lat.  emo  —  got.  nima, 
Bezsenberger,  Beitr.  10,  1.  2. 

169.  Müller,  Max,  The  original  meaning  of  m(i/n  „mother^,  bhrätri  „bro- 

ther",  and  svasri  „sister". 

Academy  663,  48;  dazu  £.  V.  Arnold  ebd.  665,  83. 

170.  Vogrinz,  G.,  Gedanken  zu  einer  Geschichte  des  Kasussystems.  Leit- 

meritz   1884.  Progr.  34  S.  8. 

Vgl.  philol.  Randschan  5,  347—349  (Zirwik);  Berliner  philol.  Wochenschrift 
6,  533  f.  (Ziemer). 

171.  Phonetik.  —  Sievers,  E.,  Grnndzüge  der  Phonetik  zur  Einführung  in 
das  Studium  der  Lautlehre  der  indogerman.  Sprachen.  3.  verb.  Aufl.  8. 
(XVI,  255  S.)  Leipzig  1885,  Breitkopf  u.  Härtel.    5  M. 

172.  Hoffory,  Prof.  Sievers  (Bibl.  1884,  Nr.   132). 
Vgl.  Bezzenbergers  Beitr.  9,  337  f.  (Pniower). 

173.  Vietor,  Phonetik  (Bibl.  1884,  Nr.  133). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alt.  12,,  121— 130  (Kräuter);  Centralorgan  f.  d.  Interessen  d. 
Realschulwesen  1885,  Dec.  (Strien);  Americ.  Journal  of  Philol.  5,  4;  Zs.  f.  d. 
Realschulwesen  10,  293  (Würzner) 

174.  Trautmann,  Sprachschatz  (Bibl.   Ib84,  Nr.   144). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  17  (Hoflfory);  N.  Jahrb.  f.  Philol.  u.  PÄdag.  130,  12.  Heft; 
Herrigs  Archiv  73,  426  ff.;  Academy  1885,  24«  Oct. 

175.  Breymann,  über  Lautphysiologie  (Bibl.   1884,  Nr.  142). 

Vgl.  Herrigs  Archiv  74,  461  f.;  Centralorgan  f.  d.  Interessen  d.  Realschulwesens 
1885,  11  (Kirchner). 

176.  Techmer,  F.^    naturwissenschaftliche  Analyse  und  Synthese  der  hör- 
baren Sprache. 

Internat.  Zs.  f.  allgem.  Sprachwissenschaft.  I,  Heft  1. 

177.  Techmer,  F.,  zur  Veranschaulichung  der  Lautbildung.  Lex.-Octav. 
(32   S.  und   1   Wandtafel.)  Leipzig,   Barth.    1,60  M. 

178.  Handmann,  R.,  die  menschliche  Stimme  und  Sprache  in  physiologisch- 
psychologischer  Beziehung. 

Natnr  und  Offenbarung  31,  8  ff. 

179.  Gutersohn,  Vocallehre  (Bibl.  1884,  Nr.   146). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  2  (Felix  Franke);  Anglia  8,  Anz.  29  f.  (Einenkel);  Engl. 
Studien  8,  489—494  (Deutschbein). 

180.  Michaelis,  G.,  über  die  Theorie  der  Zischlaute. 
Zs.  f.  Orthographie  5,  1. 

IV.  Germanische  Sprachen. 

A,  Gemeingermanisch    und  Westgermanisch. 

181.  Kluge,  F.,  nominale  Stammbildungslehre  der  altgermanischen  Dialecte. 

8.  (X,    108  S.)  Halle    I8ö6,  Niemeyer.    2,60  M. 

Sammlung  kurzer  Grammatiken  germanischfr  Dialfcte.  Ergäozungsreihe  I. 

182.  Bremer,  0.,  germanisches  6.  I.  Die  lautgesetzliche  Entwicklung  des 
indogerm.  S  in  den  ältesten  germanischen  Sprachen. 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  1—76;  auch  separat  als  Leipz.  Diss. 

11.  Der  indogerm.  Ablaut  ö  —  ö  —  ä  im  Germanischen. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  262—286. 


70  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

183.  Bechtel,  F.,  über  die  orgermaDische  Verschärfung  von  j   und  w. 
Nachrichten   von  der  kön.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  su  Göttinnen  1885, 
8.  236—239. 

184.  Bechtel,  F.,  Beiträge  zur  germanischen  Lautlehre.  1.  Altnord.  hvL 
2.  Zur  Flexion  der  adjecti  vi  sehen  u- Stämme.  3.  Gutturale  und  Labiale. 
a)  got.  slepan-,  b)  got.  stigqan;  c)  germ.  wlltan. 

Zs.  f.  d.  Alt.  29,  366-368. 

185.  Holthausen,  F.,  die  reduplicierenden  Verba  im  Germanischen. 
Zs.  f.  vergleichende  Sprachforschung  27,  618—6:22. 

186.  Pokorny^  J. ,  über  die  redupli eierten  Präterita  der  germanischen 
Sprachen  und  ihre  Umwandlung  in  ablautende.  8.  Wien  1885,  Pichlers 
Witwe.  0,60  M. 

187.  Grandjean,  J.  M.,  tableaux  comparatifs   des  priucipales  modifications 

phon^tiques   que  pr^sentent   les  infinitifs  des  verbes  faibles  dans  les  dia- 

lectes  germaniques.  8.  (25  S.)  Laval  1885. 

Extrait  de  Tannuaire  de  la  Facult^  des  Lettres  de  Ljon  1884 — 1885. 

188.  Sievers,  E.,  kleine  Beiträge  zur  deutschen  Grammatik.  11.  Zur  Verbal- 
flexion.  12.  Das  Pronomen  jener. 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  9,  561—568. 

189.  Kluge,  F.,  sprachhistorische  Miscellen.  11.  Urgermanische  Lehnworte. 
12.  Etymologien. 

Paul  u.  Braane,  Beiträge  10,  489-445. 

190.  Holthausen,  F.,  grammatische  und  etymologische  Kleinigkeiten. 

Zs.  f.  vergleichende  SprachforschuDg  27,  623. 

191.  Schulze,  W.,  Etymologisches. 

Zs.  f.  vergleichende  Sprachforschung  27,  603-607. 

192.  Sievers,  £.,  germanisch  alup. 
Paal  u.  Braune,  Beiträge  10,  449. 

B.    Gotisch. 

193.  Bernhardt,  Ernst,  Kurzgefaßte  gotische  Grammatik.  Anhang  zur 
goüschen  Bibel  des  Vulfila.  8.  (VIII,  120  S.)  Halle  1885,  Waisenhaus. 
1,80  M. 

Sammlung  germanistischer  HilfsmittellV.  Vgl.  D.Lit.  Ztt;.  1885,  38  (Wilmanns); 
Lit  Blatt  1885,  7  (Kögel);  Anz.  l  d.  Alt  12,  97  (Franck);  Zs.  f.  d.  Philol. 
17,  254  (Gering);  Koord  en  Zuid  IX,  1  (Gall^e). 

194.  Meyer,  Leo,  über  die  Flexion  des  Partie,  präs.  und  des  Comparativs 

im  Gotischen. 

Nachrichten  von  der  kön.  Ge».  d.  Wiss.  zu  Göttingen  1884,  534—544  (Berliner 
Jahresbericht  1885,  94). 

195.  W.  B.  H.  V.  D.,  gotische  Werkwoorden  op  —  jan. 
Noord  en  Zuid  VIII,  4. 

196.  Dorfeid,    C,    über    die  Function    des  Präfixes    ge-  (got.  ga-)  in  der 

Compoeition    von  Verben.    Theil   1  :    Das   Präfix    bei  Ulfilas    und  Tatian. 

8.  (47   S.)  Halle  1885.  Gießener  Dies. 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alt.  1-J,  178  f.  (Erdmann). 

197.  Tegn^r,  Es.,  Hebreieka  namns  behandling  i  gotiskan  (vgl.  Bibl.  1883, 

Nr.   112). 

Nord.  Tidakrift  f.  Filol.  N.  R.  6,  304-314. 

ß.  Beszenberger  Nr.  168;  Bechtel  Nr.  184. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  71 

C  Deutsch. 
a)  Grammatik« 

198.  Singer,  S.,  zum  althochdeutschen  Vocalismus. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  287—309. 

199.  Kelle,  J.,  das  Verbum  und  Nomen  in  Notkers  Boethius. 

Wiener  Sitzunji^sber.  109,  229—316  und  separat.  8.  (90  S.)  Wien   1885,  Gerold 
in  Comm.  1,40  M. 

200.  Siebs,  Th.,    der  Vocalismus    der  Stammsilben    in    der    altfriesischen 

Sprache. 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  206—261. 

201.  Paul,  mittelhochdeutsche  Grammatik.  2.  Aufl.  (Bibl.  1884,  Nr.  166). 
Vgl.  Lit  Centralbl.  1886,  4  (E.  S.). 

202.  Hahn,  mhd.  Grammatik  herausg.  von  Pfeiffer  (Bibl.  1884,  Nr.  167). 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alt.  12,  131—134  (Franek);  D.  Lit.  Ztg.  1886,  42  (Kossinna), 
dazu  Pfeiffer  ebd.  Nr.  47;  Lit.  BlaU  1886,  11  (Ehrismann). 

203.  Mhd.  Dialecte:  Birlinger,  A.^  altschwäbische  Sprachproben,  Ale- 
mannia 13,  282  —  288;  ferner  s.  Fischer  Nr.  1189  (Germania  30,  101, 
schwäbisch);  Neuling  Nr.  1238  (Paul  u.  Braune,  Beiträge  10,  369  ff., 
alemann.);  Strauch  Nr.  1394  (Zs.  f.  d.  Alt.  29,  428  ff.,  bairisch); 
Kraus  Nr.  1292  (Germ.  80,  1  —  18,  böhmisch);  Flohr  Nr.  1279  (Straß- 
burg. Studien  III,  110  ff.,  Gegend  zwischen  Metz  und  Straßburg);  Bech 
Nr.  1326  (Germ.  30.  257  ff.,  mittelrhein.) ;  v.  Bahder  Nr.  1325  (Germ. 
30,   385  ff.,  mittelrhein.). 

204.  Herz,  Siegfried,  Beiträge  zur  Geschichte  der  regelmäßigen  deutschen 
Conjugation  im   16.  Jahrhdt.  8.  (30  S.)  Hallesche  Dias. 

205.  Ich  frag. 

Xanthippus,  Spreu  6.    Hampfel  (Nr.  1187)  S.  42—44. 

206.  Bupp,  M.,  über  die  5-Laute  im  Deutschen. 
Reform  IX,  6. 

207.  Jfitting,  W.,  phonetische,  etymologische  und  orthographische  Essays 

über  deutsche  und  fremde  Wörter  mit  harten  und  weichen  Verschlußlauten. 

8.   (291    S.)  Wittenberg,  Herros^.  3,50  M. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  6  (Beha^^hel);  Ans.  f.  d.  Alt.  10,  418  f.  (Seemüller);  D.  Lit. 
Ztg.  1884,  2  (Stejskal);  Herrigs  Archiv  76,  338  f. 

8.  Michaelis  Nr.  1234. 

208.  Syntax.  —  Schnee,  B. ,  über  die  Stellung  des  Verbums  im  althoch- 
deutschen Relativsätze. 

Festschrift  sur  EiDweihang  des  Wilhelm-Gymnasiums  in  Hamburg  am  21.  Mai 
1886,  S.  161—164. 

209.  Starker,  Wortstellung  (BibL   1883,  Nr.   173). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1884,  12  (Tomanetz);  ebd.  1886,  Sp.   131—134. 

8.  Dorfeid  Nr.  196. 

210.  von  Monsterberg-Münckenau,  S.,  der  Infinitiv  in  den  Epen  Hart- 
manns von  Aue.  Germauistische  Abhandlungen,  herausg.  von  R.  Weinhold. 

5.  Heft.  8.   (VI,    176   S.)  Breslau    1885,  Köbner.   5  M. 

Thell  I  auch  als  Breslauer  Dias.  4.  (31  S.)  Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  49  (LObner). 

211.  Ullsperger,  Franz,  über  den  Modusgebrauch  in  mhd.  Belativsätzen. 

8.  (40  S.)    Progr.    des  Grjmnasiums   zu  Smichow  1885.    Forts,    von  Bibl. 

1884,  Nr.  219. 

Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  18,  384  (Erdmaon). 


72  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

212.  Steig,  R. ,    über   den  Gebrauch    des  Infinitivs    im   Altniederdeutschen. 
Zs.  f.  d.  Philol.  16,  307-345  u.  470—601. 

213.  Nissen,  CA.,  Forseg  til  en  middelnedertysk  Syntax.  8.  (3  Bl.  149  S.) 

Kopenhagen   1884,  Prior. 

Vgl.  Nd.  Korrespondenzbl.  1885,  S.  30  (K.  £.  H.  Kranne). 

213*.  Fritsche,  E.  F.,  Gebrauch  der  Negation  bei  Walther  v.  d.  Vogelweide. 
Programm  von  Wismar  (16  S.)  1885. 

214.  Bech,  F.,  Beispiele  eigenthümlicher  Verwendung  der  Präpositionen 
äne  und  sunder  im  Mhd.  Programm  des  Stiftsgymnasiums  in  Zeitz.  4. 
(VII  S.)  Zeitz   1885.    1,10  M. 

215.  Schwarz,  Hubert,  zur  neuhochdeutschen  Verbalrection. 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  72-98. 

216.  Über  die  Sprache  des  jungen  Goethe.  Vortrag  von  Burdach,  gehalten 
bei  der  Dessauer  Philologenversammlung. 

Germ.  30,  264;  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  120. 

ß)  Lexicograpliie. 

217.  Deutsches  Wörterbuch  Bd.   6  (Heyne). 
Vgl.  Allgem.  Ztg.  1886,  Beil.  vom  16.  Dec. 

218.  Sanders,  Ergänzungs -Wörterbuch  (Bibl.   1884,  Nr.   235). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  ö»terr.  Qymn.  1886,  367—369  (Kummer). 

219.  Kluge,  Etymolog.  Wörterbuch  (Bibl.   1884,  Nr.   236). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1885,  882  (Seemüller);    Revue   crit   1885,    Nr.  52 
(J.  Kirste). 

220.  Lexer,  M. ,  mittelhochdeutsches  Taschenwörterbuch.  3.  Aufl.  8.  (VU, 
413   S.)  Leipzig   1885,   Hirzel.  5  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.   1886,    4   (Roediger);    Anz.    f.  d.  Alt.   12,  182  f.   (Steinmeyer). 

221.  Sprenger,   K.,  zum  mittelhochdeutschen  Wortschatz.  V. 
HezzL'nl)erger8  Beitrag»  9,  .S20  — 327.    lobderanz'j   überbrüruiic ;   «ackhetidel ;  erite; 
mürsnitze;    ttngelerret\  lürzen;    ric;    chw,    malk]    griisen;    bt\   gofzeil]    qiterdne; 
triben;  €z  (Dual);  nac9narz\  batioät, 

222.  Trötscher,  J.,  zum  mhd.  Wörterbuch. 
Germ.  30,  316  f.  (mosame). 

223.  Böhme,  0.,  zu  Lexers  mhd.  Handwörterbuch. 
Germ.  30,  111—119. 

224.  Birlinger,  A.  Lexicographisches. 

Zs.  f.  d.  Philol.  17,  228—238.    Au»   einer  Hs.  des  16.  Jli8.,   bairischer  Dialect. 

225.  Diefenbach,  Lor. ,  und  E.  Wülcker,  hoch-  und  niederd.  Wörter- 
buch der  mittleren  und  neueren  Zeit.  Zur  Ergänzung  der  vorhandenen  Wörter- 
bücher, insbesondere  der  der  Brüder  Grimm.   7.   (Schluß-)  Lieferung*  Lex.- 

Octav  (Iir  u.   Sp.   793—930.)  Basel,  Schwabe.   3  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  41  (Heyne);  Anz.  f.  d.  Alt.  12,  100  f.  (Bnrdach). 

226.  Lübben,  A.,  und  C.  H.  F.  Walther,  mittelniederdeutsches  Hand- 
wörterbuch.   1.  Hälfte.  8.  (240  S.)  Norden   1885,  Soltau.   4,50  M. 

Wörteibüchei,  beraung.  vom  Verein  f.  nd.  Sprachforschung  II,  1.  Hälfte. 

227.  Hagedorn,  A.,  zum  mnd.  Wörterbuch. 
Nd.  Korrespondeuzbl.   1886,  S.  26. 

228.  Peters,  Ign.,  zu  mnd.  heseven  (Mnd.  Wb.   6,  57). 

Lbenda  8.  93  f. 

229.  Seelmann,  W.,  dilde,  dulde  (Zu  Flos  und  Blankflos  V.  60). 
Nd.  Jahrbuch   10,  131  f. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  73 

230.  Woeste,  F.,  Beiträge  aus  dem  Niederdeutschen.  Zur  Geschichte  der 
Conjunction  man  oder  wen. 

Z».  f.  d.  Philol.  17,  432—438- 

231.  Waltemath,  Wilh. ,  die  fränkischen  Elemente  in  der  französischen 
Sprache.  8.  (106  S.)  Paderborn   1885,  Schöningh.    1,20  M. 

Vgl  D.  Lit.  Ztg.  1886,  45  (Feit). 

s.  Tobler,  Kuniatoidi,  Nr.  1286;  Klugre,  Etymologien,  Nr.  189; 
HolthauHen,  rabe,  Nr.  399;  Schulz,  Nr.  1230. 

232.  V.  Bah  der,  K.,  Worterklftmngen. 

Germ.  30,  399-401.  (inyiriuno  bciOttVied;  sich  marawen  und  nM  bei  Notker; 
jeheti.) 

233.  Martin,  E.,  Worterklämngen. 

Zs.  f.  d.  Alt  29,  467  f.  {/eigi,  hunde»  lauf  bei  Waltber  18,  27 ;  geU  [zum  deut- 
schen Wörterbuch].) 

234.  Zingerle,  J.,   Zitelöse.  (Vgl.  Bibl.   1884,  Nr.  276.) 

Zs.  f.  d.  Philol.  17,  292. 

235.  Fischer,  Herrn.,  Anfrage. 

Germ.  30,  124  f.  (Verhältniß   des   heutigen  sohwibischen  jd,  }ao,  j6  zu  mhd. 
jd,  joeh.) 

236.  Bolte,  J.,  Lantzt  =  Landsknecht. 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  200. 

237.  Möller,  Salbader. 
Germ.  30,  266. 

238.  Geschichte  des  Wortes  galant'  und  dessen  Bedeutung  in:  Die  galante 
Lyrik,  von  M.  Freih.  v.  Waldberg,  Quellen  und  Forschungen.  Bd.  56, 
S.    1—16.   Straßburg   1885,  Trübner. 

239.  Schaible,  K.  H. ,  deutsche  Stich-  und  Hiebworte.  Eine  Abhandlung 
über  deutsche  Scheit-,  Spott-  und  Schimpfwörter,  altdeutsche  Verflu- 
chungen und  Flüche.  2.  Ausg.  8.  (IX,  91  8.)  Straßburg  1885,  Trübner.  2  M. 

240.  Müller,  Ed.^    Sinn    und  Sinnverwandtschaft    deutscher  Wörter    nach 

ihrer  Abstammung  aus  den  einfachsten  Anschauungen  entwickelt.    Lief.   1 

u.   2.  gr.  8.  (Vni,   120   S.)  Leipzig  1885,  Pfau,  k  1,20  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.   1886.  3  (Seemüller);  N.  Jahrb.  f.  Phil.  185,  132,  476  f. 

241.  Pogatscher,  Volksetymologie  (Bibl.    1884,  Nr.   257). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1885.  10  (Behaghel). 

242.  Sanders,  D.,  der  Zopf  in  der  Amtssprache. 
D.  Revue  1886,  206— 20i). 

243.  Wörterbuch  der  Waidmannssprache  (vgl.  Bibl.   1884,  Nr.  258). 
Der  Waidmann,  Jahr^.  18S5  n.  1886. 

244.  Jägersprache. 

Alemannia  13,  139  (Biriinj^er,  Findlinge). 

245.  Birlinger,  A.,  Das  Wort  Wildfang. 

Alemannia  13,  64. 

246.  Glaser,  L. ,    zur  Etymologie    und   Nomenclatur    der  Eulen    (Noctnae.) 

8.  (34   S.)  Berlin,  Friedländer.    1    M. 

8.  Seytler  Nr.  429. 

247.  Denk,  V.  M.  Otto,  die  Verwelschung  der  deutschen  Sprache.  Ein 
mahnendes  Wort  an  das  deutsche  Volk  und  die  deutsche  Schule.  8.  (42  S.) 
Gütersloh,  Bertelsmann.  0,60  M. 

248.  Dunger,  H.,  das  Fremdwörterwesen  in  unserer  Sprache.  8.  Zeitfragen 
des  christlichen  Volkslebens.  10.  Bd.  I.Heft.  Heilbronn  18K4,  Henninger. 
1,20  M. 


74  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

249.  Schramm,  Paul,  von  den  Fremdwörtern  überhaupt  und  deren  Aus- 
sprache im  Besonderen. 

Keform  von  Fricke  IX,  7. 

250.  Biege ly  Herrn.,  der  allgemeine  deutsche  Sprachverein,  als  Ergänzung 
seiner  Schrift:  Ein  Hauptstück  von  unserer  Muttersprache.  (Leipzig  1883, 
Grunow.  8.  (60  S.)  1  M.)  Ein  Mahnruf  an  alle  national  gesinnten  Deut- 
schen.' gl'.   8.  (56   S.)  Heilbronn,  Henninger.   1   M. 

251.  PerBonenDamen.  —  Kleinpaul,  R. ,  Menschen-  und  Völkernamen. 
Etymologische  Streifeüge  auf  dem  Gebiete  der  Eigennamen.  8.  (XX,  419  S.) 
Leipzig  1885,  Reißner.  8  M. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  10  (Behaghel);  Berliner  philol.  Wochenschr.  6,  62  (Gast. 
Meyer);  Allerem.  Ztg.  1886,  Beil.  146  (Sanders);  BläUer  f.  lit.  Unterh.  1885,  34 
(Sanders);  Magazin  f.  d.  Lit.  d.  In-  u.  Ausl.  1886,  478  (Jj.  Freytag);  Eurttpa 
1885,  36;  lit.  Handweiser  1886,  S78  f.  (BascbmaDn). 

252.  Bück,  M.  R.,  Alte  Familiennamen. 
Alemannia  18,  10—39. 

253.  Cämmerer,  Bruno,  Thüringische  Familiennamen,  mit  besonderer  Be- 
rücksichtigung des  Fürstenthums  Schwarzburg-Sondershausen.  1.  Th.  4,  (24  S.) 

Progr.  der  Realschule  in  Arnstadt   1885. 
Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  11  (Pauli). 

254.  Wem  icke,  Ewald,  seltsame  Familiennamen  des  Mittelalters  in  Frei- 
berg. 

Mittheilungen  vom  Freiberger  Alterthamsverein  21.  Heft. 

255.  Wossidlo,  R.,  der  typische  Gebrauch  der  Vornamen  im  meklenburger 

Platt. 

Nd.  Korrespondenzbl.  1884,  8.  81—88;  1886  (X),  8.  41. 

256.  Latendorf,  F.,  Beispiele  einer  sprichwörtlichen  Anwendung  von  Vor- 
namen aus  Mecklenburg-Strelitz* 

Nd.  Korrespoudenzbl.  1886,  S.  3  f. 

257.  Walther,  P.,  der  Name  Germanus. 
Germ.  30,  306—310. 

258.  Kossinna,   G.,  ratoßofiagos. 
Zs.  f.  d.  Alt  29,  268. 

8.  Dahn  Nr.  1076. 

259.  Ortsnamen  etc.  —  Rhode,  D.,  über  Ortsnamen. 

Verhandlangen  des  fünften  deutschen  Qeographentages  zu  Hamburg  1885,  S.  141 
bis  160. 

260.  Pfister,  H.  v,  IdistÄwiso? 
Hessische  Blätter  1886,  12.  August. 

261.  Rirchhoff,  Alfred,  der  Name  des  Thüringerwaldes  im  Alterthnm  und 

im  Mittelalter. 

lieiträge  zur  Landes-  und  Volkskunde  des  Thüringerwaldes  Heft  I,    S.   1 — 10. 

262.  Stehle,    die  Ortsnamen    des   Kreises  Thann.    4.    (32   S.)    Progr.    des 

Kealprogymn.  zu  Thann    1884. 

V(;l.  Korrespondenzbl.  der  Westdeutschen  Zs.  III,  12. 

263.  Geyer,  Paul,  der  elsäßische  Ortsname  Gemar. 
Alemannia  13.  224—226. 

264.  Bück,  M.  R.,  altburgundische,  elsäßische  welsche  Ortsnamen. 
Alemannia  13,   1 — 10. 

265.  Fahre  d'Envieu,  J.,  le  dictionnaire  allemand  enseignö  par  Tanalyse 
dtymologique    des  noms  propres.    Noms  looaux  tudesques  ou  onomatologie 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  75 

g^ographique  des  contrees  occup^es  par  les  AUemands,  avec  des  appen- 
dices  et  des  aper^us  nouveaux  relatifs  k  la  toponomastique  des  Celtes. 
16.   (XVIII,   451   S.)  Paris   1885.  Thorin. 

266.  Bernaerts,    Etudes    ötymologiques  et  linguistiques    sur   les    doois  de 

lieuz  romans  et  bas-allemands  de  la  Belgique. 

Annsles  de  TAcad.  d*arch6ologie  de  Belgique  X,  1  — 132. 

267.  Bnck,  M.  B.,  die  Endung  -er,   ern  (crren)  in  oberdeutschen  Ortsnamen. 
Alemannia  13,  215—224. 

268.  Steub,  L.,  zur  Namens-  und  Landeskunde  der  deutschen  Alpen.  8. 
(IV,   175  S.)  Nördlingen  1885,  Beck.  2,80  M. 

269.  Wessingeri  A.,  Beiträge  zur  deutschen  Namenkunde  aus  dem  Mangfall- 
gebiet. 

Za.  des  deutschen  und  österr.  Alpenvereins  16,  169—176. 

270.  Unterforcher,  A.,  romanische  Namenreste  aus  dem  Pusterthale. 
Progr.  des  Gymn.  in  Leitmeritz   1885. 

271.  6 faller,  Carl,  über  alpine  Nomenclatur  und  ihre  Festsetzung. 
Zs.  des  deutschen  und  Osten*.  Alpenvereins  16,  131 — 158. 

272.  Prinzinger,  A. ,  über  den  Namen  des  salzburgischen  Höchstgebirgs- 

znges  (Tauem). 

Mittheilungen  d.  Gesellschaft  f.  Salzburg.  Qesch.  26,  113 — 118. 
278.  Ohlenschlager,  Erklärung  des  Ortsnamens  Biburg. 
Sitzungsberichte  der  Münchner  Akad.  1886,  3.  Heft. 

274.  Kellner,  W.,  Einiges  Alterthümliche  aus  Bungen. 

Qaartalbmtter   d.  bist.  Ver.   f.  d.  Gro5h.  Hessen  1886,   2,  S.  10—16.    Dialect- 
Ausdrücke.  Etymologie  von  Ortsnamen. 

275.  Nehring,  schlesische  Ortsnamen  auf  -wite  {-üs). 
Schlesiens  Vorzeit  in  Bild  und  Schrift'  Bd.  4,  S.  485—493. 

276.  Wossidlo,  R.,  Meklenburgische  Krug-  und  Gehöftnamen. 
Nd.  Korrespondenzbl.  1884,  92  f. 

277.  Detlefsen,  Philologisch-antiquarische  Bemerkungen  zur  alten  Geo- 
graphie Schleswig-Holsteins. 

Zs.  d.  Ges.  f.  Schle8w.-Hülst.-Lauenburg.  Gesch.  16,  328—833.  (Ortsnamen.) 

278.  Niederdeutsches  KoiTespondenzblatt  1885,  X.  Ditmarscher  Flurnamen 
und  Wörter  (S.  6  f.,  H.  Karstens);  Zu  den  Namen  Ezter  und  Extern- 
steine ;  Was  bedeutet  der  Name  des  Flusses  Werre,  welcher  oberhalb  Mün- 
dens  bei  Bohne  in  die  Weser  mündet?  (S.  8 — 10,  Th.  Lohmejer); 
Ortsnamen  auf  -ey  in  Westphalen  (S.  22  Jellinghaus,  S.  71  f.  Cre- 
celius);  Was  bedeutet  der  Name  JöUenbeck?  (S.  84 — 90,  Lohmeyer); 
Medofuli  (S.  90,  Jellinghaus). 

279.  Schulze^K.,  Erklärung  des  Namens  Mägdesprung.  8.  (14  S.)  Quedlin- 
burg  1886,  Buch.   0,30  M. 

280.  Wäschke,  H.,  über  den  Namen  Mägdesprung« 

Mittheilungen  d.  Ver.  f.  Anhalt.  Gesch.  4,  300  f.,  und  Schulze  ebd.  S.  434  -440. 

281.  Hertel,  G.,  zum  Namen  Mägdesprung. 
Geschichtsbl&tter  f.  Stadt  u.  Land.  Magdeburg  20,  196-198. 

282.  Hey,  die  slayischen  Ortsnamen  der  Meißner  Gegend. 
Mittheilnngen  d.  Ver.  f.  Gesch.  d.  Stadt  Meißen  Bd.   1,  Heft  3. 

288.  Siebenbürgisches  Korrespondenzblatt  1885  (VUI).  Deutsch  -  Kreuzer 
Localnamen  (S.  3 — 7,  Schuster);  Flurnamen  aus  dem  Repser  Bezirk 
(S.  42—44,  Binder);  Rauthai  (S.  108  f.,  Wolff);  Gassen-  und  Flur- 
namen aus  dem  Burzenlande  (S.   118  f.);  8.  Wolff  Nr.  865. 


76  BIBLIOGRAPHI£  VON  1885. 

284.  Vogt,  Herrn.,    die  Straßen-Namen  Berlins,    gr.   8.   (X,    109  S.)   Berlin 

1885,  Mittler  in  Comm.   2  M. 

Schriften  d.  Ver.  f.  die  Geschichte  Berlius,  Heft  22. 

8.  Tettau  Nr.  860;  Höfer  Nr.  423;  Pyl  Nr.  963. 

y)  Mundarten. 

285.  Schuchardt,  H.,  Slawo-Deutsches  und  Slawo-Italienisches.  4.  (140  8.) 
Graz   1884,  Leuschner  u.  Lubenskj.   10  M. 

V^l.  Lit.  Ztg.  1886,  26  (Brttckner):  Lit  BIntt  1885,  3  (Paul);  Revue  critiqne 
1885,  27;    Acndemy  675,  261  (W.  R.  Morfiil),  und  ebd.  686.  441  (Schuchardt). 

286.  Bisknpski,  über  den  Einflnß  des  germanischen  Elements  anf  das 
Slawische.  II.  Die  Diphthonge  in  der  Sprache  der  Lüneburger  Slaven« 
Conitz.  Programm   1885.  4.  (22  S.) 

Vgl.  Nd.  Korrespondeiizbl.  1885  (R),  S.  45. 

287.  Neumann,  Lndw.,  die  deutsche  Sprachgrenze  in  den  Alpen.  8.  (36  S. 
mit  1   Karte.)  Heidelberg  1885,  Winter.  0,80  M. 

Sammlung  von  Vorträgen,  herausg.   von  Frommel  und  Pfaff  Bd.  18,    Heft  10. 

288.  Czoernig,  C.  Freih.  y«,  die  ethnologischen  Verhältnisse  des  öster- 
reichischen Küstenlandes  nach  dem  richtig  gestellten  Ergebnisse  der  Volks- 
zählung vom  31.  Dec.  1880.  Mit  einer  ethnograph.  Karte,  gr.  8.  (35  S.) 
Triest  1885,  Schimpff  in  Comm.  4  M. 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1885,  37  (K— flf)- 

289.  Schweizerisches  Idiotikon  herausg.  von  F.  Staub  und  L.  Tobler  (Bibl. 

1884,  Nr.  352).    Heft  8  u.   9  (Sp.    1089  —  1344   und  Bd.  2,   Sp.   1  —  48). 
\g\,  Academy  1886,  12.  Sept. 

290.  Bachmann,  A.,  Beiträge  zur  Geschichte  der  Schweizerischen  Guttural- 
laute.  8.  (56   S.)  Züricher   Dies. 

291.  G.  Meyer  v.  Knonau,  Geschichtliches  über  das  Lötschenthal. 
Jahrbuch  des  Schweizer  Alpenclub   20.  Jahrg.,  S.  3  ff.;    darin  Darstellung  des 
Dialecles  8.  32-36. 

292.  Bühler,  V.,  Davos  in  seinem  Walserdialect.  IV.  Der  Obersaxer  Dialect 
in  seiner  Eigenart.   8.  Aarau,  Sauerländer.  3  M. 

293.  Leck,H.,  deutsche  Sprachinseln  in  Wälschtirol  (Bibl.  1884,  Nr.  331). 
Vgl.  Jahrb.  d.  Vereius  von  Alterthumsfreunden  im  Kheinlande  80,  209  —  222 
(Lots). 

291.   Schlesinger,  L.^  die  deutsche  Sprachinsel  von  Iglau. 

MittlieiluDgen  d.  Vereins  f.  Geschichte  d.  Deutschen  in  Böhmen  23,  805—373, 
u.  a.  auch  über  Raimund  von  Lichtenberg,  den  Gönner  Heinrichs  v.  Freiberg 
(S.  329  ff.). 

295.  Textor,  Ludw.,  Vindobonismen. 

Festuchrift  der  38.  Versammlung  deutncher  Philologen  und  Schulmänner,  ge- 
widmet von  dem  Lehrer-CoUegium  des  Gymn.  zn  Gießen.  8.  Gießen  1885,  Keller. 
S.  1-52. 

296.  Zwei  Sprachproben  in  Schönbacher  Mundart. 
Mittheilunfren  d.  Ver.  f.  Gesch  d.  Deutschen  in  Böhmen  22,  2. 

297.  Aichele,  Kichelweise. 

Württemberg.  Vierteljahrshefte  1886  (8),  183  f. 

s.  Fischer  Nr.  235. 

298.  Jahrbuch  für  Geschichte,  Sprache  und  Litteratur  Elsaß-Lothringens, 
herausg.  von  dem  histor. -litterar.  Zweigverein  des  Vogesen-Clubs.  1.  Jahrg. 
gr.   8.   (lU,    148  S.)  Straßburg,   Heitz.   2,50  M. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  77 

299.  F.  K(iirtz),  Glossographie  des  patois  de  TAlsace. 

Bevae  de  TAlsace  14,  5—23,  168—186.  Vgl.  Westdeutsche  Zs.  6,  74. 

300.  Birlinger,  A.,  zum  elsäßiscben  Wortschätze  aus  Dannhaaer. 
Alemannia   13,  48 — 56. 

301.  Martin,  E.,  Volkssprache  von  Metz. 

Jahrbach  f.  Qesch.,  Sprache  u.  Lit.  Elsaß-Lothringens  Bd.  I,  107. 

302.  Follmann,  die  Sprache  der  deutschen  Lothringer. 
Allgem.  Ztg.  1885,  Beil.  Nr.  183. 

303.  Birlinger,  A.,  Lexicographisches. 

Zs.  f.  d.PhiloI.  17,  439—449.  Hauptnäohlich  aas  dem  Moselgebiet,  Mitte  des  17.  Jbs. 

304.  Faber,  K.  W.,  und  K.  Christ,  Beiträge  zu  einem  Pfälzer  Idiotikon. 
Pfalz.  Musenm  1885. 

305.  Birlinger,  A.,  Sprachliches  aus  Hessen,  s.  Nr.  571. 

s.  Kellner  Nr.  274;  Thüringer  Mundart  Nr.  573. 
305\  Diederichs,  Aussprache  von  sp  etc.  (Bibl.    1884,  Nr.   328). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  1  (Behaghel). 

306.  Hanshalter,  B.,  Sprachgrenze  (BibL   1883,  Nr.  284). 

Vgl.  Magazin  f.  d.  Lit.  des  In-  und  Auslandrs   1835,  Nr.  36  (K.  Wolf). 

307.  Jellinghans,  H.,    nd.  Mundarten  (Bibl.   1883,  Nr.   285,    und   1884, 

Nr.   339'). 

Vgl.  nd.  Jahrbuch  10,  168—160  (Tümpel). 

308.  Jellinghaus,  H.,  zu  den  nd.  Mundarten. 

Nd.  Korrespondenzblatt  1885  (X  ,  S.   17  f.;  dazu  S.  51  (Abels). 

309.  Jellinghaus,  H.,  westfälische  Grammatik.  Die  Laute  und  Flexionen 
der  Bayensberg.  Mundart  mit  einem  Wörterbuche.  2.  Ausg.  gr.  8.  (VIII, 
156   S.)  Norden  1885,  Fischer.  4  M. 

310.  Holthansen,  F.,  die  Remscheider  Mundart. 

Paal  u.  Kraune,  Beiträi^e  10,  403—425,  546—576,  599—601.  Vgl.  Nd.  Korre- 
spondenzblatt 1885,  S.  62. 

311.  Holthausen,  F.,  der  Vocalismus  der  Soester  Mundart.  Habilitations- 
schrift. Halle  1885.   8.  37  S. 

312.  Kanmann,  J. ,  Entwurf  einer  Laut-  und  Flexionslehre  der  Münsteri- 
schen Mundart  in  ihrem  gegenwärtigen  Zustande.   I.  Theil:  Lautlehre.  8. 

(«i2  S.)  Münster  1884.  Münsterer  Diss. 
Vgl.  Nd.  Korrespondenzbl.  1885,  S.  62  f. 

313.  Bremisch-niedersächsisches  Wörterbuch.  2.  Ausgabe,  gr.  8.  (424  S.) 
Bremen  1886,  Haake.   6  M. 

314.  Doornkaat- Koolmann,     ostfiriesisches    Wörterbuch     (Bibi.     1884. 

Nr.   364). 

Vgl.  Nd.  Korrespondenzbl.  1885,  S.  15  f.;  Athenäum  1885,  5.  u.  12.  Sept. 

315.  Jänicke,  0.,  (f)  Neue  Beiträge  zu  einem  Idiotikon  des  Oderbruches. 
Mittheilungen  d.  histor.  Ver.  zu  Frankfurt  a./O.  Heft  15-17,  S.  86-89.  Vgl. 
Nd.  Korrespondenzbl.  1885,  S.  62. 

316.  Knoop,  zu  den  Idiotismen  aus  der  Magdeburger  Gegend,  welche  turani- 

schen   Ursprungs  sind. 

Am  Urds-Brunnen  1885  (4.  Jahrg.,  2.  Bd.),  S.  189—190.  Dazn  H.  Rabe  ebenda 
8.  216—218  u.  237—240. 

317.  Nd.  Korrespondenzblatt  1884,  Heft  5  u.  6. 

Humperdinck,  G.,  die  Laute  der  Westmünsterländiscben  Mundart  und  deren 
Darstellung  in  der  Schrift  (S.  66—71);  Niederdeutsches  Alleriei  (S.  71—74, 
Krause);  S^monyme  aus  Meklenbarg  für  „schelten"  (S.  74  f.,  Wossidlo); 
Beite,  Wasser  (S.  70);  $alewerte,  teh^naeggen,  WrakM    (8.  92). 


78  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

318.  KorrespoDdenzblatt    des    Vereins    für    niedcrdentsche    Sprachforschnng, 

Jahrg.  1885,  Heft  X.  8.  (110  S)  Norden  und  Leipzig  I8S5,  Soltau.  2  M. 
Enthält:  MundHrtliches  aut  dem  Osnabrückischen  (S.  4  f.):  emelwUek  (S.  7  f.); 
niederd.  Namen  der  Spielkarten  (S.  10  u,  69 — 71);  mnd.  ascke  etche,  helarckingt^ 
högels$,  fledtge  Busche  (S.  10  u.  11);  Wörter  iiXt  GrabtcheU  (S.  11  f.  u.  69  f.); 
hx>t  und  här  (S.  13  f.  n.  44);  Kelelb'öter,  Stoppelmeter  (S.  14);  Zu  den  nd.  Mund- 
arten (S.  17  f.,  Jelling^hau'< ,  und  S.  61,  Abels);  Plaeebo  nngen  (3.  19  f.);  Kai 
(S.  22—26,  72—74);  Da-Lehm,  kökelen  peUren,  Liebnü^e-Miehler ,  $ehol  (8.  25 
bis  27);  der  Name  des  Stichlings  im  nd.;  mnd.  tarnen  nnd.  töm*  (S.  27  f.  u.  76); 
Wälbred  (S.  28);  Hildesheimsche  Wörter  und  Redensarten  (S.  41—44);  Ilcuen- 
brod,  Mut  wie  Mine  (S.  44  f.);  up  den  $t'ör  g&n  (S.  45  u.  74—76);  Nasalierun^; 
im  hinterpommerüchen  Platt  (S.  51);  LQkwarm^  im  Stiche  lassen  (S.  60);  POanzen- 
und  FruchtbenennuHj^en  im  NordmUnsterlande  (8.  59  u.  96);  a  für  e  (8.  83  f); 
zum  niedersächsischen  Wortschatze  (8.  90 — 93,  Birlinger);  nd.  Ausdrücke  für 
Leichenkleid,  elf  Morgen,  Wrakeid  (S.  94  f.).  —  S.  dazu  das  reichhaltige  Register 
von  W.  Zahn  (8.  97—109). 

319.  Walther,  C,  Kai, 

Nd.  Jahrbuch  10,  1—6  u.  103—107. 

320.  Carstens,  H.,  dat  Bosseln  (Ditmarscher  Mundart). 
Nd.  Jahrbuch   10,  62  f. 

321.  Korrespondenzblatt  d.  Vereins  f.  Siebenbürgische  Landeskunde,  8.  Jahrg., 

redig.  von  Job.  Wolff.  8.  (152  S.)  Hermannstadt  1885,  Michaelis.  2  M. 
Enthält  u.  n. :  Keintzel,  G. ,  der  Konsonantismus  des  Mittelfränkischen  ver- 
glichen mit  dem  des  Siebenbürgisch-SUchsischen  während  des  13.  bis  zum  Be- 
ginn des  16.  Jlis.  (8.  16  —  19  u.  2G— 30);  Schnllerus,  A.,  zu  Keintzels  Auf- 
satz über  den  Konsonantismus  des  Mittel  fränkischen  und  Siebenbürgischen 
(S.  44— 47);  Keintzel,  G.,  zur  Herkunftsfrage  (74  f.);  Schnllerus,  A.,  noch- 
mals zum  Ausfall  des  Nasals  vor  9  und  /  im]  Siebenbürgisch-Sächsischeu  ^S.  89 
bis  91);  Beiträge  zum  siebenb.-deutschen  Wörterbuch  (S.  106 — 107,  0.  Kisch). 
—  Weiteres  siehe  Register  S.  146  f.  und  besonders  8.  149 — 162. 

(D.  Niederländisch    folgt  Bibliographie  für  1886.) 

E.  Englisch. 
a)  Grammatik. 

322.  Sievers,    E.,    An    old  English  Grammar.    Translated    and    edited   by 

A.  S.  Cook.   8.  (XVI,   235  S.)  Boston    1885,  Ginn,  Heatb  &  Co. 

Vgl.  Engl.  Studieu  9,   162  (Kölbing);  Modern  LangUHge  Notes  1886,  Nr.  2. 
8.    Sievers  Nr.   1210  (Sprachliche  Ergebnisse). 

323.  Losch,  F.,  u.  H.  Hagen ,  die  Berner  Runenalpbabete. 
Germania  80,  287 -30«.  (Nurthumbrischen  Ursprungs..) 

s.  Nr.   373  u.   980. 

824.  Mätzner,  Ed.,    englische    Grammatik.    3.  Aufl.    3.  Theil.    Die    Lehre 

von  der  Wort-  nnd  Satzfügung.  2.  Hälfte.  8.  Berlin  1885,  Weidmann.    14  M. 

325.  Stratmann,   F.  H.,  mittelenglische  Grammatik.  8.  (IV,   43  -\-  12  S.) 

Crefeld   1885,  Pläschke  in  Comm.  2  M. 
Vgl.  Engl.  Studien  9,   106—109. 

326.  Turner,  englische  Sprache  (BibL   1884,  Nr.   172. 
Vgl.  Literar.  Centralbl.   1885,  44  (Wülker). 

327.  Western,  engelsk  Lydlae^e  (Bibl.   1884,  Nr.   175). 
Vgl.  Engl.  Studien  8.  348  ff.    (Klinghardt). 

328.  Western,  Aug.,  englische  Lautlehre  für  Studierende  und  Lehrer. 
Vom  Verfasser  selbst  besorgte  deutsche  Ausgabe.  8.  (98  S.)  Heiibronn 
1885,  Henninger. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  79 

329.  HoltbaiiB,  E.,  Beiträge  zur  Geschichte  der  englischen  Vocale. 
BoDner  Dissertation  1885,  und  Anglia  8,  Anz.  86-^144. 

330.  Cook,   Ä.   8.,  YowelLength  in  Old  English. 
American  Journal  of  Philol.  1885,  S. 

331.  Fick,  W. ,    Vocal Verkürzung  in  englischen  Wörtern  germanischen  Ur- 

•prongs. 

Engl.  Studien  8,  602—610. 
Sdt!.  Starmfels,   A. ,    der   altfranzösische  Vocalismus    im    Mittelenglischen 

bis  zum  Jahre  1400. 

Anglia  8,  801—262;  auch  Gießener  Diss.  1886. 

333.  Balg,  G.  H.,  The  I-Sonnd  in  English.  8.  (18  S.) 
Abdruck  au8  American  Journal  of  Philol.  6,  1. 

334.  Bright,  J.  W.,  On  '8ilent  T*  in  English. 

Moderne  Language  Notes  1886,  1,  Sp.  H — 6. 

B.  Effer,  Cons.  im  Ormulum,  Nr.  1674. 

335.  So  brau  er,    Max,    Kleine   Beiträge    zur    altenglischen  Grammatik.    8. 
(53   8.)  Berliner  Diss.  Berlin   188G. 

336.  Storch,  Th«,  angelsächsische  Nominalcomposita.   8.  (lY,   72  S.)  Straß- 
borg  1886,  Trübner.   1,50  M. 

337.  Grondhoud,  C,    Doublets  in  English.    (Vgl.  Bibl.   1884,    Nr.  256.) 
Taalstudie  VI,  Nr.  1,  3  n.  4. 

338.  Goeders,  Christian,  zur  Analogiebildung  im  Mittel-  und  Neuenglischen. 

Ein  Beitrag    zur  Kenntniß    der  Sprachgeschichte.    8.  (40  S.)    Kiel   1884, 

Lipsias  u.  Tisch  er.   1,20  M. 

8.  Dieter,  Sprache  der  ältesten  engl.  Denkmäler,  Nr.  1629;  Svensson,  om  spraket 
i  Ruthworth-Hs. ,  Nr.  1626;  ten  Brink,  Chaucers  Sprache,  Nr.  1643.  Heesch, 
Sprache  in  *Debate*  etc.,  Nr.  1660;  Krön,  Lnngley,  Nr.  1658;  Knigge,  Sprache 
d.  Dichters  von  Sir  Gawayn,  Nr.  1666;  Hellmer,  Roh.  Mannyng,  Nr.  1670; 
Hoofe,  Lautuntersnchungen  zu  Osbern  Bokenam,  Nr.  1667;  Krüger,  Sprache 
der  mittelenglischen  Homilien,  Nr.  1676;  Fick,  Perle,  Nr.  1676. 

339.  Syntax.  —  Brinkmann,  Syntax  (Bibl.   1884,  Nr.  215). 

VgL  Lit.  Centralbl.  1885,  36  (A.  St.);  D.  Lit.  Ztg.  18.S6,  28  (Varnhagen);  Lit. 
Blatt  1886,  1  (Klinghardt) ;  Engl.  Studien  9,  123—132  (Thum). 

340.  Kellner,    Leon,    zur  Syntax   des    englischen  Verbums  mit  besonderer 
Berücksichtigung  Shakespeares.   8.  (103  S.)  Wien,  Holder.   2,80  M. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1^86,  6  (Klinghardt),  En^rl.  Studien  9,  84-91  (Deutschbein), 
s.  Schürmann,  Syntax  in  Cynewulfs  Elene,  Nr.  1611;  Könsger,  syn- 
taktischer Gebrauch  des  Genitivs  in  Cynewulfs  Elene,  Nr.  1612; 
Holtbuer,  syntakt.  Gebrauch  des  Genitivs  in  Andreas  etc.,  Nr.  1610; 
Wohlfahrt,  Syntax  des  Verhums  in  Aelfrics  Heptateuch  und  Hieb, 
Nr.  1623:  Fleischhauer,  Gebrauch  des  Konjunetivs  in  Alfreds  Cura 
past.,  Nr.   1618;  Flamme,  Syntax  der  Blickling  Ilom.,  Nr.   1677. 

ß)  Lexicographie. 

341.  Mnrray,  Dictionary  (Bibl.   1884,  Nr.   247). 
Vgl.  Anglia  8,  Anzeiger  8—18  (Helwich). 

342.  —     Part  II  (Ant— Batten). 

Vgl.  D.  Lit.  Ziii,  1886,  11  (Zupitza);  Academy  1885,  28.  Nov.  (Bradley). 

343.  8keat,  W.  W. ,    an  etymological  dictionary  of  the   english   language. 
Second  edition,  revised  and  corrected.  4.  (874  S.)  London,  Frowde    2  1.  4  s. 

344.  —        Supplement   to  the    first    edition    of  an  Etymol.    Dict.    of   the 

£.  L.  4.  London,  Frowde.  2  s.   6  d. 
Vgl.  Athenftum  1884,  26.  Oct 


80  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

845.  Stormonth,  J.  A.,  a  Dictionary  of  tbe  english  language,  pronounciDg, 
etymological  and  explanatory.  I.  A — N.   8.  (1230  S.)  London,  Blackwoods. 

3ly      6      8. 

Vgl.  Academy  1884,  6.  April  (Bradley). 

346.  Annandale,  Ch. ,    a  concise  dictionary  of  the  english  language,   lite- 

rarj,  scientific,  etymological  and  pronouncing.  8.  (816  S.)  London,  Blackie. 
Vgl.  Aeademy  1886,  öl.  Oct.  (Bradley). 

347.  Harris on,  J.  A  ,  and  W.  M.  BaskervilJ,  Anglo-Sazon  Dictionary, 
based  on  Groschopp's  Grein.  Edited,  revised  and  corrected,  with  gram- 
matical  appendiz,  list  of  irregulär  verbs  and  brief  etymological  features. 
London  1886,  Trübner. 

Vgl.  Aeademy  1886,  2.  Jan.;  Moderne  Laiiguage  Notes  1886,  Nr.  2. 

348.  Mätzner,  E.,  altengliscbe  Sprachproben.  2.  Bd.  Wörterbuch.  9.  Lief. 
Berlin   1886,  Weidmann.  4,80  M. 

349.  Le  H^ricber,  E.,   glossaire  etymologique  anglo-normand  on  Tanglais 

ramen^  k  la  langue  fran^aise.   8.  (XVT,  224  S.)  Paris  1884,  Maisonneuve. 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  1  (Zupitza). 

350.  Kluge,   F.,    zum  altengliscben  Sprachschatz.    Excerpte  aus  der  Inter- 

linearyersion  von  Bedas  Liber  Scintillarum. 
Engl.  Studien  9,  86—42. 

351.  Kluge,  F.,  engliscbe  Etymologien. 

Engl.  Stadien  8,  479.  Schott.  nocUt,  ags.  $olm6nad, 

8.  Nr.  189. 

352.  Trautmann,  M.,  Wortgeschich tlicbes. 
Anglia  8,  Anz.  144  f. 

353.  Zupitza,  J.,  zur  Etymologie  von  ne.  merry. 
Engl.  Studien  8,  466—472. 

354.  Zupitza,  J.,  a  curious  pronominal  form. 
Aeademy  1886,  28.  Nov.;  Mitteleuglische  Namen. 

355.  Wedgwood,  H.,  the  Etymology  of  „Gossamer*'. 
Aeademy  1886,  2f.  April. 

356.  Blind,  K.,  the  Etymology  of  „Gossamer". 
Ebenda  16.  Mai. 

357.  Skeat,  W.  W.,  the  word  'flue*. 
Athenäum  Nr.  2966. 

358.  Skeat,  Hall  und  Wedgwood:  Beeonian, 
Aeademy  1886,  10.,  17.  n.  24.  Jan. 

359.  Murray,  J.  A.  H.,  Auncel  Weight. 
Athenaenm  Nr.  2972. 


360.  Hruschka,  Alois,  ags.  Namensforschung.   (Bibl.   1884,  Nr.  320.) 
Vgl.  Lit.  Blatt,   1885,  8  (Krüger). 

361.  —       zur  angelsächsischen  Namensforscbung.    II.  Theil. 
Separatabdmck    ans    dem    24.  Programm    der   Stnats-Oberrealschule    in  Prag. 

8.  (38  S.) 

362.  Stevenson,  Errors  in  Anglo-Saxon  names. 
Aeademy  1886,  11.  Juli. 

363.  Stevenson,  Anglo-Sazon  names. 
Aeademy  1885,  1.  Ang. 

364.  Freeman,  E.  A.,  Sumorsaetan. 
Aeademy  1886,  18.  Juli. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  gl 

365.  Kerslake,  DavidsoDy  Boult:  Defiisaete,  DefiiBaetas,  DunsaetaB. 
Academy  1885,  25.  Jali  bis  15.  Aug. 

366.  Tomkins,  H.   G.,  The  ^Langandene'  of  King  Alfred's  Will. 
Aeademy  1885,  13.  Jani. 

367.  Picton,    on    the   Place-Names    in  Pembrokeehire ,    illnstraded    of   its 

History  and  Ethymology. 

Journal  of  the  Brit.  Archaeol.  Association  XLI,  2. 

y)  Mundarten. 

368.  English  Dialect  Society.  Glossary  of  Sheshire  words,  edited  by  R.  Hol- 
land. Part  n,  G—Z  (Schluß).  —  Bird  Names  edited  by  the  Rev.  C.  Swain- 
8on.  —  Mise.  Nr.  5.  Four  words:  'Eiern,  Lake,  Oss  and  Nes*  by  T.  Hallam. 

369.  The  Nation  in  the  Parish,  or  Records  of  Upton-on-Sevem,  with  a  supple- 
mental  chapter  on  the  Castle  of  Hanley,  by  Emily  M.  Lawson,  with  a  Glos- 
sary of  Local  Words  and  Phrases,  by  Robert  Lawson.  London,  Houghton 

&  Green. 

Ans:  Berliner  Jahresbericht  1885,  Nr.  1557. 

370.  Davies,  J.,  the  Celtic  Element  in  the  Dialectic  Words  of  the  Counties 

of  Northampton  and  Leicester. 

Archaeologia  Cambrensis  1885,  April. 

F.  Nordisch. 
a)  Grammatik. 

371.  Stephens,  runic  monuments  (Bibl.   1884,  Nr.   1483  f.). 
Vgl.  LiL  Blatt  1885,  8  (Brenner). 

372.  Stephens,  G.,  det  seldste,  hidtil  kjendte  Dokument  paa  Dansk. 
Aarb.  f.  nord.  Oldkyndigb.  1885,  1—14.  (Eine  Runeninschrift.) 

373.  Burg,  Fritz,  die  älteren  nordischen  Runeninschriften.  Eine  sprach- 
wissenschaftliche Untersuchung.   8.  (176  S.)  Berlin  1885,  Weidmann.  4  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  20  (Hoithausen) ;  An«,  f.  d.  Alterth.  12,  42—51  (Heiozel)' 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  8,  185—188  (Falk);  Nordisk  Revy  1885,  28  (Noreen) 
s.  Losch  Nr.  323  u.  980. 

374.  Noreen,  A.,  altnord.  Grammatik  (Bibl.  1884,  Nr.   178). 

Vgl  D.  Lit.  Ztg.  1885,  29  (Hoffory);  Engl.  Studien  9,  811  f.  (Kluge). 

375.  Fornislensk  milmyndaljsning  eptir  L.  F.  A.  Wimmer.  )>^tt  hefir  Valtyr 
Gudmundsson.  8.  (92   S.)  Reykjavik   1885,  )>orgrimsson. 

Übersetzung  von  Wimmers  altnord.  Grammatik. 

376.  Nilssouy  supplementhäftet  tili  fomisländsk  grammatik.  Nr.  1.  8. 
(Vlll  S.)  Stockholm,  Centraldruckerei. 

377.  Noreen,  A.,   de  nordiska  sprlkens  nasalerade  vokaler. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  3,  1-41. 

378.  Olsen,  B.  M.,  om  overgangen  i  — je  i  islandsk. 
Archiv  f.  nord.  Filol.  3,  189—192. 

379«  Brenner,  0.,  über  altnordische  II  und  nn. 
Paul  und  Braune,  Beiträge  10,  426—488. 

380.  Mogk,  E.,  noch  einmal  p  und  (f  im  altisländischen. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  10,  446—448. 

381.  Machule,  Paul,    die  lautlichen  Verhältnisse  und  die  verbale  Flexion 
des  Schonischen  Land-  und  Rirchenrechtes.  Diss.  8.  (54  S.)  Halle  1885 
Niemeyer.  1,20  M. 

emunu.  »•«•  B«ih«  XXIII.  (xxxy.)  Jftkrf.  ^ 


82  BIBLIOORAPHIE  VON  1885. 

382.  Hoffory,  J.,  die  leduplicierten  Praeterita  im  Altnordischen. 
Zs.  f.  vergl.  SprachforschuDg  27,  693—602. 

383.  Tamm,  F.,  strödda  sprakhistoriska  bidrag.  1,  Bortfall  af  h  framför  .s ; 
2,  d  {ÖT  r  genom  dissimilation ;  3.  Omljud,  värkadt  af  palatalt  k;  4.  Fsv. 
döghae  för  döia;  5.  Fsv.  fuBra  f.  ebb  =  isl.  fjara;  6.  Fsv.  heta  v.  brygga; 
7.  Fsv.  pceninger;  8.  Fsv.  st(egh,  preter.  tili  stighar,  9.  östnord.  tegha 
för  egha,  vestnord.  eiga*^  10.  Nagra  etymologier. 

Arkiv  f.  nord.  Filol.  2,  342—349. 

384.  Kock,  Axely  sprakhistoriska  nndersökningar  om  svensk  Akcent.  Andra 
delen.  II.  8.  (8.  329— -524.)  Lund   1885,  Gleemp.  3  Kr.  25  Ö. 

385.  Kock,  Axel,  historiska  anmärkningar  om  dansk  akcentaering. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  3,  42—82. 

386.  Bennike,  Johannes,  Tonelagene  i  dansk. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  2,  376-384. 

387.  Lyttkens,  J.  A. ,    och  F.  A.  Wulff ^    Svenska    sprakets    Ijudlära    och 

betäckningslära ,   jämte  en  afhandling   om  aksent.    8.    (XI,    351,   115  S.) 

Lund  1885,  Gleerup.  6  Kr.  50  Ö. 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  6  (Holtbausen). 

388.  Lyttkens  och  Wulff,  Svenska  sprakets  Ijudlära.  Rortfattet  framställing. 
2  M. 

Auszug  aus  dem  großen  Werke. 


389.  Syntax.  —  Klockhoff,  Relativsatsen  (Bibl.   1884,  Nr.  220). 
Vgl.  Arkiv  f.  nord.  Filol.  3,  91—94  (Groth). 

390.  Nygaard,  M.,  om  brugen  af  Konjunktiv  i  oldnorsk. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  2,  366—376  u.  3,  97—120. 

ß)  Lexicographie. 

391.  Fritzner,  Ordbog  (Bibl.  1884,  Nr.  249),  Heft  6  (framsnodinn  —  gera). 

392.  f^orkelsson,  Supplement  til  islandske  ordb(rger  (Bibl.  1884,  Nr.  250) 
S.  561—639  (Schluß). 

393.  Sunden,  D.  A.,  och  J.  M.  Fl.  Jansen,  ordbok  öfver  svenska  spräket. 
1.  Heft.   8.  (320  8.)  Stockholm  1885.  Beckman.  2,50  Kr. 

394.  Söderwall,  K.  F.,  Ordbok  öfver  Svenska  Medeltids-Spraket.  1.— 
3.  Heft.  S.  1—192.  4.  Lund  1884  u.  1885,  Berling. 

Samlingar  utgifna  af  Svenska  Fomskrift-Sällskapet,  Heft  85—87. 

395.  Kaikar,  Ordbog  til  det  »Idre  danske  Sprog  (Bibl.  1884,  Nr.  253) 
Heft  9  (S.  833—838,  Tillaeg  og  Rettelser,  XXI  S.  Vorrede).  Schluß  des 
1.  Bandes. 

396.  Brate,    Erik,    nordische    Lehnwörter    im  Orrmulum.    (Nachträge    und 

Berichtigungen.)  (Vgl.  Bibl.  1884,  Nr.   248.) 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  10,  580 — 686. 

397.  Bugge,  S.,  Blandede  sproghistoriske  Bidrag.  U. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  2,  360—366. 

398.  Kock,  Axel,  Förklaring  af  nagra  nordiska  ord. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  8,  146—158. 

399.  Holthausen,  F.,  altn.  brä;  rabe  (zu  lat.  crcpo). 
Zb.  f.  vergl.  Sprachforschung  27,  4.  Heft. 

400.  Falk,  Hj.,  oldnorsk  hannyrd. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  III,  89  f. 


V.    VOLKSKUNDE.  83 

401.  Schageretröm,  A.,  han  ock  hon. 
Arkiv  f.  nordisk  Filol.  3,  132—145. 

402.  Vigfusson,  G.,  Odhr  Edda,  Lödh  Udda,  Stödh  Stedda. 
Academj  1886,  8.  Aug^. 

403.  Leffler,  L.  Fr.,  En  anmärkning  tili  I,  270. 
Arkiv  f.  Dord.  Filol.  3,  192.  Vgl.  Bibl.   1883,  Nr.  220. 

404.  Dyrlund^  F.,  Rettelser  og  optegnelser. 

Aarbeger  f.  nord.  Oldkjndighed  1885,  261—322.  (Sprachliche  UntersuchungeD.) 

405.  Nyrop,  K.,  Forblommede  Ord. 
Nord.  Tidskr.  f.  Filol.  N.  R.  7,  2. 

8.  Bechtely  Nr.  184;  Kluge,  Etymologien,  Nr.  189;  Leffler, 
Ana-sött,  Nr.  1700;  Storm,  Eyktarstadr  Nr.  1709. 

y)  Mundarten. 

406.  Nyare  Bidrag,  herausg.  von  Lundell  (BibL  1884,  Nr.  348). 
VgU  Archivio  per  lo  stadio  delle  trad.  pop.  IV,  3  (MartiDo). 

407.  Hernlund,  H. ,  Svenska  Tnngomlls-gillet  och  dess  förhSllande  til 
Vetenskapsakademien. 

Samlaren  1885,  25—41. 

408.  Lindström,  K.,  Studier  pa  svensk  spr&kbotten  i  Finland. 
Finak  Tidskrift  1885,  264—273  u.  452—462. 

409.  Nöa  sagor  ä  paschaser  pa  dalbonnesprake,  varmelänske  a  anre  tonge- 
mal.  Samlade  ata  Albrecht  Segerstedt.  12.  (36  S.)  Stockholm  1885. 
0,25  Kr. 

öreskrifter  för  folket  Nr.   135. 

410.  Bergström,  spring,  min  snälla  ren!  (20  S.) 
Nyare  Bidrag  etc.  21.  Heft,  1885. 

411.  Sauerwein,  Frie  Viso  ifrä  Vigga*n  sjunje  i  nordre-gndbrandsdalsk 
Delamll.  8.  (XVI,   159  S.)  Christiania  1885,  Cammermeyer.  1,50  Kr. 

412.  Vidsteen,  Cb.,  Oplysninger  om  Vossemaalet.  8.  (55  S.)  Bergen  1885. 

y.  Volkskiinde. 

Mythologie. 

413.  Mähly,  J.,  über  vergleichende  Mythologie.   8.  (32  S.)  Heidelberg  1885, 

Winter.    0,80  M.    Sammlung    von  Vorträgen    herausg.    von  Frommel  und 

Pfaff.  Bd.  14,  Heft  4. 

Vgl.  Ans.  f.  d.  Alt.  12,  105  f.  (Laistner);  Wochenschrift  f.  class.  Philo!.  2,  4G 
(O.  Gnippe). 

414.  Van  denGheyn,J.,  Essais  de  Mythologie  et  de  Philologie  compar^e. 
8.  (Xm,  424  S.)  Brüssel  1885.  8  fr. 

415.  Begnand,  quelques  observations  sur  la  m^thode  en  mythologie  com- 

par6e. 

Revue  de  Thist.  des  religions  XI,  3. 

41G.  Meyer,  £.  H.,  indogermanische  Mythen  (Bibl.   1884,  Nr.  500*). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt   1885,   39  (Gr.);    Berliner   phil.  Wochenschrift    1885,    1 
(Bescher). 

417.  Schwartz,  W. ,  indogermanischer  Volksglaube.  Ein  Beitrag  zur  Bell- 

gionsgeschichte  der  Urzeit,  gr.  8.  (XXIV,  280  S.)  Berlin  1885,  Seehagen. 

8  M 

Vgl.  Theol.  Ut  Ztg.  1885,  15  (Bradke);  Blätter  f.  Ut  Unterb.  1885,  Nr.  42. 


84  BIBLIOQRAPHIR  VON  1886. 

418.  Schwarte,  W. ,    die  VermählnDg  der  HimmlischeD  im  Gewitter.    Ein 

indogermanischer  Mythos. 
Zs.  f.  Ethnologie  17,  4. 

419.  Mannhardt,  Mythologische  Forschungen  (Bibl.   1884,  Nr.  460). 
Vgl.  Gott.  Gel.  Ans.  1886,  16  (Laistner);  D.  Lit.  Ztg.  1886,  26  (Rödiger);  Berl. 
philol.  Wochenschrift  6,  31  f.  (Brachmann). 

420.  Dahn,  Walhall,  5.  n.  6.  Aufl.   1885  (Bibl.  1884,  Nr.  454). 

4SI.  Bydberg,  V.,  Sejerssyscrdet.  Oversigt  over  de  gothiske {Folks  mytho- 
logiske  Epos.  Oversat  af  Otto  Borchsenius.  8.  (280  S.)  Kopenhagen.  3,50  Kr. 

422.  Gelbe,  Th.,  zu  Simrocks  M3rthologie. 
Qerm.  80,  382  f. 

423.  Höfer,  F.,  der  Feldzug  des  Germanicus  im  Jahre  16  n.  Chr.   2.  Aus- 
gabe gr.  8.  (108   S.)  Bernburg   1885,  Bacmeister.  2,40  M. 

Nach  D.  Lit  Ztg.  1886,  81  (Klebs)  finden  sich  darin  sahireiche  etymologische 
nnd  mythologische  AasfQhmugen,  Ortsnamen,  Sagen. 

424.  Taylor,  J.,  G.  Vigfusson,  F.  Max  Müller,  H.  Gaidoz:  Odin. 

Academy  Nr.  664,  64:  665,  80;  666,  99;  667,  116. 

425.  Pleyte,  Mars  Thincsus. 

Verslagen  en  mededeelingen  der  kgl.  Akademie  van  wetensch.  Afd.  Letterk. 
3.  reeks,  II.  —  Auch  Sonderabdruck. 

426.  Chantepie  de  la  Saussaye,  F.  D.,  Mythologie  en  Folklore. 

De  Qids  1885,  August,  8.  213—242.  Im  Anschluß  an  Lang,  Custom  and  Myth 
(Bibl.  1884,  Nr.  449). 

427.  Sz.    (Szczepanski),     der    romantische    Schwindel    in    der    deutschen 

Mythologie    und    auf   der  Opembühne.    gr.  8.   (39  +  27  +  46   S.)  Eiber- 

feld  1885,  Bädeker.  3,20  M.    I.  Das  humoristische  altisländische  Gedicht 

von  Harbard    und  Charon,    Fährmann    weiland    in   der   griech.  Unterwelt. 

H.  Wer  ist  Loki?   111.  Odin,  Baidur  und  Hödr. 

Vgl.  Nat.-Ztg.  1885,  Nr.  426;  Europa  Nr.  36;  Lit.-Blatt  1886,  Sp.  846  (Behaghel). 

428.  Unruh,  G.,  das  Urkultus System. 

Am  Urds-Brnnnen  III,  38-40,  43—48,  49—69. 

429.  Seytler,  E.,  die  Schlange  in  Sprache  und  Mythus. 
Gaea  21.  Jahrg.  Heft  2—6. 

430.  Frahm,  L. ,    Spuren    ehemaliger  Schlangen  Verehrung   in  Holstein    und 

Lauenburg. 

Am  Urds-Brnnnen  1886,  S.  187—189. 

Märchen   und   Sagen. 

431.  Meyer,  Gustav,  Essays  und  Studien  zur  Sprachgeschichte  und  Volks- 
kunde, gr.  8.  (VII,  412  S.)  Berlin  1885,  Oppenheim.  7  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  41  (E.  Zarncke);  U.  Lit.  Ztg.  1886,  21  (Schrader); 
Lit.  Blatt  1886,  8p.  88  f,  (Neumann);  Wochenschrift  f.  class.  Fhilol.  11,  23 
(Gruppe);  Berliner  philol.  Wochenschrift  Y,  39  (B.  Delbrück);  Philol.  Kund- 
sohau  5,  889-893  (Saalfeld);  Revue  crit  1886,  22  (V.  Hemy);  Areh.  per  io 
studio  delle  trad.  pop.lV,  2  (Fitrö);  BlKtterf.  literar.  Unterh.  1885,  21  (Schlossar); 
Literar.  Handweiser  1886,  S.  118  f.  (Norrenberg). 

432.  Keith-Falconer,  KalHah  and  Dimnah  (Bibl.  1884,  Nr.  568). 

Vgl.  Gott.  Gel.  Ans.  1»86,  S.  763—767  (Nöideke);  Academy  686,  432  (Rieb. 
F.  Bnrton);  Athenäum  1886,  24.  Oct.;  Saturday  Review  1886,  394. 

433.  Landau,  Decamerone  (BibL  1884,  Nr.  570). 

Vgl.  Magazin  f.  d.  Lit  d.  In-  u.  Auslandes  1886,  34  (Kraus);  G.  Meyer,  Essays 
(oben  Nr.  481)  8.  208—217. 


V.    VOLKSKUNDE.  85 

434.  Warnke,  K. ,   die  Lais  der  Marie  de  France.  Mit  vergleichenden  An- 
merkungen von  R.  Köhler.  8.  (CYIU,  276  8.)  Halle  1885,  Niemeyer.   10  M. 

Bibliotheca  Normanoica  Bd.  III.  (Darin:  B.  Köhlers  Anmerkungen  über  die 
Sagenstoffe  S.  L VII— C VIII).  Vgl.  Romania  1886,  698--608  (G.  Paris);  Lit. 
Lit.  Centralbl.  1886,  12. 

435.  Varnhagen,  Longfellow  (Bibl.  1884,  Nr.  571). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  30  (Wülker);  Lit  Blatt  1885,  11  (Ullrich). 

436.  Puymaigre,  Comte  de,  Folk-Lore.  8.  (367  S.)  Paris  1885,  Perrin. 
Vgl  Lit  Blatt  1885,  6  (Liebrecht);  Archiv,  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  IV,  2 
(Salomone-Marino).  Enth&lt  u*  a.  auch  die  Nr.  548  u.  652  dieser  Bibl.  und 
Nr.  617  der  Bibl.  1884. 

437.  Paris,  G.,    la  parabole    des   trois  anneauz.    8.    (19  S.)    Paris    1885, 

Darlacher. 

Ans:  Revue  des  ^tudes  juives  T.  XI. 

438.  Prato,  St.,  V  Apologo  di  Menenio  Agrippa:  Le  membra  ribellate  alle 

stomaco  nelle  varie  redazioni  stranieri. 
Arch.  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  IV,  1. 


439.  Grimm,  J.  u.  W.,  Rinder-  und  Hausmärchen.  Kleine  Ausg.  33.  Aufl. 
16.  (IV,  311   S.)  Berlin  1885,  Dümmler.   1,50  bezw.  3  M. 

440.  —       große  Ausg.    20.  Aufl.  8.  (XX,  704  S.)    Berlin   1885,    Hertz. 

6  bezw.  7,20  M. 

Vgl.  Allgem.  conserv.  Monatsschrift  1885,  Februar  (Kinsel). 

441.  Grimm' 8  Household  tales  (Bibl.   1885,  Nr.  502). 

Vgl.  Academy  666,  74  (Bradley);  686,  99  (Cox);  667,  118  (Bradley). 

442.  Grimmas  Aeventyr.  lUustrerede  af  V.  Andren.  Oversatte  af  F.  C. 
Sarensen.  1.  Bd.  (128  S.)  Kjebenhavn  (1885).  2  Kr. 

443.  Contes  populaires  rir^s  de  Grimm,  Musaeus,  Andersen,  Herder  et  Liebes- 
kind et  publi^s  ayec  des  notes  sur  les  auteurs  et  des  notes  en  fran^ais 
par  D.  E.  Scherdlin.   16.  (466   S.)  Paris,  Hachette  (1885). 

444.  Bech stein,  L.,  Br.    Grimmov6  a.  j.  Vybran^  bächorky  pro  dospMejsi 

mUde2.  Prelo2il  P.  J.  Sulc.   8.  Prag   1885.  Hynek. 
Czechiscbe  Märchenttbersetzung. 

445.  Bechstein^  Märchenbuch.  Volksausgabe,  45.  Aufl.  8.  (276  S.)  1,20  M. 
Prachtausgabe,  40.  Aufl.  Wien,  Hartleben.  3  M. 

446.  Bechstein,  L.,  Eventyr.  L  Med  28  Billeder  (3  Bl.  151  S.)  Christiania, 
Damm.  1   Ejt. 

447.  Mnsäns,  J.  K.  A.,  Volksmärchen  der  Deutschen.  Volksausgabe  in 
1   Bde.  Hamburg,  Haendtke  u.  Lemkuhl.  3  M. 

448.  —       Russische  Übersetzung.  2.  Aufl.  8.   St  Petersburg  1885. 

449.  Schmidt,  Ferd.,  Buch  deutscher  Märchen.  Für  Schule  und  Haus 
gesammelt  4.  Aufl.  gr.  8.  (V,  230  S.)  Beriin,  Haack.  3  M. 

450.  Büchner,  Frdr.,  deutsche  Märchen,  ^gr.  8.  (261  S.)  Glogau  (1884), 
Flemming.  4  M. 

451.  Feit,  P.,  das  deutsche  Märchen.  Ein  Vortrag  zum  Besten  des  Denk- 
mals der  Brüder  Grimm  in  Hanau.  4.  (16  S.)  Lübeck  1885,  Gläser.  0,50  M. 

452.  Hai  tri  ch,    Jos.,    Deutsche  Volksmärchen    aus    dem    Sachsenlande    in 

Siebenbürgen.  4.  Anfl.  8.  (VIU,  332  S.)  Wien,  Graeser.  4  M. 
Siebenbürgisch-deutsche  Volksbücher  Bd.  2. 


g6  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

453.  Schaller,  M.^  von  den  hundert  Söhnen.  (Urwegener  Variante  zu  Halt- 

richs  Volksmärchen   S.  151  ff.) 

Siebenbtfrg.  Korrespondenzbl.  1886,  S.  126—181. 

454.  Ungarische  Volksmärchen. 
Ungarische  Revue  1886,  Heft  6. 

455.  Thomas,    Märchen,    Sagen    und    Volksglaube    aus    dem    diesseitigen 

Litauen. 

MittheiluDgen  d.  Litauischen  lit  Gesellschaft  9.  Heft. 

456.  Poestion,  J.  C. ,  lappländische  Märchen ^  Volkssagen,  Bäthsel  und 
Sprichwörter.  Nach  lappländischen,  norwegischen  und  schwedischen  Quellen. 
Mit  Beiträgen  von  Felix  Liebrecht  gr.  8.  (XII,  274  S.)  Wien  1886,  Gerold. 
6  M. 

467.  Meyer,  G.,   der  Pathe  des  Todes. 

Essays  (oben  Nr.  4SI)  S.  242—276. 
458.  Bosset,  B.,  la  Fille  aux  mains  coup^es. 
Melusine  II,  12.  13;  17;  19. 

Ruodliebmärchen,  s.  Laistner  Nr.  1763;  MärchenerinneruDg,  s.  Bir- 

linger,  Findliuge,  Nr.  567. 


459.  Ohlenschlager,  F.,  Sage  und  Forschung.  Festrede,  gehalten  in  der 
öffentlichen  Sitzung  der  k.  Akad.  d.  Wiss.  zu  München  ^  28.  März  1885. 
gr.   4.  (40  S.)  München,  Franz.  1,20  M. 

460.  Brüder  Grimm,  deutsche  Sagen.  Russische  Übersetzung.  2  Bde.  8. 
St.  Petersburg  1885. 

461.  Simrock,  K. ,  die  geschichtlichen  deutschen  Sagen  aus  dem  Munde 
des  Volks  und  deutscher  Dichter.  2.  Aufl.  8.  (XIX,  515  S.)  Basel  1886, 
Schwabe.   6  M. 

462.  Klee,  Gotthold,  sieben  Bücher  deutscher  Volkssagen.  Eine  Auswahl 
für  Jung  und  Alt.  2  Theile.  Mit  8  Bildern.  8.  (XU,  301  u.  VUI,  889  S.) 
Gütersloh   1885,  Bertelsmann.    7  M. 

463.  Buschmann,  J.,  Sagen  und  Geschichten  für  den  ersten  Geschichts- 
unterricht. 2  Theile.  8.  Paderborn,  Schöning.  1,50  M. 

Inhalt:    Deutsche  Sagen    und  Gescbicbten    aus    dem  Mittelalter.    2.  AuO.    (VI, 
262  S.) 

464.  Heitemeyer,  F.,  deutsche  Sagen.  12.  Paderborn,  Schöningh.  2,50  M. 

465.  Kassebeer,  F.,  und  H.  Sohnrey,  deutscher  Sagenschatz,  gr.  8. 
(IV,  80  S.)  Bernburg  1885,  Bacmeister.  0,60  M. 

466.  Stockhausen,  M. ,  Sagen  und  Geschichten  aus  dem  Alter thum  und 
dem  Mittelalter.   8.  (VIU,   148   S.)  Darmstadt  1885,  Würtz.   1,20  M. 

467.  Strackerjan,  K. ,  der  Mensch  im  Spiegel  der  Thierwelt,  eine  ger- 
manistische Studie.  Progr.  der  Oberrealschule  zu  Oldenburg  1885. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  2  (Behaghel).    Zur  Thiersage. 

468.  Vaucher,   Pierre,    les  traditions  nationales  de  la  Suisse.    Etudes  an- 

ciennes  et  nouvelles. 

M^moires  de  TinsUtut  national  Genevois   Bd.  16,  S.  1 — 50.    Darin   auch  Teil- 
sage,  Stretlinger  Chronik« 

469.  Bordell 6,  Ch.,  Legendes  et  traditions  populaires  alsaciennes. 
Revue  d'Alsace  1885,  April-Juni. 

470.  Z  Öhr  er,  F.,  österreichisches  Sagen-  und  Märchenbuch.  Teschen  1884, 
Prochaska.  5  M. 


V.  VOLKSKUNDE.  ^^ 

471.  Manzer,  Rob. ,  Sagen  aus  dem  ßöhmerlande.  Volks-  and  Jugend- 
bibliothek red.   von  Jessen,  Nr.   62.    12.   (74   S.)  Wien,  Pichler.    0,70  M. 

472.  Gabel,  J.  A.  von,  Nordböhmische  Sagen  und  Volksgeschichten.  1.  Bdchen. 

B.-Leipa  1885,  Verlag  der  Leipaer  Zeitung. 

Vgl.  Mittheilungeu  d.  Ver.  f.  d.  Ge8cl)ichto  d.  Deutschen  in  Böhmen  1885,  lit. 
Beilage  S.  68. 

473.  Wurm,  Fr.,    die  Teufelsmauer  zwischen   Oschitz  und  Böhmisch-Aicha. 

Böhmisch-Leipa   1884. 

Enthillt  einen  Sa^eiianhaiig  von  A.  Pandler.  Vgl.  Lit  Beil.  zn  den  Mittheilungen 
d.  Ver.  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmea  1886,  26. 

474.  Goedsche,  Otto,  die  Sagen  des  Hiesengebirges.  8.  (X,  128  S.) 
Wannbrunn  1884  (Schmiedeberg,   Sommer).   1   M. 

475.  Hörn,  W.  0.  von,  der  Rhein.  Geschichte  und  Sagen  seiner  Burgen, 
Abteien,  Klöster  und  Städte.   8.   3.   Aufl.  Wiesbaden  1885.   18  M. 

Auch  in  englischer  Ausgabe. 

476.  Lehmann,  0.,  die  schönsten  Sagen  des  Rheins.  3  Bdchen.  Bibliothek 
interessanter  Erzählungen  Nr.  145 — 147.  8.  (80  S.)  Müllhcim,  Bagel. 
0,50  M. 

477.  Gredt,    N. ,    Sagenschatz  des  Luxemburger  Landes.  Lex.  8.   (663   S.) 

Luxemburg  1885,  Bück.   7,50  M. 

Vjrl.  D.  Lit.  Ztg,  1886,  83  (E.  H.  Meyer). 

478.  Herrlein,    Ad.  v.,    die  Sagendes  Spessarts.    2.  Aufl.    herausg.    von 

Joh.  Schober.  8.  (XVI,   420  S.)  Aschafienburg  1885,  Krebs.  3   M. 
Vgl.  Lit.  Handweiser  1885,  6U3— 505. 

479.  Pfister,  Sagen  aus  Hessen  (Bibl.   1884,  Nr.   547). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  30  (Köhler)t  D.  Lit.  Ztg.  1885,  27. 

480.  Bechstein,  Ludw. ,  Thüringer  Sagenbuch.  2  Bde.  2.  Aufl.  8.  (VIII, 
272  u.  311   S.)  Leipzig  1885,  Koch.  3   M. 

481.  Ziehnert,  W.,  Sachsens  Volkssagen,  Balladen,  Romanzen  und  Legenden. 
5.  Aufl.  Nebst  einem  Anhang,  enthält  146  Sagen  in  Prosa.  10  Hefte. 
8.   (XVI,  537   S.)  Annaberg,  Rudolph  u.  Dieterici.  i  0,30  M. 

482.  Liebusch,  Georg,  Sagen  und  Bilder  aus  Muskau  und  dem  Park. 
2.  Aufl.  herausg.  von  £.  Petzold.  8.  (V,  82  S.)  Dresden,  Zahn  u.  Jaentsch. 
1,50  M. 

483.  Gebser,  Th.,  die  Sagen  vom  Bodfeld  bei  Elbingerode.  8.  (30  S.  mit 

8  Taf.)  Wernigerode  1885,  Angerstein.   0,75  M. 

H.  Günther  Nr.  789;  Höfer  Nr.  423. 

484.  Mftgdesprung  s.  Nr.  279 — 281. 

485.  Schreck,  Ernst,  Sagen  aus  dem  Osnabrücker  Lande. 
Am  Urds-Brunnen  II,  196  f.  u.  286. 

486.  StreckfusB,  Ad.,  500  Jahre  Berliner  Geschichte.  Vom  Fischerdorf 
jnir  Weltstadt.  Geschichte  und  Sage.  4.  Aufl.  (In  33— 35  Lief.)  1. — 3.  Lief. 
4.  (8.   1—120.)  Berlin  1885,  Goldschmidt,  k  0,60  M. 

487.  Wagenfeld's,  F.,  Bremer  Volkssagen.  Herausg.  von  K.  Eichwald. 
8.  Ausg.  8.  (VI,  387   S.)  Bremen   1885,  Haake.  4  M. 

488.  Brauns,  D.,  Beiträge  zur  deutschen  Sagenkunde. 
Zs.  d.  bist  Ver.  f.  Niedersachsen  1885,  277—283. 

489.  Handelmann,  Waidemars toft. 

Zs.   d.  Gka.    f.   Schleswig-Holstein-LMuenburg.  Gesch.    16,  809  f.    Nachtrag    lu 
Müllenhoff.    Andere  Sagennachträge  8.  SlO  ff. 


88  BIBU06RAPHIE  VON  1886. 

490.  Wie  de  mann,  E.,  daa  Todtengerippe.  Eine  Sage. 
Mecklenburg.  Landesnaohricbten  1886,  Nr.  176.  (Rostocker  Localsage.) 

491.  Knoop,  Sagenumrankte  Steine. 

Am  Urds-Brunnen  II,  177,  194,  218—220;  dazu  Höft  Bd.  III,  8—16. 

492.  Fr  ahme,  L.,  vom  Feuermann  und  Ohnekopf. 
Am  Urds-Brunuen  III,  17  f.;  vgl.  S.  40. 

493.  Sohnrej,  H.,  zwei  Chris tnachts-Sagen. 
Am  Urds-Brunnen  II,  72  f. 

494.  Sundermann,  Friedr. ,  Altmütterchen  zu  Husum  oder  Altväterchen  zu 

Emden? 

Am  UrdsBruunen  II,  218—216. 

495.  Jacoby,  Leop«,  der  Teufel  im  Flachs.  Nach  einer  Voikssage  poetisch 

dargestellt. 

Altpreußische  Monatsschrift  (1886),  22,  3.  4. 

496.  Rnoop,  Otto,  Volkssagen,  Erzählungen,  Aberglauben,  Gebräuche  und 
Märchen  aus  dem  östlichen  Hiuterpommern.  gr.  8.  (XXX,  240  S.)  Posen 
1885,  Jolowicz.  5  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  49   (Köhler);    D.  Lit.  Ztg.  1886,  46   (E.  U.  Meyer); 
D.  Revue  1886,  Dec. 

497.  Knoop,    Otto,    Volkssagen  und  Erzählungen   aus    der  Provinz   Posen. 
Zb.  der  bistor.  Gesellschaft  f.  d.  Provinz  Posen  I,  184 — 187. 

498.  Müller,  Friedr.,  Siebenbürgische  Sagen.  2.  Aufl.   8.  (XXXVIf,  404  S.) 

Siebenbürg.-deutsche  Volksbücher  Bd.    1.  Wien  1885,  Gräser.   6  M. 
Vgl.  Siebenbürg.  Korrespondenzbl.  1886,  143  f. 

499.  Von  einem,  der  in  Siebenbürgen  gedauert  wurde. 
Siebenbürg.  Korrespondenzbl.  1886,  S.  10  f. 

500.  Nagele,  A.,  der  Teufel  in  der  Volkssage. 
Europa  1886,  Nr.  1. 

501.  Nagele^  A.,  der  Specht  in  der  Volkssage. 
Europa  1886,  Nr.  44. 

502.  Berghaus,  A.,  Lein-,  Hanf-,  und  Nessel-Sagen. 
Europa  1886,  Nr.  4.  6. 

508.   Seidel,  H.,  humoristische  Sagen. 
Schorer^tt  Familienblatt  6.  Bd.  Nr.  1. 

504.  Birlinger,  A.,  Sagen  des  30jährigen  Krieges. 
Alemannia  18,  188-192. 

505.  Alexandersage.  —  Meyer,  Küno,  eine  irische  Version  der  Alezander- 
sage.  8.   (32   S.)  Leipziger  Dissert.  1884. 

8.  Nr.  1288. 

506.  Ratsherr  Alexander.  —  Brehmer,  der  Ratsherr  Alexander  v.  Soltwedcl 

in  Geschichte  und  Sage. 

Zs.  des  Vereins  für  Lübeckische  Geschichte  4,  3. 

507.  Amis  und  Amiles.  —  Schwieger,  Paul,  die  Sage  von  Amis  und 
Amiles.  4.  (38  S.)  Berlin  1885,  Hayn.  Progr.  des  Friedrich -Wilhelms- 
Gymnasiums. 

Vgl.  Romania  1886,  318  f.;  Engl.  Studien  9,  149  (Kölbing);  Franco-Qallia  II,    9. 

508.  Apollonins  von  Tyras.  —  Lanza,  C,  Apollonius  de  Tyr. 

Le  Mus^on  1885  (4),  S.  64—72  u.  199—202. 

509.  Barlaam.  —  Braunholtz,  Barlaam  (Bibl.  1884,  Nr.  579). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  10  (J.  Koch);  Auf^lia  8,  Anzeiger  S.  24—26  (Brandes). 

510.  Barlaam  und  Josaphat.  Von  P.  Gas  sei. 

Aus  Literatur  uud  Symbolik  (unten  Nr.  1186)  S.  162—228. 


V.    VOLKSKUNDE.  87 

471.  Manzer,  Rob. ,  Sagen  aus  dem  ßöhmerlande.  Volke-  und  Jugend- 
bibliothek red.  von  Jessen,  Nr.  62.    12.  (74   S.)  Wien,  Pichler.    0,70  M. 

472.  Gabel,  J.  A.  von,  Nordböhmische  Sagen  und  Volksgeschichten.  1.  Bdchen. 

B.-Leipa  1885,  Verlag  der  Leipaer  Zeitung. 

Vgl.  MittheiluDgen  d.  Ver.  f.  d.  Gescbichte  d.  Deutschen  in  Böhmen  1885,  lit. 
Beilage  S.  68. 

473.  Wurm,  Fr.,    die  Teufelsmauer  zwischen  Oschitz  und  Böhmisch-Aicha. 

Böhmisch-Leipa   1884. 

Enthält  einen  Sagenanhang  von  A.  Pandler.  Vgl.  Lit.  Beil.  zu  den  Mittheiluogen 
d.  Ver.  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  1885,  26. 

474.  Goedsche,  Otto,  die  Sagen  des  Biesengebirges.  8.  (X,  128  S.) 
Warmbrunn  1884  (Schmiedeberg,  Sommer).   1   M. 

475.  Hörn,  W.  0.  von,    der  Rhein.    Geschichte  und  Sagen  seiner  Burgen, 

Abteien,  Klöster  und  Städte.  8.  3.   Aufl.  Wiesbaden  1885.   18  M. 
Auch  in  englischer  Ausgabe. 

476.  Lehmann,  0.,  die  schönsten  Sagen  des  Rheins.  3  Bdchen.  Bibliothek 
interessanter  Erzählungen  Nr.  145 — 147.  8.  (80  S.)  Mtillheim,  Bagel. 
0,50  M. 

477.  Gredt,   N. ,    Sagenschatz  des  Luxemburger  Landes.  Lex.  8.  (663  S.) 

Luxemburg  1885,  Bück.   7,50  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg,  1886,  33  (E.  H.  Meyer). 

478.  Herrlein,    Ad.  v. ,    die  Sagendes  Spessarts.    2.  Aufl.    herausg.    von 

Job.  Schober.  8.  (XVI,  420   S.)  Aschaffenburg  1885,  Krebs.  3   M. 
Vgl.  Lit.  Handweiser  1885,  503—505. 

479.  Pfister,  Sagen  aus  Hessen  (Bibl.   1884,  Nr.   547). 

Vgl.  Lit.  Ceotralbl.  1885,  30  (Köhler)i  D.  Lit.  Ztg.  1885,  27. 

480.  Bechstein,  Ludw.,  Thüringer  Sagenbuch.  2  Bde.  2.  Aufl.  8.  (VIII, 
272  u.  311   S.)  Leipzig  1885,  Koch.  3   M. 

481.  Ziehnert,  W.,  Sachsens  Volkssagen,  Balladen,  Romanzen  und  Legenden. 
5.  Aufl.  Nebst  einem  Anhang,  enthält  146  Sagen  in  Prosa.  10  Hefte. 
8.  (XVI,  537   S.)  Annaberg,  Rudolph  u.  Dieterici.  i  0,30  M. 

482.  Liebusch,    Georg,    Sagen    und  Bilder    aus  Muskau    und    dem  Park. 

2.  Aufl.  herausg.  von  E.  Petzold.   8.  (V,  82  S.)  Dresden,  Zahn  u.  Jaentsch. 
1,50  M. 

483.  Gebser,  Th.,  die  Sagen  vom  Bodfeld  bei  Elbingerode.  8.  (30  S.  mit 

8  Taf.)  Wernigerode  1885,  Angerstein.   0,75  M. 

B.  Günther  Nr.  789;  Höfer  Nr.  423. 

484.  Mägdesprung  s.  Nr.  279 — 281. 

485.  Schreck,  Ernst,  Sagen  aus  dem  Osnabrücker  Lande. 
Am  Urds- Brunnen  U,  195  f.  u.  286. 

486.  Streckfuss,  Ad.,  500  Jahre  Berliner  Geschichte.  Vom  Fischerdorf 
zurWeltotadt.  Geschichte  und  Sage.  4.  Aufl.  (In  33— 35  Lief.)  1. — 3.  Lief. 
4.  (S.  1—120.)  Berlin  1885,  Goldschmidt,  k  0,60  M. 

487.  Wagenfeld's,    F.,    Bremer  Volkssagen.    Herausg.    von    K.  Eichwald. 

3.  Ausg.  8.  (VI,  387   S.)  Bremen   1885,  Haake.  4  M. 

488.  Brauns,  D.,  Beiträge  zur  deutschen  Sagenkunde. 
Zs.  d.  bist.  Ver.  f.  Niedersachsen  1885,  277—288. 

489.  Handelmann,  Waldemarstoft. 

Zs.   d.  Qes.    f.   Schleswig-Holstein-Lauenburg.  Gesch.    15,  809  f.    Nachtrag    bu 
MüUenhoff.    Andere  Sagennachträge  8.  310  ff. 


90  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

529.  Kaisersage.  —  s.  Jastrow  Nr.  847. 

530.  Kaiser  und  Abt.  —  Sprenger,  R.,  der  Schwank  vom  Kaiser  nnd  Abt. 
Sievers*  Akad.  Blätter  I,  324—330. 

531.  14  irotbhelfer.  —  Weber,  Heinr.,  die  Verehrung  der  heiligen  14  Noth- 
helfer,  ihre  Entstehung  und  Verbreitung,  gr.  8.  (IV,  132  S.)  Kempten 
1886,  Kösel.  2  M. 

532.  Ootavian.  —  Streve,  Paul,  die  Octavian-Sage.  8.  (50  S.)  Erlanger  Diss. 
1884. 

8.  Sarrazin  Nr.  1673. 

532\  Parzival,  —  s.  Wanner  Nr.  526. 

533.  Der  Battenftnger  von  Hameln.  Von  G.  Meyer. 

Essays  (oben  Nr.  431}  S.  231-241. 

s.  Rudolf  Nr.  643. 

534.  Bip  van  Winkle.  Von  G.  Meyer. 

Essays  8.  277—286. 

535.  Knortz,  K.,  die  Sage  von  Rip  van  Winkle.  (Schi.) 
Reform  9,  2. 

535\  Bobert  der  Tenfel.  —  s.  Breul  Nr.  1657. 

536.  Boland.  —  Hagberg^  Theodor,  Rolandsagan,  tili  sin  historiska  kaerna 

ock  poetiska  omklaednad.  8.   (143  S.)   Upsala  1884,  Almqvist  &  Wicksell 

(Bibl.    1884,  Nr.  606*). 

Vgl.  Lit.  Ztg.  1884,  52  (Appel). 

537.  Bübezahl,  seine  Begründung  in  der  deutschen  Mythe,  seine  Idee  und 
die  ursprünglichen  Rübezahlmärchen  herausg.  vom  österr.  Riesengebirgs- 
Verein,  gr.  8.  (IV,  170  S.)  Hohenelbe  1884.  Prag,  Dominicus  in  Comm. 
3  M. 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1885,  42  (H.  Pf.);  Anz.  f.  d.  AUerth.  12,  167—172  (LaUtner); 
Mittheilimgen  d.  Yer.  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen,  lit.  BeiL  24,  28  f. 
(CheTalier). 

538.  Salomon  und  Marcolphas.  —  s.  Birlinger  Nr.  557;  Nr.  1363. 

539.  Störtebeker.  —  Fr  ahm,    L.,  u.  Frdr.  Sundermann,   Klaus  Störte- 
beker  in  Sang  und  Sage.   gr.  8.  (56  S.)    Reinfeld-Hamburg,  Nolte.    1   M. 

540.  Tannhäuser.  —  Die  Sage  von  Tannhäuser.  Von  P.  Gassei. 
Aus  Literatur  und  Symbolik  (unten  Nr.  1186)  8.  1—17. 

541.  List,  Guido,  die  Tannhäuser-Sage. 
Deutsche  Zeitung  Nr.  4847. 

542.  Bö  ekel,  Otto,  Zur  Sage  vom  Venusberg. 
Alemannia  18,  141  f. 

543.  Rudolf,  Adalbert,  Kyffhäuser,  Tannhäuser,  Rattenfänger. 
Herrigs  Archiv  73,  179—204. 

8.  (Grisebach)  Nr.  648. 

544.  Taucher.  —  Croce,   B. ,    la   leggenda    di  Niccolo  Pesce. 

8.  Qiambattista  Basile  III,  7  u.  8. 
Vgl.  Melusine  Nr.  632. 

545.  TeU.  —  Hub  er,  Alfons,  die  Tellsagc. 
Zs.  f.  allgem.  Gesch.  1886  (II),  S.  602—615. 

8.  P.  Vaucher  Nr.  468. 

546.  TheophilUB.  —  H.  Suthorland  Edwards,   a  Faust  of  the  firat  Century. 
Fortnightly  Revew  1886  ,  683—690.. 


V,   VOLKSKUNDE.  91 

547.  Trojanersage.  —  Greif,  die  mittelalterlichen  Bearbeitungen  der  Tro- 
janersage.   Ein  neuer  Beitrag  zur  Dares-  und  Dictysfrage.    II.    8.  (57   S.) 

Marbnrger  Diss. 

(behandelt  Bönott  de  S.-More.). 

548.  VirgiL  —  de  Puymaigre,  Tirgile  au  moyen-äge.   (s.  Nr.  436). 
Revue  nouvelle  d^Alsace-LorrAine  V,  6. 

549.  Wflder  Jäger.   —  Wohlthat,  Tod  und  Schicksale  des  wilden  Jägers. 
Am  Urds-BruDnen  Bd.  II,  190—194,  201—208,  225—227;  III,  1-8,  25—35. 

550.  ZoUernfranen  von  SchrammoB  (Bibl.  1884,  Nr.  615).  Lief.  5---13 
(S.  257—814)  8chluss.  complt.   10  M. 

551.  Trog,  C. ,  Zollernsagen ,  auch  sagenhafte  Züge  u.  Charakterzüge  aus 
dem  Leben  der  Hohenzollern.  2  Bde.  8.  (IV,  ^03  u.  V,  200  S.).  Düssel- 
dorf 1885,  Bagel.   2,40  M. 

6itten    und    Gebräuche. 

552.  Vom  Jura  zum  Schwarzwald.  Geschichte,  Sage,  Land  und  Leute.  Ursgb. 
von  F.  A.  Stecker.  2.  Bd.  4  Hefte.  8.  Aarau  1885,  Sauerländer.  5  M. 

VgL  Bibl.  1884  Nr.  528. 

553.  Stöber,   A. ,    Neue   Alsatia.    Beiträge   zur  Landeskunde,    Geschichte, 

Sitten-  und  Rechtskunde  des  Elsasses.    Schlussband    der   Alsatia.    8.    (II, 

303  S.).  Mühlhausen  i.  E.   1885,  Petry.  4,50  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  27  (Hollaender) ;  Mittheil.  a.  d.  bist.  Lit  13,  S.  365. 
(Schädel). 

554.  Jahrbuch  für  Geschichte,  Sprache  und  Litteratur  Elsass-Lothringens 
(s.  Nr.  298). 

Enthält  u,  a.  Elsässische  Volksmärchen  S.  85  f.;  zur  elsässiscben  Sitten- 
geschichte 8.  86  f. ;  Stengel ,  Sagen  und  Qeschichten  aus  Deutsch-Lothringen 
8.  87—92. 

555.  Stehle,  B.,  Volkstümliches  aus  dem  Oberelsass. 
Alemannia  13,  172—175. 

556.  Das  Großherzogthum  Baden  in  geographischer,  naturwissenschaftlicher^ 
geschichtlicher,  wirtschaftlicher  und  staatlicher  Hinsicht  dargestellt.  Nebst 
vollständigem  Ortsverzeichniss.  Nach  amtl.  Material  bearbeitet.  13  Lief, 
gr.  8.  (XV,  1000  S.)  Karlsruhe  1885,  Bielefeld.  16,50  M.  (vgl.  Bibl.  1883, 
Nr.  651). 

Darin:  Geschichte  und  Altertbümer,  (vorgeschichtl.  Zeit  S.  139 — 166,  römische 
Zeit  S.  156—175  von  K.  Bissinger;  vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  6);  das  Volk 
(Stämme,  Sitten  und  Gebräuche,  Sagen,  Trachten,  S.  223—265,  von  K.  G.  Fecbt). 

557.  Birlinger,  A. ,  Findlinge. 
Alemannia  18,  133  —  141. 

Enthält  u.  a. :  Volksbücher,  Märchenerinnerung,  Comoediespiel ,  Gegen 
Komödien,  Lieder,  Gegen  unzüchtige  Lieder,  Salomon  u.  Marcolphus,  die  Bibel- 
•prache  die  beste,  Jägersprache,  verschollenes  Volkslied. 

558.  Birlinger,  Sittengeschichtliches. 
Alemannia  13,  176-180. 

559.  Lande nberger.  Volkstümliches  von  der  schwäbischen  Alb. 
Alemannia  18,  193 — 21ö. 

560.  Stehle,  B. ,  Geographie  und  Heimatkunde  der  HohenzoUerschen  Lande. 

8.  (VUI,   193  S.)  Sigmaringen  1884. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  1 1  (Oerland).    Darin  auch  Sitten  u.  Gehrtach«. 


92  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

561.  Stehle,  B.,  Volkstümliches  aus  Hohenzollern. 
Alemannia  12,  1 — 12. 

562.  Herzog,    H.,    Schweizerische   Volksfeste  (Bibl.  1884,  Nr.  698). 
Vgl.  BlXtter  für  lit.  Unterhaltung  1885,  725. 

563.  Gen6e,  B.,  Nttrnbergische  Volksfeste  und  Hochzeitsgebräuche  im  15. 
u.   16.  Jhdt. 

Westermanns  Monatshefte  1885,  April. 

564.  Hohenbühel,  Frhr.  Ludw.  v.,    genannt  Heufler  zu  Rasen,    Beiträge 

zur  Kunde  Tirols.  8.  (IX,  254  S.)    Innsbruck  1885,  Wagner*  2  M. 

Vgl  Lit.  Centralbl.  1885,  33  (Kauffmann);  Revue  crit  1885,  46;  Mittheil,  des 
Instituts  f.  österr.  Geschichtsforschung  1885,  477. 

565.  St.  NicolauB  v.  Schnell   (Bibl.  1884,   Nr.  722),    3.  Heft,    2.  Abth.: 

Salzburg,  Tirol  und  Vorarlberg,  compl.  3,25  M. 

Vgl.  Mitth.  d.  Ver.  f.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  1885,  lit.  Beil.  8.  16  f. 
(O.  Lohr). 

566.  Branky,  F.,  zur  Volkskunde. 
Herrigs  Archiv  74,  83—90. 

567.  Haltrich,  Jos.,  zur  Volkskunde  der  Siebenbürger  Sachsen.    Kleinere 

Schriften.  In  neuer  Bearbeitung  hrsgb.  von  J.  Wolff.  gr.  8.  (XVI,   535  S.) 

VV^ien   1885,  Graeser.  7  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitg.  1885,  16  (Seemülier);  Lit  Centralbl.  1885,  34;  Siebenbürg. 
Korrespondenzbl.  1885,  S.  109;  D.  Revue  1885,  Mai;  Bl.  f.  lit.  Unterhaltg. 
1885,  21  (Schlossar).  Siebenbürg.-deutsches  Tagebl.  Nr.  8367. 

5<)8.  Binder,  M.,  Volksthümliches.    1.  Der  Aschertag  in  Galt. 
Siebenbürg.  Korrespondenzbl.  1885,  86—88. 

569.  Wen  rieh,  W.,  Der  Schmuck   des  Mediascher  Schützenkönigs  und  die 

Inschrift  des  Schmuckes. 
Ebda.  S.  113—116. 

570.  Zink,  A.  G.,  Hochzeitsgebräuche  in  Seligstadt. 
Ebda.  S.  116  f. 

571.  Kinn,  G.,  Wie  man  in  Weilau  zu  Gevatter  bittet« 
Ebda.  8.  118. 

572.  Fontaine,  E.  de  la,  Luxemburger  Sitten  (BibL   1883,  Nr.  659). 
Vgl.  8iebenbürg.  Korresbondenzbl.  1885,  28. 

573.  Kirchhoff,  Alfred,  Erstlingsergebnisse  der  Beantwortung  des  umge- 
sandten  Fragebogens.  Beitr.  zur  Landes-  und  Volkskunde  des  Thüringer- 
waldes. Heft  1,  S.   15—48. 

Darin:  Sitte  und  Brauch  S.  87—42,  Mundart  S.  42—48. 

574.  SpiesB,  B. ,  das  Antonius-Fest  in  Schweina. 
Europa  1884,  Nr.  9. 

8.  Günther  Nr.  789. 

575.  Wossidlo,  R.,  Volksthümliches  aus  Mecklenburg.  L  Heft.  Beiträge  zum 
Thier-  und  Pflanzenbuch,  Thiergespräche,  Räthsel,  Legenden  und  Redens- 
arten, aus  dem  Voiksmunde  gesammelt.  8.  (32  S.)  Rostock  1885,  Werther. 
0,50  M. 

576.  W(ossidlo),  R. ,  Volksthümliches  aus  Mecklenburg. 

Kostocker  Ztg.  1885,  30.  Aug.    II.  Der  Tod  im  Munde  unseres  Volkes. 

577.  Gebräuche  bei  der  Taufe,  Ernte,  Hochzeit,  Fastnacht,  Aberglauben  u.  dgl. 
Am  Urds-Brunnen  11,  197  u.  242;  III,  15  t  u.  22—24. 

578.  Lemke,  Volksthümliches  aus  Ostpreußen.  (Bibl.  1884,  Nr.  560). 

Vgl.  Bl.  f.  Uterar.  Unterhaltung  1885,  S.  725. 


V.    VOLKSKUNDE.  93 

579.  Friachbier,  H.,  zur  volksthümlicfaen  Naturkunde. 
Altpreuß.  MoDatSBchrift  22,  218 — 884. 

580.  Weihnachten. 

D.  Herold  1885,  Nr.  48—50. 

581.  Süddentsche  Weihnachtsbräuche. 
Daheim  XXIF,  12. 

582.  Jensen,  Christian,  Weihnachtsbräuche  aus  Nordfriesland. 
Ausland  1885,  Nr.  46. 

5H3.  Cassel,  P.,  der  Tannenbaum  am  Weihnachten. 

Ans  Literatur  und  Symbolik  (unten  Nr.  1186),  8.  310—315. 

584.  Das  Heidenthum  in  der  Weihnachtsfeier. 
Sehorers  FamilienbUtt  VI,  49,  Beilag^e. 

585.  Ostern  im  Lichte  der  Völkerkunde.  Vom  Nordgestade  des  Pontus. 
Das  Ausland  1885,  Nr.  12—16. 

586.  Carstens,  Heinr.,  das  Aprilschicken. 
Am  Urds-Bnmnen  Bd.  II,  177;  vgl.  8.  197. 

587.  Schlossar,  A. ,  die  Sonnenwendfeuerräder  in  Kärnten  u.  Steiermark. 
Illnstrirte  Ztg.  Nr.  2191. 

588.  Bock  und  Ziege  im  Volksmund  und  Volksglauben. 
Europa  1886,  Nr.  84. 

589.  Der  Vogelbeerbaum  im  Volksleben  und  Volksglauben. 
Europa  1885,  Nr.  21. 

590.  Die  Hirse  im  Volksglauben  und  in  der  Volkssage. 
Europa  1885,  Nr.  11. 

591.  Wasmannsdorff,  £.,  die  Trauer  um  die  Todten  bei  den  verschie- 
denen Völkern,  gr.  8.  (44  S.)   Berlin,  Habel.   1   M. 

Sammlung   gemeinrerständl.    wissenschaftl.    Vorträge,    hrsgb.   ron  Virchow    n. 
Holtsendorff,  Heft  457. 

592.  Bautenberg,  £. ,  Verbrennen  und  Begraben  bei  unseren  Vorfahren. 
Hrsgb.  auf  Veranlassung  des  Vereins  f.  Leichenverbrennung  in  Hamburg, 
gr.   8.  (58  S.).  Hamburg,  Voss.  0,75  M. 


593.  Aberglaube.  —  Kulischer,  der  primitive  Materialismus  (zur  Philo- 
sophie des  Aberglaubens,  insbesondere  des  russischen). 

Correspondenzbl.  d.  d.  Ges.  f.  Anthropologie  1885,  S.  160  ff. 

594.  Hamerling^  B.,   der  Geisterglaube  in  seinem  Verhältniss  xur  Runst- 

und  Culturgeschichte. 

AUg.  Zeitg.  1885,  Beil.  316. 

595.  Grflnbaum,  M. ,  Einige  Parallelen  zu  dem  Aufsatze:  ^Beiträge  zur 
Renntniss  der  abergläubischen  Gebräuche  in  Syrien **   (ZDPV.  VII,  97  ff.). 

Zs.  des  deutschen  Palästina- Vereins  1885,  (VIII),  S.  80^94. 

596.  Meyer,  Aberglaube  des  M.  A.  (Bibl.  1884,  Nr.  688). 
Vgl.  Hist.  Zs.  54,  815—818. 

8.  Blaas  Nr.  855. 

597.  Hollenbach,  Wilh.,  Bilder  aus  Thüringen.  I.  8.  (IV,  56  S.).  Jena 
1885,  Mauke.  0,75  M.  Enthält  einen  Beitrag  zur  Geschichte  des  Aber- 
glaubens, eine  Geisterbeschwörung  aus  Jena  v.  J.   1715. 

598.  Treiehel,  A.,  vom  Bilwits. 
Am  Urds-Brunnen  HI,  36  f. 

&99.  Babe,  der  Pilmsschnitter. 

Am  Urds-Brunnen  UI,  18—21  (Bilwizl). 


^ 


94  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

600.  Hock,  A. ,  Legende  du  Loup  et  origine  da  Lousberg  en  Belgique. 
Archivio  per  lo  stadio  delle  trad.  pop.  IV,  2. 

601.  Birlinger,  A. ,  gegen  Aberglauben. 
Alemannia  13,  142 — 145. 

602.  Birlinger,  A. ,  Jägerglanben. 
Alemannia  19,  186—188. 

603.  Laszowska.  G.  de,  Transylvanian  superatitions. 
The  Nineteenth  Century  1886,  Juli. 

604.  B  ebb  er,  v.,  Glaube  und  Aberglaube  in  der  Witternngskunde. 
Humboldt  1886,  Heft  1.  2. 

605.  S^billot,   P.,    le   crachet   et    la   salive   dans   les  superstitiona  et  le8 

croyances  populaires.  8.  (16  S.)  Paris  1885.  Libr.  Dein. 
Extrait  de  'L*Homme.* 

606.  Pitr^,  6.,  lo  sputo  e  la  saliva  delle  tradizioni  popolari  di  Sicilia. 
Archivio  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  IV,  2. 

607.  Das  Taufwasser  im  Aberglauben. 
Europa  1884,  Nr.  19. 

608.  Binz,    Carl,    Doctor  Johann  Weyer,    ein  rheinischer  Arat,    der  erste 

Bekämpf  er   des  Hezenwahns.   Ein  Beitrag  zur  deutschen  Calturgeachichta 

des  16.  Jhs.  Mit  den  Bildnissen  Weyers  und  seines  Lehrers  Agrippa.  gr.  8. 

(VII,  167  S.)  Bonn  1885,  Marcus.  8  M. 
Vgl.  Grenzboten  1886,  Nr.  62. 

609.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  Hexenglaubens. 
Siebenbörg.  Korrespondensbl.  1886,  8.  87 — 39. 

610.  Wernicke,  Grüneberger  Hexenprocesse  im  17.  Jhdt. 
Zs.  d.  Ver.  f.  Gesch.  Schlesiens  19,  400—408. 

611.  Scherer,  W.,  altdeutsche  Sagen. 

Sitzungsberichte    der   kgl.   preuO.   Akademie    der  Wissenseh.    lu  Berlin    1886, 
677—686. 

612.  Stob  er,  A.,  der  St.  Johannes-Segen. 
Neue  Alsatia  (oben  Nr.  668)  223—226. 

613.  Bartsch,  K.,  Schwertsegen. 
Germania  30,  410. 

614.  Schönbach,  A.,  ein  Segen. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  348  f. 

615.  Schönbachy  A.,  gegen  die  fiedlende  Sucht. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  864. 

616.  Seelman,  W.,  mittelniederdeutsche  Wurmsegen. 
Nd.  Korrespondenzbl.  1886  (X)  S.  6. 

617.  Dürnwirth,  B.,  ein  Wundsegen. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  30,  88. 

618.  Altdeutsche  Zaubersprfiche. 

Berliner  Monatshefte  von  H.  Hart,  1886,  August. 

s.  Breslau  Nr.  1800. 

619.  Sohnrey^  H.,  dat  Hilge,  dat  wille  fuier  (Schluß  zu  Bibl.  1884,  Nr.  496). 
Am  Urds-Brunnen  1884,  S.  96  f. 

620.  Rabe,  A.,  Zauberformeln  aus   „Albertus  Magnus,  eg3^tische  Geheim- 
nisse." Forts,  (vgl.  Bibl.   1884,  Nr.  497). 

Am  Urds-Brunnen  Bd.  II,  176—177  u.  222;  Bd.  m,  184  f.,  141—143. 

621.  Goehlert,  V. ,    Beiträge  zur  Culturgeschichte  der  Deutschen  im  En- 

gebirge. 

Mittbeil.  d.  Ver.  f.  Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen,  24,  827—880.    Sym- 
pathetische Formeln. 


V.    VOLKSKUNDE.  96 

622.  Some  Qerman  charms. 
Saturday  Review  1886,  S.  379. 

623.  Tentsch,  Fr.,  Zaaber  gegen  den  Vögelfraß. 
Siebenbürg.  Korrespondenzbl.  1885,  S.  97. 

624.  Fossel,  Victor,  Volksmedicin  und  mediciniscber  Aberglaube  in  Steier- 
mark. Ein  Beitrag  zur  Landeskunde,  gr.  8.  (VI,  172  S.)  Graz^  Leuschner 
u.  Lnbensky.  8,60  M. 

Vgl.  Bl.  f.  lit.  Unterhaltung  1885,  50  (Schlossar). 

625.  Wichner,  P.  J. ,    Beiträge  zu  einer  Geschichte  des  Heilwesens,   der 

Volksmedicin,  der  Bäder  und  Heilquellen  in  Steiermark  bis  incl.  Jahr  1700. 
Mittheil.  d.  hi(«t.  Vereins  f.  Steiermark  33,  3—12:3. 

626.  Zur  Geschichte  des  Geheimmittelwesens;    ein  Brief  aus  dem  15.  Jbdt. 
Westdeutsche  Zs.  4,  299—302. 

627«  Teutsch,  Fr.,  Recept.  —  Wie  man  sich  vor  Pest  bewahren  soll. 
Siebenbürg.  Korrespondenzbl.  1885,  S.  120  ii.  122. 

628.  Neuwirth,  J.,  Wundermittel. 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  216—217. 

628\  Crecelius,  Alte  Kecepte. 
Alemannia  13,  63  f. 

629.  Hai  tri  ch,  J.,  Aberglauben. 

Öiebenbtlrg.  Korrespondensbl.  1885,  S.  96  f.    (Für  das  WachBthnm  der  Kinder). 

630.  Müller,  Alois,  Quomodo  crocus  coli  debeat. 
Germania  30,  381  f. 

s.  Fischer,  Arzneibuch  Nr.  1243. 


631.  Kgvxtdäta  (vgL  BibL  1884,  Nr.  743). 
Vgl  Germania  30,  350—355  (Liebrecht). 

632.  Melusine  H,  12 — 22:  eine  Beihe  Artikel  behandeln  den  Aberglauben 
des  Meeres  (vgl.  Bibl.  1884,  Nr.  744 — 748),  dabei  auch:  la  chanson  'le 
plongeur.' 

633.  Boletin  Folklörico  Espanol  1885  (I). 

G  nie  bot,  AI.,  £1  agua  del  mar  en  las  snpersticiones  y  creencias  populäres 
(Nr.  1  u.  2);  Cuestionario  para  recoger  los  materiales  folklörlcos  relativos  al 
mar  (Nr.  1);  Olavarrfa  y  Huarte,  Por  quo  es  salada  el  agua  del  mar  (Nr.  2); 
Vigon,  Folk-Lore  del  Mar  en  Asturias  (N.  6). 

Volks-    und    Einderlieder. 

634.  Naaf,   Neue  Beiträge  zur  Bibliographie  der  Volkslieder. 
Lyra  1885,  18. 

635.  Meyer,  G.,  zur  Kenntniss  des  Volksliedes. 
Essays  (oben  Nr.  431)  287—407. 

I.  Indische   Vierieilen.    II.  Neugriechische  Vollcspoesie.    in.   Studien   über 
das  Schnaderhttpfel. 

636.  Weddigen,  Volkspoesie  (Bibl.  1884,  Nr.  1072). 
Vgl.  Herrigs  Archiv  73,  438  f. 

637.  Herders  Volkslieder,  hrsgb.  y.  Redlich.  8.  Berlin  1885,  Weidmann.  4  M. 

638.  Volkslieder,  hrsgb.  von  B.  Freiherm  von  Liliencron.  Kürschners 
National-Literatur  Lief.  219.  220.  224.  (LXX  u.  S.   1—208).   k  0,50  M. 

639.  Liliencron,  R.  Freih.  v. ,  deutsches  Leben  im  Volkslied  um  1530. 
Kürschners  Naüonal-Literatur  Lieferung  248.  253  (V  und  S.  209—436). 
&  0,50  M. 


96  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

640.  Höfer,  A. ,   die  Liebe  als  Gegenstand   der  volksthümlichen  deutschen 

Poesie. 

Germania  80,  401—410. 

641.  Vilmar,  A.  F.  C. ,  Handbüchlein  für  Freunde  des  deutschen  Volks- 
liedes. 3.  Aufl.  8.   (XIX,  260  S.)  Marburg  1886,  Elwert.  2,40  M.  ' 

642.  Einzel,  K.,  das  deutsche  Volkslied  des  16.  Jhs.  gr.  8.  (IV,  63  S.) 
Berlin  1885,  Neuenhahn.  1   M. 

643.  Otto,  H. ,  das  deutsche  Volkslied  und  seine  Bedeutung  für  die  neu- 
hochdeutsche Kunstdichtung.  (28  S.)  Wien,  Pichler.  0,60  M. 

044.  Ziegler,  H.,    deutsche    Soldaten-    und    Kriegslieder    aus    fünf   Jahr- 
hunderten.   8.  (XVin,  424  S.)  Leipzig  1884.    Breitkopf  u.  Härtel.    3  M. 
Vgl.  Lit  Gentralbl.  1884,  47;   D.  Lit.  Ztg.  1884,  61  (Koediger);  AUgem.  Ztg., 
Beil.  1886,  14.  Januar  (M.  Greif);    Grensboten  1884,  48;  Gegenwart  1884,  61. 

645.  Pro  hie,  H.,  das  Gesellschaftslied  und  das  volksthümliche  Lied. 
SonnUgsbeilage  der  VoßiBchen  Ztg.  1886,  Nr.  89  o.  101. 

Meyer,  R.  M.,  alte  deutsche  Volksliedchen,  s.  Nr.  186t. 

646.  Simon,  Wilh.,  altdeutsche  Volkslieder,  nach  Melodien  aus  F.  M. 
Böhme's  „altdeutsches  Liederbuch^  für  vierstimmigen  Männerchor  gesetzt. 
Qu.-8.  (12  S.)  Neuwied,  Heuser.  0,85  M. 

8.  Nr.  1848. 

647.  Bartsch,  K.,  Volkslieder. 

BeitrSge  zur  Quellenkunde  (unten  Nr.  1186)  806—810.    Das  Bruchstflek  S.  106 
ist  wohl  die  Scblnßstrophe  eines  Mühlenliedes  (E). 

648.  Der  neue  Tanhäuser.  13.  Tausend.  Editio  ne  varietur;  nebst  einer 
Tanhäuser-Bibliographie,  sowie  dem  Texte  des  Volksliedes  von  dem  Tan- 
häuser. Hoch-Quart.  (171  u.  21  S.)  Berlin  1885,  Lehmann.  6  M. 

649.  Distel,  Th.,  das  Lied  vom  Igel,  als  Spott  auf  die  Leinweber. 
Archiv  f.  Literaturgeschichte  18,  8. 

650.  Meyer,  Wilh.,  das  Lied  des  15.  Jhs.  „Verkert  ob  allen  wandel^. 
Mflnchner  Sitzungsberichte  1886,  869—876. 

8.  Birlinger  Nr.  667;  Btolte  Nr.  1216. 

651.  Tobler,  L.,  Nachtrag  zu  den  VolksUedem  (vgL  Bibl.  1884^  Nr.  686). 
Anzeiger  f.  schweizerische  Gesch.  16,  2. 

652.  de  Puymaigre,  chants  allemands  de  la  Lorraine  (s.  Nr.  486). 
Kevue  uouvelle  d*Alsace-Lorraine  V,  1  u.  2. 

653.  Na  äff,  das  deutsche  Volkslied  in  Steiermark. 
Ljra  1886,  Nr.  8. 

8.  G.  Mejer  Nr.  686  (Schnaderhüpfel). 

658\  Bö  ekel,  Otto,   deutsche  Volkslieder  aus  Oberhessen.  Gesammelt  und 

mit  kulturhistorisch-ethnographischer  Einleitung  herausgegeben,  gr.  8.  (IV, 

CLXXXVni,   128  S.)  Marburg  1885,  Elwert  4  M. 

Vgl.  Lit.  Bl.  1886,  2  (L.  Tobler):  D.  Lit.  Ztg.  1886,  1  (E.  Schröder). 

654.  Bolte,  J.,  zu  den  niederdeutschen  Volksliedern. 
Nd.  KorrespoDdencblatt  1886,  S,  86—89. 

655.  Frischbier,  H.,  zum  nd.  Liederbuch  (BibL  1884,  Nr.   1358). 
Nd.  Korrespondenzblatt  1886,  26. 

656.  Hofmeister,   Ad.,    das  Rostocker  Mühlenlied    und    die  Mfihlenbilder 

in  Doberan,  Rostock  und  Retschow. 

Mecklenbnrg.|Anzeigen  1886,  Nr.  216  f..  Vgl.  Nd.  Korrespondensbl.  1885,  S.  61 
(Seelmann);  S.  88  (A.  Hofmeister). 

s.  Bartsch  Nr.  647. 


V.   VOLKSKUNDE.  97 

SÖ7«  Hofmeister,  Ad.;  die  allegorische  Daretellang  der  Transsubstantiation 

unter  dem  Bilde  der  Mühle. 

Ii]|:  Wichmanns  'Mecklenburgs  altnieders&chsische  Literatar  III  (onten  Nr.  1177). 

658.  Bolte,  snm  Mühlenliede. 

Nd.  Korrespondensblatt  1885,  S.  19. 

659.  F  erb  er,  die  Gesellschafts-  und  Volkslieder  in  Hamburg  an  der  Wende 

des  vorigen  Jahrhunderts. 

In:  Koppmann,  Aus  Hamburgs  Vergangenheit  (unten  Nr.  763). 

660.  Hofmeister,    Ad.,     die    niederdeutschen    Leberreime    des    Johannes 

Jonior  yom  Jahre  1601. 

Jahrbuch  f.  nd.  Sprachforschung  10,  69 — 89. 

661.  Kipke,  C,  von  dem  Witz  der  Volkslieder. 
Lyn  1886,  Nr.  4  ff. 

662.  Nagele,  die  Vögel  im  Volksliede. 
Bnropa  1886,  29-81. 

663.  Jeitteles,  A.,  Lied  vom  Ursprung  der  Eidgenossenschaft. 
Germania  30,  323  f. 

664.  Li  eben  au,  Tb«  y.,  Werner  Schadelers  Beschreibung  der  Schlacht  bei 

Marignano  1515. 

Anseiger  f.  schweiserische  Gesch.  16,  Nr.  1. 
665«  Meyer  V.  Knonau,  G.,  Anmerkungen  zu  dem  beiFurrer:  Geschichte, 
Statistik  und  Urkunden-Sammlung  über  Wallis,  Bd.  2,  S.  146,  abgedruckten 

Volkalied  auf  die  Schlacht  im  Baldschiederthal. 
Anseiger  f.  schweizerische  Gesch.  16,  Nr.  1. 

666.  Schmidt,  Adolf,  Brand  der  Herberge  zum  Spanbett  in  Straßburg  1497. 

Gleichzeitiges  Gedicht. 

Jahrbuch  f.  Geschichte,  Sprache  und  Literatur  Elsaß-Lothringens  1886,  67 — 68. 
667«  Wjssy  Arthur,  über  die  drei  Gedichte  von  den  bürgerlichen  Unruhen 

xa  Mains  1428—1480. 

Fonebungen  sur  deutschen  Gesch.  25,  99 — 112. 
Die  Nachtigal,  Gedicht  Aber  die  Gmmbach^schen  HSndel,  s.  Bartsch  oben  Nr.  116. 

668.  Bessert,  G.,  twei  Lieder  aus  der  Zeit  des  schmalkaldischen  Kriegs. 
Germania  30,  211—213. 

669.  Rembe,  Heinr. ,    die  Grafen  von  Mansfeld  in  den  Liedern  ihrer  Zeit« 

Volkslieder  aus  dem  XVI.  u.  XVII.  Jahrhundert,  gesammelt  und  erläutert. 

Lez.-Octoy.  (VUI,  60  S.)  HaUe  1885,  Hendel.   1  M. 
Auch:  Zs.  des  Harzvereins  18,  S.  1—39. 

670.  Van  den  Detmerschen  is  dyt  ghedicht  (auf  die  Schlacht  bei  Hemming- 

stedt,  1500)  von  F.  Prien. 

Md.  Jahrbuch  10,  89—102.  Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  503  (Brandes). 

671.  Prien,  F.,  zum  Dietmarschen  Liede  (Jahrbuch   10,  97). 
Nd.  Korrespondenzblatt  1885,  50. 

679.  Bader,  Tb.,  über  ein  auf  der  hiesigen  Gymnasialbibliothek  befindliches 

Fragment    eines    historischen  Volksliedes    aus    dem  Anfang   des   16.  Jhs. 

4.  (24  8.)  Progr.  des  Gymn.   in  Schleusingen   1885. 
678.  Kinderlied.  —  Herzog,  H.,    alemannisches  Kinderbuch.    8.  (174  S.) 

Lalir,  Schaoenburg.   l  M. 
674.  Hartmann,    Berthold,    das  volksthümliche    deutsche  Kinderlied.    Ein 

Bmtiag  aar  Würdigung  und  Wiederbelebung  desselben.    8.  (71  S.)   Anna- 

beig,  Badolph  u.  Dieterici.  1  M. 

QtaMJMA.  VtM  lUik«  ZXni.  (XXXy.)  Jahig.  1 


98  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

675.  Wichern,  C,  alte  nnd  nene  Weihnacbtslieder  für  Schule  und  Hans. 
4.  Anfl.  8.  (48  S.)  Hamburg  1886,  Agentur  des  Rauhen  Hauses.  0,40  M. 

676.  Kosch,  Thomas,  Weihnachtslied. 
äiebenbUrg.  Korrespondenxbiatt  1886,  S.  94  f. 

677.  Mehlis,  C,  Frühlingslied. 

Pfalz.  Museam  1885,  Nr.  4.  Ein  Kinderlied  aas  der  Pfalz. 

678.  Karstens,  Heinr.,  die  Schwalbe  im  Volksmunde  und  im  Kinderliede. 
Am  Urds  Brunnen  VI,  240—242. 

679.  Sello,  G.,  das  Halberstädter  Schlummerlied. 
Zs.  d.  Vereins  f.  anhaltische  Gesch.  4,  333 — 348. 

680.  Kinderspiel.  —  Carstens,  Heinr.,  Kinderspiele  aus  Schleswig-Holstein. 
Nd.  Jahrbuch  10,  49—52. 

681.  —     Berichtigungen  und  Nachträge  zu  den  Kinderspielen  aus  Schleswig- 
Holstein. 

Nd.  Korrespondenzblatt  1885,  67—69. 

682.  Bühl,  H.,  vier  Spiele  aus  Pommern. 
Monatschrift  f.  d.  Tumwesen  4,  1.  2. 

683.  Knoop,   Kinderspiele  in  Hinterpommem. 
Nd.  Korrespondenzblatt  1885,  S.  61  f. 

684.  Sohnrey,  H.,  Öppelken. 

Jahrbuch  f.  nd.  Sprachforschung  10,  112—114  (Rinderspiel). 

685.  Räthsel.   —  Seelmann,    W. ,    das    niederdeutsche   Räthselbuch    vom 

Jahre    1594. 

Nd.  Korrespondenzblatt  1886,  S.  86  f. 

686.  Frischbier,  H.,  Verbrecher-Eäthsel. 

Am  Urds-Brunnen  1885  (Bd.  II),  S.  172—174  n.  238. 

8.  Breslau  Nr.  1800. 
Volksbüclier.  —  s.  Birlinger  Nr.  667. 

Geistliche    und  Volks-Schauspiele. 

687.  Froning,  geistliche  Spiele  (Bibl.   1884,  Nr.  1078). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  8  (K.  Meyer);  Mittheilungen  ans  der  bist  Lit.  13,  8.  225. 

688.  Meyer,  C,  geistliches  Schauspiel  und  kirchliche  Kunst. 
Vierteljahrsschrift  für  Coltnr  imd  Litteratur  der  Renaissance  1886,  2  u.  8. 

689.  Bartsch y  K.,  Bruchstück  eines  Dramas. 

Beiträge  zur  Quellenkunde  (unten  Nr.  1186),  S.  366— 868  (Gothaer  Hs.,  16.Jhdt., 
Titus  rächt  Christi  Tod  an  den  Juden,   die  Verfolgung  der  Apostel  an  Nero). 

690.  Brandstetter,  H.,  die  Luzerner  Bühnen-Rodel.  (Schluß.) 
Germania  30,  205—330  u.  325—360. 

691.  —     die  Technik     der  Luzemer  Heiligenspiele. 
Herrigs  Archiv  74,  69—82. 

692.  —     über  Luzemer  Fastnachtspiele. 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  421-431. 

693.  —     das  Luzemer  Fastnachtspiel  vom  Jahre  1592« 
Zs.  f.  d.  Philol.   17,  347—865. 

694.  —     Musik  und  Gesang  bei  den  Luzemer  Osterspielen. 
Geschichtsfreund    40,  145  —  168.    Die    lateinischen  Worte    8.  164    bilden    iwei 
Distichen,  die  anders  abgetheilt  werden  müssen  (Bartsch). 

695.  —     die  Figur   der  Hochzeit  zu  Kana  in  den  Luzemer  Osterspielen. 
Alemannia  13,  241— 2A2. 

s.  Brandstetter  Nr.  1489. 


V.    VOLKSKUNDE.  99 

696.  Sterzinger  Spiele,  nach  Aufzeichnungen  von  Vigil  Baber,  herausgeg.  von 
Oswald  Zingerle.  1.  Bdchen.  15  Fastnachts-Spiele  aus  den  Jahren  1510 
u.  1511.  8.  (XII,  295  S.)  4  M.  —  2.  Bdchen.  11  Fastnachts-Spiele  aus 
den  Jahren  1512—1585.  8.  (V,  268  S.)  Wien,  Konegen.  &  4  M.  Wiener 
Nendrucke,  Heft  9  u.  11. 

697.  Weissenhofer,  R.,  das  Passionsspiel  von  Vorderthiersee.  Nach  den 
alten  Motiven  neu  bearbeitet.  8.  (X,  153  S.)  Wien,  Holder.  1,80  M. 

698.  Schmid,  Th.,  das  Passionsspiel  am  Vorderthiersee  in  Tirol. 
Stimmen  aas  Maria*  Lasch  XXIX,  10. 

699.  Maurer,  J.  C,  das  Bauemspiel  in  Tirol. 
Europa  1885,  Nr.  5. 

700.  Mayer,  Arnold,    ein  Weihnachtsspiel  aus  Kreutzburg  (Oberschlesien). 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  104—112. 

701.  Seelmann,  Fastnachtspiele  (Bibl.  1884,  Nr.   1850). 

Vgl.  An«,  f.  d.  AUerth.  12,  40-42  (E.  Schröder);  D.  Lit.  Ztg.  1885,  7  (Strauch); 
Lit.  Blatt  1885,  4  (Sprenger);  nd.  Korrespondenzblatt  1884,  8.  34  f.;  Gegen- 
wart 1885,  81  (F.  Schütse);  Rostocker  Ztg.  1884,  Nr.  292  (Krause). 

702.  Frejbe,  A.,  das  Meklenburger  Osterspiel,  vollendet  im  Jahre  1464 
zu  Redentin,  übertragen  und  behandelt.  2.  Ausgabe.  8.  Norden  1884, 
Fischer.  5  M. 

703.  Gerstmann,  Ad.,  Eine  kurtze  Comedien  von  der  Geburt  des  Herrn 
Christi.  Nach  der  Hs.  vom  Jahre  1589  herausgeg.  und  mit  einer  Einleitung 
versehen.  8.  (74  S.)  Reclams  Universalbibliothek,  Nr.  2071.  0,20  M. 

Vgl.  nd.  Korrespondenzblatt  1886,  S.  76  f.  (J.  B.)  Abdruck  des  Berh'ner  Weih- 
nachtsspiels  (Bibl.  1884,  Nr.  1388). 

704.  Bolte,  J.,   zum  Berliner  Weihnachtsspiel  von  1591. 
Nd.  Korrespondenzblatt  1884,  91. 

705.  Sprenger,  R.,  zum  Dramenfragment. 

Nd.  Jahrbuch  9,  8.  48.  (Zu  Jahrb.  VI,  187  ff.,  Hänselmann,  Drama  von  Simson). 

706.  BoltO;  Joh.,  zu  den  niederdeutschen  Bauemkomödien. 
Nd.  Korrespondenzblatt  1885,  S.  65—67. 

707.  Jonas,  Rieh.,  ein  deutsches  Handwerkerspiel,  nach  einer  handschrift- 
lichen Überlieferung  aus  dem  königl.  Staatsarchiv  zu  Posen  herausgegeben. 
(Aus:  Zs.  d.  histor.  Ges.  f.  d.  Provinz  Posen  I,  65—117.)  gr.  8.  (53  S.) 
Posen,  Jolowicz.   1,50  M. 

708«  Deutsche  Puppenspiele,  herausgeg.  von  Rieh.  Kralik  und  Jos.  Winter. 

gr.  8.  (X,  321   S.)  Wien   1885,  Konegen.  4  M. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1885,  52  (A.  v.  Weilen);  Lit.  Centralblatt  1886,  25;  Blätter 
f.  literar.  Unterh.  1885,  8.  795  (Schloasar). 

8.  Nr.  1662—1667,  Nr.  1788  f. 

Sprichwörter. 

709.  Wand  er,  E.  F.  W.,  deutsches  Sprichwörter-Lexikon.  Ein  Hausschatz 
für  das  deutsche  Volk.  Neue  (Titel)  Ausgabe.  (In  75  Liefgen.)  1.— 14.  Lief. 
Lez.-Octav  (1.  Bd.  Sp.  1—1792).  Leipzig  1885,  Brockhaus.  4  2  M. 

710.  Höfer,  Edm.,  Wie  das  Volk  spricht.  Sprichwörtliche  Redensarten. 
9.  Aufl.  kl.  8.  Stuttgart  1885,  Kröner.   2,40  M. 

.711..  Urväter   Hausrat    in  Spruch    und   Lehre.    Von    dem    Herausgeber    der 
deutschen  Inschriften  an  Haus  und  Gerät.,  8.  (VII,  231  S.)  Berlin,  Hertz. 
Vgl.  Berliner  Jahresbericht  1886,  966. 

7* 


100  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

712.  PitBch,  J.  y  de  proverbiis  nonnnllis  latinis,  qnae  cnm  germanicis  qni- 
busdam  congrnere  videntnr.  4.  (13  S.)  Programm  des  Gymn.  zu  Marien- 
werder  1885. 

718.  Guerike*8,  Otto  v.,  Sammlung  lateinischer,  firanzösischer,  italieniscber, 
holländischer  und  deutscher  Sinnsprüche.  Nach  jüngst  im  Archiv  der  Stadt- 
bibliothek zu  Magdeburg  aufgefundener  Original-AufEeichnung  geordnet  und 
mit  Einleitung  nebst  freier  Übersetzung  veröffentlicht  von  K.  Paulsiek. 
gr.  4.  (51   S.)  Magdeburg  1885,  Baensch.   1  M. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1885,  47  (Reimann);  Herrigs  Archiv  76,  204. 

714.  Jellinek,  A. ,  der  jüdische  Stamm  in  nichtjüdischen  Sprichwörtern. 
3.  Serie.  Französische,  italienische,  rumänische  und  slavische  Sprichwörter, 
gr.  8.  (V,  76  S.)  Wien   1885,  Bermann  u.  Altmann,  2  M. 

715.  —  Dasselbe,  1.  Serie.  Französische,  polnische^  deutsche  Sprichwörter. 
2.  Aufl.  gr.  8.  (y,  42  S.)  Wien  1886,  Bermann  u.  Altmann.   1,30  M. 

716.  Knittelverse.  Von  M.  Mo  eh. 
Ersch  und  Gmber  11,  87,  S.  311  f. 

717.  Bernoulli,  A.,  Reimsprüche  des  XV.  Jhs. 
Germania  30,  214-216. 

718.  Birlinger,  A.,  Sprichwörter. 
Alemannia  18,  188—186. 

719.  Neuwirth,  J.,  Sprichwörter. 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  217. 

720.  Bosch,  H.,  alte  Sprüche. 

Mittbeilanji^en  ans  dem  german.  Nationalmuseum  I,  8.  120  u.  192. 

721.  Bosch,  H.,  Bauernregeln. 

Mittheil,  aus  d.  germ.  Nationalmuseum  I,  191  f. 

722.  Zu  Sprichwörtern  und  Redensarten. 

Xanthippas  Spreu  5.  Hampfel  (unten  Nr.  1187)  S.  16—31. 

723.  Der  Lehrer  im  deutschen  Sprichwort. 
Magazin  f.  Pädagogik  1886,  Nr.  82  f. 

724.  Birlinger,  A.,  Altstraßburgische  Weisheit. 
Alemannia  18,  40—42. 

725.  Birlinger,  A.,  und  6.  Bessert,  Schwabenneckereien  VIII. 
Alemannia  13,  181—188. 

726.  Seelmann,  W.,  Niederdeutsches  Reimbüchlein.  Eine  Spruch  Sammlung 
des   16.  Jhs.  4.  (XXVIU,  122  S.)  Norden  1885,  Soltau.  2  M. 

Drucke  des  Vereins  für  nd.  Sprachforschung  II.  Vgl.  Nd.  KorrespondensbL  1886, 
8.  2  f. 

727.  Mielck,  W.  H.,  Sprichwörter  aus  Westfalen. 
Nd.  Korrespondensbl.  1884,  S.  88  f. 

728.  Holstein^  H.^  einige  hildesheimische  Sprichwörter. 
Nd.  Korrespondenzbl.  1886,  8.  48  f. 

729.  Hagedorn,  A.,  Aus  lübischen  Handschriften. 

Mittheil,   des  Vereins   für   Lübeckische  Geschichte   u.  Alterthumskunde    1886, 
S.  79  f.  Reimsprüche  von  1469.  Vgl.  nd.  Korrespondenzbl.  1886,  8.  47. 

730.  Knoop,  Plattdeutsche  Sprichwörter  aus  Hinterpommern. 
Nd.  Korrespondenzbl.  1886,  S.  62—69. 

B.  Latendorf  Nr.  266. 

781.  Inschriften.  —  Draheim,  H.,  Deutsche  Reime.  Inschriften  des  15.  Jhs« 

und  der  folgenden.  8.  (XVH,  176  S.)  Berlin  1883,  Weidmann.  4  M. 
Vgl.  Siebenbürg.  KorrespondensbL  1886,  8.  11. 


V.   VOLKSKUNDR  101 

732.  Babe,  die  Inschrift  des  im  Braunschweiger  Museum  befindlichen 
Trinkhoms. 

Am  Urds-Brnnnen  m,  37  f. 

732\  Mündel,  Haussprüche  und  Inschriften  im  Elsaß. 

Mittheil,  ans  dem  Yogesen-Clab  Nr.  16. 
733*  Inschriften,  siebenbürgische. 

Siebenbürg.  Korrespondenzbl.  1885,  s.  Register  S.  145. 

8.  Schäfer  Nr.  944. 

Niederländische    und    englische   Volkskunde    folgt  Biblio- 
graphie für  1886. 

Nordische    Volkskunde. 

734.  Foestion,  J.  C,  Island.  Das  Land  und  seine  Bewohner  nach  den 
neuesten  Quellen.  Mit  einer  Karte,  gr.  8.  (VHI,  461  S.)  Wien^  Brock- 
hausen u.  Bräuer.   10  M. 

Vgl.  Mngasin  f.  d.  Lit  d.  In-  o.  Auslands  1885,  790—792,  804-807  (Maurer); 
Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1885,  647-649  (Heinzel). 

735.  Schweitzer^  Ph.,  Island,  Land  und  Leute,  Geschichte,  Literatur  und 

Sprache,  gr.  8.  (IX,  203  S.)  Leipzig,  Friedrich.  4  M. 

Vgl.  Magazin  f.  d.  Lit.  d.  In-  u.  Auslands  1885,  790—792,  804—807  (Maurer); 
Centralorgan  f.  d.  Realschulwesen  1885,  699  (Lenk);  Nord.  Revy  1885,  441—444, 
470-475  (Arpi). 

736.  Baumgartner,  A.,  das  katholische  Island  des  Mittelalters. 

Stimmen  aus  Maria-Laach  29,  1. 

737.  Retzius,  G.,  Finnland.    Schilderungen  aus  seiner  Natur,  seiner  alten 

Cultur  und  seinem  heutigen  Volksleben.    Übersetzt  von  C.  Appel.    gr.   8. 

(Vin,   158  S.)  BerliÄ,  Reimer.  5  M. 

Vgl.  Lit.  Gentralbl.  1885,  17  (K.-.ff.);  D.  Lit.  Ztg.  1885,  27  (Meyer-Waldeck). 

738.  Top el ins,   Zach.,   schwedisches  Märchenbuch.    Deutsch  von  Alma  v. 

Podewils.  8.   (V,  210  S.)  Wiesbaden,  Bergmann.  2,70  M. 
Vgl.  Gegenwart  1885,  41 ;  D.  Rundschau  1886,  März. 

739.  Vigström,  Sagor.  (Bibl.   1884,  Nr.  516). 

Vgl.  Arch.  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  IV,  2  (Moratti);  Germ.  80,  125—127 
(Liehrecht). 

740.  Bergström,  R.,  och  J.  Nordlander,  Sagor,  sägner  och  visor.  Nyare 
bidrag  1885,  V,  2. 

s.  Cederschiöld  Nr.  1702. 

741.  Storm,  Gustav,  om  Thorgerd  Hölgebrud. 
Archiv  f.  nord.  Filol.  U,  124—185. 

742.  Bondeson,  A. ,  en  saga  frän  Dal  och  hännes  Kalla.  8.  (124  S.) 
Upsala  1885,  Almqvist  u.  Wiksell.   1,25  Kr. 

743.  Di  Martino,  La  ragazza  dalle  piume  di  cigno,  nov.  pop.  trad.  dallo 

svedese. 

Oiamhattista  Basile  III,  1—4. 

744.  Liebrecht,  F.,  Kistudans. 
Germ.  80,  216-221. 

745.  Gauthey,  Antonie,  quelques  mots  des  chants  populaires  su^dois. 
Archivio  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  IV,  2. 

746.  La  Courte-Paille,  chanson  populaire  (version  de  la  Haute  Bre- 
tagne; 4  versions  scandinaves. 

Melusine  II,  20  u.  22. 


102  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

747.  Valentin,  V.,  Studien  über  die  schwediBclien  Volksmelodien,  gr.  8. 
(XU,  73  S.)  Leipzig,  Breitkopf  n.  Härtel.   1,60  M. 

VI.  Alterthümer  und  Enltnrgeschichte. 

748.  Kolb,  Kulturgeschichte  (BibL  1884,  Nr.  753)  3— 9.  Lief.  (1.  Bd.,  XXDI 

u.  S.  161—687  und  2.  Bd.  S.  1—112);  10.-16.  (Schluß-)  Lief.  2.  Bd. 

XVm  u.  S.   113—688.  Leipzig,  Felix  k  l  U. 

Vgl.  Bl.  f.  lit  Unterhaltg.  1886,  43  (Kenne  am  Rhyn). 

749.  Lippe rt,  J. ,  die  Kulturgeschichte  in  einzelnen  Hauptstücken.  3  Ab- 
theilungen. 8.  (VI,  246;  VI,  206;  VI,  228.)    Prag-Leipzig,  Tempsky-Prey- 

tag.  3  M.    Wissen  der  Gegenwart  Nr.  35,  47,  48. 

Vgl.  Lit.  Beil.  ■.  d.  Mitth.  d.  Ver.  für  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  24, 
18;  Bl.  f.  lit  UnterhaUaog  1886,  45  (Henne  am  Rhyn). 

750.  Biedermann,  K. ,  deutsche  Volks-  und  Kulturgeschichte  für  Schule 
u.  Haus.  3  Theile.  gr.  8.  (VHI,  112  S.:  IV,  182  S.;  IV,  252  S.)  Wies- 
baden, Bergmann.  7,50  M. 

751.  Scherr,  Germania.  (Bibl.  1884,  Nr.  756.)  5.  Aufl.  In  40  Hftn.  1.  Heft 
4.  (12  S.)  Stuttgart,  Spemann.  0,40  M. 

752.  MüUenhoff,  Alterthumskunde  (BibL  1884,  Nr.  754). 

Vgl.  Hist  Zs.  64,  819—821  (Erhardt);  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  366—382  (Biogk). 

753.  Dahn,  Felix,  Urgeschichte  der  germanischen  und  romanischen  Völker. 
(Bibl.   1884,  Nr.   759).  3.  Bd.  S.  885—480  u.  481—640.  &  3  M. 

754.  Götzinger,  Reallexicon  (Bibl.  1884,  Nr.  755),  Heft  16—24  (Schluß). 
Vgl.  Ans.  f.  d.  AUerth.  12,  1—17  (Kossina);  Zs.  f.  d.  Ostern  Gymn.  1886,  8.  730 
(J.  Schmidt);  Mitth.  aus  d.  hist  Lit.  13,  4  (Froboese). 

755.  Lindenschmit,  Alterthümer  (BibL   1884,  Nr.  7887). 
Vgl.  Hist.  Zs.  63,  608  (C.  Erhardt). 

8.  Lehmann,  Brttnne  u.  Helm,  Nr.  IftOl. 

756.  Beck,  Ludw. ,  die  Geschichte  des  Eisens  in  technischer  und  cultur- 
geschichtlicher  Beziehung»  I.  Abth«  von  der  ältesten  Zeit  bis  um  das  Jahr 
1500  n.  Chr.  8.  (X,   1090  S.)  Braunschweig  1884,  Vieweg.  30  M. 

Vgl.  D.  Lit  Zeitg.  1886,  49  (Mehrtens). 

757.  Bapst,  Germain,  Etudes  sur  T^tain  dans  l'antiquit^  et  au  mojen  &ge. 
Vgl.  Revue  des  questions  historiques  Bd.  37,  709 — 711  (D.  Fran^ois  Chamard). 

758.  Bau,  Charles,  prehistoric  fishing  in  Europe  and  North  America.  4. 
(XVIII,  342  S.)   1884.  Smithsonian  Contribntion  to  knowledge.  VoL  XXV. 

759.  Wattenbach,  W.,  Deutschlands  Geschichtsquellen  im  Mittelalter  bis 
zur  Mitte  des  13.  Jhs.  l.  Bd.  5.  Aufl.  gr.  8.  (XIV,  451  S.)  Berlin  1885, 
Hertz.  8  M. 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1885,  16  (Dümmler). 

760.  Lorenz,  0.,  Deutschlands  Geschichtsquellen  im  Mittelalter  seit  der 
Mitte  des  13.  Jhs.  1.  Bd.  3.  in  Verbindung  mit  A.  Goldmann  nmgearb. 
Aufl.  gr.   8.  (X,  348  S.)  Berlin  1886,  Hertz.  7  M. 

761.  Droysen*s,  G.,  allgemeiner  historischer  Handatlas  in  96  Karten  mit 
erläuterndem  Text.  Ausgegeben  von  der  geogr.  Anstalt  von  Velhagen  u. 
Klasing  in  Leipzig  unter  Leitung  von  B.  Andree.  fol.  10  Lief,  k  2  M., 
complt.  geb.   25  M.  Bielefeld,  Velhagen  und  Klasing. 

Vgl.  Berl.  philol.  Wochenschrift  V,  61  (Beiger). 


VI.  ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.         103 

762.  Lorenz y  0.,  and  W.  Scherer,  Geschichte  des  Elsaßes.  3.  Aufl.  gr.  8. 
(X,  574  S.)  Berlin  1886,  Weidmann.  7  M. 

Vgl.  D.  Lit  Zeitg.  1886,  50  (HoUftnder). 

763.  Koppmann,  Karl,  ans  Hamburgs  Vergangenheit.  Culturhistorische 
Bilder  ans  verschiedenen  Jahrhunderten,  gr.  8.  (VII,  398  S.)  Hamburg  u. 
Leipsig  1885,  Voss.  6  M. 

VgL  Lit  Centralbl.  1885,  17. 


764.  Stftmme,  Siedelungen.  —  Wilser,  Lndw«,  die  Herkunft  der  Deutschen. 
Nene  Forschungen  über  Urgeschichte,  Abstammung  und  Verwandtschafts- 
verhältnisse unseres  Volkes,  gr.  8.  (92  S.)  Karlsruhe,  Braun  in  Comm. 
1,80  M. 

Vgl.  Correspondenibl.  d.  d.  Gesellsch.  f.  Anthropologie  1885,  8.  122 — 124,   mit 
Bemerkungen  vonVirchow;  El.   f.  lit.  Unterhaltung  1885,  47  (Henne  am  Rhyn). 

765.  Becker,  Keltenfrage.  (Bibl.  1888,  Nr.  756). 
Vgl.  Philol.  Rundschau  5,  726^728  (Hahn). 

766.  Hovelacque,  A.,  Essai  de  Solution  d*un  problöme  linguistico-ethnique. 
SeTue  de  linguistique  18,  2.  —  Kelten  und  Germanen. 

767.  D'Arbois   de   Jubainville,    unit6   primitive   des  Italo-Celtes ,  rela- 

tions   de   Tempire   celtique   avec  les   Germains   ant^rieurement   au  second 

si^cle  avant  notre  öre.    Etüde  grammatical. 

Comptes  rendns  des  s^ances  de  rAcad^mie  des  inscriptions   et  belles-lettres, 
1885,  4.  Serie  T.  XHI,  816^326. 

768.  W auters,  Alph.,  sur  les  premiers  temps  de  Thistoire  de  la  Flandre. 
Bull,  de  TAcademie  des  sciences  etc.  de  Belg^qae  1885,  s^rie  11^,  T.  IX, 
p.  165—191. 

769.  Wauters,  Alph*,  les  origines  de  la  population  de  la  Belgique,  etude 

pr^c^d^e  de  quelques  nouveaux  d<^tails  k  propos  des  Su^ves  de  la  Flandre. 
Bull,  de  TAcad^mie  des  sciences  etc.  de  Belgiquo  1885,  sirie  UI,  T.  X, 
p.  99—181. 

770.  Vanderkindere,  L.,  notice  sur  Templacement  des  Aduatiques  et  sur 

quelques  autres  questions  de  g^ographie  ancienne  de  la  Belgique. 
Ebda.  p.  869—378. 

771.  Vanderkindere,    L. ,    les    origines    de   la   populatione    flamande.   — 

La  question  des  Suöves  et  des  Sazons. 
Ebd.  p.  481-458. 

772.  Wauters,    Alph.,    les    origines    de   la   population  flamande.    B^ponse 

anz  observations  £Edtes  sur  mon  travail. 
Ebd.  S.  794-815. 

773.  Bertolini,  David,  Sur  une  inscription  de  magistrat  romain  de  la 
Gaule  belgique  qui  fournirait  la  date  de  la  Separation  de  cette  province 
des  deux  Germanies. 

Ball,    de  rAcad^mie    des    sciences    etc.    de   Belgique    1885,    S^rie  III,    T.  X, 
p.  184—189  (dazu  s.  S.  94—98). 

774.  Schricker,  älteste  Grenzen  und  Gaue  (Bibl.   1884,  Nr.  777),  populär 

wiedergegeben  in 

Mittbeilungen  aus  dem  Vogesen-Clab  Nr.  17. 

775.  Grober,  alamannisch-fränkische  Ansiedlungen  in  Deutsch-Lothringen. 
VI.— VII.  Jahresbericht  des  Vereins  für  Erdkunde  in  Metz  für  1883—84,  8.  91 
bis  111. 


104  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

776.  Honsell,  der  deutsche  Oberrhein  in  vorhistorischer  und  historischer  Zeit 
Correspondensblatt  d.  d.  Ges.  f.  Anthropologie  1886,  S.  100—110. 

777.  Koenen,   Konst. ,    über  die  Urbevölkerung  der  Rheinprovinz   und  die 

ersten  Spuren  von  deren  Kultur  und  Religion. 

CorreBpondenzblatt  d.  d.  Ges.  f.  Anthropologie  1886,  Nr.  8.  4. 

778.  Manitius,  Max,  über  die  Wohnsitze  der  germanischen  Marser.  8.  (9  S.) 
Progr.  d.  Erziehungsanstalt  von  Mflller-Gelinek  in  Dresden  1886. 

779.  Schmidt,  Ludw.,  zur  Geschichte  der  Langobarden.  8.  (80  S.)  Leipzig 

1885,  Fock.  1,20  M. 

Quellen  zur  ältesten  Gesch.  der  Langobarden;  älteste  Sitze  und  Wanderungen, 
Eroberung  Italiens;  Anhang:  ethnographische  Stellung  und  älteste  Verfassung. 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  16  (Dahn). 

780.  Diepenbrock,  J.  B.,  Geschichte  des  vormaligen  münsterschen  Amtes 
Meppen  oder  des  jetzigen  hannoverschen  Herzog^hums  Arenberg- Meppen, 
mit  besonderer  Berücksichtigung  der  früheren  Völkersitze  und  Alterthümcr 
zwischen  der  Ems  und  Hase,  der  Einführung  des  Christenthums  u.  s.  w. 
2.  Aufl.  in  5  Lief.  1.  u.  2.  Lief.  8.  (S.  1  —  820.)  Lingen,  van  Acken. 
k  1   M. 

781.  Stein,  Friedr.,  die  ostfränkischen  Gaue. 

Archiv  d.  histor.  Vereins  für  Unterfranken  und  AschafFenburg  28 ,  8.  827 — 376. 

782.  Blind,  Carl,  die  ost-deutschen  Völker  der  Vorzeit. 
Magazin  f.  d.  Lit.  d.  In-  n.  Auslands  1886,  i63~66,  478—81. 

788.  Szulc  (Schulz),  über  die  Ureinwohner  zwischen  der  Weichsel  und  der 

Elbe. 

Correspondenzblatt  d.  d.  Ges.  f.  Anthropologie  1884,  8.  132 — 143. 

784.  Schottin,  Reinhold,    die  Slaven  in  Thüringen.  Progr.  des  Gymn.  zu 

Bautzen  1884. 

Vgl.  Hist  Zs.  64,  144. 

785.  Heyn,  H.,  Noch  einmal:  Sind  die  Halloren  Slawen^  Kelten  oder  Ger- 
manen? (Vgl.  Bibl.  1884,  Nr.  775). 

Das  Ausland  1886,  178  f.;  dazu  ebd.  8.  600:  A.  Kirchhoff,  thatsftchliche 
Berichtigung  zur  Halloren-Frafce ;  ebd.  S.  888 — 890:  H.  Heyn,  Noch  ein  Wort 
zur  Hallorenfrage;  ebd.  S.  976:  A.  Kirchhoff,  Kurze  Antwort  u.  s.  w. 

786.  Lippert,  Jul.,  Germanen  und  Slaven.  Die  geschichtlicbe  Entwicklung 
der  Gegensätze  ihres  Volkswesens.  (23  S.)  Sammlung  gemeinnütziger  Vor- 
träge, herausgeg.  vom  Deutschen  Vereine  zur  Verbreitung  gemeinnütziger 
Kenntnisse  in  Prag,  Nr.  100.   1,20  M. 

787.  Begel,  Fritz,  Die  Entwicklung  der  Ortschaften  im  Thüringerwald. 
Ein  Beitrag  zur  Siedelungslehre  Thüringens.  Mit  1  Karte,  gr.  4.  (tH, 
100  S.)  Petermanns  Mitth.  Ergänz.-Heft  76.  Gotha  1884,  Perthes.  4,40  M. 

788.  Beischel,  G.,    Beiträge   zur  Ansiedelungskunde   von  Mittelthüringen. 
Mittheilnngen  d.  Vereins  f.  Erdkunde  zu  Halle  a./S.  1886,  S.  45—109. 

789.  Günther,  F.,  der  Harz  in  Geschichts-,  Kultur-  und  Landschaftsbildem 
(in  circa  8  Lief.)  1. — 5.  Lief.  gr.  8.  (S.  1 — 464.)  Hannover,  Meyer.  &  1  M. 

U.  a. :  Vorgeschichtliches,  Besiedlung,  Sagen,  Bräuche.  Vgl  Lit.  Centralbl.  1886, 
40  (K-ff.). 

790.  Günther,  F.,  die  Besiedelung  des  Oberharzes.  Vortrag. 

Zs.  des  Harzvereins  17  und  Separatabdruck.  8.  (41  8.)  Clausthal  1884,  Qrosae'sehe 
Buchhandlung. 

791.  Günther,  F.,  der  Ambergau.  1.  Abth.  gr.  8.  (160  S.)  Hannover  1885, 
Meyer.  2,50  M. 


VI.  ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.        - 105 

792.  TaoitllB.  —  8.  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  classischen  Alter- 
thumswissenschaft ,  begründet  von  C.  Bursian,  hsg.  von  Iwan  Müller. 
12.  Jahrg.  (Bd.  39)  S.  91—170  (von  G.  Helmreich). 

793.  Pflugk-Harttung,  J.  v. ,    Römer  und  Germanen  im  3.  u.  4.  Jahrh. 

(Die  Grenzwehr  von  268—375). 
Zs.  f.  allgem.  Gesch.  2,  321—389. 

794.  Schnltheiss,  F.  G.,  die  Germanen  im  Dienst  der  römischen  Reichsidee. 
Zs.  f.  allgem.  Gesch.  2,  801—817. 

795.  Jung,  Julius,    die  Germanen  an  der  Donau   und  das  römische  Reich. 

Zs.  f.  allgem.  Gesch.  2,  481—601. 

796.  Reuter,  Römer  im  Mattiakerland  (Bibl.   1884,  Nr.   770). 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1884,  41;  Histor.  Zs.  64,  361  ff.  (DaDcker> 

797.  Tobler,    das   germanische  Heidenthum    und    das  Christen thum.    Eine 

religions-geschichtliche   Studie. 

Theolog.  Zs.  aus  der  Schweiz.  II,  233—261. 

s.  Rautenberg  Nr.  692. 

798.  Prfthittorisohet  und  Punde.  —  Tröltsch,  Fundstatistik  (Bibl.  1884, 
Nr.  789). 

Vgl.  Histor.  Zs.  64,  369;  Mittheilungen  aus  der  histor.  Lit.  13,  S.  114  (Alfr. 
G.  Meyer). 

799.  Fnndchronik.  —  Anzeiger  des  germanischen  Nationalmuseums  1885 
(=  Bd.  I,  S.  155 — 230);  monatlicher  Beficht  über  neue  Funde. 

800.  —     Zs.  d.  bist.  Ges.  f.  d.  Provinz  Posen  I,   144—149,  305—308. 

801.  Museographie  über  das  Jahr  1885. 
Westdeutsche  Zs.  IV,  Heft  2. 

802.  Westdeutsche  Zeitschrift    für  Geschichte    und  Kunst,    herausgeg.    von 

F.  Hettner  und  H.  Lamprecht.  Jahrg.  IV,  Trier   1885. 

Enthält  außer  einer  Anzahl  Origioalartikel  eine  Bibliographie  (Heft  I)  mit  voll- 
st&ndiger  Inhaltsangabe  aller  einschlägigen  Zeitschriften  von:  Elsaß-Lothringen, 
Baden,  Mittelrhein,  Rbeinprovinz,  Westphalen  and  den  anschließenden  Gebieten 
der  Schweiz,  Luxemburg  und  Belgiens,  Hollands. 

808.  Korrespondenzblatt    der  Westdeutschen  Zeitschrift   für  Geschichte   und 

Kunst.  Jahrg.  IV,   1885. 
803\  Korrespondenzblatt   des  Gesammtvereins    der  deutschen  Geschichts-  u. 

Alterthumsvereine.  33.  Jahrg.   1885. 

804.  Korrespondenzblatt  der  deutschen  Gesellschaft  für  Anthropologie^  Ethno- 
logie und  Urgeschichte  1885.  16.  Jahrg. 

805.  Verhandlungen  der  Berliner  Gesellschaft  für  Anthropologie   1885. 

806.  Beiträge  zur  Anthropologie  und  Urgeschichte  Bayerns   1885. 

807.  Nane,  J.,  die  prähistorischen  Schwerter.  Vortrag.  Sonderabdruck  aus 
„Beitr.  z.  Anthropol.''    4.   (24   S.)    München,  literar.-artist.  Anstalt.    4  M. 

808.  Bissinger,  K.,  Verzeichniß  der  Trümmer-  und  Fundstätten  aus  römi- 
scher Zeit  im  Großherzogthum  Baden,  gr.  8.  (21  S.  mit  e.  Karte).  Karls- 
mhe   1885,  Bielefeld.  0,60  M. 

s.  Das  Großherzogthum  Baden,  Nr.  666. 

809.  Wagner,  E.,  Hügelgräber  und  Urnen-Friedhöfe  in  Baden  mit  beson- 
derer Berücksichtigung  ihrer  ThongefUße.  gr.  4.  (III,  55  S.)  Karlsruhe  1885, 
Braun.  5  M. 

810.  Knrtz,  K.  M.,  die  alemannischen  Gräberfunde  von  P^Ahlheim  im  ger- 
manischen Nationalmuseum. 

Mittheilungen  aus  dem  german.  Nationalmuseum  I,  S.  169—174, 


^ 


106 .  BIBLIOOBAPHIE  VON  1886. 

811.  Leube,  der  Gräberfand  bei  Allmendingen. 
Württemberg.  Vierteljabrshefte  1885,  Heft  ». 

812.  Donner -von  Bicbter,  0.,  die  Heddernheimer  Brunnenfand  e  (20  S. 
a.  5  Tafeln.)  Neujabrsblatt  d.  Vereins  f.  Gescb.  a.  Altertbamskunde  zu 
Frankfurt  a.  M.   1885. 

813.  Plümacher,  0.,  Pfahlbauten  am  Rhein. 
Ausland  1886,  218  f. 

814.  Mehlis,  Studien  (Bibl.   1884,  Nr.  798). 

Vgl.  Literar.  Centralblatt  1886,  14. 
814*.  Mehlis,  Grabhügel  (Bibl.   1884,  Nr.  812). 

Vgl.  Berl.  phil.  WocbeoBobr.  1885,  11  (Wolff). 
816.  Meyer,    A.,    das  Gräberfeld  von  Hallstadt,    gr.  4.    (17  S.)    Dresden, 
Hoffmann.  4  M. 

816.  Jentsch,  die  prähistorischen  Alterthümer  aus  der  Stadt  und  Landkreis 
Guben.  Progr.  d.  Realschule  zu  Guben.  (27  S.)  1886. 

817.  Moschkau,  die  prähistorischen  Alterthümer  der  Oberlausitz  und  deren 
Fundstätten. 

Neues  Lausitzisches  Magazin  61,  79—131. 

818.  Handelmann,  H. ,38.  Bericht  zur  Alterthumskunde  Schleswig-Holsteins, 
gr.  4.  (32  S.)  Kiel  1885,  v.  Maack.  2  M. 

819.  —     antiquarische  Miscellen. 

Zs.  d.  Ges.  f.  Soble8w.-Holst.-LaueDbarg.  Gesch.  16,  303—- 322. 
81 9\  Rautenberg,  aus  der  vorgeschichtlichen  Zeit. 

In:  Koppmann,  Hamburgs  Vergangenheit  (oben  Nr.  763). 

820.  Über  Vendel-Fund  und  andere. 

Altpreuß.  Monatsschrift  1885  (22)  667  f.,  661—663. 

8.  Pyl  Nr.  963. 

821.  Aspelin,  J.  R.,  antiquit^s  du  Nord  Finno-Ougrien.  V.  L'äge  du  fer. 
Antiquit^s  des  provinces  baltiques.  gr.  4^.  (8.  323—- 399).  Helsingfors 
1884,  £dlund. 

Vgl.  Lit  Centralbl  1886,  42. 

822.  Deppe,  die  Teutoburg.  (Bibl.   1884,  Nr.  787). 
Vgl.  Pbilol.  Bundschau  6,  27. 

823.  Grenzwall.  —  Cohausen,  A.  v.,  der  römische  Grenzwall  in  Deutsch- 
land.   Militärische  und  technische  Beschreibung   desselben.   Lex.-8.    (VIII, 

368  S.  mit  52  Tafeln).  Wiesbaden   1884,  Kreidel.  24  M. 

Vgl.  Lit  Zeitg.  1886,  9  (Velke);  Lit.  Centralbl.  1884,  62;  Westdeutsche  Zs. 
4,  66—68  (Hang). 

824.  Haupt,  Herm.,  der  römische  Grenzwall  in  Deutschland  nach  den 
neueren  Forschungen.  Mit  besonderer  Berücksichtigung  Unterfirankens  ge- 
schildert, gr.  8.  (54  S.)  Würzburg  1885,  Stuber.   2,50  M.    Auch:  Archiv 

des  bist.  Ver.  v.  Unterfranken  28,  275 — 326. 

Vgl.  Lit.  Ztg.  1886,  40  (Velke);  Lit  Centralbl.  1886,  29;  Hist.  Zs.  64,  8.  366 
(Dancker);  Philol.  Randschau  6,  694—696  (Schlegel);  Berliner  philol.  Wochen- 
schrift 6,  10  n.  22  (O.  Keller). 

825.  Hang,  Ferd.,  der  römische  Grenzwall  in  Deutschland.  8.  (20  S.) 
Mannheim  1885,  Löffler.  Sammlung  von  Vorträgen,  gehalten  im  Mann- 
heimer Alterthums verein,  erste  Serie,  I. 

826.  Wolff,  G.,  u.  0.  Dahm,  der  römische  Grenzwall  bei  Hanau  mit  den 

Kastellen  zu  Rückingen  und  Marköbel.  gr.  8.  (86  S.)  Hanau,  Alberti.  4  M. 
Vgl.  Lit.  Ztg.  1886,  40  (Velke);  Westd.  Zs.  4,  177—192  (Hammeran);  Hist  Zs. 
64,  363  ff.  (Duncker);  Berl.  phil.  Wocbenscbr.  6,  29  f.  (O.  Keller). 


VI.  ALTEBTHÜMEB  KND  CULTURGBSCHICHTE.        107 

827.  Hodgkin,  Thomas,  the  P^Ahlgraben. 
Vgl.  Hist  Zs.  64,  866  (Alb.  Dnocker). 

828.  Ohlenscblager,  F.,    die  römiscben  Ghrenzlager  zu  Passaa,  Künzing, 

Wiscbelburg  und  Straubing,  gr.  4.  (54  S.)  München  1884,  Franz  in  Comm. 

1,80  M.  (Aus  den  Abhandlgn.  der  bair.  Akademie  der  Wissenschaften). 
Lit  Centralbl.  1885,  29;  Berliner  pbilol.  Wocbenscbr.  5,  22  (Meblis). 

829.  Kofler^  der  Limes  Romanus  und  eine  neue  Römerstadt. 
Verhandlungen  der  Berliner  OeselUcb.  fttr  Anthropologie  1885,  186^198. 

830.  Paulus,  E.,  die  neuesten  Forschungen  am  rätischen  Limes. 
Wflrttemberg.  Vierteljahrshefte  1885,  8.  293  f. 

831.  Mommsen,  Tb.,   der  oberrheinische  Limes* 
Westd.  Zs.  IV,  43-51. 

832.  Conrady,  W.y    die  Ausgrabungen   des   Limes-Kastells   in    Obernburg 

a.  M. 

Westd.  Zfl.  IV,  157—177. 

833.  Straßen.  —  Schneider,  Heer-  u.  Handelswege.  (Bibl.  1884,  Nr.  810). 
Vgl.  Hist.  Zs.  64,  821  f.  (A.  Duncker). 

834.  —  Heft  4.  gr.  8.   (20  S.)  Leipzig  1885,  WeigeL   1  M. 

835.  K51n.  —  v.  Veith,  das  römische  Köln,  nebst  einem  Plane  der  römi- 
schen Stadt.  Winkelmannsprogramm.  63  S.  Bonn  1885,  Marcus. 

836.  Düntzer,  H.,  der  Umfang  des  ältesten  römischen  Köln. 
Westd.  Zs.  IV,  Heft  1. 

837.  Mittelalter.  —  Essenwein,  -A.,  über  die  Herausgabe  eines  umfas- 
senden Quellenwerkes  ftbr  die  Kulturgeschichte  des  Mittelalters,  bestehend 
aus  2  Hauptabtheilungen:  Monumenta  iconographica  medii  aevi  und  Reli- 

quiae  medii  aevi.    Eine  Denkschrift.    Nürnberg  1884. 
Vgl.  Hist  Zs.  54,  261  ff.  (Ebrenberg). 

838.  Henne  am  Rhyn,  0.,  die  Kreuzzüge  und  die  Kultur  ihrer  Zeit. 
Prachtausgabe  mit  100  ganzseitigen  Illustrationen  von  G.  Dor4  und  ver- 
schiedenen ganzseitigen  Illustrationen  deutscher  Künstler,  und  über  100 
Text-Illustrationen  (in  Holzschn.).  (Bibl.  1883,  Nr.  809.)  25—30.  (Schluß-) 
Lief.  Fol.  (Xn  u.  S.  421—498)  Leipzig  1884,  Bacb.  &  2  M.,  complet 
geb.  78  M. 

839.  Henne  am  Bhyn,  0.,  die  Kreuzzüge  und  die  Kultur  ihrer  Zeit. 
2.  Aufl.  Volksausgabe  mit  100  lUustr.  von  Dor6  u.  s.  w.  In  15  Lief. 
1—13.  Lief.  gr.  4.  (352  S.)  Leipzig,  Bach,  k  1  M. 

840.  Frey  tag,  G.  ^  Bilder  aus  der  deutschen  Vergangenheit.  2.  Bd.  1.  u. 
2.  Abtheil.  15.  Aufl.  gr.  8.  Leipzig  1885,  Hirzel.  1.  Vom  Mittelalter 
zur  Neuzeit.  (VHI,  466  S.)  5,25  M.  —  2.  Abtheil.  Aus  dem  Jahrhundert 
der  Reformation  (1500  —  1600).  (384  S.)  4,50  M. 

841.  Fischer,  Karl,  deutsches  Leben.  (Bibl.  1884,  Nr.  817). 
Vgl.  Bl.  t  literar.  Unterhaltg.  1886,  51  (W.  Müller). 

842.  Weinhold,  deutsche  Frauen.  (Bibl.   1882,  Nr.  833). 
Vgl.  Hist  Zs.  54,  822  (L.  Erhardt). 

843.  Sem m ig,  H.,    Eva's  Töchter  bis  auf  Luthers  Kftthe.    Sieben  Capitel 

ans  der  Geschichte  der  Weiblichkeit.    Unterhaltungen  für   den  häuslichen 

Herd.  8.  (V,   197   S.)  Jena  1884,  Mauke.  3,50  M. 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1885,  16  (G.  B.);  Theol.  Lit  Blatt  1885,  Nr.  1.  Bebandelt 
die  Stellung  des  Weibes  in  gescbicbtl.  Entwicklung;  Abschn.  UI:  die  Frauen 
bei  den  Germanen;  IV.  Troubadours  und  Minnesinger  oder  Frau  Minne  und 
Fran  Venns;  V.  Minnelieder  von  Walther  v.  d.  Vogelweide  u.  Franenlob. 


108  BIBUOGBAPHIB  VON  188A. 

844.  Benier,  Rod. ,  il  lipo  estetico  della  donna  nel  medio  eyo.  Appunti 
ed  osseryazioni.  8.  (XIII,   192  S.)   Ancona  1885,  Morelli.  6  L. 

Vgl.  D.  Lit  Zeitg.  1886,  61  (Wilmans);  Bomania  1886  8.  316;  lit  BUtt  1886, 
1  (Wiese);  Giomale  Ligostico  XII,  806—309. 

845.  Urbach,  Theod.,  znr  Geschichte  des  Natorgefähls  bei  den  Deutschen. 

25  S.  4. 

Progr.  d.  Gymn.  z.  b.  Kreuz  in  Dresden  1886. 

846.  Seite  gast,  F.,  der  Ehrbegriff  im  altfranzösischen  Bolandsliede. 
Zs.  f.  roman.  Philol.  9,  204—222. 

847.  Jastrow,   J. ,    Geschichte    des    deutschen   Einheitstraums    und   seiner 

Erfüllung.   In  den  Grundlinien  dargestellt.    Gekrönte  Preisschrift.  1.  u.  2. 

Aufl.  (IX,  339  S.)  1885.  Allgemeiner  Verein  f.  deutsche  Literatur.  6  M. 
Vgl.  Gegenwart  1886,  20;  Jahrb.  f.  Geeetsgebnng,  N.  F.  IX,  4.  —  Eotb&It  auch 
die  Kaisersage  (Friedr.  II.). 

848.  OesellBChaftsleben.  —  Buchwald,  Gust.  y. ,  deutsches  Gesellschafts- 
leben im  endenden  Mittelalter.  1.  Bd.  Zur  deutschen  Bildungsgeschichte 
im  endenden  Mittelalter.    10  Vorträge.    8.    (XII,  223  S.)   Kiel  1885,  Ho- 

mann.  4  M* 

Vgl.  Bl.  f.  literar.  Unterhaltg.  1886,  47  (Henne  am  Rbyn). 

849.  Hänselmann,  Ludw.,  deutsches  Bärgerleben.  Alte  Chronikenberichte 
bearbeitet.  I.  Bd.  Das  Schichtbuch.  Geschichten  von  Ungehorsam  und 
Aufruhr  in  Braunschweig  1292 — 1514.  Nach  dem  Niederdeutschen  des 
Zollschreibers  Herrn.  Bothen  und  anderen  Überlieferungen  bearbeitet.  8. 
(XXIV,  274  S.)  Braunschweig  1886,  Goeritz  u.  zu  Putlitz.  4,30  M. 

850.  Tettau,    W.   J.   A.    Freiherr  von,    Beiträge   zu   einer   vergleichenden 

Topographie  und  Statistik  von  Erfurt,  gr.   8.  (V,  220  S.)   Jahrbücher  der 

kgl.  Akad.  gemeinnütziger  Wissenschaften  zu  Erfurt.  N.  F.   13.  Heft.  3  M. 
Enthält  sehr  viel  culturgeschichtlich  Interessantes;  auch  über  die  alten  Straßen- 
namen. 
Vgl.  Lit  Centralbl.  1886,  43  (K— flf.) 

851.  Meyer,    Christian,    die    Entwickelung    unserer    bürgerlichen    Freiheit. 

Studien  zur  alten  und  neuen  Gesellschaftsgeschichte. 
Zs.  f.  allgem.  Geschichte  I,  H.  9. 

852.  Jacobs,  Ed.,   Markt  und  Kathhaus,  Spiel-  und  Kaufhaus. 
Zs.  d.  Harzvereins  XVIII,  191—264. 

853.  Stob  er,  A.,  über  einige  Lieblingsspiele  des  Mittelalters  und  die  Ein- 
führung des  Kartenspiels  in  Straßburg. 

N.  Alsatia  (oben  Nr.  663)  241-262. 

854.  Holthausen,  F.,  u.  K.  Bartsch,  über  den  Tanz. 
Germania  30,  198—202. 

855.  Blaas,  C.  M. ,  aus  den  Predigten  Georgs  von  Giengen.  1.  Zimmer- 
und  Bettausstattung;  2.  weltliche  und  geistliche  außeramtliche  Tracht; 
3.  Gastereien,  Spielleute,  Musik,  Gaukelbücher  u.  Kinderzucht;  4.  Aber- 
glauben und  Gebräuche;  5.  zur  Glasmacherkunst. 

Germania  30,  88-98. 

s.  Kettner  Nr.  1376,  Pawel  Nr.  1879. 

856.  Herbert,  H. ,    die   Gesundheitspflege   in   Hermannstadt  bis  zum  Ende 

des  16.  Jhs. 

Archiv  des  Vereins  f  siebenbflrg.  Landeskunde,  N.  F.  20.  Bd.  S.  6—46. 

857.  Hingst,  mittelalterliche  Sanitätsverhältnisse  Freibergs  und  darauf  be- 
zügliche obrigkeitliche  Maßnahmen. 

Mittheil,  vom  Freiberger  Alterthumsverein  21.  Heft. 


VI.  ALTEBTHOmER  und  KULTUBGE8CHICHTE.         jQg 

858.  Stob  er,  A. ,  die  ehemalige  Elendenherberge.  Ein  Beitrag  zur  Ge- 
Bchiclite  von  Straßburgs  Wohlthätigkeitsanstalten. 

N.  Alsatia  (oben  Nr.  663)  266—276. 

859.  Hoffmann,  Robert,  die  Angsburger  Bäder  und  das  Handwerk  der 
Bader. 

Zb.  d.  hist.  VereiüB  f.  Schwaben  und  Nenborg  XII,  1 — 85. 

860.  Begnety  A.,  ein  Kochbuch  von  1850.    Cultnrgeschiohtliche  Studie. 
Wissenschaftl.  Beilage  s.  Leips.  Ztg.  1886,  67. 

861.  PeterB,  Herrn.,  mittelalterliche  Destillationsapparate. 
MittheiL  aus  d.  germ.  NationalmnBeam  I,  166 — 164. 

862.  Oothein,  E.,  die  Lage  des  Bauernstandes  am  Ende  des  Mittelalters. 
Westdeutsche  Zs.  IV,  1—22. 

863.  Li  eben  au,  Th.  v..  Urbar  der  niederen  Burg  zu  Baden. 
Anz.  f.  Schweiz.  Geschichte.  N.  F.  XVI,  6. 

864.  Wolff,  J.,  Beiträge  zur  Siebenbürgisch-deutschen  Agrargeschichte.  4. 
(53  S.)    Mühlbacher  Gymnasialprogramm. 

Vgl.  Siebenbürg.  Korrespondenzbl.  1886,  120.    Darin  auch  Flurnamen. 

865.  Fronius,  F.  F.,  Bilder  aus  dem  sächsischen  Bauemieben  in  Sieben- 
bürgen. Ein  Beitrag  zur  deutschen  Culturgeschichte.  3.  Aufl.  8.  (XVI, 
252  S)    Wien  1885,  Graeser.  8,20  M. 

Siebenbürgisch-deutsche  Volksbtlcher  Bd.  8. 

866.  Fronius,  F.  F.,  noch  zwei  Stücklein  vom  Zigeuner. 
Siebenbürg.  Correspondenzbl.  8,  189 — 143. 

867.  Zünfte.  —  Seuffer,  Ordnung  der  Schmiedezunffc  zu  Ulm  vom  J.  1505. 
Württemberg.  Vierteljahrshefte  7,  266—277  und  8,  69—64. 

868.  Büscher,  die  Statuten  der  früheren  Gilden,  Aemter  und  Zünfte  binnen 
der  Stadt  Essen;   und 

869.  Grevel,  die  Statuten  der  früheren  Gilden  und  Aemter  in  der  Stadt 
Steele  und  im  übrigen  Hochstift  Essen. 

Beitr.  z.  Gesch.  von  Stadt  Essen  u.  Stift  Essen  Heft  8. 

870.  Rüdiger,  0.,  die  wiedergefundene  Handschrift  der  Zunft  der  Bader 
in  Hamburg. 

Mittb.  d.  Ver.  f.  Hamburg.  Gesch.  8,  180—142. 

871.  Blümcke,  Handwerkerzünfte.  (Bibl.   1884,  Nr.  884). 
Vgl.  Hist.  Zs.  66,  1. 

872.  Warschauer^   die  mittelalterlichen  Innungen  zu  Posen. 
Zs.  d.  hist.  Gesellsch.  f.  d.  Prov.  Posen.  I.  Bd. 

873.  Traohten.  —  Essenwein,  A.,  Kulturhistorischer  Bilderatlas.  II.  Mittel- 
alter. CXX  Tafeln  mit  erklärendem  Text.  Qu.-4.  Leipzig  1888,  Seemann. 
10  Lieferungen  &  1  M. 

Vgl.   Mittheil,  aas  d.  histor.  Lit   18,  876  ff.    (Noack);    hist  Zs.  64,  261—266 
(Ehrenberg). 

874.  Hirth,    G.  ^    Kulturgeschichtliches    Bilderbuch    aus    3    Jahrhunderten. 

München,  Hirth. 

Vgl.  Hist  Zs.  64,  260  ff.  (Ehrenberg). 

875.  Bacinet,  A. ,  Geschichte  des  Costüms  in  500  Taf«  in  Gold-,  Silber- 
und Farbendruck.  Mit  erläuterndem  Text  Deutsche  Ausg.,  bearbeitet  von 
Adolf  Bosenberg.  2.  Bd.  4.  (100  Tafeln  mit  100  Bl.  Text)  40  M.,  3.  Bd. 

1.  u.  2.  Lief.  (20  Tafeln  mit  18  Bl.  Text)  &  4  M.  Berlin,  V^Tasmuth. 
Vgl  D.  Ruiidschau  1885,  Dec. 

876.  Hefner-Alteneck,  Trachten  u.  s.  w.  (Bibl.  1884,  Nr.  853).  Lief. 
62—72  (6.  Bd.  1—16,  mit  je  6  Chromolithographien)  k  10  M. 


110  BIBLIOGBAPHIE  VON  1886. 

877.  Hottenroth,  Trachten  (Bibl.  1864,  Nr.  854).  12.  Lief.  (2.  Bd. 
S.  17-40).  3,50  M. 

878.  Sammlung   historischer   Bildnisse   und   Trachten   aus    dem    Stammbuch 

der  Katharina  y.  Canstein.    Hrsgb.  v.  F.  Wamecke.    In  10  Lief,    l.^ — 7. 

Lief.  fol.   (ä  12  Lichtdr.-Tafeln).  Berlin,  Hermann,   k  7,50  M. 

8.  Blaas  Nr.  855. 

879.  Waffen.  —  Demmin,  A. ,  die  EriegswafiPen  in  ihrer  historischen  Ent- 
wickelung  von  den  ältesten  Zeiten  bis  auf  die  Gegenwart  2.  Aufl.  1.  Hälfte. 
8.  (IV,  400  S.)  Leipzig  1885^  Seemann.  5  M. 

880.  Kurze  Geschichte   der   deutschen  Trutzwaffen   der  Leibbewaffnung  vor 

Anwendung  des  Pulvers  zum  Kriegszweck. 
Allg.  Militär-Zeitg.  1886,  Nr.  68. 

881.  Essenwein,  A.,  Waffen  aus  dem  4.-— 9.  Jhdt. 

Mittheil,  aus  d.  germ.  NationaUnuseum  I,  S.  60—68,  106—109,  176—179. 

882.  Essenwein,  A.,  der  Übergang  des  Scramasaz  zum  Dolche  des  14.  Jhs. 
Mittheil,  aus  d.  germ.  Nationalmuseum  I.  8.  117 — 120. 

883.  Essenwein,  A.,  der  Eibenbogen. 

Mittbeil.  aus  d.  germ.  Nationalmuseam  I,  S.  163 — 166. 

884.  Kriegswesen.  —  Galitzin,  Fürst  N.  S.,  allgemeine  Kriegsgeschichte 

aller  Völker  und  Zeiten.    2.  Abth.    Das  Mittelalter.    Aus  dem  Bussischen 

ins  Deutsche  übersetzt  von  Streccius.    2.  Bd.  2.  Hälfte.    Von  Einführung 

der  Feuerwaffen  bis  zum  30jährigen  Kriege  [1850—1618].  gr.  8.  (IX  bis 

Xn  u.  8.  197^828  mit  9  Karten)  Kassel,  Kay.  21  M.  (vgl.  Bibl.  1884, 

Nr.  832). 

Vgl.  Bl.  f.  lit.  Unterhaltung  1886,  S.  692  (Herrn.  Vogt). 

885.  Horawitz,  Ad.,  Wiener  Bürger  in  Waffen. 

Zs.  f.  allgem.  Gesoh.  H,  698—610.    (Zu  M«  Beheims   Buch  von   den  Wienern). 

886.  Stöber,  A. ,  elsässische  Absagebriefe  aus  dem  Ende  des  15.  Jhs. 
N.  Alsatia  (oben  Nr.  663)  226—240). 

887.  Handel  und  VerkehrBWesen.  —  Hasse,  Ernst,  Geschichte  der  Leipziger 
Messen.  Hoch-Quart.  (VUI,  516  S.)  Leipzig  1885,  Hirzel.  15  M.  Preis- 
schriften herausgeg.  und  gekrönt  von  der  fürstl.  Jablonowski 'sehen  Gesell- 
schaft zu  Leipzig.  XXV. 

Vgl.  Literar.  Centralblatt  1886,  22. 

B.  Hase  Nr.  929. 

888.  Stob  er»  A.,  die  großen  Jahrmärkte  oder  Messen  in  Straßburg. 
N.  Alsatia  (oben  Nr.  668)  253-265. 

889.  He  yd,  G.,  II  commercio  delle  citt&  tedesche  del  Sud  con  Genova  nel 

medio  evo. 

Giornale  Ligustico  XII,  8—22;  dazu  S.  81—90  (Belgrano). 

890.  Beissel,    Stephan,    Goldwerth   und  Arbeitslohn    im  Mittelalter.    Eine 

culturgeschichtliche  Studie  im  Anschluß  an  die  Baurechnungen  der  Kirche 

des    heil.  Victor   zu  Hauten    [=  Ergänzungshefte   zu    den    „Stimmen    aus 

Maria-Laach"  27.]  gr.  8.  (VIÜ,  190.)  Freiburg  i.  Br.  1884,  Herder.  2,50  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  29  (Lamprecht). 

8.  Tölners  HaDdlnngsbuch  Nr.  1692. 

891.  Die  Botenanstalten  des  Mittelalters  in:  Veredarius,  0.,  das  Buch 
von  der  Weltpost.  3.  Heft.  Berlin  1885,  Meidinger. 

892.  ünterrichtsweBen.  —  Paulsen,  Unterricht  (Bibl.  1884,  Nr.  903). 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  7;    D.  Lit  Ztg.  1886,  6  (Q.  Voigt);    Centralorgan 
1885,  7  (86hns);  Philos.  Monatshefte  22,  4.  6  (Richter);  histor.  Jahrbuch  VH,  1 


VI.    ALTERTHÜMER  UND  CÜLTÜRGE8CHICHTB.  Hl 

(Orterer);  literar.  Handweiser  1886,  8  (Reiehensperger) ;  Der  KathoUk,  Joni 
1886  (StiUbnaer);    Grenzboten  1886,    8.  239-248  and  273— 281 ;    Nationalztg. 

1885,  Nr.  681  ff.;  Modem  Languftge  Notes  1886,  2. 

893.  Specht,  Franz  Anton,  Geschichte  des  Unterrichtswesens  in  Deutsch- 
land von  den  ältesten  Zeiten  bis  zur  Mitte  des  13.  Jhs.  Eine  von  der 
historischen  Commission  bei  der  kön.  bajer.  Akad.  d.  Wiss.  gekrönte  Preis- 

Schrift,  gr.  8.  (XII,  411   S.)  Stuttgart  1885,  CotU.   8  M. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1885,  30  (Kaufmann^;  Berl.  pbiloU  Wochenschrift  1886,  86 
(Nohle);  Archiv  f.  kathol.  Eirchenrecht  1886,  6  (Silbemagel) ;  Stimmen  ans 
Maria-Laach  29,  4  (Drewes);    Der  Katholik  1886,  Juni  (Stülbauer);   Allg.  Ztg. 

1886,  Beil.  Nr.  159. 

894.  Denifle,  H. ,  die  Universitäten  des  Mittelalters  bis  1400.    1.  Bd.  Die 

Entstehung    der  Universitäten    des    Mittelalters    bis    1400.    gr.  8.    (XLV; 

814  S.)  Berlin   1885,  Weidmann.  24  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  40  (Paulsen);  Tbeol.  Lit.  Blatt  1886,  2  (Bestmann); 
N.  Evang.  Eirchenztg.  1886,  49 ;  8tudien  und  Mitth.  aus  dem  Benedictiner-Ord«n 
Vn,  1  (Grube);  histor.  Jahrb.  VII,  1  (Orterer);  Stimmen  aus  Maria-Laach 
1886,  1  (Drewes);  Der  Katholik  1886,  Dec.  (Stillbauer);  histor.-polit.  Blätter 
96,  8  (Beilesheim). 

895.  S t ein y  Lorenz  V.,  die  innere  Verwaltung.  2.  Hauptgebiet  Das  Bildungs- 
wesen des  Mittelalters.    Scholastik,    Universitäten,   Humanismus.    2.  Aufl. 

3.  Theil,  1.  Heft.  Die  Zeit  bis  zum  19.  Jahrb.  Stuttgart  1883—84.  Cotta. 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthum  11,  220-228  (Kaufmann);  Lit.  Blatt  1886,  10  (Boos); 
Berl.  philo!.  Wochenschrift  6,  39  (Schepß). 

896.  Laverrenz,  C. ,    die  Medaillen   und  Gedächtnißzeichen  der  deutschen 

Hochschulen.    Ein  Beitrag   zur  Geschichte   aller   seit  dem  XIV.  Jahrb.  in 

Deutschland    errichteten   Universitäten.     1.   Theil.     Mit    8  Ansichten    und 

16  Tafeln  Medaillen abbildungen.  gr.  8.  (XU,  493  S.)  Berlin,  Mittler  &  Sohn. 

20  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  7  (Kaufmann). 

897.  Kehrbach,  Monumenta  paedagogica  (Bibl.   1884,  Nr.  904). 
Vgl.  Beri.  philol.  Wocbenscbrift  1886,  Nr.  46. 

898.  Müller,  Johannes,  Vor-  und  frühreformatorische  Schulordnungen  und 
Schnlverträge  in  deutscher  und  niederländischer  Sprache.  1.  Abth.:  Schul- 
ordnungen etc.  aus  den  Jahren  1296 — 1505  (XIV,  141  S.)  Zschopau, 
Raschke.  2,80  M.  —  Sammlung  selten  gewordener  pädagogischer  Schriften 

früherer  Zeiten,  Heft  12. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  46  (Paulsen). 

899.  Akten  der  Universität  Köln. 

Mittheilangen  ans  dem  Stadtarchiv  von  Köln,  Heft  7,  8.  106 — 116. 

900.  Daisenberger,  Mich.,  Volksschulen  der  zweiten  Hälfte  des  Mittel- 
alters in  der  Diöcese  Augsburg.  Progr.  von  Dillingen.  (79  S.). 

901.  Kränkel,  die  Schulen  in  der  Fürstenbergischen  Baar.  Ein  Beitrag  zur 

Geschichte  des  Schulwesens. 

Schriften  des  Ver.  f.  Gesch.  u.  Naturgeschichte  der  Baar  1885,  S.  26—78. 

902.  Meier,  P.  Gabr.,  Geschichte  der  Schule  von  St.  Gallen  im  Mittelalter. 

Jahrbuch  f.  schweizerische  Gesch.,  10.  Bd. 

903.  Knod,  G.,  zur  Schlettstadter  Schulgeschichte. 
Straßburg.  Studien  II,  481—489. 

904.  Stöber,  A.,  die  armen  Schüler  in  Straßburg  während  des  Mittelalters. 
N.  Alsatia  (oben  Nr.  668)  277—286. 


112  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

905.  Jagdgetohiohte.  —  Schwappach,  Adam,  Handbach  der  Forst-  und 
Jagdgeschichte  Deutschlands.  In  3  Liefen.  l\  Lief.  Von  den  ältesten  Zeiten 
bis  zum  Schluß  des  Mittelalters  (1500).  gr.  8.  (256  S.)  Berlin  1885, 
Springer.  6  M. 

906.  Ludwig,  W.,  über  den  Vogelfang  im  Mittelalter. 
Monatsschrift  des  deutschen  Vereins  zum  Schutze  der  Vogelwelt  X,  11. 

907.  Weinbau.  —  Reichelt,  K.,  Beiträge  zur  Geschichte  des  ältesten 
Weinbaues  in  Deutschland  und  dessen  Nachbarländern  bis  zum  Jahre  1 000 
n.  Chr.  gr.  8.  (IV,  91  S.)  BeutUngen  1886.  Kocher.  1,20  M. 

908.  Schriftwesen  und  Bnchdrack.  — Paoli,  C,  Grundriß  der  lateinischen 

Paläographie  und  der  Urkundenlehre.  Aus  dem  Italienischen  übersetzt  von 

K.  Lohmeyer,  gr.  8.  (VU!,  79  S.)  Innsbruck,  Wagner.  2  M. 

Vgl.   Bibl.   de  P^cole  des  Cbartes  Bd.  46,  689—81  (E.  Berger);    D.  Lit  Ztg. 
1886,  61  (S.  L.). 

90 9.  Gottwaldy  B.,  zum  Schriftwesen  des  Mittelalters. 
Anz.  f.  schweizer.  Alterthumskunde  1886,  Nr,  1. 

910.  Zum  Schriftwesen  im  Mittelalter. 

N.  Anzeiger  f.  Bibliographie  1886,  S.  141  f. 

911.  Meier,  P,  Gabriel,  Bemerkungen  über  die  Bestimmung  des  Alters  von 

Handschriften. 

Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  2,  226—231. 

912.  KrauSy  F.  H.,  ein  Diptychon  der  Abtei  S«  Mazimin  bei  Trier. 
Westdeutsche  Zs.  IV,  188—167. 

913.  Das  tironische  Psalterium  der  Wolffenbütteler  Bibliothek.  Herausgeg. 
vom  kön.  Stenograph.  Institut  zu  Dresden.  Mit  e.  Einleitung  und  Ober- 
tragung   des  tironischen  Textes  von  Oscar  Lehmann,    gr.  8.    (IV>  208  S. 

u.  120  autograph.  Doppels.)  Leipzig  1885,  Teubner.   10  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Zt^.  1886,  84  (W.  Schmitz). 

914.  Diekamp,  W.,    ein   Evangeliar   des   Klosters  Freckenhorst   aus    dem 

12.  Jahrh. 

Repertoriam  f.  Kunstwissenschaft  VIII,  2.  .3. 

915.  Becker,  Gust.,  catalogi  bibliotecarum  antiqui,  collegit  G.  B.  I.  Cata- 
logi  saeculo  XIII  vetustiores.  II.  Catalogus  catalogorum  posterioris  aetatis. 
gr.  8.  (IV,  328  S.)  Bonn  1885,  Cohen.  8  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  3;   Lit  Centralbl.  1886,  48;   Centralbl.  f.  Bibliotheks- 
wesen  II,  26—38  (Perlbacb),  ebd.  Meier,  Nr.  6  und  DQmmler,  Nr.  7. 

916.  Huemer,  J«,  aus  alten  Bücherverzeichnissen. 

Wiener  Studien  7,  326-336  (Berliner  Jahresbericht  1886,  Nr.  1976'> 

917.  Diekamp,    W. ,     ein    Marienfelder    Bibliotheksverzeichniß    ans    dem 

13.  Jahrh. 

Zs.  f.  vaterlXnd.  Oesoh.  n.  Alterthumskunde  Westphalens  43,  161 — 177. 

918.  Widmann,  S. ,    das    älteste  Bücherveneichniß  des  Klosters  Amstein. 
Annalen  d.  Ver.  f.  Nassauische  Alterthumskunde  18,  28 — 32. 

919.  Lange,  H.  0.,  über  einen  Katalog  der  Erfurter  Universitätsbibliothek 

aus  dem   15.  Jahrh. 

Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  2,  277—287. 

920.  Bücheranzeigen  des  15.  Jahrhs. 

Börsenblatt  1886,  Nr.  267  u.  261.  Ans  dem  Centralbl.  f.  Bibliothekswesen,  von 
W.  Meyer. 

921.  Ein  Bücherkatalog  aus  dem  Mittelalter. 
Börsenblatt  1886,  Nr.  126,  S.  2626. 

k 


VI.    ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.  1  la 

923.  Math  er,  B«,  Was  lasen  unsere  Vorjahren  in  den  ersten  Jahren  nach 

Erfindung  der  Buchdruckerkunst? 

BonenbUtt  f.  d.  d.  Buchhandel  1886,  Nr.  17ä,  S.  Sbti—2i. 

923.  Mut  her,  Bich«,  der  Buchdruck  vor  Guttenberg. 
Grensboten  1885,  I,  130-137  a.  178— 18A. 

924.  Kraus,  F.  X.,  Johann  Guttenberg  und  die  Erfindung  der  Typographie. 
D.  Rundschau  1885,  Sept,  S.  410^4*24. 

925.  Die  Anfänge  des  Holzschnittes  und  des  Buchdrucks. 

Börsenblatt  f.  d.  d.  Buchhandel  1885,  Nr.  67,  S.  1146-48.   Referat  über  einen 
Vortrag  von  R.  Muther. 

926.  Nordhoff,  J.  B.,  Nachlese  zur  Buchdruckergeschichte  Westphalens.  III. 
Zs.  f.  Vaterland.  Gesch.  n.  Alterthomskande  Westphalens  Bd.  43,  124  —  141 
(s.  Bd.  41  n.  42). 

927.  Hermannstädter  Buchdrucker  und  Buchhändler. 
Siebenbürg.  Korrespendenzbl.  1885,  S.  72—74  (W.  S.), 

928.  Teutsch,  Fr.,      Neue    Beiträge     zur     Hennannstädter     Buchdrucker- 

geaehiehte. 

Ebd.  8.  121—123. 

929.  Hase,  Oscar,  die  Koherger.  Eine  Darstellung  des  bnehhändlerischen 
Geschäftsbetriebs  in  der  Zeit  des  Überganges  vom  Mittelalter  zur  Neuzeit. 
2.  Aufl.  8.  (X,  462  und  Briefbuch  1.04  S.  m.  5  Facsim.)  Leipzig,  Breit- 
kopf u.  Härtel.   10  M. 

Vgl.  Börsenblatt  1885,  Nr.  290  (R.  Muther);  AHgem.  Ztg.  1886,  Beil.  5. 

930.  Butsch,  A.  F.,  Ludwig  Hohenwang  kein  Ulmer,  sondern  ein  Augs- 
burger Buchdrucker.  Lez.-Octav.  (16  S.)  München^  Hirth.    1    M. 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1885,  36  (E.  N.);   D.  Lit.  Zt^r.  1885,  46  (L.  Malier). 

931.  Klemm,    die  Entwickelung    der  Formen    der  Steinschrift,    geprüft   an 

den  Proben  im  Germanischen  Museum. 
Christi.  Kunstblatt  1885,  8. 

932.  Stock  bau  er,   J.,    die  Bücher    der  Schreibmeister   des   16.-18.  Jhs. 

im  Qerman.  Museum. 

Mittheilnngen  au«  dem  German.  NationHlmasoura  1,  77 — 102. 

933.  Druckschriften  des   15. — 18.  Jhs.  in  getreuen  Nachbildungen  herausgeg. 

von  der  Direction  der  Reichsdruckerei  unter  Mitwirkung  von  F.  Lippmann 

n.  R.  Dohme.   1. — 5.  Heft.  Folio.  Leipzig,  Brockhaus.  &   10  M. 

s.  Zeller  Nr.  112. 

934.  Kelohner,  E. ,  der  Pergamentdruck  der  Agenda  Ecclesiae  Mogunti- 
nensis  von  1480  der  Stadtbibliothek  zu  Frankfurt  a.  M.  Bibliographisch 
beschrieben.  Mit  4  Tafeln  in  Lichtdruck.  8.  (18  S.)  Frankf.  a.  M.  1885, 
Baer.  4  M. 

8.  Katalog  des  Börsenvereins  Nr.  119,  femer  Nr.  1014  £f. 

935.  Münskunde.  —  Numismatisches  Literaturblatt  herausgeg.  von  M.  Bahr- 

feldt.  gr.  8.  Stade  (Hannover,  Mejrer).  VI.  Jahrg.    1885. 

Gibt  einen  fortlaufenden  Berieht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der 
Münzkunde. 

936.  Heraldik.  —  Der  deutsche  Herold.  Zeitschrift  für  Heraldik,  Sphragistik 
und  Genealogie.  Red.:  A.  M.  Hildebrandt.  IG.  Jahrg.  1885.  12  Nummern, 
gr.  4.  Berlin,  Heymann.   \2  M. 

937.  Warnecke,  Kampfschilde  (Kibl.   1884,  Nr.  837). 

Vgl.  Hist  Zs.  54,  160;  Der  deutsche  Herold  16,  136  f. 

OERMANIA.    N«n«>  B«ihA.  XXllI.  (XXXV.)  JaUrg.  g 


114  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

938.  Siebmachers,  J. ,  großes  und  allgemeiDes  Wappenbach  in  einer 
neuen  vollständig  geordneten  und  reich  vermehrten  Auflage  mit  heraldisch- 
und  historisch-genealogischen  Erläuterungen  neu  herausgeg.  2S6 — 242  u. 
243—250.  Lief.  gr.  4.  (211  u.  204  8.  mit  103  u.  131  Steintafeln.)  NOrn- 
berg,  Bauer  u.  Baspe.  Subscr.-Preis  k  6  M.,  Einzelpreis  k  7,50  M. 

939.  Luchs,  sechs  unedierte  schlesi sehe  Wappenbücher  (Nr.  1  —  4   aus  dem 

15.  Jhdt.,  5  u.   6.  aus  dem  17.  Jhdt.). 

Der   deutsche   Herold   16,   59—62.    Ebenda  S.  86  f.:   Ein   altes  Wappenbncli 
(Stadtbibliothek  zu  Bresaln,  Mitte  16.  Jhdts.). 

940.  Kindler  V.  Kn  ob  loch,  J.,  das  goldene  Buch  von  Straßburg.   1.  Theil. 

Mit  23  Wappentafeln,  gr.  8.  (192  S.)  Wien  (Straßburg,  Trtibner).  10  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztgr.  1885,  48  (Aloys  Schalte);  Lit.  Centralbl.  1886,  2;  Arcbival. 
Zs.  10,  314—316. 

941.  Löher,  Fr.  v.,  über  der  Helmkleinode  Bedeutung.  Münchner  Sitzungs- 
berichte  1885,  2.  Heft. 

Vgl.  Arehival.  Zs.  10,  302-318. 

942.  Die  westphälischen  Siegel  des  Mittelalters.  Mit  Unterstützung  der  Land- 
stände der  Provinz  herausgeg.  vom  Verein  f.  Geschichte  nnd  Alterthums- 
künde  Westphalens.  2.  Heft.  l.Abth.  Folio.  (VH,  32  u.  14  8.):  Die  Siegel 
der  Bischöfe,  bearbeitet  von  G.  Tumbült.  Münster,  Begensberg  in  Comm. 
15  M. 

943.  Otte,  Glockenkunde  (BibL   1884,  Nr.  869). 
Vgl.  Tbeolog.  Lit.  Blatt  1886,  86. 

944.  Schäfer,  Rob.^  hessische  Glockeninschriften. 
Archiv  f.  hess.  Qesch.  u.  Alterthnmsknnde  XV,  476 — 644. 

Kunst. 

945.  Hasen  clever,  kirchliche  Kunst. 

Theolog.  Jahresbericht  V,  603-^6 17.    Gibt   einen  Überblick   über   die  Erschein 
nungen  von  1886. 

8.  Nr.  688. 

946.  Otte,  Kunstarchäologie  (Bibl.   1884,  Nr.  917).    2.  Bd.  5.  Lief.  (XIV, 

641-865).  Schluß.  Compl.  36  M. 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Blatt  1886,  36  (Zacker);    D.  Revue    1886,    Dee.;    Theolog. 
Lit.  Ztg.  1S86,  16. 

947.  Geschichte  der  deutschen  Kunst.  L  Die  Baukunst  von  R.  Dohme. 
H.  Die  Plastik  von  W.  Bodo.  IIL  Die  Malerei  von  H.  Janitschek.  IV.  Der 
Kupferstich  und  Holzschnitt  von  F.  Lippmann.  V.  Das  Kunstgewerbe  von 
J.  Lessing.  Mit  zahlreichen  Illustrationen  im  Text.  (In  circa  24  Lief.) 
1.— 6.  Lief.  Hoch-Quart.  (Bd.  I,  1—44,  Bd.  II,  65—112,  Bd.  HI,  1—48.) 
Berlin   1885,  Grote.  4  2  M. 

948.  Reber,  Franz  v.,  Kunstgeschichte  des  Mittelalters,  gr.  8.  (1.  Hälfte 
352  S.  mit  244  Abbildungen.)  Leipzig,  F.  0.  Weigel.  16  M. 

949.  Springer,  Anton,  die  deutsche  Kunst  im   10.  Jahrhundert. 
Westdeutsche  Zs.  8,  201—227. 

950.  Dehio  u.  Bezold,  Baukunst  (ßibl.   1884,  Nr.  926). 
Vgl.  Lit  Handweiser  1886,  312  ff.  (Friedr.  Schneider). 

951.  Die  Schmiedekunst,  nach  Originalen  des  XV. — XVHI.  Jhs.  1. — 3.  Lief. 
Berlin,  Wasmuth.  i  4  M. 


Vr.  ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.         115 

58.  Hefner-Al  teneck,  J.  H.  v. ,  Eisenwerke  oder  Ornamentik  der 
Scbmiedeknnst  des  Mittelalters  und  der  Renaissance.  2  Bde.  (Fortgesetzt 
bis  zum  Jahre  1760.)  In  14  Lief.  1 — 7.  Fol.  {k  6  Kupfertafeln  mit  Text 
S.    1—16.)  Frankfurt  a.  M.,  Keller.  Ii  3  M. 

953.  Förster,  ELarl,  Über  deutsche  Keramik. 
Die  Wartburg  1886,  Nr.  8-6. 

954.  Schorn,    Otto    v. ,     Geschieht^    des    Kunstgewerbes    in  Einzeldarstel- 

Inngen.    III.  Die  Textilkunst.    Eine  Übersicht   ihres    Entwickelungsganges 

vom  frühen  Mittelalter  bis  zur  Gegenwart.  Mit  132  in  den  Text  gedruckten 

Abbüdungen.  8.  (Vm,  260  S.)  1  M. 
Wissen  der  Gegenwart  Bd.  34. 

955.  Hirthy  Wilh.,  das  deutsche  Zimmer  der  Gothik  und  Renaissance,  des 
Barock-,  Rococo-  und  Zopfstils.  3.  Aufl.  Mit  circa  400  Illustrationen, 
(In   10  Lief.)   1.  Lief.  gr.  4.  (48  S.)  Leipzig*,  Hirth.   1    M. 


956.  Baukunst  und  Plastik.  — Adamy,  R.,  die  Einhard-Basilika  zu  Stein- 
bach im  Odenwald.  Im  Auftrage  des  histor.  Vereins  f.  d.  Großherzogthum 
Hessen   untersucht  und   beechrieben.    Mit  24  Zinkätzungen    und  4  Tafeln 

in  Lichtdruck.  Fol.  (VII,  36  S.)  Hannover,  Helwing.   12  M. 
Vgl.  Histor.  Zs.  54,  546. 

957.  Adamy,  zur  Einhard-Basilika. 

Qoartalblitter  d.  histor.  Ver.  f.  d.  Großhersogthnm  Hessen  1886,  III,  S.  66—64. 

958.  Riehly  B.,  das  bayrische  Volk  in  seinen  frühmittelalterlichen  Bau- 
denkmalen. 

Beilage  zur  AUgem.  Ztg.  1886,  Nr.  209  n.  210. 

959.  Vetter,  Ferd.,  das  Sankt-Georgen-Kloster  zu  Stein  am  Rhein. 
Schriften    des  Vereins  f.  Geschichte    des  Bodensees    und  Umgebung.    13.  HefU 
Auch  Sonderabdruok.  gr.  8.  (66  S.)  Basel  1884,  Schwabe.  1,60  M.  —  Darin  über 
Ronrad  v.  Ammenhusen  'S.  14  f. 

960.  Vorhalle  und  Paradies   in  der    ehemaligen  Cistercienserabtei  Herrenalb 

in  Württemberg. 

Archiv  fQr  kirchliche  Kunst  1886,  2. 

961.  Der  Dom  zu  Lübeck.  12  Blätter  Abbildungen  (in  Lichtdruck)  nach 
Aufnahme  von  F.  Münzenberger  und  J.  Nöhring.  Text  von  Th.  Hach. 
Herausgeg.  vom  Vereine  von  Kunstfreunden  und  vom  Vereine  f.  Lübeck. 
Geschichte  u.  Altertkumskunde.  Fol.  (IV,  35  S.)  Lübeck  (Schmersahl).  24  M. 

962.  Das  St.  Johanniskloster  in  Hamburg.   Ghrundrisse  und  Abbildungen  mit 

erläuterndem  Text  von  0.  F.  Gaedechens,    M.  Gensler    u.  K.  Koppmann 

mit  24  Tafeln.  4.  (IX,  218  S.)  Hamburg  1884,  Gräfe.  20  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  44  (K.  E.  H.  Krause). 

963.  Pyly  Theodor,  Geschichte  der  Greifswalder  Kirchen  und  Klöster  sowie 

ihrer  Denkmäler,  nebst  einer  Einleitung  vom  Ursprünge  der  Stadt  Greifs- 

wald.  Mit  18  Abbild,  gr.  8.  (XVI,  662  S.)  Greifswald  1885,  Bindewald. 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  42  (K.  E.  H.  Krause).  —  Darin  auch  yorgeschichtliche 
Ortsnamenerklämngen,  Rechtsgeschichtliches. 

964.  Beschreibende  Darstellung  der  älteren  Bau-  und  Kunstdenkmäler  der 
Provinz  Sachsen  und  angrenzender  Gebiete.  Herausgeg.  von  der  histor. 
Commission  der  Provinz  Sachsen.  N.  F.  1.  Bd.  3. — 7.  Lief.  Die  Stadt 
Halle  und  der  Saalkreis,  bearbeitet  von  Gust  Schönermark.  3.  u.  4.  Lief. 
(S.  97-'368.)  k  1,50  M.  —  10.  Heft.  Der  Kreis  Calbe.  Unter  Mitwirkung 


116  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

von  Gii«t  Hertel    bearb.   Ton  Gast  Sommer.   (V,  94  6.)  Halle,    Hendel. 
2,50  M. 
9  65.  Beschreibende  Darstellung   der   älteren  Bau-   und  Kunstdenkmftler   des 
Königreichs  Sachsen.  Auf  Kosten  der  kön.  Staatsregierung  herausgeg.  vom 
K.  6.  Alterthumsverein.  4.  u.  5.  Heft.  gr.   8.  Dresden,  Meinhold  in  Comm. 

5  M.  —  Amptshanptmannschaften  Annaberg  und  Marienberg,  bearb.  von 

R.  Steche.  (92  S.  u.  35  S.  mit  Figuren  und  21   Tafeln). 
Vgl.  Lit.  Handweifier  1885,  438—440  (A.  Reiehensperger). 

966.  Bau-  und  Knnstdenkmäler  der  Provinz  Westpreußen.  Herausgegeben  im 
Auftrage  des  westpreuß.  Provinzial-Landtages.    2.  Heft.    Danzig,  Bertling. 

6  M. 

Inhalt:  Der  LandkreiR  Dansig  (VIII,  8.  75—149). 

967.  Steinbrecht,  C,  die  Baukunst  des  deutschen  Ritterordens  in  Preußen. 

I.  Thom  im  Mittelalter.   Mit  14  Tafeln  u.  39  Abbild.  Fol.  (VIII,  45  S.) 

Berlin,   Springer.  24  M. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  .S  (Kraus). 

968.  Kunz,   Herm.,    das  Schloß  der  Plasten  zum  Briege.    Ein  vergessenes 
Denkmal  alter  Bauherrlichkeit  in  Schlesien.  Hoch-Quart.  (VIII,  62  S.  mit 

7  Tafeln.)  Brieg,  Bänder.   8  M. 

969.  Ameluuf?,  F.,    Revaler  Alterthümer.    8.  (86  S.)  Reval   1884,  Kluge. 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  36. 

970.  Kespler,  Ignaz,  die  symbolischen  Reliefbilder  am  südlichen  Hahnen- 

thurme  des  Freiburger  Münsters« 

Freibnrger  DiöcesaD-Archiv  1885,  Bd.  17,  S.   158—195. 

971.  Schricker,  A. ,   die  Fenster-Rosetten  der  Fa^ade  des  Südkreuzes  am 

Straßburger  Münster. 

Jahrbuch  f.  Gesch.,  Sprache  u.  Lit.  Elflaß-Lotliringens.  I.  Jahrg.  1885,  40 — 44. 

972.  Les  recherches    historiques    relatives    k  Er^in    de  Steinbach    et  4  sa 

famille. 

Revue  nouvelle  d'Alsace-Lorraine  V,  7. 
978.  Merz,    Job.,    die  Bildwerke   an   der  Erzthüre    des  Augsburger  Doms. 

Mit  2  Tafeln,   gr.   8.  (52  S.)  Stuttgait,  Steinkopf.   1,60  M. 

Vgl.  Theolog.   Lit.  Blatt  1885,   26  (V.  Schultze);    Theolog.  Lit.  Ztg.   1886,   21 
(J.  Ficker);  ChriHtl.  Kunstblntt  1885,  2. 

974.  Au8*m  Werth,   E.,    die  Elfenbeinreliefs    an    der   Kanzel    im  Münster 

zu  Aachen. 

Die  Wartburg  1885,  S.  81—89,  111-117,  161—172. 

975.  Dobbert,  Ed.,  zur  Geschichte  der  Elfenbeinsculptur. 
Repertorium  f.  Kunstwissenschaft  VIII,  2.  .H. 

976.  Die  Bernwardsthüren  an  der  Westfront  des  Domes  zu  Hildesheim. 

Archiv  f.  kirchliche  Kun.st  IX,  7. 

977.  La  Roche,  E.,  Bauhütte  und  Bauverwaltung  des  Baseler  Münsters  im 

Mittelalter. 

Beiträge  zur  vaterländischen  Geschichte  von  der  histor.  u.  antiquar.  Gesellschaft 
zu  Basel  XII,  77-112. 

978.  Seitz,  Fritz,  zur  Baugeschichte  des  Heidelberger  Schlosses. 
Mittheilun^en    zur  Geschichte    d^'S   Heidelberger  Schlosses   1885,    S.  222 — 253. 
Dabei  mehrere  Tafeln  Steinmetszeiehen. 

979.  Klemm,  Ariadnefl&den  im  Labyrinth  der  Steinmetzzeichen. 
Korrespondenzblait   des  Gesammtvereius   der  deutschen  Gescbichts-  und  Alter- 
thnmsvereine   1885,  7 — 10. 


VI.  ALTEBTHDMER  und  KULTURGESCHICHTE.         1|7 

980.  Klemm 9  A.,  Runen,  Steinmetzseichen  und  Haasmarken. 
Württemberg.  Vierteljahrohefte  188.%  50-52. 

980\  Losch,  F.,  Bnnen  nnter  den  ßteinmetsEeichen. 
Ebenda  S.  87—60. 

981.  Münzenberger,  C.  F.  A.,  zur  Kenntniß  und  Würdigung  der  mittel- 
alterlichen Altäre  Dentschlands.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  vater- 
ländischen Kunst.  l.Lief.  Folio.  (24  8.  mit  10  Lichtdruck-Tafeln.)  Frank- 
furt a.  M.,  Foesser  in  Comm.  6  M. 

982.  Dahlke,  H.,  ein  altdeutscher  Altarschrein  in  der  Kapelle  des  Schlosses 
Tirol  aus  Michael  Pachers  Schule. 

Knnst  nud  Gewerbe  1886,  8,  Heft. 

983.  Grousset,  Rene,  Etüde  sur  Ihistoire  des  sarcophages  chr6tiens. 
Bibl.  des  ^coles  frao^aises  d* Äthanes  et  de  Rome.    Heft  42.   (110  8.)    Vgl.  LH. 
Centralbl.  1886,  62. 

984.  Essenwein,  A.,  Karolingpische  Goldschmiedearbeiten. 
Mittheilangen  aus  dem  german.  NatioDalmusenro  1,  137  ^146. 

985.  Essenwein,  A.,  goldenes  Kreuz  aus  einem  Longobardengrabe. 
Mittheilungen  aus  dem  german.  Nationalmuseura  1,  110  f. 

986.  Schnütgen,  Sifridus,  ein  deutscher  Goldschmied  des   13.  Jhs. 
KuDstgewerbeblatt  l.  Jahrg.,  Nr.  6. 

987*  Essenwein,  A.,  Emailliertes  kupfernes  Becken  des   13.^ — 14.  Jhs. 
Mittheilangren  iius  dem  german.  Nationalmuseum  1,  102—104. 

988.  Erman,  Adolf,  deutsche  Medailleure  des  16.  u.  17.  Jhs.  Mit  11  Tafeln 
und    ausführlichen   Registern,    gr.  8.    (123  S.)    Berlin   1884,    Weidmann. 

6  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  9  (Dannenberg). 

989.  Weber,  Anton,  Leben  und  Werke  des  Bildhauers  Dill  lUemenschnei der. 

Mit  5  Abbild.  8.   (VIU,  40  S.)  Würzburg   1884,  Woerl.   1  M. 

Vgl.   Lit.  Centralbl.  1886,    3i;    Arohiv    des   histor.  Vereins   von   Unterfranken 
28,  377  f. 

990.  Bergan,  R.,  der  Bildschnitzer  Veit  Stoss  und  seine  Werke.  20  Photo- 
graphien mit  erklärender  Beschreibung  und  Biographie  des  Künstlers. 
Neue  Ausgabe.  Folio.  (15  S.)  Nürnberg,  Schräg.  30  M. 

991.  Reissenberger,  L.,  siebenbürgisch-deutsche  Bildhauer,  Goldschmiede 

und  Siegelstecher. 

Siebenbürg.  Korrespondenzblatt  1885,  183—187. 

992.  Haus-  und  Bvrgenbau.  Laehner,  Carl,  Geschichte  der  Holzbaukunst 

in  Deutschland.  Ein  Versuch.  l.Theil:  Der  norddeutsche  Holzbau,  in  seiner 

historischen  Entwickelung  dargestellt.    Mit  4  färb.  Tafeln   und   182  Text- 

Illustrationen.  Hoch-Quart.  (VIII,   132  S.)  Leipzig,  Seemann.   10  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  10  (Jessen). 

993.  Henning,  R.,   die  deutschen  Haustypen.  Nachträgliche  Bemerkungen. 

gr.   8.  (34  S.)  Straßburg,  Trttbner.   1   M. 
Quellen  und  Forschungen  55,  II. 

994.  Teutsch,  F.,  Haus  und  Hof  bei  den  Siebenbürger  Sachsen. 
Das  Ausland  1884,  26. 

99.'>.  Las  ins,  0.,  das  friesische  Bauernhaus  in  seiner  Entwicklung  während 
der  letzten  vier  Jahrhunderte.    8.    (VIII,  34).    Strasburg   1885,   Trübner. 

3   M. 

Quellen  und  Forsschuiigen  5'>,  1. 


11g  BIBUOGRAPHIE  VON  1886. 

996.  Prinzinger,  A.,  Haus   und  Wohnung  im  Flachgan  und  in  den  drei 

Hochgebirgsgauen. 

Mittheilangen  d.  Ges.  f.  SaUbnrger  Gesch.  26,  119—126. 

997.  Näher,  J.,  die  deutsche  Burg,  ihre  Entstehung  und  ihr  Wesen,  ins- 
besondere in  Süddeutschland.  8.  (III,  44  S.)  Berlin  1885,  Toeche.   1   M. 

998«  Zeller-Werdmüller,  H.,  das  Ritterhaus  Bubikon.  Mittheilungen  der 
antiquar.  GeseUschaft  in  Zürich  Bd.  21,  Heft  6.  gr.  4.  (S.  143—174.) 
Zürich  1885,  OreU,  FüOli  u.  Co.  3,50  M. 

999.  Ikonographie.  —  Strzygowski,  Jos.,  Iconographie  der  Taufe  Christi. 
Ein  Beitrag  zur  Entwicklungsgeschichte  der  christlichen  Kunst.  Mit  169 
Skizien  auf  22  Tafeln.  Hoch-Quart.  (VU,  76  8.)  München  1885,  Liter.- 
artist  Anstalt.   12  M. 

1000.  Klemm,  Christus  als  Fisch. 
Württemberg.  Vierteljahrsbefte  8,  249  f. 

1001.  Otte,  zur  Staurologie  und  zur  Ikonographie  des  Crucifizus. 
Jahrbuch  der  kön.  preulS.  Kunstsammlungen  VI,  4. 

1002.  Grousset,    Renö,    le  bon   pasteur    et  le  seines    pastorales   dans  la 

sculpture  fun6raire  des  chr^tiens. 

M^langes  d^Arch^oI.  et  d'bistoire  V.  Ann^e,  8. 161  —  180  (Ecole  fran^ise  de  Korne). 

1003.  Ca 8 Bei,  P.,    Gräbersymbolik;  das  Henkelkreuz;  das  redende  Lamm. 
Aus  Lit.  und  Symbolik  (anter  Nr.  1186)  &  258—289;  316—322;  323-326. 

1004.  Voss,  das  jüngste  Gerieht  (Bibl.   1884,  Nr.  923). 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  34  (H.  J.). 

1005.  Portig,    Gustav,    das  Weltgericht    in    dei    bildenden   Kunst,    gr.  8. 

(75  S.)  Heilbronn   1885,  Henninger.    1,40  M. 
Zeitfragen  des  christlichen  Volkslebens  Nr.  69. 

1006.  Springer,  Anton,  das  jüngste  Gericht.  Eine  ikonographische  Studie. 
Repertorium  ftir  Kunstwissenschaft  VIT,  4. 

8.  Kessler  Nr.  970;  Hofmeister  Nr.  650  f. 

1007.  Malerei.  —  Katalog  der  im  german.  Museum  befindlichen  Gemälde. 
4.    (68  S.)  Nürnberg  1885,  Verlag  des  german.  Museums. 

1008.  Über  altdeutsche  Bialerei. 
Histor.-polit.  Blätter  Bd.  95,  342—356. 

1009.  Janitschek,  Hub.,  zwei  Studien  zur  Geschichte  der  carolingischen 
Malerei,  gr.  8.  (30  S.)  Stuttgart,  Spemann.  3  M.  Straßburger  Festgmß 
an  Anton  Springer. 

1010.  Kraus,  Wandgemälde  (Bibl.  1884,  Nr.  948). 
Vgl.  D.  UU  Ztg.  1885,  1  (Friedr.  Schneider). 

1011.  Engelmann,  B.^  Die  Inschriften  der  Wandgemälde  von  Oberzeil  auf 

der  Reich enau. 

Beiblatt  zur  Zs.  ftir  bildende  Knndt  19.  Jahrg.,  Nr.  1  u.  S. 

1012.  M.  C.  S.^  Les  peintures  murales  d*Oberzell. 
Gasette  des  beaux  arts  1885,  Mai. 

1013.  Zingerle,  0.,  zu  den  Runkelstciner  Fresken. 

Allg.  Ztg.  1885,  Beil.  205.  —  Bemerkt  u.  a.,    daß  die  Fresken  auch  eine  Par- 
stellnng  von  Psendo-Neidharts  'Veilchen'  entlialten. 

1014.  Riehl,  Geschichte  des  Sittenbildes  (Bibl.   1884,  Nr.  920). 
Vgl.  Lit.  Ceutralbl.  1885,  52  (H.  J.). 


VI.  ALTERTHÜMEK  UND  KULTURGESCHICHTE.         1 19 

1015.  Lecoy  de  la  Mar  che,  les  mannseripts  et  la  miniatoxe.  8.  Paris 
1885.  Qoantin. 

Vgl.  Journal  de«  Savants  1885,  Sept.;    Revue  des  questions  bist.  Bd.  87,  662; 
Academy  (1885),  661  (Bradley). 

1016.  Krans,  Miniaturen  (Bibl.  1884,  Nr.  941). 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1885,  1  (Friedr.  Schneider). 

1017.  Nenwirth,  Jos . ,  datierte  Bilderhandsc^iriften  Österreichischer  Kioster- 

bibliotheken.  Lez.-8.  (62  8.)  Wien,  6erold*s  Sohn  in  Comm.  0,90  M. 
Aus:  Wiener  Sitsangsberichte  109,  S.  571—630. 

s.  Nr.  908  ff. 

1018.  Frimmei,  Th.,  die  Apokalypse  in  den  Bilderhandschriften  des  Mittel- 
alters. Eine  knnstgeschichtliche  Untersuchung,  gr.  8.  (VIII,  70  S.)  Wien, 
Gerold.   1,60  M. 

1019.  Seidlits,  W.  v.,    die  gedruckten   illostrierten  Gebetbücher  des  XV. 

u.  XVI.  Jhs.  in  Deutschland.   (Schluß.) 

Jahrbach  der  köo.  preußischen  Kunstsammlungeu  Vi,  1,  S.  22  -  38. 

1080.  Schmidt,  die  ältesten  Holxschnittdarstellungen  der  Heiligthümer  von 

Maestricht,  Aachen  und  Cornelimünster.  II. 
Zs.  des  Aachener  Geachicbtsvereins  VII,  1..  2. 

1021.  Glasmalerei.  —  Kolb,  Glasmalereien  (Bibl.   1884,  Nr.  934).  2.  Heft. 

(6  Chromolithogr.  mit  5  Bl.  Text)   10  M. 
Vgl.  Histor.polit.  Blätter  Bd.  95,  567—569. 

1022.  Glasmalereien  des  Mittelalters  und  der  Renaissance. 
Hitsor.  polit.  Blätter  1885,  Nr.  7. 

1023.  Nenwirth,   Frans,    das   Benedictinerstiffc  Tegerusee    als .  Miterfinder 

der  Glasmalerei. 

Studien  und  Mittheilungen  aus  dem  Benedictiuer-  und  Cisterzieuser-Orden  VI,  4. 

1024.  Li  eben  au,    Th.  v«,    vom  Aufkommen    der    Glasgemälde    in    Privat- 

häusem. 

Ana.  für  schweizer.  Altertbumskunde  1885,  Nr.  2. 

1025.  Rahn,  J.,    die  Glasgemälde   im  gotischen  Hause  zu  Wörlitz.    gr.  4. 

(50  S.)  Leipzig,  Seemann.  3  M. 

Aus:  Festschrift  fSr  das  Antou  Springer- Jubiläum. 

1026.  Bendel,  H.,  Nachträge  zur  Thätigkeit  des  Zürcher  Glasmalers  Chri- 
stoff Murer. 

.  Ans.  für  schweizer.  Altertbumskunde  1885,  Nr.  2. 

1027.  Schäfer,  C. ,  und  A.  Rossteuscher,  ornamentale  Glasmalereien 
des  Mittelalters  und  der  Renaissance,  nach  Original- Aufnahmen  in  Farben- 
druck herausgeg.  (in  3  Lief.)  1.  Lief.  gr.  Fol.  (15  Taf.)  Berlin,  Wasmuth. 
50  M. 

1028.  Katalog  der  im  Germanischen  Museum  befindlichen  Glasgemälde  aus 
älterer  Zeit.  Mit  Abbild.  4.  (54  8.  u.  XID  Taf.)  Nürnberg  1884.  Verlag 
des  german.  Museums. 

1029.  Burckhardt,  Alb.,  die  Glasgemälde  der  mittelalterlichen  Sammlung 
zu  Basel.  4.  (20  S.)  Basel  1885.  0,80  M. 

1030.  Friedrich,  Gläser  (Bibl.   1884,  Nr.  986). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  5. 

s.  Blaas. 

1031.  Die  Ulmer  Malerschule  am  Ausgange  des  Mittelalters. 

Histor.- polit.  Blatter  1885,  Nr.  7  u.  8. 


130  mBLlOGRAPHlE  VON  1«ÖÖ. 

1032.  Liebhaber -Bibliothek    alter    Illustratoren    in    Fac8iniile<-Reproduction. 

10.   Bdchen.  gr.  H.  München    1884,  Hirth.   5  M. 

Inhalt:  Hads  Holbeins  Todtentans.  Lyon,  Treohsel  fratres,  1688.  (108  S.) 
103'i.  Thausing,  M.,  Dürer.  Geschichte  seines  Lebens  und  seiner  Kunst. 

2.  Aufl.  In  2  Bdn.  8.  (XVI,  884;  IV,  336  S.)  Leipzig,  Seemann.   20  M. 
V^l.  Theolog.  Lit  BUtt  1885,  13  (Rade). 

1034.  Memling,  Haas.  Von  Wesselj. 
Allgem.  D.  Biographie  21,  807—809. 

1035.  Spielkarten.  —  Lehre,  die  ältesten  deutschen  Spielkarten  des  kön. 
Kupferstichcabinets  zu  Dresden.  4.  (42  S.)  Dresden  1885,  Hoffmann. 

Vgl.  D.  LiL  Ztg.  1885,  19  (H.  Tbode). 

1036.  Katalog  der  im  germanischen  Museum  befindlichen  Kartenspiele  und 
Spielkarten.  4.  (35  S.  u.  XXXX  Tafeln)  Nürnberg  1886,  Verlag  des 
german.  Museums. 

1037.  Bosch,    Hans,    alte   Buntpapiere    in    den  Sammlungen    des    german. 

Nationalmuseums. 

Mittheilangen  auH  dem  germ.  Nation almuseum  I,  S.  121—1.36. 

1038.  Aldenkirchen,  früh-mittelalterliche  Leinen-Stickereien. 
Jahrbuch  des  Vereins  von  AUerthumsfrennden  im  Rheinlande  79.  HefV. 

1039.  Schweizer,  P.,  zur  Geschichte  des  Kunsthandwerks  in  Zürich. 
Anz.  für  srhweifler.  Alterthumsknnd«  1885,  Nr.   1. 

1040.  Mut  her,  R.,  deutsches  Künstlerleben  im   15.  u.   16.  JhdL 
Grenzboten  1885,  Nr.  27,  S.   16-29. 

1041.  Musik.  —  Naumann,  Musikgeschichte  (Bibl.  1884,  Nr.  959).  30.  bis 
36.   (Schluß.)  Lief.   (S.   657-1128  u.  XIV  S.)  Compl.   18  M. 

1042.  Naumann,  Muziekgeschiedenis  (Bibl.  1884,  Nr.  960).  15. — 28.  Afl. 
k  0,30  fl. 

1043.  Liliencron,    R.  v. ,    über   die  Entstehung  der  Chormusik  innerhalb 

der  Liturgie. 

Kirchliche  Monatsschrift  1885,  2. 

1044.  Müller,    Hans,    Bruchstücke    aus  der   mittelalterlichen  Musiktheorie. 
Vierteljahrsschrift  für  Musikwissenschaft  1.  Jahrg ,  2.  Heft. 

1045.  Ranke,  Ernst,  Chorgesänge  zum  Preis  der  heil.  Elisabeth,  aus  mittel- 
alterlichen Antiphonarien  mit  Bearbeitungen  der  alten  Tonsät^e  durch 
Müller,  Odenwald  und  Tomadini.  2.  Abth.  gr.  8.  (8.  67  -  242)  Leipzig 
1884,   Breitkopf  u.  Härtel.   5,60   M.,  compl.   8   M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  84  (Bellermann) ;  Zs.  für  wissenschaftl.  Theologie  1886,  1. 

8.  Nr.  1550;  Hucbald  Nr.  176«. 

Niederländische   und    englische   Alterthümer    und 
Kulturgeschichte    folgen  Bibliographie   1 886. 

Nordische  Alterthümer   und  Kulturgeschichte. 

1046.  Liebrecht,    F.,    Arthur    Hazelius    und    das    nordische    Museum    in 

Stockholm. 

Germania  30,  355—863. 

1047.  Sehestedt,  archaeoL  Undersagelsei-  (Bibl.    1884,  Nr.  801). 

Vgl.  Korrespondenzblatt  d.  d.  Gesellschaft  f.  Anthropologie  1884,  April  (Undset). 

1048.  Montelius,  0.,  Om  tidsbeatämning  inom  bronsalderen  med  särskildt 

afseende  pa  Skandinavien.  8.  Stockholm   1885,  Sampson  u.  Wallis.  6  Kr. 
Abdruck  aus  Svenska  fornminnesföreningens  tid«krift. 


VI.    ALTEKTHÜMKR  UND  KULTURGESCHICHTE.  121 

1049.  Mo  nie  lins,  0.,  die  Kultur  Schwedens  in  vorchristlicher  Zeit.  Über- 
setst  von  C.  Appel  Baeh  der  vom  YerftwMi*  umg^b.  2.  Aufl.  gr.  8.  (VIII, 
198  S.)  Berlin  1885^  Reimer.  6  M. 

Vgl.  Korrespondensblatt  d.  d.  Gesellschaft  f.  Anthropologie  1886,  1. 

1050.  Montelius,  0.,  Den  förhistoriska  fomforskningen  i  Sverige  1882 
bis  1884.  Kortfattad  öfversigt. 

Svenska  fomminnesföreningens  tidskrift  VI,  S.  27 — 102. 
1051  •  Rygh,  O. ,   norske  oldsager  ordnede  og  forklarede.  Tegnede  paa  trse 
af  F.  Lindberg.  I.  Afd.  2.  Heft.  TL.  Afd.  3.  Heft  Christiania  1885,  Cammer- 
meyer.  12  Kr.  30  Ö. 

Vgl.  Korrespondensblatt  d.d.  Ges.  f.  Anthropologie  1885,  S.  48;  Academj  1885, 

11.  Jnli  (G.  Stephens). 

1052.  Mandel greu,  N.  M.,  Atlas  tili  Sveriges  odlingshistoria.  Afdel- 
ningen  XI:  Helgedomar.  H.  2.  Med  X  plancher,  eller  295  ritningar  jemto 
tillhörande  text.  Atlas  de  rhistoire  de  la  civilisation  en  Sn&de.  Bection  XI : 
Objects  du  culte.  Fascicule  II.  Avec  X  plancbes  et  un  texte  explicatif. 
4.  Stockholm   1884.  Skoglund.  10  Kr. 

1053.  Nordin,  F.,  Fomlemningar  i  Vestkinde  sooken  pS  Gotland. 
Svenska  fommionesfttreningens  Tidskrift  VI,  1,  8.  1—26. 

1054.  Yedel,  E.,    Yderligere   Undersegelser   angaaende   Bomholms  Oldtid. 
Aarbeger  f.  nord.  Oldkyndighed  1885,  S.  77—217.  Mit  Abbildungen. 

1055.  Haliburton,    R.  G.,    A  searoh    in  British  North  America   for  Lost 

Colonies  of  Northmen  and  Portugnese. 

Proeeediniirg  of  the  R.'.  Geographica!  Society  and  monthly  record  of  G^ography 
1885,  T.  VII,  8.  25—88.    U.  A.  nordische  Alterthümer. 

1056.  Dietrichson,  L.,  Middelalderens  traekirker. 

Nordisk  Tidskrift  1885,  8.  197—240. 

1057.  Tuxen,  N.  E.,  de  nordiske  Langskibe. 

Aarb^ger  for  nordisk  oldkyndighed  1886,  S.  49—184.  Mit  Abbildungen. 

1058.  Falkman,  L.  6.,  Om  matt  och  vigt  i  Sverig».   Bd.  II,   1885  (VII. 

228  S.).  (Vgl-  Bibl.   1884,  Nr.  894.) 
Vgl.  LiU  Blau  1885,  6  (Maurer).    Dazu: 

1059.  Hildebrand,  H.,  Matt  och  vigt  i  Sverige. 
Hisiorisk  tidskrift  1885,  S.  199—224. 

1 060.  C  a  6  8  e  1 ,  F.,  Russen  und  Waräger.  Ein  Sendschreiben  an  Prof.  Thomson 

in  Kopenhagen. 

Ans:  Literatur  imd  Symbolik  (unter  Nr.  1186)  8.  848—867. 

1061.  Sprinchorn,  Carl,  Om  Sveriges  förbindelser  med  Nederländerna  frSn 

äldsta  tider  tili  Ir  1614. 

Historisk  Tidskrift  1885,  102—160. 

1062.  Steenstrup,  J.,  Zeni'emea  Reiser  i  Norden.   1391  — 1405. 
Aarbager  f.  nord.  Oldkyndighed  1883,   8.  56-214.    Ober  die  Reise  des  Vene- 
zianers Zeni  im  Norden.  Mit  Karten. 

1063.  Hildebrand,  H.,  Sverigee  Medeltid  U,  2  (S.  161  — 272).  (Bibl.  1884, 
Nr.  826). 

1064.  Hildebrand,  H. ,    Om   välgörenhet  under  medeltiden.   L  Den  äldre 

tiden.  De  andliga  riddareordnarne. 

Svenska  fornminnesföreningen  tidskrift  VI,  1,  S.  102-^112. 

1065.  Cederschidld,  uppfostran  (Bibl.   1884,  Nr.  850). 
Vgl.  Lit  Blatt  1886,  7  (Mogk). 


122  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 


VIL  Verfassung  und  Recht 

1066.  Waits,  Georg,    deatsche  VerfftssangagMchichte.  4.  Bd.  2.  Abth.  Die 

VeifMsang  des  frftnkiachen  Beiohs.  3.  Bd.  2.  Abth.  2.  Aufl.  gr.  8.  (XIV 

u.  S.  365—744.  Berlin  1885,  Weidmann.  8  M. 

Yg].  Gott  Gel.  Ans.  1886,  8  (Waits);  Lit.  Ztg.  1886,  24  (Bresslau). 

1067.  Sickel,  Wilh.,  zor  germanischen  Verfassangsgeschichte. 
Mittheil,  d.  Inst  f.  österr.  Geschichtsforschung  1.  Ergänsungshand,  1.  Heft 

1068.  Heus  1er,  Andr.,  Institutionen  des  deutschen  Privatrechts.  1.  Bd.  8. 
(XI,  396  S.)  Leipsig,  Duncker  u.  Humblot  8,80  M.  Systemat  Hand- 
buch der  deutschen  Rechtswissenschaft  herausgeg.  von  K.  Binding.  2.  Abth. 

2.  TheU.  1.  Bd. 

Vgl.  Literar.  Centralbl.  1886,  47. 

1069.  Kohler,  J.)  Beitrüge  cur  germanischen  Privatrechtsgeschichte.  2.  Heft 

8.  (Vm,  50  S.)  Würzburg,  Stahel.  2  M. 

Urkunden    ans    den  Antichi    archivi   der  Hibl.   comm.   von  Verona.    II.  Folge. 
Herausgeg.  und  mit  Annotationen  und  RechlsausfQhrungen  versehen. 

1070.  Thndichum,  Friedr.,  Rechtsgeschichte  der  Wetterau.  2,  Bd.  1.  u. 
2.  Heft.    gr.  8.  (S.  1—104)    Tübingen   1874  u.   1885,    Laupp.    2,20  M. 

1071.  Jäger,  Alb.,  Oeschiohte  der  landständischen  Verfassung  Tirols.  2.  Bd. 
2.  Theil.  Die  Biüthdzeit  der  lAndstände  Tirols  von  dem  Tode  des  Herzogs 
Friedrich  mit  der  leeren  Tasche  1439  bis  zum  Tode  des  Kaisers  Maxi- 
milian I.  1519.  gr.  8.  (Vn,  539  S.)  Innsbruck,  Wagner.   12  M.,  compl.  32  M. 

1072.  Franklin,  Grafen  von  Zimmern  (Bibl.   1884,  Nr.  976). 

Vgl.  Literar.  CentralbL  1886,  1;  Krit  Vierteljahrsschnft  f.  Beehtswiss.  27,  261  flf. 


1073.  Fustel  de  Coulanges,  les  Germains  connaissaient-ils  la  propri6t6 
des  terres? 

S^ances  et  Travaux  de  TAcad.  des  seiences  morales  et  politiques  (Institut  de 
France)  Bd.  128,  705^776,  Bd.  124,  6—66.  Dazu:  Obserrations  von  Glasson, 
Aucoc  u.  Ravaisson,  S.  66-- 162. 

1074.  Lüttich,  S.y  zur  Geschichte  der  deutschen  Markgenossenschaften. 
4.  (48  S.) 

Programm  des  Donngymnssiuins  zu  Naumburg  a.  S.  1886. 

1075.  Dahn,  F.^  die  Könige  der  Germanen.  Das  Wesen  des  ältesten  König- 
thums  der  germanischen  Stämme  und  seine  Geschichte  bis  zur  Auflösung 
des  Karolingischen  Reiches.  Nach  den  Quellen  dargestellt.  6.  Bd.  Die  Ver- 
fassung der  Westgothen.  Das  Reich  der  8ueven.  2.  Aufl.  8.  (LI,  704  S.) 
Leipzig  1885,  Breitkopf  u.  Härtel.   18  M. 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1886,  23;  Theolog.  Lit  Blatt  1886,  24;  Academy  689,  38  ff. 
(T.  Hodgkin).  Am  Schluß  ein  Register  germanischer  Eigennamen. 

1076.  Voss,  Republik  und  Königthum  (BibL   1884,  Nr.  766). 

Vgl.  Gott  Gel.  Anz.  1886,  S.  309—820  (F.  Dahn);  Histor.  Zs.  64,  8.  333—336 
(Erhardt);  Lit  Centralbl.  1886,  11. 

1077.  Sickel,  W.,  die  Entstehung  der  fränkischen  Monarchie. 
Westdeutsche  Zs.  IV,  3  u.  4. 

1078.  Fahlbeck,  P.  E.,  la  rojaut^  et  le  droit  royal  firancs  durant  la  pre- 
mi^re  p^riode  de  Texistance  du  royaume  (486—614).  gr.  8.  (XV,  346  S.) 
Lund   1883,  Gleerup. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.   1886,  9;  Gott.  Gel.  An».   1886.  S.  97—114  (K.  Zenner). 


Vn.   VERFASSUNG  UND  RECHT.  133 

1079.  Brunner,  H.^  die  LandBchenkungen  der  Merowinger  und  der  Algilol- 

finger. 

Sitsangsbericbte  d.  Akad.  d.  Wiss.  zu  Berlin  1886,  1173—1202. 

1080.  Havet,  J. ,    questions  M^ovingiens.   I.  la  formale:    N.  Rez  Franco- 
mm  V  inl. 

Bibl.  de  l'^ole  des  Chartes  46,  138—149. 

108K  Bor  oh,  L.  y.,  Über  die  Entstehang  des  Titels  Romanoram  Rez.  Eine 
Entgegnung  an  Prof.  Mühlbacher.  Innsbruck,  Rauch. 

1082«  Borch,    L.  v.,    Heinricus  (II),    Romanorum   invictissimus  rezl    Eine 
Untersuchung  über  diesen  Titel,  gr.  8.  (21  8.)  Innsbruck»  Rauch.  0,30  M. 

1083.  Dahn,  F.,  zur  neuen  Literatur  über  westgothische  JELeichs-  u.  Rechts- 

geechichte. 

Krit.  Vierteljahrsachrift  für  Gesetsgebung  27,  343—368. 

1084.  Hermann,  Ständegliederung  (Bibl.  1884,  Nr.  978). 

Vgl.  Histor.Zs.  64,  341—346  (Pappeoheim);  Mittheil.  a.  d.  histor.  Lit.  13,  304  ff. 
(D.  H.  Weber). 

Verfassung  der  Langobarden  s.  Schmidt  Nr.  779. 

1085.  Sohm,  Lex  Ripuaria  (Bibl.   1883,  Nr.   1002). 

Vgl.  Histor.  Zs.  64,. 336— 340  (Pappenheim);  D.  Lit.  Ztg.  1884,  9  (Brunner). 

Lex  Salica  (Hs.)  a.  Nr.  113. 

1086.  Borch,  L.  v.,  das  höchste  W^ergeld  im  Frankenreiohe.  8.  (86  S.) 
Innsbruck,  Rauch. 

1087.  Lehmann,  Rechtsschuts  (Bibl.   1883,  Nr.  969). 

Vgl.  Histor.  Zb.  64,  340  f.  (Pappenheim);   Zs.  f.  vergl.  Rechtswissensch.  6,   136 
bis  140  (Pappenheim). 

1088.  Borch,  L.  v.,  das  sächsische  Freienwergeld. 
Forschungen  zur  deutschen  Gesch.  26,  679 — 682. 

1089.  Brunner,  H.,  über  das  Alter  der  lex  Alamannorum. 
Situngsberichte  d.  Akad.  d.  Wiss.  su  Berlin  1886,  8.  149—172.    Vgl.  Bibl.  de 
r^cole  des  Chartes  46,  161  f.  (Ad.  Tardif). 

1090.  Kohier,  J.,  zur  Lehre  von  der  Blutrache.  8.  (31  S.)  Würzburg, 
Stahel.   1,40  IL 

1091.  Cosack,  R. ,  die  Eidhelfer  des  Beklagten  nach  ältestem  deutschen 
Reeht.  gr.  8.  (95  S.)  Stuttgart,  Enke.  8  M. 

1092.  Simson,  R.,  zu  der  Stelle  über  das  Kampfürtheil  bei  Widnkind. 
Forschungen  zur  deutschen  Ge^ioh.  25,  H69 — 373. 

1093.  Bohrend,  J.  F.,  Anevang  und  Erbengewere.  Festschrift  im  Namen 
und  Auftrag  der  Breslauer  Juristen^acultät  verfoßt.  Lex.-8.  (55  S.)  Berlin, 
Guttentag.  3  M. 

1094.  Jacobs,  Ed.,  Bäuerliches  Heergewette  und  Gerade. 
Zs.  des  Harzvereins  XVIII,  473-^479. 

1095.  Schmidt,  Arthur  Benno,  die  Grundsätze  über  den  Schadenersatz  in 
den  Volksrechten.  8.  (VIII,  64  8.)  Breslau  1885,  Kühner.  2  M.  Unter 
suehungen  zur  deutsehen  Reohtsgesehichte  herausgeg.  von  Gierke,  XVIII 

Vgl.  I).  Lit  Ztg.  1885,  29;  Lit  Ztg.  1886,  19  (Pappenheim)« 

1096.  Hammer^  Otto,  die  Lehre  vom  Schadenersatz  nach  dem  Sachsen 
Spiegel  und  den  verwandten  Rechtsquellen,  gr.  8.  (VIII,  108  6.)  Breslau 
Röbner.  3  M.  Untersuchungen  zur  deutschen  Staats-  u.  Rechtsgeschichte 
herausgeg.   von  Gierke,  XIX. 


124  HIBLIOORAPIIIE  VON  1885. 

1097.  S  teffenhageo ,  E.,  die  Entwicklung  derLandrechtsglosse  de«  Sachsen- 
spiegels. IV.  Die  Tzerstedische  Glosse.  Lex.-8.  (40  S.)  Wien  1884,  Gerold 
in  Comm. 

Ans  dem  CVI.  Bunde  der  Wiener  8itsangsbericbte.  Vgl.  Lit  Centrelbl.  1884,  51 ; 
D.  Lit.  Ztg.  1884,  48  (Labiind). 

1098.  Steffenhagen,  E..,  die Entwieklnng  derLandrechtsglosse  des  Sachsen- 
epiegels, y.  Die  Bocksdorf  sehen  Additionen.  Lez«-8.  (85  6.)  Wien,  Gerold 
in  Comm.   1,80  M. 

Aus  dem  CX.  Bde.  der  Wiener  Sitzungsberichte.  VgL  Lit.  Centralbl.  1885,  49  (8.). 

1099.Tannert,    die  Entwicklung    des  Vorstimmreohts    unter    den    Staufen 
und   die  Wahl-Theorie   des  Sachsenspiegels,    eine  Vorgeschichte  der  Ent- 
stehung des  Churfürstencollegs.  8.  (IX,  90  S.)  Cöln   1884,  Ahn.  3  M. 
Vgl.  Lit.  Centralbl.,  1884,  48. 

1100.  Distel,  Th.,  Kleine  Nachrichten  betreffend  Eike  von  Repgow. 
Zs.  der  Savigny-Stiftong  6,  192. 

8.  Nr.  113. 

1101.  Kraus,  £.,  ein  Bruchstück  des  Schwabenspiegels. 
Germania  80,  170  —  174. 

1102.  Frensdorff,    Bemerkungen  über  die  Stellung  des  Deutschenspiegels 

in  der  Geschichte  der  Rechtsbücher. 

Nachrichten  von  der  köa.  Ges.  d.  Wiss.  in  GÖttingen  1885,  Nr.  4. 

1103.  Lindner,  Gust.,  Der  Codex  Altenberger.  Teztabdruck  der  Hermann- 
städter Handschrift.  8.  (XII,  300  S.)  Klausenburg  1885.  8  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  25;  8iebenbürg.  Korrespondensblatt  1885,  S.  49—63; 
dazu  Schuler- Libloy  S.  75  f. 

1104.  Hertel,  G.,  das  Wetebuch  der  Schöffen  von  Calbe  a.  S. 
GeschichtobUtter   für  Stadt   und  Land  Magdeburg  XX,    S.  43—62,    125—148, 
217—264,  349-380. 

1105.  Distel,    Th.,    Nachrichten    über    den   Schöffenstuhl    zu  Geithain    in 

Sachsen. 

Zs.  der  Savigny-SUftnng  6,  190—192  (Weistbümer). 

1106.  Bau  mann,  L.,    Weisthum  des  Kelnhofes  Obergailingen.    XIH.  Jhdt. 
Alemannia  18,  289  f. 

1107.  Loersch,  Hugo,  der  Ingelheimer  Oberhof.  gr.  8.  (VI,  CCXII,  560  S.) 
Bonn,  Marcus.   15  M« 

1108.  Stob  er,  A.,   der  rote  Turm  und  das  Reohtssyrabol  des  Seidenfadens 

im  Basier  Bischofs-  und  Dienstmannenrecht. 

N.  AUatia  (oben  Nr.  553)  195—201  und  n^om  Jura  sum  SchwarBwatd**  II,  153 
bis  167. 

1109.  Blume,  £.|  Alterthümer  in  Anhalt. 

Mittheil.  d.  Ver.  f.  Anbalt.  Gesch.  4,  287—300.  Bechtsalterthümer  u.  Gebräuche 

1110.  Freund,  Lüb.  ehel.  Güterrecht  (Bibl.   1884,  Nr.  977). 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  37  (Pappenheim). 

8.  Pyl  Nr.  963  (Lfibisches  Recht  in  Greifswald). 

1111.  Höhlbaum,  K.,  Wisbysches  Seerecht. 

Mittheilungen  ans  dem  Stadtarchiv  von  Köln  8,  39.    Ober  die  Kölner  H«. 

1112.  Kreüger,  J.,  Bidrag  tili  upplysning  om  Wisbys  sjörättsliga  för- 
hallanden  under  medeltiden.  8.  (II,  59  S.)  Luud  1885,  Gleerup.    1,50  Kr. 

1113.  Frensdorff,  Dortmunder  Statuten  (Bibl.    1882,  Nr.  999). 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  1883,  Sp.  1072;  D.  Lit.  Ztg.  1884,  46. 

1114.  Hoeniger,  R.,  der  Rotulus  der  Stadt  Andernach   1173 — 1256. 
Annalen  d.  histor.  Ver.  f.  d.  Niederrbein  Keft  42,  1 — 61. 


VII.    VRRFA'^SUNO  UND  RECHT.  Igft 

1115.  Rosentbal,    Becbtsgeschichte    von   Landsliut.  und  Straubing    (BibL 
1883,  Nr.  975). 

Vgl.  Revue  crit  1886,  26. 

1116.  Stöber,  A«,    Reoberobes   snr  le  droit  d'asile  de  Molboase  au  XVI* 
siöcle.  Nonyelle  Edition.  8.  Mäblbausen  i.  E.   1885,  Petry.   2  M« 

1117.  Stob  er,  A.,  das  Asylreebt  des  Städtebens  Oberbergbeim. 
N.  AUatia  (Nr.  66S)  119-139. 

1118.  Wolfstieg,  A.,  Verfiissangsgeschicbte  von  Goslar  bis  mr  Abfassang 

der  Statuten  nnd  des  Bergrechtes,  gr.  8.  (IV,  96  S.)  Berlin,  Uerts.  2,40  M. 

Bergwerknbiioh  8.  Nr.  1457. 

1119.  Hagedorn,   Anton,    Verfitssnngsgescbicbte  der  Stadt  Magdeburg  bis 

com  Ausgang    des    13.  Jbs.    Ein  Beitrag    cur  Gesehichte    des    deutscben 

Stiidtewesens. 

OeschichtsMStter  für  Stadt  und  Land    Magdeburg  1885,    8.  63—95,  807—348. 

1120.  Richter,    Otto»    Verfessungs-   und  Verwaltungsgesehicfate    der  Stadt 

Dresden.     1.  Bd.   Verfassungsgesebiehte.    gr.  8.    (XH,    450  S.)   Dresden, 

Baensclu  8  M« 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  85  (H.  Ennisch);    Lit  Ceatralbl..  1885,  21. 

1121.  Hoeniger,  R. ,  Kölner  Schreinsurkunden  des  12.  Jbs.  Quellen  zur 
Rechts  und  Wirthschaftsgeschiobte  der  Stadt  Köln.  1.  Bd.  1.  Lief.  gr.  4. 
(X,  116.  S.)  Bonn  1884,  Weber.  7  M.  Publicationen  d.  Ges.  f.  rhein. 
Geschichtskunde.  I. 

1122.  Liesegang,    Erich,    die  Sondergemeinden   Kölns.    Beitrag   su    einer 

Bechts-  und  Verfassungsgesebiehte  der  Stadt  gr.  8.  (140  S.)  B«an,  Cohen, 

3  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  33. 

1123.  Harster,  die  Verfassungskämpfe  in  Speier  während  des  Mittelalters. 
Zs.  f.  d.  Gesch.  des  Oberrheins  38,  210—320. 

1124.  Rosen,  G.  v. ,    das   älteste  Stadtbuch    der  Stadt  Gara  auf  der  Insel 

Rügen.  4.  (XIII,  163  S.)  Stettin  1885,  Saunier.  5  M.  Quellen  aur  pommer- 

sehen  Gesch.  I. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  39  (Perlbach). 

1125.  Liebe,  Georg,  die  communale  Bedeutung  der  Kirchspiele  in  den 
deutschen  Städten.  Ein  Beitrag  zur  Verfassungsgeschichte  des  deutschen 
Mittelalters,  gr.  8.  (55  S.)  Berlin,  Weber.   1   M. 

1126.  Zimmermann,    Franz,    die  Nachbarschaften    in  Hermannstadt.    Ein 

Beitrag  zur  Geschichte  der  deutschen  Stadtverfassung  und  -Verwaltong  in 

Siebenbargen. 

Archiv  d.  Ver.  f.  siebenbürg.  Landeskunde  20,  8^  47-202. 

1126*.  Vecchio,   A.   del,    Le   seeonde    nozze    de!    conjuge    superstite.    8. 

(XXXIX,  304  S.)  Florenz  1885. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  41  (Sohm).  « 

1127.  Preisen,  J.,  die  Entwickelung  des  kirchlichen  Ebesohlieüungsrechts. 

(Fortsetsung.) 

Archiv  für  kathol.  Kirchenrecht  N.  F.  47,  3.,  4.  n.  6.  Heft 

1128.  Bennecke,  Hans,    die  strafrechtliche  Lehre  vom  Ehebruch  in  ihrer 

historisch-dogmatischen  Entwickelung.    1«  Abth.  Das  römische,  canonisehe 

und  deutsche  Recht  bis  zur  Mitte  des  XV.  Jhs.    8.  (X,   147   S.)  Marburg 

1884,  Elwert.   3  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  7  (K.  v.   L.). 


126  BIBLIOGRAPHIE  VON  t885. 

1129.  Schmiclt,  Carl,   Beitrag  aar  Frage  vom  jus  primae  noetis. 
Zs.  f.  vergl.  Rechtswissensch.  6,  166 — 160. 

1130.  Silberschmidt,  Commenda  (Bibl.   1884,  Nr.   986). 
Vgl.  Lit  Centralbl.  1886,  10  (B.  W.). 

1131.  Reese,    Bad.,    die    staaUrechtlicbe  Stellang    der  Bischöfe  Bargunds 

and  Italiens  unter  Kaiser  Friedrieb  I.    gr.  8.    (VIII,    118  S.)    Göttingen, 

Akad.-Baebhandlniig.  2  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  33  (R.  Burheim). 

1132.  Pliscbke,  Max,  das  Reebtsyerfabren  Rudolfs  von  Habsburg  gegen 
Ottokar  von  Böhmen,  gr.  8.  (78  8.)  Bonn,  Cohen.   1,20  M. 

1133.  Qoidde,  L.,    die  Entstebnng  des  KurfärBteneollegiams.    Eine  verfas- 

snngsgescbicbtliche  Untersuchung,  gr.   8.   (119   S.)  Frankfurt  a.  M.  Jiigel. 

2,80  M. 

VgL  Lit.  CeatralbU  1886,  80;  Revue  histor.  Bd.  2d  16«  (Alfr.  Leroux). 

1134.  Quidde,  L. ,  Stadien  zur  deotschen  Verfassungs-  und  Wirtbschafts- 
geschichte.  I.  Heft:  Studien  zur  Geschichte  des  rheinischen  Landfriedens- 
bundes von   1524.  gr.  8.  (X,  54  S.)  Frankfurt  a.   M.,  Jfigel.   1,20  M. 

Vgl.  U.  Lit.  Ztg.  1886,  40  (Lamprecht). 

1135.  Reussen,  Herrn.,  die  politische  Stellung  der  Reichsstädte  mit  beson- 
derer Berücksichtigung  ihrer  Reichsstandschaft  unter  König  Friedrich  III. 
1440--1457.  Diss.  gr.  8.  (73   S.)  Bonn  (Leipzig,  Fock).    1,20  M. 

1136.  Seeliger,  Gerhard,  das  deutsche  Hofmeisteramt  im  späteren  Mittel- 
alter.   Eine  verwaltung^gescbicbtlicbe  Untersuchung,    gr.  8.  (IV,    138   S.) 

Innsbruck,   Wagner.  3,60  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  36  (Wenck). 

1137.  Rettich,  Heinr. ,    die  Völker-  und  staatsrechtlichen  Verhältnisse  des 

Bodensees,  historisch  und  juristisch  untersucht,  gr.  8.  (X,  191  S.)  Tübingen 

1884,  Laupp.  4  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1882,  42  (Oierke). 


\ 


1138.  Verslagen  en  mededeelingen  van  de  Vereeniging  tot  uitgave  der 
brennen  van  het  oude  vaterlandsche  recht  I,  Nr.  5.  s*Gravenhage  1884, 
Nijhoff.   1    fl.  80. 

1139.  Stadtrechten,  de  friesche,  uitgegeven  door  Telting.  6.  (XV,  257  S.) 
Haag  1884,  NijhoflF.  3  fl. 

1140.  Rechtsbronnen,  oude  vaderlandsche.  Westfriesche  stadrechten.  Uit- 
gegeven door  M.  S.  B.  Pols.    II.  DeeL  8.  Haag   1885,  Nijhoff.    7   fl.   50. 

1141.  Muller,  recht  en  rechtspraak  1e  Utrecht  in  de  middeleeuwen.  In- 
leiding  tot  de  studio  der  Utrechtsehe  rechtsb rönnen.  8.  (XVI,  426  S.) 
*8.  Gravenhage,  Nijhoff.   7  fl.  50. 

1142.  Pols,  de  middeleeuwsche  rechtspleging  in  zake  van  doodslag. 
Verslagen  en  mededeelingen   der  Kod.   akad.   van  wetenschappen.    Afd.  Letter- 
kunde 3.  reeks,  II,  2. 

1143.  Digby,  K.  E.,  An  introduction  to  the  bistory  of  the  Law  of  real 
Property,  with  original  Authorities.  3.  ed.  8.  (XVT,  404  S.)  Oxford  1884, 
Clarendon  Press. 

Vgl.  krit.  Vierteljahrsschrift  f.  Rechtswisaenach.  27,  266  f.  (K.  Maurer). 


VIT.    VERFASSUNG  UND  RECHT.  127 

1144.  Seebohtn,  Fred.,  die  englische  Dorfgemeinde  in  ihren  Beziehungen 
znr  Gotsherrlichkeit ,  za  der  ursprünglichen  Stammes  Verfassung,  zur  Flur- 
eintheilung  und  Feldgemeinschaft  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  Volks- 
wirthschaft.  Nach  der  dritten  Auflage  aus  dem  Englischen  übertragen  von 
Tb.  V.  Bansen.  Mit  14  Tafeln,  gr.  8.  (Xn,  320  S.)  Heidelberg»  Winter, 
10   M. 

1145.  Layelejy  £.  de,  la  propri^t^  primitive  dans  les  townships  ^cossais. 
S^ances  et  travanz  de  FAcad.  des  scienees  roorales  et  politiquea  Bd.  124, 
a  364-876. 

1146.  Ingle,  Edward,  Local  institutionB  of  Virginia. 

John  Hopkins  Universitj.  Stndies  in  historioal  aod  political  Science  Serie  11.  ill. 
Behandelt  anch  das  ags.:  the  handred,  pagns. 

1147.  Wilhelm,  L.  W.,  Local  institutions  of  Maryland. 
Ehenda  Serie  V.  VI.  VII. 

1148.  Scrutton,  the  Influence  of  the  Roman  Law  on  the  Law  of  England. 
8.  (194  S.)  London   1885.   10  sh.  6  d. 

1149.  Rie SS,  Ludwig,  Geschichte  des  Wahlrechts  zum  englischen  Parlament 

im  Mittelalter.    8.  (XI,   115  S.)  Leipzig,    Duncker  u.  Humblot.    2,80  M. 

(Geacbiehte  des  Wahlrechts  zum  englischen  Parlament.  I.  Abth.) 

Vgl  Lil.  Centralhl.  1886,  30;  Mittheil,  ans  der  histor.  Lit.  18,  S.  311  ff.  (Weber) 


1150.  Storm,  G.,    Norges   gamle  Love  indtil  1387.    IV  Bind.    4.  CXXVL 
797  S.)  Christiania  1885. 

1151.  Serlachius,   J.,    om  Klander  a  jord   enligt   de  svenska    landskaps- 
lagmrne.  (178,  XV  8.)  Helsinfors  1884. 

1152.  Amira,  Obligationenrecht  (Bibl.  1882,  Nr.  976^ 
Vgl.  Gott  Gel.  Ans.  1886,  18—14  (Brins). 

1153.  Manrer,  VerdachUzengniü  (Bibl.  1883,  Nr.   1000). 
VgL  D.  Lit  Ztg.  1884,  96  (K.  Lehmann). 

1154.  UppstrOm,  Öfversigt  (Bibl.   1884,  Nr.  999). 
Vg.  Gott  Gel.  Ans.  1886,  4  (von  Amira). 

1155.  Krettger,  J.,  den  svenska  kriminalprocesflens  utveckling  fran  medlet 

af  det  femtonde  tili  slutet  af  det  cjuttonde  arhundradet.  8.  (201  8.)  Lnnd 

1885,  Gleerup.  3,75  Kr. 

Abdruck  ans  Tidskrift  fOr  lagstiftning  etc. 

1156.  Sech  er,  V.  A.,    om  Vitterlighed  og  Vidnebevis  i  den  aeldre  danske 
Proces.  L  8.  (VI,  237  8.)  Kopenhagen   1885,  Gad. 

Vgl.  Lit  Centralhl.  1885,  24  (K.  M...r),  D.  Lit  Ztg.  1885,  42  (Lebmxnn). 

1157.  Wolff,  Theophil,  zur  Geschichte  der  Stellvertretung  vor  Gericht  nach 

nordischem  Recht. 

Za.  f.  vergl.  Rechtawissenscb.  6,  1 — 87. 
GrÄgÄs,  Dombok  s.  Nr.    1721   f. 
Sebonischea  Land-  und  Kirchenrecht  s.  Nr.  881. 

(Schluß  folgt). 


(28  MISCELLKN. 


MI8CELLEN. 


Preitftnl^beii  der  fUrttlieli  Xablonowtkitclieii  Oeteüichaft  in  Leipiig. 

Ffir  das  Jahr  1892. 

Bei  der  groüen  Bedeatang,  welche  die  deatsehe  Einwandemng  und 
Colonisation  während  der  zweiten  Hälfte  des  Mittelalters  ftir  das  ganze  nord- 
östliche Deutschland  hat,  als  deren  Mittelpunkt  —  wenn  wir  von  den  nieder- 
ländischen Einwanderungen  im  Nordwesten  absehen  —  die  QermanisieruDg 
der  Wettinischen  Lande  gelten  muü,  wünscht  die  Gesellschaft  eine  Qe- 
schichte  der  Colonisation  und  Germanisiernng  der  Wettini- 
schen Lande.    Preis  1000  Mark. 

Fär  das  Jahr  1893. 

Die  Frage,  wann  die  Nationalsprachen  in  den  verschiedenen  Ländern 
und  Kanzleien  in  den  urkundlichen  Gebrauch  eintreten  nnd  die  lateinische 
Geschäftssprache  mehr  oder  minder  in  den  ßintergrund  drängen,  ist  von 
den  älteren  Diplomatikern  regelmäßig  in  Erwägung  gezogen  worden.  Für 
Deutschland  liegt  heute  ein  ungleich  reicheres,  besseres  und  bequemeres 
Material  vor,  und  doch  hat  jene  Frage,  die  mit  dem  Aufstreben  nnserea 
Bürgerstandes  in  einem  so  engen  geistigen  Zusammenhange  steht,  meistens 
nur  beiläufig  einige  Beachtung  gefunden.  Die  Gesellschaft  wünscht  daher 
eine  kritische  Übersicht  über  die  allmähliche  Einführung  der  deut- 
schen Sprache  in  öffentlichen  und  privaten  Urkunden  bis  um 
die  Mitte  des   14.  Jahrhunderts. 

Auf  Stadtrechte,  Weisthümer  oder  das  weite  Feld  der  verschiedenen 
Acten  mag  gelegentlich  hingewiesen  werden,  aber  den  festen  Faden  der 
Untersuchung  soll  doch  die  eigentliche  Urkunde  abgeben.  Das  Auftreten  der 
deutschen  Sprache  in  den  Königsurkunden  nnd  in  der  Reichsgesetzgebung 
wird  durch  das  13.  Jahrhundert  und  mindestens  bis  zum  Tode  Karls  IV. 
und  der  Ausbildung  der  festeren  Kanzleischreibung  zu  verfolgen  sein.  Dia- 
lektische oder  sonst  sprachliche  Untersuchungen,  die  sich  daran  knüpfen 
könnten,  würden  zwar  willkommen  sein,  könnten  aber  auch  Spezialforschem 
überlassen  bleiben.  Bei  den  Urkunden  der  Fürsten,  Herren,  Städte  u.  s.  w. 
wird  eine  Vollständigkeit  der  Übersicht  an  sich  nicht  zu  erreichen  sein, 
da  nicht  selten  brauchbare  und  his  auf  die  Zeit  der  deutschen  Urkunden 
fortgesetzte  Urkundenbücher  noch  fehlen.  Wo  aber  solche  vorliegen,  sollen 
sie  auch  ausgenutzt  werden.  Das  Interesse  an  der  Sache  hört  natürlich 
mit  dem  Zeitpunkte  auf,  in  welchem  die  deutsche  Sprache  in  den  Urkunden 
allgemein  üherwiegend  oder  doch  schon  ganz  gewöhnlich  geworden  ist.  — 
Preis    1000   Mark. 


\ 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS 
ILSENBURG ')  UND  DER  STADT  HALBERSTADT*) 

UND  DIE  HEUTIGE  MUNDART. 


Es  wird  ziemlich  allgemein  angenommen,  daß  es  eine  mittel- 
niederdeutsche Schriftsprache  im  Gegensatz  zu  den  Dialekten  oder 
der  Volkssprache  gegeben  habe,  ohne  daß  es  jedoch  bis  jetzt  gelungen 
ist,  diese  Annahme  zu  beweisen.  Man  weiß  noch  nicht,  wie  jene 
Schriftsprache  sich  entwickelt  hat,  aus  welchem  Dialekte  sie  vor- 
nehmlich erwachsen  sein  mag.  Für  das  Westphälische  hat  neuerdings 
Jostes  es  sehr  wahrscheinlich  gemacht,  daß  es  eine  vom  Mittelnieder- 
deutschen abweichende  Volkssprache  gegeben  hat^). 

Aus  der  Annahme  einer  mittelniederdeutschen  Schriftsprache  folgt 
die  Annahme  mittelniederdeutscher  Dialekte  oder  Mundarten,  die  von 
der  Schriftsprache  verschieden  gewesen  sein  müssen.  Ob  erheblich 
verschieden  und  wie?  Man  weiß  über  die  mittelniederdeutschen  Dia- 
lekte bis  jetzt  auch  nur  wenig,  meist  nur  Einzelheiten,  die  eine  Ein- 
theilong  und  Abgrenzung  kaum  gestatten.  Und  doch  glaube  ich,  daß, 
wenn  man  zu  einer  besseren  Erkenntniß  und  Einsicht  in  das  Wesen 
and  die  Entstehung  der  mittelniederdeutschen  Schriftsprache  gelangen 
will,  man  mit  der  Erforschung  der  mittelniederdeutschen  Mundarten 
beginnen  muß.  Letztere  scheint  mir,  wenn  auch  auf  Umwegen  und 
iheils  erst  durch  Rückschlüsse,  doch  möglich,  da  sie  sich  zunächst 
und  meist  auf  die  Localurkunden  stützen  muß.  Feststellung  des  Dia- 
lektes der  Urkunden  ist  also  das  erste  Erforderniß. 

Wenn  nun  die  Ansicht  derer  richtig  ist,  die  meinen,  daß  die 
Urkunden   die  betreffende  Mundart   wiedergeben    und  fUr  sprachliche 


')  Ed.  Jacobs,    Urkundenbuch    des    in   der  Grafschaft  Wernigerode    belegenen 


ll,  Kloster»  Ilsenburg.  1.  u.  2.  Hälfte.  1876—1877. 
H  ')  Gustav  Schmidt,  Urkundenbuch  der  Sl 


Ü  *)  UQStav  scomiGC,  urKunaenoucn  aer  Stadt  Halberstadt.    1.  u.  2.  Theil.   1878 

■bis  1879. 

^  Jostes,  Schriftsprache  und  Volksdialekte.  Bemerkungen  zu  einer  historischen 
Grammatik  'der  niederdeutschen  Sprache.  Jahrbuch  für  nd.  Sprachforschung  XI, 
^.  86—99. 

QBBIUIIU.    Nm«  B«ilie  XXm.  (XXXT.)  Jakrg.  % 


130  ED.  DAMKÖHLER 

Untersuchungen  zuverlässiges  Material  bieten,  so  dürfte  es  nicht  allzu 
sc!) wer  sein,  nach  den  Urkunden  die  Mundarten  älterer  Zeit  festzu- 
stellen. Und  so  hat  denn  bereits  Tümpel  nach  urkundlichem  Materiale  eine 
Eintheilun^  des  mittelniederdeutschen  Sprachgebietes  vorgenommen')« 
y^ZvL  scheiden  sind  die  sprachlichen  Eigenthümlichkeiten  des  nieder- 
sächsischen  Landes  zwischen  Rhein  und  Elbe  in  solche,  die  einem  west- 
lichen, südlichen  und  östlichen  Oebiete  angehören ,  sowie  solche,  die 
auf  den  Südwesten  und  solche,  die  auf  den  Südosten  beschränkt  sind. 

Das  südliche  Gebiet  geht  ungefähr  bis  inclusive  Essen,  Dort- 
mund, Werl,  Soest,  Rietberg,  Eversberg,  Homburg,  Stötterlingenburg, 
Osterwieck,  Halberstadt;  das  östliche  bis  inclusive  Quedlinburg,  Salz- 
wedel. Die  Grenzpunkte  eines  mittleren,  das  die  niedersächsische 
Mundart  am  reinsten  bewahrt,  sind  Oldenburg,  Diepholz,  Sternberg, 
Hildesheim,  Braunschweig,  Isenhagen,  Lüneburg. 

,yDer  Südosten  umfaßt  Stötterlingenburg,  Osterwieck,  Drübeck, 
Halberstadt,  Quedlinburg,  Aschersleben,  Walkenried,  Mansfeld. 

Die  Haupteigenthümlichkeit  des  Westens,  wenn  auch  ihm  nicht 
allein  augehörig,  ist  der  Vocalnachschlag.  Gleichfalls  sonst  vorkommend, 
aber  im  Westen  besonders  beliebt  ist  ch  für  k  im  Auslaut. 

Dem  Süden  ist  eigenthUmlich  eky  meky  sek  neben  t%,  mik^  Hk, 
Vorkommen  des  Diphth.  neben  Monophth.  in  ouk  neben  ok^  os  neben 
U8,  aUeU 

Im  Südosten  begegnet  o  neben  6,  t  im  Pron.  der  3.  Person;  we^ 
wey,  wie  neben  wy\  het  neben  heft. 

Den  Osten  zeichnet  der  regelmäßige  Gebrauch  der  Pluralendang 
-en  statt  -et  aus;  häufiges  ü  neben  d  =  got  o;  t,  ie  neben  e  =:  alts.  e 
und  alts.  io. 

Gleichmäßig  im  Süden  und  Osten  findet  man  von  neben  van, 
oder  (ader)  neben  eder;  i  für  gemeindeutsches  S  aus  germ.  ai." 

Also  auch  das  Gebiet  der  Urkunden  von  Ilsenburg  und  Halber- 
stadt ist  von  Türopel  behandelt  und  einer  Eintheilung  unterworfen 
worden.  Sind  diese  Urkunden  nun  in  der  mittelniederdeutschen  Schrift- 
sprache abgefaßt  oder  liegt  ihnen  eine  bestimmte  Mundart  zu  Grande? 
Nach  Tümpel  sind  sie  mundartlich.  Indessen  scheint  mir  die  Frage 
nach  der  Mundart  der  Urkunden  von  Ilsenburg  und  Halberstadt  nicht 
so  leicht  zu  beantworten,  und  man  würde  doch  wohl  eine  irrige  oder 


')  Tümpel,  Die  Mnndarten  des  alten  sächsischen  Gebietes  zwischen  1300  bis 
1600  nach  den  Urkunden  dargestellt.  Paal  u.  Braune,  Beiträge  zur  Qeschiehte  der 
deutschen  Sprache  und  Literatur  VII,  S.  1—104, 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.    131 

wenigstens  nicht   ganz   richtige  Vorstellung   von   der  älteren  Mundart 
gewinnen  y    wollte  man  sie  genau  nach  den  Urkunden  reconstruieren. 

Es  handelt  sich  hier  um  die  Zuverlässigkeit  der  Urkunden, 
die  mir  durchaus  nicht  feststeht.  Ein  großer  Theil  derselben  sind 
Copien^).  Haben  die  Abschreiber  auch  immer  gewissenhaft  gearbeitet 
and  waren  sie  vor  Allem  des  Dialektes  kundig,  den  sie  im  Original 
vorfanden?')  Ja,  sind  denn  die  Originale  zuverlässig?  Dürfen  wir 
annehmen y  daß  die  Verfasser,  also  die  Abte  etc.  immer  der  Mundart 
mächtig  waren  und  sie  richtig  wiedergaben?  Wo  liegen  Abweichungen 
von  der  Mundart  vor? 

Um  die  Zuverlässigkeit  der  Urkunden  in  sprachlicher  Beziehung 
lu  prüfen  und  zu  bestimmen,  bedarf  es  einer  sicheren  Norm.  Diese 
kann  meines  Erachtens  nur  in  der  heutigen  Mundart  gesucht  werden. 
Von  der  jetzigen  lebenden  Mundart  haben  wir  also  als  der  besten 
and  sichersten  Grundlage  auszugehen,  wie  dies  auch  schon  von  anderer 
Seite  bemerkt  ist^  um  zu  einer  einigermaßen  sicheren  Kenntniß  der 
mittelniederdeutschen  Mundarten  zu  gelangen;  und  erst  dann,  wenn 
diese  besser  als  bislang  festgestellt  sind,  wird  es  gelingen ^  auch  den 
Nachweis  für  das  Vorhandensein,  für  die  Art  der  Entstehung  und  der 
Entwicklung  der  mittelniederdeutschen  Schriftsprache  zu  liefern.  Ver- 
gleichung  der  Mundart  der  Urkunden  mit  der  betreffenden  heutigen 
Mundart  ist  das  zweite  Erforderniß. 

Bei  der  nachfolgenden  Untersuchung  über  das  Verhältniß  der 
Handart  in  den  Urkunden  von  Ilsenburg  und  Halberstadt  zur  heutigen 
Mundart  bin  ich  von  folgenden  Annahmen  ausgegangen. 

1.  In  den  Fällen,  in  welchen  die  heutige  Mundart  der  Qegenden, 
denen  die  Urkunden  angehören,  mit  diesen  übereinstimmt,  wird  man 
ohne  Bedenken  annehmen  dürfen,  daß  die  Urkunden  die  ältere  Mund- 
art wiedergeben,  daß  diese  mithin  bis  auf  den  heutigen  Tag  unver- 
ändert geblieben  ist. 

2.  Wenn  sich  herausstellt,  daß  die  Übereinstimmungen  der  heu- 
tigen Mundart  mit  den  Urkunden  zahlreich  sind ,  so  wird  man  an- 
nehmen dürfen ;  daß  die  Urkunden  im  Ganzen  die  ältere  Mundart 
bieten,  und  daß  eine  wesentliche  Veränderung  derselben  bis  heute 
nicht  stattgefunden  hat. 


*)  Siehe  Jacobs  I,  S.  1  ff. 

')  Vgl.  Jacobs  za  Nr.  248:  Ein  nicht  unmerkwürdiges  Beispiel  von  der  Um- 
wandlung der  Sprache  und  von  der  Freiheit,  mit  welcher  man  in  früherer  Zeit  Ur- 
knnden  abschrieb. 

9* 


132  £!>•  DAMKÖHLER 

3.  Sollte  für  eine  häufige  Erscheinung  in  den  Urkunden  die 
heutige  Mundart  nur  vereinzelte  übereinBtimmende  Beispiele  bieten, 
Bo  wird  zu  untersuchen  sein,  ob  eine  Veränderung  der  älteren  Mund- 
art anzunehmen  ist,  so  daß  wir  nur  noch  einzelne  Reste  ehemaliger 
Regel  ttbrig  behalten  hätten,  oder  ob  ein  anderer  Grund  fllr  die  Ab- 
weichung zu  suchen  ist. 

4.  Bei  Abweichungen  der  Urkunden  von  der  heutigen  Mundart 
ist  zu  untersuchen,  ob  dieselben  auf  einer  inzwischen  stattgefundenen 
Veränderung  der  Mundart  beruhen,  oder  ob  vielleicht  die  Verwendung 
einer  fremden  Mundart  vorliegt. 

Es  bleibt  stets  zu  berücksichtigen,  daß  ich  das  ganze  Gebiet, 
welches  bei  dieser  Untersuchung  in  Frage  kommt,  nicht  vollständig 
und  nach  allen  Seiten  hin  genau  habe  durchforschen  können;  dazu 
würde  ein  längerer  Aufenthalt  in  jedem  Orte  erforderlich  gewesen 
sein;  nur  die  Mundart  von  Cattenstedt  und  nächster  Umgebung  ist 
mir  vollständig  geläufig.  Es  kann  mir  daher  Manches  unbekannt  ge- 
blieben sein,  namentlich  Ausdrücke  und  Formen  älterer  Leute,  wo- 
durch die  Urkunden  Bestätigung  finden  würden. 

Bevor  ich  mich  zu  der  Untersuchung  über  die  Sprache  der 
Urkunden  selbst  wende,  wird  es  nöthig  sein ,  das  Gebiet  näher  anzu- 
geben, welchem  die  Urkunden  angehören.  Ich  beginne  mit  der  süd- 
lichen Grenze  des  Niederdeutschen.  Von  den  Orten  auf  dem  Harze 
liegen  keine  Urkunden  vor,  außer  von  dem  jetzt  thüringischen  Orte 
Walkenried.  Ferner  von  Aschersleben,  Hoym,  Halberstadt,  Quedlin- 
burg, Blankenburg,  Rcinstein,  Kloster  Michaelstein,  Wernigerode,  Ilsen- 
burg, Abbenrode,  Lochtum,  Goslar,  Hildesheim,  Braunschweig,  Königs- 
lutter, Helmstedt,  Magdeburg,  Groningen  und  anderen  Orten  inner- 
halb des  eben  angegebenen  Gebietes. 

Capitel   I. 
Ott-  und  Westharz. 

Die  Mundart  der  Urkunden  für  dieses  Gebiet  ist  im  Wesentlichen 
dieselbe.  Aber  wie  steht  es  mit  der  heutigen  Mundart  desselben?  Die 
heutige  Sprache  dieses  Gebietes  ist  nicht  dieselbe.  Eine  scharfe  Sprach- 
grenze zieht  vom  Nordrande  des  Harzes,  bei  Harzburg  beginnend, 
nach  Norden  bis  Braunschweig  und  theilt  das  niederdeutsche  Sprach- 
gebiet in  ein  östliches   und    westliches').    Zu  dem    westlichen  Gebiete 


')  Siehe  meine  Schrift,    Die   proDominalen  Formen   für  „uns**  und  „unser**  auf 
^•m  nd.  Harte  etc. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  IL8ENBÜRG  etc.    I33 

gehören  als  Grenzorte  Harzburg,  Lochtum,  Abbenrode,  Bettingerodei 
Wiedelal),  Stötterlingenburg,  Btthne,  Rimbeck,  Roden,  Osterode,  Sein- 
stedt,  Hedeper,  Kalme,  Groß-  und  Klein-Biewende,  Kissenbrüek,  Nein- 
dorf, Denckte,  Halctiter.  Der  Hauptunterschied  dieser  beiden  Gebiete 
liegt  im  Vocalismus.  Der  Osten  zeigt  Monophthongieruug,  der  Westen 
DiphthongieruDg.    Im  Westen  lautet 

1.  altes  ü  =  iu  oder  oti,  öu^  z.  B.  hius^  mins^  itU,  ou,  öu  findet 
sich  an  der  Ostgrenze,  z.  B.  in  Lochtum  und  Abbenrode,  während 
das  übrige  Gebiet  meist  iu  hat. 

2.  Der  Umlaut  des  alten  ü  =  uüy  nicht  ut\  wie  ich  früher  etwas 
ungenau  angegeben  habe,  z.  B.  huüser.  An  der  Ostgrenze  soll  er  fast  ü 
lauten. 

3.  Altes  t  =  ei^  eu-i^  u-i]  ei  findet  sich  im  östlichen  Theile, 
z.  B.  Lochtum,  Abbenrode,  Demkte,  Wolfshagen,  Langeisheim,  eu-i 
um  Hildesheim'),  u-i^  eigentlich  ein  Mittellaut  zwischen  6-%  und  i2-t, 
bei  Lutter  am  Barenberge,  in  der  ganzen  Umgegend  von  Ganders- 
heim  und  in  der  Nähe  von  Osnabrück,  in  Borgholzhausen,  wie  ioh 
selbst  gehört  habe. 

4.  Altes  iu  =  Uly  z.  B.  luie  =  Leute,  fuir  =  Feuer.  Aus  Porste 
bei  Osterode  am  Harz  ist  mir  louie  und  aus  Badenhausen  am  Harz 
kue  geschrieben. 

5.  Altes  e,  alts.  t,  =  t  oder  le^  doch  ist  das  e  wenig  hörbar^ 
wie  ich  in  Wolfshagen  bemerkte,  z.  B.  bike  =  Bach,  eaehriem  =  ge- 
schrieben. Aus  Echte  liegen  mir  die  Formen  biek^  schrieben  =  ge- 
schrieben, gieben  =  gegeben,  ek  giebe  vor,  aus  Hattorf  biek,  jeschriem, 
cAtem,  ähnlich  aus  Dörstc,  Südheim,*,Haramenstedt.  Aus  Forste  schrä-iben. 

Langes  e  statt  t  erscheint  dagegen  in  Münchehof:  ek  jewe^ 
eschreberiy  efeben^  in  Herrhausen:  geewe^  schreemy  geem^  in  Lasfelde: 
beeky  eschräweriy  ferner  in  Westerhof,  Hahausen,  Badenhausen,  Höckel* 
heim  bei  Northeim. 

Im  Osten  lautet 

L  Altes  ü  =  üf  z.  B.  hÜ8f  müs,  üt. 

2.  Der  Umlaut  des  alten  ü  ^=  ü  oder  strichweise  i,  z.  B.  hiiser. 

3.  Altes  I  =  t,  z.  B.  min,  din,  avnn. 

4.  Alts,  t  =  6  oder  e,  z.  B.  bek^  eschrebben» 

5.  Altnd.  ^  in  offener  Silbe  =  e  (ä),  z.  B.  betet\  eten» 

Es  erübrigt  noch,  die  Grenzen  dieses  westlichen  Gebietes  anzu- 
geben,   soweit  ich  sie  habe    ermitteln    können.    Die  Südgrenze    wird 

')  J.  Mttller,  Andeutungen  su  einer  Lautlehre  der  hildeaheimUchen  Mundart. 
Die  deutschen  Mundarten  II,  S.  118  fF.  u.  193  ff. 


134  £!>•  DAMKÖHLER 

zunächst  durch  den  Nordrand  des  Harzes  von  Harzburg  bis  Hahausen 
gebildet,  wie  ich  schon  früher  ausgesprochen  habe.  Von  dort  ab  läuft 
die  Grenze  südlich  am  Westrande  des  Harzes  hinab  bis  Osterode. 
Ob  Osterode  selbst,  wie  ich  der  Lage  nach  allerdings  vermuthe,  noch 
zu  diesem  Gebiete  gehört,  habe  ich  nicht  erfahren  können.  Ebenso 
habe  ich  aus  Lerbach  keine  Antwort  auf  meine  Anfragen  erhalten. 
Nach  den  Dialektproben,  die  Pröhle  in  seinen  Harzsagen,  zweite  Auf- 
lage, aus  Lerbach  gibt,  würde  dasselbe  nicht  zu  unserem  westlichen 
Sprachgebiete  gehören.  Leider  ist  aber  die  Sprachprobe  aus  Hütten- 
rode  so  vollständig  falsch  und  ebenso  die  aus  Gittelde,  daß  ich  Be- 
denken trage,  Pröhle  in  dieser  Beziehung  irgendwie  zu  glauben.  Von 
Osterode  läuft  die  Grenze  südwestlich.  Die  mir  vorliegenden  Sprach- 
proben weisen  dem  westlichen  Gebiete  folgende  Orte  zu:  Nienstedt, 
Forste,  Uehrde,Dorste,  Hammenstedt,  Wiebrechtshausen,  Denkershausen, 
Langen- Höltensen,  Höckelheim,  Hillerse,  Südheim,  Buhle,  Elvese. 

Nicht  zu  diesem  Gebiete,  sondern  zu  dem  Göttingisch-Gruben- 
hagen'schen  gehören  Horden,  Hattorf,  Wulften,  Schwiegershausen. 
Übereinstimmend  mit  Schambachs  Wörterbuch  der  Fürstenthümer 
Göttingen  und  Grubenhagen  heißt  es  hier  min  hüs,  hilser,  gas  =  Gans, 
dapen  =  gelaufen,  ek  sin,  ferner  anlautendes  ^  =  cA;  in  Schwiegers- 
hausen auch  beek,  e8chrem\  in  Horden  beek,  eschreben,  egäben,  ek  gewe, 
lue  =  Leute.  Abweichend  von  Schambach  in  Wulften  und  Hattorf 
biek,  dasselbe  ist  mir  aus  Weende  bei  Göttingen  mitgetheilt;  in  Hat- 
torf, Wulften,  Schwiegershausen  luie,  niegen  =  neun,  ek  giewe  (giehe) 
=  ich  gebe,  ehiejen  (giegen)  =  gegen,  Schwiegershausen  tiegen,  Horden 
gegeHf  Wulften,  Hattorf  eschrieben  (eschrtem).  Den  weiteren  Verlauf  der 
Südgrenze  habe  ich  noch  nicht  feststellen  können;  nur  noch  einige 
Orte  kann  ich  als  diesem  Gebiete  angehörig  angeben,  nämlich  Nien- 
hagen  am  Ostrande  des  SöUing,  Markoldendorf,  Meinbrixen  südlich 
von  Höxter,  Bevem  bei  Holzminden. 

Im  Westen  gehört  der  östliche  Theil  Westphalens  hierher:  hius^ 
muüsef  iftutgen  oder  steigen,  vneke  =  Woche.  Jellinghaus  ^)  nennt  diese 
Mundart  die  engrisch-westphälische  und  bestimmt  ihre  Grenzen  fol- 
gendermaßen: „Im  Osten  wird  ihre  Grenze  ungefähr  durch  die  Linie 
Sachsenhagen  in  Lippe-Schaumburg,  Stadthagen,  Hessisch-Oldendorf, 
Pyrmont,  Höxter,  Beverungen,  Warburg,  Brilon,  Medebach;  im  Süden 
durch  die  Linie  Medebach,  Winterberg,  Fredeburg,  Attendorn,  Lüden- 
scheid  gebildet.    Im  Westen  läuft  die  Grenze  von  Limburg  a.  Lenne 


')  Korrespondeuzblatt  für  nd.  Spraohforsobuog  VI,  S.  75. 


MÜNDABT  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.        135 

ttber  Schwerte,  Unna,  Hamm  östlich,  Lippstadt,  Delbrück,  Verl  östlich^ 
Bielefeld  nördlich,  Halle,  Versmold  östlich,  Riemsloh  bei  Melle  bis 
Bödinghausen  im  Kreise  Herford.  Im  Norden  liegen  Lübbecke  und 
Minden,  sowie  das  Steinhuder  Meer  bereits  außerhalb  ihres  Kreises.^ 
Was  die  Nordgrenze  anlangt ^  so  kann  ich  nur  für  die  nächste  Um- 
geboDg  von  Braunschweig  bestimmte  Angaben  machen.  Nicht  zu  dem 
westlichen  Gebiete  gehören  Riddagshausen  ^  Gliesmarode,  Querum, 
Lehndorf,  Ölper,  Bortfeld^  wohl  aber  Wettlenstedt,  Lamme,  Vechelde, 
Densdorf,  Gleidingen,  Timmerlahe. 

So  ergibt  sich  hier  ein  stattliches  Sprachgebiet,  das  sich  nach 
allen  Seiten  von  den  angrenzenden  Dialekten  besonders  durch  die 
Diphthongierung  der  Laute  t,  Hy  v  merklich  unterscheidet  und  in  dem 
wir  vielleicht  den  engrischen  Dialekt  zu  sehen  haben. 

In  Betreff  dieser  von  mir  zuerst  angedeuteten  Eintheilung  in  ein 
östliches  und  westliches  Sprachgebiet  sind  zwei  Aufsätze  Seelmanns 
von  Bedeutung,  nämlich  „die  Ortsnamenendung  -UhevC'  und  „der  Zeta- 
cismus  und  seine  Verbreitung  in  Niedersachsen^.  Die  Untersuchung 
aber  die  Ortsnamenendung  -leben ')  hat  ergeben,  „daß,  wo  diese  Endung 
Verbreitung  fand,  einst  Warnen,  Juten  oder  Heruler  eingewandert  sein 
mOssen.  Die  Zeit  dieser  Einwanderung  muß  vor  das  Jahr  531,  in 
welchem  die  Sachsen  Thüringen  eroberten,  und  nach  174,  in  welchem 
eine  große  Anzahl  seiner  Bewohner  es  verlassen  hatten,  fallen^.  Die 
Endung  -leben  findet  sich  nun  aber  in  unserem  östlichen  Gebiete, 
„nähert  sich  der  Grenze  des  altsächsischen  Gebietes,  d.  h.  dem  Harze, 
der  Oker,  der  Ise,  bis  auf  geringe  Entfernung,  überschreitet  sie  aber 
nirgend^,  mit  Ausnahme  des  einzigen  auf  der  äußersten  Grenze  liegen- 
den Wetzleben.  Hier  liegt  vielleicht  eine  spätere  Verschiebung  der 
ursprünglichen  Verhältnisse  vor.  „Andererseits  berechtigt  die  aus- 
schließliche Zugehörigkeit  der  Endung  an  bestimmte  Volksstämme 
aber  auch  die  Annahme,  daß  in  diesem  Gebiete  die  Grenzen  des 
Harz-  und  Derling-  und  Drevanigaues  alte  Stammesgrenzen  sind.^ 

Die  Untersuchung  über  den  Zetacismus')  hat  ergeben,  daß  sich 
derselbe  gleichfalls  in  unserem  östlichen,  aber  nicht  in  dem  westlichen 
Gebiete  findet.  Das  Vorkommen  desselben  im  Hildesheimischen  erklärt 
sich  durch  westfriesische  Colonien  im  12.  Jahrhundert.  „Auch  Harz- 
ond  Derlinggau  sind  durch  Einwanderer  aus  Gebieten,  deren  Mundart 
dem  Zetaeismus    unterworfen   war,    nämlich  durch  Nordalbinger,   be- 


*)  Niederdeutsches  Jahrbuch  Xu,  S.  7—28. 
')  Niederd.  Jahrb.  XII,  8.  64—76. 


136  ^^'  DAMKÖHL£R 

siedelt.  Es  können  demnach  auch  jene  Sachsen,  ....  denen  nur  Harz- 
und  Derlinggau  verblieben^  nicht  aus  Engern  oder  Ostfalen  stammen, 
sondern  sie  müssen  gleichfalls  aus  Schleswig-Holstein  eingewandert 
sein.** 

Es  kann  wohl  keinem  Zweifel  mehr  unterliegen,  daß  der  Osten 
und  Westen  sprachlich  und  ethnographisch  zwei  ganz  verschiedene 
Gebiete  sind.  Vergleichen  wir  nun  die  heutige  Sprachgrenze  mit  den 
Gaugrenzen  in  Spruner- Menkes  historischem  Handatlas,  Nr.  33,  so 
stellt  sich  heraus,  daß  sich  dieselben  nicht  decken.  Während  die  Ocker 
bis  Braunschweig  Gaugrenze  bildet,  läuft  die  heutige  Sprachgrenze 
östlich  derselben  und  umfaßt  die  Orte  Harzburg,  Lochturo,  Abbenrode» 
Stötterlingenburg,  Homburg,  dessen  Zugehörigkeit  zum  Westen  ich 
früher  auf  Grund  der  mir  gemachten  Angaben  zweifelhaft  lassen  mußte, 
Uimstedt,  Achim.  Die  heutige  Grenze  des  Göttingisch-Grubenhagen- 
schcn  läuft  mitten  durch  die  Gaue.  Warum  diese  Grenzen  nicht  zusammen- 
fallen, muß  hier  unerörtert  bleiben. 

In  den  Urkunden  aus  den  Orten,  die  heute  zum  westlichen  Sprach- 
gebiete gehören,  also  aus  Abbenrode,  Lochtum,  Goslar,  Hildesheim 
findet  sich  der  heutige  Dialekt  nicht,  wie  er  denn  überhaupt  in  der 
mittelniederdeutschen  Schriftsprache  fehlt.  Hat  man  nun  daraas  za 
schließen,  daß  derselbe  in  der  Periode  des  Mittelniederdeutschen,  also 
in  dem  Zeiträume  von  1300 — 1600  Oberhaupt  nicht  vorhanden  war, 
daß  er  sich  erst  in  der  Neuzeit  gebildet  habe? 

Schwerlich!  Ich  meines  Theils  bin  vielmehr  der  Ansicht,  daß  diese 
Mundart  mit  ihren  eigenartigen  Lauten  auch  schon  in  der  mittelnieder- 
deutschen Zeit  im  Wesentlichen  so  bestand,  wie  sie  uns  heute  entgegen- 
tritt. Vielleicht  ist  es  mir  möglich,  diese  Ansicht  wenigstens  wahr- 
bcheinlich  zu  machen.  Im  Wuldeek^Bchen  Dialekte  gilt  ein  Lautgesetz 
nach  welchem  altniederdeutsches  kurzes  e  in  offener  Silbe  zu  te  wird'). 
Dieses  Gesetz  gilt  theilweise  auch  im  westharzischen  Gebiete;  gegen, 
«ItB.  getfin^  lautet  gigen  in  Langenholtensen,  Uehrde,  £chte,  ebenso 
im  Lippibchen').  Jostes  meint,  die  Tondohnung  oder  Verschärfung  des 
Lautes  e  zu  ie  sei  älter  als  die  Beseitigung  des  r  vor  folgendem  sL 
Doch  auch  wohl  vor  einfachem  «?  Nun  lautet  aber  schon  bei  Widu- 
kind   der  Name  Merseburg    auch  Meshurg^)    und  Chdvremont    bei  Leo- 


')  Jostes,    Ober    das    vergleichende   Studium    der   niederdeutschen  Mundarten, 
odensblatt  für  nd.  Sprachforschung  XI,  S.  30. 
Hoffinaun,  Die  Voc&le  der  lippischen  Mundart  §.  16,  2  c. 
»Widukiudi  rerum  gestaium  saxonicarum  II,  18. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.        137 

dium  Kievermont^).  Allem  ÄnscheiDe  nach  haben  wir  hier  bereits  ein 
Beispiel  obigen  Gesetzes.  Vielleicht  beruht  auch  die  Form  Stediera" 
bürg,  Stediereburg^^  8tidarahurg^)y  das  heutige  Steterburg  bei  Wolfen- 
büttel,  im  Gebiete  des  Westharzes,  auf  demselben  Lautgesetze',  das 
hiernach  schon  im  Altniederdeutschen  gegolten  haben  müßte.  Za  den 
oben  angegebenen  Merkmalen  des  westlichen  (engrischen)  Sprach- 
gebietes würde  dieses  noch  hinzukommen. 

Altes  tu  lautet  im  Westen  heute  ui  und  ebenso  der  Umlaut  des 
heutigen  iu.  Zur  Bestimmung  des  Alters  dieses  Lautes  kann  ich 
Folgendes  beibringen.  Er  fehlt  im  Heliand,  zeigt  sich  aber  in  den 
Psalmen  und  Homilie  3  in  der  Form  luidi^).  Zu  Uutcunnea  im  Heliand 
H.  1617  läßt  sich  vielleicht  das  heutige  Uue  um  Hildesheim  ver- 
gleichen. Der  Name  Lüneburg  lautet  in  den  Monumenta  Welforum 
antiqua  Luineburc^)  und  verhält  sich  zu  Lüneburg  wie  hw'ser  zu  kilserf 
d.  h.  die  Form  Luineburc  ist  engrisch.  Im  Lippischen  kommt  vom 
Jahre  1564  der  Name  Taidtluike  vor^). 

Wenn  es  mir  nun  wahrscheinlich  ist,  daß  der  Dialekt  des  west- 
lichen Sprachgebietes  auch  in  der  mittelniederdeutschen  Zeit  im  Wesent- 
lichen so  war,  wie  er  heute  ist,  so  ergibt  sich  das  wichtige  Resultat, 
daß  die  dem  Westen  angehörenden  Urkunden  den  Volksdialekt  nicht 
wiedergeben,  sie  zeigen  genau  die  Sprache  der  Urkunden  aus  dem 
östlichen  Gebiete. 

C  a  p  i  t  e  1   IL 
Hoch-,  bezw.  Mitteldentsohes  in  den  Urkunden. 

Es  ist  bekannt,  daß  um  1300  das  Thüringische  oder  Mittel- 
deutsche von  Süden  nach  Norden  vorzudringen  beginnt  und  das  Nieder* 
deutsche  verdrängt.  Halle  und  Merseburg  sind  die  südlichsten  Punkte, 
aus  denen  niederdeutsche  Urkunden  vorhanden  sind^).  In  Merseburg 
tritt  der  Umschwung  bereits  um  das  Jahr  1340  ein.  Halle  nimmt  im 
f&nfzehnten  Jahrhundert  das  Hochdeutsche  als  Urkunden-  und  Gesetzes- 
sprache   an.     Im    Beginn    des    sechzehnten    Jahrhunderts   dringt   das 


^)  Widakindi  rerum  gestarum  saxonicanim  II,  22. 
*)  ibidem  II,  U. 

*)  Brononis  de  hello  Bazonieo  Über,  c.  40. 
*)  Gall^e,  Altsächsische  Laut-  und  Flezionslehre  I,  8.  18. 
^)  Herausgegeben  von  Weiland,  8.  50. 

*)  Preuß,  Die  lippischen  Familiennamen,  Niederd.  Jahrbuch  IX,  8.  8  Anm. 
^  Tümpel,  Die  Mundarten  des  alten  niedersäohsischen  Gebietes  swischen  1800 
ond  1500  nach  den  Urkunden  dargestellt    Paul  u.  Braune,  BeitrXgo.VU,  8.  1—104. 


138 


ED.  DAMKÖHLEU 


Magdeburg 

7» 


n 
n 
n 

71 

n 
n 

77 


Halberstadt 


77 


77 


77 


7) 
7t 

n 


MitteldeutBche  bis  in  die  Diöcese  Magdeburg').  Kaum  zweifelhaft 
kann  es  seiu^  daß  das  Hoch-  oder  Mitteldeutsche  von  den  Gebildeten 
Niederdeutachlands  yersUndcu  wurde.  Socin  meint  sogar  ^  ^bei  den 
literarischer  Cultur  zugänglichen  Ständen  Niedersachsens  mag  das 
Hochdeutsche  auch  als  Umgangssprache  nicht  ungebräuchlich  gewesen 
sein*'  ^.  Die  Urkunden  von  Ilsenburg  und  Halberstadt  bestätigen  dieses 
Vordringen  des  Hochdeutschen  und  bieten  eine  nicht  unwichtige  Er- 
gänzung des  vorhandenen  Materiales.  Hochdeutsche  Urkunden  liegen 
vor  von 

V.  Jahre  1403.  Utk.  des  Erzb.  Günther. 
77  1437.       n         n         71  7) 

77         1486.  Urk.  des  Administ  Ernst. 

77  1489.  7)  77  77 

77  1490.  77  77  17 

17  1494.  77  77  n 

77         1502.  Urk.  des  Erzb.  Ernst. 

7)  1509.  77  77  »  n 

77  1512.  77  77  77  11 

n  lÖlÖ.  77  77  77  17        Uud    öftcr. 

7)         1360.  Urk.  des  Bisch.  Ludwig. 

n  1361.  77  77  17  77 

1"  1363.  77  77  77  I» 

7^         1363.  Urk.  des  Hans  Thus. 
77         1415.  Urk.  des  Bischof  Älbrecht. 
n         1427.  Antwort  des  Rathes  an  den  Rath  zu  Erfurt, 

mit  niederdeutschen  Formen  gemischt. 
1527.  Urk.  des  Procurators  d.  V.  d.  St.  U.  L.  Fr. 
1530.  Urk.  d.  Vicarien  vom  Dome. 
1544.  Urk.  d.  Official. 

1519.  Urk.   der  Grafen   von   Blankenburg  und 
Regenstein. 

1520.  77  77  77  77  77  77 

1495.  Urk.  der  Pröpstin  Agnes. 
1532.  Urk.  der  Pröpstin  Anna. 
1534.  Urk.  des  Rathes.    Hd.  und  nd. 
1536.  Urk.  der  Bürger  und  des  Rathes. 
1536.  Urk.  der  Bürger. 

*)  Hülste,  Das  Zurücktreten  der  niederdeutschen  Sprache  in  der  Stadt  Magde- 
borg.  Qesohiohtsblätter  für  Magdeburfc  XIII,  S.  150—166. 

^)  Socio,  Per  Kampf  des  nd.  Dialektes  gegen  die  hd.  Schriftsprache  S.  18. 


n 

77 

n 

77 

77 

77 

Blankenburg 

77 

77 

77 

Quedlinburg 

77 

77 

77 

Wernigerode 

7) 

77 

77 

77 

77 

MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.        J39 

Wernigerode  v.  Jahre  1544.  Schiedsspruch   des    Schössers  Lüdderodt. 

n  71         1546.  Schreiben  des  Befehlshabers  a.  d.  Grafen. 

n  n         1547.  Urk.  des  Rathes. 

Ilsenburg  n         1346.  Urk.  d.  Abtes  Ditmar.    Hd.  und  nd. 

n  n         1452.  Urk.  d.  Abtes  Obbirbeck. 

»  n         1477.  Vergleich  zw.  dem  Kloster  Ilsenburg  und 

den  Einwohnern  von  Drübeck. 

T>  7)         1481.  Urk.  des  Abtes  Hermann. 

rt  7)          1499.       n         n          n              r)           Hd.  und  nd. 

n  rt         1502.      nun             n           Hd.  und  nd. 

n  7?  1510.  I»  I»  7)  71 

n  77         1521.  Urk.  des  Abtes  Johann.     Hd.  and  nd. 

n  7)  1522.       n         7)  7)  1) 

»  77         1526.  Beschreibung  der   Grenze   der   Flur   des 

Klosters  Wollingerode  bei  Ilsenburg. 

?  77         1526. ,  Vertrag  zwischen  dem  Abte  zu  Ilsenburg 

und  Jacob  Förster. 

77  n         1527.  Vergleich    zwischen    dem    Kloster    Ilsen- 

burg und  Andreas  Köhler. 

77  71         1527.  Vergleich    zwischen    dem    Kloster    Ilsen- 

burg und  Degen  von  Wasserleben. 

n  n         1534.  Urk.  des  Abtes  Henning. 

T»  77  1539.  7»  D  7)  77 

77  T»  1540.  7»  7)  7)  77 

77  77         1533.  Vertrag  des  Klosters  Ilsenburg  mit  Vogt 

Nappe  und  Rentmeister  Bessel  zu  Wol- 
fenbüttel. 
Hildesheim  77         1424.  An  den  König  Sigismund. 

Aderstedt  77         1547.  Bericht  des  Hofes   zu  Adersted t,    nördl. 

von  Halberstadt. 

Außer  diesen  rein  oder  doch  zum  größten  Tbeile  hochdeutsch 
geschriebenen  Urkunden  giebt  es  noch  eine  Anzahl  niederdeutscher 
Urkunden,  in  denen  sich  vereinzelte  hochdeutsche  oder  mitteldeutsche 
Worte  und  Formen  finden.  Es  ist  wohl  nicht  nothwendig  sie  alle 
aufzufahren,  ich  hebe  folgende  daraus  hervor: 

Halberstadt  1289,  Urk.  des  Bischof  Volrad:  anzeigung,  keine^ 
vililmallf  etzliche,  entnchtung^  ansehnlich.  1310;  mejster  in  tinsmeyater, 
1320:  tage,  dinstages.  1340:  aech^  och,  welch,  136ö:  in  gote,  getan^ 
herzogen^  vorkoufit,  tage.  1367:  sich.  1398:  vortragen,  gutem,  gotteshusen^ 
tag,  aher^  des  tagen,  gottes,  fritages.    1401:  2U,  daz,    1402:  zu  (siebenmal 


140  £I>.  DAMKÖHLEB 

in  derselben  Urkunde).  1408:  scheffele  beschribeft,  sontage,  sontages.  1416: 
goäes^  dinatages.  1428:  teUe^  orteile^  daz,  achotz,  usz,  alles.  1430:  borger- 
mei/8(ei%  burmeister.  1435:  jpAerner.  1439:  kein,  meistei^  tunde,  wir  haben, 
offen,     1440:  pfiarkerken. 

Magdeburg  1315:  sich,  ouch,  meystern^  enischeidungen^  honten, 

Blankenburg  1324:  Blankenburch^  Magdeburch^  ist  —  burch,  bürg 
statt  borch  ist  überhaupt  häufig  in  den  Urkunden. 

Braunschweig  1337:  Brunswigkf  och.    1481:  ech. 

Helmstedt  1370:  ich. 

Ilsenburg  1413:  gottesj  offenbar,  diessem,  guether,  verkaufft,  bitten, 
gotteshusses,  Grossen  Lochtene,  hezalet  seint^  kirchen  etc.  1456:  kein,  ich. 
1484:  weck.    1524:  uff,  aiiff,  habenn,  gnanter.     1535:  auch. 

Drtibeck  1509:  vff. 

Foimen  wie  ech,  pharkerken,  borgermeister  zeigen  das  Schwanken 
zwischen  Hoch-  und  Niederdeutsch '). 

Wie  burchj  burgh  so  ist  auch  die  Endung  leben  ^  leven,  die  sich 
mehrfach  statt  leve  findet,  z.  B.  Aschersleven,  Ingaleben^  Schandersleven, 
hochdeutsch.  Nach  8eelmann  ist  sie  hochdeutschen  KanzleieinflUssen 
zuzuschreiben').  Die  Form  lä  oder  le,  z.  B.  Haunsle  =  Honsieben, 
Bailä  =  Badeleben,  die  heute  in  der  Umgegend  von  Helmstedt  im 
Volksmunde  üblich  sind,  findet  sich  in  den  Urkunden  nicht. 

In  dem  Urkundenbuche  für  Halberstadt  finden  sich  die  ersten 
niederdeutschen  Urkunden  aus  den  Jahren  1289,  1310,  1315,  1319, 
1321,  1323,  1324,  1326,  1328,  1335.  Von  da  ab  werden  sie  häufiger. 
In  dem  Usenburger  Urkundenbuche  sind  die  frühesten  niederdeutschen 
Urkunden  vom  Jahre  1326,  1328,  1332,  1333,  1342,  1346,  1347. 
Daraus  ergibt  sich,  daß  die  frühesten  hochdeutschen  Urkunden  nicht 
viel  jünger  sind  als  die  niederdeutschen,  daß  sogar  in  den  ersten 
niederdeutschen  sich  bereits  hochdeutsche  Formen  finden.  Die  Ver- 
fasser der  Urkunden,  namentlich  der  hochdeutschen,  waren  meist 
Erzbischöfe,  Bischöfe  etc.,  d.  h.  Männer  mit  gelehrter  Bildung.  Diesen 
scheint  das  Hochdeutsche  wie  das  Niederdeutsche  gleich  geläufig  ge- 
wesen zu  sein,  bisweilen  finden  sich  von  ein  und  demselben  Verfasser 
Urkunden  in  hoch-  und  niederdeutscher  Sprache  vor.  Mit  anderen 
Worten:  unsere  Urkunden  liefern  den  Beweis,  daß  bereits  um  1300 
in  den  gebildeten  Kreisen  Niederdeutschlands  das  Hochdeutsche  in 
Urkunden  angewandt  wurde. 

')  eck  noch  heute  iu  der  Markranstädter  Mundart.  Franke,  Der  obersftchsiache 
Dialekt  S.  12. 

')  Niederd.  Jahrbuch  XII,  S.  27. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  IL8ENBURQ  etc.        141 

Ob  und  wie  weit  das  Hochdeutsche  auch  in  die  übrigen  Schichten 
der  Bevölkerung  eingedrungen  sein  mochte,  ist  schwer  zu  sagen. 
Noch  heute  spricht  man  in  den  Städten  Quedlinburg,  Halberstadt, 
Blankcnburgy  Wernigerode  und  selbst  in  Braunschweig  vielfach  ein 
liemlich  reinefs  Niederdeutsch,  obwohl  das  Hochdeutsche  ja  von  allen 
Bewohnern  gekannt  und  auch  gesprochen  wird.  Für  die  Beurtheilung 
und  Feststellung  des  früheren  Dialektes  auf  dem  Land^^,  kann  das 
Hochdeutsche  in  den  Urkunden  schlechterdings  nicht  verwerthet  wer- 
den, wie  der  heutige  Dialekt  genügend  beweist. 

Noch  bleibt  eine  Anzahl  einzelner  Fälle  zu  behandeln,  in  denen 
man  bei  der  immer  noch  ungenügenden  Kenntniß  der  heutigen  Mund- 
arten im  Zweifel  sein  kann,  ob  man  niederdeutsche  oder  hochdeutsche, 
beuehw.  mitteldeutsche  Formen  vor  sich  hat.  Daß  hochdeutsche 
Formen  überhaupt  vorliegen  können,  ist  meines  Erachtens  nicht  mehr 
iweifeihaft,  und  so  befinde  ich  mich  in  einem  principiellen  Gegensatze 
zu  Tflmpel,  der  hochdeutschen  Einfluß  im  Allgemeinen  nicht  annimmt, 
eher  Druckfehler  für  möglich  hält.  So  heißt  es  bei  ihm:  „Vereinzelt 
kommen  schon  früh  in  Urkunden,  die  sonst  niederdeutsch  sind,  Fälle 
von  Verhärtung  (des  d)  zu  t  vor,  von  denen  einige  allerdings  als 
Druckfehler  zu  beseitigen  sein  dürften,  z.  B.  Braunscliweig  1467  bitten'^ 
Quedlinburg  1320  thaghe,  hatten;  Göttingen  1377  tonde,  1421  vorant- 
wartende.*^  Bei  tonde  bemerkt  Tümpel:  „Vielleicht  wegen  des  vorher- 
gehenden to  verschrieben**  ').  Wo  solche  Fälle  durch  die  heutige 
Mundart  keine  Bestätigung  finden ,  ist  man  meines  Erachtens  nicht 
berechtigt,  niederdeutschen  Lautwandel  anzunehmen;  sie  sind  nur  für 
den  betreffenden  Schreiber  beweisend,  der  aber  nicht  als  Vertreter 
des  Volksdialektes  gelten  darf.  Ich  wende  mich  jetzt  zu  der  Be- 
sprechung der  einzelnen  Fälle. 
1.  Gegen. 

Für  *gegen*  erscheinen  in  den  Urkunden  die  verschiedenen  For- 
men jegerif  gegijijen,  fegen,  ii{e)gen^  hegen,  kein.  Daß  alle  diese  Formen 
in  dem  östlichen  Sprachgebiete  zu  ungefähr  derselben  Zeit  in  Ge- 
brauch gewesen  seien,  ist  schon  an  sich  unwahrscheinlich  und  findet 
durch  die  heutige  Mundart  keine  Bestätigung;  besonders  auffällig  sind 
aber  hegen  und  hein.  „Allcremein  von  der  Wetterau  bis  Schlesien  findet 
sich  das  auch  oberd.  beliebte  hegen,  zusammengezogen  hein^^).  Außer 
im  Mittel-  und  Oberdeutschen  findet  sich  der  Anlaut  h  noch  im  Ost- 


>)  a.  a.  O.  §.  61. 

')  WeiDhold,  Mbd.  Gr.  §.  211.  (1.  Au6.) 


142  KD.  DAMKÖHLER 

friesischen :  r9^^^f  einzeln  auch  kägen  und  jagen,  meist  tägen*^  *).  In 
unserem  östlichen  Gebiete  ist  meines  Wissens  heute  nur  jegen  üblich. 
Ich  trage  daher  kein  Bedenken,  trotz  Tümpel  und  Lübben  die  Formen 
kegen  und  kein  Air  fremde,  d.  h.  für  mitteldeutsche  zu  erklären.  Sie 
finden  sich  in  einer  Urkunde  des  Rathes  zu  Halberstadt  vom  Jahre 
1392  (Seh.  Nr.  643):  keinwortigen  und  der  Stadt  Braunschweig  von 
1415  (Seh.  Nr.  753):  kegen.  Ferner  in  der  hochdeutsch  geschriebenen 
Antwort  des  Rathes  zu  Halberstadt  auf  die  Klagepunkte  des  Ammen- 
dorf (Seh.  Nr.  808).  In  der  Urkunde  von  Braunschweig  stehen  neben 
kegen  zugleich  noch  die  Formen  tigerij  legen,  yegen.  Kein  Mensch  wird 
glauben,  daß  jene  vier  Formen  zu  derselben  Zeit  in  Braunscbweig 
üblich  gewesen  sind.  Es  wäre  der  reine  Hohn  auf  die  Volkssprache. 
Fraglich  erscheint  es  mir  sogar^  ob  legen  und  tigen  braunschweigisch 
sind  oder  überhaupt  dem  östlichen  Qebiete  angehörig.  Vergl.  westf. 
liegen^  aus  tigegen  (Woeste);  lippisch  %igen  (Hoffmann);  göttingisch- 
grubenhagensch  gegen  (Schambach),  aber  in  Wulften  giegen,  Schwie- 
gershausen  liegen^  Langenholtensen  jigen;  altmärkisch  gegen  (Danneil); 
um  Hamburg  legen  (Richey). 

2.  Groschen. 

'Groschen  von  groseus,  ital.  grosso ,  franz.  gros,  grosse,  lautet 
meist  grossen  oder  groschen.  In  zwei  Urkunden  des  Abtes  Hermann 
von  Ilsenburgy  Jac.  Nr.  432  und  433  steht  krossen,  ebenso  bei  Seh.  I, 
S.  577  und  in  einer  Urkunde  des  Abtes  Anno  von  Ilsenburg  vom 
Jahre  1376,  Jac.  Nr.  248  kroaghen  neben  groschen.  Heute  spricht  man 
allgemein  mit  anl.  g.  Woher  das  kf  Es  wird  thüringischer  Einfluß 
sein^  das  Nordhäusische  spricht  heute  anl.  g  stets  wie  k. 

3.  ge-  vor  dem  Infinitiv. 

In  einer  Braunschweiger  Urkunde  vom  Jahre  1415  (Seh.  Nr.  735) 
steht  der  Infinitiv  gedon:  konden  tvy  aver  des  nicht  gedon.  Ferner  in 
einer  Halberstädter  vom  Jahre  1425  (Seh.  Nr.  792):  konde  we  des  nicht 
gedon  und  in  einer  Magdeburger  (Seh.  Nr.  357):  kanten  wy  avei*  des 
nicht  pedon.  Lübben  setzt  im  mnd.  Wtb.  ein  selbständiges  Verbura 
gedon  an  und  belegt  es  mit  zwei  Stellen:  kunne  we  aver  des  nicht  ghe- 
don  und  ind  weert  saike,  dat  wy  die  hetalinge  op  tyt  vorschreuen  nyet 
gedon  en  künden.  Der  Infinitiv  gedon  findet  sich  also  nur  nach  dem 
Hilfsverb  'können\  Der  Umstand,  daß  gedon  in  anderer  Weise  nicht 
vorkommt^  daß  sich  dieses  Verb  in  den  heutigen  niederdeutschen 
Mundarten  selbst  im  Infinitiv  nach  Hilfsverben  nicht  zu  finden  scheint, 


')  ten  Dornkaat  Koolman,  Wtb.  der  ostfr.  Sprache. 


MUNDART  DER  URRUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.    143 

veranlaßt  mich  zu  der  Annahme ,  daß  gedon  nicht  als  selbständiges 
Verbum  zn  betrachten  ist.  Ich  halte  ge-  für  die  bekannte  Vorsilbe 
beim  Infinitiv  nach  Hilfsverben^  die  im  Mittelalter  all  gemeindeutsch 
sieh  jetzt  auf  das  Oberfränkische  und  Hennebergische  und  zahlreiche 
Striche  Thüringens  zurückgezogen  hat,  deren  wahres  Schiboleth  sie 
geworden  ist.  So  findet  sie  sich  um  Nordhausen,  im  Helmethale  und 
im  südlichen  Vorlande  des  Harzes.  Für  das  Mansfeldische  ist  es  von 
Qrößler  aus  Urkunden  des  14.  und  15.  Jahrhunderts  nachgewiesen, 
obwohl  es  sich  heute  dort  nicht  mehr  zu  finden  scheint').  Demnach 
ist  ge-  in  gedon  kaum  für  niederdeutsch  zu  halten. 
4.  ch  statt  k. 
Statt  der  Tenuis  k  erscheint  im  Auslaut  öfter  ch  und  g,  und 
zwar  in  denselben  Urkunden  neben  i,  z.  B.  ich,  ec\  sich^  seeh,  och, 
ouchj  die  ich  schon  oben  unter  den  hochdeutschen  Wörtern  angeführt 
habe,  ferner  -lieh  und  -liehen  neben  -lik  und  -liken^  auch  marg,  kram- 
werg  (Halberst.  1425).  Dann  vor  i:  wercht^  gewerehi  (Halberst.  1402). 
Tümpel  glaubt  in  letzterem  Falle  wirkliche  Verschiebung  annehmen 
zu  dürfen.  Im  ersteren  läßt  er  es  unentschieden ,  ob  Verschiebung 
oder  aspirierte  Aussprache  oder  hochdeutscher  Sprachgebrauch  vor- 
liege, und  meint,  Reim  und  neuere  Mundart  werde  Licht  bringen*). 
Die  heutige  Mundart  unseres  Sprachgebietes  bestätigt  Formen  wie 
ickf  ech^  ocA,  sieh,  marg,  toereht  durchaus  nicht,  während  doch  in  dem 
südlichsten  an  das  Thüringische  angrenzenden  Theile  die  Verschiebung 
von  t  zvL  Zj  von  k  zu  ch  häufig  ist.  Dagegen  erscheint  lieh  statt  lik 
wohl  ausnahmslos,  außer  in  glXk^  gWce,  das  nie  ch  zeigt.  Für  die  ch 
in  den  Urkunden  nehme  ich  daher  hochdeutschen  Schreibgebranch 
an,  da  es  mir  sonst  unerklärlich  ist,  daß  der  Proceß  der  Lautver- 
schiebung sich  nicht  nur  nicht  weiter  entwickelt  hat,  sondern  sogar 
wieder  rückgängig  geworden  sein  müßte.  Daß  marg,  toerg^  wereht 
mitteldeutsch  sind,  hat  Franke  bereits  ausgesprochen;  nach  ihm  wird 
noch  jetzt  im  Obersächsischen  funväreJien  =  fuhrwerken  und  fulch  = 
Volk  gesprochen^).  In  den  obersächsischen  Urkunden  der  mhd.  Zeit 
steht  öfter  vorwerg,  auch  waldweixh.  Auch  die  hochdeutsche  Kanzlei- 
sprache hatte  derartige  Formen,  und  bei  Luther  sind  sie  gleichfalls 
nicht  selten^). 


')  Vgl.  HaoflhaKer,  Die  Mundarten  des  Harsgebietes  S.  13. 

*)  Tümpel,  a.  a.  O.  §.  69,  1. 

*)  Franke,  Der  obersäohsische  Dialekt  §.  60  o.  62. 

*)  Franke,  Grundzäge  der  Schriftsprache  Luthers  §.  99« 


144  £1^*  DAHKÖHLEH 

•     5.  Vertreter  von  alts.  to,  ta,  ie, 

Alt8.  10,  ta,  ie  ist  im  MittelDiederdeutnchen  e  oder  ei,  in  unserem 
östlichen  Qebiete  lautet  es  heute  wohl  durchweg  ei  oder  richtiger  ai, 
da  ein  ei  überhaupt  nicht  gesprochen  wird,  außer  in  einigen  wenigen 
Fällen:  lei/  (as.  Hof)  lieb,  deip  (as.  diop)  tief,  deif  (as.  thiof)  Dieb, 
jeneiten  (as.  moton)  genießen,  6ec2r6ten  (as.  bidriogan)  betrügen,  beien 
(as.  biodan)  bieten,  deinen  (as.  tAumdn)  dienen,  varleiren  (as.  farltosan 
verlieren,  e/^',  <ie,  tonlos  de  (as.  fAtV,  ^Atu)  der,  die,  sei,  tonlos  se  (as. 
siuy  sia)  sie,  Ae^  tonlos  he  (as.  Ate,  A^,  he)  er.  Das  Altmärkische  hat 
e  (Danneil),  das  Göttingisch-Grubenhagensche  ei  (Schambach),  das 
Westphälische  ai  (Woeste).  In  den  Urkunden  sind  die  Formen  mit 
ei  (ey)  seltener  als  die  mit  e,  daneben  erscheinen  oft  Formen  mit  t, 
jy,  te,  z.  B. 

Magdeburg  13 lö  dy,  live^  lyven,  ey,  vir,  kysen. 

Goslar  1351  sie,  die,  enbieden^  vierteyn. 

Halberstadt  1339  du. 

Hadmersleben  1351  hie,  sie,  die^  tnr,  livevL 

Braunschweig  1337  sie^  dienen. 

In  den  heutigen  niederdeutschen  Mundarten  seheint  «,  te  als 
Vertreter  des  alts.  to,  ie  nur  vorzukommen  in  den  niederrheinischen, 
Mahlheim  a.  d.  Kuhr:  diep  =  tief,  dtf  =  Dieb,  diene  =  dienen,  li^hoer 
=:  lieber ').  Gallee  und  Halbertsma  verzeichnen  für  die  Mundarten  der 
sächsischen  Niederlande  vriSzen  =  frieren,  diif  ==  Dieb,  giiten  =  gießen. 
Doch  bemerkt  Hellinghaus  dazu:  „Es  ist  vielleicht  aus  dem  Hollän- 
dischen eingedrungen^^.  In  älterer  Zeit  findet  sich  ie  im  Mittelwest- 
phälischen,  z.  B.  bieden^  kiesen,  daraus  wird  dann  nach  Köne  keesen 
und  kesen  und  zuletzt,  indem  sich  ie  umstellt,  keieen;  durch  Umstel- 
lung des  alten  ia  (kiaean)  in  ai  oder  äi  ist  jetzt  das  Wort  kaisan  oder 
käisen  geworden^.  Ich  weiß  nicht,  ob  man  dieser  Ansicht  noch  irgend 
huldigt,  für  mich  ist  die  Umstellung  von  ie  in  ei  oder  ia  in  ai  un- 
möglich; ich  würde  vielmehr  die  Reihenfolge  keoean  (Heliand  2808), 
kesen]  keisen  erwarten,  wie  alts.  Je/*  neben  liof  Mndi  mwestph.  beiden 
vermuthen  lassen.  Ist  mwestph.  bieden  neben  beiden  gesichert?  Könnte 
bieden  nicht  holländisch  sein?  Zur  Zeit  des  Altsächsischen  hat  es 
höchst  wahrscheinlich  innerhalb  des  Sächsischen  oder,  um  es  allge- 
meiner zu  bezeichnen,  innerhalb  des  Altniederdeutschen  ebensogut 
dialektische  Verschiedenheiten  gegeben  wie  im  Mittelniederdeutschen 

')  JellinghauB,  Zur  Eiotheilong  der  nd.  Mandarten  8.  7. 
')  Jellingbaos  a.  a.  O.  8.  10. 
*)  KOne,  cum  Heliand  2668. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.         145 

und  im  Neuniederdeutschen,  was  mir  schon  durch  die  verschiedenen 
Volkastämme  bedingt  zu  sein  scheint.  Dahin  rechne  ich  z.  B.  den 
Wechsel  von  lo,  ia^  ie  und  eo,  e:  farliosan^  farliesan  und  farleosan, 
Idaßon  und  keoaan^  Hof  und  lef.  Daß  diese  Formen  in  derselben  Mund- 
art neben  einander  bestanden  hättcQ,  ist  mir  wenig  wahrscheinlich. 
Dem  alts.  to,  ia,  ie  wird  das  mwostph.  und  niederrheinische,  vielleicht 
aach  holländische  i,  te;  dem  alts.  eo,  e  aber  das  mnd.  und  nnd.  ^,  ey 
entsprechen.  Wenn  dem  so  ist,  so  würden  die  urkundlichen  Formen 
mit  i,  ie  dem  östlichen  Gebiete  nicht  angehören  können.  Noch  kommt 
das  Hoch-  oder  Mitteldeutsche  in  Frage,  das  umsomehr  Beachtung 
verdient  und  an  Wahrscheinlichkeit  gewinnt,  da  in  den  Urkunden 
mit  den  i-Formen  sich  auch  andere  wie  ocA,  otichj  hegen  etc.  finden, 
die  ich  nicht  für  niederdeutsch  halte.  Unwahrscheinlich  ist  es  aber, 
daß  derselbe  Schreiber  bald  mitteldeutsche,  bald  niederrheinische,  bald 
ostniederdeutsche  Formen  sollte  gebraucht  haben.  Auch  die  Form 
hi  =  „er^  braucht  nicht  nothwendig  holländisch  oder  niederdeutsch 
SU  sein:  sie  findet  sich  neben  he  und  selbst  Key  im  Mitteldeutschen, 
Nassau  und  Hessen  ').  Ebenso  verhält  es  sich  mit  wie  =  wer ,  das 
gleichfalls  im  Mitteldeutschen  begegnet'). 

6.  Ihm^  ihn,  ihre. 

Ihm,  ihn,  ihr,  alts.  mti,  inay  im;  mnd.  t'me,  eme,  omey  ine^  ene, 
oncy  Gn.  PI.  erer^  orer  (iVer)*)  lauten  heute  auf  dem  niederdeutschen 
Harze  ene,  ere;  nördlich  der  Linie  Langenstein,  Wernigerode^  Dsen* 
bürg  öme,  öne,  öre.  In  den  Urkunden  kommen  vor  und  wechseln  mit 
einander  eme,  ene,  ere  nnd  ome,  one^  ore.  Daneben  begegnen  bisweilen 
Formen  mit  t,  Halberstadt  1326  iren^  irme*  Ilsenburg  1376  ym  =  ihn, 
ym  =  ihnen.  Wernigerode  1479  ire  =  Gen.  PI.  Sind  letztere  Formen 
niederdeutsch?  Sie  können  es  sein.  Da  aber  die  heutigen  Formen 
mit  e  und  o  schon  in  den  frühesten  niederdeutschen  Urkunden  er- 
scheinen, ihr  Vorhandensein  um  1300  unzweifelhaft  ist^  so  fragt  es 
sich^  ob  damals  die  i-Formen  noch  vorhanden  waren.  Da  sie  in  den 
heutigen  Mundarten  zu  fehlen  scheinen^  so  ist  mir  Entlehnung  aus 
dem  Hochdeutschen  wahrscheinlich. 

7.  i  für  e  in  den  Affixen. 

Über  i  für  e  in  den  Affixen  sagt  Lübben^):  „Besonders  häufig 
findet  sich  in  den  Affixen  der  dünne^  hohe  Klang  des  i  statt  des  ge- 

')  Weinhold,  Mhd.Gr.  §.  468. 
')  Weinhold,  Mhd.  Or.  §.  471. 
*)  Lübben,  Mnd.  Gr.  §.  76. 
*)  a.  a.  O.  §.  12. 
OK&MANIA.    Ntut  Beihe  XXUI.  (XIIY.)  Jahrg.  10 


146  £!>•  DAMKÖHLER 

bräuchlichen  e;  es  ist  aber  nicht  allgemein  der  Fall.  Westwärts  findet 
sich  diese  Erscheinung  selten ;  dagegen  ostwärts  —  Braunschweig, 
Halberstadt,  Qöttingen,  Brandenburg  —  tritt  sie  häufig  auf.**  Auch 
in  unseren  Urkunden  fehlt  sie  nicht.  Magdeburg  1315  odir,  Aschers- 
leben  1355  unsir,  hundirty  edir^  gudin,  unsiUf  vurndiUy  allirhande^  brektriy 
wedirsprake,  eynir,  dissiTy  anehanghedin.  Halber  Stadt  1356  hetugin^  dis- 
aim^  edir^  aekin^  paschin,  afkapin,  Sie  erscheint  auch  in  den  hoch- 
deutschen Urkunden  des  Abtes  Ludwig  vom  Jahre  1360,  1361,  1363 
und  sonst,  während  sie  in  den  niederdeutschen  Urkunden  desselben 
Abtes  Ludwig  fehlt.  Nun  ist  dieses  t  der  Affixe  echt  mitteldeutsch 
und  findet  sich  auch  bei  Luther ').  Der  niederdeutschen  Mundart  un- 
seres Gebietes  kann  es  nicht  eigen  gewesen  sein;  es  wird  nur  eine 
aus  dem  Mitteldeutschen  stammende  Erscheinung  der  Schriftsprache 
sein,  zumal  da  es  sich  besonders  im  Osten,  in  der  Nähe  des  Nord- 
ostthüringischen findet.  Hier  konnte  sich  ein  Einfluß  der  gemeinen 
deutschen  Sprache  am  ersten  zeigen. 
8.  e  fUr  o. 
Auf  dem  niederdeutschen  Harze  mit  Einschluß  der  Orte  Wege- 
leben, Harsleben,  Westerhausen,  Börnecke^  Langenstein,  Heim  bürg, 
Benzingerode,  Wernigerode  spricht  man  heute  statt  der  Kürzen  und 
Längen  ü  ü,  ö  ö  stets  i  t,  e  e^).  Diese  Erscheinung  könnte  man  dem 
Einflüsse  des  angrenzenden  Thüringischen  unbedingt  zuschreiben,  wenn 
sie  sich  nicht  auch  um  Hildesheim  fändet,  wo  thüringischer  Einfluß 
kaum  anzunehmen  ist.  Auch  auf  das  Englische  darf  wohl  hingewiesen 
werden,  wo  in  hrethren,  PI.  v.  h'oiher\  mice^  PI.  v.  mouse;  lice,  PI.  v. 
lause '^  geese^  PI.  v.  goo8e\  feet^  PI.  v.  foot;  teeth,  PI.  v.  tooth  u.  s.  w. 
auch  ein  verdünnter  Umlaut  vorzuliegen  scheint.  Wie  alt  dieses  t 
und  e  für  ii  und  ö  im  Mitteldeutschen  sein  mag,  weiß  ich  nicht,  bei 
Luther  findet  sich  einmal  htrthe  =  hörte*).  Die  Urkunden  bieten 
ein  einziges  Beis]>iel:  wad  dar  over  lepty  dat  schuUen  de  armen  lüde  in 
ore  nud  keren  (Urkunde  des  Bischofs  Heinrich  von  Halberstadt  vom 
Jahre  1408).  Wenn  nicht  etwa  ein  Schreibfehler  vorliegt,  so  glaube 
ich  doch  nicht,  daß  man  aus  diesem  Beispiele  einen  Schluß  ziehen 
darf  auf  das  heutige  i  und  e  in  dem  oben  angegebenen  Gebiete, 
schon    deswegen    nicht,    weil   Halberstadt  außerhalb    desselben  liegt. 


*)  Franke,  a.  a.  O.  §.  28. 

')  S.  meine  Schrift,  Zur  Charakteristik  des  nd.  Harzes  S,  9. 
')  Müller,  Andeutungen  zu  einer  Lautlehre  der  Hildesheimischen  Mundart.    Zs. 
f.  d.  deutschen  Mundarten  II,  S.   128,   13. 

*)  Franke,  Gnindzüge  der  Schriftsprache  Luthers  S.  12. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURQ  etc.         147 

Eher  könnte  man  es  für  hildesheimisch  halten,  wenn  man  ein  so 
hohes  Alter  für  diese  Lauterscheinung  im  Niederdeutschen  annehmen 
darf.  In  diesem  Falle  hätten  wir  zugleich  einen  Beweis  f)lr  den  Um- 
laut von  Oy  den  ich  allerdings  ftlr  so  alt  halte.  Gleichwohl  neige  ich 
zu  der  Ansicht,  daß  lept  eine  mitteldeutsche  Form  ist. 
9.  Präfix  ver-. 
Das  Präfix  ver,  alts.  for^  far^  mnd.  vor,  lautet  heute  auf  dem 
Harze  vor,  um  Braunschweig  und  Fallersleben  ver.  In  den  Urkunden 
findet  sich  vor  und  ver^  einige  Male  vur,  z.  B.  in  der  Urkunde  der 
Edlen  Otto  und  Hans  von  Hadmersleben  vom  Jahre  1349.  Dieses  vur 
glaube  ich  dem  Hoch-  oder  Mitteldeutschen  zuweisen  zu  müssen. 

10.  gekart. 

Einige  Male  begegnet  das  Ptc.  gekart  (Halberstadt  1377,  1439) 
ftlr  gekert,  wie  es  heute  in  allen  niederdeutschen  Mundarten  zu  lauten 
scheint  und  auch  im  Gebiete  der  Urkunden  lautet.  Schon  dieser  Um- 
stand warnt  uns^  das  a  in  gekart  für  unterbliebenen  Umlaut  oder  ftlr 
Rückomlaut  zu  halten.  Zwar  könnte  man  gekart  mit  twalffe  und  faf- 
lein  auf  gleiche  Stufe  stellen  ^  da  es  aber  echt  mitteldeutsch  ist  und 
hier  weder  Rückumlaut  noch  unterbliebener  Umlaut  angenommen  wird^ 
sondern  eine  von  beiden  unabhängige  mitteldeutsche  Wandlung '),  so 
glaube  ich  gekart  ftlr  eine  mitteldeutsche  Form  halten  zu  müssen. 

11.  Frau. 

Frau  lautet  heute  in  dem  östl.  Sprachgebiete  frdf  entsprechend 
mnd.  vruwej  as.  früa^  an.  frü,  schwed.  /rw,  dän.  fnie;  im  westlichen 
Gebiete  fröu.  Göttingisch  früe,  altmärkisch  frü,  ostfriesisch  /ro, 
westpb.  /rati,  mndl.  vrouwe,  mnd.  vrouwe  neben  vruwe^  mhd.  vrouwef 
vrotvej  vroUf  vro.  Die  Urkunden  haben  fruwe:  Alsleben  1385,  Halber- 
stadt 1425,  Wernigerode  1448,  Hedersleben  1385,  Ilsenburg  1458,  1495 
imd  sonst;  frowe:  Quenstedt  1400,  Halberstadt  1389,  1387,  1386,  Hars- 
leben  1392,  Wernigerode  1332,  Ilsenburg  1485,  Dannstedt  1486; 
frauwe:  Halberstadt  1397,  Harsleben  1392,  Ilsenburg  1415.  Unter 
diesen  Formen  dürfen  wir  unzweifelhaft  fruwe  als  diejenige  ansehen, 
die  dem  Dialekte  unseres  Gebietes  angehört.  Die  anderen  sind  ent- 
lehnt, aber  ob  aus  dem  Niederdeutschen  oder  Hochdeutschen?  Die 
Verbindungen  vrowen  (Maina)  und  vrouwen  {Maria)  lassen  vermuthen, 
daß  vrowe,  vrouwe  als  edler  Ausdruck  galt,  wie  auch  im  Reinke  Vos 
tfrouwe  als  Ehrentitel  gilt*),  und  aus  dem  Hochdeutschen  entlehnt  ist. 

')  Franke,    lu  a.  O.    S.  47,    §.  46.    [Et  ist  eine   Analogiebildung   nach   rück- 
nmlaatenden  Verben.    O.  B.] 

*)  Lfibben,  Reinke  de  Yob,  s.  t.  «tomiw. 

IQ* 


148  £!>•  DAMKÖHLER 

12.  Brief. 

Brief,  lat.  brevef  alts.  bref;  ^öttingisch  breif,  westph.  hraify  lip- 
pisch hroeufy  ostfries.  href^  holländisch  hriev^  im  Gebiete  der  Urkunden 
hreif^  lautet  in  den  Urkunden  hreif,  href  und  fast  ebenso  oft  hrief, 
brif.  Letztere  Formen  sind  ohne  Zweifel  Entlehnungen,  und  zwar 
wohl  eher  hochdeutsche  als  holländische. 

Hiermit  schließe  ich  das  Capitel  über  hochdeutsche  Entlehnungen, 
nicht  in  der  Meinung,  daß  es  erschöpfend  sei  —  es  bleibt  noch  Manches 
zu  besprechen  übrig  —  sondern  weil  ich  überhaupt  nur  darauf  hinweisen 
wollte,  daß  in  der  mittelniederdeutschen  Schriftsprache,  wozu  auch 
die  Sprache  der  Urkunden  zu  rechnen  ist,  weit  mehr  Hoch-  oder 
Mitteldeutsches  zu  suchen  ist,  als  man  bisher  angenommen  hat.  Wenn 
auch  Manches  von  dem,  was  ich  als  hochdeutsch  bezeichnet  habe, 
als  solches  nicht  befunden  werden  wird,  so  glaube  ich  doch  einige 
hochdeutsche  Elemente  und  damit  überhaupt  Hochdeutsches  in  den 
Urkunden  nachgewiesen  zu  haben.  Für  die  Erforschung  der  mittel- 
niederdeutschen Schriftsprache  ist  dieser  Umstand  von  Bedeutung. 
Eine  Anzahl  der  hochdeutschen  Entlehnungen  erwiesen  sich  als  echt 
mitteldeutsch  und  finden  sich  auch  bei  Luther.  Wir  dürfen  demnach 
wohl  weniger  die  kursächsische  Kanzleisprache,  sondern  die  gemein- 
mitteldeutsche Sprache  als  Quelle  ansehen,  die  gewiß  den  Gebildeten 
und  Gelehrten  bekannt  war  und  als  Muster  diente^). 

Manches  hierher  Gehörige  wird  unten  in  anderem  Zusammen- 
hange besprochen  werden. 

Capitel    m. 
Hiederdentsche  Entlehnungen  in  den  Urkunden. 

Im  zweiten  Capitel  habe  ich  dargethan,  daß  in  den  niederdeut- 
schen Urkunden  von  Ilsenburg  und  Halberstadt  manche  hochdeutsche 
Elemente  vorhanden  sind,  wodurch  allein  schon  die  Annahme  hin- 
fällig wird,  daß  die  Urkunden  die  Mundart  des  Gebietes  oder  des 
Ortes,  dem  sie  angehören,  wiedergeben.  Dabei  habe  ich  bereits  die 
Möglichkeit  einer  Entlehnung  aus  anderen  niederdeutschen  Dialekten 
angedeutet.  Im  Folgenden  werde  ich  den  Nachweis  liefern,  daß  die 
Urkunden  außer  hochdeutschen  Elementen  auch  solche  fremder  nieder- 
deutscher Dialekte  enthalten,  die  dem  Sprachgebiete  der  Urkunden 
heute  nicht  eigen  sind  und  vermuthlich  nie  eigen  gewesen  sein  können. 


^  Pietflch,  Martin  Luther  und  die  hochdeutsche  Schriftsprache  S.  10. 


MUND  ART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.       149 

1.  my, 

Babucke  hat  in  seinem  Aufsätze  „Über  Sprach-  und  Gaugrenzen 
zwischen  Elbe  und ^ Weser '^ ')  nachgewiesen,  daß  heute  die  Formen 
mdc  oder  mik  üblich  sind  in  einem  Gebiete,  welches  durch  eine  Linie 
begrenzt  wird,  die  ein  wenig  stldlich  des  Einflusses  der  Ohre  in  die 
Elbe  beginnend  in  nordwestlicher  Richtung  bis  Hann.  Münden  reicht^ 
von  dort  in  südwestlicher  Richtung  bis  zum  Steinhuder  Meere  und 
Hess.  Oldendorf  an  der  Weser  läuft.  Nördlich  und  nordwestlich  dieser 
Linie  spricht  man  my.  Daß  diese  Sprachgrenze  schon  im  Mittel- 
niederdeutschen vorhanden  war,  dürfen  wir  annehmen.  Demnach  ge- 
hört das  Gebiet  unserer  Urkunden  in  das  miÄs-Gebiet,  und  diese  ver- 
leugnen ihre  Entstehungsorte  nicht;  nur  vereinzelt  kommt  my  statt 
foik  {mek)  vor,  Hoym  1443  (Seh.  Nr.  943);  Braunschweig  1481  (J. 
Nr.  361),  daneben  mek\  Urkunden  Hennings  von  Neindorf  a.  Selke 
1512  (J.  Nr.  506)  3  my,  1  mek]  Halberstadt  1456  (Seh.  Nr.  988);  öfter 
in  den  Urkunden  eines  Heyse  von  Kerstlingerode  (J.  Nr.  439  und  440). 
In  der  mittelniederdeutschen  Schriftsprache  gelten  die  Dative  und 
Accusative  mik,  mek^  dik^  dek  nur  landschaftlich,  um  den  Mittelpunkt 
Hannover  herum  bis  Magdeburg').  My  ist  die  übliche  Form  in  der 
Schriftsprache  und  gehört  dem  Norden  und  Westen  Niederdeutsch- 
lands an;  sie  gibt  uns  einen  Fingerzeig,  wo  wir  die  Heimat  der 
mittelniederdeutschen  Schriftsprache  zu  suchen  haben.  GoUitz  bemerkt 
sehr  richtig,  daß  die  Denkmäler,  die  wir  als  mittelniederdeutsche  an- 
zusehen pflegen,  nahezu  sämmtlich  dem  niedersächsischen  Dialekte, 
der  Sprache  der  Hansa  angehören^). 

2.  ju  =  euch. 

In  meinen  Bemerkungen  zu  den  Fabeln  Gerhards  von  Minden 
habe  ich  ausgeführt ^),  daß  für  euch^  im  mt&-Gebiete  consonantisch, 
im  9ny-Gebiete  vocalisch  auslautende  Formen  üblich  sind.  Im  Mittel- 
niederdeutschen „heißt  der  Dativ  und  Accusativ  meist  ju;  gik,  juk, 
jurh^  entsprechend  dem  oberdeutschen  iuwich,  iuh,  iuch,  finden  sich 
einzeln,  besonders  gern  da,  wo  sich  auch  dik  und  mik  findet  (um 
den  Mittelpunkt  Hannover  herum  bis  Magdeburg),  aber  nicht  aus- 
schließlich; so  kommen  sie  z.  B.  vor  im  Oldenburger  Codex  des 
Sachsenspiegels  und  auch  in   lübischen  Urkunden*'^).     Also    auch  im 

*)  Niederd.  Jahrbuch  YII,  S.  71 — 79;  in  erweiterter  Form  als  Programm,  Königs- 
berg 1886. 

')  Lfibben,  Mnd.  Gramm.  §.  76. 

*)  Korrespondensblatt  fttr  niederdeutsche  Sprachforschung  XI,  8.  29. 

«)  Niederd.  Jahrb.  XIII,  S.  80  u.  81. 

^  Lübben,  Mnd.  Gr.  §.  76. 


150  e:d.  damköhleh 

Mittelniederdeutschen  tritt  das  heutige  Gebiet  mit  den  consonantischen 
Formen  merklich  hervor,  und  die  Urkunden  bestätigen  dies,  wie  nach- 
folgende Zusammenstellung  zeigt. 

Halberstadt  Seh.  Nr.  383    2  gik. 

ji  n       »     455  11  gik. 

n  »        n     455*   8  gik, 

n  n        n     631     9  gik. 

n  7)       n     683     3  gik, 

n  n       n     686     4  gik,  • 

n  n        »     760     8  gik, 

»  f)       n     781     1  giky  1  juk. 

n  n       Ji     782     2  gikj  3  juk^  1  ju. 

n  n       7)     7-84  18  gik. 

n  n       n     935     4  ^'A;. 

Kloster  Huysburg  Seh.  Nr.  956    5  yuu7. 
Braunschweig  Seh.  Nr.     790    5  gik, 

n  n        n        791     2  ^'ft. 

n  n        n     1003     1  ^'A;. 

n  •         n        n      1205*    1  ^ttM7. 

I»  7)        n      1219*    2>tr. 

n  »71     1224     1  juw. 

Goslar  Seh.  Nr.  960  1  ^tA;,    in  der  Anmerk.  dazu  3jw, 

Kloster  Münzenberg  Seh.  Nr.  769  3  gik, 

Ilsenburg  Jac.  Nr.  590  1  ju,  2  juck. 

Urkunde  Heyses  von  Kerstlingerode,  Jac.  Nr.  439  1  ju. 
n  Tt         7)  T)  Jac.  Nr.  440  1  jwe. 

Urkunde  des  Ammendorf,  Seh.  Nr.  837  1  gik. 

Lübeck  Seh.  Nr.  1053  8  juw. 

Urkunde  des  Kölner  Freigrafen,  Seh.  Nr.  805  2  ju,  1  juk. 

Abgesehen  von  der  Form  ju  in  der  unserem  Sprachgebiete  nicht 
angehörenden  Urkunde  des  Rathes  zu  Lübeck,  des  Kölner  Freigrafen, 
des  Heyse  von  Kerstlingerode,  welche  letztere  außerdem  auch  my  hat, 
findet  sich  diese  vocalische  Form  also  einmal  für  Halberstadt  neben 
zahlreichem  gik  und  dreimaligem  juk^  fünfmal  für  das  Kloster  Huys- 
burg, dreimal  für  Goslar  neben  einmaligem  gik^  viermal  für  Braun- 
schweig neben  öfterem  gik^  einmal  für  Ilsenburg  neben  dreimaligem 
juck.  Es  kann  wohl  keinem  Zweifel  unterliegen,  daß  ju  der  Mundart 
unseres  Sprachgebietes  nicht  angehört,  sondern  aus  der  mittel- 
niederdeutschen Schriftsprache  in  die  Urkundensprache  hinüber- 
genommen ist. 


BfUNDART  DEK  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.       151 

3.  Tonianges  a  für  ö. 

Im  Meklenburgischen  apricht  man  heute  statt  des  tonlangen  ö 
ein  d.  Dieses  a  zeigt  sich  seit  etwa  1400.  y^Seit  der  Mitte  des  15.  Jahr- 
hunderts nimmt  diese  Neigung  (o  in  a  zu  dehnen)  immer  mehr  zu, 
so  daß  in  der  letzten  Hälfte  desselben  a  und  o  in  buntem  Wechsel 
mit  einander  um  den  Vortritt  streiten ,  bis  im  folgenden  Jahrhundert 
das  o  anfängt  zu  verschwinden^  ^).  Wie  weit  dieses  tonlange  a  heute 
nach  Süden  reicht,  weiß  ich  nicht;  dem  Gebiete  des  niederdeutschen 
Harzes  und  nördlich  bis  Fallersleben,  Braunschweig,  Hildesheim  ist 
es  fremd,  ebenso  der  Altmark.  In  den  Urkunden  findet  es  sich  daher 
nur  vereinzelt.  Halberstadt  1421  (Seh.  Nr.  771)  bevalsn;  1452  (Seh. 
Nr.  970)  dranen;  1457  (Seh.  Nr.  992)  apenbar]  1485  (Seh.  Nr.  1112) 
apenhar]  1491  (Seh.  Nr.  1176)  upgenamen;  Regenstein  1431  (Seh.  Nr.  844) 
apenen,  apenbar]  Hoym  1443  (Seh.  Nr.  943)  strame'^  Ilsenburg  1482 
(Jac.  Nr.  364)  unvorh'aken\  1483  (Jac.  Nr.  367)  gadeahuszesj  auergeuen, 
vramen ;  1520  (Jac.  Nr.  548)  auerantworden ;  1483  (Jac.  Nr.  367)  de 
Vottzhaler,  Flurname.  Auch  canveiite,  caventes  findet  sich  (Seh.  Nr.  844) 
und  gebawet  für  gebuwet  (Seh.  Nr.  1176,  oder  hd.?).  Dieses  tonlange 
a  für  ö  stammt  also  aus  den  nördlichen  Gegenden  Niederdeutschlands, 
ging  in  die  mnd.  Schriftsprache  tlber  und  gelangte  von  dort  in  die 
Urkunden. 

4.  ane  =  ohne. 

Das  Gebiet  der  Urkunden  kennt  heute  kein  äney  sondern  nur 
ein  dne  =  ohne.  Ahd.  äna;  mhd.  äne]  alts.  äno;  altn.  an;  altfries. 
&nt,  one,  dn^  dne^  an]  mnd.  dne\  göttingisch-grubenh.  dne^  g^w.  one; 
altmärk.  aon\  westph.  ane\  im  Laiendoctr.  159:  nicht  on.  Die  Ur- 
kunden bieten  abweichend  von  der  heutigen  Mundart,  wie  es  scheint; 
nur  a»ie.  Daß  one  aus  dem  Hochdeutschen  in  die  Mundart  einge- 
drungen sei;  ist  nicht  anzunehmen,  wir  haben  uns  vielmehr  zu  denken, 
daß  es  nie  schriftniederdeutsch  geworden  ist.  Hier  mag  zu  Gunsten 
des  ane  das  Mittelhochdeutsche  mitgewirkt  haben. 

5.  oder. 

In  den  heutigen  niederdeutschen  Mundarten  finden  sich  fiir  ^oder' 
verschiedene  Formen;  es  lautet  im  Oöttingisch-Grubenh.  or^  häufig 
auch  öder  (Schamb.),  im  Westph.  äder^  är  (Woeste),  im  Altmärk.  edder^ 
nicht  mehr  viel  im  Gebrauch  (Danneil) ,  in  und  um  Hamburg  edder 
(Richey);  im  Gebiete  der  Urkunden  oder,  Alts.  €ftho\  mnd.  1.  edder ^ 
(MeTj  2.  eft{e)j  oft{e),  afi(e\  ifi\  ahd.  oder\  gemeinmd.  ader\  thtlr.  editj 


■)  Lfibben,  Mnd.  Gr.  8.  15. 


152  BD.  DAMRÖHLEB 

eder'f  in  Ripuarien,  seltener  im  Mosellande,  einzeln  im  Engersgau 
neben  ode  das  alts.  etho^).  In  den  Urkunden  begegnen  die  Formen 
advTy  adei'y  addery  eder^  edde/r,  yder,  oder\  efte^  ifte,  cfte. 

Halberstadt  1289   oder,   eder.    1319  eder.    1320  edder  und    öfter. 

1552  oder,   edd^^   eder.    1360  oder.    1361  cdir,   oder, 
1497  ifte.    1499  adder.    1500  adder,  edder,  efte. 

Magdeburg  1315  odir,  adir,  ader.    1351  oder. 

Regenstein  1321  oder.    1349  eder.    1328  oße. 

Biankenburg  1367  eder. 

Aschersleben  1326  eder, 

Wernigerode  1332  oder,  eder.    1339  eder.    1351  eder. 

lisenbarg  1358  oder.    1376  yder.    1399  eder.    1401  eder.  1403  oder. 

Quedlinburg  1343  edder. 

Braunschweig  1351  eder.    1498  ofte   1500  oße. 

Goslar  1351  oder. 

Helmstedt  1351  eder. 

Hadmersleben  1351  odder. 

Croppenstedt  1352  eder,  oder, 

Groningen  1363  oder. 

Diese  urkundlichen  Formen  stehen  zu  der  heutigen  Mundart  im 
grellen  Gegensatze,  und  niemand  wird  versucht  sein  zu  glauben,  daß 
sie  alle  in  dieser  bunten  Mannigfaltigkeit  in  der  Mundart  neben  ein- 
ander bestanden  hätten,  so  wenig  wie  sie  es  heute  thun;  sie  werden 
auch  ursprünglich  landschaftlich  oder  dialektisch  verschieden  gewesen 
sein,  oder  ist  zwar  nicht  die  häufigste  Form  in  den  Urkunden,  kommt 
aber  so  ziemlich  im  ganzen  Gebiete  vor  und  stimmt  auffällig  mit  dem 
heutigen  Gebrauche.  Nur  diese  darf  als  die  echt  mundartliche  ange- 
sehen werden,  die  anderen  sind  entlehnt. 
6.  von. 

'Von*  lautet  ahd.  fona\  mhd.  von]  md.  van'^  alts.  fan^  f<^'\  i^<li* 
van  \  ostfr.  van ;  westfr.  van ;  westph.  van ;  ahm.  van ;  mnd.  van^  selten 
von,  doch  führt  das  mnd.  Wtb.  kein  Beispiel  mit  von  auf;  satl.  fon\ 
afries.  farCj  fon]  hoy.  vwn;  nordditm.  tmn;  göttingisch-grubenh.  von; 
hildesheimisch  von;  im  Gebiet  der  Urkunden  von.  So  sind  heute  von, 
van^  vun  landschaftlich  und  dialektisch  verschieden.  In  den  Urkunden 
sind  van  und  von  fast  gleich  häufig  und  wechseln  bisweilen  in  der- 
selben Urkunde.  Daß  sie  beide  in  der  Weise,  wie  sie  in  den  Urkunden 
auftreten,    zu  deren  Abfassungszeit  auch  in  der  Volksmundart  neben 


»)  Weinhold,  Mhd.  Gr.  §.  314. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.       153 

einander  bestanden  hätten,  läßt  die  beutige  Mundart  wenig  wahr- 
Bcfaeinlicb  erscheinen.  Die  mittelniederdeutsche  Schriftsprache  hat  ihre 
eigentliche  Heimat  mehr  im  nördlichen  oder  nordwestlichen  Nieder- 
deutschland;  das  Gebiet  der  Urkunden  hat  ihr  wenig  Material  ge- 
liefert. Daher  ist  van  echt  schriftniederdeutsch  geworden,  zumal  da 
es  mit  dem  Mitteldeutschen  übereinstimmt,  von  ist  dialektisch  geblieben 
und  tritt  mehr  in  den  Urkunden  auf.  —  van  in  den  Urkunden  ist 
Entlehnung. 

7.  un  =  ihnen,  nren  =  ihren. 

In  einer  Urkunde  des  Hermann  und  Nicolaus  von  Orsleben  (ver- 
mathlich  das  heutige  Ohrsleben  östlich  von  Jerxheim)  Bürgers  zu 
Halberstadt,  vom  Jahre  1349  (Seh.  Nr.  483),  steht  ün  =  ihnen  und 
uren  =:  ihren.  Dat.  PI.  Diese  Formen  sind  ganz  vereinzelt;  am  nächsten 
scheinen  die  heutigen  lippischen  Formen  üTj  Dativ  Sing.  =  ihr  und 
ünen  =  ihnen ^),  femer  üöne  am  Solling')  zu  stehen,  die  auch  im 
Mittelniederdeutschen  bereits  vorhanden  gewesen  sein  können.  Oder 
sind  es  mitteldeutsche  Formen?  Im  Ripuarischen  und  Thüringischen 
erscheinen  un^  un,  une,  ume;  ure,  uri,  ur^  urre^)  Vgl.  ür^  ün^  ilmer 
in  der  heutigen  Ruhlaer  Mundart*).  Fast  möchte  ich  mich  für  letzteres 
entscheiden. 

8.  Wechsel  von  ü  und  d. 

Alts,  d  {uo)j  germ.  9,  ahd.  uo  entsprechen  in  den  heutigen  nieder- 
deutschen Mundarten  folgende  Laute: 

1.  d  im  Altmärkischen  (Danneil),  in  und  um  Hamburg  (Kichey). 

2.  au,  im  Gebiete  unserer  Urkunden  und  in  dem  übrigen  Theile 
des  mik'QehieieBy  femer  meist  in  den  meklenburgisch-vorpommerschen 
und  hinterpommersch-preußischen  Mundarten^)  und  im  Westphälischeu 
(Woeste). 

3.  i?,  im  Niederrheinischen  und  in  den  holländischen  Mundarten, 
z.  B.  tu  =  zu,  dün  =  thun,  gilds  müJs  =  gutes  Muthes^). 

4.  lu,  im  Lippischen''). 

Im  Mittelniederdeutschen  stehen  i2  und  6  neben  einander.  Übri- 
gens ist  dieser  Wechsel  des  6  mit  ü  '=  uo  nicht  überall  in  gleicher 
Stärke  aufgetreten ;  seinen  hauptsächlichsten  Sitz  hat  er  in  den  mittleren 

')  Hoffinann,  a.  a.  O.  §.   17  c. 

^  Jellinghans,  a.  a.  O.  6. 

»)  Weinhold,  Mhd.  Gr.  §.  468—461 

*)  Begel,  Ruhlaer  Mundart,  S.  96,  2. 

')  Jellinghaus,  a.  a.  O.  S.  24  u.  30. 

^  Jellinghans,  a.  a.  O.  S.  8. 

^  Hoffinann,  a.  a.  O.  §.  28. 


154  ED.  DAMRÖHLER 

und  östlicheD  Gegenden').  £benso  im  Alts.,  z.  B.  ddn,  äoan^  düan, 
dtum;  besonders  hat  der  Cottonianus  gern  uo,  der  in  anderer  Mundart 
geschrieben  ist  als  der  Monacensis*).  Ich  nehme  an,  daß  alts.  uo 
und  8  ebenso  dialektisch  verschieden  waren,  wie  sie  es  heute  sind. 
Dem  uo  wird  das  heutige  ü  im  Niederrheiniscben  und  Holländischen, 
dem  6  das  heutige  o  und  daraus  mit  Lautwandel  au  entsprechen. 
Oder  ist  au  nicht  aus  6  hervorgegangen?  Es  scheint  mir  nicht  auf 
Zufall  zu  beruhen,  daß  ü  sich  heute  gerade  da  findet,  wo  auch  t,  ie 
=  alts.  iOf  ia,  ie  herrscht. 

In  den  Urkunden  steht  meist  6,  daneben  erscheint  u,  ü,  oft  im 
Wechsel  mit  d,  oi,  oe. 

Halberstadt:  tu^  stules,  guÜikeUf  genng^  müde,  bruders, 

Hoym:  ik  du^  tu,  geruredy  dun. 

Quedlinburg:  gudem.  stulea. 

Regenstein:  gudere. 

Aschersleben:  tu,  vormüden,  dun. 

Ilsenburg:  verwüsten,  tue,  genüge^  guder,  pluchginges. 

Magdeburg:  vorauken,  für  ende. 

Hadmersleben :  tu^  dün. 

Ohrsleben:  hruder,  tu,  wukere. 

Heute  herrscht  hier  au  mit. wenigen  Ausnahmen,  die  sich  aus 
dem  Hochdeutschen  erklären  lassen:  gut,  aber  noch  göiet  bei  Königs- 
lutter; güts  müts,  aber  stets  mek  ü  schlecht  te  maue^  einen  wat  <2/i- 
mauen  sin.  Daher  ist  es  mir  unzweifelhaft,  daß  die  Formen  mit  u 
in  den  Urkunden  dem  Dialekte  dieses  Gebietes  nicht  angehört  haben 
können.  Es  liegt  nahe,  sie  für  niederrheinisch  oder  holländisch  zu  halten. 

Aber  auch  mitteldeutscher  Einfluß  scheint  mir  nicht  unmöglich, 
spricht  man  doch  beute  noch  im  Osterländischen  und  Dessau-Herz- 
bergischen dun^).  Für  das  Mittelalter  sind  Formen  wie  dun,  gude 
belegt  *). 

Statt  0  oder  ü  erscheint  öfter  auch  ou  und  einige  Male  ow. 

Halberstadt  1453  koudael,  kowdasl.   1464  guldebouk. 

Braunschweig  1498  bouke. 

Ilsenburg  1482  Schouwen,  Schouwessche.  1494  kowhovede.  1498 
h*ouke,  fouwre  =  Fuhre,  daneben  voer.  1502  nouchsamen, 
brouk.    1503  hrouke.     1508  plouchginges ,    brouke,    1549  brauck. 


')  Lübben,  Mnd.  Gr.  §.  23. 

')  Heyne,  Vorrede  zum  Heliand. 

')  Franke,  der  obersächsische  Dialekt,  S.  11. 

*)  Weinbold,  Mhd.  Qr.  §.  173;  Franke,  der  obersächs.  Dialekt,  S.  81. 


IfUNDABT  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.        155 

Wernigerode  1498  Bteynbrouke. 

Goslar  1497  hmk. 

Lübben  äußert  sich  über  dieses  ou  folgendermaßen:  „In  den 
Handschriften  (meist  aus  jüngerer  Zeit)  findet  sich  auch  wohl  einzeln 
das  lange  ß  geschrieben  cuy  z.  B.  ouk^  dout  {faciunt)  houk,  kouke^ 
9umde  u.  a«  Diese  Schreibung  ist  schwerlich  als  Hinneigung  zum 
Hochdeutschen  noch  auch  als  echter  Diphthong  aufzufassen ,  sondern 
sie  constatirt  nur  die  breitere ,  gezogene  Aussprache  des  jeweiligen 
Schreibers  —  ähnlich  wie  bei  dem  nachschlagenden  i  —  die  wir  ja 
noch  täglich  aus  dem  Volksmunde  hören  können^*).  Zunächst  ist  zu 
bemerken,  daß  d  =  germ.  d,  ahd.  uo  von  d  =  germ.  au  durchaus 
zu  scheiden  ist.  Sodann  glaube  ich  nichts  daß  die  Schreiber  feinere 
Nuancen  in  der  Aussprache  auch  in  der  Schrift  zum  Ausdruck  ge- 
bracht haben«  Dazu  war  eine  genaue  Kenntniß  des  Dialektes  erfor- 
derlich,  die  wir  gewiß  nicht  immer  bei  den  Schreibern  voraussetzen 
dürfen,  und  die  Schrift  auch  zu  constant.  Wenn  daher  Abweichungen 
von  der  üblichen  Schriftsprache  erscheinen,  so  dürfen  wir  eher  auf 
erhebliche  Unterschiede  der  Dialekte  als  auf  bedeutungslose  Nuancen 
der  Aussprache  gefaßt  sein.  So  sehe  ich  meinestheils  in  dem  ou  den 
Vorläufer  des  heutigen  au,  d.  h.  die  wirkliche  Mundart  unseres  Ge- 
bietes. Was  die  Aussprache  des  ou  anlangt,  so  glaube  ich,  daß  sie 
der  des  heutigen  au  sehr  nahe  gekommen  ist.  Dies  scheint  mir  durch 
die  Schreibweise  hrauk  1549  statt  des  üblichen  brouk^  unrauwe  1480 
statt  unrauwe  bestätigt  zu  werden.  Während  um  Blankenburg  au  wie 
das  hd.  au  in  blau  lautet,  hörte  ich  aus  der  Gegend  östlich  von 
Helmstedt  einen  Laut,  in  dem  sich  das  a  etwas  nach  ä  senkte:  däun. 
Doch  weiß  ich  nicht,  ob  dies  allgemeine  Yolksausspraclie  oder  nur 
eine  Besonderheit  der  betre£fenden  Frau  war,  von  der  ich  es  hörte.  — 
Die  Schreibung  ow  halte  ich  nur  für  eine  graphische  Verschiedenheit 
von  oti. 

Noch  käme  das  Alter  des  Lautes  ou  in  Betracht.  Darüber  läßt 
sich  wenig  sagen,  ehe  man  nicht  darüber  im  Klaren  ist,  ob  ou  durch 
Lautwandel  aus  o  entstanden  ist.  Meine  Ansicht  hierüber  will  ich 
nicht  zurückhalten.  In  der  Halberstädter  Urkunde  von  1453  kommt 
dreimal  koudaely  einmal  kowdael^  niemals  kodael  vor.  Die  in  der 
Urkunde  angeführten  Zeugen  sind  Männer  im  Alter  von  über  sechzig 
und  siebzig  Jahren  und  stammen  aus  der  Umgegend  von  Halberstadt, 
aus  Langenstein  und  Groningen,    zwei  andere,    wie  es   scheint,    aus 


>  Lübben,  Mnd.  Gr.  §.  23. 


156  ED.  DAMKÖHLER 

Halberstadt  selbst.  Sie  haben  seit  40  bis  50  Jahren  im  hmdcieL  ge- 
arbeitet und  wissen  von  denen,  die  vor  ihnen  im  koudael  gearbeitet 
haben ;  über  denselben  zu  berichten.  Hieraus  scheint  mir  hervorzu- 
gehen, daß  koudael  allgemeine  Benennung  war,  daß  kodael  nicht  ge- 
kannt wurde,  ou  würde  demnach  schon  um  1400  vorhanden  gewesen 
sein.  Wenn  ferner  oti  sich  gern  in  dem  Worte  bratik  findet,  so  ist  zu 
bedenken,  daß  dieses  Wort  wie  heute,  so  auch  sicherlich  schon 
früher  als  Name,  als  Flurname  gebraucht  wurde  und  als  solcher  nicht 
leicht  aus  seiner  volksthümlichen  Gestalt  in  die  schriftniederdeutsche 
Form  umgeschrieben  wurde.  Ahnlich  verhält  es  sich  mit  phuchginges 
und  foutore.  Diese  Erwägungen  deuten  auf  ein  noch  höheres  Alter 
des  Lautes  ou  hin. 

9.  Wechsel  von  8  und  mi  (au). 

Alts,  d  =  germ.  au  entsprechen  in  den  heutigen  niederdeutschen 
Mundarten  folgende  Laute. 

1.  o,  im  Niederländischen  und  im  Gebiete  der  Urkunden,  z.  B.  8k. 

2.  ä,  im  Göttingisch-Grubenh. 

3.  au,  im  Lippischen,  z.  B.  auk, 

4.  oUf  im  Ditmarschen,  z.  B.  groude, 

5.  ue,  im  Niederrheinischen,  z.  B.  duei. 

Die  Urkunden  bieten  o,  oi,  ou,  au,  oe,  wovon  o  am  häufigsten 
ist.  ouk:  Halberstadt  1474,  1484,  149Ö.  Regenstein  1431.  auck:  Ilsen- 
burg 1476.  av4ih:  Ilsenburg  1535.  oick:  Ilsenburg  1514.  noit:  Wer- 
nigerode 1427,  Halberstadt  1443,  1485,  1500.  groit:  Halberstadt  1424, 
1500.  doire:  Halberstadt  1421.  broü:  Halberstadt  1500.  doit:  Halber- 
stadt 1480  u.  a.  m.  loen,  noeth,  groeth:  Halberstadt  1507.  o  und  oe  be- 
zeichnen wohl  denselben  Laut,  das  nachgeschriebene  e  nur  Dehnungs- 
zeichen ^).  ou  läßt  sich  dem  lippischen  au  vergleichen ,  doch  auch 
hochdeutscher  Einfluß  ist  möglich.  Für  oi  bieten  die  heutigen  nieder- 
deutschen Mundarten  nichts  Analoges,  wir  werden  es  ohne  Bedenken 
für  mitteldeutsch  halten  dürfen,  wo  es  sehr  oft  begegnet*).  Demnach 
bleiben  nur  o  und  oe,  als  der  Mundart  des  Gebietes  der  Urkunden 
eigenthümlich,  übrig. 

10.  i  statt  e, 

1.  Im  Meklen burgischen  werden  vor  in-  oder  auslautendem  r 
alle  e,  unbekümmert  um  die  Vocalroihe,  welcher  sie  angehören,  seit 
Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  in  %  verwandelt ;  also  wir  =  ich  wäre. 


>)  Lttbben,  Bind.  Gr.  8.  30.  Tümpel  §.  30  erklärt  es  für  Vocalnachschlag. 
»)  Weinhold,  Mhd.  Gr.  §.  123. 


MÜNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  IL8ENBÜRG  etc.    157 

• 

irste  =  der  erste').  Wie  weit  dieses  i  nach  Süden  reicht,  weiß  ich 
nicht;  um  Helmstedt  spricht  man  e,  ein  einziges  Mal  hörte  ich  zren 
=  Ernte  f  wo  t  für  gedehntes  e  steht.  Dieses  e  reicht  bis  an  das 
thüringische  Gebiet  Auf  dem  Harze  und  in  den  Ortschaften  Timmen- 
rodCf  Wienrode,  Eattenstedt,  Blankenburg  spricht  man  das  gedehnte 
e  =  ae  (e);,  wahrscheinlich  durch  Einfluß  des  Hochdeutschen.  Die 
Urkunden  haben  neben  den  Formen  mit  e  oder  ei  mehrfach  solche 
mit  t  (ie),  s.  B.  irste  (i  =  germ.  ai),  Halberstadt  1377,  Blankenburg 
1367,  Quedlinburg  1404,  Hoym  1443.  iviere  (i-Umlaut  von  ä),  Halber- 
stadt 1339|  1358  (daselbst  enwere).  Vielleicht  gehört  hierher  auch  der 
Ortsname  Wirsisdt  1311  =  Wehrstedt,  nordöstlich  von  Halberstadt 
gelegen.  Es  spricht  nichts  dafür,  daß  diese  Formen  im  Volksmunde 
unseres  Sprachgebietes  vorhanden  waren;  sie  werden  entlehnt  sein, 
und  da  scheint  das  Meklenburgische  am  nächsten  zu  liegen.  Doch 
könnten  es  auch  mitteldeutsche  Formen  sein ;  im  Ripuarischen  erscheint 
ierste^   wier^)^    und  das  Obersächsische  hat  heute  noch  aire,  wire^), 

2.  Die  3.  Pers.  PI.  Präs.  von  *sehen',  alts.  sehan^  lautet  bisweilen 
sin,  sieriy  syen,  z.  B.  Magdeburg  1315,  Ilsenburg  1376,  Halberstadt  1358, 
1360,  1400,  1447,  Regenstein  1426,  Hoym  1443  offergesin  =  gesehen. 
Heute  ist  nur  sein,  esein  üblich.  Aber  im  Holländischen  heißt  es  zien, 
geeien.  In  Ripuarien  gesien*)  und  im  heutigen  Nordthüringischen  sierif 
gesien.  Entlehnung  kann  kaum  zweifelhaft  sein;  es  fragt  sich  nur, 
woher  entlehnt  ist.  Ich  meines theils  vermuthe  Entlehnung  aus  dem 
Hitteldeutschen,  und  zwar  deshalb,  weil  ich  die  Formen  schin  =  3.  Pers. 
PI.  Präs.  von  ^geschehen'  und  geschin  =  Ptc.  von  ^geschehen',  ahd. 
ikdianj  die  mehrfach  vorkommen,  z.B.  Halberstadt  1339,  1380,  1467, 
1367,  Quedlinburg  1422,  Croppenstedt  1352  nur  aus  dem  Ripuarischen^) 
and  dem  heutigen  Nordthtlringischen  belegen  kann®). 

3.  1,  ie  an  Stelle  des  heutigen  6t,  des  mnd.  e  oder  ei,  "des  got. 
ai  erscheint  noch  in  Regenstien  (got.  stains)  in  einer  latein.  Urkunde 
von  1211,  in  vie  Halberstadt  1369,  vienamen  Goslar  1351  (got.  faihu\ 
mhd.  vehe^  vihe;  md.  ve^  vie)'^  in  flischy  flischschemen  Halberstadt  Seh.  I, 
S.  574,  in  nine  =  kein.  Es  ist  schwer  zu  sagen,  ob  dieses  i  jemals 
der  Volksmundart  unserer  Gegend  angehört  hat.    Eine  Stütze  könnte 


')  Nerger,  Grammatik  des  meklenburgischen  Dialektes  S.  132. 

»)  Weinhold,  Mhd.  Gr.  §.  114. 

*)  Franke,  der  obersKchs.  Dialekt  S.  16. 

♦)  Weinhold,  Mhd.  Gr.  §.  113. 

»)  Weinhold,  Mhd.  Gr.  §.  113. 

')  Schnitze,  Idiotikon  der  nordthüringischen  Mundart  S.  52. 


158  £!>•  DAMKÖHLER 

es  yielleicht  in  dem  heutigen  tnzich  •=  einzig  finden,  das  in  der  Ver- 
bindung ein  tnzigea  mal  vorkommt;  doch  ist  mir  der  Entwicklungs- 
gang if  %,  ei  unwahrscheinlich.  Dieses  i  wird  einem  anderen  Dialekte 
angehören  *). 

4.  In  Betreff  der  redupl.  Verben  fehlte  es  Tttmpel  *)  an  genügen- 
den Beispielen  fQr  den  Übergang  von  i  zu  i.  In  den  Urkunden  findet 
sich  enhilden,  Halberstadt  1439;  aber  en&etJeia,  Halberstadt  1370 — 1400 
(Seh.  I,  S.  574)  und  heylde,  HalbersUdt  (Seh.  I,  S.  573).  Heute  heißt 
es  um  Biankenburg  heilte.  Auch  dieses  i  halte  ich  für  mitteldeutsch, 
ripuarisch  hielde^), 

11.  i»iX;«  und  bek. 

Oben  hatte  ich  bereits  bemerkt,  daß  im  westharzischen  Sprach- 
gebiete heute  Mke,  westph.  bieke^  im  ostharzischen  dagegen  bek  üblich 
sei.  Die  mit  diesem  Worte  gebildeten  Ortsnamen  lauten  hier  meist 
auf  'ke  aus  in  der  heutigen  Mundart,  z.  B.  Walpke  =  Walbeck, 
Waupke  =  Wobeck,  Harpke  =  Harbke,  Ströpke  =  Ströbeck.  In  den 
Urkunden  habe  ich  außer  in  Ortsnamen  nur  beck  oder  beke  gefunden, 
z.  B.  allerbeck,  hassebeke  1383.  Die  Ortsnamen  zeigen  bald  bikcy  bik, 
bald  beke,  bek.  Einmal  begegnet  beike:  Westet'beike  1504,  Drübeck 
lautet  Drubeke  1154,  Drubiche  1086,  Drubike  1211,  Drubigk  1477, 
Drubikey  Drubeke  1514,  Drubke  1484,  Druhig  1525,  ThruUki,  Thru- 
biche  1136.  Daß  diese  verschiedenen  Schreibweisen  nicht  Ausdruck 
derselben  Volksmundart  sein  können,  ist  klar;  einige  können  nicht 
einmal  als  niederdeutsch  gelten.  Es  handelt  sich  hauptsächlich  um 
das  Verhältniß  von  büke  zu  beke,  bek.  Nimmt  man  an,  daß  bSk,  beke 
aus  alts.  biki  entstanden  ist,  so  würden  die  Urkunden  ergeben,  daß 
bereits  um  1154  der  Lautwandel  von  i  zu  e  wenigstens  theil weise  er- 
folgt war.  Nun  wissen  wir  aber,  daß  beke  weit  älter  ist,  folglich 
müßte  jener  Lautwandel  ebenso  alt  sein.  Auffällig  und  mir  unwahr- 
scheinlich ist  das  Fortbestehen  des  bike  neben  beke  bis  in  das  16.  Jahr- 
hundert. Ich  kann  nicht  glauben,  daß  der  Kampf  um  die  Alleinherr- 
schaft der  einen  oder  anderen  Form  so  lange  gedauert  habe,  nehme 
vielmehr  an,  daß  neben  alts.  biki  ein  dialektisches  beki  bestand,  dem 
das  heutige  bek{e)  entspricht,  wie  o  neben  uo,  eo  neben  io,  daß  mit- 
hin die  bike  der  Urkunden  nicht  der  Mundart  des  östlichen  Sprach- 
gebietes angehören. 


k 


')  Aas  Ripaarien  EngeUtien,  kliene  belebt.  Weinhold,  Mbd.  Gr.  §.  114.    Richey 
bat  in  seinem  Wtb.  nm  =  kein. 
')  a.  a  O.  §.  83,  UI,  2. 
^  Weinhold.  Mhd.  Gr.  §.  116. 


MÜNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBÜRG  etc.        159 

12.  6ot.  ai. 
Gotischem  ai  eDtspricht: 

1.  Im  Alts,  e:  swet^  hred^  mer,  hit,  weh,  dSl,  ^,  b$n. 

2.  Im  MdcI.  e  und  ei:  ben  und  bein,  del  und  deil^  Itrede  und  breide. 
j^ei  findet  sich   meist   zu   e  verdichtet ;    nur  in   einigen  Wörtern 

findet  es  sich  ausschließlich  oder  doch  nur  äußerst  selten  im  Wechsel 
mit  ^;  in  anderen  ist  ein  steter  Wechsel  zu  finden,  jedoch  bevorzugt 
ein  Schriftsteller,  je  nach  seiner  Qewohnheit,  mehr  die  eine  oder  die 
andere  Form"*). 

3.  Im  Westphälischen  S:   ben,  bred,  dM^  het,  wek. 

4.  Im  Lippischen  ai  oder  oeu,  doch  so^  „daß  die  betreffenden 
Wörter  entweder  den  einen  oder  den  anderen  Diphthong,  aber  stets 
nur  denselben  in  dem  einzelnen  Worte  haben"  •) :  swait^  lait,  mair, 
brait^  hoeut^  woeuk^  doeul,  boeun. 

5.  Im  Göttingisch-Grubenhagenschen  ei  und  e:  heä  und  het,  del, 
beinig j  ttmk, 

6.  Im  Altmärkischen  ^:  6eln,  bret,  dM,  hit,  wek. 

7.  Im  Meklenburgischen  ei:  bein,  deil,  heit,  sweit 

8.  Im  Gebiete  unserer  Urkunden  ei  {=  ai):  bein,  breit,  deil,  heit, 
weik\  eine  Ausnahme  machen  kUt^  awet,  switen. 

Die  heutigen  nd.  Mundarten  zeigen  eine  gewisse  Gesetzmäßig- 
keit, indem  sie  entweder  e  oder  ei  {ai)  gebrauchen.  Über  das  Ver- 
hältniß  des  lipp.  oeu  zu  den  übrigen  Lauten  kann  ich  nicht  urtheilen. 
Wo  zwei  Laute  als  Vertreter  des  got.  ai  vorkommen,  werden  sie 
Dicht  willkürlich  fUr  einander  gesetzt,  außer  im  Göttingisch-Gruben- 
hagenschen,  was  mir  jedoch  noch  der  Aufklärung  zu  bedürfen  scheint, 
sondern  das  eine  Wort  hat  nur  diesen,  das  andere  nur  jenen  Laut. 
Wem  eine  Mundart  Muttersprache  ist,  der  wird  das  ganz  natürlich 
finden,  er  müßte  sich  wundern,  wenn  es  anders  wäre;  in  der  Mundart 
herrscht  durchaus  Gesetzmäßigkeit.  Im  Mittelniederdeutschen  und 
auch  in  den  Urkunden  ist  diese  Regelmäßigkeit  nicht  zu  finden.  Hier 
haben  dieselben  Worte,  bisweilen  in  derselben  Urkunde,  bald  diesen, 
bald  jenen  Laut.  Den  Grund  hiervon  in  der  Gewohnheit  der  einzelnen 
Schreiber  zu  sehen,  ist  mir  unmöglich,  vielmehr  bin  ich  geneigt 
auf  Grund  der  heutigen  Dialekte  dialektische  Verschiedenheit  anzu- 
nehmen. Es  ist  im  Grunde  ganz  gleichgiltig ,  ob  ein  Schreiber  sich 
einer    bestimmten   Mundart    bedient  hat   oder  nicht.     Es  handelt  sich 


*)  Lübbeo,  Mnd.  Gramm.  §.  28. 

*)  Hofifmann,  Die  lippischen  Vocale  §.  26. 


160  ED«  DAMKÖHLER 

hier  um  die  Möglichkeit  des  willkürlichen  Gebrauches  yerschiedener 
Laute  in  demselben  Worte  in  der  Volksmundart  Diese  Möglichkeit 
muß  ich  entschieden  in  Abrede  stellen. 

Caspar  Abel,  geb.  1676,  gest.  1763,  tadelt  es  sehr,  daß  man  das 
dialektische  ai  fUr  S  gebraucht  und  bemerkt:  ^^Es  ist  eine  Schande, 
daß  man  in  Platt-Teutsche  Gedichte  die  garstigsten  Dialectos  der 
Bauren  zusammenschmiert^^).  Dieses  breite  ai  fUr  e  wird  Abel,  der 
aus  der  Altmark  stammte,  aber  später  in  Braunschweig ,  Helmstedt 
und  Halberstadt  lebte,  eben  hier  auch  genug  gehört  haben.  Zugleich 
ergibt  sich,  daß  er  eine  über  den  Dialekten  der  Bauern  stehende 
Schriftsprache  kennt  und  verlangt,  daß  man  sich  ihrer  bediene.  Dieser 
war  unter  Anderem  auch  e  Air  ai  eigen.  Nun  findet  sich  aber  in  der 
Schriftsprache  ai  nicht,  sondern  et,  mithin  wird  letzterer  Laut  nicht 
dem  ^  ähnlich  gewesen  sein,  sondern  dem  heutigen  ai  entsprochen 
haben,  wenigstens  sehe  ich  keinen  Grund  zu  der  Annahme,  daß  sich 
ai  erst  seit  der  Zeit  des  Mittelniederdeutschen  aus  ei  entwickelt  haben 
soll,  da  es  doch  im  Gotischen  bereits  vorhanden  ist.  Da  nun  schon 
in  den  ältesten  Urkunden  ei  neben  e  erscheint,  z.  B.  Halberstadt  1319 : 
einander^  voreinet ,  meinheit,  beider;  1320:  endrechtikeit,  ghemene^  eyne. 
Regenstein  1321:  Reglienstein,  eghen^  eyneme.  Michaelstein  1323:  stene^ 
ghemeney  eghene^  so  glaube  ich  daraus  mit  Sicherheit  folgern  zu  dürfen, 
daß  schon  damals  der  dialektische  Unterschied  zwischen  e  und  ei  (ot) 
bestanden  hat,  daß  die  Formen  mit  e  in  den  Urkunden  nicht  der 
Volksmundart  unseres  Gebietes  angehört  haben. 
13.  ei  an  Stelle  eines  kurzen  e. 

Als  Vertreter  eines  kurzen  e  findet  sich  ei  mehrfach.  In  einer 
Urkunde  der  Grafen  Konrad  und  Dietrich  von  Wernigerode  vom  Jahre 
1385  steht  gheweyst.  In  einer  anderen  des  Hans  Wetterhahn,  Bürgers 
zu  Wernigerode  vom  J.  1480  steht  Weyderhaney  leysen  =  lesen,  weygen 
=  wegen,  beleygen  =  belegen,  Rammesbeike  =  Bach.  Aber  in  einer 
Urkunde  desselben  Hans  Wetterhahn  vom  J.  1482  steht  Wederhane, 
leeenUf  beleghen,  Bamsbeke,  Halberstadt  1289  (Urk.  d.  B.  Volrad) 
weisaenuHzsa  =  Wiesen  wachs,  vorreikung  des  toUew^  1377  leydich\  1394 
utreiken,  veile  =  viel;  1407  eydelen  =  edeln;  1410  reiken\  1417  geweysen; 
1430  eyne  statt  en  =  nicht;  1481  weyeen  =  sein.  Abbenrode  1522 
eteyde  -=  Stätte.  Ilsenburg  1542  deyn  =  den.  Deersheim  1462  eyn  = 
nicht,  eyn  bouen  =  enboven*  Die  heutige  Mundart  unseres  Gebietes 
scheint  ei  für  e  nicht  zu  kennen.    Nur  aus  Mörse^  Büdlich  von  Fallers- 


k 


')  Niederd.  Jahrbuch  VIII,  S.  14. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.        161 

leben  ist  mir  rdtkeilike  =  Bothkehlchen  bekannt]').  Sonst  hat  sich 
altes  e  entweder  gehalten  oder  ist  zu  e  und  e  (cie)  gedehnt,  z.  B. 
eweaen  um  Braunschweig ;  lesen  um  Blankenburg  und  anderwärts,  aber 
in  Derenburg  und  Umgegend  noch  mit  Vocalkürze  leachen]  w^der  = 
Wetter,  wejen]  wese  in  Cattenstedt  bei  Blankenburg  nur  noch  in  w^en- 
kemmel  =  Wiesenkttmmel ,  sonst  stets  wische,  ewest  um  Blankenburg, 
ebenso  edel  oder  el  in  ellof  =  Edelhof,  elman  =  Edelmann,  rekken  =^ 
reichen.  Ob  die  nd.  Mundarten  Belege  fttr  obiges  ei  bieten,  weiß  ich 
nicht.  Schambach  führt  in  seinem  Idiotikon  ein  hell,  reiken  an.  Viel- 
leicht haben  wir  es  mit  mitteldeutschen  Formen  zu  thun;  Weinhold 
fllhrt  unter  zahlreichen  Beispielen  mit  ei  für  e  und  e  auch  eidely  ge* 
toeist,  weigen^  leisen  an*).  Tümpel  nimmt  Vocalnachschlag  an  und 
findet  ihn  besonders  im  Südwesten  des  nd.  Sprachgebietes').  Sollte 
dieses  ei  wirklich  niederdeutsch  sein,  so  glaube  ich  es  einem  anderen 
Dialekte  als  dem  des  Gebietes  der  Urkunden  zuweisen  zu  müssen. 

14.  voyr. 

In  einer  Ilsenburger  Urkunde  vom  J.  1504  findet  sich  voyr  Vier' 
statt  des  üblichen  veyr^  veer,  vier.  Diese  Form  steht  ganz  vereiozelti 
und  ich  wüßte  nichts  ihr  Ahnliches  beizubringen;  sie  läßt  sich  höch- 
stens mit  engl,  foyr  vergleichen,  voyr  könnte  für  vor  stehen,  wie  doin 
fttr  den  etc.,  aber  auch  so  ist  diese  Form  dem  heutigen  Dialekte 
fremd.    Oder  liegt  ein  Schreibfehler  vor? 

15.  gewisen. 

In  der  schon  mehrfach  angeführten  Urkunde  des  Bischofs  Volrad 
von  Halberstadt  vom  J.  1289  steht  gewisen  =  gewesen.  Diese  Form 
findet  sich  sonst  in  den  Urkunden  nicht  und  ist  auch  dem  heutigen 
Dialekte  um  Halberstadt  fremd.  Vielleicht  ließe  sich  lippisches  hinkst 
=  Hengst  vergleichen ,  doch  darf  auch  auf  das  Mitteldeutsche  hinge* 
wiesen  werden,  wo  i  für  e  nicht  selten  ist*). 

16.  ei  an  Stelle  von  d. 

Auffällig  sind  mir  einige  Fälle^  in  denen  ei  an  Stelle  eines  langen 
ä  steht.  Zwar  bietet  die  heutige  Mundart  östlich  von  Schöningen  ein 
Beispiel;  der  Ortsname  Bädeleben  wird  hier  Bail'e  gesprochen,  aber 
ich  weiß  nicht,  ob  dieser  Fall  beweiskräftig  genug  ist  für  die  in  den 
Urkunden  vorkommenden  Formen,  die  sich  in  der  heutigen  Mundart 
eben    nicht   zu   finden    scheinen.     Halberstadt  1395  seite  we  =  saßen 


*)  Deameland,  Hapütjen  fit  mienen  BlaumoDJahreD,  8.  409. 
»)  Mhd.  Gramm.  §.  104  u.  §.  106. 
»)  a.  a.  O.  §.  19. 
*)  Weinhold,  Mbd.  Gr.  §.  39. 
GERMANIA.    Neue  Kßihe  XXUI.  (XXXV.)  Jahrg.  j  ] 


162  KD    DAMKÖnLEK 

wir,  mnd.  scUen  oder  seien]  1415  neiher  =  Nachbar ,  auch  neüt  flir 
negesty  nagest^  nast  ist  hierher  zu  rechnen.  In  der  heutigen  Mundart 
lauten  diese  Formen  scUen^  näwer,  nechste  oder  nechste.  Aber  das  Lip- 
pische hat  ai:  gnaidichj  naijer  =  näher,  schaiper  =  Schäfer*);  aaeh 
das  Mitteldeutsche  bleibt  zu  berücksichtigen*).  Westph.  neiH  =  nächst 
Schamb.  un  seilen, 

17.  ^  an  Stelle  von  d. 

Ilsenborg  1526  nogest  für  nagest.  Halberstadt  1467  tUsproke^  1483 
sproke.  Die  heutige  Mundart  hat  meines  Wissens  ein  solches  d  nicht, 
dagegen  das  Lippische:  sprdke,  no  =  nahe,  swor  etc.^).  Ferner  kommt 
d  fär  (2  vor  im  Mitteldeutschen,  ^Unendlich  verbreiteter,  eine  gemein- 
md.  Wandelung,  ist  3  für  (2"*). 

18.  ö  filr  a. 

Der  Übergang  von  a  zu  o,  o  vor  Ü  und  p  findet  sich  heute  nicht 
bloß  im  Gebiete  unserer  Urkunden,  sondern  in  fast  allen  nd«  Mund- 
arten: dUy  kdü,  soky  molt,  toölt,  —  schop.  Die  Urkunden  bieten  ein 
solches  o  aber  auch  vor  anderen  Consonanten:  over  =  aber  Halherst 
1343,  Quedlinburg  1343.  Michaelstein  1323.  mocht  neben  macht  Wer- 
nigerode 1406.  Wenn  in  den  letzteren  das  o  volksthttmlich  gewesen 
ist,  warum  hat  es  sich  dann  nicht  gehalten  wie  in  den  übrigen  Worten, 
sondern  ist  zum  ursprünglichen  a  zurückgekehrt?  Besser  empfiehlt 
sich  wohl  die  Annahme  der  Entlehnung,  over  findet  sich  als  öber^ 
öwerst  in  der  Lüneburger  Heide*).  Für  mocht  fehlt  es  mir  an  Belegen. 

19.  dregen. 

Im  Mittelniederdeutschen  begegnet  mehrfach  dregen  für  dragen  = 
tragen  und  so  auch  in  unseren  Urkunden,  Wernigerode  1406  der  Inf. 
dregen  y  1401  Ptc.  vordregen.  In  der  heutigen  Mundart  herrscht  nur 
drän  oder,  wie  auf  dem  Harze,  drägen,  aber  afries.  draga^  drega;  satl. 
drega]  westph.  dregen.  Will  man  nicht  etwa  annehmen,  daß  dregen 
neben  dragen  bestanden  habe,  aber  mit  der  Zeit  ausgestorben  sei,  so 
liegt  es  nahe,  dasselbe  für  fremddialektisch  zu  halten. 

20.  Participiales  ge. 

In  Betre£f  des  ptc.  ge  scheiden  sich  die  heutigen  nd.  Mtindarten 
in  solche,  die  dasselbe  ganz  entbehren,  und  solche,  die  statt  ge  nur 
ein  tonloses  e  haben.    Zu   den  letzteren  gehört  das  Gebiet  der  Ur- 

^)  HofTmann,  a.  a.  O.  S.  22  c.  y. 

')  Weinhold,  Mhd.  Or.  §.  106. 

')  HoiTmaun,  a.  a.  ().  §.  24  a  und  h. 

')  Weiuhold,  Mhd.  Gr.  §.  80. 

^)  Krüger,  ÜbcrHiclit  der  heutigen  i>Ialtd<Mitsfhcii  Spraclu-,  S.  44. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.        163 

konden').  Das  ptc  e-  erscheint  schon  im  Mittelniederdeutschen:  „Ab- 
geworfen oder  verflüchtigt  wird  das  g  im  Anlaut  in  der  Vorsilbe  ge 
(gi)f  die  zu  einem  bloßen  e  wird,  z.  B.  ewesen  statt  gewesen.  Doch  ist 
dies  nur  landschaftlich  der  Fall;  es  erscheint  diese  Abweichung  nur 
in  den  Urkunden  (schon  des  15.  Jahrhunderts)  aus  den  Fflrsten- 
thflmem  Göttingen  und  Grubenhagen,  wo  es  noch  heute  geschieht, 
und  aus  den  angrenzenden  Districten^^.  Die  Urkunden  bieten  neben 
unsicheren  Beispielen  ein  sicheres.  In  den  Halberstädter  Statuten 
von  circa  1400,  Seh.  I,  S.  578,  zweite  Reihe  steht  gudenoeh  fUr  gut 
genoeh.  Hieraus  ergibt  sich,  daß  man  schon  damals^  vor  ungefähr 
500  Jahren,  genau  so  sprach  wie  heute,  abgesehen  von  dem  o.  Schon 
damals  wurde  in  der  Aussprache  das  ptc.  e  enklitisch  an  das  vorher- 
gehende Wort  gehängt,  so  daß  es  mit  diesem  gleichsam  verschmolz, 
and  das  t  in  gut  wie  in  der  Flexion  zu  d  wurde.  Wie  heute  güde- 
nauchf  so  erschien  damals  gudenoeh  als  ein  Wort.  Welche  Zähigkeit 
der  Mundart!  Fünfhundert  Jahre  haben  das  tonlose  e  nicht  vernichten 
können!  Dieses  eine  Beispiel  genügt  für  die  Annahme,  daß  im  AIl- 
|i;emeinen  neben  dem  e  kein  ge  bestanden  hat.  In  anderen  Fällen 
wie  oppestan ,  ane  worden  {dar  he  jegen  se  brochaftich  ane  worden  uku) 
Halberstadt  1423;  op^ta^en  Ilsenburg  1401,  läßt  sich  zwar  das  ptc.  6 
nicht  mit  Bestimmtheit  nachweisen,  aber  gerade  wegen  der  Seltenheit 
dieser  Formen  möchte  ich  es  doch  annehmen.  Gewöhnlich  heißt  es 
ifpgetttan,  z.  B.  Halberstadt  1423.  In  den  meisten  Fällen  erscheinen 
die  Farticipien  mit  geighe),  weniger  oft  ohne  dasselbe,  z.  B.  Magde- 
burg 1315  komen^).  Auch  hier  liegt  die  wirkliche  Volksmundart  nicht 
vor;  die  Formen  ohne  Präfix  gehören  einem  anderen  Gebiete  an, 
die  mit  ge  beruhen  entweder  auf  Tradition  oder  auf  md. ,  respective 
hoehd.  Einflüsse.  Sollte  nicht  auch  damals  der  bäuerische  Dialekt  für 
anschön  und  platt  gegolten  haben?  Man  vergleiche  z.  B.  ein  im 
Jahre  1654  in  Helmstedt  gedrucktes  Gelegenheitsgedicht,  als  dessen 
besondere  Eigenthümlichkeit  die  Vorsilbe  e  statt  ge  von  Scheller  her- 
vorgehoben wird^),  mit  den  noch  jüngeren  Gedichten  Abels,  in  denen 
er  ein,  reines  Niederdeutsch  anstrebt  und  ge-  gebraucht,  das  damals 
im  Volksmunde  gewiß  nicht  mehr  vorhanden  war. 

21.  Inlautendes  und  auslautendes  ah  und  seh. 
Der  Lautwandel  von  ak  zu  seh  erscheint  schon  frühe.    Im  Mittel- 


')  Näheres  in  meiner  Schrift:  Zar  Charakteristik  des  nd.  Harzes,  S.  4 — 6. 

«)  Lübben,  Mnd.  Gr.  S.  56. 

')  Hier  fehlt  es  doch  auch  mhd.!     O.  B. 

*)  Scheller,  Bücherknnde  der  sassisch-niederdeutschen  Sprache,  8.  328« 


164  ED.  DAMKÖHLEB 

niederdeutschen  wechseln  im  Auslaut  Sy  sk  und  seh,  Lttbben  meint: 
y^Es  wird  in  der  Schreibung  -seh,  die  auch  sonst  (nicht  bloß  im  Aus- 
laut) mit  sk  wechselt  y  wohl  nur  die  Hinneigung  sum  Zischlaut  aus- 
gedrückt sein,  die  natürlich  in  dem  einen  oder  dem  andern  Munde 
bald  stärker^  bald  schwächer  auftrat"  ^)«  In  den  Urkunden  wechselt 
sk  mit  seh.  Wernigerode  1332  fleschj  Ilsenburg  1384  wysche,  1419 
twtsken  und  twyschen,  1549  wiske  u.  s.  w.  Es  fragt  sich  nun,  wann 
und  wo  sk  zu  seh  wurde.  Daß  dieser  Lautwandel  nicht  überall  er- 
folgt ist,  lehrt  lippisches  twisken,  ostfr«  tilsken  (selten  twüken)^  meklen- 
burgisches  fisk.  Auch  darf  als  sicher  gelten,  daß  diejenigen  Mund- 
arten, die  heute  sk  haben ,  dieses  auch  zur  Zeit  des  Mittelnieder- 
deutschen gehabt  haben.  Darf  man  nun  annehmen ,  daß  die  heute 
nur  seh  gebrauchenden  Qebiete,  also  z.  B.  das  Gebiet  unserer  Ur- 
kunden,  zur  Zeit  der  Abfassung  derselben  sk  \xx\A.  seh  neben  einander 
hatten?  seh  ist  häufiger  als  sk,  daraus  schließe  ich  den  Vollzug  des 
Lautwandels  von  sk  zu  seh.  Ein  Bestehen  beider  Laute  neben  ein- 
ander in  derselben  Mundart  ist  fllr  mich  nur  insofern  möglich ,  als 
etwa  ältere  Leute  das  ältere  skj  jüngere  das  jüngere  seh  gebrauchten, 
wie  heutige  Mundarten  Ähnliches  lehren.  Ob  sich  aber  aus  einer 
solchen  Annahme  alle  jene  vielen  Doppelformen,  die  in  den  Urkunden 
begegnen,  erklären  lassen,  bezweifle  ich  sehr.  Mir  scheint  die  Mög- 
lichkeit nicht  ausgeschlossen,  daß  schon  im  Mnd.  da  seh  herrschte, 
wo  es  heute  herrscht,  daß  die  Formen  mit  sk  den  Gebieten  angehören, 
die  es  noch  heute  haben.     [Oder  historische  Schreibung.     O.  B.] 

22.  snoder. 

Eine  auffällige  Form  ist  snoder  fUr  smder  =  Schneider,  z.  B. 
Halberstadt  1380  dreimal  in  derselben  Urkunde.  Vielleicht  findet  sie 
aber  eine  Stütze  in  dem  heutigen  lösehen,  das  in  Morse  bei  Fallersleben 
üblich  ist^),  in  Hessen  löseken  lautet  und  dasselbe  wie  lise  ==  leise 
zu  sein  scheint. 

23.  u  für  0. 

Im  ganzen  Gebiete  der  Urkunden  lautet  heute  Burg  =  boreh, 
Bürger  =  b^er  oder  gar,  wie  um  Blankenburg,  barjery  Wort  = 
wdrtf  PL  trö?'€,  sie  wurden  =  worren  oder,  wie  um  Braunschweig, 
wörren.  Diese  und  ähnliche  Worte  haben  im  Mittelniederdeutschen 
und  auch  in  den  Urkunden  meist  ein  o.  Doch  tritt  dafür  oft  auch 
ein  u  ein,  z.  B.  Halberstadt  1310  burghere^  1289  burgher.  Aschersleben 
1343  biirgheren,  würden,    Halberstadt  1427  burgermestem)  1363  wurden 

')  Mnd.  Gramm.  §.  35. 

')  Deumeland)  Hnpütjen  ut  mienen  Blaumenjahren,  S.  136. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURG  etc.        165 

=  geworden,  wurden,  =  Worten.  Qot.  vawrd,  baurgs.  alts.  word,  bürg. 
Die  Formen  mit  u  werden  schwerlich  dem  Gebiete  der  Urkunden 
angehören. 

Im  vorstehenden  Capitel  habe  ich  eine  Anzahl  von  Lauten  be- 
sprochen,  die  sich  einerseits  in  der  heutigen  Mundart  des  Gebietes 
der  Urkunden  nicht  finden,  wohl  aber  in  anderen  Mundarten;  ander- 
seits in  den  Urkunden  weniger  oft,  bisweilen  vereinzelty  vorkommen 
neben  denjenigen,  die  auch  heute  noch  in  der  Mundart  allein  vor- 
handen sind.  Diese  Doppelformen,  zunyil  in  der  großen  Anzahl,  wie 
sie  in  den  Urkunden,  oft  in  ein  und  derselben  Urkunde  erscheinen, 
verdienen  Beachtung.  Tümpel  hat  sie  zwar  auch  in  seiner  Arbeit 
meist  verzeichnet,  ohne  indeÜ  Anstoß  daran  zu  nehmen.  Die  heutigen 
Mundarten  bestätigen  diese  Erscheinung  nicht,  und  ich  persönlich 
stehe  durchaus  der  Ansicht  entgegen,  daß  aus  einer  Form  sich  zwei 
verschiedene  entwickeln  können,  daß  z.  B.  aus  alts.  biodan  in  der- 
selben Mundart  bieden  und  beiden  hervorgehen  und  neben  einander 
bestehen  können.  Wenn  nun  dennoch  solche  Formen  neben  einander 
in  den  Urkunden  und  in  der  mnd.  Schriftsprache  erscheinen,  so  sind 
entweder  Entlehnungen  anzunehmen,  und  solche  habe  ich  angesetzt, 
so  weit  ich  sie  aus  anderen  Dialekten  belegen  konnte,  oder  es  liegen 
verschiedene  Formen  desselben  Wortes  vor,  wie  sie  sich  zu  verschie- 
denen Zeiten,  also  nach  einander  gebildet  haben^  und  zwar  so,  daß 
aus  der  ersten  die  zweite,  aus  der  zweiten  die  dritte  u.  s.  w.  hervor- 
ging, nicht  aber  so,  daß  die  zweite  und  dritte  direct  aus  der  ersten 
sich  gebildet  hätten.  So  kann  eine  ältere  Form  sehr  wohl  eine  Zeit 
lang  neben  einer  jüngeren  bestehen.  Ob  sich  hieraus  alle  Doppel- 
formen der  Urkunden  erklären  lassen,  bezweifle  ich  sehr.  In  diesem 
Falle  würde  die  Zeit  von  1300 — 1500  als  eine  allgemeine  Übergangs- 
periode erscheinen,  die  wenig  Wahrscheinlichkeit  für  sich  hat.  Die 
Sprache  in  dem  Zeiträume  von  1300 — 1500  bleibt  sich  gleich,  ein 
Schwinden  der  einen  und  stärkeres  Hervortreten  der  anderen  Form 
ist  nicht  wahrzunehmen.  Außerdem  ist  die  wichtige  Frage  aufzu- 
werfen, in  welcher  Weise  die  jüngere  Form  aus  der  älteren  entstan- 
den ist  oder  entstanden  sein  kann,  wie  die  zunächst  vorausgehende 
Form  gelautet  haben  kann  oder  wird.  Eine  historische  Grammatik 
der  niederdeutschen  Sprache  fehlt  uns  leider  gänzlich.  Das  Mittel- 
niederdeutsche kann  so,  wie  es  vorliegt,  nicht  als  sichere  Vorstufe 
des  Neuniederdeutschen  betrachtet  werden ;  aus  ihm  können  die  vielen 
heutigen  Dialekte  sich  nicht  direct  entwickelt  haben :  wir  sind  ge- 
nöthigt,  mittelniederdeutsche  Dialekte  anzunehmen.    Diese  lassen  sich 


1G6  £^-  DAMKÖHLEB 

aber  nur  aas  einer  Vergleichong  der  heutigen  Mundart  mit  der  Mund- 
art der  Urkunden  aus  demselben  Gebiete  erkennen,  flbensowenig 
kann  das  Altsächsische  als  gemeinsame  Vorstufe  des  Mittelnieder- 
deutschen gelten,  sondern  es  kann  nur  ein  einzelner  Dialekt  gewesen 
sein,  den  wir  freilich,  weil  uns  kein  anderer  überliefert  ist,  überall 
zur  Vergleichung  heranziehen  dürfen,  aus  dem  aber  alle  mnd.  und 
nnd.  Dialekte  herzuleiten  ein  großer  Fehler  sein  würde.  Ich  habe 
oben  mehrfach  angedeutet,  wie  sich  die  alts.  Vocale  theilweise  weiter 
entwickelt  haben  könnten:  alts.  uo  =  mnd.  ü  (u)  =  nnd.  ü;  alts.  io 
=  mnd.  ie  =  nnd.  ü  (t) ;  alts.  t  =  mnd.  i  =  nnd.  i  (te).  Das  Nieder- 
rheinische würde  demnach  dem  Alts,  am  nftchsten  stehen  oder  directe 
Weiterbildung  desselben  sein.  Für  das  Gebiet  der  Urkunden  glaube 
ich  einen  vom  Alts,  verschiedenen  Dialekt  als  Vorstufe  ansetzen  zu 
müssen  und  zu  dürfen,  dem  u.  a.  o  statt  uo,  eo  statt  u>,  e  statt  t  eigen 
gewesen  sein  wird.  Durch  diese  Annahme  werden  alle  jene  unbe* 
wiesenen  und  einer  natürlichen  Sprachentwickelung  entgegenstehenden 
Zwischenlaute  und  Übergänge  vermieden,  die  bislang  als  Nothbehelf 
angenommen  wurden,  z.  B.  »Wie  bei  alts.  io  zunächst  eine  Con- 
traction  (zu  t)  und  dann  eine  neue  Diphthongierung  in  der  lippiachen 
Mundart  stattgefunden  haben  dürfte ,  so  ist  wahrscheinlich  ein  ähn- 
licher Entwickelungsgang  auch  bei  alts.  tu  zu  lipp«  tu  eingeschlagen*' '). 
1,1m  Mwestph.  schließt  sich  an  den  Inf.  und  die  dazu  stimmenden 
Formen  das  ältere  kiesen.  Daraus  wird  dann  keesen  und  kesen  und 
zuletzt,  indem  sich  ie  umstellt,  keinen.  Durch  Umstellung  des  alten 
ia  in  ai  oder  äi  ist  jetzt  das  Wort  kaisen  oder  kdiaen  entstanden^*) 
u.  A.  m. 

Somit  hat  die  Untersuchung  auch  in  diesem  Capitel  ergeben, 
daß  die  Urkunden  auf  keinen  Fall  den  Dialekt  des  Gebietes,  dem  sie 
angehören,  genau  wiedergeben,  sondern  zum  großen  Theil  Formen 
anderer  Dialekte  enthalten.  Diese  sind  aber  vielfach  Gemeingut  der 
mittelniederdeutschen  Schriftsprache  und  deuten  somit  an,  wo  wir  die 
Heimat  derselben  suchen  dürfen.  Die  Mundart  des  Gebietes  der  Ur- 
kunden hat  von  ihren  Eigenthümlichkeiten  wenig  oder  nichts  fUr  die 
mittelniederdeutsche  Schriftsprache  beigesteuert.  Wo  sie  trotzdem  mit 
ihr  übereinstimmt,  ist  es  Zufall.  Diese  Über  einstimmun  gen ,  sowie 
die  Verschiedenheiten  innerhalb  des  Gebietes  der  Urkunden  selbst 
(mit  Ausschluß  des  Westharzes)  sind  in  einem  besonderen  Capitel  zu 
behandeln,  das  auch  noch  manche  Nachträge  bringen  wird* 

')  Hoffmann,  a.  a.  O.  §.  111. 
*)  Könc  zum  ileliaud  443. 


MUNDART  DER  URKUNDEN  DES  KLOSTERS  ILSENBURQ  etc.        167 

Die  Ergebnisse  vorstehender  Untersuchung  sind  also  kurz  folgende. 

1.  Westlich  der  Linie  Harzburg  —  Braonschweig  erstreckt  sich 
beute  ein  Gebiet  bis  in  das  östliche  Westphalen  hinein,  welches  sich 
durch  seinen  Vocalismus  so  sehr  unterscheidet,  daß  es  als  ein  be- 
sonderes (engrisches  ?)  Sprachgebiet  gelten  muß. 

2.  Der  Dialekt  dieses  Gebietes  hat  im  Wesentlichen  schon  zur 
Zeit  des  Mittelniederdeutschen  so  bestanden,  wie  er  heute  ist 

3.  In  den  diesem  Gebiete  angehörenden  Urkunden  findet  sich 
dieser  Dialekt  nicht,  außer  vielleicht  in  vereinzelten  Fällen. 

4.  Hochdeutsche  Elemente  zeigen  sich  in  den  Urkunden  von 
Halberstadt  Magdeburg,  Blankenburg  etc.  schon  seit  1289. 

5.  Äußer  dem  Hoch-  oder  Mitteldeutschen  finden  sich  auch  Ent- 
lehnungen aus  fremden  niederdeutschen  Dialekten. 

6.  Die  Sprache  der  Urkunden  bietet  nicht  den  Dialekt  ihrer 
Entstehungsorte,  sie  ist  eine  Mischsprache. 

7.  Die  mittelniederdeutsche  Schriftsprache  ist  nicht  im  Gebiete 
der  Urkunden  von  Ilsenburg  und  Halberstadt  entstanden. 

Nachträge. 

Seite  18,  8.  i  für  ü  finde  ich  für  Kattenstedt  in  einem  Namens- 
verzeichnisse vom  Jahre  1701.  Hier  ist  der  häufig  begegnende  Name 
Hflller  stets  Milder  geschrieben.  Dieser  Umstand  beweist,  daß  um 
1700  die  Aussprache  Milder  ganz  allgemein  gewesen  sein  muß. 

S.  28,  8.  Auch  oi  (py)  erscheint  an  Stelle  des  gotischen  o,  des 
heutigen  au:  doin  Halberst.  1417,  Wernigerode  1419,  Deersheim  1462. 
genoyge  Halberst  1421,  genoich  Halberst  1428.  moide  Goslar  1429, 
Halberst  1442,  Kloster  Münzenberg  1443.  moydes  Halberst  1439, 
lUenb.  1526.  brayke  llsenb.  1507.  ploichlikes  (Jacobs  Nr.  535).  Tümpel 
hält  das  i  für  Vocalnachschlag.  Ein  solcher  ist  der  heutigen  Mundart 
fremd.  Nur  ein  matt  nachklingendes  e  hört  man  wohl  bisweilen, 
wenn  die  Leute  langsam  sprechen  und  die  Laute  dehnen.  Doch 
möchte  ich  fast  daran  zweifeln,  daß  dieses  e  in  der  Schrift  wirklich 
lum  Ausdruck  gebracht  ist,  zumal  da  sich  auch  nach  kurzen  Vocalen 
ein  e  findet,  z.  B.  stqed,  wo  es  in  der  Aussprache  nicht  bestanden 
haben  kann.  Wenn  man  nun  auch  in  dem  Laute  oe^  der  in  den  Ur- 
kunden nicht  selten  ist,  Vocalnachschlag  annehmen  will,  so  ist  doch 
der  Vocalnachschlag  i  neben  e  unwahrscheinlich^  ja  ich  möchte  sagen, 
überhaupt  nicht  niederdeutsch.  Auffällig  ist  femer,  daß  er  nicht 
einer  bestimmten  Gegend  anhaftet,  sondern  sich  im  ganzen  nieder- 
deutschen Gebiete  findet. 


168  O,  EHRISMANN 

Obwohl  sich  heute  um  Königslutter  noch  ein  göijet  =  gut  mit 
offenbarem  Umlaut  findet,  möchte  ich  das  oi  der  Urkunden  doch  nicht 
fttr  Umlaut  halten,  sondern  fttr  mitteldeutsche  Schreibweise^  in  der 
oi  und  oe  häufig  sind. 

S.  33^  16.  Nicht  hierher  zu  rechnen  ist  der  Name  Scheinich  = 
Schöningen  für  Scheningen,  vielmehr  hat  sich  Scheinich  regelrecht 
aus  Scahningi  gebildet,  das  sich  in  den  Annales  Einhardi  findet. 

BLANKENBUBG  AM  HARZ.  ED.  DAMKÖHLER. 


AGS.   TWEGEN,    BEOEN  UND  EINIGE  GER- 
MANISCHE VERWANDTSCHAFTSBEGRIFFE. 


Ägs.  higen  wird  von  Holthausen  nach  Sievers'  Vorgang  erklärt 
als  Composition  des  Zahlwortes  mit  dem  Pronomen  *jlnO'  (P.  u.  Br., 
Beiträge  13,  372).  Dagegen  möchte  ich  folgende  Ansicht  zur  Er- 
wägung geben: 

Mit  dem  Suffix  gin  werden  im  an.  die  Dualbegriffe  feägen,  Vater 
und  Mutter,  medgen,  Mutter  und  Sohn,  systken,  Bruder  und  Schwester^ 
fridgen,  Liebespaar,  gebildet  (Kluge,  Stammbildungslehre  §.  68). 
Sie  werden  als  Plurale  behandelt,  sind  aber  ursprünglich,  wie  got. 
fadrein,  an.  fademi,  mödemi  (J.  Schmidt,  Pluralbildungen  S.  14 — 16), 
ahd.  gestvistertde  etc.,  coUective  Neutra  Singularis.  Fedginü  wird 
Stj6rn  97  sogar  als  Singular  gebraucht;  das  häufige  altdänische  sin- 
gulare ayzkän  (syzkyni)  jedoch  ist  jedenfalls  von  kyn,  «Geschlecht, 
beeinflußt,  indem  man  eine  ähnliche  Zusammensetzung  unterstellte 
wie  in  hwärakyns,  päskyns,  alzkyns ;  daneben  erscheint  auch  der  jo- 
Stamm  syzkyni  (Wimmer,  Navneordenes  böjning  S.  33  u»  62  f.),  im  ali- 
schwed.  systkini,  und  hier  ebenso  mßpgini  neben  mepgin  (E.  Brate, 
äldre  Vestmannalagens  Ijudlära  S.  67;  ob  die  altschwed..  Wörter  auch 
im  Singular  vorkommen;  kann  ich  augenblicklich  nicht  controlieren), 
und  so  ist  vielleicht  auch  fedginü  als  ji'o-Stamm  zu  fassen.  Brate  nimmt 
an,  daß  die  beiden  Bildungen  mßpgin  und  nie'pgini  u.  s.  w.  auf  einen 
noch  mit  idg.  d-Suffix,  dem  nämlichen  wie  in  gr.  naxQld-^  abgeleiteten 
Stamm  zurückgingen.  Aber  es  ist  nicht  wahrscheinlich,  daß  das  im 
Germanischen  ursprünglich  überhaupt  seltene  Suffix  d  an  ein  schon 
mit  zwei  Ableitungssilben  gebildetes  Wort  (Guttural  +  n-Suffix)  an- 
getreten ist,  zumal  in  unerweiterter  Gestalt  —  d.  h.  ohne  daß  das 
betreffende  Wort  sich  der  o-,    bezw.  jo-Decl.  anschloß  —  in  welcher 


AGS.  TW^GEN,  BEGEN  etc.  169 

es  überhaupt  nie  productiv  gewesen  ist,  denn  produetiv  ist  es  erst 
durch  Antreten  eines  Suffixes,  z.  B.  jo,  geworden,  wie  in  den  mittel- 
rhein.  CoUectiven  auf  ze  {gevogelze  etc.)*  MePgtni  kann  nun  durch 
Einwirkung  von  möpämi  neben  mhpgin  entstanden  sein.  Aber  auch 
eine  nicht  durch  Analogie  hervorgerufene  Erweiterung  des  o-Stammes 
Eum  ^-Stamm  ist  möglich,  denn  gerade  im  Altnord,  wird  jo  gern  zur 
Coilectivbildung  verwendet 

Die  beiden  Bestandtheile  des  Suffixes  gin  (g%nO')y  idg.  Zc-Suffix, 
das  Zugehörigkeit  bezeichnet,  im  German.  aber  auch  coUectivbildend 
ist,  und  Ino,  das  für  Abstammungsverhältnisse  gebraucht  wird,  finden 
sich  auch  sonst  in  germanischen  Verwandtschaftsnamen :  germ.  g  {h) 
in  got.  broprahans,  slu.  fedgar  medgur  {könntQ. muprkuy  Noreen,  Qerm. 
Grundriß  I,  486  nicht  Dual  sein?),  vgl*  gr.  nargi^xög,  (irjzQixög;  femer, 
alem.  gesunstergide,  hier  in  Verbindung  mit  dem  besonders  im  mhd. 
häufigen  ebenfalls  collectiven  Suffix  tde  (unmöglich  ist  die  Annahme 
Deecke's,  die  deutschen  Verwandtschaftsnamen  S.  212,  der  g  "^j  an- 
setzt und  an  Ableitung  von  einem  Verb  ^gesunsterjan  denkt ;  unerklärt 
bei  Tobler,  über  die  Wortzusammensetzung  S.  44) ;  und  sunufatarungo 
des  Hildebrandsliedes,  das  keinenfalls  patronymische  Bedeutung  = 
„Leute  des  Vaters  und  des  Sohnes*'  haben  kann.  Suffix  tno  ist  ent- 
halten in  got.  fadrein,  altschwed.  und  altdän.  fäprtne,  meprine  (vgl. 
lat.  sobrinua) ;  andere  n-Suffixe  in  an.  fademi,  mödemi  (vgl.  lat.  pcUer- 
nu8,  maiemua),  Heliand  Cott.  V.  1264  giaustruanum  (vgl.  lat.  pcUrönus, 
fMMiröna),   Vereinigung  von  Guttural-  und  n-Suffix  in  lat  poiröclntum. 

Die  nämliche  collective,  bezw.  duale  Function  hat  nun  das  Suffix 

gm  auch  in  tipigen,  bSgen;   wie  fedgin  etc.  sind  auch  sie  ursprünglich 

Neutra  Singularis,  =  *twöglnom,  *bögtnom,  *  Twö-y  *bö'  sind  am  ehesten 

Nomin.  Dual.    Die  Genitive  twiga^   bSga  sind  Neubildungen.  —  Diese 

Erklärung  von   twSgen,    higen  als  ursprünglich   collective  Substantiva 

hat   eine  Parallele  an  Meringers  Auffassung  von   got.  bajops   (Kuhns 

Zs.  28,  237  f.).   Verwiesen  sei  auch  auf  an.  eining,  Einheit,  twenning 

Zweiheit,  prenning,  Dreiheit,  welche  Zahlbegriffe  ebenfalls  als  collective 

Substantiva    gebildet    sind    mit    dem    Zugehörigkeit    bezeichnenden 

Suffix  ing. 

PFOBZHEIM.  G.  EHRISMANN. 


170  ADALBEBT  JEITTELE8 


PREDIGT  AUF  JOHANNES  DEN  TÄUFER. 


In  der  auf  Pergament  geschriebenen  Misoellan-Handsohrift  der 
Innsbrucker  Universitätsbibliothek  Nr.  364  in  8**  befinden  sich  neben 
mehrfachen  lateinischen  Abhandlungen  einige  altdeutsche  Bestand- 
theile:  auf  Bl.  52* — 60*  eine  Predigt  auf  Johannes  den  Täufer ,  auf 
Bl.  68**— 7  P  mystische  Tractate,  auf  Bl.  96*— 104*»  eine  Predigt  auf 
den  heil.  Bernhard  ^  endlich  auf  Bl.  188* — 221*  das  Arzneibuch  des 
BartholomsBUS  nebst  Anhängen.  Mit  diesen  altdeutschen  Stttcken  habe 
ich  mich  schon  zu  wiederholten  Malen^  während  meines  Aufenthaltes 
in  Innsbruck  und  nachmals^  beschäftigt,  und  gestatte  mir  nun  vorläufig 
die  Mittheilung  der  ersterwähnten  Predigt.  Diese  letztere  ist  theils 
wörtliche  Übersetzung,  theils  freie  Bearbeitung  des  Sermo  in  Nativitate 
S.  Johannis  Baptistae  vom  heil.  Bernhard  (Patrologia  latina  ed. 
J.  P.  Migne,  Vol.  184,  Col.  991—1002)  und  dtlrfte  insofern  ein  beson- 
deres Interesse  fttr  sich  in  Anspruch  nehmen. 

Ich  gebe  in  Folgendem  den  getreuen  Wortlaut  wieder  und  bessere 
nur  dann,  wenn.grobe  Verderbnisse  den  Sinn  stören  oder  offenkundige 
Schreibfehler  und  Nachlässigkeiten  vorliegen,  selbstverständlich  bei 
gleichzeitiger  Anmerkung  des  Originaltextes  in  den  Fußnoten.  Auch 
die  Orthographie  des  Denkmals  ist  von  mir  beibehalten  worden,  mit 
Ausnahme  jener  Vocalbezeichnungen ,  fär  welche  die  Schriftzeicben 
(a,  <$,  &,  ^,  u,  ^f  u,  V,  o)  in  der  Druckerei  mangeln.  Dagegen  habe 
ich  zur  Erleichterung  der  Leetüre  die  Interpunction  und  Quantitäta- 
bezeichnung  durchgeführt,  Abkürzungen  —  ein  paar  dunkle  lateinische 
Schriftstellen  abgerechnet  —  aufgelöst,  getrennt  geschriebene  Composita 
zusammengezogen. 

Die  Predigt  und  ebenso  die  übrigen  geistlichen  Stücke  der  Hand- 
schrift, wahrscheinlich  noch  dem  13.  Jahrhundert  entstammend,  zeigen 
unverkennbare  alemannische  Sprachzüge.  Von  Wörtern,  die  in  den 
mhd.  Wörterbüchern  fehlen  oder  darin  nur  spärlich  belegt  sind,  ver- 
zeichne ich:  anpetlich  (adj.,  adorandum),  beahten  (zuweisen,  angehören), 
et'barmherzich ,  gruntlös,  jüdischen  (judaizare),  ktndschuoch,  künder, 
muozichy  rainig ,  unberich^  vertribcer^  vile  (stf.),  vorberaiter,  vür  varen 
in  der  Bedeutung  ^praeterire',  vür  keren  (m.  acc. ,  überschreiten) ,  vür 
zukken  (praeferre),  xoiderglestig  (zurückstrahlend,  wiederspiegelnd);  von 
Constructionen :  an  stcochen  mit  acc.  pers.  und  gen.  rei),  sich  erdenken 
mit  acc,   innen  werden  mit  der  Praep.  von. 


PREDIGT  AUF  JOHANNES  DEN  TÄUFER.  171 

(52*)    Sermo  in  Nativitate  Johannis  Baptiste. 

Johannes  est  nomen  eins.  Hiut  ist  vns  ein  hoher  tak  erschinen, 
der  als  vil  hoeher,  als  vil  loblicher  ist  vor  andren  tagen,  als  vil  er  vns 
hftt  prftht  ainen  edlem  menschen  an  disin  weit.  Hivt  ist  der  gebom, 
der  ain  schin  ist  aller  hailigen,  ain  §re  aller  rehter,  ain  frövd  aller 
5  engel.  Hiat  ist  der  edelst  mensch  gebom,  der  näh  got  vnd  nfth  vnser 
frowen  üf  ertrich  ie  kom;  er  ist  der  höhgelobte  mensch,  vnsers  herren 
mftk,  ain  friant  des  gemahel  des  almsehtigen  gotes.  Er  ist  der  allein 
der  auf  erde  sinen  geliehen  nie  gewan,  der  mit  besvndrem  lob  vnd 
wirdikait  sich  gemischet  hat  in  die  englischen  choere  als6>    daz  sin  lop, 

10  stn  £re,  sin  wirdikait  tibertriffet  allez  daz,  daz  üf  ertrich  ie  geborn  wart. 
Wer  ist  er  aber?  Er  ist  der,  von  dem  got  selber  sprach  ditze  wort: 
Inter  natos  etc.;  daz  von  wibes  lip  höher  noh  edler  mensch  nie  ward 
geborn  denne  sand  Jöhans  der  taufer,  von  des  gebart  frdwent  sich  die 
engel  in  dem    himel,    vnd    allez    menschlich  geslähte  daz  wundert,    daz 

15  ain    sögtftner   mensch    ist  also    höh    geborn,    daz  er  ist  gegangen  in  die 

tieffe   des  götlichen    lichtes  vnd  sih  hat  gesenket  in  die  gruntlösen  tiefin 

der   dwigen    gothait,    also  daz  er  mit  siner   lüterkait   widerglestig   mach 

die    lüterkait  der  engel.    Nu  gangen  alle  hailigen  zesamen  vnd  vor  dem 

gestuele  der  götlichen  magenkraft  vnd  sag  dft  ie  der  man  sin  lop,  sin  ^re, 

20  sin  wirdikait,  die  er  hat  von  got,  vnd  hab  ieglicher  sunder  frövd,  lob 
▼nd  wirdekait  von  sinem  lob ,  so  kan  doch  kainer  komen  zvo  dem  lob, 
ze  den  ^en,  zvo  der  wirdikait  mins  herren  sand  Jöhans.  Nv  gangen 
alle  zesamen  vnd  nemen  war,  waz  got  mit  hüffen  tagend  an  in  hab  ge- 
leit,  wan  von  dem  tage  siner  geburt  bis  an  den  tak  sins  tödes  was  sin 

25  wandel  also  üf  der  erd,  daz  er  was  ain  bilder  voUekomens  lebens  vnd 
ain  l£re  aller  vollekomenhait ,  vnd  dar  vmb  so  hat  er  in  mit  sögt&nem 
lob  gezieret  vnd  auch  ge^rt^  daz  er  zehen  ^re  in  h&t  an  geleit,  daz  er 
nit  wil,  (52^)  daz  ie  kain  hailige  ie  werd  geborn,  der  sand  Jöhans  ge* 
liehen  vnd  genözzen  müg. 

I  Lucas  1,  63.     3  ditiu.  Über  diesen  und  weitere  adjectivisobe  accus,  fem.  sg. 
inf  tu  8.  Weinhold,  Mhd.  Gramm.'  §.  606.        7  gemahel.  Das  genetivische  »  der  snb- 
■tantiva  fehlt  mehrfach  in  dieser  Predigt.  Vgl.  Weinhold  §.  448.  454.     12  Inter  nalos 
mnlierum  major  Joanne  Baptista  Matth.  11,  11.         12  tß<»rd  aus   wurd  corrig^ert. 
13—22  Bernardus  999(1):  Laetantur  Angeli  et  utriusque  naturae  numerositas  admiratur 
hominem  sie  ingressum  abyssum  luminis  et  intra  interna  divinitatis  absorptnm ,  ut  ipsam 
reverberet  aciem  angelicae  pnritatis.  Eleventur  omnes  et  meritorum  praero^ativis  aute 
eoosistorinm  majestatis  ezsultent;  neu  erit  tarnen  qui  ad  beati  Joannis  Baptistae  Privi- 
legium  audeat  aspirare.         16  liehtes  mit  bläsnerer  Tinte  übergeschrieben.         18  der 
engel  mit  blasser  Tinte  am  Rande  hinzugeschrieben.         19  Zwischen   magenkrafi  nud 
vnd  von  wahrscheinHch    späterer  Hand    übergeschrieben:  frowen   »ich.      ie  der  man. 
Ich   wage   die  getrennte  Schreibung  nicht  anzutasten;    der  Ausdruck  dürfte  wohl  der 
älteste  bekannte  Beleg  für  dieses  Pronomeu  sein.  Vgl.  DWb.  IV,  2,  2291.     22  gangen; 
vgl.  Weinhold,  Alem,  Gramm'.  §.  326.      23  mit  huffen:  cuiiiulatioue.      26  er  (i.  e.  got) 
zwischen  hat  und  in  mit  sehr  blasser  Tinte  üborgeschriebeu. 


72  ADALBERT  JEITTELES 

Die  £rst  £re  vnd  wirdekeit  ist,  als  er  gechundet  wart  Das  mag  ich 
noh  wil  niht  versweigen,  wie  gar  loblich  ditz  chint  wart  gechandet  in 
dise  weit  Dft  waz  der  edel  fürstengel  sande  Gabriel  vnd  din  Bterchin 
gotefl  wart  von  himel  gesant  vnd  stuont  zno  der  gerehten  hant  des  alters. 
5  Er  was  auch  nit  der  gemainen  engel  einer,  die  man  ze  potscheften  von 
himel  sendet,  ez  was  der  üzgenomen  engel,  der  der  snezen  kängin 
von  himel  brftht  die  botschaft,  daz  si  gotes  mnoter  solte  werden;  der 
wart  dk  zvo  erweit,  daz  er  des  ritters  sand  Jöhans  gebart  solt  künden^ 
der  auch  dft  zuo  wart  geweit,  daz  er  den  künich  solt  künden.  DA  stvont 

10  der  färst  sand  Zachanas  mit  sinen  priesterlichen  klaidren  wol  gezieret 
ze  vollepringen  daz  lop  gotes  sines  schepfers,  dö  was  div  höhztt  gröz 
vnd  lobsam.  Da  samnot  sich  von  allen  landen  daz  volk  dftr  in  die  stat 
ze  JemsalSm  vnd  die  meugin  des  volkes  ma'^het  maniovaltich  die  materie 
der  frövden.  Dft  zwischen  kom  der  edel  fürstengel  sand  Gabridl  vnd  sprach 

16  alsd:  Ne  timeas,  Zacharia  etc.,  fürht  dir  nit,  Zacharia;  dir  wirt  ain 
svn  geboren,  der  wirt  ain  frsBud  vater  vnd  muoter,  ain  edel  kint  allez 
dtns  geslshtes,  ain  bilder  aller  weit,  ain  end  der  alten  6,  ain  anevank 
der  niwen  6,  ain  vertribsBr  des  todes,  ain  tür  des  lebens,  ain  gesierd 
aller  Ivit,  ain  schtn  alles  wandeis,  ain  fürst  aller  rehtikait  Sich  an  vnd 

80  traht  die  grdzen  wirdikait  sand  Gabriels  des  Fürsten  der  engel ,  der  die 
geburt  diss  kindes  sand  Jdhans  hftt  gekündet,  die  wirdikait  der  stat, 
an  der  ez  gekündet  wart,  die  höhen  wirde,  die  des  tages  was,  (53*)  d6 
er  gekündet  wart,  b6  mäht  dv  drst  verstftn  vnd  bt  dir  selben  betrahten, 
wie  gar  üzgenomenlfchen    dieses    kint  (sie)   gebart    wart    gekündet     Mit 

25  vrlaub  vnsers  herren  wil  ich  sprechen,  wan  wir  doch  nit  wider  got  tvon, 
swenne  wir  sinen  ritter  loben  vnd  ören,  wan  er  ist  der  herre,  sand 
Jdhans  der  kneht,  er  ist  der  schepfer,  sand  Jdhans  div  geschepfd  —  ; 
sd  solt  dv  wizzen ,  daz  sand  Jdhans  loblicher  vnd  drlicher  wart  gekündet 
an  disin   weit   denne   got   selber:    er  was  des    hailigen  gaistes  vol,    ana 

80  des  mande  got  ez  sprach.  Sand  Bemhart  der  alsd  sprach:  Christas  vil- 
liht  wart  gekündet  vnser  frawen  in  der  kamer  an  dem  pette ,  Jdhans  wart 
gekündet  in  dem  tempel  vnd  nit  allain  in  dem  tempel,  er  wart  ovch  in 
der  hailigen  stat,  dd  die  hailikait  inne  beslozzen  was,  gekündet  vnd  an 
dem    hdhzttlichen    tage.    Jdhans    wart  von  dem    selben    engel    gekündet 

85  von  dem  anch  got  gekündet  wart»    an  ainer  wirdigem  stat,    ze  hailigerp 

zit  vnd  mit  schinbdrerm  zaichen.  Vberlauf  vnd  snoch  daz  alt  vrkünde  allez 
samt  vnd  saoch  von  allen  die  gekündet  sint  von  englen,  als  YsaAc  vnd 
Samsdn  vnd  alle  die  dv  dich  erdenken  kanst,  sd  vindest  dv  sand  Jdhansen 
gelich  nit. 
40  Die  ander  dre  ist,  als  er  gebailigt  wart  in  siner  maoter  libe.  Swaz 

vnser  ist  die  an  dise  weit  von  muoter  libe  sint  komen,  die  ziehent  alle 

1  ff.  Die  irst  ^e  —  ez  wat  der  dtzgenomen  engel  mit  anderer  Tinte  und  anderen 
SchriftEÜgen  eingetragen.         3  Hb.  sterchiu.  lA  ßirttengel:  Us.  ßb-tL  16  Ne  ti- 

me€u   etc.    Luc.  1,  13.  19  Ivit   undeutlich   und  wahrscheinlich   erst  sp&ter  über* 

geschrieben.  19—21  vnd  traht  —  JiAt  gekündet  auf  Rasur  von  wahrscheinlich  sp&terer 
Hand,  die  Worte  aand  Johant  hat  gekündet  am  Rande.  30  ff.  Bern.  993  (2).  36  Hs. 
»chinberm,     38  vindest  dv  doppelt,  das  zweite  Mal  schwach  gestrichen. 


PREDIGT  AUF  JOHANNES  DEN  TÄUFER.  173 

die  erbflfind  nfth  in  als  ain  langez  sail ;  ftn  allain  ist  der  üs  genomen,  der 
TOD  dem  mseg^ichem  libe  sand  Marien  wart  geboren,  der  auch  von  dem 
hailigen    gaist    ward    enphangen,    vnd    was    auch   das   pillich,    das    der 
(58**)  der  ynser  sünde  wolt  vns  ab  nemen,  das  auch  der  ftne  sünd  ward 
5  gebom.    Wan   danne   ain   gemain    vrtail   über   vns  g^t,    daz  wir  alle  in 
■Onden    werden   enpfangen   vnd  in  Sünden    gebom,    so  lesen  wir  nieman 
in  aller  weit  in  siner  mnoter  üb  gehailigten  worden  denne  den  wissagen 
Jeremiam,  Johannem  den  tanfer  vnd  Maria,  swie  daz  si,  daz  von  vnser 
frowen    kain   zwivel   si,    niwer    si  si  vngelich    wirdiklicher  in  ir  mnoter 
10  lip  gehailigt   denne  Jeremlas   oder  Johannes,    wan  daz  was  onch  pillich, 
wan  si  der  sagrsr  was  der  hailikait,  dft  des  werden  gotes  svn  wolt  die 
menacbait  in  ir  lib  an  sich    nemen.    Aber   verre    minr    was  die  hailikait 
des  wifliagen  Jeremlas  denne  sand  Jöhans.  Jeremlas  in  siner  mnoter  lib 
wmrt  gehailigt,  Johannes  wart  in  siner  mnoter  lib  gehailiget  vnd  dft  zvo 
16  des  hailigen  gaistes  erfüllet.  Vil  loblicher  vnd  erlicher  ist,  daz  ain  mensch 
des  hailigen   gaistes    werd    erfüllet   denne    daz  er  werd   gehailigot,    wan 
die  hailikait  was  nit  danne  ain  rainikait  siner  sünde,  in  den  er  enphangen 
wart   vnd    also    wart   gerainigt,    daz  er  ftne  sünd    hailiger   wart   gebom; 
die  hailikait   het    anch    sand  Johans    vnd   als    vil    me^    daz  er  von  dem 
SO  hailigen  gaist  ward  erfüllet  genäden. 

Sich  die  gnäd  die  alle  zwelfpoten  enpfiengen  von  dem  hailigen  gaist, 
yon  dem  man  liset,  daz  si  an  dem  vümfzigosten  lag  nfth  siner  vrstend, 
daz  iit  an  dem  pfingsttage,  des  hailigen  gaistes  alle  erfüllet  wurden. 
Jazta  d.  Repleti  sunt  omnes.  Die  enphieng  alle  min  herre  sand  Jöhans 
25  in  einer  mnoter  libe.  Dft  pi  sih  vnd  traht  fliziklich,  wie  der  maniohvaltig 
gaist  hftt  gehailiget  Jeremiam,  erfult  Johannem  den  taufer,  überflüzig  ist 
komen  in  Mariam.  Vnd  Jeremie  hailikait  ist  wol  ze  wundren,  daz  der 
in  iflnden  ward  enpfangen,  ftne  sünd  ward  geboren,  (54*)  als  dft  stftt 
geschriben:  Antequam  exires  de  ventre  etc.'  Aber  Johannem  hftt  die 
30  götlich  craft  verre  loblicher  erfüllet  von  den  wegen,  daz  er  baidiv  von 
Bünden  wart  gerainigot  vnd  also  dez  hailigen  gaists  erfüllet,  daz  er 
baidiy  rainiger  vnd  des  hailigen  gaists  vollor  wart  gebom.  Dft  von 
sprach  ouch  der  engel :  Erit  n.  magnus  etc.*  Vere  magnus  coram  domino, 
quem  angelus  nunciat,  sanctificat  deus,  Spiritus  replet,  vita  conmendat; 
35  w^rlich  er  ist  wol  gröz,  den  ain  so  gröz  engel  kvnt,  der  almnhtige  got 
hftt  gehailiget,  der  hailig  gaist  hftt  erfüllet,  sin  volkomen  leben  lob  vnd 
6re  git. 

Die    dritte    £re  ist  die    auzgenomen    frövde,    die  er  gewan  in  siner 
muoter   libe.    In  aller    der    weit    wart   nie  ine  gehcrrt,  daz  ie  kain    kint 

6—7  96  Uhu  wir  nieman  —  gehailigten  worden:  neminem  nnqnam  mortalinm 
inira  matema  viacera  sanctificatum  legimus;  mithin  eine  nach  dem  Lateinischen 
gefQgta  Anwendung  des  Accus,  mit  dem  Inf. ,  wobei  das  praedicative  part.  praet.  flee- 
tieft  und  der  Infinitiv  des  anxiliare  «tn  ausgelassen  ist.  Der  Fall  ist  zu  Gramm.  IV, 
117  ff.  und  134  (Verbalellipse)   hinzuzufügen.  8  vnd  Maria   ausradiert.  16  daz 

m  Ht.     tDOfi  doppelt,   das  erste  Mal  schwach  radiert.         24  Repleti  etc.  Act  2,  4. 
19  AnU  quam  etc.  Jerem.  1,  5.  32  rainiger  —  gthwn  auf  Rasur.  33  Erit  etc. 

Lac.  1,  16.  Vere  magnue  —  conmendat^  Worte  Bernhards  (^Col.  993 — 994). 


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174  ADALBERT  JE1TTELE8 

sich  hab  gefrsBwet  in  einer  maoter  libe  wan  min  herre  sand  Jdhans. 
An  dem  betraht,  wie  Baalich  div  maoter  sand  Elizabeth  wdre,  zvo  der 
div  maoter  aller  gn&den  vol  sei  gegangen  ynd  ir  gedient  hab  in  ir  kind- 
pette.  Michels  sasliger  was  daz  kint,  dorh  des  willen  dia  maoter  des 
5  almaehtigen  gots  dar  kom,  wan  das  kint  erkant  die  magenkraft  in  einer 
maoter  übe  des,  der  in  geschaffen  het,  vnd  mit  dem  graoz,  den  sand 
Märten  sand  Elizabeth  tet,  dd  wart  daz  kint  sand  Jöhans  in  stner  maoter 
libe  also  volle  gnaden,  daz  ez  die  gn&d  niht  moht  yzwendiklichen  er- 
zaigen,    dar   vmb  s6  erzaiget  er  die  fraead   vnd   daz    spilen,    daz  er  tet 

10  von  fröaden,  dft  mit  er  enphienk  got  sinen  schepfer,  inwendiklichen, 
den  er  üzwendiklichen  nit  moht  enphfthen.  Do  gie  dia  himelschiv  kängin 
ain  perg  üf  in  sand  Zacharien  hüs,  daz  si  graozte  sand  Elspßten;  d6 
tniok  si  in  ir  libe  den  gotes  svn,  den  künig  aller  dren,  den  herren  aller 
magencraft.  Do  liaf  min  frowe  sand  Elspdte  ir  engegen  vnd  het  nv  ver- 

15  gezzen  des  flaoches  der  vnb^rigen  frowen,  wan  (54^)  si  traoch  sand  Jdhans 
in  irem  libe.  Do  si  zesamen  k6men,  dö  vmbviengen  si  an  ander  vnd 
drukten  an  ander  vnd  kästen  an  ander;  dö  raorten  die  zw6n  IIb  an 
ander,  dö  schiet  die  zw^n,  den  künic  vnd  den  ritter,  von  an  ander  nit 
wan   zwo    dünne    want,    daz    wären  die  zw6n  libe.    Dft  pi  nim  war  vnd 

20  sich ,  ob  im  nit  muozlich  si  ze  tvon  alliu  dink ,  alliu  zaichen,  der  als 
nähen  der  gothait  ist  gewesen. 

Die  vierd  ere  ist  Gaadium  in  natiaitate,  die  froad  als  er  gebom 
wart.  Nu  tvo  dich  vnder  vnd  smivch  dich,  Lacifer,  wan  von  dinen 
schünden    vnd    von    dinen    raeteo  ist  ez  dft  zvo  komen,    daz    alliv    disiv 

25  weit  wirt  in  Sünden  enphangen  vnd  in  trürikait  gebom.  Sich,  der  ist  in 
siner  maoter  lip  gehailigt,  der  ist  in  frovden  gebom,  der  h&t  aller  der 
weit  mit  siner  gebart  fraeuden  gemachet.  Daz  dv  dir  betest  gedäht  ze 
ainem  sige,  daz  ist  sand  Jöhans  worden  ze  ainer  cröne.  Dv  machtest 
daz  ain  pmoder  den  andren  ze  töde  slaoch  vnd  dft  von  Chftyn  vor  gotes 

30  äugen  grözzer  Sünden  schuldich  wart.  Qui  prior  natns  erat.  Jöhans  ist 
geborn  in  grözzen  £rovden  vnd  mit  grözzen  6ren.  Alle  diu  weit  frseat 
sich  siner  gebart;  der  wil  dir  dinen  gewalt  nemen  vnd  auch  drakken. 
Sich  sin  grözze  wirdikait  an,  ob  in  aller  der  werlt  sin  geltch  ie  kam, 
des  gebürtlichen    tak  die    hailige    cristenhait    mör    begange    denne    sand 

85  Jöhans  an  allain  gotes  selb  vnd  vnser  frawen. 

Die  vümft  6re  ist  sin  evnder  wandel  vnd  sin  bek^rde,  wan  inner 
siben  iären  dö  lie  min  herre  sand  Jöhans  die  weit  vnd  flöch  in  die 
wuest,  dö  in  der  hailige  gaist  in  laitet.  Wd,  waz  möht  der  kint  getvon, 
der  in  siner  muoter  libe  hailich  was,   daz  er  also  die  weit  flöch !  dö  entsaz 

3  vol  «et  geganger^,  properat.  9  Ha.  eixaigel,  Hs.  daiz  ipilm,  13  den  goUt] 
da  gotei  Hs.  16  Hs.  tntch.  16—19  an  ander,  vgl.  Lezer  I,  63.  18^19  dd  Mchiet 
die  zwin]  . . .  9w6  dünne  want.  Dieselbe  Constmetion  Zeile  20 :  «$  m  iwm  tüliu  dink, 
alliu  zaiehen  und  8.  180,  39.  Aber  ditiv  vyort  ist  ain  iiefiv  vnd  am  grundlßHv  rede. 
Vgl.  Grimm,  Gramm.  4,  197.  Der  plur.  toant  für  toende  ist  auffallend.  80  Hs.  Qvi 
p'^or  naiuerat.  Die  Stelle  (28—30)  lautet  bei  Bernhard:  Tu  fecisti  ut  fratricida  Cain, 
quiprimut  natua  eat,  poUutus  et  obvolutus  exiret,  et  originalis  peccati  resperge- 
retur  infam ia.       36  Hs.  mV  bekerde. 


PREDIGT  AUF  JOHANNES  DEN  TÄUFER.  175 

er,  daz  d&  stät  geschriben :  Ne  leui  saltem  maculare  aitam  famine  posset. 
(55*)  Er  weste  wol,  daz  ez  nit  gewerlich  was  ze  wonen  pi  der  weit,  dar 
▼mb  8Ö  flöh  er  auch  die  weit;  aber  von  stnem  wandel  wer  kan  dft  von 
gesagen  vnd  von  der  herte  sines  lebens?  Er  hat  also  gelebt,  daz  er 
5  nie  spise  geaz,  die  pi  kainem  fiwer  gesoten  wart,  er  az  vnmenschlich 
spiae,  daz  was  hseuschrikel  vnd  wildez  honic;  sin  klaider  die  wären  herte 
Tnd  vnrnensohlich,  wan  si  w&ren  von  ains  kffimlins  hftr.  Dv  endarft  mir 
<^i^  gegen  im  geliehen  Jeremiam  den  wissagen,  swie  daz  si,  daz  er  dem 
Tolk  kümftigiv  dink  w&r  seit,  wan  er  was  ain  prophdt,  sand  Johans  ist 

10  m^r  denne  ain  prophet.  Jeremias  der  az  swaz  man  im  gap;  des  tet  sand 
Jdhans  nit.  Jeremias  was  alle  zit  pi  den  liuten,  Johans  floh  alle  zit  die 
menschen.  Heiias  az  flaisch  vnd  swaz  man  im  gap,  Johans  enbaiz  nie  daz 
einen  lip  ie  Instich  machet.  Hertez  gewant,  vnmenschlichez  ezzen,  andaeh- 
tigez  gemaet  vnd  sei  geheilgoten  vnd  gewihten  den  volkomen  patriarchen. 

15  Die   sehst   6re   ist   die    niwe    sin  er    predige.    Hie   wil  ich  daz  iwer 

andftht  grdzzen  fliz  erzaige,  wan  daz  hoeret  wol  an  die  stat  siner  predige. 
Näh  der  Ersten  sünde  hdrn  Adam  vnd  der  grdzzen  sinfluot,  dar  inne 
alliv  weit  verdarp  biz  an  aht  mensch,  dd  stvond  üf  ain  michel  menige 
gnoter  vnd  rehter  liute,    mit  den  got  facie  ad  faciem  hat  gereit.     Enoch 

20  wart  enzukket,  Nde  got  im  selben  weit,  Abraham  got  selbe  ruoft,  Ysaäc 
got  mint,  Jftcob  got  von  antlütz  ze  antlüts  sah,  Joseph  ain  hailant  ward 
aller  weit  gehaizen.  Sich«  weder  von  got  hintz  den  noh  von  den  hintz 
got  wart  nie  kain  wort  weder  gedäht  noh  gesprochen  von  der  wesung, 
von  der  herberg  des  himlischen  (55^)  vaterlant.  Möyses  wart  dem  künig 

25  Pharad  ze  ainem  got  geben,  ze  ainem  pfleger  der  Juden  vnd  ze  ainem 
laitaer  auz  Egyptenlant.  Got  tet  durh  Möysis  willen  grdziv  dink  in 
Egyptenlant,  wnnderlichiv  dink  in  dem  land  Kanaan,  vorhtlichiv  dink 
in  dem  rdten  mer,  da  er  alle  sin  vind  inn  ertrankt.  Möyses  gieng  df  den 
berg  Sinay   zvo    got,    da  er  anch    der  inden  6  enphie.     Grot  mit  Möyses 

SO  reit  als  ain  frivnt  mit  dem  andren.  Nihtes  nit  wolt  got  verporgenz  hän, 
daz  er  Möysen  niht  wolt  wissen  Iftn,  vnd  der  höhgelobte  nam  Adonay 
vnsers  herren ,  der  aller  weit  was  verborgen  vnd  vnerkant ,  der  wart  im 
da  geoffent,  vnd  bi  dem  allen  so  wart  des  himelrich  nie  gedäht  noh  ge- 
beert  noh    genennet.     Sich    sin  prnoder   Aarön    den    obersten   bischof  an, 

35  der  die  gmenden  ruot  truok,  die  über  naht  äne  wint  vnd  an  regen  bluot 

1  Ne  leni  —  posset.  Diese  Schriftstelle  ist  der  fünften  Strophe  des  dem  Panlus 
Diaconos  sugeschriebeuen  Hymnus  de  S.  Joanne  Baptista  entnommen,  die  folgender- 
maßen lautet:  Antra  deserti  teneris  sub  annis 

Civium  turmas  fug^ens,  petisti, 
Ne  levi  saltem  maculare  vitam 

Famine  posses. 
8.  Daniel,  Thesaurus  hymnologicus  I,  204.   Strophe  6—8  haben  zugleich   in  das  Bre- 
viarinm    romanum  Aufnahme    gefunden   und  bilden    mit  etwas  ahge&ndertem  Wortlaut 
den  Hymnus   matutinus   in    Nativitate   s.  Joannis  Baptistae.         4  Hs.  vw  der  herte, 
13  ie  flbergeschrieben.     14  Hs.  gehulgoten,     15  ist  fehlt  in  der  Hs.     16  Hs.  grotzer. 
28  got  von   späterer  Hand   gestrichen  und   dafür  corrigiert:    zh   d«   mezin.        26  Hs. 
gr^th.      80  Hs.  Niht  nit.      34  bischof  am  Rande  zugeschrieben.      86  die  vor  gmenden 
übergeschrieben. 


176  ADALBERT  JEITTELES 

ynd  fraht  prftht  Sih  n&h  dem  an  Jösue,  der  gotes  als  gewaltik  was,  daz 
er  gebot  der  sonnen,  -das  si  ainen  sumerlangen  tak  stvont  an  ainer  stat, 
bis  er  sich  an  sinen  yinden  errach;  sich  alle  die  rihter  an  der  alten  6, 
mit  den  got  yil  wunder  het  getftn:  bt  den  allen  so  wart  weder  von  got 
5  hintz  in  noh  von  in  hintz  got  nie  kain  wort  kainer  predige  des  himel- 
richs  gedAht  noh  gehoert  noh  gesprochen.  Sih,  n&h  den  vant  got  im 
selben  ainen  menschen  nAh  allem  sines  herzen  willen,  Dftnid.  Sich  sinen 
svn  an,  könich  Salomdn,  den  got  6rt  mit  üzgenomenr  wishait  vor  aller 
weit,    vnd  da   n&h   alle   proph^ten  an,    vnd  dA  bi  wart   nie   gedAht  noh 

10  gesprochen  kain  wort,  daz  ze  dem  himel  hört  Sich,  Elias  beslöz  den 
himel  drin  jftr  vnd  ain  halbez,  daz  nie  (56*)  wazzers  trophe  üf  erde 
kom.  Sich,  Eliseus  was  so  hailig,  dö  er  in  daz  grap  wart  geleit  nfth 
sinem  töde,  sich,  do  warf  man  ainen  andren  töten  menschen  in  daz 
grap,  da  der  wissag  inne  lach,  vnd  wart  wider  lebend.   Waz  sol  ich  m6 

15  sprechen?  Sich  von  anegenge  dirre  weit  bis  an  sant  Jöhans,  Überlauf 
alle  die,  die  ie  geboren  wurden,  so  vindest  dv  weder  an  werten  noh 
an  werken  noh  an  predige  kainer  slaht  wort,  daz  ze  himeliich  müge 
ziehen,  daz  von  kaim  ie  wnrde  gesprochen.  Sit  denne  daz  ist,  daz  dv 
nieman  kanst  vinden,    so  kvm  her  ze  sand  Jdhans,    ze  dem  niwen  pre- 

20  diger,  vemim  von  im  daz  niwe  wort,  hoer  die  stimme  der  firoeden,  die 
rede  der  6ren,  die  milte  der  gnaden,  daz  got  het  verholn,  daz  die  engel 
beten  verswigen,  daz  die  patriarchen  was  verborgen,  des  die  wissagen 
niht  kvnden  vinden.  Sich,  daz  hat  der  niwe  prediger,  der  edel  ISrsr 
sand  Jöhans  geoffent  vnd  offenlich  geprediget.  Waz  ist  ez?    Poenitentiam 

25  agite  etc. ;  habt  riwe,  ez  nftht  daz  himelrich  .  Nv  merket,  daz  wort  der 
riwe  daz  ist  suezze  vnd  örlich,  daz  wort  des  himelrichs  daz  ist  firoelich 
vnd  anpetlich  vnd  gezimt  vnd  hoert  sünderlich  den  an,  der  pt  dem  Ersten 
het  gruntvest  geleit  dem  niwen  vrkünd.  Daz  ist  div  stimme,  von  der  sand 
Jöhans  ^wangelist,  der  aller  grocst  vnd  hoester  schower  der  himlischen  gesiht, 

80  also  h&t  gei^rochen :  'Vox  prima,  quam  audiui  tamquam  cjtharoßdorum  etc. ; 
div  örst  stimme,  div  ich  hört,  rehi  als  der  hsDrpfaBr,  die  hsarpften  an 
iren  hserpfen.  Wol  ist  ez  vnd  reht  ain  sneze  harpf  gehaizen  daz  wort 
der  riwe,   wan  an  weler  stvnd  der  sünder  mit  rehter  riwe  ersiuftet  vmb 

sin  Sünde,    so  wil  got  vergezzen    vnd  im  vergeben   alle   sin   sünde.     Vn 

35  propheta.     (56^)  In  qnacumqiie    die  in  gemu.  pet.    etc.     Die    de    pma  si 

vis.    Nv  merkt   von    dem    tag    hörn  Adam    biz    hintz    sand  Jöhans  dten 


16  »ant  Joharu  auf  Rasar,  wahrscheinlich  «pKter  geschrieben.  22  die  pa* 
triarehen  was  verborgen :  latnerat  Patriarchas.  24 — 25  Poenitentiam  o^i^eM  atth.  3  ,2. 
Hs.  J7a6  ritoe,  27  Nach  hSrt  ist  am  Rande  von  wahracheinlich  späterer  Hand  ge- 
schrieben: pi  da  erstin  (oder  ersten?),  wovon  der  Bachstabe  n  durch  den  Buehbinder 
weggeschnitten  ist.  Hs.  »vnderlieh  den  ander  pi  dem  ersten.  Die  Stelle  (24 — 28) 
lautet  bei  Bernhard :  Verbum  poenitentiae  dulce  et  gloriosum ,  verbum  reg^i  coelomm 
laetnm  et  adorandum,  iili  soli  primo  conveniens,  qni  primas  novi  testamenti  funda- 
roenta  posuit.  28  Vor  gruntveat  steht  interpanktiert:  getdUmunt  vnd.  30  Vax  etc* 
Apoc.  14,  2.  84 — 35  Das  lateinische  Citat  gehört  weder  der  Bibel  an,  noch  ist 
es  der  Predigt  Bernhards  entnommen. 


PREDIGT  AUF  JOHANNES  DEN  TÄUFER.  177 

bei  sieb  ynser  frovd  verk^rt  ze  ainem  wainen,  wan  dA  was  emzigiy 
sfind  vnd  kain  etat  der  riwe  vnd  dar  vmb  was  zwivaltigiv  materie  vnd 
vrsacb  des  wainens.  Wirst  dv  an  kainem  scbvldik,  so  sol  man  dich 
toeten.  Prichest  dv  den  vigertak,  so  sol  man  dicb  stainen,  vnd  der  der 
5  nit  anders  kan  danne  milt  ynd  erbarmberzich  sin,  der  kynd  dö  nit 
anders  danne  slahen  vnd  mürden.  Sich,  Johannes  der  hftt  die  erzenie 
fynden,  die  den  sünder  solten  erzenen.  Was  was  aber  daz?  Poenitentiam 
agite  etc.  Sieb  d6,  betrabt  got,  wie  er  dem  sünder  wider  bülf,  wan  sin 
crbarmberzikait  g€t  über  daz  geribt.  6ot  übersibt  vnd  pittet  den  sünder, 

10  die  milt  vnsers  berren  ist  rihsend  worden,  da  mnoz  sin  rebtikait  sieb 
smiegen.  Sieb,  vnd  der  der  nit  anders  kvnd  denne  nider  slaben,  der 
snoht  nv  von  dem  wort  ain  vrsacb  erbarmen. 

Die   sibend  ^r  ist  die    wirdikait    sines    taufes.     Siebtes    daz  ist  ain 
svnder    wirdikait   vnd  ein  svnder    diemnot.    Do  got  mensch  was  worden 

15  vnd  ze  sinem  vollekomen  alter  was  komen,  als  dft  stät  geschriben:  ^£rat 
JhesQS  incipiens  quasi  xxx  annorum  etc. ,  dd  lies  er  alle  mengin  vnd 
gie  vnd  snoht  sand  Jöhans  vnd  begert  sand  Jobans  vnd  kom  ze  sand 
Jöhans  vnd  sprach  also  bintz  sand  Jobans :  ^Jöhans,  dv  solt  mich  taufen.' 
An   dem   wort   erschriebt  sand  Jöhans  vnd  bestvond  in  ain  grdzze  vorbt 

20  ynd  sprach :  herre,  ich  kenne  mich  wol.  Dy  pist  min  herre,  ich  pin  din 
knebt;  ich  sol  von  dir  getauft  werden,  ez  ist  nit  pillich,  ez  ist  nit  zitlich, 
(57*)  daz  dv  mich  taufes  an  suochest.  Des  antwurt  im  got  ynd  sprach: 
*Lft  sin,  Jobans.  Ich  sih  din  diemuot  vnd  erkenne  si  wol,  din  vnder- 
tsenikait   sih    ich    wol;    wir  mvezen  also  die  rebtikait  erfüllen.*    An  dem 

S5  wort  erbdt  sich  ze  der  gehorsam  der  guot  sand  Jöhans  vnd  berait  sich 
zempbfthen  den  berren  aller  engel.  Dö  leit  der  minneklich  got  ab  sin 
klaider  vnd  bot  sich  den  banden  des  guoten  sand  Jöhans.  Dö  kömen 
die  engelschar  von  himel  her  ab  vnd  erkanden  dft  iren  schepfer  vnd 
buten  im  dft  Sre  vnd  lop.  Da  fluzzen  die  vische  in  dem  Jordftn  zvo  got 

30  ynd  erkanden  dft  iren  schepher.  Dö  tauft  die  geschepfd  den  schepfer, 
dö  labt  von  frovden  der  Jord&n,  dö  erschrikt  der  himel,  dö  zitert  daz 
ertrtch,  dö  wundert  die  engel,  daz  dominus  Sabaötb  het  sich  genaiget 
in  die  hende  des  guoten  sand  Jöhans  vnd  da  inne  wolt  beslozzen  werden. 
Daz  ist  auch    daz,    dft    von    div    götlich    pfife    sand  Bernhart    sprichet: 

35  Johannes,  waz  ist  daz  daz  dv  nv  tvost?  Cherubim  et  Seraphim  vix 
audent  respicere,  et  tu  nudum  teuere  presumis?  die  minnenden  vnd  die 
prinnenden  engel,  zwischen  den  vnd  got  nieman  ist^  die  geturren  in 
küme    an   gesehen;    den   getarst  dv  nakenden    gehandlen?    Dir  ist  allain 

1 — 2  emssiffiv  sünd  übersetzt  die  Worte:  peccatorum  freqnentia.  7  Hs.  den 
finden;  darnach  entweder  die  sünden  uder  den  aünder  zu  emendieren.  9 — 12  Bern. 
998(8):  Snperezaltat  misericordia  jndicium,  peccatoribns  parcitur,  regnatnr  pietas, 
jostitia  dissimulatur  et  mi8erendi[,  non  feriendi  qaaerit  oecasionem  misericors  et 
mi^erator   Dominas.  15^16   Erat    Jhetut    etc.    Luc.    3,  23.  26  Hs.   zem   en- 

phahen.  29 — 30  DA  fluzzen  —  schepher,  Zusatz  des  deutschen  Predigers.  30  Hs. 
tauf,  32 — 33  Bern.  998,  9:  mirantur  angeli  dominum  sabaoth  inter  manus  bapti- 
lantis  eoncludi.  35  Cherubim  etc.  ebd.  37  got  zweimal,  das  erste  Mal  am  Ende 
der  Zeile. 

GKRM ANU.    Neu«  B«Ui6.  XXIU.  (XXXy.)  Jslurg.  'Sä 


178  AD  ALBERT  JEITTELE8 

gegeben,    daz  aller  weit  ist  versait,    daz  dv  den,  der  aelb  tauft  in  dem 
hailigen    gaist,    daz    den,    der  der  meid    kiut  ist  vnd    von    dem  hailigeii 
gaist  wart  magt  wesend  geboren,    tarst  also  gehandlen.    Daz  ist  ain  ere 
vnd  ain  lop  aller  wirdikait. 
5  Die  ahtod  §re  ist  die  offenung   der   hailigen  driualtikait.    Von  ane- 

genge  dirre  weit  bis  an  disiv  stvnd  gap  die  hailige  driualtikait  sich  nie 
kainem  menschen  schinbdrlichen  zerkennen,  wan  (57**)  swen  man  schribet 
von  der  driualtikait  in  der  alten  e,  daz  ist  s6  gar  bedakt  vnd  verborgen 
daz  taugen  der  driualtikait,  daz  man  ez  nit  wol  kvnde  noh  moht  versten, 

10  als  man  list:  *Faciamus  hominem  etc/  Wan  als  wir  lesen,  do  got,  der 
ain  schepfer  ist  aller  creatiur,  die  grözen  wirdikait  der  geschepfd  des 
menschen  wolt  prueven  vnd  loben,  do  sprach  er  als6:  Vir  süln  machen 
ainen  menschen  näh  vnsrem  bild  vnd  näh  vnser  glihnüz*,  daz  ist  ain 
gröz  6r,  die    nie    kainer    creatiur   verlihen  ist,    wan  do  div    menige    der 

15  engel  geschaffen  wart  vnd  alliv  dement  geordent  wurden,  dd  wartet  vnd 
luoget  mit  grözem  swigen  zvo  so  grözem  werch  die  götlich  gegen wurtikait. 
Aber  dö  man  kom  zvo  dem  menschen  vnd  div  edel  creatür  des  menseben 
solt  geschaffen  werden  zvo  der  geschepfd,  berait  sich  div  hailige  driual- 
tikait vnd  div  götlich  wishait.  Der  svn  nimt  rät  von  dem  vater  vnd  dem 

20  heiligen    gaist,    daz  div  wirdikait  der  geschepfd  des  menschen  da  bi  be- 
zaiget    werde,    vnd    spricht,     als    ich  gesprochen    hau:     Faciamus    etc. 
B!  dem    allem    sint  die  namen    der    driualtikait    bedakt    vnd    verborgen, 
wan    die    vile    der   pcrsonen  an  die    vnderschaidung    der   namen   wirt  da 
genennet:    's.  faciamus  etc.',  swie  daz  si,  daz  etslich  sprechen,  daz  got 

25  reite  ze  den  englen,  dö  er  sprach:  faciamus  hominem  etc.  ,  daz  doch 
nit  gew^erlich  ist  ze  sprechen  vnd  also  bedakt  was  vnd  verborgen  an 
disen  worten  s.  faciamus  etc.  die  tovgen  der  hailigen  driualtikait.  Wir 
lesen  auch  in  der  alten  d  des  anegenges,  daz  h^r  Abraham  der  patriarche 
ze  ainen  ziten  saz  vnder  siner  tilr,  do  erschain  im  got  vnd  d6  er  üf  tet 

30  siniv  ovgen,  dö  sah  er  dri  vnd  ai  (58*)  nen  betot  er  an.  Dö  reit  er 
etswan  mit  im,  als  ob  ir  ainer  wa3r,  etswen  als  ob  ir  mer  wser.  Vnd 
also  was  auch  bedeket  vnd  verborgen  an  disen  worten  div  tovgen  der 
hailigen  driualtikait.  Doch  die  iudeu  macheut  hie  ain  lange  rede  vnd 
sprechent  also,    daz  dri  engel  wurden  gesaut,    ainer  der  künden  solt  die 

35  geburt  Ysaäc,  die  andren  zwdn  solten  zerfueren  div  künikrich  Sodomam 
vnd  Gomorram,   Sebaim,   Balim  vnd  Bale.    Daz  sprechent  die  luden,  die 

1  veraaü  aus  versant  corrigiert.  1 — 3  Bern,  ebd.:  Tibi  datum  est  quod 
Omnibus  negatum  est,  baptizare  eum  qui  baptizat  omnes  in  spiritu  saneto  et  igne 
yirginemque  virginis  filium  irrigare.  10  Faciamtu  etc.  Gen.  1,  26.  21  Hs.  sprich. 
28 — 24  vxm  —  genennet:  signa  pluralitatis  absque  nominum  differentia  praedicantur. 
Bern.  999,  10.  Über  tn7e  (stfem.)  s.  Lexer  lU,  349.  35—36  'Nach  Deut.  29,  23 
waren  es  vier  Städte,  nämlich  Sodoma,  Gomorrha,  Adama  und  Zeboim,  Sap.  6,  10 
spricht  von  fünf  Städten  (nevtanoXLg) ,  die  fünfte  scheint  jedoch  die  für  den  Unter- 
gang bestimmte,  aber  auf  Fürbitte  Loths  verschonte  kleinere  Stadt  Segor,  die  auch 
Bala  heißt  (Genes.  14,  2),  gewesen  zu  sein.'  Wetzeru.  Weite,  Kirchenlexikon  X,  236 
unter  dem  Artikel  ^Sodoma'.  Darnach  fände  Sebaim  und  Bah  seine  Erklärung;  woher 
aber  der  Name  Baiimf  Bei  Bernhard  heißt  es  bloß:  Sodomam. 


PREDIGT  AUF  JOHANNES  DEN  TÄUFER.  179 

di  m^r  begerent  iadischen  denne  gelovben.  Nv  merkent:  bt  dem  allem 
samt  west  man  nit  reht  daz  zaichen  der  driualtikait  b^div  von  dem 
vater,  von  dem  svn  vnd  von  dem  hailigen  gaist.  Wild  dv  nv  rebt  innen 
werden  von  dem  zaicben  der  drivaltikait,  ad  kvm  ze  minem  berren  sand 

5  Jobigis  vnd  sich  da  an,  daz  er  den  wären  gotes  svn  bftt  in  sinen  henden. 
Sib  an,  daz  die  himel  sich  g£n  im  üf  t&ten  vnd  mit  liplicber  gestalt 
der  ballig  gaist  in  ainer  tüben  wise  dft  erschain  vnd  daz  die  stimme 
dea  vaters  got  von  himel  dft  wart  gehoßrt  vnd  also  sprach:  Hie  est 
filiüs  mens  dilectns  etc.*    luxta  illad  pater  auditur  in  uoce,    filius  bapti- 

10  zatnr  in  flnmine,  spiritus  sanctus  in  columbe  specie  demonstrator.  Und 
dft  von  sprach  sand  Bernart:  Adest  Joannes  tocius  medins  trinitatis  etc., 
vnd  also  ward  im  schinber  die  ofnvng  der  hailigen  driualtikait.  Und  dft 
von  sprach  wol  von  im  der  wissag:  *Domine,  quis  est  homo,  quia  in- 
notnisti  ei?* 

15  Die  nivnd  ere  ist  daz  vrkünd ,    daz  er  hftt   von    der  götlichen  wis- 

hait.  Dö  Johans  gevangen  lac  in  dem  kaerker,  dö  sand  er  sin  langer 
bintz  got  die  siniv  werk  salben,  dd  wart  in  geantwart:  Ceci  vident  etc.* 
vnd  ander  vil  vnd  genvog,  als  an  dem  €wangelii  stSt:  'Quid  existis  in 
desertam    etc.    arundinem    uento    etc.*    (58*^)  0  wunderlich    vrkünd  gotes 

20  vnsers  schepfer!  Wer  ist  ie  in  die  weit  gangen,  der  die  weite  mit  etwiv 
nit  hab  erkant?  Wer  ist  der,  den  die  franspuetikait  oder  die  truebsal 
dirre  weit  nit  erheb  oder  dnike  oder  vil  liht  nit  zen  sünden  ziehe?  Dv 
endarft  nit  mir  her  engegen  vnder  die  äugen  werfen  sant  Jdhans,  gotes 
muomen    svn,    noch    den  fürsten  aller  zwelfpoten  sand  P^tren,    nob  daz 

25  erweit  vaz,  daz  in  den  dritten  himel  wart  gczuket,  sand  Paulus  main 
ich,  nob  den  gemainen  kor  aller  zwel^oten;  die  beten  alle  die  lugend 
vär  kSrt,  die  beten  alle  die  kindschvoch  zerprochen,  quia  omnes  isti 
adolescencie  metas  excesserant,  quoniam  hoc  uerbum  a  ueritate  prolatum 
fiierat:    Inter   natos,    do  von    der   götlichen    wishait  ditze  wort  wart  ge- 

30  sprochen:  Inter  natos  etc.  Dft  pi  sich  vnd  Überlauf  allen  himel,  daz  alt 
vnd  daz  niwe  vrkünde  ersuoch,  so  vindest  dv  sand  Johans  aller  der  weit 
vür  gezuket. 

Die  zebend  €re  ist  daz  lop  der  hailigen    cristenhait.  Röme    die  ain 
mnoter    vnd    ain   maistrin    alles    cristenliches  gelauben  ist,    die  got  selb 

35  bedftht,  dö  er  sprach  bintz  sand  P^trent  *Ego  pro  te  rogaui,  Petre  etc/, 
die  ist  in  der  ^re  sand  Johans  nfth  got  selb  gewiht.  Daz  ist  wol  ain 
svnder  lop  vnd  wirdikait.  daz  in  der  stat  ze  Rome,  da  sand  P^ter  hüs- 
wirt  ist  vnd  liplich  dft  lit,  dft  sand  Paulus  und  die  edlen  lieht  der  hailigen 
cristenhait  sint  bestsetet,  daz  dft  näh  got  saod  Johans  die  wirdikait  hin 

40  treit.    Sand  P^ter    wart  gecriuzigot,    sand  Paulus  wart  enthaupt  vnd  ist 

8 — 14  Hie  e»t  filiua  etc.  Math.  3,  16.  17.  Die  folg^enden  lateinischen  Worte  von 
jMter  —  demontlrtUur  und  ebenso  Adeai  —  irinUaiiSj  ferner  I}amine  —  irmotuiiti  et  sind 
IQS  Bemardos  Col.  1000  (10)  entnommen;  letzterer  Satz  ist  aber  nichts  anderes  als 
Psalm  143,  8.  16  Hs.  gStliche,  16  Hs.  m  den   katrkK  17  Oeei  viderU    etc. 

Mattfa.  11,  6.       18  Quid  exiiti»  etc.  Matth.  11,  7.       22—23  Bern.  1000  (11):  Non  oppo- 
oas  mihi  Evangelistam  oaeteris  discipnlis  magis  dilectnm.         27 — 28  Bern.  ebd. 
35  Ego  etc.  Luc.  22,  82.         38  und  fehlt. 


ISO    ADALBERT  JEITTELE8,  PREDIGT  AUF  JOHANNES  DEN  TÄUFER. 

doh  die  wirdikait  sand  Johans.  Rom  ist  gezieret  mit  manigem  rösen* 
varben  plaot  der  hailigen  martraer,  die  dd,  gemartert  wurden,  vnd  d&  pi 
ist  doch  daz  lop,  die  (59')  €re  vnd  die  oberst  wirdikait  n&h  got  selben 
des  guoten  sand  Johans. .  Johannes  ist  allenthalben  mSror,  mit  sinem  lob 
5  ist  er  allenthalben  besvnder,  er  ist  ze  wundren  über  alliv  weit.  Wer  ist 
als  loblich  gekündet  als  sand  Johans?  Wer  ist  des  hailigen  gaistes  in. 
siner  muoter  lib  also  erfüllet  als  sand  Johans?  Wer  hat  sich  in  siner 
muoter  lib  also  gefirovt  als  sand  Johans?  Wes  geburtlichen  tak  begät  div 
hailig  cristenhait  mer  denne  sand  Johans?  Wer  kind  hat  begert  der  waeste 

10  als  sand  Johans?  Wer  hat  als  loblich  gewandelt  als  sand  Johans?  Wer 
hat  daz  himelrich  vnd  riwe  als  schinberlich  geprediget  als  sand  Johans  ? 
Wer  hat  den  hailigen  gotes  svn  getauft  als  sand  Johans?  Wem  gap  sich  div 
ballige  driualtikait  schinb^rlichen  m^  ze  kennen  denne  sand  Johans?  Wem 
gap  got  ie  kain  o£Pen  vrkünde  m6r  so  höhez  lobez  als  sand  Johans?  Wen 

15  gft  div  hailige  cristenhait  mer  als  sand  Johans?  Sich  dft  pi,  nim  war  vnd 
sih,  ob  im  div  wirdikait  niht  alsd  svnder  alle  sint  beaht,  daz  got  nit  wil, 
daz  ioman  sand  Jdhans  geliehen  müge.  Nv  bestftt  dich  villiht  ain  gedank 
vnd  sprichest:  er  h&t  vllliht  div  dre  also  besvnder,  daz  er  mit  andren 
hailigen  ir  6re  nit  gemain  hat.  Hocr  mich.  Johannes  ist  ain  patriarch,  er 

20  ist  auch  aller  patriarchen  haupt  vnd  ende;  so  ist  er  ain  wissage,  er  ist 
auch  mS  danne  ain  wissag,  quia  quem  venientem  nunciat,  digito  demon- 
strat.  Johannes  ist  ain  engel,  er  ist  auch  von  gotes  ziagnüsse  inter 
angelos  electus,  vnder  andren  englen  ain  üzerwelter  engel,  als  er  sprach 
durh  den  wissagen  Malachiam.  Johannes  ist  ain  zwelfpot;  er  ist  auch  der 

25  vorderst  vnder  den  zwelven,  qui  fiiit  homo  missus  etc.  Johannes  ist  ain 
^wangdlist,  er  ist  auch  der  vorderst  vnd  der  ^rst  prediger  des  himel- 
riches.  Johannes  ist  ain  degen,  er  ist  (59^)  ovch  ain  gezierd  des  mag- 
tvomSy  ain  bilder  aller  kiusche.  Johannes  ist  ain  martrser,  er  ist  auch 
aller    martraer  lieht  vnd  haubt,    wan  zwischen  der  geburt  vnd  des  tddes 

30  vnsers  herren  was  er  ain  bilder  vnd  ain  form  aller  staetikait  ze  liden 
die  marter.  Pretereo  quia  vox  etc.;  daz  wil  ich  för  varen^  daz  er  ist 
gewesen  ain  stimme  des  der  da  geruefet  hat  in  der  wueste,  daz  ist  in 
dirre  weit ,  wan  er  ist  gewesen  ain  künder  oder  ain  scherie  des  sunes, 
ain  forlaufer  des  rihters.     Daz  wil  ich  ovch  Iftzen  varen,    daz  er  ist  ge- 

35  wesen  ain  end  der  alten  ^  vnd  der  wissagen,  daz  er  ist  gewesen  Hellas, 
daz  er  ist  gewesen  ain  brinnendiu  vnd  liuhtendiv  lucerne,  ain  frivnt  des 
gemahlen ,  ain  vorberaiter  der  gemahlvn.  Daz  wil  ich  ovch  verswlgen, 
daz  er  also  mit  den  nvn  koeren  der  enge!  verflohten  ist,  daz  er  ovch 
zvo  der  hcehe  der  prinnenden  engel  seraphin  chomen  si.  Aber  disiv  wort 

40  ist  ain  tiefiv  vnd  ain  grundlösiv  rede  vnd  div  krankait  mines  sinnes  mag 
ez    niht   begrifen.     Daz    sol    vns    genuegen  ze  disen    zften,    daz    ich  ge- 

4  Bern.  1001 :  Joannes  nbiqne  major.  15 — 16  Bern.  1001 :  Vide  st  non  omnia 
haec  ita  singulariter  sint  singularia,  ut  nullos  mortalium  praedictis  audeat  inhiare. 
Darnach  scheint  div  xeirdikaU  für  die  toirdikaite  (plnr.)  und  aitU  für  «Sn  au  stehen. 
Über  die  Redensart  *mir  ist  ein  dinc  heahC  vgl.  Lexer  I,  136.  21 — 25  Die  lateini- 
schen Worte  sämmtlich  aus  Bernhard  1001 — 2.  81  Pretereo  etc.  gleichfalls  aus 
Bemh.  (ebd).  37  wjrheraUer  fehlt  bei  Lexer.  gemahUm,  eine  echt  alemannische 
Form,  vgl.  Weinhold,  Alem.  Gramm.  S.  488. 


KARL  OBSER,  HISTORISCHE  VOLKSLIEDER  etc.  Igl 

sprochen  h4n  von  dem  lob  Band  Jöhans.  Wan  nv  min  herre  sand  Johans 
BÖ  grdz  ist  vnd  alle  die  übertriffet  mit  lob  vnd  mit  6ren  4ne  got  vn4 
vnser  frowen,  die  ie  geborn  wurden,  vnd  da  zvo  der  frivnt  ist  des  al- 
msehtigen  gotes,  so  senden  in  ze  boten  bintz  got  vnsrem  scbepfer,  daz 
5  er  vnser  wort  also  da  spreche  vor  der  beschovd  vnsers  herren,  daz  got 
sich  gensediklioh  geruoch  zerbarmen  über  vns  vnd  vns  geb  also  vnser 
leben  in  sinem  lob  verzeren,  dSLz  wir  von  im  nimmer  werden  geschaiden. 
Daz  verlih  mir  vnd  iv  got  Amen. 

WIEN.  ADALBERT  JEITTELES. 


HISTORISCHE  VOLKSLIEDER  AUS  DEM  ÖSTER- 
REICHISCHEN  ERBFOLGEKIEGE, 


Das  historische  Volkslied  hat,  wie  man  weiß,  im  siebenjährigen 
Kriege  eine  neue  Blüthe  erlebt;  an  die  gewaltigen  Ereignisse  dieser 
Jahre,  vor  Allem  an  die  Heldenthaten  des  großen  Preußenkönigs  und 
seines  tapfem  Heeres  knüpft  sich  eine  umfangreiche  Literatur  an, 
in  der  sich  in  lebendigster  Weise  die  Stimmung  im  Volke  abspiegelt. 
So  sehr  man  bisher  mit  Vorliebe  bestrebt  gewesen  ist,  die  Lieder  aus 
dieser  Zeit  zu  sammeln,  —  ich  verweise  nur  auf  die  Publicationen 
und  Aufsätze  von  Richter'),  Ditfurth')  und  Pröhle^),  —  so  wenig  hat 
verhältnißmäßig  die  Literatur  des  österreichischen  Erbfolgekrieges 
Beachtung  gefunden  *).  Wie  mir  scheint  mit  Unrecht.  Sind  doch  gerade 
in  den  Jahren  Lieder  entstanden,  die  sich  an  natürlicher  Frische, 
an  Kraft  der  Empfindung  und  echter  Volksthümlichkeit  denen  des 
siebenjährigen  Krieges  getrost  zur  Seite  stellen  lassen:  ich  meine  die 
unter  der  Bezeichnung  ^Hahnengeschrei^  bekannt  gewordenen  Lieder. 

Sie  entstammen  dem  österreichischen  Heerlager ;  auch  die  Sprache 
weist  auf  oberdeutsches  Gebiet  hin.  Die  wenig  rühmliche  Rolle,  welche 
in  den  Liedern  des  siebenjährigen  Krieges,  vor  Allem  der  Roßbacher 
Schlacht,  die  Reichsarmee  mit  ihrem  kläglichen  Fiasco  spielt,  fällt 
hier  den  Franzosen  zu^  über  deren  Mißgeschick  sich  oft  in  recht  derber 
Weise  der  vernichtendste  Spott  ergießt.  Strophenform  und  Refrain  sind 
überall  gleich,   ebenso  die  Einkleidung  des  dichterischen  Gedankens: 


*)  „Osterr.  Volkslieder  nnd  Volksschriften  im  siebenjährigen  Kriege.^ 

')  „Histor.  Volkslieder  des  siebenjährigen  Krieges.** 

^  „Friedrich  der  Große  und  die  deutsche  Literatur/ 

*)  Einiges  gibt:  Ditfurth,  „historische  Volkslieder  vom  Ende  des  dreißig^- 
jährigen  Krieges  bis  zum  Beginne  des  siebenjährigen  Krieges",  und  „110  Volks-  nnd 
Gesellschaftslieder  des  16.,  17.  und  18.  Jahrhunderts,  S.  90  ff." 


182  KARL  OBSER 

der  flüchtige  Franzmann  wird  unter  dem  Bilde  des  Hahnes  verhöhnt; 
originell   ist  aber  durchweg  die  Ausführung  des  Bildes  im  Einzelnen. 

Soweit  ich  sehe,  existieren  fünf  Lieder  in  diesem  Tone.  Sie  ge- 
hören sämmtlich  den  drei  ersten  Kriegsjahren,  1741—1743,  a^.  Zwei 
davon,  aus  den  Jahren  174P)  und  1742,  hat  Ditfurth  schon  mitgetheilt, 
das  letztere  nach  einem  Flugblatte');  beide  hat  auch  Pröhle  gekannt; 
die  von  ihm  aus  dem  Mscr.  Boruss.  der  Berliner  Bibliothek  fol.  506, 
Bl.  23  citierten  Spottlieder  auf  die  Franzosen  mit  dem  Refrain: 
Ki  ki  ri  ki^)  sind,  wie  ich  einer  gefälligen  Auskunft  der  dortigen 
Behörde  entnehme,  mit  den  von  Ditfurth  verö£Fentlichten  identisch. 
Ein  weiteres  Lied  aus  dem  Jahre  1742,  das  ebenfalls  den  Rückzug 
des  französischen  Marschalls  Belleisle  aus  Böhmen  im  Winter  des- 
selben Jahres  behandelt,  gibt  Pröhle  nach  der  Berliner  Handschrift 
auszugsweise  wieder^).  Unbekannt  sind  die  beiden  Lieder  aus  dem 
Jahre  1743,  die  hier  folgen  mögen.  Sie  finden  sich  mit  den  zwei  erst- 
genannten neben  zahlreichen  Flugschriften  der  Zeit  als  handschrift- 
liche Beilagen  unter  den  Reichstagsacten  des  Karlsruher  General- 
landesarchivs. Leider  fehlen  weitere  Bemerkungen  über  ihre  Ent- 
stehung und  Verbreitung.  Der  Einsender,  der  bad.  durl.  Comitial- 
gesandte  Joh.  Kaspar  v.  Pogarell,  bezeugt  lediglich,  daß  sie  in  Reichs- 
tagskreisen vielfach  „roulirten^.  Sind  sie  auch  sammt  und  sonders 
nicht  frei  von  Verstümmelungen,  so  kommt  doch  ihre  Überlieferung 
den  Originalen  sehr  nahe,  weit  näher,  als  beispielsweise  das  Di£Furth'sche 
Flugblatt  von  1742^).  Sicherlich  haben  wir  es,  wie  ja  die  Lieder  auch 
ihrem  Werthe  nach  nicht  auf  gleicher  Stufe  stehen,  mit  verschiedenen 
Verfassern  zu  thun ;  daß  man  den  Ton  häufig  nachgeahmt  hat,  beweist 
die  Nachschrift  des  unten  an  zweiter  Stelle  folgenden  Liedes  zur  Oenüge. 

Zweifellos  ist  die  neue  Weise,  der  wir  in  fünf  Liedern  begegnen, 
rasch  populär  geworden  und  hat  weite  Verbreitung  gefunden:  beruft 
der  Dichter    sich    doch    selbst   darauf,    daß  sie  auf  allen  Gasseii  ge* 


')  In  einer    Nachdichtung    von    1758:    „Uistor.  Volkslieder    des    siebenjährigen 

Krieges,  S.  80  ff. 

')  Histor.  Volkslieder  vom  Ende  des  dreißigjfthrigen  Krieges  etc.  S.  317  f. 

«)  a.  a.  O.  S.  62. 

')  Ebenda  S.  65. 

*)  Wenn  s.  B.  das  Fingblatt  im  Gegensatze  sa  den  Karlsruher  Ms.  Str.  1,  5 
statt  mardi  {mordieu)  »et;  Str.  5,  5  statt  envain  das  farblosere  e^fin;  Str.  6,  1  statt 
des  beceichnenden  Pehmann  (=  Winter)  das  sinnlose  BlUannann'j  Str.  6,  4  statt  kappen 
klappen  und  endlieh  Str.  8,  3  statt  glucksen  gleichsam  druckt,  so  liegt  hier  überall 
eine  Entstellung  des  Textes  vor,  welche  klar  bezeugt,  daß  das  Ms.  dem  Drucke  weit- 
ana  yorznaiehen  ist. 


HISTORISCHE  VOLKSLIEDER  AUS  DEM  ÖSTERR.  ERBFOLGEKRIEGE.       183 


sungen  werde.  Selbst  im  siebenjährigen  Kriege  ist  man  zu  der  alten 
beliebten  Melodie  noch  einmal  zurückgekehrt:  ein  preußisches  Spott- 
lied auf  die  Franzosen  vom  Jahre  1758  ist  mit  geringer  Abänderung 
nach  dem  Hahnengeschrei  von  1741  umgedichtet. 

Von  den  beiden  hier  folgenden  Liedern  knüpft  das  erste  an  den 
Rückzug  der  Franzosen  vor  der  pragmatischen  Armee  im  Sommer  1743 
im  Allgemeinen  an.  Nach  Form  und  Inhalt  steht  dieses  dem  ältesten  von 
1741,  welches,  frei  von  fremdsprachlichen  Zusätzen,  jden  volksthüm- 
lichen  Ton  am  glücklichsten  trifft,  entschieden  am  nächsten.  Von 
minderem  Werthe  dagegen  ist  unleugbar  das  zweite,  welches  die 
Niederlage ,  die  König  Georg  II.  von  England  am  27.  Juni  den  Fran- 
zosen bei  Dettingen  bereitet,  in  den  Mittelpunkt  stellt;  der  Witz  klingt 
vielfach  matt  und  forciert,  die  französische  Schlußzeile,  die  sich  zu- 
erst in  dem  Flugblattdrucke  von  1742  findet,  trägt  ein  fremdes  Ele- 
ment in  das  Volkslied  hinein :  das  Gleiche  gilt  in  noch  höherem  Grade 
von  dem  Nachtrage. 

Bei  der  Wiedergabe  der  beiden  Lieder  ist  die  Schreibweise  der 
Handschrift  beibehalten. 

I. 
Hahnengeschrey   1743. 

(Beilage  zum  Reichstagsbericht  vom  23.  Jnlt  1743.) 

Ich  sehen-  so  gern  auf  frembdem  Mist 


Hier  komm'  ich  müd  und  matter  Hahn, 

Den  jedermann  will  kappen^), 
Ans  Böhmen  und  aus  Bayern  an, 

AIlwo  nichts  £u  erschnappen. 
Jetzt  macht  mir  noch  der  Görg^  viel 

Müh'. 
Ki     ki     ri     ki. 

Bei  Franckfurth  steht  er  an  dem  Mayn 
Und  würgt  schon  meine  Brüder, 

Er  schlägt  wie  tausend  Teufel  drein, 
Paris  singt  Todten  lieder: 

Nun  komm'  ich  erst  recht  in  die  Brüh'. 
Ki     ki     ri     ki. 

Mein  Vatter  Louis**)  kratzet  sich, 

Da  meine  Brüder  sterben, 
Die  Hühner  weinen  bitterlich. 

Weil  sie  vor  jetzt  nichts  erben, 
Herr  Görg  macht  Beute  dort  und  hie 
Ki     ki     ri     ki. 


6,  197. 


•)  kappen   =   kapaunen,    D.  Wtb. 
*)  König  Georg  U.  von  England. 


Und  muß  auch  stets  'was  kriegen, 
Das  ärger  als  der  Pippes  ^)  ist. 

Und  wenn  ich  heim  will  fliegen, 
So  spühr  ich  nichts  als  Maladie. 
Ki     ki     ri     ki. 

Der  Carl^)  hat  nun  die  Gelder  weg 
Und  lässt  die  Spatzen  siegen, 

War'  Gold  und  Silber  Blei  und  Blecb, 
So  Hess  sichs  wohl  noch  biegen, 

Allein  nun  ist  kein  Geld  mehr  hie ! 
Ki     ki     ri     ki. 

Drum  Hansz  spann  an  und  bringe  mich 
Noch  heut  zu  meinen  Leuthen ! 

Die  Hitz  am  Mayn  sticht  bitterlich 
Und  ich  kann  nichts  erbeuthen. 

Enfin  je  suis  toujours  perdu. 
Ki     ki     ri     ki. 

')  König  Ludwig  XV.  von  Frankreich. 
*)  Die  bekannte  Httbnerkrankheit. 


184 


KAHL  OB8ER,  HI8T0HISCHE  VOLKSLIEDER  eto. 


n. 

V  

Hahnengeschrey   1743. 

(Beilage  zam  Beichstagsbericht  Yom  24.  Aagost  1748.) 


Was  bin  ich  ein  geschändier  Hahn 

Den  alle  Welt  verlachet. 
So  gar  daß  mich  auch  jedermann 

Zum  Gassen  Liedgen  machet^ 
Nach  der  verdamten  Melodie. 
Ki     ki     ri     ki. 

Die  Zeugen  meiner  Ejraft  sind  [fort], 
Der  Hanger  schnitt  vertea£Pelt 

Mir  war  es  ein  verfluchter  Tort, 
Darumb  ich  ganz  verzweifelt, 

Qn'on  m'^coutoit  jusqu'  k  Paris. 
Ki     ki     ri     ki. 

Und  solch  ein  Schimpf  quält  mir  die 

Brust, 
Der  Schmerz  frißt  meine  Glieder, 
Ach !  wüchse  mir  doch  der  Verlust 

Gleich  einer  Krebsscheer  wieder! 
Ce  seroit  un  chose  bien  jolie. 
Ki     ki     ri     ki. 

Umbsonst   gewünscht!   ich  hab  nicht 

Ruh, 
Man  will  mich  ganz  verjagen, 
Es  gehet  täglich  ärger  zu 

Und  gilt  mir  umb  den  Kragen. 
Car  on  me  vent  oter  la  vie. 
Ki     ki     ri     ki. 

Therese  '),  das  vertrackte  Weib, 
Verschwört  sich  hoch  im  Reden 

Und  wiedmet  meinen  armen  Leib 
Zu  einer  Fleischpasteten. 

C'est  eile  qui  me  prend  au  cul. 
Ki     ki     ri     ki. 


So  scheinet  auch  der  Nachbar  Georg 

Auf  eben  das  zu  dencken. 
Bei  Dettingen  war  ich  voller  Sorg, 

Denn  er  sprach  viel  von  hencken 
Und  wiesz   mir   stets   sein   Band    am 

Knie*). 
Ki     ki     ri     ki. 

Der  Orth  hieß  schon  der  Hahnenkampf ') 
Vor  ziemlich  langen  Jahren, 

Jetzt  aber  zog  mich  erst  der  Krampf 
Als  ich  den  Nahm  erfahren. 

So  daß  ich  voller  Zittern  schrie : 
Ki     ki     ri     ki. 

Zwar  flog  ich  wieder  dort  zurück, 
Doch  weiß  ich  gewiß  ich  sterbe. 

Und  wünsche  mir  daß  mich  ein  Strick 
Am  schönen  Halsz  verderbe 

n  dolce  mal  di  Napoli ! 

Ki     ki     ri     ki. 

Die  Stunde  kommt,  mein  Nachbar  Lips, 

Leb  wohl  mit  Deiner  Liesen ! 
Sprich,  wenn  man  fragt,  daß  mich  der 

Pips 
Ins  Todenreich  gewiesen. 
Und  schreib  mir  auf  das  Grab :  cy  git 
Ki     ki     ri     ki. 

Ein  Postcantatum '^)  füg  ich  bey. 

Es  machet,  wie  ich  höre. 
Ein  frembder  Vogel  ein  Geschrey, 

Als  ob  ich,  Hahn,  es  wäre. 
Mais,  c'est  une  grosse  fonrberie. 
Ki     ki     ri     ki. 


')  Kaiserin  Maria  Theresia. 

*)  Anspielung  auf  den  englischen  Hosenbandorden,  der  hier  als  Strick  dienen  soll. 

3)  Volksetymologisch  umgebildet  aus  Habnenkamm,  dem  Namen  eines  Berg- 
rückens nördlich  am  Main  zwischen  Hörstein  und  Detting«n,  der  in  der  Schlacht  eine 
wichtige  Rolle  spielte.  Siehe  Steiner,  Geschichte  des  Freigerichts  Alzenan.  Aschaffen- 
barg  1820,  S.  172. 

*)  Der  Dichter  verwahrt  sich  hier  in  ziemlich  derbem  Tone  gegen  fremde  Nach- 
ahmung seiner  Verse. 


FEDOR  BECH,  LESEFRÜCHTE.            ,   185 

O  wenn  doch  nur  das  dumme  Thier  Dram  sag  ich  jedem  allenfialls, 

In  den  Esopom  blickte :  Der  Bolches  nicht  verstehet, 

Da  sich  die  Raab ')  zur  Ungebühr  Was  mir  mit  einem  rauhen  Halsz 

Mit  frembden  Federn  schmückte,  So  läppisch  nachgekrähet, 

Ward  sie  zu  Spott  mit')  andeim  Vieh.  C'^toit  la  voiz  d'une^)  grand  cocu. 

Ki     ki     ri     ki.  Ki     ki     ri     ki. 

KABL8BUHE.  KARL  OB8ER. 


LESEFRÜCHTE. 


Ane  giezen,  stv. 
Vgl.  darüber  die  Bemerkung  in  dieser  Ztsohr.  30,  271.  Äußer 
den  beiden  dort  angefahrten  Stellen^  in  welchen  sich  dieser  sonst  un- 
gekannte  Ausdruck  noch  vorfindet  ^  vermag  ich  noch  eine  dritte  bei- 
zubringen,  und  zwar  aus  Ulrich  v.  Liechtenstein  339,  32:  dß  huob 
iieh  sä  ein  wint  vil  grdzy  mit  regen  ez  (Hs.  regenes)  ungefUege  an  gdz. 
Das  Subst.  gdz  hat  immer  nur  die  Bedeutung  von  fusum,  fimle^  nie 
die  von  guz  (Jusio)  oder  güsse;  schon  aus  diesem  Grunde  ist  der  Text 
bei  Lachmann  wie  bei  Bechstein  verdächtig.  Über  die  adverbiale 
Form  ungefüege  vgl.  Becbsteins  Ausg.  80,  6  und  die  Anm.  dazu. 

banehen,  swv., 

=  baneken  bei  Lexer  I,  120;  dieselbe  Form  ist,  glaube  ich,  auch  in 
der  Überarbeitung  des  Herzog  Ernst,  hrsg.  von  Bartsch  4046  wieder 
herzustellen : 

d6  der  recken  kiel  gesttumt, 

sie  täten  als  noch  liute  fuonty 

die  lange  an  einer  stat  hänt  legen 

und  gerne  banchens  wolden  pflegen. 
In  der  Hs.  steht  dafür  parchens^  wofür  Bartsch  barkens  in  den  Text 
gesetzt  hat,  das  Lexer  in  den  Nachträgen  S.  43  aufführt;  aber  das 
Wort  ist  wohl  besser  zu  streichen.  Die  Formen  panchen,  panichen, 
banchen  =  baneken  findet  man  noch  geschrieben  im  H.  Georg  160  u. 
1070;  in  der  Kindheit  Jesu  ed.  Hahn  95,  32;  im  Anzeiger  fUr  K.  d.  V« 
V,  456;  im  Parzival  von  Wisse  und  Colin  27,  8;  Hl,  6;  169,  40; 
547,  28  der  ahre  gebancheste  weg. 


•)  Die  Rabe,  8.  D.  Wtb.  Bd.  8,  Sp.  5. 
')  So!  statt  dem. 
*)  So!  statt  cFun, 


186      .  FEüOB  BECH 

hecher  ainner  y  m^ 
der,  welcher  die  Becher,  die  Trinkgefäße  zu  yigieren,  nachzumeBsen 
hat;  so  verrauthe  ich  statt  bechersemn^  in  den  Sätzen  u.  Geboten  des 
Bischofg  Otto  von  Wolfskel  ed.  A.  Bulant,  Art.  VI:  ez  sol  auch  kein 
winmezzer  über  (außer)  den  winrüffer  vnd  den  bechersemn^  mir  denne 
zwene  knehte  haben;  die  Stelle  ist  nicht  genau  wiedergegeben  in  den 
Nachträgen  von  Lexer  S.  46.  Über  sinner.  Visierer,  vgl.  Alemannia 
V,  17,  19,  22,  42;  VI,  249,  41  u.  43;  250,  2;  Steinm.  Zeitschr.  27,  94; 
sinnen  :=  visieren,  ohmen  wird  von  Schmeller- Frommann  II,  292  be- 
sonders am  Unter-Main  nachgewiesen. 

beigezeiny  m.  u.  n., 

findet  sich  bei  Michelsen,  Mainzer  Hof  S.  23,  32  u.  44,  wofür  aus 
Versehen  bei  Lexer  in  den  Nachträgen  232  heigezein  angesetzt  ist; 
gemeint  sind  damit  die  dünnen  Weidenruthen  {zein)^  welclie  zum  beigen 
der  Weinreben  verwandt  werden ;  beigen  ist  =  altmitteld.  bougen, 
böigen,  böigen,  jetzt  beugen,  bögen,  im  heutigen  Düringer  Dialekt  noch 
bege,  ein  bekannter  Ausdruck  der  Weingärtner;  es  bedeutet  nach 
Sanders  I,  184  die  Rebe  über  den  dabei  stehenden  Pfahl  biegen  und 
mit  einer  Wiede  anheften.  In  einer  Zeitzer  Eämmereirechnung  von 
1580  heißt  es:  33  gr.  ihrer  sechs  haben  geböget,  16  arbeitern  die  gelieftet , 
57  tagelöneim  die  gerürth;  und  in  einer  von  1579:  29  gi\  ihrei*  neun 
haben  geböget;  dazu  Konr.  Steiles  Chron.  fol.  253^:  do  waren  die  win- 
berge  dy  helfte  wol  geboyget;  ebenda  fol.  254':  dö  erfroren  die  boyge- 
reben;  fol.  269^:  Walpurgis  waren  dy  berge  küme  halb  vorbögel;  Ger  man. 
25,  355:  die  stocke  im  graben  hefften  u.  beigen;  Grimm  Weist.  II,  286 
(aus  Pallast  an  der  Obermosel  a.  1463):  abe  sy  (die  wingart)  woil  ge- 
bueget  sint;  IV,  595:  man  soll  an  den  toingarten  pfele,  miste  graben, 
biegen,  sticken,  latiken,  hefften;  —  dy  baygem  =  die  Rebenbinderin  bei 
K.  Stolle  fol.  269**;  —  in  der  boyge  =  in  der  Zeit  des  Weinbeugens, 
ebenda  fol.  270^;  nach  Frisch  I,  116""  bedeutet  böge,  böge  f.,  die  stärkste 
Weinrebe  so  man  bieget  und  an  den  Pfahl  bindet;  für  letzteren  Aus- 
druck bei  Adelung  auch  die  bogenruthe. 

Von  Wörtern,  in  denen  ei  für  öu  gesetzt  ist,  wie  in  beigezein, 
finden  sich  in  der  oben  citierten  Schrift  von  Michelsen  noch  folgende, 
so  S.  22  gereicht  =  geröuchet  (geräuchert),  S.  29  bereyffen  =  beröufen 
(den  Gänsen  die  Federn  ausraufen),  S.  39  zeyme  =  zöunie  {frena), 

berechen,  stv., 

zuscharren,  zudecken  war  für  alle  die  Stellen  anzusetzen,  welche  bei 
Le^^er  I,  191    und    in    seinen  Nachträgen  63  unrichtig  unter  beriecJien 


LESEFRÜCHTE.  187 

angefllhrt  sind.  Lesenswerth  ist  darttber  besondere,  was  Homeyer  in 
seinem  Glossar  zu  dem  Richtsteig  Landrechts  S.  535,  s.  v.  gerochen 
darttber  vermerkt  hat.  Der  Ausdruck  dem  feuer  ist  herochen  im  Minne- 
falkner 108,  wie  ihn  Lexer  wiederholt  citiert,  ist  bereits  in  der  Ger- 
mania 8f  478  verbessert.  Berach  =  sepelivü  ist  wohl  auch  für  brach 
zu  lesen  in  dem  Pass.  E.  597,  94: 

binnen  dirre  ztt  geschach, 
daz  man  zu  Turon  brach  (?) 
einen  bischof  der  da  starb, 

Köpkes  Erklärung  dieser  Stelle  S.  707  wird  schon  durch  den  Zu- 
sammenhang widerlegt.  Unberochen  findet  sich  noch  in  der  Martina 
102,  40. 

berwer,  stm., 

ein  Kleidersto£F,  von  Lexer  Nachtr.  66  aufgeführt;  vgl.  Cod.  dipl. 
Silesiae  8,  S.  51,  23  (Urkunde  vom  J.  1360  =  Breslauer  Urkunden- 
buch  von  Korn  S.  200)  is  sal  kein  crdmer  sntden  tobitlan  harraa  noch 
berwer  noch  kein  wullin  gewant;  Wismar.  Bürgerspr.  3:  qtiod  nuUus 
inatüor  debet  alios  pannos  incider^  preter  antiquitus  consuetos  tU  sunt 
yren  swesterdok  (eine  irländische  Tuchart),  berwer^  sagen,  tyrletey,  spi^ 
resch,  et  sardokes,  bei  Schiller-Lübben  I,  391''  und  IV,  548''  (a.  1345 
u.  1350);  Erfurter  Weist,  ed.  KirchhojBf  S.  113:  dirdendei,  berwer  et 
alii  panni;  Argovia  vom  J.  1862 — 63,  S.  167:  ez  git  ein  berwer  zwen 
Schilling  j    Altprager    Stadtr.    ed.    Rössler    S.   32 — 33:    wir    richter    u, 

schepfen  —  —  haben  gemacht ,    das  man  von  loden,    von  perwer 

und  von  puchzpaum  chain  gelait  ouf  der  pruken  nicht  nemen  sol^  über- 
schrieben ist  dieser  Abschnitt  mit  folgenden  Worten:  de  theloneo  per- 
verii  puchspaum  et  aliis  seminibus.  Dahin  ziehe  ich  auch  S.  7:  item 
de  qualibet  ligatura  quae  zäum  dicitur  de  Golz  seu  gallice  vel  bavari- 
caUs  (?)  thele  1  gros.  Gemeint  ist  wohl  barbaricalisj  das  wttrde  etwa 
dem  Adjectivum  berwerin  entsprechen  in  dem  Weistum  von  Bernhard- 
zell  a.  1393  bei  Grimm  V,  180,  wo  zweimal  erwähnt  ist:  der  in  (den 
Hafer)  uf  ainen  berwerinen  mantel  schüttet.  Außerdem  findet  sich  der 
Ausdruck  noch  in  den  Zusammensetzungen  berwermantel,  berwermen- 
telUnj  berwertzmantel,  berwerdaphard,  so  in  Schreibers  Urkundenbuch  v. 
Freiburg  i.  Br.  II,  S.  72  (14.  Jhrh.):  item  dd  nam  er  einer  kldster- 
pfrouwen  2  lilachen  und  ein  berwer  mentellm ;  in  Weist.  1 ,  369  ist  die 
Rede  von  einem  achteiligen  berwermantel ,  und  I,  28  heißt  es:  der  in 
(den  Hafer)  schiUti  uff  ein  berwe$'tzmantel'j  ebenda  S.  254  bärlinmantel, 
wohl  verderbt  aus  bärberin  m.,    vgl.  D.  Wrtrb.  I,  1589.     Femer  iu 


188  FEDOR  BECH 

Quartalblättem  des  histor.  Vereins  für  das  Oroßberzogthum  Hessen 
von  A.  Wyss  (Jahrg.  1880)  S.  17:  item  ein  grae  bertoer  undirroek;  üem 
zwene  berwer  dapharde\  S.  18:  item  ein  gi^ae  berwei'  daphard\  bei 
Schmoller,  Straßb.  Tucher-  u.  Weberz.  22',  84,  87,  88.  90. 

Aus  denoi  Zusamnoienhange,  in  welchem  das  Wort  hie  und  da 
steht,  folgert  Kircbhoff  in  der  Anm.  350  zu  den  Erfurter  Weisthümern 
S.  113  mit  Recht,  daß  es  ein  zottig  wollener  Stoff  gewesen  sei.  Es 
bleibt  nur  die  Frage  übrig,  woher  ist  es  abzuleiten?  Im  Deutschen 
Wörterb.  1.  1.  wurde  vermuthet,  berwermantel  sei  gleich  mit  barchent- 
mantel]  Lexer  I^  200  denkt  an  das  miat.  berbicinusj  Schaffell.  Aber 
schon  die  oben  erwähnten  Formen  bavaricalis  und  bärlinmantel  führen, 
wenn  sie  richtig  von  mir  gedeutet  sind,  auf  eine  andere  Ableitung, 
nämlich  auf  Barbarie,  das  Land  der  heutigen  Berberen,  dorthin,  wo 
zottig  wollene  Kleider  von  jeher  zu  Hause  gewesen  zu  sein  scheinen, 
über  Barbarte,  die  barberiij  barbarisch  terre,  vgl.  Mhd.  Wörterb.  I,  88 
und  Lexer  Nachtr.  42;  Wolfr,  Wüleh.  74,  13  Oursaus  von  Barbarie; 
256,  12  der  künee  v(m  B.  ebenso  Partonop.  15472;  Demantin  9909 
Falisaän  von  B,;  Krone  22650  manic  ritter  kamen  was  von  B.\  J.  Tit. 
2750,  2  ein  toint  der  treip  uns  dar  «von  Barbarte  die  rihte;  der  Tan- 
häuser  in  MSH.  II,  95%  4:  die  winde  die  sd  sere  waent  gegen  mir  von 
B.;  95%  5:  ein  wint  von  B.  waet]  Schachgedicht  Heinrichs  v.  Beringen 
4598:  daz  er  (Dionysius)  frömde  geste  soü  üz  B.,  der  scharfen  diet  (bei 
Hecht  277,  3  der  nam  die  barbaros  vil  scharf)]  Suchenwirt  14,  294: 
dar  nach  so  fuor  der  wandeis  frey  \  durch  Serdeny  in  Barbarey]  Clara 
Hätzlerin  S.  4'  (20,  6)  durch  Barbaria  das  gelendt;  Osw.  von  Wolken- 
stein 3,  1,  1  durch  Barbary^  Arabia]  13,  2,  1  von  Lizabon  in  Barbarey 
gen  Zepta,  das  ich  weglent  half  gewinnen^  do  manger  stolzer  mdr  so  frey 
son  seinem  erb  must  hinden  aus  entrinnen]  v.  d.  Hagens  Museum  II, 
205  dry  kung  Hz  loilder  barbary  (=  nidrlant,  Äethiapia,  vgl.  Grieshaber 
Vaterl.  291)  die  brachten  opfer  alle  dry]  Pilgerfahrt  Arnolds  v.  Harff 
93,  34  dei*  oeven  (Brutöfen)  ich  auch  vil  in  desen  landen  as  in  Hispa- 
nien  Granaten  ind  in  Barbaryen  geseyn  have.  Andere  Stoffe  aus  der- 
selben Gegend  werden  in  dem  Nibelungenliede  erwähnt  408,  3  ein 
wafenhemde  sidtn  —  von  pfelle  üzer  Lybtä]  355,  1  von  Marroch  dem 
lande  und  auch  von  Lybidn  die  aller  besten  siden, 

beslützen,  swv., 

findet  sich  im  Sinne  von  einschließen,  verschließen,  bewahren,  ver- 
wahren bei  Rost,  dem  Kirchherrn  zu  Sarne,  in  MSH.  III,  133*;  dort 
reimt  beslützet :  nützet ;    femer  in  den  N^lmberger  Polizeiordn.  37 :  ein 


LE8EFRÜCHTEI  189 

beslützet  ffemach;  beide  Stellen  hat  Lexer  I,  220  bereits  angemerkt. 
Aber  hierher  gehört  auch  Walther  v.  Rheinau  5,  4  und  da  von  ist 
nütze  y  daz  man  die  rede  besliUze^  sowie  Reinfrid  25503  umh  die  veste 
dne  graben  aehdn  beslützet  giengen]  aus  Versehen  sind  diese  beiden 
Citate  von  Lexer  in  den  Nachträgen  unter  bestützen  aufgeführt,  einem 
Worte,  das  sich  bisher  im  Mhd.  noch  nicht  hat  nachweisen  lassen. 
Zu  besliUzen  kann  ich  dagegen  noch  folgende  Nachweise  bringen: 
Heinr.  y.  Beringen  Schachged.  8725  ein  schrin  der  wol  beslützt  (:  nützt) 
mü  drin  graten  slüzzeln  v)as\  Birlinger,  Die  Sprache  des  Rotweiler 
Stadtrechts  42*:  ez  soll  kain  müllerknecht  kain  besehluzt  vass  in  kainer 
mnlin  haben,  er  lege  dann  den  Schlüssel  hinder  seinen  maister;    Qrimms 

Weist.   I,   365,    Z.   22   der   dinckhoff sol   beschlütz[i\    sin\    Md. 

Schachb.  284,  2. 

binwerfy  stm., 

bei  Lexer  I,  280  vermuthungsweise  als  stn.  angesetzt  und  mit  „Klinge" 
übersetzt,  ist  sicher  ein  und  dasselbe  Wort  mit  dem  mnd.  biworp,  vgl. 
Schiller-Lübben  J,  348^  und  CruU,  Das  Amt  der  Goldschmiede  in 
Wismar;  der  letztere  führt  S.  6  aus  wismarischen  Rollen  an:  enen 
byuHM'p  ghelecht  umme  en  mess]  enen  byworp  baven  up  dat  mess\  aus 
Iflbischen  Rollen:  enen  biworp  mit  smelte;  aus  lüneburgischen  Rollen: 
ein  par  byworpe  mit  swibogen  und  mit  dereken  darinne;  en  par  biworpe 
mit  gesmelze.  Aus  dem  Breslauer  Stadtbuche  vom  J.  1437  habe  ich 
mir  angemerkt:  20  fledem  leffel  mit  sylbem  beyworffchen.  Über  die 
Bedeutung  des  Wortes  ist  die  von  Schiller- Lübben  I,  350^  s.  v.  black- 
malen  angeführte  Stelle  zu  vergleichen:  arculum  culteUo  circumdatum 
dictum  byworp f  welches  übersetzt  wird  mit:  eine  ringh  eenem  messe 
umme   ghedaen  gheheten  byworp.    Näheres  darüber  bei  Crull  1.  I.  S.  7. 

buhelf  stm., 

als  Bezeichnung  für  einen  besonderen,  abgesonderten  Standort  oder 
eine  besondere  Vorrichtung  auf  dem  Markte  fhr  die  Gerber  oder 
lederer f  erseheint  zuerst  in  einer  Urkunde  des  Pegauer  Magistrates 
vom  J.  1390:  ouch  haben  sie  {die  schüchworchteti)  die  friheit  von  dem 
gotshüse,  daz  vff  dem  Buel  keyn  gast  leder  kouffen  sal,  unde  an  dem 
marktage  nach  mittage  unter  den  fleischhouwem  sullen  sie  rüchleder  kouf- 
fen und  nymand  mer]  ferner  im  Urkundenbuche  der  Stadt  Leipzig 
(=  Cod.  diplom.  Saxoniae  VIII)  I,  Nr.  518  =  Innungsartikel  der 
Gerber  vom  J.  1481,  S.  426:  item  es  sol  kein  gewercke  des  handtwercks 
geselsehaft  haben  oder  machenn  auf  dem  buel  noch  auf  dem  marckte^ 
bey  peen  und  busse  eines  pfundt  wachs]    item  wer  rauchleder  auf  dem 


190      "'  PEDOR  BECH 

buel  oder  vnder  den  fleischhauemn  keuffet,  der  sol  es  hinweg  tragen  ader 
ein  zeichen  darauf  legenn,  bey  busse  einfs  halben  pfundt  wachst  und  wel" 
eher  cfeweixkp  selber  eine  hattdt  auf  dem  marckte  ausschütten  ader  auf- 
binden wurde^  d>er  sol  das  mit  einem  halben  pfundt  wachs  verbussenn;  — 
S.  427:   item  welch  gewercke  das  leder  von  dem  aufdecker  alhier  in  der 

gruben  keuffen  irii,  der  sol  es  dem  handtwerge  sagen ,  also  das  das 

handtwerck  allewege  den  vorkauff  dar  an  haben  —  sol;  —  —  und  wer 
e»  in  dei-  gruben  keufet,  der  sol  dem  handtwerge  vom  leder  drey  pfeninge 
gebenny  ader  auf  dem  marckte  sol  es  einem  iderman  frey  sein  znkevffen\ 
—  in  den  Artikeln  der  Zeitzer  Gerberinnung  vom  J.  1686:  auch  sol 
kein  meister  vor  der  stadt  oder  in  der  stadt  von  dem  buhle  wegkauffens 
halber  imanden  entgegengehen  \  es  soll  auch  keiner  dem  andern  auf  dem 
T.eder  Afarckte  gegen  dem  bühel  vorkauffen;  —  der  erste  stand  so  der 
nechste  gegen  dem  buhle  an  gewölben  id;  —  niemand  soll  fug  und  recht 
halten  irgendwo  zumahl  auf  dem  buhl  oder  ledermarckte  sich  zum  vor 
und  tiachtheil  der  gerben*  rohe  feil  oder  leder  zu  kauffen.  Auch  im  Stadt- 
recht zu  München  ed.  Auer  findet  sich  .der  Ausdruck,  Artikel  440: 
es  sollen  all  käuffel,  die  gest  sein,  alles  geiraid^  daz  sie  herbringent,  nur 
auf  dem  püchel  niden  auf  dem  markt  verchauffen  vor  meiner  herren 
der  bürget''  hoffstat ;  —  —  die  käuffel,  die  purger  sein,  sullen  ir  getraid 
bey  der  kapellen  vail  haben;  —  vgl.  auch  Nürnberg.  Polizeiordn.  291: 
geteidingt  wart  zwisclien  den  pufrgem  u»  H,  Tenczel,  daz  der  puhel  vor 
seiner  tur  sol  ahe  gen  ewiglich* 

durehy  praep., 

mit  dem  Genitiv,  ist  in  den  mhd.  Wörterbüchern  und  in  dem  Deut- 
schen Wörterbuche  von  Grimm,  soweit  ich  sehe,  noch  nicht  besprochen 
worden.  Es  läßt  sich  zuerst  am  Ende  des  13.  Jahrhunderts  wahr- 
nehmen und  erscheint  dann  nicht  bloß  auf  mnd.  Sprachgebiete,  vgl. 
Schiller-Lübben  I,  Ö45^  s.  v.  dorch,  sondern  auch  bei  mitteld.  sowie 
bei  oberd.  Schriftstellern.  So  bei  Ebernand  v.  Erfurt  1733:  durch 
siner  grdzen  müdekeit  häte  er  rüwen  sich  peleit,  wo  der  Herausg.  «tne 
statt  siner  geschrieben  hat;  Lambert  Rathsges.  von  Mühlhausen  i.  Th. 
87:  durch  bezzers  gluckis  als  Übersetzung  von  spe  melioris  du^tus  for' 
tunae-^  Urkundenbuch  von  Dresden  S.  194  (a.  1394)  durch  siner  barm- 
herczikeit\  Eisenacher  Rechtsb.  II,  11  (ed.  Ortloflf)  djorch  des  rechten 
daz]  Md.  Schachb.  ed.  Sievers  283,  27  wer  vruntschaft  durch  gentzcis 
gert\  Fichard  Frankf.  Archiv  III,  310,  6  so  mustü  ummer  stMe  btiben  \ 
dorch  der  du  dich  voreinet  hast  (=  Schule  der  Minne  in  Laßb.  LS. 
m,  589,  397  gen  der  du  dich  hast  vereinet)',    Bruder  Hans  Mar.  4612 


LESEFRÜCHTE.  191 

durch  tV;  4884  durch  der  Juchten)  Joh.  Kothe  ChroD.  713  her  muste 
durch  des  schadin  unde  der  sehatzunge  Sangerhüsen  vorhmfen^  wo  nach 
V.  Liliencrons  Bemerkung  im  Glossar  S«  697  willen  ausgelassen  ist; 
H.  Dorothea  von  Joh.  Marienwerder  S.  217,  Z.  26  durch  der  ohir^ 
swenJän  pyn}  in  einer  Sangerhäuser  Urkunde  von  1467  bei  Menzel, 
Die  von  Sangerhausen  S.  101:  dorch  myner  mergklichen  noed.  Aus 
oberdeutschen  Quellen  kenne  ich  folgende  Beispiele :  Hugo  v.  Langen- 
steiuy  Martina  133,  6  sus  veryaz  er  gotes  \  durch  totbe  minne  gebotes  (a. 
1293);  Schoenbach,  Altd.  Predd.  II,  20,  36  durch  der^)  ere  der  hiligen 
gehurt;  110,  19  durch  einer  poesen  diim^);  Urkundenb.  von  Kloster- 
neubarg  ed.  Zeibig  Nr.  285  (a.  1339)  durch  der  lieb  die  ich  zu  dem 
sdben  gotshüs  hdn;  Nr.  300  (a.  1342)  durch  der  liebe  die  ich  zu  dem- 
selben  goczhüs  hdn\  Laßbergs  LS.  I,  190,  580  ob  allii  rieh  waerent  rwiw, 
die  wolt  ich  lazen  durch  dm;  Christine  Ebnerinn  15,  22  man  sol  daz 
grüz  ampt  durch  des  clairien  niht  ab  läzen]  Twinger  v.  Koenigshofen 
317,  27  durch  der  fruchtberJceit  des  landes  und  wolgelegenheit  (=  51, 
10  ed.  Schilter) ;  Erlauer  Spiele  ed.  Kummer  III,  825  durch  der  diner 
tempeüreten,  was  im  Olossar  vom  Herausgeber  falsch  gedeutet  worden 
ist');  Hans  Vintler  451  durch  der  guettät]  510  durch  der  swachen  ge- 
sellsehafi*^  2916  ich  wais  durch  wes  (:  Aristoteles)',  4166  durch  zwaier 
sach\  4318  durch  der  veinte  sein, 

eUent 

=  (mager  in  einer  durch  den  Reim  gesicherten  Stelle  des  Väterbuches 
bei  J.  V.  Zingerle  Findlinge  II.  S.  64: 

do  s€u:h  er  in  urilder  art 

durch  den  walt  uf  ir  vart 

loufen  ein  teil  eilende, 

die  liefen  harte  sneUende 

aber  den  wec  vor  im  da. 
In  der  lat.  Quelle  steht,    wie  mir  R.  Köhler  mittheilte:    vidit   eminus 
onagros  transire  per  desertum\    in  dem  von  J.  v.  Zingerle  beigefügten 


*)  Dafür  durch  die  vom  Herausg.  in  den  Text  gesetzt. 

*)  Vom  Herausg.  willen  nach  dim  eingesetzt. 

')  Dort  war  die  tempeltrete  anzusetzen,  nicht  daz  tempeüreten.  Derselbe  Fehler 
im  Mhd.  Wb.  III,  9S%  22,  wo  kapeUreten  angesetzt  ist  als  stn.  statt  kapeUreU,  f.; 
denn  nach  dem  Zusammenhange,  in  welchem  dasselbe  bei  Mone,  AUtentsche  Schausp. 
8.  123,  467  steht,  ist  dort  die  omcüla  uxorit  mereatoria  zu  verstehen,  dieselbe,  welche 
einige  Verse  später  (V.  945)  mit  du  aide  tempeltrete  angeredet  wird;  vgl.  Das  große 
thüringische  Mysterium  ed.  L.  Bechstein  S.  18  wy  wollen  uns  von  de»en  alden  tempel' 
tMlen  tchegde. 


192  FEDOR  BECH 

Glossar  ist  des  seltenen  Wortes  gar  nicht  gedacht  worden.  Sonst 
wird  damit  auch  hyaena,  camelapardus ,  murmena  (Carmina  Burana 
S.  176)  glossiert,  vgl  Deutsch.  Wörterb.  III,  406  unter  den  Wörtern 
elen^  elend  und  S.  411  unter  elendeis. 

entloufen,  swv., 

=  ausläufern,  enthülsen,  refl.  sich  losmachen,  ein  sehr  seltenes  Wort, 
findet  sreh  in  J.  v.  Zingerles  Findlingen  II,  40,  76  wie  man  sich  ent- 
lauffen  (:  chauffen)  sol  von  weltleicher  hob.  Es  geht  zurück  auf  louf 
oder  loußy  m.,  d.  h.  hier  Bast,  Hülse,  Schale  (eine  Art  Katheter  bei 
Wolfram  v.  Eschenbach),  vgl.  German.  7,  299  und  Kehrein  Sanmü. 
18^.  Das  Verbum  steht  aber  auch  noch  in  St.  Margareten  Marter  ed. 
Bartsch  (=  German.  4,  454)  524:  sd  noirt  diu  sele  der  helle  erUUmfet 
(:  getoufet),  von  Lexer  in  den  Nachträgen  erwähnt  mit  der  Erklärung 
„zum  Entlaufen  bringen,  entkommen  lassen".  Man  vergleiche  dagegen 
noch  laufen,  laufen  =  lauf  ein  bei  M.  Heine  im  D.  W.  VI,  325;  leuffen 
und  leuften  =  grüne  Nüsse  enthülsen  bringt  Birlinger  in  dieser  Ztschr. 
25,  353;  aus  einem  md.  Manuscript  des  15.  Jahrh.  {De  plantatione 
arborum)  fol.  5,  3  notierte  ich  mir:  hasdnüsze  seint  reif,  toen  sie  sich 
laufften\  5,  7  wenn  sie  sich  lewften\  vgl.  Weigand  Wörterb.  s.  v.  Läufe. 

erbrochen 

hat  Lexer  I,  619  Köpke  folgend  als  schw.  Verb,  angesetzt  nach  der 
Stelle  im  Pass.  K.  99,  55:  in  dem  hat  genüger  sich  län  hie  bevor  zu 
tdde  erbrochen  (:  gesprochen) ;  richtiger  hat  man  anzunehmen,  daß  hier 
nach  ich  hän  läzeri  vielmehr  das  partic.  praet.  von  erbrechen  gesetzt 
ist  statt  des  sonst  vorkommenden  Infinitivs,  gerade  so  wie  in  dem- 
selben Gedichte  115,  34  der  hat  in  län  erstorben  (:  erworben)  und  zu 
tMe  geslagen.  Auf  md.  Sprachgebiete  ist  diese  Ausdrucksweise  nicht 
ganz  selten;  vgl.  K.  Rother  882  die  du  hast  gevangen  län}  Giseler  v. 
Schlatheim  (Myst.  I)  103,  39  got  hete  die  anderen  oUe  läzen  gelebet; 
109,  13  da  von  habe  ich  vil  läzen  geschriben;  Hoefer  Ausw.  S.  308 
(a.  1336)  ich  hän  läezen  gehenkit  und  ebenso  S.  321  (a.  1337);  Henne- 
berger Urkundenb.  III,  S.  46  (38)  a.  1339:  si  habin  ir  insigil  läzin  ge- 
hengit'^  H.  v.  Hesler  Apokal.  3102  er  het  uns  läzen  gebliben  (:  werden 
veririben)\  Alte  Gesetze  von  Nordhausen  bei  Förstemann  N.  Mitth. 
III,  l,  58  (105):  he  hat  ume  läzen  gevullet]  (106)  he  hat  ez  zu  dem 
nüwen  läzen  gereith  (=  gereitet,  gerechnet);  4,  74  he  hette  läzen  gespeU 
in  sime  hÜ8e\  4,  83  disse  stucke  hat  man  in  die  einunge  läzen  gesazt; 
Chemnitzer  Urkundenb.  68,  21  (a.  1411):  er  hatte  gewarcht  läzen  und 
getzügit'j  74,  32  dy  wir  gewist  und  geeygent  hohen  läzen  unsevm  capplän; 


LESEFRÜCHTE.  193 

Leipziger  ürkundenb.  II,  S.  274  (Nr.  245,  a.  1453):  wir  haben 

geholt  läzen;  Leipziger  Sachsensp.  II,  36,  3  geworeht  läzen\  58,  3  ge- 
iSicet  läzen.  Am  häufigsten  ist  aber  dieser  Gebrauch  im  Mnd.,  vgl. 
die  Beispiele,  welche  Hoefer  gesammelt  hat  in  der  Germania  18,  308 
bis  309;  weniger  üblich  in  oberdeutschen  Schriftdenkmälern,  vgl. 
Oramm.  4,  126;  Lachmann  zu  Nib.  585;  Beneke  zu  Iwein  3142; 
Strauch  zu  Adelheid  Langmann  Einl.  S.  41;  Heinr.  v.  d.  Türlin  17215: 
ir  habet  mich  läzen  wwden  (:  m<yi'den)\  Kindheit  Jesu  1825  flg.  der  toirt 
hete  läzen  boume  so  ze  mäzen  umbe  den  hof  geleitet;  Had.  von  Laber  364 
er  het  sich  län  ergähet;  Grieshaber  D.  Predd.  I,  134:  dei'  sich  hat  län 
fer^tainet\  II,  103  daz  ich  in  hete  lern  gestanden;  M.  Beheim,  Buch  von 
den  Wienern  153,  25  si  heten  in  gelegen  läzen. 

velden^  swv., 

=  auf  das  Feld,  ins  Freie  hinaus  bringen,  gehen,  bei  Lexer  III,  52 
(wo  Martina  173,  102  zu  lesen  ist  statt  104,  103);  dasselbe  Wort  ist 
nach  meiner  Auffassung  auch  wieder  herzustellen  in  der  auffallenden 
Stelle  der  Kabenschlacht  679,  4: 

dö  hete  der  von  Beme 

den  kunec  von  Niderlant, 

tdeü  ir  ez  hoeren  geme^ 

geveJdet  vür  mit  heldes  hant. 
Dietrich  hatte  den  Niederländer  aus  der  walstat  hinausgetrieben ;  gleich 
darauf  heißt  es  (680,  1): 

do  in  her  Dietrich  brähte 
toider  an  die  walstaL 
Statt  geneidet  ist  gevetelt   überliefert   und   solches  von  Lexer  III,  331 
B.  V.  vetelen  angesetzt;  Martin  bringt  es  zwar  mit  vürvazzen  in  Bezie- 
hung^ weiß  aber  sonst  auch  mit  veteln  nichts  anzufangen. 

veligen,  veiligen,  swv., 

=  schützen^  sichern,  sicher  geleiten,  ein  bekanntes  mnd.  Wort,  von 
dem  bei  Schiller-Lübben  III^  226  die  Rede  ist^  ist  höchst  wahrschein- 
lich einzusetzen  für  vigilien  im  Kulmer  Recht  ed.  Leman  III,  143: 
her  sal  yn  vigilien  das  ist  sychim  und  irlouben  vor  tzu  koTnen ;  als  Varr, 
werden  für  vigilien  angeführt  toygelyen,  biligen\  die  Form  vigilgen  bei 
Lexer  UI,  346  ist  zu  streichen. 

verba^ihenj  verbacken,  stv., 

in  der  Bedeutung  von  zusammen-  oder  aneinanderkleben,  verhärten. 
Bei  Liexer  3,  70  aus  Kolm.  75,  122  citiert;    denselben  Sinn  hat  das 

(iKBMANU.    Nene  Reih»  IXUI.  a'lLXS.)  Jahrg.  \% 


i 


194  FEDOR  BECfl 

Wort  in  den  Altd.  Neujahrsblättem  von  Birlinger  and  Crecelias  41 
(foL  193):  das  uftün  der  wunden  dy  vor  toaren  vorbacken;  bei  Job. 
Veghe  ed.  Jostes  61^  15  eyn  mensche  der  so  nerhardet  unde  verbacken 
is  in  synen  sunden;  desgl.  170,  10;  bei  Wiggert  Scherflein  I,  39  dyne 
tdgebackenden  wunden  worden  geopent'^  Birlinger  u.  Crecelius  I.  1.  40 
(fol.  190)  Jas  gewant  was  &m  sd  s^e  gAacken  in  dy  wonden  und  in  das 
blUf.  Dasselbe  Verbund  muß  wohl  auch  im  Pass.  H.  70 ,  43  wieder 
hergestellt  werden:  do  man  mntltche  von  im  brach 

den  roc  über  den  nacken 

und  8waz  dran  was  virbacken^), 

hie  ein  vlecy  da  ein  vlec, 

daz  rueten  n  vil  gar  enwec; 
vorher  heißt  es  V.  35:   do  was  im  hüt  unde  roc  zusamne  sus  virhartet. 
Ein  Verbum  verlachen,  wie  es  im  Mhd.  Wörterb.  und  bei  Lexer  auf- 
gestellt ist,    wird  man  kaum  nachweisen  können.  (Vgl.  Vocab.  Niger 
Äbbas  8.  V.  epifora  S.  43.) 

fortünj  f., 

im  Sinne  von  Mißgeschick,  Ungewitter,  namentlich  Sturm  zur  See, 
widriger  Fahrwind  bei  Meister  Ältswert  204,  8  durch  wild  fortün  din 
segel  kan  meisterUchen  iHdeln;  Lexer  111,  483  übersetzte  es  hier  mit 
„Zufall^.  Ebendahin  gehört  bei  M.  Altswert  145,  23  durch  wellen 
(Hs.  wollen)  und  fortün  ßwr  es  gar  meisterltch;  Osw.  v.  Wolkenstein 
28,  21  fortün  (Hs.  forton)  lä  dich  nit  dringen,  du  var  e  in  die  hab^  wo 
es  von  Weber  S.  324  und  Lexer  III,  482  =  vorten  „weiter  fort**  ge- 
nommen wird.  Gabriel  Tetzel  (Reise  Leo's  von  Rozmital)  153  dd  kam 
der  grosse  wind  un  fortün  an  uns;  159  Darnach  kam  ein  solch  grSss 
fortün  und  ungewitter  an  uns;  160  wir  kämen  mit  grossem  ungewüter 
und  fortün  in  ein  stat;  168  d<^  ist  ein  gross  fortün  an  sie  kummen  und 
hats  mit  gewalt  gen  Burges  geschlagen;  —  Appollonius  von  Tina  ed. 
Schröter  in  den  Mittheil,  der  D.  Gesellsch.  zu  Leipzig  V,  124:  das 
schiff  fert  schnelliclich  von  dem  wind  durch  menig  grüssenlich  fortün  und 
wellen  und  lät  doch  kein  spor  nner  vart;  Arnold  v.  Harff,  Pilgerf.  68, 
35  dae  hoeff  sich  off  ein  grois  wint  ind  fortuyne;  vgl.  Staub  u.  Tobler 
im  Schweiz.  Idiot.  I,  1043  und  fortuna  bei  Diefenbach - Wülcker 
Wörterb.  591.  Etwas  anderes  ist  unter  virtün  zu  verstehen  im  De- 
m antin  6190:  ich  such  dar  manchen  virtün  und  manchen  ritter  eUent" 
hafi'^  ich  halte  es  hier  für  eine  Reminiscenz  aus  Wolfr.  Parzival  (vgl. 
335,  4  und  432,  25)  und  flir  entstellt  aus  Bertün  oder  Britün. 

*)  In  der  Hs.  virlacken. 


LESEPRÜCHTE.  196 

vtUtery  volter,  stn., 
bei  Lexer  III^  564;    vgl.   außer  den   dort   angemerkten  Stellen  noch 
Bruder  Hermanns  Jolante  in  Pfeiffers  AIt<}.  Übungen  S.  107  (356)  sus 
was   dy  zarte  reine  \  dei*  werlde  ein  oig  spyelglas,  \  dat  ganz  dog  äne 

volter  was   und   S.  111   (151)  so  was  dat  herze also  durpolyret  \ 

dat  nyt  da  volters  ynne  enwas  \  reht  als  ein  iCäer  spygelglas ;  aber  auch 
Laßb.  LS.  I^  269,  9  gehört  hierher:  gar  unbenügig  was  das  wib  \  und 
kunt  vil  V alters  tnben  \  des  man  vil  von  löiben  \  ietz  in  der  weit  ver- 
nimeif  wo  man  vulters  oder  volters  zu  lesen  hat;  Lexer  bringt  es  III, 
15  mit  faher  in  vivaUer  zusammen  und  vermuthet  die  Bedeutung  von 
Flatterhaftigkeit. 

gargarizieren,  swv., 
=  gurgeln,    ist  anzusetzen  für  das  von  Schmeller-Frommann  I,  917 
und  von  Lexer  Nach tr.  172  aufgestellte  ganizieren*^  in  der  betreffenden 
Ha.  steht  gar  ganizieren  und  das  ist  =  gargarizare  bei  Diefenb.  257*. 

golden,  golden,  swv«, 

im  Altprager  Stadtrecht  ed.  Rössler  S.  44,  Z.  3:  auch  unser  dyner 
und  der  losunger  diner  und  putel  dye  schulten  ewiclaichen  kayn  jar  zu 
weynachien  zu  ndeh  oberigsten  golden  gen  =  S.  95  (in  vigilia  nativitatis 
Cristi  nee  famuli  civitatis  nee  famuli  judicis  nee  precones  nee  tortor  nee 
famuli  braxatores  nee  ductores  aquarum  ad  braseas  debent  iransire  co- 
lendisatum,  nee  etiam  meretrices  debent  aliquo  tempore  transire  colen- 
disatum^  dasselbe  Wort  in  den  Stadtgesetzen  von  £ger,  hrsg.  von 
KhuII  S.  9  (Llf  1)  ez  schulten  auch  weder  vrouwen  noch  man  zu  keiner 
zeit  mit  golden,  mit  droe  noch  mit  bete  den  clöstem  noch  den  Juden  gelt 
ab  erdringen]  ebenso  S.  13  (11),  wo  mit  golden  geschrieben  ist; 
S.  17  (8)  und  man  sol  weder  praut  noch  preutigam  nicht  angolden 
noch  in  kein  gelt  abnemen  noch  auf  sie  icht  vertrinken  on  geverd.  Nach 
Rössler  S.  198  1.  I.  bedeutet  es  „ein  Christgeschenk  einsammeln  (böhm. 
koledowatt),  das  Geschenk  selbst  koleda^  etwa  mit  coUecta  verwandt^ ; 
nach  F.  M.  Mayer,  Über  die  Verordnungsbücher  von  Eger  S.  14,  wird 
68  dem  nkoldern  (wie  kollern),  zanken,  lärmen^  gleichgesetzt;  eher  ist 
68  mit  golenzen  und  goln  bei  Lexer  I,  1045 — 46  zu  vergleichen. 

got'ddehtic,  adj  , 

=  devotus,  gottergeben,  im  Urkundenb.  der  Stadt  Arnstadt  ed.  Burk- 
hardt  Nr.  168  (S.  116):  7n{t  gotdethigen  beJirffen  lüthin  und  ebenda 
zu)efif'  beJirffte  gotderzige  (?  =  gotdethige)  manne  (a.  1369);  vgl.  Graff  V, 
163  gotedaht^  gotedehU\  devotu^;  gotedehii^  devotio;  gotedehtigo,  sancte. 
Hiernach    ist   gotdechtig    aufzufassen   in  J.  Rothes  Chron.   150    und  in 


196  FEDOR  BECH 

Myst.  I)  155,  16.  Bei  Lexer  I,  1054  ist  unrichtig  gotehtic  angesetzt. 
Vgl.  noch  Urkundenb.  von  Arnstadt  S.  113  (a.  1391)  man  sal  messe 
anheben  und  gotdechtltchen  singen'^  ebenso  in  Nr.  217  (S.  153^  a.  1387) 
und  Nr.  550  (S.  296,  a.  1446);  dazu  Trebnitzer  Ps.  39,  18  dechtic 
umme  michj  sollicitus  mei\  142,  5  dechtic  {memor)  wa^  ich  der  aldin 
tage;  German.  27,  415;  Schiller- Lübben  I,  493*  unter  dechtich. 

gramen 

als  dritte  Person  Sing.  Conj.  des  Präsens  glaube  ich  annehmen  zu 
mttssen  in  einer  Stelle  bei  Heinr.  v.  Hesler  Äpokal.  153,  niitgetheilt 
von  K.  Amersbach  in  dem  Programm  des  Gymnasiums  von  Constanz 

a.  18H4  S.  28: 

daz  mir  die  werlt  nicht  engramen, 
Heinrich  heiz  ich  mina  rechten  namen. 

Handschr.  A  liest  hier  untgramete  :  nam£n,  welches  nach  Amersbach 
vom  Corrector  später  in  grame  :  name  geändert  ist;  in  B  findet  sich 
engrame  :  namen;  in  C  steht  grame  :  Heinrich  ist  min  rechter  name.. 
Amersbach  will  engrame :  name  gelesen  haben;  das  n  in  namen  sei 
dem  thüringischen  (?)  Dialekte  gemäß  abgefallen;  die  ungewöhnliche 
Genitivform  name  habe  die  Änderung  in  C  hervorgerufen.  Aber  ein 
Abfall  des  n  im  Genitiv  namen  scheint  mir  unerhört,  trotz  aller  wun- 
derlichen Mißhandlungen,  die  man  sich  bei  dem  Worte  sonst  erlaubt 
hat,  um  es  reimgerecht  zu  machen.  Das  Schwanken  der  Überlieferung 
läßt  sich  auch  aus  der  dialektischen  Form  gramen  =  grame  erklären. 
Man  sehe  darüber  die  Beispiele,  welche  in  dieser  Zeitschr.  23,  152 
und  222,  sowie  29,  26;  30,  276  von  mir  beigebracht  sind.  An  letz- 
terer Stelle  ist  noch  ein  anderes  Beispiel  aus  Heslers  Apokal.  3754 
erwähnt:  ich  bitte  den  lesere  —  —  daz  er  entrümen  \  oder  vhervar  den 
lümen.  Ich  füge  noch  folgende  Stellen  hinzu:  Steimmeyer  Zts.  32, 
429,  89  (Bruchstück  einer  Margarethenlegende  aus  dem  14.  Jh.):  daz 
her  uch  uwet'  sunde  vwgeben  \  und  nem  üch  in  daz  eioig  leben ;  —  Leyser 
Predd.  98,  29  daz  si  (die  Seele)  cumen  zu  dem  ewigen  himelriche;  104,  1 
daz  uns  allen  müzen  daz  geschehen  (nach  der  Hs.);  —  111,  42  daz  er 
geweldich  sin  ober  die  andern  engele  alle ;  —  Giseler  v.  Slatheim  (Myst.  I.) 
129,  24:  hir  uf  ist  ein  vrdge  —  —  weder  di  voruunft  er  enphahen  daz 
gütliche  licht  odei'  de  mugeliche  vomunft;  —  135,  24  wer  ist  also  sÜtCj 
den  der  vrowen  list  nicht  intziehen  von  deme  rechten!  —  Breslauer  Ur- 
kundenb. ed.  Korn  Nr.  289  (a.  1374):  er  sal  swerin,  daz  her  dy  vor- 
geschrebene  geseczcze  ganz  und  gar  gehaldin  haben)  —  Oxforder  Bene- 
dictinerregel  ed.  Sievers  1,  21  daz  üch  die  vinstemisse  nicht  inbegriffen; 


lesefrOchte.  197 

—  10,  4  daz  die  suster  gotes  varte  ummer  vor  den  oiigen  dragen  —  und 
ummer  gehugic  sie  alles  des  goi  gefmte\  —  11,  17  daz  die  siLster  —  un- 
derdenig  sie  —  und  ndchvolgen  den  herren ;  —  12,  33  daz  die  sttster,  s6 
sie  sprechen  sal, äne  spot  redeliche  wort  und  unmaniche  sprechen; 

—  14,  15  daz  die  ebdisse  ire  hwrdin  sicherlich  under  sie  deilen\  —  24,  5 
daz  der  düvel  da  stade  vinden;  —  24,  15  da  sie  [=  soroi']  Wbnarunge 
alleine  nemen\  —  29,  16  einer  suster  die  got  vochten  und  irre  sele  sorge 
haben  \  —  34,  8  in  keinen  steden  inwerden  kein  alder  under  scheiden  \  — 
35,  12  so  gedenke  sie  —  wenne  sie  rede  geben  sulten ;  —  35,  16  daz  sie 
daz  selbe  irvolgen\  —  35,  26  dd  ane  sie  haklen;  —  35,  33  daz  sie  von 
unseme  herren  hdren  mHzen ;  —  43,  3  daz  kein  junffrauwe  keinen  menU 
sehen  -  kein  kint  üz  dem  dauff  heben -^  —  Pegauer  Stadtbuch  a.  1443, 
fol.  35**:  item  tO  gr,  Koche  pro  labore  cum  precio,  daz  es  der  stad  ge- 
ezünt  haben;  —  LaßbergB  LS.  II,  271,  96  daz  si  der  tiufel  drate  \ 
binden  in  der  helle  grünt  \  un  si  ertoünsch  in  snn  slunt\  daz  merken  wer 
wolle]  —  563,  166  lä  dich  benügen  daz  dir  got  zufügen;  —  593,  17 
ob  Crist  stner  getost  nemen  war;  —  III,  167,  150  lob  dich  ieman  dir  ze 
gagen^  so  merk  ob  er  dir  war  sagen]  —  Albrecht  von  Eyb  in  Steinm. 
Zts.  29,  374,  29  wie  sie  mochten  einen  weg  finden,  daz  ir  herre  ein  edel 
wetb  nemen. 

Es  scheint  mir  nicht  unmöglich,  daß  diese  Form  des  Conjunc- 
tivus  auf  die  Entwickelung  des  Pluralis  majestaticus  in  dem  heutigen 
Curialstil,  wie  z.  B.  geruhen,  gestatten,  genehmigen  ew.  majestaet,  einen 
gewissen  Einfluß  ausgeübt  habe.  Vgl.  Rudolph  v.  Ihering,  Der  Zweck 
im  Recht  II,  709  fg. 

leitf  n., 
in  der  Betheuerungsformel :  so  mir  dat  veil  heiige  leit,  du  enblives  hei 
langer  neit  bei  Gotfrid  Hagen  Cöln.  Chron.  3941  hat  mit  dem  „Leiden 
Christi",  wie  es  in  der  Anmerkung  '  dazu  und  im  Glossar  414*  ge- 
deutet wird,  nichts  zu  thun;  es  ist  vielmehr  rheinfränkische  Form 
=  mhd.  lieht.  In  dem  westdeutschen  Sprachgebiete  ist  diese  Formel 
eidlicher  Versicherung  nicht  so  selten.  Vgl.  König  Rother  1058  sd 
mir  daz  heiliche  licht]  in  der  altd.  Exodus  ed.  Kossmann  1081  semmir 
daz  here  sunnenlieht,  sine  varent  von  mir  nieht;  Karlmeinet  105,  30  sd 
mir  dat  heiige  licht]  107,  46;  110,  19;  statt  lieht  erscheint  auch  zu- 
weilen taCy  so  14,  50  Summer  der  dachj  de  uns  alle  geve  licht;  Ger- 
mania 26,  98*,  188  sam  mir  der  vil  heilige  tac,  du  hast  getobet  reht  an 
mir;  18,  52  in  einem  Segen  gegen  die  bemmuoter:  sam  mir  der  vil 
hailig  tag]  —  ferner  steht  hin  und  wieder  guot  ftlr  heilig  in  dieser 
Formel,    so   in   den   Beispielen   bei   Bartsch  über  Karlm.  S.  329;    in 


198  FEDOR  BECH,  LESEFRÜCHTE. 

Der  Junker  und  der  treue  Heinrich  ed.  Kinzel  1128:  sS  mir  der  gdt 
tag  und  1759  aU  mir  helf  der  gut  tag;  ebendahin  gehört  aummer  gatrs 
stok  (ursprünglich  =  tac)  in  den  Chroniken  der  D.  St.  17,  361,  4, 
vgl.  darüber  Zarnckes  Centralbl.  a.  1882,  S.  173.  Darauf  scheint 
schließlich  auch  zu  gehen,  was  aus  einer  Erfurter  Chronik  in  den 
Osterländiscben  Mittheilungen  I,  306  veröffentlicht  worden  ist:  thCi 
mir  einen  eidt  gegen  die  sonne^  dasz  u.  s.  w.  und  ähnlich  in  den  D.  B. 
Akten  VII,  253,  29 :  si  hüiben  dd  miteine  die  hende  uf  gen  der  sonnen, 
und  stabete  in  hurggi'affe  Friderich  den  eid. 

liephottbetj  n., 

als  Bezeichnung  des  liebsten,  nächsten  Verwandten,  fehlt  bis  jetzt  in 
den  mhd.  Wörterbüchern;  es  erscheint  aber  im  Pass.  H.  50,  %%i  jene 
wol  geUmbeten  \  mit  des  toden  (Hs.  todes)  Uebhouheten  =  des  tdden  mäge 
52,  34;  in  Leysers  Predd.  69,  30  uwer  almHain  suk  ir  vil  gerne  tun 
vor  uwer  liebhoubtin]  in  Myst.  II,  119,  19  swenne  in  ir  liephoubet  stirbetf 
ad  werdent  sie  gar  durchgozzen  mit  leide  \  vgl.  auch  Berthold  ed.  Pfeiffer 
I,  331,  39  ir  suü  getriuweliche  iiber  itcwei*  liebes  (?)  houbet  ein.  Häu- 
figer zeigt  sich  der  Ausdruck  in  niederd.  Denkmälern  in  der  Form 
lefhovet,  vgl.  Schiller-Lübben  II,  680*^  und  VI,  200. 

der  nälden  onge. 

In  den  Bruchstücken  des  niederrh.Tundalus  ed.  A.  Wagner  S.  113, 
V.  14  flg.  heißt  es:  daz  eim  rehte  sundere  daz  himelriche  si  also  un- 
chunde  alse  eime  olbende^  daz  er  sih  könne  gebogen  durch  der  näldin 
ougen\  hier  hat  der  Herausgeber  ohne  Noth  ändern  zu  müssen  ge- 
glaubt und  ßre  für  ougen  in  den  Text  gesetzt.  Vgl.  dagegen  Matth. 
V«  Beheim  Evangelienbuch  Luc.  18,  25  wan  lichter  ist  ein  camel  durch 
einer  nälden  ouge  durch  gen,  nach  der  Vulg.  =  facilius  est  enim  came- 
lum  per  foramen  acus  transire\  Gotfrid  Hagen  5941  van  Colne  vld 
menich  siinder  jagen  |  uz  dem  loche  weiler.heim,  \  als  der  olvant  zo  Je- 
rusaleim  \  durch  einre  naildt^n  ouge  croitf;  in  dem  lat.  Gedicht  Cbn- 
flictus  Ovis  et  Uni  260:  transit  acus  pinnum,  modicum,  mea  munera, 
filum  secum  transjixo  traicims  oculo\  Deutsch.  Wörterb.  I)  799  .(20); 
Cornel.  Kil.  ed.  Hasselt  411  naaUlen-ooge,  acus  foramen. 

(Schluß  folgt.) 
ZEITZ.  FEDOR  BECK. 


O.  BEHAOHBL,  DIE  HEIMAT  WALTHERS  VON  DER  VOOELWEIDE.     199 


DIE  HEIMAT  WALTHERS  VON  DER  VOGEL- 
WEIDE. 


Die  Waltherfrage  ist  in  ein  neues  Stadium  getreten.  Domanig 
hat  entdeckt,  daß  Walther  selbst  uns  über  seine  Heimat  Auskunft 
gibt.  In  seiner  Schrift  über  den  ^Idösenaere^  Walthers  (Paderborn, 
Schöningh  1889)  legt  er  die  Ansicht  dar,  daß  der  klösencere  einen 
Mann  aus  Klausen,  bezw.  aus  der  Qegend  von  Klausen  bedeute,  und 
daß  Walther  damit  sich  selbst  bezeichne,  mithin  sich  deutlich  als 
einen  Tiroler  hingestellt  habe.  Diese  Meinung  hat  sich  W.  Golther 
angeeignet  (in  einem  Feuilleton  der  Münchner  Neuesten  Nachrichten, 
Nr.  179,  Morgenblatt),  und  J.  Schmidt  zeigt  sich  geneigt,  ihm  gleich- 
falls beizutreten  (Zs.  f.  d.  österr.  Qymn.  1890,  S.  231).  Es  erscheint 
daher  wohl  angebracht,  dem  jungen  Otterngezücht  den  Kopf  zu  zer- 
treten, ehe  es  heranwächst  und  verheerend  um  sich  frißt. 

Ich  will  nicht  auf  die  Frage  eingehen,  ob  [die  neue  Deutung 
sach-  und  stilgemäß  sei.  Denn  sie  krankt  schon  an  einem  unheilbaren 
grammatischen  Gebrechen:  ein  Mann  aus  Klausen  müßte  mhd.  klüae^ 
ncere  heißen,  nicht  klösenaere.  Der  Liebenswürdigkeit  von  Herrn 
Professor  von  Wiesner  in  Innsbruck  verdanke  ich  umfassende  Aus- 
kunft  über  die  urkundlichen  Formen  des  Namens  Klausen.  Danach 
kann  ich  Folgendes  bemerken.  Sehr  zahlreiche  Belege  des  Namens 
bietet  das  Urkundenbuch  von  Neustift,  Fontes  rerum  Austr.  II,  34; 
vgl.  den  Index  S.  645.  Einzelnes  findet  sich  im  Codex  Wangianus 
(II,  5);  vgl.  den  Index  S.  529.  Ich  verzeichne  ferner  Belege  von  1027 
(Sinnacher,  Beiträge  zur  Geschichte  von  Sähen  und  Brixen  II,  365), 
von  1028  (ebenda  369),  von  1202  (Redlich,  Traditionsbücher  von 
Brixen  191),  von  1211  (ebenda  192),  von  1238  (Fontes  rer.  Austr. 
II,  31,  S.  134),  von  1287  (Redlich  S.  .233),  von  1298  (ebenda  247), 
von  1310  (ebenda  255,  271).  Weitere  Belege  bietet  das  Urbar  Main- 
hart II.  aus  dem  13.  Jahrb.,  das  demnächst  von  O.  Zingerle  ver- 
öffentlicht werden  wird.  In  dieser  ganzen  Fülle  von  Belegen  enthält  die 
Stammsilbe,  im  Einklang  mit  der  heutigen  Namensform,  ausschließlich 
den  Vocal  u,  bezw.  dessen  jüngere  Entwicklungsstufe.  Dem  ent- 
sprechend begegnet  denn:  Hainrich  Clusinarius  (Redlich  a.  a.  O. 
S.  127,  ungefähr  1170),  Hainrich  der  clusencBre  (F.  R.  A.  XXXIV,  67, 
1192).  VI.  der  Chlousener  (Urbar  Meinhart  II,  XIX,  81,  zweite  Hälfte 
des  13.  Jh.),  Taegno  dictus  C/aumer  (Redlich  N*  694,  1302),  Jacob  der 


200     O.  BBHA  OHEL,  DIE  HEIMAT  WALTHERS  VON  DER  VOOELWEIDE. 

Chlaumer  (Redlich  S.  269,  1322).  Diese  letzteren  Belege  waren  auch 
Domanig  zum  Theil  bekannt  (S.  S).  Er  setzt  sich  jedoch  über  ihre 
Beweiskraft  hinweg  durch  den  Hinweis  auf  Wilmanns  Bemerkung: 
„Walther  hat  nie  kl6se,  immer  klCLs,  aber  nie  klüsenaere,  immer 
klösenaere.**  Verstehe  ich  Domanig  recht,  so  will  er  damit  sagen: 
wenn  Walther  von  klüs  die  Ableitung  kldaenaere  besaß,  warum  sollte 
er  nicht  auch  von  Klüsen  die  gleiche  Ableitung  bilden?  Dagegen  ist 
aber  zweierlei  einzuwenden.  Erstlich,  daß  bei  Appellativen  Manches 
möglich  ist,  was  bei  Eigennamen  ausgeschlossen  bleibt.  Zweitens,  daß 
kldsencere  keine  Ableitung  von  klüs  ist.  Sondern  das  eine  geht  auf 
lat.  clusa,  das  andere  auf  lat.  cloaa  zurück:  wir  haben  es  also  mit 
Doppelentlehnung  zu  thun.  Bei  dem  Eigennamen  aber  liegt  nur  eine 
Grundform  vor,  und  die  zeigt,  wie  bemerkt,  lediglich  u,  bezw.  au. 

Trotzdem  scheint  das  Unmögliche  möglich  zu  sein:  Domanig 
hat  selber  aus  dem  Neustifter  Urkundenbuch  S.  240  einen  ülreich  der 
Chlosner  (vom  Jahre  1329)  beigebracht.  Allein  die  betreffende  Urkunde 
ist  uns  nicht  im  Original  erhalten,  sondern  in  der  sog.  registratura 
vetus,  einem  Urkundenbuch,  „in  welches  alle  wichtigen  Verträge  ein- 
getragen wurden,  ohne  auf  die  Zeitfolge  der  Urkunden  zu  achten^ 
(Fontes  rerum  Austr.  34,  II,  S.  VI).  Da  sie  nun  auf  fol.  112  von 
Band  III  dieser  Registratura  steht  und  auf  fol.  82  des  gleichen  Bandes 
sich  eine  Urkunde  von  1429  befindet  (F.  R.  A.  34,  II,  S.  523),  so  ist 
die  uns  vorliegende  Abschrift  mindestens  hundert  Jahre  jünger  als  das 
Original.  Der  Urheber  der  Abschrift  war  also  gewiß  nicht  in  der 
Lage  zu  beurtheiien,  ob  der  in  Frage  kommende  Zeuge  aus  Klausen 
stammt  oder  seinen  Namen  sonst  woher  trug,  ob  er  z.  B.  mit  dem 
Hofe  ze  der  klosen  oder  der  klosner  zu  thun  hatte,  der  im  gleichen 
Bande  der  registratura,  fol.  116  (a.  a.  O.  S.  327,  vom  Jahre  1375) 
und  fol.  256  (a.  a.  O.  S.  272,  vom  Jahre  1358),  erwähnt  wird. 

Wenn  Domanig  behauptet,  daß  die  Sprache  Walthers  viel  mehr 
vom  tirolisch-bayerischen  Dialekte  an  sich  trage  als  bisher  festgestellt 
wurde  (S.  41),  so  bringe  er  Beweise.  Sie  müssen  allerdings  stich- 
haltiger sein  als  das  S.  41  in  Anm.  4  Gesagte. 

GIESSEN.  O.  BEHAGHEL. 


k 


FELIX  LIEBRECHT,  ZUR  VOLKSKUNDE.  201 


ZUR  VOLKSKUNDE. 


Nachträge^). 

A,   Sagenkunde. 

S.  1.  Der  Mänsethurm.  Wlislocki,  H.  Die  Mäusethurmsage  in  Sieben- 
bärgen. Germ.  32,  432  ff. 

8.  6,  Anm.  (*).  Grimm,  Kinderm.  3,  2,  S.  237.  H.  Gering,  Islaenzk  Aevent. 
Halle  2,   180  ff. 

S.   8,  Z.   10  y.  u.  Manhardt,  German.  Mythen  S.   270. 

S.  17.  Bomulns  und  die  Weifen.  Globus  36,  236.  Melusine,  Recueil  etc. 
par  Gaidoz  et  Rolland,  Paris.  3,  212,  263  ff.  —  Z.  26.  Bancroft  1.  c.  3,  105: 
.,Belonging  to  the  Northern  Indian  Brauch  of  the  Finnch  [stretching  north 
of  the  55^^  parallel  nearly  to  the  Arctic  Ocean  and  to  the  Pacific]  we  find 
ft  narrative  in  which  the  Dog  holds  a  prominent  place:  The  earth  existed 
at  first  in  a  chaotic  state,  with  onlj  one  human  inhabitant,  a  woman  who 
dwelt  in  a  cave  and  lived  on  berries.  While  gathering  these  one  day,  she 
enconntered  an  animal  like  a  dog,  which  followed  her  home.  This  dog 
possessed  the  power  of  transforming  himself  into  a  handsome  young  man, 
and  in  this  shape  he  became  the  father,  by  the  woman,  of  the  first  men."" 
Vgl.  die  AinoBsage.  Germ.    11,  168. 

8.  18,  Z.  5.  Indische  Studien  von  Weber.  —  Z.  9.  Andree,  R. 
Ethnol.  Parallelen  8.  62  ff.  —  Z.  13.  Schwartz,  F.  L.  W.  Naturanschauungen 
2y  1 24  f.  Bancroft,  The  Native  Races  etc.  „The  Tlinkeet  [an  der  Küste  im 
Nordwesten  von  British  Columbia]  will  Kill  a  bear  only  in  case  of  great 
necessity,  for  the  bear  is  supposed  to  be  a  man  that  has  taken  the  shape 
of  an  animal.^  3,  129.  Cf.  132.  „The  Apaches  greatly  respect  the  bear, 
neither  killing  him  nor  tasting  his  flesh."^  Lubbock,  Les  Origines  de  la 
Civilization  [Origin  of  Civilization.  2^  ed.  1871]  traduit  de  Tanglais.  Paris 
1873.  p.  274.  „Les  Vogulnitzi  de  Siberie  (Strahlenberg,  Voyage  to  Siberia 
p.  97)  quand  ils  ont  tu^  un  ours,  lui  adressent  la  parole  et  cherchent  k  lui 
pronver,  qne  les  flaches  ont  ^t^  faites  par  les  Busses  que  ce  sont  eux  aussi 
qui  ont  forg^  le  fer  et  que  c'est  k  eux  par  cons6quent  que  doit  s'attacher 
tont  le  bl&me.**  Schoolcraft  (Metiah  Katlah,  p.  96)  raconte  que  snr  le  bord 
du  lac  Snp^rieur,  il  a  entendu  un  Indien  demander  pardon  k  un  ours  qu'il 
yenait  de  tner.^ 

S.  22,  letzte  Zeile.  Stutensohn.  Der  Familienname  einer  vornehmen 
Familie  in  Marokko  lautet  gleichfalls  Ben  Auda,  d.  i.  Stutensohn.  Tour 
du  Monde  37,  199.  —  Z.  12  streiche  die  Worte  „und  Todtenbestatter**.  — 
Z.    19.  Blick  des  Hundes.  Vgl.  Spiegel,  Avesta  2,   33. 

S.   24,  Z.   13.   Statt   „Fugn"  1.  Fung. 

S.  28,  Z.  11.  Sebillot,  P.  Traditions  Popul.  Paris  1883.  Gargantua 
p.   308.    Killinger,  K.  v.,    Erin   3,    161-165.   —  Z.    19.    Hylt^n  Cavallius, 


')  Am  3.  August  ist  Felix  Liebrecht  su  öt.  Hubert  im  Alter  von  79  Jahren 
gestorben.  Die  Nachträge  beziehen  sich  auf  Liebrechts  Buch  „Zur  Volkskunde**.    O.  B. 


202  FELIX  LIEBRECHT 

Wärend  ocb  Wirdarne  Hörlewind  2,  13  f.  —  Z.  30.  Daemon  meridiannB  bei 
Du  Gange,  s.  ▼.  Ilerba  (aus  Greg.  v.  Tours). 

S.  29,  Z.  1.  Brauns  Dav.,  Japanische  Märchen  und  Sagen  S.  866  ff. 
Hertz,  W.,  Spielmannsbucb.   Stuttg.   1886.  S.  318  f. 

S.  81,  Z.  1  ff.  Aucb  in  Indien  werden  zum  Schutz  gegen  böse  Geister 
Lampen  u.  s.  w.  bei  neugebomen  Kindern  angezündet;  s.  Katbä  Sarit  SAgara, 
transl.  by  Tawney.  Calcutta  188Q.  1,  305.  —  Z.  18.  Wigström,  Eva.  Sagor 
och  Efventjr.  Stockh.  1884.  S.  98.  cf.  151.  2,  84  f.  —  S.  33.  Pedroso, 
Consiglieri,  Tradi^oes  popuL  Portug.  Porto  1881.  2,  15.  8,  16.  Es  sind  neun 
Hefte.  Die  ersten  sechs  mit  dem  Titel  Contribu96es  para  nna  roythol.  pop.  portug.) 
Gröber,  Ztschr.  3,  128.  5,  418.  —  Z.  34.  Landau,  Marcus,  Die  Quellen 
des  Dekamerone.  Wien  1869,  2.  A.  Stuttg.  1884.  Zu  Decam.  no.  78,  n.  2. 

S.  36,  Z.  8.  Yampyr.  s.  jedoch  Andree,  Richard,  Ethnograph.  Parallelen 
und  Vergleiche.  Stuttg.   1878,  S.  65,  Anm.  3. 

S.  40,  Z.   11.  S.  Germ.  25,  33  ff.  Salomon  u.  Morolf. 

S.  44,  Z.  25.  Gunlaugssaga  Ormstungu  hat  eine  Parallele  in  Trans- 
lations  from  the  Hamäseh.  By  C.  J.  Lyall,  CS.  (Reprinted  from  the 
Journal  of  the  Asiatic  Society  ofBengal,  1881)  Die  Liebesgesch.  des  Taubeh 
und  der  Leila  (Academy  12.  Aug.  1882,  no.  536,  p.  120^).  —  Eine  andere 
Parallele  (zur  Baronessa  di  Carini)  ebd.  die  Klage  des  Muweylik  el  Mesmüm 
um  sein  Weib  Umm-el-Alä  an  ihrem  Grabe. 

S.  47,  Z.  8  ff.  Gering,  IsL  Aev.  p.  246—249;  2,  192.  Ellis,  Metr. 
Komances  p.  284  f. 

S.  48,  Z.  8  ff.  Gering,  1.  c.  2,  33  f.  Engl.  Studien  heransgeg,  von 
Kölbing  3,   173. 

S.  49,  Z.  1.  De  Sutore  etc.  Wlislocki,  Märchen  und  Sagen  der  trans- 
silvan.  Zigeuner.  Berlin  1886.  S.  97  f.  Welcker,  Griech.  Götterlehre  2,  715  f. 
—  S.  auch  Gartenlaube  1869,  S.  367' Zastrow.  —  Z.  25.  De  Nicoiao  Pipe. 
Ullrich,  H.  Beiträge  zur  Gesch.  der  Tauchersage.  Dresden  1884.  (Progr.) 
Melusine  1.  c.  2,  223  ff.  3,  41.  Archivio  per  lo  studio  deila  tradis.  popol. 
diretto  da  Pitr6  e  Salom.  Marino.  Palermo  1882  ff.  4,  603  f.  Revisto  da 
Expos.  Anthrop.  Brasil.  Rio  etc.  1882.  1,  176.  Lazar.  u.  Steinthal,  Ztschr. 
für  Völkerpsych.  Bd.  17,  Heft  2.  Pesce  Cola  v.  Steinthal.  —  Z.  26.  „SUtt 
Pipe  ist  zu  lesen  Pisce.^   S.  jedoch  Melusine  1.  c.   2,  225,  n.  3.  3,  87  ff. 

S.  50,  Z.  6.  Birch-Hirscbfeld,  Über  die  den  provenz.  Troubadours  be- 
kannten epischen  Stoffe.  Halle  1878,  S.  90. 

S.  54,  Z.  25.  Cassel,  Paulus,  Der  Schwan  in  Sage  und  Leben.  Berlin 
1861.  S.  13  f.  Schwarz,  T.  L.  W.,  Indogerm.  Volksglaube.  Berlin  1885. 
S.   43  ff. 

S.  55,  Anm.  (^).  Keller,  0.,  Jahresbericht  über  naturgesch.  AlterthÜmer, 
Freib.    1880.  S.   66  ff. 

S.  56,  Z.  16.  Pnymaigre,  Comte  de*.  Folk-Lore.  Paris  1885,  p.  113  ff. 
Revue  des  Traditions  Pop.  Paris   1,  89. 

S.  57,  Z.  21.  Krauss,  Fr.  S.  Sagen  und  Märchen  der  Südslaven.  Leipzig 
1883.  2,  81   ff. 

S.   63,  Z.  26.  Amason   1,   284. 

S.  65.  Die  Ragnarlodbrokssage  in  Persien.  Wlislocki,  Germ. 
32,   362  ff. 


ZUR  VOLKSKUNDE.  203 

S.  70  Anm.y  Z.  11.  Tarascus.  E.  Rolland,  Fanne  pop.  Paris  1877.  3,  45. 

S.  72 — 73.  Der  Satz  „Ehe  ich  diesen  Gegenstand  verlasse"  bis  „Or. 
0.  Occid.  2,  98"  gehört  zu  S.  70,  Z.  20.  Füge  hinzu:  „Avec  son  veneur 
Ssai'd  il  [i.  e.  Izdoubar,  roi  de  Sourippak  in  Chaldäa,  Gemal  der  Göttin  Istar] 
delivre  le  pays  d*un  monstre  marin,  nomm6  Boul,  qui  devorait  les  jeunes 
fiUes  ezposöes  k  sa  fureur,  Izdoubar  dit  k  son  veneur^  „Va  mon  yeneur, 
avec  la  femme  Hakvitou  et  la  femme  Onpasamrou,  et  quand  le  monstre 
paraitra,  sortant  de  son  empire,  que  chaqne  femme  depose  son  yStement: 
tinsi  lern  beaut^  sera  en  vne,  et  lui,  le  monstre,  se  pr^cipitera  vers  eile. 
Alors  toi,  immole  le  se  livrant  ainsi."  ^Au  bout  de  trois  jonrs  Ssai'd  rentra 
triomphant  dans  la  ville  d*Ouroukh."  Maspero,  G. ,  Histoire  ancienne  des 
peuples  de  TOrient.  Paris  1875,  p.  165  f.  nach  Lenormant,  Les  premi^res 
Ciyilizations  11,  p.   1 — 146. 

S.  76,  Z.  5  St.  429 — 449  lies  929—949.  —  S.  76,  Anm.  Füge  hinzu: 
Röscher,  Die  Schlangentopfwerferin  in  Fleckeisens  Jahrb.  f.  class.  Philol. 
1886,  Heft  4,  S.  226  ff.,  bes.  237  f. 

S.  77,  Z.  4  y.  u.  st.  I,   109  (l'*  ^d.)  1.  II,  249  (2**  ^d.). 

S.  79,  Z.  5  ff.  Black,  W.  G.  Folk-Lore  Medicine.  London  1883,  n.  32. 
id.  Folk-Lore  Record  2,  36.  Leite  de  Vasconcellos,  Annuario  para  o  estudo 
das  tradi^oes  popul.  Portug.  Porto   1882,  p.   65  ff. 

Z.  80  1.  u.  Tendlau,  Abr.  Das  Buch  der  Sagen  und  Leg.  jüd.  Vorzeit. 
2.  A.  Stuttg.   1845,  no.  42. 

S.  81,  Z.  5  y.  u.  Cedrenns  ed.  Bonn  1,  193.  Gasler,  M.  Beiträge  zur 
yergl.  Sagen-  u.  Märchenkunde.  Bukarest  1883.  „In  dieser  neugriech.  Sage 
sind  zwei  Momente ,  die  aus  zwei  verschiedenen  Erzählungen  stammen ,  su 
unterscheiden,  nämlich  die  zwei  Geldstücke,  wodurch  der  bekehrte,  aber 
verarmte  Geizhals  wieder  reich  wird,  und  der  Edelstein,  der  das  Mittel  hierzu 
ist.  Das  erste  Moment  bildet  den  Kern  der  folgenden  talmudischen  Sage. 
„Ein  Araber  lieh  einem  frommen  Manne  zwei  Geldstücke,  womit  dieser  dann 
handelte,  so  daß  er  sehr  reich  wurde;  er  vergaß  aber  nie,  die  Almosen,  die 
er  reichlich  austheilte,  genau  zu  buchen.  Als  dann  eines  Tages  derselbe 
Araber,  der  kein  anderer  war  als  der  Prophet  Elias,  zu  ihm  kam  und  die 
swei  Geldstücke  von  ihm  zurückfordern  wollte,  zeigte  ihm  der  Mann,  wie 
er  das  Vermögen  verwaltet  und  welchen  Gebrauch  er  davon  gemacht.  Eliah 
ließ  daher  die  zwei  Geldstücke  bei  ihm.^ 

Die  zweite  Erzählung  ist  die  von  Damah,  der  als  Muster  kindlicher 
Liebe  und  Ehrfurcht  citiert  wird.  Jer.  Peah  fol.  15°;  Kiduschim  fol.  61^' 
oben;  Deuteronom.  r.  s.  1  ed.  Amst.  fol.  286°  und  ed.  1725.  234^;  Aboda 
8ura  fol.  23^ — 24*;  daraus  Midrasch  d.  Zehngebote  Praec.  5  No.  Ged. 
Jellinek;  Beth  hamid  1,  76  f.  „Einst  ging  der  Edelstein  des  Stammes  Ben- 
jamin aus  dem  Brustschilde  des  Hohenpriesters  verloren.  Da  kamen  die 
Weisen  Israels  zu  Damah  b.  Nethina,  von  dem  sie  wußten,  daß  er  einen 
ähnlichen  Stein  besaß,  und  boten  ihm  eine  Summe  für  denselben.  Damah 
war  mit  dem. Angebote  .zufrieden  und  ging  ins  Haus,  um  den  Stein  aus  der 
Truhe  zu  holen  ^  worin  er  ihn  verschlossen  hatte.  Als  er  hereinkam,  sah  er 
seinen  Vater,  welcher  schlief  und  seine  Füße  auf  dieselbe  Truhe  gelegt 
hatte,  die  er  eben  aufschließen  wollte.  Er  aber  mochte  den  Vater  nicht  stören 
und  ging  zu  den  Weisen  zurück,,  mit  dem  Bescheid,  daß  er  ihnen  den  Stein 


204  FELK  LIEBREDHT 

jetzt  nicht  geben  könne.  Diese  glaubten^  er  sei  mit  dem  zuerst  gebotenen 
Preise  nicht  zufrieden  und  erhöhten  diesen  immer  mehr.  Inzwischen  war 
der  Vater  erwacht  und  Damah  hatte  den  Stein  den  Weisen  gebracht,  die 
ihm  auch  den  zuletzt  von  ihnen  gebotenen  Preis  bezahlen  wollten.  *Ich  will 
die  Ehrfurcht  gegen  die  Eltern  nicht  bezahlen  lassen*  und  begnügte  sich 
mit  dem  ersten  Preise.  Der  Lohn  für  diese  schöne  That  blieb  auch  nicht 
lange  aus;  denn  in  derselben  Nacht  gebar  seine  Kuh  ein  rothes  Kalb,  ganz 
wie  es  im  Tempel  gebraucht  wurde,  um  daraus  die  Entsühnungsaache  zu 
bereiten.  Das  Volk  Israel  wog  ihm  das  Gewicht  des  Kalbes  mit  Gold  auf 
und  kaufte  es  von  ihm.^ 

Aus  diesen  beiden  Sagen  ist  bei  den  Griechen  eine  einzige  geworden, 
in  der  die  wesentlichen  Momente  der  sonst  ganz  verschiedenen  Erzählungen 
in  eine  zusammengeschmolzen  sind.  —  Z.  4.  Jeremias  Gaster  1.  c.  no.  XI. 
S.  82,  Z.  23.  Athenodoros.  Cf.  Zosimus,  p.  627  f.  Graesse,  Lehr- 
buch u.  s.  w.  1,  664.  —  1.  u.  Glycas  ed.  Bonn,  p.  382.  Constantinus  Manasses 
Breviar.  ed.  Bonn  v.   1871   ff.  Zonaras   10,  38. 

S.  83,  Z.  8.  Trotzdem,  ^o^og  6  Tltog  mqtf  9'^QOvg  navijfUQOv  Sdoutogijettg 
xcil  alfiOQQuyijaag  Sia  r&v  (ivxxiJQCov^  'ÖTto  ^liov  ts  (plsxdslg  xal  ndw  Xfuc&vfiijoag^ 
hl  ^finvsovTog  airtoü  hsßaXsv  6  &dslq>6g  arnoü  Jofisruxvbg  slg  XaQvcnta  ivUvijv  x«ö- 
vog  ysfiovaav  thg  dy&sv  d'SQaiuvaoav,  xal  &nixxeivsv,^  Cedrenus  vol.  1,  p.  380.  sq. 
ed.  Bonn.  —  Z.  12  wie  bei  Cedrenus.  —  Z.  13.  Die  standhafte  Jungfrau. 
S.  Voigt,  Lucretiafabel  S.  16  ff.  21  ff.  26  ff.  —  Z.  29.  Diese  wahrscheinlich 
ans  dem  Orient  stammende  Legende.  Vgl.  Cedrenus  1,  465  f. 
S.  84,  Z.  8.  f.  A.  Kuhn,  Mark.  Sagen  S.  255,  no.  241. 
S.  85.  Der  Zauberspiegel.  Füge  hinzu  Constantini  Manassis  Brev.  ed. 
Bonn.  p.   525  v.   5275  sqq. 

y,h  fiQLo nad-sgt ccTog  h  q)uoa6(potg  Asoavlvi,] 

T(p  q>tXoxäX(o  ßaaiXsT  ttS  MtxaijX  ysvsrij 

h^nlamv  fl^&actxo  axBÜog  diQovofuovy 

(9/.'  Q^  nccQflxs  xad'OQ&v  t(5  ßaaiXsl  xor^'  oagav, 

SV  fiiaot^g  SiatQißovtL  toTg  ßaaiksioig  oTxoig, 

ff  nov  toXactrai  zi  xaivbv  iv  ^Agarpiv^  &v  SvQOig. 

TfXotlvTfc  yofiv  Tto  Mtxarj),  nors  dicpQtiXaaiag 

^vQcov  argccrbg  k^OQurj&stg  ngog  rivog  kfitjvvd^ 

fifta  ßaQfiag  xocl  atpoÖgäg  xal  ßgucgäg  t^g  gvfiijg' 

OTtfQ  axovaag  Mixar]X.  xal  deCaag  (irj  t6  nX^&og 

töig  axovad^flat  Tagaxd-hv  t6  d-targov  ixlsin^f 

airrlxa  xb  ^tjxfxvijfia  xsXsvsl  awtgtß^vai.^ 

Cf.  Symcou  Magister,  De  Michaele  et  Theodora  c.  47  hinter  Tbeophanes 
continuatus  p.   681   sq.  ed.  Bonn. 

S.  87,  Z.  2.  Bocca  della  veritä.   S.   Dunlop  S.    187. 

S.  88,  Z.   9  ff.  Philologus  28,  355.  Gaster  a.  a.  0.  S.  26  ff. 

S.  89,  Z.   9.  Gröber,  Zeitschrift  6,   133. 

S.  92,  Z.  19.  Lu  bancu  di  Ddisisa.  Salomone-Marino,  Loggende  popol. 
in  poesia  sicil.  Bologna  1877  (Sonderabdruck)  p.  111 — 118.  S.  Gröbers 
Ztschr.  f.  rom.  Philol.  4,  394  ff.  Raffaele  Castelli,  Credenze  ed  Usi  popol. 
sicil.  Palermo  1878.  1880  (zwei  Hefte  Sonderdr.)  2,  9.  —  Z.  25.  Häussner,  J., 
Die  de^tsche  Kaisersage.  Bruchsal   1882  (Progr.).  S.  46  cf.  S.  10. 


ZUR  VOLKSKUNDE.  205 

S.  93,  no.  3.  La  malu  Gugghiermu.  Globus  36,  23G\  Ritter,  Asien. 
4,  1029  erzählt  von  den  Buddagur,  einem  Nilgherry-Volk :  „Als  einer  der 
angesehenen  Männer  gestorben  war,  sah  Harkness,  daß  man  ihm  sogleich 
ein  Stück  Geld  in  den  Mund  steckte.  Vgl.  auch  die  Sitte  der  Garrows. 
Gervas.  S.  149.  Du  M^ril.  M^langes  arch^ol.  et  litter.  P.  1850,  p.  140. 
Academy  342. 

S.  94,  no.  4.  Lu  Yespiru  sicil.  Archiyio  per  lo  stud.  delle  tradiz. 
popol.  diretto  da  Pitr^  e  Sal.  Marino.  PaL  1882.  355  ff.,  14  f.  —  p.  6  v.  u. 
Die  Worte  „wenigstens  in  Piemont  unter  dem  Namen  cuzzagio^  habe  ich 
in  meinem  Handexemplar  gestrichen. 

S.  95,  Z.  13.  Archivio  2,  276.  Herbert  Spencer,  Ceremonial  Institu- 
tions etc.  Lond.  1879,  p.  45.  —  Z.  13  v.  u.  Spencer  1.  c.  Andree,  Richard, 
Ethnographische  Parallelen  und  Vergleiche  S.    138,  n.  4. 

S.  96,  Z.  12.  Globus  36,  236.  —  Z.  18.  manus  dextras  Spencer 
1.  c.   —  Z.  26.  Theobald  bei  Spencer  1.  c.  p.  66. 

S.  100,  Z.  7.  Stokes,  Maive,  Indian  Fairy  Tales.  Calcntta  1879,  p.  243  f. 
—  S.  100  1.  u.  Correspondenzbl.  d.  deutschen  Ges.  f.  Anthropol.  u.  s.  w. 
für  Oct.  1881,  S.  143  ff.  Schaafhausen.  Zur  Kenntniß  der  verglasten  Burgen, 
wo  sie  in  Frankreich  und  Deutschland  nachgewiesen  werden.  —  Febr.  1882, 
8.   8.  Cohausen,  Vitrifried  Forts,  Glasburgen.  (Art  der  Bereitung.) 

S.  lOly  Z.  7  y.  u.  Krauss,  Sagen  und  Märchen  der  Südslaven,  no.  102. 

S.  102,  Z.  2  st.  1847  1.  1852,  —  Z.  12.  Ethnolog.  Mittheilungen  ed. 
Prof.  Herrmann.  Budapest  1888  ff.,  S.   142. 

S.  104,  Z.  18.  „The  'Procession  of  Ladj  Godiva'  ....  has  been  the 
distinguishing  feature  of  Coventry  Show  Fair,  for  many  jears  one  of  the 
Chief  marts  in  the  Kingdom.  This  celebrated  fair  has  generally  commenced 
npon  Friday  in  Trinity  •  week ,  the  charter  for  it  having  been  granted,  it  is 
Said,  by  Henry  III  in  the  year  1218,  at  the  instigation  of  Rändle,  Earl  of 
ehester.  It  is  note  worthy,  however,  that  the  tradition  of  Lady  Godiva  is 
not  confined  to  Coventry  fair,  a  similar  one  having  been  handed  down  in 
the  neigbourhoog  of  St.  Briavel's,  Gloucestershire.  Thus  Rudder,  in  the 
History  of  this  county  (1779)  teils  us  how,  formerly,  after  the  divine  Ser- 
vice on  Whitsounday,  pieces  of  bread  and  cheese  were  distributed  to  the 
eongregation  at  church.  To  defray  the  expenses,  every  householder  in  the 
parish  paid  a  penny  to  the  churchwardens,  and  this  was  said  to  be  for  the 
liberty  of  cutting  and  taking  wood  in  Hudnalls.  Tradition  af&rms  that  this 
privilege  was  obtained  of  some  Earl  of  Hereford,  then  lord  of  the  Forest 
of  Dean  et  the  instance  of  his  lady,  upon  the  same  hard  terms  that  Lady 
Godiva  obtained  Privileges  for  the  Citizens  of  Coventry.**  Chambers*  Journal 
1884,  p.  599. 

8.  107,  Z.  1.  Breul,  Karl.  Sir  Gowther.  Oppeln  1886,  S.  51,  n.  1 
ad  fin.  —  Z.  11.  Ebert  Lemcke's  Jahrbuch  1867,  Bd.  VIII,  S.  241  ff.  Italie- 
nische Volksmärchen  von  Reinhold  Köhler,  no.  3  „Der  Grindkopf".  —  Z.  20. 
Brenl  L  c.  S.   114  ff. 

8.   109,  Z.  3.  Wilh.  Hertz.  Spielmannsbuch.  Stuttg.  1886,  S.  336  ff. 

B,  Märchen    und    Fabeln. 

8.  110,  Z.  17.  Eberts  Jahrbuch  3,  155.  L.  Laistner»  Nebelsagen. 
Stattg.   1879,  8.  252. 


206  FELIX  LIEBRECHT 

S.   113,  no.  39   „zu  spinnen  gegeben"   1.  zu  spinnen  erhalten. 

S.  115,  Z.   15  f.  Sebillot,  Paul,  Litterat.  Orale  de  la  Hante-Bietagne. 
Paris   1881,  p.  255  f.  —  Z.   26.  Eva  Wigström,  Sagar  och  ÄfireiitjT.  Stock- 
holm 1884,  p.  165.  Garcin  de  Tassy,  Hist.  de  la  Litter.  hindoui  et  hindout 
1,   174    berichtet    nach    dem  Prem-s&gar    (Ocean   der  Liebe),    dessen   Held 
Krischna  ist  und  welches  auf  dem  zehnten  Cap.  des  Bhagavat-Purftna  bernht 
Folgendes:    Yndischtir   alla  k  Tendroit  oii  Ic  Daitya  May   avait  bftti  im  fort 
beau  palais ,    orn6  de  pierreries  de  helles  conleurs.    ...  hk  an  miliea  de  la 
cour,  May  avait  dispos^  les  choses  de  maniöre  qne  cenx  qni  marchftient  snr 
la  terre   ferme,    croyaient   6tre    dans   Teau,    et  prenaient  au  eontraire  l'ean 
pour  la  terre.  Comme  Daryodhan  entra  dans  le  palais  et  cmt  voir  de  Tean 
en  aperceyant    la    terre,    il  uta  ses  vetements;    puis    en    voyant  de  l'ean  il 
crut   que   c'6tait  la  terre  forme;  il  ayauQa  son  pied  et  ses  vetements  fiirant 
monill^s.  Cette  mcprise  excita  les  rires  des  courtisans."   Cf.  Germ.  25,  292  ff. 
Laistner,  Nebelsagen  S.   171. 

S.  117,  Z.  8.  Anzeiger  f.  d.  Alt.  n.  d.  Litt.  9,  404  f.  —  no.  64. 
Adolpho  Coelbo,  Contos  popul.  Lisb.  1870,  p.  VIII  f.  —  no.  69.  Melasine. 
Recncil  etc.  par  Gaidoz  et  Rolland.  JII,   65  ff. 

S.  122.  Eine  mittelhochdeutsche  Fabel.  Gasters  Monatsschrift  1880, 
S.  57.  David  Brauns,  Japan.  Märchen  und  Sagen.  Leipzig  1885,  S.  64  ff. 
Herrmann,  Ethnolog.  Mittheilungen  aus  Ungarn  1,  165  ff.  —  Z.  10—11 
st.  befestigen  1.  besteigen;  letztes  Wort  st.  nach  1.  nah. 

C.  Novellistik    und    Schwanke. 

S.  127,  Z.  3  V.  u.  Prym  und  Socin,  Syrische  Sagen  und  Märchen. 
Göttingen   1881,   S.   37  ff. 

S.  128.  Von  den  drei  Frauen.  Jacob  Ulrich,  Fortini.  Beitrag  rar 
Novellistik,  S.   79.  Wlislocki  in  der  Germ.  32,  442  ff. 

S.   133,  Z.   19   st.  (Decam.)  IX,  4  1.  VII,   9. 

S.  135,  Z.  17.  Magazin  f.  d.  Eitt.  d.  Ausl.  20.  Sept.  1879,  S.  595^ 
Gosche,  Archiv  f.  Littgesch.    11,  555. 

J).  Volkslieder. 

S.  168,  Z.  7.  St.  (Dg  F.)  3  1.  2.  —  Z.  10  ff.  „Die  Abentener  des 
Abulfaouaris  [1001  Jours,  p.  269  ff.]  und  der  mir  nur  aus  einzelnen  NotiseB 
Lane's  (1001  nights  III,  p.  109,  p.  520,  n.  11)  bekannte  arabische  Boman 
von  Seyf  Zu-1-Yezen  .  .  .  haben  viel  entschiedener  als  die  Fahrten  Sindbads 
auf  die  mittelalterlichen  Dichtungen  von  den  Kciseabenteuem  des  Henogs 
Ernst  und  Heinrich  des  Löwen  eingewirkt.  Seyf  Zu-1-Yezen  schdnt  da» 
eigentliche  Vorbild  für  die  Abenteuer  des  Herzog  Ernst  zu  sein;  Abnifaoaaris 
enthält  auch  einige  Züge  für  diese  Sage  (namentlich  den  Magnetberg,  den 
als  am  Indus  gelegen  übrigens  schon  Plin  n.  h.  2.  211  erwähnt);  yor  Allem 
aber  findet  sich  hier  (cab.  des  föes  XV,  336  ff.  [1001  Jours,  p.  807  ff.])  das 
orientalische  Urbild  für  die  im  Orient  weitverbreitete  und  namentlieh  an 
Heinrich  den  Löwen  geknüpfte  Sage  (s.  Bartsch,  Herzog  Ernst,  p.  CXIV  f^ 
CXVII  f.)  von  dem  Traumgesicht  des  in  der  Fremde  Weilenden,  von  bevor- 
stehender Wiederverheiratung  seiner  Frau,  seiner  zauberhaften  Räckkehr, 
seiner  Ankunft  im  entscheidenden  Augenblick.^   Erwin  Bohde,  Der  griecbisebe 


ZUR  VOLKSKUNDE.  207 

Roman  und  seine  Vorläufer.  Leipzig  1876,  S.  182.  Ferner  Marcus  Landau, 
Die  Quellen  des  Dekameron.  2.  A.  Stuttg.  1884,  S.  195;  Francis  James 
Child,  The  English  &  Scottish  Populär  Ballads.  Boston  1882  sqq.,  no.  53; 
ef.  unten  lu  S.  212  zu  no.   127;  Litteraturblatt  1885,  Col.   18. 

S.  178,  Z.  30.  Germ.  25,  335  ff.  Folk-Lore  Journal  (published  for  the 
Folk-Lore  Society).  London  1883,  p.  8.  Melusine,  Recueil  par  Guidoz  et 
Rolland.  Paris   1888  sqq.   1,  358  f.  3,   140. 

S.  179,  Z.  10  y.  u.  Germ.  10,  109;  Simrock,  Mythol.  4.  A.,  S.  583; 
Schmidt  Karl,  Streit  über  Jus  primae  noctis.  Berlin  1884,  S.  40  u.  41,  n.  1 
(Sonderdruck).  Laistner,  Nebelsagen,  S.  249.  Erwin  Rohde  1.  c.  S.  484  f. 
„Achilles  Tatius^  IV,  13,  2  ff.  Die  Bukolen  flehen  scheinbar  um  Gnade. 
Greise  ziehen  voran,  grüne  Zweige  tragend;  zur  rechten  Zeit  springen 
die  vorher  durch  die  Zweige  verborgenen  Bewaffneten  hervor.  Erinnert  diese 
durchaus  märchenhafte  Geschichte  nur  zufällig  an  Malcolm*s  List  und  den 
wandelnden  Wald  von  Birnam  in  „Macbeth?"  Ich  vermuthe,  Achilles  habe 
dieses  alte  Märchen  gekannt  und  in  seiner  Art  sich  zu  Nutze  gemacht. 
Dasselbe  findet  sich  bereits  (worauf  Andreas  mich  hinweist)  bei  dem  per- 
sischen Historiker  Tabari  (f  922),  Chronique  traduit  par  Zotemberg  II,  p.  30. 
Femer  bei  dem  fränkischen  Chronisten  Aimoin,  s.  Ghrimm,  DS.,  no.  429 
(n,  92).  Vgl.  auch  Grimm  1.  c.  no.  91  (I,  149);  Müllenhoff,  Schlesw.-Holstein; 
S^en  N.  IX^  p.  13,  p.  591 ;  Wuk,  Volksmärchen  der  Serben,  no.  42  (p.  235). 
endlich  eine  altarabische  Sage,  auf  welche  Hariri  anspielt  Bückert,  Makamen 
des  Hariri  (2.  A.)  II,  14.  —  Z.  2  v.  u.  Sarka  Aljemamah.  Sie  lebte  zu 
Äljemamah  (in  Central- Arabien)  als  Frau  des  dortigen  Fürsten.  So  erzählt 
Mes-udiyy  in  seinen  Meadows  of  Gold  and  Mines  of  Gems  anno  Heg.  333 
(A.  D.  943),  c.  47.  S.  Redhouse,  Acad.   7  (24)  86,  p.  58. 

S.  180,  Z.  10.  Pinkerton.  16,  229  (1682),  Child  1.  c.  1,  239.  — 
Z.  8  V.  u.  Melusine  1,  356—358.  Steinthals  Zeitschrift  5,  63.  Coelho,  Contos 
pop.,  no.   1.   13. 

S.  183,  Z.  4.  Child  1.  c.  no.  7;  De  Gubematis,  Mythol.  des  Plantes 
2,  53  f.  berichtet  nach  Schlegel,  Uranographie  chinoise  p.  679:  „Hangnang, 
6tant  secretaire  du  roi  Kang,  de  Töpoque  des  Soungs,  avait  une  femme 
jeune  et  belle,  nomm^e  Ho,  qu'il  aimait  tendrement.  Le  roi,  d^sirant  cette 
femme,  fit  mettre  son  mari  en  prison,  oü  le  malheureux  se  donna  la  mort. 
Sa  femme  pour  öchapper  aux  odieuses  poursuites  du  roi,  se  pr^cipita  d'une 
haute  terasse.  AprSs  sa  mort  on  trouva,  dans  sa  ceiture,  une  lettre  qu'elle 
adressait  au  roi  pour  lui  demander,  comme  derniöre  grace,  d*Stre  enseveli 
dans  le  tombeau  oü  gisait  son  mari  defunt.  Mais  le  roi,  irrit^,  donna  au 
eontraire  Tordre  de  la  faire  enterrer  s^paremment.  La  volonte  du  ciel  ne 
tarda  cependant  pas  k  se  montrer.  Dans  la  nuit,  deux  cödres  pouss^rent 
iur  les  deux  tombeaux;  et,  en  dix  jours,  ils  dtaient  devenus  si  hauts,  et 
si  puissants  qu'ils  parvinrent  k  entrelacer  leurs  branches  et  leurs  racines, 
quoique  ^loign^s  Tun  de  Tautre.  Le  peuple  nomma  donc  ces  c^dres:  „les 
arbres  de  l'amour  fidele". 

S.  194,  Z.  6.  N.  G.  Politis,  JtiumSeig  (isTfQcoloyntoL  Mvdvi.  Athen  1880, 
p.   9  sq.  (Sonderdruck). 

S.  196,  Z.  4  v.  u.  (der  Anm.).  Richard  Andree,  Ethnographische  Pa- 
rallelen und  Vergleiche  S.  66. 


2(pi  FELIX  LIEBRECUT 

.S.  197,  Z.  H  V.  n.  N.  G.  Politi? .  To  (>r^uoruu>r  .-Iffii«  »e*  rof  rn^or 
.'T'd^i^'yr.  Athen  1885  Sonderdruck  .  Germ.  '28,  456,  no.  580:  31,  117  f. 
ßflcbmann,  Geflügelte  Worte.  12  A.  Berlin  1^80,  S.  Ti  f.  Sebillot,  litter. 
ora]e  d«r  la  Hante  Bretagne,  p.  197.  Carl  Meyer.  Aberglauben  des  IGttel- 
altere  etc.  Basel   1884,  S.  357.  n.   2. 

S.  198.  Zwischen  no.  539  n.  5S7  schalte  ein:  no.  574  a.  Ghild  1.  e. 
2.  400\ 

S.  199,  Z.  3.  Grober,  Zeitschrift  5.  145  f.  Gaster  a.  a.  O.  ^Der  Prophet 
Jesaiah  nnd  der  Banm.  Der  König  Manasse  suchte  den  Propheten  Jeiajah 
zu  tödten.  Dieser  flüchtete  sich  zu  einem  Baume,  sprach  einen  geheiligten 
Namen  aus  und  wurde  von  dem  Baume  verschlungen.  Manasse  liefi  den 
Baum  durchsägen  und  tödtete  so  den  Propheten. "  Jebamoth  fol.  49^.  s.  Jalkn^, 
fol.  43*.  §.  274.  ...  In  Bezug  darauf,  daß  ein  Baum  den  Verfolgten  ver* 
schlingt  und  rettet,  vgl.  Tuti-Nameh,  Wickerhanser  S.  85:  ..Da  öffiiet  sich 
dio  I^iiide.  das  Mädchen,  um  welches  viele  streiten,  schlüpft  hinein  und  die 
Linde  schließt  sich  wieder.  Rosen  1,  163:  Iken  5,  37:  cf.  Benfey,  Pantschat 

1,  if^Hr 

S.   201,   Z.    15  V.  u.  Academy   G.   März    18S0.  p.   177,  col.   3. 
S.  203,  Z.  16  fi*.  Reitferscheid,  Westphäl.  Volkslieder  n.  s.  w.  Heilbroun 
1H71^   S.    137**  'ZU  no.   4.:  Child  no.    11.   Archivio   2.  526   f. 

S.  'J05,  Z.  18  ff.  Hahn,  Griech.  und  alban.  Märchen.  Leipsig  1864, 
no.  W«8  und  dazu  Pio,  XsotX'.rfVixu  nagauv&t4x.  Kopenhagen  1879,  p.  235. — 
Z.    12.   K\tL  Wigätröm,   Folkdikning  Visor  etc.   Kjöb.    1880,    1,  563  f. 

S.   211,  Z.   22.  Graf  Puymaigre.   id.  Ethnogr.  p.   9. 

S.  lM2,  Z.  21.  Grimm,  Rh.  Fuchs  CLXXI  Zusätze.  —  Z.  24  Reiffer- 
j-f:heid  1.  c.  no.  13.  Child  no.  17.  76  III,  215,..  Cf.  oben:  Nengriech. 
Lieder,   S.    168. 

S.   214,  Z.    15  v.  u.  Reifferscheid  1.  c.  no.   4.  Child  no.   12.  ArchiTio 

2,  ^26.   Herrmann  1.   c.    1,   89   ff. 

S.  212,  Z.  17.  Puymaigre.  Romanceiro.  Choix  de  vienx  chants  portn- 
gaiä,   Par.    1881,  p.    166  f.   Archivio   2,   510  ff. 

S.  219,  Z.  21.  Chasiotis,  ^VAloyi^  top  xara  ri^v  Hnft{f09  Sfifuatmm^ 
(('auarai'  Ad^r^vr^oi    1866,   p.    147,   no.    21. 

S.   222.  Ein  sicilian.  Volkslied.  Child  4,  346. 

S.  223.  Scibiliu  Nobili.  Salomonc  Marino,  Leggende  pop.  sicil.  Palenno 
1880,   p.    160   ff.  Gröbcrs   Ztschr.   4,   398. 

S.  227,  Anm.  Vgl.  Garcin  de  Tassy,  Allegories,  R^cits  poet.  et  chants 
pop.  de  TArabe.  du  Persan ,  de  riliudoust.  et  du  Türe.  IL  ed.  Par.  1876. 
p.  352  in  Indien),  slaae  hender.  Svend  Grundtvig,  I.  c.  D,  g  F.  20  A.  n.  5. 
Sigurdarkvida  325. 

S.  233,  Z.    14.  Reifferscheid  1.  c.  no.  5. 

S.  234,  Z.  5.  Reifferscheid  1.  c.  S.  144  (aus  der  Ukraine).  --  Z.  9  f. 
jed.   Sal.  —  Marino,  Leggende  etc.  p.   167.   —   Z.   17  st  1848  L   1852. 

S.  236.  Z.  15.  Reifferscheid  1.  c.  S.  140'^  f.  143  f.  (zweite  und  dritte 
Gruppe).  —  Z.  10  V.  u.  Hock,  Aug.  Croyances  et  Remedes  popul.  an  pays 
de  Li^ge.  Supplem.  Liege  1887,  p.  37.  Saga-bibl.  3,  77.  Melusine  2,  19. — 
Z.  5  Y.  u.  Hardung,  Romancero   Portug.  Leipzig  1877.   1,   77. 


ZUR  VOLKSKUNDE.  209 

S.  287,  Z.  17.  Schmiti,  Sitten,  Sagen,  Bräuche  und  Lieder  u.  8.  w. 
des  Eifler  Volkes.  Trier  1856.  8.  S.  65. 

S.  243,  Z.  28.  Kölbing,  Engl.  Studien  3,  173.  Melusine  2,  260  f. 
480.  6.  Mejer,  Essays  und  Studien  (Amor  und  Psyche).  Kölbing,  Die  ver- 
sebiedenen  Gestaltungen  der  Parthonopeussage  (in  Bartsoh's  German.  Studien 
Bd.  n);  id.  Über  die  englischen  Versionen  der  Parthonopeussage,  in  dessen 
«Beitrftge  zur  vergl.  Gesch.  der  Poesie  und  Prosa  des  Mittelalters.  Breslau 
1876,  S.  60.** 

S.  244,  Z.  15.  Kuhns  Ztschr.  18,  61.  Femw  „Das  Seehundweibohen. 
Eine  fiaröische  Sage.  Die  Seehunde  stammen  ursprünglich  von  Menschen, 
die  sich  freiwillig  im  Meere  ertränkt  haben.  Einmal  im  Jahre,  in  der  Drei- 
königsnacht  legen  sie  ihre  Häute  ab  und  belusügen  sich  in  Mensohengestalt 
durch  Tanz  u.  s.  w.  in  den  Klippenhöhlen  und  auf  den  großen  Steinen  am 
Strande.  Ein  junger  Fischer  aus  dem  District  Mikladal  auf  Karlsöe,  der 
dayon  gehört  hatte,  schlich  sich  einmal  in  Jener  Nacht  an  eine  solche  Stelle, 
stahl  die  Haut,  welche  das  schönste  Mädchen  am  Ufer  abgelegt  hatte,  und 
zwang  sie  so ,  da  er  sie  ihr,  als  es  Tag  ¥nirde,  trotz  alles  Flehens  nicht 
wiedergeben  wollte,  ihn  nach  Mikladal  zu  begleiten.  Dort  lebte  er  mit  ihr 
viele  Jahre  und  hatte  auch  mehrere  Kinder  mit  ihr,  hielt  aber  stets  die 
Seehundshaut  sorgfältig  in  einem  Kasten  verschlossen.  Eines  Tages  jedoch, 
als  er  auf  dem  Meere  war,  erinnerte  er  sich,  daß  er  den  Schlüssel  des 
Kastens  zu  Hause  vergessen,  und  da  er  rasch  heim  eilte,  war  seine  Frau 
versehwunden ;  indeß  hatte  sie  aus  Vorsicht,  damit  die  Kinder  nicht  zu 
Schaden  kämen,  das  Feuer  auf  dem  Herde  ausgelöscht  und  alle  Messer  bei 
Seite  gelegt.  Sie  war  alsdann  in  die  Seehundshaut  geschlüpft  und  in  dieser 
ins  Meer  geeilt,  wo  ein  Seehundsmännchen,  ihr  früherer  Gatte,  die  ganze 
Zeit  über  in  der  Nähe  ihrer  Wohnung  auf  sie  gewartet  hatte.  Wann  dann 
später  die  Kinder,  die  sie  mit  dem  Fischer  gehabt,  an  das  Meeresufer  kamen^ 
sah  man  oft  eine  Robbe  emportauchen  und  landwärts  schauen,  und  man 
hielt  sie  für  die  Mutter  dieser  Kinder.  Nach  längerer  Zeit  sollte  der  Fischer 
einmal  an  einem  Robbenschlag  in  einer  großen  Klippenhöhle  th eilnehmen 
und  träumte  in  der  Nacht  vorher,  daß  seine  verschwundene  Frau  zu  ihm 
kam  und  ihm  gewisse  Robben  näher  bezeichnete,  die  er  nicht  tödten  solle, 
da  es  ihr  Mann  und  ihre  zwei  jungen  Söhne  wären.  Der  Fischer  indeß 
achtete  nioht  auf  den  Traum  und  alle  in  der  Höhle  befindlichen  Thiere 
wurden  getödtet.  Da  auf  seinen  Theil  der  große  Seehund  ganz,  sowie  die 
Vorder-  und  Hinterpfoten  der  zwei  Jungen  gefallen  war,  so  ließ  er  den 
Kopf  jenes,  sowie  die  Pfoten  der  letzteren  zum  Abendbrot  bereiten;  allein 
als  das  Gericht  auf  dem  Tisch  erschien,  so  hörte  man  plötzlich  ein  lautes 
Krachen  und  ein  fürchterliches  Troll  trat  in  die  Stube,  das  die  Schüsseln 
beschnupperte  und  ausrief:  „Hier  liegt  der  Kopf  mit  der  emporstehenden 
Schnautze  des  Mannes,  die  Hand  Hareks  und  der  Fuß  Fredriks;  dafür  sollen 
die  Mikladalsmänner  büßen  und  zum  Theil  auf  der  See  umkommen,  zum 
Theil  von  den  Felsen  stürzen;  und  dies  soll  so  lange  dauern,  bis  die  Zahl 
der  Verunglückten  so  groß  ist,  daß  sie  einander  bei  den  Händen  haltend 
die  ganze  Karlsinsel  umspannen  können.^  Hierauf  verschwand  sie  (das  Troll) 
und  man  sah  sie  nie  wieder.  Da  nun  aber  fortwährend  Unglücksfälle  der 
bezeichneten  Art  in  Mikladal  vorkommen,   so  muß  die  bestimmte  Zahl  noch 

«BUIAHU.   Nra«  S«Ui€  lim.  (XXXY.)  Jakxg.  W 


210  FELIX  LIEBRECHT 

nicht  erreicht  sein."  Antiqnarisk  Tidskrift,  ndgifvet  af  det  kongelike  Nordiske 
Oldskrift-Selskab.  Ejöbeuhaven  1852,  p.  191  f.  Cf.  AmaBon,  Jon.  Islenckar 
^jodflögnr  och  Aefint.  Leipzig  1862.  I,  XIII;  632  f.  Ferner  erzählt  eine 
Sage  ans  Lew  Chew,  daß  ein  Mann,  der  eine  sehr  schöne  Fran  in  seinem 
Bmnnen  baden  sah,  sie  dadurch,  daß  er  ihre  Kleider  ranbte,  dazu  brachte,  daß 
sie  ihn  heiratete.  Nach  sehn  Jahren  jedoch,  innerhalb  deren  sie  ihm  zwa 
Kinder  gebar,  war  ihre  Zeit  nm  (her  fate  was  fulfilled),  nnd  eines  Tages  nahm 
sie  in  Abwesenheit  ihres  Mannes  von  den  Kindern  Abschied,  bestieg  einen 
Banm  nnd  verschwand  auf  einer  Wolke.  Dennys,  The  Folk  Lore  of  China. 
London  1876,  p.  140.  8.  auch  Brauns,  Dav. ,  Japan.  Märchen  nnd  Sagen. 
Leipzig  1885,  S.  349.  Alg^rie  Traditionelle,  p.   87. 

S.  246,  Z.  10.   Cf.  Folk-Lore  Journal.  London  1883.  I,  202  ff. 

S.  247,  Anm.  (*).  Füge  hinzu:  Sabatini,  Rivista  di  Letterat.  popol.  Borna 
1877.  I,  238  f.  Ben  Brierley's  Journ.  Oct.  1879,  p.  Sil**;  Germ.  16,  220 
Melissa  in  Fischgestalt ;  vgl.  Artemis-Earjnome  halb  Jungfrau ,  halb  Fisch» 
s.  Pansan.  8,  41 ;  cf.  Echidna  und  Herakles  in  Gallien.  Massilia  von  den 
Phokäem  unter  den  Anspielen  der  ephesischen  Artemis  gegründet;  so  auch 
die  übrigen  Colonien  jener.  Strabo,  p.  179.  So  entstand  vielleicht  die  gal- 
lische Göttin  Ovana  oder  Auvana,  eine  Frauengestalt  mit  Fischschwanz; 
s.  Martin,  R^lig.  des  Gaulois  2,  110.  Auf  einer  Ecke  des  Forts  Saint-Jean 
sieht  man  „une  figure  gigantesque  moiti6  femme,  moiti^  poisson.  Si  on  Ta 
ainsi  reproduite  dans  la  construction  du  fort  St.  Jean  ce  ne  peut  ^tre  que 
parceque  eile  existait  bien  ant^rieurment  comme  monument  national.  Son 
nom,  le  mßme  que  celui  de  la  ville  Marseille,  indique  qu'elle  repr^sentait 
la  divinit^  locale  la  ville  m^me  divinisee."  Eus^be  Salverte,  Des  Sciences 
Occultes  2,  345  ff.  Cf.  Revue  Celtique  6,  122.  Melus.  2,  22  f.  Brauns, 
Japan.  Märchen  S.   144. 

S.  257,  Z.  7,  Anm.  S^billot,  Contes  des  Provinces  de  France.  Paris 
1884,  p.   74  0. 

S.  259,  Z.  5.  Revue  Celtique  6,  254,  Anm.  (**),  Z.  15  nnd  S.  302, 
Anm.  {***)'  Füge  hinzu:  ,,Die  Götter  nahmen  Anfangs  den  Menschen  als 
Opferthier.  Da  wich  von  ihm  der  medha  (das  Opfer,  die  Opferfllhigkeit)  und 
ging  in  das  Roß.  Sie  nahmen  das  Roß,  da  entwich  auch  diesem  der  medha 
und  ging  in  das  Rind.  Und  so  fort  von  dem  Rind  auf  das  Schaf,  vom 
Schaf  auf  die  Ziege,  von  der  Ziege  in  die  Erde  hinein.  Da  durchgruben 
sie  diese  suchend  nnd  fanden  den  medha  als  Reis  und  Gerste.  Darum  so 
viel  Kraft  in  allen  jenen  fünf  Thieren,  so  viel  Kraft  ist  hier  in  diesem  (aus 
Reis,  resp.  Gerste)  bestehenden  havis  (Opferkuchen)  für  den  nämlich,  der 
also  weiß.  Die  gemahleneu  Körner  entsprechen  den  Haaren,  das  gegossene 
Wasser  der  Haut,  das  Zusammenrübren  dem  Fleisch,  das  festgewordene 
Gebäck  den  Knochen,  die  Bestreichung  mit  Opferschmalz  dem  Mark.  So  sind 
die  Bestandtheile  des  Thieres  im  Opferkuchen  enthalten."  A.  Weber,  ans 
dem  Qathapatha  Brähmana  in  der  Zeitschrift  der  deutschen  morgenländ.  Ges. 
18,  262  ff. 

8.  260.  Ein  Fuchsmythus.  Engl.  Studien  3,  173.  Rolland,  Faune 
pop.  Par.   1877.  II,  295  ff. 

S.  261,  Z.  4  ff.  Fuchs.  A.  Kuhn,  Westphäl.  Sagen,  n.   167.    Gaidoi, 
tna    p.  19,    n.  5.    Mannhardt,    Wald-    und  Feldculte.    Berlin    1875. 


^Mtogan 


ZUR  VOLKSKUNDE.  211 

m 

l,  515  (Katzen).  ,L*abbä  Leboeuf,  anquel  on  doit  quelques  renaeignements 
snr  les  feux  de  la  Saint  Jean^  publica  dans  le  Journal  de  Verdun 
en  1749  et  1759,  ajoute  une  circonstance  bizarre,  c*e8t  qu'on  j  brnlait 
▼iyants  un  grand  nombre  de  chats.  II  cite  la  piöce  suivante."  «A  Lucas 
Pommerenx,  Tun  de  commissaires  des  quais  de  la  ville,  cent  sola  parisis 
pOQT  avoir  foumi  durant  trois  ann^es  finies  k  la  Saint  Jean  1573,  tous  les 
chats  qu*il  fallait  au  dit  feu,  comme  de  coütume;  m^me  pour  avoir  foumi, 
11  7  a  un  an,  oü  le  roi  j  assista,  un  renard,  pour  donner  plaisir  k  sa 
majest^,  et  pour  avoir  foumi  un  grand  sac  de  toile  oüi  ^taient  les  dits 
chats.'  Les  feux  appeles  bures  ou  brandons  se  rattachaient  ^galement 
au  paganisme.  Le  premier  dimanche  de  car^me,  les  paysans  parcouraient 
les  campagnes  avec  des  torches.  Cette  coutume  rappelait  une  cdr^monie 
des  palen 8  qui,  arm^s  de  torches,  purifiaient  les  champs,  afin  d*en  6carter 
les  mauvais  genies.*'  A.  Ch^ruel,  Dictionn.  histor.  des  institutions ,  moeurs 
et  coutumes  de  la  France.  Paris   1855,  p.  426. 

S.  267,  Z.  14.  Folk-Lore  Record.  London  1878  ff.  1,  129.  —  Die 
geworfenen  Steine.  Bichard  Andree,  Ethnographische  Parallelen  und  Ver- 
gleiche S.  46  ff.  cf.  58  ff.  Ztschr.  f.  Völkerpsych.  Bd.  XII,  Heft  3:  Haber- 
land,  Die  Sitte  des  Steinwerfens  und  der  Bildung  von  Steinhaufen.  Literatur- 
blatt 1881,  no.   11,  Col.  413. 

S.  269,  Z.  5.  Kurgan.  S.  Petzholdt,  Umschau  im  russischen  Turkestan, 
S.  33  ff.  —  Z.  17.  Szekler  und  Magyaren.  Vgl.  Rev.  Henry  Callaway,  The 
Religious  System  of  the  Amazulu.  Natal,  Capetown.  London  1869,  p.  100  f. 
—  Z.  25  f.  pieces  of  rag.  S.  Academy,  no.  430  (31.  Juli  1889),  p.  86 
„Rag  Bushes  in  the  East";  Tylor,  Primitive  Culture  2*  ed.  II,  150;  Andree 
a.  a.  0.  S.  58;  Black  Folk-Lore  Medicine.  London  1883 ,  p.  39  ff.;  Engl. 
Stadien  7,  128;  Deutsche  morgenl.  Ges.  38,  657;  Nyrop,  Kr.  Kludetraeet  etc. 
p.  1  ff. ;  „The  cid  thorn-tree  which  overhangs  the  holy  well  is  all  covered 
with  little  bits  of  rays  fastened  to  its  branches.  These  are  the  offerings  of 
devotees.^  (Zu  Kerry  in  Irland.)  Chambers'  Journal.  March.  1885  (Vol.  11, 
p.   96).  —  Letzte  Zeile:  Callaway  1.  c. 

S.  270,  Z.   14.  Folk-Lore  Journal   1,   57  n. 

S.   273,  Z.   8  V.  u.    St.   1847  1.   1852. 

S.  275,  Z.  19.  „Dem  Todten  wurde  eine' Fußfessel  (küdl)  angebunden, 
die  seinen  Fuß  hemmen  sollte,  daß  er  nicht  wieder  störend  in  die  Welt  der 
Lebenden  zurückkehre.'^  Zimmer,  Altindisches  Leben,  S.  402.  Cf.  Kittredge, 
Arm-pitting  amony  the  Greeks,  p.  12  ff.  bes.  p.  19,  und  Zur  Volkskunde, 
8.   284  Anm. 

S.  276,  Z.  10  ff.  Herbert  Spencer,  Ceremonial  Institutions  etc.  London 
1879,  p.  8  ff. 

S.  277  y  Z.  13.  Folk-Lore  Journal  1,  57  n.  —  Anm.  Bastian^  Geo- 
graphische und  ethnologische  Bilder.  Jena   1873,  S.  199.  201. 

S.  278,  Z.  5  V.  u.  Spencer  1.  c.  p.  81. 

8.  282,  Z.  19.  R.  Andree  1.  c.  S.  53.  —  Z.  5  v.  u.  auch  aaQxaptevos; 
vgl.  Andree  1.  c.  S.  88. 

S.  284,  Z.  1  ff.  Wohin  gehört:  G.  Paris,  Chanson  du  P^l^rinage  de 
Cbarlem.  Paris  1880,  p.  47?  —  Z.  13.  Die  vergrabenen  Menschen.  — 
Andree    L  c.    8.   18.     Globus    86,  286  f.    The  Antiquary  (Ztschr.)    3,  8  ff. 


212  FELIX  UEBRECHT 

« 

M^lnsine  S,  497.  Journal  de  Li^ge  13.  April  1B80:  „On  t^l^graphie  de  Ran- 
goon  an  Daily  News.  ^700  personnes  ont  it^  enterr^es  virantes  k  Man- 
dalay  per  ordre  dn  roi  Theeban.  Celui-ci  voulait  par  ces  sacrifices  apaiser 
les  manvais  esprits  qui  visitaient  en  ce  moment  la  ville  o&  regne  nne  yio- 
lente  ^pid^mie  de  petite  veröle/^  —  1.  n.  des  Textes:  Germ«  2G,  186. 

S.  285,  Z.  2.  Irländische,  Folk-Lore  Joom.  1,  23.  —  Z.  10  st  S  ton  es 
1.  Bones. 

Z.  286,  Z.  7  y.  n.   Tavtijg  (die  Kaiserin  Irene,  Mitregentin  ihres  Sohnes 

Konstantin) 

nQOTOvaiig  ip  fuoLQ^  rsCxst  S^axt^s 

&vfj(f  6qvtt(ov  xoTce  t^x'l^  cmcauiveifg 

hnvyxavst,  lu&qvaxl  twt  hJd'Cvrj 

vsxQÖv  qtSQOvaji  yffAgmcct*  kyytyhjfiivy 

Xsyovra  Xffunov  Marias  ht  naif&ivov 

fuXXsiv  Tsxd^av  xal  O^eöv  tovtop  esßsiv^ 

^m  d^icvccKXtov  Elifijvfig  KmvtnccvtCvov 

9dclt»Tldslv  fjXiov  a'ÖTov  äxxUfi/p.  Ephraemus  v.  1879  sqq.  p.  86. 
—  Ebenso  bei  Zonaras  15,  10.  Hier  scheint  Jemand  znr  Festigung  der 
Mauer  lebendig  in  einem  Sarge  in  dieselbe  beim  Baue  eingemauert  worden 
zu  sein.  Der  Sarg  enthielt  auch  vielleicht  eine  Inschrift,  freilich  nicht  die 
hier  angegebene.  — Folk-Lore  Record.  London  1878  sqq.  3,  282  f.  (Rumänien). 
S.  287,  Z.  13.  Cf.  Dennys  p.  233.  —  Z.  19  cf.  Steph.  Byz.  v.  6  BCswog, 
wo  xoQBvovaa  vielleicht  auf  die  Frei  Willigkeit  hinweist:  s.  Zur  Volkskunde  S.  298. 
Ferner  heißt  es  von  der  Gründung  Äntiochia*s  durch  Seleukos  Nikator: 
,^iv  x^  nfdML  toi)  avX&vog  xaxfvavTi,  tov  ÖQOvg  nXffaiov  xov  dff&movxog  noxa^to^ 
xov  fi€ydXov  xov  fiexaTiXijd'evxog  ^OgovxoVy  onov  ^  17  xtofiff  17  xceXoviiivtf  Bmxxia^ 
ävxiXQvg  xijg  ^ItoTcöXsmg  ixel  disx^Q"^'^^  [I-  äuxAQccie]  xce  ^fpiiXut  xov  xsCxovg,  ^vaM" 
aag  dl  ^Afupiovog  ÄQxi^Qsmg  xol  xslsaxov  xoqtjv  na(fd'ivov  6v6fi4xxi  Alfui^Tiv  tutta 
fideov  x^g  TCoXscog  xal  xov  noxaftoü  fifjvl  &(fxs[uaC<p  xm  xal  (utttp  xß',  &q€f  ^{ifQtvy  a\ 
xov  rjUov  StvccxsUovxog  y  xaXsaag  ainiriv  ^Avxwxsucv  y  slg  ÖvoyM  xov  Idiov  cc^od  vioS 
xov  Xfyofidvov  'Avxioxov  Scox^Qog,  xxtaag  svO-img  xai  lbqovj  o  hcdlses  BmxxCov  diog^ 
itvBysiQag  xal  xa  xeCxrj  anovdaUog  q}oßsQa  dia  SevaCov  i[Qxi'XSxxovog ,  axijaag  ävÖgiiw' 
TOb  axijXipf  x^^^V^  ''^VS  oq}ttYucad'SLeffg  xoQtjg  xvx^iv  xy  noXsi  'önsQdvm  xoü  norafiov^ 
sitd'stDg  noirjaag  ainy  xy  xvxv  ^olav,''  Malalas  1.  VIII,  p.  200  sq.  ed.  Bonn. 
Die  bei  der  Stadt  geopferte  Jungfrau  wurde  also  als  künftige  Schutsgöttin 
{tvxff)  derselben  betrachtet  und  ihr  alsobald  die  Opfer  dargebracht;  cf.  Ma- 
lalas p.  275.  Ottfr.  Müller,  Antiquit.  Antioch.  1839.  Archivio  etc.  diretto 
da  Pitr^  e  Salom.  Marino.  Palermo  1882  ff.,  2,  371.  —  Bei  der  Gründung 
Laodicea's  (am  Meere)  durch  Seleukos  Nik.  heißt  es,  daß  er,  einen  Adler 
verfolgend,  auf  einen  Eber  stieß  und  diesen  tödtetc:  y^wil  avgag  x6  Islypctwop 
tt^ov,  ht  xoü  atnaxog  aifxoii  diBx&Qo^s  xk  xslxtj  Haag  xov  ahov  xaL  o^mg  r^y 
a'^Tfv  nöhv  fxxujsv  hnava  rcD  atfiaxog  xoü  avdygov,  Ovauiaag  xoqt^  icSa^  ipofucti 
^Aycd^  noiijaag  airtfj  oxijXipf  x^^^V^  ^^S  'cvxyv  x^g  otöx^g  noksmg.'^  Malalas  I.  c. 
p.  203.  —  ^AÜyovaxog^  6  xai  *Oxtaßuxv6g  ...  xBi%iaag  xtüfiTjv  xijv  Isyofuniv  'Agoi- 
vtjv  inoCijaf  noUvt  ijvxwa  kx&Xsasv  'AyxvQuv  dia  x6  fidaijv  aifx^  slvat  8vo  9-alaüüA9 

txf  Tloyxtxfjg  xal  xrjg  ^AüuSnnjg  d-aXotaarig'  dvatdaag  dh  xoQrjv  nagd'ivov  dyd/KOT» 
yoQÜxv  elg  Änoxae-aQuifiöv  xtA."  id.  1.  IX,  p.  221.  „La  fondation  de  la  ville 
Gortys  en  Cr^te  a  ^t4  ciment^  par  le  sang  d'une  jeune  fille;  k  Tarticle 
P«ig  de  son  lexique,  Suidas  parle  d'un  pont  pour  la  solidit^  duqnel  on  a 


ZUR  VOLKSKUNDE.  213 

sacrifiä  mnltitnde  de  boenfs  et  de  brebis  et  m^me  beaucoup  de  jeunes  filles.^ 
Revue  Catholique  47,  341  f. 

S.  288,  Z.  8.  0.  Keller;  Sub  corona  vendere  p.  845  sqq. 

8.  289,  Z.  4.  0.  Keller  1.  c.  p.  849  sqq.  Wir  sehen  also  auch,  daß 
die  Erklärung  bei  Zonaras  8,  19  unzutreffend  oder  ungenügend  ist.  Es  heißt 
nämlich  daselbst:  „AoyCov  noxs  rolg  Pmfiaioi^  iWovtog,  real  "Mki/vag  xal  raXurag 
ro  äoTv  TunaXij'tpsa&uL,  raXarai  dvo  %al  ''BlXrjvBg  etsgot,  ix  te  rov  &Qif€Vog^  xai 
xo9  d^Xsog  ydvovg,  i&vtsg  h  Tg  icyoq^  jarro^vyiyaav ,  Zir'  oikag  ini/tslig  x6  nenffm- 
aivov  yBvicd'aL  doxg,  %aC  xl  xcetsxstv  r^g  Jtolimg  xonto^fVYfUvoL  vofU^ovtttt,^ 

S.  289,  Z.  11.  Folk-Lore  Joum.  1883,  p.  23—24.  1.  u.  Revue  Celt. 
4,  120  f.  ^Des  Orpheus  Kopf  wurde  ins  Meer  geworfen,  schwamm  nach 
LesboB  und  ertheilte  dort  aus  einer  Felsspalte  Orakel  (Philostr.  Her.  5.  Vita 
Apollon.  4,  14).  Einen  Orakel  ertheilenden  Kopf  (vgl.  den  abgeschnittenen 
Kopf  des  Bei  von  Babel)  hatten  auch  die  Sabier  zu  Haran  (Chwolson  2,  154), 
and  Odin  befragte  den  abgeschnittenen  Kopf  des  Miroir-Kronos."  Braun 
1,  380.  Cf.  Schwartz,  Sonne  u.  s.  w.  S.  127.  Philol.  21,  689.  Braun,  Natur- 
geschichte der  Sage  1,  242  heißt  es:  ^Schließlich  habe  Bei  [nach  Euseb. 
Chron.  2,  4,  6.  Sync.  p.  28]  sich  selber  das  Haupt  abgeschlagen  (oder  einem 
der  Gatter  befohlen  es  ihm  abzuschlagen);  die  Götter  aber  hätten  das  strö- 
mende Blut  mit  Erde  gemischt  und  Menschen  daraus  gebildet.  Darum 
seien  die  Menschen  vernünftig  und  göttlicher  Einsicht  theilhaft.^ 

S.  290,  Z.  20.  Coelho,  Ethnogr.  port.  p.  2.  C.  Meyer,  Aberglauben 
des  Mittelalters  u.  s.  w.  Basel  1884,  S.  288  f.  —  Anm.  (*).  Dezobrj.  Rome  etc. 
1,  347. 

S.  292,  Z.  4.  Auf  den  Simsen  der  Erkerfenster  in  dem  Eckthurme  des 
Breslauer  Rathhauses  (nach  der  Ohlauer  und  Schweidnitzer  Straße  zu)  sind 
zwei  weibliche  Köpfe  angebracht,  die  aus  den  Fenstern  zu  blicken  scheinen 
und  die  Zungen  gegen  einander  ausstrecken.  Diese  steinernen  Wahrzeichen 
heißen  seit  alter  Zeit  ,,die  bösen  Schwestern*^.  Cf.  Germ.  10,  407.  —  Z.  11 
v.u.  des  Textes.  Köpfe  oder  auch  bloß  Schatten,  Revue  Celt.  4,  121,  n.  4.  5. 
Germ.  26,  212;  oder  ein  Stock,  Folk-Lore  Joum.  1,  24.  „Dans  plusieurs 
parties  de  ce  pays  (la  Gr^ce  moderne)  quand  on  pose  les  fondations  d'une 
maison,  on  ce  garde  bien  d'omettre  Timmolation  d'une  victime.  Ce  sera, 
•elon  Toccurence,  un  bölier,  un  bouc,  un  coq.  Parfois  ce  sera  l'ombre 
d'uie  victime  humaine,  c*est  k  dire,  qu*on  placera  la  premi^re  pierre  sur 
Tombre  projet^e  par  un  corps  humain.  Mais  dans  ce  cas,  ou  fera  choix 
antant  que  possible,  d'un  vieillard,  parce  qu'on  est  persuade  que  celui  dont 
Ttmage  est  en  quelque  sorte  enterr^e  dans  les  fondements,  doit  mourir  dans 
le  conrs  de  Tann^e.  II  arrive  que  des  m^chants  instincts  se  trahissent 
4  l'occasion  de  cette  c^r6monie.  Si  un  Grec  veut  du  mal  k  quelqn'un,  il 
prendra  la  mesure  de  la  longueur  et  de  la  largeur  de  son  corps  avec  du  fil 
ov  un  bäton  et  il  portera  cette  mesure  k  Tun  des  ouvriers.  Marg^s  de 
plaeer  les  assises  de  la  construction ;  celui-ci  moyennant  salaire,  enterre  cet 
Miantillon  de  la  dimension  humaine  et  on  s*imagine  que  l'ennemi  repr6- 
lent^  par  deux  de  ces  valeurs  g^ometriques  meurt  bientdt  ou  tombe  en 
langaeur  k  mesure  que  le  fil  ou  le  bäton  pourrit.  —  Ces  pratiques  per- 
verses ne  sont  que  l*imitation  bien  affaiblie  de  ces  sacrifices  hnmains  que 
noiit  voyons  s'accomplir  dans  Tantiquit^  mdme  höll^nique.*^  Revue  Catholique 
47,  841. 


214  FELIX  LIEBRECHT 

S.  293,  Z.  9.  Prof.  Troschel  zeigte  in  der  am  6.  October  1878  zu 
Bonn  abgehaltenen  Generalyersammlung  des  natarhistori sehen  Vereins  eine 
mumificierte  Haselmans,  die  in  einem  anscheinend  römischen  Becher  ans 
gebranntem  Tbon  beim  Abbruch  einer  alten  Mauer  in  Bonn  innerhalb  der- 
selben gefunden  wurde.  Schaafhausen  bemerkt  dazu,  daß  sich  im  Museum 
zu  Leipzig  eine  Katzenmumie  befinde,  die  man  in  dem  Hohlräume  einer 
Mauer  eines  mittelalterigen  Gebäudes  daselbst  entdeckt  habe.  Die  sitzende 
Stellung  derselben  beweise,  daß  man  das  Thier  lebend  eingemauert  habe, 
und  es  sei  diese  Sitte  aus  dem  grausamen  Gebrauche,  beim  Neubau  eines 
Hauses  Menschen  lebend  einzumauern,  hervorgegangen.  Archiv  f.  Anthropol. 
1878,  S.  396;  s.  auch  Globus  36,  237V  — -  Z.  11.  Tettau  u.  Temme  S.  109, 
no.  104.  —  S.  13  V.  u.  Cf.  Preller,  Rom.  Myth.  S.  466  ff.  2.  A.  PhiloL 
28,  356.   —   Z.  3  V.  u.  in  Schottland.  Revue  Celt.  4,    121. 

S.  294,  Z.  2.  Revue  Celt.  4,  121  f.  —  Zur  Abwendung  der  Rinder- 
pest diente  ein  so  vergrabener  Ochsenkopf.  Als  beim  Bau  eines  Sommer- 
palastes für  den  byzantinischen  Kaiser  Romanus  II.  der  Grund  gegraben 
wurde,  kam  ein  solcher  Ochsenkopf  aus  Marmor  zum  Vorschein,  worauf  die 
Rinderpest  alsbald  wieder  losbrach.  Cedrenus  vol.  II,  p.  343.  ^EnolricB  dg 
6  a^os  SeXsvxos  ngb  tijg  nöXsmg  (d.  i.  Antiochia)  ntQav  xoü  nottt(iod  £Uo 
iiyttXiiu  (er  hatte  bereits  in  und  vor  der  Stadt  mehrere  Statuen  errichtet) 
nstpaX^  Innov  xal  xa<ialda  xsxQvacofihtjv  kXijgCov  intYQOPiffctg  kv  avt olg,  ^9*  06  (pvyap 
^  ZsXsvxog  TÖv  ^Avtlyovov  Stgadad^'  xcei  v7ioatffSxf}ag  hisld-sv  ocvslXsv  a-dröy,"  Mala- 
las  1.  Vm,  p.  202.  Die  Inschrift  (und  vielleicht  auch  der  Helm)  wurde 
wahrscheinlich  später  hinzugefügt,  als  man  die  Bedeutung  des  Roßhauptes 
nicht  mehr  verstand.  Cf.  Globus  36,  286  f.  —  Z.  10  v.  u.  Germ.  26,  466, 
no.   755. 

S.  298,  Z.  5.  Grimm,  DG.  2.  A.  S.  693.  „So  according  to  a  speech 
reported  by  Gregory  of  Tours  (1,  7),  the  Thuringians  stretched  women 
over  the  ruts  of  the  roads,  fastening  them  to  the  ground  with  stakes,  and 
then  made  laden  Waggons  pass  over  them.  So  according  to  the  tripartite 
Life  of  St.  Patrick  (Rawlison  B.  512).  fo.  27  a,  2:  „Patrick  was  enraged 
with  bis  sister  Lupait  for  the  sin  of  lust,  which  she  committed  so  that  she 
become  prägnant.  He  causes  bis  chariot  to  be  driven  over  her,  and  she 
dies.^  Whitley  Stokes,  Paralells  between  the  Old-Norse  and  the  Irish  Litte- 
ratures  and  Traditions.   Academy  Nr.   677    (25.  April   1885),  p.   298. 

S.  308,  Z.  3.  Engl.  Studien  3,  173.  —  Z.  4  ff.  Bastian,  Geographische 
und  ethnologische  Bilder  S.  210.  ^Enfin!  nous  partons.  L'avant  des  pirogues 
a  M  soigneusement  entour6  d'un  fil  de  coton  blanc,  pr^caution  infaillible 
contre  le  danger  des  rapides  .  . .  Les  cases  sont  prot^g^es  contre  Tinvasion 
des  mauvais  g^nies  par  des  fils  de  coton  blanc,  tendus  tont  autour  du  toit.*' 
Le  Laos  et  les  populations  sauvages  de  Tlndo-Chine  par  Harmandin  Tour 
du  Monde   38,   22.  30. 

S.  310,  Z.  13  ff.  ^Pendant  la  prison  du  Roi  Jean,  les  Prävots  des 
Marchands  et  Echevins  pr^sent^rent  k  Notre  Dame  une  bougie  (aparemment 
rouUe)  aussi  longue  que  Tenceinte  de  Paris  avoit  alors  de  tour.  Ce  don 
qu  on  renouvelloit  chaque  annee,  fu  suspendu  du  temps  de  la  Ligne  pendant 
vingt  cinq  ou  trente  ans."  Saint-Foiz,  Essais  Historiques  sur  Paris.  Nouvelle 
Londres  1759.  I,  118  sq.  Adolphe  Coelho,  Revue  d'Ethnol.  Lisb.  1881, 
67—68. 


vinj 

IT 


ZUR  VOLKSKUNDE.  216 

8.  313,  Z.  13.  Hylteu  Cavallias,  Wärend  etc.  1,  227.  Black,  Folk- 
Lore  Medicine.  London  1883,  p.  24.  Gervasins,  S.  142.  Mannhardt.  German. 
Mythen,  S.  617.  628.  728.  —  Z.  18.  Pedroso  (Consiglieri)  Tradi^oes  popul. 
Port.  Porto  1880  —  81.  (Die  ersten  sechs  mit  dem  Titel  Contribu^oes  para 
nma  mythol.  pop.  port.)   1,  p.   5. 

S.  31 4y  no.  22.  Vgl.  no.  152  und  überhaupt  Mannhardt,  Germ.  Mythen, 
S.  629  f. 

8.  315,  no.  34.  Ethnol.  Mittheil.  ed.  Prof.  Herrmann.  Buda-Pest  1888  ff., 
S.    143. 

8.  316,  no.  40.  Vgl.  Henderson,  Folk-Lore  etc.  London  2**  ed.  1879, 
S.  162.  —  no.  42.  M.  Moe,  Indberetn.  1880,  p.  2  (Sonderdruck).  —  1.  Z. 
K.  Maurer,  Über  die  Wasserweihe  des  german.  Heidenthums.  München  1881. 

8.  317,  Z.  30.  Eva  Wigström,  Sagor  och  Äfventyr.  Stockh.  1884,  p.  151. 

8.  318,  Z.  19  St.   1847  1.  1852. 

8.  319,  no.  48.  Vgl.  no.  152.  -—  Archivio  etc.  ed.  Pitrö  4,  269  f. 
Melus.    1,  365. 

8.  320,  no.  63.  Aus  Rußland,  in  der  Nähe  von  Charkow,  wird  be- 
richtet: „When  one  of  our  young  friends  gaped,  the  Baroness  madc  signs 
of  the  cross  before  the  open  mouth,  believing  in  this  way  to  prevent  any 
evil  spirit  entering  therin.^  The  Graphic,  Jan.  3,  1880,  p.  18,  col.  2.  Gröbers 
Ztschr.  3,  128.  Leite  de  Vasconcellos,  Trad.  pop.  de  Port.  Porto  1882,  p.  253. 
Archivio  ed.  Pitrö   1,  496. 

8.  321,  no.  66.  Engl.  Studien  (1883)  7,  128.  —  no.  69.  Dio  Chrys. 
Tol.    1,  p.   124.  Tylor,  Primit.  Cult.   1,   129  (2*  ed.). 

8.  322,  Z.  7.  Cbild,  no.  6.  —  Z.  19  wie  bei  den  Ramtschadalen ; 
Andree,  Ethn.  Parallelen  etc.  S.   33.  Eölbing,  Engl.  Studien   7,   130. 

S.  323,  no.  78,  Z.  7.  Vgl.  dagegen  im  Begister  s.  v.  Cuunus  in  Betreff 
der  entgegengesetzten  Vorstellung.  —  no.  80  zu  Ende.  Plin.  H.  N.  28,  2  (5). 

8.   324,  no.  88.  Herrmann,  Ethnol.  Mittheil.   1,    143. 

8.  327,  no.  118.  Hunt's  Bomances  and  DroUs  of  the  West  of  England, 
p.  430.  Thiselton  Dyer,  Engl.  Folk-Lore,  p.  279.  —  no.  120.  Über  Elstern 
vgl.  Jahrbuch  f.  roman.  u.  engl.  Litteratur.  Neue  Folge  1,  232.  Socin,  Die 
neuaramäischen  Dialecte  u.  s.  w.  Tübingen  1882.  8.  175.  Eva  Wigström, 
Sagor  och  Äfventyr,  p.  114.  Eng.  Bolland,  Faune  pop.  2,  137  ff.  Kölbing, 
Engl.  Studien  3,  2.  Henderson,  Folk-Lore  of  the  Northern  Counties  etc. 
2*  ed.  London   1866,  p.   126.  Folk-Lore  Record.  London   1878,   1,  89. 

8.  328,  no.  133.  Pedroso  1.  c.  Contrib.  IV,  p.  9,  no.  58.  —  no.  135 
id.  il.  no.  82. 

8.  329,  no.  141.  Island,  ds^ir.  —  Das.  Z.  9  st.  1847  1.  1852.  Gröber, 
Ztschr.  5,  420.  Biblioteca  de  las  Tradiciones  pop.  Espanolas.  Sevilla  1883  sqq. 
1,  266.  Melus.  2,  481  ff. 

8.  330,  no.  150.  Eine  Rose  im  Licht  heißt  auch  in  England  letter. 
Dyer,  Engl.  Folk-Lore  p.  277  (nach  Grose).  —  Ein  Räuber  im  Licht  heißt 
engl,  thief,  auch  stranger.  cf.  Aubry  1.  c.  p.  26.  27.  —  no.  151.  L'Homme, 
Journal  illustr^ ;  enthält  auch  86billot,  La  Literat,  orale  en  France,  und  Les 
Jeux  des  Enfants  sur  le  rivage.  10.  Fevr.  1884,  25.  Oct.  1885.  Le  Craehat  etc. 
—  no.  152.  Daselbst  Z.  13.  Siehe  Hylt^n-Cavallius,  Wärend  etc.  2,  17.  22. 
24.  Holberg,  Peder  Paars  p.  203  1.  ult. 


216  FELIX  UEBRECHT 

8.  331,  Z.  9.  Folk-Lore  Record.  London  1B78  sqq.  1,  59  sq.  Meine. 
1,  370.  Rolland,  Faune  pop.  2,  837.  Eva  Wigström,  Folkdikning  1,  35. 
Black,  Folk-Medicine  p.  163.  Kölbing,  Engl.  Stadien  7,  129.  Arnason, 
Islenzkar  Folksögnr  etc.   1,  622. 

S.  334,  Z.  3  8.  jedoch  Holberg,  Feder  Paars  p.  91,  Anm.  —  Z.  16 
V.  n.  Peter  Lerch,  Forschungen  über  die  Kurden.  1.  Abth.  Kurdische  Texte 
mit  deutscher  Übersetzung.  Petersburg  1857  führt  ein  Märchen  an,  worin 
es  heißt:  „Der  Anführer  der  Leibwache  sagte  zu  Hasanek:  Sobald  der 
Dev  ins  Zimmer  tritt,  nimmst  du  sein  Schwert  in  die  Hand;  wenn  er  im 
Zimmer  vorschreitet,  versetze  du  ihm  einen  Streich  aufs  Haupt,  schneide  es 
ihm  ab  und  wirf  es  zur  Erde.  Im  Haupte  des  Dev  ist  eine  Zunge,  welche 
spricht;  spricht  sie  zu  dir:  'Gib  einen  zweiten  Streich,  so  sage:  *Einen 
zweiten  Streich  gebe  ich  nicht  mehr;  denn  die  Rede  der  Helden  ist  eine.' 
Hasanek  erhob  sich,  ging  zur  Wohnung  des  Dev  .  .  •  der  Dev  kam,  Hasanek 
nahm  das  Schwert  in  seine  Hand,  der  Dev  schritt  vor  im  Zimmer,  Hasanek 
führte  einen  Streich  mit  seinem  Schwerte  und  schnitt  dem  Dev  das  Haupt  ab. 
Der  Dev  fiel  zu  Boden.  Er  sagte  zu  Hasanek:  'Gib  einen  zweiten  Streich.* 
Hasanek  sagte  zu  dem  Dev :  Die  Rede  der  Helden  ist  eine';  der  Dev  starb.^ 
Dies  bildet  den  Schluß  des  Märchens  von  den  drei  Brüdern,  S.  57.  Der 
Grund,  warum  der  Dev  die  Wiederholung  des  Hiebes  verlangt,  wird  nicht 
angegeben. 

S.  385 ,  Z.  8.  Siehe  meine  Übersetzung  von  Basile*s  Pentamerone 
1,  400,  n.  25.  Statt  des  dort  befindlichen  „unerschrocken  sein^  lies  besser 
„schon  viel  mitgemacht  haben,  viel  Erfahrung  besitzen^.  S.  ferner  Arnason, 
Isl.  Folks.  1,  555;  Rolland,  Faune  pop.  6,  89.  Im  Journ.  asiat,  VI*"*  s^rie, 
vol.  14,  p.  119  sagt  Baiinas  (i.  e.  Belinus  =  Apollonius  von  Tyana)  bei 
Kazwini:  ^si  le  regard  d'un  loup  tombe  sur  un  homme  avant  que  celui-ci 
Tait  aper^u,  Thomme  s'affaissera  et  le  loup  deviendra  plus  fort;  dans  le  cas 
contraire  les  resultats  sont  inverses.^  —  Z.  4  v.  u.    st.  pouvier   1.  pouvoir. 

S.   336,  Anm.  S.  auch  Genn.   26,   508. 

S.  340,  no.   212  das.,  Z.  8.  Black,  Folk  med.  p.   170  sq. 

S.  342,  Z.  1.  Callaway,  Religious  System  of  the  Amazulu  etc.  p.  355,  n. 

S.  343,  Z.  3  V.  u.  Der  Finger  ist  übrigens  oft  ein  Symbol  des  Phallus; 
so  der  digitas  infamis,  famosus,  impudicus;  vgl.  Volkskunde  S.  496  „dactylns, 
der  eilfte  Finger ^^ 

S.  344,  Z.  23.  Henderson  1.  c.  2"^  ed.  p.  233  ff. 

S.  345,  Z.  11  ff.  Gott.  Gel.  Anz.  1883,  p.  248;  Child,  Ballads  3,  148. 
Vgl.  Zur  Volkskunde  S.  332,  Nr.  169.  Rev.  da  Expos.  Anthropol.  etc.  Rio 
1882,  p.  62  (Gedicht). 

S.  346,  no.   10.  F.  L.  W.  Schwartz,  Indogerm.  Volksglaube  S.   150  ff. 

S.  347,  Z.  17.  S.  auch  Rolland  1.  c.  I,  52,  n.  1.  IV,  1,  82.  —  Z.  29 
Pedroso  1.  c.  2,  16. 

8.  348,  Z.  13  V  u.  st  506  1.  1106,  cf.  1112. —  Z.  7  v.  u.  „Amongst 
other  remedies  in  use  Lord  Bacon's  History  of  Life  and  Death  men- 
tions  pigeons  split  asunder,  opened  and  applied  to  the  feet  of  those  in 
desperate  sicknesses.^  Ben  Brierley's  Journal.  March  29,  1879,  p.  104 
[Manchester]. 


ZUR  VOLKSKUNDE.  217 

S,  349,  Z.  6.  molXfivMu  ApaXsTcta.  Ad^  1870.  1,  332.  —  no.  14. 
Pitrfe,  Archivio  1,  573,  n.  1.  Melua.  2,  39.  -—  Z.  5  v.  u.  Gröbers  Ztschr. 
f.  roman.  Philol.  3,  129. 

S.  350,  Z.  8  V.  u.  An  das  Fenster  des  Sterbezimmers  wird  (bei  den 
Tschnden)  ein  Gefllß  mit  Wasser  gestellt,  damit  die  Seele  sich  „baden^, 
weißwaschen  kann;  s.  Archiv  für  Anthropol.   1878,   S.   332. 

S.  351,  Z.  15.  EvaWigström,  Sagor  och  Äf^ent  p.  106.  Coelho,  Rev. 
d*Ethnol.  p.   178. 

S.  352,  Z.  6  8.  jedoch  Germ.  26,  87. 

S.  353,  Z.  1.  Diez,  Etymol.  Wörterbuch  u.  s.  w.  3.  A.  v°.  Gotta.  — 
Z.   15.  Hemnann  1.  c.  S.   145. 

S.  354,  Z.  17.  S.  auch  Folk-Lore  Record  3,  169.  Rolland  1.  c.  IV, 
p.  59.  Medicinisches  Vademecum  1,  106.  Germ.  27,  376.  Pedroso,  Contrib. 
4,   12.  Bibliot.  de  las  Trad.  £sp.   1,  62. 

8.  355,  Z.  9.  coi'pse'Candle.  Schwed.  feg-ljus.  Hylt^n-Cav.  Wärend  etc. 
1,  861  cf.  455  f.  —  Z.  12  v.  u.  schwed.  varsel.  Wärend  1,  360.  —  Z.  6 
y.  u.  Herrmann  1.  c.  S.    139. 

S.  356,  Z.  9.  Orient  und  Occident  2,  545.  —  Z.  19  cf.  ra  Uqu  SsC- 
xpvc^ttt.  Cox,  Mythol.  of  the  Aryan  Nations  2,   126  n. 

S.  357,  Z.  11.  Mit  dem  Abbot's  way  in  Sommerset  (einem  Knüppel- 
damm zwischen  Morästen)  vergleiche  die  Holzstraßen,  Bohlwegey  die  in  Nord- 
Westdeutschland  (Oldenburg  u.  s.  w.)  von  den  Römern  angelegt  sein  sollen 
und  besprochen  sind  von  Presuhn  in  der  Allgem.  Ztg.,  woraus  ein  Auszug 
sich  findet  im  Correspondenzblatt  d.  deutschen  Ges.  f.  Anthropol.  u.  s.  w. 
Nr.  2,  Febr.  1881,  S.  11  ff.  (herausgeg.  von  Prof.  Dr.  Joh.  Ranke  in 
München).  —  Jener  Abbot*8  way  wird  den  Gelten  zugeschrieben  und  ist 
jetzt  wie  die  Bohlwege  tief  unter  den  Moor  versunken.  —  Sind  die  Schrat- 
wege, Elriohrode  u.  s.  w.  auch  Bohlwege?  Letzterer  geht  durch  Sümpfe.  — 
^According  to  Jacob  Grimm,  Robin  Hood  was  originally  the  name  of  a 
supematural  being  identical  with  the  wood  sprite  known  in  Germany  as 
Hodeken  ...  Hudswell,  in  Yorkshire,  and  Hudspeth  (preserved  as  a 
sumame)  seem  to  be  of  a  similar  origin,  and  may  be  compared  with  the 
longer  forms  „Robin  Hood*s  well^  and  Robin  Hood's  path^,  which  are  com- 
mon in  various  parts  of  England."  Henry  Bradley,  The  Name  of  Robin  Hood. 
Academy  Nr.  593,  p.  181  (15.  Sept.  1883).  —  Z.  7  v.  u.  Literaturblatt 
1884,  8.   181. 

S.  359,  Z.  1,  Polk-Lore  Record  3,  280.  —  Z.  17  fuge  hinzu:  Schweden, 
Hylt^n-Cav.  Wärend  etc.  1,  377.  Cypem,  Unsere  Zeit  1880.  8.  Heft,  S.  292 : 
„Viele  glauben,  wenn  sie  des  Morgens  einem  Priester  begegnen,  an  dem 
Tage  Unglück  zu  haben.**  Kölbing,  Engl.  Studien  5,  164.  —  Z.  18  v.  u. 
Folk-Lore  Journal   1886,  p.   13. 

S.  361,  no.  7,  Z.  1.  Herrmann  1.  c.  S.  146.  —  ib.  Z.  9.  Folk-Lore 
Bec.  1,  38.  Henderson  1.  c.  p.  142.  Black,  Folk-medicine  p.  153.  Kölbing, 
Engl.  Studien  7,  129,  no.  8.  Pedroso,  Contrib.  IV,  5,  no.  15.  Publ.  de  las 
Trad.  pop.  Espan.    1,  289. 

S.  362,  Z.  21,  Melus.  2,  17  no.   11. 

(Schluß  folgt) 

ST.  HUBERT.  FEUX  LIEBRECHT. 


218  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 


BIBLIOGRAPHISCHE  ÜBERSICHT 

DEB 

ERSCHEINUNGEN  AUF  DEM  GEBIETE  DER  GERMANISCHEN 

PHILOLOGIE  IM  JAHRE  1885. 

VOR 

KARL   BARTSCH  und  GUSTAV   EHRISMANN. 

(Schluß.) 


VIU.  Litteratnrj^eschichte  und  Sprachdenkmäler. 

1158.  de  Gubernatis,  Storia  universale,  T.  Xm— XVHI  (Bibl.  1884, 
Nr.   1026). 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  39. 

1159.  Stern,     Geschichte   der   neueren    Literatur    fBibL   1884,    Nr.   1028). 

25.— 30.  (Schluß.)  Lief.  (Bd.  VI,  513—560;   Bd.  VH,  VHI  u.  1—499  S.). 

Leipzig  1885,  Bibl.  Inst.  &  1   M.  Compl.  20  M. 
Vgl.  Allgero.  Ztg.  1886,  Beil.  sum  2.  Dec.  (Muncker). 

1160.  Paris,  G.,  la  po^sie  du  moycn  ftge.  Paris   1885,  Uachette. 
Vgl.  Acadenjy  1885,  688  (Saintbury);  Athenäum  1886,  10.  Oct. 

1161.  Mall,  E.,  zur  Geschichte  der  mittelalterlichen  Fabellitteratur. 
Za.  f.  roman.  Philol.  9,  161-203. 

8.  Rodenwaldt  Nr.  1182. 

1162.  Mann,  M.  F.,  der  Physiologus  des  Philipp  von  Thaün  und  seine 
Quellen.  Ein  Beitrag  zur  allgemeinen  Geschichte  der  Literatur  des  Mittel- 
alters. 8.  (53  S.)  Leipziger  Diss. 

8.  Mann  Nr.  1236. 

1163.  Ahrens,  K. ,  zur  Geschichte  des  sogenannten  Physiologus.  Progr. 
d.  Gymn.  zu  Ploen   1885.   4.  (23  S.). 

1164.  Keusch,  F.  IL,    der  Index  der  verbotenen  Bücher.    Ein  Beitrag  zor 

Kirchen-  und  Literaturgeschichte.  2.  Bd.   2  Abth.  gr.  8.  (XI,  IV,   1266  S.) 

Bonn   1885,  Cohen.   25  M. 

Bücherverbote  vom  Jiihre  1600—1884. 
Vgl.  Lit.  Centralbl.    1885,  41;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  38  (K.  Müller);  Theolog.  Lit. 
Blatt    1886,    24—26  (Bestmann);  Theolog.  Lit.  Ztg.  1886,  4  (Hamack). 

1165.  Deutsch.  —  Koberstein,  Grundriß  (Bibl.   1884,  Nr.   1030). 

Vgl.  D.  Lit.  Blatt  1886,  37  (Matthiessen) ;  Westermanns  Monatshefte  1886,  Aug.; 
Athenäum  1886,  II,  287. 

1166.  Goedeke,  Grundriß  L  (BibL   1884,  Nr.   1032). 

Vgl.  Anz.    f.    d.  Alterth.    11,  247—267    (Strauch);    Bl.  f.  literar.  Unterh.    1886, 
380  f.;  Athenäum  1886,  II,  26  (Kraus). 

1167.  Goedeke,  Grundriß  2.  Aufl.,  3.  u.  4.  Heft  (Bd.  II,  1—416)  Dresden 
1885,   Ehlermann.   7,80  M. 

1168.  Sch.erer,  Literaturgeschichte  H.  Ausg.   (Bibl.   1884,  Nr.   1088). 
Vgl.  Athenäum   1886,  I,  164  (Kraus). 

1169.  Scherer,  W.,  Geschichte  der  deutschen  Litteratur.  3.  Aufl.  (in 
9  Heften),  gr.  8.  (XU,  815  S.)  Berlin   1885,  Weidmann.  10  M. 


YIU.    LITTERATUROESCHICHTE  UND  8PRACFIDENKMÄLER.  219 

1170.  Ringe,  Herrn.,  Geschichte  der  deutocheu  National-Litteratur.  Zum 
Gebrauche  an  höheren  Unterrichtsanstalten  und  zum  Selbststudium. 
16.  verb.  Aufl.  gr.  8.  (VIII,   247   S.)  Altenburg   1885,  Bonde.  2  M. 

1171.  Brenning,    E.,    Literaturgeschichte    (BibL   1884,    Nr.   1036)    7.  bis 

9.  Lief.  (S.  481—720).  Lahr,  Schauenburg.  &  1   M. 
Vgl.  D.  Lit.  Blatt  1885,  87  (Matthiessen). 

1172.  Hirsch,    F.,    Literaturgeschichte    (Bibl.    1884,    Nr.   1041)     14.— 24. 

(Schluß-)  Lief.  (Bd.  3,  S.   129—778).  Leipzig,  Friedrich,  i  1  M. 

Vgl.  Anz.  f.    d.  Alterth.   12,  179  f.  (Steinmeyer) ;    Herrigs  Archiv  78,  486—438 ; 
Athenäum  1885,  <I,  164  (Krans);  Academy  1886,  675  (Blind). 

1173.  Lange,  Alb.,   tableau  de  la  litterature  allemande.  8.  (168  S.)  Paris, 

1885,  L.  Cerf.    1  fr. 

Vgl.  Revue  crit.  1886,   10. 

1174.  Brümner,  Lexikon  (Bibl.   1884,  Nr.    1038). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  32  (Berahardi). 

1175.  Kirchner,    Friedr. ,  Synchronismus  zur  deutschen  National-Litteratur 

(von    der  frühesten  Zeit  bis    1884).    8.  (IV,    129   S.)  Berlin   1885,    Mayer 

u.  Müller.  2  M. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  12  (Strauch). 

1176.  Koennecke,  Gust.,  Bilderatlas  zur  Geschichte  der  deutschen  National- 

litteratur.    Eine  Ergänzung  zu  jeder  deutschen  Litteraturgeschichtc.    Nach 

den  Quellen  bearb.  (in  10  Lief.)    1.  Lief.  (8  Bogen  mit  Facs.  u.  Holzschn.) 

Marburg  1885,  Elwert.  2  M. 

8.  Wattenbach  Nr.  759;  Lorenz  Nr.  760;  Lorenz  n.  Scherer  Nr.  762. 

1177.  Wiechmann,  C.  M. ,  Mecklenburgs  altniedersächsische  Literatur. 
Ein  bibliographisches  Repertorium  der  mit  der  Erfindung  der  Buchdrucker- 
kunst bis  zum  30jährigen  Kriege  in  Mecklenburg  gedruckten  niedersäch- 
sischen  oder  plattdeutschen  Bücher,  Verordnungen  und  Flugschriften. 
2.  u.  3.  Theil.  gr.  8.  Schwerin,  Stiller.  Bd.  2.  Zweite  Hälfte  des  16.  Jhs. 
(Vn,  152  S.)  1870.  2  M.  —  Bd.  3  (1600  —  1626)  mit  Nachträgen  und 
Register.    Nach  C.  M.  Wiechmanns  Tode   bearb.  und  herausgeg.  von  Ad. 

Hofimeister.   (XIII,   244   S.  und  Register  28   S.)  Leipzig  1886.   6  M. 
Vgl.  Nd.  Korrespondenzblatt  1886,  S.  64. 

1178.  Simrock,    K. ,     altdeutsches    Lesebuch     in     neudeutscher     Sprache. 

2.  Aui.  8.  (XrV,  414  S.)  Stuttgart  1884,  Cotta.   5  M. 

1179.  Kohn,  Max,  die  Meisterwerke  der  deutschen  Literatur  in  muster- 
giltigen  Inhaltsangaben.  Eine  Sammlung  erlesener  Darstellungen.  Lex.-8. 
(VI,' 331    S.)  Hamburg   1886,  J.  F.  Richter.    3   M. 

1180.  Gude,  C,  Auswahl  deutscher  Dichtungen  aus  dem  Mittelalter.  Nach 
den  besten  Übersetzungen  und  Bearbeitungen  zusammengestellt  für  Schulen. 

3.  Aufl.   gr.  8.  (VI,   233   S.)  Leipzig   1885,  Brandstetter.    1,60  M. 

1181.  Dreyer,  der  Teufel  (Bibl.   1884,  Nr.   1068). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  9  (Vogt). 

1182.  Rodenwaldt,    die  Fabel  in  der  deutschen  Spruchdichtung   des  Xu. 

u.  XnL  Jhs.  Beil.  zum  Progr.  der  Victoria-Schule,  Ostern  1885.  4.  (27  S.) 

Berlin   1885,  Gärtner.    1   M. 

s.  Mall  Nr.  1161. 

1183.  Raab,  K. ,  Über  vier  allegorische  Motive  in  der  lateinischen  und 
deutschen  Literatur  des  Mittelalters.  Jahresbericht  des  Gjmn.  zu  Leoben 
1885.  8.  (38  S.). 


220  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1184.  Straach,  Mechtild  (Bibl.   1883,  Nr.  1082). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1885,  881  (Werner);   Histor.  Zs.  54,  3  (Egelhaaf). 

1185.  Bartsch,  R.,  Beiträge  sur  Quellenkunde  der  altdeatschen  Literatur. 
8.  (392  S.)  Straßburg  1886,  Trtibner.   8   M. 

1186.  Ca 8 sei,  P.,  aus  Literatur  und  Symbolik.  8.  (VI,  386  S.)  Leipzig 
1884,  Friedrich.  8  M. 

1187.  Xanthippus,  Spreu  fünfte  Hampfel.  8.  (44  S.)  Leipzig  1885, 
Heinrichs.    1   M. 

1188.  Schönbach,  A.,  Miscellen  aus  Grazer  Handschriften. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  360—354. 

1189.  Fischer,  Herrn.,  Kleine  Mittheilungen. 
Germnnia  30,  98—107. 

1190.  Niederländisch.  —  Jonckbloet,    Geschiedenis    1.  Deel,    III.    uitg. 

(Bibl.   1884,  Nr.   1043). 
Vgl.  Romauia  1885,  168  f. 

1191.  —  Geschiedenis  2.  Deel,  IH.  uitg.  8.  (V,  571  S.)  Groeningen  1885, 
Wolters.   2,90  fl. 

Vgl.  Noord  en  Zuid  VIII,  1. 

1192.  Euipers,  R.  K.,  Kleine  Geschiedenis  der  nederlandschc  Letterkunde. 
Vgl.  Noord  en  Znid  VII,  6. 

1193.  Englisch. —Wülcker,R.,  Grundriß  (Bibl.  1884,  Nr.  1046)  2.  Hälfte, 

S.   244—532, 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  61  (Varnhagen);  Lit.  Centralbl.  1886,  1  (Fr.);  Litt.  Blatt 
1885,  11  (Krüger);  Mod.  Language  Notes  1886,  2;  N.  Anz.  f.  Bibliographie  1886, 
S.  62. 

1194.  Filon,  A.,  bist,  de  la  lit.  angl.  (BibL   1883,  Nr.    1065). 
Vgl.  Revue  erit.  1885,  47. 

1195.  Taine,  H.,  histoire  de  la  litt^rature  anglaise.  6  ^d.  T.  L  18*  (XLIX, 
416  S.)  Paris   1885,    Hachette.  3,50  fr.  —  T.  V  et  compl.  (IV,  484  S.) 

1196.  Karges,  G.,  Leitfaden  der  Geschichte  der  englischen  Literatur. 
2  Theile  in  einem  Band.  (1.  Deutsch.  2.  Englisch.)  8.  (128  S.)  Berlin 
1886,  Parisius.   2   M. 

1197.  Robinson,  W.  C,  Introduction  to  our  early  English  literature,  from 

the  earliest   times  to  the  Norman    conquest.     8.    London  1885,    Simpkin, 

Marshall  &  Co.  5  sh. 

Vgl.  Athenäum  1885,  26.  Sept.;  Academy  1886,  11.  Juli. 

1198.  Steinbach,  P. ,  der  Einfluß  des  Chrestiens  de  Troies  auf  die  alt- 
englische Literatur.  Diss.  8.  (50  S.)  Leipzig   1886,  Fock.   1,80  M. 

1199.  Sweet,    H. ,    first   middle  English  Primer.    Extracts  from  the  Ancren 

Riwle  and  Ormulum  with  Grammar  and  Glossary.   12.  (XH,   96  S.)  Oxford, 

Clarendon  Press.  London,  Frowde.  (104  S.) 

Vgl.  Engl.  Studien  9,  116—117  (Kölbing);  Academy  1886,  2;  Athenäum  1885, 
10.  Oct;  Modem  Language  Notes  1886,  1  (J.  W.  Bright);  the  American.  Journal 
of  Philol.  1886,  28. 

1200.  Sweet,  H.,    Anglo-Sazon  Reading  Primers  I  u.  H.    8.  Oxford  1885, 

Clarendon  Press  I  (80  S.):   Selected  Homilies  of  Aelfric.  1  s.  6  d.;  U  (80  S.): 

Extracts  from  Alfred's  Orosius.    1  s.   6  d. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  12  (A.  Schröer);  Athenäum  1886,  26.  Dec. 

1201.  Morris,  R. ,  Specimens  of  Early  English.  2.  ed.,  carefuUy  revised. 
8.  (756  S.)  London,  Frowde.  9  sh. 


VIII.    LITTERATURGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  221 

1202.  Halkett,  S. ,  and  J.  Lang,  a  dictionary  of  the  anonTmons  and 
psendonymons  literature  of  Great  Britain.  Vol.  3.  Edinburg  1885,  PaterBon. 
42  8h. 

1203.  Altnordisch.  —  Schuck,  H.,  Svensk  literatnrhistorie.  H.  L  8.  (S.  1 
bis  64.)  Stockholm  1885,  Seligmann.  0,90  M. 

1204.  Hansen,  dansk  Lit.   (Bibl.   1884,   Nr.   1059),  bis  zur  18.  Lief. 

1205.  Meijer,  B.,  Literatur-Lex.  1.  Heft  (Bibl.  1884,  Nr.   1057). 
Vgl.  Nord.  Revy  27. 

1206.  Dasselbe,  2.  n.  3.  Heft. 

1207.  Banmgartner,  A.,    Islands  mittelalterliche  Literatur.    Skizzen  einer 

Nordland&hrt. 

Stimmen  aus  Maria-Laach  29,  2. 


1208.  Metrik.  —  Meyer,   Wilh.,    Anfang    und  Ursprung    der    lateinischen 

und  griechischen    rhythmischen  Dichtung.    (Abhandlungen    der    kön.  bayr. 

Akad.  d.  Wiss.,  philos.-philol.  Classe,   17,  267 — 450.)  Separatdruck,  gr.  4. 

(186  S.)  München   1885,  Franz  in  Comm.   5,50  M. 

V^l.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  26  (E.  Hiller);    Zs.  f.  wissenscbaftliche  Tbeol.  1886,  1 
(ROnsch). 

1209.  Meyer,    Wilh.,    zur  Geschichte    des    griechischen    und    lateinischen 

Hexameters.  Wiener  Sitzungsberichte   1884,  Heft  6. 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1885,  20;  D.  Lit.  Ztg.  1885,  25  (Hiller). 

1210.  Siev ers,  E.,  zur  Rhythmik  des  germanischen  Alliterationsverses  I  ii.  TL, 
Paul  n.  Braune,  Beiträge  10,  209—314  u.  451—545. 

L  Vorbemerkungen.  Erster  Abscbnitt:  Die  Metrik  des  Beowulf.  — 
II.  Zweiter  Abschnitt:   Sprachlicbe  Ergebnisse.   Anhang  I.  Bemer- 
kungen zu  einzelnen  Stellen  (ags.  Gedichte).  Anbang  II.  Das  Ver- 
hXltniß  der  ags.  Metrik  zur  altnord.  und  deutschen. 

1211.  Hoffmann,  Otto,  Reimformeln  im  Westgermanischen.  Freiburger 
Diss.   8.  (90  S.)  Darmstadt,  Leske. 

1212.  Schwarz,  Friedr.,  über  die  metrischen  Eigenthümlichkeiten  in  Wolf- 
rams ParzivaL  8.  (78  S.)  Rostock   1884,  Stiller.   1,25  M.  Rostocker  Diss. 

Vgl.  Lit.  Blau  1886,  1  (Bebaghel). 

1213.  Bock,  C,  Kritische  Bemerkungen  zur  Metrik  Wolframs  von  Eschen- 
bach, in:  Festschrift  zur  Einweihung  des  Wilhelms-Gymnasiums.  Hamburg 
1885,   S.   53—65. 

1214.  Weissenfeis,  Richard,  der  daktylische  Rhythmus  bei  den  Minne- 
sängern. 8.  (161   S.)  Freiburger  Diss.   1885. 

1215.  Stolte,  metrische  Studien  über  das  Volkslied  (Bibl.  1883,  Nr.  1119). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1884,  12  (Paul). 

1216.  Welti,  Sonett  (BibL   1884,  Nr.   1073). 

Vgl.  Ans.  f.  d.  Alterth.  12,  51—54  (Borinski);  Lit.  Blatt  1885,  7  (Muncker). 

1217.  Trautmann,  M.,  Otfrid  in  England. 
Anglia  7,  Anz.  211—215. 

Otfrieds  „Viertreffer"  auch  in  Wulfstans  Predigten.  Aelfric  bat  sie 

in  England  eingeführt. 

1218.  Menthol,  E.,  zur  Geschichte  des  Otfridischen  Verses  im  Englischen. 

Anglia  8,  Anz.  49—86. 

8.  Fleesch  Nr.  1650. 

1219.  Seitz,  Alliteration  im  Neuenglischen  (Bibl.   1884,  Nr.  1101). 
Vgl.  Engl.  Studien  8,  889—893  (E.  Regel);  ebd.  9,  188  (Seite). 


222  BIBUOGRAPHIE  VON  1886. 

1220.  Wagner,  blanc-verse  before  Marlowe  (Bibl.   1882,  Nr.   1113). 
Vgl.  Engl.  Stadien  8,  893  (Schipper). 

1221.  Schipper,  metrische  Randglossen. 
Engl.  Stadien  9,  184—194. 

1222.  Brate,  E.,  Fomnordisk  Metrik.  8.  (55  S.)  Upsala  1885,  Almqvist 
ÄWiksell.   1  Kr. 

Vgl.  Engl.  Stadien  9^  311  1  (Klage). 

1223.  Becke',  E.  y.  d. ,  dansk  verslaere  i  kortfotted  fremstilling.  En  vej- 
ledning  til  selvstudinm  og  undervisningebrag.  8.  (YIU,  178  S.)  Kopen- 
hagen, Gyldendal.  2,50  Kr. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  50  (Larsson). 

A.  Gotisch. 

1224.  Heyne,  M. ,  F.  L.  Stamm's  Ulfilas  oder  die  ans  erhaltenen  Denk- 
mäler der  gothischen  Sprache.    Text,  Wörterbuch  und  Grammatik.    Achte 

Aufl.  8.  (XU,   432  S.)  Paderborn   1885,  Schöningb.  5  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  45  (Seemüller). 

1225.  Bernhardt,  Vnlfila  (Bibl.  1884,  Nr.   1105). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  ÖBterr.  Qymn.  1885,  859—861  (Seemüller). 

1226.  Scott,  Charles  A.,  Ulfilas,  apostle  of  the  Gotbs,  together  with  an 
Account  of  the  Gothic  churches  and  their  Decline.  8.  (XIY,  239  S.)  Cam- 
bridge  1885,  Macmillan  and  Bowes. 

1227.  Peters,  Ignaz,   die  Zahl  der  Blätter  des  Codex  argenteus. 
Germania  30,  314  f.  Vgl.  Zs.  f.  d.  PhiloL  17,  127  (Zacher). 

1228.  Zu  Ulfilas  Math.  3,  25  vgl.  Mahn,  Germ.  30,  256  und  Zs.  f.  d.  Philol. 
17,   126. 

8.  Nr.  193— 197. 

B.  Althochdeutsch. 

1229.  Holthausen,  Ferd.,  Hildebrandslied  65.  Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  365. 
stöptun  =z  ahd.  stouptun  ^instigabant^ 

1230.  Schulz,  Sprachformen  des  Hildebrandsliedes  im  Beowulf  (Bibl.  1882, 
Nr.   1125). 

Vgl.  Engl.  Stadien  9,  149  (Klinghardt). 
Kero  s.  Singer  Nr.    16. 

1231.  Herzog,  Hans,  zum  Memento  mori. 
Germania  30,  60—63. 

Notker  s.  Kelle  Nr.  199,  v.  Bahder  Nr.  232. 

1232.  Otfried  v.  Piper,  Bd.  H  (Bibl.   1884,  Nr.  1112). 

Zcrl.  Zs,  f.  d.  Philol.  17,  492—495  (Gering);  Lit.  El.  1886,  12  (Behaghel). 

1233.  Olsen,  Wald.,  Arator  und  Prudentius  als  Vorbilder  Otfrieds. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  342—347. 

1234.  Michaelis,  G.,  Bemerkungen  zu  Otfrid  ad  Liudbertum. 
Heirigs  Archiv  73,  73—84. 

8.  V.  Bahder  Nr.  232;  Trantmann  Nr.  1217;  Menthel  Nr.  1218. 

1235.  Mann,  Max  Friedr.,  die  althochdeutschen  Bearbeitungen  des  Physio- 
logus. 

Paul  a.  Braune,  Beiträge  11,  310—329. 

8.  Mann  Nr.  1162,  Ahrens  Nr.  1163. 

1236.  Tobler,  L.,  Kuniowidi  im  Merseburger  Spruch. 
Germania  80,  68—65. 


Vra.    LITTERATURGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  223 

Tatian  s.  Dorfelä  Nr.   196. 

1237.  Liber  confraternitatum  v.  Piper  (Bibl.   1884,  Nr.  1115). 

Vgl.  Lit  Blatt  1885,  7  (KOgel);  Mittheil.  a.  d.  histor.  Literatur  13,  2  (Bresslaa). 

C  Mittelhochdeutsch. 

Albrecht  v.  Eyb  s.  Prosanovellen  Nr.   1394. 

Albrecht  v.  Scharfenberg,  Titurel,  Londoner  Hb.,  s.  Ward  Nr.  116. 

1238.  Alexanderlied.  —  Neuling,  Ernst ,  die  deutsche  Bearbeitung  der 
Alexandreis  des  Quilichinus  de  Spoleto. 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  10,  815—883  und  Leipziger  Diss.  Halle 

1884,  Druck  yon  Karras. 
Vgl.  Zs.  f.  d.  PhUol.  17,  491  f.  (Seelisch). 

Über  Alexander  s.  Nr.  505,  1324  ff.,  1402  ff.,  1778  ff. 

1239.  Alphart.  —  Löhn  er,  R.,  Beiträge  zu  Alpharts  Tod.  Progr.  des  Gymn. 
zu  Kremsier.  8.  (24  8.) 

1240.  Arnold,  Priester,  s.  Legenden  Nr.  1328. 

1241.  Arzneibuch.  — Fischer,  Herrn.,  Fragment  eines  schwäbischen  Arznei- 
buches. 

Germania  .HO,  98—101. 
Beheim  s.  Horawitz  Nr.  885. 

1242.  Beichtbficher.  —  Weber,  Heinr. ,  die  Bamberger  Beichtbücher  aus 
der  ersten  Hälfte  des  XV.  Jbs.  mit  einem  Anhang  über  die  Bamberger 
Pdnitentialbücher.  12.  (100  S.)  Kempten,  KöseL  0,80  M. 

1243.  Benedictinerregel  von  Troxler  (Bibl.  1884,  Nr.  1124). 

Vgl.  Lit  Blatt  1885,  9  (Behaghel),  dazu  ebd.  11,  8p.  478  (J.  L.  Brandstetter). 

1244.  Zu  fiertholds  Predigten,  von  K.  Bartsch. 
Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185)  107—156. 

1245.  Neumannn,  C.  W.,  der  Grabstein  des  Bruders  Berthold  von  Begens- 
burg. 

Verhandlung  des  histor.  Ver.  v.  Oberpfalz  u.  Regensburg  39,  257 — 260.  Mit 
Abbildung  des  im  Jahre  1862  wieder  aufgefundenen  Grabsteins. 

1246.  Bibel.  —  Der  Codex  Teplensis  (Bibl.   1884,  Nr.  1126). 
VgL  Lit.  Centralbl.  1885,  29  (Br). 

1247.  Haupt,   Herm. ,    die  deutsche  Bibelübersetzung    der   mittelalterlichen 

Waldenser  in  dem  Codex  Teplensis    und  der  ersten  gedruckten  deutschen 

Bibel  nachgewiesen.  8.  (64  S.)  Würzburg  1885,  Stahel.   1,60  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  29  (Br.);  Theolog.  Lit.  Ztg.  1885,  15  (Harnack); 
Theolog.  Lit.  Blatt  1885,  27  (Kawerau);  N.  evangel.  Kircbenztg.  27,  24;  Herriga 
Archiv  75,  837;  Börsenblatt  1885,  Nr.  173;  Academy  26.  Sept.  1885  (Pearson); 
Athenäum  1.  Aug.  1885. 

1248.  Haupt,  H.,  zur  Entstehung  der  ältesten  deutschen  Bibelübersetzungen. 
Centralblatt  für  Bibliothekswesen  2,  287  u.  290. 

1249.  Jostes,  Franz,  die  Waldenser  und  die  vorlutherische  deutsche  Bibel- 
übersetzung. Eine  Kritik  der  neuesten  Hypothese.  8.   (44  S.)  Münster  1885, 

Schöningh.   1   M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  36;  Theolog.  Lit.  Blatt  1885,  87  u.  38;  N.  evangel . 
Kirchenzeitung  1885,  37;  Stimmen  aus  Maria-Laach  29,  5  (Knapenbaner) ;  der 
Katholik  1885,  Oct.,  S.  438-442. 

1250.  Witte,  L.,  die  deutschen  Bibelübersetzungen  vor  Luther. 
Daheim  1885,  XXH,  11. 

1251.  Zö ekler,  0.,  Luthers  Vorläufer  im  Bibelübersetzungswerke. 
Evangel.  Kirchenstg.  1886,  697—706. 


224  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

1252.  Hutchison,  John,  German  translations  of  the  Bible  before  Luther. 
Academy  1886,  700  u.  702. 

1253.  Pearson,  Karl,  German  translations  of  the  Bible  before  Luther, 
Academy  1885,  701  u.  704. 

Boner  s.  Craeger  Nr.  5  (Hs.  A). 

Bruder  Bausch  s.  Bobertag  Nr.  1363. 

1254.  Brun  von  Schönebeck.  —  Fischer,  Arwed,  über  das  Hohe  Lied  des 
Brun  von  Schonebeck.  I.  Breslauer  Diss.  (35  S.). 

1255.  Bartsch;  K.,  Bruchstück  eines  geistlichen  Lehrgedichts. 
Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185)  168—170  u.  386. 

1256.  Gate.   —  Bartsch,  K.,  Bruchstück  eines  deutschen  Cato. 
Germania  30,  120—124. 

1257.  •—  Chroniken   und  Vrkundenbücher.  —  Chronik  von  Lübeck    (Bibl. 

1884,  Nr.  129). 

Vgl.  Ade.   f.   d.  Alterth.  12,  37—40   (Ed.  Schröder);    Lit  Centralbl.    1886,    1; 
nd.  Korrespondenzblatt  1886,  31  f.  (Hagedom). 

1258.  Frankfurter  Chroniken  und  annalistische  Au&eichnnngen  des  Mittel- 
alters, bearb.  von  R.  Froning.  8.  (XLIV,  492  S.)  Frankfurt  a.  M.  1884, 
Jügel.  10  M.   (Quellen  zur  Frankfurter  Geschichte,  herausgeg.  von  H.  Grote- 

fend.  Bd.  1.) 

Vgl.  Oött  Gel.  Anz.  1885,    1035  ff.  (Alois  Schulte);    Lit.  Centralbl.  1885,   28; 
D.  Lit.  Ztg.  1885,  25  (Wyss). 

1259.  Die  Berner  Chronik  des  Valerius  Anshelm,  herausgeg.  vom  historischen 
Verein  des  Kantons  Bern.  L    8.  (VIII,  441   S.)  Bern   1884,  Wyss.    6  M. 

1260.  Heyck,  Eduard,  Ulrich  von  Bichental. 
Forschungen  z.  deutschen  Gesch.  25,  553 — 555. 

1261.  Urkunden  zur  Greschichte  der  Stadt  Speyer.  Dem  historischen  Verein 
der  Pfalz  gewidmet  von  Heinrich  Hilgard -Villard.  Gesammelt  und  heraus- 
gegeben von  Alfred  Hilgard.    4.  (XH,  565  S.)  StraGburg  1885,    Trübner. 

25  M. 

Vgl.  Lit.   Centralbl.  1886,  80. 

1262.  Eurmainz  und  Duderstadt  in  den  Jahren  1477 — 1479,  nach  einer 
gleichzeitigen  Aufzeichnung  des  Duderstädter  Stadtschreibers  (Kurd  Wiche- 
nand)  herausgeg.  von  Jul.  Jäger.  8.  (61   S.)  Hildesheim  1885^  Lax.   2  M. 

1263.  Weitere  Urkundenbücher:  Dortmunder  Urkb.,  bearb.  von  K.  Rubel, 
LBd.  2.  Hälfte,  v.J.  1341  —  1372;  Urkb.  der  Stadt  Duderstadt  bis  1500, 
herausgeg.  von  J.Jäger,  2.  Abth. ;  Fürstenbergisches  Urkb.,  5.  Bd.,  v.  J. 
700 — 1359;  Urkb.  der  Stadt  Jena  und  ihrer  geistlichen  Anstalten,  I.  Bd. 
1182 — 1405,  herausgeg.  v.  J.  £.  Martin,  Thüring.  Geschichtsquellen 
N.  F.  IH;  Liv-,  Est-  und  Kurländisches  Urkb.  Bd.  8,  v.  J.  1429—1486, 
herausgeg.  von  H.  Hiidebrand;  Urkb.  der  Stadt  Lübeck,  7.  Th.  11  u. 
12.  Lief.;  Mecklenburg.  Urkb.  13.  Bd.,  v.  J.  1351 — 1355;  Nassauisches 
Urkb.  (Cod.  dipl.  Nassoicus)  herausgeg.  von  E.  Menzel,  Bd.  I,  Abth.  1, 
Die  Urkunden  des  ehemaligen  kurmainzischen  Gebietes  von  W.  Sauer; 
Pommer'sches  Urkb.  IL  Bd.  2.  Abth.,  v.  J.  1278 — 1286,  von  R.  Prü- 
mers; Neues  preußisches  Urkb.  H.  Abth.  Bd.  1,  Bisthum  Culm  v.  J. 
1243—1266,  Heft  2  u.  3,  von  C.  Woelky;  Urkb.  der  Cisterzienserabtei 
Salem  (Cod.  dipl.  Salemitanus)  Lief.  7,  v.  J.  1281 — 1290,  von  F.  v.  Weech; 
Urkb.  der  Vögte  von  Weida,  Gera  und  Plauen  u.  s.  w.  I.  Bd.,  v.  J.  1122 
bis  1356,  von  Berthold  Schmidt,  Thüring.  GeschichtsqueUen  N.  F.  II; 


Vin.   LITTERATURGESCHICHTB  UND  SPRACHDENKMALER.  225 

Urkb.  des  Klosters  Teistungenburg,  von  J.  Jäger;  Westphälisohes  Urkb. 

1.  Lief,  bis  1019,  von  W.  Diekamp. 

Stretlinger  Chronik  ö,  Nr.  46«;  XVI.  Jhdt.  Nr.  1461. 

1264.  Dalimil.  —  Teige,  Jos. ,  Zur  Zeitbestimmung  der  gereimten  Über- 
setzung des  sog.  Dalimil. 

Germania  29,  418. 

1265.  Teige,  Jos.,  Cbronikon  Opatoviense  secundum. 

Mittbeiiuugen    des  iDstituts    für    österr.  Geschichtsforscbang  6,  460— -454.    (Zur 
Qaellenkonde  Dalimils.) 

1266.  Eckenlied.  — Hofmann,  Bedeutung  des  Eckenliedes.  8.  Progr.  des 
Obergjmn.  zu  Eaaden  1885. 

1267.  Erzählungen.  —  Schröder,  Edward,  Zu  der  Wiener  Meerfahrt. 
Zs.  f.  d.  Altertb.  29,  354—357. 

1268.  Die  Gründung  des  Klosters  Waldsassen.  Altdeutsches  Gedicht  zur 
Tirschenreuther  Schmeller-Feier  aus  der  Handschrift  neu  herausgeg.  von 
Friedr.  Keinz.  8.  (22  S.)  München   1885,  Ackermann.  0,60  M. 

1269.  Ritterpreis,  von  K.  Bartsch. 

Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185),  176—195. 

Sammlung  von  Erzählungen  s.  Ward  Nr.  116. 

1270.  Exodus.  —  Kossmann,  E. ,  Untersuchungen  über  die  altdeutsche 
Exodus.  8.  (83  S.)  Straßbarger  Diss. 

1271.  Kossmann,  £. ,  die  altdeutsche  Exodus  mit  Einleitung  und  Anmer- 
kungen herausgegeben. 

Quellen  und  Forscbungen  Heft  57.  8.  (149  S.)  Straßbarg  1886.  Trübner.   8  M. 

1272.  FacetQB.  —  Ehrismann,  G.,  Bruchstück  eines  Facetus. 
Germania  30,  284—287. 

Flore  8.  Konrad  Flecke  Nr.   1311. 

Franenlob  s.  Semmig  Nr.  843. 

1273.  Freidank.  —  Neidhardt,  E. ,  über  Freidanks  Bescheidenheit.  Ein 
Vortrag.  8.  (52   S)  Berlin   1885,  Wiegandt  u.  Grieben.  0,80  M. 

1274.  XanthippuB,  Freidank  niederländisch. 

Spreu  5.  Hampfel  (oben  Nr.  1187)  S.  29  f. 

1275.  te  Winkel,  J.,  Vridanc's  Bescheidenheit  in  het  Dietsch. 
Tijdschrift  vor  Nederl.  Taal-  en  Letterkunde  5,  310—329. 

1276.  Friedrich  von  Hansen,  von  Neunteufel  (Bibl.  1884,  Nr.  1139). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  8  (R.  Becker). 

1277.  Qanriel  von  Mantabel,  eine  höfische  Erzählung  aus  dem  13.  Jahr- 
hundert, Bum  ersten  Male  herausgeg.  von  Ferd.  Khull.  8.  (IV,  160  S) 
Graz   1885,  Leuschner  u.  Lubensky.  3,60  M. 

1278.  Gedichte.  —  Bartsch,  K.,  Verzeichniß  A — AL. 
Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185),  350—385. 

1279.  QlOBsen.  —  Flohr,   M.,    deutsche  Glossen  in  dem  Vocabular  Niger 

AbbaB  (Metzer  Hs.  Nr.  203). 

Straßburger  Studien  3,  1 — 134.    Vgl.  Nd.  Korrespondenzblatt  1885,  72. 

1280.  Gottfried  von  Straßburg.  —  Bahn  seh,  Fr.,  Tristan-Studien.  4.  (20  S.) 

Progr.  des  Gymn.   zu  Danzig  1885. 
Vgl.  Herrigs  Archiv  75,  203. 

1281.  Tristan  und  Parzival,  von  P.  Gas  sei. 

Aus  Literatur  und  Symbolik  (oben  Nr.  1186)  S.  40—103. 

Griseidis  s.  Prosanovellen  Nr.  1394. 

Hans  Folts,  Kargenspiegel,  Druck  von  1534,  s.  Bartsch  Nr.  VV^. 
OSBMAKIA.  Ntnt  lUUie  XXm.  (XIXV.)  Jthrg.  \^ 


226  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

1282.  Hartmann  von  Ane.  —  Henrici,  Einily  die  Handschriften  von  Hart- 

manns  Iwein. 

Zs.  f.  d.  Philol.  17,  385—389  u.  AP»^. 

1288.  Henrici,  Emil,  die  IweinhaDd^chriften  I  u.  IL 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  112—115  u.  360—305. 

Londoner  Iwein-Hs.  8.  Ward  Nr.  116. 

1284.  Hartmanns     a.    Heinrich,     von    Wackemagel-Toischer     (BibL     1884, 

Nr.   1146). 

Vgl.  Lit.  Ztg.  1885,   31  (Martin);    Lit.  Blatt   1885,   7  (Behaghel);    Grensboten 
1885,  8.  404-408  (M.  Koch). 

1285.  Seipgens,    E.  A.  H. ,    Erklärung    eines  mhd.  Gedichtes  (Hartmanns 

armer  Heinrich). 

Taalstudie  VI,  Nr.  4-6. 

1286.  Martin,  Ernst,  zum   Prolog  von  Hartmanns  Gregorius. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  466  f. 

1287.  Hansen,  Kampfschilderungen  (BibL   1884,  Nr.   1152). 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.   1885,  31  (Niedner);  Lit.  Blatt  1885,  12  (Ehriamann). 

1288.  Rauffmann,  Hartmanns  Lyrik  (BibL   1884,  Nr.  1151). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  382  f.  (Emil  Henrici). 

8.  T.  Monsterberg-Müuckenau  Nr.  210. 

1289.  Hartmann  von  Brixen.  —  Schönbach,  A.,  Versus  de  beato  Hart- 

manno. 

Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  352  f.  (vier  deutsche  Verse). 

1290.  Herzog  Heinrich  17.  von  Breslau.  —  Jaekel,  H.,  zum  urkund- 
lichen Itinerar  Herzog  Heinrichs  IV. 

Zs.  d.  Ver.  f.  Geschichts-  u.  Alterthumskunde  Schlesiens  XIX,  854—369. 

1291.  Milkowitsch,  Wlad.,  Heinrich  IV.  und  Boleslaw  H.   1277. 
Zs.  d.  Ver.  f.  Geschichts-  a.  Alterthumskunde  Schlesiens  XIX,  370 — 385. 

1292.  Heinrich  von  Freiberg.  —  Kraus,  Ernst,  über  Heinrich  von  Frei- 
berg. 

Germania  SO,  1—18. 

8.  Nr.  294. 

1293.  Markgraf  Heinrich  von  Heißen.  —  Bartsch,  die  Lieder  des  Mark- 
grafen Heinrich  des  Erlauchten. 

Mittheil  d.  Ver.  f.  d.  Gesch.  der  Stadt  Meißen  Bd.  I,  Hett  3. 

1294.  Heinrich  von  Melk.  —  Wil manns,  W.^  Beiträge  cur  Geschichte 
der  alteren  deutschen  Literatur.  Der  sog.  Heinrich  von  Melk,  Heft  I.  8. 
(62  S.)  Bonn   1885,   Weber.    1,50  M. 

Heinrich  von  Momngen  s.  Grimme  Nr.  1317. 

1295.  Heinrich  von  Hügeln,  von  Steinmeyer. 
Allgem.  D.  Biogr.  22,  454  f. 

1296.  Heinrich  von  Kenstadt.  Pudmenzky  (Bibl.  1884,  Nr.  1159). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  9  (Proescholdt). 

1297.  Bartsch,  K.,  Bruchstücke  aus  Heinrichs  von  Neustadt  Gottes  Znknnft 
Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185),  207—228. 

1298.  Helbling,  von  Seemüller  (Bibl.  1883,  Nr.  1181). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1885,  755—761  (Lambel). 

1299.  Historienbibel.  —  Gleisberg,    E.,    die  Historienbibel   (Mersdorf  I) 

und    ihr    Verhältniß     zur    rudolfinischen    und    thüringischen    Weltchronik. 

Leipziger  Diss.  8.  (50  S.)  Leipzig  1885,  Fock.    1,20  M. 

1299\  Hngo  von  Hontfort,  von  WackemelL 
Allgem.  D.  Biogr.  22,  100—193. 


Vm.     LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         g27 

1300.  Hugo  von  Trimberg.  —  Ehri8mann,G.,  Das  HandBchriftenverhältiiiß 
des  Renner. 

Germania  30,  129—153. 

1301.  Strauch,  Ph.,  Die  Tübinger  Rennerhandscbrift. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  116—118. 

1302.  Wölfel,  E.  J.,  zum  Renner. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  369. 

1303.  Bartsch,  K.,  Bruchstücke  aus  dem  Renner. 
Beiträge  sur  Qaellenkande  (oben  Nr.  1185)  S.  229—245. 

1304.  Schröder,  Edw.,  die  Summe  der  Tugenden  und  Laster.  Zum  Renner. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  357—360. 

8.  Schröder  Nr.  1267. 

1305.  Jansen  EnikeL  —  Strauch,  Ph.,  Studien  über  Jansen  Enikel. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  35—64. 

1306.  Johann  von  Morsheim,  von  E.  Bartsch. 

Allgem.  D.  Biographie  22,  327. 

1307.  Johannes  Schmidt. — Haupt,  H.,  Aufzeichnungen  des  Franziskaners 

Johannes  Schmidt  von  Elmendingen  bei  Pforzheim  1356 — 1455. 
Alemannia  13,  148—153. 
Jüdel  s.  Nr.   1790. 
Kalenberger  s.  Bobertag  Nr.  1363. 

1308.  Karl  der  Große.  —  Wyss,  Arthur,  ein  Gedicht  über  Karl  den  Großen. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  30,  63—71. 

Klage  8.  Kettner  Nr.  1376. 

1309.  Zum  König  von  Odenwalde,  von  K.  Bartsch. 

Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185)  263—267. 

1310.  Konrad.  —  T h am hayn,  Willy  Ernst,  Über  den  Stil  des  deutschen 

Rolandsliedes  nach  seiner  formalen  Seite.  Hallesche  Diss.  8.  (64  S.)  Halle 

1884,  Hendel.  1,50  M. 

8.  Ammann  Nr.  1413. 

Konrad  von  Ajnmenhnsen  s.  Vetter  Nr.  959. 

1311.  Konrad  Flecke.  —  Bartsch,  K.,  Zur  Kritik  von  Flore  und  Blancheflür. 
Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185),  60—86. 

1312.  Zu  Konrads   von  Faßesbrannen  Kindheit  Jesu,    von  R.  Sprenger. 
Germania  30,  153—170. 

1313.  Konrad  von  Fußesbrunnen,  Die  Kindheit  Jesu.  Ein  Legenden-Epos. 
Umgedichtet  von  Ch.  Stecher.  8.  (XIII,  116  S.)  0,60  M.  In:  Dichtung 
für  die  christliche  Familie  und  Schule.  Graz   1884,  Styria.  42.  Heft. 

1314.  Konrads  von  Würzbnrg  Klage  der  Kunst,  von  Eugen  Joseph.  Quellen 

u.  Forsch.  54.  8.  (X,  92  S.)  Straßburg  1885,  Trübner.  2  M. 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1885,  25  (Strohl). 

1315.  Zum  Engelhard,  von  K.  Bartsch. 

Beiträge  zur  Quellenkande  (oben  Nr.  1185),  157—167. 

1316.  Kränterbnch.  —  Bartsch,  K.,  Gereimte  Vorrede  zu  einem  Kräuter- 

bnche. 

Beitrfige  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185),  171—175. 

1317.  KristAn  von  Lupin.  —  Grimme,  Fr.,  der  Minnesänger  Krist&n  von 
Lupin  und  sein  Verhältniß  zu  Heinrich  von  Morungen.  Münster'sche  Diss. 
8.  (45  S.)  Heiligenstadt  1885. 

1318.  Kndrun,  herausgeg.  von  K.  Bartsch.  8.  (XIX,  267  S.)  Berlin  und 
Stattgart  (1885),  Spemann.  Kürschners  Deutsche  l$(a.tioTi%\\\t«s^\x«  "^^«^^ 


228  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

1319.  Das  Gadranlied  für  das  deutsche  Haus  nach  den  besten  Qnellen  be- 
arbeitet von  Emil  Engelmann.  gr.   8.  (153   S.)  Stuttgart  1886.  P.  Neff. 

V^l.  Nord  und  Süd,  Januar  18»6. 

1320.  Gudrun,  im  Anschluß  an  Müllenhoffs  Ausgabe  für  den  Schulgebrauch 
ins  Neuhochdeutsche  übersetzt  und  mit  einer  Einleitung  versehen  von 
P.  Vogt.  8.  Leipzig  1885,  0.  Wigand.  2  M. 

1321.  Erdmann,  C,  zur  Kudrun  (Str.  649). 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  226  f. 

8.  Erdmann  Nr.  1327. 

1322.  Otto,  Theodor,  Bemerkungen  zum  Gudrunliede. 
Belletristisches  Familieublatt  18^6,  Nr.  1.    Namentlich  zur  Geographie. 

1323.  Kürenberger.  —  Neubourg,  H.,  zum  Kürenberger. 
Germania  30,  78-84. 

1324.  Lampreoht.  —  Lamprechts  Alezander  von  Einzel  (Bibl.  1884,  Nr.  11 69). 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterth.  11,  257—281  (Roediger);  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  487-490 
(Seelisch);  Romania  14,  168  (P.  Meyer). 

1325.  Bah  der,  K.  v.,  Lamprechts  Alezanderlied  und  seine  Heimat. 
Germania  30,  385—396  u.  508. 

1326.  Bech,  F.,  zu  Lamprechts  Alezander. 
Germania  30,  257—284. 

1327.  Erdmann,  0.,  Lamprechts  Alezander  und  die  Hilde-Kudrun-Dichtung. 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  223—226. 

Nr.   1238;  s.  Nr.  1440. 

1328.  Legenden.  —  Sprenger,  R.,  zu  Arnolds  Juliane. 
Germania  30,  75—78. 

1329.  Birlinger,  A.,  Legende  von  den  Jakobsbrüdem. 

Alemannia  13,  42—45.  Aus  Erkenbrecht  Kolers  Reisebeschreibnng  (1587 — 1593). 

1330.  Birlinger,  A.,  legenda  aurea.  El  säßisch. 
Alemannia  13,  66  —  131. 

1331.  Legende  vom  heil.  Rock.  Handschrift,  angez.  von  Korth. 
Mittheil,  aus  dem  Stadtarchiv  von  Köln  VllI,  38. 

s.  Neuwirth  Nr.  1337. 

Elisabeth  von  Reute  s.  Bartsch  Nr.   114. 

1332.  Lieder,  geistliche.  —   Bartsch,  K.,  deutsches  Kyrieleison. 
Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  118ö),  302—304. 

1388.  Schönbach,  A.,  Schlachtgesang. 
Zs.  f.  d.  Altertb.  29,  363  f.  (Ave  Maria). 

1334.  Haupt,  H.,  Nota  vulgariter  de  X  preceptis  et  X  plagis  Egipti.  1405. 
Alemannia  13,  146  f. 

1335.  Neuwirth,  Jos.,  Z wettler  Marienlied  vom  Jahre   1519. 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  206-209. 

1836.  Neuwirth,  Jos.,  Wilheringer   „Salve  Regina^. 
Ebd.  17,  216  f. 

1337.  Neuwirth,  Jos.,  die  Zwettler  Au£zeichnung  des  Liedes  vom  heil« 
Rocke  zu  Trier  vom  Jahre   1519. 

Ebd.  17,  201—206. 

s.  Korth  Nr.  1331. 

1338.  Pick,  B.,  German  hjmnology  before  Luther. 
The  Lutheran  Qaarterly  1886,  April,  191— 2o9. 

B.  Bartsch  Nr.  114;  Lieder  der  Mystiker,  Nr.  1362';  Kirchenlied,  Nr.   1483  ff. 
Liederbuch,  Bechsteins,  s.  Bartsch  Nr.    115. 

1389.  Lohengrin.  —  Traun  wieser,  J. ,  die  mittelhochdeutsche  Dichtung 
Lohengrin  ^eine  Mosaik  aus  Wolfram  Eschenbach**,  gr.  8.  (66  8.)  Wien, 
Phhlers  Wittwe.   1,30  M. 


Vin.   LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  229 

Lucidarins  s.  Schladebach  Nr.   1745. 

1340.  Ludwig  der  Baier.  —  Englert,  zwei  neue  BnichBtücke  des  Ge- 
dichtes auf  K.  Ludwig  den  Baier. 

Zs.  f.  d.  Alterth.  30,  71—75. 

1341.  Mair,  Hans,  von  K.  Bartsch. 
Allgera.  D.  Biographie  20,  113. 

1342.  Mandelreiss,  Balthasar,  von  K.  Bartsch. 
Allgem.  D.  Biographie  20,  170. 

1343.  Manesse,  Rüdiger,  von  G.  v.  Wyss. 
Allgem.  D.  Biographie  20,  188  f. 

Marina  s.  Prosanovellen  Nr.   1394. 

1344.  Marner,  von  Wilmanns. 

Allgem.  D.  Biographie  20,  396. 

1345.  Meffrid,  von  K.  Bartsch. 

Allgem.  D.  Biographie  21,  176. 

1346.  Meistergesang^.  —  Bartsch,  K.,  ein.  Baseler  Meistergesangbnch. 
Beiträge    snr  Quellenkunde  (oben  Nr.  1185),  275—301.   Aus  der  zweiten  Hälfte 
des  15.  Jhs. 

8.  XVL  Jhdt  Nr.  1533  u.  1534;  Bartsch  Nr.   114. 

1347«  Mennel,  Jacob  (Manlius),  von  Horawitz. 
Allgem.  D.  Biographie  21,  358—862. 

1348.  Minnesang.  —  Böhme,  Fr.  M. ,  Originalgesänge  von  Troubadours 
und  Minnesingern  des  12. — 14.  Jahrhunderts.  Aus  den  handschriftlichen 
und  gedruckten  Quellen  nach  Ton  und  Text  übertragen  und  zum  Concert- 
gebrauch  für  Bariton  mit  Pianofortcbegleitung.  4.  (33  S.)  Mainz  1885^ 
Schott. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  Sp.  84.    Enthält  von  deutschen  Liedern  1  von  Tanhanser, 
1  von  Neidhart,  1   von    Meister  Alexander,  1   von  Wijslaw,   2  von  Oswald  von 
Wolkenstein,  1  Lied  eines  Fahrenden. 

8.  Simon  Nr.  646. 

1349.  Schmidt,  Erich,  Parallelen  zur  mhd.  Lyrik. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  118—120. 

1350.  Herzog,  zur  Pariser  Liederhandschrift. 
Anz.  f.  schweizer.  Alterthuraskunde  1885,  Nr.  3. 

1351.  Meyer,  Richard  M.,   alte  deutsche  Volksliedchen. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  121—236. 

s.  Weissenfeis  Nr.  1214. 

1352.  Mönch   von  Heilsbronn.  —  Tomanetz,    K. ,    Bruchstücke    aus  des 

Mönchs  von  Heilsbronn  Buch  von  den  sechs  Namen  des  Frohnleichnams. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  318—326. 

1353.  Mülich  von  Prag,  von  K.  Bartsch. 

Allgem.  D.  Biographie  22,  490. 

1354.  Mystik.  —  Pearson,    Meister  Eckehart  the  Mystic. 
The  Mind  1886,  Januar. 

1355.  Deniflc,  H.,  Actenstücke  zu  Meister  Eckharts  Proccß. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  259—266. 

1356.  Koth,  F.  W.  E.,  Die  Visionen  der  heiligen  Elisabeth  und  die  Schriften 
der  Äbte  Ekbert  und  Emecho  von  Schönau.  Ein  Beitrag  zur  Mystik  und 
Kirchengeschichte.  8.  (CXXVHI,  359,  LH  S.)  Brunn  1884,  Verlag  der 
Studien  aus  dem  Benedictiner-  und  Cisterzienser-Orden.   8  M. 

Vgl.  Adz.  f.  d.  Alterth.  12,  25—37  (Strauch);    Liter.  Uandweiser  1885,  S.       C9 

1357.  Margareta  Ebner,  von  Strauch. 
Allgem.  D.  Biographie  20,  332—334. 


230  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1358.  Mechthild  von  Magdeburg  and  Mechthild  von  Hackeboroi  von  Siran  eh. 
Allgem.  D.  Biographie  21,  154—158. 

8.  Reifferscheid  Nr.  109. 

1359.  Merswin,  Rnlman,  von  Strauch. 
Allgem.  D.  Biographie  21,  459—468. 

1860.  Schieler,  H.,  Magister  Johannes  Nider  aus  dem  Orden  der  Prediger- 
bräder. Ein  Beitrag  zur  Kirchengeschichte  des  15.  Jhs.  8.  (XVI,  423  S.) 
Mainz   1885,  Kirchheim.  7  M. 

Vgl.  Ade.  f.  d.  Alterth.  12,  186—188  (Edw.  Schröder);  Stadien  u.  Mittheil.  a.  d. 

Benedictinerorden  7,  1  (Goldmann);  D.  Lit.  Ztg.  1885,  37  (Fuuk). 

Suso  8.  Reifferscheid  Nr.   109. 

1361.  Hess,  W.,  Stellung  der  Theologia  Deutsch  zur  heil.  Schrift. 
Jahrb.  f.  protest.  Theol.  1885,  Nr.  2. 

1362.  Bartsch,  K.,  Lieder  der  Mystiker. 

Beiträge  zur  Qaellenkande  (obeD  Nr.  1185),  311—333. 
B.  Bartsch  Nr.  114;  Sprüche  s.  Bartsch  Nr.  114,  Reifferscheid  Nr.  109. 

1363.  Karrenbnoh,  herausgegeben  und  erläutert  von  Felix  Bobertag.  Kürsch- 
ners National-Litteratur  Bd.  11.  8.  (VII,  388  S.)  Berlin  und  Stuttgart. 
Spemann. 

Enthält:  Kalenberger,  Peter  Leu,  Neithart  Fuchs,  Markolf,  Bruder  Rausch. 

1364.  Neidhart.  —  Wilmanns,  W.,  über  Neidharts  Reihen. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  64—85. 

1365.  Altdeutsches  Tanzlied.  Nach  Neidhard  von  Renenthal  (um   1220). 
Gartenlaube  1884,  Nr.  19. 

8.  Zingerle  Nr.  1018. 

Neithart  Fuchs  s.  Bobertag,   Narrenbuch,  Nr.   1363. 

1366.  Nibelungen.   —    Das  Nibelungenlied    nach    der  Hohenems-Münchener 

Hs.  (A)  in  phototjpischer  Nachbildung   nebst  Proben    der  Hss.  B  und  C. 

Mit    einer  Einleitung    von  Ludwig  Laistner.    4.    (48   S.   und   124  Tafeln.) 

München  1886,  Verlagsanstalt  für  Kunst  u.  Wissenschaft.   60  M.  Auch  u.  d. 

Titel:    Berühmte  Hss.  des  Mittelalters    in   phototypischer  Nachbildung.    I. 

1867.  Nibelungenlied  von  Engelmann  (Bibl.    1884,  Nr.   1195). 

Vgl.  Bi.  f.  literar.  Unterh.  1885,   24.  Deo.    (Adalb.  Schröter);    Revue    critiqae 
1885,  51  (Adalb.  Schröter). 

1368.  Das  Nibelungenlied  übersetzt  von  L.  Freytag.  2.  Aufl.  Berlin  1886, 
Friedberg  u.  Mode.  Ausgabe  A:  mit  Einleitung  und  Anmerkungen.   8. 

1369.  Das  Nibelungenlied  übersetzt  und  zum  Gebrauch  an  höheren  Töchter- 
schulen eingerichtet  von  L.  Freytag.  gr.  8.  (IV,  319  S.)  Berlin,  Friedberg 
u.  Mode.  2,50  M. 

1370.  Kamp,  H.,  der  Nibelungen  Not  in  metrischer  Übersetzung,  nebst 
Erzählung  der  älteren  Nibelungensage.  gr.  8.  (VII,  188  S.)  Berlin,  Meyer 
u.  Müller,  geb.  2,25  M. 

1371«  Das  Nibelungenlied  für  die  Jugend  bearbeitet  von  A.  Bacmeister. 
3.  Aufl.  Stuttgart,  Neff.  geb.  2,25  M. 

1372.  Niedola  Nibelungöw  przeklad  L.  Germana.  8.  Warschau  1885.  Wislicki. 
Polnische  NibelungenübersetzuDg. 

1373.  Heinzel,  R.,  Über  die  Nibelungensage.  8.  (50  S.)  Wien  1885,  Gerold 
in  Comm.  0,80  M. 

Aas  dem  109.  Bande  (S.  671—718)  der  Wiener  Sitzungsberichte. 

1374.  Roediger,  kritische  Bemerkungen  (Bibl.   1884,  Nr.   1198). 

Vgl.  Gott.  Gel.  Adz.  1885,  21  (Wilmanns);  Lit  Blatt  1885,  11  (Sijmons);  Revue 
critique  1886,  Nr.  2  (Chuquet). 


VIII.   LlTTERATUßGESCHICüTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  231 

1375.  Kettner,   Emil,    Znr  Kritik   des  Nibelungenliedes.    IV.  Abreise  und 

Abschied. 

Zs.  f.  d.  Philol.  17,  129—173. 

1376.  Kettner,  Emil,   Zur  Kritik  des  Nibelungenliedes.  V.  Nibelungenlied 

und  Klage.    VI.  Rückblick. 
Zs.  f.  d.  Philol.  17,  390—421. 

1377.  XanthippuS;  Ein  bischen  Nibelungenkritik. 
Spreu,  fünfte  Hampfel  (oben  Nr.  1187),  S.  32—41. 

1378.  Zarncke,  F.,  die  Jagd  im  Nibelungenliede. 
Paul  u.  Braune,  Beiträere  10,  384—402. 

Sieht  das  Otenheim  der  Hs.  C  mit  Otinheim  im  Lobdengau  als  identisch  an. 

1379.  Pawel,  die  Hoffeste  im  Nibelungenlied  mit  ihren  Kampf-  und  Ritter- 
spielen. 8.  (28  S.)  Wien   1885. 

Aus:  Zs.  f.  d.  österr.  Tumwesen. 

1380.  Plan  mann  ^  Emil,  „Markgraf  Rüdiger  von  Bechelaren'^  von  F.  Dahn 
und  das  Nibelungenlied.  Programm  von  Graudenz   1885.  (25   S.). 

1381.  Osterwald,  K.  W. .  Erzählungen  aus  der  alten  deutschen  Welt. 
2.  Theil.  Siegfried  und  Kriemhilde.  6.  Aufl.  8.  Halle.  1884,  Waisenhaus. 
2,50  M. 

1382.  Böhm,  F.,  Ilias  und  Nibelungenlied.  Eine  Parallele,  gr.  8.  (84  S.) 
Znaim  1885,  Fournier  u.  Haberler.   1,60  M. 

1383.  Bormann,  W.,  die  Form  der  Nibelungen. 
Allgem.  Ztg.  1885,  Nr.  224  u.  225. 

1384.  Wöber,    F.  H. ,    Die  Reichersberger  Fehde  und  das  Nibelungenlied. 

Eine  genealogische  Studie.  8.  (164  S.)  Meran  1885,  Plant.  2  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  25;  D.  Lit.  Ztg.  1885,  40  (Wilmanns);  D.  Revue 
1886,  October;  Berliner  Monatshefte  1885,  6  (Bleibtreu);  Bl.  f.  literar.  Unterh. 
1885,  S.  820  f.  (Adalb.  Schröter). 

8.  Crueger  Nr.  6. 

1385.  Otte.  —  Eraclius  ed.  Graef  (Bibl.   1884,  Nr.   1207'). 
Vgl.  Revue  critiqae  1885,  46  (Chuquet). 

1386.  Herzfeld,  Eraclius  (BibL  1884,  Nr.   1208). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterth.  12,  103  (Steinmeyer);  Lit.  Blatt  1885,  5  (Behaghel). 

1387.  Ottokar.  —  Dürnwirth,  R. ,  Rosegger  Bruchstück  aus  Ottackers 
Reimchronik. 

Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  307—318. 

1388.  Passional.   —   Zingerle,  Hs.  des  Pass.  (Bibl.    1883,  Nr.   1149). 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterth.  11,  233—235  (Straucli). 

1389.  Fischer,  H.,  ein  Fragment  des  Passionais. 
Germania  30,  101  f. 

1390.  Bruder  Philipp.   —  Neuwirth,   Jos.,    das  Seitenstettener  Fragment 

des  Marienlebens  Bruder  Philipps  des  Carthäusers. 
Zf».  f.  d.  Philol.  17,  209-215. 
Physiologus  s.  Bemoulli  Nr.   1410. 

1391.  Pleier.  —  Tandareis    und  Flordibel.    Ein    höfischer  Roman    von    dem 

Pleiaere,  herausgeg.  von  F.  Khull.   8.  (248  S.)  Graz   1885,  Styria.  8  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1,  1886  ;Martin). 

1392.  Predigten  und  Tractate.  Altdeutsche  Predigten  herausgeg.  von  Anton 

E.  Schönbach.  I.  Bd.:  Texte,  gr.  8.  (XVHI,  531  S.)  Graz  1886,  Styria. 

9  M. 

Blaas,  C.  M.,  aus  den  Predigten  Georgs  von  Giengen, 
Germania  30,  88-98. 


J32  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1893.  Grienbergor,  Th.  v.,   Predigtbruch  stücke  aus  Salzburg. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  30,  68—63. 
8.  Birliuger  Nr.   1330;  Bartsch  Nr.  114  und  Bertholds  Predigten  Nr.  1244. 

1394.  Prosanovellen.  —  Strauch,  Ph.,  Deutsche  Prosanovellen  des  15.  Jhs. 

I,  Marina.    11.  Grisardis  von  Albrecht  von  Eyb. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  326—342  und  373—443. 

1395.  Eeimprosa.  —  ßödiger,  M.,  Deutsche  Reimprosa. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  30,  84  f. 

1396.  Beinhart  Fuchs.  —  Schönbach,  A.,  Die  Überlieferung  des  Beinhart 

Fuchs. 

Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  47-64. 

1397.  Eeinmar,  von  A.  Nagele. 

Europa  1886,  Nr.  7. 

1398.  Eeinolt  von  Montelban  oder  die  Heimonskinder,  herausgcg.  vonFridrich 
Pf  äff.  8.  (680  S.)  Tübingen   1885.  (74.  Publ.  d.  Lit.  Vereins.) 

1399.  Reisen.  —  Hans  Schiltbergers  Reisebuch    nach    der    Nürnberger  Hs. 

hrsg.  von  Val.  Langraantel.   8.  (V,   197  S.)  (172.  Publ.  d.  Lit.  Vereins.) 

8.  XVI.  Jhdt.  Nr.   1643. 

1400.  So  ein,  A.,    Bericht    über   neue  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der 

Palästinaliteratur   1883. 

Zs.  des  deutschen  PalHstinavereins  7,  Nr.  4. 

8.  Birlinp:er  Nr.  1329  (Erkenbr.  Koler). 

1401.  Rother  ed.  Bahder  (Bibl.   1884,  Nr.   1218). 
Vgl.  Lit.  Blatt   1885,  8  (VogJ). 

1402.  Rudolf  von  Ems.  —  Zingerle,  Quellen  (Bibl.    1884,  Nr.    1221). 
Vgl.  Auz.  f.  d.  Alterth.  12,   17-24  (Toischer);  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  490  f.  (See- 
lisch); lat.  Blatt  1885,  5  (Ausfeld);   Berl.  philol.  Wochenschr.  6,  26  (G.  Land- 
graf). 

1403.  Aüsfeld,   Rud.  Alex.    (Bibl.   1883,  Nr.    1253),    und  Kinzels    Rec. 

(Bibl.   1884,  Nr.   1220). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  108  f.  (Ausfeld,  A.,  zur  Alexandersage). 

s.  Nr.   1*238. 

1404.  Fischer,  H.,  Fragment  aus  Barlaam  und  Josaphat. 
Germania  .30,  102. 

1405.  Stecher^  Gh.,  Rudolf  von  Ems,  Barlaam  und  Josaphat.  Ein  Legenden- 
Epos.  D.  Dichtung  für  die  christliche  Familie  und  Schule  Nr.  43  u.  44. 
8.  (Vn,   276   S.)  Graz   1885,   Styria.  k  60  Pf. 

8.  Braunholtz,  Cassel.  Zotenberg  Nr.  609 — 611 
1405'.   Doberentz,    Erd-  und  Völkerkunde  in  der  Weltchronik  des  Rudolf 
von  Ems  (Bibl.   1881,  Nr.    1143).    Separatabdruck. 
Vgl.  Zs.  f.  wissensch.  Geographie  5,  64  (Günther). 

1406.  Loserth,  J.,  Zwei  Bruchstücke  aus  Rudolfs  Weltchronik. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  t>30— 240. 

1407.  Jeitteles,  Adalb.,  Bruchstück  aus  Rudolfs  Weltchronik. 
Germania  30,  120. 

1408.  Fischer,  H.,  Birlinger,  A.,  Gelbe,  Th.,  Bruchstücke  aus  Rudolfs 
Weltchronik. 

Germania  30,  176—193. 

8.  Gleiaberg  Nr.  1299. 

1409.  Barack,  K.  A.,  Bruchstück  aus  Rudolfs  von  Ems  Wilhelm  von 
Orlens. 

Germania  30,  107—111. 


VIII.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  233 

8alomon  nod  Markolf  s.  Bobertag  Nr.  1863;  Birlinger  Nr.  567. 
Schauspiel  s.  N.  687 — 708. 

1410.  Sprüche.   —  Bemoulli,  A.,  Reimsprüche  des  XV.  Jhe. 
Germania  80,  214 — 2 IB.    Nr.  9  behandelt  einige  Thiere  des  Physiolog^s. 
Sprüche  der  Mystiker  s.   Mystiker  Nr.   1362. 

1411.  Sprachverse  der  Tagenden  and  Laster,  von  K.  Bartsch. 
Beiträge  zur  Qaellenkunde  (oben  Nr.  1185),  268—274. 

1412.  Stricker.  —  Jensen,  Ludwig,  Über  den  Stricker  als  Bispel-Dichter, 
seine  Sprache  und  seine  Technik,    unter  Berücksichtigung  des  'Karl'  und 

Amis\  Als  Einleitung  zu  einer  Ausgabe  kleinerer  Stricker'scher  Gedichte. 
8.  (112   S.)  Marburg   1886,  Elwert.    2  M. 

1413.  Amman,  J.  J. ,  das  Verhältniß  von  Strickers  Karl  zum  Rolandslied 
des  Pfaffen  Konrad  mit  Berücksichtigung  der  Chansons  de  Roland.  I.  Theil. 
gr.  8.   (27   S.)  Wien,  Pichlers  Witwe.  0,60  M. 

König  im  Bade  s.  Bartsch  Nr.   1 1 4. 

1414.  Der  älteste  Tristrantdmck,  von  F.  Pf  äff. 
Germania  SO,  19—65. 

1415.  Der  Tagenden  Kranz,  von  K.  Bartsch.  Beiträge  zur  Quellenkunde 
(oben  Nr.  118.5),  S.  246—262.  Weitere  Hss.  des  von  Milchsack  in  Paul  u. 
Braune's  Beitr.  5,  548  ff.  herausgeg.  Gedichtes  *Der  s6Ie  cranz*.  Dazu 
s.  Beitr.  zur  Quellenkunde  S.  337  (Nr.   26*^). 

XJlrich  von  Eschenbachs  Alexandreis. 

Londoner  Hs.  s.  Ward  Nr.   116. 

1416.  Ulrich  Füeterers  Prosaroman  von  Lanzelot,  nach  der  Donaueschinger  Hs. 
hrsg.  von  Arthur  Peters.  8.  (362  S.)  Tübingen  1885.  (175.  Publ.  d.  lit.  Ver.) 

1417.  XTlrich  von  Lichtenstein.  —  Frauendienst  oder  Geschichte  und  Liebe 
des  Ritters  und  Sängers  U.  v.  L.,  von  ihtn  selbst  beschrieben.  Bearb.  von 
Ludwig  Tieck.  Mit  Einleitung  von  Alfred  R.  Ruhemann.  gr.  16.  (VI,  247  S.). 
Volksbibliothek  f.  Kunst  u.  Wissenschaft  Bd.  20.  Leipzig,  Brückner.  0,60  M. 

1418.  Ulrich    von  Zatzikhoven,    von  Neumaier    (Bibl.   1884,    Nr.   1238). 

Vgl.  Herrigs  Archiv  7.S,  460. 

Urkunden  s.  Chroniken. 

1419.  Vaterbuch.  —  Bartsch,  K.,  zu  den  Handschriften  des  Väterbuches. 
BeitrXsre  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.   1185),  196-206. 

1420.  Fischer,  Hermann,  zwei  Fragmente  vom  Leben  der  Väter. 
Germania  30,  104—107. 

1421.  Westermayer,  G. ,    Tölzer  Bruchstücke  aus  dem  Buche  der  Väter. 
Z«.  f.  d.  Alterth.  29,  296—307. 

1422.  Visio  8.  Pauli.  —  Brandes,   H.,    Visio  S.  Pauli.    Ein  Beitrag    zur 

Vision slitteratur  mit  einem  deutschen  und  zwei  lateinischen  Texten.  8.  (VI, 

102   S.)  Halle    1885,  Niemeyer.   2,80  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  19  (J.   Koch). 

1423.  Zu  Volmars  Steinbuch,  von  K.  Bartsch. 

Beiträji:e    zur  Quellenkunde    (oben  Nr.  1186),    8.  96 — 106.    Drei   weitere  hand- 
schriftliche Quellen. 

1424.  Vorauer  Hs.  —  Waag,   Albert,    Die  Zusammensetzung  der  Vorauer 

Handschrift.    Mit  einer  Tabelle. 

Paul  u.  Braune,   Heitrftge  11,  77—158. 

1425.  Wachsmut.  —  Schulte,  AI.,  Ein  Minnesänger  der  Baar.  Herr  Wachs- 
mut von  Künsingen. 

Schriften  d.  Ver.  f.   Gesch.  u.  Naturgeschichte  der  Baar  1886,  S.  112—117« 


234  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1426.  Walther  von  der  Vogelweide ,  Schalansgabe  mit  einem  Wörterbuche 
von  K.  Bartsch.  2.  Aofl.  8.  (VIII,  156  S.)  Leipzig  1885,  Brockhaus. 
2  M. 

1427.  Pritzsche,  E.  J.,  Zur  Kritik  Walthers  (Lachm.  65,  33). 

In :  Festschrift  zur  Feier  des  öCjährigen  DienstjubiiSnms  des  Gymnasialdirectors 
Nöitin^.  Wismar  1886. 

1428.  Giske,  H.,  zu  Walther  121,  37. 

Zs.  f.  d.  Philol.  17,  .365.    Schlägt  'verhalten    für  'gedagen   vor. 

1429.  Walt  her,  Paul,  zu  Walther  von  der  Vogelweide. 
Germania  SO,  310—- 314. 

1430.  XanthippuB,  zu  Walther  (98,  9;   103,   13  ff.). 

Spreu  6.  Hampfel  (Nr.  1187)  11—16. 
s.  Fritzsohe  Nr.  213*;  Martin  Nr.  233;  Semmig  Nr.  834. 

1431.  Wartburgkrieg,  von  Strack  (Bibl.  1883,  Nr.  1287). 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterth.  10,  326—331  (Wilmanns). 

1432.  Zum  Weinsohwelg,  von  K.  Bartsch. 
Beiträge  zar  Quellenkunde  (oben  Nr.  1186),  87—94. 

1433.  Zu  Wemhers  Maria^  von  K.  Bartsch. 
Beiträge  zur  Quellenkunde  (oben  Nr.  1186),  1—69. 

1434.  Wemher  von  Elmendorf,  von  H.  V.  Sauerland. 

Zs.  f.  d.  Alterth.  30,  1—68. 

1435.  Sauerland,  H.  V.,  Werner  von  Elmendorf.  8.  Frankfurt  a.  M.  1885. 
Boselli.   1  M. 

1436.  Zu  Wemher  vom  Kiederrhein  und  dem  Wilden  Mann,  von  K.  v.Bahder. 

Germania  30,  396—399. 

1437.  Wierstraat.  — Ulrich,  A.,  Zur  Geschichte  der  Belagerung  von  Neuß 

1474—75. 

Mittheilungen  aus  dem  Stadtarchiv  von  Köln,  Heft  8,  1—87.  „Vorarbeit  zu  einer 
Ausgabe  der  Wierstraatschen  Chronik**  vgl.  Westdeutsche  Zs.  V,  S.  84,  Nr.  S90.) 

1438.  Wigand  von  Marburg,  von  Lohmeyer. 

AUgem.  D.  Biographie  20,  293  f. 

Wilder  Mann  b.  v.  Bahder  Nr.  1436. 
Wirnt  von  Gravenberg. 

Londoner  Hs.  s.  Ward  Nr.  116. 

1439.  Wolfram  von  Eschenbach.  —  Parzival  von  Wolfram  von  Eschenbach 

in  neuer  Übertragung   für   alle  Freunde  deutscher  Dichtung  erläutert  und 

zum    Gebrauche    an    höheren    Lehranstalten    eingerichtet    von    Gotthold 

Bötticher.  8.  (LXXI,  352  S.)  Berlin  1885,  Friedberg  u.  Mode.  3  M. 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterth.  12,  97—100  (Martin);  N.  Jahrb.  f.  Philol.  1885,  10-11 
(Kinzel);  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1886,  10  (Wackemell);  Allgem.  conservative 
Monatsschrift  1886  (A.  Schulz). 

1440.  Bötticher,  G.,  zum  Parzival. 

Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  266 — 268.  Reminiscenzen  im  Parzival  an  Lamprechts 
Alexander. 

1441.  Barack,  K.  A.,  Bruchstück  aus  Wolframs  Parzival 
Germania  30,  84-88. 

1442.  Baechtold,  J.,  Züricher  Parzival-Bruchstück. 
Germania  30,  317—323. 

1443.  Sievers,  £.,   zum  Parzival. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  9,  668—670. 

1444.  Bock,  0.,   zu  Wolfram  von  Eschenbach. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  184—197. 


Vni.   LITTE RATÜBGESCmCHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  235 

1445.  Kupp,  W.  0.,  Quellen  des  Parzival  (Bibl.  1884,  Nr.   1254). 
Wieder  abgedruckt  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  1—72. 

1446.  Meyer,  Parzival  (Bibl.  1883,  Nr.  1298). 
VgL  Ans.  f.  d.  Alterth.  12,  183  (Steinmeyer). 

1447.  San-Marte  (A.  Schulz),   zur  Theologie  in  dem  Parzival  Wolframs 

von  Eschenbach. 

Z8.  f.  d.  Philol.  17,  174—200. 

1448.  Cassely  P. ,    aus   dem  Königreich   des  Gral.    Parcival.    Tristan  und 

Parzival.  Der  König.  Die  heilige  Einfalt.  B.  Wagners  Bühnen weihfestspiel. 
Aus  Lit  u.  Symbolik  (oben  Nr.  1186),  18—162. 

1449.  Gietmann,  Gerb.,  Ellassische  Dichter  und  Dichtungen.  1.  Theil. 
Das  Problem  des  menschlichen  Lebens  in  dichterischer  Lösung:  Dante, 
Parzival  und  Faust,  nebst  einigen  verwandten  Dichtungen,  1*  Hälfte. 
8.  (Xn,  426  S.)  Freiburg  i.  Br.  1885,  Herder.  4,50  M.  Inhalt:  Die  gött- 
liche Komödie  und  ihr  Dichter  Dante  Alighieri. 

Vgl.  Tbeolog.  Lit.  Blatt  1886,  60. 

1450.  Klinsor  (Klingsor). 

Erscb  u.  Graber  II,  37  (1886),  S.  126-127. 

1451.  Seeber,  Willehalm  (Bibl.  1884,  Nr.   1260). 
Vgl.  Herrigs  Archiv  73,  448. 

8.  Wanner  Nr.  626;  Schwarz  Nr.  1212;  Bock  Nr.  1213. 

Litteratur    des  XVI.  Jahrhunderts. 

1452.  Hartfelder,  K.,  Heidelberg  und  der  Humanismus.  I.  Erste  Blütezeit 

des  Humanismus. 

Zs.  f.  allgem.  Gesch.  I,  177—196,  671—696. 


1453.  Ackennaiin,  von  Holstein  (Bibl.  1884,  Nr.   1264). 

Vgl.  Magazin  f.  d.  Lit.  d.  In-  u.  Ausl.  1885,  81  (Becbstein);    Bl.  f.  lit  Unterh. 
1886,  31  (Bechstein). 

Albems  s.  Nd.  Nr.   1569. 

1454.  Aventinns.  —  Turmair  ed.  Riepler  (Bibl.  1884,  Nr.   1266). 

Vgl.  Literar.  Centralbl.  1886,  3;  D.   Lit  Ztg.  1886,  20  (Roediger);  Revue  crit. 
1886,  16  (Stern). 

1455.  Beatus  Rhenanus.  —  Knod,  G. ,    zur  Biographie    und  Bibliographie 

des  Beatus  Rhenanus. 

Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  2,  253-276. 

1456.  Knod,  G.,  zur  vita  Geitleri  des  Beatus  Rhenanus. 
Vierteljabrsschrift  f.  Kultur  d.  Renaissance  1,  3. 

1457.  Bergwerksbuch.  —  Dechen,  H.  v.,  das  älteste  deutsche  Bergwerks- 
bach. Abdruck  aus  Zs.  f.  Bergrecht  Bd.  XXVL  Bonn   1885,  Marcus. 

Älteste  Ausgabe    von    1518,    Worms.    Vgl.  Lit.-Beil.   zu   den  Mittheil.    d.  Ver. 
f.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  24,  24—26. 

1458.  Birck.  —  Sievers,  E.,  Notizen  zu  Thomas  Birck. 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  10,  199—206  u.  Nachtrag  460,  dazu  Notiz  von  Holstein. 

1459.  Brant.  —  Wolfram,  Georg,  Ein  unbekanntes  Werk  Sebastian  Brants. 
Jahrb  f.  Gesch.,  Sprache  u.  Litt  Elsaß-Lothringens  I,  106—107. 

1460.  Hermann  von  dem  Busche.  —  Liessem,  H.  J.,  Herrn,  v.  d.  Busche. 
Sein  Leben  und  seine  Schriften.  L  Theil.   4.  Köln,  Bachem. 

1461.  Chroniken.    —    Deutsche    Chroniken     aus    Böhmen    herausgeg.    von 
L.  Schlesinger.    Bd.  111,    Die  Chroniken    der    Stadt  Eger    bearb.    v<^tsl 


236  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

H.  Gradl.  gr.  8.  (XL,  496  S.)  Prag  1884.   Leipzig,  Brockhaus  in  Comm. 

10  M. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  1. 

8.  Hug  Nr.  1478;  Justinger  Nr.  1482;  Sicher  Nr.  1560. 

Cordatns  s.  Luther  Nr.  1537. 

1462.  Erasmns.  —  Horawitz,  Adalb.,  Erasmiana  IV.  (Aus  der  Khedigerana 

zu  Breslau   1530—1536)  8.  (86  S.)  Wien   1885,  Gerold.    1,20  M. 
Abdruck  aus  den  Wiener  Sitznugaherichten. 

1463.  Till  Eolenspiegely  Abdruck  der  Ausgabe  vom  Jahre  1515.  8.  (XXIII, 
145  S.)  Halle  1885,  Niemeyer.   1,20  M. 

Neudrucke    deutlicher  Litteraturwerke   des  XVI.    u.  XVII.  Jhs.    Nr.  55    u.  56. 
Besorgt  von  H.  Knust. 

1464.  Till  Eulenspiegel.  Nach  der  Überlieferung  erzählt  von  E.  Linden. 
2.  Aufl.  Volks-  u.  Jugenderzählungen ,  Nr.  90.  12.  (64  S.)  Oberhausen 
1885,  Spaarmann.  0,25  M. 

1465.  Faust.  —  Das  älteste  Faust-Buch.  Historia  von  D.  Johann  Fausten, 
dem  weitbeschreiten  Zauberer  und  Schwarzkünstler.  Nachbildung  der  zu 
Frankfurt  a.  M.  1587  durch  Job.  Spies  gedruckten  ersten  Ausgabe.  Mit 
einer  Einleitung  von  W.   Scherer.    8.    (XXXV  u.  XXI,    236  S.)    Berlin 

1884,  Grote.   20  M.    Deutsche  Drucke  älterer  Zeit  in  Nachbildungen.  II. 
Vpl.  D.  Kundschan  1885,  Sept. 
14G6.  Braun,  J.,  Das  älteste  Faustbuch  und  sein  Verleger.  Ein  Beitrag  zur 

Faust-Literatur. 

Börsenblatt  1886,  Nr.  27—31. 

1467.  Schwengberg,  Max,  Das  Spies'sche  Faustbuch  und  seine  Quelle. 
8.  (68   S.)  Berlin  u.  Leipzig  1885,  Parrisius.    1   M. 

1468.  Widmann,  G.  R-,  Fausts  Leben  in  Pfitzers  Bearbeitung.  Herausgeg. 

von  H.  Düntzer.    8.  (236  S.)  Berlin  u.  Stuttgart  1885,  Spemann.    1    M. 

Collection  Spemann  Bd.   77. 

8.  Nr.  618  u.  519. 

1469.  Fisohart.  —  Der  Dichter  Johann  Fischart  und  insbesondere  sein 
„glückhaft  Schifft,  das  Hohelied  von  Manneskraft  und  Mannestreu.  Mit 
Einleitung  und  Bemerkungen.  Eine  Jubelausgabe  zum  sechsten  deutschen 
Turnfest  von  H.  Stiehl  er.  2.  Aufl.  8.  (77  S.)  Dresden  1885,  Lehmann. 
0,60  M. 

1470.  Das    glückhafte  Schiff    von  Zürich,    nebst    dem   Schmachspruch    und 

Kehrab  und  einigen  verwandten  Gedichten  von  Job.  Fischart.  Erneut  und 

erläutert  von  Karl  Pannier.  8.  (119   S.). 
Reclams  Universalbibliothek  Nr.  1951.  0,20  M. 

1471.  Schwarz,  Gottlieb,  Rabelais  und  Fischart.  Vergleichung  des  ^Gar- 
gantuji"  und  der  ^Geschichtsklitterung*^,  von  ^Pantagrueline  Prognosti- 
cation**  und  „aller  Practick  Großmutter".  Züricher  Diss.  gr.  8.  (96  S.) 
Winterthur   1885.  Halle,  Niemeyer.   2  M. 

1472.  Lienhard  FlexaVs  Lobspruch  des  fürstlichen  Freischießens  zu  Inns- 
bruck im  October  1569,  herausgeg.  und  eingeleitet  von  Aug.  Edelmann, 
8.  (63  S.)  Innsbruck  1885,  Wagner.   1,80  M. 

1473.  OrtwinuB  Oratius.  —  Reichling,  D. ,  Ortwin  Gratius.  Sein  Leben 
und  Wirken.  Eine  Ehrenrettung,  gr.  8.  (V,  107  S.)  Heiligenstadt  1885, 
Delion.  2  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  25  (G.  Voigt). 


VIII.   LITTERATURGESCHICHTE  UND  8PRACHDENKMÄLEB.  237 

Hftberlin  s.  Laienprediger  Nr.    1498. 

1474.  Job.  Haselberg  und  sein  Gedicht  auf  die  Stadt  Köln. 

ÄDnaleu  d.  bistor.  Ver.   f.  d.  Niederrhein  1885,  139  — 170.    Dazu  Anmerkungen 
von  Nf»rrenberg  ebd.  S.  170—176.  —  Vom  Jahre  1631. 

1476.  Johann  Heermann.  — H.  Schubert,  Leben  und  Schriften  J.  Heer- 
manns Yon  Koben.  Ein  Beitrag  zur  schlesischen  Literaturgeschichte. 
Zs.  d.  Ver.  f.  Gesch.  u.  Alterlh.  Schlesiens  XIX,  182—236. 

1476.  J.  Heermanns  Schwanengesänglein. 

Blätter  f.  Hjmoologie  1885,  10;  zum  300jährigen  Heermann- Jubiläum. 

1477.  Mathias  Holzwart,  von  A.  Merz. 

Programm    der    Realschule    zu  Rappoltsweiler    1886.    4.    Rappoltsweiler  -  1886, 
Bruuschweig. 

1478.  Hug's  Villinger  Chronik  von  Roder  (Bibl.   1884,  Nr.   1278). 

Vgl.  Öchriiten    d.  Ver.   f.  Gescb.   u.  Naturgeschichte  der  Baar  1886,    S.  149 
(!•'.  L.  Baumann). 

1479.  Hütten.  —  Ellinger,  G.,  über  Huttens  Charakter. 
Vierteljabrsschrift  f.  Kultur  der  Renaissance  I,  2. 

1480.  Hatten  in  Rostock,  von  Max  Hobrecht.  Rathenow  1885,  Babenzien.  2  M. 

1481.  Jastus  Jonas.  —  Der  Briefwechsel  des  Justus  Jonas.  Gesammelt  u. 
bearb.  von  G.  Eawerau.  2.  Hälfte,  gr.  8.  (LVIII,  413  S.)  Halle  1885, 
Hendel.  10  M.  Bd.  17,  2.  Hälfte  der  Geschichtsquellen  der  Provinz  Sachsen 
und  angrenzender  Gebiete. 

1482.  Jnstinger.  —  Th.  v.  Liebenau,    die   älteste  Copie   von  Justingers 

Chronik« 

Anzeiger  f.  schweizer.  Gesch.  XVI,  Nr.  2. 

1483.  Kirchenlied.  —  Blätter  für  Hymnologie,  heransgeg.  von  Alb.  Fischer 
und  Johannes  Linke.  3.  Jahrg.  1885,  12  Nummern,  gr.  8.  Altenburg. 
4  M. 

1484.  Dreves,  Gesangbnchfrage  (Bibl.  1884,  Nr.  634). 
Vgl.  Literar.  Handweiser  1886,   408-410  (bäumker). 

1485.  Orphal,  H.,  das  evangelische  Kirchenlied.  36  Eenilieder,  für  den 
Schul-  und  Konfirmandenunterricht  erläutert  und  mit  einer  historischen 
Einleitung  versehen,  gr.  8.  (VI,   19U  S.)  Langensalza  1884,  Beyer.  2  M. 

1486.  Pape,  Jos.,  das  Kirchenlied,  zu  erweiterter  Benutzung,  insbesondere 
für  Schule  und  Haus,  bearbeitet.  8.  (VIII,  184  S.)  Büren  1884,  Hagen. 
1,50  M. 

1487.  Weigelt,  Carl,  aus  dem  Leben  der  Kirche  in  der  Geschichte  ihrer 
Lieder.  Ein  Beitrag  zur  schlesischen  Kirchen-Geschichte,  gr.  8.  (VII, 
160  S.)  Breslau   1885,  Korn.  3  M. 

1488.  Zimmer,   Friedr. ,    Königsberger    Kirchenliederdichter    und    Kirchen- 

komponistcn. 

Altpreuß.  Monatsschrift  XXII,  91—121. 

1489.  Brandstetter,  R.,  das  angesehenste  Luzerner  Kirchenlied. 
Paul  u.  Braune,  Beitrüge  11,  198—203;   dazu  Paul,  S.  204. 

1490.  Ho  Saus,    W.,    geistliche  Gedichte    aus    dem    ersten   Jahrzehnt    des 

16.  Jhs. 

Mitiheil.    d.  Ver.    f.  Anhalt.  Gesch.  IV,  6.    Wahrscheinlich    verfaßt   von   Fürst 
Magnus  (1166—1624). 

1491.  Buchwald,  G.,  zwei  Lieder  auf  die  Reformation. 
Zs.  f.  kirchliche  Wissenscb.   1886,  9. 

1492.  Linke,  Wir  leben  wie  ein  Wandersmann. 
tiL  f.  Hjmnologie  1886,  2. 


238  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1493.  Linke,   „Herr  Jesu  Christ,  mein  Herr  and  Gott,  Laa  mich." 
Bl.  f.  Hymnologie  1886,  3. 

1494.  Linke,  Valet  will  ich  Dir  geben. 
Bl.  f.  Hymnologie  1886,  10. 

1495.  Wolfrnm,    Ph.,    erste  Quelle    der   Melodie  *Ach  Herre  Gott,    mich 

treibt  die  Noth'  bezw.  *Ich  dank  Dir  schon'. 
Bi.  f.  Hymnolo^e  1886,  10. 

1496.  Nelle,  zu  der  Znsatzstrophe  des  Liedes  ^Erhalt  uns  Herr  bei  Deinem 

Wort*:  'Ach  Herr  lass  dir  befohlen  sein*. 
Bl.  f.  Hymnologie  1886,  6. 

8.  Link  Nr.  1600;  Lossius  Nr.  1601;  Luther  Nr.  1614—1618. 

1497.  Kunst.  —  Sillem,  W.,  Heinrich  Knaustinns. 
Mittheil.  d.  Ver.  f.  Hamburg.  Gesch.  8,  143  f. 

1498.  Laienprediger.    —  Vogt,  W. ,    zwei    oberschwäbische  Laienprediger. 

1.  Sebastian  Lotzer,    2.  Hans  Häberlin. 
Zs.  f.  kirchliche  Wissensch.  1886^  8 — 10. 

1499.  Leodias.  —  Hartfelder,  E.,  der  Historiker  Hubertus  Thomas  Leodius. 
Forschungen  zur  deutschen  Gesch.  26,  2. 

Feter  Leu  s.  Bobertag,  Narrenbuch,  Nr.  1863. 

1500.  Linck.  —  Wenzeslaus  Lincks  0  guter  Gott  in  Ewigkeit*,  von  Bach- 
mann. 

Bl.  f.  Hymnologie  1886,  2. 

1601.  Lorichius,  Wie  junge  Fürsten  (Bibl.  1884,  Nr.  1285). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1884,  60  (Sallwürk). 

1502.  Lossius.  —  Bode,    gibt  es  eine  Ausgabe    der  Psalmodie    des  Lucas 

Lossius  vor  1553? 

Bl.  f.  Hymnologie  1886,  8. 

1503.  Görges,  W.,  Lucas  Lossius,  ein  Schulmann  des  16.  Jhdts.  Alten- 
burger  Programm  1885.   (28  S.). 

1504.  Bode,  Lucas  Lossius. 

Bl.  f.  Hymnologie  1886,  Nr.  3  u.  4. 

1505.  Bode  und  Müller,   Ergänzungen  zu  Lucas  Lossius. 
Bl.  f.  Hymnologie  1885,  6. 

Lotser  s.  Laienprediger  Nr.  1498. 

1506.  Luther.  —  s.  Theologischer  Jahresbericht  herausgeg.  von  R.  A.  Lipsius, 
Bd,  V,   192—196,   199—203  (Fr.  Nippold);  S.  55  f.  (Carl  Siegfried). 

1507.  Dr.  Mariin  Luthers  Werke.  Kritische  Gesammtausgabe.  2.  Bd.  (Bibl. 
1884,  Nr.   1287). 

Vgl.  Qött  Gel.  Anz.  1884,  25  (Kolde);  D.  Lit  Ztg.  1886,  86  (Kawerau). 

1508.  —     3.  Bd.    Lex.-8.  (XV,  652  S.)   Weimar  1885,   Böhlau.    16  M. 
Vgl.  Theolog.  Lit.  Blatt  1885,  41  (Kawerau). 

1509.  Luthers,  Dr.  M.,  sämmtliche  Werke.  26.  Bd.  8.  Frankfurt  a.  M.  Evangel. 
Verein.   3  M. 

Inhalt:  Reformations-historische  deutsche  Schriften.  Nach  den  ältesten  Ausgaben 
kritisch  aufs  Neue  bearb.  von  £.  L.  Enders.  8.  Bd.  2.  Aufl.  (VII,  426  S.) 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  30  Kolde);  Theolog.  Lit  Blatt  1885,  19  (Kawerau); 
Theolog.  Lit.  Ztg.  1885,  16  (Brieger);  Theolog.  Studien  u.  Krit  1886,  1. 

1510.  Luthers,  M»,  sämmtliche  Schriften,  herausgeg.  von  J.  G.  Walch.  10.  Bd. 
Katechetische  Schriften  und  Predigten.  Aufs  Neue  herausgeg.  im  Auftrage 
des  Ministeriums  der  deutschen  evangel.-luther.  Sjnode  von  Missouri,  Ohio 
und  anderen  Staaten.  4.  (IX,  2325  S.)  St.  Louis,  Mo.,  1885.  Dresden, 
U.  J.  Naumann  in  Comm.  16,50  M.  (1^  2,  10—13:  82,50  BL) 


VIII.   LITTERATÜRGKSCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  239 

1511.  Lutheri,  Dr.  M.,  Opera  quae  eztant  omnia  et  latina  et  germanica, 
tarn  e  codicibus  manu  scriptis  quam  ex  editionibus  principibus  edd.,  cum 
editionibus  repetitis  contulerunt  ^  apparatu  historico  et  critico  instruxerunt 
J.  R.  Irmischer,  Chr.  S.  T.  Elsperger,  J.  G.  Plochmann,  H.  Schmid, 
H.  Schmidt,  E.  L.  Enders,  J.  Linke.  8.  Frankfurt  a.  M.  1884.  Evangel. 
Verein.    4.  M 

Inhalt:  24.  Continens  commentarios  in  Oseam  prophetam  tres  (VII,  536  S.).  — 
25.  Continens  commentarios  in  Joeleni,  Arnos  et  Abdiam  propbetas  (VII,  527  S.}. 
Vgl.  D.  Lit.  Zt(r.  1885,  30  (Kolde);  Theoloir.  Lit.  Blatt  1885,  12  (Rawerau). 

1512.  Probebibel  (Bibl.  1884,  Nr.  1295).  Die  Literatur  darüber  s.  Theolog. 
Jahreßbericht  V,  23—28  (Carl  Siegfried),   100  (Holtzmann). 

1513.  Zur  Lutherliteratur. 
GrensBboten  1885,  I,  S.  303—308. 

1514.  Luthers  Lieder.  —  Linke,  Johannes,  Wann  wurde  das  Lutherlied 
„Ein  feste  Burg  ist  unser  Gott**  verfaßt?  Historisch-kritische  Untersuchung, 
gr.   8.  (V,   192   S.)  Leipzig  1886,  Vereinshaus.  3  M. 

1515.  Linke,  J.,  Wieder  etwas  über  Luthers   'Ein  feste  Burg'. 
BI.  f.  Hjmnologie  1885,  8. 

1516.  Biltz,  K.,  Noch  ein  Wort  über  die  Zeit  der  Abfassung  von  Luthers 

Lied   „Ein  feste  Burg  ist  unser  Gott". 

Sonntags-ßeilage  der  N.  Preuß.  Ztg.  1885,  12.,  19.,  26.  Juli. 

1517.  Biltz,   K.,    die    neueste   Schrift    über    die  Zeit    der  Abfassung    von 

Luthers  Lied    Ein  feste  Burg  ist  unser  Gott*. 
Herrigs  Archiv  75,  45—62.    (Aus  dem  Jahre  1529.) 

1518.  Mearns,  J.,  Luthers  Lieder  in  englischen  Übersetzungen  des  16.  Jhs. 
Bl.  f.  Hymrologie  1885,  9. 

1519.  Prosaschriften.  —  Ungedruckte  Predigten,  herausgeg.  von  G.  Buch- 
wald. 3.  Bd.  Predigten  aus  den  Jahren  1537  u.  1538.  1.  Hälfte  (vgl. 
Bibl.   1884,  Nr.   1309.)  gr.  8.  (272  S.)   6  M. 

Vgl.  Gott.  Gel.  Anz.  1885,  15  (Kaweran);  D.  Lit.  Ztg.  1885,  26  (Brieger). 

1520.  Buchwald,  G.^  ein  Beitrag  zur  Textkritik  der  Predigton  Luthers. 
Zs.  f.  kircbl.  Wissenscb.  1885,  9. 

1521.  Buchwald,  G.,  zwei  ungedrnckte  Casualreden  M.  Luthers. 
Zs.  f.  kirchl.  Wissenscb.  1885,  11. 

1522.  Benrathy  K. ,  Luthers  Schriften  an  den  christlichen  Adel  deutscher 
Nation.  Halle  1884,  Niemeyer. 

1523.  Kawerau,  G.,  Zu  Luthers  kleinem  Katechismus. 
Zs.  f.  kirchl.  Wissensch.  1885,   1. 

1524.  Koffmane,  Zu  Luthers  Briefen  und  Tischreden. 
Theolog.  Studien  u.  Krit.  1885,  S.  181—148. 

1525.  Xanthippus,  Noch  einmal  der  Lutherspruch :  Wer  nicht  liebt  Wein, 
Weib  und  Gesang. 

Spreu  (Nr.  1187)  5.  Hampfel,  S.  3-8. 

1526.  Bo  de  mann,  E«,  Handschriften  Luthers.  I.  Briefe  Luthers.  U,  Ver- 
schiedene Aufzeichnungen  Luthers. 

Zs.  f.  Kircbengescbicbte  8,  1  u.  2. 

1527.  Cordatus,  Dr.  Konrad,  Tagebuch  über  Dr.  Martin  Luther,  geführt 
1537.  Zum  ersten  Male  herausgeg.  von  H.  Wrampelmeyer.  gr.  8.  (521  S.) 
Halle   1885,  Niemejer.   14  M. 

1528.  Evers,  Luthers  Leben  (Bibl.  1884,  Nr.  1318).  Heft  7.  Die  Bann- 
bnUe.   8.  (IV,  803  S.)  Mainz  1885,  Kirchheim.  2,85  M. 

Vgl.  Literar.  CentrHlbl.  1884,  45;  Literar.  Haudweift^i  \^^b,  ^QV— ^^^  V^xstmX^^^. 


S40  BIBLIOGRAPHIE  VON  1885. 

1529.  Linke,  die  heilige  Katerina  nnd  Lnthers  Käte. 
Bl.  t,  Hymnologie  18bd,  3. 

8.  Semmig  Nr.  818. 

1530.  NiklaUB  Manuel.  —  Schaffroth,  J.  G.,  der  Reformator  Nikiaus 
Manuel  von  Bern.   8.  (51   S.)  Basel  1885,  Schwabe.  0,80  M. 

1531.  Kiklaus  Manuel,  von  Baechtold« 
Allgem.  D.  Biographie  20,  276—280. 

1532.  Johann  Mathesius,  von  Ledderhose. 

Allgem.  D.  Biographie  20,  686—689. 

1533.  Meistersang  er.  —  Widmann,  H.,  zur  Geschichte  des  M  eter- 
gesanges  in  Oberösterreich.  Mit  Benützung  bisher  unedierter  HandschnFl<  n. 
gr.   8.  (44  S.)  Wien   lb85,  Pichlers  Witwe.  1   M. 

1534.  Kelle,  Joh.,  der  Meistergesang. 
Allgem.  Ztg.  1885,  Beilage  zu  207  u.  208. 

8.  Mbd.  Nr.  1346. 

1535.  Melanchthon.  —  s.  Theolog.  Jahresbericht  V,  196  ff.,  208  ff.  (Fr. 
Nippold). 

1536.  Krause,  Karl,  Melanthoniana.  Regesten  und  Briefe  über  die  Bezie- 
hungen Philipp  Melanchthons  zu  Anhalt  und  dessen  Fürsten,  gr.  8.  (X, 
185  S.)  Zerbst   1885,  Zeidler.   3,60  M. 

1537.  Philipp  Melanchthon,  von  Wagenmann. 
Allgem.  D.  Biogr.  21,  2G8— 279. 

1538.  Dr.  Philipp  Melhofer.  —  Bossert,  G.,  ein  unbekannter  Volksschrift- 

steiler  der  Reformationszeit. 

Zs.  f.  kirchl.  Wissenscn.  1884,  ß.  482-440. 

1539.  Mellssus  (P.  Schede),  von  Erich  Schmidt. 
Allgem.  D.  Bibl.  21,  -^93—297. 

1540.  Martin  Montanas,  von  Erich  Schmidt. 

Allgem.  D.  Bibl.  22,   180—182. 

1541.  Murner.  —  Die  Narrenbeschwörung  von  Thomas  Marner.  Erneut  und 
erläutert  von  Karl  Pannier.  gr.  16.  (286  S.)  Reclams  Universalbibliothek 
Nr.   2041— -43.  geb.   1   M. 

1542.  Neander.  —  Klemm,  Moriz,  Michael  Neander  und  seine  Stellung  im 
Unterrichtswesen  des  16.  Jhdts.  Diss.  gr.  8.  (48  S.)  Großenhain  1884 
(Leipzig,  Fock).   1,20  M. 

1543.  Reisen.  —  Röhricht,  R.,  und  H.  Meisner,  die  Jerusalemfahrt  des 

Fridrich  Eckherr  von  Käpfing   nnd  Karl  Grimming  auf  Niederrain  (1625) 

im  Auszuge  mitgetheilt. 

Z8.  d.  d.  ^aläjttina -Vereins  8,  174—178. 

1544.  Bingwald.  —  Bolte,  Joh.,  Bartholomäus  Ringwalds  Todesjahr. 
Bl.  f«  Hymnologie  1885,  7. 

1545.  Binkart.  —  Martin  Rinkart,  Eislebisch-Mansfeldische  Jubel-Comödie. 
[Indulgentiarius  confusus]  Eisleben  1618.  Mit  Einleitung  und  Anmerkungen 
herausgeg.  von  Heinr.  Rcmbe.  8.  (30  u.  195  S.)  Eisleben  1885,  Winkler. 
2  M. 

1546.  Mutianus  Bufus.  —  Der  Briefwechsel  des  Mutianus  Rufus.  Gesammelt 

und  bearbeitet  von  Karl  Krause,    gr.  8.  (XIII,  LXVIII,  700  S.)  Kassel 

1885y  Freyschmidt  in  Comm.    12  M.    Zs.  des  Vereins  f.  hess.  Geschichte 

u.  Landeskunde.  N.  F.  9.  Suppl. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  16. 


Vra.    LITTERATÜRGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  241 

1547.  Hans  Sachs,  herausgeg.  von  A.  v.  Keller  nnd  E.  Goetze.  15.  Bd., 
hrsg.  YonE.  Goetze.  8.  (583  S.)  Tühingen  1885,  173.  Publ.  des  literar. 
Vereins. 

1548.  Hans  Sachs ,    Dichtungen.    2.  Theil.    Spnichgedichte ,    heransgeg.  von 

J.  Tittmann.   2.  Aufl.  8.  (XXXVIII,  264  S.)   —  3.  Theil.  Dramatische 

Gedichte,  hrsg.  von  J.  Tittmann.  2.  Aufl.  8.  (XLII,  269  S.)  Leipzig  1885, 

Brockhans,  k  3,50  M.     =  D.  Dichter  des  15.  Jhdts.  5.  u.  6.  Bd. 
Vgl.  Blfttter  f.  literar.  Unterh.  1885,  33  (Boxberger). 

1549.  Hans  Sachs'  Werke  herausgeg.  von  Arnold,  Bd.  1  u.  2.  Berlin 
und  Stuttgart  (1885),  Spemann.  k  2,50  M.  Kürschners  D.  National- 
litteratur. 

1550.  Böck,  J.^  Über  die  Musik  bei  Hans  Sachs. 
Dentsche  Kunst-  und  Musik- Ztg.  1886,  Nr.  15. 

1551.  Bosch,  H.,  Hans  Sachs  als  Capitalist. 
Biittheilungen  ans  dem  german.  Museum  1885,  S.  174  —  176. 

8.  auch  Q.  Ellinger,  Lichtwers  Fabeln,  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  314 
bis  340  (3.  328  der  Müller  mit  dem  Studenten). 

1552.  Schauspiel.    —    Meissner,     englische    Komödianten    (Bibl.     1884, 

Nr.   1084). 

Vgl.  Reyue  crit.  1885,  Nr.  47  (A.  Chuquet). 

1553.  Trautmann,  K.,  englische  Komödianten  in  Ulm  (1594 — 1657). 
Archiv  f.  Lit.  Qescb.  13,  3. 

1554.  Riedel,  Emil,  Schuldrama  und  Theater.  Ein  Beitrag  zur  Theater- 
geschichte. [Aus:  „Aus  Hamburgs  Vergangenheit,  herausgeg.  von  K.  Kopp- 
mann".]  gr.  8.  (75  S.)  Hamburg,  Voss.  2  M. 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterth.  11,  192  f.  (Minor). 

1555.  Fleischlin,    Bemh«,    die  Schuldramen   am  Gymnasium  und  Lyceum 

von  Luzem  von  1581 — 1797. 

Kathol.  Schweizerblfitter  f.  Wissenschaft,  Kunst  und  Leben,  N.  F.  1.  Nr.  3,  4, 
6,  8.  (Berliner  Jahresbericht  Nr.  1445.) 

s.  Birlinger  Nr.  657  f. 

1556.  Ilwof,  Franz,  die  Anfänge  des  deutschen  Theaters  in  Graz. 
Mittheilungen  des  Histor.  Vereins  ftir  Steiermark  33.  Heft,  S.  128  —  149. 

1557.  Gaedertz,  nd.  Schauspiel  (Bibl.   1884.  Nr.  486). 

Vgl.  N. Jahrb.  f.  Philol.  132,  »43^350 (Holstein);  Gegenwart  1886,  31  (P.  Schütze); 
Revue  crit.  1885,  Nr.  48  (A.  Chuquet> 

Vgl.  Ackermann  Nr.  1453;    Birck  Nr.  1458;    Manuel  Nr.  1530  f.; 

Binkart  Nr.  1545;    H.  Sachs  1547  ff.;    Schmeltzl  Nr.  1558;  Zierle 

Nr.  115.  —  s.  Nr.  687-708. 

1558.  Schmeltzl,  von  Spengler  (Bibl.   1884,  Nr.   1385'). 

Vgl.  Literar.  Centralbl.  1884,  16;    Bl.  f.  literar.  Unterh.  1884,  52  (Boxberger); 
Revue  crit.  1885,  Nr.  47  (A.  Cbuquet). 

1559.  Schweinichen.  —  Des  schlesischen  Ritters  Hans  von  Schweinichen 
eigene  Lebensbeschreibung.  Neu  herausgeg.  von  Ernst  v.  Wolzogen.  8. 
(Xn,  244  S.)  Leipzig,  Unflad  1885.  2,40  M. 

1560.  Sicher.  —  Ernst  Götzinger,  F.  Sichers  Chronik.  Mittheilungen  zur 
Vaterland.  Geschichte ,  herausgeg.  vom  histor.  Verein  St.  Gallen,  Heft  XX 
[N.  F.  X]  8.  (284  S.)  St.  Gallen   1885,  Huber.  4,80  M. 

1561.  Teuerdank.  —  Tewrdannckh.  A  Reproduction  of  the  Edition  printed 
at  Augsburg  in  1519.  Edited  by  W.  H.  Rylands,  with  an  Introduction 
bj  George  BnUen.   (Printed  for  the  Holbein  Society.) 

Vgl.  Academy  667,  121  und  669,  168. 

GBBMAMIA.    N«u«  Reihe  XXIU.  (XXXV.)  Jahrg.  \^ 


242  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1562.  Trithemiui.   —   Silbernagel,   Isidor,    Johannes   Trithemins.     Eine 
Monographie.  Zweite,  mit  einem  Anhang  vermehrte  Auflage,  gr.  8.  (VTII, 
263  S.)  Regensbnrg  1885,  Manz.  4  M. 
Zierle  s.  Bartsch  Nr«  115. 

1568.  Zwingli.  —  s.  Theolog.  Jahresbericht  V,  197  t,  214—216  (Fr. 
Nippold). 

1564.  Flaig,  Neuere  Zwingli-Literatar. 

Theolog.  Zeitschrift  ans  der  Schweiz  1886,  219—224. 

1565.  Baur,  A.,  Zwingli's  Theologie,  ihr  Werden  und  ihr  System.  1.  Bd. 
(Vin,  543  S.;  HaUe,  Niemeyer.   12  M. 

D.    Altsächsisch. 

1566.  Be  eh  stein,  R.,  Der  Heliand  und  seine  künstlerische  Form.   Vortrag, 

gehalten  am  26.  Mai   1885  auf  der  Jahresversammlung  zu  Bestock. 
Nd.  Jahrbuch  X,  1S3  — 148.   Darin  Excars:  Zar  Reimbrechung  im 

Heliand,  142^148. 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  602  (Branden). 

1567.  Sievers,  £.,  Bemerkungen  zum  Heliand. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  10,  687—690. 

1568.  Schumann,  Colmar,  Zum  Heliand. 
Germania  80,  65 — 75. 

E,    Mittelniederdeutsch. 

1569.  Alberoi.  —  Bolte,  J.,  ein  Dialog  des  Erasmus  Alberus  niederdeutsch. 
Nd.  Eorrespondenzblatt  10,  50  f. 

Ancelmus  s.  Zeno  Nr.  1595. 

1570.  Bngenhagen.  —  Literatur  des  Bugenhagen-Jubiläums  im  Theolog. 
Jahresbericht  herausgeg.  von  Lipsius,  Bd.  V,  203 — 208  (Fr.  Nippold). 

1571.  De  Psalmen,  na  de  plattdütsche  Öwersettung  vun  Dr.  Job.  Bngen- 
hagen. gr.  8.  (108  S.)  Kropp,  Buchhandlung  „Eben-Ezer"".  0,60  M. 

1572.  Bugenhagen,  J.,  Sechs  Predigten,  aufgefunden  und  mitgetheilt  von 
G.  Buchwald,  veröffentlicht  von  H.  Hering,  gr.  8.  (81  S.)  Halle  1885, 
Niemeyer.  0,60  M. 

1573.  Bertheau,  F.,  in  welchem  Jahre  wurde  Bugenhagen  geboren? 
Theolog.  Studien  uud  Kritikeu  1885,  31S--321.    Im  Jahre  1485. 

1574.  Bertheau,  J.^  Bugenhagens  Beziehungen  zu  Schleswig-Holstein  und 

Dänemark. 

Z8.  d.  Ges.  f.  Schleswig-Holstein-Lauenburg.  Gesch.  16,  191 — 241. 

1575.  Brandes,  Wilh. ,    J.  Bugenhagen  und   die  Reformation  in  der  Stadt 

Braun  schweig. 

Grensboten  1886,  S.  663— 67S. 

1576.  Bugenhagen,  Job.,  Kirchenordnung  für  die  Stadt  Braunschweig, 
nach  dem  niederdeutschen  Drucke  von  1528  mit  histor.  Einleitung,  den 
Lesarten  der  hochdeutschen  Bearbeitungen  und  einem  Glossar  herausgeg. 
von  L.  Hänselmann.  8.  (LXXXIII,  393  S.)  Wolfenbüttel  1885,  Zwiszler. 
10  M. 

1577.  Bugenhagen,  Joh.^  Kirchen  Ordnung  für  die  Stadt  Hambarg  vom 
Jahre  1529  herausgeg.  von  C.  Bertheau.  gr.  8.  (XLH,  186  S.)  Hambarg 
1885,  Gräfe  in  Comm.  4  M. 


Vra.   LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  243 

1578.  Rinn,  H.,  Zum  Gedächtniß  J.  Bugenhagens.  Festschrift  der  Gelehrten- 
schule  des  Johanneums  zur  Feier  des  400.  Geburtstages  J.  B.  am  21.  Juni 
1885.  gr.  8.  (VI,  62  S.)  Hamburg  1885,  Nolte.  2  M. 

1579.  Zitzlaff,  D.  Johannes  Bngenhagen,  Pomeranus.  Sein  Leben  und 
Wirken  zum  400jährigen  Gedächtniß  seiner  Geburt  erzählt.   8.  (IV,   144  S.) 

Wittenberg,  Herrosö.   1,20  M. 
Vgl.  Literar.  Centralbl.  1885,  30. 

Elke  von  Repgow,  Chronik  s.  Steffenhagen  Nr.  113;    Sachsenspiegel 
s.  Nr.  1096—1100. 

1580.  Everhards  von  Wampen,  Spiegel  der  Natur,  von  W.  Seelmann. 

Nd.  Jahrbuch  10,  114—131. 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  502  (Brandes). 

1581.  CruU,  Eberhard  von  Wampen. 

Nd.  Korrespondensblatt  10,  S.  18. 

1582.  Der  gnden  farwen  Erans,  von  H.  Brandes. 

Nd.   Jahrbuch    10,    64—58.    Der    Anfang    *Meyner     ist    richtiger 
*In  eyner   zu  lesen,  wie  schon  Hoffmaun  las  (Bartseh). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  502  (Brandes). 

FlOB  ond  Blankflos  s.  Seelmann  Nr.  229. 

1583.  Oories  Feene's  Gedicht  Van  Island,  von  W.  Seelmann. 

Nd.  Jahrbuch  9,  110—125;  dazu  ebd.  143—145  (C.  Walther). 

Mystiker  s.  Beifferscheid  Nr.  109. 

1584.  Predigten   und  Traetate.  —  Jostes,   F.,    westphälische  Predigten. 

Nd.  Jahrbuch  10,  44—48;  s.  Beifferscheid  Nr.  109. 

1585.  Jostes,  F.,  drei  unbekannte  deutsche  Schriften  von  Johannes  Veghe. 

Histor.  Jahrbuch  der  Görres-Gesellschaft  6,  3. 

1586.  Froaaroman.  —  Jacobs,   E.,    Bruchstücke    eines    nd.  Prosaromans. 

Zs.  f.  d.  Alterth.  30,  76—82.    Aus  Girart  von  Roussillon.  14.  Jhdt. 

Bätselbuch  von  Seelmann  s.  Nr.  685. 
Reimbüchlein  von  Seelmann  s.  Nr.   726. 

1587.  Eeinke  Vos.  ßeineke  übersetzt  (Bibl.   1884,  Nr.   1363). 
Vgl.  Nd.  Korrespondenzblatt  10,  S.  63. 

1588.  Sprenger,  R.,  Zu  Reinke  Vos. 

Nd.  Jahrbuch  10,  107—111. 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  504  (Braodes). 

1589.  Damköhler,  Ed.,  Zu  Reinke  Vos,  Vers  49  ff. 

Nd.  Korrespondenzblau  10,  20  f. 

1590.  Seelmann,  W.,  Der  Lübecker  Unbekannte. 

Centralblatt  f.  Bibliothekswesen  1,  19 — 24.  Darnach  ist  der  Drucker 
des  R.  Vos  etc.  wahrscheinlich  Matheus  Brandis  (B). 

Sohausplel  s.  Gaedertz  Nr.  1557. 

1591.  Stricker.  —  Hagedorn^  A.,  Johann  Stricker,  Prediger  an  der  Burg- 
kirche. 

lüttheilungen    d.  Ver.  f.  Lübeckische  Gesch.   u.  Alterthumskunde 

2.  Heft,  8.  50—55. 
Vgl.  Nd.  Korrespondenzblatt  10,  S.  47. 

1592.  Johann  Tölners  Handlungsbuch  (1345 — 1350)  hrsg.  von  K.  Kopp- 
mann. 8.  (in,  XXXVI,  72  S.)  Rostock  1885,  Werther.  2,40  M. 

Vgl.  Literar.  Centralbl.  1886,  8. 

1593.  Valentin  nnd  Vamelos,  von  Seelmann  (Bibl.   1884,  Nr.   1368). 
Vgl.  Herrigs  Archiy  75,  342  f.;  D.  Lit.  Ztg.  1884,  52  (Franok);  daiu  Seelmann, 
Valentin  und  der  verlorene  Sohn,  nd.  Jahrbuch  10,  160—162;    Franok  ^.  ^^- 
mann  D.  Lit.  Ztg.  1885,  Bp.  1619,  1788,  1849—5%. 


244  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1594.  Zeno,  oder  die  Legende  von  den  heiligen  drei  Königen.  AncelmuSy 
vom  Leiden  Christi.  Nach  Uandechriften  herausgeg.  von  Aug.  Lübben. 
3.  Ausgabe.  Norden   1884,  Fischer.   2,50  M. 

F,    Mittelniederländisch    folgt  Bibliographie   1 886. 

6r.  Altenglisch. 

a.  Angelsächsisch. 

1595.  Beowulf.  —  Fahlbeck,  Beoyulfsqvädet  (Bibl.  1884,  Nr.   1409). 
Vgl.  Academj  1886,  Jan.,  S.  12. 

1596.  Beowulf  ed.  Holder  (Bibl.  1884,  Nr.   1403). 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  80  (Wülker). 

1597.  Beowulf,   Text  and  Glossary,   on  the  basis  of  Heyne,  edited  by  J. 

A.  Harrison  and  R.  Sharp.    Second  reyised  ed.    Boston  1885,  Qinn  &  Co. 

1  sh.   12  d. 

Vgl.  Modem  Langnage  Notes  1886,  2. 

1598.  Beowulf,  an  Anglo-Sazon  poem,  and  The  Fight  at  Finnsburg. 
Translated  by  J.  M.  Gamett.  With  facsimile  of  the  unique  Ms.  in  the 
British  Museum.  Second  Edition,  reyised.  8.  (XL VT,  110  S.)  Boston 
1885,  Ginn,  Heath  &  Co. 

Vgl.  Engl.  Studien  9,  151  f.  (Krüger);  Modern  Language  Notes  1886,  2. 

1599.  Beovulf,  übersetzt  von  Grion  (BibL  1883,  Nr.|1423). 
Vgl.  Engl.  Studien  9,  R4— 77  (Krüger). 

1600.  Sarrazin,    G. ,    der    Schauplatz    des   ersten   Beowulfliedes   und    die 

Heimat  des  Dichters. 

Panl  und  Braune,  Beitr.  11,  159 — 188. 

1601.  Lehmann,  Hans,  Brünne  und  Helm  im  ags.  Beowulfliede.  Ein  Bei- 
trag zur  germ.  Alterthumskunde.    Diss.    Leipzig  1885,  Lorentz.    M.   2,20. 

8.  Schulz  Nr.  1230. 

1602.  Gaedmon.  —  Hönncher,  E.,  Studien  zur  angelsächsischen  Genesis. 

Änglin  7,  469—496. 

1603.  Hönncher,  E.,  über  die  Quellen  der  ags.  Genesis. 
Anglia  8,  41—84. 

1604.  Muller,  J.  W.,  Ags.  Genesis  431. 
Paul  u.  Braune  Beitr.  11,  363  f. 

1605.  Caedmon's  Exodus  and  Daniel,  edited  from  Grein  by  T.  W.  Hunt 

Second  edition.  Boston  1885  (vgl.  Bibl.  1884,  Nr.   1418). 
Vgl.  Modern  Langnage  Notes  1886,  2. 

1606.  Merry,  G.  R.,    a   translation  (from  the  Anglo-Saxon  of  the  so-called 

Caedmon). 

Academy  1886,  7.  Febr. 

1607.  Sievers,  £.,  zu  Codex  Jun.  XI. 
Paul  u.  Braune,  Beitr.  10,  195-199. 

1608.  Gynewulf.  —  A  legend  of  St.  Andrew.    Edited  with  critical  notes  and 

a  glossary  by  W.  M.  Baskeryill.   Based  on  the  mannscript.  8.  (IX,   78  S.) 

Boston   1885). 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitg.  1885,  45  (Zupitza);  Academy  1886,  2.  Jan.,  S.  12;  Modem 
Laugnage  Notes  1886,  1  (Bright). 

1609.  Ram hörst.  F.,  das  altenglische  Gedicht  vom  heiligen  Andreas  und 
der  Dichter  Cynewulf.  8.  (72  S.)  Berliner  Diss.  1885.  Leipzig,  Fock. 
M.  1,20. 


VIII.    LITTERATURGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  245 

1610.  Holtbuer,    Fritz ^    der    syntaktische   Gebrauch    des  Genitiys  in  An- 

dreai,  GücQftc,  Phoenisaß,  dem  heil.  Kreuz  und  der  Höllenfahrt. 
Leipz.  Dias.  u.  Anglia  8,  l'^O. 

1611.  Scbürmann,  Syntax  in  Cynewulfs  Elene.  (Bibl.   1884,  Nr.  214). 
Vgl  Lit.  Centralbl.  1885,  29  (Wttlker). 

1612.  Rössger,  R.,  über  den  syntaktischen  Gebrauch  des  Genitivs  in  Cyne- 
wulfs Elene,  Crist  und  Juliana. 

Anglia  8,  338—370. 

1613.  Kirkland,  J.  Hamp'ton,  a  study  of  the  anglo-sazon  poem  the 
Harro wing  of  Hell.  (Greins  Höllenfahrt  Christi.)  8.  (54  S.)  Leipziger 
Diss.   1885. 

1614.  Kluge,  F.,  zu  altenglischen  Dichtungen.  2.  Nochmals  der  Seefahrer. 
3.  Zum  Phönix. 

Engl.  Stadien  8,  472  ff. 

1615.  Sievers,  E.,  zum  ags.  Reimlied. 
Paul  a.  Braune,  Beitr.  11,  346—364. 

1616.  The  Battle  of  Maldon.  Translation  by  E.  H.  Hickey. 
Academy  1886,  23.  Mai  u.  12.  Sept 

1617.  The  Battle  of  Brunnanburh. 

Atbenaeum  1886,  16.  Aug.  (Weymouth),  22.  Aug.  (Cann-Hughes,  H.  E.  Maiden 
u.  Tb.  Hodgkin),  12.  Sept.  (H.  Norris),  3.  Oet  (James  B.  Davidson  u.  M.  Murphy); 
Antiquary  1886,  68  (Welby),  168  (Brooks),  201  (Wake),  231  (Rosa). 
8.  Sievers  Nr.  1210  (Bemerkungen  zu  einzelnen  Stellen  [ags.  Gedichte]). 

Aelfred.  —  Orosius  s.  Sweet  Nr.   1200. 

1618.  Fleischhauer,  Wilh. ,  über  den  Gebrauch  des  Conjunctiyes  in  Al- 
freds altengliacher  Übersetzung  von  Gregors  Cura  pastoralis.  8.  Erlangen 
1885,  Deichert. 

Aelfric.  —  Selected  Homilies  s.  Sweet  Nr.  1200. 

1619.  Assmann,  B. ,  Abt  Aelfric^s  ags.  Bearbeitung  des  Baches  Esther. 
8.  Leipziger  Diss.  1885. 

1620.  Skeat,  W.,  Aelfiric's  Metrical  Lives  of  Saints.  MS.  Cott,  Jul.  £.  7. 
Part.  n.    12  s.  (s.  Bibl.   1888,  Nr.   1417). 

1621.  Zupitza,  J.,  Bemerkungen  zu  Aelfric's  Liyes  of  Saints  (I)  ed.  Skeat. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  29,  269—296. 

1622.  Thompson,  Aelfnc*s  Vocabulary. 
Journal  of  the  Brit.  Archaeol.    Association  XLI,  2. 

1623.  Wohlfahrt,  Th.,  die  Syntax  des  Verbums  in  Aelfric's  Übersetzung 
des  Heptateuchs  und  des  Buches  Hiob.  8.  Manchen  1886,  lit.  Anst. 
1,50  M. 

1624.  Benedictinerregel.   —   Die   angelsächsischen   Prosabearbeitungen    der 

Benedictinerregel.    Hrsgb.  von  A.  Schröer.    1.  Hälfte.    8.    (VU,   141   S.) 

Kassel  1885,  Wigand.  M.  4. 

Bibliothek  der  ags.  Prosa  2.  Bd.  1.  Hälfte.     Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  43. 

1625.  Byrhtferth.  —  Kluge,  F.,  Angelsächsische  Excerpte  aus  Byrhtferth's 
Handboc  oder  Enchiridion. 

Anglia  8,  298—337. 

Wolfstan  s.  Trautmann  Nr.  1217. 

1626.  Buthworth-H88.  —  Svensson,  F.  V.,  om  spraket  i  den  första  (mer- 
ciska)  delen  af  Ruthworth-Handschriften.  L  Ljudlära.  (V,  68  S.)  Göteborg 
1883.  Dissert.  Upsal. 


246  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1627.  Wright-Wülker,  Vocabularies  (Bibl.  1884,  Nr.   1446). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  7  (Schröer). 

1628.  The  Oldest  English  Tezts.  Edited  with  introductions  and  a  glossary 
by  Henry  Sweet.  8.  (VIII,  668  S.)  London  1885,  Trübner.  20  sh.  Early. 
English  Text  Society  83. 

1629.  Dieter,  Ferdinand,  über  Sprache  und  Mundart  der  ältesten  englischen 
Denkmäler,  der  Epinaler  und  Cambridger  Glossen.  [8.  (97  S.)  Göttingen 
1885,  Akadem.  Buchhandig.   M.  2,40. 

1630.  Kluge,  F.,  Angelsächsische  Glossen. 
AngUa  8,  448—462. 

1631.  Bright,  J.  W.,  Anglo-Sazon  Glosses  to  Boethius. 
American  Journal  of  Philolo^  6,  Nr.  4. 

1632.  Cartularium  Saxonicum  ed.  W.  de  Gray  Birch.  Part.  XII.  (London, 

Whitning  1885)  enthält  Urkunden  von  854—866. 

1638.  Stratmann,  F.  H.,  eine  englische  Urkunde  von    1155. 
Anglia  7,  220—221. 

1634.  Behm,  Peterborough  Chronicle.  (Bibl.   1884,  Nr.  173). 
Vgl.  Anglia  8,  Ans.  18—24  (Würmer). 

/9.  MittelengllBch. 

1635.  Amis  and  Amiloun  v.  Kölbing  (Bibl.  1884,  Nr.  1398). 

Vgl.  Anglia  8,  Ans.  27—29  (Einenkel);  Engl.  Stadien  9,  176—177  (Stoffel). 

Ancren  Eiwle  s.  Sweet  Nr.  1199. 

1636.  Arthur.  —  Branscheid,    P. ,    über   die  Quellen   des  stabreimenden 

Morte  Arthure. 

Anglia  8,  Ans.  179 — 236;  auch  Bonner  Dissert 

1637.  Auchinleck-Ms.    —    Schwartz,    M. ,    kleine    Publicationen   aus   der 

Auchinleck-Hs.  IV.  Die  Assumptio  Mariae  in  der  Schweifreimstrophe. 
Engl.  Stadien  8,  427—464. 

1638.  Stoffel,  C,  zur  Assumptio  Mariae  in  der  Schweifreimstrophe. 
Engl.  Studien  9,  177—179. 

1639.  Zupitza,  J. ,  Bemerkungen  zum  ^Lob  der  Frauen    (Engl.  Studien  7.) 
Engl.  Stadien  8,  394— S98. 

1640.  Zupitza,  J.,  Bemerkungen  zu  'A  Peniwor))  of  witte'  (Engl.  Studien  7.) 
Engl.  Stadien  8,  496—501. 

1641.  Chancer.  —  Koch,  J.,  die  Chaucer-Literatur  aus  den  Jahren  1882 — 84. 
Lit  Blatt  1885.  8. 

1642.  Geoffrey,  Chaucer's  Werke  übersetzt  von  A.  v.  Düring.    2.  Bd.    8, 

(XII,  410  S.)  Strassbnrg  1885,  Trübner. 

Enthält  den  1.  Tbeil  der  Canterbury-Erzäblungen.  Hier  hatte  der  Übersetzer 
mit  der  trefflichen  Arbeit  von  Herzberg  zu  wetteifern;  seine  Obersetzung  ist 
von  H.  ganz  nnabhängig  und  verdient  ihr  in  jeder  Beziehung  würdig  an  die 
Seite  gestellt  zu  werden  (Bartsch). 

Vgl.  Anglia  VIII  Anzeiger  1 — 8  (I.  Bd.  beflprochen  von  J.  Koch);    Allgem. 
Zeitg.  1886,  Beilage  3;  Blätter  f.  litt.  Unterhaltung  1886,  41. 

1643.  ten  Brink,  Chaucers  Sprache  (Bibl.  1084,  Nr.  174). 

V^l.  Lit.  Blatt  1885,  5  (Einenkel);  Nordisk  Revy  1886,  29  (Erdmanu). 

1644.  Willert,  H.,  Geoffroy  Chaucer.  The  Hous  of  Farne  (Einleitung  und 

Textverhältniss).  Berliner  Dissert.  8.  (34  S.)  1883. 

Vgl.  Anglia  7,  Anzeiger  24—30  n.  208  (J.  Koch);  Academy  607,  416. 

1645.  Holthausen,  F.,  zu  Chaucer's  Canterbury  Tales. 
Anglia  VIII,  463  f. 

1646.  Tawney,  C.  H.,  the  Buddhist  Original  of  Chaucer  s  Pardoner*8  Tale. 
Journal  of  Philology  24. 


Vin.  LITTERATURÖE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  247 

1647.  Farniyall,  F.  J.,  Dr.  Morris's  edition  of  „0haucer*8  prologue^  etc. 
Academj  708,  359. 

1648.  Lendrnm,  W.  J.,    Dr.  Morris*  edition  of  „Chaucer's  prologue*"   etc. 
Academj  707,  378. 

1649.  Cnrtesy.  —  Brenl,  K.,  The  boke  of  Cnrtesy. 
Engl.  Stadien  9,  51—63. 

1650.  Debate  of  the  Body  and  the  Sonle.  —  Heesch,  über  Sprache  und 
Versbau  des  halbsächsischen  Gedichtes  *Debate  of  the  Body  and  the  Soule\ 
8.  Halle  1885,  Niemeyer.   1,50  M. 

1651.  Bestrnccion  of  Troy.  —  Brandes,  H.,  die  mittelenglische  Destruction 
of  Troy  und  ihre  Quelle. 

Engl.  Stadien  8,  398 — 411. 

1652.  Dunbar,  von  Schipper  (Bibl.   1884,  Nr.   1439). 

Vgl.  Literar.  Centralbl.  1886,  50  (Wfllker);  Nord  und  Sttd  1885,  October. 

1653.  Floris  and  Blaanchefior.  Mittelenglisches  Gedicht  aus  dem  18.  Jahrh. 
nebst  litterarischer  Untersuchung  und  einem  Abriß  über  die  Verbreitung 
der  Sage  in  der  europäischen  Literatur,  herausgeg.  von  E.  Heusknecht. 
8.  (XX,  252  S.)  Berlin  1885,  Weidmann.  6  M.  Sammlung  englischer  Denk- 
mäler in  kritischen  Ausgaben  V. 

Vgl.  Engl.  Studien  9,  92-106  (Kölbing);  D.  Lit.  Ztg.  1885,  35  (Breul). 

1654.  The    Tale    of   Oamelyn    from    the   Harleian   Ms.  collected    with    six 

other  Mss.    Edited    with    Notes    and   Glossary    by  W.  Skeat.    8.    (64  S.) 

London  1885.  Oxford,  Warehouse. 

Vgl.  Engl.  Stadien  9,  11t— 113  (Lindner);  Academy  680,  S.  347;  Athenaeum 
1885,  7.  MErz;  American  Journal  of  Pbilol.  1885,  28;  Herrigs  Archiv  73,  424 
(Zupitsa);  Revue  crit.  1885,  19  (Jusserand). 

1655.  Sir  Oawayn.  —  Knigge,  F.,  die  Sprache  des  Dichters  von  Sir 
Gawayn  and  the  Green  Knight;  der  sogenannten  Early  English  Alliterative 
Poems  und  De  Erkenwalde.    8.  (120  S.)  Marburg   1886,  Elwert.    2,80  M. 

1656.  Ohiamonda.  —  Zupitza,  J.,   die  mittelenglischen  Bearbeitungen  der 

Erzählung  Boccaccio 's  von  Ghismonda  und  Guiscardo. 

Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Literatur  der  Renaissance.    1.  Jahrg.  1.  Heft 

1657.  Sir  Oowther,  eine  englische  Romanae  aus  dem  XV.  Jahrh.  kritisch 
herausgeg.  nebst  einer  litterarhistorischen  Untersuchung  über  ihre  Quelle, 
sowie  den  gesammten  ihr  verwandten  Sagen-  und  Legendenkreis  mit  Zu- 
grundelegung der  Sage  von  Robert  dem  Teufel,  von  Karl  Breul.  8.  (XVI, 
241   S.)  Oppeln   1886,  Franck.  8  M.  (s.  Bibl.   1883,  Nr.   604). 

1658.  Langley.  —  Krön,  Richard,  William  Langleys  Buch  von  Peter  dem 
Pflflger.  Untersuchungen  über  das  Handschriftenverhältniß ,  den  Dialekt, 
die  Unterschiede  innerhalb  der  drei  Redactionen,  sowie  über  Entstehungs- 
zeit und  Ver^Bksser.   8.  (130   S.)  Erlangen  1885,  Deichert. 

Der  Aiifang  auch  als  Gottioger  Dissertation  erschienen. 

1659.  Lanval,  von  Erling  (Bibl.  1888,  Nr.  1447). 
Vgl.  Engl.  Studien  8,  878—380  (KOlbing). 

1660.  Erling,  zu  Chesters  Launyal. 
Engl.  Studien  9,  182. 

1661.  Legenden.  —  Editha,  von  Horstmann  (Bibl.  1883,  Nr,  1455). 
Vgl  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1885,  445  (Brandl). 

1662.  Hall,  J.,  Note  on  Saint  Katherine  ed.  Einenkel,  11.  1690. 
Engl.  Studien  9,  174  f. 


248  BIBU06SAPHIE  T09  1886. 

16<S3.  Xmektri^e  za  den  Leeenden. 

Arehir  64.  337— 3«&. 


k 


16<4.  HorstiBSiin,  C-  Ph>salefCBd€it. 
Ao^Iia  d,  lOS—lM. 

Einleitoiiir;  $.  Elizabcck  of  Sfalbcck:  S.  Cbiutiiui  mirmbilis;  S.  Mary 
of  Ocfincs;  aber  S.  Katcrioa  of  Scnis. 

1665.  Smith,    L.   ToulmiB.  S.  Pstriek's  Pnrgmtoiy,    and  the  Knight  Sir 

Owen.  From  s  manoscript  of  the   15^  Centnrj. 
Eo^I.  Stndien  9,  1—13. 

1666.  Eekleben,  S.,  die  ilteste  Schilderung  Tom  Fegefeuer  des  heil.  Pstri- 
ciofl.  Eine  littermrische  flntersnchnng.  8.  Halle  1885,  Niemeyer.    1,60  M. 

1667.  Hoofe,  A.,  Lantuntersnchnngen  zn  Osbem  Bokenam's  Legenden, 
£n^  Studien  8,  309-354. 

Lneidariiu  s.  Schladebaeh  Nr.  1745. 

1668.  Lydgate.  —  Koeppel.  Emil«  Laurents  de  Premierfait  und  John  Lyd- 

gates  Bearbeitungen  tou  Boceaecio*8  De  Casibus  Yirorum  Illustrium.    Ein 

Beitrag  zur  Literaturgeschichte  des  15.   Jhs.    8.  (112  8.)  Mfinehen   1885, 

Oldenbourg.  Habilitationsschrift. 

Lydgate,  Ton  Kdppel  (Bibl.   1884,  Nr.   1459). 
Vgl.  UU  Blatt  1885.  7  (Brandl). 

1669.  Lyndtay.  —  Knauff,  Gustav,  Studien  über  Sir  David  Lyndsay.  I. 
Berliner  Diss.   1885.  8.  (9l   S.) 

1670.  Mannyiig.  —  Hellmers,  G. ,  über  die  Sprache  Robert  Mannyngs 
of  Brunne  und  über  die  Autorschaft  der  ihm  zugeschriebenen  "MeditationB 
on  the  Supper  of  our  Lord*.  8.  Goslar  1885,  Koch.  2,40  M.   Göttinger  Diss. 

1671.  L.  Minot,  von  Scholle  (BibL   1884,  Nr.  1460). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  38  (Wülker;;    Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1885,  477  (B.). 

1672.  Schröder,  Edw.,  zu  Laurence  Minot. 
Engl.  Stadien  8,  510  f. 

1673.  Oetavian.  Zwei  mittelenglische  Bearbeitungen  der  Sage  heransgeg. 
von  Gr.  Sarrazin.  8.  fXLYlj  192  S.)  Heilbronn  1885,  Henninger.  4,50  M. 

Altengiisehe  Bibliothek  Ton  E.  Kölbing,  Bd.  S. 
VgL  D.  Lit  Ztg.  1885,  42  (Lüdtke);  Herrigs  Arehiv  76,  186  f. 

s.  Streve  Nr.  533. 

1674.  Onnulum.    —    Effer,    H.,     Consonanten    im  Ormulum    (Bibl.   1884, 

Nr.   1462). 

Vgl.  Engl.  Stadien  9,  114  (Menthel> 

8.  Brate  Nr.  396;  Sweet  Nr.  1199. 

1675.  Perle.  —  Fick,  Wilh.,  zum  mittelenglischen  Gedicht  von  der  Perle. 

Eine  Lantuntersuchung.  8.  (42  S.)  Kiel  1885,  Lipsius  u.  Tischer.   1,20  M. 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  1885,  52  (Wülker);  Lit.  Blatt  18S5,  12  (Kuigge). 

1676.  Predigten.  —  Krüger,  A.,  Sprache  und  Dialekt  der  mittelenglischen 

Homilien  in  der  Hs.  B.   14.  52.  Trin   Coli.  Cambridge.  8.  Erlangen  1885, 

Deichert.    2   M. 

V(rl.  Athf-naeum  1885,  25.  Jali. 

1677.  Flamme,  Syntax  der  Bückling  Homilies.   8.  Bonner  Diss.   1885. 

1678.  Qaestions    bytwene    the    maister    of  Oxenford    and    bis    clerke,    von 

C.  Horstmann. 

Engl.  Stadien  8,  284—287. 


VIII.    LITTERATURGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         249 

1679.  Reisen.  —  Horstmann,  C,  Vorschläge  für  eine  Orientreise. 
Engl  Stadien  8,  277—284. 

1680.  Eoland  nnd  VernagU.  —  Wächter,  Wilh. ,  Untersuchungen  über 
die  beiden  mittelenglischen  Gedichte  'Roland  and  Vemagu'  und  Otuel*. 
8.  (44  S.)  Berliner  Diss.  1885. 

1681.  Bolle.   —   Kribely    G.,    Stadien  zu  Richard  Rolle  de  Hampole,   II. 
Engl.  Studien  8,  67—114. 

1682.  Adler,  Max,  über  die  Richard  Rolle  de  Hampole  zugeschriebene 
Paraphrase  der  Bußpsalmen.  8.  (28  S.)  Breslauer  Diss.  1886. 

1683.  Bose.  —  Fick,  W. ,  zur  Frage  von  der  Authencität  der  mitteleng- 
lischen Übersetzung  des  Romans  von  der  Rose. 

Engl.  Studien  9,  161—167. 

1684.  Schauspiel.   —  York  Plays.    The  Plays    performed  by    the  Grafts  or 

Mysteries    of  York   on    the  Day  of  Gorpus  Ghristi   in    the  14^'',    15^  and 

16^  Genturies.    Now   first  printed  from  the  unique  Ms.  in  the  Library  of 

Lord  Ashbumham.   Edited  with  Introduction  and  Glossary  by  Lucy  Toul- 

min  Smith.    Gzford  1885,    Glarendon  Press.    8.  (LXXXVHI,  557  S.  und 

3  Tafeln).  21   sh. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  87  (Zupitsa);  Academy  Nr.  692;  Athenaeum  Nr.  3015; 
Antiquary  1885,  Sept.;  Saturday  Review  1885,  233;  Scottiah  Review  1885,  12; 
Revue  orit.  1885,  50  (Jusseraod). 

1685.  Smith,    L.  Toulmin,    Abraham    and    Isaac,    a  Mystery  Play;    from 

a  private  ms.  of  15^  Century. 
Anglia  7,  816—337. 

1686.  Smith y  L.  Toulmin,  Two  old  Religious  Plays. 
Antiquary  1885,,  101  —  103. 

1687.  Schmidt,  K.,  die  Digby-Spiele. 
Anglia  8,  871-404. 

1688.  Vemon-Ms.    —   Horstmann,   G. ,    Mittheilungen    aus    Ms.  Vemon. 

1.  La  estorie    del  Euangeli.    2.  A  disposition    betwene   a   god    man    and 

pe  deuel.    8.  pe  pope  Treu  dal. 
Engl.  Studien  8,  254—277. 

1689.  Wiclif.  —  Theologischer  Jahresbericht,  herausgeg.  von  Lipsius,  V, 
S.   186—189  (Paul  Böhringer). 

1690.  Loserth,  J.,  Neuere  Erscheinungen  der  Wiclif-Literatur. 
Histor.  Zs,  53,  48—62. 

1691.  Loserth,  J.,  zum  Wiclif-Jubiläum. 
Protestant.  Kirchenztg.  1885,  Nr.  1. 

1692.  Buddensieg,  R.,    Johann  Wicb'f  und  seine  Zeit.    Zum  500jährigen 

Wiclif-Jubiläum  (31.  Dec.  1884).    8.  Tausend«  gr.  8.  (VI,  214  S.)  Gotha 

1885,  Perthes.    3  M. 

Auch  als  Heft  8  n.  9  von :  Schriften  des  Vereins  für  Reformations- 
gesehichte.  gr.  8.  Halle  1885,  Niemeyer  in  Gomm.    2,40  M. 
Vgl.  Lit  Centralbl.  1885,  51  (S.);     Histor.  Zs.  55,  304;  Theolog.  Literaturblatt 
1885,  Nr.  46  (Bessert);  Mitiheilungeu  d.  Ver.  f.  Gesch.  d.  Deatschen  in  Böhmen 
1885;    Lit.  Beil.  S.  50-52  (Loserth);    Lit.  Handweiser  1885,   618  (Bellesbeim). 

H,  Altnordisch. 

1693.  Stokes,  W.,  Parallels  between  the  Gld-Norse  ande  the  Lish  litera- 

tures  and  traditions. 

Arkiv  f.  nord.  Filol.  2,  889—841  und  Academy  1885,  25.  April,  S.  298. 


250  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1694.  Edda.    —    Sievers,    £. ,    Proben    einer   metrischen    Herstellung   der 

Eddalieder,  gr.  4.  (80  S.)  Halle,  Niemeyer  in  Comm.  M.  8,60. 
Nordisk  Revy  H,  82  (Brate);  D.  Lit.  Zeitg.  1886,  9  (Hoffory). 

1695.  Hoffory,  J.,  dber  zwei  Strophen  der  Volnspi. 
Sitzangsberichte  der  Berliner  Akademie  1885,  Nr.  27. 

1696.  Lieder  der  alten  Edda.  Dentsch  durch  die  Brüder  Grimm.  Neu  hrsgb. 

von  J.  Hoffory.  kl.  8.  (XIV,  95  S.)  Berlin  1885,  Reimer.  M.   1,50. 
Vgl.  D.  Lit.  Zeitg.  1885,  4  (Rödiger);  Lit  Blatt  1885,  12  (Symons). 

1697.  Mogk,    E.,    das    zweite    Liederbach   des   Cod.    reg«    der    Eddalieder 

(Hövamol). 

'  Zs.  f.*  d.  Philol.  17,  293—318. 
Über   die   geplante  Ausgabe   der  Edda  von  Symons  und  Gering  s. 

Germania  30,  252  u.  Zs.  f.  d.  PhUol.  17,   114. 
8.  Müllenboff,  Alterthomskande  Nr.  752;  8b.  Nr.  427. 

1698.  Islensk  fornkvaedi  ved  8.  Gnindtvig  og  J6n  Sigordsson.  4  Hefte 
(Schlnss),  hrsgb.  von  PAlmi  P41s8on,  =  Nordiske  Oldskrifter  Bd. 
XXXm.  Kopenhagen  1885,  Gyldendal  in  Comml  (S.  217—332).  Kr.  1,50. 

1699.  Sendibto.    —    Bugge,    S. ,    Bemaerkninger    til    norröne  Digte.   IV. 

Sendibitr. 

Archiv  f.  nord.  FiloL  8,  96  (zu  Vigfasson's  Corpus  H,  822). 

1700.  TngÜDga-tal.  —  Leffler,  L.  Fr.,  Ana-s6tt. 
Archiv  f.  nord.  Filol.  8,  188  f. 

1701.  Islendzk  Aevent]h^i  v.  Gering  (Bibl.  1884,  Nr.  1315). 

Vgl.  Nordisk  Tidsk.  f.  Filol.  N.  R.  7,  50-61  (PAlsson);  ebd.  7,  61—66  (Nyrop). 

1702.  Cederschiöld,  G.,  Meddeltidsberättelser,  sagor,  legender  och  anek- 
doter frän  fornisländskan. 

Nyare  bidrag  1885,  8.  1—96  (V,  6). 

1703.  Fomaldarsögur  Nordranda.  1.  B.  8.  Reykjavik  1885,  Gndmundsson. 

3  Kr.  35  Ö. 

Neue  Aasgabe  der  Ausgabe  von  1829,  rev.  von  V.  Asmandarson. 

1704.  Kälund,  Kr.,  BroplaagarBOna-saga  i  den  ved  brudstykket  AM.   162 

fol.  repraesenterede  bearbejdelse. 
Archiv  f.  nord.  Filol.  3,  159—176. 

1705.  Gjessing,  G.  A.,  Egils-8aga*8  Forhold  til  Kongesagaen. 
Archiv  f.  nord.  Filol.  2,  289—318. 

1706.  de  Kantzow,  Harald  Ejesona  saga.  8.  Stockholm  1885,  Fritze.  2 Kr. 

1707.  Götz,  W.y    die  Njalssaga,    ein  Epos,  und  das  germanische  Heiden- 

thum  in  seinen  Ausklängen  im  Norden.  8.  (32  S.)  Berlin,  Habel.  M.  0,60. 

Sammlung  gemeinwissenschaftl.  Vorträge  Heft  459. 
Vgl.  Lit.  Blatt  1885,  11  (Schnorr  v.  Carolsfeld). 

1708.  islendingabök.  —  Olsen,  B.  M.,  Om  forholdet  mellem  de  to  bear- 

bejdelser  af  Ares  Islendingebog. 

Aarb.  f.  nord.  Oldkyndigh.  1885,  341-371. 

1709.  Plateyarbök.  —  Storm,  Gustav,  Om  Betydningen  af  „Eyktarstadr^ 

i  FlatÖbogens  Beretning  om  Vinlandsreiseme. 
Arkiv  f.  nord.  FiloL  3,  121—131. 

1710.  Balth,  A.  U.,  Studier  öfver  Kompositionen  i  nSgra  isländska  ättsa- 
gor.  (Akad.  afhandl.)  8.  (VI,   160   S.)  Lund  1885.  2  Kr. 

1711.  Fomsögnr  Sudrlanda  v.  Cederschiöld  (BibL  1884,  Nr.  1514). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  465—486  (Mogk);    Arkiv  f.   nord.  Filol.   3,   177^185 
(P.  Qroth). 


VUL   LITTERATUBGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         261 


.€f 


1712.  Bpaoullim  regale  v.  Brenner«  (BibL  1881,  Nr.  1340). 
Vgl.  G9tt.  geL  Anz.  1884,  12  (Hoffory). 

1713.  Brenner^  0.,  znm  Speculnm  Regale. 
Germ.  80,  65—60. 

1714.  Storniy   G.,    Om  Tidsforholdet  mellem  Kongespeilet  og  Stjöm   samt 

Barlaams  og  Josa&ts  Saga. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  3,  83—88. 

1715.  Fagrtkiima.  —  Sneti,  Friedr.,  über  die  auf  den  König  Haraldr  H4r- 
fagri  besüglichen  Gedichtfragmente  in  der  norwegischen  Königschronik 
Fagrskinna.  Kieler  Dissert.  42  S.  8. 

1716.  Biskop  Isleifs  Krenike,  yon  G.  Storm. 
ArkiT  f.  nord.  Filol.  2,  319—338. 

1717.  Legenden.  —  Isländska  handskriften  Nr.  645.  4^  i  den  Amamagnä- 
anska  Sämlingen  pa  Universitetebiblioteket  i  Kebenhavn  i  diplomatariskt 
Aftryk  utgif^en  af  Ludw.  Larsson.  I.  Handskriftens  äldre  del.  8.  (LXXXVIII, 
130  S.)  Land  1885,  Gleemp. 

1718.  Storm,  G.,  om  en  Olafs-Legende  fra  Ribe.  8.  (18  S.)- 
Abdmok  ans  Christiania  Vidensk.  Selsk.  Forhandl.  1885  Nr.  3. 

1719.  Af  Bibelen  pl  norsk-islandsk,  yonBelsheim  (Bibl.  1884,  Nr.  1517). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  17,  222  f.  (Möbiu8> 

1720.  Gi&g&t.  —  Kempe,  Arvid,  studier  öfver  den  isländska  Juryn  enligt 

Grägis.  Disa.  yon  Land  1885.  4.  (70  S.)  Lnnd,  Gleerup.  2,50  Kr. 
Vgl.  D.  Lit.  Zeitg.  1885,  48  (Lehmann). 

1721.  Briem,  Pdl,  um  GrdgÄs. 

Tfmarit  hins  fslenzka  bökmenta-f^lags  VI,  133—226. 

1722.  VisbSoker,  yon  Noreen  u.  Schuck  (Bibl.  1884,  Nr.  1525).  IL  Broms 
Gyllemärs  Visbock.  H.  l  n.  2.,  S.  103—182  u.  183—246.  Stockholm  1885. 

1723.  Dombok.  —  Konnng  Erik  XIV's  nämnds  dombok.  Af  kongl.  sam- 
fondet  fbr  utgifyan&e  af  handskrifter  rörande  Skandinaviens  historia  utgifyen 
genom  Carl  Silfverstolpe.  8.  (332  S.)  Stockholm  1884.    5  Kr. 

1724.  Beykjaholts-mäldagi.  Det  originale  pergamentsdoknment  over  Reyk- 
jaholt  Kirkegods  og  —  inventarium  i  12.  og  13.  Irh.,  litografisk  gengivet, 
samt  udferlig  fortolket  og  oplyst,  udg.  af  Samfnud  til  udgiyelse  af  gam- 
mel  nordisk  litter atur.  fol.  (35  S.  mit  1   Tafel).  Kopenhagen  1885. 

1725.  Banske  Sknespil.    —    Studier  pl  det  danske  Skuespils  Omrade  af  S. 

Birket  Smith.  8.  (284  S.)  Kjobenhayn  1883,  Gyldendal. 
VgL  Lit  Blatt  1884,  9  (Mogk). 

1726.  Smastykker  4 — 6,  ndgivne  af  Samfund  til  udg.  af  g.-n.  lit.  S.  99—130. 

Kopenhagen  1885. 

Enthält:  Bugge,  S.,  Bemaerkninger  til  det  gammel-norske  Runedigt,  S.  103—113 ; 
Jönsson,  F.,  nogle  Skjaldevers  om  Olaf  Tiyggveson,  Marginalier  fra  AM.  61  fol., 
8.  114—126;  Kilnnd,  Kr.,  en  Kontrakt  med  jomfm  Marie,  S.  127—130. 

/.    Lateinisch. 

B.  Wattenbach,    Geschichtaquellen,    Nr.  759;    Lorenz,  Geschichts- 
qnellen,  Nr.  760;  Raab,  allegorische  Motive,  Nr.  1183. 


1727.  Brandt,  Sam.,  Verzeichniß  der  in  dem  Codex  169  yon  Orleans  yer- 
einigten  Fragmente  yon  Handschriften  lateinischer  Kirchenschriftsteller. 
Lex.  8.  (10  S.)  Wien,  Gerold  1885.  0,30  M.  Aus  den  Wiener  Sitsnngs- 
berichten. 


k 


252  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1728.  Lactanz.  —  Brandt,  S.,  der  St.  Galler  Palimpaest  der  dininae  in- 
stitutiones  des  Lactantius.  Lex.  8.  (110  S.)  Wien  1885,  Gerold.  'I  M. 
(Aus  den  Wiener  Sitzungsberichten.) 

1729.  Salpicü  Severi  opuscnla  de  S.  Martino  episcopo  Toronensi  et 
S.  Eusebii  Hieronymi  Stridonensis  presbyteri  vitae  S«  Pauli, 
S.  Hilarionis  et  Malchi  Monachorum.  Bd.  48  von:  Sanctonun  patrum 
opuscula  seleota  ad  usum  praesertim  stadiosomm  theologiae.  Ed.  H.  Hur- 
ter.  (317  S.)  Innsbruck  1885,  Wagner.  1,50  IL 

1730.  Glandiani  Mamerti  opera.  Rec.  et  commentario  critico  instnudt  Aug. 
Engelbrecht.  Lex.  8.  (XLII,  262  S.)  Wien  1885,  Gerold  in  Comm. 
6  M.  Corp.  Script,  eccl.  lat.,  ed.  consilio  et  impensis  acad.  lit.  Vindob. 
Vol.  XI. 

1731.  Engippii  opera.  Pars  I.  Eugippii  excerpta  ex  operibus  8.  Augnstin], 
rec.  et  com.  crit.  instmxit  Pins  Knoll.  Lex.  8.  (XXXIV,  1149  S.)  Wien 
1885,  Gerold  in  Comm.  22  M.  Corp.  Script,  eccl.  lat. ,  ed.  consilio  et 
impensis  acad.  lit.   Vindob.  Vol.  IX. 

1732.  Hilariiu  von  Poitiers.  —  Zingerle,  Anton,  Studien  zu  Hilarius* 
von  Poitiers  Psalmencommentar.  (Aus:  Wiener  Sitzungsberichte  108,  869 
bis  972.)  Lex.  8.  (106  S.)  Wien  1885,  Gerold  in  Comm.  1,60  M. 

1733.  Sednlii  opera  omnia.  Rec.  et  commentario  critico  instmxit  Joh. 
Huemer.  Accedunt  excerpta  ex  Remigii  expositione  in  Sedulii  paschale 
Carmen.  Lex.  8.  (LU,  414  S.)  Wien  1885,  Gerold  in  Comm.  9  M.  Corp. 
Script  eccl.  lat.,  ed.  consilio  et  impensis  accad.  lit.  Vindob.  Vol.  X. 

1734.  Prndentins.  —  Allard,  Paul,  Thagiographie  an  FV*  si^cle,  martyres 

de  St.  Hippolyte,    de  St.  Laurent,    de  St.  Agnds,   de  St.  Cassien  d'apr^s 

les  po^mes  de  Prudence. 

Reyae  des  qnestions  hist.  Bd«  37. 

Arator  und  PmdentiTUi  s.  Olsen  Nr.  1233. 

1735.  Pasgio  8.  SebastianL  —  Hagen,  Hermann,  Bemer  Palimpseatbl&tter 
aus  dem  5. — 6.  Jahrb.  zur  Passio  S.  Sebastiani.  Lex.  8.  (34  S«)  Wien 
1885,  Gerold  in  Comm.  0,50  M.  (Aus  den  Wiener  Sitzungsberichten.) 

1736.  S.  Johannes  ReomaSnsis.  —  Stob  er,  Fritz,  zur  Kritik  der  vita 
S.  Johannis  Reomaänsis.  Eine  kirchengeschichtliche  Studie.  Lex.  8.  (82  S.) 
Wien  1885,  Gerold  in  Comm.  1,30  M.  (Aus  den  Wiener  Sitzungsberichten.) 

1737.  Pseudo - Isidorische  Stadien,  I.  u.  IL,  von  F.  Maassen.  Lex.  8. 
(44  u.  62  S.)  Wien  1885,  Gerold  in  Comm.  1,70  M.  —  L  Die  Text- 
recension  der  echten  Bestandtheile  der  Sammlung.  IL  Die  Hispana  der 
Hs.  von  Autun  und  ihre  Beziehungen  zum  Pseudo-Isidor. 

1738.  Abälard.  —  Meyer,  W.,  und  W.  Brambach,  Petri  Abaelardi 
planctus  virginum  Israel  super  filia  Jeptae  Galaditae.  8.  München  1885, 
Kaiser.  0,80  M. 

1739.  Denifle,  H.,  Die  Sentenzen  Abälards  und  die  Bearbeitungen  seiner 

Theologie  vor  Mitte  des  12.  Jhdts. 

Archiv  für  Literatur  nnd  Kirchengeschichte  des  Mittelalters  I,  2.  3. 

1740.  8.  Bernardi  abbatis  Clarae -Vallensis  de  consideratione  libri  V  ad 
Eugenium  m  et  tractatus  de  moribus  et  officio  episcopomm.  Ad  Henri- 
cum  Senonensem  archiepiscopum.  Vol.  47  von:  Sanctorum  Patrum  opus- 
cula selecta  ad  usum  praesertim  studiosorum  theologiae.  Ed.  H.  Hur  ter. 
16.  (277  S.)  Innsbruck,  Wagner.   1,20  M. 


Vm.   UTTERATURGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         253 

2741.  Yacandard,  Etnde  sur  les  po^mes  latins  attribu^s  k  Saint  Bernard 
par  M.  Harlan.  Note  lue  k  TAcad^mie  des  sciences  etc.  de  Ronen.  8.  (16  S.) 
Ronen  1884. 

1742.  Oerhooh.  —  Jaksch,  A.  v.,  Zn  Gerhochs  von  Reichersberg  Schrift 

*Adyer808  simoniacos*. 

Mittheilnngen  des  Instituts  für  österr.  Qeschichtsforschnng  6,  2. 

1743.  Mühlbacher,  G.,  Ein  Brief  Gerhochs  von  Beichersberg. 
Mittheilungen  des  Instituts  für  österr.  Geschichtsforschung  6,  S.  807— S 10. 

1744.  Adam  von  St.  Victor.  Studie  zur  Literaturgeschichte  des  Mittelalters, 

von  G.  M.  Dreves. 

Stimmen  aus  Maria  Laach  29. 

1745.  Honorins  Augustodanensig.  —  Schladebach,  H.,   das  Elucidarium 

des  Honorins  Augnstodunensis    und    der   französische    metrische  Lucidaire 

des  Xin.  Jahrhs«,  von  Gillebert  de  Cambray.  8.  (63  S.)  Leipzig  1884.  Diss. 
Behandelt  auch  die  deutsehen  und  englischen  Bearbeitungen;  aller- 
dings kurs  und  mangelhaft  (Bartsch). 

1746.  Alexander  de  Villa  Bei.  —  Neudecker,  Karl,  das  Doctrinale  des 
Alexander  de  Villa  Dei  und  der  lateinische  Unterricht  während  des  Mittel- 
alters in  Deutschland.  Progr.  der  Bealschule  in  Pirna  1885.  4.  (36  S.) 
Auch  als  Leipziger  Dissertation  erschienen. 

1747.  Hicolaa    de  Strasbourg   et  con    trait^    „de    recte    studiomm    fine  ac 

ordine*,  von  N.  Paulus. 

ReYue  catol.  d^Alsace,  III*  ann^e. 

1748.  Thomas  a  Kempis.  —  Schulze,  L.,  bespricht  Gott.  Gel.  Anz.  1885, 
S.  610 — 620,  folgende  Schriften  von  Spitzen,  Thomas  a  Kempis  als 
Schrijyer  der  Navolging  (Utrecht  1881);  Desselben:  Nalezing  op  myn 
Thomas  a  Kempis  (Bibl.  1881,  1389):  Les  Hollandismes  de  Tlmitation 
J^sns  Christ  (Utrecht  1884);  Nonyelle  defense  de  Th«  a  Kempis  (Utrecht 
1884). 

1749.  Uhlhorn,  G. ,  Thomas  a  Kempis  und  das  Buch  von  der  Nachfolge 
Christi.  Vortrag.  Neue  Einzelausgabe.  8.  (36  S.)  Stuttgart  1886,  Gundert. 
0,40  M. 

1750.  Ennodins.  —  Magni  Felicis  Ennodii  opera,  rec.  Frd.  Vogel.  Mon. 
Germ.  bist.  Auct.  antiquissimorum  tom.  VU.  gr.  4.  (LXU,  418  S.)  Berlin 
1885,  Weidmann.  20  M. 

1751.  Prokop,  Gothenkrieg.  Nebst  Auszügen  aus  Agathias,  sowie  Fragmenten 

des  Anonymus  Valesianus  und  des  Johannis  von  Antiochia,  übersetzt  von 

D.  Coste.   8.  (XI,  398  S.)  Leipzig  1885,  Dnncker.  7  M. 

Geschichtschreiber  der  deutschen  Vorzeit  in  deutscher  Bearbeitung,,  Lief.  76. 

1752.  Oregorii  Tnronensis  opera,  edd.  W.  Arndt  et  Br.  Krusch.  Pars  2: 
Miracnla  et  opera  minora.  Mon.  Germ.  bist.  Script,  rer.  Meroving.  tomi  1, 

pars  2.  gr.  4.  (S.  451 — 964.)  Hannover  1885,  Hahn.   15  M. 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1885,  7  (Bresslau);  Revue  crit  1885,  1  (Bonnet). 
1758.  Aldhelm.  —  Manitius,  M.,  über  Aldhelmus  yon  Malmesbury. 
D.  Dichterbeim  6.  Jahrg.  Nr.  1  u.  2. 

1754.  Kaiser  Karls  Jogendleben,    yon   ihm   selbst  erzählt.    Übersetzt   von 

Ludwig  Oelsner.  8.  (XXXH,  124  S.)  Leipzig  1885,  Dnncker.  3  M. 
Gescbichtschreiber  der  deutschen  Vorzeit  in  deutscher  Bearbeitung, 

Lief.  77. 


254  BIBUOORAPHIE  VON  1886. 

1755.  Die  Lebensbeschreibungen  Karls  des  Großen  und  Ludwigs  des  Frommen, 
von  Einhard  und  Tbegau.    Deutsch  von  Ernst  Meyer.    Bedams  Uni-j 
versalbibUothek  Nr.  1996.  gr.   16.  (76   S.)  Leipzig  1885.  0,20  M. 

1756.  Einhard.   —  Dorr,  Bob.,  Beiträge  zur  Einhardsfirage. 
Neues  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichte  10,  2. 

s.  Adamy  Nr.  956  f. 

1757.  Alcuin.  —  L  arge  au,    Inscriptions    m^triques   compos^es   par  Alentili 

k  la  fin   du  VITT  sidcle    pour    les    monastöres    de  S.  Hilaire    de  Poitmp! 

et  de  Nouaill6. 

M^moires  de  la  Soc.  des  Antiquaires  de  TOnest  II,  7. 

1758.  NasOB    (Modoins)    Gedichte    an    Karl    den   Großen,     keranageg.    yoIi 

£.  Dümmler. 

N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichte  11,  76—91. 

1 759.  Lulloi.  —  Dümmler,  £.,  nochmals  die  Grabschrift  des  Erzbischofis  LuL 
Forschungen  cur  deutschen  Geschichte  26,  177  f. 

1760.  Lateinische  Gedichte  des  9. — 11.  Jahrhs.,  von  E.  Dümmler. 
Neues  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichte  10,  881 — 837. 

1761.  Waltharilied.  —  Linnig  (Bibl.  1884,  Nr.  1557). 
Vgl.  Lit  Blatt  1886,  9  (Mogk). 

8.  Knoop  Nr.  628. 

1762.  Euodlieb.  —  Laistner,  L.,  die  Lücken  im  Buodlieb  (mit Facaimile). 
Zs.  f.  d.  Alterthum  29,  1—26. 

1763.  Laistner,  L«,  Bundlieb-Märehen  in  Bußland. 
Zs.  f.  d.  Alterthum  29,  443—468. 

1764.  Isengrimus  ed.  Voigt  (Bibl.  1884,  Nr.  1559). 
Vgl.  Philol.  Rundschau  V,  12  (Hnemer). 

1765.  Hroswitha,  von  Grashof  (Bibl.  1884,  Nr.   1536). 

Fortsetzung:  Studien  und  Mittheilungen  aus  dem  Benedictiner-Orden  VI,  1-— 4; 
VII,  1. 

1766.  Hacbalds  Schriften,  von  Müller  (Bibl.  1884,  Nr.  964). 

Vgl.  Vierteljahrsschrift  für  Musikwissenschaft  1886,  2.  Heft. 

1767.  Metellos  von  Tegernsee,  von  v.  Oefele. 

Allgem.  D.  Biogr.  21,  608—609. 

1768.  Grillenberger,  Otto,  Zur  handschriftlichen  Überlieferung  der  Qair^ 
nalien  des  Metellus  von  Tegernsee. 

Studien  und  Mittheilungen  aus  dem  Benedictiner-Orden  VI,  4. 

1769.  llotker.  —  Dümmler,  £. ,  das  Martyrologium  Notkers  und  seine 
Verwandten. 

Forsch,  z.  deutschen  Oesch.  26,  196—220  (880). 

Über  confratemitatam  ed.  Piper  s.  Nr.  1237. 

1770.  Todtenbücher.  —  Friess,  Godfr.  Edm.,  die  ältesten  TodtenbOcher 
des  Benedictinerstiftes  Admont  in  Steiermark. 

Archiv  f.  österr.  Gesch.  25,  316—606  u.  Separatabdruck  Lex.  8.  (192  8.)  Wita 
1886,  Gerold.    3  M. 

Widukind  s.  Nr.  1092. 

1771.  Chronicon  Mogontinum  ed.  Carol.  Hegel.  Scriptores  rer.  gcrm.  im 
usum  scholarum  ex  mon.  Germ.  bist,  recusi.  gr.  8.  (XXI,  103  S.)  Han- 
nover  1885,  Hahn.    2  M. 

1772.  Lambert  von  Hersfeld  der  Verfasser  von  Gesta  Heinrici  quarti  mr^ 
trice,  von  A.  Pannen  borg. 

Forsch,  z.  deutschen  Qesch.  25,  407—448. 


VIII.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMILER 


255 


1773.  Otto  TOn  Freising.  —  Lud  ecke,  W. ,  der  historisclie  Werth  des 
ersten  Baches  von  Otto's  von  Freising  gesta  Friderici.  Progr.  d.  Gymn. 
zu  Stendal  1885.   32  S. 

1774.  Bernheim,  Ernst,  der  Charakter  Otto*s  y.  Freising  und  seiner  Werke. 
Mitth.  d.  Inst.  f.  österr.  Geschicbts forsch.  6,  1. 

1776.  Saxonis  Qrammatioi  Gesta  Danomm   hrsgb.  von   Alfred  Holder.    8. 
(LXXXVm,  724  S.).  Straßbarg  1886,  Trübner.    10  M. 
'76.  Cosmai.    —    Die  Fortsetzangen  des  Oosmas  y.  Prag.    Nach  der  Aas- 
gabe  der  Mon.  Germ,   übersetzt    von  G.  Grandaar.    8.    (XVI,    238  S.) 

Leipzig  1885,  Dancker.    4,20  M. 

Gescbicbtscbreiber   der  deutschen  Vorzeit  in   dentscher  Bearbeitang,   Lief.  76. 


f77.  Reisen.    —    Neamann,  G.  A. ,    Lndolphas  de  Sadheim,    de  itinere 

Terrae  Sanctae. 

Archives  de  POrient  latin  II,  806—377. 
'8.  Die  Vita  Alexandri  Magni  des  Archipresbyters  Leo  (historia  de  preliis). 
fach  der  Bamberger  and  ältesten  Münchener  Handschrift  zam  ersten  Mal 

[lirsgb.  von  G.  Landgraf,  gr.  8.  (140  8.)  Erlangen  1885,  Deichert.  3  M. 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Altertb.  12,  163— 166  (Toischer);  Lit.  Centralbl.  1886,  7  (Aus- 
feld); D.  Ut  Zeitg.  1886,  10  (Zingerle);  Bomania  1886,  631  f. 

9.  Kinzel,  zar  historia  de  preliis. 
Zs.  f.  d.  Phil.  17,  98—108. 

10.  Aasfeldy  A.,  Zar  Alezandersage. 
Zb.  f.  d.  Philol.  17,  108  f. 

8.  Nr.  1288. 
Quiliolünas  s.  Nenling  Nr.  1238. 

11.  ApoUonios.  —  Traube,  L.,  zu  der  Aasgabe  der  Gesta  Apollonii. 
Neues  Archiv  f.  ältere  d.  Gesch.  10,  381  f. 

12.  Visionen.  —  Fritzsche,    C. ,    die  lateinischen  Visionen  des  Mittel- 

Iters  bis  zur  Mitte  des  12.  Jhs. 
RomaD.  Forsch.  II,  2. 
Visio  S.  Pauli  von  Brandes  s.  Nr.   1422. 

13.  Schauspiel.     —    Lange,    C,    angedruckte    lateinische    Osterfeiern. 

[—VI. 

Zs.  f.  d.  Altertb.  29,  246—269. 

14.  Novati,  F.,  an  preteso  monnmento  longobardo.    L' iscrizione  cremo- 

lese  di  Lantelmo  Ribaldi. 

Archivio  stonco  lombardo  XII,  138 — 166.     Zu  W.  Meyer  Ludus  de  Anticbristo 
(Bibl.  1882,  Nr.  1490). 

8.  Nr.  687—708. 

f85.  Hymnen.  —  Klemming,  G.  £.,  Hymni,  sequentiae  et  piae  cantiones 

regno  Sneciae  olim  usitatae.   8.  (VIII,  178,  3  S.)   Holmiae  1885,  Nor- 

atedt  et  filii. 

f86.  Schlenssinger,  über  ein  angedrucktes  lat.  Marienlied. 
Sitzungsberichte  der  Münchner  Akademie  1886,  2. 

[87.  In  divae  Catharinae  lau  dem  rhythmus. 

EL  f.  Hymnol.  1886,  3. 
f88.  Linke,  Hymnus:  Festi  laades  hodiemi. 

Bl.  f.  Hymnol.  1886,  7. 
[789.  Linke,  J.,  Hymnus  'Tonat  eyangelica  vox  in  daro  mundo. 

Bl.  f.  Hymnol.  1886.  9. 


256  MISCELLEN. 

1790.  Schdnbach,  A«,  zum  Jfidel. 
Zs.  f.  d«  Alterth.  29,  860—862. 

EiDe  Utein.  Fassung  des  Stoffes  in  Hezametenu 

1791.  Huemer,    Job.,    zur    Geschichte    der    mittelUteinischen    Dichtung. 
Anrnlfi  delicie  cleri. 

Roman.  Forschungen  2,  211 — 246. 

1792.  Omont,  interrogationea  de  fide  catholica  (joca  monachomm). 
BibL  de  l^eole  des  Cbartes  T.  U,  8.  68-71  (1888). 

1793.  Huemer,  J.,  Bbythmus  über  die  Schlacht  auf  dem  Marehfelde  (1278). 
Archiv  f.  österr.  Gesch.  67,  1. 

1794.  Linke,  J.,  Codex  Bnranns. 
Bl.  f.  HymnoL  1886,  9. 

1795.  Carmina   dericomm.     Stndentenlieder   des   Mittelalters.    Edidit   domns 
quaedam  vetaa.    6.  Aufl.    Heilbronn;  Henninger.    M.  1. 

1796.  Klemming,  G.  £.,  Dialogas  creatnranim  moralizatnr. 
Samlaren  6,  86—42. 

1797.  Brnnco,  W.,  zwei  lateinische  Spmchsammlangen  kritisch  behandelt 

Progr.  d.  Stadienanstalt    in   Baireoth    1884—1885.    8.    (44  S.)    Bairenth 

1885,  Gran. 

Vgl.  D.  Lit  Zeitg.  1886,  49  (£.  Voigt). 

1798.  Huemer,  J.,  Versus  anouTmi. 
Zs.  f.  d.  österr.  Oymn.  1886,  S.  605  f. 

1799.  Krause;  K.  £.  H.;  zu  den  Versen  im  N.  Archiv  IX,  628. 
N.  Archiv  f.  ältere  d.  Gesch.  10,  406—406. 

1800.  Breslau,  H.,  Aus  Archiven  und  Bibliotheken. 
M.  Archiv  f.  ältere  d.  Gesch.  11,  93—108. 

Darin :  lat  Verse  aus  Engelberg  (S.  97) ;  lat.  Besebwörongsformeln 
AQs  Trier  (8.  107  f.);  über  ein  latein.  Räthsel  (S.  214). 

1801.  Holder-Egger,  O.,  Aus  Handschriften. 

N.  Archiv  f.  ältere  d.  Gescb.  10,  369^374.  (Auch  lat.  Ged.). 

s.  Steffenhagen  Mr.  113. 


MISCELLEN. 


k 


Mittheilnngen. 

Die  Leitung  der  Zeitschrift  für  deutsches  Alterthum  ist  von  Professor 
Steinmeyer  auf  Professor  Schröder  (Marburg)  und  Roethe  (Göttingen) 
übergegangen. 

Der  Privatdocent  Dr.  F.  Munckor  wurde  zum  a.  o.  Professor  der 
neueren  deutschen  Literatur  an  der  Universität  München  ernannt. 

An  die  neugegrfindete  Universität  Gothenburg  in  Schweden  wurden 
berufen:  Axel  Kock  für  nordische  Sprachen,  Hjalmar  Edgren  für  ger- 
manische Sprachen. 

Der  a.  o.  Professor  Dr.  H.  Baum  gart  an  der  Universität  Königsberg 
wurde  zum  Ordinarius  ernannt. 

J.  Seemüller  in  Wien  wurde  zum  a.  o.  Professor  für  deutsche  Sprache 
und  Litei*atur  an  der  Universität  Innsbruck  ernannt, 

f  am  1.  Juli  zu  Leipzig  Professor  Adolf  Ebert,  im  Alter  voa 
70  Jahren. 


DIE  ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM 
WIGALOISTEXTE    UND    DEN    LESARTEN   DER 
HANDSCHRIFTENGRÜPPE  Bb   IN  HARTMANNS 

IWEIN. 


I. 

Es  sei  mir  gestattet^  Folgendes  vorauszuschicken..  Wie  bekannt; 
finden  sich  im  Wigalois  des  Wimt  von  Qravenberg  viele  Verse,  die 
mit  solchen  in  Hartmanns  Iwein  ganz  oder  fast  wörtlich  überein- 
stimmen. Schon  Benecke,  der  erste  Herausgeber  und  vorzügliche 
Kenner  des  Iwein,  hat  in  den  Anmerkungen  zu  seiner  Wigaloisaus- 
gabe ')  ^mehrere  Zeilen  ausgezeichnet^,  die  mit  Stellen  im  Iwein  ganz 
oder  beinahe  gleichlautend  sind.  Andere  Stellen  werden  aufgezählt 
von  Lachmann'),  Bech^),  Meißner^)  Modem ^)  und  Bethge^).  Doch 
ergibt  eine  Nachlese  noch  reiche  Ausbeute,  wie  folgende  Übersicht 
zeigt.   Es  stimmen  überein: 


Wigalois 

Iwein 

Wigalois 

Iwein 

5,     6 

=  2510  f.  (Medem). 

16,  28  ff. 

=  4626ff.  (Laehm.). 

5,18 

=  3820. 

16,30 

=  4665  (Bech). 

7,38 

=    251  (Medem). 

17,    3 

=  4701  (Lachm.). 

7,39 

=  1720. 

18,  12  f. 

=  4620  (Medem). 

10,36 

=  3702  vgl.  8039. 

18,18 

=  4718  (Bech). 

11,36 

—  7239. 

18,  25  f. 

=  4393  f.  (Bech). 

12,10 

=  4537. 

19,    3 

=  1012(Medem)Tgl. 

14,    3  f. 

—  4580. 

5027. 

16,  11 

=  4593. 

19,    9  ff 

=  10l7ff.(Meißner). 

16,  25  f. 

—  4567  f.  (Benecke). 

19,  17  f. 

—  7 123  f.  (Benecke). 

*)  Benecke,  Wigalois  1819. 

')  Lachmann,  Iwein.  Benutzt  ist  die  8.  Auflage  (1868). 

^  Bech,  Iwein  (1869). 

*)  Meißner,  Wirnts  Verhältniß  zu  seinen  Vorbildern  (Germ.  XX,  430;  1875). 

*)  Medem,  Über  das  Abhängigkeitsverhftltniß  Wirnts  von  Gravenberg  von  Hart- 
man von  Ane  und  Wolfram  von  Eschenbach.  Progr.  des  Realgymnasiums  zu  St.  Johann 
in  Dansig  1880. 

*)  Bethge,  Wimt  von  Gravenberg  1881. 
OBKMANIA.   Nm#  Reibe  IXBI.  (XXXY.)  Jehrg.  VI 


258 

OSCAR 

BÖHME 

Wigalois 

Iwein 

WigaloU 

Iwein 

19,31 

-  2002. 

34,24 

=  2803. 

20,    9  f. 
20,23 

=  4270  f. 
=  6184. 

34,  25  f. 
1 14,  28 

=3213. 

20,25 

=  7567. 

35,    1 

—  7790  (Bech). 

21,  40  ff 

=  6078  ff.  (Medem). 

35,    9 

—     203  (Medem). 

22,    2  f.  J 

96,    9  f.  / 

=  4361  f. 

38,  18 

=  4548    vgl.    4538. 
5508. 

22,  20  f. 

281  f. 

39,    1 

=  2961  (Medem). 

22,  22  ff.  \ 
104,  29  ff.  1 

—  5593  ff.  (Medem). 

40,    7 
40,  1 1 

—  1467. 

—  1316. 

22,  30  f. 

—  2189  f. 

40,  27 

—  5761. 

23,    7  f.  \ 
116,    7  f.  j 

-  •  350  f. 

41,    1 
41,  33  ff. 

—  3454  (Benecke). 
=  2443  ff.  (Lachm.). 

23,  12  ff. 

=  5601  ff.  (Medem). 

42,  33  f. 

=  5325  f. 

23,17 

—     367. 

42,36 

—  5303. 

23,  31  f. 

-  6464  ff. 

43,'.2l 

—  6908. 

23,36 

—  3417. 

44,    2 

=  1203. 

24,    3  f. 

—     308. 

44,  11 

—  5584  vgl.  309»). 

26,  25 

—  2749. 

44,  14  ff 

=  4386  ff. 

26,  '31 

=^  6386'). 

44,;28 

-  2147    vgl.    3637. 

28,11      ' 

-  4455. 

2522.  7717. 

28,  30 » 
145,  11 } 
30,    9  f. 

—  3812  vgl.  2595. 

—  339  f.  (Meißner). 

44,29 
44,  36  f.  \ 
186,  11      ) 

-    524. 
=  5523  f. 

30,  12 

—  3038  (Medem). 

45,    4 

=  3687    vgl.    Parz. 

31,    2 

=  8158. 

# 

752,  5. 

32,    1  f. 

=  4305  f. 

45,25 

-  2963»). 

32,    9  f. 
93,    8  f. 

46,  11 

=  3029. 

—  3007  f.  (Lachm.). 

47,  26  ff 

=  2444  ff.  (Medem). 

33,16 

=  3419  (Medem). 

47,34 

=  7807. 

33,  30  f. 

=  4951  f. 

47,39 

—  2193  (Benecke). 

34,    1 

—  2024. 

49,    6  f. 

-  3111  f.  (Medem). 

»)  Dieselbe  Zeile  findet  »ich  auch  Greg.  (Paul  3387);  Par».  168,  3;  Krone  8223? 
wird  also  wohl  dem  allgemeinen  Sprachgebrauche  angehttren. 

»)  Ebenso  Er.  4913;  Trist.  (Hagen)  17364;  Krone  6908;  Flore  608.  1378.  2086, 
also  jedenfalls  auch  allgemein  gebräuchlich. 

')  Wie  Wig.  45,  26  lautet  auch  63,  22;  62,  9;  115,  32;  240,  28;  249,  19. 
Krone  420.  42G9.  7245.  Steyr.  Cliron.  264^  Flore  5051;  vgl,  .lucrh  Trist.  4195;  Nib! 
(Zarncke)  9,  5,  3. 


DIE  ÜBEBEIN8TIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGAL0I8TEXT  E  etc.     259 


Wigalois 
49,  26  f. 

50,25 

52,  29  ff. 

53,  2 

53,  11 
53,14 

53,291 

123,  25 1 

53,32 

54,31 

55,  3 

56,  17  f. 
56,  37  ff 
57,26 
57,29 

58,  15  ff. 

59,  2 
59,  11 1 
86,29 
62,    7 
55,  10 1 
62,    1 

258,  33 
110,    7 

62,  37 

63,20 

63,35 

64,  5 

65,  19  f. 
66,28 

67,  7  ff. 

68,  2 

69,  9 

70,  25  ff. 


Iwein 

=  4533  f. '). 

=  7064  f. 

=  6617  f. 

=  4059. 

=  4261. 
=  4845. 

=  3434. 

=     190. 

=    692. 

=  1263  (Meißner). 

=  3829  f.  (Lachm.). 

=    267  ff.  (Lachm.). 

=  4509. 

=  4344. 

=r  7253  ff. 

=  5429  (Medem). 

=  8115"). 

=  5315  f.  (Bethge). 

=  4127. 

=     707. 

=  4326. 

=  4960. 

=  6799. 

=  3463. 

=  3852. 

=  1681  ff.  (Lachm.). 

=  2959  (Meißner). 

=  1962  vgl.  5700. 

=  6374  ff. 


Wigalois 

78,    Iff. 

70,32 

70,39 

71,    7 

71,16 

71,35 

71,38 

74,10 

75,    6 

75,  11 

75,39 

77,29 

77,  29  ff. 

77,  36  f. 

78,  Iff. 
78,39 

79,  2  ff. 
79,23 

80,  1  f. 
80,  23  ff. 
80,27 

82,  17 

83,  16 

83,37 

85,    9 

85,28 
85, 32      1 

103,  28  f.  J 

85,  34  f. 

86,  21 
62,  17  / 
86,    5  f. 
86,30 


Iwein 

=  6374  ff. 
=  6647. 
=  6071. 
=  3414. 
=  6458. 
=  359. 
=  1941. 

=  3644  vgl.  %7. 
=  7669. 
=  5104. 
=    720. 
=  7003. 

=  1385ff.vgl.l686ff. 
(Meißner).    . 
=  4307  f. 
=  6374  ff. 
=  6751  (Meißner). 
=  5139  ff. 
=  3051  vgl.  6583. 
=  6423  f. 
=  7010  ff 
=  1266. 
=  3076. 
=  5523. 
=  5548. 
=  3836. 
=  4662. 

=  3204. 

=  5530  f. 

=  6223. 

=  6511  f.  vgl.  799. 
=  3824»). 


')  Die  ganze  ErzSblnng,  wie  Wigalois  von  Artas  Urlanb  begehrt,  Wig.  49,  26 
bi*  60,  10  bat  viel  Ähnlicbkeit  mit  Iw.  4633—4646. 

')  Dieselbe  Zeile  auch  Kindheit  Jesn  83,  64;  Steyr.  Chron.  44*",  68*  a.  0. ; 
lor«  7836;  Trist.  17616. 

*)  Den  Inhalt  von  Wig.  43,  14—87,  21  (1623—3286)  soll  Wirat  genommen  haben 
aus  dem  „Bei  luconna'  von  Benand  de  Bea^jea  (vgl.  Mebes,  Aber  Wirnt  ron  Gravenberg 

VI* 


260 

OSCAR 

BÖHMR 

Wigalois 

Iwein 

Wigalois 

Iwein 

87,  33 1 
161,  18  J 

=  6080. 

109,  16 
109,18 

=  4084. 
=  3872. 

88,24 

-  7566. 

111,  24 

=  5190. 

88,  33  f. 

=  6475  f. 

112,  26  f. 

=    369  f. 

91,  13 

—  4444. 

114,20 

=  3047  (Lachm.). 

92,    6 

=  6546. 

114,35 

=  2980. 

92,  10 

=  5814. 

116,    1 

—  7813, 

92,11 

=  6571  (Lachm.). 

116,  15  ff. 

—  2993  f.  (Benecke). 

93,  18  f. 

=  531 1  f.  (ßenecke). 

116,  34  f. 

=  5360  f.  (Benecke). 

93,27 

=  1013«). 

117,    2 

=  5160. 

94,  12  f.  \ 
120, 36     / 

=  5329  f. 

117,  15 
117,27 

=  5563. 
=  3877. 

94,19 

=  1413. 

117,31  f. 

=  471  f.  vgl.  421  f. 

.  94,  23 

=       10  (Medem). 

119,  19 

=  6731. 

95,22 

=  7726. 

120,  27  f. 

—  3827  f. 

97,  18  f. 

-  6177  f. 

122,  13 

=  3990. 

98,    71 
208,  34 

=  7806. 

123,  26 
125,  15 

=r  1398. 
=  2983. 

98,29 

=  6912. 

125,  17  f. 

=  3065  f.  vgl.  31  f. 

100,  32  f. 

—  3252  f. 

127,    3  f. 

=    274  f. 

101,    2 

—  3481. 

127,  34  ff. 

=  1325  ff.      (Meiß- 

101, 33  f.  \ 
108,  29 

=  1686vgl 

.  Er.  338  f. 

127,  37 

ner)«). 
=  3197. 

103,  17  f. 
103,  18 

=  1455  f. 
=  3038. 

(Medem). 

128,    71 
66,13 

=  4442. 

103,  19 

—  4089. 

128,  32 

—  1469  (Medem). 

103,  23 

=  4111. 

130,    3 

=  5751. 

104,  11 

=  3102  Tgl.  694. 

130,  35  ff 

=    983  f.  (Medem). 

105,  35 

=  7756. 

131,    2 

=  1137  (Haupt). 

106,    4 

=  3723. 

132,  19  f. 

=  4959  f. 

106,    8 

=  5681. 

133,    8  ff. 

=  5379  ff.  (Lachm.). 

106,40 

=  4307. 

134,  29  f. 

=  4613  f. 

108,15 

=  5199. 

135,    3 

=  5850. 

108,  16 

—  4532. 

136,  21u.ö. 

,  =  1779. 

108,  38 

=  4079. 

137,34 

-  8099. 

und  seine  altfrz.  Quelle..  Programm  NeamUnHter  1879)  nnd  doch  ist  auch  diese  Partie 
j^^on  Iweinversen  durchsetzt. 
^L.         »)  Vgl.  Er.  2779;  Greg.  2U9. 

m,        «)  Wig.  127,  84  ff.  schließen  sich  enger  an  Er.  8826-27  an  als  an  Iw.  1326  ff. 


DIE  ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  VVIGALOISTEXTE  etc.     261 


Wigaloiä 

139,  29 
142,    1  f. 

145,  16 

146,  15  f. 

147,  22 

148,  20  f. 
148,  26 

148,  39 

149,  11 

150,  16  f. 

160,  22  f. 
152,  24  f. 
152,  26  f. 
153,37 
154,  17 
154, 18 1 
154.35/ 
156,  24  f. 

IS9,    1 
160,39 

161,  12  ff. 

162,  6  f. 
162,  33 
162,40 
165,32 

166,  32 

167,  31 
167,  39 

171,  6  f. 

172,  34 1 
184,40/ 
175,  1  f. 
175,  39 
181,  33 
183,  33  f. 
184.30 


Iweiu 

=  6997  Tgl.  7455. 

=  1419  f. 

=  3352. 

=  5355  f. 

=  1993  vgl.  2245. 

=  3621  f.  (Medem). 

=  2949. 

=  5103. 

=  2974  (Benecke). 

=  3507  f.  (Benecke). 

=  3357  f.  (Lachm.). 

= .  4283  f. 

=  6309  f.  (Lachm.). 

=  3595. 

=  4383. 

=  1779. 

=  4751  f. 

=  245  (Meißner). 

=  4563. 

=  5128  ff. 

=  3469  f. 

=  445  f. 

=    463  f.  (Bethge). 

=  7464. 

=  998  (Lachm.). 

=  5352. 

=  799. 

=  5025  f.  (Meißner) , 

=  5412  vgl.  1051  f. 

=  6724  f.  (Meißner). 
=  1126. 
=  5188. 
=  299  f. 
=  6722. 


VVigalois 

185,    2  f. 

185,  38  f. 

186,  2  f. 
186,40 
188,    6 

197,  27 

198,  22  f. 

199,  7 
200,26 
203,  19 
203,26 
205,  24  f. 
220,  3  f. 
209,  5 
209,31 
212,  27 
215,  30 
222,  18  f. 
224,  8 
224, 32 
225,34 
230,26 
291,  23 
234,  19  \ 
280,  24  J 
238,  1  f. 
238,  25 

238,  33 

239,  37 


239,  39 

243,  36  f. 

244,  2  f. 

244,  33 

245,  39  ff. 

246,  29 


!} 


Iweio 

7563  (Meißner). 
1857  f. 
2779  f. 
6185. 
36. 

1412. 
2993  f. 
5583. 

5043  vgl.  6018. 
4532. 
6740. 

2781  f.   2879  f. 
vgl.  3527  f. 
1474. 
1236. 

624. 
3483. 
5755  f. 
3193. 
2750. 
4265. 


=  3072. 


=  3777. 


8065  f.  (Medem). 

5076. 

5964. 

6686  vgl.  55,25 

(Meißner). 
3781. 
3025  f. '). 
2907  f. 
6200  (Rech). 
2613  ff.  (Medem). 
8120  (Medem). 


')  Wig.  178,  37  und  232,  6  stimmen  za  Parz.  168,  13.  —  Wig.  266,  Xb  ond 
268(  26  haben:  alt  tm»  diu  antntiur»  teit.  —  Aach  Nib.  62,  1.  4  strbt:  aU  vn»  tfbt 
utentiure  giht. 


262 

«    ■ 

OSCAR  BÖHMK 

Wigalois 

Iwein 

WigaloM 

IweiD 

249,    4 

=  7401. 

281,    6 

=  5028. 

249,  18  f. 

=  4617  f. 

281,  21  f. 

=  6993  f. 

252,  24 

—  7855. 

281,  28 

=  7130. 

255,34 

=  1412. 

290,22 

=  6897. 

259,  13 

=  6422. 

293,    1  f. 

=  4319  f. 

263,  21  f. 

=  4234  f. 

293,  16  f. 

=  2767  ff. 

267,    6 

=  3053. 

295,    8  f. 

=  6423  f. 

280,  38 

=      10. 

Die  Zahl  der  angeftlhrten  übereinstimmenden  Zeilen  (die  sich, 
wenn  man  eine  entferntere  Ähnlichkeit  noch  gelten  lassen  wollte, 
leicht  vermehren  ließe)  beträgt  etwa  370,  das  macht  durchschnittlich 
anf  32  Wigaloiszeilen  eine  Zeile.  Im  Einzelnen  stellt  sich  das  Ver- 
hältniß  wie  folgt:  im  ersten  Viertel  des  Gedichts  (bis  v.  3000)  kommt 
eine  übereinstimmende  Zeile  schon  auf  18,  im  zweiten  Viertel  (bis 
V.  6000)  eine  auf  23,  im  dritten  Viertel  (bis  v.  9000)  eine  auf  60  und 
und  im  letzten  Viertel  (bis  v.  11708)  eine  auf  80  Wigaloiszeilen. 
Bisweilen  scheinen  ganze  Partien  des  Wigalois  mosaikartig  aus  Iwein- 
zeilen  zusammengesetzt  zu  sein,  z.  B.: 


Wigalois  22,  20—28: 
»U8  reit  er  für  daz  büraetor 
da  siuonden  edel  knappen  vor 
riter  unde  knehte, 
die  in  nach  stnem  rehte 
enpfiengen  tvünnecliche 
er  nam  geseUecliche 
kern  Oäwein  In  der  hant 
den  heim  man  im  abe  bunt 
und  fuorie  in  an  guot  gemach 

Wig.  92,  6—11: 

daz  man  solde  ezzen 
denn  wart  niht  vergezzen 
in  gcebe  der  wirt  Wirtschaft 
und  alles  des  die  überhrafi 
des  er  Jiaben  mähte 
als  ez  im  ze  nemen  tohte 
darnach  bette  man  in 

Wig.  164,  16—20: 

mit  der  frouwen  fuor  er  dan 
üf  ir  hüs  an  guot  gemach 


Iwrein : 

281  ich  reit  engegen  dem   biirgetor 
da  stuont  ein  rtter  vor 
5593  riter  unde  knehte 

die  in  nach  sinem  rehte 
enpfiengen  unde  gruozten 

1172  . . .  und  nam  in  bi  der  hant 

4832 und  vuorte  in  dan 

üf  daz  hüs  an  guot  gemach. 

6545 ezzen 

und  enwart  des  niht  vergezzen 

2444  und  alles  des  diu  iiberkraß 

5813 mähte 

daz  ir  ze  nemenne  tohte 
6571  dd  (=  darnach  B)  bette  man  in. 

4382 und  vuorte  in  dan 

üf  daz  hüs  an  guot  gemach 


DIK  ÜBKREINSTIMMUNGKN  ZWISCHEN  DEM  WIGALOISTEXTE  etc.     263 
Wig.   154,   16-20:  Iwein: 

da  im  allez  guot  geschach  1779  da  im  allez  guot  geschack 

der  Wirt  selbe  gegen  im  gie  5599  dei*  selbe  engegen  ime  gienc 

vil  minnecltche  er  in  enpfie,  unde  in  vroeUche  enpfienc. 

Derartige  Zusammenstellungen  ließen  sich  mehr  machen.  Aus 
Allem  geht  hervor,  daß  Peiflfers')  Ansicht:  die  wenigen  Verse,  die 
gelegentlich  von  Wirnt  aus  dem  Iwein  entnommen  wären,  könnten 
in  einem  Gedicht  von  etwa  12000  Zeilen  unmöglich  hoch  in  Anschlag 
gebracht  werden,  nicht  stichhaltig  ist,  daß  vielmehr  Benecke  Recht 
behält,  wenn  er  von  einer  Familienähnlichkeit  zwischen  dem  Wigalois 
und  Iwein  redet*).  —  Ich  bin  nicht  der  Meinung,  daß  Wirnt  alle  oben 
angeführten  Stellen  aus  dem  Iwein  entlehnt  habe.  Manche  Überein- 
stimmungen sind  rein  zufällig,  andere  lassen  sich  aus  dem  all- 
gemeinen Sprachgebrauche  oder  aus  dem  der  höfischen  Dichter  er- 
klären. Nach  Abzug  derselben  bleibt  aber  noch  eine  große  Zahl  übrig, 
die  sich  nur  durch  Entlehnung  aus  dem  Iwein  begreifen  läßt.  Daß 
Wirnt  bei  Abfassung  seines  Wigalois  Hartmanns  Iwei.n 
benutzt  hat,  kann  daher  nicht  in  Zweifel  gezogen  werden 

Fraglich  ist,  in  welcher  Weise  diese  Benutzung  stattgefunden  hat. 
Meißner^)  ist  der  Meinung,  daß  die  zahlreichen  wörtlichen  Benutzungen 
nicht  als  bloße  Reminiscenzen  angesehen  werden  dürfen,  sondern  „daß 
Wirnt  eine  Hs.  des  Iwein  vor  sich  gehabt  hat**.  Wenn  damit  gesagt 
sein  soll,  daß  Wirnt  bei  Abfassung  des  Wigalois  in  einer  Iweinhs. 
die  für  seinen  Zweck  brauchbaren  Partien  immer  nachgeschlagen 
und  aus  derselben  abgeschrieben  habe,  so  stimme  ich  Meißner  nicht 
bei.  Ich  nehme  vielmehr  an,  daß  Wirnt  die  aus  dem  Iwein  entlehnten 
Stellen  aus  dem  Oedächtniß  niedergeschrieben  oder  dictiert  hat  und 
zwar  deß wegen,  weil  er  gewöhnlich  nur  eine  Zeile,  seltener  zwei  und 
höchstens  3—4  Zeilen  auf  einmal,  aber  nicht  größere  zusammen- 
hängende Partien  entlehnt  und  weil  die  herübergenommenen  Zeilen 
nicht  in  derjenigen  Reihenfolge,  die  sie  im  Iwein  haben,  auch  im* 
Wigalois  auf  einander  folgen,  sondern  bunt  durcheinander  stehen. 
Die  Reihe  wird  noch  bunter  dadurch,  daß  zwischen  den  Iweinzeilen 
auch  solche  aus  dem  Erec,  dem  Oregorius,  dem  armen  Heinrich  und 
dem  Parzival  vorkommen.   Daß  aber  Wirnt,  der  den  Iwein  fast 


>)  Franz  Pfeiffer,  Wigalois  1847,  XVI. 

')  Die  angeführten  Verse  sind  auch  nicht  das  einzige  Gemeinsame  zwischen 
dem  Iwein  und  dem  Wigalois.  Auch  im  Wortschatz ,  in  den  Reimen,  in  vielen  Rede- 
wendungen, in  ganzen  Beschreibungen  und  Erztfhlungen  zeigt  sich  die  Ähnlichkeit 
deutlich. 

»)  a.  a.  O.  S.  430. 


264  OSCAR  BÖHME 

auswendig  gekonnt  haben  muß,  seine  Kenntniß  dieses 
Gedichts  nicht  dem  zufälligen  Hören,  sondern  dem  Stu- 
dium einer  Hs.  verdankt;  istm.  £.  gewiß.  Wennner  ,,  viel  mehr 
Verse  wörtlich^  aus  dem  Iwein  als  aus  dem  Elrec  herflbergenommen 
und  die  letzteren  ^viel  mehr  verarbeitet''  hat  als  die  ersteren,  so 
erklärt  sich  das  daraus,  daß  er  den  Erec  vor  dem  Iwein  studiert  hat. 
Während  der  Abfassung  seines  Gedichts  lernte  er  dann  noch  den 
Parzival  kennen  und  benutzte  diesen  für  den  zweiten  Theil  des 
Wigalois,  in  welchem  Stellen  aus  dem  Erec  und  Iwein  seltener  vor- 
kommen. —  Welche  Iweinhs.  hat  nun  Wirnt  zur  Benutzung 
gehabt?  Vorausgesetzt,  daß  es  eine  der  vorhandenen  oder  eine  Vor- 
lage von  vorhandenen  war,  so  müssen  —  sollte  man  meinen  —  die 
Lesarten,  die  Wirnt  in  den  oben  angeführten  entlehnten  Iweinzeilen 
aus  seiner  Hs.  in  den  Wigaloistext  aufgenommen  hat,  Antwort  auf 
diese  Frage  geben.  Aber  so  einfach  liegt  die  Sache  nicht.  Wohl  finden 
sich  zahlreiche  Übereinstimmungen  zwischen  dem  Wigaloistexte  und 
Lesarten  von  Iweinhs«,  im  Ganzen  etwa  130,  aber  in  den  meisten 
Fällen  handelt  es  sich  nur  um  Kleinigkeiten,  in  denen  überhaupt  die 
mhd.  Hss.  außerordentlich  leicht  variieren,  so  daß  schwer  zu  ent- 
scheiden ist,  wie  viel  davon  auf  Rechnung  des  Zufalls  gesetzt  werden 
muß.  Nur  verhältnißmäßig  wenige  erheben  sich  über  dieses  Niveau, 
und  auf  diese  wenigen  muß  man  fußen,  wenn  man  die  Frage  beant- 
worten will,  aus  welcher  Iweinhs.  oder  -hss.  Wirnt  geschöpft  hat. 
Ich  gebe  im  Folgenden  das  Verzeichniß  der  mit  dem  Wigalois  über- 
einstimmenden Lesarten  aus  Iweinhs.,  die  ich  für  die  wichtigsten 
halte  *) : 

Wig.  Iw. 

22,  20«)  281  B:  sus  reit  ich  =  ich  reit  AdDbacfrz. 

ich  gerait  J. 


')  Außer  dem  gedrackten  Material  konnte  ich  die  Iweinhss.  J,  c,  f,  r,  z  (nach 
Henricis  Beeeichnang  vgl.  Z.  f.  d.  Phil.  XVn,  385  ff.)  benatzen.  Den  geehrten 
Directionen,  die  mir  die  Benutzung  gütigst  ermöglichten,  sei  auch  an  dieser  Stelle 
der  ergebenste  Dank  ausgesprochen. 

*)  Wig.  22,  20  =  18,  21  und  Iwein  281  B  =  6931  B  D  C. 
Wig.  162,  40    der  rücke  wae  ir  {^/gebogen 

dd  engegen  em  hover  da  gezogen 
Iw.  463         i/in  rücke  voaa  im  (kf  gezogen 

V9  D  b  f ,    gepogen  J 
hoveroht  und  Um  gebogen 

uf  D  r  {f    gezogen  J. 
Auch  Krone  19654    steht  df  gebogen:   diu   6ren   todren  tf  gebogen    (Beschreibung    des 


DIE  ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGALOISTEXTE  etc.     265 

Iw. 

463. 4     D  b  J  f :  ti25  gezogen  =  uf  gezogen  A  B  d  c  a  r  z, 

D  r  J  f :  uf  gebogen  =  uz  gebogen  A  B  d  b  c  a  z. 
472  D  b  J  c:  rehU  =  wol  B  dtsLr  z  —  A. 
692  BDbJdfrz:  trouc  =  betroh  A  a  c 
998  Db  Jcfrz:  nikt  =  nimer  ABd,  nyrgin  a. 
1018  BDb  Jdfr:  —   =  beide  Aaz. 
1720  Db  J:  muot  ==  herze  ABEadcz. 
2444  A  D  b  J  K  f :  diu  =  —  B  E  d  c  r  z  ein  a. 
2769  D  b  J  c  a  r :  besunder  =  sunder  A  B  d  f  z. 
3419  A  d  a  D  J  c  f :  des  trostes  =  der  rede  B  b  z  r. 
3830  BbEacrz:         —         =  doch  A  d  J,  auch  f. 

doch  mit  D. 
3872  A  d  a  D  J  c  f  r:  hie  liez  er  sine  =  ane  aller sldhte  B  b  z. 
4084  D  b  E  a:  er  muse  duüen  =  ern  dulde  A  B  z,  der  ge- 

dulte  d,  er  dulde  J{r,  er  tette  es  c. 
EaJc:     —     =  die  AD,    ir  b,    von    in   B,    dan- 
noch  df,  dan  mit  c,  auch  danne  r. 
263,  21. 22     4234.  35  B  b  z  wil  ligen  =  lige  A  d  D  J  a  c  f  r. 
225,  34  4265  B  b  D  J  d  c  f  vor  =  von  A  a  z  r. 

BbDzr  si  do  =  si  AdaJcf. 
57,  29  4344  A  D  d  r  J  c  f :    dehein    schade  =   ze    schaden    B  b  z, 

schade  E  a  p. 


Wig. 

162. 

40.41 

117, 

32 

54. 

31 

166, 

32 

19, 

9 

7, 

39 

47, 

26 

293, 

17 

33, 

16 

56, 

18 

109, 

18 

109, 

16 

Aekerknechtes).    Dagegen   heißt  es  im  Erec  7349  f.  von  dem  Pferde,    das  Enite  Ton 
den  Schwestern  des  Gnivreis  geschenkt  erhält: 

An  kel  die  und  üf  gezogen 

se  rehter  mäxe  gebogen, 
Zn  Iw.  998  Tgl.  Panl  in  Beitr.  I,  S.  860  und  Lachmann  zu  998.  —  Iw.  1017:  Die 
Zeile  fehlt  in  c.  —  Zu  Iw.  1720:  in  f  fehlen  1719.  20,  in  r  1720.  22.  —  Gegen  die 
Autorität  aller  Hss.  hat  Lachmann  in  v.  1720  9tuoni  weggelassen  und  in  die  folgende 
gesetst,  uweil  herz  abgekürzt  diesem  Dichter  nicht  geziemt".  —  Zu  Wig.  47,  26  vgl. 
Er.  380  dez  hdlen  t%  die  iiberkraß,  —  Zu  Iw.  3830 :  Das  doch  fehlt  auch  bei  Chrestien 
3338:  un  eri  moU  dolereu»  et  ?iaut.  Auch  Er.  8991  f.  steht  es  nicht:  nA  gehörte  er  eine 
ttimme  9tare  unde  grimme.  Er.  6295  f.  hat :  dd  härter  eine  stimme  jocmerUchen  grimme 
und  Trist.  9053 :  einen  [ddz  und  eine  stimme  96  griuUch  und  s6  grimme.  —  Zu  Wig. 
226,  84:  Das  do  fehlt  in  der  Wig.-hs.  D,  steht  aber  in  A  B  C.  —  Zu  Iw.  4761 :  In  B 
Lfleke,  in  r  fehlen  4761.  62.  —  Zu  Iw.  6185:  Die  Zeile  ist  aus  der  Erzählung  von  der 
Einkehr  Iweins  in  die  Burg  des  Riesen,  beziehentlich  des  Wigalois  in  die  des  Roas. 
Beide  Erzählungen  bieten  manches  Ähnliche.  Iwein  wird  von  dem  Pförtner  mit  Droh- 
worten empfangen  (6174)  und  auch  dem  Wigalois  schloß  man  das  Thor  mit  zome 
auf  (187,  1).  Von  dem  Pförtner  heißt  es  im  Iwein  kurz  vor  unserer  Zeile :  aümt  em 
{er  tick  Jdcfrz)  unlange  (6172)  and  von  Wigalois:  dS  sümder  nch  unlange  witt 
(186,  38).  —  Zu  Iwein  6466:  In  z  fehlen  6469—70. 


\ 


266  OSCAR  BÖHME 

Wig.  Iw. 

160.39  4563BbzDacf:     —     =  ie  AdEJr. 

156,  24  4751  b:  ob  ich  dem  riaen  =  daz  ich  im  AdaD  Jcfi 

179,  40  5165  b:  komer  =  lasier  AdaDJBcfrz. 

181,  33  5188  B  b  D  J  E  a  c  f  r:  sich  =  si  A  d. 

186.40  6185  BbD:     —     =  «?e(/er  A  d  JE  acfrz. 

b  D :  dem  htise  =  der  hure  AdBJEacfrz. 

86,    2  6223  BbOr:  do,  c:  da,  D:  doch  ^  mi  AdJEaf. 

B  D  O  r  c :     michels   ■=    michel    A  d  E  a  f  b ,     vil 

dester  J. 

23,  32  6466  B  b:  gewizzen  =  richeit  AdDJEacfr. 

B  b :  ganze  =  kiusche  AdDJEacfr. 

88,  34  6476  A  d  E  a  D  J  O  c  f  r  z :    als  ein  wirt  den  =  als   % 

liehen  B  b. 

6571  B :  darnach  =  do  AdDJbEar,  nu  cf. 

6908  J  d :    daz    {ditz   d)    dauchte  =  ez   dvht    A  a  D  c 

mi  duhtez  B  b  und  duchte.  r. 

6912  J  d:  diu  werlt  •=  man  A  a  B  b  D  c  f  r  (^oi  z. 

7103  BDHJdcfr:  ze  =  in  Aabz. 

B  D  H  J  d  c  f :  stücken  =  siücke  A  a  b  r  z. 

7124  Bb:  über  =  an  AdDJHEacrz. 

7239  DbEJcfr:  wol,  A:  W  =  —  Bdaz. 

7401   B:  freudefi  =  eren  ADJbdcfarz. 

7669  J  d  c  f  r:  soll  =■  miiezet  A  a  B  b  Dz. 

81 5H  J  d  f :  der  {irei'  f)  arbeit  =  des  knmbers  A  a  B  b  D  < 

sin  z  —  ^). 

*)  Zu  erwähnen  ist  noch ,    daß  die  Iweinlis.  f  einig:e  bedeutende  Annäherun 
an  einzelne  Stellen  des  Iwein  zei^.    Es  sind  folgende: 
1.      Iw.  1316         dtn  u^p  ze  liehe  ie  gewan 

I 

freunde  f 
Wig.  40,  11       den  tc$p  ze  friunde  ie  gewan; 
*J.       Iw.  1485  saget  tcä  wolt  ir  hin 

oder  wd  habt  ir  den  sin 
genuinen  der  in  ditz  geriet. 
f:     saget  an  wa  wolt  ir  hin 
gewunnet  ir  ye  guten  sin 
dem  tut  ir  hie  gar  ungeleieh  (:  reich), 
Wig.  162,  20     *t  sprach  herre  wä  weit  ir  hin 

geumnnet  ir  ie  guoten  sin 
deiswdr  dem  tuot  ir  ungeHch  (:  r^h). 
3.       Iw.  3111f        künec  ArtÜLs  mich  hat  gesant 
\f:    herre  kunec  mich  hat  gesant 
m^  vnmwe  her  in  iuwer  lant 


92, 

U 

43, 

21 

98, 

29 

ly, 

9 

19, 

18 

11. 

35 

249, 

4 

75, 

6 

31, 

2 

DIE  ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGALOISTEXTE  etc.     267 

Wenn   man   die   angeführten  33  Stellen    überblickt,    so  ist  man 
zunächst    geneigt,    alle    Übereinstimmungen    iFür    zufällig    zu    halten. 

Wig.  49,  6         herre  hmec  mich  hat  gesamt 

mtn  frtmvDt  her  in  iutoer  lani. 
Die  Wig.-hss.  A  nnd  G  haben   nur   einmal   herre,    was  wohl    das  Richtige  sein  wird, 
während  das  von  Pfeiffer  bevorzugte  herre  her  nur  in  B  enthalten  ist. 

4.  Iw.  35071        und  sich  e6  griuKchen  saeh 

\  f:    dd  er  90  greulich  eich  ereach 
ufider  Heh  selben  er  d6  sprach 
'Wig.  160,  16    dö  er  sich  also  nacket  saeh 

wider  sich  selben  er  dö  sprach, 

5.  Iw.  7123  in  heten  diu  ros  niht  getan 

\        si  liezenz  an  den  Hp  gän 
\f:    si  liezzens  Ober  si  selben  gan 
Wig.  19,  17       diu  ros  enheten  in  niht  getan 

si  liezenz  über  sieh  selben  gdn. 
Wie  erklärt  sich  dieses  auffällige  Zusammengehen  der  Iweinhs.  f  mit  dem  Wigalois? 
Daß  Wimt  aus  f  geschöpft  habe,  ist  eine  Unmöglichkeit ,  da  f<eine  junge  Hs.  ist 
(vom  Jahre  1416);  auch  die  Vorlage  von  f  kann  er  nicht  benutzt  haben,  da  die 
nächsten  Verwandten  von  f,  also  besonders  c,  die  Übereinstimmung  an  keiner  ein- 
zigen Stelle  theilten.  Es  wird  daher  anzunehmen  sein,  daß  der  Schreiber  der  Hs.  f  ein 
Kenner  des  Wigalois  war,  und  daß  er  obige  Stellen  beim  Abschreiben  des  Iwein  mit 
bat  einfließen  lassen.  Für  diese  Annahme  läßt  sich  noch  etwas  auführen.  Die  Hs.  f 
läßt  am  Schlüsse  8  Zeilen  (8169—66)  weg,  fügt  aber  dafür  106  Zeilen  hinzu,  in  denen 
erxählt  wird,  daß  Iwein  und  seine  Gemahlin  in  Liebe  und  Eintracht  zusammen  lebten, 
daß  Iwein  seinen  Ruhm  mehrte,  daß  er  Luneten  an  einen  Grafen  verheiratete,  daß 
ihm  Gott  einen  Sohn  schenkte,  der  auch  Iwein  genannt  wurde,  daß  er  Klöster  und 
Spitäler  stiftete.  Gefangene  aus  ihren  Banden  befreite,  Brücken  und  Stege  baute,  das 
Ungeld  verbot  und  am  Ende  seines  Lebens  auf  seiner  Seelen  Seligkeit  eifrig  bedacht 
war.    Dann  heißt  es: 

er  und  auch  sein  ujetb 

dew  edlew  Salden  reich 

lebten  sa  lichleich 

gar  an  mizzewent 

vncz  an  irs  leibes  ent, 
auf  welche  Worte  noch  10  Zeilen  folgen. 

Dieser  Zusatz  in  f  entspricht  den  letzten  104  Zeilen  im  Wigalois  (295,  21  bis 
298,  22),  in  denen  erzählt  wird,  daß  Wigalois  mit  seiner  Gemahlin  im  Lande  Komtin 
angekommen  in  Freuden  lebte,  daß  er  die  wüste  Stadt  vor  seiner  Burg  wieder  auf- 
baute, daß  er  den  Armen  ein  Helfer  war,  daßj[ihm  ein  Sohn  geboren  wurde,  welcher 
den  Namen  Lifort  Gawänides  erhielt  und  viele  Thaten  vollbrachte,  daß  Wigalois  und 
sein  Weib  ein  reines  Leben  führten,  wodurch  sie  sich  Gottes  Gnade  erwarben. 
Auch  hier  steht  9  Zeilen  vor  dem  Schluß  (298,  10  ff.): 

her  Wigalois  und  An  U)tp 

tieheit  und  ^en  pflog  ir  Ztp 

dn  alle  missewende 

schöne  unn  an  ir  ende. 


268  OSCAR  BÖHME 

Sieht  man  aber  genauer  zu,  so  stellt  sich  die  Sache  anders  heraus. 
Wir  wissen*),  daß  die  Gruppierung  der  Iweinhss.  eine  andere  ist  von 
V.  1  —  3000,  eine  andere  von  3000  bis  etwa  6—7000  und  wieder  eine 
andere  von  da  bis  zum  Schluß.  Im  ersten  Theile  stehen  besonders 
häufig  folgende  Hss.-Gruppen  einander  gegenüber: 

DbJ  ~        ABdcfarz 

DbJc  -         ABdfarz 

DbJcf  —        ABdarz 

DbJcfarz  —        ABd, 

welche  man  nach  den  Endgliedern  kurz  die  Gruppen  DbJ  und  ABd 
nennen  kann.  Überall  nun,  wo  Wirnt  eine  Zeile  aus  dem  Iwein  ent- 
lehnt, in  welcher  die  Lesarten  von  DbJ  und  ABd  zur  Wahl  stehen, 
hat  er  die  von  D  b  J  in  seinen  Text  aufgenommen.  Oben  sind  fünf 
Stellen  angeführt;  es  lassen  sich  vier  weitere  hinzufügen  (Wig.  19,  12 
=  1020;  56,  37  =  267;  45,  25  =  2963;  19,  31  =  2002),  in  denen  es 
sich  um  weniger  bedeutende  Lesarten  handelt.  Nie  hat  Wirnt  die 
Lesarten  von  ABd.  Sollte  das  Zufall  sein?  Sollte  Wirnt  in  allen 
Fällen,  wo  nicht  DbJ  geboten  war,  an  den  entlehnten  Zeilen  ge- 
ändert haben,  jedesmal  zu  Gunsten  von  DbJ?  Das  ist  nicht  möglich. 
Es  ist  vielmehr  anzunehmen,  daß  er  die  Lesarten  der  Hss.  D  b  J  in 
seiner  Vorlage  gefunden  hat.  —  In  der  mittleren  Partie  des  Iwein 
stehen  folgende  Hss.-Gruppen  einander  sehr  oft  gegenüber: 

BbD  —        AdJEacfrz 

BbDzr  —        AdJEacf 

BbDJzr  —        AdEacf 

BbDJEacfzr  —  Ad, 
die  man  nach  den  Endgliedern  BbD  und  A  d  nennen  kann.  Wo 
Wirnt  eine  Iweinzeile  entlehnt,  in  welcher  die  Lesarten  von  BbD 
und  A  d  einander  gegenüberstehen,  hat  er  immer  die  von  BbD  auf- 
genommen. Oben  sind  fünf  Fälle  angeführt;  außerdem  gibt  es  noch 
neun  unbedeutendere  (256,27  =  6647;  122,12  =  3640;  240,24 
=  7672;  85,37  ^  5284;  28,30;  152,27;  86,5;  35,9;  78,1),  im 
Ganzen  14.  Eine  einzige  Stelle  nur  ist  mir  bekannt,  wo  Wirnt  der 
Gruppe  A  d  folgt:  239,  37  der  grozen  mort  het  getan  —  6686  und  heten 
(A  d  J  c  f  z  =  heten  ouch  B  b  D  a  r)  grozen  mort  getan;  aber  hier  ist  zu 


Der  Schreiber  von  f  scheint  also  die  letzten  100  Verse«  die  er  geschrieben,  an  die 
letzten  100  Verse  des  Wigalois  angelehnt  zu  haben.  Ein  solcher  Zusatz  findet  sich 
—  so  weit  mir  bekannt  —  in  keiner  anderen  Iweinhs. 

')  Vgl.  Paul  in  Beitr.  I,  288  —  401:  Über  das  gegenseitige  Verhältniß  der  Hand- 
schriften von  Hartmanns  Iwein. 


DIE  ÜBERKINSTIMMUNGKN  ZWISCHEN  DEM  WIOALOISTEXTE  etc.     269 

bedenken^  daß  das  ouch  für  Wirnt  in  seinen  Zusammenhang  gar  nicht 
brauchbar  war.  Es  stehen  also  14  B  b  D  gegen  1  A  d.  Auch  hier  ist 
es  wahrscheinlicher,  daß  Wirnt  aus  BbD  oder  einer  Vorlage  der- 
selben geschöpft  hat,  als  daß  die  zahlreichen  Übereinstimmungen  mit 
Gruppe  BbD  dem  Zufall  ihre  Entstehung  zu  verdanken  haben.  — ^ 
Im  letzten  Theiie  des  Iwein  endlich,  etwa  von  y.  6000  ab,  stehen 
sehr  oft  gegenüber: 

Jd  —        AaBbDcfrz 

Jdcf       —        AaBbDrz. 

Immer  hat  Wirnt  die  Lesarten  von  J  d  (2mal  s.  oben)  und  I  d  c  f 
(7mal:  281,  22  =  6994;  77,  29  =  7003;  175,  2  =  6725;  95,  22 
=  7726;  238,  2  =  8068;  31,  2  und  75,  6,  einige  mit  leichten  Schwan- 
kungen) aufgenommen.  —  Das  Register  ließe  sich  noch  fortsetzen. 
So  hat  der  Wigalois,  um  nur  noch  ein  Beispiel  anzuführen,  niemals 
die  Lesarten  von  A  a.  —  Aus  keinem  Theiie  des  Iwein  hat  also  Wirnt 
die  Lesarten  der  Hss.-Gruppen,  weichen  A  und  B  zugleich  angehören, 
in  sein  Gedicht  aufgenommen,  sondern  immer  die  der  anderen  (an 
mehr  als  20  Stellen). 

Bei  solcher  Consequenz  kann  m.  E.  vom  Zufall  als  einzigem 
&klärungsgrund  keine  Rede  sein.  Sollte  Alles  durch  Zufall  erklärt 
werden  können,  so  müßten  doch  auch  Fälle  zu  verzeichnen  sein,  wo 
Wimts  Text  nicht  bloß  mit  Lesarten  aus  Gruppe  x,  sondern  auch 
mit  solchen  aus  der  entgegenstehenden  übereinstimmt.  Aber  das  ist 
nie  der  Fall  —  außer  bei  den  Gruppen. 

Bb(z)         —        AdDJacfr, 
von   denen    wir   einstweilen    absehen,    da  von  ihnen  unten  weiter  die 
Rede  sein  soll. 

Wenn  auch  die  Zahl  der  angeführten  auffälligeren  Überein- 
stimmungen zwischen  dem  Wigaloistexte  und  den  Lesarten  der  Iwein- 
hfls.  nicht  sehr  groß  ist,  auch  einige  Fälle  noch  abgerechnet  werden 
müssen  als  minder  wichtig  oder  zufällig,  so  bleibt  doch  immer  noch 
eine  hübsche  Anzahl  übrig,  die  eine  Erklärung  heischt.  Und  sollten 
selbst  von  jeder  Gruppe  nur  wenige  Fälle  bleiben:  man  kann  selbst 
diese  nicht  einfach  übergehen.  Ist  es  aber  unmöglich,  auch  diesen 
Rest  durch  den  bloßen  Zufall  zu  erklären,  so  sehe  ich  keinen  anderen 
Auswege  als  anzunehmen,  daß  Wirnt  die  mit  den  Iweinhss.  überein- 
stimmenden Worte  aus  der  von  ihm  benutzten  Iweinhs.  entlehnt  hat. 
Denn  daß  etwa  die  betreffenden  Schreiber  der  Iweinhss.  den  Wigalois 
gekannt  und  aus  demselben  abgeschrieben  hätten,  ist  nicht  denkbar. 


270  OSCAR  BÖHME 

Welche  von  den  Hss.  DbJ,  BbD,  Jd(cf)  hat  aber  Wirnt 
benutzt?  Denn  eine  von  diesen  oder  eine  von  ihren  Vorlagen  kommt 
doch  zunächst  in  Fra^e.  J  kommt  zweimal  vor,  ebenso  b;  aus  ihnen 
könnten  also  wohl  die  Übereinstimmungen  mit  zwei  Gruppen  herrtlhren, 
aber  nicht  die  mit  der  dritten.  Außerdem  gibt  es  ja  auch  schwer- 
wiegende Übereinstimmungen  mit  anderen  als  den  angeführten  Gruppen; 
die  keine  Erklärung  fänden  bei  der  Annahme,  daß  Wirnt  aus  I  oder 
b  geschöpft  hätte.  Eine  andere  der  verzeichneten  Hss.  kann  aber 
noch  viel  weniger  Wirnts  Hs.  gewesen  sein.  Ebensowenig  reicht  die 
nächste  Vorlage  einer  der  drei  Gruppen  zur  Erklärung  aller  Fälle  aus, 
auch  nicht  die  an  sich  unwahrscheinliche  Annahme,  daß  Wirnt  mehrere 
Hss.  benutzt  hätte.  Nun  bliebe  noch  zu  erwägen^  ob  nicht  etwa  die 
Übereinstimmungen  mit  einer  Hss.-Gruppe  bloß  aus  Wirnts  Iweinhs. 
stammen,  während  die  mit  anderen  alle  zufällig  sind.  Das  anzunehmen 
wäre  man  nur  dann  berechtigt;  wenn  Wirnt  aus  einer  Gruppe  viel 
mehr  oder  viel  bedeutendere  Lesarten  entnommen  hätte,  als  aus  den 
anderen.  Das  ist  aber  durchaus  nicht  der  Fall.  Er  muß  eine  Iweinhs- 
benutzt  haben,  aus  welcher  sämmtliche  mit  dem  Wigalois 
übereinstimmende  Hss. -Gruppen  des  Iwein  geflossen  sind^ 
und  das  kann  nur  das  Original  des  überlieferten  Iwein- 
textes  selbst  gewesen  sein. 

Wenn  das  so  ist;  dann  muß  sich  nachweisen  lassen,  daß  die  in 
den  Wigalois  aufgenommenen  wichtigeren  Lesarten  aus  Iweinhss.  der 
Mehrzahl  nach  den  echten  Text  überliefern;  und  das  läßt  sich  m.  E. 
nachweisen.  Aus  den  Lesarten,  die  Wirnt  aus  den  verschiedenen  Hss.- 
Gruppen  des  Iwein  aufgenommen  hat,  läßt  sich  weiter  ohne  erhebliche 
Schwierigkeit  das  Abhängigkeitsverhältniß  dieser  Hss.-Gruppen  von 
dem  von  Wirnt  benutzten  Original  feststellen  und  der  Hss.-Stamm- 
baum  reconstruieren.  Wie  bei  Untersuchung  von  Hss. -Verhältnissen 
die  gemeinsamen  Abweichungen  vom  ursprünglichen  Text  entscheiden 
so  sind  hier  die  wichtigeren  Übereinstimmungen  entscheidend. 

Nimmt  man  also  an,  daß  Wirnt  den  ursprünglichen 
Text  des  Iwein  benutzt  hat,  so  lassen  sich  alle  wesent- 
lichen Übereinstimmungen  zwischen  dem  WigaJoistext 
und  den  Iweinlesarten  erklären,  auch  die,  welche  nicht  unter 
die  obenerwähnten  Gruppen  fallen.  Von  den  unbedeutenden  bleibt 
natürlicherweise  ein  kleiner  Rest  übrig,  der  zufilllig  sein  muß.  Die 
Mehrzahl  der  unbedeutenden  aber  scheint  auch  aus  der  von  Wirnt 
benutzten  Hs.  geflossen  zu  sein.  —  Nur  die  schon  oben  er- 
wähnten Gruppen    13  b  (z)  —  AdDJacfr   bieten  Schwierig- 


DIB    ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGALOISTEXTE  etc.     271 

keiten  insofern,  als  derWigalois  ausnahmsweise  an  unge- 
fähr ebensoviel  Stellen  zu  Bb(z),  als  zu  den  übrigen  Hss. 
stimmt,  und  zwar  —  wie  schon  aus  dem  oben  angeführten  Ver- 
zeichniß  ersichtlich  ist  *—  mit  den  wichtigsten  Lesarten  von 
allen.  Diese  Übereinstimmungen  des  Wigaloistextes  mit  B  b  (z)  und 
gegen  B  b  (z)  sollen  im  Folgenden  eingehender  behandelt  werden. 

IL 

Bekanntlich  weicht  in  Hartmanns  Iwein  von  v.  3000  ab  die  Hss.- 
Gmppe  Bb  sehr  häufig  von  den  übrigen  Hss.  ab,  nach  Lachmanns 
Variantenverzeichniß  an  über  300  Stellen.  Diese  Ziffer  reduciert  sich 
allerdings;  wenn  man  mehr  Hss.  heranzieht,  als  Lachmann  gethan, 
68  bleiben  aber  auch  dann  noch  so  viele  Abweichungen  übrig,  mit 
denen  Bb  allein  steht ,  daß  sie  die  Zahl  derer  von  Ad,  Aa,  Db« 
E  a  und  J  d  (von  6000  an  häufig)  weit  übertreffen.  Ich  gebe  hier 
das  Verzeichniß  der  Varianten  von  Bb,  wie  es  Lachmann  anführt, 
ffige  aber  die  von  mir  verglichenen  Hss.  hinzu,  wo  sie  dieselben 
Lesarten  bieten  wie  Bb.  Wo  die  Ziffer  der  Iweinzeile  allein  steht, 
stehen  Bb  immer  den  übrigen  Hss.  gegenüber: 


3069») 

3311 



BbG 

3121    — 

BbJf 

15 



BbGcf 

31    — 

BbJcd 

20 



BbGz 

69 

24 

3266    - 

BbJfrz 

33 



BbG 

75.76 

BbGf 

38 

BbG 

77 

Bbz 

45 



BbGz 

90 

• 

Bbz 

54 



BbGzr  +  a 

92 

BbGz 

59 



BbGJz 

94    — 

BbGz 

68 

BbzJf 

98    - 

BbGzcf  +  J 

70 



Bbz  -f  ra 

99    - 

BbG  +  z 

72 



Bbzr 

8069—74  fehlen  in  k. 

3121-26   fehlen   in  z.   —  3121  J  f:   van 

er«te. 
8266  BJk:  »^-o/«,  bfr:  gtral. 
8277  z:  do. 

8290  bz:  dOf  a:  yn  do, 
8292  z:  cUi  wand  er  in  sicher  »in. 

3298  J:  vnd  iH  vmh  mein  lehen  ergangen. 

3299  z:  ich  armer  wie  ich  mich. 


3311—18  fehlen  iu  z. 

8820  z:  nu  tet  im  dca  der  tor  bekant. 

3333—44  fehlen  in  z. 

3345  hat  A:  twaUe, 

3364  a:  vnd  ab  er  ye  manheit  begy 

keyne  sulchin  pri». 
3368    hat  LachniHim :    do   A  B  b ,    aber  A 

hat  90,  wie  D. 
3370  a:   dy  kart  wyder,   r:  ne  kerten  ze- 

Jiant. 


272 

OSCAR  RÖHMB 

3376 

Bbzc 

3642 

—    Bbz 

77 

— 

Bbz 

44 

—    BbzJ 

3417 

— 

Bbzr 

45 

-    Bbz+J 

19 

— 

Bbzr 

60 

—    Bbz 

22 

— 

Bbzr 

67 

51 

— 

Bbzr 

77 

55 

BbzJcfr 

3709 

-     Bbr 

78 

— 

Bbz 

14 

79 

44 

Bbf 

80 

45 

86  ■ 

(Tor 

85  +  2  Zeilen 

60 

87 

75 

3522 

— 

Bbz 

81 

28 

— 

Bbz 

83 

29 

87 

Bbf 

36 

98 

46 

— 

Bbf 

3832 

57 

— 

Bbz 

35 

58 

Bbz 

38 

70 

50 

77 

Bbz 

61 

78 

Bbz 

63 

79 

— 

Bbz 

64 

89 

Bbc 

72 

—    Bbz 

98 

— 

Bbz 

78 

—    Bbz 

3613 

— 

Bbzf 

94 

—    Bbz 

17 

Bbr 

3919 

22 

— 

Bbzrf 

23 

—    Bbz 

34 

Bbz 

24 

—    Bbz 

36 

— 

Bbz 

30 

3377.  78  fehlen  in  f. 

•    •    •    • 

.  .r  dan  (Wasserfl« 

3417.  18  fehlen  in  a. 

3581—8502  fehlen  in  s. 

3522  z:  han  mit  manheit  priß. 

3529-48  fehlen  in  z. 

3546  f:  er  äffet  9ich  sieh*  ane  nolf    c:   er 

hat  tich  geeffet  one  not  =  D. 
3569.  70  fohlen  in  z. 
3577  z:  wie  »tcmt  es  wnb  min  leihen. 
3613  f:  vn  nam  ir  dar  vmb  nie?it  hmt. 
3634  z :  wan  fiirtend  ir. 
3645  7.:  nun  fürt  »i  in  dan,    J:   sus  fitrte 


schrieben,    aber  anlesbar;    Plati  fttr 

circa  6  Bachstaben). 
3667  hat  anch  b:   zu  der^   nicht  an  d€r, 

wie  L.  anmerkt. 
3781—84  fehlen  in  f  c;  in  z  lautet  8781: 

vnd  er  tust  ir  da»  land, 
3787   b:    den    auch    yme    da    gesehaeh; 

f :  dann  herm  yhein  da  geschaeh. 
3835   hat  auch  b :  nu  wiite  dy  Hymt  yne 
3919—22  fehlen  in  z. 
3924  z:  das  er  wfit  nit. 


DIE  Obereinstimmungen  zwischen  dem  wigaloistexte  etc.   273 


3940    — 

Bbr 

41 

69 

85    — 

Bbr 

97 

BbzrJcf 

4011 

12 

29 

30 

Bbf 

35 

39 

42 

66 

71 

4110    — 

Bb  +  f 

16 

31 

44 

48 

65 

73    - 

Bbr 

75    - 

Bbzc 

77 

84 

87    — 

Bb  +  z 

99 

4205    — 

Bbr 

s 

Bbz 

24 

4228    — 

Bbjzacr 

29    — 

Bbzf 

35    — 

Bbz 

53 

Bbf 

62 

Bbz 

81     — 

Bb:r 

87 

95    — 

BbJd 

96    - 

Bbzr 

97 

BbJcf 

4300 

2 

17 

19 

24 

25 

36 

28 

• 

34    — 

BbJ 

43 

Bbz 

44 

Bbz 

47 

Bbz 

49     - 

Bb  +  J 

50 

52 

56 

85 

92 

94 

Bbz 

3981—92  fehlen  in  z. 

4031—44  fehlen  in  z. 

4066  c:  den  ich  mdert  lebendig  wette. 

4071  b:    90    fvoUen    sie    mir   nemen    den 

Up. 
4110  f :  die  drey  der  gewall  ich  da  dol. 
4116  b:  tie  aich  des. 
4126—44  fehlen  in  s. 
4165—68  fehlen  in  z. 
4176  f  hat  noch  für  nu. 
4187  z:  ye  %e  liebe  vU  ze  gach, 
4191—4202  fehlen  in  z. 

QRRMANIA.    N«a#  IiAih#  XXJU.  (XXX7.)  Jahrg. 


4208  lautet  in  f :  toär  er  an  em  ir  geleich 
in  c:  vnd  wer  aeym  leibe  geleich. 

4228  Die  ang^eführten  Hss/ haben  summt- 
lieh  »Iahen  Ion, 

4253—56  fehlen  in  z. 

4281  c:  der  ge  rang  vndnoch  nach  eren  tut. 

4317  enwage  hat  iiiir^ß,  [in  b  steht  en- 
wagen. 

4323—34  fehlen  in  z. 

4847  z:  #y  müssen  vch  laussen  reiß  gotfry. 

4349—66  fehlen  in  z. 

4849  J:  ir  dwh  sem. 


274 


4400 

8    — 

Bbz 

27 

47 

53    — 

Bbr 

77    — 

BbJdcf 

4544 

52 

68^ 

70 

81 

Bbz 

82 

4606 

10 

11 

4801 

43 

BbJfr 

45 

BbJ 

• 

53    — 

Bbr 

71 

BbJ 

73 

Bbr 

77 

79 

80 

98 

BbJ 

4900 

26 

5002.3 

23     - 

BbJf 

58 

08CAB  BÖHME 

5063 

65    - 

BbJr 

83    - 

BbJf 

93    - 

BbJ 

5117 

20 

28 

37 

48    - 

BbJ 

54 

60 

80    - 

BjbJ 

86 

5204    — 

BbF 

17    — 

BbFr 

23 

BbF 

27     - 

BbFJ 

37 

55    — 

BbJ 

59 

61 

73    - 

Bbr 

77 

93 

BbJc 

96     - 

BbJf 

5310    - 

Bb  +  Jf 

17    — 

BbJ 

27 

40 

54 

4421—30  fehlen  in  i. 
4447—52  fehlen  in  z. 
4549—64  fehlen  in  z. 
4801   b:  wnh  uwer  vMchtdde 

vnd  durch  myner  frauwen  Iiulde. 
4837—4918  fehlen  in  z. 
4871  r:  wegtt,  c:  weger,  f:  wäger. 
4873  f:  ein  %ahe  getaut  apil, 
4879  J:   ine  mohter  paide  gephlegen,   Ygl. 

a:  in  entnack  yr  beid*  nyt  gepflegin. 
4907—5006  fehlen  in  z. 


5063—66  fehlen  in  z. 

5180  J:  stDoz  «6^  «t  hie  ist  geehUufet, 

5167—5218  fehlen  in  z. 

5256  r:    verhcm)    f:    engan\    in   c   Uutc 

die  Zeile:    tr  erharmet  mich  vil  eert 

in  z  fehlen  5329—80. 
5259—62  fehlen  in  J. 
5310  B:  zen  oreen,  b:  su  den  rofien,  I:  t 

roeeen,  f:  czu  orzxen. 
5317  Bb:  ufise,  J:  foeit, 
5317.  18  fehlen  in  c 


DIE  ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGALOISTEXTE  etc.     275 


5377     - 

Bbzr 

84    — 

BbJ 

5429 

BbDJcfr 

45 

61 

BbJfr 

65 

Bbr  +  z 

77    - 

BbJ 

82 

BbJ 

5504    — 

Bbo  +  Jz 

9 

18    — 

Bbof 

42    - 

Bb  + J 

43    — 

Bbzrc 

46    — 

Bc  +  f 

62 

71 

BbJa 

83    - 

Bbf 

86 

88 

Bbf 

5619 

20    - 

Bbc 

57 

Bbcf 

60 

Bbz 

70    — 

BbJr 

76    — 

BbJ  (mich) 

76 

Bbf  (lobt) 

82 

5687  nach  88     —    BbJ 


5710 

Bbc 

21 

Bbcfr 

23 

70    - 

Bbz 

79 

5808 

BbJ 

24 

33 

45 

Bblr 

48 

61 

64     - 

Bbra 

78 

Bb  +  z 

83 

92     -- 

BbJ 

5905     - 

BbJ 

6    — 

BbJc 

9    - 

BbJ 

41 

68    - 

Bbz 

81 

6003    - 

BbJ 

4 

BbJcf 

57 

59 

6377  r:  er  lieff  so  gegen  den  man. 

63S3.  84  fehlen  in  c. 

6429-38  fehlen  in  z. 

6466  s:  man  lote. 

6471 — 86  fehlen  in  z. 

6604    c:    von    eynem    riUer    icktea    Htg; 

J :  von  ienne  ritier  sage ;  z :  von  ainem 

filier  tage, 
6607—82  fehlen  in  z. 
6616 — 18  fehlen  in  J. 
6642  Ji  te  im  telben  tpraeh  also. 
6646  i:  da  daz  verterie  hereze  m^tn. 
6661.  62  fehlen  in  e. 
6681—90  fehlen  in  z. 


6588  f:  da»  er  do  nam. 

6677—98  fehlen  in  z. 

6706—14  fehlen  in  z. 

6710  r:  die  mutte  voüebringen. 

6723  B :    minen  rehlen  erbeteü  nihl   lan ; 

b:  mein  recM  erbe  teile  nü  lan, 
6770  z:  ir  tiechait  vnd  tr  kumer  cl. 
6808  J :  vil  lichte. 
6823—26  fehlen  in  a. 
6878  z:  hietten  ti  ritten. 
5901—60  fehlen  in  z. 
6946—74  fehlen  in  r. 
6977—82  fehlen  in  i. 
6066-68  fehlen  m  b. 


276 

OSCAB  BÖHME 

6062    — 

BbJf 

6855 

68 

6908 

6200    - 

BbJ 

14 

Bbc 

23   • 

BbOr 

44 



BbHJz 

26    — 

BbJcfl 

63 



Bbcr 

27 

69 

91 

7003 

Bbr 

96 

Bbr 

20 

6303 

Bbr  (sSre 

fehlt)                      53 

BbHzr 

14 

58 



Bbr 

34 

Bbr 

7112 

BbHJcz 

69 

BbzJ 

24 

Bb  +  f 

70 

BbzJ 

7217 



Bbz 

6466     . 

97 

76 

7321 



Bbr 

87    — 

BbO 

72 

88 

Bbr 

78 

6517     — 

BbJOr 

80 

Bbc 

23 

7433 

Bbz 

42 

BbJcfr 

88 



BbzJr 

83 

7500 

Bbr 

6604 

Bbr 

26 

BbJfr 

62 

53 



BbzJcf 

65 

75 



Bbzr 

6716 

Bbr 

92 



BbHfr 

41 

BbJ 

7616 



Bbr 

47 

BbJ 

50 

62 

68 

-  — 

Bbz 

6819     - 

BbJDcf 

7737 

44 

64 

—— 

Bbcfar 

Zu  6062:    In  6061    haben  Bf  durch   got, 

J  b  by  got,  c  durch  goUe. 
6221—32  fehlen  in  z. 
6281—92  fehlen  in  s. 
6291  r:  tmder  in;  J:  pei  m  da. 
6311—16  fehlen  in  z. 

6369  J :  vnd  rccpr  ab^  dahein  so  *alieh  man 
z:  wer  aber  kain  to  gelig  man. 

6370  J  z :  der  in  paiden  gesiget  {getige  z)  an. 
6459—70  fehlen  in  z. 

6487  O:  [meden  (Tornc  Terechnitten). 


6518—48  fehlen  in  z. 

6517  BOr:  Hch  d;  Jb:  tich  ie. 

6659-70  fehlen  in  z. 

6715.  16  fehlen  in  c  f. 

7019—22  fehlen   in   rc;    7019.20   fehlet 

in  z. 
7124  8.  oben! 

7499.  7500  fehlen  in  J  d  c  f. 
7610—19  fehlen  in  z. 
7693—7939  fehlen  in  z. 


DIE  Obereinstimmungen  zwischen  dem  wigaloistexte  etc.   277 

7852  —  £ba  8080 

7910  —  Bbr  84    —    Bbz 

66  90 

8079  —  Bbzfr  8165    —    Bbr 

Nach  dieser  Übersicht  bleiben  im  Ganzen  reichlich  130  Stellen, 
an  denen  Bb  allein  stehen.  Lachmann  war  der  Ansicht,  daß  in  B 
und  b  das  Gedicht  schon  stark  verändert  war.  Die  Abweichungen, 
mit  denen  Bb  allein  stehen,  hielt  er  für  willktürliche  Änderungen. 
Ihm  pflichtet  Paul  voll  und  ganz  bei.  Weil  die  Lesarten  in  Bb  in 
einer  Anzahl  von  Fällen  offenbare  Abweichungen  vom  echten  Text 
enthalten,  nahm  man  an,  daß  sämmtliche  Lesarten  dieser  Hss. 
unecht  seien.  Die  große  Anzahl  und  Bedeutsamkeit  der  Abweichungen 
in  B  b  hätte  aber  eine  gründliche  Untersuchung  derselben  erfordert 
und  dann  würde  sich  herausgestellt  haben,  daß  an  vielen  Stellen 
Bb  den  echten  Text  überliefern,  so  um  nur  einige  anzuführen: 
3333,  3760,  3861,  4208  (Bbz),  4300,  4319,  4324.25,  4879,  5058, 
5160,  5878,  5883,  6314,  7124,  7372,  8084  (B  b  z) ').  Mindestens  ebenso 

7862  B:  totM,  b:  toeü,  a:  vriß.  8089—96  fehlen  in  cf. 

7787—7864  fehlen  in  J.  8169—66  fehlen  in  f. 


')  Zu  4208:  tocer  jt  (er  Bbz)  dme  Hibe  geReh,  —  Lachmann  hat  it  and  erklärt 
die  Zeile:  „Wenn  diejenige  Harmonie  der  Qesinnong  zwischen  beiden  wäre,  die  au 
einer  glücklichen  Ehe  durchaos  nothwendig  ist",  dann  würde  er  sich  darüber  freuen, 
daß  sie  ihn  zum  Manne  genommen  hat  —  Das  paßt  auf  alle  Ehen.  Etwas  so  All- 
gemeioes,  sich  von  selbst  Verstehendes  kann  Lunete  an  dieser  Stelle  nicht  gesagt 
haben.  Sie  ergeht  sich  in  Vorwürfen  gegen  den  Mann,  der  ihre  Herrin  verlassen  hat. 
Sie  sagt,  daß  er  kein  edleres  Weib  habe  bekommen  können  als  ihre  Herrin  (4203  bis 
4206),  und  wenn  er  —  fährt  sie  fort  —  so  gewesen  wäre,  wie  er  seinem  Äußeren 
nach  schien  (vgl.  Iw.  3676  mtn  herze  itt  mtme  übe  ungJieh)^  so  würde  er  froh  gewesen 
sein,  daß  sie  («o  ichoene  und  9Ö  ric/k  4207)  ihn  genommen  hat;  statt  dessen  hat  er 
sie  böswillig  verlassen.  Es  wäre  geradezu  widersinnig,  wenn  man  v.  4207—9  über- 
setzen wollte:  Sie  ist  so  schön  und  edel,  harmonierte  sie  mit  ihm,  so  würde  er  sich 
freuen,  daß  sie  ihn  genommen  hat. 

Zu  3861 :  doch  ddhter  (so  A,  tet  er  B  b ,  waget  erzDEaJdcfr)  als  ein  vrumer 
man,  —  Lachmann  hatte  in  der  ersten  Auflage  des  Iwein  tet  er  y  in  der  dritten  hat 
er  daJUeTy  Paul  möchte  loaget  erx  in  den  Text  gesetzt  haben,  Bech  hat  tet  er,  was 
jedenfalls  das  Richtige  ist  im  Gegensatze  zu  dem  bedacht  eich  in  v.  3848.  Daß  er  den 
Kampf  wagen  wollte,  darüber  war  Iwein  nicht  einen  Augenblick  im  Zweifel,  und  ein 
Wagniß  war  beides,  der  Kampf  gegen  den  Wurm  und  gegen  den  Löwen.  Sein  erster 
Gedanke  war,  dem  edlen  gegen  das  unedle  Thier  beizustehen;  dann  kam  ihm  aber 
die  Besorgniß  (vürhter  3860),  ob  nicht  nach  Erlegung  des  Wurmes  der  Löwe  ihn  an- 
greifen würde.  Aber  trotz  dieses  Bedenkens  handelte  (<e<)  er  ala  ein  mumer  manf  der 
dem  Edlen    gegen   das  Unedle   zum  Siege  verhelfen   soll,    er    erheiaste  und   lief  den 

ain,  [Aber  wie  soll  tet  er  Anlaß  zu  Änderungen  gegeben  haben?     O.  B.] 


278  OSCAR  BÖHME 

viele  Stellen  gibt  es,  an  denen  Bb  das  Richtige  überliefern,  wie  solche, 
an  denen  sie  das  Falsche  haben.  In  den  meisten  Fällen  freilich  läßt 
sich  etwas  Entscheidendes  weder  fUr  noch  gegen  Bb  sagen').   Eki  ist 

Zu  5058:  do  {na  b)  toanete  diu  mote  Bb 

und  wanie  {itrwanU  £,  wendet  c)  die  ruoie  A  E  d  c  r  b 
und  foani  gegn  dem  lewen  die  r.  D. 
do  wand  er  die  ruoU  J. 
«n  erhob  dUda  dew  ruete  f. 
fmd  daz  dy  große  rute  a. 
Lachmann  hat  wände  diu  ruote  in  den  Text  gesetst,  w&hrend  er  in  der  ersten  Auflage 
wante  die  ruoie  hatte;  fttr  letsteres  ist  auch  Paul  (a.  a.  O.  885).  Daß  ein  Dichter  wie 
Hartmann    dasselbe  Wort  in  einem  Qedichte   kura   hintereinander  (Iw.  4525  u.  5958) 
stark  und  schwach  braucht,    darf  ohne  Noth  nicht  angenommen  werden.    Die  Stange 
(ruoU)f  welche  der  Biese  trug,  vertrat  die  Stelle  des  Speeres.  Dieser  wurde  bei  Beginn 
des  Kampfes   „unter  den   Arm   geschlagen"    und  die  Speerscheibe  fest   ^an  die  Brust 
gedrfickt",   damit  der  Speer  nicht  ^wande'^  (Iw.  7079),  was  vielleicht  ein  technischer 
Ausdruck  war.    Das  „loanAren**  des  Speeres  war  ein  Zeichen  der  Schwäche.    Wenn  es 
also  vom  Biesen,  den  der  Löwe  anfiel,  heißt,  daß  ihm  Kleider  und  Fleisch  vom  Leibe 
gerissen  wurden,   daß  er  anfing  su  schreien  und  seine  Stange  hin  und  her  schwankte, 
so  kann  ich  nicht  finden,  daß  der  Sinn  wenig  passend  wäre.  Und  wenn  Paul  behauptet, 
das  folgende :  und  dö  er  ndch  dem  lewen  sluoc ,  setze  voraus,  daß  vorher  geschildert  ist, 
daß  er  Anstalten  zum  Schlage  gemacht  habe,  so  ist  zu  entgegnen,  daß  schon  zweimal 
von  Schlägen   die  Bede  war,    die  der  Biese   ausgetheilt  hat  (5083.   5047),    ohne  daß 
von  Anstalten  zum  Schlage  auch  nur  die  geriogste  Andeutung  gemacht  worden  wäre. 
Zu  5878:    Setzt  man  in  5878  und  5883   die  Lesarten  von  Bb  ein,    so  gewinnt 
man   erst  eine  logische  Qedankenfolge. 

Zu  8084  vgl.  ehrest.  6754  tnialz  voMeie  tote  ma  vie  vanz  et  orages  endurer, 
Paul  (a.  a.  O.  303)  schlägt  vor  zu  lesen:  ickn  wolde  ez  Hden  immer  %,  Warum  denn 
aber  dann  nicht  gleich  den  Text  von  Bb  z? 

')  Wenn  man  allerdings  so  verfährt  wie  Lachmann  zu  3622,  wo  er  zu  nraz  tr 
weU  (Bb)  setzt:  „eine  schlechte  Änderung",  dann  kann  man  viel  schlechte  Lesarten 
in  Bb  aufdecken.  Ich  sehe  nicht  ein,  warum  gebietet  besser  sein  soll  als  weit.  Der 
Wechsel  zwischen  gebietet  und  weit  findet  sich  auch  Parz.  29,  23  f.: 

frouwe^  gebietet  über  mich  : 
swaz  ir  weit  (gebiet  G),  darH  mtn  gerieh. 
Dagegen  ist  er  nicht  vorhanden  Parz.  554,   17  f.: 

fierre,  gebietet  über  mich  : 
euKiz  ir  gebiety  daz  lei9t  ich. 
Kr  findet  sich  Trist.   14563  f.: 

ich  wil  vareUf  gebietet  mir, 
9waz  ir  weit,  daz  tag  ich  ir. 
Desgleichen  Wig.   110,  23  f.: 

tr  ault  gebieten  über  mich 
wan  awaz  ir  weit  daz  tuon  ich. 
Er  fehlt  wieder  Wig.  148,  20  f.: 

und  sprach:  gebietet  über  mich 
noaz  ir  gebietet,  daz  tuon  ich. 


DIE  ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGALOISTEXTE  etc.     279 

nicht  meine  Absicht,  hier  eine  specielle  Untersuchung  anzustellen  über 
die  einzelnen  Lesarten  in  B  b  und  ihre  Bedeutung  ftlr  die  Herstellung 
des  Iweintextes.  Bemerken  will  ich  noch,  daß  schon  Pfeiffer  (Germ. 
Uly  338)  die  Behauptung  aufgestellt  hat,  „daß  in  sehr  vielen  Fällen 
der  echte  Text  nur  mit  Hilfe  von  B  und  der  mit  ihr  verwandten  Hss. 
herzustellen  ist*^,  und  daß  Bech  in  seiner  Iweinausgabe  in  vielen  Fällen 
die  Lesarten  von  B  b  in  den  Text  aufgenommen  hat. 

Mit  Bb  (Bbz)  zeigt;  wie  wir  schon  oben  gesehen  haben, 
der  Wigalois  einige  sehr  auffällige  Übereinstimmungen. 
Es  sind  folgende: 

1.  Wig.  23,  31    schoene  unde  jugent 

gewizzen  unde  ganziu  tugent 

Iw.  6464    schoene 

unde  jugent 

richeit    und    kiusche    tugent 

gewizzen  B  b    ganze  B  b. 

Ganziu  tugent  begegnet  im  Iwein  noch  340.  Das  subst.  gewizzen  kommt 
im  Iwein  nicht  vor,  außer  hier  in  B  b.  Die  Zeile  gewizzen  und  ganziu 
tugent  steht  im  Wigalois  dreimal,  außer  23,  23  auch  30,  10  und  49,  9. 
—  Obgleich  Schilderungen  weiblicher  Schönheit  bei  mhd.  Dichtem 
sehr  häufig  sind,  so  ist  mir  doch  diese  Zeile  weder  sonst  bei  Hart- 
mann, noch  bei  Gottfried  oder  Wolfram  angestoßen,  während  im 
Übrigen  solche  Schilderungen  einander  oft  sehr  ähnlich  sehen.  Das 
ganziu  zwar  braucht  Wirnt  nicht  aus  dem  Iwein 'zu  haben,  denn  dieses 
Adjectiv  scheint  ein  Lieblingsepitheton  Wirnts  zu  sein,  das  er  be- 
sonders häufig  im  zweiten  Theile  des  Wigalois  (von  6700  an),  doch 
auch  schon  im  ersten  anwendet.  Er  setzt  ganz  außer  zu  tugent  zu 
wärheU  (8,33;  20,17),  «in  (6,  16;  265, 30),  fcro/i  (19,19;  78,8; 
81,  36;  90,  10;  171,  1;  172,  1;  251,  6),  triuwe  (38,  21;  84,  6;  191,  37; 
199,2;  202,16.39;  242,5;  212,6;  288,30;  294,34),  rtterschafi 
(45,2),  manheit  (90,10;  93,34;  203,12),  kunst  (171,16;  184,6; 
193,34),  8tnt  {171,20;  181,13),  /ria«  (185,  17),  fröude  (193,27), 
trdst  (198,12),  hp  (201,8;  239,24),  liebe  (200,4),  herze  K  207,9), 
pris   (217,5),    varwe  (229,27),    wille   (266,30),    werdekeit   (280,40), 

Mit  demselben  Rechte,  mit  dem  Lachmann  zu  den  Lesarten  von  Bb  setzt: 
„eine  schlechte  Änderung^*',  könnte  man  aach,  wenn  man  sich  auf  den  Standponkt 
stellt,  daß  hier  B  b  das  Echte  haben,  zu  gebietet  setzen:  „eine  schlechte  Änderung".  — 
Übrigens  haben  wir  unten  diese  Stelle  nicht  mit  aufzuführen,  da  zu  B  b  z  sich  hier 
die  Hsa.  r  f  gesellen. 


280  OSCAK  BÖHME 

rim  (297,  10).  Trotz  alledem  wird  man  die  Zeile  gewizzen  und  ganziu 
tugent  wegen  ihrer  Seltenheit  als  von  Wirnt  aus  dem  Iwein  (Hss.  B  b) 
entlehnt  ansehen  müssen. 

2.  Wig.  293,  1    der  rede  ist  mir  von  tu  ze  vil 

nu  wizzet  daz  ich  temer  wil 

Iw.  4319    mir  wcer  der  rede  gar  ze  vil 

\ 
ist  B  b. 

und  vnzzet  daz  ich  immer  wil 

Die  Situation  ist  hier  in  beiden  Gedichten  ganz  ähnlich.  Wie 
Wigalois  den  ihm  von  Artus  angebotenen  Dienst  (292,  32  f.)  zurück- 
weist,  so  Lunete  die  ihr  von  Iwein  angebotene  Hilfe. 

Da  es  sich  hier  um  eine  weniger  bedeutende  Übereinstimmung 
handelt,  so  würde  man  dieser  Stelle  an  und  für  sich  wenig  Gewicht 
beilegen;  aber  neben  der  unter  Nr.  1  angeführten  entscheidenden 
Stelle  ist  auch  diese  nicht  ohne  Bedeutung.  Dasselbe  gilt  von  den 
olgenden. 

3.  Wig.  19,  17   diu  ros  enheten  in  nihi  getan 

si  liezenz  über  sich  selben  gän 
Iw.  7123  |tn  heten  diu  ros  niht  getan 

ydiu  ros  heten  in  niht  getan  B 
si  liezenz  an  den  lip  gän 
iibei'  B  b. 
Von   einer   weitergehenden  Übereinstimmung  mit  der  Iweinhs.  f 
war  schon  oben  die  Rede. 

4.  Wig.  263,  21    und  wolde  zir  angesihte 

....  ligen 

Iw.  4234   und  zuo  ir  angesihte 
durch  ir  willen  lige 
wil  ich  hie  ligen  Bb  z 

5.  Wig.  117,  2      des  VSbes  het  er  sich  bewegen 

Iw.  5160   (wan  B)  des  Itbes  het  si  sich  bewegen  B  b 

und   hete  sichs  libes  bewegn  {begeben  A)  A  E 
wan  sy  het  sich  des  leybes  verwegen  {erwegen  a  c, 

bewegen  z)  D  d  a  c  z 
und  het  dez  leibes  sich  pewegen  f 
diu  sich  des  leibes  het  verwegen  J 
vnd  hette  sie  des  libes  ergeben  r. 
Auch  255,  6  stellt  Wirnt  des  Ubea  voran :   des  Itbes  si  sich  ga/r  bewac. 
Anders  ist  die  Wortstellung,  wenn  nicht  des  Mes  Object  zu  bewegen 


I 


DIE  OBEKEINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGAL0I8TEXTE  etc.     281 

ist:  18,  30  8%  heten  sich  sin  gar  bewegen]    146,  11  ich  hete  mich  iuwer 
gar  bewegen. 

Schließlich  ist  noch  eine  aufflllligere  Übereinstimmung  zu  ver- 
zeichnen, die  nur  b  mit  dem  Wigalois  theilt,  da  in  B  an  der  be- 
treffenden Stelle  eine  Lücke  ist: 

6.  Wig.  156,  24    ob  ich  dem  heiden  an  gesige 

ist  abe  daz  ich  da  tdt  gelige 
Iw.  4751   dc^jchjm  an  gesige 

ob  ich  dem  risen  b 

ob  {und  b)  ich  vor  im  niht  tot  gelige. 
Man  mag  dem  Zufalle  noch  so  viel  auf  Rechnung  schreiben,  der 
Zusammenhang  zwischen   dem  Wigalois  und   den  Iweinhss.  B  b  läßt 
sich  m.  E.  besonders  in  Rücksicht  auf  Nr.  1  nicht  leugnen. 

Wie  aber  der  Wigalois  an  den  angeführten,  dem  Iwein  ent- 
lehnten Stellen  die  Lesarten  bietet,  welche  Bb  haben,  so  hat  er  an 
anderen  diejenigen,  welche  Bb  nicht  haben,  und  zwar  an 
folgenden : 

1.  Wig.  88,  33      er  gie  gegen  in  und  enpße  si  wol 

als  ein  wirt  den  gast  soL 
Iw.  1474   engegen  in 

unde  enpßengn  in  alsd  wol 

als  ein  wirt  den  gast  sol 

als  man  lieben  gast  sol  B  b  (=  4766). 
Unmittelbar  nach  diesen  Versen  steht  bei  beiden  Dichtern  gu^oter  hande- 
lunge  (Wig.  88,  37  und  Iw.  64,  80).  —  Die  steirische  Reimchronik, 
welche  den  Iwein  häufig  nachahmt '),  hat  an  unserer  Stelle  den  Text 
von  AdEaDJOcfrz.  Sie  entlehnt  (Bl.  16**)  vier  aufeinander  fol- 
gende Zeilen  aus  dem  Iwein: 

....  enphieng  yn  harte  wol 

als  der  Wirt  dem  Gast  schol 

der  ym  willechomen  ist 

darnach  in  vil  churczer  Vrist. 
Der  französische  Text  steht  B  b  näher.  Er  lautet  (Chrest.  5405) : 
com  on  doit  feire  a  son  boen  oste.  Paul  (a.  a.  O.  326.  7)  hält  diese 
Übereinstimmung  zwischen  Bb  und  dem  Französischen  an  unserer 
Stelle  für  zufällig.  Es  läßt  sich,  wo  es  sich  um  so  gang  und  gäbe 
Redensarten  handelt,  wie  als  ein  wirt  den  gast  sol  und  als  man  liebelt 
gast  sol,  schwer  entscheiden,  ob  die  Übereinstimmungen  zufällig  sind 


*)  Vgl.  J.  Henrici  in  der  Zs.  f.  d.  A.  XXX,  195  ff. 


282  OSCAR  BÖHME 

oder  nicht.  Auch  die  zwischen  dem  Wigalois  und  den  Iweinhss. 
AdEaDJOcfrz  an  unserer  Stelle  kann  zufllllig  sein,  wenn  es 
auch  nicht  gerade  sehr  wahrscheinHch  ist.  Die  Möglichkeit  ist  vor- 
handen. Dagegen  ist  m.  E.  der  Zufall  ganz  ausgeschlossen  in  folgen* 
der  Übereinstimmung: 

2.  Wig.  57,  28      niemer  gerne  ilbersehen 

Bwä  dehein  schade  mac  geschehen 
Iw.  4343    niht  gerne  sehn 

ungerne  B  b  z 
duz  in  kein  schade  mac  geschehn 

ze  schaden  B  b  z , 

schade  E  a  p. 
Die  folgenden  Zeilen   bieten  in  beiden  Gedichten  eine  ähnliche  Wen- 
dung.   Wig.  57,  31    heißt  es :    em  wendes   und  Iw.  4345  da  ichz    kan 
erwenden. 

3.  Wig.  109,  18    hie  liez  er  sine  sinne 

Iw.  3872   hie  liez  er  sme  grimme 

ane  allerslahte  B  b  z. 
Auch  hier  ist  die  Umgebung  der  angeführten  Zeilen  im  Iwein  sowohl 
als  auch  im  Wigalois  ähnlich.  Auf  sine  sinne  im  Wigalois  reimt  minne 
und  auf  die  aus  dem  Iwein  angeführte  Zeile  folgt  (3873.  4)  stme  sinne 
:  minne, 

4.  Wig.  43,  21      duz  dühte  si  alle  samt  ein  dinc 

Iw.  6908   ez  {daz  J,  ditz  d  und  r)  dühte  st  alle  sament  ein 
^ : ^ dinc 

nu  duhtez  B  b. 

So  wenig  wie  sämmtliche  oben  verzeichnete  Übereinstimmungen 
mit  B  b  (z),  ebenso  wenig  kann  man  auch  die  hier  verzeichneten  gegen 
Bb  (z),  besonders  in  Rücksicht  auf  Nr.  2  und  3  für  zufällig  halten. 
Wenn  es  auch  angeht,  bei  den  unbedeutenderen  Nr.  1  und  Nr.  4 
zufälliges  Zusammentreffen  anzunehmen,  die  bedeutenden  lassen  sich 
nur  durch  Entlehnung  erklären.  Es  wäre  unmethodisch  und  hieße  die 
Schwierigkeiten  umgehen  statt  beseitigen,  wenn  man  so  bedeutende 
Übereinstimmungen  des  Wigaloistextes  mit  B  b  (z)  und  gegen  B  b  (z) 
wie  die  angezogenen  dem  Zufall  in  die  Schuhe  schieben  wollte,  etwa 
weil  sie  zu  wenig  zahlreich  wären.  Wenn  sie  wichtig  genug  sind, 
dann  muß  jede,  und  wäre  es  eine  einzige,  ihre  Erklärung  finden. 

Der  bisher  geltenden  Ansicht  über  den  Werth  der  Iweinhss.  B  b 
würde   die  Annahme  entsprechen ,    daß   wohl   die  Übereinstimmungen 


DIE  ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGALOISTEXTE  etc.     283 

des  Wigalois  mit  den  Iweinhss.  AdEaDIcfr(z)  gegen  B  b  (z)  auf 
Entlehnung  zurückzuführen  seien  oder  doch  sein  können,  nicht  aber 
die  Übereinstimmungen  mit  B  b  (z)  gegen  die  übrigen.  Ich  habe  oben 
kurz  angeführt,  daß  und  warum  die  bisher  geltende  Ansicht  über 
den  Werth  von  B  b  (z)  falsch  ist,  und  die  darauf  gegründete  Annahme 
muß  also  auch  falsch  sein. 

Wenn  im  ersten  Theile  dieser  Untersuchung  dargethan  worden 
ist,  daß  der  Wigalois  in  denjenigen  Zeilen,  die  aus  den  ersten  3000 
Versen  des  Iwein ,  in  welchen  die  Hss.-Gruppen  D  b  J  und  A  B  d 
gegenüberstehen,  immer  die  Lesarten  von  Db  J  hat  (in  9  Fällen), 
und  nie  die  der  anderen;  daß  er  von  v.  3000  ab,  wenn  die  Hss.- 
Oruppen  B  b  D  und  A  d  in  einer  von  ihm  entlehnten  Zeile  einander 
gegenüberstehen,  in  14  Fällen  die  Lesarten  von  BbD  und  nur  in 
einem  Falle  die  von  Ad  aufgenommen  hat;  daß  er  endlich  von 
V.  6000  ab,  wenn  es  sich  um  J  d  (c  f)  und  A  a  B  b  D  r  z  handelt,  stets' 
(in  9  Fällen)  die  Lesarten  der  ersteren  hat:  so  haben  wir  in  Bezug 
auf  B  b  (z)  und  die  gegenüberstehenden  Hss.  zu  constatieren ,  daß 
Wimt  sowohl  die  Lesarten  der  letzteren  hat  (in  4  Fällen)  als  auch 
die  der  ersteren  (in  5  Fällen).  Handelte  es  sich  bloß  um  diese  Über- 
einstimmungen mit  oder  gegen  B  b  (z) ,  so  würde  es  zu  ihrer  Erklä- 
rung genügen,  anzunehmen,  daß  Wirnt  zwei  Iweinhss.  benutzt  habe, 
eine  aus  Gruppe  A  und  eine  aus  Gruppe  B,  und  daß  er  bald  aus 
dieser,  bald  aus  jener  entlehnt  habe.  Aber  diese  Erklärung  ist  un- 
möglich wegen  der  Übereinstimmungen  des  Wigalois  mit  den  anderen 
Hss.-Gruppen  des  Iwein.  Bei  Besprechung  der  letzteren  habe  ich 
wahrscheinlich  zu  machen  gesucht,  daß  Wimt  den  ursprünglichen 
uns  überlieferten  Iweintext  benutzt  habe,  und  daß  die  bedeutenden 
Übereinstimmungen  zwischen  dem  Wigalois  und  den  Hss.-Gruppen  des 
Iwein  in  der  Regel  den  echten  Iweintext  überliefern.  DieThatsache 
aber,  daß  der  Wigaloistext  bald  mit  Bb,  bald  gegen  Bb 
stimmt,  erklärt  sich,  sobald  von  v.  3000  ab  das  gegenseitige 
Verhältniß  der  Iweinhss.  den  Grundzügen  nach  folgen- 
des war: 


a 


J ß 


I  I 


Bb  Ad  +  Ea  +  D -f  J  +  cf  +  r 

X  ist  die  von  Wirnt  benutzte  Iweinhs.  Die  griechischen  Buchstaben 
bezeichnen  die  angenommenen  Mittelglieder.  AdEaDJcfr  stehen 
zu  ß    und   zu   einander   in   verschiedenem  Verhältniß.    Ihre    ^^^^^^^VV^ 


284  OSCAR  BÖHME 

Gruppierung  liegt  außer  dem  Bereiche  dieser  Untersuchung ,  welche 
nur  zeigen  soll,  daß  B  b  und  AdEaDJcfr  einander  im  Allgemeinen 
gleichwerthig  gegenüberstehen.  Diese  Gleichstellung  wird  gefordert 
durch  die  Thatsache^  daß  an  vielen  Stellen  der  echte  Iweintext  nur 
in  B  b  tiberliefert  ist,  wofür  ich  einige  Beispiele  angeführt  habe^j, 
und  wird  gestützt  durch  die  Übereinstimmung  des  Wigalois  mit  Hb 
einerseits  und  AdEaDJcfr  anderseits. 

Wenn  aber  B  b  den  übrigen  Hss.  gleichwerthig  gegenüberstehen, 
dann  müssen  die  Gruppen  BbJ,  BbEa,BbD,BbDr,BbDJ, 
BbDJdcfr,  BbDJEacfr,  wenn  nicht  etwa  die  eine  oder 
andere  Specialgruppe  (z.  B.  Ea)  zwei  Quellen  gefolgt  ist, 
überall  da,  wo  es  sich  um  bedeutende  Abweichungen  han- 
delt, in  der  Regel  den  ursprünglichen  Text  überliefern. 
Ich  habe  alle  diese  Verhältnisse  geprüft  und  bin  zu  dem  ErgebniÜ 
gekommen,  daß  jene  Gruppen  in  der  That  in  den  meisten  Fällen 
den  echten  Text  bieten. 

Paul  ist  in  seiner  öfters  erwähnten  scharfsinnigen  Untersuchung 
zu  dem  Resultate  gelangt,  daß  für  den  zweiten  Theil  des  Iwein  das 
Abstammungsverhältniß  der  Iweinhss.  in  den  Hauptzügen  folgen- 
des sei: 


a 


I ß 


Ad  +  Ea  +  c+f 

S.  322  sagt  er:  „Wir  haben  alle  Fälle,  in  welchen  Ad,  Ea,  ßb 
je  allein  den  anderen  gegenüberstehen,  aufgezählt  und  nirgends  Ver- 
anlassung gefunden,  die  Lesart  der  einzelnen  der  der  Mehrzahl  vor- 
zuziehen." Die  Sache  liegt  aber  doch  so:  Während  es  keine  be- 
weisende Stelle  dafür  gibt,  daß  Ad  oder  Ea  den  echten 
Text  überliefern,  gibt  es  eine  ganze  Anzahl  dafür,  daß 
das  inBb  der  Fall  ist.  Paul  sucht  weiter  S.  325 — 27  nachzu- 
weisen, daß  B  b  D  in  mehreren  Fällen  gemeinsame  Abweichungen  vom 
ursprünglichen  Text  bieten,  und  da  gemeinsame  Fehler  die  Zusammen- 
gehörigkeit von  Hss.  entscheiden,  so  leitet  er  B  b  -f-  D  aus  einer  gemein- 
samen Quelle  ab.  Was  er  aber  am  erwähnten  Orte  gegen  B  b  D  vor- 
bringt, ist  alles  nicht  stichhaltig.  Zu  5983  alrerst  get  mir  angest  zuo 
ist  zu  bemerken,  daß  (wie  in  der  vierten  Auflage  des  Iwein  jetzt 
auch  steht)  nicht  das  b  in  A  a  b ,  sondern  das  in  B  b  D  verdruckt  war 


'}  Kine  vollständige  Untersnchnug  beabsichtige  ich  später  la  liefern. 


DIE  ÜBEREINSTIMMUNGEN  ZWISCHEN  DEM  WIGALOISTEXTE  etc.     285 

statt  d.  Es  liegt  also  hier  die  Gruppe  B  b  D  gar  nicht  vor.  FügeD 
wir  die  von  uns  noch  verglichenen  Hss.  hinzu,  so  haben  mtn  B  D  d  c  f, 
mir  A  a  b  J  r  z.  —  Zu  6087  dd  kSmen  st  in  geriten  AdaJcfr  =  dar 
in  «t  beidiu  (beyde  samet  b)  riten  B  b  D :  Das  Französische  hat  hier 
(Chrest.  5104)  ce  chastel  vienetit  aprismant,  was  wegen  des  vienent  den 
Lesarten  in  AdaJcfz  näher  steht.  Doch  ist  auf  das  Französische 
kein  Verlaß.  Wie  hier  gegen  BbD,  so  spricht  es  5950  für  BbD, 
wie  Paul  selber  ausführt  (S.  326).  Bei  6087  nimmt  er  die  Autorität 
des  Französischen  gegen  B  b  D  in  Anspruch,  und  in  5950  möchte  er 
die  Übereinstimmung  von  BbD  mit  dem  Französischen  für  zufällig 
halten.  Ein  solches  Verfahren  ist  natürlich  unstatthaft.  Ich  bin  zu  der 
Ansicht  gekommen,  daß  man  den  Übereinstimmungen  mit  dem  Fran- 
zösischen, wenn  sie  nicht  sehr  bedeutend  sind,  keinen  hohen  Werth 
beimessen  darf.  Iw.  3752  haben  A  £  r :  biderve  hovüe  unde  wia,  J  d  z : 
hofsche  piderbe  und  weis,  a  :  biderve  vnd  wie  BbD:  hofsch  unde  wie, 
c:  erbere  (=  er  wsere),  hübsch  biederb  vnd  weiß.  Bei  Chrestien  3186 
lautet  die  Zeile:  mes  li  cortois,  U  preuz,  li  buens.  Das  spricht  gegen 
B  b  D  4-  a.  Wenn  man  aber  Chrest.  5004  et  vit  devani  la  parte  genz, 
dames  Chevaliers  et  sergenz  mit  den  entsprechenden  Versen  im  Iwein 
vergleicht:  5932  da  mohte  si  wol  vor  (dem  bürgetor)  von  ritern  und 
von  vrouwen  ein  selch  gesinde  schouwen,  wo  Hartmann  ein  Substantiv 
wegläßt,  so  fragt  man  sich,  ob  er  nicht  vielleicht  auch  an  jener  Stelle 
ein  Adjectiv  weggelassen  hat,  um  den  Vers  nicht  zu  überladen.  Doch 
soll  nicht  geleugnet  werden,  daß  es  ebenso  gut  möglich  ist,  daß 
BbD  4~  A  durch  Weglassung  eines  Wortes,  was  oft  vorkommt,  zu- 
fUlig  übereingekommen  sind.  Nur  ist  eine  solche  Stelle  nicht  geeignet, 
die  Zusammengehörigkeit  von  B  b  D  zu  beweisen.  —  Zu  5522  danne  ich 
an  iu  gesehen  hdn  AdEacfr  =  danne  iu  noch  hie  schinet  an  B  b  D  J. 
Hier  soll  nach  Pauls  Ansicht  mit  Benutzung  von  5476  {als  iu  hie  noch 
schSnet  an)  geändert  worden  sein,  um  den  Reim  hdn  :  man  zu  ver- 
meiden. An  dem  Sinne  der  Zeile,  die  BbDJ  bieten,  ist  jedenfalls 
nichts  auszusetzen,  an  der  Wiederholung  derselben  Zeile  in  5476  und 
5522  auch  nichts^  wie  Paul  selbst  gezeigt  hat  (S.  354  ff.),  an  dem 
Reime  man  :  an  auch  nichts ;  also  kann  die  Fassung ,  welche  BbDJ 
haben,  recht  wohl  echt  sein.  —  Zu  7672:  uf  iuwer  gebot  A  d  E  a  :=  w/ 
{ze  f)  iuwerm  gebot  J  H  c  f  r  z  =  in  iuwerm  gebot  BbD.  Während  der 
Schreiber  der  Vorlage  von  BbD  in  v.  5522  den  Verbesserer  gespielt 
haben  soll,  soll  er  hier  der  Verschlechterer  sein,  weil  der  Reim  des 
dat.  gebot  auf  den  acc.  got  bei  Hartmann  nicht  zulässig  sei.  Das  scheint 
mir   aber  sehr  fraglich  zu  sein.    Ein  Dichter ,    der  nam  (nomen)  :  www. 


286  ^^^^  BORINSKI 

(Er.  8912),  der  demineni  (Iw.  5207.8,  BPDJadr)*)  reimt,  dem 
darf  man  auch  den  Reim  got  (acc.)  :  gebot  (dat.)  zutrauen  (?  O.  B.)*  Paul 
weist  296.  97  nach,  daß  im  Iwein  das  Dativ-e  bei  Pronomen  und 
Adjectiven  oft  nur  durch  die  Hss.  A  und  a  beseugt  ist.  Das  ist  aber 
auch  manchmal  der  Fall  bei  Substantiven.  Ein  recht  schlagendes  Bei- 
spiel findet  sich  7400  diu  naht  st  gote  wülekomen,  wo  nur  A  gci^  hat, 
dagegen  BbDadJcr  got  (Ef  fehlen).  Es  ist  die  Frage,  ob  man 
berechtigt  ist,  in  solchen  Fällen  das  Dativ-e  in  den  Text  zu  setzen.  — 
Zu  4194:  Was  Bb  (D)  bieten,  ist  ebenso  gut  als  das,  was  Ead  Jf 
haben  ^);  auch  Paul  gesteht  zu,  daß  sie  „einen  leidlichen  Sinn '^  geben. 

Läßt  sich  so  an  keiner  Stelle  etwas  Triftiges  gegen 
BbD  vorbringen,  so  finden  sich  auf  der  anderen  Seite 
eine  ganze  Anzahl  Stellen,  an  welchen  BbD  den  echten 
Text  haben. 

Was  von  Paul   gegen  B  b  E  a  vorgebracht  wird  (S.  330—332) 
ist  noch  geringfügiger  als  das  gegen  BbD  Vorgebrachte. 

REICHENBACH  i.  V.  OSCAR  BÖHME. 


ZUR  WARNUNG. 


Die  Warnung  ist  herausgegeben  von  M.  Haupt  in  Bd.  I  seiner 
Zeitschrift  (S.  438  ff.),  leider  sehr  unglücklich,  so  daß  bei  einer  Be- 
schäftigung mit  dem  Gedichte  der  Nachtrag  (N)  zu  berücksichtigen 
ist,  den  der  Verf.  nunmehr  in  der  Zs.  für  deutsches  Alterthum  hat 
folgen  lassen.  Das  für  die  Litteraturgeschichte  durch  seine  Polemik 
gegen  den  Minnesang  nicht  unwesentliche  Gedicht  wird  gleichfalls 
allein  dem  sorg^Itigen  Schreiber  aus  dem  Anfange  des  14.  Jahrh. 
(s.  Ed.  Schröder,  Deutsche  Litteraturztg.  7,  882  f )  verdankt,  dessen 
Sammlung  (Wiener  Hofbibl.  Cgm.  2696)  mit  6iner  Ausnahme  (Kind- 
heit Jesu  von  Konr.  v.  Fußesbrunnen)  lauter  Unica  überliefert 
Es  steht  dort  (S.  251*— 302**)  zwischen  Albers  Tundalus  und  dem 
Priesterleben,  welches  letztere  Graff,  Diut.  III,  403  noch  mit  der  Wg. 
in  Beziehung  setzen  mochte.  Durch  Ausschnitt  fehlt  dem  Priester« 
leben  der  Anfang,  Wg.  der  Schluß.  Es  scheint  nicht,  daß  Wg.  viel 
eingebüßt    hat.     Der    erhaltene    Schluß    (Hpt.   3635  f.)    wendet    sich 


')  z  fehlt,  r  lindert  beide  Zeilen  vollständig,  c  hat  denen  :  nemen. 
')  Are:  ich  loht  in. 


ZUR  WARNUNG.  287 

offenbar  zu  den  Anfangsworten  znrück.  Die  Individualität  des  Dichters 
macht  es  nicht  wahrscheinlich,  daß  er  sich  in  den  fehlenden  Versen 
genannt y  eher,  daß  er  sich  noch  einmal  genauer  chrakterisiert  hat. 
Zwar  nennt  sich  ja  Heinrich  am  Schlüsse  seiner  analogen  geistlichen 
Rede  als  Verfasser  (gegen  Scherer,  Zs.  f.  d.  Alt.  24,  432,  vgl.  dessen 
Geistl.  Poeten  II,  62).  Aber  Heinrich  ist  eine  lebhaftere,  energischer 
hervortretende  Persönlichkeit. 

Seinem  Gesammtcharakter  nach  schließt  sich  das  Gedicht  an 
die  geistliche  Dichtung  des  12.  Jh.,  tritt  aber  wie  der  wahrscheinlich 
vorbildliche  Heinrich  sehr  frei  in  die  Zeit  hinaus.  Es  leitet  so  zu  jener 
speeifisch  österreichischen  Zeitsatire  über,  die  vom  Stricker  bis  zu 
Heinrich  dem  Teichner  eine  ununterbrochene  Reihe  bildet  und  den 
Anschluß  an  die  Didaxis  (Ronrad  von  Haslau,  Lucidarius- Gedichte  im 
Seifried  Helbling)  festgehalten  hat.  Denn  daß  das  Gedicht  durchweg 
österreichisch  ist,  bestätigt  der  Wortgebrauch  aller  Orten.  (3308  ge- 
Uichen  [inludere  Lachmann,  Ell.  Sehr.  U,  490  zu  Parz.  I,  21]  hier  in 
der  Bedeutung  'biegen*,  wozu  Schmeller  I',  1418  gelaich  =  Gelenk. 
1970:  enütnen^  Schmeller  I*,  1482  aufleinen  =  aufthauen.  1811  vor- 
reisd  stützt  sich  nach  mhd.  Wb.  II,  666^  nur  auf  das  simplex  reisel 
Helbling  2,  158  genau  unser  *  Vorfahren'.  1795:  schehen  Haupt;  z.  Nith. 
XLI,  Dietrich  Zs.  f.  d.  Alt.  X,  320.  —  438.  3012').  jariä,  Bair.  Gr. 
§.  163.  —  513.  553  owt  eb.  §.  261.  S.  271  Praet.  von  mugen  mähte 
Bair.  Gr.  §.  326.  2875 :  dahte  2997.  3351  maUen :  bedahtm  u.  a.) 
Allein  es  zeigt  keinen  so  einheitlichen  Charakter  wie  Heinrichs  Erin- 
nerung, deren  Abschweifungen  auf  Zeitzustände  angemerkt  und  ent- 
schuldigt werden  (Er.  v.  435  ff.)  und  mit  der  Gesammtpersönlichkeit 
des  Dichters  stimmen.  Eine  ganz  bewußt  kirchliche,  nicht  bloß 
geistliche  Seite  steht  hier  unvermittelt  neben  laienhafter,  ja  ganz 
weltlicher  Unbefangenheit.  Ihre  Auseinanderhaltung  fordert  eine  genauere 
Untersuchung.  Erschwert  wird  dieselbe  freilich  durch  den  Mangel 
handschriftlicher  Vergleichung  und  die  im  Ganzen  durchgehende  Reim- 
genaoigkeit  des  offenbar  schon  der  guten  Zeit  angehörigen  Gedichtes. 
Man  ist  also  für  etwaige  Kriterien  auf  die  keineswegs  hochstehende 
Verstechnik,  sowie  auf  genaue  Beleuchtung  der  Anordnung  und  der 
Persönlichkeit  des  Dichters  angewiesen.  Nicht  bloß  diese,  schon  der 
Stand  des  Dichters  ist  zwiespältig.  War  es  gar  ein  Fahrender,  wie 
aus  der  an  die  des  Stricker  erinnernden  Klage  v.  1669 — 1834  hervor- 


«)  N  263   enphmUten  Schmeller  I«,  452  f.  —  266:   guehozet  Schmeller  11%  479. 
Grimm,  Mytb. '  1192.  Zs.  f.  d.  Alt.  6,  206. 


288  KkRh  BOKINSKI 

gehen  müßte  (s.  besonders  v.  1820  ff.  unsenße  mUez  wir  Itden  —  9wä 
wir  nu  ze  hei^bergen  «tn  :  dd  wirt  uns  unminne  schtn  —  an  fremder 
gebäre  —  diu  biut  man  uns  zewäre  —  und  ander  guottcete  niht  —  wan 
man  uns  ungeme  siht),  was  eifert  er  dann  so  ausdrücklich  gegen  den 
spilman  in  dem  hispel  2707 — 278%  welches  sich  wie  der  Rem  des 
ganzen  Gedichts  ausnimmt?  Was  soll  dann  421  ff.  die  nicht  mißzn* 
verstehende  Anspielung  *ahd  tribet  er  daz  jdr  hin  —  ze  fremden  naht- 
seiden.  —  daz  zimt  wol  snellen  heldenf  Aber  auch  mit  einem  yagieren- 
den  Cleriker,  wie  dem  Bruder  Wemher,  haben  wir  es  nicht  zu  thon. 
Dem  widerspricht  zu  deutlich  die  Confession  des  Dichters  von  seiner 
Weltfahrt  v.  2925—3078,  die  vielmehr  auf  einen  armen  (v.  3007) 
Adeligen  (3035  ff.  3075)  schließen  läßt,  eine  Persönlichkeit,  wie  Heinroh. 
von  Melk,  die  im  Kloster  ihre  Zuflucht  sucht.  Das  ganze  Gedicht 
auseinanderfallen  zu  lassen,  hindert  aber  wieder  ein  wichtiger  Umstand 
Der  durch  seine  Abstractheit  vielleicht  ein  wenig  verdächtige  Titel 
^daz  buoch  heizzt  dev  wamunge  ist  nämlich  nicht  etwa  zufällig  zu  dem 
Gedichte  getreten.  Er  muß  ihm  von  Anfang  an  zugekommen  oder 
aus  ihm  als  einem  zusammengehörigen  Ganzen  entnommen  sein.  Denn 
eben  dies  Stichwort  'warnen  verbindet  den  Anfang  und  den  Schloß 
des  Gedichts  {den  ungewamten  tot  102.  durch  daz  warnet  iuch  enzU  179. 
sine  wamunge  er  hat  N  87,  des  warn  ich  iu  N  155,',  daz  er  ungewarnet 
stirbet  3111.  Vgl.  warnen  vor  dem  Tod:  in  Baracks  Memento,  Zs.  f.  d. 
Alt.  23,  212,  V.  85.  99  ff.  137  ff.,  in  Verbindung  mit  der  sera  poeni- 
tentia  Erec  1223  f.  nu  riwet  ez  mich  ze  späte  \  jd  warne  ich  mich  ws 
unAt.) 

Diese  Klage  (Kl.)  wäre  daher  möglicherweise  auszuscheiden. 
Ihre  Einführung  (1669  f.)  hat  das  Gepräge  eines  Zusatzes  ^zweier 
werlde  wize  ist  in  beschert ,  swaz  liuie  nu  ze  helle  vert :  in  ist  dort  wi 
unde  ouch  hie.  der  erde  leben  wart  noch  nie  so  boese  als  ez  nu  ist. 
Auch  1782  ff.  und  1827  f.  wenden  sich  direct  gegen  das  Thema  der 
Wg.  Scherer  hat  (Deutsche  Studien  I,  Wiener  Sitzungsber.  64,  313) 
diesen  Theil  der  Warnung  zu  jenem  Kreise  österreichischer  Zeitsatiren 
gezogen,  dem  er  dort  die  künstlich  gebaute  Spervogelstrophe  (Z.  61 
bis  76)  zuweist.  Zu  den  von  ihm  beigebrachten  Parallelen  ist  noch 
hinzuzufügen  Wg.  Kl.  1817  f.  *wä  ist  nu  aller  der  gemach  des  man 
guoten  wirien  jach*  zu  Sperv.  72  dd  man  e  wirte  in  vollen  statten  vroiden 
vant  . . .  Scherer  denkt  etwa  an  die  Empörung  fViedrichs  des  Streit- 
baren gegen  Friedrich  II.  und  die  Ereignisse  von  1236 — 1240  (vgl. 
Alfons  Huber,  Geschichte  Österreichs  I,  412  ff.).  Allein  die  Anspie- 
lungen  auf  kirchliche  Nothlage   weiß  er  damit  nicht  zu  reimen.    Mit 


ZUR  WARNUNG.  289 

Recht  denkt  er  an  Kriegsnöthe.  Welcher  Art  dieselben  aber  sind, 
illustriert  gerade  der  Spervogelspruch  73,  76  durch  die  Verbindung 
doH  hrcet  diu  kenne  noch  der  han  . . .  dan  breehent  auch  die  glocken  nie- 
man  tinen  släf,  diu  kirche  ist  cßde  . . .  Allein  Wg.  Kl.  ist  noch  ver- 
zweifelter als  der  Spervogelspruch  und  in  ganz  anderem  Sinne  als 
die  Klage  des  Stricker  (Hahn  XII,  v.  d.  Hagens  Germ.  II,  82  ff.), 
die  auf  geordnete  Verhältnisse  weisen  (vgl.  auch  Ulrichs  Klage  um 
Friedrich  529,  29  ff.  und  Roethe,  Reinmar  v.  Zweter  35  f.).  Hier  da- 
gegen wird  allgemeine  Zerstörung  beklagt,  und  zwar  in  Wg.  Kl.  1808 
diu  werU  ist  endehaft  enwäge  . . .  sine  mac  nicJit  länger  sd  gesten.  [Zu 
dieser  Stimmung  der  Zeitklage  (Wg.  1781  wä  nu  eUiu  %DÜnne9)  ist 
man  versucht,  die  in  C  gerade  an  Ulrichs  Lieder  angehängten  Strophen 
wä  nu  freude  wä  nu  eref  (MSH.  II,  69;  vgl.  Lachmann  zu  582,  3; 
V.  d.  H.  IV,  403;  Knorr,  Q.  F.  IX,  13)  heranzuziehen.]  Man  wird 
also  doch  wohl  schon  an  die  Zeit  nach  fViedrich  des  Streitbaren  Tode 
zu  denken  haben,  in  der  seit  1248  der  Bürgerkrieg,  seit  1250  die 
Ungameinfklle  zu  unseren  Andeutungen  besser  passen,  (s.  MMG.  SS.  IX, 
bes.  598.  642  f.)  Die  kumanischen  Schaaren  des  papsttreuen  Ungam- 
königs,  dessen  Abgesandte  Innocenz  IV.  'mit  heiterem  Antlitze  empfing', 
machten  bei  Plünderung  und  Zerstörung  wenig  Unterschied  zwischen 
kirchlichem  und  weltlichem  Gut  Wenn  nun  Wg.  Kl.  1763  f.  zu  ihren 
Klagen  noch  die  Andeutung  fügt  ^über  jär  was  da  hochztt  da  der  hof 
nu  jcemerltchen  Ut^  und  zum  Überfluß  noch  die  Zeit,  wo  Alles  besser 
war  V.  1685  'vor  vier  unt  zweimic  jdren  bestimmt,  so  kann  selbst  das 
Jahr  nicht  mehr  zweifelhaft  sein,  in  das  Kl.  zu  setzen  ist.  Ein  Sub- 
tractionsexempel  kann  der  Dichter  damit  kaum  aufgeben,  ebenso- 
wenig mit  denen,  die  damals  'barmic  wären  auf  bloß  ihn  interessierende 
Privatverhältnisse  deuten.  Er  meint  damit  ein  rundes,  als  Abschnitt 
einer  Epoche  traurig  empfundenes  Jahr.  Und  dies  Jahr  ist  1230,  das 
Todesjahr  des  glorreichsten  Babenbergers  Leopold  VI.,  des  vir  facun- 
dissimus  et  litteratus  (Amoldi  Chron.  MG.  SS.  21,  248,3),  seit  dem 
Osterreich  keine  Ruhe  und  die  Sänger  keine  IVeude  mehr  dort  hatten. 
Und  die  'hochzüt  iiber  jär^  an  der  Stelle  'da  der  hof  nu  jcBmerRchen  lit^ 
(1763) )  muß  dann  besonders  in  der  engen  Beziehung  zu  1755: 
'tr  vordem  Sre  pflägen  gleichfalls  mehr  andeuten  wollen  als  eine 
beliebige  Festlichkeit.  Kein  geringerer  Anhaltspunkt  bietet  sich  hier 
dar,  als  die  gerade  nach  dieser  Seite  traurig  ausgezeichnete  Hochzeits- 
feier der  älteren  Babenbergerin  Margaretha  mit  Ottokar  1252,  mit  der 
man  dem  Lande  endlich  die  Ruhe  verschafft  zu  haben  glaubtCi  bis  der 
neidische  Ungarkönig  mit  jenem   fürchterlichen  Einfalle  im  nächsten 

eBBMANTA.    Ntmi  B«ihe  XXIII.  (IXXY.)  Jahrg.  V% 


290  KARL  BORINSKI 

Jahre  dem  Böhmen  einen  Strich  durch  die  Rechnung  zu  machen  suchte. 
Der  Ort  des  Beilagers,  das  am  meisten  gegen  die  Ungarngrenze  vor- 
geschobene Haimburg,  war  der  ersten  Wuth  der  Zerstörung  ausgesetzt, 
die  bis  Klosterneuburg  in  mongolenhafter  Weise  raste.  (Siehe  Lorenz, 
Geschichte  Deutschlands  im  13.  u.  14.  Jahrh.  I^  112  f.;  Alf.  Huber, 
Gesch.  Österreichs  I,  528  ff.  ,,usque  Viennam^  heißt  es  barbarisch 
selbstgefkllig  in  einer  Urkunde  Bela's  von  12ö6  in  Fejör,  Cod.  dipl.  IV, 
2,  391  bei  Lorenz  108  A.) 

Folgendes  sagt  die  lateinische  Reimchronik  eines  Anonymus  aus 
Österreich  (Chronicon  Rhythmicum  Austriacum,  ed.  Wattenbach  MHG. 
SS.  25,  349  sq.  bis  zum  Jahre  1268),  welche  nach  Wattenbach  (Deutsch- 
lands Geschichtsquellen ^  2,  442)  „Beachtung  verdient,  weil  sie  die 
Gestalt  gibt,  welche  die  Ereignisse  im  Munde  des  Volkes  annahmen^ 
zum  Jahre  1254  (a.  a.  O.  362) 

Hunc  (sc.  Ottokar)  heredem  Ungarns  dolens  suspicatur 

Fremit,  it  Moraviam,  quam  depopulatur. 

Moravus  Australiens  passim  venumdatur 

Sacerdos  occiditur,  sacrum  prophanatur  ... 

Clamor  it  ad  sidera,  sexus  maculatur 
wozu  zu  vergleichen  Kl.  1767  ff. 

Wenn  ferner  Kl.  1740  ff.  darauf  anspielt,  daß  Gott  den  Menschen 
ihre  Lebenszeit  kürzt,  ^daz  der  mensche  e  tot  lit,  e  er  halbez  daz  geUhe, 
daz  im  got  gesatzer  jdre  gebe*  und  ^nu  geüdt  ers  gendte,  e  man  8%  vinde 
töte.  81  grdwerd  in  der  kintheit,  so  wird  man  sich  unter  den  vielen  vor- 
zeitigen Todesfällen,  die  diese  Jahre  dem  österreichischen  Herzogs- 
und dem  Kaiserhause  gebracht  hatten,  doch  hauptsächlich  an  den  des 
jungen  Königs  Konrad  IV.  in  diesem  Jahre  1254  erinnern.  Ein  bös- 
artiges Klimafieber  raffte  ihn  in  Italien  dahin.  Die  Auffassung  der 
Sachlage  paßt  in  die  Umgebung  dieses  geistlichen  Gedichts.  Man 
vergleiche  sie  mit  der  Ottokars  von  Homeck  im  III.  Gap.  (Pez,  Script 
III,  17.)  Die  resignierte  Kreuzzugsklage  (bes.  1715  ff.)  bedarf  in  diesem 
Jahre  keiner  näheren  Erläuterung. 

Die  äußere  Form  dieser  Partie  kann  das  Ergebniß  nur  bestätigen. 
Zweimal  zeigt  gerade  hier  der  sonst  so  genaue  Reim  Längungen  kurzer 
Vocale  (1678  hin  :  ^rtn,  1807  klage  :  enwäge).  Der  Versbau  weicht  voll- 
ständig ab.  Neigt  er  in  den  übrigen  Theilen  noch  zu  älterer  unvoll- 
kommener Kunstlibung,  so  geht  er  hier  in  jenen  Gleichtakt  über,  den 
jJänioke  Zs.  16,  403  f.  mit  unzweifelhaftem  Rechte  schon  in  dieser 
it  der  classischen  Versbetonung  entgegenwirken  läßt  (Vgl.  1681. 
704.   1705.    1713.    1739.   1746.   1754  [offenbar  im  Takte  des  vorher- 


ZUR  WARNUNG.  291 

gehenden].  1821).  Schon  der  Stricker  kann  ftlr  die  Wucherung  der 
versetzten  Betonung  Belege  bieten  (vgl.  die  Verse,  die  Hahn  XIII 
bezüglich  der  letzten  Hebung  anfUhrt  und  die  gegen  Anm.  zum  Iwein 
6575,  S.  XV,  Ulrichs  Versbau  s.  Knorr,  Q.  F.  IX,  52—55),  und  See- 
müllers  nunmehrige,  oft  glückliche  Rettung  der  Metrik  im  Seiiried 
Helbling  wird  sie  in  der  Hauptsache  kaum  entkräften  (vgl.  besonders 
XLV  fF.  seiner  Ausgabe).  Belege  ftlr  die  häufige  Diärese  durch  Fehlen 
der  dritten  Senkung  Jänicke  a.  a.  O.  402;  Seemüller  XLVUI  s.  1715. 
1718.  17ä7.  1728.  1815. 

Durch  Ausscheidung  von  El.  gewinnt  man  den  Ausschluß  von 
1835  (nu  sehet  ir  under  d'ougen  unt  merket  ir  valsche  taugen)  an  der 
werU  trügenheit  1661 ,  die  hier  nicht  wie  in  El.  ungefS&hrlich  und 
reizlos  dargestellt  wird,  sondern  eben  lockend  und  gefährlich. 
Von  1835  bis  zum  Schluß  der  erhaltenen  Verse  erregt  der  Zusammen- 
hang inclusive  des  Nachtrags  keine  Bedenken.  Die  Absätze  zeigen 
meist  ausdrücklich  Verkettung  mit  einander;  von  3150  an  wird  eine 
bestimmte  Disposition  eingeftihrt,  und  wenn  auch  unter  Abschwei- 
ftingen  zahlenmäßig  (es  handelt  sich  um  vier  Stufen  der  Reue) 
innegehalten.  Hier  finden  sich  von  1835 — 2428  jene  oft  poetischen 
Warnungen  vor  Naturfteude  und  Minnesang,  welche  dem  Gedichte 
seine  eigenthümliche  Stelle  in  der  Litteraturgeschichte  sichern.  Die 
Beziehungen  dieser  poetischen  Elänge  zu  den  Pönitentialerörte- 
rungen  eines  von  seiner  Weltfahrt  offenbar  auch  nicht  ohne  ganz 
reales  Podagra  (N  265.  2189  ff.)  ausruhenden  alten  Laien  entbehren 
nicht  einer  bestimmten  litterarhistorischen  Begründung.  Eben  dem 
seines  poetischen  Talentes  wegen  seiner  Zeit  über  Gebühr  werthen 
Hildebert  von  Tours  nämlich  dankte  man  die  kanonische  Festsetzung 
der  Baßphilosophie  des  Zeitalters  (vgl.  Eurz,  Eirchengesch.  §.  105,  4. 
ly  198.  Hildeberts  Sermones  de  tempore  bei  Migne,  171,  447  B.  cordis 
conjunotio  [contritio  vgl.  Wg.  31 73]  oris  confessio  (vgl.  Wg.  3289) 
operis  satisfactio;  die  letztere  findet  in  Wg.  keine  deutliishe  Entspre- 
chung. Genauer  mit  je  drei  specialisierten  Unterabtheilungen  führt 
diese  Theorie  durch  ^Innocentius,  in  Septem  psalmos  poenitentiales 
commentaria'  Opp.  Innocentii  HI.  ed.  Colon.  1575  fol.,  p.  217  f.  [bei 
MignCy  Innocentius  HI.  4,  967  ff.]^  ein  Innocenz  HI.  kaum  zuzuschie- 
bendes trockenes  und  geistloses  Schulwerk),  wie  wir  sie  hier  bis  auf 
die  sehr  erklärliche  Abweichung  in  der  Zählung  (die  Evangelienzahl  4 
statt  3,  vgl.  die  vier  Dinge,  die  zur  riutoe  führen  bei  Berthold,  ed. 
Pfeiffer  I,  550,  35  ff.,  die  vier  Richtungen  des  Ereuzes  Christi  s.  Schön- 
bach, altd.  Predigten  I,  74,  25.  4, 34  ff.,  und  des  Teufels  ebda.  H,  3, 17  ff.) 


292  KARL  BORINSKI 

genau  antreffen.  Zudem  aber  ein  in  seinem  Ej*ei8e  sicher  vereinzeltes 
und  deswegen  auch  gewiß  schon  damals  mit  besonderem  Stolze  hervor- 
gehobenes Gedicht,  in  welchem  der  flir  rechte  poetische  Wirkung  viel- 
leicht allzu  virtuose  Dichter  nach  einer  überaus  lockenden  Schilderung 
der  Vegia  natura',  ^quia  flos  mundi  cito  transit  et  aref^  ^ad  illam 
quae  nunquam  marcist  rosam*  andächtig  hinzueilen  auffordert  (de 
omatu  mundi,  Migne  171,  1238  C).  Es  ist  wohl  anzunehmen,  daß  die 
Verbindung  dieser  Themen  von  dieser  Seite  her  in  dem  ungelehrten 
Geiste  unseres  Dichters  angeregt  wurde.  Allein  die  zeitgemäße  An- 
wendung derselben  ist  das  Werk  einer  frischen  und  liebenswürdigen 
Individualität.  Das  Lied  2018  ff.  hat  schon  Jacob  Grimm,  Myth.*  666 
volksthümlicher  Töne  wegen  herangezogen,  und  es  ist  in  der  Hinsicht 
werthvoller  als  mancher  aus  der  höfischen  Kunst  mühevoll  heraus- 
gehorchte Anklang.  Von  solchen  hübschen  Klängen  sind  hervorzu- 
heben 1875—1885.  1913—1932  (wo  auf  die  Bedeutung  der  Formel 
zu  achten  ist:  'iiberal  dorret  daz  gras  daz  den  sumer  grüene  was*  : 
Heinrichs  Er.  234  f.  in  dem  winder  wiri  dürre  daz  graz  daz  des  sumers 
%oas  grüne  :  Marbods  Contemptus  praesentis  vitae  Migne  171.  1667  C 
ut  flos  apparet  venit  aestus  protinus  aret',  wobei  sich  Marbod  aus- 
drücklich auf  Hiob  [14,  1  f.]  bezieht,  was  wohl  hinzuzufügen  wäre 
zu  Heinzeis  richtiger  Anm.  zu  Er.  234).  Sehr  deutlich  zeigt  sich  hieran 
der  Ansatz  der  bald  überwuchernden  freien  poetischen  Empfindung 
an  geistlichem  Stamm.  Noch  Bernhard  von  Morland,  dessen  litterar- 
historische  Fixierung  durch  die  epistola  dedicatoria  (Petro  dignissimo 
Abbati  Cluniacensium  fr.  Bemhardus  eins  filius  bei  Flacius  240  ff.) 
über  allen  Zweifel  erhoben  ist*),  zieht  das  Naturbild  nur  filr  Vergleich 
vergehenden  Fleisches,  schwindender  Jugend  herbei  [flos  mit  rosa 
defluit  juvenih's,  bei  Flacius  273  u.  ö.  vgl.  auch  Jesaias  40,  1].  Bald 
konnte  wie  in  der  Wg.  die  weltliche  Poesie  hier  dem  geistlichen 
Bedürfniß  entgegenkommen).  2291—2310.  2375—2387.  2431— 244p 
(gleichfalls  Liedanklang).  2733 — 2762  (lebendig  ausgeführte  drama- 
tische Scene  aus  der  Wirklichkeit,  der  die  Vorstellung  zu  Grunde 
liegt,  wie  sie  sich  in  der  gleichfalls  dem  Hildebert  zugeschriebenen 
Lamentatio  peccatricis  animae  Migne  171.  1343  findet  [vse  vse  tune 
mihi  misero,  si  mihi  portam  clauseris,  si  me  pulsantem  spreveris],  die 


')  Gleichwohl  kennt  sie  weder  Fabricins  I,  232,  was  schon  hist.  litt^r.  de  U 
France  XII,  237  bemerkt,  noch  Leyser  p.  412  ff.  Richtiger  wohl,  sie  beachteten  sie 
nicht,  denn  sie  findet  sich  in  allon  Ausgaben.  Danach  zu  berichtigen  Heinsei  (Heinr. 
V.  Melk  43  nnd  Anm.)^  der  verneint,  daß  Lcyser  die  Ausgabe  des  Chjtraens  kannte 
(wogegen  Leyser  p.  413). 


ZUR  WARNUNG.  293 

aach  sonst  Damentlich  in  der  Anordnung  des  Schlusses  [immaculata 
conceptio,  Passion  und  Kreuzigung]  gemeinsame  Züge  trägt;  hervor- 
zuheben die  Zurückweisung  des  Verlachens:  tunc  mihi  risus  deerit, 
unde  nunc  miser  rideO;  parce  parce  nunc  risibus  vgl.  Wg.  1912,  2152). 
3033 — 3048  (Schilderung  unbesorgten  fröhlichen  Weltlebens). 

Eingeordnet  ist  das  Alles  ja  nun  eben  nicht  in  die  stehende 
Form  der  Litanei  und  Sündenklage,  auch  nicht  die  phantastischere 
der  Vision  oder  die  ihrer  Natur  nach  erst  in  der  (disputationslustigen^ 
zur  Allegorie  neigenden)  Zeit  absinkender  Kunstbildung  beliebtere 
Form  des  Conflictus  oder  des  allegorischen  Dialogs  (Lucidarius),  son- 
dern es  ist  die  älteste  freieste  Form  des  Memento  mori,  wie  sie  in 
dem  von  Barack  (Zs.  f.  d.  Alt.  24,  432)  veröffentlichten  Gedichte  und 
in  Heinrichs  Erinnerung  vorliegt  Letztere  ist  für  unser  nicht  bloß 
local  ihr  so  nahestehendes  Gedicht  sicherlich  nicht  ohne  Bedeutung 
gewesen.  Wilmanns  chronologische  Hypothese  wird  diese  Annahme 
nicht  mehr  stören,  sondern  durch  sie  nur  noch  mehr  entkräftet.  Her- 
vorgegangen aus  den  sehr  berechtigten  Grundanschauungen,  wie  Wil- 
manns sie  besonders  im  Vorwort  zu  seinem  Walther  (S.  VI)  nieder- 
gelegt hat,  ist  sie  in  ihrem  Falle  über  das  Ziel  hinausgeschossen. 
Was  den  chronologischen  Zweifel  an  Heinrichs  Sittenschilderungen 
anlangt,  so  berücksichtigt  sie  nicht  die  übertreibende  Tendenz  jeder, 
auch  dieser  geistlichen  Satire.  Das  vielumstrittene  *trütlied'  aber 
(Er.  612)  kann  unseres  Dafürhaltens,  so  werthvoU  es  als  litterar- 
historisches  Zeugniß  ist,  zunächst  nur  negativ  als  solches  gelten. 
Es  belegt  nur,  daß  im  siebenten  Jahrzchent  des  12.  Jahrh.  in  Öster- 
reich die  Versuchung  vorlag,  die  internationale  geistliche  Warnung 
?or  weltlicher  und  Liebespoesie  auch  in  ein  Gedicht  in  der  Landes- 
sprache hinüberzunehmen.  (Vgl.  unter  den  Gedichten  Hildeberts  bei 
Ifigne  1428:  'desine  scribere,  desine  mittere  carmina  blanda  —  car- 
mina  turpia  carmina  mollia  vix  memoranda.*  de  mundi  miseria  bei 
Wright,  Walther  Mapes  150  non  est  tunc  qui  frivolis  sive  ludis  vacet* 
a.  ä.  Auch  der  heilige  Bernhard  mußte  ja  gegen  die  „Verdächtigungen" 
seiner  Gegner  [Berengars]  ^cantiunculas  mimicas  et  urbanos  modulos 
fictitasse'  vertheidigt  werden,  *quippe  Cistercienses  nihil  admittebant 
quod  metricis  legibus  coercetur.'  Mabillon  2,  891  bei  Migne  3,  1307.) 
Viel  einschneidender  in  den  Entwicklungsgang  der  damaligen  Litte- 
ratur  scheint  es,  daß  Heinrich  sowohl  als  die  Warnung  (Er.  594  £E1, 
Wg.  147  ff.,  wobei  gerade  die  wörtlichen  Übereinstimmungen  zu  be- 
achten) ihr  Bild  des  Gatten  und  der  Gattin  an  der  Bahre  der  ver- 
storbenen Ehehälfte    schon    rein   auf  die  Empfindung   der  Liebe  und 


294  I^ARL  BORINSKI 

Sehnsucht  gründen  (vgl.  Wg.  2355  ß.).  Die  vieio  Philiberti,  die  auch 
wohl  schon  der  zweiten  Hälfte  des  12.  Jahrh.  angehört  (ins  12.  Jh. 
setzt  sie  schon  Karajan,  Frflhlingsgabe  153.  Vgl.  nun  C.  Fritzsche, 
die  latein.  Visionen  des  MA.  bis  zur  Mitte  des  12.  Jahrh.  in  Voll- 
möUerS;  Rom.  Forschungen  2,  249),  kennt  hierbei  nur  die  Vorstellung 
von  der  Seelenmesse  (Kar.  80  ff.  Non  crede  quod  mulier  tua  sive 
nati  darent  duo  jugera  terrae  sive  prati  ut  nos  qui  de  medio  sumus 
jam  sublati  a  poenis  redimerent  quas  debemus  pati)  allerhOchstens 
die  vom  lachenden  Erben  (bei  Kar.  74  ff.  et  tuae  tristitia  cessavit 
uxoris  de  qua  dotis  gaudium  tulit  vim  doloris).  Dagegen  betont  gegen 
Ende  des  Jahrhunderts  Innocenz  schon  den  Gegensatz  zu  dem  firüheren 
liebreizenden  Anblick  allerdings  ganz  im  Allgemeinen  (de  contemptu 
mundi,  vor  1198  verfaßt.  Sonderausgabe  von  J.  H.  Achterfeld.  Bonn 
1855.  127.  Cui  gratissimus  erat  amplexus  in  vita  molestus  etiam  erit 
aspectus  in  morte).  Die  gewiß  ganz  individuelle  und  starken  Auf- 
schwung der  Phantasie  bezeugende  Scene  zwischen  dem  Sohne  und 
seinem  abgeschiedenen  Vater  (Er.  664 — 880)  scheint  gleich  in  der 
Einleitung  des  Wg.  (49  ff.)  nachzuwirken.  Von  den  vielen  Anklängen 
in  allgemeineren  Punkten  ist  hervorzuheben  die  Stelle  über  die  ritter- 
liche Erziehung  Wg.  1503  ff.,  die  einen  bedeutungsvollen  Gegensatz 
enthält  zu  Er.  520  ff.  Der  Formelkreis  der  geistlichen  Dichtung  des 
12.  Jahrh.  ist  eben  in  der  Wg.  noch  vollständig  vertreten.  (Eine 
Zurttckführung  desselben  auf  die  lateinischen  Originale  im  Zusammen- 
hange steht  noch  aus.  Außer  den  symbolischen  und  moralischen 
kommen  auch  ganz  allgemeine  Wendungen  in  Betracht,  wie  Wg. 
2343  f.  noch  sehe  wir  ez  alle  tage  :  daz  ist  ein  bärmltchiu  Idage  =  z.  B. 
im  Gedichte  auf  Thomas  Becket  (du  Miril,  Poäsies  populaires  latines 
ant^rieures  au  douzi&me  si&cle  p.  417),  quod  et  nobis  hodie  praesens 
probat  luctus'.  Die  Bedeutung  der  Phraseologie  der  geistlichen  Dich- 
tung für  den  Minnesang  s.  Burdach,  Reinmar  42.  48.  1 14).  Das  Inspel 
zeigt  sich  wie  die  von  Pfeiffer  Zs.  f.  d.  Alt.  7,  319  richtig  darauf  hin 
unterschiedenen  älteren  überall  noch  einfach,  frei  von  bewußter  Didaxis 
bis  auf  das  vom  Zabelhüs  1285—1414,  wobei  aber  der  verdächtige 
parenthetische  Vers  1314  [daz  spil  er  ungeme  lät]  und  die  Wiederauf- 
nahme des  Reimverses  1313  [als  er  phandes  niht  mere  hat]  vor  1386 
zu  beachten  ist;  denn  zwischen  diesen  Versen  [1313 — 1386]  befindet 
sich  eine  dem  Sinne  des  bispels  [der  Spieler  am  Ende  des  Spiels  ohne 
Pfand  gleicht  dem  Sünder  am  Ende  des  Lebens]  gerade  zuwider- 
laufende  Nutzanwendung  des  ^antlazzes\  Es  ist  dabei  lebendig  und 
volksmäßig  (besonders  der  Kriegszug  des  Herrn  mit  seinen  Knechten 


ZUR  WARNUNG.  295 

Wg.  2711  ff.  vgl.  Hochzeit.  Kar.  30,  14  f.),  noch  feraer  von  subtiler 
theologischer  Nutzanwendung  und  breiter  allegorisierender  Moralität. 
Die  Anlehnung  an  den  sprichwörtlichen  Thiervergleich  der  alten  Gnomik 
ist  wie  in  der  Predigt  unverkennbar  (459  ff.  1257  ff.).  Die  Lebens- 
weisheit über  das  Älter  (3025—3077)  ist  eindringlich  aus  der  Erfah- 
rung abstrahirt  und  erinnert  wohl  an  die  Herg&r-Strophe  in  den  Sper- 
vogelsprüchen  MSF.  26,  20  ff.  (vgl.  auch  die  Redensart  ez  zimt  wol 
heldm  MSF.  20,  25  mit  Wg.  922,  zum  Korn  des  armen  Mannes 
N  168  ff.  ebenda  VI,  30,6  'kom  scel  ein  bümariy  zur  ere  881  ff.  ebenda 
VI,  29y  34  ff.  Wn  man  sol  haben  ere\  auch  Hartmanns  Credo  2498  fl.). 
Die  angehängte  Moral  ist  hier  wie  fiberall  noch  sehr  schlichte  Predigt- 
weisheit,  fem  von  der  selbstgefälligen  Weltlehre  der  bereits  litterarisch 
erzogenen  Zeit,  wie  sie  sich  schon  bei  Konrad  von  Haslau,  in  den 
Allegorien  des  Helbling  und  schließlich  bei  dem  bereits  mit  philo- 
sophischen und  theologischen  Problemen  beschäftigten  Teichner  (vgl. 
besonders  die  Probe  in  Wackernagels  Lesebuch  406  ff.  und  Karajan, 
über  Heinrich  den  Teichner,  Wien  1854,  29  f.)  herausgebildet  hat. 
Aach  die  Sittenschilderungen  sind  noch  in  sehr  allgemeinen  Zügen 
gehalten  und  können  sich,  was  realistisches  Detail  und  novellistisches 
Interesse  anlangt,  mit  den  in  Ntthards  und  Ulrichs  Weise  begründeten 
nicht  messen.  Besonders  deutlich  wird  dies,  wenn  man  die  Warnungen 
vor  dem  Minnesang  mit  der  späteren  österreichischen  Parodie  (so  der 
in  V.  d.  Hagens  Germania  8,  295  ff.)  vergleicht.  Wie  man  das  Gedicht 
im  Ganzen  nicht  hoch  ins  13.  Jahrh.  setzen  darf,  wie  sich  noch  näher 
erweisen  wird,  so  deuten  diese  Warnungen  vor  dem  Minnesang,  die 
offenbar  gegen  eine  als  neu  und  mächtig  aufgefaßte  Zeiterscheinung 
gerichtet  sind,  auf  frühe  Zeit.  Erläutert  wird  das  chronologische  Ver- 
hältniß  durch  die  auffällige  und  darum  nicht  unwichtige  Beziehung, 
in  die  sich  gerade  diese  poetische  Minnewarnung  zur  Marienverehrung 
setzt:  3437  ff.  ^und  striten  daz  er  wcere  als  ein  ander  sündcere  von  einem 
manne  her  komen  der  sine  muoter  hete  genomen,  Joseph  sin  vater  niene 
w€u.  diu  maget  8i9i  maget  wesent  genas,  ez  was  ein  groziu  taugen .  Man 
hat  hier  wiederum  einen  bedeutsamen  Beleg  für  die  tiefgehende  Über- 
einstimmung, in  der  die  Marienverehrung  zu  dem  wundersamen  Er- 
wachen des  poetischen  Dranges  im  12.  Jahrh.  steht.  Eben  damals  (1140) 
und  bezeichnend  genug  im  südlichen  Frankreich  (Lyon)  kamen  einige 
Kanoniker  zuerst  auf  den  Gedanken,  nicht  bloß  die  Sündlosigkeit  der 
Maria,  sondern  im  wörtlichsten  Sinne  ihre  Unbeflecktheit  zu  lehren 
und  ein  Fest  zu  Ehren  dieser  Thatsache  einzusetzen.  (Gieseler,  KG.  2, 
2,  472  ff.;  Kurz  I,  §.  105,  7;  E.  Hergenröther  I,  984.)  Ihr  Vorgehen 


296  KARL  BORINSKI 

erschien  selbst  dem  tiefsinnigen  Verehrer  der  Gottesmutter ,  dem  hei- 
ligen Bernhard,  so  einschneidend^  daß  er  an  sie  ein  merkwürdig 
schroffes  Veto  richtete  (novam  inducendo  celebritatem  quam  ritos 
Ek^clesia  nescit  non  probat  ratio ,  non  commendat  antiqoa  traditio,  bei 
Migne  1,  333  Ä)  in  der  berühmten  epistola  (CLXXIV)  ad  canonicos 
Lugdunenses  de  conceptione  S.  Mariae ,  die  man  ihm  eben  darum  ja 
später  gern  abstreiten  mochte.  Das  Fest  wurde  in  Paris  (1175)  geradezu 
verboten ;  und  keiner  der  berühmten  Elirchenlehrer  hat  unzweideutig 
gewagt,  das  Dogma  zu  halten,  bis  Duns  Scotus  mit  seiner  hier  furcht- 
samen Opposition  gegen  Thomas  auch  hier  der  Stütztpunkt  der  Fran- 
ciskanertheologie  gegen  die  der  Dominikaner  wurde.  Allein  gerade 
mit  dem  Verbote  beginnt  allenthalben  die  Aufnahme  des  festum  con- 
ceptionis  (man  reservierte  sich  wohl  wie  Thomas  in  der  Summa  III 
qu.  27y  2f  Note  18,  indem  man  'immaculatae'  fortließ,  vgl.  Gieseler 
a.  a.  O.  475  A),  und  gerade  gegen  Ende  des  Jahrhunderts  warf  der 
Mönch  Nicolaus  von  St.  Alban  in  England  sich  zum  eifrigen  Ver- 
theidiger  der  neuen  Lehre  auf,  so  daß  Petrus  Cellensis,  der  Abt  von 
St.  Remigius  in  Rheims,  deshalb  gegen  die  „englischen  Träumer**  an- 
kämpfte (Hergenröther  a.  a.  O.  984;  Gieseler  a.  a.  O.  474  A).  Auf- 
fallend ist  es  nun  immerhin,  daß  durch  diese  im  Kreise  der  deutschen 
Mariendichtungen  hervorstechende  Vertheidigung  der  immaculata  con- 
ceptio  auch  unser  Gedicht  in  eine  gewisse  Beziehung  zu  den  neng* 
lischen  Träumern^  tritt;  was  noch  stärker  hervortritt,  wenn  man  sich 
der  (nach  Albrecht  Wagners  Visio  Tnugdali  XXITf  ansprechender 
Vermuthung,  directen)  irischen  Beziehungen  in  dem  der  Warnung  in 
der  Hs.  vorausgehenden  Gedichte,  in  Albers  Tundalus  erinnert  (Vgl. 
auch  die  Übereinstimmung  in  der  theologischen  Begründung  dieser 
Lehre  Wg.  3444  f.  ^mit  vleischUchen  ougen  möhtet  ir  nieman  gesehen  dem 
man  gotes  nameti  muoz  jehen  mit  der  Hervorhebung  derselben  im  Tnug- 
dalus  1975  ff.  'er  sack  da  diu  tougen  diu  vleischlichiu  ougen  niht  mttgen 
vol  sehend  Auch  10  ff.  ^wir  suln  fn  gerne  scknben,  daz  unser  hani  und 
unser  zunge  st  em  warnung^  ist  anzumerken.  Sprengers  nachträgliche 
chronologische  Hypothese  Germ.  22,  267  f.  scheint  verfehlt  und  durch 
Albr.  Wagner  XLVII  ff.  widerlegt.) 

Die  auffallend  reine  Reimtechnik  der  Warnung  weist  sie,  wie 
schon  ihr  Thema,  in  die  classische  Zeit  (außer  den  bei  Kl.  angeführten 
nur  in  N  183  siat :  rat.  Die  rührenden  Reime  53.  99.  1653.  2085  ge- 
hören zu  den  allgemein  berechtigten).  Aber  sie  wurzelt  auch  mit  ihrer 
Form  in  der  Vergangenheit,  besonders  wenn  man  berücksichtigt,  daß 
ier  Erzähler  der  Weltfahrt  am  Schluß  sich  nicht  als  Geistlicher  heraus- 


ZUR  WARNUNG.  297 

stellt.  (Vgl.  die  volleren  Endungen  im  Part,  praet.  der  2.  sw.  C.  im 
Beime  genageWt :  tdt  1233,  verwandeWt :  ndt  3051,  im  Part,  praes.  [wie 
häufig,  mit  onomatopoetischem  Anklang  an  die  Bedeutung  des  Verbs?] 
weinunder  124.  Ö69.  grügramunden  549;  dagegen  weinendiu  in  Kl. 
1800.  Verwendung  der  Worte  mit  sam  [gegen  Haupt,  z.  Engelh.  1885] 
3417  ziersam.  2339  unvertrae,  2334  umen  stn.  Strafe,  nach  mhd.  Wb. 
and  Lexer  nur  hier.  3169  zwisch,  zweifach,  mhd.  nur  noch  Genesis 
Diut  m,  60,  105.  Krone  735.  Vgl.  Schmeller  II»,  1184.  Älteres  Ge- 
schlecht 1974  luft  m.  (Bair.  Gr.  §.  329  bewegte  Luft).  1880  sane  n. 
(Schmeller  II',  310.  Bair.  Gr.  §.  241.)  3173  diu  gewizzen  (vgl.  Kar. 
Zs.  f.  d.  Alt.  2,  13).  Merkenswerth  nach  dieser  Richtung  sind  auch 
die  dem  Gedicht  eigenen  Wortbildungen  139  rdtunz.  129  swarzgeL 
113  wänani,  bei  denen  die  Theile,  wo  sie  vorkommen,  zu  beachten  sind.) 
Die  Grenzen  zwischen  überlangem  Vers  und  mehrsilbigem  Auftakt 
sind  in  einem  Gedichte,  in  dem  er  wohl  15  ^  der  Gesammtzahl  der 
Verse  einnimmt,  von  vornherein  schwankend.  Als  schwerer  Auftakt 
(--^)  zeigt  er  sich  993.  2173.  2259.  Demonstrativ  im  Auftakt  875. 
2515  ff.  Fünf  Hebungen  nehme  ich  an  470.  977.  1395.  1495.  2591. 
3221.  3591.  Haupts  Kürzungen  durch  Streichungen  von  Worten  977. 
1807.  2130.  2153.  3021  sind  daher  dem  Gedichte  kaum  gemäß.  Vier- 
hebige  klingende  Verse  in  Paaren  sind  schon  seltener  (2367  f.  2937  f.), 
häufiger  aber  auf  dreihebige  reimend  266.  376.  432.  494  u.  ö.  Das 
Enjambement  zeigt  sich  schon  häufiger  gegenüber  der  älteren  Spruch- 
dichtung (36  f.  853  f.  1088  f.  3142  f.  3478  f.  1658  f.).  Unregelmäßige 
Betonung  scheinbar  in  dem  freien  Verseinsatz  365  rneinewerer  und 
Uigencere  (vgl.  Kindh.  Jesu  403.  2302),  in  Eigennamen  3441  Joseph,  in 
dreisilbigen  Wörtern  mit  zwei  Längen  schäntltchdn  (Kl.  1739),  in  vier- 
silbigen 2704  ansprechende.  Dagegen  zeigt  die  feinere  Technik  inner- 
halb des  Verses  (Häufung  der  Synkopierungen,  Schleifungen  zur  Her- 
stellung einsilbiger  Senkung,  deren  Fixierung  wir  in  diesem  Zusammen- 
hange unterlassen)  große  Mängel,  und  zwar,  wie  sich  herausstellt,  ganz 
unverhältnißmäßig  mehr  in  der  ersten  Hälfte  des  Gedichts.  Hiatus  in 
der  letzten  Senkung  (z.  Iwein  7764)  613.  858,  fehlende  letzte  Senkung, 
wo  Änderung  des  durchgehenden  vnt  der  Hs.  in  unde  (Haupt,  z.  Engelh. 
463)  nur  in  285  hilft,  harte  Versschlüsse  wie  849  nü  wä  geschach  ouch 
ddz  ie  (Anm.  z.  Iwein  4098),  sehr  häufige  Betonung  formaler  Wörter 
über  die  Satzbetonung,  vornehmlich  die  vielen  kurzen,  auf  schwache 
Hebungen  angewiesenen  Verse,  wo  auch  Haupt  (811)  durch  Einsetzung 
eines  Wortes  {sünde)   abzuhelfen   suchte,    und  solche  mit  lauter  ein- 


298  KARL  BORINSKI 

silbigeD,  wenig  bedeutenden  Wörtern  (1200.  1496)  finden  sich  in 
diesen  Theilen,  zu  deren  Stellunglinnerhalb  der  Anordnung  des  ganzen 
Gedichts  wir  uns  nunmehr  wenden. 

Anordnung  der  Warnung. 

Denn  wenn  auch  die  bloße  Form  eines  Memento  mori  ein  weiter 
Rahmen  ist^  so  fragt  es  sich  doch,  ob  man  in  ihm  eine  so  freie  imd 
unstete  Bewegung  in  Bezug  auf  Wahl  und  Anordnung  der  Themen 
für  möglich  hält,  wie  sie  in  der  ersten  Hälfte  des  Gedichtes  entgegen- 
tritt Man  versuche  von  dem  nach  Ausscheidung  von  Kl.  erzielten 
Anschluß  1668  weiter  rückwärts  zu  gehen  und  sich  das  Grundthema 
gegenwärtig  zu  halten,  wie  es  in  den  oben  erörterten  charakteristischen 
Hauptbestandtheilen  des  Gedichts  auftritt,  und  wie  es  diesen  gemäß 
in  der  Einleitung  unverkennbar  angeschlagen  wird. 

Diese  Einleitung  (e)  ist  zunächst  sicher  bestimmt  bis  zu  v.  179,  80 
durch  daz  warnet  iuch  enssit,  der  tdt  iu  üf  dem  rükke  üJt^  die  zudem 
eine  augenscheinliche  Parallele  haben  in  N  65  igeltet  dt  ensAt,  diu  2^ 
XU  <tf  dem  rükke  Wt.  Da  ist  zunächst  von  1668—1606  (t^')  Gleichheit 
der  Anlage  und  des  Vorstellungskreises  zu  constatieren,  wie  er  sich 
noch  deutlich  concentriert  in  dem  Bilde  der  werU  als  einer  ^smidenden 
verrdtcerinne*  1616  fT.  —  1643  flF.  der  hat  verlorn  8in  wip  etc.  greift 
noch  deutlich  über  zu  151  ff.  war  umbe  get  der  man  niht  da  er  ein 
wip  töte  siht  etc.  ^friunb  unde  mäge  und  was  sich  daran  knüpft^  auf 
den  Gedankengang  15  ff.;  miesetasiex  tiuvels  raste  1612  f.  bekräftigt  und 
verstärkt  51  f.  missetät  :  tiuvels  rät.  Die  Einführung  1606  ist  die  dem 
Warner  in  v.  1  charakteristische  {nu  vernemt  sündcere  :  nu  ver- 
nemt  man  unde  unp).  Was  aber  nun  von  1606  rückwärts  gemessen 
kommt,  springt  völlig  ab.  Es  ist  eine  1521  deutlich  als  solche  ein- 
geführte, streng  auf  ihren  Beziehungskreis  beschränkte  rede  über  die 
kiueche  (K  1521 — 1605).  Sie  hat  offenbar  Beziehung  zu  einer  gleicher- 
weise eingeführten  und  in  sich  abgeschlossenen  Ausführung  über  die 
Ehe  (E  1043—1161).  Allein  ihr  Charakter  ist  völlig  verschieden. 
Verfasser  von  E  ist  ein  wohlmeinender  Rathgeber  für  das  Betragen 
in  der  Ehe  und  das  Verhältniß  zur  Frau,  ähnlich  dem  Verfasser  von 
Recht  und  Hochzeit  und  wohl  ein  Weltgeistlicher  wie  dieser.  Denn 
die  Mahnung  in  E  1091  ff.  ^ir  weit  wcenen  daz  diu  e  alsd  Ithte  zerge  und 
unsenfte  st  ze  behalten  weist  deutlich  auf  die  kirchliche  Inanspruch- 
nahme des  Ehesacraments  und  die  schroffe  Einschärfung  seiner  bin- 
denden Kraft  in  der  Innocentinischen  Zeit  [Kurz,  K.  G.  §.  105.6; 
Hergenröther  I,   992.    Strenge  Einschärfung  der  Ehe   war   gegen  die 


ZUR  WARNUNG.  299 

dgenthümliche  mystische  (in  der  Praxis  sehr  freie)  Äscetik  der 
Katharer  (Bogumilen)  nöthig,  die  ja  Air  Österreich  besonders  wichtig 
sind  (vgl.  Bruder  Wemher  HMS.  2,- 227;  Strickers  Klage  XII,  503  ff.; 
Buch  der  Rügen  599  Zs.  f.  d.  Alt.  11,  73;  Berthold  ed.  Pfeiffer  I,  406. 
9 — 13.)  Sie  bildet  den  zugespitzten  Schluß  des  berühmten  ersten 
(Ketzer)  capitulum  der  zwölften  allgemeinen  (lateranischen)  Synode 
1215:  Non  solum  autem  virgines  et  continentes  verum  etiam  conjugati 
per  fidem  rectam  et  operationem  bonam  placentes  Deo,  ad  aetemam 
merentur  beatitudinem  pervenire  (bei  Hefeier,  Conciliengeichichte ^ 
5,  880).  Unsere  Ausführungen  in  Wg.  sind  nur  Variationen  über  dies 
Thema,  was  chronologisch  wichtig  ist]  Anders  der  Verfasser  von  K. 
Er  iheilt  jene  seltsame  und  unerfreuliche  Anschauung  von  der  Ehe 
als  einer  verschärften  Keuschheitsaskese  gegenüber  dem  müniehleben 
und  Mosterman  (1574.  1556) ,  die  ja  öfters  in  der  früheren  geistlichen 
Poesie  begegnet.  Nun  ist  es  merkwürdig  (vgl.  Heinzel,  Heinr.  v.  Melk 
S.  49),  daß  kurz  auf  E  eine  Art  Zusatz  (E'  1175—1218)  erfolgt,  welcher 
nicht  nur  eine  K  analoge  Einführung  aufvreist  (K  1521  diu  kiusche 
iit  ein  vü  hertez  leben,  1^*  ez  ist  ein  vil  engez  leben  etoer  der  S  ir  reht 
wil  gd>en)^  sondern  auch  die  asketische  Beziehung  zum  Mönchsleben 
(K  1566  er  wcere  sanfter  ein  klosterman»  E'  1178  er  wcere  Ixhte  ein  Moster- 
mcaij  wörtlich  wiederholt.  Bei  diesem  seine  naive  Sorgfalt  gerade 
unbewußt  oft  genug  verrathenden  Schreiber  ist  es  sicherlich  als 
Beweisgrund  mitzunehmen,  wenn  gerade  K  und  E'  im  Gebrauch 
des  (gegenüber  dem  sonst  durchgehenden  gSn-eten)  vereinzelten  gän-stän 
übereinkommen  (K  1575  f.  gcUtistdt.  E'  1185  f.  wideretdn  :  gän). 
Nur  noch  einmal  findet  sich  gän  :  stdn  im  ganzen  Gedicht,  und  zwar 
537  f.  {ergän  :  bistän)  in  einer  der  in  dieser  Umgebung  stereotypen 
Höllendrohungen,  welche  in  den  nächstfolgenden  Versen  (540  ff.  den 
hat  des  tiuvda  kiuwe  veralunden  unz  an  die  ßleze  durch  der  valschen 
werü  süeze)  ein  doch  nicht  so  gewöhnliches  Bild  aus  E*  (1205  ff.  unt 
darben  eölher  süeze  diu  aller  freuden  füeze  keret  in  den  hellegrunt)  wieder- 
bringt. 

Als  eine  gleichermaßen  für  sich  bestehende  größere  Partie  tritt 
das  bUpel  vom  zabelhüs  (Z  1285—1414)  heraus,  abrupt  eingeftlhrt  und 
ebenso  wieder  abbrechend,  ohne  eine  Spur  zu  hinterlassen.  Unter  den 
Lockungen  der  Welt,  die  die  Warnung  in  ihrer  zweiten  Hälfte  auf- 
führt, befindet  sich  der  zabel  nicht,  in  e  kündigt  sich  nichts  darüber  an. 
An  einer  einzigen  Stelle  wird  sonst  noch  darauf  angespielt  (267  im 
zabdt  auch  dd  niht  wan  da  niemen  würfel  siht),  die  durch  ihre  derbere 
Fassung   der  Minnewamung  (265  f.)   aus  der  Stimmung  un&«c^%  ^^- 


300  KARL  B0RIN8KI 

dichts  etwas  heraustritt  (vgl.  die  analoge  Stelle  3353  ff.}.  Wenn  man 
nun  bedenkt,  wie  die  Spielwuth  in  der  späteren  österreichischen  Zeit- 
satire in  den  Vordergrund  tritt  (im  'Jüngling'  295  ff.  387  ff. ;  vgl.  See- 
mtlller,  Studien  zum  kleinen  Lucidarius,  WSB.  653  f.),  so  wird  man 
die  isolierte  Stellung  von  Z  in  der  Warnung  stark  betonen  mttssen^ 
um  so  mehr,  als  das  bupel  ganz  unverblümt  auf  den  Ablaß  gewendet 
wird,  eine  Form  der  Buße,  Sie  der  Anschauung  des  Wamers  fremd, 
ja  geradezu  entgegen  ist 

Weniger  streng  in  sich  abgeschlossen  zeigt  sich  schließlich  eine 
Partie,  in  der  mit  deutlich  erkennbarem  Einsatz  die  mäze  zum  Thema 
gemacht  (359.  648.  682)  und  durch  disponierten  Übergang  (747  f. 
daz  übel  erkennt  ir  alle  wol,  des  guoten  ich  iu  beunaen  sol)  mit  der 
Caritas  (769)  verbunden  wird  (M  325 — 1042;  vgl.  die  Eingangsformel 
diu  mäze  ist  reine  und  guot  und  swctchet  niemen  rehten  muoi  mit  der 
von  Bartsch  Germ.  Vm,  97  herausgegebenen  Mäze  v.  19  f.  diu  maze 
machet  aUez  guot  unt  gibet  dicke  hohen  muot*).  Im  Gegensatz  zu  der 
späteren  flüchtigen^  plaudernden,  allgemeinen  Berührung  dieser  Themen 
(mäze  2447  ff.,  der  werlt  ere  2541  ff.)  werden  sie  hier  mit  Ausschließlich- 
keit, methodisch  und  mit  bestimmtem  Bezüge  auf  den  fehdelustigen 
Adel  (881—938  daz  zimt  wol  mellen  helden  922,  vgl.  Recht,  Ear.  5,  12  ff.) 
abgehandelt.  353  ff.  finden  sich  abgerissene  Variationen  über  das 
Motiv  „wer  ist  got  und  wer  ist  der  werlt  genoeme^,  und  dessen  Gegen- 
theil,  .zum  Theil  in  sich  abgeschlossen,  priamelartig  (zur  Reimkette 
auf  cere  360  ff.  [10  Glieder]  vgl.  die  Aufzählung  der  Sünder  in  der 
Predigt  MSD.'  217,  56  f.)  im  Tone  der  volksmäßigen  Gnomik  der 
Spervogelsprüche. 

Was  dann  noch  übrig  bleibt,  ist:  L  eine  wüste,  sich  wieder- 
holend überbietende  Höllendrohung  (I^  192 — 324);  IL  abspringendes 
Himmelsversprechen  zwischen  E^  und  E'  (P  1162 — 1174);  HI.  Erinne- 
rung an  die  Marter  der  Heiligen  (P  1218 — 1244),  die  bei  dem  Warner 
ganz  zurücktreten  (nur  M.  667  f.  die  heilegen  die  ez  habent  gesckriben 
als  'testimonia  de  suppliciis  aeternalibus'  Innocenz  de  cont.  mundi 
III,  11  und  Kl.  1767);  IV.  aus  verschiedenartigsten,  stellenweise  ganz 
abweichenden  (1469—1474.  1512—1516.  1516—1520)  Bestandtheilen 
zusammengesetzte  Mahnung  eines  Urcere  (1486)  an  die  Gemeinde  unter 
Vorausschickung  einer  Himmelsbeschreibimg  (I  1415 — 1520),  als  An- 
schluß (1426)  an  Z. 

Im  Tone  der  Warnung  und  in  ihrer  Bildlichkeit  gehalten,  mit 
ihrer  Einführung  {nu  vernemt  diu  gotes  mcere,  tuet  hin  den  sündcere) 
versehen  und  in  ihren  Zusanmienhang  passend,  erweist  sich  höchstens 


ZUR  WARNUNG.  301 

1245—1284  (il^).  Überblickt  man  den  Gang  des  Gedichts  1—192. 
124&— 1284.  1606— 166S.  1835  bis  Schluß,  so  wird  man  den  Eindruck 
eines  einheitlichen,  stetig  fortschreitenden  Ganzen  erhalten. 

Die  Übersicht  über  die  Anordnung  im  Gange  der  ersten  Hälfte 
der  Wg.  ergäbe  nach  obigen  Bezeichnungen:  e  I*  M  E^  P  E*  I*  ü^ 
Z  I*  K  ü«  KL 

Dies  vergleiche  man  nun  mit  der  bei  aller  Breite  wohl  disponiert 
fortschreitenden  und  namentlich  ihre  Themen  gut  zusammenhaltenden 
zweiten  Hälfte: 

A,  Ausführung  des  in  e  (ü^  ü^  angegebenen  Themas  der  War- 
nimg  1835—3482. 

a)  Warnung  vor  den  Freuden  der  Natur  und  Welt  1885—2706. 

a)  Gegensatz  zwischen  ihrem  lockenden  Scheine  und  ihrer  Wirklich- 
keit (Verblühen,  Alter,  Tod,  Undank,  Vergessen,  Siechthum) 
1835-2120.  2273—2424.  2121—2140. 

ß)  Wie  wenig  dies  beherzigt  wird  2140-2273.  2425—2428. 

y)  Einwurf  dagegen  und  Erörterung,  wie  man  die  Freuden  der 
Welt  zu  genießen  habe  2430—2618. 

b)  Der  Lohn  2618—2924. 

a)  Der  Welt  Lohn  und  Himmels  Lohn  2618—2706. 

ß)  Beide   können   nicht  ^mit  senfien*   (bemerkenswerth  genug  in 

gerade   entgegengesetzter  Bedeutung  bei  Heinrich  von  Melk; 

s.  Heinzel,    zur  Er.  531)  gewonnen  werden,    htapel  vom  spil- 

man.  Vergleichung  der  beiden  Löhne  2706—2924. 
e)  Bestätigung  durch  die  Erfahrung  an  sich  selbst  2925 — 3482. 
a)  Erzählung  des  Dichters  von  seiner  Weltfahrt  und  Conversion 

2925—3120. 
ß)  Wie  er  sich  geholfen,  so  will  er  es  den  Anderen  rathen.  Die 
vier  Reuen  2120-3482. 

B.  Übergang  zum  Schluß  3482—3490.   N  1—222. 

a)  Recapitulation  und  Ermunterung,  sich  bei  Zweiten  zu  ent- 
schließen 3482—3491.    N  1—78. 

ß)  Ein  guter  Wirth  sorgt  bei  Zeiten  vor.  btspel  vom  Samenkorn 
des  Armen.    N  79-222. 

a  Schluß.    N  222—298.  3490  bis  Schluß. 

Da  aber  der  Mensch  schwach  und  in  der  Welt  Lockungen  be- 
fangen ist,  so  erinnert  der  Dichter  an  das  Erbarmen,  das  Gott  zu  den 
Menschen  hat  Er  wird  des  Menschen  Schwäche  gedenken,  wenn  man 
ihn  an  seine  Leiden  als  Mensch  erinnert.    N  222 — 298.   3490 — 3516. 


i 


302  F.  GRIMME 

BetchreibiiDg  der  Passion  und  des  reuigen  Schiebers  am  Kreos  3516 
bis  Schloß. 

Daß  gerade  solche  GMichte  in  dieser  Zeit  einem  dem  Diditer 
gerade  nicht  vortheilhaften^ Anwachsen  aosgesetst  sind,  ist  dnrdi  Kon- 
rads von  Heimesfnrt  (ürstende,  Hahn  103,  20  ff.)  and  besonders  Kon- 
rads von  Faßesbnmnen  (Hahn  192,  59)  Verwahmngen  ansdrfieklich 
bezeugt  Wie  sie  anwachsen  konnten,  bemflht  sich  obige  Erörterung 
der  Anordnung  der  ersten  Hälfte  der  Warnung  als  wahmchwnlich 
auseinanderzusetzen.  Daß  ein  poetisch  leidlich  geschickter  GUsdicher 
leicht  auf  den  (bedanken  kommen  konnte,  in  das  wirkungsvolle,  warm 
empfundene  Gedicht  ihm  zur  Zeit  besonders  wichtig  dünkende  Aus- 
fbhrungen  einzuflechten  oder  derartige  vorhandene  hineinzuarbeitoi, 
hat  an  sich  bei  diesem  freien  Gedichte  nichts  unwahrscheinliches.  Ihre 
Einreihung  an  erster  Stelle  diente  nur  dazu,  die  Charakteristik  dieses 
Bearbeiters  zu  vervollständigen.  Daß  El.  zu  dieser  Bearbeitung  erst 
hinzugetreten  sein  müßte,  bedarf  nach  dem  dabei  Gesagten  keiner 
besonderen  Erörterung. 

BERLIN,  April  1889.  KARL  BORIN8KL 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER. 


I 


„Die  Schweizer  Minnesänger*'  nennt  sich  eines  der  letzten  Werke 
des  fttr  die  deutsche  Wissenschaft  leider  zu  frilh  verstorbenen  Heraus- 
gebers dieser  Zeitschrift,  Karl  Bartsch.  In  ihm  ist  meines  Wissens 
zum  ersten  Male  der  Versuch  gemacht,  diejenigen  lyrischen  Dichter 
der  ersten  Blütheperiode  unserer  Litteratur  zusammenzufassen,  welche 
einer  bestimmten  Gegend  angehören,  und  dieses  wahrlich  nicht  leichte 
Unternehmen  ist  voll  und  ganz  gelungen.  Die  Ausgabe  der  Lieder 
und  Gedichte  selbst  hier  näher  zu  besprechen,  ist  nicht  die  ans  ge- 
stellte Aufgabe;  eine  gerechte  Würdigung  dieser  wollen  wir  denen 
überlassen,  welche  sich  mit  der  Textkritik  der  Minnesänger  ein- 
gehender beschäftigt  haben,  als  es  dem  Unterzeichneten  in  den  letzten 
Jahren  möglich  war.  Sie  ja  können  uns  nur  recht  vor  Augen  fUiren, 
welche  Mühe  und  Arbeit  es  dem  Verstorbenen  gekostet ,  aus  dem 
manchmal  sehr  verdorbenen  Texte  der  Handschrift  ein  Gedicht  wieder 
herzustellen,  daß  es  lesbar  wurde  und  Genuß  gewährt.  Wir  wollen 
an  dieser  Stelle  uns  nur  mit  der  220  Seiten  umfassenden  Einleitung 
beschäftigen,  welche  die,  wenn  auch  —  wie  es  die  Natur  der  Sache 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  SOS 

mit  sich  bringt  —  sehr  spärlichen  Nachrichten  über  das  Leben  der 
Dichter  bietet.  Meistens  sind  es  ja  nur  Namen,  zerstreut  in  Urkunden, 
welche  uns  Kunde  geben  von  der  Lebenszeit  der  Einzelnen,  und 
glftcklich  müssen  wir  uns  schätzen,  wenn  uns  der  Zufall  eine  Urkunde 
erhalten,  die  von  einem  ritterlichen  Sänger  selbst  ausgestellt  ist  und 
ans  spärliche  Einblicke  thun  läßt  in  das  Treiben  und  die  Vermögens- 
lage des  Betreffenden,  es  sei  denn,  daß  der  Dichter  —  was  aber  der 
weitaus  seltenste  Fall  ist  —  einem  großen  und  mächtigen  Adels- 
geschlechte  angehörte  und  in  die  Geschicke  seiner  Zeit  bedeutend 
eingriff;  dann  fließen  die  Nachrichten  über  ihn  etwas  reichlicher. 

Es  ist  nun  für  den  ersten  Blick  eine  merkwürdige  Erscheinung, 
daß  bei  den  Minnesingern  meistens  die  Nachrichten  über  ihr  Leben 
im  umgekehrten  Verhältnisse  stehen  zu  der  Bedeutung  ihrer  Dich- 
tungen. Während  von  den  größten  mittelalterlichen  Dichtem,  einem 
Walther  von  der  Vogel  weide,  Nithart,  Hartmann  von  Aue,  Reinmar 
dem  Alten  u.  A.  auch  nicht  die  geringste  urkundliche  Notiz  uns  über- 
kommen ist,  haben  wir  dagegen  von  höchst  mittelmäßigen  und  ganz 
anbedeutenden  Sängern  eine  solche  Fülle  historischer  Nachrichten, 
daß  wir  über  ihr  Leben  ziemlich  genau  unterrichtet  sind.  Hierher 
sind  vor  Allem  zu  rechnen  Walter  von  Clingen,  der  Markgraf  von 
Hohenburg  und  Graf  Albrecht  von  Hohenberg-Heigerloch.  Eine  Er- 
klärung dieser  Thatsachen  ist  jedoch  nicht  schwierig.  Gerade  die 
Dichter,  welche  am  hellsten  glänzen  in  der  Geschichte  des  Minne- 
gesangs, gehörten  entweder  ganz  armen  Adelsgeschlechtem  an,  oder 
sie  waren  jüngere  Söhne,  deren  Los  nicht  zu  den  beneidenswerthen 
zählte.  Sie  waren  daher  gezwungen,  mit  dem  Talente,  das  ihnen  Gott 
verliehen,  zu  wuchern,  um  sich  ihren  Lebensunterhalt  zu  verdienen. 
Die  Ausübung  der  Dichtkunst  wurde  ihre  Lebensaufgabe,  ihr  Leben 
selbst  ein  ununterbrochenes  Wandern;  sie  wurden  fahrende  Sänger, 
welche  die  deutschen  Fürstenhöfe  aufsuchten,  bald  hier,  bald  dort 
verweilten,  um  durch  ihr  Talent  sich  Ehre,  Anerkennung  und  auch 
leibliche  Nahrung  zu  erwerben.  Da  nun  die  meisten  Nachrichten  über 
die  Minnesinger  überhaupt  sich  in  Urkunden  erhalten  haben,  so  ver- 
steht es  sich  von  selbst,  daß  in  ihnen  die  kleinen  Ministerialen- 
geschlechter sich  viel  weniger  finden,  als  die  großen  Adelsfamilien. 
Weil  aber  Dichter,  wie  Walther  von  der  Vogel  weide  u.  A.  sich  fast 
niemals  in  ihrer  engeren  Heimat  aufhielten,  vielmehr  durch  das  unstäte 
Wanderleben  von  einer  Gegend  Deutschlands  in  die  andere  geworfen 
wurden,  so  treffen  wir  sie  einerseits  durchaus  nicht  in  den  Urkunde^ 
derjenigen  Gaue,    denen    sie    durch   Geburt   angehörten.    Anderseits 


k 


304  F.  GRIMME 

erscheinen  sie  aber  auch  nicht  in  Urkunden,  welche  im  weiteren 
Deutschland  ausgestellt  sind.  Was  zunächst  die  Eaiserdiplome  be- 
trifil,  so  hatten  sie  keinen  Anspruch  darauf,  in  ihnen  genannt  zu 
werden,  weil  im  Gefolge  der  Herrscher  sich  stets  eine  gentlgende 
Anzahl  der  höchsten  Adeligen  befand,  welche  als  Zeugen  in  Urkunden 
zu  benützen  waren ,  und  die  Sänger  ja  fast  durchgehends  den  Mini- 
sterialen angehörten.  Anderseits  konnte  man  sie  aber  auch  nicht  in 
Privaturkunden,  welche  meist  localer  Natur  waren,  benützen;  denn 
gerade  bei  diesen  Urkunden  kam  es  zur  Bekräftigung  vor  Allem  dar- 
auf an ,  eine  große  Menge  der  in  der  Nähe  ansässigen  und  dort  be- 
kannten Adeligen  aufzuftlhren«  Welches  Oewicht  aber  hätte  der  Name 
eines  fahrenden  Sängers  haben  können,  der  nur  kurze  Zeit  sich  in 
der  betreffenden  Gegend  aufhielt  und  der  großen  Menge  so  gut  wie 
unbekannt  war?  Aus  diesen  Gründen  erklärt  es  sich  demnach  sehr 
leicht,  daß  gerade  über  unsere  bedeutendsten  Dichter  uns  keine  oder 
doch  nur  äußerst  lückenhafte  Nachrichten  in  Urkunden  überkommen 
sind  und  wir  daher  über  ihr  Leben  in  völliger  Unkenntniß  sind, 
wenn  nicht  Anspielungen  auf  die  Zeitgeschichte  in  ihren  Gedichten 
das  Dunkel  in  etwa  klären. 

Anders  verhält  es  sich  mit  den  aus  den  höchsten  Adels- 
geschlechtern hervorgegangenen  Sängern.  Durch  ihre  Stellung  fiel 
ihnen  ein  bedeutender  Antheil  an  den  Geschicken  des  Reiches  zu, 
sie  waren  häufig  in  der  Umgebung  der  Kaiser,  deren  Diplome  sie 
bezeugen  und  besiegeln,  und  weilten  sie  daheim  auf  ihren  Besitzungen, 
so  brachte  die  Verwaltung  ihrer  Länder  und  Güter  mannigfache  Ur- 
kunden mit  sich,  in  denen  sie  handelnd  auftreten,  und  so  sind  wir 
über  ihr  Leben  häufig  gut,  wenigstens  aber  in  ausreichendem  Maße 
unterrichtet.  Da  diese  Großen  femer  ihre  Hauptaufgabe  in  der  Er- 
fbllung  der  äußeren  Ritterpfliohten ,  im  weitesten  Sinne  genommen, 
erblickten,  da  es  Air  sie  an  erster  Stelle  darauf  ankam,  tüchtige 
Kämpfer  zu  sein  und  ihren  Platz  unter  der  deutschen  Ritterschaft 
würdig  auszufällen,  so  konnten  sie  sich  der  Pflege  der  Dichtkunst 
und  der  schönen  Wissenschaften  nur  in  zweiter  Linie  widmen.  Was 
ihre  Sangesgenossen  als  ihre  Lebensaufgabe  ansahen,  damit  konnten 
sie  nur  ihre  Mußestunden  ausfüllen;  sie  blieben  Dilettanten  in  der 
Dichtkunst,  und  ihre  Lieder  waren  wohl  nicht  sehr  zahlreich.  Da  diese 
außerdem  wahrscheinlich  nur  zu  eigenem  Vergnügen  gedichtet  warden 
und  nicht  ftlr  das  große  Publicum  bestimmt  waren,  so  blieben  sie 
zum  größten  Theil  auf  einen  engeren  Kreis  beschränkt;  sie  gingen 
nicht  in  den  Schatz  der  Fahrenden  über,    und  so  ist  denn  wohl  der 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  805 

bedeutendste  Theil  derselben  für  uns  im  Laufe  der  Zeiten  verloren 
gegangen.  Daher  finden  wir  die  Mitglieder  der  mächtigen  Adels- 
familien  im  Allgemeinen  mit  nur  ganz  geringen  Resten  ihrer  dichte- 
rischen Thätigkeit  in  den  Handschriften  vertreten,  und  während  wir 
uns  von  ihren  Lebensschicksalen  ein  klares  und  deutliches  Bild  machen 
können  y  ist  eine  Kritik  ihrer  dichterischen  Begabung  für  uns  unmög- 
lich geworden. 

Doch  kehren  wir  nach  dieser  Abschweifung  zu  unserer  eigent- 
lichen Aufgabe  zurück.  Wie  gesagt,  bietet  uns  Bartsch  in  der  Ein- 
leitung zu  der  Ausgabe  der  Schweizer  Minnesänger  diejenigen  Nach- 
richten ttber  das  Leben  der  Dichter,  derer  er  habhaft  werden  konnte, 
und  besonders  dieser  Theil  des  Werkes  legt  ein  beredtes  ZeugniÜ  ab 
von  dem  regen  Sammeleifer  und  andauernden  Fleiße  des  Verstorbenen. 
Wer,  wie  der  Unterzeichnete  selbst,  Jahre  lang  Nachrichten  zum 
Leben  der  Minnesänger  aus  Urkunden  gesammelt,  der  nur  kann  die 
Gböße  der  Bartsch'schen  Leistung  voll  und  ganz  würdigen.  Man  muß 
wirklich  staunen,  wie  der  Verfasser  bei  seinen  sonstigen  Arbeiten  und 
Berufspfiichten  noch  die  Zeit  gefunden,  tausende  von  Urkunden  zu 
studieren  und  zu  excerpieren.  Und  wenn  der  Unterzeichnete  zu  den 
von  Bartsch  mitgetheilten  Urkunden  im  Folgenden  einige  wenige 
Berichtigungen  und  Zusätze  gibt,  so  geschieht  es  nicht^  um  den  Werth 
jener  großartigen  Leistung  herabzusetzen  oder  zu  bemängeln.  Nein, 
durchdrungen  von  der  Bedeutung  jenes  Werkes,  glaubt  er,  dem  An- 
denken des  großen  Todten  zu  dienen,  wenn  er  die  kleinen  Lücken 
ergänzt,  wie  er  ja  von  Bartsch  selbst  noch  in  der  letzten  Zeit  seines 
Lebens  geradezu  aufgefordert  wurde  zu  diesem  Beginnen  und  ihm 
die  Spalten  der  Germania  zur  Verfügung  gestellt  wurden. 

Bartsch  hat  in  seine  Sammlung  32  Dichter  aufgenommen,  y, welche 
der  Schweiz  zuzuweisen  er  sich  berechtigt  glaubte^.  Unter  diesen  findet 
sich  zweimal  der  Name  Otto  zem  Turne.  Die  Gründe,  welche  Bartsch 
fbr  die  Trennung  anführt,  sind  sehr  wohl  durchdacht  und  kaum  an- 
fechtbar; ob  sie  aber  jeden  Leser  davon  überzeugen  werden,  daß  auch 
der  ältere  Minnesinger  den  Namen  Otto  getragen,  bleibt  sehr  zweifel- 
hafty  wenngleich  Bartsch  kein  Bedenken  trägt,  den  in  einer  Urkunde 
vom  11.  August  1275  sich  findenden  Otto  vom  Turne  als  den  Dichter 
anzusehen.  Wäre  dieser  wirklich  der  Minnesinger,  so  würde  es  sehr 
auffällig  sein,  daß  sein  Leich  nicht  unter  den  Gedichten  des  jüngeren 
Otto  eine  Stelle  gefunden,  vielmehr  sich  in  die  Lieder  Winlis  verirrt 
hat,  wo  er  in  der  früheren  Pariser  Handschrift  sich  findet.  Ich  glaube 
mit  Bestimmtheit,  daß  ihm  vom  Schreiber  der  ihm  gebührende  Platz 

OERMäNIA.    Nene  Kcihe  XXm.  (XXXV.)  Jahrg.  ^ 


806  F.  ORIMBfE 

angewiesen  wäre,  hätte  der  Dichter  den  Namen  Otto  getragen.  Da 
dies  nicht  der  Fall,  so  bleibt  die  Bartsch'sche  Ansicht  eben  nur  eine 
Hypothese,  die  kein  Recht  hat,  mit  solcher  Bestimmtheit  aufzutreten. 
Sie  würde  bedeutend  gestärkt  werden^  wenn  uns  aus  dem  letzten 
Drittel  des  13.  Jahrhunderts  nur  das  eine  Mitglied  der  Familie  zem 
Turne  Otto  bekannt  wäre;  da  uns  aber  eine  ganze  Reihe  von  Namen 
in  Urkunden  begegnet,  so  ist  die  Person  des  Dichters  durchaus  zweifel- 
haft. Die  betreffenden  urkundlichen  Nachweise  werde  ich  weiter  unten 
geben. 

Als  Schweizer  Dichter  werden  von  Bartsch  unter  Anderen  auch 
genannt  Her  Pfeffel,  Her  Goeli  und  Gast.  Nach  eingehendem  Studium 
der  uns  überkommenen  Urkunden  kann  ich  mich  nicht  zu  der  Ansicht 
bekehren,  daß  die  erwähnten  drei  Säuger  dem  Gebiete  der  heutigen 
Schweiz  angehörten,  vielmehr  glaube  ich,  sie  aus  dem  Verzeichnisse 
der  Schweizer  Dichter  streichen  zu  müssen.  Was  zunächst  Pfeffel 
betrifft,  so  spricht  ja  wohl  seine  Stellung  in  der  Handschrift  C  zwi- 
schen dem  von  Wengen  und  dem  Taler  für  schweizerische  Herkunft, 
aber  gerade  in  der  zweiten  Hälfte  der  Handschrift  ist  die  Vereinigung 
von  Dichtern,  welche  derselben  Gegend  angehörten,  nicht  mehr  genau 
durchgeführt,  und  man  muß  sich  daher  hüten,  aus  der  Stellung  allzu 
feste  Schlüsse  zu  ziehen.  Steht  doch  z.  B.  wenige  Seiten  nachher 
Steinmar,  welcher  unzweifelhaft  der  Schweiz  entstammte,  zwischen  dem 
tugendhaften  Schreiber  und  Alram  von  Gresten.  Auch  das  Lob, 
welches  Pfeffel  dem  Herzog  Friedrich  von  Osterreich  spendet,  läßt 
sich  nicht  gut  mit  der  fernen  Schweizer  Heimat  vereinigen,  und  wenn 
Bartsch  fragt:  „warum  sollte  nicht,  wie  von  anderen  Schweizer  Sän- 
gern bezeugt  ist,  auch  dieser  sich  zeitweilig  in  Österreich  aufgehalten 
haben?'',  so  ist  darauf  zu  erwidern,  daß,  so  viel  bis  jetzt  bekannt, 
unter  der  Regierung  der  Babenberger,  also  vor  dem  Jahre  1246, 
Schweizer  Dichter  in  Österreich  sich  nicht  nachweisen  lassen.  Viel- 
mehr finden  wir  diese  erst  dort,  als  mit  Rudolph  von  Habsburg  ein 
Schweizer  Geschlecht  den  deutschen  Kaiserthron  bestiegen  and  sich 
im  fernen  Osten  eine  Hausmacht  gründete.  —  Der  Hauptgrund  aber, 
den  Dichter  Pfeffel  der  Schweiz  zuzuweisen,  war  für  Bartsch  wohl 
der,  daß  ihm  vor  dem  Jahre  1260  nur  der  in  der  Schweiz  ansässige 
Heinricus  pfeffili  miles  bekannt  war.  Wie  ich  aber  schon  in  der  Ger- 
mania 33,  53  gezeigt  habe,  begegnen  uns  bis  zu  dem  genannten  Jahre 
in  den  verschiedensten  Gegenden  Deutschlands  vier  Träger  des  Namens 
Pfeffel,  denen  wir  wenigstens  mit  großer  Wahrscheinlichkeit  adelige 
Herkunft  beilegen  können,   und  wie  die  weiter  unten  mitzutheilenden 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  307 

Belege  ergeben,  findet  sich  in  der  ersten  Hälfte  des  13.  Jahrhunderts 
in  Österreich  selbst  ein  Edler  Pfeffel,  dem  doch  rait  größerem  Rechte 
ein  Loblied  auf  den  letzten  Herrscher  von' Österreich  aus  dem  Hause 
der  Babenberger  zuzuschreiben  ist,  als  einem  Schweizer  Dichter 
Daher  ist  Pfeffel  aus  der  Zahl  der  Schweizer  Minnesänger  zu  ent- 
fernen. 

In  Betreff  des  Dichters  Goeli  kann  ich  auch  nicht  Bartsch's 
Ansicht  tbeilen,  der  ihn,  gestützt  auf  Mittheilungen  Herzogs,  mit  dem 
Diethelm  Goeli  identificiert,  welcher  in  den  Jahren  1259 — 1276  nach- 
gewiesen ist.  Es  ist  ja  schwierig,  den  Dichter  der  Schweiz  absprechen 
zu  wollen,  zumal  da  mehrere  Träger  des  Namens  daselbst  sich  finden, 
und  doch  glaube  ich  dazu  berechtigt  zu  sein.  Bartsch  führt  für  die 
Heimat  des  Dichters  ins  Feld,  daß  er  in  seinen  Liedern  Trachten  der 
Champagne,  Kolmarer  Hüte  und  den  Rheinstrom  erwähnt.  Was  zu- 
nächst den  ersten  Punkt  betrifft,  so  ist  aus  dem  Verse  Goelis: 

6in  kurnt  ist  ein  schampeneis 
noch  lange  nicht  zu  entnehmen,  daß  ihm  überhaupt  die  Trachten  der 
Champagne  bekannt  waren;  vielmehr  haben  wir  es  hier  wohl  mit 
einem  Kleidungsstücke  zu  thun,  welches  im  ganzen  Süden  Deutschlands 
bei  den  Bauern  gebräuchlich  war.  Darf  man  denn  aus  der  Erwähnung 
fremdländischer  Trachten  und  Kleidungsstücke  bei  Nithart  zum  Bei- 
spiel gleich  schließen,  daß  er  die  Länder  gekannt  und  genau  über 
ihre  Trachten  unterrichtet  gewesen?  Und  so  glaube  ich  denUi  daß 
der  oben  genannte  Vers  für  die  Bestimmung  von  Goelis  Heimat 
belanglos  ist.  Gedenkt  er  nun  in  seinen  Gedichten  des  Rheines  und 
der  Hüte  aus  Kolmar,  so  muß  deshalb  der  Dichter  auch  noch  nicht 
der  Schweiz  angehören,  vielmehr  kann  seine  Heimat  gerade  so  gut 
das  heutige  Elsaß  oder  Baden  gewesen  sein;  und  daß  letzteres  Land 
ihn  wirklich  zu  den  Seinen  zählen  kann,  werden  wir  sogleich  sehen. 
Doch  zuvor  haben  wir  noch  zwei  andere  Beweisgründe  zu  entkräftigen, 
wobei  ich  jedoch  an  dieser  Stelle  mehr  andeuten  als  ausführen  kann. 
Die  gründliche  Widerlegung  werde  ich  einem  anderen  Orte  aufsparen. 

Herzog  führt  in  der  Germ.  31,  327  einige  Urkunden  aus  Basel 
an,  in  denen  sich  eine  Frau  Sibilia,  Gemahlin  des  Diethelm  Goeli, 
und  ein  Weibel  Conrad  finden,  und  in  diesen  will  er  einerseits  die  in 
Goelis  Gedichten  auftretende  Frau  Bele,  andererseits  Küenzelin  den 
weibel  wiederfinden.  Auf  den  ersten  Blick  mögen  ja  diese  Mitthei- 
lungen bestricken,  doch  bei  näherer  Betrachtung  findet  man  leicht 
die  Unmöglichkeit  heraus.  Zunächst  ist  Bele  ein  so  häufig  wieder- 
kehrender Name  in  der  höfischen  Dorfpoesie,  daß  man  ihm  gar  k5^vcw 


308  F.  GRIMME 

Gewicht  beilegen  darf.  Betrachtet  man  aber  die  Rolle,  welche  B^Ie 
in  Goelis  Gedichten  spielt ,  so  wird  man  sofort  zur  Überzeagong 
gelangen,  daß  der  Dichter  seiner  eigenen  Gemahlin  niemals  ein  so 
zweifelhaftes  Denkmal  setzen  konnte.  Das  mag  auch  schon  Bartsch 
empfunden  haben,  da  er  sich  die  Herzog'sche  Ansicht  nicht  angeeignet 
hat;  wenigstens  erwähnt  er  sie  gar  nicht. 

Was  den  Weibel  Conrad  in  Basel  dann  betriffl;,  so  cehen  wir 
aus  den  von  Herzog  angezogenen  Urkunden,  daß  er  ein  angesehener, 
wenigstens  aber  ein  vermögender  Mann  gewesen,  der  mit  den  reichen 
Abteien  jener  Gegend  in  Verbindung  stand.  Wie  kommt  nun  dieser 
Borger  der  Stadt  Basel  unter  die  Bauern,  und  wie  kann  man  einem 
mit  ihm  in  der  gleichen  Stadt  wohnenden  Dichter  zutrauen,  daß  er 
es  gewagt  habe,  auf  diese  Weise  seinen  Spott  auszulassen?  Denn  die 
Schilderung,  welche  Jener  von  ihm  entwirft,  ist  nichts  weniger  als 
schmeichelhaft.  Und  dann,  wenn  wir  diesen  Eüenzelin  mit  dem  in  den 
Gedichten  mehrfach  genannten  Kuonze  identificieren  wollen,  welch 
traurige  Rolle  spielt  er  erst  dann!  Ich  glaube  daher  nicht,  daß  der 
Dichter  Goeli  hier  seinen  Zorn  an  einem  ihm  persönlich  verhaßten 
Manne  ausgelassen  habe,  vielmehr  würde  er  dies  sicher  etwas  ver- 
blümter gethan  haben.  Wir  haben  es  wohl  hier  nur  mit  einer  freien 
Erfindung  des  Sängers  zu  thun,  und  umsoweniger  möchte  ich  an 
die  reale  Wirklichkeit  glauben,  weil  eben  der  Name  Euonze  ein  in 
der  mittelalterlichen  Dorfpoesie  ziemlich  häufig  vorkommender  ist, 
wovon  uns  ein  Blick  in  Nitharts  Gedichte  sofort  überzeugt.  Auch 
dieser  Name  ist  stereotyp  und  beweist  nichts;  wir  können  es  daher 
höchstens  als  einen  merkwürdigen  Zufall  erklären,  daß  sich  ungefähr 
zur  Zeit  der  Entstehung  von  Goelis  Gedichten  ein  Weibel  Conrad  in 
Basel  findet. 

Gestützt  auf  zahlreiche  Stellen  aus  der  Dorfpoesie,  die  ich  an 
anderem  Orte  mittheilen  werde,  bin  ich  der  festen  Überzeugung,  daß 
der  Weibel  in  Goeli's  Gedichten  überhaupt  kein  Gerichtsbote  im  ge- 
wöhnlichen Sinne  ist,  daß  er  vielmehr  eine  Persönlichkeit  darstellt, 
welche  beim  Tanze  der  Bauern  eine  Rolle  spielt,  und  deshalb  könnte 
durchaus  nicht  der  Weibel  Conrad  in  Basel  mit  dem  Genannten  identi- 
ficiert  werden,  und  die  Herzog'sche  Hypothese  würde  in  das  Reich 
der  Mythe  zu  verweisen  sein. 

Somit  wären  sämmtliche  Gründe,  den  Dichter  Goeli  in  dem  oben 
genannten  Diethelm  zu  suchen,  widerlegt,  soweit  sich  überhaupt  aus 
den  Gedichten  selbst  etwas  folgern  läßt.  Hierbei  bleibt  jedoch  noch 
immer  bestehen,   daß  der  Erwähnte  trotzdem  der  Dichter  sein  kann, 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  309 

enn  wir  keine  andere  Persönlichkeit  aufzuweisen  haben ,  der  mit 
lehr  Recht  die  Urheberschaft  der  unter  Goelis  Namen  überlieferten 
fedichte  zugeschrieben  werden  kann ;  indeß  ich  glaube  diese  gefunden 
1  haben  in  der  Person  Goeli's;  des  Vogtes  des  Grafen  Egono  III.  von 
'reiburg  im  Breisgau ,  welcher  in  den  Jahren  1273 — 1289  sechsmal  in 
rkunden  sich  findet;  so  am  9.  Juni  1273]^  27.  August  1280,  17.  Juni 
283,  29.  August  1285,  14.  Mai  1286  und  13.  Januar  1289.  (cf.  Mone, 
eitschrift  9  u.  10.) 

Welche  Gründe  haben  wir  nun,  in  dem  Letztgenannten  den 
änger  zu  erblicken?  Wie  schon  gesagt,  können  wir  die  Erwähnung 
68  Rheines  und  der  Hüte  aus  Kolmar  für  jeden  in  diesen  Gegenden 
tbenden  Goeli  als  Beweis  beanspruchen,  doch  möchten  die  Hüte  von 
Weimar  noch  eher  einem  in  Freiburg  Wohnenden  bekannt  gewesen 
)in,  als  einem  Bürger  aus  Basel,  da  die  beiden  erstgenannten  Städte 
aber  beieinander  liegen,  und  von  den  Kolmerhüten  als  etwas  All- 
ekann tem  nur  Jemand  reden  kann,  der  in  der  nächsten  Nähe  von 
[olmar  zu  Hause  war.  Wenn  man  aber  durchaus  in  den  Gedichten 
.nhaltspunkte  für  den  Minnesinger  suchen  und  finden  will,  so  möchte 
th  vielleicht  in  dem  Verse: 

81  vent  sich  vor  allen  vögten  ftnen 

ine  kleine  Anspielung  auf  die  gesellschaftliche  Stellung  des  Dichters 
rblicken,  der  eben  Vogt  zu  Freiburg  war«  Noch  mehr  aber  möchte 
(h  aus  dem  tinkhof-tor  im  ersten  Liede  herauslesen,  und  da  ist  eine 
ir  gewordene  Mittheilung  des  großherzoglichen  Landesarchivs  in 
Karlsruhe  von  Wichtigkeit,  nach  welcher  zu  Theningen,  das  mit  Vogt 
roeli,  wie  aus  den  Urkunden  hervorgeht,  in  näherer  Verbindung  stand, 
irklich  ein  Dinghof  sich  befand.  Dieser  Ort  ist  noch  heute  durch 
linen  ausgedehnten  Hanfbau  bekannt,  und  vielleicht  gerade  mit  An- 
)ielung  auf  die  Hauptbeschäftigung  der  Bauern  dortselbst,  singt  Goeli 
d  ersten  Liede: 

wil  sich  einer  in  dem  hanfe  iht  eümen, 
der  bedarf  zer  rehten  hant  des  dümen. 

Aus  den  angefahrten  Gründen  sind  wir  nun  zu  der  Überzeugung 
^kommen,  daß  wirklich  kein  Anderer  als  der  Vogt  Goeli  zu  Frei- 
arg  der  Minnesinger  ist,  und  somit  wäre  auch  dieser  aus  dem  Ver- 
nchniß  der  Schweizer  Minnesinger  zu  streichen. 

Der  Name  Gast  findet  sich,  wie  wir  später  zeigen  werden,  in 
UDZ  Süddeutschland  und  Österreich  verbreitet,  und  wir  sind  daher 
ich  nicht  ohne  Weiteres  berechtigt,  den  Dichter  dieses  Namens  der 


310  ^^'  GRIMME 

Schweiz  zuzuweisen;  wenngleich  die  größere  Wahrscheinlichkeit  auch 
wohl  ftlr  letzteres  Land  sprechen  mag;  doch  cf.  weiter  unten. 

Bleiben  uns  nun,  wenn  wir  wirklich  zwei  Minnesinger  zem  Turne 
annehmen  wollen  ^  aus  der  Bartsch'schen  Sammlung  29  Dichter «  die 
wir  ohne  jegliches  Bedenken  der  Schweiz  zuweisen  können,  so  ver- 
missen wir  in  derselben  nur  ungern  zwei  Sänger,  welche  bis  jetzt 
allgemein  für  Schweizer  gehalten  wurden:  den  Hardegger  und  Rudolf 
von  Rotenburg.  Welche  Gründe  Bartsch  gehabt,  dieselben  auszu- 
schließen^  ist  uns  unbekannt. 

Was  zunächst  den  Hardegger  betrifft,  so  mag  vielleicht  der 
Umstand  eingewirkt  haben,  daß  ,,6eine  Strophen  mehr  den  Charakter 
der  lehrhaft  bürgerlichen  Poesie  tragen,  so  daß  die  Annahme  adeliger 
Herkunft  zweifelhaft  erscheint**.  Die  Hardegger  in  der  Schweiz  ge- 
hörten aber  dem  Adel  an,  und  Bartsch  selbst  sucht  in  seinen  |,deut- 
schen  Liederdichtern**  im  Anschluß  an  v.  d.  Hagen  und  Lassberg  den 
Sänger  in  dem  Geschlechte  der  Edlen  von  Hardegge  in  der  Schweiz. 
Nun  ist  aber,  wie  ich  an  anderer  Stelle  nachgewiesen,  der  Minne- 
singer wirklich  von  edler  Herkunft,  und  damit  fällt  der  obige  Grund 
von  selbst  fort.  Gehörte  der  Dichter  aber  nicht  den  Schweizer  Herren 
von  Hardegge  an  —  wofür  jedoch  spricht,  daß  zwei  Schweizer  Dichter 
in  der  Handschrift  ihm  vorangehen  —  so  bleiben  uns  nur  die  steier- 
märkischen  Grafen  von  Hardegg  übrig,  zu  denen  der  Sänger  gehören 
könnte.  Das  ist  aber  unmöglich;  wäre  der  Dichter  ein  geborener 
Graf  gewesen,  so  hätte  er  in  der  Handschrift  C  seinen  Platz  unter  den 
ersten  zwanzig  Sängern  erhalten,  nicht  aber  wäre  ihm  die  bescheidene 
fünfundneunzigste  Stelle  angewiesen  inmitten  von  Ministerialen  und 
bürgerlichen  Personen.  Auch  wäre  es  undenkbar,  daß  der  Schreiber 
der  Handschrift  den  Grafen titel  so  ohne  Weiteres  fortgelassen  hätte; 
wenigstens  findet  sich  hierzu  kein  Gegenstück  in  der  ganzen  Hand- 
schrift. Somit  bleiben  uns  nur  die  Edlen  von  Hardegge  in  der  Schweiz 
übrig,  und  unter  diesen  ist  es  wiederum  Heinrich  von  Hardegge  — 
in  den  Jahren  1227 — 1275  urkundlich  erwähnt  —  welcher  das  meiste 
Anrecht  auf  den  Dichter  hat.  Nähere  Nachrichten  über  denselben 
habe  ich  in  der  Germania  33,  55  gegeben. 

Wie  Bartsch  in  den  „deutschen  Liederdichtern '^  s&gt,  stammte 
Rudolf  von  Kotenburg  aus  einem  ritterlichen  Geschlechte  in  der 
Schweiz,  in  der  Gegend  von  Luzern,  wohin  ihn  schon  seine  Stellung 
in  der  Pariser  Handschrift  mitten  unter  Schweizer  Dichtern  weist, 
und  der  Dichter  ist  nachgewiesen  in  einer  Urkunde  des  Klosters  Mur- 
bach aus  dem  Jahre  1257,  Warum  fehlt  er  nun  unter  den  Schweizer 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER  311 

inesingem?  Ich  weiß  keinen  Grund  dafür.  Ein  Rudolf  von  Roten- 
g  ist  in  anderen  Gegenden,  z.  B.  in  Thüringen,  wo  auch  ein  Ge- 
lecht dieses  Namens  existiert,  nirgends  nachgewiesen,  warum  sollen 

den  urkundlich  bezeugten  Dichter  der  Schweiz  absprechen,  um- 
lehr,  da  gerade  ein  Schweizer  Sänger,  „der  von  Gliers**,  ihn  in 
len  Gedichten  erwähnt? 

Indem  ich  nun  dazu  übergehe,  einige  Nachträge  zu  den  von 
rtsch  bekannt  gemachten  Urkunden  zu  liefern,    bemerke  ich,    daß 

zu  Rudolf  V.  Neuenburg,  Werner  von  Teufen,  Kraft  von  Toggen- 
'g,  Heinrich  Teschler,  Hesso  v.  Rinach,  Conrad  v.  Altstetten,  Werner 
Soniberg,  Johannes  Hadloub,  Eberhard  von  Sac  und  Otto  zem  Turne 
les  Material  nicht  habe  beibringen  können ;  ich  lasse  sie  daher  bei 
te.  Was  Walter  von  Klingen  betriflFt,  so  habe  ich  Abstand  ge- 
amen^  die  Urkunden,  von  denen  ich  mehrere  hundert  gesammelt, 
r  zu  veröffentlichen,  weil  es  einerseits  zu  weitläufig  sein  würde, 
lerseits  Bartsch  selbst  das  gesammte  Material  zum  Abdruck  bringen 
Ute,  und  ich  nicht  weiß^  ob  die  Ausführung  ihm  noch  vergönnt  war. 

1.    Ulrich  von  Singenberg. 

1.  Im  Jahre  1227  bezeugt  Ulrich  von  Singenberg,  daß  sein  mütter- 
ler  Oheim,  der  Ritter  Rudolf  von  Hagenwil,  da  er  über  das  Meer 
fahren  sich  rüstete,  über  sein  Maieramt  Muolen  zu  Gunsten  des 
>8ters  St.  Gallen  verfügt  habe.  (Pupikofer,  Gesch.  des  Thurgaus, 
Aufl.  416.) 

2.  Nicht  wie  Bartsch  nach  v.  d.  Hagen  4,  231,  a.  4  angibt,  im 
ire  1227,  sondern  am  20.  Februar  1228  (Neugart,  cod.  Dipl.  Ale- 
aniae  II,    156,  914    schreibt    23.  Februar)    ist  Ulricus    dapifer    de 

Gallo    zu  Ulm  Zeuge,    als   König  Heinrich  VH.    die    vom    Grafen 
»thelm    von    Toggenburg     aufgegebene   Vogtei     über     das    Kloster 
Johann  im  Turthal  übernimmt.  (Wartmann,  Urkundenb.  der  Abtei 
Gallen  3,  863.) 

3.  Das  von  Bartsch  S.  XXIX,  a.  4  angeführte  Verzeichniß  der 
iglieder  der  Familie  von  Singenberg  findet  sich  in  anderem  Wort- 
t  auch  bei  Neugart,  Episcopatus  Constantiensis  II ^  S.  189.  Hier 
ßt  es: 

XIV  Kai.  Martii  obiit  Uolricus  dapifer  de  Singenberg,  de  Friman- 
en  et  Einswiler  Anno  1219  Udalricus  dapifer  praedium  in  Frimans- 
en  St.  Gallo  legavit,  ut  pro  uxore  sua  Adelheide,  cuius  obitus  III 
8  Septemb.  notatur,  sacra  anniversaria  agerentur.  II  Kai.  Jan* 
»rechtus  dapifer  et  Adelheidis  de  Hagenwille  coniux  eins  obierunt, 


312  F.  GRIMME 

quorum  anniverBarius  celebratur  de  Vrimanshusin  et  Niderwiller. 
XIV  Eal.  Febr.  obiit  Uolrious  dapifer  —  VIII  Idus  Mail  Benediota 
de  Singinberg,  uxor  dapiferi  de  Ekke  infra  Blidekke  et  Singinberg. 
XVII  Kai.  lulii  obitus  Otprechti  laici  de  Nidirnwille  et  de  Vrimans- 
husen.  IX  Eal.  Decembris  Wolricus  dapifer  de  Frimanshusen.  VII  Kai. 
lan.  obitus  Rudolfi  dapiferi  militis  de  Eggon  inter  Blidegge  et  Siginberc 

2.   Der  Taler. 

Wenn  Bartsch  meint,  daß  die  Stellung  des  Talers  in  der  früheren 
Pariser  Handschrift,  unmittelbar  nach  zwei  Schweizer  Dichtern,  daffir 
spräche,  daß  auch  dieser  der  Schweiz  angehöre,  so  ist  der  Schluß  doch 
etwas  anfechtbar,  besonders  da  wir,  wie  wir  schon  oben  sahen,  kaum  be- 
rechtigt sind,  den  ihm  unmittelbar  vorhergehenden  Pfeffel  jenem  Lande 
zuzuweisen.  Da  ihm  fernerhin  in  der  Handschrift  der  tugendhafte 
Schreiber  folgt,  so  gibt  uns  die  Stellung  des  Dichters  gar  keinen 
Anhalt  zur  Bestimmung  seiner  Heimat.  Aber  dennoch  hat  die  Schweiz 
vor  anderen  Ländern  die  meisten  Ansprüche  auf  den  Minnesinger, 
und  allgemein  wird  ihr  derselbe  auch  zugesprochen.  Bei  den  geringen 
Nachrichten,  welche  uns  über  die  Edlen  von  Thal  in  der  Schweiz 
überkommen  sind,  werden  die  folgenden  Beiträge  nicht  unwillkommen 
sein,  wenngleich  sie  zum  Theil  auch  jünger  sind  als  die  Mitte  des 
13.  Jahrhunderts,  um  welche  Zeit  der  Dichter  gelebt  und  geschaffen 
haben  muß. 

1.  Winterthur,  27.  Februar  1244.  Mehrere  Edle,  darunter  Rudolf 
de  Thale  miles,  verbürgen  sich  fbr  die  Summe  von  100  Mark,  welche 
die  Edlen  von  Reginsberg  vom  Stifte  Kreuzlingen  geliehen  haben. 
(Regesten  von  Kreuzlingen  51.) 

2.  19.  Februar  1294.  Schirmbrief  des  Rathes  und  der  Zweihundert 
der  Stadt  Bern,  unter  diesen  Burchard  Thaler  und  H.  Thaler,  an  die 
neulich  erwählten  sechszehn,  oder  der  sogenannte  Ratstuberbrief. 
(Zeerleder,  Urkunden  für  die  Geschichte  der  Stadt  Bern  2,  422/878.) 

3.  Freudenberg,  3.  August  1321.  Graf  Hug  von  Werdenberg  ver- 
zichtet auf  die  Zehnten  zu  Tellers,  die  sein  Schwiegervater  Heinrich 
von  Wildenberg  von  dem  Gotteshause  Disentis  gekauft  hatte.  Zeuge: 
Rudinus  de  Tale.  (Mohr,  Codex  diplomaticus  2,  264/187.) 

4.  Brugg,  11.  September  1330.  Herzog  Albrecht  weist  Berthold 
von  Rinach  an  die  Schuld  von  40  Mark  Silbers  um  ein  Roß,  das  er 
Johann  dem  Taler,  seinem  Marschalk  gab,  einen  Satz  von  jährlich 
12  Pfund  Pfennigen  auf  den  Zoll  daselbst  und  zwar  für  so  lange  Zeit, 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  313 

als  nicht   die  Hauptschuld    abbezahlt    werde.    (Hopp^    Gesch.  d.  eid- 
genössischen Bünde  V,  2,  192.) 

5.  Jahrzeitbuch  von  Fraubrunnen:  Item  nach  Schwester  Annen 
Taleren  tod  sol  man  began  Heinrich  Talers  und  Eisbeten  siner  ewirtin 
irer  vatter  und  muoter.  Und  der  egenanten  Schwester  Annen  tochter 
Kiosterfrouw  disz  Huses  ir  aller  dryer  jarzit  in  der  octava  baptiste 
(1.  Juli).  (Regesten  von  Fraubrunnen  747). 

6.  Urbar  des  Klosters  Rheinau  aus  dem  Anfange  des  14.  Jahr- 
hunderts: Cünrat  dictus  Taler  de  bono  an  dem  belle  IHI  modios 
utriusque  1  maltrum  avene.  Item  de  bono  der  boimleren  1.  quart. 
tritici  et  1  quart  siliginis  1  quart.  avene. 

3.  Pfeffel. 

Schon  oben  habe  ich  gezeigt ,  daß  Bartsch's  Annahme^  Pfeffel 
gehöre  den  Schweizer  Minnesängern  an,  auf  sehr  schwachen  Füßen 
steht;  nach  den  folgenden  Urkunden  wird  sie  wohl  überhaupt  nicht 
mehr  aufrecht  gehalten  werden  können,  da  uns  in  österreichischen 
Landen  um  die  Mitte  des  13.  Jahrhunderts  ein  Ritter  Pfeffel  begegnet, 
dem  man  doch  an  erster  Stelle  die  Abfassung  eines  Lobgedichtes  auf 
Friedrich  den  Streitbaren  zuschreiben  muß,  wenigstens  mit  größerem 
Rechte,  als  einem  im  fernen  Basel  wohnenden  Ritter.  Außer  den  schon 
in  der  Oermania  33,  53  angefahrten  Urkunden  habe  ich  noch  folgende 
beizubringen : 

L  Schweiz:  1.  April  1275.  Heinricus  dictus  Phaffo  miles  Basi- 
liensis,  Heinricus  et  Johannes  fratres  eiusdem  und  6  Genossen  schwören 
der  Stadt  Freiburg  im  Breisgau  Urfede  wegen  des  Todes  des  Werner 
von  Michelnbach,  der  in  Freiburg  hingerichtet  ward.  (Schreiber, 
Urkb.  der  Stadt  Freiburg  I,  73/23.)  Der  genannte  Heinrich  mag 
identisch  sein  mit  dem  von  Herzog  erwähnten  Heinricus  pheffili  miles 
aus  einer  Urkunde  des  Jahres  1243,  welchen  mit  ihm  auch  Bartsch 
für  den  Minnesinger  hält. 

II.  Österreich  (Tirol).  1.  1240.  Friedrich  von  Rodanch  urkundet 
Ober  die  Grenze  zwischen  dem  Kloster  Neustift  und  dem  comicium  Ras. 
Zeuge:  Fridericus  Phaffe.  (Mairhofer,  Urkundenbuch  des  Augustiner- 
Chorherrenstiftes  Neustift  in  Tirol  110.) 

2.  1247.  Der  Streit  zwischen  Friedrich  von  Rodanch  und  seinem 
Bruder  Gotschalk  einerseits  und  Rudolf  von  Resen  anderseits  wird  bei- 
gelegt Zeuge:  Berhtoldus  Pfaffe  ....  milites.  (ib.  115.) 

3.  1248.  Tauschvertrag  zwischen  Hugo  von  Taufers  und  dem 
Kloster  Neustift«  Zeuge:  Perhtoldus  Pfaffe,  (ib.  116.) 


314  F.  GRIMME 

4.  1254.  Hildigund  von  Taufers  überläßt  dem  Kloster  Neustift 
den  dritten  Theil  eines  Hofes  in  Luchdach.  Zeuge:  Perchtoldus  Pfaffe  . . . 
milites.  (ib.  121.) 

5.  Die  Freisingischen  Urbarien  melden  zum  Jahre  1316:  Anno- 
tatio  praedii  in  St.  Petro:  C.  Pfäffel  XII  denarios.  (Zahn,  cod.  dipl. 
Austriaco-Frisingensis  III,  509.) 

6.  Ebendaselbst  heißt  es:  Isti  sunt  defectus  quos  dominus  epis- 
copus  patitur  in  hofmarchia  Insticensi  1308  . . .  item  filii  Pfaffonis 
dederunt  nepti  sue  unum  quartale  in  Toblaco  quod  est  ecclesie  Fri- 
singensis  (ib.  117). 

7.  December  1255.  Botzko,  Graf  von  Bernek  und  Burggraf  von 
Znayn  schenkt  an  das  Kloster  Geras  den  Hof  Gogitsch.  Zeuge  Wal- 
iherus  Phephel.  (Archiv  f.  d.  Kunde  österr.  Geschichtsquellen  II,  25.) 

8.  1256.  Smilo  von  Brunow,  Botzkos  Bruder  und  nach  ihm 
Graf  des  Berncker  Bezirkes,  stellt  dem  Stifte  Geras  den  Hof  zu  Ray- 
stoFf  zurück.  Zeuge:  Walter  Phephel.  (ib.  33.) 

III.  Oberpfalz.  1251.  Die  Landgrafen  Friedrich  und  Gebhard 
von  Leukenberg  entlassen  eine  Frau  Namens  Hazka  in  Pleissen  bei 
Waldsassen  aus  der  Leibeigenschaft.  Zeuge:  Conradus  dictus  Pfefflinus. 
(Verhandlungen  des  histor.  Vereins  von  Oberpfalz  und  Regensburg, 
33,  7.) 

4.   V.  Wengen. 

Über  die  im  Thurgau  ansässige  Familie  v.  Wengen  hat  Bartsch 
keine  biographischen  Notizen  gegeben,  ganz  entgegen  seiner  sonstigen 
Gewohnheit.  Daß  ihm  solche  nicht  bekannt  waren,  ist  mehr  als  zweifel- 
haft, da  ihm  doch  einsehr  beträchtliches  Urkundenmaterial  zu  Gebote 
stand,  und  auf  sie  bezügliche  Nachrichten  auch  in  den  Werken  sich 
finden,  welche  er  für  das  Leben  anderer  Minnesinger  benützt  hat 
Wir  wollen  daher  an  dieser  Stelle  einige  Urkunden  anführen ,  in 
denen  das  Geschlecht  von  Wengen  auftritt,  besonders  solche  aus  der 
Mitte  des  13.  Jahrhunderts,  um  welche  der  Dichter,  nach  den  Andeu- 
tungen seiner  Gedichte,  gelebt  und  gedichtet  haben  muß.  Möglich  ist 
es  ja  immer,  daß  unter  den  uns  namentlich  bekannten  Personen  der 
Minnesinger  sich  befindet;  vielleicht  mag  er  der  unten  genannte 
Burchard  sein. 

1.  1229.  Burcard  von  Wengen  bezeugt  eine  vom  Grafen  Diet- 
helm  von  Toggenburg  dem  Kloster  Ruite  gemachte  Vergabung.  (Pupi- 
kofer,  Gesch.  des  Thurgaus,  2.  Aufl.,  S.  420.) 

2.  Tobel,  6.  Mai  1258.  Burchardus  miles  de  Heithinowe  schenkt 
dem  Kloster  Tännicon,  in  das  zwei  Töchter  von  ihm  eingetreten  sind, 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  315 

iine  Besitzung  in  Heitershoven  mit  allen  Rechten.   Zeuge:  Burchard 
m  Wengen.  (Regesten  von  Tännicon  3.) 

3.  Veltpach,  23.  Mai  1273.  Abt  und  Convent  von  Reichenau 
sben  ihren  Consens  zu  einem  Tausch  zwischen  Feldbach  und  Rei- 
lenau.  Zeuge:   Burcardus  de  Wengen.   (Regesten  von  Feldbach  28.) 

4.  Frauenfeld,  20.  März  1296.  Heinrich  und  Berihold,  Brüder, 
^hne  des  verstorbenen  Burchard  von  Wengen,  verkaufen  ihren  Wein- 
trten  zu  Ealthusiren  dem  Hause  Tobel.  (Regesten  von  Tobel  16.) 

5.  17.  März  1334.  Burchard  und  Jacob  von  Wengen,  für  sich 
id  ihren  landesabwesenden  Bruder  Johannes  und  übrige  Geschwister, 
trkaufen  fbr  recht  Eigen  dem  Heinrich  von  Homburg,  Comthur  von 
Dbely  „die  egerden,  die  man  nennet  Wengnerre  Qründi^  um  278  B^und 
'ennige.  (ib.  27.) 

6.  Zürich,  18.  Mai  1370.  Beatrix  von  Wollhausen,  Äbtissin  zu 
Irich,  fertigt  den  Kauf  über  einen  Garten  zu  Stadelhofen.  Zeuge: 
idger  von  Wengen,  Chorherr  zu  Zürich.  (Regesten  der  Benedictiner- 
dei  Pfävers  250.) 

7.  Im  Nekrologium  von  Wettingen  heißt  es:  Diethelmus  de  Wen- 
m  beneficator.  (Herrgott,  Genealogia  Habsburgica  II,  841.) 

5.    Heinrich  v.  Strettlingen. 

1.  Pater  Rudolfi  Heinricus  senior  de  Strettlingen  fuit,  maritus 
minae  Rapersvillanae.  Ex  hoc  matrimonio  prodiere  praeter  Rudol- 
m  Henricus  jr. »  Johannes  atque  Margaretha,  nupta  Lutholdo  sen. 
)  Bebingen,  cui  Lutholdum  peperit,  iisdem  in  litteris  nominatum. 
dinricus  jr.  de  Strettlingen  j.  a.  1253  testis  occurrit  in  charta  Hart- 
anni  jr.  de  Kiburg.  Nomen  uxoris  latet.  Filius  patri  cognominis 
at.  In  necrologio  Wettingensi  absque  ulla  nota  chronica  adnotatum 
pmus:  Rudolfus  nobilis  dominus  de  Stretlingen  benefactor  in  hoc 
pitulo  tumulatus  est.  Tum:  II  idus  Aprilis  ob.  H.  nobilis  de  Strett- 
Igen,  qui  contulit  nobis  XXV  marcas;  probabilius  jr.  frater  Rudolfi. 
eugart,  episcopatus  Constantiensis  II,  270;  cf.  auch  Herrgott,  genea- 
^a  Habsburgica  II,  844.) 

2.  Bern  1257.  Rudolf  v.  Stretlingen  verkauft  Güter  und  den 
Iben  Kirchensatz  zu  Gurzelen  an  den  Convent  von  Interlaken. 
)uge:  dominus  frater  mens  H.  de  Stretelingen.  (Zeerleder,  Urkunden 
•  die  Geschichte  der  Stadt  Bern  1,  527/404.)  „Das  Siegel  ist  darum 
«onders  merkwürdig,  weil  es  in  der  Umschrift  den  Namen  Rudolfs 
eiherro  von  Wimmis  aufweist.  Rudolf  v.  Stretelingen  sagt  in  der 
künde    ausdrücklich,    er  habe  sein  Siegel   angehängt    (littcrns  mci 


316  F.  GRIMME 

sigilli  munimine  roboravi)^.  Waren  also  die  Strettlingen  damals  Herren 
zu  Wimmis;  das  sonst  als  eine  Besitzung  der  Herren  von  Weißen- 
burg vorkommt?  War  der  in  einer  Urkunde  vom  Jahre  1239  (cf. 
unten)  genannte  Heinrich  von  Wimmis,  Ritter,  eben  der  Herr  Hein- 
rich von  Strettlingen,  dessen  oben  als  Bruders  des  Verkäufers  gedacht 
wird? 

3.  22.  Juni  1239.  Zeugenverhör  in  dem  Rechtsstreite  Aber  die 
Abtretung  des  Fischteiches  zu  Weitmansöy  an  das  Kloster  Interlaken 
durch  ü.  Warnagel  zwischen  Ritter  Heinrich  v.  Wimmis  and  jenem 
Ootteshause.  (ib.  326/229.) 

4.  2.  Mai  1271.  Walter  von  Wediswyl  verzichtet  auf  die  von 
seinen  Voreltern  von  Uspunnen  auf  ihn  vererbte  Eastvogtei  des  Chor- 
herrenstiftes Ansoltingen  in  die  Hände  des  dortigen  Propstes  und 
des  Capitels  mit  Zustimmung  seiner  sechs  Söhne.  Zeuge:  Heinricas 
de  Stretelingen  nobilis.  (ib.  II,  70/562.  Stettier,  Regesten  von  Amsol- 
dingen  1.) 

5.  2.  Mai  1271.  Die  Freien  von  Wediswile  übergeben  Besitzungen 
in  Utingen  an  Rudolf  von  Ansoltingen.  Zeugen:  Rudolf  und  Heinrich 
von  Stretlingen.  (Kopp,  Urkunden  zur  Gesch.  der  eidgenössischen 
Bernde  II,  133/68  a.) 

6.  1271.  Walter  von  Wediswyl  und  Conrad  von  Uspunnen  flber- 
geben  dem  Rudolf  von  Ansoltingen  einen  Theil  von  Ybenesche.  (Zeuge: 
Rudolf  und  Heinrich  von  Stretelingen.  (Zeerleder,  I,  312/275.)  — 

7.  1.  Februar  1312.  Johann,  Heinrich  und  Ulrich  von  Strett- 
lingen,  Edle,  Herren  von  Spiez,  schenken  zum  Heil  ihrer  Seele  und 
zu  Almosen  der  edlen  Frau  dementia,  Schwester  Heinrichs  und 
Ulrichs  von  Strettlingen  und  Nichte  Johanns,  das  Patronatsrecht  sa 
Leuxingen  dem  Kloster  Interlaken.  (Regesten  von  Interlaken  175.) 

8.  Heinrich  von  Strettlingen,  Junker,  Herr  von  Laubegg,  Sohn 
des  Rudolf  von  Strettlingen  und  der  Marmita,  Tochter  Rudolfs  von 
Greiers,  schenkt  dem  Kloster  Interlaken  das  Gut  der  Kirche  Zwei- 
simmem  im  Bisthum  Lausanne  30.  September  1335.  (ib.  287.) 

9.  17.  October  1335,  Spiez.  Heinrich  von  Strettlingen  verkauft, 
da  auf  keine  andere  Weise  seinen  Schulden  begegnet  werden  könne, 
den  Kirchensatz  von  Zweisimmern  dem  Kloster  Interlaken  für  620 
Pfand  Heller,  (ib.  288.) 

10.  19.  Februar  1336.  Peter  von  Greiers  verkauft  um  2300  Kund 
Lausanner  vom  Jungherrn  Heinrich  von  Strettlingen,  der  hierzu  von 
seinem  Vetter  Johannes  von  St  und  dessen  Sohne  sich  die  Einwilligung 
geben  ließ,  die  Vesten  LaubBck  und  Mannenberg.  (Kopp,  Gesch.  der 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  317 

eidgenössischen  Bünde  5,  2,  581.)  Nach  letzter  Urkunde  ist  die  Mit- 
theilong  Bartsch's  zu  berichtigen,  welcher  den  Verkauf  bereits  im 
Jahre  1335  geschehen  läßt. 

6.   Heinrich  v.  Frauenberg. 

1.  Schloß  Cur,  24.  September  1266.  —  Heinrich  von  Frauenberg 
reserviert  dem  Stifte  Cur,  daß  er  auf  den  ihm  übertragenen  Schinii 
der  Kerzner  jederzeit  ohne  Widerspruch  wieder  Verzicht  leisten  werde. 
(Mohr,  Codex  diplomaticus  2,  134/78.) 

2.  —  30.  November  1284.  Vertrag  zwischen  dem  Bischof 
Friedrich  von  Cur  und  den  beiden  minderjährigen  Söhnen  des  Frei- 
herm  Walter  IV.  von  Vaz.  —  Alle  sunt  wizen  daz  ....  herre  Hain- 
rieh  von  Frowenberc  an  Johannes  und  Donates  stat  herren  Walthers 
s&ligen  Eint  von  Vaz,  hant  versünet  und  verslihtet  denselben  bisschof 
Pridrichen  von  Kur  ....   (ib.  28/25.) 

3.  Schloß  Räzüns,  5.  April  1288.  Heinrich  von  Räzüns  der  ältere 
erwählt  sich  in  der  Domkirche  zu  Cur  seine  Grabstätte  und  stiftet 
dafür  einen  Altar  in  derselben.  Zeuge:  dominus  de  Frowenberch 
(ib.  52/42). 

4.  Urseren,  5.  August  1288.  Bündniß  zwischen  fünf  Walliser 
Herren  eines-  und  Bischof  Friedrich  von  Cur,  Abt  Simon  von  Disentis, 
and  Heinrich  von  Frauenberg  anderentheils.  (ib.  142/83.) 

5.  Vicosuprano,  8.  October  1293.  Beschwör\ing  des  von  Bischof 
Berthold  II.  von  Cur  und  dem  Lande  Curwalden  mit  Matheus  von 
Visconti  von  Mailand  errichteten  Bundes:  coram  ceteris  nobilibus  et 
baronibus  terre  Curvallie,  videlicet  dominis  Henrico  de  Frowenberg  . . . 
(ib.  79/61.) 

6.  Maienfeld,  2.  December  1295.  Vertrag  zwischen  Bischof  Ber- 
thold II.  von  Cur  und  den  Gebrüdem  Johann  und  Donat  von  Vaz. 
Zeuge:  her  Heinrich  von  Frowenberch.  (ib.  85/67.) 

7.  Cur,  11.  November  1300.  Walter  Röttiner  und  Johann  Aier 
aas  Wallis  erhalten  von  dem  Convent  St.  Luci  ein  ewiges  Zinslehen 
in  gleicher  Weise  wie  die  Walliser  auf  Daves.  Zeuge :  nobilis  de  Fro- 
wenberg. (ib.  165/97.) 

8.  Cur,  26.  Januar  1305.  Bischof  Sifrit  von  Cur  bestätigt  den 
Tausch  zwischen  dem  Convent  von  Curwalden  und  Heinrich  von 
Fraaenberg  um  die  Capelle  zu  Balzers  und  das  Patronatsrecht  zu 
Feldberg.  (ib.  195/119.) 

Da  der  Kirchensatz  zu  Balzers  zur  Veste  Gutenberg  gehörte, 
so  folgt  daraus,    daß  Heinrich  von  Frauenberg  1305  sich  im  Besitze 


318  ^*  GRIMME 

der  Veste  befand.  Später  erhoben  die  Brüder  von  Werdenberg  An- 
sprüche auf  diese  Veste,  weil  sie  solche  von  den  Kindern  des  Herrn 
von  Frauenberg  erkauft  hatten,  verzichteten  aber  1314  darauf  zu 
Gunsten  der  Herzöge  von  Österreich,  (ib.) 


Die  Freiherren  von  Vrowenberg  waren  ein  altes  edles  Oeschlecht 
das  im  bündnerischen  Oberlande  begütert  war.  (ib.  I,  350/232.) 

7.   Heinrich  von  Sax. 

1.  1208.  Kaiser  Otto  IV.  verpfändet  dem  Edlen  Heinrich  von 
Sax  die  Vogtei  über  die  Abtei  Pfävers  für  300  Mark.  Eckehardi  casns 
St.  Galli.  (Wegelin,  Regesten  der  Benedictinerabtei  Pfävers  55.) 

2.  1200—1215.  —Vorsichtig  hatte  Abt  Ulrich  die  Schirm  vogtei 
über  sein  Stift  St.  Gallen  seinem  Bruder  Heinrich  von  Sax  übertragen. 
Aber  auch  diese  Verfügung  wurde  von  König  Otto  umgestoßen  und 
unter  dem  Verwände,  die  Schirm  vogtei  sei  ihm  durch  seine  Gattin 
Beatrix,  die  Tochter  Philipps,  erblich  zugefallen,  dieselbe  an  das  Reich 
gezogen.  (Pupikofer,  Gesch.  des  Thurgaus,  2.  Aufl.  343.) 

3.  Disentis,  31.  Mai  1213.  Abt  Burkart  I.  von  Disentis  verpfländet 
Besitzungen  seines  Klosters  in  Italien.  „Burcardus  abbas  disent.  cum 
consensu  suorum  fratrum  et  militum  et  servientium,  nee  non  Thomasü 
de  Turri,  quem  elegerunt  advocatum  in  hoc  negotio,  eo  quod  dicebat, 
de  missum  esse  domino  Anrico  de  Sacco  advocato  istius  monasterii 
oppignoravit  quaedam  bona  in  Lombardia.  (Mohr,  Cod.  dipl.  I,  252/180. 
Regesten  von  Disentis  45.) 

4.  4.  Juni  1228.  Schenkung  des  Hermann  von  Ragatz  an  das 
Kloster  Pfävers  existente  advocato  domino  Henrico  de  Saxo  et  filio 
eius  domino  Alberto.  —  Auffallend  ist,  daß  Heinrich  von  Sax  hier 
neuerdings  in  der  Eigenschaft  als  Schirmvogt  erscheint,  während  das 
Kloster  Pfävers  durch  Urkunde  Kaisers  Friedrich  U.  vom  3.  März  1221 
von   aller  Abhängigkeit  gegen   denselben   befreit  war.    (Wegelin  69.) 

5.  Ende  1247.  Johannes  I.  dictus  de  Malderon,  abbas  mon. 
Disentinensis  vigilantia  sua  efficit,  ut  advocatia  monasterii  a  nobilibns 
de  Sacco,  qui  a  rapinis  desistere  noiebant,  ad  comites  de  Werdenbeig 
devolveretur.  (Regesten  von  Disentis  52.) 

6.  1253.  Albert  von  Sax  nimmt  mit  seinem  Bruder  Ulrich  eine 
andere  Theilung  der  Güter  vor.  Zeuge:  H.  frater  noster  de  Clanx. 
(Wegelin  83.) 

7.  Die  Burg  Clanx,  als  deren  Inhaber  1258  der  Ritter  Heinrich 
von  Sax,  auch  von  Clanx^  genannt  ist,  wurde  im  Kriege  des 


DIE  SCHWEIZER  BHNNESiNGER.  319 

Radolf  gegen  Äbt  Wilhelm  1289  zerstört,  nachdem  der  Befehlshaber 
Sigbert  sie  dem  Reichsvogt  Ulrich  von  Ramswag  übergeben  hatte. 
Von  Abt  Wilhelm  bald  wieder  hergestellt,  fiel  sie  1402  dem  Freiheits- 
trieb der  Landleute  zum  Opfer.  (Papikofer  451.) 


Das  Wappen  der  Edlen  von  Sax  ist  uns  auch  in  der  Züricher 
Wappenrolle  überliefert;  über  dasselbe  und  das  Geschlecht  heißt  es 
in  den  Mittheilungen  der  antiquar.  Ges.  in  Zürich  6,  32:  Stammsitz 
Hohensax  bei  Gambs^  dann  theilt  sich  das^Geschlecht  in  verschiedene 
Zweige  auf  Wildenburg,  Frischenberg,  Forstegg;  der  Letztere  erwirbt 
aoch  Bürgein  im  Thurgau.  Verschieden  von  dem  in  der  Rolle  sich 
findenden  Wappen  dieser  Hohensax  ist  das  Wappen  der  Sax  von 
Masoxy  Monsax,  Misox.  Diese  führen  als  redendes  Wappen  zwei 
Sfteke  im  Schild.  Und  auch  für  einen  Zweig  der  Hohensax,  die  Sax 
auf  Wartenstein  bei  Pfävers,  kommt  nach  Tschudi  ein  besonderes 
Wappen  vor:  im  senkrecht  von  Gold  und  Roth  getheilten  Schild  ein 
rotber  and  goldener  Stern.  Die  Helmzier  ist  dagegen  überall  dieselbe: 
der  Kopf  eines  schwarzen  Hundes  oder  Wolfes.  Ganz  abweichend  ist 
das  Siegel  eines  Henricus  de  Saxo  von  1286.  Hier  erscheint  im  quer- 
getheilten  Schilde  oben  ein  liegender  Adler,  unten  ein  Löwe.  — 
Wappen :  senkrecht  Gold  und  Roth  getheilt.  Helm  golden,  Zimier  ein 
schwarzer  Hundekopf  mit  weißen  Zähnen,  rother  Zunge. 

8.   Gast. 

Die  Heimat  des  Minnesingers  Gast,  welcher  unzweifelhaft  einem 
bürgerlichen  Geschlechte  entstammte,  ist  entschieden  unsicher.  Mögen 
sich  auch  zwei  Personen  des  Namens  in  der  Schweiz  nachweisen  lassen, 
so  ist,  eben  weil  der  Dichter  sich  unter  den  Nachträgen  der  Pariser 
Handschrift  befindet,  in  welchen  die  Vereinigung  der  Sänger  bestimmter 
Gegenden  durchaus  nicht  mehr  genau  durchgeführt  ist,  daraus  in  keinem 
Falle  der  Schluß  zu  ziehen,  daß  er  der  Schweiz  zuzuweisen  sei. 
ümsomehr  müssen  wir  Zweifel  an  seiner  Schweizer  Heimat  erheben, 
als  der  Dichter  sich  als  einen  Nachahmer  Reinmars  v.  Zweter  dar- 
stellt, welcher  die  längste  Zeit  seines  Lebens  im  fernen  Österreich 
zubrachte.  Dazu  kommt,  daß  sich  auch  in  anderen  Gegenden  Deutsch- 
lands Träger  des  Namens  Gast  finden,  von  denen  zwei  noch  dem 
13.  Jahrhundert  angehören;  hinter  diesen  kann  man  mit  gleichem 
Rechte  den  Dichter  vermuthen,  als  in  den  von  Bartsch  angeführten, 
der  Schweiz  angehörenden.  Das  ist  ja  wahr:  da  die  frühere  Pariser 
Handschrift  in  der  Schweiz  entstanden,  so  sind  naturgemäß  die  DicVvt^^ 


320  F.  GRIMME 

derselben  in  ihr  am  zahlreichsten  vertreten,  und  wenn  man  die  Wahl 
hat  zwischen  Personen  aus  verschiedenen  deutschen  Theilen,  so  wird 
man  aus  dem  angegebenen  Grunde  im  Allgemeinen  dem  Einwohner 
der  Schweiz  den  Vorzug  geben,  aber  dies  consequent  durchzoftUuren 
ist  unmöglich,  besonders  bei  einem  bürgerlichen  Poeten,  von  dem  uns 
nur  zwei  Spruchstrophen  überkommen.  Mit  völliger  Sicherheit  wird 
man  den  Dichter  Gast  nie  der  Schweiz  zuzählen  können. 

Außer  den  schon  von  v.  d.  Hagen  und  Bartsch  erwähnten 
H.  Gast  von  Affeltrangen  und  B.  dictus  Gast  kann  ich  noch  die 
folgenden  Persönlichkeiten  anführen  : 

1.  Bruchhausen,  4.  Mai  1259.  Graf  Hartmann  v.  Werdenberg 
gibt  dem  Kloster  Raitenhaslach  einen  Hof  in  Nidergoltsawe.  Zeuge: 
Heinrich  Gastli.  (Monumenta  Boica  3,  157.) 

2.  30.  Mai  1271.  Urkundlicher  Ausweis  über  den  Hof  Heimbach, 
von  dem  die  Hälfte  Hedwig,  die  Tochter  des  Otto  Triller,  der  mit 
seinem  Sohne  von  dem  Schenken  Walter  IL  von  Limburg  damit  be- 
lehnt war,  die  andere  das  Kloster  Lichtenstern  besitzt,  über  den 
Bezug  des  Erträgnisses  von  demselben  und  das  Verpachtungsrecht 
Zeuge:  Her  Gast.  (Mone,  Zeitschrift  5,  203.) 

3.  Die  Urkunde  aus  dem  Jahre  1266,  in  welcher  B.  dictus  Gast 
genannt  wird,  ist  zu  Utinberch  am  10.  December  ausgestellt.  (Regesten 
von  Tobel  9.) 

4.  Der  obenerwähnte  H.  Gast  v.  Affeltrangen,  dessen  Lebenszeit 
sich  nicht  genauer  bestimmen  läßt,  wird  vielleicht  gar  erst  dem 
15.  Jahrhundert  angehören.  Wenigstens  ist  uns  eine  Urkunde  aus 
Lichtensteig  vom  1.  Februar  1447  erhalten,  durch  welche  Petermann 
von  Raron,  Freiherr  zu  Tockenburg,  mit  seinen  Zusassen  den  Streit 
schlichtet  über  Leibeigenschaftsrecht  an  der  Familie  der  Gast  von 
Affeltrangen,  der  zwischen  Walter  von  Bussnang,  Comthur  von 
Tobel,  und  der  Äbtissin  von  Schännis  bestanden,  (ib.  88.)  Als  Siegler  der 
Urkunde  ist  verzeichnet  Peter  Frovenlobs,  stadtschreiber  in  Bischofssell. 

5.  Schließlich  wird  noch  zu  Regensburg  am  20.  Februar  1484 
Ulricus  Gast  in  Pressat  erwähnt.  (Ried,  Codex  dipl.  episcop.  Batis- 
bonensis  1067/1117.) 

9.    Heinrich  von  Tettingen. 

Zunächst  möchte  ich  an  dieser  Stelle  ein  kleines  Mißverst&ndniß 
berichtigen.  Bartsch  theilt  Seite  CHI  im  Anschluß  an  v.  d.  Hagen  mi^ 
daß  das  Wappen  der  Schweizer  Edlen  von  Tettingen  aus  einem  in 
sechs    rechteckige    Felder    getheilten   Schilde    bestehe,   während   das 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  321 

Wappen  der  badischen,  am  Bodensee  heimischen  Familie  nicht  be- 
kannt sei.  Nun  hat  aber  der  Ritter  Heinrich  v.  Tetingen,  welcher 
unstreitig  dem  letzten  Qeschlechte  angehören  muß,  an  eine  zu  Con- 
stana  am  23.  Juli  1295  für  das  Deutsche  Haus  zu  Meinau  ausgefertigte 
Urkunde  sein  Siegel  gehängt,  welches  im  groß  herzoglich  badischen 
Landesarchive  erhalten  ist  und  einen  in  sechs  Pllltze  getheilten,  zwei- 
mal gespaltenen  Schild  aufweist.  (Roth  v.  Schreckenstein,  Die  Insel 
Meinau  333.)  Daß  dieses  Siegel  das  gleiche  ist^  wie  das  oben  den 
Schweizern  beigelegte  Wappen,  wird  wohl  Niemand  in  Frage  stellen. 
Was  ist  nun  aus  diesem  Umstände  zu  schließen?  Entweder  haben 
wir  zu  folgern,  daß  die  Schweizer  und  badische  Familie  von  Tettingen 
dieselbe  ist;  daß  demnach  die  von  v.  d.  Hagen  und  Bartsch  vor- 
genommene Theilung  hinfällig  ist,  oder  aber  müssen  wir  annehmen, 
daß  Siebmacher,  welcher  uns  das  Wappen  des  Schweizer  Geschlechtes 
überliefert,  sich  geirrt  und  dasjenige  des  am  Bodensee  heimischen 
Geschlechtes  uns  beschreibt.  Im  letzteren  Falle  könnte  das  in  der 
Pariser  Handschrift  befindliche  Wappen  wohl  das  des  im  Zürichgau 
ansässigen  Geschlechtes  sein.  So  lange  uns  nun  dieses  nicht  an  Ur- 
kunden entgegentritt,  können  wir  immerhin  zweifelhaft  sein,  welche 
der  obigen  Annahmen  die  richtige  sei,  wohl  aber  sind  wir  nicht  be- 
rechtigt, auch  ferner  noch  den  Angaben  v.  d.  Hagens  unbedingten 
Glauben  zu  schenken. 

Bartsch  bemerkt  an  erwähnter  Stelle,  daß  er  das  auf  die 
badische  Familie  bezügliche  Material  an  anderer  Stelle  mittheilen 
würde.  Da  ich  nicht  weiß,  ob  er  bei  Lebzeiten  diesen  Vorsatz  aus- 
geführt, ich  aber  auch  der  Veröffentlichung  seines  Nachlasses  auf 
keine  Weise  vorgreifen  möchte,  so  lasse  ich  die  Nachrichten,  welche 
sich  auf  den  am  Bodensee  heimischen  Heinrich  v.  Tetingeu  beziehen, 
vorläufig  bei  Seite  und  beschränke  mich  darauf,  einige  Urkunden 
hier  mitzutheilen,  welche  der  Schweiz  angehören  und  einen  Heinrich 
V.  Tettingen  aufweisen. 

1.  Apud  Lutigem  1258.  Ulrich  und  Hugo  von  Tuffenstein  ver- 
kaufen dem  Johanniterorden  augiam  propc  Clingenowe,  quam  H.  de 
Tettingen  feodaliter  possidebat,  für  3  Mark  Silbers.  (Mono,  Ztschr. 
1,  464.) 

2.  St.  Blasien,  20.  Februar  1270.  Arnoldus  abbas  St.  Blasii  Eber- 
bardo  episcopo  jam  oppidi  Clingenowensis  domino ,  praedia  ad  prae- 
posituram  Blasianam  ibidem  sitam  pertinentia  in  tutelam  tradidit  „cu- 
ria« videlicet  in  superlore  et  inferiore  Tegerfeld,  curiam  in  dem  Genite 
dictam,  montem  Tegervelt,  in  quo  situm  fuerat  quandoque  castrum  etc.  — 

eERMAMU.    Neu^  Reihe  XXIII.  (XXXV.)  Juhrg.  ^\ 


322  F.  GRIMME 

de  viris  nobilibus  Waltero  de  Clingen,  et  Hagone  de  Taffenstein, 
militibus  Bertoldo  de  Tegervelt,  Henrico  de  Tettingen  et  fratribus  suis 
emptas.  (Neugart,  episc.  Constantiens.  II,  456.) 

3.  Clingnau;  18.  Juni  1259.  Abt  Arnold  von  St.  Blasien  hatte 
von  den  Gebrüdern  von  Gippingen  einige  bei  Tettingen  gelegene 
Güter  gekauft.  Der  Handel  wurde  von  den  Rittern  von  Tettingen  an- 
gestritten, weil  sie  als  Schutzherren  ihre  Zustimmung  nicht  gegeben. 
Der  Streit  wird  durch  Schiedsrichter  geschlichtet,  und  das  Kloster 
St.  Blasien  muß  3  Pfund  Pfennig  zahlen.  (Huber,  Regesten  von 
Klingnau  10.)  Unter  den  nicht  genannten  Rittern  von  Tettingen  be- 
fand sich  ohne  Zweifel  auch  Heinrich. 

10.   zem  Turne. 

1.  Zürich,  17.  October  1259.  Landgraf  Rudolf  verzichtet  auf 
das  Hofrecht  in  Dietinkon.  Zeuge:  Heinrich  ab  dem  Turne.  (Kopp, 
Eidgenöss.  Bünde  2,  1,  472.) 

2.  Raprechtswile,  7.  December  1259.  Rudolfi  comitis  de  Raprechts- 
wile  litterae  fundationis  et  donationis  pro  monasterio  sanctimonialium 
in  Wurmspach.  Zeuge:  Rudolfus  de  Turri,  (Herrgott,  Genealogia  Habs- 
burgica  2,  357). 

3.  Raprechtswyl,  10.  Januar  1261.  Rudolf  von  Raprechtswil  ver- 
macht der  Abtei  St.  Gallen  zwei  Lehen  in  Pfeffikon  Zeugen :  R.  und  H. 
vom  Thurme  Ritter.  (Kopp  2,  1,  346.) 

4.  Zürich,  18.  März  1267.  Walter  von  Vatz  fertigt  als  Vormund 
des  jungen  Grafen  von  Raprechtswil  ein  Gut  zu  Hegnau,  das  der 
Ritter  Rudolf  vom  Turn  um  14  Mark  an  Gevenn  verkaufte,  (ib.  348.) 

5.  22.  Mai  1275.  Heinrich  Revel,  Bürger  zu  Zürich,  bestimmt 
für  seinen  Streit  mit  Hartmann  im  Hofe  Schiedsleute.  Zeuge:  Ulrich 
im  Thurn.  (ib.  301.) 

6.  Raprechtswile,  2.  September  1282.  Graf  Rudolf  v.  Habsburg 
bestätigt  dem  Abte  Conrad  von  Pfäffers  die  Abtretung  der  Kirche 
Wurmsbach  mit  Hof  und  Hube.  Zeugen:  Drei  Brüder  von  Thurme. 
[Rudolf,  Heinrich  und  Burehart],    (ib.  349.) 

7.  Raprechtswile,  19.  November  1284.  Ludevicus  comes  de  Hom- 
berg  bona  quaedam  in  Togerun  uxori  suae  Elisabeth  in  vital itium 
assignata  fratribus  domus  Hospitalium  in  Klingnowe  titulo  venditionis 
tradit.  Zeuge:  Rudolfus  de  Turri.  (Herrgott  2,  522.) 

8.  Raprechtswile,  30.  Januar  1286.  Elisabeth,  Gräfin  von  Ilom- 
berg,  veräußert  viür  Weingärten  um   100  Mark  an  Heinrich  ab  Dorff 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNOER.  323 

Bürger  von  Zttricb,  ihren  Wirth.  Zeugen :  Rudolf,  Heinrich,  Burchhart 
an  dem  Turne,  ritter.  (Kopp  2,  1,  352.) 

9.  Wediswil,  30.  December  1286.  Rudolf  von  Wediswile  entsagt 
SU  Gansten  des  Klosters  zu  Frauonthal  auf  mehrere  Güter.  Zeuge: 
Rudolf  vom  Thurne,  ein  Ritter,    (ib    365.) 

10.  Wolhausen  1288.  Adelheid  von  Wediswile  macht  verschiedene 
Schenkungen.  Zeuge:  Rudolf  ab  dem  Turne,    (ib.  389.) 

11.  Raprechtswile,  11.  Februar  1295.  Elisabeth  v.  Raprechtswile 
tritt  um  80  M.  Silbers  Güterzinsen  zu  Wolrau  und  Richtiliswile,  Eigen 
für  Eigen,  und  Vogtei  als  Lehen  von  Einsiedeln,  Herrn  Conrad  dem 
Wissen,  Chorherrn  zu  Zürich,  ab.  Zeugen:  Her  Burghard  und  Her 
Heinrich  in  dem  Thurne,  Ritter,    (ib.  3,  1,  121.)  — 

Im  14.  Jahrhundert  finden  sich  noch  Johann^  Albert,  Arnold, 
Peter  und  Hartmann  zem  Turne. 

11.   Steinmar. 

1.  Klingnau,  5.  September  1257.  W.  v.  Clingen  verkauft  im  Ein- 
verständniß  mit  seiner  Gattin  Sophie  und  seinem  Sohne  Ulrich,  dem 
Abte  Arnold  von  St.  Blasien,  um  6  M.  S.  sein  Landgut  Azinbach, 
Unrechtun  genannt,  mit  allem  Zugehör.  Zeuge:  C.  Steinmar.  (Huber, 
Klingnau  S.  8.) 

2.  Klingnau  1263.  Jac.  von  Wirnelingen  hat  alle  von  seinem  Vater 
ererbten  Güter  sammt  Zugehör  dem  freien  Manne  Noggerus,  Borger  von 
Klindenau,  um  30  M.  S.  verkauft.  Zeugen:  C.  u.  B.  Steinmar.  (ib.  11.) 

3.  Klingnau,  30.  April  1265.  Hugo  v.  Tuffenstein  verkauft  dem 
Custos  von  St.  Blasien  seinen  an  der  Büle  am  Ufer  des  Gisenbaches 
in  Nieder -Tegerfeld  gelegenen  Hof  mit  allen  Rechten  um  41  M.  S. 
Zeuge:  Bertold  Steinmar.    (ib.  12.) 

4.  4.  December  1269.  Walter  v.  Klingen  übergibt  mit  seiner 
und  seiner  Kinder  Hand  die  hove  bede  in  Bezenowe  und  Stilli  den 
megiren  mit  holze  und  velde,  und  wune  und  weide,  und  die  wizen  in 
Bora  und  di  ze  Tegerveldt,  daz  di  dar  zu  horent.  Zeuge:  Cunrat 
Steimar  und  Bertold  sin  bruder.  (Mone  1,  460  und  III,  188.) 

5.  Clingnau,  20.  Februar  1270.  Walter  v.  Klingen  und  Conrad, 
Komthur  zu  Klingnau,  verkaufen  ihren  Hof  Menings  in  Nieder- 
Endingen  mit  Zugehör  dem  Kl.  St.  Blasien  um  22  Mark  S.  in  haar. 
Zeuge:  Berthold  Steinmar.  (Huber  16.) 

6.  —  21.  Februar  1270.  Prior  und  Convent  v.  Sion  stiften  einen 
Altar  im  Erlöster  Sion  bei  Klingnau.  Zeuge;  Chunrat  Steimar.  (Mone 
8,  189.) 


324  F-  ORIBiME 

7.  Sonntag  nach  Michaeli  messe  1270.  Jacob  ein  Frye  von 
Wessenberg  und  seine  Frau  Gerhilt  beurkunden,  daß  sie  Peter  von 
Wessenberchy  der  ir  eigen  was,  und  den  si  mit  frigem  rehte  bessassen, 
dem  St.  Johanns  huse  zu  Clingenowe  zu  einer  Gottesgabe  vermacht 
haben.  Zeuge:  Conrat  Steinmar.  (Mono  I,  465.) 

8.  Clingnau  1270.  Walter  von  Clingen  verkauft  dem  Erlöster 
St.  Blasien  den  Hof  zu  Litteberch,  seiner  Frau  Morgengabe ,  sammt 
Zugehör  um  12 M.  S.  Zeugen:  Conrat  und  Berthold  Steinmar.  (Huber  15.) 

9.  Zürich,  21.  Januar  1273.  Meister  Ulrich  Wolfleibsch,  Heinrich 
von  Rosenberg  und  Walter  u.  Heinr.  von  Iberg  entscheiden  zwischen 
den  Deutschordensbrüdern  zu  Bughein  und  Heinrich  Wesin  zu  Zürich 
wegen  eines  Gutes  zu  Bellikon.  Unter  den  Bürgen  des  fiLlosters  auch 
Conrad  Steymar.  (Mone  28,  398.) 

10.  ?  ?  Oetenbach,  7.  October  1284.  Priorin  Adelheid  und  Con- 
stant  von  Oetenbach  verkaufen,  weil  von  Gläubigem  gedrftngt,  ihren 
zu  Böstein  gelegenen  Hof  sammt  Waldung  dem  St.  Blasien'schen  Amt- 
mann Berthold  (Steinmar?)  in  Klingnau  zu  Händen  des  Kl.  St.  Blasien 
um  34  M.  S.  baar.  (Huber  20.) 

11.  Waag,  11.  Mai  1285.  Bruder  Conrad  v.  Hagenbach,  Kom- 
thnr  zu  Bucbein,  verträgt  sich  mit  Rudolf  und  Conrad  Slup  zu  Schwör- 
Stadt  wegen  ihrer  beiderseitigen  Ansprüche  auf  die  sogenannte  Want- 
fluhe.  Zeuge:  her  Conrat  Steimar.  (Mone  28,  410.) 

12.  St.  Blasien,  7.  September  1290.  Ritter  B.  Steimar  von 
Klingnau  vergabt  zu  seinem  Seelenheil  und  dem  seiner  Voreltern  dem 
Erlöster  St.  Blasien  eine  Schupose  zu  Melzdorf  und  eine  Wiese  an 
Bebinkon.  (Haber  20.) 

13.  —  25.  Januar  1293.  Die  Commende  Beuggen  bei  Rhein- 
felden  erwirbt  das  Bürgerrecht  zu  Waldshut.  —  „Fridericus  scuetetus; 
consules  et  universi  cives  in  Waldeshut  noticiam  subscriptorum.  Quia 
Berchtoldus  dictus  Steymar  miles  noster  civis  {\)  cum  fratribus  domus 
Tbeutonicorum  in  Bachein  pactum  fecit  tale  .... 

14.  Säckingen,  20.  April  1300.  Graf  Hermann  von  Homberg 
schenkt  sein  Vogtrecht  über  zwei  Schuposen  zu  öschgen  dem  Bruder- 
liofe  zu  Säckingen.  Zeugen:  Cuonrad  Steinmar  et  Henricus  diotus 
Schor-pih  cives  in  Sekingen. 

12.   Der  von  Gliers. 

über  den  jetzt  allgemein  als  den  Minnesinger  angesehenen  Wil- 
helm von  Gliers  theilc  icli  noch  folgende  Nachrichten  mit: 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  325 

1.  1300.  Littera  super  certa  guerra  inter  dominum  episcopum 
Basiliensem  et  dominos  de  Gliers;  qualiter  episcopus  litem  renuntiat, 
sie  quod  dominus  de  Gliers;  qualiter  episcopus  litem  renunciat,  sie 
quod  dominus  de  Gliers  hoc  faciat  hoc  idem.  (Trouillat,  Monuments 
de  B&Ie  II,  736.) 

2.  Tanne,  23.  Mai  1300.  Alheidis  de  Regensperch,  cui  Wilhelm 
de  Oliers  est  advocatus,  renunciat  in  favorem  fratris  sui  Thiebaldi 
de  Pfirt  haereditati  patemae.    Siegler:  Wilhelmus  de  Gliers. 

3.  [29.  September  1300.  Renaud  von  Bourgogne,  Graf  von 
MOmpelgart,  überläßt  das  Schloß  Froberg  mit  Zugehör  dem  Bischof 
von  Basel,  um  von  ihm  den  Verzicht  zu  erlangen  auf  das  Schloß 
Blamont]  Zu  dieser  schon  von  Bartsch  mitgetlieilten  Urkunde  ist  fol- 
gende Notiz  Trouillat's  von  Wichtigkeit:  Das  Schloß  von  Froberg 
war  damals  ein  Hauslehen  von  Montbeliard,  womit  Wilhelm  von  Gliers 
belehnt  war.  Es  scheint  nicht,  daß  diese  Cession  jemals  ausgeillhrt  ist; 
denn  sein  Object  erscheint  niemals  in  der  Zahl  der  Besitzungen  der 
Baseler  Kirche.  Es  ist  annehmbar,  daß  der  Bischof  Schwierigkeiten 
hatte  mit  den  Herren  von  Gliers,  und  daß  ein  Vergleich,  im  selben 
Jahre  stattgefunden,  dieser  Kirche  nur  einen  kleinen  Theil  des  Ge- 
bietes zusprach  auf  dem  rechten  Ufer  des  Doubs,  oberhalb  des  Pla- 
teaus des  Pommerats,  genannt  la  Terre  de  Malnuit  und  la  petite 
seigneurie  de  Chauvelier  auf  der  östlichen  Grenze  der  Propstei  St.  Ur- 
sanne. (Trouillat  II,  CX.) 

4.  Porrentruy,  15.  October  1330.  Der  Pfleger  der  Kirche  zu 
Basel,  Bischof  Johann  von  Langres,  brachte  seine  Tage  meistens  im 
Juralande  zu.  Dort  schied  er  den  Forst  der  Leute  des  hl.  Ursicinus 
ans  von  demjenigen  des  Herrn  von  Froberg,  des  Ritters  Wilhelm  von 
Gliers,  eines  Freien.  (Kopp,  Gesch.  der  eidgenöss.  Bünde  V,  2,  545.) 

5.  2.  November  1350.  Ludwig,  Graf  von  Neuenburg,  als  Oheim 
und  Schützer  seiner  Neffen  Rollin  und  Ludwig,  Söhne  des  ver- 
storbenen Wilhelm  von  Montjoie  und  Gattin  Catharina, 
Schwester  des  Grafen  Ludwig,  gibt  Vollmacht  im  Namen 
jener  Kinder  an  Ritter  Aignelot  de  Glay,  und  Johann  dictus  Ruegcli 
von  Pruntrut.  (Trouillat  III,  872.)  — 

Außer  dem  von  Bartsch  erwähnten  Siegel  des  Johann  von  Gliers 
an  der  Urkunde  vom  Jahre  1360  hat  sich  noch  ein  desselben  Ritters 
aus  dem  Jahre  1350  erhalten.  Es  ist  bei  Schreiber,  Urkundenbuch 
der  Stadt  Freiburg  II,  Tafel  7,  Nr.  27  abgebildet  und  zeigt  einen 
mit  dem  Barte  nach  oben  gekehrten  linksschauenden  Schlüssel,  wäh- 
rend dieser  sonst  nach  rechts  gewandt  ist. 


326  ^'-  GRIMME 

13.   Conrad  der  Schenk  von  Landegg. 

1.  Loben  bei  Frauenfeld ,  7.  März  129L  Leutold  und  Conrad 
von  Landegge  verzichten  auf  das  Kiburg'sche  Lehen  zu  Slattingen^ 
des  Wilhalm  zer  Linden  von  SchaflThausen  bis  dahin  von  ihnen  be- 
sessen. (Kopp,  Urkunden  zur  Gesch.  der  eidgenöss.  Bünde  II,  141/76.) 

2.  Wil,  12.  October  1313.  Heinrich  und  Ltttold,  Ritter,  und  Hein- 
rich der  Junge  von  Griessenberg  übernehmen  die  Vertretung  des 
Abts  Heinrich  von  St.  Gallen  gegen  jede  Forderung  des  Ritters  Eber- 
hard von  Bichelsee  um  30  Stück  Kernen  jährlich,  die  ihm  und  seinen 
Kindern  aus  dem  Kelnhofe  zu  Wil  bisher  gegeben  worden  sind. 
Zeuge:  Cunrat,  der  Schenke  von  Landege.  (Wartmann,  ürkb.  der 
Abtei  St.  Gallen.    3,  1215.) 

3.  Kaiser  Ludwig  schlägt  den  Brüdern  Lutold  und  Conrad, 
Schenken  von  Landeg,  weitere  100  Mark  Silbers  auf  den  ihnen  schon 
für  30  Mark  verpfändeten  Hof  zu  Scheftenau.  Eßlingen,  3(^  April 
1333.  —  Den  gleichen  Gegenstand  behandelt  eine  Urkunde  desselben 
Kaisers,  ausgestellt  zu  Hag,enau  am  22.  October  1333.  Bartsch  ist 
hierbei  ein  nicht  geringes  Versehen  unterlaufen.  Während  er  im  Text 
(Seite  CXXXII)  nur  die  Eßlinger  Urkunde  anführt,  bringt  er  in  der 
Anmerkung  5  den  Wortlaut  des  Hagenauer  Documentes  (wan  Kunig 
Rudolf  unser  vorvar  und  anherre  u.  s.  w.).  Die  frühere  Urkunde  hat 
folgenden  Wortlaut: 

„ . . . .  daz  wir  den  vesten  mannen  Liutolden  und  Chunraden, 
brudern,  schenken  von  Landegge,  unsern  lieben  getriuven,  schuldig 
worden  sein  umbe  ir  dinst,  die  si  uns  unde  dem  riebe  getan  habent, 
hundert  march  silbers.  Und  die  selben  hundert  march  silbers  haben 
wir  in  geslagen  auf  den  hof  ze  Scheftenouwo,  der  gelegen  ist  in  dem 
Turtal,  und  der  in  vor  phandes  stat  dreizzig  march  silbers  von  Kunig 
Rudolfen,  unserem  aneherrn  und  vorvarn  ...."  (Wartmann,  a.  a.  O. 
1347.) 

4.  Conrad,  wohl  der  jüngere.  Schenke  von  Landegg  hatte  eine 
Tochter  Elisabeth,  die  am  2.  Januar  1363  genannt  wird.  „Conrad  von 
Wollfurt,  Ritter,  für  Eglin  von  Wollfurt,  seinen  Bruder  und  für  Elisa- 
beth, seine  Frau,  Conrads  des  Schenken  von  Landegge  Tochter,  geben 
um  der  Seele  ihres  Schwiegervaters  willen  den  Klosterfrauen  von 
Tännikon  die  Eigenschaft  an  den  Hof,  der  da  heißt  Koppa  hof  auf 
dem  Kyenberg,  auf.*^  (Regesteu  von  Täunicon  69.) 

5.  Unter  den  fundatores  et  benefactores  von  Maggenau  werden 
in   dem  Nekrologium    desselben    neben   den  Grafen   von  Toggenbarg, 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  327 

den  Herren  von  AltstetteD;  den  Freiherren  von  Klingen  auch  genannt 
Domipi  Schenk  de  Landegg.    (Herrgott;  Genealogia  Habsb.  IH,  851.) 

6.  Unter  den  in  den  Jahren  1305  u.  1306  gemalten  Wappen,  welche 
eine  noch  erhaltene  Ritterwohnung  in  Zürich  schmücken  (cf.  Zeller- 
Wertmttller:  Die  heraldische  Ausschmückung  einer  Züricher  Ritter- 
wobnnng  in:  Mittheilungen  der  antiquarischen  Gesellschaft  zu  Zürich, 
XVni)  findet  sich  unter  Nr.  41  auch  das  Wappen  der  Schenken  von 
Landegge,  welches,  übereinstimmend  mit  sonstigen  Nachrichten,  im 
weißen  Felde  zwei  übereinander  laufende  rothe  Löwen  mit  erhobenem 
Schweife  und  goldener  Krone  auf  dem  Haupte  zeigt. 

7.  Aus  dem  Geschlechte  von  Landegg,  dessen  Stammschloß  bei 
Ramsau  im  Canton  St.  Gallen  lag  und  das  vom  Stifte  St.  Gallen  das 
Schenkenamt  zu  Lehen  trug,  findet  sich  schon  1167  ein  Ruf.  Zu 
Lindau  besaßen  Anton  von  Landegg  und  seine  Frau  Agatha  an  der 
ehemaligen  Salzstraße  im  Jahre  1445  drei  Häuser  hinter  einander, 
von  denen  die  davon  zum  Theil  gebildete  Straße  lange  Zeit  das 
Schenkengäßchen  hieß.  (Zeitschr.  d.  histar.  Vereins  f.  Schwaben  u. 
Neuburg  6,  130.) 

14.   Jacob  von  Warte. 

1.  Kiburg,  11.  September  1247.  Die  beiden  Grafen  Hartmann 
von  Kiburg  erklären,  daß  das  im  Jahre  1242  von  Conrad  von  Warten- 
berg an  Gräfin  Margaretha  von  Kiburg  abgetretene  Besitzthum  nie- 
mals in  ihrer  Gewalt  gewesen  sei,  und  daß  sie  keinen  Theil  je  daran 
gehabt  haben.   Zeugen :  Rudolf  und  Jacob  von  Wart.  (Kopp,  II',  264.) 

2.  24.  October  1274.  Jacob  I.  von  Wart  besiegelt  eine  Verhand- 
lung der  Freien  Cuno  von  Tüfen   und  Reinard  von  Wassei'stelz.    (ib. 

11»,  456.) 

3.  Kloten,  13.  April  1293.  Seit  der  Sühne  zwischen  den  Her- 
zogen Albrecht  und  Johannes  von  Osterreich  und  der  Stadt  Zürich 
hatte  der  Ritter  Heinrich  von  Wagenberg  den  Zürichern  Schaden  gethan. 
Die  Schiedleute  beider  Theile  traten  zusammen  und  verfällten  den- 
selben zum  Ersätze;  allein  die  hierfür  festgesetzte  Frist  verfloß  ohne 
Erfolg.  Da  erschien  Herr  Jacob,  ein  Freie  von  Wart,  Ritter,  als 
Obmann  zu  Cloten    und   erklärte  die  Züricher  ihres  Eides  ledig,    (ib. 

HP,  104.) 

4.  Winterthur,  15.  Januar  1295.  Heinrich  und  Ulrich  von  Eschenz, 
Brüder,  und  Ulrich  von  Rulazingen  verkaufen  ein  Gut  an  Töss  und 
ersuchen  die  zwei  Freien  Jacob  und  Rudolf  von  Wart,  Ritter,  ihre 
Herren,  um  Gewähr  und  Siegel,  (ib.  125.) 


328  F.  GRIMME 

5.  18.  Juni  1300.  Die  Brttder  Walter,  Berrtold  und  Mangold 
von  Eschibach  verkaufen  dem  Propst  Peter  von  Aeschi  und  dem 
Capitel  von  Interlaken  drei  Eigenleute.  ;,•••.  nos  vero  B«  et  Mane- 
goldus  prefati,  quia  nondum  sigillis  utimur,  rogamus  nobilem  virum 
dominum  Jac.  de  Wartha,  ut  pro  nobis  suum  sigillum  etiam  presenti* 
bus    apponet    in   robur    et  testimonium    eorundem.    Ego  Jacobus  de 

Wartha meum  sigillum  huic  carte  appendi.  .^   (Zeerleder,  Urkb. 

von  Bern  II,  486/928.) 

6.  Interlaken,  31.  August  1302.  Die  Herren  von  Eschenbach 
verpfänden  mehrere  Besitzungen  an  das  Kloster  Interlaken.  Zeuge: 
her  Jac.  von  Wart  ein  freie  und  ein  Ritter.  (Kopp,  IIP,  277.) 

7.  Als  die  beiden  Freien  Rudolf  und  Jacob  von  Wart  sich  ver- 
mählten, theiltcn  sie  ihre  bei  der  Stammburg  liegenden  Besitzungen. 
Von  diesen  verkaufte  dem  Gotteshause  Töss  Herr  Rudolf  zuerst  um 
21  Mark  Silbers  eine  Hube  zu  Tettlinkon,  dann  um  83  Mark  den 
Kelnhof  daselbst,  auf  welche  Güter  er  die  Heimsteuer,  die  Gertrud, 
seine  Gemahlin,  von  ihrem  Vater  empfangen  hatte,  angewiesen  hatte. 
Winterlhur,  25.  Februar  1299  und  23.  Juni  1303,  Herr  Jacob,  sein  Bruder, 
ist  Mitsiegler.  Demselben  Kloster  gab  Herr  Jacob  vorerst  seine  Eigen- 
habe zu  Ilorbas  um  11  Mark,  später  um  72  M.  den  Meierhof  zu 
Tetlinkon  zu  kaufen  (Winterthur,  1.  April  1300  und  15.  December 
1307).  Herr  Rudolf  ist  Siegler.  Der  letzte  Brief  nennt  die  Gemahlin 
Kunigunde;  er  hatte  die  Wittwe  Cunigunde  von  Hewen,  deren  Söhne 
Friedrich  und  Rudolf  bereits  Ritter  waren,  zur  Ehe  genommen.  (Ur- 
kunde Hewcn,  23.  Juni  1308.)  Übrigens  standen  die  edlen  Leute  Jacob 
und  Rudolf  von  Wart  in  vielfacher  Berührung  mit  den  Freien  von 
Bechburg  (Urk.  30.  November  1298  und  22.  August  1305),  von  Wol- 
husen  (27.  Juli  1303),  von  Regensberg  (27,  Januar  1299),  v.  d.  Balm 
(20.  Februar  J306)  und  von  Eschenbach  (18.  Juni  1300,  15.  Juni  1304, 
7.  Mai  1306).  (ib.  HP,  270.) 

8.  Zürich,  7.  Mai  1306.  Walter  von  Eschenbach  gibt  die  Vogtei 
des  Gotteshauses  in  die  Hand  des  Propstes  Peter  von  Interlaken  zurück. 
Zeugen:  domini  Jacobus  et  Rudolfus  de  Warta  fratres.  (ib.  III^,  412.) 

9.  Hewen,  23.  Juni  1308.  Jacob  von  Wart  berichtigt  seinen  Stief- 
söhnen Friedrich  und  Rudolf  von  Hewen,  Freien  und  Rittern,  die 
50  Mark  von  der  Heimsteuer  seiner  Gemahlin  Cunigunde,  ihrer  Mutter, 
die  er  ihr  auf  dem  Meierhofe  zu  Tetlinkon  niederlegt,  diesen  aber 
später  an  Töss  verkauft  hatte,   (ib.  IV*,  12.) 

10.  Zürich,  16.  October  1308.  Au  dieselben  Frauen  des  Prediger- 
ordens veräußert  Jacob  von  Wart    um    12  Mark   ein  Gut   zu  RorbaSi 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  329 

und  Oraf  Rudolf  von  Habsburg,    von    dem    es    der  Freie    zu  Lehen 
getragen,  tritt  ihnen  zu  Zürich  die  Eigenschaft  desselben  ab.   (ib.) 

11.  Zürich,  26.  August  1314.  Nach  Zürich  kam  der  Freie  Lütold 
von  Regensberg  mit  seinen  Söhnen,  als  sie  den  Kirchensatz  zu  Buchs 
bei  Regensberg,  der  ihr  Lehen  vom  Reiche  war,  dem  Hause  der  Spital- 
brflder  zu  Bubinkon  gaben  und  zu  dem  Ende  durch  Graf  Friedrich 
von  Toggenburg,  Jacob  von  Wart  u.  A.  die  Lehenschaft  dem  Reiche 
aufsagten,  (ib.  IV",  27.) 

12.  Winterthur,  23.  April  1316.  Frau  Gertrud,  Witwe  des  Rudolf 
von  Wart,  verkauft  mit  Herrn  Jacob  von  Wart  als  ihrem  Vogte  an 
die  Predigerinnen  zu  Töss  um  130  M.  S.  den  hinteren  Hof  im  Dorfc 
Tetlikon,  eine  Hube  und  einen  Weingarten  daselbst,  (ib.  279.) 

13.  Töss,  16.  August  1318.  Jacob  von  Wart  verkauft  an  die 
Priorin  und  den  Convent  zu  Töss  um  85  Mark  viele  EigengUter  zu 
Tetlikon  mit  der  Schupose,  in  welche  der  Kirchensatz  gehörte,  und 
nebst  mehr  als  30  besonderen  Eigenleuten  auch  jene,  welche  er  und 
sein  verstorbener  Bruder  Rudolf  zu  Tetlikon  gemeinsam  hatten, 
(ib.  280.) 

14.  Töss,  26.  Mai  1319.  Jacob  von  Wart  tritt  an  Töss  einige 
Oater  zu  Bebinkon  ab.  (ib.  280.) 


Das  Wappen  der  Freien  von  Wart  ist  uns  außer  in  der  früheren 
Pariser  Handschrift  der  Minnesinger  auch  sonst  noch  verschiedentlich 
überliefert,  so  in  der  Züricher  Wappenrolle,  welche  im  sechsten  Bande 
der  Mittheilungen  der  antiquarischen  Gesellschaft  in  Zürich  näher 
beBchriebeti  wird.    Hier  heißt  es  Seite  30: 

Wart.  Der  Stammsitz  dieses  Geschlechtes  ist  die  Burg  Wart 
unter  Neftenbach  an  der  Töss,  wovon  nur  noch  wenige  Überreste. 
Das  Wappen  auch  im  Cod.  Par.  Es  sind  jedoch  hier  in  dem  schräg 
geviertheilten  Schilde  die  Seitenplätze  von  Silber,  der  obere  und  untere 
blaa,  während  es  in  der  Rolle  sich  gerade  umgekehrt  verhält.  Aach 
die  Helmzierde  bilden  in  dem  Cod.  nicht  zwei  Hörner,  sondern  ein 
Hahnenkamm  in  den  Farben  des  Schildes. 

Im  18.  Bande  derselben  Zeitschrift  berichtet  Zeller -Wertmülier 
über  die  heraldische  Ausschmückung  einer  Züricher  Ritterwohnung, 
deren  Wappen  in  den  Jahren  1305  und  1306  gemalt  sind.  Auch  hier 
findet  sich  das  Wappen  der  Edlen  von  Wart,  und  hier  sind  ebenfalls 
die  Seitenplätze  blau,  der  obere  und  untere  weiß.  —  Demnach  wird 
wohl  dem  Schreiber  der  Pariser  Handschrift  der  Fehler  mit  der  Ver- 
wechselung der  Farben  zuzuschreiben  sein. 


330  ^'-  GKIMME 

15.   Der  von  Buwenburg. 

Zu  den  von  Bartsch  beigebrachten  Nachrichten  über  das  Ge- 
schlecht der  Edlen  von  Buwenburg  füge  ich  noch  einige  weitere. 

1.  1.  Mai  1229.  Kuker,  Canonicus  in  Straßburg,  und  Ulrich  von 
Buwenburg,  Canonicus  in  Haslacb,  erkennen  zu  Kecht,  daß  Walter 
Ritter  von  Brumat  verpflichtet  sei,  der  St.  Thomaskirche  zu  Straß- 
burg jährlich  vier  Eimer  Wein  zu  liefern.  (Urkundenbuch  der  Stadt 
Straßburg  1,  169/215.) 

2.  1230.  Bischof  Berthold  von  Straßburg  gestattet  dem  St.  Thomaa- 
capitel  daselbst,  die  Einkünfte  vacant  gewordener  Präbenden  drei 
Jahre  hindurch  zu  gemeinsamem  Nutzen  zu  verwenden.  Zeuge:  Ulri- 
cus  de  Buwenburc,  canonicus  in  Haselha.  (ib.  172/219.) 

3.  Oberdürkheim,  20.  August  1280.  Graf  Eberhard  von  Würtem- 
berg  beurkundet  den  Verkauf  eines  Weinberges  in  Stuttgart  durch 
Adelheid  von  Königsegg  an  das  Kloster  Salem  und  befreit  denselben 
von  allen  Lasten.  Zeuge:  Wernher  de  Buweuburc,  civis  in  Ezzlingen. 
(Mono,  Zeitschr.  38,  112.) 

4.  Eßlingen,  22.  November  1280.  Derselbe  beurkundet  den  Ver- 
kauf eines  Weinberges  in  Stuttgart  durch  Friedrich  von  Bernhaosen 
an  das  Kloster  Salem.  Zeuge:  Werner  de  Buwenburc.  (ib.  116.) 

5.  Haigerloch,  15.  Februar  1320.  Werner  von  Buwenburg  gibt 
an  das  Kloster  Alpirsbach  zwei  Malter  Roggen  aus  seinem  Gute  zu 
Aldorf  zu  seiuem  Seclouheile.  (Glatz,  Geschichte  des  Klosters  Alpirs- 
bach auf  dem  Schwarzwalde  279.) 

6.  15.  März  1350.  Hans  Vasalt,  ein  Edelknecht,  und  Frau  Anna 
von  Buwenburg,  seine  Ehewirthin,  verkaufen  mit  Einwilligung  des 
erbern  Knechts  Johanns  Schultheiss  von  Hasela  acht  Viertel  Haber- 
gilt aus  ihrem  TLale  Hagslach  um  7  Pfund  Straßburger  Pfennig. 
(Riezler,  Fürstcnbcrgischus  Urkundenbuch  H,  279.)  Beide  Gatten 
hängen  ihr  Siegel  an  die  Urkunde ;  während  das  des  Vasalt  drei  Lilien 
im  Dreizack  aufweist,  zeigt  dasjenige  der  Anna  von  Buwenburg  (ab- 
weichend von  dem  in  der  Pariser  Handschrift  überlieferten)  eine 
Zange.  Anna  kommt  weiterhin  noch  vor  in  Urkunden  aus  den  Jahren 
1354,  1355  und  1367.  (cf.  ib.)    — 

7.  1152.  Privileg  des  Bischofs  Heinrich  von  Regensburg  für  das 
Kloster  Kaitenhaslacli  in  Betreif  der  Abgabenfreiheit.  Zeuge:  Ootschml- 
cus  de  Bounburch.  (Mon.  Boica  3,  110.)  Ob  der  Letztgenannte  auch 
ein  Mitglied  des  Würtembergischen  Geschlechtes  gewesen,  läßt  sich 
nicht  bestimmen. 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  331 

16.   Der  von  Trostberg. 

1.  Ende  1282.  Rudolf  von  Trostberg  erhält  vom  Grafen  Rudolf 
dem  jüngeren  von  Raprechtswyl  Einsiedeins  Vogtei  zu  Tagmarsellen 
zu  Lehen.  (Kopp,  Eidgenöss.  Bünde  II,  1,  442.) 

2*  18.  November  1286.  Rudolfus  miles  de  Trostberg  ecclesiao 
Beronensi  praedia  sua  in  Columbe  cum  iuribus  annexis  adscripsit, 
pretium  sibi  stipulatus  34  marcas  denariorum.  (Neugart,  episcop. 
Constant.  11,  361.) 

3.  Sursee y  21.  Juni  1289.  Abt  und  Convcnt  zu  Einsiedeln  und 
das  Capitel  zu  Zofingen  theilen  durch  Vermittlung  des  Züricher  Chor- 
herm  Meister  Ulrich  Wolfleibsch  die  Kinder  des  mit  Cuno  von  Kalt- 
bach,  einem  Eigenmanne  Zofingens,  verheiratheten  Einsiedeln'schcn 
Eigenweibes  Mechtild,  daß  die  zwei  jüngsten  den  Chorherren  ver- 
bleiben; alle  übrigen  mit  der  Mutter  dem  Kloster  gehören  und  dem 
Ritter  Rudolf  von  Trostberg  als  ihrem  Vogt  und  Beschirmer  gehorchen. 
(Regesten  der  Benedictinerabtei  Einsiedeln  114.) 

4.  Kam;  1.  December  1300.  Vor  Hermann  von  Bonstetten,  Land- 
richter im  Aargau ;  und  vielen  Freien,  Rittern  und  Edelknechten  (dar- 
unter Her  Rudolf  von  Trostberg)  nehmen  Frau  Margarethe,  Witwe 
des  Hartmann  von  Hünoburg;  und  Frau  Elisabeth;  Witwe  des  Walter 
von  Bütikon,  den  freien  Herrn  Eberhard  von  Bürgein  zu  ihrem  Vogte. 
(Kopp,  Eidgenöss.  Bünde  3,  2;  274.) 

5.  in  Castro  Ar  bürg,  13.  Januar  1309.  Urkunde  des  Herzogs 
Leopold  von  Ostreich;  eine  Erbsache  betreffend.  Unter  den  Zeugen 
auch  Rudolf  von  Trostberg.   (ib.  4;  1,  55.) 

6.  Zofingen ;  30.  Mai  1335.  Heinrich  von  Badach tal,  Propst  zu 
Zofingen y  erklärt,  daß  Burchard,  Sohn  des  Reimbold  Reimboldis 
de  Strassburg  in  seiner  Gegenwart  alle  seine  Besitzungen  in  Pfastatt 
am  40  Mark  Silbers  an  Werner  von  Eptingen  und  Werner  Truchseß 
von  Rheinfelden,  Rector  der  Kirche  in  Wilen,  verkauft  hat.  Zeugen: 
Rudolf  von  Trostberg  . . .  Jacob  von  Trostberg,  Ritter.  (Trouillat, 
Monuments  de  Bäle  3,  765.)  Bartsch  setzt  das  letzte  Auftreten  Rudolfs 
auf  den  18.  Juli  1329;  die  angeführte  Urkunde  beweist  das  Gegentheil. 

7.  ca.  1300.  In  officio  Willisowe:  Lacus  inferior  in  Egoltzwile, 
quem  comites  in  Habsburg  possiderunt  usque  ad  obitum,  a  dominibus 
in  Eberesegge  occupatur.  Tertia  pars  maioris  lacus  in  Egoltzwile, 
propria  monasterii  Heremitarum,  iure  advocaticio  pertinens  dominiO; 
a  domino  de  Trostperg  occupatur.  (Pfeiffer,  das  habsburg- österrei- 
chische Urbarbuch  319.) 


332  ^-  QHIMME 

8.  Item  H.  de  Buole  et  Burchardus  frater  suuS;  mancipia  mona- 
sterii  Hcremitarum  a  domino  de  Trostperg  occupatur.  —  Item  Heinricus, 
Guntzo  et  H.  Mittelest,  mancipia  monasterii  Heremitarum  ab  eodem 
de  Trostberg  oceupaDtur.  (ib.  322.) 

9.  Redditus  in  Lenzburg.  Item  de  quondam  de  Hedingen  in 
Greukon  IUI  marcas  reddituum,  qua»  nunc  recepit  dominus  de  Trost- 
berg.  (ib.  328.)  

Die  mitgetheilien  Urkunden  und  Nachrichten  beziehen  sich  sämmt- 
lieh  auf  das  in  der  Schweiz  ansässige  Geschlecht  von  Trostberg  und 
speciell  (auch  sicher  die  drei  zuletzt  genannten)  auf  Rudolf  v.  Trost- 
berg, welcher  nach  v.  d.  Hagen  und  Bartsch  wohl  das  meiste  Anrecht 
hat;  fflr  den  Minnesinger  gehalten  zu  werden.  Aber  schon  der  letztere 
Forscher  läßt  berechtigte  Zweifel  laut  werden  tlber  die  Schweizer 
Heimat  des  Dichters  und  führt  besonders  die  Verschiedenheit  der 
Wappen  ins  Feld,  die  hier  umsomehr  ins  Gewicht  fällt,  als  der 
Ritter  Rudolf  v.  Trostberg  in  unmittelbarer  Nähe  von  Zürich  ansässig, 
und  dem  Schreiber  der  Handschrift  sein  Wappen  sicher  bekannt  war. 
Man  wird  daher  nicht  umhin  können ,  auch  die  bis  jetzt  völlig  ver- 
nachlässigten Edlen  von  Trostberg  und  Velturns,  welche  in  Tirol  in 
der  Nähe  von  Bozen  ansässig  waren,  in  die  Betrachtung  hineinzuziehen, 
und  zwar  müßte  zunächst  nach  dem  Wappen  derselben  geforscht 
werden,  welches  nach  Bartsch  bis  jetzt  nicht  bekannt  wäre.  Sollte 
dieses  Übereinstimmung  mit  dem  des  Minnesingers  zeigen',  so  hätten 
wir  kein  Recht,  den  Letzteren  weiter  unter  die  Schweizer  Dichter 
einzureihen,  wir  müßten  ihn  vielmehr  dem  heutigen  Kaiserstaat  Öster- 
reich zuzählen,  wie  ja  auch  in  der  Handschrift  C  ihm  zwei  Sänger 
folgen,  welche  jenem  Reiche  angehören.  Der  Vollständigkeit  wegen 
füge  ich  die  Urkunden  bei,  welche  uns  über  die  Herren  von  Trostberg 
in  Tirol  Kunde  geben. 

1.  1262.  Das  Capitel  von  Brixen  übergibt  dem  Grafen  Meinhard 
von  Tirol  zwei  Theile  an  dem  Hof  zu  Planätsch;  der  dritte  Tfaeil 
gehört  den  Domherren  von  Freising.  Diesen  Hof  besitzt  Herr  Arnold 
von  Trostberg  mit  Gewalt.  Der  Graf  gelobt,  das  Capitel  zu  schützen 
gegen  den  von  Trostberg.  (Archiv  f.  Geschichte  u.  Alterthumskunde 
Tirols  1,  343.) 

2.  1282.  Willielm  von  Trostberg  und  Velturns  belehnt  den 
Götschlin    von  Gufidaun    mit  einem  Weingute  zu  Albeins.    (ib.  357.) 

3.  1290.  Graf  Meinhard  von  Tirol  kauft  von  Hug  von  Trostberg 
das  Haus  Trostberg    um    70  Mark  Silbers    mit  Abwechselung    gegen 

{yelturuB.  (ib.  367,) 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  333 

4.  1291.  Herzog  Meinhard  von  Kärnten  kauft  von  Hugo  von 
Velturns  sechs  Höfe  beim  Schlosse  Trostberg  sammt  einer  Mühle  und 
einer  Neoraute  unter  Trostberg  um  250  Mark.  (ib.  368.) 

5.  Schloß  Stein  auf  den  Ritten,  27.  April  1293.  Der  Eomthur 
des  Hospitals  zu  Lengmoos  kauft  um  170  Pfund  Berner  als  freies 
Eigenthnm  einen  Hof  zu  Puechbach  von  Hugo  und  Ulrich  von  Vel- 
turns und  deren  anderem  Bruder  Hern  Arnold  von  Trostberg.  (Ladurner, 
Urkundliche  Beiträge  z.  Geschichte  d.  deutschen  Ordens  in  Tirol  19.) 

6.  1296.  Lehenrevers  von  Hug  und  Wilhelm  von  Velturns,  dicti 
von  Trostberg,  auf  Berthold  Propst  v.  Brixen  um  den  Hohenhauser 
Hof.  (Archiv  f.  Gesch.  Tirols  2,  381.) 

7.  ca.  1310.  Isti  sunt  dantes  vinum  in  Perbiano  ....  item  domi- 
nus Ekchardus  de  Trostbergh  dat  duas  pacidas  de  Gasleit.  (Freisin- 
gisehe  Urbarien  in:  Zahn,  codex  Austriaco-Frisingensis  3,  48.) 

8.  Häufig  kommen  Herren  von  Trostberg  vor  in  dem  Urkunden- 
bach des  Klosters  Neustift  in  Tirol,  so  Arnold,  Vater  Hugos  und  Wil- 
helms von  Velturns  1303  —  Ekkehard  1346—1382.  Hartwicus  1193. 
Heinrich  1325.  Katharina,  Tochter  Ekkehards,  Gemahlin  Friedrichs 
von  Wolkenstein  1382.  Randolfus,  iudex tl299.  Waltchuon  miles  1193. 
Zwenna,  Gattin  Ekkartsl382. 

17.   Job.  V.  Rinkenberg. 

1.  Nach  einem  unmittelbar  dem  15.  April  1303  vorausgehenden 
Kundschaftsrodel  haben  der  Ritter  Nögger  von  Littau  und  Johannes 
der  Vogt  von  Ringgenberg  denselben  Großvater  gehabt.  (Kopp,  IP,  105.) 

2.  Freiburg,  4.  Juni  1308.  Als  die  Berner  den  Freien  Herrn 
Johann  von  Ringgenberg,  Ritter,  der  mächtig  war  im  Lande  um  Briens 
switehen  dem  Thale  von  Interlaken  und  der  Landschaft  Oberhasle, 
zum  Btirger  aufnahmen  und  hierzu  von  denen  in  Freiburg  i.  O.,  zu 
deren  Hilfe  sie  kurz  vorher  mit  Macht  wider  den  Grafen  von  Savoyen 
Aber  Milden  hinauszogen  (22.  Mai  1308),  in  Gemäßheit  ihres  Bundes 
die  Einwilligung  begehrten,  thaten  diese  es  in  so  entgegenkommenden 
fiberhOflichen  Ausdrücken,  daß  sie  ihren  Freunden  und  Eidgenossen 
niefat  nur  zu  Allem  und  Jedem ,  was  derselben  Vortheil  und  Ehre  be- 
träfe, die  herzlichste  Dienstbereitwilligkeit,  sondern  darüber  erklärten, 
daß  Berns  Bitte  bei  ihnen  geradezu  als  Befehl  gelten  sollte,  (ib.  IV ^,  2.) 

3.  —  22.  September  1310.  Junker  Johann,  Sohn  des  verstorbenen 
Arnold  von  Wädiswyl,  und  Johann  von  Rinkenberg,  Vogt  zu  Brienz, 
schenken  das  Lehen  des  Dorfes  Wyler,  Pfarre  Gsteig,  welches  der 
Erstere  vom  Reich,  und  Letzterer  von  Johann  von  Wädiswyl  zu  Lehen 


334  F-  GRIMME 

gehabt,  mit  Twing  and  Bann  dem  Kloster  Interlaken.   (Regesten  des 
Kl.  Interlaken  173.) 

4.  —  1.  Februar  1312.  Johann,  Heinrich  und  Ulrich  von  Strett- 
lingen,  Edle,  Herren  von  Spiez,  schenken  zum  Heil  ihrer  Seelen  und 
zu  Almosen  der  edlen  Frau  dementia,  Schwester  Heinrichs  und 
Ulrichs  von  Strettlingen  und  Nichte  Johanns ^  das  Patrona tsrecht  zu 
Leuxingen  dem  Kl.  Interlaken.  Zeuge:  Her  Johann  (v.  Rinkenberg), 
Vogt  zu  Brienz  (ib.  175). 

5.  —  7.  Juli  1315.  Landleute  und  Gemeinde  von  Unterwaiden 
geben  auf  Bitte  des  Johann  von  Rinkenberg  dem  Kloster  Interlaken 
Tröstung  für  dessen  Leute  und  Güter  bis  Weihnachten,  so  daß  sie 
von  ihnen  ungeschftdigt  bleiben  sollen,  (ib.  185.) 

6.  —  31.  März  1317.  Conrad  Muttach,  Bürger  zu  Interlaken, 
vergabt  mit  Einwilligung  des  Propstes  daselbst  zu  seinem,  seiner 
Ehefrau  und  ihrer  Voreltern  Seelenheil  an  Katharina,  seine  Tochter, 
Klosterfrau,  zu  Interlaken,  und  nach  deren  Absterben  dem  dortigen 
Frauenkloster  20  Schilling  jährlichen  Zins  ab  4  Jucharten  zu  Tausen- 
bach,  zur  Begehung  von  Jahrzeiten  obiger  Verwandten.  Siegler :  Johann 
von  Rinkenberg)  Ritter,  Kastvogt  (ib.  630). 

7.  —  31.  August  1325.  Das  Kloster  Engelberg  erwirbt  Zehnten 
und  Gut  durch  Rudolf,  Leutpriester  zu  Briens.  Siegler:  nobilis  vir 
dominus  Johannes  ad70catus  de  Rinkenberg.  (Kopp,  V,  50.) 

8.  —  5.  September  1325.  Dasselbe  erwirbt  Güter  durch  Johann 
von  Rinkenberg,  Vogt  zu  Briens  (ib.). 

9.  —  1.  Juni  1326.  Johann  von  Rinkenberg,  Vogt  zu  Brienz, 
gibt  das  ihm  von  W.  von  Wädiswjl  übertragene  Reichslehen  zu  Tuff- 
bach  im  Grund  in  Grindelwald  wieder  an  Obigen  zurück,  damit  dieser 
es  dem  Kloster  Interlaken  übertrage  als  ein  Almosen  für  die  Aufnahme 
seiner  Tochter  Maria  in  das  Kloster.  (Interlaken  238.) 

10.  —  16.  April  1331.  Philipp  von  Kien  resigniert  an  Johann 
von  Ringgenberg,  seinen  Oheim,  die  von  ihm  zu  Lehen  gehabten  Leute 
und  Güter  zu  Güntlischwand  u.  s.  w.  und  ersucht  ihn,  dieselben  dem 
Kloster  Interlaken  zu  Lehen  zu  geben,  (ib.  252.) 

11.  Bern,  24.  August  1331.  Philipp  von  Kien,  Ritter,  verkauft  dem 
Kloster  Interlaken  für  128  Pfund  alle  seine  Besitzungen  in  Güntlischwand 
und  in  den  Parochien  Qsteig  und  Grindelwand,  die  er  bisher  von 
Johann  von  Rinkenberg  als  Lehen  innegehabt,  (ib.  253.) 

12.  —  26.  August  1331.  Johann  von  Rinkenberg  übergibt  die 
letztgenannten  Güter  dem  Kloster  Interlaken  mit  allen  Rechten,  (ib.  25&.) 
[cf.  Kopp,  V^  237.] 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  335 

13.  —  16.  November  1332.  Die  Leute  von  Unterwalden  erklären, 
dem  Qotteshause  von  Interlaken  und  dessen  Leuten  guten ,  getreuen 
und  steten  Frieden  gegeben  zu  haben  und  zu  geben.  Die  Ex^htheit 
dieses  Briefes  bezeugen  Johannes  von  Ringgenberg,  der  Vogt  von 
Briens,  und  Johannes  von  Strätlingen,  beide  Ritter  und  Freie.  (Kopp^ 
V«,  437.) 

14.  —  30.  September  1333.  Urkunde  von  Landammann  und 
Landleuten  von  Unterwaiden,  wodurch  sie  das  Kloster  Interlaken  für 
allen  von  dessen  Leuten  ihnen  vor  und  seit  dem  Kriege  mit  den  Her- 
zogen von  Osterreich  zugefügten  Schaden  freisprechen  und  ihm  Sicher- 
heit vor  daherigen  Angriffen  oder  Bestrafung  der  Thäter  versprechen, 
da  das  Kloster  ihnen  dafür  300  Pfund  bezahlt,  womit  sie  sich  befriedigt 
erklären.  Zeuge:  Johannes  von  Ringgenberg,  Vogt  zu  Brienz.  (Inter- 
laken 262.) 

15.  —  6.  November  1344.  Anna,  Tochter  Werners  Münzer  t  von 
Bern  und  Gattin  Herrn  Johanns  von  Ringenberg,  Ritters,  verkauft 
dem  Kloster  Interlaken  wieder  ihren  von  ihrem  Vater  ererbten  Dritt- 
tbeil  an  der  von  Letzterem  gekauften  halben  Herrschaft  Wcißenau 
um  230  Pfund,  (ib.  32Ü.)  — 

16.  22.  Januar  1391.  Heinrich  Veschant  von  Saxeten  und  Else, 
sein  Eheweiby  verkaufen  den  Klosterfrauen  zu  Interlaken  12  Kühberg 
auf  Suis  um  16  Pfund  Pfennig.  Siegler:  Johannes  von  Rinkenberg, 
Edelknecht,  Schultheiü  zu  Unterseen.  (ib.  647.) 

17.  16.  November  1391.  Johannes  von  Ringgenberg  verspricht, 
die  von  der  Herrschaft  Ringgen berg  zu  Mannlehen  tragenden  Güter 
im  Fall  von  Verkauf  oder  Verpfandung  der  obigen  Herrschaft  für  den 
nämlichen  Preis  anzubieten,  (ib.  429.) 

18.  Albrecht  Marschall  v.  Raprechswyl. 

Zu  den  von  Bartsch  beigebrachten  Belegen  über  das  Vorkommen 
von  Marschällen  der  Grafen  von  Kaprechtswyl  füge  ich  noch  folgende, 
die  leider  auch  nur  andere  Personen  aufzählen,  während  der  Minne- 
ainger  selbst  noch  immer  nicht  aufgefunden  wurde. 

1.  Litterae  feudales  Ludovici  comitis  de  Froburg  Henrico  epis- 
copo  Basiliensi  datae  super  castris  Waldenburc  et  Oltun.  Basel 
3.  November  1265.  Zeugen:  Jacobus  et  Albertus  marscalci.  (Herrgott, 
Genealogia  Habsburgica  II,  391.)  Ob  die  genannten  Zeugen  zu  den 
Marschällen  von  Raprechtswyl  zu  rechnen  seien,  ist  fraglich;  ich  führe 
die  Urkunde  auch  nur  deshalb  hier  an,  weil  ebenfalls  Bartsch  eine 
Baseler  Urkunde  beibringt. 


336  P-  ORIBIME 

2.  Raprechtswyl,  2.  September  1282.  Permutatio  iuris  patronatos 
WinDspach  cnm  iare  patronatus  ecclesiae  in  Rapuswiler  a  comite 
Rudolfo  de  Raprechswile  et  abbate  Fabariensi  facta,  testibus  R.  B. 
et  H.  militibus  de  Turri,  H.  marscalco.  (ib.  509.) 

3.  Kloster  Zürich,  12.  December  1282.  Äbtissin  Elisabeth  von 
Zürich  überträgt  verschiedene  Besitzungen,  bisher  Erbe  der  Familie 
von  Itschnach,  auf  Begehren  der  letzteren  in  gleichem  Rechte  an  das 
Kloster  Oetenbach.  teste:  Marscaico  de  Raprechswile  (Mittheil nngen  der 
antiquar.  Ges.  in  Zürich  VIII,  Urkb.  248/277).  Diese  Urkunde  mag 
identisch  sein  mit  der  bei  Bartsch  angeführten  aus  dem  Jahre  1288« 
welche  ausgestellt  ist  von  Elisabeth  v.  Witzikon. 

4.  Ludovlcus  comes  de  Homberg  bona  quaedam  in  Togerun 
uxori  suae  Elisabeth  in  vitalitium  assignata  fratribns  domus  Hospi- 
talis  in  Klingnowe  titulo  venditionis  tradit.  Raprechtswile,  19.  November 
1284.  Zeuge:  ....  Henricus  marscalcus.  (Herrgott  II,  522). 

5.  Rapperschwyl ,  5.  Februar  1288.  Ludwig  von  Homberg  ver- 
kauft Schulden  halber  den  Hof  zu  Qelterkinden  in  Baselland  an  zwei 
Bürger  in  Rheinfelden  um  40  M.  Silbers.  Zeuge :  Heinrich,  der  Marschall 
V.  Raprechtswiie.  (Rochholz,  die  Homberger  Gaugrafen  des  Frick- 
und  Sissganes  II,  46;  Mono,  Ztschr.  VII,  445.)  Die  von  Bartsch 
erwähnte  Urkunde  über  denselben  Gegenstand  ist  ausgestellt  am 
21.  Januar  1288.  cf.  Mono,  Ztschr.  28,  415;  Boos,  Urkb.  der  Land- 
schaft Basel  1,  120/167,  wo  die  Unterschrift  lautet:  Heinrich  der 
Marschalch  burger  von  Rapprehzwile. 

6.  Raprechtswil ,  23.  März  1333.  Johann  comes  de  Habsburg 
firmat  donationem  monasterii  Rutinensi  factam.  Zeuge:  Jacob  der  mar- 
schalk  v.  Raprechtswiie.  (Herrgott  II,  649.) 


Die  Frage,  welchem  Geschlechte  die  Marschälle  von  Raprechts- 
wil  angehörten,  ist  schon  verschiedentlich  einer  Untersuchung  unter- 
worfen worden,  ohne  daß  es  gelungen  wäre,  sie  in  befriedigender 
Weise  zu  lösen.  In  dem  Wappen,  welches  die  Pariser  Handschrift 
dem  Minnesinger  beilegt,  sah  man  immer  dasjenige  der  Grafen  v.  R. 
(so  v.  d.  Hagen  und  Bartsch),  und  somit  fehlte  jede  heraldische  Grund- 
lage, auf  der  man  hätte  fußen  können.  Auch  Ferdinand  Keller,  welcher 
im  sechsten  Bande  der  Mittheilungen  der  antiquar.  Ges.  in  Zürich  die 
Gedichte  des  Minnesingers  veröffentlichte,  schrieb  in  der  Einleitung 
zu  denselben:  ^Aus  dem  Bilde  des  Marschall  von  Raprechtswil  in  der 
Pariser  Handschrift  ist  nichts  über  das  Geschlecht  zu  entnehmen, 
da    dies    das  Wappen    der  Grafen    von  Rapprechtswil  —  die   reihen 


DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER.  337 

Rosen  —  ist'*  Im  selben  Bande  der  Zeitschrift  jedoch  bringt  er  eine 
Motis,  welche,  so  viel  ich  gefunden,  bis  jetzt  völlig  übersehen  worden 
ist;  und  dennoch  ist  sie  gerade  geeignet ,  endlich  etwas  Licht  in  die 
Herkunft  des  Dichters  zu  bringen.  Er  schreibt  nämlich  auf  Seite  238 
im  Anschluß  an  die  oben  erwähnten  Worte  Folgendes: 

„Mein  Freund,  der  Kunstmaler  Hartmann  in  St.  Gallen,  der 
erfahrenste  Heraldiker  der  Schweiz,  hat  die  Gefälligkeit  gehabt,  mich 
auf  einen  Irrthum,  den  die  obige  Angabe  enthält,  aufmerksam  zu 
machen.  Die  Rosen  —  so  schreibt  er  —  auf  dem  Schilde  des  tur- 
nierenden Ritters  sind  wohl  nicht  das  Wappen  der  Grafen  von  Rap- 
rechtswil.  Bs  ist  mir  nie  vorgekommen,  daß  Dienstleute  sich  das 
Wappen  ihrer  Herren  aneigneten;  wohl  durften  sie  dasselbe  auf  an- 
deren Dingen,  als  Schild  und  Wappenrock,  anbringen,  wie  z.  B.  im 
vorliegenden  Bilde  am  Sattel  des  siegenden  Ritters  der  habsburgische 
Löwe  zu  sehen  ist.  Ich  habe  irgendwo  gelesen,  daß  die  Marschalle 
von  Raprechtswil  des  Geschlechtes  von  Sewen  oder  Seon  gewesen 
seien,  welche  aus  dem  Aargau  stammten,  dann  sich  bei  Bülach  im 
Kanton  Zürich  niederließen,  endlich  Bürger  zu  Zürich  wurden  und 
weiße  Rosen  im  schwarzen  Felde  führten.  Für  diese  Ansicht 
spricht  auch  die  Helmzierde,  welche  berücksichtigt  werden  muß. 
Anfllnglich  führten  die  von  Sewen  drei  Sturmhauben  im  Schilde, 
auf  dem  Helme  eine  derselben,  welche  später  zur  gewöhnlichen  Spitz- 
mfltxe  mit  Beibehaltung  des  Knopfes  wurde.  Meines  Freundes  Ver- 
mnthung  trifft  mit  der  Blasonierung  des  fraglichen  Wappens  in  der 
Pariser  Handschrift  zusammen.  Der  besiegte  Ritter  gehört  ohne  Zweifel 
dem  Gtosohlechte  derer  von  Ottcnbach  an^der  Reuß  an."  Soweit  Keller. 
Leider  kam  mir  diese  Notiz  erst  zu  Gesicht,  als  ich  meine  Forschungen 
über  die  Schweizer  Minnesinger  so  gut  wie  abgeschlossen  hatte  und 
das  nöthige  Urkundenmaterial  mir  nicht  mehr  zu  Gebote  stand.  Ich 
war  demnach  auch  außer  Stande,  nähere  Untersuchungen  darüber 
anzustellen,  ob  sich  in  der  Familie  von  Sewen  gegen  Ende  des  13.  Jahr- 
hunderts ein  Albrecht  findet,  welcher  der  langgesuchte  Minnesinger 
sein  könnte.  Vielleicht  wird  durch  obige  Notiz  ein  Anderer  angeregt, 
der  Lösung  der  Frage  näher  zu  treten.  Vorläufig  aber  begnügen  wir 
ans  mit  dem  Ergebniß,  daß  das  Marschallamt  zu  Raprechtswil  im 
der  Familie  von  Sewen  gewesen. 


19.   Rost,  Kirchherr  zu  Samen. 

Allgemein  nimmt  man  jetzt  an,  daß  unter  dem  Minnesinger  Rost, 
IBüTohherr   zu  Samen,    der  Kirchherr  Heinrich  daselbst   zu   verst^K^xi 

enUlAHIA.    N«a«  Beib«  XXm.  (XllY.)  Jabrg.  ^^ 


338  ^-  ORIMME,  DIE  SCHWEIZER  MINNESÄNGER. 

sei,  den  Bartsch  in  den  Jahren  1316 — 1329  nachgewiesen  %at.  Aber 
bereits  in  den  Sechziger  Jahren  des  13.  Jahrhunderts  findet  sich  in 
Sarnen  ein  Decan  Heinrich.  Es  läßt  sich  nicht  mit  Sicherheit  ent- 
scheiden,  ob  zwei  Träger  des  Namens  Heinrich  hintereinander  den 
Eirchenstuhl  in  Sarnen  innegehabt  haben,  oder  ob  ein  Einziger  ein 
angewöhnlich  hohes  Alter  erreicht  hat 

An  einschlägigen  Urkunden  fähre  ich  hier  an: 

1.  2.  October  1261.  Peter  Schneider  in  Rathhausen  macht  ver- 
schiedene Schenkungen  an  das  Kloster  daselbst.  Zeuge:  H.  decan  in 
Samen.  (Kopp,  U,  1,  115;  Neugart,  epis.  Constant.  H,  273.) 

2.  Zürich,  19.  Februar  1267.  In  einer  Urkunde  des  Walter  von 
Vatz  findet  sich  unter  den  Zeugen  auch  H.  decan  von  Samen,  (ib. 
H,  2,  279.) 

3.  19.  Mai  1316  wird  in  einer  Urkunde  erwähnt  auch  Heinrich 
Kirchherr  zu  Sarnen.  (Kopp,  IV,  2,  215.) 

4.  Desgleichen  als  Chorherr  zu  Wettingen  am  14.  April  1322. 
(ib.  IV,  2,  273.) 

5.  Als  zu  Sarnen  am  7.  März  1304  die  Anstände  der  Stadt 
Luzern  mit  Leuten  aus  dem  Haslethal  verglichen  wurden,  wird  inner- 
halb der  Zeugenreihe  auch  ein  Heinrich  von  Kilchove  von  Samen 
genannt,  (ib.  HP,  249.)  Sollte  hier  nicht  ein  Versehen  Kopps  vor. 
liegen,  und  „der  Ealchherre'^  zu  lesen  sein?  Wenigstens  ist  mir  ein 
anderer  Träger  des  obigen  Namens  nie  in  Urkunden  begegnet 
Dürften  wir  annehmen,  daß  der  Genannte  ebenfalls  der  Dichter  sei, 
so  wäre  dadurch  die  Zeit  um  zwölf  Jahre  verkürzt,  innerhalb  welcher 
sich  der  Minnesinger  nicht  nachweisen  ließe,  und  unsere  Ansicht,  daß 
Heinrich  von  1267 — 1329  in  Sarnen  gewesen,  würde  um  Vieles  mehr 
gefestigt  erscheinen. 

Im  österreichisch -habsburgischen  Urbarbuch,  welches  Pfeiffer, 
Stuttgart  1850  herausgegeben,  finden  sich  auf  Seite  227  einige  Nach- 
richten, aus  denen  hervorgeht,  daß  die  Familie  Rost  im  heutigen 
Canton  Zürich  ansässig  war  und  habsburgische  Lehen  innehatte.  Die 
Notizen  haben  folgenden  Wortlaut:  Ze  Wintertür  ligent  euch  garten, 
wisen  und  acker;  etsliche,  die  genommen  sint  üsser  den  drin  gebreiten, 
die  da  vor  geschriben  sint,  die  geltent  über  die  LXXX  stücke,  die 
die  gebreiten  j^rlichs  geltent,  sunderigen  zins  als  hie  nach  geschriben 
stät  ....  Kuonrät  Rost  ein  vierteil  Zuriches  mis  ....  Heinrich  Rost 
ein  vierteil  zuriches  mSs.  Wernher  Rost  II  vierteil,  UU  imi  minre. 


FEDOR  BECH,  LESEFROCHTE.  839 

Eine  adeUge  Familie  von  Rost  gab  es  auch  in  Tirol ,  von  der 
Mitglieder  in  den  Jahren  1369—1444  in  Urkunden  des  Aoguatiner- 
Chorfaerrenstiftes  Neustift  sich  finden,  desgleichen  am  Niederrhein; 
Personen  dieses  Geschlechtes  sind  Heinrich ,  15.  Juli  1260,  Wilhelm 
dictus  Rost  miles  2.  Mai  1273  und  29.  Juni  1299.  cf.  Laoomblet, 
Urkundenbuch  für  die  Qeschichte  des  Niederrheins  I,  277.  371  u.  602. 

METZ.  F.  GRIMME. 


LESEFßUCHTE. 

(Schlnß.) 


ptcze,  f., 

enthält  nach  einer  Mittheilung>  die  ich  J.  Peters  verdanke,  ein  hand- 
schriftlich im  Kloster  Marienstein  befindlicher  Psalter  (aus  dem  14.  Jh.) 
als  Übersetzung  von  fldgellum  in  Ps.  90,  10;  ebenso  31,  10;  34,  15 
fiagella,  piczen.  Es  ist  wohl  der  älteste  Beleg  für  das  jetzige  deutsche 
Peitsche,  das  dem  böhmischen  biCy  poln.  bicz  entlehnt  ist.  In  dem 
Copialbuch  Mscr.  LXXXV  der  Zeitzer  Domherrenbibliothek  fol.  213* 
heißt  es :  ich  iiß  mir  geben  eynen  sporn  vnde  eyn  piczache ,  dd  strickeie 
ich  den  sporn  vrahe^  sunder  wolde  der  piczsche  nicht  haben  (15.  Jahrh.) ; 
Diefenbach-Wtilcker  Hoch-  und  Niederd.  Wörterb.  796:  picze,  peuische^ 
ßagra,  plumhatum.  Dahin  gehört  wohl  auch  Giseler  von  älatheim 
(Hyst.  I)  176,  12:  dar  nach  Ih  her  in  slahen  mit  puzzen  (?),  daz  aller 
shi  Up  vorwundet  was  und  mit  Hüte  hine  seic\  Lexer  II,  312  denkt  an 
eine  Ableitung  von  bivzen]  wahrscheinlicher  ist  mir,  daß  hier  das 
slavische  piczze  für  puzze  gemeint  ist. 

pladeke^  bladicke,  m., 

aufgef&hrt  vom  Mhd.  Wörterb.  11%  521  unter  der  falschen  Nominativ- 
form pladeJ^n,  ebenso  von  Lexer  II,  276,  hat  mit  der  Bedeutung  von 
tübliser  oder  kleffer  so  wenig  zu  thun  als  mit  der  von  paltenaere,  pel- 
tMn  oder  palatinus,  worauf  es  bei  Lexer  1.  1.  zurückgeführt  wird. 
Auch  Frisch  II,  62*",  s.  v.  pladeken  befand  sich  auf  falscher  Fährte. 
Mit  Recht  hat  dies  zuerst  O.  Böhme  geltend  gemacht  in  dieser  Zeitsohr.' 
90,  118  anter  Hinweisung  auf  die  aus  Marbachs  Chronik  v.  Sohöneck 
erbrachten  Beispiele.  Es  ist  offenbar  ein  slavisches  Wort,  gleich- 
bedeatend  mit  Freiherr,  Magnat,  nobilis  und  dasselbe,  was  im  Altprager 
und  im  Brttnner  Stadtrecht  vlcbdicke  und  vladeke  (slavisch  vladika). 
genannt  wird,  vgl.  Lexer  III,  384.  Bei  Koedits  v.  Salfeld  27,  1  heißt 


340  FEDOR  BBCH 

es:  do  vorstdrte  he  aUe  böse  rite  unde  orbldsunge  der  untagintliehen  pla- 
dekin,  und  dies  entspricht  den  Worten  bei  Dietrich  v.  Apolda  I,  81 : 
disHpamt  eonsilta  mahrum,  reprobavit  persttananes  magnatorum; 
ebenso  entspricht  pladeke  bei  Koeditz  30,  12  dem  vir  nobilü  der  in 
der  Anm.  von  Kückert  citierten  Reinhardtsbrunner  Annalen. 

regelbühslin,  n., 

in  Laßbergs  LS.  III,  393,  95:  st  schüttelt  im  die  phenning  üz  dem 
regelbühslin  in  den  kuttenzipfel  sin;  in  der  Hs.  regelbuchlin  und  sol- 
ches bei  Lexer  II,  37,  1  angesetst;  allein  in  demselben  Gedicht  S.  392, 
V.  67  heißt  es :  daz  si  denn  nem  zwen  pfenning  und  leit  ez  in  büchsUn, 
so  gesamnet  si  licht  dar  in  der  regelpfenning  ein  geschach.  Sonst  findet 
sich  regelbrtoch  bei  Schreiber,  Urk.  v.  Freiburg  I,  218  (a,  1316). 

reittac,  m., 

Rechnungstng ,  richtig  angesetzt  im  Mhd.  Wtb.  III,  7  und  bei  Lexer 
II,  399;  dieselbe  Stelle  ist  aber  aus  Versehen  wiederholt  in  den  Nach- 
trägen bei  dem  letzteren  S.  347  unter  j^raittach,  n.  Rechnung^;  das 
Wort  raittag,  m.,  findet  sich  auch  noch  im  Wiener  Stadtrechtsbuche 
ed.  Schuster,  Art.  12. 

resalm,  m., 

=  der  Psalm  de  profundis,  nach  Schmeller-Frommann  II,  1  so  genannt 
von  den  Leonisten  (Ketzern);  vgl.  die  von  Eeinz  in  den  Sitzungs- 
berichten d.  bayer.  Akad.  d.  Wiss.  1867,  II,  1  herausgegebene  Be- 
schwörungsformel (=  K.  Roth,  Kleine  Beitr.  IV,  Heft  18->19,  S.  185) 
V.  63  folg.  ich  besuere  dich  vil  sere 

bt  dem  miserere 


hl  dem  benedictus. 

b%  dem  magnißcät, 

bt  dem  aller  trinitdt, 

bt  dem  re  salm  (oder  resalin)  aho  her, 

daz  du  vares  obir  mer. 
Keinz  dachte  bei  resalin  An  Jerusalem,  Roth  an  rex  Salem  oder  SaKm; 
näher  liegt  wohl  resalm.  Gegen  einige  der  hier  vorkommenden  aber* 
gläubischen  Anschauungen  und  Gebräuche  richtet  sich  eine  theo- 
logische Abhandlung  des  Jahres  1483,  aus  welcher  A.  v.  Keller  in 
seinen  Fastnachtsspielen  Auszfige  gegeben  hat;  dort  heißt  es  S.  146S: 
„verboten  ist  der  Zutritt  zum  Genüsse  des  Abendmahles  alien  deh 
die  —  —  —  den   repsalm   lesen   ine   dem  falschen   gelaubenn,    im  ms 


LE8£FB0CHT£.  341 

albeg  die  sele,  darumb  sie  in  sprechen  ^  aus  dem  fegfewei*  läsen,  Ps.  34 
in  einem  Psalterium  zu  St.  Lambrecht  (12.  Jahrb.)  bei  Steinm.  Ztschr. 
20y  177  führt  die  Überschrift:  Den  verchvluoch  (so!)  salm  macht  Davit 
über  odle  sine  viende. 

schafhütte,  f. 

=  eine  Hütte,  in  weicher  die  sehaf  d.  h.  die  Schöpfgefäße  oder  Feuer- 
eimer aufbewahrt  wurden,  bei  Tucher  142,23  (148,  14;  149,2);  aus 
Versehen  wird  es  bei  Lexer  II,  633  mit  „Schaf hütte,  -Stall*'  erklärt. 

Sehern,  stn., 
=    das  Scheren,    auch    im  Pass.  H.  167,  36:    an   des    heubtes   scheme 
{:  gerne))  -=  beim  Scheren   des  Hauptes;    Lexer  H,   710   meinte   aus 
dieser  Stelle  auf  ein  scheme^  stf.,  schließen  zu  können. 

schoene,  adj., 
in  der  Bedeutung  rein,  frei  von  etwas,  bald  mit  dem  Genitiv,  bald 
mit  Präpositionen  verbunden;  so  im  Lohengrin  2820  sxoer  danne  eni- 
roMf  der  düht  sich  zageheit  schoene,  was  bei  Lexer  II,  768  nicht  richtig 
wiedergegeben  wird  mit  ,, schön  durch,  wegen*';  Nie.  v*  Jeroschin 
25265  doch  harte  man  der  saehin  den  pabist  sich  scMne  maehtn  (=  se 
purgare)]  J.  Tit.  933,  4  die  wären  ie  vor  valsche  gar  schoene  (nach 
Oerm.  13,  17;    24,  183);    Alemannia  I,   74  daz  er  uns  dd  von  seh^e 

mache;  II,  214  Marie was  schöne  u,  sO  lieht  von  doetKchen  sünden; 

Sehoenbach,  Predd.  I,  15^  5  der  mensche  ist  schöne  von  den  sunden 
(vgl.  Oloss.).  In  demselben  Sinne  steht  schoener  im  Reinfrid  5395  sin 
tip  vor  aüer  schände  was  um  dar  geschoenet. 

schrovenj  swv., 
in  der  Bedeutung  torquere  oder  asp^are^  strigHare^  rodere^  ci^uciare 
und  die  Stelle  eines  Substantivuros  vertretend  in  der  H.  Martina  70,  18 
dd  kam  —  ein  engel  in  den  eitoven  balde  in  des  fiures  schroven\  146,  99 
(28  du,  herrCf  wantest  des  grimmen  fiures  schroven  in  dem  brinnenden  eit- 
cveu]  230,  98  var  hin  —  in  dei*  helle  eitoven,  in  des  heizen  fiures 
sehroven\  dazu  vgl.  verschroven  bei  Lexer  III,  220  und  Schmeller- 
Frommann  II,  598  unter  dem  W.  schrafen.  Auch  schroioel  =  Peiniger 
iit  wohl  hierher  zu  ziehen,  Pass.  K.122,  63;  164,  89;  Väterbuch  25955 
(Lexer  II,  806)  und  H.  Magdalena  fol.  20*^,  wo  es  von  den  Henkern, 
die  Herodes  aussandte,  heißt:  di  schrupfer^  /rechter,  schrofer  \  säzen 
üf  ir  Idfer  \  sament  unde  randen  |  her  und  dar  in  landen.  Die  Citate 
Aber  eehroven  sind  bei  Lexer  unter  schroffe^  schrove  swm.  untergebracht. 


342  FEDOR  BECH 

serweny  swv,, 

ist  nicht  richtig  gedeutet  worden  in  der  Strophe  des  J.  Tit.  1395: 
Von  ChraswaU  geheizen^  nach  OrcLsxoalt  peverwetf 
Dich  kann  diu  minne  reizen,  werde  minne  hat  dich  üzgeserwet. 
Von  Lexer  II,  892  wird  es  anter  serwen,  marcescere^   und  2030  unter 
nilzserwen,  auszehren,  entkräften^  aufgeführt.  Es  gehört  vielmehr  unter 
aericen  =  rüsten,  waffnen,  vgl.  sar^  sarwe  und  gesenve.  Das  Wort  steht 
noch  in  J.  Tit.  2569  und  2723  gesertvet  :  geverwet   Dagegen  ist  serwen 
anzunehmen  an  einer  Stelle  Heinrichs  v.  Müglin   bei  Adelung,    Altd. 
Ged.  in  Rom  264:   nit  dann  vff  aUe  wät  min  sin  biz  her  geserbet  hat. 

teicseherre,  f.  und  m., 

ursprünglich  das  Kratzeisen,  mit  dem  man  den  am  Backtroge  hangen 
gebliebenen  Teig  zusammenscharrt,  dann  ein  aus  solchen  Teigresten 
gebackenes  Brötchen  oder  eine  Art  Kuchen  in  länglicher  Form  (so 
nach  Weigand',  II,  887 ;  Vilmar,  Idiot.  695  unter  deitscher) ;  es  findet 
sich  in  der  zweiten  Bedeutung  in  Baur's  Urkundenbuche  des  E^loaters 
Arnsburg  Nr.  171  (a.  1279)  panis  vulgo  dekserre  dicttAS'^  nichts  an- 
deres bedeutet  es  im  Renner  1652:  sin  mäme  —  hdt  brdht  vir  kese^ 
zwei  hüner  und  zwSn  teicscherren  (=  Lexer  II,  1414);  Hess.  Urkundenb. 
hrsg.  von  Arthur  Wyss  I,  941  (a.  1357)  unus  panis  iriticeus  ein  deig- 
scherre]  ebenda:  zu  geldene  uf  die  zU  als  'pachtes  recht  ist  eyne  gans, 
ein  hün  unde  uf  den  jdristag  eine  weizsen  deitschirne ;  Sätze  und  Gebote 
des  Bischofs  Otto  von  Wolfskel,  Art.  78  (S.  103):  swelich  pfister  heim- 

bachen  brot  becket  ungewegen der  sol  —  zwen  Schillinge  pf,  geben ; 

wen  man  auch  einen  teschern  oder  zwene  oder  küchelech  sinen  kinden 
mit  dem  brdte  bringet,  waz  die  wegen,  als  vil  sol  dem  pfister  abe  gen  an 
dem  gewihte;  in  W.  Reins  Thuringia  sacra  II,  S.  194  erscheint  aus 
dem  Jahre  1314  urkundlich  ein  Waltherus  dictus  Teycscherre  und  in 
der  Ztschr.  f.  thüring.  Gesch.  u.  Alterth.  III,  ö.  56  ein  Hans  Teic 
scherre  aus  dem  Jahre  1402.  In  der  Form  deifier^  deutscher  findet  man 
es  unter  den  Glossen  colipheum,  pastilla,  potenta  bei  Diefenbacb. 

tüwen^  düwen,  swv,, 

=  tibizare  finde  ich  außer  der  im  D.  Wtb.  II,  1775  aus  Diefenb.  582* 
unter  tibisare  und  außer  der  von  Lexer  II ,  1592  aus  des  Teufels 
Sege  8152  vermerkten  Stelle  noch  in  Laßb.  LS.  I,  33,  15: 

davon  bitt  ich  iich^  süssi  frucht, 

daz  ir  nit  hubent  für  unzucht, 


LE8EFRÜCHTE.  343 

daz  ich  mit^)  diiwen  üchz  missebiet: 

min  sendez  herz  mir  ez  geriet; 
in  den    hierauf  folgenden  Versen  wird  denn  auch  die  Geliebte  fortan 
mit  du  angeredet. 

wickeler^  wichelei'^  m. 

▼gl.  Diefenb.  GIoss.  s.  v.  aruapex  und  avgur\  Koelhoff'Bche  Chronik 
377^  4:  man  woude  sagen  y  daJt  he  ein  awert  hedde,  dat  vm-zitz  gewest 
were  eins  loichelers,  den  man  vur  ziden  plach  zo  halden  vur  einen  afgot 
avermitz  sin  zouverie\  Vilroar,  Idiot.  454  arioluSy  dat  düdet  eyn  tvickeler. 
Ebendasselbe  Wort  vermuthe  ich  in  Pass.  K.  390,  49:  bistü  ein  wikeler 

an  Witzen  und  ein  goukeler^    daz  du Laurencium  hast  begraben? 

In  der  Hs.  steht  ougekeler  für  wikeler^  die  Silbe  ge  mit  Punkten  dar- 
unter versehen.  Sonst  vergleiche  man  über  wichelen^  divinare^  zaubern 
und  über  wickelinge,  wickelie  R.  Froramanns  Mund.  III,  59*;  Sachs. 
Weltchron.  264,  9  u.  19;  Dorow,  Denkm.  I,  70;  Germ.  17,  78;  7,  100. 

wirbic  (wih'bic)^  adj., 

=  wirblicht,  schwindlicht,  drehend  bei  Lexer  III,  925;    dahin  gehört 
nach  meiner  Vermuthung  auch  die  von  demselben  unter  wurdic  S.  1005 
aufgefährte  Stelle  aus  der  Krone  19856: 
(daz  pfert  was)  härslihtic  unde  hranc, 

toilrbic  unde  ungesuntf 

ez  was  von  allem  tadel  tount; 
in  der  Hs.  steht  wurdic  für  toilrbic.  Vgl.  wirfic  ros  in  den  Gesta  Rom.  91 
(=  unsinnig  ros  S.  92)  und  Schmeller Frommann  II,  995 — 96;  werbil- 
tüchtig  im  Zeitzer  Progr.   a.  1879,  S.  9,  30;    worvelsiek,   appiosuSf  bei 
Kernel.  Kil.  ed.  Hasselt  S.  819. 

zelcy 

aus  einer  Frankfurter  Urkunde  von  Lexer  III,  1051  angeführt,  ist 
weiter  nichts  als  der  Plural  von  zagel  =  zagele  oder  zegele  die  Theile 
am  Wipfel  des  Baumes,  die  Spitzen,  die  äußersten  Zweige  des  gefüllten 
Stammes.  Weist.  III,  403:  wann  ein  stamm  —  —  gehauwen  ist,  das 
dan  die  von  Offendan  zu  den  tzelen  davon  auch  recht  haben  sollen]  — 
428:  waz  he  darf  von  posien  ti.  von  banden  y  die  sal  he  hauwen  %ts  den 
tSlen  u.  von  urholz\  sie  soln  die  stecken  machin  von  zelen  u.  spitzen  in 
dem  toalde.  Dieselbe  Wortform,  zähle^  zSl,  zehl,  bei  Vilmar,  Idiot.  464; 
vgl.  eines  slangen  zail  (:  stail)  in  dieser  Ztschr.  3,  404,  237;  der  werlde 
Zeil  (:  urteil)  im  Kreuziger  3184;  um  Zeitz  beißt  ein  böser  Geist,  der 

>)  H0.  nü. 


344  O.  GLÖDE,  NOCH  EINMAL  ZUR  TRISTANSAGE. 

Windwirbel,  satizel,  d.  i.  Sauzagel  =  süswanz  bei  Scbambach,  Wt.  119; 
Vilmar,  Idiot.  338;  Regel,  Ruhl.  Mund.  60. 

zendelboi'tef  m., 

lese  ich  in  Laßbergs  LS.  I,  134,  118: 

ieglich  seil  was  »iindei*hav 

(jrüen  hld  rdt  toppel  var 

gemürket  alsd  rehte  vin, 

gar  ein  zendelhm^t  sid^n. 
Die  Hs.   bietet  zadelport  für  zendelbort]    Lexer  III,   1018  hat  darnach 
vermuthet:   ^zadel-boi'te,  swm.  horte,  an  dem  kein  zarfeZist",  was  schwor 
lieh  richtig  ist.  Zendel  findet  sich  in  demaelbon  Gedicht  137,  227. 

zippeilj  n„ 

in  Bertholds  Crane  1333  u.  4513  ist  nicht  =  mhd.  zipfel  zu  uehmen, 
wie  Lexer  III,  1131  vermuthet,  sondern  =  mhd.  schapel.  So  findet 
sich  tzeppel  in  einer  Schrift  des  Naumburger  Bischofs  Dietrich  von 
Bucksdorf;  tzappiel  bei  Stenzel,  Urkundensammlung  359;  zaepelin  in 
den  Scriptores  rer.  Pruss.  II,  200;  sapel  u.  za2)el  bei  Crull,  Amt  der 
Goldschmiede  S.  29  und  Schiller- Lübben  IV,  25 — 26;  vgl.  auch  zepc 
laei'e  (=  schapelaei'e)  bei  Lexer  III,  1060. 

ZEITZ,  Dccembor  1888.  FEDOR  BECK. 


NOCH  EINMAL  ZUR  TRISTANSAGE. 

[Eine     EntgegQUiig     auf    Kölbings     Artikel     ^^Zur    Tristansage*',      Germania 

XXXIV,   2,  p.    187  —  194.] 

Als  ich  Kölbings  Aufsatz  ,,Zur  Tristansage"  in  der  Germania  las, 
ging  ich  sofort  an  die  Widerlegung  aller  einzelnen,  mir  von  Kölbing  cur 
Last  gelegten  Thatsachen.  Daß  er  einen  wunden  Punkt  zu  verbergen  hat, 
zeigt  die  Art  seiner  Polemik ,  denn  eine  gerechte  Sache  braucht  man  nicht 
durch  Worte  zur  Geltung  zu  bringen,  die  beleidigen  sollen,  anstatt  zu  wider- 
legen. Da  der  Herausgeber  dieser  Zeitschrift  eine  genaue  Widerlegung  mit 
der  Bemerkung  zurückgeschickt  hat,  daß  sie  viel  zu  umfangreich  sei,  muß  ich 
mich  kurz  fassen,  auch  auf  die  Gefahr  hin,  daß  Kölbing  mir  wieder  Maogel 
an  Sorgfalt  vorwirft.  Wenn  Kölbing  Golthers  Urtheil  zu  Hilfe  nimmt,  weise  ich 
hin  auf  Lyons  Zeitschrift  für  den  deutschen  Unterricht,  Jahrg.  II,  373,  die 
meinem  Urtheil,  das  ich  mit  guten  Gründen  verthcidigt  hätte,  durchaus 
zustimmt;  ich  kann  die  Stelle  ja  leider  nicht  ganz  anführen,  Kölbing  kann 
sich  noch  manches  Andere  daraus  zuziehen.  Mein  ,,sichere8  und  selbst- 
bewußtes  Auftreten"  hat  also  doch  Eindruck  hinterlassen.  Meine  Arbeit  war 
atark    gekürzt,    und    das    hätte  K.   mit  einigermaßen  gutem  Willen  einsehen 


O.  GLÖDE,  NOCn  EINMAL  ZUR  THLSTANSAGE.  345 

köDnen;  mein  Urtheil  beruht  auf  der  Vcrgleichung  der  ganzen  Sage  mit  dem 
TristAii.  K.  nennt  meine  zehn  Seiten  lange  Abhandlung  ein  literarisches 
Cariosnm,  seine  Widerlegung  ist  ein  Unicum  von  87,  Seiten;  die  letzten 
d'/g  Seiten  gehören  nicht  zur  Sache.  Was  K.  vorbringt,  beruht  auf  irriger 
Auffassung  oder  flüchtiger  Leetüre  meines  Aufsatzes.  Er  wirft  mir  (p.  188) 
vor,  ich  hätte  über  Heinzeis  Arbeit  nicht  gesprochen,  was  ich  p.  18  an- 
gekündigt hätte;  ich  muß  ihn  auf  p.  19  hinweisen,  wo  der  letzte  Absatz 
beginnt:  »,£benso  weiß  R.  Heinzel  etc.  etc.^  Knrz  mußte  ich  mich  fassen, 
um  die  Leser  der  Germania  nicht  durch  Bekanntes  zu  langweilen.  Weßhalb 
die  Darlegung,  inwieweit  auch  die  Form,  in  der  uns  G.  sein  Gedicht  hinter- 
lassen hat,  sein  individuelles  Gepräge  trägt,  aus  Lüth  und  Bechstein  zu- 
sammengestoppelt zu  nennen  ist,  will  mir  nicht  einleuchten;  sie  liest  sich 
ganz  glatt;  daß  sie  nur  21  Zeilen  netto  lang  ist,  scheint  mir  ein  Vorzug. 
Oder  paßt  Kölbing  der  Ausdruck  'Darlegung  nicht?  Daß  ich  zu  wenig  vom 
Prosaroman  in  der  Parallele  mit  Gottfrieds  Tristan  drucke,  ist  falsch').  Auf 
p.  23  hebe  ich  die  schlechte  Überlieferung  der  Sage  hervor.  K.  entgegnet, 
daß  er  dies  auch  gethan  hätte  (p.  XIV).  Er  sagt  dort,  die  Überlieferung 
mindere  den  Werth  der  Saga  herab.  Das  ist  gerade  meine  Ansicht;  beim  End- 
resultat hat  er  dies  nur  leider  nicht  berücksichtigt,  p.  189  macht  K.  mich 
darauf  aufmerksam,  daß  auch  er  hervorgehoben  hätte,  daß  man  in  Zukunft 
bei  Vergleichung  von  mhd.  Epen  mit  ihren  afrz.  Quellen  das  Augenmerk  in 
höherem  Grade  wie  bisher  auf  die  stilistischen  Unterschiede  zu  richten  habe  etc. 
Er  hat  dies  nirgends  gethan.  p.  190  sagt  K.,  er  wolle  nicht  bestreiten,  daß 
Gottfrieds  feinfühlige  Art  der  Darstellung  und  sein  poetischer  Sinn  überall 
die  Sage  übertreffen;  wenige  Zeilen  später  aber  behauptet  er,  daß  die  ganze 
Persönlichkeit  Gottfrieds  als  Mensch  und  Dichter  in  einem  erheblich  weniger 
idealen  Lichte  erscheine,  wie  nach  Heinzeis  Ausführungen.  Schließlich  beruft 
sich  K.  auf  das  Urtheil  Golthers  (Zs.  f.  rom.  Phil.  XII,  p.  363).  Golther  hebt 
hier  die  Vorzüge  des  Thomas  hervor,  während  ich  immer  von  der  nordi- 
chen  Sage  gesprochen  habe.  Ich  weiß  nichts,  wie  meine  Behauptungen 
besser  unterstützt  werden  könnten,  als  durch  die  Worte  Golthers :  ...  „Vom 
rein  ästhetischen^)  Standpunkt  aus  betrachtet  haben  wir  zwei  großartige 
Triatangedichte,  ein  französisches  und  ein  deutsches;  letzteres  erscheint  uns 
als  noch  gewaltiger,  da  es  die  Vorzüge  seiner  so  vollendeten  Vorlage  noch 
mehr  erhöht.^  ....  Wie  überzeugt  K.  von  vornherein  von  der  Richtigkeit 
seines  Urtheils  war,  zeigen  die  Woite  (p.  220),  wo  er  Behaghels  Arbeit 
(Genn.  XXIII,  p.  223—229)   sehr  abfällig  und  mißliebig  bespricht. 

Daß  K.  eine  Vorliebe  für  die  Saga  hat,  die  ich  nicht  theile,  kann 
ich  mir  wohl  erklären*').  Zu  der  Art  und  Weise  seiner  Polemik  gegen  Andere, 
die  wie  er  die  Wahrheit  erstreben,  hat  er  weder  Hecht  noch  Grund  ). 

WISMAR,  December  1889.  O.  GLÖDE. 


')  Nach  meiner  Meinung  hat  Kölbing  Kecht.     O.  B. 

*)  Mein  Aufsatz  in  der  Germnnia  heißt:  „Der  nordisuhe  Tristauromau  und  die 
.'isthetischo  Würdigung  Gottfrieda  v.  Straßbur^.'' 

')  Weil  er  sie  ediert  bat. 

*)  Diia  gilt  auch  von  meinem  nach  oft'enbaron  Druckfehlern  gebildeten  Urtheil 
über  meine  ahn.  Kenntnisse. 


346  FELIX  LIEBRECHT 


ZUR  VOLKSKUNDE. 


Nachträge. 

(Schluß.) 

S.  364,  Z.  3  V.  u.  Uardung  Romancero  Portag.  Leipzig  1877,  1,  257. 
263.  Steele,  Kasa  Jataka  etc.  London  1871.  Str.  675.  Valer.  Max  9,  8,  4. 
ext.  ^qnand  Monseigneur  TEvSque  de  Cahors  prend  possession  de  8on  Evcch6. 
le  Vicomte  de  Cessac ,  son  premior  Vassal ,  doit  aller  Tattendrc  k  la  porte 
de  la  Ville,  tSte  nue,  la  jambe  droite  nue,  et  le  pied  nud  dans  une 
pantoufle.  11  doit  prendre  la  bride  de  la  male  sur  laqaelle  Monseigneur  est 
mont6  et  le  conduire  aa  palais  Episcopal.  II  doit  pendant  le  diner  de  Mon- 
seignear,  le  servir  k  table,  toajours  tete  nae,  la  jambe  droite  nue  et  le  pied 
nad  dans  une  pantoufle.  Apres  le  diner,  il  prend  ie  baffet  de  Monseigneur 
qui  doit  ^tre  de  vermeil,  le  met  sur  sa  mule  et  s'en  vat  la  dite  male  et 
le  dit  buffet  lui  appartenant  on  recompense  des  dits  Services.  —  L'abbaje 
de  Figeac  a  donn^  son  nom  k  une  petite  ville  dans  ie  Qaerci;  quand  TAbbe 
de  Figeac  fait  sa  premi^re  entree  dans  cette  petite  ville,  le  Seignenr  de 
Montbrun  et  de  la  Roque,  habill6  en  Arlequin  et  une  jambe  nue,  est  oblige 
de  le  conduire  juequ'^  la  porto  de  son  abbaye,  tenant  sa  jument  par  la 
bride;  ensuite  TAbbc  et  TArlequin  dinent  ensemble.^  Saint  Foix,  Essais 
Historiques  aur  Paris.   Nouvelle  cd.  Londres    1759.  I,    118  sq. 

S.  370,  no.  17.  Nachträge.  Füge  hinzu:  ^Au  convois  des  Chevaliers 
(in  Frankreich)  on  portait  les  diverses  pifeces  de  Tarmure.  QuoIquefoiB  on 
faisait  representer  le  Chevalier  mort  par  un  homme  k  gages  revetu  de  son 
armure  et  charg^  d'imiter  ses  gestes  et  sa  demarche.  On  ne  se  contentait 
pas  de  Teffigie  qui  devait  rappeler  ses  traits  et  son  costume;  en  voulait  en 
quelque  sorte  le  retrouver  dans  un  autre  lui-möme."*  Ch^ruel,  Dictionn. 
histor.  des  institutions,  mcrurs  et  coutumes  de  la  France.  Paris  1855.  1,  420 
(s.  V.  Funerailles). 

Nach  Anführung  von  Suet.  in  Vespas.  1 6  führt  Sainte-Fois  1.  c.  Essais 
Histor.  2,  218  so  fort:  „Dans  un  compte  de  d^pense  de  la  maison  de  Poli- 
gnac  de  Tan  1375,  on  tronve  un  article  de  cinq  sols  baill6s  k  Blaise 
pour  avoir  fait  Ic  Chevalier  defnnct,  k  Tenterrement  de  Jean, 
fils  de  Randonnet  Armand,  Vicomte  de  Poligiiac.*^ 

„Aus  funerailles  de  Charles  VI  on  imagine  d'enfermer  le  corps  dans 
un  cercueil  et  de  faire  une  cffigie  en  cire  revetu  e  des  habits  et  omements 
royaux."  ib.  2,  200  f.  Weiter  unten  p.  203  heißt  es,  bei  dem  Pompe  fiiii6bre 
de  Louis  XII.,  Fran^ois  I.,  Henri  II,  Charles  IX.  und  Henri  IV.  „marchoient 
les  seize  Gentilshommes  de  la  Chambre  portant  la  liti^re  ou  lit  de  parade 
.  ..  aur  le  lit  etoit  couche  la  figure  ou  effigie  du  Roi  en  cire,  la  couronne 
sur  la  tete  etc.^,  mit  dem  übrigen  königlichen  Schmuck  und  Gewändern. 
Der  Sarg  mit  der  Leiche  befand  sich  gewöhnlich  unter  dem  Paradebett«  — 
Von  Cromwells  Begräbniß  heißt  es  unter  Anderm :  |,The  hearse,  adomed  with 
plumes  and  escutcheons,  was  drawn  by  six  horses  in  trappings  of  black 
vet.  On  it  rcclincd  a  rccumbcut  waxcn  effigic  of  the  late  Protector  habited 


ZUR  VOLKSKUNDE.  347 

in  the  robes  of  royalty,  with  a  crown  on  its  head  and  the  globe  and  sceptre 
in  its  hands.^  J.  Henneage  Jessj,  London,  its  celebrated  Characters  and 
remarkable  Places.  London  1871.  I,  162.  —  ^Ezactly  seven  years  alter 
the  day  on  which  the  victor  (Heinrich  V)  had  ridden  in  trinmph  over 
London  Bridge  after  the  battle  of  Agincourt  [25.  Oct.  1415,  also  25.  Oct. 
1422]  the  fiineral  car  which  containcd  his  remains,  roUed  over  the  same 
thoronghfiare.  The  car  drawn  by  six  horses,  snpported  a  recumbent  ef&gy 
of  the  deceased  monarch,  magnificently  arrayed  in  the  robes  of  soyereignty.*^ 
ib.  2,  287,  —  no.  20.   Fletcher,  Basset,  Legends  etc.  s.  Melus.  2,  586,  n.  3. 

S.  372,  Z.  6.  Pedroso,  Contr.  5,  14,  no.  294.  —  Z.  26.  „Faire  un 
tH>a  dans  la  toitnre!^  s'^criaient  les  Papous  [die  Papoua's  der  Insel  Kondo 
nnweit  von  Nen-Guinea]  c'est  ouvrir  la  porte  aux  esprits  des  morts  qui 
envahiraient  bientöt  la  maison  en  y  apportant  toates  sortes  de  malefices, 
d^molissons  plntöt  les  murs,  mais  ne  touchons  pas  an  toit,  scul  endroit  par 
o&  ils  puissent  entror.^  Raffray,  Voyage  en  Noiivelle  Guin('e.  Tour  da  Monde 
87,   282. 

S.  873,  Z.  7.  Von  den  Begräbnissen  bei  den  Betschuaneu  heißt  es 
unter  Anderem:  „An  opening  is  made  in  the  fence  surrounding  the  housc 
and  the  body  is  carried  through  it  .  .  .  it  is  then  lowered  into  the  grave." 
Der  Grnnd,  waram  die  Öffnung  in  den  Zaun  gebrochen  wird,  ist  nicht  an- 
gegeben; wenn  es  aber  gelegentlich  eines  anderen  BegräbniiSbrauches  heißt: 
^eyidently  a  relic  of  somo  tradition  longago  forgotten,  or  at  all  events  of 
which  they  profess  to  be  Ignorant^,  so  findet  dies  auch  auf  jenen  Umstand 
Anwendung.  J.  G.  Wood,  The  Natural  History  of  Man.  Africa,  London 
1868,  p.  334.  —  Z.  22.  S.  unten:  Zur  Volkskunde,  S.  414  f.  Ä  Abbeville 
ou  trainait  le  cadavre  du  suicid^  par  une  ouverture  pratiqu^e  sous  le  senil 
de  la  maison  od  la  mort  avait  eu  Heu.  II  en  ^tait  de  meme  k  Metz.**  Chä- 
mel  1.  c.  p.  1175.  (v^  Suicidc.)  Andree,  Ethnograph.  Parallelen  etc.  S.  86, 
Z.  16  y.  u.  Sonneberg.  Weimar    1858. 

S.  874,  Z.  2.  Hylt^n-Cavall.  Wärend  etc.  1,  384.  Vasconcellos  1.  c. 
Trad.  p.  39.  40,  no.  85. 

S.  375,  Z.  6  V.  u.  Gröber,  Ztschr.  5,  418.  Faune  Popul.  6,  97  f. 
Germ.  28,  110.  Krauss,  1.  c.  Sagen  u.  s.  w.  der  Südslayen  2,  141.  Bibl. 
espan.   1,  237. 

S.  379,  Z.  18.  Der  Gebrauch  des  Kiltganges  ist  feste  Sitte  bei  vielen 
Afj^hanen  und  Stämmen  des  nordwestlichen  Indiens.  Ephinstone,  Cabool. 
2.  ed.    1,  240    ff.  bei  Zimmer,  Altindisches  Leben  S.   309. 

8.  380,  Z.  15  St.  Gudrun  1.  Brynhild.  —  Z.  16.  Grimm,  Geschichte 
der  Sprache  S.  139;  vgl.  Zimmer,  Altindisches  Leben  S.  329;  Wilh.  Müller, 
Geschichte  und  System  der  altdeutschen  Rel.  S.  76,  n.  4.  „Weiber  der 
Hemler";    cf.  Kistudans,  Germ.  30,   216  s.  unten:  Zur  Volkskunde  S.   508. 

8.  381,  Z.  3,  Wood,  natural  History.   Africa  p.  544. 

8.  382,  Z.  5.  Bastian,  Geograph,  u.  Ethnol.  Bilder  S.  345  f.  —  Z.  17. 
Hermann,  Ethnol.  Mittheilungen  aus  Ungarn  S.  147.  Das  Programm  dea 
Gymnasiums  zu  Dortrecht  (Holland)  für  1882—83  enthält  „AI  Restis  en 
Savitri,  Mythol.  en  Poesie"  und  „De  Stroohalm  als  Rechtssymbol" 
by  Dr.  J.  J.  Warren. 

S.  383,  Z.  2.  Germ.    16,  86,  no.   2. 


k 


348  FELIX  UEBKECHT 

S.  386,  Z.  9  V.  u.  Henderson,  Folk-Lore  etc.  3'  ed.  p.  29. 

S.  387,  Z.  12.  Cheruel,  Dict.  hist.  etc.  1,  420  8.  v.  Chevauchde  de 
Tane.  „A  Lyon  la  chevanch^e  de  Täne  se  c^I^brait  en  grande  pompe  au 
mois  de  novembre.  Cette  procession  bnrlesque  6tait  dirigöe  prinoipalement 
contre  le  maris  qui  se  laissaient  battre  par  leur  femmes.  On  en  tronvera 
ane  description  dans  le  Kecueil  des  meilleurs  dissertations  snr 
rhistoire  de  France  par  M.  Leber  f.  II,  p.  160  et  suiv.*^  Cf.  unten  Zur 
Volkskunde  S.  429.  Rozburgh  Ballads  ed.  by  Hindley.  London  1873.  2  voIb. 
2,   73  und  das  Bild  dazu  p.   79. 

S.  398,  Z.  10  ff.  Kr.  Nyrop,  Klndetraeet  etc.  p.  1  ff.  Pitrö  etc.  Ar- 
chiyio  3,  294.  Carl  Meyer,  Abergl.  des  Mittelalters.  Basel  1884,  S.  196. 
Kölbing,  Engl.  Studien  7,  128.  Crane  (Profi  su  Ithaca),  Mediaeval  8ennon 
Books  and  Stories  1883  (Sonderdruck)  p.  68.  Black,  Folk-Med.  p.  65.  G^m. 
28,  HO.  31,  353.  Gröbers  Ztschr.  5,  419.  Coelho,  Revista  etc.  p.  7*8, 
no.  1 1 0.  ^Apr^s  ces  diverses  c^remonies  [bei  dem  Feste  der  Porification 
des  fautes,  welches  die  Kamtschadalen  im  Monat  November  nach  Beendigung 
der  Herbstarbeiten  feiern]  on  apporte  dans  ryourte  des  branches  de  bonlean. 
Chaque  chef  de  famille  en  prend  une;  et  apr^s  Tavoir  courb^e  en  cerele, 
il  y  fait  passer  deux  fois  sa  femme  et  ses  enfants  qui  dansent  en  rondeau 
sortir  de  ce  cerele.  Cela  8*appelle  se  purifier  de  ses  fautes.*'  Migne,  Nonv. 
Encydop.  Th^ologique  Tom.  37,  col.  1083  (nach  Steller).  Mannhardt,  Waldr 
und  Feldkulte  1,  32. 

S.  399,  Z.  13.  Bastian,  Geograph,  und  Ethnol.  Bilder  S.  168.  — 
Z.  22.  9,A  la  tete  des  tombes  creus^es  k  ciel  ouvert  (bei  Latakia)  ou  re- 
marqne  un  treu  rond  de  six  k  bnit  centim^tres  de  diam^tre  et  qui  communiqne 
avec  Tinterieur  de  la  s^pulture.  Dans  les  souterrains,  ce  m^me  trou  est 
plac6  au  dessus  ou  de  chaque  cot^  de  la  niche  funeraire  . . .  oette  lucame 
fnneraire  et  caracteristique  de  tous  les  monuments  sepulcraux  de  pierre  brate; 
toutes  les  dallos  fermetures  des  dolmens  sont  percees  de  la  m^me  maniöre. 
Encore  aujourd^hui  les  Turcomans  de  la  mer  Caspienne,  comme  leurs  parents 
des  onvirons  d'Antioche,  et  comme  les  Ansariees,  trouent  les  dalles  qui  fer- 
ment  leurs  tombeaux.^  Les  Ansaries  par  M.  Leon  Gabun,  Tour  du  Monde 
38,  396.  ^Les  chätaignes  comptent  parmi  les  fruits  fun6raires  .  .  •  En  Fie* 
mont  elles  constituent  le  repas  rituel  de  la  veille  du  jour  des  morts;  et, 
dans  certaincs  maisons  ou  en  laisse  encore  tont  expres  sur  la  table  k  Tin- 
tention  de  pauvres  morts,  qui  sont  cens6s  venir  le  nuit  pour  s'en  rassasier.^ 
De  Gubernatis,   Mythol.  des  Plantes   2,   63. 

S.  400,  Z.  15  V.  u.  Bachofen,  Antiquar.  Briefe.  Strasburg  1880,  S.  3  ff. 
—  S.   18  id.  ib.   S.   9. 

S.  401,  Z.  5.  Gaidoz,  Deux  Paralleles,  Rome  et  Congo.  In  der  Bevne 
de  l'hist.  des  Beligions  1883,  p.  9.  —  no.  13  cf.  Gox,  Mythol.  of  the  Aryan 
Nations  2,  127.  Vgl.  unten  Zur  Volkskunde  S.  492,  no.  **  und  dagegen 
S.  323,  no.  78.  —  71  The  currency  used  instead  of  coin  (auf  den  Maldiven) 
in  the  wada:  According  to  Golius  the  Concha  Veneria  but  according 
to  the  author  of  the  Kamooz  [s.  Hcrbelot  v".  Gamoz]  ...  a  white  ahell, 
which  is  taken  out  of  the  sea ,  the  fissure  of  which  is  white  like  that  of 
the  dato  -stonc;  it  is  hung  (aboiit  the  neck)  to  avert  the  evil  eye.^  The 
Travels  of  Ibn   Batuta,  transl.   etc.  by  Samuel  Lee.  London   1829,  p.   178; 


ZUR  VOLKSKUNDE.  349 

ans  Jahn,  Böser  Blick  S.  80.  Andree,  Ethnograph.  Parallelen  etc.  S.  36  n. 
H7,  HO.  1. 

8.  402,  Z.  11  ff.  Germ.  31,  356.  —  Gaidoz  1.  c.  Denx  Paralleles  p.  2  ff. 

8.  404,  Z.  9.  Bachofen,  GräbeiByrnbolik  S.  174  Tgl.  unten  Znr  Volks- 
kunde 8.  491. 

8.  405,  Z.  21.  Antaeus,  Philol.  26,  730«  Movers,  Phönizier  1,  440: 
^Antaeus,  der  gewaltige  Ringer  im  Sande  der  Wüste,  von  dem  er  seine  Kraft 
empfllngt,  weil  auf  dem  glühenden  Wüstensande  der  giftige  Harrur  oder  Har- 
mattan  entsteht,  der  die  in  der  Wüste  unbegraben  liegenden  Reisenden,  weil 
man  an  ihnen  keine  Spuren  der  Verletzung  sah ,  durch  Ringen  umgebracht 
hat  und  dann  von  ihren  Schädeln  sich  einen  Palast  erbaute  (s.  Pindar, 
Isthm.  IV,  90)  gehört  gewiß  gleichfalls  der  ^  phönizischen  Mythe  an.''  —  Z.  5 
▼.  n.  Zu  Ispahan  füge  noch  Bagdad  und  Aleppo,  Spencer,  Ceremonial  Insti- 
taÜons  etc.  London  1879,  p.  39.  —  Z.  3  v.  u.  Ein  Schädelthurm  ist  auch 
in  Nippon  Yorhanden.  Brauns,  Japan.  Märchen  etc.   S.  362. 

8.  406,  Z.  7,  no.  21.  Ritter,  Asien  2,  625:  „Wenn  dem  Radja  (inLadakh) 
ein  Sohn  geboren  wird,  so  dankt  der  Vater  ab  und  die  Minister  regieren  in  des 
Prinxen  Namen.  —  no.  22.  Verstorbene  beklagt.  Kölbing,  Engl.  Studien  3.  5, 
n.  195.  —  no.  23.  Festus  v"*.  membrum  Spencer,  Cerem.  Inst.  p.  55.  Tylor, 
Primit.  Cult.  1,  407.  Andree,  Ethnolog,  Parallelen  S.  148.  —  no.  24.  Kleider 
dem  Todten  mitgegeben.  Potters  Griech.  Archäol.  übersetzt  von  Rambach 
2,  417.  Spencer  p.  91.  Gleiches  findet  auch  in  Palermo  statt.  —  no.  25. 
Haare  geweiht.  Spencer  1.  c.  p.  61  sqq.  64.  Andree  1.  c.  S.  150  (als  Zeichen 
der  Solaverei).  —  no.  26.  Spolia  opima.  Spencer  1.  c.  p.  50  sq.  —  no.  27. 
adorare  nQoaxwsTv,    Spencer  1.  c.  p.    123. 

Italische    Mythen. 

S.  408,  Z.  10.  Folk-Lore  Record  3,  268.  Kölbing,  Engl.  Studien  5,  164. 

S.  410,  Z.    19.  Gerland,  Bericht  u.  s.  w.  S.  342. 

8.  411,  Z.  6.  Über  Anna  Perenna  gibt  eine  yon  der  dortigen  ab- 
Vatohende  Erklärung  Baissac,  Les  Origines  de  la  Religion  1,  271  ff.  — 
Z.  5  ▼.  u.  Von  dem  verbannten  Manlius  Capitolinus  heißt  es  bei  Cedrenus 
vol.  1,  p.  263  ed.  Bonn:  „oaovg  ijdwqd'rj  r&v  noXixmv  xeii  hyxoaqlmv  avXU^aS 
xal  iac^OTitms  tolg  FocXkoig  fninf-acaVy  navtag  (istcc  rov  ^r^yog  BqUtov  [I.  Bqijvov 
i.  6.  Brennus]  Atkxxsivs  %al  rrjv  noXiv  t^g  avfMpoQ&g  iXvtQthaocTO ,  Sub  xal  M&Uog 
PM909  hpt/pia^  rä  r&v  Pcofiaiaiv  Sioinslv.  %ui  ehdvg  rov  ix&gbv  ^sßQOVUQtov  xa- 
X€t&%AVf  9i*  ov  xal  hnsfpvyadsvBxo ,  xai  hißaXmv  i^ta  xijg  noXstag  yvnvbvj  iffia&ia 
^^vtvtp  nsQtßtßXijfidvov  mxI  a%oivi(o  xijv  Sagfifv  nsQutioiafievov  &g  naiyvLov,  wxl  ^Aßdotg 
Tvmofmvy,  totg  xctzaxd'ovioig  ceinov  d'solg  dod'ijvcti,  O^aiav  nQogiza^e,  ÜB^xlkiog 
^9  x6t8  fLijVf  ov  mg  xoXoßov  6  MaXiog  ^BßQOVötqiov  hnmvouaafv.  Sd'Bv  xal  xofr*  fxog 
i^lofdwß  hrt*  ayoQceg  TCQOXid'Bvxag  Pmfuxtoi  xvnxovat.  ^AßSoig  tnupmvovvxsg  'f^sld-s 
^$ßQ0vdQi8  xijg  n6Umg\^    Cf.  Preller,  Rom.  Mythol.   S.   317. 

8.  416,  Z.  15.  Aus  dem  Lagerbuche  des  schwäbischen  Klosters  Adel- 
b«rg  vom  Jahre  1416  sieht  man,  daß  die  diesem  Kloster  unterthänigeu 
Bauern  das  fragliche  Recht  [d.  h.  die  Ausübung  des  jus  primarum  noctium 
der  Mönche]  folgendermaßen  ablösen  durften.  Von  jedem  in  die  Ehe  ein- 
tretenden Paare  mußte  der  Bräutigam  eine  Scheibe  Salz,  die  Braut  aber 
1  Pfund    7  Schilling  Heller    oder    eine  Pfanne    „daß    sie   mit   dem  Hintern 


350  ZUR  VOLKSKUNDE. 

darein  sitzen  kann  oder  mag**  entrichten.  Sugenheim  1.  c.  S.  360  (i.  e. 
Gesch.  der  Aufhebang  der  Leibeigenschaft.  Petersburg  1861).  ..•  In  meh- 
reren Gegenden  Deatschlands  hatten  die  Bräute  als  AblÖsungtgebfihr  ffir 
dieses  Recht  der  yorläufigen  Begattung  dem  Grundherrn  so  viel  Käse  und 
Butter  zu  entrichten,  r,tLla  dick  uod  schwer  ihr  Hintertheil  war*'; 
in  anderen  Gegenden  einen  Sessel,  „den  sie  just  damit  ausfüllen  konnten^. 
Sugenheim  a.  a.  O.  Kulischer,  Die  communale  Zeitehe  und  ihre  Über- 
reste im  Archiv  f.  Anthropol.  1878,  S.  2'24.  228.  —  Z.  12  v.  n.  a)  Dieses 
Recht  der  deutschen  Barone  ist  urkundlich  nachgewiesen  durch  zwei  im 
Zfirich*schen  Staatsarchiv  aufgefundene  Öffnungen  von  Stadelhofen  und  Hirs- 
landen und  von  Maur  am  Greifensee.  Beide  Urkunden,  die  eine  vom  Jahre 
1538,  die  andere  von  1543  bestimmen  ausdrücklich,  daß  wenn  „hoflfit^, 
d.  h.  die  Hörigen  auf  den  bezeichneten  Gütern  zu  der  „beigen  ee  knmben^, 
der  Bräutigam  „den  meyer  soll  by  sin  wyb  lassen  ligen  die  erste  naeht'. 
Scherr,  Deutsche  Cultnrgesch.  Leipzig  1876,  S.  238.  ...  5)  In  Baiem  wurde 
dieses  Recht  noch  im  XVH.  Jahrh.  von  den  Grundbesitzern  in  der  primitiven 
Form  ausgeübt.  Sugenheim  1.  c.  S.  371  Anm.  . . .  ^)  Sehr  gebräuchlich  war 
dieses  Recht  in  Rußland  noch  im  vorigen  und  im  laufenden  Jahrhundert  bis 
zur  Aufhebung  der  Leibeigenschaft  im  Jahre  1861,  wo  Beispiele  gegeben 
sind.  Semewsky,  Die  Leibeigenen  zur  Zeit  Katharina's  JI.  u.  s.  w.  (russisch). 
d)  Den  ueapolitan.  und  sicilian.  Gutsbesitzern  mußte  noch  im  ersten  Deoen- 
nium  des  19.  Jahrh.  für  dieses  ^Hochzeitsrecht^,  wie  es  dort  zu  Lande  hieß, 
eine  bedeutende  Geldablösung  entrichtet  werden.  Sugenheim  a.  a.  O.  S.  SSS. 
Alles  bei  Kulischer  1.  c.  S.  227.  —  Vgl.  Karl  Schmidt.  Jus  primae  noctis. 
Freiburg  i.  Br.  1881.  —  Derselbe,  Der  Streit  über  das  Jus  prim.  noct. 
Berlin    1884   (Sonderdruck). 

S.  417.  Z.  12  V.  u.  Kulischer  1.  c.  S.  227.  —  Karl  Schmidt  1.  c. 
S.   259.  —  Z.   2  V.  u.  Karl  Schmidt  1.  c.  S.  295. 

S.   418,  Anm.  s.  Karl  Schmidt  1.  c.  8.  296. 

S.  426,  no.  7.  Vgl.  Originelle  Friedensstiftung  zwischen  Ehegatten. 
Parole.  Amtliche  Zeitung  des  deutschen  Kriegerbundes,  Berlin  (20.  Februar 
1879),  Nr.  8. 

S.  427,  Z.  10  ff.  Archivio  v.  Pitre  etc.  IV,  285  ff.  —  Z.  12  v.  u. 
^On  voit  eucore  dans  la  maison  de  Ville  de  Padoue  la  pierre  du  bl&me 
Lapis  Vituperii,  oü  ceuz  qui  ^taient  recus  k  la  cession  [des  biens]  di- 
soient  k  haute  voix  en  frappant  par  trois  fois  le  cul  contre  cette  pierre: 
Je  c^de  mes  biens. ^  Saint-Fois  Essai  Histor.  etc.  VIT,  172.  —  no.  9,  zu  Ende. 
y^iid'saiioitoltaL  ttvsg  svQsd'evrsg  kd'Qucfißev&rjaav  TuxvXoSofMfd'BVTfg  (wurden  mit  ab* 
geschnittenem  Penis  wie  im  Triumphzuge  durch  die  Stadt  umhergefllhrt) 
luyuftäveg  6fioi>  xal  uQXLSQelg,  xcci  o&xm  nsQiaydfiBvoi  otntif€9g  hBlBvtijüaP,*^  Zmr 
Zeit  des  Justinian  L  Glycas  p.  501  ed.  Bonn. 

Rechtsalterthümer. 

S.  430,  Z.  8  V.  u.  Folk-Lore  Record  I,  168  sq.  —  Engl.  Stadien 
ed.  Ktflbing  3,  8. 

8.  431,  Z.  18.  Cleasby  and  Vigfusson,  Icelandic  Diction.  v^  F61i.  — 
Z.  24.  Hoppe,  Engl.-deutsches  Supplement-Lex.  S.  466  s.  v.  Handhaband.  — 
S7.  Karl  Schmidt,  Jus  primae  noctis  S.  27. 


« 


ZUB  VOLKSKUNDE.  351 

S.  433.  Franenprärogativ.  Eine  Frau,  die  sich  geneigt  zeigt  einen  zum 
Tode  Verurtheilten  zu  ehelichen,  in  dem  Augenblicke,  wo  er  das  Schaffet 
basteigt,  erhält  ihm  das  Leben.  Siehe  meinen  Aufsatz  in  den  Gott.  Gel.  Anz. 
1866,  S.  2018:  .Buddha's  Nonnen  galten  damals  [im  4.  Jahrh.  v.  Chr.]  (in 
den  spttteren  Jahrhunderten  verschwinden  sie  in  Ceylon  wie  in  Siam)  für  so 
heilig  wie  die  Vestalinnen  bei  den  Römern;  der  Verbrecher,  der  ihnen  be- 
gegnet, wird  begnadigt  (Mahavansi  ed.  Upham  I,  p.  99)^.  Ritter,  Asien  5,  237. 
S.  anch  Ducange,  s.  v.  Matrimonium  (ed.  Henschel  IV,  325);  Roxbarghe 
Ballade  ed.  Hindley.  London  1878.  1,  409  —  16.  Die  Monatsschrift  f.  d. 
(}68ch.  Westdeutschlands  enthält  auch  Alex.  Kaufmann,  Über  das  Freibitten 
Vemrtheilter  durch  Jungfrauen.  —  Z.  21.  John  Aubrey,  Romains  of  Gentilism 
and  Judaism,  ed.  by  James  Britten.  London   1880,  p.   126. 

S.  435,  Z.  3  V.  u.  Zosim.  4,  36,  p.  347  ed.  Reitem.  Preller,  Griech. 
MyihoL  1,  185,  n.  1.  Litt.  Blatt  1882,  S.  359.  Herrmann,  Ethnol.  Mitth. 
ans  Ungarn  1,  56. 

S«  436.  Der  aufgegessene  Gott.  Gaidoz,  Les  G&teaux  Alphabotiques. 
Paris  1886,  p.  3,  n.  1.  La  Flandre  Lib^r.  1.  Dec.  1883  hat  einen  Artikel, 
La  Th^ophagie,  L* Anthropophagie  et  les  Sacrifices  Humains  chez  les  Egyp- 
tiene  nach  Maspero.  Er  beginnt:  „M.  Maspero  vient  de  faire  k  la  Soci^t^ 
asiatiqne  de  France  une  communication  sur  un  des  textes  hieroglyph.  de 
conyerts  dans  les  pyramides  des  royales  de  Saqqarab,  recemment  fouillöes 
par  Ini.  Ce  text  apporte  des  lumi^res  nouvelles  sur  les  idees  religieuses  des 
Egyptiens  de  Tancien  empire,  notamment  en  ce  qui  conceme  la  vie  de  TAme 
an  deUi  du  tombeau;  etc.  etc. 

S.  439,  Anm.  füge  hinzu:  Dunker,  Gesch.  des  Alterthuras  1,  359 
(ftber  Astarte). 

S.  440  Anm.,  Z.  2.  Stiefel  sind  etwas  Männliches,  s.  Archivio  etc. 
ed.  Pitr6  etc.  4,  44. 

Allgemeine    Literaturgeschichte. 

S.  441«  Cosquin,  La  Legende  des  Saint-Barlaam  et  Josaphat.  Paris 
1880  (Sonderdruck).  —  Braunholtz,  Die  erste  Parabel  des  Barlaam  und 
Josaphat.  Halle  1883.  —  Paulus  Cassel,  Mischle  Sindbad,  Secundus  etc. 
8.  846.  H.  Zotenberg,  Notice  sur  Ic  livre  de  Barlaam  et  Josaphat.  Paris 
1886.  Wlislocki  in  Kochs  Ztschr.  f.  vergl.  Lit.  1,  462  ff.  Kirpitschnikov, 
sur  le  Bari,  et  Jos.  in  Hist.  des  dix  Vizirs.  Trad.  par  Rene  Basset.  Paris 
1883,  p.  IL  —  Die  Identität  des  Buddha  und  des  Josaphat  zeigte  bereits 
Diego  de  Conto,  t  1616  (Dec.  V,  liv.  VI,  cap.  H);  s.  Yule,  Marco  Polo. 
2^  ed.  U,  308  und  Derselbe  in  Acad.  no.  591  (1.  Sept.  1883),  p.  146, 
col.  1. 

S.  453,  Z.  6  V.  u.  Tylor,  Adress  etc.  1879^  p.  7.  Bergmann,  Les  Chanta 
de  Sol.  Strasb.  et  Paris  1858.  2"^  ed. 

S.  455,  Z.   14.   Braunholtz,  Inauguraldissertation.  Halle    1883. 

S.  457,  Z.  9  ff.  Hierher  gehört  folgende  Stelle  eines  Briefes  an  mich 
von  Schiefner.  St.  Petersburg  20.  April  (2.  Mai)  1879:  „Neulich  entdeckte 
ich  ein  auch  in  mongolischer  Obersetzung  vorhandenes  tibetisches  Werk: 
„Lehre  durch  Beispiele^,  dessen  Grundlage  einem  der  frühesten  buddha- 
glänbigen  Tibeter,  Po-to-ba,  zugeschrieben  wird.  Da  findet  sich  eine  andere 


J152  FELIX  LIBBREOErr 

KKNUung  der  Parabel  [als  bei  Stanislas  Jalien,  Ayad.  no.  XXXII].  Ein  Mann 
hat  einen  an  einem  tiefen  Abgrunde  befindliehen  Fels  erklommen,  nm  dort 
Honig  oder  süße  Früchte  zu  genießen;  er  stützt  seine  Füße  anf  einen  Orts- 
häufen  und  erfaßt  mit  den  Händen  einen  eben  solchen.  Während  er  so  dem 
Uenuß  hingegeben  ist,  merkt  er  nicht,  wie  eine  weiße  und  eine  schwane 
Maus  das  Gh'as  der  beiden  Haufen  fortschleppen;  er  verliert  endlich  beide 
Halte  und  stürzt  in  den  tiefen  Abgrund.  —  So  eben  finde  ich  die  frflher 
für  Alex.  Wesselofsky  angefertigte  Übersetzung  der  Stelle,  welche  ich  lieber 
gleich  hersetze  u.  s.  w.  p.   15ß. 

8.  489  Z.   4  V.  u.  st.  dir  1.  ihr. 

8.  494,  Z.  9  V.  u.  Pedroso,  Tradi^oes  pop.  Portug.  Porto  1880,  VIII, 
no.  414.  VasconcoIloB,  Tradi^oes  pop.  de  Portug.  Porto  1882,  §.   198. 

8.  606.  Zu  8.  251.  Acad.  no.  480,  p.  87*\  —  Zu  S.  278,  Z.  II 
•t.  1878  1.  1877.  Über  die  Kammenija  Baby  oder  Steinfirauen  s.  Archiv 
f.  Anthropol.  1878,  S.  303  f.  312.  —  Zu  S.  307.  „Djudju  (prononcez 
Djoudjou)  signifie  [gleichfalls  am  Bonn 7]  f^tiche,  objet  consacr^.  II  se 
prend  du  reste  dans  diverses  acceptions  . . .  on  fait  aussi  djudju  en  ^tendant 
une  corde  devant  la  maison  pour  ne  pas  laisser  entrer  la  petilte  veröle.* 
1/Afrique  Equatoriale.  Gabonais,  Pahonins  —  Gallois  par  le  Marquis  de  Com- 
pi^gne.  Paris  1875,  p.  74.  —  Les  portes,  chez  les  Indiens  de  Cumanii,  ne 
se  fermoient  qu'avcc  un  fil  de  coton  et  quiconque  rompait  ce  fil,  6tait 
puni  de  mort  (Inerrera).  Demeunier,  L*Esprit  des  Usagos  et  des  Ooutnmes 
des  differents  Pcuples  Londrcs  et  Paris  178<>.  3,  75.  —  Z.  11  v.  n.  Auch 
aU  Todtenopfer  wurden  von  den  heidnischen  Russen  kleine  Kinder  in  FlfiBsen 
orsäuft:  ^^vceyLünovs  tf  nf-noirjKotes ,  htl  rbv  "lat^v  vnofia^ia  ßQeq>rj  xeei  ilext^vo- 
!•«>:  am-nvi^f^v"  [im  Jahre  972j.  Leo  Diaconus,  Historiae  IX,  6,  p.  149 
tMl.   Bonn. 

8.   507,  Z.   9   V.  u.  Acad.  no.   397,  p.  427*^. 

8.  508.  Zu  S.  380.  Germ.  31,  350  ff.  Salomone  Marino,  Storie  popo- 
lari  in  poesia  siciliana.  Bologna  1877  (Sonderdruck).  Henry  Callaway,  the 
roligious  System  of  the  Amazulu.  Natal,  Capetown,  London  1869,  p.  212  sqq. 
—  Z.  10  V.  u.  Hugo  Gering,  Islaenzk  Aevent.  Halle  1882.  2  Bde.  1,  284  ff. 
(ierm.  80,   216  if.   —  1.  Z.  Cleasby  - Vigf.  y'.  Grafgangs  maitr. 

S.   509,  Z.   9.  Gröbers  Ztschr.    6,   447   ff. 

8.  512,  Z.  9.  Hylt('n-Cavall.  Wärend  og  Wird  1,  354.  —  Zu  8.  422. 
Pedroso,  Discours  p.   4. 

S.  513,  Z.  23.  Steiiitragen.  Ztschr.  f.  deutsche  Culturgesch.  N.  F» 
l,  371.  „Un  des  snpplices  qu'on  infligeait  antrefois  aux  femmes  debancb^s, 
»tait  de  leur  faire  porter  d*une  paroisse  k  I'autre  deux  pierres  li^es  par 
une  chaine.  Voy.  du  Gange  v".  Lapis."  Cheruel,  Dict.  bist  etc.  p.  978.  — 
1.  Z.  Cf.  Acad.  27.   Oct.    1879,  p.  223. 

S.  514.  Zu  S.  431.    S.  dagegen  Andrew  Lang,  La  Mythologie.   Trad. 
par  Parmentier.  Paris   1886,  p.   222,  n.   3.  —  Z.  8.  Borough-English.  Germ. 
ly  no.  990  u.  991. 


ZUB  VOLKSKUNDE. 


368 


Nachtrag  xom  Sachregister  der  Volkakunde. 


mittwoch  612. 

s.  Slatababa. 

a  891.  261. 

»eil  den  Todten  füge  hinxu  403 ; 

ndig   begraben   284  ff.    880  f. 

r£te  261. 

afen   todter  Frauenzimmer   49. 

nie  gemißbrancht  138  f. 

»8  221. 

i  897  f.  vgl.  dnrchkrieeben. 

86. 

gen,    strenge,    erschrecken  die 
ter  463. 
ari«  420. 

bonomm  427. 
ih  401. 
1  figere  402. 

mit  Thieren  396. 
Pesce  49. 

I  füge  hinzn  438.  492. 
aIb  Eingang  872. 
Mure  Todte  428. 
lerone  164. 
MT  olavi  figendi  402. 
ßVanen  124. 
Slntstropfen  362. 
fähren,  -gehen  s.  durchkriechen. 
Bögein  -ziehen  372  f. 
leben  386. 

idang  füge  hinzu  367. 
kende  211. 
.  Eher. 
a  8.  Wasser. 
1  8.  Hühnerfedem. 
füge  hinzu  356. 

füge  hinzu  316. 
ifeld  116. 

maus,  füge  hinzu   121. 
;>fer,  füge  hinzu  254. 
schlägt  den  Mann  384.   426. 
u  retten  yom  Tode  433. 
D,  todte,  beschlafen  49. 
ikleidung  der  Männer  410. 
gebunden  275. 
schmalz  440. 
a  277. 

IMAVIA.   N«««  Beihe  XXni.  (XXXY.)  Jahrg. 


Geburt  s.  Entbindung. 

Gendarda  366. 

Gesichtstäuschung,  füge  hinzu   116. 

Gespenster  s«  Geister. 

Gifts  329. 

Ginevra  degli  Almieri  62. 

gradi  273. 

gundarÄa  366. 

Hängen,  füge  hinzu  301. 

Hand,  füge  hinzu  404. 

-gehen  auf  den  Händen  401. 

Hände     reiben ,      zusammenschlagen 

227  n. 
Hasenblut  440. 
Häufelliedchen  180. 
Haupt  s.  Kopf. 
Haut,  nachschleppende  364. 
Heitsi  Eibip  270. 
Herakles  406. 
Herbeizaubem  (ein  Mädchen  u.  s.  w.) 

205. 
Hermotimos  206. 
Hinterer,  füge  hinzu  427. 
Hinterer  als  Maß  416, 
Hiongnu  20. 
Homöopathie  368. 
incendiariae  aves  109. 
Isländisches  362. 
Ishtar  439. 

Japanesische  Sage  72. 
lebendig  begraben  287. 
Keuchhusten  861. 
Kinder,  undankbare  120  f. 
Kindergebete  391  f. 
Kinderlieder,  füge  hinzu  390  f. 
Klebekraft  330. 

Knabenzeugung  440,  cf.  330,  no.  161. 
KoUyridianerinnen  436. 
Kopf,   füge  hinzu  289  ff. 
Kopf  an  Gebäuden  291. 
Kopf,  weissagender  290. 
Kunstzeugung  240. 
Kurgan  269. 

Lebendig  vergraben  284.  380. 
Lubins  267. 
Mädchenraub  877. 


• 


354 


O.  BRENNER,  ZU  QERII.  84,  869. 


Mauer  s«  Wand. 

MeneniüB  Agrippa  120. 

Menschenopfer,  füge  hinra  287  f. 

Menschenopfer,  freiwillige  298. 

Micbelrieder  Recept  440. 

Mittagsgeister,  füge  hinzu  46.  47. 

Mond  321. 

Mordgeräth  321. 

Mühlstein  aufs  Haupt,  füge  hinzu  333* 

Münzen   im  Munde  der  Todt^n  93  f. 

Muschel  401. 

Nachtraben  358. 

Namengebung  310. 

n^a  276. 

Neugeburt  s.  Wiedergeburt. 

n*gombo  401. 

Nilopfer  254. 

Orestes  343. 

Oyengua  35. 

pantoufle  497. 

Perigyne  400. 

Pflug,  ungarischer  128. 

phalius,  füge  hinzu  438. 

Phallus  als  Trophäe  95  f. 

Piscis,  Nicolaus  49. 

Quoniam   136. 

Robert  est  mort  257. 

Rose  im  Licht  1.  330. 

Rothkehlchen  264. 

Rusalka  st.  Ruselka. 

Sabala  (Kuh)  71. 

Schalttag  s.  bisseztus. 

Scheintod  59  ff. 

Schlangen  geschleudert  75  (nicht  375). 

Schuh,  füge  hinzu  372. 

Schuß  330. 

Schwalben  264. 

Schwanenfrau  57.   243. 

second-sight  355  (nicht  335). 

Seele  wäscht  sich  350. 

Sibilja  (Kuh)  71. 

ST.  HUBERT. 


Sieben  Brüder  368. 

Sinnis  400. 

Sohn,  siebenter  346  s.  auch  Vater. 

sot  491. 

Speichel  als  Vorzeichen  380,  n.  161. 

Syrien  79.  304.  830.  331.  887. 

Stiefel  440. 

Störche  264,  marmorne  88. 

stranger  380. 

Strohlager  867.  492. 

Stntensohn  22. 

SvanhUd  297. 

Sympathetische  Cur  854. 

Tauchersage  49. 

Tod,  füge  hinzu  55  f. 

Todte   Frauenzimmer   besehlafos    49. 

Treue  Liebe  44. 

Umspannen  309. 

Undank  der  Kinder  120. 

Unnatürliche  Laster  895. 

Usener  407. 

Verstorbene  beklagt  407. 

Vögel;  fuge  hinzu:  Hoehseiten  der- 
selben 199. 

Vulva  s.  eunnus. 

Wasser;  füge  hinzu:  s.  auch  Stnrm- 
quellen. 

Weiber  u.  s.  w.  s.  Frauen. 

Werfen  des  Schuhes  824  f.  499; 
übers  Dach  872. 

Werwolf  321;  vgl.  VampTrismus. 

Wiederholung  u.s.w.  888  (nieht  889). 

Wunden  geheilt  353  f. 

Wundermühlen  302. 

Xenophon  Ephesius  44. 

Zahn  verloren  819. 

Zertreten  297. 

Zeugung  s.  Knnstzeognng. 

Zombi  372. 

Zweimal  schlagen,  schießen  s.  Wieder- 
holung. 

FELIX  LIEBRECHT. 


k 


L   BEGRIFF  UND  GESCHICHTE  DER  GERMANISCHEN  PHILOLOGIE.     355 


BIBLIOGRAPHISCHE  ÜBERSICHT 

DBB 

ERSCHEINUNGEN  AUF  DEM  GEBIETE  DER  GERMANISCHEN 

PHILOLOGIE  IM  JAHRE  1886. 

UXTES  MITWJEKUMO  VON  J.  TE  WINKEL  IN  OBONINQEN,  K.  F.  SÖDERWALL  IN  LÜKD  UND 

L.  MILN  ER-BARRY  IN  LONDON. 

BEARBEITET  VOM 

GUSTAV    EHRISMANN. 


I.  Begriff  und  Geschichte  der  germanischen  Philologie. 

1.  Boeckh,  Aug.,  Encyklopädie  und  Methodologie  der  philologischen 
WiBsenschaften ,  herausgeg.  von  Ernst  Bratuschek.  2.  Auflage  besorgt 
von  Rnd.  Rlnssmann.  gr.  8.  (X,  884  S.)  Leipzig  1886,  Teubner,   14  M. 

2.  Handbuch    der    classischen  Alterthums -'Wissenschaft  in  systematischer 

Darstellung    mit   besonderer  Rücksicht    auf  Geschichte   und  Methodik  der 

einzelnen  Disciplinen,  herausgeg.  yon  J.  Müller,  gr.  8.  Nördlingen,  Beck. 

Bd.  I,   1886  (XX,  712  S.);  Bd.  U,   1885  (XX,  624  S.). 

Bdl  I  enthält  n.  a.:  Gruudlegoog  und  Eintheilung  der  Philologie,  Geschichte 
der  Philologie,  von  Urlichs;  Uermeneutik  und  Kritik,  von  Blase;  Paläo- 
graphie,  Buchwetfen  und  Uaudschrifteukunde,  von  Blass. 

3.  Körting,  Gust.,  Encyklopädie  und  Methodologie  der  romanischen  Philo- 
logie mit  besonderer  Berücksichtigung  des  Französischen  und  Italienischen. 
3.  TheiL  Die  Encyklopädie  der  romanischen  Einzelphilologien,  gr.  8.  (XX, 
838  8.)  Heilbronn  1886,  Henninger.    10  M.  (vgl.  Bibl.  1885,  Nr.  4). 

4.  Gröber,  Gnst.,  Grundriß  der  romanischen  Philologie,  nnter  Mitwirkung 
yon  25  Fachgenossen  herausgeg.  (in  6  Lief.),  l.  Lief.  gr.  8.  (280  S.) 
Straßburg  1886,  Trübner.  4  M. 

5.  Bahder,  K.  v.,  deutsche  Philologie  (Bibl.  1885,  Nr.   1). 

Vgl.  Uerrigs  Archiv  76,  2S0. 

6.  Pf  äff,  Fridrich,  Romantik  und  germanische  Philologie.  Vortrag,  gehalten 
am  18.  Februar  1886  in  der  Aula  der  Universität  Freiburg.  Sammlung 
von  Vorträgen  von  Frommel  und  Pfaff,  XV.  Bd.,  Heft  9.  8.  (33  S.)  Heidel- 
berg  1886,  Winter.   1,40  M. 

Vgl.  Wissenscbaftl.  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  Nr.  82;  Allgem.  Ztg.  1886, 
Beil.  Nr.  199. 

7.  Strackerjan,  zur  Feier  deutscher  Dichter  (Bibl.   1885,  Nr.  7). 

Vgl.  Uerrigs  Archiv  76,  213. 

8.  Vilmar,  A.  F.  C,  Lebensbilder  deutscher  Dichter  und  Germanisten 
nebst  litterargeschichtlicher  Übersicht.  2.  verm.  u.  erweiterte  Aufl.,  hrsg. 
von  Max  Koch.  8.  (XVI,  232  S.)  Marburg   1886,  Elwert. 

Enthält  8.  1—37  *Litteratnrgesohiohtliche  ÜberHicht';  dann  von  Germanisten: 
Bodmer,  Uhland,  Simrock,  8chmeller,  die  Brüder  Grimm.  —  Vgl.  Lit.  Blatt 
1886,  Sp.  394  f,  (Ebrismann);  Blätter  f.  d.  bayer.  Gymnasialschulwesen  1886, 
229  f.  (Zettel). 


356  BIBUOGRAPHIE  VON  1886. 

9.  Curtias,  Georg,  Kleine  Schriften,  heransgeg.  von £.  Windisch.  2  Theile. 

8.  (XXX,  173  n.  VH,  270  S.)  Leipzig  1886,  Hirzel. 

Theil  I:  Ausgewählte  Reden  and  Vorträge  von  O.  C,  mit  einem  Vorwort  von 
Ernst  Cartias.  Enthält:  Oher  die  Pietät ;  Frans  Bopp;  Jacob  Orimm;  W.  y.  Hnm- 
boldt;  Karl  Lachmann;  über  den  König;  über  den  Bemf  der  Universitäten; 
über  die  Bedentang  des  Stadiums  der  class.  Lit;  über  die  Geschichte  nnd 
Anfgabe  der  Philologie ;  Philologie  nnd  Sprachwissenschaft;  Sprache,  Sprachen 
und  Völker. 

Theil  II.  Ausgewählte  Abhandlungen  wissenschaftlichen  Inhalts.  Darin  n.  a.: 
Über  die  Spaltung  des  A-Lautes  im  Griech.  und  Latein,  mit  Verglelchnng  der 
übrigen  europXischen  Glieder  des  indogerman.  Sprachstammes;  Bemerkungen 
über  die  Tragweite  der  Laatgesetse,  insbesondere  im  Griech.  a.  Latein.;  über 
die  localistiscbe  Casustheorie  mit  besonderer  Rücksicht  auf  das  Griech.  u.  Liitein. 

10.  Baomeister.  —  Bacmeister,  Ad.,  Abhandlungen  und  Gedichte.  Mit 
einer  Biographie  Bacmeisters  herausgeg.  von  J.  Hartmann,  J.  Klaiber 
nnd  Bud.  Schmid.  8«  (XXXVI,  160  S.  mit  Lichtdmckbild.)  Stattgart,  Kohl- 
hammer. 2,80  M. 

11.  Bechstein.  —  Vom  Marchen-Bechstein. 

Daheim  22.  Jahrg.,  Nr.  26. 

Benecke  s.  Nr.  31. 
Bodmer  a.  Nr.  8. 
Bopp  8.  Nr.  9. 

12.  PergnsBon,  Dr.  James,  Nekrolog. 

AUgem.  Ztg.  1886.  Beilage  20. 

13.  Fronias,  F.  F.,  Nekrolog. 

Korrespondensblatt  des  Vereins  für  siebenbürg.  Landeskunde  IX,  86. 

14.  Gabelents,  Hans  Conon  ▼.  d.  G.  als  Sprachforscher,  von  v.  d.  Gabelents. 

Berichte  über  die  Verhandlungen  der  kön.  Ges.  der  Wissenschaften  su  Leipsig 
1886,  217-241. 

OervinuB  b.  Nr.  15. 

15.  Orimm.  —  Briefwechsel  zwischen  Jacob  nnd  Wilhelm  Grimm,  Dahlma&n 

und  Gervinns.    Herausgeg.    von  Eduard  Ippel.    2.  (Schluß-)  Band.    gr.  8. 

(592  S.)  Berlin   1886,  Dümmler.   10  M.  (s.  Bibl.   1885,  Nr.   18). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,    Sp.  684  f.;    Bi&tter  f.  literar.  Unterh.  1886,    616  f.; 
Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  66. 

16.  Fischer,  Hermann,  Dahlmann  und  die  Brüder  Grimm. 

Zs.  f.  allgem.  Gesch.  III,  701—712. 

17.  Briefwechsel  der  Gebr.  Grimm  mit  nordischen  Gelehrten  (Bibl.  1885, 

Nr.  19). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  313-316  (KOlbing). 

18.  Briefwechsel  zwischen  J.  Grimm  und  Halbertsma  (Bibl.  1885,  Nr,  20). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  18H6,  8p.  813  f.  (Franck). 

19.  Briefe  von  Jacob  und  Wilhelm  Grimm  an  Karl  Müllenhoff,  von  Stein- 
meyer. 

Ans.  f.  d.  Alterthum  11,  235—246. 

20.  Noch  ein  Schreiben  J.  Grimms  an  F.  H.  v.  d.  Hagen  (von  Stein- 
meyer). 

Ans.  f.  d.  Alterthum  12,  261—253. 

21.  Arnold  Buges  Briefwechsel  und  Tagebuch  aus  den  Jahren   1825 — 1880. 

Herausgeg.  von  0.  Nerrlich.  2  Bde.  8.  Berlin  1886. 

Enthält  auch  ein  paar  Briefe  an  die  Brüder  Grinmi,  einen  Brief  von  M.  Haupt. 

22.  Koch,  Max,  neue  Grimmbriefe. 

Grenzboten  1886,  Nr.  14. 


I.   BEGRIFF  UND  GESCHICHTE  DER  GERMANISCHEN  PHILOLOGIE.     857 

28.  Stengel,  Beziehungen  der  Brüder  Grimm  zu  Hessen  (Bibl.  1885,  Nr.  26). 
Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  1324  f.;  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1828  f.  (~r— ); 
Lit  Blatt  1886,  Sp.  893  (Behaghel);  Reyae  crit.  SO,  Nr.  87;  Modem  Language 
Notes  1886,  3  (Goebel) ;  Greusboten  1886,  Nr.  14  (M.  Koch). 

94.  8  eh  er  er,  Wilhelm,    die  Brüder  Grimm. 
D.  Rundschau  1886,  Juli. 

25.  Toischer,  W.,    die  Brüder  Grimm.    Zum    lOOjfthrigen  Gedächtnißtage 

der  Geburt  Wilhelm  Grimms,  gr.  8.  (19  S.)  Prag  1886,  deutscher  Verein. 

0|20  M.  Sammlung  gemeinnütziger  Vorträge,  Nr.   1 1 0. 

26«  Soheffler,  Wilh.,  zur  Erinnerung  an  die  Gebrüder  Grimm. 
Universum  II,  Heft  11  (März  1886). 

87.  LOschhorn,  Hans,  zum  Andenken  an  Wilhelm  Grimm. 

Herrigs  Archiv  76,  1—16. 

88.  Wehl,  Feodor,    der  Ruhm  im  Sterben,    gr.  8.   (VI,  416  S.)   Hamburg 

1886,  Bichter.  5  M. 

Darin:  Jacob  Grimm,  S.  187—192. 

89«  Zur  Erinnerungsfeier  von  Wilhelm  Grimms  Geburt. 

Deutsche  Wochenschrift  1886,  Nr.  8;   Gartenlaube  1886,  Nr.  8;    Daheim  1886, 
Nr.  21;  Illustrierte  Ztg.  1886,  Nr.  2226;  Phillips*  Sonntagsblatt  1886,  Nr.  8. 

s.  Nr.  8,  9,  31. 

80.  Ornter.   —  Bolte,  Johannes,    Briefe  einer  deutschen  Professorstochter 

1618. 

Alemannia  14,  278—275.  —  Sind  an  Janus  Gruter  gerichtet. 

▼.  cL  Hagen  s.  Nr.  20. 

31.  Hahn.  —  Jeitteles,    Ad.,    aus    dem    brieflichen  Nachlasse    von  Karl 

Angust  Hahn. 

Germania  31,  367—376.  —  Briefe   von  Benecke,    J.  und  W.  Grimm,    Haupt, 
W.  Wackemagel. 

H^lberstma  s.  Nr.  18. 

32.  Haltrioh,  Joseph,  Nekrolog. 

Korrespondenzblatt  des  Vereins  für  siebenbürg.  Landeskunde  IX,  71  f. 

Haupt,  Moritz,  s.  Nr.   21,  31. 
38.  Hoefer,   Albert.  —  Reifferscheid,   Alex.,    ein   Brief  Friedrich  Rückerts 

an  Albert  Hoefer. 

Archiv  für  Literaturgeschichte  1886,  217  f. 
84.  Humboldt.  —  Bruchmann,  K.,    W.  v.  Humboldt.    Sammlung  wissen- 
schaftlicher Vorträge,  herausgeg.  von  Virchow  und  Holtzendorff.  8.  (36  S.) 

Hamburg  1886,  Richter. 

8.  Nr.  9. 

86«  Jonekbioet,  W.  J.  A.,  Levensbericht  door  H.  £.  Moltzer. 

Jaarboek  van  de  Kon.  Akad.  van  Wetenschappen,  Amsterdam  1886. 

86.  Lachmann.  —  Ein  Brief  Lachmanns. 

Zs.  f.  d.  Philologie  18,  380  f. 

s.  Nr.  9. 

87.  Lemoke,  Ludwig,  von  W.  Mangold.  ' 

Englische  Studien  IX,  496—505. 

88.  —     von  Breymann. 
Herrigs  Archiv  74,  109—114. 

89.  XagnUBBon,  Arni.  —  Bjarnason,  Th.,  Kafli  ur  jardabök  Ama  Magnus- 

sonar  og  dgrip  af  aafi  hans. 

Tfmarit  hins  fslenska  bökmentaf^lags  1886,  193—285. 

40.  Xernla,  Paulus,  von  Hof  mann. 

Bijdragen  en  mededeelingen  van  het  Histor.  Genootschap  te  UtreoKt.^  ^  4.^^V 


358  BIBUOGRAPHIE  VON  1886. 

41.  Xeridorf,  Theodor,  yon  Mntzenbecher. 

Allgem.  D.  Biographie  21,  486. 

42.  Mensel,  Joh.  Georg,  von  Steinmeyen 

Allgem.  D.  Biographie  21,  640  ff. 

Müllenhoff  s.  Nr.  19. 

43.  Palm,  Hermann,  von  £.  Reimann. 

Zb.  d.  Vereins  f.  Geschichte  u.  Alterthum  Schlesiens  XX,  S.  364 — 369. 

44.  Seherer,  Wilhelm,  Nekrologe:  in  Techmers  Zs.  III,  217—224  (Martin); 
Zs.  f.  d.  Österreich.  Gymnasien  37,  803 — 818  (Rede,  gehalten  von  Pro- 
fessor Heinzel  bei  der  Gedächtnißfeier  für  Wilhelm  Scherer  am  SO.  October 
1886  im  kleinen  Festsaale  der  Universität  Wien);  Zs.  f.  allgemeine  Ge- 
schichte III,  862—867,  von  J.  M.Werner;  D.  Rundschau  1886,  Bd.  48, 
S.  460—462  (Rodenberg),  ebda.  Bd.  49,  S.  132—146,  von  Wilhelm 
Dilthey;  Mittheilungen,  Organ  des  Vereins  deutscher  Lehrer  in  England  I, 
Nr.  3;  Daheim,  Jahrg.  23,  Nr.  49;  Illustrierte  Ztg.  Nr.  2261. 

46.  Schmeller.  —  Über  Schrift  und  Schriftunterricht,  geschrieben   1808  von 

J.  A.  Schmeller. 

Techmers  Zu.  III,   S.  127 — 144.  —  Abdruck   dieser  Erstllngischrift  Schmellen 
durch  Techmer. 

46.  Nicki as,  Schmellers  Leben  (Bibl.   1886,  Nr.  88). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  1866  f.;    Lit.  Blatt  1886,  Sp.  481  f.  (Behaghel); 
Anz.  f.  d.  Alterthum  12.  247—249  (St.);  Herrigs  Archiv  77,  S.  414. 

47.  Rockinger,  Ludwig,  an  der  Wiege  der  baierischen  Mundart-Grammatik 

und  des  baierischen  Wörterbuches. 

=  Oberbayerisches  Archiv   für   vaterlfindische  Geschichte,    Bd.  48.  —  Ist  eiu 
Beitrag  zur  Scbmeller-Biographie. 

48.  Mayr,  Jos.,  die  100jährige  Geburtsfeier  des  Sprachforschers  Joh.  Andreas 

Schmeller  in  Tirschenreuth  am    15.  und   16.  August   1886. 

Verbandlungen  des  hiator.  Vereins  von  Oberpfalz  und  Kegexisburg,  BcL  40. 

49.  Andreas  Schmeller. 

HUtor.-polit.  Blätter  Bd.  98,  S.  611—621. 

8.  Nr.  8. 
Simrock  s.  Nr.  8. 

50.  Uhland.  —  Holland,  Wilhelm ^  zu  Ludwig  Uhlands  Gedächtniß.  Mit- 
theilungen aus  seiner  akademischen  Lehrthätigkeit.  gr.  8.  (102  S.)  Leipzig 
188G,  Ilirzel.   1,80  M. 

61.  Dederich,  Hermann,  Ludwig  Uhland  als  Dichter  und  Patriot.  Nebst 
einem  Anhang*.  Quellennachweise  zu  den  episch-lyrischen  Dichtungen  und 
litterar- bis tor.  Beilagen  und  Bemerkungen,  gr.  8.  (163  S.)  Gotha  1886, 
Perthes.  2  M.  Biographien  zu  der  Sammlung  classischer  deutscher  Dich- 
tungen, Bd.  2. 

52.  Mayr,  Ambros,  der  schwäbische  Dichterbund.  L.  Uhland,  Just.  Kerner, 
G.  Schwab,  Karl  Mayer,  Ed.  Möricke,  G.  Pfizer.  Studien.  8.  (XI,  224  S.) 
Innsbruck   1886,  Wagner.   2,80  M. 

63.  Bechstein,  Reinhold,  aus  Ludwig  Uhlands  akademischer  Lehrthätigkeit. 

Wisseuscbaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  Nr.  99. 

8.  Nr.  8. 

64.  Vilmar,  A.  P.  C,  von  Joh.  Haussleiter. 

Keal-Encyklopädie  für  protestantiscbe  Theologie  XVI,  477—498. 
66.  Wackernagel,  Philipp,  von  Ludwig  Schulze. 

Real-Encyklopädie  für  protestantische  Theologie  XVI,  688—601. 


II.    HANDSCHRIFTENKUNDE  UND  BIBLIOGRAPHIE.  359 

56.  Waokernai^el,  Wilhelm,  Jagendjahre  (Bibl.  1885,  Nr.  101). 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  12. 

s.  Nr.  81. 

Weigand  s.  Nr.  61. 

57.  Wimmer.  —  Gering,  Hugo,  L.  F.  A.  Wimmer,  der  nordische  Sprach- 
forscher. 

Rheinische  Blätter  für  Erziehung  nud  Unterricht  60,  Heft  8. 

58.  WoTsaae.  —  Müller,  Sophns,  Mindetale  over  J.  J.  A.  Worsaae,  med 
saerligt  hensjn  til  bans  betydning  for  Nordens  archaeologi,  holdt  d.  7.  No- 
vember 1885. 

Aarbager  for  nordisk  Oldkyndighed  1886,  II.  R.  I,  1,  8.  1—48. 

59.  Müller^  Sophus,  disconrs  comm^moratif  sur  J.  J.  A.  Worsaae. 

M^moires  de  la  Hoci^tä  des  Antiquaires  da  Nord,  1S86. 

60.  Wybrands,  A.  W.,  Levensbericht  door  J.  G.  R.  Aequo  7. 

Jaarboek  van  de  Kon.  Akad.  van  Wetenschappen  1886,  95 — 126. 

61.  Bericht  über  die  Verhandlungen  der  deutsch -romanischen  Section  auf 
der  88.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schulmänner  zu  Gießen, 
30.  September  bis  3.  October  1885. 

Germania  31,  238—245;  Zh.  f.  d.  Philologie  18,  370—380  (Strack);  Zu.  f.  d. 
GjmDasialwesen  1886,  S.  164—190.  —  Vorträge  von  Wenker  über  sein  Sprach- 
atlasuntemehmen ;  Kluge  über  die  Principien  in  der  Entwicklung  der  Wort- 
bildnngselemente ;  Mittheilungen  Stengels  aas  dem  Briefwechsel  Weigands; 
Gntachten  der  Bibelcommission. 

n.  Handschriftenknnde  und  Biblio^aphie. 

62.  Blau,  A.,  Verzeichniß  der  Handschriftenkataloge  der  deutschen  Biblio- 
theken. 

Centralblatt  für  Bibliothekswesen  1886,  1—36  n.  49—108. 

63.  Oesterley,  Hermann,  Wegweiser  durch  die  Literatur  der  Urkunden- 
Sammlungen.  2.  Theil.  gr.  8.  (VI,  423  S.)  Berlin  1886,  G.  Reimer.  9  M. 
(s.  Bibl.  1885,  Nr.   107.) 

Vgl.  Lit  Centralbl.  1886,  Sp.  6  f.  und  1847  f.  (P.  H.);  Gott.  Gel.  Anz.  1886, 
890—896  (Steindorff);  Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  III,  279—288  (Perlbach); 
Arohivalische  Zs.  11,  8.  311;  Rivista  critica  della  Lett  iUl.  III,  H.  t. 

64.  Ilgen,  Rheinisches  Archiv  (Bibl.   1885,  Nr.   108). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  93  f.  (Goecke). 

65.  Heinemann,  Otto  v.,  die  Handschriften  der  herzog!«  Bibliothek  zu 
Wolfenbüttel  beschrieben.  1.  Abth.  Die  Helmstedter  Handschriften.  II. 
Lex.  8.  (340  S.)  Wolfenbüttel  1886,  Zwissler.   15  M.  (s.  Bibl.  1884,  Nr.  88). 

Vgl  Germania  31,  123—125  (Bartsch);  Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  4,  88. 

66.  Schnorr  v.  Carolsfeld,  Dresdener  Handschriftenkatalog  (Bibl.  1884, 
Nr.  84*). 

Vgl.  Germania  31,  2.S3— 238  (Bartsch  stellt  hier  die  deutschen  Hss.  der  Dres- 
dener Bibliothek  susaramen  und  gibt  literarische  Nachweise  dazu);  Centralbl. 
f.  Bibliothekswesen  3,  237—240. 

67.  Lier,  H.A.,  die  Handschriften  der  kön.  öffentl.  Bibliothek  zu  Dresden. 

Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  Nr.  29  u.  30. 

68.  Reiff erscheid,  Alex.,  Beschreibung  der  Handschriftensammlung  des 
Freiherm  August  yon  Arnswaldt  in  Hannover.  HI.  Hss.  in  4®. 

Niederd.  Jahrbuch  XI,  S.  99—110  (s.  Bibl.  1886,  Nr.  109,  1884,  Nr.  85).  — 
Enthält  lauter  ([[eistliche  Schriften,  u.  a.:  Der  Seelen  Trost  (S.  101);  geiitliche 
Lieder  (geistl.  Wächterlied;  Peter  v.  Arbergs  große  Tageweise  u.  a.  8.  108  f.); 
Ausgang  der  Kinder  Israels  und  Erklärung  der  sehn  Gebote  (106);  spiegel  der 
jonfferen  (=  der  Maechden  Spieghel,  8.  108). 


860  BIBUOQRAPHIE  VON  1886. 

69.  Roth,   F.  W.  £•,    die  Handschriften  der  ehemaligen  Benedietiner-  und 

Cistercienserklöster  Nassaus  in  der  kön.  Bibliothek  an  Wiesbaden. 

Stadien  and  Mittheilangen  aas  dem  Benedietiner-  and  Cistercienser- Orden  Vil, 
Heft  2  a.  3. 

70.  Roth,  F.  W.  £. ,  Geschichte  und  Beschreibung  der  königl.  Landes- 
bibliothek  in  Wiesbaden.    Nebst  einer  Geschichte  der  Klosterbibliotheken 

Nassaus.  8.  (31   S.)  Frankfurt  a.  M.   1886,  Reits  und  Köhler.   1,20  M. 
Vgl.   Korrespondenzbutt    des  Gesammtrereins    der   dentscben  Gesohichts-   und 
Alterthamsyereine  1886,  8.  35. 

71.  Lohmeyer,  Eduard,  aus  der  farstlich  Starhembergischen  Schloß bibliothek 

zu  Efferding. 

Germania  81,  216 — 232.  —  Enth&lt  u.  a.:  Anonjmos  Neveleti  mit  ahd.  Glossen; 
Riedeg^ger  Hs.  des  Willehalm;  Neidhart,  Iwein,  Amis,  Dietrichs  Flucht,  Raben- 
Schlacht;  Fartonopier;  Prosaanssag  aas  Konrads  Trojanerkriea^ ;  prosaischer 
Trojaner  krieg;  Hartliebs  Alexander;  Mandeville  (Diemeringen);  Melusine  (Ringol- 
tingen);  Christherre-Chronik;  Prosaauflösang  derselben;  Viterbuch  (Prosa); 
Bücher  Moses  and  Psalmen;  Legfende  von  Maria  und  Jesu  Leben  (Prosa); 
24  goldene  Harfen;  Buch  Belial;  Waidm&nnisehes  Buch  in  Versen  (16.  Jhdt); 
Predigten  ('Jacobinas  de  Tempe'). 

72.  Keysser,  A.,  die  Stadtbibliothek  in  Köln.  Ihre  Organisation  und  Verwal- 
tung. Beiträge  zu  ihrer  Geschichte,  gr.  8.  (VIU,  109  S.)  Köln  1886,  Du  Mont- 
Schauberg.  4  M.  Veröffentlichungen  der  Stadtbibliothek  in  Köln,  H.   1. 

73.  Köhler,  J. ,  die  Handschriften  und  Incunabeldrucke  der  Rastatter 
Gymnasialbibliothek.    (24  S.)    Progr.    des  Gymnasiums    zu  Rastatt ,   1886. 

74.  Kade,  Proben  aus  dem  Freiberger  Handschriften-Katalog.  Progr.  Nr.  495, 
Freiberg   1886. 

75.  Zell  er,    Felix,     die    Incunabeldrucke    der    fürstlich    Fürstenberg'schen 

Bibliothek  zu  Pürglitz.  Stuttgart  1885. 

Sonderabdruck  von  Bibl.  1885,  Nr.  112.  —  Vgl.  Mittheilangen  des  Vereins  f&r 
die  Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen  85,  Beilage  S.  17  (Lohr). 

76.  Gisi,  M.,  Verzeichniß  der  Incunabeln  der  Cantonsbibliothek  Solothnm. 
1.  Hälfte.  ^-G.  8.  (VI,  72  S.)  Progr.  der  Cantonsschule  in  Solothurn, 
Ostern   1886. 

77.  Gross,  Julius,  seltene  Druckwerke  in  der  Bibliothek  des  evangel.  Gym- 
nasiums A.  B.  in  Kronstadt. 

Korrespoudenzblatt  des  Vereins  für  siebenbörg.  Landeskunde  IX,  8.  1 — 6.  — 
'Geistliche  Lieder  durch  H.  Andream  Moldner  gemacht',  1543;  *Tro8tbttchlein 
u.  8.  w.  durch  Ca^parem  Helth\  1551. 

78.  Katalog  der  sogenannten  Dominikaner-Bibliothek  zu  Warburg.  I.Hälfte 
[umfassend  die  Folio-  und  Quartbände].  (32  S.)  Progr.  des  Gymn.  in  War- 
burg  1886. 

79.  Ilgen,  Paul,  Katalog  der  Kirchenbibliothek  zu  Sorau.  2.  Theil.  4.  (20  S.) 
Progr.  des  Gymn.  zu  Sorau,  Ostern   188  6  (s.  Bibl.   1885,  Nr.   111). 

80.  List,  W.,  Mittheilungen  über  die  Kirchenbibliothek  zu  Beerfelden. 

CentralbUtt  ftir  Bibliothekswesen  III,  217-221. 

81.  Hoff  mann,  L.,  die  Bibliothek  der  Sz.  Egidiuskirche  zu  Bartfeld. 

Ungarische  Revue  6,  H.  7. 


82.  Jahresbericht    über    die    Erscheinungen    auf    dem  Gebiete    der    ger- 
manischen Philologie,  herausgeg.  von  der  Gesellschaft  für  deutsche  Philo- 
logie in  Berlin.  VII.  Jahrg.  1885.   8.  (352  S.)  Leipzig  1886,  Reissner.    lO  M. 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  188H,   Sp.  1435}   American  Journal  of  Philol.  IV,  8  (J.  M. 

Oamett). 


11.   HAND8GHRIFTENKUNDE  UND  BIBLIOGKAPHIE.  361 

88.  Bibliographie    der   Zs.    für    romanische  Philologie,    herausgeg.    von 

G.  Gröber:  Bibliographie  1881,  von  Willy  List 

Zs.  für  roman.  Philologie  VI,  Heft  6  (=  Supplementheft  VI). 

84.  Ebering,  Emil,  bibliographischer  Anzeiger  für  romanische  Sprachen 
und  Literaturen.  8.  Bd.  H.  1 ,  2.  8.  (S.  1—80.)  Leipzig  1885;  Twiet- 
mejer.  3  M. 

84\  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  classischen  Alterthumswissen- 
Schaft,  begründet  von  C.  Bnrsian,  herausgeg.  von  Iwan  Müller.  1 2.  Jahrg. 
1884,  88.— 41.  Bd.  Berlin  1885,  Calvary.  86  M.  —  Snppl.  Schlnßheft, 
1886.  Ebenda.  6  M. 

85.  Jahresberichte  der  Geschichtswissenschaft,  im  Auftrage  der  Histor. 
Ges.  zu  Berlin,  herausgeg.  von  J.  Hermann,  J.  Jastrow  und  Edm.  Meyer. 
5.  Jahrg.  1882.  8.  [L  (Alterth.)  244  S.,  H.  (Mittelalter)  457  S.,  IH.  (N. 
Zeit)  850  8.]  Berlin  1886,  Mittler  u.  Sohn.  22  M. 

86.  Bibliographie. 

Westdeatflohe  ZeiUchrift  für  Geschichte  und  Kunst  V,  72—126  (I.  Zeitochriften 
Ton  Elsaß-Lothringeo,  Baden,  Mittelrliein,  Rheinprovins,  Westphalen,  Schweizer 
Anschluß,  Luxemburg-belgischer  Anschluß,  holländischer  Anschluß.  II.  Bücher- 
schau: Torrömische  und  rOmiscbe  Zeit,  Mittelalter,  Localhistorisches ,  Reehts- 
und  Wirthscbaftsgeschiobte ,  Kunstgeschichte,  Kultur-  und  Literaturgeschichte.) 

87.  Württembergische  Geschichts-Literatur  vom  Jahre  1885. 

Württembergische  Vierteljahrsbefte  1886,  H.  4. 

88.  Badische  Geschichtsliteratur,  von  F.  Lamey. 

Zs.  f.  Geschichte  des  Oberrheins  N.  F.  11,  248—272. 

89.  Markwald,    E. ,    und  C.  Mündel,    Elsaß-Lothringische   Bibliographie. 

Jahrbuch  f.  Gesch.,   Sprache  und  Litteratnr  Elsaß-Lothringens  1886,  214 — 260. 

90.  Pfälzische  Bibliographie.  Verzeichniß  der  PfUlzer  Broschüren  aus  der 
Sammlung  des  Herrn  Albert  Mays  in  Heidelberg,  zur  500jährigen  Jubel- 
feier der  Ruperto-Carola  herausgeg.  von  der  Universitätsbibliothek  in 
Heidelberg,  gr.  8.   (VII,   151   S.)  Heidelberg   1886,  Winter.  4  M. 

91.  Übersicht    über    neuerdings    erschienene   Schriften    und  Aufsätze    zur 

säehsisch-thürin  gischen  Geschichte. 

N.  Archiv  f.  sXchs.  Gesch.  VII,  171-174  u.  886—839. 

92.  Werth,  0«,  und  E.  Anemüller,  bibliotheca  lippiaoa.  Übersicht  Über 
die  landeskundliche  und  geschichtliche  Literatur  des  Fürstenthums  Lippe- 
Detmold.  8.  (88  S.)  Progr.  dos  Realgymn.  in  Detmold. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  1274  f.  (K-flF.). 
98.  John,  Alois,    aus  dem  geistigen  Leben  des  Egerlandes.    Ein  Überblick 
über  die  neueste  Literatur  desselben.    Separatabdruck  aus  der  Egerländer 

Zeitung.  Eger   1887,  Selbstverlag. 

Vgl.  Mittbeilungen  d.  Ver.  f.  d.  Qescb.  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXV,  Beilage 
8.  66. 

94.  Schlossar,  Ant.,  Bibliotheca  historico-geographica  stiriaca.  Die  Literatur 
der  Steiermark  in  historischer,  geographischer  und  ethnographischer  Be- 
siehung. Ein  Beitrsg  zur  Österreichischen  Bibliographie.  (XII,   171  S.)  Graz, 

Goll.  6  M. 

Vgl.  Centralblatt  für  Bibliothekswesen  III,  236  f.  (Kossinna). 

95.  Palchau,  lievländische  Geschichtsliteratnr  (Bibl.  1885,  Nr.   125). 

VgL  Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  184  f.  (K.  L.). 


362  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

96.  Theologischer  Jahresbericht,  heransgeg.  Ton  R.  A.  Lipsins.  V.  Bd., 

enthaltend  die  Literatur  des  Jahres  1885.  gr.  8.  (X,  666  S.)  Leipzig  1886, 

Reichardt.   10  M. 

Ffir  die  Bibliog^raphie  der  Germania  sind  darin  besonders  von  Interesse :  Kirchen- 
geschichte vom  Nicännm  bis  snr  Reformation,  8.  163^191,  von  P.  Böhrin^er, 
wegen  der  deutschen  kirchlichen  Schriftsteller,  aneh  Wiclef;  Kirchengesohichte 
seit  der  Reformation,  S.  192 — 275,  von  Fr.  Nipnold,  wegen  der  Reformatoren 
(Lnther  S.  192—196,  199-203,  aach  S.  23  ff.,  63  ff.  n.  ö.;  Melanchthoa 
S.  196  f.;  ZwiDgli  S.  197  f..  212—214;  Rugcnlisgen  S.  203—208,  n.  s.  w.). 

97.  Niederländisch.  —  Catalogue  des  manuscrits  nderlandais  de  la  biblio- 
theqne  nationale,    par  M.  G^d^on  Huet.    8.  (74  S.)  Lille   1886,    Danel. 

98.  C  atalog  US    der  Bibliothek  van  de  Maatschappij    van  Letterkande    te 
Leiden  I,   3.  II,   1.  4.  Leiden   1885/6,  Brill. 

99.  Ni essen,  L.,  die  Bibliothek  des  Barbaraklosters  in  Delft. 

Germania  31,  334—343. 

100.  Kleyn,  H.  G.,  de  Catalogas  der  boekeu  van  de  abdij  te  Egmond. 
Archief  voor  Nederl.  Kerki^eschiedenis  II,  127 — 170. 

101.  Mnller,  S.,  Catalogus  van  het  Archief  van  het  Kapittel  van  St.  Pieter. 
(XV,   144  S.)   's  Grav.    1886,   1   ß. 

102.  Sepp,  C.,  Bibliotheek  van  Nederl.  Kerkgeschiedschrijvers.  Opgave  van 
hetgeen  Nederlanders  over  de  geschiedenis  der  Christelijke  kerk  geschreven 
hebben.  8.  (XIV,   508  S.)  Leiden   1886,  Brill.  5,25  fl. 

V|^l.  De  Nederl.  Spectat^r  1886,  312-314  (W.  F.  C.  Knüttel). 

103.  Dirks,  F.  S.,  Histoire  littcraire  et  bibliographie  des  Fr^res  Mineurs 
de  rObscrvance  de  St.  Fran9ois  en  Belgique  et  dans  les  Pajs-Bas.  8. 
(XXIV,  456  S.)  Anvers   1886,  van  Os  de  Wolf.  3,80  fl. 

104.  Englisch.   —  Lans,  Friedrich,  Übersicht  der  in  den  Jahren   1883  ond 

1884  auf  dem  Gebiete  der  englischen  Philologie  erschienenen  Bücher  und 

Aufsätze. 

Anglia  IX  (84  S.). 

105.  Hordisch.  —  Lind,  E.  H.,   Bibliografi  fdr  Sr   1883. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  III,  267-279. 

106.  Lind,  E.  IL,  Bibliografi  för  ar  1884. 
Ebenda  S.  845—365. 

107.  Lind,  E.   H.,  svensk  literaturhistorisk  bibliografi. 
Samlaren   1886. 

108.  Lenk,  H.,  bibliographisches  Verzeichniß  wichtiger  neuer  Erscheinungen 

auf  dem   Gebiete  des  Altnordischen  im  Jahre   1885. 

Ceutralorgan  ffir  die  Interessen  de»  Realschulwesens   1886,  347 — 349. 

109.  Catalogue  of  the  books  printed  in  Iceland  1578 — 1880,  in  the 
library  of  the  British  Museum.  4.  (41   S.)  London  1885. 

110.  Fiske,W..  Icelandic  Books  of  the  X VI"*  Century.  8.  Florence,  printed 
at  the  Le  Monnier  Press. 

111.  Bibliotheca  Danica.  Systematisk  Fortegnelse  over  den  danske  Lite- 
ratur fra  1482  — 1830,  efter  Samlingerne  i  det  störe  kongelige  Bibliothek 
i  Kjabenhavn.  Udg.  vcd  Chr.  V.  Brunn.  H.  5,  6.  (B.  2,  h.  2,  3)  Kopen- 
hagen 1884/86.  4.  (LXI— LXXXXVIII  +  389—704  och  XX  4"  706— 
1086).  k  2  Kr.  (Aus:   Bibliografi  von  Lind,  Arkiv  f.  nord.  filol.  V,   172.) 


m.    SPRACHWISSENSCHAFT  UND  SPKACHVEKGLEICHUNG.         363 


m.  Sprachwissenschaft  und  Sprachvergleichnng. 

11 S.  Tee  hm  er,  F.,  Bibliographie  1884. 

Teehmert  Zs.  II,  277—390.  —  Diese  aiugeieichnete  Bibltogrnphie  gibt  ingleich 
inhaltreiche  Besprecbuo^en ,  auf  die  jedoch  hier  onter  den  einzelnen  Nammern 
nicht  yerwiesen  werden  kann. 

118.  M aller,    Friedrich,     Grundriß    der    Sprachwissenschaft.     3.    Bd.    Die 

Sprachen    der   lockenhaarigen  Rassen.    2.  Abth.    2.  Hälfte.    Die  Sprachen 

der   mittelläadischen  Rasse,    gr.  8.  (VII  und  S.  481  —  679.)    Wien   1887, 

Holder.  5  M.  (s.  Bibl.   1885,  Nr.   128). 

Vgl  D.  Lit.  Ztg.  1686,  8p.  627,  nnd  1886,  Sp.  1228  f.  (W.  Tomaschek);  Herrigs 
Archiv  76,  219  (Buchholts). 

114.  Pott,  A.  F.,  Einleitung  in  die  allgemeine  Sprachwissenschaft.  Zur 
Litteratnr  der  Sprachenkunde  im  Besondern.  (Fortsetzung  von  Bibl.  1885, 
Nr.   180). 

Teehmers  Zs,  II,  Heft  2. 

115.  Humboldt  ed.  Steinthal  (Bibl.  1885,  Nr.  181). 

Vgl.  Wochenschrift  fUr  elass.  Philologie  1886,  8p.  1026  f.  (Holtbausen) ;  hiitor. 
Zs.,  66  386. 

116.  Noir^,  Logos  (Bibl.   1885,  Nr.   132). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  699  f.  (GlogauV 

117.  Paul,  Hermann,   Principien  der  Sprachgeschichte.  2.  Aufl.  gr.  8.  (XI, 

868  8.)  Halle  1886,  Niemeyer.  9  M. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  441—443  (Behaghel);  Modern  Language  Notes  II, 
447-466  (O.  Karsten). 

118.  Byrne,  General  Principles  (Bibl.    1885,  Nr.   140). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  820—322  (v.  d.  Gabelenti);  D.  Lit.  Ztg,  1886, 
Sp.  666—667  (Bessenberger);  Reyne  crit  1886,  8.  241—246  (V.  Henry). 

119.  Sayce,  A.  H.,  the  principles  of  comparative  philology.  3.  ed.  revised 
and  enlarged.   12.  (XLVIII,  422  S.)  London  1885,  Trübner.    10  s.  6  d. 

119*.  Krnszewski,    N. ,     Principien    der    Sprachentwickelung,    Fortsetzung 

(s.  BibL  1884,  Nr.   112). 

Teehmers  Zs.  II,  268—268  (IL)  nnd  III,  146-187  (III.). 

120.  Wegener,  Grundfragen  des  Sprachlebens  (Bibl.   1885,  Nr.   135). 
Vgl.  Lit.  Blatt    1886,    Sp.  266-267   (Misteli);    Berliner    pbilol.  Wochenschrift 
1886,  Sp.  181  ff.  (Ziemer)  und  386  f.;  Gymnasium  1886,  119  f.  (Ziemer);  Blätter 
flir  höheres  Schulwesen  1886,  83  ff.  (Sanders). 

121.  Darmeste ter,  A.,  the  life  of  Words  as  the  Symbols  of  Ideas.  8. 
(178  S.)  London,  Kegan  Paul.  4  s.  6  d. 

121*.  Techmer,  F.,    Sprachentwickelung,  Spracherlernung ,  Sprachbildnng. 

Teehmers  Zs.  2,   141  —  192. 
199.  Merlo,  P.,  gli  studi  delle  lingue. 

Rivista  di  filosofia  scientitica  IV,  2.  3  und  separat. 
128.  Abel,    sprachwissenschaftliche  Abhandlungen    (Bibl.   1885,    Nr.   143). 

Vgl.  Berliner  philo!.  Wochenschrift  1886,  Sp.  1126  ff.  (Lincke);  Gegenwart  29, 

Nr.  4  u.  6  (Sanders);  Kosmos  1885,  71 — 79  (Lindner). 

184.  Abel,  Elarl,  Slavic  and  Latin.  I Ichester  Lectures  on  comparative  lexioo- 
graphy  delivered  at  the  Taylor  Institution.  (VI,  123  S.)  Oxford  u.  London, 
1888. 

Vgl.  Teehmers  Zs.  I,  423  f;  Zs.  f.  Völkerpsychologie  nnd  Sprachwissenschaft 
XV,  S.  176-196  (Misteli);  dazu  Abel,  Erwiderung,  S.  197—199. 


364  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

125.  Abel,  K. ,  Groß-  nnd  Kleinrussisch ,  aus  Ilchester -VorleBungen  über 
vergleichende  Lexicographie,  gehalten  an  der  Univereität  Oxford«  Ül^ersetit 
von  R.  Dielitz.  8.  (VI,   140  S.)  Leipzig  1886,  Friedrich.  6  M. 

126.  Abel,    Karl,    Einleitang    in    ein  egyptiecb- semitisch -indoenropftiBches 

Warselwörterbnch.  2.  Heft,  2.  Hälfte;  4.  Heft,  2.  Hälfte  (Schluß),  gr.  8. 

X  u.  S.  169—393  und  Index  S.  1—48.)  Leipzig  1886,  Friedrich,  k  Hälfte 

10  M.  (s.  Bibl.  1885,  Nr.   146). 

Vgl.  Berliner  philol.  Wochenschrift  1886,  1126  (Lincke). 

127.  Abel,  Gegensinn. 

Verhandlangen  der  Berliner  Gesellschaft  f&r  Anthropologie  1886,  600 — 607. 

128.  Pott,  F.,  allgemeine  Sprachwissenschaft  und  Karl  Abels  egyptische 
Sprachstudien,  gr.  8.  (VIII,  106  8.)  Leipzig  1886,  Friedrich.  3  M.  Einsei- 
beiträge  zur  allgemeinen   und  vergleichenden  Sprachwissenschaft    1.  Heft. 

129.  Whitney,  W.  D.,    on  roots. 

Proceedings  of  the  Americ.  philol.  Assoc.  Jnlj  1886. 

130.  Mikch,  J.,  l'id^e  et  la  racine. 

Kcvae  de  lingaistiqae  XIX,  189—206  n.  213—231. 

131.  Kluge,  F.,  über  die  Principien  in  der  Entwicklung  der  Wortbildungs- 
elemente. 

s.  Gießener  Philologenversammlnng  Nr.  61. 

132.  Wundt,  Wilh.,  das  Sittliche  in  der  Sprache. 
D.  Rnndschaa  1886,  Bd.  47,  8.  70—92. 

133.  Gerber,  Sprache  und  Erkennen  (Bibl.  1885,  Nr.   188). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  264  f.;  Berl.  philo!.  Wochenschrift  1886,  Sp.  1097  ff. 
(Brachmann);  Wochenschrift  fttr  dass.  Philologie  1886,  8p.  481—488  (Ziemer); 
Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  650  (Jerusalem);  Philos.  Monatshefte  28,  179 
bis  199  (A.  Jung). 

134.  Gerber,  Sprache  als  Kunst  (Bibl.  1885,  Nr.  139). 

Vgl.  Berliner  philol.  Wochenschrift  1886,  Sp.  1282  ff.  (Vogrins);  Wochenschrift 
f.  class.  Philologie  1886,  Sp.  481—488  (Ziemer);  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien 
1886,  432—434  (Jerusalem);  Pädagogium  1887,  8.  550;  Centralorgan  ftlr  die 
Interessen  des  Realschulwesens  XIV,  481—486  (Bindewald). 

135.  Kunze,  Georg,  die  Bedeutung  der  Sprache  für  das  wissenschaftliche 
Erkennen.  Halle  1886,  Pfeffer.  Heft  11  der  Berliner  philos.  VoHrftge. 
1,20  M. 

136.  Brunnhofe r,  Hermann,  die  Ästhetik  der  Sprachen. 
I).  Revue  1886,  III,  S.  83—99. 

137.  Stevens,  J.',  Philological  Studies.  Part  I.  Mechanism  of  Language« 
8.  (135   S.)  Turin   1886,  Bona.  3,50  fr. 

138.  Marty,  A.,  über  Sprachrefiex ,  Nativismns  und  absichtliche  Sprach- 
bildung.  2.  Artikel,  (s.  Bibl.   1884,  Nr.   140). 

Vierteljahrsschrift  für  wissenschaftliche  Philosophie  10,  H.  1  u.  2. 

139.  Baynes,  Herbert,  die  psychologische  Methode  in  ihrer  Anwendung 
auf  die  Sprache,  (s.  Bibl.   1884,  Nr.   139). 

Zs.  für  Völkerpsychologie  und  Sprachwissenschaft  XV,  8.  445—467. 

140.  Stricker,  W.,  Sprachwissenschaft  und  Naturwissenschaft. 
Der  zoologische  Garten  27,  Nr.  12. 

141.  Handmann,  R.,  die  menschliche  Stimme  und  Sprache  in  phyaiologiaoh- 
psychologischer  Beziehung  (s.  Bibl.    1885,  Nr.   178). 

Natur  und  Oflfenbarung  Bd.  32,   H.  1— 11. 

142.  Stricker,  de  la  parole  et  des  sons  Interieurs. 
Rerue  philosophiqae  1886,  Nr.  7. 


ni.   SPRACHWISSENSCHAFT  UND  SPRACHVERGLEICHUNG.         365 

14B.  Hermann,  Konrad,  über  das  Geberdenartige  in  der  Sprache. 

N.  Jahrbücher  für  Philologie  und  Pädagogik  Bd.  1S3  n.  134,  H.  8  tu  9. 

144.  Wolzogen,  H.  v. ,  Kleine  Schriften.  I.  Über  Sprache  und  Schrift 
(Ethnologie,  Sprachwissenschaft,  Stilistik  und  Orthographie).  8.  (VI,  248  S.) 
Leipsig  1886,  Schlömp.  3  M. 

145.  Grünbaam,  M.,  Mischsprache  nnd  Sprachmischungen.  8.  (48  S.)  Berlin 
1886,  Habel.  1  M.  Sammlung  gemeinverständlicher  wissensohaftlieher  Vor- 
träge Nr.  478. 

Vgt.  Lit  Centralbl.  1886,  8p.  1820  (▼.  d.  Gabeleots). 

146.  Schule,  Franz,  Ursprung  der  menschlichen  Sprache.  Physiologischer 
Beweis  für  Natur,  System  und  Abweichung  des  menschlichen  Sprachbaues* 
8.  (Vm,   123  S.)  Berlin  1886,  Lnckhardt.  4  M. 

147.  Haie,  H.,  the  origin  of  languages  and  the  antiquity  of  speaking  man. 
An  address  before  the  section  of  anthropology  of  the  American  Assoc.  for 
the  Advancement  of  Science,  at  BufiBeilo,  Aug.  1886.  8.  (47  S.)  Cambridge, 
Wilson  and  Son.  Ans:  Proceedings  of  the  American  Assoc.  for  the  Ad- 
vancement of  Science,  Vol.  XXXV. 

148.  De -Vit  e  Merlo,  un  po*  di  polemica  suU*  origine  del  linguagg^o. 
Riyista  di  filologia  14,  ö — 7. 

149«  Le  Dain,  A. ,  la  linguistique  vulgarisee.  Etüde  sur  Torigine  et  l'uni- 
fication  dn  langage.  Premiere  sdrie.  8.  (XLVI,  94  S.)  Paris,  Lerouz. 

15Ö.  Bethwisch,  E.,  die  Inschrift  von  Killeen  Cormac  und  der  Ursprung 

der  Sprache.  12.  (38  S.)  Norden   1886,  Fischer  Nachf.   1,20  M. 

151.  Franke,  über  die  Entwich elung  der  menschlichen  aus  der  thierischen 

Spraehe. 

Kosmos  1886,  I,  2. 

158.  Schulz,  K.,    eine    theologische  Ansicht    über   das    erste   menschliche 

Sprechen. 

Protest.  Kircheozeitung  1886,  Nr.  11->13. 

168.  Wundt,  W.,    über   den  Begriff    des  Gesetzes,  mit  Rücksicht  auf  die 

Frage  der  Ansnahmslosigkeit  der  Lautgesetze. 
Philos.  Studien  lU,  Heft  2. 

164.  Wnndt,  W.,  Wer  ist  der  Gesetzgeber  der  Naturgesetze? 
Phiios.  Stadien  III,  H.  8. 

165.  Curtius,  zur  Kritik  der  neuesten  Sprachforschung  (Bibl.  1886,  Nr.  152). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  ÖAterr.  Gymnasien  1886,  626—631  (Stols);  N.  philol.  Anieiger 
1886,  3  ff.  (Ziemer);  Gymnasiom  1886,  S.  848  ff.  (Golling). 

8.  Cartius  Nr.  9. 

166.  Delbrück,  die  neueste  Sprachforschung  (Bibl.   1885,  Nr.   153). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  1781  ^F.  Hartmann);    Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886, 
626—631  (Stols);  Gymnasium  1886,  84S  ff.  (Golling). 

157.  Brngmann,   zum  heutigen  Stand  der  Sprachwissenschaft  (Bibl.   1885, 

Nr.   154). 

Vgl.  Philol.  Anzeiger  1885,  7  f.;  Neaer  philol.  Anzeiger  1886,  S.  3  ff.  (Ziemer); 
Zs.  f.  d.  öeterr.  Gymnnsien  1885,  626  ff.  (Stolz). 

159.  Collitz,    Hermann,    die    neueste  Sprachforschung    und   die  Erklärung 

des  indogermanischen  Ablautes. 

Bezsenbergers  Beiträge  IUI,  S.  203—242  und  separat,  gr.  8.  (40  S.)  GOttingen, 

Vandenhoeck  und  Ruprecht.    1,60  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1644  f.  (F.  Hartmann}, 


366  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

159.  ÜBthoff,  HermanD,    die  neueste  Sprachforschnng   nnd    die  Erklämng 

des  indogermanischen  Ablaates.  Antwort  auf  die  gleichnamige  Schrift  Ton 

Dr.  Hermann  Collitz.  gr.  8.  (20  S.)  Heidelberg  1886,  Bangel  n.  Schmitt. 

0,80  M. 

Vgl.  D.  Lit  Zt^.  1886,  Sp.  1646—1647  (Joh.  Schmidt);  dasu  Lit.  Centralblatt 
1886,  8p.  1776  (Otthoff). 

160.  Steinthal,   H.,    sam   gegenwärtigen  Zustand  der  Sprachwissenschaft. 

Mit  besonderer  Rttcksicht  auf  die  Schriften  des  Dr.  K.  Abel. 
Die  Nation,  20.  Norember  1886. 

161.  Del  presente   stato   degli    stodii  lingaistici.    (s.  Bibl.  1884,    Nr.   110). 
La  CiTlltli  caitolica  881—877. 

162.  Schachardt,  Hugo,  über  die  Laatgesetze  (BibL  1885,  Nr.  167). 
Vgl.  Gott.  Gel.  Ans.  1886,  609—612  (bezsenberger) ;  Lit  Ceutralblatt  1886, 
Sp.  228—226;  D.  Lit  Ztg.  1886,  8p.  1023  f.  (F.  Hartmann);  Lit  Blatt  1886, 
Sp.  1—6  (Paul),  nnd  dasu  Sp.  80—84  (Scbnehardt  n.  Paul);  Berliner  philol. 
Wocbenschrift  1886,  Sp.  924  ff.  (Ziemer);  Zs.  f.  d.  Osterr.  Gjmnmiien  1886, 
190—192  (Stolz);  Bevue  crit  1886,  Nr.  12  (V.  Henry)  und  Erwiderung  Ton 
Schuchardt  ebenda  Nr.  16;  Academy  Nr.  762. 

163.  Schmidt,  Johannes,  Schleichers  Auffassung  der  Lautgesetze. 
Zs.  f.  Tergleichende  Sprachforschung  28,  303—812. 

164.  Ascoli,  G.  J.,  dne  lettere  glottologiche.  II.  Dei  Neogrammatici.  Lettera 
al  prof.  Pietro  Merlo.  In:  Miscellanea  di  filologia,  dedicata  alla  memoria 
di  Nap.  Caix  e  U.  A.  Canello,  Firenze  1886,  Le  Monnier.  —  Anch :  Archivio 
glottologico  italiano  IX,  H.  8  (dne  recenti  lettere  glottol.  e  nna  poscritta 

nuova). 

165.  Whitney,  W.  D.,  the  Method  of  phonetic  Change  in  Langnage. 
ProceedingH  ot*  the  American  philol.  Assoc.  1886,  Juli. 

1G(>.   March,  F.  A,  the  Neo-grammarians. 

Proceedings    ot   the    17.  Americ.  philol.  Assoc  Juli  1886.    XIX— XX.  —  Dazu 
Whitney  ebenda  XXI. 

167.  Jespersen,  0.,  til  spörgsmalet  om  lydlove. 

Nordisk  tidskritt  tor  filol.  N.  R.  VII,  207--246;  deutsch  in  Teehmeni  Zs.  8,   188 
bis  216  (Zur  Lautgesetzfrage).  —  Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1666—69  (Sehn- 

chardt). 

168.  Bredsdorff,  J.  H. ,  om  aarsageme  til  sprogenes  forandringer.  Paa 
ny  udgivet  af  V.  Thomsen.  8.  (32  S.)  Kopenhagen  1886,  Gyldendal. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  8p.  1666^1669  (8ebuchardt). 

169.  Regnaud,  Paul,  essais  de  linguistiqae  ^rolntionniste.  Application 
d'une  methode  g^n^rale  k  T^tnde  du  d^veloppement  des  idiomes  indo- 
eoropeens.  Roy.-8.  (XIV,  515  S.)  Paris   1886,  Leroox. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  1626—1627  (Brugmann). 

170.  Regnand,  les  principes  de  la  nonvelle  grammaire. 
Rerue  de  linguistique  1^86,  Januar. 

171.  Mondry  Beaudouin,  les  noavelles  th^ories  lingnistiqnes. 

Anoales  de  la  Facult^  des  lettres  de  Bordeaux  1886,  N.  8.  Tome  111,  p.  821 — 338. 

172.  Phonetik.  —  Sievers,  Phonetik.  3.  Auß.  (BibL   1886,  Nr.   171). 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  566  f.  (W.  B.);    D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  771  f. 
(Collitz);  Lit  Blatt  1886,  8p.  191—196  (Gärtner);  Modem  Language  Notes  34 
(Sheldon). 

173.  Victor,  Elemente  der  Phonetik  (BihL  1885,  Nr.   173). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  8p.  411  ft.  (A.  8chr«er);   Zs.  f.  roman.  Philologie  8,  478 
(Gröber);  Zs.  f.  d.  »sterr.  Gymnasien  1886,  436  ff.  (SeemOller). 


III.    SPRACHWISSENSCHAFT  UND  SPRACHVERGLEICHUNG.  367 

174«  Yietor,  die  Anssprache  der  in  dem  ^Wörterverzeichniß  für  die  deotsche 

RechtBchreibang   zum  Gebranch  in  den   preußischen  Schalen*  enthaltenen 

Wörter.  Mit  einer  Einleitung:  Phonetisches,  Orthoepisches.  8.  (IV,  64  8.) 

Heilbronn  1885,  Henninger.   I  M. 

Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886»  436  ff.  (Seemüller).  —  Vgl.  Blätter  f.  d.  bayr. 
Realscbulwesen  1886,  S.  40. 

175*  Yietor^W.,  German  pronanciation.  Practice  and  Theory.  8.  (V,  123  S.) 

Heilbronn  1885,  Henninger,    1,50  M. 
Vgl.  Revue  crit.  1886,  Nr.  46. 

176.  Christoph    Friedrich    Hellwag,    Dissertatio    de    formatione    loquelae 

(1781).    Neudruck  besorgt  von  Wilh.  Vietor.    (Phonetische  Bibliothek.)  8. 

(IV,  60  8.)  Heilbronn  1885,  Henninger.   1,20  M. 

Vgl  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  87  (MichaeUs);  Franco-Gallia  1886,  Februar. 

177.  Trautmann,  Moriz,  die  Sprachlaute  im  Allgemeinen.  2.  Hälfte.  (S.  161 

bis  830,  Schluß.)  Leipzig  1884—1886,  Fock.  Compl.  6  M.  (s.  Bibl.  1885, 

Nr.  174). 

Vgl.   Lit.  Centralblatt   1886,    Sp.  195  f.    (1.  Hälfte,    E.  S.);    Lit    Blatt   1886, 
Sp.  411  ff.  (K.  ScbrCer);    Revue  orit  1886,  Nr.  46;   lierrigs  Archiv  77,  442  ff. 

178.  Trautmann,  M.,  über  Wesen  und  Entstehung  der  Sprachlaute.  Voi^ 
trag,  gehalten  bei  der  38.  Versammlung  deutscher  Philologen  und  Schul- 
männer in  Gießen,   1885. 

179.  Breymann,  Lautphysiologie  im  Unterricht  (Bibl.   1885,  Nr.    175). 

Vgl.  Blätter  f.  d.  bayer.  Realsohulwesen  1886,  S.  40. 

180.  Techmer,    Veranschaulichung  der  Lautbildung,    Sonderabdruck    (Bibl. 

1886,  N.   177). 

Vgl.  D.  Lit.  1886,  Sp.  54  (G.  Michaelia). 

181.  Gntersohn,  Yocallehre  (Bibl.   1885,  Nr.   179). 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  195  f.  (E.  8.). 

182«  Freeman,    H.^    on  Speech   formation   as   the   basis  for  true  speliing. 

kl.  8.  (VHI,  85.)  London   1886,  Trübner. 

183.  Bell,  A.  M. ,    essays  and  postscripts  on  elocution.    8.  (212  S.)   New- 

York   1886,  Werner.   1   s.  5  d. 

18^^  March,  F.  A.,  on  Consonant  Notation  and  Vowel  Definition. 
ProceediDgB  of  tbe  Americ.  Philo!.  Asaoc.  1886,  Juli. 

184.  Merlo,  P. ,  problemi  fonologici  suU*  articolazione  e  suU'  accento. 
I.  Tentativo  di  classificare  in  un  E>i8tema  unico  di  articolasioni  le  vocali 
e  le  consonanti.  IL  Diverse  gradazioni  delle  vocali  toniche,  e  perdita 
0  naturale  rotazione  delle  atone.  In :  Miscellanea  di  filologia  e  linguistiea, 
dedicata  alla  memoria  di  Napoleone  Ca  ix  e  Ugo  A.  Canello,  Firenze  1886, 
Le  Monnier.  20  L. 

185.  Brandt,  Johannes,  Ton  und  Geräusch  in  der  Sprache  und  den  Spraeh- 

lauten. 

Verhandlungen  des  deutschen   wissenschaftlichen  Vereins  zu  Santiago,   4.  Heft 
(1886),  S.  315—334. 

186.  Alexandrow,  A.,  über  die  Bedeutung  der  Sprachstörungen  für  die 
Sprachwissenschaft.  8.  (14  S.)  Antrittsvorlesung.  Dorpat  1886,  Mattiesen. 

187.  y.  d.  Gabelentz,  Georg,  zur  Lehre  von  der  Transscription. 
Techmers  Zs.  2,  252—267. 

188.  Michaelis,  G.,  über  das  mittlere  A. 
Techmers  Zs.  2,  269-276. 


368  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

189.  Grammatik.  —  Bopp,  F.,  Grammaire  oompar6e  des  langaes  indo- 
eorop^eDnes,  comprenant  le  sanscrit,  le  zend,  rann^nieQ,  le  gree,  le  latm, 
le  lithnanien  y  rancien  slave^  le  gothique  et  Tallemand.  Tradoite  sur  la 
seconde  Edition  et  pr6c^d6e  d^introducdons  par  Michel  Br^.  8*  Edition. 
T.  3.  8.  (LXXXVI,  486  p.)  Paria  1886,  Haehette. 

190.  Hübsch  mann,  Vocalsystem  (Bibl.  1885,  Nr.  168). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  866—867  (F.  Hartmann);   Berliner  philo).  Wochen- 
schrift 1886,  Sp.  322  (Br.). 

8.  Curtias,  Spaltung  des  A- Lautes,  Nr.  9. 

191.  Bersu,  Guttnrale  (Bibl.  1885,  Nr.  164). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,   8p.  24;  Zs.  f.  d.  Geterr.  Gymnasien  1886,   660—668 
(Heberdej);  Revae  crit    1886,  Nr.  61. 

192.  Merlo,  F.,  considerazioni  fisiologiche  snlla  storia  delle  gattaraU  ariane. 
Rendiconti  del  R.  Istituto  Lombardo  1886,  S.  871—389.  —  Ebenda  S.  716  bis 
724  von  F.  Merlo:  Rispondenia  di  ga  del  sanscrito  a  ka  del  greco  e  del  laiino. 

193.  Schulze,  Wilhelm,  das  Suffix  des  Nom.  pl.  masc  und  fem. 
Zs.  für  yergleichende  Sprachforschnog  28,  276 — 279. 

194.  Meringer^  Rudolf,  Beiträge  zur  Geschichte  der  indogerm.  Declination. 

I.  Über  den  indogermanischen  Dual  der  o-Stämme.  ü.  Flezion  der  Zweizahl. 
Zs.   tür  yergleichende  Sprachforschung  28,  217—289. 

195.  Johansson,    Karl  Ferdinand,    de  derivatis   verbis   contractis  linguae 

graecae  quaestiones.    gr.^8.  (II,  218  S.)   Upsala  1886,  Akademiska  Bok- 

handeln.  Ups.  Univers.   Arsskrift. 

Unter  Vergleichung    aller    indogerman.    Sprachen;    das  Germanische    wird    be- 
sonders Cap.  V  beigezogen  (Verba  auf  -aia,  habeo,  haban). 

196.  Sibree,  The  Tndo-European  Noun  and  Verb. 
Academy  Nr.  716. 

197.  Syntax.  —  Wagner,  Jos.,  Junggrammatisches  fär  die  Schule.  Lez.-8. 
(16  S.)  Brunn   1886  (Wien,  Holder).  0,60  M. 

Schließt  sich  an  Ziemer  an. 

198.  Vogrinz,  G. ,  sprachgeschichtliche  Bemerkungen  zur  Lehre  von  den 
Fräpositionen. 

Uerlioer  philol.  Wochenschrift  1886,  Sp.  226—230. 

199.  Vogrinz,  G.,  offener  Brief  über  die  Casustheorie  an  Herrn  Dr.  H*  Ziemer. 
Zs.  für  Völkerpsychologie  und  Sprachwissenschaft  XV,  201 — 208. 

200.  Imme,  Th. ,  die  Bedeutung  des  Casus.  L  Vom  Accusatiy.  4.  (86  S.) 
Frogr.  des  Gjmn.  zu  Essen  1886. 

Vgl.  Gymnasium  1886,  607  f.  (Ziemer). 

201.  Dittel,  Cölestin,  Beitrag  zur  Ansicht  vom  Infinitiv  als  Locativ.  Das 
Wichtigste  über  die  Theile  des  Satzes.  Eine  grammatische  Flauderei,  Ton 
Frof  M.  Zirwik.  gr.  8.  (18  S.)  Wien  1885,  Fichlers  Wwe.  &  Sohn.  0,40  M. 

202.  Kovdr,  Em.,  über  die  Bedeutung  des  possessivischen  Fronomens  für 
die  Ausdrucksweise  des  substantivischen  Attributes. 

Zs.  für  Völkerpsychologie  und  Sprachwissenschaft  XVI,  [886— 894.^Die  syn- 
taktische Wendung:  „Dem  Vater  sein  Garten»  in  einer  großen  Anzahl  von 
Sprachen. 

208.  Schuppe,  Wilh.,  subjectlose  Satze. 

Zs.  für  Völkerpsychologie  und  Sprachwissenschaft  XVI,  249—297. 

204.  Klein paul,  Rudolf,  Inteijectionen. 
Gegenwart  1886,  Nr.  31  u.  82. 

205.  Grasserie,  R.  de  la,  ^tude  de  grammaire  compar^e  de^la  eat^gorie 
du  nombre. 

Revue  de  linguistique  1886,  1  ff. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  369 

206.  Smith,  W.  W.,  and  H.  £.  Blackwell,  a  parallel  Syntax  Chart  of 
LtatiDy  Greek,  French,  English  and  G-crman,  based  on  logical  Analysis. 
12.  Boaton,  Ginn.   1886. 

207.  Lexioographie.  — Miklosich,  Franz,  etymologisches  Wörterbuch  der 

sUyischen  Sprachen,  gr.  8.  (YIII,  546  S.)  Wien  1886,  Braumüller.  20  M. 
Auch  das  Germanische  wird  zur  Vergleichung  beigezogen. 

208.  Klein,  A.,  über  Bedeutung  der  Etymologie  für  die  Jurisprudenz. 
Zs.  für  Völkerpsychologie  und  Sprachwissenschaft  XVI,  394 — 414. 

209.  Spraohvergleichnng  nnd  Urgeschichte.  —  Schrader,  Sprachver- 
gleichung und  Urgeschichte  (Bibl.   1884,  Nr.   121^). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  227  f.  (Tomaschek). 

210.  Schrader,  0.,  linguistisch  -  historische  Forschungen  zur  Handels- 
geschichte und  Waarenkunde.   1.  Theil.  gr.  8.  (XII,  291   S.)  Jena,  Coste- 

noble.  8  M. 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  1496—1498  (Bgm.);    Wochenschrift    für    dass. 
Philologie  1886,  Nr.  47  (Ulümner). 

211.  Gibby  John,  The  Original  Home  of  the  Aryans. 
Quarterly  Rev.  80,  377—389. 

212.  Haberlandt,  Wilh.,  sind  die  Indogermanen  in  Europa  eingewandert? 
MittheiluDgen  der  Authropol.  Gesellschaft  %u.  Wien  XIV,  86 — 90. 

213.  Geiger,  W.,  la  civilisation  des  Aryas. 
Le  Mus^on  IIL 

214.  Bachofen,  J.  J. ,  antiquarische  Briefe,  vornehmlich  zur  Kenntniß  der 
ältesten  Verwandtschaftsbegriffe.  2.  Bd.  gr.  8.  XXXI  ~LXI.  (IV,  244  S.) 
Straßburg  1886,  Trübner.  4  M. 

Virl.  Lit  Centralblatt  1886,  8p.  1486  f.;  D.  Lit.  Ztg.  1886.  Sp.  963  f.  (Schraderh 
Itevue  crit.  1886,  Nr.  46  (Th.  Reinach ").  —  Über  die  Achtzahl;  über  das  Avunculnt. 

21  r>.  Zmigrodzki,    Mich.  v. ,    die  Mutter    bei    den  Völkern    des    arischen 

Stammes.    Eine    anthropol.-historische  Skizze    als  Beitrag   zur  Lösung  der 

Frauenfrage.   8.  (444  S.)  München,  Th.  Ackermann   Verlag  in  Comm.   6  M. 
Vgl.  Kevne  crit.  1886,  Nr.  46  (S.  Keinach). 

IV.  Germanische  Sprachen. 

Ä.    Gemeingermanisch    und  Westgermanisch. 

216.  Kluge,  Stammbildungslehrc  (Bibl.   1885,  Nr.    181). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  lö«6,  Öp.  894  (H.  P.);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  482 -48r» 
(v.  Bahder). 

217.  Bremer,  germanisches  @  (Bibl   1885,  Nr.   182). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1>5«6,  Sp.  443—445  (Kauffmann);  Herrigs  Art  hiv  76,  189. 

218.  Kluge,  F.,  zur  altgermanischen  Sprachgeschichte. 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  557—662.  1.  ags.  Vocalquantitäten ;  2.  Labiali- 
sierung  der  iiidogermau.  velaren  Tennis  im  Germaii.  („ludogerra.  q  wird  iirgerm. 
zu  p,  wenn  innorhalb  des  WortkÖrpers  ein  w  oder  ein  anderer  Labial  erscheiof*;. 

219.  Gall^e,  J.  H.,  uitzonderingen  op  de  wet  der  klankverschuiving. 
^tiides,  d^di^es  k  Leemans  (Nr.  1297),  8.  279—282. 

220.  Fierlinger,    J.  v. ,    gibt    einen  Nachtrag  zu   „Zur    deutschen  Verbal- 

Plexion*   (Bibl.  1883,  Nr.   150)  in 

Zs.  für  vergleichende  Sprachforschung  27,  480.  —  germ.  »kl  >  »l,  z.  B.  germ. 
tklüten,  altfries.  skhUa,  sluta, 

QSRMANIA.    Nene  Keihe  IXUL  (XXXY.)  Jahrg.  ^4 


^ 


370  BIBLIOGRAPHIB  VON  1886. 

221.  SauBsnre,  F.  de,  comparatifB  et  superlatifs  germaniqnes  de  la  forme 

*inferus,  infimas  . 

Melanies  Renier,  recueil  de  travnux  pnbti^  en  memoire  de  Uon  Benier, 
Pari««  1886,  Viewep. 

222.  Grandjeaoy  tableaaz  comparatifs  (Bibl.   1885,  Nr.    187). 
Vgl.  Revue  critiqut-  1886,  Nr.  38. 

223.  D'Arbois  de  Jubainyille ,    Celtes  et  GkrmaiDS ,    Stades  grammaticales. 

(12  8.)  Paris   1886,  Imprim.  nationale. 

Abdruck  ans:  Comptes  rendus  de  TAcad.  des  loser. 

8.  Nr.  1000. 

224.  Holthansen,  F.,  Miscellen. 

Paul  n.  Braune,    Beiträge  11,  648 — 556.  —  1.  Textkritischea  zu  den   kleinere» 

altniedd.  Denkmälern.  2.  Etymologien  (nd.  »chdde,  Zins,  Wucher,  su  lat.  teaiere: 
jaina  und  waila  Angleichungen  an  ain»  und  trat  — :  germ.  x'"'^^'''''^  '^  %6davosi 
mitteldeutscher  Übergang  von  eu  In  et.  Stei99^  Heirat  u.  s.  w.,  üe  in  ««,  Mieder, 
ü  in  t,  Bim»^  Kitten  u.  s.  w. ;  germ.  dtcer^ca  su  aigtpos;  pranuiei  zu.  tremere: 
heien  su  caedo\  vrinte\  biete).  3.  Grammatisches  (sa  den  altnord.  Auslants- 
gesetsen;  zur  ags.  Comparation). 

225.  Etymologien  in  der  Zs.  für  vergleichende  Sprachforschung^  Bd.  28: 
W.  Meyer,  kleine  Beiträge  zur  lat.  Grammatik,  S.  162—176  (mhd.  ffawa, 
Gemse,  ==  lat  (kelt?)  dama*  latte  zu  lat.  lammina\  ahd.  teem  —  lat.  «cwrra; 
talty  filt'y  gramjan  — fremo.  —  Joh.  Schmidt,  noch  einmal  die  griech.  aspir. 
Perfecta,  S.  176 — 184  (ob  td  in  hutd  ==  urspr.  Aspirata  -|- <  ist  unsicher;  ahd. 
dekta  —  gr.  xiximv).  —  W.  Schulze,  Etjrmolog.  Miscellen,  8.  279 — 282 
(germ.  hvila  =:  *käiläy  ahd.  tila,  d-ijir^f  z=  *dheiläy  —  F.  Holthausen,  Etymo- 
loffien,  S.  28*2 — 284  (an.  grimpo  —  gr.  j^c'fii/';  jfot.  gtmdt  —  gr.  xirvOt^li^; 
mnd.  muten  —  abulg.  «mj^'o,  gr.  fiiSosi  mhd.  klaz  Idosi,  mnd.  klüte  —  lat  glüe  etc. ; 
t  in  ent^,  miti  =  id,  wie  in  tai;  furhen  —  sr^firo)).  —  P.  v,  Bradke,  Etymo- 
logien, S.  295—801  igtiti  —  Skr.  h^a  etc.;  gmX  Skr.  Wsl.  hjd\  matt  =  *ma2d 
Skr.  medat). 

226.  Etymologien  in  Bezzenbergers  Beiträgen,  Bd.   10: 

Collitz,  die  dreifache  Abstufung  in  der  altindischen  Decl.  (hei-za  S.  33, 
fc}tnt  8.  i\6,  guma  S.  54).  —  Bezzenberger,  lat  emo  —  got.  nima,  S.  72.  — 
Bugge,  l^eiträge  zur  Erforschung  der  etmsk.  Sprache  (ag^.  AI,  S.  75,  got. 
Äi  —  in  hi-na  etc.,  Ö.  77).  —  Bechtel,  Parerga.  S.  280—289  (ahd.  drotca, 
Hgs.  prytcCf  an.  prottr,  ags.  prottie ,  mhd.  trotlel,  S,  286  f.;  ags.  kmxl,  mhd. 
HtscheUy  S.  i'87;  ags.  beSm,  alts.  ftium,  S.  288  f.).  —  Froehde,  Etymologien, 
S.  'J94 — 301  {Bär  und  Braun:  mhd.  ^latt,  quette^  ags.  elipe^  ahd.  chletla;  ags. 
hgsig,  got.  ayiahutnt;  nhd.  (iämi^cA ;  got.  ti/an;  hd.  hh-  —  lat  eaerimonia;  an. 
kapp:  mhd.  ifc/oa,  kloz,  ags.  ^in/,  germ.  ^Ö»-,  ahd.  miUi;  hd.  knöpf,  knoten, 
kniippely  knorpel,  knauter  etc.;  ud.  kiU,  mhd.  häeli  germ.  ftrah-;  mhd.  tue; 
ahd.  rihan,  rigil  etc.).  —  Lefmann,  zur  Etymologie  von  leOj  fötre,  S.  301 — 303. 

227.  Etymologien  nns  'Memoires  de  la  soci^t^  de  linguistique  VI': 

M.  Breal,  allemaud  #c/Aer,  »e/6#^,  anglais  *«//(S.  1H7 — 139);  L.  Hnvei,  farina 
—  got.  barit  —  (S.  108);  V.  Henry ,  d^i&atßmaam,  faber,  tapfer,  dobrü  (S.  93—95); 
L.  Fonsinet,  Tettto  Totito^  germ.  piuda  (S.  72),  Novio,  —  Necio,  in  Novio- 
dünum  —  Seviodünum  iß.  72  f.);  F.  de  Saassure,  'Adijv  —  lat.  ingven, 
anord.  i^kkvinn.  ekkr,  Noreen ,  Gramm.  §.  71,  4  (S.  53),  älxvd»v  —  Schvalbe 
(S.  75  f.),  vvaXd^fo  -^  germ.  Wzl.  tnü  —  in  ahd.  tnüdan,  «mTsen,  mhd.  «nü6en, 
tnupfe  (S.  76),  *Qijvfj  —  anord.  brenn,  ags.  häm  (S.  119),  ßovxoloSt  «u  Brug- 
mann  Kuhns  Zs.  26,  307  (S.  161   f.). 

228.  Bartholomae.    Chr.,     arische    Forschungen.    II.  Heft.    gr.   8.    (VIII, 

223   S.)  Halle   1886,   Niemeyer.   7   M. 

Darin  von  germ.  Wörttni:  nhd. /«rf  (S.  40);  an.  hjarti  (8.  42);  got.  futirto 
(8.  44);  ahd.  »umar  (S.  46);  got.  vulft,  an.'  ylgr  (8.  49);  got  ^«simi  (S.  56); 
Prä6x  ä  in  ahd.  äioiggi  etc.  (S.  169). 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  371 

2S9.  Bradke,    P.   v. ,    Beiträge    zur    altindischen    Religions-    and    Sprach- 
geschichte. 

Zs.  der  dentscben  morgenländ.  Oesellschaft  40,  347 — 364  u.  665—698.  1.  Der 
ar.  Asura  nnd  die  gennan.  Äsen;  2.  Skr.  marut  =  lat.  Mars,  skr.  ganU^  germ. 
Zwerg;  3.  skr.  grha  =  germ.  Garten;  4.  ttber  skr.  h  =s  indogerm.  dh,  bh, 

230.  Mahn;  A. ,   germanische  Wörter  dunklen  Ursprungs.  Verhandlung  der 
87.  Yersammlung  deutscher  Philologen  in  Dessau. 

YgL  Herrigs  Archiv  76,  465  (Reinsch).  —  Rost,  Taube ^  Zaun,  teuer j  ambaetui 
kommen  aas  dem  Keltischen;  statt  got.  aibr  :  gä)a.  Vgl.  Germ.  30,  256. 

231.  Krebs,  H.,  Russian  Loan-Words  in  German. 
Academj  Nr.  726  u.  728;  dazu  Hanasz,  ebenda  Nr.  733. 

232.  Laistner,  L.,  Ur  und  Wisent. 

Germania  3t,  395 — 430.  —  Diese  und  eine  Anzahl  anderer  Thiemamen  werden 
etymologisch  zu  deuten  versucht;  im  Nachtrag  (S.  428 — 430)  wird  auf  Hertz 
'flber  den  Namen  der  Lorelei'  (unten  Nr.  232)  eingegangen. 

288.  Snow,   *on  Indo-European  Words  for  Fox  and  Wolf*. 

Transactions  of  the  Oxford  Philol.  Society  1884/85- 
284.  RhySy  J.,  a  note  on  some  of  the  words  for  flaz. 

Reyue  critique  VII,  241 — 244.  —  Zthum,  an.  ietm,  Urept^  Lein  etc. 

B.  Gotisch. 

235.  Bernhardt,  got.  Grammatik  (Bibl.   1885,  Nr.  193). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthum  12,  97  (Franck);  Noord  en  Zuid  IX,  H.  1  (Gallie). 

236.  Egge,  Inchoative  or  N -Verbs  in  Gothic. 

The  American  Journal  of  Philology  VII,  Nr.  1. 

237.  Ludwig,  A.,  über  den  sogenannten  medialen  Imperativ  im  Gotischen. 
Sitzuogsberichto  der  kön.  böhmischen  Ges.  der  Wiss.,  philos.histor.  Gl.,  1886, 
8.  48—62. 

288.  Douse,  T.  le  M.,  Introduction,  Phonological,  Morphological,  Syntaetic, 
to  the  Gothic  of  Ulfilas.   8.  (289  S.)   London   188G,  Taylor  and  Francis. 

289.  Kluge,  F.,  die  Krimgoten. 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  563  f.  —  Dürftige  Nachrichten  in  Engelbert 
Kempfers  Japan.  Reisebeschreibung. 

Etymologien  s.  Nr.  224  ff. ;  Lid6n  Nr.  550  (Jaina). 

C,  Deutsch. 
a)  Grammatik. 

240.  Olshausen,   über  einige  der  symbolischen  Zeichen  des  Müncheberger 

Bonenspeeres. 

Verbandluugen  der  Berliner  Ges.  für  Anthropologie,  Ethnologie  und  Urgeschichte 
1886,  288—295. 

241.  Olshausen,  über  den  Runenspeer  von  Torcello. 
Ebenda  S.  295-300;  dazu  Munier,  8.  610  f. 

242.  Virchow,  R.,  neue  Funde  von  Torcello. 
Ebenda  8.  264. 

243.  Roehl,    Runenspange  aus  der  Koblenzer  Gegend. 
Korrespondenzblatt  der  Westdeutschen  Zs.  V,  Sp.  44—46 ;  dazu  105  f.  (Dieffen- 
bach). 

Runen  in  England  s.  Nr.  452 — 454;  in  Skandinavien,  Nr.  514 — 518. 

244.  Behaghel,    Otto,    die    deutsche   Sprache.     8.    (IV,  231   S.)    Leipzig, 
Freytag;  Prag,  Tempsky,   1886.   1  M.  Das  Wissen  der  Gegenwart  Bd.  64. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  994  f.;  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  863 
bis  865  (Tomanetz);  Anz.  f.  d.  Alterthum  12,  851  (Martin). 

24* 


372  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

245.  Braune,  Wilhelm,  althochdeutsche  Grammatik  gr.  8.  (XVI,  260  S.) 
Halle  1886,  Niemejer.  4,60  M.  Sammlung  kurzer  Grammatiken  ger- 
manischer Dialecte  V. 

Vgl.  Wi8seuschaftiiche  Beilnge  der  Leipz.  Ztg.   1886,  68. 

246  Cüppers,  Ad.  Jos.,  die  Laut-  und  Flezionsverhältnisse  der  alt-,  mittel- 
und  neuhochdeutschen  Sprache,  in  ihren  Gmndzügen  dargestellt,  gr.  8. 
(67   S.)  Düsseldorf  1886,   Schwann,   l    M. 

247.  Sievers,  E.,  Warnung. 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  545-547.  Qegen  Singers  Artikel  *£am  ahd.  Voca- 
lismus*  (Bib.  1885,  Nr.  198) 

248.  Ottmann,   Rieh.  Ed.,   grammatische  Darstellung  des  althochdeutschen 

Glossars  Rb.  gr.  8.   (VI,  84  S.)  Berlin   1886,  Weidmann.  2,40   M. 

Niederdeutsch  (Heliand),  s.  Nr.  2063). 

249.  Kelle,  Joh.,  das  Verbum  und  Nomen  in  Notkers  Aristoteles. 
Zs.  f.  deutsche  Pbiiol.  18,  842—369. 

250.  Kelle,  Job.,  Verbum  und  Nomen  in  Notkers  Capeila. 
Zs.  f.  d.  Altertlium  30,  295—345. 

251.  Siebs,    Tb.,    der  Vocalismus    der    Stammsilben    in    der    altfriesi sehen 

Sprache.   8.  (41    S.)  Leipziger  Diss.   1886   (s.  Bibl.   1885,  Nr.   200). 
Vgl.  Niederd.  KorrespondenzbUtt  10,  78 — 80  (Bremer;. 

252.  Siebs,  Tb.,    die  Assibilierung  der  friesischen  Palatalen,  gr.  8.  (49  S.) 

Tübingen   1886,  Fues.    1,60  M. 

8.  Fierlinger  Nr.  220. 

258.  Hahn,  mhd.  Grammatik  ed.  Pfeiffer  (Bibl.    1885,  Nr.   202). 

Vgl.  Hiätter  f.  d.  bayer.  OymnasialBcbnlwesen  1886,  231  f.  (Bronner). 

254.  Behaghel,  0.,  zur  Frage  nach  einer  mittelhochdeutschen  Schrift- 
sprache. 4.  (18  S.)  Sonderabdruck  aus  der  Festschrift  der  Universität 
Basel  zum  Heidelberger  Jubiläum   1886.   Basel,  Schnltse'sche  Univ.-Bnch- 

druckerei* 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  1499  f. 

Mnd.  s.  Jcstes  Nr.  416. 

255.  Luick,  Karl,  die  Qualität  der  mittelhochdeutschen  e  nach  den  lebenden 

Dialecten. 

Paul  u.   Hrauoe,  Beiträge   11,  492-517. 

256.  Lohmeyer,  Ed.,  mittelhochdeutsch  t  ü  ü  =^  neuhochdeutsch  ei  au  eu. 
Keform  von  Frikke,  Jahrg.   10,  Nr.  1. 

ü.   Holtliausen  Nr.  224  (mitteldeutsch  cu  >>  et,  iio  ie,  ä  >  i;. 

257.  Mhd.  Dialecte:  Birlinger,  A.,  altschwäbische  Sprachproben  (SchlnlS) 
Alemannia  14,  108 — 118;  s.  Jeitteles  Nr.  1771  (Germania  81,  293,  bai- 
risch;   S.    '29ti   md.) :   Meinerich  Nr.    1694'  (Wierstraat's  Chronik). 

258.  Diederichs,    Aug.,    unsere  Selbst-  und  Schmelzlaute   [auch  die  eng- 

lischen]    in  neuem  Lichte.    Oder  Dehnung  und  Brechung    als    solche    und 

letztere    als  Verrätherin    alltäglicher,    vorzeitlicher   und    vorgeschichtlicher 

Woitwandlungen.   gr.  8.  (XVI,   315  S.)  Straßburg,  Trübner  in  Comm.  5  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  )S86,  S|).   1680  f.  (Hohhausen). 

259.  Orthographie.  —  Zeitschrift  für  Orthografie,  Orthoepie  und  Sprach- 
Physiologie.  Organ  des  deutschen  Orthografie-Beformvereins.  Herausgegeben 
von  \V.  Victor.  5.  Jahrg.   1886.  l'J  Nummern,  gr.  8.  Rostock,  Werther.   3  M. 

260.  Reform,  Zeitschrift  des  allgemeinen  Vereins  für  vereinfachte  deutsche 
Rechtschreibung,  herausgeg.  von  F.  W.  Fricke.  X.  Jahrg.  1886.  12  Num- 
mern, gr.   8.   Norden,   Soltau.  2,40  M. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  373 

261.  Syntax.  —  Erdmann;   Oscar,  Gmndzüge  der  deutschen  Syntax,   nach 

ihrer    geschichtlichen    Entwicklung    dargestellt.     1.  Ahth. :    Gebrauch    der 

Wortclassen.    Die  Formationen    des  Yerbums    in  einfachen   Sätzen   und  in 

Satzverbindungen,  gr.   8.  (X,   197   S.)  Stuttgart  1886,  Cotta.   3,50  M. 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1729-1731  (H.  P.). 

262.  Peters,  Fritz,  der  Satzbau  im  Heliand  in  seiner  Bedeutung  für  die 
Entscheidung  der  Frnge,  ob  Volksgedicht  oder  Kunstgedicht.  Promotions- 
schrift, gr.  4.  (26   S.)  Schwerin,  Stiller.   1   M. 

Vgl.    Nd.  Korrespondenzblatt  XI,  44-47  (Rötteken);  Herrigs  Archiv  77,  225. 

263.  Pratje,  H.,  Syntax  des  Heliand.    1.  Das  Verbum. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  1 — 84. 

264.  Branhofer,  Ig.,  über  den  Gebrauch  des  Genitivs  im  Nibelungenliede. 
(34   S.)  Progr.  des  k.  k.  Gymnasiums  in  Weißkirchen   1885/86. 

265.  Kraz,    Gebrauch  der  starken  und  der  schwachen  Form  des  deutschen 

attributiven   Adjectivs. 

CorreHpondenzblütt  f.  d.  Gelehrtenschulen  Württembergs  32,  11.  12. 

266.  Braune,  Wilh.,  mhd.  ein  als  Demonstrativpronomen. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  518—627. 

267.  Monsterberg-Münckenau,  S.  v.,  der  Infinitiv  nach  loellen  und  den 

verba  praeter itopraeseutia  in  den  Epen  Hartmanns  von  Aue. 
Zs.  f.  d.  Philol.   18,   1-54,  144—186,  .SOI— 320. 

268.  U 11  sp erger,  Franz,  über  den  Modusgebrauch  in  mittelhochdeutschen 

Relativsätzen.  (Schluß.)  8.  (24  S.)  Progr.  des  deutschen  Staatsgymnasiums 

in  Smichow,   Ostern    1886   (s.   Bibl.    1885,  Nr.   211). 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthum  12,  352  (Erdmann). 

269.  Kern,  Zustand  und  Gegenstand.  Betrachtungen  über  den  Anfangs- 
unterricht   in    der    deutschen  Satzlehre.    8.    (XIX,    134  S.)    Berlin   1886, 

Nicolai.   1,80  M. 

8.  Ziipitza  Nr.  475. 

270.  Andresen,    Karl    Gust. ,     Sprachgebrauch    und    Sprachrichtigkeit    im 

Deutseben.  4.  Aufl.  gr.  8.  (VIII,  315  S.)  Heilbronn  1886,  Henninger.  5  M. 
Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymuasien  1886,  920—923  (Löhner);  Blätter  f.  d.  bayer. 
Gymnasialschulwesen  188B,  280  (Zettel);  Pädagogium  1886,  63. 

211,  Oertel,  G.,  allerhand  Mißhandlungen  unserer  Muttersprache. 
Wissenrtchaftliühe  Beilage  der  Leipziger  Ztg.  1886,  82. 

Sprache  der  Lutherbibel  s.  Nr.  1940;  auch  Nr.  1942. 

272.  Würfl,    Christoph,    ein    Beitrag    zur  Kenntniß    des  Sprachgebrauches 

Klopstocks.    Jahresbericht    des    U.  deutschen    Obergymnasiums    zu  Briinn 

1883—1885  (120  S.). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Qymnatiien  1886,  399  (Presch). 

P)  Lexicographie. 

273.  Deutsches  Wörterbuch  IV.  Bd.  1.  Abth.  2.  Hälfte.  7.  Lief.  (Sp.  3305 
bis  3496,  Gemüt — Genug),  bearbeitet  von  H.  Hildebrand.  Leipzig  1886, 
Hirzel.  2  M. 

274.  —     VIL  Bd.   6.— 8.  Lief.  (Sp.  961— 1536,  Nothwendigkeitsgewebe— 

Pelzflatterer),  bearb.   von  M.  Lexer.  Leipzig   1886,  Hirzel.   4  2   M. 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  664  f. 
276.  Kluge,  etymolog.   Wörterbuch  (BibL    1885,  Nr.   219). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Gymnasialwesen  1886,  128  (Mahlow). 


374  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

276.  Diefenbach  und  Wälcker,  Wörterbach  (Bibl.    1885,  Nr.   225). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  172—176  (Pietech). 

277.  Birlinger,  A.,  zum  deatschen  Wörterbüche.  N. 
Alemannia  14,  37-43.  339—247. 

278.  Birlinger,  A.,  Lexicographische  Nachträge  zu  Bd.  XYI  u.  XVII; 
zum  deutschen  Wörterbüche  (Hampelmann,  Junker). 

Zs.  f.  d.  Philol.  18,  491—493. 

279.  Birlinger,  A.,  Lezicalisches. 

Zs.  f.  d.  Philol.  18,  381  f.  —  Erve,  ttven^  unterven  im  Altkölnischen  (mit  Be- 
siehnng  anf  die  Erbleihe);  snr  Sprache  der  Hambarger  im  vorigen  Jahrhundert 

280.  Waltemath,   frttnkische  Elemente  (Bibl.    1885,  Nr.   231). 

Vgl.  Franco-Gallia  1886,  Nr.  1. 

281.  Braune,  Th.,  über  einige  romanizehe  Worte  deutscher  Herkunft. 
Zs.  f.  roman.  Philol.  X,  H.  2. 

282.  Mischi,   J. ,    deutsche  Worte   im    Ladinischen.    gr.  8.    (32  S.j    Wien 

1885,  Pichler.  0,70  M. 

8.  Kluge,  Romaneu  und  Germanen  Nr.  1001. 

283.  Brandstctter.  R.,  Blasphemiae  accusatae  1381  —  1420. 

Zs.    f.   d.    Altert hum    SO,    399—414.    —    Schimpfwörter,    Verwünschungen    ans 
Lusemer  Rathsprotokollen  des  14.  u.  16.  Jahrhdts. 

284.  Behaghel,  0.,  zu  Zs.  29,  468  (=  Martin,  BibL  1885,  Nr  238.  —  ^e2^). 
Ans.  f.  d.  Alterthum  12,  120. 

285.  Lncae,  K.,  ekhefi, 
Zs.  f.  d.  Philol.  18,  406. 

286.  Heyck,  £.,  über  Gutefitag. 

Z»,  f.  d.  Gesch.  des  Oberrheins  N.  F.  I,  117. 

287.  Z  in  gel  er,  zur  Bestimmung  des  ^Guteniag*^. 

MittheiiuLgeu  d.  Ver.  f.  Gesch.  u.  Altert humskunde  in  Hohenaollem  XX,  126  f. 

288.  Andresen,  K.  G..  Dienstag. 
Z«.  f.  d.  Alterthum  30,  414—417. 

289.  Andresen,  K.  G.,  Leider  Gottes. 

Zs.  f.  d.  Alterthum  30,  417  f.  —  ^  Leiden  Gottes. 

Redensarten  s.  Nr.  89a  893^896. 

290.  Völker.  F.,  die  Bedentnngsentwickelung  des  Wortes  Roman. 

Zs.  t.  roman.  Philol.  X.  41^6 — 625;    Tgl.  Rerue   des   langues  romanes  S^rie  IV, 
I.  618  iC.  CX 

291.  Zum  mnd.  Wortschatz,  von  Schlüter  {kord€ ,  dnt);  Sprenger  (tor- 
neisH'imf,  h\u\n€nb*h\  rtHt,  gevtrUe"^;  Hölscher  ^wolf'kinkpn,  specswin,  he- 
smfte,  slopebrade). 

Nd.  Korrespocdeniblati  XI.  S.  71—76. 

Ahd.  und  mhd.  EtTmologien  s.  Nr.  ^4  €. 

292.  Mull  er.  Ed.,  Sinn  und  SinuTerwandtschaft  deutseher  Wörter  (Bibl. 
1885,  Xr.  •J4'  \  3.-5.  Lief..  compL  vVIH,  oiJ  S..  6,40  M. 

Vgl.  Wi9äen>ch«.ttliche   Beilaiie  der  Leipi.  Zig.  18S6,  81. 

293.  Riegel,  aligem.  d.  Sprachverein  ,Bibl.   1885.  Nr.  'J5ü). 

V^I.    L't.  Blatt    1^88.    :^p.  55  f.  ^Behafher:    Ani.  f.  d.  Alterth.  13,    184—186 
St.  .  BiÄU^r  t.  d.  barer.  Gvmua^^iU^chulwe«^»   l!^:^,  50  ^Brenner). 

294.  Sarrazin,  Otto.  Verdeutschungswörterbuoh.  jr.  8.  VI.  214  S.)  Berlin 
1^8*:.   Elmst  n.   Korn.   4.60  M. 

V^:.  D.  Lit.  Z:^.   1S>6.  >p.  lS6e  f.  iHeyi:,?':  iiv™^*^**^""»  *5^86.  606  (BUsendorf). 

295.  Zeitichrift    des    allgemeinen    deutschen   Sprachvereins,    hermoageg.   von 

H.  Riedel.  L    1. 

DAiin:  H.  Riege i.  der  alli^meine  deutsehc  SprachTerein;  EL  Oaager,  welche 
Fnemdwörter  sind  nickt  zu  bekSmpten?    H.  Goverts.  G«Wkrt«AdetBtscli. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  375 

396.  PerBOneimamen.    —    Zehetmayr,  S. ,    Deutsch,    Germani,    Preußen 

etymologisch  gedeutet. 

BlKtter  f.  d.  bayerische  Qymnasialschulwesen  1886,  377-- 386. 

297.  Preuss,  Th.,  über  Namen  und  Herkunft  der  Salier.  (6  S.)  Progr.  des 
Gymnasiums  in  Tilsit,    1886. 

298.  Freybe,    etymologische  StreiÜEÜge   auf  dem  Gebiete  der  Eigennamen. 
Allgem.  coDservative  Monatsschrift  1886,  Mfirz. 

299.  Ilwof,  Franz,  zur  Geschichte  der  Taufnamen. 
Zs.  für  allgem.  Geschichte  u.  h.  w.  III,  S.  030-632. 

300.  Lei  st,  Fr.,  zur  Geschichte  der  Bürger-  und  Bauern -Vornamen. 
Zs.  für  allgem.  Geschichte  III,  U.  4. 

301.  Andresen,    K.    G. ,     deutsche    Geschlechtsnamen    mit    verwachsenen 

Präpositionen. 

Herrigs  Archiv  76,  349  f. 

302.  Andresen,  K.  G.,  Personennamen. 

Germania  31,  439 — 442.  —  Delius,  Langgutb,  Astfalk. 

303.  Andresen,   K.  G.,    Christianus. 
Herrigs  Archiv  74,  124  f. 

304.  Krause,   K.  £.  H. ,  Christianus    (zu  Andresen,  Herr.  Arch.   74,    124). 
Herrigs  Archiv  7ö,  478. 

305.  Andresen,  K.  G.,  Bartholomäus,  Nikolaus.  Zu  Christianus.  Berich- 
tigung. 

Herrigs  Archiv  75,  473—476. 

306.  Bück,  zum  Personennamen  Ital,  EiteL 

Mittheilungen  des  Vereins  für  Gescbichte  und  Alterthumsknnde  zu  Hohenzollem 
20,  119—123. 

807.  Tschiersoh,  Otto,   deutsche  Familiennamen  rothwälschen   Ursprungs. 

4.   (18  S.)  Progr.   des  Gymn.  in  Küstrin,  Ostern   1886. 

308.  Mi  eck,  über  niederrheinische  Familiennamen.  (8  S.)  Progr.  des  Real- 
gymnasiums zu  Düsseldorf,    1886. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886.  Sp.  346  (Behagbel). 

309.  Preuss,  Otto,  die  Lippischen  Familiennamen  mit  Berücksichtigung 
der  Ortsnamen.  2.  Aufl.  gr.  8.  (IV,  132  S.)  Detmold  1887,  Meyer.  2,80  M. 
(Vgl.  Bibl.    1884,  Nr.   319.) 

310.  Preuss,  der  Familienname  Presun, 
Niederd.  Korrespondenzblatt  XI,  S.  42  f. 

311.  Cämmerer,  thüringische  Familiennamen  mit  besonderer  Berücksich- 
tigung des  Fürstenthums  Schwarzburg-Sondershausen.  II.  Theil.  4.  (26  S.) 
Progr.  der  Realschule  in  Arnstadt,   1886.  (I.  Theil  s.  Bibl.  1885,  Nr.  253.) 

812.  Needon,  E.,  zur  Entstehung  der  obersächsischen  Familiennamen. 
Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  188t>,  103. 

313.  Jecht,  Richard,    die  Rufnamen  der  Schuljugend  in  der  Stadt  Görlitz. 
Neues  Lausitssisches  Magazin  62,  H.  1. 

Hamburger  Familiennamen  s.  Nr.  1109. 

314.  Kadler,    A.,    germanische    Eigennamen    der   Stadt  Rawitsch.    (50  S.) 

Rawitsch   1886,   Birkenstock. 

Vgl.  Za.  der  histor.  «es.  f.  d.  Provinz  Posen  II,  S.  457—459. 

815.   Seelmann,  W.,  Rapbode,  Lupbode. 

Nd.  Korrespondenzblatt  XI,  S.  78. 
316.  Peters,  J.,  Sisenop. 

Nd.  Korrespondenzzlatt  XI,  S.  9. 


376  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

317.  Fröhlich,  Jos.,  die  Keisder  Personen-,  Gassen-  nnd  Flarnamen. 
KorrespondensblaU  des  Ver.  für  siebonbür^.  Landeskunde  IX,  S.  42 — 44.  82  —  84. 

31 7\  Brenndorfer  Familien-  nnd  Personennamen. 
EbendH  8.  143  (W.  8.). 

318.  Brunner,  Hugo,  ein  altgermani scher  Handename. 
Germania  81,  246.   —   Wasser. 

319.  Piper,  liber  confrat.  (Bibl.    1885,  Nr.   1237). 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  730—732. 

320.  Baumann,  A..  Necrologia  Germaniae  I.  Dioeceses  AnguBtensis,  Con- 
Btantinensis,  Curiensis.  gr.  4.  (344  S.)  Berlin  1886,  Weidmann.  10  M. 
Mon.  Germ.  hist. 

321.  Herzberg -Fränkel,  S.,  über  das  älteste  Verbrüdemngsbuch  von 
St.  Peter  in  Salzburg. 

N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Gesch.   12.,  8.  63—107. 

322.  Redlich,  Oswald,  die  Traditionsbücher  des  Hochstiftes  Brixen  vom 
10.— 14.  Jahrhdt.  gr.  8.  (LXHI,  366  S.)  Innsbruck  1886,  Wagnen  15  M. 
Acta  Tirolensia,  L'  Bd. 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  1716  f.  (Hb.  „Nauenforscher  machen  wir  spe- 
ciell  auf  den  hier  gesammelten  Wortschatz  aufmerksam"). 

323.  Ortsnamen  etc.  —  Egli»  J*  J*,  Geschichte  der  geographischen  Namen- 
kunde. Leipzig  1886,  Brandstetter.   10  M. 

324.  Egli,  J.  J.,  über  die  Fortschritte  in  der  geographischen  Namenkunde. 

Separatabdruck  aus  dem  geograph.  Jahrbuch  Bd.   10,  S.  355 — 384. 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Öp.  665  f.  (K— ff.). 

325.  Mahn,  etymologische  Untersuchungen  (Bibl.    1884,  Nr.  277). 
Vgl.   Herrigs  Archiv  75,  464  f. 

326.  Thomas,  A. ,  etymologisobes  Wörterbuch  geographischer  Namen, 
namentlich  solcher  ans  dem  Bereich  der  Schulgeographie.  8.  (IV,  192  S.) 
Breslau  1886,  Hirt.   3  M. 

Vgl.  Z9.  für  das  Gymnasial weseo  1886,  626  (Oehlmann). 

327.  Weber,  Henry,  neues  vollständiges  Ortslexikon  der  Schweiz.  2.  Aufl. 
herausgeg.  von  0.  Henne  am  Bhyu.  Lief.  1  u.  2.  (S.  1  — 144)  8t.  Gallen 
1886,  Kreutzmann.  k  0,80  M. 

328.  Tobler-Meyer,  W. ,  über  einige  in  der  Schweiz  sich  wiederholende 
Gruppen  von  Ortanamen. 

Anzeiger  für  schweizer.  Geschichte   1886,  Nr.  1  u.  2. 

329.  Küchler,  A.,  die  Ortsnamen  Feld.  Zuhn  und  Bündt  in  Obwalden. 
Anzeiger  für  schweizer.  Geschichte  1886,  Nr.  8. 

330.  W  es  sing  er,  Ant.,  bayerische  Orts-  u.  Flußnamen.  Erklärungsversuche. 
2.  verb.  u.  ergänzte  Auflage.   8.  (140  S.)  München,  Kellerer  in  Comm.   2  M. 

331.  Wessinger,  Anton,    die  Ortsnamen  des  kön.  Bezirksamtes  Miesbach. 
Beiträge  zur  Anthropologie  nnd  Urgeschichte  Bayerns  VII,  33—77. 

332.  G  8  all  er  y  Karl,  zur  Nomenclatur  der  Stubaier  Ghruppe  um  das  Jahr  1500. 
Zs.  des  deutschen  nnd  österr.  Alpenvereins  17,  8.   168  —  162. 

333.  Batzel,  Fr.,  der  Wendelstein. 

Zs.  des  dentsciien  und  österr.  Alpenvereins  17,  8.  361  ff.  —  Über  den    Namen, 
8.  361—364. 

334.  Umlauft,  Friedr. ,  geographisches  Namenbuch  von  Österreich-Ungarn. 
Eine  Erklärung  von  Länder-,  Völker-,  Gau-,  Berg-,  Fluß-  und  Ortsnamen, 
gr.  8.  (XVI,   304   S.)   Wien  1885,  Holder.   4  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.    1886,    8p.  1036  f.  (W.  T.);    Zs.  f.  d.  Gymnasial weaen    1886, 
806  f.  (Oehlmann). 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  377 

335.   Stenb,    znr  Namens-   und  Landeskunde    (Bibl.   1885,  Nr.   268).    [NB. 

Das  Buch  enthält  anch  einen  Artikel:  Die  tirolischen  Weisthümer,   S.  95 

bis    103]. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,    Sp.  1466;    D.  LH.  Ztg.    1886,  1068  f.;    Lit.  Blatt 
1886,  Sp.  242  f.  (Unterforcher)  und  243—249  (Alton). 

386.  Unterforscher,    romanische  Namenreste   ans  dem  Pusterthale  (Bibl. 

1885,  Nr.  270). 

Vgl.  Lit.  Blatt  188«,  Sp.  188  -191  (Alton). 

337.  Müller,  Rieh.,  neue  Vorarbeiten  znr  altösterreichischen  Ortsnamen- 
kunde. 

BlStter  des  Vereins  fttr  Landeskunde  von  Nieder  Österreich  N.  F.  XX,  70—196. 

388.  Grienberger,  Th.  v. ,  die  Ortsnamen  des  Indicalus  Amonis  und  der 
Breves  Notitiae  Salzbnrgenses  in  ihrer  Ableitung  und  Bedeutung  dargestellt 
[Aus:  „Mittheilungen  der  Ges.  für  Salzburg.  Landeskunde".]  gr.  8.  (76  S.) 
Salzburg,  Dieter  in  Comm.   1,20  M. 

389.  Grienberger,    Th.  v.,    über    romanische  Ortsnamen  in  Salzburg.    8. 

(62  S.)  Salzburg  1886. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  801  f. 

840.  Hruschka,  Alois,  Schnauhübel. 

Mittheilongen  des  Ver.  für  Gesch.  der  Deutschen  in  Böhmen  XXV,  92 — 95. 

341«  Halwinger,  A.,  über  den  lateinischen  Namen  des  Biesengebirges. 
Das  Riesengebirge  in  Wort  und  Bild,  Heft  19-22,  8.  13. 

342.  Wolff,  J.,  die  Landesnamen  Siebenbürgens.  (22  S.)  Progr.  des  Gymn. 
in  Mühlbach,   1886. 

343.  Mort-,  mürt-  in  Flurnamen. 

Korrespondenzblatt  des  Ver.  für  siebenbürg.  Lando.<(kunde  IX,  S.  24;  s.  ebenda 
8.  8o:  Riednamen. 

8.  Nr.  »17. 

344.  Bohnenberger,    Karl,    die  Ortsnamen    des    schwäbischen   Albgebiets 

nach  ihrer  Bedeutung  für  die  Besiedelungsgeschichte. 
Württemberg.  Vierteijahrshefte.  1886,   S.   15—25. 

845.  Bossert,  G.,  zur  älteren  Topographie  Württembergs. 
Württemberg.  Vierteijahrshefte  1886,  8.  238-240. 

346.  Bucky  M.  R.,  die  Forstortsnamen  des  Reviers  Justingen. 
Württemberg.  Vierteijahrshefte  1886,  8.  105—116. 

347.  Bück,  M.   R.,   die  Hansnamen  der  oberschwäbischen  Dörfer. 
Württemberg.  Vierteijahrshefte  1886,  S.  41—48. 

348.  Birlinger,  A.,  die  Hohenzollerischen  Flurnamen. 
Alemannia  14,  215— '227. 

349.  Cassel,  Paulus,  der  Name  Heidelberg.  Eine  wissenschaftliche  An- 
merkung, gr.  8.   (16   S.)  Berlin   1886,  Kühl.    0,45   M. 

350.  Martin,  Ernst,  handelt  über  den  Namen   'Beleben. 

Jahrbuch   für  Geschichte,    Sprache  und  Literatur  Elsaß- Lothringens  II,    193  f. 

351.  Becker,  Heinr.,  der  Name  von  Alzey. 
PfKlzisches  Museum  1886,   Nr.  8. 

352.  Pohl,  Jos.,  Verona  und  Caesariacum,  die  ältesten  Namen  für  Bonn 
und  Mainz.  Ein  Beitrag  zur  ELritik  und  Erklärung  des  Florus.  4.  (33  S.) 
Pfogr«  des  Gymn.  zu  Münstereifel,  Ostern   1886. 

353.  Christ,  Karl,  gesammelte  Anfsätze  über  das  rheinische  Germanien, 
gr.  8.  (32  S.)  Heidelberg  1886,  Groos. 


i 


378  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

I.  Die  Bodensee«  und  oberrheiniscbeii  (7^g;enden  (KooiUms,  Argen,  Liuzf^aa, 
Lindau,  Arboii,  Vindonissa  ti.  8.  w.).  II.  Die  Lippe-  und  Wesergegenden  (Aliso, 
Idista-yiso,  Rgsternstein,  Flußnamen). 

Vosegus  8.  Nr.   1297. 

354.  Hertz,  W.,  über  den  Namen  Lorelei. 

Münchener  Sitzungsberichte,  philos.-histor.  Gl.  1886,  S.  217—251. 

8.  Nr.  232. 

356.  Ohlenscblager,   Biburg  (Bibl.   1885,  Nr.   273). 

Vgl.  Allgem.  Ztg.  1886,  3.  Mars,  zweite  Beilage  (J.  Frene). 

356.  Uibeleisen,  zur  Abwehr. 

Correspondenzblatt    der  Westdeutschen  Zs.  1886,    277—279.    —  In  Besng   anf 
des  Verfassers  'lothringische  Ortsnamen    Bibl.   1880,  Nr.  207. 
Luxemburger  Flurnamen  s.  van  Werweke  Nr.  657. 

357.  BernaertBy  G. t  ötudes  ^tymologiqnes  et  linguistiques  sur  les  Doms 
de  lieux  romans  et  bas-allemandB  de  la  Belgique  (Forts,  zu  Bibl.  1885, 
Nr.   266). 

Annalcs  de  TAcademie  d'arch^ologie  de  Belgique  40,  H.  2 — 4. 

358.  GrösBler,  H.,  Erklärung  der  Ortsnamen  des  Mansfelder  Gebirgskreises. 
Zs.  des  Harzvereins  XIX,  8.  323—361. 

359.  Grössler,  H.,  der  Name  der  Gaue  Suevon,  Hassegan  und  Friesenfeld. 
N.  Mittheilnngen  des  Ver.  für  thüring.-sÄch«.  Gesch.  XVII,  207—220. 

360.  Werneburg,  A.,  über  die  Herlcitung  der  Namen  der  thüringisch- 
sächsischen  Gaue  Suevon,   Hassegau  und  Friesenfeld. 

Mittheilnngen  des  Ver.  für  Gesch.  und  Alterthumskunde  von  Erfurt,  H.  XII.  — 
(Nr.  359  u.  360  aus  Berliner  Jahresber.   1886,  Nr.  42  u.  282.) 

361.  Schierenberg,  Exter  und  Externsteine. 

Nd.  Korrfl8pondenzl)latt  XI,  8.  39—41  u.  76  f.;  ebenda  Jellinghaus  S.  41  f.  — 
Erklärung  des  Namens. 

8.  Nr.  353  u.  1083. 

362.  Schulze,  Karl,  noch  einmal  der  Name  Mägdesprung. 

Mittheiluugen  des  Ver.  für  Anhalt.  Gesch.  und  Alterthumskunde  IV,  6. 

363.  Holstein,  H.,  der  Name  Magdeburg  in  den  Urkunden   Ottos  I. 
OeschichtsblättHr  für  Stadt  und  Land  Magdeburg  1886,  365-364. 

364.  Lommer,   Victor,  Flurnamen  im  Amtsbezirk  Kahla. 

Mittlieilun^eu  de»  Ver.  für  Geschichte  und  Alterthumskunde  zu  Kahla  und  Roila 
III.  H.  2. 

365.  Schulonburg,  Willibald  v.,    der  Name  Berlin. 
Mittheilungen  des  Ver.  für  die  Geschichte  Berlins  3,  63—56  u.  66-68. 

36G.   Vogt,   Straßennamen  Berlins  (Bibl.   1886,   Nr.   284). 
Vgl.   D.  Lit.  Ztg.   1886,  Sp.  482  (Erman). 

367.  Friedcl,   E.,  Ausbildung  von   Ortsnamen. 

Mittheiiuugen  des  Ver.  für  die  Geschichte  Berlins  3,  128;  dazu  4,  73. 

368.  MüBchner,  M.,  die  Bedeutung  des  Namens  der  Prignits. 
Verhandlungen  der  Berliner  Ges.  für  Anthropologie  1886,  376. 

369.  Ohnesorge,  Name,  Alter  und  Ursprung  der  Stadt  Sebnits. 
N.  Archiv  für  sächsische  Geschichte  V,   1.  u.  2. 

370.  Brummer,    über  die  alten  Ortsnamen  der  Gegend   bei  Dentsch-Krone 

und  Tempelburg. 

Zs.   des  Westpreuß.  Gesehichtsvereins,  H.   16. 

371.  Pick,  A.,   Schweriner  Flurnamen. 

Zs.  der  hiHtor.  Ges.  tür  die  Provinz  Posen  II,  S.  422-426,  III,  8.   llft. 
3 7 '2.   Focke,  W.  O.;  die  ältesten  Namen  des  Nordseeküstenlandes. 
Ahhandlungen  des  uaturwiss.  Ver.  in  Bremen  IX,  H.  3. 

873.   Peters,  J.,  Ortsnamen  auf  ey» 

Nd.  Korrespondeneblatt  1886,  S.  6  f. ;  ebenda  Jellinghaus  8.  77. 


IV.   OERM ANI8GHE  SPRACHEN.  379 

374«  Carstens,  Heinrich,  Ortsnamen. 

Am  Urds-BmnDen  1886,  Heft  5,  59—64,  H.  7,  83— -88,  H.  10,  116,  H.  11.  133  f. 

375«  Winckler,  Johann,    niederländische  Beleuchtung  zur  Erklärung  nord- 

dentscher  Ortsnamen. 

Am  UrdH-Bninnen  1886,  Heft  8,  95  f.,  H.  9,  106—108. 

376.  Bazing,  H.,  die  Katze  in  Ortsnamen. 
Württemberg.  Yierteljabrshefte  1886,  57—64, 

Für  die  Ortsamen  vgl.  auch  die  Nr.  998—1027. 

877.  Pierlinger,  J.  v.,  slav.  Visla  (Weichsel). 
Zs.  für  vergleichende  Sprachforschung  27,  479  f. 

378.  Petzold,    die  Bedeutung    des  Griechischen    für    das  Verständni(S   der 

Pflanzennamen.  Braunschweig  1886.  Progr. 

Friesische  Thier-  und  PflanzenDamen  s.  Nr.  425. 

y)  Mundarten. 

Wenker,  Sprachatlas  s.  Nr.  61. 

8.  Luick,   mhd.  2  nach    den    lebenden  Dialecten,    Nr.  255;   Holt- 
hausen,  md.  eu  >  e«  etc.,  Nr.  224;  s.  auch  Nr.  256. 

379.  Schuchardt,  Hugo,  Slawe- Deutsches  (BihL   1885,  Nr.  285). 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1885,  Sp.  1552  f.  (v.  d.  Qabelentz). 

380.  Schuchardt,  Hugo,  zu  meiner  Schrift  „Slawo-Deutsches   und  Slawo- 

Italienisches".  n. 

Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  321^352  (vgl.  ebenda  1884,  900  f.). 

381.  Schweiz.  —  Schweizerisches  Idiotikon,    herausgeg.   von  F.  Stauh  und 

L.  Tohler  (Bibl.   1885,  Nr.  289).  Heft  10  (Bd.  2,  Sp.  49—208). 

Vgl.  Ut  Centralblatt  1886,  Sp.  631  f.  (R.  K.);  Ceniralorgaa  für  die  Interessen 
des  Realschnlwcsens  XIV,  640  (Frey tag);  Bibliotböque  univers.  et  Revue  Saisse 
XXIX,  219—221. 

382.  Bachmann,  schweizerische  Gutturallaute  (Bibl.  1885,  Nr.  290). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  395—397  (Fr.  Kauffraann). 

383.  Sutermeister,  0.,  Schwizerdütsch.  Sammlung  deutsch-schweizerischer 

Mundart-Literatur.    Heft  23  u.  24    (aus    dem  Kanton  Basel);    H.   25   (aus 

dem  Kanton  Zürich);    H.   26 — 28   (Für  d'Chinderstube ,  Poesie  und  Prosa 

in  den  Mundarten  der  Schweiz);  H.  29  u.   30  (Bilder  aus  dem  Volksleben 

des  Vorder-Prätigaus  alter  und  neuer  Zeit);  H.  31   u.  32  (Aus  dem  Kanton 

Luzem);    H.  33    (Aus    dem  Kanton  Thurgau);    H.  34  (Aus    dem  Kanton 

St.  Gallen  und  Appenzell);  H.  35  u.   36  (Aus  den  Kantonen  Uri,  Schwyz 

and  Unterwaiden);  H.  37   (Aus  dem  Kanton  Bern);  H.   38   (vier  einactige 

Lustspiele,  von  Niedermann). 

Vgl.  Zs.  für  Völkerpsychologie  XVII,  195-208  (Babad). 

384.  S  tu  der,  Julius,  Walliser  und  Walser.  Eine  deutsche  Sprachverschiebung 
in  den  Alpen.   8.   (56   S.)  Zürich,  Schulthess  u.  Co.    1   M. 

385.  Pflugk-Harttung,  J.   v.,  eine  Kroberung  der  deutschen  Sprache. 
Grenzboton  45.  Jahrg.,  Nr.  50.  —   Das  Deutsche  in  Graubündten. 

386.  Baden.  —  Birlinger,  A.,  Hebelstudien. 

Alemannia  14,  75 — 79  u.  186.  —  U.  a.  Erklärung  alemannischer  Ausdrücke. 

387.  Wflrttemberg.  —  Vogelmann,  A. ,    Volksmundartliches  aus  der  Ell- 
wanger  Gegend.  Heimgarten.  Ellwangen  1886.  Nr.  5  ff. 

388.  Vogel  mann.  Albert,  aus  dem  Wortschatz  der  Ellwanger  Mundart. 
Wllrttembergiscbe  Vierteljahrshefte  1886,  S.  164—160,  247—252. 


380  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

389.  Elsaß-Lothringen.  —  Mankel,  W.,  Laut-  und  Flexionslehre  der  Mund- 
art des  Miinsterthales  im  ElnaO.  8.  (V,  54  S.)  Straßbnrg  1886,  Trübner. 
1,80  M. 

390.  Mundartliches:  I.  Sprachproben  aus  dem  Münsterthale,  von  J.  Spieser. 

IL  D'    zwai   Stiäfschwesterle,  von  G*  Gayelin. 

Jahrb.  für  Geschiebte,  Sprache  u.  Litteratur  EUal^-Lotbringeos  1886,  166—173. 

391.  Lienhart,  H. ,  die  Mundart  des  mittleren  Zomthales,  lexikalisch  dar- 
gestellt. 

Jahrb.  fdr  Geschichte,  Sprache  u.  Litteratur  Elsaß-Lothrin^ns  1886,  112 — 144. 

392.  So  ein,  A.,  über  eine  in  Straßburg  1720  erschienene  Anekdotenaammlung 

in  Versen. 

Stral^biirger  Studien  3,  S.  135—146.  —  Mit  vielen  Straßburger  Idiotismen. 

393.  Fell  mann,  F.  M. ,  die  Mundart  der  Deutsch-Lothringer  und  Luxem- 
burger. (24   S.)  Progr.   der  Oberrealschule  in  Metz,    1886. 

394.  Glossographie  des  patois  de  TAlsace  IL    Bevue  d'Alsace  XV,  H.  2 

(s.  Bibl.    1885,  Nr.   299). 

Vorliältniß  der  französ  u.  deutschen  Sprache  in  Elsaß-Lothringen. 

s.  Schnchardt  Nr.  1601. 

Bayern.  —  s.   Stieler,  Nr.   745. 

395.  Österreich.  —  Czoernig,  ethnolog.  Verhältnisse  des  Rüstenlandes 
(Bibl.    1885,  Nr.  288). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1827  (Tomasch^k). 

396.  Nagl,  J.  Willibald,  die  Conjugation  des  schwachen  und  starken  Ver- 
bums im  niederösterr.  Dialekt.  Nebst  einer  knappen  Übersicht  über  den 
Gebrauch  des  Conjunctivs  in  derselben  Mundart,  gr.  8.  (31  S.)  Wien  1883, 
Gerolds  Sohn.  M.  0,80. 

397.  Nagl,  J.  W.,  die  Declination  der  drei  Geschlechter  des  Substantivs  im 
niederösterr.  Dialekt.  Mit  zwei  Anhängen  über  Anomala,  über  Eigennamen 
und  Fremdwörter  in  derselben  Mundart,  gr.  8.  (38  S.)  Ebenda  1884.  0,80  M. 

398.  Na  gl,  J.  W.,  da  Roanad.    Eine  Übertragung  des  deutschen  Thierepos 

in  den  niederösterr.   Dialekt.    1.   Theil.  gr.   8.  Ebenda.   10  M. 

fnlialt:  Grammatiäcbe  Aualyse  des  niederösterr.  Dialektes  im  Anschlüsse  an 
den  als  Probestück  der  Übersetzung  abgedruckten  VI.  Gesang  des  Roanad. 
Mit  ausführlichem  Nachschlagebuch.  ^X,  536  8.) 

399.  Nagl,  J.  W. ,  über  den  gegenwärtigen  Stand  der  bayerisch-österreichi- 
schen Dialektforschung.  Mit  Excursen  über  die  parallele  Dialektdichtung 
und  verwandte  Litteraturzweige,  [Aus:  „Blätter  des  Ver,  für  Landeskunde 
von   Niederösterreich**.]  gr.   8.   (64   S.)  Ebenda.    1    M. 

400.  Steyrer,  Joh.,  der  Wortschatz  und  der  Vocalismus  der  niederösterr. 
Mundart  im   Englischen.   8.   (48   S.)  Wien   1886,  Pichler.    1,80   M. 

401.  Scheinigg,  Joh.,  die  Assimilation  im  Kosenthaler  Dialekt  Ein  Beitrag 
der  kärntisch-Bloven.  Dialektforschung,  gr.  8.  (27  S.)  Klagenfhrt  1882. 
Wien,   Pichlers  Wwe.   &  Sohn.   0,50  M. 

402.  Mannl,  Oswald,  die  Sprache  der  ehemaligen  Herrschaft  Theusing. 
Als  Beitrag  zu  einem  Wörterbuche  der  fränkischen  Mundart  in  Böhmen. 
8.  (32   S)  Progr.  des  Obergymn.  in  Pilsen,   Ostern   1886. 

i03.  Knothe.  F.,  die  schiesische  Mundart  in  Nordböhmen  (Ports.). 
Das  Kiospnffpbirge  in  Wort  und  Bild  Heft  19—22,  S.  1,  34,  69,  91. 
[       404.  Neubauer,  Joh.,  altdeutsche  Idiotismen  der  Egerländer  Mundart.  Mit 
einer  kurzen  Darstellung  der  Lautverhältnisse  dieser  Mundart.  £lin  Beitrag 
zu  einem  Egerländer  Wörterbnche.  gr.  8.  (115  S.)  Wien  1887,  Qraeser.  3  M. 


I* 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  381 

405«  Gehre,  H.,  die  deutschen  Sprachinseln  in  Österreich.  4.  (67  S.)  Progr. 

der  Realschule  in  Großenhain.  Großenhain,  Hentze  in  Comm.   1,20  M. 
Vgl.  Henigs  Archiv  77,  225. 

406.  Wallner,  Julius,  Geschichte  der  Iglauer  Sprachinsel. 
Deutscher  Volkskalender  für  die  Iglauer  Sprachinsel,  1887. 

407.  Lechner,  Karl,  eine  tirolisch-bayrische  Sprachinsel  in  Mähren. 

Petermanns  Mittheiluugen,  Bd.  32,  S.  109—113. 

408.  Patigler,  Jos.,  die  deutschen  Sprachinseln  in  Wälschtiroi  einst  und 
jetzt.  Historisch-ethnographische  Untersuchungen.  8.  Progr.  der  deutschen 
Realschule  in  Budweis,  Ostern  1886. 

409.  Siebenbürgen.  —  Korrespondenzblatt  des  Vereins  für  siebenbürgische 
Landeskunde  IX  (1886):  Kosch,  die  deutsche  Colonie  in  Hadad  (S.  7 — 9), 
dazu  W.  Groos,  S.  15  f.;  A.  Scheiner,  zur  heimischen  Dialektkunde 
(S.  37  f.  u.  126—129),  dazu  Roth,  S.  104—106;  G.  Keinzel,  Bei- 
trag zum  siebenbürgisch-deutschen  Wörterbuch  (S.  118 — 120);  W.  S.,  alte 
Redensarten,  Namen  und  Ausdrücke  (S.  121  f.);  s.  auch  im  Register  des 
siebenbürg.  Korresp.-Bl.   IX,   150  u.  153 — 155. 

410.  Scheiner,  A.,  die  Mediascher  Mundart. 

Paul  u.  Braune,    Beitrage  XII,  113 — 167.   —  Vgl.  Siebenbflrg.  Korrespoudenz- 
blatt  IX,  147  (Wolff;. 

411.  Schlesien.  —  Klesse,   A. ,    aus    dem  Wortschatze    des  Grafschafters. 

Mundartliches  Vocabularium. 

Vierteljahrsschrift  ii\r  Gesch.  und  Heimatskunde  der  Grafschaft  Glatz  V,  H.  1, 
2  u.  3;  VI,  H.  1. 

412.  Hessen.  —  Pfister,  Herm.  v.,  mundartliche  und  stammheitliche  Nach- 
träge zu  A.  F.  C.  Vilmars  Idiotikon  von  Hessen.  Mit  einer  Karte.)  gr.  8. 
(XVI,   860  S.)  Marburg,  Elwerts  Verlag.  5  M. 

418.  Viederdeutsch.  —  Neuniederdeutsche  Litteratur. 

Nd.  Korrespondenzbutt  XI,  8.  79  f.  u.  87  f.  ~  Verzeichniß  der  in  neunieder- 
deutscher  Mundart  geschriebeueu  Bücher  seit  1885. 

414*  Haushalter,    Bruno,    die  Grenze    zwischen    dem    hochdeutschen  und 

dem   niederdeutschen  Sprachgebiete   östlich  der  Elbe.    4.  (50  S.  mit  zwei 

Sprachkarten).   Progr.  des  Gymn.  in  Rudolstadt,  Ostern  1886. 

Vgl.  Nd.  Korrespondenzblatt  XI,  S.  44  (Krause);  Herrigs  Archiv  77,  233  f. 

415«  Babucke,  H.,  über  Sprach-  und  Gaugrenzen  zwischen  Elbe  und  Weser. 
4.  (9  S.)   Progr.  des  Altstadt.  Gymn.  in  Königsberg  i.  Pr. ,  Ostern  1886. 
Vgl.  Herrigs  Archiv  77,  233  f. 

416.  Jostes,  Franz,   Schriftsprache  und  Volksdialektc.  Bemerkungen  zu  einer 

historischen  Grammatik  der  niederdeutschen  Sprache. 

Niederd.  Jahrb.  XI,  S.  86—98.  —  Dazn  Jellinghaus,  Westphälisch  und  mittel- 
niederdeutsch, Nd.  Korrevpondeuzblatt  XI,  S.  3  f. 

417.  Holthausen,  F.,  die  Soester  Mundart.  Laut-  und  Formenlehre,  nebst 

Texten,  gr.  8.  (XIV,   117  S.)  Norden  1886,  Soltau.   .S  M.  —  Forschungen, 

herausgeg.  vom  Verein  für  niederd.  Sprachf.  I. 
Vgl.  Keviie  crit.  1886,  Nr.  44  (Altr.  Bauer). 

418.  Benecke,  0.,  der  Vocativus  vor  Brandenborg.   Sunte  Märten  sin  holten 

Perd.   Zwei  räthselhafte  alte  Redensarten. 

Mittheilungen  des  Ver.  für  Hamburg.  Geschichte  VIU,  86—88. 

Hamburgs  Dialekt  s.  Biriinger  Nr.  279. 


382  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

419.  WossidlO)  R.,  einige  beachtongswerthe  Wortbedeutungen  im  Mecklen- 
burger Platt. 

Festschrift    zur    Feier    des    50jährigen   Diensljubiläums    des  Qjmnasiuldirectors 
Dr.  Nölting.    (Progr.  der  gr.  Stadtschale  in  Wismar.) 

420.  Wossidlo,  Richard,  Volkthümliches  aus  Mecklenburg. 

Rostocker  Ztg.  1886,  14.  Febr.  —  Beiträge  z.  Synonymik  d.  volksthümlichen  Rede. 
Vgl.  Bibl.  1886,  Nr.  676. 

s.  Nr.  772. 

421.  BezEenberger,  A.,  Räslausch,  Kössligss.  Ein  Beitrag  sur  Qeschichte 

der  Königsberger  Mundart. 

Altpreuß.  Monatsschrift  28,  S.  646—650. 

422.  Jahn,  Probe  der  Mundart  in  und  um  Crazig. 
Baltische  Studien  36,  H,  1. 

423.  Jahn^  Probe  der  Mundart  in  und  um  Deyelsdorf. 
Baltische  Studien  36,  H.  2. 

424.  Gutzeit,  W.  v.,  Wörterschatz  der  deutschen  Sprache  Livlands.  Nach- 
träge zu  A — P.  gr.  8.  (IV,  299  8.)  Riga,  Kymmels  Sort.  in  Comm.  6  M. 
(I,   1.  2;  IT,    1.  2  und  Nachträge  I.)   17,40   M. 

425.  Friesisch.  —  ten  Doornkaat  Rolman,  J. ,  Thier-  und  Pflanzen- 
namen aus  Ostfriesland. 

Nd.  Jahrbuch  XI,  S.  111-117. 

8.  Siebs  Nr.  251  u.  252. 

426.  Niederd.  Correspondeniblatt  1889  (XI):  Jellinghaus,  hochdeutsche 
Worte,  welche  im  Jahre  1715  einem  Lübecker  Schulknaben  durch  platt- 
deutsche erklärt  werden  mußten  (S.  4  f.);  Rnoop,  hinterpommersche 
Ausdrücke  für  ..schwateen''  (S.  5);  Kühne,  Höreieehr  (S.  6  f.);  Taco  H. 
de  Beer,  nd.  Ausdrücke  für  Leichenkleid ,  -tuch,  -schmaus  (S.  7); 
Peters,  linken  (S.  7  f.);  Knorr,  schärwarken  (S.  8  f.,  dazu  Gebert, 
S.  85  f.V,  Carstens,  Wörter  für  Crrabscheit  (S.  9  f.);  Damköhler, 
zur  Charakteristik  des  nd.  Harzes,  besonders  des  Blankenburger  Dialektes 
(S.  22  f.);  Collitz,  über  das  vergleichende  Studium  der  nd.  Mandarteu 
(S.  23 — 32);  Jellinghaus,  ein  friesisches  Vocabular  aus  dem  Lande 
Wursten  (8.  34 — 37  u.  77);  Derselbe,  nd.  Gewerbeausdrücke  in  West- 
phalen  (S.  37  —  39);  Mestorf,  was  bedeutet  de  Hees?  (S.  42,  dazu 
Damköhler  u.  Mertens,  S.  78);  Carstens,  Sökk;  Sprengellf  veesi 
(S.  43);  Sprengen,  Wetterung  (S.  44);  Hartmann,  Mundartliches  ans 
dem  Osnabrückischen  (S.  51 — 57);  Damköhler,  golken;  v.  Bippen, 
mnd.  leken  (dazu  Rohde  u.  Sprenger,  S.  79);  Knorr,  etden  und  Hdigen: 
Carstens,  Lükwarm\  Knoop,  plattdeutsche  Redensarten;  Krause, 
Pferde  und  Pferdezeug  (S.  57  —  61);  Latendorf,  plattdeutsch  in  hoch- 
deutschem Gewände  (S.  75  f.);  Damköhler,  Heseken  (S.  79);  Smidt, 
Kippingisches  Grablied  (S.  82  f.);  Bolte,  ein  Urtheil  über  den  branden- 
burgischen Dialekt  aus  dem  Jahre  1622  (S.  83f.);  Carstens  u.  Knoop, 
cremor  lactis  (S.  84);  Seelmann,  Berliner  Ausdrücke.  Etepetete  {S,  S^  t) ; 
8.  besonders  das  ausführliche  Wörterverzeichniß  S.  95  — 101   von  W.  Zahn. 

D.    Niederländisch    (1885  und    1886). 

427.  Galiee,  J.  H.,  Register  op  Tijdschriften  over  nederlandsche  Taal- 
kunde.  Tweede  Druck  met  Aanvulling.  8.  (265  S.)  Kuilenburg  1886, 
Blom  &  Olivierse. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  383 

Vgl.  Niederd.  Korrespondensblatt  XI,  S.  61  f.  —  Darnflch  enthält  S.  1—193  ein 
alphabetisches  Verzeichniß  der  in  den  niederländ.  Zeitdchriften  erörterten  ein- 
zelnen Wörter;  S.  204  ff.  Formenlehre;  S.  225  ff.  Syntax;  S.  232  ff.  Syno- 
nymik; zum  Schluß:  Verzeichnis  der  die  einzelnen  Denkmäler  bis  znr  Zeit 
Vondels  betreffenden  'Medodeelingen  en  Verbeterin^en.' 

428.  Tijdschrift  voor  Nederlandsche  Taal-  en  Letterknnde.  V.  (1885). 

Heft  1:  J.  H.  6all6e,  mnl.  Boogen  en  Bogen j  Erfekse,  Ek$o^  Roenkoken\ 
H.  Kern,  Beer^  Brood]  J.  Verdam,  dietsche  Verscheidenheden  (in  Heft  1 
u.  2).  —  Heft  2:  J.  Franck,  Frcuti^  mndld.  Miscellen;  A.  Kluyver;  Ramp- 
^aUgj  Ärmzalig,  Laiapzalig.  —  Heft  3  u.  4:  W.  L.  van  Helten,  Verscheiden- 
heden; Derselbe,  Bijdragen  tot  de  Dietsche  Gramm. 

Bd.  VI  (1886),  Heft  1:  F.  Bnitenrast  Hettema,  Frgska  r.Thera*'  and 
nDaer''  (S.  1—18);  F.  A.  Stoett,  Ope,  oepe,  oj)pe,  arkier  (S.  14—18); 
J.  Verdam,  Over  de  bnw.  gemtUigd,  gemoedigd^  gemachtigdf  gerechllgd,  ge- 
zcUigd  en  gektiligd  (S.  39—47);  Derselbe,  diet^iche  Verscheideniieden  (S.  47 
bis  66  u.  280—304);  Frederiks,  J.  G.,  Petrus  Hondius  [merkwürdige  Wörter 
aus  seinen  Schriften  |  (S.   132—169). 

489.  Noord  en  Zuid  VIII  (1885). 

Enthält  u.  a. :  P.  Poot,  het  geslacht  der  Collectieven :  Derselbe,  de  achter- 
▼oegsels  lijk,  haar  en  zaam;  J.  Verdam,  Taalgevel;  Derselbe,  de  woorden- 
schat  onzer  taal;  J.  VercouUie,  Sli^vaderj  Ostende  of  Oostende^  Nog  ander- 
maal  de  prothet.  t  van  tachtig ^  Bederven,  sterten,  vwenoen\  Derselbe,  abMohite 
Naamvallen. 

Bd.  IX  (1886):  J.  H.  Gall^o,  Fraai  en  Fr6  (8.  20—28);  G.  A.  Vorater- 
man  van  Oyen,  Meede  en  Krappe  (S.  29 — 34);  .1.  te  Winkel,  Beniden, 
gerinnen,  liegen  (S.  127-130);  A.  Cornctte,  Binnen,  gerinnen^  rennen  (S.  131 
bis  136);  L.  S.,  Lodder  en  lodderlijk  (S.  168—173);  F.  A.  Stoett,  Saermeer 
(S.  174—181). 

a)  Grammatik. 

430.   CoBijn,  F.  J. ,  Nederlandsche   Spraakknust  Etymologie.   7***   druk,  be- 
werkt doorj.  te  Winkel.  8.  (17GS.)  Haarlem  1886,  Erven  Bohn.  0.90  fl. 

481.  Helten,  W.  L.  van,  Middelncderlandsche  Spraakknnst.  I.  Stuk.  8. 
(224   S.)  Groningen    1886,   Wolters. 

482.  Pranck,  mndld.  Gramm.  (Bibl.   1884,  Nr.   171'). 
Vgl,  Noord  en  Zuid  IX,  3  (Vcrcoullie). 

433.  Chanoine  deHaerne.  coup-d'oeil  historico-linguistique  Bur  le  flamand 

dans  868  rappoits  avec  les  idiomes  celtiqnes  et  les  dialectes  germaniques 

de  la  grande  Bretagne. 

MessHger  des  sciences  historiqnes  1886,  1. — 3.  Livr. 
484.  te  Winkel,    Jan,     De    grammatische    Figuren    in    het    Nederlandsch. 
Tweede,  verbeterde  en  met  eenen  bladwijzer  vermeerderde  uitgaaf.  Kuilen- 
burg,  Blom  &  Olivierse.    2,50  fl. 
485«  Schwippert,  P.  A.,  Grammatisches  und  Phraseologisches. 
Taalstudie  Vll,  43-61,  168-174,  298  f. 

ß)  Lexicographie. 

436.  Woordenboek  der  Nederlandsche  taal.  3'**  Reeks,  9''"  Afl.  (gelte- 
gemoedelijk),  bewerkt  door  M.  de  Vries  en  A.  Kluyver.  *ß  Örav.  en  Leiden 
1886,  Nijhoflf  en   Sijthoff. 

437.  Franck,  Johannes,  Etymologisch  Woordenboek  der  Nederlandsche 
taal.  Afl.  4.  (Hom— Krenk.)  's  Grav.  1886,  Nijhoff  (s.  Bibl.  1884,  Nr.  246). 

438.  Verwijs,  W.  E.,  en  J.  Verdam,  Middelnederlandsch  Woordenboek.  11. 

's  Grav.    1886,  Nijhoff  ((s.   Bibl.   1884,  Nr.  244). 
Vgl.  De  Gids  1886,  Aug.  (GalUe.  —  Ueft  1). 


384  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

439.  Hendriks,  J.  V. ,  Handwoordenboekje  van  Nederlandsche  Syno- 
uiemen.  II.  Dr.  Met  eene  voorrede  van  J.  H.  GalI6e.  8.  (XII,  316  S.) 
Tiel  1885.  2,50  f. 

440.  Stallaert,  K.,  Glossarium  van  verouderde  rech tstennen,  kunstwoorden 
en  andere  uitdmkking^  uit  Vlaamsche,  Brabantsche  en  Limbargsche 
Oorkonden.  I.  Afl.  (a — also).  Leiden   1886,  Brill. 

441.  Winkler,    Johan,    de   Nederlandsche    Geslachtsnamen    in    oorsprong, 

geschiedenis  en  beteekenis.  2  Bde.  8.  (X,  636  S.)  Haarlem   1885,  Tjeenk 

Willink.   6,50  fl. 

Vgr].  Nd.  Korrespondeneblatt  XI,  S.  12—16  (Feit). 

442.  Nomina  Geographica  Neerlandica.  Geschiedknndig  ondersoek  der 
Nederlandsche  Aardrijkskundige  namen,  uitgegeven  door  het  Aardrijks- 
kundig  Genootschap.  T  deel  (2*  Aufl,).  11*  deel  T  aflv.  8.  (197  S.)  Amster- 
dam   1885,  Brinkman;  Utrecht,  Beijers. 

448.  Woordenlijst  voor  de  spelling  der  aardrijkskundige  namen  in  Neder- 
land,  samengesteld  door  en  afdeeling  „Nederland"  van  het  Nederlandsch 
aardrijkskundig  genootschap.   8.  (107   S.)  Amsterdam    1886,  Brinkman. 

444.  Fruin,  R.,  de  Etymologie  van  Holland. 

^tudes    d^di^M   k  Leemans,    S.  28')  f.   —  *  Holland'   nicht    aus  *Holtlaud'    ent- 
standen; soviel  als  'broeklaod*. 

445.  Plaatsnamen  in  Limburg. 

't  Dachet  in  den  oosten  1886,  Nr.  2. 

y)  Mundarten. 

446.  Onze  volkstaal  II,  H.  4  (1885). 

A.  M.  Mertens,    Het   Limburgsch  Dialect;    Spraakleer    van    het    Limburgsch 
Dialect. 

Bd.  111,  H.  1:  K.  Deflou,  Woorden  en  Vaktermen  uit  West-Vlaanderen ; 
C.  £y  kman,  Zaansche  Woorden.  —  H.  2.  Trans vaalsche  Spraakkunst;  Woorden- 
lijst Vau  het  TransvaaUch  taaleigen. 

447.  ^t  Daghet  in  den  oosten.  Limburgsch  tijdschrift  voor  alle  liefhebbers 
van  taal-  en  andere  wetensweerdigheden.  I.  ann^e  1885,  II.  annee  1886. 
Hasselt,  Ceysens. 

Enthält  Artikel  über  Muudait  und  Volkspoesie. 

448.  Joos,  Am.,  Spraakkunst  en  volkstaal.  2.  uitg.  8.  (83  S.)  Gand, 
Leliaert,  Silier  et  Co.  1,25  fr.  —  Dazu:  1.  bijvoegseU  Over  sich  en  de 
wederkeerige  wcrkwoorden.  8.  (38  S.)  Extrait  de  *Het  Beifort*.  —  2.  by- 
voegsel:  Onze  ongelijkvloeieude  en  onregelmatige  werkwoorden.  8.  (35  S.) 

449.  Joos,  A.,  Schatten  uit  de  volkstaal.  760  gepaarde  woorden.  2.  deel. 
8.  (31  S.)  Gand,  Leliaert,  Siffer  et  Co.  Extrait  de  ^Het  Ratholiek  onder- 
wijs*. 

450.  Bruyne,    K.    de,     De    Bo's    West- Vlaamsch    Idioticou    en    de  West- 

Vlaamsche  taalbcweging. 
Het  Belfori  I.  11.  Livr. 

451.  Winkler,  Johan,  Nederland  in  Frankrijk  en  Duitschland. 

Tijdspiegel   188G,  II,   1-36,   121—165,  284—307. 

(Fortsetzung  folgt.) 


ARNSTÄDTER  BRUCHSTÜCKE. 


I.   Bruchstück  einer  Handschrift  des  Bolandsliedes. 

In  dem  ehemaligen  Regierungsarchiv  zu  Arnstadt  entdeckte  vor 
einiger  Zeit  Professor  Einert  beim  Sichten  alter  Acten  und  Rech- 
nungen nachstehenden  Rest  einer  Handschrift  des  Rolandsliedes. 
Ergibt  die  Verse  1769-1869  (Grimm,  S.  64,  27—68,  18)  wieder,  den 
ersten  und  letzten  nicht  ganz,  und  nimmt  die  beiden  Seiten  eines 
quer  durchschnittenen  Pergamentblattes  ein,  welches  in  der  Breite  15, 
in  der  Länge  reichlich  21  Centimeter  mißt  und  einem  ßündelchen 
alter  Rechnungen  als  Einschlag  diente.  Von  dem  inneren  Rande  des 
ganzen  Blattes  und  den  vier  Ecken  der  beiden  Hälften  ist  Einiges 
weggeschnitten.  Der  äußere  rechte  und^untere  Rand  sind  mehr  oder 
weniger  angefressen,  in  der  Länge  ist  es  etwa  um  einen  Centimeter 
zusammengeschrumpft,  den  ich  dem  Längenmaße  zu  Qute  gerechnet 
habe.  Auf  jeder  Seite  des  Blattes  erkennt  man  noch  28  feine  Linien. 
Die  Schrift  ist  etwa  so  groß  wie  die  kleinere  der  Heidelberger  Hand- 
schrift in  der  Probe,  die  W.  Qrimm  zu  S.  216  seiner  Ausgabe  gibt, 
sie  bat  aber  durchweg  mehr  Ebenmaß  und  ist  schöner  ausgeprägt 
Am  Beginne  der  drei  Abschnitte  hat  sie  rothe  gothische  Capital- 
buchstaben;  diakritische  Zeichen  und  Accentzeichen  kommen  nicht 
vor.  An  mehreren  Stellen  ist  sie  geschwunden  bis  auf  wenige  unles- 
bare Züge.    Der  Text  der  Vorderseite  lautet: 

mazen  arbeit    (1770)  nu  hat  ir  betwngen.    die  kriechen  unde 

die  nngeren.    rucz*)en  ude  beheim(lant)  ^.    die  grinmien 

sahahen  allesamet    beieren  be.    unde  alle 

die  in  duscher  erdin  waren,    wasconie  unde  engel 

laut,    stant  bedalle  (indner^?)  hant    hyspania  unser 

riebe,    dienet  ime  forhtliche  (1780)  suenne  er  sich  des  wol 

de  gelouben.    nu  ist  er  dike  verhowen.    unde  ist  ku 

men  in  sin  alder.    nu  mohte  er  sich  wol  behalden. 

unde  Bconede  siner  wizze.    unde  lize  ivch  da  hei 

me  sizzen.    ob  iz  der  filsten  wille  werre  (so),    des  wolde 

ich  dich  gerne  vragen  herre.    Der  herzöge  do 

sprach«    ez  enist  mir  niht  ungemach.    (1790)  ez  ist  ein  vre 

«mfAnA.  Vm«  £«ih«  XXm.  (XXXy.)  Jahrg.  ^l^ 


386  P.  WALTHER 

wede  der  criBtenheite  unde  ist  ein  suze  arbeit,    ez 
ist  ein  drost  der  sele.    diu  nekumet  nimer  inere 
in  dikeni^)  (so)  helle  wize.    suer  gode  dienet  mit  vlize. 
wenes  du  nu  daz  ez  der  keiser  du.    got  uorderet 
ez  ime  zu.    sinen  boden  uon  himele.    sendet  er  zu 
dem  kunenge.    (1800)  der  gebudet  ime  die  heruart. 
80  nist  des  dehein  rat.    wir  nebelfen  ime  dar  zu. 
ungewizzen  ist  ez  dir  nu.    der  warbeite  (so)  wirdes 
du  wol  innen,    wilt  ^  die  {$o)  cristenheit  minnen.    ich 
wil  dir  werliche  sagen,    deme  keisere  mac  nieman 
gescaden.    got  ist  selbe  mit  ime.    er  gibet  ime  craft 
unde  sinne  (1810)  unde  gesterket  in  dar  zu.    beide  spad' 
nnde  ttu.    karle  ist  der  durste  man.    uon  deme 
ich  iegehorde  sagen,    scaz  ist  ime  ummere.    er  uer 
smahet  lugenere.    er  hazzet  alle  bosheit.    er  scafFet 
der  sele  gewarheit    den  Hb  füret  er  veile 

Die  Rückseite  lautet: 
allen  zeheile  (1820)  beh....n  wir  die  sele.    er  negeret 
niht  mere.    PI  z  der  aide,    vil  listecliche 

er  sich  konde  Iden.    du  redes  wol  sprach 

er  herre  wir  s  n  gerne,    daz  dir  din 

herre  lieb  ist.    unde  daz  du  ime  gedruwe  bist. 
solle  ich  die  wal  han.    so  deheinen 

man.    (1830)  des  ich  so  gerne  were.    wie  gerne  ich  in 
noch  gesehe,    er  hat  manege  dugent  gute,    er  hat 
herlich  gemute.    er  hat  kuneclich  leben,    und  hat 
wise  ratgeben,    sie  heberten  ime  groz  ere.    nu  sage 
mir  euch  mere.    waz  meinet  aber  daz.    do  unser 
rede  wol  werendet  {so)  was.    (1840)  do  quam  rulant,    er  ha 
te  einen  aphel  andir  haut,    mit  mioheler  hohyer 
te.    mit  gevazedeme  suerte.    er  sprach  zu  deme  ede 
len  kunege.    herre  laz  uns  dar  ubere.    hin  zu 
marsilien.    ich  gelege  in  demidere.    alirdische  (so) 
cronen.    geweitige  ich  dir  zu  rome.    (1850)  sie  muzen  di 
ne  man  werden,    oder  under  diseme  guten  suerte 
ersterben,    wer  hilfet  ime  dar  zu.    oder  waz  mac 
er  eine  gedun.    sine  craft  wiste  ich  gerne,    nu  zur 
ne  niht  lieber  herre.    daz  ich  dich  gevragit  han. 
ich  bin  leider  ein  wizic  alt  man.    Genelun  do 
sprach,    wir  haben  groz  ungemah  (1860)  uon  ruiande. 


ABNSTÄDTEB  BRUCHSTÜCKE.  387 

unde  olivire.    zuare  sagen  ich  dir.    sie  sint  des 
müdes,    si  gesadent  sich  niemer  menischen  bin 
des.    die  zuelve  helfent  in  dar  zu.    suaz  sie  zuene 
woUent  dun.    unde  alle  kerlinge.    habent  zu  in 
(minn)^)e  aide  unde  iunge.    sie  phlegen  grozer 

Anmerkungen. 

0  Hier  und  in  liJi:e  v.  1785  steht  das  bekannte  /»-ähnliche  £f.     0.  B. 

(*)  Das  a  ist  völlig  verschwnnden ,  das  l  znr  Noth  noch  kenntlich; 
von  nt  sieht  man  noch  die  Spitzen,  am  deotlichslen  die  von  t, 

(^)  Die  Stelle  sieht  so  aus:  vor  ziemlich  deutlichem  er  stehen  zwei 
kurze  undeutliche  Striobe,  welche  allenfalls  ein  n  sein  können,  dann  kommt 
ein  langer  undeutlicher  Strich,  der  sich  ähnlich  wie  zuweilen  der  lange 
Strich  des  d  weit  nach  links  biegt  und  kein  f  (=  s)  sein  kann;  vor  diesem 
endlich  stehen  vier  kurze  undeutliche  Striche,  von  denen  der  eine  mit  dem 
langen  allenfalls  ein  d  bilden  kann,  während  die  übrigen  drei  allenfalls  in 
sein  können.  Alle  Striche  sind  gleich  weit  von  einander,  wie  in  einem  Worte. 

(^)  n  zeigt  deutlich  unten  den  Endstrieh.  f  ist  wie  fast  alle  t  und  auch 
die  u  der  musterhaften  Schrift  nach  beiden  Seiten  oben  zierlich  ausgebogen. 
Die  Form  erinnert  an  P  7645  (Grimm,  S.  261,  33):  gefluhestu  uf  dicheim 
(Rartsch,  Germ.  XIX,  414  dicheim  oder  dicheini)  burc,  nur  steht  in  unserem 
Bruchs tficke  kein  i  zwischen  e  und  n  {dikem), 

(*)  Verschabt. 

P.  WALTHER. 

Das  neue  Bruchstück  kann  weder  zu  den  Straßburger  noch  den 
Schweriner  Fragmenten  gehören,  schon  aus  dem  einfachen  Grunde, 
weil  es  sich  theilweise  mit  deren  Inhalt  deckt,  vgl.  Bartsohs  Übersicht, 
Germ.  19,  385. 

Mit  dem  Erfurter  Bruchstflck  (Zs.  f.  d.  Phil.  X,  485)  stimmt  das 
Amstädter  in  der  Höhe  des  Blattes  (21  Ctm.)  und  ungefähr  in  der 
Breite  überein  (£  13  Ctm.,  A  15),  aber  A  hat  28  Zeilen,  £  26  Zeilen 
auf  der  Seite,  und  der  sprachliche  Charakter  ist  ein  verschiedener: 
z«  B.  mhd.  daz  erscheint  in  A  als  daz,  in  E  als  dad. 

Auch  das  Kausler'sche  Bruchstück  W  (über  dasselbe  Grimm 
S.  XXIV)  hat  nur  26  Zeilen  und  gehört  einer  anderen  Mundart  an: 
den  Formen  aprac  4227,  sie  4262,  4271,  mach  4294,  ses  4285,  huf 
4296 y  saü  4295  von  W  ist  in  Arn.  nichts  zur  Seite  zu  stellen;  ins- 
besondere hat  Arn.  stets  die  Formen  sich  oder  sih  (1780,  1783,  1823). 

Ebensowenig  steht  der  Text  von  Arn.  in  näherer  Beziehung  zu 
einem  der  übrigen  Texte.  Wenn  1541  Am.  und  S.  den  Artikel  für 
riner  einsetzen,  so  haben  sie  das  unabhängig  von  einander  zur  Glät- 
tung des  Verses  gethan.  Nicht  minder  ist  es  Zufall,  wenn  Arn.  1790 
in  der  Tilgung  von  heiligen  und  1795  in  der  Ersetzung  von  ime  durch 


^8  P*  WALTHER 

jode  zum  Earlmeinet  and  Stricker  stimmt  oder  1853  in  dem  Znsatz  von 
eine  mit  dem  Letzteren  zusammentrifft  Ein  Oewinn  ftlr  die  Kritik  des 
Textes  ist  aus  dem  neuen  Bruchstück  kaum  zu  schöpfen;  höchstens 
lernen  wir  daraus,  daß  1774  Swabe  statt  Stoaben  zu  lesen ,  und  daß 
Bartsch  mit  Unrecht  das  von  P  überlieferte  geweUige  1849  in  ge- 
waltige geändert  hat.  Dagegen  bietet  das  Fragment  wieder  einen 
Beleg  für  die  zahlreichen  Umbildungsversuche,  welche  die  assonierende 
Dichtung  in  der  Folgezeit  erfahren  hat. 

OIE8SEN.  OTTO  BEHAQHEL. 

IL  Bruchstück  des  Parzival. 

Ln  September  1889  fanden  Prof.  Einert  und  Reotor  Schmidt  im 
alten  Regierungsarchive  zu  Arnstadt,  als  sie  durch  Ausräumen  aus 
einer  feuchten  Ecke  die  dort  liegenden  Archivalien  vor  weiterem  Ver- 
derben bewahren  wollten,  einen  großen  pergamentenen  Umschlag  um 
die  Rechnung  des  Amtes  Arnstadt  von  1540 — 41,  der  mit  altdeutschen 
Versen  beschrieben  war.  Aus  den  vorkommenden  Eigennamen  —  der 
Umschlag  war  zuvor  vorsichtig  von  seiner  Einlage  befreit  worden  — 
ermittelten  sich  diese  leicht  als  Bestandtheile  von  Wolframs  Parzival. 

Herr  Prof.  Einert  macht  über  denselben  folgende  Angaben:  ^Der 
Umschlag  besteht  aus  einem  großen  Bogen  Pergament,  der  auf  beiden 
Seiten  in  drei  herablaufenden  Columnen  mit  Verszeilen  beschrieben  ist. 
Er  war  ersichtlich  ursprünglich  so  gebrochen,  daß  jeder  Halbbogen 
zwei  Columnen  enthielt ;  der  vordere  Theil  läßt  einen  Streifen  ziemlich 
in  der  Breite  einer  Columne  vermissen,  der  abgetrennt  wurde,  als  die 
Handschrift  zum  Umschlag  mißbraucht  wurde.  Einzelne  Anfangs- 
buchstaben der  fehlenden  Columne  sind  noch  bemerkbar. 

Der  ganze  Bogen  in  ursprünglicher  Vollständigkeit  war  70  Ctm. 
breit,  während  die  Höhe  47  Ctm.  beträgt;  der  unvollständige  Halb- 
bogen hat  eine  Breite  von  15  Ctm.  Der  Bogen  ist  durchliniert  mit 
37  Linien,  innerhalb  deren  sich  36  Verszeilen  befinden.  Das  Linien- 
netz nimmt  32  Ctm.  der  Höhe  ein,  so  daß  oben  5  Ctm.,  unten  10  Ctm. 
für  den  Rand  übrig  bleiben.  Die  Breite  der  einzelnen  Columne  ist 
circa  11  Ctm. 

Der  Text  des  unvollständigen  Halbbogens  entstammt  dem  L  Buche 
des  Parzival.  Die  eine  Seite  enthält  in  der  erhaltenen  Columne  von 
36  Zeilen  —48'^ — 50^  Die  fehlende  Columne  dieser  Seite  hatte  die 
Fortsetzung  — 51  ^  und  die  fehlende  Columne  der  anderen  Seite  die 
Fortsetzung  — 52'^  enthalten.  Nun  schließt  sich  die  zweite  erhaltene 
Columne  mit  52^^ — 53^^  an.  Der  unvollständige  Halbbogen  enthält  im 
Ganzen  2  X  36  =  72  Verse. 


ARNSTÄDTER  BRUCHSTÜCKE.  389 

Der  andere  Halbbogen  enthält  in  continuierlicher  Folge  in  vier 
Colomnen  mit  je  36  Zeilen  die  Verse  des  IL  Buches  von  63^ — 68*. 

Da  zwischen  beiden  Halbbogen  ziemlich  8  X  36  Verse  fehlen, 
so  hat  unser  Bogen  einen  anderen  als  Einlage  gehabt.  —  Der  Umfang 
der  erhaltenen  Handschrift  beziffert  sich   auf  6  X  36  =  216  Verse.*^ 

Der  Text  des  neuen  Bruchstückes^)  weicht  an  folgenden  Stellen 
vom  Lachmann'schen  Texte  ab: 

48,  27  durch  den.     28  werlichen.     29  Im  quamen.     49,  3  brach- 
ten ym  vil  manigen.      4  Die  rote.      5  euch  morolt.      8  mich  fehJU. 
9  Also.      10  dienest,      schinen.      13  Die  morischen  helde.     15  hut. 
20  gestre.      21  über  diz  laut.       27  durch]  umme.       28  weites  du. 
Sty  1  Ja  ne  irkante.        32,  22  do  fehlt,        23  Hutegern.         25  Laz 
minem.      25  aventiuren.      28  Her  was  zierde.       53,  1  hie  euch  selbe 
anme  re.       3  Gewynnet  ouch  im  den  heim,     der  was.      4  von  siner 
giute  ein  adamas.     6  In  strite.     7  gelobete.      12  do  trungen.     13  zu 
me  kuninge.        20 — 21  Sine  man   die  habe  Namen  unde  des  beides 
gut.       25  wurten.       63,  9  Eine.       10  Nu  ne  sule.       11  der  herre. 
16  munt  im  als.      17  Vur  der  rote.      18  Her  was.      20  reidelecht. 
81  man  daz  vor  der  h.  s.     25  Über.     29  der  da  vArte  sulche.     64,  5 
koninginnen  schein.     6  Des  zuchter.     11  Ouch  dolte  in  wol.     14  lewe 
plane.    23  ie]  5.    24  sin  wol  h.  b.     30  ieslichom.     6»,  1  Sus  ist  er. 
2  Awy  nu  sol.      12  Gatzier  der  norman.      13  grozer]  siner.      14  kil- 
liriack  ach.       18  und  untfiengen  da  von  liebe  kr.       20  Sie  dnchtez 
beiden.        21  ensahen.        30  Der  kuninc  Utepandr.        66,  1  Syn. 
7  in  daz  dritte.        8  Das  er  vArlos  wip  und  sun  v.  w.        9  ouch. 
11  Lote.     12  valschen.     14  kune  und  der  w.     15  sin  sun.     19  synen 
icaft.     20  Gebrechen.      21  So  teter  gerne  ritterscaft.      22  vre  sin. 
25  dakegen  ein.     67,  4  Von  ir  lant  kraft  sie.     8  Die  ligent.     15  lo- 
groia.      16  puntertoys.      18  Hie  ist.      19  Unde  morolt.  —  yralant. 
20  Der  ist  von  grozer  kraft  irkant.      21  ligent  ouch.      24  Der  ist. 
18,  1  Daz  du  gedenkes.     2  liebe  und  warte. 

Es  ergibt  sich  aus  diesem  Verzeichniß,  daü  das  neue  Fragment 
in  allen  wesentlichen  Punkten  mit  der  Classe  D  zusammenstimmt, 
nicht  zur  Classe  G  gehört.  Und  zwar  scheint  noch  ein  besonders 
nahes  Verhältniß  von  A  zur  Handschrift  D  zu  bestehen;  vgl.  63,21 
man  daz  A  D  gegen  manz  der  Übrigen.  64,  23  e  A  D  =  ie.  65,  30 
der^ kuninc  AD  =  roys.  66,  20  Gebrechen  AD  =  zerbrechen,  ze- 
brechen.     66,  22  vro  AD  =  fruo  es.    Aber  D  kann  nicht  die  Quelle 


')  Deasen  Abschrift  ich  der  Güte  des  Herrn  Professor  Einert  verdankte. 


390  P-  WALTHER,  ARNSTÄDTEB  BRUCHSTOCKE. 

ftlr  A  gewesen  sein,  vgl.  64,  7  regte  D  falsch  gegen  regte  A  mit  den 
übrigen.  67,  15  Sidgast  D  =  Cidegast  A  und  andere.  Also  maß 
gemeinsame  Quelle  f&r  beide  angenommen  werden. 

Es  kann  kaum  einem  Zweifel  unteiiiegen,  daß  A  zu  der  gleichen 
Handschrift  gehOrt  wie  das  von  Pfeiffer,  Quellenmaterial  zu  alt- 
deutschen Dichtungen  II,  S.  79  mitgetheilte  Qothaer  Bruchstück  (Oo), 
das  gleichfalls  36  Zeilen  auf  der  Spalte  enthält.  Der  Liebenswürdig- 
keit des  Herrn  Oeh.  Hofraths  Dr.  W.  Pertsch  verdanke  ich  folgende 
Angaben  über  Oo :  Hohe  des  Blattes  44  Ctm.,  Breite  desselben  34  Ctm  , 
Höhe  des  Liniennetzes  33  Ctm.;  Abstand  desselben  vom  oberen  Rand 
4  Ctm.,  vom  unteren  7,1  Ctm.,  durchschnittliche  Breite  der  einzelnen 
Columnen  11  — 11,5  Ctm.  Diese  Maße  bieten  zwar  nicht  ganz  genaue, 
aber  doch  genügende  Übereinstimmung  mit  denen  des  Arnstädter 
Bruchstücks.  Sprache  und  Orthographie  der  beiden  Bruchstücke 
stimmt  bis  in  die  kleinsten  Einzelheiten  überein.  Sie  ist  mitteldeutsch, 
aber  sie  bietet  noch  —  was  keineswegs  häufig  —  tu  und  ie  statt 
späterem  u  und  t;  aber  im  Pronomen  der  2.  Pers.  PI.  zeigen  Qt  wie  A 
u,  nicht  tu.  Mhd  ,mokte  erscheint  als  muehte^  uf  als  of,  vor  und  ze  als 
wvy  zuj  ent'  als  unt-^  ver-  als  vuty  das  Pron.  er  als  her.  tjosie  wird 
durch  zioate  wiedergegeben. 

In  Gahmuret  fehlt  regelmäßig  das  h. 

Endlich  gehört  auch  der  Text  von  Qo  zur  Classe  D  und  hat 
die  gleichen  Sonderbeziehungen  zur  Hs.  D  wie  das  neugefundene 
Bruchstück:  vgl.  16,26  zeit  DQo  =  gezelt-^  17,5  inneclichen  DGo 
=  minnecliche;  19,  7  noch  DQo  =  och]  21,  30  solte  DQo  =  sali  in 
dg.,  moht  in  Gg;  22,  2  eine  DGo  =  ein;  24,  13  sach  DGo  =  wol  no^A- 

Das  Gothaer  Bruchstück  war  das  innerste  Blatt  des  ersten  Qua- 
ternios,  das  Arnstädter  das  dritte  eines  Quaternios  und  zwar  offenbar 
des  zweiten.  Also  mußten  zwischen  Go  und  A  5  Blätter  liegen  zu 
4  X  36  Zeilen  =  720  Zeilen.  Nun  schließt  Go  mit  24,  26,  A  beginnt 
mit  48;  27;  also  liegen  zwischen  beiden  genau  24  Abschnitte  zu 
30  Versen:  das  sind  wieder  720  Verse. 

GIESSEN,  22.  Mftri  1890.  O.  BEHAOHEL. 


K.  EULINO,  MND.  0EI8TUCHE  GEDICHTE.  39] 


MND.  GEISTLICHE  GEDICHTE. 


H.  Rttckert  gab  im  19.  Bande  dieser  Zeitschrift,  S.  75  ff.,  zwei 
geistliche  Qedichte  heraus,  die  nach  seiner  Meinung  zum  Öffentlichen 
Gebrauche,  vielleicht  auch  in  der  Kirche,  bestimmt  waren.  Ohne 
Zweifel  trifft  dies  bei  den  folgenden,  in  einem  mnd.  Oebetbuche 
(Handschrift  214  der  Beverin'schen  Bibliothek  zu  Hildesheim,  Katalog 
IK,  190)  gefundenen  Dichtungen  zu.  Deutsche  Qebet-  und  Erbauungs- 
bflcher  waren  im  ausgehenden  Mittelalter  in  Niedersachsen  sehr  ver- 
yerbreitety  vgl.  LOntzel,  Geschichte  der  DiOcese  und  Stadt  Hildes- 
heim 2,  430^  Mantels,  Niedersächsische  geistliche  Lieder  aus  der  vor- 
reformatorischen  Zeit,  in  der  Ztschr.  d.  Ver.  f.  Lübeckische  Gesch. 
a.  Alterthumskunde  2,  528. 

Die  Hs.  stammt  nach  Ausweis  des  Blatt  1 — 14  einnehmenden 
Kalenders  aus  der  Diöcese  Hildesheim  und  gehört  dem  14. — 15.  Jahr- 
hundert an.  Blatt  15 — 59  folgen  'Vnser  leuen  frauwen  tyde*,  eine 
schlanke  und  schwungvolle  Prosaübersetzung  von  Psalmen  und  Ge- 
beten; Blatt  60—61  Des  hilgen  cruces  tyde*;  Blatt  62—121  'Hir  be- 
ghint  de  vigilie,  de  men  gerne  lesen  schal,  vor  alle  de  leven  sele. 
dede  in  deme  veghevur  synt*;  Blatt  122 — 190  erscheint  eine  andere, 
etwas  spätere  Hand»  die  Blatt  192  wieder  von  der  .ersten  abgelöst 
wird.  Inhalt  des  von  Blatt  122  reichenden  Theiles  der  Hs.  sind  mnd. 
Gebete  in  Prosa  und  in  Versen.  Den  Beschluß  machen  hochdeutsche 
Gebete,  die  von  einer  Hand  des  16.  Jahrhunderts  herrühren.  Auf 
Blatt  147^  folgt  ein  später  aufgeklebtes  Gemälde ,  ein  Christuskopf 
ohne  Bart  und  Dornenkrone,  das  nach  den  Grimmischen  Unter- 
suchungen (Abh.  d.  Bell.  Akad.  1842,  S.  164  f.)  ziemlich  alt  sein  muß. 
In  der  Hs.  sind  die  Zeilen  nicht  abgesetzt,  Initialen  bisweilen  roth 
durchstrichen.  Die  überladenen  Verse  habe  ich  durch  Einklammem 
der  wahrscheinlich  interpolierten  Wörter  zu  heilen  versucht,  sonst  ist 
an  dem  Texte  der  Hs.  nichts  geändert 

L 

Ei.  134^  0  hilge  benedigide  wäre  godes  lam 

Ohelouet     [vnde    ghebenediget]    sy    din    hilge     \benedigide\ 

licham 
Den  du  van  der  benedigiden  mctget  marien  entphengest 
Vnde  dorch  vnsen  wyüen  an  deme  cruce  hengedest 
5  Den  ek  alle  dage  sey  an  des  preaters  henden 
El.  134'  A/y  to  eyner  aaligen  apiae  willeat  aenden 


392  K.  EULIN6 

O  wunnichlike  spise  vnde  o  louelike  brod 

Kum  my  armen  mndere  to  trotte  in  mynet*  leiten  noiL 

Eingeleitet  wird  dieses  Gebet  durch  eine  Prosa  mit  der  Über- 
schrift: *Wanme  dat  hilge  sacrament  vpbort'  Vergleiche  dasu  Ber- 
thold von  Regensburg  I^  459,  21:  „Und  also  waerltche  als  er  an  das 
heilige  kriuze  geboten  wart,  als  waerltche  biutet  in  der  priester  üf  mit 
bSden  henden.  S6  sult  ir  in  getriuweltchen  an  ruofen  und  an  beten: 
herre,  durch  dtne  minne,  diu  dich  an  dine  martel  twanc,  s6  geruoch 
mir  ze  helfen,  daz  ich  niemer  ersterbe,  ichn  erwerbe  dine  hulde,  die 
ich  mit  minen  Bünden  verlorn  hfin.  Du  mäht  etwenne  mer  gen&den 
unde  saelden  d&  erwerben  danne  einer  der  ze  sant  Jacobe  loufet  und 
erwider,  daz  er  niemer  so  vil  gnaden  dannen  bringet.^  Dasselbe  Gebet 
Bl.  135^ 

IL 

O  benedigide  here  ihesua  crist 
Wente  du  de  [benedigede]  hogeste  prestei*  bist 
De  dut  hilge  saa'ament  erat  begunde 
An  der  bitteren  martele  vor  vnse  sunde 
5  Help  deme  prestere  du  benedigede  here  sote 
Dat  he  dit  hilge  offev  also  offeren  .möge 
Dat  et  dy  anneme  sy  vnde  vns  allen  to  fromen 
Bl.  135^  Vnde  allen  a^isten  seien  to  tröste  möge  komen. 

Dasselbe  Gebet  mit  unbedeutenden  Veränderungen  Bl.  193\ 

IIL 

Bl.  136'  0  benedigide  ihesus  milde  vnde  guet 

Gehlouet  vnd  ghebenediget  sy  din  hilge  blöd 
Dat  du  dorch  mynen  xoyUen  to  steruestunden 
Gotest  nt  alle  dinen  hilgen  wunden 
5  Dat  du  alle  dage  an  des  presters  henden 
to  eyneme  saligen  dranke  millest  senden 
0  vmnnichlike  dranck  o  benedigede  bloit 
kum  my  to  tröste  in  myner  lesien  noid. 

IV. 

Bl.  140**  0  maHel  grod 

0  cristus  noit 
0  wunden  dep 
0  blödes  vleyt 
5  0  sper  stek 
0  hei'te  brek 


MND.  GEISTLICHE  GEDICHTE.  393 

0  dodes  bittei'cheyt 
0  godes  werdicheyt 
Help  my  aitnen  sundigen  mynschen  to  der  ewigen  salicheyt 

Dasselbe  in  einem  jüngst  aus  dem  Nachlasse  des  Herrn  Kratz 
an  die  Beverin'sche  Bibliothek  gekommenen  mnd.  Gebetbuche;  die 
Abweichungen  sind  unwichtig.  Vgl.  ferner  J.  6.  Müller,  Nachricht 
über  die  Bibliothek  des  Qymnasii  Josephini  S.  11.  Hochdeutsch  in 
kürzerer  Fassung  aus  dem  Ortulus  anime  1501  bei  Wackernagel, 
KL.  1082;  vgl.  S.  807.  749. 

V. 

Das  folgende  ist  ein  Ablaßgebet;  am  Schlüsse  findet  sich  nämlich 
die  anpreisende  Bemerkung :  „ We  dut  beth  myt  innicheyt  sprekt  vnde 
bedencket  dat  bitter  liden  vnses  leuen  heren  ihesu  cristi  de  vordenet 
yiff  hundert  (!)  jar  aflates  dotliker  sunde  vnde  ses  karenen  bestediget 
von  deme  pawesse  Gregorio." 

Bl.  141'  Here  dorch  dines  houedes  dorne  crone 

Bl.  141**  vns  aimen  sunderen  verschone 

vnde  de  negele  dynei'  hilgen  vote  vnde  hende 

Kum  vns  to  tröste  an  vnseme  lesten  ende 
5  Here  dorch  de  pine  alle  din&i*  hilgen  ledc 

vorlene  vns  dinen  hilgen  vrede 

unde  help  vns  do^xh  dinen  vnvorschuldigen  dot 

Dat  wy  wei'den  erlost  ut  alle  vnser  noet 

Here  dorch  dat  wenen  vnde  scrigen 
10  Dat  du  segest  an  diner  leuen  modei*  marien 

vnde  de  bitteren  marter  din 

So  tröste  nu  alle  de  bedrovet  sin 

vnde  vns  na  dusser  bedroffnisse 

dat  wy  diner  ewigen  wode  nummei*  enmyssen. 

Vers  11  ist  vnde  aus  dem  Anfang  des  letzten  Verses,   wohin  es 
gerathen  war,  heraufgeholt.  Vers  13  ist  wohl  zu  lesen:  vnde  giff  vns. 

VI. 

Bl.  164**  Help  maria  reyne  maget 

AI  myn  not  sy  dy  gheclaget 
Dencke  toan  du  vor  gode  stest 
Also  du  sote  maria  dicke  doist 
5  leue  maria  sprek  jo  dat  beste  vor  vns  armen 

Dat  din  leue  [benedigide]  kint  sek  wyüe  euer  vns  ei'bärmen 


394  K.  EULING 

Dat  ek  nummer  eynsterue 

ek  eyn  mote  erst  juwer  beyder  hulde  erweruen 

Help  maria  magdalene 

10  Dat  ek  myne  sunde  betoene 
Lessche  myner  mnde  gloit 

Dorch  du  wenen  dat  ut  dinen  oghen  vlmt 
Bl.  165* 

Giff  my  wisheyt  katerine 

Dat  ek  alle  de  vynde  myne 

15  Myt  wiser  antworde  ouerwinne 

Von  mynea  leuendes  anbegtnne 

Dorothea  [du  gutlike]  juncfrowe  nu  wende 
myn  armott  myn  elende 
Sende  my  diner  dogede  eyne  rosen 
20  De  my  von  vndogeden  möge  losen 

Margareta  alle  bösen  dancken 
lat  ut  mynem  herten  tvancken 
Bösen  wyllen  vnde  böse  bekorunge 
Beware  myn  herte  dar  van  to  vorn 

26  Ek  bidde  dy  juncfrowe  agnete 
myne  sinne  make  stede 
Bl.  165**  ])ut  ek  dy  vor  eyne  frundinnen  kese 

Vnde  diner  fruntschop  nicht  vorlese 

Agata  xcult  dv  my  lei*en 
30  leff  hebben  got  den  heren 
Vnde  oii.e  denen  in  reinicheyt 
Mit  liue  vnde  sele  in  vulherdichheyt 

Cecilia  help  my  juncfrowe  clor 
Dat  godes  engel  my  bewar 
35   F(w  der  bösen  duuel  schar 

Elizabeth  help  dat  ek  geue 
Min  gut  dorch  got  de  wile  ek  leue 
Vnde  de  werk  vorsma  na  diner  lere 
Vp  dat  my  werde  de  etoige  ere 

40    Vrsula  vnde  oi*e  schare 
Bl.  166'  ww  ek  bin  se  my  beware 


MND.  GEISTLICHE  GEDICHTE.  395 

Juncfrawe  lucie 
sy  myn  örzedige 
V09*  aller  leige  sukedage 
*  45  vnde  oh  vor  ewiger  plage 

Barbare  wan  ek  sterue 
Godea  licham  my  erwerue 
Dat  he  sy  myn  leete  spise 
vnde  my  in  dai  himebnke  wyse 

50  Gertrud  juncßrowe  frtid 
giff  my  eyn  herherge  gut 
Hijr  wan  ek  von  hyne  Schede 
So  wes  my  to  gode  eyn  gut  gheleyde. 

In  diesem  Gedichte  liegt  eine  vielleicht  ältere  Form  des  von 
Mantels  a.  a.  0.  S.  533  herausgegebenen  Stückes  vor,  welches  dort 
die  Überschrift  trägt:  „Hijr  beghynnet  eyn  suverlick  ghebet  von 
manigherleye  junchfrouwen;  dat  erste  van  der  juncfrouwen  Marien." 
Vgl.  Qoedekes  Qrundrili  I',  472..  Für  das  höhere  Alter  unseres  Textes 
spricht  einestheils  (abgesehen  vom  Anfang)  die  größere  Dürftigkeit 
im  Ausdruck,  der  im  anderen  Gedichte  schon  nachgeholfen  ist, 
anderntheils  die  Vollständigkeit.  Die  h.  Ursula  ist  nur  hier  erwähnt; 
unser  Gedicht  ist  länger,  trotzdem  die  von  der  h.  Caecilia  handelnde 
Strophe  verstümmelt  ist;  vgl.  Mantels  534.  Auch  tragen  in  V.  42.  43 
noch  die  Endungen  den  Tiefton ,  und  häufiger  fehlt  die  Senkung. 
Im  Ganzen  schließen  sich  die  Verse  der  kirchlichen  Allerheiligen- 
Litanei  an.  Zum  Anfang  vergleiche  den  edlen  Moringer  16,  1  (Böhme): 
„Er  sprach:  Sant  Thomas,  edler  herr!  alls  mein  leid  sei  dir  gekleit." 
Der  Junker  und  der  treue  Heinrich  1159:  „suß  muter,  reine  maget, 
min  herz  dir  claget.^  Ottokar  v.  Steier  CLIII:  „Sand  Marey,  muter 
und  maid,  Alle  unsrew  not  sei  dir  gechlait.^  Zu  7,  8  vgl.  Germ. 
19,  77:  „und  las  mich  nicht  dirsterbin,  ich  mus  dervor  dein  hulde 
dirwerbin^.  Auf  Anrufung  der  h.  Gertrud  hin  („eija,  junkvrauwe  sunte 
Gertrud,  do  mi  guder  herberge  kund,  dat  ik  beholde  mine  sunt." 
GA.  42,  70  ff.)  erhält  der  junge  Schreiber  in  der  „Treuen  Magd^  die 
gastlichste  Herberge,  die  er  je  gefunden.  Vgl.  DM*.  253,  699.  N.  31, 
249.  A.  417. 


396  K.  EULING 

VII. 

Bl.   162*       Hir  volget  de  seuen  vrode  vnaer  leuen  vruwen. 

Vrauwe  dek  maria  du  vil  eJele  fleucht 
diner  (jroteti  ere  vnde  juncfi'owelken  tucht 
Jhi  bist  in  loarheyt  dar 
vorhoget  houen  alle  der  engeh  schar 

5   Vrauwe  dek  maria  godes  bi^ut 
Hegest  gode  dat  aller  hogeste  gut 
alse  de  sunne  in  der  werlde  gifft  or^n  schin 
also  is  de  hymmel  vorluchtet  von  der  clarheyt  din 

Vrauwe  dek  maria  eyn  phat  aller  ere 
Bl.  162**    10  Dat  cristus  din  son  vnde  vnse  here 

vnde  syne  hilgen  algh&meyne 
dek  eren  vnde  vnderdenich  sin  dy  juncfrowe  reyne 

Vrawe  dek  maria  dat  godes  wylle  vnde  din 
nummer  twigdrechtich  eyn  sin 
15    Wes  du  hiddest  vnde  hest  ghebeden 
Des  werstu  to  allen  tyden  ghetweden 

Vrauwe  dek  maria  aller  creaturen  eyn  kröne 
l>at  god  gifft  na  dinen  wyllen  to  hne 
alle  den  de  dy  denen  vlitlik 
20  titlik  gut  vnde  dat  eioige  leuent 

Bl.  163'  Vramve  dek  maria  eyn  spegel  der  othmodicheyi 

Dattu  sittest  negest  der  hilgen  dreuoldicheyt 
Vnde  bist  ghecledet  myt  eyneme  lichamen  dar 
Des  nomet  alle  hilgen  mit  vlite  war 

25   Vrauwe  dek  maria  dat  din  grote  werdieheyt 
bliueH  sqUoI  in  ewicheyt 
du  bist  des  seker  vnde  ghewis 
dat  diner  vraude  nutnmer  neyn  ende  eyn  is. 

Dem  Verse  19  ist  vielleicht  aufzuhelfen,  wenn  man  liest:  „de  dy 
vlitlik  denen",  um  durch  denen  :  leueiU  eine  Assonanz  herzustellen. 
Labben  theilt  in  der  Chrestomathie  zur  mnd.  Grammatik  S.  136 — 139 


MND.  GEISTLICHE  GEDICHTE.  397 

ein  längeres  Oedicht  über  die  sieben  Freuden  nach  drei  Handschriften 
mit.  Aus  der  Überschrift:  ^Hir  beginnet  de  soven  langen  vrouwede 
▼an  unser  leven  vrouwen^  ist  zu  schließen,  daß  es  lange  und  kurze 
Fassungen  der  sieben  Freuden  gab.  Der  letzteren  Art  wäre  unser 
Gedieht. 

In  diesem  Zusammenhange  möchte  ich  zu  einem  richtigeren  Ver- 
ständniß  der  Anspielung  auf  „die  sieben  Freuden^  im  Reinke  de  Vos 
2695  beitragen.  Durch  Reinkes  List  sind  Brun  und  Isegrim  übel  zu- 
gerichtet; auf  die  höhnischen  Worte  des  Verräthers  antwortet  keiner 
von  beiden: 

„Isegrym  lach  vnde  swech  pur  stylle, 

He  hadde  de  seuen  vraude  nicht  al, 

Brun,  syn  gheselle,  ok  alzo  wal: 

Se  woren  ghebunden  vnde  vorwunt."  (Prien.) 
Man  hat  bisher  bei  der  Erläuterung  dieser  Stelle  immer  auf  die 
spiritualistischen  Freuden  der  Heiligen  oder  die  sieben  Freuden  Marias 
Terwiesen;  aber  Prien  gibt  schon  S.  242  zu,  daß  an  die  ersteren  hier 
kaum  mehr  gedacht  sei.  Wenn  die  sieben  Freuden  Marias  für  unsere 
Stelle  in  Betracht  kämen,  so  müßte  man  annehmen,  daß  der  Inhalt 
derselben  im  Mittelalter  so  bestimmt  gewesen  sei,  um  sprichwörtliche 
Redensarten  zu  veranlassen.  Verbreitet  genug  waren  allerdings  in  der 
geistlichen  Literatur  des  Mittelalters  die  Freuden  der  Jungfrau'  Maria, 
wie  Reinsch  in  Gröbers  Ztschr.  f.  roman.  Philol.  3,  202 — 204  nach- 
weist,  der  von  den  deutschen  Bearbeitungen  alle  von  Wackernagel 
im  zweiten  Bande  des  KL.  gedruckten  Stücke,  sowie  Reinmars  von 
Zweter  Spruch  18  (vgl.  dazu  Strauch  im  Anzeiger  f.  deutsches  Alt. 
34y  106)  und  die  nd.  Bearbeitungen  nicht  kannte.  Aber  Zahl  und 
Inhalt  der  Freuden,  welche  wahrscheinlich  auf  die  Pseudo-£vangelien 
zurückgehen  (vgl.  Reinsch,  die  Pseudo-Evangelien  S.  27  f.),  sind  so 
verschiedenartig  und  schwankend,  daß  sie  schwerlich  unsere  bestimmte 
Redensart  hervorgerufen  haben.  Außerdem  sind  fünfzehn,  nicht  sieben 
Freuden  Marias  gerade  am  häufigsten.  Was  der  von  Schröder  S.  109 
seiner  Ausgabe  erwähnte  Umstand,  daß  im  Herzen  Marias  auf  Ma- 
donnenbildern sieben  Schwerter  stecken,  zur  Erklärung  unserer  Stelle 
beitragen  soll,  ist  nicht  abzusehen. 

Bald  aber  hat  sich  die  Parodie  dieser  ausgebreiteten  Dichtungs- 
gattung entwickelt.  Im  13.  Jahrhundert  gibt  es  schon  Gedichte  über 
die  sieben  Freuden  Amors,  und  das  15.  Jahrhundert  behandelt  als 
einen  beliebten  Stoff  die  sieben  Freuden:  Essen,  Trinken,  Minnen, 
Scheißen,    Seichen,    Schlafen,    Baden.    Hätzlerin    270;    vollständiger 


398  K.  EULINO 

Keller,  Ereählungen  665.  Diese,  den  geistlichen  bewußt  nachgebildeten, 
höchst  materiellen  Freuden  scheinen  mir  die  Grundlage  für  unsere 
humoristische  Redensart  zu  sein:  „Er  hat  die  sieben  Freuden  nicht 
alle^y  d.  h.  es  geht  ihm  recht  schlecht.  Auch  im  Altindisohen  gibt  es 
fünf  Arten  sinnlicher  Freuden,  welche  die  Quintessenz  der  Welt  des 
Lebendigen  bilden.  Pantschatantra  1,  5,  231  Ende.  Benfey  II,  56. 

Die  Siebenzahl  ist  sprichwörtlich.  Keller,  Erzählungen  217,  5. 
OA.  XV,  28  schreibt  Lieander:  „ez  sint  siben  jftr,  daz  mir  nie  kein 
ztt  BÖ  lange  wart.''  RA.  214.  GA.  XXXI,  90  erbietet  sich  die  Ge- 
vatterin: „sol  man  ez  buezen,  ich  wil  mich  bttcken  und  wil  mir  lazzen 
smizzen  mit  willen  siben  spizzen."  XLIX,  784:  „er  kan  wol  stniu 
sibeniu.^  (Er  kann  dich  vermöge  seiner  Schlauheit  um  deine  Kiste 
betrügen.)  Vgl.  Cap.  5  der  disciplina  dericalis,  wo  7  artes,  7  pro- 
bitates  und  7  industriae  dem  Schüler  aufgezählt  werden.  „Sieben 
heißen  im  Angelsächs.  noch  Diebe. **  RA.  214.  Hans  Sachs  16,  446,  20. 
17,  146,11,  wo  aber  eine  Anlehnung  an  die  sieben  letzten  Worte 
Christi  am  Kreuze  vorliegt.  Über  die  Siebenzahl  im  Recht  RA.  213. 
214.  MSD.^  624,  in  der  geistlichen  Literatur  MSD.*  457.  In  den 
Priameln  des  15.  Jhdts.  erscheint  häufig  die  Zahl  7  oder  auch  7  -f-  7. 
Vgl.  Kellers  Schwanke  20,  11.  Anm.  Uralte  Zahlensymbolik  liegt  zu 
Grunde;  vgl.  Moses  1,  41,  18.  Offenbarung  1,  16.  12.  20.  Pantscha- 
tantra 1,  2,  124  und  Benfey  z.  d.  St 

Später  wird  durch  die  Redensart  ,,mit  tausend  Freuden",  s.  B. 
im  Märchen  von  Hans  im  Glücke,  unser  Ausdruck,  der  nur  sieben 
Freuden  kennt,  noch  überboten,  vermuthlich  zu  einer  Zeit,  .als  das 
Bewußtsein  von  der  eigentlichen  Bedeutung  der  Ausdrucksweise  schon 
verblaßt  oder  geschwunden  war.  Ob  auch  die  Redensart:  „er  hat  seine 
sieben  Sinne  nicht"  hierher  gezogen  werden  kann,  wie  Schröder  S.  110 
thut,  mag  ich  nicht  entscheiden.  Man  sagt  sonst:  „er  hat  seine  fElnf 
Sinne  nicht  alle**,  und:  „er  bleibt  bei  seinen  sieben  Sinnen**  (eigen- 
sinnig). 

vm. 

Bl.  142'  Ek  grote  dy  ghecrudgede  here 

ek  [arme  sunder]  bidde  dy  dattu  eist  eyn  schilt  myner  [sek 

vnde  myner]  ere 
myn  herte  vnde  myne  tungen 

De  bevele  ek  [leue  here]  in  dine  hilgen  viff  wunden 
5  alle  de  leuen  hilgen  umnden  din 

De  moten  hude  vnde  alle  tijd  geerei  sin. 
0  du  hilge  vader  ihesus  crist 


MND.  GEISTLICHE  GEDICHTE.  399 

Bl.  142*"  Wente  du  vul  allei'  gnade  bist 

Dine  marter  vnde  dinen  doU 
10  Wide  dine  [grundelosen]  milden  bermherticheyt  grod 
De  Seite  leue  here  twischen  my  vnde  myne  sele 
myner  eunde  ie  leder  vele 
so  giff  leue  here  den  leuendighen  dyne  gnade 
Vnde  den  doden  dyne  mylden  bermherticheyt  drade 
15   Vnde  der  armen  cristenheyt  dynen  vrede 

Vnde  my  armen  sundigen  mynschen  dat  ewige  leuent. 

IX. 

BI.  147^  Hir  volget  na  mff  karte  bedenken  von  den  hilgen  viff  wun^ 

den  de  vnse  leue  here  ihesus  crisius  hefft  gheleden  an  deme  galgen 
des  hilgen  eruces  an  deme  [hilgen  stillen  vrigdage  vor  vns  arme 
sundere. 

Ohegrotet  sistu  edele  vorder  hont 

De  vnser  erlosunge  is  wesen  eyn  paut 

Dar  de  negd  is  doreh  ghesneden 

Vnde  hefft  de  bitteren  sere  gheleden 
5  Dat  vnsen  synnen  is  wol  bekani 

Sette  vns  to  diner  vorderen  hant 

Dv  edele  luchter  hant  wes  ghegrotet 
Du  heat  myt  diner  sericheyt  ghesotet 
Bl.  148*  AI  vnser  Salden  vrometi 

10  Dat  vns  eua  hadde  genomen 

Ghegrotet  sistu  edele  vorder  voit  vnses  heren 
De  wisen  synen  vnde  herten  kan  rechte  wege  leren 
Lere  vns  to  tiden  rechte  gan 
Dat  wy  dat  lan  von  dy  entphan 
15  Ek  grote  here  dines  luchteren  votes  tounden 
Dar  du  mede  den  vigent  tredest  to  gründe 
Dat  he  noch  vor  edder  nach 
An  vnser  sele  schaden  mach 

Ohegrotet  sy  de  edele  wunde  diner  siden 
20  Dar  uth  floit  water  vnde  bloit  in  dinem  liden 
wes  vnse  rechte  ledes  man 
wen  wy  to  dyneme  richte  gan, 
Bl.  166^  dasselbe  Gebet  mit  der  Abweichung  rike  in  Vers  22. 

HILDESHEIM,  September  1889.  K.  EULING. 


400  P-  BAHLMANN 


DIE  SPRICHWÖRTER  AUS  DES  JOHANNES 
MURMELLIUS  „PAPPA  PUERORÜM«. 


Im  XV.  Jahrgang  dieser  Zeitschrift  (N.  R.  III,  p.  195)  veröffent- 
lichte Hoffmann  v.  Fallersleben  als  Ergänzung  zu  der  1870  von  ihm 
herausgegebenen  Sprichwörtersammlung  des  Tunnicius  eine  Beschrei- 
bung der  ersten,  1513  zu  Köln  bei  Quentell  gedruckten  Ausgabe 
dieses  Werkes.  In  demselben  Jahre  hatte  Joh.  Murmellius  —  damals 
zum  zweiten  Male  Conrector  der  Münsterischen  Domschule ,  an  der 
auch  Tunnicius  lehrte  —  ebenda  als  Übungsbuch  für  den  ersten  latei- 
nischen Unterricht  seine  „Pappa  puerorum"  erscheinen  lassen.  Dieser 
von  Tunnicius  mit  einem  Einleitungsgedicht  „ad  puemm  bonarum 
artium  studiosum'^  versehenen  Schrift  war  als  Caput  IV  ebenfalls  eine 
Anzahl  Sprichwörter  einverleibt^  deren  Wiedergabe  nicht  unwillkommen 
sein  dürfte.  Wir  lassen  dieselben^deshalb  nach  dem  in  der  herzogl.  Biblio- 
thek zu  Woifenbüttel  befindlichen  Original^)  folgen,  vorher  nur  noch 
bemerkend,  daß  auch  Cap.I  (Vocabularium),  Cap.  U  (Gespräche)  und 
Cap.  III  (Sitten-  und  Anstandsregeln)  manches  sprachlich  Interessante 
bieten. 

Protrita  quaedam  proverbia  et  latino  et  vernaculo  sermone  conscripta. 

Summige   gemcyne   gespraken    wort  to  latyn   uüde  to  duytsche    tale 

gescreven. 

1.  Veritas  vulgo  semper  est  odio. 

Die  wayrheyt  is  den  gemeynen  yolck  altyt  to    baite. 

2.  Obsequium  amicos,  veritas  odium  parit. 

Complacenzy  of  onderdanicheyt  maicket  vninde,  mer  die  wairheit  maickt 
haitte. 

3.  Homo  buUa. 

Eyn  mensche  is  gelych  als  eyn  brulken  opgeloupen  in  den  water. 

4.  Amicorum  communia  snnt  omnia. 
Der  yrunde  syn  alle  dingen  gemeyn. 

5.  Nemo  recte  dominum  agit,  qui  non  ante  ministram  gesserit 

Het  en  is  nyeman  eyn  guet  beer,  hy  en  hebbe  te  yoren  knecht  geweest. 

6.  Ut  salutabis,  ita  et  salutaberis. 

Gelych  als  du  saltz  grueten,  so  salstn  wederom  gegrutet  werden. 

*)  8.  ReicLlin^,  Jobannes  Freiburg  i.  Br.  1880,  p.  150  ff.  —  Eine  zur  Zeit  noch 
fehlende  Biographie  des  Tunnicius  veröffentlichen  wir  in  Bd.  49  der  Ztschr.  f.  weatpblL 
Gesch.  n.  Alterth. 


DDS  SPRICHWÖRTER  A.  D.  JOHANNES  MURMELLIUS  PAPPA  PUERORUM.     401 

7.  Factum  stultus  cognoscit. 

Die  gecke  yerneempt  ein  dinck  nych  eer,   dan  wanneer  bet  geschet  of 
gedain  is. 

8.  Canis  antiquus  catenae  assuefieri  non  potest. 

Eyn  olt  hont  is  qnait  to  bände  to  brengen  of  to  gewonnen. 

9.  Cni  dolet  meminit,  cui  placet  obliviscitur. 

Den    ejn    dinck   lejt  is,    dy  ontbeldet   in  syn  memory;    mer    den    eyn 
dinck  behaget,  dy  vergittet. 

10.  Mortales  pudore  et  iactura  doctiores  evadnnt. 

Die  luyde  werden  geleerder  mit  scheende  onde  mit  schade. 

11.  Qnae  nocent^  docent. 

Bchadelike  dingen  onderwysen  die  menschen. 

12.  Modus  rerum  omnium  est  utilissimus. 
Mate  is  onder  allen  dingen  alre  nutste. 

13.  Qua  mensura  fueris  aliis  emensus,  eadem  tibi  alii  remetientur. 

Mit  wat  maten  du  eyn  anderen  salst  'lyt  meeten,'  mit  der  selver  sullen 
dy  die  anderen  wederom  meeten. 

14.  Incidit  in  foveam,  quam  fecit. 

Hy  is  gevallen  in  dy  kule,  die  hy  selver  gemaket  heeft. 

15.  Suo  ipsius  laqueo  captus  est. 

Hy  is  mit  syns  selves  stricke  gevangen. 

16.  Colo  quod  aptasti,  tibi  ipsi  nendum  est. 

Dattu  hebbest  aen  den  spinrock  gehangen,  dat  moetstu  selver  spinnen. 

17.  Quod  intriyistiy  tibi  ezedendum  est. 

Dat  du  hebbest  ingebroct,  dat  moetstu  uyteeten. 

18*    Male  nodo  malus  quaerendus  est  cuneus. 

Tot  eynen  quaden  oyst  moet  mcn  eynen  quaden  beitel  suechen. 

19.  Suum  cuique  pulchrum  est. 
Eyn  ygelich  is  dat  syn  schoen. 

20.  SuuB  rex  reginae  placet,  sua  cuique  sponsa  sponso. 

Der  koninginnen    behaget  hoer   koninck;    eyn  ygelich    brugem    behaget 
syne  bruyt. 

21.  In  proprias  laudes  odiosa  iactatio  est. 
Eygen  lavinge  is  gehatet 

22.  Viva  vox  magis  afficit. 

Die  levende  stymme  beweeget  meer  dan  die  schryft. 

23.  Oculus  domini  saginat  equum. 

Des  heren  teegenwerdicheit  mestet  dat  peert. 

24.  Figulus  figulo  invidet,  faber  fabro. 

Die  eyn  potter  misgunnet  den  anderen  ende  die  eyne  smyt  of  tymmer- 
man  den  anderen. 

25.  Pecnniae  obediunt  omnia. 

Den  gelde  is  alle  dynck  onderdanich. 

eilUUNIA.    Neue  Reihe  XXIII.  (XXXV.)  Jahrg.  26 


402  P.  BAHLMANN,  DIE  SPRICHWÖRTER  etc, 

26.  Simile  simili  semper  haeret. 
Gelych  is  gern  by  gelych. 

27.  Cum  vulpe  vulpinare  tu  qnoque  invicem. 

Teegen  eynen  cloyken  voes  salstu  onch  cloych  syn, 

28.  Principium  dimidium  totiuB. 

Dat  beginsel  is  die  heifde  des  helen. 

29.  Satins  est  initiis  mederi  quam  fini. 

Het  is  beeter  rait  gesucht  in  den  beginne  dan  op  dat  ende. 

30.  Portes  fortuna  adiuvat. 

Die  onverveerden  helpt  die  aventuyr. 

81.    Ubi  timor,  ibi  est  pudor. 

Wair  viuchte  is,  dair  is  oueh  schaemde. 

32.  Qui  lusus  non  novit  legem,  abstineat 

Die  nycht  en  kan  des  speels  recht,  die  holde  sich  dayr  äff. 

33.  Ex  aspectu  nascitur  amor. 

üyt  den  aenseyn  coempt  die  lyefde. 

34.  Extra  lutum  pedes  habes. 

Du  hebbest  die  yoete  uyter  den  drecke. 

35.  In  multiloquio  non  abest  peccatum. 
In  veele  clappens  velt  men  in  sunde. 

36.  Quot  homines,  tot  sententiae. 

Ho  mennich  mynsche,  so  mennich  synne. 

37.  Suus  cuique  mos  est 

Eyn  ygelick  heeft  syn  manyer. 

38.  Feras,  non  culpes,  quod  yitari  non  potest. 

Du  salst  lyden  unde  nycht  straffen  dat  geen,  dat  syn  moyt. 

39.  Omnium  est  dalcissimum  accipere. 

Dat  aller  genuychste  is  ontfangen  gyften  of  gaven. 

40.  Ne  quicquam  sapit,  qui  sibi  non  sapit. 

Hy  is  to  yergeves  wys,  die  sich  selver  nycht  wys  en  is. 

41.  Annosa  yulpes  haud  capitur  laqueo. 

Eyn  olt  voes  en  wort  nycht  mit  den  stricken  gevangen. 

42.  Si  iuxta  claudum  habites,  subclaudicare  disces. 

Ist  saich  dat  du  woenst  by  einen  cropel,  du  saltz  ouch  wal  leren  hincken 

43.  Corrumpunt  mores  bonos  coUoquia  prava. 
Quade  callingen  yerderven  gude  manyeren. 

44.  Malus  ipse  fies,  si  malis  convixeris. 

Du  salst  selyer  quait  werden,  ist  saick  dat  du  omgeyst  mit  den  qaaden. 

MÜNSTER  i.  W,  P.  BAHLMANN. 


O  EHBISMANN,  ZUM  SCHLEQEL  DES  RÜDEGER  VON  HUNTHOFEN.    403 


ZUM  SCHLEGEL  DES  RÜDEGER  VON  HüNT- 

HOFEN. 


V.  316  kaeskar  (v.  d.  Hagens  Gesammtabenteuer  II,  S.  418). 
Sprenger  in  Bezzenbergers  Beiträgen  I,  53  f.;  VI,  156;  IX,  326  und 
Germania  XXVI,  104  sieht  in  dem  ersten  Bestandtheil  kes'.  „Eislager 
auf  Gebirgen^,  im  zweiten  kar  „muldenartige  Vertiefung  im  höheren 
Felsgebirge''  (Schmeller  I,  1277  u.  1300).  Aber  man  kommt  mit  dem 
häufig  belegten  kaeskar  =  Gefäß,  worin  der  Käse  ausgedrückt  wird, 
gut  aus,  wenn  man  folgendermaßen  betont: 

dise  zwene  süne  sint  gar 

gedüht  in  ein  kaeskar, 
die  zwei  Söhne  gleichen  sich  in  ihrem  Charakter,  wie  wenn  sie  in 
ein  und  demselben  Eäsegefäß  geformt  worden  wären.  So  scheint  die 
Stelle  auch  Schmeller  aufgefaßt  zu  haben  (Wb.*  I,  495),  indem  er 
tibersetzt:  sie  gleichen  sich  vollkommen.  —  Auch  von  der  Tochter 
scheidet  der  Alte  mit  der  Betrachtung,  daß  alle  seine  Kinder,  Söhne 
wie  Töchter,  gleich  geartet  seien  (V.  366  f.). 


Die  Bedeutung,  die  der  Schlegel  in  des  Hunthofers  Erzählung 
hat,  ist  von  Jacob  Grimm  in  Haupts  Zs.  V,  72 — 74  besprochen  worden. 
Er  findet  hier  sowie  in  einigen  Sprüchen  einen  Nachklang  an  die 
mythologische  Vorstellung  von  Thors  Hammer  und  weist  zugleich  auf 
den  germanischen  Brauch  hin,  Greise,  die  nicht  mehr  zum  Leben 
tauglich  sind,  zu  tödten.  Aber  auch  eine  andere  Bedeutung  des 
Schlegels  wird  man  in  Betracht  ziehen  müssen,  nämlich  die  rechts- 
symbolische,  insofern  der  Schlegelwurf  als  Versinnbildlichung  der 
Übergabe  dient,  gemäß  Haupts  unzweifelhaft  richtiger  Erklärung  der 
bekannten  Stelle  im  Winsbeke  ze  hÜ8  wirf  ich  den  slegel  dir  (Str.  47,  10) : 
„eher  ist  mit  dem  Schlegelwurfe  ein  Symbol  der  Übereignung  gemeint** 
(anders  Zarncke,  mhd.  Wb.  II,  387). 

Unter  dem  Schlegelwurfe  ist  also  nichts  Anderes  zu  verstehen 
als  der  Vorgang  der  festucatio.  Man  vergleiche  Schröder,  D.  Rechts- 
geschichte:  Auflassung  durch  Zuwerfen  einer  Festuca  (Stab  oder 
Halm)  in  den  Rock  oder  Schoß  des  Erwerbers.  Die  Festuca  war 
an  Stelle  des  Gers  getreten,  das  Zuwerfen  derselben  war  eine  ab- 
geschwächte Form  des  Gairethinx  (investitura  per  baculum,  per 
fu Stern,  per  lignum)  S.  265  und  Anm.  87;   Speer  und  Festuca  als 

26* 


404  B.  SPRENGER 

Wahrzeichen  der  haasherrlichen  Qewalt;  S.  282  u.  ö.,  z.  B. 
S.  52  t.y  56,  62  f.  Vgl.  an.  skjöta,  to  transfer  a  case  to  another 
Cleasby-Vigf.  Sp.  552;  skapt  och  skjötning. 

In  dem  ursprünglichen  Erzählungsstoffe  des  Maeres  vom  Schlegel 
mochte  der  Schlegel  bloß  die  hier  entwickelte  rechtssymbolische  Be- 
deutung als  Bezeichnung  der  Erbschaftsübertragung  gehabt  haben, 
und  der  Schluß  wirkte  dann  nur  komisch,  indem  der  Vater  andeutete, 
daß  die  leere  Eiste  das  ganze  Erbe  sei.  Von  Rüdeger  wurde  dieser 
symbolische  Sinn  nicht  mehr  verstanden  und  bei  dem  Schlegel  lediglich 
an  die  nächstliegende  Bestimmung  desselben  als  eines  Instrumentes 
zum  Praufschlagen  gedacht 

Vielleicht  geht  auf  diesen  Rechtsbrauch  und  nicht  auf  den 
Donnerstein  (Grimm,  Mythol*  I,  114)  die  Stelle  Parzival  178,  9  f. 
zurück:  genuoge  hdnt  des  einen  site  unde  jehent,  8 wer  irre  rite,  daz  der 
den  Siegel  fünde,  da  eben  der  Schlegel  zugleich  als  bildlicher  Ausdruck 
fär  neuerlangten  Besitz  aufzufassen  wäre. 

Ganz  zu  sprichwörtlicher  Redensart  abgeblaßt  ist  der  Ausdruck : 
wirff  nach  den  slegel  in  „der  Minne  Falkner**  Str.  78,  1  (Schmeller, 
Had.  V.  Laber  S.  186).  Es  heißt  wohl  nur  so  viel  als:  sei  mir  wohl- 
wollend gesinnt  und  gib  mir  Deinen  Glückwunsch  auf  den  Weg 
(wünsch  haile  meiner  ferte)^  damit  ich  den  Falken  wieder  erlange. 
Schmeller  (Wb.*  II,  519)  vermuthet:  Gib  mir  den  Abschied. 

PFORZHEIM.  G.  EHRISMANN. 


ZU  ALBERS  TNÜGDALUS. 


Tnugd.  1897  ff.  (Hahn  63,  15)  lauten  in  Wagners  Ausgabe  (Visio 
Tnugdali,  lateinisch  und  altdeutsch,  S.  177): 

fn,  sack  ole  in  schtnen 

einen  himel  mit  ketenen  guldinen: 

an  legltchem  ketelin 

ein  zimbel  oder  ein  glöckelm 

diu  warn  gegozzen  bilde 

von  guUtnem  gesmtde. 

diu  klungen  wol  von  prise: 

mit  der  aller  besten  wise 

gäben  si  süezen  ddn. 
Der  Herausgeber  hat  nicht  bemerkt,    wie  er  wol  von  prUe  er- 
klärt.   Die  Handschrift  hat,   was  in  den  Lesarten  nicht  bemerkt  ist» 


zu  ALBERS  TNÜGDALUS.  405 

brüe  Bt.  prUe.  Schmeller  im  Bayer.  Wb,  P,  S.  471  verwandelt  dies 
in  breise  (:  weise)  und  verzeichnet  die  Stelle  unter:  Das  Preis,  Breis 
„Ziegel,  Backstein  als  Einfassung  einer  Mauer,  eines  Daches  u.  s.  w."^ 
Ich  sehe  nicht,  wie  diese  Bedeutung  in  den  Zusammenhang  passen 
sollte,  auch  geht  aus  der  Schreibung  der  Hs.  briae  hervor,  daß  sich 
zur  Zeit  des  Schreibers  in  diesem  Worte  das  alte  t  noch  nicht  in 
bair.  ei  verwandelt  hatte.  Er  würde  sonst  breise  geschrieben  haben, 
wie  er  auch  toeise  schrieb:  das  übergeschriebene  e  dient  ihm  durch- 
aus als  Längenbezeichnung  des  Vocals.  Die  entsprechende  Stelle  der 
lateinischen  Prosa  lautet  (S.  50,  7  ff.  in  Wagners  Ausgabe):  Firma- 
mentum  autem,  quod  super  capita  eorum  erat,  multum  splendebat, 
de  quo  pendebant  cathene  auri  purissimi  virgulis  intermixte  argen- 
teis, pulcherrima  varietate  contextis,  de  quibus  cyphi  et  iiale,  cymbala 
et  tintinnabula,  lilia  et  sperule  pendebant  auree.  Inter  quas  maxima 
multitudo  angelorum  versabatur  volantium  et  aureas  alas  habentium, 
qui  levi  volatu  inter  cathenas  volantes,  suavissimum  et 
dulcissimum  audientibus  reddebant  sonum.  Wie  wir  sehen, 
gehört  die  Stelle  zu  denjenigen),  an  welchen  Alber  gegenüber  seiner 
Vorlage  stark  gekürzt  hat.  Er  hat  das  öfter  gethan,  pflegt  aber  dabei 
nichts  Wesentliches  zu  übergehen.  Daher  ist  es  auffällig,  daß  der 
Dichter  unerwähnt  gelassen  hat,  daß  die  Glöckchen  durch  den  Flügel- 
schlag von  Engeln  bewegt  werden,  ein  Umstand,  von  dem  auch  das 
lateinische  Gedicht  V.   1346  ff.  berichtet: 

De  firmamento  quoque,  quod  caput  ambit  eorum, 

Ex  auro  argentoque  simul  contexta  catena 

Per  loca  multa,  sciphi,  fiale  qua  cimbala  necnon 

Anrea  pendebant,  nola,  sperula,  lilia,  pulcre 

Inter  quas  varie  tactu  lenique  volatu 

Agminis  angelici  sonitum  reddebat  araenum. 
Nun  hat  aber  der  Dichter  nach  meiner  Ansicht  wohl  angegeben,  wie 
die  Glöckchen  in  Bewegung  gesetzt  werden.  Ich  erkläre  mir  nämlich 
brise  als  romanisches  Fremdwort  =  frz.  briae  'kühler  Windeshauch'. 
Diez  hat  im  Etymol.  Wb.  P,  S.  84  darüber  gehandelt,  wo  er  unter 
ital.  brezza  auch  die  übrigen  Formen  dieses  Wortes  verzeichnet.  Alber 
berichtet  also,  daß  die  Glöckchen  von  einem  sanften  Windes- 
hauche bewegt  werden,  eine  Änderung,  die  seiner  in  gewisser 
Weise  rationalistischen  Darstellungsweise  entspricht. 

Interessant  ist  es  zu  sehen,  wie  das  Fremdwort  Brise,  welches 
neuerdings  aus  dem  Englischen  wieder  ins  Deutsche  eingedrungen  ist, 
Bchou  einmal  direct  aus  dem  Französischen  in  dasselbe  aufgenommen 


406  FR.  GRIMME,  ZUM  LEBEN  ULRICHS  VON  LICHTENSTEIN. 

war,  dann  aber  wieder  verloren  gegangen  ist.  Daß  engl,  breeze  aus 
dem  frz.  brise  entstanden,  and  nicht  dieses,  wie  man  früher  meinte, 
erst  gegen  Ende  des  17.  Jahrhunderts  aus  dem  Englischen  ins  Fran- 
zösische eingedrungen  ist,  hat  Skeat  im  Etjmological  Dictionary  of 
the  English  Language,  S.  75,  sicher  nachgewiesen. 

NORTHEIM,  Februar  1890.  ROBERT  SPRENGER. 


ZUM  LEBEN  ULRICHS  VON  LICHTENSTEIN. 


Im  Anzeiger  fdr  deutsches  Alterthum  14,  229  rügt  A.  Schönbach 
es  mit  Recht,  daß  ich  bei  Abfassung  meiner  Beiträge  zur  Geschichte 
der  Minnesinger  (Germania  32,  411  ff.)  seine  Regesten  über  Ulrich 
von  Lichtenstein  (Ztschr.  f.  deutsches  Alterthum  26,  320  ff.)  über- 
sehen habe.  Daß  ich  sie  jedoch  späterhin  desto  eifriger  benützt,  schon 
bevor  mir  seine  Notiz  zu  Gesicht  gekommen,  und  auch  noch  über 
das  Jahr  1239  hinaus  gesammelt  habe,  dafür  mögen  die  folgenden 
Urkunden  zeugen,  welche  sogar  dem  eifrigen  Forscher  entgangen  sind, 
wenngleich  sie  sich  in  schon  gedruckten  Werken  befinden. 

Außer  der  Urkunde  aus  Frisach  vom  November  1231 ,  deren 
Fehlen  in  seinen  Regesten  Schönbach  schon  zugegeben  hat»  ist  hier 
die  Stelle  aus  der  Ztschr.  f.  österr.  Geschichte  30,  332  zu  erwähnen, 
wo  es  heißt:  Erzbischof  Philipp  von  Salzburg  versetzte  dem  Grafen 
Hermann  von  Ortenburg  mehrere  unbenannte  Besitzungen  des  Erz- 
stiftes, löste  sie  aber  nach  einiger  Zeit  wieder  aus.  Ehe  dieses  aber 
geschah,  gerieth  Hermann  mit  ihm  in  Zwist  wegen  des  Schlosses 
Hohenburg  und  versprach,  da  Philipp  Ansprüche  darauf  machte, 
Bürgschaft  zu  leisten,  daß  er  von  den  Gerichten  deshalb  Recht  nehmen 
wollte;  er  wies  ihm  die  verpfändeten  Güter  als  Unterpfand  an.  Da 
nach  ihrer  Auslösung  jene  Irrung  noch  nicht  beigelegt  war,  so  leistete 
Hermann  das  Versprechen,  auf  Erfordern  eine  andere  Bürgschaft  zu 
geben,  und  es  fertigen  Bischof  Heinrich  von  Bamberg,  der  Salz- 
burgische  Propst  Otto.  Ulrich  von  Lichtenstein,  Dietmar  von 
Weißeneck  u.  A.  eine  eigene  Urkunde  zu  Gemünd  am  22.  December 
1252  darüber  aus.  —  In  derselben  Zeitschrift  32,  274  wird  eine  Urkunde 
aus  Frisach  vom  22.  April  1253  genannt,  in  welcher  Rudolf,  Cholo 
und  Reimbert  von  Rase  einen  Vergleich  mit  Philipp,  dem  Erwählten 
von  Salzburg,  ihrem  Herrn  verkünden.  Als  Bürge  erklärt  sich  a.  A. 
auch  Ulrich  von  Lichtenstein  für  50  Mark. 


M.  PABER,  HANS  R08ENPLÜT  EIN  ROTHSCHMIED.  407 

Ob  die  bei  Kummer:  „das  MinisterialeDgeschlecbt  von  Wildonie*' 
240  erwähnten  Urkunden  vom  16.  und  17.  Juli  1261  ^  in  welchen 
Herrand  von  Wildonie  und  Ulrich  von  Lichtenstein  vom  Statthalter 
Wok  von  Rosenberg  zu  Schiedsrichtern  aufgestellt  werden  zwischen 
den  Grafen  von  Pfannberg  und  dem  Stifte  Ren  wegen  der  Burg 
Helfenstein  ^  identisch  seien  mit  den  von  SchOnbach  zum  15.  und 
18.  Juli  angeführten,  kann  ich  nicht  bestimmt  sagen;  vielleicht  sind 
sie  verschieden  und  gehen  dann  nur  auf  dieselbe  Angelegenheit.  — 
An  der  gleichen  Stelle  (S.  240)  wird  dann  schließlich  noch  eine 
Urkunde  aus  Eainach  vom  21.  August  1261  aufgeführt,  in  welcher 
n.  A.  auch  Ulrich  von  Liehtenstein  eine  Schenkung  des  Herzogs 
Ulrich  von  Kämthen  in  Qrafendorf  an  das  Spital  am  Semmering 
beseagt. 

METZ.  FR.  GRIMME. 

HANS  ROSENPLÜT  EIN  ROTHSCHMIED. 


Camillus  Wendeler  schreibt  am  Schlüsse  eines  Aufsatzes  über 
Hans  Rosenplüt  (Archiv  für  die  Geschichte  deutscher  Sprache  und 
Dichtung,  herausgegeben  von  J.  M.  Wagner,  Band  I.  Wien  1874, 
S.  97 — 133):  „Ich  glaube  somit  einigermaßen  dargethan  zu  haben, 
daß  weder  der  Wappendichter  noch  der  Prior  auf  die  Dauer  in  der 
Person  Rosenplüts  dem  Rothschmied  bei  genauerer  Betrachtung  wer- 
den Widerstand  leisten  können.  Es  bliebe  mir  nun  noch  übrig,  auch 
die  vielfachen  indirecten  Zeugnisse,  die  für  ihn  als  Rothschmied  spre- 
chen, aus  seinen  Dichtungen  zusammenzustellen,  wie  sie  sich  besonders 
aas  einer  Zergliederung  seiner  Ausdrucksweise  ergeben.  Da  aber  diese 
im  günstigsten  Falle  nur  secundären  Werth  haben,  so  will  ich  mich 
bescheiden  und  zunächst  weiteres  urkundliches  Material  von  denen 
erwarten,  die  es  zu  geben  im  Stande  sind."  Bis  jetzt  ist  aber  meines 
Wissens  weder  solches  weitere  urkundliche  Material  erbracht  worden 
noch  hat  sich  Jemand  der  von  Wendeler  verschmähten  Aufgabe  unter- 
zogen, jene  indirecten  Zeugnisse  aus  Rosenplüts  Dichtungen  zu  sam- 
meln. Wie  dankbar  eine  solche  Durchforschung  dieser  Dichtungen 
jedoch  ist  und  von  welcher  Bedeutung  ihre  Ergebnisse  für  die  Er- 
weisung der  Rothschmiedschaft  des  Dichters  sind,  zeigt  die  folgende 
Zusammenstellung  solcher  Zeugnisse.  Sie  stammen  sämmtlich  aus 
solchen  Gedichten  Roseilplüts,  deren  Echtheit  durch  einen  Schluß^ 
vers  mit  des  Dichters  Namen  erwiesen  ist. 


408  M.  FABEB 

Als  zwingenden  Beweis  betrachte  ich  einen  Vers  aus  dem  Gedichte 
'Von  dem  müßiggener,  bei  Keller,  Fastnachtspiele,  S.  1156,  Zeile  39: 

Die  warheit  lewtet  meiner  glocken  galm 
nämlich  die  Wahrheit,  daß  der  himmlische  Vater  fortwährend  für  unser 
irdisches  Leben  sorge.    So  kann  nur  entweder  ein  Glöckner  oder  ein 
Glockengießer  sprechen. 

Von  nicht  viel  geringerer  Beweiskraft  scheint  mir  die  Art  zu 
sein^  in  welcher  in  dem  Gedichte  ^Von  der  hussenflucht'  (Max  Jordan, 
Das  Eönigthum  Georgs  von  PodSbrad,  S.  414  ff.)  die  Thätigkeit  der 
Büchsenmeister  in  den  Vordergrund  gedrängt  wird.  Die  Verhandlungen, 
welche  zwischen  den  Fürsten  und  den  Büchsenmeistern  geführt  wer- 
den, sind  mit  solcher  Umständlichkeit  dargestellt,  unter  vielfacher 
Anwendung  von  directer  Rede  (S.  415,  Z.  19.  25.  41  und  S.  416,  Z.  37) 
und  mit  speciellen  Angaben  (z.  B.  S.  415,  Z.  11.  31.  36.  38  und  S.  416, 
Z.  36)  und  zugleich  mit  dem  subjectiven  Redeton  eines  Betheiligten 
(ä.  415,  Z.  23  u.  24  und  S.  416,  Z.  29),  daß  diese  Darstellung  nur 
aus  der  Feder  eines  jener  Büchsenmeister  geflossen  sein  kann. 

Ebenso  handgreiflich  wie  die  Büchsenmeisterschaft  Rosenplüts 
in  der  ^Hussenflucht'  ist  seine  Rothschmiedschaft  in  dem  'Spruch  von 
Nürnberg*,  herausgegeben  von  Lochner  im  Programm  der  kön.  Studien- 
anstalt zu  Nürnberg.  Nürnberg  1854.  In  Vers  216 — 218  dieses  Ge- 
dichtes wird  in  Verbindung  mit  den  von  Vers  206  an  aufgezählten, 
in  Nürnberg  betriebenen  Künsten,  nämlich  der  phisica  Orienis,  der 
gramatica  Priscians,  der  Weisheit  Solomonis,  der  lojca  Aristotilis, 
der  geometria  Euclidis,  der  rhetorica  thulii,  der  practica  Pitagori, 
der  musica  boety  und  der  astronomya  ptholomeus  nur  noch  die  Kunst 
in  Metall  zu  arbeiten  hervorgehoben,  und  zwar  in  drei  Zeilen,  wäh- 
rend auf  die  übrigen  Künste  nur  je  eine  Zeile  kommt.  Ebenso  auf- 
billig  ist  es,  wenn  an  der  Stelle  des  Gedichtes,  wo  wir  eine  Aufzählung 
der  in  Nürnberg  blühenden  Handwerke  erwarten,  sich  nur  der  eine 
Lobspruch  auf  das  Rothschmiedehandwerk,  und  zwar  in  16  Zeilen, 
von  Vers  241  —  256,  findet.  Auf  diesen  Umstand  hat  schon  Wendeler 
hingewiesen  a.  a.  0.  S.  133,  und  Lochner,  der  doch  keine  Ahnung 
von  der  Rothschmiedschaft  des  Dichters  hatte,  bemerkt  zu  dieser  Stelle, 
S.  21 ,  daß  sich  der  Dichter  hier  mit  besonderer  Leichtigkeit  bewege. 
Auch  der  Büchsenmeister  verleugnet  sich  nicht  in  diesem  Gedicht, 
vgl.  Vers  91 — 93,  wo  von  den  Thürmen  der  Mauern  die  Rede  ist: 

die  sein  mit  fuchsen  zugerilst 
darnach  manchen  püchsenmaister  gelüst 
daz  er  die  feind  dar  auß  sollt  empfahen. 


HANS  ROSENPLOT  EIN  ROTHSCHMIED.  409 

Za  diesen  mehr  unmittelbaren  Zeugnissen  tritt  nun  noch  eine 
ganze  Reihe  von  anderen,  deren  Beweiskraft  auf  gewissen  Ausdrücken 
und  Vergleichungen  beruht,  wie  sie  eben  nur  bei  einem  mit  dem  Roth- 
schraiedhandwerk  und  zugleich  mit  der  Kunst  des  Oeldprägens  wohl 
▼ertrauten  Dichter  sich  finden  können. 

'Dy  sechs  erczt*;  Keller,  Fastnachtspiele,  S.  1086,  Z.  41  ff.: 

Der  sehst  sei  artzt  das  ist  Jhesus  xps 
Äin  sun  des  höchsten  potentissimus 
Gemüntzet  von  dem  heiling  gayst 
Mensch  hob  genug  wenn  da  souU  waist 
Drey  milntz  drew  pi*ech  und  ain  metall 
Des  glmobt  schlehtlich  ir  Christen  all 
Und  schreibt  ym  kainn  andern  tittell 

•Die  beycht',  Keller  S.  1101,  Z.  12  ff.: 

Daimach  so  meld  dem  Briestefi'  vor 
Das  heylig  geticht  der  zwelff  doctor 
Den  heyling  cristenlichen  glaicben 
Dauon  da  scholtu  nichtz  nit  rawben 
Mit  ungelawben  noch  mit  zawberey 
Wann  sein  metall  ist  nit  von  pley 
Zxoelff  müntzer  haben  gemüntzt  daran 
Wann  er  hat  locxxvj  karan 
Und  xxiiij  karatt  an  dem  strich 

und  Z.  26  ff.: 

Wenn  du  hast  auß  geleert  deinn  sak 
So  hat  dein  milntz  aynn  rehten  schlak 
Dann  wer  ain  sünd  mit  wissen  verhelt 
Des  peyhten  ist  eytel  küpffrein  gelt 
IViltu  das  dein  mos  reht  sey  geeicht 
So  gehöm  viei'  ding  zw  der  peichi 

Mit  diesem  geeichten  Maß  ist  wohl  das  Münzmaß  oder  die  Münz- 
form gemeint. 

•Die  hantwerger*,  S.  1136,  Z.  32  ff.: 

Ich  kan  eynen  ritter  gerben 
Ich  schick  in  ävff  ein  velt 
Ich  slah  im  ztveyei^lei  gelt 
Kümpt  er  dann  vngefochten  hin 
Treün  gar  gut  ist  sein  gewin 


410  M.  FABER 

Wenn  der  Dichter   kein  Münzschläger  wäre,    so  würde  er  wohl 
kaum    darauf  verfallen ,  dem   Ritter,    den    er   völUg   auszurüsten    im 
Stande  ist,   auch  noch   zweierlei  Geld  zu  schlagen. 
S.  1137,  Z.  18: 

Guidein  die  slug  ich  auch  gar  woL 
Dieses  slug  muß  als  Indicativ  aufgefaßt  werden;  denn  Conjunctive  zur 
Bezeichnung  dessen,  was  der  tüchtige  Handwerker  alles  machen  kann, 
kommen  nur  vor,  wenn  ein  condicionaler  conjunctivischer  Nebensatz 
vorausgeht,  was  unter  der  großen  Menge  von  Indicativen  des  Präsens 
nur  begegnet  S.  1137,  Z.  5.  8.  9.  16.  Der  Dichter  fällt  also  hier  in 
Folge  einer  gewissen  Eitelkeit  aus  der  Rolle,  denn  eigentlich  will  er 
nicht  erzählen,  was  er  schon  geleistet  hat,  sondern  was  ein  tüchtiger 
Handwerker  alles  leisten  kann. 

Zs.   f.  d.  Alterthum,  Band  XXXII  (1888),   zwei  Rosenpitttische 
Sprüche,  herausgegeben  von  Euling,  S.  437,  v.  15  ff.: 

0  werU  du  grawsamUches  thal 

Wie  eytel  kuppferein  ist  dein  zal 

Dauon  dein  sei  sol  ewiglichen  zehem 

Dein  wirt  wirt  dein  müntz  avssschem 

Wann  sie  hat  einen  falschen  slaek. 
S.  439,  V.  127: 

Du  geheißt  eim  goU  und  gibst  jm  pley, 
S.  440,   V.  164—172   findet    sich  eine   etwas   aufdringliche  Auf- 
zählung  von    sieben  Metallen,    die   durch   die  Einwirkung  von  sieben 
Gestirnen  in  der  Erde  entstehen. 
Keller,  S.  1099,  Z.  44  f.: 

Willtu  deiner  silnden  rost  abschaben 

So  lass  dich  deinen  pösen  wiUn  nit  zupfen. 
Ton  dem  einsidel',  Keller,  S.  1127,  Z.  2  ff.;: 

Wa  lebt  ein  fürst  nu  hie  vnd  dort 

Dem  an  wandel  stet  sein  wort 

Und  siezen  in  grossen  sünden  zeit 

Swach  muntz  vnd  pöfi  gelt 

Domit  sie  nu  die  leüt  beweisen. 
Ton  dem  müßiggener,  Keller,  S.  1153,  Z.  26  ff.: 

Welchei'  erbeyter  sein  antlitz  netzt 

Mit  seiner  hertten  erbeit  jn  seinem  sweiß 

Das  ist  ein  zyment  und  ein  peiß 

Dwynnen  sein  sele  wirt  so  gepleickt 

Das  jr  schon  auf  jn  himel  reicht. 


HINS  ROSENPLÜT  EIN  ROTHSCHMIED.  411 

nter   zyment  ist   eine  Art  Beize   zum  Scheiden    oder  Reinigen    der 
etalle  zu  verstehen;  s.  die  mittelhochdeutschen  Wörterbücher. 
S.  1154,  Z.  3  ff.: 

Der  ander  teyle   (des  Schweißtropfens)   eim 

jn  die  sele  wirt  rynnen 

Dorynnen  nympt  sie  ein  aollich  zyment 

Recht  ah  die  eunne  auf  glut  zu  Orient 

Vil  derer  wirt  die  sei  gewaschen 

In  sweiß  laugen  durich  erbeyten  aschen. 
•Die  Wochen',  Keller,  S.  1190,  Z.  13  ff.: 

Den  armen  eilenden  dU/rfitigen  seien 

Die  yn  dem  fegfeür  müssen  quelen 

Bis  dassie  sich  zimenten  vnd  verclern, 
Z.  22  ff.:    Peten  almuß  geben  vnd  vasten 

Die  drey  gab  sol  er  allen  seien  auspenden 

Duuon  sie  genediglichen  zu  Unden 

Auff  in  ir  recht  vetterlich  haymet 

Die  drey  gab  yn  ir  pein  abfaymet 

Das  feür  darynn  sie  praten  vnd  rosten, 
faymen  den  Abschaum   oder  als  Abschaum  beseitigen,    ein  Metall- 
jüerausdruck,  s.  die  Wörterbücher. 

*Von  den  turken,  Jordan  a.  a.  O.  S.  403,  Strophe  9: 

Herr  adler,  das  peyspil  ir  vemempt 

Das  fiyemant  mer  sich  regel  preehens  sehempt 

Das  hat  die  werlt  vergifftet: 

Die  loyca  machet  das  das  hupffer 

Nach  goldes  adel  stifftet, 
S.  404,  Str.  13: 

Seint  das  der  geyer  die  meysen  woÜ  besehatzen 

Seint  vorcht  die  mawse  nymmer  die  katzen 

Herr  adler  nicht  slaffet 

Die  loyca  macht  das  das  pley 

Das  golt  vnd  silber  straffet. 
S.  405,  Str.  24: 

Der  Pfennig  tregt  nu  den  muntzer  veyl 

Des  hangt  das  recht  an  einem  pestein  seyl  u.  s.  w. 
'Der  mann  im  garten',  Kurz,  Litteraturgeschichte,  Bd.  I,  S.  681, 
51  ff.: 

Efi*  sprach:  ^Fraw,  erst  pin  ich  erschrocken: 

Ir  leut  mir  gar  die  totliche  glocken; 

Der  Schwengel  schlecht  mir  an  mein  hercüu*^ 


412     £!>•  DAMKÖHLEB,  Z.  SATZBAU  B.  LUTHEB.  -<-  ZU  QEBHABD  V.  MINDEK. 

'Von  herzog  Ludwig  von  Baiern\  Jordan  S.  408,  v.  lö  ff.: 

Ich  tneynt  ich  sehe  von  himel  ein  engel 

In  mir  »lug  an  der  frewden  swengel 

Das  alles  mein  trawern  awss  mir  weich, 
BBESLAU,  April  1889.  MARTIN  FABER. 


ZUM  SATZBAÜ  BEI  LUTHER. 


In  den  Grundzügen  der  Schriftsprache  Luthers  von  Karl  Franke, 
Görlitz  1888,  heißt  es  §.  259:  „Ähnlich  wie  in  der  directen  Frage 
stellt  Luther  zuweilen  auch  im  erzählenden  Hauptsatz  das  Prädicats- 
verbum  an  die  erste,  das  Subject  aber  an  die  zweite  oder  dritte  Stelle; 
besonders  geschieht  dieses  bei  dem  Verb  sprechen'  in  der  fortlaufen- 
den Erzählung.  Vielleicht  ist  hier  ein  Wort  wie  Ma'  als  ausgefallen 
zu  denken,  so:  „kompt  Jhesus.  spricht  zu  jm  einer  seiner  Jünger^. 
Auf  Seite  217  wird  hervorgehoben,  daß  sich  Luther  im  Satzbau  wie 
im  Wortschatz  der  mündlichen  Volkssprache  seiner  Zeit  angeschlossen 
habe.  Umsomehr  nimmt  es  Wunder,  daß  Franke  die  heutige  thü- 
ringische Volkssprache  nicht  zur  Vergleichung  heranzieht.  Als  ich 
mich  vor  mehreren  Jahren  einige  Zeit  in  Elgersburg  bei  Ilmenau 
aufhielt,  bemerkte  ich  an  meinem  Hauswirth,  einem  Bötticher,  der 
übrigens  gut  zu  erzählen  wußte,  daß  er  namentlich  bei  dem  Verbum 
'sprechen*  das  Prädicat  an  die  erste  Stelle,  das  Subject  an  die  zweite 
oder  dritte  Stelle  setzte:  'schpricht  er*;  ^schpricht  der  Mann*,  gerade 
wie  wir  es  bei  Luther  finden.  Ein  Ausfall  von  *da'  wird  kaum  anzu- 
nehmen sein. 


zu  GERHARD  VON  MINDEN. 


Fab.  27,  174.     De  hUxem  ia  lichter  den  de  wint, 

c/at  min  mei^e  jo  vil  lichter  si 

den  d-e  hlixem,  dat  sitit  dar  bi. 

Vrouwen  dät  lichter  sere 

sin  ve^e  den  blixem  unde  mere. 
Eine  Erklärung   der  Worte   dat  sfeit  dar  bi  findet   sich  weder  in  der 
Wortlese    noch    in    den   Anmerkungen    noch    im    mnd.  Wörterbuche; 
letzteres    dürfte    eher    zu    einer    unrichtigen    Deutung    Anlaß    geben. 
Sie  sollen   offenbar  bedeuten:    *da8   steht  dahin,    das  ist  zweifelhaft*. 


O.  BRENNER,  ZU  GERM.  34,  369.  —  ZUM  LANZELET  etc.     413 

Diesen  Sinn  hat  wenigstens  heute  am  Harz  die  Wendung:  dat  schteit 
derln,  dat  schteit  der  erseht  noch  6t. 
Fab.  24,  54.      De  meiste  undoget  je  gewan 

minsche,  de  is  untruwer  sede. 
So  liest  Seelmann,  minsche  ohne  Artikel  findet  sich  in  einer  Halber- 
8t&dter  Urkunde  vom  Jahre  1487.  (Schmidt,  Urkundenbuch  der  Stadt 
Halberstadt  II,  Nr.  1151):  und  ok  to  des  hilgen  lichnams  tage  und  wen 
minsche  ginge  to  dem  sacramente  to  andern  tiden,  dat  sulfte  opper  schal 
ok  de  perner  beholden, 

BLANKENBURG  a.  H.  ED.  DAMKÖHLER. 


ZU  GERM.  34,  369. 


Die  Briefschreiberin  scheint  in  der  rohd.  Literatur  niht  ganze 
fremd  gewesen  zu  sein.  Die  Worte  der  en  zwai  bis  miten  trine  sehen 
sind  offenbar  eine  Anspielung  auf  Heinrich  von  Morungen.  Bartsch, 
Ld.  XIV,  58:  der  inzwein  gebreche  mir  daz  herze  mtn,  der  mohte  sie 
Mchdne  drinne  schouwin, 

O.  BRENNER 


ZUM  LANZELET    ULRICHS  VON  ZAZIKHOVEN. 


Der  Arbeit  eines  Zuhörers,  des  Herrn  cand.  phil.  E.  Pfaff,  entnehme 
ich  folgende  Besserungen  zu  Hahns  Text.  387  1.  geweinet.  745  1.  ich 
vü  woL  754  L  eisenden.  903  1.  ir  der  aUer  nceliste.  956  1.  und  dar 
nach  al  daz  min,  998  1.  entsagen.  1626  1.  mich  der  bete.  1650  1.  tceder 
leit  noch.  1975  1.  des  swankes.  3340  1.  do  wart  der  rote  ritei*  enein. 
3667  1.  fuorte  und  in.  3712  1.  ein  harnscliar.  4756  1.  su^ezen  lial.  5524 
tilge  kurc.  5724  1.  er  hegunde  geben  mit.  5970  danach  sind  die  zwei 
in  den  Varianten  stehenden  Verse  echt.  6059  die  Lesart  der  Hss.  ist 
herzustellen.  6915  1.  gesaeze.  7095  1.  sin  groze  willekomen,  8534  1.  in 
eime  fiure. 

In  den  meisten  Fällen  war  das  Echte  Hahns  und  Lachmanns 
Streben  nach  metrischer  Glätte  und  „Correctheit*^  zum  Opfer  gefallen. 

OlESSEN.  O.  BEHAGHEL. 


414  BIBLIOGRAPHIE  VON  1B86. 


BIBLIOGRAPfflSCHE  ÜBERSICHT 

DEB 

ERSCHEINUNGEN  AUF  DEM  GEBIETE  DER  GERMANISCHEN 

PHILOLOGIE  IM  JAHRE  1886. 

UVTEB  MITWIRKUNO  YON  J.  TE  WINKEL  IN  OBONINGEN.  K.  F.  SÖDEBWALL  IN  LÜND  UND 

L.  MILNEB-BABBT  IN  LONDON 

BBABBBITET  VOM 

GUSTAV    EHRISMANN. 


(Forts etzoDg  and  Schlaß.) 

IV.  Germanisohe  Sprachen. 

E.    Englisch. 

Bibliographie:  Berliner  Jahresbericht  (oben  Nr.  82),  S.  238—259 
[Ar  1886]. 

Bücherschan  in  der  'Anglia*  (oben  Nr.  104)  [für  1883—84]. 

«)  Grammatik. 

452.  Losch,  Friedr.,  bu  den  Bemer  Runenalphabeten. 
Germania  31,  118  (s.  Bibl.  1886,  Nr.  328). 

453.  Bradley,    Black,  Taylor  and  Savage,  The  Runic  crosses  in  the  Isle 

of  Man. 

Academy  1886,  Nr.  746,  760,  761  u.  763. 

454.  Rermode,  Ph.  M.  C.,   Brief  note  on  the  runic  stones  of  the  Isle  of 

Mann. 

Blandioger  til  oplysniog  om  dansk  sprog,  4.  U. 

Runen  in  Deutschland  s.  Nr.  240 — 243;  in  Skandinavien  Nr.  514 — 518. 

455.  SieverSyEd.y  angelsächsische  Grammatik.  2.  Aufl.  gr.  8.  (XII,  228  S.) 
Halle  1886,  Niemeyer.  2,80  M.  Sammlung  kurzer  Grammatiken  german. 
Dial.  m. 

456.  Cosijn,   P.  J.,    altwestsächsische  Grammatik.  2.  Hälfte.   Die  Flexion. 

gr.  8.  (VI,  200  S.)  Haag  1886,  Nijhoff.  6  M.  (s.  Bibl.   1884,    Nr.  171^). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  8p.  464  f.  (Klage). 

457.  Körner,  R.,  Einleitung  in  das  Studium  des  Angelsächsischen.  1.  Theil. 
Ags.  Laut-  und  Formenlehre.  2.  Aufl.  bearb.  von  A.  Socin.  gr.  8.  (VIII, 
90  S.)  Heilbronn  1887,  Henninger.  2  M. 

458.  Sievers,  £.,  Altangelsächsisch  f  und  b, 

Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  642 — 646.  —  Das  Epinaler  Glossar  h&lt  germ. 
f  und  b  durch  die  Bezeiclinuug  f,  bezw.  b  auseinander. 

459.  Cook,  Vowel-Length  in  Old-English. 

The  American  Journal  of  Pbilulogy  (1886)  VII,  1  (s.  BibL  1886,  Nr.  880). 

Kluge,  ags.  Vocalquantitäten  s.  Nr.  218. 

460.  Rnigge,  F.,  über  den  Wechsel  der  Diphthonge  au  und  ou  im  Mittel- 
englischen, in: 

Neuphilol.  Beiträge,  herausgeg.  vom  Verein  für  neuere  Sprachen  in  HannoTer 
in  Veranlassung  des  ersten  allgem.  deutseben  Pbilologentages  im  October  1886. 
Hannover  1886,  Meyer.  2,80  M. 


IV.    GERMANISCHE  SPRACHEN.  415 

461.  Brück,  Ferd.,  die  ConBonantendoppelang  in  den  mittelenglischen  Com- 
parativen  und  Superlativen,  gr.  8.   (49  S.)  Leipsig  1886,  Fock.    1,20  M. 

462.  Eisenlohr,  E. ,    die  Verschiebung  der  Gutturalen  im  Englischen  und 

Deutachen. 

Badische  Schalblätter  1886,  Nr.  10-12. 

463.  Behrens,  D.,  Beiträge  zur  Geschichte  der  französischen  Sprache  in 
England.  I.  Zur  Lautlehre  der  französischen  Lehnwörter  im  Mittelenglischen. 
8.  (228  S.)  Heilbronn  1886,  Henninger.  7,60  M.  —  Französische  Studien 
V.  Bd.,  H.  2. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1864  f.  (Hauskneeht). 

464.  Moon,  G.  M. ,   Ecclesiastical  English.  Part  II  of  „The  Seyisors  Eng- 

lish'^.  London   1886,  Hatchards. 
Vgl.  Atbenaeum  1886,  26.  Joni. 

465.  Sweet,  Henry,  Elementarbuch  des  gesprochenen  Englisch.  Grammatik, 
Texte  und  Glossar.  8.  (LXIV,  63  S.)  Leipzig  1885,  Weigel.  2.  Aufl.  1886. 
2,40  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  441—443  (Haaskuecht) ;  Lit  Blatt  1886,  Sp.  411  ff. 
(A.  Schröer);  Herrigs  Archiv  77,  426  ff.  (Beyer). 

466.  Oliphant,  T.  L.  K.,  the  New  English.  2  Vols.  London  1886,  Mac- 
millan  &  Co. 

467.  Wagner,  Ph. ,  die  Sprachlaute  des  Englischen,  gr.  8.  (VI,  107  S.) 
Tübingen   1886,  Fues.   1,60  M. 

468.  Bruggencate,  K.  ten,  Kemarks  on  the  use  and  deriyation  of  A^jec- 

tives,  Verbs  and  Substantives. 

Taalstndie  VII,  224—232,  279—286,  848—862. 

469.  Bruggencate,    K.   ten,    Stray  Notes    on    the    use   and    Formation    of 

Verbs. 

Taalstudie  VII,  H.  6. 

470.  Talliche t,  H.,  on  the  Formation  of  the  Plural  in  S  in  English. 
Vgl.  Modern  Language  Notes  I,  H.  6  (S.  Primer). 

471.  Wetzel,    Emil,    die   englische  Orthographie.    Eine   kurze  Darstellung 

ihrer  Entwickelung  seit  Erfindung  der  Buchdruckerkunst.  4.  (23  S.)  Progr. 

des  Dorotheenstädt.-Realgymnasiums  in  Berlin,   Ostern   1886. 

8.  Schüddekopf ,    SprHche    und  Dialect    des   me.  Ged.  William   of 

Paleme,  Nr.  2208;    Henschel,    Flezionslebre  in  Barbour*8  Brnce; 

Mün.ster,  Launfal,;  Kirschten  Nr.  938^. 

472.  Syntax.  —  Brinkmann,  Ferd.,  Syntax  des  Französischen  und  Eng- 
liachen  in  vergleichender  Darstellung.  2.  Bd.  2.  Lief.  gr.  8.  (VII  u.  S.  398 
bis  930.)  Braunschweig  1885,  Vieweg  &  Sohn.  10  M.  (s.  Bibl.  1885« 
Nr.  839.) 

473.  Primer,  S.,  Adjectival  and  Adverbial  Relations;  their  Influence  upon 

the  Govemement  of  the  Verb. 

TransactioDS  of  the  Modem  Language  Assoc.  of  America  I,  179 — 194. 

474.  Sattler,  W. ,  Beiträge  zur  Präpositionslehre  im  Neuenglischen.  XX. 
at'in, 

Anglia  IX,  225—260. 

475.  Zupitza,  J. ,  ein  kleiner  Beitrag  zur  vergleichenden  Syntax  des  Eng- 
lischen und  Deutschen. 

Herrigs  Archiv  77,  108^108.  —  (U  und  in  =  deutsch  tfi  c.  Acc. 


416  BIBLIOGRAPHIE  VON  ]886. 

476*.  Zupitza,    J.,     die    yermathende    Bedeutung    des    sogenannten   Kon- 
ditionals in  der  heutigen  englischen  Sprache. 
Ebenda  8.  463  f. 

8.  Conradi,  Syntax  in  Cynewalfs  Jaliana,  Nr.  2148;   Kobe,  Wort- 
stelluDg  in  der  Sachdenchronik,  Nr.  2168;  Mohrbntter,  Syntax  bei 

Wulfetan,  Nr.  2169. 

ß)  Lexicographie. 

476^  Zupitza,  J.,  kleine  Bemerkungen  tu  Skeats  Etymological  Dictionary 

(s.  Bibl.   1886,  Nr.  343). 

Herrigs  Archiv  76,  206—218. 

476.  Skeat,  W.  W.,  On  English  Etymology. 

Transactions  of  the  Pbilol.  Society  1886/86.  Part  I  (swei  Anfafttse). 

477.  Skeat,  W.  W.,  The  Etymology  of  Ebb. 
Academy  1886,  Nr.  747.  —  e66  =  af-ja. 

478.  Skeat,  W.  W.,  'Cushat'. 
Academy  1886,  Nr.  780. 

479.  Harri son-Baskervill,   anglo-saxon  Diction.  (BibL  1885,  Nr.  847). 
Vgl.  Modem  Langnage  Notes  I,  Nr.  8  u.  4  (J.  W.  Bright). 

480.  Kluge,  F.,  englische  Etymologien.    3.  ags.  grep. 
Englische  St  adieu  IX,  606  f. 

481.  Hart,  J.  M.,  Anglo-Saxonica. 

Modem  Language  Notes  I,  Nr.  6.  —  />  =  päl\  god-toraeit^  eeatt;  gOaert, 

482.  Wedgwood,  Critical  Etymologies. 
TransHCtioDS  of  tbe  Philol.  »ociety  1886/86,  Part  I. 

482\  Hart,  J.  M.,  au  Englische  Studien  YIU,  66. 

Engl.  Stadien  YIU,  424.  —  8.  Bibl.  1884,  Nr.  262;  Etymologie  Ton  had. 

483.  Bright,  J.  W.,  und  E.  Sievers,  The  Etymology  of  'enäemes{t)\ 
Modem  Langaage  Notes  I,  2  u.  3. 

484.  Jage  mann,  H.  C.  G.  y.,  The  Etymology  of  English  'inveigle\ 
Ebenda  II,  Nr.  2. 

485.  Bound,  J.  H.,  und  A.  Hall,   Wich. 
The  Antiqaary  10,  230;  11,  38,  86,  134,  183. 

486.  Cook,  A.  S.,  The  Northumbrian  'Ebol8(mg\ 
Academy  1886,  Nr.  744. 

487.  Weitere  Etymologien  in  'The  Academy':  CatchpoU  in  Cid  Eng- 
lish (Zupitza,  Mahew,  Toynbee,  Nr.  706,  716,  718,  719);  *Oravm* 
(Mayhew,  Nr.  714);  ^Curse'  and  ^(Jross^  (Mayhew  u.  Bradley,  Nr.  746 
u.  747);  ^Crew"  (Ramsay  u.  Skeat,  Nr.  726  u.  728);  'Lipget  tLndLind- 
worm*  (Wedgwood  u.  Kerslake,  Nr.  727  u.  728);  *Pedigree  (Ram- 
say,   Wedgwood  u.  Evans,    Nr.  711  u.  712);    Eogmanay  (Wayte, 

Nr.  715);  'Lot'  (Mayhew,  Nr.  766). 

Ags.  Etymologien  s.  ferner  Nr.  224  ff. 

488.  ten  Bruggencate,  K.,  Contributions  to  English  Lexicography. 
Taalstadie  VI,  H.  6.  —  s.  auch  ebenda  VII,  H.  2. 

489.  Koch,  J.,  zu:  Englische  Studien  8,  354  ff. 

Englische  Stadien  IX,  390.  —  Erklärung  einiger  neuenglisoher  Ausdrücke. 

490.  Grondhoud,  C,  Synoyms  Illustrated. 
Taalstadie  VI,  H.  6,  und  VII,  IL  1. 

491.  Grondhoud,  C,  Doublets  of  Romance  Origin. 
Taalstadie  VII,  H.   1  u.  3. 

492.  Carpenter,  W.  H.,  Two  Words  of  Dutch  Origin. 
Modem  Language  Notes  I,  H.  6.  —  F^ly,  a  *marsh*;  Beer,  Creek. 


IV.    GERMANISCHE  8PRCAHEN.  417 

498.  Sibree,  E.,  Some  Folk-Etymologios. 
Akademy  1886,  Nr.  744. 

494.  Hamen.  —  Hmschka,  ags.  Namenforsohung  (Bibl.  1885,  Nr.  860  f.). 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthum  XII,  180  f.  (Edw.  SohrOder);  D.  Lit  Ztg.  1886, 
Sp.  696  (Zapitza);  Lit  Blatt  1886,  8p.  492  (Th.  Krfiger). 

495.  Hahn,  H.,  die  Namen  der  Bonifstcischen  Briefe  im  liber  yitae  ecdesiae 

Dnnelmensis. 

N.  Archiv  ftir  ftitere  deatsche  GeschichtsfofBcbung  XII,  109—127. 

496.  Folkard,  A.,  The  antiquity  of  Bnrnames. 
The  Antiquary  1886,  Februar  und  März. 

Folkard,  The  Mnltiplication  of  Sumames. 
Tbe  ADtiquary  1886,  September. 

497.  Harrison,  a  Few  More  Words  about  Names. 

The  Nineteentb  Century  1886,  Mai. 

498.  Atkinson,  J.  C,  Notes  on  commonfield  names. 
The  Antiquary  1886,  Märs-September. 

498\   Taylor,  Isaac,  The  Yorkshire  *DaW. 
Academy  Nr.  708. 

499.  Pring,  J.  H.,  Harn,  The  Suffix  Uam  not  ezclusively  from  a  Tentonic 

SouTcei  but  occasionally  also  from  the  Celtic. 
Antiquar.  Magas.  6,  276—279. 

500.  Loth,  J.,  le  nom  ancien  de  la  riyiöre  d'Angleterre  le  Nader. 
M^m.  de  la  Soci^^  de  lingnistique  VI,  168. 

501.  Barnes,  W.,  The  origin  of  the  Name  ^London*. 

The  Antiquary  XII,  183  (Aua:  Berliner  Jahresbericht  1886,  Nr.  1408). 

502.  Bradley,  H.,  The  Name  of  *Liverpool\ 
Academy  Nr.  712;  dazu  Sephton,  ebenda  Nr.  713. 

508.  Rerslake,  Th.,  Evreux^-Eboracum. 
Academy  Nr.  747. 

8.  Carter,  Place-names  of  Leicester-shire,  Nr.  668;    Straßennamen 

8.  Nr.  1863. 

y)  Mundarten. 

504.  Hierthes,  schottisches  Wörterbuch  (Bibl.  1882,  Nr.  325). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1885,  1S4  (A.  Schröer). 

506.  Long,  W.  H.,  Dictionary  of  the  Isle  of  Wight  Dialect  and  of  Pro- 
▼indalisms  used  in  the  Island.  With  Illnstratiye  Anecdotes  and  Tales, 
Songs  sung  by  the  Peasantry.  8.  London,  Reeves  &  Turner. 

506.  Barnes,  W.,  A  Glossary  of  the  Dorset  Dialect.  With  a  Grammar  of 

ita    Word    Shapening    and    Wording.     8.    (124  S.)    Dorchester,     London, 

Trfibner.    6  sh. 

Vgl.  Academy,  Nr.  726  (Bradley);  Athenaeum  1886,  26.  Juni  und  16.  October. 

507.  Jago,  F.  W.  P..  Glossary  of  the  Comish  Dialect.  London,  Tmro. 
Vgl.  Academy,  Nr.  720;  s.  ebenda  Nr.  721  (Edwards),  725  (Centerwall). 

508.  Cnthbertson,  Complete  Glossary  to  the  Poetry  and  Prose  of  Robert 

Bnms. 

VgL  Athenaeum  1886,  21.  August. 

509.  DaviS;  J.,  The  Celtic  Element  (Bibl.  1885,  Nr.  372). 
Archaeologia  Cambrensis  1885,  Juli  (Schluß). 

510.  Peacock,  Tales  and  Rhymes  in  the  Lindsey  Folk-Speeeh. 
Vgl.  Academy  23.  Oct.;  Athenaeum  1886,  6.  October. 

aEBMANIA.    M«ae  B«ih«  XXUI.  (XXXY.)  Jahrg.  %1 


418  BIBLIOQRAPHIB  VON  1886. 

511.  Lienemann,  Oscar,  Eigen thflmlichkeiten  des  EDglischen  der  Ver- 
einigten Staaten,  nebst  wenig  bekannten  Americanismen.  4.  (32  S.)  Progr. 
des  Gymn.  in  Zwickau,  Ostern  1886. 

512.  Grierson,  an  Engüsh  Gipsy  Index. 
The  Indian  Antiquary  1886,  Januar-November. 

518.  Carpenter,  W.  H.,  The  Philosophy  of  Dialect 
Modern  Langnage  Notes  I,  8  —  4. 

F.   Nordisch. 

Bibliographie:  Berliner  Jahresbericht  (oben  Nr.  82),  S.  155  — 160^ 
164  f.  u.   172  [für  1885]. 

Arkiv  f.  nord.  Filol.  (oben  Nr.  105  u.  106),  S.  262—272  u.  278  f.; 
350—359  u.  365  [für    1883  u.  1884]. 

a)  Grammatik. 

514.  Burg,  Runeninschriften  (Bibl.   1885,  Nr.  378). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  837  f.;  Bezzeubergers  Beiträge  XI,  177—202. 

515.  Brate,  E.,  Runologiska  spörsmal. 
Antiqvitets  akad.  m&nadsblad  1886,  1—26  u.  49—84. 

516.  MonteliuB,  0«,  Runomas   alder  i  Norden. 
Svenska  fomminnetffOreningens  Tidskrift  VI,  3. 

517.  Söderberg,    Sven,    Runologiska   och  arkeologiska  undersökningar  pl 

Oeland. 

Aotiqaarlsk  Tidskrift  for  Sverige  IX,  2  und  separat. 

518.  (Wahlfisk,  J.),  Nyfunna  Runstenar. 

Bidrag  tili  Södermanlands  ftldre  Kultarbist.  VI,  12  f. 

Kunen  in  Deutschland  s.  Nr.  240— 243;  in  England,  Nr.  452— 544. 


519.  Noreen,  A.,  altnord.  Grammatik  (Bibl.   1885,  Nr.  374). 
Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  8p.  893  f. 

520.  Noreen,    Adolf,    cm  Spräkriktighet.    Nordisk  Tidskrift  för  vetenskap, 

konst  och  industri   1885,  H.   5,   6  und  separat,  gr.  8.  (41   S.). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  367—360  (Vising);  Herrigs  Archiv   76,  466  (Appel).' 

521.  Holthausen,  F.,  Abriß  der  dänischen  Sprachgeschich to. 

Germania  31,  367—367.  — [Übersetzung  von  L.  Wimmers  Artikel:  'Det  danske 
Sprog'  in  „Nordisk  Conversationslexikon"  II*,  8.  467—472. 
8.  Holthausen,  altnord.  Auslautsgesetie,  Nr.  224. 

522.  Falk,  Hjalmar,  om  apokope  og  synkope  og  deres  forhold  tili  brydningen. 
Arkiv  for  nord.  filol.  III,  289—308. 

523.  Schagerström,  Aug.,   Ströftäg  i  Sverges  medeltidsliteratur.  L  Svens- 

kans  3dje  konjugation. 

Arkiv  f.  nord.  filol.  lU,  330—334. 

524.  Kock,  Axel,   Studier  öf7er  fornsvensk  Ijudlära.  II.  8.  (S.  243—575.) 
Lund  1886,  Gleerup.  3  Kr. 

525.  Kock,  Axel,  svensk  Akcent  (Bibl.    1885,  Nr.   384). 

Vgl.    Anz.    f.    d.    Altertham  12,    211—219    (Heinsel);    Lit.   Centralblatt    1886, 

Sp.  476  f.  (E.  S.). 

526.  Kock,  Axel,  Kritiska  anmärkningar  om  svensk  akcentuering.   8.  (47  S.) 

Stockholm   1886. 

Svenskn  landsmalen  VI,  2. 


IV.  QERM4NISCHE  SPRACHEN.  419 

526*.  AuriyilliuSy  Eric,  Grammaticae  suecanae  specimen.  Utgifvet  af 
GuBtav  Stjernström.  8.  (II ,  153  S.)  Upsala  1884.  3  Kr.  Upsala  Univer- 
dtetB  ^skrifU 

527.  Ortografte  (schwedisch).  —  Nystavaren.  Tidskrift  för  rättskrivnings- 
firSgor,  pl  uppdrag  av  rättstavningssäUskapet  utjiven  av  Otto  Hoppe.  1.  Heft, 
gr.  8.  (38  S.)  Upsala  1886,  Almqvist  a.  Wiksell.  40  Ö. 

528.  Lyttkens  and  Wulff,  Svenska  sprakets  Ijudlära  och  betäckningslära 

(Bibl.   1885,  Nr.  387). 

Vgl.  Ans.  f.  d.  Alterthum  12,  219—228  (Heinsei);  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  476  f. 
(£.  S.);  Arkiv  f.  nord.  filol.  III,  280—286  (Western);  Nord,  tidskr.  f.  filoUN.  R. 
VIU,  76  f.  (O.  Jespersen);  Centralorgan  f.  d.  Interessen  des  Realscholwesens 
XIV,  842  f.  (Lenk). 

529.  [Pallijn,  [Niljs,  strödda  anmärkningar  vid  J.  A.  Lyttkens  och  F.  A. 
Wulffs  Svenska  sprakets  Ijiudlära  af  — s— n.  8.  (22  S.)  Lund  1886.  0,30  Kr. 

580.  Lyttkens,  J.  A. ,  och  F.  A.Wulff,  om  samhörighet  och  dess  fÖr- 
hallande  tili  Ijudenlighet  i  fraga  om  spräkbeteckning.  8.  (73  S.)  Lund, 
Gleemp.   1  Kr. 

531.  Lyttkens,  J.  A.,  och  F.  A.  Wulff,  om  teckensystem  och  ^'odenlighet. 
8.  (23  S.)  Norrköping  1886.  0,50  Kr. 

532.  Lyttkens,  J.  A.,  och  F.  A.  Wulff,  om  grundema  fÖr  ändringar  i 
svenska  sprakets  rättskrifoing.  8.  (18   S.)  Norrköping  1886.  0,25  Kr. 

533.  Lyttkens,  J.  A.,  och  F.  A.  Wulff,  i  rättstafhingsfragan. 
Pedag.  tidskr.  1886,  72—76. 

584.  Lyttkens,  J.  A.,  om  medljuds  dubbelteckning. 
Pedag.  tidskr.  1886,  273—276. 

535.  Linder,  N.,    Regler  och  rad  angaende  svenska  sprakets  behandling  i 

tal  och  skrift.    Omarbetning  af  en  äldre    skrift   med  samma  titel.    8.  (HI, 

237  8.)  Stockholm,  Norstedt  &  Söner.   2,75  M. 

Vgl.  Finsk  tidskr.  1886,  2,  380-382  (K.  Lindstrtfm);  Pedag.  tidskr.  1887,  290 
(Ad.  Lindgren). 

536.  Lundelly  J.  A.,  om  rättstafningsfragan.  Tre  föreläsningar.  8.  (4  -|-  ^^^  S.) 
Stockholm   1886.   1,25  Kr. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1097—1100  (Barg);  Nord,  tidskr.  utg.  af  Letterst. 
fbren.  1886,  331  (Western);  Nya  Pressen  1886,  8.  Apr.  (K.  Lindström). 

537.  Noreen,  Ad.,  Rättstavningslära  pa  uppdrag  av  rättstavningssäUskapet 
och  pä  grundval  av  dess  beslut  utarbetad,  samt  granskad  av  därtill  ut- 
sedde  komiterade.  (Tryckt  som  manuskript)  8.  (16  S.)  Upsala  1886.  — 
2.  pa  grund  of  allmänhetens  kritik  reviderade  upplagan.  8.  (10  S.)  Upsala 
1886.  (Auch  in:  Nystavaren   1886). 

538.  Noreen,  Ad.,  Professor  Esaias  Tegn^r  och  rättstafningsfragan. 

Ny  svensk  tidskr.  1886,  251—277  and  Nystavaren  1886,  11—88.  —  Andra 
artikeln  Nystavaren  1886,  und  separat.  (8.  [20  S.]  Upsala  1886);  auch  als  Bei- 
lage zu:  Ny  svensk  tidskrift  1886. 

539.  Tegndr,  Esaias,  Natur  och  onatur  i  fraga  om  svensk  rättstavning. 
8.  (144  S.)  Upsala  1886.   1,50  Kr. 

540.  Tegnör^  Esaias,  Antikritiska  anmärkningar  om  svensk  rättstavning. 
8.  (82  S.)  Upsala  1886.  Sonderabdruck  aus  Ny  svensk  tidskr.  1886, 
333 — 364.  —  Gegen  Noreen,  Nr.  538. 

541.  Aur^n,  J.  A.,  Supinum  aktivum  och  neutrum  av  partioipium  passivum. 
En  rättskrifhingsfraga  .  8.  (37   S.)  Stockholm  1886.  0,60  Kr. 

27* 


4'/0  BIBUOGRAPHIE  VON  1886. 

542.  Hoppe,  0.,  den  tysk  regeringsortografien. 
Nyauvaren  1886,  91-106. 

543.  Nordgren,  C.  0.,  den  preussiska  rättstafhingen.  Ett  varnande  exempel. 
Pedag.  tidskr.  1886,  103—108. 

ß)  Lexicographie. 

Gering,  GloiBsar  zur  Edda,  b.  Nr.  2212. 

544.  Pritzner,   Ordbog  (Bibl.  1885,  Nr.  391),  Heft  7  —  9  (gera—hjorping) 
(8.  577—836).  Kristiania  1886.  k  1,50  Kr. 

545.  Sunden  und  Janson,  ordbok  Of^er  svenska  spräket  (Bibl.  1885, 
Nr.  393),  2.  Heft.  (8.  321—415  und  1—64.)  8tockholm   1886.    1,60  Kr. 

Vgl.  Sv.  lärartidniDg  1886,  Nr.  61. 

546.  8öderwall,  K.  F.,  Ordbok  df^er  svenska  medeltidsspraket  (Bibl.  1885, 
Nr.  394).  4.  u.  5.  Heft.  (8.   193—352)  Lund   1886.   10  Kr. 

547.  Noreen,  A.,  om  orddubbletter  i  nysvenskan.  Aftryck  ur  Upaala  Uni- 
versitets  Arsskrift.  8.  (48  8.)  Upsala  1886,  Akadem.  Bachhandlnng. 

548.  Kaikar,  O.,  Ordbog  til  det  seldre  danske  sprog  (Bibl.  1885,  Nr.  395). 
10.  u.   11.  Heft.  (Bd.  II,   1—272)  Kopenhagen  1886.  i  3  Kr. 

549.  Linder,  om  Tllltalsord  (Bibl.  1884,  Nr,  211). 
Vgl.  Lit.  Blfttt  1886,  8p.  49—51  (Mogk). 

550.  Lid^n,  Evald,  etymologiska  bidrag. 

Arkiv   f.  nord.  filol.  III,    236—243.  —  jd  (adv.);  jd<(<)o;  jd  (verb);    tue,    iat; 
jaifU'^  an,  jo^. 

551.  Falk,  Hjalmar,  oldnorske  etymologier. 

Arkiv  f.  nord.  filoL  III,  339—844.  —  oguratund  o.  jL  (y9lQndarkTi<la) ;   imMU'- 
midmn  ärofL 

Weitere  Etymologien  8.  Nr.  224  ff.;  Anasött  s.  Nr.  2224. 

552.  Hamen.  —  Lundgren,  M.  F.,  om  fornsvenska  personnamn  pa  -ing 
ocb  -ung.  4.  (16  8.)  8tockbolm   1886.  Programm. 

553.  Lundgren,  Magnus,  smärre  bidrag  tili  svensk  namnforskning. 
Arkiv  f.  nord.  filoI.  III,  226—234. 

554.  Fritzner,  Job.,  om  Anvendelsen  af  Jon  i  Formnlarer  til  dermed  at 
betegne  en  Mandsperson,  som  endnu  ikke  bar  faaet  noget  Egennavn,  eller 
8om  man  ikke  kan  navngive. 

Arkiv  f.  nord.  filol.  III,  320—329. 

555.  Vibe,  J.,  om  normanniske  stedsnavne. 
Hist.  tidskr.  (norsk)  IL  R  13,  5. 

556.  Lindel  bandelt  über  Ortsnamen  in  Upland. 
Upplands  fomminnesföreningens  tiänkrift  H.  12.  13. 

5f)7.  Nielsen,  0.,  Bidrag  til  Fortolkning  af  danske  Stednavne  (Forts.; 
8.  Bibl.   1884,  Nr.  303). 

Blandinger  til  oplysning  om  dansk  sprog,  4.  H. 

558.  Carter,  Tb.,  Danish  place-names  of  Leicestershire. 
TransHctions  of  tbe  Leicestersh.  archit-arch.  soc.  VI,  3. 

559.  Bezzenberger,  A.,  die  Namen  Litauer  und  Semgallcn  in  altnordi- 
schen  Quellen.  Nach  Mittheilungen   des  Herrn  Akademikers  Runik. 

ßczzenbergers  Heiträge   10,  .S2S  f. 
500.  Hofmann,  Konrad,  Geographische  Eigennamen  als  Appellativa. 

Archiv    f.    lat.  Lexicogr.  III,  276—278.   —    Darin    die  Erklärung   des  Namem 
J)anpr  =  ^dawrar.  Zn  8kr.  dhanu  Bogen;  Oapt  (bei  Jordanes)  ss  Oon^ 


V.    VOLKSKUNDE.  421 

y)  MandarteB. 

561.  Nyare  bidrag  tili  kännedom  om  de  Bvenska  landsmalen  och  svenskt 
folklif,  utgifven  genom  J.  A.  Lnndell.  Jahrg.  1885  u.  1886.  Stockholm. 
k  4,50  Kr. 

562.  HsBgstad,  Eüt.  M.,  Norsk  maallaBra  eider  grammatik  i  landsmaalet. 
8.  (48  8.)  Bergen  1886.  0,60  Kr. 

568.  Garborg,  Arne  og  Ivar  MorteoBony  Lesebok  i  det  norske  folkemaal 
for  hOgre  skular.  8.  (229  8.)  Kristiania  1885,  Huseby. 

Vgl.  Centralorgan  für  die  Interessen  des  Realscbnlwesens  1886,  XIV,  341  f. 
(Lenk). 

564.  Knudsen,  K.,  Hvem  skal  vinne?  eller  de  historiske,  dansk-norske 
malBtrsveres  Standpunkt.    8.  (XV,    235  8.)   Kopenhagen  1886.    1,50  Kr. 

Vgl.  Ny  tidskr.  1887,  245  (A.  Briksen). 

565.  Hennnm,  J.  C,  anatomiske  termini  fra  det  norske  landsmal.  Tillaegs- 
hefte  tüNorskllag.  for  Laegevid.  Nr.  7,  1886.  8.  (VII,  55  S.)  Kristiania 
1886. 

566.  Dahlgren,  F.  A.,  viser  pa  varmlanske  tongmale  deckta  Ittf  Fredrek 
pa  Rannsätt  Gamle  ä  Speller  nye  I  Sprett  sprang  nye.  12.  (140  -f*  ^  8.) 
Stockholm  1886.  1,50  Kr. 

567.  £nestr<$m,  G.,  ett  rftkneezempel  pa  landsmal  firan  modlet  af  1600-talet. 
SveDska  landsmalen  VI,  smfirre  meddel.  XXI. 

568.  Gamla  Abeteket  eller  Marje-Halte-Sjyens  resefter  för  skayäjnk,  som 
ingen  doktare  äj  khär  te  o  bota,  jemte  mönna  andra  goa  rä  o  da,  me 
0  marke  ä  alla  mögelia  slag,  som  kan  va  bo  nöttet  o  godt  för  di  som 
stnnna  te  vääm.  Allt  samladt  fran  östra  och  mellersta  Blekings  strand- 
bjgd  och  skärgard  samt  tecknadt  pa  samma  orts  bygdemal  af  K.  Nilsson. 
8.  (IX  4-  120  8.)  Karlskrona  1886.   1   Kr. 

569.  Feilberg,  H.  F.,  Bidrag  til  en  ordbog  over  jyske  almnesmal.  I.  Heft.  8. 
Kopeahagien  1886,  Klein.  8  Kr. 

570.  Kyolsgaard,  C.  M.  C,  Fiskerliv  i  Vesterhanderred,  skildret  i  egnens 
mandart.  8.  (87  8.)  Kopenhagen,  Klein.  1,50  Kr.  Ans:  Berliner  Jahresber. 
1886,  Nr.  843). 

571.  Thors  en,  P.  K.,  Bidrag  til  narrejysk  lydlaere.  8.  Kopenhagen  1886, 
Klein.  2  Kr. 

572.  Frendenthal,  A.  0.  &  H.  A.  Wendell,  Ordbok  öfyor  cstländsk- 
syenska  dialektorna.  8.  (2  -f-  328  S.)  Helsingfors   1886. 

8krifter  ntg.  af  Svenska  Literatursällsk.  i  Finland.  VII. 

573.  Wendeil,  H. ,    om    tecken    tili    begynnande    palatalisering    inom    den 

sydöstra  gmppen  af  svenska  landsmal. 

Sv.  literatursäliskapets  i  Finland  förbandl.  och  upps.  I,  48 — 51. 

FaerOer  Dial.  s.  Hammershaimb  Nr.    2223. 

V.  Volksknnde. 

574.  Melusine  n,  23— m,  11. 

Eine  Reibe  Artikel  sur  französischen  und  vergleichenden  Volkskunde  (u.  a. : 
Aberglauben  des  Meeres;  la  fascination,  von  Tucbmann;  derinettes  de  la  Me- 
teorologie, von  H.  Gaidos).  Bibliographie. 

575.  Revne  des  traditions  populaires  I,  1.  Paris  1886.  Maisonneuve. 
15  fr. 


422  BIBUOORAPHIE  VON  1886. 

576.  Archivio  per  lo  studio  delle  tradizioni  populär!  IV,  4 — V,  2. 

Nr.  674 — 676   für   das  Studium  der  vergfleichenden  Volkskunde    unentbehrlich. 

577.  Gitt^e,  A.,  le  folklore  et  son  utilit^  g^n^rale. 
Revue  de  Belgique  LTV,  225—267. 

578.  S^billot,   P. ,    le  folklore,    les  traditions  populaires  et  r^thnographie 

populaire. 

Revue  d^authropolog^e  1886,  Nr.  2. 

678*.  Goontilleke,  comparative  Folklore. 
The  OrienUligt  II,  8,  4. 

Mythologie. 

579.  Mähly,  vergleichende  Mythologie  (Bibl.  1885,  Nr.  413). 

Ygl.  Zs.  f.  d.  österr.  GyiuDasien  1886«  736  ff.  (A.  Tb.  Cbrist);  Neue  philo!. 
Rundschau  1886,  112. 

580.  Van  den  Gbeyn,  Essais  de  Mythologie  (BibL   1885^  Nr.  414). 

V^l.  D.  Lit.  Ztflr.  1886,  8p.  687  f.  (Spiegel);  Revue  de  Thistoire  des  religions 
XIII,  222—224;  Literar.  Handweiser  26,  Nr.  406. 

581.  Lang,  Custom  and  Mytb  (Bibl.  1884,  Nr.  449). 
Vgl.  Romanii^  1886,  816  f.;  Academy  Nr.  669  ff. 

582.  Lang,  A. ,    la  Mythologie.    Traduit  de  Tanglais  par  Löon  Parmentier, 

ayec   une  pr^faoe  par  Charles  Michel,  et  des  additions  de  Tauteur.    In- 18 

j^sus  (XLI,  234  S.)  Paris   1886,  Dupret  8,50  fr. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1402—1404  (Usener);  Wochenschrift  f.  class.  PhiloL 
1886,  Sp.  929-932  (Gruppe);  Revue  de  Thistoire  des  religions  XIV,  233—236 
(R^viUe). 

583.  Lang,  Myths  and  Mythologists. 
The  Nineteenth  Century  1886,  Jan. 

588*.  Clodd,E.,  Myths  and  Dreams.  8.  (260  S.)  London,  Chatto  &  Windus. 

5  8.  (Aus:  Berl.  Jahresber.   1885,  Nr.  681). 
Vgl.  Academy  Nr.  680. 

584.  Gitt^e,  Aug.,  de  anthropologische  methode  in  de  mythologie* 
Nederlandsch  Museum  (G^t)  XIII,  6.  Livr.,  und  Revue  de  Belgique  1886,  Aug. 

585.  Gaidoz,  H.,   la  th^orie  Max-Mull6rienne  en  Angleterre. 
Melusine  III,  4. 

586.  R6ville,  J.,    de  la  complezit6  des  mythes  et  des  legendes,  k  propos 

des  r^centes  controyerses  sur  la  methode  en  mythologie  compar^e. 
Revue  de  Thistoire  des  religions  XII,  S.  169 — 196. 

586*.  Lortzing,  Max,  vergleichende  Sprachwissenschaft  und  Mythologie. 
Gegenwart  1886,  Nr.  23. 

587.  Tiele,  C.  P.,  de  mythe  van  Kronos,  ter  toetsing  eener  nleawe  mytho- 
logische methode. 

Theol.  Tijdschr.  1886,   Jan.,  p.  1—28,    und  Revue   de  Thistoire  des  reügions 
XII,  H.  3. 

588.  Lomnitz,  Hugo  v.,  Solidarität  des  Madonna-  und  Astarte-Kultus. 
Neue  kritische  Grundlage  der  vergleichenden  Mythologie.  8.  (164  S.  und 
4  Tafeln.)  Klausenburg  1885,  Demj^n.  5  M. 

589.  Meyer,  E.  H.,  indogermanische  Mythen  (Bibl.  1885,  Nr.  416). 

Vgl.  Zs.  f.  Völkerpsychologie  XVI,  478-484  (Gloatz). 

5d9\  Bradke,  P.  v.,  Ahura  Mazd&  und  die  Asuras.  £in  Beitrag  zur 
Kenntniß  der  altindogermanischen  Religionsgeschichte.  4.  (45  8.)  Gießen. 
Habilitationsschrift. 

tf.  V.  Bradke  Nr.  229. 


V.    VOLKSKUNDE.  423 

590.  Seh  wart  Zy  indogermanischer  Volksglaobe  (Bibl.   1885,   Nr.  417). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  486  f.;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  8p.  659—662  (Uoe- 
diger);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  316  ff.  (Mogk);  GermanU  81,  498  f.  (Liebrecht); 
Zs.  f.  VAlkerpsychologie  XVT,  467—478  (GloaU);  BerL  philol.  Wochenschrift 
1886,  Sp.  84  (Schröter);  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1886,  736  ff.  (A.  Th.  Christ); 
EL  f.  d.  bayrische  Gymnasialschnlwesen  1886,  309—311  (Orterer);  Korrespon* 
denablatt  d.  dentschen  Ges.  f.  Anthropol.  1886,  16  f.  (Ranke). 

591.  Sehwartz,  W. ,  volksthümliche  Benennongen  in  Bezng  auf  prähisto- 
rische Mythologie. 

Verhandlungen  d.  Berliner  Ges.  f.  Anthropol.  1886,  S.  666—671. 

592.  Sehwartz,  W.,  Volkssage  und  Volksglaube. 
Herrigs  Archiv  76,  63 — 68. 

593.  Gaidoz,  H,  denx  livres  r^cents  de  M.  W.  Sehwartz. 
Melusine  III,  Nr.  5. 

594.  Kuhn,  Adalb.,  mythologische  Studien,  herausgeg.  von  Ernst  Kuhn. 
1.  Bd.:  Die  Herabkunft  des  Feuers  und  des  Göttertranks.  2.  verm.  Abdr. 
gr.  8.  (IV,   240  S.)  Gütersloh,  Bertelsmann.   6  M. 

595.  Mannhardti  mythologische  Forschungen  (Bibl.   1885,  Nr.  419). 

Vgl  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  436  f.;  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  316  ff.  (Mogk); 
Wochenschrift  f.  class.  Philol.  1886,  Sp.  97—106  (Gruppe);  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn. 
1886,  366—374  (Schönbach). 

596.  Jahn,  Opfergebräuche  (Bibl.   1884,  Nr.  473). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterth.  12,  236—240  (H.  Meyer);  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.734; 
D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  81—86  (Roediger);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  316  ff.  (Mogk); 
Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1886,  366  ff.  (Schönbach). 

597.  Anderson,  R.  B. ,    Mythologie  Scandinave.    Tradnction  de  Jules  Lo- 

clereq.  18.  (213  S.)  Paris  1886,  Lerouz. 

Vgl.  Revue  de  Phistoire  des  religions  XIV,  236—238  (E.  Beanvois). 

598.  Anderson,  R.  B.,   Nordisk  Mythologi.  Oversasttolse  efter  Originalens 

4.  Oplag  ved  Fr.  Hom.   H.  1  u.  2.  8.  (S.  1 — 160).  Ohristiania,  Cammer- 

meyer.  k  1  Kr. 

Vgl.  Finsk.  Tidskr.  1887,  234  (A.  O.  Freudenthal). 

599.  Rydberg,  Victor,  Undersökningar  i  Germanisk  Mythologi.  Forste  delen« 

8.  (i  +  755,  VI  S.)  Göteborg  1886.   12  Kr. 

Vgl.  Nordisk  Tidskrift  X,  241—257  (H.  Hildebrand). 

600.  Dahn,  WalhaU  (Bibl.  1885,  Nr.  420). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  733  f.;  Zs.  f.  d.  österr.  Realschulen  X,  7M 
(PöIb1> 

601.  Hahn,  Werner,   Odin  und  sein  Reich.  Die  Götterwelt  der  Germanen. 

gr.  8.  (XVI,  347  S.)  Berlin   1887,  Simion.  4  M. 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1887,  126—128  (Schönbach). 

602.  Müllenhof f,  Karl,  Frija  und  der  Halsbandmythus. 
Zs.  f.  d.  Alterthnm  30,  217—260. 

603.  Gaidoz,    Henri,    ^tudes  de   mythologie    gauloise.    1.  Le  dieu    gaulois 

du  soleil  et  le  symbolisme   de  la  roue.    8.   (115  S.)  Paris  1886,  Leronx. 

[Extrait  de  la  Revue  arch^ologique.]  (Vgl.  BibL  1884,  Nr.  501.) 

Nach  Reyue  celtique  VII,  262 — 256  (d'Arbois  de  Jubainville)  werden  auch 
deutsche  Gebräuche  behandelt  (z.  B.  la  roue  dans  les  usages  juridiqnes  de 
TAIlemagne);  Archivio  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  V,  146  (Pitrö). 

604.  Müller,  Max,  Solar  Myths. 
The  nineteenth  Century  1885,  Dec. 

605.  Cerqnand,  J.  F.,  Thor  et  Taranis. 
Reyue  celtique  1885,  August. 


424  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

ti05'.  Mommsen,  Th.,  germanisehe  Gottheiten  und  Heimatangaben  auf  den 

Steinen  der  Equitee  singalares  in  Bom. 

KorrespondensbUtt    der  Westdeutsehen  Zs.  1886,    123—126.    —    CM^ttin   Men- 
manhia;  Gott  Tontatis  Mednrinis;  SnleTiae. 

605\  Mommsen,  Tb.,  nene  Inschrift  der  eqnites  singulares  in  Bom« 
Ebenda  8p.  60—63.  —  Herenles  Magnaanns,  batavisohe  Haaptgottheit. 

605°.  Zangemeiater  and  Holthansen  erklären  den  Namen  des  german. 
Gottes  *Requalivahanas'  (ans  'requa'  =  got.  riqyiz  und  'livah',  Leben 
habend)  in :  Jahrböcher  d.  Vereins  von  Alterthnmsfrennden  im  Rbeinlande, 
Heft  81,  S.   71. 

600**.  Siebourg,    M«,    de  Sulevis  Campestribne  Fatis.    8.    (40  8.)   Bonner 

Dissert.   1886. 

8.  Htffer  Nr.  1044. 

606.  Rudolf,  Adalbert,    der  germanische  Lichtgott  Haider  und  der  beilige 

Johannes.  Ein  Beitrag  zur  deutschen  Sagenforschung. 
Henigs  Archiv  77,  241—284. 

607.  Christ,  K.,  die  sogenannte  Otterbuße. 
Germania  31,  432—437. 

608.  HOft,  F.,  mythologische  Streifereien. 

Am  Urds-Bramien  1886,  Heft  8—12. — U.a.:  Nobiskrug,  Iris  und  Osiris,  Apis, 
Serapis  n.  s.  w. 

609.  Unruh,  G.,  das  Urkultussystem  (Forts,  von  Bibl.  1885,  Nr.  428). 
Am  Urds-Brunnen  1886,  Heft  6. 

610.  Schwindel,  der  romantische,  in  der  deutschen  Mythologie  und  auf 
der  Opembühne,  von  Sz.  (G.  v.  Szczepanski).  IV.  Heft:  Der  Weltenbanm 
zu  Neuschwanstein,  gr.  8.  (48  S.}  Elberfeld,  Bädeker.  0,60  M.  (I. — IV.  H. 
3,80  M.)  (s.  Bibl.   1885,  Nr.  427). 

8.  Heldensage,  Nr.  696  ff. 

Märchen   und    Sagen. 

611.  Meyer,  Essays  (Bibl.  1885,  Nr.  481). 

Vgl.  Bl.  f.  d.  bayer.  Gymnasialschulwesen  1886,  808  f.  (Öfterer);  Allg^m.  Ztg. 
1886,  Beil.  121  (Sauer). 

Volkssage  und  Volksglaube  s.  Schwarts  Nr.  692. 

6!fi.  Keith-Falconer,  Kalllah  and  Dimnah  (Bibl.   1885,  Nr.  432). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  616  f.  (R.  KOhler). 
BIST.  Hertz,  Wilhelm,  Spielmanns-Buch.  Novellen  in  Versen  aus  dem  XII« 

u.  Xm.  Jahrhdt.  übertragen.  8.  (LXXVHI.  370  S.)  Stuttgart  1886,  Kröner. 
Darin  eine  vortreffliche  Einleitung  (u.  a.  Die  Spielleute',  8.  III— XLVI,  *die 
bretonischen  Feen*,  8.  LiXrV'— LXXVHI)  und  reichhaltige  Anmerkungen;  eoe 
Fundgrube  fQr  vergleichende  Volkskunde  und  Literaturgesohiehte.  —  VgL  Genn. 
31,  366—367  (Liebrecht);  Franco-Gallia  3,  129  (Kressner);  Lit.  Blatt  1886, 
Sp.  43  (Neumann);  Melusine  III,  431  (H.  G.);  Gegenwart  29,  Nr.  21  (Voll- 
möller). 

614.  Holthausen,  F.,  Beiträge  zur  vergleichenden  Märchen-  nnd  Sagen- 
kunde. 

Germania  81,  327—331.   —   1.  Das  aufgehaltene  Sehiff;    2.  Der  Grenalauf.  — 
Beide  Sagen  werden  auch  in  Norwegen  nachgewiesen, 

615.  Grisebach,  Ed.,  die  Wanderung  der  Novelle  von  der  treulosen 
Witwe  durch  die  Weltliteratur.  Editio  definitiya.  4.  (XI,  141  8.)  Berlin 
1886,  Lehmann.    7,50  M. 


V.    VOLKSKUNDE.  425 

616.  Fachs,  M.,  die  Fabel  von  der  Krähe,  die  sich  mit  fremden  Federn 
■chmückt,  betrachtet  in  ihren  verschiedenen  Gestaltungen  in  der  abend- 
ländischen Literatur.  8.  (46  S.)  Berliner  Dissert.  Berlin,  Schade. 

617.  Bahder,  K.  v.,  des  Hundes  Ndt. 
Germania  31,  106—109. 

618.  Widmann,  S.,  der  Fuchs  predigt  den  Gänsen. 

,      Annalen  für  Naasauische  Alterthumsknnde  und  GMchiobtsforschuDg  XIX,  B.  71 
bis  76. 

Thiermärchen  s.  Nr.  756. 

619.  Bolte,  J,f  der  Teufel  in  Salamanca. 
ArchlT  f.  Literaturgescb.  XIV,  445—448. 

620.  Veckenstedt,  £.,  die  Llonora,  das  weinende  Mädchen  der  Mexi- 
kaner, und  ihre  Schwestern  bei  den  Ariern  und  Mongolen. 

Herrigs  ArohiT  77,  284-30S. 

621.  Colombo,  Nie,  la  fiaba  dei  sette  fratelli.  8.  (109  S.)  Venezia,  dell* 
Ancona. 

622.  Sichler,  L6on,  la  fiUe  aus  bras  coup^s. 

BeTue  de  rhistoire  des  religions  XII,  H.  8;  XIII,  88—96  n.  216—218  (▼ersions 
russes  et  serbe);  XIV,  228---232  (nne  demiire  yersion  russe). 


628.  Maass,  Karl,  das  deutsche  Märchen.  Literarische  Studie,  gr.  8.  (36  S.) 
Berlin  1886,  Habel.  0,80  M.  Sammlung  gemeinverständlicher  wissenschaft- 
licher Vorträge,  herausgeg.  von  Virchow  u.  Holtzendorff.  N.  F.  I.  Serie. 
H.  24. 

624.  Grimm,  J.  u.  W.,  Kinder-  u.  Hausmärchen.  Kleine  Ausgabe.  34.  Aufl. 
16.  (rV,  311   S.)  Berlin  1886,  Dümmler.   1,50,  bezw.  3  M. 

625.  Grimm,  Brothers,  Kinder-  u.  Hausmärchen  with  Notes  and  Yocabu- 
laries  hj  G.  £.  Fasnacht.    12.  (442  S.)  London  1886,  Macmillan.    2  sh. 

626.  Grimm,  Gebrüder,    Kinder-  und  Hausmärchen,    selected   u.  s.  w.   by 

W.  H.  van  der  Smissen.  8.  (X,    190  S.)  Boston  1886,  Heath  &  Co.  75  c. 
Vgl.  Acaderoj  1886,  13.  Febr.;  Modern  Langnage  Notes  I,  6  (Hempl). 

627.  Grimm,  German  fairy  tales.  New  issue.  8.  (V,  180  S.)  New- York  1885, 
ELnoz  &  Co.  1,25  sh. 

8.  Nr.  943. 

628.  Grane,  J.  J.,  Two  Mediaeval  Folk-Tales. 

Germania  30,  203—206.  Nr.  97  u.  124  der  Grhnm*8chen  Märchen  ('Das  Wasser 
des  Lebens*  und  'Die  drei  Brüder')  werden  in  der  Scala  Coeli  des  Johannes 
Junior  nachgewiesen. 

629.  Grimm,  Alb.  Ludw. ,  deutsche  Sagen  und  Märchen  für  die  Jugend 
bearb.  4.  Aufl.  Mit  6  Bildern  in  Farbendruck  nach  Aquarellen  von  Ph. 
Orot.  Johann,  gr.  8.  (IV,  406  S.)  Leipzig,  Gebhardt.  6,75  M. 

680.  Bech stein,  Ludwig,  Märchenbuch.  Mit  84  Holzschn.  nach  Original- 
zeichnungen von  Ludwig  Siebter.  36.  Aufl.  12.  (VI,  233  S.)  Leipzig, 
G.  Wigand.   1,20  M. 

6dl.  Lausch,  Ernst,  das  Buch  der  schönsten  Kinder-  und  Volksmärchen, 
Sagen  und  Schwanke.  16.  gänzlich  umgearb.  Aufl.  Mit  75  in  den  Text 
gedr.  Abbild,  und  6  Buntdruckbildern.  Nach  Zeichnungen  von  L.  Bech- 
stein,  H.  Effenberger,  W.  Heine  etc.  gr.  8.  (VI,  272  S.)  Leipzig,  Spamer, 
2  M. 


426  BIBLIOORAPHIE  VON  1886. 

682.  Schalk,  Gustav,    die  schönsten  Märchen,  Sagen  und  Schwanke.    Mit 
vielen  Abbildungen,  gr.  8,  (804  S.)  Kreuznach,  Voigtländers  Verlag.  2,50  M. 

633.  Thimme,  Adolf,  antike  Märchen  in  deutschem  Gewände. 
Grensboten  1886,  Nr.  27  u.  28. 

634.  Saubert,    Beruh.,    ein  deutsches  Märchen  (Der  Zwerg  von  Ralligen). 
Am  Urds-Bronnen  1886,  Heft  9. 

635.  Poestion,  lappländische  Märchen  (Bibl.   1885,  Nr.  456). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,   Sp.  1286  (R.  Köhler);    Centralorgan  für  die  Inter- 
essen des  Realschulwesens  XIV,  88  (Freytag). 


636.  Simrock,  die  geschichtlichen  deutschen  Sagen  (Bibl.  1H85,  Nr.  461). 
Vgl.  Bl.  f.  d.  bayer.  Gjmnasialschulweseii  1886,  161  f.  (Stichter);  Bl.  f.  d.  bajer. 
Realschulwesen  1886,  75  f.  (Herzfelder);  histor.-polit.  Blätter  97,  806  (F.  A. 
Muth). 

637.  Klee,  sieben  Bücher  deutscher  Volkssagen  (Bibl.  1885,  Nr.  462). 
Vgl.  Bl.  f.  lit.  Unterh.  1886.  I,  89  f.  (Adalb.  Schröter). 

638.  Buschmann,  Sagen  und  Geachichten  (Bibl.   1885,  Nr.  463). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Gymnasialwesen  1886,  133  f.  (Junge). 

639.  Birlinger,  A.,  Sagen. 
Alemannia  14,  286—288. 

640.  Herzog,  H.,  Schweisersagen  für  Jung  und  Alt  dargestellt.  Erste 
Sammlung.  2.  Aufl.  8.  (224  S.)  Aarau  1886,  Sauerläuder.  3  M. 

641.  Stern,  Alfr.,  über  eine  muthmaßliche  Quelle  von  Seb.  Francks  Chro- 

nika  der  Teutschen  und  die  Sage  vom  Herkommen  der  Schwyser. 
Histor.  Aufsätze,  dem  Andenken  an  Georg  Waitz  gewidmet,  d.  491 — 501. 

642.  Liebenau,    Th.  v.,    die  Schlacht   von  Arbedo    nach  Geschichte    und 

Sage. 

Der  Geschichtsfreund,  41.  Bd. 

Winkelried  s.  Nr.  826—831;  Homberger  Schloßsagen  s.  Nr.  1501. 

643.  Barack,  Max,  Sagenbuch  von  Baden-Baden  und  Umgebung.  8.  (2058.) 
Stuttgart,  Krabbe.   1,50  M. 

644.  Schwarzwald-Sagen.  4.  vollst,  umgearb.  und  vielfisich  verm.  Aufl. 
der  Schreiber'schen  Sagen  aus  Baden  und  der  Umgegend.  8.  0^1,  244  S.) 
Baden-Baden,  Marx.   2,50  M. 

8.  Trenkle  Nr.  736. 

645.  Zöhrer,  österreichisches  Sagen- und  Märchenbuch  (Bibl.  1885,  Nr.  470). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  öster.  Gymnasien  1886,  229  f.  (Löhner). 

646.  Zingerle,  J.^  zur  Tirolischen  Sagenkunde  I. 

Zs.  t.  d.  Pbilol.  18,  321—328.  —  Ansihließend  an  Kaiserchronik,  Massmaon 
V.  7071—7164,  führt  Z.  einige,  die  Grenze  zwischen  Dentoch-  und  WSlschtirol 
betreffende  Sagen  an. 

647.  Holcsabek,  J.  W.,  und  A.Winter,  Sagen  und  Geschichten  der  Stadt 
Wien.  Nach  den  besten  Quellen  bearbeitet.  1.  Bdchn.  (Mit  3  Abbild.) 
2.  Aufl.  8.  (158   S.)  Wien,  Graeser.    1,60  M. 

648.  Mittheilungen  des  Nordböhmischen  Ezcursions-Clnbs.  Jahrg.  IX. 
Enthält  u.  a.:    Künstner,  W.,    Sagen  vom  Podhomberge   (8.  49);    Knose, 
F.  u.  A.,    deutsche  Volkssagen  (S.  124);    Wiskotschil,  A.,    Sagen   aus  dem 
Elbethale  (S.  199);  Sagen  ans  dem  Niederlande  (8.  267). 

G49.  Hübler,  Franz,  Sagen  aus  dem  südlichen  Böhmen. 

Mittheil.  d.  Ver.  f.  d.  Geschichte  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXIV,  Nr.  3  u.  4: 
XXV,  Nr.  1  u.  2. 


V.   VOLKSKUNDE.  427 

650.  Wilhelm^  Franz,  Sagen  ans  dem  westlichen  Böhmen. 

Mittheil.    d.  Ver.   f.  d.  Geschichte    d.  Oeutschen  in  Böhmen  XXV,    Nr.  3  n.  4. 

651.  Thomas,  Ferd.,  Sagen  über  Friedland  und  Umgebung. 
Mittheil.  d.  Ver.  f.  d.  GeHchichte  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXV,  Nr.  4. 

652.  Egerer  Jahrbuch.    Kalender    für    das    Egerland    und    seine   Freunde. 

Bedigirt  von  G.  Gschihay.  XVH.  Jahrg. 

Enthftit  u.  a.:  Sagenstoffe,  Zanbersprflche,  Segeu,  KrHnkheitsbesehwöruogen.  — 
VgL  Mittheil.  d.  Ver.  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXV,  Beil.  S.  639. 

658.  Müller,  Friedr.,  siebenbürgiscbe  Sagen  (Bibl.   1885,  Nr.  498). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  8p.  1662  (T.);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  226  f.  (Reissen- 
berger);  andere  Besprechungen  s.  siebenb.  Korrespondensblatt  1886,  48.  60.  88; 
Centralorgan  f.  d.  Interessen  des  Realschulwesens  XIV,  83  f.  (Freytag). 

654.  Cos  quin,  Em.^  contes  populaires  de  Lorraine,  compar^s  ayec  les 
contes  des  autres  province  de  France  et  des  pays  ^trangers  et  pr6ced6s 
d'an  essai  sur  l'origine  et  la  propagation  des  contes  populaires  enrop^ens. 
2  vols.   gr.  8.  Paris  1886,  Vieweg. 

655.  Schwebel,  Oscar,  Sagen  und  Bilder  aus  Lothringens  Vorzeit,  gr.  8. 
(Vni,  812  S.)  Forbach  1886,  Kupfer.  5  M. 

656.  Peters,  F.,  aus  Lothringen.  Sagen  und  Märchen.  8.  (214  S.)  Leipzig 
1887,  Beißner.   1,50  M. 

657.  VanWerveke,  Sage  und  Forschung.  Beitrag  zur  Würdigung  unserer 

Sagen  und  Flurnamen. 

Das  Luxemburger  Lnnd  1886,  Nr.  6—8. 

658.  Cnrtius,  A.,  zur  Sage  über  die  Entstehung  des  Lousbergs. 

Zs.  des  Aachener  Geschicbtsvereins.  8,  8.  148—167.  ~  Vgl.  Bibl.  1886,  Nr.  600. 

659.  Pro  hie,  Heinr.,  Rheinlands  schönste  Sagen  und  Geschichten.  Für  die 
Jugend  bearb.  Mit  6  Lichtdruckbildem  nach  Originalen  von  Louis  H.  E. 
Schmidt,  gr.  8.  (VIII,  248  S.)  Berlin,  Tonger  &  Greven.  4,50  M. 

600.  Kiefer,  F.  J. ,  the  legends  of  the  Rhino  from  Basle  to  Rotterdam. 
Translated  by  L.  W.  Gamham,  B.  A.  5.  ed.  8.  (VI,  314  S.  mit  1  Taf.) 
Mainz,  Kapp.  3  M. 

661.  Keil,  Rob.,  die  schönsten  Sagen  der  Löwenburg  auf  „Drachenfels'' 
am  Rhein.  8.  (64  S.)  Reutlingen,  Bardtenschlager.  0,25  M. 

662.  Petersen,  Job.,  eine  Rheinsage. 
Am  UrdB-Brunnen  1886,  H.  10. 

663.  Vilmar,  A.  F.  C.^  hessisches  Historienbtichlein.  3.  verm.  Aufl.  Mar- 
burg  1886,  Elwert.  0,90  M. 

664.  Rustmann,  W.,  alte  Steine  in  neuer  Fassung.  Bilder  und  Sagen  aus 
der  Provinz  Hannover.  8.  (VIII,   191   S.)  Hannover,  Meyer.  2,40  M., 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  8p.  1827;  Literar.  Handweiser  26,  Nr.  416  (Piass- 
mann). 

665.  Pröhle,  Heinr. ,  Harzsagen,  zum  Theil  in  der  Mundart  der  Gebirgs- 
bewohner, gesammelt  u.  herausgegeben.   2.  Aufl.  in  1  Bd.  8.  (XLI,  279  S.) 

Leipaig,  Mendelssohn  5  M., 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1675  (P.  Zimmermann);  Herrigs  Archiv  77,  448; 
Niederd.  Korrespundenzblatt  1886,  S.  12  (Seelmann);  WissenschaftL  Beilage  d. 
Leips.  Ztg.  1886,  64. 

666.  Gillwald,  Alb.,  der  Harz  in  Geschichte  und  Sage.  2.  Aufl.  12.  (IV, 
73  S.)  Bemburg,  Bacmeister.   1,20  M. 

667.  Eich  1er,  M.,  Harzblumen.  Sagen  und  Geschichten  aus  dem  Harze, 
gesammelt  und  erzählt  8.  (VI,  104  S.)  Harzburg,  Stolle.  1  M. 


428  BIBUOORAPHIE  VON  1886. 

668.  Baisse,  Fr.,  Sagen  der  Stadt  Magdeburg.  1.  u.  2.  Uet  gr.  8.  (8.  1 
bis  96.)  Magdeburg,  Rathke.  k  0,40  M. 

669.  Bechstein,  Thttringisches  Sagenbuch  (Bibl.  188&y  Nr.  480). 
Vgl.  Wissenschaft!.  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  8. 

670.  Wettig,  Herrn. y  die  schönsten  Sagen  und  historischen  Ensählnngen 
des  Herzogthums  Gotha.  Zugleich  Anhang  und  Ergftneung  zu  Wettigs 
„Kleine  Heimatkunde  des  Herzogthums  Gotha^.  Ftlr  Schule  und  Haus 
bearb.  gr.  8.  (Vm,  64  S.)  Gotha  1887,  Gläser.   1,50  M. 

671.  Sagen  aus  der  Lausitz,  oberfränkische,   aus  dem  Orlagau. 
Verhandlungen  der  Berl.  Ges.  für  Anthropologie  1886,  S.  698,  82  u.  67. 

672.  Zapf,  Ludw. ,  Waldsteinbuch.  Natur,  Geschichte  und  Sagentchats  des 
großen  Waldsteins  im  Fichtelgebirge.  Mit  einer  Karte  des  Waldstefns.  8. 
(V,   88   S.)  Hof,  Lion.   1,20  M. 

673.  Schwartz,  W. ,  Sagen  und  alte  Geschichten  der  Mark  Brandenburg. 
2.  umgearb.  u.  verm.  Aufl.    8.  (VIH,  188   S.)  Berlin^  Hertz.   2  M. 

674.  Streckfuß,  Ad.,  500  Jahre  Berliner  Geschichte  u.  s.  w.  (Bibl.  1885, 
Nr.  486)  4.-34.  Lief.  (Schluß).  2  Bde.  4.  (1364  S.)  Berlin,  Goldschmidt 
22,50  M. 

675.  Brehmer,  W.,  zur  Lübecki sehen  Sagengeschichte. 
Mittheilungen  d.  Ver.  f.  Lübeck.  Gesch.  u.  Alterthumskunde  II,  144. 

676.  Grabinski,  Ludw.,  die  Sagen,  der  Aberglaube  und  abergläubische 
Sitten  in  Schlesien.  Mit  einem  Anhang  über  Prophezeihungen,  gesammelt, 
bearb.  und  herausgeg.   gr.  8.  (VI,  57   S.)  Sohweidnitz,  Brieger  &  Gilbers. 

677.  Hohaus,  die  Sagen  der  Graftchaft  Glatz  (Forts.;  s.  Bibl.  1884,  Nr.  537). 
Vierteljahrsscbrift  f.  Geseh.  u.  Heimatskunde  d.  Grafschaft  Glats  IH,  H.  1 — 8; 
IV,  H.  1—3;  V,  H.  1— 4. 

678.  Knoop,  Otto,  die  Sage  von  den  bergentrückten  Helden  und  der  letzten 

Schlacht  in  der  Provinz  Posen. 

Zs.  d.  histor.  Ges.  f.  d.  Provinz  Posen  II,  S.  412  f. 

679.  Knoop,  0.,  Volkssagen  aus  Hinterpommem  (Bibl.  1885,  Nr.  496). 
Vgl.  Nd.  Korrespondenzblatt   1886,    S.  11  f.  (K.  £.  H.  Krause);    Zs.  f.  Ethno- 
logie XVII,  117  f.  (Treichel). 

680.  Jahn,  Ulr.,  Volkssagen  aus  Pommern,  gesammelt  u.  herausgeg.  gr.  8. 
(XXVU,  541   S.)  Stettin,  Dannenberg.  6  M.,  geb.   7,50  M. 

Vgl.    D.   Lit   Ztg.  1886,    Sp.   1268  f.    (£.  U.  Meyer);    Nd.  Korrespondenzblatt 
1885,  S.  96  (K.  E.  H.  Krause). 

681.  Treichel,  A.,  hinterpomm ersehe  Sagen  und  Märchen. 

Zs.  d.  histor.  Vereins  f.  d.  Reg.-Bezirk  Marienwerder,  Heft  16  u.  17. 

682.  Brandstäter,  F.  A. ,  Danziger  Sagenbuch.  Sagen  von  der  Stadt  und 
ihren  Umgebungen.  Mit  5  Illustrationen.  3.  Aufl.  gr.  8.  (X,  104  S.)  Danzig, 
Bertling.   1,50  M.   =   Gedanensia.  Beitr.  zur  Geschichte  Danzigs.  2  Bdchn. 

683.  Treichel,  Steinsagen  (Forts.);  fänf  andere  Sagen,  alleriei  8p«k  ete. 
Zs.  d.  histor.  Vereins  f.  d.  Reg.-Bezirk  Marienwerder,  Heft  20. 

684.  Lemke,  £. ,  sagenumrankte  Steine  in  Ostpreußen.  Die  Fußspuren  Tom 

lieben  Gott  bei  Bärting. 

Verhandl.  d.  Berliner  Gesellsch.  f.  Anthropologie  1886,  S.  512—614. 

685.  Rogge,  A. ,  wie  der  letzte  Teufel  umkam. 
Altpreuß.  Monatsschrift  23,  €46.  —  (Sage.) 

686.  Am  Urds-Brunnen,  1886,  enthält  außer  dem  Angeführten :  Hartmann, 
der  Teigtrog  und  Backofen  des  Teufels  und  der  Süntelstein,  H.  8;  die 
Prinzessin  im  Nobiskruger  Gehölz  und  auf  der  Thjraburg   bei  Sehleswig, 

Jf,   9;  H.   Carstens j   vom  Feuermanu  uüd  OVoi^^o^C^  H.  lU 


V.    VOLKSKUNDE.  429 

687.  Alexandertage.  —  Meyer,  Paul,  Alexandre  le  Grand  dans  la  litt^ra- 
tare  fran9aiBe  du  moyen  &ge.  2  Bde.  Tome  I :  Textes*  Tome  II :  Histoire 
de  la  legende.  8.  (XXIII,  843  u.  400  S.).  Paris,  Vieweg.   18  Frs.  Biblio- 

thöqae  fran^aise  da  moyen  äge  V.  VI. 

Band  II  enthftlt  o.  a.:  Psendo-Callisthenes,  Jnlius  Valerinii,  lettre  d'Alexandre 
k  Aristote,  CorrespoDdance  eotre  Alexandre  et  Dindimos,  historia  de  proeliis, 
Alberie  de  Beisan^OD. 

8.  Nr.  176«  f.;  2886»  ff. 
687\  Arthur.  —  Boger,  King  Arthur  (Bibl.  1884,  Nr.  578). 
Antiqnarian  Magazine  VII« 

688.  Barlaam.  —  Zotenberg,  notice  sur  le  livre  de  Barlaam  et  Joasaph 
(Bibl.  1885,  Nr.  511). 

Vgl.  Bomania  XV,  169;  Revue  critiqae  1886,  Nr.  28. 

Chapman  of  SwafFham  s.  Nr.  942  f. 

689.  HeriOg  Ernst.  —  Voss,  Georg,  die  Sage  vom  Herzog  Ernst  unter 
dem  Einflüsse  Wolframs  von  Eschenbach.  38  S.  Progr.  des  Gymnas.  in 
Buchs  Weiler,   1886. 

690.  Swiger  Jude.  —  Schuck,  H.,  den  vandrande  Juden. 
Nj  Svensk  Txdskrift  1886,  S.  114—121. 

690*.  Viele t,  die  Sage  vom  ewigen  Juden. 
Nord  und  Süd  1886,  Mai. 

690^  Faust.  —  The  life  and  death  of  Doctor  Faustus,  made  into  a  farce. 
By  Mr.  Mountford.  With  the  humours  of  Uarlequin  and  Scaramouche. 
London  1697.  Mit  Einleitung  und  Anmerk.  herausg.  von  Otto  Francke.  8. 
(XXXVUIy  44  S.).  Heilbronn  1886,  Henninger.  1,20  M.  —  Englische 
Sprach-  und  Literaturdenkmale  des  16.  17.  und  18.  Jahrb.,  herausg.  von 
K.  Vollmöller.  IH.  Bd. 

690^  Sutherland  Edwards,  The  Faust  Legend,  its  Origin  and  Develop- 
ment from  the  living  Faust   of  the  first  Century  to  the  Faust  of  Goethe. 

London,  Remingtou  and  Co. 

(Ans:  Berliner  Jahresbericht  1886,  Nr.  540\) 

Faast  8.  Nr.  946;  1891\ 

691.  Gang  nach  dem  Eisenhammer.  —  Leist,  Arthur,  woher  stammt  der 

Vorwurf  zu  Schillers   »Gang  nach  dem  Eisenhammer"? 
Magazin  f.  d.  Lit.  des  In-  u.  Auslandes  1886,  Sp.  205  f. 

692.  Leitschuh,  Frz.  Friedr.,  die  Quelle  ^zu  Schillers  »Gang  nach  dem 
Eisenhammer*'. 

Ebd.  Sp.  316  f.  (Bekanntlich  aus:  der  Seelen  Trost). 

693.  Heil.    Oeorg.    —   Knoop,    0.,    der    H.  Georg    in    der    pommerschen 

Volkssage. 

Baltische  Studien  34,  248—268. 

694.  OregoriuB.  —  Neuss  eil,  Otto,  über  die  altfranzösischen,  mittelhoch- 
deutschen und  mittelenglischen  Bearbeitungen  der  Sage  von  Gregorius.  8. 
(54  S.).  Halle'sche  Diss.   1886. 

Oriseldis  s.  Nr.  945. 
Harold  s.  Nr.  93 6\ 

695.  Heldensage.  —  Richter,  Albert,  Götter  und  Helden.  Griechische 
und  deutsche  Sagen.  3.  Bändchen.  3.  Aufl.  8.  (tOl  S.)  Leipzig  1886, 
Brandstetter.   1,40  M.  —  vgl.  Bibl.   1884,   Nr.  525. 

696.  Günther,  Heldensage  (Bibl.   1885,  Nr.   523). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Gymnasiahvpspii  1886,  132  f.  (Junge). 


430  BIBLIOORAPHI£  VON  1886. 

697.  Nover,  Dr.  Jak.,  nordisch -germaniBche  Götter-  u.  Heldensagen  f.  8chnle 
u.  Volk.  Unter  Mitwirkg.  v.  Dr.  Wilh.  Wagner  hrsgb.  2.  verh.  Aufl.  Mit 
30  Tezt-Abbildgn.  und  1  Titelbilde.  8.  (VIII,  216  S.)  Leipzig,  Bpamer. 
1,60  M. 

698.  Wagner,  Dr.  Wilh.,  deutsche  Heldensagen  f.  Schale  u.  Volk.  Neu 
bearb.  Auszug  d.  2.  Bds.  seines  größeren  Werkes  „Nordisch-germ.  Voraeit*'. 
Sagonkreis  der  Amelungen.  Sagenkreis  der  Nibelungen.  Gudrun.  Beowulf. 
Karolingi scher  Sagenkreis.  König  Artus  u.  der  hl.  Gral.  2.  dnrehgea.  Aufl. 
Mit  22  Tezt-niustrat.  und  l  Titelbild.  8.  (VI,  268  S.)  Leipzig,  Spamer. 
1,60  M. 

699.  Osterwald,  Wilh.,  Helden  der  Sage  und  der  Geschichte,  nach  ihren 
Dichtem  für  die  deutsche  Jugend  geschildert.  2  Bde.  Mit  11  Bildern.  8. 
(VII,  383  u.  V,  345  S.)  Glogau,  Flemming.  4  M. 

700.  Osterwald,  K.  W.,  Erzählungen  aus  der  alten  deutschen  Welt  fär 
Jung  und  Alt.     1.  Theil:    Gudrun.    6.  Aufl.    8.  (XVI,  160  S.)    2  M.  — 

2.  Theil:  Siegfried  und  Kriemhilde.    6.  Aufl.  8.  (V,   198  S.)    2,60  M.  — 

3.  Theil:  Walther  v.  Aquitanien.    Dietrich  und  Ercke.  :4.  Aufl.  8.  (VUI, 
159  S.)   2  M.  Halle   1886,  Waisenhaus. 

701.  Weitbrecht,  Richard,  deutsches  Heldenbuch.  Der  deutschen  Jugend 
erzählt,  gr.   8.  (VH,   511    S.)  Stuttgart   1886,  Kröner.    7  M. 

702.  Müller,    Wilhelm,    Mythologie  der   deutschen  Heldensage.    8.    (YHI, 

260   S.)  Heilbronn   1886,  Henninger.  4,50  M. 

Vgl  OlMt.  gel.  Anz.  1886,  463—476  (W.  Müller);  Bl.  f.  lit  Unterhaitang  1886, 
II,  753 — 757  (Ad.  Schröter) ;  Centralorgan  f.  die  Interessen  des  Realsohulvresens. 
XIV,  638   (Freytag). 

703.  Heinzel,  Richard,  über  die  Nibelungensage.  gr.  8.  (50  S.)  Wien 
1885,  Gerolds  Sohn  in  Comm.  0,80  M.  Aus:  Wiener  Sitzungsber.  Bd.  109. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  669  f.  (Schönbach);  Lit  Blatt  1886,  Sp.  449—464 
(SymoDs). 

704.  Vigfusson,  Gudbr. ,  and  F.  York  Powel,    Grimm  Centenary.    Sig- 

fred  —  Arminius  and  other  papers.    8«    (95  S.)    Oxford  1886,   Clarendon 

Press.  3  sh.  6  d. 

Vgl.  Revue  critique  1886,  Nr.  6;  Academy  1886,  13.  Febr.  (Bradley);  27.  Febr. 
(Stevenson).  —  Sigfried  —  Arminius;  Heimat  der  Helgilieder;  Heimat  der  Lie- 
der von  Hamtheow;  Ballade  von  8ir  Ogie;  Spuren  alten  Rechts  in  den  Edda- 
liedern. 

705.  Bieg  er,  M.,  Siegfriedsage  bei  Caldem. 

QuarUlblätter  des  bistor.  Vereins  f.  d.  Großhersogthum  Hessen,  1886,  Nr.  2, 
8.  78—82. 

706.  Lorenz,  H. ,    das    Zeugniß   für   die   deutsche  Heldensage  4n  den  An- 

nalen  von  Quedlinburg. 

Germania  31,   137—160.  —  Vgl.   Niederd.   Correspondenzbl.    1886,  77  (W.  S.). 

707.  Kaisersage.  —  Koch,  Ernst,  die  Sage  vom  Kaiser  Friedrich  im  Kyff- 
häuser.  Überblick  über  die  moderne  Nibelungendichtung.  Die  Waberlohe  in 
der  Nibelungendichtung.  Dem  Gymnasium  zu  Zittau  zur  Feier  seines  800- 
jährigen  Bestehens  gewidmet,  gr.  8.  (74  S.)  Leipzig,  Teubner  in  Comm«  2  M. 

Vgl.  Centralorgan  f.  d.  Interessen  des  Realschulwesens  XIV,  637  (Freytag). 

708.  Karl  d.  Qroße.  —  Hansen,  Jos.,  Beiträge  zur  Geschichte  von  Aachen. 
Heft  1.  8.  (VII,  80  S.)  Bonn  1886,  Weber.  1,80  M.  —  Darin:  Zur 
Kritik  sagenhafter  Beziehungen  Karls  des  Großen  zu  Aachen* 


V.   VOLKSKUNDE.  431 

709.  Osterhage»  A.,  über  Ganelon  und  die  Verräther  in  der  Karlssage. 
Zs.  f.  roman.  Pbilol.  X,  H.  2. 

710*  Bauerland,  E.,  Ganelon  und  sein  Geschlecht  im  altfiranzösischen  Epos. 
8.  (62  S.)  Marburg  1886.  1,60  M.  —  Ausgaben  u.  Abhandl.  a.  d.  Ge- 
biete d.  roman.  Philol.  Heft  51. 

711.  Mttntz,  £. ,  la  legende  de  Charlemagne  dans  Tart  du  moyen  äge. 
Bomauia  1886,  Nr.  65.  66. 

719.  Leonorensage.  —  Polites,  N.  T.,  rö  dtifjiouTibv  &6^a  tuqI  rot) 
vsKQoi^  dÖBltpo'ö*  S.  A.  aus  jdeXrCov  tijg  ItfroQtX'^g  xal  i&voloyixfjg 
itoHflag  tilg  'EXldöogy  Athen  1885.  8.  (69  S.). 

Vgl.  Germania  81,  847—361  (Liebrecht);  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  1197—1199 

(W.  Meyer). 

713.  BOckel,  Otto,  zur  Leonorensage. 
Germania  81,  117  f. 

714.  7  weite  Meilter.    —  Rogge,    H.    C,    het  verhaal  van  den   hond   in 

den  *Boman  der  zeven  wijzen\ 

iltudes,  d^di^es  k  Leemans  (unten  Nr.  1297)  S.  274  f. 

H.  Nr.  946;  2200. 

715.  Melusinensage.  —  Nowack,  Marie,  die  Melusinensage.  8.  (101  S.) 
Freiburg   1886,  Lehmann.  Züricher  Dissert. 

716.  Oswald.    —    Berger,    Arnold,    die   Oswaldlegende   in    der  deutschen 

Litteratur,  ihre  Entwicklung  und  ihre  Verbreitung. 

Beitr.  ▼.  Paul  u.  Braune  11,  865 — 469.  —  L  Abschnitt,  die  deutschen  Kedac- 
tionen  der  Oswaldlegende.  II.  Abschnitt,  die  Legende  und  ihre  Verbreitung. 
Anhang,  zur  Metrik.  —  Znm  Theil  nncb  Leipziger  Dissert  1886.  8.  (44  8.). 

717.  Seinoldssage«  —  Hansen,  Jos. ,  die  Reinoldssage  und  ihre  Beziehung 

zu  Dortmund. 

Forschungen  z.  deutschen  Geschichte  26,  8.  108 — 121. 

718.  Bobin  Hood  s.  Nr.  912  u.  938. 

719.  Bodensteiner.  —  Birlinger,  A«,   vom  Rodensteiner. 
Alemannia  14,  260—262. 

720.  Boland.  —  Archer,  T.  A.,  Legend  of  Roland. 
Encyclopaedia  Britannica,  9  ed.,  XX,  626  ff. 

721.  Bübezahl.  —  Rübezahl  u.  s.  w.  (Bibl.   1885,  Nr.   537). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  222^226  (Mogk);  Centralorgan  f.  d.  Interosseu  des 
Realschnl Wesens  XIV,  84  (Freytag);  tfsterr.  Litteraturztg.  188ß,  16  (Veckonstedt). 

722.  7  Schläfer.   —   Guidi,   Ignazio,    testi    orientali   inediti   sopra  i  Sette 

Dormienti  di  Efeso. 

R.  Accad.  dei  Lincei  1884/86.  —  Vgl.  Qött.  Gel.  Anz.  188G,  453 — (69  (Nöldeko). 
728.   Stortebeker.  —  Frahm,  L.,  Klans  Störtebeker,  ein  Held  der  Sage. 
Am  Urds  Brunnen  1886,  H.  10  u.  11. 

724.  Taucher.  —  Croce,  la  leggenda  di  NiccoB  Pesce  (Bibl.  1885,  Nr.  544). 
Vgl.  Arch.  per  lo  studio  delle  trad.  pop,  IV,  4  (Pitri). 

725.  Ullrich,    Herm. ,    die  Tauchersage   in    ihrer   litterarischen  und  volks- 

thttmlichen  Entwicklung. 

Archiv  f.  Lit.-Gesch.  XIV,  69-102. 

8.  auch  Melusine  III,  2,  3  u.  8;  Birlinger  Nr.  74*2. 
Teil  B.  Nr.   1892. 

Thomaf  der  Rhymer  s.  Nr.  937. 

726.  Tristan.   —    Sudre,    L. ,    les  allusions  k   la  logcndc  de  Tri^t^n    dans 

la  litt^rature  du  mojen  ftge. 
Romania  XV,  634—667. 


432  BIBLIOGRAPHIE  VON.  1886. 

727.  Trojanersage.  —  Greif ,  W.,   die  mittelalterliohen  Bearbeitangen  der 

Trojanersage  (vgl.  Bibl.  1885,  Nr.  547).  8.  Aasgaben  n.  Abbandlangeo  aos 

dem  Gebiete  der  romanischen  Philologie,  LXI.  Marburg  1886,  Elwert.  8  M. 
Vgl.  N.  philol.  Rtmdscbaa  1886,  190  f. 

728.  Heeger,  G.,  über  die  Trojanersage  der  Briten.  8.  (99  S.)*  Mtinehener 
Dias.  München,  Oldenbourg  in  Comm.    2  M. 

Vgl.  Romania  XV,  449  ff.  (G.  P.) 

Virgii.  —  8.  Schachardt  Nr.  1601. 

Winkelried.  —  s.  Schlacht  bei  Sempach,  Nr.  827—831. 

729.  Zollem.  —  Trog,  C,  Zollemsagen  (Bibl.  1885,  Nr.  551).  8.  Bd.  8. 
(IV,  204  S.)  Düsseldorf  1886,  Bagel.   1,20  M. 

730.  Schwebel,  Oscar,  die  Sagen  der  Hohenxollem.  2.  stark  yerm.  Aufl.  Mit 
e.  Abbildg.  der  Burg  HohenzoUern.  8.  (XIV,  452  S.)  Berlin,  LiebeL  5  M. 

Sitten   und   Gebränche. 

731.  Aufforderung  des  histor.-litter.  Zweigvereins   zu   Mittheilungen   über 

volksthümliche  Feste,  Gebräuche  und  Trachten. 
Mitth.  d.  Vogesenclnbs  1886. 

732.  Vom  Jura  zum  Schwarzwald.  Vierteljahrsschrift,  hrsgb.  von  F.  A. 
Stocker.  HL  Jahrgang,  Heft  1.  gr.  8.  (80  S.)  Aaran  1886,  Sauerlftnder. 
2  M.  (pro  Jahrgang  6  M.). 

733.  Randenschau.  Volksthüml.  Monatsschrift  f.  Geschichte,  Sage,  Kunst 
u.  Naturschönheiten  der  vom  Banden  überblickten  Landesgegenden.  Hrsg. 
unter  Mitwirkung  v.  Freunden  der  Heimatkunde  v.  S.  Pletseher.  1.  Jahrg. 
1886.   12  Nmrn.  gr.  8.  Schaffhausen,  Rothermel  &  Co.   4,50  M. 

734.  Forrer,  R.,  vom  Sechseläutenfeuer.  Neue  Züricher-Ztg.  1886,  Nr.  118. 
Volksleben  des  Prätigaus  s.  Nr.  383. 

735.  Jahrbuch  für  Geschichte,  Sprache  und  Ld tteratur  Elsaß-LothringenB, 
herausg.  von  dem  historisch-litterarischen  Zweigverein  des  Vogetendubs. 
II.  Jahrg.  8.  (256  S.)  Straßburg  1886,  Heits  u.  Mündel.  (VgU  Bibl.  1885, 
Nr.  554). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthum  12,  182  (Bd.  I,  St-X  n.  861  f.  (Bd.  II,  8t.).  —  Volkt- 
thflmliche  Feste,  Sitten  u.  Gebränche  in  Elsaß-Lothringen,  1886,   8.  178—191. 

8.  Löher  Nr.  997. 

736.  Trenkle,  J.  B. ,  vom  nördlichen  Schwarzwalde.  CulturgeBcbicbtlicbes. 

8.  (II,   102  S.)  Baden-Baden   1886,  A.  v.  Hagen.  0,70  M. 

Rings  nm  die  Hornisgrinde  (Sagengeschichtliches);  das  Schulwesen  in  den  vor- 
mals markgräfl.  Baden-Baden'schen  Landen  im  16.,  17.  n.  18  Jhdt.;  das  Bade- 
wesen in  Baden-Baden  im  16.,  17.  u.  18.  Jhdt. 

737.  Lachmann,  der  Schwerttanz  in  Überlingen. 
Alemannia  14,  247—262. 

738*  Trautmann,  Karl,  Schwerttänze  in  Ulm,  Dinkelsbtthl,  Nördlingen  u. 
München. 

Alemannia  14,  183—186. 

Weitere  Schwerttänze  s.  Nr.  766  n.  763 

739.  Das  Königreich  Württemberg.  Eine  Beschreibung  von  Land^  Volk  und 
Staat.  Herausg.  von  d.  k.  statistisch-topograph.  Bureau.  5  Bächer  in  4  Bdn. 
gr.   8.   Stuttgart  1882 — 1886. 

740.  Beschreibung  des  Oberamts  Ellwangen.  Herausg.  von  d.  k«  ttatiBtiaeh- 
topograph.  Bureau.  8.   (483  S.)  Stuttgart  1886. 


V.   VOLKSKUNDE.  438 

741.  Bosser t,  G. ,    Humoristisches,   Volksthümliches   von   der   fränkischen 

Qrenze. 

Alemannia  14,  61—66. 

742.  Birlinger,  A. ,  Findlinge. 

Alemannia  14,  282—286.  —  Enthält  u.  a.:  Kinderlied;  snm  Tancher  ▼.  Schiller; 
Claus  Narr;  Komödianten;  Volksthümliches. 

743.  Birlinger,  A. ,   Sittengeschichtliches. 

Alemannia  14,  43 — 47.  —  1.  Von  den  Franzosen;  2.  Vom  Hahn;  8.  Barrecht; 
4.  Unglückszeichen  am  Himmel;  5.  Astrologisches;  6.  Zauberischer  Schmid» 

744.  Bolte,  J. ,   Hochzeitsbräuche. 

Alemannia  14,  188 — 198.  —  Nach  Schmeltzl,  Rollenhagen,  Friderici. 

745.  Stiel  er,  Karl,  Culturbilder  ans  Bayern.  Mit  einem  Vorwort  von  Karl 
Theodor  Heigel.  8.  (VH,  272  S.)  Stuttgart  1885,  Bonz.  4,80  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1885,  8p.  1377  f.  (L.  Müller).  —  Darin  n.  a.:  Über  den 
Volkscharakter  im  bayrischen  Hochland;  die  oberbayrische  Mundart;  Sitte  und 
Brauch  im  bayrischen  Hochland. 

746.  Stiel  er,   Karl,    Natur-  und  Lebensbilder  aus  den  Alpen.     Mit   einem 

Vorwort  von  M.  Haushofer.    8.    (VUI,  397  S.)    Stuttgart  1886,    Bonz. 

5,40  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  710  (L.  Müller). 

747.  Schlicht,  Jos.,  Altbajemland  u.  Altbajernvolk.  [2.  umgearb.  Aufl.]  8. 

(Vm,  297  S.)  Augsburg,  Literar.  Institut  von  Dr.  M.  Huttier.   2  M. 

s.  Löher  Nr.  997. 

748.  Walser,  Rud. ,  Kärntnerische  Gebräuche  bei  Geburt  und  Tod. 
Zs.  d.  deutschen  u.  (Österreich.  Alpenvereins  17,   S.  216-221. 

749.  Nagele,  Anton,  Hanns en -Wein. 
Germania  81,  346  t\  —  Ober-Kämten. 

750.  Peter,  Johann,  Charakter-  u.  Sittenbilder  aus  d.  deutschen  Böhmer- 
walde. Graz  1886. 

Vgl.  Mittheil.  d.  Vereins  f.  Geschichte  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXV,  Beilage 
8.  54  f.  (Kieke). 

751.  Janota,  Ed.,  Ein  Sylvesterabend-Brauch  in  Falkenan  an  der  Eger. 
Mittheil.  d.  Vereins  f.  Geschichte  der  Deutschen   in   Böhmen   XXIV,  325— .327. 

752.  Wie  man  im  Böhmerwalde  hochzeitet;   von   unser   lieben  Frauen  Tag, 

wo  man  Kerzen  wihet;    vom  Aschentag;    Marien  in  der  Fasten-Tag;    der 

Christbaum. 

Bohemia  1886. 

753.  Bhamm,  Karl,  germanische  Alterthümer  aus  den  Bauerndörfem  Nord- 

nngams. 

Grenzboten  45.  Jahrg.,  Nr.  37,  39,  41,  42,  45. 

754.  Haltrich,  Volkskunde  d.  Siebenbfirger  Sachsen  (Bibl.  1885,  Nr.  567). 
Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterth.  12,  246  f.  (E.  H.  Meyer);  Lit.  Blatt  1886,  8p.  102  (Be- 
haghel);  Hist.  Zs.  55,  54;  andere  Besprech.  s.  siebenbürt^.  Kurrespondenzblatt 
1886,  8.  48  u.  60;  Ausland  50,  S.  63;  Melusine  III,   1  (Gnidoz). 

755.  Lauser,  Wilhelm,   ein  Herbstausflug  nach  Siebenbürgen.    Hrsgb.  von 

der  Section  Wien  des  siebenbürg.  Karpathenvereins.  8.  (68  S.)  Wien  1886, 

Gräser.   60  kr. 

Vgl.  Siebenbürg.  Korrespondenzblatt  1886,  48.  —  Enthält  Züge  aus  dem  Volks- 
leben,  Trachten  u.  s.  w. 

756.  Korrespondenzblatt  des  Ver.  f.  siebenbürg.  Landeskunde  Bd.  IX: 
Gänsereiten,  Faschingsuchen,  Schwerttanz,  S.  23  f.;  noch  einige  Stttokchen 
vom  Zigeuner,  von  A.  Schullerus,  S.  56  —  58;  Thiermärchen^Noii.  d»ra^- 

OBBMANIA.    Nene  B«ihe.  XXIII.  (XXXV.)  Jahrg.  ^% 


434  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

selben,  S.  58;  Volksthümliches  I.  S.  97— 100,  11.  S.  143—146;  zwei 
VolksfeBte  in  Blutroth  (Gansabreiten,  Aschermittwoch),  von  Mich.  Ln ister, 
S.  132—134. 

757.  Kor  scheit,  G.,  Sitten  n.  Gebräuche  in  der  Obeilansitz  in  früherer  Zeit. 
Neues  Lauaitzisches  Magazin  62  H.  1. 

758.  Lohn-Siegel,  A.,  einige  historische  Bemerkungen  über  das  Entstehen 

des  Vogelschießens. 

Wissenscbaftl.  Beil.  k.  L^ips.  Zeitg.  1886,  Nr.  54. 

759.  Sepp,  der  Schäfflertanz  und  sein  Ursprung. 
Wissenschaftl.  Beil.  der  Leips.  Zeitg.  1886,  Nr.  60. 

760.  Distel,  Th.,  Tanz  um  einen  Ochsen  (1431). 
N.  Archiv  f.  sSchs.  Gesch.  VII,  163. 

761.  Knebel,    C. ,    Handwerksbräuche   früherer  Jahrhunderte,    insbesondere 

in  Freiberg. 

Mittb.  d.  Freiberger  Alterthumsver.  H.  23. 

762.  Opel,  J.  0.,  Zur  deutschen  Sittenkunde. 

N.  Mittheil.  d.  thfiring.-säcbs.  Vereins  f.  Gesch.  XVII,  H.  2.  —  (Aus:    Berliner 
J.  B.  1886,  Nr.  615). 

763.  Jacobs,   Ed.,   der   Schwerttanz   auf  Schloß  Wernigerode,    ausgeführt 

1605. 

Zs.  d.  Harz- Vereins  XIX,  8.  490. 

ScbwerttauB  s.  Nr.  738;  Hannover  s.  Nr.  1016  ff. 

764.  Grimme,  Friedr.  Wilh.,  das  Sauerland  und  seine  Bewohner.  2.  Aufl. 

8.   (174  S.)  Münster   1886,  Schöningh.   1,80  M. 
Vgl.  Lit.  HHudweiser  1886,  Nr.  418  (Kaiskamp). 

765.  Kolbe,  Wilh.,  hessische  Volkssitten  u.  Gebräuche  im  Lichte  d.  heid- 
nischen Vorzeit,  gr.  8.  (III,    124  S.)  Marburg,  Eiwert.   1,20  M. 

766.  Birlinger,  A. ,  Stadien  an  Grimmeishausens  Simplicissimus  n.  III. 
Alemannia  14,  79—101   und  252—256.   —  Enthält    Lexikalisches    und   Sitten- 
geschichtliches  (Zeugnisse  f&r  die   Sittensnstände  Hessens  cur  Zeit  Grimmels- 
bansens  S.  92-101). 

767.  Frankfurter  Volksbelustigungen  im  Mittelalter. 
PfMUisches  Museum  1886,  Nr.  6. 

768.  Glaesener,  le  Grand-Duch^  de  Luxembourg,  historique  et  pittoresque. 
Lex.-8.  (399  S.  m.  Abbildgn.,  Plänen  u.  Karten.)  Diekirch  1885.  (Luxem- 
burg,  Bück.)   10,80  M. 

769.  Gittee,  les  traditions  populaires  du  grand-duch^  de  Luxembourg. 
Revue  de  Belgiqae  1886,  October. 

770.  Rademacher,   K.,   alte  Sitten  und  Gebräuche  (Maisitten  am  Rhein). 
Zs.  d.  Bergischen  Gesch.- Ver.  XXII,   149—168. 

771.  Osterbräuche  in  Nordfriesland. 
Illnstrierte  Zeitung  Nr.  2234  (86.  Bd.). 

772.  Wossidlo,  Volksthümliches  (Bibl.   1885,  Nr.  575). 
Vgl.  LiL  Centralblatt  1885,  Sp.  1683  (K.  KChler). 

8.  Nr.  420. 
778.  Die  Sitten  und  Gebräuche  der  alten  Ditmarseher  bei  Verlöbnissen  und 
Hochxeiten. 

D.  Ausland  1886.  S.  34—36. 

774.  Jensen.  Chr.,  Hochzeitsgebräuche  auf  Sylt  in  alter  Zelt. 
Vossische  Zeitg.  1?86,  SonntajrsbeiUge  Nr.   IS. 

775.  Handelmann,  H.,  Zur  Sammlung  der  Sitten  und  Gebräache. 
Zs.  f.  Schleswig-Holstein-Lanenbnrg.  Gesch.  XV,  376—384. 


V.   VOLKSKUNDE.  435 

776.  Jahn,  heidnische  Reste  im  heutigen  Volksglauhen  der  Pommern. 
Korrespondensbl.  d.  d.  Oes.  f.  Anthropol.  XVII,  1U1~106,  s.  auch  8.  106—108. 

777.  Knoop,  0.,  der  Umzng  der  Bären  in  Bialokosch. 
Zs.  d.  bist  Gei.  f.  d.  Provinz  Posen  II,  416  f. 

778.  Frölich,  £.,  über  Sitten  und  Gebräuche  der  Litauer  im  Memeler  ELreise. 
Mittheil.  d.  litauischen  litt.  GeaelUch.  Heft  11,  3:^ö-.S40. 

779.  Treichel,  A. ,  Volksthümiiches  aus  der  Pflanzenwelt.  Folge  I — V. 
Aus  den  Schriften  der  naturforschenden  Gesellschaft  zu  Danzig,  Bd.  V, 
H.   1   u.  4;  VI,  H.   1   u.  2. 

780.  Treichel^  A.,  die  Haferweihe  am  Feste  des  heil.  Stephan.  Schriften 
der  naturforschenden  Gesellschaft  zu  Danztg,  N.  F.  VI,  U.  2. 

781.  Treichel,  die  Verbreitung  des  Schulzenstabes  und  verwandter  Geräthe. 
Verhandl.  d.  Berliner  GeselUchaft  f.  Anthropologie  1886,  S.  260—262.  Dabei 
S.  262  f.:  Glatzer  Variante  des  Volksliedes  von  der  Müllertücke. 

781  \  Am  Urds-Brunnen  Jahrg.  1886  enthält  unter  der  Rubrik  ^Kleine 
Mittheilungen^:  Begräbnißgcbräuche,  H.  7;  die  Pferdeköpfe  an  den  nieder^ 
sächsischen  Bauernhäusern,  dar  Pfingstbammel,  Wetterzauber,  H.  9;  Um- 
singen zu  Ostern  u.  anderes,  H.  10;  Schatzgräber,  das  Wiedererscheinen 
Verstorbener,  H.  11;    femer:  H.  Carstens,  die  Stemsinger,  H.  12. 

782.  Schranka,  Eduard  Maria,  ein  Buch  vom  Bier.  Cerevisiologische  Stu- 
dien mit  Skizzen  Theil   1   u.   2.  Frankfurt  a.  0.    1886,  Waldmann. 

Vgl.  Mittheil.  d.  Vereins  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXV,  Beilage 
S.  66  f.  —  Das  Bier  in  Sage,  Märchen,  Aberglaube  u.  s.  w. 

783.  Budolf,  Adalbert,  Salamander  reiben. 
Uerrigs  Archiv  76,  226— '282. 

784.  Schnell,  Eug. ,  Sanct  Nicolaus,  der  heil.  Bischof  und  Kinderfreund, 
sein  Fest  u.  seine  Gaben.  Eine  kirchen-  u.  culturgeschichtl.  Abhandig.  u. 
Beitrag  zur  Klärg.  der  christl.  n.  heidn.  Mythologie  5.  Hft.  Belgien,  Hol- 
land m.  Luxemburg,    England  m.  Irland,    Frankreich,  Italien,  Spanien  u. 

Portugal,  gr.  8.  (15  i   S.)    Brunn   1885.    (Ravensburg,  Dom.)    1,50  M. 

s.  Bibl.  1886,  Nr.  666. 

785.  Essenwein,  A.,    die  Weihe  der  Osterspeisen. 

Mittheil,  aus  d.  German.  Nationalmuseum  1,  271  i.  —  Nach  e.  Kupferstich  d. 
XV.  Jhdts. 

Rechtsgebräuchc  s.  Nr.  1521  f. 

786.  Aberglaube.  —  Caspari,  C.  P.^    eine  Augustin  fälschlich  beigelegte 

Homilia  de  sacrilegiis.  Aus  einer  Einsiedler  Handschrift  des  8.  Jhs.   hrsgb. 

8.   (73  S.)  Christiania   1886,  Dybwad. 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Altertb.  12,  2.^6;  Lit.  Centralblatt  188(5,  Sp.  1613—1616  (H.  R); 
Berliner  philol.  Wochenschrift  1886,  Sp.  1371  ff.  (Könscb);  Archiv  f.  latein. 
Lexikographie  III,  306  f.  (Wölfflin);  Theol.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  469  f.  (G. 
Krüger);  Theol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  38  (Haußleiter) ;  Revue  critiqne  1886, 
Nr.  30;  Journal  des  Savauts  1886,  S.  496;  Archivio  per  lo  studio  delle  trad. 
pop.  V,  Nr.  2.  —  Über  abergläubinche  Gebräuche. 

787.  Caspari,    C.    P. ,    Jesu    apokryfiske    Brev    til    den    edessenske  Konge 

Abgarus  i  udvidet  middelalderlig  Skikkelso  besternt  til  at  tjene  som  Amulet. 
Tidsskrift  f.  d.  ev.-lutb.  Kirke  i  Norge,  3.  Haekke.  I,  8.  427  f. 

788.  Hayn,  Hugo,  bibliotheca  Germanorum  gynaecologica  et  cosmetica. 
Verzeichniß  deutscher  sexueller  und  cosmet.  Schriften  mit  Einschluß  der 
Übersetzgn.,  nebst  Angabe  der  Originale.  Unter  besond.  Berücksicht.  der 
ftlteren  populären  Medicin.  Suppl.  zur  2.  Aufl.  der  «Bibliotheca  Germano- 
rum erotica".  gr.  8.  (158  S.)  Leipzig,  Unflad.  6  M. 


436  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

789.  FoBsel,   Vict.,    Volksmedicin   u.   medicinischer  Aberglaube   in  Steier- 
mark.  Ein  Beitrag  zar  Landeskunde.  2.  nnveränd.  Aufl.  gr.  8.  (VI,   172  8.) 

Graz,  Lenschner  n.  Lubenskj.  8,60  M.  (vgl.  Bibl.  1885,  Nr.  624). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  808  f.  (G.  M...r);  D.  Lit.  Ztg.  1886,  8p  998 
(Kratter). 

790.  Lieber,  August,  die  Volksmedicin  in  Deutschtirol. 
Zs.  d.  deutschen  u.  Österreich.  Alpenvereins  17,  S.  2*22—241. 

791.  Locher,  alte  Heilmittel,  Recepte. 

Mittheil.  d.  Ver.  f.  Gesch.  u.  Alterthumskunde  in  Hohenzollem  XX,  8.  128  f. 

s.  Medicin  Nr.  1217—1226. 

792.  Besegnungen,  von  Wittig,  Seuffer,  Klemm  und  Birlinger. 
Alemannia  14,  233  f. 

798.  Birlinger,  A.,  Besegnungen  aus  dem  XVH.  Jahrhundert. 
Alemannia  14,  67 — 74. 

794.  Böckel,  Otto,   Segen  aus  dem  Odenwalde. 
Germania  81,  345  f. 

795.  Kurschat,   A. ,  ^Übersetzung  der    „Fragmenta  mythologiae'^   (Heft  10, 
177  ff.). 

Mittheil.  d.  liUuischen  litt.  Ges.  Heft  11,  340—351. 

796.  Wolter,  £. ,  litauische  Zauberformeln  und  Besprechungen. 
Mittheil.  d.  litauischen  litt.  Ges.  Heft  11,  301—306. 

797.  Reintzel,  G.,  eine  sächs.  Zauberformel  gegen  das  Verrenken. 
Korrespondenzbl.  d.  Ver.  f.  siebenbürg.  Landeskunde  IX,  S.  55  f. 

Zauber,  8egen  aus  dem  £gerlande  s.  Nr.  652. 

798.  Treichel,  Satorformel. 

Verhandlangen  d.  Berliner  Geselbch.  f.  Anthropologie  1886,  8.  249  f.  u.  81b. 

799.  Friedel,  £.,  ein  Tollbolz. 

Verhandlungen  d.  Berliner  Gesellsch.  f.  Anthropologie  1886,  S.  200  f. 

800.  Fischer,  W.,  Wetterbäume. 

Verhandlungen  d.  Berliner  Gesellsch.  f.  Anthropologie  1886,  S.  308  f. 

801.  Thümmel,  Ronr.,  der  Aberglaube  im  Recht. 
Vom  Fels  cum  Meer  1886,  Juli. 

802.  Bewer,  Max,  ein  Beitrag  zum  Volks-  und  Aberglauben. 
Schorers  Familienblatt  Bd.  7,  Nr.  14. 

803.  Ein  alter  Volksglaube. 
Ebenda  Bd.  7,  Nr.  13. 

804.  Binz,  Weyer  (Bibl.   1885,  Nr.  608). 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  654;  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  563  f.  (Bhamm); 
Theol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  6  (Bossert);  Theolog.  Tijdschrift  1886  (XX),  550—558 
(A.  J.  Oort);  Grenzboten  44,  Nr.  52;  Bl.  für  literar.  Unterhaltung  1886,  Nr.  9 
(Henne  am  Rbyn). 

805.  Eschbach,  Dr.  med.  Johannes  Wier,   der  Leibarzt  Wilhelm  in.  von 

Cleve-Jülich-Berg.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  Hexenpro cesse. 

Beiträge  e.  Geschichte  des  Niederrheins  (Jahrbuch  d.  Düsseldorfer  Geschichts- 
vereins) 1886,  8.  57—174. 

806.  Diefenbach,  Joh.,  der  Hexenwahn  vor  u.  nach  der  Glaubensspaltung 

in  Deutschland,  gr.  8.  (VIH,  360  S.)  Mainz,  Rirchheim.  6  M. 
Vgl.  Centralblatt  f.  Rechtowissenschaft  VI,  148— 15U  (Ullmann). 

807.  Pol  lack,   H. ,    Mittheilungen   über    den  Hexenproceß   in  Deutschland, 
insbesondere    über   verschiedene    westphäl.  Hexenproceßacten.    gr.  8.    (111, 

50  S.)  Lankwitz-Gr. -Lichterfelde   1885,  Wallmann.    1,50  M. 
Vgl.  Centralblatt  f.  Hechtswissenschaft  VI,  U8— 150  (Uilmann). 
Bftomeister,  zur  Geschichte  der  Hexenprocesse. 
Weiitemberg.  Vierteljahrshefu  1886,  S.  282—292. 


|M^^> 


V.    VOLKSKUNDE.  437 

809.  Ziege  1er.  ein  Hezenproceß  zu  Freudenstadt  ans  dem   17.  Jhdt. 
Württemberg    Viert eljahrshefte  1886,  S.  148—158. 

810.  Lantz,.  Nachrichten    über   den   Umfang    der  Hexenverfolgnng   in    den 

deutschen  Gebieten  der  Otto*8chen  Linie  des  Hauses  Nassau. 

Annnlen  f.  Nassaniscbe  Altertbnmsk.  u.  GeschichtsforscbuDg  XIX,    S.  105 — 114, 

811.  Ein  Hezenproceß  in  Osnabrück. 

Zs.  f.  alldem.  Geschichte  u.  8.  w.  III,  S.  67—76. 

812.  Jahn,  Ulr. ,  Hexenwesen  und  Zauberei  in  Pommern. 

Bnltische  Stadien  1886,   H.  3. 

813.  Wattenbach,    W. ,    über  Ketzergerichte   in   Pommern  und  der  Mark 
Brandenburg. 

Sitzungsberichte  d.  kgl.  preuß.  Akademie  der  Wissenschaften  eu  Berlin  1886, 
S.  47-68. 

814.  Bassett,    Fletcher    S.,    Legende    and  Superstitions   of  the  Sea  and 

of  Sailors  in  all  Lands  and  at  all  Times.  8.  (505  S.)   Chicago  and  New- 

York   1885,  Beiford,  Clarke  &  Co. 

Vgl.  Germania  31,  351—355  (Liebrecht);  Archivio  per  lo  studio  delle  trad.  pop. 
V,  H.  1  (Pitri);    Academy  Nr.  722  (Bradley). 

815.  S^billot,  P.,  legendes,  crojances  et  superstitions  de  la  mer.  I'*  s^rie. 

La  Mer  et  le  Rivage.   In-18  j^sus  (XI,  363  p.)    Paris  1886,  Charpentier. 

3,50  fr. 

8.  Nr.  926. 

816.  Liebrecht,  Felix,  Arsloh. 
Germania  31,  205  —  211. 

Volks-    und    Kinderlieder. 

816'.  Liliencron,  Volkslieder  (Bibl.   1885,   Nr.   638). 
Vgl.  Bl.  f.  lit.  Unterhaltung  1886,  Nr.   13  (Boxberger). 

817.  Liliencron,  Leben  im  Volkslied  (Bibl.   1885,  Nr.  639). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1323  f.;  Vierteljahrsschrift  f.  Musikwissenschaft 
n,  873—380  (Selbstanzeige);  Centralorgan  f.  d.  Interessen  d.  Realschulwesens 
XIV,  366  f.  (Kreytng);   Revne  critique  1886,  40. 

818.  Kinzel,  Volkslied   (Bibl.   1885,  Nr.   642). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  Gymnasial wfsen  1886,  127  f.  (L.  H.  Fischer);  Zs.  f.  d.  österr. 
Gymnasien  1886,  879  (Wackernell). 

819.  Schmitt,    L. ,    das    deutsche  Volkslied.    Eine  Studie,    gr.  8.    (24  S.) 
Frankfurt  a.  M.    1886,  Foesser  Nachf.   0,50  M. 

Frankfurter  zeitgemäße  Broschüren,  N.  F.  Bd.  7,  n.  10. 

820.  Birlinger,  A«,  und  W.   Crecelius,  zu  des  Knaben  Wunderhorn. 
Alemannia  14,  194 — 214.  —  Kinderreime. 

8.  Pfaflf  Nr.  1192. 

821.  Böckel,  Volkslieder  (BibL   1885,  Nr.  653'). 
Vpl.  Lir.  Centralbl.  1886,  Sp.  613—516. 

822.  Hartmann,  Volkslieder  (Bibl.   1884,  Nr.   639'). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  270  f.  (Milchsack);  Vierteljahrsschrift  f.  Mu>ikwis8en- 
schaft  I,  669—661  (L.  v.  Hörmann). 

823.  Ziegler,  Soldaten-  und  Kriegslieder  (Bibl.    1885,  Nr.  644). 
Vgl.  Hist.  Zs.  66,  300. 

824.  [Weber],  das  patriotische  Volkslied.  73.  Neujahrsblatt  der  allgem. 
Musikgesellschaft  in  Zürich  auf  das  Jahr  1885.  4.  (30  S.)  Zürich,  Orell, 
Füßli  u.  Co.  Fortsetzung  von  Nr.  71  u.  72.  (Aus:  Berliner  Jahresbericht 
1886,  Nr.   660a). 

825.  Tobler,  schweizerische  Volkslieder  (Bibl.   1884,  Nr.  636). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1887,  728  (Job.  Schmidt);  Revue  crUiQ^v^  V^^^x 
Nr.  13, 


438  BIBLIOORAPHIK  VON   1886. 

8S6.  BlÖBch,  Em.,  schwaizeriBche  Kriegslieder  von   1792—1798. 

Uernor  TBSchenbuL'li  auf  dna  J&hr  18S6. 
HS7.  LiebanHu,  Theodor  v.,  die  Schlacht  bei  Sempach.     Gedenkblatt  rar 

6.  Säcularfeier.  In  Lieferungen.  8.  (I*i8  S.)  Liisern  1886,  Prell.   12  H.  — 

Entbült   auch   die   Scmpacher   Lieder. 

838.  Theuner,  Emil,  die  Schlacht  bei  Sempach  und  die  Sage  vom  Winkelried. 
PreuQinchu  JahrbOcher  t88ß,  September. 

839.  Oecheli,  Wilholin,  zur  8emyincher  Seh  lach  tfeier.  Mit  einer  Beigabe. 
Das  Sempacherlied  bei  Itusa  und  diva  große  Halbsuterlicd.  gr.  8.  (fi4  E.) 
Zürich    1886,   Schulthces.    1    M. 

Vgl.  Lit.  HandweLsor  1986.  Nr.  26. 

830,  Hartmann,  0.,  die  Schianht  bei  Seinpaoh.  Noehmala  zur  Sempacher- 
frage.  8.  (60,  besw.  37   S.)  Frnucnfeld   1888,  Hubor. 

831.  Thommen,  R.,  eine  Bemerkung  zum  Sempacher  Schlachtlied. 

Anzeiger  f.  Schweiz.   Ge^eh.   IHBG,   116— !2<l. 

633.  BeruouUi,  Aug.,  Winkelrieda  That  bei  Scmpach.  Eine  krit.  Untet^ 
snchung.  gr.  8.  (40  S.)  Itaaol  1886,  Uetloff    1    M. 

833.  Mcjer  von  Knonau,  G.,  der  Irniser-Krieg  von  1478. 

jAlirbui:li  d.  »uliweiier  Al|ipndiib  S3,    S.  363  ff.;    darini    Hau«  Viel   und   iria 

Lied  auf  den  Kampf  bei  üiorniuo.  8,  290—298. 

834.  ChanBons  populairea  de  l'AlBace;  Weihnachttlied. 

Kevue  alBBcieniie  IX. 

836.  Grasberger,  Hans,  gute  Bekannte  ans  den  Alpen. 

Zi.  d.  doiilscheu  nnii  öaterreivli.  Alpenrereiu  XVII,  !lH)— SIS.  —  Valkiliadir, 

Si.'hiiHdal,iii>fe]ii,  VolkaiicfaBixspiBle. 
830.  Haberntann,  G.,  aus  dem  Volksleben  d.  Egerlandos.  Mit  Melodti»  v. 
Volksliedern.   8.  (IV,    114  S.  m.   8  S.  Muaikboilage.)  Eger.  (Wien,  Frick.) 
3,20  M. 

837.  Naaff,  Augnst,  du  Jahr  im  Volksliede  ond  Volkvbrauche  in  Deutaeh- 
hOhmen. 

Mitlheil.  d.  Ver.  f.  d   G«scb.  d.  Den'Buhen  in  BShmeu  XXV.  380     393.  - 
1884,  Nr.  61S. 

838.  Kuhai!,   Ursprung   der  österreichischen    VolksbyDine. 
KroMlische  Rbyiib  H,  Nr.   1. 

839.  Fischor,   G.,   aeht   sitibenb.-sSchBiBcbs  VolklU^^^^^ZopUtig. 
Korrfspoudetiitil.  d.  Ver.  f.  BiebenbQr;.  Landeako^^^^^B- «ä. 

840.  Einer,  Grafficbafter  Volkslieder.   —  V  o|^^^^^B«'»^^''  Volk* 

ViurtelJBlirsachrift   f.    Gcschk-htc  u    Heiual 
J  -  3,  beiw.  V,  H.  1   u.  3.  —  a.  Nr.  761. 

841.  Rembe,  Grafen  von  Manafeld  ( 

Vgl.  Am.,  f.  A.  Allerthun 
Uittheil.  Hns  d    bist.  Lit 

842.  Birlinger,  A.,  Brnchsttt« 
Alcmniiciia  14,  bb  t.  (v.  Jahr  I 

843.  Bahder,   K.   v.,   canlicv 
Oermanrn  31,   104  f.    -    ii4.,   IR.  .Ih.lu'" 

844.  Bfihme,  F.  M.,  Nachträge  «uu 
Qermaiii»  31,  61-""         "    "" 
8.  Der  JiollniQ 


V.    VOLKSKUNDE. 


846.  Bozbetgct,  Kob.,  zum  Lied  rom  Igel  (Archiv  XIII,  B.  <:'  f 
AieliiT  f.  r,it.-Gi-»cb.  XIV,  106  t,  —  ».  Bibl.   1865,  St.  61*. 

847.  Bolte,  Job.,  dae  Lied  vom  Igel. 
Archiv  f.  Lit.-Ge9cli.  XIV,  364—368. 

846.  Heinricli,    Gnatav,    das    deutsche  Volkslied  von  de«  C-.s.Ti:uiLi.ir.-; 
Tochter  zu   GroDirardein. 
Unirarisctie  Knvue  6,  II.  10. 

QeiclIauhartH-  u.  Volli«lled«r  in  Hambnrs  i.  Ferl>«r,  >'r.  : :  -.-r   imt. 

H.  Mnoh  Nr.  IIIS  u.  20»!  f. 

849.  Küiderlied.  -~~  Maller,  Marie,  Kinderlieder  t.  Sebv^«  t-  Hbtu    n  iMir? 

Mundart).    Hit  Bildern.  2.  verm.  Aufl.  8.  (Hn  S.)  ButL  r-yrr.^.    ■    -    f 

650.  Lnister,  Eindergebet. 

Korreipoiidenibl.  d.  Ter.  f.  iiebsubürr.  Landtrtnud*  IX,  £  II  .  —  s  i  «'■ar- 
Nr.  748. 
661.  Xiodenpiel.  —  Carstens,  B-,  Berichtigange»  suc  %ha^»sr  »   ^^ 
Kinderspielen  aus  Scbleawig-HoUtein. 
Nd.  KDrni|>oDdenibI.  ISSfl,  8.  76, 
852.  Abillhl reime,  Reigenreime  ron  HftttBaaa  >.  MJtJtc. 

Nd,  Korre^ondenib].  188S,  S.  Sl  t. 
858.  Riehter,  Albert,  mr  GiMhiahta  Am  «itmtänhf».  Emmc««* 
WlastneelalU.  Brilage  der  Ldpelgw  UkUmf  im  Jk.  S  i  r 

I.  Bd.  8.  (Xll,  429  S,)  Dasei,  «eliw^e.  •  M.  _^ 

BGS.  Deutsche  Volksbücher  (nadi  0.  bckwifr.     £4,   t^m-  ^^Z 
k  0,20  M.  Volks-  und  JugandicfariAea,  bi^  «««^A^^  '    - 
Der  gelitlrnte  Sieg&ied,  Beraog  EnM  m.  >M  iC  S0**^ ''' 
Heimonskinder  (IV,    140   H.).  .^-  -  "■  36  f.  - 

86G.  Boltc,  Jubnnne«,  ZcagviiM  Ar  A«  V^y^^^  '    '^ 
AlemiinDU  14,  SIS— MOl  ^~— 

367.  Hnther,  K.,  die  deuiMban  y^tu^^^ tm t^^^^ 

Z.  des  Kii'iMi^HKerlis-Vtci^M  ta  "y  ,  ,  W^^-^^ 
B38.  Ein   Volksbuch  d«*   lü.  itfa^arf«»  II,    |93.  —  Geht  vid- 

OetE^ir.  BunlildütdlwcCinw.  IN^  fc  s. 

M-1<i*ln«  •-  Lol»^— -^tfi.  _  «««■  i    '        Aottor  a.  Nr.  283. 

„.  .      ,  „    r  ^J**"  *  *  ''^'en  auf  Kiruhhöteu  der 

HB'J.   a*tll»el.  —  Fr,'  ^ni        - 

^i^äatUJMudm  jfaK^     -"^  Ciraf»diaft  CUti  V,  II.  4. 


'  Erroracbuiii;  niid  ErLnltnni;  der 

l  0.  S.  L.  Ii,l.  XII,  S.  CLXXXir. 

:-ifton.   Mit   einem   Anhang:     das   kön. 

.   Decker.    2   M. 

Itt«f  f.  litersr.  Uuleili.   lHöii,    I,    I.S5-137 


Beb  [18S5  u.   1886). 

tu  Oebruikea  in  de  Prov.  Groningen, 


440  BIBLIOGRAPHIE  VON  188ß. 

865.  BrandstetteryH-y  die  Regenz  bei  den  Luzerner  Osterspielen.  4.  (16  S.) 
Progr.  d.  CantonsBchnle  in  Lnzem,  Ostern   1886.  Luzero,  Räber.   1|35  M. 

866.  Brandstetter,  R.,  zu  den  Luzemer  Dorfspielen. 
Z.  f.  d.  Philol.  18,  469-477. 

867.  Holthansen,    die  Quelle   des   Luzemer   Fastnachtspieles   yom   Jahre 

1592. 

Germania  81,  110—116.  —  Bibl.  1886,  Nr.  693. 

868.  V.  Liebe nau^  zur  Geschichte  der  Osterspiele  vor  der  Reformation. 
Katholische  Schweizerblätter  1886,  H.  6. 

869.  Schauspiele  des  Mittelalters  in  der  Schweiz. 
Schweiser  Grenspost  1886,  21.  Sept  u.  ff. 

870.  Wackerneil,  J.  £.,  die  ältesten  Passionsspiele  in  TiroL  8.  (167  S.) 
Wien  1887,  Braumüller.  5  M.  Wiener  Beiträge  zur  deutschen  und  englischen 
Philologie,  ü. 

871.  Una  sacra  rappresentazione  in  Vorderthiersee  nel  Tirolo  tedesco. 
Archivio  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  lY,  4. 

872«  Brunner,    Seb.,    das  Passionsspiel  zu  Oberammergau    in  den  Jahren 

1860  und  1870.   3.  Aufl.  8.  (200  S.)    Wien   1870  (Innsbruck  P.   Rauch). 

1,20  M. 

873.  Trötscher,  J. ,  über  das  Egerer  Fronleichnamsspiel  und  die  mittel- 
alterlichen Spiele  in  Eger. 

Egerer  Jahrbuch   1886,   S.  172 — 187.    Mit   iuteressunten    urkundlichen  Mitthei- 
lungen  über  die  Aufführungen,   wahrscheinlich  im  Jahre  1405. 

874.  Urban,  Michael,  das  Ansinglied  in  Deutschböhmen. 

Mittheilungen  d.  Ver.   f.  d.  Gesch.    d.  Deutschen    in  Böhmen  XXV,    298— 3U9. 

875.  Pailler,    Weihnachtslieder  und  Krippenspiele   aus  Oberösterreich  und 

Tirol  (Bibl.  1884,  Nr.   749). 

Vgl.  Vieiteljahrsschrift  für  Mugikwissenschuft  I,  559  —  561  (L.  ▼.  Flörmann). 

876.  Wolff,  J.,  Weihnachts-  und  Neujahrsspiel. 
Korrespoudenzblatt  d.  Ver.  f.  siebenbürg.  Landeskunde  IX,  8.   137 — 142. 

877.  Ahle,  J.  N.,  geistlicher  Christbaum.  Eine  Sammlung  von  größeren  und 
kleineren  Weihnachtsspielen,  Krippenliedern  und  Gedichten.  Geordnet  und 
mit  Melodien  versehen  unter  Mitwirkung  mehrerer  Componisten.  16.  u. 
17.  Heft.  12.  (68  S.)  Donauwörth,  Auer.   k  0,75  M.   (s.  Bibl.  1884,  Nr.  752). 

878.  Meyer,   Carl,  Fastnachtsspiel  und  Fastuachtsscherz. 
Zs.  f.  allgem.  Gesch.  ii.  s.  w.  III.  »S.   161—181. 

879.  Zingerle,  Sterzinger  Spiele  (Bibl.  1885,  Nr.   696). 

Vjfl.  Ü.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1 1.S5  f.  (Bolte);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  323—325  (M.  Koch); 
Blätter  f.  literar.  Unterh.  1886,  I,  39J5— 398  (Schlossar). 

880.  Damköhler,  Ed.,  zu  ächeve  Klot.  Mnd.  Fastnachtsspiele  von  W.  Seel- 
mann. 

Nd.  Korrcspondenzblatt  1886,  S.  57;  dazu  W.  Seelmann  ebd.  S.  70  f.;  Sprenger 
S.  71. 

881.  Jonas,  Handwerkerspiel  (Bibl.   1885,  Nr.   707). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  18,  602-505  (Holstein). 

882.  Kralik-Winter,  Puppenspiele  Bibl.    1885,  Nr.   708). 
Vgl.  Gegenwart  1886,  Nr.  22  (P.  Schütze). 

883.  Ellinger,  G.,  ein  deutsches  Puppenspiel:  Alceste. 

Zs.  f.  d.  Philol.  18,  267—301. 

Alceste    s.  auch  Ellinger,    Alceste    u.  s.  w.    unter  'Litteratur    des 

16.  Jahrhunderts'. 

Schauspiel  s.  ferner  Nr.  835  (Volksschauspiel  in  den  Alpen);   1928« 


V.   VOLKSKUNDE.  441 

Sprichwörter. 

884.  Freund,    Leouhard,     Volksweisheit    und    Weltklugheit.    Studien    und 

Streifzüge    auf    dem    Gebiete    der    vergleichenden  Völkerpsychologie    und 

Socialhistologie.    1.  Heft:  Treue  und  Untreue  in  deutschen  Sprüchen  und 

Sprichwörtern,  gr.  8.  (38  S.)  Leipzig,  Pfau.  0,75  M. 

8.  Nr.  948. 

885.  Voigt,  Ernst,  über  die  ältesten  Sprichwörtersammlungen  des  deutschen 

Mittelalters. 

Zs.  f.  d.  Alterthnm  .HO,  260—280  und  S.  35?. 

886.  Friedrich,  Zweikämpfe  zwischen  Sprichwörtern. 
Centialorgan  f.  d.  Interessen  des  Keahchulwesens  XIV,  853-858. 

887.  Alte  Sprüche. 

Mittheilungen  aus  dem  german.  National museum,  Bd.  I,  S.  264. 

888.  Birlinger,  A.,  alte  gute  Sprüche. 
Alemannia  14,  48—51  u.  280—282. 

889.  Birlinger,  A.,  Schwabenneckereien. 
A1enr!annia  14,   186—188  u.  273. 

890.  Schollen,  M.,  Aachener  Sprichwörter  und  Redensarten. 
Zs.  des  Aachener  Geschicbtsvereius  8.  S.  158—208. 

891«  Jellinghaus,  H.,  zu  den   ^Proverbia  communia^. 
Nd.  Korrespondensblatt  1386,  S.  67  f. 

892.  Latendorf,  F.,  Priamel. 

Nd.  Korrespondenzblatt  1886,  S.  44. 

893.  Zwei  sprichwörtliche  Redensarten. 
Mittheilungen  d.  Ver.  f.  flamburj».  Gesch.  VIII,   142  f. 

894.  Rlaussmann,   Oscar,  einige   „Volks-Worte''. 

Mittbcilangeii  il.  Ver.  f.  die  Geschichte  Bei  lins.  Ä.  Jabrj^f.,  S.   16  f.  u.  35  f.  — 
(^Es  riecht  nach  Peter  Meffert" ;  Hundsfott;  Zanktippe.) 

8.  Nr.  418  u.  426. 

895.  '^Den  rothon  Hahn  aufs  Dach  setzen.' 

Am  Urds-Bruuneu  1886,  H.   10,  S.  119  f. 

896.  Francke,  'Den  Schlüssel  aufs  Grab  legen.' 

Jahrbnch  f.  Gesch.,    Sprache  u.  Lit.  Elflaß-Lothringens  11,    193.  —  Geht  viel- 
leicht auf  einen  symbol.  Rechtsbrauch  Eurück. 

Volksthümliche  Benennungen  s.  Nr.  591^;  Schimpfwörter  s.  Nr.  283. 

897.  Inschriften.  —   Vogt,    merkwürdige  Grabschriften  auf  Kirchhöfen  der 

Grafschaft  Glatz. 

Vierteljahrsflchrift  f.  Gesch.  u.  Heimatkunde  der  Grafschaft  Glats  V,  H.  4. 

898.  Glockeninschriften. 

Mittheilungen  der  k.  k.  Centralcommission  zur  Erforschun)]^  und  Erhaltung!:  der 
Kunst-  u.  historischeu  Denkmale,  Bd.  XI,  S.  14  u.  S.  L,  Bd.  XII,  S.  CLXXXIL 

899.  Ziegler,  H. ,    alte  Geschützinschriften.  Mit  einem  Anhang:    das  kön. 

Zenghaus  zu  Berlin.  8.   (85   S.)  Berlin   1886,  Decker.   2  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  672;    Blätter  f.  literar.  Unterh.  1886,    I,    136-137 
(Adalb.  Schröter). 

Niederländisch  (1885  u.   1886). 

900.  Onnekes,  J.,  Zeden,  Gewoonten  en  Gebruiken  in  de  Prov.  Groningen, 
Onze   VolkKtnal  lil,  1  u.  2. 

901«  Limburgs  che  gebruiken. 

n  Dagbet  in  den  oosten  1886,  Nr.  4. 

8.  Nr.  447. 


442  BIBLIOGRAPHIE  VON  188^. 

902.  ter  Gonw,  J.  £.,  Sporen  van  Bijgeloof. 
Onse  Volkstaal  II,  3. 

903.  van  Offel,  J.  H.^  volledige  volkspoezie.  8.  (203  S.)  Anvers,  B.  J. 
Mees.   2,50  fr. 

904.  van  Off  ei.  J.  H.,  Eerste  bundel  nieuwe  en  verbeterde  volksdichten. 
3.  Lief.   8.  Anvers,  B.  J.  Mees.  k  0,15  fr. 

90.5.  Uit  de  oude  Doos.  XXV  Liederen  op  zangwijzen  met  klavier- 
begeleiding  door  H.  van  der  Eyken.  Benevens  inlciding  en  register  door 
G.  (=  M.  Gerlings).   4.  (VH,  47   S.)  Haarlem   1886.  Gosler.   2,25  fl. 

906.  Riemsdijk,  J.  C.  M.  van,  Oud-Nederlaudsche  Volksliederen. 
Tijdsehrift  der  Vereeniging  voor  Noord-NederlAnis  MuziekgescUiedenis  II  ,  205 
bis  207. 

907.  Aarsen,  A.,  Veluwsche  Liedjes. 
Onze  Volkstaal  II,  3. 

Volkslied  s.  auch  Kalif. 

907\  Vermakelijk  Leven  van  Thyl-Uilenspiegel.  Met  aardige  klachten, 
poetsen  en  bolverijen.  4""  verbet.  druk,  met  nieuwe  platen.  8.  (72  S.) 
Gand,   Snoeck-Ducaja  et  fils.  0,75  fr. 

908.  Speien  der  kinderen. 

't  DHghet  in  den  oosten   1886,  Nr.  2. 

909.  Kinderliedjes;  Nog  eend'ge  raadsels;  Van  alles  wat. 
*t  Daghet  in  den  oosteu  1886,  Nr.  5. 

910.  Van  Borssum  Waalkes,  Friesche  klokke-opschriften. 
De  vrije  Fries  XVI,  2. 

911.  Muller,  S.,  de  banklok  van  Utrecht« 

^tudes,  d^di^es  a  Leemnns  (Nr.  1297),  S.  298 — 301.  —  Glocke  mit  interessanter 
Inschrift  vuu  1471. 

Englisch  (1885  u.   1886). 

912.  The  Folklore  Journal,  IL   VoL    1885. 

Enthält  u.  H.:  Tabalation  of  Folk-tales;  Gomme,  Bibliograph^  of  Folk-lore 
Piiblications  in  En^Üsh;  E.  Clodd,  The  Philosophy  of  Punchkin  (vergleichende 
Snge^;  Folk-lore  of  Drayton ;  Folk-lore  Terminology. 

III.  Vol.    Enthält  n.  a.:    Coote,  The  Origin  of  the  Robin  Hood  Epos. 

913.  The  Gentleman' 8  Magazine  Library.  Vol.  IV.  English  Traditional 
Lore;  to  which  is  added  Customs  of  Foreign  Countries  and  PeopleSy  ed. 
by  G.  L.   Gomme.  London    1885,   Stock. 

914.  Shropshiro  Folk-Lore.  Part  IL  Edited  by  Oharlolte  S.  Burne  from 
the  Coliections  of  Georgina  F.  Jackson.  London,  Trübner.  (Part  I  s.  Bibl. 
1888,  Nr.    663). 

V^l>l  Atmlemy  Nr.  678  (Watkins);  Saturday  Review  1885,  48. 

915.  Watkins,  The  Folk-Lore  of  a  North  Lincolnshire  Village. 

The  Antiquary  1885,  Juli. 

916.  Muir,  T.  S. ,  Ecclcsiological  Notes  on  some  of  the  Islands  of  Scot- 
land.   Edinburg,   Douglas. 

Enthält  auch  Volkskunde,  Sagen.  —  Vgl.  Arademy  Nr.  724  (Stokei). 

917.  Folk-Lore  and  Provincial  Names   of  Birds. 
Folk-Lore   Society,  Publ.   f.    1885. 

918.  Friend,  Hildoric,  Flower-Lore.  3.  Edition  (s.  Bibl.  1883,  Nr.  727). 
London   1886,   Sonnenschein. 


V.    VOLKSKUNDE.  443 

919.  Harley-,  T.,  Moon-Lore.  London   1886,  Sonnenschein. 
Vgl.  Academy  Nr.  722  (Bradley). 

920.  Digit  Folk-Lore. 

The  Antiqnary  1886,  Februar  und  März. 

921.  Cuming,  Finger-Nail  Lore. 

Jonrnal  of  the  British  Archaeol.  Associatiun  40,  H.  4. 

922«  Gould,    Charles,    Mythical  Monsters.    With    ninoty-three   lUustrations. 

London  1886,  Allen. 

V||:l.  Academy  Nr.  722  (Bradley);  Athenaeum  1886,  20.  März. 

923.  Wheatley,  The  Fairies  in  Literature. 
The  Antiquary  1885,  August. 

Feen  s.  Nr.  6 18. 

924.  Sharp,  C.  K.,  A  Historial  Account  of  the  Relief  in  Witchcraft  in 
Scotland.   8.  London  &  Glasgow,  Hamilton,  Adams  &  Co. 

925.  Witchcraft  in  the  sixtoenth  Century. 
The  Antiquary  1886,  Nov. 

Zauberformeln  s.  auch  Nr.  946. 

926.  Superstizione  dei  pescatori  inglesi. 
Archivio  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  V,  Nr.  2. 

8.  Nr.  814  f. 

927.  Galdoz,  H.,  le  Folk-lore  aux  Etats-Unis. 
Melusine  II,  23. 

928.  Martinengo-Cesaresco^  £.,  Essays  in  the  study  of  Folk  Songs.  8. 

London,  Redway.  7  s.  6  d. 

Vgl.  Academy  Nr.  731  (RaUton);  Athenaeum  Nr.  3057.' 

929.  Percy,  Reliques.  New  edition  by  H.  B.  Wheatley.  3  Vols.  London 
1886,  Sonnenschein  &  Co. 

930.  Chlld,  Francis  James,  The  English  and  Scottish  Populär  Ballads.  4. 

(Parti   [1883]  VIÜ,  256;  Part  II.  VI,   S.  257—508;  Part  IIL  IV,  261  S.) 

Boston,  Hougthon,  MifBin  &  Co. 

Vgl.  Englische  Studien  IX,  443—448  (Liebrecht);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  16—18 
(Liebrecht);  American  Journal  of  Philologg  V,  4;  Archivio  per  lo  studio  delle 
trad.  pop.  IV,  3  (Liebrecht);  Academy  Nr.  699  (Furuivall). 

931.  Songs  of  the  North,  gathered  togethcr  from  the  Highlands  and  Low- 
lands  of  Scotland.  Edited  by  Macleod  and  Boulton.  The  Music  arranged 
by  Lawson.  London   1885.   21   sh. 

982.  Graham,  Q.  F.,  The  Populär  Songs  of  Scotland.  With  their  appro- 
priate  Mclodies.  New  Ed.  8.  (400  S.)  Glasgow,  Wood,  London,  Cramer. 
10  8h.  6  d. 

933.  Laing,  Populär  and  Romance  Poetry  of  Scotland. 
Vgl.  The  Scottidh  Review  1886,  Juli. 

934.  The   Roseburghe    Ballads.     Edited   by  J.  W.  Ebsworth.     Vol.  VI, 

Part   1.   8.    1886  (s.  Bibl.   1883,  Nr.   601). 
Vgl.  Athenaeum  I886,  14.  Aug. 

935.  Sawyer,  Sussex  Songs  and  Music. 

Journal  of  the  British  Archaeological  Association  XLII,  3. 

936.  Gomme,  Labour  Songs  and  Cries. 
The  Antiquary  1885,  October. 

936\  Gray  Birch,  Walter  de,  Vita  Uaroldi.     The  romance  of  the  lifo  of 

Harold  King    of  England.     From    the    unique  ms.  in  the  British  Museum 

edited  with  notes  and  a  translation.  8.  (XV,  204  S.)  London  1885. 


444  BIBLIOOKAPHIE  VON  188a. 

937.  Roth  well,  J.  v.,  Thomas  der  Rhymer.  Loewe'sche  Ballade  aas  dem 
Altschottischen.  Eine  Studie.   8.  Berlin   1885,  Dancker.  0,Q0  M. 

938.  Fitzgerald,   David,  Robin  Hood  and  Robin  Crnsoe. 
The  Antiquary  1886,  Octobrr. 

9d8\  Krüger,  August,  zur  mittelenglischen  Romanze  Ceuelere  Assigne. 
Heriigs  Archiv  77,   169  —  180. 

938**.  Kirschten,  Walther,  Ueberliefcrung  und  Sprache  der  mittelenglischen 

Romanze  The  lyfe  of  Ipomydon.  8.  (47   S.)   1885.  Marburger  Dissert. 

Sir  Gowther  ».  Nr.  2184;  ferner  Nr.  613, 

939.  Button  Harrison,  Folk  and  Fairy  Tales.    London.  Trard  &  Downey. 

940.  Campbell,  Archibald,    Records  of  Argyll:    Legends,    Traditions  and 

Rccollections  of  Argyllshire  Highlanders.   London  1886,  Blackwood  &  Sons. 
Vgl.  Athenneum   1886,  6.  Febr. 

941.  Wri  ght,  G.  R.,  Local  Lays  and  Legends.  London  1885.  Jarvis  &  Son. 

942.  Axon,  On  the  Legend  of  the  Chapman  of  Swafifham. 
Tho  Antiqnary  1885,  April. 

943.  Axon,  The  Pedlar  of  SwaflFham. 
Tlie  Antlquary   183*,  September. 

944.  Lang,  A.,  A  Galloway  Nursery  Tale. 
Academy  Nr.  702. 

945.  Publications  of  the  Villen  Society. 

Enthält:  a)  The  History  of  the  Scven  Wise  Masters,  von  O.  L.  Oomme ;  b)  The 
History  of  the  Patient  Grisel,  von  H.  B.  Wheatley;  c)  The  History  of  Sir 
Richard  Whittington,  von  H.  B.  Wheatley;  d)  The  History  of  Thomas 
Hickathrift,  von  G.  L.  Gemme;  e)  Mother  Bunch*s  Closet  newly  Broke  Open, 
von  G.  L.  Gromme  (Nr.  a — d  Volksbücher,  e  Zauberformeln  und  Trfiume). 

946.  Chap  Books    and  Folk -Lore  Tracts  ed.  by  G.  L.  Gomme  and  H.  B. 

Wheatley  for  the  Villen  Society.  Second  Series. 
Dabei:  Doctor  Fanstus. 

947.  Wahl,    M.  C. ,    das   parömiologische  Sprachgut   bei    Shakespeare    HL 

37   S.   Progr.   d.  Handelsschule  in  Erfurt,    1886. 
Vgl.  Englische  Studien  X,   179  (M.  Koch). 

948.  Mawr,  £.   B.,  Analogous  Proverbs  in  ten  languages.  London   1885. 
Vgl.  Academy  Nr.  699  (Bradley). 

Die  Nr.  916,  924,  945  u.  946  aus:  Berliner  Jahresbericht  1886,  827,  886  u. 
1886,  1367  u.  1368. 

Nordisch. 

949.  Poestion,   Island   iBibl.    1885,   Nr.    734). 
\\rl  lAt.  Centralblatt  188«,  Sp.  1522  f. 

960.  Keil  hack,  Konrad,  Reiscbilder  aus   Island.  8.  (VIT,   230  S.  und  eine 
Karte.)  Gera   1885,  Reisewitz.   3   M. 

Vgr],  Ceiitralorgan  f.  d.  Interessen  d.  Kealschulwesens  1886,  698  f.  (Lenk); 
Magazin  f.  d.  Lir.  d.  In-  n.  Auslandes   1886,    790—792,  804—807  (K.  Maurer). 

951.  Keil  hack,  Islands  Natur  und  ihre  Kinflilsse  auf  die  Bevölkerung. 
Deutsche  peograph.  Blütter  9,  Nr.   1. 

952.  Baumgartner,  A  ,   von  Island  nach   Norwegen. 
Stimmen  au8  Maria-Laach  31,  H.  8. 

953.  Feddersen,  Arthur,    paa  islandsk  Gruud.     Optegnelser  fra  en  Rejse 
1884.   8.  (188   S)  Kjöbenhavn   1885,  Host. 

Vgl.  Centralorgan  f.  d.  Interessen  d.  Kealschulwesens  1886,  80  f.  (Lenk). 


V.   VOLKSKUNDE.  445 

964.  Kaiser,  Karl,  Reise  durch  Scandinavien  im  Sommer  1884.  8.  (216  S. 
n.    10  Illustrationen.)  Barmen  1886,  Wiemann. 

Vgl.  Centrnlorgan   f.  d.  Interessen   d.  Realscbulwesens  XIV,    351   f.  (Lenk).  — 
Darin  auch  Schilderung  von  Land  u.  Leuten. 

955.  Akerblom,    L.,    die  Färöer;    Land  nnd  Leute.     Hauptsächlich  nach 
dänischen  Quellen  geschildert. 

Aus  allen  Welttheilen  17,  Nr.  11  u.  12. 

956.  Von  den  Faröem. 

Ymer  1886,  Heft  2.  —  Vgl.  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  649  f.  (MeBtorQ.  — 
Lebensweise. 

Nord.  Mythologie  s.  Anderson  Nr.  697  f. 

957.  Arpi,  R.,  Isländek  Folklore. 

Svenska  landsmalen  VI,  smürre  meddel.  S.  LIX. 

958.  Lenk,    Heinrich,    isländische  Elfensagen,    zum    ersten  Male  aus  dem 
Neuisländischen  ins  Deutsche  übertragen. 

Centralorgan  f.  d.  luteressen  d.  Realschul weseus  XIV.  497 — 609. 

959.  Bergh,  H.  A.  E.,  Nye  Folkeoeventyr  og  Billeder  fra  Norge.   4.  SamL 
8.  (8  4-  172  S.)  Kristiania,   1886.   1,80  Kr. 

Norweg.  Sagen  s.  Holthausen  Nr.  614. 

960.  Topelius,  schwedisches  Märchenbuch   (ßibl.    1885,  Nr.    738). 
Vgl.  wissenschaftl.  Beilage  d.  Leipziger  i^eitung  1886,  Nr.  17. 

961.  Bergström,   U.,  Strödda  bidrag  tili  svensk  folklore. 
Svenska  land-'^malen  VI,  smärre  nieddel.  I—XII. 

962.  Bondeson,  Aug.,  Historiegubbar  pä  Dal,  deres  sagor  och  sägner  m. 
m.    upptecknado    och    utgifna   of  A.  B.     Med  teckningar  efter  författarens 
vtkast  af  Severin  Nilsson.  8.  (4  -}-  369  -f-  3  S.  +  5  pl.)  Stockholm,  1886.  '^ 
5  Kr. 

Vgl.  Finsk  tidskr.  1887,  2,  291  (E.  Lagus). 

963.  Wahlfisk,  J.,  Sägner.   Om  naturmythiska  företcelser  m.  m.   (Forts.). 
Bidr.  t.  Södermanlands  äldre  knlturhist.  VI,  102—124. 

Sprichwörter  s.  Kaland  unter  *altnord.  Littcratur';  Faerior^k  Antlio- 

logi  s.  Nr.  2228. 

964.  Aminson,  H.,  Folkvisor  (Forts.). 

Bidr.  t.  Södermanlands   äldre  kulturhist.  VI,  28  —  46  4*  ^  ^1-  (Liedermelodieu). 
965«  Gauthej,    Antonie,    quelques    mots    des    chants    populaires    sucdois 
(ß.  BibL  1885,  Nr.   745). 

Arch.  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  IV,  4. 

965\  La  Courte-Paille  (Bibl.   1885,  Nr.  746,  Fortsetzung). 
Melusine  111,  2  u.  6. 

966.  Valentin,  schwedische  Volksmelodien  (BibL   1885^  Nr.  747). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  698;  Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg. 
Id86,  66. 

967.  Bondeson,    Aug.,    Fran   julgille    och    legstuga.     Svcnska    folkdanser 
samlade  och  utgifna  af  A.  B.  H.  2.  4.  (S.  25—48.)  Stockholm  1886.   1  Kr. 

968.  Lekar  med  nötter.  Ur  Ostra  Smalands  och  Olands  landsmalsförcnings 
i   Upsala  samlingar. 

tiveiiska  landäinälen  VI,  smärre  meddel.  XXII -  XXVI. 

969.  Ramm,  Axel,  quelques  remarques  sur  les  jeux  en  Suede. 
Arcli.  per  lo  studio  delle  trad.  pop.  V,  H.  1. 

970.  8venska  barnvisor  ock  barnrim  samlade  ock  ordnade  af  Johan  Nord- 
lander. Text.  8.   (285  S.)  Stockholm    1886. 

Svensk«  landsmäen  V,  6.  Vgl.  Finsk  tidskr.  1887,  2,  289  (H.  VendellV 


440  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

971.  Kalund,  Kr.,  en  islandsk  ordsprogsamliog  fra  15  de  arhnndrede. 
.Smästykker  7—8  (1886),  8.  131—184. 

972.  Ordsprak     fran    Akers    och    Oster-Rekarne    härad    (gesammelt    von 

H.  Aminson.  (Forts.) 

Bidrag  t  Södermanlands  äldre  kaltiirbist.  VI,  46—55. 

973.  Ordsprakslika    talesätt    fran  Akers  och  Öster-Rekame  härad,    ord- 

nade  i  bokstafsföljd  efter  hufvudord  (gesammelt  von  H.  Aminson.  Forts.). 
Bidrag  t.  Södermanlandg  kidre  kulturhist  VI,  56—85. 

974.  Ordlekar    fran    Akers    och      Öster-Rekame    hilrad    (gesammelt    von 

H.  Aminson.  Forts.). 

Bidrag  t.  Södermanlands  Kidre  kulturhist  VI,  86-93. 

Schwedisches  Volkslebeu  s.  aach  'Nyare  Bidrag',  oben  Nr.  661. 

975.  Frendenthal,    A.  0.,    Ordstäf,    talesätt    och    skämt  fran  Njkarleby 

socken  i  Osterbotten. 

Svenska  landsmalen  VI,  smSrre  meddel.  XIII— XIX. 

976.  Freudenthal,  A.  0.,  Om  tva  ordsprak. 

8t.  literatursälUkapeis  i  Finland  Förbandl.  ocb  uppsatser  I,  46  f. 

977.  Daae,  L.,  HoIIandske  Ordsprog  om  Norge  og  Nordmsend. 
Hist.  tidskr.  II.  R.  V,  140—142. 

978.  Modin,  £. ,  Huskurer  och  signerier  samt  folkliga  namn  pa  läkemedel 

fran  Angermanland.  8.  (23  S.)  Stockholm   1886. 
8veuaka  landsmalen  VII,  2. 

979.  Aminson,  H.,  Yidskepelse.  Om  haf^ande  qvinnor  och  bamaföderskor 

samt  om  smabarn. 

Bidr.  t  Södermanlands  äldre  kultarhist.  VI,  98—101. 

980.  Skattekgraveren,  tidsskrift  udg.  af  £.  T.  Rristensen.  Jahrg.  1886. 
Kolding.   4,50  Kr. 

VI.  Alterthttmer  nnd  Kulturgeschichte. 

Bibliographie:  Berliner  Jahresbericht  (oben  Nr.  82),  S.  35 — 104. 

981.  Lippert,  J.,  Kulturgeschichte  in  einselnen  Hanptstücken  (Bibl.  1885, 

Nr.  749). 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  1.S89  f.  (F.);  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886, 
715  f.;  Mittheilungen  aus  der  histor.  Litteratur  1886,  193  (Noack.). 

982.  Lippert,  Jul. ,  die  Kulturgeschichte  der  Menschheit  in  ihrem  organi- 
schen Aufbau  [2  Bde.  in  circa  20  Lief.]  1.— 11.  Lief.  gr.  8.  (1.  Bd.  VIII 
und  S.    1  —  643,  2.  Bd.   S.    1—64.)  Stuttgart   1886,  Enke.  k   1   M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1880,  Sp.  1330  f.  (Hocbegger);  Mittbeilungen  aus  der  histor. 
Literatur  1886,  8.  193  (Noack);  Mittheilungen  d.  Ver.  f.  d.  Gesch.  d.  Dentsebon 
in  Böhmen  XXV,  Beilage,  S.   13. 

983.  Ducoudray,  G. ,  histoire  sommaire  de  la  civilisation  depnis  Torigine 
jusqu'i  nos  jours.   8.  (III,   1107   S.)  Paris,  Hachette.   7,60  fr. 

984.  Honegger,  J.  J.,  allgemeine  Kulturgeschichte.  2.  Bd.  8.  (XII,  463  S.) 
Leipzig   1886,  J.  J.  Weber  (vgl.  Bibl.   1882,  Nr.   738).   7,50  M. 

Vgl.  Gegenwart  29,  Nr.   18  (Hellwald). 

985.  Riese,  A. ,  l'id^al  de  justice  et  de  bonheur  et  la  vie  primitive  des 
peuples  du  Nord  dans  la  litterature  grecque  et  latine.  Traduit  de  Tallemand 
par  F.  Gache  et  J.  Sully  Piquet.  Augment^  de  notes  par  Taute or  et  les 
traducteurs.  12.  Paris  1886,  Klincksieck.  2,50  fr. 


VI.    ALTERTHOMER  und  KULTURGESCHICHTE.  447 

986.  Dabo,  Felix,  Urgeschichte  der  germanlBchen  und  romanischen  Völker 

(Bibl.  1886,  Nr.  753)  3.  Bd.  (S.  641—800  u.  2  Taf.)  4  3  M. 

Urgeschichte  s.  femer  Nr.  209—215. 

987.  Biedermann,  R.,  deutsche  Volks-  und  Kulturgeschichte  (Bibl.  1885, 

Nr.   750). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  229— 2H3,  und  1887,  692  ff.;  Central- 
organ  f.  d.  Interessen  des  Realschulwesens  XIV,  74  f.  (SOhns). 

988.  Henne  am  Rhyn,    Otto,    Kulturgeschichte   des  deutschen  Volkes  (in 

5  Abtheil.)    1.— 4.  Abth.    Lex,-8.    (1.  Theil,    S.   1—375,    und   2.  Theil, 

S.  1-240.)  Berlin   1886,  Grote.  i  4  M. 

Vgl.  Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  27  n.  82. 

989.  Götzinger,  Reallexikon  (Bibl.  1885,  Nr.  754). 

Vgl.  Zb.  f.  d.  Gymnasial wesen  39,  243  (L.  H.  Fischer);  Allgem.  Ztg.  1885, 
Nr.  86  (A.  Schlossar). 

Lindenscbmit ,   Alterthümer,    s.  Nr.  1069;    Beck,    Geschichte  des 

Eisens,  Nr.  1072. 

990.  Wattenbach,  W.,  Deutschlands  Geschichtsquellen  im  Mittelalter  bis 

zur  Mitte  des  13.  Jahrb.  2.  Bd.  5.  Aufl.  gr.  8.  (IV,  530  S.)  Berlin  1886, 

Hertz.  9  M.  (Vgl.  Bibl.  1885,  Nr.  759). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  t5p.  341  (Düinmler);  D.  Lit  Ztg.  1886,  Öp.  1629 
bis  16S2  (Holder-Egger). 

991.  Lorenz,  Deutschlands  Geschichtsquellen  (Bibl.   1885,  Nr.   760). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  481  f.  (Wyss);  Gott.  Gel.  Anz.  1886,  Nr.  21  (Weiland). 

992.  Lorenz  und  Scherer,  Geschichte  des  Elsaßes  (Bibl.  1885,  Nr.  762). 

Vgl.  D.  Lir.  Ztg.  1886,  6p.  1791  f.  (Holländer);  Grenzboten  1886,  Nr.  13. 

993.  Droysen.  Handatlas  (Bibl.   1885,  Nr.  761). 

Vgl.  i^hilol.  Hundschau  18S6,  1596  f.  (Hansen);  Neue  philol.  Riindscliaa  1886, 
300  f.  (Hansen);  Theolog.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  7  (Ed.  König);  Neue  evang.  Kir- 
chenzeitung 1886,  163  f.;  Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  13; 
Kivista  storica  italiana  111,  179 — 181  (Rinaudo). 

994.  Ohlenschlager,  F.,    prähistorische  Karte  von  Bayern,  im  Anschluß 

an  die   von  der  deutschen    anthropol.   Gesellschaft   vorbereitete  Gesammt- 

karte  Deutschlands    bearb.  4.  Lief.    qu.  gr.  Fol.    (3  lith.  Bl.  m.  Text.  4. 

14   S.)  München  (literar.-artist.  Anstalt).  5  M. 

Inhalt:  Lichtenfels.  —  Passan.  —  Straubing.  —  Vgl.  Berliner  philol.  Wochen- 
schrift 1886,  8p.   1643  (Mehlis). 

995.  Hotz,  R.,  Beiträge  zur  Erklärung  und  Geschichte  der  peu  tingers  eben 
Tafel. 

Mittheilungen  d.  Instituts  f.  österr.  Geschichtsforschung  7,  S.  209 — 222. 

996.  Keltsch,  Victor  y.,  der  bayrische  Geograph,  aus  dessen  nachgelassenen 

Papieren« 

Alrpreuß.  Monatsschrift  28,  S.  600—660. 

997.  Ldher,  Franz  v. ,  Beiträge  zur  Geschichte  der  Völkerkunde.  2  Bde. 
8.  (Vm,  491  u.  VII,  492  S.)  Frankfurt  a.  M.  1885/86,  Literar.  Anstalt. 
k  8,60  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  806  f.  und  1886,  Sp.  791  f.  (K— ff.);  D.  Lit.  Ztg. 
1886,  867  f.  u.  1886,  8p.  817  f.  (Holst);  Theolog.  Lit.  Blatt  3886,  Nr.  21.  — 
Danach  enthält  Bd.  1  u.  a.  Wanderbilder  aus  dem  Elsaß;  über  den  histor.- 
geograph.  bedingten  Gegensatz  zwischen  Tirol  und  Bayern.  —  Bd.  II  u.  a.: 
Gab  es  bei  den  Germanen  Men.-chenopfer?  (vgl.  Bibl.  1884,  Nr.  767);  die 
cnltui historische  Bedeutung  unserer  Städie;  in  zwei,  die  c^narischen  Inseln 
betreffenden  AnfsMtzen  die  bekannte  Annahme  von  der  germanischen  Abstam- 
mung der  Quantschen. 


448  BIBLIOOBAPHIE  VON  1886. 

998.  Stämme,  Siedelongen.  —  Fr e sei,  Job.,   die  Skythen-Saken ,  die  ür- 

Täter  der  Germanen.  8.  (XVI,  340  8.)  Mflneben  1886,  Lindaner.    10  M. 
Vgl.  Berliner  philol.  Wochenschrift  1886,  Sp.  1810  ff.  (Jasti). 

999.  Sicba,  Karl,  Namen  und  Schwinden  der  Slayen.  gr.  8.  (49  S.)  Lai- 
bach 1886,  von  Kleinmajr  nnd  Bamberg.   1  M. 

1000.  D'Arbois  de  Jubainville,  les  origines  gauloiaes. 
Revue  historique  XXX,  fl.  1. 

8.  Nr.  228. 

1001.  Klage,   Friedrich,    Romanen   nnd  Germanen   in   ihren  Wechselbesie- 

hnngen. 

Gröbere  Gmndriß  der  romaniBchen  Philologie  I,  H83 — 397. 

1002.  Schmidt,  zur  Geschichte  der  Langobarden  (Bibl.   1885,  Nr.   779). 
Vgl.  Hiflt.  Zs.  65,  283  (Alb.  Duncker). 

1003.  Galetscbkj,  die  Urgeschichte  der  Langobarden.  4.  (22  S.)  Progr. 
d.  Gymn.  in  Weißenfels,   1885.  Leipzig,  Fock.   1,50  M. 

1004.  Borovszki,  Sam.,  die  Urgeschichte  der  Langobarden. 
Ungar.  Revue  Jahrg.  6,  H.  2  u.  3. 

1005.  Westrum,  A.,  die  Longobarden  nnd  ihre  Herzöge.  Yortragy  geh.  im 
Verein  f.  Kunst  u.  Wissenschaft  zu  Celle,  gr.  8.  (54  S.)  Celle,  Capaun- 
Kariowa.   1  M. 

1006«  Weise,  JuL,  Italien  und  die  Langobardenherrscher  von  568 — 628. 

8.  (63  S.)  Halle'sche  Diss.,   1886. 

1006*.  Hodgkin,   The  Visigoths  in  Spain. 
Academj  Nr.  689. 

Krimgoten  s.  Nr.  239;  Vandalen  8.  Nr.  997. 

1007.  Gantrelle,  J.,  les  Su^yes  des  bords  de  TEscaut.  R6ponse  k  M.  Alph. 

Wanters  et  k  M.  L^on  Vanderkindere. 

Bulletin  de  TAcad^mie  Roy.  des  sciences  u.  8.  w.  de  Belgiqne  1886  (III*  s^rie 
t  XI),  p.  190—215. 

1008.  Vanderkindere,    L^OU;    les   origines    de    la   popnlation    flamande. 

Rdponse  k  M.  Alph.  Wauters. 
Ebd.  p.  211"— 241^ 

1009.  Wauters,  Alph.,    sur   les    Sucres   et    les    autres   populations    de   la 

Belgique. 

Ebd.  IIP  B^rie,  t.  XII,  p.  289—313. 

Frauken,    Friesen,    Sachsen  s.  Nr.  1306;    Salier   Nr.  297;    Wirth- 
schaftsgeschichte  der  germ.  Stämme  s.  unter  Recht. 

1010.  Gronen,  Damian,  die  Vettern  der  Schwaben  in  Portugal. 
D.  Rundschau  f.  Geographie  nnd  Statistik  1886  (Bd.  8)  S.  110—117. 

1011.  Bach,  M.,  und  Dürr,  Karte  der  Gangra£schaften  im  jetzigen  König- 
reich Württemberg.  In :  Illustrierte  Gesch.  von  Württemberg.  Stattgart 
1886,  Hänselmann. 

1012.  Boss  er t,  G.,  die  ostfränkischen  Gaue  des  heutigen  Württembergs. 
Archiv  d.  bist  Ver.  von  Uuterfranken  und  Aschiiffenburg.  29,  S.  539—844. 

1013.  Schricker,  Grenzen  und  Gaue  im  Elsaß  (Bibl.   1884,  Nr.   777). 
Vgl.  Westdeutsche  Zs.  V,  264—270  (Fritz  Möller). 

1014.  Ulrici,  Alb.,  das  Maingebiet  in  seiner  natürlichen  Beschaffenheit  nnd 
deren  Rückwirkung  auf  die  Geschichte,  namentlich  die  Besiedelung  nnd 
Cultur  des  Mainlandes.  8.  (VI,  137  S.)  Kassel,  Kessler.  1,80  M.  —  Auch 
Ortsnamen. 


VI.    ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.  449 

1015.  Diepenbrock,  J.  B.,  Geschichte  des  yonnaligen  Amtes  Meppen 
n.  8.  w.  (Bibl.  1885,  Nr.  780).  3.  o.  4.  Lief.  (S.  821—640.)  Lingen, 
van  Acken.  &  1  M. 

1016.  Meyer,  Johs.,  die  Prov.  Hannover  in  Geschichts-,  Cnltar-  n.  Land- 
Bchaftsbildem.  2.,  vollständig  nmgearb.  n.  verm.  Aufl.  (In  ca.  10  Lfgn.) 
1.  u.  2.  Lfg.  gr.  8.  (S.  1 — 256  m.  Fig.  n.  1  Taf.)  Hannover,  Meyer. 
k  1   M. 

1017.  Günther,  F.,  der  Harz  in  Geschichts-,  Cultur-  und  Landschaftsbildern 

(vgl.  Bibl.   1885,  Nr.   789).     6.  Lief.    (S.  465—544.)    Hannover,  Meyer. 

k  1   M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  721  (K— ff.);    Centralorfran  f.  d.  Interessen  des 
RealBchnlwesens  XIV,  491  f.  (Rob.  Schneider);  Lit  Handweiser  1886,  Nr.  407, 

1018.  Günther,  der  Ambergan  (Bibl.   1885,  Nr.  791). 
Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  801  (P.  Zimmermann). 

Gaue  Snevon,  Hassegati,  Frieiienfeld  s.  Nr.  859  f.;  NordthQringen 

8.  Seelmann  Nr.  1666*. 

1019.  Jansen,  K.,  Poleographie  der  Cimbrischen  Halbinsel.    Ein  Versnch, 

die  Ansiedelungen  Nordalbingiens    in    ihrer  Bedingtheit   durch   Natur    und 

Geschichte  nachzuweisen,  gr.  8.   (79  S.)  Stuttgart  1886,  Engelhom.   2  M. 

Forschungen  zur  deutschen  Landes-  und  Volkskunde,  H.   8. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  1867  f.  (P.  Hasse);  siebenbarg.  Korrespondenz- 
blatt IX,  123. 

1020.  Simons feldy  H.^  die  Deutschen  als  Colonisatoren  in  der  Geschichte. 

Mit  einem  Vorwort  von  Frz.  v.  Holtzendorff.  gr.  8.  (VI,  34  S.)  Hamburg 

1885,  J.  F.  Richter.  1   M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  248;   Zs.  d.  histor.  Qesellschaft  fQr  d.  ProTins 
Posen  II,  102  (Warschauer). 

1020\  y.  d.  Ropp,  Goswin  Freih.,  deutsche  Colonien  im  12.  u.  13.  Jahr- 
hundert. 4.  (23  S.)  Rede  zur  Feier  d.  Stiftungsfestes  d.  Ünivers.  Gießen 
1886. 

1021.  Baldow,  W.,  die  Ansiedelungen  an  der  mittleren  Oder  von  der 
Einmündung  des  Bober  bis  zu  derjenigen  der  Warthe.  (46  S.)  Halle  1886. 
Dissert. 

1022.  Schlesinger,  Ludwig,  die  Nationalitäts-Verhältnisse  Böhmens,  gr.  8. 
(27  S.)  Stuttgart  1886,  Engelhom.  0,80  M.  Forschungen  zur  deutschen 
Landes-  u.  Volkskunde  II,  H.   1. 

1023.  Gradl,  H.,  zur  ältesten  Geschichte  der  Regio  Egere. 

Mittheil.   d.  Vereins   f.   d.   Qesch.   d.   Deutschen   in  Böhniüa  XXIV,    1 — 3H    u. 
205—238. 

s.  Nr.  406 — 409  u.  CsOmig,  ethnolog.  Verhältnisse  d.  Küstenlandes, 

Nr.  396. 

1024.  Richter,  E.,  Untersuchungen  zur  historischen  Geographie  des  ehe- 
maligen Hochstiftes  Salzburg  und  seiner  Nachbargebiete. 

Mittheilungen  des  Institutes  f.  Österreich.  Geschichtsforschung,  Ergänzungsband 

I  (1886),  690—787. 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,    147—160  (Ottenthai).  —  Darin  die  alte 

Qaueintheihing. 

1025.  Bidermann,  H.  J.,  die  Nationalitäten  in  Tirol  und  die  wechselnden 
Schicksale  ihrer  Verbreitung.  Forschungen  zur  deutschen  Landes-  n.  Volks- 
kunde I,  H.  7.  (S.  389—476.)  gr.  8.  Stuttgart  1886,  Engelhom.  2,40  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Zgt.  1886,8p.  1686  f.  (Steub);  siebenb.  Korrespondenzblatt  IX,  123. 
ontMANIA.    Nene  U^e  XXm.  (XXXY.)  Jakrg.  ^ 


450  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1026.  Stolz,  Fr.,  die  Urbevölkerung  Tirols.  Vortrag.  Sep.- Abdruck  aus  dem 
„Boten  für  Tirol  und  Vorarlberg"".  (35   S.)  Innsbruck   1886,  Wagner. 

1027.  Galanti,  A.,  i  Tedeschi  sul  yersante  meridionale  delle  Alpi.  4. 
Borna,  Salviuzzi.  6  Fr. 

1028.  Tacitns  (1885  u.   1686).  —  Tacitus*  Germania.  Litteraturübersicht 

von  1878  — 1885  von  U.  Zemial  in  den  Jahresberichten  des  philol.  Vereins. 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Gymnasialwesen   1885,  S.  370  ff. 

1029.  Eußner,  A.^  über  neuere  Litteratur  zu  Tacitus'  Germania. 
B1.  f.  d.  bayer.  Gymnasial wesen  22,  H.  3. 

1030.  Germania  antiqua.  Cornelii  Taciti  libellum  post  Mauritium  Hanptium 
cum  aliorum  veterum  auctorum  locis  de  Germania  praecipuis  ed.  Karolus 
Muellenhoffius.  8.  (IV,   170  S.)  Berlin   1883,  Weidmann.   2  M. 

1031.  Moritz  Haupts  Übersetzung  der  Germania. 
Berliner  philol.  Wocheuschrift  1886,  Sp.  1033  ff.  u.  1066  ff. 

1032.  Taciti,  C,    Germania.  Erläutert  von  H.  Schweizer-Sidler.    8.   (XVI, 

95  S.)  Halle  1884,  Waisenhaus.   1,80  M. 

Vgl  Berliner  philol.  Wochenschrift  1884,   Sp.  369  f.  (Eußner);    Revae  critique 
1884,  Nr.  8  (Goelzer). 

1033.  Tacitus  ed.  Tücking  (Bibl.   1884,  Nr.  762). 

Vgl.  Berliner  philol.  Wochenschrift  1886,  Sp.  47  (Eußner);  Wochenschrift  f.  das«. 
Philol.  1886,  8p.  109—112  (Oberdick);  Bl.  f   d.  bayer.  Oymnasialwpsen  22,  ISO. 

1034.  Taciti,  C.,  de  origine  situ  moribus  ac  populis  Germaniae  liber.  In  usum 

Bcholarum  ed.  J.  Müller.  8.  (VII,  27  S.)  Leipzig  1885,  Preytag.  0,30  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  11  (G.  Andresen);  Wochenschrift  f.  class. 
Philologie  1886,  Sp.  329—331  (W.  H.);  N.  philol.  Rundschau  1886,  Nr.  2  (Wolff). 

1035.  Taciti,  C,  de  origine,  situ,  moribus  ac  populis  Germanorum  liber. 
Erklärt  von  G.  Egelhaaf.  Ausgabe  Ä:  Oommentar  unter  d.  Text.  8.  (IV, 
48  S.)  0,60  M.  Ausgabe  B:  Text  und  Oommentar  getrennt  (19  u.  29  S.) 
0,60  M.  Gotha  1886,  Perthes. 

1036.'  Wolff,  Ed  ,  Schulwörterbuch  zur  Germania  des  Tacitus.  8.  (VI, 
103  S.)  Leipzig  1886,  Freytag.  0,80  M. 

1037.  Mommsen,  Th.,  Festrede  zur  Feier  des  Geburtstags  Friedrichs  II. 
Sitzungsberichte  der  kgl.  preuß.  Akademie  der  Wissensch.  in  Berlin  1886,  Nr.  4. 
—  Darin:  Zweck  der  Germania  des  Tacitus. 

1038.  Schleussner,  Wilh.,  quae  ratio  inter  Taciti  Germaniam  ac  ceteros 
primi  saeculi  libros  latinos ,  in  quibus  Germani  tangantur  intercedere 
videatur.  Accedunt  loci  quidam  Ammiani  Marcellini.  8.  (26  S.)  Progr.  d. 
Gymnas.  in  Bannen,   1886 

1039.  Schuhmacher,  Ludw.,  de  Tacito  Germaniae  geographo.  4.  (XXVIII S.) 
Progr.   d.  Friedr.  Wilhelm-Gymnasiums  in  Berlin,  Ostern   1886. 

1040.  Kettner,  G.,  zu  Tacitus  Germania  Cap.  XIII  u.  XIV. 
Zs.  f.  d.  Philol.   18,  129—148. 

1040*.  Manitius,  M.,  zu  Tacitus  und  Julius  Valerius. 
Zs.  f.  d.  österr.  Gymn.  1885,  739—741. 

1041.  Kiese,  AI.,  zu  den  römischen  Quellen  deutscher  Geschichte. 
Rhein.  Museum  f.  Philologie  41,  639.  —  Tac.  Germ.  41  u.  a. 

Tacitus  s.  auch  Nr.   1427  u.  1428. 

1042.  Mommsen,  Th.,  die  Örtlichkeit  der  Varusschlacht,  gr.  8.  (VII^  64  S.) 

Berlin   1885,  Weidmann.    1,60  M. 

Vgl.  Wochenschrift   f.  classische  Philologie  1886,    Sp.   1347  f.   (P.  v.  Bohden); 
Philol.  Rundschau  1885,  1688—1694  (Weidemaun);    Histor.  Zs.  66,  64—66  (A. 
L  Duncker);  Korrospondenzbl.  d.  Westdeutschen  Zs.  1885,  Nr.  3. 


VI.    ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.  451 

1048.  Veltmaniiy  Fände  von  Bömermflnzen  im  freien  Germanien  nnd  die 
örtlichkeit  der  Vamsschlaclit.  Mittheil.  d.  Vereins  f.  Geschichte  a.  Landes- 
kunde von  Osnabrück,  Bd.  XIII,  nnd  separat.  8.  (181  8.)  Osnabrück  1886, 
Rackhorst.   1,60  M. 

1044.  Höfer,  Feldzag  des  Germanicus  (Bibl.   1885,  Nr.  423). 

Vgl.  Anzeiger  f.  d.  Alterthum  12,  165  —  167  (Kossinna);  Histor.  Zn.  66,  66—70 
(A.  Daneker);  El.  f.  literar.  Unterhaltung  1885,  Nr.  38  (Mfthly). 

1045.  Pflngk-Harttung,    J.   v.,    über   den  Feldzng   des    Germanicus    im 

Jahre  16. 

Bbeiu.  Mus.  f.  Philol.  N.  F.  41,  8.  73—84. 

1046.  Zwanziger,  K.  H.,  der  Chattenkrieg  des  Kaisers  DomiÜan.  8.  (33  S.) 

Programm  der  Würzburger  Studienanstalt  1884/85. 
VgL  Westdeatsche  Zs.  V,  369—373  (Asbaoh). 

1047.  Asbach,  J.,  die  Kriege  der  flavischen  Kaiser  an  der  Nordgrenze  des 
Reiches. 

Jahrbücher  des  Vereins  von  Alterthomsfrennden  im  Rheinlaode  81,  26 — 48. 

1048.  Samwer,  Karl,  die  Grenzpolizei  des  römischen  Reiches. 
Westdeutsche  Zs.  V,  8.  311—320. 

1049.  Ritterling,  E.,  de  legione  Romanorum  X  gemina.  8.  (127  S.)  Leipzig 

1885,  Foek. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  1044  f.  (J.  A.);  Korrespondensbl.  der  Westdeatschen 
Zs.  1886,  84—87  (Schumacher). 

1 050.  Prähistorisches  und  Funde  ^).  —  Der  historische  Jahresbericht  (oben 
Nr.  82)  gibt  unter  den  betr.  Abschnitten  eine  ausführliche  Zusammen- 
stellung u.  Besprechung  des  Materials. 

1051.  Korrespondenzblatt  des  Gesammtvereins  der  deutsehen  Geachiehts- 
und  Alterthum svereine,  herausgegeben  von  B^ringuier.  34.  Jahrgang.  1886, 

Entbftlt  außer  Originalartikeln  unter  „Wirksamkeit  der  eioselnen  Vereine* 
Inhaltsangaben  der  von  den  histor.  Vereinen  herauBgegebenen  Zeitschriften. 

1052.  Korrespondenzblatt  der  deutschen  Gesellschaft  für  Anthropologie, 
Ethnologie  und  Urgeschichte.  Braunschvtreig,  Vieweg. 

1058.  Verhandlungen  der  Berliner  Gesellschaft  für  Anthropologie,  Ethno- 
logie und  Urgeschichte,  redigirt  von  R.  Virchow.  Jahrgang  1886. 
Darin  circa  80  Artikel  über  Altertbümer,  Funde  n.  dgl. 
1054«  Anzeiger  des  Germanischen  Nationalmuseums,   1886,  Bd.  I,  Nr.  25 

bis  36. 

Entbftlt  in  jeder  Nummer  eine  Fundchronik. 

1055.   Verzeichniß  der  anthropologischen  Litteratur.  Archiv  f. Anthropologie 

XVI,   136  S. 

Darin:  I.  Urgeschichte  und  Archäologie  (für  1884  u.  1886)  S.  1—30  (Deutschland 
8.  1—8,  Österreich  S.  8—12,  Schweiz  S.  12  f.,  Großbritannien  S.  18  f..  von 
J.  H.  Müller;  Dänemark,  Norwegen,  Schweden,  Finnland  S.  14  — 17,  von 
J.  Mestorf).  —  III.  Völkerkunde  (für  1883),  von  R.  Scheppig,  S.  37—97  (Sprache 
n.  Schrift  S.  43  f. ;  specielle  Ethnographie,  Europa,  S.  45 — 60  [Allgemeines  8.  45, 
brit.  Inseln  S.  45,  die  Deutschen  S.  46  f.,  Skandinavien  S.  49j). 


*)  Da  der  Raum  nicht  gestattet,  die  in  den  Zeitschriften  enthaltenen  Artikel 
einzeln  aufzufahren,  sind  hier  nur  die  Hilfsmittel  angegeben,  mit  deren  Benutzung 
eine  möglichst  vollständige  Übersicht  des  Erschienenen  gewonnen  werden  kann.  Von 
den  selbständig  herausgegebenen  Schriften  über  locale  Altertbümer  sind  nur  diejenigen 
anfgenommen,  die  nicht  unter  die  Bibliographie  der  Westdeutschen  Zeitschrift  (Nr, 
1066)  faUen. 


452  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1056.  Westdentsche  Zeitschrift  für  Gkaehichte  und  KanBt,  herausgeg. 

von  F.  Hettner  und  K.  Lamprecht  Jahrgang  V.  1886. 

Enthält  außer  den  Original&rtikeln  eine  aasfQhrliche  Bibiiogpraphie  (S.  71 — 125) 
der  die  Schweiz,  Elsaß-Lothringen,  Baden,  Hessen,  Nassau,  Bheinlande,  West- 
pbalen,  Holland,  Luxemburg  u.  Belgien  beireffenden  Zeitschriften,  Artikel  und 
Bttcher  von  1885.  —  Dazu:    Museographie  über  das  Jahr  1885,    S.  203  —  282. 

1057.  Rorrespondenzblatt  der  Westdeutschen  Zeitschrift  für  Geschichte 
and  Kunst,  herausgegeben  von  F.  Hettner  und  K.  Lamprecht  Jahrgang  V. 
1886. 

In  jeder  Nummer:  Neue  Funde,  Chronik,  Miscellanea,  Vareinsnaohrichten. 

1058.  Beiträge  sur  Anthropologie  und  Urgeschichte  Bajems.     Organ  der 

Münchener  Gesellschaft  f.  Anthropologie,  Ethnologie  n.  Urgeschichte.  Red. 

von  J.  Ranke  und  N.  Rüdinger.   7.  Bd.   1886.  24  M. 

Außer  den  Originalartikeln :  Bericht  Über  neue  vorgeschichtliche  Funde  in 
Bayern  von  Fr.  Weber. 

1059.  Mittheilnngen  des  Museums -Vereins  für  vorgeschichtliche  Alter- 
thümer  Bayerns,  redig.  von  Franz  Weber.  München  1885,  Nr.  1 — 4; 
1886,  Nr.   5—10. 

1060.  Mittheilungen   der   Niederlausitzer   Gesellschaft   für   Anthropologie 

und  Urgeschichte,  Heft  1   u.  2. 
OriginalartikeL 

1061.  Wochenschrift   für  dassische  Philologie,    Jahrg.  Ill  (1886): 

Die  Ausgrabungen  in  Kempten  über  das  römische  Straßennetz  in  Oberscbwaben, 
Bömercastell  am  limes  transrhenanus  bei  Murrhardt  (Sp.  281 — 284);  ein  aus 
Acten  ausgegrabenes  Römercastell  (Benningen,  Sp.  571 — 57S);  die  Ausgrabungen 
in  Köngeu  (Sp.  668 — 670);  zum  Thüngersbeimer  Münzfunde  (Sp.  824  f.);  eine 
römische  Elureninschrift  (Sp.  891 — 893);  römisches  Bad  in  Jagsthausen  Sp.  1871  f.). 

1062.  Berliner  philologische  Wochenschrift.  Jahrgang  1886. 
Ausgrabungen  bei  der  Main-Canalisation  (Sp.  36);  röm.  Grabstein  von  Esthai 
(99);  Juppiterstatue  ans  Trier  (228);  Kaiserstraße  Eggmtthl-Regensbnrg  (.^28); 
röm.  Militärbad  in  Baden  bei  Wien  (803);  Ausgrabungen  von  Argentovaria 
(866);  Grabstein  in  Mainz  (1361);  röm.  Brücke  bei  Hanau  (1427,  1522).  — 
G.  Wolff,  röm.  u.  prKhistor.  Funde  von  der  Porta  Westphalica  (547);  G.  Wolff 
rez.  J.  Undset,  Metallzeit  in  den  Rheinlanden  (1411). 

1063.  Mittheilungen  der  k.  k.  Central -Commission  snr  Erforschnng  and 
Erhaltung  der  Kunst-  und  historischen  Denkmale,  N.  F.  XII.  Bd.  Wien 
1886y  Kubasta  u.  Voigt. 

1064.  Mittheilungen  der  anthropologischen  Gesellschaft  in  Wien.  15.  Bd. 
(N.  F.  5,  Bd.)  Heft  1—3.  (S.  1  —  116  n.  1—112.)  Wien  1885/86.  Holder 
in  Comm.  ä  4  M. 

1065.  Archäologisoh-epigraphische  Mittheilungen  ans  Österreich- 
Ungarn,  Bd.  X. 

1066.  Bohemica  ans  periodischen  Zeitschriften,  Jahrg.   1885. 

Mittheil.  d.  Ver.  f.  d.  Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen,  Beiblatt  zu  Heft  4. 
—  Darin  Inhaltsangabe  der  in  tschechischer  Sprache  geschriebenen  histor.  u. 
archäolog.  Zs». 

1067.  Archäologische  Funde. 
Siebenbürgisches  Korre^pondeuzblatt  IX,  9  f. 

1068.  Schaaffhausen,  Hermann,  anthropologische  Studien,     gr.   8.     (IX, 

677   S.)  Bonn   1885,  Marcus.   12  M. 

Darin  nach  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  566  u.  a. :  *die  menschlich»  Sprache'.  — 
yg\.  auch  Gott.  gel.  Anz.  1885,  901—912  (W.  Krause). 


VI.   ALTEBTHÜMBR  UND  KÜLTÜR6ESCIHCHTK.  453 

1069.  Lindenachmit,  L.,  die  Alterthilmer  anoerer  haidnisohen  Vorzeit. 
Nacb  den  in  öffentlichen  und  Privaisammlangen  befindlichen  Originalien 
SQBammengestellt  und  heranegegeben  von  d.  römisch-german.  Centralmiiseum 
in  Mains  (vgl.  Bibl.  1884,  Nr.  788).  gr.  4.  4.  Bd.,  3.  Heft  (16  6.  u. 
13  Tafeln);  4.  Bd.,  4.  Heft  (10  S.  n.  6  Tafeln)  Mains  1886,  y.  Zabern. 
k  4  M. 

1070.  Lindenschmit,    L. ,    Handbach    der    deutschen    Alterthumskunde. 

Übersicht  der   Denkmale   und  Gräberfunde    früh-    und    vorgeschichtlicher 

Zeit.   1.  Theil.  2.  Lief.    8.    (S.  321—456  mit  zahlreichen  Holzschnitten.) 

Braunschweig  1886,  Vieweg.   12  M.  (Vgl.  Bibl.   1880,  Nr.  660). 

VgL  Zs.  f.  Ethnologie  XVUI,  96  (Virohow);  Histor.  Zs.  66,  617  (L.  Erhardt); 
Korrespondensbl.  d.  d.  GeseUsch.  f.  Antbropologi«  1886,  Nr.  8. 

1071.  Much,    die  Rupferzeit  in  Europa  und  ihr  Verhältniß  zur  Cultur  der 

Indogermanen.    gr.  8.    (187  8.)    Wien  1886,  Kubasta  und  Voigt.     5  M. 

S.-A.  aus  Mitth.  d.  k.  k.  Central-Comm .  zur  Erforsch,  u.  Erhalt,  d.  Kunst 

u.  hist.  Denkmale. 

107d.   Beck,  Geschichte  des  Eisens  (Bibl.  1885,  Nr.   756). 

Vgl.  Mittheii.  aus  d.  histor.  Ldtteratar  1886,  101—108  (Noaek);  Jahrb.  d. 
Vereins  von  Alterthnmsfrennden  im  RheinUnde  80,  108—208  (Gurlt);  Mittheil. 
d.  österr.  Museums  N.  F.  U  (1886). 

1073.  Aisberg;  Moritz,  die  Anfänge  der  Eisencultur.  gr.  8.  (71  8.)  Berlin 

1885,  Habel.   1,50  M.  Sammlung  gemeinverständl.  wissenschaftl.  Vorträge, 

herausg.  von  Virchow  u.  Holtzendorfp,  Heft  476  u.  477. 

Vgl.  Kevue  arch^ologique  VIU,  117—128  (S.  Beinueh);  Mittheil.  d.  k.  k.  österr. 
Museums  1886,  Sept. 

1074.'  Fischer,   H»,    Begleitworte    zu    der  Karte    über    die    geographische 

Verbreitung  der  Beile  aus  Nephrit,    Jadeit  und  Chloromelanit  in  Europa. 
Archiv  für  Anthropologie  XVI,  663—690. 

1075.  Voß,  Albert,  u.  Gust.  Stimming,  vorgeschichtliche  Alterthümer  aus 
der  Mark  Brandenburg.  Mit  e.  Vorwort  von  Virchow.  1. — 18.  Lief.  gr.  4. 
Brandenburg  1886,  Lunitz.  k  2,50  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1109—1111;  KorrespondenzbL  d.  d.  GeseUsch. 
f.  Anthropologie  1886,  8.  16;  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  666  f.  (Mestorf). 

1076.  Vorgeschichtliche  Alterthümer  der  Provinz  Sachsen  und  an- 
grenzender Gebiete.  Herausg.  von  der  histor.  Commission  der  Provinz 
Sachsen.  1.  Abtheil.  2. — 4.  Heft.  —  2.  Die  Grabhügel  von  Leubingen, 
8ömmerda  u.  Nienstedt  von  Friedr.  Klopfleisch.  2.  Heft  (S.  59 — 106  u. 
2  Taf.).  —  3.  Vorgeschichtliche  Gräber  bei  Rossen  u.  Kuckenburg  von 
H.  V.  Bornes  (11  S.  u.  4  Taf.).  —  4.  Herd-  u.  Brandstellen  aus  vor- 
geschichtlicher  Zeit   in   Giebichenstein    u.    s.    w.    (S.    13  —  24    u.    3  Taf.) 

Halle  1886,  Hendel,  ä  3  M.  (vgl.  Bibl.   1883,  Nr.  778). 
Vgl.  Zs.  f.  Ethnologie  XVIII,  198  t.  (Virchow). 

1077.  Siehe,  Ewald,  Vorgeschichtliches  der  Niederiaasitz.  8.  (58  8.)  Cottbus 

1886,  Brandt.   1  M. 

Vgl.  KorrespondenzbL  d.  Gesammtvereins  d.  d.  Gescbichts-  u.  Alterthnmsvereine 
1886,  S.  42  (Friedel). 

1078.  Jentsch,  Hugo,  vorgeschichtliche  Alterthümer.  3.  Theil.  (28  S.) 
Progr.  des  Gymnasiums  in  Guben,   1886. 

1079.  Söhnel,  Herm.,  die  Rundwftlle  der  Niederlansitz  nach  dem  gegen- 
wärtigen Stande  der  Forschung.  Ein  Beitrag  zu  den  prähistor.  Untersuchgn. 
der  Landschaft,  gr.  8.  (VH,  60  8.)  Guben,  Koenig.  1,20  BC. 


454  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1080.  Mestorf,  J.,    Yorgeschichtliehe  Alterthümer  aus  Schleswig -Holstein. 

Zum  Oedftcbtniß  d.  50jfthr.  Bestehens  d.  Mnse«ms  vaterlftnd.  Alterthttmer 

in  Kiel  heransg.  765  Fig.  anf  62  Taf.    Lez.-8.    (35  S.)    Hamburg  1885, 

0.  Meißner's  Verl.  10  M. 

Vgl.  Lit.  CentralbUtt  1886,  8p.  1109;  D.  Lit  Zeitang  1886,  Sp.  1418  f.  (Undset) 
Zs.  f.  Ethnologie  XYlii,  4d(Virchow);  Korrespondeasblatt  d.  d.  QesellBehaft  f. 
Antbropologpe  1886,  Nr.  1. 

8.  Nr.  1297. 

1081.  Mestorf,  J.,  Umenfriedhöfe  in  Schleswig-Holstein.    8.    (XI,   104  S. 

mit  12  Taf.)  Hamburg  1886.  6  M. 

Vgl.  Zs.  f.  Ethoologle  XVIII,  289  f.  (Vircbow). 

1082.  Bai  er,  Rud.,  die  Insel  Rflgen  nach  ihrer  archäologischen  Bedeutung. 

gr.  8.  (70  S.)  Stralsund,  Bremer.    1,25  M. 
Vgl.  Zs.  f.  Ethnologie  XVHJ,  199  f.  (Vircbow). 

1083.  Dewitz,  C,  die  Extemsteine  im  Teutoburger  Walde.  Eine  arehftol.- 

kritische  Untersuchung.  8.  (11,  81  S.,   15  Taf.)  Leipzig  1886,  Hinrichs.   5  M. 

8.  Nr.  361. 

1084.  Girgensohn,   Jos.,    Bemerkungen   über  die  Erforschung  der  livlftn- 

dischen  Vorgeschichte,  gr.  8.  (19  S.)  Riga  1885,  Kymmel. 
Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  8p.  117  (K.— L.). 

1085.  Woldfioh,  Job.  N.,  die  ältesten  Spuren  der  Cultur  in  Mitteleuropa, 
m.  besond.  Berflcksicht.  Österreichs.  Mit  35  in  den  Text  gedr.  Fig.  Ein 
Vortrag,  geh.  im  Vereine  „Mittelschule"  su  Wien  1885.  gr.  8.  (25  S.) 
Wien,  Holder,  0,75  M. 

1086.  Madka,  K.  J.,  der  diluviale  Mensch  in  Mähren.  8.  (109  S.)  Neutit- 
schein   1886    u.  Progr.    d.   mähr.   Landes  -  Oberrealschule  zu   Neutitsohein 

1885/86. 

Vgl.  Zb.  f.  Etbnologie  XVIII,  8.  234  f.  (Vircbow). 

1087.  Meyer,   A.  B. ,    Gurina   im  Obergailthal  (Kärnten).     Ergebnisse    der 

im  Auftrage  der  Anthropol.  Gesellsch.  zu  Wien  im  Jahre  1884  vorgenommenen 

Ausgrabungen.  4.  (VHI,   104  S.)  Dresden   1885,  W.  Hoffmann.   20  M. 
Vgl  Jabrb.  d.  Vereins   von  Altertbumsfreunden  im  Rbeiiüaode  81,    169—172 
(Scbaaf bansen);  Zs.  f.  Etbnologie  XVII,  201  f.  (Vircbow). 

1088.  Mittelalter.  —  Henne  am  Rhyn,  0.,  die  Kreuzzüge  und  die 
Cultur  ihrer  Zeit.  2.  Aufl.  Volksausgabe  (Bibl.  1885^  Nr.  839)  14.  a. 
15.  (Schluß-)  Lief.  gr.  4.  (XH  u.  S.  353  —  416)  Leipzig  1886,  Bach. 
&  1  M.,  compl.  geb.  20  M. 

1089.  Freytag,  Gustav,  Bilder  aus  der  deutschen  Vergangenheit.  1.  Bd. 
Aus  dem  Mittelalter.  16.  Aufl.  gr.  8.  (VI,  555  8.)  Leipzig  1886,  Hirzel. 
6,  75  M. 

1090.  Fischer,  Karl,  deutsches  Leben  (Bibl.    1885,  Nr.  841). 

Vgl.    Histor.  Zs.  56,  85;    Bl.   f.  d.    bayer.  Gymnasialschulwesen    1886,    67—59 
(Gmber). 

1091.  Ellinger,  G.,  öffentliche  Meinung  (Bibl.   1884,  Nr.  914). 
Vgl.  Mittheilungen  ans  der  histor.  Litteratur  XIV,  258  (E»  Kembeim). 

1092.  Renier,    tipo  estetico  (Bibl.   1885,  Nr.  844). 

Vgl.   weitere  Besprecbungen   s.   Hibliographie    der  Zs.    für  roman.  Pbilol.   1885, 
Snpplementbeft  X,  8.  11,  Nr.  196. 

1093.  Süpfle,  Tb.,  Geschichte  des  deutschen  Cnltureinflusses  auf  Frank- 
reich mit  besonderer  Berücksichtigung  der  litterarischen  Einwirkung.  1 .  Bd. 
Von  den  ältesten  germanischen  Einflüssen  bis  auf  die  Zeit  Klopstocks. 
gr    8.  (XXII,  360  S.)  Gotha   1886,  Thienemann.   7   M. 


VI.    ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.  455 

1094.  Mörner,  Jal.  y. ,  die  deutschen  und  französischen  Heldengedichte 
des  Mittelalters  als  Quelle  für  die  Culturgeschichte.  Aus  dem  handschrift- 
lichen Nachlaß,  gr.  8.  (YHI,   180  S.)  Leipzig,  0.  Wigand.  3  M. 

1095.  Seibt,  Wilh.,  Einfluß  des  französischen  Ritterthnms  und  des  Amadis 

von  Gallien    auf  die   deutsche  Cultur.    4.  (50  S.)    Progr.  der  Adlerfljcht- 

Realschale  in  Frankfurt  a.   M.,   Ostern   1886. 
Vgl  Herrigs  Archiv  77,  226. 

1096.  Uhlhorn,  G.,  die  christliche  Liebesthätigkeit.  2.  Bd.  Das  Mittelalter. 

8.  (VI,  531   S.)  Stuttgart  1884,  Gundert.   7   M. 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Ztg.  1885,  Nr.  15  (C.  Weizsäcker);  Histor.  Zs.  56,  254. 

1097.  Harnack,  Adolf,  das  Mönchthum,  seine  Ideale  und  seine  Geschichte. 
3.  Aufl.  —  Martin  Luther  in  seiner  Bedeutung  für  die  Geschichte  der 
Wissenschaft  und  der  Bildung.  2.  Aufl.  Zwei  kirchenhistorische  Vorlesungen, 
gr.    8.  (88   S.)  Gießen   1886,  Ricker.    1,60  M. 

1098.  Memminger,  Anton,  die  Culturarbeit  der  Mönche. 
Histor-polit.  Blätter  98,  68-82. 

1099.  Falk,  zur  Culturthätigkeit  der  Kirche  im  Mittelalter. 
Histor.-polit.  Blätter  98,  177—185. 

1100.  Lehn  er,  F.  A.  v.,  die  Marien  Verehrung  in  den  ersten  Jahrhunderten. 
2.  verb.  Aufl.  Lex.-8.  (XXV,  343  S.)  Stuttgart,  Cotta.  6  M. 

1101.  Benrath,  Karl,  zur  Geschichte  der  Marienverehrung. 

Theolog.  Studien  und  Krit.  1886,  7-94,  197—267.  —  Handelt  auch  von  oihd. 
Marienlegenden. 

1102.  Grillenberger,  O.,  zur  Marienverehrung  im  Mittelalter. 

Studien  und  Mittheilungen  aus  dem  Beuedictiner-  und  Cisterzienser-Orden  VII, 
II,  S.  181-186. 

1103.  Schröder,  Rieh.,  Glaube  und  Aberglaube  in  den  altfranzösischen 
Dichtungen.  Ein  Beitrag  zur  Culturgeschichte  des  Mittelalters,  gr.  8. 
(175   8.)  Erlangen,  Deichert.  2,60  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1136  f.  (Ad.  Tobler);  Theolog.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  9. 

1104.  Weitbrecht^    Rieh.,    das  religiöse  Leben  des  deutschen  Volkes  am 

Ausgange  des  Mittelalters.    8.    (58   S.)    Heidelberg    1886,    Winter.     1   M. 

Sammlung  von  Vorträgen,  hrsg.  von  Frommel  u.  P£aff.   15.  Bd.  H.  3  n.  4. 
Vgl.  Theolog.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  414  f.  (Kolde). 

1105.  Jastrow,  Einheitstraum  (Bibl.    1885,  Nr.  847). 

Vgl.  Centralblatt  f.  Rechtswissenschaft  V,  95-98  (v.  Kirchenheim). 

1106.  Gesellschaftsleben.  —  Bnchwald,    Gesellschaftsleben    (Bibl.  1885, 

Nr.    848). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  127  f.;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  59  f.  (G.  Kauf- 
mann); Mittheil,  des  Instituts  fär  Österr.  Geschichtsforschang  VII.  190  (F.  M. 
Mayer);  Studien  und  Mittbeil,  aus  dem  Benedictiner-  und  Cistercienser-Orden 
Vn,  n,  491—493  (Janauscbek);  Histor.-polit  Blfitter  98,  801-321  (Lesk^r). 

1107.  Hänselmann,  Schichtbuch  (BibL   188.5,  Nr.  849). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  807;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  738  £.  (P.Zimmer- 
mann); Korrespondenzblatt  des  Gesammtvereins  der  deutschen  Geschichts-  und 
Altertbumsvereine   1886,  S.  20;   Westermanns  Monatshefte  1886,  Januar. 

1108.  Hohnstein,  0.,  culturhis torische  Bilder  aus  alter  Zeit.  Brannschweig 
am  Ende  des  Mittelalters.   8.  (VII,   256  8.)  Braunschweig,  Bamdohr.   3  M. 

1109.  Koppmann,  Karl,  aus  Hamburgs  Vergangenheit.  Cnltnrhistorische 
Bilder  aus  verschiedenen  Jahrhunderten.  Erste  Folge,  gr.  8.  (VH,  428  S.) 
Hamburg  u.  Leipzig  1886,  Voss.  6  M. 


456  BIBUOORAPHIE  VON  1886. 

Vgl.  BibU  1886,  Nr.  7689  worin  u.  a.:  H.  R.  Ferber,  die  QeaelUchafts-  und 
Volkslieder  in  Hamborg  nn  der  Wende  des  vorigen  Jahrhunderts  (S.  27 — 75); 
Emil  Biedel,  Sehuldrama  und  Theater,  Beitrag  sur  Theatergesohichte  (8.  181 
bis  261);  Biohard  Ehrenberg,  Hambnrger  Handel  nnd  Handelspolitik  im 
16.  Jahrh.  (8.  281—821);  C.  F.  Gaedechens,  die  Befestigangen  Hamburgs 
im  Mittelalter  (8.  328 — 844);  Ernst  Bautenberg,  ans  der  vorgeschichtlichen 
Zeit  (8.  866-897).  —  Die  'erste  Folge'  enthftlt  n.  a.:  H.  R.  Ferber,  das 
Volkslied  in  Hamburg  in  der  Fransosenseit  (8.  1 — 88);  Karl  Koppmann,  die 
Maunstracht  der  Hamburger  im  Mittelalter  (8.  222—262);  E.  Riedel,  die 
ersten  Wanderkomödianten,  Beitrag  aur  Theatergeschichte  (8.  268 — 809); 
E.  Bautenberg,  die  Entstehung  der  ältesten  Hamburger  Familiennamen  im 
16.  Jahrh.  (8.  810—887). 

Zum  I.  Bd.:  vgl.  Histor.  Zs.  55,  866  (Kluckhohn). 

1110.  Bnebner.  0.,  aus  Qießens  Vergangenheit.  Culturhistorische  Bilder 
auB  YerBchiedenen  Jahrhunderten.  8.  (308  S.)  Gießen  1886,  Roth.  2,50  M. 

Uli.  Amyntor,  Gerhard  von,  Franenlob^  ein  Mainzer  Culturbild  aus  dem 
18.  n.   14.  Jahrhundert.   2  Bde.  Leipzig  1885,  Frerich.   16  M. 

1112.  Froning,  B.,  eine  Frankfurter  Patrizierüamilie  vom  15,  Jahrbundert. 
Korrespondenzbutt  der  Westdeutschen  Zs.  V,  220 — 222;  vgl.  Quellen  zu  Frank- 
furts Geschichte,  Bd.  L 

1113.  Höhlbaum,  Const,  das  Buch  Weinsberg.  Kölner  Denkwürdigkeiten 
aus  dem  16.  Jahrhundert.  I.  Bd.  Leipzig  1886,  Dürr.  Publicationen  der 
Ges.  für  rheinische  Geschichte  VII. 

1114.  Zell  er,  Paul,   die  täglichen  Lebensgewohnheiten  im  altfranzösischen 

Karls-Epos.    8.  (80  S.)  Marburg   1886  ,    Elwert.     1,80  M.    Ausgaben  und 

Abhandlungen,  herausgeg.  von  E.  Stengel,  XLIL 
Vgl.  Franco-Gallia  III,  Nr.  6. 

1115.  Modersohn,  Hermann,  die  Realien  in  den  Chansons  de  Gest«   „Amis 

et  Amiles^  und   „Jourdain  de  Blaiyies**.  Ein  Beitrag  zur  Cultur  und  eine 

Ergänzung  der  Litteraturgeschichte  des  französischen  Mittelalters.    8.  (HI, 

194  8.)  Münster  1886,  Deitmer. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1887,  8p.  58  f.  (Oscar  8chultz).  —  Behandelt  Verhältnisse  des 
religiösen  und  kirchlichen,  politischen,  kriegerischen  Lebens;  Qemüths-  und 
Familienleben,  physisches  Leben. 

1116.  Böhme,  Frz.  M.,  Geschichte  des  Tanzes  in  Deutschland.  Beitrag  zur 

deutschen  Sitten-,  Litteratur-  und  Musikgeschichte.  Nach  den  Quellen  zum 

ersten  Male   bearb.    und    mit    alten  Tanzliedern    und    Musikproben    hrsg. 

2  Theile.  Lex.-8.  (VU,  339  u.  221  S.)  Leipzig,  Breitkopf  &  HärteL  20  M. 

8.  Mittelalterliches  Hausbach  Nr.  1245. 

1117.  Volksiahl.  —  Jastrow,  J.,  die  Voikszahl  deutscher  Städte  zu  Ende 

des  Mittelalters   und   zu  Beginn    der  Neuzeit.     Ein  Überblick    über  Stand 

und  Mittel  der  Forschung,    gr.   8.  (VIII,   219   S.)    Berlin   1886,    Gärtner. 

6  M.  Histor.  Untersuchungen,  hrsg.  von  J.  Jastrow.  I. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1454  (E.  H.);  D.  Lit.  Ztg.  1886,  8p.  1494  f. 
(Wjss);  QOtt.  Gel.  Ans.  1886,  981—988  (Meitzen);  Zs.  f.  allgem.  Geschichte 
III,  942 — 946  (Georg  Winter);  Korrespondenzblatt  d.  Gesammtvereins  d.  deut- 
schen Geschichts-  u.  Alterthumsvereine  1886,  8.  58  £ 

1118.  Bevölkerung  deutscher  Städte  im  Mittelalter. 
Deutsche  Rundschau  für  Geographie  IX,  4. 

1119.  Bücher,  Karl,  die  Bevölkerung  von  Frankfurt  am  Main  im  XTV.  u. 
XV.  Jahrh.  Social-statistische  Studien.  1.  Bd.  8.  (XIK,  736  8.)  Tübingen, 
Laupp.   15  M. 


VI.    ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.  467 

1180.  Bücher,  K.,  sur  mittelalterlichen  Bevölkerangstatistik,  mit  besonderer 

Büekeicht  auf  Frankfurt  a.  M. 

Zs.  f.  d.  gesammte  Staatawissentchftft  41,  S.  488—579. 

1121.  Bücher,  ELarl,  zur  mittelalterlichen  Bevölkerungsstatistik. 
Zs.  f.  d.  getammte  Staatswistenschaft  41,  8.  484 — 449. 

1122.  Schulte,  A.^  die  Einwohneriahl  Ton  Freiburg  im  Jahre   1247. 
Zs.  f.  d.  Gesch.  d.  Oberrheins  N.  F.  I,  S.  115. 

1128.  Handel.  —  Beissel,    St.,    Geldwerth  und  Arbeitslohn  (Bibl.   1885, 

Nr.  890). 

Vgl.  Bist.  Z».  56,  525. 

1124.  Stieda,  W.,  Studien  sur  Gewerbegeschichte  Lübecks. 

Mitth.  d.  VereiDt  f.  Lübeck.  Gesch.  o.  Alterthamsknnde  II,  Nr.  7  u.  Nr.  10. 

1125.  Gering,  Traug.,  Handel  und  Industrie  der  Stadt  Basel.  Zunftwesen 

und  Wirthschaftsgeschichte    bis    sum    Ende    des  XVII.  Jahrb. ,    aus    den 

Archiven  dargestellt,  gr.  8.  (XXVI,  678  S.)  Basel,  Schneider.   15  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1749  f.  (E.  H.).  —  1.  Eotstehang  der  Basler 
Zünfte ;  2.  Zanftverfassang ;  3.  die  Grundlagen  des  Verkehrs  im  Mittelalter 
(Basler  Handel,  Verkebrsstraßen ,  Alpenstral&n) ;  4.  Handel  n.  Indostrie  1356 
bis  1480;  6.  die  wirthschaftl.  Bedentuig  des  Coneils  1431-— 1449;  6.  die  Re- 
naissance (u.  a.  Buchdmckerkunst,  Messen). 

1126.  Kamann,  J. ,  aus  Nürnberger  Haushaltungs-  und  Rechnungsbüchern 

des   15.  und  16.  Jahrhunderts. 

Mittheil.  d.  Ver.  f.  Gesch.  der  Stadt  Nürnberg  VI.  Heft,  3.  57—122. 

1127.  Jacob,  Georg,  welche  Handelsartikel  bezogen  die  Araber  des  Mittel- 
alters aus  den  nordisch  -  baltischen  Ländern?  gr.  8.  (41  S.)  Leipzig  1886, 

Böhme.    1,20  M. 

Vgl.  Zs.  f.  Ethnologie  XVIII,  288  f.  (Virchow). 

1128.  Jacob,    G.y   der  Bernstein  bei  den  Arabern  des  Mittelalters,    gr«  8. 

(12  8.)  Berlin  u.  Leipzig  1886,  Simmel  u.  Co.   1  M. 

Handelsgeschichte   vgl.  Schradur   Nr.  210;   Hamburgs  Handel   im 
XVI.  Jdt  8.  Nr.  1109;  Eibenbogenhandel  s.  Nr.  1171;  Bachdmck 

nnd   Buchhandel   s.  Nr.  1251  ff. 

1129.  Verkehrswesen.  —  Häser,  H.,   Alpenfahrten  in  früherer  Zeit. 
Nord  and  SOd  1886,  Juli. 

1180.  Kirchenheim,  A.  y.,  die  Universitätsbotenanstalten  des  Mittelalters. 
Festschrift  zur  500jährigen  Stiftungsfeier  der  Uniyersität  Heidelberg  verOÜent- 
licht  von  dem  historisch-philosoph.  Vereine  zu  Heidelberg  1886,  S.  118—130. 

1181.  Fuchs,  F.  J.,  Freiburger  Botenposten  im  Mittelalter. 
Schau-ins-Land  XII,  S.  42—46. 

1182.  Fuchs,  £.,  das  alte  Breisgauische  Postwesen. 
Schau-ins-Land  XHI,  8.  50-61. 

1183.  Bosch,  Hans,  Eilpost  im   15.  Jahrhundert. 
Mittheil,  aus  dem  Qerman.  Nationalmus.  Bd.  1,  8.  255  f. 

1134.  Wirthsohaftsleben.   —   Lamprecht,    Karl,    deutsches   Wirthschafts- 

leben  im  Mittelalter.    Untersuchungen   üb.    die  Entwickig.  der  materiellen 

Cultur  d.  platten  Landes  auf  Grund  der  Quellen  zunächst  d.  Mosellandes. 

8  Thle.  in  4  Bdn.  Lex.-8.  (XVI,  XI,   1640;  X,  784  u.  XII,   608  S.  mit  6 

eingedr.  Holzschn.  u.  18  Karten.)  Leipzig,  A.  Dürr.  80  M. 

Vgl.  D.  Lif.  Ztg.  1886,  Sp.  1833—1837  (MeitzenV  —  'Von  großer  wirthschafts- 
geschichtl.  Bedeutung.* 

1135.  Ahlers,    das    bäuerliche  Hufenwesen    in  Mecklenburg   zur   Zeit    des 

Mittelalters. 

Jahrbücher  d.  Vereins  f.  mecklenburg.  Gesch.  u.  Altorthumskunde  51^  S«4Q-^1. 


i 


468  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1136.  Knothe,  Herrn.,  die  Stellung  der  GntBunterthanen  in  der  Oberlansitc 

zu  ihren  Gutsherrschaften  von  den  ältesten  Zeiten   bis    zur  Ablösung   der 

Zinsen  und  Dienste.  (Gekrönte  Preisscbrift.) 

N.  Laositier  Magasin  Bd.  61,  H.  2.  —  Vgl.  Lii.  Centralblatt  1886,  Sp.  421  f. 
(Th.  F.);  Wisseiitehaftl.  Beil.  der  Leipsiger  Zeitung  1886,  Nr.  41  u.  42. 

1137.  Bornhak,  Conrad,  die  Entstehung  des  Rittergutsbesitses  in  den 
Ländern  östlich  der  Elbe. 

FortohuDgen  e.  deutschen  Getchiehte  26,  8.  125  —  137. 

1138.  Gothein,   E. ,    die  Hofverfassung  auf  dem  Schwarzwald,    dargestellt 

an  der  Geschichte  des  Gebietes  von  St.  Peter. 
Zt.  f.  d.  Qeflch.  d.  Oberrheins,  N.  F.  I,  8.  257—316. 

1139.  Guyot,  M.  Ch.,  histoire  d'un  Domaine  rural  en  Lorraine. 
M^moires  de  TAcad^niie  de  Stanislas,  V.  S6rie  tome  4,  1 — 123. 

1140.  Auftheilung  gemeiner  Erde.  Lostheile. 

Korrespondenzbl.  d.  Ver.  für  siebenbürg.  Landeskunde  IX,  8.  34;   vgl.  ebenda 
8.  28,  44. 

1141.  Geometria   Culmensis.    Ein   agronom.    Tractat   ans    der  Zeit  des 

Hochmeisters  Conrad  v.  Jungingen  (1393  — 1407).  Hrsg.  v.  H.  Mendthal. 

Publication  d.  Vereins  f.  d.  Geschichte   von  Ost-  u.  Westprenßen.    gr.  8. 

(76  S.)   Leipzig,  Duncker  &  Hnmblot.  2  M. 

Wirthschaftsgescbicbte  der  germanischen  Stämme  s.  unter  Recht. 

1142.  Stände.  —  Both  v.  Schreckenstein,  Karl  Heinrich  Freiherr,  die 

Bitterwürde  u.  der  Bitterstand.  Historisch -politische  Studien  über  deutsche 

mittelalterliche  Standesverhältnisse  auf  dem  Lande  und  in  der  Stadt,  gr.  8. 

(IXT,   735  S.)  Freiburg  i.  B.    1886,  Mohr.    18  M. 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1758  f.  (8.) 

s.  Löher  Nr.  1294. 

1143.  Both  V.  Schreckenstein,  Karl  Heinrich  Freiherr,  Geschichte  der 
ehemaligen  freien  Beicbsritterschafi  in  Schwaben,  Franken  und  am  Bhein- 
Strome,  nach  Quellen  bearb.  2  Bde.  2.  Ausg.  gr.  8.  (VHI,  670  und  VI, 
649  S.)  Freiburg  i.  B.   1886,  Mohr.   15  M. 

1144.  Both  V.  Schreckenstein,  Karl  Heinrich  Freiherr,  das  Patriziat  in 
den  deutschen  Städten,  besonders  Beichsstädten,  als  Beitrag  zur  Geschichte 
der  deutschen  Städte  und  des  deutschen  Adels.  2.  Ausg.  gr.  8.  (XII, 
620  S.)  Freiburg  i.  B.   1886,  Mohr.  5  M. 

1145.  Heyck,  Ed.,  aus  der  Zeit  der  Bittergesellschaften. 
Zs.  f.  d.  Gesch.  des  Oberrheins  39,  H.  4. 

1146.  Gilden,  Zünfte.  —  Ulrich,  W.,  die  Innungen  früherer  Zeit. 
Europa  1885,  Nr.  52. 

1147.  Gering,  Traugott,  Leben  und  Treiben  auf  den  Basler  Ztlnften  im 
Mittelalter,  gr.  8.  (IV,  94  S.)  Basel  1886,  Felix  Schneider.  1,25  M. 
Separatabdrnck  aus  ^Handel  und  Industrie  der  Stadt  Basel ,  oben  Nr.  1125. 

1148.  Ensfelder,  Ed.,   Schützenordnung  von  Beichenweier. 
Jahrb.  f.  Gesch.,  Sprache  u.  Lit.  Elsaß-Lothringens  II,  159—165. 

1149.  Bode,  G.,  zur  Geschichte  der  Innungen  zu  Blankenburg  a.  Harz. 
Zs.  d.  Harz-Vereins  XIX,  S.  478—481. 

1150.  Bodemann,  Ed.,  ältere  Zunfturkunden  der  Städte  Northeim  und 
Einbeck. 

Zs.  d.  histor.  Vereins  f.  Niedersachsen  1886,  167 — 834. 

1151.  Darpe,  Fr.,  das  Gildewesen  der  Stadt  Bheine. 

Zs.  f.  vaterländische  Gesch.  u.  Alterthumskunde,  Bd.  44,  Mtinster*8ohe  AbtheiL 
S.  98—149. 


VI.  ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.         459 

1152.  Blümcke,  O. ,  die  Handwerkeriünfte  im  mittelalterlichen  Stettin 
(Bibl.  1886,  Nr.  871).  Sonderabdmck  ans  ^Baltische  Studien',  gr.  8.  (V, 
167   8.)  Stettin,  Herrcke  a.  Lebeling.  2  M. 

1153.  Berlit,  G.,  Leipziger  Innangsordnungen  aus  dem  15.  Jhdt.  (40  S.) 
Progr.  des  Nicolaigjmnaaiams  in  Leipsig,    1886. 

1154.  Höh  aus,  Chronik  der  Schützengilde  zn  Glati. 
Vierteljahrsschrift  f.  Geschichte  u.  Heimatkunde  d.  Grafschaft  GUta  V,  H.  t  u.  2. 

1155.  Frensdorff,  F.,  das  statutarische  Recht  der  deutschen  Kaufleute  in 

Nowgorod.  L 

Abhandlungen  d.  kf^fl.  Gesellsch.  d.  Wissenschaften  sn  Göttinnen  1886,  Bd.  33. 

1156.  Verzeichniß  der  Kronstädter  Zunfturkunden.  Festschrift  gelegentlich 

des    Gewerbetages   und   der  Gewerbeausstellung   zu  Kronstadt   im   August 

1886.  gr.  8.  (VII,  53  S.)  Kronstadt,  Zeidner  in  Comm. 
Vgl.  Siebenbürg.  Korrespondenzblatt  IX,  110  f. 

1157.  Daichendt,  G. ,  Zünftiges  aus  Siebenbürgen  im  17.  Jahrhundert 
nebst  einigen  Sitten  und  Gebräuchen  der  Kupferschmiede -Zunft.  Progr.  d. 
Gewerbeschule  zu  Bis  tri  tz,    1886. 

1158.  Hieronymus,  die  Bauhütten  des  deutschen  Mittelalters.  4.  (16  S.) 
Progr.  d.  Oberrealschule  zu  Gleiwitz,  Ostern   1886. 

115 9.  Bück,  Kesslerlehen. 

Württemberg.  Vierteljahrshefte  1886,  S.  262—267.  —  Kessler-  und  Kaltschmiedä- 
schuts  urkundlich  yerbrieft. 

s.  Nr.  761. 

1160.  Jaden.  —  Zeitschrift  für  die  Geschichte  der  Juden  in  Deutschland, 

berausg.  von  Ludwig  Geiger.  I.  Bd.  Braunschweig  1886. 

Enthält  eine  Reihe  Artikel  über  die  Stellung  der  Juden  im  Mittelalter«  z.  B.: 
R.  Höniger,  sur  Geschichte  der  Juden  im  früheren  Mittelalter  I,  II,  S.  66 — {'7 
u.  136 — 161;  O.  Ötobbe,  die  Judenprivilegien  Heinrichs  IV.  flir  Speier  und  für 
Worms,  8.  206—215  u.  dazu  H.  Breßlau,  S.  294  f.;  H.  BreßUu,  diplomAtisohe 
Erllluterungen  zu  den  Jadenpriyilegien  Heinrichs  IV,  S.  162 — 169. 

1161.  Brisch,  C,  Geschichte  der  Juden  in  Köln.   2.  H.  Köln,  V^amitz.  4  M. 

s.  Nr.  1341  f. 

1162.  Das  Gaunerthum  des  deutschen  Mittelalters. 
Vossische  Zeitung  1886,  Sonntagsbeilage  Nr.  5 — 8. 

1168.  Trachten.  —  Racine t,  Geschichte  des  Costtims.     (Bibl.   188.'),    Nr. 

875).   3.  Bd.  3.  u.  4.  Lief.    4.  (20  Taf.  mit  20  Bl.  Text.)    Berlin   1886, 

Wasmuth.  4  M. 

Die  franz.  Ausgabe  s.  Bilrliographie  der  Zs.  f.  roman.  Philol.  1886  (Supplement- 
heft XI),  8.  8,  Nr.  40. 

1164.  Hottenroth,  Trachten  (Bibl.  1885,  Nr.  877).  2.  Aufl.  13.  u.  14. 
Lief.  gr.  4.  (2.  Bd.   S.  41—76)  Stuttgart  1886,  Weise,  k  5  M. 

1165.  Sammlung  historischer  Bildnisse  und  Trachten  aus  dem  Stammbuch 
der  Katharina  von  Canstein.  Herausg.  von  F.  Warnecke.  (Bibl.  1885, 
Nr.  878).  8.— 10.  Lief.  (Schluß.)  Fol.  (41  Lichtdr.-Tafeln  m.  20  S.  Text) 
Berlin,  Hermann,   k  7,50  M.   Sammelkasten  dazu:    10  M. 

1166.  Winter,   M. ,    Kleidung    und  Putz    der  Frau  in  den  altfranzösischen 

Ritterromanen.   8.   (45   S.)  Marburg   1886,  Elwert.    1,20  M.  Ausgaben  und 

Abhandlungen  aus  dem  Gebiete  der  romanischen  Philologie  XLV. 
MHnnstracht  in  Hainbnrg  s.  Nr.   1109. 

1167.  Waffen.  —  Demmin,  A.,  die  Kriegswaffen  in  ihrer  historischen 
EntWickelung.  2.  Aufl.  (Bibl.  1885,  Nr.  879).  2.  HÄlfle.  8.  (S.  401  —  817) 
Leipzig   1886,   Seemann.   5  M..  compl.   12   M. 


% 


460  BIBLIOGRAPHIE  VON  18811. 

1168.  Thierbaeh,  M.,  die  geschieh tlicbe  Entwickelung  der  Handfeuerwaffen, 
bearb.  nach  den  in  den  deutschen  Sammlungen  noch  vorhandenen  Origi- 
nalen. 1.  Bd.  Lez.-B.  (XIY,  167  8.  u.  18  Taf.)  Dresden  1886,  Hdekner. 
15  M. 

1169.  Stern b er g,  A.,  die  Angriffswaffen  im  altfranadsischen  Epos.  8.  (52  S.) 
Marburg  1886,  Elwert.  1,20  M.  Ausgaben  und  Abhandlungen  aus  dem 
Gebiete  der  romanischen  Philologie  XLyjII. 

1170.  Essenwein,  A.,  ein  Schwert  aus  der  Mitte  des  16.  Jahrhunderts,  — 

Einschneidiger  Dolch  vom  18.  und  Messer  vom  Ende  des  15.  Jahrhunderts. 
Mittheil,  aus  d.  Germsn.  Natiooalmuseum  I,  198,  besw.  I,  268  f. 

1171.  Bosch,    H.|    der  Eibenbogenhandel   der  Gesellschaft  des    Christoph 

Fürer  und  Leonhard  Stockhamer  zu  Nürnberg. 

Mittbeil,  aus  d.  Germ  an.  Nationalmuseum  I,  246 — 255. 

1172.  Kriegswesen.  —  Galitain,  Kriegsgeschichte  (Bibl.    1885,  Nr.  884). 
Vgl.  Hisior.  Zs.  55,  81  (Köhler);  D.  Revue  1886,  Januar. 

1173.  Delpech,  Henri,  la  tactique  au  XIIF  si^de.  Tome  I:  Tjpes  de  la 
tactique  du  XIII*  si^cle.  Tactique  de  Tinfanterie.  Tactique  de  la  eavalerie. 
—  Tome  ü:  Grande  tactique  au  XIII*  si^de.  Origine  de  la  tactique  du 
Xlir  siöcle.  gr.  8.  (XX,  468,  387  S.)  Pans   1886,  Pioard.  24  Fr. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  1074  f.  (Baltser);  Götting.  gel.  Aus.  1886,  513 
bis  £84  (Köhler);  Mittheil.  d.  Instituts  f.  österr.  Gesch.  1886,  489—492  (Baltser); 
Revue  des  qnestions  historiques  40,  684—691  (U.  Cheyalier). 

1174.  Köhler,  G.,  die  Entwickelung  des  Kriegswesens  und  der  KriegfÖhrung 
in  der  Ritterzeit  von  der  Mitte  des  1 1 .  Jahrb.  bis  zu  den  Hussitenkriegeni 
in  3  Bdn.  1.  Bd.  Kriegsgeschichtliches  von  Mitte  des  11.  bis  Mitte  des 
13.  Jahrb.  gr.  8.  (XL,  519  S.  u.  15  Karten.)  2.  Bd.  Kriegsgeschichtliches 
von  Mitte  des  13.  Jahrb.  bis  zu  den  Hussitenkriegen,  gr.  8.  (XXVII, 
800  S.  u.   16  Karten.)  Breslau  1886,  Koebner.  18  u.  24  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  8p.  1689  f.  (C);    altpreuß.  Monatsschrift  1886,  640 
bis  644;  bist.  Jahrbuch  d.  Görres-Gesellscbaft  1886,  540. 

1175.  Spannagely  Karl,  zur  Geschichte  des  deutschen  Heerwesens  vom 
Beginn  des  10.  bis  zum  Ausgang  des  12.  Jhdts.  8.  (V,  77  S.)  Leipziger 
Dißs.,    1886. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  920  f.  (Baltzer). 

1176.  Rosenhagen,  Gustav,  zur  Geschichte  der  Reichsheerfahrt  von  Hein- 
rich VL  bis  Rudolf  von  Habsburg.  gr.  8.  (92  S)  Leipaig  1885,  Fock. 
1,50  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,   Sp.  920  f.  (Baltzer). 

1177.  MikuUa,    Jobs.,    der    Söldner   in    den  Heeren  Kaiser  Friedrichs  U. 

Inaugural-Dissertation.  gr.  8.  (70  S.)  Gnesen  1885.  (Breslau,  Köhler.)   1  M. 

8.  Nr.  1363  f. 

1178.  TJnterrichtswesen.  —  Paulsen,  Unterricht  (Bibl.   1885,  Nr.  892). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Gymnasialwesen  1886,    197—211  (H.  F.  Müller);    Zs.   f.    Völker- 
psychologie XVI,  340—356  (Bruchmann);    Vierteljahrsschrift  f.  Cultur  u.  Litte- 
ratur    der    Renaissance   I,   276  f.;    D.   Kundschau   1886,    3 15 <~ 818  (Egelbaaf); 
Americ.  Journal  of  philol.  VI,  490—493  (H.  W.  Smyth). 

1179.  Specht,  Unterrichtswesen  (Bibl.    1885,  Nr.  893). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Gymnasialwesen  2886,  539—546  (Rethwisch);  N.  Jahrb.  f.  Philol. 
134,   218—221  (8ch.);    histor.-polit.  Blätter  97,  162—169;    Lit  Handweiser  26, 
Nr.  416,  S.  645  (K.  Grube). 


VI.    ALTERTHÜMKR  UND  KULTÜROESCHICHTE.  4ßl 

1180.  Denifle,  Universitäten  (Bibl.   1885,  Nr.  894). 

Vgl.  Lit.  CentralbUtt  1886,  8p.  1267—1270;  Gott  gel.  Ade.  1886,  97—117 
(Georg  Kaufmann);  Berliner  philol.  Wochenschrift  1886,  Sp.  759  ff.  (Breßler); 
Lit.  Rundschau  1886,  7  (Osterer):  Liu  Handweiser  26,  Nr.  416,  S.  646  (K. 
Grube);  Revue  critique  1886,  Nr.  61  (G.  D.).  —  Denifle,  Entgegnung  auf  die 
Kritik  Georg  Kaufmanns  in  den  GHtt  gel.  Anz. :  Archiv  f.  Lit.  u.  Kulturgeseh. 
des  M.  A.  II,  337—862. 

1181.  Viereck,  Ludwig,  zur  Geschichte  des  gelehrten  Unterrichts. 
Gegenwart  29,  Nr.  3. 

1182.  Stein,  L.  v.,  Bildungswesen  (Bibl.    1885,  Nr.   895). 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  1748  f.  (Uorawitz);  Bl.  f.  d.  bajer.  Gymnasial- 
schalwesen 1886,  169—172  (B'leischmann). 

1188.  Laverrenz,  Medaillen  (Bibl.    1885,  Nr.  896). 
Vgl.  Lit  Centralblatt,  1886,  Sp.   1228  f. 

1184.  Falck,  F.,  von  mittelalterlichen  Schnlsiegeln. 
Histor.-polit.  Blätter  f.  d.  kathol.  Deutschland  97,  220  ff. 

1185.  Monnmenta  Germaniae  paedagogica,    herausg.  von  K.  Kehrbach. 

I.   BraunBohweigische    Schulordnungen    von    den    ältesten    Zeiten    bis    zum 

Jahre  1828,  mit  Einleitung,  Anmerkungen,  Glossar  u.  Register.    Herausg. 

von  Friedr.  Koldewey.    gr.   8.    (CCV,   602  S.)    Berlin   1886,    Hofmann. 

24  M. 

VgL  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  1698  f.  (PauUen);  Archival.  Zs.  XI,  307—809; 
N.  evang.  Kirchenzeitung  1886,  662 — 654;  Stimmen  aus  Maria- Laach  31,  204 
bis  209  (Pachtler). 

1186.  Müller,  J.,  vor-  und  frühreformatorische  Schulordnungen  (Bibl.  1885, 
Nr.  898)  2.  Abtheil.:  Schulordnungen  etc.  aus  den  Jahren  1505 — 1523, 
nebst  Nachträgen  vom  J.  1319  an.  gr.  8.  (XIV  u.  S.  145-350).  Zschopau 
1886,  Raschke.   3,60  M. 

1.  Abtheil.  Tgl.  Lit.  CentralbUtt  1886,  Sp.  231;  PXdagoginm  1886,  60  u.  1887, 
621  (2.  Abtheil.);  Lit.  Handweiser  26,  Nr.  407,  S.  272  (Falk). 

1187.  Thorbecke,  Aug.,  Geschichte  der  Universität  Heidelberg,  im  Auf- 
trage der  Universität  dargestellt.    1.  Abthlg.:  Die  älteste  Zeit.    1386— U49. 

gr.   8.  (VII,  116  u.  Anmerkgn.   94  S.)  Heidelberg,  Koester.   3  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1349;  1).  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  1406  (Paulsen); 
VierteljahrsRchrift  f.  Cultur  u.  Litteratur  der  Renaissance  U,  126;  Lit.  Hand- 
weiser 26,  Nr.  420,  S.  686  (Thoemes). 

1188.  Fischer,  Kuno,  Festrede  zur  500jährigen  Jubelfeier  der  Ruprecht- 
Karls-Hochschule  zu  Heidelberg,  gehalten  in  der  Heiligengeistkirche  den 
4.  Aug.  1886.  1.  u.  2.  Aufl.  gr.  8.  (V,  98  S.)  Heidelberg  1886,  Winter. 
2  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1780  f.;  Wissenschaftl.  Beilage  der  Leipziger 
Zeitung  1886,  Nr.  74  (siehe  auch  Nr.  60). 

1189.  Palatinns,  Th.,  Heidelberg  u.  seine  Universität,  gr.  8.  (VHI,  172  S.) 

Freibarg  1886,  Herder.   1,50  M. 

Vgl.  Theol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  38.  Tendenzschrift. 

1190.  Toepke,  Gustav,  die  Matrikel  der  Universität  Heidelberg  von   1386 

bis   1662.    2.  Theil  (Schluß)  von   1554—1662,    nebst  e.   Anhang,    gr.   8. 

(622  S.)  Heidelberg  1886,  Winter.   25  M.  (s.  Bibl.    1884,  Nr.  900.) 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  757  f.;  Vierteljahrsschrift  f.  Cultur  u.  Litteratur 
der  Kenaissauce  I,  264—266;  Lit.  Hand  weiser  26,  S.  780  (Thoemes). 

1191.  Hofmeister,  Ad.,  die  Matrikel  der  Universität  Rostock.  I.  Michaeli 
1419  bis   Ostern   1425.   4.  (20   S.)  Schwerin,  Sandmeyer. 


462  RIBLIOORAPHIE  VON  1886. 

1192.  Rnperto  Carola.    lUastrierte   Festchronik    der   V.  Säcularfeier  der 

Universität  Heidelberg  (hrsgb.  von  K.  Bartsch  und  Adolf  Koch),  gr«  4. 

(244,  8  S.)    Heidelberg  1886,  Petters.  —  Enthält  a.  a.:    Ad.  Koch,  die 

Gründung  der  Heidelberger  Universität,  S.  13 — 15  n.  24—27;   W.  Lflbke, 

die  Scepter   der  Universität  Heidelberg,  S.  27  f.;    K.  Bartsch,    Lied  auf 

Heidelberg  um  1450  (aus  Fichards  Liederhandschrifty  Frkft.  Archiv  Bd.  3), 

S.  120;    K.  Bartsch,  Faul  Melissas,  S.   142;    Friedr.  Pfaff,   des  Knaben 

Wunderhom,  B.   157—160. 

8.  Nr.  1130  u.  1318. 

1193.  Bn stier,  Michael,  das  sogenannte  Chronicon  universitatis  Pragensis. 

Mit  einem  Vorwort  von  Adolf  Bachmann.  Lieipzig  1886,  Veit  ft  Co. 

Vgl.  Mittheil.  d.  Ver.  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXV,    Beil.  9.  12 

(Chevalier). 

1194.  Kronesy  Franz  v.,  Geschichte  der  Karl  Fransens-Universität  in  Gras. 

(XVI,  684  8.)    1886. 

Vgl.  Mittheil.  f.  d.  Qesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXV,  Beil.  8.  52. 

1195.  Janssen,  Johannes,  aus  dem  deutschen  Universitätsleben  des  16.  Jhrh. 
Frankfurter  seitgemäße  Broschüren.  N.  F.  Bd.  7.  Heft  12.  (31  8.)  Frank- 
furt a.  M.   1886,  Foesser  Nachf. 

Vgl.  Theol.  Lit.  BUtt  1886,  Nr.  42. 

1196.  Altmann,    Wilhelm,    die  Entstehung   und  Entwickelang   der  beiden 

ältesten  Universitäten  Paris  und  Bologna. 
Preußische  Jahrbücher  1886,  Juli. 

1197.  Meier,  Gabr.,  die  sieben  freien  Künste  im  Mittelalter,  gr.  4.  (30  8.) 
Einsiedeln  ^  Benzinger.  2  M.  Programm  des  Benedictiner-Stiftus  Maria- 
Einsiedeln. 

1198.  Schmidt,  Fr«,  Bivium.  Ein  Beitrag  zur  mittelalterlichen  Pädagogik. 
N.  Jahrb.  f.  Philol.  184,  549—666. 

1199.  Schmidt,  Fr.,  Erziehung  und  Unterricht  in  Deutschland  währenddes 

Mittelalters. 

Zs.  f.  alldem.  Geschichte  u.  t.  w.  IH,  8.  81  —  106. 

1200.  H.,  G.,  über  deutsche  hohe  Schulen  im  Mittelalter.  Ein  Vortrag,  gr.  8. 
(35   8.)  Salzburg   1886,  Oberer.  0,35  M. 

Vgl.  Berliner  philol.  Wochenschrift   1886.  Sp.  1317  ff.  (Noble). 

1201.  Zur   deutschen   Bildungsgeschichte   im   endenden  Mittelalter. 
Histor.-polit.  Bl&tter  98,  H.  4. 

1202.  Lesker,  B.,  mittelalterliche  Volksbildung  in  Mecklenburg. 
Der  Katholik,  66.  Jahrg.,  I.  Hälfte,  S.  294—316,  414—422. 

1203.  Volksschulen    der   zweiten  Hälfte   des  Mittelalters    in   der  Diöcese 

Augsburg. 

Histor.-polit.  Blätter  97,  H.  9. 

1204.  Daisenberger,  Volksschulen  (Bibl.   1885,  Nr.  900). 
Vgl.  Lit.  Handweiser  26,  Nr.  407,  S.  273. 

1205.  Holstein,  H.,  Geschichte  der  ehemaligen  Schule  zu  Kloster  Berge, 
gr.  8.  (HI,  120  S.)  Leipzig  1886,  Teubner.  2  M.  Aus:  N.Jahrbücher  f. 
Philologie  u.   Pädagogik. 

1206.  Milz,  Heinrich,  Geschichte  des  kgl.  kath.  Gymnasiums  an  Marzellen. 
I.  Theil:  Die  Zeit  von  1450—1630.  4.  (21  8.)  Progr.  d.  GyrnnMiumf 
an  Marzellen  in  Köln,  1886  Nr.   394. 


VI.    ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.  463 

1207«  Pannen  borg,  A.,  zur  Geschichte  des  Göttinger  Gymnasiums.  4. 
(59   S.)   Progr.  d.  Gymnasiums  in  Göttingen,   1886  Nr.  282. 

1208.  Lobe,  £.  n.  J.,  Geschichte  der  Kirchen  und  Schulen  des  Herzogthnms 
Sachsen-Altenburg.   1.  Bd.  Altenbnrg  1886,  Bonde. 

1209.  Meltzer,  Otto,  die  Kreuzschule  zu  Dresden  bis  zur  Einführung  der 
Reformation  (1539).  gr.  8.  (IV,  60  S.)  Dresden  1886,  Tittmann  in  Comm. 
1   M.  Mittheil.   d.  Vereins  f    Geschichte  u.  Topographie  Dresdens,   Heft  7. 

1210.  Kühlewein,  Hugo,  Mittheilungen  zur  ältesten  Geschichte  der 
Klosterschule.  4.  (36  S.)  Beilage  z.  Jahresbericht  d.  Klosterschule  zu 
Ilefeld.  Nordhausen  1886. 

1211.  Schanzenbach,  Otto,  aus  der  Geschichte  des  Eberhard -Ludwig- 
Gymnasiums  in  Stuttgart.  4,  (S.  1 — 104.)  Festschrift  zur  Jubelfeier  des 
E.-L..Gymn.  in  Stuttgart,   1886. 

1212.  Paulus,    N.,    les    ^coles    en    Alsace    dans    la    premiöre    moiti6    du 

moyen-&go. 

Berue  catholiqne  d^Alsace,  N.  8.  IV*  ann^e. 
1218.  Engel,    Carl,    das  Schulwesen   in  Straßburg   vor   der  Gründung  des 
protestantischen  Gymnasiums  1638.    4.    (76  S.)  Progr.  d.  protest«  Gymn. 
in  Straßburg  1886.  Straßburg  1886,  Heitz.   2  M. 

1214.  Lange,    die   Schule   zu  Schlettstadt     2.    Aufl.   in:    K.  A.  Sehmid's 
Encyklopädie  des  gesammten  Erziehungs-  u.  Unterrichtswesens  VII,  Theil  2 
8.   119—128. 

1215.  Heer,  Gfr.,  Geschichte  des  glarnerischen  Volksschulwesens,  gr.  8. 
(338  u.   75  S.  m.   3  Tab.)    Glarus.    (Leipzig,  Ziegenhirt  <fe  Co.)    4,50  M. 

1216.  Krones,  F.  v.,    zur  Geschichte  des  Schulwesens  der  Steiermark  im 

Mittelalter  und  während  der  Reformationsepoche  bis   1570. 
Mittheil.  d.  bistor.  Ver.  f.  Steiermark,  H.  84. 

Schulwesen  in  Baden-Baden  s.  Nr.  786. 

1217.  Medizin.  —  Momeweg,  K.,    kleine   Beiträge    zur    Geschichte    der 

Medizin  am  Mittelrhein. 

Qnartalblätter  d.   histor.    Vereins   f.   d.    Großherzogtbum   Hessen    1886/  Nr.    2, 
8.  92  f. 

1218.  Pfotenhauer,  über  Freibergs  Ärzte  und  Heilkilnstler  in  den  ältesten 
Zeiten. 

Mittheil,  vom  Freiberger  AlterthumsTerein,  H.  22. 

1219.  Gusbeth,  Ed.,  zur  Geschichte  der  Sanitätsverhältnisse  in  Kronstadt. 

gr.  8.  (VIII,  339   S.)  Kronstadt   1884,  Selbstverlag. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  1226  f. ;  siebenbürg.  Korrespondeniblalt  1884,  128. 

1220.  Die  Kriegsverletzungen  im  Mittelalter  und  ihre  Behandlung. 
Streffleurs  österreichisch-miHtäriscbe  Zs.  27,  8—12. 

1221.  Peters,  Herm.,  aus  pharmazeutischer  Vorzeit  in  Bild  und  Wort.  gr.  8. 
(X,   224  S.)  Berlin,  Springer.    5  M. 

1222.  Peters,    H. ,    chemisch-pharmazeutische    Feuerherde    und    Öfen    des 

Mittelalters. 

Mittheilnngen  aus  dem  german.  Nationalmuseum  Bd.  I,  B.  225  —  232. 

1223.  Peters,  H.,  Mithridat  und  Theriak. 

Mittheilungen  aus  dem  germau.  Nationalmuseum  Bd.  I,  S.  269  ~  264. 

1224.  Peters,  H.,  Alraune. 

Mittheilnngen  ans  dem  german.  National museum  Bd.  I,  A.  242 — 246 

1225.  Ein  Kochbuch  des   IB.  Jahrhunderts. 
Mordwest  1886,  Nr.  46. 


464  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1226.  Postolka,  Ang.,  Geschichte  der  Thierheilkimde  von  ihren  Anf&iigeD 

bis  auf  die  JetEtzeit.  2.  verm.  n.  erweiterte  Aufl.  gt.  8.  (X,  398  S.)  Wien 

1887,  Perles.  8  M. 

8.  Volksmedicin  Nr.  788^791;  Badewesen  t.  Nr.  786. 

1227.  Alchemie.  —  Kopp,  Hermann,  die  Alchemie  in  älterer  nnd  neuerer 

Zeit.    Ein  Beitrag  zur  Cnltnrgeschichte.    U  u.  2.  Theil.    8.  (XVn,    260; 

V,  425  S.)  Heidelberg,  Winter.   16  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  127S  f.;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1764  f.  (£.  Qe^ 
land);  Greniboten  188G,  Nr.  44. 

1228.  Jagdgeschichte.  —  Schwappach,  Adam,  Handbach  der  Forst-  und 

Jagdgesohichte  Dentschlands  (Bibl.   1885,  Nr.  905).  2.  Lie£   Vom  Schloß 

des  Mittelalters  bis  znm  Ende  des   18.  Jahrhunderts  (1500 — 1790).  gr.  8. 

(S.   257—644.)  Berlin   1886,  Springer.  9  M. 

1.  Lief.  Tgl.:  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  927  f.  (Nmstr.);  D.  Lit  Ztg.  1886, 
Sp.  29. 

1229.  Souhart,  R. ,  Bibliographie  generale  des  ouvrages  sur  la  chasse,  U 
y^nerie  et  la  fanconnerie  publi^s  oa  compos^s  depnis  le  XV*"  si^cle  jusqQ'i 
ce  jour,  en  £ran9ais,  latin,  allemand,  anglais,  espagnol,  Italien  etc.  avec 
des  notes  critiques  et  Tindication  de  lear  prix  et  de  leor  valenr  dans 
les  diff^rentes  ventes.  8.  (375  S.)  Compiögne,  Lef&bvre,  Paris,  Rouqaette. 

20  M. 

Vgl.  Centralblatt  für  Bibliotheksweseu  III,  335  (O.  H.) 

8.  Nr.  71. 

1230.  Weinbau.  —  Pauls,  E.,  zur  Geschichte  des  Weinbaues,   Weinhandels 

nnd  Weinverzehrs  in  der  Aachener  Gegend. 

Zs.  des  Aachener  GeBchichtsvereins  7,  S.  179  —  280. 

1231.  Witte,  H.,  über  Weinf^schung  im   15.  Jahrhundert. 
Zs.  für  die  Geschichte  des  Oberrheins  N.  F.  I,  S.  227—229. 

1232.  Bergbau.  —  Festenberg-Packisch,  Herrn,  v.,  der  deutsche  Berg- 
bau. Ein  Gesammtbild  seiner  Entstehung,  Entwickelung,  volkswirthschaft- 
licheh  Bedeutung  und  Zukunft,  mit  Benutzung  bester  Quellenwerke  zusammen- 
gestellt gr.  8.  (V,   186   S.)  Berlin,  Walther  &  Apolant  6  M. 

1288.  Trenkle,  J.  L.,  zur  Entwickelungsgeschichte  des  Schwarswälder  Berg- 
baues. 

Schau-ins-Land,  13.  Jahrlaaf,  62—78. 

1234.  Lop  er,  C,  zur  Geschichte  der  Bergwerke  bei  Markirch. 

Jahrbuch  für  Gesch.,  Sprache  und  Litteratiu-  Elsaß-Lothringens  II,  72 — 95.  — 
Werden  erwähnt  Ton  Otfried  (I,  1,  69—72)  und  in  Bad.  yon  Ems  Weltehronik. 

Salinen  s.  Nr.  1626. 

1235.  Sohriftwesen  und  Buchdruck.  —  Paoli-Lohmeyer,  lat.  Paläo- 
graphie  (BibL   1885,  Nr.   908), 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1189  (Arndt);  Nene  philologische  Rundschau 
1886,  397  f.  (Ruess);  Mittheilungen  aus  der  histor.  Litteratur  XIV,  227  (Bem- 
heini);  altpreuß.  Monatsschrift  1886,  155. 

1286.  Blass,  Friedr.,   Paläograpbie,  Buchwesen  und  Handschriftenkunde. 
Iwan  Müllers  HaYidbnch  der  classischen  Alterthums Wissenschaft  I,  275^327. 

1237.  Wattenbach,  W.,  Anleitung  zur  lateinischen  Paläograpbie.  4.  verb. 
Aufl.   4.  (VI,   106   S.)  Leipzig,  Hirzel.   3,60  M. 

1238.  Lehmann,  tironisches  Psalterium   (BibL   1885,  Nr.  918). 

Vgl.  Wochenschrift  f.  class.  Philol.  1886,  Nr.  11  (Ruess);  Philolog.  Anseiger 
XVI,  29^31  (Landwehr). 


VI.  ALTERTHÜMER  UNI>  KULTURGESCHICHTE.        465 

1289.  Lecoy  de  la  Marche^  A.,  Tart  d'enluminer. 
GaEette  des  beaaz-arts  1886,  Nov.  —  1886,  Februar. 

1240.  Faulmann,  Karl,  die  Initiale.  Ein  Beitrag  jrar  Geschichte  der  Bficher- 
Ornamentik.  Lez«-8.  (48  S.)  Wien  1886,  Gräser.  2  M. 

1241.  Nenwirthy  Joseph,  italienische  Bilderhaadschriften  in  österreichischen 
ELlosterhibliotheken. 

Repertoriom  fttr  Knnstwisienschaft  IX,  388 — 409. 

1242.  Beissel,  Stephan,  die  Bilder  der  Handschrift  des  Kaisers  Otto  im 
Münster  zu  Aachen  in  83  unveränderlichen  Lichtdrucktafeln,  herausgeg. 
und  mit  den  Bildern  der  Evangelienbücher  von  Trier,  Gotha,  Bremen  und 
Hildesheim  verglichen,  gt*  4.  (VI,   109  8.)  Aachen,  Barth.  25  M. 

1243.  Sali  et,   A.  v. ,    Bilderhandschrift  aus  der  Zeit  des  Abtes  Alban  von 

St.  Martin  in  Köln. 

Jahrbuch  det  Vereins  von  A  Iterthumsfreuoden  im  Rheinlande,  H,  81. 

1244.  Frimmel,  Th«,  die  Codices  des  Augsburger  Münsterschatzes. 
KuDstchroDik  1886,  8p.  9—18. 

1245.  Essenwein,  A.,  mittelalterliches  Hausbuch.  Bilderhandschrift  des 
15.  Jahrhunderts  mit  vollständigem  Text  und  facsimilierten  Abbildungen. 
(28  Tafeln.)  Mit  einem  Vorworte  von  A.  E.  Fol.  (Probeheft:  XH,  18  8. 
n.  6  Tafeln.)  Frankfurt  a.  M.  1887,  KeUer.  36  M. 

1246.  Schenkl,  H.,  ein  Bücherkatalog  aus  dem  12.  Jahrhundert. 

Wiener  Studien  VIII,  173  f.  —  (Aus:    Berliner  Jahresbericht  1886,   Nr.  1992). 

1247.  Birlinger,  A.^  eine  Kirchenbibliothek  des  Mittelalters. 
Alemannia  XIV,  54. 

1248.  Roder,  eine  Pfarrbibliothek  vom  Jahre  1888. 
DiöcesanarchlT  von  Schwaben  III,  Nr.  6. 

1249.  Giefel,  Bücherkatalog  und  Kirchenschati  der  Pfarrkirche  su  Ravens* 

bürg  aus  dem  Anfange  des   15.  Jahrhunderts. 
Diöcesaoarcbiv  von  Schwaben  III,  S.  23. 

1250.  Petz,  J.^  urkundliche  Beiträge  zur  Geschichte  der  Bücherei  des  Nürn- 
berger Rathes,   1429—1588. 

Mittheilungen  d.  Ver.  f.  Gesch.  der  Stadt  Nürnberg  VI.  Heft,  S.  123—174. 

1251.  Franke,  Karl  Aug.,  Katechismus  der  Buchdruckerkunst  5.  verm.  u.  verb. 
Aufl.,  bearbeitet  von  Alex   Waldow.  (Xn,  238  S.)  Leipzig,  Weber.  2,50  M. 

1252.  Bouchot,  Henri,  Le  Livre.  L'illustration  —  la  reliure.  Etüde  histo- 
rique  sommaire.  8.  (320  S.)  Paris,  Maison  Quantin. 

1258.  Linde,  Antonius  van  der,  Geschichte  der  Erfindung  der  Buchdrucker- 
kunst. (In  3  Bdn.)  1.  u.  2.  Bd.  gr.  4.  (VI,  LVH  u.  S.   1—672  mit  Fig. 

n.  Taf.)  Berlin,  Asher  &  Co.  55  M. 

Vgfl.  Gentralblatt  für  Bibliothekswesen  HI,  487—493. 

1254.  Kraus,  F.  H.,  Johann  Gutenberg  und  die  Erfindung  der  Typographie. 
Börsenblatt  f.  d.  deutschen  Buchhandel  1886,  Nr.  2—7. 

1255.  Steiff,  K.,  Beiträge  cur  ältesten  Buchdruckergeschichte. 
Gentralblatt  für  Bibliothekswesen  HI,  S.  249—264,  846—350,  465—480,  543. 

1256.  Rembe,  H.,  Geschichte  der  Buchdmckerkunst  in  der  Stadt  Eisleben. 
(Aus:  Zs.  des  Harzvereins)  gr.  8.  (79  8.)  Halle  1885,  Kropp,  Selbstverlag 
des  Verfassers.  1,25  M. 

1257.  Roth,  F.  W.  E.,  die  Druckerei  zu  Eltville  im  Rheingau  und  ihre 
Erzeugnisse.  Ein  Beitrag  zur  Bibliographie  des  15.  Jhdts.  (30  S.)  Augs- 
burg 1886,  Huttier. 

QRBMANU.   Nra»  B«jl«  XXm.  (XllY.)  Jshrg.  ^ 


466  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1258.  Koth,  F.  W.  £.,  die  Marienthaler  Drucke  der  Bibliotheken  zu  Darm- 

Btadt  und  Maini. 

N.  ADceiger  fiir  Bibliofirraphie  und  BibliotbekiweMn  47,  193— SOI. 

1259.  Sondheim,  M. ,  die  ältesten  Frankforter  Dracke  (ßeatas  Mnmer 
1611—1512).  Eine  bibliographisch-litterariBche  Studie.  4.  (50  S.)  Frank- 
fnrt  1885,  Baer. 

Vgl.  Vierteljabrsschrift  fflr  CoUnr  und  Litterator  der  BenaisBance  II,  139; 
UiBtor.  Zs.  66,  111;  lät.  Handweiser  26,  Nr.  405  (Falk). 

Buchdmokerknnst  in  Basel  s.  Nr.  1125. 

1260.  Kel ebner,  E.,  der  Pergamentdruck  der  Agenda  Ecolesiae  Mognn- 
tinensis  von  1480  der  Stadtbibliothek  zu  Frankfurt  a.  M.  Bibliograpbisch 
beschrieben.  (18  S.  u.  4  Taf.)  Frankfurt  a.  M.,  Baer.   4  M. 

1261.  Druckschriften  des  15.— 18.  Jahrhunderts  (Bibl.  1885,  Nr«  933). 
6.-9.  Heft.  Fol.  Leipzig,  Brockhaus.  &  10  M. 

1262.  Deutsche  Drucke    älterer  Zeit,    in  Nachbildungen    herausgeg.  von 

Wilb.  Scherer.  UI.  Lez.-8.  Berlin   1885,  Grote.  7  M. 

Inhalt:  Passional  Christi  and  Antichristi.  LncHS  Chranachs  Holzschnitte  mit 
dem  Texte  von  Melanchthon.  Nachbildong  der  Original- Ausgabe  A.  Mit  einer 
Einleitung  von  G.  Kawerau.  (XXXII,  28  8.)« 

1263.  Hase,  Oscar,  die  Koberger  (Bibl.  1885,  Nr.  929). 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  716  f.;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  470  f.  (L.  Müller); 
Centralblatt  f.  Bibliothekswesen  UI,  233  f.  (O.  H.);  Mittheilungen  d.  Ver.  f.  d. 
Gesch.  d.  Stadt  Nürnberg  H.  VI,  290^297;  Mittheilungen  des  k.  k.  österr. 
Museums  1886,  4;  Literar.  Handweiser  26,  Nr.  406  (Falk);  Grenzboten  1886, 
II,  369  ff. 

1264.  Hase,  0.,  zum  Wanderlagerverzeichniß  Anthoni  Kobergers. 
Centralblatt  für  Bibliothekswesen  II,  Nr.  12. 

1265.  Braun,  J.,  die  Nürnberger  Bucbdruckerfkmilie  Koberger. 
D.  Buchhändler-Akademie  III,  S.  221—226. 

1266.  Braun,  J.,  Geschichte  der  Buchdrucker  und  Buchhändler  Erfurts  im 

15. — 17.  Jahrhundert. 

Archiv  f.  Gesch.  des  deutschen  Buchhandels  X,  69 — 116. 

1267.  Teutsch,  Beiträge  zur  sächsiscben  Buchdruckergescbichte. 
Korrespondenzblatt  d.  Ver.  f.  siebenbürg.  Landeskunde  IX,  8.  82 — 34,  39—41; 
s.  femer  8.  116  f. 

1268.  Kapp,  Friedrich,  Geschichte  des  deutschen  Buchbandeis.  Herausgeg. 

im  Auftrage  des  Börsenvereins  der  deutschen  Buchhändler  von  der  histor. 

Commission  derselben.  Bd.  L  gr.  8.  (XXIV,  880  S.)  Leipzig  1886. 
Vgl.  D.  Buchhändler-Akademie  III,  416—428,  679-584,  609—618. 

1269.  Kirch  hoff,  Albrecht,  die  Entwiokelung  des  Buchhandels  in  Leipzig 

bis    in  das    zweite  Jahrzehnt  nach  Einführung  der  Reformation.     Eine  ge- 

schichüiche  Skizze,    gr.  8.  (88  S.)    Leipzig    1885 ,    Kirchhoff  &  Wigand. 

2,80  M. 

Vgl.   Lit  Centralblatt  1886,   Sp.  717  f.;    Centralblatt  für  Bibliothekswesen  HI, 
199  f.  (Hase). 

1270.  Pilzy  Hermann,  Geschichte  der  Büohercensur  in  Deutschland. 
D.  Buchhändler-Akademie  III,  S.  233—240,  377—384,  461—469. 

1271.  Hofmeister,  Ad.,  eine  neue  Bücheranzeige  des  XV.  Jhdta. 
Centralblatt  für  Bibliothekswesen  III,  6.  85  f. 

1272.  R^e,    Paul  Johannes^    Büchereinbände    von    geschnittenem    und   ge- 
triebenem Leder. 

KuDstgewerbeblatt  3,  8.  143—162. 


VI.  ALTERTHÜMBR  UND  KULTURGESCHICHTE.        467 

1273.  Haus-  und  Bargenban.  —  Uenning,  Uaastypen  (Bibl.  1885,  Nr.  993). 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1763  f.  (M.  H.)i  Lit  Blatt  1886,  Sp.  267—270 
(Honsiker);  Histor.  Zs,  66,  620  (L.  Erhardt). 

1274.  Las i US,  friesisches  Bauernhaus  (BibL   1885,  Nr.  995). 

Vgl.   Lit  Centralblatt    1886,    8p.  832    (A.  G.);    D.  Lit  Ztg.    1886,    S.  1763  f. 
(M.  H.);  Lit.  Blatt  1886,  Bp.  267-270  (Hansiker);  Hiator.  Zs.  56,  520  (L.  Er- 
hardt). 

1275.  Virchow,  das  altrttgianische  und  das  westphälische  Haus. 
Verhandiangen  der  Berliner  Qetellschaft  für  Anthropologie  1886,   8.  636—638. 

1276.  Schulen  bürg,  W.  v.,  das  Spreewaldhaus. 
Zs.  für  Ethnologie  XVIII,  S.  123—144. 

1277.  Beszenberger,  Ad.,  ttber  das  lithauische  Haus. 
Altpreaßitcbe  Monatsschrift  XXIII,  34—79. 

1278.  Na  eh  er,  J.,  die  Burgen  in  Elsaß-Lothringen.  Ein  Beitrag  zur  Kenntniß 
der  Militär-Architektur  des  Mittelalters.  Zwei  Hefte,  gr.  4.  (VI,  32  u. 
18  S.  mit  15  Taf.)  Straßburg,  Noiriel  in  Comm.  10  M. 

1279.  Naeher,  J.,  die  Burg  Zwingenberg  im  Neckarthaie.  Beschreibung 
und  Oeschichte.  gr.  8.  (19  S.)  Karlsruhe,  Gutsch.  0,50  M. 

1280.  Petschnigi  H.,  Ruine  Deutschlandsberg  und  Schloß  HoUeneg. 
Mittheilungen    der    k.  k.  Central commission  •  zur  Erforschung    der  Kunst-    und 
histor.  Denkmäler  N.  F.  Xll,  2. 

1281.  Pich  1er,  F.  S.,  die  Riegersburg  in  Steiermark. 
Österr.  Jahrb.  X. 

1282.  Schubert,  H. ,  Burg  Kinsberg  in  Schlesien.  Beschreibung  und  Ge- 
schichte derselben.   12.   (72  S.)  Breslau,  Woywod. 

1283.  Lind,  K. ,  mittelalterliche  Stadtbefestig^ng  in  ihren  heutigen  Denk- 
malen in  den  böhmischen  und  galizischen  Landen. 

österr.  Jahrb.  X. 

1284.  Ho  ff  mann,  Bob.>  die  Thore  und  Befestigungen  der  Stadt  Augsburg 

yom  10.  bis  zum  15.  Jahrhundert. 

Zs.  d.  histor.  Vereins  f.  Schwaben  und  Neuburg  XIII,  1—48. 

8.  Gädechens  Nr.  1109. 

1285.  Münskunde.  —  Bibliographie  in  jeder  Nummer  des  Numismati- 
schen Litteraturblattes ,  herausgeg.  von  M.  Bahrfeldt.  gr.  8.  Stade  (Han- 
nover, Meyer),  VII.  Jahrg.    1886.   1,50  M.,  mit  Anzeiger  3  M. 

1286.  Die  Bibliographie  des  Bepertoriums  für  Kunstwissenschaft  (unten 
Nr.  1295)  enthält  eine  Abtheilung:  Münz-,  Medaillen-,  Gemmenkunde, 
Heraldik. 

1287.  Heraldik.  —  Der  deutsche  Herold.  Zeitschrift  für  Heraldik,  Sphra- 
gistik  und  Genealogie.  Red.:  A.  M.  Hildebrandt.  17.  Jahrg.  1886. 
12  Nummern,  gr.   4.  Berlin,  Hegmann.   12  M. 

1288.  Jahrbuch  der  k.  k.  heraldischen  Gesellschaft  «Adler^  in  Wien. 
15.  Jahrg.  der  Zeitschrift,  12.  Jahrg.  des  Jahrbuchs.  Red.:  Pöttickh  Graf 
TOn  Pettenegg.  4.  Wien  1885,  Braumüller.  20  M. 

1289.  Jahrbuch  des  Vereins  für  geschichtliche  Hilfswissenschaften  an  der 
Universität  Leipzig  „Kother  Löwe**.  Leipzig  1884. 

1290.  Siebmachers,  J.,  großes  und  allgemeines  Wappenbuch  (Bibl.  1885, 
Nr.  988),  251.— 267.  u.  258.-265.  Lief.  gr.  4.  (170  u.  237  S.  mit  127 
u.  180  Stein  tafeln .)  Nürnberg,  Bauer  und  Raspe.  Subscr.-Preis  k  6  M., 
Einselpreif  &  7,50  M. 


468  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1291.  Virgil    SoHb'    Wappenbächlein.    Nürnberg    bei   Virgil    Solis    1*555 
2.  Aufl.  gr.  8.  (50  El.)  München  1887,  Hirth.  5  M.  —  Liebhaber-Bibliothek 
alter  Xllastratoren  in  Facsimile-Beprodaction,  5  Bdchn. 

1292.  Kindler  v.  Knobloch,  das  goldene  Buch  von  Straßbarg  (Bibl. 
1885,  Nr.  940).  2.  TheiL  gr.  8.  (8.  193— 478  ^  mit  23  Wappentafeln.) 
Wien.  Karlsruhe,  Selbstverlag  des  Verf.    12  M.,  compl.   22  M. 

Vgl.  Histor.  Zs.  56,  627;  Revue  orit  1886,  Nr  37. 

1293.  Essenwein,  A.,  Wappenepitaphien  des  1 6.  Jahrhunderts  im  german. 
Museum. 

MittheiloDgen  des  German.  Nationalmuseum  I,  217 — 223. 

1294.  Löher,  Franz  y.,  Bedeutung,  Recht  und  Geschichte  der  Helmkleinode. 
Archival.  Zs.  X,  802—818;  XI,  292—806;  XII,  288-297. 

1295.  Kunst.  —  Das  Repertorium  für  Kunstwissenschaft ,  redigiert  von 
Hubert  Janitschek,  enthält  in  jedem  Vierteljahrshefte  eine  ^Biblio- 
graphie'  (I.  Theorie  und  Technik  der  Kunst;  II.  Kunstgeschichte,  Archäo* 
logie ;  III.  Architektur ;  lY.  Sculptur ;  V .  Malerei ,  Glasmalere  i,  Mosaik ; 
VI.  Münz-,  Medaillen-,  Gemmenkunde,  Heraldik;  VII.  Schrift,  Druck  und 
graphische  Künste;  VIII.  Kunstindustrie,  Costüme;  IK,  Kunsttopographie* 
Museen).  —  Bd.  IX,  4  Hefte.  Berlin  u.  Stuttgart,  Spemann.  Wien,  Gerold 
u.  Co.   1886.  16  M. 

1296.  Musik.  —  Musikalische  Bibliographie,  von  F.  A s c h e r s o n.  Viertel- 
jahrsschrift für  Musikwissenschaft  I  (1885),  139  f.,  264 — 260,  387  —  396, 
581—593;  H   (1886),  255—270,  386—404,  634—648. 

Niederländisch  (1885  u.   1886). 

1297.  Etudes  arch6ologiques  linguistiques  et  historiques  dddi^es  ä  C.  Lee- 
maus.  Folio.   (XX,   353   S.)   Leiden   1885,  Brill. 

Enthält  unter  'Archäologie  gdn^rale*  u.  a.:  J.  Mestorf,  s^pulture  de  la  der- 
niere  ^poque  de  l'Age  du  fer  pr^historique  dant  le  Holstein ;**£.  Hübner,  bata- 
vische  Grabdenkmäler;  Zangemeister,  Inschriften  des  Vosegus;  Schoor, 
le  s^ptilcre  de  Lutke-SoUum  (Friesland). 

1298.  Pleyte,  W.,    nederlandsche  oudheden  van  de  vroegste  tijden  tot  op 
Karel  den  Groote.  Overijssel.  Afl.  12.  4.   (4  u.  32  S.  mit  A bbildungen.) 

Leiden   1885,  Brill.  4.10  fl. 

1299.  van  den  Gheyn,  J.,  Thomme  pr^historique  d'Anvers. 

Pr^cis   historiques,    m^langes  religieux  et  scientifiques  (Bmxelles)  1886 ,    M&rs. 

1300.  Ubaghs,    l'ftge  et  l'bomme    pr^historique    de   la   Station    lacustr«  de 

Maestricht. 

Publications  de  la  Soci^t^  bist,  et  arcb^ol.  dans  le  duche  de  Limbourg,  T.  XXI. 

1301.  Oldenhuis  Gratema,  L.,  De  Hunnebedden  in  Drenthe  ea  aanver- 
wante  onderwerpen.  4.    (VIH,  231   S.)  Assen  1886,  van  Gorcum« 

1302.  Habets,  Begraafsplaats  te  Gronsveld  en  romeinsche  Ära  te  Odilien- 
berg. 

Verslagen  en  mededeel.  d.  kon.  Akademie  van  wetensch.  III.  R.  II,  1»  2. 

1303.  Dirks,  J.,  De  Vondsten  van  Onna  en  Feins. 
De  vrjje  Fries,  8.  Reeks  IV,  811—386. 

1304.  Dirks,  J.,  De  Terpen  van  Friesland  en  de  eerst  bewoonde  plaatsen 
(citti)  van  Friesland.  Twee  verband elingen  van  L.  Pigorini  uit  het  Ita- 
liaansche. 

De  vrije  Fries,  3.  R.  IV,  1—47, 


VI.    AI.TERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.  469 

1805.  Orf,  J,  A.,  oude  wegen  an  landweren  in  Limburg  und  angrenzende 
gewesten.  8.   (X,   148  S.)  Leiden   1884,  Brill.  3  fl. 

1306.  Ciaer hout,  J. ,  De  Franken,  de  Friesen  en  de  Saksen,  onse  yoor- 
oaders.  8.  (24  S.)  Gand,  Leliaert,  Siffer  &  Co.  0,50  fr.  Extrait  de  'Het 
Beifort  1886,  Nr.  1—2. 

8.  Nr.  1007—1009. 

1307.  van  den  Bergh,  Aandeekeningen  op  het  Handboek  der  Middel- 
nederlandsche  Geographie. 

Bijdragen  yoor  vaterlandsche  GeschiedeDis  en  oudheidkunde.  III.  B.  II.  Di. 

1308.  Rappard,  F.  A.  L.  van,  Aanteekeningen  uit  het  Arehief  te  Utrecht. 
Tijdscbrift  der  Vereeniging  voor  Noord-Nederlands  Muziekgeschiedenis  II,  208 
bis  217. 

1309.  Dozy,  Ch.  M.,  Aanteekeningen  nit  het  Arehief  van  Amsterdam. 
Ebenda  S.  218—228. 

1310.  Roever^   N.    de,    de    Rariteiten-Eamer,    verbonden    aaa   't  Amster- 

damsche  Gemeente  arehief. 
Oud  Holland  IV,  281-294. 

1311.  Has seit,  L.  van,  het  Necrologium  van  het  Karthuizer-klooster  Nieuw- 
licht  bij  Bloom  endaal  buiten  Utrecht. 

Bijdr.  en  Mededeel.  van  het  bist  Oenootsehap  te  Utrecht  IX,  126— .^92. 

1312.  Soutendam,    J. ,    uit    het    memoriaalboek    van    burgemeesteren    en 

regeerders  van  Delft. 

Tijdspiegel  1886,  III,  169—189. 

1313.  Muller,  S.,  Stukken  betrefPende  den  strijd  der  biefichoppen  van 
Utrecht  met  de  stad  Utrecht. 

Bijdr.  en  Mededeel.  van  bet  bist  Genootscbap  te  Utrecht  IX,  31  — 125. 

1314.  G^nard,  M.  P.,  le  commerce  d'Anvers  au  Xir  si^cle. 
Bulletin  de  la  soci^t^  royale  de  g^ograpbie  d^Anvers  X,  6.  fasc 

1315.  Bibliographische    Adversaria,    1885.  V,  2—5.    8.  (ID,  676    S.) 

*s  Gravenhage  1885,  N\jhoff. 

Darin:  Eng  boeken  in  Nederland  gedrukt  in  de  Iß*  eeuw;  Frederiks,  Casp. 
y.  Dorsten,  drukker  te  Steenwijk;  Rogge,  Amsterd.  boekdrukkers  v.  de  16*  eeuw 
1886:  Campbell,  de  prototypograpbie  in  Nederland. 

1316.  Campbell,  la  prototypograpbie  n^erlandaise. 
ätudeg,  d^diSes  k  Leemans  (oben  Nr.  1297),  S.  317  f. 

1316*.  Campbell,   F.  A.    G. ,  Annales  de  la   typographie    n^erlandaise  au 

15*^  si^cle.   2.  Supplement.  8.  (8  a.  44  S.)   La  Uaye   1884,  Nijhoff.  0.90  fl. 

1317.  Wanneer  begon  men  in  Hasselt  te  drukken? 

*t  Dagbet  in  den  oosten  1886,  Nr.  2.  —  Dazu:  Bamps,  over  de  Hasseltsobe  dmk- 
kers,  Nr.  6. 

1318.  Wal,  J.  de,  Nederlanders,  Studenten  te  Heidelberg. 

Handel,  en  Mededeel.  v.  d.  Maatsch.  der  Ned.  Letterkunde  te  Leiden  1886, 
1—156. 

1319.  FrederikSy  J.  G.,  Nederlanders,   Studenten  te  Herborn. 
Ebenda,  S.   167—183. 

1820.  Weissmann,  A.  W.,  het  Amsterdamsche  woonhuis  van  1550 — 1800. 

4.  (16  S.  u.  7  Bl.)  Amsterdam   1885,    Ten  Brink  en  De  Vries.    1,25  fl. 
1321.  Rietstap,    J.  B.,    Armorial    gen6ral,    precM^  d*un    diotionnaire    des 

termes  du  blason.    2.   ed.  refondue  et  augment^e.    2  T.   8.   (XLII ,   1149; 

Vm,   1816   S.)   Gouda  1886,  G.  B.  van  Goor.   52,70  fl. 


% 


470  BIBUOGRAPHIE  VON  1886. 

Englisch  (1885  n.   1886). 

Bibliographie:  Berliner  Jahresbericht  (oben  Nr.  82)  S.  73 — 87. — 

8.  81 — 85  Znsammenstellang  der  englischen  archäologischen  Zeitschriften. 
8.  auch  das  Verzeichniß  im  Archiv  für  Anthropologrie,  oben  Nr.  1055. 
1822.  The  Journal    of  the  anthropological    institnte  of  Great  Britain  and 
Ireland.  Vol.  XIV,   1885.  Vol.  XV,   1886.  London. 

1323.  The  Journal  of  the  British  Archaeological  Association.  Vol.  41  u.  4'i. 
1885  u.  1886.  London. 

1324.  The  Archaeological  Journal  1885  u.   1886.  Nr.   164 — 170. 

1325.  Archaeologia:  or  miscellaneous  tracts  relating  to  antiquitj,  publi- 
shed  by  the  Society  of  Antiquaries  of  London.  Vol.  49.  London   1885/86. 

1326.  Archaeologia  Cambrensis^  the  Journal  of  the  Cambrian  Archaeo- 
logical Association.  V.  S.  London  1885. 

1327.  Archaeologia  Aeliana:  or  miscellaneous  tracts  relating  to  antiquity, 
pnblished  by  the  Society  of  Antiquaries  of  Newcastle-upon-Tyne.  N.  S. 
Vol.  X.  Newcastle   1885. 

1328.  The  Academy:  W.  Thompson  Watkin  veröffentlicht  eine  Beibe 
Artikel  über  römische  Funde  in  England  (in  Nr.  668,  664,  669,  674, 
680,  691,  705,  737,  788);  ebenda  Williams  in  Nr.  690;  Brown  und 
Scarth  in  Nr.  670  u.   679. 

1329.  The  Athenaeum:  Über  Inschriften  s.  Nr.  2978,  2980,  2981,  2982, 
2997. 

1330.  The  Antiquary  1885:  Boman  Villa ^  Morton,  near  Brading,  von 
Webster  (Februar);  on  London  Wall,  von  Price  (September). 

1331.  Lukis,   W.  C. ,    The    prehistoric    Stone   Monuments    of    the    British 

Isles:  Comwall.  London   1885. 
Vgl.  Academy  Nr.  694  (Bradley). 

1332.  Anderson,  Joseph,  Scotland  in  pagan  times.  The  bronze  and  stone 
ages.  8.  (XXm,  397   S.,  410  Illustr.).  Edinburg   1886. 

Vgl.  Academy  Nr.  746  (Bradley);  Athenaeum  Nr.  3069. 

1333.  Berghaus,  A.,  schottische  Alterthümer. 

Magazin  für  die  Lit.  des  In-  und  Auslandes  1886,  Sp.  661  -  663. 

1334.  Morgan,  Th.,  Romano-British  mosaic  pavements:  a  history  of  their 
discovery  and  a  record  and  Interpretation  of  their  designs.  With  plates, 
piain  and  coloured,  of  the  most  important  mosaics.  London  1886,  Whiting 
&  Co. 

Vgl.  Athenaeum  Nr.  3074. 

1335.  Watkin,  W.  Thompson,  roman  Cheshire,  or  a  description  of  Romain 

remains  in  the  county  of  Cheshire.  Liverpool  1886,  Selbstverlag. 
Vgl.  Athenaeum  3080. 

1336.  Reste  einer  römischen  Villa  auf  der  Insel  Wight 
Deutsche  Bauzeitung  1886,  Nr.  64—67. 

1337.  Dawkins,  B.,  The  Antiquities  of  the  Isle  of  Man. 
Academy  Nr.  702. 

1338.  Beddoe,   John,    the  races  of  Britain,  a  contribution  to  the  Ajithro- 

pology  of  Western  Europe.  (VHI,  275  S.)  London,  Trtibner  &  Co.,  Bristol, 

J.  W.  Arrowsmith.  21  sh. 

Vgl.  Athensnam  Nr.  8033;  Antiquary  XIII,  31. 

389.  Hodgetts,  On  the  Scandinavian  Element  in  the  Engliah  Race. 
Antiquary  1886,  April,  Mai,  Juni,  October. 


VI.    ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.  471 

1340.  Schaible,  Karl  Heinr. ,  Geschichte  der  Deutschen  in  England  von 
den  ersten  germanischen  Ansiedelangen  in  Britannien  bis  mm  Ende  des 
18.  Jahrhunderts,  gr.  8.  (XVIII,  483  S.)  Straßburg  1885,  Trübner.  9  M. 

Vgl.  D.  Li».  Ztg.  1886,  8p.  20  f.  (Liebermann);  Wissenschaftliche  Beilage  der 
Leipz.  Ztg.  1886,  Nr.  10. 

1341.  Goldschmidt,  G.,  Geschichte  der  Juden  in  England  im  11.  und 
12.  Jahrhundert. 

Magazin   fOr   die  Wissenschaft   des  Jadenthums  1886,    S.  21— >53  a.  101^127, 
und  separat.  (VI,  76  8.)  Berlin,  Resenstein  u.  Hildesbeimer.  S  M. 

1342.  Hosmer,  J.  K. ,  the  Jews  in  ancient  mediaeral  and  modern  limes. 
(382  S.)  London,  Unwin.  5  sh. 

1343.  Powell,  Fr.  Y.,  Early  England  up  to  the  Norman  conquest.  7  ed. 
London  1885. 

1344.  Hodgetts,  J.  F.,  Older  England  (Bibl.  1884,  Nr.  799),  IL  Series. 
London  1884,  Whiting.  6  sh. 

1345*  Hodgetts,  J.  F.,  The  English  in  the  Middle  Age  from  the  Norman 
Usurpation  to  the  days  of  the  Stuarts.  Their  mode  of  life,  dress,  arms, 
occnpations  and  amusements,  as  illustrated  by  the  mediaeyal  remains  in 
the  British  Museum.  8.  (XVI,  210  S.)  London  1885. 

1346.  Creigthon,  L.,  Social  history  of  England«  (150  S.)  London,  Riving- 
tons.  1  sh.  6  d. 

1347.  Bogers,  C,  Social  Life  in  Scotland,  from  early  to  recent  time. 
3  Bde.  8.  London,  Simpkin. 

1348.  Böddeker,  K.,  die  öffentliche  Meinung  in  England  und  ihr  Ausdruck 
im  16.  —17.  Jahrhundert  8.  (40  S.)  Heidelberg  1886,  V^inter.  —  Samm- 
lung von  Vorträgen  y   herausgeg.  von  Pfaff  u.  Frommel.    Bd.  XV,    H.   10. 

Vgl  Wissenschaftliche  Beilage  der  Leips.  Ztg.  1886,  Nr.  76. 

1349.  Aschrott,   P.  F.,    das  englische  Annenwesen  in  seiner  historischen 

Entwicklung    und  in  seiner    heutigen  Gestalt.    8.    (XXI,  450  S.)    Leipzig 

1886,  Duncker  u.  Humblot.   10  M.  —  Staats-  und  socialwissenschafÜiche 

Forschungen,  herausgeg.  von  SchmoUer,  Bd.  V,  H.  4. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  449  ^asse);  Mittheilongen  aus  der  histor.  Literatur 
1886,  263;  Centralblatt  fKr  Rechtswissenschaft  V,  188-190  (v.  Stengel);  The 
Law  Quarterlj  Reyiew  1886,  H.  4. 

1350.  Price,  J.  Ed.,  A  Descriptive  account  of  the  Guildhall  of  the  City 
of  London.  Its  history  and  associations.  8.  London»  Blades. 

1351.  L.  Toulmin  Smith,   Ordinances  of  the  Companies  of  Marshals  and 

Smiths  at  York  A.  D.  1409  —  1443. 
Antiquary  1886,  Mftrs. 

1352.  Wheatley,  H.  B.,  History  and  development  of  the  house  (s.  Bibl. 
1884,  Nr.  863). 

Antiquary  10,  185—190. 

1353.  Wright,  Historie  Streets  of  Plymouth,  their  Nam es  and  Associations. 
Antiquary  1886,  Mai,  August. 

1854.  Je  Witt,    Some  of  the  Streets  of  Derby  and  their  historic  and  other 

Associations. 

Antiquary  1886,  Juni. 

1855.  Do  well,   M.  S.,    History  of  taxes  and  tazation  in  England.    4  Bde. 

London  1884,  Longmans. 

Vgl.  Revue  historiqae  1886,  562  ff.  (A.  L.  Smith);  Academy  Nr.  671  (Rogers); 
Athenaeum  Nr.  3017. 

d 


472  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1856.  Hall,  Hubert,  A  Histoiy  of  the  Coastom-Revenne  in  England.  Ü  Bde. 

London  1886,  ElKot  Stoek. 

Vgl.  Academj  Nr.  670  (Elton);  AthenAenm  Nr.  S017;  Satordaj Berriew  1886«  198. 

1867.  FairHolt,  F.  W.,  Costame  in  England.  3.  Edition  bj  H.  A.  Dillon. 

2  Bde.  London,  Bell  &  Sons.  10  s. 
Vgl.  Academj  Nr.  726  (Godwin). 

1868.  Wheatlej,  PreciouB  Stones. 
Anttqoary  1886,  Febmar,  Marx,  April. 

1368\  Gomme,  Glimpses  ofOld  London,  frome  Scarce  Tracts,  Poems  and 

Satires. 

Antiqnary  1886,  Januar  und  April. 

1869.  Price,  Onr  Sports  and  Pastimes:  tbeir  Origin  and  Surviyal. 
Antiqnary  1886,  Januar,  März,  Mai. 

1860.  Bent,  Wandering  Englisbmen. 
Antiqnary  1886,  Jannar. 

1861.  Tbimm,  Frana,  mr  Gescbicbte  des  englischen  Bnchdmeks  nnd  Bnch- 

bandeis. 

Börsenblatt   für   den    dentschen   Buchhandel    1886,   Nr.  181.   —  Hanptsftohlich 
über  Gasten. 

1863.  Aekermann,  W.,  der  englische  Buchhandel  seit  der  Einfübmng  der 

Bncbdmckerknnst  durch  William  Caxton. 

Deutsche  Bachhändler- Akademie  III,  S.  386-390,  433—437,  479—486,  676  bis 
678,  619—681. 
1368.  Oman,  C.W.  C,  The  Art  of  War  in  tbe  Middle  Ages,  A.  D.   378— 

1816.  Witb  Maps  and  Plans.  London,  Unwin. 

Vgl.  G5tt  Gel.  Ans.  1886,  684—536;  Academy  Nr.  68f  n.  766. 

1864.  Tram  an,  B.  C,    The  Field  of  honour;  being  a  Complete  and  Com- 

prebensive  History  of  Duelling  in  all  Countries.  (560  S.)  New-York,  Fords. 
Vgl.  Academy  Nr.  691  (Button);  Satarday  Review  1885,  24. 

Waffen  s.  Ldunan  Nr.  2142  f. 

1865.  Ordish,  Early  Englisb  Inventions. 
Antiqnary  1886,  Juli,  August,  September. 

Wirthschaftsgeschichte  s.  unter  Becht. 

Nordisch. 

Bibliographie:    Berliner  Jahresbericht    (oben   Kr.  82),     160 — 162; 

Arkiv  f.  nord.  Filologie  (oben  Nr.   105  u.  106),    272—279,    859—865; 

Archiv  für  Anthropologe  (oben  Nr.   1055). 

1366.  Aarböger  for  nordisk  Oldkyndighed  og  Historie,  IT.  Räkke,   1.  Bind. 

Kopenhagen   1886. 

EnthSIt  von  Archäologischem:  Tuxen,  N.  E.,  de  nordiske  Langskibe;  JOr- 
gensen,  A.  D.,  Helgenskrinene  i  St.  Knuds  Kirke;  Maller,  Sophns,  Votiv- 
fund  fra  Sten-  og  Bronzealderen ;  Bahn  so  n.  Kr.,  Bronsealderens  Mands-  og 
Kvindegrave;  Möller,  Sophus,  Ring^ld  og  andere  Betalingsmidler  i  Bronse- 
alderen;  Petersen,  H.,  St.  Albans  Relikvier  i  Odense. 

1867.  Antiquarisk  Tioskrift  f6r  Sverige,  ntgifren  genom  Hans* Hildebrand. 

Del.  VII,  H.  4;  Del.  Vm,  H.   1  u.  2. 

Del.  VII:  Hildebrand,  H.,  Herr  Stens  St.  Göran.  —  Nach  Archiv  f.  Anthropo- 
logie XVI,  Bibliogr.  S.  15:  eine  Studie  über  mittelalterliehe  Bildschnitserei  und 
CoBtümkunde;  Del.  VHI:  Stolpe  und  HildebrAud  berichten  über  den  Vendelfund. 

1368.  Kongl.  vitterhets  och  antiqvitetsakademiens  handlingar.  N.  F.   VIII. 

Stockholm  1886. 


VI.  ALTERTHÜMER  UND  KULTURGESCHICHTE.         473 

1869.  KongL    vittarhets   bieftorie  och   antiqTiietBakademiens  manadsblad. 
Aarg.   1886,  Stockholm. 

1870.  Svenska    fornminneBföreningens  tidskrift    Bd.  VI,  H.  2.    Stockholm 
1886. 

1871.  Bidrag  tili  kännedom  om  Göteborgs   och  Bohasläns  fornminnen  och 
historia.  H.    11.   12.  Stockholm   1886. 

1872.  Bidrag  tili  Södermanlanda  äldre  kultarhistoria,  utg.  af  Job.  Wahlfisk 
VL  Upsaia. 

1873.  Upplands  fornminnesföreningens Tidskrift,  utgifven  af  C.  A  Klingspor. 
12.   13   (Bd.  II,  H.   7.   8). 

1874.  Foreningen  til  Norske  Porti dsmindesmserkers  Bevaring.  Aarsberetning 
for  1885.  Kristiania  1886. 

1375.  Xrbök  hins  islenxka  fomleifaf^lags  1884/85.    gr.  8.    (2  Bl.    158  S. 

Q.  8  Taf)  Reykjavik  1885. 

Nach  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  1466  f.  (Mogk)  für  Litteratnr*  n.  Culturgesühichto 
wichtig;  n.  a.  Textkritiache  Erkllnugen  zu  Egilssaga,  NijÄlssaga  u.  a.  (Sigui<l 
Vigfüsson);  Aber  die  Qewalt  des  heraptping  und  des  aiping  (B.  M.  Ol8en). 

1376.  Finska  fornminnesföreningens  Tidskrift  VII.  Helsingfors  1885. 

1877.  Müller,  Sophns,  mindre  bidrag  (Bibl.  1884,  Nr.  802). 
Vgl.  Archiv  für  Anthropologie  XVI,  629  f.  (Mestorf). 

1878.  Undset,  Ingwald,  zur  Geschichte  der  Lehre  von  den  drei  Perioden. 
Verhandkingen  der  Beriiner  Qesellsobaft  fttr  Anthropologie,  Ethnologie  und 
Urgeschichte  1886,  18—22. 

1879.  Hildebrand,  Hans,  zur  Geschichte  des  Dreiperiodensjstems» 
Ebenda,  S.  857—367. 

1380.  Undset,  Ingvald,    nordisk  og  mellem  europäisk  Arkaeologi.  Separat- 
abdrack  ans  'Ny  Tidskrift'.  8.  (23  S.)  Kristiania  1887,  Thronssen  u.  Co. 
13€1.  Sehestedt,  archäol.  ündersergelser  (Bibl.  1885,  Nr.   1047). 
Vgl.  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  632—634  (Mestorf). 

1882.  Montelius,  den  förhistoriska  fornforskningen  (Bibl.  1885,  Nr.  1050). 
Vgl.  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  646—648  (Mestorf). 

1883.  Montelius,     om  Tidsbestämning  (Bibl.   1885,  Nr.   1048). 

Vgl.  Archiv  f  Anthropologie  XVI,  648  (Mestorf);  historisk  Tidskrift  (evensk) 
VI,  öfversigter  S.  55—61  (O.  Gnstafson);  Academy  1886,  8.  Mai  (Stephens). 

1384.  Montelius,  Cultur  Schwedens  (Bibl.   1885,  Nr.   1049). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  596  f.  (Undset);  Zs.  f.  Ethnologie  XVIII,  46  f. 
(Virchow);  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  663 — 655  (Naue);  Centralorgan  f.  d. 
Interessen  des  Bealschulwesens  1886,  896  (Lenk). 

1385.  Montelius,    0.,    Statens  Historiska  Mnseum.    Kort   beskrifbing    tili 
YftgledBing  för  besökande.  5.  Aufl.  8.  (91   S.)  Stockholm,  Häggström. 

1886.  Bygh,  norske  Oldsager  (Bibl.   1885,  Nr.   1051). 
Vgl.  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  637  f.  (Mestorf). 

1887.  Madsen,  A.  F.,   Gravhaie  og  gravfnnd  fra  steenalderen  i  Danmark. 
Afbildninger   af  danske    oldsager   og  mindesmserker.    N.  S.    H.  l-*-2.     4. 

(10  Taf.)  Kopenhagen,  Gyldendal. 

Vgl.  Nord.  Tidekr.  IX,  490  (Montelius). 
1388.  Stolpe  u.  Hildebrand,  Vendelfyndet  (BibL  1884,  Nr.  803  u.  804). 

Vgl.  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  648  f.  (Mestorf). 
188S.  Vedel,  Yderligere  Undersegelser  (Bibl.  1885,  Nr.   1054). 

Vgl.  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  684—636  (Mestorf). 


474  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1390.  Vedel,   £.,    Bornholms  OldtidBminder  og  OldMger.    4.    (424  S.  vod 

407  Abbild.).  Kopenhagen  1886,  Gad. 

Vgl.  Zs.  f.  Ethnologie  XVIII,  8.  292  (Virchow). 

1391.  Finn,  W.,   die  Alterthümer  der  Insel  Bornholm. 
GloboB  1885,  Nr.  23  n.  24. 

1392.  Baltzer,  HSllristningar  i  Bohuslän,  Heft  VII— XU.  8.  Göteborg  1886, 
Baltzer.  2  Ej*.  75  Ö. 

1898.  Steenstrnpy  J.  J.  S.,  Kjökkenmöddinger.  Eine  gedrängte  DarBiellnng 
dieser  Monumente  sehr  alter  Coltnrstadien.  8.  (48  S.  u.  4  Ta£)  Kopen- 
hagen 1886,  Hagemp.  —  Erweiterung  von  Bibl.  1884,  Nr.  809. 

1394.  Undsety  Ing^ald,  Kjökkenmöddingeme. 
Naturen  1886,  Nr.  9  f.  und  separat.  8.  (24  8.). 

1395.  Undset,  Ingyald,  nordische  Bronzen  in  Italien. 
Zs.  f.  Ethnologie  XVIII,  1—11. 

Skandinav.  ElemoDt  in  England  s.  Nr.  1389. 

1396.  [Undset,  J.],  A  guido  to  the  Vikingship  from  Gokstad  in  the  Chri- 
stiania-Museum.  From  „The  Vikingship  discovered  at  Gokstad  in  Norway, 
described  hj  N.  Nicolajsen^.    8.    Kristiania  1886.  (4  -|-  53  S.)  0,50  Kr. 

1397.  Nicolajsen,  N.,  SkibsysBsen. 

Histor.  Tidskrift  fnorek)  II,  R.  B.  V,  8.  121—127. 

1398.  Bayet,   A.,    la  marine    des   yiking^   ou  pirates  Scandinayes.    (55  8. 

u.  5  Taf.).  Ronen. 

s.  Nr.  1366. 

1399.  Compte-rendu  du  Congrös  international  des  Am^ricanistes.  5*  Session. 

8.  (436  S.)  Copenhague  1883,  Thiele. 

Vgl.  Lit  Blatt  1886,  8p.  446  f.  (O.  Brenner);  enthält  danach:  LiSrffler,  the  Vine- 
landexcursioDS  of  the  ancieDt  Scandinavians  (S.  64—74);  K.  Steenstrup,  the 
old  ScandinaTian  ruins  in  the  district  of  Jalianehaab,  Southgreenland  (S.  1C8 
bis  119);  Gisli  Brjnj Alfason,  Jusqu*  oö  les  aneiens  Scandinayes  ont-iU 
pdndtrd  vers  le  p61e  arctique  dans  leurs  expddltions  a  la  mar  glaeiale?  (8. 140 
bis  150);  Jap.  Steenstrup,  les  vojages  des  fröres  Zeni  dans  le  Nord;  Ir- 
minger,  Dautical  remarks  about  tbe  Zeni  vojages  (S.  182—184);  Valdemar 
Schmidt,  les  voyages  des  Danois  au  Groenland  (S.  195—285). 

1400.  Brenner,  Oscar,  Grönland  im  Mittelalter  nach  einer  altnorwegischen 
Quelle. 

Jahresbericht  der  geograph.  Gesellschaft  in  Mönchen  für  1885. 

1401.  G.,  R.,  Hyar  iSg  Vinland  det  goda? 
Tmen  1885. 

1402.  Schmidt,  Reinhold,  die  Entdeckung  und  yorübergehende  Besiede- 
lung  Amerikas  durch  die  Normannen  yor  900  Jahren. 

Illustrierte  Ztg.  Nr.  2263. 

1403.  A  spei  in,    la  Rosmonorum  Gens   et   les  Ruotsi.    Etüde   d'hiatoire  et 

d'arch^ologie.  Helsingfors   1884. 

Tgl.  Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  650  f.  (Mestorf). 

1404.  Brenner,  0.,  die  Reisen  der  Brüder  Zeni  in  den  nordischen  Ländern. 

Ein   drei  hundert)  ähriges  Problem. 
Das  Anstand  1886,  Nr.  47. 

s.  Nr.  1899. 

1405.  Brenner,  0.,  die  echte  Karte  des  Olaus  Magnus  yom  Jahre  1589 
nach  dem  Exemplar  der  Münchener  Staatsbibliothek.  (Aus:  „Christiania 
Videnskabs-Selskabs  forhandlinger''.)  gr.  8.  (24  S.  mit  1  Karte  in  Licht- 
druck.) Christiania,  Dybwad.   1,35  M. 


► 


VII.    VERFASSUNG  UND  RECHT.  475 

1406.  Brenner,  O.,  Olans  MagpiuB  nnd  seine  Karte  des  Nordens. 
Histor.  Tidskrift  (norsk),  U.  R,  V,  401--405. 

1407.  Mestorf,  J.,  Referate.  Aus  der  skandinavischen  Litteratar. 

Archiv  f.  Anthropologie  XVI,  680 — 661.  —  Besprechungen  von  einer  größeren 
Ansah!  Werke  über  nordische  Alterthomskunde. 

1408.  Bosenberg,    C,    Nordboemes  Aandsliy  fra  Oldtiden  til  yore  Dage. 
m.  Bind.    Den    gammellntherske    Tidsalder    (1620—1720).     2det    Hefte.. 
(840  S.)  Kopenhagen,  Wroblewski  in  Comm.  8,75  Kr.  —  s.   Bibl.   1883, 
Nr.   1070. 

1409.  Lnnd,  tägliches  Leben  (Bibl.   1882,  Nr    859). 
Vgl.  Revue  historique  XXX,  172—174  (E.  Beauvois). 

1410.  Götz,  Wilh. ,  Altnordisches  Kleinleben  und  die  Benaissanoe.  Samm- 
lung gemeinverständlicher  wissenschaftlicher  Vorträge,  heransgeg.  von 
Virchow  u.  Holtzendorff.  N.  F.  I.  Serie.  8.  Heft.  8.  (44  S.)  Berlin  1886, 
Habel.  0,50  M. 

1411.  BSIth,  A.  U.,  Mannen  i  Nordens  fomtid. 
Läsning  fOr  folket  1886,  161—189. 

Sitten  etc.  8.  auch  Nr.  2240  u.  2249. 

1412.  ThorsteinsBon,  Johann,  Um  H61a  i  Hjaltadal. 

Timarit  hins  islenzka  bökmentafdlags  1886,   67—106.  —  Ober  den  berühmten 
Bischofssitz  im  nördlichen  Island. 

1413.  Erslevy  Kr.,  Danmarks  Folkemaangde  i  Valdemar  Sejrs  Tid. 
Histor.  Tidskr.  (dansk)  V.  R.  V,  H.  8. 

YU.  Yerfkssnng  und  Recht. 

1414.  Mühlbrecht,  O.,  Wegweiser  dnrch  die  neuere  Litteratnr  der  Staats- 

nnd  Rechtswissenschaften.  (Abgeschlossen  am  l.Jnli  1885.)  Für  die  Praxis 

bearb.  Berlin,   1886.  Puttkammer  &  Mühlbrecht  15  M.,  geb.   17  M. 
Berliner  Jahresbericht  (oben  Nr.  82),  S.  104—114. 

1415.  Siegel,   Heinr.,    deutsche   Bechtsgeschichte.  .  Ein    Lehrbueh.    gr.  8. 

(XU,  474  S.)  Berlin  1886,  Vahlen.  9  M. 

Vgl.  Lit.  CentralbUtt  1886,  859-862;  CentralblaU  f.  Rechtswissensohaft  VI,  94  f. 
(v.  Orelli). 

1416.  Heusler,  A.,    Institutionen   des    deutschen  Privatrechts.    2.  Bd.    8. 

(XU,  670  S.)  Leipzig  1886,  Duncker  und  Humblot.   12  M.  Systematisches 

Handbuch  der  deutschen  Bechtswissenschaft ,    herausgeg.  von  K.  Binding. 

n.  Abth.  2.  Theil.  2.  Bd.  (Bibl.  1885,  Nr.  1068). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  1428«-14.S0  (8.);  CentralbUtt  f.  Rechtswissenschaft 
6,  132—187  und  6,  136—188  (v.  Orelli). 

1417.  Stobbe,    Otto,    Handbuch    des    deutschen  Privatreohts.   5.  (Schluß-) 

Band.  Erbrecht.  1.  u.  2.  Aufl.  8.  (X,  430  S.)  Berlin  1885,  Hertz. 

Vgl.  Lit  CentralbUtt  1886,  Sp.  1461  f.  (O.  Q.);    D.  Liter.  Ztg.  1886,  8p.  280  f. 
(Ehrenberg). 

1418.  Kraut,  Wilh.  Theodor,  Grundriß  zu  Vorlesungen  über  das  deutsche 

Privatrecht  Neu  bearb.  von  F.  Frensdorff.  6.  Aufl.  gr.   8.  (XXX,  608  S.) 

Berlin   1886,  Guttentag.   12  M. 

Vgl.  Lit.  CentralbUtt  1886,  1496  f.;  CentralbUtt  f.  Rechtowisseuschaft  5,  486  f. 
(Dargun). 

1419.  Gerber,  C.  F.  v.,  System  des  deutschen  Privatrechts.  15.  Aufl.  gr.  8. 
(XXrV,  526  S.)  Jena,  Fischer.  10  M. 


476  BIBLIOGKAPHIE  VON  1686. 

1420.  Roth,  Paul  v.,  System  des  deutschen  Priiratrechts.  3.  TheiL  Saehen- 
recbt  gr.  8.  (XIII,  793  S.)  Täbingen,  Laupp.  Oompl.  16  M. 

1421.  Binding,  Karl,    Grundriß  des  deutechen  Strafproceßreohts.   2.  verb. 
Aufl.  gr.  8.  (VIII,  213  S.)  Leipzig,  Duncker  u.  Humblot.    geb.  4,80  M. 

1422.  Waitz,  Ver^BissungsgeBchichte  (Bibl.   1885,  Nr.   1066). 
Vgl.  MitthetluDgen  aus  der  bistor.  Littemtor  XIV,  86  ff.  (Hlrech). 

1428.  Waitz,  G-. ,    Urkunden   zur  deutseben  Verfassungsgescbiebte  im   10., 

11.  u.   12.  Jahrb.  2.  Aufl.  (VI,  68  B.)  Berlin,  Weidmann.   1,80  M. 

1424.  Hoffmeister,  W. ,    das  Köuigthum  im  altgermanischen  Staatslcfben. 
4.  (22  S.)  Progr.  des  Gjmn.  in  Belgrad,  Ostern  1886. 

1425.  Allen,  W.  F.,  the  primitive  democraey  of  the  Germans. 
TransAotions   of  the  Wiseonsin  Aoademy   of  sciences  orts    and    letters   1886, 
S.  28—48. 

1426.  Ross,  History  of  Land-bolding  (Bibl.  1884,  Nr.  830^). 

Vgl.  Zh.  der  Savigny-Stiftang  f.  Recbtsgeschichte  VI,  H.  9,  (Dargun);  Reyne 
historique  28,  175—179  (G.  Piaton). 

1427.  Hildebrand,  Hans,  Germanerna  och  äkerbruket. 
Antikvitetsakad.    minadsblad    1885,    49—56.    —   Vgl.  Archiv   f.  Antbropologie 
XVI,  642  f.  (Mestorfj.  —  Auf  Grand  von  ClUar  und  Tacitns*  Germania. 

1428.  Del  Giudice,    suIla    questione    della   proprieti   delle    terre  in  Ger- 
mania secondo  Cesare  e  Tacito. 

Rendiconti  del  R  istituto  Lombardo  1886,  fasc  V.  VI. 

Wirthschaftsleben    im  Mittelalter    s.  Nr.  1134 — 1141;    englisches 

8.  Nr.  1679  ff. 

1429.  Pustel    de   Coulanges,    recherches    sur    quelques   problömes   d'hi- 

stoire.  Paris   1885,  Haehette. 

Vgl.  Journal  des  S&vants  1886,  512—621,  696—603,  723—780  (R.  Dareete); 
Berliner  phiiol.  Wochenschrift  1886,  Sp.  160  ff.  (Holder)-;  Revue  critique  1886, 
Nr.  32;  Revue  des  questions  historiqnes  40,  183—197  (P.  Foumier).  —  Entbilt 
u.  a. :  Le  regime  des  terres  eii  Germanie,  la  marche  germanique,  TorganisatioD 
judiciaire  dans  le  royaume  des  Francs. 

1430.  Beauchet,  L. ,    histoire  de  rorganisation  judiciaire  en  France.  £po- 

que  Franque.  (TV,  509  8.)  Paris,  Rousseau. 

Vgl.  Gott.  Gel.  Anz.  1886,  666—671  (Siokel);  Revue  historique  36,  1B8-U6 
(Pfister). 

1431.  Fahlbeck,  le  royaute  et  le  droit  francs  (Bibl.   1885,  Nr.    1078). 
Vgl.  Mittheihmgen  ans  der  histor.  Literatur  XIV,  106  (Lnnd). 

1432.  Lavisse,  Emest,    ^tudes    sur    Thistoire    d'Allemagne.    La   foi    et   la 
morale  des  Francs. 

Revue  des  deux  mondes  LVP  aun^e,  2*  livr. 

1433.  y.   Löher,    über    deutsche    Rechtsbildung    während    des    fränkischen 

Reichs. 

MUnchener  Siteungsberichte,  pbilos.-histor.  C1.,  1886,  616—670. 

1434.  Brunner,  H.,  die  Landschenkungen  der  Merovinger  und  Agilolfinger. 

(Bibl.   1885,  Nr.   1079)  S.  A.   4.  (30  S.)  Berlin   1886,  Dümmler. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  746  (Lehmann). 

1435.  Sickel,  W.,  zum  Ursprung  des  mittelalterlichen  Staates. 
Mittheilangen  des  Instituts  fttr  österr.  Geschichtsforschung,  2.  ErgKnsungsband, 
198—235. 

1436.  Havet,   Questions  M^rovingiens  (Bibl.  1885,  Nr.  1080). 
Vgl.  Histor.  Zs.  65,  284  (Knisch). 

1437.  Bresslau,  H.,  der  Titel  der  Merovingerkönige. 
N.  Archiv  für  ältere  deutsche  GdSch.  12,  8.  363-360. 


VII.   VERFASSUNG  UND  RECHT.  477 

141^.  ▼.  Bor  eh,  Entstehung  des  Titels  *Romanoram  rex*  (Bibl.  1885, 
Nr.   1081). 

V^gl.  Mittheilungen  aas  der  histor.  Litteratar  1885,  114  (Volkmar). 

1439.  Pirenne,  la  formnle  N.  Rez  Francomm  Y.  Inl. 

Compte    renda    de   la   Coiomisdion   R.  d'histoira    de    l'Aead^mie   de  Belgiqne, 
IV.  S.  Vol.  XIII,  H.  2. 

1440«  Fustel  de  Coulanges,  6tude  sur  le  titre  de  la  loi  salique:  de 
migrantibus. 

Revue  g^n^rale  du  droit  1886,  1,    und  separat.   (86  S.)   Paria,  Thorin.  *-  Vgl. 
Revue  critique  1886,  Nr.  32;  Qtttt.  Gel.  Ana.  1886,  434-436  (Sickel). 

1441.  Lizeray,  H.,  ezplication  des  gloses  malbergiqaes  oontenaeB  dant  la 
loi  salique.  I.  (24  S.)  Paris,  Thorin. 

1442.  Mayer,    Ernst,    zur  Entstehung   der  Lex  Ribuariorum.     Eine   reohts- 

geschiehtliehe  Untersuchung,  gr.  8.  (VIT»  182  S.)  München,  Rieger.  5  M. 
Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  1726  f.  (8.);  Gott.  Gel.  Ana.  1886,  976—980 
(v.  Salis). 

1443.  Lehmann,  zur  Ausgabe  der  Lex  Bipuaria. 

N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschicbtskunde  XI,  Nr.  2. 

1444.  Schröder,  Richard,  zur  Lex  Angliomm  et  Werinorum. 
Zs.  der  Savignj-Stiftung  für  Rechtsgescbichte  VII,  19—22. 

1445.  Salis,  L.  R.  y.,  lex  romana  curiensis. 

Zs.  der  Savignj-Stiftung  für  Rechtsgeschichte  VI,  B.  2. 

1446.  Zeumer,  K.,   eine  neuentdeckte  westgothiache  Bechtsquelle. 
N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschicbtskunde  12,  S.  387—400. 

Langobarden  s.  Nr.  1002—1006. 

1447.  Zeumer,    Karl,    formulae    Merovingici    et   Karolini    aevi.    Aocedunt 

ordines  judiciorum  dei.    Pars  n.   (XX  u.  S.  329—782)   Hannover  1886, 

Hahn.   15  M.  Mon.  Germ.  bist.  Legum  Sectio  V. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,    Sp.  1788  f.;    Bibl.  de  Täcole  des   cbartes  48,  291 
(A.  T.). 

1448.  Zeumer,  neue  Erörterungen  über  ältere  fränkische  Formelsammlungen. 
N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschicbtskunde  XI,  H.  2. 

1449.  Kohler,  Urkunden  (Bibl.  1885,  Nr.   1069). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1558;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1464  f.;    Central- 
blatt für  Rechtswissenschaft  V,  66  (Dargun). 

1450.  Loersch,  H.,  kommt  das  Wort  ^Saislne'  im  Mittelalter  am  Rhein  vor? 
Annalen  des  histor.  Vereins  für  den  Niederrbein  H.  45,  157  — 1Ä9.  — Vgl.  Mait- 
land,  the  mjstery  of  Seisin,  Law- Quart  Review  II,  8; 

146t.  Waitz,  G.,  über  die  Bedeutung  des  Mundiam  im  deutschen  Rechte. 
Sitsungsberichte  der  kön.  preuß.  Akad.  der  Wiss.  zu  Berlia  1866,  S.  375'-ft85. 

1462.  Krauß,  Friedr.  S.,  das  Mundschaftsrecht  des  Mannes  über  die  Ehe- 
frau bei  den  Südslaven.  (Aus:  Mittheilungen  der  Anthropol.  Ges.  in  Wien.) 
8.  (34  S.)  Wien,  Holder  in  Comm.  0,60  M. 

1453.  Kohler,  Blutrache  (Bibl.   1885,  Nr.   1090). 

Vgl.   D.   Lit.  Ztg.    1886,   96  f.;    Centralblatt   für    Rechtswissenschaft  V,    65  f. 
(Dargun). 

1454.  Kohl  er,  Jos.,  zur  Lehre  von  den  Ordalien. 
Zs.  für  Strafrechtswissenschaft  VI,  8. 

1455.  Frauenstädt,  Paul,  die  Todtschlagsühne  des  deutschen  Mittelalters. 
8.  (32  S.). 

Sammlung    gemeinTerstlndiicber   wissensohaftlieher  VortrXge,    herauageg.   von 
Vircbow  n.  Holtaendorff,  N.  F.  1.  Serie,  H.  10.  Berlin,  Habel.  0^60  K* 


^ 


478  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1456.  V.  Planck,    der  Bericht  Widukinds    über  das  Kampfortheil  aaf  dem 

Beiohstag  sn  Steele. 

Münchener  Sitsungsberichte,  philos.  histor.  Gl.,  1886,  S.  166—185. 

1467.  Qareis,   C,    die  EhrangeDSchaftsgemeinschaft    in    den    althesBieeben 
Gebietstheilen  der  Provinz  Oberheesen.    4.  (70  S.)    Gießen.    Uniy.-Progr. 
Vgl.  Centralbiatt  fOr  Rechte  Wissenschaft  V,  223  f.  (v.  Schalte).  —  Entwicklung 
des  Themas  von  der  lex  rib.  an. 

1457\  Hermann,  E. ,  die  Grandelemente  der  altgermanischen  Mobiliar- 
yindication.  Eine  rechtsgeschichtlicbe  Stadie.  gr.  8.  (XII,  194  S.)  Breslau 
1886,  Köbner.  5  M.  Untersnchnngen  eut  deatschen  Staats-  und  Rechts- 
gesehichte,  herausgeg.  von  0.  Gierke.  XX. 

1458.  Schmidt,  Arthur  Benno,  das  Recht  des  Überhaags  und  Überfalls. 
Eine  rechtsgeschichtliche  und  rechtsvergleichende  Studie  aus  dem  Gebiete 
der  Nachbarrechte,  gr.  8.  (VIII ,  149  S.)  Breslau  1886,  Köbner.  4  M. 
Untersuchungen  zur  deutschen  Staats-  und  Rechtsgeschichte ,  herausgeg. 
von  0.  Gierke.  XXI. 

1459.  Schmidt,  Schadenerstz  (Bibl.  1885,  Nr.  1095). 
Vgl.  Centralblatt  für  Rechtswissenschaft  V,  64  f.  (Brie). 

1460.  Hammer,  Schadenersatz  (Bibl.  1885,  Nr.  1096). 

Vgl.   Lit.  Centralblatt   1886,    Sp.  621    (M.  F.);    D.  Lit.  Ztg.    1886,    Sp.  779  f. 
(Cosack). 

1461.  Skedl,  Arthur,  die  Nichtigkeitsbeschwerde  in  ihrer  geschichtlichen 
Entwicklung.  Eine  civilprocessuale  Abhandlung,  gr.  8.  (VIII,  179  S.) 
Leipzig,   B.  Tauchnitz.   6  M. 

1462.  Sickel,  W.,  die  Entstehung  des  Schöffengerichts. 
Zs.  der  Savigny-Stiftong  für  Rechtsgeschichte  VI,  H.  2. 

1463.  Lehmann,  K.,    zur  Frage    nach    dem  Ursprung  des  Gesetzspreoher- 

amtes. 

Zs.  der  Savigny-Stiftong  für  Rechtsgeschichte  VI,  H.  2. 

1464.  Cosack,  die  Eidhelfer  des  Beklagten  (Bibl.  1885,  Nr.   1091). 
Vgl.  Centralblatt  für  Rechtswissenschaft  V,  11  f.  (Brie). 

1465.  Bresslau,  Hugo,  Urkundenbeweis  und  Urkundenschreiber  im  älteren 

deutschen  Recht. 

Forschangen  Eur  deatschen  Geschichte  26,  S.  1 — 66. 

1466.  Steffenhagen,  Landrechtsglosse  V  (Bibl.  1885,  Nr.   1098). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  486  f.  (Laband). 

1467.  Steffenhagen,    Emil,    die   Entwicklung    der    Landrechtsglosse    des 

Saohsenspiegels.  VI.    Die  Faldaer  Glossenhandschrift.    (Aus:    Sitzungsber. 

der  k.  k.  Akad.  d.  Wiss.)  Lex.-8.  (42  S.)  Wien,  Gerold^s  Sohn  in  Comm. 

0,70  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  988  f.  (8.). 

1468.  Rockinger,   L.,    der  Könige  Buch   und    der   sogenannte  Sehwaben- 
spiegel. 

Abhandlungen  der  histor.  Classe  d.  ktfn.  bayer.  Akad.  d.  Wiss.  Bd.  17,  S.  1^102. 

1469.  Lindner,  Codex  Altenberger  (Bibl.   1885,  Nr.    1103). 

Vgl.  Mittheilangen   des  Institus    für  österr.  Qesohiehtsforscbnng  VI,  658—661; 
siebenbürg.-deutscbes  Tageblatt  1885,  10.  April. 

1470.  Lindner,  der  Schwabenspiegel  bei  den  Siebenb ärger  Sachsen. 
Zs.  der  SavignyStiftung  für  Rechtsgeschichte  VI,  H.  2. 

1471.  Ein  Bruchstück  einer  Schwabenspiegelhandsohrift. 
Germania  31,  376. 


VII.    VERFASSUNG  UND  RECHT.  479 

1472.  Kalainiscki,  £mil,  die  polnische  Recension  der  Magdeburger  Ur- 
theile  und  die  einschlägigen  deutschen,  lateinischen  und  czechischen  Samm- 
lungen. (Aus:  Sitzungsber.  der  k.  k.  Akad.  der  Wiss.)  Lez.-8.  (220  S.) 
V^ien,  6erold*s  Sohn  in  Comm.  8^40  M. 

VgL  Lit  Centralblatt  1886,  8p.  1233  f.  (S.);  D.  Lit.  Ztg.  1886 ,  Sp.  1668 
(Dargmi);  Zs.  der  histor.  Ges.  f.  d.  ProTins  Posen  II,  181. 

1478.  Wolfstiegy  Verfiassung  von  Goslar  (Bibl.  1885,  Nr.  1118). 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  122—186  (Weiland);  Mittheilnngen  ans  der  histor. 
LiUerator  14,  44  ff.  (Ulrich). 

1474.  Weilandy  Ludwig,  dÄe  Raths-  und  Gerich tsverfiassung  von  Goslar 
im  Mittelalter. 

Hansische  Geschicbtsbl&tter  1886,  S.  11—60. 

1475.  Richter,  Verfassung  von  Dresden  (BibL  1885,  Nr.  1120). 
Vgl.  Histor.  Zs.  66,  619. 

1476.  Distel,  Th.,  der  Leipziger  Schöppenstuhl.   I.  Abschnitt. 

Zs.  der  SavigDj-Stiftang  für  Rechtsgeschicbte  VII,  1 — 27,  nnd  separat  —  Vgl. 
Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  1668  f.;  WisseDSchaftliehe  Beilage  der  Leips.  Ztg. 
1886,  81. 

1477.  Loose,  Meißner  Polizeiordnungen  des  15.  u.   16.  Jbs. 
Mittheilongen  des  Ver.  fflr  Gesch.  der  SUdt  Meißen  1,  H.  6. 

1478.  Hertel,  G.,  das  Wetebuch  der  SchOffien  von  Calbe  a.  d.  Saale.  (Fort- 
setinng  u.  Schluß  von  BibL  1885,  Nr.   1104). 

Geschichtsblfitter  für  SUdt  und  Land  Magdeburg  1886,  S.  72—102. 

1479.  Ermisch,   H.,    das  Zinnerrecht    von  Ehrenfriedersdorf,    Geyer    und 

Thum. 

N.  Archiv  fflr  sächs.  Geschichte  VII,  1  u.  2. 

1480.  Dünzelmann,  £.,   Bremische  Verfassungsgesohichte  bis  zum  Jahre 

1800. 

Bremisches  Jahrbnch  XIII,  88—84. 

1481.  Richthofe n,  Karl  Freih.  von,  die  älteren  Egmonder  Geschichts- 
quellen. 8.  (III,  219  S.)  Berlin   1886,  Hertz.  7  M. 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  1160  f.;  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1282-1234 
(Holder-Egger). 

1482.  Bichthofen,  Karl  Freih.  von,  Untersuchungen  über  friesische  Rechts- 
geschichte in,  1.  Das  Gau  Kinnem  oder  Kennemerland.  gr.  8.  (V,  114  S.) 
Berlin  1886,  Hertz.  4  M. 

1488.  Hahn,  dat  dieckrecht  der  Oldendorper  schowinge.  Nach  der  Hand- 
schrift herausgegeben,   übersetzt  nnd  mit  einer  Einleitung  versehen. 

Archiv  des  Ver.  fttr  Gesch.  u.  Alt  der  Hersogthfimer  Bremen  etc.  eu  Stade, 
Heft  11,  <S.  1—146.  —  Deichrecht  von  1680. 

1484.  Gobbers,  Erbleihe  in  Köln  (Bibl.  1888,  Nr.  96G). 
Vgl.  Histor.  Zs.  66,  474  (Liesegang> 

1485.  Hoeniger,   Kölner  Schreinsurkunden  (Bibl.  1885,  Nr.   1121)  1.  Bd. 

2.  lief.  gr.  4.  (S.  117—208).  Bonn  1885,  Weber.  5,15  M. 

Vg).  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  914  f.  (S.);  Revue  historique  80,  163  f.,  182, 
u.  184  (Seignobos). 

8.  BirliDger  Nr.  279. 

1486.  Hoeniger,  R.,  Rotular  von  Andernach  (Bibl.   1885,  Nr.  1114). 
Vgl.  Histor.  Zs.  66,  109  (Liesegang). 

1487.  Loersch,  Ingelheimer  Oberhof  (BibL  1885.  Nr.   1107). 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  308—806  (R.  Schröder);  Histor.  Zs.  66,  112. 

1488.  Sauer,  eine  Berichtigung  zu  Loersch,  der  Ingelheimer  überhol 
Annalen  für  Nassanische  Alterthumskunde  n.  GeschichtaCoTi^^'Q2Q%1i£L^^. 'V^SL. 


I 


480  BIBUOORAPHIE  VON  1886. 

1489.  Sehanbo,  K«,  die  £nt8tehiing  des  Speierer  ßtadtrathes. 
Zs.  für  die  Qesdiichte  des  Oberrheins  N.  F.  I,  446--461. 

1490«  Ebreaberg,  Fritz,  Straßborger  Yerfassangsleben. 
Grenzboten  1886,  II,  S.  295—302,  349—358. 

1491.  Gfröner,  die  Entstebung  der  Reicbsstädte  zwiscben  Basel  nnd  Straß- 
barg unter  Friedrieb  ü.  Das  Kolmarer  Recbt.  (16  S.)  Progr.  der  Beal- 
scbule  in  Rappoltsweiler,   1886. 

1492.  Scbulte,  A.,  das  Stadtreebt  von  Neuenbürg  im  Breisgau  von   1292. 
Z«.  für  die  Geschichte  des  Oberrheins  N.  F.  I,  8.  97-111. 

1493.  Maurer,  H.,  kritisebe  Untersuchung  der  ältesten  Verfassungsurkunden 

der  Stadt  Freiburg  i.  Br. 

Zs.  für  die  Geschichte  des  Oberrheins  N.  F.  I,  S.  170—199. 

1494.  Birlinger,  A. ,    Statu  tarrechte    aus    der  alten  Herrscbaft  Kallenberg 

(bad.  Amtes  Meßkircb). 
Alemannia  14,  262—272. 

1495.  Doli,  Karl,   Dorfbucb  deren  von  Martinsmos. 
Ebenda  14,  28—33. 

1496.  Doli,  Karl,  das  alte  Fleckenbuch  von  Möttlingen. 
Ebenda  8.  34—37. 

1497.  Gramer,  das  bobenzoUernscbe  eheliche  Güterrecht,  gr.  d.  (130  8.) 
Wiesbaden   1885,  Bitter.   8  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  605  f.  (R.  Schröder). 

1498.  Bazing,  Hugo,  das  Ulmer  Stadtreebt  des  XIII.  Jahrhunderts  über- 
setzt und  erläutert. 

Württembergische  Vierteljahrshefte  ]886,  8.  95  —  104. 

1499.  Bosserty  G.,  fränkisches  Gkmeinderecht. 

Württembergische  Vierteljahrshefte  1886,  S.  71—80,  119—134,  226—288,  277 
bis  282. 

1500.  Treichler,  J.  J. ,  politische  Wandlungen  der  Stadt  Zürich,  gr.  8. 
(36  S.)  Berlin  1885,  Habel.  0,75  M.  —  Sammlung  gemeinverständlicher 
wissenschaftlicher  Vorträge,  herausgeg.  von  Virchow  und  Holtzendorff. 
XX.   Serie,  Heft  475.   —  Verfassungsgeschichte. 

1501.  Rochholz,  £.  L.,  die  Homberger  Gaugrafen  des  Frick-  und  Sißgaues. 

gr.  8.  (47,  XXXn,  184  S.)  Aarau  1886,  Sauerländer.  4,20  M. 

Aus:  Argovia  Bd.  15  n.  16.  —  Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  1565  f.  (H.  Boos);  enthält 
auch  Homberger  Schloßsagen.  Lit.  Centralblatt  1886,  1420  f.  (v.  B.);  D.  Lit. 
Ztg.  1886,  1666  f.  (Boos). 

1502.  Bochholz,  £.  L.,  der  Wielstein  in  den  Frick-  und  Sißgauer  Grenz- 
alterthümem  von  1322 — 1594.  gr.  8.  (24  S.)  Aarau  1886,  Sanerländer. 
Abdruck  aus  der  vorigen  Nummer. 

1503.  Salis,  L.  R.  v.,  Beiträge  zur  Geschichte  des  persönlichen  Eherechts 
in  Graubünden.  gr.  8.  (VI,   108  S.)  Basel  1886,  Detlo£P.  2  M. 

1504.  Wagner  und  v.  Salis,   die  Rechts  quellen  des  Cantons  Graubünden. 
Zs.  für  schweiserisches  Recht  XXVII,  H.  1—3. 

1505.  V.  Salis,  Rechtsquellen  der  Stadt  Chur. 
Ebenda  XXVIII,  H.  1. 

1506.  Rechtsquellen  des  Zehntgerichtenbundes. 
Ebenda  XXVII,  H.  1  u.  2. 

1507.  Heyl,  Job.  Ad.,  das  Gerichtswesen  und  die  Ehebaft-Tädigungen  des 
Gerichtes  zum  Stein  auf  dem  Ritten,  gr.  8.  (82  S.)  Wien,  Pichlers  Witwe 

.  M  Sohn.  2  M. 


VII.    VERFASSUNG  UND  RECHT.  481 

1508.  Raber,  J.  y.,  Streifzüge  durch  die  Becbtsgeschichte  Mährens.  (III, 
92  S.)  Wien  (Brunn,  Winiker).  2  M.  Aus:  Ztschr.  für  Notariat  und  frei- 
willige Gerichtsbarkeit. 

1509.  Schulte,  Alois,  Bruchstücke  einer  deutschen  Bearbeitung  der  ältesten 
steirischen  Landhandy este  von  1181   aus  der  Zeit  von  1239 — 1251. 

Mittheilungen  des  Instituts  für  österr.  GeschlchtsforschuDg  7,  S.  316 — 318. 

1510.  Strnadt,  JuL,  die  Geburt  des  Landes  ob  der  Enns.  Eine  rechts- 
historische  Untersuchung  über  die  Devolution  des  Landes  ob  der  Enns. 
4.  (125  S.)  Linz  1886,  Ebenhöch.  3  M. 

1511.  Kaemmel,  Otto,   aus  dem  Salbuche  eines  Österreichischen  Klosters. 
Zs.  für  aligem.  Geschichte  u.  s.  w.  III,  8.  283—259. 

1512.  Kolosvdri  und  Ov4ri,  Monumenta  Hungariae-Juridico-Historica. 
A  magyar  törv^nyhatosdgok  jogszabilyainak  gjütem^nje.  I.  köt. 

VgJ.  Korrespondenzblatt  d.  Vereins  f.  siebenbürg.  Landeskunde  1886 ,  S.  53  f. 
(F.  Teutsch).  —  Enthält  darnach  auf  S.  504—639  „Die  sächsischen  Beiie- 
buogen*',  wichtige  rechtsgeschichtliehe  Anfseiehnnngen. 

1513.  Zimmermann,      Nachbarschaften     in    Hermannstadt     (Bibl.    1885, 

Nr.   1126). 

Vgl.  Mittheilungen  des  Instituts  für  österr.  Geschichtsforschung  VII,  486.  — 
8.  Siebenbürg.  Korrespondenzblatt  1886,  146. 

1514.  Liebe,  communale  Bedeutung  der  Kirchspiele  (Bibl.  1885,  Nr.  1125). 
Vgl.  Histor.  Zs.  55,  478  (Liesegang). 

1515.  Weisthümer.  — Winter,  Gustav,  niederösterreichische  Weisthümer. 
1.  Theil.  Das  Viertel  unter  dem  Wiener  Walde.  Mit  einem  Anhang  west- 
ungarischer Weisthümer.  gr.  8.' (XXXIV,  1102  S.)  Wien  1886,  Braumüller. 
30  M.  Österreichische  Weisthümer  Bd.  7« 

1516.  Berrisch,  Weisthum  über  die  dem  Kölner  Kapitel  St  Maria  ad 
gradus  in  Meckenheim  zustehenden  Bechte,  1421,  30.  Juni.  —  Loersch, 
zu  den  Meckenheimer  Weisthümem  vom  30.  Juni  1421. 

Annalen  des  histor.  Vereins  ttir  den  Niederrhein  Heft  44,  S.  176— 183  und 
183—191. 

1517.  Otto,  F.,  Weisthum  vom  Lindauer  Gericht.  1^75.   1406. 

Annalen  für  Nassauische  Alterthnmskunde  und  Geschichtsforschung  19,  S.  17  f. 

1518.  Sauer,  archivalische  Mittheilungen. 

Annalen  f.  Nassauische  Alterthumskonde  u.  Geschichtsforschung  19,  S.  19 — 54. 
Darin:  das  Weisthnm  des  Rheingaus. 

1519.  Scheffenweisthum  von  Schengen  1581,  Mai  24. 
Das  Luxemburger  Land  1886,  Nr.  44. 

1520.  Birlinger,  A.,  Weisthümer  der  alten  Herrschaft  Konzenberg. 
Alemannia  14,  1 — 17. 

1520«.  Birlinger,  A.,  Weisthum  von  Pfinn  im  Thurgau. 
Ebenda  S.  18—28. 

Tiroler  Weisthümer  s.  Nr.  835. 

1521.  Schröder,  Richard,  Weichbild. 

Histor.  Aufsätze,  dem  Andenken  an  Georg  Waitz  gewidmet,  S.  306  £f.-^22  ff. 
Rolandssäulen. 

Stände  s.  Nr.  1142—1159. 

1522.  Freybe,    Züge  deutscher  Sitte  und  Gesittung.  DI.  Theil.  4.  (32  S.) 

Progr.  des  Gjmn.  in  Parchim,  Ostern  1886.  —  Das  Leben  im  Recht. 
Rechtsgebräuche  s.  auch  Nr.  603  u.  896;  Aberglaube  im  Recht  s.  Nr.  801. 

GERMANIA.    Nene  Reihe.  XXm.  (XXXV.)  Jalurg.  %V 


i 


482  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1623.  Lindner,  Theodor,  die  Fragen   des  Königs  Raprecht  über  die  Vehm- 

gerichte. 

Mittheilongen  ans  dem  german.  Nationalmuseam  I,  S.  194 — 214. 

Hexenprocesse  8.  Nr.  804 — 818. 

1524.  Schmidt,  Karl,  slavische  G^schicbtsqaellen  sar  Streitfrage  Qber  das 

Jus  primae  noctis. 

Zs.  des  histor.  Vereins  fiir  die  Provins  Posen  T,  Heft  3  u.  4,  nnd  separat,  gr.  8. 
(34  8.)  Posen  1886,  Jolowica.  1,20M.  —  Vgl.  Revue  crit  20,  Nr.  27  (P.  VioUet). 

1525.  Foras,  Am^d^e  de^  le  droit  du  seigneor  au  mojen'&ge«  Etade  eritiqae 
et  historique.  8.  (XIX,  281   S.)  Chamber/  1886. 

1526.  Inama-Stern egg,  Karl  Theod.  y. ,  zar  Verfassangsgeschichte  der 
deutschen  Salinen  im  Mittelalter.  (Aus :  Sitzungsber.  d.  k.  k.  Akad.  d.  Wiss.) 
Lex.-8.  (36  S.)  Wien,  GeroId*s  Sohn  in  Comm.  0,60  M. 

1527.  Bornhak,    Konrad,    der  Einfluß    der  Beception    der  fremden    Rechte 

auf  die  Umgestaltung  der  älteren  deutschen  Gerichtsverfassung. 
Forschnngen  zur  dentschen  Qeschichte  26,  S.  416—433. 

1528.  Below,  G.  y.,  die  landstftndische  Verfassung  in  Jülich  und  Berg  bis 

zum  Jahre    1514.    Eine    verfassungsgeschichtliehe    Studie.     1.  Theil.    Die 

ständischen    Grandlagen.     Die  Vorläufer    der    landständischen    Verfassung. 

2.  Theil.    Die  Zeit  des  bergischen  Rechtsbuchs,    gr.  8.  (III,  84  und  III, 

79  S.)  Düsseldorf  1886,  Voß  u.  Co.  in   Comm.  ^  8  M.  Abdruck  aus  der 

Z.  des  Bergischen  Geschichtsvereins. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1067  f.  (Goecke);    Annalen  des  histor.  Vereins  für 
den  Niederrhein,  Heft  45  (Forst). 

1529.  Jäger,  Landstände  in  Tirol  (vgL  Bibl.  1885,  Nr.  1071). 
Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,   Sp.  181  f.  (— ng). 

1530.  Schellhaß,  Karl,  das  Königslager  von  Aachen  und  von  Frankfurt 
in  seiner  rechtsgeschichtlichen  Bedeutung,  gr.  8.  (Vm,  207  S.)  Berlin 
1887,  Gärtner.  6  M.  Histor.  Untersuchungen,  herausgeg.  von  J.  Jastrow, 
Heft  4. 

1531.  Bieger,  Fritz,  die  Altarsetzung  der  deutschen  Könige  nach  der  Wahl, 
gr.  8.  (43   S.)  Berliner  Dissertation   1885. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  671  f.  (Bernheim). 

1532.  Weizsäcker,  Julius,  der  Pfalzgraf  als  Richter  über  den  König. 
Abhandinngen    der    kön.   Gesellschaft    der  Wissenschaften    zn  Qöttingen    I8SB, 
Bd.  33,  nnd  separat  gr.  4.  (84  8.)  GötÜngen  1886,  Dietrich.  3,50  M. 

1533.  Harnack,  0.,  hat  eine  rechtliche  Befagniß  zur  Absetzung  des  Königs 
im  deutschen  Reiche   bestanden? 

Forschnngen  zur  dentschen  Geschichte  26,  146 — 152. 

1534.  Borch,  L.  v.,  zur  Absetzung  des  Königs  der  Deutschen.  Entgegnung. 
Innsbruck,  Rauch.  (24  S.) 

1535.  Seeliger,  Hofmeisteramt  (BibL  1885,  Nr.  1186). 

Vgl.   Lit  Centralblatt   1886,    Sp.  7  f.  (t.  B.);    Mittheilungen    des  Instituts  fnr 
österr.  Geschichtsforschung  V,  492 — 495  (Redlich). 

1536.  Quidde,  KurfürstencoUegium  (BibL    1885,  Nr.   1133). 
Vgl.  Histor.  Zs.  55,  89  (0.  Harnack). 

1537.  Quidde,  Studien  zur  deutschen  Verfassungs-  nnd  Wirthschafts- 
geschichte  (Bibl.   1885,  Nr.   1134). 

Vgl.  Mittbeiinngen  aus  der  histor.  Litteratnr  14,  128  ff.  (Knauth). 

1538.  Plischke,  Rechtsverfahren  (BibL  1885,  Nr.  1132). 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  92  f.  (Krones);  Mittheilungen  ans  der  histor.  Litteratnr 
14,  253  (Volkmar). 


VIT.    VERFASSUNG  UND  RECHT.  483 

1639.  Schaf  er )  Arthur,  staatsrechtliche  Beziehungen  Böhmens  zum  Reiche 
Yon  der  Zeit  Karls  des  Großen  bis  zum  Jahre  1212.  (36  S.)  Jenaer  Diss. 
1886.  1  M. 

1540.  Bruder,  A.,  Studien  über  die  Finanzpolitik  Herzog  Rudolfs  IV.  von 
Österreich  (1358 — 1365)  mit  Benutzung  zweier  ungedruckter  Gutachten 
des  XIV.  Jahrhunderts.    8.    (VHI,  131  S.)   Innsbruck,  Wagner.    3,20  M. 

Vgl.   D.  Lit  Ztg.    1886,    Sp.  1212  f.;    CentralbUtt   für  RechtswiBsenschaft  V, 
816—317  (V.  Schalte). 

1541.  Adler,  S.,  die  Organisation  der  Centralverwaltung  unter  Kaiser  Maxi- 
milian L  Auf  urkundlicher  Grundlage  dargestellt.  (XIH  u.  572  S.)  Leipzig, 

1886,  Duncker  u.  Humblot.  UM. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  633  f.  (Seeliger). 

1542.  Below,  G.  v.^  die  Neuorganisation  der  Verwaltung  in  den  deutschen 

Territorien  des   16.  Jahrhunderts. 

Histor.  Taschenbach  6.  Folge,  6.  Jahrgang. 

1543.  L Öhren,  gesandtsehaftlicher  Verkehr  (Bibl.  1884,  Nr.  813). 
Vgl.  Centralblatt  für  Rechtswissenschaft  V,  82->84  (Bulmerincq). 

1544.  Krauske,    0.,    die    Entwiekelung    der    ständigen    Diplomatie    vom 

15.  Jahrhundert  bis  zu  den  Beschlüssen  von  1815  u.  1818.  gr.  8.  (245  S.) 

Leipzig  1885,   Duncker  u.  Humblot.    6,50  M.    Bd.  V  Heft  3    der  Staats- 

und   socialwissensohaftlichen  Forschungen,    herausgeg.    von  G.  Schmoller. 
Vgl.  CentralbUtt  für  Rechts  Wissenschaft  V,  82—84  (Balnerincq). 

1545.  Nissl,   Anton,    der  Gerichtsstand   des  Clerus   im   fränkischen  Reich. 

gr.  8.  (XV,  247  S.)  Innsbruck,  Wagner.  4,80  M. 

Vgl.  Centralblatt  für  Rechtswissenichaft  VI,  15—18  (v.  Schalte). 

1546.  Wickede,  Fr.  v. ,  die  Voigtei  in  den  geistlichen  Stiften  des  frän- 
kischen Beichs  yon  ihrer  Entstehung  bis  zum  Aussterben  der  Karolinger 
in  Deutschland.  8.  (48  S.)  Leipzig.  Dissertation. 

1547.  Simson,  Bemh.,  die  Entstehung  der  pseudo-isidorischen  Fälschungen 
in  Le  Maus.  Ein  Beitrag  zur  Lösung  der  pseudo-isidorischen  Frage*  gr.  8. 
(V,   138  S.)  Leipzig,  Duncker  u.  Humblot.  3,20  M. 

1548.  Schneider,  Phil.,  die  bischöflichen  Domcapitel,  ihre  Entwiekelung 
und   rechtliche  Stellung    im  Organismus    der  Kirche.    (XXXH  u.  503  S.) 

6  M. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1277—1279  (Martens);  Centralblatt  für  RechU- 
wissensehaft  VI,  104  f.  (Hübler);  Theolog.  Quartalschrift  1886,  H.  2  (Kober) ; 
Wiener  literar.  Hand  weiser  1886,  Nr.  4  (Schindler). 

1549.  Boß,  Alex.,  die  Kirchenlehen  der  staufischen  Kaiser.  (55  S.)  Mün- 
chener Dissertation. 

1550.  Falk,  Kirchen  in  Laienbesitz  während  des  7. — 11.  Jahrhunderts. 
Forschungen  sar  deutschen  Geschichte  26,  576  ff. 

Niederländisch. 

1551.  Verslagen  en  mededeelingen  der  Vereeniging  tot  uitgave  der  brennen 

van  het  oude  vaterlandsche  recht,  Nr.  VI.    8.  (S.  375 — 493.)  's  Grayen- 

hage  1885,  Nijhoff.  2  fl. 

Darin :  Pijnacker-Hordijk,  Opmerkingen  over  het  rechtsboek  van  Den  Briel ; 
Pols,  Ontwerp  van  gemeente  wet  uit  16*  eeuw;  Sloet,  HeigraaCschap  van 
Wiehern;  Maller,  Sprokkelinffen  uit  het  archief  van  St.  Pieter;  Müller, 
RaadsTonnis  van  Utrecht  over  de  verhonding  van  raad  en  schepenbank. 


I 


484  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1552.  Maller,  S.,  Bechtsbronnen  der  Stadt  Utrecht.  Glossarium.  8.  (7  u. 
112  S.)  'b  Gravenhage  1886,  Nijhoff.  2  fl.  (s.  Bibl.  1884,  Nr.   101 6*). 

1553.  Maller,    S. ,    de    middeleeuwsclie    rechtsbronnen    der    stad    Utrecht 

Inleiding.  8.  (XVI,  426  S.)  (Werken  der  Vereeniging  tot  uitgave  der  brennen 

van  het  onde  vaderlandsche  recht  I,  Nr.  3.)  *s  Gravenhage  1885,  Nijhoff. 
Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,    Sp.  584  f.  (M.  P.);    Revue  hist  30,  486  f.  (Blök). 

1554.  Fruin,  de  rechtsbronnen  der  stad  Utrecht. 
De  Gids  1886/86. 

1555.  Gratama,  S. ,  een  Bijdrage  tot  de  rechtsgesohiedenis  van  Drenthe. 
Assen   1888. 

Vgl.  Centralblatt  far  Rechtswissenschaft  V,  98  f.  (Blök). 

1556.  Fockema  Andreae,  de  stad  Vollenhove  en  haar  recht.  Eene  bijdrage 
tot  de  Overijsselsche  rechtsgeschiedenis.  2  diu.  gr.  8.  (XII,  340  u.  VII, 
.222  S.)  Zwolle  1885,  Tijl.   7,40  fl. 

1557.  Telting,  het  oudfriesche  SUdrecht  (Bibl.   1883,  Nr.   1024). 
Vgl.  Zs.  der  SaTigny-Stiftong  fdr  Rechtsgesehiehte  VI,  2  (R.  Schröder). 

1558.  Telting,  de  friesche  Stadrechten  (Bibl.  1885,  Nr.  1139). 
Vgl.  Zs.  der  Savigny-Stiftung  für  Rechtsgesehiehte  VI,  2  (R.  Schröder). 

1559.  Stadboek  van  Groningen,  uitg.  door  A.  Telting  (Werken  der  Ver- 
eeniging tot  uitgave  der  brennen  van  het  oude  vaderl.  recht.  I,  Nr.  9.) 
8.  (XV,  97  S.)  *8  Gravenhage  1886,  Nijhoff.  2,00  fl. 

1500.  West-Friesche  stadrechten),  uitg.  door  M.  S.  Pols.  2.  deel.  8. 
(XI,  433  S.)  's  Gravenhage  1885,' Nijhoff.  7,50  fl. 

1561.  Meurs,  N.  S.  van,  Geschiedenis  en  rechtsontwickeling  van  Eiburg. 
gr.  8.  (rv,  217   S.)  Amhem   1885.  2,50  fl. 

1562.  Rechtsbronnen  der  stad  Harderwijk,  uitg.  door  J.  L.  Berns 
(Werken  der  Vereeniging  tot  uitgave  der  bronnen  van  het  oude  vaderl. 
recht  I,  Nr.  8.)  8.  (XI,   168  S.)  's  Gravenhage  1886,  Nijhoff.  3,25  fl. 

1563.  Eenige  Ordelen  en  verordeningen  van  den  Drost  en  Etten  van  het 
Landschap  van  Drenthe  door  S.  Gratama  (Werken  van  het  Groningsch 
genootschap  Pro  excolendo  jure  patrio).  (IV,  56  S.)  Groningen  1880, 
Scholtens.  0,30  fl. 

1564.  Muller,  S.,  Collati erecht  en  incorporatie  van  korken. 
Archief  voor  Nederl.  Kerkgeschiedenis  II,  193—218. 

1565.  Fockema  Andreae,  de  Eed  „sonder  Vanchejligen^. 

l&tades,  d^di^es  k  LecmanR  (oben  Nr.  1297)  S.  271—273.  —  In  der  Handveste 
von  Süd-Holland  vom  9.  Juni  1303;  'vanc-heiligen'  =s  ergreif  die  Heiligen 
(i.  e.  Reliquien). 

1566.  Bennecke,  Dr.  Hans,  zur  Geschichte  des  deutschen  Strafprocesses. 

Das  Strafverfahren  nach  den  holländischen  und  flandrischen  Rechten  des  XII. 

u.  XIII.  Jahrhunderts,  gr.  8.  (XII,  134  S.)  Marhurg,  Elwerts  Verlag.  3,50  M. 

Recbtstermen  s.  Stallaert  Nr.  440. 

Englisch. 

1567.  Gneist,  Rudolf,  das  englische  Parlament  in  tausendjährigen  Wande- 
lungen vom  9.  his  zum  Ende  des   19.  Jahrhunderts.   1.  und  2.  Aufl.  gr.  8. 

(VH,  407  S.)  Berlin  1886,  allgemeiner  Verein  för  deutsche  Litteratur.  7  M. 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  888f.;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1360  f.  (Labaud); 
Vierteljahrsschrift  für  Volkswirthschaft  1886,  2;  Gegenwart  1886,  Nr.  88  (Bruno 
Gebhardt). 


VII.   VERFASSUNO  UND  RECHT.  485 

1668.  The  HiBtorj  of  the  Englisch  Constitution.    Translated    by  A.  Ash- 
worth.  2  Bde.  8.  London,  Clowes.  32  sh. 

Vgl.  Academj  Nr.  724  (Macdonell);  Athenaeum  Nr.  3068.  —  Obersetsang  von 
Nr.  1667. 

1569.  Hallam,    Constitutional    History    of  England.  Edited    by  G.  Parker. 
2.  Ed.  8.  London,  Simpkin.  3  sh.   6  d. 

1570.  Paswell-Langmead,  English  constitutional  History.  3.  Ed.  by  Car- 
michael.  London,  Stevens  and  Haynes.  21   sh. 

1571.  Dicey,  A.  V. ,  Lectures  introductory  to  Study  of  Law  of  the  Con- 
stitution.  2.  Ed.  8.  London,  Macmillan.   13  sh. 

1572.  Wakemann,  0.,  and  A.  Hassal,  Essays  introductory  to  the  study 
of  English  constitutional  history.  8.  London,  Rivingtons.  6  sh. 

1573«  Anson,  W.  R.,  English  Law  and  Custom  of  the  Constitution.   1.  Par- 

liament.  8.  Oxford,  Warehouse.    10  sh.  6  d. 

VgL  Academy  Nr.  763  (Elton);  Athenaeum  Nr.  3074. 

1574.  Skottowe,  B.  C,  Short  history  of  Parliament.  8.  London,  Sonnen- 
schein. 2  sh.  6  d. 

1575.  Bieß,  Geschichte  des  Wahlrechts  zum  englischen  Parlament  (Bibl. 
1885,  Nr.  1149). 

Vgl.  Histor.  Zs.  86,  124  (Liebermann> 

1576.  Stubbs,  W.,  Seventeen  Lectures  on  the  study  of  mediaeval  and  modern 
history  and  kindred  subjects.  Oxford  1886,  Clarendon  Press.   10  sh.  4  d. 

1577.  Round,  The  House  of  Lords.  V. 
Anüquary  1886,  April. 

1578.  L.  Toulmin   Smith,    The  House    of  Lords.    VI.    Some   noteworthy 

incidents  in  its  history. 

Antiquary  1885,  December. 

1579.  Seebohm,  englische  Dorfgemeinde  (Bibl.   1885,  Nr.   1144). 

Tgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1688  f.;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  376—378 
(Meitzen);  Mittheilungen  des  Instituts  fKr  österr.  Geschichte  1886,  S.  665—674 
(Werunsky). 

1580.  Birkbeck,  W.  L.,  Historical  Sketsch  of  the  Distribution  of  Land 
in  England,  with  Suggestions  for  some  Improvements  in  the  Law.  London, 
Macmillan. 

1580\  Palm  er,  A.  N.,  A  History  of  Ancient  Tenures  of  Land  in  the  Mar- 

ches  of  North  Wales.  8.  (HI,  331   S.)  Wrexham   1885. 

Nr.  1680  und  1580^  aus:  Berliner  Jahresbericht  1886,  Nr.  1341  u.  1342. 

1581.  Hall,  on  the  History  of  the  Crown  Lands. 
Antiquary  1886,  Januar. 

1582.  Bird,  on  the  History  of  Crown  Lands. 
Antiquary  1886,  März,  April,  Mai. 

1583.  Jessopp,  Land  Tenure  in  the  Thirteenth  Century. 
Athenaeum  Nr.  3043. 

Boss,  Land-holding  s.  Nr.  1426. 

1584.  Groß,  The  Afiliation  of  Mediaeval  Boronghs. 
Antiquary  1886,  April,  Mai,  Juni. 

1585.  Ford,  Ordeals  and  Oaths. 
Antiquary  1886,  December. 

1586.  Scrutton,  Influence  of  the  Boman  Law  (Bibl.  1885,  Nr.   1148). 
Vgl.  Centralblatt  für  Rechtswissenschaft  VI,  S.  9  f.  (König);  Academy  Nr.  746 
(ICaedonell). 

Gilden  s.  Nr.  1860  u.  1361;  Shetlands  Inseln  s.  Nr.  1597« 


486  BIBLIOGRAPHIE  VOM  1886. 

Nordisch. 

1587.  Lehmann,  Karl,    der  Königsfriede  der  Nordgermanen,   gr.  8.  (VIII, 

286  S.)  Berlin  1886,  Guttentag.  8  M. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  8p.  1656—1667  (Pappanheim);  Centralblatt  für  BechU- 
Wissenschaft  VI,  61 — 63  (Dargon). 

Lehmann,  Gesetzsprecheramt  s.  Nr.  1468. 

1588.  Lehmann,  Verlobung  nnd  Hochzeit  (Bibl.   1882,  Nr.  977). 
Vgl.  Zs.  der  Savigny-Stiftang  für  Rechte geschichte  VI,  H.  2. 

1689.  Kempe,    Arvid,    Studier    öfver    den  Isländeka    Juryn  enligt  Qr&gds. 

4.  (70  S.)  Lnnd  1885.  Dissertation. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1716  f.  (Lehmann);  Kritisohe  Vierteljahrsschrift  für 
Gesetzgebung  und  Rechtswissenschaft  IX,  H.  1  (K.  Maurer). 

1590.  Maurer,  K.,  die  Eingangsformel  der  altnordischen  Rechts- und  Gesetz- 
bücher. 

MÜDchener  Sitzungsberichte,  philos.-philol.  und  histor.  Classe,  1886,  H.  8. 

1591.  Storm,  Norges  gamle  Love  (Bibl.  1885,  Nr.  1150). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,    Sp.  1126  (E.  M.);    D.  Lit.  Ztg.  1886,    Sp.  1388  f. 
(Lehmann);  Gott.  Gel.  Ans.  1886,  641—668. 

Frostuthingslög  s.  Sievers  Nr.  2237. 

1592.  Borgarthings  aeldre  Kristenret  i  fotolitografisk  Gjengiyelse  efter 
Tensbergs  Lovbog  fra  e.  1320.  Udg«  for  det  norske  bist.  Kildeskriftfond. 
4.  (4  S.  u.  7  Bl.)  Kristiania  1886.  4  Kr. 

1593.  Krguger,  J. ,  Bidrag  tili  uppljsning  om  Visbys  sjörättsliga  for- 
hSllanden  under  medeltiden.  (59  S.)  Lund,  Gleerup.   1,50  Kr. 

1594.  Holberg,  L.,  Leges  Waidemari  regis.  Kong  Valdemares  Loy.  Et  Bi- 
drag til  Oplysning  om  Danmarks  Statsret  i  det  13  de  Aarhundrede.  8. 
(8,  310  S.)  Kopenhagen  1886,  Gad.  4  Ej:.  Dissertation. 

1595.  Hennings,  H.,  Studien  üher  die  ältere  dänische  Königsurkunde  bis 
zur  Mitte  des  13.  Jahrhunderts.  8.  (55  S.)  Dissertation.  Halle  1886. 

1596.  Pappenheim,  Max,  die  altdänischen  Schutzgilden.  Ein  Beitrag  zur 
Rechtsgesohiohte  der  germanischen  Genossenschaft,  gr.  8.  (Vllly  516  S.) 
Breslau  1885,  Koebner.   13  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,    Sp.  1141—1148  (Lehmann);   Gott.  Gel.  Ans.  1886,  661 
bis  669  (v.  Amira);  Centralblatt  für  Rechtswissenschaft  V,  277  —  279. 

1597.  Goudie,  G.,  The  ancient  local  govemement  of  the  Shetlands  Islands. 
Blandinger  til  oplysing  om  dansk  sprog,  4.  H. 

1598.  Deuntzer,  J.  H.,  den  danske  Familieret.  2.  Udg.  (380  S.)  Kopen- 
hagen. Ursin.   4  Kr.  50  Öre. 

Recht    in    den   Eddaliedern    s.    Nr.  704;    Hera])s])ing    und  Al)>ing 

8.  Nr.  1876. 

VIIL  Litteratnrgeschichte  und  Sprachdenkmäler. 

1599.  Stern,  Geschichte  der  neueren  Litteratur  (Bibl.   1885,  Nr.   1159). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1887,    Sp.  169—171  (Munoker);    Archiv  für  Litteraturgeschichte 
XIV,  437—440  (M.  Koch). 

1600.  Paris,  G.,  la  po^sie  du  moyen-äge   (BibL   1885,  Nr.   1160). 

Vgl.   D.  Lit.  Ztg.    1885,    Sp.  1416  f.  (Ad.  Tobler);    Revue    des    deux    mondes 
69,681  ff.  (Brunetiöre) ;  Melusine  U,  407  (Oaidos). 

IGOl.  Schuchardt,  Hugo,  Romanisches  nnd  Keltisches.  Gesammelte  Auf- 
sätze. 8.  (VIT,  439   S.)  Berlin  1886,    Oppenheim. 


VIII.    LITTERÄTÜRGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         487 

Dario  a.  a.:  Virgil  in  der  mittelalterlichen  Litteratar;  die  Qeaohichte  von  den 
drei  Ringen  (swei  Beiträge  aar  vergleichenden  Litteratorgeachichte) ;  Reim  und 
Rhythmus  im  Deutschen  nnd  Romanischen;  das  Französische  im  neuen  Deut- 
schen Reich  (Verhfiltniß  von  fransösischer  und  deutscher  Sprache  in  Elsaß- 
Lothringen).  —  Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  8p.  1606  t  (W.  Meyer);  Lit  Blatt 
1886,  Sp.  402 — 404  (F.  Neumann);  Zs.  f.  roman.  Philologie  X,  697  (Gröber); 
Revue  critique  1886,  2S7— 239  (V.  Henry);  Modem  Langoage  Notes  I,  294  ff. 
(Grandgent);  Melusine  III,  216  (Gaidoc). 

1602.  A.  W.  Schlegels  YorlesaDgen  über  schöne  Litteratar  und  Kunst, 
herausgeg.  von  Jacob  Minor.  3  Theile.  !•  Th.;  die  Kunstlehre;  2.  Th. : 
Geschichte  der  classischen  Litteratur;  «3.  Tb.:  Geschichte  der  romantischen 
Litteratar.  8.  (LXXU,  370  S.;  XXXU,  396  S.;  XXXIX,  252  8.)  Stutt- 
gart 1884,  Göschen.  3,50,  3,50  und  2,50  M.  —  Deutsehe  Litteratur- 
denkmale   des  18.  und  19.  Jahrhunderts  in  Neudrucken,    herausgeg.    von 

B.  Seuff^ert,  Nr.  17—19. 

Vgl.  Zs.  f.  d.  Osterr.  Gymnasien  1887,  74  (Khnll). 

1603.  CarriSre,  Moria,  die  Kunst  im  Zusammenhang  der  Culturentwiekelong 
nnd  die  Ideale  der  Menschheit  S.  Bd.  Die  Poesie,  ihr  Wesen  und  ihre 
Formen,  mit  Chrundsügen  der  vergleichenden  Litteratnrgeschiohte.  3.  um- 
gearbeitete Auflage,  gr.  8.  Leipzig,  Brockhaus  (vgl.  Bibl.  1884,  Nr.  1059*). 

1604.  Floegels  Geschichte  des  Grotesk-Komischen,  bearbeitet,  erweitert 
und  bis  auf  die  neueste  Zeit  fortgeführt  von  Frd.  W.  Ebeling.  3.  Aufl. 
1. — 6.  Lief.  gr.  8.  (k  Lief.  80  S.)  Leipzig,  Barsdorf,  compl.  18  M. 

1604*.  —  Dasselbe,  4.  Aufl.  gr.  8.  (XTV,  478  8.)  Leipzig  1886,  Bars- 
dorf. 18  M. 

Vgl.  Bl&tter  für  literar.  Unterhaltung  1886,  II,  678  f.  (Schlossar). 

1605.  Gas  sei,   Paulus,    aus  Litteratur  und  Geschichte.  Abhandlungen.    8. 

(m,  847  u.  74  S.)  Leipzig  1885,  Friedrich.  10  M. 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  600. 

1606.  Weller,  Emil,  Lezicon  Pseudonymorum.  Wörterbuch  der  Pseudo- 
nymen aller  Zeiten  und  Völker  oder  Verzeichniß  jener  Autoren,  die  sich 
falscher  Namen  bedienten.  2.  Aufl.  Lez.-8.  (627  8.)  Regensbnrg,  Coppen- 

rath. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  807  f.  (Kochendörffer) ;  Centralblatt  fQr  Bibliotheks- 
wesen III,  148  (Hartwig). 

1607.  Deutsch.  —  Koberstein,  Grundriß  (Bibl.   1885,  Nr.   1165). 

Vgl«  D.  Lit  Ztg.  1886,  8p.  1790  f.  (Boediger);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  89-98 
(Lambel);  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1887,  61  ff.  (Minor);  Die  Presse  1886, 
18.  Februar  (H.  L.). 

1608.  Goedeke,  Grundriß.  2.  Aufl.   5.  Heft  (Bd.  II,  IV  u.  S.  417—600). 

Dresden  1886,  £hlermann.   3,60  M.    Bd.  1  u.  2:    21   M.   (s.  Bibl.  1885, 

Nr.  1167). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  693  f.;  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  89—98  (Lambel); 
Archiv  für  Litteraturgeschichte  XIV,  307 — 811  (H.  A.  Lier);  Centralorgan  für 
die  Interessen  des  Realschnlwesens  XIV^  367 — 369  (Bindewald);  Wissenschaft- 
liche Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  16  n.  99;  Blätter  für  litterar.  Unterhaltung 
1886,  I,  364—366  (Schlossar). 

1609.  Scherer,  Litteraturgeschichte  (BibL  1885,  Nr.  1169). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  Gymnasialweseu  1886,  627  ß,  (Jonas);  Bl&tter  für  litterar.  Unter- 
haltung 1886,  I,  226—230  n.  249—252  (Adalb.  Schröter);  Academj  1886,  220; 
Modem  Langnage  Notes  I,  5. 


488  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1610.  Scher  er,  Wilhelm,   A  history  of  German  literature.  Translated  from 

the  third  German  edition  by  F.  C.  Conybeare;  ed.  by  Max  MfUler.  Oxford, 

Clarendon  Press. 

Vgl.  AtheDaeum  9.-28.  Janaar;  Academy  720  n.  721  (Herford). 
Vilmar,  Litteratnrgeschichtliche  Übersicht  s.  Nr.  8. 

1611.  Kluge,  Herrn.,  Geschichte  der  dentschen  NationaUitterator.  Znm 
Gebrauche  an  höheren  Unterrichtsanstalten  und  zum  Selbststudium  bearb. 
17.  verb.  Aufl.  gr.  8.  (VIII,  248  S.)  Altenburg,  Bonde*s  Verlag.  2  M. 
(s.  Bibl.   1885,  Nr.  1170). 

1612.  Brenning,   Geschichte  der  deutschen  Litteratur.  10.  (Schluß-)  lief. 

Lex.-8.  (S*  721 — 818  mit  eingedr.  Illustr.)  Lahr,  Schauenburg.    k  1  M., 

compl.  10  M.  (s.   Bibl.  1885,  Nr.   1171). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthum  XII,  842—245  (E.  H.  Meyer);  D.  Lit.  Ztg.  1886, 
Sp.  1200  f.    (Seemüller). 

1613.  Egelhaaf,  Gottlob ,  Grundsüge  der  deutschen  Litteraturgeschichte. 
Ein  Hilfsbuch  für  Schulen  und  zum  Privatgebrauch.  4.  u.  5.  Aufl.  gr.  8. 
(Vm,  160  S.)  Heilbronn  1887,  Henninger.  2  M.  (s.  Bibl.  1884,  Nr.  1084). 

Vgl.  Centralorgan  für  die  Interecwen  des  Realschulwesens  XIV,  198  f.  (2.  Aufl., 
FreyUg);  Revue  crit  1886,  1  (8.  Aafl.). 

1614.  Reuter,  W.,  Litteraturkunde ,  enthaltend  einen  Abriß  der  Poetik 
und  Geschichte  der  deutschen  Poesie.  8.  (VIII,  272  S.)  Freiburg  i.  Br. 
1886,  Herder.  1,50  M. 

1615.  Kippenberg,  Handbuch  der  deutschen  Litteratur.  Hannover  1886, 
norddeutsche  Verlagsanstalt.  4  M. 

1616.  Kohn,   Meisterwerke  (Bibl.  1885,  Nr.  1179). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  660  (Joh.  Schmidt);  Blätter  f.  d.  bayer. 
Gymnasialschulwesen  1886,  49  (Zettel);  Blätter  f.  d.  bayer.  Realschulwesen 
1886,  40. 

1617.  Könnecke,  Gust.,  Bilderatlas  zur  Geschichte  der  deutschen  National- 

litteratur  (Bibl.  1885,  Nr.  1176).  2.— 10.  (Schluß-)  Lief.  Fol.  (i  8  Bogen 

mit  Facsimile  u.  Holzschn.)  Marburg  1886,  Elwert.  k  2  M.,  compl.  20  M. 
Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  228  f.  und  1204;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  559 
bis  562  (Wendeler);  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1887,  297  ff.  (Wastler);  Zs. 
f.  d.  Gymnasialschalwesen  1886,  556  (Naumann);  Gentralorgan  f.  d.  Interesseii 
des  Realschnlwesens  XIV,  178 — 180;  siebenbttrg.  Korrespondensblatt  IX,  69  f. 
(J.  Wolff);  Centralblatt  f.  d.  Bibliothekswesen  HI,  198  f.;  Bachhändler-Börsen- 
blatt 1886,  Nr.  61  (Ziegler);  D.  Rundschau  1886,  Märe. 

1618.  Piper;  Paul,  die  älteste  deutsche  Litteratur  bis  um  das  Jahr  1050. 

8.  (VI,  521  S.)  2,50  M.  —  Kürschners  deutsche  Nationalliteratur  1.  Bd. 
Vgl.  Gentralorgan  f.  d.  Interessen  des  Real  Schulwesens  XIV,  355  f.  (FreytAg); 
Blätter  für  litterar.  Unterhaltung  1886,   18  (Boxberger). 

1619.  Khull,  Ferd.,  Geschichte  der  altdeutschen  Dichtung,  gr.  8.  (IX, 
573   S.)  Graz,  Leuschner  u.  Lubensky.  6  M. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  170  f.  (Reißenberger);  Blätter  für  litterar.  Unterhaltung 
1886,  226—230  u.  249—262  (Adalb.  Schröter). 

1620.  Bartsch,  Quellenkunde  (Bibl.   1885,  Nr.  1185). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1885,  Sp.  802 ;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1266—1268  (Strauch); 
Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  Nr.  60. 

1621.  Müllenhoff,  Karl,  altdeutsche  Sprachproben.  4.  Aufl.,  besorgt  von 
Max  Roediger.   8.  (150  S.)  Berlin,  Weidmann,   3,60  M. 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  486  f.  (Behaghel). 


VIII.   LITTERATÜRGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMALER.         489 

1622.  Pütz,  W. ,  altdeutsches  Lesebuoh  mit  Sprach-  und  Sacherkläruugen 
für  höhere  Lehranstalten  und  zum  Selbstunterricht.  6.  Auflage  von  Con- 
rads. (VIII,   189  S.)  Leipzig,  Bädeker.  1,80  M. 

1 623.  Wiechmann,  Mecklenburgs  altniedersächsische  Litteratur  (Bibl.  1 885| 

Nr.  1177). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthum  12,  209—211  (Strauch);  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  476 
bis  478  (Seelmann);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  136—137  (K.  E.  H.  Krause);  Wissen- 
schaftliche Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  Nr.  16. 

1624.  G.  C.  Pisanski*8  Entwurf  einer  preußischen  Litteraturgeschichte  in 
vier  Büchern.  Mit  einer  Notiz  über  den  Autor  und  sein  Buch,  herausgeg. 
von  Rud.  Philippi.  Lez.-8.  (XXIII,  722  S.)  Königsberg  1886,  Härtung. 
10  M.  —  Publicationen  und  Repnblicationen  der  Königsberger  litterari- 
schen Freunde.  I. 

Vgl.  Altpreuß.  Monatsschrift  1887,  861—868. 

1625.  Minor,  J.,  Versuch  einer  historischen  Darstellung  der  Entwickelung 

der  deutschen  Litteratur  in  Österreich  von  den  ältesten  Zeiten  bis  auf  die 

Gegenwart. 

Die  Osterr.-ungar.  Monarchie  in  Wort  und  Bild,  Bd.  II. 

1626.  Minor,  J.,  zur  Bibliographie  und  Quellenkunde  der  österr.  Litteratur- 
geschichte. 

Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  661—684. 

D.  Litteratur  im  MA,   s.  auch  bei  Wattenbach  und  Lorenz,    Qe- 
schichtsqu eilen,  Nr.  990  n.  991 ;  deutscher  Cultnreinfluß  auf  Frank- 
reich, 8.  Süpfle  Nr.  1093. 

1627.  Rodenwaldt,  Fabel  (Bibl.  1885,  Nr.  1182). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  228  f.  (Strauch). 

1628.  Niederländiscll.  —  Jonckbloet,  W.  J.  A.,  Beknopte  geschiedenis 
der  Nederl.  letterkunde.  Uitgeg.  door  Georg  Penon.  3**  druck.  8.  (422  S.) 
Groningen   1886,  Wolters.  2,50  fl. 

1629.  Penon,  G. ,  nederlandsche  dicht-  en  prozawerken.  Bloemlezing  uit 
de  Nederlandsche  lotteren,  ten  gebruike  bij  W.  J.  A.  Jonckbloet's  'Ge- 
schiedenis der  Nederl.  Letterkunde'.  Deel  III.  Groningen,  Wolters.  2,90  fl. 
(Aus:  Jahresbericht  1886,  Nr.   1704.) 

1630.  Hofdijk,  W.  J.,  Geschiedenis  der  Nederl.  letterkunde.  7**  druk.  Goed- 
koope  uitgaaf.  8.  (367   S.)  *s  Gravenhage  1886,  Ykema.   2,50  fl. 

1631.  Schmidt,  A.,  Grundriß  der  Geschichte  der  niederländischen  Litte- 
ratur. 8.  Leipzig  1885,  Hucke.  2,50  M.  —  Grundriß  der  Geschichte  der 
europäischen  Litteratur,   2.  Bdchn. 

1632.  Altmejer,  J.  J.,  les  pr^curseurs  de  la  Reforme  aux  Pajs-Bas.  2  T. 

8.  (347  u.   309   S.)  La  Haye  1886,  van  Stockum.    6  fl. 

Darin    auch    über    die   niederländischen  Schriftsteller    des  Mittelalters.  —  Vgl. 
De  Katholiek  90,  N.  R.  II,  44—61  (P.  Alberdingk  Thijm). 

1633.  Dorninck,  J.  v. ,  vermomde  en  naamlooze  schrijvers  opgespoord 
op  het  gebied  der  Nederlandsche  en  Vlaamsche  Letteren.  II.  uitg.  der 
Bibliothek  van  Anonymen  en  Pseudonymen.  2  Dln.  8.  (4  u.  672^  4  u. 
681   S.)  Leiden  1885,  Brill.   12,50  fl. 

1634.  Englisch.  —  Wülcker,  Grundriß  (Bibl.   1885,  Nr.   1193). 

Vgl.  Anglia  VIII,  Anzeiger  167  f.  (Einenkel);  Enprl.  Studien  X,  126^128  (Th. 
Krüger). 

1635.  Robinson,  Introduction  (Bibl.   1885,  Nr.   1197). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  152  f.  (Zupitza). 


490  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1636.  Nie  hol,  J.,  A  History  of  English  Literature.  3  voIb.  London, 
Bivington. 

163 6\  Herford,    Charles  H. ,    Studies  in  the  literary  relations  of  England 

and  Germanj  in  the  sizteenth  Century.  8.  (426  S.)  Cambridge,  Üniversity 

Press. 

Vgl  Lit.  CentralblaU  1886,  Sp.  1863— 1366  (Flügel);  Athenaenm  1886,  10.  Juli. 

1636\  Als  eher,    Rudolf,    Sir  Thomas  Wyatt    und    seine  Stellnng   in   der 

Entwiekelongsgeschichte     der     englischen    Litteratur    nnd   Verskunst.     8. 

(143  S.)    Wien    1886,    Braumüller.    Wiener  Beiträge   zur  deutsehen    und 

englischen  Philologie,  herausgeg.  Ton  Heinzel,  Mimor  und  Schipperi  I.  Heft 
Vgl.  Lit  Blatt  1886,  Sp.  827—329  (ProMcholdt) ;  Engl.  Studien  X,  128—125 
(M.  Kocb);  Athenaeum  1886,  26.  Juni. 

1687.  Merbach,  das  Meer  in  der  Dichtung  der  Angelsachsen  (Bibl.  1884, 
Nr.   1065). 

Vgl.  Engl.  Stadien  IX,  470  f.  (Kluge). 

1638.  Nordisch.  —  Schweitzer,  Ph.,  Geschichte  der  skandinavischen 
Litteratur  von  ihren  Anfängen  bis  auf  die  neueste  Zeit.  1.  Theil:  Ge- 
schichte der  altskandinavischen  Litteratur  von  den  ältesten  Zeiten  bis  zur 

Reformation,  gr.  8.  (XXIII,  226  S.)  Leipzig  1886,  Friedrich.  4  M. 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  8p.  1124  f.  (E.  M.);  Centralorgan  für  die  Interessen 
des  Realschulwesens  XIV,  291—293  (Lenk);  Nordisk  Tidskrift  9,  343  f.  (Ceder- 
schiOld). 

1639.  Cederschiöld,  G. ,  Huru  den  gamla  isländska  literaturen  kommit 
tili  oss.  Särtryck  ur  Nord,  tidskr.  utg.  af  Lotterst,  föreningen  1886,  196 — 
214. 

1640.  Borgfirdingur,    J.,     Stutt    rithöfundatal    k    Islandi    1400—1882. 

Reykjavik  1882. 

Vgl.  Revue  crit.  1886,  31  (E.  Beauvois). 

1641.  Arpi,  R.,  Islands  yngre  literatur  och  sprlk.  (88  S.)  Upsala  nnivers. 
arsskrift   1885. 

1642.  Schuck,  H.,  Svensk  literaturhistorie  (Bibl.  1885,  Nr.  1203).  Heft  2 

bis  4.  8.  (S.  65—256)  Stockholm,  Seligmann,  k  0,90  M. 

Vgl.  Nord,  tidskr.  utg.  af  Letterst.  föreningen  1886,  340  (Q.  Cederschiöld). 

1643.  Schuck,  H. ,    Anteckningar  och  samlingar   rörande    svensk  literatur- 

historia.     8.    (164  S.)    Upsala    1886    (Särtryck    af  uppsatser    i  Samlaren 

1885/86). 

Vgl.  Finsk  tidskr.  1888,  304  (C.  G.  Estlander). 

1643\  Lind,H.  E.,  Svenskliteraturhistoriskbibliografi.lv.  1883;  V.  1884. 
Samlaren  1886  (VI),  H.  1  n.  2. 

1644.  Hörn,  Fred.  Winkel,  dansk  Literaturhistorie  til  Brug  i  laerde  Skoler 

og  Realskoler.  2.  Udgave.  8.  Kopenhagen  1885,  Philipsen. 

Vgl.  Centralorgan  für  die  Interessen  des  Realschalwesens  XIV,  80  (Lenk). 

1645.  Müller,  Sigurd,  Haandbog  i  den  danske  Literatur  udgiven  til  Brug 

i  Skole  og  Hjem.  8.  Kjöbenhavn  1885,  Schubothe. 

V{;1.  Centralorgan  für  die  Interessen  des  Realschulwesens  1886,  322  f.  (Lenk). 

1646.  Hansen,  dansk  Lit.  (Bibl.  1885,  Nr.  1204).   19.— 22.  Li v.  i  0,90  Ö. 
1646\  Metrik.  —  Meyer,  Wilhelm,    Anfang  der  lateinischen  und  griechi- 
schen rhythmischen  Dichtung  (Bibl.   1885,   Nr.    1208). 

Vgl.  Gott.  Gel.  Anz.  1886,  284—293  (Dreves) ;  Berliner  pbilol.  Wochenschrift 
1886,  Sp.  143  (Wäscbke). 


Vni.   LITTER ATÜRGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         491 

1646\  Meyer,  Wilh. ,    zur  Geschichte    des    griechischen    und    lateinischen 

Hexameters  (BibL  1886,  Nr.  1209). 

Vgl.  Berl.  philoL  Wocbenscbrift  8p.  868  iL  n.  898  ff.  (K.  Rndolph). 
Zu  1646*   und   1646^   vgl.  Philologns,    6.  Bopplementband,    H.  2, 

Anhang. 

1647.  Welti,  Sonett  (BibL  1885,  Nr.   1216). 

Vgl.  Zs.  f.  d.  Ssterr.  Oyinnasien  1886,  695—700  (Paseh). 

1648.  Lentzner,  Karl,  über  das  Sonett  nnd  seine  Gestaltung  in  der  eng- 
lischen Dichtung  bis  Milton.  8.  (IV,  81  S.)  Leipsiger  Diss.,  1886,  Halle, 
Niemeyer.  2  M. 

1649.  Kok,  A.  S.,  Het  Sonnet  en  de  Sonnettendiohters  in  de  Nederlandsche 

en  Bnitenlandsche  Letterknnde. 

Tijdflchrift  Yoor  nederl.  Taal-  en  Letterknnde  IV,  8.  4. 

1649\  Einenkel,  £.,  zu  Schipper's  ^Metrischen  Bandglossen*  (Bibl.   1885, 

Nr.  1221). 

Engl.  Stadien  IX,  868—878. 

1650.  Bode,  W.,    die  Kenningar  in   der  ags.  Poesie    mit  Ausblicken    auf 

andere  Litteraturen.  Strafiburger  Dissertation.  Darmstadt  n.  Leipzig  1886. 
Vgl.  Engl.  Studien  X,  117  (Klage). 
1650\  Cook,    a  Latin  Poetical  Idiom  in  Old  Engüsh. 
American  Journal  of  Philology  VI,  4. 

8.  Luick,  Versbau  der  ags.  Judith,  Nr.  8149. 

1651.  Wis^n,  Th.,  Mdlah&ttr.  £tt  bidrag  tili  norröna  metriken.  Programm. 

8.  (85  S.)  Lund  1886. 

s.  Sievers,  metriscbe  Herstellung  der  Eddalieder,  Nr.  2811. 

1652.  Weißen fels,  Richard,  der  daktylische  Rhythmus  bei  den  Minne- 
sängern, gr.  8.  (Vm,  272  S.)  Halle  1880,  Niemeyer.  6  M.  (vgl.  Bibl. 
1885,  Nr.   1214). 

1658.  Meyer,  Richard  M. ,  Grundlagen  des  mittelhochdeutschen  Strophen- 
baues, gr.  8.  (XI,  136  S.)  Straßburg  1886,  Trttbner.  SM.  —  Quellen 
und  Forschungen,  Heft  58. 

1654.  Giske,  H.,  über  Kdmer  und  verwandte  Erscheinungen  in  der  mittel- 
hochdeutschen L3rrik. 

Zß.  f.  d.  Philol.  18,  Ö7— 80,  210—249,  829—841. 

1655.  Stark,  Friedr.,  der  Kehrreim  in  der  deutschen  Litteratur.  8.  (33  S.) 
Göttinger  Diss.,  1886,  Göttingen,  Vandenhoeck  u.  Ruprecht.  1  M. 

1656.  Schmeckebier,  Oscar,  deutsche  Verslehre,  gr.  8.  (VI,  148  S.) 
Berlin  1886,  Weidmann.  3  M. 

1657.  Schmidt,  Joh.,  der  Hiatus  in  der  deutschen  Prosa. 
Zs.  f.  D.  österr.  Gymnasien  1886,  684—689. 

1658.  Oldenberg,  A.,  über  den  Tiefton  von  Tonsilben. 
N.  Jahrb.  f.  Philol.  184,  660-571. 

1659.  Riemann,  Hugo,  wurzelt  der  musikalische  Rhythmus  im  Sprach- 
rhythmus ? 

Vierteljahrsscbrift  für  Musikwissenschaft  U,  488 — 496. 

Metrik,  s.  Berger,  Oswald,  Nr.  716 ;  Beim  und  Rhythmus  im  Deut- 
schen und  Fransösiscben,  s.  Scbucbardt  1601. 

1660.  Poetik  und  Stilistik.  —  Borinski,  Karl,  die  Poetik  der  Renaissance 
und  die  Anfänge  der  litterarischen  Kritik  in  Deutschland,  gr.  8.  (XV, 
396  S.)  Berlin   1886,  Weidmann.   7  M. 

Vgl.    Lit.  Centralblatt   1887,   Sp.  1866;    Qrensboten   45,  Nr.  88;    Alldem.  Zt^. 
1887,  Nr.  266,  Beil.  (Fischer). 


492  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1661.  Methner,  Julius,  Poesie  und  Prosa,  ihre  Arten  und  Formen.  4.(368) 
Progr.  des  Gjmn.  in  Gnesen,   1886. 

1661  \  Filipskjy  Anton,  das  stehende  Beiwort  im  Volksepos.  8.  (XXII  S.) 
Progr.  des  Gymn.  in  Yillaeh,  1886. 

1661^  Salzer,   A.,    die  Sinnbilder  und  Beiworte  Mariens  in  der  deutschen 

Litteratur   und  lateinischen  Hymnenpoesie  des  liA.    Mit  Berücksichtigung 

der  patriotischen  Litteratur.    Eine  litterar-histor.  Studie.    8.  (XIV,  42  S.) 

Progr.  des  k.  k.  Obergymn.  zu  Seitenstetten.  Linz  1886. 
Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1887,  473  (Kball). 

1662.  Pecz,  W.,   Beiträge  zur  vergleichenden  Tropik  der  Poesie.  I.  Theil. 
Berlin   1886,  Calvary.  6,80  M. 

Stilistik,  8.  Qerber,  Sprache  als  Kunst,  Nr.  134;  Wolzogen,  Nr.  144; 

femer  Nr.  270—272. 

Ä.    Gotisch. 

1668.  Heyne,  Ulfilas.  8.  Aufl.  (Bibl.   1885,  Nr.   1224). 

Vgl  liit.  Blatt  1886,   Sp.  486  f.   (Behaghel);    BUtter  f.  d.   bayer.  Gymnasial- 
Schulwesen  1886,  316  (Brenner). 

1664.  Scott,  Umias  (Bibl.  1885,  Nr.  1226). 

Vgl  Theolog.  Lit  Ztg.  1886,  76  f.  (A.  Hamack);    Academy  1886,  16.  Januar 
(Tb.  Hodgkin);  Athenaeam  1886,  19.  Juni 

1665.  ülfila,  von  W.  Kr  äfft. 

Realencyklopädie  fUr  protest.  Theologie  XVI,  140—146. 

s.  Nr.  230;  236-239. 

B.    Althochdeutsch. 

1666.  Glossen.   —  Reitzenstein,  R.,  althochdeutsche  Glossen  aue  Rom. 
Germania  31,  331—334. 

8.  Nr,  71  ;  248. 

6167.  De   Heinrico.   —    Seelmann,  W.,    aus    der    deutschen    Litteratur- 

geschichte  Quedlinburgs  zur  Ottonenzeit. 

Nd.  Korrespondensblatt  1386,  8.  19  f.  —  Besiedeluug  Nordthüringens;  de  Hein- 
rico ursprünglich  altsächsisch. 

1668.  Otfried.  —  Marold,  C,  zu  Otfrid. 

Germania  31,  119  f.  —  Der  Titel  „liber  Evangeliorum"  ist  der  gleichbenannten 
Histor.  evang.  des  Juyencns  entlehnt. 

8.  Löper  Nr.  1234. 

1G69.  Otloh.  —  Schröder,  Edward,  zum  Gebet  des  Otloh. 
Zs.  f.  d.  Alterthum  30,  82—84. 

1670.  Tatian,  von  W.  Möller. 

Realencyklopädie  für  protest.  Theologie  XV,  208—215. 

1671.  Bartsch,  K.,  zu  Tatian. 

Germania  31,  246  f.  —  Über  die  vermißte  Vatican-IIs.  —  Dazu  s.  S.  376. 

1672.  Wessobrnnner  Gebet,  von  List. 

Realencyklopädie  für  protest  Theologie  XV,  820—822. 

1673.  Hollen,  £.  r.  d.,  zur  Kritik  des  Wessobrnnner  Gebetes. 
Germania  31,  272—280. 

1674.  Zum  Wiener  Hnndeiegen,  von  Jos.  Strobl. 

Zs.  f.  d.  Alterthum  30,   215  f. 


VIIL   LITTER ATÜRGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         493 

C.    Mittelhochdeutsch. 

1675.  Keinz,  Friedr.,   n.  K.  Bartsch,  -  Mittheilungen  aus  der  Münchener 

kön.  Bibliothek. 

Germania  81,  67 — 93.  —  1.  Bmcbstück  einer  biblischen  Dichtnng;  2.  Brnch- 
stücke  einer  Patriciaslegende;  8.  Bruchstücke  aus  der  Eneide  Heinrichs  von 
Veldeke;  4.  aus  dem  armen  Heinrich;  6.  Aus  Reinbots  Georg;  6.  Aus  dem 
Gauriel  (dazu  Germ.  81,  128);  7.  Aus  einer  unbekannten  Dichtung;  8.  Bruch- 
stück aus  Konrads  goldener  Schmiede;  9.  Bruchstück  einer  niederdeutschen 
Fabelsammlung. 

1676.  Bartsch,  K.,  Handschriftliches  aus  Luzem. 

Germania  81,  126  f.  —  Niederd.  Gebete  in  Versen ;  Bruchstück  einer  geistlichen 
Allegorie,  obd.  Prosa. 

1677.  Bah  der,  K.  v.,  Kopenhagener  Bruchstücke. 

Germania  31,  280 — 291.  1.  Aus  dem  jüngeren  Titurel;  2.  Aus  einem  niedl. 
Murgarethenleben. 

1678.  Grienberger^  Th.  y.,  Salzbarger  Bruchstücke. 

Germania  81,  98—98.  —  1.  Aus  Konrads  von  Heimesfurt  Mariae  Himmelfahrt; 
2.  Aus  dem  Buch  der  Märtyrer. 

Albreoht  von  Soharfenberg,  jüngerer  Titurel,  s.  Nr.  1677. 

1679.  Annolied.  —  Wilmanns,  W«,  über  das  Annolied.  [Quellen.  Kaiser- 
chronik. Vita  Annonis.  De  origine  Francorum.]  8.  (136  S.)  Bonn  1880, 
Weber.  3  M.  —  Beiträge  zar  Geschichte  der  älteren  deutschen  Litteratur, 
2.  Heft. 

s.  Nr.  2296. 
Anihelm  s.  Nr.  1696. 
Barlaam  s.  Nr.  688. 

1680.  Beichte,  gereimte,  aus  Upsala,  von  K.  v.  Bah  der. 
Germania  81,  99->104. 

Belial,  Buch,  s.  Lohmeyer  Nr.  71. 

Bernhard  von  Eptingen  s.  Nr.  1815. 

1681.  Berthold.  —  Tod,  Beruh.,  Berthold  von  Regensbnrg.  Skizze  seines 
Lebens  und  seiner  Bedeutung  in  der  Geschichte  der  deutschen  Sprache, 
Litteratur  und  Predigt.  (25  S.)  Progr.  des  Gymn.  in  Wetzlar,  1886. 

1682.  Bibel.  —  Haupt,  Bibelübersetzung  der  mittelalterlichen  Waldenscr 
(Bibl.   1885,  Nr.   1247). 

Vgl.  Lit  Blatt  1886,  Sp.  8-10  (Stähelin) ;  Histor.  Zs.  66,  476  f.;  Histor. 
Jahrbuch  VU,  3  (Funk);  Theolog.  Studien  und  Kritiken  1886,  887— 3GG 
(K.  Müller);  Revue  historique  30,  164  ff.  (3.  Berger);  Mittheil  d.  Ver.  f.  d.  Gesch. 
d.  Deutschen  in  Böhmen  XXIV,  Beil.  8.  8—10. 

1683.  Haupt,  Herrn.,  der  waldensische  Ursprung  des  Codex  Teplensis  und 

der     vorlntherischen    deutschen    Bibeldrucke,     gegen    die    Angriffe     von 

Dr.  Franz  Jostes  vertheidigt.  Mit  einem  Anhang  ungedrnckter  Actenstücke 

und    zahlreichen    Proben    mittelalterlicher    deutscher    Bibelttbersetsnngen. 

gr.  8.  (45  S.)  Würzburg,  Stahel.   1,20  M. 

Vgl.  N.  evangel.  Kirchenzeitung  1886,  466—468  (Btfttieher);  Zs.  f.  Kirchen- 
geschichte VIII,  8,  Misz.  Nr.  104  (K.  Müller);  Histor.  Jahrbuch  VU,  8  (Funk); 
Mittheil.  d.  Vereins  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXV,  Beil.  S.  7  f. ; 
Revue  historique  88,  184  ff.  (8.  Berger). 

1684.  Jostes,     die   Waldenser    und    die    vorlntherische    Bibelübersetzung 

(Bibl.   1885,  Nr.   1249). 

Vgl.  Lit  Blatt  1886,  Sp.  8—10  (StShelin);  Theolog.  Studien  und  Kritiken  1886, 
887—866  (K.  Müller);  Histor.  Jahrbuch  VU,  8  (Funk);  Wiener  litterar.  Hand- 
weiser 1886,  7  (Böhm);  Revue  historique  80,  164-169  (S.  Ber^^^^V 


494  BIBUOGRAPHIE  VON  1886. 

1685.  JoBtes,    Franz,    die  Tepler   Bibeltibersetzung.    Eine    zweite   Kritik. 

gr.  8.  (48  8.)  Münster,  Schdningh.   1  H. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  1009-1012;  N.  evangel.  Kirchenieitong  1886, 
466—468  (BGUieher);  Mittbeil.  d.  Vereins  f.  d.  Qesch.  d.  DeuUohen  in  Böhmen 
XXy,  Beü.  71  f.;  Der  Katholik  1886,  667—669;  BeTne  historiqne  88,  184  ff. 
(8.  Berger). 

1686.  Keller,  Ludwig,  die  Wald enser  nnd  die  dentscben  Bibelfibersetzangen. 

Nebst  Beiträgen    zur  Gesehichte    der  Reformation,    gr.  8.   (VIU,    189  S.) 

Leipzig,  Hirzel.  2,80  M. 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  1009^1012;  Histor.  Zs.  66,  477;  N.  eTangel 
KirchenzeitQDg  1886,  466 — 468  (B5tticher);  ReTne  historique  82, 184  iL  [8.  Berger). 

1687.  Kaweran,  Nooh  einmal  die  deutsebe  Bibeltibersetzung  der  Waldenser. 
Theolog.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  13. 

1688«  Kaweran,  der  Codex  Teplensis  nnd  die  Waldenserbibel. 
Theolog.  Lit  Blatt  1886,  Nr.  82—34. 

1689.  Biltz,  Karl,  die  neuesten  Schriften  über  die  gedruckte  vorlutberische 

deutsche  Bibelübersetzung. 
Uerrigs  Archiv  76,  17—32. 

1690.  Müller,  K. ,  die  Waldenser  und  ihre  einzelnen  Gruppen  bis  zum 
Anfang  des  XIV.  Jahrhunderts,  gr.  8.  (XII,   172  8.)  Gotha,  Perthes.  3,50  M. 

1691.  Rachel,   M. ,    über   die   Freiberger  Bibelhandschrift   nebst  Beiträgen 

zur  Geschichte   der  vorlutherischen   Bibelübersetzung.     4.    (31   S.)    Pl'ogr. 

des  Gymn.  in  Freiberg,   1886. 

Vgl.  Theolog.  Lit  Blatt  1886,  84  (Kawerau);  Histor.  Jahrbuch  VII,  3  (Funk); 
Herrigs  Archiv  77,  227  f.;  Mittheil.  d.  Vereins  f.  d.  Gesch.  d.  Deutschen  in 
Böhmen  XXV,  Beil.  8.  72  f. 

Bibelübersetzung,  s.  Lohmeyer  Nr.  71;  BibL  Dichtung,  s.  Nr.  1676. 

1692.  Boner.  —  Gottschick,  R.,  über  Boner's  Fabeln.  8.  (32  S.)  Frogr. 

des  Kaiserin  Augusta-Gymnasiums  in  Charlottenburg,   1886. 
Vgl.  Herrigs  Archiv  77,  226  f. 

1693.  Brau  von  Schonebeck.  —  Fischer,  Arwed,  das  hohe  Lied  des  Brun 
von  Schonebeck,  nach  Sprache  und  Composition  untersucht  und  in  Proben 
milgetheilt.  gr.  8.  (V,  126  8.)  Breslau  1886,  Koebner.  3,60  M,  —  Ger- 
manistische Abhandlungen,  herausgeg.  von  K.  Weinhold,  VI  (s.  Bibl.  1885, 
Nr.   1254). 

1694«  Brunwart  von  Auggeii.  —  Poinsignon,  A.,  die  Burgen  zu  Auggen, 
ein  Beitrag  zur  Lebensgeschichte  des  Breisgauischen  Minnesängers  Brun- 
wart von  Anggen. 

8chau-in*8-Land,  13.  Jahrlauf  (1886/87),  S.  43—49. 

Chriitian  Lappin,  s.  Nr.  1774. 
Chrlitlierre-Cluroiiik,  Hs.,  s.  Lohmeyer  Nr.  71. 

1695.  Christian  Wierttraat.  —  Meinerich,  Theodor  Ewald,  sprachliche 
Untersuchungen  zu  Christian  Wierstraats  Chronik  der  Stadt  Neuß.  Ein 
Beitrag  zur  Sprachgeschichte  des  Mittelfränkischen  im  15.  Jahrhundert. 
8.  (73  8.)  Leipziger  Dies. 

1696.  Chroniken  und  TTrkundenbüclier.  —  Die  Berner  Chronik  des  Vale- 

rius  Anshelm^    herausgeg.    vom   histor.  Verein  des  Cantons  Bern.    2.  Bd. 

gr.  8.  (429  S.)  Bern  1886,  Wyss.  6  M.  (s.  Bibl.  1885,  Nr.   1259). 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  83  f. 

1697.  Studer,  G.,  die  älteste  (?)  Copie  Justingers. 
Anseiger  für  schweiBerische  Geschichte  1886,  H.  6. 


VIII.    LITTER ATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKBliLEB.         495 

1698.  Tobler,  G.,  Notizen  zum  Leben  Konrad  Justingers. 
Ebenda  1886,  H.  1/2. 

1699.  Liebenau,  Tb.  v.,  zwei  Freiburger  Handscbriften  von  Jnstingers 
Chronik. 

Ebenda  1886,  1/2. 

1700.  Bnck,  M.  B.,  zwei  neue  J^chentalBcbe  Codices. 
Zs.  für  Geflchichte  des  Oberrheins  N.  F.  II,  111—117. 

1701.  Scbeidel,  Gustav,  Kritik  der  Villinger  Chronik,  die  Anftnge  des 
Bauernkrieges  betreffend,  nebst  einer  Quellenkunde  und  bibliographischen 
Übersiebt  zur  Geschichte  des  Bauernkrieges.  8.  (98  S.)  Progr.  der  Studien- 
anstalt in  Ansbach,   1886. 

1702.  Dartein,  G.  de,  Baldolf  et  Closener.  Etüde  snr  les  Coutumiers 
eccl^siastiques  de  Strasbourg. 

Revue  catholiqne  d^Alsace  N.  8.  V. 

1703.  Dacheux,  L.,  la  chronique  de  la  maison  de  TOeuvre  Notre-Dame 
k  Strasbourg  (die  Chronika  uff  Unser  Frauen-Haus).  Etüde  sur  nne  copie 
msc.  de  la  chronique  de  Koenigshofen. 

Bulletin  de  la  sociit^  pour  la  eonservation  des  inon.  bist  de  TAIsace  11.  s^rie, 
XII  vol.,  p.  90—99. 

1704.  Hegel,  C,  über  die  wiedergefundene  Hs.  von  Königshofens  Chronik. 
N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Gesebichte  12,  S.  207  f. 

1705.  Wyss,  Arthur,  der  falsche  Weihbischof  Jacob. 
Korrespondenzblatt  der  Westdeutschen  Zs.  1886,  äp.  276  f.  —  Zu:  Limburger 
Chronik  c.  140. 

1706.  Roth,  F.W.  E.,  der  Mainzer  Chronist  Georg  Heilmann;  Bruchstück 

seiner  Chronik. 

N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichte  12,  421  f. 

1707.  Krones,  F.  v. ,  zur  Handschriftenkunde  und  inhaltlichen  Würdigung 
der  sogenannten  Hagen'schen  Chronik  Österreichs  und  des  „Auszugs  öster- 
reichischer Chroniken^   (von  der  Urzeit  bis  1439). 

Mittbeil,  des  Instituts  Air  österr.  Geschichtsforschung  7,  260^261. 

1708.  Urkundenbücher:  Bremisches  Urkb.,  berausgeg.  von  Ehmck 
und  V.  Bippen,  IV.  Bd.  2.  u.  3.  (Schluß-)  Lief.;  Urkb.  der  Universität 
Heidelberg,  hrsg.  von  Winckelmann,  2  Bde.;  Urkb.  des  reg.  Chor- 
herrenstiftes Herzogenburg  (1244 — 1450),  hrsg.  vonFaigl.;  Urkb.  von 
Hildesheim,  hrsg.  von  Doebner,  2.  Theil  (1347  —  1400);  Urkb.  von 
Lübeck,  8.  Theil,  1.  u.  2.  Lief.;  Meklenburgisches  Urkb.,  14.  Bd. 
(1856--1360);  Cod.  dipl.  Moraviae,  hrsg.  von  Brandl,  11.  Bd.  (1375 
bis  1390);  Cuiulaire  de  Mulhouse,  hrsg.  von  H.  Moßmann.  Bd.  I  bis 
III;  Cod.  dipl.  Nassoicus,  hrsg.  von  Sauer,  1.  Bd.,  2.  Abth.;  Urkb. 
des  vormaligen  Bisthums  Pomesanien,  von  Cramer,  Zs.  d.  histor.  Ver. 
f.  d.  Regierungsbezirk  Marienwerder  17  u.  18;  Verieichniß  der  die  Stadt 
Rastenburg  betreffenden  Urkunden,  von  Beckherm,  Sep.-Abdr.  aus  der 
altpreuß.  Monatsschrift;  Geschichtsquellen  der  Provinz  Sachsen  und  an- 
grenzender Gebiete,  21.  Bd.  (Schmidt ,  päpstliche  Urk.  und  Regesten  von 
1295 — 1352);  Cod.  dipl.  Salemitanus,  hrsg.  von  v.  Weech,  8.  u. 
9.  Lief.  (1290—1300);  Cod.  dipl.  Silesiae,  7.  Bd.,  3.  Theil,  hrsg.  von 
Grünhagen;  Schleswig-Holstein-Lauenburgische  Regesten  und 
Urkunden,  2.  Bd.,  2.  u.  3.  Liefl,  hrsg.  von  Hasse;  Siegen  er  Urkb.,  hrsg. 
vonPhilippi,  1.  Abth.  (bis  1350);  Urkunden  und  Acten  der  Stadt  Straß- 


496  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

bürg,   1.  Abtb.,  ürkb.  von  Straßburg,  2.  Bd.  (1266—1322),    hrsg.  von 

Wiegand;  Urkunden  aus  Uri  (1196 — 1372),  von  Denier  (Gescbicbtsfireund 

41);    ürkb.  zur  GeBchichte  der  Grafen  von  Wedel,    hrsg.  von  v.  Wedel, 

1.  Bd.    (1212—1439);    Cod.    trad.  Westfalicarum ,  IL,    die    ältesten  Ver- 

zeicbnisse  der  Einkünfte  des  Münsterschen  Domcapitels,  hrsg.  von  Darpe ; 

Urkb.  der  Stadt  Worms,  hrsg.  von  Boos  (Quellen  zur  Geschichte  der  Stadt 

Worms,  L),  (627—1800). 

Zanftorknnden    s.   Nr.   1146  ff.;    weitere   Chroniken    s.    Nr.    169^ 
(Wierstraat);    1760    (Enenkel);     1806  (Ottokar);    1877  ff.;    1883; 

1886*;  1918  f.;  2030;  2081  ff. 

Closener,  s.  Nr.  1702  ff. 

Dietrichs  Flucht,  Hs.,  s.  Lohmeyer  Nr.  71. 

Dietrich  und  Ecke,  s.  Heldensage  Nr.  695  ff. 

1709.  Eilhart.  —  Ehrismann,  G.,  zu  Eilharts  Tristrant  1183. 
Germania  81,  66. 

1710.  B6dier,   J.,    la  mort  de  Tristan    et  dlseut,    d'apr^d  le  ms.  fr.  103 

de  la  Biblioth^que  Nationale  compar6  au  po^me  d*Eilhart  d'Oberg. 
Romania  XV,  481—610. 

Elisabeth  von  Beute,  s.  Nr.  1768. 
Herzog  Ernst,  s.  Nr.  689;  855. 

1711.  Ersählnngen.   —  Toischer,  W.,  zu  der  Wiener  Meerfahrt 
Zs.  f.  d.  Altertham  30,  212—214. 

1712.  Köhler,  R.,  zu  Dietrichs  yon  Glezze  Gedicht  *Der  Borte*. 
Germania  31,  49 — 61.  —  Denselben  Stoff  behandelt  ein  arabisches  Märchen.  «- 
Dazu  ebd.  S.  247. 

1713.  Exodus  ed.  Kossmann  (Bibl.  1885,  Nr.  1271). 

Vgl.    Llt.    Centralblatt    1886,    Sp.    629-631  (Fr.    Vogt);    D.    Lit    Zt^r.    1886, 
Sp.  1338  f.  (Edw.  Schröder);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  446-449  (v.  Bahder). 

^anenlob,  s.  Amyntor  Nr.   1111. 

1714.  Freidank.  —  Bessert,  G.,  Plieningen,  Freidanks  Heimat. 
Schwab.  Chronik  1886,  Nr.  278.  —  In  Plieningen  wird  fUr's  Jahr  1287  ein  Frei- 
dankshof nachgewiesen. 

1714^  L. ,  H.  y. ,  Goethe  und  Freidank  als  Interpreten  Dantes,  namentlich 

seiner  drei  L.  Kritischer  Beitrag  zur  vergleichenden  Litteraturwissenschaft 

und  G^ermanistik.  Fol.  (12  S.)  Bistritz,  Brucker.   1,50  M. 

8.  Nr.  2102'. 

1715.  Friedrich  von  Hansen.  —  N.  Alt  weist  den  Dichter  in  einer  bisher 

übersehenen  Urkunde  von  1172  nach. 

Korrespoodenzblatt  der  Westdentscben  Zs.  V,  Sp.  63. 

1716.  Ganriel  von  Mnntabel  ed.  Khull  (Bibl.  1885,  Nr.  1277). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthum  XII,  261—266  (Steiomeyer) ;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  369 
(Strobl). 

8.  Keim  Nr.  1676. 

1717.  Gebet.  —  Schalte,  A.,  deutsches  Gebet  auf  einer  Urkunde  von  1286. 
Zs.  f.  d.  Geschichte  des  Oberrheins  N.  F.  I,  116. 

1718.  Geiler.   —    Birlinger,  A. ,    Erinnerung   an  Geiler  yon  Kaisersberg. 
Alemannia  14,  69 — 61. 

1719.  Genesis.  —  Pniower,  Otto,  der  Abraham  der  Wiener  Genesis. 
Zs.  f.  d.  Alterthum  30,  160—176. 

1720.  Zingerle,  Oswald,  der  Paradiesgarten  der  altdeutschen  Genesis. 
Eine  Untersuchung.  (Aus :  Sitzungsber.  der  k.  k.  Akad.  der  Wiss.)  Lex.-8. 
(23  S.)  Wien,  Gerold's  Sohn  in  Comm.  0,50  M. 


Vra.   LITTERATÜRGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  497 

1721.  Glossen.  —  Flohr,  Vocabular  Niger  Abbas  (Bibl.   1885,  Nr.  1279). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philologie  18,  38»  f.  (Ellinger). 

1722.  Birlinger,  A. ,    Deutsches  aus  einer   lateinischen  Grammatik  1569. 
Alomannia  14,  101  f.  —  Latein.  Wörter  mit  deutscher  Übersetsung. 

1723.  Brandstetter,    R. ,    der   Ebingersche  Vocabularius    1438.    II   (vgl. 

Bibl.  1884,  Nr.  242). 

Herrigs  Archiv  73,  99—129.      . 

1724.  Brandstetter,   R.,    Glossen  des  14.  Jahrhunderts   in  Beromünster. 
Herrigs  Archiv  75,  478. 

1725.  Brandstetter,  R.,  der  Vocabularius  Beronensis. 
Der  Gesohiohtsfreund  41. 

1726.  Brenner,  0.,  italienisch-deutsche  Vocabulare  des  XV.  u.  XVI.  Jahr- 
hunderts. 

Germania  31,  129  —  136. 

1727.  Crecelius,  W.,  deutsche  Glossen  in  Handschriften  der  Vaticana. 
Alemannia  14,  53  f. 

1728.  Goeli.  —  Herzog,  H.,  Her  Goeli  (zu  Germ.   29,  34). 
Germania  31,  326  f.  —  Urkundliche  Nachweise. 

Gotfried  von  Scraßbarg,  Tristan,  s.  Nr.  726. 

Hagen,  s.  Nr.  1707. 

Haimonskinder,  s.  Nr.  855. 

Hans  Viel,  s.  Nr.  832. 

HarÜiebi  Alezander,  s.  Lohmeyer  Nr.   71. 

1729.  Hartmann  von  Aue.  —  Hausen,    Kampfischilderungen   (Bibl.  1885, 

Nr.  1287). 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  838  f. 

1730.  Kauffmann,  Hartmanns  Lyrik  (Bibl.  1885,  Nr.   1288). 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Altertbiim  12,  189—200  (Burdaoh);  Lit.  Bl.  1886,  Sp.  399—402 
(R.  Becker). 

1781.  Arnoldi    Lubecensis    Gregorius    peccator    de    teutonico    Hartmanni 

de  Aue   in   latinum   translatus.    Herausgeg.   von  Dr.  Gustav  v.  Buchwald. 

gr.  8.  (XXV,   127   S.)  Kiel,  Homann.  3  M. 

Vgl.  Ans.  f.  d.  Alterthum  12,  200—205  (Steinmeyer);  Lit.  Centralblatt  1886, 
Sp.  227  f  ;  1).  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  440  (Martin);  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  856  f. 
(Paul);  N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichtsknnde  XI,  635  ;  Zs.  für  Ethno- 
graphie 17,  203  (Virchow);  Wissenschaftliche  Beilage  der  Leips.  Ztg.  1886,  48; 
Rostocker  Ztg.  1886,  Nr.  39,  Beil.  1,  und  Nr.  65. 

Gregorius  s.  Nr.  694. 

1732.  Hartmanns  armer  Heinrich,  von  Wackernagel-Toischer  (Bibl.   1886, 

Nr.   1284). 

Vgl.  Anz.   f.  d.  Alterthum  12,  189—200  (Burdach). 

1733.  Seipgens,  Erklärung  eines  mhd.  Gedichtes  (Bibl.   1885,  Nr.   1285). 

Fortsetzung. 

Taalstudio  VII,  Nr.  3. 

1734.  Hartmann  von  Aue,  der  arme  Heinrich.    Poetische  Erx&hlung  aus 

dem   13.  Jahrhdt.    Übertragen,    bearbeitet   und  den  deutschen  Jungfrauen 

gewidmet  von  G.  Hausmann.  8.  (IV,   71   S.)  Gotha,  F.  A.  Perthes.    1   M. 

8.  Keinz,  Nr.  1675. 

1735.  Henrici,  Emil,  die  Iweinhandschriften.  IJI. 
Zs.  f.  d.  Alterthum  30,  192—195. 

1736.  Bartsch,  K.,  die  erste  Seite  der  Iweinhandschrift  A. 
Germania  31,  122  f. 

OERMANIA.    Nene  Reihe  XXm.  (XXXV.)  Jahrg.  ^ 


I 


498  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1737.  Henrici,  Emil,  die  Nachahmung  des  Iwein  in  der  steirisehen  Reim- 

chronik. 

Zs.  f.  d.  Alterthom  80,  196—804. 

IweinhB.  8.  Lohmeyer  Nr.  71 ;  Hartmann  v.  Ane  s.  Nr.  267. 

Heilmann,  s.  Nr.  1705. 

1788.  Heinrich   von  Freiberg.  —  Knauth,    Paal,    Heinrich  von  Freiberg 

und  seine  V^erke  (Tristan  und  Isolde ,    das  heilige  Kreuz  und  die  Ritter- 

fiahrt   des  Johannes   von  Michelsberg).    Anhang:    Das  Schloß    Rnnkelstein 

bei  Bozen  und  seine  Fresken. 

Mittbeil.  vom  Freiberger  AlterthamsTereiD,  U.  22. 

1739.  Markgraf  Heinrich  von  Meißen.  —  Mansberg^  R.  Freih.  y. ,  die 
Minnelieder  Heinrichs  des  Erlauchten. 

Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1887,  Nr.  78 — 86. 

1740.  Heinrich    von   Melk.    —   Wilmanns,    H.  von  Melk    (BibL    1885, 

Nr.   1294). 

Vßl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  882—886  (Edw.  Schröder);  Lit  Blatt  1886,  Sp.  51 
(Behaghel). 

1741.  Lorenz,    Ottomar,     Heinrich    v.    Melk,    der  Juvenal    der  Ritterzeit. 

gr.  8.  (78  S.)  Halle,  Niemeyer.  2  M. 
Vgl.  Theolog  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  47. 

1742.  Heinrich  von  Mügeln.  —  Roethe,  Heinrichs  von  Mägeln  ungarische 

Reimchronik. 

Zs.  f.  d.  AUerthum  30,  345—350.  ' 

1743.  Heinrich  von  München.  —  Singer,  S.,  eine  weitere  Quelle  Heinrichs 

von  München. 

Zs.  f.  d.  Alterthnm  30,  390 — 895. 

1744.  Heinrich  von  Neustadt.  —  Rhu  11,  Ferd.,  zur  Überlieferung  und 
Textgestaltung  von  „Gottes  Zukunft^  des  Heinrich  von  Wiener-Neustadt. 
8.  (31  S.)  Progr.  des  Gymn.  II  in  Graz.  Graz  1886,  Leuschner  u.  Lubensky. 
1   M. 

1745.  Heinrich  von  dem  Tftrlin.  —  Kolb;  Chr.,  Bruchstück  aus  der  Aven- 

tiure  Ejrone. 

Germania  31,  116  f. 

1746.  Heinrich  von  Veldecke.  —  Daniels,  F.,  iets  oyer  Veldeken. 

Het  Beifort  I,  Livr.  4/6. 

Encide-Hs.  s.  Keinz  Nr.  1675. 

1746\  Heldenbnch.  — Henrici,  Emil,  das  deutsche  Heldenbuch.  Auswahl 

mit    verbindender  Erzählung.     8.    (XXXH,    806  S.)    Stuttgart,    Spemann. 

Kürschners  D.  Nationallitteratur,   7.  Bd. 

8.  Nr.  695  ff.;  1094. 

Hetzbold  von  Weißeniee  s.  Nr.  1774. 

1747.  Hugo  von  Trimberg.    —    Ehrismann,    G.,    die  Augsburger  Hand- 
schrift des  Benner. 

Germania  81,  815—320. 

1748.  Ehrismann,  G.,  Rennerbruchstücke. 
Germania  81,  893-395. 

1749.  Jacob    von  Warte.   —   Techen,  Fr.,    die  Lieder    des  Herrn  Jacob 
von  Warte  mit  Einleitung  und  Anmerkung.  8.  (35  S.)  Göttinger  Diss.,   1886. 

1750.  Jansen  Enenkel.   —  Lampel,  J.,  das  Gemärke  des  Landbuches. 
Blätter  des  Vereins  für  Landeskunde  von  Niederösterreich,  N.  F.  XX,  267—335. 
Darin  über  Enenkels  Fürstenbnch. 


Vm.   LITTERATÜRGESCmCHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         499 

JoBtinger,  s.  Nr.  1696—1698. 
Kaiserohronik,  s.  Zingerle  Nr.  646. 
Kolmas,  s.  Nr.  1774. 

1761.  Konrad.  —  Golther,  Wolfg.,  das  Rolandslied  des  Pfaffen  Konrad. 
Ein  Beitrag  sur  Litteraturgeschichte  des  Xu.  Jahrhdts.  (Gekrönte  Preis- 
schrift) gr.   8.  (VIII,   158  S.)  München  1887,  Kaiser.  4  M. 

1752.  Holthausen,  F.,  zum  Rolandsliede. 

Germania  81,  120.  —  Beziehung  einiger  Verse  su  biblischen  Stellen  wird  nach- 
gewiesen. 

Roland  s.  Nr.  708—711;  719;  1114. 

1753.  Konrad  von  Ammenliasen.  —  Vetter,  Ferd.^  das  Schachsabelbuch 
Konrads  von  Ammenhausen,  Mönchs  und  Leutpriesters  zu  Stein  am  Rhein. 
Nebst  den  Schachbüchern  des  Jacob  von  Cessole  und  des  Jacob  Mennel. 
8.  (223  S.)  Frauenfeld  1886,  Huber.  2,40  M.  —  Bibliothek  älterer  Schrift- 
werke der  deutschen  Schweiz,  herausgeg.  von  J.  Baechtold  u.  Ferd.  Vetter, 
Ergänzungsband  zur  1.  Serie,  Lief.  1. 

1754.  Konrad  von  Foßesbrnnnen.  —  Kochendörffer,  Karl,  Beiträge  zur 

Kritik  der  Kindheit  Jesu. 

Zs.  f.  d.  AUerthum  80,  280—296. 

Konrad  von  Heimesfnrt  Mariae  Himmelfahrt,  s.  Nr.  1678. 

1755.  Konrad  von  Würzbnrg.  —  Joseph,  Klage  der  Kunst  (Bibl.  1885, 
Nr.   1314). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  802;  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  6-8  (Bech);  Zs.  f.  d. 
österr.  Gymnasien  1886^  856—858  (Seemüller);  Revue  eritiqae  1886,  Nr.  4 
(Chnquet). 

1756.  Herzog,  H.,  zum  Clles  und  Engelhard. 

Germania  81,  325  f.  —  Chrestiens  Öliges  von  Konrad  benutzt. 

1757.  Schulte,  AI.,  zum  Tode  Konrads  von  Würzburg. 
Zs.  f.  d.  Oeschicbte  d.  Oberrbeius  N.  F.  I,  S.  495  f. 

s.  Keinz  Nr.  1675    (goldene  Schmiede);    Lohmeyer  Nr.  71  (Parto- 
nopier und  Trojanerkrieg). 

1758.  Kndran.  —  Gudrun.  Altdeutsches  Heldengedicht,  neudeutsch  bearb. 
von  Adolf  Bacmeister.  2.  Auflage.  Mit  zwei  Bildern  von  C.  Häberlin. 
12.  (Vn,   120  S.)  Stuttgart  1885,  Neff.    2  M. 

1759.  Gudrunlied  von  Engelmann  (Bibl.    1885,  Nr.   1819). 

Vgl.  Blätter  f.  literar.  Unterhaltung  1886,  II,  484—436  (Ad.  Schröter). 

1760.  Frejtag,  L.,  die  älteren  Theile  des  Kudrunliedes  übersetzt.   2.  Theil. 

4.   (23   S.)  Progr.  des  Friedrich- Realgymn.  in  Berlin,  Ostern   1886. 

Kudrun  s.  Nr.  1799. 

1761.  Kftrenberg.  —  Gitlbauer,  Michael,  philologische  Streifzüge.  5.  Lief. 

(Bogen  21  bis  Schluß  [31])  Freiburg  1886,  Herder. 

Enthält  u.  a.:  Textkritisches  zu  den  Liedern  des  Kürenberg. 

1762.  Lampreoht.    —    Behaghel,    Otto,    das  VerhältniG    der    Texte    von 

Lamprechts  Alexander. 

Germania  31,  121  f  —  B,  V  und  S  geben  unabhängig  von  einander  anf  eine 
gemeinsame  Vorlage  zurück. 

1763.  Schmidt,  Alwin,  über  das  Alexanderlied  des  Alberic  von  Besan9on 

und    sein  Verhältniß    zur    antiken    Überlieferung.    Inaugural- Dissertation. 

gr.   8.  (82   S.)  Bonn,  Behrendt.   1,20  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Zrg.  1886,  Sp.  1660  (Ed.  Schröder). 

Alexandersage  s.  Nr.  687;  latein.  Alexander,  s.  Nr.  2336% 


500  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1764.  Laarin.  —  Laurin,  ein  tirolisches  Heldenmärchen  aus  dem  Anfttnge 
des  18.  Jahrhunderts,  herausgeg.  von  Karl  MtiUenhoff.  2.  Aufl.  8.  (III, 
76  S.)  Berlin,  Weidmann,   l   M. 

1765.  Legenden.  —  Birlinger,  A.,  Legenda  aurea.  Elsäßisch  (Forts,  von 

Bibl.  1885,  Nr.   1380). 
Alemannia  14,  113—182. 

1766.  Stecher,  Christ. ,  deutsche  Dichtung  für  die  christliche  Familie  und 

Schule.  45.  u.  46.  Heft.  8.  Graz,  Stjria.  4  0,60  M. 

Inhalt:  Marienleben,  Legenden-Epos  und  Mnrienlegenden  (VIII,  282  S.). 

1767.  Rochholz,  L.,  Wanderlegenden  aus  der  oberdeutschen  Pestzeit  von 

1348 — 1350.  Zum  ersten  Male  herausgeg.  nach  der  gleichzeitigen  Bemer 

Handschrift. 

Argovia  1886,  1—138,  und  separat,  gr.  8.  (138  S.)  Aaran,  Sauerländer.  2,60  M. 

1768.  Schur  er,  Elisabetha  Bona  v.  Reute.  Ein  Heiligenleben  Oberschwabens 

ans  der  Zeit  des  päpstlichen  Schisma,  in  Einzelbildern  gezeichnet  för  die 

500jährige  Feier  des  Geburtsfestes    der  Heiligen.    8.  (856  S.  mit  l   Bild.) 

Stuttgart,  Schott.  2  M. 

Mhd.  Legenden    s.  Lohmeyer  Nr.  71 ;    Keinz  Nr.  1676  (Patricins- 

legende) ;  Marienlegenden  Nr.  1101. 

1769.  Lieder,  geistliche.  —  Knieschek,  J.,  die  6echischen  Marienklagen. 
Archiv  fUr  slav.  Philologie  IX,  36—68.  —  Verhältniß  derselben  zu  den  deut- 
schen Quellen. 

1770.  Drevesy  G.  M.,  Laus  tibi  Christo  qui  pateris. 

Blätter  für  Hymnologie  1886,    90  f.  —  „Christ  konig   schöpffer   lobesam'',    Hs. 
von  1524,  die  auf  eine  Vorlage  des  14.  Jahrhunderts  zurückgeht. 

1771.  Jeitteles,  A.,  Lobgesang  auf  Maria. 
Germania  31,  291 — 310. 

s.  Kirchenlied,  Nr.  1920  ff. 

1772.  Lohengrin,  von  Traunwieser  (Bibl.   1885,  Nr.   1339). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  940—942  (Schachinger). 

Märtyrer,  Bach  der,  s.  Nr.  1678. 

Melniine  (Ringoltingen),  s.  Lohmeyer  Nr.  71. 

1773.  Minnesang.  —  Bartsch,  Karl,  die  Schweizer  Minnesänger.  Mit  Ein- 
leitung und  Anmerkungen  herausgegeben,  gr.  8.  (CCXX,  474  S )  Frauen- 
feld 1886,  Huber.  8  M.  —  Bibliothek  älterer  Schriftwerke  der  deutschen 
Schweiz,  herausgeg.  von  Jac.  Baechtold  und  Ferd.  Vetter,   6.  Bd. 

1774.  Neboy  A.,   drei  thüringische  Minnesänger:  Christian  Luppin,  Heinrich 

Hetzbolt  von  Weißensee  und  Heinrich  von  Kolmas. 
Zs.  des  Harzvereins  XIX,  S.  173—223. 

1775.  Brach  mann,  F.,  zu  den  Minnesängern. 

Germania  31,  443 — 486.  —  A.  Die  Frauenstrophen.  B.  Der  sogenannte  Wechsel. 

1776.  Moser,  Ernst,  altdeutsche  Weisen  aus  dem  XH.  —  XVH.  Jahrhundert. 

Urtext  mit  Übertragungen.  8.  (IV,  176  S.)  Brunn  1886,  Irrgang.  3  M. 
Vgl.  Korrespondenzblatt  des  Gesammtvereins  der  deutschen  Gescbichts-  und 
Alterthumsvereine  1886,  Sp.  92. 

s.  Böhme,  altdeutsches  Liederbuch,  Nr.  844. 

1777.  Wolfram,  G.,  Kreuzpredigt  und  Kreuzlied. 
Zs.  f.  d.  Altertham  30,  89-132. 

1778.  Trebe,  J.  H.  H.,  les  trouv^res  et  leurs  exhortations  aux  croisades. 
4.  (23  S.)  Leipzig,  Hinrich'sche  Buchhandlung.  Progr.  des  städtischen 
Realgymnasiums. 


VIII.    LITTERATUR0E8CH1CHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         501 

1779.  Baechtold,  J.,   zur  Geschichte  der  manesaischen  Liederhandschrift. 
Germania  31,  437  f. 

1780.  Kraus,  F.  X.,   A  ms.  of  the  Minnesinger. 

The  american  Journal  of  Archaeology  and  of  the  history  of  the  fine  arts  II, 
8.  425.  —  Betrifft  die  Manessische  Hs.  und  deren  photographische  Nachbildung 
iu  Heidelberg 

1780*.  Rahn,  J.  R. ,  Kunst-  und  Wanderstudien  aus  der  Schweiz.  8.  (VIII, 
309  S.). 

'Darin  Studien  über  die  Pariser  Lieder handschrift.'.  (Aus:  Berliner  Jahresbericht 
1886,  Nr.  984). 

Minnesängers.  Nr.  IUI;    1652—1665;    1694;    1715;   1728;  1780; 
1739;     1749;     1761;    1799;    1819;    1822;    1825  f.;    1830;    1833; 

1838  ff. 

1781.  Mystik.  —  Mystische  Theologie,  von  W.  Preger. 
Realencyklopädie  fUr  protest.  Theologie  XV,  487—504. 

1782.  Zahn,  A.,  die  Reformation  und  die  Mystik. 

Zs.  für  kirchliche  Wissenschaft  und  kirchliches  Leben  1885,  643 — 647. 

1783.  Zur  Geschichte  der  mittelalterlichen  Mystik. 
Evangel.  Kircbenzeitung  1886,  Nr.  21. 

1784.  Jostes,    Franz,    Beiträge   zur  Kenntniß  der  niederdeutschen  Mystik. 
Germania  31,  1—41.  164-204. 

Vgl.  Nd.  Korrespondenzblatt  1886,  63. 

1784\  Roth,  die  Visionen  der  heil.  Elisabeth  (Bibl.   1885,  Nr.   1856). 
Vgl.  D,  Lit.  Ztg.   1886,  Sp.  913—915  (Funk). 

1785.  Denifle,  H.,  Meister  Eckeharts  lateinische  Schriften  und  die  Grund- 
anschauung seiner  Lehre. 

Archiv  f.  Litteratur-  u.  Kirchengeschichte  des  Mittelalters  II,  417 — 652  u.  672. 

1786.  Denifle,  H. ,  das  Cusanische  Exemplar  lateinischer  Schriften  Ecke- 
harts in  Cues. 

Archiv  f.  Litteratur-  u.  Kirchengeschichte  des  Mittelalters  II,  678—687. 

1787.  Die  lateinischen  Schriften  Meister  Eckeharts  und  die  Geschichte 
der  deutschen  Mystik. 

Histor.-polit  Blätter  98,  938—945. 

1788.  Nider,  von  Schieler  (BibL   1885,  Nr.   1360). 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Blatt  1886,  14  (L.  Schulze);  Theolog.  Quartalschrift  68, 
H.  3;  Literar.  Rundschau  1885,  10. 

1789.  Suso,  Heinrich,  von  C.   Schmidt. 
Realencyklopädie  für  protest.  Theologie  XV,  S.  76—78. 

8.  Meyboom  Nr.  2134. 

1790.  Tauler,  Johann,  von  Preger. 
Realencyklop&die  für  protest.  Theologie  XV,  8.  251—262. 

1791.  Theologia  Deutsch,  von  J.  Hamberger. 
Realencyklopädie  für  protest.  Theologie  XV,  S.  415—419. 

Mystik   s.  auch  Theolog.  Jahresbericht,  oben  Nr.  96;    24  goldene 
Harfen  (Hs.)  s.  Lohmeyer  Nr.  71;  femer  Nr.  2299—2301. 

Neidhart,  Riedegger-Hs.^  s.  Lohmeyer  Nr.  71. 

1792.  Nihelnngenlied,  von  Laistner  (Bibl.   1885,  Nr.  1366). 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1063  f.  (Roediger):  Lit  Blatt  1886,  Sp.  353—855 
(Behaghel). 

1793.  Bartsch,  Karl,  das  Nibelungenlied.  6.  Aufl.  8.  (XXVI,  420  S.) 
Leipzig  1886,  Brockhaus.  3,50  M.  —  Deutsche  Classiker  des  Mittelalters, 
mit  Wort-  und  Sacherklärungen.  Begründet  von  Franz  Pfeiffer.   8.  Bd. 

1794.  Henke,  der  Nibelungen  Not,  übersetzt  (BibL  1884,  Nr.   1193). 
Vgl.  Lit  Blatt  1886,  Sp.  487  ff.  (Symons). 


502  BIBLIOGRAPHIE  VON  I88ft. 

1795.  Hahn,  Weruer,     das  Nibelangenlied.    Übersetzung    der  Hb.  A    nebst 

Vorwort    und     historisch-ästhetischer    Einleitung.    8.    (283    S.)    Stuttgart. 

Collection  Speman.    1   M. 

Vgl.  Lit.  BlAtt  1886,  Sp.  487  ff.  (Sjmons);  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886, 
618—630  (Schöllbach). 

1796.  Kamp,  Nibelungen  Not  (Bibl.   1885,  Nr.    1370). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  487  ff.  (Symons) ;  Zs.  f.  d.  Gymnasial wesen  1886, 
369 — 371  (Bötticher);  Korrespondenzblatt  für  die  Gelehrteiischulen  Württem- 
bergs 1886,  698-600.. 

1796'.  Frey  tag,  Nibelungenlied  (Bibl.   1885,  Nr.   1368  f.). 

BespreuhuDgeu  s.  Centralorgan  für  die  Interessen  des  Realschalwesens  XIV,  461. 

1797.  Böhm,  Ilias  und  Nibelungenlied  (Bibl.   1885,  Nr.  1382). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  879  (Seemüller). 

1798.  Wöber,  Reichersberger  Fehde  (Bibl.   1885,  Nr.   1384). 
Vgjl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  397—399  (Symons). 

1799.  Weiß,  Karl,  die  ritterliche  Dichtung  deutscher  Litteratur  im  XH.  bis 
Xiy.  Jahrhundert.  (1.  Culturbild.  2.  Nibelungen.  3.  Gudrun.  4.  Parcival. 
5.  Minnesänger.)  Für  Fortbildungsschulen.  8.  (95  S.)  Berlin,  Oehmigke*8 
Verlag.  0,60  M. 

1800.  Bäßler,  Ferd. ,  die  schönsten  Heldengeschichten  des  Mittelalters. 
Ihren  Sängern  nacherzählt.  4.  Aufl.  2.  Heft.  Der  Nibelungen  Not.  Für  die 
Jugend  und  das  Volk  bearb.  12.  (197  S.)  Kudolstadt,  Härtung  &  Sohn. 
1,25   M. 

1801.  Stuhrmann,  J.,   die  Idee  und  die  Hauptcharaktere  der  Nibelungen. 

gr.  8.   (79   S.)  Paderborn   1886,   Schöningh.    1,20  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.   1886,  Sp.  1603  f.  (Schönbach). 

1802.  Stock  er,  die  Verwerthung  des  Nibelungenliedes  im  deutschen  Unter- 
richt unserer  Mittelschulen.  Ein  Beitrag  zur  nationalen  Erziehungsfrage. 
In :  Festschrift,  dem  Gymnasium  zu  Karlsruhe  zur  Feier  seines  300jährigen 
Jubiläums  gewidmet. 

1802\  Branhofer,  Ignaz,  über  den  Gebrauch  desGenetivs  im  Nibelungen- 
liede.  8.  (34  S.)  Progr.  des  Gymn.  in  Weißkirchen  (Mähren),  Ostern  1886. 

Nibelungen  s.  ferner  Nr.  264;  695  ff.;  1094. 

1803.  Kioolans    von    Jerosohin.    —    Rachel,    Friedberger   Bruchstück    von 

Jeroschins  Chronik. 

Zs.  f.  d.  Philologie  18,  490  f. 
Hider  s.  Nr.  1788. 

1804.  Niklas  von  Wyle.  —  Singer,  S.,  der  Todestag  des  Niklas  von  Wyle. 
Anz.  f.  d.  Alterthnm  12,  290. 

Oswald  s.  Berger  Nr.  716. 

1805.  Oswalds  von  Wolkenstein,  des  letzten  Minnesängers,  Gedichte.  Zum 
ersten  Male  in  den  Versmaßen  des  Originals  übersetzt,  mit  Einleitung  und 
Anmerkungen  versehen  von  Johannes  Schrott.  Mit  einem  Bildniß  des 
Dichters  und  einem  Facsimile  seiner  musikalischen  Compositionen.  8.  (XXI, 
214  S.)  Stuttgart  1886,  Cotta.   3  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1768  f.  (O.  Zingerle). 

1806.  Ottokar.  —  Bussen,  Arnold,  Beiträge  zur  Kritik  der  steierischen 
Reimchronik  und  zur  Reichsgeschichte  im  XIII.  und  XTV.  Jahrhundert. 
Lez.-8.  (33  S.)  Wien  1886,  Gerold's  Sohn.  0,50  M.  Abdruck  aus  den 
Wiener  Sitzungsberichten. 

^        Peter  von  Arberg  s.  Nr.  68. 


VIII.   LITTEKATURQESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         503 

1807.  Predigt.  —  Lecoy  de  la  Marcbe,  A.,  la  chaire  fran^aise  au  moyen 
äge;  sp^cialement  au  XIIF  si^cle,  d'apr^s  les  manuscrits  contemporains 
2.  6d.  8.  (XVI,  546  S.)  Paris   1886,  Renouard.  8  fr. 

1808.  Linsenmayer,  Anton,    Geschichte  der  Predigt  in  Deutschland    von 

Karl  dem  Großen  bis  zum  Ausgange  des  14.  Jahrhdt.  gr.  8.  (Vm,  490  S.) 

München  1886,  Stahl  sen.   5,80  M. 

Vgl.  Theo!.  Lit.  Blatt  1886,  46  (Kaweran);  Lit  Handweiser  1886,  Nr.  416  (Probst). 

1809.  Schönbach,  Predigten  I.  (Bibl.   1885,  Nr.   1392). 

Vgl.  Qött.  Gel.  Anz.  1886.  Nr.  16  (Steinmejer) ;  Lit.  Central blatt  1886,  Sp.  768  f.; 
D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  986—988  (Stranch);  N.  evangel.  Kirchenzeitong  1886, 
330;  Mittheil,  des  Vereins  für  die  Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen  XXV, 
Beil.  S.  73  f.  (Hrnschka);  Wiener  literar.  Handweiser  1886,  6  (Müller). 

1810.  Jostes,  Franz,  zur  Geschichte  der  mittelalterlichen  Predigt  in  Westphalen. 
Zs.  für  vaterländische  Geschichte  und  Alterthumsknnde  Bd.  44,  S.  3—47. 

8.  Berthold  von  Regensburg,  Nr.  1681. 

Eabensoblacbt  s.  Lohmeyer  Nr.  71. 
Eeinbots  beil.  Georg  s.  Eeinz,  Nr.  1675. 

1811.  Beinfrid.  —  Zimmermann,  Paul,  die  geschichtlichen  Bestandtheile 

im  Reinfrid  von  Braunschweig. 
Germania  81,  161-163. 

1812.  Reinbart  Fachs,  berausgeg.  von  Karl  Reiße nberger.   8.  (IV,  111  S.) 

Halle  1886,  Niemeyer.   1,20  M.  —  Altdeutsche  Textbibliothek,  berausgeg. 

von  H.  Paul,  Nr.   7. 

181 2\  Reißenberg  er,  K.,  zur  Textkritik  des  Reinbart  Fuchs. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  XI,  330—344. 

1813.  Eeinolt.   —  Kochendörffer,  Karl,    zu  Reinolt  von  Montelban  ed. 

Pfaff  (8.  Bibl.   1885,  Nr.   1398). 
Anz.  f.  d.  Alterthum  12,  263—266. 

s.  Hansen  Nr.  717. 

1814.  Reisen.  —  Schmidt,  G. ,  eine  Reise  von  Halberstadt  nach  Preßbnrg 

und  zurück.   1429  December  bis   1430   Februar. 

Mittbeil,  des  Instituts  fttr  österr.  Geschichtsforschung  7,  S.  647~65'2. 

1815.  Bernoulliy  A.,  die  Pilgerfahrt  Hans  Bernhards  von  Eptingen  (1460) 
nach  Jerusalem.  Dargestellt  nach  der  in  Copie  des  16.  Jahrhunderts  vor- 
handenen eigenen  Beschreibung  des  Eptingers. 

Beiträge  zur  vaterländischen  Geschichte,  berausgeg.  von  der  histor.  und  antiquar. 
Gea  ellschaft  zu  Basel  XII,  H.  1. 

Mandeville  s.  Nr.  71,  2193  u.  2343. 

1816.  Schiltberger  ed.  Langmantel  (Bibl.   1885,  Nr.  1399). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1647  f.;  Zs.  der  deutschen  morgenländischen 
Gesellschaft  40,  760—762  (Liebrecht). 

Riohental  s.  Nr.  1699. 

1817.  Graf  Rudolf.  —  Singer,  S.,  Graf  Rudolf. 

Zs.  f.  a.  Alterthum  30,  379—389.  —  Ober  die  Quelle  des  deutschen  Gedichts, 
das  französische  Gedicht  von  Beuves  de  Hantonne. 

Eadolf  von  Ems  s.  Nr.  1234. 
Sachsenspiegel  s.  Nr.  1460  u.  1466  ff. 

1818.  Salzmann.  —  Liebenau,  Tb.  v.,  die  Entstehung  des  Adels. 
Korrespoudenzblatt   des  Gesammt Vereins  der  deutschen  Geschichts-  und  Alter- 
thamsvereine   1886,    16 — 18.  —  Aus  Joh.  Salzmanns  Büchlein   Ober   den  Adel 
(zwischen  1478  u.  1483). 

Sohanspiel  s.  Nr.  1928;  2006  ff.  und  Note  unter  Nr.  2028. 
Schiltberger  b.  Nr.  1815. 


b 


504  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1819.  Tugendh.  Schreiber.  —  Schneidewind,  £.,  der  togendhalte 
Schreiber  am  Hofe  der  Landgrafen  von  Thüringen.  Festschrift.  8.  (Y, 
24  S.)  Progr.  des  Gymn.  in  Eisenach  (Gotha,  Perthes)   1886.  0,60  M. 

Schwabenspiegel  s.  Nr.  1468—1470. 

1820.  Schwanke.  —  Klee,  Gotthold,  alte  deutsche  Märlein  and  Schwanke, 
ergötzlich  nnd  lehrreich  zu  lesen.  Zumeist  ans  Schriftstellern  des  15.  u. 
16.  Jahrhunderts  ausgezogen  und  bearbeitet.  12.  (117  S.)  Stuttgart}  Stein- 
kopf. 0,75  M.  Deutsche  Jugend-  und  Volksbiliothek   106.  Bdchn. 

Schwanke  s.  Claus  Narr,  Bierlinger  Nr.  742. 

1821.  SeiMed  Helbling,  herausgeg.  und  erklärt  von  Joseph  See mü Her. 
gr.  8.  (Vin,  CX,  392  S.)  Halle   1886,  Waisenhaus.  8  M. 

1822.  Sperrogel.  —  Bah  der,  K.  v.,  zu  Spervogel. 

Germania  31,  98  f.  —  M.  F.  26,  94  ist  eine  Anspielung  auf  eine  im  Südslayisehen 
Doch  erhaltene  Fahel. 

1823.  Meier  John,  zur  Heimatsbestimmung  des  Anonymus  Spervogel. 
Paul    u.    Braunes    Beiträge    11,  665.    —    Oberdeutschland,    wahrscheinlich    im 
Alemannischen. 

1824.  Sprach  auf  den  schwäbischen  Städtekrieg,  von  G.  Ehrismann. 
Germania  31,  811  —  314. 

1825.  Steinmar.  —  Meißner,  R.,  Bertold  Steinmar  von  Rlingnau  und 
seine  Lieder,  gr.  8.  (104  S.)  Paderborn  1886,  Schöningh.  1,60  M.  — 
Göttinger  Beiträge  zur  deutschen  Philologie,  herausgeg.  von  M.  Heyne 
und  W.  Müller.    I.  —  Zum  Theil   (31    S.)    Göttinger  Dissertation    1886. 

1826.  Neumann,  Alfred,  über  das  Leben  und  die  Gedichte  des  Minne- 
singers Steinmar.  8.  (106  S).  Leipziger  Diss.,   1886.  Leipzig,  Fock.  2  M. 

V(?l.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1456—1458  (A.  Sauer). 

1827.  Stricker,  von  Jensen  (Bibl.  1885,  Nr.   1412). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1323;    D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1526-1528  (See- 
müller). 

1828.  Ehrismann,  zum  Stricker  (Kleinere  Gedichte  XI,  207). 

Germania  81,  314.   —   Unter  'Herzog  Heinrich*    wird    der  Doge  Dandolo   Ter- 
standen. 

1829.  Steinmeyer,  der  alte  Druck  des  Pfaffen  Amis. 
Zs.  f.  d.  Alterthum  30,  276. 

Amts-Hs.  8.  Lohmeyer  Nr.  71. 

SüSO  s.  Nr.  1789. 

1830.  Süßkind  von  Trimberg.  —  Gelbhaus,  S.,  ein  jüdischer  Minnesilnger 
(Süßkind  von  Trimberg). 

BrfiUs  populIr-wiBsenschaftliche  Bl8tter  VI,  101  ff.  u.  125  ff. 

1831.  Tannhanser.  —    Roethe^  Tannhäusers  Räthselspruch. 

Zs.  f.  d.  Altertham  30,  419  f.  —  Geht  auf  König  Heinrich  II.  ron  England  und 
Thomas  Becket. 

Tauler  s.  Nr.  1790. 

1832.  Trojanerkrieg.  —  Joseph,  Eugen,  die  Zeugnisse  für  eine  deutsche 
Trojadichtung  vor  Herbort. 

Zs.  f.  d.  Alterthum  30,  895—399. 

s.  Greif  Nr.  727;    Prosaischer  Trojanerkrieg  s.  Lohmejer  Nr.  71; 

latein.  s.  Nr.  2339  ff. 

1833.  Ulrich  von  Gntenbnrg.  —  Hoppe,  Feodor,  über  die  Stellung  des 
Gutenburgers  in  der  Geschichte  der  deutschen  Lyrik.  8.  (34  S.)  Progr. 
des  Gymn.  in  Nikolsburg,   1886. 


VIII.    LITTERATUR6ESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         505 

1834.  Tnrioh  Ton  dem  Tftrlin.  —  Singer,  S.,  zum  Willehalm  Ulrichs  von 

dem  Türlin. 

Germania  31,  343 — 345.  —  Weist   das  Akrostichon    nach:    Meister  Ulrich  von 
dem  turlin  hat  mih  gemachet  dem  edeln  ennich  von  Beheim. 

1835.  Urkunde  mit  gereimtem  Eingang,  von  K.  Bartsch. 
Qermania  31,  442. 

1836.  Väterbaoh.  —  Müller,  Walter,  zum  Väterbuch. 
Qermania  81,  321--325.  —  Bespricht  die  Straß  hurger  Hb. 

Handschrift  des  Yftterbuchs  s.  Lohmejer  Nr.  71. 

Volkslieder,  historische,  s.  Nr.  816  ff.;   1192;  1824. 

1837.  Walther  von  Rheinan.  — Voegtlin,  Ad.,  Walther  von  Rheinau  and 
seine  Marienlegende.  8.  (IV^  73  S.)  Straßbnrger  Dissertation.  Aarau  1886, 
Sanerländer.  1,60  M. 

1838«  Walther  von  der  Vogelweide.  — Wilmanns,  W.,  Walther  von  der 

Vogelweide.    Textausgabe.    8.    (VIII,    192  S.)    Halle   1886,    Waisenhaus. 

2,40    M.    —  Sammlung    germanistischer  Hilfsmittel    für    den    praktischen 

Stadienzweck.  5.  Band. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1203 ;  Centralorgan  fflr  die  Interessen  des  Real- 
schnlwesens  XIV,  687  (Freytag). 

1839.  Obermann,  Bruno,   Gedichte  Walthers  v.  d.  Vogelweide,  übersetzt 

und  erläutert.    8.  (212  S.)  Stuttgart,  Spemann.    1  M.    Collection  Speman. 

100.  Band. 

Vgl.  Zs.  f.  d.  Qymnasialwesen  1886,  680  f.  (Bötticher). 

1840.  Lucae,  K.,  Walther  23,  26. 

Zs.  f.  d.  Altertham  30,  351  f.  —  Statt  ungebaUen  liest  L.  ungebarten,    bartlos. 

1841.  Wölk  an,  R.,  ein  Geschlecht  *Von  der  Vogelweide'  in  Böhmen. 
Qermania  31,  431. 

1842.  Wendt,  F.  M. ,  Herr  Walther  von  der  Vogelweide.  Ein  Lebensbild 
für  die  Jugend,  auf  Grundlage  fremder  und  eigener  Forschung  entworfen. 
8.  (72  S.)  Prag,  Tempsky;  Leipzig,  Freytag  0,80  M.  —  Jagendbibliothek, 
herausgeg.  von  J.  G.  Rothaug.  3.  Abth.,  11.  Bdchn. 

1843.  Schleusner,  G. ,  Walther  von  der  Vogelweide,  die  Nachtigpall  des 
deutschen  Mittelalters. 

Kirchliche  Monatsschrift  6,  H.  9. 

1844.  Weinsohwelg.  —  Der  Weinschwelg,  ein  altdeutsches  Gedicht  aus  der 

zweiten  Hälfte    des    13.  Jahrhunderts.    Mit    einer  Übersetzung    von    Karl 

Lucae.  8.  (59  S.)  Halle,  Niemeyer.  1,60  M. 

Vgl.  Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  88. 

Weisthümer  s.  Nr.  1515—1520'. 

1845.  Wemher  von  Elmendorf.  —  Sauerland,  H.  V.,  Wemher  v.  Elmen- 
dorf.  (Aus:  Ztschr.  für  deutsches  Alterthum.)  gr.  8.  (58  S.)  Berlin  1885. 
(Frankfurt  a.  M.,  Boselli.)   1   M.  (s.  Bibl.   1885,  Nr.   1434). 

1846.  Wirnt  von  Oravenberg.  —  Paris,  G.,  dtudes  sur  les  romans  de  la 

Table  Ronde.  Guinglain  ou  le  Bei  inconnu. 
Romania  57. 

1847.  Wolfram  von  Esehenbach,  Parcival.  Rittergedicht.  Aus  dem  Mittel- 
hochdeutschen zum  ersten  Male  übersetzt  von  San-Marte  [Alb.  Schulz]. 
3.  verb.  Aufl.  2  Bde.  8.  (XCII,  328  u.  XXVI,  482  S.  mit  6  Tab.).  Halle, 
Niemeyer.   10  M. 

1848.  Bötticher,  Parzival  (Bibl.   1885,  Nr.   1439). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  8p.  133-136  (C.  Bock). 


506  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

« 

1849.  Bottich  er,  Gr.,  das  Hohelied  vom  Ritterthnm.  Eine  Beleuchtung  des 

Parzival  nach  Wolframs  eigenen  Andeutungen,  gr.  8.  (VH,  87  S.)  Berlin, 

Majer  &  Maller.   2,40  M. 

Vgl.  Anz.  f.  d.  Alterthnm  XU,  206—209  (Martin);  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1166 
bis  1168  (Niedner);  Centralorgan  für  die  Interessen  des  Re&lschnlwesens  XIV, 
202  (Freytag). 

1850.  Wolfram  von  Eschenbach,  Parsival.  Auszug  zum  Schnlgebrauch. 
Herausgeg.  von  F.  Polack.    8.  (71   S.)  Berlin  1886,  Hofmann.    0,60  M. 

1851.  Kinzely  Karl,  zur  Charakteristik  des  Wolfram'schen  Stiles.  Inaugural- 
Dissertation.  gr.  8.  (36  S.)  Halle  1873.  (Leipzig,  Fock.)   1,20  M. 

1852.  Kinzel,  K.,  Beiträge  zur  Erklärung  und  Beurtheilung  des  Parzival. 
Zs.  f.  d.  Alterthnm  30^  853—365.  —  1.  Qurnemanzes  Katb;  2.  ADtikonie. 

1852*.  Kinzel,  K.,   der  Begriff  der  Kiusche  bei  Wolfram  von  Eschenbacb. 
Zs.  f.  d.  Pbilol.  18,  447—458. 

1853.  Lucae,  K.,  Beiträge  zur  Erklärung  des  Parzival. 

Zs.  f.  d.  Alterthnm  30,  365—376.  —  Parz.  10,  20—22;  146,  22—24;  160,  15 
bis  22;  180,  29—34;  184,  7—11;  286,  28—34. 

1854.  Fulda,  Ludwig,  noch  einmal  Zelt  und  Harnisch  im  1.  und  2.  Buche 

des  Parzival. 

Qermania  31,  41—49. 

1855.  Zingerle,  J.,  zu  Parzival  29,   9  fg. 

Zs.  f.  d.  Pbilol.  18,  487.  —  'schenken,  vom  Scheidetrunk,  lebt  noch  als  tiro- 
Hsche  Sitte. 

Parzival  s.  Nr.  1799. 

1856.  Zu  Ich,  Gr.,  Bruchstücke  einer  Handschrift  des  Willehalm. 
Germania  31,  22—215. 

Kiedegger  Willehalm-Hs.  's.  Lohmejer  Nr.  71;    Sage  vom  Herzog 
Erust  onter  dem  Einfluß  Wolframs  s.  Nr.  689. 

Litteratur    des    16.   Jahrhunderts. 

1857.  Wegele,  F.  X.  v.,  Geschichte  der  deutschen  Historiographie  seit 
dem  Auftreten  des  Humanismus.  8.  (X,  1093  S.)  München  u.  Leipzig  1885, 
Oldenbourg.   1 4  M.  Geschichte  der  Wissenschaften  in  Deutschland.  Neuere 

Zeit.    X.  Bd. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1S86,  Sp.  51  f.;  Ans.  f.  d.  Alterthnm  12,  249—251  (G.  Kaat- 
mann);  ViertelJHhrsschrift  für  Cnltur  und  Litteratur  der  Renaissance  I,  524 — 526. 

1858.  Hagen,  Herm.^  Briefe  von  Heidelherger  Professoren  und  Studenten, 
verfaßt  vor  300  Jahren.  Der  Universität  Heidelberg  zur  Feier  ihres  500- 
jährigen  Bestehens  im  Auftrag  der  Universität  Bern  gewidmet,  gr.  4. 
(127   S.)  Heidelberg  1886,  Winter.   5  M. 

Vgl  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1643  f,;  Vierteljahrsschrift  für  Cultnr  n.  Litte- 
ratur der  Renaissance  II,  129  f  (Geiger). 

1859.  Hartfelder,  Karl,  Analekten  zur  Geschichte  des  Humanismus  in 
Südwestdeutschland. 

Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Litteratur  der  Renaissance  X,  121—128,  491 
bis  503. 

1860.  Hartfelder,  K.,  der  Humanismus  und  die  Heidelberger  Klöster. 
In:    Festschrift    zur   500jährigen  Stiftungsfeier  der  Universität  Heidelberg,    ver- 
öffentlicht   von    dem    histor.-philosoph.  Vereine    su    Heidelberg.    Leipzig    1886, 
Engolmann.    4  M.).    —   Vgl.  Vierteljahrsschrift    für  Cnltur   und  Litteratur    der 
Renaissance  II,   127  (Geiger). 


VIII.  UTTERATURGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         507 

1861.  Horawitz,  Ad.,  zum  Jubiläum  der  Universität  Heidelberg:  Heidel- 
berg im  Zeitalter  des  Humanismus. 

Deotflche  Wochenschrift  4.  Jahrg.,  Nr.  32. 

1862.  Horawitz,  Adalb.,  zur  Geschichte  des  Humanismus  in  den  Alpen- 
ländern. I.  (Aus:    Sitzungsber.  der  k.  k.  Akad.  d.  Wiss.)    Lez.-8.  (52   S.) 

Wien,  Gerold's  Sohn  in  Comm.  0,80  M. 

Vgl.  VierteljahrsBchrift  für  Cnltur  und  Litteralur  der  Renaissance  II,  123  f. 
(Geiger). 

1863.  Scbiemann,    Theodor,    historische  Darstellungen    und   archivalischc 

Studien.  Beiträge  zur  baltischen  Geschichte,  gr.  8.  (VH,  264  S.)  Hamburg 

1886,  Gebr.  Behre.   2   M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1678  f.  —  Enthält  n.  a.  Aafsätze  zur  Refor- 
mationsgeschichte Kiga*8  (über  Antonius  Bonchouwer  und  Andreas  Knopken); 
über  den  Humanisten  Daniel  Hermann. 

1864.  Hartfelder,  K.,  Nachtrag  zum  Corpus  Reformatorum. 
Zs.  für  Kirchengeschichte  1886,  450—469. 

1865.  Förster,  Richard,  Lucian  in  der  Renaissance. 
Archiv  für  Litteraturgeschichte  XIV,  887—363. 

Herford,  literarjr  relations  of  England  and  Germanjr  s.  Nr.  ]636\ 

1866.  Repertoire  des  ouvrages  p^dagogiques  du  XVI*  si^cle.  8.  (XVI, 
733   8.)  Paris   188G,  imprimerie  nationale. 

1867.  AckermaDD.  —  Bolte,  Johannes,    Johannes  Ackermanns  Spiel  vom 

barmherzigen  Samariter  (1546). 
Herrigs  Archiv  77,  303—328. 

1868.  Aoontius.  —  Schnorr  y.  Carolsfeld,  Melchior  Acontius. 
Archiv  für  Litteraturgeschichte  XIII,  297-314. 

1869.  Agricola.  —  Hartfelder,  Karl,  unedierte  Briefe  von  Rudolf  Agricola. 

Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  Humanismus. 

Festschrift  der  hadischen  Gymnasien,  gewidmet  der  Universität  Heidelberg  zur 
Feier  ihres  500jährigen  Jubiläums  S.  1—36.  —  Vgl.  Vierteljahrsschrift  für  Oultur 
und  Litteratiir  der  Kenaissance  II,  127  (Geifer). 

1870.  Andrea.    —  Glökler,    Joh.  Philipp,    Johann  Valentin  Andrea.     Ein 

Lebensbild,    zur  Erinnerung    an    seinen    300.  Geburtstag    entworfen.    Mit 

dem  Bildniß  Andreä's.   8.  (IV,   183  S.)  Stuttgart,  Hänselmann.  3  M. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1857  f  (Th.  Schott) ;  Theol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  41 
(Gußmann);  Korrespondenzblatt  für  die  Gel.-Schulen  Württembergs  1886,  618  f. 

(E.  St.). 

1871.  GuGmann,  Wilh. ,  Reipublicae  Christianopolitanae  Descriptio.  Eine 
Erinnerung  an  Johann  Valentin  Andreae  zu  seinem  dreihundertsten  Geburts- 
tage. 

Zu.  für  kiichrche  Wissenschaft  and  kirchliches  Leben  VII,  3J6— 333,  334—342, 
880—392,  466—472,  531-648. 

1872.  Landenberger,    Alb.,    Johann  Valentin  Andrea,    ein  schwäbischer 

Gottesgelehrter  des   17.  Jahrhunderts.    Geschichtliche  Erzählung.    8.    (VI, 

98  S.)  Barmen,  Klein.   1,60  M. 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  36  (Gnßmann).  —  s.  Neue  Blätter  aus  Süd- 
deutschlAnd  für  Erziehung  und  Unterricht  XV,  H.  3. 

1873.  Spies,  Joh.  Val.  Andreae. 

Evang.  Gem.-Bl.  für  Rheinland  und  Westphalen  1886,  Sp.  606  ff.  u.  621  ff. 

1874.  Weitbrecht,  R.,  Johann  Valentin  Andrea.  Ein  Qedenkblatt  an  seinen 

SOOjährigen  Geburtsta^g  17.  August  1586. 
Deutsch- evangelische  Blätter  9,  677—602. 


508  BIBLIOQKAPHIE  VON  1886. 

1875.  Wurm,  Paul,  Johann  ValeDtin  Andrea^  ein  Glaubenszeuge  aus  der  Zeit 
des  dreißigjährigen  Krieges,  mit  Auszügen  aus  seinen  Schriften.  8.  (240  S.) 
Calw  1887,  Vereinsbuchhandlung.    1,50  M.  Calwer  Familienbibliothek  Nr.  6. 

1876.  Zur  Erinnerung  an  Johann  Valentin  Andreae. 

Allgem.  e?ang..lotb.  Kirchenztg.  1886,  729-731,  753-756,  777—779,  801—804. 

1877.  Aventinus.    —    Turmair's,    Job.,    genannt  Aventinus,    sämmtliche 

Werke.  Auf  Veranlassung  Sr.  Maj.  des  Königs  von  Bayern  hrsg.  von  der 

kön.  Akad.  d.  Wiss.   5.  Bd.  2.  Hälfte.  A.  u.  d.  T. :  Bayerische  Chronik, 

hrsg.  von  Matth.  v.  Lex  er.  2.  Bd.  2.  Hälfte.  Vorwort,  Glossar  u.  Register 

zur  bayer.  Chronik,  gr.  8.  (XV  u.  S.  605—809.)  München,  E:ai8er.   4,30  M., 

compl.   80  M.  —  (s.  Bibl.   1884,  Nr.    1267.) 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  86  f.;  Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Litte- 
ratur  der  Renaissance  I,  256  ff.  (Geiger). 

1878.  Meyer,  Wilh.,   philologische  Bemerkungen  zu  Aventins  Annalen  und 

Aventins  Lobgedicht  auf  Albrecht  IV.  von   1507. 

Abhandlunp^en    der   philo8.-philol.  Classe  der  kön.  bayer.  Akad.   d.  Wistr.   1886, 
S.  723—791,  und  separat.  4.  (69  8.)  München,  Franz  in  Comm.  2  M. 
Vgl.  D.  Lit.  Zt|r.  1886,  8p.  816  f.  (Roediger);  Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und 
Litteratur  der  Renaissance  II,  122  f.  (Oeiger). 

1879.  Biezler,  S.,  zum  Schutze  der  neuesten  Edition  von  Aventins  Annalen. 
Abhandlungen  der  historischen  Classe  der  kön.  bayer.  Akad.  d.  Wiss.  Bd.  17, 
S.  781—811,  und  separat,  gr.  4.  (31  S.)  München,  Franz  in  Comm.  0,90  M. 

1880.  Rademacher,  Otto,  Aventin  und  die  ungarische  Chronik. 
N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichtsforschung  12,  S.  559  —  576. 

1881.  Beatüs  Rhenanus.  —  Briefwechsel  des  Beatus  Rhenanus,  gesammelt 

und    herausgeg.    von  Adalb.  Horawitz    und    Karl    Hartfelder,    gr.   8. 

(XXIV,  700  S.)  Leipzig  1886,  Teubner.  28  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1627  f.;  Theolog.  Lit.  Blatt  1866,  Nr.  41 
(Kawerau);  Vierteljahrsschrift  ftir  Cultur  und  Litteratur  der  Renaissance  II, 
117—121  (Geiger). 

1882.  Knod,  G.,  zur  Bibliographie  des  Beatus  Rhenanus.  —  (s.  Bibl.   1885, 

Nr.   1465.) 

CentralblaU  für  Bibliothekswesen  3,  S.  265—274. 
1882\   Birlinger,  A.,  Findlinge  und  Curiosa. 

Alemannia  14,  54 — 56.  —  U.  a.:  Beatus  Rhenanus  1585,  24.  August. 

1883.  Bebel  und  Etterlin,  von  L.  Geiger. 

Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Litteratur  der  Renaissance  I,  140  f. 

1884.  Bergwerksbuch.  —  Dechen,  H.  v.,  das  älteste  deutsche  Bergwerks- 

buch   (Berichtigung). 

Zs.  für  Bergrecht  26,  H.  4.  —  s.  Bibl.  1886,  Nr.   1457. 

Antonius  fionchonwer  s.  Nr.  1863. 

1885.  Briesmann.  —  Tschackert,  Paul,  (Johannes  Briesmanns)  osculi 
de  homine  interiore  et  exteriore  fide  et  operibus;  die  erste,  grundlegende 
Reformationsschrift  aus  dem  Ordenslande  Preußen  vom  Jahre  1523,  aus 
Gieses  Antilogikon  zum  ersten  Male  herausgeg.  und  untersucht.  Festschrift 
4.  (32  S.)  Königsberg  i.  Pr.   (Gotha   1887,  F.  A.  Perthes.   1,20  M.) 

1886.  Herrn,  v.  d.  Busche.  —  Liessem,  Hermann  von  dem  Busche.  Sem 

Leben    und  seine  Schriften.    1.  Theil  (Schluß).    Nebst    einer  Beilage:    die 

quodlibetischen  Disputationen  an  der  Universität  Cöln.    4.  (20  S.)  Progr. 

des  Kaiser  Wilhelms-Gymn.  in  Cöln,  Ostern  1886.  Köln,  Bachern.  1  M. 
Vgl.  Vierteljabrsschrift  für  Cultur  und  Litteratur  der  Renaissance  I,  284  f.  u. 
405  f.  (Geiger). 


Vm.   LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  509 

1886*.   Creusing.     —     Holtze,    Fr.,     Creusings    märkische    FürsteDchronik. 

8.  (204  S.)  Berlin   1886,  MitÜer. 

Schriften  des  Vereins  für  die  Geschichte  Berlins,  XXIII.  Bd. 

Matheus  Creutz,  s.  Nr.  2011. 
Chroniken,  s.  Nr.  1695  ff. 

1887.  Coohläns.  —  Geß,  Felician,  Johannes  Cochläus,  der  Gegner  Lnthers. 

8.  (lY,   62   S.)  Leipziger  Dissertation,   1886.  Oppeln,  Franck.   1,50  M. 
Vgl.  Theolog.   Lit.  Ztg.    1886,    Sp.  542—645    (Kawerau);    N.  Evang.  Kirchen- 
seitung  1886,  699  f. 

Veit  Dietrich,  s.  Nr.  1968'. 

1888.  Eraamus.  —  Horawitz,  Adalb. ,  über  die  „Colloqnia^  des  Erasmus 
von  Botterdam. 

llistor.  Taschenbuch  6.  Folge,  6.  Jahrg. 

1889.  Horawitz,  Erasmiana  (Bibl.    1885,  Nr.   1462). 

Vgl.  Vierteljahrsschrift    für  Cultur   und  Litteratur    der  Renaissance  II,    124  f. 
(Geiger). 

1890.  Geiger,  L.,  ein  Dialog  des  Erasmns. 
Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Litteratur  der  Renaissance  I,  H.  2. 

1891.  Heineck,  znr  Erasmnslitteratur. 
Paedagoginm  IX,  8. 

s.  Nr.  2057. 

Etterlin,  s.  Nr.  1883. 

1891\  Fanstbach,  das  Spies'sche,  von  Schwengberg(BibL  1885,  Nr.  1467). 
Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  1241. 

1892.  FabriciUB.  —  JoanistMontani  Fabricii  ad  D.  Conradnm  PoUicannm 
de  Wilhelmo  Thellio  Elegia.  gr.  8.  (16  S.)  Basel,  Schweighanser.  Fest- 
gmß  der  Universitats-Bibliothek  znr  Jubelfeier  der  histor.  n.  antiqnar. 
Gesellschaft  von  Basel  am   16.  Sept.   1886. 

1893.  Fischart,  von  Stiehler  (BibL  1885,  Nr.   1469). 
Vgl  Herrigs  Archiv  77,  461  (Bolte). 

1894.  Cr e Colins,  W.,  Fischartstudien  II. 
Alemannia  14,  258—260. 

1895.  Martin,  Ernst,  ein  Autograph  Fischarts. 
Straßburger  Studien  .3,  S.  146. 

1896.  Wirth,  L.,  Johann  Fischarts  religiös-politisch-satirische  Dichtungen. 
Herrigs  Archiv  75,  69—112. 

1897.  Flexel.  —  Wassmansdorff,  Karl,  des  Pritschenmeisters  Lienhard 
Flezels  Beimspruch  über  das  Heidelberger  Armbmstschießen  des  Jahres 
1554.  gr.  8.  (XX,   48   S.)  Heidelberg   1886,  Groos.  2   M. 

1898.  Seb.  Franck.  —  Haggenmacher,    Sebastian    Franck,    sein  Leben 

und  seine  religiöse  Stellung. 

Theolog.  Zs.  aus  der  Schweiz,    Jahrg.  IH,    H.  1  u.  2,  und  Sonderabdruck.   8. 
(40  S.)  Zürich,  Mejer  u.  Zeller. 

Chronika  der  Teutschen,  s.  Nr.  641. 

1899.  Friderici,  s.  Bolte  Nr.  744. 

1900.  Gerbel.  —  Büchle,  Adolf,  der  Humanist  Nicolaus  Gerbel  aus  Pforz- 
heim. 4.  (28  S.)  Progr.  des  Progymn.  in  Dnrlach,   1886. 

1901.  Glareanns.  —  Fritzsche,  0.  F.,  Glareana. 
Theolog.  Zs.  aus  der  Schweiz  III,  H.  2  u.  8. 

s.  Nr.  2356. 

1902.  Ortwinns  Oratins,  von  Reichling  (BibL  1885,  Nr.  1473). 

Vgl.  Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Litteratur  der  Renaissance  I,  402  ff.  n. 
284  (Geiger);  Bist  Zs.  56,  92  f. 


610  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1903.  Gravias.  —  Martinus  Gravius,    von  Job.  Bolte. 

Siebenbfirg.  Korrespondenzblatl  1886,  lü?  f.  —  Latein.  DrAma  de«elbeD. 

1904.  Hadnt-Haddint.    —    Bauch,    G.,    Jochannes   Hadns-Hadelius.    Ein 

Beitrag  znr  Geschichte  des  Hnmanismns  an  der  Ostsee. 

Vierteljahrsschrift  für  Cuitur  und  Litteratnr  der  BanAisaanee  I,  206 — 228. 

1905.  Haller.  —  Bio  seh,  £.,  ein  angedruckter  Brief  des  Reformators  Becb- 

told  Haller. 

Tbeolog.  Zs.  aus  der  Schweiz  III,  178—183. 

1906.  Joh.  Haselberg.  —  Merlo,  J.  J.,  Köln  im  Jahre  1531.  Das  Lob- 
gedieht  Johann  Haselbergs  auf  die  Stadt  Köln.  Mit  einer  Nachbildung  des 
Prosepects  der  Stadt  Köln  von  Anton  Woensam  von  Worms.  (Ans :  Annalen 
des  histor.  Vereins  für  den  Niederrhein.)  gr.  8.  (39  S.)  Köln,  Boisseree 
(s.  BibL   1886,  Nr.   1474).   2  M. 

1907.  Haymairin.  —  Magdalena  Haymairin,  von  Fischer. 
Blätter  für  Hjmnologie  1885,  S.  182— .185. 

1908.  J.  HeermaDn.  —  Kleinpaul,  ein  Bild  aus  dem  Leben  der  lutheri- 
schen Kirche  in  den  Wirren    des    dreißigjährigen  Krieges,    in  Bezug    auf 

J.  Heermann  und  Martin  Rinkart. 
Evang.  Kirchenzeitnng  1886,  Nr.  36. 

1909.  Lange,  Karl,  Gedächtnißpredigt  am  300jährigen  GeburUtage  des 
Dichters  und  Pfarrers  Joh.  Heermann  von  Koben,  daselbst  gehalten,  gr.  8. 
(12  S.)  Breslau,  Dülfer.  0^20  M. 

1910.  Witke,  Samuel,  Johann  Heermann,  der  große  Kreus- und  Trostsänger 
der  evangel.  Kirche.  Vortrag,  gehalten  im  evangel.  Vereinshause  au  Breslau 
am   16.  Dec.   1885.  gr.  8.  (IV,  20  S.)  Breslau,  Dülfer  in  Comm.  0,30  M. 

1911.  Bernhard,  Wilh.  Aug.,  Johann  Heermann  von  Koben,  praeeepta 
moralia  et  sententiae  oder  Zuchtbüchlein  und  exercittnm  pietatis,  Übung 
in  der  Gottseligkeit.  Aus  Anlaß  der  300jährigen  Gedächtnißfeier  seiner 
Geburt  am  11.  Oct.  1585  neu  herausgeg.  nebst  einem  Lebensabriß  des- 
selben, gr.  8.  (233  S.)  Breslau   1886,  Woywod.   1,50  M. 

1912.  Bernhard,  W.  A.,J.  Heermann,  Zuchtbüchlein  und  Übung  in  der  Grott- 
seligkeit  nebst  kurzem  Lebenslauf,  als  Anhang  eine  Auswahl  seiner  schön- 
sten geistlichen  Lieder,  dem  deutschen  Christenvolke  und  seiner  Jugend 
aufs  Neue  dargeboten,  gr.  8.  (188  S.)    Breslau   1886 ,  Woywod.  0,80  M. 

1913.  Bernhard,  W.  A.,  Joh.  Heermann,  Labsal  in  Trübsal.  Dreimal  sieben 
Trauer-  und  Trostpredigten.  Ein  Trostbach  für  Kranke  u.  s.  w.  Neu  her- 
ausgegeben, gr.  8.  (XI,  178  S.)  Koben  a.  0.  1886,  Breslau.  Max  u.  Co. 
1,30  M. 

1914.  Heermann  Johann,  von  Karl  Weber. 
Halleluja  1885/86,  Nr.  12. 

Daniel  Hermann,  s.  Nr.  1863. 
Helth,  s.  Groos  Nr.  77. 

1915.  Hatten.  —  Hobrecht,  Hütten  in  Rostock  (Bibl.   1885,  Nr.   1480). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  970  f.  (— r-) 

1916.  Bauch,  G.,  Hutteniana. 

Vierteljahrsschrift  für  Caltur  und  Litteratur  der  Renaissance  I,  486 — 494. 

1917.  Justus  Jonas,  Briefwechsel  (BibL   1885,  Nr.  1481). 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  459—461  (Kr.);  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  874—876 
(Kolde);  Theolog.  Lit  Ztg.,  Sp.  176—179  (Enders);  Bist  Zs.  55,  493;  Viertel- 
jahrsschrift für  Caltur  und  Litteratnr  der  Reuaissance  I,  268  f.  (Geiger). 


VIII.   L1TTERATURGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         511 

1918.  Des  PanluB  Jovius  Chronik  der  Grafen  ?on  Orlamünde,  heransgeg. 
von  Paul  Mitzschke.  gr.  8.  (80  S.)  Leipzig,  Robolsky.  1,50  M.  (Ans: 
Mittheil.  d.  Ver.  f.  Gesch.  u.  Alterthamsknnde  zu  Kahla  n.  Koda  m,  H.  2.) 

1919.  Roth,  F.  W.  E.,  chronistische  Aufzeichnungen  der  Familie  Jovius- 
Zweifel  1576—1680   (Fortsetzung). 

Korrespondenzblatt  des  Oesammtvereins  der  deutschen  Gescliichts-  und  Alter- 
thumsvereine  1886,  Sp.  9  f.,  26  f.,  80—32. 

1920.  Kirchenlied.  —  Blätter  für  Hymnologie,  herausgeg.  von  Alb.  Fischer 
u.  Johannes  Linke.  Jahrgang  1886.  12  Nummern,  gr.  8.  (TV,  192  S.) 
Altenburg,  Hill  er.  4  M. 

1921.  Bäumker,  Wilh. ,  das  katholische  deutsche  Kirchenlied  in  seinen 
Singweisen  von  den  frühesten  Zeiten  bis  gegen  Ende  des  17.  Jahrh.  Be- 
gonnen V.  Karl  Severin  Meister.  Auf  Grund  handschriftl.  u.  gedruckter 
Quellen  bearb.  2  Bde.  gr.  8.  1.  Bd.  (XV,  768  S.)  12  M.,  2.  Bd.  (IX,  411  S.) 
1883,  8   M.  8.  Freiburg  i.  Br.,  Herder.  20  M. 

Vgl.  D.  Lit  ZeitUDg  1886,  Sp.  999  f.  (Bellermann) ;  Hist.  Zs.  66,  184  (H.  A. 
Köstlin);  Bl.  f.  Hymnologie  1886,  Nr.  11;  1886,  44—48  (Linke);  Monatshefte 
f.  Musikgeschichte  18,  44  f.  (Eitner);  Stimmen  aus  Maria-Laach  30,  3  (Drewes); 
Hist.-polit  Blätter  98,  634;  Lit.  Rundschau  1886,  3;  Lit.  Handweiser  1886, 
Nr.  399  (Hölscher);  Allgem.  Zeitung  1886,  Beil.  Nr.  186  u.  187  (▼.  Liliencron; 
dazu  Fischer  in:  Bl.  f.  Hymnologie  1886,  140  f.). 

1922.  Fischer,  Alb.  Frdr.  Wilh.,  Kirchenlieder-Lexikon.  Hymnolog.-litterar. 

Nachweisgn.  über  ca.  4500  der  wichtigsten  u.  verbreite tsten  Kirchenlieder 

aller  Zeiten  in  aiphabet.  Folge  ^    nebst   einer  Übersicht  der  Liederdichter. 

1.  Hälfte,  die  Lieder  aus  den  Buchstaben  A — ^I  umfassend.  Suppl.  gr.   8. 

(98  S.)  Gotha,  F.  A.  Perthes.  3  M.  —  Hauptwerk  u.   1.  Suppl.  27   M. 
Vgl.  lilätter  f.  Hymnologie  1886,  94  f.  (Fischer). 

1923.  Zuck,  Otto,  das  Kirchenlied,  im  Anschluß  an  biblische  Lebensbilder 
behandelt.  Mit  e.  Anh.:  Kurze  Geschichte  d.  Kirchenliedes,  gr.  8.  (VIII, 
267   S.)  Bernburg,  Bacmeister.  2,60  M. 

1924.  W  ei  gelt,  aus  dem  Leben  der  Kirche  (Bibl.    1885,  Nr.   1487). 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  tip.  663—555  (C.  B.);  Tbeol.  Lit.  Zeitung  1886, 
Sp.  27  f.  (Kolde). 

19^5.  Zahn,    Johannes,    Psalter   und   Harfe   für   das    deutsche  Haus.     Ein 

evangelischer  Liederschatz  von  532  Kirchenliedern    mit    560  Melodien    in 

vierstimmigem    Tonsatz    für    Gesang,    Harmonium    oder    Ciavier.     Lex. -8. 

(VIII,   388   S.)  Gütersloh   1886,  Bertelsmann.   4,50  M. 

Vgl.  Bl.  f.  Hymnologie  1886,  8.  11—16  (Linke);  Hallehija  1885/86,  Nr.  8. 

1926.  Bachmann,  Job.,  bibliographische  Beiträge. 

Blätter  f.  Hymnologie  1886,  6  —  9.  —  9  geistl.  Lieder  ans  einem  Sammelbande 
der  2.  Hälfte  d.  XVL  Jahrb. 

1927.  Fischer,  zu  dem  Liede   *Wir  leben  wie  ein  Wandersmann  . 
Blätter  f.  Hymnologie  1886,   S.  92.    —    Zu  Bl.  f.  Hymnol.  1885,    Nr.  2    (Bibl. 
1886,  Nr.  1492)  u.  12. 

1928.  Stromb erger,  Ch.  W.,  die  geistliche  Dichtung  in  Hessen.  Ein  Vor- 
trag. 8.   (IV,   176  S.)  Darmstadt   1886,  Waitz.   2,50  M. 

Beginnt  mit  dem  Alsfelder  Passionsspiel.     Vgl.  Theol.  Lit.  Blatt  1886,   Nr.  46. 

1929.  Carstens,  C.  Er.,    die  geistlichen  Liederdichter  Schleswig-Holsteins. 
Z«.   d.    Ges.    f.    Schleswig- Holstein-Lauenburgsche  Gesch.  XVI,  8.  299 — 351, 

1930.  Jacobs,  Ed.,  zur  Geschichte  des  Kirchenliedes  und  der  Gesangbücher 

in  der  Grafschaft  Wernigerode. 

Zs.  d.  Harz- Vereins  XIX,  8.  483-490. 


512  BIBLIOQRAPHIB  VON  1886. 

1931.  Michaelis,    Ludwig ,    das    älteste    evangelisch -latheriache   Kirchen- 

gesangbnoh  der  Sachsen  in  Siebenbürgen. 

Korrespondenzbl.  d.  Ver.  f.  siebenb.  Landeskunde  IX,  S.  78—79»  89 — 97. 
Kirchenlied   s.    Nr.    1769—1771;    2236;    2351  «.;    femer    Nr.   77; 
1907—1914;  1933;  1950 ff.;  1978;  1986;  1997 ff.;  2029;  2031;  2033; 

2072  t;  2088;  2116  f. 

Andreas  Knopken,  s.  Nr.  1863. 

1932.  Kolb.  —  Holstein,   H. ,   Hans  Kolb,    ein  unbekannter  Dichter  dm 

XVI.  Jahrhunderts. 

Archiv  f.  Lit-Geach.  XUI,  17G— 187. 

1933.  Link.  —  Bendixen,  R.,  ein  Büchlein  Wenzeslaus  Link's  von  Arbeit 

und  Betteln. 

Zs.  f.  kirchl.  Wissensch.  u.  kirchl.  Leben  1886,  H.  11. 

1934.  Lipsiut.  —  vanderHaeghen,F.,  Bibliographie  Lipsienne,  oeuTres 
de  Juste  Lipse.  L  S^rie,  t  L  et  U.  12.  (XXYIH,  598  u.  709  S.)  Gkmd 
1886,  Vanderhaeghen.  ä  12  Fr. 

Publlcation  de  rUniversit^  de  Qand. 

1935.  Lobgedicht.  —  Volkmer,  ein  lateinisches  Lobgedicht  auf  die  Stadt 

Wünschelburg  vom  Jahre   1592. 

Vierteljahrsschrift  f.  Oeschichte  u.  Heimatkunde  d.  Grafschaft  Glats  Y,  H.  4. 

Grimm,  ein  Gedicht  auf  Mengen  vom  Jahre  1565. 
Württemberg.  Vierteljahrshefte  1886,  S.  115-118.  *  (Lateinisch.) 

8.  Nr.  1878;  1906. 

1936.  Lader.  —  Schepß,  G.,  zu  Peter  Luders  Briefvirechsel. 
Zs.  f.  d.  Gesch.  d.  Oberrheins  38,  364—369. 

1937.  Luther.    —   Dr.  Martin   Luthers  Werke.    Kritische   Gesammtausgabe. 

4.  Bd.  Ler.-8.  (IX,   717   S.)  Weimar,   1886,  Böhlau.   18  M. 

Vgl.  Gott.  gel.  Ans.  1886,  361—371  (Kolde);    Theol.   Lit.   Blatt    1886,    Nr.  41 
(3.  Bd.,  Kawerau). 

1938.  Lutheri,  D.  Martini,  opera  quae  extant  omnia  et  latina  et  ger- 
manica tarn  e  codicibus  manu  scriptis  quam  ex  editionibus  principibus 
edd.,  cum  editionibus  repetitis  contulerunt,  apparatu  historico  et  critico 
instruxerunt  L  K.  Ir  misch  er,  Chr.  S.  T.  El sp erger,  J.  G.  Ploch- 
mann,  H.  Schmid,  H.  Schmidt,  £.  L.  Enders,  I.  Linke.  Exegetica 
opera  latina,  curavit  D.  Joa.  Linke.  Tom.  26 — 28.  8.  Calw  1886,  Vereins- 
buchhandlung.  ^  4  M. 

1939.  Parallel-Bibel  oder  die  heilige  Schrift  alten  und  neuen  Testaments 
in  der  Verdeutschung  durch  D.  Martin  Luther  nach  der  Originalansgabe 
von  1545  mit  nebenstehender  wortgetreuer  Übersetzung  nach  dem  Grund- 
text [in  3  Bdn.  oder  24  Lief.].  1.  Lief  gr.  8.  (I.  Bd.,  S.  1—96.)  Gütersloh 
1886,  Bertelsmann.  0,50  M. 

1940.  Walter,    Emil,    die   Sprache    der    revidierten    Lutherbibel.     Auf   der 

Grundlage    seiner  Schrift     Die    sprachliche  Behandlung  des  Textes  in  der 

Probebibel    nach  ihrem  Verhältniß  zur  Lutherischen  und  Luther-Canstein- 

schen  Bibelsprache    beschrieben    und    kritisch    untersucht,    gr.   8.    (58  S.) 

Bernburg  1885,  Schmelzer.    1,20  M. 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  63  (Behaghel). 

1941.  Probebibel  (Bibl.  1885,  Nr.  1512).  Die  Litteratur  darüber  s.  Theolog. 
Jahresbericht  VI,    16—18  (Karl  Siegfried). 

Bibelcommission  s.  Nr.  61. 


VIII.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMiLER.  513 

1941\  Witte^  Leopold,    Luther  als  Bibelübersetzer.    Mit  einem  Blatt  von 

Luthers  eigenhändiger  Niederschrift  des  23.  Psalms. 
Daheim,  22.  Jahrg.,  Nr.  25. 

1942.  König,  zwei  Schulreden;  Luther  als  Sprachreiniger  unseres  Volkes 
und  Johannes  Bugenhagen,  Luthers  Mithelfer  am  Werke  der  Keformation. 
4.  (17   S.)  Progr.   des  Gymn.  in  Drambnrg,  Ostern  1886. 

1943.  ProsaBchriften.  —  Buchwald,    ungedruckte  Predigten    (Bibl.  1885, 

Nr.   1519). 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  209—211  (Kolde). 

1944.  Benrath,  Luthers  Schriften  an  den  christlichen  Adel  deutscher  Nation 
(Bibl.   1885,   Nr.   1522). 

Vgl.  Tbeolog.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  6  (W.  Walther);  Histor.  Zs.  65,  300. 

1945.  Wider  Hans  Wurst,  von  Dr.  Martin  Luther,  bearbeitet,  mit  Ein- 
leitung und  Anmerkungen  versehen  von  Karl  Pannier.  gr.  16.  (93  S.) 
Leipzig,  Reclam  jun.  0,20  M.  Universal-Bibliothek  Nr.   2088. 

1946.  Die  Schmalkaldischen  Artikel  vom  Jahre  1537.  Nach  Luthers 
Autograph  in  der  Universitätsbibliothek  zu  Heidelberg  zur  400jährigen 
Geburtsfeier  Luthers  herausgeg.  von  Karl  Zangemeister.  Mit  47  Seiten 
in  Lichtdruck  ausgeführt  von  J.  Back  mann.  Zweite  Jubiläumsausgabe. 
4.   (XV,  80  S.)  Heidelberg  1886,  Winter.  12  M. 

1947.  Kolde,   Th.,  Luthers  Motto  zu  den  Schmalkaldischen  Artikeln. 
Zs.  für  KircheDgeschichte  1886,  818  ff. 

1948.  Wendeler^  Cam. ,    M.  Luthers  Bilderpolemik   gegen   das  Papstthum 

von  1545. 

Archiv  für  Litteraturgeschichte  XTV,  17—40. 

1949.  Buchwald,  Georg,    die  Lutherfunde  der  neueren  Zeit,  insbesondere 

in  der  Zwickauer  Bathsschulbibliothek.    Vortrag,    gr.  8.    (18  8.)    Zwickau 

1886,  Gebr.  Thost   0,50  M. 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Ztg.  1886,  8p.  415—417  (Kaweran). 

1950.  Luthers  Lieder.  —  Buchwald,  Georg,  eine   neuentdeckte  deutsche 

Liederhandschrift  der  Zwickauer  Bathsschulbibliothek. 
WisseDscbaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  Nr.  106. 

1951.  Linke,  Wann  wurde  das  Lutherlied  verfaßt?  (Bibl.  1885,  Nr.  1514). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  8p.  488—485  (Kolde). 

1952.  Die  Abfassungszeit  des  Lutherliedes. 
N.  Evangel.  Kircheozeitnng  1886,  Sp.  72  f. 

1953.  Schulze,   L. ,    Zu   dem   angeblichen  Luthervers:     n^et    nicht   liebt 

Weib,  Wein  und  Gesang  etc." 

Zs.   für  kirchliche  Wissenschaft  und  kirchliches  Leben  VU,  258—260.  —  Vgl. 
BlStter  für  Hymnologie  1886,  141  f.  (Fischer). 

1954.  Latherbriefe.    —    Enders,    Luthers    Briefwechsel  X.    (Bibl.    1884, 

Nr.   1317). 

Vgl.  Theolog.   Lit.  Ztg.  1886,    Sp.  204—209    (Brieger);    Theolog.  Studien    und 
Kritiken  1886,  185—192  (Kaweran). 

1955.  Aus  dem  Briefwechsel  Luthers  und  der  Strußburger. 
Beiträge  zur  Kirchengeschichte  des  Elsaßes  4.  Jabrgan^^,  Supplementheft. 

1956.  Linder,  G. ,    die  Beziehungen  Luthers  zu  Basel   mit  besonderer  Be- 
rücksichtigung  eines    bisher   ungedruckten  dritten  Briefes  Luthers  an  den 

Bath  in  Basel. 

Theolog.  Studien  und  Kritiken  1886,  786—774. 

OKRIf  ARTA.    N«Q»  Railie  XXm.  (XXXV.)  Jahrg.  ^ 


514  BIBLIOGRAPHIK  VON  1886. 

1957.  Napiersky,    L.  v. ,    ein   wieder  aufgefundener  Brief  Luthers  an  den 

Riga*schen  Rath. 

Mittbeil,  aus  der  liyländischen  Gesellschaft  13,  446 — 459.  (Aus:  Berliner  Jahres- 
bericht 1886,  Nr.  1138.) 

19ö7\  Neustadt,  L.,  zu  Luthers  Briefwechsel. 
Zs.  far  Kirchengesebichte  1885,  466—476. 

1958.  Bodemann,  £.,  Handschriften  Luthers. 
'  Zs.  fSr  Kirchengesebichte   1886,  292—300. 

1959.  Koestlin,  J.,  Miscelle  zu  den  Lutherhandschriften. 
Ebenda,  S.  486. 

1960.  Luthers  Leben.  —  Cordatus,  Tagebuch  über  Luther,  ed.  Wrampel- 
meyer  (Bibl.   1885,  Nr.   1527). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  457  f.  (Kr.);  Qött.  Gel.  Ans.  1886,  881—890 
(Kawerau);  Tbeol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  50  (Kawerau);  N.  evang.  Kirchenseituog 
1886,  87  f. 

1961.  Dorneth,  J.  v.,  Martin  Luther.  Sein  Leben  u.  sein  Wirken.  1.  Tbl. 
8.  (163  S.)  Berlin,  Deubner.  2  M. 

Vgl.  Tbeol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  30  (W.  Waltber). 

1962.  Martin,  Paul,  Dr.  Martin  Luthers  Leben,  Thaten  u.  Meinungen,  dem 

deutschen  Volke    erzählt.    69.  — 81.  Heft.    gr.  8.   (3.  Bd.    S.    1—288  mit 

3  Chromolith.)  Neusalza^  Oeser.   10  M. 

Vgl.  Tbeol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  11  (W.  Waltber). 

1963.  Koestlin,J.,  Luthers Liv. (VIII,  593  S.)Christiania,Cammermeyer.  7  Kr. 

1964.  Evers,  G.  G.,    Martin  Luther,    Lebens-  u.  Charakterbild ^    von  ihm 

selbst  gezeichnet  in  seinen  eigenen  Schriften  u.  Correspondencen.    Heft  8 

u.  9.  Der  Reichstag  in  Worms.  4.  Bd.  (IV,  S.  305—808).    Mainz  1886, 

Kirchheim.  2,26   u.  2,70  M.  (Bibl.   1885,  Nr.   1528). 
Vgl.  Lit.  Handweiser  1886,  Nr.  420. 

1965.  Walther,  W.,  Luther  im  neuesten  römischen  Gericht.    2.  H.   gr.   8. 

176  S.)  Halle,  Niemeyer  in  Comm.   2,40  M. 

Schriften  d.  Vereins  f.  Reformationsgeschicbte  Nr.  18. 

1966.  Stein,  Armin  (H.  Nietschmann) ,  Katharina  von  Bora,  Luthers  Ehe- 
gemahl. Ein  Lebensbild.  3.  Aufl.  mit  einem  Bildnis  der  Katharina.  8.  (X, 
265  S.)  Halle  1886,  Buchhandl.  d.  Waisenhauses.  Deutsche  Geschichts- 
u.  Lebensbilder  von  A.  Stein,  2.  Bd. 

Vgl.  Tbeol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  24  (W.  Waltber). 

1967.  Mangold,  Wilhelm,  Luther  und  Melanchthon.  Vortrag. 

Tbeol.  Arbeiten  hus  dem  rbein.  Wissenschaft!.  Prediger- Verein.  VII.  Bd.,  87 — 56. 

1968.  Heide,  G. ,    unveröffentlichte  Documente,   Luther,  Veit  Dietrich  und 

Hier.  Paumgartner  betreffend. 

Tbeol.  Studien  u.  Kritiken  1886,  353—360. 

1969.  Elter,  Jul.,  Luther  u.  der  Wormser  Reichstag.  (1521.)  gr.  8.  (72  S,) 
Bonn,  Cohen  &  Sohn.   1,20  M. 

1970.  Brieger,  Th.,  zu  Luther  in  Worms. 
Zs.  f.  Kirchengesebichte  VIII,  482^485. 

1971.  Mitzschke,  P.,  Martin  Luther,  Naumburg  a./S.  und  die  Reformation. 
Festschrift.  (36  S.)  Naumburg   1885,  Domrich.  0,50  M. 

Vgl.   N.  Archiv  f.  säcbsiscbe  Gescb.  n.  Altertbumskunde  VII,  Heft  S/4  (G.  Müller). 

1972.  Luthers  Lehre.  —  Harnack,  Th. ,  Luthers  Theologie  mit  besond. 
Beziehung  auf  seine  Versöhnungs-  und  Erlösungslehre.  2.  Abth.  Luthers 
Lehre  v.  dem  Erlöser  u.  der  Erlösg.  gr.  8.  (IV,  486  S.)  Erlangen,  Dei- 
chert.  8  M.  compl.  12  M. 


VIII.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         515 

1973.  Gottschick,  J.,  Hus',  Luthers  und  Zwingiis  Lehre  von  der  Kirche 
mit  Rücksicht  auf  das  zwischen  denselben  bestehende  Yerhältniß  der  Ver- 
wandtschaft oder  Abhängigkeit. 

Zs.  f.  Kircheogeschichte  VIII,  345—394  u.  643—616. 

1974.  Wein  er,  F.,  quibus  rebus  Lutherus  commotus  sit,  ut  ecclesiae  chri- 
stianae  reformator  existeret.   8.  (41   S.)  Jena.  Lynckersches  Benefiz. 

1975.  Guss,  A.  L.,  Luther  and  religious  liberty. 
Lutheran.  Quarterly  1886,  222—232. 

1976.  Treblin,  Luthers  Seelenkämpfe. 
Protest.  KirchenzeituDg  1886,  Nr.  21  u.  22. 

1976*.  Mittheilungen  aus  der  Hamburger  Stadtbibliothek  1886. 
Darin  verschiedene  Luther -Artikel. 
Luther»  s.  auch  Theolog.  Jahresbericht,  oben  Nr.  96. 

1977.  Maoropedins.  —  Jacoby,  Daniel,  Georg  Macropedius.    Ein  Beitrag 

zur  Literaturgeschichte  des   16.  Jhs.  4.  (31  S.)   Progr.  des  Eönigst«  Gymn. 

in  Berlin,  Ostern   1886  u.  sep.  Berlin,  Gärtner.   1   M. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  1414  (Erich  Schmidt);  Vierteljahrsschrift  f.  Cnltur 
u.  Litteratur  der  Renaissance  II,  137  (Geiger). 

1978.  Magnus  v.  Anhalt.   —  Ho  saus,  W.,  Nachtrag  zu  den  dem  Fürsten 

Magnus  von  Anhalt  zugeschriebenen  geistlichen  Gedichten  aus  dem  ersten 

Jahrzehnt  des  XVI.  Jahrhunderts. 

Mittheil.  d.  Vereins  f.  Anhalt.  Gesch.  VII,  460-469.  —  Vgl.  Bibl.  1886,  Nr.  1490. 

1979.  N.  Manuel.  —  Nicl.  Manuel,  Appius  und  Virginia. 
Bemer  Taschenbuch  pro  1886. 

1980.  Masius.    —    Lossen,    Max,    Briefe  von  Andreas  Masius    und  seinen 

Freunden  1538—1573.  gr.  8.  (XX,  537  S.)  Leipzig  1886,  Dürr.   11,40  M. 
PublicationeD  der  Gesellschaft  f.  rheinische  Geschichtskunde  II. 

1981.  Meistersftnger.  —  Hülsse,  Fr.,  Meistersänger  in  der  Stadt  Magde- 
burg. 

Geschichtsblätter  f.  Stadt  u.  Land  Magdeburg  1886,  S.  59—71. 

1982.  Jonas,  R. ,  eine  in  dem  kgl.  Staatsarchiv  zu  Posen  aufgefundene 
Handschrift  von  Adam  Puschmann's  Schrift:  Gründlicher  Bericht  des  deut- 
schen Meistergesanges. 

Zs.  d.  bist.  Ges.  f.  d.  Provinz  Posen  II,  H.  1. 

1983.  Melanchthon.  —  Krause,  Melanthoniana  (Bibl.    1885,  Nr.    1536). 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  3  f.;  Theol.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  300  f.  (Enders); 
Rist.  Zs.  56,  87  (Max  Lenz);   Korrespondenzblatt  d.  Gesammtverelns  d.  d.  Ge- 
scbichts-  u.  Alterthumsvereine  1886,  S.  36. 

1984.  Melanchthon,  Ph.,  der  Ordinanden  Examen,  darin  die  Summa  christ- 
licher Lehre  begriffen.  8.  (VHI,  95  S.)  Leipzig,  F.  Richter.   1,20  M. 

1985.  Schaff,  Ph.,    Saint  Augustin,  Melanchthon,  Neander:    three    biogra- 

phies.   12.  (168  S.)  New -York,  Funk  &  Wagnalls.   1  DoU. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitung  1886,  Sp.  986  (Böhringer);  Theol.  Lit.  Blatt  1886,  Nr.  17. 

1986.  Melanchthons  „Dicimus  grates**,  von  Linke. 
Bl.  f.  Hymnol.   1886,  S.  27. 

1987.  Vogt,  Melanchthons  und  Bugenhagens  Stellung  zum  Interim  und  die 

Rechtfertigung  des  Letzteren  in  seinem  Jonascommentar. 
Jahrbücher  für  protest.  Theologie  1886,  1—38. 

Melanchthon ,    s.   Theolog.    Jahresbericht ,    oben    Nr.    96 ;     ferner 

Nr.  1262;  1967;  2063. 

MelissTU,  s.  Bartsch  Nr.   1192. 

Moldner,  b.  Groß  Nr.  77. 


516  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

1988.  Mnmer.   —   Martin,  Ernst,  zu  Mumers  Biographie. 
Straßburger  Studien  3,  8.  146. 

1989.  NaaUB.  —  Zingerle,  J.,  Selbstbiographie  des  Johannes  Nmob. 
Zs.  f.  d.  Philol.  18,  488—490. 

Hieron.  Paamgartner,  s.  Nr.  1968. 
Conradat  Pellicanai,  s.  Nr.  1892. 

1990.  Pirckheimer.  —  Markwart,  Otto,  Willibald  Pirckheimer  als  Ge- 
schichtsschreiber. Basler  Dissert.  gr.  8.  (X,  178  S.)  Zärich,  Meyer  &  Zeller. 
3,50  M. 

1991.  Rück,  Karl,  ein  unedierter  Brief  Willibald  Pirckheimers. 
Blätter  für  das  bajer.  Gymnadalscbulwesen  22,  H.  10. 

1992.  Platter.  —  Barth,  C.  G.,  Thomas  Platters  merkwördige  Lebens- 
geschichte. 4.  Aafl.   16.  (120  S.)  Stuttgart  1886,  Steinkopf.  0,70  M. 

1993.  Felix  Platters  Reise  gen  Simringen  auf  Graf  Christofel  von  Zolleren 

Hochzeith. 

Basler  Jahrbuch  1887. 

1994.  Reiffenttein.    —    Jacobs,    Ed.,    die  Humanistenfamilie  Reiffenstein. 
Vierteljahrsschrift  fQr  Cultur  und  Litteratnr  der  Renaissance  II,  71. 

1995.  Reachlin.  —  Geiger,  L.,  fOnf  Briefe  Reuchlins. 
Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Litteratur  der  Renaissance  I,  116—121. 

1996.  Eiccius.  —  Koch,  Ernst,  über  Magister  Stephan  Reich  (Riccins), 
sein  Leben  und  seine  Schriften.  4.  (40  S.)  Progr.  des  Gymn.  in  Meiningen, 
Ostern    1886. 

1997.  Rinkart.  —  Rinkarts,  Martin,  geistliche  Lieder,  nebst  einer  in  Ver- 
bindung mit  Heinr.  Rembe  nach  den  Quellen  bearbeiteten  Darstellung  des 
Lebens    und   der  Werke   des  Dichters    hrsg.    von  Jobs.  Linke.    12.    (X, 

440  S.)  Gotha,  F.  A.  Perthes.  4  M. 

Vgl.  Gott.  Gel.  Anz.  1886,  1019—1022;  Blfttter  für  Hjmnologie  1886,  188-190 

(Fischer). 

1998.  Linke,  J.,  zum  300jährigen  Rinkart-Jubiläum. 
Bl&tter  ffir  Hymnologie  1886,  54-60. 

1999.  Linke,  M.  Rinkarts  Herzweckerlein;  Halleluja,  Lob,  Preis  und  Ehr; 

An  Jesum  denken  oft  und  viel. 

Blätter  für  Hymnologie  1886,  S.  38—88;  91;  93. 

2000.  Fischer,    „König  Davids    vomembster  Danck-Psalm",    yon  Rinkart 
Blätter  für  Hymnologie  1886,  S.   17—23. 

2001.  Zum  Gedächtnisse  Martin  Rinkarts,  von  B.  K — n. 
Wissenschaftliche  Beilage  der  Leipz.  Ztg.  1886,  Nr.  32. 

s.  Nr.  1908. 

2002.  Rivius.  —  Saxenberger,  0.,  Johannes  Rivins,  sein  Leben  und 
seine  Schriften.  8.  (54  S.)    Breslauer  Diss.   1886. 

Rollenhagen  s.  Bolte  Nr.  744. 

2003.  Matianut  Rnfas.    —    Krause,  Karl,    zur  Erklärung  einiger  Stellen 

der  Mutianischen  Briefe. 

Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Litteratnr  der  Renaissance  I,  H.  4. 

2004.  H.  Sachs.    —    Goetze,    Edmund,    sämmtliche  Fastnachtsspiele   von 

Hans  Sachs  ^   in  chronologischer  Ordnung  nach  den  Originalen  heranageg. 

6.  Bdchn.     12  Fastnachtsspiele    aus    den  Jahren    1554  —  1556.     8.    (XV, 

164   S.)  Halle   1886,  Niemeyer.    1,20  M.    Neudrucke  deutscher  Litteratur- 

werke  des  XVI.  u.  XVU.  Jahrhunderts,  Nr.  60  n.  61. 

Vgl.  Blätter  für  das  bajer.  Gjmnasialsohnlwdsen  1886,  676  f.  (Brenner). 


Vni.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  517 

2005.  Lncae^  Karl,  snr  Erinnerung  an  Hans  Sachs. 
Preußische  Jahrbücher  1886,  Jali. 

H.  Sachs  s.  Nr.  2026. 

2006.  SchanspieL  —  Holstein,  Hago,  die  Reformation  im  Spiegelbilde 
der  dramatischen  Litteratar  des  16.  Jahrhunderts,  gr.  8.  (VIII,  287  S.) 
Halle  1886,  Niemeyer.  5  M.  Schriften  des  Vereins  für  Reformations- 
geschichte, Heft  14  n.   15. 

2007.  Holstein,  H.,   Dramen  nnd  Dramatiker  des  16.  Jahrhunderts. 
Zs.  f.  d.  Philol.  18,  406-447. 

2008.  Bolte,  Joh.^  eine  Humanistenkomödie. 
Hermes  1886,  812—318. 

2009.  Bolte,  Joh.,  deutsche  Verwandte  von  Shakespeares  *Viel  Lärm  um  Nichts  . 
Jahrbach  der  deutschen  Shakespeare-OeselUchaft  21,  310—312. 

2010«  Bolte,  Joh.,  Jacob  Rosefeldts  Moschus.  Eine  Parallele  zum  Kaufimann 
von  Venedig. 

Jahrbuch  der  deutschen  Shakespeare- Gesellschaft  21,  187—210.   (Aus:  Berliner 
Jahresbericht  1886,  Nr.  1202  u.  1937.) 

2011.  Bolte,  Joh.,  der  Lnrlei  im  XVI.  Jahrhundert 

Alemannia  14,  268.  —  Verse  aus  einem  Fastnachtsspiel   von  Mattheus  Creutz 

vom  Jahre  1662,  s.  Nr.  364. 

2012.  Bolte,  Joh.,  Komödianten  zu  Schiltach. 
Alemannia  14,  188. 

2013.  Duncker,  Albert,    Landgraf  Moritz  von  Hessen   und  die  englischen 

Komödianten. 

D.  Rundschau  1886,  Aufr^t,  8.  260—276. 

2014.  Loose,  zur  Geschichte  des  Theaters  in  Meißen. 
Mittheil,  des  Vereins  fdr  Geschichte  der  SUdt  Meißen  1,  H.  6. 

2015.  Cohn,  Albert,  englische  Komödianten  in  Köln  (1592  —  1656). 
Jahrbuch  d.   deutschen   Shakespearegesellschaft    21,    245—276    (Aus:    Berliner 
Jahresber.  1886,  Nr.  1206). 

2016.  Trautmann,  K.,  englische  Komödianten  in  Nürnberg  bis  zum  Schlüsse 
des  dreißigjährigen  Krieges  (1593  —  1648). 

Archiv  f.  LiU.-Gesch.  XIV,  113—136. 

2017.  Trautmann,  K.  engl.  Komödianten  in  Ulm. 
Archiv  f.  Litt.-Gesch.  XIII,  315—824. 

2018.  Trautmann,  K.,  eine  Augsburger  Lear- Aufführung  1665. 
Archiv  f.  Litt-Gesch.  XIV,  318—321. 

2019.  Trautmann,    K.,    ein   englischer  Springer  am  Hofe  zu  Turin  1665. 
Archiv  f.  Litt-Gesoh.  XIV,  318—321. 

Englische  Schauspieler  s.  Nr.  2133. 

2020.  Trautmann,  K.,  Archivalisehe  Nachrichten  Aber  die  Theaterzoatände 
der  schwäbischen  Reichsstädte  im  16.  Jhdt.  I. 

Archiv  f.  LittGesoh.  XIII,  34—71  (1886). 

2021.  Trautmann,  K.,  Archivalisehe  Nachrichten  über  die  Theaterzustinde 

der  schwäbischen  Reichsstädte  im  16.  Jhdt.  n.  (Kaufbeuren). 
Archiv  f.  Litt-Gesch.  XIV,  226—240. 

2022.  Trautmann,  K.,  die  dramatischen  Dichtungen  des  Nördlinger  Schul- 
meisters Johann  Zihler. 

Archiv  f.  Litt-Gesch.  XIII,  429—433. 

2028.  Trautmann,  K.,  Französische  Komödianten  in  Augsburg  (1618). 
Archiv  f.  Litt-Gesch.  XIV,  442—444. 

2024.  Spengler,   Franz,    zur  Geschichte  des  Dramas  im  16.  u.  17.  Jhdt« 

8.  (12   S.l  Progr.  des  Staats-Obergymn.  in  Iglau,  Ostern   1886. 


518  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

2024\  Schmeltzl,  von  Spengler  (Bibl.  1885,  Nr.  1558). 
VgL  Zs.  f.  d.  Osterr.  OjmDasien  1887,  76  (Proscb). 

8.  Holte  Nr.  744. 

2025.  Frankfurter  Lust-  und  Fastnachtsspiel.  (1742). 
Eorrespondenzbl.  d.  westdeutsch en  Zs.  1886,  Sp.  56 — 67. 

2025\  Gaedertz,  Karl  Thdr. ,   Gebrüder  Stern  n.  Bistens  Depositionspiel. 

Nendrack  der  1.  Ausg.  1655.  Mit  (phototyp.)  Abbildg.  der  Postnlatsgeräthe. 

8.  (38  n.   31   S.)  Ltinebarg,  Ltitke  in  Comm.  cart.  2,50  M. 

2025\  Holte,  Johannes,  Rists  Irenaromachia  nnd  Pfeiffers  Pseudostratiotae. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  167—167. 

2026.  Ellinger,  Georg,  Alceste  in  der  modernen  Litteratnr.    Halle  1885, 

Waisenhaus.  0,80  M. 

Vgl.  D.  Lit  Zeitung  1886,  Sp.  268  f.  (▼.  Weilen);  Anzeiger  f.  d.  Alterthom  12, 
246  f.  (Minor);  Zs.  f.  d.  Philol.  18,  262—266  (G.  Kettoer).  —  Beghmt  mit  der 
BehandluDg  der  Alcestis  yod  H.  Sachs. 

2027.  Reinhardstoettner,  Karl  v.,  Plantns.  Spätere  Bearbeitungen  plan- 

tinischer  Lustspiele.     Ein  Beitrag   zur  vergleichenden  Litteraturgeschichte. 

(Die  classischen  Schriftsteller  des  Alterthums  in  ihrem  Einfluß  auf  die  späteren 

Ldtteraturen.  I.  Bd.)  gr.  8.  (XVI,  794  S.)  Leipzig  1886,  Friedrich.  18  M. 
Vgl.  Wochenschrift  f.  class.  Pbilol.  1886,  Nr.  61  (Anspach);  Giomale  storico 
della  lett.  iUl.  VII,  464  ff. 

2028.  Günther,  Otto,    Plautusemeueningen  in  der  deutschen  Literatur  des 

15. — 17.  Jhdts.  und  ihre  Verfasser.  8.  (V,  91  S.)  Leipziger  Diss.,  1886. 
Schauspiel  s.  Nr.  862—883  (geistl.  u.  Volksschauspiel);  2132  f.  (niederlSod.); 
2198  (eugl.);  ferner  Nr.  742 ;  1109;  1867;  1903;  1928;  1977;  1979;  2004;  2040; 
2086  f.;  2090»;  2260;   2372. 

2029.  Selneccer.  —   Bode,    die    Entstehung    des    Selneccer*schen    Liedes: 

Laß  mich  dein  sein  und  bleiben. 
Bl.  f.  Hymn.  1886,  S.  26  f. 

2030.  Bicher'B  Chronik  ed.  Goetzinger  (Bibl.   1885,  Nr.   1560). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  1812  f.;  Gott.  Gel  Anz.  1886,  4.ö9— 463  (Meyer 
▼.  Enouau). 

2081.  SperatUB.  —  Bachmann,  zur  Speratusfrage. 

BI.  f.  Hymnologie  1886,  186  f.  Anknüpfend  an  G.  Bossert,  Über  Paul  Speratos' 
Heimat;  Bl.  f.  Württemberg.  Kirchengeschichte  1886,  Nr.  4  u.  6,  n.  Theol.  Lit. 
Blatt  1886,  Nr.  44. 

2032.  Spiegel.  —  Knod,  Gustav,  Jacob  Spiegel  ans  Schlettstadt.  Ein  Bei- 
trag zur  Geschichte  des  deutschen  Humanismus.  4.  (21  S.)  Progr.  d.  Gymn. 

in   Schlettstadt  1886. 

Vgl.  Viertel jahrsscbrift  f.  Cultur  u.  Lit.  d.  Renaissance  II,  137  (Geiger). 

2083.  StigeFB   „Angelis  haec  est  sacra  lux**  von  Linke. 

Blätter  f.  Hymnologie  1886,  S.  27. 
2034.  Snlcer.  —  Linder,  G.,  Sulcerana  Badensia.   gr.  8.   (39  S.)    Heidel- 
berg 1886,  Winter.  2  M. 

2085.  Teuerdank.  —  Ein  Exemplar  der  Tewrdanckh-Ausgabe  von   1517. 
Germania  31,  376. 

2036.  TrithemiUB,  Johann,  von  Hauck. 
Real-Encykl.  f.  prot.  Theol.  XVI,  52—64. 

2037.  XTrsinuB,  Zacharias,  von  Gillet. 
Real-Encykl.  f.  prot.  Theol.  XVI,  238—243. 

2038.  VeliuB.  —  Bauch,  Gust.,  Caspar  Ursinus  Velins,  der  Hofhistoriograph 

Ferdinands  I.  und  Erzieher  Maximilians  II.  Lex.-8.  (84  S.)  Budapest,  KiliÄn.  2M. 
Vgl.  Vierteljahrsschrift  f.  Cultur  u.  Lit.  d.  Renaissance  II,  136  ff.  (Geiger). 


VIII.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         519 

19.  Venatorins,  Thomas,  von  E.  Schwarz. 
Real-Eocykl.  f.  prot.  Theol.  XVI,  344. 

Waidmännisches  Buch  in  Versen,  s.  Nr.  71. 

tO.  Veit  Warbeok.   —   Holstein,    H.,    Veit  Warbeck   und   das  Drama 

on  der  schönen  Magelone. 
Zs.  f.  d.  Philol.  18,  186—210. 

:1.  Watt,  Joachim  von,  (Vadianus),  von  Rad.  Stähelin. 
Real-Eucykl.  f.  prot.  Theol.  XVI,  e63— 666. 

e2.  Aus  dem  Briefwechsel  Vadians.  Heransgeg.  vom  Histor.  Verein 

Q  St.  Gallen.   4.   (38  S.,  mit  1  Taf.).  St.  Gallen   1886,  Huber  in  Comm. 

f  M.  St.  Galler  Neujahrsblatter,   1886. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.    1886,    8p.  1089  (Alfr.  Kranß);    Vierteljahrsschrift   für  Caltur 

und  Litteratar  der  Renaissance  II,  130. 

13.  Der  Weißknnig.  Neue  Ausgabe,  Beilage  zu  dem  Jahrbuch  der  kunst- 
listorischen    Sammlungen    des    Allerhöchsten    Kaiserhauses.     Bd.  V    (des 
n.  Bandes   1.  Hälfte).   1.  Theil.  Fol.   (264  S.)  Wien,  A.  Holzhausen. 
:4.  Weigel,  Valentin,  von  H.  Schmidt 

RealencyklopKdie  fttr  protest  Theologie  XVI,  677—686. 
:5.  Wesel,  Johann  v.,  von  H.   Schmidt. 

Realencyklopädie  für  protest.  Theologie  XVI,  784—791. 

6.  Wimpfeling. —Wimpfelings Germania,  von M artin (Bibl.  1884,Nr.  778). 
Vgl.  Vierteljahrsschrift  f.  Cultur  n.  Litteratar  d.  Renaissance  I,  272  f.  (Geiger) ; 
Histor.  Zs.  55,    116. 

7.  Knod,  G.,   Wimpfeling  und  die  Universität  Heidelberg. 

Zs.   für   die  Geschichte   des  Oberrheins  N.  F.  I.,  8.  317-337.  —  Vgl.  Viertel- 
jahrsschrift für  Caltur  und  Litteratar  der  Renaissance  U,  127  (Geiger). 

8.  Knod,  G.,  Wimpfelingiana. 
Alemannia  XIII,  227-237. 

t9.  Crecelius,  W.,  ein  Brief  von  M.  Ringmann  an  Wimpfeling. 
Alemannia  XIII,  287  f. 

»0.  Knod,  G.,  neun  Briefe  von  und  an  J.  Wimpfeling. 

Vierteljahrsschrift  für  Cultar  und  Litteratur  der  Renaissance  I,  H.  2. 
»1.  Knod,  G.,  zwei  anonyme   Schriften  Wimpfelings. 

Vierteljahrsschrift  für  Cultur  und  Litteratur  der  Renaissance  U,  267—282. 
»2.  Knod,    G.,    Jacob  Wimpfeling    und   Daniel  Zanckenried.    Ein  Streit 

her  die  Passion  Christi. 

Archiv  für  Litteraturgeschichte  XIV,  1—16.  Daau  8.  442  (F.  Falk). 
i3.  Veit  Windheim.  —  Spiefi,  M.,  Ursprung  von  Veit  Windheims  Nach- 
lebt über  die  Thätigkeit  Melanchthons  als  Corrector  m  Tübingen. 

Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  XXVI,  138 — 140. 

•4.  Daniel  Zangenried,  von  F.  Falk. 

Archiv  für  Litteraturgeschichte  XIV,  442. 

s.  Nr.  2052. 

Johann  Zihler,  s.  Nr.  2022. 
»5.  Heinr.  v.  Zütphen.  —  Iken,  J.  Fr.,    Heinrich  von  Zütphen.  gr.  8. 
VI,    124  S.)  Halle  1885,  Niemeyer  in  Comm.   1,20  M.  Schriften  d.  Vereins 
är  Reformationsgeschichte  Nr.   12. 

Vgl.  Th^olog.   Lit.  Blatt   1886,    Nr.  29  (W.  Waltber);    Theolog.  Studien  1886, 

3  u.  4;  Blätter  für  Hymnologie  1886,  139  f.  (Fischer). 

>6.  Zwingli.  —  Baur,  Zwingli's  Theologie  (BibL  1885,  Nr.  1565). 

Vgl.  Lit.  Centralhlatt  1886,  8p.  1646  f.  (A.  B.^;  Theolog.  Lit.  Ztg.  1886,  8p.  149 
bis  164  (Stähelin);  Theolog.  Zs.  aus  der  Schweis  1886,  121—124;  N.  Evang. 
Kirchenzeitung  1886,  8p.  58;  protest.  Kirchenseitung  1886,  8p.  133  f. 


^ 


520  BIBUOORAPHIE  VON  1886. 

2056^  Stähelin,  R.,  Holdreioh  Zwingli. 

Realencjklopädie  für  protest  Tbeologrie  XVII,  684—636. 

2057.  Usteri,  J.  M.,  Zwingli  nnd  ErasmnB.  Eine  reförmationBgeBchichtliche 
Studie.  (39  S.)  Zürich,  Höht.  0,80  M. 

Vgl  HiBtor.  Zs.  65,  486  (EUinger). 

2058.  Usteri,  J.  M.,  Initia  Zwinglii  n. 
Theologische  Studien  und  Kritiken  1886,  673-787. 

2059.  Stähelin,  R.,  Zwingli-Antographen  in  BaBel. 
Theolog.  Zs.  ans  der  Schweiz  III,  H.  1. 

2060.  ErichBon,  Zwingli-Antographen  im  Elsaß. 
Theolog.  Zs.  aas  der  Schweiz  III,  H.  2. 

2061.  Grob,  Jean,  Hnldreioh  Zwingli.  Jnbelgabe  aar  Feier  seines  400- 
jährigen  Geburtstages  auf  den  1.  Januar  1884.  Mit  lithograph.  Bildniß 
Zwingiis.  gr.  8.  (190  S.  mit  1  Steintaf.)  Milwankee,  1^8.  1883.  (Phila- 
delphia, Schäfer  &  Koradi.)  geb.  3  M. 

2062.  Erinnernngsblätter    zur    Einweihnngsfeier    des    Zwingli-Denkmals 

in  Zürich.  Heransgeg.  vom  Denkmal-Comit^.   1.  n.  2.  Heft.  8.   (60  n.  45  8. 

mit  2  Taf.)  Zürich  1885,  Meyer  &  Zeller.   1,20  M. 

Zwingli    s.    aach   Theolog.   Jahresbericht,    oben   Nr.  96;    femer 

Nr.  1973. 

D.    Altsäohsisch. 

2063.  Behaghely  0.,  zum  Heliand  und  zu  Heliand-Grammatik. 
Germania  31,  377 — 392.  —  1.  Die  Capiteleintheilaog;  2.  cor  inneren  Geschichte 
des  Monacensis ;  8.  iu»  eucA  „Neigung  des  s  snr  o-Farbe*,  über  die  Behandlang 
von  v>)\  A.  zur  dentalen  Spirans;  6.  zor  n-Flexion. 

8.  Nr.  262  f. 

2064.  Hnet,    fragments    inSdits  de  la  tradnction  des  cantiqnes  du  psautier 

en  vienx-n^erlandais. 

Biblioth^ne  de  T^cole  des  chartes  46,  4/5,  and  separat.  8.  (7  S.). 

2065.  Gall^e,  J.  H.^  Parijsche  Fragmenten  eener  Psalmvertaling. 
Tijdschrift  voor  nederl.  Taal-  en  Letterkonde  V,  274—289.  —  Vgl.  Nd.  Korre- 
spondenzblatt  1886,  96  f.  (Seelmann). 

s.  Holthaosen,    zu  den  kleineren  altniederdeutschen  Denkmälern, 

oben  Nr.  224. 

E.    Mittelniederdeutsch. 

2066.  Bngenhagen.    —    Hänselmann,    Kirchenordnung   für  Brannschweig 

(Bibl.   1885,  Nr.   1576). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  607  f.  (Zimmermann). 

2067.  Ho  che,  Binn  und  Krensler,  Beden  zur  Bugenhagen-Feier  des 
Hambnrgischen  Johannenms.  4.  (27  S.)  Progr.  der  Gelehrtenschale  des 
Johanneums,  Ostern  1886.   1,25  M. 

2068.  Kolbe,  Alexander,  Was  haben  wir  an  Bugenhagen?  Festrede.  4. 
(9  S.)  Progr.  d.  Gjmnas.  in  Treptow,   1886. 

2069.  Bachwald,  G.,  neae  Mittheilangen  aas  Bngenhagens  Nachlaß. 
Theol.  Stadien  u.  Kritiken  1886,  163—173. 

2070.  Sillem,  C.  H.  W.,  die  Einführung  der  Beformation  in  Hamburg, 
gr.  8.   (Vn,  195  S.)  Halle  1886,  Niemeyer.  3  M.     Schriften  des  Vereins 

f.  Beformationsgeschichte,  H.  16. 

Bugenhagen  s.  Theol.  Jahresbericht,  oben  Nr.  96;  ferner  Nr.  1942  u.  1987. 

Chroniken  s.  Nr.  1695  ff.;  2081   ff. 


Vra.    LITTERATÜRGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER,         521 

2071.  Bverhard  von  Wampen.  —  Seelmann,  Wilh.,  ans  Ereriiardfl  von 
Wampen  Spiegel  der  Natnr. 

Niederd.  Jahrb.  XI,  118—126 ;  s.  Bibl.  1886,  Nr.  1680. 

Fabehammlnng,  s.  Nr.  1675. 
Fastnachtsspiele,  s.  Nr.  880. 

2072.  Freders.  —  Linke,  bisher  unbekannte  Lieder  Johann  Freders. 
BL  f.  Hjmnolo^e  1886,  104  f. 

2078.  Geistliches.  —  Bartsch,  K.,  zwei  niederdeutsche  Hymnen. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  133—136. 

8.  Bartsch,  nd.  Gebete,  Nr.  1676. 

2074.  Bartsch,  K.,  Sündenklage  eines  Verstorbenen. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  136  f. 

2075.  Bartsch,  K.,  Elosterallegorie. 

Niederd.  Jahrbach  XI,  128-133.  —  Die  Insassen  eines  Nonnenklosters  werden 
als  Tagenden  gedentet. 

2076.  Deiter,  H.,  Ermahnung  an  die  Nonnen  eines  Klosters. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  167  f.  —  Prosa  des  XVI.  Jhs. 

2077.  Pietsch,   Paul,   Euangelia.    Lübeck  1492,  ein  Druck  des  Lübecker 

Unbekannten. 

Nd.  Korrespondencbl.  1886,  S.  2  f. 

Geistl.  Lieder  n.  Prosa,  s.  Nr.  68;  Kirchenlied,  s.  Nr.  1920  ff. 

2078.  Gerhard  von  Minden.  —  Damköhler,  Ed.,  zu  Gkrhard  von  Minden. 
Nd.  Korrespondenzbl.  1886,  S.  68  f. 

2079.  Anna  Orena  Hoyers   und    ihre    niederdeutsche    Satire    De   Denische 

Dörp-pape. 

Zs.  d.  Gesellsch.  f.  Schleswig-Holstein-Laaenburg.  Geschichte  16,  243—299.  — 
Vgl.  Niederd.  Korrespondenzblatt  X,  77  f.  (Seelmann). 

2080.  Albert  Xrantz.  —  Daae,  Ludw.,   nogle  Bemsrkninger  om  Historie- 

skriveren  Albert  Kranz. 

HUt.  Tidsskr.  (norsk)  2  R.  V,  187—224. 

2081.  Lange,  Rud.,  die  Geschichtschreibung  des  Albert  Krantz. 
Hans.  Geschichtsbl.  1886,  63—102. 

2082.  Krause,  K.  E.  H.,  die  Chronistik  Rostocks. 

Hans.  GeschiehtsblStter  XIV,  163—192.  —  Von  ca.  1408  bis  Ende  XVI.  Jhdts. 

2088.  Lauremberg.  —  Nissen,  C.  A.,  eine  dritte  plattdeutsche  Posse  von 

J.  Lauremberg« 

Niederd.  Jahrb.  XI,  146—160. 

2084.  Naogeorg.  —  Holstein,  H.,  zu  Thomas  Naogeorgs  Geburtsort. 
Zs.  f.  d.  Philol.  18,  486  f. 

2085.  Bolte,  J.,  eine  niederdeutsche  Übersetzung  von  Naogeorgs  Mercator. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  161—166. 

2086.  Bolte,  J.,  Naogeorgs  Mercator  polnisch.    Nachtrag  zum  vorigen. 
Ebd.  8.  176. 

Peter  von  Arbergs  Tageweise,  nd.,  s.  Nr.  68. 

Predigt,  s.  Jostes  Nr.  1810. 

2087.  Johannes  Bediger.  —  Walther,  C,  Johannes  Rediger,  ein  Dichter 
des    16.  Jahrhunderts. 

Niederd.  Jahrb.  XI,  138—142.  —  Verfasser  eines  geistlichen  Liedes,   das  hier 
abgedruckt  wird. 

2088.  HioolauB  Bfttse.  —  Nerger,  K.,  des  Mag.  Nicolaus  Rütze  Bdkeken 
van  deme  R^pe.  Nach  der  Incunabel  der  Rostocker  Universitätsbibliothek 
herausgeg.  (16  S.)  Progr.  des  Gymn.  in  Rostock. 

Vgl.  Nd.  Korrespoodenzblatt  1886,  63  f.  (Jostes). 


522  BIBLIOGRAPHIE  VON  188«. 

3089.  Bötführ,   H.  P.,    über  Magister  Nicolans  Rqs  und  seine  angebliche 

Wirksamkeit  in  Riga. 

Mittheil,  aus  der  livländiscben  Gescbiofate  Bd.  13,  482—492. 

Schauspiel,  s.  Nr.  2090*  und  Nr.  2006  ff. 

2090.  Schmidder  (Fabritias).  —  Kai  ff,  G.,  Moorkens-Vel. 

Niederd.  Jahrb.  XI,    143  f.    —    Nachweis    der  Quelle    von    Martin  Schmidders 
„New  Morgens  Fell**  in  einer  ndld.  klucht. 

Der  Seelen  Trost,  s.  Nr.  68. 
Spiegel  der  Jongfraaen,  s.  Nr.  68. 

2091.  Todtentanz.  —  Seelmann,  W.,  Fragment  eines  Todtentanzes. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  126  f. 

2092.  Verschiedenes.  —  Krause,  K.  E.  H.,  ein  Rostocker  Scherzgedicht 
von    1650. 

Nd.  Korrespondenzblatt  1886,  S.  49—61. 

2093.  Dannappely   Ernst,    niederdeutsches    Gelegenheitsgedicht    aus    dem 

Jahre  1694. 

Nd.  Korrespondenzblatt  1886,  S.  66  f.;  dazu  Zarncke  ebenda  S.  83. 

2094.  Bartsch,  K.,  lateinisch-niederdeutsches  Gedicht. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  137  f. 

Nd.  Volkslied,  s.  Nr.  843. 

F.   Alt-   und   Mittelniederländisch   (1885  u.  1886). 

Ndld.  Litteratur,  s.  Gall^e,  oben  Nr.  427. 

2095.  Holthausen,  F.,  zu  den  altniederländischen  Denkmälern. 

Paul    u.  Braune,    Beiträge    10,    576—579;     dazu    Bemerkungen    von    Bremer, 
nd.  Korrespondenzblatt  1885,  28—30. 

2096.  Middelnederlandsche  epische  Fragmenten  met  aanteekeningen 
uitg.  door  G.  Kai  ff  (Bibliotheek  van  Mnl.  Letterkunde.  Lief.  40).  Gro- 
ningen  1886,  Wolters. 

2097.  Moltzer,  H.  E.,  nit  Mss.  Germ.  fol.  751  vaan  de  Berlijnsche  Boekerij. 
Tijdschrift  voor  nederl.  Taal-  en  Letterknnde  V.  290 — 30ö.  —  Inhaltsangabe, 
V^arianten  von  mnl.  Disticha  Catonis,  Renout,  Gheraert,  Valentijn,  Maerlants 
Rijmbijbel,  Naturen  Bloeme,  Dietscbe  Doctrinael,  XV  blisceipen  yan  Maria. 

2098.  Anna  Bijns^  Nieuwe  refereinen,  benevens  enkele  andere  rederijkers- 
gedichten  uit  de  XVI***  eeuw  uitg.  door  wijlen  W.  J.  A.  Jonckbloet  en 
W.  L.  van  Helten.  L  Theil.  (364  S.)  (Werken  der  Maatsch.  der  Vlaam- 
sche  Bibliophilen  IV.  R.  Nr.  6)  Gent  1886.  4  fl. 

2099.  Beatrijs.  —  Vries,  M.  de,  Beatrijs,  v.  475—482. 
Tijdschrift  voor  Nederl.  Taal-  en  Letterkunde  VI,  159  f. 

2100.  Bibel.    —   Kleyn,   H.  G. ,    de  nederlandsche  bijbels  in  het  Britisch 

Museum. 

Archief  voor  nederl.  kerkgeschiedenis  1886  (I). 
Bliscap  van  Maria,  s.  Moltzer  Nr.  2097. 
Boec  van  Seden,  s.  Verdam  Nr.  2135. 

2101.  Cato.  —  Beets,  A.,  De  Disticha  Catonis  en  het  Middelnederlandsch. 

8.  (107   S.)   Groningen   1885.  Wolters. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1885,  Sp.  1745  f.  (Franck);  Lit.  Blatt  1886,  8p.  473.  —  Ent- 
hält auch  eine  Übersicht  der  Cato-Litteratur  überhaupt. 

Cato,  s.  Moltzer  Nr.  2097. 

Sietsohe  Doetrinale,  s.  Moltzer  Nr.  2097. 


Vin.   LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         523 

2102.  Dirc  Potter.  —  Warren,  S.  J. ,  Dire  Potter  en  een  Boeddistische 
Loep  der  Minne. 

Tijdschrift  Toor  nederl.  Taal-  en  Letterkunde  Y,  129—137. 

2102\  Freidank.  —  Snringar,  W.  H.  D.,  Middelnederlandsche  Rijm- 
spreuken  als  vertaalde  Verzen  yan  Freidanke  Bescheidenheit  aangewezen 
en  toegelicht. 

HaDdel.  eo  Mededeel.  y.  d.  Maatsch.   der  Nederl.  Letterkunde  te  Leiden  1886, 

186—281. 

Gheraert,  s.  Moltzer  Nr.  2097. 

2103.  OlOBsen.  OUa  patella.  Vocabulaire  latin  versifi^  avec  gloses  latines 
et  flamandes,  publik  d'aprSs  an  Ms.  de  Bruges  et  annot^  par  A.  Scheler. 
8.  (42  S.)  Gand  1884.  Extrait  de  la  Revue  de  Tlnstruction  publique 
T.  26.  27.  —  112  latein.  Verse  mit  mittelniederländ.  Interlinearglossen. 
14.  Jhd. 

2104.  Hendrick  Mande.  —  Een  verloren  geacht  werkje  (nämlich:  Die 
bjnnenste  ons  lieven  Heren  ende  seuen  wege,  die  daer  ioe  leiden)  van 
Hendrik  Mande,  gedeeltelijk  teruggevonden  en  uitg.  en  toegelicht  door 
N.  C.  K.  de  Bazel.  Met  eene  bibliographie  van  H.  Mande.   (36  S.)   Leiden 

1886,  Van  Leeuwen.  0,60  fl. 

2105.  Spitzen,    0.  A.,     De  Dordtenaar-Windesheimer   Hendrik    Mande   en 

een  gedeelte  van  een  zijner  niet  teruggevonden  werlges. 

De  Katholiek  89  N.  R,  1  (1886),   89— 11.S,   160—172.    Vgl.  De  Wetenschappel. 
Nederlander  1886,  316-317  (N.  C.  K.  de  Bazel). 

2106.  Johannes  Bragman.  —  Wybrands,  W.,  een  onuitgegeven  sermoen 
van  Johannes  Brugman. 

Archief  voor  nederl.  Kerkgeschiedenis  I  (1886). 

2107.  Legenden.  —  Opzoomer,  W.  R.  E.  H.,  Het  Klooster  van  Diepen- 

veen,  Handschrift  uitg.  en  toegelicht.   8.   (VUI,  50  S)   *s  Gravenhage  1886, 

Belinfante.  0,75  fl. 

MargaretbenlebeD,  s.  Nr.  1677. 

2108.  Limborch.    —  Verdam,  J. ,    Bedorven    plaatsen  en  weinig    bekende 

woorden  uit  den  middelnederlandschon  Limborch. 

Verslagen  en  Mededeel.   der    kon.  Akad.  van  Wetenscbappen  Afd.  Lett.  III  R. 
III,  330—359. 

2109.  Lieder.  —  Kalff,  G. ,  Het  lied  in  de  middeleeuwen.  Academisch 
proefschrift.  8.  (764  S.j  Leiden  1883,  Brill.  6  fl.  (Aus:  Berliner  Jahres- 
bericht  1885,  Nr.   1836.) 

2110.  Kalff,  G.,  Oude  Liederen. 

Tijdschrift  voor  nederl.  Taal-  en  Letterkunde  V,  68 — 89. 

2111.  Kalff,  G.,  Noch  vant  Ander  Laut. 

Tijdschrift  voor  nederl.  Taal-  en  Letterkunde  V,  90  f.  (s.  Bibl.  1884,  Nr.  1372). 

2112.  Seelman,  W.,  zwei  Verse  eines  niederländischen  Liedes  vom  Jahre 

1173. 

Niederd.  Jahrbuch  X,  167. 

2113.  Duyse,  Fl.  van,  een  oudnederlandsch  lied  opnieuw  uitgegeven.  — 
E.  V.  0.,  Zes  looverkens,  oud-nederlandsehe  liederen  van  Prud.  van  Duyse, 
mnzik  van  Flor,  van  Duyse. 

Nederlandsche  Dicht-  en  Kunstballe  IX.  ann6e,  Nr.  6. 

2114.  Bartsch,  K.,  Deutsches  aus  einer  Escorialhandschrift. 

Germania  81,  497.  —  Niederrhein.  Liebeslied  von  einer  Hand  des  XIV.  Jh^^ 


521  BIBLIOGRAPHIE  VON  188«. 

2115.  Stecher,  J.,  la  ohaneon  flamanda  au  moyen-ftge. 
Berae  de  Belgiqae  1886,  Jain« 

2116.  Acqnoy,    J.  G.  R.,    Het    geestelijk    lied    in    de   Nederlanden    voor 

de  Hervomüng.  Aanwijringen  en  Wanken. 

Archief  Yoor  Nederl.  Kerkgeschiedenis  II,  1 — 112. 

2117.  Acquoy,  J.  G.  R.,  Hat  ouda  Paaachlied  „ChriBtas  is  opgastanden*^. 
Arohief  voor  nederl.  EerkgesohiedeniB  I  (1886). 

2118.  Brandes^  H.,  Jasn  Namen. 

Niederd.  Jahrb.  XI,   173—176.  —  Geistl.  Gedicht,    die   Mchs  Baehstaben    des 

Namens  „Jhesas"  bedeateo  sechs  Tagenden. 

2119.  Maarlant.  —-  Winkel,  J.  te,  Maerlants  Martijn  I,  v.  923. 
Noord  en  Zoid  IX,  125—127. 

2120.  Moltzer,  H.  E.,  Maerlants  Martijn  I,  v.  923. 
Noord  en  Znid  IX,  1S6. 

2121.  Walther,  C,  Fragment  aus  Jacob  van  Maerlants  Spiegel  Historiael. 
Niederd.  Jahrb.  XI,  168  f. 

2122.  Gilliodts- Van  Severen,  an  fragment  da  Spiegel  historiael. 
Comptes  rendus  des  s^ances  de  la  commission  royale  d*histoire  (Belgien)  S^rie  IV, 
▼Ol.  12,  p.  246—310. 

Maerlant,  s.  Moltser  Nr.  2097. 

2123.  MeliB  Stoka,  Rijmkroniak,  aitg.  door  W.  G.  Brill.  2  dln.  gr.  8.   (IV, 
380;  4,  XCVI,  290  8.)  Utrecht  1886,  Kemink  en  Zoon.  9,80  fl. 

2124.  Brill,  Melis  Stoke  over  den  strijd  van  Graaf  Dirk  VI  in  1018. 
Verslagen    en   mededeeliugen    d.    kon.    akademie   van   wetensch.    Afd.  Letterk. 
m  reeks  1,  3. 

2125.  Parthenopeni .  —  Seelmann,  W.,  mittelniederländisches  Parthonopans- 

Fragment. 

Niederd.  Jahrbuch  XI,  170  f. 

PatrnB  Hondins,  s.  Nr.  428. 

2126.  Bainaart.  —  Geyter,  J.  de,  Reinaart  de  Vos  in  Nienw-Nederlandsch 

met  de  regeis  van  den  middeieeuwschen  versbonw  in  Dietsch  en  Daitsch 

en  onderzoek  naar  de  qnantiteit  in  Ond-duitsch  en  Gothisch.  8.  Schiedam, 

Roelants. 

Vgl.  Noord  en  Znid  VHI,  6  (VercouUie). 

2127.  Holten,  W.  L.  van,  Textkritiek  op  Rein.  I,  den  Teopb.  etc. 
Tijdschriil  voor  nederl.  Taal-  en  Letterkunde  V,  246—273. 

2128.  Lzg.,  G.y  Middelnederlandsoh.  Van  den  Vos  Reinaerde. 
Noord  en  Zuid  IX,  1. 

2129.  Heyman,  C. ,   on  Reynard  the  Fox,   translated  and  printed  by  Wil- 
liam Caxton   1481. 

Taalstudie  VII,  86—92. 

2130.  Logeman^  H.,  on  Reynard  the  Fox. 
Taalstudie  VII,  213-217. 

Ranont,  s.  Moltzar  Nr.  2097. 

2131.  BayBbroak.  —  B.,  V.,  le  B.  Jean  Rnysbroek,  premier  priear  de  Gronen- 

dael. 

Pr^cis  historiqnesy  m^Unges  religienx  litt,  et  sdentifiqties  (Bmxelles)  1886,  Jan. 

8.  aach  Beiffencheidt,  Nr.  68. 

2132.  SchaaBpial.  —  Bergh,   L.  Ph.  C.  va.i  den,   I^anwe  bijdragen  voor 

de  Geschiedenis  van  het  tooneel  on  der  redbrijkers  te  's  Gravanhaga. 
Tijdschrift  voor  nederl.  Taal-  en  Letterkonde  VI,  78—79. 

s.  Nr.  2090^  n.  2006  ff. 


Vni.   LITTERATÜRGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER         525 

2138.  Worp,  J.y  Engelsche  Tooneelspelers  op  het  Vasteland  in  de  16'**  en 
17**  eeuw. 

Nederlandsoh  Maseam  1886. 

2134.  StlBO.  —  Meyboom,   H.  U.,    Saso's  honderd  artikeln  in  Nederland. 
Archief  Yoor  nederl.  Kerkj^eschiddenis  1886  (I). 

TheophilOB,  s.  van  Holten  Nr.  2127. 
Valentin,  b.  Moltzer  Nr.  2097. 

2135.  Velthem.  —  Verdam,  J.,    Velthem  I,  24,  v.  14.  Boec  van  Seden, 
V.  836. 

Tijdschrift  voor  Nederl.  Tael-  en  Letterknnde  VI,  66—69. 

2136.  Wapenbook  van  Gelre.  —  Kegel,  Karl,    ein  Fragment  einer  unbe- 
kannten Handschrift  von  Gelres  Wapenboeck. 

Tijdschrift  voor  nederl.  Taal-  en  Letterknnde  V,  17—48. 

6r.   Altenglisch. 

Bibliographie:  Berliner  Jahresbericht  (oben  Nr.  82);    Bibliographie 
der  Anglia  (oben  Nr.  104). 

a)  Angelslchsisoh. 

2137.  Beownlf.  —  Sievers,  E.,  Heimat  des  Beowulfliedes. 
Paul  Q.  Braune,  BeitrSge  11,  864—362. 

2138.  Sarrasin,  Gregor,  Altnordisches  im  Beownlfliede. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  528—641. 

2139.  Sarrazin,  G.»  die  Beowulfsage  in  Dänemark. 
Anglia  IX,  196—199. 

2140.  Sarrazin,  G.,  Beowa  und  Böthvar. 
Auglia  IX,  200—204. 

2140\  Sarrazin,  G.,  Beownlf  und  Kjnewnlf. 
Anglia  IX,  516—650. 

2140^  Schilling,  H.,  Kotes  on  the  Finnsage. 
Modem  Language  Notes  I,  Nr.  6  u,  7. 

2141.  Skeat,    on   the    Signification   of  the   Monster  Grendel   in   the  Poem 

of  Beownlf,  with  a  Discnssion  of  Lines  2076 — 2100. 
The  Journal  of  Philology  1886,  Nr.  29. 

2142.  Lehmann,  Brünne  nnd  Helm  (Bibl.   1885,  Kr.   1601). 

Vgl.  Anglia  Vm,  Anzeiger  167— 170  (Wttlker);  Engl.  Studien  IX,  471  (A.  Schulz). 

2143.  Lehmann,   K. ,    über   die  Waffen  im  angelsächsischen  Beownlfliede. 
Germania  31,  486—497. 

2144.  Gummere,    the  Translation    of  Beownlf,    and   the  Belations  of  An- 

cient  and  Modem  English  Verse. 

The  American  Journal  of  Philology  VU,  1. 

2145.  Genesis.  —  Müller,  J.  W.,  ags.  Genesis  431. 
Paul  u.  Braune,  Beiträge  11,  363  f. 

2146.  Gynewolf.  —  Ramhorst,  Andreas  (Bibl.   1885,  Nr.   1609). 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  670  f.  (Napier);  Engl.  Studien  X,  118—122  (A.  Schröer). 

2147.  Znpitza,  Julius,  zur  Frage  nach  der  Quelle  von  CTnewnlfs  Andreas. 
Zs.  f.  d.  Alterthum  30,  176—186. 

2148.  Glöde,  0.,  Untersuchung  über  die  Quelle  von  Cjnewulfs  Elene. 
Anglia  IX,  271—318  und  Rostocker  DisserUtion,  1885. 

2148 ^  Conradi,    Bmno,    Darstellung    der    Syntax    in    Cynewulfs    Gedicht 

Jnliana.  8.  (69  S.)  Leipziger  Dissertation^  1886. 

Gynewulf  8.  Nr.  2140\ 


526  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

2149.  Judith.  —  Lnick,  Karl,  über  den  Versbau  des  angelsächsischen  Ge- 
dichtes Judith. 

Paul  n.  Braune,  Beiträge  11,  470—492. 
2160.  Seefahrer.  —  Hönncher,  E.,  zur  Dialogeintheilungim'Seefithrer*  (A) 

und  zur  zweiten  homiletischen  Partie  (B)  dieses  Gedichtes. 
Anglia  IX,  436-446. 

2151.  Waldere/ —  Fischer,  Jos.,  zu  den  Walderefragmenten.  Inaugural- 
Dissertation.  gr.  8.  (30  S.)  Breslau,  Köhler.   1   M. 

2152.  Aelfred.  —  Schilling,  Hugo,  König  Aelfreds  angelsächsische  Bear- 
beitung der  Weltgeschichte  des  Orosius.  gr.  8.  (62  S.)  Leipziger  Diss., 
1886.   1,60  M. 

2153.  Zupitza,  Julius,  drei  alte  Ezcerpte  aus  Alfreds  Beda. 
Zs.  f.  d.  Alterthora  30,   186  f. 

2154.  Cook,  A.  S.,  Alfreds  *Word  for  Word'  Translation. 
Academj  Nr.  746. 

2155.  Aelfric.  —  Aßmann,   R.,    Abt  Aelfrics  angelsächsische  Bearbeitung 

des  Buches  Esther. 

Anglia  IX,  25—38;  s.  Bibl.  1886,  Nr.   1619. 

2156.  Aßmann,  R.,  Abt  Aelfrics  angelsächsische  Bearbeitung  des  Buches  Hiob. 
Anglia  IX,  39—42. 

2157.  Gregors  Dialoge.  —  Janson,  Henry,  Gab  es  zwei  von  einander 
unabhängige  Übersetzungen  der  Dialoge  Gregors?  8.  (30  S.)  Berliner 
Dissertation,  1885. 

2157'.  Glossen.  —  S  w e  e  t .  The  Oldest  English  Texts  (Bibl.  1885,  Nr.  1628). 

Vgl.  Aeademy  Nr.  727  (Hesseis). 
2157^  Dieter,    Epinaler  und  Cambridger  Glossen  (Bibl.   1885,  Nr.   1629.) 

Vgl.   Anz.   f.   d.  Alterihum  XH,    265—271  (Lübke);    dagegen  Erwiderung    von 

Dieter:  Anglia  IX,  617—621. 

2158.  Sachsenchronik.  —  Kube,  Emil,  die  Wortstellung  in  der  Sachsen- 
stellung (Parker  Manuscript).  Inaugural-Dissertation.  gr.  8.  (55  S.)  Jena, 
Pöble.   1    M. 

2159.  Wnlfstan.  —  Mohrbutter,  R.,  Darstellung  der  Syntax  in  den  vier 
echten  Predigten  des  ags.  Erzbischofs  Wulfstan.  8.  (97  S.)  Münsterer  Diss. 
Lübeck   1885.   (Aus:  Berliner  Jahresbericht  1886,  Nr.   1535.) 

2160.  Verschiedenes.  —  Warren,  E.  F.,   An  Anglo-Sazon  Missal  at  Wor- 

cester. 

Aeademy  Nr.  710. 

216 0\  Schröer,  Arnold,  de  consuetudine  monachorum. 

Engl.  Studien  IX,  290—296. 
2160^  Kluge,    F.,    zur    Geschichte    der   Zeichensprache.    Angelsächsische 

Indicia  monasterialia. 

Techmers  Zs.  2,   116  —  137. 

ß)  Mittelengli8ch. 

2161.  Amis  and  Amilonn,  von  Kölbing  (Bibl.  1885,  Nr.  1635). 

Vgl.  Engl.  Studien  IX,  456  ff.  (Breul). 

2162.  Kölbing,  E.,  Amis  and  Amiloun  und  Guy  of  Warwick. 
Engl.  Studien  IX,  477  f. 

2163.  ApoUonins  von  Tyrns.  —  Zupitza,  J.,  welcher  Text  liegt  der  alt- 
englischen Bearbeitung  der  Erzählung  von  Apollonius  von  T3rrus  zu  Grunde  ? 

Bomanische  Forschungen  III,  Heft  2. 


VIII.    LITTERATUKGE8CHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         527 

2164.  Anchinleok-MB.  —  Kölbing,    kleine  Publicationen  aus  der  Anchin- 

leck-Hs. 

Engl.  Stadien  IX,  42 — 50  (V.  über  die  sieben  Todsünden ;  VI.   das  VAteranser  ; 
VII.  Psalm  L);  S.  440—443  (VIII.  die  Feinde  des  Menschea). 

2165.  Barbonr.  —  Baudiscb,  J.,  über  die  Charaktere  im  „Bruce ^  des 
altachottischen  Dichters  Jobn  Barbonr.  Jahresbericht  der  Staatsoberreal- 
schule  in  Marburg  (Steiermark)  1886. 

2166.  Henschel,  F.  H. ,  Darstellung  der  Flezionslehre  in  John  Barbours 
Bruce.  Ein  Beitrag  zur  Kenntniß  des  Altschottischen.  8.  (75  S.)  Leipzig 
1886,  Fock.   0,75  M. 

2167.  Barbours  Legends  of  the  Saints. 
The  Scottiflh  Review  1886,  Nr.  14. 

«.  Büß,  Nr.  2189. 

2168.  Gate.  —  Kölbing,  E.,  zu  Goldbergs  Ausgabe  eines  englischen  Cato. 
Engl.  Studien  IX,  373  f. 

2169.  Chancer. — Pollard,  Chaucers  Canterbury  Tales  (Prologue,  Knights, 

Man  of  Laws,  Clerks  Tales)  with  Glossarj.  London,  Parchment  Library. 
Vgl.  Athenaeum  1886,  20.  Not. 

21 70.  Varnhagen,  H.,  die  Erzählung  von  der  Wiege  (Chaucers  Reeves  Tale). 
Engl.  Studien  IX,  240—266. 

2171.  Clerke,  E.  H.,  Chancer  and  Boccaccio. 
National  Review  1886,  November. 

2172.  Koch,  John,  das  Datum  von  Chaucers   'Mars  und  Venus'. 
Anglia  IX.  582'  584. 

2173.  Kye,  On  Chaucers  Birthplace. 
Acaderny  Nr.  717. 

2174.  Geoffi*ey  Chancery  Forester  of  North  Petherton,  Co.   Somerset. 
Athenaeum  Nr.  3082. 

2175.  Swinburne,  Miscellanies. 

Darin:  Essays  on  Chaucer.  —  Vgl.  Athenaenm   1886,   19.  Juni. 

2176.  Publicationen  der  Chaucer  Society:  LXXIIJ  The  Harleian  MS. 
7334  of  the  Canterbury  Tales;  LXXTV  Autotypes  Specimens  of  the  chief 
Chaucer  MSS.,  Part  IV;  LXXV  Chancers  Boece,  englisht  ed.  by  F.  J. 
Furnivall. 

2177.  A  Common-place  Book  of  the  XV^  Century,  oontaining  a  Religious 
Play  and  Poetry,  Legal  Forms  and  Local  Aoconnts.  Printed  from  the 
Original  Ms.  at  Brome  Hall,  Suffolk,  by  Lady  Caroline  Kerrison.  Edited 
with  Notes  by  L.  Toulmin  Smith.  London   1886,  Trübner. 

Vgl.    Engl.  Studien  IX,    458—466    (KOlbing);    Academy   Nr.  741 ;    Athenaeum 
Nr.  3052. 

2178.  Gorsor  mnndi.  —  Hupe,  H.,  Genealogie  und  Überlieferung  der  Hss. 
des  me.  Gedichtes  Cursor  Mundi.  8.   (50  S.)  Erlangen  1886,  Deichert.   1  M. 

2179.  Brunne.  —  Zetsche,  A.,  Chronik  des  Robert  von  Brunne. 
Anglia  IX,  43—194  u.  622  f. 

2180.  Dunbar,  von  Schipper  (BibL  1885,  Nr.  1652). 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1885,    Sp.  1712  f.  (Wülker);  Lit.  Blatt  1886,   Sp.  326  f. 
(M.  Koch). 

2181.  Floris  ed.  Hausknecht   (Bibl.   1885,  Nr.   1653). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,    Sp.  867  f.    (R.  Wülcker);    Anglia  VllI,    Anaeiger 
160—164  (Lüdtke);  Niederd.  Korrespondensblatt  1886,  77. 

2182.  Stoffel,  C,  zu  £.  Hausknechts  Floris  and  Blauncheflur. 
Engl.  Studien  IX,  389  f. 


528  BIBUOQRAPHIE  VON  1886. 

2183.  Gower.  —  Stengel,  E.,  John  Gower's  Minnesang  und  Ehsachtbüch- 
lein^  LXXTT  anglonormannische  Balladen.  Ausgaben  nnd  Abhandlangen  ans 
dem  Gebiete  der  roman.  Philologie,  veröffentlicht  yon  E.  Stengel,  H.  64. 
Marburg  1886,  Elwert   1  M. 

2184.  Sir  Qowther,  von  Brenl  (Bibl.   1885,  Nr.  1657). 

Vgl.  D.  Lit  Zeitnng  1886,  Sp.  1468  f.  (Schleich);  Herrigs  Archiv  76,  462—464 
(Lüdtke);  Niederd.  Korrespondensbl.  1886,  8.  10  f.  (Seelmann). 

GregoriuB-Sage,  mittelengl.  Bearbeitungen,  s.  Neussel  Nr.  694. 

2185.  Langleys  Peter  der  Pfläger,  von  Krön  (Bibl.  1885,  Nr.   1658). 
Vgl.  D.  Lit  Zeitung  1886,  Sp.  618  f.  (Brandl). 

2185\  Skeat,  W.  W. ,   The  vision  of  William  conceming  Piers  the  Plow- 

man,  in  three  Parallel  Texts,  together  with  Richard  the  Bedeless,  by  W. 

Langland.  2  Vols.  Oxford,  Clarendon  Press. 

2186.  Lannflü.  —  Münster,  Karl,  Untersuchungen  zu  Thomas  Chestres 
„Launfal*'.  Inaugural-Dissertation.  gr.  8.  (40  S.)  Kiel,  Lipsius  &  Tischer. 
1,20  M. 

2187.  Legenden.  —  Saint  Katherine  von  Einenkel  (Bibl.  1884,  Nr.  1453). 
Vgl.  Lit.  CentralbUtt  1886,  Sp.  866  f.  (R  Wülcker);  Anglia  VIII,  Anzeiger 
176—177  (Emil  Förster). 

2188.  Horstmann,    C. ,    The    iyf  of  saint   Katherin  of  Senis.    Nach  dem 

Drucke  W.  Caxtons  (c.   1498). 

Herrigs  Archiv  76,  84-112,  266—314,  368-400. 

2189.  Buss,   P. ,    sind    die   von   Horstmann    herausgegebenen    schottischen 

Legenden  ein  Werk  Barbours? 

Aoglia  IX,  493—514  a.  628  und  Dissert    gr.  8.  (46  S.)  Halle  1886  (GfötUngen, 
Vandenhoeck  u.  Ruprecht).  1  M. 

Barbour,  s.  Nr.  2166  ff.;  Patricius  s.  Eckleben  Nr.  2347. 

2190.  Lydgate.    —    Sauerstein,    Paul,    Lydgates   Aesopübersetsung   (Ms. 

Harl.    2251). 

Anglia  IX,  1—24. 

2191.  Sauerstein,    Paul,    über   Lydgate's  Aesopübersetzung.    gr.  8.    (IV, 

41  S.)  Leipziger  Dissert.    Halle  1885. 

Vgl.  D.  Lit  ZeitQDg  1886,  Sp.  489  f.  (Zapitza). 

2192.  Malorys  History  of  King  Arthur  and  the  Quest  of  the  Holy  Grail 
(£rom    the  ^Morte  d* Arthur').    Edited    with   a  General  Introduction   to   the 

„Camelot  Classics"  by  E.  Rhys.  London  1886,  W.  Scott 

Vgl.  Academj  Nr.  724  (Nutt)  u.  726  (Strachej);  Athen&nm  1886,  7.  Aug. 
2198.  Manndeville.  —  The  Voyages   and   travels   of  Sir  John  Manndeville 
K\  gr.   16.   (192  S.)  Leipzig  1886,  Greßner  u.  Schramm.  0,80  M. 

8.  Nr.  71,  1816  u.  2343. 

2194.  Ootavian  von  Sarrazin  (Bibl.   1885,  Nr«  1673). 

Vgl.  Lit  Blatt  1886,  Sp.  137—141  (Hansknecht);   Eugl.  Studien  IX,  466—466 
(Brenl);  Taalstndie  VII,  H.  2  (Stoffel). 

2195.  Sir  Orfeo,  von  Kittredge. 
American  Journal  of  Philology  VIT,  H.  2. 

2195\  Predigten.  —  Krfiger,  me.  Predigten  (Bibl.   1885,  Nr.  1676). 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,    Sp.  899  f.   (R.  Wülker);    Herrigs   Arohiv  77,  216; 

Academj  Nr.  713. 

Reynard  the  Fox  translated  and  printed  by  Caxton,  1481,  s.  Nr.  2129  f. 

2196.  Robert  von  Glouoester.  —  Ellmer,  W.,  über  die  Quellen  der  Reim- 
chronik Roberts  von  Gloaoester.  8.  (37  8.)  Leipziger  Dissert. 

Romanien,  s.  Nr.  936^  ff.;  2148;  2195. 


Vin.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.  529 

2197.  Rose«  —  Skeat  und   Fick,    zu:    Englische  Studien  IX,  p.  161   ff. 

(=  Bibl.   1885,  Nr.  1683). 
Engl.  Stadien  IX,  506. 

2198.  Schauspiel.   —   York   Plays  von   L.  Toulmin    Smith    (Bibl.  1885, 

Nr.   1648.) 

Vgl.   Lit.   Centralblatt    1886,    Sp.  994;    Lit   Blatt  1886,    178  f.    (Proescholdt) ; 
Aoglia  VIII,  Anz.  169—163  (Proescholdt);  Engl.  Studien  IX,  488—453  (J.  Hall). 

2199.  Herrtrich  0.,   Studien  zu  den  York  Plays,  gr.  8.  (31  S.)  Breslauer 

Dissert.  Breslau,  Köhler.   1   M. 

8.  Nr.  2006  ff. 

2200.  7  weise  Meister.  —  Petras,  Paul,  über  die  mittelenglischen  Fas- 
sungen der  Sage  von  den  7  weisen  Meistern.  1.  Tbl.:  Überlieferung  und 
Quelle.  Inaugural-Dissertation.  gr.  8.  -(74  S.)  Grünberg  in  Schles.  1885 
(Breslau,  Köhler).   1   M. 

2201.  Wiclif,  von  Lechler. 

Real-Encyklopädie  f.  protest.  Theologie  XVII,  54—74. 

2202.  Johannis  Wyclif  Tractatus  de  ecclesia  now  first  edited  firom  the  mann- 

Bcripts  with  critical  and  historical  notes  by  J.  Loserth.  [English  sidenotes 

by  F.  D.  Matthew].  8.   (XXXH,   600  p.)  London  1886,  Trübner.   15  M. 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  1104  f.;  N.  Evang.  Kircheozeitung  1886,  201  f. 

2203.  Loserth,  J.,  Wiclif s  Buch   ^von  der  Kirche^   und  die  Nachbildungen 

desselben  in  Böhmen. 

Mittheil.  d.  Vereins  f.  d.  Gesch.  der  Deutseben  in  Böhmen  XXIV,  Nr.  4. 

2204.  Johannis  Wycliffe  Dialogus  sive  speculum  ecclesiae  militantis  now 
first  edited  from  the  Ashbumham  Ms.  XX VU  C.  with  collations  from  the 
Vienna  MSS.  1387,  8930  and  4505  by  A.  W.  PoUard.  8.  (XXVH,  107  p.) 
London   1886,  Trübner. 

2205.  Harris,  E.,  Wyclif  tractatus  de  benedicta  incamacione  (XXX,  271  p.) 
London,  Trübner. 

2206.  Vattier,  V.,  John  Wycliffe,  sa  vie,  ses  oeuvres  et  sa  doctrine.  (VI, 
347  p.)  Paris,  Lerouz.   10  fr. 

2207.  Poole,  Widiffe's  *De  Dominio  Divino*. 

Academy  Nr.  728. 

Wiclif,  8.  Theo!.  Jahresbericht  (oben  Nr.  96). 

2208.  William  of  Paleme.  —  Schüddekopf,  Alb.,  Sprache  und  Dialect 
des  mittelenglischen  Gedichtes  William  of  Paleme.  Ein  Beitrag  zur  mittel- 
englischen Ghrammatik.   8.  (57   S.)  Göttinger  Diss.,   1886.   2  M. 

Vgl.  D.  Lit  Zeitung  1886,  Sp.  1756  (Hausknecht). 

H.    Altnordisch. 

Bibliographie:  Berliner  Jahresbericht  (oben  Nr.  82);  Bibliografi  des 
'Arkiv  f.  nord.  Filologi'  von  Lind  (oben  Nr.   105  u.   106). 

2209.  Sweet,  Henry,  an  Icelandic  Primer,  with  Grammar,  Notes  and  Glos- 

sary.   12.  (110  S.)  London  1886,  Frowde.  3  sh.   6  d. 
Vgl.  Modem  Language  Notes  1886  (I)  Nr.  7  (Carpenter). 

2210.  Corpus  poet.  boreale  (Bibl.   1884,  Nr.   1500*.) 
Vgl.  Zs.  f.  d.  Philol.  18,  96—128  (Sijmons). 

2211.  Edda.  —  Sievers,  Proben  einer  metrischen  Herstellung  der  Edda- 
lieder (BibL  1885,  Nr.  1694). 

Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  129—182  (Symons). 

OEBHAMTA.    Nan«  Belli«  XXIU.  (XXXY.)  Jahrg.  34 


530  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

2212.  Gering,  Hugo,  Glossar  zu  den  Liedern  der  Edda  [Saemnndar  Edda], 
gr.  8.  (Vm,  200  S.)  Paderborn  1887,  F.  Sehömngh.  4  M. 

2213.  Detter,  Ferd.,  Bemerknngen  zu  den  Eddaliedern. 
Arkir  f.  nord.  Filol.  III,  809—319.  —  L  Zur  Völundarkyid«. 

2214.  Niedner,  Felix,  Skimis  För. 
Zs.  f.  d.  Alterth.  30,  132—160. 

2215.  Rabe,    A.,    Rhapsodie  von    der   gewaltigen  Schlacht  Odins  (Hra&a- 

galdr  Odins)  unter  Zuhülfenahme  des  Keltischen  übersetzt. 
Am  Urds  Brunnen  1886,  H.  9. 

2216.  Dahlerup,  V.,  og  F.  Jonsson,  den  forste  og  anden  grammätiske 
Afhandling  i  Snorres  Edda.  8.  (XXXU,  96  S.)  Kopenhagen.  8,60  M. 

Edda,  8.  K.  Hofmann  Nr.  660;    Vigfiißaon-Powel  Nr.  704. 

2217.  Garmina  Norroena,  ex  reliquüs  vetustioris  norroenae  poäsis  selecta, 
recognita,  commentariis  et  glossario  instructa  edidit  Theodoros  Wis^n. 
Vol.  I.  Contextum  carminum,  commentarios ,  conspeotum  metromm  conti- 
nens.   8.   (XIV,  211    S.)  Lund  1886,  Gleerup.   4  Kr. 

221 7\  Wis6n,  Th.,  Emendationer  och  exegeser  tili  norröna  dikter.  4.  (II, 
82   S.)  Lund   1886.  Progr. 

2218.  Gering,  Hugo,  KYaet)a-brot  Braga  ens  gamla  boddasonar.  Bruch- 
stücke y.  Brages  d.  Alten  Gedichten,  herausgeg.  Lex.-8.  (31  S.)  Halle, 
Niemeyer.   1,60  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  769  f.  (E.  M.). 

2219.  Bugge,  Sophns,  Bemaerkninger  til  norr($ne  Digte.  V.  En  rördr 
Sj&rrekBBOn  tillagt  Halvstrophe. 

Arkiv  f.  nord.  Filol.  III,  336—338  (zu  Vigfusson^s  Corpus  p.  bor.  II,  65). 

2220.  Olsen,  B.   M.,  Bemaarkninger  til  to  Vers  af  Gnthorm  Sindre. 
Aarb.  f.  nord.  Oldkyndigh.  1886  (II  R.  I  Bd.),  190—203. 

2221.  Jönsson,  F.,  Bidrag  til  en  rigtigere  forstSelse  af  Tindr  EallkelB- 
Bon  Vers. 

Aarb.  f.  nord.  Oldkyndigh.  1886  (H  B.  I  Bd.),  309—368. 

2222.  {^orkelsson,  Jon,  Ifllenik  KappakvaedL  I.  Vfsnaflokkur  Bergsteins 
))orvaldssonar. 

Arkiv  f.  nord.  Filol.  III,  366—384. 

2223.  Hammershaimb,  A.,    Faerask  Anthologi  med  litteraerhistorisk  og 

grammatisk  indledning.  H.   1.  Kopenhagen  1886,  Gyldendal.  4  &. 

Skrifter  udg.  af  Samfund  til  udg.  af  gammel  nord.  lit.  XV.  —  Vgl.  Lit.  Central- 
blatt 1886,  Sp.  1467. 

2223».  ViBböoker,  von  Noreen  und  Schuck  (Bibl.  1885,  Nr.  1722). 
Vgl.  Lit.  Blatt  1886,  Sp.  132  f.  (Mogk). 

2224.  Tnglinga-tal.  —  Leffler,  L.  Fr.,  Ytterligare  om  dnasött. 
Arkiv  f.  nord.  FUol.  III,  287  f.  —  s.  Bibl.  1886,  Nr.  1700. 

2225.  Sagor.  —  Baith,  A.  U.,  Fomnordiska  sagor  i  svensk  bearbetning. 
Dlustrerade  af  Jenny  Nyström.  8.  (196  S.)  Stockholm  1886.  3,20  Kr. 

2226.  Jönsson,  F.,  Egils  Saga  Skallagrimssonar.  1.  H.  8.  (240  S.)  Kopen- 
hagen. 5  M.  Skrifter  udg.  af  Samfund  til  udg.  a!  gammel  nord.  lit.  XVII. 

Egilssaga,  s.  Nr.  1376. 

2227.  Bredman,  L.,  Om  Egill  Skallagrimsson. 
Förr  oeb  nu  1886,  111—116,  131  —  134,  197—204. 

2228.  Jönsson,  Thorleifr,  Endnn  lidt  om  laknneme  i  Oullboris  Saga. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  III,  286. 


VIU.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         531 

2229.  GannlaagBsaga  OrmBtnngra«  Mit  Einleitung  und  Glossar  herausgeg. 
von  E.  Mogk.  8.  (XX,  67  S.)  UaUe  1886,  Niemeyer.  1,60  M.  —  Alt- 
nordische Teztbibliothek  Nr.   1. 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  732  f.;  Wissensohaftl.  Beil.  d.  Leipz.  Ztg.  1886,  69. 
2280.  Kormaks  Saga.  Herausgeg.  von  Th.  Möbius.  gr.  8.  (208  8.)  Halle, 
Buchhandlung  des  Waisenhauses.  4  M. 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1696  (Mogk). 

NjUssaga,  s.  Nr.  1375. 

2231.  Lasonder,  £.  H.,  de  saga  van  Thorwald  KodransBon  den  bereisde. 
Eene  bladzijde  uit  de  geschiedenis  der  christelijke  zending  in  de  tiende 
eeuw  uit  het  oud-Ijslandsch  vertaald  en  toegelicht.  8.  (XVI,  207  S.) 
Utrecht  1886,  Breijer.  3,50  Fr. 

2232.  Vatnadsela   saga,    d.  i.   die  Geschichte    der   Bewohner   des  Vatnsdal 

(auf  Island)  um  890 — 1010  n.  Chr.    Aus  dem  Altisländischen  zum  ersten 

Male  ins  Deutsche  übertragen  von  H.  Lenk. 

Centralorgan  für  die  Interessen  des  Realschalwesens  XIV,  613 — 639,  645 — 676, 
681-600. 

2233.  Legenden.    —    Isländska  Handskriften  Nr.  645.    4^.,    von  Larsson 

(BibL  1885,  Nr.  1717). 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  8p.  160  f.;  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  703  f.  (Burg);  Lit. 
Blatt  1886,  Sp.  216—221  (Brenner);  Ans.  f.  d.  Alterthom  XII,  272—274  (HeinMl> 

2233\  Bibel,  von  Belsheim  (Bibl.  1885,  Nr.  1719). 
Vgl.  Academj  1886,  30.  Janaar. 

2234.  Storm,    Gustav,    de   norsk-islandske  BibeloverssBttelser    fra    13***   og 

14*^*"  Aarhundrede  og  Biskop  Brandr  Jönsson. 
Arkiv  f.  nord.  Filol.  III,  244—266.  —  Stjörn. 

2235.  Kirchenlied.  —  Brandt,  J.  C,  vore  danske  Kirke-Salmebeger  fra 
Reformationen  til  Nutiden.  (Smaaskrifter  til  Oplysning  for  Kristne,  ud- 
givne  af  F.  Nielsen  I,   1.)  8.  (74  8.)  Kjebenhavn,  Schanberg.   1  Er.  50  Ö. 

2236.  8k aar,  J.  N.,  Salm ehi stör iske  Bidrag.  IH.  Saliner  af  tysk  Oprindelse. 
Pra   1517—1560.  Fra  Laerestridens  Tid,   1560—1618. 

Tidsskrift  f.  d.  ev.-lath.  Kirke  i  Norge  IIL  Raekke  I,  1,  8. 

2237.  Sievers,  Ed.,  Tübinger  Bruchstücke  des  älteren  FroltuthingllBg. 
gr.  4.  (52  8.)  Halle  1886,  Niemeyer.  3  M. 

Vgl.  Gott.  Gel.  Ade.  1886,  663—666  (Amira). 

2238.  Klemming,  G.  £.,  Lftke-  OCh  örteböcker  frln  Sveriges  medeltid. 
H.  3.  8.  (8.  345—504.)  Stockholm  1886.  2,50  Kr. 

2239.  Beykjaholts-mäldagi  (Bibl..  1885,  Nr.  1724). 

Vgl.  Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  668  f .  (E.M.);  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  1490  f.  (Burg). 

2240.  Diplomatarinm  norvegicum.  Oldbreve  til  Kundskab  om  Norges  indre 
og  ydre  Forhold,  Sprog,  Slaßgter,  Sssder,  Lovgivning  og  Rsettergang  i 
Middelalderen.  Samlede  og  udgivne  af  C.  R.  Unger  og  H.  J.  Huitfeldt- 
Kaas.  12.  SamL   1.  Halvdel.  8.  (lY,  416  8.)  Kristiania  1886.  6  Kr. 

2241.  Veriohiedenes.   —  Smästykker  4—6  (Bibl.  1885,  Nr.   1726). 
Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.   1490  f.  (Barg). 

2242.  SmSstykker  7 — 8.  Udgivne  af  Samfund  til  Udgivelse  af  gammel 
nordisk  Litteratur.  8.  (S.  131  —  194)  Kopenhagen  1886,  Meilers  Buch- 
druckerei. 

Eathält:  Käland,  ea  islandsk  ordsprogsammling  fra  16  de  Irhandrede  (oben 
Nr.  971),  S.  131—184;  Jönsson,  F.,  Letiskrift  og  lejlighedsoptegnelser  ^a  et 
par  islaodske  hindskrifter,  S.  186-194. 


532  BIBUOGRAPHIE  VON  1886. 

2243.  Schuck,  R,  Medeltidsstndier. 

SamUren  1885,  60—72;  1886,  156—169.  —  1.  Nftr  öfVenattes  Didrikskronikan? 
—  2.  Själens  kloster.  —  3.  £n  medeltidsdikt.  —  4.  Bamaboken.  —  5.  Tolf 
mistare  af  Paris.  —  6.  öfveraättaren  af  Barlaam  och  Josapbat.  —  7.  Ars 
moriendi. 

2244.  [Klemming,  G.  £.]  Ur  en  samlares  anteckningar.  4.  (11,  254  S.) 
Stockholm-Üpsala   1883—1886. 

2245.  En  Notitsbog  paa  Voxtavler  fra  Middelalderen  ved  H.  J.  Huitfeldt- 
Kaas.  8.  (9  S. ,  med  3  faryetiyckte  Plancher)  Kristiania,  Videnskabsael- 
skabs  Forhandl.   1886,  Nr.   10. 

2246.  Storm,  G.,  En  Tale  mod  Biskoppeme.  Et  politisk  Stridsakrift  fra 
Kong  Sverres  Tid.  8.  (XVIII,  35  S.)  Christiania  1886,  Feilberg  &  Land- 
mark i.  Comm.  0,80  Kr. 

2247.  Schuck,  H.,  Domarereglema. 
Samlaren  1886,  73. 

2248.  Schäck,  H.,  Gustaf  Adolfs  Krigspsalm. 
Samlaren  1886,  74— -86. 

Thomas  a  Kempis,  dänische  Übersetzung  des   15.  Jahrb.,  s.  Nr.  2329. 

2249.  Bürens,  J.  Th. ,  Sumlen,  dar  vthi  ähro  ätskillige  collectaneer ,  Bom 
ythi  een  och  annan  mitta  tiäna  tili  antiquitetemes  ezcolerande.  Efter  för- 
fattarens  handskrift  i  urval  utgiftia  (af  G.  E.  Klemming).  8.  (87  S.)  Stock- 
holm  1886.  Svenska  landsmalen  Bih.  I,  2. 

2250.  Messenius,  Job.,  Samlade  Dramer  utgifha  af  Henrik  Schuck.  H.  1. 
8.  (35  S.)  Upsala  1886.  Skrifter  utg.  af  Svenska  literatursäUskapet. 

L,    Lateinisch. 

Bibliographie:  Historischer  Jahresbericht  (oben  Nr.  85);  Theo- 
logischer Jahresbericht  (oben  Nr.  96);  Berliner  Jahresbericht  S.  304  bis 
314  (oben  Nr.  82).  —  Wattenbacb,  Geschichtsquellen  (oben  Nr.  990); 
Lorenz,  Geschiohtsquellen   (oben  Nr.   991). 

2251.  Baebler,  J.  J.,  Beiträge  zu  einer  Geschichte  der  lateinischen  Gram- 
matik im  Mittelalter.    8.  (VU,  206   S.)  Halle  1885,  Waisenhaus.   3,60  M. 

Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  899  (E.  S.);  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  222  f. 
(H.  Keil);  Zs.  f.  d.  Osten*.  Gymnasien  1886,  430  f.  (Huemer);  Blätter  f.  d. 
bayer.  Gymnasial  Schulwesen  1886,  446 — 449  (Schepß). 

8.  Nr.  2279. 

2252.  Huemer,  J.,  der  Grammatiker  Augustinus. 

Zs.  t*.  d.  österr.  Gymnasien  1886,  *256  f.  —  Die  unter  dem  Namen  'Augustinus^ 
gehenden  grammatischen  Tractate  sind  Auszöge  aus  der  ars  grammatica  des 
heil.  AngusÜDUs. 

2253.  Procop,    übersetzt  von  D.  Coste  (Bibl.   1885,  Nr.   1751), 

Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  1486  f.;  Berliner  philolog.  Wochenscbrift  1886, 
264  (Wäscbke). 

2254.  Braun,  Herm. ,    Procopius  Caesariensis  quatenus  imitatus  sit  Thucy- 

didem.  8.  (61   S.)  Erlanger  Dissertation,   1885. 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  772  f.  (Keil). 

2255.  Duwe,  Ad.,  quatenus  Procopius  Thucydidem  imitatus  sit.  (37  S.) 
Progr.  des  Marien-Gymnasiums  zu  Jever,   1885. 

2256.  Jordanes.    —    Mommsen,    Th. ,    Jordanis    Romana    et    Getica    rer. 

Th.  M.  Berlin,  Weidmann.  Mon.  Germ.  bist. 

Vgl.  Hist.  Zs.  66,  513—517  (L.  Erhardt);  Gott  Gel.  Anz.  1886,  669—708 
(L,  Erbardt). 


VIII.    LITTERATÜRGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         533 

2257.  Holder,  Alfred,   Jordanis  de  origine  aotibnsqnc  Getarnm   cd.  A.  H. 

Freiburg  i.  Br.  und  Tübingen,  Mohr. 

Vgl.  HiBtor.  Zs.   56,  513-517    (L.  Erliardt);    Gott.  Gel.  Anz.    1886,  !669— 708 
(L.  Erhardt);  Korrespondensblatt  f.  d.  Gelehrtensohalen  Württembergs  1886,  17*2. 

2258.  Martens,  Wilh.,  Jordanes  Gotengeschichte  nebst  Auszügen  aus  seiner 

römischen  Geschichte  übersetzt.  8.  (VIII,   124  S.)  Leipzig  1884,  Duncker. 

Geschichtschreiber  der  deutschen  Vorzeit.  Lief.   72. 
Vgl.  Hiflt.  Zs.  56,  518—517  (L.  Erhardt). 

2259.  Boethins.  —  Schepß,  G.,  Geschichtliches  aus  Boethiushandschriften. 
Neues  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichtskunde  XI,  123—140. 

2260.  Dräseke,  J.,  über  die  theologischen  Schriften  des  Boethius. 
Jahrb.  für  protest.  Theologie  1886,  312— S34. 

2261.  Cassiodor.  —  The   lettres  of  Cassiodorus:    being  a  Condensed  trans- 

lation  of  the  Magnus  Aurelius  Cassiodorus,  Senator.  With  an  introduction 

by    Th.  Hodgkin.    8.    (XXVIII,    560  p.)   London   1886,    Frowde,    New- 

York,  Macmillan.   6  Doli.   50  c. 

Vgl.  Athenaenm  Nr.  3068;  Aeademy  Nr.  749  (H.  Bradley). 

2262.  Tanzi,    Carlo,    studio  sulla  cronologia  dei  libri  Variarum  di  Cassio- 

dorio    Senatore. 

Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886,  S.  1564  f.  (Hasenstab). 

2263.  EngipplQS.  —  Knöll,  F.,  Eugippii  opera.  Pars  IL  Vita  Sancti  Seve- 

rini.    gr.  8.  (XIV,    102  S.)  Wien   1886,    Gerolds  Sohn.    2,40  M.    Corpus 

Script  eccl.  YoL  IX. 

Vgl.  Theolog.   Lit.  Blatt    1886,    Nr.  22;    N.   phiiol.    Rundschau    1886,    Nr.  21; 
Zs.  f.  d.  österr.  Gymnasien  1887,  191—197  (Goldbacher);  Atheuaenm  Nr.  3060. 

2264.  EnnodiQS  ed.  Vogel  (Bibl.   1885,  Nr.   1750). 
Vgl.  Lit.  Centralblatt  1886,  Sp.  100  f.  (A.  K.). 

2265.  Magani^Fr.,  Ennodio.  3  Bde.  8.  (XXXII,  386;  323;  444  S.)  Pavia, 
tip.  frat.  Fusi. 

2266.  Gregor  v.  Tours  ed.  Arndt  u.  Krusch  (vgL  BibL  1885,  Nr.  1752). 
Vgl.  D.  Lit.  Ztg.  1886.  8p.  •J61  f.  (Bresslau);  Mittheil,  aus  der  histor.  Litteratur 
14,  104  (Hirsch);  Revue  critique  1886,  Nr.  85  (Bonnet). 

2267.  Monod,   G. ,    les  aventures  de  Sichaire.    Commentaire   des  chapitres 

XLVn  du  liTre  VII  et  XIX  du  livre  IX  de  Thistoire  des  Francs  de  Gre- 

goire  de  Tours. 

Revue  historique  30,  269—290. 

2268.  Krusch,  Bruno,  zu  den  Handschriften  des  Gregor  von  Tours. 
N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichtskunde  XI,  629. 

2269.  Colninban.  —  Seebaß,  zu  Columba  von  Luzeuils  Klosterregel  und 
Bußbuch. 

Zs.  für  Kirchengeschichte  8,  H.  3. 
2269^  Meier,    Gabriel,    S.  Columbanus,   de    saltu    lunae    e   cod.  Sangall. 
250  S.  IX  in:  Jahresbericht  der  Erziehungsanstalt  Maria-Einsiedeln  1886. 

2270.  Aldhelm  nnd  Beda.  —  Manitius,  M.,  zu  Aldhelm  und  Baeda. 
Lex.-8.  (102  S.)  Wien  1886,  Gerold's  Sohn.  1,60  M.  (Aus:  Wiener  Sitzungs- 
berichte.) 

2271.  Tatwin  nnd  Ensebins.  — Hahn,  H.,  die  Räthseldichter  Tatwin  und 
Eusebius. 

Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  XXVI,  599 — 632. 

2272.  Bonifatins.  —  Hoppensack,  L.  A.,  Winfrid-BonifatiuB,  8.  (lU, 
286  S.)  Münster  1886,  Schöningh.  2,40  M. 


k 


BIBUOGRAPHIE  TON  188S. 

ms.  Flieh  er,  O.,  du  Legatenamt  des  Bonifiitiiis  md  lebie  MinioB  luter 
des  Saehien. 

Fonebmifen  sur  deutschen  Oeediiehte  XXVL  MO    647. 

■.  Hahn  Nr.  496:  aoeh  Nr.  888S. 

3374.  K.  Xarli  Jngendleben,  tob  Oeltner  (Bibl.  1886,  Nr.  1764). 
Vgl.  LH.  CentmlbUtt  188«,  8p.  1549. 

2375.  Wo  pp  er  mann,  der  Anfgebotobrief  Karls  des  Groften  an  Abt  Fulrad« 
4.  (16  8.)  Progr.  des  Gymnasioms  m  Attendorn. 

2376.  Biiüimrd.  —  Dflmmler,  E.,  ein  Nachtrag  m  EinhardB  Werken  [qnae- 

stio  de  adoranda  craee]. 

N.  Arehhr  far  iltere  dentiche  Oeschiehtaknnde  XI,  tSl — 338. 

2277.  Dorr,  B.,  Nachtrag  zu  dem  Anftatze:  Beitrige  zur  Einkardafirage 
(Bibl.   1885,  Nr.   1756). 

N.  ArehiT  Ar  JQtere  deotsche  Gesehiehtskonde  XI,  475 — 48d ;  dam  Nachwort  von 
Sybel,  ebenda  8.  489. 

2278.  Manitins,  If.,  zu  Einharta  y'iUl  Karoli. 

N.  ArehiT  f&r  JQtere  deatsche  Getehichte  XII,  205  f. 

2279.  Alcilin.  —  Frejf  Jos.,  de  Alenini  arte  grammatiea  commentatio. 
4.  (14  8.)  Progr.  des  Gymnasiams  in  Münster  i.  W.,  Ostern  1886. 

2280.  Manitins,  M.,  zn  karolingischen  Gedichten. 

N.  ArehiT  fKr  Iltere  dentsehe  Oesehichtakonde  XI,  553 — 563. 

2281.  Ermoldns  HigeUni.  —  Beinhard,  Dichtungen  des  Ermoldns  Nigellns, 

übersetzt. 

Jahrb.  Ar  Geschiehte,  Sprache  ond  lätteratnr  Elsaß-Lothringens  1886,  61 — 71. 

2282.  CmindmeL  —  Hnemer,  Cmindmeli  ars  metriea  (Bibl.  1884,  Nr.  1531^). 
Vgl  Philo!.  Anseiger  15.  610—615  (Voigt). 

2388.  Hadoardni.  —  8chwenke,  Panl,  des  Hadoardns  Ciceroezcerpte. 
Philologos,  5.  Sapplementband,  H.  3. 

2284.  —  HildnilL  —  Foß,  B.,  über  den  Abt  Hildnin  von  St  Denis  nnd 
Dionysins  Areopagita.  4.  (21  S.)  Progr.  des  Lnisenstädter  Bealgymnasinms 
in  Berlin,  Ostern   1886.  1   M. 

Waltharius,  s.  Nr.  695  ff. 

2284*.  Isengrimni,  ed.  Voigt  (Bibl.  1885,  Nr.  1764). 
YgL  Gdtt  GeL  Ans.  1886,  293—305  (Peiper). 

2285.  Hroswitha,  von  Grashof  (Bibl.   1885,  Nr.   1765). 
Fortsetzung:  Stadien  und  Mittheilnngen  ans  Benedictiner-Orden  VH,  H.  3. 

2286.  Brenl,  Karl,   zn  den  Cambridger  Liedern. 
Ze.  f.  d.  d.  Alterthnm  30,  186—189. 

2287.  Der  M5nch  Yon  8t.  Gallen,  von  K.  Zeumer. 

Histor.  Anfs&tze,  dem  Andenken  an  G.  Waits  gewidmet,  8.  97 — 118. 

2288.  Dümmler,  E.,  ans  St.  Galler  Handschriften. 

N.  ArehiT  fOr  ältere  deatsche  Geschichtekande  XI,  H.  2  a.  3.  —  U.  A:  latein. 
Gedicht  des  IX.  Jahrhs.  als  Quelle  eines  Gedichts  von  Walah^d ;  sam  Mar^o- 
logiam  Ados  von  Ekkehard  IV;  B&thsel  des  Bonifatias;  Gedicht  aaf  die  Zer- 
stOrong  Mailands;  Vision  des  beil.  Severin. 

2289.  Gesta  abbatnm  Fontanellensinm ,  herausgeg.  von  J.  Löwenfeld, 
gr.  8.  (60  S.)  Hannover  1886,  Hahn.  0,90  M.  Scriptores  renim  german. 
in  nsnm  scholamm  ex  Mon.  Germ.  bist.  rec. 

2289\  Löwen  fei  d,  S.,  znr  Kritik  der  Gesta  abbatnm  Fontanellensinm. 
Forschangen  aar  deatschen  Geschichte  XXVI,  198  —  217. 


VIU.    LITTERATURGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         535 

Über  eonfraternitatum  ed.  Piper,  s.  Nr.  819;  Necrologia  Germaniae  I 
ed.  BaumanD,  s.  Nr.  320;  Verbrüderangsbach  von  St.  Peter,  von  Her z- 
berg-Fränkel,  s.  Nr.  321;  Traditionsbücher  von  Brizen  ed.  Bedlich', 
8.  Nr.  322. 

Widokind,  s.  Nr.  1456. 

2290.  Albert  Yon  Aachen,   von  Bernhard  Kagler.    8.  (IV,  426  S.)  Statt- 
gart 1885,  Kohlhammer.  8  M. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  Sp.  1878  (Streit);  Theolog.  Ut  Ztg.  1886,  Sp.  12  f. 
Mlttheil.  aus  der  hlstor.  Litteratar  14,  239  ff.  (Bloch). 

2291.  Wipo.  —  Manitius,  M.,  zu  deutschen  Geschichtsqnellen  des  9.  bis 

15.  Jahrhunderts. 

N.  Archiv  für  ältere  dentsohe  Geschichtskonde  XI,  43—73:  —  U.  A:  Wipo, 
yita  Heinrici  IV. 

2292.  Vita  Heinrioi  17.  —  Hom,  K.,  Beitrage  zur  Kritik  der  vita  Hein- 
rici  IV  imperatoris.  8.  (120  6.)  Rostocker  Dissertation. 

2293.  Wattenbach,  W.,  zur  vita  Heinrid  IV. 

N.  Archiv  fttr  ftltere  dentsohe  GeschichtskuDde  XI,  197—201. 

2293\  Gundlach,  W.,    die   vita   Heinrici  IV    und    die  Schriften   des  Sul- 

picius  Severus. 

N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschiohtsknnde  XI,  289—309. 

2294.  Edel,  A.,  ist  Lambert  von  Hersfeld  wirklich  der  Verfasser  der  Gesta 

Heinrici  IV  metrice? 

Forschungen  zur  deutsehen  Geschichte  XXVI,  629 — 668. 

8.  Nr.  2291. 

2295.  Lüttioh.  —  Dümmler,  £. ,   zur  Geschichte  des  Investiturstreites  im 
Bisthum  Lüttich. 

N.  Archiv  für  ältere  deutsche  Geschichtskunde  XI,  S.  176—194;  dazu  8.  418 
bis  418.  Latein.  Gedicht  vom  Jahre  1096. 

2296.  Anno  11.    —   Roth,    F.  W.  £.,    eine    ungedruckte  Vita  Erzbischofs 

Anno  n.  von  Köln. 

N.  Archiv  fttr  ältere  deutsche  Geschichtskunde  XH,  S.  209—217. 

8.  Nr.  1679. 

2297.  Benno   von  Meißen.  —  Do  ebner,    Actenstäcke    zur   vita  Bennonis 

Misnensis. 

N.  Archiv  fttr  säcbHische  Geschichte  V,   1  u.  2. 

2298.  Bnpert  von  Dentz.  —  Rocholl,  R.,  Rupert  von  Deutz.  Beitrag  zur 

Geschichte  der  Kirche  im  XII.  Jahrhundert,  gr.   8.  (X,  385   S.)  Gütersloh 

1886,  Bertelsmann. 

Vgl.  D.  Lit  Ztg.  1886,  1193  (K.  Mttller);  MiUheil.  aus  der  histor.  Litteratur 
14,  247  ff.  (Franz  Wolff);  Theolog.  Litt  Blatt  1886,  Nr.  18  (Leehler);  Studien 
und  Mittheilangen  aus  dem  Benedictiner-  und  Cistercienser-Orden  VH,  H,  H.  3 
(Bonif.  WolfiQ;  Litterar.  Bundschau  1886,  7  (J.  Bach). 

2299.  Elisabeth  von  Schönan.  —  Roth,  F.  W.  £.,  das  Gebetbuch  der  heil. 
Elisabeth  von  Schönau.  (76  S.)  Augsburg  1886,  Huttier.  3  M. 

Vgl.  Lit  Handweiser  1886,  Nr.  412. 

8.  Nr.  1784'. 

2300.  Vita  Eokeberti,  von  S.  Widmann. 

N.  Archiv  f.  ältere  d.  Geschichtskunde  XI,  447—464. 

2301.  Heil.  Hildegardis.  —  Roth,  F.  W.  £.,    zur  Bibliographie  der  heil. 

Hildegardis,  Mutter  des  Klosters  Rupertsberg  bei  Bingen  0.  S.  B. 

Quartalhlätter  d.  hi8t  Vereins  für  d.  Großherzogthnm  Hessen  1886,  221—233. 

2302.  Chronioon  Mogontinnm,  von  Hegel  (Bibl.  1885,  Nr.  1771). 
Vgl.  Lit  Centralblatt  1886,  Sp.  279;  Mittheil,  aus  d«  h\«L  \AV.  \^S^\k>  Via.^ 


536  BIBLIOGRAPHIE  VON  1886. 

2308.  Rieher  ▼.  Ketl.  —  Decker,  Rieb.,  „Bicheri  abbatiB  MettensU  viu 
S.  Martini^  ex  eodice  ms.  bibliotbecse  pablicae  TreFericae  ed.  4.  (22  8.) 
Progr.  d.  GymnaB.  in  Trier,  Ostern  1886. 

2304.  Metellnt  ▼.  Tegemsee.   —  Grillenberger,    Otto,    znr  bandschrift- 

licben  tl>erliefening  der  Qairinalien  des  Ifetellos  von  Tegemsee. 
Stadien  u.  Mittheil.  a.  d.  Benedlctiner-  u.  Ci«ten.  Orden  TIl,  H.  4. 

2305.  Sahewin.  —  Kohl,  Horst,  Rahewins  Fortsetzung  der  Thaten  Fried- 
richs von  Bischof  Otto  v.  Freising,  äbersetst.  8.  (249  S)   Leipzig  1886, 

Dnncker.  4  M. 

Geschichtschreiber  d.  dentsehen  Voneit  Lief.  78. 

2306.  Gandlach.  W.,  zn  Rahewin. 

N.  Archir  f.  filtere  d.  Geschiehtokimde  XL  569  f. 

2307.  Simons fe Id.  H..  Bemerkungen  zu  Rahewin. 

Hidt.  Aufsitze  d^  Andenken  zn  G.  Waiu  ^widmet,  S.  Sm— 2äT. 

2308.  Getta  Francornm.    —    Korth,    L.,    Gesu   Francorum   expugnanrinm 

Hienisalem. 

MittheiL  zus  d.  StzdUrchir  ron  Köhi  H.  9  8.  172—174. 

2309.  Saso.  von  Holder  (Bibl.   1885,  Nr.  1775). 

Tgl.  Lh.  Centralblatt,  &p.  951  {W.  A.);  D.  Lit  Zeitong  1886.  Sp.  887  f.  (K. 
E.  H.  Krznze';:  Lit.  Blan  1886,  8p.  356  t  ^W.  Martenzh  Nord.  Tidskr.  f.  Filol. 
N.  R,  VU.  254  ,Axel  Olrik). 

2310.  Grundtvig^  F.  S.,  Danmarks  Krönike  af  Saxo  Rnnemester.  oversat, 
4.  Ausgabe.   Kopenhagen   1886. 

2311.  ArnoldüS  Saxo.  —  Stange,  Emil,  Amoldus  Saxo.  der  älteste  Encv- 
klopfidist  des   13.  Jhs.   ^66  S.    Tübinger  Diss. 

2312.  Vineeiu  Yon  Beanvais,  von  Wagenmann. 
Bealencjklopidie  f.  prctest.  Theo!.  XVI.  $.  503 — 508. 

2313.  Alauns.  —  Bossard.  E..  Alani  de  Insulis  Anticiaudianus  cum  Di- 
vina Dantis  Alighieri  ComOedia  collatns,  thesim  ante  fscultatem  litteramm 
Pietaviensem  proponebat  E.  B.  S.  'VOI,  118  S..  Angers.  Lachese  et 
Dolbeau. 

2314.  Rhvthmus    über    die  Schlacht   auf  dem  Marehfelde    1278     BibL 

1885.  Nr.   1T93'  von  Huemer:   Sep.  Abdr.    7   S.). 
Vgl.  Zs.  f.  d.  5iterr.  Grinnzsien  1S86.  470    Peucbenxg. 

2315.  Peter  YOn  Dnibnrg.  —    Berkherm,    C,    Das    .propugnacuinm    in 

introitn  terre  Nattangie*   der  Chronik  des  Dusburg    pars  HL  eap.   133. 
AltpreuD.  Hoca:ssehri!':  23.  2S3— 303 

2316.  Johann  von  Olmüts.  —  Tadra.    Ferd. .    Cancellaria  Johannis  Ncvi- 

forensis,    episcopi    Olomueensis  (1864 — 1380  .    Briefe  und  Urkunden  de« 

Olmützer  Kschofs  Job.  von  Xenmarkt. 

ArcLiv  f.  östexT.  Ge«ch.  6*.  S.  1 — 157  u.  sepzrm:.  Lex.-8.  .157  S.  Wien  l>>r. 
GerC'Id's  Sohn  in  Cooun.  '1jA*j  M. 

Vgu  D.  Ui.  Zeirang  1SS6.  Sp.  179:2    Wtm  . 

2317.  Eberhard  Windeeke.  —  v.  Hagen,  das  Leben  König  Sigmunds  von 
Eberhard   Windeoke.     Nach    Handschriften    übersetzt.     ^.      XM,    3o7   S. 
Leipri^   lS?r?.  Dnncker.    •?   M.    Ge«chicht5chreiber  der  deutschen  Vorxei:. 
Lie:    7?. 

2ol^.  Dziatzko.  C. ,    ein  älteres  iaieiniscke*  Gedicht  auf  die  HinHckÄng 

des  Henogf  Vicolans  Ton  Oppeln  :^1497  . 

Zs.    l.  Ver.  f.  Gesch.  o.  Alterskom  Schl«s:eas  XX.  S.  256—259. 


VIII.   LITTERATÜRGESCHICHTE  UND  SPRACHDENKMÄLER.         537 

Meister  Eokeliarts  lat.  Schriften,  s.  Nr.  1785—1787. 

2319.  Thomas  a  Kempis.  —  Fromm,  E.,  die  Ausgaben  der  Imitatio  Christi 
in  der  Kölner  Stadtbibliothek.  Bibliograph,  bearbeitet,  gr.  8.  (XVI,  129  S.) 
Köln  1886,  Da  Mont-Sohanberg.  Veröffentlichungen  der  Stadtbibliothek 
in  Köln.   2.  Heft. 

2320.  Puyoly  F.  E. ,  de  imitatione  Christi  libri  IV,  ad  fidem  codicis  Aro- 
nenßis.  (LVm,  508  S.)  Paris,  Retaux-Bray.  26  fr. 

Vgl.  Bnlletin  critiqne  1886,  3;   Wiener  lit  Handweiser  1886  (Müllendorff)* 

2321.  Hol  seh  er,    B.,    die  Handschrift   der   Imitatio  Christi  auf  der  Gaes- 

doncker  Bibliothek  vom  Jahre  1427. 

Zs.  f.  vaterlSud.  Gesch.  u.  Alterthnmskunde  1886,  162—170. 

2322.  Madden,  J.  P.  A.,  lettres  d*un  bibliographe  suivies  d'un  essai  sur 
Torigine  de  l'imitation.  (XV,  310  S.)  Paris,  Leroux. 

2323.  Thomas  a  Kempis,  von  Ludwig  Schulze. 
Realencyklopädie  f.  protest  Theol.  XV,  S.  598—618. 

2324.  Schulze,  bisher  unbekannte  geistliche  Lieder  des  Thomas  a  Kempis. 
Blätter  f.  Hymnologie  1886,   82—85. 

2325.  Lesker,  Bernhard,  Thomas  von  Kempen,  vier  Bücher  von  der  Nach- 
folge Christi.  Nach  d.  lat.  Original  neu  bearbeitet.  24®.  (480  S.)  Ein- 
siedeln 1886,  Benziger.    1,60  fr. 

2326.  Thomas  von  Kempen,  vier  Bücher  von  der  Nachfolge  Christi,  für 
evangel.  Christen  bearbeitet  und  mit  noch  zwei  kleinen  Schriften  desselben 
Verfassers,  sowie  mit  Büß-,  Beicht-  und  Abendmahlsliedern  als  doppeltem 
Anhang  versehen  von  Frz.  Jul.  Bernhard.  11.  Aufl.  8.  (XXII,  288  S.) 
Leipzig,  Teubner.   1,20  M. 

2327.  Dasselbe.  Nach  der  deutschen  Übersetzung  des  Dr.  Guido  Görres, 
herausgeg.  von  Hieron.  Grazmüller.  3.  Aufl.  16.  (XII,  212  S.)  Lindau, 
Stettner.   1,80  M. 

2328.  Dasselbe,  übersetzt  von  Alb.  Werfer,  mit  122  Orig.-Zeichnungen 
von  Kari  Gehrts.  3.  und  4  Bd.  (2.  Bd.  1885)  hoch  4.  (S.  241—446.) 
Ulm,  Ebner.  4  M.  (compl.   9  M.). 

2329.  Thomas  a  Kempis  Are  B^gcr  om  Kristi  Efterfolgelse  i  dansk  Over- 

sacttelse    fra    15.  arhundrede.    Udgivne   af  Universitets-Jubilteets    danske 

Samfnnd   ved    F.    Rönning.    Med   en    Indledning   af  Fr.    Nielsen.     3de  H. 

(Schluß).   8.  (88  S.)  Kopenhagen,  Klein  in  Comm.  2  Kr. 

Kine  Hs.  d.  „Nachfolge  ChriHti''  8.  Buchhändler-Börsenblatt  1886,  8p.  7838. 

2330.  Dietrich  von  Nieheim.  —  Sauerland,  H.  V.,    fünf  Fragmente  aus 

der  Chronik  des  Dietrich  von  Nieheim. 

Mittheil.  d.  Instituts  f.  österr.  Gcsohichtsforschun^  Bd.  0,  II.  4. 

2331.  Sauerland,  H.  V.,  Anmerkungen  zu  Dietrich  von  Nieheims  Werke: 

de  Scismate. 

Hist.  Jahrb.  VII,  69-66. 

2332.  Fritz,  Ad.,  zur  Quellenkritik  der  Schriften  Dietrichs  von  Niem.  8. 
(<J8  S.)  Paderborn  1886,  Schöningh.  1.60  M.  Münsterische  Beiträge  zur 
Geschichtsforschung  Heft  10. 

2333.  Joh.  Marienwerder.  —  Hipler,  Fr.,  Joh.  Marienwerder,  septililium 

beatae  Dorotheae  Montovensis.    Nunc  primum  editum.    [Ez  Analectis  Bol- 

landianis.]  gr.  8.  (258  S.)   Bruxelles   1885  (Braunsberg,  Huye).  6  M. 
Vgl.  Der  Katholik  1886,  8.  65  ff.;  Lit  Handweiser  1886,  Nr.  417. 


5:^8  RIBUOGBAPHIE  VON  1886. 

2334.  Oisen.  —  Falk,  J.»  Joh.  Gisen  von  Nastätten,  HeraoBgeber  der  Tita 
8.  Ooarif.   1489. 

N.  Archiv  f.  Kltpre  d.  Geflohicbtsknnde  XI,  196  f.;  dazn:  G.  SchepO,  Naehtrac, 
ebda.  H.  417. 

2835.  Bchnlio,  L.,  das  Beformatorinm  vitae  clericornin. 

Zu.  f.  kirchl.  Wissensohaffc  a.  kirchl.  Leben  1886,  H.  2 — 4.  —  Von  dam  Bader 
Phllippi,  1494,  *im  Geiste  Geilers  a.  d.  Brflder  des  gemeinsamen  Lebens*  heraas- 
icegeben.  (Thool.  Jahresb.  1888,  157). 

288ßV  Alexander.  —  Vita  Alexandri  ed.  Landgraf  (Bibl.  1885,  Nr.  1778). 
Vfrl.  Zs.  f.  d.  Philol.  18,  493—498  (Ausfeld);  Berliner  philol.  Wochenschrift 
IHHA.  Sp.  1629  (ChriHtcnsen). 

'!i*\H(u  Ausfeld,  A.,  die  Orosius-Recension  der  Historia  Alexandri  Magni  de 

preliis  und  Babilotb*8  Alexandercbronik. 

KosUchrift  der  bAdidcbcii  Gymnasien  ([^widmet  der  UniTerHität  Heidelberg  zar 
Koivr  ihres  500jfthri(ren  Jubilftoms,  8.  97—120. 

2337.  AuHfold.  A..  Kkkebard*8  Excerptum  de  yita  Alexandri  Magni'  nnd 
die  Historia  de  proliis. 

Xh.  f.  d.  rhilol.   18.  386—406. 

2338.  («ildomoistor,  J.,  Pseudokallisthenes  bei  Moses  von  Khoren. 
Xri.  il.  doiitMohon  morgenländ.  Gesellschaft  40,  88 — 91. 

LAmpri'cbtti  Alexander,  s.  Nr.  1762  f. 

2330.  Trojanerkrieg.  —  Dunger,  H.,  de  Dictye-Septimio  Vergilii  imita- 
tore.  8.   (22  S.)  Progr.  des  Wettiner  Gjmn.  in  Dresden,   1886. 

V|;I.  Lit.  ContralbUtt  1886.  äp.  966  f.  (M.);  Berliner  philol  Wochenschrift 
1886.    Sp.  14.H6  f.    ^Vipor^;  N.  philol.  Rundschau  1886,  8.  190  f. 

2340.  rollilioux,  E.,  Etüde  sur  Dictrs  de  Cröte  et  Darös  de  Pbrygie.  8. 
011    S.)   Grenoblo,  Drevet. 

V|rl.  Berliner  philol.  Wochenschrift  VII,  Sp.  1306  (H.  Dunger);  Bibl.  de  T^cole 
dfM  ChArtoB  1886,  681—686  (Ed.  Andr^). 

2341.  Simonsfold,   H.,  Compendinm  historiae  Troianae-Romanae. 
N.  Archiv  f.  Kltere  d.  Geschichtskunde  XI,  S.  239—251. 

2342.  Reisen.  —  Oamarrini,  G.  F..  della  inedita  peregrinazione  ai  Lnoghi 

Santo  nol   quarto  socolo. 

Studi  e  documenti  di  storia  e  diritto  VI.  3,  145 — 167. 

2343.  Mandeville.  —  Vogels,  J.,  die  ungedmekten  lateinischen  Versionen 

Maudoville*s.  4.  (^23   S.)  Progr.  d.  Gymnas.  in  Krefeld.  Ostern   1886. 

s.  Nr.  1816'u.  2193. 

2344.  Legenden.     -   Stöber,   S.  Joh.  Reomaensis  (Bibl.   188."),  Xr.   1736). 
Vgl.  n.  Lit. /tg.  1886,  Sp.  1513  f.  (LoofsV,   Lit.  Centralbl.  1886,  Sp.  1105  (W.  A.). 

2345.  Lipsius,   R.  A.«  passionis  Pauli  fragmentum. 

»Inbrbilchcr  f.  prot.  Thool.  1886.  H.*2.  und  «nachträgliche  Bemerkungen««,  ebda.  U.4. 
2846.  Kgli,  Kmil.   altchristliche  Studien.  Martrrien  nnd  Martrrologien  ältester 

Xeit.  MitTextausgabou.  gr.  8.  ^111.  112  S.)  Zürich  1887,  Schultheis.  2,40  M. 
2347.  Kc  kl  eben,   S.«  die  älteste  Schilderung  vom  Fegefeuer  des  beil.  Patri- 

cins.  Diesert.  v28   S.>  Halle   1880,  Hendel. 
3348.  Meyer,  Edm. .    über   die    Passio  sanctorum  quatuor  coronatomm.     4. 

(27   S.'i  Progr.   des  Luisen-Gymnasiums  in  Berlin,    Ostern   1886. 

2349.  Usener,  H. ,  Acta  S.  Marinae  et  S.  Christophori.  Festschrift  der  Bonner 
Univ.  z.  5.  Säcnlarfeier  d.  Heidelberger  Rup.  Carola,  gr.  8.  (11, 86  S."^  Bonn  1 S86. 

2350.  Neuhaus,  Carl,  die  lateinischen  Vorlagen  zu  den  altfranzösischen 
Adgar  sehen  Mari en -Legen den ,  zum  ersten  Male  gesammelt  und  heransg. 
1.  Hft.  gr.  8.  (28  S.  mit  1  Tab.    Heilbronn.  Henninger  in  Comm.   O.SO  M. 

Arnojdi  Lubecensis  Gregorius.  s.  Nr.   1731. 


VUL   LITTEBATUBGESCHICHTE  UND  SPRACH  DENKMÄLER.         539 

2351.  Hymnen.   —   Hjmni    et  sequentiae  cum  complaribiui  aliis  et  latinis 

et  gallicis  neenon  theotiscis  carminibas  medio   aevo   compositis,    qnae   ex 

libris   impreBsiB   et   ex   codicibns    manascriptiB   Baecnlorum  a  IX  nsque  ad 

XVI  partim  post   M.  Fiacci  ülyrici   curas    congessit   variiBque   lectionibas 

illustravit  et  nunc  primnm    in  Incem  prodidit  G-uBt.  MilchBack.    Pars  L 

4.  (224  S.)  Halle,  Niemeyer.  8  M.;  auf  Büttenpap.  20  M.;  auf  Büttenpap. 

in  dreifarb.  Druck  80  M. 

Vgl.  BI.  f.  Hymn.  1886,  S.  172  f.  (Linke);  Oiomale  storico  della  lett.  iUl.  VIII,  291. 

2352.  Linke, J., BpeeimenhymnologicumdefontibushymnommlatinorumfeBtam 
dedicationis  ecdesiae  celebrantium.  8.  (24  S.)  Leipzig  1885,  Liebisch.   1  M. 

Vgl.  Wissenschaftl.  Beil.  d.  Leipsiger  Zeitung  1886,  Nr.  6. 

2353.  Kai B er,  J.,  Beiträge  zur  Geschichte  und  Erklärung  der  alten  Kirchen- 
hymnen. Bd.  2.  gr.   8.  (Xm,  329  S.)   Paderborn  1886,  Schöningh.  4  M. 

Vgl.  Theolog.  Lit.  Ztg.  1886,  Sp.  490  f.  (Achelis);  Blätter  f.  Hymnologie  1886, 
95  f.  n.  112  (Linke);  Stimmen  aus  Maria-Laach  1886,  6  (Dreves);  Lit  Hand- 
weiser 1886,  Nr.  407  (HOlscher);  Theolog.  Qoartalschrift  68,  487—492  (Hefele). 

2354.  Dreves,  Guido  Maria,  cantiones  bohemicae.  Leiche,  Lieder  und  Rufe 

des  13.,  14.  u.  15.  Jahrb.,  nach  Handschriften  aus  Prag,  Jistebnicz,  Wit- 

tingan,  Hohenfurt  u.  Tegernsee.  gr.  8.  (203  S.)  Leipzig  1886,  Fues.  5  M. 

Analecta  hymnica  medii  aevi  L 

Vgl.  Blätter  f.  Hymnologie  1886,  173  f.  (Linke). 

2354\  Dreves,  G.  M.,  Johanns  von  Jenstein,  Erzbischofs  von  Prag,  Hymnen, 
zum  ersten  Male  hrsgb.  8.  (135  S.)  Prag  1886,  Cyrillo-Method*sche  Buch- 
handlung  1,80  M. 

Vgl.  Blätter  f.  Hymnologie  1886,  Sp.  130—132  (Linke). 

2355.  Pcuker,  Wenc.  Jos.,  sursum  corda  sive  libellus  precum  et  hymno- 
rum  in  usum  juventutis  literarum  studiosae.  Ed.  U.  emendata.  16.  (180  S. 
mit  1   Stahlst.)  Reichenberg  1885,  Jannasch.  2  M. 

2356.  Schulze,  eine  unbeachtete  ältere  Hymnensammlung. 

Bl&tter  f.  Hymnologie  1886,  108  f.  —  Sammlung  mittelalt.  lat.  Hymnen  von 
OlareanuB  (s.  Nr.  1901). 

2357.  Schuster,  Fr.  Tr.,  zum  Missale  des  Kronstädter  DominikanerkloBtera. 
Korrespondenzbl.  d.  Ver.  f.  nebenbürg.  Landeskunde  IX,  S.  30 — 32  (vgl.  ebd. 
S.  13  f.).  —  Enthält  lat.  Hymnen. 

2358.  Klemming,  Hymni  (BibL  1886,  Nr.   1785). 

Vgl.  Stadien  u.  Mittheil,  aus  dem  Benedictiuer-  u.  Cisterzienser-Orden  VII,  II, 
289—241  (Dudik). 

2359.  Piae  cantiones.  S.  Trinitas.  Jesus  Christus.  S.  Spiritus.  S.  Maria. 
CoUectionum  nostri  aevi  supplementum  e  fontibus  sueticis  depromtum.  (Ed. 
G.  £.  Klemming).  8.  (6  +  192  +  2  S.)  Stockholm,  Norstedt  &  Söner. 

2360.  Christoph  er  B,  S.  W.,  hymn  writers  and  their  hymns.  3.  ed.  8. 
(380  p.)  Partridge.  3  sh.   6  d. 

2361.  Prescott,  J.  E»,  Christian  Hymns  and  Hymn  Writers.  2.  ed.  8. 
London,  Bell.  6  sh. 

2362.  Nutter,  Ch.  S.,  Hymn  studies. 

Vgl.  Presbyterian  Review  1886,  Oet  (Th.  S.  Hastings). 

2363.  Warren,  C.  F.  S.,  The  'Dies  irae',  Mantuan  Text. 
Athenaenm  1886,  24.  April. 

2364.  Langlois,  Emest,  le  ronleau  d'Ezultet  (Hymne  des  OstorsamBtagfl) 
de  la  biblioth^que  casanatense. 

M^langes  d^Arch^ol.  et  d^histoire  (£cole  frau^aise  de  Rome)  1886,  S.  466— 48S. 
Auch  wegen  der  Bliniatoren  beaohtenswerth.  ^ 


-:      .  i  .  .       ■  ■  ■         -         , 

540.  %BLK>6RAPHIE-V0V  1886'. 

■  _ 

2865.  Blättec  fOr  Hymnologie,  hngb.  von  Fiseher.  n.  Lilikey  Jali^;^ 
gaog  ISSeTDce^m,  in  Nomine  Jesn  (Aye  Jesu,  qni  es  primufl),  &  1  ^^ . 
Link0y  Seqaentia  de  d,edicatione  eccIeBiae,  S.  97  f.;  Schulze,  eine  anbe--! 
Mhtote ''iütefe- Hymnensammlung,  S.  108  f.  (s.  oben  Nr.  2356);  Linke,. | 
Chriiti  Kommen  in  die  Welt  (Caelum  coruscans  intonet,  13.  Jhdt.),  S«  161 
bis  168. 

2866.  Abaelardi   planctus,    von  Moycr  und   Brambach   (Bibl.   1886, 

.     Ntf.  1788).. 

Vgl.  D.  Lit.  Zeitnng  1886,   ^p.  630  f.  (Huemer);    El.  für  d.  bayer.  Gymnasial- 
Schulwesen  1886,  299  f.  (Rück). 

2867.  Morin,  G.,  l'auteur  du  Man'ale  et  do  Thymne  Omni  die. 

Revue  des  qnestions  historiques  1886,  603—619.  . 

2868.  Thomas  von  Celano,  von  C.  Evers. 
Realencyklopädie  f.  protest.  Theol.  XV,  594—598. 

2369.  Pörcopo,  E.',  le  laudi  di  fra  Jacopone  da  Tod!  nei  mss.  della  Hibl. 

Nai.  di  Napoliy  contributo  alla  edizioue  critica. 
II  Propugnatore  19,  Nr.  3. 
2d69\  Pörcopo,    E. ,    la   vita    c   le    laudi    di    fra   Jacopone  da  Todi    nello 

gSpecchio  de  l'ordene  menore^. 

Ebda.,  Nr.  6. 
2870.  Moschetti,    Andrea,    due   laudi    apoerife  di  frä,  Jacopone  da  Todi: 
.saggio  cridco  dalla  edizione  critica  di  Jacopone  di  prossima  pubblicazione' 
.  i.   (12  S.)  Venezia   1886,  AntoneUi. 

Vgl.  Rivista  critica  della  lett.  ital.  111,  IL  6. 

2371.  Mazzatinti,  G.,  alcuni  codici  delle  rimc  di  Jacopone  da  Todi. 
Vgl.  RiviBta  criüca  della  Ictt.  ital.  III,  H.  5. 

Hymnen  s.  Kirchenlied  Nr.  .1920  flf.;  Salzer  Nr.  1628. 

2872.  Yenohiedenes.  —  Müllcnbach,  Ernst,  Vitalis  Aulularia.  8.  (93  S.) 

Bonn  1885,  Weber.  2  M.     Comoediae  elegiacae.  Ed.  commentario  critico 

construzit,  prolegomena  scripsit  E.  M. 

Vgl.  D.  Lit  Zeitung  1886,  Sp.  401  f.  (Voif?t);  Lit.  Ceutralblatt  1886,  Sp.  966  f. 
(A.  B.);  N.  phllol.  Rundschau  1886,  43—45  (llnemer). 

2873.  Kurz,  M.,  die  Synonyma  des  Jobannes  v.  Garlandia.   8.  Wien  1885, 
Pichlers  Wtwe.  0,70  M.  und  Progr.  d.  Gymu.  im  IX.  Bezirk  in  Wien. 

2374.  Boucherie,  A.,  de  Lombardo  et  Lumaca,  poeme  latin  du  moyen-ftge, 

attribu6  k  Ovide. 

Revue  des  langnes  romanes  1886,  Febr. 

2375.  Voigt,    E. ,    Beitrüge    zur   Textkritik  und  Quellenkunde  von  Arnulfs 

DeUcie  Cleri. 

Roman.  Forschungen  U,  H.  3. 

2376.  WaitZy  G.,  das  Gedicht  über  die  Völker  in  nordischer  Fassung. 
Forschungen  z.  deutschen  Qeschichte  26,  153  f.  —  Lat.  Spottgedicht  anf  Völker 
u.  Städte  aus  einer  Upaal.  Hs.  des  XIV.  Jhdts. 

2377.  Bartsch,  K.,  Schwankgeschichte. 
Germania  31,  246  f. 

2378.  Bolte,  J.,  ein  Schwank  des   15.  Jahrhunderts. 
Vierteljahrsschrift  fiir  Cultur  nnd  Litteratur  der  KcnaisHance  I,  484 — 486. 

2879.  Schepß,  G.,  lateinische  Elegie  auf  'Neun  Schneider  und  ein  Ei*. 
N.  Archiv  f.  ältere  d.  Geschichtakunde  XII,  221  f. 


UMVERSITY  OP  MiCHlGAN 


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