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Full text of "Geschichte der griechischen litteratur in der Alexandrinerzeit"

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GESCHICHTE 


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GRIECHISCHEN  LITTERATÜR 


ALEXANDRINERZEIT. 


FRANZ  ausEsasL. 


ZWEITE»  BAND. 


LEIPZIG, 

UCK   U»D   VEHl.ÄG    VON    B.   G.   TEÜbNEK. 
1892. 


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Vorwort. 

Es  war  selbstverstlndlich  nicht  meine  Absiebt  dieeen  zweiten 
Band  mit  einer  Vorrede  anszuetatten.  Aber  icb  entdeckte  erst 
nach  dem  Druck  einige  von  mir  im  ersten  begangene  Unter- 
lassongsatlndeo.  C.  2.  S.  1Ö7.  A.  827  habe  ich  leider  Rose  Aristot. 
pseudep.  8.  696fiF.  und  R.  Foerater  De  Aristotelis  quae  femntur 
Phjaiognomicomm  indole  ac  condicione,  Philol.  Abhb.  tarn 
70.  Geburtat  y.  M.  Hertz,  Berlin  1888.  S.  282—304  unbenutzt 
gelassen.  Aua  diesen  Untersuchungen  geht  hervor,  daas  die  uns 
gebliebene  angeblich  aristotelische  Physiognomik  -  in  Wahrheit 
Excerpte  aus  zwei  Terachiedenen  Schriften  (C.  1 — 3  und  4—6) 
sind,  die  beide  nicht  von  Aristoteles,  aber  doch  uuter  dem  Ein- 
Suss  eigener  Aeusserungen  desselben  (Anal.  pr.  II,  27.  70''  7  ff. 
H.  A.  I,  9.  15.  491*>ff.  494*  15)  von  Feripatetikern  geschrieben 
waren,  mindestens  die  erste,  wenn  sich  die  Titel  in  den  Katalogen 
wirklich  auf  diese  Schriften  beziehen,  schon  vor  Hermippos,  und 
daaa  beide  mindeatena  schon  vor  Polemon  dem  Pbysi(^nomen  und 
Bogar  vor  Suetoniua  verbunden  waren.  Ueber  daa  una  aus  ihnen 
Erhaltene  muss  ich  mich  jetzt  begnUgen  auf  Rose  und  Foerster 
KU  verweisen.  Den  Urheber  des  Anazoga  setzt  Foerater  in  die 
Zeit  des  Hadrianus,  indem  er  die  Worte  3.  80S*  16  olag  äv  cfi] 
^tovvaiog  1>  tfoipufTiffi  auf  den  damaligen  Sophisten  Dionjsios  von 
Miletoe  bezieht,  der  etwas  älter  als  der  PfajsiogDom  Polemon  war. 
C.  23.  S.  763  fehlt  Psendo-Eudoxoa,  d.  h.  die  aus  einem  von 
Aegypten  nach  Paris  gekommenen  Papyrus  nach  Letronnes  Vor- 
arbeiten von  Brunet  de  Fresle  Noticea  et  extraits  des  manu- 
sorits  etc.  XVIII,  2  berau^egebene  kleine  kalendarisch-astrono- 
mische Schrift,  welche  sich  durch  ein  Akrostichon  als  Evdö^ov 
rd%vT)  (natürlich  iat  der  Enidier  gemeint)  ankOndigt,  ausfQhrlicb 
von  B&ckh  Soonenkreiae  S.  196—222  (welcher  sie  fQr  ein  Schul- 
heft  aus  Vorträgen  über  die  Astronomie  des  Endozos  hält)  be- 
handelt nud,  wie  er  nachweist,  zwischen  193  und  190  entstanden 

n,.i,i..,..>^.OO^ie 

406234 


ist.  Daher  kommt  denn  auch  Hipparchos  in  ihr  noch  nicht  vor, 
und  von  denjenigen  Ästronomen,  deren  Lebren  neben  denen  des 
Eudoxos  benutzt  werden,  ist  Kallippos  der  jüngste.  Nicht  minder 
fehlt  vorher  S.  270  der  Astronom  Dionysios,  dessen  Beobach- 
tungen Hipparchos  verwerthete  (Ptolem.  Almag.  IX,  1.  p.  170), 
und  welcher  dem  Philadelphoa  zu  Ehren  eine  neue,  mit  dessen 
Regierungsantritt  beginnende  Zeitrechnung  schuf,  über  welche 
wiederum  auf  Böckh  a.  a.  0.  S.  286 — 340  zu  verweisen  ist.  Da 
die  erste  nach  derselben  datirte  Beobachtung  ins  Jahr  272  fällt, 
vermuthlich  doch  wohl  auch  von  ihm  selber  gemacht  war,  jeden- 
falls aber  sonach  diese  neue  Aera  damals  schon  existirte,  so  muss 
er  nach  Böckhs  richtiger  Folgerung  um  diese  Zeit  gelebt  haben. 
Ob  er  derselbe  mit  dem  S.  659  aufgefQhrten  Dionysios  war,  lässt 
Böckh,  trotzdem  die  Zeit  dazu  stimmen  würde,  wegen  der  Häufig- 
keit des  Namens  auf  sich  beruhen,  und  wie  nötbig  eine  solche 
Vorsicht  ist,  erkennt  man  daraus,  dass  es,  wie  man  doch  wohl 
annehmen  muss,  noch  einen  anderen,  späteren  gleichnamigen 
Mathematiken  und  Astronomen  gab,  den  S.  191.  A.  33.  S.  293. 
295  erwähnten  Kritiker  des  Aratos. 

Und  nun  benutze  ich  diese  letzte  Gelegenheit  auch  noch  zur 
BerichtiguDg  einiger  anderer  Irrthümer,  die  ich  aber  nicht  ver- 
schuldet habe,  in  diesem  zweiten  Bande.  Die  von  mir  G.  27.  S.  52  f. 
nach  Diels  angenommenen  vermeintlichen  ältesten  homerischen 
Allegorien  haben  als  eine  solche  eigne  Schrift  eines  unbekannten 
Verfassers  in  Wahrheit  nie  existirt,  vielmehr  wird  Maass  im 
weiteren  Verfolg  seiner  Aratea  nachweisen,  dass  die  Quelle  für 
die  betreffende  spätere  Litteratur  des  Krates  von  Ualloe  (von 
seinem  kritischen  Homercommentar  ■=■  ^topQmttxä  oder  as^l 
dtop&äöeae  verschiedene)  'OpijQtxü  gewesen  sind.  Das  von  mir 
S.  703  f.  gegen  die  Annahme,  dass  dieser  Mann  Iliaa  und  Odyssee 
in  je  9  Bachern  herausgegeben  habe,  geltend  gemachte  Bedenken 
sieht  Maass  mit  Recht  als  entscheidend  an  und  vermathet  eben- 
desshalb,  dass  in  dieser  Ausgabe  die  Ilias  4,  die  kQrzere  Odyssee 
aber  5  Bücher  umfasst  habe,  woftlr  er  sich  auf  die  Analogie 
stfltzt,  dass  die  dem  ersteren  Gedicht  entsprechende  kleine  Ilias 
in  4,  die  dem  letzteren  entsprechenden  Nosten  aber  in  5  getheilt 
waren.  £r  wird  femer  zeigen,  dass  die  Meinung,  Krates  habe 
auch  einen  Commentar  zur  hesiodischen  Theogonie  (geschweige 
denn,  wie  er  früher  fQr  möglich  hielt,  zu  allen  sogenannten  hesiodi- 
schen Gedichten)  geschrieben,  unerweislich,  und  die  Vermathnog, 


Vorwort.  V 

er  mög«  auch  den  Äratos  commentirt  haben,  erst  recht  ohne 
jeden  festen  Anhalt,  d^egen  die  Angabe,  er  habe  BoimTixti  ver- 
fasat,  ohne  genügende  Gründe  angefochten  ist.  Danach  gestaltet 
sich  aleo  meine  Darstellung  C.  26.  S.  10  f.  S.  12.  A.  69  sehr  we- 
sentlich um. 

Die  Frage  nach  der  Lebenszeit  des  Erateteera  Herodikos 
scheint  auch  durch  Max  Müller  noch  nicht,  wie  ich  im  Nach- 
trag 8.  684  glaubte,  erledigt  zu  sein.  Denn  dessen  Recensent 
Bapp  Woch. f.  kl.  Ph.  VIII.  1891.  Sp.  1217—1221  sucht  darzuthun, 
dass  die  von  Hüller  im  Anfang  des  5.  B:  von  Ath.  angenom- 
menen Widersprüche  nicht  vorhanden  seien,  and  Nichts  daran 
hindere  die  Vermuthong  von  Arnim  Quellenstud.  z.  Philo  8.  123 
zu  billigen,  so  dass  Ath.  nur  den  Seleukos  und  dieser  den  Hero- 
dikos benutzt  hätte.  Bapp  fügt  (3p.  1218.  Anm.)  hinzu,  die  von 
Möller  mitgetbeilte  Argumentation  von  Wilamowitz,  nach 
weichet  Herodikos  zwischen  150  und  86  v.  Chr.  geschrieben  habe, 
stütze  sich  nar  auf  die  unbewiesene  Voraussetzung,  dass  die 
8teIIe  Ath.  ISb^  berodikeisch  sei.  Hiernach  würde  denn  nun 
aber  wiederum  ebenso  gut  die  umgekehrte,  von  C.  Schmidt 
vertretene  Möglichkeit  bleiben,  dass  vielmehr  Herodikos  den  Se- 
leukos ausgeschrieben  habe.  Denn  daes  auch  Büchelera  Beweis- 
führung, an  die  allein  sonach  Bapp  sich  halt,  nicht  unbedingt 
zwingend  ist,  glaube  ich  dargethan  zu  haben. 

In  C.  29.  8.  122.  A.  130  ist  hinzuzusetzen:  Darüber,  dass 
Diodoros  auch  in  den  ersten  Gapitelu  im  8.  B.  Manches  aus  Poly- 
bios  bat,  s.  Bader  De  Diodori  remm  Romanarum  scriptoribus, 
Leipzig  1890.  8.  S.  59—70. 

Das  von  mir  8.  709  f.  im  Nachtrag  zu  C.  29.  S.  136  f.  über 
das  astronomische  System  des  Poseidonios  Bemerkte  theilt  zwar 
nicht  alle  Fehler  der  Darstellung  von  Schmekel  Philos.  der 
mittleren  Stoa  S.  281—284,  die  er  dann  S.  462—465  verbessert 
hat,  bedarf  aber  allerdings  der  Berichtigung.  Dies  System  ist 
nicht  das  sogenannte  ägyptische,  sondern  eben  schon  das  ptole- 
maeische,  und  Poseidonios  ist  auch  keineswegs  der  Urheber  des- 
selben, sondern  annäherungsweise*),  wie  es  acheint,  echon  Archi- 
medes  (Macrob.  Somn.  Scip.  1, 19, 2),  jedenfalls  findet  es  eich  schon 
bei  Panaetios,  von  dem,  wie  gesagt,  Poseidonios  nur  in  einem  ein- 
zigen Punkte  abwich ;  allerdings  aber  wird  ea  wohl  der  grosse  Fin- 


*}  S.  die  Anm.  im  Begietei  i.  d.  W.  ArcfaiinedeB. 

Diizcdtv  Google 


flu38  des  Letzteren  gewesen  sein,  welcher  diesem  System  zum  Siege 
sowulil  über  das  platonische,  von  Eudoxos,  Kallippos  und  Aristoteles 
durch  die  Theorie  der  bewegenden  Sphären  (was  Bchmekel  auch 
jetzt  noch  nicht  hervorhebt)  weiter  auBgebildete  als  auch  über  das 
heliocentrische  verhalf.  Das  sogenannte  ägyptische  System  aber 
ist  nicht  so  sehr,  wie  Schmekel  S.  465f.  A.  2  sagt,  eine  Ver- 
mittlung zwischen  dem  ptolemaeischen  und  dem  platonisch- 
endozischen  als  vielmehr  zwischen  jenem  und  derjenigen  Lehre, 
welche,  von  dem  pytb^oreischen  Centralfeuersystem  ausgehend, 
nach  Beseitigung  des  Gentralfeuers  und  der  Gegenerde  bei  Hi- 
ketas,  EkphantOB  und  Herakleides  dem  Pontiker  zur  Annahme 
der  Achsendrehung  der  Erde  und  von  da  weiter  bei  Äristarchoa 
von  SamOB  dazu  geführt  hatte  das  heliocentrisöhe  System  als 
Hypothese  uud  bei  Selenkos  von  Seleukeia  dasselbe  als  das  allein 
wahre  zu  begTÜnden.  Schmekel  hat  nämlich  auch  jetzt  noch 
nicht  beachtet,  dass  schon  Herakleides  den  Mercur  und  also  wohl 
auch  die  Venus  sich  um  die  Sonne  und  erst  mit  dieser  um  die 
Erde  bewegen  liess  oder  mit  anderen  Worten  zu  Trabanten  der 
Sonne  machte  (Chalcid.  in  Plat.  Tim.  c.  110.  p.  176  f.  Wrob.,  vgl. 
B8ckh  Plat.  kosm.  Syst  S.  138.  142f.  Zeller  Ph.  d.  Gr.  H*  1. 
8.  1036  f.  =  II*,  1.  S.  887  f.),  und  ebendies  nahm  das  sogenannte 
ägyptische  System  von  ihm  auf,  das  ptolemaeiscbe  nur  dieStellung 
von  Mercur  und  Venus  zwischen  Mond  und  Sonne,  so  dass  hier 
vielmehr  auch  fflr  diese  beiden  Planeten  die  Epicykeln  blieben. 
Meine  Behauptung  aber  (I.  S.  765),  Hipparchos  sei  bei  dem  geo- 
centrischen  Weltsystem  stehen  geblieben,  ist  ungenau:  er  ver- 
theidigte  in  Wahrheit^  wie  Schmekel  S.  464  mit  Recht  hervor- 
hebt, nur  die  Möglichkeit  desselben,  ohne  sich  zwischen  ihm  und 
dem  heliocentrischen  zu  entscheiden,  verhielt  sich  also  nicht 
wesentlich  anders  als  Aristarchos  und  blieb  auch  hier  seiner  ge- 
wöhnlichen zurückhaltenden  und  abwartenden  Weise  treu  (Ptolem. 
Alm.  IX,  1.  p.  114  ff.  Halma). 

In  Bezug  auf  die  Anfänge  des  Neupythagoreismus  C.  32. 
S.  329—338  bedaure  ich  lebhaft,  dass  mir  die  letzten  Bogen  von 
Schmekels  Buche  auch  bei  der  Abfassung  meiner  letzten  Ergän- 
zungen noch  nicht  vorlagen.  Ich  würde  sonst  noch  nachträglich 
versucht  haben  mich  Über  seinen  an  des  Sei.  Math.  X,  281  f. 
Nachricht  anknüpfenden  genaueren  Unterscheidungsversuch  der 
beiden  Richtungen  unter  den  Neupythagoreem  zu  äussern,  bei 
welchem  er  die  eine,  stoisch  gefärbte  aus  Poseidonios,  die  andere, 

n,.,iv,..>^>00'^IC 


Vorwort.  VII 

platonisirende  aus  Antioclioa  herleitet.  Dazu  ist  es  nun  jetzt  zu 
spät,  man  wird  aber  aas  gelegentticben  Andeutungen  von  mir 
bereite  ersehen,  dass  ich  an  eine  solche  Herleitung  überhaupt 
nicht,  sondern  nur  an  eine  Anknüpfung  glaube.  Die  Herleitung 
liegt  tiefer  als  bloss  im  Entwicklungsgänge  der  damaligen  Philo- 
sophie, und  ebendeashalb  waren  beide  Richtungen  trotz  ihres 
Gegensatzes  doch  eben  gleichmäBsig  nenpythagoreiscb.  Ueber- 
hanpt  scheinen  mir  Schmekels  Anseinandersetzungen  überall  da 
die  schwächsten,  wo  er  gegen  bistoriscbe  Gesammtauffassungen 
Zellera  Front  macht,  womit  ich  abrigens  von  meiner  im  stärk- 
sten Masse  rtthmenden  Anerkennung  seines  Buches  nicht  das 
Geringste  zurücknehme. 

Die  TOB  mir  C.  33.  S-  370  f.  gemachten  litterariscben  Angabmi 
Qber  die  auch  von  Wachsmnth  und  Gicborius  (vgl,  Soltau 
Rom. ChroDol.  8. 415.  419)  und  zuletzt  tod  Bader  a. a. 0  S.  53—59 
vertretene  Amiabme,  dass  die  Liste  der  albanischen  Könige  bei 
Diodoros  im  7.  B.  aus  Eastor  stamme,  sind  nicht  vollständig, 
doch  schadet  dies  weniger,  da  diese  Annahme  schwerlich  haltbar 
Ut,  8.  Soltau  Berl.  ph.  Woch.  XI.  1891.  Sp.  1323  f. 

Aristokritos  (8.  385)  gehört,  wenn  die  I.  8.  392.  A.  7  (wo 
fölscblich  Agorakritos  steht)  angeführte  Termutbung  von  Ettaack 
richtig  ist,  schon  der  älteren  Alexandrinerzeit  spätestens  als  Zeit- 
genosse des  Rhoders  Apollontos  wo. 

Und  so  wird  sicher,  wenn  je  eine  zweite  Auflage  dieses  meines 
Buches  erscheinen  sollte,  noch  Manches  nicht  bloss  ans  der 
Zwischen-,  sondern  auch  noch  aus  der  Vorzeit  nachzutragen  und 
zu  verbessern  sein,  und  nicht  zum  Wenigsten  ist  es  Schade, 
dass  ich  auf  Mabaffy  Greek  life  and  tbougbt  from  the  age  of 
Alexander  to  the  Roman  conquest,  London  1887  erst  aufmerksam 
wurde,  als  es  zu  spät  war.  Ich  selbst  werde  schwerlich  diese 
etwaige  zweite  Auflage  noch  besorgen,  aber  wer  meiner  Bitte 
folgt  mir  Irrtbümer  und  Mängel  brieflich  nachzuweisen,  dem 
verspreche  ich,  dass  ich  solcherlei  Beiträge  sorgfältig  prüfen  nnd 
die  Ei^ebnisse  fQr  Denjenigen  sammeln  werde,  welcher  etwaigen- 
falls  einst  diese  Arbeit  in  die  Hand  nehmen  möchte. 

Greifswald  im  December  1891. 


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Inhalt. 


SecbBiindEwa.DEigBteB  Capitel.     Die  pergameniache  Philo- 

logenscbale 1— 

Herakleides  der  Kritiker  S.  1.  683.  —  Erataa  von  Hallos 
8.  4.  688.  703.  Vorw.  S.  IV  f.  —  (Tanriskos  8.  6).  —  Ka- 
rystioH  von  Pergamon  S.  18.  684.  —  Ärtemon  TOn  Perga- 
moD  S.  13.  ~  Ecnnias  8. 14.  —  Zenodotos  von  Mallos  S.  14. 
—  Asklepiadea  von  HTrleia  8. 16.  684.  —  DeinetrioB  CUoroa 
S.  30.  —  HerakleoD  von  Tilotis  S.  21.  —  Die  Zweitheilang 
der  attischen  Eomoedie  scheint  pergamenisch  S.  9S.  —  An- 
hang: Hei-odihos  von  Babjlon  S.  24.  684.  Torw.  8.  V. 
Siebenundzwaozigstes   Capitel.     Apollodoros   von  Athen 

,  «nd  die  Mythographie 28— 

Einleitnng  S.  S8.  —  Timotheoa  von  Athen  S.  28.  68G.  — 
Pseudo-HippjB  S.  se  —  Paeado-EadmoB  tod  MiletOB  S.  39. 
686.  —  Polyanthos  von  Kjrene  S.  80.  686  —  AkeatodoroB 
von  MegolopoÜB  S.  30.  —  ThrasybuloB  S.  30,  —  Hegeaionaz 
TOD  Aleundreia  in  Troas  8.  81.  —  Apollodoroa  von  Athen 
S.  33.  685.  —  DioDjsioB  Skjtobrachion  Ton  HTtilena 
S.  45.  —  Du  älteate  Handbncb  der  Mythologie  8.  49. 
686.  —  TheopompOB  von  Knidoa  S.  68. 686.  —  [Bomeiüche 
Allegorien  8.  52.  686,  a.  aber  Vorw.  8.  IV],  —  Demaratoa 
8.  63.  —  MikoatratOB  S.  6S.  —  Nikokrate«  8.  68.  —  Deioar- 
choB  S.  64.  —  PalaepbatOB  S.  61.  —  Dionjsioa  der  Eyklo- 
graph  von  Rhodos  oder  Samoa  8.  GT.  —  DionyaioB  se«! 
9fäv  S.  G9.  —  Sokratea  von  Eoa  8.  69.  -  Eonon  S.  69. 686. 
AcbtundzwaniigBtea   Capitel.     Die    Stoiker  Boetfaoa  und 

PanaetioB 62— 

BoethoB  von  Sidon  S.  6!.  687.  704.  —  Paaaetioa  von 

Rhodos  S.  63.  687,  704.    Vorw.  S.  V. 

Nennundzwanzigstes  Capitel.    Poljbios  and  Poaeidonioa  .       80—1 

Polybios  von  Hegalopolis  8. 80. 687,  707.  Vorw.  S.  V.  — 

Poaeidooios  vod  Apameia  S.  138.  667.  707.    Vorw.  S.  V  f. 

DreisBigstes    Capite).     Die   späteren    alexandriniscben  und 

Bonstigen  Grammatiker 148— S 

Hestiaea  von  Alezaudreia  8.  146.  —  Xenon  S.  149.  — 
ITellanifcoB  8.  149.  -  EomanoB  S.  150.  -  Aaklepiades  von 
AlejHndreia  8.  160.  -  Athenokles  von  Eyzikos  S.  160.  — 


:A,klOgIe 


Inhalt.  IX 

PtolemaeoB  i  'E«(9jti)e  8. 161.  —  Aiklepiadea  von  Nikaea(?) 
S.  161.  —  Cbarea,  Schaler  deaRhodenApollonioB  S.  löl. — 
AttaloB  von  ^odOB  S.  168.  —  Ammonios  von  Aleiandreia 
S.  16B.  687.  —  PtolemaeoB  Ptndftrion  T«n  Alexandceia 
8.  166.  —  PtolemaeoB  von  Askalon  8.  16«.  —  AriBtodemoa 
TOD  Elü  S.  16S.  —  MeaekrateH  tod  Nyia  in  Earien 
S.  169.  —  Poteidonio«  der  Ariatarcheer  8.  l<0.  —  Satyros 
der  Arietatcheer  S.  160.  —  DioDjaodoroB  von  Alezandreia 
S.  161.  —  Apollonios,  Schttler  de«  Ariatarchoa  S.  16t. 
681.  —  ParmenükoB  S.  162.  —  Denetriu  Uion  von 
AdtamTttion  8.  164.  —  CbaerU  8.  16«.  —  Aretadea 
8.  les.  —  Neotelae  8.  168.  —  DionjrBioa  der  Thraker  von 
Alezandreia  S.  1«8.  687.  —  Dionjdoa  von  Sidon  8.  17«.  — 
Apollonios,  8ohu  oder  Schfllei  dea  Churis  S.  176.  —  Ni- 
kia*  8.  177.  —  ApoUodoroa  von  Taraoa  8.  178.  —  Apollo- 
doroa  von  Kjrene  S.  178.  —  Hypeikratea  8.  178.  —  8ta- 
beriiu  Eroa  S.  178.  —  l^rannion  der  Aeltere  tod  Amiaoa 
S.  179. 688.  —  Ariatodemo«,  Neffe  dea  Menekratea,  von  N^aa 
8.  18S.  —  AriatodemOB,  Sohn  dea  Henekratea,  von  N;Ba 
S.  188.  —  ArtemidoroB  der  Aristophaneer  S.  186. —  SilenoB 
S.  186.  —  Nikandro»  von  Thyateita  8.  187.  —  Tiieodoro« 
der  QloBBograph  S.  188.  —  Timachida»  von  Ehodoi 
S.  1B8.  —  Ameriaa  der  Makedoaiei  S.  190.  —  Herakleon 
von  Epheaoa  8.  190.  —  Hermonax  8.  191.  —  Eleitarchoa 
von  Aegina  S.  191.  —  Ändere  Lexikographen  8.  ISS.  — 
ZenodorOB  8.  19S.  711.  —  Zenodotoa  von  Alezandreia 
8.  19S.  711.  —  DrakoD  von  Stiatonike  S.  198.  ~  Antio- 
chos  von  Aleiandreia  8.  1S4.  —  Antigonos  von  Alezandreia 
8.  194.  —  Dhijmoa  von  Alezandreia  8.  196.  687.  —  T17- 
phon  B,  ilO.  «89.  —  Ariatonikos  von  Aleiandreia  8.  KU.  — 
Tbeon,  der  Sohn  dea  Artemidoroa  8.  SIB. 

□  nddreissigatea  Capital.  Rhythmik  and  Metrik  .  .  .  118-S3T 
Binleitong  8.  S18.  —  Die  nachariatozeniMben  Bhjtb- 
miker  3.  9S3.  —  Daa  rhythmiaoh-metriacbe  Bjateia  der 
sogenannUn  EvpxU%o»t*t  S.  SI4.  —  Daa  Utere  S.  816 
nnd  das  jOngere  metriache  Hanptajstem  S.  S81.  —  Spuren 
anderer  metriacher  ond  rhythroiacher  Theorien  8.  S86.  689. 

linnddreieaigates  CapiteL  Die  apUeien  Philosophen  .  837—361 
1.  Stoiker.  Mneaarehoa  nnd  Dardanos  S.  238.  711.  — 
Stratoklet  von  Ehodoa  8.  339,  —  Apollonios  von  Nyaa 
in  Earien  8.  S39.  —  Demetnos  der  Bitbynier  3.  339.  — 
Hekaton  von  RhodoB  S.  S40.  711.  —  Andere  ScbOler  des 
PaoaetioB  8.  S42.  ~  Neator  von  Tarsoa  8.  848.  —  Dioti- 
moa  (nicht  Theotinioa)  S.  S43.  689.  —  ApoUodoros  von 
Athen  der  Jflngere  8.  818.  —  Sosoe  von  Aakalon  8.  844.  — 
Dionjsioa  8. 844.  71 1.  —  Aaklepiodotos  von  Nikaea  8. 844.  — 
Phainia*  3.  846.  —  lason  von  üjiie,  in  Earien  S,  346.  — 
Athenodoroa  KordjUon  von  Taraoa  8.  846.   —  Antipatroa 


:A,ioogIe 


Inhalt. 

8*1 
ton  TjrroB  S.  347.  689.  113.  —  Apollonioa  von  Tyroe 
S.  SIT,  —  Diodotos  S.  248.  —  Äpollonides  S.  348.  — 
Athenodoro«  von  Eana  bei  Tatbob  S.  348.  —  Die  vetnata 
plAcita  pluloBOphoram  8.  260.  —  Areioa  DidymoB  von 
Alez&ndreia  S.  S&2.  —  Theon  von  Aleiandreia  S.  266.  — 
PopolKre  Schrift  tlber  die  Zul&BBigkeit  d«s  Bauackeg  fdr 
den  Weiaeo  S.  2G6. 

2.  Die  Epikureer  S.  367.  —  Diogenea  von  Taraoe  S.  268.  — 
ApollodoTOB  der  Qarteutyrann  von  Athen  S.  860.  712.  — 
Demetrios  der  Lakonier  S.  SSO.  711.  TIS.  —  Zenon  von 
8idon  S.  361.  TIS.  TIS.  —  Pbaedroa  S.  S64.  —  Palron  8. 366. 
—  Sirou  oder  Skiion  S.  S6T.  —  Philodemoe  TOn  Gadara 
S.  267.  6S9.  TIS.  —  Anhang:  Dlotimo«  der  Demokriteer 
Ton  TyroB.    NikaBÜrate«  S.  878. 

8.  Die  neue  Akademie  5.  879.  —  Pbiloo  von  Lariaa 
S.  379.  TIS.  —  Herakleitoa  von  Tyros  8.  SB4.  —  Antiocboa 
von  Aakalon  S.  284.  TIS.  —  Ariatoa  von  Aakalon  8.  391.  — 
ApolUa  von  Sardea  a.  A.  8.  S91.  —  Deik^Uidea  8.  898.  - 
EndoTOS  von  Alezandreia  8.  298. 

4.  Po  tarn  on  von  Alexaodreia  and  aeine  eklektiacke 
Schale  S.  296. 

6.  Die  Peripatetiker  S.  S96.  —  Apellikon  von  Teoa 
8.  296.  —  Aadronikoa  von  Rfaodoa  8.  801.  689.  —  Era- 
tippoa  von  Pergamon  8.  806.  —  Staaeaa  von  Neapolie 
S.  806.  —  BoBtboB  von  Sidon  8.  807.  —  Ätiaton  von 
Aleiandreia  S.  308.  —  NikolaoB  von  Damaekoa  8.  309.  — 
XenarchoB  von  Seleukeia  in  Silikien  B.  821.  —  Alezandros, 
Lehrer  des  Cratana  S.  S32.  —  Athenaeoa  von  Selenkeia  in 
Kilikien  S.  883.  —  Demetiiog,  Frennd  des  Cato  S.  SSS.  — 
Diodotoa  von  Sidon  S.  882.  ~  AtbenodoioB  von  Hhodoa 
8.  SSS.  —  Ptendo  Philou  Qbei  die  ünzereUlibarkeit  der 
Welt  8.  833.  714.  —  PBendo-Aiistotelea  von  der  Welt 
S,  836.  —  Paendo-AristoteLea  ober  Tugenden  and  Laster 
S.  338.  —  PeripateÜBche  Sammlung  von  LOeungen  bome- 
riacher  Probleme  8.  8S9. 

0.  Die  AnfKnge  dea  Neopytha^oreiBmiu.  Einleitung. 
LjkoD  von  Tarent  S,  329.  Torw.  S.  Vif  —  PytbagOTeiBche 
Denkachriften  bei  Aleiandroa  Poljhiator  S.  SSS.  —  Paeudo- 
OkaUoB  8,  SSS.  —  Paendo-Archjtaa  8.  884.  —  Pseudo- 
TimaeoB  8.  886.  —  Psendo-Hippodamoa  S.  837.  —  Pseudo- 
PhilolaoB  S.  387.  —  ApoUodoroe  von  Ejiikoa  S.  888.  — 
[LjkoD  von  laaoa  und  Lykon  von  Tarent  S.  SSS.  691). 

T.  Aeneaidemoa  und  die  Anf&nge  dea  neuen  Skepticiamaa 
3.  889.  —  Ptolemaeoa  von  E;iene  8.  839.  —  Aeneaidemos 
Ton  Knoaot  oder  Aegae  8.  840. 

8.  Aohaog.    Dioakpridea  S.  347.  698. 
iunddreiaaigatea  Capitel.     Die  Hiatoriker  der  alexan- 
driniacbeD  Periode  ana  apUerer  oder  unbealimmbarer  Zeit    868 — 


..>^.00' 


.3IC 


Inb«lL 

PsKOD  von  Plataeu  8.  8G3.  —  Metrodoroi  von  Bkepsü 
S.  362.  —  AgroefoB  S.  865.  —  Ariatolcntea  von  Sparta 
8.  856.  —  Armenidas  S.  866.  —  Byperocho*  odei  Paendo- 
Hjperoctioa  von  Eyme  3.  366.  —  PromathidM  tod  Herft- 
kleia  S.  Ste.  —  Alexandroa  der  Poljbiitor  von  lliletoa 
8.  366.  eaa.  —  Eaator  tod  Bhodoa  S.  366.  Vorw.  8.  VII.  — 
AmphikrmteB  Ton  Athen  (?)  8,  S72.  —  Tbeophanes  von  Myti- 
lene  S.  878.  —  Teukros  von  Kjzikoi  3.  876.  —  Timftgenea 
von  Alezandieia  8.  877.  692.  ~  Timageaei  oder  Timogenea 
Ton  Hiletoa  8. 381.  —  SokntM  von  Bhodoa  8. 388.  —  Arta- 
vaadea  von  Armenien  S.  8B2.  —  Olympos  S.  382.  —  Erapy- 
lo«  VOD  RhodOB  8.  389.  —  Straton  aos  Epeiroa  8.  882.  — 
AketandroB  S.  388.  —  Aeneeidemoa  8.  888.  —  Agathofalea 
von  Kjtikoa  oder  Babjlon  8. 888.  —  Aglaoithene*  S.  381.  — 
Laostbenidaa  8.  864.  —  Aleiarobos  8.  384.  —  Alszia  von 
SamoB  8.  884.  —  Andriakoa  8.  384.  —  Aotileon  8.  S84.  — 
ApoUodoroa  tod  Artemita  8.  386.  —  Apollonioa  von  Aakalon 
8.  386.  ~  Apollonioa  von  Acbamae  8.  SBG.  —  Archemachoa 
am  Enboea  8.  88G.  —  Archinoa  8.  886.  —  Ariatokritoa 
S.  886.  Vorw.  8.  VII.  —  Ariatotelea  von  Chalkia  8.  886.  — 
Aftynomoa  S.  886.  —  Athenaeoa  8. 886.  —  Atbenikon  8.  386. 
—  Domitias  CaUifttratoa  8.  386.  —  Demagoras  von  Sanoa 
S.  386.  —  Demokritoa  von  Epbeaoa  8.  387.  —  Deraotelea 
S.  387.  —  Diogenea  Ton  Sik^on  8.  887.  —  Aelins  Dioa 
8.  387.  —  Paendo-Epimeoidea  S,  888.  —  Her&kleitoa  toh 
Lesboa  8.  SM.  —  Hieroojmoa  dtr  Aegjrpter  8.  390.  — 
BippaaoB  der  Lakone  S.  890.  —  Hippoatratoa  8.  890.  — 
Kleophanea  S.  391.  —  Krates  von  Atben  8.  391.  —  Lykeaa 
von  Nmkratia  8.  891.  —  Heliton  S.  391.  —  Andron  von 
Aleiandreia  8.  391.  —  Heneblea  von  Barka  S.  891.  — 
Henippos  8.  892.  —  UnMimacbos  von  Fbaaelis  8.  898.  — 
Holpia  der  Lakone  8.  391.  —  Hoamea  8.  898.  —  Ujron 
von  Priene  8.  393.  —  Nikandroa  von  Cbalkedon  8.  394.  — 
Nikanor  8.  896.  —  Nikobulo  8.  396.  —  Nikoklea  8.  896.  — 
Phanodikoa  8.  396.  —  Philippoa  von  Theangek  8.  396.  — 
Peiaiatiatoa  von  Lipara  8.  896.  —  Potfgooatoa  8.  896.  — 
Folykntea  8. 896.  --  Fol^ieloa  3.  396.  —  Praiioo  B.  396.  — 
Protagoridea  von  Eyaikoa  8.  896.  —  Pftbaenetoa  8. 897.  — 
StapbyloB  von  Navkratia  S.  897.  —  Bteaikleidea  von  Atbea 
8.  397.  ~  8Didaa  aoa  Tbeiaolien  S.  398.  693.  —  Tbeagenea 
der  Hakedone  8.  898.  —  TbeodoroB  von  Hierapolia  3.  898.  — 
Tbeogenea  8.  899.  —  Tbeotimoa  8.  899.  —  Xenagoraa 
8.  399.  —  ZeDodotoi  von  Troeiene  d.  A.  S.  899.  698.  — 
Faendo-Demadea  8.  400.  —  Inba  tl,  EOnig  vod  Haure- 
tanien  8.  402.  693. 
VierunddreiaaigiteB  Capitel.    Die  spftteren  Aerzte  .... 

Eialeitong  3.  414.  003.  —  Hikeaioa  8.  418.  —  Heraklei- 
dea.    Schaler  dea  Hikeaios   8.  418.    —    Herakleides   von 


:A,klOgIe 


I  Inhalt. 

Tateat  S.  419.  —  fipaenetoa  S.  üb  —  Entb^demoB  Ton 
Atben  S.  426.  —  Erateuaa  der  BbiEotom  8.  436.  —  Zop;- 
roB  TOD  Älexandreia  S.  437.  —  Epikles  aaa  Kreta  S.  487.  — 
Askleiiiadei  von  Pnua  8,  438.  —  Apotlonios  von  Eition 
8.  440.  —  ChrTBennoa  S.  441.  —  Ljsimachoa  ans  Kos 
8.  442.  714.  —  ApollonioH  Mjs  B.  44S.  —  Dioskaridea 
Phakai  S.  443.  —  Herakleides  tod  ErfÜirae  S.  444.  — 
Sostratoi  S.  444.  6B4.  —  AmmoaioB  von  Alexandieia 
S.  446.  —  ClaadiuB  Philoienos  8.  446.  —  Zenxii  der  Jflngeie 
S.  440,  —  AlezandroB  Pbilaletbes  8.  446.  —  DemostfaeneB 
PhilaletbeB  S.  446.  —  AriBtozenoB  S.  446.  —  CbaridemoB 
8. 446.  —  Uikkion  8. 446.  ~  LykoB  von  Neapolia  S.  447.  — 
ArtemidoTOB  von  Side  S.  447. 
nfanddreiBsigates  Capitel.  Beredsamkeit  und  Rhetorik  44S-616 
Qef&bchte Reden:  Paendo-DemoBtheneaa.B.w.  3.448.— 
Rbetorüche  Lehrbücher  aaa  der  tUteren  AlexandriiieTzeit: 
Psendo- Antiphon  8.  461,  Pseudo- Aristo telea  (Pseado-Anaxi- 
menea}  Bhetorik  an  Aleiandros  8.  461,  Arbeiten  dn  Peri- 
patetiker,  Akademiker  und  Stoiker  8.  467.  —  Praktische  Be- 
redsamkeit der  ftlteren  AlezandrinerEeit:  Charisioa  8.  461, 
Kleoohares  von  Hjrleia  8.  462.  —  Der  Bhetor  Timolaos 
TOn  Lariea  B.  462.  —  Der  asiamiche  Stil  8.  463.  —  He- 
gesiaa  von  Magnesia  am  aipjloa  8.  464.  694.  708.  714.  —  Zo- 
pjroB  S.  467.  —  Hermesianaz  8.  489.  —  Mjron  8.  469.  — 
Matris  S.  469.  —  Zveitea  nnd  eratea  Jahrhundert  8.  471.  — 
Hermagoraa  Ton  Temnos  S.  471. 694.  —  PampbiloaB.  4T8. — 
Psendo-Isokratea  Lehibnch  der  Rhetorik  S.  480.  —  BeacUon 
dea  Atticiamna.  Die  Rhetorik  in  Fergamon.  (Der  Kanon 
der  aehn  attischen  Redner  8.  486.  694}  8.  482.  —  Dio- 
phanea  von  Mjtilene  S.  487.  —  Athenaeoa  8.  487.  696.  — 
Menelaos  ron  Marathoa  8.  488.  —  Eierokles  nnd  Menekles 
TOD  Alabonda  8.  4S8.  —  Diodoros  von  Adramyttian 
8.  489.  —  Die  rhodiacfae  Rhetorik:  ApoUonioa  Halakos 
von  Alabanda  8.  489.  GS7,  Apollonios  Molon  von  Ala^ 
banda  8.  489.  697,  Arlamenes,  Philagrioa  u.  A.  S.  492, 
Ewei  rhodiache  (?)  Hermasoreer  8.  494.  —  AeBchyloB  von 
EnidOB  S.  496.  —  AeBchinea  von  Miletos  8.  496.  —  He- 
nippoa  Kotokas  von  Btratonikeia  8.  496.  —  Xenokles  von 
Adramyttion  S.  496.  —  Diodoros  Zonaa  von  Sordea  8.  497.  — 
DiODjaiOB  von  Magnesia  8.  497.  —  Diotrephes  von  An- 
tiocheia  am  Haeaudtoa  8.  497.  —  DioDjBoklM  von  Trallea 
8.  498.  —  Damaaos  Skombroa  von  Trallea  8.  498.  —  Kratea 
von  Trallea  S.  498.  —  Thalea  von  KalUtia  8.  498.  —  De- 
mokritoa  von  Fergamon  S.  498.  ~  Menedemoa  von  Athen 
8.  498.  —  Demetrios  der  Syrer  8.  498.  —  PammeneB  von 
Athen  8.  496.  —  Zenon  von  Laodikeia  am  Lykoa  S.  499.  — 
Isidoroa  von  Fergamon  8.  499.  —  Eothydomoa  and  Hj- 
breaa  von  Mylaaa  8.  499.  —  Oorgiaa  von  Athen  8.  600.  — 


:A,klOgIe 


Inhalt.  ini 

Salt« 

Da  rebgreifender  Erfolg  dta  AtticiBmoB  inBom  3. 601. 667.  — 
Äpollodoios  von  Fergamon  S.  604.  —  TheodoTOs  von  Qa- 
dara  B.  607.  —  Ein  nnbebannter  etoiBcher  Bhetor  S.  611.  — 
Potamon  von  Hytilene  S.  612.  —  AntipatroB  S.  616.  — 
Leabokle«  TonHTtilene  S.  616.  —  TbeodoToa:  Aniraiiiuig 
tor  Uebong  der  Stimme  S.  616. 

SecfasnnddreiBiigBtes  Capilel.  Ljritc  und  Epigramm  .  .  617— G7'1 
Einleitong  S.  617.  697.  —  Kaatorion  von  Soli  S.  618.  — 
Hermoklei  ton  Ejiikoa  S.  618,  —  lB;lloa  TOn  Epidanroa 
S.  6ie.  —  Qlanke  von  Chioa  S.  621.  —  Archeboloa  von 
Thera  S.  5S3.  —  Das  nene  Epigramm  S.  628.  —  Phalaekoa 
S.  628.  —  Boiakoa  tod  K^ükoa  S.  624.  —  Asklepiadee 
TOD  Samoa  3.  534.  6S7.  —  Nikias  Ton  Hiletoa  3.  6S6.  — 
Erinna  tod  Teuos  S.  &B7.  6B8.  —  An; te  von  Tegea  S.  627. 
669.  —  Noaaia  von  Lokn  in  ünteritalien  S.  527.  —  Poaei- 
dippoa  der  EpigriunmaUker  S.  628.  698.  —  Hed;loa  lon 
Samoa  oder  Athen  und  aeine  Matter  Hedyle  S.  6SS.  699.  — 
Theaetetoa  8. 684.  —  Beraklettoa  von  Halikamaaeos  8. 684.  — 
Leonidaa  tou  Tarent  S.  684!  699.  —  Doris  von  Elaea  S.  638.  — 
Diotimoa  von  Adramjttion  S.  6S8.  699.  —  Phaedimoa  von 
Biaanthe  S.  689.  —  Archimelos  S.  689.  ~  Dion^aioa  von 
Kfokoa  3.  610.  —  Unaaalkas  ton  Sikjoo  S.  640.  609.  — 
Theodoridaa  von  Syrakai  S,  641.  —  Pha^nnoa  S.  648.  — 
Pampbiloa  S.  648.  —  Dioakaridea  von  Alesandreia  (?) 
S.  648.  690.  —  Tymnea  8.  644.  —  Alkaeoa  lon  Hewene 
S.  644.  699.  —  Samios  oder  Samoa  der  Hakedone  3.  646.  — 
Pbtliflt>oa  Ili  Ton  Hakedonien  S.  647.  —  Damagetoa  S.  647.  - 
Polyatratoa  S.  M8.  —  Cbaeremon  S.  648.  —  Uegeaippoa 
S.  648.  —  HermodorOB  S.  648.  —  Menekratea  S.  648.  — 
Paukratea  8.  640.  —  Peraea  8.  649.  —  Pbaniaa  S.  649.  — 
Eaphemoa  8.  649.  —  Partheoie  S.  649.  —  Foljkleitoa 
S.  649.  —  Agia  S.  649.  —  Andronikos  3.  649.  —  Arialo- 
dikoa  S.  649.  —  Arieton  S.  649.  —  Damostiatos  (?)  8.  660.  — 
Hegemon  8.  660.  —  Hermokreon  (?)  S.  660.  ~  Earp'jyllidea 
S.  660.  —  NikoraacboB  8.  660.  —  Pbiletaa  tod  Samoa 
S.  660.  —  Pbiloxenoa  8.  661.  -  Senokritoa  tod  BLodoa 
S.  661.  —  Artemon  S.  661.  —  Atbenaaoa  S.  661.  —  Ni- 
karchoa  der  Aeltere  S.  661.  699.  —  Antipatros  tod  Sidon 
oder  Tjroa  S.  661.  —  Heleagroa  von  Oadara  S.  665.  — 
Andere  Elorilegien  S.  668.  —  Archiaa  tob  Antiocbeia 
3.  669.  699.  —  Tollios  Laorea  B.  660.  —  Q.  Muclaa  Scae- 
Tola  S.  660.  —  Pitholaoa  Ton  tihodoa  8.  660.  —  Philo- 
demoB  von  Gadara  S.  661.  —  Krinagoraa  Ton  Hytilene 
S.  661.  699.  —  Schlasabemerknngeii  S.  666.  —  Die  Antho- 
logie 8.  6S6.  700. 

Siehenanddreieaigatea  Capitel.     Novelle,    Roman,    firief- 

Utterator 574— COl 

NoTelle:  Ariateidea  Ton  Miletoa  S.  674.  700.  —  Eabioa 


OgIC 


XEV  Inhalt. 

Sc 

S.  700.  —  Spuren  eiaee  wirklicbea  Romaua  S.  6T4.  — 
Asopodoroi  von  PUiiu  and  Antheas  toa  Lindoa  S.  &77,  — 
Die  Keime  des  Aleianderromaoa  9.  &78.  —  Qef&lschte 
Briefe:  Psendo-Ariitoteles  8.  670,  Psendo-Flaton  S.  5B1, 
Piendo-Isokratee  8. 686,  Peeudo-SpenBippos  8. 686,  Psendo- 
Timonides  S.  689,  Psendo-DemMthenea  S.  689,  Pieado- 
PhilippoB  S.  GBi,  pBendo-Aptipatcoa  S.  698.  70t,  Peendo- 
AntigODoa  S.  693 ,  Fseodo  •  Aleundroi  S.  694 ,  Psendo- 
AgeBilaoB  S.  696,  Pieudo-HeDekratee  S.  6S6,  Pseado-Ly- 
kargos  S.  698,  Pseudo*AntiochoB  S.  B96,  Paendo'Enmenea 
S.  696,  Paendp-AniaedH  S.  696,  Pseudo-Pherekjdea  S.  6u6, 
Psendo-Tbalöi  S.  696  701,  Paendo-TbrasybaloB  (von  Mi- 
letoe)  S.  696,  PieDdo-Periacdroa  S.  606,  Paeado-ADaiiuieaea 
8.  696,  Paendu-CbeiloD  S.  6B6,  Peeudo-Solon  S.  696, 
Faeado-PeisiatratoB  S.  696,  Psendo-Pittako«  3.  596,  Pnudo- 
Dioklea  tod  Earyatoa  S.  696,  Psendo-Dionyaioa  d.  JOngere 
S.  687,  Paeado-Telftuge«  S.  597,  Paendo-Pythagoras  S,  697, 
Paendo-Arcbytas  8.  698,  Paendo-Eraatoa  and  Paeudo- 
Eoriakoa  S.  698,  Paendo-Aeachinea  der  Sokratiker  S.  698. 
101,  Paeado-ADacharaia  S.  699,  PModo-Cicero  S.  699, 
Faeado- Brataa  8.  69»,  Psendo (?)- Henedemoe  S.  600.  — 
Sonatige  BTieflitterator  S.  600. 

Achtunddreiaeigatea  Capitet.      Die   jüdiMh-belleniatieche 

Litteratnr 601- 

EiDleitnng:  S.  601.  —  Die  Sage  von  den  eiebenaig  Dol- 
meUchem  S,  604.  —  Paeado  -  Ariateaa  Brief  an  Philo- 
kratee  S.  607.  —  Die  Septaaginta  im  weileren  Sinne 
S.  609.  —  Di«  Apokryphen  dea  Alten  Teatamente:  drittea 
Buch  Eara  S.  61S,  Zaa&tze  in  Eather  and  Daniel  8.  614, 
(iehel  dea  Manasie  S.  615,  Brief  dea  Jeriimiaa  8.  616, 
Tobit  S.  616,  Jndith  8.  616,  entea,  iweitea  nnd  drittea 
Bach  der  Hakkabaeer  S.  618,  Sirach  S.  eso.  701,  Weis- 
heit Salomona  S.  631.  TOI.  —  EinfläaBc  der  hellen iachen 
Bildnng  and  allm&hliche  Entstehnng  einer  jfidiach-griechi- 
achen  Religion aphiloaophie  in  Alexandreia  8.  688.  —  Ari- 
atobnlOB  von  Alexandreia  S.  BS9.  —  Paendo- Orphena 
S.  634.  —  Da»  dritte  Bach  der  aibyllini sehen  Orakel 
8.  836.  —  Paeudo-Phokjlidea  S.  689.  —  Pseado-HekataeoB 
8.  644.  —  ArtapanoB  oder  Paendo -Ärtapanoa  S.  646.  — 
Demetrios  8.  647.  —  Enpolamoa  8.  048.  —  Ariateas 
S.  651.  —  KleodemoB  oder  Malcbo«  8.  66S.  —  Paendo- 
EnpolemoB  8.  668.  —  Esechiel  S.  663.  —  PhiloD  der  Aeltere 
8.  664.  —  TheodotoB  S.  666.  —  SchlaBabemerknngen 
8.  656.  —  Chronik  des  lohannee  Hjrkanos  S.  656. 

Nachträge  nnd  BeriehtigDDgen  erste  Folge 667— 

Zum  ersten  Band:  Cap.  1.  8.  667.— Cap.S:  Paeado-Kebes 
S.  «67.  -  Bion  S.  868.  —  Teles  8.  668.  —  Meleagroa 
8,  658.  —  Dionjaioa  von  Hcntkleia  8.  658.   —   EpiknroB 


..>^.00' 


.3IC 


Inhftlt.  XV 

S.  S68.  —  MetrodoKM  S.  eftS.  —  Enntor  8.  060.  —  Eratea 
von  Tbrü  S.  669.  —  Arkesilao«  8.  669.  —  Lkkydei 
S.  069.  —  Hoschion,  Enbuloa,  HelanthioB  S.  6G9.  —  De- 
metrioi  von  Phaleron  S,  669.  —  PraxiphauM  8.  660.  — 
DemetrioB  Ton  Bynntion  S.  660.  —  Cap.  4:  PhileUa, 
Simiu  von  Rbodoa,  DommIu,  Eenaeaiuiax,  AlexMidroa 
der  Äetoler,  PoitheuioB  8.  «60.  —  Cap.  6;  Theokiit« 
S.  660.  —  Cap.  8i  Henandrot,  DipliilM,  Poieidippoi 
S.  661.  —  Cap.  9:  LjkophrOD  8.  068.  —  Enphronioa 
(BnphTouidaa),  Poljdenkeg,  Melanthioa  S.  Ma.  —  Cap.  10: 
Aratoa  8.  663.  -  Cap.  11:  Timokles  S.  008.  —  Cap.  12: 
rV(if>fM[T>Ko/  Dod  v^mxaf  8.  668.  —  Antidoroa  von  Syme 
8.  664.  —  Zenodotos  S.  006.  —  nirtnit,  alexandriniRch« 
und  psTganieiiiache  Bibliotheken  8.  666.  —  Olankos  von 
Samoi  ond  Henuokratea  von  laioa  tj.  668.  —  Ljunias 
Ton  Kyrene  S.  668.  -  Cap.  18:  Kallimachos  8.  «68.  — 
Cap.  14:  ApolloDioi  der  Bhoder  8.  070.  —  Ncoptolemoi 
TOn  Parion  S.  671.  —  Arcbioa  S.  671.  —  Qediobt  "naa  der 
Liebe  de«  SeilanioD  8.  671.  —  C.  16.  8.  072.  —  Cap.  16: 
ArirtophaoeB  von  fijzantion  8.  67S.  —  Ägallia  8.  678.  — 
Ariatarcho*  S.  078.  —  Cap.  17 :  AntigODOs  von  Earystos  8.678. 

—  Apollonioa8. 674.  — LTaimacboBS.  674.— laigODoi  S.674. 

—  BoloB  8.  674.  —  Antiathenea  8.  674.  —  Cap.  19:  Hera- 
kleidea  Lembos  S.  674.—  Artemoo  tod  Eaaandreia  3. 674.  — 
Finokographieohe  Tabellen  8.  074.  —  Cap.  SO:  AntigonOB 
TOD  Earyatoa  8.  076.  —  Gab  ea  aberhaapt  eioen  Kanon 
der  Haler  ond  Bildner?  PinakognpbiBctie  Tabellen  der- 
aelben  S.  076.  —  Aiiatoklea  8.  076.  —  Cap.  81:  Eleitar- 
cbos,  Ptolemaeoi  I,  Arittobnloa  von  Eaaandreia  8.  676.  — 
TimaeoB  8.  677.  —  Dnria  8.  678.  —  Philoolioroa  8.  678.  — 
Erateroi  8.  678.  —  Hanetho  8.  678.  —  litioa  S.  679.  — 
PappoB  8.  679.  —  Apollodoroa  von  Erythrae  8.  679.  — 
Uneaiptolemoa  8.  679.  —  Balaktoa  8.  679.  —  Hageaippoa 
von  Mekjbenia  8.  679.  —  Cap.  BS:  Ophelia«  S.  679.  —  Ti- 
motthenea  8.  679.  —  Baailia  8.  679.  —  Agatharchidea 
8.  679  —  ArtemidoroB  von  Epheaoa  8.  679.  —  EndozOB 
von  Bhodoa  8.  680.  —  8emoB  8.  680.  —  Archelaoa  von 
Eappadokien  8.  660.  —  Cap.  28:  AatolykoB  8.  681.  — 
Eriton  ton  Naio«  8.  681,  —  Atbenaeoi  d.  Hechan.  n.  A. 
S.  681.  —  Hipparchoa  8. 681.  ~  Cap.  24:  Mnemon  3.  681.  — 
Eallimacboa  der  Arzt  8.  688.  —  Za  I.  8.  886 ff.:  Hetro- 
doroa,  Theokiitoa,  Lykophrou  8.  682.  —  Nikandroa  8.  688.  — 
AntigODOB  von  Eotjatoa  S.  6S8. 

Znm  zweiten  Band  S.  688*}. 

*)  Eine  apeciellere  Angabe  iat  hier  nicht  erforderlich ,  da  die  betreffen- 
den 8eiteniahlen  gleich  oben  in  der  Inboltaangabe  ni  jedem  Capitel  bei- 

gefOgt  Bind. 


DglC 


XVI  Inhalt. 

B>lte 

Nachtrage  und  Beiicbtigvngen  zweite  Folge 701— TU 

Zum  entea  Band:  Cap.  2:  Zenon  von  Eition  S.  70t.  — 
AnUpatros  von  Taraos  8.  701.  —  Dioujuoa  von  Ejreae 
S.  701.  711.  —  KieitomachoB  S.  701.  70».  710.  714.  — 
Cap.  5:  Herodae  odet  Herondas  S.  701.  —  Cap.  10:  AmtoH 
S.  TOa.  —  NikandroB  S.  702.  —  Cap.  3!:  Polemon  S.  TOS.  — 
Cap.  83:  DoBitiieoB  S.  702.  ~  Cap.  25:  Hegeriaa  S.  703. 
Zum  »weiten  Band  S.  703*). 

Noch  ein  paar  Drack-  und  Schreibfehler 714-715 

AlphabetiBchsB  Regieter 716-771 


*)  Eine  Bpeciellere  Angabe  der  betreffenden  Seiteneahlen  iat  auch  hier 
nicht  erforderlich. 


Dictizedby  Google 


Sechsundzwanzigstes  Capitel. 
Die  pergamenisclie  Fhilologenschnle. 

Als  Stifter  der  pergameni  seilen  Philo  logen  seh  nie  pflegt  Krates 
von  Mallos  betrachtet  zu  werden,  and  insofern  nicht  mit  Unrecht, 
als  er  ohne  Zweifel  Derjenige  war,  welcher  ihr  voUstäuilig  ihren 
eigen  th  Dm  liehen  Charakter  aufprägte.  Dass  aber  die  Keime  dieser 
Richtang  bereits  älter  waren,  ergiebt  sich,  ganz  abgesehen  von 
Polemon'),  daraus,  dass  uns  schon  früher  ein  Schriftsteller  be- 
gegnet, dessen  ihn  von  anderen  Männern  gleiches  Namens  unter- 
scheidende Bezeichnung  „der  Kritiker"  sich  schwerlich  anders 
als  im  Sinne  des  pergamenischen  Philologen  verstehen  lässt*), 
obschon  oder  vielmehr  gerade  weil  seine  uns  bekannten  schrift- 
stellerischen Leistungen  dem  eigentlich -philologischen  Gebiete 
nicht  angehören.     Es  ist  dies  derjenige 

Herakleides'J,  von  welchem  wir  zunächst  Nichst  weiter 
wissen,  als  dass  er  eine  Schrift  xegl  xmv  iv  t^  'EkXäSi,  jtö^sav 
verfasst  hat*),  von  welcher  wir  noch  drei  längere  Stßrke  besitzen, 
deren  erstes  in  überaus  knapper  Form,  aber  mit  Witz,  Laune 
und  Anschaulichkeit,   mit  einer  „in  der  griechischen  Litteratur 

1)  S.  C.  23.  A.  114. 

1)  S.  C.  1!.  Ä.  4-6.  V.  Wilamowitz  Ant.  v.  Kar.  S.  166.  Denn  da«« 
gerade  dieser  Beiname  in  dem  weiteren  Sinne  einea  die  höhere  nad  die 
ärthetigcbe  Kritik  betreibendea  Oeletirten  einem  Manne  gegeben  lei,  auf 
deeeen  wenige  ans  bekannte  Schriften  diese  Cbaraktcristik  nicht  pa«Bt,  und 
der  im  Uebrigeu  ganz  verschollen  ist,  bat  keine  Wahrscheinlichkeit. 

8)  Vgl.  die  beiden  C.  19.  A.  60  angef.  Abhandlangen  von  G.  P.  Unger 
nnd  H.  Schrader. 

4)  ApolloD.  Bist,  mirab.  19.  'Hea*U{iiis  S\  ö  sptiixoe  (so  Olearins 
ontfreifelbaft  richtig  statt  Kqijtiythi)  iv  im  ircpl  xäv  iv  x^  'EllüSi  nöJtfmv 
xcrcä  lä  n-^liov  ögof  tpvca9ai  tfnjetv  Sutavfyav  xnpsoqxlpot-,  ijs  tiv  tiafxöv 
iäv  TIC  ^fCipas  ficT*  iXaiav   «ni  vStaos   ti^'V  '^   aizov   q  ätlov  «räfia  jti- 

EniuHTi,  griMli-alsz.  Lltt.-Oeisli.  II.  1 


2     SechsnudzwaDzigstea  Capitel.    Die  pergameniache  Philologenachale. 

fast  uoerreichten  UDiuitUlbareii  Lebensffllle"*)  die  Wanderung 
des  Verfassera  durch  Atbeo,  Boeotien  und  Clialkis  darstellt, 
während  die  beiden  anderen  von   Thessalien  handeln').     Diese 

6)  Wilamowitz  a.  a.  0.,  der  dies  von  der  ganieo  Schrift  sagt.  Aber 
mit  Recht  beschickt  Scbrader  S.  280  dies  ürtheil  auf  das  erste  Stück. 
Doch  a.  Ä.  6. 

6)  Das  erste  and  dritte  Brucbatflclc  steht  im  Cod.  Paria.  Snppl.  41S 
(B.  C.  22,  A.  199)  p.  114,  13—121,  23  und  121,  24  ß.  zwiacheo  den  beiden 
metrischen  Fragmenten  von  Dionjaioa,  Sohn  des  Ealliphon,  ohne  Titel, 
daa  zweite  auch  ohne  Titel  im  Cod.  Paria.  571  (aus  dem  15.  Jahrh.),  nnd 
zwar  dergestalt,  dass  das  Ende  deaselben  auch  noch  den  Anfang  des  dritten 
mit  nmfaast;  zuerst  ward  es  von  Hudson  ans  einem  Cod.  Gndianus,  in 
welchem  ea  die  Ueberachrift  Uvaygatp^  to«  fjijl^v  Sqovs  trug,  heraus- 
gegeben. Mit  Becbt  jedoch  nimmt  MQUer  Q.  G.  H.  I.  S.LI  f.  an,  dass  der 
Titel  US^vatov  jcölta>»  aumfiftttiu  muI  öSol  *a\  jtegüfltws  im  Cod.  Paria. 
44S.  p.  106  an  eine  falsche  Stelle  gerathen  ist  und  «ich  Tielmehr  auf  dieae 
Fragmente  beziehen  aoll,  oder  Tielmehr  daas  diese  letzteren  an  einen  un- 
richtigen Fiats  gekommen  sind;  aber  da  Muller  selbst  nicht  minder 
richtig  erkennt,  dasa  jeuer  Titel  nur  nach  dem  Inhalt  (nnd  nicht  beaondera 
glücklich)  zurechtgemacht  ist,  so  hätte  er  nm  ao  weniger  auch  aeineraeita 
glauben  sollen,  das»  der  Verfaaaer  wohl  wirklich  ein  Athener  geweaen  aei, 
da  deraelbe  sich  deutlich  genng  vielmehr  ala  einen  dort  Fremden  zu  er- 
kennen giebt,  welcher  auf  «einer  Wanderung  durch  Hellas  auch  dorthin 
kommt,  a.  auch  Unger  8.  483.  Glücklicherweise  findet  aich  nun  aber  die 
bei  Apollonioe  angefahrte  Stelle  (a.  A.  4)  im  zweiten  Fragment  §.  5  wieder, 
und  dadurch  sind  denn,  wie  wiederum  Müller  F.  E.  0.  II.  S.  198  und 
a.  a.  0.  erkannte,  sowohl  der  Name  dea  Verfassere  ala  der  Titel  des  Buches 
festgestellt.  Denn  der  Zweifel  von  Schrader  a.  a.  0.,  ob  nicht  der  Ur- 
heber dea  ersten  Stückes  ein  anderer  als  der  der  beiden  übrigen  sei,  geht 
doch  wohl  zu  weit:  sind  auch  die  Vorzüge,  die  jenes  auszeichnen,  diesen 
nicht  eigen,  ao  iat  doch  der  Abatand  nicht  gross  genug,  um  solchen  Ver- 
dacht zu  rechtfertigen.  Die  Ausgaben  der  Bruchstücke  des  E.  und  jenes 
Dionjaioa  trugen  früher  den  Namen  des  Dikaearchoe,  da  am  Ende  des 
zweiten  Fragments  von  Dionyaios  (p.  123,  SO  bia  1S4  z.  E.)  ^mtnÖQxov 
ävayfaip^  'ElldSoe  ateht,  vennathlich  weil  man  denjenigen  Theophrastoa, 
welchem  Dionjaioa  sein  Lehrgedicht  widmete  (V.  1— 2S.  p.  111,  9  ff.),  für 
den  berühmten  Schüler  des  Ariatoteles  hielt,  nnd  da  die  Herausgeber  sich 
nun  fetner  einbildeten,  die  prosaischen  Stücke  seien  Beste  vom  Bios 
'EiXädoe  des  Dikaearcboa.  Aber  dieser  Dionye.  hat  seinen  eignen  Namen  und 
den  aeinea  Vaters  (wie  Lehra  Bheiu.  Hua.  N.  F.  H.  1843.  8.  354  f.  nnd  im 
Wesentl.  lange  vorher  achon  ein  Basler  Conrector  Kirchner  [a.  H.  Sauppo 
Philol.  XI.  S.  S90  f.j  erkannte),  aeine  Heimat  Aleiandreia  nnd  seine  Zeit  unter 
Hadrianus  (s.  Leue  Zeit  a.  Heimat  dea  Perieg.  Dionjs.,  Philol.  XLII.  1884. 
8.175—178)  aelber  durch  Akrosticha  bezeichnet,  d.  femer  a.  A.4.  Die  aämmt- 
liehen  Ausgaben  sind  folgende:  H.  Stephauus,  Pari«  1589.  8.  (mit  tat. 
Uebers.),  Hoeschel  in  den  Qeogr.  min.,  Augsburg  1600.  8.  mit  Hinzufflgung 


..>^.00' 


.3IC 


Heiakleidei  der  Kritiker.  3 

„helleniecheo  Städtebilder"  sind  zwischen  192  u.  191  geschrieben^). 
Demselben  Herakleides  gehört  aber  vermuthlich  auch  eine  andere 
Schrift  «sqI  v^Omv  an*). 


des  tweiten  metr.  Brnchstücka,  QronoT  Thee.  antiqn.  Or.  XI,  1699  fol., 
HndBon  Geogr.  min.  T.  1(,  Oxford  1703,  Wiener  Sammlnng  Bd.  1,  1807.  8-, 
Man  in  Cremer  Melet,  III,  Leipiig  1819.  8.  (der  inerst  die  Urheberschaft 
dea  DikaearchoB  verwarf),  Maazi,  Rom  1319.  4.  (mit  Hanno),  CelidoDio 
Errante  I  frammenti  di  Dic^arco,  Palermo  1823.  3.,  Gail  Geogr.  min.  T.  II, 
PariB  1888.  8.,  A.  Battmano  De  Dicaearcho  eiueqae  operibai,  qiiae  in- 
acribuutor  B(oi  'EXXäiog  et  'Avefgarfri  'EXXäSas,  Nanmbnrg  1832.  4.  (Progr. 
T.  Pforte).  S.  43 tf..  Fahr  Dicaearchi  qooe  Boperannt,  Darmitadt  1341,  8. 
S.  459  ff.,  Letronne,  Paris  1840.  8.,  Meineke,  Berlin  184«.  12.  (b.  C.  22. 
A,  204),  Müller  G.  G.  M.  1.  8.  LI-LlH.  97—110. 

7)  Nämlich  nach  der  in  Athen  eingetretenen  SovXtCa  (Fr.  1.  %.  2),  d.  h. 
d«m  Einsog  der  von  FlamininnB  im  Sommer  192  in  den  PeiraeeuB  gebrachten 
achaeitcben  BeBatzung  (LIt.  XSXV,  50,  S,  Tgl.  auch  XXXVI,  20,  7  f.  42,  7) 
nnd  vor  dem  ÄnfhOren  der  iovXeCa  in  Cbalkis  (Fr,  1 .  g.  30.  SovXtioyzts  . . . 
«olvv  ^iii  ifovov),  d.  b.  vor  dem  Abzöge  der  BjriBcben,  von  Antiochoa 
dem  GroBBen,  nachdem  die  Stadt  früher  lange  von  den  Mahedoniem  (Poljb. 
XVII,  11]  und  dann  von  den  EOmern,  beiiehentlicb  Acbaeern  heaetit  ge- 
weeen  war  (Liv.  XXXIV,  51.  XXXV,  39.  60),  zniackgelaBsenen  Troppen  im 
Sommer  191  (Liv.  XXXTI,  21,  1  IT.).  Die  rechtlosen  ZuBt&nde  in  Theben 
haben  nach  Fr.  1.  g.  IG  Bohon  mindeBteiiB  80  Jahre  gedauert:  dies  ist  eine 
DebertreibDBg,  denn  nach  Polyb.  XX,  6.  XXlll,  2  (wo  ünger  mit  Recht 
%.  2  iit»ia  fflt  xiv^e  schreibt)  daoeiten  sie  (nutet  der  Berracbaft  der  make- 
donischen Partei)  überhaupt  nur  39  Jahre,  210—197,  doch  mag  es  In  den 
letzten  Zeiten  Tor  216  anch  wohl  bereits  nicht  viel  besser  üDgegangen  sein. 
Das  171  (s.  Liv.  XLII,  63,  B  ff.)  zerstCrte  Haliactos  besteht  noch  (Fr.  1. 
fi.  25),  ebenno  der  im  Winter  112/1  (Poljb.  XXTII,  2.  Liv.  XLII,  41)  auf- 
gelöste boeotische  Bund  (Fr.  1.  g.  16).  S.  das  Oeoanere  bei  Unger 
8.  484—488.  Ändretaeits  wntde  Demetrias  (Fr.  S)  von  DemetrioB  Polior- 
ketes  zwischen  294  and  287  gegründet  und  Fr.  i.  g.  11  wird  der  eist  seit 
289  (s.  C.  8.  A.  106)  thätige  Komiker  Poseidippos  angeführt.  Und  so  setzte 
schon  Mflller  die  Schrift  zwischen  250  und  200  und  ähnlich  Wilamo- 
witz  a.  a.  0.  „etwa  gleichzeitig  mit  den  Viten  de«  Antigonos",  annUiend 
richtig,  aber  doch  etwas  tu  früh  (vgl.  C.  17.  A.  Sl— 34).  Sollte  gar  der 
Verdacht  von  Schrader  (a.  A.  6)  gegrflndet  mid  also  das  erate  Fragment 
nicht  von  Herakleides  dem  Kritiker  sein,  so  wäre  es  mOglioh,  dasa  Letzterer 
noch  ap&ter  gelebt  habe  und  erst  etwa  ein  Schüler  des  Erates  von  Mallos 
gewesen  sei.  Wachsmntb  Archaeol.  Z.  XVni.  IBÖO.  Sp.llO  a.  W.Gurlitt 
Ueb.  Paneaniae  S.  186  f.  verlegen  sogar  jenes  Fragment  selbst  erst  in  eine 
spätere  Zeit,  jener  Ewiscben  164  vor  und  128  nach  Chr.,  dieser  zwischen 
164  nnd  86  v.  Chr.,  indem  sie  die  Worte  g.  1.  'Olvfixiov  iifiatX^t  fi^v  .  .  . 
yt*6iuvoy  9'  trv  (tHiiator,  ttntt  ovttttUa^  nicht  anf  den  alten,  freilich 
sehr  in  den  Anfingen  stecken  gebliebenen  Bau  des  Feisistratos,  sondern 
auf  den  du  Antiochos  IV  Epiphanes  (175 — 184)  beziehen,  vgl.  Strab.  IX.  396. 


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'8'^' 


4      Sechsundzwanzigatofl  Capitel.     Die  purgameniache  Philologenschule, 

Krates,  Sohn  des  Timokrates,  von  Mallos^  war,  wie  schon 
bemerkt,  ein  Zeitgenosse  dea 'Äristarchos  und  des  Demetrios  von 
Skepsis^")  und  ein  stoischer  Philosoph"),  vermuthlich  Schöler 
des  Diogenes  von  Selenkeia")  und  ward  von  Attalos  II  Fhila- 
delphos  um  die  Zeit  Tom  Tode  des  Ennius  (168),  also  noch  bevor 
Ättalos  159  die  Regierung  übernahm,  nach  Rom  gesandt,  wo  er 
ein  Bein  brach,  aber  die  Zeit  seiner  Herstellung  benutzte,  um 
Vorträge  zu  halten,  und  dadurch  den  RSmern  philologische 
Anregungen    gab").      Von    seinen   Schülern    war  Panaetios  der 

ti  Olvfinto»,  SatQ  iiiurrXis  lucielitcc  tfltvräv  b  äva9-els  ßaeiltve.  Wie 
üob  dabei  Garlitt  (der  die  Abh.  Ongera  nicht  za  keimen  scheint)  mit 
der  dovXila  in  Athen  abfindet,  mSge  mau  bei  ihm  selber  nochleBen  nnd 
danach  selbat  nrtbeilen;  Qber  alle  jene  anderen  Punkte  schweigt  er. 

8)  Müller  F.  H.  Q.  11.  S.  197  f.  G.  G.  M.  I.  S.LD.  Die  vier  Fragmente 
b.  Steph.  "SUiagis,  Harpokr.  Äpüfiij,  Plin.  N.  H.  IV.  §.  70  (vgl.  Ind.  IV) 
nnd  Said.  Näios  hat  Hüller  am  ernteten  Ort  S.  107^  A.  1  (den  Detlefsen 
im  EegiBter  ea  Plin,  u,  d.  W.  Heraclides  PonUcua  seltsam  missverstanden 
bat)  zneam mengestellt.  Im  ersten  heisst  der  Verfasser  'HQa-»ltidi)s  ^  Tlov- 
n%is  {quod  vix  reeU  habet  sagt  mit  Hecht  Hüller  Q.  0.  H.  I.  8.  LIL  Anm.), 
sei  es  nun  dass  dies,  wie  Schrader  8.  26b  meint,  ein  Versehen  des  Ste- 
phanos  oder  dass  ö  17.  aU  eine  in  den  Text  gedrungene  Eaudbemerkong 
lu  streichen  oder  endlich  dass  es  in  ö  itqiti%6s  zn  verwandeln  ist.  An  den 
anderen  Stellen  steht  einfach  'HgaultiS^e ,  an  der  tweiten  jedoch  (vgl. 
C-  IT.  A.  89)  mit  dem  Znaatz  q  ^iXoaxiipavos,  was  entweder  bedeutet: 
Philostephanos  in  der  Anführnng  bei  H.  oder  umgekehrt  (was  chronologisch 
ebenso  gut  mOglicfa  ist):  H.  in  der  ADfübrnng  bei  Philost.  oder  endlich, 
dass  die  Schrift  trcifl  v^aeiv  swiscben  H.  nnd  Philost.  streitig  war.  Unter 
diesen  drei  Möglichkeiten  läaat  sich  nicht  entscheiden;  dass  Dnger  S.  504 
ohne  Weiteres  die  erste  ergreift,  ist  reine  Willkür.  „Vielleicht  ist  die 
dritte  die  wahrscheinlichste,  da  man  eonst  eher  xai  als  ^  erwartet" 
(Enaack);  s.  indessen  C.  22.  A.  173  z.  E. 

9)  B.  Thiersch  De  schola  Cttktetis  Mallotae  Pergamena,  Dortmund 
1834.  4.  (Steht  mir  nicht  zu  Gebote).  Lübbert  Zar  Charakteristik  des 
Krates  von  Hallos,  Rhein.  Mus.  XI.  1657.  S.  43S— 448.  C.  Wachsmutfa 
De  Gratete  Maltota,  Leipsig  1860.  8.  mit  Fragms. 

10)  C.  22.  A.  226. 

11)  Snid.  Kedzj]!  Tifioxgäzovs  MaUmiris,  ifMaotpot  sioiixög,  Sg  iid^T] 
'OflrjpiNÖc  Koi  KifmxÖB  äiä  r^v  Mal  ttrfl  love  ypn^fimixo^e  xul  wonjTixoüg 
löyovs  avzav  tniaxaaiv^  avyjfovos  'Ai/iaräeiov  lov  ypaftfiaiixov  M  ÜtoXc- 
(Lalov  toi  ^ilofn^iofog.  Vgl.  La.  Di.  iV,  28  im  Homonym enveneicbniss; 
ipdoiios  (KfätTjs)  MaXlätTiB  yfaiifiaTiiiis  n.  A.  14. 

12)  Vgl.  C,  2.  Ä.  382. 

18)  Sneton.  do  gramm.  et  rhet.  8.  p.  100  Beiffersch.  iVt'mtM  igitur, 
quantuM  opinamur,  Studium  grammaticae  in  urbem  intulit  Cratea  Mallotts 
Ärit^tanhi  aegualis,  gut  missu»  ad  senatum  ab  Attalo  rtge  infer  seamdum 


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.3IC 


Eratei  von  MallOB.  5 

berühmteste");  auBaerdem  wird  in  zuverläsBiger  Weise  ausdrück- 
lich nur  noch  TanriskoB  genannt^^),  sicher  aber  gehSrten  zu 
ihnen  mehrere  derjenigen  Männer,  welche  als  Krateteer  be- 
zeichnet werden.  Bekannt  ist  sein  schon  oben ")  erwähnter 
heftiger  Streit  mit  Aristarchos'^},  und  ao  weit  es  sich  bei  dieser 
Fehde  um  die  Auslegung  des  Homeros  und  Hesiodos  handelte, 
war  Letzterer  vollkommen  im  Becht.  Denn  Kratea  machte  nicht 
bloss  im  Uebrigen  jene  durch  die  allegorische  Erklärung  nament- 
lich auch  der  G&tter'^)  und  65ttermythen  bereits  zu  Stoikern, 
sondern  er  legte  ihnen  auch  schon  die  ganze  mathematische 
Geographie  der  Stoiker  bei'^).  Dass  sich  bereits  Uomeros  und 
Hesiodos  die  Erde  als  kngelgeetaltig  gedacht  haben  sollten*'^), 
war  dabei  das  Wenigste.  Homeros  sollte  genau  auch  schon 
die  Zonen  und  Alles,  was  damit  zusammenhängt,  gekannt  haben, 
und  die  von  Eleanthes*')  entlehnte  Vorstellung,  dass  der  Ocean 
sein  eigentliches  Bett  in  der  heiasen  Zone  habe  nnd  von  da  im 
äusseraten  Westen  und  Osten  nach  beiden  Polen  je  zwei  grosse 
Arme  entsende,  die  also  einen  zweiten  Meeresring  um  die  Erde 
bilden  und  durch  ihre  Gegenströmung  Ebbe  und  Flut  erzeugen 
und  die  beiden  gemässigten  Zonen  in  je  zwei  Hälften  tlieüen^'), 

ae  tertium  Punieum  beUmH  Mb  ipiam  Enni  mortem,  cum  regione  PalatÜ 
proh^tHB  in  tUoacae  foramen  crus  frtgiaset,  per  omne  legatümis  gimtU  et 
mäetudims  tempm  phirimM  acroagis  subinde  fecit  atsidneque  düieruü,  ac 
mMrit  exempto  fȟ  ad  imUandvm  etc.  (b.  A.  60).  Vgl.  Waohamnth  S.  6.  6  f. 
H)  Stmb.  XIV.  676.    ivrtv&tv  (D&ml.  aaa  Malloa)  ^v  Kfät^s  o  V^of- 

16)  8.  C.  12.  A.  6.  Weiter  wUaen  wir  von  diesem  Hanne  Nichts.  In 
BexDg  anf  AlexandrOB  den  Polyhistor  %.  C.  33.  A.  61. 

1«)  C.  16.  A.  lll^ 

17)  Soid,  'J^iataQtOt-  "«l  ÄetfnjT»  ip  rpOftfMciKtp  (ili^afii]*^]  itUivtu 
dinixiUTJaccto  iy  ilcfräfip  <(!vii^  (so  Bernhard;).  Vgl.  Bibacnl.  b.  SaetOD. 
a.  a  0.  11.  p.  110.  iecur  Oratetü. 

18)  Apollon  —  Sonne,  Hera  —  Lnft,  Zeus  —  Himmel,  Scbol.  A  £,  230. 
Waohamnth  8.  62. 

19)  Tortrefflich  handelt  hierflber  Lübbert  S.  426-438.  Vgl.  Wachs- 
math S.  22— 28.  Oeber  seine  Deutang  des  TarUros  (O,  478f.)  s.  Stepti. 
Tatrafos.    Waohsmnth  8.  24  f.  4L 

20)  Sohol.  Hei.  Theog.  126.  142. 

21)  Gemin.  El.  astron.  p.  62  a  Pet  66  Halma.  Hacrob.  Sat.  1,  2^1,  S. 
Waohamnth  S.  28  f.     Vgl.  C.  8.  A.  226.  204. 

33)  Haciob.  Somn.  Scip.  11,  9, 1.  Kleomed.  p.  16  ff.  19  f.  Bake.  Ucber 
die  Polemik  dee  Selenkoa  von  Seleukeia  gegen  diese  Lehre  a.  C.  23. 
A.  364.  266. 


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6     SechsundewaBzigateB  Capitel.    Die  perga,meiiiscbe  Philo logeuBchnle. 

wurde  in  die  Odyssee  hineingedeutelf ).  Damit  hängt  es  denn 
auch  zusammen,  dasa  Erates  die  Irrfahrten  des  Odysseus  in  das 
äussere  Meer  verlegte"),  worin  ihm  Übrigens  unter  den  Alexan- 
drinern selbst  mindestens  Eratosthenes  bereits  vorangegangen 
war^).  Aber  Erates  knüpfte  an  diese  Annahme  die  abenteuer- 
lichsten Phantastereien  an.  Das  Laestrygonenland  nämlich  deutete 
er")  auf  eine  Polai^egend,  vermuthlicb*')  Thule**),  und  noch 
nördlicher  sollten  die  Eimmerier  wohnen*^'').  Den  Menelaos  liess 
er**)  von  Gadeira  nach  Indien  fahren,  d.  h.**)  die  Erde  von 
Osten  nach  Westen  umsegeln^),  und  zwar  genau  in  sieben 
Jahren'').     Und   zum   Zwecke    solcher   Künste    verschmähte    er 

23)  Nämlich  fi,  1  f.  363  f.  a,  S3  f.  (vgl.  A.  33).  Strab.  I.  p.  4  f.  31. 
II.  loa.  Oemin.  &3  d  Pet.  66  Halma.  Lübbett  8.  434.  436  f.  Wacba- 
mntli  S.  SS  f.  46  f.  62. 

24)  Qell.  SIV,  e,  3.  wfrum  h  tq  ^''°>  ^aläet^  Ulixe»  erraverit  *at' 
'AflezuQXov  an  h  t^  l^»  tmä  Keäxrita.  Im  Allgem einen  ».  Strab.  III.  157. 
WachBmutb  S.  23. 

26)  Änderer  Meinung  war  Eallimachos  geweaen,  dem  aber  ApoUodoroB 
diese  Lehre  des  EratostbeneB  mit  Bcharfem  Tadel  enigegenbielt  (Strab. 
I.  p.  44.  VII.  299,  vgl  ancb  L  p.  29).  Eb  wäre  auffalleDd,  ja  es  ist 
geradezu  anglaablicb,  daas  er  diesen  Tadel  nicht  auch  gegen  Äiiatarohoa 
gerichtet  haben  solite,  wenn  anch  dieser  wirklich  ein  so  entschiedener 
Gegner  des  Ezokeanismos  gewesea  wäre,  wie  man  nach  der  Angabe  des 
Clell.  glaoben  mBaate.  Letztere  iat  daher  in  dieser  Schroffheit  schwerlich 
richtig,  vielmehr  dörfte  der  Exokeanismos  seit  EratostheneB  mehr  oder 
weniger  Gemeingnt  auch  der  alexandriniacheu  Schnle  und  also  anch  dem 
AristarcboB  nicht  ganz  fremd  gewesen  sein.  S.  Berger  Die  geogr.  Fragmm. 
des  Erat.  S.  24— 2g. 

26)  Nach  «,  86. 

2T)  Labbert  S.  4Sö,  vgl.  Ftolem  Almag.  p.  g7  Halma. 

26)  Schol.  Arat.  63,  vgl.  Gemin.  p.  30  Halma. 

28^)  X,  17.  Oder,  wie  er  wegen  einer  vermeintlichen  AnapielnDg 
Aristoph.  Ean.  tS7  schrieb,  die  Eerberier,  s.  Gemin.  28  e  P.  31  H.  Enatath. 
in  Od.  1,  IS.  p.  1671,  60  f.  Lübbert  S.  48G.  Wachamnth  S.  24.  61  f. 
Vgl.  auch  C.  29.  A.  aOO. 

29)  S.  Lfibbert  S.  436 f.  Doch  vgl.  Lehrs  Ariat.'  S.  244  ('266.  ■!48): 
„MeneUium  eolttit  circa  Africam  navigantem,  sive  aliter  ille  guem  lUUuü 
TiegixXovs  infeUigendM  est  (v.  Lwebbert  l.  l.),  ad  Indoa  veniste". 

30)  Strab.  I.  p.  SB.  So  dass  mithin  „in  der  Phantasie  dieses  Hannes 
lereita  still  ein  Gedanke  aufgekeimt  war,  der  spltar  von  «elthiatoriacbec 
Bedentnng  werden  sollte".  (LObbert  S.  496).  —  FOr  'E^sfi^ol  (d,  B4) 
schrieb  er  'Epcfivo/  und  verstand  die  Inder,  e.  Wachamnth  S.  48.  Lad- 
wich Ariatorchs  hom.  Textkr.  L  S.  638  f.  (vgl.  C.  30.  A.  8). 

81)  Lübbert  S.  437  f.:  „Legte  er  für  den  Dmfang  der  Erde  die  Erato- 
athenische  Beatimmung  von  262  000  Stadien  za  Grande,  ao  fand  sich,  dass. 


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Eratea  von  M&IIog.  7 

neben  anderen  Gewaltsamkeiten  und  Spitzfindeleien^)  gelegent- 
lich auch  willkflrliche  Textänderungeti  nicht"),  so  conservittiT  er 
im  Uehrigen  im  Homeros  wie  im  Äristophanes  und  so  sehr  die 
Auslegung  vor  der  Textkritik  Gegenstand  seines  Interesses  war"*). 
Das  sorgsame  Bemühen  des  Äristophanes  von  Byzans  and  des 
AriatarchoB  einen  festen  homerischen  Sprachgebrauch  herzustellen 
sab  er  nämlich  als  Kleinigkeitskrämerei  an,  und  wenn  er  auch 
zuweilen  mit  H«cht  einer  übertriebenen  Gleichmacherei  ron  Seiten 
des  Ariatarchos  entgegentrat ),  so  verfiel  er  doch  in  das  schlimmere, 
entgegengesetzte  Extrem  den  Dichtem  jede  mögliche  Licenz  zu 
gestatten"').  Doch  hängt  dieser  Funkt  mit  einem  anderen  zu- 
aammen,  nämlich  mit  dem  Streit  zwischen  Beiden  über  Analogie 
nnd  Anomalie,  und  hier  war  Erates  mehr  im  Recht  als  Aristar- 
cfaos^'}.     In   diesem   Streit   handelte  es   sich   nämlich   durchaus 

venu  Henelam  in  sieben  Jahren,  jedes  eu  860  Togen  gerechnet,  diesen 
Weg  zurücklegte,  er  täglich  eine  Fahrt  tod  100  Stadien  (—  ■/,  Grad)  ge- 
milcht hatte,  eine  mnde  Darchachnittazahl,  welche,  wenn  die  HindemiaBB 
nud  der  stellenweise  Anfenthalt  eingerecluiet  wurden,  dem  Pergame nischen 
Gelehrten  wohl  annebtubar  dSnken  konnte.  Die  fünteal  sieben  Tage, 
welche  übrig  blieben,  wnrden  dnrch  die  nach  Beendigung  der  Fahrt  statt- 
findenden Ereignisse  in  Pharos  Odjss.  8,  360  ff.  and  680  ff.  ansgeCfilH,  so 
daas  Menelans  mit  dem  ersten  Tage  das  achten  Jahres  in  Sparta  eintreffen 
konnte;  denn  dass  in  der  Tbat  Erates  des  Dichters  Angabe  so  gaus  streng 
nahm,  darf  man  nach  allen  Proben  seiner  Erkläningsweise  wohl  glauben. 
Aof  die  Frage  .  .  .  wie  unter  diesen  Voranssetcungen  die  Rückkehr  des 
Menelaoi  ans  dem  Indischen  ins  innere  Ueer  vermittelt  worden  sei,  ertlieilt 
Strabo  Bescheid,  indem  er  anch  Erates  den  Grammatikern  beizUlt,  welche 
den  Istbmns  cwischen  dem  Arabischen  und  AegypÜscben  Heer  in  Homeri- 
icber  Zeit  noch  unbekannt  sein  lassen". 

32)  S.  Wachsmnth  S.  27. 

33)  £,  4S8  f.  u,  S4.  1,  17.  ß,  61.  811,  Tgl.  Wachsmuth  S.  ST.  46  f. 
a.  61  f.    Labbert  S.  436.    Vgl.  A.  38.  ^B^  80. 

84)  S.  Wachsmuth  S.  19—21.  Vgl.  La  Roche  Homer.  Teitkrit 
3.  BT,  welcher  von  den  wenigen  homerischen  Lesarten  des  E.  nnr  iwei 
[A,  754.  #,  S88)  für  der  Berücksichtigang  werth  erklärt.  Eine  Zosammeo- 
■telloDg  seiner  Abweichungen  im  Binselnen  von  Aristarchos  in  der  Er- 
klärung und  Eritik  des  Homeros  giebt  Wachsmuth  S.  28  f. 

86)  8.  Waohsmnth  S.  l»f. 

36)  Wie  sehr  er  aucli  hierin  an  Chrjrsippos  leinen  Vorläufer  hatte, 
leigt  Wachsmnth  3.  16.  A.  2.  üeber  seinen  gelegentlichen  Anschluss  au 
Zenodotos  und  Eratoathenes,  mit  denen  er  einen  unterschied slosen  Qebranch 
des  Doals  und  Plurab  bei  Homeros  annahm  (Tgl.  Friedl&nder  Ariston. 
S.  15.  A.  S)  B.  Wachsmnth  8.  20 f. 

ST)  Dies  haben  Lübbert  S.  410ff.  n.  bes.  Waebsmuth  S.  8—17  geieigt. 


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'8'^' 


g     Secbsund^waDzigBtes  Capitel.    Die  pergämeuische  Pbilologeu schale. 

nicbf*)  um  die  allgemeine,  von  den  Philosophen*^'')  längst  ver- 
handelte Frage,  ob  die  Sprache  ein  Erzeugniss  der  Natur  (fpvaii) 
oder  blosser  Satzung  {%-ieei)  sei,  also  auch  nicht  darum,  ob  Über- 
haupt in  ihr  Regeln  herrschen  oder  Alles  sich  lediglich  nach 
dem  Gebrauche  bestimme.  In  diesem  allgemeineren  Sinne  ent- 
schieden sich  vielmehr  die  Stoiker  ihrer  ganzen  Lehre  gemäss 
vielmehr  für  das  Eratere,  also  für  die  Analogie'*),  nur  dass  sie 
mit  Recht  auch  die  Bildung  von  Ausnahmen  und  Abweichungen 
durch  den  Gebrauch  anerkannten ^'').  Der  Streit  drehte  sich  viel- 
mehr bloss  in  zweiter  Linie  um  die  Conjugation  und  in  erster 
um  die  Declinatiou *'),  und  hier  hatte  Aristopbanes  von  Byzanz 
durch  Aufstellung  fester  Regeln  die  Nomina  in  bestimmte  Classea 
zu    ordnen    gesucht,    indem    er   ftlnf    Gesichtspunkte*'),    denen 

88)  Wie  man  früher  glaobte. 

38^}  Besonders  lehrreich  ist  hierüber  bekanatlich  Flatons  Eratjlog. 

89)  Orig,  c.  Cets.  I,  24.  luiioviiivmv  zäv  xi/mzaiv  ipmiimv  xä  xfäy/tatti 
w.*'  (UV  tä  ivöiiata.     Vgl.  La.  Di.   VII,  44.  83.     Wachsrnnth  S.  8  f.  16 f. 

40X AnguBtiu.  prisc.  dial.  6.  8.  die  weiteren  Belege  bei  Wachsmuth 
8.  13  f.  Ganz  beaonders  kommen  hier  die  3  BQcher  dea  Chr^BippoH  ittfi 
t^S  ävmtioiKag  npc;  diayra  (La.  Di.  VII,  192  giabt  4  Bflcher  an)  in  Be- 
tracht: Varr.  L.  L.  IX,  1.  nescitmt  doeere  quam  discere  $ugi«  ignorant,  in 
quo  fuit  Grates  nobilis  grammatievs ,  qui  fntus  Chrysippo  homine  acaliuimo, 
qtti  rtliquit  aigl  avmiiaUat  tres  libros,  contra  analogian  atque  Ätittarthum 
est  nitMl,  sed  ita,  Vt  scripta  iudicant  eius,  ul  neutriua  vidratur  perviditse 
voluntatcm,  guod  et  Chryeippue,  de  inaegvahilitate  cum  ecribit  servurnia, 
prpjMRfwn  habet  otUndere  »imiles  res  disgimilibw  verbis  et  diisisiilet  eimi- 
litnts  esse  weabulit  notatat,  id  qwd  est  verum  etc.  (ea  folgen  die  A.  41  mit- 
getheilten  Worte).  Vgl.  Chrjeipp.  b.  Simpl.  in  Arittot.  categ.  f.  100:  o» 
Ivloxt  p,tv  ov  eztQijuKa  önöfiaia  atf^ijatv  Sr]lot  ,  ,  .  hioti  Sh  OTCpqnKo 
övönaia  ov  OTf^siii  drjXoC  .  .  .  ttoll^i  dt  ovnss  i^e  äumy-allai  .  .  .  ixt^^X- 
9tv  avTijv.     Varr.  a.  a.  0.  X,  59. 

41)  Dies  bezeugen  aiudrücklicb  Varro,  welcher  a.  a.  0.  IX,  l  fort- 
fuhrt; et  [cum]  Atistarcku»,  de  aequabüitate  cum  scribit  [et  de]  verborum, 
simüittidinffm  qwindam  tn  <^de')clinatione  (bo  L.  Spengel,  ^inyclinalione 
A.  Spengel)  wgut  iubet,  quoad  patiatur  eonsuetudo,  welcher  dann  anch 
X,  74  im  AoBchliUBe  hieran  Beineraeit«  sagt:  anaiogia  non  item  ea(ßem,y 
definienda  q\*ae  derigitur  ad  naturam  verborum  atqtte  illa  quae  ad  tisum 
loquendi.  nam  prior  definienda  tic:  anaiogia  est  verborum  rimilium  declincUio 
similis,  posterior  sie:  anaiogia  est  verborum  simüium  declinatio  eimilia  non 
repugnante  consuetudine  commvni,  und  Gell.  II,  !5,  2S.  'JvaXayia  est  simi- 
liuM  simüis  declinalio,  qitam  quidam  Latine  proportiontm  vocant.  Uvioiialia 
est  inaeqiialitaa  declinatioitum  consuetudinem  sequens.  duc  atUem  Gtaeei 
grammatiei  illtistres  Äristarchua  et  Grates  summa  ope,  Hie  ävaXoiCav  Mo 
ävmy.al<ay  deferuüavit.     Vgl.  Wachimutb  8.  16  ff. 

43)  Charis.  p.  93  Putsch,  p.  117,  Iff.  Keil:  hie  {rämi. analogiae)  Aristophanes 


..>^.00' 


.3IC 


Kntes  von  Mftllos.  9 

Ariatarchos  noch  einen  secliBten  hinzufügte"),  angab,  nach  denen 
es  zn  entscheiden  sei,  ob  zwei  Nomina  analog  sind,  d.  h.  in 
dieselbe  DeclinationeclasBe  gehören,  oder  nicht,  oder  mit  anderen 
Worten  vermöge  derer  die  Regeln  oder  Normen  {xavöveg)  gebildet 
werden  sollten,  „nach  denen  der  Genetiv  vom  Nominativ  entweder 
isosyllabisch  oder  perittosyllabisch  gebildet  werde"*^).  Krates  aber 
bestritt  diese  Versuche")  nicht  bloss  insofern  mit  Recht,  als  jene 
beiden  Gelehrten  von  diesen  Gesichtspunkten  aus  vielfach  allzu 
einschnOrende  und  geradezu  verkehrte  Regeln  aufgestellt  haben 
mochten,  sondern  vermuthlich**)  lag  Beiner  Polemik  bereits  der 
richtige  Gedanke  zu  Grunde*^,  dasa  sich  in  der  That  auf  dem 
von  jenen  Männern  verfolgten  Wege  nicht  die  wahren  Normen 
finden  liesaen.  Denn  ihr  Versuch  „die  Gesetze  zu  entdecken, 
nach  denen  aus  einer  nach  ihrer  Endung  and  ihren  Accidentien 
gegebenen  Nominativform  der  entsprechende  Genetiv  abgeleitet 
werden  könne,  enthielt  eine  Unmöglichkeit  und  beruhte  auf  einer 
Selbsttäuschung"**).  Freilich  irrte  auch  Kratea,  wenn  er  nun 
seinerseits   hier   überhaupt   alle   Analogie   leugnete   und   bei   der 

fminque  rattones  dedit  vel  ut  alii  ptitant  (dieae  rechoetea  offenbar  ibtu  be- 
ratta  antih  den  Mohaten,  von  Aristaichoa  hinsogefügten  an)  stx:  primo  ut 
eitttdtm  sint  generis  de  quibui  qüoeritur,  dein  casus,  tttm  exitua,  guarto 
numeri  tyUabarum,  item  goni.  Vgl.  Varr.  L.  L.  X,  21.  nominatus  ut  simiiü 
Sit  noniinatui,  ludere  debet  ut  n't  eodem  gettere,  specie  eadem,  sie  cum,  exitu 
eivt:  genere,  ut  «  nomen  est  tpiod  eonftrat,  cum  quo  confera»  sü  nomen; 
specie  [simiU] ,  ut  [non  solum]  utrumque  Sit  viriU,  casu  [timile] ,  ut  si 
aüenmt  sit  dandi,  Hern  atterum  sit  dandi;  exitu,  ut  quas  wnum  habeal  ex- 
trema»  Ktteras,  eatdem  aUerum  habeat.    Vgl.  Wachamath  S.  Itf. 

48}  Nämlich  den  Unterschied  von  Simplei  nnd  CompoaitDm,  Ghana. 
a.a.  0. 

A4)  Labbert  8.  US.  Daher  deim  die  Analogie  anch  gerade«!  ala 
%av6*a*  änöiovte  (£t.  M.  Xilun)  oder  £}io9et%ti%6t  (Cromer  Anecd.  Oion. 
iV.  3.  SSI,  21)  beieiclinet  wird.  Tgl.  Gramer  o.  a.  0.  S.  838.  Schol. 
DionTB.  Thr.  b.  Bekk.  Änecd.  IL  S.  740,  83  f.  iett  löyot  ««i  e  »armv,  ä« 
Stttv  ihtafuv  ■  ilxi  fu>i  Tov  löyov  tov  Atat  Aiavtot,  zmnivu  tbr  vtaiirtt. 
Wie  groaa  die  Zahl  dieser  »avövts  bei  Ariatophonei  nud  Aristarchos  waren, 
wissen  wir  nicht.  Schlieaalich  sind  dieee  xav^c;  Uoafioyvt.ol  «(pl  kI/vkoc 
öronäxtov  bei  Theodoiioi  (BeUc  Anecd.  III.  3.  975  ff.)  auf  66  geatiefcen, 
H.  LGbbert  a.  a.  0. 

46)  Oeatfitit  anf  die  rorerwUmte  Schrift  des  Chrreippoa,  a.  A.  40. 

46)  Labbert  S.  418. 

47)  Weichet  den  Eerodianoa  bei  der  AbEuansg  aeinea  '09oqMXi*i» 
leitete,  a.  Labbert  8.  440ff. 

48)  LObbett  8.443.    Vgl.  Wachamuth  S.  13.  14f. 

n,.,iv,..\.>00*^IC 


10    SechflDndEwaDzigstoB  CapiteL    Die  pergameniache  Plülologenichule. 

sonacli  hier  durchgreifenden  Anomalie  lediglich  auf  Borgsame 
Beobachtung  des  Sprachgebrauchs  verwies;  trotzdem  war  Letzteres 
fllr  den  damaligen  Standpunkt  grammatischer  Entwicklung  in 
Wirklichkeit  das  Richtige**).  Wie  die  Streitschriften  betitelt 
waren,  welche  er  und  Aristarchos  in  dieser  Sache  mit  einander 
wechselten,  erfahren  wir  nicht,  wohl  aber,  dass  er  verschiedene 
Commentare  schrieb,  zur  lÜas  und  Odyssee  in  8  oder 
9  Büchern '")  Termuthlich  mit  einer  Einleitung  Über  Homers 
Geschlecht,  Zeitalter,  Heimat  u.  dgl.  mehr"),  sn  den  Werken 


4S)  WachBmnth  S.  16. 

60)  Said.  KfatT,t  .  .  .  MalXaiiTje.  auvinr^i  iliöi)6aiair  'I3.iä3os  noI 
'OSvcaelas  iv  pißlfyn  9'  nal  SUa.  Dei  AuBdruck  ist  angenan,  richtiger 
JiOf&atiyiä  Anccd.  Rom.  p.  6  OBanii  oder  atel  StoQ^mctmt  Scbol.  ji,  69, 
nnbeBtimmt  'Ofiij^ixic  Schol.  A  O,  ISS.  Ein  neaea  Brnchstück  aus  dem  Cod. 
Tiodob.  18S  der  Odjsaee  bebandelt  A.  Ladwicb  Ein  neues  Fragment  des 
EiatsB  Ton  Hallos,  Beil.  phil.  Wochenschc.  VIII.  1886.  No.  46.  46.  6p.  1896  L 
1426— 14S6  (vgl,  C.  89.  A.  91).  Man  darf  irohl  annehmen,  daro  E.  hier  im 
Gegcnsats  zu  der  alezandrinischen  Eintheilimg  der  llias  und  der  Odyaeee 
in  je  24  Bacher  beide  Gedichte  ineammen  in  ebenso  viele  theilU  wie  seinen 
aich  eben  hieran  wahrecheinlich  anachlieBsenden  Conimentar,  mmal  da 
Sueton.,  worauf  Hillacher  Hominum  litteratotum  Graecomm  ante  Tiberii 
mortem  in  arbe  Roma  commoratorum  hiatoria  critica,  Leipzig  1891  (diese 
Abh.  wird  demnftchat  in  d.  Jahrb.  f.  Ph.  SappL  N.  F.  XVllI  nnd  theilweiea 
als  Greifawalder  Doctord.  erscheinen)  aufmerksam  macht,  unmittelbar  nach 
den  A.  13  angef.  Worten  als  ein  Beispiel  des  von  ihm  auf  die  Sflmer  aua- 
geQbten  Einflusses  die  von  Octavins  Lampadio  vorgenommene  Qliedemng 
vom  Bellum  Puniatm  dea  Naetina  iu  7  Bücher  nennt:  ut  C.  OcttwiiU  Lam- 
padio NaenU  Panicum  bdlum,  quod  vno  voiumiw  et  continenti  scrtjttera 
expotilum  divisit  in  geptem  libros.  Dann  aber  gab  er  doch  wohl  beiden 
Gedichten  die  gleiche  BQcherzahl,  nnd  9''  wird  daher  hier  im  Sinne  von 
8  zu  verstehen  (oder  in  tj'  lu  verwandeln)  sein.  Unaicher  aind  die  Hitlfa- 
hypotheaen  von  Wachamath  S.  31,  denn  ob  derjenige  K.,  welcher  die 
Zahl  der  Muaen  auf  8  anaetite  (Amob.  adv.  gent  III,  37  —  Fr.  ine  7), 
der  Hallote  war,  ist  immerhin  nicht  gewiaa,  und  nur  dami  darftfl  man 
aach  vermnthen,  dasa  er  nach  ihnen  auch  dieae  seine  EintheiJung  vornahm. 
Uehrigens  vgL  ancb  Säet  de  gramm.  6.  Aureliut  Opüiua  .  .  .  conpotuitgue 
rariae  eruditionia  aliquot  Volumina,  ex  quibus  novem  wmus  corporis,  gvia 
tcriplore»  ae  poeta»  tvb  clienteta  Mutarum  iudicaret,  tum  absurde  le  feciaae 
et  ifiscripmse  se  ait  ex  numero  divarvm  et  appellaiione.  Die  weiteren  Ver- 
muthungen  tod  Hills  eher,  daaa  K.,  da  ailerdinga  dieZahl  von  je  4Bachem 
fOr  Ilias  nnd  Odyssee  eine  auffallend  geringe  wäre,  vielmehr  jedea  dieser 
beiden  Gedichte  in  8  (oder  9)  getheilt  and  wirklich  eine  von  den  Jto^m- 
Tixa  lu  nnterscheidende  kritische  Anagabe  (^uf^oott)  beider  veranstaltet 
habe,  vermag  ich  mir  nicht  aniaeigDen. 

61)  Tatian.  ad  Gr.  31.  p.  120  Otto.  p.  S2,  1  ff.  Schwarii.  Enaeb.  P.  E. 


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.3IC 


Erates  TOD  Hallos. 


nnd  Tagen  nnd  der  Theogonie  des  Hesiodos^^),  zu  Euri- 
pides"),  Aristophanes"),  Tielleicht  auch  zu  Aratos"),  ferner 


X,  11,  4.  49a  a  (Tgl.  C.  16.  A.  34.  119).  ol  ftiv  ntgl  Ktät7)ta  ngh  iq;  'Hfa- 
nltiiäv  *tifii8ov  ipavlr  avtör  (u&ml.  "Ofii^ov)  ^xfiaK^vvt,  fttxii  tbc  Tfattwi 
tvdtriifa  xmv  äySo^n<niiti  itär.  Die  anderen  Zengniiae  a.  b.  Wachamuth 
S.  39  f. 

&!)  Schol.  Op.  S28.  Et.  H.  MvUöavxfs  n.  a.  A.  30.  „Vielleicht  zu 
allen  unter  dem  Namen  dea  Heaiodoa  nmlanfenden  Dichtungen".  (MaaaB). 

5S)  SchoL  Or.  IS26.  1686.  Phoen.  311.  Bbea.  6.  634  f.  Den  paendo- 
emipideiachen  Bheaos  bezeiclmete  er  aU  eine  Jagendatbeit  dei  Dichten 
(Schol.  6S4),  d.  h.  ohne  Zweifel:  er  fand  in  den  Didaalcalien  unter  den  am 
Frühesten  arafgefSIirten  Stücken  dea  Euripides  wirklich  eine  Tragoedie  dieaea 
Tit«]a  (WilamowitE  Anal.  Eurip.  S.  167). 

64)  Schol.  Bqn.  631.  T9S,  »68.  Teap.  8G3.  8S4.  Ban.  894.  Daia  aua 
der  EinleitoDg  Änon.  de  com.  No.  Tllt  tot  Bergka  Anag.  dea  Ariatoph. 
(No.  IX*  TOr  Dflbnera  Anag.  der  Arietophaneaecholien,  Stndemnnd  Philo- 
loge XLVI.  8.  lOff.).  %.  39  (Cramer  Aneod.  Paria.  I.  S.  8  —  Teett.  PtoI. 
in  Ariatoph.  b.  Bitachl  Opasc.  I.  8.  304 f.).    %tna  Jiovvaiov  %«X  Kfäxrita 

Wachamntb)  jopov,  ijitt«6dior  m«1  t^otot  k.  t.  JL  Tseta.  a.  a.  0.  S.  308, 
7  ff.  tÖ  ^lOwoiov  Tl  Kai  EmiXtiSav  »al  Kfäzrijos  .  .  .  y<faipiy  tlt  tÖ  titfi 
fitfär  ^loiuaSiat  *a\  Ttafußaaetut,  de  trag.  poes.  V,  I49ff.  (Cramer  Anecd. 
Ol.  III.  S.  317,  SS  fF.  Dflbner  Rhein.  Haa.  1886.  S.  407).  b  Eiii.lti8tis  Si 
Not  Kfänje  K.  T.  1.  S.  Wachsmuth  S.  83  f.  69—61  n.  bea.  Consbruch 
ia  der  C.  13.  A.  88  angef.  Abh.  Die  Eintheilong  an  der  enten  Stelle 
schlieast  aich  an  da«  nn&chte,  aber  doch  aoa  Ariatotelea  (etwa  deaaen  Dialog 
Qber  Dichter)  entnommene  19.  Cap.  der  ariitotaliacben  Poetik  an  (b.  be». 
Leop.  Schmidt  De  parodi  in  tragoedia  Graeca  notiooe,  Bonn  1864.  4. 
Jahrb.  f.  Ph.  LXXV.  1857.  S.  718  ff.  Rhein.  Mna.  XVIII.  1868.  S.  286  fr. 
D«  parodi  et  atasimi  nominibni,  Mocbnrg  1889.  4.  Tb.  Kock  Ueber  die 
Pmodoa  der  gr.  Ttag6die,  Berlin  1864  (Poaen  1860).  4.  Jahrb.  f.  Fb.  &  a.  0. 
S.  886  ff.  Aacberaon  De  parodo  et  epipaiodo  tiagoediarmn  Qraecarum, 
Berlin  1866.  8.  Jahrb.  f.  Pb.  a.  a.  0.  8.  660  ff.  Umriaee  der  Gliedemog  des 
gr.  Drama,  Leipdg  1861—7.  8.  (Jahrb.  f.  Ph.  Snppl.  N.  F.  IV.  S.  430-460). 
Weatpbal  Prolegomena  an  Aeaobjloa,  Leipzig  1869.  8.  Suaemihl  Rhein. 
Mne.  XXVUl.  1878.  S.  837  ff.  De  Ariatot.  Poet.  o.  XII°,  Qreifawald  1873.  4. 
Ariatot  Hb.  d.  Diolitkanat'  (Leipzig  1874).  S.  aio  f.  248  ff.  Wecklein 
Philologna  XXXI  1873.  S.  469ff.),  und  Conabrnoh  kommt  in  «einer  aorg- 
f&ltigen  ünterencfanng  (stark  abweichend  wie  von  Wachamuth  ao  von 
Weatphal)  tu  dem  Ergebaiaa,  dasa  Enkleidea  der  BfAteate  der  drei  bei 
Tsetze«  genannten  Orammatikei  und  der  Ton  Letzterem  sei  es  nnmittelbar 
■ei  es  mittelbar  auageschriebne  war,  welcher  aeineraeita  den  aach  erst 
nach  Didjmoa  lebenden,  aber  der  alesandriniaoben  Schule  folgenden  Dio- 
njsioB  mid  den  Erataa  überarbeitet  hatte,  und  daa^  Alles  bei  Tietioa, 
-was  sich  nnmittelbar  flbereiuatimmend  an  jene*  Capitel  der  aristotelischen 
Poetik  anachlieiat,  aber  aneh  nur  diea  von  E.  herrfihrt.  Und  daraua  scblieast 


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.3IC 


12    SecbBUDdzwancigates  Capilel.    Die  pergameniscbe  Pbilologenschule. 

eine  Schrift  aber  den  attischen  Dialekt  in  mindestens 
5  BUchem^).  Die  Vermuthnng,  dass  auch  die  ütraxeg  der 
pergameniscben  Bibliothek  von  ihm  herrdhrten,  ist,  wie 
schon  frOher  bemerkt  wurde,  nicht  ohne  Wahrscheinlichkeit^^). 
Auch  liesa  er  einen  Erdglobus  anfertigen^)  und  schrieb  wohl 
geradezu  eine  Geographie  als  Commentsr  zu  demselben ^). 
Endlich  beeitzen  wir  von  ihm  noch  ein  Epigramm,  in  welchem 
dem  Äntimachos  der  Vorzug  vor  Choerilos  gegeben  und  Eupho- 
rion  angegriffen  wird"). 

ei  denD  (S.  381  C),  daaa  valkncbeinlich  auch  der  völlig  (s.  Bernaja  Zwei 
Abbb.  ab.  d.  aristot.  Tbeorie  des  Dramas,  Beilin  1880.  S.  133  ff.,  Tgl. 
Saeemibl  Äriatot  üb.  d.  Dicbtk.'  S.  17  f.  309ff.  39Tff.  Vahlen  Äriatot. 
Poet.'  S.  TSff.)  von  dieaem  Werke  des  Ariatotelea  abb&ngige  ADfaafa  des 
AnoD.  de  com.  b.  Cramei  Auecd.  Pnr.  I.  S.  403  ff.  No.  J.'  Dabo.  No.  XI 
Bergk  (im  Cod.  Coisl.  120  ana  dem  10.  Jabrh.)  Hcblieaaliob  aus  E.  geachöpfl 
aei,  nur  dasa  (a.  S.  236)  die  mittlere  Komoedie  in  §.  7  eiat  in  das  aus  dieser 
Torlage  Entnommene  hinein geBickt  zn  sein  acbeint.  (Beiläufig  aei  gegen 
Conabruch  S.  229  bemerkt,  da«a  die  Erkenntnis«,  der  Sinn  verlange  bei 
Ariatot.  1262^  2S  oll],  nicht  Siov,  was  bei  Tieti.  de  tr.  p.  V.  38  vollende 
in  älXov  verderbt  ist,  nicht  eret  von  Westphal,  aondem  schon  von  mir, 
Ar.  üb.  d.  Dicbtk.',  Leip»,  1866,  benQhrt).    Uebrigens  vgl.  C.  3.  A.  574, 

65)  Schol.  Qerman.  p.  65  f.  Breys.  Aratea  ed.  Buhle  H.  S.  431  f.  Schol. 
Arat.  62,    Wachsmnth  S.  62  f. 

66}  Ath.  XI.  497  e.  Iv  jti^nxip  'AxxiKiji  SittU*xov.  Diea  ist  der  ge- 
wöhnliche Titel  bei  Ath.,  jedoch  IX.  366  d.  iv  xois  xt^l  t^c  'Am-n^t  liiitos. 
S.  Wachamuth  S.  63—66.  Es  wird  ateta  echlecbiweg  Krates  citirt,  aber 
a.  Wachamnth  S.  SS  f. 

67)  C.  12.  A.  86^  So  aicher,  wie  Ueineke  F.  C.  0.  L  S.  11  annimmt, 
iat  sie  freilieb  nicht,  aber  wahncheinlich  richtig  erblickt  Wacbemath 
S.  3S.  63  in  der  Notiz  Snid.  'AX*im9  Aunto*  änc  Mtwöits,  ymxä  8i  xhv 
KfBOTfxa  xxaCorta  Av9bt  ix  Säiiittav  ein  BruchatSck  dieaer  Ilivtmts.  Wohl 
mit  Becht  nimmt  übrigens  Mor.  Schmidt  Pbilologna  XVIIL  8.  826 f.  hier 
einen  Fehler  an,  so  dass  vielmehr  die  erstere  Ansicht  die  des  K.  war. 

68}  Strab.  IL  116. 

69)  Wie  man  aus  den  geograpbiachen  Angaben  hei  Plin.  N.  H.  IT. 
§.  68.  TU.  %.  13.  28.  31  (vgl  Ind.  IT.  Grata  grcmmaticw.  VII)  wohl 
Bcblieaseu  darf,  s.  Wacbsmuth  8.  34.  66.  —  Ob  er  aber  ancb  Bauoxtti 
geschrieben  hat  (Schol.  Hes.  Theog.  &},  ist  sehr  ansicher,  s.  Hüller  F.H.  G. 
IV.  S.  370.  Wacbsmuth  S.  84. 

SO)  Antb.  P.  XI,  218.  Tgl.  C.  14.  A.  94.  101.  102.  Wachamuth  S.  30 
billigt  die  Ansicht  von  Meineke  An.  AI.  S.  81:  „negtte  ditbito  gwtn  üUtd 
Cratttis  epigramma  eo  tpso  tempore  scriptum  lit,  qtto  de  seriptorämt  wi 
canonem  recipiendis  vel  non  recipieHdis  gravitsimae  quaestionet  tum  sine  ira 
et  iludio  in  Muteo  AUxandrmo  agitarenlur;  qtto  tempore  cttm  oIm  ChoerOum 
cMi   AntimatAtim    alii    fortaue    tliam   Euphoriottem   rtcipiendum  düxrml. 


..>^.00' 


.3IC 


Earjaüoa.    Artemon.  13 

KarjabioB^')  von  Pergamoa")  war  jünger  als  Krates")  und 
Terfasete  'TKOftv^fiara  Catoffixa  in  mindestens  3  Bachern**}, 
ein  Werk    über  Sotades^)    und    ein    drittes  siegl   Siäa- 

Ärtemon  von  Pergamon")  war  ein  jüngerer  Zeitgenosse 
des  Anstarchoa  und  Krates**)  und  venunthlich  ein  SchfiJer  des 
Letzteren.  £r  schrieb  einen  Commentar  zu  den  Siegea- 
liedem  des  Pindaros  auf  sikelische  Fürsten,  dessen 
Bruchstücke  Polemik  gegen  Äristarchos  zeigen^^)  und  ihn  toII- 
ständig  als  einen  Aol^nger  der  krateteischen  luterpretations- 
weise  erkennen  lassen,  so  wie  denn  wiederum  Menekrates,  der 
Schüler  des  Äristarchos"*),  gegen  ihn  polemisirte ").  Da  er  als 
Historiker  bezeichnet  wird"),  so  verfasste  er  wohl  auch  noch 
ein  oder  mehrere  geschichtliche  Werke.  Ob  er  aber")  dieselbe 
Person  mit  Artemon  von  Elazomenae  war,  welcher  eine  Chro- 
nik  der  Elazomenier  und  nt^l  'OftijQov  schrieb^*),  so  dass 

Ortües  aeerrimtu  Ärifiarchi  adversanua  iuam  de  hac  re  «entenftoM  proposi- 
tuTut  iltud  »cripsUse  videtur  tpigramma".    Aber  b.  C.  16.  A.  6«. 

61)  Mfllier  P.  H.  0.  IV.  S.  866-36». 

62)  Atb.  I.  U  b.  VI.  2SG  e.  XI.  606  e.  XII.  642  e.  G48  e.  XIV.  GSO  f. 
8cboL  Aristoph.  Av.  574  —  Fr.  U.  17.  1.  10.  7.  19.  16. 

AS)  Denn  er  citirte  bereit«  den  Nikandrot,  Fr.  6  li.  Atb.  XV.  684  e, 
war  alM  frahettetu  deesea  Zeitgeuoiae.     (Müller  3.  866). 

64)  Fr.  10.  11  b.  Alh.  SIL  MSe.  XJII.  677  c.  Die  Bmchstficke  (1—14) 
sind  im  Uebrigen  alle  ans  Ath.,  doch  Eiebt  Müller  aucb  Schoi.  ArUtopb. 
At.  674  u.  Bobol.  Theoer.  XllI,  22  —  Fr.  16.  16  gewiss  mit  Recht  hieher. 
Vgl.  auch  C.  SO.  A.  66. 

66)  Atb.  XIV.  620  f.  iv  t<S  xiqI  avtoü  StaiäSov  «vy/pttiUfMitt.  Vgl. 
C.  7.    A.  8. 

66)  AUi.  VI.  3S6  e  —  Fr.  IT.  D&cn  Fr.  18  in  V.  Soph.  p.  128,  36  West. 
pinas  ii  ll«ßt*  (SoifiiyKlTis)  tfnomv,  at  <pi]iri  Kafömiot- 

67)  Schol.Pind.  Ol.  11,16  —  Fr  6.  —  Möller  F.  H.  G.  IV.  8.840—3«. 
Dain  die  Ergtonmgeo  toh  Wachamntb  a.  a.  0.  8.  6.  A.  S. 

68)  Da  er  einaneita  a.  a.  0.  den  Eallimachoa  citirt  and  andrerseits  ron 
Henektate«  bekämpft  wird. 

69)  AtiBiBr  Ft.  6  aaoh  Fr.  6  —  Schol.  Find.  Ol.  V,  3. 

70)  8.  C.  80.  A.  78.  78^ 

71)  Schol.  Find.  Ol.  U,  16. 

7S)  Fr.  8  b.  Scbol.  Find.  P7. 1,  1.  'AfTifiova  ziv  ittzofitfäv.  Fr.  S  ebend. 
I,  32.  U^TEfUBv  3i  tii  tatofixög. 

78)  Wie  0.  F.  Unger  Die  Chronik  des  Apollodoros,  Philologna  XLI. 
1882.  8.  6fi0  f.  Termnthet. 

74)  'Sl^iH  Klaioiitviiov,  Aeli&n.  N.  A.  XII,  SS,  itr^l  'Ofu{pov  Snid.  '.^^xir- 
«oc  ~  Fr.  1.  8.   Haller  a.  a.  0. 


14    Se«hsiuidiwanEigsteB  Capitel.    Die  pergameniscbe  PhilologenBcbule. 

er  also  aus  dieser  Stadt  gebürtig  und  in  Pergamon  erst  ein- 
gebOi^ert  gewesen  näre,  ist  nicht  mehr  als  eine  blosse  Mög- 
lichkeit. 

Herraias  der  Erateteer  wird  nur  einmal  erwähnt"'). 

Zenodotos  von  Mallos ^^,  ein  Krateteer"^  aus  nngewisser 
Zeit,  zeigt  sich  in  Allem,  was  wir  von  ihm  wissen^  als  einen 
getreuen  Schildknappen  seines  Meisters,  wie  er  denn,  eiDai  ver- 
fehlten Einfall  desselben^^  noch  überbietend,  den  Homeros  tu 
einem  Chaldaeer  machte  ^^.  Zum  Beweis  fQr  die  verkehrte,  der 
richtigen  des  Aristarchos^")  entgegengesetzte  Meinung,  dass  Apol- 
lon  mit  dem  Götterarzt  Paieon  bei  Homeros  einerlei  sei,  ver- 
fasste  er  einen  wahrscheinlich  Ilairjoviri  betitelten  Dialog 
zwischen  Naukrates,  einem  uns  sonst  unbekannten  Aristarcheer, 
und  sich  selbst^*).  Femer  schrieb  er  einen  Commentar  zu 
Aratos^^),  nnd  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  war  dieser  Zeno- 
dotos  auch  der  Verfasser  der  einem  Erateteer  sehr  angemessenen 
Schrift  gegen  die  Athetesen  des  Aristarchos  im  Homeros,  «Qog 


75)  Schol.  A  n.  n,  307. 

76)  Fr.  4.  B.  9.  1  PuBcb  —  Schol.  T  H.  N,  7S0.  O,  U2.  Eaatatli.  en 
denselbeu  SUlleD  p.  Q67,  10£,  1014,  eOff.  n.  e.  O,  64.  p.  1006,  SfF.  Scbol. 
Arat.  33,  vgl.  A.  81— 8S.  S.  über  ihn  PuBcb  Qnaeationei  Zenodoteae,  Di«B, 
Hai.  XI.  1890.  S.  I«— leo.  Tgl.  S.  126—184. 

77)  Schol.  A  II.  "P,  7a  —  Fr.  5  Paach. 

78)  Bijlos  mit  dieser  Accentaiatioii  sei  ein  chaldaeiBchea  Wort,  Schol.  B 
II.  A,  691.    Vgl,  C.  80.  A.  364  z.  E. 

79)  ScboL  It.  V  &.  a.  0. 

80)  Ariston.  z.  II.  E,  898. 

81)  SchoL  VeroD.  Verg.  Aeu.  XI,  7S8.  Zmodotm  hi  eo  quem  ingeribit 
liaiavlav  {Tlai.Jiovlt\v  WachBmuth  &.  &.  0.  S.  89)  **  riam  svb  nomine 
NawsTOlii  fadt  disserere  AriHar^ios,  qui  putant  aUum  Paeana  esse,  alium 
ApoÜinem,  ipaum  eundem  nee  divenum  multis  docet.  Scbol.  T  II.  O,  862. 
ZiiiiöiaTOe  h  MaUmrr]t  iit  tovtoii'  vwäyct,  özi  Ilat^av  {<nlv  i  'AniXlaiv, 
ityt  avtit  i«tee(Dv»Tflt  tö»"Ejito?a.  Vgl  Eogtath.  i.  d.  8t  1014,  60  ff. 
Z>]r68oT0t  ävovaat,  räc  'Aa6ll0v  . . .  (omvvtt  Tiee*ät  Ijovta  töv''E*toiia,  tif 
lavTov  uitof  äyn  rä  IJat^ovi  k.  t.  1.  S.  Scbnaidewin  Zsoodotos  TOn 
Hallos,  Philologiu  if.  1647.  B.  764.  Vgl.  Oeann  Quaeetioa.  Homer.  I. 
GicBieo  1861.  4.  S.  19,  Dflntzer  Jahrb.  f.  Pb.  LVIll.  1860.  S.  9.  Aiim.  n. 
bes.  Pnach  S.  lESf. 

82)  SchoL  Ärat.  a.  a.  0.  Vgl.  Pnscb  B.  166ff.,  welcher  mit  Becbt 
die  Vertucfae  auch  zwei  Stellen  in  den  Schol.  Gennan.  Caes.  auf  ihn  Hudak- 
tnfäbreu  abweiat. 

88)  S.  Said.  Z)ji'<!JoToe  'Alt^avSfCvf,   y^aiuftaioi^E,   i  Iw  Svtst  KX^&tis- 

n,.,i,.,..>^.00'^IC 


Hennias.    Zflnodoloi"v.  MbH.    Asklepiad.  v.  Mjrl.  15 

Asklepiades,    Sohn  des  Diotimos,   von  Mjrleia")  ward 
etwa  zwischen  130  und  80  geboren,  nnd  wir  wissen  von  seinem 


Tijv  'HaiiSov  Otoyoriar  xsl  SUa  9v%Ȋ.  Daes  hier  ein  Fehler  stecht,  iit 
klar.  Aber  die  Annahme  von  H.  Schrader  Porphyr.  QaaoBt.  Hom.  ad  II. 
pert  S.  ISSff.,  dua  die  anf  fypatp«  folgenden  Schriften  vielmehr  von  Zeno- 
doTOB  und  daher  vor  tjqailit  eine  Locke  ansonehmea  sei,  deggleichen  die 
hdcbst  nnirahiMheiiilicbe  Termathong  von  Wolf  Prol^.  S.  199,  Z.  von 
Uolloi  Bei  «leb  Alexandriner  genannt  worden,  weil  er  spater  in  Aleiandreia 
gelebt  haben  mOge,  nnd  die  noch  nawabrscheinlichere  umgekehrte  von 
Schrader,  er  mSge,  ans  Alexandreia  gebürtig,  wegen  seines  Anschlusses 
an  Kratea,  weil  Letzterer  ani  MalloB  war,  gleichfalls  Mallote  genannt 
worden  lein,  sind  too  Pasch  S.  l!6ff.  genflgend  widerlegt  worden.  Die 
leichteste,  aber  keineswegs  wabrachein liebste  Abhälfe  wäre  entweder  lyoutfit 
mit  Bekker  ca  streichen  oder  mit  Flach  Hesych.  Miles.  S.  gl  tot  hqöc 
xä  amztutellen,  und  geradetn  nnmOglich  wäre  es  ja  freilich  nicht,  dass  ein 
jBagerer  Alexandriner  gegen  Aristarcboa  geschrieben  haben  konnte.  Aber 
ungleich  eher  ist  doch  die  Vermathnng  iod  Posch  angebracht,  dass  viel- 
mehr der  Titel  s«öc  tä  —  noitjfoC  in  eckige  PareDtb«*eD  ta  setien  und 
fUschlich  hieher  gerathea  sei,  während  diese  Schrift  vielmehr  dem  Halloten 
angehörte.  Dntar  den  Hberans  spärlichen  BruchstQcken  des  Letzteren  findet 
sich  wenigstens  eines,  va«  dazu  patst;  Schol.  T  II.  N,  790.  Z.  ii  i  MaX- 
lä-tjjs  (so  Heyne  f.  öftaXie  ttt)  n^oorä^ijaw  nitU^  i'  jpxi'iv'i  (tifp 
■ni^agir  norl  i!coidi]i>",  Tgl.  Enstath.  £.  d.  8t.  967,  10  ff.  n^ooypaipK  narä  rois 
jieilccioii  6  JVaIl«Dtt]c  Z.  *al  toÜKH"  «ö»  atixov  „äXXip  S'  *.  i.  1."  (— ■  Fr.  4 
Posch),  vgl.  Pnsch  S.  162  f.  Im  Uebrigen  renfith  in  jenem  Artikel  b.  8aid. 
der  ZuBatc  ö  tv  ä«zti  nltj^tlt  allem  Aiuchein  nach  eise  gute  Urquelle; 
nur  freilich  kann  er  nnmOglich  mit  0.  Schneider  Jen.  L.-Z.  1S48.  II. 
S.  871  £  so  gedeutet  werden,  als  ob  durch  diesen  Beinamen  der  Alexan- 
driner von  dem  Malloten  nnUTschieden  werden  sollte,  sondern  diese  Be- 
eeichnuDg  kann  nm,  wie  Schneider  selbst  BUnllcbflt  richtig  sagt,  als  Onter- 
Bcheidung  von  einem  aoderen  Alexandriner  Z.  aufgefasit  werden,  der  aber 
nicht  in  der  Stadt  selbst,  sondern  eutweder  in  einer  Vorstadt  oder  im 
EOnigsBchloss  lebte ,  nnd  da  nun  LetztereB  auf  den  Ephesier  ate  Mitglied 
des  Moseiona  pasit,  bo  nimmt  Puscb  8.  1S7  ff.  mit  Recht  an,  daas  im 
Gegensatz  zu  diesem  (i  ^m  Moveiiov)  joner  jOngore  Alexandriner  ö  iv  Sattt 
genannt  ward.  Ein  vierter  Z.,  wie  Pasch  S.  13!  richtig  nrtbeilt,  uud 
nicht,  wie  Zeller  Pb.  d.  Gr.  UP,  I.  S.  47  f.  Anm.  für  mOglicb  h&lt,  war 
der  Stoiker,  von  welchem,  wie  BCbon  C.  3.  A.  361  (s.  die  Nachträge  dazu) 
erwähnt  ist,  ein  Epigramm  auf  Zenon  von  Eition  angefahrt  wird,  da  dieser 
als  Schiller  des  Babjloniers  Diogenes  (La.  Di.  VII,  39  f.)  nicht  bloBs  älter 
als  der  Mallote,  sondern  wohl  ohoe  Zweifel  aach  als  der  Alexandriner  war. 
Vgl.  zn  diesem  Allen  C.  80.  A.  2G6— SCe-i.  Fehlerhaft  ist  bei  Eustatb.  i.  II. 
O,  64.  p.  1006,  8  f.  der  Zusatz  ö  Mdlldnic  vor  Zrjpölotos,  der  in  den 
Scbol.  AT  mit  Becht  fehlt:  ea  ist  der  Epbesier  tu  verstehen,  s.  Dneutzer 


>^ 


ooyie 


IG    SecbBundEwanzigstfis  Capitel.    Die  pergameniscbe  Pbilologenscliale. 

Leben  nur  so  viel,  dass  er  in  Rom  zur  Zeit  des  Pompeins^^  und, 
wahrscheinlich  später^'')  unter  den  Turdetaniern,  dem  gebildetsten 

Zenod.  8.  34.  169.  Schrader  S.  438  (der  freilicli  dennoch  eine  CombinaÜon 
anf  diea  Citat  baut).  Pnach  S.  164  f.  und  nicht  minder  iat  der  Seh.  A 
(•m  Herodian.)  t.  II.  A,  754  (wo  die  richtige  VerbeBBernog  nicht  die  von 
Wachamuth  a.  a.  0.  S.  26.  48,  Boodera  die  von  Lehrs  Herodian.  S.  270 
iat)  dem  Eratea  entgegengestellte  Z.  der  Epbesier,  a.  Posch  S.  161  f. 

84)  LehrB  De  Aeclepiade  Myrleano,  Aaalecta  grammatica,  ECnigaberg 
1846,  wiederabgedruckt  hinter  Herodiani  scripta  tria  minora,  Königsberg 
1848.  Berlin  1867.  8.  4SB— 448,  Vgl.  Möller  P.  H.  G,  III.  8.  S98— 801 
(der  aber  viel  Uarichtigea  einmischt).     Hillscher  a..  a.  0. 

8B)  In  seiner  Schrift  nigl  rije  NiHTafCios  erwähnt  er  bereits  nicht 
bloss  den  Aristarchoa  nnd  den  Eratee  (Ath.  XI.  f&De),  sondern  auch  den 
Dion^s.  Tbrai  und  dessea  muthmaulicheD  (b.  C.  80.  A.  144.  C.  38.  A.  37  f.) 
Schaler  Promathidas  (Atb.  489  o.  b.  492  a).  Hieraas  ist  nnn  freilich  keinee- 
wegs,  wie  Lehrs  thnt,  mit  Nothwendigkeit  eu  folgern,  dass  seine  Blflte 
erat  in  dos  1.  Jafarh.  t.  Chr.  gefallen  sei;  denn  der  Aeltera  kann  auch  den 
Jflngeren  citiren;  et  könnte  hiernach  mithin  immer  noch  vor  Promath. ,  ja 
vor  Dionja.  geboren  sein.  Aber  achlechthin  nnvertrüglich  hiemit  iit  die 
Angabe  bei  Snid.  'AimlriitiäSTii  ilKtiiiiov  MvQleav6s  (xdXis  3'  (exl  Bi9wüit, 
fl  UVV 'Ajta^ua  yialovyiivTi),  tÖ  S'  Svto^tv  jfvog  ^*  Nivatvg,  yeo/jfwrtxöf, 
Ha9'>}tiis'jtxolXm9iov.  yiyovc  S'  itcl  tov'Aztälov  kcI  Evfiivovt  tär  iv  IIcij- 
yifft^  ßaeillmv,  fy(0[i/)(  tptloaöipm»  pipiia  Jio^&coTiKa.  inalSivat  i\  nuX 
tts  'Ptiltr}v  ixl  Iloyan^Cov  tov  fi^ynlov,  xetl  h  'Alr^avS^tli}  ijtl  Toi  d'  JTrolt- 
ftttlov  viof  iiitQi^fv.  lyfa^e  itoHä,  nnd  sie  steht  aoch  mit  sich  Belbst 
in  Widerspruch.  Denn  ea  iat  nnmSglicb,  daaa  deraelbe  A.,  welcher  zur  Zeit 
dea  Pompeios  in  Rom  lehrte  nnd  den  Dionya.  nnd  Promath.  citirte,  doch 
acbon  als  junger  Uann  unter  PtolemaeoB  IV  (221—204)  in  Aleiandreia  ge- 
lebt haben  nnd  ein  Zeitgenosse  von  Attalos  I  (241 — 197,  denn  an  diesen, 
da  Attalos  vorangeatellt  iat,  und  nicht  an  Attaloa  II,  wie  Lehrs  8.  480 
will,  wird  man  sn  denken  haben)  und  Eumenes  II  (197—169}  gewesen  sein 
konnte,  nnd  man  begreift  nicht,  wie  Wachamnth  a.  a.  0.  8.  6.  A.  4  dies 
in  Betag  anf  Gumenes  II  für  mOglicb  halten  kann.  Der  ngchstHegende 
Gedanke,  durch  welchen  aicb  aoch  daa  doppelte  fypa^c  am  Leichtt^aten  er- 
klären wQrde,  ist  nun  allerdings  der  von  Bernhard;,  welcher  vor  ixa{- 
itvot  eine  Lflcke  annimmt,  ao  daaa  denn  also  etwa  'Aaitlr}w3i}t  MvfUufos, 
xffil  avtie  ytaniiatitäi  und  dann  noch  einiges  Andere  ausgefallen  und  mit 
Reinesins  d'  in  9'  zu  Terbeaeern.wäre,  und  bo  nimmt  auch  noch  Müller 
S,  29Sf.  iwei  Mjrleaner  A.,  einen  älteren  und  einen  jflngereu,  an.  Aber 
dies  wird,  wie  schon  Lehrs  8.  488  bemerkt  hat,  dadurch  im  höchsten 
Qrade  nnwahrscheinlicb,  doss  Strab.  XII.  666  und  Steph.  von  Byi.  Mvektia 
aasdrUckliob  nur  einen  kennen,  dass  ferner  in  den  Anfabrungen  des  A. 
r.  Ujrleia  nie  ein  solcher  Unterschied  gemacht  wird  und  alle  sich  auch 
ans  sachlichen  Grflnden  anf  denselben  Manu  eu  beziehen  scheinen.  Es  bleibt 
also  nur  flbrig,  daea  in  diesem  Artikel  mindeatena  zwei  Männer  dieses 
Namens  mit  einander  vermengt  sind,  von  denen  nur  der  jüngere  ana  Hyrleia 
wair,  ja  man  wird  jenes  doppelte  ly^a^t  wohl  daraus  ku  eckUren  haben. 


..>^.00' 


.3IC 


Äiklepiadea  von  Hjtleia.  17 

Volke  Spaniene^),  lehrte,  wie  er  demi  ancb  eisePeriegese  der 
Völkerschaften  in  Tardetaniea  schrieb").  Ob  er  jemals  in 
Pergamon  war,  lässt  sich  eicht  entsebeiden^).  Wohl  aber  folgte 
er  ganz  der  krateteischenlnttirpretationsweise,  wie  wir  dies  nament- 
lich aus  seiner  im  Uebrigen  auaserordenüich  tüchtigea  und  ge- 
lehrten   archSologiscben  Schrift^^)    Über    den    Becher  des 

daM  noct)  eine  Notiz  über  einen  dritten  eiDgedrangen  iet.  Denn  wie  man 
jene  tpiXotötpair  ßipiia  SiOQ&-a>Tniä  ancli  anffaaaen  will,  ffir  einen  Schüler 
dei  RhoderB  (denn  dieser  ist  doch  wohl  gemeiot)  Apollonios  erscheinen 
■ie  ksQm  paaaend.  Unter  diesen  UmBt&nden  bedarf  es  aber  Mich  der 
Äendemug  von  BeineainB  nicht,  denn  %at  den  Uteren  A.  belogen,  atimint 
S'  mit  den  übrigen  diesen  betreffenden  Zeitangaben.  Ja  diese  Aenderong 
wird  sogar  dadurch  hSchst  bedenklich,  daea  der  Mjrleaner  schwerlich  in 
Aleiandreia  aaagebildet  ist,  da  er  eben  Tielmehr  lu  der  pergameni sehen 
Biehtnng  gehörte.  W&re  f^'  flberliefart,  so  würde  es  &eilioh  eine  andere 
Sache  sein  und  man  ea  dennoch  glaaben  rofisaen.  Bedenkt  man  dagegen 
die  Nachricht,  daaa  Apollonios  wieder  nach  Aleiandreia  (nrflckberafen  sei 
(s.  C.  11.  A.  66),  10  hat  der  Bericht  fiber  einen  dortigen  Jngendaafentbalt 
eines  Schalen  von  ihm  nicbla  Auffallendes.  Aber  aach  Verwecbselnng  mit 
A.  Ton  Alexaadreia  (s.  A.  M)  kann  hier  Torliegen.  Wohl  mit  Recht  Ter- 
mnthet  Rohde  Philo  t.  Bjx.  d.  He^eh.  t.  Hil.,  Rh.  Hoa.  XXIV.  1879. 
S.  671.  A.  1  in  Anknflpfiing  an  die  Worte  lö  8'  ävnttv  y^voe  ^'  Ifnaeis 
□nd  Stepb.  NCxtatt.  /£  uvxiit  "iviyovot  ifl  Ut*li]%ukdijs,  das«  dieaer  Altere 
A.  an*  Nikaea  war.  Dasa  aber  der  HTrleaner  wirklich  aar  Zeit  des  Pom- 
peins  in  Rom  lehrte,  ist  darchana  DOTerdUchtig,  und  ea  atimmt  sa  dieser 
Zeitangabe  anob  das  anfi  Beate,  dasa  der  Kltste  Bchrifteteller,  bei  welchem 
wir  eine  Benntanng  von  ihm  (n&mlich  von  seinen  Bi9vvianä)  nachweisen 
kOnnen,  Paithieaioa  M  (wenigatena  laat  der  Beiachrift)  iat  (•-  Fr.  1  Hall.). 
Vgl.  A.  9G.  Nnr  aber  swingt  uns  anob  die«  noch  immer  nicht  dasn  mehr 
als  die  letrte  Zeit  seines  Lebena  in  das  I.  Jahrb.  in  TSrlegen,  denn  wir 
wissen  damit  immer  noch  nicht,  wie  alt  Pompeius  (geb.  106}  war,  ala  A. 
nach  Rom  kam,  nnd  die  Qebnrtueit  dea  Letrteren  Ibast  sich  mithin  nicht 
genaner  bestimmen,  als  ea  im  Obigen  geschehen  ist 

86")  Von  Born  aoa,  wie  Hillacher  a.  a.  0.  wegen  der  engen  Ver- 
bindung der  Tordetanier  mit  den  ROmem  (Strab.  lU.  141.  14a  ff.  161) 
verrnnthet 

86)  Stiab.  IIL  18». 

87)  Strab.  IIL  167.  ^iihIijvm^ik  4  Mv^ituvöt,  ä^g  (^  ^  Tovfdiitavi^ 

cn^  —  Ft.  6  M.    Dasu  Strab.  111.  IM  ~  Fr.  6  M.  Lehre  S.  486. 

88)  Ea  iH  reine  Willkflr,  daaa  Wachsmnth  a.  a.  0.  S.  6.  A.  4  ibn  EUm 
Schaler  des  Erates  macht  Falls  er,  was  ja  ganz  mOglidi  iat,  ent  am  100 
geboren  war,  so  kann  er  es  sogar  nicht  mehr  gewesen  sein. 

89)  „Wir  haben  nicbta  Andere«,  dem  wir  sie  in  dieser  Hinsicht  an  die 
Seite  «teUeo  kennten  als  die  Besehreibmig  der  Leache  des  Polygnotos 
(s.  C.  SO,   A.  U.    C.  SS.   A.  187).     Sie  leigt  eine  Gelehrsamkeit  in  diesen 

Sdibkiot.,  iricch.-ilai,  Lllt-Onch,  II.  S 

n,..i    iiA.OOglC 


18    SechBundewanzigstei  Capitel.    Die  pe^amenische  Philologenachnle. 

Nestor^*'')  (arepl  r^g  NtgToeiSog)  ersehea,  aus  welcher  uns 
bei  Athenaeoa  *")  ein  umfänglicher  Aaszag  erhalten  ist  Trotz 
dieser  seiner  wunderlichen  exegetischen  EunstatUcke  war  er  aber 
doch,  and  zwar  sonach  mit  vollem  Becht,  ein  angesehener  Philo- 
log").  Ausserdem  verfasste  er  übrigens  noch  andere  Commen- 
tare  oder  Erläuterungsschriften  zu  Homeros**)  and  femer 
zu  Theokritos^),  vielleicht  auch  zu  Apollonios  and  Aratos^'') 
und  schrieb  Jtepl  Kgazirov").  Ferner  gab  es  von  ihm  eine 
Geschichte  seiner  Heimat,  Bid^vviaxä,  von  den  Sagenzeiten  an 
in  mindestens  10  Büchern,  wenn  die  Ueberliefemng  richtig  ist^'), 
und  eine  Geschichte  der  Grammatiker  (xi^l  ypaniiectucäv), 
deren  BOcherzahl  sieh  auch  nicht  annähernd  mit  Sicherheit  fest- 
stellen läast").  Ob  aber  dieser  Äsklepiades  auch  der  Verfasser 
der  Schrift  «eqI  yQamiazixijs  war,  in  welcher  mit  Polemik 
gegen  die  von  dem  Thraker  Dionysios  in  dessen  grammatischem 
Lehrbach  gegebne  Definition  über  Begriff  und  Eintheilnng  der 


Dingen  und  eine  Beleienlieit  io  enm  Theil  sebr  entlegener  Poene,  nament- 
lich in  der  heUeniatischen"  (so  von  ÄratOB  abgeaebeD  Simiaa  und  Moero, 
B.  C.  4.  A.  81''.   C.  14.  A.  28),   „wie  sie  damaU  nur  bei  pergameuiechen 
Philologen  ra  finden  war".    (Haass). 
SS"»)  n.  A,  682  ff. 

90)  XI.  «77  b.  488  a— 498  e.  498  f.  608  e,  Tgl.  474  b.  &01b. 

91)  Hacrob.  Sab  Y,  Sl,  6.  vir  Mar  Qraeeot  apprime  doctua  ac  däigtn» 
(mit  Beiog  auf  dieselbe  Scbiifl). 

92)  Ath.  498  a.  Iv  älloit  Sti%&^atxai.     LebCB  S.  441—448. 

98)  Einmal  (I,  118)  räd  er  in  den  Sobolien  auedracklich  als  der  Hyx- 
leaner  beEeicbnet,  fünfmal  freilich  nar  schlechtweg  A.  genannt,  a.  Lehra 
S.  44Sf.    Eaibel. Herrn.  XT.  S.  4G0. 

98'')  S.  darüber  A  08.  10t. 

94)  Ath.  XI.  601  e. 

96)  Scbol.  Apoll.  Gh.  II,  789  =  Fr.  3  M.  Jv  8t*üti?  Bi^vvumäv,  Die 
Fragmente  h.  b.  Lehre  S.  484  f.  and  MfiUer,  der  mit  unrecht  Seh.  Ap. 
Rh.  I,  «28  analBut.    Vgl.  auch  A.  86. 

96)  Wegen  der  Dnsicheiheit  der  flberlieferten  Zahlen:  T.  Arat.  I.  p.  62, 
fi  ffi  Weat.  .^oxlijxMiJijf  f  ö  Mvfltarif  tv  vm  ta'  (a'  1  Knaack)  aegl  ffaii- 
jMiniim*  Tafeia  gn^olv  aüiö*  (näml.  'Afatot)  yiyovhai  (Tgl.  C.  10.  A.  4). 
Said.  'O^ivt  JtßDTmvtanie,  htonmös'  St  JTi loiarpair^  avttivtii  t^  (t>(«nvi 
'AwXtpttäir^s  ipi|fflv  ir  x^  e'  ^i^^  tid*  /QafifMttiHÜi'  (man  eollte  eher  er- 
warten, dau  diei  im  1.  B.  geatandni  hätte  oder  aoch  in  einem  Anhang; 
(«'  rennnthetKnaack).  Tgl.  C.  SS.  K.  61.  Ana  derselben  Schrift  ist  annh 
die  chronologiflcbfl  Angabe  Ober  Polemon,  b.  C.  22.  A.  IIS.  114.  Tgl.  Lehrs 
8.  486.  Ohne  Zweifel  war  sie  mittelbare  Qoelle  aach  fflr  manche  der  be- 
treffenden Artikel  bei  Soidas. 


..>^.00' 


.3IC 


AaklepiadeB  vod  Myrleia.  19 

Grammatik  gehandelt  vard^^,  steht  allerdings  dahin,  aber  iin- 
möglich  ist  es  nicht,  ja  nicht  einmal  unwahrscheinlich*^.  Noch 
zweifelhafter  ist  es  vielleicht,  ob  die  'E^fiyijmxa  täv  ä^övav 
Tov  Söltavog^"),  wider  die  Did;mos  eine  Gegenschrißi  ab- 
fasste '"*'),  Ton  dem  Myrleaner  oder  einem  andern  Äaklepiades 
herrührten '"'). 

93)  Sex.  Math.  I,  47.  72.  25S.  Lehra  S.  436  f.  Ob  in  Schol.  Dionya. 
Thr  Bekk.  Anecd.  p.  7S4,  8  Mv^leavos,  wie  Maller  S.  3S9  Termnthet,  fOi 
ZiLBifvaibs  zD  ichreibeD  tind  dies  Citat  anf  ntpl  ygcrfi^aiiK^c  zq  beüeben 
Kl,  ist  sehr  iweifelhaft,  vgl.  Lehra  S.  448. 

98)  Lehra  S.  436  ff.  beatreitet  es  lediglich  von  der  jetzt  allftemein 
(e.  C.  SO.  A.  168)  als  norichtig  erkaDiiteii  Annahine  ana,  daas  die  Tiivij 
unter  dem  Namen  dea  Dionyaioa  Thrai  nnäcbt  nnd  sp&tereii  IJnprunga  aei. 
Was  wir  aber  ron  Commeutareo  dea  Aaklepiadee  an  Atiatopbanea 
viuen,  zeigt  einen  ganc  anderen  Charakter  ala  die  Homeranalegnngen  dea 
Uyrleanera  (a.  Lehra  8.  444—448),  nod  in  den  SchoUen  wird  flberdiea  ein- 
mal (Nab.  S7) 'A«xln*ti9i)s  6  'AltiuviQtvt  citirt,  aonst  freilich  einhch 
'A«%XriitttiSrit ,  and  der  betreffende  Comment&tor  ceigt  woh  ala  ein  ao  aorg- 
ftltiger  Mann,  daaa  er  die  Handachnften  der  Tragiker  in  Athen  einaab, 
um  den  Tragikerparodien  bei  Ariatopbanea  nachioepQren,  Schol.  Ran.  1844 
(1S86).  Hier  liegt  nnn  der  Gedanke  am  N&ohBten,  daaa  deraelbe  äberall  A. 
Ton  AlexBudreia  war,  acbwerlich  jener  S«hQler  dea  ApoUouioa  (■.  A.  SS), 
aondern  noch  ein  anderer  Mann  dieaea  Namens,  nad  dabei  wird  man  auch 
stehen  bleiben  müaten,  ~ —  Dagegen  kann  die  Angabe  (a.  C.  14,  A.  48.  71) 
SchoL  ApoU.  Bb.  I,  628.  ni  x.  c.  l.  ttro^tt  xsl  'AmLlipttädiK  ö  lUvtlfvög, 
dttitfig  Sil  naiitt  JU/mvoc  xä  «tviK  fU'Fqvtyltiv  'AnoXldiitas  richtig  aein, 
dann  abet  bleibt  ea  immer  noch  fraglich,  ob  der  Mjrleaaer  diea  geiade  in 
einer  eignen  Erlänterongiachrift  eu  den  U^youtniuttä  dargelegt  hat;  trott 
der  Gate  der  Qaelle  jedoch  iat  ea  achwer  aicb  der  Vennuthung  sn  er- 
wehten, daaa  vielmehc  jener  SchQler  dea  ApoUonioa  eine  aolche  geacbrieben 
habe  nnd  anch  hier  wieder  mit  dem  Myrleaner  Terweohselt  sei.  Freilich 
„log  ea  andreraeita  gerade  fflr  einen  Bithjner,  wie  Letzteren,  nahe  Ober  die 
Argonaaten  zn  acbieiben,  deren  Heldenthaten  ja  am  SOdrand  dea  Pontoa 
spielen ,  nnd  dam  kommt  daa  gerade  bei  dem  Mjrleaner  (a.  A.  89.  101) 
nachweisliche  eifrige  Btndinm  der  helleniatiachen  Poeaie".  (Maaaa).  Ich 
meineraeit«  wage  daher  nicht  in  entaoheiden. 

99)  Et.  Ond.  KvQßtis.  U<i%ltpiMris  di  iv  lof«  xmr  «{öviuv  /£in'i]n- 
soJt  %.  «.  1. 

100)  Plat.  Sol.  1.  Jidvftog  6  ygamtatitit  iv  ^  ice^l  xAt  «f^ati'  cmv 
ZAlnrat  ai/tty^aif^  x;&e  'Anlifxtäiifr.  Vgl.  C.  80.  A.  834.  —  FOr  den- 
ulben  A.  hält  HilUcber  a.  a.  0.  den  Schol.  Pind.  Nem.  II,  19  angefOhrten, 
„proeserlMn  cum  mox  adicititur  Didymi  tentetUia  diversa":  ofdi  irtfl'AttlT]- 
jriii*7jT  qncrfflT  ort  tUös  imiv  avTiii  (nftml.  Ti^Snaor)  tlvm  xät  iq»  Zatti- 
fUvo  %itxu%li^fov%Tieäfxmii'AffT)vaCiDV  thihi  ovr  a^itr  fi^fffilvra  A^'^vtjai 
iiiQa^frat  Iv  Zalaniwi.  JlSvp^i  di  tpr^ai  Sk  tarnt  &^U9i>9  Xtyiw^t.  (.  1-, 
dagegen  au  allen  anderen  Stellen  der  PindarachoUen  vermathet  er  in  einer 

2» 


30    SechaondEwanzigates  Capitel.     Diu  pergameniBche  Phil  otogen  Bclrale. 

üeber  Älexandros  den  Polyhistor  s.  C.  33. 

Demetrios  ChloroB  war  einer  der  älteten,  wo  nicht  der 
ältste  GommeDtator  des  Nikandros^*'"'),  gehörte  also  wahrschein- 
lich auch  der  pei^amenischen  Schule  an  und  lebte  jedenfalls, 
wo  nicht  noch  im  zweiten  Jahrhundert,  so  doch  spätestens  im 
Än&ng  des  ersten. 

Herakleon,  Sohn  des  Glaukos,  aus  dem  Flecken  Tilotis 
bei  Herakleopolis  in  Äegypten,  welcher  später  in  Rom  lehrte  *"*), 

These  zn  seiner  Doctoidiai.  (b.  A.  60)  den  A.  von  TMgilos.  A.  tod  HKleia 
ist  es  wenigstens  an  keiner  von  ilinen,  s.  Lebis  S.  417  f.,  aber  auch  schwer- 
lich A.  von  Alezandreia  (s.  A.  98). 

101)  Es  wftre  denkbar,  dws  das  Citat  Sohol.  Ariatoph.  Nab.  37  des  A.  v. 
Aleiandreia  (b.  A.  96)  sich  nicht  wie  die  Obrigen  AnfOhrnngen  des  A. 
schlechtweg  in  den  Arigtophauesscholiea  auf  Commeutaze  %a  Aristophanea, 
Bondern  auf  diese  Schrift  besOge,  ao  daaa  alao  dieiei  Alexandriner  ihr  Ver- 
fosaec  and  nicht  bloas  von  dem  Mjileaoer,  aondern  aaob  von  dem  Commen- 
tator  des  Aristopbanes  in  nntetBcbeiden  w&re,  s.  Lehra  S.  4iö.  Aber 
Lebra  aelbat  acheint  diese  Möglichkeit  nicht  hoch  uizuachlagen.  Bleibt 
man  vielmehr  bei  jener  wahrachaiulichereo  Annahme  (a,  A.  96),  daa«  die 
Citate  io  den  Ariatophaneaacbolien  alle  aof  die  nftmlicben  Commentare  dea 
nElmlichen  Verfuaera  gehen,  welcher,  wie  Lehre  aelbat  teigt,  Nichts  ent- 
gegenateht,  ao  hindert  aach  Nicht«  daran,  daaa  vielmehr  der  Hyrleaner  der 
üdieber  dar  Schrift  gewesen  Bein  kann;  ob  er  ea  wirklich  gewesen  ist, 
bleibt  freilich  anch  ao  noch  dgrchaus  ungewiaa.  —  Ein  Gleiches  gilt  darüber, 
ob  er  der  Schol.  Arat.  7  citirte  war,  und  wenn  ja,  ob  dies  Citat  ans  einem 
Commentar  cn  Aratos  iat,  b.  Lehrs  S.  441;  doch  apricht  fOi  eine  bejahende 
Antwort  der  Vorgang  anderer  Peigamener,  dea  Zenodotoa  von  Malloa  and 
wohl  auch  des  Erates,  s.  A.  66.  8S.  C.  10.  A.  60  und  das  A.  69  Hervor- 
gehobne. —  Aaklepioa  oder  Aaklepiadea  aber  b.  Harcell.  V.  Thnc  §.  G7 
und  Schol.  Tbnc.  I,  66  war  eicher  ein  Anderer,  vielleicht  gar  kein  Qramma- 
tiker,  sondern  ein  Bbetoi,  a.  Lehre  S.  444. 

101^)  Dean  gegen  ihn  polemiairte  schon  Antigonoa  (a.  C,  SO.  A.  360— 263) 
Sohol.  Ther.  686.  748,  wie  v.  Wilamowitz  Eurip.  Berakl.I.  S.  189.  A.  188 
hervorhebt.  In. einer  freilich  „achwec  entstellten"  nnd  „von  Lenti  Hero- 
dian.  II.  S.  168  ganz  verkehrt  behandelten  nnd  ohne  Qrnnd  Herodion  ta- 
gewiesenen"  Angabe  bei  Steph.  Kofixri  werden,  wie  acbon  C.  10.  A.  ISS 
erwähnt  ward,  ot  öwojifijftariootitfj  Simt  Jlloiiioejcs  iJij^i^ipioe  erwUint, 
und  „nnr  ao  viel  iat  klar",  wie  Wilamowiti  a.  a  0.  S,  190.  A.  141  be- 
merkt (b.  anch  desBcs  üieilweisen  HerBtellnngaverauch),  „sowohl  daas  Schol. 
Ther.  614  benntst  ist,  in  einem  Znatande,  von  dem  jetzt  die  Sobolien  nnr 
noch  einen  Schatten  enthalten,  als  auch  dasa  der  SchoUaat  eine  eigne 
Meinung  im  Gegenaatz  zn  dieaeo  vmftvigfMra^ovKf  verauoht". 

JOS)  Snid.  'HitaxUmv  Alyvxuoe  änö  suäftq;  Tilütems  ovtitt  »sro  t^ 
'HeaKliovs  xilti,  yQunfMtiti6B,  ijutOtvci  S'  iv  'Pa'fis  (vgl  SchoL  B  D. 
#,  681.    g)i]«lv  'HQtttiliatv   h  'Päfiji  nwto   tt^tiedat.    Steph.  \.   B.  'Jyvid. 


..>^>00' 


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Demetrios  Chloroa.    Herakleou  aas  Tiloüs.  21 

wirkte  entweder  erst  zur  Zeit  des  Augustus  oder  noch  etwas 
später  oder  aber  schon  früher,  jedenfaUs  jedoch  nicht  vor  dem 
ersten  Jahrhundert  v.  Chr.^™)  und  verfasste  onter  Anderem  je 
einen  Commentar  zu  jedem  Buche  der  Ilias  und  der 
Od^ssee^"^),  aus  welchem  una  Bemerkungen  von  allerlei  Art"^), 
unter  ihnen  mehrere  prosodiache  and  orthographische"^,  erhalten 
sind.  Ein  scharfer  Gegensatz  gegen  AriBtarchoe  tritt  aus  ihnen 
nicht  mit  genügender  Deutlichkeit  hervor'"^,  aber  vermuthlich "^) 
ia  demselben  Commentar  standen  auch  die  aller  Wahrscheinlich- 


Afi9ovta.  JCfoncXiiov:  'H^anUmv  ö  riamutv).  S.  dbex  ihn  SpitzneT  eq 
a.  II,  228,  Meier  Opa«c.  H.  S,  27.  A.  100,  Beccard  De  BcholÜB  in 
Homeri  lliadem  Venetia  Ä  (Berl.  t8b0).  S.  TG,  H.  Sclimidt  Didjm.  S.  IT  f. 
A.  1,  Schimberg  Anftlecta  Ariatarch«a  8,  Ifi  f.  u.  b«8.  Diels  Doxogr. 
3.  88—99. 

108)  Diea  erhellt,  wie  Beeoard  bemerkt,  aas  Schol.  Apoll.  Rh.  1,  T69 
(vgl.  111,  37).  ot  3i  'Jettiäfijfot  di  itifov  g  fiovn  zät  toiBÖt«;  fpa^'S 
(b.  Didym.  z.  H,  238),  cä«  Hfaidsav  tpt}<ilr  i*  ij  71  t^s  'lliääot-  Auf  der 
anderen  Sehe  iit  vielleicht  (■.  C.  80.  A.  348^)  dteaer  ü.  »  fereteben  b. 
Said,  ^i'dsftec  o  KlavSios  .  .  .  fniiofi^v  'Rija*liavos^  aber  auch  des  Claudias 
Didymna  Zeit  ataht  freilich  nit^t  genau  fest.  Ueber  die  Eatatehungsperiode 
der  von  H.  benutzten  homerischen  Allegorien  e.  C.  27.  A.  99. 

104)  Said,  f&hit  fort:  {yqaipcv  ix6iiv>}iia  i^c 'Oftq^or  ■ntii  {uifmdüi», 
nal  f^f  tons  Ivfittovf  nfgl  tmv  nag'  'Ofii](ai  nfooticiitiKäv  (mtäxav.  Vgl. 
Seh.  Apoll.  Rh.  I,  769  (s.  A.  108).  Schol.  T  II.  Ü,  45.  mmuxov  6\  inv 
v»ofi*>|fU(ro»'  ovtoic  si^ov,  xlijv  'Hfarilianot.  Et.  H.  702,  10.  Steph.  'Afi- 
90110«.  illävßos  vxof(vi]ftaT^iDt>  ti)9  *  T^E  'OävMciat  .  .  .  'HtfuxXlan/  .  .  , 
villi  avTijv  vnafivTjfiai/taiv  x.  t.  X.  (es  folgt  dieselbe  Erklärung,  die  später, 
wie  Schimberg  hervorhebt,  auch  Epaphroditos  Schol.  Theoer.  1, 117  offen- 
bar nach  H.  giebt)  Et.  M.  421,  6$.'H.  iv  v' X>«vmitiae  (so  M.  Schmidt 
L'H.  Itoiüns). 

106)  In  den  Schollen  heisst  er  stets  schlechtweg  'H^aKliatv  oder  of 
Ktfl  'Hftnlimva.  Ansser  den  schon  angef.  n.  A.  109  ansufahTendeu  Stellen 
a.  Schol.  A  N,  107.  Schol.  B  S,  81.  Schol.  AB  O,  4i.  Schol.  BT  £,  «46. 
Schol.  T  T,  489.  Enstath.  l  £,  TT  ff.  p.  &S4,  17.  Vgl.  La  Roche  Homer. 
Teitkrit  B.  HO. 

106)  Herodian.  z.  E,  688.  Z,  S19.  867.  466.  H,  171.  SohoL  B  a.Eostoth. 
z.  A^  869.  Schol.  ApoU.  Rh.  a.  a.  0.  0.  Steph.  Stjeaa.  'H^taiiavi^  dt'  Ms 
Q  Yfätpti,  'AMoXl6imii«s  Si  lutl  'Smufrfiiitoi  %al  'Hfa%iiiov  diä  9va. 

107)  Hit  Recht  bemerkt  Schimberg  S.  15.  A.  1:  ,jä  e  Schol.  ÄpoU. 
Bh.  I,  7€9.  III,  37  M.  SchMidt  Ära\aristaT<Atum  HeraeUonem  fuiise  col- 
legit,  nimit  inätiisiue  arbitrio  suo  vidttttr. 

106)  S.  Diels  S.  91.  A.  2,  welcher  mit  der  Bemerkung  schlieiat:  ,jex 
Heracltone  haud  Kio  an  fitiaerit  edKlion  AB  II.  H,  e9.  xnl  Strixpätnis' 
,ptirus  yig  yaiiK  **  "'<'  «^itToe  inyt^i^M&u-  l»  yq{  yag  xävtu  xal  lis 
7  q»  ifXtvxä". 


■,.\.,0(y 


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22    SechstmcliwaiuigsteB  Capitel.    Die  pBigameniBcbe  Fhilologenachole. 

keit  nacb  auf  ilm  zurückzufObrenden,  aus  einem  eignen  stoischen 
Buche  dieser  Art  geschöpften  allegomchen  Auslegangen,  in 
welchen  auch  die  Lebten  der  verschiedensten  Philosophen  heran- 
gezogen, und  welche,  wie  es  acheint,  für  gewisse  Abachnitte  bei 
Probus  und  Sextus  dem  Empiriker,  vielleicht,  ja  wahrscheinlich 
eben  durch  Herakleous  Vermittlung,  die  letzte  gemeinsame  Quelle 
waren"").  Jedenfalls  arbeitete  er  hiernach  im  Sinne  and  Geiste 
der  pe^amenischen  Schule,  mag  er  nun  geradezu  ihr  angehört 
haben  oder  nicht  Ob  er  derselbe  mitHerakleon  von  Ephesos, 
dem  Verfasser  eines  Gloaeenwerkes"''),  war  oder  nicht,  mass 
wenigstens  bis  auf  Weiteres  wohl  dahingestellt  bleiben^"). 


109)  BicbUg  bemerkte  echoa  Schmidt  S.  48  in  Prob.  Verg.  Ed.  V,81. 
p.  11,  4  ff.  K.  in  quo  ammadvertendvm  quod  Homeru»  consentiat  Empedocü 
et  SeracUoni  Folgendes;  „intpte  Empedoeli  iungüur  Seracho",  aber  mit 
Dnrecbt  achloBs  er  bieraoa,  daas  Beracleoni  verderbt  sei.  Daa  Richtige  Bah 
Diels  S.  91:  ,fiaee  coniiMcHo  inepta  est,  niai,  ut  fitri  asidkt,  citaH  tcri- 
ptoris  memoriae  notam  oriffinis  adhaesiaae  credit'  und  aettte  dann  S.  91 S. 
durch  Teigleichnng  von  Sex.  Math.  X,  813-318  nnd  Prob.  p.  !1,  US  8  ff. 
p.  10,  S3ff.  die  ganze  Sache  ina  Klare.     S.  weiter  C.  £7.  A.  98-99^ 

110)  Atb.  II.  62  b.  in.  78  a  {»gL  C.  80.  A.  881.  248'').  VII.  303  b.  808  f. 
XI.  fi08  a.  XIY.  647  b.  Vgl.  m,  111  c  'HQmXiav.  Hesych.  rttpvfis-  Tav- 
Iriföv.  Tcf^^«txu^.  Tiyraßd^i.  Tp»j#i[*fe,  wo  (eben  an«  Famphiloe)  keine 
anderen  QloRgen  als  auch  bei  Atb.  erscheinen,  s.  P.  Ranke  De  lex.  Hesjch. 
orig.  8.  Ulf.  Die  Notieen  b.  Harpokr.  M<iira^l«(''oi'  und  Phot  Ttcvtätit* 
aus  Herakleon  leitet  dagegen  Schmidt  S.  17  mit  gutem  Grunde  aas 
einer  oder  zwei  anderen  Schriften  destelben  Uannes  her.  War  indeaaen 
Lettterer  von  dem  Aegjpter  versahieden,  bo  konnte  Tielmehr  anch  dieser 
gemeint  tein.    Weitere«  s.  C.  80.  A.  H&*: 

111)  Uit  welchem  Rechte  Meier  ond  Schmidt  das  Letstere  ala  selbst- 
verstAndlich  bezeichnen,  vermag  ich  nicht  abmseheo.  So  bald  man  eB  aber 
annimmt,  läset  sich  Aber  die  Zeit  des  Ephesiers  nur  sagen,  dats  er  nicht  nach 
Pamphiloa  lebt«,  s.  A.  110.  C.  30.  A.  243>'.  —  Recht  fabelhaft  klingt  die  Ge- 
schichte TOD  einem  Grammatiker,  von  welchem  wir  Boost  Nichts  wisaen, 
Daphidas  von  TelmeBBos  nnter  Attalos  (II  oder  III?)  bei  Suid.  (aus  Aeliau. 
de  prov.];  JatpUfue  Ttliitjaat^t,  yfanitutiitöe,  ytyeafwt  *tQi  'On^gov  %al  f qg 
aitov  itoi^enot  Ön  lijuvaaro.  'A^vaioi  yä^  ovx  laifätsviiav  in  'lliov.  ijv 
S'  ovxos  Xoiioifoijicvot  na*tl  ta\  liizV'S  avxiv  fiij  ^iiScpcvos  xmt  dfäv.  *a\ 
'Axxc0.ov  fi^v  töv  ßaeiXiit  Tlc^äftav  Stä  tovio  izeir  airm  Ixißovlivovta. 
lie  ih  t>,v  nv9{av  ilfyivta  itozi  a*äntiiv  ils  lö  itavttiov  hoI  ijityslävxa 
tfca^ai,  ti  töv  ßraof  lig^aet.  xftja^ijvtu  S'  avtä  ti-g^eiiv  ta^iios.  ilt' 
{ttfivov  iia6gvlijaat  rovto,  Sii  p^i'  ^r  oÄrrä  tnjtoe  fiJit'  önoälfto.  ücaj;»- 
erittavta  Si  mUttßöfievoc  'Jvtalot  i-xita^i  iuiia%gTifiviaS^vat.  Iv  ^  ti 
xönip  zovio  iyinitti,  ittalttto  "ijmas  i  zixas-  twl  ^yvai  n^e  19)  A'avctioi 
fti)  l^cvatai  t6  löyioi'.     ovtais  nw  itivßQfeat  mehiÖc  äxeiliio. 


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.31c 


HeiakleoQ  aas  Til.    Eintheilung  der  att  Eom.  23 

Von  deu  Sinfinsse  der  Pergameoer  auf  die  griechiBche 
Färbung  der  römischen  fabelhaften  Voi^eschicbte  war  schon 
frOber^"")  die  Rede.  Mit  nicht  geringer  Wabracbeinlichkeit  aber 
ist  endlich  neuestens '")  auf  diese  pet^ameniscbe  Philologen- 
schule  auch  die  der  aleiandriniscben  Dreitheilnng  der  attischen 
Eomoedie"^'*}  entgegengesetzt«  Zweitbeilnng  derselben  so  wie  der 
Tragoedie  surückgefQhrt  worden,  welche  sich  bei  Dionyeios  ron 
Halikamassos^"},  Velleius"*),  Quintilianns"'),  Plutarchos"') 
findet  Wohl  könnte  es  bei  der  Art  des  Gegensatzes  beider 
Schulen  auffallend  erscheinen,  daas  die  erstere  von  sachlichen, 
die  letztere  von  sprachlichen  Gesichtspunkten  ausgeht,  allein 
erstere  stammt,  wie  wir  sahen"^,  schon  aus  der  voraristar- 
cheischen,  ja  aus  der  ältsten  Zeit  alexandrinischer  Gelehrsamkeit, 
nud  der  sprachliche  Gesichtspunkt  bei  der  letzteren  ist  genauer 
ein  solcher,  auf  welchen  Aristarchos  und  die  Seinen  nicht  ein- 
zugehen pflegten,  nährend  er  den  Fet^amenem  sehr  geläufig 
war"^,  nämlich  ein  stilistiBch-rhetoriBcher,  von  dem  aus  dem 
Menandros  die  Palme  zuerkannt  ward"*).  Pergamenische  Be- 
lli'») C.  21.  Ä.  ösa"-». 

113)  Von  Kaibel  ÄrchippOB  und  die  PergameniBche  Kritik,  Herme* 
XXiV.  1889.  a  42-60.    Couebriich  o.  a.  0.  S.  S35  erklärt  deasen  Beweia- 
fahcnng  nicht  für  flberzengend,  aber  gerade  sein  eignes  SchloBsergebniw 
(9.  A.  U  E.  G.)  spricbt  fOr  die  Bichtigkeit  derselben. 
II»")  S.  C.  15.  Ä.  88. 

113)  In  dem  uns  erhaltnen  dürflägen  Anstug  ans  seiner  Schrift  »9I 
fiifi^ccoE  steht  freilich  das  Betreffende  nicht,  aber  ans  ihr  ist  geflossen  wa« 
wir  bei  Qointil.  X,  1,  66  ff.  lesen.    Vgl.  anch  Dien  Chrjrs.  p.  47«  f.  R. 
lli)  1,  16,  8.        IIG)  a.  a.  0. 

116)  Qu.  sjmp.  VU,  8,  2.   712 A.B. 

117)  C.  IG.  A.  88. 

IIB)  S.  Eaibal  S.  66:  „Dass  diese  sprachliche  Dntersnchnngsniethode 
nicht  von  den  Alexandrinern  aosgegaugen  ist,  die  wohl  Abweicbongen  der 
Syntax,  der  Formenlehre,  der  Accentnation  beobachteten,  fQr  die  die  in- 
loyij  ipofiätav  aber  ahne  Werth  nnd  dämm  nicht  von  Interesse  war, 
sondern  von  den  Pergameuem,  deren  Kritik  li  atfitföfifrov  ntt/i  tii*  1^£m>, 
[ö  xtgl  cäf  äuil{*tovg  sdl  tut  Staipoifäs  tär  «IsafMimi'  Kai  ja^aKi^pmv 
(Tanrisk.  b.  Sex.  Math.  I,  240,  s.  C.  12.  A.  G)  omEuste,  das  wird  heute 
vohl  allgemein  sngestanden  werden". 

119)  Freilich  handelt  es  sich  bei  Dionjs.,  Dion,  Qnintil.  not  am  den 
Nntsen  für  den  Redner,  nnd  der  Standpunkt  des  Pliit.  ist  ein  Terwandter.  . 
Und  dazu  stimmt  anch  die  merkwürdige  Behauptung  (Quintil.  g.  TO),  das« 
die   Beden    des  Charisios   in  Wahrheit  von  Menandros   seien  (vgl.  C.  35. 
A.  30).     Aber  dieser  rhetorische  Gesicbtspnnkt  war  doch  nur  eine  folge- 


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.3IC 


24    SecbBOndzwatuigBleB  Cttpitel.    Die  pergameniBcbe  Philologenschule. 

obochter  werden  es  daher  auch  geweaeu  sein,  welche  namentlich 
aua  stilUtiecheQ  Oritnden  vier  Komoedien  unter  dem  Namen  dea 
Äristopfaanes  demselben  nicht  bloss  abfiprachen,  eondem  auch 
dessen  Nachahmer  Ärchippos  zuwiesen '^^. 

Nur  anhangsweise  und  zur  Sicherheit  fflr  alle  Fälle  ist  des 

HerodikoB"*')   von   Babylou'**)    schon   hier   zu    gedenken. 

Denn  freilich  wemi  dss  von  ihm  erhaltene  Epigramm  gegen  die 

Äristarcheer"*)  auf  die  Vertreibung  der  Gelehrten  aus  Alexandreia 

richtige  Conaeqneaz  des  stilUtiacheD,  welcher  vorwiegend  dieser  Gintheilang 
EQ  Grande  lag.  Freilich  wird  ferner  an  Menandros  neben  seiner  Sprach- 
gevEtudUieitond  Anmath  nnd  seinem  SeDteDienreichthnm  aach  seine  sittliche 
lUinheit,  Lebenswahrheit,  Erfindnngsgabe  ond  seine  Charakteiseichnnng 
gepriesen,  aber  vom  Unterschied  der  Stoffe  und  ihrer  Bearbeitongs weise, 
anf  den  sich  die  aleiaudriniscbe  Dieitheilong  grSndet,  ist  hier  keine  Hede, 
daher  hier  denn  ancb  für  eine  mittlere  Komoedie  kein  Platz  ist.  Und  der 
Bauptnnterachied,  durob  den  die  neae  von  der  alten  getrennt  «ird,  ist,  vie 
man  besondere  ans  dem  Anon.  de  com.  vor  Bergka  Ansg.  des  Ariatoph. 
No.  V  sieht,  das  xaTcirlraaao«'  der  letsteien  nnd  ebendunit  der  Gegensats 
der  jQngeren  attiechen  Schriftaprache,  wie  sie  sich  in  der  kunstgerechten 
Prosa  entwickelt  hatte  und  ana  ihr  anch  ina  Drama  fiberging,  von  der 
älteren  nnd  inaofern  „weniger  nttiachen".  In  diesem  Sinne  wird  Phere- 
kratee  bei  Atb.  VI.  8C8  e  nnd  Anderen  Uttinmarot  genannt,  weil  er  am 
Wenigsten  von  den  Komikern  seiner  Zeit  alterthümette,  nnd  lediglich  zeit- 
lich ist  ea  EU  verstehen,  wenn  Pbrynicboa  and  Äristomenea  bei  Snid.  tu 
den  Ijtidcvttgot ,  d.  h.  alao  za  den  jüngeren  Dichtem  der  alten  Eomoedie 
ge^hlt  werden.     S.  das  Genauere  bei  Kaibel  S.  69  ff. 

150)  V.  Arintoph.  §.  13  Bergk.  ävziliyetai  liecaQa  At  ova  Svxa  a^iov. 
f«H  9i  toüra  JIo6jijis  NaV€CfOs  N-fjaoi  Nioßot,  a  tivie  ttvai  ^ipaaav  'AfxCx- 
jtov.  TloCtjm  und  Navayös  acheinen  freilich  auch  schon  von  der  alt- 
alexandrinischen  Kritik  verworfen  zn  aein,  S.  Aber  die  ganze  Frage 
Kaibel  S.  4Sff,  Die  Kritik  über  die  Beden  dea  Charisios  (s.  A.  119}  ist 
wohl  ein  Seitenstack  hieza,  nnr  dass  bei  letiterer,  wie  es  acheint,  die  Per- 
gamener  sich  einmul  wieder  fifaerschlngen. 

151)  C.  Schmidt  De  Herodico  Crateteo.  P.  I.  Elbing  188«.  4.  (gut, 
vgl.  die  Anzz.  \.  Knaack  Deotacbe  L.-Z.  1886.  Sp.  1166,  Tb.  Reinacb 
Rev.  crit  1886.  II.  S.  S31f ,  Snsemihl  Woch.  f.  kl.  Ph.  IV.  1887.  Sp.  666 f.). 
Schoenemann  Herodicea,  Rhein.  Hns.  XLII.  1887.  S.  i6T-471  (m.  E. 
vCllig  Terfeblt). 

188)  Ath.  y.  S22a.  röv  Ba^vXänov  'H^iSi^on,  s.  A.  ISS. 
123)  Bei  Ath.  a.  a.  0. 

ifivyix',  'Agietä^%tioi,  iv    evt/ia  vära  d'aläTn); 

'EllüSa,  TJjg  |oi>^e  ietlöxtfOi  ^eficiSog, 
yrnviopöiißviies,  fUivoaüU^aßoi,  otai  fi^^ijle 

z6  dqilv  tial  a^äiv  xal  ti  filr  :^di  lö  vtr, 
tov9    i/iCv  itl)  ivaninipflov  'HgoHnai  äi 


:A,ioogIe 


Anbuig:  Herodikos  von  Babylon.  25 

dnrch  PliyskoQ***)  gedeutet  werden  masste**^),  oder  wenn  man 
wirklich  aDnebmen  muss^  dass  schon  Yergilios  in  dem  seinen 
gegen  Annina  Cimber  es  ror  Augen  gehabt  bat*'^,  so  wäre  er 
bereits  ein  nnmittelbarer  Schaler  des  Krates  gewesen*^'');  aber 
jene  Deutung  ist  zweifellos  unrichtig"^,  und  diese  Annahme,  so 
sehr  sie  sich  zu  empfehlen  scheiot,  ist  doch  vielleicht  nur  be- 
stechend"^''), und  eine  überwiegende  Wahrscheinlichkeit  spricht 

124)  S.  C.  16.  A.  90.  C.  83.  A,  168.  S37*'.  C.  38.  A.  863. 

186)  Hit  Bergk  FOnf  AbhL,  heraoeg.  t.  Q.  HinrichB  (Leipug  188S}. 
8.  169.  A.  1. 

120)  Catal  S  nach  der  Herstellung  von  Buecbelet  Catalepton,  tUioiD. 
Mas.  XXXVn.  1888.  8.  607  ff. 

GoTMitAtorUffi  amolor  iste  verbontm, 

igte  i»te  rhelcr,  utmque  q%Mtenua  tolu» 

Thttejfdides ,  lyrarmus  Atticae  febrit  — 

tau  Gallieum,  min  et  »phin  et  male  tUt  eit: 

ita  omnia  ista  vcrba  migcuü  ftatri. 
Vgl.  Quintil.  VIII,  S,  89.  Tiots  der  Bemerkung  von  Boecheler  S.  C09: 
,jridiculi  causa  glostem€Uii  tribu»  tanquam  quartvm  hoc  adicüur  male,  nt^utm 
fngiat  üla  qwi  loeo  Aoöenda  M'n<,  omnia  aeque  infanda  et  pletta  peitiletUiae" 
■cheint  mir  Sinn  und  ConBtruction  die  Verwaudlnog  des  Eweiteu  tt  in  tU 
m  verlangen,  aber  daa  ist  Nebensache.  Wesentlich  dagegen  ist,  was 
Boecheler  selbst  hervorhebt,  dasi  iiiv  nud  atpA-  auch  dio  sonst  gel&afigen 
Beispiele  für  „mala  et  molesta  glotsemata"  sind  (Antb.  Pal.  Xi,  148.  821); 
gerade  die  beiden  anderen  von  H.  gebrauchten  agxötv  und  v{v  fehlen  aber 
bei  Tergil.  Die  ganie  Aehnlichkeit  schrumpft  abo  auf  male  sit  nad  tfij 
tv9*ifaftXo9  ineanunen,  und  das  male  liegt  doch  von  Ihtoniitipilor  recht 
«eit  entfernt,  ond  die  gance  Wendung  bekommt  durch  den  Sohlossvers  so 
wesentlich  einen  anderen  Charakter,  daaa  man  sagen  muss:  wer  dem  Anoius 
Cimber  mgleich  seinen  affectiven  AiehaTsmae  and  die  Vergiftung  seines 
Biaders  vorrflckeu  wollte,  mnsste  anf  sie  verfiülen,  mochte  er  nnn  das 
£pigr.  des  H.  kennen  oder  nicht,  und  wenn  denn  doch  eins  dieser  beiden 
Epigramme  vom  anderen  abh&ngig  sein  sollte,  ist  denn  wirklich  das  umge- 
kehrte VerhUtniss  so  schlechthin  andankbar? 

126>>)  Krateteer  wird  er  freilich  oft  genug  genannt  (s.  A.  ISO.  138.  184), 
Schaler  des  Eratea  nie. 

187)  Denn  tpcvyit'  ist  nicht  Indicativ,  sondern  Imperativ,  wie  der 
(}egeaea,te'HQoSi»atSi'EXlatäeliiiiivoi  beweist;  (pivj*iv'E3Xäda  kann  femer 
doch  nicht  heissen;  „nach",  sondern  nur  „aas  Hellas  fliehen",  Physkon 
aber  hat  die  Gelehrten  nicht  von  dort,  sondern  ana  Aegypten  vertrieben; 
■0  ist  denn  auch  im  SchlassTerse  'EUäg  gajit  richtig,  wUuend  Bergk  lu 
den  seltsamen  Conjecturen  Iliifjup,'  oder  MaUhs  zu  greifen  sich  gea&thigt 
ii^L  Worauf  H.  zielt,  wenn  er  die  Azietarcheer  als  iul^itt^oi  KCfuifoc 
bezeichoet,  weiss  ich  freilich  nicht  m  sagen,  aber  müseen  denn  Überhaupt 
alle  Schimpfteden  motivirt  sein? 

IXT^)  8.  A.  126.    Eine  andere,  in  der  That  schwer  wiegende  Instane 


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26    Sechsundzwanzi^tes  CapiteL    Die  pei^ametiieche  Philologenacbule. 

dafQr,  daas  er  vielmehr  bereits  den  Grammatiker  Seleukos  ana 
der  Zeit  des  Tiberiua*™)  anführte  und  folf^lich  frühestens  mit 
diesem  gleichzeitig,  wahrgcheinlicli  aber  auch  nicht  viel  später 
lebte^*«).     Er    verfasste  eine  Schrift  wider   die  Sokrates- 


hat  mir  Wilamowitz  brieflich  entgegengehalten:  ein  giiechiBoher  Oramma- 
tiker  aus  Babjlon  im  1.  Jabrh.  n.  Clir.  nnter  parthlscher  Herrschaft,  der 
noch  dazD  wünscht,  dasa  anaBer  Hellas  anch  Babjlon  ihm  bleiben  möge, 
ist  eioe  aehr  bedenkliche  Hypothese.  S.  indeaaen  C.  1.  A.  S,  and  auch  ein 
unmittelbarer  SchQler  des  Eratea  mit  solchen  Schmähnngen  gegen  Flaton 
znr  Zeit  der  so  höchst  piaton  freundlichen  Mittelatoa  (a.  C.  2S.  S9),  mit 
welcher  doch  Erat«s  and  die  Seinen  ao  eng  lusaminenbingen,  iat  eine  kaum 
minder  bedenkliche  Annahme,  so  daas  man  wohl  eret  untersuchen  muaa,  oh 
nicht  eine  solche  Eracheiouug  doch  Tielleicht  eher  im  ].  Jahrb.  n.  Chr. 
aich  unterbringen  läaat.    Dasa  ich  immerhin  schwanke,  verhehle  ich  nicht 

128}  S.  Maaas  De  biogr.  Gr.  (Berl.  1880).  S.  S3ff.  Bapp  Comm.  in 
hon.  0.  Eibbecki  (Leipi.  1888).  S.  268— 266. 

129)  Gegen  dies  Ergebniaa  von  Schmidts  Untersnchnng  [s.  Ä.  1S3  z.  E.) 
hat  freilich  Schoenemann  S.  468 f.  A.  6  eingewandt,  aus  Schol,  Aristoph. 
Ran.  1028.  iv  zois  ^EßOfiEvoiE  AUigvtov  Ilifaaie  ovti  ^afieiav  &ävaios  inaj- 
yiXXttai  oSv»  lofits  rät  zcii^ae  avy^oveas  liyet  lavoi  .  .  .'Hfäätxat  Sf  ^qin 
(vgl.  A.  184)  iiviät  yffovivat  xks  ita^ioeit  (so  Dobree  f.  4iTtov  yeyovfvai 
vov  ^Dvaiov)  xol  tijv  tgayipdiav  xavtiiv  ne^ieittv  z^v  iv  TlXaiaiais  fX'ZI*'- 
iouoiai  ii  ovxoi  ot  nifvai  i>ito  toC  Alaivlov  SeSiiii&ai  iv  Zvt/aitovaaie 
cnoviävaiitos  'lifatvos,  tos  ipioiv  'Eifazooütvris  iv  y'  t(H)\  %a>fitpStäv  (vgl. 
V.  Aescbyli  Nachtr.  p.  122,  93  f.  West,  ifaalv  vnö  'Ifgtovos  äiita&ivia  äva- 
diiäiai  lovs  nigaat  i*  Smelif).  äHms  M3vy,ot  (s.  M.  Schmidt  Bidym. 
S.  250)'  oTi  ov  nt^iexavai  ^ävatov  ^a^ti<it)  oC  IJegaai  zo  dgSna.  di6  zivte 
iizzas  xaOiatiB,  zovtiazi  iiiamutXiat,  z£v  Hfi/cäv  elrai  *.  z.  X.  gehe  her* 
vor,  daas  Didjraos  den  H.  schon  gekannt  habe.  Danach  müsaten  denn  die 
Capitel  V,  lif.  bei  Ath.  188d— 190&  aua  einer  anderen  Quelle  in  das  aus 
H.  (s.  A.  188)  Entnommene  eingeschoben  sein.  Aber  vergeblich  ancbt  man 
irgend  eine  Spur  einer  derartigen  Naht,  wohl  aber  seigt  eich  anch  hier 
188  f  BO  gut  wie  vorher  leOc.  d.  181c  (vgl.  177e)  die  fSr  den  Krateteer 
ao  charakteristische  Feindseligkeit  gegen  Aristarchoa,  und  mit  Recht  er- 
widert Bapp  a.  a.  0,  S.  268.  A.  2:  „Wenn  Didjin.  eine  Ansicht  mit 
Tircg— qpao/  referirt,  welche  vorher  unter  dem  Namen  des  H.  eingeführt  ist, 
ao  braucht  er  desshalb  nicht  gerade  den  H.  benutzt  za  haben.  Vielleicht" 
(ich  denke:  so  gut  wie  sicher)  „meint  er  den  Eratostbenes  und  schöpft 
also  aus  gleicher  Quelle  mit  H.,  der  nur  (?)  die  Ansicht  dieses  Gelehrten 
wiedergiebt".  (Daas  diese  Ansicht  Qbrigena,  wenn  sie  nicht  blosse  Hypo- 
these war,  sondern  Bratosthenes  wirklich  eine  Deberliefernng  von  einer 
solchen  zweimaligen  Auffübmog  der  Perser  kannte,  mindestens  dahin  um- 
zukehren ist,  dasB  die  in  Sikelien  die  frühere  war,  und  dass  sie  folgli^ 
das  Problem  zu  erklären  nicht  geeignet  ist,  hat,  wie  hier  beiUluGg  gegen 
die  ferneren  Verkehrtheiten  Schoenemanns  S.  4G9ff.,  welcher  sogar  die 
weitere  Ausmalung  des  H.  fQr  durchaus  glaubwürdig  und  vielmehr  auch 


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.3IC 


HecodikoB  tod  BftbjloD.  27 

Verehrer,  «pög  tov  ^iXoamxQdtTjv^^),  voll  von  übel  begrün- 
deten SchmäliuDgen  gegen  Piaton  und  andere  Sokratiker,  aus 
welcher  ans  bei  Ätbenaeos"')  umfängliche  Auszüge  erhalten  sind, 
eine  zweite  2vp,yiixxa  v«o^v>j(t aro*"),  aus  welcher  wahrschein- 
lich nicht  minder  ausführliche,  eiue  Beschreibung  der  homeri- 
schen Symposien  im  Vei^leicb  mit  denen  des  Piaton,  Xenophou 
nnd  Epiknros  enthaltende  Stocke  bei  Atheoaeos  entnommen 
siDd"*),  und  eine  dritte,  mindestens  6  Bflcher  umfassende  Ko- 
f»o>dovfi«voi'°'),  in  welcher  das  Werk  des  Eratosthenes  über  die 
attische  Komoedie  und  auch  wohl  Polemon  benutzt  war^^). 

KnOD  fOr  henflhrend  Ton  Eratosthenea  selber  b&lt,  bemerkt  sein  maig, 
Snaemihl  De  Aeschyli  Tita,  QteifBwald  18T».  4.  S,  14  f.  dtu'gelegt.  Anseer- 
dem  Tgi  Strecker  Do  Ljcophrone  etc.  S.  84  f.  Fr,  109). 

180)  Ath.  V.  21Gf.  'H.  o  K^aiTrcn-os  tv  toü  it^os  cö«  Ailaanra^äiijv, 
Tgl.  310  C.  'H.  ö  Kfatritiioei  es  folgen  10  von  ibm  auf  den  Manen  der 
Aspasia  fabricirte,  an  Sokratei  gerichtete  Haiameter,  aber  die  Bergk 
P.  L.  G.*  IL  S.  287  f.  ganz  verkehTt  nrUieitt.   Tgl.  dagegen  Schmidt  S.IIl. 

131)  T,  66—68  and  XI,  112-116.  117.  118  —  216e— 220£  604e  — 
60T  a.  607  c— 608  d  mit  Ananahme  einzelner  anderweitiger  Zaaätze,  wie 
217  f.  606  b,  d.  606  c. «. 

183)  Atb.  TIH.  MO  0.    H.  i  Ktut^noe  h  tolt  «.  v. 

133)  V,3— 18  =•  186d  — 193b,  wo  am  ScbliuM  ipi}elv  i  'Heödmot 
•teht  (diese  8t«Ue  fehlt  Beltsanierweiae  in  KaibeU  Iudex).  Schmidt 
S.  XCT.  bat  eingehend  die  auffallenden  Aebnlichkeiten  dieser  Partie  mit 
.jeueo  beiden  anderen  dargelegt,  la  denen  hier  neben  sonatigen  UDTerkenn- 
baren  Cbarakterzügen  der  pergameni sehen  Schule  (a.  Schmidt  S.  XI  f.) 
noch  die  heftige  Polemik  gei;ea  AristaTcbos  (a.  A.  139)  kommt.  Daas 
wenigstena  aas  einer  Schrift  dea  H.  auch  dieaei  Abschnitt  entlehnt  ist, 
kann  aonach  nicht  zweifelhaft  sein.    Hier  wird  nun  aber  188  f  Selenkos 

1S4)  Ath.  Xm.  68A  a.  'A  6  Xfccr^xeios  h  's'  Xtaftaidovftivmv.  691c. 
'H.  di  h  !*t<!>  XatiupSovfiirmt.  Dazu  kommt  das  A.  1S9  mi^theilte  Bmch- 
atQck.  Das  in  Schol.  Äristoph.  Tesp.  1289  erhaltne  atammt  dagegen,  wie 
anch  gegen  Schmidt  S.  IV.  A.  S.  6  cn  bemerken  ist,  Tielmehr  ans  den 
Kmft^OovfurM  des  Ammonio«,  s.  C.  SO.  Ä.  41.  170.  Dass  der  Titel  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  KtoßatSoviitroi,  wie  Schweigh&aser,  nnd  nicht 
KaiiuBdovittva,  wie  Heineke  wollte  nnd  Schoenemann  S.  70  wiederholt, 
was,  zeigt  Schmidt  a.  a.  0.  —  Ohne  Buchtitel  erscheint  B.  noch  einmal 
bei  Ath.  VT.  284  d.  Imxalitto  di  (näml.  noXi(uot)  aal  tTJiXiniönat,  ät 
'Heädtxot  i  Kfuti^tiot  tCfipie,  vgl.  C.  SS.  A.  1S4.  186.  Vermvthlich  ist 
aber,  wie  auch  Schmidt  3.  IV.  A.  3  antnnebmen  geneigt  ist,  auch  dies 
Bmchatilck  aus  den  JTmjuniAovfiiwDt,  da  ea  in  ein  Fragment  des  Polemon 
(78)  aber  Paraaiten  (Uoliiiear  —  ypa'^ue  i^pl  nutttaittiiv)  eingeschoben  ist. 

186)  8.  A.  129.  184.  —  Eines  genaueren  Bingehena  anf  die  Gelehrsam- 
keit in  den  Beeten  der  Schriftstellerei  dea  H.  enthalte  ich  mich  in  dieser 


.  >^>00' 


'8'^' 


28    SiebenandzwanzigateB  Capitel.   Apollodoioa  v.  Athen  u.  d.  Hythogiaphie. 

SiebeDundzwoDzigstes  Capitel. 
Apoilodoros  von  Athen  and  die  Hytliograpliie'). 

Die  mythographiache  Schriftstellerei  der  Alexa&drinerzeii 
schliesst  sehr  verschiedene  Richtungen  und  Erscheinungen  in 
sich.  Neben  einer  amfassenden ,  ihrer  Absicht,  wenn  auch  Ter- 
möge  der  theilneise  verkehrten  leitenden  Gesichtspunkte  nicht 
durchweg  ihrem  Erfolge  nach  streng  wissenschaftlichen  Unter- 
suchung Über  die  Götterlehre  und  die  Göttermjthen  der  Griechen, 
wie  sie  Apoilodoros  in  seinem  Hauptwerk  lieferte,  laufen 
mythologische  Handbücher,  neben  historisch  gemeinten  Behand- 
lungen bestimmter  Sagenkreise  laufen  Darstellungen  her  theils, 
wie  die  des  Hegesianax  und  des  Dionysios  Skytobrachion, 
längeren  Romanen,  theils,  wie  die  kurzen,  krausen  Geschichten 
des  Palaephatos,  kleinen  Noveltetten  vergleichbar,  alle  ledig- 
lich auf  die  Unterhaltung  oder  auch  zugleich  die  platt  rationa- 
listische Aufklärung  der  Leser  berechnet,  Darstellungen,  iu  denen 
die  Phantasie  nicht  minder  frei  und  ungebunden  waltete  als  in 
den  ihnen  vorangegangenen  Tendenzerfindungen  eines  Hekataeos 
von  Abdera,  eines  Euhemeros  und  Anderer'). 

TimotheoB  aus  Athen,  ein  Eumolpide  uud  sogenannter 
Exeget'),  d.  h.  Ritualausleger  und  Zeichendeuter,  ward  von 
PtolemaeoB  I   von  Eleusia  nach  Alesaudreia  berufen*),   wo  er 

btoBs  BAhaugaweiaen  Skisze  absichtlich.  Ebeoao  begaüge  ich  mich  die 
Stellen  ein&ch  uuufUiren,  an  denen  Schreibongen,  Aocentoationen  und 
Etkl&Tnogen  tod  ihm  in  Bezog  anf  Homeros  berührt  werden:  Herodian. 
z.  II,  N,  29.  T,  63.  'HpöÄ.noe.  Schol.  T  II.  X,  386.  ot  »i?!  'HQÖ&inos.  Vgl. 
Schmidt  S.  IV.  A.  4.  Sehr  bezeichnend  fQr  Um  ist  endlich  die  Angabe 
bei  EerakL  Alleg.  Hom.  11,  «ifiSfa  yovr  nt&ariöc  'H^öimot  äaajiaivttat 
fi^   St'  SliiP   trjv  Osiiaetlav   tv  'IXüp   y.ty.tfri%hat  coüs  "Elliivas,    all'  ixi 

äloyo»  X,  1. 1.,  vgl.  Schmidt  S.  17.  A.  6.  Ob  er  Homercomme  ntare  Bchrisb, 
steht  dahin:  es  kann  dies  Alles  anch  aus  den  Zif^^Mva  vsoftviifiaia  sein. 

1)  Saninlangeu  von  Qale  Historiae  pootioae  scriptores  aQtiq.ni,  PariB 
1675.  Opoecula  mjUtologica,  pbjsioa  et  etbica,  Cambridge  1670.  Amster- 
dam 16SS  und  Westermann  Mv&otoifoi.  Sciiptores  poeticae  historiae 
Graeci,  Btaonichweig  1843.  8. 

S)  3.  C.  11. 

3)  Plut  de  1a.  et  Os.  %%.  S61  F,  a.  C.  21.  A.  401.  430. 

4)  Tac.  Eist  IV,  83.  TiimAhatm  Alhenimttm  «  getUe  Eumolptäanim, 
qHtm  h(  anlistiteta  eaerimoniantm  Elewine  exdverat  etc. 


.  >^>00' 


'8'^' 


Timoiheoe  v.  Athen.    PBendo-HippyB,  2!) 

mit  Manetbo  Eosammenwirkte').  Er  wird  als  ein  nicbt  unbe- 
deutender Theologe  bezeichnet  and  Manches  ans  ihm  über  die 
phrygiacben  Götter  mitgetbeilt^'').  Yermutblich  diesem  Timotbeos 
gehören  auch  vier  uns  erhaltene  lyrische  Verse  an  Apolloa  und 
zwei  an  Artemis  an^").  Jedenfalls  irobl  eine  anderer  Timotbeos 
TOD  Athen  ans  gaue  Ungewisser  Zeit  war  aber  deijenige,  aus 
dessen  Schrift  lu^l  ßltav  vier  Angaben  in  Bezug  auf  gewisse 
Aeasserlichkeiten  von  Philosophen  mitgetheilt  werden"). 

Unter  dem  Namen  des  Hippys  von  Rb^ion,  eines  an- 
geblichen oder  wirklichen  alten  historischen  Schriftstellers,  existirte 
Behon  in  der  ältesten  Alexandrinerzeit  eine  mit  allerlei  Sagen- 
nnd  Wundei^eschichten  angefOlIte  Schrift^,  welche  bereits  von 
Antigonos  von  Earystos  benatst  ist'^).    Wahrscheinlich  etwas 

6)  Fiat.  a.  a.  0.  Mflller  F.  H.  0.  IT.  8.  »U  vermntbet,  du«  die  hier 
nnd  ohne  Nenniing  dea  SoBibioa  und  des  Manetho  von  Tac.  a.  a.  0.  nach 
den  „Aegyf^iontm  onlitHUt"  eraUilte  Qe«cluchte  atu  der  'Itfä  (lipios  des 
Hsnetho  (Fr.  78)  stamme,  vgl.  C.  21.  Ä.  Ul. 

b^)  Von  Aniob.  V,  6.  Äiu  demMlben  Werk  iet  daher  vohl  Mch  die 
Notis  au  T.  Aber  den  Namen  der  Anwohner  dei  FluMee  Gallos  in  Phrygien 
bei  Steph.  rälXot-  Ob  es  aber  derselbe  T.  sein  soll,  dem  Pseado-Plnt  de 
floT.  IB,  8  mid  8,  1  iwei  Werke  'J^yOli*tl  und  xt^l  ttotaiitM'  beilegt,  iat 
nanenüich  in  Beteeff  der  enteren  Sobrift  mehr  als  nreifelhaft.  Vgl.  MOller 
a.  a.  0.  nnd  IV.  S.  Ö!8  f. 

S«)  Hacrob.  Sat  I,  17,  80.   VU,  16,  SB. 

6)  Piaton,  SpenüppoB,  Ariatotelei,  Zenon  *on  Eition,  La.  Di.  III,  5. 
IV,  4.  V,  1.  VU,  1.  Bei  Clem.  Str.  IV.  496  D  wird  Timotheoa  von 
Pergamon  citiii  tu  t^  «igl  tije  lA*  ipi3,ot6q>aiv  öv^pt^e. 

T)  S.  die  Bmchitacke  bei  Müller  F.  H.  Q.  U.  S.  IS— 16.  Den  wahren 
Sachveihalt  hat  erat  t.  Wilamowitz  Hippyt  von  Bhegion,  Herme«  XIX. 
1B84.  S.  448—468  erkannt  nnd  erwieaen.  In  dem  Art.  b.  Said,  "iswc  'Pjj- 
yiVae,  Cetei/iTws,  yiyorit  ^xl  zm>  ütiitixmr,  Ttal  xpiösoc  tyf/M'^i  nxf  Sixt' 
Unat  xföfaie,  St  vffr((oi>  Jlfi!)]t  i^eiißtio.  niitw  'IraUaf,  £i%»li»mv 
fiißlia  t',  i(0*Mä  if  ßtßUott  »',  'AnoUtinr  y'.  ovtoc  nfmtot  fyQo^t  *>- 
f^itn  kbI  xalian^or  xal  äXUt  beziehen  eich  aelbatverat&ndlich  die  Schlusa- 
worte  vielmehr  aof  Hippooai,  und  die  Vielheit  der  Titel  beweist  Nichts, 
obgleich  Tpovinä  auch  durch  Zenob.  III,  48  Paria.  (—  Fr.  4).  "imtuc 
(imxtie  Codd.)  h  t^  ta^l  i^vbv  bezeugt  iat.  Den  ana  Fr.  7  entstehenden 
Schein,  ala  ob  schon  Ariatoteles  daa  Bnch  gekannt  hätte,  hat  Wilamowiti 
beeeitigt,  desgleichen  daa  acheinbare  Zeugniss  dea  Pbainiaa  bei  Plat.  de 
def.  orac.  38.  488  E,  indem  er  hier  'limv4os  hemtellt  nnd  damit  daa  he- 
treSende  Fr.  6  tilgt,  „das  flllut  aber  weiter  daas,  zu  bezweifeln,  ob  die 
Epitome  des  Myes  nicht  anch  einen  Pjthagoreer,  alao  Hippaeos,  angeht", 
denn  ein  Pjthagoreer  My ea  von  Poseidonia  erscheint  bei  lamblioh.  V.  P.  267, 
nnd  Bonat  begegnet  dieser  Name  nie. 

7'*)  Hist.  mir.  191  (138),  wo  freilich  "/nxov  aberliefert  ist  (—  Fr.  6X 


30   SiebenundzwaniigateB  Capitel.    ApollodoiOB  t.  Athen  n.  d.  Mjthographie, 

jQngeren  Datums  war  eine  andere  FälschuDg,  die  dem  Eadmoa 
TOD  Miletos  beigelegte  KxCciq  MiXijrov  xal  z^g  oX^s  'Itoviag  in 
4  Bachern'"),  wenigstens  tritt  die  Kunde  von  der  Termeintlichen 
Existenz  dieses  alten  Scbriftstellera  nicht  vor  dem  Ende  dea 
ersten  Jahrhunderte  t.  Chr.  zu  Tage''). 

Polyanthes  von  Kyrene  ans  ungewiaeer  Zeit,  aber  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  noch  vor  ApoIIodoroe,  also  spütestena 
im  Anfang  des  zweiten  Jahrhunderts,  vermutblich  aber  schon 
im  dritten  schrieb  atgl  t^g  'AexkriniaSäv  yBviesag*)- 

Akestodoros^'*)  von  Megalopolis,  wie  es  scheint,  älter  als 
Polybios  oder  doch  spätestens  dessen  Zeitgenosse,  schrieb  ein 
Werk  jisffX  xöXsav^')  oder  vielmehr  nach  genauerer  Titel- 
angabe  tii  xaxa  nöktig  iiv^^ixä^^).  Ein  ähnlicher  Schrift- 
steller war  auch  der  nicht  weiter  bekannte  Tbrasybulos^*). 

Ebenso  hat  er,  wie  schon  C.  Si.  A.  880"  bemerkt  iit,  ja  aocb  Paendo- 
AmeleBBgoraa  verwandt.  Das  Citnt  Fr.  S  b.  Schol.  Enrip.  Med.  10  stammt 
ans  Farmentikos  (vgL  C.  SO.  A.  109)  and  beveut  (s.  C.  BO.  A.  110),  daes 
dieser  den  H.  als  eiaen  Hythograpben  ansah.  Vgl.  noch  Wilamovitz 
S.  4G0:  „Sollte  aber  anch  wirklich  ein  älteres  edites  Buch  von  H.  be- 
standen haben,  so  würde  dasselbe  für  die  sp&tete  Zeit  gani  nnd  gar  durch 
die  Modemisirang  verdi&ngt  sein,  so  dasa  seine  ExistenE  fOi  ans  ohne 
jeden  praktischen  Werth  wäre". 

7")  Snid.  Käit^ot,  IlaviCovot,  Afütiffiog,  s.  MOller  F.  H,  G.  IL  S.  2 — 1, 
anf  den  Bberhaapt  hier  tn  verweisen  ist. 

T«)  Dion^s.  T.  Hai.  Ind.  de  Thuc.  SS.  Strab.  1.  18.  Diod.  I,  67,  8.  — 
Vollends  die  gefUlschten  oder  vertuschten  Genealogien  anter  dem  Namen 
des  aJten  Aknsilaos  von  Argoa,  von  welchem  ee  anch  &chte  gab,  stammen 
doch  wofal  frähestens  erst  aas  dem  ersten  Jahrh.  n.  Chr.,  wenn  anch  der 
von  Hercher  Jahrb.  f.  Ph.  Soppl.  N.  F.  1.  8.  878  geltend  gemachte  araod 
nicht  gani  EntrefTend  ist,  s.  Rohde  Gr.  Rom.  S.  S7S.  A.  2. 

8)  S.  Hflller  F.  H.  Q.  IV.  8.  479.  Ei  wird  bei  Sex.  Math.  1.  200 
(hier  mit  Angabe  des  Titels  seiner  Schrift)  nnd  Schol.  Korip.  Ale.  1,  wo 
er  vielmehr  Polyarohos  genannt  wird,  in  einer  vermntblich  ans  Apollod. 
Rfpl  9cräv  stammenden  ZasammeDst«llang  vers^iedener  Angaben  über  den 
Tod  des  AsVlepios  anfgefflhrt,  vgl.  A.  68. 

8«')  Maller  F.  H.  G.  IL  8.  404».  t.  Scala  Die  Studien  des  Polyb.  L 
8.  67  f. 

8")  8teph.  V.  BjT.  MiyaXÖKiAis  .  .  .  Atp'  ijs  nal  'AntatöSaiQos  srepl  «ö- 
limy  avjyfyi/ttipais  val  TloXiißiot. 

B')  Wenn  anders  nBmlich,  wie  Malier  vermnthet,  der  bei  Tiett. 
Hist.  VIT,  048  neben  Ktesias,  larabnloB,  Isigonos  (vgL  C.  11.  Ä.  17.  C.  17) 
all  ErzELhler  von  Wnndergeschichten  genamite  Akestorides  mit  ihm  die- 
selbe Person  ist,  denn  von  diesem  berichtet  Phot.  Cod.  189.  148*  IG  ff. 
Bekk.:  wwanyviiafhi  hl6yoisi"Antm»ii9imtäfiiatix6ltisfiv9'rutv%.r.l. 


..>^.00' 


.3IC 


Fseudo-Kadtuoa.    PoIjantiieB.    AkeBtodoros.    Hegeaianax,  31 

HegeBianiiz^  von  Alex&ndreis  in  TroKa'"),  Sohn  des  Dio- 
genes, 193  von  den  Delphiern  zum  Froxenos  ernannt"),  lebte 
am  Hofe  von  Äntioclioa  dem  Grossen  (224 — 187)  und  stand  bei 
diesem  sehr  in  Gunsf^),  so  dses  er  in  dem  gleichen  Jahre  193 
von  demselben  sogar  als  Gesandter  mit  zwei  Änderen  zu  T.  Quinctius 
and  den  zehn  römischen  Abgeordneten  geschickt  ward'^.  Er  wird 
auch  als  Grammatiker  und  Verfasser  zweier  grammatischerSchriften 
über  die  Sprache  des  Demokritos  und  über  poetische  Aus- 
drucke bezeichnet'*),  Yon  denen  sich  jedoch  keine  Spur  erhalten 
hat  Femer  aber  war  er  der  wahre  Urheber  der  troischen 
Geschichten  {T(ftoixa),  allem  Vermnthen  nach,  wie  bemerkt, 
eines  sagengeschicbtlichen  Romans,  unter  dem  Namen  des  Ke- 
phalon  oder  Kephalion  von  Gergithes'^),  eines  wahrscheinlich 

Indeaaen  ist  dioa  doch  lehr  sweifelliaft.  Immerbin  »cheint  rieh  Äkestodoroa 
auf  die  Sagengeach  ich  te  beBchiOnkt  za  haben :  Deakalion  und  Dodoua 
(Schol.  B  11.  n,  88S.  Steph.  ^aiäuji  [—  Kineai  Fr.  4J.  Arsen,  p.  216.  Et.  M. 
JnSmvaZat,  wo  es  am  Schlnsae  heisrt:  ^  faro^^a  nafä  ßi/aavpo'iXa)  %al 
Axtotoitiiim),  Anaiedlang  von  Thrakern  in  Elenrii  im  Kriege  des  Eumolpos 
gegen  ErechtheiiR  (Schol.  Soph.  0.  C.  1051);  daea  kommt  allerdings  noch 
eine  Notis  ans  den  Feiserkriegea  bei  PInt.  Them.  IS,  die  aber  nicht  be- 
weist, daai  er  auch  diese  ersUilt  hatte,  vielmebr  füglich  bei  einer  anderen 
Gelegenheit  vorgetragen  sein  kann. 

8*)  Er  wird  nar  mit  Akestodoros  Et.  H.  a.  a.  0.  (s.  A.  S')  nnd  in  Be- 
zng  anf  denselben  Gegenstand  vor  diesem  mit  Bemfung  anf  Epaphroditos 
bei  Steph.  jimtäni  (e.  wiedenun  A.  8^)  enAhnt. 

»)  Müller  F.  H.  G.  m.  8.  88—71. 

10)  Steph.  T.  By»,  Tpojos  (s.  A.  H).  Demetr.  t.  Skeps.  Fr.  7  Qaede 
b.  Ath.lV.  106  b.  Vgl.  dens.  Fr.  9  b.  Ath.  III.  80  d.  x6* 'Aitlavioitt.  Ath. 
IX.  898  d  (—  Fr.  8).    i  'AUiccvavi-öi  (s.  A.  IS).     AnBserdem  s.  A.  11. 

11)  Weschet  nnd  Foncart  Inacr.  de  Delphea  No.  18.  p.  18,  41  S. 
Dittenberger  Syll.  inscr.  Gr.  No.  198.  S^iovzns  nti^ayö^a  . . .  'Hjti^tävai 
Jwjhott  'Aleiftwi^iit  t*  tSe  Tgaiidosy  s.  A.  Hommsen  Fhilologas  XXIV. 
asSff.  Foncart  Ber.  de  philol.  N.  F.  IL  S.  Sie  f.  Bergk  Philologus 
XLII.  S.  237.  S44,  welcher  meint:  „anf  der  Keise  nach  Rom"  (s.  A.  IS) 
„wird  er  aneb  Delphi  berührt  nnd  dort  die  Frozenie  erhalten  haben",  vgl. 
C.  22.  A.  100.  110.  189. 

1»)  Demetr.  v.  8k.  Pt.  7  (b.  A.  10,  17). 

13)  Fotjb.  XVni,  47  (80),  Iff.  60  (38),  3.    Appian.  Bell.  Syr.  6. 

14)  Steph.  a.  a.  0.  y^apfuriixiE  reäfoc  ne«l  xije  ^tiixortfCtov  liltias 
flipiür  !«  «al  nf(l  KOi)]niMV  liliia*.  Von  seiner  sonstigen  Bcbriftstelleri- 
schen  Th&tigkeit  wird  hier  also  gani  geschwiegen. 

16)  Ath.  IX.  398  d  (—  Fr.  8).  i  ii  m  XripaUavof  (an  allen  anderen 
Stellen  lautet  der  Name  Tielmehr  KtipiiXa»')  intyfatpi^ti'ti  Tgmuä  owtfele 
"HrTi^tärtti  ö  UUieartftit.    Sonst  werden  diese  T'^am«  überall  ab  Werk 


:  >^ 


oo^^lc 


32    Sieb^DundEwaniigstei  Capitel.    Apollodoros  t.  Athen  u.  d.  Mythograpbie. 

von  ihm  lediglich  erdichteten,  angeblich  uralten  SchriflBtellers"). 
Dazu  stimmt  es  vortrefflich,  daes  er  auch  als  Dichter  bezeichnet 
wird'^,  and  so  war  denn  endlich  höchst  wahrscheinlich  kein 
anderer  Hegesianax  auch  der  Verfasser  des  astronomischen  Ge- 
dichts ^ttivöftevec^'),  welches  weit  weniger  als  das  des  Aratos 


dos  Kephalon  angefahrt  (vgl.  auch  Strab.  XIII.  689.  läv  tv  Kviiaia  rcfyi- 
&<av  ^v  jäf  xäxft  xölit  Tdij^vTinäs  xal  &T]lviime  XcyottivTf  al  refyi^te' 
3&B'P}(tQ  b  rtfyi9iot  nv  Ktfältor),  so  Fr.  1.  2  in  der  Beischrift  eu  Parthen. 
4.  S4,  wo  rie  ah  eine  der  Qnelleo  beseicbnet  werden,  von  DionjB.  t.  HbL 
A.  R.  I,  49.  72  <—  Fr.  4.  8,  b.  ä.  16),  Steph.  (Fr.  6.  «)  n.  Andecen  (Fr.  7. 9), 
und  nur  Strab.  XIII.  694  berichtet  ane  Demetr.  v.  Sk.  (Fr.  21)  nach  H.  Tom 
Einfall  der  Gallier  in  llion.  Bedenkt  man  nun  aber,  dasa  auch  das,  vae 
wir  bei  Strab.  696—602  lesen,  aus  Demetr.  ist,  und  daes  696  da«  Citat  ^v 
lazoQovei  (Dem.  Fi.  93),  wie  aus  dem  Vergleich  mit  Parthen.  4  erhellt, 
anf  die  Tttaixä  des  E.  geht  (a.  Qaede  Demetr.  Sceps.  S.  27  f),  so  stammt 
ohne  Zweifel  auch  diese  Nachricht  Ober  ein  Greignias  naher  historischer 
Yergangenheit  ana  derselben  Schrift,  sei  es  nnn,  wie  ich  glaube,  am  einer 
von  H.  im  eignen  Namen  Toraofgeschickten  Einleitung,  sei  es,  woran 
Ufiller  denkt,  in  einer  in  eignem  Namen  angereihten  Forteettung  bis  in 
die  Gegenwart  hinein,  und  wenn  Demetr.  in  den  erhaltnen  Brachstdcken 
seines  T^mtxöc  itäioaiias  anch  nirgends  den  Titel  Tqatixi  anfahrt,  sondern 
an  den  beiden  A.  10  angeiognen  Stellen  -rielmehr  'Hyitatävanxu  .  .  .  tav 
tos  'IcToeitie  y^äipavta  geschrieben  zn  haben  scheint,  so  kann  doch  kein 
Zweifel  sein,  daas  diese  'latoniai  mit  den  Tqmaiä  einerlei  tind.  Ueber  die 
muth  massliche  Benutsnng  der  Tgauv  bei  Eon.  23  s.  A.  166.  —  Aipvtiä 
des  H.  werden  nur  ron  einem  sehr  rerd&chtigen  Zeugen,  Psendo-Plni. 
Parall.  min.  S3.  StlD  (—  Fr.  11)  genannt. 

16)  So  dass  also,  wie  ich  mir  die  Sache  immer  gedacht  habe,  der 
Titel  lautete:  „Eephaloos  des  Qergithiers  troische  QeBchichtan".  Voll- 
standig  in  das  allem  Anschein  nach  richtige  Licht  hat  dieselbe  erst  jettt 
Bethe  Quaealiones  Diodoreae  8.  9f.  (freilich  ohne  Beweisfflfanuig)  gesetzt: 
wenn  Dionys.  v.  Hai.  a.  a.  0.  0.  schreibt  KtifaXnv  ö  rtQyi&tot  »al  'Hy^- 
«imoc  ö  nifl  UuUTJvits  ygätiias  (s.  C.  21.  A.  648.  646)  üvifwe  äpzKärt  ««1 
löyov  ä£toi  nnd  Ktipälmr  ft^v  i  rffj!9iot  evyytfti^tvs  «aXaiöe  xävv,  so 
hat  er  sich  eben  durch  H.  tänschen  lassen. 

17)  Demetr.  Fr.  7  (s.  A.  10.  12.  16)  onlhlt  ¥0n  improTisirten  (?)  Versen 
mm  Rohme  des  Antiochos,  durch  welche  er  sich  dessen  Gonst  ersang.  An 
der  anderen  Stelle  (Fr.  9)  bezeichnet  er  ihn  als  einen  geschickten  Declamator 
(jiaA  zwar  offenbar  zuiükchst  von  Versen)  und  beriditet  etwas  fabelnd,  wie 
er  sich  die  sonore  Stimme,  welche  er  ^s  solcher  zeigte,  erworben  habe: 
xat'  äpiäe  Suva  xmuhni%ov,  xa)  iQoyatiit  tfjfii  ytrea^at  nai  vxoKfttixo* 
Kai  fvjjiov,  äxtmitalStna  km*  föf  9v%a¥  fi^  •/ivaäp.ivor. 

18)  Wenn  man  annimmt,  H.  sei  193  (s.  A.  IS)  schon  gegen  80  Jahre 
gewesen  nnd  also  gegen  273  geboren,  eo  kennten  anter  der  weiteren 
Voranssetzong,   dass  er  die  tfatwöfuvuc  schon  in  teiner  Jagend  gedichtet 


..>^.00' 


.3IC 


Apollodoros  von  Athen.  33 

sich  auf  das  eigentlich  AstroDomisehe  beBchränkte,  sondeni,  wenn 
es  natfirlich  dies  Buch  immer  als  das  Hauptziel  im  Auge  be- 
hielt, doch  vielmehr  stark  in  das  Mythologische,  namentlich 
in  das  Gebiet  der  attischen  Mythen-  und  Sageogeachichte,  and 
zwar  wiederum  mit  grosser  Freiheit  der  eignen  Erfindung  ein- 

ging")- 

ApoUodoros*"),  Sohn  des  Asklepiadea,  von  Athen,  ein 
Grammatiker,  Schüler  des  Stoikers  Seleukos  von  Seleukeia  und 
lange  Zeit  hindurch  des  Aristarchos,  so  dass  er  eine  zwischen 
diesem  und  den  stoischen  Pergamenem  vermittelnde  Richtung 
einschlug,  wirkte  offenbar  spater  in  Pergamon,  da  er  „den  dor- 
tigen Königen",  d.  h.  genauer  Attalos  II,  seine  Chronographie 
{XQovtxd)  in  komischen  Trimetem  widmete,  welche  von  der  Er- 
oberong  von  Troia  ab  1040  Jahre  bis  in  die  Gegenwart  hinein 
amfasste^*)  und  folglich  bis  144  hinahreichte**)  und  vermuthlich 


hftbe,  dieselben  inmeihin  noch  ein  paar  Jahre  vor  dem  Tode  de*  Pbila- 
delphoB  enchienen  and  •omit  dieiec  immerhin  noch  der  Urheber  dei  viel- 
be^tTOchenen  (a.  C.  10.  Ä.  «0.  C.  17.  A.  18.  C.  I9.  A.  IT,  auch  C.  6.  A.  89) 
Bpigramma  V.  Aiat.  I.  p.  66,  9Sff.  sein,  in  welchem  auch  ihrer  gedacht 
wird;  doch  I&aai  eich  wiedenim  nicht  lengnen,  dasa  es  nngleich  cwangloser 
ist  Bae^etet  als  Ter&saer  desselben  annisehen,  zumal  da  man  »oBst  bei 
Hermippoi  nach  demselben  Anskanftsmittel  greifen  und  so  von  dem  letsteren 
einen  bedenklieb  aasgiebigen  Gebrauch  machen  mnss,  s.  C.  19.  A.  IT. 

19)  So  viel  erhellt  deatUch  ans  den  Ueberresten.  Einiges  nämlich 
winl  ans  diesem  Oedioht  bei  Hjgin.  Astron.  II ,  6.  14.  39  aosdrücklicb  an- 
gefQhrt,  nnd  aach  11,  6.  p.  40,  4—  p.  41  ist  tod  dort  entnommen,  so  wie 
ancfa  (e.  Meineke  An.  AI.  8.  84Sf.)  die  Terse  des  „Ageanax"  bei  PInt. 
de  &c.  Ion.  I.  8.  920  E.  921  B  kus  demselben  stammen.  Dazu  kommt  die 
Angabe  dee  Nigidins  Fignlns  Schol.  Germ.  BP  p.BG,lS~88,8  Bre3>s. 
S.  Robert  Brat  Cat.  S.  S81  f.  Femer  zeigt  Haass  Analecta  Erstosthenica 
(s.  C.  16.  A  A6.  98).  S.  67—104,  dass  die  Darstetlang  bei  Hygin.  Astron. 
I,  4  ans  zwei  Quellen  znsammengesetst  ist,  von  denen  die  eine  die  (wie 
schon  C.  16.  A.  98  bemerkt  ward)  ihren  Stoff  aetiologisch  behandelnde 
Eiigone  des  Bratosthenes  war,  die  andere,  ohne  Zweifel  von  letzterem 
Oedicht  beeinflnsete,  aber  die  Fabel  im  aatronomisohen  Sinne,  nnd  zwar 
genaner  im  Sinne  des  gesammten  astronomischen  Znsammenhangs  erheb- 
lich umbildende,  im  Weaentliehen  von  Nonn.  Dionys.  XLVH,  1—264  wieder- 
gegebene aller  Wahrscheinlichkeit  nacb  die  Dichtnng  des  H, 

20)  Hejne  Fiagms.  verbunden  mit  der  Ausg.  der  Bibliothek,  Qcttingeo 
1782.  1788.  8.  A.  1808.  8.  Maller  F.  tt  G.  I.  S.  XXXVIII-XLV.  488-469. 
IV.  8.  649£     Westermana  Art.  Apollodoras  in  Panlys  Realenc. 

21)  Ich  nehme  nach  wie  vor  keinen  Anstimd,  wie  es  nach  dem  Vor- 
gang von  Tetti  in  der  von  Aegins  ans  Spoleto  1666  besorgten  eisten 

BciSMiBL,  ■il*oh..kl*z.  Litt-Gauh.  IL  8 

n,.i,i..,..>^.()l"><^IC 


34    SiebenundzwoiiEigatea  CapiteL  Apollodoros  t,  Atben  n.  d.  Ujthog^raphie. 

denn  auch  in  diesem  Jahre  erschien.   Nach  119  Tetanstaltete  er 
sodann  von   derselben  eine  zweite  Ausgabe*^)  oder  ancb  einen 

Ausgabe    der   Bibliothek   aUgemein  getcbebea  ist,   tlie   Tene    IS  ff.   bei 
Pseado-Skymnos 

Toit  Iv  ntgyäfup 
i>  xär  'AxtMmf  Tte  ffujalmv  te  tpilolöyaiv 
•ftytnims  äxmmiis  dioytrovs  xov  Snomov, 
evveaxoXanät  Si  itoliv  Uttuiiiigx<!>  Zf^""*! 
twexa^at'  anö  i^c  Ipmix^E  crlMtfatoc 
Xpavoyfmp&v  <stoi%ovtiav  äxfi  xoi  vi*  ßiov. 
hr)  3i  ttttagaTtovta  K^ög  xots  itliois 
K  ifuitiivtos  ^gi^Eio  .  .  .  (b.  A.  39). 
8>  fiixifm  ii  ravTTfv  i*xt9ivai  XfOiiXtxa, 
xip  xaifimm  8i,  t^c  eaiprivclai  japiv, 
tv^9ri{iövtvtov  itoitiyTiv  ooxms  ifäv  ».  t,  1. 
unter  voUatlndigei    Billigimg   der  Ergebniue  von   Dielt  ChrODOlogüche 
Untennchongen  Qber  Apollodors  Chronika,  Rhein.  Mas.  XXXI.  1876.  S.  1—64 
aaf  A.  in  beziehen,   obacbon  G.  F.  Unger   Die  Chronik  des  Apollodoros, 
Philologus  XL.  ISSS.  S.  602—661  sieb  nachzaweigen  bemabt  hat,  dass  ein 
Anderer,  Unbekannter  (vielleicbt  Artemon  Ton  Pergamon,  e.  C.  36.  A.  67  ff.) 
gemeint  sei,  nach  dessen  Vorbild  A.  vielmehr  erst  nm  70  (s.  A.  2S)  eeioe 
Cbranograpbie   geecbneben    habe.      S.   dagegen    Saaemihl    Anal.    Alei. 
chron.  p.  11.  Oreifiwald  18S8.  S.  XXII  f.    Uir  wenigstens  ist  es  nnglaoblicb, 
daas  es  zwei  Orammatiker  gegeben  haben  sollte,  einen  im  ä.  ond  einen 
im  1.  Jahrb.,  beide  Athener,  beide  Männer  Ton  grossem  Rof,  beide  Ver- 
fasser  einer  Chronographie  in  komischen  Trimetem,   beide   SchOler   TOn 
Aiiatarchos  nnd  einem  Stoiker,  a.  Said.  'AnoUöSrngos  'Aa^Xtimudov  y^fi- 
fMiciKÖe,    tts    xäs   Ilavatfiov    xov   'PoSiov    ipiloeitpov    *al   'Afi*xäifiov   xov 
ji/aiifuctutav  iia9t]fmv,  U^ip-alog  lä  yivos.    Dazu  kommt,  dau  anch  der 
Commentar  zum   Schiffskatalog  noch   vor  dem  Tode  des  letzten  Attalos 
18S  geschrieben  in  »ein  scheint,  wie  Niese  Ebein.  Mna.  XXXII  (t.  A.  48). 
S.  S07,  wenn  anch  mit  Reserve,    aus  Strab.  XII.  673   schliesst    Freilich 
kann  A.  in  Wahrheit  nicht  mehr,  wie  Suid.  angiebt,  Sobfller  des  Panaetiot 
gewesen,  sondern  nur  so  viel,   wie  Zellec  HI',  1.    S.  it.  A.  1  bemerkt, 
richtig  sein,  daas  er  sieb  diesem  seinem  Hitschdler  eng  antcbloss  und  mit 
demselben  fortwährend  in    regem  wissenschaftlichem  Verkehr  stand,  wie 
Philod.  Ind.  Acad.  Col.  69  die  Sache  richtiger  dargestellt  ta  haben  scheint: 
b  ^8yi  iltt^va^Tioe  %al   xiv   ygafifi^axtyiovy   (^'J^xolXädaifoy   «x^cfsfttto^ 
(so  Gomperz  Jen.  L.-Z.   1876.    Sp.  607)    oder   äii<{J^ii<a>  (so  Zellei). 
Umgekehrt  mQsste  A,,  da  Aristarcboi  spätestens  143  starb  (s.  C.  16.  A.  86.  89), 
nm  noch  dessen  Schüler  gewesen  zu  sein,  mindestens  etwa  S8  bis  100  Jahre 
gezählt  haben,  als  er  seine  Chronograpbie  veröffentlichte,  wenn  dies  erst 
um  70  geschehen  wäre,  nnd  es  bleibt  daher  Unger  nor  der  Ausweg  mi- 
zunehmen,  er  sei  nur  ein  mittelbarer  Schüler  des  Aristarchos  gewesen. 
Vgl.  auch  noch  C.  82.  A.  806.   Die  Brachatücke  der  XfovMä  (46—104.  68*. 
81*.  89*  U.  u.  s.  C.  20.  A.  47),  und  zwar  gerade  die  sonst  fast  gänzlich 


:,.y^,oo< 


K^IC 


Apollodocoa  von  Athen.  35 

Nachtrag  zn  jener^).     Er  war  der   ErBte,    welcher  derartige 
Hand-  und  Schulbücher  sei  es  Überhaupt  in  metrischer,  sei  es 


fehlenden  wCrtlicliea  sind  nicht  unerheblich  dtuch  die  vortreffliche  Beobkchtong 
TOD  SSpei  PhiloL  Aus.  II.  1870.  S.  24  ff.  gewachsen,  dau  Philodemoi  in 
ebeqjenem  Index  eine  Reihe  von  Vetaen  theiU  wOiiUch,  tbeiU  mit  ge- 
ringen  Aeaderangen  aus  ibi  abgeschrieben  bat,  wie  theüweiae  Bchon  C.  S. 
A.  ose''  bemerkt  wurde,  so  (s.  ebenda«.)  Col.  XXXI  den  aof  jenen  nnbe- 
kannten  Akademiker,  der  vorher  Tragiker  and  Grammatiker  gewesen  war, 
besflglichen  ttuvöp  t'  'Aomiifiip  ntt'«rzol4iit«s  kövo*,  den  dann,  wie 
BSper  S.  96  herrorhebt,  PieDdo-Skjmii.  Sl  mit  einiger  Hodification  auf 
den  A.  selber  übertrug.    ÄnsdrUcklieh  fflhrt  im  Uebrigen  nor  Qell.  XVII, 

4,  &  drei  solche  Terse  am  diesem  Werke  an  (■•  Fr.  9S),  uod  anch  bei 
La.  DL  yiU,  58  (—  Fr.  87)  ist  die  ursprüngliche  Form  noch  deutlich  su 
erkennen. 

)8)  Da  er  den  FaU  Troias  auf  1184  berechnete.  Fr.  73  b.  Diod.  I,  6,  1. 

SS)  Bahaech  QoaeetionQm  de  Diog.  Laert.  fontib.  initia,  Qnmbianea 
1668.  8.  S.  46.  Diels  S.  &.  &4.  Er  erwUinte  n&mlioh  nicht  bloss  den  Tod 
des  Eameades  129^  (e.  C.  S.  A.  683.  $81),  sondern  auch  das  4,  beüehent- 
lich  6  Jahre  spBter  erfolgte  Eiodringen  dos  Eleitomacbos  in  die  Akademie 
(Philod.  Ind.  Acad.  CoL  XXXI,  vgl.  C.  8.  A.  688  und  AOper  S.  S6)  und 
den  Tod  des  Akademikers  Boethos  llS/d  (s.  C.  2.  A.  66ä>>).  ünger  S.643ff. 
macht  geltend,  ans  Fr.  100  b.  Synkell.  i75  G.  gf  faaiUie  Ilanfnv  ii%a 
lutiB  Tevtooe  ^v£vv  levE  X9Örovs,  dutQuiamnte  trti  atij',  «ifl  nv  'JitoXXö- 
Sufog  Kttl  ^to*ii«iDG  tato^ovat  erhelle,  dass  er  anch  noch  die  Flocht  des 
Uithridates  (T8)  anfgenommeu  habe.  Allein  in  Wahrheit  ist  diese  Schwierig- 
keit genau  ebenso  zn  heben  wie  eine  andere.  Es  werden  n&mlich  bei 
cbriatlichen  Schriftstellem  auch  noch  ohroooli^isidie  Angaben  ans  der  Zeit 
vor  dem  troischen  Kriege  angeführt  (Fr.  67.  70—72),  nicht  bloss  ans  der 
griechi*chen  Sagengeschichte  (Fi.  78  b.  Clem.  Strom.  I,  91.  p.  882  A  ~ 
888  Pott),  sondern  auch  Ober  die  nralten  ehaldaeischen  EOnige  (Fr.  67  b. 
Euaeb.  in  der  annen.  Uebers.  p.  6.  6  Hai  I.  p.  7.  IB  Scboene  nud  SynkelL 
p.  88  D.  S4  D.  86  D,  88  A,  and  iwar  nach  Boimob  Fr.  6.  6  beim  armen.  Eoseb. 
p.  6  Hai.  7  Seh.  SynkaU.  89  D)  and  die  thebaisob-agTptisch»  I>]rnaitie  (Fr.  70 
b.  Srnkell.  91  C  ff.).  Diese  leUteren  Begitter  erklfirt  daher  auch  Müller 
IV.  S.  649  (mit  Änfgehnng  seiner  frCberen,   flbrigena  von  Westermann 

5.  1808  f.  nnd  Diels  ä.  6  f.  widerlegten  HTpotfaese,  A.  habe  auch  ein  nm- 
fltnglioheies  Prosawerk  dieser  Art  geeobrieben,  aas  dem  das  poetische  nur 

ein  Ansng  gewesen  sei)  mit  Becht  gleich  dem  Khnliehen  Uachweik  anter 
dem  Kamen  des  Eratosthenes  (s.  C.  IS.  A.  84)  fOr  spatere  FUichong,  ver- 
mnUüich  einee  Christen,  und  Diels  S.  6  ff.  bat  dies  bewiesen  nnd  geseigt, 
dass  aach  die  En&hlnngen  ans  der  grieohisohen  Sagengeschiohte  so  vrie 
die  sikjonisoben  Kfinigslisten  aas  demselben  gefälschten  Bach  stammen, 
welches  der  armen.  Eoseb.  ApoBodomt  de  historia  nennt,  w&hrend  Synkell. 
immer  bloss  den  A.  ohne  Buchtitel  citirt;  Clem.  schreibt  allerdings  h  toig 
XfortHoi^  S.  Diod.  I,  6,  1  (—  Fr.  78).  tovg  /tiv  Mfö  täv  TfarnÖP  ov 
JMfi£iifU#«t   ߧßvi»t   iii   ro   lUjSiv  Kttfänityiia  xctfiiitiipivai:  xtfl 


:  «^.ooglc 


36   Sieb«nuiidswamigfitea  Capitel.   Apollodoroa  t.  AUien  d.  d.  Mythographie. 

wenjgateoa  in  dieser  metrisclieii  Form  schrieb*^)  der  leichteren 
Behaltbarkeit  wegen'*),  währeiid  ja  freilich  auf  anderen  Gebieten 
das  Lehrgedicht  in  Hexametern,  wie  wir  (C.  10)  Bähen,  l^gst 
eingebDrgert  war.  Immerhin  war  es  nicht  zum  Wenigsten  der 
Vorgang  von  älteren  Stoikern,  welcher  ihm  entgegenkam,  wie 
Ton  Aratos  und  von  Kleantbes,  welcher  Letztere  in  Hexametern 
und  auch  in  Jamben  seine  Gotteslehre  und  Ethik  „durch  solche 
Versprosa  mundgerechter  zu  machen  versucht  hatte"*').  Dem 
Beispiele  des  Apollodoros  folgte  dann  auf  dem  geographischen 
Gebiet  zunächst  Pseudo-Skymnoe  und  hierauf  Derjenige,  welcher 
in  der  Zwischenzeit  z'wischen  Letzterem  und  Strabon  eine  Länder- 
bescbreibung  (J^s  nE^^dog)  unter  dem  Namen  des  Apollodoros 
fälschte*^).    Man  sieht  auch  hieraus,  welchen  grossen  Beifall  die 

zovxtav,  öno  Si  «.  t.  X.  (s.  Ä.  86).  Fr.  68  und  69  aber  sind  za  streicheD, 
s.  DielB  S.  1.  A.  1.  Nie^e  Bbeio.  Hub.  XXXH  (vgl.  A.  i8)  S.  392  f.  A.  4. 
Hiemacli  kann  denn  kein  Zweifel  aein,  daea  auch  die  pontiacben  E5iiiga- 
regiater,  da  eben  aacb  sie  nur  von  STnkell.  angefflbrt  werden,  deraetben 
Fälachnng  angebSrten.  Die  Gebort  dea  A.  ist  nacb  diesem  Allen  wohl 
etwa  IBO — 176  nnd  die  erste  Anagabe  der  Chronographie  achon  in  seine 
Dteiasigeijabre  «n  aeUeo. 

84}  Zeller  a.  a.  0.  Ich  siehe  diese  Annahme  vor  wegen  seiner  grossen 
Breite  in  der  Behandlung  der  jüngeten  Akademiker,  s.  C.  S.  A.  6(t5i>, 
welche  gegen  die  Angabe  von  Paeudo^lqrmD.  4S.  xiipilaitt  cvta^foiaas 
jffovcov  aaf fallend  contrastirb. 

86)  Snid.  ,a.  a.  O.  fährt  fort:  TjQ^e  H  n^ätog  nüv  xsloofi^viut'  T^uyivfi- 
^m*,  womit  doch,  obgleich  man  vielmehr  ito>iu<ipifimt  erwartet,  wohl  schwer- 
lioh  etwas  Anderes  gemeint  sein  kann. 

86]  Paeado-Skjma.  33  ff.  (b.  A.  81). 

87)  Diels  S.  6.  Vgl.  C.  8.  A.  889.  SSO.  Ob  ein  Gleiche!  aach  sohon  von 
Zenon  und  von  den  Poesien  des  Dionysioa  ans  Herakleia  gilt,  wie  Diels 
aanimmt,  darOber  a.  C.  8.  A.  190.  884;  die  letzteren  gehdren  freilich  in 
anderer  Weiae  vielleicht  hieher.    In  BeEUg  anf  Erantor  h.  C.  S.  A.  647. 

36)  Schon  Stnb.  XIV.  677  (—  Fr.  188).  S  8i  %<il  (n&mlich  anaser 
dem  Werk  Aber  den  Schiffskatalog)  xianiiytaipiav  ilidentv  iv  tia^iKä  p,i- 
tgtf  riit  nffiodov  isiy^cf^ttc  (vgl.  anch  I.  61  ■■  Fr.  18S)  hielt  sie  fflr  &cht. 
Stepfa.  T.  Bys.  citirt  nnr  das  8.  B.  (fiber  den  Qrnnd  a.  Diels  S.  10)  unter 
dem  Titel  ns^l  y^c,  dies  aber  auch  nm  so  häafiger  (s.  Fr.  106—181.  t09*) 
und  noch  Öfter  dasselbe  Work  {■.  Fr.  131—146)  bloss  nnter  dem  Namen 
des  A.  DazD  Fr.  141  (b.  Sohol.  Apoll.  Bh.  I,  1116)  a.  14S.  Denn  Fr.  146. 
148.  160.  180  sind  vielmehr  aaa  der  Chronik,  a.  Diels  S.  4.  A.  1.  Fr.  106' 
iat  zu  tilgen:  Heyne  hat  hier  gnus  richtig  UgitnidaiQos  bergeatellt  Allein 
mit  Becht  fand  Malier  I.  S.  XLIT  es  onffallend,  daaa  Pseudo-Skymnoa 
fQr  seine  eigne  LKuderbeachreibnug  nicht  dies  Werk,  sondern  das  cbionis 
logische  als  Muster  beseiphnet     Aber  Maliers  verachiedene  Hjrpotheaen 


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ApoUodoros  von  AUieu.  37 

Chronographie  durch  ihre  popaläre  Gestaltung  sofort  erlangte. 
Sie  imponirte^),  wenn  auch  der  Zwang  des  Metrums  der  Klar- 
heit des  Ausdrucks  nicht  gerade  immer  fSrderlich  war™),  doch 
durch  die  im  Ganzen  geschickte  Ueberwindnng  der  unsäglichen 
Schwierigkeiten,  welche  der  spröde  Stoff  diesem  Zwange  ent- 
gegenstellte, and  zwar  um  so  mehr,  da  „Apollodoroe  seine  Terse 
mit  Beobachtung  mancher  Feinheiten  gebaut  zu  haben  scheint"*'). 
Trotz  ihres  populären  Charakters  war  aber  überdies  ihr  reicher 
Inhalt'^)  keineswegs  ausschliesslich  aus  der  Chronographie  dea 
Eratoathenes  geschSpft;  eelbstverständlich  hatte  ApoUodoros  die- 
selbe zwar  eingehend  benutzt,  aber  sie  bot  Ihm  doch  nur,  wie 


sat  Hebnng  dieses  Anstosses  sind,  vne  Diels  S.Off.  leigt,  Terati  gl  tickt, 
ond  es  bleibt  oach  des  Letzteren  eingehender  Beweisführaiig  S.  8'ff.  nur 
die  obige  Amiahme  übrig.  Id  Fr.  119  b.  Steph.  'TUtis  hat  der  Fälicher 
offenbar  PMudo-Skyron.  401  ff.  aufgeschrieben.  „A.  hatte  «ich",  aagt 
Oiela  S.  10,  „durch  die  Anwendong  dea  Trimetera  bald  eine  Art  Weltruf 
eriTorben,  der  noch  in  der  eelteamen  Tragiambenerfindung  bei  Snid. 
(*.  A.  S6)  wiedeiklingt,  was  Wunder,  daas  eiit  Naohahmec  dei  A.  und 
Paendo-Skymn.  den  gefeierten  Namen  vorsetzte!"  Data  man  dann  später 
ancb  mit  Proaawerken  so  Terfohr,  seigt  daa  obige  Boifpiel,  und  wenn  auch 
Robert  Do  ApollcHlDri  bibüotheca,  Berl.  18TB.  6.  (Doctordisa.),  welcher 
nach  theilweiaem  Vorgänge  von  Is.  Vossiua  abertengend  dargethan  hat, 
dasa  die  uns  erhaltene  Bibliothek  von  einem  apftteren  Verfatier  iat  (etwa 
aus  der  enten  Hälfte  dea  2.  Jahrb.  n.  Chr.),  lieber  an  Namenagleiobbeit 
denken  will,  so  acheint  doch  naoh  diesen  Analogien  die  Termutbftg  von 
Diela  S.  S  ansprechender:  dieser  „ZnaammenatelteT  der  Mythologie  war 
offenbar  (?)  au  bescheiden  aein  Schnlbncb  onter  eignem  Namen  erBobeinen 
an  loMeni  er  setzte  lieber  den  berOhmten  Verfasaer  von  xtfi  6-eär  aaf  das 
Titelblatt". 

29)  Wie  DieU  3.  11  f.  bemerkt. 

SO)  S.  darüber  Diela  S.  fl. 

31)  Wie  Diela  ana  der  Nachahmung  de«  Paendo-Skymnoa  (vgl.  C.  28. 
A.  196)  vermutbet  (Vermeidmig  der  Diaereaen  am  Schluaa  der  Dipodian, 
der  Coeanr  vor  der  vierten  Länge,  des  Ictna  auf  t«  hinter  einem  mehrals- 
einailbigen  Wort  □.  dgl.,  a.  Heineke  Scymni  Perieg.  8.  9.  36.  U.  o.  0.). 

32)  Pseodo-Sk^mn.  26—83: 

Itizaiiamiatit  i9vAv,  mfaztias  ßatPagtay, 
iipöiims  mfaiiiatis  zs  vookküv  aiölati, 
9e«tts  äjiivmv,  «vmiaxias,  areoviäs,  («oias, 
«pafcig  paaUitov,  Initpaväv  ätSgär  ßiove, 
tpv/at,  eji/tniias,  xaralvatit  zvi/amiSaiv, 
Jtävzcav  intzon^v  zäv  x^^1>'  E^ijft^vini'- 


Da.icdt,  Google 


38    Siebenund zwanzigstes  Capitel.   Apollodoroav.  Atfaenn.  d.  M^thographie. 

schon  bemerkt"^,  den  Rahmen  dar,  welchen  er  auszufUlen  hatte, 
80  weit  er  mit  demaeiben  eiiiverataDden  war,  und  er  arbeitete 
daran  mit  ausgebreiteter  Gelehrsamkeit  und  gesundem  ürtheil 
und  einer,  wenn  auch  beute  nicht  mehr  genllgeuden,  doch  für 
die  damalige  Zeit  anerkennenewertben  Methode,  und  so  gerietb 
denn  jenes  ausgezeichnete  Werk  seines  grossen  Toi^ängers  all- 
mählich durch  das  seine  mehr  und  mehr  in  Tergessenheit**). 
Genauer  gliederten  eich  diese  seine  Xpovixä  in  4  Bttcher'^),  und 
sie  befassten  sich  nach  dem  Vorbilde  des  Eratosthenes  neben 
den  politiecheu  Ereignissen  auch  mit  der  Culturgeschichte,  mit 
der  Chronologie  von  Philosophen,  Eünstlem  und  Dichtem*^. 

ÄpollodoroB  war  aber  überhaupt  einer  der  ausgezeichnetsten 
Gelehrten  seiner  Zeit"),  und  seine  schriftstellerische  Tbätigkeit 
war  eine  vietseitige.  Wie  das  chronologische  Werk,  so  zeigte 
auch  sein  umfassender  geographischer  Commentar  zum  homeri- 
schen Schiffskatalog  in   13  BOchern^")  ae^l  tov  veäv  xara- 


83)  C.  16.  A.  78.        34)  Diela  S.  l. 

S6)  8.  die  ZnsantmenBtellaiig  der  Citate  aae  dem  1.  bis  1.  B.  mit  aus- 
drücklicher Zahlangabe  bei  Steph.  v.  B;i.  bei  Uüller  I.  8.  436  f.  — 
Fr.  46— 04  mit  den  Nächtigen  IV.  8.  Ö49  (Zäiucv««!  n.  Miofia  —  Fr.  &8>)  aas 
dem  3.  B.  Bei  La.  DL  sind  die  BQcbenahlen  nur  telten  aDgegebea.  Daa  1.  B. 
reicht«  wohl  bie  an*  Ende  der  Penerkriege  (s.  Fr.  47.  60),  daa  S.  bis  auf 
AlexandrOB  <s.  Fr.  62.  68.  Mfiller  I.  S.  XLin  u.  Fr.  68.  99  b.  La.  Di.  IV, 
SS.  28),  das  S.  ungefähr  bis  snm  Ende  des  !.  pnn.  Krieges,  wie  aas  Stepb. 
Z^Ntt*^  erbeut,  s.  Diels  S.  4.  A.  1  (welcher  hier  Qberdiee  die  Fragment- 
sammlong  Tetrcllst&ndigt). 

36)  Psendo-Skymn.  80.  ^ni^avwv  üvifän  ßlovt.  Daher  der  h&ofige 
Gebrauch  bei  Laert.  Diog.  —  Uebrigens  s.  noch  t.  Wilamowitz  Hemoriae 
oblitteratae,  Hermes  XI.  1S76.  S.  291—294.  ~  Aber  die  Annahme  Ton 
Volqnardseu  Unten uchnngen  über  die  Quellen  der  griech.  nnd  eicili- 
Bchen  Geschichten  bei  Diod.  B.  XI— XVI,  Kiel  1S«8.  8.  8.  6fF.,  der  u.  A. 
ATich  HendeUsohn  in  «einen  Qoaest.  Erat.  (s.  C.  15.  A.  78)  gefolgt  ist, 
dasB  DiodoTOS  seine  annalistischen  knnen  Notiien  nnd  onter  ihnen  anch 
die  litterargeichichtlichen  anmittelbar  ans  A.  entnommen'  habe,  ist  von 
Diels  S.  81  f.  widerlegt:  Diod.  hat  sie  vielmehr  ans  einer  synoptischen 
chronologiscben  Tabelle,  deren  Verfosser  natürlicherweise  allerdings  auch 
den  A.  stark  benutet  hatte.  Vgl.  C.  83.  A.  180.  124  fF.  So  erkl&rt  es  sich, 
dass  Diod.  1,  6,  I  nach  den  A.  S3  angef.  Worten  fortf&hrt:  änb  Si  imv 
T^annmr  anolov^ms  'AtuMoitifüt  T<ä  'A9tlvaig>  tiOcfitv  *.  z.  1. 

87)  Peendo-Herakleit  AUeg.  Hom.  7.  'AxoUodäfip  xt^l  xäaa*  tvcaglav 
ärdfl  iura  (—  Fr.  7). 

88}  Enstath.  i.  II.  B,  494.  p.  363 ,  87  f.  Uyti  äi  nal  (n&ml.  nop^vptoc) 
Sil  hqös  älXovs  Mttl  'AnoXliimtot  ö  'A9ttfaüig  i%qa.y(iM-nvtato  xa  xtfl  toi 
naialöfov  S^iata  ir  dtSOtna  ßipliois.  Daa  8.  citirt  Steph.  ^lM'oe(=  Fr.  168). 


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ApoUodoroa  von  AUien.  39 

Xöj'ov^')  entschieden  die  alexandrinisclie  Schule.  Er  schloas  sich 
in  der  Behandlungs weise  der  homerischen  Geographie  durchweg 
dem  ErstostheDes*")  und  dem  Aristarehos")  an,  nach  dessen 
Muster**)  er  sich  hier  nicht  zum  Wenigsten  auch  mit  der  Untere 
scheidnng  gleichnamiger  Oertlichkeiten  beschäftigte**).  Nament- 
lich schöpfte  er  aber  auch,  wie  schon  gesf^**),  aus  dem  Tprai- 
xog  dittxa9(tos  des  ihm  auch  nach  dieser  Richtung  bin-')  bereits 
Torangegangenen  Demetrios  von  Skepsis*'),  gegen  den  er  jedoch 
da,  wo  dieser  von  den  ÄDsichteu  des  Aristarchos  abwich,  sich 
der  letzteren  anzunehmen  pöegte*^.  Diese  Beine  Schrift  aber 
war  wiederum  die  Eauptquelle  fttr  Strabon  im  neunten,  zehnten 
und  vierzehnten  Buch  und  im  zweiten  Theil  des  achten,  meistens 


S9)  Dies  wird  wobl  der  TolletSndige  Titel  gewegen  tein,  s.  Strab.  I.  Sl 
(—  Fr.  ISO).  U^oll6imfot,  Äth.  III.  88  b  (—  Fr.  168).  'Ax.  o  'J^Tjvatas  .  \ 
jHfl  MIO»  %atttX6yov,  Stcab.  VII.  298.  IX.  405.  XIV.  677  (—  Fr.  169.  161. 
178).  xcqI  viäv,  Steph.  '^pyov^a.  'aienof.  'Slfornös  (—  Fi.  16!.  IM.  164). 
fftär  natäloyas  und  Illataiai  (—  Ft.  51)  blotB  KatäXoyos,  Stiab.  XD.  662 
(—  Fr.  176).  TpaiiKÖc  dufnoofiog.     Dam  Fr.  161—180.  164'.  176*-'>. 

40)  Strab.  VII.  !98f.,  wo  ob  899  heiaet:  lä  xlticta  fiiKv/ysae  aa^ä 
Tov  'Eifirtoe9 hovs,  mt  xal  «pÖM^ov  (SBB)  liiv^e6ijittv ,  eix  tv  tlffniiva. 
Vgl.  C.  16.  A.  81.  Berger  Die  geogr.  Fragm.  des  Erat.  S.  86  f.  29  f.  267  f. 
Nieae  in  der  A.  48  wiederum  an&nfflbreodea  Abb.  S.  806  f. 

41)  8.  Lebia  Ariatarch.>  8.  188.  284  f.  289.  360  —  'S.  188.  889.  288. 
244  —  'S.  186.  886.  880.  240.  Nieie  a.  a.  0.  8.  270—879.  291  f.  896  f. 
Vgl.  A.  6S.  Dagegen  polemigirt  er  wiederholt  scharf  gegen  Eallimachoa, 
Stiab.  I.  44  (—  Fr.  160),  Tgl.  IX.  488.  of  9'  vintfav  lüliyfa«.  897  a.  X.  479. 
<pueü/.    Niete  a.  a.  U.  S.  276. 

42)  8.  C.  16.  A.  102. 

43)  S.  bei.  Btrab.  VIII.  838f;  (»gl.  Fr.  170).  Schimberg  Analecta 
Ariatarcbea,  Greifiwald  (Leipzig)  1878.  8.  S.  8— SS  mit  den  sehr  wesent- 
lichen BecichtigoDgen  von  Qaede  Demetr.  Scepe.  3.  4—7 ,  rgl.  C.  82.  A.  840. 
Doch  waltete  wohl  der  unterschied  ob,  daas  Ariitaichos  sieb  dabei  anf 
die  bei  Eomeroa  Torkommenden  beschiänktfl  und  sie  (s.  Aristonik.  s.  II. 
B,  611.  696.  780.  O,  681)  is  seioeo  Ausgaben  dnich  eine  Diplo  andeutete, 
während  Demetrios  von  Skepsis  nnd  ApoUodoros  Termathlich  auch  alle 
anderen  herauzogeD,  Tgl.  Schimberg  S.  80  f. 

44)  C.  88.  A.  881. 

45)  S.  C.  as.  A.  240. 

46)  Btrab.  VIII.  8SB  (—  Fr.  170).  loü  Sxtppiov  Jti^ntfiov  .  .  .  ««?' 
oS  fuxtaptftt  tu  xlttata. 

47)  Wie  aus  Stiab.  VIII.  388—340  Tgl.  m.  360.  870  berrorgeU,  b. 
Qaede  a.  a.  0.  8.  4 — 10.  Abweichungen  in  Einzelheiten  von  seinem  Lehrer 
Aristarchos  geetattete  er  freilich  natürlicherweiw  anch  sich  selbst,  s.  Nieee 
S.  271,  TgL  Gaede  3.6. 


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40   SiebeDundzwanzigstea  Capitel.    ApoUodocoa  v.  Athen  u.  d.  Hythographie. 

aach  im  zwölften  uaä  ist  hie  und  da  aucb  noch  sonst  von  diesem 
benutzt*^),  desgleichen  war  sie  allem  Anscheine  na«h  eine  der 
beiden  Hauptquellen  für  Diodoros  V,  47 — 83,  wenn  auch  viel- 
leicht hier  nur  in  einem  Auszüge*^**),  und  man  gewinnt  einen 
Begriff  von  der  ungewöhnlicheu  Belesenheit  des  Apollodoros, 
wenn  mau  die  Liste  der  Schriftsteller  in  Poesie  und  Prosa  Über- 
blickt, welche  in  diesen  Abschnitten  angefahrt  werden").    Durch 


48)  Zd  iveit  ging  NieBe  ApoUodors  Commentar  enm  Schifiekataloge 
aU  Quelle  StraboB,  Ehem.  Mub.  XXXII.  1877.  S.  267—807,  indem  er  das 
Eretere  auch  noch  anf  das  13.  B.,  daB  ganze  8.  and  mit  Ausnahme  der 
beiden  ersten  Capilel  auch  auf  das  ganze  IS.  ausdehnte.  Auch  Stdcke  des 
7.  und  dea-l.  B.  stammeii  ans  A.,  wenn  auch  von  letzteren  nicht  in  der 
von  Niese  angenommenen  AuBdehnung,  im  IS.  gar  Nicht«.  S.  Oaede 
S.  1— Ifi,  vgl.  C.  32.  A.  231.  Deher  Artemidoros  und  Ephoros  als  Neben- 
qnellen  im  8.  bis  10.  B.  s.  Nieee  S.  282— 38fi,  vgl.  C.  22.  A.  307. 

48>>)  Nach  dem  Ergebnisa  der  vortrefflichen  Abhandlung  von  Bethe 
Untersnchungen  lu  Diodors  Inselbuch,  Hermes  XX17.  1880.  S.  402—446 
(vgl.  jedoch  C.  19.  A,  63)  stammt  nämlich  ausser  der  ans  Peendo-Epimenides 
(s,  C.  33.  A,  239'')  entnommenen  kretischen  Theogonie,  68—77,  3,  fast  alles 
Andere  ans  A.,  und  auch  in  jene  Theogonie  ist  noch  Einzelnes  (SO,  1. 
70,  1—6.  72,  3  f.  74,  I.  76,  6.  76,  3-5)  ans  ihm  eingeschoben.  Die  be- 
treffenden Sparen  sind  allerdings  nur  lum  Tbeil  sicher  und  vollständig, 
am  Meisten  für  Kreta,  znm  Theil  gewahren  sie  nur  einen  grosseren  oder 
geringeren  Grad  von  Wabrscheinlichkeit.  Vgl.  auch  C.  21.  A.  693.  Ob  die 
Beuutznng  eine  nnmiltelhare  oder  nur  mittelbare  war,  läBst  Bethe  8.  446 
dahingestellt,  int  aber  geneigt  (ebendas.  A.  1}  sich  für  Letzteres  auszu- 
sprechen, dergestalt  dsss  Diod.  nur  einen,  vielleicht  blosa  auf  die  Inseln 
bezflglichen  Auszug  tot  Augen  gehabt  habe. 

49)  Wenn  man  auch  gebührendeimassen  abzieht,  was  schon  von  De- 
mctrios  theits  stammen  kann,  theils  sicher  stammt  und  was  erst  von 
Strabon  hinzugesetzt  sein  mag.  Ich  begnüge  mich  nach  Letiterem  Eallinos, 
Mimnermos,  Alkman,  Alkaeos,  Hipponai,  Stesichoros,  Simonides,  Pindaros, 
Alexandros  den  Aetoler  und  Euphorion  (XIV.  681.  XII.  666),  Eallimachos 
(s.  A.  41),  Hedylos,  fiekalaeos  von  Miletos,  Fherek^des,  Xauthos,  Hero- 
dotos,  Thukjdides,  Hellanikos,  Eudoxoe,  Ephoros,  Theopompos,  die  Atthiden- 
echreiber  im  Allgemeinen  (IX.  692)  und  Andron  und  Philochoros  im  Be- 
sonderen und  Menekrates  von  Elaea,  der  aber  gleich  Xanthoa  (XII.  572) 
schon  ans  Demetr.  stammt,  zu  nennen.  Bli  üiod.  V,  80,  4  {«.  C,  33.  A.  192) 
aber  sind  Doaiadas,  Sosikrates,  Laosthenidas  nicht,  wie  Robert  b:rat.  Cat 
S.  241  ff.  demselben  geglanbt  hat,  des  Diod.,  sondern  des  A.  Quelleo,  welche 
Letzterer  als  solche  nannte  und  Eraterer,  statt  Letzteren  zu  nennen,  danach 
an  dessen  Stelle  setzte,  s.  Bethe  S.  423  f.  (Tgl.  auch  C.  19.  A.  77),  und 
ausserdem  hat  A.,  wie  Bethe  ä.  44fi  f.  darlegt,  auch  die  in  peripateti sehen 
Quellen  enthaltene  Qelebrsamkeit  reichlich  anagenuttt.  —  Ueber  die  An- 
ordnung des  Werkes  s.  Niese  S.  305  f. 


DglC 


Apollodoroa  von  Ätfaen.  41 

Epapbroditos  ferner  gelangte  eine  Zahl  tob  Äusziigeii  auch  aua 
diesem  Werke  gleichwie  aus  dem  des  Skepsiera  an  Stepbanos 
von  Byzaution^;  ob  aber  die  Bekatmtscbaft  des  Epapbroditos 
selbst  mit  demselben  nocb  eine  unmittelbare  oder  wie  sie  ver- 
mittelt war,  schwebt  im  Dunkel'^). 

Nicht  minder  bewegte  sich  Apollodoros  in  den  Bahnen  der 
alexandrinischen  (rrammatiker  ohne  Zweifel  auch  in  seinen 
sonstigen  philologischen  und  genauer  rein  philologischen  Schriften 
Qher  die  Mimen  des  Sophron  (xeifl  Sö^fiovos)  in  mindestens 
4  Büchern"),  aber  Epicharmos  in  10"),  über  die  atheni- 
schen Gourtisanen^)  und  «eqI  ^rvfioAo^iräi'  in  mindestens 
2  Büchern**),  wenn  auch  diese  letztgenannten  sicherlich  zugleich 
den  Stempel  seiner  stoischen  Bildung  trugen. 

&0)  S.  bieiäber  C.  23.  Ä.  235. 

&1}  Ueber  die  Qaellen  des  Epaphrodilo«  handelt  Schimberg  a.  &.  0. 
S.  14 — IB.  So  glanblich  e«  indessen  bd  sich  iat,  d&Bs  auch  Didymos  dies 
Werk  des  A.  rerwerthet  habe,  so  beruht  doch  der  von  Schimberg  S.  (>tf. 
13  ff.  18  venuchte  Beweis,  das«  dies  wirklich  gesoheben  sei  nnd  Epaphro- 
ditoa  wieder  ans  Did;mo*  jene  seine  Kunde  geschfipft  b&be,  theils  auf 
•ehr  fraglichen,  theils,  wie  Qaeda  (s.  &..  48)  dargethan  hat,  auf  irrigen 
Toranssetz  ongen. 

52)  SchoL  Aristoph.  Vesp.  &23  ("  Fr.  185\  h  t^  ä'  xn)l  Smif^ovDs. 
Das  3.  B.  citirt  Atb.  Vll.  281  f  (—  Fr.  181).  Dazu  Fr.  181—163.  Die  Ein- 
tbeilong  dieser  Hirnen  je  nach  den  in  ihnen  auftreUndeD  Personen  in  üv- 
dQiioi  uod  yivortMioi  (Suid.  S<6<pfiav)  pflegt  mau  wohl  mit  Becht  auf  ihn 
znrückEufOhren.  Was  FSrster  Sopbron  and  Piaton,  Bhein.  Mus.  XXX. 
1875.  S.  316.  XXXV.  1880.  S.  411—473  dagegen  bemerkt,  nm  sie  bereiU 
dem  Sophion  selbst  zoznschteiben,  Oberaengt  mich  nicht. 

63)  Porphyr.  V.  Flot.  24.  iHiitiaäiitvot  Si  'AitoiXäiiofOP  zöv  'J#i]va(Of 
.  .  .  <DV  o  (iiv  "Exi^uffiov  liy  xmiupSoyifätpoii  dt  Sina  löfiovg  g>c(o>v  aw- 
jiyayfv.  Das  B.  B.  citiren  Said.  n.  Phot.  KaifStiatxtir  {=•  Fr.  186).  Dazu 
Ath.  XIV.  648  d  —  Fr.  187  o.  litsW.  Fr.  188. 

64)  Wie  es  scheint,  in  I  B.,  s.  Harpokr.  tfava«c«ttii]  (—  Fr.  240);  iv 
np  »fpl  TÜ*  'A9^yji<nv  hmgän,  abgekflrst  Nävvtnv  <—  Fr.  241):  iv  t^ 
XMfl  iräv  itaifür,  Atb.  XIII.  691  c  {—  Fr.  242):  h  ig  Ktgl  frui^mv,  dasn 
Ath.  A6Ta.  686a  ~  Fr.  2SSf.    Vgl.  C.  16.  A.  47<>.  48.  7». 

bS)  Ath.  Xt.  483  a.  iv  t^  ittfl  tiv^oloymv.  XIV.  663  a.  iv  tä  ni/iöto> 
täv  'ErvpaloyoviteviBv.  11.  63  d.  iv  iivtlfm  'EtVfuXoyiüv  =  Fr.  189  —  101. 
Dazu  Fr.  192-237.  Ob  jit^l  toÜ  v^atvfot  (Ath.  XI.  601  a  —  Fr.  243,  vgl. 
479  a.  482  e.  486  d.  487  f  •=  Fr.  244—247)  eine  eigne  Schrift  oder  nach 
Heynes  Vennnthimg  ein  Theil  der  "Exvaoioyiai  war,  lasse  icb  dahin- 
gestellt. Im  Debrigen  s.  noch  Varr.  L.  L.  VI.  §.  2.  p.  184  3p.  htuus  ret 
(iiKml.  der  originea  tocaintloTum  quae  sunt  tmnponm)  auclor  siUis  mihi 
Ckr*fsijpput  et  Antipater  et  Uli,  in  gmibus  ti  ntm  tantum  aeuminii,  at  plua 


:  «^.oo^lc 


42    SiebcnunJzwanzigBtea  Capitel.    ApoUodoros  t.  Athen  ii.  d.  MyUiographie. 

Wesentlich  beeinflusst  von  den  stoischen  Liebhabereien  för 
Allegorie  und  Etymologie  war  dagegen  sein  umfassendstes  Werk, 
das  theologisch-mythologische  ntgl  (fsäv  in  24  Büchern'^,  aus 
welchen  Sopatroa  einen  noch  von  Photios  gelesenen  Auszug 
machte'').  Aber  zugleich  war  ea  wiederum  ein  Erzeugnisa  wahr- 
haft staunenanerther  Gelehraamkeit,  mit  welcher  er  die  von  ein- 
ander abweichenden  Angaben  aller  mdglichen  und  zum  Tbeil 
der  entlegensten  Dichter  und  Prosaiker,  namentlich  der  Ver- 
fasser Ton  Localgeschichten,  über  die  verschiedensten  Punkte  der 
geaammten  65tter-  und  Heroenmythologie  zusammentrugt)  und 

liüerarum:  in  qyo  e»t  ArietojAanea  et  Apollodonu:  qm  omftei  verba  ex  verbis 
ita  declinari  gcrifrunt,  ut  verba  litleras  alia  aseumant,  alia  mutant,  alia 
comtnuteTU  o.  Didym.  b.  II,  I,  163  (wo  UnoXltivios  überliefert  ist).  Sl,  HO. 
Od.  y,  444,  Nikan.  z.  II.  77,  96,  Schal.  A  II.  J,  244,  Tgl.  C.  SO.  A.  226.  Za 
Fr.  200  B.  C.  22.  A.  SSl^ 

68)  Phot.  Cod.  161.  Philod.  de  piet  p.  64Gon!p.  ~  Mnenael  Qaaeationes 
mTtbographae ,  Berlin  1883.  8.  De  ApoUodori  «««1  frcd»  libris,  Bona 
18B3.  S.   (Doctordiss.). 

fil)  Phot,  a.  a.  0.  in  der  Besprecbang  der  'Eulojal  iiäipoiioi  iv  fii- 
ßUois  dvoSixaiiftta  des  Sopatroi:  tniviäetTtti  8i  avrä  rö  ßipUov' 1%  «ol- 
Imv  Kai  iiaipötfciv  TeiOfiiiDv  vvl  y^tiftfiäxmv.  zö  (tiy  ow  h^cdtov  xti/l  tüv 
Ki(|t"!EUi]iT(  f(v4'oloyotifici'mv  S-fäv  iialafißävti-  S  avvcHeittat  Ix  rrä»  'Jitoli- 
TMääifOv  nml  iytäv  y'  loyoii.  'Aihtvatoi  Si  'A«oU,6Sioi)Qi  *aX  yfutiitctttxot 
(]]«>  Tt'lfliv.  oÜh  tk  Tov  Tfhov  3%  (lüvar  i]  Sialoyfj  aizm  ncitolrjrai ,  äUi 
aii  ntcl  h  «'  ««1  e'  xul  &'  tw  tt  a  (I.  la  mit  Müller)  näXtv  «al  ip' 
xal  it'  it  Mal  le'  %al  fitjci  tdÜ  kJ'.  Iv  ^  evlloy^  tä  tt  ffv^mmt  vcqI 
9imv  diajttJtXaattiva,  nal  cf  «t  naS-'  tmofitcv  slfTittii,  negitürirpt ,  xefi  tt 
imv  na|p'  aviois  ijfiiair  *al  ^loexoifiav  xal  Jttfl  tüv  tv  "Aiiov  Xttl  oacr 
nafttxl^aia.  Citate  haben  wir  bis  mm  20.  B.,  Porphyr,  b.  Stob-  Eol.  I. 
p.  1004  H.  418  ff.  W.  (—  Fr.  10). 

68^  Sa  werden  in  Fr.  10  MelanippldeB  nnd  Lihymnios  citirt.  Femer 
aber  bat  Muenzel  Qn,  tnjth.  3.  3—18  tinigermaMen  wabncbeinlicb  ge- 
macht, doBi  die  beiden  aua  verschiedenen  AneiDgen  (Scbol.  Eorip.  Ale.  1, 
wo  A.  an  der  Spitze  genannt  wird,  Philod.  de  piet.  p.  62  Oomp.,  Schol. 
Pind.  Py,  III,  96,  Pseodo-Apollod.  Bibl.  III,  10,  8,  10,  Sex.  Math.  I,  260  ff. 
nnd  Schol.  Terg.  Geo.  I,  16  (^  Fr.  U^),  wo  die  eigne  Ansicht  de»  A.  am 
Schlasae  steht,  Schol,  Lncan.  UI,  402  ->  Comment.  Ben.  p.  110 f.  Us,,  wo 
ein  Gleiches  der  Fall  ist,  Schol.  Theoer.  1, 8,  Schol,  Peendo-Ennp,  Rhes,  86) 
hercnatellenden  Kataloge  fiber  den  Qmnd,  wessbalb  Zens  den  Aeklepios 
mit  dem  Bliti  tOdtete,  nnd  Ober  die  Genealogie  (and  Heimat)  de«  Pan  in 
letzter  lostaez  ans  diesem  Werke  des  A.  etammen.  8.  dagegen  freilich 
T.  Wilamowiti  Herrn.  XVill.  1888.  S.  261  f.  Homer.  Unters.  8.  844. 
A.  21  (welcher  indessen  entschieden  nur  die  Behaaptnng  von  Bergk 
P.  L.  G.  1'.  8.  466.  III*.  S.  231,  daas  A,  die  nnmittelbare  Quelle  des 
Philod.  sei,  bekämpft).    Hier  werden  nun  aber  die  Angaben  des  Dichtere 


..>^.00' 


.3IC 


ApoUodoroi  TOD  Athen.  43 

Diclit  zum  Mindesten  auch  Opfereigenthümlichkeiten  und  den 
Ursprung  Ton  Heiligthfimern  und  Festen")  nnd  die  Epitheta  der 
Götter  behandelte.  Eingehend  zog  er  auch  die  Ansichten  der 
TerscbiedeoeQ  Philosophen  in  Betracht *°),  aber  derGrundcharakter 
des  Werks  war  doch  wiederum  vielmehr  ein  philologischer,  und 
wenn  auch,  wie  gesagt,  in  demselben  wohl  manche  stoische 
Etymologien  vorgetragen  waren  und   die    beliebte  allegorische 

der Nanpaktieo ,  deeSteiichorOf ,  Panyauia,  Eiueiiaa,  Telestes,  der  Orpbiksr, 
det  ÄmeleBBgoraa,  PhylarcboB,  Teluarchos  (b.  C.  Sl.  Ä.  Öß8),  Foljanthos 
(i.  A.  6),  PberekydM  nad  dei  Epimenidei,  AraethoB  and  ArietippoB  in 
den  'A^adi*ii  (a.  C.  81.  A,  661.  654),  Mdomm,  Enpborion,  HeliodoroB, 
Tbeoienos  (einea  lyrigchen  Dichters?),  Didymarchoa  a.  Anderer  angefähtt, 
nnd  iwor  im  Allgemeinen  lo,  dua  von  den  Dicbtein  lo  den  ProeaikerD 
übergegangen  nnd  innerhalb  einer  lachlicbea  Anorddung  mOglicbit  die 
cbronolt^ische  Folge  feitgebalteo  wird.  Vielleicbt  atecken  glcicbfalli  mittel- 
bar ADcb  in  anderen  ZüBanmenetellaDgen  bei  Pbilod.  nifl  ivatpffus  Aut- 
rilge  ana  A.,  aber  Ton  mehreren  derBelben  weiat  Mnentel  a.  a.  0.  S.  21  ff. 
nkcb,  daas  eie  siebt  dieaei  Urtpmnga  sind.  Von  der  Aber  diejenige  Peraon, 
welche  dem  Zena  inr  Gebort  der  Athene  den  SchUel  OBbete  (mit  den  An- 
gaben des  Hneaeoa,  Eomolpoa,  Soaibioa),  ebendort  p.  81  n.  Sohol.  Pind. 
OL  Tu,  66,  glaubt  er  S.  19— Sl,  daaa  dieaelbe  von  A.  heikomme,  aber 
Too  Didymos  flberarbeitet  sei.  Vgl.  aocb  noch  Wil&mowitz  Homer. 
Unter«.  S.  tu.  A.  18. 

»)  S.  z.  B.  Fr.  9.  18.  M.  16.  18.  SO.  SS,  S3.  S6. 

SO)  Tgl.  die  neaen  Fragmente  (Maller  IV.  8.  649)  bei  Cramer  Anecd. 
Ol.  n.  p.  446.  Std;.  Etym.  God.  p.  S68,  67.  Oiovs.  Bekk.  Anecd.  p.  874. 
'Al^mut  i-m  Fr.  311).  HneoEel  ApoU.  S.  IT  f.  In  Fr.  3  b.  Stob.  Ed.  I. 
p.  680  H.  307,  8  ff.  W.  aagt  er,  daia  die  Lehre  Ton  der  Einerteiheit  des 
Morgen-  und  Abenditema  tod  den  PTthagoreem  itamroe.  Gau  beaondere 
aber  iat,  wenn  andere  Mneniel  Ap.  6.  14ff.  daa  Bichtige  gesehen  hat, 
Hacrob.  Sat  I,  17  in  dieaet  Hintlcbt  lehrreich,  wo  §.  19  A.  citirt  wird 
(—  Fr.  7).  Mneniel  stimmt  Wisaowa  De  Macr.  3at.  fontib.,  Breilaa 
1880.  8.  S.  86 ff.  darin  bei,  daaa  diea  Capitel  nebrt  den  folgenden  (IS— 83) 
durch  daa  Mittelglied  einea  unbekannten  römischen  Scbriltstellere  aua  lam- 
blicbos  entnommen  sei,  glaabt  aber,  daas  Letaterer  seinerseits,  so  weit 
die*  17.  Cap.  reicht,  im  Weeentlioben  ans  A.  geschOpA  habe.  Hier  wer- 
den noB  §.  7-9  die  Anaichten  des  Platon,  Chrysippot,  Spenaippos,  Klean- 
thet  fiber  die  Etymologie  T<m  'Jmlimv  dargelegt,  dann  g.  10  ff.  die  des, 
Bnripides  nnd  Archilocbos,  §.  19  ff.,  wie  gesagt,  die  eigne  (übrigens 
bei  den  Stoikern  wohl  allgemeine)  des  A.  Ton  der  Identit&t  Apollons  mit 
der  Sonne  mit  Citaten  ans  Timotheos,  Haeandrioa,  Pberekydes.  Für  den 
Beinynen  JoiCaf  erscheinen  §.  31  die  Erkliinngen  Ton  Oenopidea  nnd 
Eleanthea,  fOr  das  Epitheton  Av%ioe  S.  36  die  von  Aatipatros  .und  Elean- 
tbea,  ffli  'MtUvt  werden  §.  46  Enripidee,  Empedoklet,  Platon  heran- 
gezogen ,  S.  42  ein  Vera  des  Orpheus  citirt,  §.  67  finden  wir  des  Antipalroa 
allegoriBch-natQrlicbe  Anelegnng  des  Mythos  vom  Drachen  Python. 


..>^.00' 


.^le 


44    SicbcDundn wanzigste B  Csjüt"!.    Apollodoros  ?.  Athen  ii.  d.  Mjthographie. 

Auslegung  der  Stoiker  wohl  keine  geringe  Rolle  spielte^'},  eo 
hatte  es  doch  durchans  nicht  etwa  die  Tendenz  die  stoische 
Theolt^ie  zu  begründen**).  Trotz  aller  jener  stoischen  Lieb- 
habereien huldigte  vielmehr  ApoUodoros  auch  hier  in  wichtigen 
Stücken  den  gesunden,  beziehungsweise  annähernd  gesunden 
methodischen  Gesichtspunkten  des  Aristarehos  *').  Die  Schrift 
ward  natürlich  eine  reiche  Fundgrube  besonders  für  Sammler, 
Commentatoren  und  Lexikographen,  so  dass  nicht  bloss  die  Zahl 
der  namentlichen  Bruchstücke  keine  geringe  ist**),  sondern  auch 
ohne  Nennung  der  Quelle  lange  Abschnitte  ans  diesem  Werke 
bei  dem  Herakleitos  genannten  Verfasser  homerischer  Allegorien, 
bei  Kornutos,  Macrobius,  Eustathios,  auch  wohl  Philodemos 
und  Anderen  und  in  den  Scholien  Sammlungen  stecken"). 

61)  Z.  B.  Fr.  44»  v.  e.  w.  (b.  A.  68):  Fan  »  näv  und  daher  eltemlw, 
ferner  b.  A.  60.  65. 

62)  Wie  dies  sehr  richtig  Schwenke  Ciceroa  Quellen  in  den  Büchern 
de  nat.  deot.,  Jahib.  f.  PhiloL  CXIX.  1878.  S.  138  ff.  gegen  die  verfehlton 
VennutbuDgen  toq  Hirzel  Unte».  zn  Cic.  phlloi.  Schir.  I.  S.  !06— St9 
geltend  gemacht  hat.  Da  n&mlich  Sopatros  seinen  Aosiug  erst  mit  dem 
3.  B.  begann,  so  meinte  Eircel,  indem  er  gaoi  fiberaah,  daes  derselbe 
auch  Ton  den  folgenden  Bdchein  mehrere  nicht  ansgexogen  hatte  (s.  A.  AT), 
A.  habe  in  den  beides  ersten  die  eigne  Lebt?  der  Stoiker  von  den  allein 
wirklichen  nnd  wahren  ÜCttera,  nämlich  im  i.  von  Zeos  (e.  Fr.  1  b.  3teph. 
^iaiiävT]y,  d.  i.  der  Weltaeele,  und  im  2.  von  den  Gestiinen  (s.  Fr.  2,  Tgl. 
Ä,  60),  und  die  von  der  Vorsehong  philosoptÜBch  entwickelt,  in  den  anderen 
22  aber  die  lationalistiache  ErklHrnng  der  Götter  des  Votkaglanbena  auf 
historisch  etymologischem  Wege  gegeben;  der  Abschnitt  bei  Cic  N.  D.  IL 
§.  45—73  ferner  sei  aus  diesem  Werk,  nnd  zwar  bis  %.  60  ans  den  beiden 
ersten  BOchem  geschöpft;  s.  vielmehr  C.  29.  A.  SOS.  Gerade  auch  der 
Umstand,  dass  sieb  die  etymologischen  Dentongen  im  1.  B.  auf  Zeus  be- 
zogen und  die  letzten  Bacher  vom  Hades  handelten  (s.  Fr.  10  nnd  PhoL 
a.  a.  0.,  vgl.  A.  67)  weilt,  wie  Schwenke  bemerkt,  auf  eine  Anordnung 
nach  mythologischen  nnd  nicht  nach  philosophischen  Gesichtsponkton  hin. 

63)  So  in  der  ans  dieser  Schrift  sogar  noch  in  die  homerisohen  Alle- 
gorien des  Fseudo-fierakleitOB  (vgl.  A.  64)  übergegangenen  (s.  Unemel 
Ap.  S.  9  f.)  UnterecheiduDgen  homerischer  nnd  neuerer  Hytbengestaltung, 
vgl.  C.  16.  A.  113,  so  dass  hier  überhaupt,  wie  natürlich,  gani  dieselbe 
arifitarchiscbe  ErkUrongs weise  des  Homeros  rein  aus  ihm  selbst  und  Ent- 
gegensetznng  iwiscben  Homeros  nnd  den  'vtmttttoi  wie  im  Commentar  tum 
Schifiskatalog  (b.  Niese  a.  a.  0.  S.  274 f.)  herrschte.  . 

«4)  Fr.  1—44  mit  den  Nachti^gen  IS*.  **^\  Doch  smd  auch  von 
ihnen  die  Sammlnogen  von  Heyne  und  von  Hüller  noch  sehr  nnvoll- 
B^ndig,  vgl.  A.  68.  60.    Muenzel  Qu.  m.  S.  17. 

66)  Aof  eine  genauere  Dutersnchong  dieses  Gegenstandes  wies  znernt 


..>^.00' 


.3IC 


DionjBioi  von  Mytilene.  45 

DionysioB    von    Mytilene    mit   dem    BeinameD    Lederarm 
{SxvToßffttxitap)  oder  Lederer  (X'xut^iJs)  **)  soll  in  Alexaudreia 


Daener  Kallone,  Rhein.  Hub.  XXIII.  186B.  S.  828  f.  durch  die  Bemerkong: 
„Die  UDB  TOTÜegonden  Reite  alter  Exegese  hangen  in  dieten  (nämlich  in 
den  du  athenische  Beligionswesen  betreffenden)  Dingen  veseDtlicta  von  dem 
Material  »b,  wai  in  dem  reichen  Magaiine  des  Apollodoroa  scpl  »t£v  anf- 
geatftpelt  war"  und  eodann  t.  Wilamowits  Ant.  t.  E.  S.  6  bin.  Dann 
hat  Mneniel  einen  erheblichen  Anfang  gemacht  und  einen  theila  goten 
theil«  wenigttenB  nicht  fiblen  Gmnd  gelegt.  In  Bezug  auf  PbilodemOB,  die 
Scholien  nnd  Maciobina  a.  A.  E>8.  60.  Die«elbe  Erörterung  des  A.  Aber  die 
Einerleiheit  Ton  Helios  und  ApoUou  wie  dieser  (Sat.  I,'lT,  19)  citirt  aber 
anch  der  sogenannte  Herakleitos  AUeg.  Eom.  7  (—  Fr.  7),  wie  schon 
Heyne  bemerkte,  nnd  Mueniel  Ap.  S.  6— 13  seigt,  dass  Überhaupt  dies 
ganze  Capitel  bei  ihm  aus  Ä,  «cpl  fttäv  geflossen  ist,  aber  nicht  unmittel- 
bar, sondern  dnrch  Vermittlung  der  unten  (s.  A.  07 — 100)  m  besprechenden 
älteren  homerischen  Allegorien.  Gleichen  Ureprong  vermnthet  Hnenzel 
a.  a.  0.  8.  18  f.  auch  vom  44.  Cap.  Die  mannigfachen  Berühmngen  ferner 
Ton  Eomntoa  mit  Hacrobins  hatte  schon  Wissowaangedentet,  n.  Hnenzel 
a.  &  0.  S.  25— AO  legt  dorch  genauere  Tergleichnng  von  Eom.  S8  mit  Hacrob. 

I,  17  die  Abh&ngigkeit  des  Eomntvs  von  A,  dar,  dann  auch  für  da«  Sl.  Cap. 
Sie  geht  aber  ohne  Zweifel  noch  viel  weiter,  wahrend  derselbe  nach 
Hnenzel  6.  26— 2B  den  Eleanthes  und  Chrysippos  gar  nicht  gelesen  hat. 
Und  so  macht  denn  Hnenzel  Qu.  m.  S.  17  f.  durch  Vergloicbnng  mit  Eom. 
p.  40  Lang  wahrscheinlich,  dass  auch  die  allegorische  ErOrterang  Aber  Fan 
in  den  A.  68  angef.  Stellen  der  Scholien  sn  Tbeokr.  n.  Verg.  dem  A.  an- 
gehört. Endlich  vermuthet  er  Ap.  S.  Sl— SB,  dass  bei  Ath.  TU.  S25  a.  b 
(»  Fr.  16)  nicht  bloss  die  Worte,  in  denen  A.  n.  9-.  ansdrflcklicb  an- 
geführt wird,  sondern  anch  schon  die  voranfgebenden  (von  S2(ta.  *al  laie 
T^iBMt'oi  ab)  aus  diesem  sind,  und  gewinnt  so  ein  nenes  langes  Bmclistück 
bei  EnsUth.  >.  IL  J,  206.  p.  86,  40—67,  44. 

«0)   Welckec   Der  epische  Cyclns  1>.  S.  76—92.    Haller  F.  H.  Q. 

II.  8.  6 — 9.  Haohtmann  De  Dionjsio  li^tilenaeo  sen  Scytobrachione, 
Bonn  1866.  8.  (Dootordiss.)  Sieroka  Die  mythographi sehen  Quellen  fdr 
Diodors  S.  nnd  4.  Bnob  mit  besonderer  BerQcksichtignng  des  Diooysios 
SkytobTachion,  Lyck  1878.  4.  Ed.  Schwarte  De  Dionyaio  Scjtobrachione, 
Bonn  1880.  8.  (Dootordiss.).  Bethe  Qoaestionee  Diodoreae  mythographae, 
QOttingen   1887.  8.   (Doctordisa.).  —  Snid.   liiotvtiot  Mvitl-rivales  ixoaoUe. 

xiiav  (so  Portns  fflr  tnQuxiäv),  'Aoyovavxam  iv  pißXtois  s'  (xaixa  8'  hxX 
»£«),  Mv9viiii  nfit  üu^^hwxa  (Ilait^tvlmval  Hüll  er).  Wenn  mau  sich 
hierauf  verlassen  dürft«,  was  man  aber  schwerlich  darf,  so  mflsste  man 
mit  Welcher  a,  a.  0.  8.  77  annehmen,  dass  die  dritte  Schrift  nicht 
prosaisch,  sondern  hexametrisch  gewesen  sei.  Tgl.  auch  Eachtmann 
S,  16  ff.  Die  richtige  Anfbssong  dieses  Schriftstellers  bat  erst  Bethe  ge- 
wonnen. Ors  dahin  hielt  man  ihn  nach  dem  Vorgang  von  Heyne  De 
fontibns  hiatoriae  Diodori,  in  L.  Dindorfs  Ausg.  des  Diod.  I.  S.  LXXXIX 


.3IC 


46    Sieben Dndzwauzigste 8  Cnpitel.  Apollodoroa  v.  Athen  u.  ä.  Mjlhogiaphie. 

Lebrer   des    Bhetors  M.  Äntoains   Gnipho,  welcher  seinerseits 
wieder  Lehrer  des  Cicero  nad  50  Jabre  alt  ward,  gewesen  sein 


aJlgemein  fOi  einen  hochgelehrten  niTthographiecben,  freilich  durch  und 
durch  pragmatischen  and  euhemeriBtigchen,  geschieh  tifälioh  enden  und  die 
Sagen  und  Mythen  zum  ErgOtzen  der  Le>er  umdichtenden  Sammler.  Dua 
kam  der  Bericht  bei  Ath.  XIL  615  e.  Bärget  6  Jv9öc  ij  h  tle  avtif  Tag 
äva<pei/opiwas  tttoi/iat  mrfyeyfaipäie  ^loviauts  l>  SxvxoPiiaxlw* ,  mg  'A^i' 
IttBv  tpnelv  o  Ka«at8etiis  iv  x^  i»«l  üva-jay^t  fiißUav.  Danach  raohte 
Welcker  Ueber  die  nn&chten  Ljdiaka  des  Xanthns,  Seebodea  Arch.  1880. 
S.  70—30.  El.  Schrr.  L  S.  181—450  naohzDweiseu ,  daes  D.  S.  die  Ljdiaka 
des  XanthoB  Ewar  nicht  gefUecht,  aber  doch  mit  lahlieiobeii  Zaaätien 
Tectälscht  habe.  Allein  gegen  ihn  hat  I.  H.  Lipains  Qoaestiooei  logo- 
graphicae,  Leipiig  1886.  1.  S.  IS  ff.  erfolgreich  die  TollBt&ndige  Aechtheit 
vertheidigt,  namentlich  aach  nachgewieeeo,  dtus  die  ron  Welcker  und 
Sieroka  S.  28  angenommene  Benutinng  des  angeblich  von  D.  Terf&lechten 
Werks  durch  Mnaseas  eine  chronologisoha  DnmSgliclikeit  ist;  freilich  hat 
er  sich  mit  der  einfachen  Tenveifung  der  Nachricht  dea  Artemon  die 
Sache  allzoleicht  gemacht,  s.  A.  72  and  ygl.  HfiUer  I.  S.  XXI.  Bei  den 
von  Suid.  JiDt/vaios  MU^ffioe  anfgefOhrten ,  angeblich  von  dem  alten 
Milesier  D.  verfaseten  Werken  TpauHÖv  ßtßkia  y',  Mvtivü,  Kvnlof  Utoft- 
xiv  iv  ß41Jott  £'  nehmen  Welcker  Gp.  CycL  I*.  8.  lOff.  76£  nnd  nach 
ihm  Mfiller  mit  Recht  eine  Verwechselung  an,  dergestalt  dass  die  TpatM 
nach  Diod.  III,  66,  6  (a.  A.  70)  gleich  den  ARi^ixcE  Tielmehr  dem  Ujtilenaaer, 
der  Kvulas  Satofitös  aber  einem  dritten  D.  von  Bhedos  oder  Samos,  dem 
ebendavon  so  genannten  Ejklographen  (a.  unten  A.  116—180),  angehSrten. 
Denn  der  Gedanke  von  Bernhardj  die  JHoAtiuf  als  eine  bwondete  Sohrift 
ganz  aus  der  Welt  lu  schaffen  wird  dadurch,  dais  diea  sweimal,  in  dem 
Art,  ^.  Mvtil.  and  J.  MiX.,  geecbehen  mdtata,  nnwahracheinlich.  Die 
TOllig  Teifehlte  Tenunthong  aber  von  Haohtroann  8.  28— 48,-ei  habe  in 
Wirklichkeit  schon  solche  Schriften  von  dem  Mileaier  gegeben,  und  diese 
seien  nar  von  dem  Hjtileuaeer,  welcher  in  Wahrheit  der  sogenannte 
Kyklograph  sei,  ebenso  wie  die  Avimxä  dei  Xanthoi  vermischend  über- 
arbeitet and  das  Game  derselben  von  diesem  mit  dem  Namen  £vxl«e 
CaioptiuJe  belegt  worden,  ist  von  Sieroka  S.  26—81  widerlegt  Gin  Gleiches 
ist  Schwarte  durch  Betbe  widerfahren,  dergestalt  dassjetit  dessen  Arbeit 
bereits  nicht  viel  minder  veraltet  iat  als  die  Bachtmanna.  Schwarte 
erklftrte  n&mlicb  unter  dem  Beifall  von  Wilamowiti  (der  daher  Homer. 
Unters.  S.  860  f.  auch  von  einem  „Anatnge",  den  D.  ans  Xanthoa  gemacht 
habe,  spricht)  und  vielen  Anderen  die  'Jffotuvtiiut  dieses  Schriftstellers 
für  die  beinahe  eintige  Quelle  von  Allem,  was  nicht  blosa  IHodoros,  son- 
dern auch  die  Bcholien  in  ApolL  Bbod.,  Eurip.  Med.,  Find.  Pj,  IT  Aber 
die  Argonanten  berichten,  und  dae  Buch  Aber  Diooyaos  fOr  die  von  Diod. 
in,  62  —  IT,  et  (aberdies  s.  C.  II.  A.  17),  und  indem  er  den  IfTtüenaeer 
(8.  67.  69)  fUschlicb  (wie  auch  noch  Eaibel  im  Ind.  s.  Athen.)  mit  dem 
Rhoder  oder  Samier  fQr  dieselbe  Person  hUt,  Iftsst  er  ihn  als  einen  mit 
umfassender  Belesenheit  aus  allen  möglichen  Schriftstellern  schöpfenden, 


..>^.00' 


.3IC 


Dionjsioa  TOn  Mytilene.  47 

und  lebte  in  der  That  wohl  jedenfalla  in  der  zweiten  Hälfte  des 
zweiten  und  der  ersten  des  ersten  Jahrhunderts  *').  Er  schrieb 
eine  Beihe  ToUkommen  freier  Erdichtungen  auf  dem  Gebiete  des 
GSttenuTtbos  nnd  der  Heldens^e*^)  lediglich  als  Unterhaltungs- 
lectüre,  und  um  so  mehr  durchweg  im  eubenieristischeu  Zeit- 
geacbmack**),  und  zwar  so,  dass  er  nach  dem  Muster  des 
Hegeeianax  allerlei  angeblich  uralte  Dichter  und  Prosaschrift- 
steller, welche  seine  Quellen  gewesen  sein  sollten,  erfand^**), 
namentlich  die  Epiker  oft  anrufenden,  daher  lelhat  ixoxotös  geoannteD  Dar- 
steller dei  geaammten  Mythen-  and  SagenkreiBes  vom  WeltanfaLg  bia  nach 
dem  Ende  deitroiBchen  Eriegea  erscheinen.  Natflrlioh  ist  auch  Wilamowitz, 
wie  ans  Bethea  Dieiertation  erhellt,  jetzt  anderer  Ansicht  geworden. 

67)  Sneton.  de  gramm.  7.  M.  AntoniM  Onipho  ingemttu  .  .  .  inslitutut- 
que  AUxandriae ,  (_ety  quidem,  ut  oltgut  tradutU,  in  coniubemio  Dionjfti 
SefftobracAionu ,  quod  egyidem  tum  Umere  erediderim,  cum  iemporum  ratio 
vix  eonfimat.  Aus  diesem  vix  geht  hervoc,  dass  Suetonias  nur  daran 
Eweifelte,  ob  0.  3.  za  der  Zeit,  da  Gnipbo  studirte,  etwa  94—90,  noch 
am  Leben  war,  wie  schon  Nitssch  Melet.  de  bist  Hom.  11.  S.  SO.  Anm. 
erkannt  hat  Vgl,  Hacbtmann  S.  11  ff.  nnd  gegen  ihn  die  richtigen 
BemeiliaDgen  TOn  Sieroka  S.  87  f.,  dessen  Behaaptnng  jedoch,  D.  sei 
nngeßhr  100  bereits  gestorben,  selbst  dann  noch  zu  weit  geht,  wenn  der 
Zweifel  des  Suetonine  berechtigt  gewesen  sein  sollte.  Letzterer  fUirt  fort : 
docuit  pnmw»  in  Divi  Iviii  domo  pueri  adhuc,  dtinde  in  sua  privata. 
docuit  atttem  et  rltetoricam  .  . .  scholam  eius  ctaros  guoque  tiro»  freguentaiie 
aiunt,  in  his  X.  Oieertmem  etiam  cum  prattura  fangeretitr.  teripHt  mvHa, 
quamvit  annum  aetatii  ^uinqaagaimum  non  excagerit. 

68)  Er  war  also  wirklich  ein  jxoicoiöe,  nar  aber  in  Prosa.  S.  die  Be- 
weisfBhrung  von  Bethe  S.  Tff.  Ififf. 

69)  Besonders  die  Geschichte  des  Dranos  und  seiner  Nacbkommen, 
Diod.  in,  fi6  f.  eo  f.  (b.  A.  76.  80)  verräth  deotlich  den  unmittelbaren  Ein- 
fluss  der  entsprecheuden  des  Enhemeros,  und  namentlich  in  der  Ura- 
wandlong  Tom  Widder  (nfMc)  des  Phrizoa  in  dessen  Paedagogen  dieses 
Namens  KfUs  und  Allem,  was  damit  insammenb&ngt  (Fr.  6),  Eeigt  er 
sich,  wie  Welcker  Ep.  Cycl.  I'.  S.  TSf.  bemerkt,  als  „würdigen  Vorgänger 
des  Palaephatos"  (Fab.  33),  wenn  anders  dieser  erst  noch  ihm  schrieb. 

70)  Diod.  III,  &S,  S  sagt:  ov  ^qv  all'  ifitiCg  tifioKavtit  xoUovc  fiiv 
TÜ*  afxfioir  non)rä»  t«  xol  miyyQaipitnr ,  ovx  iliyovs  Si  xnl  täv  filTa- 
jtrtexiifoiv  fiv^fit)«  ntsoiijfifvat);  uvicdv  (näml.  imv  xaiö  Aißvijv  Aiut^öra»'), 
apajiiäipetv  läe  xpocfsic  migaeönt^u  h  *t<paXaioit  äxolov&at  diovveim 
arnnttayuivip  tä  srpl  Toie  'Aeyovuvxas  xiil  rhv  ^livvaD*  aal  Ficpa  nalla 
irä*  it  toit  italaiQiitais  2(<>*'>'£  nqaxffivxair ,  dann  aber  66,  5  f.  Sii^iiuv 
ir  %tcpaXaCait  ta  ■xaqä  xois  Aifivoi  Itrofiiva  xu)  Jiovvaiai  r^  ffvvivfafi/vai 
rag  xalatät  t^v&onoUas.  ovios  yäe  tä  »  «tpl  t^v  iStövvao*  luil  tat  Ufis- 
iovag,  fc(  di  fovs  Alfymavtat  nal  za  xaia  ziv  Ilutxör  ■ölcfiov  xpmjf'is'T« 
%al  *6li'  ixtf«  avrzittntai,  ntfpaiifrfle  i«  «oiqfintii  täv  äfiaian/ 
Tiöv  Tc  nvioliyta»  %til  zäv  noiijcmv. 


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.31c 


48    SiebennodzwBDzigates  Capitel.  ApollodoTOB  t.  Athen  u.  d.  Mjtbographie. 

So  berief  er  sich  iüt  seioe  vorgeblich  libyschen  BakcboserrähtuDgea 
auf  Dichtungen  von  Linoa  und  besonders  von  Thymoetes'^),  so 
für  andere,  vielleicht  auf  Troia  bezügliche  Fabeleien  allem  An- 
scheine nach  auf  gewisse  lydische  oder  sonstige  Geschichten, 
welche  er  dem  alten  Lyder  Xauthos  zu  den  wirklich  von  diesem 
geschriebnen  ylvdiaxä  andichtete'*).  Im  Uebrigen  wissen  wir 
von  den  3  Büchern  Tponxä")  nur  wenig"),  desto  mehr  aber 
von  dem  Roman  über  den  Feldzug  des  Dionysos  und  der 
Athene  in   mindestens  2  Büchern"''),  in  welchem  episodisch 

71)  Diod.  III,  67,  1  anmittelbu  nach  dea  eben  A.  70  angef.  Worten: 
ipfiel  loiwr  nof'  "^llriai  x^nzov  tvfttiiv  yivieOat  Äivon  (v9(mp  xitl  fif- 
lovc,  hl  ti  Käifum  »ofi/vairos  ix  9oivitirii  xa  %«Xov^mi  ffäfifiata  xfä- 
tov  tlt  t^*  'EUtjriitiiv  luza^t^tti  duiltnrtn'  .  .  .  moi^  (ilv  tiiv  tu  ygäiifiaia 
Aoiv^xtin  uXifi^vai  diai  rö  aaifa  tavs  "ElXiivat  tii  9otvltunv  ittzr9t%^JitM, 
Ititf  Si  r<5*  Tltläc/av  vfioxnv  x^rimiftivmv  toIs  fitTcnt&tlai.  tufatitri^i 
I7flBffyiMÜ  xfoaayoffv^tcii.  Das  Nächitfolgende  üt,  wie  Bethe  8.  86  f. 
(zum  Theil  nach  Wilamowitz)  zeigt,  nicht  aas  D.  g.  4.  t«»  ovv  Al*o* 
faul  xoti  ITf latryixotg  yfiäfifiavi  iivv[ii£afifvov  tat  X9v  Ki/ixov 
^toviiaou  xpä£i(c  xcil  xae  ülXag  pAi^oloyUtt  ünolattl»  iv  xoCi  vxafiv^- 
ftaai*.  bnolae  ii  xovxoit  i|i7|aaa&K(  xoCs  Iltlaayatott  ffäfifiaai  xiv  'Ofifttt 
aal  nfOPajtiSriv  xöv  'Ofi^^oti  Sidävxaiov  xal  ßvfioixTiv  zir  ßiijioitov  xov 
AtioftiSovxot  xattt  xi/r  iiXmlav  ytyovixa  f^r  'Ogtpiais  TtXeivriS^ai  »etxa  noX- 
Xovt  x6xovt  x^s  oiiiovitivrjs ,  *al  itagapaXtCv  i^e  Atßvi]s  its  x^  npöe  imil- 
l/te»  j<öft«y  tiot  ^xEavQv*  9eä<laa9ai  di  nal  tjJp  Nvaar,  tv  j;  iivOoXoyiiviU'^ 
ot  iyxäi/ioi  öfjaC»  xgafpijvai  xov  Jtowcov,  xal  xctf  aar«  y4^e  xov  ifav 
xovxiv  nqi^HS  y,a^6vxa  nafä  tu*  Nvaaitw  evnzäiae&ai  f^v  ^Qvyitiv 
ovoftuiofiirjjT  noiiieiv,  ädaVxoic  Tp  te  dtaltvtai  nal  xais  ypofif"'**  ZP1""- 
futw.  68,  1  ff.  (frtial  9'  oev  (n&ml.  ö  0viioixi]t)  'A^^nvu  h.  x.  X.  Daa 
Richtige  sah  hier  achon  Hflller  8.  6.  Ä.  *««*. 

72)  Di«ae  Vennnthnng  von  Bethe  S.  lOf.,  welche  voranHetzt,  dass 
eich  AthenMoe  in  der  A.  66  angef.  Stelle  nicht  genau  fiber  ;daa  wirklich 
von  Artflmoa  Gesagte  anterricbtet  hatte,  ergiebt  m.  E.  den  wabnchein- 
lichtten  ßaobverhalt, 

78)  S.  A.  66,  Tgl.  A.  70. 

74)  Vennnthlich  hier  machte  er  den  Dardanos  inm  Sohn  dee  Paris 
und  der  Helena  und  schob  sa  diesem  Zwecke  hinter  II.  r,  40  mindestena 
zwei  Verse  ein,  von  denen  nns  der  erste  und  der  An&ng  des  zweiten 
erhalten  sind: 

fti]J^  XI  faivaeiv  ofin»  liffMcaifhtt  ipÜop  vtmi  (vgl.  11.  f ,  466) 

S.  Fr.  IIb.  Schol.  A  and  vollstBndigeT  Enstath.  a.  d.  8t.  Jiorvsiös  ipi.Oiv 
i  SxvToßgaiiiav  M.  x.  X.  Wolf  Prolegg.  8.  104.  Welcker  a.  a.  0.  S.  81. 
Bethe  8.  tO.  Die  weiteren  Sporen,  welche  Schwarts  S.  GSf.  gefanden 
zu  haben  glaubt,  fallen  mit  »einen  soastigen  Annahmen. 

71>')  S,  A  aa.  70.  Ueber  die  Bolle  der  Athene  in  demselben  b.  Diod.  111,70. 


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'8'^^ 


DiOD7«iOB  TOD  Mjtilene.  49 

auch  Ton  den  libyschen  Amazonen^^)  und  über  die  Atlantier  tou 
Uranos  ab'*)  gehtoidelt  ward,  und  von  den  6  Bflcbern^')  'Afiyovav- 
tucä,  von  beiden  durch  die  Auszüge  des  Diodoros^^),  von  letzteren 
auch  durch  die  zahlreichen  CJtate  in  den  Scholien  zum  Argonaoten- 
gedicbt  des  ApoUonios'^),  die  wahrscheinlich  aus  Theon  stammen^), 
und  ntit  deren  Hülfe  allein  wir  auch  erkennen**),  dass  Diodoros 
auch  hier  vorzugsweise  ihm  gefo^  iet^').  Zum  Anführer  der 
Argonauten  machte  er  den  Herakles**). 

11,  i.  Bethe  S.  88f.  Mit  üueotit  h&lt  daher  Weicker  a.  a.  0.  8.  17. 
^lovvaov  Kol  'Airjtäg  atfattiu  oder  atQtitiä  fflr  zwei  Schriflen. 

16)  Diod.  III,  66,  6  {b.  A.  70),  TgL  III,  58.  68,6.  71,3.  Sieroka 
S.  3  ff.  Bethe  S.  27.  (Dass  anch  Fans.  II,  21,  6  [«]  ein  Stfickchea  hieraus 
enüehot  hat,  Keigt  Bethe  8k;tobrachion  b.  Fans.,  Herrn.  XXV.  1890. 
S.  311  f.). 

7»)  Diod.  m,  66  ff.  Tgl.  64,  1.    Sieroka  a.  a.  0.    Bethe  S.  37  f. 

71)  S.  A.  66. 

78)  Diod.  111,  62,  4—67,  8  (mit  AQHs^me  von  66,  8  und  66,  3  Ende). 
60  f.  (mit  Anuiahme  von  6i,  S).  66,  4  — 14  k.  E.  (mit  Anmabme  von  67, 
S— 4. 18,  3),  s.  A.  10.  16.  16.  bethe  S.  37—88,  und  IV,  40—66,  4  täaaii9ai 
mit  Aoanahme  einer  Reihe  von  Einechaltangen,  welche  Diod.  theila  (s.  A.  86) 
aiu  dem  weiter  unten  (A.  84  ff.)  zn  heepiechenden  Handbuch  der  Hytho-  - 
logie  (41,  3.  44,  4.  oi%  öy^oö  —  44,  6  a.  E.  47,  1—3.  anirit*a<it.  48,  8. 
49,  7.  54,  6.  56,  1  von  loög  di  Ktittviiovs  ab  —  S.  xfimajfi'^v),  theiU  aoB 
eignen  HiUeln  (45,  4f.  47,  8.  4.  68,  1  nnd  66,  8  Einfagnng  das  Akaatos. 
65,  8  ond  66,  4  tweite  Stifte)  macht.  Die  Zntätse  der  enteren  Art,  in 
denen  endlich  anch  der  Scblnea  66,  6—56  z.  E.  gehört,  pflegt  er,  wie 
Bethe  8.83.  A.37  hervorhebt,  durch  tiv^e  ^f  fix9oyfaipmv  (41,88.  44,4), 
^tAoXv/avci  (47,  1,  vgl.  4S,  8),  lvun  Si  tmv  äeittiam  noiijiäv  (49,  7)  za 
hezeichoen,  da*  ans  D.  Entnommene  durch  üiofoiai  (46,  1.  48,  1 ,  vgl. 
40,  1.  XiyoiMty.  44,  S.  4t»,  8.  lijttai.  44,  3.  46,  1.  ipaiii.).  Nur  einmal  (49,6) 
sagt  er  hier  fiv9oXoyovai,  dort  64,  6.  iivic  tau  avyyeaipiaw.  In  Cap.  47 
(Tgl.  auch  A.  84)  contaminirt  er.    S.  Bethe  S.  11-82. 

19)  Fr.  1—8,  wo  allerdings  nur  EweimiJ  (I,  1389.  IV,  171  =  Fr.  1.  6) 
die  Beseichnmig  Mvtilrivatos,  dagegen  Böchsmal  (I,  1116.  III,  300.  242. 
IV,  333.  338.  1163  =•  Fr.  8.  4.  6.  1)  die  unrichtige  oder  doch  irre  leitende 
JlfilijdMG  und  siebenmal  gar  keine  beigefOgt  isi  Von  den  letttgenaunten 
sieben  Stellen  betiehen  sich  zwei  vielmehr  auf  den  DioDysMroman  (II,  966. 
iv  Sivtie9-  S04  —  Fr.  9.  10).  Sieroka  S.  82  meint,  dass  vielleicht  der 
Mytilenaeer  wirklich  auch  Mileaier  (wegen  Aufeathalta  an  beides  Orten) 
genannt  werden  konnte  und  wurde  wie  der  Eyklograph  Rhoder  nod  Saniier. 

80)  B.  C.  14.  A.  15.    C.  SO.  A.  393.     Bethe  S.  91-98. 

81)  Da  Diod.  hier  nicht,  wie  bei  dem  Bakchosromane  <s.  A.  10),  seine 
Quelle  nennt 

83)  Wie  nach  theilweiBem  Vorgänge  von  Hejne  (der  freilich  den 
Hiletier  für  den  QewahrBmaiin  hielt)  und  Anderen  (wie  schon  Vossins 

Sdibhdl,  giiHh.-alH.  LlU.-Qaioh.   IL  4 

n,.,iv,..>^>00'^IC 


50   Siebeonndzwanzigstes  Capit«l.    Apollodoros  v.  Athen  n.  d,  HyÜiographie. 

In  der  Zeit  zwischen  Dionjsioa  8k;tobrachion^)  oder,  wie 
mau  vielleicht  sagen  darf,  Foseidonios^'*)  und  Diodoros  und 
Konon,  also  ungefEIir  zwischen  100  oder  80  und  50  T.  Chr.  ent- 
stand allem  Anscheine  nach,  das,  so  viel  wir  urtheilen  können, 
älteste  Handbuch  der  Mythologie,  Über  dessen  Urheber  wir 
freilich  völlig  im  Dunklen  sind,  welches  aber  eine  Hauptqnelle 
namentlich  fßr  Diodoros**)  und  Konon^''),  für  die  Fabulae  des 
Hyginus,  für  die  Bibliothek  des  Pseudo- Apollodoros  und  noch 
fUr  Fausaaias  wenigstens  in  den  Anfangen  von  dessen  Werke^) 
gewesen  zu  sein  acheint,  so  dass  sich  dnrch  diese  gemeinsame 
Quelle  die  ann'alleoden  UebereinstimmuDgen  dieser  Schriftsteller 


and  lonsiae),  Welckera.  &.  O.  S.  TTff.,  dann  beiondera  Sieroka  S.  6  ff. 
und  Bethe  S.  11  f.  eingehender  nachwieBen.  Dass  ee,  wie  Schwarti 
und  freilich  auch  Sieroka  meinten  (i.  A.  66),  anaechlieiBtich  geschehen 
sei,  hat  Welcker  nicht  behauptet,  und  Heyne  a.  a.  0.  S.  ZCIV  giebt 
anadrflcklicb  daa  Oegentheil  sn. 

85)  Fr.  1.  b.  Sohol.  Apoll.  Bh.  1,  138».  Psendo- Apoll  od.  Bibl.  I,  9, 10,  7. 
p.  ae,  28  Heroher.  H;giQ.  Fab.  U.  p.  49,  5  ff.  Schmidt.  Diod.  IV,  41 ,  S. 
5S,  iff.  64,  6.     Bethe  S.  11  ff.     Vgl.  A.  108. 

84)  Dessen  Benotcung  in  diesem  Handbuch  ans  A.  83  erhellt.  Daas 
dagegen  bei  Diod.  IV,  41,  6  Dionysios,  obwohl  die  Hauptqnelle,  dennoch 
dmch  ivuii  beseicbuet  wird  (s.  deesen  Fr.  5),  kann  sich  Ewar  mSglicher- 
weise  darans  erkiBxen,  dass  Diod.,  wie  Bethe  S.  94  annimmt,  hier  Tielmehr 
das  Handbnch  ansgeschrieben  hatte,  doch  ist  dies  eine  gans  nneicbare 
Vermatbang. 

84^1)  Wenn  anders  Hoefei  Konon  8.  107  f.  richtig  genrtheilt  hat, 
a.  A.  149.  167. 

86)  Sowohl  in  den  Zns&tzen  en  dem  aas  Dionjsioa  Skjtobraohion  Aber 
die  Argonantenfabet  Ansgesognen  (a.  A.  78.  Betha  S.  17 — S4,  86—90)  als 
auch  namentlich  in  langen  ZDsajnmenhBjigenden  Stücken  des  4.  Buchs,  wie 
67— S6,  wo  Sieroka  S.  13ff.  schon  verhalte issm&sHig  das  Bicbtige  (uäml. 
die  genealogische  Anordnung)  erkannte,  auch  67  —  66  (über  64 — 66  s. 
Ed.  Schwarte  De  acholüs  Homericis  ad  bistoriam  fabniarem  pertinentibna, 
Jahrb.  f.  Philol.  Snppl.  N.  F.  XII,  Leipsig  1881.  3.  453)  and  überhaupt  bei- 
nahe in  Allem,  was  nicht  aua  Tiinaeoe  (s.  C.  21.  A.  SOS],  Matri*  (s.  C.  36. 
A.  78  f.),  PoseidoniOB  (a.  C.  29,  A.  188)  und  Dionyaioa  Skytobracbion  stammt. 
Daa  Genaoere  ».  bei  Bethe  S.  46-79. 

86l>)  S.  A.  146.  149  ff. 

86)  II,  3,  wo  er  freilieb,  wie  Bethe  S.  20.  A.  S8  bemerkt,  m  conta- 
miniren  scheint,  auch  wohl  III,  19,  11  ff.  (vgl.  Eon.  18)  nnd  a.  A.  149. 
C.  21.  A.  617,  Ob  nnd  wie  weit  er  dies  Bnch  aacb  noch  in  den  sp&tereo 
Partien  benutzt  hat,  ist  viel  Eweifelhafter,  s.  die  Bemerkungen  von  Maaas 
Dentsche  L.-Z.  1887.  Sp.  56  f.  (vgl.  C.  82.  A.  iSi^.  C.  33.  A.  94)  gegen 
Kalkmann  Paus.  S.  200ff.,  Tgl.  A.  149.  167. 


DgIC 


Das  älteste  Handbuch  der  Mythologie-  51 

erklären*').  Freilich  ward  von  den  späteren  unter  ihnen  dies 
Compendium  nicht  mehr  in  seiner  nrsprOnglichen  Gestalt  benutzt, 
sondern  erlitt  eben  als  solches  ohne  Zweifel  vielfach  neue  Ueber- 
arbeitungen^).  Ob  aber  auch  schon  Theon,  der,  wie  ges^t,  moth- 
masslicbe  Urheber  der  mythologischen  Scholieu  zum  Ärgonauten- 
gedicht  des  A.pollonios^^),  aus  diesem  Compendium  geschöpft  hat, 
oder  ob  jener  und  der  Verfasser  des  letzteren  beide  eiu  Special- 
werk aber  die  Ai^onanteneageu,  ähnlich  den  Nootoi  und  ©»j- 
ßaVxa  nct(ftt8o^tt  des  Lysimachos*^  oder  der  Attbideu sammlang 
des  Istros"),  vor  Augen  hatten,  ist  allerdings  noch  eine  offene 
Frage^,  die  jedoch  wohl  im  ersteren  Sinne  entschieden  werden 
mose*^.  Die  Anordnung  des  Werkes  war  genealogisch,  ähnlich 
schon  wie  bei  Pseudo-ApoUodoros").  Es  ging  von  der  be- 
kanntesten Form  des  Mythos  oder  der  Sage  aus  und  fOgte  ver- 
muthlich  stets  die  Abweichungen  bei  verschiednen  Dichtern  und 
Prosaikern  an^^),  wobei  der  Ver&sser  Oberall  unmittelbar  aus 
den  Quellen  schöpfte'**).  Er  blieb  auch  nicht  etwa  bei  den 
älteren  Schriftstellern  stehen,  sondern  hat  auch  die  Ahia  des 
Kallimachos*'^)  und  die  Argonautendichtung  des  Apollonios  aus* 
gesogen.   Und  so  war  denn  seine  Arbeit  ein  erhebliches  Erzeugniss 


87)  S.  Betbe  S.  46— 99.  Ueber  das  farneeiaiuBehe  Tafelchen  b.  den- 
eelbea  S.  70.  A.  84. 

88)  Betbe  S.  98£ 

89)  S.  A.  80,  vgl.  C-  14.  A.  7«. 

90)  8.  C.  n.  A.  111.  118. 

91)  8.  C.  31.  A.  514  ff. 
H]  Bethe  S.  98. 

98)  Denn  bei  der  letzteren  Annahme  erBcbeiut  es  chronologisch  beinahe 
□nmSglich,  daes  der  Verfasser  jenes  hjpotbett sehen  Specialwerks  aoch 
schon  den  SkTtobtachion  benatit  haben  kOunte;  wenn  aber  erst  der  des 
Compendiuma  Nachtrfige  ans  dioBem  machte,  so  erwartet  man  natnrgemäBe, 
dasB  es  dann  Umlich  wie  bei  Theon  auch  häufiger  geschehen  wäre,  wILhrend 
wir  nur  eine  einsöge  sichere  Spnr  haben,  s.  A.  88.  84.  Brachte  d^egen  der 
Verfasser  des  Handbuchs  die  Argonautenfabeln  erst  selber  inaammen,  so 
ist  es  nicht  anffiftUend,  weder  wenn  er  dabei  den  Sk;tobrachion  oar  apkt- 
lich  heranzog,  noch  wenn  Theon  nm  so  mehr  aus  diesem  nachtrug. 

94}  Bethe  8.  96f. 

96)  Die  Diodoros  freilich  meistens  wegliees,  s.  Bethe  S.  96. 

96)  8.  Bethe  S.  9«  f  gegen  Robert  Bild  und  Lied  8.  242  f.  Vgl. 
Bethe  8.  88  ff.  gegen  Schwartz  a.  a.  0.  S.  400  ff. 

96'')  8.  Enaack  Collimachea,  Stettin  1887.  4.  Vgl  Bethe  S.  97  and 
C.  13.  A.  86. 


52    SiebennudzwaaiigateB  Capitel.    ApoUodoro«  v.  Athen  u.  d.  M^thog^raphie. 

achter  spätalexaDdriuischer  Gelehrsamkeit.  Es  ist  übrigens  wohl 
möglich,  dass  dies  Bacb^°)  die  von 

Theopoiopos  aus  KDidos,  dem  bekannten  Vertrauten  des 
Caesar,  welcher  nach  dessen  Ermordung  aus  Rom  nach  Älexan- 
dreia  floh"),  verfasste  und,  wie  es  scheint,  noch  zur  Zeit  des 
Plutarchos"'')  allgemeia  bekannte  £vvay<oy^  fiv&cav  war. 

Ein  anderes  vod  einem  unbekannten  Verfasser,  wabrachein- 
lich  einem  Stoiker,  herrührendes  Werk  der  späten  Älexaudriner- 
zeit  waren  diejenigen  homerischen  Allegorien,  welche  fiir 
die  uns  unt«r  dem  Mameu  des  Herakleitos  erhaltenen  das  Vor- 
bild gaben,  aus  denen  femer  Manches  auch  in  des  Pseudo- 
Plutarchos  Leben  des  Homeros  und  in  die  Auszüge  des  Stobaeos 
Übergegangen  ist^^),  die  aber,  wie  gesagt^"),  auch  schon  von 
dem  Grammatiker  Herakleon  aus  Tilotis  benutzt  wurden^),  ja 

96<)  Wie  HilUchera.  a.  0.  S.  SSO  f.  A.2  Termutbet.  Hebr  la«Bt  «ich 
freilich  anch  nicht  bebaopteo. 

97)  Strab.  XIV,  656  (nnter  den  berühmten  Koidiam);  »afr'  ^fiäg  Si 
0eiitop«ot  i  Kaiaatof  xov  tteoit  iftlot  rmv  liiya  iwaßcvaiv  aal  vtis  'AQtt- 
lUitaQoe.  Aach  dieser  Bein  Sohn  ArtemidoroB  wu  zur  Zeit  von  Caesara 
Ermordang  in  Bom,  b.  Plat,  Coea.  66.  'Afftefti^tofOt  di  Kviitoe  tö  yifott 
EUrjviiimT  loymv  ampiaxi]!  xal  diä  xoSxo  yiyovtoe  iviois  mrij^ijc  xmv  ncpt 
BtfOvxov,  mezt  xal  ysävai  xd  nlFüna  xäv  itfaxxofiivatv ,  qxc  ^iv  t»  ßt^li- 
iUp  «Ofi/foiv  ajEE^  ffiiUe  fiijvdetv,  öft&v  St  xöv  Kaiaafa  xäp  ßißluliaiv 
EHiritiov  Af2°f  v"*  ""l  *ufaäidovxa  Tofc  nc(il  ttixov  iixtjfizaie,  iyyit  <T9>Ö- 
ifa  iftoeelSmp  „touro",  i<pr),  „KaCea^,  üi'nyviDfl't  fiövo«  «ttl  toi^oe  n.t.l," 
.  .  .  f*>(oi  dl  ipaatv  alloy  Ixidovvai  ro  ßißXiov  xovxo,  rov  3'  'Afxtfiümiiov 
aidi  Slme  itttoael&tif,  älX'  itt^Xip^vai  jcafci  xäaav  rfiv  ödöv.  Appian. 
B.  C.  II,  116.  i  3i  Iv  KviBat  ytjoväie  aixm  X^vos  'AqxtjUdatiios  fk  xi  pov- 
Itvxijfior  ittifaiimv  ivftf  üfxi  ivuiQOVi^tVD*  (näml.  Kaicafa).  —  Cic.  ad 
Att.  XIII,  7,  1  (i,  J.  46).  Stxtim  apud  me  fuü  et  Theopompw  pridie:  vmiue 
a  Catsart  narrabat  litlerai;  hoc  teribere  stfrt  certum  este  Romae  numere 
(o&inl.  me)  etc.  Philipp.  XIII,  16,  33.  „Theoptmptm  .  .  .  amfugere  AUxan- 
dream  negUxistie" .  magtivm  (Timen  lenatm.'  de  Theopompo,  «ummo  honint, 
negUximue,  gui  übt  tetrantm  eit,  guiij  agat,  vivat  denigue  an  morttiu«  nt, 
qme  atti  seit  aut  curat?  Da  lein  Sohn  Aitamidoroe  damals  schon  die  an- 
gegebne Tbätigkeit  flbte,  ja  nach  Appian.  scbon  in  Knidos  gleichfalle  CMsan 
Freond  geworden  war,  mase  er  selbst  damals  bereits  in  bOberm  Alter  ge- 
standen haben  und  etwa  ISO  geboren  sein.  S.  Hillscber  a.a.O.  S.  379— 381. 

97<>)  Plut.  Caee.  43.  KulSaQ  .  .  .  äfpäfitrot  di  x^s  'jtaias  Kndiovs  xc 
Sioniiinai  tm  <ivtiayay6vti  roig  jivSove  ^liv^ifmat  x.  x.  1.  3.  übrigens  die 
Nachtiftge. 

9g)  leb  begnüge  mich  fSr  dies  Alles  auf  Diels  Dosogr.  S.  88—99  tn 
verweilen.     Vgl.  C.  3!.  A.  93.        9ai>)  C.  26.  A.  lOB.  109. 

99)  Prob,  ad  Verg.  Bdc.  VI,  81.  p.  11,  iS.  Keil.     Dan  Herakleon  be- 


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Tbeoponip.  t.  Enid.    Hom.  Alleg.    Demarat.    Mikostrat.    Nikokrat.    53 

allem  ÄnscheiD  nach  schon  dem  Vitnivius  bekannt  waren  ^^^). 
Zu  den  vom  Verfasser  seinerseitB  herangezogenen  Quellen  gehörte 
auch  Äpollodoroa  negl  Äfräv'""). 

Deinaratos"*'),  dessen  Tpayaä ovfttva  zweimal  citirt 
werden"**),  war  jedenfalls  älter,  da  die  sonstigen  zuverlässigen 
Anführungen  von  ihm  aus  ebenjenem  mjthologiacben  Handbuch 
stammen  "'^). 

Nikostratos,  ein  von  Älexaudros  dem  Polyhistor"")  an- 
gefahrter Sageogeschiclitschreiber  und  mitbin  wohl  gleichfalls 
älter,  wird  sonst  nur  noch  einmal  erwähnt^"'). 

Nikokrates  erscheint  als  Verfasser  eines  offenbar  höchst 
abgeschmackt-allegorischen,  auf  die  Mythologie  der  musi- 
schen Kunst  bezüglichen  Buches,  dessen  Titel  sich  nicht  mit 
Sicherheit  bestimmen  lässt"").  Ob  er  derselbe  mit  demjenigen 
Nikokrates  war,  welcher  «epl  toü  iv  'Elixmvt  äyrnvog 
achrieb"")  und  wohl  jedenfalls  auch  noch  der  Alexandrinerzeit 
angehörte"*),  ist  immerbin  fraglich. 

trachtet  daher  Diela  a.  a.  0.  S¥  91  ff.  als  die  gemeiotamd  uiiiiutt«lbare 
QueUe  fflr  die  AuHüge  bei  Sei.  Math.  X,  31S— 816  und  Prob.  a.  a.  0. 
p.  31,  14  ff.  E. 

9g>')  Wie  DielB  S.  gif,  aot  Vitrov.  VIIL  Praef.  §.  1  achlieBBt. 

100)  S.  A.  66.         101)  Uflller  F.  H.  0.  IV.  S.  378— S80. 

108)  Ft.  4  b.  Clem.  Protr.  27  C  and  Stob.  Flor.  XXXIX,  38.  Dor 
gt«bt  in  aiwereD  Ausgaben  dM  1.,  hier  dos  8.  Boch. 

loa)  Fr.  6  -^  DioujB.  v.  Mytil.  Fr.  1 ,  a.  A.  SS.  S4  (Zusatnmenslellong 
der  Angaben  aber  Betbeiligung  oder  Niohtbetheiligaiig  dei  Herakles  am 
ArgoDaatenznge)  und  Fr.  6  mt  Schol.  Apoll.  Bb.  I,  16.  Die  TOD  Psendo- 
Plnt.  Parall.  min.  16.  de  fluv.  9,  8.  4  erwähnten  Schriften  'Afnadtxä,  9fv- 
juixä  nnd  nspl  xotatiäv  hat  dieser  ihm  ohne  Zweifel  bloss  angelogen. 
Tgl.  Bobert  firat  Cat.  8.  Alf. 

104)  Fr.  43  b.  Stepb.  Fuyyfa. 

106)  Ueber  die  Sphinx  Schol.  Eurip.  Phoen.  1010,  .,*»'«■  forte  corraptum 
est  nomen  Nieottrati  ntqtte  reponendus  Nieomaehu«  tragicu»,  qux  Oedipuitt 
«Ttpiif,  meint  Hflller  P.  H.  G.  IT.  S.  466. 

106)  Fragm.  10  binter  Cenaor.  Shythma«  creditur  dictut  a  Bhf/Ihmonio 
Orphti  füio  et  Idomenae  nymp^e  lemarieae,  ut  Iradit  Nieoeratra  (nicht 
Nitaatraius,  wie  bei  Müller  a.  a.  0.  steht)  libTO  9u«m  compostüt  de 
Hiwtce  (80  Jahn  Bweifelnd,  der  anch  an  Mveaeo  gedacht  hat;  die  Houd- 
scbriften.  haben  mutio  oder  mutieo  and  dann  fratre).  fratrent  Hhythmonii 
Iradit  Hymenaetm,  Shythvumii  autem  et  Chloridis  TireaCa^  füiae  Periclyvie- 
nvm  et  Perimedem  qui  primug  eecinerit  res  gestai  heroum   inusicü  canlibus. 

107)  Fr.  1  b.  Scbol.  T  11.  N,  81.    Müller  F.  H.  G.  IV.  ?.  466  f. 

108)  Denn  Fr.  8 ,  doch  wohl  wie  Fr.  S  b.  Stepb.  Boiwria  ans  derselben 
Bchiift,  findet  «ob  in  den  Scbol.  Apoll.  Bb.  I,  881. 


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.3IC 


54   SiebeanndzwanzigsteB  CapiteL    ApoltodoroB  v.  Athen  u.  d.  Mytbographie. 

Deintirchoa  späiesteas  aus  dem  Anfang  des  ersten  Jahr- 
hunderts T.  Chr.  schrieb  Mv&okoy£ai  itsffl  Ä'fijTijv'*"), 

Palaepbatoa  oder  wie  immer  Derjenige  heissen  mochte, 
welcher  unter  diesem  vermuthlich  angenommenen  Namen  schrieb^'"), 

109)  Demetr.  t.  Magn.  b.  DtOD^i.  t.  HaL  de  Diuorcbo  I,  der  auch 
die  ohne  Zweifel  erst  in  alexandriuiBcher  Zeit  entstandene  proBaiache  Be- 
arbeitung eines  Toralexandriniechen  Epoa  Delias  erwähnt  von  einem  älteren 
DeinarchoB,  welche  er  Jitlia*ie  (sc,  löyoc)  nennt  und  f&lBcblich  bereite 
ebendieBem  alten  Dicht«r  selbst  zuschreibt.  Vgl.  Müller  F.  B.  G.  IV. 
S.  391. 

110)  Snid.  nennt  rier  angebliche  Hänner  dieaes  Namens,  zuerst,  wie 
schon  C.  10.  A.  80  erwähnt  wurde,  einen  ar&Iten  athenischen  Epiker:  Ua- 
laiqittxot  'J^-^pifliv  ixojioiös,  vtig  'Amaiov  nal  Boioüf  o%  8i  'imleovs  ipaal 
%al  MczaveCiittt'  <^  d'  'Ej(io5.  yiyovc  S%  naiö  itiv  ztyas  fitzä  ^>]fiov6t]v, 
%ttiä  ii  äUove  »ol  Ä(ö  oüc^s.  f-/t)atlit  Si  Koaiurnoilav  rls  f«»j  ^f  '.^nöl- 
twtroc  Kul  Ugtlfudos  yovät,  litt/  ^y  UipgoSltiis  %al  'Efatos  tpaivai  xal  U- 
jovs,  iirt]  E'  'A^vie  Ifi*  *ui  TloctiSävos,  ^ni;  ^a'  Atjiovs  xXö^apMv.  Auf 
welchem  Schwindel  dies  bernht,  ist  unbekannt,  doch  b.  C.  14.  A,  11.  Nur 
ein  Schwindel  anderer  Art,  aber  gleich  jenem  ganz  in  der  Manier  des 
PtolemB«oB  ChennoB  (s.  Hercher  Deb.tl.  Qlanbw.  d.  Pt.  Ch.,  Jahrb.  f. 
Ph.  SuppL  I.  S.  281.  S.  286.  A.  2S,  Tgl.  8.  S71  f.  A.  4)  steckt  hinter  dem 
dritten  P.  TluXaüpatos,  'ApvdTjrös,  tatogi^ög,  Kvnqiaua,  i^rjUtnia,  Atti%ii, 
'Afaßinä.  fiyovt  !i  Inl  'Alt^ävifov  tev  MattSovof  jtaiSaia  ü  'A^tvtozi- 
lotig  lotr  tpiXotiipov ,  föf  ^{kiav  iv  zm  ei  vzoniüp  (vi^ifo  Hercher)  xov  itefl 
»tctciiöiov  tezogias  ßißXiav  (pipXiov  Enester)  xal  etödmgat  ö  'iXieis  l* 
8tiizig<a  Tgaii*äv.  Vgl.  C.  17.  A.  90.  Zwischen  dem  iweiten  und  entweder 
dem  vierten  oder  auch  dem  ersteti  sollen  nun  die  6  BBcher  nept  äniaztov 
und  die  Tganä  streitig  gewesen  sein,  dabei  wird  der  zweite  aber  schon 
als  Zeitgenosse  des  Artazerzes  beteichneti  Halalipttzot ,  Tlägios  ^  ügitiwfvt, 
■ftyovios  «OTÖ  'Agza^iflTjv.  'Anleraiv  ßtßXltt  e'.  Tivie  Ü  zaiza  et«  lö»  Uflij- 
naUv  aviKpitiovai-  «Xijv  %al  oltot  fypaifrE  (hier  ist  eine  wohl  durch  'Axiet» 
auszufüllende  LQoke;  eine  andere  Ergäniongs weise  schlägt  Bernhard; 
vor,  s.  C.  17.  A.  90)  und  ITuXaüpazos,  Alyvitziot  n  'A9jiv«iot,  jganiiaziiiöt. 
Aifvnzianijv  OcoXoyiav  Mv&ixäv  ßißUov  a'.  Avatig  täv  liv&mäe  ligti- 
ftiviov  'Tao&iocif  dt  2^ifuovi37jv'  Tgauiid,  ä  ziftf  elf  top  'A^tihuIov,  nv^e 
äi  fit  thv  nägiov  äv^vtyxav,  lyga^e  xul  htogiav  iSlav.  Ob  die  übrigen 
Titel  dieses  vierten  P.  zuverlässiger  sind  als  die  des  ersten  und  dritten, 
laase  ich  dahingestellt,  von  den  T^mtKct  aber  haben  wir  noch  ein  paar 
Fragmente,  eins  von  ihnen  schon  bei  Strab.,  s.  A.  118,  so  dass  also  aach 
diese  Schrift  jedenfalls  vorchristlichen  Ursprungs  war.  Dass  freilich  Malier 
F.  H.  0.  IL  S.  SS8  sie  dem  fabelhaften  Oeliebten  des  Aristoteles  bloss  dess- 
halb,  weil  Tbeodotos  von  lUon  in  seinen  Tganä  (s.  C.  33.  A.  S07,  Müller 
F.  H.  6.  IV.  S.  &1S  f.)  desselben  gedacht  hatte  and  also  möglicherweise 
berichtet  haben  konnte,  die  des  P.  seien  von  diesem,  dass,  sage  ich, 
Müller  bloss  deashalb  sie  wirklich  diesem  beilegen  and  somit  schon  in 
die  Zeiten  des  AlexandrOB  versetsen  will,  ist  schwerlich  zn  billigen,  ohne 


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.3IC 


Deinarchot.    Palaepluttos,  55 

verfasste  spätestens  im  letzten  Jahrhundert  t.  Cbr.*^')  unter  dem 
Titel  »Sgl  äxiatov"^  eine  Sammlung  seltsamer  Geschichten 
auB  Mythos,  Sage  und  Legende,  in  denen  er  mit  einer  den  Dio- 
nysioa  Sky tobrachion ,  den  Mnaeeas  und  Euhemeros,  wo  möglich, 
noch  Qberbietendeo  Flachheit,  Willkür  und  Abenteuerlichkeit 
Alles  uatOrHch  zurechtzulegen  suchte,  in  mindestens  2  Bflchem**'), 
Von  den  heidnischen  Schriftstellern  der  folgenden  Zeiten  sehr 
selten,  dann  aber  auch  mit  Anklang  und  Beifall  erwähnt'"), 
scheint  sie  namentlich  bei  den  Christen,  welche  gerade  durch 
eine  derartige  sogenannte  natürliche  Erklärungsweise  den  heid- 
nischen Aberglauben  am  Sichersten  aasrotten  zu  k&nnen  ver- 
meinten"*),  zu  einem  beliebten  Schulbuehe  geworden  zu  sein'"). 
Gerade  in  Folge  davon  ist  aber  auf  uns  nur  ein  BUchlein  in 
einem  durch  solche  fleissige  SchallectQre  furchtbar  zugerichteten 
Zustande  gekommen,  je  nach  den  verschiednen  Handschriften 
bald  so  und  bald  so  Terstflmmelt  and  interpolirt.  Im  Ganzen 
lässt  sich   eine  ktirzere  und  eine   ausführlichere  Fassung  unter- 

Zweifel  aber  war  daa  an«  jenen  Angaben  de«  Said.,  wie  es  scheint,  in  er- 
■cbUeiseiide  Schwanken  der  Alten  darBber,  ob  der  Ver&uer  dieaet  ge- 
lehrten Schrift  and  der  der  'Attunti  dieselbe  Penon  sei,  ein  berechtigte«. 
Will  mui  ne  scheiden,  lo  mtlMte  man  annehmen,  dam  der  der  T^mir 
Tor  dem  der  'Axiaxa  geschrieben  und  wirklich  P.  geheiaaen  habe.  Wester- 
mann Art  Palaaphatns  in  Panlya  RealeoejU.  glanbt  auch  an  die  wirk- 
liche Existens  von  jenem  Geliebten  de«  Aristoteles  und  läMt  daher  sogar 
nuentBchieden ,  ob  der  Terfesaer  der  'Antna,  da  er  ala  Peripatetiker  be- 
zeichnet wird  (a.  A.  112.  131),  nicht  ebendieser  oder  ob  er  vielmehr  wegen 
der  ähnlichen  Titel  der  vierte  P.  geweaen  sei. 

111)  Die  Utate  Erwähnung  ist  die  bei  Vergil.  Cir.  87.  docta  Ftdat- 
phaUa  tettaUtr  voce  papyrnt. 

119)  Unter  diesem  eracbeint  ea  achon  in  der  n&chaten  Anfahraag  bei 
Theon  Piogymn.  6.    Rhet.  Qr.  11.  p.  96,  4  fF.  Speng.    nuI  IlaXaupäiip  tA 

ta  toiicvt«  (nämlich  die  vorher  beaprochnen  iixfyoloyovfitvtt)  ittiXittai. 

113)  Denn  du  erate  wird  citirt  bei  Enseb.  Chron.  11.  p.  48  -=  49  Seh. 
ond  OroB.  I,  IS.  £a  kann  also  mit  den  5  bei  Said.  (s.  A.  110)  wohl  seine 
Eiohtigkeit  haben;  um  ao  bemorkenswerther  ist  es,  dass  achon  Theon 
(h.  A.  HS)  nur  ein  pifXlov  kennt 

114)  Die  beiden  A.  111.  112  angef.  Stellen  aind  die  einsigen. 

116)  Ein  Theil  der  Kircbenv&ter  war  freilich,  wie  C.  11.  A.  66  bemerkt 
ward,  anderer  Annoht. 

11«)  Weatermann  M^ogr.  S.  XI.  —  Eoseb.  Chron.  H.  p.  S8  —  89. 
40.  4S  —  tS.  44  —  46.  46  —  47  Soh.  fahrt  ai.  SS.  S.  8S.  7  an,  auaaerdem 
B.  A.  118. 


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.^le 


56    Siebeiiiuidzwan£igBt«8  Capitel.    ÄpollodoroB  t.  Athen  u.  d.  Mjthographie. 

scheiden'").  Die  spärlichen  Bruchstficke  einer  anderen,  nm- 
fänglichen  mythogr&phischen  Schrift  Tgatixä^'^)  legen  eine  ent- 
schiedene mytbologiscb-geographiecbe  Gelehrsamkeit  an  den  Tag 
und  erinnern  an  den  Tffto ixos  äiäxottitos  des  Demetrios  von 
Skepsis"^),  aber  sie  sind  «loch  immerhin  mdit  zahlreich  und 
charakteristisch  genng,  nm  uns  zn  dem  Urtheil  zu  berechtigen, 
die  jedenfalls  nächstliegende  und  natürlichste  Annahme""),  der 
Verfasser  beider  Schriften  sei  derselbe  gewesen,  kSnne  unmög- 
lich die  richtige  sein.  Sicher  indessen  lässt  sich  hier  nicht  ent- 
scheiden. Uebrigens  wird  der  Verfasser  der  'jimera  bald  als 
Peripatetiker^^)  und  bald  als  Stoiker  *'*)  bezeichnet,  sei  es  nun 


117)  Die  kSriere  Form  ist  aus  der  eisten  Ausgabe,  einer  Aldina, 
Venedig  1606  (mit  aesopischen  Fabeln  nnd  Anderem),  in  alle  folgenden, 
Basileensis  (mit  latein.  Debers.  tob  Phasianinus)  164&,  ferner  die  von 
Toll,  Amaterdam  1649,  Hart.  Brnnner,  üpaala  1663,  Gale  Opusc.  myth. 
(s.  A.  1),  Paul  Patria,  Frankf.  1B86.  1887,  Dreaig,  Leips.  1786.  1761, 
J.  F.  Fiacber  1.  bis  6.  Aufl.,  Leipz.  1761—1789,  übergegangen,  bis  end- 
lich Westermann  Aber  aie  binaaaachritt,  der  für  jene  eine  Breslaner 
Handschrift  (nebst  Mittbeilnngen  nna  einer  Madrider)  nnd  die  Compilationen 
von  Apoatolios  nnd  Arsenioe  benntst  hat.  Eine  mittlere  Stellung  nimmt 
der  zuerst  von  Brunnei  herangezogene  Codex  Ravianna  in  Upaala  ein. 
Die  aDsfabrlicheren  Handschriften  sind  aber  aelbit  wieder  sehr  von  ein- 
ander verschieden,  indessen  haben  sie  trots  mancher  Interpolationen  doch 
der  verkarsten  Form  gegenOber  auch  vieles  UrspiUngliche  bewahrt.  Von 
dieser  Clasie  hat  Westermann  10  veiwerthet,  jedoch  nur  eine  einzige 
Dresdner  (angeblich  aus  dem  IS  Jahrb.)  nach  neuer  Vergleichung,  die 
übrigen  nur  nach  den  Mittbeilnngen  von  Toll,  Gale,  Meibom  and 
Fiacher.  Die  Handschriften  variiren  auch  im  Titel:  ns^l  änivtmv,  ntfl 
äcmlmav  tmoQtüv,  ntf\  leto^iAv,  xtf/X  taxoQiäv  äf^aiav,  inm  Theit  be- 
neichnen  aie  aelbat  durch  die  Aufschrift  in  xmv  IlaXatiputov  da«  Game  ana- 
drOcklich  als  blosae  Auszflge,  Und  ao  begreift  es  sich  denn  sehr  einfach, 
daaa  manche  Citate,  wie  z.  B.  gleich  das  in  der  Ciris  und  daa  t>ei  Buatath. 
z.  Od.  «,  3.  p.  188S,  49  f.  (Tgl.  femer  A.  119),  sich  jetet  nicht  mehr  nach- 
weisen lassen. 

118)  Hailer  F.  H.  0.  II.  S.  338f.  Es  sind  zwei  aus  dem  7.  nnd  eins 
aus  dem  9.  B.  b.  Steph.  Xa^i^tut  u.  Harpokr.  Afaapov^^aloi.  ^vaavX^it 
(Fr.  1-3)  n.  eins  b.  Strab.  Xll.  660  {Fr.  4)  ohne  Meonung  des  Buchtitels. 

119)  Mflller  a.  a  0.  S.  339  z.  E. 

150)  Zwei  H;Uiograpben  dieses  wirklichen  oder  angenommenen  Namens 
aus  der  Äleiandrineneit  aind  gewias  nicht  sehr  wahrscheinlich;  hJJchstena 
könnte  man  aich  also  die  Sache  in  der  A.  110  angeüeatAteo  Weiae  znrecht- 
legen. 

151)  Theon  a.  a.  0.  (s.  A.  HS),  ebenso  Tsets.  Chil.  X,  SO. 
122)  iJD  wiederum  Tzets.  ChiL  IX,  273. 


:A,k)OgIe 


FalaepbatOB.    DionjsioB  toq  Rhodos  oder  Samoe.  57 

dasB  er  wirklich  einer  von  jenen  eklektischen  Peripatetikern  war, 
wie  sie  sich  in  der  That  im  ersten  vorchristlicben  Jahrhundert 
zu  bilden  b^annen  '**),  sei  es  dsss  hier  irgendwie  die  Fabel 
von  Palaephatos  aus  AbydoB,  einem  vot^eblichen  Geschicht- 
schreiber nnd  Geliebten  des  Aristoteles,  hineinspielte"*)  oder 
wie  immer  die  Sache  zusammengehangen  haben  mag. 

Dionjeios  von  Rhodos  oder  Samos'**^)  aus  Ungewisser  und 
möglicherweise"")  schon  der  älteren  Dacbalexandriniselien  Zeit 
schrieb  ein  umfassendes  Werk  in  7  Büchern'*')  unter  dem  Titel 
KvkXos  tat  Off  1x6  s^*^),  von  welchem  er  den  Beinamen  „der 
Kjklograph"  erhielt'"),  und  welches,  wie  es  scheint,  eine  Zu- 
aammenstelloQg  des  gesammten  Mythen-  und  Sagenkreises  und 
also    ein   Handbuch    der   Mythologie    war'^).     Ausserdem    wird 

ISS)  B.  C.  8«.  AbMfan.  5.  A.  48S-44&. 
1S4)  S.  A.  110. 

la»)  Walcker  Ep.  Cjcl.  I'.  S.  70-7B.  Möller  F.  H.  G.  II.  8.  9—11. 
8.  flbtigena  A.  ISI. 

136)  Denn  der  Venmch  von  Hflller  a.  a.  0.  S.  10  f.  (i.  A.  ISO)  da» 
Qegentbeil  m  beweiMn  beruht  theila  anf  nnaicheren  oder  geradazn  nnwahr- 
«cheisliclieD  ADDahmen,  theiU  bedarf  er  jetet  keiner  Widerlegung  mehr, 
v^l.  Hachtmano  a.  a.  0.  8.  37f.  Sieioka  8.  sa.  Weno  Welcker  S.  71 
ei  eher  wahncheintich  findet,  dass  er  im  sweiteD  Jahrhnnderi.  (v.  Chr.?) 
als  Tiel  frflher  gelebt  habe,  lo  tngt  aich  eben,  wanim  er  nicht  anch  einer 
viel  ■pftterea  Zeit  augahOrt  haben  konnte. 

137)  6.  A.  «6.  188.  Ath.  XI.  4SI  e.  .Jtovvffiog  «'  ö  £äiuos  tr  htm 
>ipl  tov  %vnlov  (^  Fr.  7),  Tgl.  477  e,  iJiovvnoE  d'  6  Zafuot  i*  ^ols  «fpl 
■ckIo«.  Diese  nngenane  Titelbeieichnnng  begreift  aich,  veno  ivuloc  in 
ihr  etwa  ao  viel  ala  „Sagenkreia"  bedenlen  aoll;  denn  ao  hatte  daa  Arnlog 
betitelte  Werk  allerdings  auch  den  nv'ulo;  mm  Inhalt 

128)  Dieaer  volle  Titel  findet  aich  alleidinga  nnr  bei  Suid.  nnd  noch 
daan  an  btochet  Stelle,  t.  A.  66.  181,  knrswcg  JCvnIoc  Scbol.  Enrip.  Phoen. 
1116  (—  Fr.  1).  J(«vo0(Oc  9i  iv  tu  wgtitm  toi  KmHov  nnd  Clem.  Protr. 
4.  30  D.  du»^tov  iv  tä  nifixta  fi^^ti  xoi  Kvulov  (<»  Fr.  5),  femer 
A«kIo(  Schol.  Pind.  Nem.  111,  164  (■■-  Fr.  4).  Jiov-ivios  if  n^oio)  Kvnlav 
{KmXw  8alina8ina),  endlich  «(«1  nvnJum  bei  Athenaeoa  (•.  A.  1S7),  dem 
ehrten  Zengen,  doch  e.  A.  ISl^ 

129)  SchoL  Enrip.  Or.  988  (—  Fr.  8)..  Juh-voios  ö  %v%Xoyeätpot.  Tseta. 
Chil.  Xn,  179  ff.  u.  I.  Hea,  p.  Ift  Oaitf.  nach  Prokl.  p.  6  Gaiaf.  (—  Fr.  10). 

180)  Kbnmilialie  BmcbBtflcke  «iDd  ana  dieeem  Gebiete.  Unaicher  sind 
einxelne  Ton  denen,  welche  bloaa  mit  der  BeieichnnDg  ^lovvaws  angeführt 
werden.  Ob  Sokrates  fiitt.  eccl.  III,  88,  4ef.  bp  (n&ml.  von  den  griechischen 
GOtteru)  tovt  äffmxoit  xcrl  9Tjlv%oif  f^miat  it  äfi^ttijMcinTiv ,  fuix^öc 
qfUV  io%at  i  r^  nafnßäatas  iöyof'  äniiiait  d}  raCt  lavta  yvävai  i^floV' 
ew  ö  'Jfimotilovt  ftfxloc  kuI  Jio9V9iov  Stiipavot  MiL  'Pirfivov  h  /lo- 
Iv^'^ftav   «tri  <wv  tmovt»v  (ö  xl^ffoc  diee  Bnoh  meint,    wie  Welcher 


.  >^>00' 


'8'^' 


58    SiebeDundzwanzigatea  Capitel.   Apollodoroe  t.  Athen  a.  d.  Hj^thographie. 

ihm  noch  eine  Sammlang  von  Ortaa^en  (^Jatoffiat  xotttttaC) 
und   eine    lexoffla   aaiStvvtif^    beigelegt'^*),   und   ausserdem 

S.  76  will,  lasse  ich  unentechiedeD.  Hit  ünreclit  («.  A.  78.  SS)  hielt 
Boeokh  Expl.  Find.  S.  SSa  den  Samier  D.  (wie  halb  nod  halb  auch  Mflller 
S.  10  f.)  fSr  Qnalle  de«  Diod.,  und  ebeneo  unberechtigt  iet  der  Zweifel  von 
Miller,  ob  Schol.  Apoll.  Bh,  ü,  004  (—  Dioort.  t.  Mytil.  Fi.  10)  nicht 
vielleicht  dieser  und  nicht  der  Mftilenaeer  gemeint  sei. 

181)  Suid.  ^loviaiot  Movomvlbv,  'FöHtot  rj  Säfiiot,  fdTO^txdc'  tjv  dt 
Kftl  (eQtig  tov  ineiat  (igoi  tov  'UXlav.  'laxofiui  tontnai  iv  ßipliotf  !£'  OltU)t>- 
jiivrjt  «cpi^yi]<Ftv'  'Imogius  xaiSiv-rix^s  pipUa  i'.  Eier  ist  mnllchet  wie 
bei  dem  Mileüer  und  dem  Korinther  D.  die  Periegese  (ea  ist  die  ona  er- 
haltene, zuletct  von  Beinhardj  heraaagegebene  gemeint)  eu  streichen. 
Dann  fehlt  gerade  der  Atixlog  facopixoc,  der  vielmehr  unter  die  Werke 
dea  Milesiera  gerathen  ist.  Denu  ihn  etwa  in  der  'lazoqia  naiStvitxii  zn 
aacheu  gebt  achon  wegen  der  abweichenden  Bflchenahl  nicht  an,  und 
überdies  ist  ea  willkQrlich,  wenn  Welcker  8.  70  f.  letsteren  Titel  ao  deutet: 
„die  Sagen  fOr  den  allgemeinen  Unterricht";  mit  Recht  vielmehr  sagt  von 
demaelben  Hachtmann  S.  tb:  „ne  tüido  quidem  commoveniur ,  ut  hoc  opus 
aolummodo  Marrationes  myiliologicas  exhibuisst  credamu»,  qmppe  qui  rapiciat 
ad  opus  ex  tntiJUfariis  sdentiae  partibut  contextwn,  Ua  wt,  etiamti  nnm 
ipioque  mythotogicaruut  mentto  fitri  praset  hiice  Kbria  etc.,  ja  es  fragt  sieh, 
ob  man  auch  nnt  die  Beseicbnung  aaidivnx^t  so  eng  faaaen  mnaa,  um 
notbwendig,  wie  auch  Hachtmann  thut  („cum  liber  seriptu«  tttet  tn  u«um 
iiveentulia  entdiendae"),  an  ein  eigentlichea  Scbulbnch  lu  denken.  Ein 
Verdacht,  ob  diese  beiden  B'ficher  nicht  vielleicht  auch  von  einem  anderen 
D.  seien,  ist  kaum  gerechtfertigt.  Dagegen  habe  ich  es  nicht  gewagt 
weder  fflr  den  Namen  deaVatera  noch  för  die  Lebeninmst&nde  des  Samiers 
von  diesem  Artikel  des  Suid.  Gebrauch  zu  machen;  vielleioht  that  ich 
acfaoo  zu  viel,  indem  ich  ,,D.  von  Rhodos  oder  Samoa"  acbrieb.  Das 
inttae  ist  hOchat  unklar;  ob  es  auf  Bhodoa  oder  auf  Samos  gehen  aoU, 
vermag  ich  nicht  zu  sehen,  obgleich  Welcker  8.  70  unbedenklich  achreibt: 
„Der  8amier  D.,  weichet  ...  die  Ghrenat«lle  einea  Prieatera  dea  SoDnen- 
tempels  in  Rbodoa  bekleidete,  wessbalb  er  zugleich  Bhodier  heilst".  Zu 
ilem  Verdacht  indeasen  von  Bernhardy  z.  Dionja.  Perieg.  496,  daas  der 
Sonnen piiester  dieses  Namena  ein  anderer,  n&rolich  der  Heliopolit  (a.  C.  26. 
A,  176),  gewesen  aei,  iat,  da  auch  der  Bbodei  ein  Traumbach  schrieb 
(a.  Ä.  181''.  C.  2b.  A.  178),  kein  genügender  Grand  vorhanden,  es  mOaate 
denn  auch  bei  Tectull.  de  an.  46,  was  kaum  wabracheinlich  iat,  Eraterer 
mit  Letzterem  verwechselt  aein.  Bernhardjs  Vermutbong,  daas  bei 
La.  Di.  I,  86.  Aiovvaiot  ir  Kgixitioit  nicht  mit  Beineains  KfrjtiKote,  son- 
dern Üvct«ow|i(riNO(c  berznatellen  sei,  kann  fceilicb  tonach  immerhin  richtig 
sein,  doch  ist  dies  v6ll)g  nngewiss,  und  wenn  es  wirklich  von  beiden  D. 
Tranmbficber  gab,  würde  sogar  daa  Citat  von  ^loriaiot  schlechtweg  sehr 
aurftlUig  sein.  Jedenfalls  nicht  der  Samier,  wie  Guetath.  e.  Dionja.  p.  4S8. 616 
vermutbet,  sondern  ein  viel  jüngerer  D.  war  der  Ver^sar  der  Baa««- 
QMä  in  mindestens  18  (a.  Stepb.  BmUfyii)  Bfiohem,  s.  HQller  G.  G.  H. 
U.  S.  XXVH.,  vgl.  Bernhardy  a.  a.  0.  S.  493.  616. 


..>^.00' 


.3IC 


Dionysioa  der  %klograph.    DioDjBioe.    Sokratea.    Konon.  59 

achrieb  er,  wie  schon  bemerkt  ist"'^),  eiD  fast  gänzlich  ver- 
Bchollenee  Traumbuch. 

Ferner  wird  soch  ein  Werk  von  irgend  einem  Dionjsioe 
xe^l  ^stSv  in  33  BQcbem  einmal"*)  in  einer  Weise  erwähnt, 
aus  welcher  man  «ieht,  dass  es  sich  gleich  dem  des  Äpollodoros 
auf  dem  behandelten  Felde  viel  mit  Etymologie  abgab. 

Ueber  Hippoatratos  s.  C.  33. 

Sokrates  von  Eos  schrieb  'EittxXijeeig  ^säv"^)  in  min- 
deBt«ns  12  Bachern'"). 

Anhangsweise  mag  schon  hier"^)  anch 

Konon^^  abgehandelt  werden,  obwohl  er  eigentlich  erst 
der  augusteischen  Zeit  angehört,  da  der  König  Ärchelaos  Pliilo- 
pator,  dem  er  seine  vermuthlich  rein  zar  Unterhaltung '^'J  be- 
stimmte Sammlung  von  Erzählaugen  (^tijyijtfets)  widmete^'*), 

ISI"»)  C.  26.  A.  na.  17*.  „Die",  weim  nicht  die  eben  (Ä.  131)  an- 
geführte CoDJectuT  Bernhatdya  bei  La.  Di.  I,  3B  richtig  ist,  „eioiigi! 
Erwähnnng  bei  TertDlI.  a.  a.  0.  (a.  C.  86.  A.  173)  ist  auch  die  einzige  foate 
Handhabe  fQr  die  annähernde  Zeitbeitimmnng  dieses  D.  Dean  er  war 
sonach  wenigstens  Kiter  als  die  Qaelle  des  TertnII.,  d.  h.  (s.  Diels 
Doxogr.  S.  206  ff.)  als  Soranoe  von  Bphesos  aas  der  Zeit  des  Traianoe  nnit 
Hadrianns.  Etwas  hoher  hinauf  gelangt  man  indessen  wohl  noch  dadurch, 
daaa  er  eeinerieits  fBr  Ath.  (s.  A.  187.  188)  jedenfalls  nur  mittelbare  Quelle 
war".   (Oder). 

138)  Fr.  11  b.  Suid.  Nvfupai. 

13S)  La.  Di.  II,  47  im  HomoDjmenTeTzeiohDiss :  xal  ö  Käos  'Emul^mc 
»(«ü»  yry^aipiis.     MflUer  P.  H.  G.  IV.  S.  499. 

154)  Snid.  itwi]tioe  (—  Fr.  16).  SaKfütrjt  iv  'ß'-  Das  6.  citirt  Ath. 
III.  1 11  b  (—  Fr.  16).  ZtospöniE  in  ixta  "Ejnnl^temy.  (Vgl.  Eaibel  t.  111  c). 
Ausserdem  haben  wir  noch  ein  drittes  Bmchstück  (16*)  b.  SchoL  Apoll.  Rh. 
I,  9«6.  X.  h  "Emxl^ctvt.  Ob  ron  diesem  8.  oder  von  dem  Argiver  oder  dem 
Rhoder  die  Schrift  ««öe  Bliö^toir  (Seh.  Apoll.  Rh.  I,  1307  =-  Fr.  9.  Suid. 
tuiteiv  —  Fr.  14,  dazn  Fr.  10—18)  war,  lässt  sieb  nicht  entscheiden,  das 
Einfachste  ist  aber  doch  ansuoehmen,  dais  in  den  Scbolien  zo  ApoUonioB 
fiberall  derselbe  S.  gemeint  sei,  und  dann  wQrde  der  Koer  anch  der  Ver- 
fasser der  Schrift  xtgl  S^mw  {Afmv  oder  äiftov?  Casaabonns,  i^äv 
Mflller)  Kai  ■c6nav  mI  «vpöc  (noivfii»«?  Hflller)  unt  l»<or  (Ath.  IX. 
388  a  >—  Fr.  IT)  gewesen  sein,  da  offenbar  diese  Seh.  Ap.  Rh.  IT,  973 
{—  Fr.  18)  gemeint  ist.  In  Fr.  10  b.  Sobol.  Apoll.  Rb.  I,  40  wird  Zm- 
vfdtijt  di  *al  Eitpotinv  (Fr.  CXLFV)  wohl  bedeuten:  „Sokratee  und  der 
Ton  ihm  cititte  Enphorion"  und  nicht  das  Umgekehrt«,  vgl.  C.  14.  A.  99. 

155)  WofDr  es  wohl  keiner  BegrSndiing  bedarf. 
13«)  ü.  Hoefec  Konon,  Oreifswald  1890.  8. 

137)  S.  Hoefer  S.  8f. 

138)  Phot.  Cod.  186.  p,  180»  86  f.  Bekk.,  s.  C.  33.  A.  3M. 


:A,ioogIe 


60   SiebenandzwauzigateB  Capitel.    Apollodoro^  t,  Athen  u.  d.  Mj-thographie. 

schwerlich,  wie  schon  bemerkt  wiirde'^*),  ein  anderer  Mann  dieses 
Namens  war  als  der  von  Antonius  zum  König  von  £appadokien 
eingesetzte  Arehelaos  Philopatris "").  Aue  dieser  Sammlung  ist 
uns  durch  Photios^*')  ein  Auszug  von  50  Nummern  erhalten"*), 
während  kein  anderer  Schriftsteller,  wahrscheinlich  in  Folge 
ihrer  Planlosigkeit,  seiner  gedenkt.  Dennoch  ist  sie  fflr  uns 
von  grossem  Werthe,  indem  sie  sich,  womit  gerade  ihre  Plan- 
losigkeit zusammenhängt,  auf  das  Vortheilhafteste  von  der  des 
Palaephatos  unterscheidet,  da  der  Sammler,  frei  von  jeder  Tendenz, 
seine  Erzählungen  aus  seinen  Quellen  annähernd  w5rtlich  aue- 
gezogen hat.  Vorwiegend  gehören  sie  der  Sage,  wenige  von 
ihnen  der  minder  oder  mehr  geschichtlichen  Zeit  an'*^),  und 
bald  ist  unter  diesen  Umständen,  indem  „der  Verfasser  die  Stoffe 
ganz  hinnahm,  wie  er  sie  vorfand,  die  Sage  gegeben  rein  ohne 
alles  Beiwerk,  bald  wieder  ist  die  Erzählung  deutlich  aetiologisch 
gewandt;  ein  paar  Male'**)  tritt  Enhemerismus  hervor"'*'').  Die 
Feststellung  der  Originale  wird  sich  wohl  mit  der  Zeit  noch 
weiter  erreichen  lassen,  als  es  bisher  gelungen  ist'*^;  doch  sind 


139)  C.  23.  Ä.  3fi0. 

1*0)  Wie  zaent  J.  Q.  VobbIub  De  histor.  Gr.  S.  206  Westerm.    er- 

141)  a.  a.  0. 

145)  Zoeret  herauBg.  v.  Gale  HiBt.  poetioaa  scriptores  ant-,  Paria  1676. 
S.  241  e.  (mit  Anmni.  v.  Schott  u.  HoeBchel),  dann  v.  Teacber  (mit 
Ptolem.  u.  Parthen.),  Leipiig  1794.  2.  A.  1902.  8.  (ohae  Fortsohritt),  d&oD  mit 
trefflichen  Erläoterungen  von  Eanue  u.  Hejoe,  QSttiugea  1798.  8.  Eine 
ueue  TextreceoBion  reranstaltete  Bekker  in  Beiner  Aiug.  de»  Phot.,  Berlin 
1824.  4.  nach  dem  Cod.  Ven.  Marcian.  460  <A>,  an  den  «ich  Westermaun 
Mjthogr.,  Braan*chweig  1848.  8.  S.  124—161  onBchliewt,  und  eine  Be- 
cogaition  derselben  nach  emeater  Vergleichung  der  Handachrift  Hoefer 
a.ft.0. 

143)  Wie  18,86,38,42,60,  aber  auch  diese  tragen  doch  fast  aus- 
nahmsloB  einen  mehr  i>der  minder  m&rcbenhaften  Chaiakter  an  sich. 

144)  87,40,  B.  Hoefer  S.  112:  die  Vorlage  erscheint  bis  jetat  un- 
bestimmbar. 

146)  Hoefer  8.  2  f.,  an  den  Bich  Oberhaupt  daa  Obige  anscblieast 
146)  Pflr  e,  16  hat  Hoefer  S.  88  f.  91  keinerlei  Vermuthnng  aus- 
zusprechen vermocht,  für  1,  S,  9  (b.  S.  84 — 88.  90  f.)  nimmt  er  S,  109  ff. 
zweifelnd,  tar  8,  18,  24,  88,  31,  34,  36,  46  (a.  S.  8»  f.  80— S8.  94—101. 
108—105)  S.  107  ff.  mit  Bestimmtlieit  das  mjthologiBche  Handbuch  (a.  A.  149) 
in  Ansprach,  vgl.  A.  86.  167,  far  16,  22.  88,  42,  60  (b.  S.  91f.  101  f  1021'. 
104  f.)  endlich  S.  112 1  „ein  Bneb  mit  allerhand  Er^hlungea". 


..>^.00' 


.3IC 


EoDon.  61 

schon  jetzt  als  seine  unmittelbaren  Quellen  namentlich  Ephoros'*^, 
Hegesippos  von  Mekybema'*^)  und  das  oben  bezeichnete  mytho- 
logische Handbuch'*^  nachgewiesen  uod  als  mittelbare  mit  theils 
grdsserer,  theils  geringerer  Sicherheit  oder  Wahrscheinlichkeit 
Hellanikos"'*),  Ändron"'),  Kallimachos"'*),  Äpollonios  der  Rbo- 
der'"),  Timaeos""),  PoBeidonios "*),  vielleicht  auch  Hegesianax'*^), 
doch  ist  die  M&glichkeit  nicht  ausgeschlossen,  dase  er  den  einen 
oder  anderen  von  ihnen  sogar  unmittelbar  benutzt  haf '). 

147)  li,  26,  28,  2»,  30(?),  38,  36,  *1,  U,  47,  a.  Hoofer  S.  68—83. 
Ueber  11  B.  Enaack  De  fabolU  DOnauUis  CfziceniB,  Comm.  ia  hon.  aodal, 
pbil  Oryph.  S.  33fF.  und  gegen  ihn  Betbe  W.  f.  kl.  Ph.  1888.  3p.  S99f., 
Tgl.  Boefer  S.  lU. 

1*8)  S.  C.  21.  A.  646. 

149)  Diei  erachlieeBt  aoefer  S.  SO— 41.  83.  106  ff.  allem  Auachein 
nach  mit  B«cht  aus  der  UebereiDetimmimg  von  19, 18, 28  mit  Paus.  I,  43,  T  ff. 
m,  19,  11  ff.  X,  14,  Itf.,  anch  43  mit  PaoB.  X,  28,  2,  4ff.  Doch  fragt  sich 
{(.  A.  86),  ob  dieselbe  nicht  an  den  beiden  letiteren  Stellen  bo  eu  er- 
klären ist,  daBs  Paus,  die  von  E.  qot  mittelbar  (b.  A.  167)  benutite  Ur- 
quelle Dimiittelbar  oder  doiclt  eine  andere  Veimittlang  auBgebentet  oder 
ob  nickt  umgekehrt  an  der  letsten  Stelle  E.  den  PoaeidonioB  noch  seibat 
aasgegchriebeit  bat  (s.  wiedermn  A.  157),  Pans.  aber  einen  MitteUmann, 
wenn  nicht  gleicbhll«  jenen  berübmtan  Stoiker.    AuiBerdem  s.  A.  146. 

160)  12,  21,  B.  Hoefer  S.  42  ff.  109  ff. 

161)  27,  a.  Hoefer  8.  4e£  10$ f. 

162)  19,  49,  s.  Hoefer  3.  38  ff.  49  t  108  f.  nach  Enaack,  Tgl.  C.  1». 
A  36.  80. 

163)  8,  11,  s.  Hoefer  3.  60  ff.  108  f.  113  nach  Enaack,  Tgl.  C.  14. 
A.  79,  82. 

161)  6,  s.  Hoefer  3.  41  f.  106  f.  112. 

ICb)  43,  B.  Hoefer  3.  82  ff.  106,  vgl.  aber  A.  149.  167. 

166)  !8  (?),  wenn  aodera  dieser  (vgL  A,  16)  hier  Qberbaiipt,  wie  Fcfaon 
Qaede  Demetr.  ScepB.  Tfaese  6  Tennntbete,  nnd  dann  nicht  rielmehr  un- 
mittelbar die  Quelle  war,  s.  Hoefer  S.  46 ff.  109. 

167)  Hoefer  8.  106 ff.  nimmt  fOr  sie  alle  so  wie  fOr  die  89  (a.  Maasa 
Gott  gel.  Anz.  1889.  S.  803  ff.,  vgl.  Hoefer  S.  101  f.  109.  114)  Terwendeto 
Attbis  nnd  die  mit  Fans.  (s.  A.  119)  parallelen  Stacke  als  unmittelbare 
Vorlage  jenes  m;tbologiBche  Handbuch  an,  indem  er  im  Qanzen,  wie  mir 
Bcheint,  mit  Tollem  Recht  geltend  macht,  dasg  die  beiden  ohne  Zweifel 
unmittelbar  von  K.  Terwertbeten  Schriftsteller  Ephoroa  und  Hegesippos 
für  aber  ein  Drittel  der  erbaltnen  Ersählnngen  ausgebeutet  sind,  die  sonst 
nach  weis  liehen  Urquellen  aber  stets  nnr  ein-  bis  zweimal.  Da  wir  indessen 
nur  einen  Auszug  aus  der  uisprltngUcheD  SamraloDg  besitcen,  kann  dabei 
hie  nnd  da  sehr  wobl  der  Zufall  sein  Spiel  getrieben  haben,  und  es  lässt 
sich  uamentlich  dotchaus  nicht  TerbQrgen,  ob  nicht  E.  dennoch  den  Posei' 
donioB,  der  ja  zu  aeLner  Zeit  noch  fort  und  fort  ein  richtiger  „Hodeachrift- 
Hteller"  war,  selbat  in  H&nden  gehabt  hat.    Anuierdem  vgl.  A.  156. 


.3IC 


62    AchtundzwBDzigstea  Capitel.    Die  Stoiker  BoStfaoi  und  Panaetios. 

Ächtundzwanzigstes  Capitel. 
Die  Stoiker  BoSthos  und  Panaetlos. 

Boethoa  von  Sidon'),  ein  Schüler  des  Babyloniers  Dio- 
genes*) und  folglicli  etwa  der  Mitte  des  zweiten  Jahrhunderts 
angehürig,  war  der  erste  ausgepn^te  Vertreter  dea  Eklekticismue 
in  der  stoischen  Schule,  indem  er  den  stoischen  Pantheismus  bis 
zu  einer  entschiedenen  AnaäheruDg  au  den  aristotelischen  Deismus 
milderte,  in  ähnlicher  Weise  wie  kurz  vorher  umgekehrt  Erito- 
laos  die  peripatetische  Lehre  der  stoischen  näher  rückte*).  Er 
verwarf  femer  die  von  Ghrysippos  eingeführte  itpöXfi^tg  als  Er- 
kenntnissquelle und  setzte  an  deren  Stelle,  und  zwar  allem  An- 
schein nach  gleichfalls  unter  peripatetischem  Eiufluss,  vovg  und 
iniüTi^fir},  indem  er  neben  beiden  und  der  Wahrnehmung  Über- 
dies als   vierte  Quelle   noch  das   Begehren  (o^e£tg)  hinzufügte*). 

1)  Philod.  Ind.  Sto.  Col.  LI.  V.  Ärati  II.  p.  67,  86 f.  West  Paeudo- 
Philon  de  incorr.  m.  16.  p.  947  C.  Hoench.  487  HitDg.  848,  10  Bern,  (wo 
Bernaji  handschriftlich  h  Ziiävuts  für  aal  Iloatiiäviot  hergOBtellt  hat, 
vgl  A.  63). 

S)  Philod.  R.  R.  0.  DemgemaeB  wiid  er  in  den  Inhalt«anaiug  zu  Laert. 
Diog.  zwischen  Diogenes  und  Antipatros  aufgeführt  Dagegen  kann  die 
schlechte  und  verwirrte  Darstellung  bei  La.  Di.  VII,  64  nicht  anfkommen, 
wo  überdies  avtöv  für  avtöv  zu  schreiben  ist,  s.  Snsemihl  Zu  La.  Di. 
VII,  64,  Rh.  Mus.  XLVI.  1891.  S.  SS6f. 

3)  S.  C.  8.  A.  801.    Vgl.  A.  9^ 

4)  La.  Di.  o.  a.  0.  nnmittelbar  nach  der  C.  8.  A.  SSO  berftcksiohtigteu 
Angabe  über  Chrysippos;  h  fiip  yäp  Boij^ie  Kfixi^QHt  xXtiora  änoltäici, 
vovv  Nut  ttfir#>)iriv  xnl  igt^tv  %al  imaT^itijv.  Daas  aach  hier  xpiT^pia  im 
Sinne  von  di'  ov  Keivo/ttr,  also  von  den  Mitteln,  aus  welchen  nnsere  Er- 
kenntniss  Bieest,  gebrancht  ist,  zeigt  sehr  richtig  Luthe  Erkennüiiaslehre 
der  Stoiker  S.  82  ff.,  aber  seine  weitere  Auseinandersetznng  ist  vttllig  ver- 
fehlt, da  er  sei taamer weise  auf  Grund  dieser  Stelle  noch  immer  in  dem 
Wahne  befangen  ist,  B.  sei  sf^teetens  Zeitgenosse  des  Chrjsippos  gewesen, 
und  Letzterer  habe  seine  Kritorienlehre  nmgekehrt  im  Gegensatz  zu  der 
des  lürsteren  anfgeetellt  Die  Unterscheidung  von  »oüt  und  Iniar^fiij  lieese 
freilich  an  sich  auch  die  AalTaasiing  von  Lnthe  su,  nach  welcher  B.  nuter 
jenem  den  Verstand  im  Allgemeinen,  nnter  dieser  die  specielle  Erkenatniss- 
kraft  des  Weisen  sich  gedacht  lAtte,  allein  zu  dem  Eklekticismue  der 
MitteUtoa  gehSrt  es  sehr  wesentlich  mit,  dnss  sie  den  Weisen  in  den 
Hintergrund  treten  l&sst,  I.  A.  48.  Und  so  wird  diese  Unterscheidung  im 
aristotelischen  Sinne  su  fassen  sein:  voce  als  dos  Vermögen  inm  unmittel- 
baren, ixiat^firi  (—1  löyot)  zum  vermittelten  Erkennen.  Bei  ÖQt^if  dachte 
B.  wohl  an  das  OefObl  der  Lnst  und  Unlust  als  Neigung  und  Abneigung 
oder  VerabicheutiDg:  glQcklich  gewählt  war  freilich  der  Ansdruck  nicht. 


..>^.00' 


.3IC 


BoSthoB.    Paoaetios.  63 

Obgleich  nun  aber  auch  ei  Gott  fDr  eine  ätheriBche  Substanz 
erklärte*),  so  beatritt  er  doch,  dass  derselbe  die  Welt  als  ihre 
Seele  durchdringe,  und  liess  folglich,  vermuthlich  unter  dem  Ein- 
flösse der  EinwClrfe  des  Karneades  gegen  diese  Auffassnng^),  die 
Welt  nicht  als  ein  beseeltes  Wesen  (_ipov)  gelten'),  versetzte 
vielmehr  die  Gottheit  ausschliesslich  in  den  reinsten  Aether,  also 
in  die  Fixstemsphäre^),  von  wo  ans  sie  allerdings  auf  die  Übrige 
Welt  wirkt,  aber  doch  lediglich  ihren  Wirkungen  nach  in  die- 
selbe eingeht,  so  dass  denn,  wie  gesagt,  der  stoische  Pantheismus 
biemit  naheza  in  eine  Art  von  Theismus  verwandelt  wird.  Ton 
bier  aus  bestritt  denn  natQrlich  auch  er  die  altstoische  Lehre 
vom  periodischen  Weltbrand  und  eignete  sich  die  peripatetische 
von  der  Weltewigkeit  an').  Neben  Karneades  ist  er  denn  wahr- 
scheinlich von  Kritolaos,  und  zwar  von  diesem  in  allen  Stücken 
auch  auBdrficklich  beein&usst  worden'^).  Ausser  seinem  Com- 
mentar  zum  Aratos**^  hSreu  wir  noch  von  zwei  anderen 
Schriften,  aetfl  tpveems  und  neifl  tf^a^ftcvijg"). 

Panaetios'*),  Sohn  des  Nikagoras"),  von  Rhodos'*)  mag 
G)  Stob.  Ekl.  L  p.  60  H.  86,  IS  W.  —  A8t.  p.  308  Diela. 

6)  Cio.  N.  O.  m,  18  f.,  SS  ff.    Sex.  Hath.  IX,  lS9ff.     VgL  A.  36. 

7)  Lb.  Di.  VU,  U3.        8)  La.  Di.  VII,  1«,  vgl.  A.  11. 
9)  Psendo-PbiL  C.  16  f.  B«ni. 

9^>  S.  V.  Arnim  Qaellensttul.  i.  Philo  S.  fiO  f.,  v.  Scala  Stadien  des 
Poljb.  I.  S.  SiO— S14  and  anten  A.  4S.   C.  88.  A.  ili'.    Vgl,  A.  S. 

10)  8.  C.  10.  A.  1.  4S. 

11)  La.  Di.  Vll,  118.  149.  —  S.  Ober  B.  noch  Hirzel  Unter».  II. 
3.  Sil— SSO.    Zoller  Ph.  d.  Gr.  III»,  1.  8.  664—657. 

18)  van  Lynden  De  Panaetio  Rhodio  philoaopho  stoico,  Leiden  1809.  8. 
(mit  Fragm«.).  Hirsel  UateraacbaogeD  L  S.  191— 843.  II.  S.  867  ff.  Zeller 
BeitAge  asnr  EenntniM  des  Stoikers  Paoaetine,  Comm.  in  hon.  Th.  MommBeni 
(Beil.  1877).  8.  402—410.  Phil.  d.  Gr.  III",  1.  S,  657—668.  Chiapelli 
'.  A.  60.  Fowler  Puiaetii  et  Hecatonia  librorum  fragmenta,  Bonn  I8tl5.  S. 
(DoctordisB.),  ziemlich  wertblos.  Eine  nmfUnglicbe,  dem  heutigen  Stand- 
paukt  der  WisBenachaft  entaprechende  Uonographie  von  Schmekel  Aber 
die  Hittelitoa  kommt  hoffentlich  bald  ontec  die  Prease. 

18)  Pbilod.  I.  3t.  Col.  LI.  Ebend.  LV  werden  ihm  iwei  jflngere  BrQ- 
der  ingeacbrieben,  a.  A.  14.  8nid.  macht  fSlBchlich  aus  ihm  zwei  Peraonen: 
Ilaraiiuts  'P6Siof,  ö  wiftofivttiios,  tpiXivoipos,  ov  noXiis  iv  (piliKi6<pois  iöyos- 
<ri(tzat  u4io0  ^(ßUa  <pil6ao^a  xlfürtu.  —  Ilavahuis,  h  rimzifios,  Ni*a- 
jifVtt  'PöSiot,  <piXö<io<pot  aciatKO«,  JtOT/ifove  yvwptftof,  oc  na^Jiyiiaaio  nal 
Z)u%tavot    tov    litmlrilHitos   'Atpiiinavai    fitfä    ilolv^iDV    Mtyaltntal^iTiv. 

14)  Ana  angesehener  Familie,  Strab.  XIT.  666.  änisitt  d'  ifivovto  iivtJ- 
l^^t  äiioi  «oUol  atfttniläiai  tt  %eA  äfH^al.    mv  tlai  ■«!  of  Tlvvuitlov 


OgIC 


64    AchiaadzwuiEigateE  Capitel.    Die  Stoiker  BoSthos  and  Ponaetioa. 

etwa  zwischen  190  und  185  geboren  sein*').  Auch  er  hörte 
noch  den  Babylonier  Diogenes"),  dann  aber  den  Antipatros  von 
Tarsos*'),  und  anch  Schülgr  des  Palemon  von  Ilion  mag  er  ge- 
wesen sein'^);  Krates  Ton  Mallos  endlich  war  nach  aeiner  eignen 
Aussage  sein  Lehrer^*).  Spater  ging  er  nach  Rom,  wo  er  von 
Scipio  Africanus  dem  Jfingereti  in  dessen  Haus  aufgenommen 
und  nicht  minder  auch  mit  Laetius  nahe  befreundet  ward'").  Er 
verstand  ee  vortrefTlich  seine  Lehre  und  deren  Yortri^  den  römi- 
schen Verhältnisseu  anzupassen,  so  daes  eine  Reihe  ausgezeichneter 
Staatsmänner  und  Rechtskundiger'^)  seine  SchQIer  wurden.  Der- 
gestalt hat  er  das  Meiste  zur  Verbreitung  der  stoischen  und 
überhaupt  der  griechiBcheo  Philosophie  in  Rom  beigetragen^) 
und  hat  fQr  die  Stoa  gewirkt  wie  kein  Zweiter  seit  Chrysippos, 
was  ihm  durch  seine  mildere  und  aufgeklärtere  eklektische,  aber 

zov  iptlotöipov  aföyovot,  Philod.  Col.  LV.  tä^v  ivrsvytnäiiDr  ijji^.  .  . 
rgimv  äi  ä8(_tl<päv  ^fytaßvtatot  iy^<«fio>.  Schmekel  hat  mir  seine 
Vermotbnng  mitgetbeilt,  dasB  der  von  Pol;b.  XXVUI,  2,  1.  IS,  6  erwähnte 
Tbodiecbe  Oetondte  Nikagoru  (worauf  inswiacben  aacb  v.  Scala  a.  a.  0. 
8.  S5S.  Ä.  3  verfalleD  ial)  der  Vatei  dea  P.  and  dieae  Geaandtsohaft  viel- 
leicht fSi  die  nachmalige  Stallang  and  Th&tigkeit  dea  Sohnes  in  Eom 
nioht  ohne  Einflnas  gewesen  sei. 

16)  S.  A.  30. 

16)  Pbilod.  Col.  LI.    Suid.,  a.  A.  13. 

11}  Cic.  Divin.  I,  3,  B.  düeipvlits  Antipatri  .  .  .  PaiHutiiw.  Vgl.  Philod. 
Col.  LX,  wo  seine  gToaae  Verehnug  dea  Antipatroa  dargeatellt  wird.  Anch 
Col.  LIIl  E.  A.  iat  offenbar  von  P.  die  Rede,  und  iwar  wohl  ala  Schüler 
dea  Antipatros:  4ii]XTji<ii«i  *^aiy  dtääo%ai  iy<jvytx9  ^i^^C  'Avft(jt)ät^9yov 
a%t>lTis.  Tgl.  auch  Col.  LX.  xtrl  iiä  ^fi^cyalijy  f£tv  Uurtt^ayeiv  Svräptrat, 
ovx  l*ftvtv  £ila  ^  (nyffofiäyetv  'AyiMa^tQ^  »al  lotiio  naiüv  ^C^^I** 
Tao<vfi>  («(iW<«t).     Vgl.  A.  61. 

18)  Und  Ewar  dann  jedenfalls  entweder  (a.  A.  19)  in  Pergamon  oder 
aber  gleichwie  dea  Diogeiiea  und  des  Antipatroa  in  Athen.  S.  C.  S2.  A.  113 
andreraeits  aber  auch  ebendort  A.  114. 

19)  Strab.  XIT.  676,  s.  C.  S6.  A.  10.   Also  atadirte  er  anch  in  Pergtunon. 
SO)    Pbilod.  CoL  LVI.    Cic.  p.  Mar.  31,66.    Fin.  II,  8,84.    IV,  9,  23. 

Off.  I,  2a,  90.  II,  32,  76.  Toac.  I,  S9,  81.  Bep.  I,  81,  34  ad  Att.  IX,  18,  2. 
Vellei.  I,  18,  3.    Gell.  XVII,  31,  1.    Snid.  navaiuvs  {a.  A.  13)  u.  Holii^ios. 

21)  So  Q.  Aelina  Tabero,  a.  A.  68.  Au«serdem  s.  Cic.  Brot  26,  101. 
30,  116  Tgl.  m.  Off.  III,  2,  10.  de  or.  I,  11,  46.  17,  75,  III,  21,  78.  Zeller 
Ph.  d.  Gr.  a.  a.  0.  S.  686 f.,  be«.  S.  686,  A.  3. 

82)  S.  Zeller  Pb.  d.  Gr.  lU',  1.  S.  686 f.  „Dass  anch  L.  Aelina  Stilo, 
der  ältste  rOmiache  Bbetor  nnd  Philolog,  eein  Schüler  war,  wird  zwar 
nicht  ausdrücklich  berichtet,  kann  aber  doch  kaom  aweifelhaft  aein,  vgl. 
Cic.  Brat.  66,  206.  sed  idan  Aeliu$  stoicua  esse  mluit".  (Schmekel). 


OgIC 


PanaetiOB  von  Rhodos.  65 

doch  dabei  aystematisch  wohldurchgearbeitet«  Denkweise  aelir 
erleichtert  wurde.  Yermnthlich  war  er  schon  einige  Zeit  in 
Rom  gewesen"),  als  Scipio  ihn  aaf  der  allem  Anscheine  nach**'*) 
von  141  bis  139  dauernden  Gesandtechaftsreise  in  den  Orient 
und  sonächat  nach  Alexaudreia  mitnahm**);  indessen  befand  er 
sich ,  als  die  Einladung  hiezn  an  ihn  ei^iug ,  gerade  nicht 
in  Rom*^),  muBs  alao  diese  Stadt  inzwischen  bereits  wieder, 
weoigsteDB  auf  einige  Frist,  Terlaasen  haben,  jedenfalls  aber 
dur  auf  kurze,  da  sein  dortiger  persönlicher  Verkehr  mit  Po- 
lybioB  firühestena  144  begann*^'').  In  seine  Heimat  aber  kehrte 
er  nie  wieder  znrfick'*),  wohl  aber  nach  Athen,  wo  er  nach 
dem  Tode  des  Antipatros  die  Leitung  der  Mutterschule  flber- 
nahm*'),  das  ihm  angebotene  Bürgerrecht  jedoch  ausschlug*^) 
imd  endlich  auch  starb'^,  hochbetagt,  frühestens,  wie  es  scheint, 
Ende  110  und  S[£t6stens  Anfang  108^).    Abweichend  von  fast 


M)  TgL  Zeller  Ph.  d.  Or.  a.  a.  0.  8.  668.  A.  1  und  ■.  C.  S9.  A.  16. 

38*)  B.  darfiber  F.  Marx  AninwdTenioneB  criL  in  Scipiooia  Aemiliuii 
Itütoiiani,  Bhein.  Hos.  XXXIX.  188i.  S.  68—72. 

24}  Powidon.  Vi.  18  b.  Plat  Philoa.  o.  princ.  1.  777  A.  Kleitom.  (?) 
b.  (Plai)  Apophth.  reg.  et  imp.  Soip.  miD.  IS  1  200  E  ff.  Ath.  XU.  64»  d 
(—  Poaeid.  Fr.  11).  XIV.  667  f  (wo  beide  llaU  michlich  PoMidonioi  steht). 
Philod.  Ind.  St.  CoL  LIX  u.  dasn  Comparetti.  VgL  Lacil.  XIV.  Fr.  l.S.  4. 
(und  dam  Marx  Stndia  LucUiana,  Bonn  IBBS.  8.  81  ff.).  Cic.  Acad.  II,  3,  6 
and  andierseits  Bep.  VI,  11.  III,  36,  48.  Poljb.  (Fr.  166  En.)  und  Poseid. 
(Fr.  IS)  b.  Ath.  VI.  818  ».  Diod.  XXXIU,  S8>  loiUn.  XXXVUI,  8.  Strab. 
XtV.  66«.  Tal.  Hax.  IV,  S,  18.  Aoiel.  Vict.  68,  auch  Philod.  CoL  LVI  a. 
dasa  Comparetti  (b.  auch  y.  Soala  a.  a.  0.  6.  S26.  A.  1),  endlich  C.  SO. 
A.  40. 

26)  Wenigstens  wenn  man  PlaL  Philoa.  o.  p.  a.  a.  0.  futtiti^at» 
tlataitio»  hierin  glauben  dai£ 

26i>)  8.  C.  S9.  A.  44  nnd  unten  A.  56. 

86)  Cio.  Tq<c  V,  87,  107.  Wenn  Seid.  nvonSmvias  nach  der  Notix, 
dass  PoseidonioB  in  Rhodos  lehrte,  denselben  nicht  bloss  aU  Schüler,  Bonderu 
auch  al«  Nachfolger  {SiäSoxot)  des  P.  beieiclmet,  so  ist  das  doi  ein  nn- 
genaaer  Ansdmek,  gerade  so  wie  er  (^  Vit  Aristot  HI.  p.  401,  21  ff. 
West),  unter  den  8täao%iu  des  Aristotela«  auch  diejenigen  Peripatetiker 
mit  aoft&hlt,  welche  in  nnd  aouer  Athen  eigne  Schulen  grflndeteo,  •.  G.  2. 
A.77«. 

27)  Philod.  Col  Llll,  s.  A.  17.    Vgl.  Ath.  V.  161  a. 
88)  PtoU.  in  Hes.  Op.  770. 

3«)  Snid.  Ihivait.,  s.  A.  18. 

SO)  Viel  froher  kann  ei  s^on  deashalb  nicht  gestorben  sein,  weil  er 
nach  Ablaasnng  seines  berQbmteeten  Werke«  «tpl  toi  %a^%ovzot,  welohes 
er  säiwedidh  schon  hIs  beeonden  jnnger  Haan  geschrieben  haben  wird, 

StnmiMI.,  gliMll.4bx.  Utt.-G*«b.  EL  6 

r,,.:,i  ■..,■:.  >^.00*^IC 


66    Acbtundtwanzigste«  Capitel.    Die  Stoiker  BoStboa  und  PauaetioB. 

allen  bisherigen  Stoikern  wandte  er  auch  auf  die  Form  seiner 
Schriften  grosse  Sorgfalt  und  strebte  nach  einer  gescbmackTollen 

noch  80  Jabre  lebte,  Cio.  Off.  m,  8,  7  f.  Panaetim  .  .  .  tribui  generibvs 
propositie,  in  quibus  deliberare  homines  et  eonsuUare  de  officio  solerent,  uno 
cum  dubitarent,  honettumne  id  euet,  de  $wo  ageretar,  an  titrpe,  aitero  wlt- 
lene  wget  an  inutüe,  Urlio,  m  id,  quod  tpecitm  habere  honesti,  pugnartt 
cum  eo,  qyod  utile  videretwr,  gttomodo  ea  diseemi  oporteret,  de  duobus 
generibtti  primit  tribu»  librie  eiepUcavif,  de  tertio  autem  genere  deittcep«  se 
»eripsit  dicturum,  nee  exsolvit  id,  quod  promiserat:  quod  eo  magis  miror, 
quia  acriptwn  a  discipith  eius  Posidonio  est  trigittta  annis  Fanaetium  viaime 
pottea  quam  illos  libros  edidieeet.  quem  loeum  miror  a  Posidonio  bredler 
esse  taetum  in  quibuedam  commenlariia,  praeserlim  cum  scribat  ntfllum  esse 
tocum  in  phHotophia  tarn  neeesiarium.  Vgl.  A.  &!■■.  OewOlmliob  (nnd  es 
kann  immerhiii  noch  sein,  dass  dies  richtig  ist)  vicd  der  Tod  den  P. 
■cbon  nin  112  oder  111  angesetzt,  weil  Cic.  de  or.  I,  11,  46  den  Crawoa 
bei  der  Anfiählung  dei^eiiigen  Philosopben,  welcbe  in  Athen,  da  er  als 
QuaestoT  dorthin  kam,  blühten,  und  mit  denen  er  damals  dort  rerkehrt«, 
nicht  den  P.,  eondem  dessen  Nachfolger  (b.  Ü.  88.  A,  5}  Hnesarcho»  nennen 
Ueet,  CrasBus  aber,  140  geboren  (Cio.  Brut.  43,  161),  110  Qoaestor  war, 
wenn  ander«  et  ee  Bofbrt  ward,  all  er  ea  geBOtiUch  werden  dufte.  Allein 
ob  dies  der  Fall  war,  iteht  dmrebaoB  nicht  fest,  und  nnr  so  viel  wird  man 
annehmen  dürfen,  daw  es  wenigstem  nicht  viel  ap&ter  nnd  kanm  nach 
100  geachah,  „znmal  da  er  107  Tribon  war"  (Sohmekol),  nnd  wohl  mit 
Recht  (anderer  Ansicht  ist  freiUch  mein  College  Marx)  billigt  Eieaaliug 
Coniectaueomm  Bpicileginm  I.  (Qreüawald  18SS).  S.  8  in  LnciL  XI.  Fr.  XI 
Müll,  die  Coiyectnr  (von  Bentinue)  Pimaeli  (statt  paneei,  paemi  oder 
paeem  et),  so  dasa  sIbo,  wenn  sie  wirklich  richtig  ist,  das  110  geaohriebne 
11.  Buch  des  Lacilins  dem  P.  gewidmet  war  nnd  folglich  LetatereT  min- 
destens noch  einen  geraumen  llieil  dieses  Jahres  durchlebt  hat  Auf  der 
anderen  Seite  aber  ist  das  Schweigen  Oicetos  keineswegs  so  bedeutougsloa, 
wie  Elessling  meint  Nicht  alle  argumenta  e  silentio  sind  za  verwerfen, 
nnd  wenn  das  vorliegende  auch  nicht  gerade  noUiwendig  beweist,  dasa 
Crassns  den  P.  nicht  mehr  lebend  vorfand,  so  darf  mau  doch  mit  grosser 
Wahrecbeinlicfakeit  folgern,  dass  Letsterer  wenigstens,  fiiUs  er  damals 
noch  lebte,  doch  schon  ansser  Th&tigkeit  war.  Denn  wie  würde  bassas 
sonst  unterlassen  haben  mit  diesem  berühmten  Manne  lu  Tetkehren  oder 
Cicero  ihn  dieB  erwähnen  zu  lassen,  vollends  da  er  ihm  des  Ansdmck 
onterlegt:  vigebatque  auditOT  PanaetU  tm  MnaarAuil  ZeitrerstOtse  ge- 
hören bekanntlich  sdi  dialogischen  Freiheit,  aberzieht  zweckwidrige  Zeit- 
verBUtsee.  Dasa  P.  in  der  That  schon  einige  Zeit  vor  seinem  Tode  ausser 
Thatigkeit  trat,  scheint  auedrücktich  ans  der  leider  arg  verstflnunelten 
Angabe  bei  Philod.  Col.  LX  (unmittelbar  nach  den  A.  17  angef.  Worten): 
<o4>roe  iyivtto  j:(io»<os,  o*'>  ö  fii*  *<iä  .>»  r^?o<B>  .  .  .  «>ioi«J  . .  . 
ato.  %  .  .  hervorzQgehen ,  s.  Comparetti  z.  d.  8t:  „pantbbe  ätmeni  gup- 
plire  <vov  o)iolii£<»v  ixava^azo,  ma  le  due  lacune  non  offroma  poato  per 
tante  lOtere".  Richtig  hat  nun  aber  Qberdies  Sobmekel  gesehen,  dasa 
Crassus  nach  seiner  Aussage  bei  Cio.  a.  a.  0.  ja  erst  anf  der  Bfickreiee  von 


..>^.00' 


.3IC 


Puiaetioa  von  EbodoB.  67 

nnd  gemeinTeretSndlichea  Darstellung'^).  Äusaer  den  Btoischen 
Philosophen  schätzte  er  aach  Aristoteles,  Xenokrates,  Erautor, 
Theophrastoa,  Dikaearchos  sehr  hoch,  stndirte  eifrig  die  Schriften 
des  Phalereers  Demetrios  *"•),  and  war  von  Piaton  geradezu  ein 
Bewanderer"),  und  man  darf  wohl  glauben,  dass  er  dioseu  auch 
stilistisch  zum  Muster  nahm**)  nnd  ausdrücklich  als  ein  Atticist 


Asien  nacb  Athen  kun,  alio  büheBtans  nicht  schon  110,  Bondeni  erst  109 
und  gp&teiteiia  wohl  108,  ao  daaa  also  auch  bei  der  immerhin  natOrlichaten 
Deutung  der  betreffenden  Stelle,  d.  h.  wenn  P.  damals  nicht  mehr  lebte, 
nicht  der  mindest«  Widersprach  mit  Lnoilins  nach  der  obigen  Cotüector 
entflieht  Aof  j«den  Fall  nnricbtig  ist  aber  hJemacb  die  Berechnung  von 
G.  F.  ünger  Philotogoi  XLL  188B.  S,  6U,  nsoh  welcher  das  Leben  des  P. 
frOheetens  swiscben  170  nod  100  fallen  soll,  und  welche  Scala  S.  832  f. 
ta  sldtzen  sncbt.  Die  allen  anderen  Nachrichten  (b.  A.  26 — S9.  C.  3S.  Ä.  6) 
widentrritende  nnd  lediglich  anf  die  ungenane  Angabe  tod  Snid.  TloatiH. 
(s.  A.  36)  flieh  grOndende  Vermntbnng  yon  Soheppig  De  Posidonio  (Halle 
1869).  S.  8f.  aber,  dsse  P.  überhanpt  nicht  in  Athen,  londem  in  Bhodos 
gelehrt  habe,  ist  kanm  der  Grw&hnung  werth. 

31)  Cic.  Off.  11,  10,  3G.  popularibuM  .  .  .  vtrhis  t»t  agendum  et  iuüatit, 
attn  loquimur  de  opinione  populturi,  idgue  eodem  modo  feeit  Panaeliae.  Fin. 
IV,  88,  79,  wo  es  im  QegensatE  in  den  älteren  Stoikern  sowohl  in  Betng 
auf  die  Schroffheiten  nnd  inneren  WidersprOche  ihrer  Horaltheorie  als  auch 
die  Spitzfindigkeit  ihrer  DanrteUang  nnd  die  Trockenheit  ihrer  ScholBprache 
Ton  ihm  heiart:  Panaetiia  txc  aeerbitate»  »enlentiarum  nee  disterendi  tpinat 
probavit,  fuitqtte  m  altero  gertere  miHor,  in  aitero  iUuetrior.    • 

8l'>)  8.  A.  38".  58.  67.  70. 

88)  Cic.  Pin,  a.  a.  0.  fährt  fort:  lemper^ue  in  ore  h4A»H  Platonem, 
ÄriBtoMem,  XenocraUm,  Thtophrattum,  Dieaearehum,  vi  ipeiu»  aeripta 
deelarant.  Ttitc.  I,  82,  79.  eredamu»  .  .  .  Ponaetio  a  Plattme  «uo  ditten- 
lienti?  quem  enim  omnibus  locia  dioinvm,  quem  $t^ie*itistimwn ,  j[u«m 
tanctimimum,  quem  Homemm  ^äotojAorum  appeüat,  huius  hone  wum 
»ententiam  de  immortalitate  antmorwn  wo»  probat  Pbilod.  Col.  LXT.  ^r 
yäf  leivfös  ^iXoxlätmr  kbI  ^iltf^MiociliiG,  ä^llö^  %ul  »«pt^v^d^«^«^! 
(ör  ZTirar^timyv  (rt  Siä  n)^  'AvtiirnUar  ^xal  tb*  Utfl^itatov.  Bin- 
tichUich  des  Erantor  s.  Acad.  II,  U,  1S6  (C.  t.  A.  663). '  Dosb  er  aber  auch 
einen  Commentar  zn  Platona  TimaeOB  geschrieben  habe,  wie  van  L  jnden 
8.  78  and  Zeller  Pb.  d.  Qr.  a.  a.  0.  S.  6«0f.  A.  4  aus  Prokl  in  Tim.  BOB 
tchlieaaen,  ist  mindeiteni  aehr  iweifelbafb,  s.  Hirse!  II.  S.  898 f.  A.  1. 

38)  Hierin  nnd  in  der  Vermnthnng,  daas  ebenhiemit  ancb  wohl  aein 
IntereaBe  an  der  Aecbtheit  oder  Ün&chtheit  der  Dialoge  nnter  den  Namen 
von  Bchfllam  dea  Sokratea  (a.  A.  68)  theilweiae  nisamnienbing,  kann  ich 
ao  im  Allgemeinen  Hinel  IL  S.  864—877  nur  beistimmen.  Was  aber 
da«  Einzelne  von  deaaen  Combinationen  nnd  H;fpotheaengeweben  anlangt, 
ao  ist  hier  nicht  der  Ort  die  8pinnenf&den  und  die  dauerhaften  Beataud- 
theile  in  denaelben  TOn  einander  au  aondem.   JedenfellB  bat  Hirzel  nicht 


.  >^>00' 


'8'^' 


68    Achtuadz wanzigste B  Capitel.    Die  Stoiker  Bogthos  und  Panaetios. 

zu  bezeichaen  isf ).  Und  so  erlitt  deiin  das  stoische  Lehr- 
gebäude unter  seinea  Händen  aameatlich  aucb  durch  Aufuahme 
platonischer  und  aristotelischer  Lehren  in  Folge  wohldurchdachter 
BerDckaichtigui^  der  Einwürfe  des  Eameades^)  und  des  Krito- 
laoB**'')  erhebliche  Veränderungen.  Zwar  blieb  er  im  Unterschiede 
von  Boethos  Pantheiai,  aber  im  üebrigen  ging  er  noch  weiter  als 
jener,  wenn  er  auch  in  seiner  vorsichtigen  and  zurOckbaltenden 
Weise  seine  Abweichungen  vielfach  nur  als  das  Wahrscheinlichere 
bezeichnete.  In  dieser  Form  sprach  er  sich  ftlr  die  Unvergänglich- 
beit  der  Welt  aus^').  Während  ihm  aber  hienach  die  Wahl  blieb 
ebendiese  ünver^^glichkeit  auch  auf  die  menschliohe  Seele  aus- 
zudehnen oder  aber  deren  sofortigen  Untergang  durch  den  Tod 
als  das  Wahrscheinlichste  hinzustellen,  begnUgte  er  sich  nicht 
einmal  mit  dem  Letzteren,  sondern  bestritt  sogar  jedes  Fort- 
leben  von  ihr  ausdrücklich,  hierin  ganz  allein  stehend  unter  den 
Stoikero^^.  Um  so  mehr  aber  hielt  er  daran  fest,  dass  inner- 
halb der  unvei^derlichen  Weltordnuog  und  eben  durch  sie  jeder 
besonderen  Sphaere  auch  ihr  besonderes  Gesetz  zufällt,  welchem 
allein  sie  gehorcht,  so  dass  schliesslich  dasselbe  bei  jedem  ein- 
zelnen Menschen  vor  alten  Dingen  in  seiner  vernünftigen  In- 
dividualität liegt^).     Ja  er  neigte  im  Zusammenhange  hiemit 

bedacht,  daai  sof  andere,  gleichartige  Bemerkangen  des  P.  innerhalb  de* 
G«bietei  der.  höheren  Kritik  (a.  A.  68)  dieser  GleBichtspiuikt  aoch  nicht 
einmal  theilveise  auwendbai  ist. 

U)  S.  A.  68  und  Hiriel  U.  S.  STSff. 

Sb)  „Hier  mag  nur  hervorgehoben  werden,  dass  einer  von  den  Be> 
weisen  des  Karoeades  gegen  die  etoische  Lehre  von  Gott,  Cic.  N.  D.  HI, 
14,  86,  von  P.  seinem  Kerne  nach  wider  die  Fortdauer  der  Menschanseele 
noch  dem  Tode  wiederholt  wird,  Cic.  Tose  I,  82,  79".  (Schmekel). 

ab*>)  3.  A.  42. 

86)  Cic.  N.  D.  II,  46,  IIB,  vgL  83,  86.  Stob.  Ekl.  I.  p.  414—416  H. 
171,  6  fl.  W.  —  Areioi  Did.  Fr.  86.  p.  418  Diele.  Vgl.  La.  Di  VU,  US. 
Ps.-Phil.  incorr.  m.  C.  16.  p.  248  Bern.  847  0  HOich.  Zeller  a.  o.  0. 
S.  668.  Ä.  1. 

37)  Cic.  Tom:.  1,  3!,  78  f.,  vgl.  18,  42.  S.  A.  86.  Zellar  a.  a.  0. 
S.  636.  Ä.  I. 

38)  S.  Aber  dies  Alles  besondere  den  wahncheinlich  (vgL  A.  68]  aas 
seiner  Schrift  ntfl  nfovoiae  geflossenen  Abschnitt  bei  Cic.  N.  D.  II,  SO,  76  ff. 
Aber  anch  wenn  diese  Annahme  nicht  richtig  sein  sollte,  ^sst  sich  diese 
seine  Abweichung  vom  alten  Stoicismas  dennoch  aas  dem  gansen  Za- 
samiDeuhange  seiner  Lehre  in  Verbindung  mit  einielnen  aosdrücUichea 
Nachrichten  und  sicher  ans  ihm  entnomniencn  Stellen  erweisen,  wie  es 
Schmekel  darthnn  wird. 


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FbhuUo«  TOn  Bhodoi.  69 

sogar  aliem  Anschein  nach  zn  einer  Ermäesigang  des  Determi- 
nismus bin  unä  räumte  innerhalb  der  Weltordnnng  selbst  in 
peripstetischer  Weise,  angeregt  namentlich  anch  durch  Demetrios 
TOD  Pbaleron,  anch  dem  Zufall  seinen  Spielranm  ein,  so  sehr 
er  auf  der  anderen  Seite  nnr  mit  grosser  Einschränkung  die  6e- 
achreibung  gelten  liess,  welche  jener  von  dem  Walten  dieser 
Tyche  gegeben  hatte**'').  Folgerichtig  bestritt  er  daher,  hierin 
wiederum  von  allen  anderen  Stoikern  abweichend,  die  astro- 
logische Mantik  gänzlich'^  und  zweifelte  auch  alle  andere  an**^. 
Folgerichtig  erklärte  er  mit  grosserer  Bestimmtheit  als  irgend 
ein  sonstiger  Anhänger  der  Stoa  ftlr  wirkliche  GStter  nur  das 
Weltall  and  die  Gestirne,  gab  jedoch  zu,  daes  diese  philosophische 
Theologie  ftlr  die  Menge  nicht  ausreiche,  sondern  letztere  viel- 
mehr der  Volks-  und  Staatsreligion  bedürfe.  Die  Theologie  der 
Dichter  jedoch  mit  allen  ihren  Fabeln  liess  er  meistens  auf  sich 
beruhen  und  verschmähte  allem  Anscheine  nach  die  allegorische 
Auslegung  zwar  nicht  ganz,  aber  doch  ein  Eingehen  derselben 
in  die  Einzelheiten  der  Dichter-  und  Yolksmythen").  Es  lässt 
sich  kanm  bezweifeln,  dass,  wie  ges^,  die  Kritik  des  Earneades 
eine  mächtige  Einwirkung  auf  ihn  ausgeObt  hatte,  und  dass  er 
ohne  sie  schwerlich  zu  dieser  fOr  einen  Stoiker  ganz  auffallend 
vorurtheilslose'n  Richtung  gelangt  wäre**).  Indem  er  im  Unter- 
schiede von  der  altstoischen  oder  chrysippeischen  Lehre  die 
Zeugnngskraft  nicht  zur  eigentlichen  Seele  ^hlte,  sondern  nur 
fQr  eine  givOts  erklärte,  so  dass  er  also  im  Menschen  neben  der 
vemtlnftigen  Seele  dualistisch  noch  eine  vegetative   annahm*^, 


aS*^  8.  hierfiber  die  geistvoll  eindringend  an  Bemerkungen  von  Seal» 
a.  a.  0.  S.  184-188,  der  sich  beeondere  auf  Cic.  Off.  I,  36,  90  (—  Fr.  6 
Foirl,).  II,  6,  19  (»gl.  I,  »3,  ISO)  Btdtet  Vgl.  femer  C.  88.  A.  79,  aber  auch 
C.  r  A.  698  mit  den  Nachtrr.  n.  C.  21.  A.  868. 

39)  Cic.  Divin,  I.  42.  88.  *7,  79. 

40)  Cic.  Diria.  I,  8,  6.  7,  12.  Äcad.  11,  88,  107.  VgL  La.  Di.  VII,  149. 
Epiphan.  adv.  haer.  1090  D. 

41}  S.  Aber  dies  Atlea  Zeller  a.  a.  0.  S.  566— 668. 

43)  S.  bea.  Cic.  Divin.  1,  7,  12.  Hiriel  T.  8.  840  ff.  HOglich  iet  et, 
da«»  er,  wie  schon  van  Lynden  S.  26  bemerkt,  anch  den  Peripatetiker 
Kritolaoa  gehSrt  hatt«,  und  wohl  go  gnt  wie  sicher,  dasi  er  (wie  noch  mehr 
[a.  A.  S>^  BoBtbo«)  anch  von  diesem  beeinBnast  war,  b.  C.  S3.  A.  479*. 
8cala  a.  a.  0.  B.  240—944.  249. 

48)  Denn  a)i  qivais  beteichneten  die  Stoiker  die  Seele  der  Pflanzen  im 
Gegensatz  zur  animaliachen,  s.  Zeller  a.  a.  0.  S.  19S  F.  A.  8. 


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'8'^' 


70    AchtnndzwaczigHteB  Capitel.    Die  Stoiker  BaSthoB  lud  Panoetios. 

Däherte  er  eich  damit  stark  der  arietotelisclieii  Seeleneintheitung"). 
Die  Sprache  rechnete  er  ferner  mit  zur  Yernunftthätigkeit  und 
lieBB  so  Ton  den  altstoischen  acht  Theilen  der  Meiucbenseele 
nur  sechs  Qbrig,  die  Vernunft  und  die  fOnf  Sinne,  eignete  sich 
also  in  Wahrheit,  wenn  auch  mit  gewissen  Modificationen,  die 
aristotelische  Dreitheilung  einer  vemtluftigen ,  einer  empfindend- 
begehrenden  und  einer  vegetatiren  Seele  im  Menschen  an*'). 
Seine  Lehre  von  der  Glückseligkeit  oder  dem  höchsten  Gut  war 
nicht  minder  allem  Anschein  nach  mehr  aristotelisch  als  alt- 
stoisch,  und  wenn  er  wohl  such  dem  Namen  nach  die  Apathie 
beibehielt,  nicht  bloss  für  den  Weisen  im  absoluten  Sinne,  sondern 


41)  Denn  dieae  qiv«ie  entspricht  dem  niedrigaten  (dritten)  Seelentheile 
des  Hanacheu,  welchen  derselbe  mit  den  Thieren  und  den  Pflansen  gemein 
bat,  nnd  deaaen  Eigenüiflmliohkeit  die  Kraft  der  Em&hmng  und  Fort- 
pflanziiDg  i«t,  der  ^xv  O'fntx^  nach  ariatotelischer  Lahie. 

ib)  Tertullian.  de  an.  14  [vgl  DieU  Doiogr.  S.  S06,  den  Stein 
Pajchol.  der  Stoa  S.  181  f.  mit  A.  370  in  aehr  TernngWckter  WeUe  beatreitet). 
Nemea.  de  nat.  hom.  16.  p.  96.  cd  niv  qemvijmiö»  t^s  H(r#'  öpp^v  Kic^iFEmc 
(daaa  vatet  diesem  Änidrack  nicht,  wie  ich  frtlher  mit  Zelle^  a.  a.  0.  S.  &U 
[vgl.  anch  Stein  a.  a.  0.  S.  188J  geglaubt  habe,  die  wUlkflcliche  Bewegung, 
Houdem  —  alletdinga  aeltaam  genng  —  die  TemnnftthUigkeit  ta  verstehen 
iBt,  wird  Schmekel  nachweisen)  ^Ifos  tlvai  pavUiai  .  .  .  ti  ii  mctQ/ui- 
Tiiö)r  ov  x^s  VXVt  f^tfi>E  ällä  tije  ipvaeiat.  Dazu  atimmt  es  ToUatAndig, 
dasB  in  dem  bei  Cic.  N.  D.  II  wahncheinlich  (b.  A.  S8.  6S)  ana  P.  ge- 
floaaenen  Abachnitt  C.  &4  ff.  zaerat  g.  184—138  vom  EmUirouga*  nnd 
AthmuDgapTOoeaa,  daan  nach  einigen  kunan  Bemerkongen  Qber  Knochen, 
Sehnen,  aufrechte  Stellnng  (g.  139—140)  über  die  fünf  Sinne  (g.  140—140) 
und  luletzt  Aber  Vemnnft  nnd  Sprache  (g.  147  ff.)  gehandelt  wird.  Die 
Annfthemng  an  Ariatotelea  witd,  was  aach  Zellei  S.  ötS  f.  noch  nicht 
erkannt  hat,  hiednrch  noch  giOsaer,  denn  der  mittlere  Seelentheil  ist  ja 
noch  jenem  die  'pvzh  ala^utt^,  und  nicht  auf  die  platonische  Dreitheilung 
also,  wie  Stein  a.  a.  0.  S.  188  ff.  und  Scala  a.  a.  0.  8.  SSö  f.  meinen, 
sondern  auf  die  aristotelische  kommt  F.  snrfick.  Dnd  wie  bei  Aristoteles 
die  i^I^  aio6r)ti*i^  zugleich  das  ii/tmutöv  iat  und  damit  auch  die  Quelle 
der  willkOrlichen  Bewegung,  genau  so  mnas  auob  P.  die  Sache  angeeeheo 
haben,  wenn  er  dooh  nach  TertnU.  eben  nur  jene  sechs  Theile  der  eigent- 
lichen Seele  nnd  nicht  aieben  annatiTn  und,  vorauf  sich  im  Uebrigen  Stein 
S.  IS8.  A.  371  mit  Becht  gegen  Zeller  beruft,  andrerseita  anch  wieder  bei 
Cic,  Off.  I,  88,  101  (B.  Hirzel  S.  608.  A.  1)  folgende  Zweitheilnng  giebt: 
duplex  eit  «nun  vis  ammontm  atgue  natura:  «na  pan  in  adpetüu  potita 
est,  qvae  tst  ö^fii]  Gratet,  quat  hominem  huc  et  iOtus  rapit,  aUtra  m  rattone, 
qttae  doeet  et  explanat,  quid  facimdum  fugienditmque  «■(:  jeder  der  fdnf 
Sinne  kann  eben  Vermittler  des  Sinnenreisea  nnd  damit  der  i^ft^  nnd  alao 
aucb  des  nif&oc  aein. 


..>^.00' 


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PanaeüoB  von  Rhodos.  71 

als  höchstes  Ziel  des  Strebens  auch  für  die  übrigen  Menschea, 
80  scheint  er  dabei  doch  derselben  eine  Begriffsbestimiaung  ge- 
geben zu  haben,  dass  sie  der  Sache  nach  Tielmehr  mit  der 
Metriopathie  zusammenfiel*").  Er  adelt«  und  hob  die  sogenannten 
mittleren  Pflichten,  indem  er  auch  sie  zu  diesem  höchsten  Gut 
in  engere  Beziehung  setzte  und  so  dem  schlechthin  vernunft- 
gemässen  Handeln  {xatÖQ^ana)  des  vollkommenen  Weisen  näher 
rückte,  ja  sie  auch  ftlr  diesen  als  ein  wesentliches  StQck  von 
dessen  Weisheit  mit  verbindlich  machte*'),  so  dass  nun  neben 
ihnen  oder  den  xa&^ovra  in  engerer  Bedeutong  auch  das  xar4(f- 
ftofur  von  dem  weiteren  Sinne  des  Pflichtgemässen  mit  umfasst 
ward.  Um  so  mehr  aber  konnte  er  bei  der  Behandlung  jener 
mittleren  Pflichten  in  seinem  berühmtesten  Werke,  den  drei 
fitlchem  aber  das  Fflicbtgemässe  (atpl  vov  xa9i]xovcog)  von 
dieser  absoluten  Weisheitsbethätigung  absehen*^)  und  so  Uber- 
banpt  in  der  Anwendnng  die  Schroffheiten  der  altstoischen  Moral- 
principien  unter  steter  BerKcksichtigung  der  verschiedenen  In- 
dividualitäten und  individuellen  Fälle  *^  mildem,  die  strenge 
Gerechtigkeit  in  acht  aristotelischem  Sinne  durch  die  Billigkeit 


46)  Dmb  er  die  Apathie  geradezu  verworfen  h&tte  (Gell.  XU,  IG,  10), 
halte  ich  mit  Zeller  a  a.  0.  S.  GS5  für  onglaablich.  Freilich  spricht  aacb 
Cicero  Off.  11,  i,  18  in  Bezug  anf  die  Affecte  nur  von  einem  tohibere;  falls 
aber  seine  Definition  derselben  als  turbati  atUmi  molui  genau  die  des  F. 
wiedei^ebt,  folU  also  erst  die  verkehrten  and  übermässigen  Gernftths- 
bewegnngen  Affecte  sein  «oUeu,  so  dass  t.  B.  sittliche  Entrüstung  an  sich 
noch  kein  Affect  wäre,  dann  kann  nur  von  einem  exUrpan  die  Bede  sein, 
aber  dies  ist  Mich  nur  noch  dem  Namen  nach  Apathie. 

17)  „Cic.  Off.  I,  8,  7.  II,  8,  13  ff.,  wo  4,  IG  jene  guan'  »eatnda  quaedam 
hotiota  allen  Menaohen  mit  Einschlnsa  der  Weisen  zugeschrieben 
werden.  Im  Gegensatz  in  diesen  Stellen  s.  bes.  Fin.  III,  G,  IS  ff.  IV,  IT,  46". 
(Sckmekel). 

48)  Daaselbe  war  also  anadrücklich  nnr  für  Fortschreitende  oder  Weise 
■weiten  Bangaa  (Cic.  Off.  II,  8,  l»  t)  geschrieben.  Der  Sache  nach  läuft 
dies  in  der  Tkat  datanf  hinaus  an  die  Stelle  des  unaosfilhibaren  Ideals 
eines  absolnten  Weisen  das  ansfllbrbare  eines  Weisen  zweiter  Classe  sa 
setzen.  Ob  aber  P.  wirklich  diese  Consequens  zog,  wie  Hiriel  S.  301.  32Tff. 
SS4.  A.  1  (vgL  8.  871—806)  befaaaptet,  darftber  sind  wir  ohne  Nachricht, 
imd  die  wirklich  überliefwteD  Aensserungen  desselben  darüber,  ob  es  Je 
ünen  vollkommenen  Weisen  g^eben  habe  oder  geben  werde  (a.  a.  0.  §.  16. 
Sen.  6p.  116,  5),  lauten  so  zurückhaltend,  dass  wir  alle  Ursache  zn  einer 
gleichen  ZurflckhaltaDg  haben. 

*9)  »Vgl.  bes.  Cia  Off:  I,  14,  42.  46.  30,  106.  111  f."  (Schmekel). 


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72     Achtuadzwaozigstea  Capitel.    Die  Stoiker  BoSthoa  nnd  Fanaetios. 

ergänzen  nod  seiner  Hechts-  und  SitUicfakeitsIehre  ein  von  der 
dea  ChrysippOB  aebr  verschiedenea,  ebenso  praktiscbee  eis  grosa- 
herzigeB,  mildes  und  menachenfreundliches  Gepräge  aufdrücken^), 
ohne  doch  ihrer  Sittenstrenge  irgend  Etwa«  zu  vergehen,  in 
welcher  er  vielmehr  in  Wahrheit  hoch  Ober  Ohrysippos  stand, 
oder  gar  durch  diese  Tendenz  in  ähnliche  laxe  und  unsittliche 
6rundsätze  zu  gerathen  wie  sein  Lehrer  Diogenes  und  theilweise 
sein  ScbOler  Hekaton^').  Nur  das  Sittliche  (xnAof)  galt  ihm 
im  Ganzen  und  Grossen  auch  tOi  nfltzlich,  wenn  schon  im  ein- 
zelnen Falle  das  Nützliche  mit  den  allgemein  sittlichen  Normen 
in  einen  scheinbaren  Conflict  gerathen  kann,  der  je  nach  der 
Art  dieses  Falles  zu  entscheiden  ist.  Freilich  aber  diesen  dritten 
casuistischen  Abschnitt  seiner  Darstellung  hatte  er  später  aus- 
zuführen versprochen,  und  er  erföUte  dies  Versprechen  nicht"''). 
Ton  demselben  Sinne  für  das  praktisch  Durchführbare  nnd  der 
grossen  menBchlicben  Gesellschaft  Frommende  geleitet,  warf  er 
endlich  aber  auch  in  der  Politik  den  alten  kjniscb-stoischen  an- 
geblich idealen  Staat,  der  ja  nach  altstoischer  Auffassung  nur 
aus  lauter  eigentlichen  Weisen  bestehen  sollte,  über  den  Hänfen^) 

50)  „S.  bes.  Cic.  Off.  I,  9,  80  und  im  Oegeasktü  dun  Chrji.  b.  Qell. 
XIV,  4,  i.  Cic,  Tnwj.  HI,  9,  SO.  La,  Di.  VII,  ISS.  Stob.  EkL  II.  p.  96.  USW." 
(Schmekel). 

61)  S.  C.  S.  A.  See.  366>>.  C.  Si.  A.  16.  Hireel  II.  S.  601  ff.  Nicbt 
bloss  dem  Diogenes,  sondeni  wach  den  Alteren  (ancb  dut  baltigriecbiBcfaen) 
Stoikern,  nie  ChtyaippoB  (s.  C.  3.  Ä.  SSS''),  obwobl  er  dessen  Rechts-  und 
GerechtigkeitBlebre  gegen  die  Binwflrfe  dM  Earneades  (a.  A.  CT)  ver- 
theidigte,  trat  er  im  Qegentheil  in  dem  Adel  der  GeBiannug  gegenüber 
nie  den  Erfimero  ein  „Gentlemao",  fibrigens  (s.  C.  2.  A.  374)  in  neflent- 
liobet  Uebereinetimmniig  mit  seinem  Lehret  Antipatros.  S.  hierüber  die 
Tortrefflicben  Aaseinandersetznngen  von  Hircel  II.  S.  368.  A.  1  und  be«. 
S.  &9Sff.  A.  1,  ancb  3.  263.  A,  1. 

61")  Cic.  Ofi'.  III,  2,  7  f.,  B.  A.  SO.  ad  Att.  XVI,  11,  1.  nc  ntfl  loö 
Hv&^DVTOc,  quaUnua  Panaetiut,  abtolti  dttobtu:  »Uhu  ins  muU,  ui  atm 
initio  diefsisset  ita,  tria  genera  txqMWendi  offici  esK,  wvim  evM  iMiben- 
rnus,  hojKStWH  an  fwrjw  eit,  alitTttnt  vtäe  an  tnatile,  iertittm  cum  haee  mter 
se  pugnare  videantar  .  .  .  de  duo&us  primit  praeclare  disseruit,  de  Urtio 
p^lieetur  »e  deincepe,  led  nihil  Kripeü:  eum  loeum  Fosidomus  perseeutM 
^(«t>.-  ego  autem  tt  eins  Ubrum  arctteivi  ^.  (a.  C.  3S.  A.  08). 

6S)  „So  weit  nar  sicher  Diogenes  der  Babylonier  noch  nicht  gegangen, 
darin  freilich  ein  Vorl&nfer  des  F.,  dus  er  vor  diesem  allein  unter  den 
Stoikern  (in  seiner  Schrift  jifQl  vöpaiv,  s.  C.  B.  A.  S67)  staatBreohtUcfae 
nntersachongen  ans  der  Wirklichkeit  und  fdr  die  Wirklichkeit  angestellt 
hatte,   B.   Cic.    de   leg.   III,  6  £,  18  f.    (nachdem  er  die   Gesetze   tut  die 


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Panaetioa  von  Bliodo«.  73 

uad  stellte,  auch  hier  wesentlich  beeinflusst  durch  das  römische 
Staatsleben'^"'),  eine  neue  Staatsphilosophie  auf.  Er  schloas  sich 
in  derselben  tbeiis  vielleicht  an  Dikaearchos^),  theils  ohne  Zweifel 
an  die  zuerst  ton  Platou  la  dessen  Politikos  aus  den  bereite 
von  Sokrates^)  gelegten  Keimen  entwickelte,  dann  aber  von 
Aristoteles  in  dessen  Politik  durchgeführte  EintheiluDg  der  Ver- 
fassungen in  richtige  und  in  diesen  entsprechende  Abarten 
(xttfftxßäaEis)  an,  jedoch  mit  manchen  selbständigen  Eigenthfim* 
lichkeiteiL  Und  diese  eingehende  Beontzang  der  Politik  des 
Aristoteles  durch  einen  Stoiker  iat  nicht  bloss  um  so  merk- 
wflrdiger  in  einer  Zeit,  in  welcher  dessen  eigne  Schale  dies 
hochinteressante  Werk  rollständig  vernachlässigte^"),  sondern 
die  neae  Staatslehre  des  Panaetios  hat  auch  sofort  auf  einen 
der  bedeutendsten  Männer  jener  Periode,  mit  welchem  er,  wie 
ges^,  in  der  Umgebung  Scipioe  persSnlich  verkehrte^"),  auf 


HagiilTator  entworfen  hat):  loettm  itlwn  MtiM,Mt  adottÜMitü»  Öraecitu qttae- 
n'tuM  et  diaputalum  egl,  txpUcabo  .  . .  atqui  pleraque  titnt  dieta  tn  älia  librii, 
cum  de  optima  r^niblica  qMaererawr,  ted  huivi  tod  mnt  propria  qwMtdam 
a  Theophraito  primwn ,  dtiitde  a  IHo(^gtynt{»oTovTaohoaut)  Stoico  qtme- 
rila  Mbtiliui.  Att.  Am  (amjem?  ttia»  a  Stoicie  i»ta  tractata  »unt?  H.  Nan 
Miu  ni»  ab  eo,  (wm  nodo  nominaoi  et  poatea  a  magno  homint  et  mprimis 
enuUto  ToMOdio:  MOm  veteret  verbo  tenui  aeuti  iUi  quidem,  ted  fion  ad  htme 
wium  populärem  afgue  civilem  de  re  publica  dis»erd>ant.  Sicher  hat  hier- 
nach Getto  in  dieser  Schrift  jene  proprio  quaedtau  mit  Benntznng  dei  Dio- 
genes anigearbeitet".   (Schmekel). 

&!■>}  8.  Cio.  de  rep.  I,  21,  U  und  dazu  Einel  II^  S.  BSe.  A.  2. 

68)  Die  Ton  Dikaeuchoa  im  TripolitikoB  (b.  Oiann  Beitrr.  t.  gr.  n. 
rOm.  L.-O.  lt.  S,  8—80)  entwickelte  Aniicht,  dae«  die  bwte  Staateform  die 
an«  EOoigÜiDm,  Amtokratie  (oder  Oligarchie)  nnd  Demokratie  gemischte 
aei,  wird  ewar  anch  als  die  atoiache  bezeichnet  (D.  L.  VII,  ISl),  aber  sie 
war  bei  den  Stoikern  schwerlich  älter  ala  F.  Nach  Aristot.  Pol.  II,  6. 
ISB&'i  32  B.  war  fireüich  der  nraprilngliche  Urheber  dieser  Idee  anch  nicht 
DikoearcboB,  sondern  ein  Früherer,  nnd  wenn  auch  die  ganie  Stelle 
»6»i>99-lH6'e.  t3S6>8i— 86  wohl  nicht  mitünrecht  von  Her.  Schmidt 
Jahrb.  t  Pbü.  CXXT.  188S.  S.  828  f.  als  ein  spateres  Einschiebsel  ver- 
dScbtigt  ist,  so  iat  ja  doch  der  wesenUiclie  Keim  tn  diesem  Gedankefi 
Bohon  bei  Piaton  in  den  Qesetten  in  finden,  nnd  der  der  VonOglichkeit 
einer  HischTerßtuuag  überhanpt  rflhct  nach  dessen  dortigem  aasdrficklichen 
Zengniss  Xll.  978  E  nicht  erst  tou  ihm  her. 

64)  Xen.  Hem.  IT, 6, 12.  TgL  Sniemihl  Aristoteles  Politik  II.  S-  136 ff. 
A.  583. 

M^)  Wenigstens  lässt  gich  nicht  einmal  von  Eritolaos  du  GegenUieil 
nachweisen. 

66)  Cio.  de  rep.  a.  a.  0.  mtmineram  pinaepe  It  (näml.  Scipionem)  cum 


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74    AchtnndzwuiEigBtos  Capitel,    Die  Stoiker  BoSthoB  und  FauaetioB. 

seinen  älteren  Zeitgenossea  Polybios'^,    und    sodann  auf  die 
Folgezeit  eine  massgebende  Wirkung  aosgeQbt'^.     Bei  einem 


Fanaetio  düterere  toUtttm  coram  Poltfbio,  duobtu  Graeciae  wl  perilütimit 
rerum  dväium  etc. 

66)  Es  bandelt  sich  hier  nm  dea*en  Darat«llong  VI,  8—10  vom  Erei*- 
laaf  (avaxmlaatt  9,  10)  des  Debergangi  der  TerfaseuDgen  in  einander. 
PoljbioB  6,  1—3  vill  dioMD  Gegenetand  nar  sammarJBCli  (tteipcdaimtms, 
a,  C.  S9.  A.  92)  behandeln  and  -rerweiat  für  das  AtufOlirlicbeTe  aof  Piaton 
und  gewisse  andere  Philosophen,  naCnaiv  ixi^oit  fAv  tpilovifiav  (s.  wiederum 
C.  39.  A.  93).  Dase  er  Beioerseits  dabei  diese  selbst  benatit  hat,  wird  wohl 
Niemand  bezweifeln,  und  da  aeioe  Darttellang  von  der  Piatons  teoti  man- 
cher Berfihnngspunkte  stark  abweicht  («.  Hinol  D^  S.  871  f.  Anm.),  so 
kommt  AlleB  darauf  au,  wer  jene  „anderen  Philoeophen"  sind.  Osann 
a.  a.  0.  S.  33  ff.  und  Zeller  Ph.  d.  Gr.  a.  a.  0.  S.  S83.  A.  1  hielten  wegen 
deB  Zusammentreffens  mit  Dikaeaichos  in  der  A.  63  beiObrten  Ansicht 
diesen  fär  «eine  Vorlage,  und  waa  Hirsel  !!■>.  S.  866  dagegen  vorbringt, 
ist  nicht  entscheidend.  Denn  wenn  PoljbioB  XXXIV,  6,  1.  6,  1  ff.  (rgl. 
Strab.  II.  104  ff.)  dem  Dikaearchos  in  geographitchen  Dingen  starke  Irr- 
thflmer  nachEuweiaen  sncbte,  so  ist  das  doch  kein  Grnnd,  dasB  er  sich 
nicht  in  politischen  dessen  Theorie  unmittelbar  angeacblosien  haben  kSnnte, 
wie  er  es  mittelbar  (vgl.  A.  68)  gethan  hat  Aber  schon  der  unbestimmt« 
Ausdmck  ohne  Namensneminng  dentet  eher  anf  einen  Zeitgenonen  hin, 
und,  worauf  mich  mein  Scbfller  P.  Voigt  aufmerksam  machte,  und  was 
jetst  auch  v.  Scala  a.  a.  0.  S.  108  f.  Anm.  richtig  herrorhebt,  ganx  anders 
als  Fol;biog  dachte  sich  Dikaearchos  (Fr.  1.  4  b.  Potph.  de  abit.  IV,  3. 
Vair.  R.  R.  II ,  1 , 4)  den  DmiBtand  der  Uenachen  als  einen  glficklicheo. 
Gant  Tortrefilich  ferner  hat  Hirsel  U>>  (Leipc  1888).  8.  841— BOT  be- 
wiesen, doBB  Polfbios  annähernd  ein  Stoiker  von  der  Richtung  des  F.  war, 
hat  auch  (S.  863.  810  f )  die  stoische  E^bnng  dieser  araner  Auseinander- 
setonng  dargelegt  und  aich  (S.  86«)  mit  Recht  anf  die  A.  63  angeC  Stelle 
bei  La.  Di.  VII,  181  berufen,  merkwürdig  genug  aber  daraus  noch  nicht 
auBdrilcklicfa  den  Schiusa  gesogen,  data  unter  jenen  txf^n  ipiXittUfot  kein 
Anderer  als  P.,  der  eben  selbst  den  Piaton  benntcte,  sa  ventehen,  das« 
dessen  betreffende  Schrift  und  mOndlicher  Verkehr  mit  Poljbios  biet  im 
Weaentlichen  des  Letsteren  Quelle  ist.  Wohl  aber  erkannte  dies  gleichseitig 
der  eben  genannte  Voigt  SoraniEpheaü  Über  de  etTmologiis  corporie  humaoi, 
Qreifawald  1863.  8.  S.  61.  These  9,  und  iwar  nach  seiner  mir  gemachten 
Hittiieilnng  auf  Qmnd  der  gewiss  nicht  tnfUligen  gani  ausserordentlichen 
Aehnlichkeit  von  6,  4  mit  Cio.  Off.  I,  4,  11,  und  diese  Beobachtung  l&sst 
in  der  That  in  Verbindung  mit  jenen  anderen  Thatsachen  nur  dieee 
Folgerung  lu,  snmal  da  die  gaaie  von  Poljbios  entwickelte  Theorie  nur 
auf  einen  deijenigen  Stoiker  pasat,  welche  den  Weltantergang  leogneten,  nnd 
da  auch  die  Darstellong  der  Ansicht  von  des  Panaetios  Schaler  Poseidonios 
fiber  die  Entwicklung  der  Staatsrerfassnngen  bei  Sen.  Ep.  90,  4  ff.  viel  Ge- 
meinsames darbietet  nnd  die  Abweichungen  gewiss  sum  Theil  anf  Seneoas 
Rechnung  kommen,  *.  Hirxel  6.  811.  A.  1.    DnabbKngig  von  Voigt  ist 


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PanMtioa  ron  RhodoB.  75 

Wann«  dieser  Art  kann  auch  ein  auageprägtea  und  ausgebreitotea 
historiscli-philologiaclies  und  UtterariacHes  Interesse  und  Wissen 


Mioh  3chmekel  (zam  Theil  aof  anderem  Wege)  eh  demMlben  ErgeboÜB 
gelaogt,  und  ein  QleicheB  gilt  von  Scala  a.  a.  0.  S.  332—265  (vgl  S.  lOS— 
128),  auf  dessen  eingebende  Begrflndang  jetit  im  üebrigeu  in  Terweisen 
iit,  obwdil  ichwerlich  ein  so  nahea  yerwandtachaftiTeThUtniaB  ciritcben 
Ptendo-Hippodamoe  xifl  molittiai  (Stob.  Flor.  XLIU,  9%-U)  nnd  Polfb.  TI 
beitebt,  wie  er  «nninunt,  dau  Enteret  onmittelbar  am  derselben  Quelle 
wie  Letzterer  ood  nur  ans  dieser  geaohOpft  hUte.  Die  Einwendungen  tod 
Nieee  OOtt.  gel.  Ans.  1S90.  8.  gB2  wiegen  nicht  schwer,  und  wenn  Elohe 
De  Cio.  hbr.  de  off.  fontib.  (s.  C.  3.  A.  366  >>)  gerade  jene  Stelle  bei  Cic. 
de  off,  I,  i,  11  mit  in  Den^jenigen  rechnet,  was  Cicero  nicht  au  P. 
entaonunen  habe  (vgl.  A.  61),  weil  aieh  anch  Fin.  11,  14,  U  Aehnliohes 
wiederfindet,  so  leigt  sich  Bonach  hierin  nor,  wie  unsicher  diese  Basis 
■einer  BeweisfOhning  ist,  indem  in  Wahrheit  in  diesem  Falle  hieraus  um- 
gekehrt in  schliesaen  ist,  dass  Cicero  anch  am  letiteren  Ort  Reminiscenten 
ans  P.  einmischt«. 

CT)  L&ngat  bat  Zeller  a.  a.  0.  II*,  S.  S.  636.  Aom.  richtig  angedeutet, 
dasB  Cicero  schwerlich  die  aristotelische  Politik  selbst  gelesen,  nnd  dass 
er  folglich  das  Wenige,  was  namentlich  im  ersten  Bach  von  de  rep.  an  sie 
anklingt,  vielmehr  von  seinem  Qaellenschriftsteller  bat.  Denn  eine  ander«, 
von  mir  (Aristot  Polit.  libri  VUI,  Leipi.  1 873.  8.  XLV)  geltend  gemachte  Mög- 
lichkeit muse  ich  jetzt  (vgl.  auch  C.  SO.  A.  184)  als  nnsutreffend  beseichnen. 
Wenn  nun  femer  Fowler  8. 14  selber  tngiebt:  „itmtläMdineM  gvM  at  inter 
Cic.de  rep.  1,26,39-39,45  et  Poigbitm  T/, 5-9  nemo  est  gwnssntwt"  und 
namentlich  noch  daranf  hinweist,  dass  diese  Aebnlichkeit  %.  46  nnd  Pol;b. 
9, 10  eine  fiwt  wörtliche  ist,  so  folgt  nach  A,  60  schon  hieraaa  mit  swingender 
Noth wendigkeit,  dass  P.,  welcher  iweimal  10,  16  nnd  81,  84  (■.  A.  66)  ge- 
nannt und  de  leg.  III,  6, 14  unter  Denen,  welche  de  ntagittratibue  geschrieben 
haben,  mit  aufgefQhrt  wird  (s.  A.  62.  66),  wenigstens  fSr  diese  Partie  dieser 
Qaellenachriftsteller  war.  Lange  bevor  ich  dies  schrieb,  hatte  mir  aber 
mein  SchQler  Schmekel  seine  Entdecknng,  dass  fiberhaapt  für  dies  Werk 
die  politische  Schrjft  des  P.  die  Vorlage  bildete,  nnd  seine  triftige  Be- 
grändnng  dieses  Ergebnisses  mitgetheilL  Davon  hier,  da  sie  noch  nicht 
im  Druck  erschienen  ist,  wenigstens  Folgendes.  Dass  diese  Vorlage^  stoisch 
war,  sagt  in  gewisser  Weise  schon  Laotant.  Epit.  4  —  de  rep.  I,  36,  67 
nnd  bewiesen  hat  es  bereite  Tonrneboenf  (Tomebus),  jedoch  ans  dem 
S.  ß.  (von  welchem  das  1.  de  legibus  im  Wesentlichen  eine  Beoapitulation 
ist)  erhellt  schon,  dass  der  bebeffende  Schriftsteller  die  Lehre  des  (Zenon 
nnd)  ChrjsippOB  vom  Natnneobt  gegen  die  Einwurfe  des  Eameades  ver- 
theidigte,  dass  er  femer  (im  Qegenaatz  sn  Diogenes)  ro  den  Vertretern 
dar  streng  sittlichen  Achtung  unter  den  damaligen  Stoikern  (s.  A.  61)  ge- 
borte, allem  Anschein  nach  an  die  Unvergftnglichkeit  der  Welt  glanbte 
(38,  34  —1  Angustin.  C.  D.  XX,  6)  oud  die  stoischen  EunstausdiUoke  durch 
gemeiuversttedliche  Beseichnnngcn  an  ersetsen  bestrebt  war,  and  dies 
Alles  passt  in  seiner  Vereinigung  nnr  anf  F.    HinKosetzen  kann  ich  salbet 


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76     AcbtundiwanzigBteB  Capitel.    Die  Stoiker  BoöthoR  und  Paoaetios. 

flicht  SberraEchen,  und  auch  iu  solchen  Fragen  legte  er  eine 
scharfe,  meistens  methodJBche,  weitblickende  und  mit  sorgfitltiger 
gelehrter  Forschung  Terbundene  Kritik  an  den  Tag,  wie  sie  im 
ganzen  Alterthum  selten  war^).    Dass  er  dabei  nicht  von  allen 

noch:  dasB  P.  aach  in  vi^l  tov  kh^^v.  gelegentlich  an  die  Polit.  dea  Aristot. 
ankuQpfte,  erhellt  ant  Cic.  OB.  1,  11,  6i  vgl.  m.  Ariat.  Fol.  I,  S.  1S6S'  se  ff. 
Vgl.  ancb  Scala  S.  233  ff. ,  der  bereite  auch  hier  anf  dem  richtigen  W^e 
war,  ihn  aber  S.  S9e  ff.  wieder  verläBat  —  Aach  die  polit.  Reden  dei  Dion 
CbrjB.  fahrt  Schmekel  aaf  Benntznng  dea  P.  zarQck. 

58)  Seibat  Hirael  II.  S.  360  mnaa  zogeben,  daaa  „waa  wir  4ber  die- 
aelbe  erfahren,  mm  Theil  (?)  der  Art  iit,  data  ea  ihn  weith  macht  mit 
Ariatarch  in  eine  Beihe  aa  treten"  (als  ob  Oberhaupt  die  historiache 
Kritik  des  AriBtarchos  m  bedeutend  gewesen  w&rel).  F.  behauptete,  daaa 
ea  unter  allen  Scbülem  dea  Sokratea  nnr  von  Piaton,  Xenophon,  AntiaUiesea, 
Aeachinea  und  Tielleicht  Eakleides  and  Phaedon  &cbte  Dialoge  gebe, 
La.  Di.  II,  64.  Ich  beatreite  natflclicli  nicht,  daaa  bei  dieaeoi  ürtheil  ihn 
auch  innere  Gründe  leiteten,  aber  um  Hiriel  IL  S.  366  ff.  aoEngeatehen, 
dasa  nur  dies  der  Fall  gewesen  sei,  müsate  man  ihm  ein  geradem  un- 
glanblich  feinea  Stilgefühl  zutrauen.  Denn  ao  weit  wir  flberhaapt  noch 
nachprflfen  kOnnen,  bat  er  im  Wesentlichen  Recht,  wenn  er  auch  die 
Aechtheit  von  zwei  Dialogen  des  Phaedon  (Zopyroa  nnd  Simon)  allerdings 
aller  WahieclieinlichkeLt  nach  mit  Entschiedenheit  hUte  behaupten  aollen. 
8.  aber  diea  Allea  C.  2.  A.  e2*>.  6S.  6S.  Ich  mnsB  daher  dabei  bleiben, 
daas  er  die  Schul tradition  zu  Käthe  sog.  S.  Snaemihl  an  den  C.  19.  A.  89 
angef.  Orten,  vgl.  auch  v.  Witamowita  Herrn.  XI7.  S.  187.  A.  1.  I.  Uit 
dieaer  Nachricht  würde  nnn  aber  die  andere,  daaa  er  dieselben  Schriften 
des  Ariatippoa  wie  Sotion  fdr  ftcbt  hielt  (La.  DL  11,  86)  nnr  dann  in 
Widerspruch  stehen,  wenn  aich  nachweiten  liesae,  daa*  unter  diesen 
Schriften  Dialoge  waren.  So  lange  diea  nicht  geacheheu  iat,  haben  wir 
kein  Recht  den  Text  durch  Conjectur  an  Rndem  und  dem  P.  vielmehr  die 
Anaicht  unterznachieben,  daaa  keinea  der  dem  Ariatippoa  BngeaobriebeDen 
BQcher  acht  aei,  a.  darüber  C.  19.  A.  7a  nnd  jetzt  auch  Zellei  Ph.  d.  Gr. 
II*,  1.  S.  SU  f.  Anm.  Ich  habe  also  Mher  (Rhein.  Mus.  XXTI.  1871. 
S.  388  ff)  Nietzacbe  noch  viel  zu  viel  zagestanden.  Wenn  ferner  P.  die 
Schriften  nnter  dem  Namen  dea  Steikera  Ariston  mit  einer  einzigen  Aua- 
nahme  dem  Peripatetiker  beilegte  (La.  Di.  VII,  168,  vgl.  C.  19.  A.  78),  ao 
war  die  Entscheidung  nach  inneren  Orflnden,  anf  die  er  in  diesem  Falle 
vonngaweiae  augewieaen  aein  mochte,  hier  heilich  leichter,  aber  ebenhier 
zeigt  aich  auch  entaohieden ,  daas  er  in  viel  höherem  Grade  zu  weit  ging, 
obgleich  er  im  Ganzen  wohl  anoh  bei  dieaer  Gelegenheit  daa  Richtige 
traf,  a.  C.  t.  A.  247.  948  mit  den  NachtiAgen.  791.  792.  Femer  beklmpfte 
er  (h  nSe  itfl  Smtfätovs)  die  von  Ariatoxenoa,  Demetrioa  von  Phaleron 
in  deaaen  Sokrate«  (a.  C.  S.  A.  70S),  Hieronjmoa  von  Rhodoa  nod  Paendo- 
Aristoielea  m«l  iv-ftttüie  (s.  C.  S.  A.  717.  77S.  8ftS)  in  Umlauf  gebrachte 
Behauptung,  dass  Sokrates  zwei  Fianen  zugleich  gehabt  habe  (PInt.  Ariet  37. 
Ath.  XIU.  t>M  b),  wies  dem  fhalereer  noch  einen  anderen  Irrtlmm  nach. 


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Faiuetioi  von  Bhodoa.  77 

IrrthOmern  &ei  blieb,  kann  ihm  natflrlicb  nicbt  zum  Vorwurf 
gereichen ^') >  aber  wenn  wir,  was  allerdings  sehr  zweifelhaft  ist, 
recht  onterrichtet  sind,  so  lies«  sogar  er  dabei  wenigstens  in 
einem  Falle  sich  stark  von  Torurtheüen  leiten"').     Yon  seinen 


indem  er  ani  den  Didukalien  darthat,  dats  Ariateidei  nie  Chorea  geweaeo 
Msi  (Plat.  a.  a.  0.  1),  und  iprach  die  Elegien  an  Eimon  zum  Trost  beim 
Tode  Ton  dessen  Gattin  I*odike  dem  PhjBiket  Archelaoe  >d  (Plni  Eim.  4). 
Seine  UitUieilaug  aber  den  Anfong  von  Piatons  Politeia  (La.  DL  111,  S7) 
scheint  et  ans  Enphorion  enbiommen  sq  haben,  s.  C.  14.  A.  186.  Genane 
Bekanntschaft  mit  den  attjechen  Bednem  eihellt  ans  seinem  Urtbeil  Ober 
Demoethenea  (Plnt.  Demosth.  81).  Aaf  Onind  der  HaodBchriften  Piatons 
machte  er  sogar  Bemeiknngen  flbei  den  attisoben  Sprachgebraach  (Eostath. 
Od.  ^,  320.  p.  1946,  »),  „was  an  die  Schrift  seines  Lehrers  Erates  übet 
den  attüohen  Dialekt  erinnert"  (Hiciel  II.  8.  967.  A.  1).  Dass  er  nicht 
Ariitarcheer,  sondern  Eratetecr  war,  konnte  üun  bei  seinen  hietoriscb- 
philologiscben  üntenncbnagen  not  nun  Vortbeil  gereichen,  aber  man  darf 
wohl  von  Tom  berein  annehmen,  dau  er  in  derselben  meithenigen  Art  wie 
Stoiker  so  aacb  Erateteer  gewesen  sein  wird,  nnd  wenn  daher  (s.  Hirsel 
0.  a.  0.)  wirklich  mit  dem  Lob«  der  Seherweisheit  des  Ariiitarcbos  in  der 
Dichteraaslegnng  (Ath.  XIV.  6S4  c)  bei  ihm  als  einem  Gegner  der  Hantik 
ancb  ein  gewiiser  Tadel  vermischt  gewesen  sein  sollte,  so  wird  man  doch 
schwerlich  so  weit  gehen  dOrfeo,  nnr  Spott  und  Tadel  in  dieser  Be- 
leicbnnng  desselben  als  fucviie  finden  sn  wollen.  Erkannte  doch  P.  auch 
vom  Bedner  an,  dass  derselbe  sich  neben  dem  Wahren  ancb  manchmal  an 
das  bloss  Wahrscheinliche  halten  mOsse  (Cic.  Off.  II,  14,  61).  Qeber  seinen 
Sinn  fäi  Ironie  s.  Cic.  Off.  1,  30,  108f.  Hiriel  II.  S.  86&ff.,  Ober  seioe 
Eomikerstndien  A.'69;  über  seine  Auffassung  der  Eomoedie  vgl.  die  ge- 
wagten  Combinationen  von  Hirsel  II.  S.  8S9ff. 

69}  Abgesehen  von  den  eben  besprochenen  Uebertreibungen  im  Gänsen 
richtiger  Ergebnisse  kommt  hier  seine  Ansicht  in  Betracht,  dacs  Aristopb. 
fian.  1498  ein  anderer  Sokrates  als  der  Philosoph  eu  verstehen  sei  (Sohol. 
t,  d.  St).  Allein  hier  scbUgt  der  Irrthom  nabetu  in  eine  Tngend  um,  wie 
man  gerade  ans  der  Bemerkung  Hiriels  L  S.  286.  A.  1  aufs  Beste  ersehen 
kann.  Allem  Anschein  nach  war  F.  der  Eiste,  welcher  richtig  erkannte, 
dass  zwischen  Enripides  und  Sokiates  iu  Wahrheit  gar  keine  uHhere  Ver- 
bindung bestand,  nnd  wenn  er  nun  die  Schwierigkeit,  welche  dieser  Vers 
jener  *""»■'>'""'  en^[egentnsetxeu  scheint,  n*"^'  ifwi'vitütt'''  zu  lOsen  ver- 
«Dcbte,  so  war  dies  zwar  falsch,  aber  immerhin  „wird  er  wohl  gewnsst 
haben,  da«  e«  wirklich  einen  Dichter  Sokrates  gegeben  habe"  (Wilamo- 
witz  a.  a.  0.].  Wie  sie  in  Wahrheit  m  lOsen  ist,  lasse  ich  dahingestellt, 
geh&rt  auch  nicht  hiebet,  s.  darflber  Wilamowiti  a.  a.  0.  Uebrigens 
vgl.  A.  70. 

60)  Dies  einzige  nachweisliche  Beispiel,  wenn  anders  nicht  sogar  auch 
diese  Nachricht,  wie  Zetler  Beitrr.  8.  406  f.  407  ff.  (vgl.  Ph.  d.  Gr.  11',  1. 
S.  384.  A.  1.  II*,  1.  S.  441  f.  Anm.  III',  1.  8.  Ofil.  A.  1)  mit  erheblichen 
Dnd  bisher  keineswegs  binl&nglicb  widerlegten  GrQnden  darzuthnn  sacht, 


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78    Acbtandzwanzigstee  Capitel     Die  Stoiker  BoStbos  und  Panaetios. 

Schriften  waren  die  schon  erwähnten  3  fiflcher  ntffl  tov  xk- 
&^xovzos  das  Original  fSr  die  beiden  ersten  von  Cicero  (2s 
officiis^^),  das  Werk  xeffl  a^ovoiag^')  höchst  wahrscheinlich 
fDr  den  Abschnitt  im  zweiten  de  deorum  natura  30,  75 — 34,  87. 
44,  115  —  61,  153")  und  sicher  für  die  Bestreitong  der  astro- 

aof  eiaem  MiefrrerBt&ndniBB  beruht,  bebteht  darin,  daia  er  Platoa  den 
Phäedon  absprach,  David  o.  AaUep.  Sohol.  in  Arittot.  W"  8 ff.  676»  S9ff. 
(p.  90,  23  ff.  Ha;d.)  und  Epigr.  b.  Dav.  a.  a.  0.  (der  ea  dem  Syriaao«  bei- 
legt) n.  Aath.  Pal.  IX,  3&8.  Ist  die  ThaUacfae  richtig,  »  kann  aie  Ireilich 
nnr  mit  den  Berichtgebern  nnd  mit  Hiriel  I.  S.  230  ff.  II.  S.  88d.  Anm. 
Chtapelli  Paoezio  di  Bodi  e  i1  aao  gindizio  aallä  antenticitä  del  Fedone, 
Born  1SB2.  8.  (—  Filosofia  delle  icuole  Italiane  1882.  S.  38S  ff.).  Ancora 
sopra  Paneiio  di  Rodi  e  il  suo  dnbbio  delU  antenticitä  det  Fedone  Pia- 
tonico,  ebendaa.  XXX.  1884  (vgl.  Heiuze  Jahreaber.  L.  S.  66  f.)  ana  dem 
Streben  des  P.  eikUrt  werden  anf  diese  Weise  in  BeiDg  aaf  die  von  ihm 
gelengnete  Fortdauer  der  Menscheoaeele  nach  dem  Tode  mit  Platon  in 
Ginklang  zd  bleiben. 

61)  Cic.  Off.  in,  !,  7  f.  ad  AtL  XVI,  11 ,  4  (a,  A.  80.  Gl»).  0«1).  XIII, 
38,  1.  Anf  welche  Weiae  Cicero  diete  ZuHammenziehnng  in  Ewei  Bfieher 
tn  Stande  gebracht  hat,  daa  hat  wiedenun  erftt  Schmekel  erkannt:  Cicero 
hat  den  ersten,  allgemeinen  nnd  gmodlegesden  Theil  faat  gftnilich  weg- 
gelaasen.  Heber  aeine  Znaätze  zn  den  Aaaztigen  ana  P.  aber  a.  die  jeden- 
falla  verdienatliche  ünteranchmig  vonElofae  a.a.O.  (a.  A. 66),  doch  reichen 
dieselben  lange  nicht  ao  weit,  wie  dieaer  in  Folge  vortclmeller  Schlüaae 
Qod  einzelDer  HiasveratSndniaae  glanbt,  vgl.  A.  66,  Oanaaerea  hierOber 
wird  man  bei  Schmekel  finden. 

62)  Cic.  ad  Att.  XIII,  8. 

6S)  Mit  AosDahme  von  %.  188,  wie  L.  Reinhardt  Die  Quellen  von 
Cicero'a  Schrift  de  deonim  natura,  Brealan  1888.  8.  S.  18  f.  daiiegt.  Im 
üebrigen  a.  fiirtel  I.  S.  194  ff.,  dem  anch  Zeller  Beitrr.  6.  40Sf.  Ph.  d. 
Gr.  III',  t.  S.  sei  f.  A.  fi  beizopfliohten  geneigt  und  Reinhardt  a.  a.  0. 
S.  42— 4S  wirklich  beigetreten  iat.  Doch  darf  diea  achwerlich  mit  ihnen 
anch  anf  34,  87  Hitte  bia  40,  104  aaagedehnt  werden;  Cicero  hat  hier 
wahracheinlich  contaminirL  Streng  beweiaen  l&aat  aich  freilich  nnr,  dasa 
kein  Mterer  Stoiker,  nnd  dasa  anch  Poaeidonioa  hier  nicht  wie  sonst  in 
diesem  2.  B.  (a.  C.  29.  A.  SOS)  die  Quelle  iat,  aber  ea  spricht  wenigatene 
Nichta  gegen  P.,  vielmehr  atimmt  Alles  anfs  Beate  zu  ihm  (a.  anch  A.  46), 
nnr  laaaen  sich  gerade  die  ihm  eigenthQmlichen  Lehren  hier  mnki  mit 
voller  Sicherheit  naobweiaen.  Die  Einwurfe  von  Fowler  8.  11  ff.,  welcher 
wenigatena  elnräamt,  dasa  dieser  Abachnitt  ans  einer  anderen  Quelle  ist 
ala  der  voraufgehende  nnd  nachfolgende  Theit  dteaea  Bodies,  während 
Schwenke  Jahrb.  f.  Ph.  CXIX.  1879.  S.  186—189  sogar  diea  bestritt, 
wiegen  nicht  achwer:  aein  Anatosa  an  46,  118  war  echoo  im  Votbob  durch 
Zsller  a.  a.  0.  ü.  erledigt,  nnd  wenn  Hirsel  und  Schwenke  noch  nicht 
wiaaen  konnten,  dasa  bei  Pseudo-Pbilon  947  C  HSach.  (s.  A.  1)  Tlottiiiä- 
viof  nnr  falsche  Leaart  war,   nnd   daher  anch   den  Poseidonios    zn  den 


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.3IC 


Panaetiot  von  Bhodoa.  79 

[ogiBcheii  Mantik  im  zweiten  de  dwinatione  42,  87 — 47,  97^). 
Wie  die  politische  Schrift,  welche  Cicero  in  de  repuHica  und 
vor  ihm  Polybios  benutzte'^),  betitelt  war,  wissen  wir  nicht*"). 
Nor  wenig  ist  nns  ans  der  »«pl  evd'v^^ag*^  bekannt,  mit 
welcher  der  Brief  an  Q.  Aelius  Tuhero  ähnlichen  Inhalts  war^), 
noch  weniger  von  der  Über  die  PhiloBopfaenschalen  (»cpl 
aC^dattov)"^.     Ob    endlich    xtfil   SaxgiiTovg'^}    Titel    einer 

Zweiflern  an  der  WettTeibrennaag  Techneteu,  za  denen  nach  33,  S6,  46,118 
der  betTeGTende  Quellenschrifttteller  gehörte,  so  b&tten  Fowler  d.  Weod- 
land  (e.  C.  SB.  A.  202)  wissen,  beziehungsweiee  beachten  mSBeeu,  daaa 
jene  Rechnang  verkehrt  war.  Allee  üebrige  mag  vielleicbt  auch  aaf 
PoaeidonioB  pauen,  aber  hier  kommen  nun  die  triftigen,  TOn  Schwenke 
kcDBetwegs  entkrUf^ten  formalen  Giflnde  in  Betracht,  welche  anf  die  An- 
nahme eine*  Qnellenwechiete  m.  E.  in  Terbindong  mit  jener  Thataacbe  mit 
geradem  zwingender  Nothwendigkeit  hinweisen,  nnd  welche  Eiczel  S.  196  ff. 
entwiokelt  hak 

U}  Waohsmntb  Dia  Anüehten  der  Stoiker  aber  Hantik  nnd  Daemonen, 
Bertin  1860.  8.  S.  I5f.  A.  12.  Schiebe  De  fontib.  libtor.  Cic.  de  divin. 
S.  IS.  89.  Hartfelder  Die  Quellen  von  Cic.  ...  de  divin.  S.  SOff.  „Dau 
Cicero  hier  »eine  sonatige  Qnelle,  den  Kleitomachos ,  verUeet,  erklärt  üdi 
•ehr  einfkch  danns,  daaa  er  sie  in  diesem  Stdck  Tielmehr  fOr  de  fato  ver- 
braachte,  s.  C.  S.  A.  fliil,  doch  hat  er  die  ZasUee,  die  er  nach  aeiner 
eignen  Aussage  (§.  97)  dann  noch  n  dem  aus  P.  Entnommenen  macht, 
wiedemm  ans  ihr  enUehnt".   (Sohmekel). 

66)  S.  A.  M.  67. 

66)  Vielleicht  «ipl  xoUmtqg,  ■.  FhUod.  Cot.  LXIL  m»!  «<!  xoli>iisqG 
tit  toiwtaniay  {fftm^tvy.  Neben  dieser  Politik  noch  eine  Schrift  »tpl 
pipm*  ansnnehmen  ist  wegen  Cic.  de  leg.  111,  e,  11  (s.  A.  62.  5?)  kein 
Qrand,  da  P.  ja  in  jener  setbitTerst&ndlich  anch  Aber  die  Organisation  der 
BehSrden  handeln  mneste. 

67)  La.  Di.  IX,  80  —  Pr.  17  FowL  <jiij»l  Sl  ^ijii^tfuit  ö  ^Ijiftvt  iv 
T^  «t^  nfoe  xttl  Ilavahios  ö  Stannos  l'  t^  >.  tv.  t.  f.  1.  Danach  scheint 
er  also,  wie  Scala  a.  a.  O.  S.  186.  A.  2  bemerkt,  hier  die  Schrift  des 
Phakreen  xtfl  y^^av  citirt  zn  haben,  „trotadem  der  tettte  Theil  der 
DemetrioMtelle . . .  anch  La.  Di.  II,  IS  angeflihrt  wird"  (vgl.  C.  3.  A.  708).  — 
Oaiu  wie  ein  Citat  des  Demettios  dorch  P.  siebt  auch  Fr.  10  ■>  Cic.  Off. 
U,  17,  60  .  .  .  ut  et  .  .  .  Fanaetivs  .  .  .  tt  JPhaI«-«M  HemeMtu,  31H  Fe- 
rieloN  .  .  .  vUtijierat,  guod  tantat»  pecumam  in  praedara  illa  propylaea 
eonüctrit  ans.  Scala  3.  185  vermothet,  dau  diea  in  dessen  Memoiren 
n?pl  Sixaitlae  gestanden  habe. 

«8)  Die.  Tnac.  IV,  S,  *.  Fin.  IV,  9,  28.  de  dolort  patimdo.  Acad. 
U,i4,  186,  TgL  Ä.  «1.  Hiernach  iat  Fowler  8.  8if.  46  (Ft.  IS.  16.  46) 
%a  berichtigen. 

«»)  La.  Di.  n,  87. 

70)  Plnt  Arist  27  (a.  A.  6B).  Hieher  gehörte  offenbar  anch  das  A.  66 
Angefahrte. 


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80  NeunandzwwuigBtefi  Capitel.    Polybios  und  Poaeidonios. 

besonderen  Schrift  oder  nur  eines  Theils  von  einem  omfassenderen 
Werke  ivar,  können  wir  ebenso  wenig  entscheiden,  als  wo  er 
seine  kritischen  Urtbeüe  in  litterarischen  Fr^en  und  was  damit 
verwandt  ist^*),  ausgesprochen  hat. 


Neunundzwanzigstes  Capitel. 
PolybioB  nnd  Foseidonios. 

Polybios*^)  Ton  Megalopolis  aus  einem  reichen*)  und  Tor- 
nebmen  Geschlecht,  Sohn  des  achaeischen  Bundesstrategen  Ly- 
kortas*^),   ward   wahrscheinlich  211  oder  210   geboren*')  und 

71}  S.  A.  68.  60. 

1)  He;d  Vita  Poljbii  Hegalopolitoni,  Tflbingon  18tS.  8.  (Uir  un- 
bekannt). Henien  Qsseitionam  Polybianamm  specimen  conüneD«  vitam, 
Berlin  lUO.  8.  (Doctordiii.).  £.  W.  Nitetch  PolybiaB,  Kiel  1S4S.  8.  (ent- 
lAlt  im  Einzelnen  viel  SoliOnes  and  Wahres,  aber  im  Ganzen  ist  die 
Zeicbnnng  von  der  Entwicklung  und  dem  Weaen  der,  om  e^  kurz  ana- 
ladiacken,  Scipioneupartei  in  Kom  nnd  gelbft  der  grieohiicbea  Partei- 
vethUtniiae  acbwerlii^  in  dieser  Geitalt  richtig,  ».  Campe  Jabreaber.  ab. 
Polybiuia,  FhüologuB  II.  Igt7.  8.  348— S&O).  Fachs  Art.  Polybiiis  in 
Panlja  Beatenc,  Bozikes  Iltgi  noXvßiav  *al  i^e  ■■>('  avtöv  doyypn^qc, 
Athen  186G.  (Mir  unbekannt).  Maikhauier  Der  Oetcbichtacbreibei  Polj- 
biui,  Hflnchen  1868.  8.  Fastel  des  Conlanges  Pol;be  on  la  Orftee 
conqniBe  par  les  HomainB,  Faris  1S6S.  (Mir  nnmgftnglich).  Pichler 
Polybiaa'  Leben,  Philosophie,  Staatslehre,  Landabnt  1860.  6.  (Mir  nur 
Boi  dem  Bericht  von  Jacob;  Fhilologns  XLV.  S.86Gf.  bekannt).  Labbert 
Polrbiaa  Ton  Megalopolis,  Kiel  tSTS.  4.  (Bede>  Werner  De  Polybii  Tita 
et  itineribns  qaaestiones  cturonelogicae,  Leipiig  1871.  8.  (Doctordiaa.). 
Valeton  De  Poljbü  fontibna  et  aactoritate,  Utrecht  1819.  8.  (Steht  mir 
nicht  in  Gebote,  TgL  Holm  Jahreaber.  XXIU.  S.  878—876.  Schenkl 
ebend.  XXXVHL  S.  SSOC).  Straohan-Davidaon  Polfbins,  in  Abbott 
Hellenica,  Oxford  a.  Cambridge  1880.  8.  3.  887—484.  t.  Scala  Die  Stadien 
des  Poljbioa  I.  Stuttgart  1800.  8.  erschien  erat,  nachdem  meine  Dar- 
atellnng  Iftngat  niedergeKhrieben  and  ein  groaaer  Theil  vom  l.  Bde.  meines 
Torliegeaden  Werks  bereite  gedruckt  war.  (Vgl.  die  lom  Theil,  aber  aach 
nur  cnm  Tbeil  treffende  Beo.  t.  Niese  Gott.  gel.  Auz.  1890.  S.  890—896; 
die  anaichliesalich  ganatige  fon  Wendland  BerL  ph.  Wocfa.  X.  1890. 
8p.  481—484  ist  werthlos).  S.  femer  A.  60  nnd  vgl.  aaefa  Gravenherst 
De  aaecnli  Poljbiani  ingenio  Graecorumqne  eine  temporis  placitis,  Qffttingen 
1844.  4. 

2)  8:  darfiber  Scala  S.  I4f.  A.  6. 

X<>)  Wenn,  wie  wahracheinlich,  in  der  Inachr.  '£911^.  ä^xaiol.  1886. 
3.  7.  No.  81   (—   Bannacfa    Stnd.  I,  1,  81).   i  aüit  T<ür  Attniiaiitoptmv 


..>^.00' 


.3IC 


Foljbios  von  Megalopolii.  81 

erhielt  eine  diesen  YerlültuisBen  enteprechende  anagezeicltnete 
Eiziehimg*').  Wem  er  seine  Bioiacli  gefärbte  Weltanschauang 
Terdankt,  ist  zwar  nicht  völlig  gswiss,  rerrnnthlich  jedoch  ge- 
langte er  zu  ihr  in  dieser  ausgeprägten  Form  erst  im  stark 
beginnenden  Greisenalter  in  Rom  durch  den  persönlichen  Ver- 
kehr mit  seinem  jBngeren  Zei^enossen  Panaetios*),  nachdem  er 
bis  dahin  vielmehr  unter  platonischen  und  namentlich  peripateti- 
schen  Einflüssen  gestanden  unü  besonders  Schriften  des  Demetrios 
Yon  Phaleron  and  wohl  anch  des  Straten  ei&ig  stadirt  hatte'). 

Avnofttm  ßtafüta  Mtjalonollimv  äffiTÜe  tvtxtv  xrt  tv»aiag  ag  i%arr  Hut- 
xtU!  tlt  ««räv  dieaer  Ljkortu  in  Terateheo  ist,  to  war  der  GrouTater 
dea  P.  der  atu  Plat.  Eleom.  3«  bekannte  Thraridaa,  der  ron  ihm  XXXII,  17. 
XXXTm,  8  erw&bnte  vielleicht  lein  Brader.  Vgl.  Wilamowiti  Ii;lL  t. 
Epid.  8.  Sf.  A.  1.    ScaU  8.  lltf.  A.  1. 

2")  S.  A.  6.  7. 

S')  8.  8cala  S.  18  ff.,  gegen  detaes  phantatiereicheD  Vennoh  die 
EinflOMe  leiaer  heimatlichen  VerUÜbiiiM  anf  ihn  nach  allen  Seiten  genau 
in  beitiiDinen  indeieen  attf  die  sehr  richtigen  OegeDhemerkongen  von 
Niese  S.  SM  f.  8Uf.  ni  verweilen  iiL 

S)  8.  A.  S«.  4S>>.  U.  TS. 

4)  8.  hierttbsr  Scala  S.  16S— Ml.  Tgl.  oben  C.  2.  A.  996.  733  mit 
den  Nächtigen  nnd  nnten  A.  71.  1&.  78.  Mit  Beoht  erinneii  8cala 
S.  61—64  an  die  politiaohe  TbUigkeit,  welche,  abgeMhen  von  HieronTmoe, 
«-ioem  wirklichen  oder  angeblichen  Schaler  Platoni,  der  Peripatetiker 
PrTtania  (a.  C.  3.  A.  779  mit  d.  Nacfatrr.)  und  die  beiden  in  Hegalopolia 
heimiacfaen  Schfiler  dea  Arkeaiiaot  Ekdemoi  und  Hegalopbauea  (a.  C.  S. 
A.  eis  n.  bea.  C.  31.  A.  686  mit  den  Nachtn.)  dort  auageabt  hatten.  Wie 
weit  die  an  aich  (s.  A.  62.  98^)  nicht  «i  beiweifelnde  eigne  LeotOre  dei 
Piaton  aeitena  dea  PolybioB  (vgL  Scala  S.  07—138)  reichte,  wird  aich 
Bchweilich  genau  featatellen  laaeen.  In  Being  auf  die  dea  Ariatotolea  laigt 
Scala  S.  126 — 128.  liS,  daas  ei  nicht  einmal  dcher  iat,  ob  er  die  Politien 
selber  angeiehen,  and  daaa  er  die  Meteorologie  nicht  benntat  bat.  Um  ao 
weniger  Vertranen  erweckt  der  Vertnch  von  Scala  8.  128- 1G1  daranthiin, 
daaa  er  dagegen  so  selten  gelesene  Werke  wie  die  Poetik,  Politik  und 
nikom,  Ethik  aoi  eigner  nnd  noch  dua  siemlioh  genauer  AnBcbanoDg 
kenne,  and  gleich  Niese  3.  892  scheint  aoch  mir  dieaer  Tersaoh  voU- 
sOndig  misalnngen  (vgl.  darfibei  anch  A.  91^.  147).  Denn  die  Anklänge 
ao  die  beiden  letateren  Werke,  ao  weit  sie  nicht  aof  gemeiDsame  Be- 
nntnmg  dea  Ephoroi  snrflckgelieD ,  sind  ausreichend  erklärlich  dnrcb  Ver- 
mittlung der  politiachan  Schrift  dea  Panaetios,  die  (was  Niese  mit  un- 
recht beetreitet)  den  P.  ao  stark  beeinflnsst  hat,  s.  C.  88.  A.  56  nnd  nnten 
A.  seS.,  nnd  in  Aneebung  der  Poetik  geht  ans  den  Erörterungen  von 
Scala  nur  eine  allgemeine  Eenntoiw  der  betreffenden  peripatetiaehoB 
Tfaeoiien  hervor,  die  keineswegs  ans  der  Urquelle  geschSpft  zu  sein  braucht. 
DasB  VI,  46, 1  nicht,  wie  Scala  S.  1S2  meint,  Stvoipäw  ein  blosser  Schrrab- 

I.,  grl*eh.->la.  Utt.-aH«li.  IL  6  , 


82  NennundzwanzigBteB  Capitel.    Poljbioa  and  Poseidoiiioi. 

Seine  sta&temäiuiische  and  militäriache  Bildung  erwarb  er  sicli 
unter  den  Äugen  von  Philopoemen*^)  und  von  dessen  Freund, 
Gesinnungsgenossen  und  Machfolger,  seinem  eignen  Vater,  den 
er  selbst  freilich  au  Bedentuog  veit  Qberragte*°).  Schon  190 
nnd  189  machte  er  unter  den  dem  Eumenes  II  gesandten  BQlfs- 
truppen  den  r&miscben  Feldzng  gegen  die  kleinaeiatischen  Galater 
mit'),  und  als  dann  183  der  mit  Recht  von  ihm  hochverehrte 
Philopoemen  von  den  Messeniem  hingerichtet  war,  ward  ihm 
der  ehrenvolle  Aoftrag  an  der  Spitze  der  vornehmsten  Achaeer 
dessen  Aschenkrug  heimzubringen^.  Schon  181  sollte  er  mit 
seinem  Vater  vor  dem  gesetzlichen  Alter  als  Gesandter  zu 
Ptolemaeos  V  Epiphanes  nach  Aeg;pten  gehen,  um  wegen  Er- 
neuerung des  Bündnisses  zu  verhandeln,  was  aber  auf  die  Nach- 
richt von  dessen  Tode  unterblieb').    Mit  mizweifelhafter,  aber 


fohlet  des  P.  atatt  UfinmUrts  tat,  seigt  Nieee  S.  S9Sf.,  i.  unten  A.  &7^ 
Eigne  Leanng  des  TheophraatOB  behanptet  auoh  Scala  nioht:  di«  Be- 
rührung iwiachen  XII,  a,  3  nnd  Theophr.  H.  P.  IV,  S,  1  erkl&rt  er  S.  l(tl— 
1S3  aaa  Benattnng  einet  gemeinsamen  Quelle.  DaM  F.  den  Arkeailaoi 
Boh&tite,  darf  man  ans  X,  SS,  S  acblieaBen,  daw  er  abw  als  praktischer 
Mann  von  dem  Qberttiebenen  Skepüciamna  der  mittleren  Akademie  nicht 
erbaot  war,  etbellt  am  XII,  SSo,  Weiteiei  i.  b.  Scala  S.  13S--186.  Da- 
gegen von  dem  starken  Einfloss  det  Uteten  Feripatetiket  nnd  namentlich 
des  Phalereera  Demetiios  in  Bexng  anf  die  Anffsssnng  der  tvxv  {'•  ^-  '''■) 
bat  et  sieb  schwerlich  frdbet  als  untet  dem  des  Panaelios  TOUig  befreit: 
auf  verschiedene  Entwioklougsstnfen  des  P.  in  diaset  Einaicbt  hat  meines 
Wissens  znetst  Wanderet  Coniectotae  Polybianae,  Erlangen  1S8&.  8. 
(Dootordise.,  a.  A.  18d  z.  E.)  S.  27  hingedeotet,  genanet  ist  dum  Scala 
S.  ITi— 188  hierauf  eingegangen,  dem  hierin  mit  dnrecht  Niese  S.  898 
üebertteibung  votwitft.  S.  nuten  A.  78ff.  —  Im  üebtigen  vgl.  Einel 
Uutets.  E.  Cic.  phil.  Schrr.  ^^  S.  846—849. 

4>>)  TgL  Fiat  an  eeni  18.  T»l  A.        4«)  S.  bierübet  Scala  S.  10  f. 

6)  Dies  bat  zaerst  Mommsen  BOm.  Qesch.  II'.  S.  449  bemerkt  nnd 
sodann  Wetner  S.  4—8  nachgewiesen.  Heber  jene  Hfil&sendnng  s.  Paljb. 
XXI,  9,1  ff.  Die  anseeioidenüicbe  Oenanigkeit  in  det  Besohreibong  des 
Keldsngs  gegen  sie  nnd  gegen  Antiocho*  {Folyb.  XXI,  1— 49.  Liv.  XXXVU  f.) 
venfitb  den  Angenzengen  und  Theilnehmeri  die  Begegnung  des  P.  mit  det 
Königin  Chiomata  in  Saides  XZI,  98  (XXII,  81)  kann  kaum  bei  einet 
anderen  Gelegenheit  Statt  gefunden  haben;  auch  seine  ^enndschaft  mit 
HMifUos  ans  Alahanda  in  Earien  (XXXI,  80,  S,  e.  A.  19».  80)  darfte  schon 
von  ihr  berstaiamen.  Hiernach  kann  er  nicht  fOglioh  nach  210  geboren 
sein,  jedenfalls  nicht  nach  808,  in  welches  Jahr  Mommien  weit  weniger 
glanblich  seine  Qebnrt  vetlegt 

«)  Plnt  Philop.  21. 

7)  Foljb.  XXV,  7,  wo  es  %.  6  heiiat:  Üotvßior  vcmitpor  Svta  r7C  xaxä 


..>^.00' 


.31c 


Poljhiog  Ton  HegalopoliB,  83 

doch  TJelleiclit  sehr  verzeihlicher  Enrzsichtigkeit^)  rietheu  Ly- 
kortas  nnd  sein  GesioDongsgeuosBe  Archon  nebat  Polybios  beim 
Aosbmcbe  des  Kriegs  der  Römer  mit  Persens  171  zur  Neutralität, 
als  dann  aber  169  auf  eiuer  achaeischen  Taggateung  die  r5mi- 
acheii  Gesandten  gegen  sie  auftraten,  lenkte  Archon  and  vielleicht 
auch  Polybios^  ein,  und  Etsterer  bekämpfte  Duomehr  den  Lykortaa 
mit  Erfolg:  er  ward  zum  Strategen,  Polybios  znm  Hipparchen 
ernannt,  und  Letzterer  fand  bald  darauf  Gelegenheit  dieser  ver- 
änderton Politik  zu  dienen,  indem  er  einen  VermittlungsrorBchlag 
in  Bezug  auf  die  Herstellung  der  frQher  dem  Eamenes  verliehnen, 
inzwischen  aber  unter  der  Herrschaft  der  dem  Lykortas  feind- 
lichen Faction  unter  Eallikrates  (180 — 172)  wieder  entzogenen 
Ehren  durchsetzte  *°).  Dann  wurde  er  mit  anderen  Gesandten 
SU  dem  damals  gerade  stark  bedrängten  Consul  Manliaa  ab- 
geordnet, um  demselben  nunmehr  ein  Hfllfscorpa  der  Acbaeer 
anzubieten,  der  dasselbe  aber  jetzt  ablehnte  und  unter  Entlassung 
der  übrigen  Gesandten  den  Polybioa  bei  sich  behielt,  bis  er  ihn 
heimkehren  lieas,  um  auch  das  Hülfsgesuch  des  Befefalsbabera 
der  Weatarmee  Appiua  Cento,  auf  den  er  eifersOcfatig  war,  bei 
den  Achaeem  zu  hintertreiben ").    Und  nicht  minder  verhinderte 


Toöf  VQfMtv  tiltnius.  Vgl.  XXIX,  9,  fl.  «vynl^tov  .  .  .  awai&timts  ■  ■  ■ 
ir  ^  avvlflatvt  fi^  itörof  «v^ito^lvia&at  rqv  ßovl^v,  älla  wänaf  toÖe 
nxö  xfi^uortu  hiv.  Die  Verrnnthnng  von  Nitisch  S.  118,  welcher 
Werner  S.  11—18  folgt,  fOi  Stuta&mtet  und  Theilnahme  an  GMaodt- 
schaften  werde  wohl  noch  ein  hSheres  Altec  als  da«  von  SO  Jahren  er- 
forderlich geweun  sein,  «o  da>B  danach  P.  schon  218  oder  2)2  oder 
epUectens  Sil  geboren  w&re  und  die  Geachichte  de«  nnmontiiÜBchen  Ericges 
(ß.  A,  49),  was  doch  wenig  wahncheinlich  iit,  ent  im  80.  od.  gar  81.  Jeiue 
zn  schreiben  begonnen  h&tte,  ist  iniude*tenfl  im  höchsten  Grade  nnsiohec, 
nnd  was  Harkhansei  3.  1.  A.  1  dagegen  bemerkt,  ist  m.  £.  von  Werner 
nicht  widerlegt,  olkd  woram  F.  die  Aeuaseiung  dei  Philopoemen,  welche 
ihm  schon  damals  misBflel  (XXII,  14,  ehemals  XXIII,  10a),  sei  es  186 
oder  I8C  als  24-  bis  iSjUiriger  Hann  nicht  schon  mit  angehört  haben 
könnte,  wird  dotch  solche  Ungewisse  Combinatioaen  wie  die  Werners 
nicht  erwiesen. 

8)  Denn  dass  ein  betriUshtlicher  Theil  der  cOmischen  Optimalen  weiteren 
Eiobemngen  abgeneigt  war  nnd  man  dies  in  Achala  recht  wohl  wagste, 
darin,  denke  ich,  hat  Nitiach  S.  Gl  f.  vollständig  Recht 

9)  Wenn  nämlich  Werner  S.  lef.  bei  Polyb.  XXTIIl,  S,  8  richtig 
UoXvßtos  fOr  Ilolvttirot  vermothet. 

10)  Poljb.  XlVin,  8.  6  f.  vgl.  XXVU,  7. 

11)  Polyb.  XXTIII,  10  r.  Ich  wage  nicht  in  entscheiden,  ob  P.  an  der 
langen  VerzOgerang  seines  ZasammeutrefTenB  mit  Haolins  ganz  miBchaldig 


:  >^ 


(lO^lc 


d4  NenDundzwaiizigstei  CapiteL    Fo];liio8  nnd  Pouidonioi. 

dann  ein  mit  der  Gegenpartei  verabredeter  Brief  des  Consals  im 
FrQhling  168  die  von  der  Tagsatzang  bereits  bescbloBsene  Ab- 
senduDg  der  achaeiscben  Hülfstruppen,  deren  Beitei^eacbwader 
Polybioa  befehligen  sollte,  flir  die  S&hne  von  Ptolemaeos  V  gegen 
AntiochoB  IV**).  Ale  nnn  vollends  nach  der  Niederlage  des 
PerseiiB")  die  Gewalt  ganz  an  die  Gegenpartei  kam  und  auf 
deren  Yerleamdungen  hin  tausend  der  edelsten  Acbaeer  in  der 
treuloseBten  Weise  als  Geisseln  nach  Rom  gelockt  worden,  be- 
fand  sich  unter  ihnen  auch  Polybios,  welcher  dort  166  anlangte"). 
Indessen  ging  ebenhiemit  für  ihn  eine  neue  Welt  auf:  er  lernte 
das  römische  Volks-  und  Staatsleben  jetzt  aus  eigner  Anschauung 
kennen  und  bewundern.  Er  kam  in  das  Haus  des  griecheu- 
freundlichen  Aemilius  Paullus,  mit  welchem  er  vermuthlich  schon 
bei  dessen  Reise  durch  Griechenland*^)  bekannt  geworden  war**), 
und  dessen  SShne  Fabius  und  Scipio  Aemilianus  nunmehr  seinen 
belehrenden  Umgang  genossen")  und   ihm  auch,   während  die 

war,  and  an«  welchem  GTimd  Letzterer  ilm  dann  so  lange  zurückhielt 
8.  Lnoaa  in  der  A.  101  aniufolirenden  Schrift  S.  SS  ff.  Teimathlich  ge- 
schah aber  Lettteree  doch,  ireit  eich  Manlias  seine«  Beistandes  bediente, 
und  nicht  Abel  vermothet  Strachan-Davidson  S.  SBl,  dass  die  Ein- 
ffihrimg  der  Iheoretitch  freilich  schon  erfundenen,  aber  bbher  noch  nicht 
eingerichteten  Feldtelegraphie  durch  P.  (X,  4S  —47)  bei  dieser  Qelegenheit 
geschehen  sei.  Tielleicht  indessen  datirt  sie  erst  von  den  ZQgea  des 
jOngeren  Scipio.  Scala  (S.  10.  A.  S)  verweist  fOr  dieselbe  aof  Foppe 
Die  Bedeatung  nnd  du  Wesen  der  antiken  Telegtaphie,  Frankfurt  ISST 
uud  SadrecEki  Nacht-  nnd  Fenertelegraphie  der  alten  Griechen,  Olobus 
XXI7.    Ausserdem  vgl.  Strachan-DaTidBou  a.  a.  0. 

14)  Poljb.  XXIS,88  (8)  ff. 

18)  TOUig  onricbtjg  ist  die  Behaoptong  von  Werner  S.  18  (vgl.  S.  19); 
„tfWB  Folybius  iicit  w  .  .  .  teHem  fuitse  ontialum  pttgnae  ad  Pndnam  .  .  . 
ammüiae  (ef.  Pol.  XXIX,  31.  XXIX,  8, 10)". 

14)  Wie  Nissen  Die  Oekonomie  der  Geschichte  des  Foljbios,  Bhein. 
Has.  XXVI.  1871.  8.  341—383  gezeigt  hat  (S.  3T8),  nnd  nicht  schon  167. 
8.  Foljb.  XXX,  18  {10).    Liv.  XLV,  81.    Fau».  VU,  10. 

Ifi)  Bei  welcher  derselbe  auch  nach  Hegalopolis  kam,  Liv.  XLV,  28,  4. 

10)  Fuchs  S.  1809. 

IT)  Bei  Appian.  Fun.  183  wird  er  SiSävxaXot  des  Scipio  genannt 
Diod.  XXXI,  86,6  sagt  von  Letsterenii  iUrßmv  iiciazäxtir  JIolvpiop  tÖ» 
MiyaUtKolhrpi  %.  i.  1.  Said.  Tioki^os  Avuäiitw  (so  Hematerhnjs  und 
Reinesiua  st  Avxov)  vEsc  ä«ö  JMtyiili]g  xiitas  x^s  'At*a9lat,  «(t9i)yq0ii- 
fMCOC  Z%ixlwoi  tov  'Atffit%avov ,  ö»  (dies  ist  falsch)  >al  liavaCxtae  i  iptli- 
otupog,  yt^oväts  »«lä  ilcoltfuntov  xiv  ixi%lt]&ivta  Eitfyizriv  (es  ist 
Eaergetes  II  oder  Fhyskon  gemeint,  nntei  dessen  Begienug  F.  ja  aller- 
dings nicht  bloss  lebte,  sondern   auch   sein  grosses  QeschiohUwerk  voll' 


..>^.00' 


.3IC 


Polybioa  tod  Megalopolis.  SO 

meisten  anderen  Achaeer  dorcli  Italien  verstreut  wurden,  die 
Erlaubniaa  erwirkten,  dass  er  anter  Anf&icht  des  Fraetors  in 
Bom  bleiben  durfte  ^.  Namentlich  scblosa  rieb  der  jQngere  von 
beiden  Brfldern,  der  damals  ISjSbrige  Scipio,  und  mit  diesem 
dessen  Freund  Laeliaa  für  alle  Folgezeit  eng  an  ibn  on^^''),  und 
im  Vertranen  auf  die  mächtige  Freundschaft  dieses  Hauses  und 
im  geheimen  Einverständniss  mit  dessen  Partei  im  Senat '^  durfte 
er  es  162  wagen  in  Gemeinschaft  mit  seinem  Freunde'*")  Meoyllos, 
dem  damaligen  ägyptischen  Gesandten,  dem  in  Bom  festgehaltenen 
syriscben  Prinzen  Demetrios  Soter,  Sohne  von  Seleukos  IV  Pbilo- 
pator,  zur  Flucht  zu  Terbelfen*").  Denmäcbst  ward  ihm  denn 
auch  gestattet  Rom  zum  Zweck  seiner  Forscherreiaen  wiederholt 
zu  verlassen'*).  Er  unternahm  deren  mehrere  nach  Grossgriecben- 
land  und  Sikelien  zwischen  161  und  158  und  vielleicht  anch 
noch    später*'),    er    durchreiste    femer   mit    Scipio *")    entweder 


endete,  wie  Werner  8.  3  richtig  gegen  Sohweigh&uter  V.  S.  8— «  be- 
merkt. Tgl.  A.  4Sff.). 

16)  Fol7b.  XXXII,  e,  6.  10,  8,  auch  SVIII,  86  (18),  6. 

18'')  3.  aber  diee  AUet  Fol7b.  XXXII,  »f.  Vgl.  Vellei.  I,  18.  Seipio 
tarn  eUgam  .  .  .  fuü,  «t  Pdybixim  PanaetiMmgue  .  .  .  domi  miUtiaeque 
aecttm  haberet.     Ammian.  Marc.  XXIII,  2. 

19)  S.  Nitiich  a  l«f. . 
19"»)  Vgl.  A.  6. 

20)  Fol;b.  XXXI,  12.  19— SS,  Tgl.  XZXIIl,  18  (16). 

Sl)  Warom  diee  vor  161  schwerlich  geicbebeu  sein  wird,  leigt  Werner 
S.  Slf.  Anifldge  in  die  nbhere  Omgebong  Borns  mit  Scipio  zum  Zwecke 
der  Jagd,  welche  Beide  sehr  liebten  (Polyb.  XXXI,  SS.  XXXII,  16),  werden 
allerdinge  aacb  wohl  schon  fcQher  gemacht  sein,  vgl.  Werner  8.  20. 

SS)  DasB  er  wiederholt  bei  den  episephyiiichen  Lokrem  war  nnd  den- 
selben darch  seinen  Einfluss  beim  Senat  Befrainng  von  der  Theilnahme 
am  dalmatisoben  nnd  spaniscben  Kriege  (IGT  und  ifis)  Terschafft«,  erz&hlt 
er  XII,  6,  Iff.  inni  9ti  »vußaivti  xoi  KaQtcßipiri%ivai  irltovämc  sie  'il*  '^c 
AvKfäf  nöXiv  xal  itafMitia^ai  ifiiae   avtois   dvaj^aüis'   itul  yaf   Tijg  ilt 

t*tg,  ^v  äiptiXov  tuna  9äUinav  /x»if(Xi(«>  Kimi  tat  «vv^i^c.  Mit  dieser 
Stelle  TeitrAgt  «ich  schlechterdings  nicbtdie  Amiahme  von  H.C.P.  Schmidt 
De  Polrbii  geognphia,  Berlin  1816.  8.  (Doctordiss.).  8.  84,  daas  er  diese 
Beauche  TOn  Griechenland  ans  gemacht  habe.  Kichtig  Tielmehr  schliesst 
hierans  Werner  S.  SO  f.  28,  doss  er  16S  tind  163  in  Bom  war.  Vom  Cap 
Lahinion  biachte  er  die  Inscbrül  Hannibals  mit  (111,  83,  IB),  vgl.  A.  66. 
Ueber  die  weiteren  Sparen  seiner  Eenntniss  dieser  Gegenden  durch  den 
Aagensohein,  wie  namentlich  Entfemongsangaben  *.  Schmidt  S.  13 — 16.8(. 
Werner  S.  S2tl 

SS)   Foljb.  XXXIV,  10,  S  f.   ~  Sbrab.  IV.  IM.    i   »i  Atfit«  ^taiii 


■,.\.,0(y 


.31c 


SQ  Neunundzwanzigstea  Capitel.    PolybioB  und  PoBeidonioB. 

zwischen  161  und  158  oder  zwischen  156  und  154  Oberitalien, 
die  Alpen  uod  Gallien^),  er  begleitete  endlich  denselben  151 
auch  in  den  Feldzug  nach  Spanien^*''),  von  wo  ans  Beide  auf  kurze 
Zeit  auch  Afrika  besuchten,  um  Elephanten  zu  bolen*^).  Ob 
PanaetioB  schon  vor  diesem  Jahre  in  Rom  war  und  also  Poljbios 
denselben  schon  damals  kennen  lernte,  ist  mehr  als  zweifelhaft, 
wenn  auch  nicht  geradezu  unmöglich*'}.   Im  folgenden  Jahre  150 


Ilaitövan'  tt  kbI  Na^vaäv  l^ßäUii.  «i/ÖTtQOV  di  KofßiXmv  vx^fx*'  ^P' 
nöfiop  inL  lovroi  Tm  xaiufi^,  xtfl  ^f  ei^iixt  IloXvßioe  .  .  ■  ou  Maeaalia- 
xmr  niv  xäv  at>fifii£avio)V  ZhuicCeavi  ovStit  eZzc  Xiytiv  ovd\v  fiv^(»T)E  ä£ioi>, 
ifiLT-r\&tls  vito  Tov  2)iaiimvos,  xe^i  t^s  Bo(Tt«v(x^e,  oüi  t»v  l*  Netfßmvot, 
ovii  icöv  i*  KotßiXävot  K.  I.  1. 

24)  Fraher  setzte  man  diese  R«ise  des  P.  erst  nacb  144.  Du  Richtige 
Bah  aunabemd  Heneen  S.  81  fF.  Was  Nitzach  S.  IST  gegen  ihn  votbringt, 
bat  Werner  S.  2Sff.  widerlegt  und  nicht  minder  die  Annahme  von  Nissen 
S.  871,  dass  Scipio  nnd  P.  vielmehr  erst  151  anf  diesem  Landwege  nach 
Spanien  gegangen  seien,  indem  er  eeigt,  dua  aie  ohne  Zweifel  den  küneren 
Seeweg  eingeschlagen  haben.  Ancb  Henzen  8.  34  seist  nun  freilich  jene 
galliache  Eeise  eist  mit  dem  apaeischen  Feldzag  in  Terbindnng  dnrch  die 
Vermnthang,  daes  P.  aus  letsterem  zn  Iiande  und  nicht  mit  Scipio  eut  See 
EUrQckgeluhrt  sei;  in  diesem  Pnnhte  sind  aber  die  Qegenbemerkangen  Ton 
Nitzsch  begründet,  und  ea  bleibt  somit  nur  Werners  obige  Annahme 
übrig,  üeber  die  Orte,  welche  Scipio  und  P.  anf  der  in  fiede  stehenden 
Reise  besuchten,  s.  Schmidt  S.  8.  34,    Werner  S.  26. 

U^)  Arrian.  Tact.  1.  Appian.  Ib.  68  ff.  VgL  Poljb.  X,  11,  4  selbst 
(s.  A.  104).  Weiteres  bei  Nissen  S.STl  f.  Schmidt  S.  9— 12.  Werner 
S.  27.  „Nur  duTch  ein  Missverst&ndniss  hat  Thommen  Hermes  SX.  S.  S16ff. 
aus  m,  69,  8  geschlossen,  dass  F.  auch  schon  Tor  161  in  Spanien  gewesen 
sei  und  schon  vor  jenem  Jabr  diese  Stelle  geschrieben  habe.  Der  Sinn  der 
Worte  ÜTtoXtXvitivtav  d%  ytal  xäv  xpvxTiMDv  a¥9qm>  c^c  xtqi  nie  xoHs^tiäc 
■nal  itoXitt*äs  nqä^eit  ipiloiip,ius  ist  Tielmeht  der,  dass  die  sn  politiicher 
ThUigkeit  berufenen  H&nner  griechischer  Zunge,  die  er  sich  ala  Leser 
wfinscht  (g.  6.  TOVE  rs  qpUovitmovrroc  ötoffzS(e«TS(iov  ßotiZiiiFÖfitll'a  ovr- 
txmficui  X.  T.  I.),  von  ihrem  eigentlichen  Arbeitsfelde  abgeschnitten  sind, 
and  so  konnte  wenigstens  P.  anch  nach  146  schreiben,  als  die  Achaeei  der 
ROraerherrBchaftTollst&ndig  unterworfen  waren".  (Rud.  Uflller).  3.  A.  104. 

26)  Appian.  Lib.  10  S.  Bier  trafen  sie  mit  dem  greisen  Masioisia,  au 
den  Scipio  abgeschickt  war,  snsammen,  bei  welchem  P.  (IX,  20,  4)  sich 
nach  Hannibal  erkundigte.  Manusa»  starb  aber  149/8  (Appian.  lib.  106), 
und  Scipio  nnd  folglich  auch  P.  sahen  ihn  damals  snm  ersten  nnd  leisten 
Uale  (Appian.  Lib.  72).    S.  Niasen  a.  a.  0. 

86)  Panaetios  war  160  höchstens  40  Jahre  alt  (b.  C.  88.  A.  16.  SO), 
nach  der  äreilich  (a.  C.  28.  A.  SO)  irrthOmlicben  Heinnng  von  Scala  S.  383  f. 
(vgl.  S.  326.  A.  1)  sogar  erst  30,  nnd  ea  iit  daher  achon  desshalb  nicht 
sehr  wahrscheinlich,  daaa  er  bereit«  vor  161,  wie  Scala  meint,  nach  Rom 


..>^.00' 


.3IC 


Poljbioa  von  Hegalopolia.  87 

w&rd  ihm  nebst  den  anderen  noch  lebenden  achaeischen  Geiaseln 
in  Fo^e  einer  Vereinbarnng  des  Scipio  mit  Cato*')  auf  den 
Antrag  dea  Letzteren  die  Rückkehr  in  die  Heimat  gestattet*^). 
Von  da  aus  wurde  er  schon  149  durch  den  CodbuI  Manilius 
nach  Liljbaeon  berufen,  obn«  Zweifel  um  mit  diesem  und  dem 
damals  ala  Eriegstribnnen  dienenden^^)  Scipio  in  den  dritten 
pnniacheu  Krieg  zu  gehen'^),  kehrte  jedoch  auf  einen  zweiten 
Brief  desselben,  der  die  Sache  beigel^  glaubte,  in  Kerkjra 
um*'),  folgte  dann  aber  148  oder  147  dem  Scipio  in  diesen 
Feldzug  und  fand  jetzt  die  erwQnschte  Gelegenheit  seine  Be- 
kanntschaft mit  diesen  Gegenden  zu  erweitern,  indem  Scipio  ihn 
mit  einer  Flotte  aussandte,  um  die  Nord-  und  Westküste  von 
AMka  zu  untersuchen  ^].  Er  traf  von  diesem  Zuge  noch  vor 
der  Eroberung  Karthagos  wieder  ein"),  welcher  er  beiwohnte"), 
und  kehrte  dann  in  sein  Vaterland  zurück,  wo  er  kurz  nach  der 
Einnahme  von  Korinthos  ankam''),  bei  Mummius  die  ROckgabe 
der  Statuen  des  Äratos  und  Philopoemen  durchsetzte^  und  auch 
sonst  nach  Kräften  für  das  Wohl  seiner  Landsleute  wirkte'^, 
zumal  nachdem  ihm  145  von  den  Römern  selbst  der  ehrenyolle 
Auftrag  geworden  war  als  ihr  Bevollmächtigter  in  den  griechi- 
schen Städten  die  neuen  Ordnungen  zu  vermitteln  und  regeln 
und  für  die  allgemeine   Befriedung  zu  wirken.     Er   löste  diese 

gekommen  lein  aollt»,  wo  ei  doch  wohl  uor  all  ein  schon  hoch  angetehener 
und  berflhmter  Hann  lich  Erfolg  venprechen  konnte,  wenn  er  auch  andrer- 
eeiti  schwerlipfa  <s,  C.  %S.  Ä.  2S  ff.)  viel  später  als  160  sich  dorthin  begab. 
Aosserdem  a.  A.  76.  104.  Warum  sein  Einfloss  aaf  P.  nicbt  ein  so  „tief 
gehender"  gewesea  seu  kOnDte,  wenn  derselbe  erst  zwischen  144  and  141 
eintrat,  ist  nicht  abzusehen, 

37)  S.  darSber  Nissen  S.  271  f. 

3ft)  Plut.  Cat  mal  B. 

29)  Cic.  Rep.  VI,  9,  9.    Plnt.  Cat.  mai.  27. 

30}  So  Werner  S.  28.  Foljb.  XXXVII,  3  (2a),  1  sogt  nur  unbestimmt 
ag  i(«'q:e  ovaijs  avtov  ijiiUMias  ti'f xiv  afayuäzior,    VgL  XXXVI,  3,  9.  4,  6. 

31)  Polyb.  IXXVII,  3. 

83)  Plin.  N.  H.  V.  g.  9,  vgl.  VI.  §.  199.    Werner  8.  88  f. 

33}  Foljb.  XXXIX,  Sff. 

34)  Vor  ihm  sprach  Scipio  die  homerischen  Verse  ieoiiai  ^fitt^  x.  i.  l. 
(II.  i3,  l&4f.)  nnd  dum  seine  Eechte  ergreifend  sn  ihm  die  sich  anknüpfen- 
den Worte,  Polyb.  XXXIX,  5f.    Appiao.  Pon.  132. 

36)  Poljb.  XXXIX,  18  (XL,  7). 

36)  Polyb.  XXXIX,  14  (XL,  8).    Plnt.  Philop.  20. 

37}  Bei  der  Versteigenng  der  Oat«r  des  Diaeos  bewirkte  er  bei  ihnen, 
dus  Niemand  anf  dieselben  bot,  Polyb.  XXXIX,  16  (XL,  9). 


88  Neunond^wonzigHteH  C^itel.    PoljbioB  nnd  Foeeidonioa. 

Aufgabe  itacb  allen  Richtungen  hin  glücklich  im  Sinne  der 
RSmer  wie  der  Griechen,  so  dass  ihm  reiche  Ehrenbezeigungen 
zu  Theil  worden*^  nnd  verschiedene  peloponneaiecbe  Städte  ihm 
Bildsäulen  errichteten^).  Wie  lange  diese  seine  Thätigkeit  dauerte, 
und  ob  auch  sein  jedenfalls  in  diese  Zeiten  zu  versetzender*") 
Aufenthalt  in  Alexandreia*')  mit  derselben  zusammenhing**), 
wissen  wir  nicht*");  indessen  kann  seine  Rückkehr  nach  Rom,  wo 
er  höchst  wahrscheinlich  nun  erst  den  Panaetios  kennen  lernte***'), 

38)  Poljb.  XXXIX,  16  (XL,  10),  2ff.,  eine  Stelle,  die  fceilioh  in  die«er 
Gestalt,  wie  schon  Taloia  sgJi,  nicht  von  P.  herrührt,  sondem  Eüuchiebtel 
eines  Frenodet  ist. 

89)  S.  die  Zaaammeiistelliiiig  bei  Soala  S.  7.  A.  4.  S.  8.  A.  S:  Statae 
aaf  dem  Harkt  in  Megalopolig  (Paus.  VIII,  SO,  3f.,  8  mit  dem  Bemerken: 
yiytfl"tiai.  3i  ital  iltj$£a  in'  avzm  l^yovla  mg  ixl  yij»  nul  9ähiaiiiiv  näaav 
xlavrfititi,  *al  otj  «vfiftnjoE  ftvotzo  'Pnfialaiv  *ai  navalit*  avrovG  öpy^f 
h  so  EUijvtHop,  in  feinsinnigem  Anklang,  wie  Scala  hervorhebt,  an  die 
eignen  Worte  des  F.  III,  G9,  7  nnd  XXXVIU,  6,  7);  „Standbild  errichtet 
von  der  Stadtgemeinde  Elia  zo  Olympia  (Archaeol.  Zeit  XXXVI.  1878. 
S.  37  =  Oittenberger  Sjll.  243.  Eicks  Eistorical  Inacriptions  201); 
Reliefatelen  ca  Mantineia  im  Tempel  dei  Asklepios,  der  Leto  nnd  ihrer 
Kinder  (Paus.  Till,  0,  1),  Tegea  (Paus.  VUI,  18,  «,  8),  Kleitor  (7),  s.  n., 
im  heiligen  PeriboloB  der  Despoioa  bei  Akakedon  (Paus,  Till,  87,  1,  8); 
Standbild  in  Pallantiou  (Paus.  Till,  44,  G).  Ton  eeinem  von  der  Bandes- 
Tersammlang  aofgeetellton  StandbUde  spricht  P.  selbst  XXXIX,  14,  11)". 
Das  von  MilchhOfer  und  L.  Qnrlitt  aof  dem  Boden  des  alten  Kleitor 
gefnndene,  von  Letzterem  Mitth.  des  archaeol.  lutiL  ■.  Ath.  Tl.  Taf.  6 
veröffentlichte,  von  Ersterero  Archaeol.  Z.  XXXIX.  1881.  Sp.  lU— 1&8  be- 
eprochene  Relief  kann  indessen  aoa  den  von  Scala  S.  39.  A.  3  entwickelten 
Gründen  echwerlich  den  P.  darstellen,  so  sehr  daffir  anch  dar  Umstand  sn 
sprechen  scheint,  dass  die  einzigen  lesbaren  Worte  der  üeberschrift  (An- 
fang des  Pentameters)  uvil  (?)  naltDv  l'^yrnv  mit  einer  in  Olympia  ge- 
fondenen  Inschrift  (Arch.  Z.  XXXT.  1877.  S.  193.  No.  101,  Widmnog  der 
Messanier)  übereinstimmen: 

Toöio  AvMfta  xdi^l  xdIi;  nipixallie  ä/alfMr 
avti  xolm*  ifymv  tZoaio  Ilolvßim. 

40)  „Denn  der  an  sich  nahe  liegende  Gedanke,  dass  er  vielttiebr  erst 
141  (s.  C.  S8.  A.  23^)  den  Scipio  dorthin  begleitet  hUtte,  wird  durch  die 
Angaben  bei  Fiat,  und  Instin.  (s.  C.  28.  A.  84)  anige schlössen ,  nach  denen 
Scipio  auf  diese  Gesandtschaftreise  nnrfOnf  Sklaven  nnd  von  seinen  Freunden 
nur  den  Faoaetios  mitnahm".    (Schmekel). 

41)  Polyb.  XXXIV,  14,  wo  die  verschiednen  Bev&lkeruugaschichten  der 
Stadt  geschildert  werden.     Tgl.  C.  38.  Ä.  3. 

48)  Wie  Werner  S.  80  meint. 

48)  Ans  seiner  eignen  Angabe  (A.  41)  folgt  nnr,  dass  er  unter  Fhyskon, 
also  nicht  vor  14&  dorthin  kam.        480)  S.  C.  28.  A.  65. 


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.3IC 


Poljbioi  TOD  Hegalopolia.  89 

kaum  später  als  143  erfolgt  aeia**),  und  spätesteDs  141,  wie  es 
scheint,  begab  er  sich  wieder  in  seine  Heimat  and  vollendete  wahr- 
scheinlich hier  sein  grosses  Geschichtawerk*^),  wo  er  denn  anch  in 
Folge  eines  Starzes  vom  Pferde,  82  Jahre  alt**),  starb,  nach  der 
mnthmaeslich  richtigsten  Berechnong  Ewischen  129  und  127. 
Aasser  jenem  Werk  hatte  er  eine  Geschichte  des  Philopoemen 
in  3  Bflchem*')  und  eine  Taktik  yerfasst**)  und  sehrieh  in  seinen 

U)  Dies  eilielU  am  C.  S8.  A.  ii^~K^,  da  BOiut  dei  Verkehr  mitFa- 
luetios  nnglanblicb  kiiTie  Zeit  gedaoert  haben  mfiaate.  Aadreneit*  kann 
aber  P.  Beine  Anfgabe  in  Griechenland  icbwerlich  so  caacb  erfdltt  haben, 
lamal  da  noch  die  Reise  nach  Aleiaudreia  daiwiichen  kun,  dau  er  licb 
frfiber  ala  144  hätte  wieder  nach  Rom  begeben  kOnaen. 

ib)  So  Tial  geht  n&mlich  doch  wohl  ana  den  Worten  XXXIX,  19  (XL,  12),  1 
(mit  denen  offenbar  die  Heratellnng  dea  achaeiacben  Bnndea  gemeint  iat, 
t.  Niaaen  S.  2T8f.]  tavxa  fttv  oüv  i^fMif  ttfiameäinvtts  i*  tist  F«VlS 
i^ar^Wonni,  aaavil  xitpüiaiii  nva  räv  atfoxtwoUitviiivan  xaxti^tta^ipoi, 
lä^v  ä^iw  die  Afäs  'Pmfutiovs  rivoiat  )U)d  den  aDinittelbni  folgenden, 
A.  86  ansufOhrenden  faerror,  obgleich  s.  B.  Fachs  S.  1811  aie  omgelcehTt 
dahin  dentet,  daaa  P.  ent  nach  Vollendang  aeinea  Geachichtswerkes  nach 
Griechenland  heimgekehrt  aei.  Die  obige  Zeitbeatimmung  aber  folgt  aoa 
A.  44  nnd  daraoa,  daaa  P.  mtndaatens  achwerlich  noch  in  Kom  geblieben 
Min  wird,  als  Scipio  ti  auf  mehrere  Jabie  verlieae.  Der  n&chstliegende 
Qedanka  iat,  daas  andreraeita  seine  eigne  Abreise  nngefthr  gleichzeitig 
geachab;  jedenfaUa  war  sie  nicht  viel  froher  wiederam  aas  dem  A.  44  an- 
gegebenen Omnde.  Völlig  verkehrt  sind  nach  dem  Obigen  die  Behanptongen 
von  Thommen  a.  a.  0.  S.  339,  nach  denen  P.  erat  188  nach  Griechenland 
znrflckgekehrt  sein  ned  hier  in  der  kurzen  Zeit  von  ist  bia  etwa  189  die 
letalen  10  BQcher  aeines  grosoen  Geschichtswecka  geaohriebeu,  das  Qanie 
Sberarbeitet  nnd  auch  noch  die  Oeachichte  des  namantdniachen  Eriegea 
verbsat  haben  soll,  vgl.  A.  104. 

46)  Psendo-Lnkian.  Haorob.  t%. 

47)  Wie  ea  acheint,  vor  dem  Beginne  des  Hanplwerka,  also  wohl,  wie 
Werner  8,  18 f.  verranthet,  in  der  unfreiwilligen  Mnaaeceit  too  politischer 
ThKtigkeit  180-173.  Denn  Poljbios  sagt  X,  31  (34),  bS.:  »t  p.iv  ovv  fifi 
un'  Üiav  Isawoi^fieffo  ti]v  xs^l  ovcoü  (nBinl,  0iloxai'fia*oc)  ov*nt£iv,  iv 
§  iiteeapovfuv  «ol  tivio*  xnl  titiv  äymjalq  ixe^oavo  viot  äv,  arufMiov 
Jf*  init  tnäotoa  t£v  xpiiii^iifMi'fo*  ipigiiv  ä'xiikvficfAf  ixtl  Ü  ■xfözteov 
if  t9(«l  ftpJ9^t  lutit  tavx^g  <^t  owi^ficmc  ^öv  ixig  avtoi  nixoi^fitfra 
löyov,  T^v  Tt  naiSm^v  Stayaij^v  Suiaaqioimt  »al  rit  ixiipavtctaTtis  xgä- 
ftic,  S^lov  mg  iv  r^  vvv  iiijy^utt  xfixor  Sv  lA;  T^e  f(iv  »(«rsptn^C  ä-fmyijs 
xsl  tnv  ytmtsfitäv  C^Idv  xon«  Itffot  i<ptltlv,  lorc  Si  xatä  tijt  äxfiiiv 
ainov  m^attiMdms  i*»C  Stiiilm^inoit  iffott  n^oefftCrai  *a\  vMxa  jxsQOi, 
r*a  to  ngixov  ivtnifa  im>  avrtäiiaw  ni^öfiav.  Anoh  der  Umstand,  daas 
P.  sonach  dort  nnr  die  Jngend  dea  Philopoemen  anafOhrlicheT  behandelt 
hatte,  apricbt  datflr,  data  wir  an  eine  Arbeit  aeiner  eignen  jfingeren  Jahre 


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90  NeanuudzA'iuuigstes  Capitel.    Polybios  und  Poseidonios. 

letztenLebensjalireD  noch  eine  Geschichte  äea  n  um antini sehen 
Krieges").  Jenes  gesammtgeachichtliche  Werk  ('laioQiai) 
in  40  Büchern  aber  ist,  was  man  auch  immer  mit  Recht  an 
demselben  aussetzen  mSge,  dennoch  eine  der  groasartigsten  histo- 
rischen Arbeiten  aller  Zeiten^.    Allerdings  betrachtet  Poljhios 

zD  detikeD  haben  (vgl.  Nitiicb  S.  137),  und  nicht  minder  das  nnmittelbar 
folgende  EingeständniBB,  daM  es  mehr  eine  hiatoriBcbe  Lobichrifi  als  ein 
streng  unpaiteiischeB  Geachichtawerk  war;  g.  8.  maittg  yät  Ituivos  i  lonof, 
inäfxatv  lytia[ua<iu»ög,  üx^tu  tön  luipaXauödti  lutl  fiti'  avi^aitog  riv 
itfä%ciav  äitol»Yi<in6v,  ovteit  o  t^g  iatoQÜis,   uaivit  Sv  iwulvav  %ai  ifiöfOB, 

avUayiai^äv.  Sie  irar  eine  Haoptqaelle  ffir  Plntarcho«  im  Leben  dea  Philo- 
poemen  (1,  8—18.  2  zum  Theil,  11  f.  17—21),  a.  hierüber  das  Genanere  be- 
Bonders  bei  Nissen  Kiit.  Dntersnchnngen  über  die  Quellen  der  4.  u.  6.  De- 
kade dea  LiviuB,  Berlin  1863.  8.  S.  2SO-SS7. 

48)  Polyb.  IX,  SD,  4.  i«if  mv  rjuiv  Iv  TOig  xtfl  t«£  xä^tig  ösofoq- 
fiudiv  ättgipiacitov  ieS-^ltaiai.  Tgl.  Anian.  Toct.  1.  Aelian.  Tact.  1.  8.  19. 
Vermathlicb  vetfaaate  er  dieae  Schrift  erat,  nachdem  er  Hipparch  gewesen 
war,  alao  nobl  in  Rom,  aber  doch  vermnthlich  soboo  in  den  ersten  Zeiten 
Beines  dortigen  Aufenthalts  166—162,  s.  Werner  S.  15.   Tgl.  NÜESob  S.  83. 

49)  Cic.  Epist.  T,  12,  2.  DasB  übrigens  P.  aelbit  den  Soipio  auch  noch 
in  diesen  Krieg  133  begleitet  h&tte,  ist  nicht  aninnehmen:  sicher  hatte  er 
damals  au  der  YoUendiing  seines  Hauptwerks  noch  genug  eu  thun.  Geo- 
graphische oder  gar  astionomiBobe  Schriften  hat  er  nicht  Terfaeet;  daa 
ßtßliov,  0  imyta^^*  ^jei  kiqI  t^s  ntfl  tÖv  lariiufiriv  oU^attas  (öemin.  13. 
p.  54  D)  war,  wie  schon  Schweighäuser  V.  8.  SS  Termutbete,  nur  ein 
Abschnitt  dea  34.  Bucba,  a.  Mai  C.  P.  Schmidt  Ueber  die  geographischen 
Werke  dea  Polybios,  Jahrb.  f.  Philol.  CXXV.  1882.  S.  118—122. 

SO}  S.  zum  Folgenden  aneaer  den  A.  1  angef.  Schriften  iiesonders  von 
Nitzach,  Markbaaaer,  Strachan-Davidaon  und  v.  Scala  und  den 
beiden  mir  unbekanuten  von  C.  F.  Wurm  Der  politische  Standpunkt  des 
Poljbius,  Hamburg  1841.  4.  und  de  Vtiea  De  historia  Folybü  pragmatica, 
Leiden  (1843.  8.  Doctordias.)  1846.  8.  noch  J.  H.  Lindemann  Ueber  Pol;- 
bina,  den  pr^matiachen  Geachichtacbieiber,  Couita  1660.  4.,  wieder  abgedr, 
in:  TierAbbandlungen  über  die  religiOa-aittlicheWeltanachaunngdeaHerodot, 
ThucjdidcB  und  Xenophon  und  den  Pragmatiamus  dea  Pol^bina,  Berlin  186S.  8. 
S.  70— 94  (nicht  erheblich),  P.  La  Roche  Charakteristik  de«  Polybiiis, 
Leipzig  1867.  8.,  Spangenberg  Untersuchungen  über  das  Oescliiohtewerk 
des  Polybin«,  Herafeld  1858.  4.  (mir  unbekannt),  Hoc.  Bitter  Studien  üb. 
d.  Entwickelnng  der  Geachichtawiuensch.,  Hiat  Ztachr.  LIY.  1885.  S.  82-30. 
und  die  auegeteicbnete,  aber  doch  in  wesentlichen  Stücken  von  Nissen 
(a.  A.  121.  183.  185.  140)  und  Straohan-Davidaon  S.  410f.  zu  Qnneten 
dea  P.  berichtigte  Schilderung  von  Uommsen  R.  G.  11'.  S.  44«— 453.  Ein 
erbeblicber  Mangel  aller  dieaer  Daratellnngen  ist,  dasa  ihre  Urheber  ausser 
Lübbert  (a.  A.  66)  und  Scala  den  groaaen  Einflnaa  dea  zeitgenflMiachen 
eklektischen  und  aufgeklärten  Stoicismua  auf  P.  nicht  erkannt  haben. 


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.3IC 


PolybioB  TOD  H^^lopolia.  91 

die  Geacbicbte  aosBchlieasltcli  mit  dem  Äuge  des  Staats*  and 
Eriegsmannes.  Alles,  was  auaserhalb  dieses  Gebietes  liegt, 
scbliesst  er  von  der  eigentlicben  GeschichtschreibuDg  aus''').  Nur 
ein  solcher  „pragmatiscber"  Mann  vermag  nach  seiner  Uebeiv 
zeogoDg  eine  wahrhaft  so  zo  nennende  Geacbichte  zu  acbreiben^*), 
die  sich  nicbt  dnrch  die  allerdings  nuentbebrlicbe  Bucbgelebr- 
aamkeit^  allein  gewinnen  lässt,  sondern  namentlich  auch   auf 


61)  IX,  1,  S  (Tgl.  A.  124).  of  itiv  fäll  SHoi  avyygatptls  .  .  .  «ötfi  toig 
T^S  [oTOfiitre  iiinKii  xfäiuvot  nollvvs  itpiXuovtut  ufog  fvifoftir  tmv  «irofiv;;- 
fujtov.  Tov  pti'  yä(/  iptX^ooy  i  yfvcaloytxäc  tfAno^  iximäzat,  zim  di 
ito3,vniiixYtkora  nul  xiifmbv  6  «t(l  tÖ;  dnotniag  x«!  »tians  «ol  evyyivtiat, 
*a9ä  x<m  aal  xag'  'Etpiffa  Xifttci%,  thy  Si  7talixt%iv  o  nifl  tiis  >(aEci; 
w*  t9*mT  %al  wiltiDv  ital  ivraaiäy,  iip'  ov  ^fiei^  ipilöc  *at7}iitri*6ttf, 
%al  jtegl  toviov  ncnotiificfM  t^v  iXriv,  xQÖt  ^v  f>'v  "  yivas  .  .  .  olttelms 
ij^fiöofM^a  X.  T.  1.  S,  1  ff.  xoXlär  faf  %al  «oUai«;  i^fi9iii]tUva>r  tä  if 
sfpl  tat  yivtaloyüif  %al  ftvffovg  %al  xtgl  rag  axof*ias,  itt  8i  avyjtreüis 
«ol  xt()>*i«  K.  X.  l.  X,  21  (24),  8  f.  27,  T  f. 

52)  XII,  US,  8ff.  h  liiv  ovv  IlXäzaiy  ^ijvl  Tiiif  xivt^üxeia  naXäg  Hnv, 
öiffv  ^  of  qjdöoo^oi  paeiXivataaiv  ^  of  ßaeiXtif  tpiXoaoipäaiv  ndyä  3'  av 
tfffWfu  4iiiT(  tä  t^t  tatatlat  i^U  täte  xalw;,  Sto*  ^  of  irpciyfianxol  imv 
trv3(fäv  yfäipet*  tMt%iiii'qamat  tat  üto^ias,  pij  x((#a«s(  viv  »ufifytat  .  .  . 
ri  ot  •ffäiptiw  ixtßallöfiivot  r^v  li  aizSv  imv  x^uyftäm*  ?£tv  ävufiuiiav 
igyijaoivtat  npö;  f^v  ictofiuy.  nfötifot  d'  ovn  ftreKi  xaüXu  tijs  Tai«  tmogio- 
Yfäipayr  ayvoiag,  26  g,  1.  ov»  nipl  icSv  ■mct  x^lifto»  «vfißcHvönnitr  4«- 
)fttTOi>  ^(Ki  yi)äipai  Kctlmc  liv  ii^irfUav  in^itfiav  /jovioc  iräv  xalifi/iov 
If-fio*,  aü»  xipl  TÜv  jf  iii{^  KoIi[«^aic  tÖv  ft^  Kiiiii0afij*(w  f«t>  TOiavTtav 
>eä£((ai>  xsl  xiftowireap.  26b,  5f.  27,  7£  Vgl.  Harkbauser  S.  100: 
,^ar  seine  Zeit  batte  P.  Becht.  Anch  Tbncydides  nnd  Tocitua  waren  ja 
nicht  gelehrte  Hiitoriker  in  unterem  Sinne;  den  klaariacheo  Bof  ihrer 
Werke  aber  bat  Diesea  sicher  nur  gefUrdert", 

U)  P.  Tergleicht  XII,  2ftdf.  (s.  ab.  d.  Lflckenbaftigkeit  n.  Zerrflttang 
dieaea  AbtduL  Httrkhauaer  S,  Bit.  A.  1)  die  OeachichtBchreibong  mit  der 
Hedicin:  wie  die  letztere  drei  Theile  habe,  lö  loyiw*  (o  3-^  'xXilatov  ä«o  xrit 
'AXt^avSQflas  äpz'^<"  «r(«  tmv  'H^o<ftle(av  xbI  KtiXXip,itit{aiv  (vgl.  d.  Nachtr. 
I.  C.  34.  A812f.  hinter  dieaem  8.  Bde.)  iMtintoaayof)tvoiiivaiv),xi3imt^ti%6v 
nnd  lo  x(i|ioe^ixDy  %a\  cpagfut*ivxi%6v,  von  denen  er  den  dritten  ala  lö  t^w 
«li^ir^v  tiiv  -KQotipifö^yov  und  alt  «nävtov  bezeichnet,  so  auch  die  erstere: 
26e.  tov  aviö*  8ii  i^nov  xal  t^e  xpayfMmxiJe  tazoiilat  v%a^iov»t\s  tqtfufovty 
■tmr  3}i  pttfär  avtqg  fvic  fil*  övrac  toü  ke^I  ti)*  ^v  rofe  vKOfiv^^iaat  »olv- 
%^jlto«4vr)v  xal  T^r  »ti^'&iai*  i^;  Jx  loiiro*  vli];,  tTlfov  3i  tov  Tttgi  r^v 
^Edi'  IUP  w6Xeaiv  *al  täv  töxav  »Ifi  tt  xoiscfuir  xal  Itfi^vrav  xcrl  iia96Xov 
Tiöv  xaitt  y^p  xal  teni  ^älatrav  IduDitätat»  *ul  3ia<txtiiiät<»f,  i(i/Toti  di  loü 
;Mpl  TBC  ««<>£((«  TOc  xoliTiKttc  H.  T,  X.  Daoii  wird  der  Vergleich  der  bncb- 
gelehrten  Historiker  mit  den  „Logikern"  unter  den  Aeraten  aoagefflhrt  nnd 
ihrem  Verfahren  daa  tv%i^nov  logeatimdea,  aber  wenn  aie  glauben  dadurch 


.oo^^lc 


92  NeunuDdzwBDzigates  Capitel.    PoljbJoa  nad  PoBeidonios. 

eignen  Erfahrungen  and  Erlebnissen,  auf  Dem,  was  man  selbst 
gesehen  und  gehört  oder,  wo. dies  nicht  ausreicht,  mit  sach- 
verständiger Kritik  tob  Anderen  erkundet  hat*""),  beruhen"), 
also  auf  jeden  Fall  Zeitgescbicht«  and  was  dieser  noch  nahe 
liegt  sein  muss.  Aber  natfirlich  gehört  dazu  die  ausgedehnteste 
historische  und  geographische  Nachforschung,  wie  Polybios  selbst 
sie  übte,  der  ebendadurch  auch  als  Geograph  von  einer  gewissen, 
wenn  auch  immerhin  beschränkten  Bedeutung  ward*^),  die  mög- 

wabrliafte  GeBchicbtachreiber  zn  weiden,  eo  iat  dief  beinahe  ao,  w  Sv  tt 
TIC  t«  TÜv  äfxaia*  iiayi(äip»»  Ifyu  ^fffcctfiffoe  ttititös  ofotto  itrffätpot 
fivvt  K«!  jtiioaiätf]s  i^s  h'i*7|c.  Sie  aiad  nur  Historiker  dritten  Banget: 
36  i,  3.  !£  mv  kü;  kv  ttuöties  wy%uTii9oito  ifi^cov  elvai  i^l^Ot  t^S  tatofCat 

die  littenuigchen  Quellen  des  P.  a.  A.  131.  138. 

6S'')  Heber  die  Personen,  bei  denen  P.  selbst  derartige  Erknndigungen 
nnzog,  a.  Scala  3.  S6S— 878  mit  der  Gegenbemerkang  von  Niese  GOtt. 
gel.  Ana.  1690.  S.  B9S.  Vgl.  oben  A.  Sft  nnd  unten  A.  101  tind  Stracbau- 
Da,vidson  S.  400f. 

64)  KU,  86  b,  a.  scffKov  piv  ov*  olav  «VTOvn'öv  •fivl09at  aal  9^«t^v 
dv«ieiiit  Anne,  tm»  fiitiot  fuylaxmv  xal  HetvoiatiD*  ätnyiiaAn'.  ST,  1.  detlv 
jig  öftup  %uta  qivoiv  maavtl  tivibv  ö^'/äviav  iiftüi,  oli  nävttt  Tcvv&up6^9ti 
%a\  aoXvK(iayf.o*ov^tv,  ä%o^t  »"^  OQdatmt,  älriStvtatitag  8'  ovorit  ov  in^gm 
tijt  ogaaiae  xazi  tiv  'H'^äxlfiTeT  {öip9aXiiQl  yini  lär  aimr  ängißiafffoi 
liügtvgts)  X.  T.  l.  XX,  IS  (KXI,  16),  8.  0V2  ofioiöv  lativ  i^  ä*oi}e  ffcpl 
ugayiiätan'  dialaitfitivfiv  Hai  yivöntvor  avtäxTriv,  ällä  ■«!  fuyüXtt  Oia^igu, 
«atv  6i  11  avfißällLtii9at  xiipv^tv  txäatoii  ij  %atä  xfj*  ivä^yiiaw  xiatit- 
IV,  89,  11.  h  T^c  xazä  ipveiv  ^ttogias,  i;c  aitfißt&teificv  ivfiiy  oo  g^OiMi, 
XU,  4c,  Sff.  lö  KtQl  xttt  ävaitflattt  ftifOi,  ö>fp  ^srl  xv^iümTav  zqs  ttroiiüis. 
Ituii^  yän  at  fitv  x^ctfitc  apu  «oUaj;^  avvttlovvtvi,  «uftttm  S\  tiv 
vviö*  Iv  TiXtloei  xönoti  *axeL  tov  avx'av  »tti^ö*  äS'itaxot,  h^ms  yi  fiqv 
ov8'  vitÖKtrjv  yevie9ai  mvxaiv  räv  xaiä  t^*  alxoviiivTp'  (Mav  Korl  cöv 
iv  tofg  lönoit  Idtafuxfmv  «o*  fvu  ^«iraiö*,  ittiiaUdtttat  Jivv9ü*tv9ai  /tir 
ät  xofiä  nliietaiv,  itmtvtiv  8i  xoCt  ä^fotv  nttximt,  xptfq*  8'  ilWni  xmw 
it</ooiitxx69x<or  oi  »a%iv.     Tgl.  III,  SS,  10  (s.  A.  V9). 

66)  Seine  Schw&chen  auf  diesem  Gebiet  hat  scbon  MOllenhoff  Dentacha 
Altertbnouk,  I.  S.  861  ff.  beleuchtet.  Die  flebiige  Abb.  von  Uagdeborg 
De  Poljbii  re  geographica,  Halle  1678.  8.  ist  von  keinem  eigentlich  wiueu- 
«cboftlicben  Wertb,  deeto  erheblicher  iat  die  schon  A.  85  be«eicbaete  von 
M.  C.  P.  Schmidt.  Derselbe  veiat  oaoh,  daas  P.,  wie  schon  ans  aeinen 
eignen  Bemerkongen  III,  30,  6  f.  IX,  14  f.  dentlich  hervorgeht,  in  der  Aatro- 
aomie  und  daher  ancb  in  der  mathematischen  Geographie  nur  oberfiKch- 
licbe  Kenntniase  beaaas,  die  ibn  darchana  nicht  bef&higten  ao  sachkundige 
Mftnner  wie  Pytheaa  nnd  Eratoatbenea  in  der  Weiae,  wie  er  ea  aich  erlaubt 
(XXXIV,  6,  1  ff.  10,  e  f.  6, 1  ff.  7,  1  ff.  18),  iD  meiateni,  ja  ihren  Standpunkt 
ancb  nnr  ta  venteben,  dasa  er  vielmehr  IX,  16,  8  einen  atarkeo  Irrthnm 


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PoljbicM  von  Hegdopolis.  93 

liehst  genaue  Einsicht  in  die  Archive^  und  eigne  BektmDtachaft 
mit  Land  und  Leuten.  £in  Stadium  der  GeBcfaiclite  in  rein 
wiBsengchaftticbem  Interesse  liegt  vSUig  ausser  dem  Gesichts- 
kreise des  Polybios:  er  erblickt  vielmehr  ihren  Zweck  lediglicli 
in  den  praktischen  Lehren,  welche  sie  giebt,  in  ihrem  Nutzen'') 


begeht  and  ridi  sam  Theil  recht  wunderliche  VorateUungen  macht  (so 
III,  3T,  Tgl.  St»b.  n.  107),  B.  ancb  Schmidt  Jabrb.  a.  a.  0.  S.  IIG.  P.  hat 
lieb  mit  diesen  Dingen  eben  nur  so  weit  beschäftigt,  als  er  ea  für  den 
Staalamana,  Feldberrn  and  Oeschichtacbreiber  ffir  erfoiderlich  hielt:  „ihm 
iit  der  stolie  Sternhimmel  eben  nur  ein  ZifferbUtt,  aaf  dem  ein  Haapt- 
mann  leieii  kann,  wann  wohl  der  Tag  anbricht,  damit  das  Sonnealioht 
die  Soldaten  nicht  dabei  überraache,  wenn  sie  die  Leitern  an  die  Hanetii 
der  feindlichen  Stadt  legen".  Vgl.  A.  67.  61.  Weiter  »igt  dann  Schmidt, 
du»  P.  die  MaMangaban  nach  Länge  nnd  Breite  Aber  Earopa  aaf  eeineo 
eignen  Beiaen  geaammelt  hatte  and  danach  den  Eratoithenea  berichtigte, 
im  Debrigen  sich  aber  faat  durchweg  an  die  von  diesem  gemachten  an- 
ichlosa.  Dagegen  iit  P.  im  Qanien  mnaterhaft  ala  beaohreibender  Qeo- 
gT^h:  die  Daratellnngen  11,  14—17.  IV,  se— 43  aind  wabre  KabinetatQcke, 
e,  Markbanaer  S.  81.  A.  a.  Weitecea  bei  La  Boche  S.  66f.  Doch  iat 
er  von  Flfichtigkeiten  nud  Irtthflnieni  sogar  in  B«iag  aaf  das  Selbetgeaehene 
schwerlich  gvu  frei  sa  eprechen,  a.  (Aber  X,  9.  10)  H.  Droyaan  Zu  Po- 
l;bina,  Rhein.  Hna.  XXX.  1ST6.  8.  68—67.  Eine  Uebersiobt  der  von  ihm 
in  geographiachen  Ponkten  cüirten  Scbriftateller  giebt  Schmidt  S.  SO  f. 

56)  XII,  10  (11),  4  (a.  C.  21.  A.  837).  Von  aeinem  eignen  Einblick  in 
eine  im  Prytaneion  von  Bliodoa  anfbewahrte  Urkande  spricht  P.  XVI,  16,  S 
(Tgl.  A.  191).  Vermnthlich  war  er  nach  14S  von  Griechenland  aua  eben 
nun  Zweck  eigner  Erkundung  detaelben  dorthin  gereiat.  Ein  Begieter 
solcher  Urkunden  bei  P.  giebt  Scala  S.  268:  „I,  eS,  8  £  (icheint  aoa  litteia- 
lucher  QneUe  gefloHen  xa  aein).  II,  IS,  S  (aos  dem  acbaeiichen  Arohir}. 
III,  !8— £8  (ani  der  Sohatskammer  der  Aedilen).  IT,  68  (ana  dem  rhodiachen 
ArcbiT).  VU,  0  (vermnthlich  ans  dem  tnakedon,  Arcb.).  XVIII,  44  (Senats- 
beschL,  Eweifelhaft,  ob  aus  literarischer  Quelle}.  XXI,  83,  2—14.  46  (aus 
d.  rSm.  Arch.,  TgL  Appian.  S7T.  89).  XXI,  48  (aus  litterarisoher  Qoelle,  die 
aua  dem  rhod.  Arch.  schöpfte,  a.  Valeton  S.  388.  262).  Sparen  von  Senata- 
beechlflsaen  in  einzelnen  VTendangen:  XXU,  16,  10.  XXIV,  6,  8.  XXVIU, 
1,  9.  XXXIl,  36,  1  (TgL  Viereok  Senn.  Qraec.,  OOttingen  1888.  8.  SO). 
Don  (TgL  A.  38)  die  Sftnleninschrift  su  I<akinioD  III,  88,  66".  Aoaaerdem 
a.  aber  noch  A.  96.    VgL  auch  Strachan-DaTidson  S.  400 f. 

67)  XII,  86  g,  3.  teCw  jäf  fig  i*  t^s  üztglat  i£Aj|  tö  A(Wfit*07 
ä^tlsbi  ijfiäc,  so  Xomöv  avr^s  ä{i)Xo*  *ai  äviatfiX'ks  yivtzeu  nartiliit. 
Vgl  XIL  8Gi>.  III,  4,  8.  7,  4ff.  31,  13f.  (s.  A.  71).  Dnd  ao  denkt  er  fiber- 
hanpt  Ton  jeder  wiaaensohafUichen  Thatigkeit:  IX,  80,  6.  iy»  ii  tb  /thr 

*ifm  tov  Mtös  ^ff  19'^"  <rvi)KOV(oe  tut^Atutv,  xt^l  tänefnaüt  rptlvniiö- 
Taiis  tifii  Kai  a*ovSä£a9.     Vgl.  A.  66. 


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94  NeummdzwoniigateB  Capitel.    Fol^bioB  und  PoseidoDios. 

also  für  das  praktiBch-Bittlicfae  Leben  und  für  die  Staatsgeschäfte  '^). 
Für  praktische  Staatsmänner  und  Feldberm  sehreibt  er  mithin 
erster  Linie  seine  „pr^niatischeu"  Geschichten'^,  und  es  ist 
im  Grunde  nur  eine  liebenswflrdige  Inconseqaenz,  wenn  er'^**) 
in  zweiter  auch  einen  Leserkreis  im  Änge  hat,  welcher  Interesse 
und  Freude  an  solchen  grossen  Dingen  und  ihrer  Entwicklang 
findet^),  wie  er  selbst  seine  lebhafte  Freude  an  ihrer  Daratellnng 
gefunden   hat*'),  einer  der  vielen  Widerspräche,  in  welche  sich 

6S)  neeriuna.  P.  gebraacbt  dieaen  Ansdruck  abweduelnd  im- Sinne 
von  potitücheu  Begebeubeiten  und  von  politiicben  ThUigkeiteD  und  Ge- 
Bch&ften. 

50)  La  Boche  nnd  Andere  baben  aich  von  pragmaÜBcbei  Geschicfat- 
Bcbreibmig  offenbar  einen  etwas  unklaren  Begriff  gemacht,  der  dann  überall 
10  nognnaten  dea  P.  angewandt  wird.  Ihm  selbBt  sind  npffyjinftxöc  o°d 
Koltxi%6t  woBentUcb  gleichbedealend,  nnd  pragmatisohe  Qeacbichte  heisat 
dabei  in  aeinem  eignen  Sinne  nichta  Anderea  als  politüche  Geacbichte 
(a.  bea.  die  A.  61  mitgetbeilte  Stelle  IX,  1,  8],  demn&chat  aber  allerdinga 
politiach-lehrhafte  Qeachicbte,  nnd  damit  aie  dies  aein  kCnne,  gehSten 
zn  ihr  Wabihait,  Klarheit  und  nnaobliober  Znaammenhimg.  Ob  es  mit 
diesem  pragmatiachen  Charakter  seines  Wetkea  in  Verbindung  ateht,  daaa 
F.  daaselbe  in  der  Begel  ^  xgayjuntüi  nennt,  laase  ich  dahingeatellt;  weit 
seltner  ist  bei  ihm  die  BeaeichnoDg  q  taxogüt. 

69^)  Was  Hirsel  8.  S98  Obeiaieht. 

60)  Es  genügt  die  wichtigste  Stelle  aniufilhren:  ni,  21,  Sfi.,  wo  Die- 
jenigen, oif  Ha#^Kt(  %al  Siaipiifii  zö  aaipmt  itiivat  r^v  Iv  lonoie  äxgi- 
ßtutr  und  ot  tpüona^ovvTts  einander  entgegengesetst  werden.  Beide  Leaer* 
claaaen  erscheinen  noch  oft,  die  entere  kflrcer  «oliiiföfiapot,  x(ia%ti%al, 
sf/ayiutritol  genannt,  oft  genug  jedoch  gerade  die  letitere,  die  cpUofMi- 
tfoüvMf,  allein.  Damit  tritt  deon  aber  auch  doch  wieder  neben  den  Nutzen 
der  Qenuas  {ti  itgaviv),  z.  B.  VI,  1,  8  (a.  A.  71).  XXXH,  10,  1.  ijdaitev  iiiv 
inolaitflät'ay  elrai  toCg  xQiaßvtlqait,  tiipilinov  ii  loti;  vtote  i^c  toutvrtir 
latofiav.  XXXIX,  1  (i  a),  S.  »al  .  . .  c^v  ipvxfy'V^''  i"t^  ■^■1*  »viitutt, 
wenn  auch  erat  aehr  in  zweiter  Linie,  s.  iX,  8,  6,  w&hrend  andere  Stellen  gttr 
Nichts  von  letzterem  wissen  wallen,  XXXVill,  6  (1  d),  B,  vgl.  III,  Sl,  18 1 
(a.  A.  71)  nnd  die  gtUofurfrotivcec  noch  ansdrücklicb  von  den  blossen  vUij- 
NDoi  unterachieden  werden,  VII,  7,  8.  nul  yä|i  ti£t  ifiü-fiMois  fiSCnw  odtoc 
(ö  X6yoe  ^  die  Qeschichte  des  Hiaion  und  die  des  Gelon)  iial  toCs  ^ile- 
lui9ovn  tp  «avrl  zfjjenuitt^os-  Gleich  der  Anfang  vollends  I,  1  fasst  zo- 
nftcbat  nichta  Auderea  ins  Auge  als  die  Befriedigung  des  natOrlichen  Wissens- 
triebes  in  Bezug  darauf,  wie  die  BOmer  in  so  kurzer  Zeit  zu  so  gewaltigen 
Erfolgen  gelangten.  Vgl.  Mackhanser  S.  7ltf.  101  f.  FOr  die  zeit«»- 
nOasiscben  griechischen  Leser  verbindet  aich  damit  auch  die  Abaioht  sie 
mit  der  rSmiachen  Herrschaft  auszusöhnen,  s.  bes.  III,  4,  8.  7. 

61)  Wie  Mbr  er  von  seinem  Stoffe  begeistert  ist,  beweist  namentlich 
die  Aeussetnng  III,  6,  8.  niTitiaitai  jthv  yap,   »äv  rt  «tifi^  tugl  ijfiäc  äw- 


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PoljbioB  von  HegalopoUa.  95 

nothwendig  ein  Jeder  verwickeln  muBs,  welcher  Ober  dem  Wertli 
der  WisBenscbaft  fUr  das  praktische  Leben  ihren  Selbstzweck 
Terkeimt.  Uebrigens  dachte  er  sich  seine  Leser  unter  den  Römern 
so  gut  wie  unter  den  Griecben*"').  Auf  der  anderen  Seite  nun 
aber  gehören  zum  wahren  Staatsmann  und  Feldherm,  wie  er  ihn 
sich  denkt,  auch  mannigfache  theoretische  Kenntnisse  nicht  blosä 
in  Geographie  und  Geschichte,  sondern  auch  in  Mathematik  und 
Astronomie*^),ja  sogar  ein  gewisses  Maas  philosophischer  Bildung^). 


4(ä  ip  aäUove  tfOllovi  %atryyvt}9^eti}9ai  luil  mtovSäativ  in\  tiXot  öyayciv 
avTOv.  Dnd  leine  lebhafte  Bewandemng  groHer  H&oner  and  sein  gescbicbts- 
pMloBophüclier  Sinn  ceigen  deutlich,  dsM  er  iu  Wahrheit  doch  auch  ab- 
geseben  vom  Nntcea  Qescbichte  schreibt,  am  dai  Andenken  tod  jenen  anf 
die  Nachwelt  and  den  Oang  des  Weltlaaf*  iqt  Anschaunog  za  briagea, 
I.  Maikhanier  8.  10t  f.  Vgl.  besonders  aach  noch  VIU,  4,  10.  avtus  i* 
tfij  fwvoc  «T^  rä  ytyOTÖxa  %al  6av^a»iii. 

tl^)  Znaadut  wendet  er  sich  allerdioga  an  griecbiache  Leser  III,  3,  8, 
dann  aber  a.  VI,  II,  3  fF.  XXXII,  8,  S  ff. 

es)  iX,  12  ff.,  bes.  14,  1.  täv  H  xfoct^ii^hav  lö  ^iv  U  tgiß^t,  ta  8' 
ii  Cnofüit,  tä  di  xira'  iiuttiflav  ftefotmiiP  9tiaifrlvai,  5.  rä  8'  in  i^; 
l^ititfiat  «^ahüai  /la&^aiiat  Mal  ttmfTiiiätiov,  anl  fnHtaia  tiSv  ii  äoifo- 
loyiue  utii  y«»f((f(ä(c.  90,  &.  xoilä  tivb  x^otagtäniy  ig  atgattfyif,  %c- 
Itioirttf  ^aTfoloythi  >itl  yivuttftiv  rovs  6i/i-fOji.ivovt  avt!",«  21,  Iff.  Freilich 
Uktte  Hirsel  a.  a.  0.  S.  S44f.  nicht  anbeachtet  laasen  sollen,  wie  gering 
doch  in  der  That  da*  hier  von  P.  flli  aasreicbend  angeeebeae  Haas  ist 
(«.  A.  66  and  die  nnmittelbar  aaf  SO,  &  folgende  A.  67  mitgethailte  nod 
Ton  Hirael  selbst  S.  MS  aogefOhrte  Aeassemng),  und  nie  gering  P.  gerade 
TOD  den  „Logikern"  anter  den  Aerstea  denkt  (s.  A.  5S),  obwohl  sie  doch 
in  ihrer  loytiii]  wahllich  nicht  ohne  eine  be wandern swerthe  iimcufia  ge- 
langt waren.  VgL  tlbrigenB  ancb  I,  84,  6.  tÖti  yög  ijr  .  .  .  aoviSti*  .  .  , 
xilUsi]F  ^z"  8ui<pi>(iüp  iuxiifüi  it»9odi*ii  k«1  ar^cntiydt^  ivvuftit  ^mtigütt 

68}  Wenn  P.  XXXVU,  7,  6. von  Pnuiaa  schreibt:  x<u8tiae  Si  %til  ipiio- 
«tt^lae  xvl  xäv  in  xoätots  ^fa^fiuiMV  &jtti^os  tlt  tJlo;  tjv  und  XII,  S6,  6 
den  Timaeos  ob  äipilitoipos  ftl  ovU^ß8^w  äfäyajos  avyyQutftvg  bezeichnet 
(vgl.  Scala  8.  66 f.),  so  ist  allerdings  der  Ausdruck  nicht  eu  pressen,  al>er 
bei  einem  Bchriftstellei,  welcher  selbst  philosophische  Bildung  beutst  und 
die  Beseichnong  ipilÖMi^ioc  VI,  6,  t  gans  beatimmt  im  technischen  Sinue 
gebraucht,  auch  nicht  alliasehr  absoschw&ohen.  Ebenso  ist  darauf,  daas 
dei  Stoiker  Strabon  I.  t  f.  sam  Bswüse  dafQr,  das«  die  Geographie  mit  tat 
Philosophie  gebCie,  sich  daianf  bemft,  dass  sie  vorwiegend  von  Philo- 
sophen, nnter  denen  er  mietet  £ratosthenes,  Poljbioi  und  Posaidooios 
nennt,  betzjeben  sei,  nicht  allsa  viel,  da  er  aach  Homeros  und  Uekataeos 
IQ  ihnen  lählt,  aber  doch  immerhin  etwas  so  geben.  —  Dass  aber  P.  unter 
den  ErfordeiDissen    tum    Historiker    wie  sun   Feldberm    des    natflriicben 


..>^.00' 


.3IC 


96  NennundzwaniigateB  Capitel.    Poljbioa  und  Poseidonios. 

und  wie  eich  Polybioa  in  allen  diesen  üeberzeugungen  bereits 
mit  den  stoischen  Änscbaaungen  berührt"),  bo  ist  er  dabei  nicht 
stehen  geblieben,  sondern,  freilich  mit  einer  gewissen  kühlen 
Zurückhaitang''),  ein  Anhänger  jenes  liberalen  Stoicismns  ge- 
worden, wie  ihn  sein  jüngerer  Zeitgenosse  Panaetios  yertrat**), 
mit  dem  Gegensatz  gegen  den  Weissagungsglauben*'),  mit  der 
Bestreitung  oder  doch  Änzweiflong  der  persönlichen  Fortdauer 
nach  demTode*^),  mit  der  Beseitigung  der  mechanisch-fatalistiscbeu 
Lehre  ?om  steten  periodischen  Wechsel  des  Weltunterganges 
und  der  Entstehnng  einer  neuen  Welt,  in  welcher  sieb  bis  ins 
Kleinste  hinein  überall  Dasselbe  wie  in  den  früheren  wiederholt }, 

Talents  nicbt  begondera  gedenkt,  ist  nicht  70d  Bedeatnag,  da  er  ei  aa 
Hannibal  IX,  S3,  0  faeirorhebt.    Weiteres  s.  bei  Scala  B.  4f.  A.  1. 

64)  Dau  F.  Bogar  die  Oeometrie  IX,  14,  6  imd  oicfat  minder  die  aitt- 
licben  Begriffe  VI,  6,  t  ff.  ans  der  tinxtifia  herleitet,  entspricht  TollstKadig 
dem  stoiBcben  SeaBiiaÜBmus.  Und  was  den  aouohliesslich  praktischen 
Zweck  aller  WiBBensohaft  anlangt,  so  sei  hier  nor  an  den  Anssprach  des 
Chrjsippos  erinnert,  „wann  der  PhiloBoph  aar  der  Forschnng  leben  solle, 
so  beiaae  das  mit  anderen  Worten,  er  solle  seinem  Vergnügen  leben"  (Ptnt. 
Sto.  rep.  «.  tOSS  C.  D).    S.  Zeller  IIP,  1.    S.  Dl  ff. 

66)  S.  A.  78  ff.  79  f.  92. 

66)  Den  Znsammenfaang  seiner  WeltonBcbannng  mit  der  stoischen  hat, 
BO  viel  ich  weiss,  wenn  ancb  nicht  in  gam  richtiger  Waise,  znerst  CrenieT 
Hfinchener  gel.  Ans.  XX.  1846.  Sp.  887  ff.  Histor.  Kunst  der  Ctrieohen* 
(Darmst.  1846).  S.  414ft  erkannt  (vgl.  anch  Fuchs  S.  1818),  dann  LObbert  ' 
ausgesprochen  und  endlich,  wie  schon  C.  88.  A.  66  bemerkt  wnrde,  Hirtel 
a.  a.  0.  S.  841—007  nachgewiesen,  nur  leider  dabei  nicht  beachtet,  dasa 
doch  aUer  Wahrscheinlichkeit  nach  (s.  A.  86.  43>>.  44.  78.  74.  7».  104)  der 
EinfloBs  des  Panaetios  auf  P.  erst  in  dessen  sp&ten  Jahren  Statt  gefanden 
haben  kann,  nnd  so  hat  er  denn  den  Letzteren,  wann  anch  mit  einigem 
Vorbehalt,  doch  alliaBebc  zu  einem  eigentlichen  Stoiker  gemacht. 

67)  Hinsichtlich  des  Panaetios  s.  C.  SB.  A.  S9.  40,  P.  aber  kann  sich 
gar  nicht  vorstellen,  daas  ein  Uann  wie  Lykuigos  so  abergl&nbiscb  gewesen 
sei,  um  Rir  seine  Person  anf  die  Sprache  der  Pjthia  irgend  etwas  so 
geben,  meint  vielmehr,  dass  er  nnr  ans  kloger  Politik  sich  eo  angestellt 
habe,  Umli«^  wie  der  ältere  Scipio  verfahren  sei,  X,  S,  Bff.  Aouerdem 
s.  IX,  1»,  t  ff. 

68)  Ersteree  gilt,  wie  wir  sahen  (C.  S8.  A.  S7),  von  Panaetios,  Letsterw 
von  P.  Vm,  14,  8.  ihiif  nal  Migl  rovc  äxetiofilvovf  f«fi  "C  tJo9ii«is,  vgL 
VI,  66,  10  ff.  (s.  A.  86).  XXXII,  19  (SOa),  8.  li  t£v  äja»iv  wSqSw  ä#lov 
f^v  tituvuelttv.  Sehr  gnt  giebt  Harkhanser  S.  130  seine  Denkweise  so 
wieder:  „Arbeite  und  forsche  dein  Leben  lang  nach  ErAftea  —  daan  bist 
du  auf  Erden  .  .  .  Des  Menschen  höchstes  Ziel  ist  ein  rOhmliolier  Tod. 
Was  diesem  Erdeuleben  folgen  wird,  ist  ongewiBs". 

69)  S.  Zeller  HI',  1.  S.  164 ff. 


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Poljbioa  TOD  UegalopolU.  97 

ab»  mit  Beibehaltung  einer  freier  sich  gestaltendeu  Annahme 
eines  periodiscli  eich  wiederholenden  EreiBlaufs  der  Entwicklungen 
des  Menachengeschlecbta '").  Daas  die  Aufgabe  des  Geecbicht- 
Bcbreibers  nicht  die  Darstellung  der  blossen  Thataachen,  sondern 
die  Entwicltlung  der  Thatsachen  aus  den  Ursachen  sei^'),  und 
(lass  auch  der  dauerhafteste  Staat  endlich  einmal  den  Höhepunkt 
seiner  Grösse  erreichen  und  dann  dem  allmählichen  Schicksal 
alles  Endlichen  yerfallen  muss^*),  würde  Poljbios  sieber  auch 
ohne  stoische  EinflüBBe  erkannt  haben.  Aber  durchaus  stoisch 
ist  die  bestimmte  Form,  in  welcher  er  alle  Wirkungen  mensch- 
licher Elagheit  und  Thorheit,  Tfichtigkeit  und  UntOchtigkeit, 
Berechnung  und  Leidenschaft  und  alle  Spiele  des  Zufalls  schliess- 
lich als  blosse  Factoren  in  der  Hand  einer  einzigen  obersten  , 
weltbeherrschenden,   und   zwar   nicht   blind   nach   mechanischen 


70)  Poljb.  VI,  8—10,  wahracheinlicl)  nach  Panaetio«,  s.  C.  iB.  Ä.  66 
und  Tgl.  unten  A.  78.  76.  104. 

71)  III,  7,  4  ff.  81,  12  f.  hxitfiav  yif  üv  aipil^  xi«  x'  Sm  xi  *a\  itmt 
%mI  xCwQt  xiftv  ^K^x&i]  tÖ  «(«i^iv  Mal  «ÖMfo«  ivloyor  tax»  xö  xilot,  lö 
xuxBltiMifttvin'  aix!,f  äydriafut  fiif  fui^fui  3'  ov  yhtxai,  xal  naqavxlnut 
pit  xifxci,  Kfis  di  xh  tkiUof  oiSiv  aifelil  tö  xaoäxav  (wohl  mit  offen- 
barer RemmiecenE  an  Tfauk.  I,  SS,  8,  Tgl.  A.  l£8}.  3S,  6,  äxfiiiv  yvQ  ipufiiv 
äraynaiixtlxa  fliQ^  t^c  hxOfüls  ilvat  tä  x'  litlyivitUPtt  TOic  IffOte  »al  xä 
naffwifura  tutl  ftäliaxa  ta  Xfpl  xat  alxias-  VI,  1,  8.  zi  ifivxajatYovr  afM 
ml  fqr  ii<pilatav  ixupsQov  cojfe  ipilonuOiat  [iiräi']  imlv  ij  xäy  ulziiv 
9iai/la  lurl  «ov  pitxUvot  i*  jxäaioic  a^fftait-  XII,  26'',  Iff.  t^c  luxofias 
tf/«fui  xovx'  ttzl  xö  meäxop  fiif  ovtorc  lov;  tax'  äl^^ttav  tlfi]iidvovg  ,  . . 
yvmtai  löyove,  dtvxtfo*  tqv  altiav  ttmdävtc&at  .  .  .  ixt\  ipiXis  Ityi^ttyo* 
mvxö  xi  ytyovot  yfvyaymyii  fttv  liiptltC  S'  oiSiv,  Mi/oaxf4tiitt7it  Si  xijs  alxias 
lynaffMiB  V  xT)!  f<no^G  f{viTai  xv^'t-  '"  Y^9  *^*  ifto^W  ixl  xoijt  ol*ciovs 
fUiaqr«l?ofi^i>v  jutiqttis  äipoifiutl  yirortta  %al  Kfoll^iw  lis  xö  tt^'iiio^tii 
iö  f(^U«*,  luil  >o(^  ^l»  t^i«fii]9ijvat  xoxi  Si  fMfMVfMVM'  rä  »eoytyoväxa 
9ttgfali)itieov  iyiUftlv  xats  Iwi^tfoitiiioit  n.t.X.  Vgl.  II,  66, 11  ff.  Nament- 
lich in  dieaem  Sinue  Terlaogt  P.  Ton  einem  autffibrlicheu  Oeachichtawerk 
eine  genaoe  Begrfindmig  (ü'xiiiiiit),  e<  A.  101,  Tgl.  auch  IV,  40,  1.  Er 
untericheidet  BorgTUtig  iwisclieit  «IxUt,  xfö^ciq,  ä^i^,  so  beBondere  in 
der  TorbeiHiclien  ADseinandaneteiuig  ill,  6ff.,  aber  anch  XXII,  6  (SSa)  und 
die  Bebaoptnug  von  W.  Boacher  Thnkjd.  S.  187,  da»t  er  su  diesem 
Zweck  die  afxn  itan  den  Haaren  hetbeigeiogen"  habe,  ist  ungerecht, 
s.  Harkhaaiei  S.  S8.  A.  6.  DaH  er  jedoch  manolie  Gencbtapoukta  nnach- 
lichei  TerknOpfong,  welche  der  Historiker  beachten  muB«,  noch  nicht 
beachtet  bat,  leigt  La  Roche  S.  S4,  nnr  hat  dies  mit  seinem  Pragmatis- 
mns  Niabts  in  thnn,  mit  welchem  eicb  dieselben  vielmehr  sehr  wohl  Ter- 
tragen  b&tten. 

7S)  VI,  67,  1.   S.  A.  7S. 

.,  giiMlL-ilait.  Lttt-n«gh.    n.  7 

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98  NeanandzwaoEigBUs  Capitel.    Polybios  und  Poseidonios. 

Gesetzen,  sondern  nach  ewigen,  ihr  immaneoten,  freilich  auch 
noch  sehr  mecbaniach  aufgefassten  Zwecken  wirkenden  Macht 
znsammenlaufen  lässt.  Freilich  den  stoischen  Kamen  der  Yor- 
sehuDg  {nifövQta)  wendet  er  zu  ihrer  Bezeichnung  nicht  an'*), 
ja  er  nennt  sie  sogar  bei  dem  alleren ts che idendsten  Punkte  zwei- 
mal'*) mit  demselben  Ausdrucke  Tvxtj,  welchen  er  sonst  fDr  die 
bald  gerechte,  bald  ungerechte,  bald  zweckgemäase,  btild  zweck- 
widrige Laune  des  Zufalls   gebraucht'^).     So  ist  denn  Polybios 


73)  Und  oelbst  die  TI,  (>7,  t  gewühlte  Bezeichnung  ^veems  «väynii 
nOrde  in  ihrer  hier  gemachten  Anwendung  den  Gedanken  an  eine  blind 
mechBniacbe  Nothwendigkeit  voUkommen  offen  lassen:  Sii  fi^v  ovv  xöoi 
10^  ovai9  vsÖKciKct  ifQoQa  %al  fiiiaßol^,  a%siov  ov  itffoeSti  XöyaiV  txavii 
yaQ  fj  xTji  tfvofoi^  aväyKTi  «aijae-CT^iiai  triv  lotQuiijv  ni'oii*.  Svitv  3\  xfömov 
SvTtov,  xod'  o5s  tp&tigta^ai  Sii  xäv  yivos  «olita^ofi  «.  t.  1.  (vgl.  A.  75). 
Anders  aber  steht  es  mit  dem  Anadnick  TI,  9,  10.  tpvatms  oUovofiia,  die 
hier  speciell  auf  den  im  GrosBen  nnd  Qauzen  geordneten  regelm&ceig 
wiederkehrenden  Kreislauf  der  Verfassungen  angewendet  wird:  aünj  xoili- 
TtUDV  ifvtnivKtiiiirif,  avtJi  ifvafws  oi%ovOjtla,  xiid'  i^v  ^txti^iXti  Hol  xa&i- 
ataxai  %al  «itliv  i^  avxä  lufxavz^  xa  vaxa  xäs  noiixtias,  nnd  damit  ver- 
gleiche mui  aacb  IX,  ai,  14.  nal  Sexiv  äitj^ie  lö  aollänis  itp'  ijfiiBv  liifi!- 
ftivov,  ms  ovx  olöv  le  nefUaßeiv  ovSi  avv&eättav^ai  r^  ifuip  xo  xöllKiiai' 
&iafia  xäv  •/tfovöziav ,  Xifn  i'i  tj\v  xätv  oXav  ol»ovo(i{a*,  {%  im*  tue  »uiä 
l^ifos  a^üittg  yfaqiövzaiv.  Schlechtireg  ^  ipvatt  sagt  F.  XIII,  5,  4  (s.  A.  111), 
wo  aber  anoh  keine  bloss  mechanische  AnfTassong  möglich  ist 

74)  I,  4,  1  ff.  tö  yae  xiji  TintTigas  vgirfttareCat  tiiov  Mil  lö  Oavitaaioti 
xmv  *a9  iiiiäs  tiaifäv  xovx  iaxiv  on,  na^avti/  i;  tvjt)  axtSov  ii«ai>xa  xcc 
Tqe  oinoviiivris  ttfäfnaxa  n^ög  i*  ImIivi  (iE|poE  xal  •nävxa  vtveiv  jjväfnace 
xfit  Iva  %al  xov  avxov  omonöt',  oviisc  Mal  äti  Jt«  xi\t  CaxoQias  vxo  ftütv 
ovvo^iv  äyaytiv  torj  ivtvyiävovai  xov  xBifiOiiöv  x^t  «JMS,  »  Ki'ipjjr«* 
s^Ög  i^v  luv  ol<ow  jigayuäxiav  avvxeltiav  .  .  .  vjiiXaßav  ivajiutAv  ehat 
t&  iiij  nafaXiTttiv  fii]d'  iäotii  mzftX9^ü'  ävimaxäxtoe  xtt  %ttXitirxov  Sfia  nul 
a9>tJl(fia)Taiov  iatt^dsvfltf  l^t  fvj)j$.  VIII,  4,  1  ff.  Si'  lä*  vaolanpäva  xii 
xoJtXäiug  Iv  apiais  TjitZv  T^e  Tigaytuixtias  tifiptitov  vvv  ii  avziv  xäv 
iiy/tov  aXr\6iviiv  laiißämv  niaxiv.  xovzo  d  tjv  a>s  ovj  oUv  xt  Suc  fäv 
las  xmä  liifos  Ivtoi/ias  yfLipömio*  cw^tävaottui  xipi  täv  oliow  nixortt/ticn', 
näg  yaf  ivdiitxai,  ViXme  avxis  xa#'  avxas  ötttyvovxa  xäg  ^uulmäg  üj  xäg 
'/^(iixäc  xfä^fis  Yvävai  xul  jia^eCv  t}  zö  niyt9os  xäv  ytyavoxwp  )j  lo 
avviiov,  xivi  Xföx^  xal  tAii  yirti  noXiziiag  zit  napado£önnov  »af  tifiöc 
f^ov  j^  tvxri  aovtziUetv,  zovta  d'  lexi  io  xävza  zä  yviB^i£6fiava  (U^  x^s 
oiiu)vtii»r]t  üno  (Uar  äinfiV  xal  tvvaaxclav  äyayeiv,  o  »QÖzffov  ovz  sv(^- 
axirai  ycyovit  ».  t.  1. 

76)  Diese  von  Liademann  Vier  Abhh.  S.  89  nnd  F.  F.  Banr  De  Tyche 
in  pragmatica  Polfbii  bistoria,  Tübingen  1861.  4.  richtig  angegebene,  von 
La  Koche  S.  12  f.  und  Markbanser  S.  114  ff.  unbeachtet  gelassene,  von 
Uirxel  S.  867  ff.,  wie  dies  jetzt  Soala  S.  188  f.  A.  1  gut  nachweist,  schwer- 

n,.,i,.,..>^.OO^IC 


der  erste  Historiker,  welchem  die  ErkenntDise,  die  noch  einem 
Aristoteles'*)  vers^  war  uod  erat  Ton  der  Stoa  gewonnen  ward, 

lieh  befriedi^nd  aufgeklärte  Thatsache  Termag  ich  mir  nar  durch  die 
Annahme  in  deuten,  dasa  P.  die  beiden  ersten  Bflcher  schon  vor  161  ge- 
toodert  betaosgegeben  halte  (a.  A.  104),  und  dcuB  sein  Blick  aaf  diese 
letzte  Draache  der  Oeachicbte  noch  TOr  niner  näheren  BerOhrong  mit  dem 
Stoiciimufl  nelmehr,  wie  auch  Rosiger  Die  Bedentimg  der  Tyche  bei  den 
Hpät«ren  griech.  Hiatorikem  (Conatanz  ISSO).  3.  24  und  ScaU  S.  300  (vgl. 
S.  IBgff.}  meinen,  durch  peripate tische  QeBchicbtachreiber  (s.  C.  21.  A.  362.  363], 
welche  ebendieeen  Ausdruck  Tv%Ji  gebratichten,  und  besonders  Demetrioa 
TOD  Phaleron  (s.  C.  2.  A.  S9S)  gelenkt  worden  war.  Und  seine  eigne  Be- 
rnrnng  XXIS,  6  c  auf  die  wunderbar  erfüllte  Propheieiung  desselben  über 
den  TerhältniBsmässig  baldigen  Untergang  des  Makedo neureiche  (a.  bea. 
S3ff.  äiJ.'  ofMie  Ti  Kgoe  rör  ßiov  ijttAv  äavv^ttiis  ivjti  *al  aävzu  nafä 
w  XojMiiäv  töv  Tinittiftrr  nuivonoiovca  xal  t^*  avr^s  Sivfuv  Iv  totg 
xaifadi^ott  irdci%vviiipi]  xal  vüv,  mc  i/iol  dami,  Oiiawai  näatr  ar9(f^«oiti 
MamSiwt  flg  t^v  Jle^oinv  ivHuinoviav  tlnoiaiaaea,  diiti  huI  tdÖioie  xaita 
räju^a  xfjp'iMv,  imt  ä*  älXo  xi  flavlsDOtfai  KSpl  nizäv,  worauf  P.  in 
diesen  letztangefflhrteu  Worten  des  Demetrios  hinzufügt;  o  v'^v  yiyove 
xtfi  nsgoia,  lavra  iiiv  ««1  ^tjfi^vQuis  mc  Sv  si  6tim  zmü  aiöfuCTt  scpl 
tov  fijUovTOC  äxam^oifimnty  ,  .  .  iotui  fdf  hm  ^et4ttifati  r,  tun'  äv^faMTv 
Tqv  üitöifaatw  jtoi^aat^af  «itditi  yät  Itunir  xttl  xivt^oyta  xfizffov 
IxMi  räXi)^hs  äjatp^vato  iitpl  töv  Ixtita  avftfiiiaoiiivmr)  erhebt  die  letztere 
Vennntbang  beinahe  znr  Gewissheit  Wie  es  aber  zu  erklären  ist,  dass 
P.,  der  inawiechen  im  0.  B.  aller  Wahrscbeinlichkeit  nach  die  Lehre  vom 
Kreislauf  der  VerfassangeD  und  tob  der  auf  Mischung  tod  Monarchie, 
Aristokratie  and  Demokratie  beruhenden  besten  Verfassung  aus  der  Politik 
des  Panaetios  (s.  C.  88.  A.  68.  66,  ygl.  A.  70)  sich  angeeignet  hatte,  dann 
in  der  zweiten  Stelle,  die  als  eine  Becapitulation  der  ersten  zu  bezeichnen 
ist,  doch  wieder  die  weltr^erende  Macht  als  Tvtv  beseichnet,  darQber 
t.  A.  104.  Freilich  ist  aber  beieichnend ,  dass  diese  beiden  Stellen  und 
die  beiden  A.  73  angefahrten  ans  dem  6.  B.  Dberhanpt  in  aUem  uns  Er- 
liaitenen  die  einzigen  sind,  in  welchen  er  anedrOcklich  anf  diese  oberste 
Dnd  allein  unbedingte  Ursache  zu  spreoben  kommt.  Wie  sehr  trotzdem 
jene  Lehre  dea  Panaetios,  so  viel  sich  auch  in  Wiikliobkeit  gegen  dieselbe 
einwenden  lässt  (s.  La  Roche  S.  SB— S3.  8.  SI.  A.  1,  Tgl.  A.  76.  104),  ihn 
Sberzeugt  hat,  sieht  man  ans  der  zuTorsichtlichen  Behauptung,  welche  er 
VI,  9, 11  unmittelbar  nach  den  A.  7S  angefahrten  Worten  an  sie  anknOpft: 
TacHT  »e  «a<päg  ixiytmiLmt  j^^ic  pir  Uns  diafuc^iiiifccai  ItyioT  iiTtig 
10V  fiiHtnfxog  xepl  miUtmüis,  xo  H  xov  x^s  ttvi^isia>s  tiia«x6*  iuxir  ^  x^e 
ipSoffät,  i]  xov  fitzaat^aixat,  mtaviiat  uv  9iaa<pAtXatxo,  zoitflc  ö|^^c  i;  if%ivim 
BOMvfMVOC  xriv  änöipaaai  und  VI,  67,  8  ff.  wiederholt.  Freilich  ferner 
kommen  der  Philosoph  und  der  praktisch-politische  Beobachter  bei  ihm  in 
Widerspruch,  wenn  er  einerseits  weit  mehr  noch  als  die  Ijkuigieche  Ver- 
fassung (VI,  10)  die  römische  als  das  verwirklichte  Ideal  der  genannten 
Mischong  darstellt  (VI,  Uff.)  und  doch  andreraeita  hecrorbebt,  dasa  die 
eigentlich  herrachende  Mucht  in  Rom  der  Senat  ist,  s.  bes.  VI,  61,  6.    Allein 


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.3IC 


100  NennundjwaiwigsteB  Capitel,    Polybios  und  Poaeidonioa, 

aufgegangen  ist,  dass  auch  das  geschichtliche  Leben  unter  festen, 
und  zwar  teleologischen  Gesetzen  steht,  und  welcher  in  diesem 
Sinne  Geschichte  schreibt"),  nur  dass  allerdings  auch  er  zu- 
nächst noch  im  Änschluss  an  Demetrios  von  Phaleron  mit  einem 
Fusse  in  dem  Anschaoungskreise  älterer  Peripatetiker  stand, 
welche  in  dem  Walten  des  Schicksals  vorwiegend  nur  dessen 
alle  Pläne  und  Berechnungen  menschlicher  Klugheit  durchkreuzende 
Macht  ins  Auge  fassten''^).  Und  auch  als  bei  ihm  die  stoische 
Auffassung  mehr  in  den  Vordergrund  rückt,  bleibt  er  sieh  doch 
immer  Dessen  voll  bewusst,  dass  sich  das  Wirken  dieses  Welten- 
geistes, welcher  bei  ihm  an  die  Stelle  der  Staats-  und  Volks- 
gütter  tritt,   nur  im   Gänsen  und   Grossen  erkennen    lasst,   und 

La  Boche  Qberaiebt  bei  seiiier  Eritik  g&uilich,  dUB  der  Gedanke  einer 
die  Einseitigkeiten  atugleichenden  MischveTfasaung  ja  nicht  von  P.  (oder 
Panaetioi)  lierrflbrt,  sondern,  wie  C.  26.  Ä.  58  bemerkt  ist,  Ungst  schon 
ans  der  platonischen  Zeit  her  Gemeingut  der  USgeten  griechischen  Theo- 
retiker, Piaton,  Ariatoteles,  Dikaearchos,  war. 

76)  Poet.  e.  1461*  S6-*'ll  (B.  Snsemihl  z.  d.  St.  Anm.  81),  vgl  3S. 
U69^  ilfF.  and  Scala  8.  188— ISO.  Dieser  Standpunkt  fOhrt  andieiseits 
EU  einer  empirischen  Kritik  der  Theorie  Flatone  Tom  Kreislauf  der  Ver- 
fosBUDgeii  sei  es  aus  der  Feder  de*  Äriitotelee  seibat,  sei  es  (s.  Suaemihl 
Ariatot  Po).  II.  A.  1707.  1777)  ana  der  eines  seiner  unmittelbaren  SehQler 
Pol.  VIII  (T),  13.  ISIS*  1  ff. ,  welche  man  mit  ungleich  mehr  Becht  gegen 
die  entsprechende  Theorie  des  Panaetioe  und  Poljbios  wenden  kann.  Vgl. 
Hirsel  S.  8TS.  Anm.:  „Mao  mochte  sagen:  beide  vertanschen  ihre  Bollen: 
Aristoteles  ersoheiat  als  der  der  Erf&hning  folgende  Historiker,  Polybioa 
als  der  conatruierende  Philosoph". 

77)  Ist  doch  der  leitende  Gedanke  seiner  Oeachichtachreibung,  den  er 
Euerat  seinen  Zeitgenossen  klar  macht,  kein  anderer  als  der  Znaammenlaof 
aller  von  ihm  geschilderten  Begeben  bei  ten  in  den  Endsweck  der  tSmiachen 
Weltherrachafl  (e.  A.  B9),  und  bezeichnet  er  doch  die  obumofUti  tm*  Slitw 
als  das  näUtnov  9iana  (s.  A.  78).  Vgl.  Hinel  8.  898  ff,,  welcher  echliesa- 
lich  S.  906 f.  achreibt:  „während  in  der  peripatetiscben  Philosophie  und  Ge- 
schichte (s.  die  beiden  eben  angeführten  Aeueaeruugen  de«  Aristot.  seibat 
in  der  Poet.),  Forschung  und  Daretellung  sich  ins  Einzelne  xeratreut,  spiegdt 
sich  in  dem  Werke  des  Foljbius  die  Bichtnng  der  Stoiker  anf  das  Gaue, 
in  dem  das  Eimelne  .  .  .  nur  als  dienendes  Glied  lur  Geltang  kommt, 
dieser  wahrhaft  grossartige  Zag,  den  die  Stoiker  als  bestes  Erbtheil  von 
Heraklit  überkommen  haben". 

78)  S.  A.  71.  76.  Dwa  er,  wie  Hommsen  richtig  sogt,  die  historiseh- 
aittlichen  Probleme  fort  und  fort  dock  nnr  wie  mecbomsche  behandelt 
und  flberatl,  wo  eine  genetische  Erklllmng  erforderlich  ist,  eine  mechanische 
nnd  oft  platt  mechanische  (».  A.  88  ff.)  an  die  Stelle  set^t,  steht  indessen 
wohl  kaum  hiemit  in  Zusammenhang,  denn  denselben  Vorwurf  kann  man 
auch  der  stoischen  Tateologie  machen. 


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.^^IC 


Polfbios  *0D  Hegklopolis.  101 

dau  der  Geechichtschrfliber  fUr  das  Besondflre  und  Einzelne  bei 
deD  Mi tt«l  Ursachen  stehen  bleiben  und,  wo  auch  diese  versagen, 
im  EingestäcduisB  der  Lückenhaftigkeit  mensch  lieben  Wisseus 
in  mßglichBt  beschränkter  Weise  auch  dem  Zufall  (n^zq)  seine 
Rolle  belassen  miies"),  fKr  welchen  bei  Polybios  das  Ein- 
greifen Gottes  oder  der  Gött«r  oder  eines  Gottes  nur  ein  anderer, 


79)  Am  Deutlicbaten  tritt  dies  hervor  XXXH,  16,  1-3.    iyi  di  xliia 

fiiUma  .  .  .  ftovlofitvoc  nlcttv  xa^aamväitif  tote  ftf'Uovai  liyialtat  in 
Mi'i  f£^c  ßipiote  iripl  ««(ov,  »foe  *ö  ftqr«  ittmotiiw  rovt  Jinovovtas  dtä 
ri  nagädoiä  uvu  ipaf^VM&ai  xA*  offijiaivovta»  ftcn  xttita  ntfi  bÖtÖv, 
ftqt'  äifatfovftitoiit  ia>'4fic  tä  «oTÖ  tiyoii  ytyoyixa  nato^aifMtia  t^  icxjf 
■fMaxMir,  öyvoovvtac  tttc  tihiag,  i£  mv  fitttaia  awiß^  yiria9ai,  »l^v 
uUmt  iUyav,  u  itl  ^ra  M^octiitttn  ig  ivziT  ■*<''  «i^iofuft^,  ani  welcher 
Stelle  nuui  noch  (wie  ana  I,  6S,  9,  a.  A.  IM  t.  E.)  eraieht,  daaa  tvxi  und 
tanöprr»*  im  Allgemeinen  fOr  P.  wie  fflr  Ariatotelea  (Phyt.  II,  4—6)  Sjao- 
Qjnift  sind,  und  XXXVIl,  9,  1  f.  ^ym  ii  .  .  ,  ^xuifMB»  tots  ti]v  to|>^  «al 
[q>  ttitafnifiiv  ixtyfäifiovn*  t*l  xt  tat  HOirac  ir^ffic  url  räc  kkt'  liiav 
*tfm[tiias,  vvv  ßovlopai  «((l  tovtov  xov  iti^ovs  Siuaxiüaa^ai,  xa9'  Sooy 
i  v^t  ngay itazitt^t  tfo^üxt  ivtijifcat  t^hIseoc.  tav  fitv  v^  ^f  äiitatot  q 
^vaji^ic  T«;  ahCas  %azaXapiiv  äv&fmtioT  Srza,  mgl  idviid*  totit  öv  Ttf 
äxotKÖr  iiti  töv  6i6*  i^v  uvctijpOQo:!'  xoiotro  aal  c^v  («II*!  oloi'  Siißi/mv 
tal  vnmr  /{uiff/ioi'  J»iq>o^  «i>»(ii]c  ^  «(»ai^ui  xiiU*  nvifinv  xnl  xäy»v 
nal  diu  xavza  ip^ofa  xafxiDV,  öfM^c  loifitHol  SuUlieni  evtitfilt,  iXla 
xafttxlii^fa  sovTiMCi  <ov  ov»  ci/uitlt  x^  alxiav  ivfiir.  Vgl.  Fr.  181  Eultach. 
il  i(q  TVI9]!'  If^dv  ^k1  rm*  rotovxay  p.^  «ort  yä^  Bvn]  niy  ntfäs  xlq^a- 
rofWt'  ToiKÜti]«  gitlfMiy,  aftioi  4*  {^«iv  of  %»ti/{ioytie  tat  jifäine,  x^  xais 
oviaff  Imttixtiy  irefwöiijta  noI  ftfyc^Df,  itoxi  ii  zovrarxtov.  X,  6,  8 
{».  A.  80}.  XXIU,  12,  6.  xie  yäp  liyäyxi)  ^ivdti  läym  ji^ju^oi«  jua-ca^oc 
n;oaxvv((v  t^v  ")];ii*;  XXVIJ,  16,  4.  ivji)  ti;  nnd  dagegen  XXIX,  38,  3, 
itayf)  yäii  q  tvitj  toif  ^ttga  löyov  tä  Mitä  Jöyitv  iiricpfVat,  m<!v  tivt 
«nwf^q«])  tHtl  «(osS^iai  t^  iiöt^c  joK^v.  Freilich  dachte  indeuen,  wie 
et  echeint,-  auch  hierüber  Ponaetioa  Uinlioh,  a.  C.  38.  A.  88^.  Im  Uebrigen 
wird  man  aoDach  Hirael  S.  86Sf.  (der  allerdingi  aonat  lu  viel  bebanptet) 
beiitimmen  müMSD,  daaa  nicht  blota  XXIII,  10,  iff.,  aondern  lelbst  an 
Stellen,  die  sieb  den  beiden  Ä.  14.  75  bdaprocbenen  anoUiern,  wie  XV,  20, 8. 
XX,  I,  8,  die  xixn  doch  nur  eine  Äcconmodation  an  die  Anachanunga-  and 
Aoadrackaweiae  dea  Volkea  ist  Noch  vgl.  die  Anwendung,  welche  F.  von 
ihr  aaf  aicb  eelbat  macht  (ob  sie  ihn  lange  genug  leben  laaten  werde,  um 
•ein  Qeachiohtawerk  an  vollenden},  lU,  6,  1  (unmiUelbar  vor  den  A.  61 
aogef.  Worten).  Eine  reiche  Sammlung  der  von  ihr  bondeladen  Stellen 
findet  mAD  anaaer  bei  Banr  a.  a.  0.  beiondeia,  nur  leider  nicht  vom 
richtigen  OeaichUpnnkte  an«  angelefrt,  bei  Markhauaer  6.  IH£F,  (i.  gegen 
ihn  HirEO)  S.  861.  A.  1).  Weit  leltenet  eracheint  Tctviofutcov  allein:  XV, 
16,6.  XXI,  86,  16. 

r,,.:,i  ■..,■:.  >^.00' 


'cS'^' 


102         Neiiiiuiid«w»Qzig8tca  Capitol.    Polybioe  und  Poaeidonioa. 

populärer  Ausdruck  ist^).  Mit  so  hellem  Auge  er  aber  seine  eigne 
Zeit  durchschaut,  so  sehr  ist  er  andrerBeits  ein  achtes  Eiiid  der- 
selbeu,  welchem  der  richtige  Blick  in  die  Vorstellungen  und  den 
Standpunkt  der  entlegenen  Vorzeit  Teracblossen  ist*').  Statt  die 
Verfassung  eines  Staats  als  ein  Erzeugniss  seiner  Volksseele  zu 
begreifen,  kehrt  er,  übrigens  sich  hierin  mit  Aristoteles^  be- 
rührend, die  Sache  dahin  um,  dass  er  die  Grösse  eines  Volks 
Ton  der  Tüchtigkeit  der  Staatsverfassung  desselben  herleitet^). 
Und  über  den  Ursprung  der  Religion  denkt  er  nicht  anders  als 

80)  Diea  tritt  wiederani  beeonders  dentlich  an  zwei  Stellen  heiror,  an 
der  eben  (ingefdhrten  XXXVII,  9,  1  f.  nod  X,  b,  8.  ot  yäp  fiij  ivfüiuvoi 
Toie  Mtu^oüf  firjdi  tis  ahlat  xal  9ut^i*iig  (Wototi  dv^tpmt  avwfffmgtir, 
^  itä  ipavlitijxa  ipvaeag  tj  St  axtiffav  xn)  fatvm'ar,  eig  freoiig  xort  ivjaE 
ävaipigovti  tag  ctixlas  tüv  dt'  äyj^voiac  i%  Xoyia}iov  xa)  ngovoiat  iwitt- 
lovfitvan'.  Vgl.  da«  im  weiteren  Verlauf  der  arateren  Stelle  Aber  iaiiiovo- 
ßXäßna  xal  fti}vig  ix  9fmv  Gesagte.  Danach  Bind  andere  Aeaiserangen  e» 
verstehen,  wie  wenn  e«  im  weiteren  Verlauf  Ton  XXIll,  10  heiwt  [§.  14): 
ii'e  ovH  av  tlnötiBs  vKoXtißot  vtti  9täv  uvmv  avrä  (n&inl.  ^Ulmtm)  fi^vir 
eis  tö  r^Qts  «araait^iu  iiu  tat  ^v  tm  nifoytyoviu  ßi^  wafavoiiiat^  oder 
wenn  Menschen,  denen  Alles  glOckt,  OStterlJehlinge  genannt  werden  and 
WOB  sonat  hieher  gehört,  so  z.  B.  VI,  48,  2.  X,  3,  7,  XI,  S4,  8.  XXIX,  31,». 
Vgl.  auch  TÖ  Saiiünof  1,B1,  10.   XII,  IS  b  (18  c),  3.  8S,  9. 

Sl)  Qanz  besonders  unhistorisch  ist  seine  Änfhssnng  des  Ljkurgos  nnd 
der  BpartaniBchen  Verfassung  VI,  10 f.  48 ff.,  weit  mehr  als  die  des  Aristo- 
teles (Pol.  II,  9),  Tgl.  auch  A.  67.  Sie  macht  es  ihm  auch  unmöglich  des 
so  wichtigen  Factors  der  Ephoren  bei  dieser  Gelegenheit  anch  nur  zn  ge- 
denken.    Vgl.  La  Roche  S.  asff. 

82)  Pol.  HI,  3,  wonach  denn  doch  das  harte  Urtheil  Mommaena  8.  4&2 
zu  ennäBiigen  sein  dtlrfta.  Freilich  zeigt  Aristoteles  an  anderen  Stellen 
dieser  Schrift  gleich  Thol^didea  ein  richtigeres  Urtheil. 

88)  Denn  so  erklärt  er  eben  die  Weltherrschaft  der  BOmer,  eo  gleich 
1,  1,  &.  nät  xbI  tivt  yivii  t^s  xoliteCas  und  dann  im  6.  B.  Freilich  hat 
ja  diese  Änschaanngaweise  auch  ihre  berechtigl«  Seit«:  es  ist  eine  Wechsel- 
wirkung; und  P.  bildet  sich  wenigstens  nicht  wie  bei  der  spartanischen 
Verfiissung  ein,  dass  auch  die  römische  das  Werk  voraussehender  Be- 
rechnung (löyoe)  eines  Einseinen  gewesen  sei,  sondern  im  G^ensatE  datu, 
sagt  er  von  den  Rflmem  richtig  VI,  11,  jl.  ov  iiijv  iicc  iSfov,  diä  di  tioX- 
l^DV  i-flivmr  mal  «^arfUEt«»«,  /£  icixTjt  äd  tfjt  h  ««rc  iTEpixiirfaig  ixifvm- 
ctas  alfoifitvoi  to  ßfXtiof,  wenn  man  auch  das  folgende  ovttos  ^XOw  tiil 
xavtä  fiiv  Av%ovfjai  xiXog  natOrlich  nicht  untetecbreiben  kann.  Ueberdiea 
gilt  aber  jener  obige  Satz  fflr  P.  anch  nur  bedingt,  nur  innerhalb  der 
dnich  jenes  Weltgesetz  (s.  Ä.  73.  78)  gezogenen  Schranke,  denn  die 
karthagische  Verfassung  war  nach  ihm  (VI ,  61)  nicht  viel  weniger  gut  als 
die  rjtmische,  aber  Karthago  hatte  zu  Hannibale  Zeit  den  Höhepunkt  seiner 
Entwicklung  bereits  aberschritten. 


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.^IC 


PolybioB  von  Heg&lopolis.  103 

Eahemeros  und  theilweise  Persaeos^*),  uud  zwar  so,  dass  zugleich 
die  Leiter  des  Staates,  den  Zug  der  Dankbarkeit  der  Völker 
gegen  ihre  ebendesshalb  verg&tterteB  Wohlthlter  benutzend,  den 
GStterdienst  nebet  dea  Vorstellungen  rom  Jenseits  als  den 
unentbehrlichen  Hebel  der  Gesetzlichkeit  und  Sittlichkeit  für  die 
Menge  zur  Staatsetnrichtung  erhoben  haben^^),  an  welcher  um 
ebendteses  Zweckes  willen  auch  der  Gebildete  nicht  rüttek, 
sondern  welcher  er  selbst  vielmehr,  so  weit  es  irgend  mit  seinem 
Gewissen  vertr^Ucb,  sich  anscbliessen  soU*^.    Die  allegorische 

84)  XXXIV,  2,  4ft.  b,  Strab.  1.  23  f.  nolvßtos  .  ■  .  i*o¥oei  ite^l  x^t 
nlätrtjg.  Tov  yäf  J^olov  tiv  nQiiar)^a(vovta  tovs  /xnlove  Iv  zoCi  kotÜ  tÖ* 
xoiiftfio*  xönotf  aiKpiSföiiois  ovai  kbI  ivaentiloit  ita  tat  italif^oüis,  xa- 
^{av  Tt  tlf^e9ai  twv  atifutv  -nal  pamlia  vrvO(iia9ai  cpijaf,  na^äntf  Ja- 
rahv  jul»  xä  vdftCa  xä  iv  "^W  la^aStllavxa,  'At^fa  Si  lo«  r,Xli)v  lov 
vititarrixtv  xm  av^nfrä  J^fMtr,  finviflf  if  ttti  tff0il*onov\ii9<n>i  önD^f^- 
nvoo^ai  ^aailiaq-  lors  d'  It^iat  tüv  Atyvitjlmv  huI  XaXSaiovt  kbI  JUayofig, 
aoifUt  tivl  Btaip(<)OVxtts  xäv  aXlmv,  Jijtiio*i<it  xnl  tift^s  xvyjävitv  nafä 
Tois  xpi  ^fiäv.  oeim  Si  xol  täv  9rmv  fva  ixaatDv  räv  xf^ijo^juin*  iivög 
CD^iT^  yfvttfiivo*  uiUio9at  x.  t,  X,     X,  10,  11. 

85)  VI,  66,  10  ff.  ti  ftiv  yat  ^v  aoipmv  ävdfmr  noXittv^a  mrayuitiv, 
teais  ovAie  ^v  äraytiatos  ö  lOtDÜTOc  t^Öxos'  liitl  9i  näv  nXJi96s  iaiiv 
iXaipiföif  «al  xX^ftt  ittt^vfumv  tcttQtcvö^tot ,  o^^e  äX6yoti,  ^Vfiov  pialm, 
Xeüftiai  loTc  ii^Xoie  <p6pois  koI  «^  t<uavti;  xg«yip8iif  xä  ulifdi]  amilittv. 
Siätcs^  ot  xaXaiol  Boxovoi  fioi  xäs  xHfl  &t<äv  iwtoült  xttt  xas  vnif  xoö 
SSov  itvXfitptii  oö*  rlx^  *al  mc  fxvxf^  ett  xä  r1^^  nafttaa-faytiv,  xolv 
di  iiäXXov  al  *vv  ii%^  *al  dXiyios  itßäXlitv  aiiä.  Et  itt  diei  dieselbe 
Theorie,  welche  einat  Eritias  «einen  ßii;phoB  entwickela  lieu.  Vielleicht 
kaiiDte  P.  dies  Drama.    Üebrigens  vgl.  Rirsel  S.  86Gf. 

8Ö)  AnHet  der  eben  aogsf.  Stelle  und  den  ihr  Torongebenden  Be- 
mertcnngen  g.  0ff.,  in  denen  er  die  diieitaiiiov.'a  ala  einen  gtoaaeii  prakti- 
tchen  Vonag  der  BOmer  bezeichnet,  s.  faee.  XXXVII,  9,  8  nninittelbar 
nach  den  A.  79  angef.  Worten;  di6*ni  »t%ix»t  »tpl  xAr  xaiovtmv  ä%oXo- 
9ovvxtt  t«ft  T«»  a«Xl<öv  Siittts  iia  i^»  öxopA»,  tutxrvovtrt  ual  6v<tvxts 
/^Uamöfifvot  fö  9tto*,  Jiiimoiitv  ietjaöiiivM  xavt  6iovi  xl  xor'  sv  ri  Xi- 
yovaif  ^  «pttttova»  -ruitt  cljuiivot'  tfi)  xnl  yivoixo  ■kuHu  rar  ivtvxAxtav 
*tt%ä*.  Und  10  flberachreitet  der  sonst  so  wahrheitsliebende  H&nn  die 
Orenie,  innerhalb  welcher  eine  Bokhe  Anbequemnng  ja  in  der  That  Pflicht 
ist,  anseerhalb  derer  rie  aber  sar  Beochelei  wird,  bei  Weitem,  b.  seine 
Aenieemngen  fiber  Ljkurgos  nnd  den  älteren  Scipio  X,  3,  Tgl.  Ä.  67.  Er 
erlaubt  dem  Historiker  anch  gelegentlich  einmal  eine  WondergSBchicbte  zu 
erzählen,  XVI,  IS,  9,  nnd  gestattet  es  eich  am  8chlossa  Beines  Werke« 
XXXIX,  19,  3  nnmittelbar  nach  den  A.  46  aogef.  Worten  En  schreiben: 
du>  wrl  «ä«i  Tofff  fytoit  tviits  xoiovfif^a  cö  Xoativ  fi^poc  t^;  £«4«  Iv  tov- 
xott  %a\  M  xovxmr  Üiaptlrai,  9tmif0viixis  tqv  x-ix']*  <>>S  taxiv  dya^q  fito- 
i'q«ai  Toi'c  äv#(iixoiE  xsl  fiäXuna  %itxa  tovto  xo  plfoe  tax^ttv,  xa0'  o  ti{ 


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.31c 


104  NeoniuidiwaiuigAiea  CapiteL     Polybioa  und  FoBeidooios. 

Auslegung  der  Mythen,  welche,  wie  wir  sahen^'),  auch  bei 
Panaetios  stark  zurScktrat,  sagte  offenbar  seinem  nBchtero  ver- 
ständigen Sinne  nicht  zu^,  desto  mehr  aber  gefiel  er  sich  in 
der  sogenanuten  natfirlichen  Erklärung^^,  die  ja  auch  den  Stoikern 
nicht  fremd  war,  und  in  seiner  AuiVassung  der  Weisheit  und 
durchaus  lehrhaften  Absieht  des  Homeros  stellte  er  sich  in  aus- 
gesprochenem Gegensatz  zu  Eratosthenea^)  ganz  auf  die  Seite 
der  stoischen  Pei^amener^*).  Ein  stoischer  Philosoph  wie  Panaetios 
and  später  Poaeidonios  war  er  fteilich  trotz  dieses  starken  stoischen 

o»  ^0115  pflurra  umtafi^iafut  xal  %aT0f9ovp  iv  lä  ßiip.  Aach  hicmit 
aber  bleibt  er  lediglich  dem  Standpunkte  des  zeit^nOasiBchen  aufgeklärten 
StoicismnB,  ja  gewiB8erma«aen  dee  Stoicismas  Qbeibaapt  getrea,  b.  Hiriel 
S.  879  f. 

87)  S.  C.  28.  A.  41. 

83)  Hirzel  S.  874f. 

89)  AuBBer  der  Stelle  XXXIV,  2,  von  der  ein  Slfick  A.  84  abgedrnckt 
ht,  i.  da«  von  Hinel  8.  879  f.  Beigebrachte. 

90)  XXXIV,  4,  4  —  8trab.  L  21.  16  8i  mvc«  xUntiv  06  xt^nvo* 
ovi'  'OfiqpiNiiv-  T^v  yä«  tmivov  koA]««*  ipiloaöqiijiia  jtivxof  ta^litn,  ovx 
ä>s  'EfatoaHvris  x.  i.  1.,  3,  11,  b.  C.  1K.  A.  30—82.  Was  Allee  er  dem 
Homeroe  tntratit,  seigt  «ich  recht  auffollend  XII,  25  i,  1. 

91)  Von  dioBem  GeBichtapimkt  aiu  wittarte  er  sogar  Textfebler  (XXXTV, 
3,  12:  Ladwioh  Bert.  pb.  Woch.  VIII.  Sp.  1427  fvgl.  C.  27.  A.  60}  ver- 
mothet  hier  Od.  ft,  106  freilich  dieselbe  Conjeotnr  bei  Erates  von  Ibllot). 
Stoiicb  ist  (b.  Zeller  Ph.  d.  Or.  lU*  1.  8.  SG9.  A.  4.  8.  334.  A.  1)  oach 
seine  Ueiuimg  (IX,  16,  1.  XII,  S7,  10),  Homero«  habe  den  Odjiseiu  ali 
Miurterbild  des  cv^f  ifrtftofttuitutot  und  nfay^unit  darrtellen  «rollen. 
Vgl.  HirBo)  S.  876  ff.  £.  J.  Nenmann  StraboQB  QesammturUieil  fiber  d. 
Homer.  Oeographie,  Herrn.  XXI.  1880.  S.  134  ff.  Scala  S.  38—72  (der  hier 
die  ihm  tod  Niese  Ofitt.  g.  A.  1890.  8.  891  f.  Schuld  gegebne  ünter- 
lanungssflude  nicht  im  Hindestea  begangen  hat).  —  Das«  im  Uebrigen 
auch  noch  seine  Aneioht  Dber  den  Selbatnord  (XI,  3,  9  f.)  mit  dar  stoiiohan 
abereinstimmt,  und  nicht  mioder  die  (IX,  38,  9f.  23,  4f.),  dau  der  natör- 
liche  Charakter  eine«  MeaBohen  sich  „im  Stzom  der  Welt"  eher  verbildet 
als  Buabildet,  zeigt  Hirtel  S.  867—800.  —  Deber  die  soDatige  Diohter- 
lactQre  des  P.  ■.  Scala  S.  73—86  (Tgl.  SBS— S3S)  mit  den  Gegeabenteckongen 
von  Nieae  a.  a.  0.  Der  von  ihm  XV,  16,  0  angefahrte  Ver*  (->  Said,  im- 
fiol^)  stammt  nicht,  wie  Bergk  P.  L.  0.  lU*.  S.  090  (,=■  Fr.  adesp.  8  A) 
vermntheto,  aus  Theognis,  Bondem  ans  einem  helleniatischen  Epigramm, 
a.  Crnsiaa  Ein  Epigramm  auf  Hjllos  den  HeiaUeiden,  Philologna  XLVIH 
(N.  F.  n).  1890.  S.  178—180,  Tgl.  Scala  8.  76.  A.  1.  Seine  Aemsenrngen 
aber  bildende  Ennst  nnd  daran  Werke  stellt  Scala  8.  S78 — 182  msammeD: 
man  sieht  aa»  ihneo,  das«  es  dem  P.  bei  all  seiner  TeraUndigen  N(lcht«m- 
heit  AD  labhaftem  Sinn  für  dieae  nicht  gebrach.     Vgl.  A.  186. 


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.31c 


PoljbioB  TOD  Hagalopolis.  105 

Anhauchs  durdiaDS  nicht**),  und  sehr  zweifelhaft  ist  es,  ob  zu 
diesem  Anhauch  auch  die  beifallige  Art  gehört,  mit  welcher  er 
ÄosaprQche  des  Herakleitoa,  welcher  ja  die  Hauptauctorität  der 
Stoiker  war,  anfQhrt^,  und  ob  etwa  auch  seine  Belesenheit  iu 
Platon'"*)  zum  Theil  erst  durch  FanaetioB  angeregt  ist.  Fasst 
man  unn  aber  noch  Beine  Lectfire  des  Demoatbenes"')  und  zahl- 
reicher älterer  und  jQngerer  Historiker'*''),  Geographen  und 
Taktiker,  seine  weiten  Forschungsreisen,  seine  Studien  in  den 
Archiven'^),  seinen  langjährigen  vertrauten  Verkehr  mit  den  am 
Meisten  Ton  angebenden  Kreisen  in  Born*")  und  seine  eigene 
Tbätigkeit  auf  der  WeltbQhne")  ins  Auge,  so  wird  man,  trotzdem 

95)  8.  A.  7Sff.  79  f.  Selb«t  da,  wo  er  die  Lehre  des  Panaetioa  vom 
Kreialaaf  der  TerfaBiniigen  am  desien  politiachet  Schrift  (i.  A.  7(i)  aus- 
zieht, h&lt  er  doch  auBdrDcklich  die  Scheidegreiue  zwiicben  Philosophen 
und  Historiker  inne:  TI,  5,  1  f.  ängipierrtov  fthr  ovv  Camt  i  nc^l  tijt  aaiä 
7««iv  ittiußoliis  tmv  nolitiUMi  ilt  vlliflue  SiBv^firtirat  liyot  ■naga  /TJta- 
To*!  %ai  *MI(v  Itifint  ti*  <püo«6ipn»-  vomüos  ii  n*  Kit  6tä  Mlitövar 
ItjöfMVo;  ilifott  lifiittös  iattr.  ötäntti  S»or  äv^%nv  ixolaiißäroiuv  av'iov 
9foe  T^r  nijayfMinK^v  tavoflav  xal  t^  xotvjjii  inifOtav,  zovvo  iitifa«öftc9a 
iit<palun»3mt  iuliti^. 

98)  IV,  40,  3.  XII,  37,  1  (B.  A.  U).  Vgl  Scala  S.  88—97.  Hau  mflsate 
dann  annehmen,  daas  auch  diete  Citate  erat  in  der  zweiten  Bedaction 
(e.  A.  104)  eingefOgt  aeieo. 

9S*)  TI,  4S,  1.  VH,  IS,  7.  XII,  3B,  S  («.  A.  bi).  Wie  hoch  er  Platon 
schStit,  geht  darani  hervor,  data  er  das  doch  in  der  That  Selbstverttänd- 
liche  noch  ent  zu  begrüoden  fOr  nOÜiig  erachtet,  weathalb  er  bei  der  ver- 
gleichenden  Betraohtnng  der  beiten  Terfastongen  nicht  auch  die  platonische 
mit  beruiuebt,  VI,  46,  1.  Von  Ärirtotelea  aber  hat  er  höchstens  die  Po- 
Utien  vor  Augen  gehabt,  nicht  die  Politik,  s.  dardber  A.  4  und  gegen 
Chodnfceck  Die  politischen  Anaiobten  des  Poljbios  im  Zusammenhange 
mit  Plato  und  Aristoteles,  Wien  1B7T.  8.  SusemihlJahreaber.  IX.  S.S65f„ 
der  aber  jettt  ancb  nach  C.  38.  A.  SS  lu  berichtigea  ist  Uebrigens  vgl. 
Hitsel  8.  S4I>— 649. 

94)  XII,  12  b,  8.  IB,  4  fF.  18  (IT),  4. 

94i>)  Wie  weit  er  den  Thnkjdides  kanuto,  läast  sich  aas  VIU,  13,  3 
nicht  ermessen,  h.  jedoch  A,  71.  Ad(  Herodotos  kommt  er  nicht  za  sprechen. 
8.  aberdies  A.  97''. 

96)  8.  La  Boehe  S.  70.  Anm.  Ihm  verdanken  wir  die  Handelsverträge 
Ewisohen  Kom  nnd  Karthago,  111,  32.  34.  Das  OiOndungsjahr  Bomt  gab 
er  nach  den  Annoleu  der  Poatifices  an  (^nl  lov  jtatä  tote  ätutegiitt  %n- 
füvov  tiüanos),  VI,  2,  1  •—  Dionja.  A.  B.  I,  74.     AoMerdem  s,  A.  fiO. 

96)  Allerdings  war  davon  auch  die  Folge,  da«B  er  eioseitig  noch  den 
iu  ihnen  hemchenden  Anichauongen  die  rCmisohen  Terb&ltniase  auffaaate, 
«.  Nitssch  &  86-105  (doch  Tgl.  S.  106  ff.). 

97)  Von  dem  Inhalt  der  6  vorletcten  BDcher  sagt  er  IU,  4,  13:  diä  lö 


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106         NeuDundzwauzigatea  Capitel.    Polybio«  und  Poseidouioa. 

dase  seine  LectQre  älterer  Auctoren  allerdings  vielfach  nur  eine 
oberflächliche,  und  dass  er  „gründlich  unterrichtet  und  belesen 
nur  in  der  Zeitgeschichte  war"'"*),  dennoch  gestehea  mOsaen, 
dass  kein  zweiter  Geschichtschreiber  besser  vorbereitet  an  seine 
Aufgabe  ging**).  Diese  Aufgabe  des  Polybios  war  nun  die  Dar- 
stellung des  Ueber-  und  Untei^angs  der  Special  geschieh  ten  der 
einzelnen  Staaten  und  Völker  während  der  53  Jahre  von  221 
bis  167  in  die  Weltherrschaft  Roms  und  ebendamit  in  eine  ein- 
heitliche UuiTersalgeschichte^),  auf  welche  er  dann  im  grösseren 

zmp  jAeiatav  fi^  fuvov  avtöxnit  äiX'  <av  fifv  CWf^yot  »v  61  *a.i  jKpiniqf 
Ytyovivat.     Vgl.  A.  140. 

97'')  8.  Nieae  OStt.  gel.  Änz.  1890.  S.  898:  „Wie  er  in  dieien  Dingen 
verfahrt,  zeigt  .  .  .  VI,  45,  wo  er  sagt,  dass  die  gelehrtesten  Schriftsteller, 
CpborOB,  Xenophon,  Kalliethenes  und  Plato  die  Aehnlichkeit  der  kretiacben 
mit  der  lakoniachen  VerfasHaDg  erwiesen  fa&tten.  Aber  nürgendwo  vergleicht 
Xenophon  die  beiden  Gemeinweaen  mit  einander,  sondern  stellt  not  die 
spartanische  Verfassnng  dar.  P.  nimmt  es  ako  nicht  so  genau.  Er  be- 
kämpft weiter  die  Meinung  jener  Antoren  und  fOhrt  dazu  a.  A.  die  in  der 
Verfassung  bestimmte  Gleichheit  des  ßesitzea  in  Sparta  an,  die  eich  in 
Kreta  nicht  finde.  Aber  diese  Gleichheit  kennen  jene  älteren  Antoren  gar 
nicht"  (auch  Plat.  Leg.  kann  dagegen  nicht  angefahrt  werden),  „es  ist 
eine  Ueberliefemng,  die  erst  durch  die  Reformen  des  Agii  nnd  Kleomenes 
hervorgerufen  ist.  Wenn  P.  diea  trotzdem  gegen  die  Aelteren  vorbringt, 
ao  ist  deutlich,  dass  er  sie  entweder  gar  nicht  oder  nur  sehr  oberflächlich 
gelesen  hat.  Er  urtheilt  vom  Harensagen  nnd  tibt  hier  Kritik  aus  dem 
Stegreif".  Hätte  er  die  Politik  des  Aristetelea  selbst  anch  nnr  durchflogen, 
so  hätte  er  sicher  nicht  unterlassen  bei  jener  Gelegenheit  anch  diesen  su 
nennen  (vgl.  anch  A.  147).  Ueber  die  Fülle  jfiDgerer  Schriftsteller  aber, 
auf  die  P.  als  von  ihm  gelesen  ohne  Namensnennung  hinweist,  s.  d.  Samml. 
der  betreffenden  Stellen  b.  Scala  S.  367. 

98)  Wie  Markhanser  S.  75  sehr  richtig  bemerkt. 

96)  I,  i,6.  xis  yaii  ovtas  vnaQ%ft  ifiavlot  ^  ^ftdofiog  äv&ftintav,  of 
ov%  av  ßovloiTO  yvävai,  jtäg  xal  i/vi  yivci  noUtlias  lsi*ea^fvta  «jefö* 
axui/ta  xa  xaiä  iijv  oluovniv^  ir  ovx  oloie  xivr^iiovia  xal  Tpialv  Ixtoiv 
vai  fiiav  äfxr)v  fnEOC  xijv  'Pipalav  \  o  xfötifov  ovx  tvfiotttxat  ■ftyojiis. 
I,  8,  8f.  iv  fiir  ovv  TOic  ■uqo  lovtmv  %fi6vois  äcavil  enoi/äBai  rlv<u  awl' 
ßatvi  xäe  x^s  oUovfiivJie  iti/ii^nt  .  .  .  äah  äi  xoitiop  täv  lunfäv  olotiel 
natiaxoeiiii  «vfißaivtt  ilvtafttti  xi{v  texotlat,  <ivp,nXiMa9ai  xi  xät  'ixalmae 
xttl  Aißtmäs  xtfä^tts  '"tg  ti  natu  i^v  Uaüo'  xal  xuli  'Gllijviiiaft.  1,  4 
(vgl.  A.  14).  111,  1,  4.  ÖvxoB  yiiii  Ivöf  ffyov  ttal  &sä(taxof  ivog  xov  avfi- 
navios,  imit  ov  y^äqiitv  i]imt%figiq*atuy ,  «oö  reme  witl  nöxi  «bI  8ii  xi 
TtJivtu  xa  jvailittöiicva  fiiQ'!}  tijs  olnovjiivijt  vnö  xqr  'Paiutlmv  dvraaxtiav 
(ylvexo.  VIII,  4,  t  tf.  Ueber  die  Noth wendigkeit  univeraalhiBteriacher  Be- 
handlung von  dem  gedachten  Zeitpunkt  ab  und  die  Vorsflge  seiner  Univarsal- 
geschichte  vor  den  gewöhnlichen  Speoialgeichiofaten  s.  noch  III,  3S  (vgl. 


..>^.00' 


.^le 


Polybioa  von  Megalopolis.  107 

sweiten  Theile  des  30.  Buchs  und  in  den  9  vorletzten  Bflchem 
noch  eine  Fortsetzung  bis  zum  Jahre  144  folgen  liesa  und  im 
40.  ein  Register  hinzufügte*""),  und  welcher  er  zur  Einleitung 
in  den  beiden  ersten  eine  kOrzere  Ueberäicht  Über  die  Begeben- 
heiten vom  ersten  punischen  Kriege  (264)  ab,  als  dem  ersten 
gewafineten  Auszug  der  Kömer  ans  Italien,  voranfschickte  *"'). 
Jene  Fortsetzung  sollte  in  seinem  Sinne  nicht  sowohl  die  noch 
weitere  Vollendung  des  Werkes  der  römischen  Weltherrschaft'"^) 
als  vielmehr  den  Gebrauch  schildern,  welchen  die  KBmer  in 
dieser  ferneren  Zeit  von  der  im  Grunde  schon  errungenen  Welt- 
herrschaft machten,  und  in  so  fem  bezeichnet  Polybios  diese 
Fortsetzung  gerade  als  den  lehrreichsten  Theil  des  Ganzen'""), 
Dass  er  trotzdem  den  Plan  zu  seinem  Werke  schon  vor  146, 
ja  schon  vor  151  entworfen  hatte  und  es  folglich  ursprünglich 
nur  bis  167  zu  bringen  gedachte,  kann  freilich  kaum  zweifelhaft 
sein;  ob  aber  auch  die  wirkliebe  Ausführung  und,  sei  es  ganz, 
sei  es  theilweise,  auch  Herausgabe  sei  es  der  ersten  zwei  oder 


n.  1,4,  7  ff.),  wo  es  «cUiesBlich  g.  10  heiaet:  o«m  itoipifet  xö  ita^iiv  tov 
ftöyor  äuoiaai,   Toaovrm  kbI  xtiv  {jinrffav  Cazofiav   mcoXaiipavm   diatpifeiv 

100)  3.  Nisaen  S.  377 ff.  und  unten  A.  127. 

101)  Als  «(DxaTaaxEcq  I,  3,  10.  18,  7f.  H,  14,  1.  87,  B.  71,  7.  Diea 
wird  I,  *,  7—11  begründet,  vgl.  li,  87.  *2.  71,  1.  MarkhaoBcr  8.82-84. 
P.  will  hier  nur  BammariBch  {tuipalBioidäs)  verfahren,  1,  t>,  4.  13,  7.  II,  1,  4, 
taeroaclt  aber  HapodeiktiBcb"  (tl,  37,  S.  «irodiiMiinq  t^to^ia,  111,  1,  8.  ptt' 
iwoitl^fite,  vgl-  Ä  71),  Aegypten  nnd  Asien  l&8»t  er  gsni  aus  (U,  37,  6),  in 
üebrigen  erzKhlt  er  aber  doch  uemlicb  aaafBtiTlicb,  nur  die  Eiobemog  Spaniens 
durch  die  Sartbager  thnt  er  tl,  1.  18.  S6  ganz  anf&llend  kurz  ab,  t.  Hark- 
hanaer  S.  B4f. ,  Termuthlicb  weil  aeine  Quelle  hier  ein  Gleiches  getban 
batte,  vgl.  V.  Breaka  in  der  A.  12S  aogef.  Dias.  3.  Dl. 

lOS)  Wie  aafTalleuder weise  Hartstein  Ueber  die  AbfiuauDgszeit  der 
Oeachicfaten  des  Polybios,  Pbilologns  XLV.  1686.  S.  716-718  aniunehoieii 
■chfiint.  P.  aogt  ja  vielmebr  ausdrflcklich  III,  4,  1— S;  ti  fti«  otw  ti  aviwv 
rä*   Nmof^oififffiiiv   I]   Mal  ns«   ilattttiiunip   Ciuivijf   ivtdix^to   iroi^aaa&m 

TtvfHtTO»' ,  Ivfiadt  KOO  (näml.  168/7)  1^7fiv  av  ^ftäc  f^ti  xol  xataatqfipitv 
apa  x^r  ti^yrjaiv  nal  t^»  irfayftaif  Aiv  ixl  -rät  tfltvtaias  {iT9tieas  mtä^tii 

wvt'  iXijytv,    ^  t'  atrJjjiTie   xirl    äcojiOäjJ    t^b  'Poifia^ai*    BvvaUXliae 
ittztleimTd,  Ttfig  3i  Toviotc  ofioloyovfifvoy  liöuli  Tovt'  rlvai  xal  ■mi)- 
myMiafi^vsv  anativ,  Sit  loiitöv  (axt  'Fa^lav  ä%ovttv  hbI  cotitoig  sti4«(- 
jttv  v%iQ  tÄ»  jiatay/tiUtphiii*. 
108)  Ul,4,  4ff. 


„iz.dtv  Google 


108         NeunaadzwaiizigateB  Capitel.    PoljbioE  und  PoseidonioB. 

fflnf  oder  sechs  oder  etwa  fünfzehn'""*),  oder  gar  der  ganzen 
ersten  neunundzwanzig  Bücher  etwa  noch  mit  dem  Anfange  des 
folgenden  schon  vor  151  oder  doch  148  gefallen  und  nach  146 
oder  genauer  143  mit  dem  erweiterten  Plane  auch  eine  Um- 
arbeitung des  schon  Vorhandenen  wenigstens  an  eineelnen  Stellen 
eingetreten  sei,  das  ist  eine  andere  Frage,  die  zu  einer  end- 
gültigen Entscheidung  bisher  noch  nicht  gediehen  ist,  wenn  sie 
auch  wenigstens  theilweise  zweifellos  bejahend  beantwortet  wer- 
den muBs"**).    Trotzdem  ist  das  Ganze  schliesslich,  von  einzelnen 

108'>)  S.  Rnd.  Moeller  De  Leebonacte  grammatico,  Greifewald  1890. 
These  l:  „Polyhii  historiarum  libros  amplius  sex  ante  anmtm  CL  compotitoe 
esse  contra  Sarlsteinium  (Philol.  45.  p.  715}  contendo,  guanqiican  triginla 
libros  termino  illo  vetusliores  esse  Thommen  (Hermes  30.  j).  196  sqq.)  incou- 
tiua  coOegit".    S.  A.  104. 

104)  Lucaa  Uebet  Polybioa  Dacatellaag  dei  aett^ofaen  Bandes,  Königs- 
berg und  Berlin  1837.  4.  S,  11—28  (dem  Henien  S.  30ff.  64,  wenn  auch 
viel  weiter  gebend,  folgte)  und  Werner  S.  Sl— 41  haben  nachgewiesen, 
dasB  die  in  den  beiden  ersten  Büchern  enthaltne  Vorgeschichte  schon  vor 
161  besonders  herausgegebea  ist.  Vgl.  auch  Strachan-Davidson  S.406f. 
Die  Vorrede  I,  1  —  6  kann  nngezwangen  kaum  anders  aofgefiust  werden, 
als  daas  sie  für  ein  nar  jene  53  Jahre  bis  167  umfasserules  Werk  bestimmt 
ist,  B.  die  A.  »9  angef.  Stelle  I,  1,  6,  vgl.  I,  S,  7f.  8,  9f.  4,  I  (s.  A.  74), 
dann  auch  12,  7—9,  und  die  zweite  Vorrede  an  der  Spitze  des  8.  Buchs 
motivirt  dann  mit  anadrfioklichem  Ufickblick  aaf  die  erste  (III,  1,  t)  den 
erweiterten  Plan  (111,  4),  indem  sie  denselben,  wie  die  Worte  sich  wohl 
kaum  anders  deuten,  lassen,  auagesprochenermasien  als  eine  Aenderang 
des  ursprünglichen  (Ul,  4,  1.  hotü  tijv  H  ifi^s  n^i^taiv ,  s.  A.  103.  §.  18. 
olov  ä^fiiv  itoiTiaäittroi  £lli]*,  Tgl.  I,  06,  6.  II,  1,  4.  71,  8.  *aiä  nj*  i£ 
dfjqe  Jtg60eiit9)  bezeichnet.  Als  II,  66,  9  geschrieben  wurde,  war  auf 
rOmiacher  und  karthagischer  Seite  noch  ein  gut  Theil  Menschen  am  Leben, 
welche  den  zweiten  puniichen  Krieg  durchgemacht  hatten:  dti  ti  .  .  .  avl 
nailä  toig  ntvoltfiTiiiöiKv  iti  vvr  ifKpia§titfLa9ai  tetg  altUit.  Der  Abschnitt 
II,  37,  8—40,  6  setzt  nicht  die  wohl  schon  144  erfolgte  Wiederherstellung 
dea  acfaaeischen  Bundes,  wie  Nissen  S.  S13f.  meint,  sondern  dessen  noch 
ungestörten  Fortbestand  voraos,  wie  Werner  S.  84  ff.  (vgl.  Strachan- 
DavidBon  a.  a.  0)  zeigt,  und  auch  was  wir  II,  68,  3  f.  lesen,  passt  nicht 
auf  die  Zeiten  nach  146.  Während  P.  in  Bezug  auf  Gallien  II,  14.  8  den 
örundsatz  ausspricht  und  sofort  befolgt:  npmiov  fh  ke^I  xiis  xm^at  fritiov, 
jfoia  tit  ittiv  «al  näc  iitlrtu  nfös  «qr  äUijv  'Italiaw  ovtidc  yäe  latat 
xnl  zä  ]i£(il  ms  xi/i^int  Simpitfofzii  »azarotiii  ßilxiov,  e>Dypafi«*ca>v  «Sc 
nip^  IE  Toif  zöimvs  nal  ti/v  itD^a»  UnafUittiv ,  fehlt  in  den  beiden  ersten 
Bachern  noch  jede  Spur  einer  Bekanntschaft  mit  Spanien  und  Afrika. 
Dazu  kommt  das  A.  76  Dargelegte.  Wenn  P.  endlich  in  diesen  BQchem 
anch  nur  summarisch  erzählen  will  (a.  A.  101),  so  bleibt  es  doch  im  Ver- 
gleich mit  der  Lehre  vom  Ereiilanf  der  Verfassungen  im  6.  Buch  auffallend, 


..>^.00' 


.3IC 


Unebenheiten  abgesehen"*^),  jedenfalls  zu  einem  dnrchaus  ein- 
heitlichen   und    ganz    anders    als    nach  den   drei    ang^ebenen 

wie  weaig  die  n,  41  knra  uigegebene  Terfitisuugsgeachichte  Griechen  lande 
dieser  Lehre  enUpricht,  e.  LaBoohe  8.81.  Ä.  1.  Harkbänser  S.  146. 
Inawiacheo  hat  uim  aber  Thommen  Ueber  die  Abfusiugueit  der  Oe- 
achicbten  des  Pol^biu«,  Hermee  XX.  18S6.  8.  IftS— 286  (nach  einem  schon 
VOD  Schweigh&nset  T.  S.  4S8  z.  11,  S8,  4  [v^  Werner  S.  31.  32]  hin- 
geworfenen Qedauken)  zn  beweisen  geencht,  daae  F.  eogar  die  ganze  üe- 
tchichte  bis  167  nach  aeinem  unprÜD glichen  Plane  vor  161  anigefAhrt, 
danii  Hie  aber  noch  144  dem  erweiterten  gem&sa  überarbeitet  und  die  Fort- 
eetznng  hinxngefllgt  habe,  wobei  aber  einielne  Spnren  der  ersten  Bedaction 
stehen  geblieben  seien.  Daas  Thommen  indessen  beim  Aufaaoben  solcher 
Spnren  in  mehreren  FUlen  nicht  glfloklich  gewesen  ist,  hat  Uartstein 
a.  a.  0.  (b.  A.  102)  mit  solchem  Erfolge  dargethan,  dais  Thommen  Philo- 
logna  XLVI.  1887.  S.  768—166  dies  selber  fast  durchweg  hat  zugeben 
müssen.  Mar  von  VI,  6S,  1—3.  6.  66,  1~S  rftnmte  Hartstein  mit  Becht 
ein,  daes  diese  Stellen  den  Bestand  von  Karthago  noch  TOrauisetzen.  Er 
nahm  di^er  an,  dats  nach  Ueransgabe  der  beiden  ersten  Bficher  anch  die 
4  folgenden  bereits  vor  161  geschrieben,  aber  noch  nicht  herausgegeben 
waren,  nitd  dass  P.  ebendes^lb  sie  nach  144  aberarbeiten  konnte  und 
überarbeitet  habe,  w&hrend  ihm  dies  bei  jenen  beiden ,  weil  sie  schon 
heransg^eben  waren,  nicht  mehr  mSglicb  gewesen  sei.  Allein  vergebens 
bestreitet  er,  dass  ein  Gleiches  wie  TOn  jenen  Stellen  des  €.  tinchs  auch 
TOD  XIV,  10,  6  gilt,  wo  es  beisat,  dass  man  Tnnes  fast  von  allen  Ecken 
nnd  Enden  Karthagos  sehen  kOuno:  fati  Si  avvomos  ax'Sbv  li  olt}s  tiis 
«dlsov.  „Und  noch  eine  ip&tere  gleichartige  Stelle  XV,  30,  10.  oi  yif 
iltittta  aoiti  zä  TtaidÜQUx  trä»  ävdgäv  xipl  tat  lOpaide  /*  Tt  ig  Kafpi- 
9otüov  köIei  *al  kotö  tt]»  'Alitavdfiimv ,  welche  gar  nicht  anders  denn  aU 
ein  den  Earthagem  versetcter  boahafter  Seitenhieb  verstanden  werden  kann, 
ist  sowohl  Ton  Thommen  wie  von  Hartstein  Qbersehen".  (Bnd.  Hfiller). 
Ornsn  kommt,  wie  schon  A.  74  sich  zeigte,  dass  VlU,  4,  1  ff.  die  Tjche  noch 
einmal  wieder  in  derselben  Form  wie  1,  4,  1  ff.  anftritt.  Man  vrird  hiemach 
die  Annahme  vonHartsteingnm  Mindesten  auch  noch  dahin  erweitern  mOssen, 
dassdiefolgendenB(icherbiezuml6.  einschliesslich  noch  vor  148  geschrieben 
sind;  noch  weiter  an  geben  ist  aber  anch  kein  zwingender  Qrnnd  vor- 
banden. Denn  die  anf  III,  3S,  If.  gestützte  Einwendung  von  Thommen 
Herrn,  a.  a.  0.  S.  212  f.  Philol.  a.  a.  0.  B.  766  i»t  nnichwer  su  beseitigen, 
weil  Nicbta  daran  hindert  diese  allerdings  erst  nach  144  abgefasste  Stelle 
viefanehr  so  zn  deuten,  dass  P.  die  Schwierigkeiten  voranssah  und  von 
manchen  Seiten  anch  mfiudlich  auf  dieselben  aufmerksam  gemacht  war 
fOr  ein  so  nmf&ngliche«  Werk  von  40  Bflchem  ein  ausreichendes  Publicum 
sn  gewinnen,  nnd  dass  er  ebendesshalb  sich  gemflssigt  sieht  hier  noch 
ziemlich  im  Anfange  des  abgesehen  von  der  Vorgeschichte  noch  nicht 
veröffentlichten  Qanzen  dieser  Gefahr  entgegeniaarbeiteD.  Wenn  die  Capitel 
lU,  22—83  „eine  feet  snsammengefOgte  Oedankenkette"  bilden,  so  beweist 
dies  ja  anch  von  Thommens  Standpunkt  ans  nur,  wie  gut  ihm  hier  die 


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1 10         Kounandzwanzigstea  Cnpitel.    Pol; bios  und  Poseidonioe. 

Zeitabschaitten,    sondern    viel    kunstvoller    gegliederten    Werke 
gediebeD.     Der  GesammtBtandpuQkt  des  Polybios  ist  allerdings 


Ueberarbeitong  gelungea  iat.  Ja  man  wird  amgekehrt  wobl  aog&r  im  Qegen- 
Bats  nicht  bloss  tu  Strachan-DavidaoD  S.  406,  sODdem  anch  ra  Hart- 
steio  annehmeD  mflsaeD,  dase  bei  der  endlichen  Heraasgabe  des  Ganzen 
anch  die  beiden  ersten  Bücher  in  einer  Eweiten,  immerhin  hie  und  da  um- 
gestalteten, wenn  auch  nnr  wenig  amgestalteteo  Anflage  nen  erachienea. 
Scala  S.  387  Teiepricbt  in  zeigen,  dasa  eogar  die  6  ersten  in  der  frühesten 
Zeit  der  Inteinining  des  P.  in  Rom  geschrieben  seien,  und  fflr  das  1. 
und  2,  mag  nach  dieser  Richtnng  hin  schon  Soalaa  Bemfoog  auf  I,  S6,  fi 
genfigen,  eo  dasa  er  S.  3S6ff.  wohl  mit  Recht  in  I,  66,  4—8  einen  sp&teren 
Zosatz  findet.  Dieser  iat  indessen  so  beacbaSen,  dass  er  auch  noch  vor 
161  oder  149  gemacht  sein  kann.  Sehr  g^nt  ist  femer  die  von  Rnd.  Müller 
a.a.O.  TheaeS;  „Folybim» ante annumCL in Häpaniaversatum esse Tkomtnat 
(Bern».  30.  p.  315)  ntm  demiMiWavit"  (vgl.  dazu  A.  Si**):  „demorMrari 
pottst  loeo  hist.  X,  11,  i  coli.  II,  13,  Z"  aoBgesprocbne  Beobacbtong,  da*B 
in  II,  18,  8.  T^v  evJütuQiav  tov  xiftov  (Nen-Kartfaago)  .  .  .  xt^i  ffs  ftp^it 
tvtpvintBtfov  xttipöv  laß6vrte  fntodtiiofuv  t^v  9iaiv  bvt^e  k.  %.  t.  bereils 
im  Torani  auf  X,  öff.  (11,  1.  avtmttai  ytyovöxts)  verwiesen  wird.  Aber 
der  von  Müller  hierans  gezogne  Schlnss  ist  Torscbnell,  denn  diese  Voraus- 
deutung kann  niedernm  ebenso  gut  erst  ein  Einschiebsel  der  zweiten  Re- 
daction  sein,  ja  wenn  auch  noch  das  10.  Buch  DrsprOnglich  bereite  vor 
161  geschrieben  war,  so  bleibt  nichte  Anderes  übrig,  da  P.  wohl  vor  160, 
aber  doch  nicht  vor  161  in  Spanien  war  (s.  A.  24*').  Gans  sicher  aber 
halte  ich  für  ein  solches  Einschiebsel  mit  Scala  S.  181  ff.  die  Aenssecnngen 
I,  63,  9.  i£  mv  8i,Xov  xh  nporefri*  i\fitv  i^  ^tXVS  (?)  <>C  ov  nizv  'AafioüM, 
xa^äxeif  A-ioi  ffoKoei»  xä*  'E^'^rmv,  ov6'  avTOitäitoe ,  ällä  nal  Uav  fl*6- 
Tne  iv  TOiovTiMe  xrl  v^lfnovzots  npayfurvi*  ivaattTiommt  oe  fiovov  iwfßm- 
lotfo  T^  tmv  oXtav  fiyefiovif  «al  Swatttüf  lolnitfäs,  aXUi  KCtl  nuA^koi^o 
x^t  Kfo&ieiat  und  U,  88,  6.  d^Xov  as  TVjirv  ftiv  Xifitv  oöda^t  äv  cA] 
Xfixor  (fjoflov  fde),  aiiimi  äh  fräUDV  tiixtiv '  x<o?k  7^9  tttvtije  ovts  xäf  JUtxu 
Ivfov  ovtt  täv  naqä  löfotr  tlvat  ionovvxtoii  ov8%*  al6v  x«  omxtXtO^viu,  mit 
denen  P.  den  früheren  I,  8  ff.  (s.  A.  74)  geradezu  ins  Gesicht  schlägt  Ti^- 
leicht  ist  ebenso  anter  stoischem  Einflnsa  erstspäteranchl,  68, 7ff.  eingefOgt, 
s.  Scala  a,  827.  Als  stoisch  gef&rbte  Einlagen  innerhalb  des  8.  bis  6.  Bachs 
bezeichnet  Scala  S.  835  — S9B  mit  Wahrscheinlichkeit  III,  7,  7.  81,  12f. 
IV,  21,  1  ff.  SO,  4  f.  V,  106,  8.  Aossardem  vgl.  A.  98.  Schwerlich  war  ferner 
die  Politik  des  Panaetioe  schon  vor  161,  ja  auch  nur  vor  148  eraohienea, 
achwerlich  hat  P.  sie  vor  seiner  persönlichen  Bekanntschaft  mit  demselben 
benutztt  stammt  also  (s.  A.  76)  jece  ErSrterong  Bber  den  Kreislauf  der 
Verfssenngen  (VI,  Bff.)  aus  ihr,  so  hat  sicher  P.  die  letztere  erst  nach  113 
in  einer  Umarbeitung  der  Bücher  III— XV  seinem  Werke  einverleibt.  Ueber 
die  richtige  Orduong  der  Abschnitte  im  6.  B.  s.  übrigens  Nissen  8.  268 — 364. 
Anf  diese  Weise  begreift  es  sich  denn  auch  erat,  dass  daa  ganze,  so  aus- 
gedehnte und  umfassende  Werk  (worin  freilich  Mitzsoh  S.  138  auffallend 
genug  keine  Schwierigkeit  fand)  so,  wie  es  der  Nachwelt  überliefert  ward, 


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.3IC 


PolybioB  von  Hegslopolia.  111 

der  des  gesunden  MenBchenverstandes  mit  allen  seinen  VorzQgen 
imd  allen  seinen  Schwächen,  zu  welchen  letzteren  auch  eine 
unsägliche  Breite  gehört'*"),  so  aber,  dasa  dieser  Standpunkt 
bei  ihm  veredelt  ist  nicht  bloss  durch  eine  reiche  staatemännische 
und  militärische  Erfahrung""),  sondern  auch  durcb  eine  unver- 
äeht liehe  philosophische  Bildung  und  ebendamit  durch  einen 
starken  Strahl  jener  höchsten  wissenschaftlichen  Weihe,  welche 
nur  durch  eine  solche  errungen  wird.  Allerdings  bringt  dieser 
Standpunkt  es  mit  sich,  dass  Tiefe'"^)  und  Oberflächlichlceit ,  ja 
Flachheit^'")  bei  ihm  abwechseln,  tmd  es  ist  ja  nicht  der  höchste 
in  der  GeschichtBcbreibung,  aber  innerhalb  desselben  hat  Polybios 
das  Höchste  dermassen  erreicht,  dass  er,  wie  gesagt,  den  grössten 
Geschichtschreibern  aller  Zeiten  schliesslich  dennoch  ebenbürtig 
an  die  Seite  tritt"").  Sein  oberster  Leitstern  ist  die  Wahrheit, 
schon  weil  sie  allein  belehrend  ist.    Er  nennt  sie  das  Auge  der 


wenigtteuB  vom  S.  B.  ab  endgtlltig  in  der  konen  Zeit  von  etwa  142  bis 
190  aa>geafb«itet  werden  konnte  (wenn  ancb  nicbt  nach  Thommens  no- 
licbtiger  Annahme,  a.  A.  16,  sogar  erst  swischea  1S2  und  129).  „Nach 
einem  wie  geoaii  bis  ins  EiDielna  entworfeeD  Plane  P.  aber  von  Anfang 
an  Bobrieb,  erhellt  (abgesehen  von  dem  A.  llfi  Beigebrachten)  aus  den 
sonstigen  Voronsdeotnngen  II,  87,  8  auf  IV,  *0,  V,  18,  7  f.  auf  VII,  18,  2  Ef., 
V,  SS,  11  auf  IX,  19,  5ff.,  111, 1»,  10.  87,  9,  bei  deoeo  Nichts  dafür  spricht, 
dus  sie  etwa  erst  in  der  Deberorbeitnng  naohti^glicb  eingefügt  wILren. 
Zugleich  sieht  man  hieraus  wie  fiberbaupt  aas  den  Selbetcitateu,  daaa  1'. 
■eine  Bficher  der  Reihe  nach  abfuste".  (R.  Hfiller).  S.  auch  A.  111. 
105}  S.  d.  vorige  A.  IM  und  die  folgende  lOS. 

106)  Abgeiehen  von  solchen  Wiederbolnngen ,  die  von  seinem  Stand- 
punkte ans  gerechtfertigt  erscheinen,  ist  doch  die  XXXI,  19,  6  und  20,  ] 
sich  findende  besonders  auffällig. 

107)  Wie  La  Roche  S.  11  meint. 

108)  Hit  aniserordentlich  scharfem  Blick  erkennt  P.  die  Anzeichen, 
dass  BOch  bei  den  ROmein  nach  Erreichung  ihres  Höhepunkt«  der  Verfall 
bereits  beginnt  oder  doch  zu  beginnen  droht,  II,  81,  8.  VI,  51.  XIII,  3,  7, 
XVIII,  S5  (18)  vgl.  m.  VI,  68,  1  £f.  und  XXXII,  8.  XXXIl,  10,  7.  11,  8  ff. 
XXXV,  1.  XXXIX,  12  (XL,  6),  vgl.  auch  IX,  10.  XXXI,  18,  7.  24,  1  nnd 
1,87,10.  Frühere  Uandinrigen  der  Bfimer  tadelt  er  111,28,6.  88,2ff,, 
vgl.  I,8S,  11.  88,  Sff.    La  Roohe  S.  99— 102.    Mackhaaser  S.  163— 16G. 

10»)  Bichtig  sagt  La  Roche  S.  64  vott  seinen  nfltzlicheu  Lehren,  dais 
sie  „sich  im  Bereiche  dea  praktischen  sensns  communis  halten,  ja  hie  und 
da  ans  Triviale  streifen  (wie  s.  B.  III,  110,  9.  117,  6.  V,  81),  so  wie  andrer- 
seits wieder  reich  an  gnten  Bemerkougen  sind".  Im  Uebrigen  vgl.  A.  65. 
B7.  81.  84.  86.  89  ff. 

110)  S.  die  guten  Erörterungen  von  Markhanser  S.  93—108.  131-133. 


.  >^>00' 


'8'^' 


112         Neunandzwandgates  Capitel.    Poljbioa  und  FoaeidoniOB. 

Geschichte"'),  und  was  Uberhaopt  einem  MeDscben,  welcher  eine 
iieil^eschiclite,  in  der  er  eelbst  eine  erhebliche  Bolle  geapielt 


111)  So  in  der  Hauptatelle  I,  14,  iS.,  wo  es  §.  6f  heUit:  iSviug  yäf 

^tinTis  tijs  alTi&tiat  10  ttaialtiKäiitvor  notqc  ävanpeXis  yivctav  di^ytjjia. 
di6xtif  oSti  täv  <pHmv  Ksnjro^'''  otrit  toie  JifipovK  ivaiytCv  oKv^ifo*, 
ovTC  el  zovs  avzois  ipiyiiv  Ttoii  d'  tynainäittv  n.  r.  l.  und  XII,  12  (7),  3 
mit  sam  Theil  wflTtlichem  AQckweiB;  lym  8i,  diixi  ^v  Tjytia^ai  Sti  töv 
TOiovTo»  avyyfaniuit<i>v  r^v  äl^furv,  öjioXoyä,  ttal  lucia  r^«  sgayuattiav 
ovio'c  nov  %ix9VI**"  ^iyi*,  Sei  xtt^itxfp  iiitpviov  aäfunot  «öv  S^tm*  /£- 
ai|ilf^ria(DV  äjQfutvtat  vi  oXov,  oviais  i^  tatoifiat  ü*  ^<tV^  ^Ö*  «'^^O'i 
to  %atalintBnevov  avtijs  ävauprXit  yivtxai  Hi^yniui.  AuBMrdem  Tgl.  VIU, 
10,  8—7.  X,  21,  8  (B.  A.  47).  XIl,  16,  9.  XllI,  6,  4-6,  %ai  fiot  doMi  («- 
yloxtjv  üiöv  xois  ovd'iiiöitoit  ii  ipvais  axodei^m  tijr  vlij^'cun'  mal  /ityüit^ 
aÖTg  npM&itVcti  Biva/nv  «.  i.  1.  nnd  (s.  d&rQber  Stiachao-DaTidBOD 
S.  410  B.  488  f.)  die  Anwendang,  welche  P.  aelbat  IV,  9  in  der  Hiachnug 
von  Lob  und  Tadel  anf  AratoB  macht,  ja  sogar  anf  PhilopoemeD  XXII,  17 
(b.  A.  T)  nebBt  Lykortas  (Tgl.  Harkhanser  S.Sfi.  A.  8)  XX1[,  12  (XXI1I,9), 
eadlich  VI,  9, 11  (b.  A.  TB),  jtoplc  f^yqc  1  fi&övD«  noioviuvog  r^  awi^aotr. 
Wie  schwer  dieae  Forderung  aber  atreng  zu  erfallen  iat,  weisi  P,  gohr 
wohl;  VIII,  10,  8f.  aU'  ttmt  tovr'  tbiii*  fiiv  tvitagif,  Meäiai  ii  lutl  IIa» 
dvaitgii  dtä  (ö  KOlläf  Kdl  nomllus  that  itafHaei^  %al  nigmäefit,  ats 
thovtfs  üvtf'poncoi  nttta  tö*  ßiov  ovte  liyevr  oStt  ygäqitiv  ivraftai  ii 
ipairötupor.  <ov  jägiv  tiol  fiiv  avxmv  cvyyväfH}!'  iozio»,  ivioit  yt  ftijv 
ov  dorlov.  XII,  Ifl,  it.  S4o  iifvtoi  zqÖxovs  {tpafitv  ehai  iitvSovt,  f*a 
jtiv  läv  Hat'  ([yvoiin>,  fttgo*  Ü  röv  *atä  xfouigeatv,  tittl  tovxtar  tfcA  lot^ 
(ilv  xtti'  äyvoiav  naganaiavai  t^s  äljj&eias  diiövai  nyyviäfMjv,  toIs  fJ 
tutiä  nifotiifieiv  äMUTalläiitiat  fx'iv,  ebeuBO  XII,  1,  6,  Tgl.  t6a,  S.  XTI, 
14,  6  ft.  iyä  Si,  Siöti  /tiv  8ti  foxis  BiBivai  tals  aiimv  vatgCn  tovt  v^- 
ygaifiai,  trayitof ^aaifi'  äfv,  ov  ^t]V  täf  Ipavilat  tole  cofi^i^aijvtv  övo- 
^üaris  noitia^ai  tcii/l  avzäw.  lyiava  yäg  rä  nur  ayvoiav  yivi/ictia  rttüt 
yi/aqiovciv,  a  dia<pvytiv  äy&ftaxov  örta  dtiaifiifs'  iö:r  3i  xtiti  xfoaigeeir 
^tvdoyfaipäittv  ^  natgiSot  ivcxtv  ^  iplXav  ^  xäfiixot,  t{  dioiaofnv  läv 
ävo  tovxov  lov  ßiov  tiofitoiiffiavi  H.  f.  l.  DaBB  P.  dieae  Entuchuldignug, 
derer  er  freilich  Belbat  bedarf  (e.  A.  118),  gelten  I&aat,  ja  bii  cur  Recht- 
fertigung Terkehrt,  wirft  ihm  noch  La  Boche  8.  4S  f.  88  in  sehr  anbillig«r 
Weise  vor,  denu  eratens  spricht  er  hiemit  nnr  offen  ans,  was  alle  anderen 
Historiker  auch  thou,  aber  nicht  einmal  eich  selber  eingestehen  mOgen, 
and  zweitens  zeigt  die  ParalleUtelle  XXXVIII,  6  (1  c),  12  —  S  (1  d),  8  noch 
deutlicher,  in  wie  beschr&nktem  Sinne  die  Sache  gemeint  ist  Weit  be- 
denklicher ist  allerdings  die  R^el  VI,  11,  7  f.  dtt  di  täv  äya96r  ngit^r 
ov*  ^H  läv  nagaltiitonivto»  dottipäiei*  tovt  ypü<povtitt,  älX'  tu  täv  Itya- 
nirmr,  nav  fiir  ip  zovtois  ii  lofißar^  ipriSo^,  tldclKH  Juiii  %anrtya  xai/a- 
Itixnai  Si'  üfvotav  (warum  nicht  aoch  xaxä  TigouigMuiV),  Hv  9i  %&p  xö 
Ityö^tpov  ähifUi  ^,  aoy%i»iftiv  8i6tt  MiH«r*«  ttagavuaitittxt  »axm  %fitt», 
.  oÖm  üyiioittv.    üeberhaopt  aber  mahnt  er  lar  Hilde  im  DitiieÜ  nnd  sieht 


:,.y^,oo' 


'^[C 


hat,  schreibt,  möglidi  ist  bd  unpartetiacber  Wahrhaftigkeit  za 
erreicheo,  das  hat  er  erreicht"*).     Aach   in  den  eingeflochtenen 


da«  Lob,  10  viel  ea  aogeht,  dem  Tadel  vor  (II,  6t,  vgl.  VI[,  7)  und  eifert 
gegen  du  Breittreten  Bchmutiiger  Dinge  (XII,  8  [9],  S  ff.  13,1  —  16,13, 
Tgl.  VIII,  IS),  üeber  den  neaeutlichen  ünterBchied  des  Wahren  nnd  des 
bloss  Walincliemlicheii  spricht  er  XII,  V,  4,  aber  er  *erkeiuit  nicht,  daas 
der  Hiitorikar  auch  das  Letztere,  die  Schlösse  i£  tUita»  «al  m\^lB>v, 
nicht  entbehren  kann,  XXIX,  G  (1  b}.     Vgl.  Harkhaoser  8.  S8— 41. 

IIS)  Darin  hat  ja  ohne  Zweifel  schon  Lacae  richtig  gesehen,  dass  die 
Darstellung  des  F.,  wie  er  wohl  selbst  fühlen  mochte  (s.  A.  111),  einen 
starben  arhadischen  Localpatriotismns  zeigt,  ond  dass  er  Irofa  aller  Wabr- 
heit«liebe  doch  den  Aratos  nnd  die  Aohaeer  sn  gfiagtig  ond  die  Aetoler  su 
nngOnatig  beortheilt,  aber  Schildemngen  und  Kritiken,  wie  sie  Brand- 
st&ter  Ueber  da«  Qescbichtswerk  des  Poljbios,  Danzig  1843.  4.  Die  Qe- 
schichten  des  aetoliscben  Landes,  Volkes  nnd  Bunde»,  Berlin  1844.  6. 
(8.  1D9 — 297).  und  La  Kocbe  8.  81—89  Dem  gegenübergestellt  haben,  ent- 
halten zwar  im  Eiaielnen  Richtiges,  entfernen  sich  aber  im  Qanzen  doch 
siclierlicb  noch  weit  mehr  von  der  historischen  Wahriieit  (Tgl.  flbrigena 
Campe  a.  a  0.  8.  S68  nnd  die  Gegenbemerkungen  ron  Brandstater 
Ueb.  P.,  Philologos  IV.  1848.  8.  701  —  794),  und  Lucas  bat  seine  Be- 
hanptang,  dsM  F.  nicht  bloss  ond  nicht  immer  die  Widirbeit  sagen  wollte, 
trete  alles  Scbarfsiona  schwerlich  genOgend  bewiesen.  Wollte  man  z.  B. 
Treitschke  mit  gleichem  Hasse  messen,  so  wQrde  man  diesem  den 
gleichen  Vorwurf  gewiss  in  noch  höherem  Qrade  machen  mflssen,  und  doch 
wie  sehr  wflrde  man  ihm  damit  Unrecht  thnnt  Im  Qrossen  genommen  ist 
das  Bild,  welches  F.  Ton  den  Aetolem  gezeichnet  hat,  dennoch  das  richtige, 
and  die  wahre  Nachblüte  griechischen  Lebens  gefaOite  in  der  That  dem 
achaeischen  Bunde  an.  Es  genOgt,  dass  wir  hente  noch,  trotzdem  dass  F. 
hier  nicht  ganz  avtv  ify^s  %a\  ip9ivov  zd  schreiben  Terstanden  bat, 
dennoch  ans  ihm  ohne  grosse  Hflhe  den  wirklichen  Gang  der  Dinge  zu 
erkennen  rermSgen.  8.  Harkhauser  8.  90— 9S  und  La  Roche  S.  5 
selbst;  weniger  erheblich  ist  die  Vertheidignng  von  Herleker  üeber 
Pol^bins'  Daistellong  des  achaeischeu  Bandes,  Arch.  t  Pbilol.  I.  1B31. 
S,  26S— S88,  Tgl.  dessen  Geschichte  des  aetolisch-achaeischen  Bandes- 
genossenkrieges, Efinigsberg  1831.  8.  (mir  unbekannt).  Vgl.  aach  C.  Sl. 
A.  &47.  647''.  656.  S67.  UO  mit  den  Nachtrr.  606.  Im  Üebrigen  kOnnen 
die  Worte  nicht  oft  genug  wiederholt  werden,  mit.  denen  Uotnmeen 
8.  463  die  dnrchaus  nicht  schmeichelhafte  Charakteristik  des  P.  schliesst: 
„Foljbios  ist  kein  liebenswflrdiger  Schrülstelleri  aber  wie  die  Wahrheit 
und  Wahrhaftigkeit  mehr  ist  als  alle  Zier  und  Zierlichkeit,  so  ist  Tiel- 
leicht  kein  Schriftsteller  des  Alterthoms  su  nennen,  dem  wir  so  viele 
ernstliche  Belehrung  verdanken  wie  ihm.  Seine  BQcher  sind  wie  die 
Sonne  anf  diesem  Gebiet:  wo  sie  anfangen,  da  heben  sich  die  Nebel- 
schleier, die  noch  die  samnitischen  und  den  pynhiscben  Krieg  bedecken, 
nnd  wo  sie  endigen,  beginnt  eine  nene,  wo  mOgUch,  noch  lästigere 
D&mmemng  ". 

gb. .*!«.  LIit.-0*Mh.  II.  8 

n,.i,i  ■..,■:.  «^.oo^^ie 


114         Nennundzwftnzigatea  Capite!.    Poljbios  nnd  Poseidonios. 

Reden,  auf  die  er  eio  grosses  Gewicht  legt""*),  hat  er  sich, 
wenn  auch  durchaus  nicht  ausnahmslos"^),  ungleich  mehr  an 
,den  wirkHcheo  Inhalt  angescblosseu  als  Thukydides  "*) ,  und  so 
viel  die  Kunst  dabei  verliert,  ebenso  sehr  mnss  die  strenge 
Wissenschaft  dies  billigen.  Ein  zweiter  Vorzug  ist  die  ganz 
ausserordentliche  Klarheit  und  Uebersichtlichkeit  seiner  Dar- 
stellung*^^), die  unter  den  vielen  von  ihm  eingewobenen  Ext 


llS'')  XII,  36  a,  3.  a  «xtdöw  ä«tl  xiipäXaia  tmv  XQtlittö*  tazt  ital 
ewlxn  11]*'  Olli*  latofiav.  Nor  om  so  mehr  aber  verlangt  ei  ancb  daa 
richtige  Haas  in  ihrer  Beigabe  und  den  HchtigeD  praktigcben  Toct  in  ihrer 
AoBrahnrng,  Xlf.Sßi.  XXXVT,  1  (1  a],  vgl.  11,56,10.  Sehr  gnt  bandeU 
im  OaoEen  genommen  fiber  diese  Seite  der  Gescbichtschieibnng  dee  P. 
La  Boche  S.  44.  6Sff. 

115)  Eine  solche  Ansnahme  ist  wohl  entschieden  III,  108,  4  —  109,  12, 
theilweiie  auch  wohl  XV,  1,  6ff.,  a.  La  Boche  S,  66  f.,  und  XV,  tO  f., 
8.  La  Roche  S.  67.    Vgl.  Schenkl  Jahresber.  XSXVlll.  S.  888. 

114)  Vgl.  H.  Welzbofer  Die  Beden  bei  Poirbios,  Jahrb.  f.  Ph.  CXXL 
18B0.  8.689—644.  S.  seine  eigne  AeoBserung  XII,  S6a,  4ff.  diixi  yäf 
tttiixa  aai/'  äl^&eutv  .  .  .  naxetxixait  Tl}iaiOi,  «irl  rovto  kixoAjim  xaiä 
xifö^taiv,  xCt  "v  xnpintolotr&ff  xäv  äpfyvtDxäTiav;  ov  yäf  ta  fji^ltta  yi- 
yiiaqicv,  ov8'  mf  lfl/^9ri  kut*  äl^^eiar,  äXla  icffo&intvos  ms  diC  ii^iprat, 
näuxui  i^ai/iftfuhai  loüc  }ii6ivxas  Xöfovi  *a\  xä  napEiroftcra  foi%  xfa- 
yiMiotv  otfcoiE  BIS  Sv  el  ttg  iv  Sitai/iß^  r(Öe  ixö9tai,v  ixiittfoirj,  äv»if 
£x69eiiiv  i^G  lavxov  dvviinteis  xoioviuvot,  all'  ov*  ii^frjatv  x£y  %ax' 
äl^ttmv  tlffijiiivav.  XU,  26  b  (s.  A.  71).  Aber,  wie  Schenk)  a.  a.  0.  be- 
merkt, „die  Form  ist  sein  Gigenthnm,  and  wenn  er  anch  nicht  einen  be- 
sonderen Stil  in  den  Reden  anwendet,  so  tragen  sie  doch  das  Qepr&ge 
der  Bhetorik  jener  Zeit".  Deber  den  höchst  originalen  Gindrock  von 
XV,6f.  XXI,  IB  (XXII,  2)  ff.  22  (XXII,  6)  ff.  XXXI,  7  s.  La  Roche  S.«6f., 
und  dass  derselbe  auch  IX,  S8 — 40  und  sogar  XI,  4—7  (6— B)  nicht  gans 
fehlt,  giebt  auch  La  Boohe  S.  67 f.  zu,  wenn  er  auch  im  letzteren  Palle 
mit  Becht  snbjectivfl,  dem  P.  dnrch  «einen  Aetolerhass  eingegebne,  sachlich 
unangemessene  and  des  P.  nnwOrdige  Znthaten  annimmt. 

116)  Wie  grosse  Wichtigkeit  er  dem  tvnaQtmöXov&ow  kuI  aaifis  bei- 
legt, sagt  er  selbst  V,  Sl,  4ff.  (s.  A.  189),  wo  es  schliesslich  heisst:  %.  7. 
Siati  av  ttj)  litylaxTjv  fJixät  noiti<i&ai  xpövotav  lutl  xov  iiifuiiioi  %ul  x^ 
olxova^ias,  tun  %tt\  »axit  iUqos  huI  xa&ölov  aatphe  *i  «ipt^-fiMi  yivrixai  x^e 
xgayitaxtias.  Diesem  Zwecke  nun  dienen  die  beiden  ersten  einleitenden 
Bücher  (b.  A,  101),  nnd  die  Tt^ont^iaits  (s.  A.  141—148),  das  Oenwal- 
regi«tec  im  40.  Bache,  die  genaue  Angabe  des  Anhngs  der  Vorgeschichte 
und  der  eigentlichen  Darstellong  mit  Anschloss  an  das  Ende  des  Timaeoa 
und  des  Aratos  (I,  6,  1.  8,  2),  die  vielen  Becapitalationm,  Vonuis-  und 
ROckdeutungen ,  die  Erinnerongen  an  gleichoeitige  Ereignisse  an  anderen 
Orten,  die  genaueren  Wiedt>ranknflpfnngen  des  Themas  nach  den  Prooemien 
und  Eicorsen,  die  Zerlegong  der  Motivinmgen  in  ihre  verachiedneu  Momente 


■:.>^.00' 


.^IC 


FoljbioH  von  Megalopolü.  115 

nicbt  im  Mindeeten  leidet.  Unter  diesen  Excursen  nimmt  eineD 
breiten  Platz  seine  Kritik  frOberer  und  zeitgendsstscher  Historiker 
TOD  der  demoatbenischeD  Zeit  ab  ein"*),  unter  denen  abgesehen 
?on  Aratos  rotwiegend  nur  Ephoros  als  der  einzige,  welcher 
vor  ihm,  wenn  anch  in  wesentlich  anderer  Weise,  Universal- 
geschiehte  schrieb,  Gnade  vor  seinen  Augen  fand*").  Polybios 
hatte  ein  woblberechtigtes ,  wenn  auch  etwas  starkes  und  ge- 
legentlich in  Selbat^enilligkeit  ausartendes  BewuBstsein  von  seiner 
Ueberlegenheit  über  sie  alle  und  too  der  völligen  Neuheit  seiner 
eignen  historischen  Anschauungen,  and  er  wahrte  und  erneuerte 


md  die  geschickte  Eiafagang  dereelbea  an  der  paesendeten  Stelle  (1,  S6, 
61.  71,  4  ff.  72.  m,  9,  6  — 10,7,  UI,  «,  6  ff.  vgl.  17,  5  ff.  L&  Roche 
S.  58),  die  genanen  chronologiBcheu  Angaben  (a.  A.  136  ff,),  endlich  die 
Venneidong  Jeder  Zweideatigkeit  des  Aaedmcka,  s.  Maikhauiei  S.  80f. 
Die«  Alles  tmg  freilich  nicht  wenig  za  seiner  Weitschweifigkeit  bei.  Wie 
sehr  P.  nach  einem  vorher  bis  ins  Einzelne  entworfenen  Plane  arbeitete,  ist 
schon  A.  104  z.  E,  dargelegt,  und  man  eieht  es  namentlich  femer  duans,  dass 
«r  schon  bei  Abfassnug  des  1.  n.  3.  B.  (1, 64,  S.  III,  S,  6  n.  S.  &7, 6)  die  Absicht 
hst  die  rOmische  Terfiusnng  und  die  Haaptmasae  des  Qeogiaphisohen  in  zwei 
eignen  langen  Excursen  (B.  6.  S4)  eh  behandeln,  wenn  anch  die  Aasfühmng  des 
enteren  dnrch  die  inzvischea  anfgenommene  Lehre  vom  Ereislanf  dar  Ver- 
faunngen  eine  andere  Qestalt  ah  die  anfänglich  beabaiehtigte  erhalten  hat. 
Weiteres  s.  b.  Nissen  S.  S13.  üeber  die  Anschaulichkeit  seiner  geographi- 
schen Scbilderungen  i.  A.  66,  nnd  seine  natnrwahre  En&hltmg  von  Hannibals 
Alpenfibergang  (III,  60 ff.)  lernt  man,  wie  La  Roche  S.  &7  hervorhebt,  erst 
recht  scbUzeu,  wenn  man  sie  mit  der  Uebersetznug  and  Torhonzong  des 
LivioB  vergleicht.  Anders  freilich  nrtheilt  Stracban-Davidson  8.  402: 
„Unfortunatdy ,  Polybiv^B  power  of  grtvphic  deliruation  of  loealüiea  ia  not 
«gual  to  ftia  indattry,  and  hi>  aecount  of  Sannibai's  route  faih  fttr  ihort 
of  Ote  elear  and  txact  dttcription  tnhieh  he  is  eartful  to  promüe  Mg  readerg". 
Die  zahlreiche  Littecatnr  Ober  den  letzteren  Gegenstand  von  Zander  Der 
Heerzag  Hannibals  Aber  die  Alpen,  Gättiugen  1829.  8.  ab  hier  anfcuffibren 
halte  ich  mich  nicht  ffir  verpflichtet. 

110)  B.  18.  Änsser  diesem  Excors  and  den  beiden  anderen  langen 
B.  6  nnd  84  (s.  A.  116)  mOgen  hier  noch  besonders  die  militärischen  fiber 
Strategie  IX,  12—16  nnd  Signale  X,  48—47,  12  (s.  A.  11)  hervorgehoben 
werden.  Ueber  die  BeHchreibnng  des  rCmischen  Lagers  VI,  27 — 36  bandeln 
H.  Droysen  Die  poljbianische  Lagerbeschreibung,  Comm.  in  hon. 
Th.  Uommseni,  Berl.  1877.  S.  SS -40.  Hankel  Das  rflmigche  Normal- 
lager znr  Zeit  des  Poljbios ,  Jahrb.  f.  Ph.  CXXI.  1880.  8.  737—768.  Nissen 
Das  altrSmische  Lager  nach  Poljbios,  ebendas.  CXXIII.  1881.  S.  12S-188 
(gegen  Hankel)  nnd  Hankel  ebendort  S.  867—867. 

117)  V,  8S,  1  f.  XII,  87,  7.  »8,  10  f.  XXXIV,  2,  1  ff.  Andrerseits  s.  IV, 
30,5.  IX, 1,4.  XU,26f.  Tgl.  Eirzel  S.  689— 898.  In  Bezog  aof  Zenon 
nnd  Antisthenes  von  Rhodos  s.  Ä.  121. 

8* 


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116         Neiinandznaiizigstes  Capitel.    PoljbioB  nnd  Poieidonioa. 

die  Würde  der  Geschichte  einem  Pablicum  gegenüber,  welches 
mehr  und  mehr  daran  gewohnt  worden  war  in  derselben  eine 
blosse  ünterhaltungslitteratur  zu  suchen  und  überdies  voD  einer 
zabllosen  üamaaae  von  Specialgeschicliten  fast  erdrückt  war"*). 
Es  war  nicht  seine  Bchuld,  dass  ihm  durch  den  annrngänglichen 
Zwang  biegegen  ankämpfen  zu  müssen  jene  kritischen  Excurae 
geradeza  abgenSthigt  wurden  "*),  and  seine  Kritik  war,  wenn 
auch  bisweilen  Übertrieben'*'),  so  doch  in  ihrem  Kerne  gerecht'"}. 

116)  Schon  Epfaoros  und  Timaeot  eahen  sich  geoSthigt,  wie  bereite 
C.  21.  A.  291  gesagt  ist,  die  Heinang  zu  bek&mpfea,  als  ob  zu  einer 
epideiktiacben  B«de  mehr  Talent  und  Fleiia  gehOre  als  za  einem  Geacbichts- 
werk,  Polyb.  Xll,  SS,  8  f.  So  begreift  «ich  denn  aneb  nicht  bloss  der 
Kampf  des  P.  gegen  die  Rhetorik  in  der  Geackichtscbreibtuig,  sondern 
auch  die  Zarflckstellnng  des  xii/xvöv  in  seiner  eignen  weit  über  aeine  eigne 
eigentliche  Heinnng  hinaus  (a.  A.  60). 

119)  Chodnföek  üebei  die  QrSnde  der  tbeoret  Excnr«e  uod  Be- 
merkangen  des  P.,  Wien  1689.  8.  steht  mir  nicht  za  Gebote.  Treffend 
aber  bemerken  Harkbanser  S.  49  und  Strachnn-DaTidaon  S.  416, 
dasB  ea  damala  weder  kritische  noch  sonstige  wiasenechoftlicbe  Zeitschriften 
noch  anch  die  Sitte  gab  den  Text  mit  Anmerkaugen  zn  veraehen,  tmd  dass 
daher  dem  F.  nur  diese  Möglichkeit  fQr  seine  ErOrtemngen  blieb.  Dm  so 
mehr  ist  ea  unbillig,  wenn  Scala  S.  890  ff.  hier  TOn  Beclame  redet,  nnd 
mit  Recht  bebt  Nieae  OOtt.  gel.  Ans.  1S90.  S.  896  den  Widerspruch  herror, 
daas  P.  bei  ihm  bald  als  „ein  bedeutender  philosophisch  geschulter  Kopf" 
eracheint,  „der  seine  Zeitgenossen  ütwrragt",  bald  als  „ein  Schriftsteller, 
der  durch  Aupreiaung  aeiner  Waare  E&ufer  anlocken  will". 

120)  S.  C.  21.  A.  28«.  268-261.  270.  So  «ehr  P.  die  Schimpfreden  des 
Timaeoe  tadelt,  so  bat  doch  Scala  S.  88  f.  A.  1  ein  habsches  Verseichniss 
der  eignen  EraftausdrScke  desselben  in  seiner  wisseDscbaftlicben  Polemik 
zusammengestellt.  Scala  bebt  femer  mit  B«cht  [S.  69)  den  Mangel  dei 
P.  an  allem  leichten  Humor  herror  und  giebt  8.  88  f.  A.  3  ein  aoderea  Ver- 
aeichniaa,  ana  dem  man  sieht,  wie  herb  und  bitter  stets  die  Scherze,  Witie 
und  Sarkasmen  deaselben  sind. 

121)  So  in  der  Hauptaache  gegen  Timaeoa  (vgl.  fibrigena  Sintenii 
P.  u.  T.,  Philol.  n.  1847.  8.  291  f.),  am  Wenigaten  wohl  gegen  Tbeopompos 
Vlll,  11—18,  8  (a.  indessen  Harkhanser  8.  89 f.  A.  6).  JS.,  8fif.  6f.  XTI, 
12,  7  (andreraeita  vgl.  XII,  27,  S),  gegen  den  er  zwar  auch  manches  Zutreffende 
bemerkt,  deaaen  Oeaammtbedeatnng  er  jedoch  schwerlich  richtig  gewQrdigt 
hat,  der  aber  freilieb  durch  sein  eignes  bitteres  Drtheil  aber  Andere  eine 
acbarfe  Zurechtweisung  aeiner  selbst  förmlich  herausforderte.  An  der  vollen 
Gerechtigkeit  der  massvoUen  Kritik  dea  Fabina  u.  Philiuos  I,  14  f.  16,  13. 
68,  6.  III,  8  f.  26,  2ff.  (vgl.  C.  21.  A.  688)  im  Ganzea  ond  Grossen  nnd  dea 
Kallistbenes  Xll,  17—82  zweifelt  hente  wobl  Niemand  mehr,  die  des  Ph7lar- 
choa  II,  66,  1—68,  6  ist  freilieh  einseitig  nnd  getrflbt  durch  den  entgegen- 
gesetzten Parteiatandpnnkt  (s.  C.  21.  A.  667),  zeichnet  aber  doch  die  Fehler 


..>^.00' 


.3IC 


Polybioa  von  Megalopolin.  117 

Uebr^ens  nimmt  er  es  sich  auch  durchaus  nicht  Obel  scharf  von 
ihm  getadelte  Historiker  dennoch,  and  zum  Theil  in  ausgedehntem 
MasRe,  selbst  zu  benutzen "').  Grossentheils  mit  dem  eben 
diese*  OeMsbicbtBchreibera  richtig.  Und  ao  werden  wir  dem  P.  denn  in 
Bezug  aof  SoajloB  tmd  Cboereu  (b.  C.  81.  A.  607)  unbedingt  bq  glauben 
habeD.  Die  EiOrterong  endlich  XVI,  14—20  (s.  C,  19.  A.  46.  C.  21.  A.  680) 
gegen  ieine  ZeltgenosBen,  die  Kboder  Zenou  ond  AntUtbenea,  kann  (troti 
Scala  S.  38  f.  A.  1)  lediglich  ala  ein  Muster  einer  anat&ndigen  und  mit 
Achtung  verbtmdenen ,  wenn  auch  gchaifen ,  wieaenBchafUichen  Polemik 
beieichnet  werden,  und  gerade  der  SchluHs  20,  6  ff.,  in  welohem  er  eiz&blt, 
dsM  er  an  Zenon  «elbat  bereite  einen  lud  dessen  Irrthümer  beiüglicben 
Dod  von  demaelbcn  frenndlich  und  mit  Billigung  aufgenommenen  Brief  ge- 
richtet habe,  und  dann  binzafQgt  (g.  8  f.):  Siö  d^  %Sv  lyä  xafaxal/a«tifM 
xtfl  avtoi  Tois  xa&'  ij/iät  xal  toig  imyivofi^fovc,  lär  fikv  *atu  7lf6&llli9 
ti^immilit^ä  nov  nati  tri*  Ttf/ayfiateiav  SutrptvSöpivoi  %ai  JtaQogävtte  iqv 
äl^&eiar,  a-jiaiiaiT^tas  inixiiMV,  li*  di  nai  ayvomv,  avyjvmnjjv  i'jdi', 
xal  liältcxa  xävteav  ;^fiiV  Jiii  lö  fiiyt&ct  t^t  avvTä^tias  noI  8tä  t^«  itu&ö- 
loo  iftpPoXitP  \m*  «gayfMiiav,  nmsa,  denke  ich,  auf  jeden  Unbefangenen 
einen  ebenso  wobltbnenden  wie  die  geradem  «chnCde  Krittelei  von  Brand- 
sCäter  Qeach.  des  aetol.  Landes  S.  240  {=•  Poljb.  S.  26)  einen  widrigen 
Eindruck  machen,  und  auch  die  Ironie  von  La  Roche  S.  80,  auf  dessen 
genauere  AnsfObmugen  S.  69—81  im  Debrigen  eu  verweiaen  ist,  erscheint 
biei  Qbel  angebracht  VgL  aach  Markhansei  S.  48 — 64.  Debrigens  sind, 
wie  Nissen  Bh.  M.  XXVL  S.  881  f.  gegen  Monmsen  bemerkt,  die  po- 
lemischen Ezcnrse  „mit  grosser  Berechnung  dabin  gestellt,  wo  über  die 
lienutate  Haaptqnelle  Beohenechaft  gegeben  wird.  So  ist  der  Brauch  bei 
gewissenliallen  Historikern  dieser  Zeit". 

132)  So  PhylarcboB  (vgl.  C.  2t.  A.  560  mit  den  Nachtrr.)  n.  Eallirthenes 
(IV,  33,  2.  VI,  4&,  1),  wahrscheinlich  sogar  Timaeos  (vgl.  VIII,  8,  12  und 
Scala  S.  126—128,  s.  oben  A.  4),  om  von  Phüinos,  Fabiua  Piotoc,  Zenoa 
(a.  die  Nachtrr.  z.  C.  2.  A.  630.  636)  und  Aotistbenes  (s.  A.  121)  gar  nicht 
zu  redeiL  8.  Scala  S.  266-268  (vgl.  Niese  QOtt.  g.  A.  1890.  3.  898). 
Vgl.  auch  A.  121  E.  E.  Und  so  ist  selbst,  wie  Scala  S.  S60.  A.  1  bemerkt, 
aus  der  aterkeu  Abfertigung  des  Sosjlos  und  Chaereas  (s.  A.  121)  nicht 
Oboe  Weiteres  mit  BOttcbei  (s.  C.  21.  A.  616)  and  v.  Breska  Unter- 
suchungen Aber  die  Quellen  des  Polybios  im  dritten  Bache,  Berlin  1880.  8. 
(Leipsiger  Doctord.).  ä.  T.  98  eu  schliesaen,  dass  er  sie  gar  nicht  benutut 
haben  kSnne,  aondem  seine  karthagische  Quelle  fOr  den  Eweiten  panischen 
Krieg  wahrscheinlich  ausschliesslich  äilenos  (s.  C.  21.  A.  616)  gewesen  »ei. 
Ob  dies  dennoch  ann&bemd  richtig  und  die  anderen  Gründe  Breskas 
zwingend  sind,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  Von  römischer  Seite  nimmt 
derselbe  ausser  Fabius  noch  eine  sweite  Hauptquelle  an,  einen  jüngeren, 
lar  Scipionenpartei  gehörigen  Gescbicbtechreiber,  vielleicht  mit  Recbt, 
doch  Iftsst  sich  schwerlich  («.  d.  Bec.  v.  H.  Haupt  Phil.  Anz.  XUr.  1883. 
S31— 834)  der  Stoff  so  genau  StOck  für  Stflck,  wie  er  es  versucht,  unter 
diese  drei  Qnellen  und  im  Wesentlichen  nur  unter  sie  vertheilen.  Aus 
FabinePictor  ist  auch  die  Gesch.  der Eeltenkriege  im  8.  B.  (s.  E.W.Nitssch 


'cS'^' 


118         NenntuidzwiuizigateB  Capitel.    Poljbioa  imd  PoaeidonioB. 

Bemerkten  hängt  aber  auch  noch  eine  aodere,  unerfreuliche  Eigen- 
thümlichkeit  des  Foljbios  susammen.  Zu  dem  gleichen  lehrhaften 
Zwecke  wie  er  schrieb  nämlich  einst  schon  Thukydides  Ge- 
schichte, aber  Thukjdidea  liesa  die  Elreignisse  selbst  lehren, 
Folybios  hält  ea  für  nötbig  seioeo  Lesern  im  Tone  fiberzeugter 
Unfehlbarkeit  die  betreffenden  Lehren  massenweise  in  Escursen 
und  körzeren  Zwischenbemerknngen  ausdrücklich  Torzutragen  "**), 
und  überdies  ist  er  nicht  eben  sparsam  in  der  Mittheilung  seiner 
eignen  Erlebnisse.  Indessen  zieht  sich  dies  keineswegs  Jn  gleichem 
Masse  darchsein  ganzes  Werk  hin*'').  Die  Rflcksicht  auf  Schönheit 

BOm.  Annalistik  8.  S73— 278).  Ferner  gehCrt  za  den  QnellenBchriftBtellern 
des  P.  Ftolemaeoa  von  Hegalopolis  (a,  C.  21.  Nftchtn.  A.  S68'),  ferner 
PtotemaeOB  Phjskou  (CbarakteriBtik  dee  Antiochos  Epipbanes,  Fr.  1  b. 
Ath.  X.  488d  —  Po^b.  XXVI,  I,  daher  denn,  vie  ScaU  S.  262  bemerkt, 
Ath.  fQr  dieselbe  Sache  bier  jenen,  V.  194b  den  P.  citirt),  nnd  irohl  mit 
Recht  bezieht  MfiUer  F.  H.  G.  lY.  S.  849  die  Aenaserunfr  TU,  7,  1  auch 
auf  Baton  (vgl.  C.  21.  A.  59S  mit  d.  Nacbtir.).  Noch  b.  A.  97>>  %.  E.  und 
Scala  S.  2fl7f.:  „Weitere  litterarieche  Quellen  Bind  die  TerOffenUichten 
Redeo,  to  die  des  Ast^damEia  XXX,  1,  11  .  .  .  (daae  Liv.  XL 7,  22—24  dieae 
TeiOffentlichung  selbet  benutzt  habe,  wie  Nitzsch  Poljb.  S.  181.  A.  IS 
meint,  iat  sehr  nn wahrscheinlich);  ferner  Bericht«  über  SenatBÜtsungen 
XXI,  18—28.  XXiy,  11;  endlich  ans  Archiven  {vgl.  Niesen  6.  106)  schrift- 
liche Berichte  der  Zeitgenossen  XTI,  fi,  g  und  Briefe,  so  des  Soipio  X,  9,  3. 
Wahrscheinlich  hat  P.  auch  dos  pvßliSiim  oi  itfya  zor  Vertagung  ge- 
standen, dal  die  'Tnoiiv^itaia  des  PhilippoB  (XXIII,  S,  G)  enthielt  (e.  d. 
spKter  folgenden  wörtlichen  AnfOfaningen  §.  7),  und  das  Commentarinm 
des  EOnigs  Eumenes  (Liv.  XLII,  6),  das  natnrgem&si  im  rOm.  Archiv  ge- 
blieben war". 

1S9<>)  Die  Deutung,  welche  Boscher  Thukjd.  S.  lgO£F.  der  einschlagen* 
den  Stelle  des  Thnk.  I,  22,  3  giebt,  ist,  wie  man  auch  immer  Sber  dieselbe 
nrtheilen  mag  (s.  ErUger  zu  ihr),  jedeafolls  nicht  die  richtige  und  das 
HissTerat&ndniss  also  nicht  aaf  der  Seite  des  P.,  sondern  anf  der  seinen, 
wie  dies  auch  Harhhanser  S.  102,  nur  allzu  schflchtem,  ausspricht.  Im 
üebrigen  vgl.  Harkhanser  S.  181— ISS  nnd  die  Zneammenstellangen  bei 
La  Boche  S.  63  f.  Daas  aber  diese  Onrndverschiedenheit  des  Thukydides 
und  des  P.  aus  dem  unterschiede  der  Zeiten  hervorgeht,  mid  dase  dem  P. 
auch  diese  seine  EigenthDmtichkeit  durch  sein  Publicum  abgenOthigt  war, 
fahrt  sehr  richtig  La  Boche  8.  7  f.  ans.     Vgl.  anch  A.  71. 

123)  Nissen  S.  282:  „Es  ist  denn  doch  zu  beachten,  dass  der  Schrift- 
steller seiner  eignen  Peraon  in  den  beiden  letzten  Theilen  des  Werkes 
(B.  81—34  und  B.  86 — 39,  s.  A.  140)  in  gans  anderer  Weise  gedenkt  als 
in  der  oberen.  Diesen  stand  er  als  Geschichtschreiber,  jenen  als  Augen- 
zeuge nnd  Mithandelnder  gegenüber;  wo  aber  drängt  sich  P.  selber  im 
4.  und.  6.  Tbeile  (B.  19  24  und  26—30)  vor?  obwohl  die  Erw&hnungeu 
zeigen,  daas  dain  nicht  Veranlassung  und  Gelegenheit  fdilte". 


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Folybioi  TOD  HegftlopoUs.  119 

der  DarstelluDg  nimmt  in  seinen  Augen  erst  den  untersten,  wenn 
auch  immer  noch  nicht  unwichtigen  Platz  ein'*').  Aber  es  war 
nichtsdestoweniger  ein  grosser  Irrtham,  wenn  man  bis  in  die 
nenesten  Zeiten  geglaubt  hat,  als  hätte  er  desebalb  darauf  ver- 
zichtet auch  seinerseits  ein  historisehes  Kunstwerk  zu  schafien. 
Vielmehr  ist  das  Ganze  nach  einem  grossartigen  und  wahrhaft 
bewondemswertben  Plane  oi^anisch  einheitlicb  angelegt  und  ge- 
gliedert"*). Wie  weit  die  AusfOhrnng  enteprecbeud  gelungen 
ist,  kßnnen  wir  freilich  nur  tbeüweise  beurtheilen,  da  ja  leider 
nur  die  5  ersten  BQcher  uns  volUtändig  erhalten,  im  üebrigen 
aber  nur  noch  BrachstQcke  und  Anssfige  and  vom  17.,  19.,  37. 
and   40.   nicht   einmal    AuszGge    mehr    geblieben    sind'*').     Die 

ISl)  X.T1,  17,  >ff.  zif  oö«  iMxiog  Sv  Z-^patn  fiiinpaua,  i^öti  tö  xXtÜm 
ov  xf(t  Tqv  t£w  sfoj'fMfT«*'  Ciirijotv  oi9i  tuQt  tön  jit^iaftö»  tijt  i%o9iati»s, 
«Uä  «(|4  tipi  xnt  tiiiat  naittMMiqv  ioxövia*»,  «nl  iiilig  int  nOlläius 
jxl  fo&tta  tfcfivv«öftM«B,  Htt^xf  Hai  nliiovt  cztfoi  tmr  ixiipmimv  9vy- 
ygmtpimv;  tyA  3i  9>tr(l  fih*  9tlv  Kgövom*  noiita^at  nal  <ncoDJa£((>  iticif 
rit6  iiövtae  iiayyilUiv  tue  «^liffiB  ^Si/lov  yäf  äe  ov  lunfä  lUjäla  8i 
nift^aUnai  toito  nfig  Trjv  tatofüty),  ov  ft^  ^ytfwi'iHmraiof  yi  Mal  n^m- 
«•V  «vtö  nafä  zofs  fi«if^ie  ävätdai  zlftt«(fat.  xnlXov  yt  8t£-  uUm  yäf 
af  etTj  Fallit»  (tif/ij  T^e  tazofiaf,  i<f'  ^h  ^*  ftäliov  aiiiwu^tiri  ta>lnt%is 
ärijp-  90,  3.  äü  3ti  fiälieta  fiiv  xtifäo^ai  Ttärtmr  itfitfiiv  tmv  t^t 
laioi/tas  fitfiv  tali*  yüf  tl  8i  ft^  toöto  Swatöv,  löv  ävay%au)zärav 
ytal  t£v  ptylaxn*  (v  «vtg  Mliin^v  xottiH^ai  neavatt».  Von  einem  etwsB 
andeten  Oealchtspunkte  ans  bemerkt  er  IX ,  1 ,  dasi  geine  aoasohlieBslich 
politiiche  und  namentlich  alles  HjUiologiiche  und  Genealogieche  aus- 
•cUiettende  QeBchichticbreiboiig  etwas  BintanigeB  ond  HerbeB  (ain^öv  n) 
nnd  DnergStalicheB  {äipvyayiiyTi-iov)  habe,  vgl.  A.  61. 

13&)  Diea  hat  NtBBen  geieigt,  weichet  S.  362  eebi  riohUg  gegen 
Hommien  bemerkt;  Tod  einer  „bewQiBteti  Opposition  gegen  die  übliche 
kflüBtleriBch  atUisirto  grieohiache  Hiitoriographie"  finde  ich  in  der  poljbi- 
aniachen  Darstellnng  keine  Spur,  wohl  aber  gegen  die  Akriaie,  Bbetorik 
und  Verlogenheit  denelben.  P.  hat  gerade  so  gnt  ein  htetoriBchea  Eiuut- 
werk  liefern  wollen  wie  einer  seiner  Vorgänger.  In  wie  weit  er  dies  er- 
reicht, bleibt  eine  aadere  Fiage  .  .  .  Einoin  Hellenen,  der  jedeneit  seine 
Dichter  (Homeroi,  Heaiodos,  EnripideB,  Pindaios)  im  Sinoe  hat  and  mit 
DichtenprQchen  «eine  Bede  «chmfickt,  der  in  wahres  Entaetsen  geiftth  ober 
die  Profiuiiinng  der  Ennatwerke  aeiner  Nation  durch  die  plnrapen  RAmer, 
fehlte  die  kflustleciscbe  Begabung  nicht  Vgl  A.  fll.  91.  111.  131.  1S9. 
140.  146.  —  Hiehei  gehOii  lum  Theil  doch  aach  der  Reiehthmn  dea  P.  an 
oft  recht  gelungenen  Vetgleiohen,  a.  die  ZuBammeDstelluDgen  tod  La 
Roche  S.  6ȣF. 

136}  Die  Uteale  und  fut  allein  muetergültige  Handachrift  der  fBnf 
erstes  BScber  iat  A  (Vatic.  134)  ana  dem  11.  Jahrh.,  unter  den  jüngeren 
ist  die  141T  geecbriebeiie  Florentiner  B  die  erheblichste.    Wie  tren  in  A 


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120  Neonundzwanzigstea  Capitel.    Polybios  und  Poaeidonio». 

Abgreozung   der  Bücher  ist  aiinäbernd  TolUtäiidig  nur  bis  zum 
18.  Überliefert'^^;   von  da  ab   müssen  die  Gitate  namentlich  dea 


TerhäUnlBBm&ssig  die  uraprSsglichen  Formen  bewahrt  Bind,  leigt  ans  der 
UebereiuBtüumuDg  mit  den  Inschriften  Jeroaalem  Die  Inschrift  Ton  Sestoa 
lind  FolfbioB,  Wiener  Studien  L  1ST9.  S.  8S— 68.  Neben  A  kommt  eu- 
nächst  aber  dennoch  auch  för  diese  BBcher  die  toq  kundiger  Hand  ent- 
worfene fortlanfende  Eicerpteneammlung  ans  den  16  ersten  und  dem  18. 
in  Betracht,  deren  ältester  ond  weitana  wichtigster  Codex  F  (Urbin.  102). 
gleichfalls  ans  dem  11.  oder  IS,  Jahrh.  ist,  imd  die  man  knrz  die  Epitome 
oder  die  Ezcerpta  antiqna  sn  nennen  p&egt.  Die  erste  Aaagahe  von  Vinc. 
Opaopoens,  Hagenau  1630,  umfaaste  nnr  jene  bia  dahin  allein  bekannten 
eraten  6  Bücher  mit  der  lat.  üebers.  von  Nicolaiia  Perottna  (1U9),  in 
der  zweiten  bei  Heivagen,  Basel  164B,  iat  die  eben  erw&hnte  Epitome 
vom  6.  Boche  ab  nach  einem  von  Pithoens  besessenen  Codex  mit  der 
Iat.  Debersetzong  von  Woifg.  Mnsculns  hinzugefügt  le.  Caeanbonua, 
Paris  1609,  zog  bereits  andi  F  heibei  nnd  gab  auch  die  ersten  Bflcfaer 
des  Anssngs  mit,  desgleichen  schon  die  ihm  za  Gebote  stehenden  Fragmente 
der  grossen  ExcerpteDsammlong ,  welche  Kaiser  Konatantinoa  Porphyro- 
genuetoa  ans  alten  Classikem  anter  6S  Titeln  hatte  zusammenstellen 
lassen,  und  von  denen  fQr  Polybios  erhebliche  Stttcke  aas  den  Titeln 
jttffl  Xftaßtiäv,  xfffl  äfttijs  Hul  tumias,  Jirgl  yvufim»,  xti/l  Ixtßovlmp, 
^tfl  iiolioif%iän'  in  vetschiedenen  Eandacbriften  sich  erbalten  haben.  Die 
ittfl  iiti$efiei£v  hatte  mit  BruckatäckoD,  die  ans  P.  angefahrt  werden,  schon 
Fnlvius  Uraiuna,  Antwerpen  1682  faeraoagegeben.  Dann  folgte  die  Be- 
kanntmachung von  denen  jtcql  äqct^s  "al  TtavCag  aua  dem  im  10.  Jahrb. 
geachriebenen  Codex  Peirescianaa  (jetzt  Tnronensis,  a.  C.  S2.  A.  382)  P, 
welchen  zuletzt  Wollenberg  neu  verglichen  hat,  durch  H.  Valois 
(Valesins),  Paria  1684.  Es  erachienen  sodann  die  Oeaammtausgaben  von 
lac.  Gronov,   Ämaterdam  1670,   von   I.  A.  Erneati,    Leipzig  1763.   1764. 

III.  8.  und  die  Kuesent  tflchtige  von  Schweighäaser,  Leipzig  1789—1796. 
VIII.  8.  Hierauf  machte  Angelo  Mai  die  hOchat  wichtige  Entdeckung  der 
Anszdge  nepl  yrtafiiäv  in  einem  vatikamschan  Palimpseat  (U  =-  Yatic.  78 
aus  dem  10.  Jahrh.)  und  TerSffentlichte  seinen  Fnnd  in  der  Script  vet.  nova 
coli.  Vatic  II.,  Bom  1627,  der  dann  von  Oeel,  Leiden  1829.  8.,  Lucht, 
Altena  1830.  8.  und  nach  neuer  Yerglaichung  von  Th.  Hejse,  Berlin 
1846.  4.  bearbeitet  ward.  Inzwischen  erschien  die  fernere  (nicht  besonders 
werlhvolle)  Gesammtausgabe  von  Dübner(?),  Paris  bei  Didot,  1889  nnd 
1866.  Lex.  8.  und  die  erste  Textrecension  von  Bekker,  Berlin  1844.  0.  8., 
denen  dann  noch  die  ferneren  Ausgaben  von  L.Dindorf,  Leipzig  1866 — 1868. 

IV.  B.  (S.  wesentlich  verbesserte  Anfl.  von  Bflttner-Wobat  Bd.  1.  8.  1882. 
1889.)  nnd  die  ganz  vortreffliche  von  Hultach,  Berlin  1867— 187S.  IV.  8. 
(2.  Aufl.  Bd.  1.  1888)  gefolgt  sind ,  nachdem  unterdessen  neue  AnszOge  ans 
einer  sehr  jungen  Eskorialhandscbrift  (Q),  zum  Titel  xcql  tnifiovlmi  ge- 
hörig, durch  C.  Müller  F.  H.  G.  II.  S.  IV.  XSVII-SXS  und  Feder  Ei- 
cerpta  e  Polybio  etc.  Bd.  1,  Darmat  1848  (1S49).  8.  und  aus  dem  Hiscellan- 
codex  T  —  Paris,  auppl.  607,  in   welchem   der   betreffende  Abschnitt  im 


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.^IC 


Athenaeoa*")  und  die  aas  Polybioa  theils  unmittelbar,  theils 
mittelbar   geflossenen   Darstellongen   zumal   des  Livius"^,   aber 

10.  Jabrb.  gsBcIirieben  ist,  andere,  dem  Titel  m<fl  noliofiußv  entnommene 
dnrch  C.  UfllUr  in  W.  Dindoifg  knag.  Am  loaepb.  (Porii  1847)  und 
Wescber  Po1iorQ6tiqne  des  Qreca,  Paria  1867.  Fragmente  inädite de Poljbe, 
Rev.  arcbäoL  N.  F.  XIX.  1S60.  3.  60-60.  124—130  verSffentlioht  waren. 
Strachan-DaTidton  Selection*  from  Poljbiiu,  Oxford  1888.  8.  iat  mir 
nnr  ans  der  tadelnden  Bec.  t.  Hnltech  Berl.  pfa.  Woch.  IX.  1889.  8p.  1649 
bia  1B68  bekannt  —  B.  über  die  Handscbriften  und  die  Methode  der  Text- 
geetaltang  noch  HnltBch  QoaeBtionea  Poljbianu  I.  IL  Zwickan  1869. 
Dreaden  186».  «.  und  Jahrb.  t  Ph.  XCT.  1867.  S.  289—807.  Campe  a.  a.  0. 
3.3S7S'.  T.  LeDtaofaOOtt.gel.A.  1866.  St.  S6f.  Nftber  PotjbiaDa.Mnemoa. 
Tl.  1B67.  S.  IIS  ff.  225  ff.  Ul  ff.;  in  Bezug  auf  die  kritdicfa-erkläienden  Bei- 
träge genOgt  ei  im  Qanien  auf  die  Ansg.  t.  Hnltaoh  in  verweiaen,  doch  iat 
manche«  Nene  biniagekommen:  Seeck  Zn  P.,  Herrn.  XII.  1877.  S.  609 f.  a. 
e.  A.  188>>.  Lammert  Zn  P.,  Jahrb.  f.  Fh.  CXXXTII.  1899.  S.  617—632. 
BDttner-Wobat  ebendaa.  CXXIX.  1884.  S.  111— 12S.  CXXXIX  1SS9. 
3.  67I-69S.  CXIL  1990.  S.  833— 848.  Hnltach  ebend.  CXXXV.  1887. 
S.  763— 766.  CXXXIX.  1899.  3.  741-744.  Comto.  Fleckeiaen.,  Leipzig  1890. 
S.  81-92.  Btich  Philologna  XLTlIl.  1889.  S.  866—867.  Wunderer  Con- 
iectuiae  Poljbianu,  Briangen  1996  —  Act.  aem.  Erlang.  IV.  1986.  8. 283—269. 
Ana  demaelbeu  bereite  arg  ventflmmelten  Exemplar  wie  unaere  Handschriften 
der  fOnf  eraten  Btcher  aind  anch  die  Excerpte  entnommen,  ao  daaa  alao 
da«  in  demulben  fehlende  17.,  19.,  87.  (nnd  vielleicfat  anch  40.)  Buch  schon 
im  10.  Jahrii.  nicht  mehr  vorhanden  war,  a.  Niaaen  Krit,  Unteranohnngen 
(B.  A.  47)  S.  318  n.  a.  a.  Ü.  3.  266f.  —  Dentacbe  üeberaetenngen  Ton  Sejbold, 
Lemgo  1779  —  1783.  IT.  8.  Storch,  Prenzlau  1828  —  1831.  12.  (nnToll.). 
Haakh  nnd  Krac,  Stuttgart  1868-1876.  lU.  16.  Campe,  Stuttgart 
1861-1863.  XIT.  16.  —  Poljbina  Qeachichte  mit  den  Analegungen  nnd  An- 
merkungen dea  Herrn  Ton  Folard  n.  a.  w.  ana  dem  FranaS«.,  Wien  1760  f. 
TU.  8.  —  Litteratnrüberaichten  von  Campe  a.  a.  0.  S.  833—364.  Jacobj 
Philologna  XLV.  1886.  3.821-868.  Schenkl  Jahreab.  SIXTID.  8. 837-260. 

127)  Dnrch  die  Bxoerpta  antiqua.  Fdr  die  folgenden  Bficher  sind  die 
Notizen  in  den  anderen  Anacflgen  aj^lich.  So  finden  aie  aich  fQr  den 
Anfang  dee  27.,  SS.,  86.  nnd  S8.  (vgl.  Nisaen  a.  a.  0.  8.  276),  ferner 
XXXVni,  8  (1  a),  1.  ÖT(  i]  iTJ  PvßXos  Mifiixti  iqv  «mnUfuty  i^c  täv  'ElX^voiv 
ätvxiat  (TgL  Hnltacb  b.  d.  St.).  Die  loteten  erbaltoen  Worte  dea  F. 
XXXIX,  10,  8  lanten:  covrav  8^  «rna>v  tutir  iicuixtUop.iva9  ItCnixat 
diaatKp^aai  tavt  iptlvovc  foit  ntQitiliiitiiivovt  vnö  rija  CatOfüit  Mal  lö 
jük^os  t£v  ßJßltov  ual  rö>  äfi^ftav  t>7g  ol^g  »fayitaztüit,  nnd  die  Unter- 
Bchrilt  in  U:  Iw  im  tiifl  cov  lig  xl  liivfi:  Wlog  x^t  nolvßiifv  Xöyov  Ifi  ./' 
lÄv  jü  X6yop  beweist  wenigsten«,  daaa  mit  ihnen  daa  39.  Bncb  endete  nnd  der 
in  ihnen  verapiochene  Qeneralindei  folglich  da«  40.  bildete,  a.  hieräber 
nnd  im  üebrigen  Aber  dieaelbe  Niasen  a.a.O.  S.  277ff.  Die  Zahl  TOn 
40  Bflehem  giebt  P.  aelbat  an;  HI,  32,  2. 

128)  Sie  reichen  bis  cnm  84.  B.  Dam  kommen  noch  ein  paar  bei  Steph. 
T.  Byi. 


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.3IC 


122  NeuntuidswanzigateB  Capitel.    Polybioa  nnd  Poaeidoiiioa. 

auch  des  Diodoroa'*')  und  Appianos'"),  Plntarchos "*)  und  Po- 
Ijaenoa"^)  und  Terschiedeoe  BacUiclie  Erwägungen  vorwiegend 
auahelfen"*).     Alle  bei  anderen  Schriftstellern  erhaltnen  Bruch- 

IS»)  Ich  halte  in  Being  aaf  Liviai  du  C.  Sl.  A.  610  beseichnete  Er- 
gebnira  von  WOlfflin,  dws  acbon  Tom  21.  B.  ab  Coeliua  Aotipater  nnd 
P.  deaten  Quellen  sind,  nacb  wie  toi  allen  BemKogelDiigaD  (a.  B.  too  Bieaka, 
B.  A.  133)  gegenQber  fQr  das  einsig  richtige,  Enmal  wenn  man  mit  Kieae 
annehmen  darf,  dau  Coeliua  aeineneits  auch  schon  den  P.  mitbenotct 
hatte,  wie  iah  ea  unten  gethan  habe  (e.  A.  118*>).  AUerdinga  aber  mag  es 
wohl  Bein,  dass  Lifina  nur  einen  Anatag  ana  P.  in  HKnden  hatte,  wie 
0.  Hirachfeld  Hat  Livioa  im  Sl.  und  3S.  B.  den  P.  beuatzt?  Zeitsohr.  l 
ä.  eat.  Q.  XXVIII.  1877.  S.  801—811  wabrtcheiulich  sra  machen  ancht  Vgl. 
anch  C.  Peter  Deb.  d,  Quellen  dea  21.  d.  S8.  B.  dea  Lir.  (Progt.  t.  Pforte), 
Nanmbarg  (Halle]  1B6S.  i.  and  H,  Peter  Tet  historic.  Roman,  rel^  Leipzig 

1870.  8.  S.  XC  £F.  CCXXT  ff.  In  Besng  auf  die  i.  und  6.  Dekade  aber 
s.  Nissen  Krit.  Untere,  u.  a.  w.  (rgl.  A.  47.  ISO).  Ueber  die  Uteren  Abhh. 
V.  Th.  Lucas  De  latione,  qua  LiTina  in  libris  hiatoriarDm  ccnacribeodia 
nana  ait  opere  Poljbiano,  Oroaa-Qlogau  1864.  4.  Michael  In  wie  weit  hat 
Liiins  den  Polrbiua  als  Haaptqaelle  beontztf  Torgan  1860.  4.  De  ratione, 
qua  Livina  in  tertia  dacade  opere  Poljbiano  naas  ait,  Bonn  1867.  8. 
(Doctordias.).  Tillmanns  Qna  ratione  Lirina  Poljbi  historüa  nans  ait, 
Bonn  1860.  8.  (Dootordiaa.}.  Quo  libro  LiTioa  Poljbii  hiatoriis  uti  coeperit, 
Jahrb.  f.  Pb.  CXSXHI.  1881.  8.  844—864,  von  deren  Verfasiem  die  beiden 
letiteren  einen  anderen  Standpunkt  rertreteo,  findet  man  (sowieüberC.  Peters 
Schrift)  genflgende  Anaknnft  mit  richtiger  Benrtheilnng  in  dem  Litteratur- 
faericht  von  Jacobj  (s.  A.  126).  S.  360—866.  Jetit  s.  anch  Heaaelbarth 
Hist-krit.  ünterancbungeu  bot  dritten  Dekade  dea  Lima,  Halle  16B0.  8. 
Auf  Jacobjs  Bericht  nnd  auf  die  Bibliographien  mnsa  ich  mich  hier  auch 
begnügen  für  die  SpecialnnterHaobnngen  Ober  einielne  Schlachten  n.  dgl. 
mehr  bei  P.  au  verweisen,  bo  Egelhaaf  Vei^leiebnng  der  Berichte  dea 
P.  n.  Liv,  Aber  d.  ital.  Krieg  der  Jahre  318—817  bia  eui  Schlacht  am  traai- 
tnen.  See,  Leipzig  1870.  8.  (Jahrb.  f.  Ph.  Suppl.  N.  F.  X.  S.  471—624). 
Zieliüaki  Die  leisten  Jahre  dea  zweiten  pon.  Krieges,  Leiptig  1860.  6.J 

130)  B.  28ff.     Vgl.  A.  148". 

ISl)  Anf  die  genaueren  ünteisnchungen  Ober  desaan  VerhUtnisa  eu 
PoljbioB  gehe  ich  abiiohtlich  nicht  ein. 

1S9)  Plutarchoa  hat  das  Hauptwerk  stark  verwerthet  im  Flaminioos 
(3— IS.  16—17.  20f.)  und  Aemilius  Panllua  (4—6.  10-16.  19.  SS.  asf.  86f.), 
weniger  im  Cat.  mai.  (SS.  26.  27,  auch  10.  12,  a.  Niaaen  Krit  Unters. 
S.  200—305),  nur  gelegentlich  anoh  im  Arat.  nnd  Kleom. 

138)  VIII,  17. 

134)  Die  grundlegende  Arbeit  Schweigh&asera  iat  et«t  durch  Niaaen 
weniger  in  dem  im  angef.  Buche  S.  824 — 880  mit  den  Bflchera  rom  1 6.  bis  80. 
angestellten  Versuche  ala  in  der  sp&teren  Abb.  and  durch  Metznng  De 
Poljbii  libromm  XXX — ^XXXIll   fragmentie   ordine  collocandia,   Marburg 

1871.  8.  (Doctordias)   weaentlich    weitergefSrdert  und  berichtigt  worden. 


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.3IC 


Poljbios  TOD  Hegalopolif.  123 

stocke  in  bestimmte  Bücher  einzureihen  ist  indessen  ein  Ding 
der  Uumdglichkeit'^).  Foljbios  rechnet  bekanntlich  nach  Olym- 
piaden "^ ,   fOgt    aber   zur  genaueren    Bestimmung    der    Zeiten 

Das  in  inmmarücher  üebersiclit  hinter  der  Ajttg.  tod  Enltech  Kuaammea- 
geatellte  ErgebnisB  iat,  noch  viel  aammariBCber  Tiedergegeben ,  folgendes. 
D»a  1.  Bnch  umfastte  Ol.  141,  1.  S.  (S16.  214),  dos  8.  OL  141,  8.  4  (213.  212), 
daa  9.  Ol.  142,  1.  2  (SU.  210),  du  10.  Ol.  148,  S.  4  (209.  80B),  das  11.  OL  14S, 
i.  S  (207.  206),  das  13.  Ol.  14S,  8.  4  (S0&.  204),  das  14.  Ol.  144,  1  (208),  das 
16.  OL  144,  2  (203),  das  16.  Ol.  144,  3.  4  (201.  200),  das  17.  OL  146,  I.  2 
(199.  19S),  das  18.  Ol.  146,  9.  4  (197.  196),  dat  19.  OL  146  (196-192),  das 
90.  OL  147,  1  (191),  das  21.  Ot.  147,  3  —  4  (190—188),  dag  22.  OL  14S 
(IST— 1B4),  das  28.  OL  149,  1  (183),  das  24.  OL  149,  2—4  (1B2— 180),  da« 
B6.  OL  160  (179—176),  das  26.  OL  161  (176—172),  das  37.  OL  162,  1.  2 
(171.  170),  das  28.  OL  162,  3  (169),  das  29.  Ol.  163,  4  (168),  das  30.  OL  163 
(167-164),  das  81.  OL  164  (168—160),  das  32.  OL  166  (169-166),  das  33.  OL 
166  (166—168),  das  36.  OL-  167,  I.  2  (161.  160),  das  36.  OL  167,  8.  4  (149. 
148),  da»  87.  OL  168,  1  (147),  das  38,  OL  168,  2  (148),  das  39,  Ol.  168,  3.  4 
(146.  144).  In  der  Begel  enthlüt  also,  wie  P.  selbst  bemerkt  (IX,  1,  1. 
XIV,  1,  6),  jedes  Bnch  eine  halbe  Olympiade,  einzelne  Bflofaer  aber  auch 
eine  ganze,  andere  nur  ein  Olympiadeiüahr,  nnd  zwar  so,  dass  dann  das 
folgende  B.  entweder  wiedernm  nur  ein  solches,  n&mlicb  das  zweite  oder 
vierte  Jahr  oder  aber  die  drei  Qbrigen  Jahre  der  n&mlichen  Olympiade  bringt. 

136)  Bei  HultBch  finden  sich  200,  beiiebnngsweiBe  308  eolcher  Beli- 
gviae  ex  ineerlie  libru, 

1S6)  S.  A.  134.  Die  frfiheren  üat^nnchnngeu  dartiber,  wann  bei  ihm 
die  Oljrmpiadei^ahce  beginnen,  so  auch  die  von  Nissen  (s,  Rhein.  Hus. 
a.a.O.  S.  346 ff.)  nnd  *on  Steigemaan  De  Poljbü  oljmpiadam  ratione 
et  oeconämia,  Brestao  1866.  8.  (Doctordiss.)  sind  misslangen,  s.  die  kritische 
üeberaicht  Ober  dieselben  von  Seipt  De  Poljbii  olynipiadam  latione  et  de 
beUo  Ponico  primo  quaeationee  chronologicae,  Leipzig  1887.  8.  (Doctordiss.) 
S.  6—7  (TgL  die  Becc.  dieser  Abb.  von  Soltan  Woch,  f.  U.  Ph.  VI.  1889. 
Sp.  811—213  und  Hnltscb  BerL  pb.  Wocb.  IX,  1889.  Sp.  626—631).  Seipt 
selbst  (3.  6 — 27)  scbliesst  sich  an  die  spätere  Ansicht  von  Niaaeu  Rhein. 
Hns.  XL.  1886.  S.  849 — 867  an,  dass  P.  jede  nene  OlTmpiade  mit  derjenigen 
Ealenderaeit  begonnen  habe,  in  welcher  die  betreffenden  Olympien  wirklich 
gefeiert  waren,  nnd  sacht  fOr  die  spAteren  Bacher  die  Richtigkeit  von 
Nisseus  Ergebnias  in  erhftrten,  dass  die  freilich  nm  1  bis  2  Monate 
schwankenden  Jabresanf&nge bei P. im DnrchBchniHnngef&hraaf  den  l.October 
treffen,  gelangt  aber  bq  der  Annahme,  daas  fOr  die  einzelnen  Jahre  von 
OL  140  der  frohere  mögliche  Tennin  anzusetzen  sei.  Allein  der  Scblnas 
ans  IT,  14f.,  dass  P.  Ol.  140,  1  mit  Anfang  Angnst  begonnen  habe,  ist 
•ehwerlich  stichhaltig,  nnd  mit  Recht  bemerkt  Soltan  Sp.  818,  dass  der 
scheinbar  frflhere  Anfang  der  141.  Ol.  eich  ausgleichen  dürfte,  wenn  anders  die 
Schlacht  bei  Cannae  doch  wohl  erst  Ende  Juli  Statt  gefunden  hat,  und  wenn 
man  femer  erw&gt,  „dasa  P,  doch  nicht  bei  jedem  nebensächlichen  Ereignisa 
mit  dem  Kalender  in  der  Hand  die  Datirung  gegeben  habe".    M.  E,  geht 


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.3IC 


124  NeammdEwaiizigstes  CapiteL    Polybios  and  Foseidonios. 

auch  die  Datirung  nach  römisclien  GoubuId,  nach  Strategen  des 
acbaeiachen,  aetoliachen,  boeotiBcheD  "^  Bundes,  auch  nach  halb- 
jährigen Pr;tanen  von  Rhodos '"^  und  die  regelmäasige  Angabe 
der  natllrlicben  Jahreszeiten  bei'^^).  Die  Begebenheiten  der 
ersten  Olympiade  seiner  Darstellung,  der  140.  (221—216)  er- 
zählt er  im  dritten  bis  fOnften  Buche  noch  fortlaufend,  erst  von 
da  tritt  mit  dem  siebenten  die  synchronistische  Behandlung  uach 
einzelneu  Jahren  ein"^.     Wie  es  scheint,  zerfallt  das  Ganze  in 

Hultach  (a.  a.  0.  8p.  5S8f.)  mit  Recht  noch  einen  Schritt  weiter,  indem 
er  Bcbreibt:  „Dia  Frage,  ob  aU  Anfang  der  Oljmpiade  die  thata&chliche 
Festteier  oder  ein  beBtimmtei  Dfttnm  des  achaeischen  EalenderB  cn  setzen 
sei,  hat  sich  P.  vennnthlich  niemals  vorgelegt.  Als  Anfang  der  Olympiade 
galt  ihm  der  Hochiommer  oder  im  Zweifel  der  Sp&tsommer  (denn  seine 
Neigung  den  JahreeanTang  nach  dem  Herbste  bin  ta  verlegen  ist  allerdbgs 
unverkennbar),  ond  nun  machte  er  es  sich  znr  Äafgabe  innerhalb  der 
Grenzen,  welche  die  too  vom  berein  sahwankende  Norm  frei  liess,  die  Er- 
eignisse pastend  einznordnen.  Die  Chronologie  war  für  ihn  wie  fQr  ao 
viele  andere  griechische  Geschichtschreiber  die  Ennst  die  Ereigniwe  Ober- 
sichllich  iD  gmppiren,  und  das  konnte,  ohne  von  der  wahren  Zeitfolge  ab- 
zuweichen, um  ao  leichl«r  geacheben,  je  mehr,  ao  in  sagen,  offener  Baum 
ffir  .Anfang  und  Ende  sowohl  der  ganzen  Olympiade  als  der  einzelnen  Jahre 
gelaaaen  war.  Den  Ausschlag  gaben  in  jedem  Falle  die  Hanptereigniase : 
fiel  ein  solches  gegen  Ende  einer  Oljmpiade  oder  eines  Oljmpiadenjabrs, 
so  konnten  anbedenklich  die  n&cbstfolgenden  damit  zusammenhängenden 
Ereigniaae  noch  diesem  Zeitraum  zugerechnet  werden;  geborte  jedoch  das 
HanptereigniiB  zweifellos  dem  n&chsten  Jahre  an,  so  konnten  auch  unmittel- 
bar vorhergehende,  vorbereitende  Ereignisae  dem  neuen  Zeiträume  zu- 
geordnet werden,  selbst  wenn  sie  nähet  dem  Schluss  des  vorhergehenden 
J^res  lagen".  (Ueber  den  zweiten  Theil  der  Dissertation  von  Seipt  a.  die 
Gegenbemerkungen  beider  Beoeusenten). 

187)  XX,  4.  XXXIll,  2.  Fflr  die  achaeiacfaen  und  aetoliachen  Strategen 
B.  die  Liste  bei  Niasen  Bh.  M.  XVl.  S.  218  fF.,  und  eben  au  dies  bürger- 
liche Jahr  namenüicb  der  Achaeer  lehnt  sich  P.  mit  seinen  eignen  Jahres- 
anfiLugen  an,  s.  darQber  Nissen  a.  a.  0.  S.  841  f.  (vgl.  Hultach  a.  a.  0. 
Sp.  628). 

188)  XXTII,  6  und  efter. 

188^)  Einen  besondem  Punkt  der  Chronologie  bei  P.  behandelt  Niese 
Die  Chronologie  der  gallischen  Kriege  bei  Polfbias,  Hermes  XIII.  1871. 
S.  401—418  und  im  Qegenaati  zu  ihm  Mommsen  Die  gallische  Kata- 
strophe, ebendas.  S.  646— US,  welcher  zeigt,  dass  P.  bei  der  Angabe,  am 
wie  viel  Jahre  ein  Ereigniss  «pKter  als  ein  anderes  gefallen  ist,  die  beiden 
Jahie  des  Anfongs  und  Eadtermius  mitzahlt.  Die  dadurch  II,  1»,  1  ent- 
stehende Schwierigkeit  hat  glücklicher  als  Mommsen  wohl  Seeck  Eerm. 
XIV.  1878.  S.  163—165  beseitigt  durch  Annahme  einer  Testverderbniis. 

139)  IT,  S8.    V,  81,  4  f.  fö  9'  tv*a^*olov^iOw  aal  •e;9q  ytuttttat  lip 


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.31c 


PolybioB  Ton  Megalopoli».  125 

sieben  Theile,  dereo  jeder  mit  AusDahme  dea  Tom  31.  Buche 
beginaenden  and  mit  dem  34.  endenden  sechs  Bücher  omfasst 
and  immer  mit  einer  neuen  Olympiade  anfängt  mit  alleiniger 
Ausnahme  des  dritten,  dessen  Beginn  mit  dem  13.  Bache  die 
Mitte  der  143.  Olympiade  (205)  ist.  Die  längeren,  je  ein  gauzes 
Buch  fallenden  Excnrse,  nämlich  der  Ober  die  Verfassungen  und 
insbesondere  die  römische,  der  über  Geschichtschreibung  in  Form 
einer  Kritik  der  anderen  Geschichtschreiber,  besonders  des  Timaeos 
and  Ephoros,  und  der  geographische  oder  mit  anderen  Worten 
das  6.,  12.  und  34.  Bnch,  bilden  Oberall  den  Schluss  je  eines 
jener  sieben  Theile,  and  ebenso  wurde  die  Bechszahl  der  Bücher 
des  siebentea  durch  das  im  40.  Buche  enthaltne  Geaeralregister 
zur  Vollständigkeit  gebracht"").   Jedenfalls  viele  Bflcher  erhielten 


TOÖ  f»i]  av^iiXixii*  älX^laif  täte  itgä^ug,  älXi  i«;^»«  xccl  diaifeüi  mitä« 
ita9'  ooov  iavl  twariv,  ftiXifH  Sy  tul  zäs  I^VS  ölvfuttäius  iX96vics  nut' 
ixog  a^fiD^i^ii  fifälptif  tat  xaialltjitii  yivojiivas  irpafiis.  Vgl.  V,  106,  9  f. 
XIV,  la.  XV,  24a.  XXVill,  16  (14),  10  f.  XXXII,  SB  {XXXIU,  ia&),  8ff. 
XXXfX,  If.  (la.  b).  GaoE  nnbedingt  führt  er  dieselbe  nicht  darch,  aoadem 
holte  im  14.  Bnch  bei  Ol.  144,  1  die  ag^ptieche  aeschiobte  Ton  Ol.  141  ab 
nach,  was  er  XIV,  12  dann  auch  begrüDdet,  wie  er  aberhaopt  jede  wirk- 
liche oder  scheinbare  Abwoichoiig  von  Beicem  Plane  anf  das  AengBtlichate 
rechtfertigt. 

140)  Streng  bewiesen  ist  diese  Annahme  von  Kissen  freilich  nicht. 
Wenn  P.  im  Prooemion  lam  11.  B.  (la)  aaseinandersetzt,  warnm  er  sich 
nicht  damit  begnügt  habe  jeder  neuen  Olympiade  blosa  eine  xQoyiia<ffi 
Toraaznetellen,  sondern  Tielmehr  eine  npo^K^eoig  voranfgeschickt  habe  kIijv 
t{  xäv  xfiöttav  ^^limv  ir  ixtivoit  Ü  nQoyQcupät  ixonjaäiii&a  diä  lö  (tfi 
Ubv  Itaf/tSiio'  in  avtote  tb  tmv  ^gom&iataii  yipof,  so  l&sst  sich  freilich 
hierin  eine  Andentnng  einer  solchen  Eintheilung  finden,  aber  doch  nur  im 
Zasammenhang  mit  dem  obigen  ümalande,  der  allerdings  stark  ins  Gewicht 
f&Ut.  Und  «0  mag  denn  Nissen  a.  a.  0.  S.  8S1  auch  wohl  darin  Recht 
haben,  dass  ,jede  Heiaa  oach  in  der  Tbat  eine  bestimmte  Stnfe  in  der 
Rntwicklnng  der  römischen  Weltherrschaft  beEeiohnet:  die  erste  die  Bin- 
leitnng,  die  Eweite  die  HShe  des  Kampfes  zwischen  Rom  nnd  Karthago, 
die  dritte  beginnt  mit  der  ErOffonng  des  Krieges  in  Afrika  and  schliesst 
mit  der  Vemichtang  der  makedonischen  Hegemonie,  die  vierte  stellt  die 
(]e«cfaichte  der  rSmischen  Hegemonie,  die  fOnfle  ihre  Wandlung  in  Clientel- 
bertachaft  dar,  die  sechste  bildet  den  Uebergang  zur  letzten  Anflehnnng 
der  Mittelmeeiataaten  gegen  Rom,  welche  die  siebente  Hezas  erfüllt  .  .  . 
Ferner  finden  sich  im  8 ,  4.,  6.,  7.  Theil  je  2  Bächer,  die  nur  ein  einzelnes 
Jahr  behandeln:  die  entscheidenden  Wendepunkte  der  Geschichte  werden 
dergestalt  ansgezeichnet".  —  Ob  man  aber  wirklich  die  A.  97  angef.  Worte 
des  P.  III,  4,  18  dermaasen  mit  Nissen  S.  377  „getrost  anf  die  Ooldwage 


126  Nenoandiwftniigatea  CapiteL    Polybios  und  Poseidonios. 

ihre  beBoudeteo  ProoemieD,  und  wie  theils  in  der  Vorrede  an 
der  Spitze  des  ersten,  theils  im  weiteren  Verlauf  desselben^*') 
eine  InhaltsQberBicht  über  die  Vorgescbicbte  and  in  der  Ein- 
leitung zum  dritten  eine  solche  über  das  Ganze  seines  eigent- 
lichen Themas'*')  enthalten  ist,  so  ward  Uberdiea  jeder  neuen 
Olympiade  eine  specielle  derartige  Ankündigung  (x(foix^t«i.e) 
voraafgeschickt  **").  So  entschieden  ferner  Polybios  sich  mit 
Recht  gegen  Schauergemälde  und  tragische  Rührscenen  in  der 
Geschichte  ausspricht'**),  so  zeigen  doch  die  Ueberreste  seines 
Werkes  hinlänglich,  dass  er  nicht  bloss  anschaulich,  sondern 
auch  lebendig  und  ergreifend  trotz  mancher  Trockenheiten  und 
Weitschweifigkeiten  zu  schildern  nicht  bloss  beabsichtigt,  sondern 
auch  versteht'**''),  und  welche  Soi^falt  er,  freilieh  in  seiner 
Weise,  auf  den  Stil  verwandte '*•"),  geht'*"')  schon  darana  hervor, 

legen  darf",  nm  ans  ihnen  ohne  Weiteres  cd  BchliesBeu:  „als  aitimtts 
Bcbrieb  er  die  beiden  ersten,  als  avvtQyis  die  beiden  folgenden,  aU  xnfitt^s 
daa  letzte  Buch  des  Scbluistheile",  ist  mir  doch  aehi  sweifelhafL 

141}  I,  6,  1  ff.  18,  1— B. 

143)  UI,  it.  6,  1  ff. 

143)  XI,  1  a,  a.  A.  UO. 

144)  II,  66  (Tgl.  A.  lai).  VII,  7,  Iff.  XV,  36.  Oleichwie  gegen  alle 
Bouatige  ttfattUc,  xafaio^oloyia,  ^ptvSoXoyla,  tpXvaijia,  II,  18,  IS  ff.  IT,  6. 
III,  47,  6ff.   91,  7ff.    Sil,  24,  6.   XVI,  12,  8ff. 

144'')  La  Boche  S.  G4f.  bebt  ala  besondere  Qlanapnnkte  hervor:  „die 
Erz&blnng  der  Seeschlacht  bei  Drepannm  (I,  61),  die  dea  aTrikaniechen 
Krieges  der  Karthager  (T,  66—88),  wo  die  wilde,  giahende  LeideoachaAlich- 
beit  der  SOldner  mit  meisterh alten  Zügen  geachildert  iat,  femer  (e.  k.  116) 
die  des  Hannibaliachen  Alpenzuga  <IU,  47—66),  die  der  Schlacht  bei  Cannae 
(III,  113ff.)  and  endlich  die  mit  hOchat  lebendigen  Farben  gegebene  dea 
Anfalondea  in  Älesaudria  gegen  die  ToimOnder  nnd  Hiniater  des  jungen 
Itolem&uB  (XV,  26  ff.)".  Und  Nlaaeii  S.  877  bemerkt  in  Bezug  auf  die 
letiten  Partien:  „Ueberbaupt  wird  man  finden,  daaa  aeine  ErsUilnng  nicht 
troti,  aondem  wegen  ihrer  simplen  Naturwabrheit  eich  m  einer  HOb« 
hinaufachwingt,  die  nur  der  kfinstlerisch  begabte  Meu«ch  erreicht.  Nach 
den  Beaten  zu  acblteaaen,  musB  B.  36  eine  der  ergreifendsten  ana  der  gancen 
Pragmatie  gewesen  sein".  Eine  Reihe  emphatiacher  Wendungen  at«Ut 
La  Boche  S.  66  EUBammen.  Daas  P.  anch  Bewunderung  erregen  will,  8ag:t 
er  ja  aelbat  in  der  A.  61  angef.  Stelle  VIII,  4,  10.  Die  Behauptung  dea 
Dionys.  v.  H.  in  der  C.  21.  Ä.  226  mitgetheilten  Aenaaemng  C.  V.  4  be- 
weiet  in  Bezog  auf  P.,  wie  Markhauaer  S.  96  richtig  bemerkt,  nur,  daaa 
Dion;a.  diesen  zu  benrtheilen  nicht  im  Stande  war. 

146)  Sebi  mit  Unrecht  hat  noch  Nitzach  S.  1S8  die  BehauptoDg  von 
FoUrd  wiederholt,  P.  »chreibe  den  Stil  eine»  Soldaten. 

146'')  Wie  Niaaen  S.  242  gegen  FoUrd  bemerkt 


:A,klOgIe 


PoljbioB  Tou  MegaJopolia.  127 

dass  er  den  Hiatus  nahezu  nnbediogt  vermeidet '*^*).  Freilich 
jedoch  erkeont  man  aue  Beinein  Werke  auch,  welche  Barbammen 
des  Geraeingriechische  der  hellenistischea  Zeit,  dessen  Hanptver- 
treter  er  fflr  uns  ist,  in  sich  anfgenommeQ  hatte'*").  Den  eigent- 
lichen Grandmangel  aber  in  der  Geachichtsdaratellung  des  Thuky- 
didea  hat  aach  er  noch  nicht  wesentlich  überwunden,  und 
ebendomit  ist  die  griechische  Geschichtachreibnug  überhaupt 
innerhalb  dieser  Sehranke  stehen  geblieben:  auch  Polybioa  faest 
die  Politik  ganz  vorwiegend  noch  nach  ihrer  ÄosseDseite,  also 
die  auswärtigen  Staatsverhältnisse  ins  Auge,  und  der  tiefe  Ge- 
danke, den  Aristoteles  in  seiner  Politik,  freilich  auch  nur  erst, 
so  zu  sagen,  stammelod  und  ohne  systematische  Eingliederung 
in  das  Ganze  seiner  Lehren,  ausgesprochen  hatte,  vom  Einflüsse 
nicht  bloss  des  sittlichen,  sondern  auch  des  socialen  Lebens  auf 
das  politische,  ist  an  ihm  wie  vermuthlich  auch  an  Panaetios 
spurlos  vor  Aber  gegangen "'),  so  sehr  Letzterer  unmittelbar  und 

Hb°)  8.  Benaeler  De  biata  io  oratoribus  Atticis  et  histortcis  QraecU, 
Freiberg  1841.  B.  S.  304— 814.  HqUbcIi  Ueber  deo  Hiatus  bei  Poljbina, 
Philologni  £17.  185S.  8.  868—319. 

146)  So  hebt  K.  Wagner  Berl.  ph.  Woch.  1989.  3p.  886.  Ä.  ••  die 
aorivtieolieD  Hieibil dangen  nfotüarto  II,  61, 10,  ättibttaav  Hl,  19, 6,  i^ayti- 
lato  Till,  14,  2,  KttQiaavto  XXTn,  1,  3,  tnavio  XX5IT,  4,  4  hecTOr.  — 
Die  Uutermcbtuigen  fibet  die  Spracbe  des  P.  lutben,  nschdein  aie  suerst 
durch  Braodst&ter  8.  S41— 248  (PoI;b.  B.  81—80)  einen  guten  Anatota 
eriulten  hatten,  in  neuerer  Zeit  einen  erfreulichem  Fortgang  genommen: 
Eberhard  Obeerrationum  Polybianamm  part.  1.,  Berlin  180S.  8.  (Doctoid.). 
Luettge  De  Poljbii  elocutione,  Nordhamen  1868.  4.  (demlich  veraltet). 
Eaelhar  Quaestionea  de  elocutione  Poljbiana,  Leipiig  1871.  8.  Doclord. 
—  Leipz.  Stnd.  UL  S.  8IT— 803  (vgl.  d.  Rec.  v.  Stich  Ph.  Kdach.  I.  Sp.T89£).  ' 
Stich  De  Poljbii  dicendi  geueie,  Erlangen  1880.  8.  Doolord.  —  Act.  aem. 
ph.  Erlang.  II.  1881.  a  141—311.  Goetieler  De  Polybii  eloonlione,  Wilrz- 
bnrg  1887.  8.  DoctonL  Qaaestionea  in  Appiani  et  Poljbii  dicendi  genus, 
WflTBbnrg  1890. 8.  (vgl  i  B«c.  v.  Haltach  Beri.ph.  W.  X.  18M.  8p.  765—768). 
Uollenhaner  De  verbis  cum  praepoaitioniboa  compoutia  Folybiania,  Halle 
1881.  8.  Doctord.  Kreb«  Die  Praepoeitiouen bei  Polybiue  (in  Scham  Beitn. 
■nr  hiat.  Synt-  der  gr.  8pt.),  Worzbuig  1883.  8.  Die  Praepoaitioneadverbien 
beiPoljbiua,  Regen abn^  1883.  8.  Thiemann  Quaeationes Polybianae, Halle 
1888.  8.  Doctord.  Faasbaender  Quaestioaea  grammaticae  ad  Poljbium 
pertinentea,  Crefeld  1S89.  4.  Lindaner  De  Poljbii  vocabnlis  miliUribna, 
Erlangen  1889.  8.  Doctord.  W.  Jerntalem,  a.  A.  126.  Vgl  Schenk) 
Jahreaber.  XSXVllL  S.  338— S41. 

147)  8.  Aber  diea  Alles  die  genauere  Darlegnng  ron  H.  Bitter  a.  a.  0. 
S.  4—50.  Tgl.  Snaeraihl  Ariatot  Pol.  grieob.  n.  deutsch  (Leipzig  1679). 
1.  8.  61  ff. 


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I28  Neu aundz wanzigstes  Capitel.    Polfbios  ond  PoBeidonios. 

Poljbios  durch  eeiae  VermittluDg  unter  der  Einwirkung  jener 
grosBartigen  litte rarischen  Schöpfung  standen.  Sein  eigner  Erfolg 
aber  war  ein  gewaltiger.  Sein  Werk  fand  ohne  Zweifel  sofort 
eine  so  ausgedehnte  Verbreitung,  wie  sie  überhaupt  bei  einem 
solchen  denkbar  ist.  ,^olybios  ist  der  Geachichtschreiber  seiner 
Zeit  geworden;  seine  Benntzting  und  Nachahmung  beginnt  gleich 
nach  der  Herausgabe  des  Werkes  und  ist  die  denkbar  allgemeinste, 
so  dass  er  zum  Kanon  wird.  Uns  ist  aus  der  Litteratur  jener 
Zeit  wenig  erhalten,  aber  anter  dem  zufällig  Bekannten  weisen 
gleich  zwei  RSmer,  Sempronins  Äsellio  '^)  und  Coelius  Anti- 
pater'^*"),  die  bald  nach  ihm  schrieben,  die  deutlichsten  Spuren 
seiner  Wirksamkeit  auf;  fOr  die  spätere  Zeit  legt  Cicero**^")  ein 
beredtes  Zeugniss  ab"'*^**).  Es  ist  femer  bezeichnend  genug, 
dass  ein  Mann  wie  Poseidonios  sogleich  als  sein  Fortsetzer  auf- 
trat, und  gewiss  trug  Kberhanpt  der  Einfinss  der  Stoiker  riel 
zur  Verbreitung  des  Werkes  bei'***).  Und  so  gab  es  denn  auch 
wohl  keinen  Schriftsteller  der  folgenden  Zeiten,  welcher  aufa 
Neue  an  denselben  Stoffen  ohne  unmittelbare  Abhängigkeit  von 
ihm,  wenn  auch  nicht  von  ihm  allein  gearbeitet  hätte***). 

Poseidonios*'^}    aus    Apameia   in   Syrien'"),   SchQler  des 

U8)  B.  Gell.  Vin,  18,  8. 

148>>)  Trotz  des  C.  81.  A.  ei&  Bemerktea.  Dasa  er  apUer  ala  P.  schrieb, 
■lebt  ja  fest,  und  was  wir  über  ihn  erfahren,  spricht  in  der  That  fOr  diese 
Ansicht  von  Niese,  dasa  er  den  F.  nicht  wird  nnbenatit  g^elasaen  haben, 
Tgl.  Teoffel-Schwabe  Mm.  L.-G.  %.  187,  6.  6. 

IIB«)  Bep.  I,  84.   n,  37.  IV,  S,  Tgl.  Off.  III,  SS,  118. 

148^)  So  mit  Recht  Niese  QSU.  g.  A.  1890.  S.  694  gegen  Scala 
S.  888—299. 

148*)  Freilich  aber  nicht  dieser  allein  und  nicht  so  viel,  wie  Scala 
S.  294K  meint  Die  Abhängigkeit  des  Diodoros  von  P.  (s.  A.  ISO)  wOrde 
auch  wohl  obne  die  stoischen  Sympathien  des  Ersteren  (s.  Bnsolt  Diodon 
Terh&ltnisH  zam  Stoicismos,  Jahrb.  f.  Fb.  CXXXIX.  1889.  S.  297—810)  ein- 
getreten sein. 

14»)  S.  A.  189-188. 

160)  Bake  Posidonii Khodü  reliquioe doctrinae,  Leidenl8lQ.  8.  Malier 
F.  H.  0.  ni.  8.  206—298.  17.  S.  6Ö1.  Toepelmann  De  Posidoaio  Bhodio 
remm  acriptore,  Bonn  1887,  8.  (Doctoidis«.).  Scheppig  De  Posidonio 
Apamensi  remm,  gentium,  temunm  acriptore,  Halle  1869.  8.  (Doctordiae.). 
Hiriel  Unters.  1.  8.181-248.  II.  8.  267ff.  766ff.  ZeUer  Ph.  d.  Gr.  IU',1. 
S.  572 — 584.  P.  Corseen  De  Posidonio  Bhodio  Ciceronia  in  libro  primo 
ToBcolanoram  et  in  Somnio  Sdpionia  aactore,  Bonn  1878.  S.  (Doctordiss.). 
CiccTos  Qoelle  fOi  das  erste  Buch  der  Toscalonen,  Rhein.  Mos.  XXXVl- 
1881.  S.  506-588.    C.  Franklin  Arnold  üntecancbnogen  über  Theophacce 


..>^.()l")' 


K^IC 


Poaeidonias  ana  Apameia.  129 

Panaetios'"),  scheint  etwa  um  135  geboren  zn  sein'").  Im 
Interesse  seiner  geographi seh -oatur wissenschaftlichen  Forschungen 
unternahm  er  Termuthüch  zwischen  100  und  90'")  eine  grosse 
Keise  nach  dem  Westen  ^°^)  und  kam  wohl  ohne  Zweifel  bei 
dieser  Gelegenheit  auch  nach  Rom.  Erst  später,  wie  es  scheint""), 
lehrte  er  in  Rhodos,  .wo  er  das  Bürgerrecht  erhielt  und  zu  der 
h&chsten  Staatewürde  des  Prytanen  aufstieg,  daher  er  denn  viel- 
fach auch  Rhoder  genannt  ward"').  Viele  Fremde  und  nament- 
lich auch  Römer  kamen  dorthin,  um  ihn  zu  hören,  eo  78  Cicero'^, 
so    ferner   Pompeius,   welcher   gleich  Cicero   mit  ihm  nahe  he- 

yon  Mjtilene  und  PoMdoning  von  Apameo,  Jahrb.  f.  Phil.  Snppl.  N.  F.  XI, 
Leipzig  1884.  8.  8.  76— l&O.  Schneblein  Studien  zu  Posidouina  Bhodioa, 
Freising  18B6.  8.  Ad.  Baner,  Poaeidonioa  nod  Plataich  über  die  remtHchea 
Eigennameo,  PhUotogua  XLVII  (N.  F.  I).  1888.  S.  24S— S73. 

l&l)  Strab.  XIT.  666.  XVI.  753.  Ath.  Tl.  2A2e.  J7.  ö  Umaitivt,  vm- 
lf«v  ii  'PöSios  xQrji^atiiias.  Paendo-riiikiau.  Macrob.  20.  17.  i  ^irufitvc,  vöfip 
ii  'P6dtos.  Seid.  IIoectBiövtos  'jnaiifvs  i*  Svglae,  qitlöeoqiof  Zimmi!;,  oe 
ixixlri&T]  Ufrljjt^s  (vgl.  Toepolmann  S.  20 f.). 

152)  Cic.  Off.  Ul,  2,  e.  Dino.  I,  S,  6.  Said,  »hrt  fort:  <ixolrp>  S'  iezM 
iv'FäSio,  Siäioxos  (dies  ist  falacb,  da  PanaetioB  nicht  in  Rhodoa  lehrte; 
vergeblich  mübt  Scheppig  3.  3ff.  aich  ab  das  Oegentheil  dannthmi)  yi- 
yovtäc  %aX  y-afhixi^t  Tlavaalov.  Wenn  ei  bei  PseDdo-Oalen.  HiaL  phil.  8. 
p.  600, 11  Diela  vielmehr  ala  ZubOrer  dea  Antipatros  bezeichnet  wird,  ao  iat 
diea  vohl  eine  Terwecheelong  mit  Pauaetioa,  a.  C.  28.  A.  17. 

158}  S.  A.  162.  16S. 

164)  Wohl  bald  nach  dem  Cimbemkriege ,  Strab.  VII.  8»8.  Gleich 
Zeller  S.  678.  A.  8  folge  ich  in  ao  weit  Scheppig  S.Sff.,  w&hread  Bake 
(S.  11  f.)  112—104,  Schneblein  (S.  2Sff.)  100—96  anrntzt 

1 66)  Et  beanchte  Spanien,  wo  er  aich  in  Oadea  30  Tage  aufhielt  (Strab.  III. 
188.  172.  174  — Fr.  »7.  96  Müll.,  vgl,  XIII.  614  f.),  von  da  aua  Bnf  einer  Fahrt 
l&Dga  der  afrikaniachen  SOate  Italien  (Strab.  Ilt.  144.  XVII.  B27  =•  Fr.  100. 66), 
war  ferner  auch  in  Ctallien  (Strab.  IV.  197  —  Fr.  36),  Sikelien  (Strab.  VL  266. 
278  =  Fr.  88.  SB),  auf  den  lipariachen  Icaeln  (Strab.  VI.  877  —  Fr.  78),  an  der 
OatkOete  dea  adriatiachen  Meerea  (Strab.  VII.  816  —  Fr.  64);  ob  auch  in  Li- 
gnrien,  gebt  aaa  Strab.  in.  166  (Fr.  5S)  nicht  hervor.    S.  jedoch  d.  Nachtr. 

166)  Da  die  Beige  ikach  dem  Westen  mehrere  Jahre  in  Anspruch  ge- 
nommen haben  mnaa,  wie  Zetler  S.  673  f.  A.  3  bemerkt.  Etwas  Änderea, 
was  wirklich  haltbar  w&re,  läset  sich  in  der  That  hiefQr  nicht  beibringen. 

167)  strab.  XIV.  666.  IjtoXiztvttaza  ^\v  iv  'PöSat  *al  laaqtiattvafv. 
VLL  316.  nQvtavevovTOt  avxov.     Ausserdem  s.  A.  151.  162. 

168)  Plut  Cic.  4.  Vgl.  Cic.  N.  D.  I,  8,  6.  Tuac  II,  26,  61.  Fat  8,  6. 
Brut.  91,  316.  Cicero  blieb  anch  ferner  noch  mit  P.  fortwährend  in  ver- 
trantem  brieflichem  Verkehr  (Fin.  I,  8,  6)  und  sandte  demselben  69  die  Denk- 
achrift  Ober  sein  Consulat  eu  einer  Uebei arbeitnag,  welche  P.  mit  einer 
hSflicfaen  Wendung  ablehnte  (ad  Att  II,  1,  2,  vgl.  A.  219). 

SvnMiHL,  eil*i)h.-Kla.  Lkt-OMdb.  U.  9 


130  Netmundswaiuigstes  Capitel.    Foljbioa  und  Poseidonios. 

freundet  blieb  uod  ihn  zweimal  besuchte"').  Jedenfalls  trug  anf 
diese  Weise  auch  er  gleich  Fanaetios  viel  sur  Terbreitung  der 
stoischen  Lehre  in  Rom  bei:  Cicero  schildert  ihn  als  einen 
allen  gebildeten  BSmem  wohlbekannten  und  vertrauten  Mann'*"). 
Ende  87  oder  Anfang  86  kam  er  selbst  zum  zweiten  Male  nach 
Rom,  und  zwar  jetzt  als  Gesandter'*').  Er  starb  84  Jahre  alt, 
wie   es  heisat'"),  jedenfalls   hoch  betagt,   wahrscheinlich  etwa 

169)  Das  erste  Mal  bei  Gelegenlieit  dei  Seer&uberkriegei,  d.  h.  wohl 
nicht,  wie  es  nach  dem  ungenauen  Aaedrack  von  Str&b.  XI.  492  (vgl.  P. 
Fr.  69)  fivina  Itü  löv  X^atqmöv  nölrfiDv  i^rHQev  Bcheiaen  kOnnie,  beim 
Beginn,  sondern  nach  Beendigung  desselben  66,  das  «weite  Hai  nach  der 
BScbkebr  ans  dem  mithridati neben  Kriege  68  oder  62  (Plnt.  Pomp.  42.  Cic. 
Tdbc.  b.  a.  0.  decedtns  e  Syria.  Plin.  VU.  §.  112).  8.  Scheppig  S.  8ff. 
(vgl.  Toepelmann  S.  11.  Ä.  1).  Dieser  zweite  Besach  gab  (wie  Cicero 
eiz&hlt)  dem  P.  Gelegenheit  die  stoische  Lehre,  dass  der  Schmerz  kein 
üebel  sei,  zn  bewähren,  indem  er,  durch  eine  schmerzliche  Krankheit  ans 
Bett  gefesselt,  dennoch  von  da  aus  dem  Pompeins  einen  Vortrag  darflher 
hielt,  nihil  esse  bonum  nisi  qvod  esstt  kotteitum:  (Mmque  qttati  face*  ei 
doloris  admoverefavr ,  saepe  dixisse;  nihil  agi»,  dolor!  guamms  ms  tHoUgtM, 
»miguam  te  esie  confitebor  malum.  Plnt.  a.  a.  0.  dagegen  berichtet,  P.  habe 
den  bei  dieser  Gelegenheit  vor  Poropeins  gehaltenen  Vortrag  gegen  die 
Lehre  des  Bhetors  Hermagoras,  nach  welcher  alle  möglichen  allgemein 
gehaltenen  Untersuchungen,  so  weit  sie  nur  für  ein  grosses  Publicum  tod 
Interesse  sind  {itoliti*ä  ^ijT^fiiiiii,  s.  C.  SB.  A.  14B),  Sache  der  Redekunst 
so  gut  wie  der  Philosophie  sein  sollten  (s.  C.  86.  A.  92),  schrütlich  auf- 
geseichuet:  t^v  Jh^dcoiv  üvtyiiailiiv,  ^v  loxtv  in'  aviov  nfot 'EQfuayöfut 
zöv  ^tofu  acfl  tijf  »tcOölov  ^t]Tr',ee<of  avTita^äneros,  Wohl  mit  Recht 
nimmt  daher  Scheppig  S.  10  an,  dass  dieser  Vortrag  vielmehr  beim  ersten 
Besnche  des  Pompeius  gehalten  war.  üebrigens  vgl.  auch  Hillscher  a.  a.  0. 
S.  699. 

ISO)  N.  D.  I,  U,  123.  famUiari»  omnium  nosfruM  PotidoMue,  a.  A.  302, 
vgl.  A.  104.  Auch  mit  Rutilius  Lupus,  einem  alteren  Schüler  des  Fanaetios 
(Cic.  Off.  III,  3,  10,  vgl.  A.  219),  war  er  persönlich  bekannt,  vgl.  A.  19a  z.  E. 

161)  Unter  dem  siebenten  and  letiten  Consulat  des  Maiius  (Fr.  40 
b.  Plat.  Mar.  46).  Said,  sagt  vielmehr:  unter  dem  ConsulatdesMarcellns  (61); 
^iAt  Si  Mal  tli  'Pufiiiv  ixl  Mägnov  MaftiilXov.  Dies  durch  die  Annahme 
eines  diitteu  Besuchs  unter  Letzterem  mit  Bake  S.  SO,  Toepelmann  3. 6. 19, 
Scheppig  S.lOff.,  Arnold  S.  111.  A.  66,  Schuehlein  S.60ff.  ausgleichen 
zD  wollen  scheint  mir  eine  unmethodische  Harmonistik,  und  wesshalb,  auch 
ganz  hievon  abgesehen,  eine  Verwechselung  des  Marius  mit  Harcellus  un- 
gleich wahrscheinlich  et  ist,  zeigt  Zeller  S.  572f.  A.  8.  P.  hat  vielleicht  das 
Jahr  61  gar  nicht  mehr  erlebt  oder  doch  durchlebt,  s.  A.  163.  Bei  Poljb. 
XVII,  8,  3  erscheint  ein  gewesener  Prytan  als  rhodischer  Gesandter  in  Born, 
und  so  mag  denn,  wie  Arnold  S.  110  annimmt,  auch  bei  F.  seine  Ptytanie 
vor  seine  Gesandtschaft  gefallen  sein. 

162)  Fseudo-Lnkian  a.  a.  0. 


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PoteidoniM  ani  Apameia.  131 

am  51  *^).  Ad  Gelehrsamkeit  flberbot  er  seinen  Meister  Pauae- 
tioa  '**),  aber  hinter  desBen  grosBartiger  Geifitesfreiheit,  Helle  des 
Sinnes  and  Schärfe  der  Kritik  stand  er  weit  zurück.  Wie  viel- 
mehr jener  der  Vertreter  eines  weitsichtigen  Rationalismns,  so 
war  er  der  der  Mystik  in  der  mittleren  Stoa.  Aber  freilich  ist 
er  auch  nicht  allein  aas  Panaetios  hervorgewachsen,  sondern  er 
hat  sich  gleich  jenem  unter  dem  Einfluss  des  Earneades  und 
nicht  minder  gegenüber  der  vielfach  dessen  Kritik  wieder  auf* 
nehmenden  Polemik  des  Epikureers  Zenon  seine  eigne  Meinung 
gebildet'^''),  wie  er  denn  überhaapt  der  letzte  selbsl^ndige 
Forschergeist  des  classischen  Atterthums  war.  Nicht  bloss  der 
Lehre  vom  periodischen  Weltbrand  wandte  er  sich  wieder  zu  ***), 

168)  Wamm  es  genthener  encheint  an  dieier  Berechniuig  von  Bake 
3.6—9  fertnbalteD  aU  win  Leben  mit  Toepelmana  8.  6— lO,  Scheppig 
S.  ISff.  und  Sohveblein  S.  10.  eoC  swiechen  ISO  nnd  i«  oder  gar  mit  Malier 
S.  üb  iwiichen  1S6  und  111  in  wtien,  Uiot  Zeller  a.  a.  0.  dar.  Allem  Aa- 
Mtheiu  nach  wird  er  von  Cic.  Tom.  V,  ST,  107  all  ein  16  ichoo  Geatoibener 
bebaodelt,  und  da  Panaetio*  am  110  starb  (■.  C.  88.  A.  60),  lo  konnte  P., 
falls  Dicht  vor  180  geboren,  kaum  noch  denen  Bchdlet  geweten  aein, 
wenn  man  ea  aticb  geradein  ala  DDiDl^llch  nicht  beieichnen  kann.  Die 
Angabe  tod  Atb.  XIV.  667  f,  dau  Strabon  (64  odei  68  geboren)  im  7.  B. 
behauptet  habe  ihn  noch  peraOnlich  gekamit  ed  haben,  kann  daher  nicht 
genan  sein.  —  Ueber  die  erhaltene  Bflste  des  P.(?)  (mit  der  Ontencbrift 
nO£l^ilNIO£)  nad  eine  ähnliche  Gemme  i.  Visconti  Icon.  gr.  1.  S.  S84f. 
n.  Tf.  XXIV;  *gL  indeseen  Seheppig  8.  Ifi. 

164)  Bbab.  XVI.  TMI.  ävqo  tn»  x«i#'  tjl^S  vUoföqiMi'  nolvita&imatoe- 
Vgl.  A.  188.  Deber  seine  groue  nnd  vieUeilige  Belesenheit  «.  Soheppig 
8.  10  f. 

lei")  Indem  er  den  Kinwflrfen  Beider  in  anderer  Art  als  Panaetioe 
denen  des  Earneades  tbeili  itechnong  trag,  theile  ansiaweichen  suchte, 
dergestalt  dass  er  anch  von  Panaetios  flberall  da  abwich,  wo  dieser  jenem 
sngertimmt  hatte.  Den  Beweis  wird  Schmekel  (s.  C.  S8,  A.  13)  liefern. 
Vgl  anch  Schmekel  De  Ovidian«  Pjtbagoreae  doctnnoe  adombratione 
(Oreifswald  1886).  8.  86—78.  Ich  moss  mich  ans  dem  mir  von  ihm  Hit- 
getheüten  anf  einige  knrse  Andeatongen  im  Folgenden  beschränken,  da 
das  Qenanere  in  die  Geschichte  der  Philosophie  nnd  nicht  der  Litteratur 
gehört;  ■.  A.  166.  166.  Von  der  richtigen  AnffassDog  der  Affecte,  sagt  P. 
b.  Oalen.  T.  !91  —  p.  3S8  f.  Bake,  (also  ebendamit  von  einer  richtigen 
Psychologie)  h&ngt  anoh  die  richtige  AnfTaMong  des  Lebeneiwecks  ab, 
im  ital  T&itov  StaX^ip6ivios  6f9üe,  fftsn  fiiv  tcitip  jf^ofi'ai  x^it  tö 
Jiitiiecffiv  tat  äxo^G,  Ss  af  ffaq»iffial  (d.  i.  also  Earneades  nnd  etwa  anch 
Zcnon)  ufostiwovct  *.  1. 1.,  n.  dun  vgl.  nnn  A.  168.  Weiter  s.  A.  183  und 
(ugleich  aber  das  VerbUtnies  des  Zenon  so  Kameadee)  C.  8S.  A  147. 161. 163. 

166)  Aet.  Plac.  p.388  Diele  (—  Psendo-PInt.  Plac.  II,  0,  S.  Stob.EkL  I. 
p.  SM  E.  160,  18  f.  W.).    Enseb.  P.  K.  XV,  40,  8.  SMd.    Er  handelte  über 


.  >^.00' 


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132  NeannndEwaiuigstea  Capitel.    PolybioB  und  PoBeidonioa. 

sondern  auch  dem  Glauben  an  jegliche  Art  tod  Wahrsagung, 
welchen  er  noch  durch  allerlei  neue  Gründe  und  Beweise  zu 
stützen  suchte^°°)  Immerhin  jedoch  haldigte  er  einer  ähnlichen 
eklektischen  Richtung  *^^,  indem  er  noch  enger  als  Panaetios  an 
die  aristotelische  Dreitheilnng  der  Menschenseele,  jedoch  mit 
einer  sehr  charakteristischen  Modification,  sich  anschloss^^)  und 

dsDeelben  im  1,  B.  «epl  xioiiov,  La.  Di,  VII,  143,  Tgl.  A,  808.  Wie  er 
dabei  mit  Beiognahme  aaf  die  Kritik  des  Karneadei  nod  des  ZenoD  lu 
Werke  ging,  erkennt  man  darch  Tergleichnng  der  ans  ibm  im  S.  B.  von 
Cic  N.  D.  (s.  Ä.  SOS)  gefloasenan  Partien  mit  den  im  1.  B.  ans  Zenon 
stammenden  (s.  C.  32.  A.  168)  nnd  dem  ans  EleitomacliOB  (s.  C.  2.  A.  64«) 
entnommenen  S.  B.  (s.  bes.  IS,  29ff.),  so  wie  ans  einer  Vergleiohung  der 
letzteren  mit  einander  (I,  9,  SS  ^~  III,  83,  79,  wie  achon  ScbOmann  be- 
merkt; entfernter  berabrt  sich  I,  8,  SO  mit  III,  18,  82  i.  A.)  ber*orgebt, 
daas  Zenon  aach  nacb  dieser  Bichtnug  den  Kameades  benntit  hatt«.  Die 
Polemik  des  F.  in  Uieologischer  Hinsicht  gegen  Epikuros  (I,  i4,  ISS  [vgl. 
A.  302].  III,  18,  47  ff.)  war  obne  Zweifel  recht  eigentlich  eine  Antwort  anf 
die  des  Zenon  gegen  die  Stoa  (I,  10,  24).  Mit  Becht  aber  zieht  in  dieaeo 
Zosammenhang  Schmekel  anch  das  Excerpt  dee  Aceios  Didym.  b.  Stob.  I. 
p.  483-4S8  H.  177,  SOff.  (Fr.  phju.  87.  p.  462  Diele)  ans  P.  hinein. 

166)  In  einer  eignen  Schrift  st^l  fuattiu^s  in  6  Büchern  nnd  im  S.  B. 
Beines  ^aixoc  löyoc,  La.  Di.  VII,  142,  Tgl.  A.  204.  307.  Dentlich  zeigt 
sich  liiebei  seine  Rucks ichtnahme  auf  die  Einwendnugen  des  Eiuneadea, 
Tgl.  Cic.  Divin.  II,  7,  19  mit  I,  b,  9  nnd  II,  6 f.,  17ff.  mit  1,49,  109ff.  62,  118. 

167)  Zeller  8.  679.  A.  2  Termnthet  sogar  nach  La.  Di.  VII,  139.  8oMi 
S'  uvtois  n^Tt  iiä  TTiv  Siaipmviav  atplataef^ta  tpiloco^Cas,  iittl  z^  J^^y^ 
TOVTfi  xfolti^iiv  olov  tiv  ßiov,  äs  »al  IloaiiSiiinög  q>i]«>y  I*  toig  J7po- 
Tt/f-xtDioCs  (vgl.  A.  316),  dass  er  die  Lehre  seines  Zeitgenosten  AnUoohoa 
aus  Askslon  tod  der  Debereinstimmnng  aller  Philosophen  in  den  Hanpt- 
ponkten  so  üemlich  gebilligt  habe. 

188)  Dnd  nicht  an  die  platonische,  wie  Zeller  S.  67gff.  behauptet. 
Sehr  fehlerhaft  bandelt  ToUends  aber  diesen  Qcgenitand  Stein  Ps^chol. 
der  Stoa  S.  186  ff.  Wenn  P.  uiD&cbst  den  Qegensati  des  Vemfluftigen  nnd 
des  DnTernOnftigen  in  der  Meosohenseele  betonte  (Terbill.  de  an.  14.  Oalen. 
V.  649 f.),  so  thaten  das  Platon  nnd  Aristoteles  anch,  nnd  fQr  ihn  war 
dies  die  Hanptsache,  indem  sich  gerade  darin  seine  Abweichung  von  der 
mteren  Stoa  ansapricht,  dass  er  letiteres  nicht  (wie  es  mSglicher-,  aber 
freilich  nicht  wahrscheinlicherweise  znm  Theil  noch  Panaetios  gethan 
haben  kann)  ans  ersterem  herleitete.  Dies  schlieset  aber  nicht  im  Mindesten 
ans,  da«B  er  letiteres  gleich  Platon  nnd  Aristoteles  wieder  eintheilte,  und 
es  ist  nicht  der  mindeste  Qrand  die  Angabe  von  Oalen.  V.  476  f.  Sau  filv 
ow  TÖv  ^^av  SvaTiivritä  ti  tau  xul  wqoanrfnix6ia  ßintjt  gxmäe  ket^ic  >( 
TMiy  tilfois  xoiovtots,  ixi^iUf  iiövu  diomeivficii  Hyti  avtä,  tä  Si  SUci 
ttloja  oiifumira  zais  dwäfttttv  ätK/iOTiguit  ip^ofrui,  rj;  tt  txi&viii]%i%y 
xal  TJ  ^vftofiiil,  tiv  äv9faixow  8i  iiörov  zais  tfiiii,  moattli]ip4i^ai  -faf 
wl  zi]v  loyitfiis^v  ä(2i7*  und  668.  ^sixs^at*  iv  t§  xtfl  naffmv  jr^af^torti^ 


..>^.00' 


.31c 


ein  nichi  geringerer  Verehrer  Piatons,  zu  dessen  Timaeos  er 
anch  einen  Commentar  schrieb^),  als  jener  wai*^,  auch  den 

(vgl.  A.  214)  diommiUvove  ^luis  vjto  ipiäv  ävtäntai*,  ittiOvfitjtixije  Hai 
9vitott9ovt  *til  loyiMix^E  mit  Stein  deaelialb  ed  verwerfen,  weil  O&len. 
an  der  lettteren  Stelle  bincnaettt,  P.  habe  diese  Lehre  auch  in  deo  Sie- 
anthea  hineinerUärt:  t^c  ii  ait^t  Sö^ijt  o  I7o«.  {dtt^tv  ihiitt  xnl  tö* 
KltJv^rjv.  Nur  aber  fragt  eich,  wie  man  jene  Stellen  aDfznfawen  hat,  ob 
in  ihnen  Ton  einer  auch  im  Menachen  und  in  den  Thieren  vorhandenen 
Ffianzenaeele,  -welche  Ton  den  Stoikern  ja,  wie  ichon  bemerkt  (C.  88.  A.  43), 
ABch  nicht  ^i^,  gondem  nnr  ipvoit  genannt  wurde,  blou  abgesehen  wird 
oder  ob  P.  in  Menschen  nnd  Thieren  eine  solche  nicht  anerkannte.  Nnr 
im  letztem  Falle  w&re  Beine  Eintheilong  die  platonische  mit  einer  geringen 
Modificatiou.  Allein  dann  hKtte  P.  anch  die  Seele  in  den  Pflanien  gleich 
Flaton  als  tat»viii]tiiiöv  aufge&ut,  und  damit  Utte  er  in  Folge  jener 
seiner  Modification  keinen  Unterschied  mehr  zwischen  diesen  and  den 
niederen,  besonders  angewachsenen  Thieren  übrig  behalten.  Folglich  ist 
diese  Anslegnng  Zellere  S.681  verkehrt  und  vielmehr  jene  erstere  Hirzels 
L  S.  SIS  f.  die  richtige.  Die  Seelenlehre  des  P.  iat  also  vielmehr  die  des 
Aristoteles,  welcher  die  beiden  niederen  Seelentheile  nach  Platona  Con- 
sbnction  zu  IJnterabtheilnngen  des  von  ihm  angenommenen  zweiten  (öffvit- 
Tiöv  —  V'Z'l  B^^To^')  herabsetzte  nnd  als  dritten  Theil  im  Menschen  die 
dieBem  mit  den  Pflanzen  nnd  Thieren  gemeinsame  ipvjij  Oftnxi*^  hinzu- 
fügte. Daes  damit  auch  Cic.  N.  D.  U,  11,  29.  12,  33  f.  nicht,  wie  noch 
Hirzel  glaubte,  im  Widerspruch,  sondern  im  besten  Einklang  steht,  seigt 
Schwenke  Jahrb.  f.  Ph.  CXIX.  1879.  S.  138f.  Nur  sah  P.  abgeeehen  von 
jener  kleinen  Modification,  welche  den  niederen  Thieren  neben  der  Pflanien- 
seele  nur  noch  den  niedrigeren  Theil  der  Thierseele  beliess,  alle  diese  von 
Aristoteles  nnd  Piaton  ante  rech  iedenen  Theile  nicht  eigentlich  als  solche, 
sondern  nnr  als  ErUte  an  und  versetzte  sie  alle  in  das  Herz:  Galen.  T.  51b, 
ö  it"  'jlQi.<noTH7]s  II  ital  h  Iloaetiiäftot  cßi]  fiiv  ^  itifii  il>vj^t  ovx  ovopd- 
iowlni,  Swäfitis  i'  ttvtti  ipam  fitöf  oiaiat  In  tijf  Tta^dias  iffiufi^vi];. 
Gerade  diese  Abweichung  aber  ist,  wie  Schmekel  richtig  erkannt  hat, 
im  höchsten  Grade  bezeichnend:  indem  er  den  Einwürfen  von  Sameadea 
nicht  wie  Panaetios  dahin  nachgab,  die  Fortdaner  der  Menschenseele  nach 
dem  Tode  eu  leugnen,  sondern  anch  (was  Zeller  III',  1.  8.  GSS  mit  Unrecht 
anzweifelt)  die  Praeezistens  derselben,  natOrlich  beide  nur  vom  Ende  des 
einen  Weltbrande«  bis  snm  Anfong  des  nachsteo,  festhielt,  so  sah  er  doch 
ein,  daaa  die  blosse  Praeezistens  und  Postexistenz  der  Vernunft  des  mensch- 
liehen Individnums  keine  persönliche  und  somit  eigentliche  sein  wflrde,  und 
hielt  daher  neben  der  ihm  gleich  Panaetios  eben  dnrch  Jenen  Widerspruch 
des  Eameades  (vgl.  A,  168)  au%edrangeDen  Oliedenmg  der  Henschenseele 
doch  EOgleich  an  ihrer  Einheitlichkeit  fest,  so  dass  er  hierin  sch&rfer  blickte 
als  Flaton  und  die  Uteren  Stoiker  and  vielleicht  auch  als  Aristoteles.  (Von 
dem  gaiuen  E;fpothesengewebe,  welche«  Hirsel  IL  S.  772—786  gegen  die 
vorstehenden  Anaahmen  zusammenwirkt,  scheint  mir  kein  einziger  Faden 
baltbar).     Dass  er  die  Affeote  im  Gegensatz  zu  Piaton  ausschliesslich  dem 


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.^le 


134         NeuDTindtwanzigBtoH  Capitol.    Polybios  and  PoBeidonios. 

Pyth^oras  schätzte  und  sogar  den  Demokritos  als  einen  wirk- 
liclien  PkiloBophen  anerkannte  ^").  Ja,  man  wird  woU  kaam 
fehlgreifen,  venn  mau  annimmt,  dass  die  in  diesen  Zeiten  er- 
folgende, von  der  alten  Form  sich  weit  entfernende  Erneuerung 
des  PythagoreismuB  zwar  nicht  aus  ihm  hervoi^ng,  aber  doch  anter 
seinem  grossen  Einflüsse  zu  wirklicher  Bedeatung  gelangte""*). 
Und  so  erklärte  er  sich  denn  mit  Piaton  und  Aristoteles,  worin 
ihm  vermuthlich  "*)  jedoch  bereits  auch  Panaetios  vorangegangen 
war,  auf  das  Entschiedenste  gegen  jede  Ableitung  der  sinnlichen 


Iniftvfii^ixöp  EQgetheilt  habe,  ist  blosBe  Phantane  Stein«  S.  IM,  der  eich 
auf  Hiizel  H.  S.  463  ff.  beruft,  wo  Nichts  daron  steht  S.  Tielmehc 
Galen.  V.  4S9  f.  ö  Iloatidäviot  .  .  .  iaaivei  ie  Sfia  xtcl  ttgoaütcu  li  IlXti- 
tavos  96yiia  *al  ävtiliyti  toIs  «£(1  tov  XQvainjiov  ovzt  ni/iaetg  tlvat  lö 
nirdi]  denvvtav  ovxe  iniyijvötuva  %fi<jcaiv,  äJXa  «ii'jjfffte  -civäg  fiiQiov 
Svvä^gmv  äXöfmv,  ag  ö  IlXäxtav  mvöiiaatv  fni^^vfitiTixiiv  xi  Kai  6v(iottSfi, 
(GeTadezn  «eltsam  künstelt  Stein  S.  IST  f.  A.  363  an  diesen  Worten  heram). 
Sollte  die  bei  La.  DL  Tll,  188  angefahrte  stoische  Lehre  dem  P.  angehöTcn, 
HO  nahm  er  als  Viertes  im  Menschen,  als  Drittes  in  den  Thieren,  als 
Zweites  in  den  Pflanzen  aacb  noch  eine  ffi«  an,  vie  sie  im  UnorgauiBcheo 
ist,  im  Menschen  also  votl;,  ^vj^  (—  9vitöt  und  Ivi^viiia),  fv'otc,  ?£ie. 
Uebrigens  s.  &..  S09.  Wie  sehr  P.  auch  in  der  Meteorologie  auf  den 
Schnltern  des  Aristoteles  steht,  darfiber  s.  Diels  Za  Cicero  Tusc.  1, 19, 43, 
Rhein.  Mas.  XXXIV.  1879.  S.  437 — 191. 

ie9)  Was  MflUer  S.  a49^  A.  6  mit  unrecht  bestreitet.  S.  Sex.  Math. 
Vir,  98.  Plut.  proer.  an.  22.  1023  B.  Theon  von  Smjma  p.  103,  18  Hill. 
Bake  S.  238-241.  Vielleicht  auch  zum  Phaedros  (Herrn,  in  Plat.  Phaedr. 
p.  114  Ast,  vgl.  Hirzel  I.  8.  237  ff.,  wenn  hier  nicht  gleichfalls  der  mm 
Timaeos  gemeint  ist)  nud  zum  Parmenides,  wenn  andere  unter  dem 
„rhodischen  Philosophen"  bei  ProkL  in  Plat.  Parm.  VI.  T.  VI,  2B  P.  bu 
verstehen  sein  sollte. 

170)  Galen.  V.  421.   P.  b.  Galen.  V.  47S.  icatf  i  niäxm*  rtftüs  iSlSa^. 

171)  Seil.  Ep.  9,  32.  Dass  er  jedoch  in  seinen  JT^ipimiHo/  sogar 
auch  den  Epikuros  gewiseermassen  als  Zeugen  der  Wahrheit  EOgelassen 
fa&tte,  sohliesst  zwar  Useuer  Epicnrea  S.  LVII  f.  ans  Cic.  Tose.  V,  36,  73 
nnd  mit  Corssen  aus  Stellen  dea  ersten  Buchs  dieser  Schrift  Cicero», 
aber  dieser  Schlnss  hat  fOi  Denjenigen  keine  Bedeutnng,  welcher  TTseneiB 
Behauptung,  V,  24,68  — 28,  82  sei  von  dort  entnommen,  für  zweifellos 
falsch  nnd  Corssens  Zurfickführung  des  ersten  Buchs  anf  P.  fOc  fiberans 
zweifelhaft  oder,  besser  gesagt,  nnr  fQr  sehr  bedingungsweise  richtig  bUt, 
8.  A.  216.  217.  220.    In  Bezng  anf  Pjiihagoraa  b.  Eunächst  Diod.  V,  28,  C. 

171>>)  loh  entlehne  diese  VermutbuDg  den  Mittfaeilnngen  von  Bchmekel 
(s.  A  16«>').    VgL  Schmekel  De  Ovid.  Fjth.  dootr.  adnmbr.  S.  6b  ff. 

172)  Dflw  dies  allerdings  nicht  gaiiE  sicher  sein  mag,  ist  A.  168  n- 
gegeben. 


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.3IC 


Poseidonioe  aus  Apameia.  135 

EmpfinduDgen,  der  Affecte  nud  Begierden  aus  der  Yernaiift'^^, 
Und  war  schon  Panaetioa  za  der  Unterscheidung  einer  doppelten 
Moral,  einer  idealen  fQr  den  vollkommenen  Weisen  und  einer 
realen  fOr  alle  Menschen,  getrieben  worden,  so  folgte  Poseidonios 
ihm  vQUig  auf  derselben  Bahn,  eo  daes  der  Glaube  au  die  Mög- 
lichkeit eines  vollkommenen  Weisen  selber,  welcher  schon  bei 
jenem  auf  schwachen  Füssen  gestanden  haben  mag^'*),  bei  diesem 
vollends  erscfaflttert  erscheint'^'').  Noch  entachiedner  vielleicht 
als  Panaetioa  warnte  er  vor  dem  Uebermass  allegorischer  und 
etymologischer  Auslegung  der  Volksmythen"*),  auch  hier  dem 
Vorbilde  Platona  sich  anschliessend"').  Auch  er  femer  legte 
das  grösste  Gevricht  auf  Klarheit  und  SchSuheit  der  Darstellung, 
und  zwar  auf  letztere  in  einem  Grade,  welcher  ihn  bisweilen  in 
seinen  wissenschaftlichen  Beschreibungen  zu  rhetorischen  üeber- 
triebenbeiten  verleitete*'^).  Alle  erhaltnen  Bruchstücke  entfernen 
sich  weit  von  der  trocknen  und  ungeniessbaren  Schulsprache 
der  meisten  älteren  Stoiker  und  verrathen  einen  guten  Stilisten, 
zum  Tbeil  eine  schmuckvolle  und  blüteureiche  Redeweise.  Da 
sein  Interesse  ihn  vielleicht  noch  mehr  zur  gelehrten  Forschung 
ala  zur  Philosophie  hinzog,  so  rechnete  er  die  Mathematik  und 
die  Einzelwissenschaften  überhaupt  geradeswegs  der  letzteren  zu"^). 

173)  Qalen.  V.  4S9f.,  b.  A.  168. 

174)  S.  C.  28.  A.  48. 

176)  S.  Hirsel  II.  8.265  ff.  TTeber  Beine  politischen  Geaanken  e.  C.  28. 
A.  56,  Ober  seine  Tngendlehra  Hirtel  II.  S.  498  ff.,  aber  seine  Ethik  oud 
ethischen  Braobitflcke  Oberhaupt  Bake  S.  186—230. 

176)  S.  Hirzel  I.  8.  220  ff.,  aas  dessen  Erörterung  jedoch,  wie  Schwenke 
a.  a.  0.  S.  185  richtig  bemerkt,  nur  so  viel  hervorgeht,  dasa  „P.  die  Etymo- 
logie und  Allegorie  nicht  an  Stelle  nissenscbaftlicher  Gründe  gebrauchte, 
wie  es  Cbryaippoa  gethan  hatte".  Hätte  er  auch  da,  „wo  es  sich  nicht 
mehr  dämm  handelte,  die  atoiacbe  Lehre  zu  beweisen,  sondern  die  Volks- 
religion einigermasaen  mit  ihr  in  Einklang  zu  bringen,  jene  Mittel  gäoilich 
verschmilhl,  so  h&tte  er  so  ziemlich  alle  Beziehungen  zu  den  allgemeinen 
Yorstellnngen  des  Volkes  und  dem  hergebrachten  Cultus  aufgeben  mQsseQ, 
was  er  als  Stoiker  gewiss  nicht  wollte".    Im  Debrigen  vgl.  A.  183. 

177)  S.  bes  Fhsedr.  229  D  f.,  vgl.  Hirzel  a.  a.  0. 

178)  Strab.  III.  147  (—  Fr.  48  Mail.).  JTodttdmvto«  di  lö  «lq#o;  nSv 
fitTtHXm*  iitcupü*  Kai  i^v  äftz^v  ovx  aneietat  xis  avvii&ovs  (itogcias, 
iUä  aavtrtovai^  lat'E  vntfpoiait.  Uebrigens  s.  bes.  Hirzel  II.  S.  2S9  ff. 
S38  r.  382  ff.  466.  Anm. 

179)  Sen.  Ep.  88,  24.  „qutmadmodum ,  inquit  (Posidoniue) ,  est  ali^ua 
pari  phüoaophiae  tiaturalit,  est  <üiqua  moralis,  est  aliqua  TOtionaliis ,  sie  et 
haee  quoque  liberaliuin  artium  turba  locam  sibi  in  phitosophia  virtiiieat.   cum 


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.3IC 


136         NeanundEWfuiEigiites  CapiteL    Polybios  nnd  PoBeidonios. 

Und  SO  beschäftigte  er  sieh  namentlich  viel  eingehender  mit 
naturwissenacbaftlichen  Untersuchungen,  als  die  Stoiker  sonst 
zu  thun  pflegten,  und  traf  daher  mit  Aristoteles,  dessen  Werke 
auf  diesem  Gebiete  er  wenigstens  zum  Tlieil  eifrig  stndirte^, 
auf  demselben  vielfach  zusammen'^').  Sein  geometrisches  Wissen 
wird  besonders  gerühmt^),  nnd  so  verfasste  er  denn  auf  diesem 
Gebiete  abgesehen  von  dem  Commeotar  zum  platonischen 
Timaeos  eine  Streitschrift  wider  den  Epikureer  Zenon 
und  vielleicht  auch  noch  ein  oder  mehrere  andere  eigentlich 
geometrische  Werke***).  Aber  auch  in  der  Astronomie  be- 
sas8  er  grosse  Kenntnisse,  wie  sich  aus  dem  von  ihm  nach  dem 
Vorbilde  des  Archimedes  verfertigten  kunstreichen  Planetarium 
ergiebt"*).  Auch  verfasste  er,  wie  es  scheint,  eine  eigne  Schrift 
aber  die  Grösse  der  Sonne'**^).   Die  Ergebnisse  seiner  grossen 

ventum  est  ad  naturales  guaestionts,  geometriae  taUmotno  glatw;  ergo  quia 
adiuvat,  pars  ett".  Tgl.  90,  T  ff.,  wo  ohne  Zweifel,  wie  Bcbon  Bake  8.  S6 
vSTmnthete,  die  JI^oreimtMo^  benutat  smd  (vgl.  A.  216.  CoraBeu  Diss. 
S.  gf.  Hiizel  III.  S.3i7ff.).  Ein  Gleichea  behaoptet,  wie  schon  A.  63 
bemerkt  waid,  StraboD  wenigBtenB  von  der  Geographie, 

180)  Nachweielich  iat  es  von  der  Ph;Bik  n.  Heteorologie,  s.  C.  B2.  A.  Sit. 

181)  Strab.  II.  104  bemerkt,  daae  er  Vieles  ana  ihm  entoommen  habe 
(h.  A.  187.  188),  jadocb  mit  dem  beachrftnkenden  ZnaatE:  Zaa  yttö-ffaquxä- 
öva  Hi  (pvantäzffii,  i^icueittiov  lii  äUoie  ^  ovii  ipfovtiateov  koXv  yäf 
iOTt  id  alTioJnyYittöv  nup'  tcvt^  aal  te  'Ji/iaioieXi^ov ,  Zse^  ittillvovatr  ot 
iHtitegoi  (d.  i.  die  Stoilier,  von  deren  Art  aleo  oach  StraboiiB  Meinung  der 
HOnet  za  ihnen  gehOrige  F.  in  dieser  Einsicht  abwich)  3iä  x^w  inUg^iv 
täw  attiiv.    Weiteres  s.  b.  Zeller  S.  BTS.  A.  1. 

182)  Galen.  V.  p.  66S  vor  den  A.  168  angef.  Worten:  naattimriot 
o  ixiOTjjiiovnitiiaxoe  noviov  täv  Zrooimv  Siä  tb  yeyvfiväo^tfi  nata  ycn- 
ßetfiiav  X.  I.  1.  p.  890.  ö  jiiv  ovv  üomSätuti,  mt  äv,  ol^ai,  tc&Qa^nirot 
iv  ytmaiTfdji  Kai  fiällov  xäv  Sllmv  Szatxiöv  ävoSei^taiv  Fxtofiai  «mm- 
^laiidvot  K-  T-  X, 

ISS)  Bmcbstücke  giebt  Prokl.  in  Encl.  nnd  nennt  p.  200,  t  ff.  FriedL 
aaadracklich  die  StreitBchnil  gegen  Zenon  (a.  C.  32.  A.  l&l.  163),  aas  wel- 
cber  er  dann  p.  816—218  AuBEÜge  mittheilt.    S.  Bake  S.  178— 1B4.  24S  t 

J8i)  Cic  N.  D.  n,  84,  88.  spftaeram  .  .  .  gwttn  nttper  famüiari»  rutster 
effecit  Potidonitu,  cuius  ginguiae  conversiotte»  idtm  efficiunt  in  soU  et  in 
luna  et  in  guwtgu«  aUllis  errcmlibue,  quod  in  eaelo  tfficüwr  Bingulie  äiebus 
et  noctibus. 

184 >■)  La.  Di.  TU,  114  citirt  freilich  fQr  diesen  Gegenetand  vielmehr 
das  16.  B.  des  ^mköc  löyo;,  aber  a.  Eleomed.  I,  11.  p.  65  Balf.  80  Bake. 
ttooiifiiitöitt  .  .  ■  ö)s  Kaiu  «olv  utiimv  h  ^Iioe  mv  uvt^;  (n&ml.  z^t  y^c)i 
öaai'  xo^id^v  ijuif  tpaytuaiav  änoni^xii,  {£^c  avfit  toizo  IxiSti^at  öifti- 
loficv   Zea   iv  loiavz^   tlaa-/<oy^  avTcf^H)]   inl  ^tfo^t^öfuvot,   tdid  xirmr 


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.31c 


PoseidonioB  ans  Äpuneia.  137 

FoTBchuDgsreise  and  aeiiier  sonstigeD  geographischea  Stadien 
legte  er  in  seinem  Werke  xsffl  täxsavov'^)  mit  vielfacher 
Polemik  gegen  seine  YorgSnger  und  nicht  zum  Wenigsten  gegen 
Poljbios  nieder,  in  welchem  er  namentlich  die  mathematische 
und  physikalische  Gei^aphie  der  von  ihm  bereisten  Gegenden 
berQcksichtigte  *^.  Dasselbe  ist  namentlich  von  Strabon  stark 
ansgebeutet,  weit  öfter,  als  dieser  es  ausdrficklich  sagt^*'),  und 
namentlich  anch  die  ganze  von  diesem  empfohlene  Umgestaltung 
der    Erdkarte    stammt    von    PoseidonioB    her  ***).      Von    seiner 


trtfl  ftövoD  TOvcoo  avvtäyituTa  initoir)%6t»r,  atv  ^aii  xal  Ilaott- 
«dvtoc  Tgl.  Bake  S.  U— TS.  MS  f.  Hfillenboff  Devttche  Altorthsk. 
IL  S.  1T&,  aach  unten  Ä.  190. 

186)  Fi.  ea— 101.  Stnb.  I[.  M  (—  Fr.  68).  Iv  tof;  xegl  <i*iayov,  Tgl.  102. 
ämiiinnit^  octl  iptloiiiipip,  «x*^^  "  "  ■"''  "'9^  sgioziiiav  äytoviionivm. 

186)  Ueber  die  geo^nraphiachen  und  eUmographuchen  Anaichteu  des  P. 
■.  Bake  S.  87— ISS.    Scheppig  S.  46—66. 

187)8.Scheppig  S.!3.  MfilUnhoff  a.a.O.  II.  S. SOS— SSI.  Wilkeni 
De  Stnbonis  «tc.  foutib.,  Horborg  1886.  S.  SSfF.  (vgl.  C.  S8.  A.  166«).  Eaerst 
Jabreaber.  LTIII.  S.  846  f.  860.  —  Kich.  Zimmermann  Potidomni  und 
Strabo,  Herme«  XZni.  1688.  S.  lOS— 106  macbt  daraaf  nafmetksun,  welche« 
Qewiobt  fOc  diese  Frage  die  beiden  A.  178.  181  angefflhrtan  AeosaeniDgen 
Strabons  faaben,  znmal  da  dessen  „schlichte,  soweilen  aacb  bSlierue  Spracbe 
oft  dorcb  BrachstScke  tob  Bchildemogen  nnterbrocben  wird,  die  gegen 
ibre  ümgebnng  merkwflidig  abstecben  und  mit  ibrer  pathetisch- rhetori- 
schen FSrbong  ^t  an  EotbiiTD  and  Maske  erinnern"  und  so  nach  den  ersten 
jener  Aenssemngen  sofort  den  Gedanken  an  poseidonisebes  Eigentbnm  nahe 
legeo.  Zimmermann  leigt  donu,  das»  dergestalt  Ft.  09  nicht  die  wenigen 
Worte  allein  bei  Stmb.  I.  64  nmfosst,  sondern  das  Oanie  von  68.  g.  18  an 
mit  seiner  rbjibmiacben  Spracbe  nnd  seinen  poetischen  Vergleichen  ein 
demlicfa  gnt  erhaltenes  BmcIutOok  des  P.  ist.  Anch  i.  C,  SS.  A.  SSI  and 
Bnich  De  Posidonio  Lncreti  Cari  anctore  in  cannine  de  teram  oatnra  YI. 
Qreifswald  18SS.  8.  (Doctordiis.).  S.  48  ff.,  bes.  A.  86. 

188)  8.  darOber  Zimmermann  S.  106—180.  Danach  schenkte  aacb  P. 
dem  PTtbeas  in  Bemg  aof  die  von  diesem  entdeckte  Ineel  Thnle  (Island?) 
keinen  Olanben,  s.  Zimmermann  3.  129  f  Cebrigeus  gehörte  er  sa 
Denen,  welche  die  bewohnte  Erde  für  eine  Insel  im  Ocean  hielten.  Scbeppig 
3.  19  ff.  aneht  >n  zeigen,  dasa  Straboo  in  der  Qeogmpbie  von  P.  nur  diese 
Schrift  ifipl  mxtcEvov  benutst  habe;  ob  mit  Erfolg,  kann  ich  hier  nicht 
nnteiancben,  s.  jedoch  Uflllenhoff  a  a.  0.  II.  8.  164.  Bei  Flinio«  er- 
scheint sie  nnter  den  Qaellen  des  G.  Snchs  mit  der  Beceichonng  Fondonivs 
9W  xifüclow  attt  xcfft^yiiaiv  scriptit,  ansaerdem  Pondomvt  tloiau  Ind.  XI 
nnd  PondoHMis  schlechtweg  Ind.  II.  IT.  VI;  citirt  wird  Fosidonittt  II.  %■  86 
(a.  A.  190).  VI.  S-  67  (Fr.  87).  Am  dieser  Schrift  oder  wahrscheinlicher 
ans  dem  Qeschichtawerk  (s.  A.  197)  stammt  femer  Diod.  IV,  SO,  wie  schon 
Heyne  De  fontibus  Diodori  vor  L.  Dindoifa  Aosg.  des  Diod.  L  8.  XLIII 


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.3IC 


138         NeimundzwaDzigste*  Capitel.    PoljbioB  and  Poseidonioe. 

Meteorologie  in  mindestens  17  BOcheni*^  besitzen  wir  ausser 
manchen  anderen  Ueberresteo   und  BruchstQckeu  ^^'^  noch  einen 


erkKDnte,  b.  Mailenhoff  a.  a.  0.  I.  S.  4il,  vgl.  auch  Sieroka  Die 
mythogr.  Quellen  f.  DiodoroB  S.  a.  4.  B.  S.  S4,  0.  J.  Sobneider  De  Diod. 
foatdb.  (1.  I-IV),  Berlin  1860.  S.  72,  Bethe  Qnaert.  Diod.  S.  86  f.,  ferner 
Diod.  V,  86-40  (b.  bes.  Müllenhoff  a.  a.  0.  I.  S.  474.  11.  S.  m  ff.  303-821, 
Tgl.  Scheppig  S.  SS  f.},  ob  aber  auch  lY,  19,  wie  Sieroka  meint,  ist  miD- 
destena  Bebr  fcaglich,  s.  Betbe  a.  a.  0.  S.  ST.  DasB  VilruT.  Till,  4  den 
P.  als  eine  eeiner  Qaellen  beEeichnet,  bezieht  Scbeppig  S.  24  wohl  mit 
Recht  auf  diese  Schrift.  Caeear  kannte  und  nnlate  beide  Werke,  s.  Wilkens 
a.  a.  0.  (Tgl.  wieder  C.  S8.  A.  169^.     Aoaserdem  Tgl.  C.  21.  A.  63S.  640. 

189)  La.  Di.  VII,  144.  h  t«»  ij'  «t(l  ,urtäfaiv,  vgl.  135.  iv  y'  xifl 
Ititcägiov.  138.  Iv  T^  nFicaiQiiloyin^  otonittömi.  1G2.  h  t^  netuBijolayai^ 
(ebenBO  164  nach  der  Herstellang  Ton  Bake  S.  S2  f.).  Warum  Bake 
8.  341  f.  und  HüUer  S.  218  iwei  Schriften  annehmen.  Bebe  ich  nicht  ab. 
üebiigene  *gl.  Bake  S.  76—87. 

190)  Ueber  ihre  reichhaltige  Benatznog  darcb  Areios  Didymoa  und 
pBendo-AriatoteleB  ae^l  kokfiov  b.  A.  202  u.  beB.  C.  82.  A.  118,  4S7.  Deber 
AsklepiodotoB  als  trahrtobeinliche  Hittelqnelle  der  in  Senecae  Quaestiona 
naturälea  erhaltneD  Reate  a.  C.  32.  A.  43 — 46.  In  der  Bcharftinnigen  oud 
methodJBcIien  UnterHucbung  von  Rusch  in  der  angef  Abh.  iat  der  Beweie, 
dasa  Lncretiaa  im  zweiten  Theile  des  6.  ß.  (ommittelbar  oder  mitt«lbar) 
auch  ans  P.  geschöpft  habe,  nur  für  die  Terse  &86ff.  wirklich  gelungen, 
bloss  ansah emngs weise  aosaerdem  nnr  noch  fOr  874— 90G,  s.  Brieger 
Jahresber.  XXXIX.  8.  19S  f.;  wenigstens  bat  Rusch  wahracheinUcIi  ge- 
mocht, dasB  die  mit  890  ff.  übereinstimmenden  Angaben  des  Strab.  XTI. 
768  f,  und  Plin.  II.  g.  227  ans  P.  seien.  Ausserdem  erörtert  er  bei  dieser 
Gelegenheit  (S.  24  S.)  die  auffallenden  Berübrangea  cwischen  Plin.  11. 
§.  207.  209.  220.  226.  226.  SSO.  281  und  Sen.  HI,  20.  21.  26.  26,  widerlegt 
die  Vermatbaog  tou  Diels  Doi.  8.  229,  dass  die  ErwUmungen  von 
Tbeophrastos  bei  Sen.  IIL  ans  P.  berrQhren  (s.  vielmehr  C.  17.  A.  121.  123), 
führt  aber  den  Nachweis  Ton  Diele  S.  19  (vgl  S.  !36},  dass  aacb  in 
dieiem  3.  B.  des  Seneca  poseidoniaches  Ont  (wahrscheinlich,  wie  gesagt^ 
durch  Vermittlung  des  AaklepiodotOB)  enthalten  sei,  weiter  ana  (S.  41), 
thnt  ein  Qleicbes  von  Plinins  II  dar  (S.  41  ff.),  wo,  wie  bemerkt  (A.  188) 
P.  im  Qnellenregister  erscheint  und  g.  B6  citirt  wird,  und  vermuthet 
(S.  48)  hier  (nach  g.  831  und  g.  227  rerglichen  m.  V.  g.  128)  die  Hittel- 
quelle in  Mncianns.  Wie  weit  freilich  diese  Uebetreste  aus  dei  Meteoro- 
logie oder  aus  xcpl  äutavoi  sind,  ist  sweifelbaft.  Auf  letztere  Schrift 
weisen  andere  Stellen  zurück,  g.  80  (Tgl.  Fr.  68).  g.  100  {vgl.  Fr.  96). 
XXXV.  g.  49.  51,  Tgl.  Scheppig  8.  SSf.  Eleomedei,  den  Mflllenhoff 
a.  a.  0.  (s.  A.  184'')  mit  Recht  ala  den  Epitomator  der  poseidonischen 
Astronomie  bezeichnet,  da  er  im  Wesentlichen  nur  den  P.  aosiog  (s.  1, 6. 10. 
p.  82  f.  49  ff.  Balf.  p.  41  ff.  62  ff.  Bake),  hat  dabei  nach  den  A.  IS«»  angef. 
Bchlnssworten  des  1.  B.  in  II,  1.  2  die  Schrift  desselben  über  die  GrOase 
der  Sonne  benutzt,  im  Uebrigen  aber  auch  wohl  die  Meteorologie  (s.  Diels 


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.3IC 


PoseidoDioi  aaa  A.pameia.  139 

Abschnitt  aus  dem  Auszüge  des  GeminoB  *'*).  Nicht  mi&der 
schrieb  er  ein  grosses  Eei^^eschicbttichea  Werk  'latogCai,  eine 
FortsotzuDg  von  dem  seines  oder  vielmehr  seines  Lehrers  Panaetios 
philosophischen  GesimningsTerwandteD  Poljbios'"}.    Ans  diesem 

a.  A.  0.  8.  21)  und  «fpl  Atuavov.  Ob  und  vie  weit  P.  Quelle  Ciceroa  im 
Somn.  Scip.  iat,  latte  ich  dabingestellt,  a.  hierOber  ansaec  Coraaen  ancb 
DielB  Doiogr.  8.  SSS  ff.  and  in  dem  Ä.  16S  z.  E.  aiigef.  Aofa.  Deber  P. 
macb  aU  Nebeaqnelle  Varroa  i.  C.  17.  A.  121,  Ober  aeine  Bennttnng  durch 
den  Mathematiker  Diodoroa  C.  SS.  A.  B16  ff. 

ISl)  Alex.  T.  Aphrod.  b.  SimpL  in  Ariatot.  Phfi.  f.  64'.  p.  291,  31  ff. 
Dieb. 

192)  Fr.  1 — 67  H.,  tod  deoBii  aber  die  aoa  Strab.  lielleiabt  nicht  oder 
doch  nicht  alle  bieher  gehOreo,  e.  A.  188.  Foat  alle  anderen  BrachatOcke 
aind  ana  Athenaeoa;  der  den  Verf.  wiederholt  ala  Bhoder  oder  Stoiker  be- 
imebnet,  nnd  deaaen  Anftlhningea  bia  mm  19.  B.  (IV.  168  d  —  Fr.  88) 
tdchen,  einige  aoa  Plntarchoi  (Mar.,  ManalL,  Fab.).  Ala  tpiXieoföt  n 
äfMT  Mil  tara^las  avyygaipi^e  eracheint  F.  von  Apameia  bei  Paeado-Lnkian. 
a.  a.  0.,  und  mit  Unrecht  glanbt  Bake  S.  849  (nach  dem  Vorgang  van 
CasanboiiDa  Comm.  in  Poljb.  I.  S.  4t),  ein  anderea  Oeachichtawerk  ala 
daa  TOD  dieaem  geachriebeoe  sei  daa  bei  Snid.  JToafiSmvio;  'AUSavdtiv« 
chronologisch  DomOglich  dem  P.  von  Alexandreia,  Schüler  des  Zenon  von 
Kition  (a.  C.  8.  A.  343-294),  anter  dem  Titel  'inofCa  ij  fiat^  nalvpiav  in 
bS  Bflchen  nebst  anderen  Schriften  mit  dem  Bemerken  beigelegte,  daaa 
der  wahre  Verf.  von  ihnen  P.  ana  Olbiopolia  lu  aein  scheine,  a.  C.  81. 
A.  6S9.  040  (Tgl.  aach  den  dort  bereits  mitgetheilteu  Znaatz  lu  Said. 
riolvßtos:  Utiotr  Srt  iitidiittta  tijv  ÜoXvßiov  tetoffiav  UoeMiimviot  'Olßui- 
MiMttit  aoqiuit^t'  Ij^aift  di  noI  Stfäßiar  'Afuiatis  za  fiezä  Ilolößtov  iv 
ßtßlion  ity').  Denn  olle  Anfflbrungen  atimmen  anfa  Beate  duza,  dasa  daa 
Werk  de*  Apameiera  wirklich  da  (148)  begann,  wo  Potjbio«  aufborte. 
Nor  ft  Fragmente,  Ton  denen  4  über  den  Uteren  Harcellna  ana  dem  zweiten 
panischen  Kriege  handela  (48—46  b.  Plnt.  Marceil.  1.  19  f.  SO.  Fab.  10) 
nnd  das  0.  (33  b.  Ath.  XIII.  694  e)  Aber  daa  Grabmal  der  Pjthionike,  Qe- 
liebten  dea  Harpaloa,  gehören  einer  älteren  Zeit  an,  dieae  Dinge  waren 
aber  aweifelsohne,  wie  achon  Heeren  De  foutib.  Platarchi,  Comm.  Qott.  V. 
1880.  S.  99  aah,  epiaodiach  eiagewoben  nnd  berechtägen  nicht  zu  der  ver- 
fehlten Vermnthnng  von  Bake  a.  a,  0.,  daaa  das  Werk  vielmehr  von 
Alexandres  dem  Crossen  oder  doch  der  Diadochenseit  angefangen  habe. 
SionloB  steht  nnn  aber  bei  Snid.  a.  a.  0.  noch  imc  <ov  xol/ftov  cctf  Kvffij- 
vaiso«  utd  niolffiWM.  Ueber  die  von  diesen  Worten  hervorgerofnen 
Deotongaversaidie  nod  H^xitheaen  genügt  ea  jetst  auf  die  kritische  Zn- 
s&mmenstellang  von  Scheppig  S.  26  ff.  in  verweiaen,  welcher  sie  selbst 
Dm  drei  neue  bereichert  hat,  von  denen  die  dritte  Termuthong,  dasa  dieae 
Worte  «ich  orsprflnglich  anf  die  ili^eaa  des  Olbiopoliten  (Erobemng  von 
K}Tene  381)  beiogen  hUten,  von  Arnold  8.  149  mit  gioaaer  Zuveraicht 
gebilligt  wird.  Ohne  Zweifel  l&ast  man  am  Besten  dieie  Sache  auf  sich 
berahen.    Im  üebrigen  ist  ao  ?iel  gewiaa,  dasa  P.  in  diesem  Werk  anch 


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.3IC 


140         NeDDDndzwtmugsteB  Capital.    PoIjbioH  nnd  PoseidonioB. 

ist,    wenn    Dicht    ausscfaliesBlich ,    so    doch    gr&Bstentheils    alles 
Brauchhare  geflossen,  vas  wir  überhaupt  Über  die  Gesi^ichte 


noch  von  seiner  eignen  OeMndtocbaft  nach  Rom  (87/S,  s.  A.  161)  und  wohl 
jedenfalls  auch  Doch  von  der  Erobemeg  AthenB  durch  Snlla  86  (b.  Fr.  41 
b.  Atb.  T.  21!  d  ff.,  Tgl.  C.  32.  A.  317)  handelte.  Arnold  gelangt  femer 
EU  dem  ErgebnisB,  daae  alle  ans  P.  geflosBenen  Nachrichten  bei  apUeren 
Schriflatellem  bia  8S  gehen,  nnd  e«  ist  anch  an  sich  höchst  wahrscheinlich, 
daaa  mit  dieBem  Jahre,  d.  h.  der  Dictatar  SdIUb,  das  Werk  dnrchaDs 
paesend  abschloaa.  P.  war  keineswegs,  wie  Soheppig  8.  68  meint,  ein 
Verehrer  des  Manns  und  der  Demokratie,  aondem  im  QeiBt  nnd  Sinne 
seiner  Schule  ein  gem&ssigter  Oligarch  und  des  Marias  entachiedeuer 
Gegner,  s.  Arnold  S.  111  f.  So  war  denn  tnmal  bei  seiner  peraOnlichen 
Frenndschafl;  mit  Pompeins  dies  Werk  anch  parteiisch  fOr  Letzteren  ge- 
schrieben, wenn  auch  nicht  in  so  grober  Weise  wie  das  des  Theo- 
ph&nes,  s,  Arnold  8.  110— 114,  TgL  C.  88.  A.  140.  Und  so  wird  sich,  wie 
schon  Toepelmann  S.  32 — 34  rermuthete,  auf  ebendies  grosse  Werk 
anch  der  angenaae  AuBdmck  bei  Strab.  XI.  492  (rgl.  A.  159)  beliehen: 
xifOCii^ci  di  TOviaic,  on  (n&ml.  o  TIocnBiävios)  xol  i^f  Uroflan  ovtlyifaipi 
T^v  ««(1  avTÖv  (näml.  tov  Hofix^iov)  nnd  nicht  auf  eine  besondere  6e- 
lehichte  de«  Pompeius,  toq  welcher  sonst  nirgends  eine  Spor  ist.  Müllen- 
hoff  a.  a.  0.  II.  S.  126.  1B3  geht  von  vCllig  veralteten  Yoransaetzungen 
aus,  «.  Bauer  S.  266,  aber  auch  davon,  dass  P.,  wie  Bauer  angiebt,  von 
dieser  angeblichen  eignen  Qeschioht«  des  Pompeins  dem  Letzteren  gegen- 
Qbec  67  oder  66  gesprochen  habe  (s.  A.  169),  sagt  in  Wahrheit  Strabon 
mit  diesen  Worten  Nichts.  Wenn  aber  Bauer  S.  850f.  265 f.  mit  Recht 
Plnt.  Cic.  1  (s.  A.  197  x.  E.)  anf  F.  znrflckfahrt,  so  kann  Letzterer  das 
1.  B.  des  grossen  Geschichtewerks  frQheatens  74  geschrieben  haben.  Ver- 
muthlich  hatte  dies  ganie  Buch  einen  einleitenden  Charakter  (s.  wiedemm 
A.  197),  wenn  anch  die  Behauptnng  von  Scheppig  S.  87,  Ft.  1  b.  Atb. 
IT.  163  c,  erst  ans  dem  2.  B.,  handle  von  Mummius,  nicht  richtig  ist, 
e.  Bauer  8.  S69.  A.  23.  Da  PoljbioB  nicht  mit  146,  sondern  erst  mit  144 
BchlosB,  145  aber  ein  natflrlicherer  Ausgangspunkt  fflr  P.  sein  mosste  ab 
143,  so  liegt  vielmehr  der  Qedanke  nahe,  dasi  Letcterer  ixn  1.  B.  einleitend 
nnd  Eugleich  mit  Ergfincnngen  seines  Tor^ngers  auch  noch  die  Ereignisse 
der  Jahre  146 — 144  sommirte.  Die  früher  allgemein  übliche  Annahme  aber 
(s.  Malier  S.  261.  Toepelmann  S.  4fiff.  Soheppig  3.  81  ff.  Mflllen- 
hoff  11.  S.  126),  dasB  F.  annalistiach  in  jedem  Buche  tmgeföJir  ein  Jahr  dar- 
stellte, wird  nnhaltbar,  wenn  die  Historien  bis  82  hinabgingen  nnd  Qber- 
dies  daa  30.  B.  erst  bis  zum  Kimbemkriege  113  gelangt  war  (Fr.  SS  b. 
Atb.  IV.  16S  e),  man  mAsste  denn  annehmen,  daas  die  richtige  BQchersabl 
68  nnd  nicht  62  war.  Das  erscheint  non  fVeilicta  ohnehin  rathsam,  aber 
Bauet  S.  S68  ff.  hat  jene  Aesicht,  wie  ea  scheint,  anch  mit  anderen 
Gründen  erfolgreich  widerlegt,  nnd  Hanchea  spricht  für  seine  eigne,  dass 
das  Werk  vielniehr  geographisch-ethnographiach  angelegt  war,  dergestalt 
dasi  cuDächst  die  Geschichte  des  Ostens  dargestellt  ward,  dann  die  des 
Westen*  folgte,  dann  etwa  mit  dem  14  B.  wieder  lu  der  erstecen  rarflck- 


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.c^lC 


PoHidonioi  ans  Apamaü.  141 

der  TOD  ihm  bebantlelteii  Zeiten  erfahren,  und  es  ist  daher  keine 
Frage,  daas  er  mit  diesem  Terhältnissmässig  sehr  bedeuteoden 
Werke  die  anderen  Darsteller  derselben  am  mehr  als  eines 
Hauptes  Länge  überragte.  Aber  damit  ist  doch  zunächst  nur 
die  Kleinheit  dieser  anderen  und  keineswegs  ^'')  seine  eigne 
Grösse  und  VorzOglicbkeit  auf  diesem  Gebiete  bewiesen.   Freilich 


gekehrt  wurde  n.  b.  w.  Gerade  die  aosgeieichneten  ErOrteningen  von  Hallen- 
hoff  U.  8.  131—189  Aber  das  80.  B.,  ao  aehr  dieaei  jener  alten  Aunabme 
huldigt,  fahren  hierauf  hin.  Denn  denelbe  erkßrt  sich  S.  16S  dabin,  „da«B 
P.  im  28.  B.  (Fr.  23—26)  Beine  gtOBse  BeBchreibung  der  GallieT  deBBwegen 
gab,  weil  er  Ton  den  Kriegen  der  ROmer  mit  den  Allobrogem  mid  Arreroem 
1S4— 121  oder  198—180  tu  h»ideb  hatte,  and  ebenBo  dasB  er  im  il. 
(Fr.  29)  auf  Dalmatien  kam,  weil  L.  Matellus  119—117  die  Dalmater  fiber- 
waod,  und  daas  ao  das  SO.  B.  auf  113  fOhrt,  wo  die  Eimbem  laerst  mit 
den  BOmem  EnBammeuetieaaen,  and  offenbar  ist  daa  Fragmeut  einer  ethno- 
gtaphiachen  Ginleitnog  über  das  nen  auftretende  Volk  enbiommen".  Und 
weitet  zeigt  er  dann  8.  IS!  ff.,  daaa  diesem  beachreibeuden,  ethnogiapbi- 
Bchen  Theil  der  Einleitmig  noch  eine  ErOrtenmg  fiber  die  Herkunft  der 
Kimbern  van  den  Eimmeriern  (Stnb.  11.  lOj;  Tgl.  A.  900)  und  den  ür- 
aachen  ihrer  Anawandernng  voranfging.  Mindeatena  Terfobr  alao  F.  stets 
in  ähnlicher  Weise,  so  bald  ein  nenea  Volk  in  den  Rahmen  seiner  Er- 
i&hlnog  eintrat,  TgL  Ath.  IV.  1G2f.  Ir  Si  tf  ttifun^  tcigl  Iläifttttt  dittyov- 
fum'f  ^atr  *.  t.  l,  (Fr.  8).  Freilich  rnuas  Baner  S,  269  f.  selbst  ingeben, 
wie  weit  F.  sich  von  dem  Synchronismus  seines  Vorgftngers  frei  gemacht 
und  dadurch  die  ethnographische  Anordnung  sch&rfer  durohzafOhren  Tcr- 
mocht  habe,  laese  sich  im  Einseinen  nicht  mehr  genau  erkennen,  und 
wenn  Bauers  hOchst  tweifelhafLe  Annahme  <S.  260ff.),  Appianoa  sei  in 
seiner  Anordnung  der  des  P.  gefolgt,  auch  wirklich  richtig  sein  sollte,  so 
gesteht  derselbe  doch  femer  wieder  la  (S.  868),  daas  die  letitere  aohwerlich 
schon  die  gleiche  wie  die  erstere  war.  Bei  dieser  Unklarheit  der  Dinge 
kann  in  Wahrheit  davon,  dass  „die  Thataache  selbst  tweifeUoB"  sei  (S.  264), 
nicht  die  Bede  sein.  Einige  Berichtigangen  und  Erg&nznngen  tu  Maliers 
Behandlnng  der  Fragmente  giebt  ancb  8cheppig  8.  B2-8i.  Als  eine 
Quelle  des  P,  sncht  H.  Hoffmann  De  Viiiathi  NamantinoTomque  hello, 
Oreifswald  a  Berlin  1866.  6.  S.  9  die  griechisch  geachriebne  rSmische  Qe- 
schichte  dea  P.  Botilins  Bofns  (s.  A.  160.  C.  88.  A.  149)  sn  erweisen,  aber 
wie  mangelhaft  seine  BegrOndung  ist,  »igt  Toepelmann  a.  a.  0.  S.  40 f. 
Im  üebrigen  vgl  auch  Bake  S.  138—178.  248—868. 

199)  Was  seine  Vertheidiger  und  Lobredner,  wie  Scheppig  S.  40—44, 
Arnold  S.  I49f.,  und  auch  wohl  MflUenhoff  II.  S.  881  >n  gtaaben 
scheinen.  8cheppig  hat  bereits  tou  Zeller  S.  676.  A.  1  (vgl.  S.  676. 
A.  1.  S.  679.  A.  1)  die  richtige  Antwort  erhalten;  Arnold  scheint  es  schon 
als  ein  besonderes  Zageatändnioa  zn  betrachten,  wenn  er  S.  160  ecbreibti 
„es  mag  aein,  dasa  P.  an  kritischer  Schärfe  dem  Poljbios  nicht  gleichkam". 
Für  Tßllig  ausgemacht  hält  Arnold  also  nicht  einmal  so  Tiell 


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<^[C 


142  NenDaDdiwanugsUs  Capitol.    Poljbios  nnd  Poseidonios. 

konnte  er  sich  jenes  hohe  Verdienst  nur  dadarch  erwerben,  dasa 
er,  als  der  letete  griechiBche  Geachichtschreiber,  dem  sich  dies 
nschrOhmen  läast,  seine  Aufgabe  wirklich  im  grossen  Stile  auf- 
fasste  und  einen  nicht  geringen  Theii  der  Eigenschaften  eines 
bedeutenden  Historikers  in  der  That  besass^^**),  aber  ebenso 
sicher  ist  es,  dass  er  sich  mit  einem  Polybios  aach  nicht 
entfernt  vergleichen  lägst  Denn  ebenso  fest  steht  die  That- 
sache  der  vielfachen  Unklarheit  unseres  Wissens  über  die  von 
ihm  in  Vergleich  zu  den  von  Poljbios  bescbriebnen  Zeiten"*), 
und  diese  Thatsache  fallt  entschieden  nur  zum  Theil  dem  Um- 
stände, dass  uns  von  diesem  seinem  Werke  nur  verhältnissmässig 
weuige  sichere  Bruchstücke  erhalten  sind"^),  und  Denen  zur 
Last,  welche,  wie  Trogus  Pompeius'^  oder  vielmehr  dessen 
Original  Timagenes,  Livius,  Nikolaos  von  Damaskos,  Diodoros, 
Strabon  in  seinem  Geschichtswerk,  losephos,  Plutarchos,  Apptanos 
und  Andere,  unmittelbar  oder  mittelbar  aus  demselben  geschöpft 
und  das  so  Geschöpfte  mit  schlechteren  Nachrichten  aus  anderen 
Quellen  verquickt  haben"'),  sondern  zu  nicht  geringem   Theile 

193'')  Üeber  seine  BenntEung  der  ÄrchiTe  a.  Arnold  B.  llSf. 
191)    Ea  genflgt,    hierdber  anf    dae    ürtheil    des    sachverBtaadigHten 
Mannes,  nämlich  aaf  die  A.  IIS  angefahrte  AeaHserong  Hommsens  in 


196)  ht  QDB  doch  auch  Poljbios  nar  so  Obsraiu  trOmmeriiaft  erhalten, 
wenn  auch  lange  nicht  in  gleichem  Masie  wie  P. 

196)  Im  38.  und  89.  B.,  s.  Instin.  XXXTIU,  8.  9.  IS  ~  P.  Fr.  II. 
Diod.  SXXIV,  14.  —  Insüo.  IXXIX,  10  —  P.  Fr.  17.  Diod.  XXXIY,  15.  ~ 
Instin.  XXXVIll,  3,  ö  —  Appiao.  B.  Mitbr.  15  (vgl.  A.  1»T).  Heeren  De 
Trogi  Pompei  .  .  .  fontib.,  Comm.  Qott  XV.  1804.  S.  S38ff.  (in  der  Aug. 
des  lostin.  t.  Frotecher  I.  S.  LXXXVItf.).  Arnold  8.  lU.  Mendels- 
sohn QuaeatioDum  Posidonearom  apecimen,  Commeotat.  phil.  aem.  Lips-, 
Leipzig  1871.  g.  8.  SS— 40  weist  nach,  dais  P.  den  Aassag  des  Antiocfao*  Vll 
Sidetes  gegen  die  Partber  Anfang  129,  die  Entlassang  von  Demetriofl  II 
aus  der  Gefangenschaft  der  Parther  nnd  den  bald  daranf  erfolgtan  Fall 
des  Autiocbos  im  Kampf  gegen  dieselben  Frühling  128  und  in  daaeelbe 
Jahr  auch  das  Auftreten  des  Usurpators  Alezandros  Zabina  gegen  Demetrios 
setzte  und  mit  Recht  setste. 

197)  Einige  Bemeihungen  über  diesen  Gegenstand  finden  sich  bei 
Scbeppig  S.  34—37  und  Mendelsaobn  a.  a.  0,,  die  grOndlichsten  Unter- 
SDchungen  bei  Müllenboff  und  besonderB  Aber  Äppianos  bei  Arnold- 
Dass  Livins  von  143  (oder  14ö)  ab  für  die  anaaeritaliacheo  Angelegenheiten 
den  P.  ebenso  in  Grunde  gelegt  hatte  wie  zuvor  den  Polybios,  ist  sweifellos, 
ein  Gleiches  gilt  allem  Anschein  nach  vom  sikelisoben  SUavenkriege 
(s.  Maller  8.  251.     Hallenboff  U.    8.  129,    TgL   I.    8.  4«2.  4<7),    im 


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.3IC 


PoieidonioB  aue  Apemeia.  143 

bereits  ihm  selber.  Ohne  Zweifel'  war  er  wahrheitsliebend"*), 
aber,   wie  ea  bei   einem  Vertheidiger  -  der  Mantik  ja  gar  nicht 

Uebrigen  folgt  er  ihm  groBaentheila  nicht  (a.  C.  33.  A.  166),  doch  hatMüllen- 
hoff  in  der  oDgef.  ErSrtening  gezeigt,  daasP.  auch  fOrdenEimbemkriegeina 
seinet  Quellen  war.  tJeber  Nikolaoa  a.  C.  S!.  A.  S96,  Aber  TimageDea  C.  31. 
A.  169°.  Dasa  Diod.  XXXIU— XXXVI  den  P.  anigeiogen  kat,  iat  längit  er- 
kannt (TgL  A.  196),  and  auch  in  den  folgenden  Büchern,  wie  Arnold  S.  149 
bemerkt,  weiat  Mancbea  auf  diegen  hin  (vgl.  XXXVII,  36.  XXXVUI,  7  m. 
Fr.  41.  ST)i  erat  XXXJX,  30  atöait  man  auf  einen  Quellen  Wechsel  (Tbeo- 
phanea?  a.  Arnold  8.  88.  140).  Dmb  darch  Hailenhoff  die  ZnrDck- 
fllhraDg  der  ethnogruphiechen  Abschnitte  bei  Diod.  V,  26—40  (nebet  IV,  80} 
so  wie  TOn  Plnt.  Mar.  11  anf  P.  endgfiltig  erwieaen  iat,  ward  »chon  A.  188 
&ngedent«t,  und  wenn  dort  die  Frage  noch  offen  gelaaaen  iat,  ob  eratere 
an*  ■xtnl  m*tavov  oder  ans  den  Hiatorien  sind,  ao  wird  doch  wohl  mit 
HQllenhoff  da«  Letztere  anznuebmen  aein.  Ob  loaephoa,  wie  Hendela- 
aohn  S.  80  f.  annimmt,  den  P.  aelbat  geleaen  oder  nnr  dnrcb  Termittlnng 
dea  Nikolaoa  ana  ihm  geacbOpft  hat,  iat  streitig.  Bei  Appianoa  geht,  wie 
Arnold  letgt,  B.  C.  I,  1  — BS.  91—96  nnd  mm  Theil  91  and  B.  Hithr. 
1— ST.  S8  zweit«  HUfte.  89.  SS.  S3.  S&  Eweite  H&lfte.  S8  (?).  S9  (?).  41.  46— i8. 
54 — 66  anf  ihn  zarQok,  nnd  zwar  wenigatena  grOaatentbeila  unmittelbar. 
Plntarchoa  iat  twar  im  Lucvlt.  nnd  Pomp,  dem  Sallttstina  mid  Theophanea 
(s.  C.  S8.  A.  16S.  IS4)  gefolgt,  aber  anf  die  üebereinatimmnng  tou  Mar. 
41—40  mit  Appiuk  hat  achon  H.  Peter  Die  Qaellen  Plntarcha  in  den 
Biogr.  der  RBm.  (Halle  1866).  8.  148  bingewieaen  (auaaerdem  a.  Arnold 
8.  107),  and  wie  atark  dieae  Biographie  ancb  aonat  von  P.  beeinflaaat  iat, 
hat  Mflllenboff  dargelegt,  wenn  auch  gegen  die  Benntnng  deaaelben  in 
ihr  in  ao  ausgedehnter  nnd  ao  aklaviacher  Weite,  wie  Lettterer  es  aich 
denkt,  Bauer  mit  Recht  Einapracbe  erhoben  haL  In  Beang  aof  die 
Biographie  dci  SuHa  aber  wilrde  Arnold  S.  124 ff.  die  Behauptung,  Pln- 
tarchoa  kOnne  die  Nachriebt  aber  die  Schickaale  der  ariatoteliaahen  Schriften 
(C.  86)  nicht  ana  Strab.  XIU.  608  f.  (e.  C.  82,  A.  8S9)  haben,  ohne  Zweifel 
nicht  so  suTersichtlich  aufgeatellt  haben,  wenn  er  die  Bemerkung  von 
Dieli  Doxogr.  S.  316  (a.  C.  82.  A.  837)  beachtet  h&tte,  nnd  er  hat  aich 
durch  den  Schein  Unecben  laaaen,  indem  er  meint,  Strahon  selbst  habe 
diese  Nachricfat  nicht  etwa  Ton  HOrenaagen,  aondem  ana  dem  Qesohichts- 
werk  des  P.  Denn  Panaetioa  und  P.  beuntsten  die  etreng  wisaenschafl- 
lichen  Lebrschriften  des  Ariatoteles  (■.  A.  180.  C.  88.  A.  GS— 57.  C.  88. 
A.  324),  und  Letzterer  wumte  daher  recht  gut,  daas  dieselben  nicht  eret 
aus  dem  Keller  in  Skepsis  ihrer  grossen  Hehrzahl  nach  ans  Liebt  getreten 
waren.  Allein  der  Beweis  von  Arnold  8.  133—184,  dass  Plntarchoa  in 
dieser  Biographie  das  Oeachichtswerk  Stiabona  und  dadurch  mittelbar  (vgl. 
Arnold  8.  119.  131)  auch  das  des  P.  in  erheblicher  Ausdehnang  ale  Neben- 
quelle gebraucht  habe,  iat  auch  wohl  ohne  diese  Stütxe  noch  haltbar;  ob 
aber  Arnold  S.  140  mit  Recht  ilberdiea  auch  an  eine  unmittelbare  Be- 
nutzung desselben  deukt,  laaae  ich  dahin  atehen.  Endlieh  hat  Bauer 
nachgewiesen,  daaa  die  Oesammteinleitnug  der  Historien  auch  eine  ans- 
fQhrliche   Erörterung  Aber  die   rOmischen   Namen  enthielt,  aus   welcher 


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144         NeouuiidewaiiEigstes  Capitel.    Poljbios  und  Poaeidonios. 

anders  möglicli  war"^),  viel  zu  kritiklos  und  leichtgläubig  gegen 
fabelhafte  Angaben  aller  Art*"").  Gleichfalls  nach  dem  Vorbilde 
des  Polybios  verfasste  er  auch  eine  Taktik**"),  Von  seinen  eigent- 
lich philosophischen  Schriften  war  die  ict(fl  d^tmv  Tertnutblicb  in 
5  Bachern  die  Quelle  fQr  den  Anfang  und  das  Ende  toq  Ciceros 
Darstellung  der  stoischen  Theologie  im  zweiten  Buche  de  deorum 
natura^*),  und  vielleicht,  ja  wahrscheinlich  auch  fDr  die  Widerlegung 


Hiebt  blosi  Plnt  Mar.  1  abgeleitet,  Hondeni  welche  noch  Tielfach  von  Plat  in 
den  Bomerbiographien  vetwerthet  ist  (Marcell.  9.  Fab.  19  —  Fr.  41.  Pomp.  18. 
SdU.  8.  Cat.  mai.  1.  Fab.  1.  Poplic.  1.  Camül.  1.  81.  Ti  Qrocch.  8.  Cic.  1. 
Coriolan.  11),  vgl.  aach  Arnold  S.  80.  12S. 

196)  Arnold  8.  113  (vgl.  S.  121):  „ein  gOnatiKeH  Zengnisi  für  .  .  . 
PoaidoniQB  .  .  .  liegt  darin,  dass  er  die  Memoirea  Snllaa.'die  auf  jeder 
Seite  tendentiOse  Entgtelluigen  zeigten,  nicht  benotet  bat". 

199)  Es  ist  sehr  begreiflieb,  aber  nicht  sehr  löblich,  daas  die  Verehrer 
dee  P.  diese  Dawider  legi  ich  richtige  Bemeiknng  Zellera  8.  fi7G.  A.  1  ein- 
fach todtachweigen. 

800)  Wir  eeben  die«  binl&ngtich  aaa  den  von  Strabon  (a.  Zeller 
S.  676.  A.  1)  gegebenen  Proben,  nnd  die  Beispiele,  welche  in  den  ans 
seinen  Büchern  «epl  fuiiiciK^c  geflossenen  Darstellnngau  erhalten  sind 
(b.  Zeller  S.  8S7.  A.  1),  geben  ein  reichlicheB  Zengnisi  davon,  wie  weit 
sein  Glaube  an  erfOUte  Weisaagnngen  nnd  Träame  reichte.  —  In  der  Art,  wie 
er  seine  Ansicht  Ober  die  Ejnunerier  (vgl.  aach  A.  19!],  welche  freilich 
eine  betr&chtliohe  ErmBMignng  von  der  dei  Eratea  von  Malloa  (s.  C.  SS. 
A.  S6i>)  war,  doch  auch  seinerseits  in  den  Homeroa  hineiaeikiarte  (Plat 
Mar.  11),  zeigte  er  eich  als  einen  ächten  Stoiker  (a.  Mflllenhoff  U.  S.  171— 
176),  indessen  litt,  wie  wir  aohen  (A.  90f.),  in  solchen  Fragen  ancb  Po- 
lybios an  der  gleichen  Befangenheit. 

201)  Aelian.  a.  Arrian  Tact  1. 

SOS)  U,  1,  8-S,  5.  (8,  a  — 4,  IS  vieUeicbt  dem  Qroadgedankea  nach). 
5,  lS-2e,  78.  61,  lU— 66,  167:  vgl.  1,  44,  1£S.  JPondomws  diaaaruü  m 
iibro  gwNto  <U  natwra  dtomm  nullot  eise  deo»  Epicuro  videri,  ^ae^u  i$ 
de  deig  immorUäilme,  inviditu  dtUüandae  grotia  dixisae.  Dieaet  Sachverhalt 
ist  doteh  die  Untersuchungen  von  Schwenke  Jahtb.  f.  Ph.  CXIX.  1879. 
8.  129—187  und  Wendlaud  Poeidonios  Werk  ttt^i  9«ö>,  Arch.  f.  Gesch. 
dar  Philo«.  L  ISBS.  S.  SOO— 210  zu  einem  so  hohen  Grade  von  Sicherheit 
erhoben,  wie  er  Oberhaupt  in  Fragen  dieser  Art  erreicht  werden  kann; 
nur  aber  iat  es  schwer  begreitlicb ,  wie  Wendland  auch  jetzt  noch  glauben 
kann,  da»  auch  die  Hitte  §.  76 — 104.  116—163  desselben  nrspmngi  sei 
(s.  dagegen  C.  SB.  A.  63).  Der  Versuch  von  L.  Reinhardt  Quellen  von 
Cic.  de  deor.  n.  (Bieslan  ISSS).  S.SSff.  da«  Eigenthum  des  P.  anf  fi.  164—167 
in  beschränken  wäre  besser  ungedmckt  gebiieben  (*.  gegen  ihn  die  Becc 
von  Schwenke  Berl.  ph.  Wocb.  VIII.  1886.  Sp.  1804-1S09,  Wendland 
DenUche  L.-Z.  IX.  1868.  Sp.  1490—1498,  Qöthe  Woch.  f.  kL  Ph.  VL  1889. 
Sp.  S— 18,    vgl.   auch  die  Aneeiaandereetsong  swischan  Beinhardt  nud 


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.3IC 


PoBeidonioi  uu  Apameift.  145 

der  epikareisclien  im  zweiten  Theile  des  ersten'*'^).  Aus  ntffl 
(itevTtx^e  ferner  in  5  Büchern  ist  dessen  erstes  Buch  de  divi- 
naÜone  ausgezogen"**),  n£pi  xccdijxoi'Toe  aber,  in  welcher 
Schrift  er,  jedoch  freilich  nur  kurz,  auch  auf  deo  tod  Panaetios 
nnaosgefQhrt  gelassenen  Punkt  des  CoDflicts  zwischen  dem  Sitt- 
lichen und  dem  Nützlichen  oder  die  eigentliche  Casuistik  einging. 

Schwenke  Berl.  ph.  W.  1S89.  Sp.  20S— 304.  286  f.),  vgL  Ä.  168  und  die 
ZnBammenatellniig  bei  Usenei  Epicurea  S.  LXVII.  A.  1.  Aber  auch 
Uaenere  sehr  entachiedene  Behauptnng  (S.  LXVIff.),  Cicero  habe  anater- 
dem  %.  13— IT.  St.  S2.  Sa — S9.  61.  B6  aua  einem  aka^emiachen  Handbuch 
der  stoischen  Philoiopbte  geichOp(t.  steht  in  Wahrheit  auf  Bcbwaohen 
Ffluea.  Denn  TOn  der  Existenz  derartiger  akademiBcher  Handbücher  ist 
sonst  nirgea^s  eine  Spar,  dieselbe  ist  rielmebr  nnr  aus  allgemeinen  Er- 
wägungen von  Usener  conatroirt,  und  der  hKuGge  Mangel  an  Zusammen- 
hang, aaf  den  allein  Usener  diese  seine  Behauptung  gründet,  beweist 
doch,  wie  Wendland  Arcb.  f.  Q.  d.  Ph.  a.  a.  0.  8.  310  richtig  bemerkt, 
nicht,  dass  Cicero  die  Auszüge  aus  P.  mit  denen  ans  einem  anderen  Boche 
vermischt,  sondern  nur  dais  er  Jene  AnsEdge  sehr  nogeschickt  gemacht 
hat,  oder  findet  wenigsten*  in  lettterer  Annahme  vollst&ndig  seine  Er- 
kl&rung.  Wendlaad  teigt,  dass  ans  derselben  Quelle  wie  §.  Uff.  auch 
die  DarsteUnngen  bei  Clom.  Protr.  10  A  ff.  und  ASt.  Plao.  I,  6.  p.  396  ff. 
Diels  geflosaeu  sind  und  letzteres  Capitel  durch  den  Vergleich  seines  An- 
fangs mit  S02»  SS  ff.  (3tob.  EU.  1.  p.  5S  B.  84,  26 ff.  W.)  sich  sofort  als 
Exceipt  ans  P.  erweist  Eine  der  Wiod  erhol  an  gen  bei  Cic.  findet  sich  aber 
schon  hier,  rührt  also  sogar  BChon  toq  P.  her  und  erklärt  sich  anf  die 
bereiU  von  ScbOmanu  Ausg.*  S.  109  f.  angegebne  Weise,  s.  Wendland 
S.  806.  Auf  eine  fernere  Parallele  Sex.  Math.  IX,  e6ff.  hat  schon  Schwenke 
hingewiesen,  nnd  anch  die  Benntiong  des  P.  bei  Psendo- Aristoteles  mpl 
■o«fM>t>  and  Aieios  Didjmos  (s.  C.  82.  A.  IST)  mag  neben  der  Meteorologie 
auch  auf  diese  Schrift  eu  beliehen  aeiu,  s.  Weudland  S.  807.  308.  In 
der  That  war  die  letztere  in  ihrer  Art  Epoche  mocheud.  Denn,  wie 
Schwenke  3.  180  f.  hervorhebt,  „P.  ist  der  eintige  Stoiker,  von  dem 
wir  wissen,  dass  er  unter  dem  Titel  ntfi  &siv  lugleicb  fiber  das  Wesen 
der  QOtter  and  über  die  Vorsehung  handelte",  nnd  iwar  von  Qott  als  dem 
ätherischen  Weltgeist  im  1.  und  von  der  Vorsehung  im  8.  (La.  Di.  VII. 
138.  148),  also  altem  Termathen  von  je  einem  der  4  von  Cic.  II,  I,  8  an- 
gegebnen Theile  in  je  einem  Bnchj  daa  6.  mag,  nach  der  in  ihm  enthaltuen 
Polemik  gegen  Epikoros  ed  schliesseu  (s.  o.),  Oberhaupt  polemisch  gewesen 
sein.    Noch  vgl.  Hüller  S.  849V  A.  1. 

208)  S.  C.8.  A.  647.  648.  Zu  diesem  Ergebuise  ist  jetxt  aacb  Schmekel 
gelangt. 

304)  Wie  nach  dem  Vorgaag  von  Wacbsmuth  Ansichten  der  Stoiker 
üb.  Mantik  S.  18.  A.  16  Schiebe  und  Hartfelder  (s.  C.  S.  A.  661.  C.  38. 
A.  64)  geieigt  haben.  Vgl.  Cic.  Divin.  I,  3,  6.  gvinque  Potidonius  notter 
(nftml.  de  dtinnotüme  Itbroi  edidit)  osd  oben  A.  166.  Noch  vgl.  Maller 
8.  249».  A.  4. 

BiisnuKi.,gTlMli.-aln.Lltt.-a«Mli.  n.  10 

n,.i,i..,..>^.00'^IC 


146         NeuQUQdiwaDzigateH  Capitel.    Polybioa  und  Poseidonioa. 

in  mindeBtens  2  Büchern*"*)  war  eine  sehr  epärlich  gebrauchte 
Nebenquelle  in  de  officüs'"^.  Ausserdem  mögen  noch  der  0vci- 
xog  Xüyog  in  mindesteoB  16^^),  jctpl  xoffftov  in  mindestens 
2  Bacbern*"*),  JtBQlipvxijs'"*^),  wtpl  ^potojv  xal  Jaifiormv""), 
xBffl  ttfiaff(tivi]s  in  mindestens  2  Böchern*"), 'Hö'txög  -loyos 
mindestens  von  demselben  Umfang*"),  nepl  äpSTäv'"),  ■nsgl 
sa^mv  auch  in  wenigstens  2  Büchern"*),  ff  fpix^tirtj^/ov*^^),  seine 
ermahnenden  Einleitungsreden  in  das  Studium  der  Philosophie 
(flporpEWTutoO*").  seine  Trostachrift,  deren  Titel  wir  nicht 

206)  La.  Di.  VII,  124.  129  citirt  da«  1.  Buch. 

206)  S.  zum  Obigen  die  beiden  C.  28.  A.  80.  61 »  mitgetheilleD  Stollen 
Cic.  Off.  III,  2,  8.  ad  Att.  XVI,  11,  4,  aDsaerdem  Off.  1,  46,  16».  Viel- 
leicht geht  eben  nor  das  hier  Bemerkte  aof  ihn  zurflck,  a.  Elohe  De 
Ciceronis  libromm  de  ofSciia  fontibna  (Qreifswald  ieB9).    S.  38  f. 

207)  Dm  16.  citirt  (a.  A.  184'')  La.  Di.  VU,  144.  Vgl.  A.  166.  Weiterei 
bei  Bake  S.  837.    HflUer  S.  248i>.  A.  1. 

208)  Daa  1.  citirt  La.  Di.  VD,  142.  Wenn  Pseado-Phüen  wirklich 
durch  P.  den  Anatosa  zu  Heiner  Schrift  von  der  DszeratOrbarkeit  der  Welt 
erhielt  (a.  C.  S2.  A.  486),  ho  geschah  es,  wie  aua  A.  166  erhellt,  dnrch 
diese  Schrift    Vgl.  Haller  S.  248^  A.  2, 

209)  Nur  von  Eustath.  z.  II.  Af,  S86.  p.  910,40ff.  ausdriJcklich  ge- 
Dannt    Vgl.  Mflller  S.  248''.  A.  6,  doch  s.  A.  188. 

810)  HaCTob.  Sat.  I,  2S,  7. 

211)  Das  2.  citirt  La.  Di.  VII,  149.  Weiteres  bei  Bake  8.  47  ff. 
Hüller  a  849'.  A.  8. 

812)  Das  ].  B.  cilüi  La.  Di.  VII,  91.  WeitereH  bei  Bake  S.  189  ff. 
Malier  a249*.  A.  6. 

215)  Oalen.  de  plac.  Hipp,  et  Plat.  VIII  (T.  V.  p.  663)  nnmittelbar 
nach  den  A.  168  angef.  Worten:  ual  licvtai  nal  r«v  xtpl  tär  äfttm*  löyor 
iitl  Toniiaic  inie  afx<*'S  öf^iöe  (pli<ri  nniaCvia^at,  Mal  Stiy.w«ir  ttVTO  dn€ 
lieyäX^e  «euyitattiat  Uta  ycffaftitivris  avtä  (wenn  hiemit  nicht  etwa  der 
"H&ntbt  läyas  gemeint  ist). 

214)  Das  1,  citirt  0alen.  V.  469 ff.,  »elcher  hier  und  an  anderen  Stellen 
reichhaltige  Mittheilungen  aus  diesem  Werke  macht,  vgl.  A.  168.  218. 
S.  Bake  S.  194ff.  146 f.    Malier  8.249*.  A.  8. 

216)  La.  Di.  VII,  64,  vgl.  Sex.  Hath.  VII,  68.  Bake  S.  231.  Corasen 
DisH.  8.  IT  ff.  „Ohne  Zweifel  mit  Polemik  gegen  Eameades  und  auch  wohl 
den  Epikareei  Zenon",    (Schmekel). 

216)  Nicht  ntotffxttnä,  wie  Bake  S.  36.  346  nnd  HQller  S.  260 
glaubten,  h.  Hirzel  III.  8.  848.  A.  1.  VgL  La.  Di.  VII,  91.  12»  (a.  A,  167). 
Bake  S.  87—89.  Dieselben  waren,  wie  schon  gesagt  (A.  179),  die  Quelle 
von  Sen.  Ep.  90  nnd  ohne  Zweifel  von  Cicero  mit  benutzt  fQr  seinen 
Hortensins,  s.  Bake  S.  86,  Hirzel  S.  .^7  ff.  n.  bes.  Uartlich  De  exhor- 
tationum  a  Graecia  Romanisqne  ncriptaram  historia  et  indole,  Leipz.  Stnd. 
XI.  1889.    8.  282—300.     Hartlich    verwirft  aber  (S.  290.    A.  1:    „haee  tt 

n,.,i,..,..\.>OtWIC 


PoeeidoDios  aus  Apameia.  147 

kennen*"),  seine  Eiaaytoyij  ntpl  i^leog*'")  und  seine  Briefe"*) 
berrorgeboben  werden.  Die  Zahl  der  mit  Sicherbeit  von  ibm 
nachweiBlichen  Schriften  beträgt  über  zwanzig'^). 

sitnilia  qui  tlaluwit,  g«ai  ra  et  quomodo  vtlerM  tractaverint  in  protrtptid», 
M  ignorare  eonfUentUT'-)  mit  R^cht  die  Behanptang  von  Uaener  EpicDTea 
S.  LVII  f.  (tgl.  C.  82.  A.  2G8  %.  E.),  das»  auch  Cic.  Tubc.  V,  2*,  88  —  28,  82 
ans  deuselbeo  geschöpft  gei,  nimmt  dagegen  beionder»  anf  Ümnd  von 
Sen.  a.  a.  0,  im  Qegenaatz  zu  H  irzel  111.  S.  346  f.  mit  gröseter  Wahrachein- 
lichkeit,  ja  mit  Gewiaaheit  an,  dass  solche  Stellen  in  den  Tutcalanen,  in 
welchen  achwungroll  daaXrob  der  Philosophie  verkandet  irird,  wie  1,26, 61  f. 
(Cortaen  Diw.  S.  U.  Anm.  dehnte  dies  mit  Becht  auf  26,  GO—ST,  66  ane) 
nnd  V,  2  f.  («.  schon  Bake  S.  36)  wirklich  ans  dieser  Quelle  stammen,  und 
zeigt,  dass  P.  hier  den  Protreptikos  des  Aristoteles  benutat  hat,  bezieht 
aber  (S.  886)  recht  verkehrt  hierauf  daa  ran  Strab.  111.  104  (a.  A.  181) 
klar  genng  in  einem  gaiu  anderen  Sinn  und  Zusammenhang  dem  P.  vor- 
geworfene 'AQiexottUl^iv. 

SIT)  Wenn  anders  es  eine  solche  Oberhaupt  gab  und  man  sich  wenigstens 
so  weit  auf  Hieronymos  im  Trostsch reiben  an  Heliodoms  (Epitaph.  Nepo- 
tiani)  Terlawen  darf  (s.  Hirtel  III.  3.  BDOff.),  wo  es  (Ep.  LX,  5}  heisst: 
Ugimvs  CrarUorem,  cwi'us  volumen  ad  eonfocettdum  dolorem  suum  geculut 
est  CietTO ;  Piatoni»  Diogenia  (!)  Clilomachi  Carneadia  (!)  Fogidofüi  ad 
»edandos  luctvs  opuecula  percttrrimuK,  qui  diversis  atlatibu»  diversorum 
Iwctwm  vd  libris  tel  epiatuUt  minuere  sunt  eonati.  Jedenfalls  versteht  der- 
selbe, wie  zuerst  P.  Corssen  Kh.  M.  XSXVl.  S.  620—623  richtig  erkannt 
hat,  ein  eignes  TroatscbreibeD  uod  eicht,  wie  Bake  S.  SiT  (dem  HüUer 
S.  249*.  A.  8  folgt)  vermuthete,  die  Schrift  xigl  xa9äv.  Wenn  es  eiistirte, 
■o  kann  es  ferner  nnmöglich,  wie  dies  die  Conseqnenz  der  Ansicht  Corssens 
(s.  k.  220)  sein  würde  (s.  Hirzel  lU.  S.  312—354),  mit  zu  den  nfoxtitittiwl 
gebort  haben,  vgl.  Hartlich  S.  290.  A.  1.    Hirzel  S.  349.  A.  1. 

218)  La.  Di  TU,  60,  vgl.  62.  Qiiintil.  III,  6,  87.  Bake  S.  232  ff.  Vgl 
C.  36.  A.  21. 

319)  Cic  Off.  III,  2,  10  (Tgl.  A.  160),  vgl.  ad  Att.  II,  1,  2  (s.  A.  1&8). 

S20)  Vgl.  die  Debersichten  bei  Bake  8.  281— !66  und  Mfiller  S.  248  f., 
die  jedoch  nach  dem  Obigen  etwas  zu  modificiren  und  femer  dahin  zu 
berichtigen  sind,  dosa  P.  nicht  xtfi  nfvoti  schrieb,  s.  Diels  Doxogr.  S.  9. 
Die  Zahl  der  oben  nächst  den  Historien  angefahrten  Schriften  beträgt  IT, 
dazu  kommen  die  Historien  selbst,  jttql  <o%favoi,  die  Meteorologie,  der 
Commentar  zd  Flatons  Timseos,  die  geometrischen  Arbeiten,  die  Schrift 
Aber  die  Grösse  der  Sonne  und  der  Vortrag  gegen  Hermagoras  (g.  A.  169. 
169.  183.  184>>.  186  ff.).  —  Noch  ist  hier  anhangsweise  eine  deu  P.  be- 
treffende Frage  der  Quellenuntersuchueg  zu  besprechen.  Corssen  hat 
nnter  Beistimniang  von  Diels  (in  dem  A.  168  z.  E.  angef.  Aufsatz)  sehr 
scharfsinnig  zu  erhärten  gesacht,  dass  dem  ersten  Buche  der  Tusculanen 
so  wie  anch  der  Cotuolatio  des  Cicero  die  Tiostschrift  des  P.  zu  Gründe 
liege,  und  Poppelreuter  Quae  ratio  intercedat  inter  Posidonii  ns«!  na^ä* 
xfKyfutttlas  et  Tusculanaa  dispntationes  Ciceronis,  Bonn  1883.  8.  (Doctord.) 


..>^.00' 


.3IC 


148     DreiaBigctes  CapiteL    Die  ajAfaren  olexuidrin.  n.  %.  Graminatiker. 

Dreissigstes  CapiteL 
DI«  späteres  alexandriniscben  ud  senatigeii  Onnmatiker'). 

Hestisea  von  Älexandreis,  eine  Grammatikeria,  welche 
bereite  vor  Demetrios  von  Skepsis  tKätdg  war,  schrieb  eine 
hat  danach  ohne  rechten  Beweis  den  F.,  n&mlich  deRien  Schrift  xiqI  vm^mf, 
aoch  ßr  die  Qoelle  des  dritten  nnd  vierten  Bacba  erhlbt.  Beide  Ao- 
nahmen  hat  dann  Eircel  IIL  8.  S42  ff.  bekämpft,  nnd  die  Poppelienten 
iit  in  der  That  TOlIig  bodenlos.  Änch  waa  Hirzel  gegen  CorBien  geltend 
macht,  iflt  zum  Tbeil  richtig  (vgL  auch  Schwenke  Jahreaber.  SXXT. 
S.  80  f.),  aber  freilich  auch  nur  (am  Theil ,  nnd  wenn  er  seiDereeits  Rlr  alle 
fdnf  BOcher  den  Fhilon  Ton  Lariaa  an  die  Stelle  aettt  (a.  C.  SS.  Ä.  247), 
ao  hat  wenigstens  mich  (gleich  Schwenke)  diea  mindestens  ebenso  wenig 
flberzengt  als  Coraaens  Annahme.  Vielmehr  scheint  mir  (gleich  Bnresch 
Consolationam  .  .  .  bist.,  Leipc.  Stnd.  IX.  S.  96),  worQber  ich  mich  hier 
freilich  nicht  anslasaen  kann,  die  Ansicht  froherer  Forscher,  nach  welcher 
ea  mit  den  Tascalanen  Unlieb  steht  wie  mit  dem  dritten  Buch  de  offieiii, 
so  dasa  jeder  Versuch  bestimmte  durchlaufende  Quellen  anfinsncheu, 
von  vom  herein  ein  vergeblicher  ist,  fort  nnd  fort  die  richtige.  Man  lese 
nnr  die  eigne  zweifelnde  Aenssemng  Corsseni  Diss.  S.  8:  ,fii  modo  Cieenni 
haec  eongeribenli  aliquod  eontinuum  scriptum  ad  mtmtu  erat  etc.".  So  viel 
fireilich  wird  Corsaen  gegen  Hirzel  zDsngeben  sein,  dasa  in  der  That  P. 
am  St&rksteo  benntzt  ist,  denn  mit  Recht  bemft  aicb  hiefflr  Schmekel 
darauf,  dass  eine  ähnliche  Mischnng  atoischer,  platonischer  nnd  pjtba- 
goreischer  Anacbannngen  wie  bei  Cic.  in  den  Tnsc.  sich  auch  bei  Varro 
(vgl.  anch  Schmekel  De  Ovid.  Pjth.  doctr.  adnmbr.  S.  G5  ff.)  findet,  deren 
gemeinsame  Quelle  kanm  ein  Anderer  ala  P.  gewesen  aein  kann,  sicher 
nicht  Pbilon.  Eine  Gmodlage  jedoch  von  Corssens  Beweis  sind  die 
Uebereiustimmnngen  mit  Sen.  £p.  90,  danach  mflssten  aber,  wie  Hirsel 
8.  843  ff.  richtig  bemerkt,  die  Qnelle  wie  dort  so  anch  in  Tnsc.  I  vielmehr 
die  n^oTQtxziiioi  aein  (vgl  Corsaen  Diss.  S.  9.  23  f.  nnd  oben  A.  179.  S16), 
was  aber  schlechthin  unmöglich  ist  (a.  A.  211,  vgl.  Hartlicb  8.  290.  A.  I). 
Hit  Becht  macht  Eirael  8.  860  ff.  femer  gegen  Corsaen  Bh.  M.  a.  a.  0. 
8.  622  f.  geltend,  dass  nach  jenem  aasdrQcklichen  Zengniss  des  Hieronjmns, 
auf  welches  Corssen  sich  stfitit  (s.  A.  21T),  gerade  so  gut  wie  nach  dem 
des  Plin,  N.  H.  Praef.  §.  22,  der  noch  daeu  Ciceros  eigne  Worte  anfahrt 
(s.  C.  2.  A.  666),  Cicero  in  der  Consolatio  vielmehr  Erantors  Trostschrift 
unmittelbar  benntzt  hat,  daher  denn  anch  hieran  gar  nicht  lu  iweifeln 
ist.  Ebendesshalb  vermag  ich  aber  auch  nicht  abzusehen,  warum  nicht  im 
1.  nnd  3.  B.  der  Tnsc.  ein  Oleichea  geachehen  aein  oder  auch  (s.  C.  2. 
A.  666)  Cicero  seine  eigne  Consolatio  aesge schrieben  haben  and  die  vielen 
Uebereia Stimmungen  mit  dem  Tioatachreiben  des  Plutarchoa  an  ApoUonios 
(a.  Corssen  Bh.  Uns.  a.  a.  0.  S.  610—613)  einfocb  hierin  ihre  Erkläning 
finden  sollten,  während  die  Parallelen  mit  Sex.  P^rr.  Itl,  226-231  sich 
doch  fQglicb  auch  anders,  als  Corsaen  will,  s.  B.  dnrcb  mittelbaren  Ein- 
flaaa  dea  Cic.  anf  Sex.  erklären  lassen.   Denn  wenn  Corsaen  (S.  519)  meint, 


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.3IC 


HeBtiaea.    Xenon.    Hellanikoa.  149 

Uotersuchung  dardber,  ob  dae  bomerisclie  Ilion  an  derselben 
Stelle  gelegen  habe  wie  die  spätere  gleichnamige  Stadt*). 

Xenon  stellte  znerst  die  bernacb,  wie  vorhin  bemerkt^, 
von  Aristarchos  in  einer  eignen,  gegen  ihn  gerichteten  Ab- 
hsudlung  bestrittene  Behauptung  auf,  dass  die  Odyssee  nicht 
TOD  Homeros  sei*).     Dieser  Behauptung  schloss  sich  dann 

HellanikoB  an,  welcher,  wie  auch  schon  frfiher'')  bemerkt 

der  fibereinatinunende  Satz  bei  Cic.  §.  98,  wo  fOr  deaaelben  KallimachoB 
(Fr.  883)  citirt  wird,  nud  Ptat.  118  E.  F  beweise,  dais  Beide  den  Erantor 
nat  durch  Termittlung  desselben  ZwischengliedeH  benutzt  h&tlea,  so  steht 
einmal  für  Cicero  daa  die  Caneolatio  betreffende  Zengoiga  entgegen,  and 
im  üebrigen  ist  aaf  C.  3.  A.  667  in  Terweisen.  Budlicb  sieht  sich  Corsseu 
(S.  619  f.)  folgerichtig  durch  den  ähnlichen,  aber  freilich  giundveTschieden 
aDBgfldrflckten  Gedanken  bei  Cic,  §.  90  nnd  im  pseudo-platoni sehen  Aiioohos 
SS6  D  zn  der  roebr  als  unwahrscheiiilicheD  Annahme  (s.  C.  2.  A.  66)  ge- 
diftngt,  doss  anch  der  Verfasser  des  letiteren  den  P.  benutzt  habe  und 
alw>  irBheatenB  erst  dessen  Zeitgenosse  gewesen  wäre.  Ali  ob,  weil  Cicero 
nnd  dieser  Pseado-PIaton  beide  (sei  es  mm  nnmittelbar  oder  mittelbar) 
ans  Erantor  geschöpft  haben,  nicht  dieser  (wie  Corssen  8.  606.  618  f. 
zeigt)  epikareiache  QedanVe  anf  venchiedxen  Wegen  zu  Beiden  gelangt  sein 
kannte  (wenn  er  nicht  etw»  gar,  wie  Bnrescb  a.  a.  0.  8.  6S.  A.  4  meint, 
von  Prodikos  auf  Psendo-Platon  nnd  Epikuros  Sbergegangen  ist),  oder  als 
ob  die  sonstigen  etwaigen  Ankl&oge  des  Aiiochos  an  epikareiache  nnd  allen 
Stoikern  gemeinsame  Anschaonngen  (a.  C.  S.  a.  a.  0.)  irgend  Etwaa  fQr 
eine  so  spKte  Entetehnngszeit  dieaeg  Dialogs  zn  beweisen  vermochten.  Der 
einzige  Umstand,  welcher  mir  wirklich  imponirt,  und  welcher  anch  Daener 
a.  a.  0.  am  Meisten  imponirt  bat,  liegt  in  der  von  Corssen  S.  6l8f.  ge- 
machten ÄnsfQhmng,  und  so  gebe  ich  denn  allerdings  gerne  zu,  dass  hier 
das  letzte  Wort  noch  nicht  gesprochen  ist. 

1)  Blan  De  Aristarcbi  discipnlis,  Jena  1883.  8,  Vgl.  Beocard  De 
■cholüs  in  Homeri  Diadem  Venetis  (A),  Berlin  1860.  8. 68— 76.  J.LaEoche 
D.  homer.  Textkrit.  S.  66-7S. 

2)  Strab.  XIII.  699.  itaQax»ri9t  9'  h  .^iifi^ipMc  (Fr.  26)  *al  ttiv  'AXilm- 

iivt9a*oiiivti»  ei  ntgl  tfjv  vir  itökiv  b  xölejios  ewcarrf.  SchoL  B  tl,  T,  U. 
'EoTiaia    iprjalv   ^    ygafiitatmii   ou   ittSlov   iaxX   j^voave  xaloüficvor,   (v   at 

Enatath.  e.  d.  St.  p.  S84,  20f.  1]  Bi  y^sfifufiix^  'laxiaia  xidio»  elvai  ^ijirl 
Xfveov»  xakovit$ymi,  iv  m  jipunig  'AtpQaSlnit  Ut/bv  «ol  "f"i,  vgl.  z.  B,  638. 
p.  280,  19.  ^v  8^  xsl  fwii  aof^  'AlciarSqirii  %Ktä  löv  ftarf^ipov  tiJv 
kI^Viv  'lOTtala  ^  'Eatiala  avvtieEvtynovaä  ii  xttl  avtii  elf  xijr  'iXtäSa 
'Oftijvov. 

3)  C.  IS.  A.  101. 

*)  Prokl.  V.  Hom.  p.  27,  66  f.  W.  "Odvactiar,  tiv  Sevmv  «ol  'MlävixoB 
äipatgovvtai  aitoi. 
6)  C.  12.  A.  97. 


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150     Dreisaigates  Capitel.    Die  späteren  alexondrin.  u.  o,  Orammatiker. 

wurde,  ein  Schüler  des  Agathoklee,  eines  Schülers  von  Zeno- 
dotos,  und  also  ein  Enkelscbüler  de»  Letzteren  gleich  Aristarcbos 
und  mithin  dessen  und  zwar  Terinnthlich^  älterer  Zeitgenosse 
war^).  Diese  beiden  Männer  sind  die  ebenbievoa  so  genannten 
Chorizonten*). 

KomanoB,  spätestens  ein  Zei^enosse  des  Aristarcbos,  von 
welchem  auch  er,  wie  wir  gleichfalls  bereits  sahen  ^,  in  einer 
eignen  Abhandlung  bekämpft  wurde,  scheint  sich  hauptsächlich 
mit  homerischer  Worterklärung  beschäftigt  zu  haben'"). 

Ueber  Asklepiades  von  Alezandreia  s.  C.  26"). 

Athenokles  tod  Kyzikos*^),  verrnnthlich  ein  Zenodoteer 
oder  Aristopbaneer,  schrieb  atpl  'OftrJQOv")  und  war  spätestens 
ein  Zeitgenosse  der  unmittelbaren  Schüler  des  Aristarchos '*). 

6)  Da  Ariatophanes  tod  ßjzantioa  SchCler  des  Zenodotoe  erat  in  dessen 
letEten  Lebensjahren  and  Aristarcbos  wiedemin  Schüler  des  Äristopbanes 
eilt  in  desBSD  vorgerücktem  Lebensalter  ward,  a.  C.  12.  Ä.  SS.  69.  C.  16, 
A.  10.  85.  Nimmt  man  an,  voran  Nichts  bindert,  daas  H.  g»gen  20,  ja 
30  Jahre  Uter  als  Aristarcbos  war,  so  fällt  damit  der  von  Busch  Biblio- 
thecar.  Alex.  3.  10.  A.  IS  aoch  ans  diesen  Verbältniseen  gezogne  Schluas, 
Zenodotoa  kOnne  nioht  schon  um  245,  sondern  erat  nm  236  gestorben  sein. 

7)  S.  A.  17. 

B)  Qraoert  üeber  die  homerischen  Chorizouten,  Bbein.  Mus.  1827. 
.  S.  199—211  (TOToltet).  Sengebnacb  Diaa.  Hom.  prior  S.  57  f.  Gegen 
diese  xrap/tavtc  setile  Aristarcbos  überdies  an  zahlroicben  Stelleo  die 
Diple  (s.  Aristonik.  e.  B,  356.  649.  K,  476.  A,  147.  692.  M,  96,  N,  366. 
J7,  747.  *,  418.  660,  Weiteres  b.  Sengebuach,  vgl.  Anecd.  Yen.  bei 
Reifferacheid  Soeton.  p.  143.  ii  fiir  ovv  intXij  »a^agä  mipäxsirari  .  .  . 
npoG  Toöc  liyovxat  ft^  ilvai  tav  atjtoü  noiTjzov  'IXiäia  Kcrl  X)8vaisttav\ 
gegen  H.  allein  gleichfalls  bie  nnd  da  (a.  Ariston,  i.  £,  269  ^—  Cramer 
Anecd.  Paris.  III.  291,  1  f.  oi  ncpl  EiXäviMr,  Tgl.  dena.  s.  O,  651 ,  Weiteres 
b.  Sengebnsch).  Noch  s.  über  H.  Et.  M.  p.  870,  41  f.  'E,iep.^ovt  (Od,  *,  84, 
Tgl.  C.  26.  A.  30)  öi  piv  tave  'Afaßäs  ipaaip,  it  'EXXävnntt. 
9)  C.  16,  Ä.  100. 

10}  8.  die  Sammlung  der  Ton  ibm  handelnden  Stellen  bei  Senge- 
bnsch  a.  a.  0.  S.  69,  wo  aber  Didjm,  e,  Tf,  374  fehlt  Der  Name  ist  bald 
Xoifidi'oc,  bald  Koiuxrät  geacfarieben. 

11)  Und  zwar  dort  besonders  A.  98. 

IS)  Didjm.  1.  S,  409.  'J^voal^e  i'  ö  JEv£titi]vöc  fwllov  'A^unäfzov 
KOTKiioiisiv  täp  'Ofiirtifmäv  litmt  %.  t.  l. 

13)  Didym,  I.  Z,  71. 

14)  Da  von  diesen  Ammonios  gegen  ihn  schrieb,  a.  A,  SB.  38,  and 
Chaeris  bei  Didjm.  a.  a.  0.  (TgL  A.  129)  g^en  ihn  zu  polemisiren  scheint, 
s.  Blau  S.  11.  A.  2  a.  S.  59.  Wenn  der  Ausdrack  des  Did;m.  z.  £,  50S. 
K«!  ö  'A^Tivonlijs    tifoifiliti  (vgl.  su  £,  144.    Mal  '^^tjvotd^e  ti   intiittfvet 


..>^>00' 


.31c 


Eoman.    Aihenokl.    Ptolem.    ö  'EniS.    Aaklep.  t.  Nik.    CharoB.     151 

Ptolemaeoa"),  ein  Scbtller  des  Hellonibos,  erhielt  wegen 
seiner  heftigen  Polemik  wider  Aristarchos,  gegen  welchen  er 
aich  m&glichet  dea  Zenodotos  annahm^'),  den  Beinamen  ö  'Exi- 
&izijS  nnd  schrieb  xt^l  tmv  aag'  'Off^gp  xliiyrnvi^)  and 
einen  Commentai  zur  Odyssee"),  aber  auch  xbqX  'jJLiädos 
in  mindeetens  2  Bdcbern'^. 

Vor  Aristarchos  wirkten  die  Schfiler  des  Rboders  Apollonios. 
Einer  derselben, 

Asklepiades  vermathlich  aus  Nikaea,  scheint  autfallender- 
weise  zuerst  gegen  Ende  des  dritten  Jalirhunderta  in  Alexandreia 
gelehrt,  dann  aber  sich  nach  Pergamon  gewandt  zu  haben  *^). 
Auch  wird  man,  wie  schon  gesagt,  vielleicht  annehmen  dürfen, 
dass  er  unter  Anderem  eine  Erläuterungsschrift  zu  dem 
Argonautengedicht  seines  Lehrers  verfaaste,  in  welchem  er 
Aber  die  von  Apollonios  benutzten  Quellen  handelte*"}.  Sicher 
ist  es,  dass  ein  anderer  Schüler  jenes  Dichters, 

Chares,  wie  ebenfalls  bereits  bemerkt  wurde''),  ne(fl 
ttSxoQiäv  tov'AxoXi.<avCov  schrieb*'),  und  zwar  in  mindestens 
4  Büchern**)- 

TÖv  m{%ot)  genao  wiedergegeben  ist,  so  wirkte  er  sogar  gchoo  vor  Aristar- 
choB,  war  also  Bpätesteoa  dessen  Uterer  ZeitgenoBse.  Tgl.  Ladwicb  z 
d.  St.:  „Darans  machte  Bnst.  17SB,  10.  ifiqttai  8i  wafä  tolt  xaXtuois  %al 
Su  'J9ipiwlijs  ä^ttti  h  ToCt  {i]&tli$t  ra  Ini):  aber  in  x^ori^hii  liegt,  dasa 
Aristarch  der  AtbsteBe  beitrat",  andrerseits  aber  La  Bocbe  S.  70. 

16)  Beccard  S.  63—64.  Sengebuscb  a.a.O.  S.  GSf.  La  Boche 
S.  7«  f. 

16)  Didym.  s.  B,  111.  i  'Evtfrjfijc  di  JliolijUtttoc  we  Zrivod6tov  ytfaipäs 
i*ti»ituvoe.  H,  37.  24&.    Tgl.  Lndwiob  AriBtarchs  bom.  Textkr.  I.  S.  48. 

17)  Süd.  nti>Xsy.atos ,  yi)ait(uamas ,  i  'Biit6-{t7]s  »}.T)&e(s,  iiitt  IniOeto 
(bo  TiUoison  f.  ttatto)  t^  'AntnäezV-  ^trjitrittÖBi  S'  'EklavCttov  loö  ypufi- 
^tniKov,  0  ä'  'Aia(to*liovt,  s  Ü  Zigvoiäiav  xqv  'Eq)eaiov,  iy^"''!'*  "^9^ 
T(M-  nap'  'Ofiij^  «liTfiDv  (?  B.  Bernbaidy  e.  d.  St.),  önöiuviifur  ils  *^v 
"Otvaatiav. 

18)  Didym.  z.  B,  196.  nttl  ntoXeftaio«  di  i  '£si#iii]c  iv  tiÖ  Xfiit^  ntpl 
'tXuidot  'Jgtarätz'f"'  ofutlayti  tijv  yeuifr^tF.  Noch  wird  ei  angefiUut  Schol. 
Find.  OL  T,  44.  IJtoXifuttoe  b  'Eia9itJit  tovs  Iv  AvSiu  avXovs  9i]n  fffio- 
ttvti»  it  15  tiztis- 

19)  S.  C.  26.  A.  86. 

ao)  0.  14.  A.  43.  71.    G.  2«.  A.  98.         21)  C.  14.  A.  70. 

22)  Schol.  Apoll.  Bb.  II,  1062.  SivfiipiiliBes  ü  Xlyovtai  5t«pl  ovr^» 
(n&inl.  StvfKpriXiSa  Xluvriv)  ofvi&tt,  Sg  nXaiims  «»(«  'J^oXXmvios.  ovzm 
ii  avxat  Svoitäita^tu  SiXtvKOt  ip  Sv/ifiixxott  Hol  Xäi/Tis  avtov  lov  'JxoX- 
Xiriov  yvto^tfioe  iv  xm  niQl  Uxogim*  tov  'AnoXlariov.   Gerade  die  Analogie 


:  ^..oo^lc 


152     Dreiseigstes  CapiteL    Die  apSUren  aleiandrin.  n.  a.  Grammatiker. 

Sonstige  Schflter  des  Apoltonios  werden  nicht  erwähnt;  dass 
indessen  seine  Wirksamkeit  in  Rhodos  dort  dauernde  Spuren 
hinterliess,  dafOr  scheint^)  die  Thätigkeit  des  Ättalos  und  die 
philologische  Richtung  zu  sprechen,  welche  später  noch  ein 
anderer  Rhoder,  der  stoische  Philosoph  Panaetios,  toq  Jugend 
an  einschlug'^),  dessen  jfingerer  Zeitgenosse,  der  Aristarcheer 
Dionysios  der  Thraker,  sodann  gerade  dort  seinen  Wirkungs- 
kreis fand. 

Attalos  TOD  Rhodos*^  nämlich,  ein  philologisch  gebildeter 
Mathematiker  und  Astronom"),  älterer'^)  Zeitgenosse  des  Hippar- 
chos  und  also  mit  Aristarcbos  und  Krates  von  Mallos  ungefähr 
derselben  Zeit   angehörig,  besorgte,   wie   wir  bereits  sahen ^''), 


dieser  Schrift  mit  der  rnnthroaBslichen  des  Asklepiadee  best&rkt  aber  die 
TermDthimg,  daaa  LetztersT  nicht  erst,  wie  uns  berichtet  wird,  der  Myr- 
leaoer,  aondem  bereita  der  Schüler  dea  Apollomos  gewesen  aei. 

29)  Fs  endo -Apalei.  de  orthogr.  g.  2,  wo  Qber  Busiria  nnd  Herakles  ge- 
handelt wird  aucfore  Argone  in  quarto  ApoBonii  commenlario  et  Pherecyde 
(Ft.  33  f.).  FQr  Argone  ist  mit  Recht  ChoTOne  verbessert,  und  da  aonach, 
wenn  anders  auf  dies  Citab  überhaupt  Etwas  zu  geben  ist,  der  Name 
zwiacheo  Cbares  und  Cbaron  acbwaokt,  überdies  Äpollonios  von  Naukrati« 
gebartig  war  (s.  C.  14.  A,  iS),  so  ist  es  mOglicb,  dass  dieser  Charon  (wie 
Joenaea  De  acript.  h.  ph.  II,  7,  4  Termnthete)  der  Manliratit  war,  von 
dem  es  bei  Said,  beiest;  Xägav  Navxfatinjt ,  fffiopixöc.  'Itgiig  rovt  iv 
'AXt^tndlliCa  Kai  tovt  iv  Atfijrtm  xal  lä  in\  i%äa%mi  KQax^ivta,  BattiXtif 
Tocf  iii  nalatDV  ytyoröxas  iv  fnaoio)  i&vti,  xal  XEpl  Nav%fättas,  Mtl 
ülktt  Tivä  xEfl  Alyinzav.  Vgl.  Müller  F.  H.  Q,  IV.  S.  360.  Schol.  Apoll. 
Rh.  IT,  1470  ist  daa  verderbte  uvxo  iifpig  (worans  bei  Müller  a.  a.  0. 
S.  846  seltsame rweiae  Autocharit  geworden  ist)  nicht  mit  Heringa  , 
wie  Keil  gethan  bat,  in  avxö  Xät/a^  zn  verbeesern,  wenn  anders  Vdller 
III,  S.  flS6  den  Cbarai  richtig  erst  in  die  Zeiten  von  Hadrianos  nnd  dessen 
Nachfolgern' setit,  auch  nicht  mit  Spitmei  in  ami  Xäna*,  sondern  ein- 
fach in  avtö  Xäft]t,  wenn  wir  auch  nicht  wiaaen,  welcher  Charea  diese 
mindeatens  3  Bücher  Xpoyixd,  deren  erstes  hier  citirt  wird,  geschrieben  hatte. 

2i)  Wie  Maaaa  in  der  A.  26  anzufahrenden  Schrift  S.  III  bemerkt 

35)  S.  C.  2S.  A.  19.  S4.  6B.  M.  71.  Vielleicht  war  durch  Asklepiades 
eine  Verbindung  zwischen  den  rhodischen  nnd  den  pergamenischen  Philologen 
vermittelt  worden,  so  dass  in  Folge  von  ihr  Panaetioa  sieh  gerade  zu  Kratea 
nach  PergamOD  in  die  Schale  gegeben  haben  mag. 

26}  Maasa  De  Attali  Rbodii  frogmentie  Arateie,  Greifswald  1888.  4. 

27)  Hipparoh.  I.  p.  1004  A  Vict.  (p.  17!  Pet.)  =  I'r.  2  unmittelbar 
nach  den  A.  80  angef.  Worten:   h  xb*'  f]fiät  fiofrijfiBUxds. 

28)  Da  HipparchoB,  dem  allein  wir  unsere  Eenntnisa  der  Arbeiten  des 
A.  verdanken,  seinen  Commentar  eben  erat  nach  diesen  schrieb. 

29)  C.  10.  A.  49. 


..>^.00' 


.3IC 


Ättalos  von  Rhodoi.    Ammouioa.  153 

eine  kritiscbe  Ausgabe  der  ^aivöjitva  des  AratOB  und 
schrieb  eineti  Commentar  zu  deaaelben,  in  welchem  er  eifrig 
bemSht  war  die  Richtigkeit  der  aatrODomischeD  Angaben  dieses 
Dichters  zu  Teriiheidigen*"),  and  man  darf  wohl  Termuthen,  dass 
er  seine  grammatischen  Studien  bei  einem  Zögling  des  Apollonios 
gemacht  hatte.  Sein  Vorhaben  gelang  ihm  denn  auch  zum 
TheiP'),  weit  5fter  aber  verfehlte  er  sein  Ziel,  indem  er  bald, 
obgleich  Fachmann,  selber  die  nöthige  Sachkunde  Termissen 
Hess,  bald  za  gezwungenen  Erklärungen  oder  verfehlten  Con- 
jecturen  griff").  Viel  seltner  suchte  er  umgekehrt  dem  Aratos 
Irrihümer  nachzuweisen,  war  aber  auch  dabei  wiederum  keines- 
wegs durchweg  im  Kecht^. 

Üeber  Drakon  s.  u.  (A.  291  ff.). 

Ammonios  von  Alezandreia^),  Sohn  des  Ammomoa,  Schaler 
und  Ijehrnachfolger  des  Aristarchos'^),  verfasste  ausser  der  Schrift 
xcqI  tov  f(i]  ysyovEVtti  xieiovg  ixSöeets  zr^q'AffiexÜQxov 


50)  Hii^aich.  I.  c.  4.  p.  lOlS  A  (178  P.)  —  Fr.  1.  '^ftTvlot  «am  9%i9ov 
Tois  mto  xoi  'Ataxov  \ifOf,itoti  »pi  tmi  ttvifavlafw  avuimfifäiptTai  &s  ev^- 
ipämt  lOfg  ipairofiinois  i*'  aizoi  Itjo/tiroig,  slqv  if'  Ivog  xal  dtviii/ov 
(vgL  A.  31]  ■.  T.  X.  Dann  folgen  iwei  AnfObniDgen  aus  dem  eioleitendeii 
Schreiben,  mit  welchem  A.  dieae  Arbeiten  einem  seiuei  Frennde  oder 
Schaler  widmete  (vgl.  auch  Fr.  1  b.  Hipp.  I.  o.  4.  p.  lOlS  A.  p.  178  P.}: 
liyii  yoir  in  z^  Ufootftüp  lör  zginov  toviov'  „iti  i^  t6  tt  toi  'jfäxov 
ßtßUow  i^axuniiX'Kaiti»  «oi  ii»f9a>iÜ9ov  iip'  ^ftö»  miI  c^*  li^rtjtiv  BWfov, 
<0K  «(  ^mfo^ivut  l*i<na  mifi^tortt  nm-^vatttt  *a\  xoCs  mtö  zov  nod^roü 
ytYfaiiniviHS  BimXov&a".  %al  xäliv  f^qc  <pit<iir'  nzäxa  ii  zivtt  Ixitrjiovoi 
tivi  liim  xsia&irtit  ipaftir  d%olov9mt  t^  ^"^  xoii)tov  x^oaifitn  rif  9iög- 
&a>atv  lOD  ßißUoo  »jioi^afrai.  iiiitCe  i'  iray*aiotäzjiti  altlav  ttMoSiiafitr 
zii*  xoi  xo(i]ioe  «pö;  xä  cfuivö^eva  avftiptafiav".  S.  ferner  bei.  I.  1004  A 
(vgl-  A.  87).  i^^yrjeiv  n%v  otrv  iräf  'Jfäzov  fatvofijvmf  xal  äUioi  nklorte 
awxtzäzKtiv ,  ixiiuliataza  äi  Bo%iC  nävtiav  'Axxalot  m.  x.  X.  und  ausserdem 
die  anderen  Fragmente. 

51)  Haan  S.  XXTf.:  „erunt  fortaue  ^m  Hippard»  refutatione  com- 
moti  digtutm  ÄUaluat  opinentur  giti  t'n  tenebras  reieiatur.  Ego  seniio  aUter 
et  cum  Johanne  Henrico  Voatio  fueio,  gut  paieim  per  commentarium  ut  Arato 
ip>i  ila  Allalo  Bipparehi  eritin  mmi's  aeerbam  et  iniquam  fuitie  annotavit: 
qytat  compüare  nolo". 

3!)  Es  genOgt  hier  im  Allgemeinen  anf  die  Fragmente  eu  verweisen. 

38)  Fr.  6.  14.  16.  17.  22. 

34)  Blaa  S.  e— 13.    Vgl.  Beccard  S.  60f.     La  Boche  S.  68—70. 

S6)  Didjm.  z.  X,  397.  el  n  xv4  ««Mveiv  'A/tfHOviqi  tä  SutSi^aniva  t^v 
«loliiv.  Ans  Snid.  'Anftämos  'Afifuovlov  'AXtitivdeivs,  'AXti<t*tgov  yvtöginos, 
OG  xal  dttiiittxo  tqv  aioX^v  'AftietÖQXOV  Ttgö  xov  ftovcc^ji^aat  töv  Avyovttov 


..>^.00' 


.^le 


154     Dreiseigates  Capitel.    Die  B[Ateten  olexuidria.  n.  a.  Ommnatiker. 

tfiopfraJöews")  noch  zwei  andere  auf  Homeros  bezügliche  Werke, 
eines  ntifl  tiiv  vxh  TlXätmvos  fist evtjvtyfiivtov  i^'Oft^ffov 
znr  BestimmuDg  der  homeriBchen  Lesartea  Platons*')  nnd  eine 
Streitschrift  gegen  Athenokles,  aus  welcher  uns  wiederum 
Qber  Lesarten  eiu  paar  Notizen  erhalten  sind"),  und  bo  scheint 
er  sich  denn  Oberhaupt  auf  diesem  Qebiete  vorwiegend  mit  der 
Textkritik,  und  zwar  als  ein  treuer  Anhänger  seines  Lehrers, 
beschäftigt  zu  haben  und  war  natfirlich  eine  Haaptquelle  för 
Didymos  bei  dessen  Unternehmen  den  Text  des  Aristarchos  fest- 
zustellen'°).     Ans  seinem  Commentar  zu  Piodaros  sind  da- 


Bcblois  Ahcens  Bucol.  II.  S.  XXXYII,  er  kOoDe  anmO);licli  der  unmittelbare 
Nachfolger  dee  Aristarchoe  and  deesen  Scbfiler  gewesen  sein,  aonderii  eei 
aaa schließlich  erst  in  das  erste  Jahrh.  v.  Chr.  zu  aetieo,  gleich  viel  ob 
man  unter  seinem  Lehrer  Äleiandros,  irie  Einige  wollten  (b.  Blau  S.  6. 
A.  2),  den  Polyhistor  oder  eioen  anderen  zo  verstehen  habe.  Allein  Rohde 
riyovt  b.  Said.,  Rhein.  Hus.  XXXIII.  S.  168  f.  A.  1  bebt  mit  Recht  hervor, 
dass  Phjskon  der  letete  Ptolemaeer  iet,  nach  welchem  bei  Snid.  datirt 
wird,  nnd  dass  die  Zeitbestimmungen  bei  Letiterem  iwiscben  dessen 
Regiening  nnd  ADgostns  skorotlicb  ebenso  dürftig  oder  nngenan  sind  wie 
diese;  ngö  voü  x.  t.  1.  bedeutet  aleo  nnr  diese  Zwisobenuit  14&— 80,  und 
die  zweifelnd  geSnaaerte  Vermntbnng  von  Blan  (a.  a.  0.) ,  dass  'jUeläviftm 
aas  'Afiatägiov  verderbt  sei,  wozn  das  vor  inüittto  biniogefGgte  xnl  gut 
stimmen  würde,  ist  daher  aoiprechend,  obgleich  dann  das  wiederholte 
'/4iii«täex'>v  etwas  AnstSsaiges  bat.  Freilich  ist  es  aufRUlig,  dass  schon  der 
unmittelbare  Nachfolger  des  Aristarchos  nOthig  gehabt  habe  in  beweisen,  es 
gebe  von  Letzterem  nnr  zwei  Homeransgaben  (s.  A.  Sfi  u.  C.  IS.  A.  108), 
allein  der  Zosatz  i^  iiad.  t^v  a%.  bei  Did;m.  eoll,  wie  schon  Lehra 
Ärist.'  8.  21  ('S.  27)  andeutete,  offenbar  das  Gewicht  bezeichnen,  welches 
gerade  auf  ihn  als  solchen  unmittelbaren  Nachfolget  eu  legen  aeL  S.  auch 
Didym.  z.  B,  111.  lotig  äit'  uitoi  (näml.  'A<fittägxov)  .  .  .  /iKnvoödoifov 
jiv  Mi^aviQea  ttal  'Ap.\Mi»ut».     Vgl.  A.  91. 

86)  S.  C.  16.  A.  lOB.  Ancb  der  Titel  1H9I  xt,s  iMt%^o»tietis  8tot»<i- 
ottos  (n&ml.  'Afictäfxov,  Didjm.  z.  F,  SSK)  bezieht  sich,  wie  schon  Wolf 
Proleg.  S.  237.  A.  19  erkannte,  auf  dieselbe  Schrift  oder  vielmehr,  wie 
Beocard  S.  61  bemerkt,  auf  ihren  von  der  zweiten  Ausgabe  handeln- 
den Tbeil. 

87)  Didjm  z.  f,  MO.  Vgl.  Lehn  Ariat.*  S.  27.  A.  10  ('S.  81.  A.  1). 
Sengebnsch  Jahrb.  f  Philol.  LXVU.  8.  249  n.  a.  a.  0.  8.  123. 

88)  nfos  'AeTi^omlia  cvyri/aftita,  Didym.  (?)  i.  F,  868.  H,  7. 

89)  Vgl.  Blau  S.  11.  Ausser  den  schon  angef.  Stellen  s.  Didjm.  e. 
Z,  76.  O,  lei.  Ueber  die  Nachricht  des  Nemesion  (nicht,  wie  Blau  a.a.O. 
seltsamerweise  meint,  des  Ariatonikoa)  in  Schol,  A  A,  S9S  'Aitp.äviOs  di  ö 
'jffustÜQifuis  «.  I.  1.  e.  Lndwich  a.  a.  Ü.  I.  S.  78  ff.  819.  II.  8.  138  ff.,  vgl. 
Friedlaendec  Atiatou.  S.  180. 

n,.,i,.,..>^.OtWIC 


Ammoniofl.     Ptolemaeos  Pindarion.  155 

gegen  vorzugsweise  erklärende  Bemerkungen  auf  uns  gekommen*'*), 
und  sein  Werk  Keoftadovusvoi"),  wohl  das  erste  dieser  Art, 
beschränkte  eich  schwerlich  bloss  auf  die  von  Aristophanee  ver- 
spotteten Personen**).  Gleichfalle  ins  Gebiet  der  Eomoedie  schlägt 
die  Schrift  asgl  xmv  'ji^^vtjaiv  EtaiffCStav  ein*^.  Endlich 
darf  man  wohl  noch  eine  andere  ncf/l  xifoapdiag  oder  xsgl 
'-^TTixiig  itßOij^Sitci  vermuthen**). 

Ptolemaeos  von  Alexandreia*°)  mit  dem  Beinamen  Pin- 
darion*'), Sohn  des  Oroandes,  schrieb  unter  Anderem*')  'Oy^tiQi.xä 

40)  Schol  Py.  IV,  44.  86.  818.  Nem.  III,  16.  IV,  68,  eine  Coigectuc 
Ol.  I,  121,  «iD  Urtheil  ttber  Am  ganze  Gedicht  Py.  n,  1,  Tgl.  Blau  8.  12. 

41)  Dieser  Titel  erhellt  ana  ScboL  Ariiitopb.  Teap.  123B,  s.  A.  170  und 
Snaeroihl  üebei  eine  Schrift  dea  Anatarcheers  AmmonioB,  Jahrb.  f.  Pb. 
CXXXIX.  1889.  S.  761  f.  Ohne  Zweifel  besiehea  aicb  auf  daaielbe  Werk 
»ach  die  öbrigen  Anfahrangen  Schol,  Av.  1297.  Pac.  868.  Veap.  947,  nnd 
schon  0.  Schneider  De  vet.  in  Ariatopb.  acbol.  foatib.  S.  92f.  kam  dem 
Richtigen  nahe,  a.  A.  42. 

48)  Wie  0.  Schneider  a.  a.  0.  noch  gUabte.  Vielmehr  waren,  wie 
der  Titel  lehrt,  aicber  auch  die  betrefTenden  Feraonen  bei  den  anderen 
Komikern  bebandelt.  Die  Sehrifl  enthielt,  wie  ana  Schol.  Vesp.  12S9 
(b.  A.  170)  erhellt,  ein  Veraeichnisa  {ävafuttcfii)  dieier  Personen  mit  den 
Nachweiaen  Aber  dieaelben. 

43)  Ath.  XIII.  667  a.  loitttiTl  pifSlia  'Aftaioipävovs  moI  'JnolloSiöfov  xal 
'Jlifumiov  Tuil  'Artufüvovs  fu  di  roqylov  xov  'A^tfUttiov,  xtivtiov  tovxar 
ovfyeyQwpötnr  ntfl  xäv  'A&i',vts'iv  Itatfldmv.  Die  Analogie  der  ent- 
■precbenden  Schriften  des  Aristophanea  (e.  C.  16.  A.  48),  Apollodoros 
(s.  C.  27.  A.  64)  nnd  Kallistratoa  (a.  C.  16.  A.  79)  nnd  dazn  die  der  Kcona- 
dov/uroi  gendgt,  nm  den  Zweifel  von  Weatetmann  Art.  Ammonina  in 
PaoljB  Bealenc.  nnd  Blan  S.  18  niederaaBchlagen,  ob  nicht  Harlea  den 
Verfasaer  ricbtiger  in  dem  Peripatetiker  dea  1.  Jabrh.  n.  Chr.  {wahrachein- 
lich  mit  dem  Beinamen  Ö  AaiijtTQtvs)  geaucht  habe. 

44)  So  Blan  S.  12  f.  auf  Qmnd  verachiedener  proeoditcher  Bemerkungen 
aosA.:  Bekk.  Anecd.p.470,  8. 10O6,a8ff.  Herodian.  II.p.  680,2e.Lentz.  Et  M. 
Zlfoi.  Cramer  Anecd.  Oz.  I.  168, 16  ff.  S.  aber  aach  Herodian.  11.  p.  609,  7  ff, 

46)  Blan  B.  if  f.    Vgl.  Beccard  3.  64.    La  Roche  S.  72. 

46)  Mit  dieaem  allein  nennt  ihn  Sei.  Math.  1,  202,  a.  A.  62. 

47)  Said.  nzol$(uiii>s  'AXei<iviti/tvt ,  ypaitiiatmös ,  ot  i%ttitii.rtto  TlivSa- 
fütr,  vtie  ii  ^v  X}Qt>ä9/l<nj ,  iiadTir^e  ^(tanf^zou,  fy^ttlpfv  'Ofirnfixäv  ^ko- 
iiiyiulttov  pißlia  y',  xtfl  toü  'OfiTf^inoü  j;iipoKr^(OB,  wpöü  Wloö'BlWij»'  ntfi 
Uffog  (wenn  nicht  vor  jttgl  Komma  tu  setzen  iat),  «f(l  cov  nu;'  'O/x^ea 
OvxtSos,  xifi  'Aaicfmtalov  vov  iuiq'  'Oft^i/ip  itri]fiorevofi,ivov  xal  Itiga, 
Bei  Didym.  z.  B,  136.  696.  B,  23.  a89,  vgl,  p,  222,  Herodian,  z,  K,  292 
nnd  Schol,  B  A,  130  {^uviiäaen  d'  äv  tig  Iltolefiaiov  tov  'O^oävSov  i^v 
äxiifia*  K.t.l.)  beitat  er  ö  tov  'Ogoäviov,  Schol.  Paris,  tf,  163  n.  SchoL  T 
ft,  866  ö  nivia^iaiv. 


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156     DraiBBigstes  C&pitel.    Die  ip&teren  alezandrm.  a.  a.  OrRmmatiker. 

vaodsiynata  in  mindestena  3  Büchern*^),  femer  Aber  d«n 
bomerischen  Stil*^),  gegen  (oder  an?)  Neothalidea,  xsqI 
Tov  Jiap'  'Ofi^pp  OvxtSog,  xs^l  'AtxtQoxulav  xov  xag 
'Oftijp^)  (ivjjnovBvoiiivov^)  und  einen  Commentar  zum 
achtzehnten  Gesänge  der  Ilias")  und  huldigte  in  der  Sprach- 
lehre gleich  seinem  Lehrer  Aristarchos  der  Analogie''*),  wogegen 
er  in  den  aus  ihm  angeführten  Schreibweisen^')  fast  überall  von 
diesem  abwich^). 

PtolemaeoH  Ton  Askalon'''),  welcher  später  in  Rom 
lehrte^"),  gehörte,  wenn  er  wirklich  noch  ein  unmittelbarer 
Schaler  des  Aristarchos  war'''),   doch  wenigstens  nicht  za  den 


48)  Das  8.  wird  citirt  Schol  B  A,  ISO.    ÄaBaerdem  e.  A.  47. 

49)  Citirt  von  Didym.  z.  9,  389.    AnsBocdem  s.  A.  47. 

50)  F,  S&l.  Vffl.  Schol.  T  z.  d.  St.  Blaa  S.  17.  A.  4:  „hinc  fortaaee 
acKol.  Paris.  *,  163". 

61)  Didfm.  z.  E,  186. 

62)  Sex.  a.  a.  0.    iitiöe  tl  ^rf   n  <p^<iovßt  fii)  t^  avt^y  vwffitiw  in- 

Zntf  Korl  lifaveiv  oC  ajtb  HitSa^tiatos.  äyaXoyCa,  ipaaCv,  &iiOliijovftivias 
in  TTjt  ttvtrrj^eiae  if^äiai-   itzt  jäi/  hitolov  ts  ytal  ävoiutiov  0tiogitt,  xi  ih 

fiaefiivt]  ii  »al  änannätri  iarlv  i  'Oin^fov  xoiijatf  noiriy,a  jäf  ov4«* 
»petr^oTcpo*  ijHC»  tts  ;^(töc  t^c  intivav  xoiiftfcmt  %.  1. 1.  Hiemach  dOrfte 
eben  dieBer  P.  deijeaige  Bein,  welcher  b.  Apoll.  D;sk.  de  coDinncl.  Bekk. 
Auecd.  IL  606,  6  f,  ö  ü*Drloyi)iixiJB  genannt  wird. 

68)  S.  A.  47. 

64)  Beccard  a.  a.  0.:  „Xtbria  (eiut)  ita  wnu  eise  videtii*r  Didymu»,  vt 
rebw  quae  in  iis  expotita  erant  tteglecüe  leclio«es  tanttim  noeae  a  Ptolcmaeo 
propoeitoM  reciperet  in  comtneniariot". 

66)  Blau  8.  3C  — 87.  TgL  Beccard  S.  68.  71  f.  La  Roche  S.  7S. 
Baege  De  Ptolemaeo  ABCalonita,  Halle  1884.  8.  (DoctordiBB.) 

66)  Suid.   ütoltitaloe   b  'Jnal^witfjs ,   ygaftnaiitiöt,   es   Ixalitvaiv   Ir 

ßtßlia  !(',  nifl  ^hfmv,  vttl  rve  ty  'Odvoaii^  'Afi^TÖt/xiiv  ilu)g9ii<it<ot,  «fpl 
ii<npotfäs  li^emv  mo:!  tte^  ypafifiaitHä. 

67)  El  ist  ichwer,  ja  vielleicht  aomSglich  hierüber  sicher  zu  urUieileD. 
Denn  zwar  nennt  Steph.  \.  Byz.  'Jaiuilat'  ihn  auBdiücklich  'Jewiägiov  yvä- 
t^pios,  aber  Herodian.  z.  A,  896  setzt  ihn  dem  AriBtarchos  nnd  desaen 
Schülern  entgegen:  toauvttc  h  'Afiataejos  luil  of  ifn'  avtov.  ilfolffiuibe 
9i  *.  t.  l.  und  bezeichnet  Aristarchos  als  viel  &tiher  z.  I,  6.  i  Si  'Avjut- 
Itavittjs  nal  ot  Tttgl  'Alt^imva  ifiilovatv,  nol^  3h  xeStigow  %al  ol  ntfl 
Aginaiixov,  z.  A,  636.  6  'A(niai,iiivitijs  i^ilof  .  .  .  noltr  nföxiQOv  3i  ovvttg 
%al  'Atieianot.  Eb  &«gt  sich  uar,  ob  diese  Ausdrücke  ganz  genau  na  nehmen 
sind  nnd  nicht  anch  anf  einen  der  jfingaten  Schüler  des  Aristarohoa  nnd 


..>^.00' 


.3IC 


Ptol«maeos  von  Askalon.  157 

orthodozeii  Aristarclieeini.  So  schrieb  er  denn  auch  Aber  die 
krateteische  Schule'"),  nnd  wohl  ohne  Zweifel  aelbet  in  eeiuem 
Werke  über  des  Äristarchos  Recenaion  der  Odyssee^) 
bekOmiDerte  er  sich  nicht  so  sehr  um  die  eigentliche  Textkritik, 
daher  denn  Abweichungen  ron  der  gewöbolichen  Lesart  nur 
selten  von  ihm  angeführt  werden^,  als  vielmehr  am  die  Ortho- 
graphie, die  richtige  Trennung  oder  Yerbindong  der  Wörter  nnd 
die  Accente");  aoseerdem  aber  rerfasste  er  eine  homerische 
Piosodie*^,  die  in  zwei  Theile  von  mindestens  je  3  BQchem 
zerfiel,  'Odvaestaxal  infoffmdiai"')  und  'IXtaxal  KQOilm- 
ditet^),  und  schrieb  ferner  ntffl  tf}g  evvaloi^^g'^),  xt^l 
fiiTQav"),jteifl  Hktjvienov^toi  uQ^otneiagm  15  Böchern, 
xiqI  8ia<po(fäs  li^eav*'').     Auf  diesem  seinem   eigentlichen 

einen  Arütaicheer  von  niolit  atreo^r  Ob«ervanz  poaun.  Dam  kommt  aber, 
da*B  Didymoi  und  ÄristonikoB  ihn  nicht  benatzt  va  haben  scheinen,  wo- 
dnrch  der  Verdacht  eotsteht,  daea  er  in  Wirklichkeit  nicht  älter  als  eie 
gewesen  sei,  tamal  da  er  doch  sonet  einige  Male  (Eerodian.  z.  B,  662. 
N,  346)  ak  Zenge  für  Leaartea  des  Äristarchos  (und  einmal,  Eerodian.  e. 
A,  996,  fQr  eine  Bemerknog  desselben)  angeführt  wird.  Doch  s.  A.  61. 
Und  wenn  vollends  Theou,  gegen  dessen  Sohn  Apollonios  et  [Kileinisirte 
(Schol.  A  T,  3S4),  der  Sohn  des  Aitemidoros  sein  sollte,  so  konnte  er 
sogar  erst  in  nachangost^scher  Zeit  gelebt  haben,  e.  jedoch  A.  400. 

68)  Mikao.  i.  F,  166:  ntoUfiatos  ö  'Aexalamixris  b  t^  »epl  tfle  Äpo- 
zjjttiov  attSniait  "■  1. 1.  (s.  z.  d.  St.  Baego  8.  Sl.  Lndwich  L  S.  236). 
Ob  freilich  in  frenndlichem  oder  feindlichem  Sinne,  steht  nicht  fest. 

M)  S.  A.  £6.    YgL  Lehn*  S.  S6  ('S.  S9).  Ä.  S. 

60)  Z.  B.  Schol.  A  B,  868  (niolefiaii>c).  Schol.  T  £,  4S9  (ntoltnaios). 
Vgl.  Hetodian.  i.  T,  884. 

61)  Daher  konnten  denn  Did^mos  nnd  AristODikos,  anch  wenn  er  älter 
als  sie  war,  doch  in  der  That  wenig  Gebrauch  von  ihm  machen. 

69)  B.  A.  66. 

es)  Herodian.  z.  A,  SS.  ö  'Aa%tü.eaf{xijt  .  .  .  h  .  .  .  taCs  'Oivteeitctialt 
xfO«nSiais  (vgl.  B.  E,  89).  Ammon.  de  diff.  n.  d.  W.  ataipvl-^v  p.  124 
Valcken.   tv  SevtiQif  «tfl  xär  h  'OSvaatia  ^cfoatpBiäv. 

64)  Ammon.  a.  a.  0.   Iv  dtvtig^  t6v  Iv  'lliadt  «gotipStmv. 

66)  Schol.  BT  B,  461.  'HfoiSiavit  iv  t^  %a96lov  *al  Tltoliiiaüe  (d,  h. 
Ilerodianoa  nnd  der  von  ihm  citirte  P.)  Iv  tg  xe^I  avvttloup^i. 

66)  Nor  b.  Soid.,  doch  vgl.  Scbol.  T  £,  499  (s.  A.  60). 

67)  Beide  nor  b.  Suid.,  s.  A.  66.  Der  uns  nnter  seinem  Namen  er- 
haltue  AnfsatK  dieses  Titels  (s.  jetit  Hejlbut  Ptolemaeus  tufl  6ia<potät 
liinar,  Herrn.  XXII.  1887.  S.  888-4U)  aber  wird,  sei  es  nnn,  dass  dieser 
bei  Sdd.  gemeint  ist  oder  dass  es  wiiklich  eine  ächte  so  betitelte  Schrift 
gab,  mit  Becht  von  Valckenaer  Praef.  ad  Ammon.  S.  XXXI  als  ein 
späteres  Fabrikat  bezeichnet. 


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158     Dreierigetes  Capitel.    Die  späterea  aleiandriD.  d.  a.  Qrammatiker. 

StudieDgebiet  erwarb  er  sieb  erhebliche  Verdienste,  so  dass  ei 
auf  demBelben  wohl  aU  der  bedeutendste  Vorläufer  des  Herodianos 
anzusehen  ist^).  Letzterer  fithrt  ihn  denn  auch  so  häu^  an 
wie  keinen  Anderen*')  und  scbliesst  sich  mehrmals  sogar  im 
Gegensatz  zu  Äristarchoa  au  ihn  an'").  Allerdings  zeigte  er 
aber  auch  das  entachiedne,  freilich  sehr  begreifliche  Bestreben 
die  Analogie  noch  viel  weiter  zu  treiben  als  Äristarchos,  so  dass 
er  also  wenigstens  in  dieser  Hinsicht  weit  davon  entfernt  war 
sich  dem  Erates  anzunähern,  vielmehr  umgekehrt  die  Declinations- 
regeln  fehlerhafterweise  über  die  von  Äristarchos  richtig  fest- 
gehaltenen Schranken  und  Ausiiahmen  hinweg  ausdehnte^*). 

Aristodemos^')TonEIis,  Schüler  des  Äristarchos'*),  schrieb 
einen  vorzugsweise  anf  allseitige  Erklärung  gerichteten  Commen- 
tar  zn  Pindaros  in  mindestens  SBQchem^*)  und  war  vermntblich 

6S)  Daa  N&here  hierOber  a.  bei  BUn  S.  27—37. 

69)  La  Boche  8.  72.  A.  1S7:  „Beccftrd  S.  72.  Ä.  110  macht  iMStelleo 
aUB  der  Iliu  namhaft,  vo  er  Ton  Herodiim  citirt  wird;  ia,ta  kommsD  noch 
10  aus  det  OdjHee".    Bg  sind  vielmehr  II,  b.  Diudorfi  Ind. 

70)  La  Boche  a.  a.  0.  3.  72;  „wie  z.  B.  B,  Ö9S.  J,  21S.  E,  6&6. 
S,  100". 

11)  Lfibbert  Rhein.  Hae.  XI  (vgl.  C.  26.  Ä.  9)  3. 139f.,  welcher  auf 
Uerodiaa.  z.  A,  677  vgl.  m.  £,  SST  TeTwebt  Andere  Beispiele  giebt  Blaa 
S.  86:  B.  A,  896.  B,  693.  E,  88.  76.  299.  Z,  »89.  K,  373.  A,  862.  N,  391. 
S,  340.  361.  O,  808.  H,  697.   >P,  266.     Vgl.  Ä.  19«. 

72)  HaiLer  F.  B.  0.  UL  S.  306—811.    Blau  3.  37—89. 

73)  Schol.  Find.  Nem.  Vll,  1.  'AfiatoBrnuss  ii  ö  'Agiatäex"*'  fia4i]"|e. 
Ale  Eleer  wird  er  bezeichnet  b.  Suid.  d.  Uarpokr.  'EllavoSittai,  Easeb.  Chron. ). 
p.  198  f.  Seh.  (Cramer  Anecd.  Par.  11.  S.  141),  vgl.  Synkell.  1»6  C.  p.  36«f. 

74)  Ath.  XI.  496  fl  'AfUitdirnios  i'  iv  t^^io  ntfl  nirAä^o«.  Blau 
S.  89  hält  dies  freilich  für  noch  eine  andere  Schrift  ala  den  Commentar. 
Dogenau  wird  dieser  Commeatator  Scbol.  lethm.  I,  11  ö  'AlciavSgeve  ge- 
Dannt;  dMa  ea  kein  Anderer  aU  der  Eleer  ist,  erhellt,  wie  Boeckh  Praef. 
S.  XIV  sah,  ans  der  Üebereinstimmnog  von  Schol.  Ol.  XI,  66,  wo  er  frei- 
lieb wie  überall  aonat  in  den  Schollen  (Ol.  111,22.  VI,  23.  XI,  88.  P7. 
III,  187.  Nem.  V!l,  1.  66.  70.  160.  Itthm.  I,  79.  86)  auch  nur  schlechtweg 
A.  genannt  wird,  mit  Harpokr.  and  Snid.  a.  a.  0.  üb  aus  diesem  Com- 
mcDtar  aach  die  Angabe  bei  Enaeb.  und  Synkell.  a.  a.  0.  tatofovei  ii  oi 
TUfl  'AgiüzäSrifio»  thv  'HÜfAv  lüc  äjtä  tlnoitiqs  xtrl  epSöfiTig  ÜltifixuiJo; 
r,fiafxo  oC  ädlrjial  aviiyi/a<pta9ai,  oifoi  STjlaäq  vinij^o^oi'  xqo  tov  yÖQ 
ovStle  aveygäipTj,  aflflifdavioiv  xtör  «potifav.  ty  Si  f^MDorg  öySi^  zi 
axidmp  fiMmv  Köfoi^os  'Hlilos  ävtyeäipTi  tcemtos,  xnl  1;  'Oluftnüc  avzrj 
iteiÖTj]  itäx^Tj,  ü<p'  fjt  "ElliiKfs  ÖQt&fiovnt  tdÖc  ifövovt  stammt  oder  ob 
er  auch  ein  Verzeichnias  der  olympischen  Sieger  schrieb,  l&sst  Hilller 
S.  308  nnentachieden. 

n,.i,i..,..>^.OO^ie 


Arittodemoi.    Menekratea  v.  N^ba.  159 

aDch  der  Verfasser  der  &fißaVxä  und  &r}ßalxK  iniygäiiiiaTa, 
wenn  anders  nicht  Beides  dieselbe  Schrift  war,  in  mindestens  je 
2  Büchern '*'*),  ob  aber  auch  der  Anekdotensammlung  unter  dem 
Titel  Fslota  änouvtfitovtvnaxa  in  wenigstens  2  BQchera 
und  der  Schrift  xsfil  tvQrjiiätmv,  ist  mindestens  sehr  fraglich ^''). 
Menekrates  von  Nysa  in  Earien'^),  Schüler  des  Anstar- 
chos^"*)  nnd  Vater  des  Stoikers  lason,  welcher  Letztere  seinem 
mKtterlicfa^n  Grossvater  Poseidonios  in  der  Leitung  tou  dessen 
Schale  in  Rhodos  folgte"),  polemisirte,  wie  schon  bemerkt  ist^^), 
gegen  den  Commentsrdes  Pergameners  Ärtemon  zu  Pindaroa '*''), 
vermuthlich  in  einem  ebensolchen  Commentar^*).  Ob  er 
wirklich  derselbe  mit  demjenigen  Menekrates  war,  welcher  eine 
Geschichte  von  Nikaea  schrieb,  steht  sehr  dahin^). 

74<>}  Die  Bracbstficke  der  BrjPaiiui  (3—6)  finden  sich  besondere  in  den 
Scbolien  eq  Enrip.  u.  bei  Phot.  im  Lex.  Die  Identität  des  Verf.  mit  dem 
Eleer  vermnthet  Boeckb  a.  a.  0.  auf  Grand  von  Vergleiehnng  mit  Schol. 
Ol.  VI,  28,  vffl.  Barthold  De  schol.  Enrip.  fontib.  S.  S3-S6.  Blan 
S.  39.  Freilich  wird  Schol.  Tbeocr.  TU,  lOS  (—  Fr.  !)  vielmehr  'Aftaxö- 
iflliot  ö  St}pu£os  citirt,  aber  dies  kann  leicht  ein  ans  dem  Titel  0Tißai%ä 
entstandener  Irrtbum  sein,  mmal  da  hier,  wie  Blao  S.  39.  A.  S  mit  Be- 
mfnng  auf  Ranke  Heajch.  S.  101  sweifelnd  annimmt,  xsl  'A^iatiSriiiog 
.  .  .  Mil  niviatot  (Fr.  113  Bergt)  in  totg  'ntopj^furiH»  doch  wohl  nicht« 
Anderes  bedeuten  wird  als  „A.  nnd  der  von  ihm  angefOfacte  Pindaros". 
S.  Phot.  nnd  Said.  Ttvfujaia  (^  Fr,  Et).  oC  tm  0TißttX%i  ytyfarpötse  .  .  . 
£a*if  'jQicxMtiitot,  Said.  n.  Phot  '0/toläios  Ztvs  (—  Fr.  1).  'A9iet63iiitot 
(so  BeinesiuB  o.  A.  f.  'AifiatoipävTii)  i*  devtlf<p  BitPaivär,  Tgl.  ScboL 
II.  S,  1  cod.  Paris,  2678  in  Cramer  Anecd.  Paris.  IIL  3.  18  (—  Porph.  z. 
N,  1).    Schol.  Apoll.  Bh.  II,  904  (—  Fr.  1).    *.rfpn(io*i)(ioe  h  ttqät^  »ij- 

75)  Die  BrnchstScke  der  ersteren  Schrift  (7—11)  sind  bei  Ath.  erhalten, 
welcher  dieselbe  fanfmal  citirt,  nnd  zwar  dreimal  (VI.  244f.  VIII.  338a. 
Xm.  686  a)  das  S.  B.  Unter  den  Terfosseni  von  Schriften  Tiifi  tvQ^(täz<ov 
aber  nennt  Clem.  Strom.  I.  308  A  den  A. 

76)  USller  F.  H.  Q.  II.  8.  8Uf.    Blan  S.  89  f. 

IB^)  Strab.  XIV.  6fi0.  ävdgts  ii  ytiövanv  f*do£»(  Nvvaeis  'Axolhiviöe 
IE  ö  Siai*os  tpUiaoipos,  lü«  Havairiov  yvagiiiiov  fipitfioe  (vgl.  C.  82.  A.  8), 
■irl  Mtvexi/ätris  AifiaTÜfxov  fut#i]r>]E. 

77)  Said.  'läatov  Mevmfätovf ,  Sveadg  ix  «ai^oc,  oxö  di  fiijifos 
'Podtoe,  iie&r}iiis  xbL  SvfaifiSovt  ^ol  ittiiiozot  c^s  iv  'Pidqi  iitctgiflijf 
noeit4oivioo  toi  91110110900.    Vgl.  C.  29.  A.  101.  162.  167.    C.  32.  A.  47.  48. 

78)  C.  26.  A,  69—71.        78'')  Schol.  Ol.  II,  16; 

Tft)  Znmal  da  er  aach  noch  8chol.  Isthm.  IV,  104  angeführt  wird. 
Doch  e.  A.  80. 

80)  Dnsselbe  was  Schol.  Islhm.  a  a.  0.  wird  von  Tietz.  ad  Ljcopb.  662 


■:A.()l")' 


K^IC 


160     DieiBsigBteB  Capitel.    Die  Bp&teren  alesandriD.  n.  a,  Omumatiker. 

Poseidonios*'),  der  Vorloeer  des  Aristarchoa"),  war  viel- 
leicht der  Verfasser  des  Buchs  Ä«pl  cvvdiafLcov^). 

Satyroe^),  Scbfller  des  Aristarchos,  mit  dem  Beioamen 
Zeta**^),  war  Tiellei<;lit  derjeoige  Mann  dieses  Namens,  der  ein 
Werk,  in  welchem  die  Demen  von  Älezandreia  von  Ptole- 
maeos  IV  Philopator  an  aufgezählt  wareo^},  als  auch  derjenige, 
welcher  eise  Sammlung  alter  Sagen*')  geschrieben  hatte^). 
Ob  er  auch  Erläuterungen  zn  Homeros  Terfaeste;  ist,  wenn 
man  dies  annimmt,  ungewiss^'). 


so   angefOkrt:    MivexgäTrif   ö    lupl  Nmaias   ytjfatpiBt  *.  t.  X.,    Tgl.    Plut. 

qpnc  K.  T.  l.,  aber  wohl  mit  Ikcht  zweifelt  Müller  S.  3U  an  der  Za- 
Terläaaigkeit  des  Tzeties  und  Termnthet,  daas  ei  diese  aeine  Weiibeit  eben 
atiB  Fiat  genommen  habe.  Möglicherweise  kann  det  Teifuser  jener 
Menekrates  ane  Xauthoi,  der  Aviiia%ä  achrieb  (s.  C.  Sl.  A.  681  ff.),  sein, 
wie  Toseine  De  hUt  Or.  S.  4eB  Weet.  und  Westermann  in  Paolys 
Bealenc.  Art.  Hen.  (No.  1)  annehmen ,  aber  gewiea  mit  Unrecht  achreiben 
sie  die»em  tmd  nicht  dem  Arietarcheer  die  BrachBtOoke  in  den  I^dar- 
Bcholien  zn. 

81)  Blan  S.  «f. 

82)  ö  awayväavqs  'Afititdiiiov ,  AriBton.  x.  Z,  611.  Nikan.  e.  P,  T(t  (vgL 
EasUth.  1096,  14).  AaBBerdem  b.  Aiiston.  i.  Z,  514.  O,  406.  F,  700.  Z,  148 
(Tgl.  Fiiedlaender  Ariatoo.  S.  186.    Dnentser  Zenod.  S.  98). 

8S)  ApoUoQ.  de  coni.  p.  480  Bk.  Anch  SchoL  Apoll.  Rh.  li,  106  tat 
wohl  anf  diesen  A.  su  besiehen,  wUireud  Et.  M.  'O^is  and  Schol.  B  X,  325 
ebecBO  gut  dei  Fhilosoph  gemeint  Bein  kann,  a.  Blaa  S.  41. 

81)  Blau  S.  41-43,  TgL  Müller  F.  H.  G.  XU.  8.  169.  164—166. 

85)  Phot.  Cod.  CXC.  p.  Ibl**  21  f.  ZfiTVpoe  h  'Aimzämov  fväginos  Zf/xtc 
litaleito  iia  lö  £i]itjTiKÖv  a^iov,  Tgl.  über  dieae  Erklärung  Lehta  (ja.  ep. 
S.  19:  „quid  dici  poUtt  abmrdiut?" 

86)  Fr.  21  b.  Theopbil.  ad  Antol.  II.  p.  94. 

87)  Säzvifos  i  tovs  a^xaiovs  im^avt  wfafajtov,  Dion.  Hai.  A.  R. 
I,  68  —  Fr.  38. 

88)  Jedenfalls  iat  es  chronologisch  nomOglich,  dua  der  Ariatarcheer  S. 
mit  dem  Peripatetikei  (a.  C.  19.  A.  81  ff.)  der  N&mliche  war.  Vielleicht 
könnte  aber  anch  det  LeiEtcre  jene  beiden  Schriften  Terfasat  haben,  mCg- 
licbeiweise  aber  such  keiner  von  Beiden  and  nicht  einmal  beide  derselbe 
Mann.  Uebec  einen  dritten  S.,  den  Verf.  des  Gedicht«  über  die  Edelsteine 
(Fi.  23—26)  b.  C.  25.  A.  146  ff.  (Unrichtig  iat  die  Angabe  ron  Detlefsen 
im  Index,  daas  Müller  zweifle,  ob  bei  Plin.  XXXVIL  g.  91.  94  Derselbe 
wie  §.  31  gemeint  Bei). 

89)  Denn,  wie  Müller  8.  166  bemerkt,  dai  CiUt  Schol.  B  S,  816  — 
SchoL  #,  288  kann  dann  ana  der  Sagenaammlong,  es  kann  aber  auch  aa« 
einem  Homeicommeutar  sein. 

n,.i,i  ■..,■:.  >^.OOQIC 


FoaeidoD.    Sat^ros.    DioDjaod.    ÄpolloDioa  d.  Aristarclieer.        161 

Dionysodoroa'^)  TOn  Alexandreia,  allem  Anschein  nach 
anch  ein  unmittelbarer  Schüler  des  Arietarchos "),  war  viel- 
leicht**) derselbe  mit  Dionysodoros  von  Troeeene,  welcher  wahr- 
scheinlich über  Sprichwörter**)  und  Qber  die  Redetheile") 
acfarieb,  dann  also  genauer  in  Troezeoe  geboren  und  in  Alexan- 
dreia eingebflrgert.  Auch  der  Verfasser  der  Schrift  «epl  «o- 
xafifSv*'')  und  der  xi(fl  zmv  xa/fu  totg  z(fay^dolg  iifiap- 
Tiiftifav**)  war  wohl  der  nämliche  Mann,  wahrscheinltcb  auch 
deijenige,  welcher  eine  Sammlung  der  Briefe  von  Ptole- 
maeos  I  heraosgab^'),  vielleicht  auch  der,  welcher  den  Paean 
unter  dem  Namen  des  Sokrates  fQr  unächt  erklärte*^),  jedenfalls 
also  ein  Gelehrter  von  sehr  vielseitiger  Thätigkeit. 

DasB  es  auch***)  einen  unmittelbaren  Schüler  des  Aristarchos 
Namens 

ApollonioB^"'^  gab,  der  einst  ein  namhafter  Grammatiker 
war"""*),  läset  sich  schwerlich  mit  Erfolg  bestreiten,  aber  wir 
wissen  jetzt  Überaus  wenig  Sicheres  mehr  von  ihm  ""). 


90)  BUn  8.  4Sf. 

91)  Did;in.  z.  B,  111,  s.  A.  85. 

92)  Wie  Bohneidewin  Paroemiogr.  Gr.  Praef.  8.  VII  Termnthet. 

SS)  Plnt.  Ärat.  1.    ^towaädatfos  ii  6  Tfot^iog  Uiyzav  ovcö*  (näml. 

He«7ch.    riitv%oo    ^it^f    iiio9va69iofos    i^»   «r^l    ti»   «Ctiifo*    xöUijai«. 

94)   Wie  BUa   8.  44   nach   Äpollon.   de   pron.    p.  863.    dlXä   fiq*  oidi 

ttal  Ulla  ir  ritfi  xagwOfiaiiTai  %.  z.  1.  Teirnntbet. 
96)  Sofaol.  Enrip.  Hippel.  198. 

96)  Schot.  Pseodo-Enrip.  Bhea.  bOi.    Vgl.  A.  110. 

97)  Lakian.  de  lapi<.  10.  xal  JTiolcfiai^  ii  o  Aäjov,  Stliv^ei  Ixiatii- 
Itop,  «aqiäe  üvfaz^e^t  c^v  nf£iv  .  .  .  ms  Jtovv»69tafOS  i  tag  Imexolat  tev 
avtov  tvva-faymv  ^ijai*. 

98}  La.  Di.  II,  43;  vielleiobt  aoch  der,  welcher  8chol.  Apoll.  Rh.  I,  917 
in  Bemg  auf  die  EabeiTen  aagefdlirt  wird:  6  Oi  %tont9iiuros  ihagtot 
KttCuilot 'Eflif)t  fottv,  if  [«toifti  dtoTvaöiai/os. 

99)  Wie  toerst  H.  Schmidt  Didjtn.  S.  S86  f.  behaaptete,  dessen  An- 
dentmigeii  Blau  B.  60 — 66  weiter  ansfCbit. 

100)  H.  Solirader  Der  ÄriBtarcbeer  ApolloDioi,  Jahrb.  f.  Ph.  XCIII. 
taoe.  S.  2S7 — 241,  doBien  Abh.  Blao  nicht  benntit  hat. 

100''}  Schcader  a.  a.  0.  8.  387  —  389  beroft  licli  biefflr  mit  Becht 
darauf,  data  in  einem  Beitpiel  von  TrjphoD  Fr.  47  b.  Apollon.  Dyak.  de 
coni.  p.  496,  82  ff.  Bekk.  neben  DionTsioe  (dem  ThrabeT)  anch  A.,  und 
iwar  mit  der  Bezeichnung  Beider  ab  Zeitgeooaien,  gebrancht  wird:  itf' 

isiL-ilai.  LitL-dHiili.  IL  11 

n,.,iv,..>^>00'^IC 


162     Dreiasigstes  Capitel.    Die  BpElterea  alezandrin.  d.  a.  Qrtunm&tilier. 

Parmeoiskos"'^)  war  auch  vielleicht  noch  ein  unmittelbarer 
Schüler  des  Aristarchos,  jedenfalls  mindestens  eis  Enkelschüler 

tva  yiii  iuii(ö*  ffa^öttiav  tiväv  ipafttv  „%al  i^iorvmot  IfQU^t  xnl  ^teol- 
lävtos".  Ferner  eacht  aber  Schrader  S.  S82-SS7  anoh  wahncheinlich 
in  machen,  die  Worte  des  Porpbyr.  z.  T,  79  {«.  anch  Schrader  z.  d.  St.) 
seien  nach  Apollon.  Sopfa.  Lex.  Hom.  vßßälUm  so  za  erg^zen,  daea 
Porph,  hier  ausdrücklich  mit  Nennung  des  Dionysioa  von  Sidon  eine  von 
diesem  herrührende,  der  des  Ariatarchos  entgegen gesetste  Erkl&rtmg  an- 
geführt hatte  nnd  'AxtMiöviot  liir  ovv  i  itdäaitalog  ^itm*  anch  noch  mit 
zu  des  Dionjsioa  eignen  Worten  gehCre,  so  dass  dieser  A.  also  desHen 
Lehrer  nnd  jedenfalls  nicht,  wie  man  Mher  glaubte,  der  des  Porpbyrios 
gewesen  sei. 

101)  Es  ist  ohne  Zweifel  das  Natürlichste  anzunehmeu,  dass  mit  Ans- 
BcblnsB  der  vier  aprachgrammatisclien  Bemerkungen  (Bqu.  S2.  Pae.  SS8. 
Rau.  S26.  Plot.  lOS),  welche  dem  A.  Djakoloa  angeboren  mQgeD,  alle 
übrigen  Anfahrungen  dea  A.  ohne  weiteren  Beisatz  in  den  SchoUen  za  ' 
Aristophauea  sich  auf  denaelben  Haan  beziehen,  und  zwar  auf  den  Bchol. 
Vesp.  1339  (s,  A.  ITO)  ansdrQcblich  bezeichneten  jüngeren  A.,  den  Sohn 
oder  Schüler  dea  Chaeria,  und  dafür  entachied  sich  denn  auch  bereits 
0.  Schneider  a.  a.  0,  S.  83.  Allein  dem  wideTspricht  der  enticheidende 
Umatand,  über  den  v,  Wilamowitz  Ana  Ejdathen  S.  164f.  A.  TS.  Eur. 
Her.  S.  179.  A.  111  viel  zu  leicht  hinweggeht,  dasi  „Sjmmacbos  dort  den 
Commentar  dea  letzteren  A.  nicht  aelbat  gehabt  hat  (vgl.  ät  "Afviiildaifös 
g))j<Fi)">  '">^  ^^'  '■)  ^^'^  VOgeln  die  Niederschrift  der  Vorträge  dea 
Arbtarchos  durch  den  älteren  A.,  welche  hier  den  von  anderen  Schülern 
dea  Ariatarchos  angefertigten  „CoUegienheften"  entgegengesetst  wird,  denn 
eine  andere  Deutung  l&sat  (obwohl  Wilamowitz  nicht  dieaer  Ansicht  eu 
sein  scheint)  der  Gedanken-  nnd  Satzzusammenhang  der  Worte  Schol. 
Av.  1S4!.  iv  3i  ivCoie  lüv  axoXtKär  vnofivijfucimv  lavil  fifuSMtiti  „fOttC 
ö  Ai%v^vioi  IviTcvQtae  xivmv  oixiat"-  iv  3i  toit  ixtytyfaiiiiivoig  UnolliO' 
vCov  zavxa  yiyianzai  kaom  zn,  wie  dies  m.  E.  schon  Schmidt  voll- 
kommen richtig  gesehen  hat  (vgl.  Blau  S.  60).  Aber  gerade  damit  fehlt 
ja  jedes  Zengnias  dafür,  daaa  auch  der  ältere  Ä.  auaaerdem  noch  eigne 
Commeutare  zu  Ariatoph.  geachrieben  hätte,  wiLhrend  wir  für  den  jQugeren 
in  der  obigen  Stelle  ein  solchea  beaitzen,  und  es  bindert  folglich  nicht 
nur  Nichts  daran,  sondern  es  ist  sogar  viel  methodischer,  wenn  wir  im 
Gegensatz  zn  Schmidt,  Schrader  nnd  Blau  mit  Schneider  and 
Wilamowitz  alle  übrigen  Anführungen  (Seh.  Pac.  1126.  Ban.  367.  420. 
601.  781.  649.  963.  1184.  1210.  1294.  1333.  1437,  vgl.  Plnt  650  und  dazu 
Schmidt  a.  a.0.  S.  291)  dem  Letsteren ,  dessen  Commentar  zu  den  Fröschen 
ohne  Zweifel  aonach  Sjmmachos  noch  unmittelbar  beoutzte,  laweieen. 
Denn  da  dieser  doch  wohl  ohne  Zweifel  auch  Aristaicheer  war,  so  paset 
es  auf  ihn  ebenso  gut  wie  auf  einen  nn mittelbaren  Schüler  des  Ariataicboa, 
daas  er  bald  der  Ansicht  des  Letzteren  beipflichtet,  SchoL  £an.  1124  (s.  C.  16. 
A.  183).  1S70,  oder  dieselbe  genauer  ausführt,  Sobol.  Ran.  1437,  oder 
zwischen  ihr  und  anderen  Brklärangen  vennittelt.  Seh.  Ban.  367,   selten 


..\.>00' 


.3IC 


ParmeniHkoB.  163 

desaelbeu"*').  In  seiuer  Schrift  gegen  Erates  in  wenigeteus 
2  Büchern**^)  standen  Tielleicht  auch  die  von  ihm  angeftlhrten 
prosodischen ,  kritlBchen  und  erklärenden  Bemerkungen  zu  Ho- 
meroB*'*'),  in  denen  sich  eine  grosse  Selbständigkeit  dem  Aristar- 
chos  gegenüber  und  ein  einsichtigeB  Urtheil  zeigt  Ferner  aber 
schrieb  er  ein  höchst  gelehrtes  astronomisch-mythologischea 
Werk  in  Anknüpfung  au  alle  möglichen  astronomischen  Dichter 
und  Dichterverse '''^.  Das  gleiche  astronomiBche  und  geographische 
Interesse,  durch  welches  er  unter  den  Äristarcheerti  hervorragt, 
zeigt  sich  auch  in  aeiaen  Bemerkungen  zu  Enripidee  und  darin, 


voD  ihr  abweicht,  Scb.  Rao.  180,  und  due  andrergeit«  eein«  Ansicht  mehr- 
fach (Ran.  791.  849.  1270.  1294.  Pac.  1126)  za  der  de*  Ariatopbaneers 
Kallubutoa  oder  des  Timochidas  (vgl.  A.  886)  in  GegenBate  gettellt  wird. 
La«at  doch  aelbit  Blau  S.  bl  in  Bezog  anf  Ran.  601  and  BOgar  Poe.  S63 
die  Mflglicbkeit  so,  daea  hier  dieier  Sohn  oder  Schüler  des  Chaeris  ge- 
meint sein  kiJnne.  Unter  diesen  Umat&iideu  ist  ea  aber  auch  miodeatena 
ebenao  berechtigt  bei  dem  Comroentar  lu  Apollonioa  dem  Rhoder 
in  mindestena  2  Bücbern  (Scbol.  Apoll.  Bb.  I,  iSO.  'jitoUiövioe  .  .  .  tv  xä 
ä  täv  'Txoftfriitätiov)  an  diesen  ala  an  jenen  älteren  la  denken,  ond  es  ist 
wiltkQrlich,  wenn  Schrader  S.  S40  Letztes  für  das  Wahrschein liebere 
h&lt;  dasa  der  ältere  der  Verfasser  des  Commeatan  zu  Fiudaros 
(Scbol.  Pj.  1,3.  TU,  4)  aei,  erktärt  anch  Sobrader  nnr  fQr  möglich. 
Für  den  des  Commentaia  tu  Aeachinea  h&lt  gewiss  mit  grosserem  Recht 
H.  B.  E.  Meier  Praef.  Demosth.  Hid.  8.  XVII  f.  den  Rhetor,  welchen 
Kaiser  Vems  hOrte  (Capitolio.  Ver.  2).    Ansserdem  s.  A.  100. 

102)  Blau  S.  4ef. 

108)  Denn  seine  Sohrift  gegen  Erates  wird  von  Didjm.  zu  B,  613  als 
ZengniiB  fSr  eine  Lesart  des  Ariataicbos  angeführt. 

104)  Didjm.  a.  a.  0.   Iv  iä  a'  n^is  Xfänjta. 

106)  Didym.  z.  ;,  19T.  Herodiau.  i.  £,249.  Nikan.  a.  E,  638.  £,  614. 
Scbol.  A  A,  4SI.  £,  100  (Tgl.  Et  M.  "Jfa>).    SchoL  d,  249. 

106)  Pliu.  S.  B.  XVIIL  9.  StS.  Jedenfalla  mit  Dnreoht  glaubte  HilLer 
Erat.  Carm.  3.  76,  die  beiden  Erwähnnngen  bei  Hygin.  Astron.  II.  S.  18. 
p.  S8,  7  ff.  48,  13  ff.  leica  ans  einem  Homercommentar.  Anch  sonst  ist  dies 
Werk  von  Hjginu»  neben  deu  pseudo-eratosthenischen  Eatasterismen  viel 
benntst,  und  ollem  Anscheine  nach  sind  bei  ihm  ans  demselben  alle  Er- 
wähnungen TOD  Kleostxatos  (dessen  altes  astronomisches  Gedicht  P.  noch 
gelesen  hatte,  s.  A.  110),  Herinippos,  Hegesianaz,  Araethos  und  anch  wohl 
Aitakreon  und  Alei&udroa  (s.  C.  10.  A.  186  ff.  C.  19.  A.  13.  G.  81.  A.  660. 
C.  87.  A.  18  f.)  geflossen.  S.  Robert  Erat  Cat.  rel.  S.  822— 828.  Der  Name 
des  P.  staht  daher  auch  in  dem  C.  10.  A.  47  erwähnten  Terseiobniss  an- 
geblicher Commentetoren  des  Aratos  und  in  einem  zweiten  VereeichDiss 
(Cod.  Vot  381  fol.  163  >■)  mit  der  Uebeiachrift  oC  stfl  rov  tiilov  aovtä^aftft, 
B.  Haass  in  der  dort  ongef.  Abb. 

11* 
n,.i,i..,..>^.OO^ie 


164    Dreisrigstes  Capitel.    Die  Bp&tereu  alexaodrin,  n.  a.  Grammatiker. 

dass  er  im  AnschlDss  an  Aristarcboe  *"')  sich  viel  mit  der  Unter- 
scheidnng  geographischer  Homonymen  befaast  zu  haben  scheint"''). 
Commentare  zu  Euripidea  schrieb  er  nicht,  sondern  die  betreffen- 
den Anfllhmngen^'*')  sind  ans  anderen  Werken,  und  swar  znm 
Tbeil  wohl  aus  dem  letztgenannten""].  Doch  arbeitete  er  anch 
auf  dem  speciell-sprachlichen  Gebiete,  indem  er,  und  zwar  yer- 
muthlich  io  einer  besonderen  Schrift  Ober  diesen  Oegen- 
atand'""*),  in  Bezug  anf  die  Declination  ein  neues  System  aufzu- 
stellen unternahm,  in  welchem  die  Nomina  nicht  nach  den  End- 
silben, sondern  nach  den  Endbuchstaben  in  acht  Classen  getheilt 
wurden  "*). 

Demetrios  aus  Adramjttion  mit  dem  Beinamen  Ixion"^) 
war' ein  Schiller  des  Aristarcbos,  lebte  dann  aber  in  Pergamon 
und  ging  offenbar  zur  pergamenischen  Schule  über,  so  dass  er 
nunmehr  seinen  Lehrer  auf  das  Lebhafteste  bekämpfte'").     So 

107)  8.  C.  10.  A.  108. 

108)  Steph.  y.  B3i.'Alos.  'Eipifa.  9&la.  So  Mich  b«i  Bnrip.,  SclioL 
Tro.  2SS,  vgl.  321,  wo  ei  sich  gleichfallB  tun  Geogn4>bUcheB  handelt.  TgL 
Schimberg  Anal.  Ariitarcbea  S.  8.  9.  88. 

lOB)  AoMer  den  beiden  eben  genannten:  Sobol.  Med.  10.  S7S.  Bbes, 
581.  689. 

110)  T.  Wilamowits  b.  Robert  a.a.O.  S.  887.  A.  13.  Die  Bemerkung 
Schol.  Bhae.  GS9  enUi&lt  eine  Polemik  gegen  Entes  in  aatronomiacben 
Dingen;  daher  glanben  OBano  Anecd.  Born.  S.  98  und  Wachamntb  De 
Crat.  S.  T,  dasB  ne  ans  der  Schrift  gegen  dieeen  seij  da  aber  P.  hier  swei 
Hexameter  a<u  EleOBtratos  anfahrt,  iat  es  weit  eher  wahracheinlioh,  dass 
sie  ans  dem  astronomiscben  Werke  stammt.  Im  üebrigen  scheint  er  gleich 
Erates  und  Dionjsodoros  (a.  A.  96.  C.  90.  A.  GS),  aber  anoh  wohl  Aristo- 
phaoes  von  B^santion  nnd  Aristarcbos  den  erhaltnen  Rhesos  als  dem  (in 
Wahrheit  verloren  gegangnen)  ächten  euripideischen  angesehen  ta  haben. 
Die  Notizen  inr  Med.  besieben  sich  auf  die  Fabel  und  enUultaD  ungerechte, 
sp&ter  TOD  Didymos  (s.  dens.  z.  878  p,  iH  Schmidt)  widerl^te  Angriffe 
gegen  Enripides.    Lingnigtiscb  ist  nnr  die  eine  Bemaknng  zn  Bhes.  ft8l. 

110*>)  Also  ntgl  Kvalar^G ? 

111)  Tarr.  L.  L.  S,  10.  liaque  m  to  dinensio  neque  «a  wntiM  moäi 
apparet:  nam  alii  de  omnibui  unieerrii  diseriminibu»  pomterunt  ntim«rtMii, 
iti  I>ionynus  Sidonive,  (pti  scripsit  ea  esse  leptuaginta  unum,  alii  partit  ein» 
guoe  ftoiet  casus,  cuius  eidem  hie  cvm  dicat  esse  ditcrimma  gttadrafinla 
Septem,  Aristocks  rettulil  in  IMeras  XI V,  Fanneniteu»  VIII,  mc  lüH  pa»- 
eiora  aut  plwa, 

118)  Beccard  S,  e6-67.  La  Boche  S.  T7f.  BlanS.  19f,  Staesche 
De  Demetrio  Iiione  grammatico,  Halle  188S.  8.  (Doctordiss.). 

118)  Soid.  ^>ift^T(ioE  o  tmlxlip'  "Itlatv,  riWftfiartMc,  'AieaiivtxTjvitt 
Yiyofmt  vntn  tovs  Avyovatov  lov  Kaiantiot  Ifipove,  oc  di^rfi^s*  tu  /Tt(- 


..>^.00' 


.31c 


Demelrios  Ixion  ana  AdnunTttdon.  165 

Terfaeste  er  eine  Schrift:  gegen  die  HomeraaBlegangeo"*) 
nnd  eine  zweite  gegen  die  Veritilgangen"'),  eine  dritte  ver- 

yäliip.  ixcnli]^  äi  iovto  ws  fiiv  ztvrt  itövi  lixiSat  z^'öc  ulinrnv  tov 
h  'JiltiarSt'^ai  t^t  "Ht/as  iiälyMxot  {rpai^ä&T)  (vgl.  La.  Di.  V,  84  im  Homo- 
njineDTen.  {rtttos  [D&ml.  Jji^^x^Kit]  'A8finwxxti*ii,  ygamunnöe,  IxmIj}9iIs 
liimr  diä  TD  ainiiaai  ti  iontiv  xt(fl  t^p  Hfav),  ais  9'  äiXot  Sri  äntai- 
li]Siti  EvfixiStiov  (jedenrallB  mit  Staeiobe  8.  4  hinter  li  umiaatelleD) 
filÖTifiov  (fjAop  xtvtt  Staesche)  lö  dgäjia  fjofTo*  'l^iova  (vgl.  Bernhard; 
z.  d.  St.:  ,Jiaec  aperti»  erroribui  permixta  dubitea  quo  pacta  sint  expedtenda", 
und  Staeachei  TerbeBBerangaTeniicb  gentlgt  nicht),  iiiffai  S'  Sri  m  8i9a-- 
nutla  'Atiuttäqjip  imi||fiit{*,  aontn  h  'liiaiy  tvtfYit^aaaiv  nviö*  xois  9tois 
äiaqiottiv  ixtztlfi't*.  BJchtig  bemerkt  Becoard  S.  GS.  A.  88:  „eontra- 
ria«  ölat  eognomini»  txplicalionet  demotutrant,  vt  plarvmque  fit  in  eogno- 
Ktnitmt  illustrandis  (a.  Lehrs  Qu.  ep.  S.  19ff.,  Tgl.  A.  86),  ignorasK  lexico- 
graphoa,  lutde  Demttriu«  ätud  eo^omen  aceeperit".  Daaa  aber  ein  unmittel- 
barer ScbQler  dea  Arietarchoi  nicht  erat  unter  Anguahu  gelebt  haben  kann, 
hoben  Or&fenhan  Oeach.  der  klaaa.  Pbilol,  I.  8.  4!2  und  Beccard  a.  o.  0. 
berror.  Maaaa  De  biogr.  Gr.  8.  SS  f.  nicht  die  Dngenaoigkeit  in  dem  Ans- 
dnick  iiiae%älai  und  hUt  die  ZeitbeatimmuDg  fSr  richtig.  Aber  schon 
Bohde  an  der  A.  Sb  angef.  St.  hatte  bemerkt,  daaa  nach  Apollon.  Dysk. 
de  pron.  p.  114b.  9vy*ata6iiuros  (a.  Aber  diesen  Anadmck  Staeacbe  S.  7  f. 
gegen  Egenolff  Jahreaber.  XVII.  8.  128)  lö  'lümi  (nUml.  Tifvipav)  D. 
mindeatana  schon  tod  Tryphon  bek&mpft  ward,  von  dem  et  doch  bei  Soid. 
Tfvipmr  heisit;  r*7°*''°E  uniä  tovt  Ä-iyovvtov  ((dvottf  xsl  xgörttov. 
Deberdiea  a.  A.  118.  Diea  will  nno  freilich  an  aioh  nicht  viel  aagen,  da 
Bapp  De  fontibna,  qnibiu  Athenäen*  in  reboa  moaicia  lyriciaqne  enamndis 
secutna  ait,  Leipi.  Stud,  Vlll  (186«).  S.  107  ff.  gezeigt  hat,  dan  wiederum 
TrTphon  aeineneita  schon  den  Didymoa  berflckaichtigte;  aber  es  beweiat 
doch,  daea  der  Widcrapmch,  den  Bapp  anfTallenderweiae  gaoi  unbeachtet 
Iftaat,  Tielmahr  amgekebit  Ton  der  Annahme  aas  tn  erklären  oder  in  heben 
ist,  daaa  der  Fehler  in  der  Zeitangabe  steckt.  Ueber  die  Veranohe  hiein 
a.  Blau  S.  19.  Du  WkbracheinUchste  ist  wohl  die  Vermathnng  von  Bobde, 
daaa  tiier  nachlftiaigerweiae  ein  aolcber  beichr&nkender  Znsatt  wie  koI  nfö- 
rtQor  weggeluaen  aei.  Freilich  w&re  anch  dnrcb  ihn  die  Debereinatimmong 
noch  lange  nicht  bergeetellt,  aber  a.  A.  S6.  Ueber  die  Stellang  aber  des 
D.  m  Arirtarchoa  nnd  Eratea  a.  Staeacbe  S.  84—40. 

114)  Didym.  e.  J,  4S3.  ö  'Jf/ta«  iv  tö  c'  xgoe  riet  Htf^^'t  (n&ml. 
'Aftmdoxov),  £.  r,  18.  Z,  171.  i  7.  iv  im  K^färm  n.  i.  i.  —  Fr.  37-99  Staeacbe 
(S.  47 — M).  Ungenan  wohl  nennt  Suid.  a.  a.  0.  fyftn^a  ii  xoUä  m^l  iräv 
tlf  ßi  liffövxatv  (iiiiätmr  xal  äUn  miil  irtm^v^iAy  (lg  TDfUipov  ii^yittttv, 
tit'MtMoti  ifutütf  aie  «/g  "Ofiitfo*  jf^ijaiv,  wie  Beccard  8.  M  l>emerkt. 
Anderer  Meinung  freilich  iat  Staeacbe  S.  Sl  ff.,  welcher  vielmehr  einen  be- 
sonderen, von  dieaer  Schrift  verachiedenen  Homercommentar  (Fr.  1—30) 
annimmt,  nnd  unmöglich  ist  dies  allerdinga  nicht. 

Ilfi)  Ufis  toie  ij9tt7iiiivovs  (näml.  atlxovt),  Didjm.  e.  Z,  437  ■—  Fr. 
b!  St.  Ueber  die  Uinlichen  BBcher  dea  Ealliatratoa  und  Zenodotoa  von 
Malloa(7)  a.  C.  18.  A.  71,   0.  86.  A.  88. 


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.3IC 


166    Dreissigates  Capitel.    Die  spateren  aleiandrin.  a.  a.  Orammatiker. 

muthlicb  gegen  die  HAsiodosanslegaiigen  desselben"^, 
und  anch  in  BeEug  auf  Aristophanes  finden  wir  ihn  vielfach  in 
Widerapruch  mit  Aristarchoa '").  DidymoB  benutzte  ihn  wieder- 
holt"^, zum  Theil  auch  als  Gewährsmann  für  die  Lesarten  des 
Letzteren  "^).  Er  schrieb  aber  auch  verschiedne  sprachphilo- 
logiscbe  Werke:  über  die  Verba  auf  ftt"^"),  Aber  die  Prae- 
positionen'*"),  'Etv(toXoyo^[i.svK  in  mindestens  2  BQchem"'), 
aber  den  alexandrini  sehen  Dialekt^**)  und  attische 
Wörter'»). 

Chaeris'^),    vermuthlich    auch    noch    ein    unmittelbarer 
Schüler  des  Aristarchos'^''),  gehörte  im  Gegensatz  zu  Ptolemaeos 


116)  Beccard  iUrt  nach  der  k.  111  augef.  Bemerkang  fort:  „^ae  «t 
rtete  coniecerim,  Demetrium  limiJem  adversus  interpretathnes  conninum 
Sesiodeorum  Ubntm,  ab  Suida  tls  'Heiotov  i^^yrjmv  parum  accural«  nonUna- 
tutn,  scripsiite  putaverim".  Staescbe  8.  SOf.  denkt  dagegen  an  einen  Hesiod- 
conmentar,  vgl.  A.  114. 

117)  Denn  sicher  keio  Änderet  ist  der  Scfaol.  Ran.  970.  990  genannte 
D.,  308.  ö  'liiar,  vgl.  Schol.  At.  1569  (s.  A.  183).  ö  'Jitav. 

IIS)  Ausser  den  A.  114.  116  angel  Stellen:  z.  S,  127.  193.  H,  380. 
S,  lOS.  K,  41.  124.  548.  563.  S,  316.  »,  314.  e,  313.  431.  490.  So  lernen 
wir  denn  liemlich  sabheiche  Schreibweisen  *on  ihm  selbst  nad  solche,  die 
er  billigte,  von  Anderen  kennen,  s.  La  Roche  S.  78.  Vgl.  noch  Schol. 
AD  O,  194.  Aach  Herodian.  sn  A,  513.  E,  Sl  (vgl.  Scbol.  A  r,  35)  citirt 
ihn,  vielleicht  anch  Nikao.,  SohoL  ß,  96. 

119}  A,  434,  s.  Lndtvich  e.  d.  St. 

119t>)  Vgl.  Staesche  S.  tSf. 

130)  Beide  b.  Said.  (s.  A.  114),  letztere  berücksichtigt  Apollon.  Djsk. 
(fl.  A.  113)  —  Fr.  46—48  St.  (S.  bSf.).    Vgl.  Staesche  S.  14—16. 

ISl)  Ath.  III.  T4b.  jltiittjtQioe  h  'Ji^ait  iv  xpdn;  'Etvii«loyoviiivaiv. 
II,  50a.  h  'EtvftiAoyüf.  51  f.  Weiteres  bei  Staesohe  S.  57  (—  Fr.  41-45), 
vgl.  S.  IT  f. 

ISS)  Ath.  IX.  398b.  ö  'liiam  .  .  .  ^ij^ijc^ioc  i*  lö  aeifl  c^c  'Mstar- 
deim*  «ittltMiov  —  Fr.  40  St  (S.  56). 

123)  A{yie  ''l'ttNa/,  Sohol  Aristoph.  At.  1560  — >  Fr.  S9  St.  Vgl. 
Sräd.  Uiianotias.  Staesche  S.  19f.  Beccard  S.  67.  A.  90:  „tw^u«  cno  an 
plurimi  de  Demelrio  loci,  qui  in  scholiü  Ariitophanü  legunt^r,  ex  ülo  Ubro 
petiti  sint".  S.  ausser  den  A.  117  angef.  Stellen  Sohol.  Ran.  78.  184.  119«. 
Vesp.  840.  Allein  hier  mSchte  ich  doch  lieber  Staesohe  S.  S5ff.  glaobea, 
daas  D.  anch  einen  Commentar  zu  Ariatophanes  (Fr.  81  —  38)  go- 
Bctarieben  hatte. 

184)  Blan  S.  66—67. 

136)  fiian  S.  67  macht  dafar  geltend,  dssa  Herodian.  t.  I,  606  die 
Gründe,  welche  Aristarchos  für  seine  Auifiiasang  von  tifiijs  als  Oenetiv 
gehabt  habe,  aus  ihm  entnimmt.     Weniger  entscheidend  ist,  dass  er  bei 


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Denetrios  Irion.    ChMiis.  167 

voD  Äskalon  und  Dionysios  ron  Sidon  zu  denjenigen  AriatarcbeerD, 
welche  in  der  Analogie  nicht  so  weit  gingen  and  der  Anomalie 
grössere  Zugeständuisee  machten  als  ihr  Meister"*).  Er  yer- 
fasste  kritische  Beiträge  zu  Homeros'*^,  die  aber  wohl 
geradezu  eine  Art  von  kritisch-exegetischem  Commentar  hildeten'^), 
denn  ohne  Zweifel  aus  ihnen  stammt  eine  Reihe  uns  überlieferter 
kritischer,  exegetischer  und  grammatischer  Bemerkungen***),  in 
denen  er  sich  als  einen  ächten  Äristarcheer,  wenn  auch  nicht 
ohne  Abweichungen  von  Aristarchos,  und  als  guten  Kenner  des 
homeriscbea  Sprachgebranchs,  jedoch  gleich  Arietarcbos '^  noch 
allzu  sehr  an  dem  attisch  gestalteten  Homeros  festhaltend  be- 
kundet"'). Einen  ähnlichen  Commentar  schrieb  er  zu  Pin- 
daros  und  zeigt  sich  in  den  U ehe rblei bsein  desselben'")  gleich- 
falls als  ein  sehr  tQchtiger  Eritiker,  weniger  als  guter  Ausleger. 
Nicht  besonders  gificklich  scheint  er  dagegen  in  seiner  Be- 
schäftigung mit  Aristophanes  gewesen  zu  sein***).  Ausserdem 
kennen  wir  Ton  ihm  noch  ein  Werk  «£pl  yifaftnatix^s  in 
mindestens  2  Bachern"*). 


Didym.  s.  t),  80  als  Zeoge  dafür  encheint,  daas  dem  Atittarchoi  dieser 
Vers  Terdächtig  war. 

1!6)  Schol.  A  (Herodi»n.)  N,  103.  ovx  tlvcu  h  JitfcUa^oic  (Lobeck 
Parolip.   S.  ISl  ftovooclUßoi«)  ätaloriav.    Vgl.  A.  134.  S60.    BlkD  8.  U. 

127)  IKdym.  a.  a.  0.  Xnr^ic  (w)  Boeokh  f.  jä^ig  oder  x^9Vt)  -..  h  n!e 

123)  La  Boche  8.  Slf. 

12»)  Didym.  z.  fi,  B«6.  oC  .  .  .  ihcI  ^«f«»-  Z,  i  (wo  La  Boche  Xal^H 
f.  Xäfiii  hergestellt  hat).  71  (vgl.  A.  14)  tt.  a.  «.  0.  Herodian.  a.  v  0.  nnd 
z.  B,  Sil  Tgl.  m.  de  lolU.  dick.  42,  14ff.  p.  947,  29r.  (—  Cath.  prox.  lU,  ITf.) 
LeatE  (Scbol.  Ariatoph.  At.  877,  Tgl.  A.  ISS).  SohoL  Arai  2ft4  (wo  Spitiner 
Xägfis  in  Xalgie  TeibesBOrte)  Tgl.  m.  Schol.  p,  262.  a,  74. 

180)  S.  C.  IS.  A.  107.   119.  190. 

181)  B.  Blan  3.  68—61. 

132)  Scbol.  P7.  IV,  18.  61.  166.  188.  196.  2G9.  S13.  446.  469.  Nem.  1,  49. 
ßUa  s.  es  f. 

ISS)  In  den  Schollen  encheint  er  nur  dreimal,  At.  877  (Tgl.  A.  129). 
Veep.  672.  Bau.  1028,  nnd  nar  die  dritte  Stelle  ist  Ton  Erheblichkeit,  aber 
waa  hier  tod  ihm  berichtet  wird,  gereicht  leinem  Urtheil  nicht  cur  Ehre. 
S.  Blan  S.  61—63. 

1S4)  Sei.  Math,  I,  76.  Xiif^t  Si  iv  ifg  XQiöttji  ncpl  ypttfifuriix^C  x.  i.  1. 
Denn  hier  iit  wiedetnm,  wie  Blan  S.  66f,  bemerkt,  Xä^ijc  nach  Bekk. 
Auecd.  688,  IQff.  in  Xatftt  m  &adeni.  Blan  8.  66  meint,  Schol.  N,  103 
(s.  A.  ISS)  beziehe  sich  Tielleicht  aaf  dieee  Bchrift  Ein  Qleichu  gilt  tod 
Phot.  a.  Et.  H.  (416,  ai)  fi  »'  Zt,  wo  Blan  S.  66  f.  gewia*  abermals  mit 


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168    DreiBsigstea  Capitel.    Die  ip&teren  aleiandrin.  o.  a.  Grunmotiker. 

Aretades,  ein  wenig  bekannter  Mann'^),  wird  auch  wohl 
zu  den  aomittelbaren  Schfilem  des  AriatarchoB  gerechnet  werden 
mügaen.    Ein  Gleiches  gilt  von 

Neoteles'**),  welcher  ae(fl  t^g  xai«  rowg  ?pcos  to- 
^tias  Bchrieb"'). 

DioDjeios  Ton  Alesandreia'*^,  Sohn  des  Ter08(?),  nach 
welchem  er  selber  Tielleicht  anch  Teros(?)  genannt  ward,  und 
sonach  vermuthlich  wegen  thrakischer  Herkunft  der  Thraker 
genannt''^),   ward  wohl   etwa  166  geboren'^).     Noch  sehr  jnag 

Recht  Xaitiis  an  die  Stelle  von  Xägt]e  aetit,  aber  noch  andeie  AufAllig- 
keiteo,  wie  du  Auftreten  des  Eritolaoa(?)  neben  Cbaeris  nftcb  Eratoitbeoe» 
und  Arittarcboa  in  ihren  Aneichten  aber  diesen  Anedrnck,  herrorhebt. 

1S&)  Mfitler  F.  H.  Q.  IT.  S.SIS.  Blaa  S.77f.  Abgesehen  von  Didyna. 
s.  Si,  110  eracheint  ei  noch  Schol.  y,  94t.  AiavSfits  %a\  (ao  Nanok  f.  i]) 
'A^xäSijt  (ao  Heiueke,  Cobet,  Nanck,  Hüller  f.  'A^xtuidtit) i  Alkiphr. 
Epist.  III,  &6.  'AfritiS'iy:  (ao  Heinebe  f.  'AifxäSut  oder  'Avttäiiis)  h  fft^- 
fi«Ti%ös  und  iat  auch  wobl  der  Verfaaaer  der  Schrift  xi ijl  avvcii,nTäaitas 
(Ober  daa  laftllige  Zueamm antreffen  rerachiedener  Scbriftateller  in  ihren 
Berichten),  die  Buaeb.  P.  B.  X,  S,  28.  467d  anfahrt. 

ise)  Denn,  wie  Blan  S.  TT  bemerkt,  Didjm.  i.  Ü,  110  nennt  Beide 
Ewiachen  zwei  ScbQlem  des  Aristarchoa;  'AxoHöiaffoe  >"''  'Attjxäd^  %al 

137}  Porphyr,  i.  9,  838.  Sonst  wird  er  noch  erwähnt  vonNikan.  e.  e,3S& 
and  Eaatath.  z.  d.  St.  71G,  26.  34.  Die  Angabe  des  Porphjr.  nnd  Euatath. 
weicht  aber  toh  der  dea  Nikan.  ab,  a.  Friedlaendec  Nican.  S.  I9ß.  Vgl. 
Wolf  Froleg.  S.  198.  A.  68.    Blau  S.  78. 

188)  Hör.  Schmidt  Diooya  der  Thraker,  Plutologaa  VII.  18K2. 
8.  860— S8S.  VUl  1868.  8.  381— SftS.  610-530.    Tgl.  Beccard  S.  68— SO. 

139)  Dergeatalt  dasa  wohl  noch  aein  Tater  ein  Thrakei  war.  Dies  soll 
auch  wohl  die  rerderbt  aberlieferte  BrklUmng  bei  Snid.  Jmpvauit  'Altiar- 
iftvs,  Sfj:i  ii  ÜHQ  fo«  satföe  T^fov  T^fOf  lOvfOfta  ^lijdtis,  'Aifi«Tä<fX'*^ 
f>afri]T)}c,  YfaiiiMttittös,  Sc  icotplcttvnty  iv  'P<öt'V  ^*^  IIoitxTiiov  roü  ntjätov 
nal  i^riy^aazo  Tvfarviam  im  XfOTtf^  (Reinesins  ändert 'Pcsfi^  ia'P6dti), 
aber  dies  genügt  nicht,  denn  inl  IJoftM.  kann  schwerlich  i,*"'  Zeit  der 
Gebart  des  Pompeins"  [107j  bezeicbnen;  Clinton  vermuthet:'  fQaitfMnuög, 
o;  i^riy^tato  Tvi/awlaivt  tä  nfotifoi,  ot  ttoip/ttevotv  iv  'Fäfi^  Ixl  Jlofi- 
itT/iov  toi  fuydlov,  Hillacher  a.  a.  0.  8. 860f.  -fftiMum^is,  Sc  hotpivttioatv 
iv  'Po9ip  <^iitl  tov  tßiaitov  ntoltfuxiovy  xbI  iiiiy^ato  Tv(ft(fflio*t  x^  n^o- 
xi(/^.  Sc  itoiplativatv  iv  'Pä^-Q  ial  Uofiw^iov  coü  ftsyälov,  vielleicht  bo- 
mbt aber  das  verkehrte  Sc  —  /ityülov  bloss  auf  TerwecbMlnng  mit  Tfran- 
nion;  Q.  F.  Unger  Philologua  XLTII.  8,  181  [vgl.  C.  »3.  A.  40]  erriÜiU 
freilich  von  Nenem  ohne  Weiteres,  daaa  aach  D.  in  Born  gelehrt  habe,  und 
sieht  Schlaaae  daraua,  gerade  als  ob  sich  nie  ein  Zweifel  biegegen  erbobeit 
bfttte).  avvdza^t  di  Ttltüia  ypafifMriniii  n  xoi  «vvtayiutxixä  aal  intofttii- 
pvia  bedeuten,    JedenfaUa  hat  er  diesen  Beinamen  schwerlich  weder  von 


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AreiodeB.    NeotolsB.    Dionjiioe  der  Thraker.  169 

alao  hörte  er  den  Äristarclios,  imd  in  seiner  Bewunderung,  dase  der 
Lehier  fast  alle  Tragoedien  auswendig  wusste,  malte  er  ihn  mit 
einem  Brustachilde,  welches  die  Figur  der  Tragoedie  trug'**). 
Dann  lehrte  er  in  Rhodos,  wo  Bich  ihm  T;rannion  der  Aeltere 
aoschloss  ***),  and  hier  modellirte  er  den  Pokal  des  Nestor  nach 
der  homeriecheii  Beschreibung*"),  wozu  seine  Sctiüler  das  Geld 

einem  l&Dgeien  Aufenthalt  ia  Thrakien,  von  welchem  Nichts  berichtet  wird, 
noch  anch  desebalb  eihalteo,  weil  er  etwa  aelbet  dort  geboren  irilre. 
WenigetODH  bezeagt  auch  Stnb.  XYI.  S&O.  di«vveiot  Sl  ö  09^t  >"1  'Axol- 
Xävios  o  lovt  'Jfyovaittit  noi^irae  'AltiaviQtii  iifv,  inalovtito  H  'Pöiioi 
uudrdcklich  seine  Qeburt  nach  Alexandreia.  S.  auch  [Sergiiu]  in  Donat. 
IV,  629  (nach  Varr.  p.  187  Wilmanns).  Dionysw  autem  Aristarcki  diacipu- 
Im  cognommto  Thrax,  domo  AUxandria,  ia  qm  Shodi  docuit  etc.  Die  Ver- 
mathung  von  M.  Schmidt  VUI.  S.  361,  bei  Said.  Bei  äni  t!)s  nai«/dog 
Tfiqfov  [T^^f]  herzuBteUen,  ist  daher  onrichtig.  Weit  eher  konnte  man 
daran  denken,  dosi  Tq^t  mit  Hemsterhnjs  ta  ■treichen  nod  dann  T^fovs 
IQ  schreiben  sei,  da  der  Mame  sonst  «teta  T^fi^c  (oder  Tri^ive)  lautet,  nie 
T^got,  aber  s.  Schol.  Dion.  Thr.  p.  672,  17  if.  ällos  ^  Intivos,  ^umvaiot 
ö  Of^i,  xcrl  älXos  Ä  iceit)«ii;  th  xtcQov  evyyfaiifLa ,  Ixeivos  ft^f  na^ij-t^e 
'Agitränov,  oiioi  Si  6  tov  T^gov  (so  Oaiiford  f.  Hij^ov),  Z.  SGff.  ivtCvoe 
piv  yäff  fut^TjtljS  Tjv  Afiatatjov  ,  ,  .  oviot  ii  tnttv  h  Xeyöpivot  h  tov 
Tit^ov  (so  tiaisford  f.  ITijirtw).  lliffTo  a\  nal  oötoc  Buifi,  ^  9m  zo 
Tfaiv  tarnt  f^C  9>ov^c  q  8t6ti  xol  ig  aXtj^ti^  ^pyE  ^'  tt-Ms  Si  mul  %azä 
nküvr^y  xli]&^vcr(  avx'ov  Bg^u,  Tgl.  A.  16S.  Dnd  so  empfiehlt  sich  die 
leichte  Aenderang  axö  ^tty  oder  ^kuI^  änö  von  Marx  Berl,  ph.  Woch.  X. 
1890.  8p.  lOOT.  Anm.  n.  b.  Hiltscher  S.  860.  A.  3.  QaoE  beledigt  anch 
■ie  mich  nicht;  ich  Terrnnthe  in  demselben  Sinne  geradem  etwa:  Bf^i  8i 
<^TUcti  TD  ylvot  naiy  oTfö  tov  oder  Bf^i  d^  anö  ^roü  yivovs  Mal  äiiiy  toö 
a.  t.  1.  Beispiele  von  sonstigen  Männern,  die  „more  BooHMorum"  mit  dem 
Namen  des  Vat«rB  als  Beinamen  oder  sogar  Namen  beieichnet  worden, 
geben  nach  Vorgang  Anderer  Lehn  Qo.  ep.  S.  23.  A.  m*  n.  Diels  Dox. 
S.  8fi,  vgl.  C.  32.  A.  94.  C.  S6.  A.  124.    Dooh  t.  d.  Nachtr. 

140)  Wenn  man  hoher  hinaufgehen  wollte,  so  hUte  der  wohl  etwa  116 
(i.  A.  ITT.  186)  gebome  Tjrannion  nicht  fOglich  mehr  «ein,  wenn  tiefer 
hinab,  bo  er  selbst  nicht  fOglich  mehr  dee  Ariatarchos  Schaler  gewesen 
sein  kflnnen.  S.  indessen  das  am  Schluss  von  A.  186  AuBgefQbrte.  Bei 
dem  AiuaU  von  Schmidt  VIII.  S.  866-S68  anf  161/1  wäre  er  ent  IT  Jahre 
gewesen,  als  Aristaicbos  116  oder  sjAteeteDS  144  Alexandreia  verlieas. 

141}  Et.  M.  dunvaioi  ö  Bg^i.  8T7,  CS  ff.  8cbol.  Dianas,  a.  a.  0.  un- 
mittelbar hinter  den  A.  139  aasgezogenen  Worten:  iitUvot  —  'Aiiinäii%ov. 
Sc  %m\  löv  itnnov  iulaeatiUiw  (oiyptt^ijaoe  i«  irä  bt^^k  aviai  tifv  tguYipSiai' 
iimygü^Jin  8iä  xh  ix<t«ftfiCi»iv  avtöv  ^äaav  iqv  TgayiaiCav.  Dasselbe, 
ohne  den  Namen  des  D.  lu  nennen,  berQhrt  Enstath.  z.  S,  166.  p.  974,  T  ff. 
Vermntblich  war  es  ein  Brnatbild,  s.  Uars  InterpretaUonum  beptas,  Rostock 
1888.  4.  S.  10. 

142)  Said.  Tv^wvlmt,  s.  A.  176.         14S)  II.  A,  632  ff. 


..>^.00' 


.3IC 


170    DreisiigateB  Capitel.    Die  R[At«reii  aleikndrin.  n.  a.  Grammatiker. 

znaammenbracbten  ***).  Zn  dieser  gewiss  höchst  seltneo  Yerbindong 
dea  Philologen  nnd  vermathlich"*'')  auch  Rhetors  in  einer  Person 
mit  dem  Dilettanten  in  den  bildenden  Künsten  gesellte  sich  endlich 
bei  ihm  noch  die  Beschäftignng  mit  der  Specialgeschichte  seiner 
zweiten  Heimat  in  dem  Werk  ober  Rhodos'**).  Erhalten  ist  uns 
seine  kurzgefasste  Elementargrammatik  (Tejvi;  y/faiifiatix^'), 
wie  schon  früher  gesagt  '*"),  der  erste  Versuch  dieser  Art,  aber  ein  so 
erfolgreicher,  dasa  sie  gerade  desshalb  allerdings  nicht  in  ihrer  ur- 
sprünglichen Gestalt  auf  uns  gekommen  ist'")  Denn  sie  blieb  Jahr- 

144)  Promathida«,  wahtscheinlicb  alto  einer  TOn  dieien,  icbrieb  dann 
eineo  Commentar  la  diesem  Eonstweik.  S.  Aalilep.  t.  HjrL  niQl  rije  Nt- 
atofCSos  (B.  C.  86.  Ä.  86.  8Sff.)  b.  Ath.  XI,  480a.  b.  dtovvemt  ti  ö  9»tt£  h 
'P69ia  Itynai  xf/v  Ntarofda  nataatiiväeai  räv  fia^Tiräw  «ruräi  tvvtvefnAf- 
xmv  xäiffv^iov.  ötttii  rifOna^Hag  i  'MQaxlriözris  ^Etjyovfifvac  t^f  uatä 
JiovvBiov  StÖTailv  ifTiei  (Fr.  7)  OKvipov  fhai  ■.  i.  U  Vgl.  C.  83.  A.  37  f. 
Um  Bo  weniger  ist  wohl  ein  genügender  Grand  in  dem  gegen  die  Nachricht 
(A.  141)  von  der  Abbildtmg  des  Ariatarcboa  g^aBaerten  Verdacht  von 
Urlichs  Dionysias  Tbraz  ein  Haler,  Rhein.  Hn«.  XII.  18GB.  S.  U4:  „sollte 
aber  nicht  eine  Verwecbeelang  nnterlanfen  nnd  an  den  Anthropographos  in 
deoken  seio,  den  Varro  (s.  Plin.  XXXV.  g.  118.  147)  in  seiner  Jagend  kannte?" 

144>>}  S.  A.  169°. 

146)  Steph.  T.  B;e.  Tafaöt.  jiiovvctot  Si  i  ^^i  '*  t^  "9I  'Pö'ov 
{—  Fr.  3  Schmidt).    Müller  P.  H.  G.  III.  S.  189. 

145)  C.'12.  A.  9. 

147)  Zuerst  gab  sie  Fabricins  Bibl.  Or.  VII.  8.  SS— 84  i.  J.  1716 
heraas  acgablich  nach  einer  Hamburger  Bandschr.  (H),  welche  L.  Holstein 
im  17.  Jahrh.  nach  mehreren  Vatikan.  Codices  von  ihr  nebst  Soholiea  nod 
Snpplemeoten  hatte  anfertigen  lassen,  weit  mehr  aber  noch  nach  einer 
erst  im  17.  oder  18.  geschriebenen  Pariser  Si90  (A),  dann  theilte  Villoison 
Anecd.  II.  S.  90  ff.  ans  einer  venetianitchen  (M  bei  Bekker,  V  bei  Uhlig) 
662  aus  dem  16.  Jahrh.  die  abweichenden  Lesarten,  welche  Harle«  in 
seiner  Ausg.  tob  Fabrioius  B.  6.  VI.  S.  311—319  wieder  abdrucken  liess, 
nod  ans  iwei  anderen  einige  Schoben  mit.  Hierauf  folgte  1816  die  iweite 
Ausgabe  von  Bekker  Anecd.  II,  8.  6S7— 648  nach  den  genannten  nnd 
einigen  anderen  Handschriften,  aber  leider  nicht  den  ältesten  und  besten, 
nnd  mit  einer  tahlreicben  Scholiensammlnng  ans  H  nnd  Vatio.  14.  Erst 
die  neuste  Bearbeitnng  von  Uhlig,  Leipzig  1884.  8.,  in  welcher  die  85 Para- 
graphen bei  Bekker  anf  SO  redncirt  sind,  eine  gfossartige  Leistung,  liefert 
eine  wirkliche  Teitrecension,  der  vor  Allem  die  ältate,  froher  im  Berits 
YOD  Vettori  beBndlicbe,  leider verstfimmelte Mflschener Handschrift  810(M) 
ans  dem  9.  oder  10,  nnd  deren  vor  der  Verstümmelung  gemachte  Copie  in 
Leiden,  Vossian.  qnadr.  76  (L)  ans  dem  11.  Jahrb.,  demnitohst  ein  Codei 
des  Klosters  Grctta  Ferrata  bei  Fiaecati  (Q)  ans  dem  11.  oder  19.,  nicht 
aus  H,  sondern  einer  anderen  Abschrift  dea  Archetypos  stammend,  deaten 
Seiten?  er  wandte    VAH    sind,    in    Grunde    gelegt  ist.     Dabei    sind    aber 

n,.i,i..,..>^.OOQIC 


DioDjiio*  der  Thraker  Ton  Alexandraia.  171 

booderte  lang  das  gangbare  Handbuch  znmal  fO»  den  Unterricht  '**), 
und  es  sind  ans  daher  auch  zahlreiche  Commentirungen  zu  ihr'*'), 


naHtlicb  ferner  auch  die  Scholien,  theila  die  bekaonten  aue  besReren  Quelleo, 
tbnli  biBhei  unbekannte,  die  Bp&teren  griechischen  und  lateiniscfaen  Schrift- 
■tellET  (b.  A.  148)  und  bysantini sehen  Eat«chismea  (s.  A.  148.  160.  161)  und 
mit  Hälfe  von  Herx  die  orientalischen  Uebenetzungen  (b.  A.  148.  16!)  sorg- 
fältig benattt.  Dennoch  soll  die  Ausgabe  znnacbst  nur  den  beBlflberliefertan 
Text  geben;  die  möglichste  Herstellung  des  arBprünglichen  mit  Heran' 
tiehung  der  Conjeotor  hat  Ühlig  wegen  Augenleiden  einem  ktlnltigeu 
ureiten  Bande  fiberlaasen  müssen.  VorarbeiLen  und  Supplement«  von  ihm 
sind;  Zwei  alte  Handechriften  griechischer  Grammatiker,  Verb,  der  S4. 
(Trierer)  Philologen »ers.,  Leipi.  1880.  S,  183—168  (vgl.  auch  Classen  nnd 
ühlig  in  den  Terh.  der  8!.  Vers,  in  Wiesbaden,  Leipz.  1878.  8.  138—140). 
Appendix  artie  Dionjsii  Thracia  ab  Q.  übligio  leceusitae,  Heidelberg  (Leips.) 
1861.  8.  Die  Wied  erb  erstell  nng  des  ältesten  occidontalischen  Compendinins 
der  Grammatik  (Heidelb.  Festschr.  zur  Begrfisanng  der  36.  PhilologenTere.), 
Freiburg  nnd  Töbingen  1882.  8.  Vgl.  Ober  sie  die  guten  Referate  von 
Egenolff  Jahresber.  XXXVIII.  S.  6«  f.  94-96.  Philol.  Rnndschan  1882. 
8p.  647—662  nnd  0.  SchOmann  Pb.  Ant.  XU.  183!.  8.  92—96.  XIV.  1884. 
S.  108—106.  Dazu  kommen  Nachträge  zn  der  Ansg.  in  den  angfabrlichen 
fiecensionen  der  letzteren  von  Stndemnnd  Jahrb.  f.  Ph.  CXXXl.  1886. 
S.  746-772  und  Egenolff  Jahresber.  XLVI.  S.  109—141  (vgl.  Woch.  t.  kl. 
Ph.  V.  1888.  Sp.  199—208.  G.  Schömann  Ph.  An».  XV.  1886.  8.  412-416). 
148)  In  den  griechischen  Schalen  herrschte  sie  von  ihrem  Ursprung 
an  bis  etwa  ins  12.  Jahrb.  n.  Chr.  (s.  Tzetz.  z.  Hesiod.  Op.  268,  Tgl.  Ä.  lÖO). 
Dann  ward  sie  durch  Katechismen  {'Egto^^iiara)  wohl  meist  anter  dem 
Namen  byzantiniaoher  Anctoren  (wie  Hoschopnlos)  Terdräsgt,  die  aber  auch 
lediglich  aue  ihr  ausgezogen  waren  (a.  A.  161),  und  von  diesen  hingen  die 
Byzantiner  ab,  welche  die  griechische  Bildung  in  Italien  erneuerten, 
Eman.  Chrysoloras,  Tbeod.  Qaza,  Conat.  Latkaris,  Demetr.  Cbalkondylaa. 
Aber  noch  ein  anderer  Strom  führte  von  ihr  nach  dem  Abendlande.  Varro 
scheint  eeine  Definition  der  Personen  des  Verbnms  (L.  L.  VIII.  §.  20)  so 
wie  die  der  Grammatik  (bei  Har.  Victorin.  VI,  4.  p.  B9.  808  Wilmanns) 
ans  ihr  entnommen,  anch  Sneton.  Fr.  206  Reiffersch.  aus  ihr  geschöpft  zu 
haben,  desgleichen  Remmins  Palaemon,  der  Lehrer  des  Qnintilianns,  nnd 
vielleicht  war  dieser  der  Urheber  einer  jedenfalls  anzunehmenden  nnd,  wie 
es  ecbeint,  im  ersten  Jahrb.  n.  Chr.  entstandenen  römischen  Bearbeitung, 
von  welcher  die  s[Ateren  römischen  Grammatiker,  wie  Dositheus,  Diomedei, 
Cbarisius,  Donatns,  nicht  minder  abhängig  waren  als  die  späteren  griechischen 
vom  Original.  Priscianus  las  das  letztere  selbst.  S.  Uhlig  Append.  S.  ZIV. 
18—36.  Aosg.  S.  VI  SS.  62.  68.  71  nnd  die  im  lat.  Ind.  von  ihm  nachgewiesenen 
Stellen.  Eine  tmgeßlbr  im  6.  Jahrb.  entatandoe,  anf  nus  nnr  in  drei  sehr 
jungen  Handschriften  gekommene,  zuerst  von  Jacob  Schaban  Cirbied 
in  den  H^moires  et  dissertations  sur  les  antiquit^  nationales  et  ätrangbres, 
publikes  par  1a  toeiiti  des  antiquaires  de  France  Bd.  6.  3.  1—89  [vgl. 
S.  I— XXVI)  nachlässig  veröffentlichte  armenische  Uebenetinng  (b,  A.  16i) 


:  \..oo^lc 


172    Dreisaigates  Cftpitel.    Die  stAteren  alexondrin.  xt.  a.  Orammatiker. 

ferner  Zusatzcapj^l  •^),  Auszüge^*')  und  orientalische  üeber- 
Betzungen'^^  Überliefert,  und  die  noch  heute  übliche  grammatische 

Qbte  einen  nicht  geringeren  Einflnsa  anf  die  Landaleate  ihre»  Urhebers  vom 
6.  bia  14.  Jahrh.  ans,  nie  die  Haeee  erbaltaer  anneniHcher  Interpretationen 
aas  dieser  Zeit  zeigt.  Hiniichtlich  der  Semiten  wusste  man,  data  Jacob 
TOn  EdesB»  am  Ende  des  7.  n.  Änf.  des  S.  Jahrh.  den  D.  benntste;  aber 
Merz  (i.  A.  1C2)  fand  im  britiachea  Muaenm  in  zwei  sehr  alten  Hand- 
achriften  eine  schon  im  &.  oder  6.  angefertigte  sjriache  Uebertragung  ron 
S.  n— 20.    S.  Uhlig  Proleg.  8.  VH. 

149)  Die  TOD  Bekker  Anecd.  Q.  S.  eib—STS  heransgegebenen  Scholien 
sind  allmUhlich  bald  einer  genaueren  Betrachtang  und  Eenaion  unterzogen, 
bald  aue  beaseren  Quellen  tbeils  berichtigt,  Üieils  ergSiut  worden:  Cramer 
Auecd.  Ol.  IV^.  S.  SOS  -  830  (aus  einem  vortrefflichen  Cod.  de«  briL  Hos.  61 18), 
C.  Wachsmuth  Handschriftliche  Mittheilnugen  za  den  Scholien  des  Dio- 
nTaius  Tbrax,  Rhein.  Mua.  XX.  1S65.  S.  375—880  (aus  einem  Neapolitaner 
Cod.  Borbonicus),  Dsener  Loctiones  Oraeoae,  Rhein.  Hna.  XXV.  1870. 
S.  592—604  (ankoflpfend  an  Cr&mer  a.  a.  0.).  A.  Hart  Zu  den  Scholien 
dea  Dionjraioa  Thrai,  Jahrb.  f.  Ph.  CV.  1B72.  S.  8fl6— S77.  R.  Schneider 
Zo  den  Scholien  dea  D.  Th.,  Rhein.  Hns.  XXIX.  1ST4.  S.  18B— 186.  Bgenolff 
Jahrb.  f.  Ph.  CXIX.  1870.  8.  G36.  Auch  was  QCttting  fUschlich  unter  dem 
Namen  Theodosii  grammatica,  Leipz.  1823.  8.  heiansgab  (aus  zwei  Pariser 
Codices  8668.  3666)  sind  nichts  Anderes  als  solche  Scholien.  Den  ersten 
Vergnch  zn  einer  Vectheilnng  unter  die  verschiedeneD  Urheber  machte 
Preller  Qoaestiones  de  historia  grammaticae  Byzautinae,  Dorpat  1840.  4. 
Anegew.  Aufs.  S.  60 — 98,  den  zweiten,  sehr  gelungenen  mit  Hülfe  des  von 
Wachsmuth  nea  zngefOhrten  Materials  ffli  die  ersten  13  Paragraphen 
Hoersohelmann  De  Dionysii  Tbraoia  interpretibus  veteribus  I.  Leipz. 
1874.  8.  (vgl.  die  Reco.  v.  M.  Schmidt  Jen.  N.  L.-Z.  1874.  8p.  707f., 
Hiller  Jahrb.  f.  Ph.  CSIII  1870.  S.  49—63,  0.  Schoemanu  Ph.  Arn. 
Vni.  1877.  S.  86-89,  Carnuth  Jahresber.  V.  S.  116  —  130)  mit  den 
Nachtragen  Ober  Lnkilloa  vou  Tarra  und  Porphjiios,  Act.  soo.  ph.  Lips.  IV. 
S.  B8S— 84S.  V.  S.  397-803  (vgl.  Carnntha-a.  0.  S.  ISOf.).  Endlich  hat 
Eilgard  De  artia  grammaticae  ab  Diouyeio  Thrace  compositae  interpreta- 
tiouibus  veteribns  in  singulos  commentarios  distribueudia  (Heidelberger 
Ojmnasialprogramm),  Leipz.  1880.  4.  mit  HQlfe  neuer  und  nrspiünglioherer 
Qnellen  (wie  auaser  dem  Neap.  besondere  Harcian.  489  and  dem  nur  bis 
§.  14  reichenden  Barocc.  116)  tbeils  die  Ergebnisse  von  Hoerscbelmaun 
mit  einzelnen  Abweichungen  befestigt,  tbeili  die  Untersnohnog  erfolgreich 
Aber  da«  Ganze  ausgedehnt.  Wir  besitzen  noch  den  fortlaufenden  Commentar 
des  Diomedes  oder  Helampus  (nach  Langes  Vermnthung  gab  entweder 
Letzterer  die  Vortr&ge  des  Ersteren  wieder  oder  umgekehrt)  tbeils  fdr  sich 
in  K  (Havniensis  469i  Meläimodos  ypvfifiaiixov  li/ittiveia  t^t  ^Ix^iK  ^m- 
vvalov  tov  Bfif*it),  theils  in  der -ursprünglich  aus  dem  Barocc.  etammen- 
den  Sammlcng  zu  g.  1 — 6  mit  Beimischnngen  aus  Porphjrios  und  Stephaoos 
nnd  bruchatfickweise  iu  anderen,  oamentlich  aus  ihm  imd  Stephanos  (Cod. 
des  brit.  M.,  Peeudo-Theodos. ,  zu  g.  If.  Damutnd.  3773)  oder  ansserdem 
noch  HeliodoroB  (Neapel.,  Marc.  469)  oder  Porphyrios  und  Qeorgios  Ohoero- 


..>^.00' 


.3IC 


DioDjsioB  der  Thraker  von  Alezaodreia.  173 

Termioologie  stammt  aus  ihr*").    Dnd  so  geht  denn  schon  Sextus 
der  Empiriker  bei  seiner  BekämpfoDg  der  Grammatiker  zunächst 


boükiH  (Vatic.  14  nud  ans  ihm  H)  und  in  TerkOrEter  Oeatalt  den  des  Helio- 
doroi  ta  §.  IS— SO  (im  Barocc,  lo  weit  er  erhalten  üt,  und  deagen  Abschrift 
Tat.  SM,  die  vieder  Quelle  fOr  H  war).  Cboeroboakoi  lebte  am  Ende 
des  6.,  Stephanos  am  An  f.  des  7.  Jahrb.,  Heliodoroa,  welcher  dorchveg, 
mid  Helampoa,  welcher  theilweise  den  Choeroboikoi  benatzte,  anch  wobl 
nicht  Tiel  Bp&ter.  Ob  Poipb;rioa  der  Nenplatoniker  oder,  wie  Hoeracfael- 
mann,  Hilgard,  Dhlig  annehmen,  ein  Sp&terer  war,  i*t  noch  streitig. 
Einzelnes  ist  auch  icbon  aus  Lnhilloe  Ton  Tarra  und  Anderen  entnommen. 
Dam  kommen  noch  Paraphrasen,  wie  die  von  Hilgard  S.  Sl— 4S  herana- 
gegeboe  ans  dem  8.  oder  9.  Jahrb.,  die  aber  alle  nnbeüeutend  sind.  B.  Ober 
dies  Alles  Dblig  Proleg.  S.  ZXIV— XLI. 

160)  Das  ftltste  Supplement  ans  dem  Ende  des  4.  oder  Anfang  des 
b.  Jahrb.  lind  des  Theodosios  %arii>ts  tlaiija>yi*ol  ««(1  nlüiiBt  övofucnii*' 
■al  (ij^äraiv  (bei  Bekker  Anecd.  III.  S.  «7&-10«t),  vgl.  Tiets.  in  Hea. 
Op.  S68.  «s  Jiovitov  ßfßltti  utoaijin*  Mal  loCg  ßtodosiov  nav6at,  die  sogar 
noch  in  die  EatechismeD  flbe^ingen.  Daza  kamen  das  Capitel  titfi  xqo- 
aaiOtnw  (commentirt  von  Cboeioboakos  II.  S.  676 — TOS  Bekk.  nnd  einem 
Anon.  II.  709-190  Bekk.)  p.  10&-111  übl.  674 f.  Bk.  und  eine  stoische 
Definition  der  tiivii  p.  116 — IIT  U.,  beide  frQh  dem  Text  Toranfgescbickt, 
ferner  utifl  woSäv,  ßitfaw,  lofin«  p.  117 — 1S4,  XI f.  U.  (vgl.  Hoeraobel- 
mann  Ein  grieeb.  Haodb.  der  Metr.,  Dorpat  1B88.  S.)  and  die  Paradigmen 
TOD  TvmiD  und  %l^iu,  welche  man  vielmehr  nachfolgen  lieas.  Diese  Gr- 
gftDmngBD  finden  sich  snm  Tbeil  schon  in  den  oriental.  Üebersetinngen,  dann 
den  Utaten  Bdsohm.,  nnd  da«  ente  ist  wiederum  aacb  in  den  'E^oi^fitfro 
benntri. 

161)  A.  Hart  De  Dionjtii  Thracis  grammaticae  epitoma  partim  inedita, 
qnae  est  in  codice  Veneto  Marciano  DXXXl,  Berlin  187t.  4.  Unter  diesem 
nicht  gBDi  paseenden  Titel  ist  hier  ein  byzantinisches  Lebrbvcb  herans- 
gegeben  ond  behandelt,  welches  das  des  D.  zur  Grundlage ,  daneben  aber 
betr&cbtiicbe  ZoaKtte  ans  anderen  Qnellen  bat.  Namentlich  aber  kommen 
hier  die  schon  A.  147.  148.  160  erw&holeo  byiaotiniacben  Katechismen  in 
Betracht,  deren  Tier  Egenolff  Erotemala  grammatica  es  arte  Dionjsiana 
orionda,  Mannheim  1880.  4.  (vgl.  Jahreeber.  XXXTIII.  S.  93 f.  0.  Scboe- 
mann  Ph.  Anz.  XI.  188S.  S.  28 — 26)  herausgegeben  hat,  und  Ton  denen 
einer  den  Namen  des  Neilos,  Grabischofs  von  Rhodos  (um  1370),  ein  anderer 
den  des  Hoschopulos  tr&gt.  Die  historische  Aufeinandeifolge  untersuchte 
dann  ühlig  Append.  8.  Tl— XII:  die  ftlteste  Form  ist  die  in  einem  dritten 
(Erotemata  Gndiana  in  einem  WolfenbOttler  Cod.  des  11.  oder  13.  Jahrb.) 
enthaltene,  die  dann  Uoechopnloa  (aus  welchem  der  vierte,  die  Tnbingensia, 
ein  AniEug  ist),  nach  Hephaestion  nnd  Choeroboakos  mit  peripatetischer 
Schulweisheit  flberaibeitete,  wie  ihn  wiederum  Neiloa. 

168)  S.  A.  14T.  148.  Ton  ihnen  ist  auch  die  armenische  erst  dnrch 
Heri  brauchbar  gemacht,  s.  dessen  Abb.  in  Ufa  liga  Ansg.  S.  LVII — LXXIII, 
die  Yarianteu  der  syrischen  s.  ebendas.  S.  LXXT — C. 


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'8'^' 


174    Dreissigitea  Capit«l.    Die  Bitteren  aleiandrin.  n.  a.  Orammatiker. 

von  ibr  aus"^),  ja  es  ist  bereits  oben*^)  als  nicht  unwahrschein- 
lich bezeichnet  worden,  dass  derjenige  Äsklepiades,  welcher  die 
in  ihr  enthaltene  Definition  und  Eintheilung  der  Granunatik 
modificirte,  schon  der  Mjrleaner  war.  Cebrigens  ist  das  BQch- 
leiD  nicht  ohne  einigen  Einfinss  der  etoiscbeu  Sprachlehre  -ver- 
fasst^,  wie  es   bei  der  grossen  damaligen  Blflte  der  stoischen 

1G3)  Von  tJD&chtheit  de«  Bacbleius  Beinern  Orundstocke  nach  (wie  sie 
z.  B.  Qoettling  a.  a.  0.  S.  Vf.  beliaopteta,  Tgl.  nnch  Lehr«  Herodian. 
S.  8S9.  487—489,  g.  C.  S6.  A.  98)  kamt  nach  dieaem  Allen  keine  Bede  mehr 
Bein,  a.  ancb  «chon  Schoemann  De  Dionjeü  Thtocis  gramniatica,  Qteifsw. 
183B.  letl.  i.  =  OpuBC.  III.  S.  S44— 261.  M.  Schmidt  Philol.  VIIL  a.  o.  0. 
Bart  a.  a.  0.  S.  7  ff,,  gleich  fiel  ob  man  glanben  mag,  data  die  schon  in 
alter  Zeit  geäuBBerten  Bedenken  Schol.  p.  673,  10  ff.,  Bk.  tilovatv  oiv  iivie 
fit)  ttvai  yv^atov  tov  Spjüiog  lo  aafov  «iryyfafifM,  txixiifiovvtit  ovtmt,  Sit 
of  xiiuinol  liifH/jjrxai  ^lavvalov  lov  @iiif*at  %al  Xiyovair  3ii  8u%Kitiit  c^f 
JtqitaTiyoiitav  ano  lov  ivifia-tot  xal  otv^xiE  tÖ  äi)9Q0v  mvI  r^  ävimvlifiiBr. 
&fa  ovv  oi%  lau  ^lowaiov  toü  SpciKOB  lö  «a^öv  otiyy^fifi«.  lattv  oti» 
ehiCv  öti  ».  t.  l.  (eil  folgen  die  A.  189  angef.  Worte.),  Z.  30  ff.  (nnmiltel- 
bar  nach  den  ebenda«,  gleichfalls  angef.  Worten),  oti  di  äüot  inlv 
ixeivos  %al  älios  dutdc,  SjjIoC  xal  i  aa<f    üfiftnigaiv  öcuöe  xoi  i^i)fu(iag. 

Xföfmii  tt  xol  jtfoaäniar  xol  ttfi9(i.mv,  ivityttav  ij  xaVoc  nafKizäna".  6  ii 
^iQvvaiat,  ms  ^Jjtiv  'j^noUoiviDE  Iv  xei  'Ptiiunm^  ov-imt  ä^iicvo-  „^qfuf  iati 
Hilf  *azi}j6fr]iia  <ir}na£vovaa"  tbeils  auf  MtiBTerBl&ndniu  beinhea,  theila 
durch  die  Aeudemngen,  welche  dieser  Leitfaden  im  Laufe  der  Zeiten  er- 
fuhr, theila  Tietleicht  auch  dadurch,  dasa  Apollon.  Djsk.  mCglicherweise 
aus  einem  umfaBsenderen  Werke  des  D.  geschöpft  haben  kOnnte,  sich  er- 
ledigen, oder  wie  immer  man  sich  die  SaiJie  lurechtlegen  will.  S.  hierüber 
Dächst  Schoemann  die  weiteren  Ansfahruugen  von  M.  Schmidt  VIII. 
S.  510— 51S.  Uhlig  hat  in  den  Anmerkangeu  wiederholt,  wie  Stade- 
mand  S.  746  es  ausdrückt,  „auch  ganz  ditferireude  Lehren  Ton  nach- 
dionyaiantHchen  Technikern,  insbesondere  von  ApoUonio«  und  Herodianoa, 
angeführt,  um  dnrch  die  Vei^leichung  dieser  mit  der  Tt'jvq  YoUkommen 
einlenchtend  zu  machen,  daaa  ,  .  .  wir  hier  die  noch  unaoBgebildete,  hat 
überall  det  Verbeasemng  dringend  bedSrflige  Lehre  vor  uns  haben,  gleich- 
sam eine  Incunabel  der  Grammatik". 

164]  Schoemann  S.  245.  Der  Titel  lautet  bei  Sex.  (Math.  I,  67) 
nagaYyiliutza.     Ueber  andere  Titel  b.  ühlig  Ansg.  S.  3. 

166)  C.  S6  mit  A.  97.  98. 

166)  S.  darüber  Schmidt  VUI.  S.  2GS.  518f.  (vgl  auch  S.  510).  Ob 
aber  gerade  dies  den  Peripatetiker  Ftolemaeos  aus  nnbekannter  Zeit,  aber 
vor  Sex.  Emp.,  welcher,  wenn  andere  Schmidt  Vllf.  S.  218 f.  richtig  ge- 
sehen bat,  einen  fortlaufenden  Commentar  su  demselben  schrieb,  in  welchem 
er  dieselbe  Einwendung  wie  Aaklepiades  gegen  die  Definition  der  Gram- 
matik erhob  (Sex.  Math.  I,  60.  T2.  Schol.  Dipnja.  730,  80  ff.),  so  dieser 
polemischea  Haltung  bewog,  bezweifle  ich  sehr,  und  ob  er  Qberhanpt  die 


..>^.00' 


.3IC 


Dionjsios  der  Tbraker  von  Aleiaudieia.  175 

Philosophie  in  Rhodos  such  kaum  anders  sein  konnte,  zumal  da 
Dionysios  auch  sonst  kein  blinder  Anhänger  des  ÄristarchoB 
war,  eondern  gelegentlich  den  Letzteren  sogar  ziemlich  scharf 
zu  tadeln  sich  erlaubte*'^.  Wahrscheinlich  schrieb  er  auch 
Commentare  eur  Odyssee*")  und  zur  Ilias'")  so  wie  einen 
solchen  zu  deu  Werken  und  Tagen  des  HeBiodos'^*")  und 
anch  wohl  eine  Rhetorik''^").  AusdrEicklicb  bezeagt  sind  endlich 
noch  seine  Schriften  gegen  Krates'*),  «cpl  ÄotfotiäTra»'*') 
nnd  seine  MtXitat^^. 

Techne  gerade  „in  der  Absicht  sie  zd  bemaitgeln  commantirte",  wie  Schmidt 
8.  368  meint,  itt  Tollkommen  unerweislicb. 

-  IfiT)  Herodiau.  e.  B,  S63.  qnjal  Haaüs  Jitttvaitivai  'AfUiamov  ■.  t.  X. 
(—  Fr.  14).  Herodiau. (?)  z.  N,  103.  Jioxl^c  k«!  ö  Gfäi  Jiovvmos  ms  ßuev- 
povta  Tijv  liiiv  (öp  Ueüta^iov  diaßäUovaiv  (—  Fr.  IS).  Vgl.  Scfaol.  A 
A,  424.  Herodion.  t.  M,  168.  Aristonik.  t.  M,  801.  Nikan.  i.  O,  741  (—  Fr.  Ib. 
16.  86.  80)  n.  A.  16S.  Indessen  hielt  er  (Fr.  9  b.  Psendo-Flqt.  7.  Hom.  B,  2. 
y.  Hom.  G.  p.  S9,  fi  Westerm.)  den  Homeroe  für  einen  Athener  («gl.  Fr.  17 
b.  Herod.  t  N,  41  o.  dazu  Sohmidt  VII.  S.  378.  876). 

168)  Nikan.  s.  ^,  9«  —  Fr.  10.  An  anderen  Stellen  (Fr.  11  f.)  steht  nur 
Jtorvmos,  s.  Schmidt  VII.  S.  8 TS  f. 

159)  8.  Fr.  14 — 49.  Wenigatens  ist  es  kanm  wahrscheinlich,  dais  alle 
betreffenden  Citate  tielmehr  ans  den  Schriften  Tttgl  Kaffoi^iiDV  ond  nfös 
K^äxTfia  seien,  t.  Schmidt  VII.  S.  380.  Sehr  h&ofig  wird  er  dabei  nnr 
schlechtweg  ^larvatos  genannt.  Wiederholt  bennftet  Arittonikoa  aeine  Gr- 
kl&rnng  der  kritischen  Zeichen  dea  Arietarchos,  hSuBg  erwUmt  ihn  Eerodian., 
Nikan.  nnr  a.  a.  0.,  Didym.  nicht  besonders  oft,  e.  bes.  i.  E,  807  (oC  mpl 
diowveto»),  wo  er  als  Zenge  für  die  frühere  nnd  die  spKtere  Lesart  des 
Aristaichos  erscheint  (•»  Fr.  83).  O&de  besonder»  berücksichtigte  er,  wie 
schon  hieraas  erbellt,  die  Accentuatiou ,  weniger  (O,  741.  $,  96),  aber  mit 
Olfick  die  Interponction ,  Dud  „namentlich  in  der  ersteren  wich  er  h&nfig 
*on  AriataichoH  ab  (ho  B,  S«8.  869.  604.  64T.  M,  185.  N,  108),  weil  er  der 
Analogie  noch  mehr  als  dieser  einr&omte  nnd  die  laDdesQbliche  Accentuation 
der  Etlinika  durchaus  berücksichtigt  wissen  wollte"  (Schmidt  8.  880f.). 
In  seinen  Anategnngen,  deren  6  angeführt  werden,  tritt  er  gleichfalls  oft 
seinem  Lehrer  entgegen  (,A,  484,  Tgl.  Eastath.  p.  8G4,  19.  O,  741.  n,  106. 
X,  68.   9,  870).   Ueb.  seine  Athetesen  n.  eine  Copjectur  i.  Schmidt  8.  38t. 

169^]  ProcL  in  Op.  669  —  Fr.  7,  dua  Schol.  Dorvill.  10,  wo  er  sich 
an  der  Abgeschmacktlieit  des  Poljzeloa  betheiligt  zu  baben  scheint:  Tlnix- 
£i)iloE  8i  iv  'PoSiaxaCs  (Fr.  4)  Tvvtjv  ä^pniza  Xai.%iiia  ^iijolv  i<p'  oi  »gitlodai 
löv  'HaCoSov  iitxä  toü  d3ci,ipav,  diorvaios  Si  ipaii  dpioioi,  denn  so  weit 
hat  wohl  van  Lennep  Recht,  dasi  in  diesem  terderbten  qiaie  igiozot 
wafaracheiulich  ein  von  irgend  einem  Länder-  oder  St&dtenamen  gebildetes 
Ai^ectiT  im  AccneaUv  steckL 

159°)  8.  hierüber  Schmidt  VJL  S.  369r.  n.  d.  Nachtr.  d.  Tgl.  A.  199^ 

160)  Didjm.  z.  /,  464  —  Fr.  6.        161)  Didjm.  %.  B,  111  —  Fr.  6. 
162)  Schol.  Viadob.  6.  X,  9—13  —  Fr.  4. 


:A,;OOglc 


176    Dreignigatea  Capitel.    Die  Hpäteren  alexMidriii.  n.  a  Grammatiker. 

DioBfsios  von  Sidon^"),  wabracbeiolich  Schüler  des  lilteren 
Ariatarcheers  ApoUonios"*),  schrieb  Gommentare  zn  Home- 
roB^'}  und  eu  Pindaroa'**)  and  ging  gleich  Ptolemaeoa  von 
Aakalon  in  der  Anwendung  der  Analogie  weit  Ober  Ariatarchos 
hinaus,  den  er  als  nicht  conaequent  genug  tadelte^"),  und  so 
brachte  er'*^)  die  Zahl  der  Eanones  oder  unterschiede  in  der 
Declination  auf  nicht  weniger  als  47'**). 

Apollonios,  Sohn  oder  Schaler  des  Chaerie""),  Yerfasate 


168)  Beccard  S.  61  f.    Blau  3.  46—46.    YgL  La  Roche  S.  71.  108. 

164}  Wem)  anden  Schradet  Jahrb.  f.  Ph.  XCUI.  S.  23S— 237.  2S9— S41. 
(Tgl.  A.  lOO.  100*>)  das  Richtige  geaeheo  bat  und  nicht  Bcbou  dei  Ari- 
Btarchoa,  wie  Sengebnach  S.  30,  La  Roche  und  Blan  glaaben;  a.  A.  100. 
Preilich  giebt  Didym.  s.  T,  865  (a.  C.  16.  A.  104}  ana  ihm  die  Nachricht, 
Ariitarchoa  habe  hier  4  Verse  (86C— 368)  athetirt,  «[Ater  aber  aein  Urtheil 
geändert  (vgl.  auch  Didjm.  e.  k,  329.  ö  SiSiönös  tpinv  ä^tttia^at  i6» 
in^X'>*')>  ^^B'  ™i^  Recht  bemerkt  Schrader  a.  a.  0.  S.  SS9f.,  daai  er  die« 
auch  von  aeinem  Lehrer  Apollonioa  erfahren  haben  kann,  wenn  nur  eben- 
dieaer  ein  nnmittelbarer  Schfller  dea  AriatorchoB  war. 

165).  Hit  Unrecht  Bchlieset  La  Roche  S.  loa  aaa  den  beiden  angef. 
Scbolien  auf  eine  besondere  Schrift  über  die  Atheteaen  dea  Ariitarcho«, 
mit  Recht  Beccard  ans  den  lahlreichen  Leaartea  und  Erkl&rODgen  (mit 
h&nfiger  Abweichiuig  von  Äristarcbos),  die  van  ihm  angegeben  werden 
(DidTin.  E.  ^,  424.  554.  S,  192.  E,  716.  H,  6.  S,  40.  T,  80.  Ariatou.  x.Sl,36. 
Herodian.  s.  J,  364.  S,  S6S.  T,  188,  Z,  465.  B,  117.  A,  567.  SchoL  BT  A,  8. 
Schol.  BT  r,  35,  wobei  er  gewöhnlich  kurz  ö  ZiSävios  genannt  wird,  ot 
Mifl  TÖ»  £iAmv(av  J,  8.  T,  80,  .Jiovvoioe  ö  Zid.  B,  262.  Z,  465.  M,  86, 
ferner  Apollon.  Soph.  Lex.  Hom.  p.  77,  I.  2.  156,  28.  33.  157,  6  Bekk.,  Tgl. 
Enatath.  966, 16.  1017, 32.  1410, 59),  aaf  einen  Homercommeutai,  in  welchem 
auch  jene  Bemerkongen  Aber  die  Atheteaen  atanden.  Noch  TgL  Beccard 
S.  62.  A.  70:  ,/orta»se  idtm  .  .  .  inlellegendui  tat  hü  loci)  ubi  Ditmytiw» 
non  addito  eognoatim  .  . .  lawhtum  Ugimiu:  O,  671.  666.  11,  110".  Die- 
selbe Citationaweise  findet  sich  bekanntlich  hUnfig  anch  in  den  auf  Didyntoa, 
AristonikoB,  Herodianos  zurückgehenden  Scbolien. 

166)  Schol.  Py.  I,  172,  »gL  109.    Boeokh  Praef.  S.  XVI. 

167)  Herodian.  e.  F,  iS8,  Tgl.  t.  6,  1». 

168)  8.  A.  111. 

169)  Noch  findet  sich  über  ihn  eine  Terwirrte  Glosse  Et.  M.  ''nroatf^am 
irifyayv.  788,  SO  ff. 

170)  Schol.  A  r,  448.  Apollon.  Sopfa.  Lex.  Hom.  «ii*i].  iBwoc.  i  toi 
XaiQtios  (so  VilloiBon  f.  Zäfiiot).  Vgl.  t.  Wilamowits  Ans  Ejdathen 
S.  I53ff.  bea.  A.  73.  Schol.  Ariatoph.  Veap.  1S89.  UiifuAviot  (so  ataWAfiiidioe 
SoBemibl,  a.  A.  41)  di  ir  reis  K»p^Sovfil*ois  aal  ^lov  KlutayÖQav  %aiy 
(ao  Blan  S.  6Sff.  A.  S)  täv  'Aiii.r{tov  ävayiyqaipt  naifa^tls  t«  tov  Kfatiroo 
i-m  Xci^mviov  (Fr.  236  K.)  „KltUttjofat  ^Sltf  (jEfft  V),  otav  'JdfiijTOo  /tilot 


..>^.00' 


.31c 


DioDTuoH  T.  SidoD.    ApollonioB  d.  Jflugere.    Nikias.  177 

Tielleiclit  einen  Commentar  znr  Ilias'")  und  zu  Apollonios 
dem  Rhoder  and  jedeafalls  werthTolleCommentare  zn  Aristo- 
plianes"'). 

Nikias,  welcher  mehrfach  aus  Herodianos  in  den  Homeros- 
scholien  erecheint^'*),  war  vielleicht"*)  derselbe  mit  Nikias  tod 
Eos,  welcher  vor  55  nach  Rom  kam  und  hier  zunächst  an  Pom- 
peioa  und  C.  Memmius  vornehme  Gönner  fand  and  dann,  bei 
dem  Ersteren  in  Ungnade  gefallen,  als  litterarischer  Haudlanger 
tmd  Hausgenoase  eng  an  Cicero  und  Dolabella  sich  anschloss '^^). 


«crlj".  JxoHtivtot  <li  i  Xaitiios,  töc  'A^xtfUSm^ös  vv"!  *'('  f^'  ^Vt 
JCUinfyöpttc  t^t  xtDjtpJlaCi  <■><  cv^tiiavvfun'  arayiyfaipi  Kleitayögav  'Amimviog, 
«•xtliyxtt  avzÖT,  nepl  äi  zov  'Aiii^ov  JiaQtiiiv  (Ineixtv  Wilamowiti). 
Dau  U^iuivioe  ffir  'Aquööios  m  scbTeiben  ist,  folgt  zweifellos  aus  dem 
zweiten  Theile  dieaea  Scholioiu.  Blau  erkannte  wenigsten«,  dau  dnrch  die 
CoDJectnr  von  Dobree  'Hqödixot  der  Zanmmenbang  noch  nicht  hergestellt 
ist,  sei taamer weile  hSit  er  trotzdem  an  derselben  fest  nad  streicht  daher 
Überdies  das  vOUig  geeonde  Kliitayögav  'Ami^not-  Obendrein  lebte  aber 
HeiodihoB,  wie  sich  C.  26.  A.  12V  gezeigt  hat,  doch  wahrscheinlich  erat  im 
1.  Jabrh.  n.  Chr.  —  Schtader  a.  a.  0.  S.  229.  A.  6.  S.  280  f.  meint,  dass 
6  (tov)  XcUfiBos,  was  ja  an  sich  mOglich  wäre,  vielmehr  „der  Vater  des 
Chaeris"  bedeate,  aber  da  Artemidoros  in  Wahrheit  erst  dem  1.  Jabrh. 
T.  Chr.  angehört  (s.  A.  ä07)  und  alto  täglich  diesen  A.  angefahrt  haben 
kann,  auch  wenn  derselbe  ein  Sohn  oder  Schaler  dea  Chaeris  war,  so  ist 
bei  dieser  gewCbnlicben  Bedeutung  des  Ansdiacks  stehen  zn  bleiben. 

111)  So  Blau  a.  a.  0.  —  Scbrader  a.  a.  0.  S.  230f.  will  ihm  zwar 
eine  aosschlieitlich  glossographische  Tfa&tigkeit  beilegen,  in  wie  fem  dies 
aber  namentlich  auf  die  obige  Stelle  (s.  A.  HO)  in  den  AristophaneBScboUen 
anwendbar  sein  soU,  ist  mir  schlechterdings  nn verständlich.    S.  A.  101. 

112)  8.  wiederam  A.  101  und  A.  170. 

ITS)  ScboL  A  S,  711.  88^.  T,  240.  ^,  S12.  HS.  461.  E,  164.  S&8.  6SS. 
i,  fl.  Ä,  88.  96.  M,  1S7.  n,  96.  483.  ü,  868,  vgl.  T,  6S.  SchoL  AB  N,  187. 
Schol.  BT  N,  390.  SchoL  K,  ISl.  Sehol.  a,  109,  mehrfach  zusammen  mit 
PtolemaeoB  von  Ashalon  (vgl.  A.  69). 

174)  Wie  Hillscber  a  a.  0.  S.  878  f,  vermuthet,  dem  ich  überhaupt 
den  Inhalt  dieses  Artikels  verdanke. 

176)  Cic.  ad  Att  TU,  18,  10  (im  Jahr  60).  Nieiag  Cout  tum  rebatvr 
oppidum  eete  Firatea.  Sueton.  de  giamm.  14.  OtiHim  Nicia  adhaml  Cn. 
FOmpeio  et  C.  Memmio:  aed  cum  eodicülos  StemiHi  ad  Pomp»  uxorem  de 
itupTO  pertultiset,  proditut  ab  ea  Pompenim  offtndü,  domoqtte  ei  inlerdietum 
at.  fuit  et  M.  Cieeroni»  famUiarii:  in  cutiw  tpitMa  ad  ßolabeUam  (—  Epist. 
IX,  10,  1  ans  d.  J.  46)  haec  de  eo  legimwt:  „m/nj  Borna«  geriiur,  quod  te 
puteot  acire  curare,  nie*  forte  scire  vis  me  ittter  Niciam  noetntm  et  Yidittm 
iudieen  etse.  profert  alter,  opinor,  dwobtu  versiculia  expemum  Niciae  (?),  alter, 
Jristarchtu,  hot  öpeUt*i:  ego  tam^uom  erittcu*  ontiguiu  iudieatvrw  sutn, 
utnun  nnt  xov  «oiijfo«  an  itaft^(ltßlt)^itvi".   idem  ad  Atticum  (XII,  26,  2): 

SVIUIBI.,  gcl«lL->Iu.  Lllt.-G«Cll.   n.  18 


178     DrgiBsigBteB  Capitel.    Die  Bpäteren  aleiandriD.  v.  a.  Qrammatiker. 

Apollodoros  von  Taraos  wirkte  vor  Didymos  als  Erklärer 
des  Eoripides  und  Äristophaaes^^^*').  Aua  nngewiBser,  viel- 
leicht erst  der  frühsten  uachalexaDdrinischen  Zeit  aber  ist  sein 
Nameos  Vetter 

Apollodoros  von  Kjrene,  vrelcher  ein  glossographisches 
Werk  schrieb  und  gleichfalls  den  Euripides  commentirte "^"). 

Hypsikrates  Teriaaste  eine  schon  von  Yarro,  dann  tod 
Cloatius  Terus  in  dessen  libri  ver1>orum  a  Graecis  tractorum  be- 
nutzte, wie  es  scheint,  mit  recht  abenteuerlichen  Etymologien 
angefüllte  Arbeit  über  die  griechischen  Lehnwörter  im 
Lateinischen"'^). 

Stabetius  Eros  aus  Antiocheia,  welcher  in  Rom,  wohin 
er  wahrscheinlich  83  kam,  jedenfalls  schon  81/)  als  Freigelassener 
mit  vielem  Beifall  lehrte,  so  dass  unter  Anderen  andi  Brutue 
und  Oassius  seine  Schtiler  wurden,  schrieb  nsgl  ävaloytagf 
wenn  anders  diese  Schrift;  nicht  vielmehr,  was  sogar  wahrschein- 
licher ist,  lateinisch  abgefasst  und  de  jiroportione  betitelt  war^^"). 

„de  Nida  qttod  scribit,  si  Ha  me  haberem,  ut  eius  humanitat«  frui  posaeut, 
in  primis  vellem  ülum  mecwm  kabtre,  eed  mihi  eoUtudo  et  recesim  promncia 
e»t  .  .  .  praeterea  noeti  Niciae  ftostri  imbecillitattm  molHliam  consuttudinem 
victus:  cvr  ergo  tili  molestns  etse  vtltm,  cum  mihi  ilU  tucutuiws  esse  non 
posait?  volunla*  tarnen  eitts  mihi  grata  est",  kuius  de  Lacilio  Hbros  etiam 
Santra  probat  (aber  diese  letzteren  Worte  b.  BillBcher  8.  374;  die«  Werk 
war  uatarlicli  lateiniBch  geacbriebeu).  In  dem  ersterea  dieBei  Briefe  nennt 
Cic.  ihn  noch  suavissimum  «•(ipioinjf  nostrum  (§.  2),  nach  dem  zweiten 
(e.  auch  ad  Ätt.  XII,  51,  1.  53,  1.  XIII,  1.  9,  S)  gab  er  ihn  an  seinen 
SchwiegerBohn  Dolabella  ab  (ebend.  XIII,  28,  3),  bei  welchem  er  blieb,  ao 
lange  wir  von  ihm  hOren,  waa  aber  nur  fOr  44  gilt  (ebend.  XIII,  12,  S. 
XIV,  9.  XT,  !0).  C.  Hemmins  aber  ward  64  de  ambitu  angeklagt  und 
ging  dann,  vemrtheilt,  nach  Athen  in  die  Verbannang,  a.  Cic.  ad  Qu.  fr. 
in,  2,  8.  8,  8.    Epiai  XIV,  1.    ad  Att  V,  11,  6.   VI,  I,  8S.    Snel.  Caee.  78. 

ITö*))  Scbol.  Arigtoph.  Ran.  330  (wo  er  di'  öyopät  f.  diäfoqat  schreiben 
wollte).  Sohol.  Eorip.  Med.  148.  171  (wo  Didymoa  ihn  citirt,  a.  M.Schmidt 
Didjm.  S.  243f.). 

176«)  Pamphil.  b.  Ath.  XI.  487  h.  Schol.  Fiat.  Beip.  X.  Ö06  D.  p.  4SI 
Bekk.  Et.  H.  S18,  9.    Snid.  fStlvxxta^ai.    Schol  Enrip.  Oreat.  1385. 

176*)  Varr.  L,  L.  V,  88.  tamelsi  cohoittm  in  t>itla  Hypaicratet  dicit 
este  Graece  xöqzov  apud  poetas  dictam,  Oell.  XVI,  IB,  6.  in  libro  qvarto 
„faenerator" ,  inquit  (DÄml.  Cloativs  Verui  IttrorMW,  quoa  inscriptit  verbo- 
rwm  a  Graecis  tractorum),  appeüatus  est  quasi  „ipatvtijätaiif"  nah  lov  tpal- 
vtn&ai  in\  xo  xtTiüzörtQOv ,  gaonitim  Jd  genug  Aomitrum  speciem  ostftttent 
hwnanitatis  et  commodi  -este  videanttir  tttopi&v«  nummos  desiderantibvt ,  id- 
que  dixisse  ait  Hypeieratem  qvempiam  grammaticum ,  cuius  libri  sane  no- 
biiei  sunt  euper  hi»,  quae  a  Graecis  aecepta  sunt. 


..>^.00' 


.3IC 


Apollod.  T.  Ta».  Apollod.T.  E^r.  Hjpubrat.  Staberioa  Eron.  Tyrannioi].  179 

TyrannioD    der    Aeltere,    Sohn   dea   £pikraüdes    uod    der 
Alexandrioerin    Liodia,    aus    Ämisos    in    Pontos'^^    ward    ver- 


1T&*)  8net.  de  gnuDm.  et  rfaet.  13,  Staberiiu  Eros  f  nameira  emptut 
de  cata$ta  et  propler  litUrarum  etudium  maniimimts  doeuit  inter  ceterat 
Bmtum  et  Caaeium.  awMl  qui  frotlunl  tafUa  tum  honeglate  praeditum,  ut 
temporibus  Sullanis  proscriptontm  liberos  gratis  tt  sine  mercede  uVa  in  _ 
discipUnam  receperit.  Plin.  XXX7.  g.  199.  alia  ereta  argentaria  appella- 
für  ...  est  et  vilissima,  qua  eiTcum  praeäucere  ad  victoriae  notam  pedes- 
que  venalium  irant  maria  advectoritm  denotare  institaerunt  maiorca,  taltmque 
l'ubülium  Antiochiitm  mimicae  seaenae  eonditarem  et  astrologiae  conto- 
brinum  «im  Manüium  Anlioehum,  item  grammaticae  Staberium  ErotCM 
eadem  nave  adceetos  videre  proavi.  S.  über  diese  Stelle  HillBcher  a.a.  0. 
S.  366.  Front.  Epiat.  ¥11.  p.  20  Naber.  contigigse  quid  tale  M.  Forcio  aut 
Q.  Ennio  aut  C.  Oraccho  avt  Tilio  poetae?  quid  Scipioni  aul  Numidieo? 
quid  if.  rw7Ji*o  iah  ttiutenit?  guorum  Hbri  pretiosiores  habentur  et  iummam 
gJoriam  retinenl,  gi  »unt  <^ay  Lampadione  aut  Slaberio  aut  *+  rt  **  aut 
Äelio  *  1*  awl  Atlico  atU  Ncpote.  Priadan.  I.  p.  SB5  Herti.  Släberiue  de 
proporUone:  non  eue  proportionee  rtgidat,  a  qteibw  interdum  analogia  ca- 
htmniatur,  ovnoipantitai.     Vgl.  Eillscher  a.  a.  O.  8.  866  f. 

176)  Said.  Tvfrviptv  'ExivfatiSov  ttä  Aivilaf  'Als^avdQlrtit,  'A^taipiöt. 
iZfUltnuSt  di  Xofifißov  {Köfvftßot  Tonp,  a.  Bernhard;  s.  d  St.),  rfyo- 

toi  'Apiajirov,  iip'  ov  nal  Tvffavriotv  mvafufaAi;  ig  wtatffixtot'  nSv  ifio- 
cj[ola>v,  3ig6tcfOv  xalov'fifvac  ScöifiiaisTOf.  tlxa  8ij'iK0Viit  ntil  jJiovuaiov  tov 
9(9kÖc  iv  'Pöäcp.  ivx(ao<fCotfvCt  ii  /ärj^jftfUp  t^  'E^vS^iialip.  ^jA'q  d'  rls 
'Ptifir}v  li]9>9ilt  alinälaTOs  inö  AtVMmllov,  Sri  nattxoiipJiac  MiÜgiiitrfi' 
tÖv  T16vxov  pueiXtieavxa.  iianfticiis  S\  ycvi^tvoi  if  'Püftfj  xil  xlovciot 
Ine^aaTO  xol  ßißlimy  räJ^  lä;  TfrCg  (tv^uHag.  Itilmtioi  Si  yij^iig  vnö 
naSäytas  tcaqaliittls  älvpitiädi  ("]'  (b.  A.  186)  iv  %^  y'  Irtt  tq;  ölvft- 
xiäSof.  Vgl.  Tvpcrvvi'mv  ö  vnättfos,  tfofvi£,  naipöc  Aftt/uSäfOti ,  fta&i]- 
TJjg  TvftcTviatvot  toi  Xficßvtii/ov ,  St'  o  *al  mvofiäeOri  Tvfavviiüi),  xhÖziqov 
vialov^evot  Jiaidijt,  alxitälatoe  ^i  yeviiitvog  ntii  avtit  M  tov  noliiiov 
'Atttevion  iial  Kalvai/og  vno  xivos  jflvjuivvos  äv^fi^,  toü  Kuiaaifoe  £viO|l 
ixtXev6i;iov,  tW  iiaf^Tj  Tiftri/a  i^  zov  KiKiqatrot  ywuix/.  IXtv^ffw- 
^tls  8'  im  avziis  looiplvtivon  it  'P^^Tß  *al  lyKurpt  ßißUa  ß'  ß'  xfig  q 
wtl  e'  {ßißlfa  17'  Mfös  zo£s  £'  Vulg.,  ßißUa  iuaiöv  Mal  £'  Tecnuthet  Bern- 
bar d;),  iv  ual  Toöra'  9M(1  x^s 'OiiijQiii^t  xQoaqtSüts  (vgl.  A.  ISi  z.  E.),  xtfl 
TÜv  fiegmv  tov  löyov ., .  miqI  ziis'Pm^aix^t  italinTOv  Sri  luilv  l*  z^s  '£Uii*iii^; 
i%  xov  dvzvySvovs  öti  ävziyi»r]t  ('EUi]»»^;,  Ott dptiyevijt?  QaiBford,  besser 
'EUijvix^E  xorä  otaoytf^s  Westermann,  nocb  bester  Planer 'fUiiftK^C, 
ovH  (doch  wohl  Tielmehr  xtrax?]  av^iycviis)  t/  'Pt>itat*7)  ätälctizog  (dieser 
Za>atB  ist  bei  Weitermanne  oder  Planers  Herstellung  keineswegs  fiber- 
flössig,  da  sonst  der  Schein  entateheu  würde,  als  ob  Szi  %.  z.  X.  noch  mit 
snm  Titel  gehörte,  daher  ich  mir  denn  die  abweichende  Vermuthong  von 
HillBcher  a.  a.  0.  8.  875.  A.  1  nicht  aotiguen  kann),  Ott  Biaipavoieiv 
of  wiättfoi  UMipai  fföe  "&((>lpOv,   '££i]yi]0(*  zov    Tvfwvri'ovoc    JlbpiOfiov, 

12* 
n,.i,i..,..>^.00'^IC 


180     DreisMgateB  Capitel.    Die  Bpfiteren  alexandrin.  □.  a.  Qmnmatikei'. 

muthlicli  etwa  115  geboren"')  und  hatte  unter  Änderen  auch  den 
Hestiaeos  Ton  Ämisoa*")  zum  Lehrer^''),  hört«  dann  in  Rhodos 
Bionyeios  den  Thraker  etwa  um  90,  also  in  dessen  schon  weit 
TorgerÜckten  Jahren"*),  kehrte  hierauf  in  seine  Vaterstadt  zurück 
und  errichtete  dort  eine  Schule  in  Rivalität  mit  Demetrios 
von  Erythrae  *^') ,  vard  70  bei  der  Eroberung  von  Amisos  im 
mithridatiachsD  Kriege  zum  Kriegsgefangenen  gemacht,  aber  von 
Murena,  welcher  ihn  sich  von  Lucullus  als  Beutetheil  erbeten 
hatte,  freigelassen^^*),  kam  schwerlich  vor  der  Rückkehr  des 
Lucullua  66,  aber  auch  schwerlich  später  nach  Rom*^  und 
lehrte  und  wirkte  von  nun  an  dort,  wo  er  zn  Ansehen  und 
Reichthum  gelangte  und  sich  eine  grosse  Bibliothek  anlegte, 
namentlich  aber  auch  mit  Cicero  eine  Zeit  lang  in  Verbindung 
trat'^).   Offenbar  hier  horte  ihn  auch  noch  der  junge  Strabon^^). 


dt6ii9<acai  'OiiTj<fi*^v,  X)Q9oyiiatpüiv.  Serv.  de  acc.  g.  SO.  Tyraitnio  vero 
Amigma»,  quem  Lwatilv»  Mithridatieo  beUo  captum  L.  Marmae  conetmt,  a 
quo  nie  libertale  gimul  et  cieilate  donalut  fuit,  qttaltuor  icribit  rase  proiodüu 
Paiftito,  itfarjv,  ä^ciav  et  xfpidmBfiiniv:  atque  memoriae  prodäwm  eat  htme 
ante  aliM  fwae  pronuntiaUone  potiorem,  quod  nequaqtuim  tuttqui  potuitatt 
niai  tenore  singvtarw»  vocum  düigentiiritHe  perqvigito.  —  Planer  De  7^- 
rannione  grammatico,  Berlin  16G2.  4.    Vgl.  d.  Nachtr. 

ITT)  s.  Ä.  lee. 

178)  S.  fiber  dieeen  Nikiaa  v.  Nikaea  b.  Ath.  Tl.  ST3  d.  b  Si  iToruaäe 
Eatiaüts  nalmg  tnavxäto  fiiJTl  avaTflXmta  fiiJM  *ataSvÖiUrÖr  xotl  tön 
^liov  IdQaxiyai  itü  lö  jiatStüf  xavti  *m{fp  vQQei%iiv. 

1T9)  Sehr  wahncbeinUch  ut  die  Yerinntbaog  von  Gr&fenhaa  a.  a.  0. 
I.  S.  404,  du8  es  mit  det  Umnenno&g  des  Tjmutiaa  gerade  omgekebrt 
tagegangea  aei,  als  wie  Soid.  berichtet,  n&mlicb  ao,  dasa  sein  wirklicher 
Name  Tyrannion  war  und  er  wegen  «einer  Liebhaberei  für  Ariatotelea 
((pclaftatotiXTit  ffiv  Strab.  XIII.  609)  Tbeopbrastos  genannt  ward. 

ISO)  S.  A.  186. 

181)  Schwerlich,  wie  Maller  F.  H.  G>.  IV.  S.  881  meint,  deijenige, 
von  welchem  es  bei  La.  Di.  V,  86  im  HomonfmeuveneicluiieB  heilst:  Exio; 
'Efv^galos,  -toiniloyiitiifot  av9{ta)w>f  val  fniopiwi  ■vi  j>iTOp»ä  xixoiii%i 
^tßlia,  sondern  eher  der  g.  84  genannte:  imii%atoe  yi^fifMdis^,  'EfvO'faios 
iioU%oyiiaq>i]9ils  h  Tti^vtp ,  obwohl  anch  diese  Annahme  bedenklich  ist, 

182)  Fiat  Lttcull.  19.  xött  xnl  Tv^awimv  i  yffofipautiot  tal».  Mov- 
fivat  8'  aitiiv  l£])ii]aaTo,  xal  Utßiav  atiT}Xev^i<f<»ott ,  tmltvtifiae  t^  Sat- 
9^9  2pr;aafifvoc.  ov  yaf  ^^iov  jtovmovUot  avdf«  iia  xaiitiar  jmrottJaafitt«* 
Sovlov  rtv/a&m  xfÖTtfov,  lUa  änfXtve-tfov.  äipaigiait  yäff  i]*  *4s  imaQ- 
joii«);;  4  iqt  ^oKovaijc  itiv&ieiat  ^ö«is.     Serv.  a.  a.  0. 

188)  Zeller  Ph.  d.  Gr.  U',  8.  8.  189.  A.  1. 

184)  8.  Planer  S.  4£  Cicero  gedenkt  seiner  Enerst  ad  Att  II,  6,  1 
im  Jahre  69   bei   Gelegenheit  der  Absicht  ein  geographisches  Weck   m 


..>^.00' 


.3IC 


TrTuiDioD  der  Aeltore.  181 

DenD   er   starb,   yom   Podagra  gelähmt,    allem  AnBcheinfl  nach 
erst   25   in    einem    Alter   von    etwa   90  Jahren*").     Auch    den 


Hchreiben  (s.  C.  S2.  A.  828),  and  zwar  etwa  mit  Beiner  Hälfe:  quid  censet, 
ti  Tyranwo  aceesteril?  Dann  nach  der  ßOckkehr  am  der  VerbaaniiDg 
lieaa  er  seine  eigne  Bibliothek  dotcb  deneelben  ordnen,  und  T.  versah  dies 
'Geschäft  zur  groraen  Zufriedenheit  des  Anftraggebere ;  ad  Att.  IV,  i*>,  1. 
S>,  S,  ygl.  ad  Qd.  fr.  III,  4,  5.  5,  6.  Er  übernahm  während  dieser  Zeit 
auch  den  Unterricht  der  SObne  Ciceroa  nnd  dessen  Bradera  Qnintns  und 
leitete  ibn  nicht  minder  zc  Ciceros  grossem  Wohlgefallen;  ad  Qu.  fr.  II,  4,  S. 
QvintH»  twiu,  puw  optünus,  «rudituf  bene,  quod  Tj/ratmio  docet  apui  me. 
Zwei  Jabre  später  schreibt  Letzterer  an  Qnintus,  der  seine  Bibliothek  ver- 
mehren wollte,  er  werde  darflber  mit  T.  sprechen,  ad  Qa.  fr.  IIL  a.  a.  0.  0. 
Endlich  46  erbittet  ei  sieb  von  Atticus  eine  prOdodische  Schrift  des  T., 
welche  dieser  jenem  vorgelesen  hatte,  also  wohl  (■.  A.  176.  196)  die  J7(o- 
aiaSlu  'Oftijptxr/,  aber  mit  dem  Bemerken,  dase  er  nicht  viel  von  ihr  er- 
warte, ad  Att.  XII,  e,S.  twni'o  ad  Tj/rannitmevi  .  .  .  iftam  tarn  tenuem 
9tBi/iav  .  .  .  »ed,  qiMeio,  quid  ex  Uta  acuta  et  gravi  refertu/r  ad  tiXot^ 
Ofienbar  hatte  der  vornehme  Philolog  sich  ihm  inEwischen  nicht  gefQgig 
oud  gefUlig  genog  gezeigt,  nnd  damit  war  die  Frenndschaft  ans,  wonach 
denn  die  Behauptung  von  Planer  S.  10:  „xtiierceKÜie  Tyrannioni  cum 
Cicerone  neetuitudinem  quandam  et  ttudiorum  et  tentenUarun"  in  berichtigen 
ist,  B.  Hillscher  a.  o.  0.  8.  ST4  f. 

185)  Strab.  Sil.  648.    ^iz9*  f^*  ^V  ^fvfo  Ufurnirrf  äfäfet  di  ytyöraniP 

186)  Eh  fragt  sieb,  wie  das  verderbte  Oljmpiadeigahr  qiii'  bei  Siiid. 
ED  verbessern  ist.  Jedenfalls  ist  nnr  entweder  ^y',  wie  H.  Schmidt 
Philol.  TU.  S.  864—366  (dessen  genauere  Berechnongen  flbrigeni  auf  sehr 
ansicheren  Orandlagen  sich  bewegen)  wollte,  oder  fxti  mOglich,  woran 
schon  Bernbardy  neben  anderen  (and  zwar  verfehlten)  Vermnlbnngen 
dachte.  Also  starb  T.  entweder  Ol.  18S,  8  —  4G  oder  188,  8  —  26  v.  Chr. 
Dau  das  Letstere  weitatu  das  Wahrscheinlichere  ist,  leigt  Planer  S.  6ff. 
Nach  der  Angabe  des  Snid.  nämlich  (s.  A.  176],  wenn  sie,  wie  kaum  zu 
bezweifeln  Bt«ht,  so  richtig  ist,  kam  der  jSngere  T.  erst  etwa  30  nach 
Rom;  folglich  muBs  der  ältere,  wenn  er  erst  dort  dessen  Lehrer  ward, 
hochbetagt  nach  SO  noch  gelebt  haben.  Sollte  aber  auch  wirklieb  Bern- 
hardy  mit  der  Beraerkucg  „in  Antimii  nomine  falsus  fuit  tcriptor"  Recht 
haben,  so  erscheint  doch  mindestens  Terentia  in  dem  betreffenden  Bericht 
in  einer  Selbst&ndigkeit,  wie  sie  vor  ihrer  Scheidung  von  Cicero  im  J.  46 
kanm  möglich  war,  und  auch  so  kann  euter  der  angenommenen  Yorans- 
■etinng  der  ältere  T.  nicht  schon  4&  gestorben  sein.  S.  aber  gegen  Betn- 
hard;  jetct  auch  Hillscber  a.  a.  0.  S.  ST6,  welcher  im  GegentheÜ  den 
Verdacht  äussert,  dass  vielmehr  in  t^  loü  Ki^i^avtn  yvvafnl  ein  Irrtham 
stecke,  indem  die  betreffende  Terentia  eine  andere,  jüngere  gewesen  sei, 
etwa  die  Oemahlin  desHaecenas.  Nun  konnte  ja  aber  freilich  der  jOngereT., 
nm  den  älteren  eu  hSren,  vielmehr  entweder  vor  71  nach  Amisos  oder 


:  \..oo^lc 


182     DreisBJgstea  Capitel.    Die  ipäteren  aleiaadnn.  u.  a.  Grammatiker. 

aristotelischea  Stadien  sehr  zogethan'^'),  scheint  er  die  Auf- 
merksamkeit der  r&mischen  Gelehrtenwelt  auf  den  Fund  neuer 
aristotelischer  Schriften  in  der  durch  Sulla  87  nach  Rom  ge- 
kommenen einstigen  Bibliothek  des  Apellikon  gelenkt  und  sich 
auch  ÄbBcbrifteu  derselben  fQr  seinen  eignen  Gebrauch  gemacht, 
Ausgaben  von  ihnen  aber  nicht  veröffentlicht  zu  haben'**).  Einem 
Schflier  des  Thrakers  Dionysios  sehr  angemessen  war  es,  dass 
er  eine  Schrift  über  die  Redetheile  verfasste "'),  zu  welcher 
dann  sein  eigner  Schfiler,  der  jüngere  Tyrannion,  wiederum  einen 
Commeotar  schrieb'^}.  Von  einer  zweiten  «iqI  rijs'Ptofialx'^s 
diaXexzov  wissen  wir  nur,  dasfi  er  in  ihr  die  römische  Sprache 


etwa  zwiscben  6S  und  60  noch  Eom  gekommen  sein;  allein  im  eiateren 
Falle  mfiwte  deiaen  Geburt  schon  am  9G  angeieUt  werden,  bo  dasa  der- 
selbe uin  BO  bei  «einer  Deberföhrung  nach  Born  schon  mindestens  etwa 
6&  Jahre  gezählt  haben  mflsste,  was  sehr  nnwahncheinlich  i«t,  bei  der 
zweiten  Annahme  aber  regt  sich  das  Bedenken,  ob  denn  nm  jene  Zeit 
(06—60)  Eom  schon  ein  Studienoit  für  FhOnikier  war.  Andrerseits  ist 
nicht  za  leof^eo,  dass  auch  die  obige,  der  Utere  Tjrannioa  sei  erst  mit 
etwa  86  Jahren  Lehrer  des  jAogeten  geworden,  etwas  Oeiwangenes  bat, 
nnd  die  Möglichkeit,  dass  dies  schon  frflher  in  Eom  etwa,  wie  gesagt, 
zwischen  66  ond  60  geschab,  T.  der  Aeltere  also  bereits  etwa  126,  Dio- 
ny^ioB  der  Thraker,  den  er  dann  schon  um  100  hOrte,  bereit«  etwa  170 
oder  gar  176  geboren  und  Ereteter  wirklieb  schon  46,  etwa  acbtsigjährig, 
gestorben  sei,  ist  mithin  doch  nicht  so  ganz  absnweisen. 

187)  S.  A.  17».  Der  Versuch  von  Planer  S.  6.  S6f.  Miatotelische  Ein- 
flüsse bei  ihm  nachzuweisen  hat  indessen  zu  einem  greifbaren  Ergebnis! 
nnr  hiDsichtUch  seiner  Definition  der  Grammatik  geführt:  Schol.  Dionje. 
Thi.  p.  668,  9  f.  Tvfttpvüiv  .  .  .  ttitäiv  „  ypafifiniiKij  te^i  O-iiofia  fiifi^osaic", 
vgl.  Arietot.  ßhet  111,  1.  1404*  91ff.   tä  yif  öviitaxa  fiifir^futiä  liriivK.i.l. 

188)  Denn  hierauf  passen  die  Bezeichnungen  bei  beiden  Berichtentattern, 
Stiab.  XIII.  609.  diaxtiQlttato  und  Plat.  Süll.  26.  ivoMväiiaaViu ,  nicht 
S.  Stahr  Ariatotelia  II,  S.  128.  Planer  9.  4.  A.  8.  Zeller  a.  a.  O.  Ill*,  1. 
S.  931  f.  A.  2.  3.  ÄQCb  in  der  Wahl  dieser  unbestimmten  Ausdrücke  *er- 
r&th  sich  aber  wiederum  die  den  wahren  Sachverhalt  trSbende  Halbwisserei, 
die  überhaupt  dieae  ihre  Berichte  kennzeichnet.     S.  C.  33.  A.  S24. 

189)  Suid.  Tvfarvüev  ö  vtwteeos.  Utfl  TÜ*  ftipüv  zoü  layot),  ir  ^ 
liyn  üiofia  ft}v  itvai  tä  xiipior  övo'fMiTB,  S'sfuitiiitt  9\  ri  ntfonutititä, 
ädifiaiii  ii  tu  fiitoznä,  s.  Lehrs  Herodian.  S.  416.  Anm.  Lersoh  Gesob. 
der  SprachphiloB.  III.  S.  88.  Planer  S.  89.  Ausser  diesem  Bruclutflck 
schreibt  Planer  8  23  mit  Recht  die  Definition  der  Grammatik  (A.  187) 
diesem  Werke  zu. 

190)  Said.  a.  a.  0.  'Ei^yiictn  toö  Tvfarritovot  Mtftaftoi,  s.  A,  191. 
Daraus  folgt,  dass  das  Werk  Ober  die  Bedetheile  selber  nicht  dem  jüngeren, 
sondern  dem  älteren  T.  angehörte.    S.  A.  191. 


..>^>00' 


.3IC 


TTmmioD  der  Aeltere.    Die  beiden  AmtodeinoB  t.  Nyi&.        183 

aus  der  griechisclieD  herleitete*^'*),  vrie  es  in  den  damaligeo 
Gelehrtenkreisen  üblicli  war''^").  Ausserdem  kecneo  wir  noch 
die  Titel  von  fflnf  anderen  Werken'^'),  ÜfioeipdCa  'Ofi^Qix^, 
'OgttoyffatpCa,  "Ott  diatpmvoveiv  oC  veättffot  xoitjttel 
Xffof  'X)(jtti(fov^**),  ^lÖQittaeis  'O^dj^tKif'"^)  und  ntffX  coü 
«xoXiov  ftET^ov*^).  Die  ziemlich  zshkeichen  Bruchstücke, 
weiche  wir  namentlich  dem  Herodianoa  verdanken,  sind  meistens 
ans  der  homerischen  Prosodie '^') ,  nnd  es  zeigt  sich  in  denselben 
ähnlich  wie  bei  seinem  Lehrer  Dionysios  und  bei  Ptolemaeos 
TOQ  AskaloD  bänSge  Abweichung  vom  Texte  des  Aristarchos 
nnd  übermässiges  Streben  nach  regelrechter  Accentuation  der 
Nomina '"). 

Aristodemos  von  Nyaa,  Neffe  des  Menekrates,  war  Lehrer 
des  Pompeins'"'). 

Aristodemos   von   Nysa,   Sohn   des   Menekrates '"''),   zu- 

laot*)  8.  A.  116.        lOOo)  S.  C.  88.  A.  8&S^  354. 

191)  Die  BBanmtliohei)  bei  Said,  dem  jOngeren  T.  beigelegten  Schriften 
hat  Planer  S.  7  t  mit  Aainahme  jenes  CommentorB  es  der  aeine«  Lehrers 
fiber  die  Bedetheile  und  etwa  noch  dea  Werkes  über  die  Herleitnug  des 
BSmischeu  aas  dem  Griechischen,  welches  aber  in  Wahrheit  auch  Bchwer- 
lich  aasEoiiehmeD  ist  (vgl.  A.  l»0°),  theils  mit  Sicberiieit  (s.  A.  190),  theils 
mit  mehr  oder  weniger  Wahrsoheinlicbkeit  aaf  den  Uteren  Qbertragea. 

192)  Aaf  dieee  Schrift  betieht  Planer  S.  2S  mit Becht  Scbol.  Nie.  Ther.  08. 
IBS)  Der  Titel  ist  wohl  wie  bei  Erstes  (s.  C.  26.  A.  60)  nngenan  und 

beseiidinet  wohl  wie  dort  einen  kritischen  Homercommentar. 

19i)  8nid.  2h,iiUir.  intäiia^ßa  tff/aipi  TvffaiivÜBv  «tpl  tov  axolioö  fii- 
Tfov,  S  s^*ia#i]  avtä  vsö  Titfoit  KuiwQot.  Also  auch  mit  Caesar  stand 
er  in  Verbindnng. 

19&)  Es  sind  51  oder  53  b.  Planer  S.  10  — ST,  fast  alle  ans  den 
Homer-  n.  bes.  den  lliasecbolien,  vgl.  auch  Lehrs  u.  Lenti  Herodian. 
Ind.  Doeb  s.  Planer  3.  26:  „qui  vero  grammaticos  veUres  rejmtaverit 
diverBiatimit  Jocig  de  iitdtm  rttmt  oecaiioM  oblata  aolere  ditpulan,  neque 
rnifw*  Ml  orthographia  quam  in  prosodia  diatectia,  ctymologiae,  analogiae 
locum  dari,  faeHe  addvcettir,  ut  de  itonnuUie  ex  hü,  qwxt  atUtlimue,  in 
OrAotfraphia  Tyrannionem  dixepUute  exitlimet.  ex  librü  eero  de  pnsodia 
et  de  orUtofraphia  notam  ttee  iqr  dtifftaatv  'Ofiij^ixTir  pertpieumn  est". 

19e)  Lehrs  Ariet.*  6.  119  ('8.  869);  „mm  aliw  .  .  .  tw«  Tgrannionem 
et  AMolottitam  PlolMumun,  gut  Ootisehtdii  limili  studio  nihil  non  certa 
quadtrm  reg^tla  adttringi  volebamt  .  .  .  qui  inauditos  nee  a  paradosi  vel  ai 
Herodiatto  mode»ti$que  grammaUci»  receptog  acoentua  exaidebani'*.  Oflnstiger 
nrtheUt  Planer  8,  9r.  (vgl.  auch  W.  SchoUe,  Kohua  Ztschr.  XXIX. 
S.  861.  Anm.)  dahin ,  dass  T.  dennoch  vielmehr  «wisoben  Analogie  nnd 
Anonalie  au  vermitteln  gesucht  habe.    Ygl.  auch  A.  71. 

197*-*)  Strab.  XI7.  HO  nnmittelbar  nach  den  A.  76^  angef.  Worten: 


..>^>00' 


'cS'^' 


1S4     DTeiBsigsteB  C&pitel.    Die  epätereu  ftleiandriu.  u.  &.  Gnnunatiker. 

gleich  Gramoiatiker  und  Rhetor*"^,  wich  stark  von  der  ari- 
starcheiscben  Richtung  eeiDes  Vaters  QameDilicb  darin  ab,  dass 
er  den  HomeroB  fQr  einen  Rßmer  erklärte^^.  Er  lehrte  in 
Rhodos,  wo  diese  Yerbindung  des  Grammatikers  nnd  Rlietors  in 
einer  Person  damals  üblich  war'^^),  und  in  seiner  Vaterstadt 
Morgens  Rhetorik  und  Abends  Grammatik;  in  Rom  aber,  wohin 
Pompeius  bei  dessen  zweitem  Aufenthalt  in  Rhodos  62  ihn  be- 
rufen haben  mag,  und  wo  er  denn  wahrscheinlich  bis  zum  Beginn 


tcläf  iy  t^  Nve^  xtrl  £(£ezifazoc  di  o  adeXipbs  toi  Afunoi^juiv,  xttl  Silos 
'Agtatöitrjiios  ävtipiis  avzoi,  o  itaiScvaas  Mäyvov  töv  üofix^iov,  äiiäloyoi 
ytyövaai  y^afi^aiiKD^'  ö  äi  TitiiTtfos  *al  IftJitöfeve  Mal  iv  r^  'Pöim  lurl 
iv  T^  xazgidi  dvo  lljolag  avvtixl ,  npnil  liiv  ztjv  (jixogmfjv  StAi)t  '^i  '^f 
yettfifutiix^y  ojaliiv  ^v  9i  ij  'Pi'l'-tl  '^v  Mäyrov  naCdeiM  iiamaiär  ^gittito 
T5  yi/ttp,iiatt*^  'lolv-  Vgl.  Maller  F.  H.  G.  111,  3.  807  f.  HillBchec 
a.  a.  0.  S,  311—379.    Soetratoa  ist  meiuea  WiBgeiiB  nicht  weiter  bekannt. 

198)  SohoL  Ä  n.  J,  468.  'JgiotoSiJiios  ö  Nvoatis  {^t<oQ  le  xsl  Sita 
IfiO  CliDton  f.  liUii)  *al  jfamiaxtxis  .  .  .  ixtuÖTjot  igafipi  cq*  „tj  ov 
Ki^öntjti  ov9i  fpEfn"  .  .  .  jr(fö  3i  avToS  ZaiauptivTjf  (»gl.  C.  13.  A.  118)  r^ 
toKivttiv  (vgl  y^qD]}»  .  .  .  taSta  larogfi  'AgicotgatCaiv.  Enstath.  i.  d.  SL 
p.  768, 0  ff.  'Axi<ov  Si  tpriai,  Stt  'A.  h  Nvaaevg  f^rag  ti  ual  ygap^itaintit  k.  x.  l. 
(et  folgt  fast  mit  deneelben  Worten  dieselbe  Nachricht).  Ueber  Doiop. 
Rh.  Gr.  TI,  86  Wall  aber  b.  C.  21.  A.  68  mit  d.  Nachtr.  Hillacher  a.a.O. 
8.  a78f.  A.  8. 

199)  Vit.  Hotn.  6  p.  31,  8  ff,  West  'A.  8'  i  Noautit  'Pttftaioy  avxöy 
äicoithvvai  1%  Tivmr  iif^&p  'Pmfwii'iiäv.  VotUt&ndiger  Yit.  Hom.  ed.  Pio- 
colomioi  Herrn.  XXT.  1890.  S.  461.  'AgtaxöSr^fios  3'  &  Nvaacvs  'Paiutüf 
aizov  aTiodeixrvaiv  i*  tmoiV  t^mt  Tiagä  'Pnnatois  fuipoy  yivofiiva»',  tovto 
niy  in  T^E  zmv  ncodiäv  jtatiiäs,  tovto  8i  1%  lov  inaviaiaiiO'ai  täv  dctKCDv 
toie  iiaoovae  iä*  ßekiiöyay  lnötias,  o  %al  vev  fti  (pvliitaiTai  jtagä  'Pm- 
Haioit.  Di«  Spuren  dieser  Art  von  HomeraQBlegnng  bei  EuBtatfa.  (olme 
Nenuang  des  Urhebers)  hat  fiillschet  a.  a.  0.  8.  485—439  znBatnmen- 
gestellt.    Nicht  besser  ist  die  A.  198  angef.  Conjectur  diesei  A. 

iggi*)  S.  Harz  Berl.  ph.  Woch.  X.  1890.  Sp.  1007:  „Die  Tereinigiing 
von  äiammatik  and  Bbetotik  in  einer  Peraon  war  nicht  pergameniacb, 
wie  man  leichtweg  behauptet  hat,  sondern  gerade  rhodisob.  Diodtuds 
Thiaz  war  Bhetor  wie  Grammatiker"  (s.  oben  A.  169°),  „der  berfihmte 
ApollooiDB  Molo  iDterpretirte  den  Homer"  (s.  C.  36.  A.  189^},  „Aristokle« 
der  Rhetor  ist  gewiss  identisch  mit  dem  Grammatiker"  (was  ich  in  der 
That  C.  so.  A.  76  kanm  ansaiweifelQ  branchte,  s.  jetst  die  Berichtigung 
jener  Anm.  hiut«r  diesem  2.  Bde.),  „und  Aristodemos  von  Njsa,  der  seinem 
Auditorium  wohl  zu  Liebe  den  Homer  zum  RSmei  motzte,  lehrte  auf  Rhodos 
des  Vormittags  Rhetorik,  des  Nachmittags  Grammatik".  Dm  so  bemerkens- 
werthec  ist  es,  wie  ferner  Marx  hervorhebt,  dass  ebendort,  «o  weit  wir 
sehen,  auch  die  erste  Grammatik  durch  Dionjrsios  den  Tiicaker  entstand. 


..>^.00' 


.3IC 


Azütodeuioa  von  Njsa.    Artemidoros  der  Äririophaaeer.  185 

des  BOi^erkrieges  blieb,  also  etwa  von  63  bis  50  wirkte"*")  und 
die  SShne  des  Pompeias  erzog,  begnflgte  er  sieb  mit  (jrrammatik. 
Dann  war  er  in  seiner  Heimat  Nysa  tbätig'^),  wo  ibn,  als  er 
aicb  schon  im  bÖcheteD  Älter  befand,  Strabon  noch  sehr  jang 
h&rte*^'').  Ob  er  oder  sein  gleichnamiger  Vetter  der  Verfasser 
der  'laxofiat  in  mindesteoB  2  Bachern  war*"'),  steht  dahin*"). 
Artemidoros  der  Äristophaneer *°*)  oder  Pseudo-Ariato- 
phaneer*^),  vermathlich  aus  Tarsos  ^),  wo  die  Schule  des 
Aristophanes  oBSltbar  noch  fortblUhte'"') ,  lebte  gleichfalls  im 
ersten    Jahrhundert*''^.     Er   besorgte,   wie   sich   schon    gezeigt 

100°)  Wie  Hillscher  S.  378  bemerlrt.    S.  C.  89.  Ä.  1&9. 

300)  Nach  der  Am d ruck a weise  von  Strabon  (a.  A.  IST)  mn«e  man  wohl 
annebmeo,  dasi  et  frfiher  dort  nicht  gelehrt  habe,  lOQdem  aar  erat  nach 
seiaei  Tbätigkeit  in  Rhodos  and  in  Rom.        200^]  S.  A.  107. 

SOI)  Beiiobr.  k.  Parthen.  8.  Cttofti  'jQinöSjjiiot  i  Nvaatvt  h  a' 
'itioftäf  «f(l  tovTOtv,  jtlTjv  ö»  tä  ifö/taia  inaliätiit  x.  e.  X.  Vgl.  Mflller 
F.  H.  G.  V.  S.  XXII  £f. 

505)  8.  noch  Varr,  L.  L.  X,  74,  nachdem  er  die  Analogie  definirt  hat: 
haee  düigtritita  gwam  apertiv»  dicta  tue  arbitror,  ted  tton  otfoonM  quam 
de  re  rimüi  defimHonet  grammaliconttH  titnt,  ut  AritUae,  Ariitodemi,  Art' 
ttaeii  €tc.    TgL  C.  SO.  A.  7&. 

208)  AÜ».  IV.  182  d.    iX.  387  d.    XIV.  SOS  d.   Vgl.  A.  S09.  210. 
SM)  Atb.  1.  &  b  nnd  nach  ihm  Said.   'JftBuldnfog  i  Vtviagiaxo'pivUQt 
o  ö^pKgtvtauts  i.iitts  <nrvayajtir.     Dieselben  Worte  stehen  auch  im  Art. 

306)  Strab.  XIT.  67&.  y^f^uniM)!  3i  <»  %al  «Kyr^äfifuri«  iatw,  'jtft»- 
^»ifot  meI  ^i69<afOf.  Ist  dies  richtig,  so  kann  der  bei  At^.  HL  111  d 
aagefllhrte  Artemidoros  von  Ephesoi  h  'l<on%oCs  vxofivijfutffi  nicht,  wie 
F.  Bänke  De  lex.  Heiycb.  orig.  S.  lOSf.  will,  der  Fseado-Aristophaneer 
Bcia,  unbeschadet  des  von  Ranke  gefObrten  Nachweiaei,  doas  sowohl  dies 
Citat  als  anch  das  des  Ai-istophiaieers  ntgl  JufiSos  (i.  A.  210)  ans  Pam- 
philoB  stammt. 

506)  Denn  der  von  SUab.  a.  a.  0.  neben  Artemidoios  genannte  tarnsche 
Grammatiker  Diodorot  war  wiederum  ohne  Zweifel  deiselbu  mit  dem  Ariato- 
phaoeer  dieses  Namens,  den  man  frOher  sonach  Alschlich  gleich  A.  für 
einen  unmittelbaren  Schfller  des  Bjiantiers  hielt,  w&hrend  er  in  Wahrheit 
erst  etwa  mit  Theon,  dem  Sohn  des  A.,  gleichseitig  war.  Wenigsterks 
wkre  es  doch  ein  gar  seltsamer  Znfall,  wenn  es  einerseits  swei  Grammatiker 
A.  nnd  EHodoros,  beids  ans  Tareoi,  und  wiedernm  cwei  andere  gleich- 
namige, beide  Aristopbaneet,  gegeben  haben  sollte,  wie  Qiese  De  Theone, 
Monster  1867.  S.  81  ff.  (Tgl.  A.  381)  meint 

207)  Früher  hielt  man  ihn,  wie  gesagt,  ftlr  einen  nnmittelbaien  Sobdlec 
des  Aristophanes  tod  Byiani.  Erst  Ahrens  Bacol.  Gr.  II.  3.  XXXV  ff.  hat 
die  richtige  Chronologie  festgestellt:  A.  citirt,  wie  acbon  A.  170  erwILhnt 
wurde,   SchoL  Aristoph.  Vesp.  1230  bereits   den  Ammonios  (Aber  deuen 


.  >^>00' 


<g\Q 


186     Dreissigst««  Capitel.    Die  ap&tereu  oleiandrin.  u.  a.  Grunmatiber. 

hat^**^,  Termuthlich  eine  Ausgabe  des  Theokritos  und  schrieb 
jedenfalls  das  Bocli  erhaUne  Epigramm  zu  einer  solchen,  ferner 
rxäffeat  oder  ^iieis  oipuQzvtixai*'"'},  ein  Werk  über  den 
dorischen  Dialekt'"*),  ein  Lexikon  zu  den  Komikern'") 
und  wie  auch  schon*'^)  bemerkt  ist,  einen  Commentar  zu  den 
ACxia  des  Kallimachos.  Ebeuaolche  Schriften  wie  die  beiden 
letztgenannten  werden  aber  auch  von  seinem  Sohne  Theon  an- 
geföhrt*"),  und  so  liegt  die  Vermuthung "*)  nahe,  das«  diese 
von  jenen  nicht  verschieden,  sondern  dieselben' Arbeiten  gewesen 
seien,  welche  der  Vater  begonnen  und  der  Sohn  vollendet  hatte. 
Silenos  aas  unbekannter  Zeit,  frOhestens"^)  ans  der  zweiten 
Hälfte  des  zweiten  Jahrhunderts,  mSglicherweise  aber  auch  viel 
später,  wahrscheinlich  also  nichf^  derselbe  mit  dem  Ealaktiner'"), 

Zeit  freilich  Ahreni  im  IrrÜuun  ist,  i.  A.  86);  ohne  Zweifel  war  dieser  A. 
der  Tater  des  Theon  (Sohol.  Theoer.  17,  Gl  —  Et.  H.  lU,  GO.  '^^i. 
6^011'  i  'Ai/xtiiiSmfov),  und  dieser  Theon  gehOrt  der  Zeit  dea  AagnatiiB  an, 
s.  Snid.  'Axiav.  inaidiv«»  9'  liil  TtßiQ^ov  KuCau^og  lucl  KXtcviiov  fv  'Päm}. 
^v  8i  iiäSoxot  0iarot  xov  ypitfifuciiiiov.  Allerdiogs  jedoch  macht  wiederam 
Abren«  den  A.  za  jnng,  iodem  er  ihn  erst  in  die  iweite  HUfte  des 
1.  JahTfa.  verlegt:  derselbe  kann  vielmehr  fSglich  etwa  nm  90  geboren  Min, 
wie  Schoenemann  De  lexicographii  etc.  {Hannover  1886).  8.  107t  A.  3 
{der  im  Uebrigen  nach  A  170  eu  berichtigen  ist)  darchana  Kotreffend  be- 
merkt. Dagegen  vermag  ich  die  Worte  des  Suid.  nur  so  in  Teratehen, 
daas  Theon  der  Vorg&nger  dea  Apion  in  Rom  and  nicht,  wie  M.  Sobmidt 
Did.  S.  6,  Schoenemann  6.  Vit.  A.  i.  S.  12  n.  A.  wollen,  in  Aleiandreia 
war,  nnd  damit  mit  Schoenemanna  hierauf  gebanta  Hypothese,  daas 
schon  A.  nach  letzterer  Stadt  aasgawandert  aei.  Tgl.  Hillacher  a.  a.  0. 
S.  8Ö8. 

208)  C.  6.  A.  69.   Tl.  Tl.  78, 

809)  Atfa.  I.  t>  b.  15.  887  d.  XIV.  BBS  d.  f.  668  c.  d  a.  a.  A.  343  u,  bes. 
C.  34.  A.  49. 

810)  JTcpl  da^Hot,  Atb.  IT.  182  d. 

211)  Ai^tit  bei  Brotian.  Lex.  Hippocc.  p.  9S,if.,  SovayaY^  BchoL 
Arietoph.  Teap.  1169  genannt,  alao  entweder  Aiiits  %aifu%ai  oder  Zv^ttyiirii 
liiear  aatunAv  betitelt.    Tgl.  Schol.  Teap.  1144.  I2se.   Fac.  844. 

912)  C.  13.  A.  97»'. 

210)  8.  Ahiene  a.  a.  0.  S.  XXVIII.  XXIX  nnd  nnten  A.  801.  394. 

214)  Ton  Ahrena  a.  a  0.  S.  XXXVMf. 

215)  8.  A.  217. 

21€)  Wie  Heier  Opuac.  II.  S.  SS.  A.  118  npd  Andere  meinen. 

217)  S.  C.  21.  A  BOSff.  Denn  richtig  bemerkt  Uflller  F.  H.  Q.  III. 
3.  100:  „iuniorem  atipiem  grammatietim  itadlegattdinn  e»K  luadet  AOtauttut 
XI.  483  a,  ubi  haec.'  Zilijvot  9i  tpijtr  Kvnilite,  tymäp^ra  oMvgiotc  Zinna, 
At  «>1  Nl%ar9fot  h  Kuloipiivuis  x.  t.  1.". 

n,.,i.,..>^.OO^IC 


SilenoB.    NikaDdroi  toh  Thyrieira.  187 

schrieb  FimiKiai*^^)  und  ist;  vielleicht  der  nSmliche  mit  Silenos 
von  Chios,  weichet  2  Bücher  Mv^txal  latogiei  verfaeste*"). 
NikandrOH  von  Thjateira  in  Lydien"")  ans  ungewisaer 
Zeit,  aber  doch  wohl  noch  der  alexandrinischen  Periode  an- 
gehSrend*"),  rerfasste  ausser  eeinem  den  attischen  Dialekt  an- 
f^ehenden    Werke    'E^ijyijttxa    'Axtmris    itaÜxiou*")    oder 

518)  Scbol.  Apoll.  Rb.  I,  139B.  Ath.  XI.  46B  b.  Liliivöt  xal  KXeixunot 
tv  ylä«aats.  476  d.  S.  nal  KXtlttCQiOi.  478  e.  S.  aal  Kl.  Iti  li  ZT/vöiatot. 
462  f  C».  A.  217).  XIV.  844  f.  £.  h  tofe  näiiaaie.  XV,  677  c  ebeneo.  699  e. 
SiiiiriMi  .  .  .  idv  yXmaitoytäifiov  (es  folgen  Timochidbe,  Ameriu,  Seleokos, 
1.  A.  S29.  240),  vgl.  XI.  788 b  (b.  A.  261).  Eustatb.  z.  Od.  i],  102.  p.  1671,5. 
£,  fö*  yltataoyg.  -•  Ath.  699  e. 

519)  Tseti.  ad  Lycoph.  TSS.  Ziltjvöt  9i  ö  Xlts  iv  itvtiifta  növ  Mv9i' 
%At  rvTOptm*  (4üa  «i  yiyf«<ft  ßißUa)  ipijelti  m.  z.  l.  —  Schol.  Od.  tt,  7&. 
tv  ^Evif^f  JtfvfriHräF  fmopfräv  {tati  9i  94o)  *.  t.  1  Biutath.  z.  Od.  «,  407. 
p.  1671,  21ff.  £.  ö  Xi'of  .  .  .  iv  ^(VT^^  |!(|}l''f>  «Ür  uvtov  (so  Heier  f. 
aiidv)  Mv^mär  x.  r.  1.  Zweifelhaft  bleibt  es,  wie  MQIler  bemerkt,  ob 
bei  La.  Di.  D,  11.  Z.  iv  xip  agmzto  tüv  'latoftAv  diea  Bach  gemeint  ist 
oder  die  £txiU»ä  des  Estaktine»  (Fr.  6). 

220}  Steph.  T.  Byz,  SväTiifa  kÖXis  AvSlas  .  .  ,  zh  iivt%Qv  Svanifi]- 
v6s  . . .  aip'  ov  N'^xavfpoc  y^a/UfiaiiNÖc  BvoiHipivöt  [Jj  Kolo^tövME].  Heier 
a.  a.  0.  S.  88  r.  107.  HOller  F.  H.  G.  IV.  S.  462  f.  Der  folgende  Artikel 
^hOrt  den)  Inhalt  nach  meioem  ScbOler  G.  Kircbner  an. 

221)  Diea  folgt  am  Harpokr.  3i]^al(iiq»ß>  .  .  .  xi  laieis  Iwxfm*  äkti- 
ipta^tii,  äf  Ji^v/uis  If  XT)'  Tfaymiis  l^£t«C  >ttl  Nixavifof  iv  ij)'  Uxux^t 
9tali%xot)  K^offii^ile  öii  „ft^noif  k.  i.  1.",  dann  mit  fait  TolUtändigei  Sicher- 
heit, wenn  du  Citat  aas  Didymon  (nie  doch  wohl  anznnehmen  iat),  und  mit 
einiger  Wahnctaeinlichkeit  anob  dann  noch,  wenn  es  aas  eigner  Lectflre  Des- 
jenigeo  etammt,  welcher  den  Grondetock  dieies  Lexikons  allem  Anscheine 
nach  in  der  Zeit  des  Angustus  verfasst  hat  (s.  Heier  a.  a.  0.  8.  151  -170). 
Ath.  citirt  die  'Atiixa  ötäfurKi  des  N.  sehr  bänfig  (s.  A.  2SS),  aber  stet«  ohne 
Bnchiahl,  uid  wahrscheinliob  nie  ans  eigner  Lectlre,  einmal  zusammen 
mit  HeraUeon  toh  Ephesos  III.  76  a.  'Hga^limv  i  'Etpiaiot  lal  WnkvJ^oc 
ö  SvaTcifj/ris  (vgl.  A.  84S^)  einmal  Hl.  114  o  hinter  Selenkoe,  Ameriae, 
ond  Timachidaa,  also  wohl  gleich  diesen  allen  (s.  A.  2Sfi.  242.  24S>>.  C.S6. 
A,  110)  ans  Fampbilos,  einmal  XY.  691  c  mit  OegenOberBtellnng  des  Theo- 
doroe,  so  daM  also  (s.  A.  !26}  Tsrmntblicb  adch  hier  das  Gleiche  gilt. 
Jedenfalls  kennt  N.  schon  die  Phylen  Attalis  und  Ptolcmals,  Fr.  8  bei 
Harpokr.  SvQrovidai.  ntti^Jivav,  iipi],  ^£  AlavxlSos  'AtftSvutoi  IlefQiSat 
Tixmütit  nvtyiB*Cäai,  citirt  ferner  gleich  Rerakleon  (b.  A.  34S'>}  b.  Ath. 
III.  76  a  den  Apollodoros  von  Earystos,  und  Thyateira  erhielt  nach  Steph. 
a.  a.  0.  erst  von  Seleukos  Nikator  diesen  Namen  oder  vielmehr  den  Namen 

222)  Haipokr.  MiSif^vot-  NUavSnos  o  Bvaztt^nvht  h  tats  'E£tiyl«""'ft 
i^e  'AtziJt^t  iwXntov.  Vgl.  Boltävis.  N.  h  y'  'dxtn^t  iiali*tav.  Tqi- 
mJifa  u.  SriiiaXoufi^.    N.  in  ic'  ond  itj'  'AzzM^t  Suü.iwtov. 


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'cS'^' 


188     DreiBsigsteB  Capitol.    Die  spHteren  ateiandriii.  u.  a.  Griunmatiker. 

'Axrixa  öfoftara*")  in  wenigateos  18  Büchern***)  mindeBtenB 
noch  ein  zweites  ober  die  attischen  Demen"*}. 

Theodoros  erat  recht  aus  ansicherer,  vielleicht  sogar  erst 
nachalexandriniscber  Zeit  schrieb  gleichfalls  'Atxixal  ykäaeat 
oder  ^mvai  mit  Benutzung  des  Atheners  ApoUodoroa"^  und 
war  vielleicht  auch  der  Verfasser  der  Schrift  %bqI  tov  Ktjifv- 
xmv  ysvove  in  mindestens  2  Büchern*^'). 

Timacbidas*")  von  Rhodos*")  gleichfalls  aus  ungewisser 
Zeit,  aber  doch  schwerlich  nach  und  auch  wohl  nicht  vor  dem 
zweiten   Jahrhundert ****)    verfassto    rkmaoai*^*),  die   schon  bei 

283)  Ath.  XV.  678  f.  ö  0.  N.  h  toit  'Axtuto^  itöfuiai.  Die  soDstigen 
ätellen  iMBonden  b.  Ath.  b.  b.  Hfiller,  wo  aber  481  E.  466  F  f,  508  A 
ED  «cbieibeo,  ferner  Schol.  Aiistoph.  Eqn.  406  zu  streichen  und  TennDth- 
lich  Hesych.  'AftmiAizris  hinEDsafagea  ist  (s.  Heier  a.  a.  0.  S.  SO.  A.  114. 
S.  88.  A.  137),  die  bei  Ath.  aoch  in  Eaibele  Ind.  —  Schol.  Plat.  Charm. 
16t  E.  ö  8\  9.  X.  I.  1.  —  Uebrigeos  Tgl.  anch  C.  10.  A.  18S. 

8S4)  S.  A.  S2S. 

325)  Harpokr.  Tita*aai  (—  Fr.  1).  iV.  i  e.  h  x^  «««1  xmv  A^fto*. 
Daza  Fr.  2,  b.  A.  221. 

2S6)  Ath.  benutzt  sie  nach  Pamphiloe:  XV.  677  b.  eiöiagot  i*  zalt 
'Axxttittis  tpmraie,  as  <pij«i  nafitpiXos.  XIV.  646  C.  XV.  676  d  citirt  er  Ui- 
iMial  ylÖMui,  XL  4966.  XV.  691  0  (b.  A.  881)  ohne  Buchtitel  S.  Meier 
a.  a.  0.  3.  80  f.  Wenn  man  Qbrigeiia  XIV.  646  o.  UnoUidneot  ä'  o  'A9ti- 
vaiat  (Fr.  202)  >al  B.  Ö'  h  'Amnart  ■/Xöeaaie  mit  XI.  488  a.  ^il^ft«*  h 
xaCt  'AtUMilt  tpamtclt  ■  .  ■  'A*olX69»fOS  (Fr.  189)  ii  Iv  t^  K»f\  itvfM- 
loyiäir  X.  i.  l.  vergleicht,  bo  wird  es  wabracbeiolich,  dasi  sieb  an  der 
ergtereu  Stelle  (vgl.  Meier  S.  81.  A.  116)  der  Titel  ip  'Attirutis  jläoctut 
nur  auf  Tb.  besieht  und  bei  Apollodoros  aach  dort  detBeu  Schrift  ih(1 
Itvftoloyimv  mit  He;nc  und  HOller  F.  H.  0.  I.  8.  46Sf.  464  nnd  anch  in 
dem  aonach  nngenanen  Citat  SchoL  A  II.  .i,  344.  h  ylüoaait  (in  welchem 
von  'Atimal  ylmavat  doch  Qberdiet  keine  Rede  aein  kann)  zn  verBtehen 
ist  (vgl.  Didym.  nnd  Herodian.  in  den  C.  27.  A.  56  angef.  Paralletatellen, 
welche  neben  anderen  GrOnden  gegen  eine  andere  Termathting,  dasa  hier 
nach  Schol.  A  [Didym.?]  11.  A,  567.  l»  »i  i«a  'A^motpäwovs  [Fr.  59]  jXät- 
xtiit  vielleicht  'Afiatoipeiv^t  m  schreiben  sei,  sprechen). 

227)  Phot.  'HfteifOKallet.  8.  6  Trauayiit  xnZovfifroc  it  t^  a'  xtfl  tov 
Krftma»  yivovs. 

228)  Ranke  De  lex.  Hei;ch.  or^.  S.  118—117.    Heier  a.  a.  0.  A.  117. 

229)  Ath.  L  81  e.  XV.  677  c.  Ttp.«i{Sat  x«t  Zk^lat  oC  'PöSw.  699  e.  2^ 
iijvöv  nlv  ...  T.  3i  i  'Pöitos  .  .  .  'Aiitfias  9i  .  .  .  HUevKOt  9i  *  i-  ^ 
(a.  A.  218.  240).     Aauerdem  b.  A,  384.  287. 

SSO)  Ans  der  ZuBammenstelluag  mit  Simias  b.  Ath.  677  c  (b.  A.  289) 
durfte  Meier  S.  81.  A.  IIB  nicht  auf  ongeßlhre  Oleich teitigkeit  de*  T. 
(and  Amerias)  mit  diesem  BcblietseiL  S.  Meier  selbst  S.  tS.  A.  68.  8.  82. 
A.  217.     Aber  Robert  BUd  nnd  Lied  S.  281.  A.  6  hat  geaeigt,  daas  Ovid. 


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.3IC 


Theodoros.    Timachidas.  189 

HarpokratioD  berücksichtigt  werden*^'}  und  in  Anlehoang  an  die 
psrodiechen  Epen  dieser  Art  von  Hegemoo  dem  Thasier  und 
Matreas  aos  dem  Ende  der  attisehen  Zeit  so  wie  an  den  Vor- 
gaDg  des  Namenios  Ton  Eeiakleia^")  in  Form  der  Bescbreibnng 
eines  oder  mehrerer  Gastmäbler  ein  Lehrgedicht  in  Hexametern 
nnterdem  Titel  ^efxvov  oder  ^Jstxva  Id  mindestens  11  Bflchern 
zu  grammatischen  Zwecken'**).  Beide  Werke  wurden  von  Pam- 
philos  und  aus  ihm  sowohl  von  Athenaeos  als  von  Diogenianoa 
in  umfassender  Weise  benutzt"').  Ausserdem  commentirte  er 
snm  Mindesten  die  Frösche  des  Aristophanes'*^,  die  Me- 
deia  des  Euripides"')  und  den  Eolaz  des  Menandros**^), 
vielleicht  auch  den  Hermes  des  Erato8thenea''°). 

Met  VII,  1G9— 39B  bereit«  in  aeiuem  Exemplar  des  Bnripidet  die  ante 
HjpothesiB  zur  Hedeia,  in  welcher  T.  eitirt  vrird  (i.  A.  S87),  weseutlich  bo 
wie  wir  lu.    Vgl.  t.  Wilamowitz  Barip.  Herakles  1.  S.  UT. 

331)  Ath.  n.  es  b.c.  'EcfMÖFOrE  xal  Tinaziias  h  rimdaai«.  III.  lUc. 
Ulitfias . . .  iiioüet  Üi  xal  T\fM%l8at.  Hi  e.  Uiugiat  tutl  TiftajlVoc.  IX.  369  a. 
'^juifias  8i  *al  T.   SV.  6T6a.  T.  Iv  tm's  riäanMf.     Auaserdem  a.  A.  S89. 

!S8)  'EmßX^tat.  mg  fttr  Ttfutzüas  ftfli  .  .  .  ät  ii  ip^ai  KUitafxt 
i  ylmaooyeäipot.    Ferner  Sitas  n.  i.  A.  SST. 

233)  8.  C.  34.  A.  208. 

2M)    Ath.   I.   0  a  (und   danach   Said.    Tifiaiidag).    itiicviav   ävaYQUipäs 

*«l  «l(ä)a(  (^  X.  X.  fehlt  b.  Snid.)  %al  Nov^rftioi  (o"}  'Hparxlimi)];  ö  ditv- 
%ovB  TOv  ivttoi  pa&rjtijs  («tatt  d  'Hf.  —  fuifri^t^g  hat  Said.  itpaQ-nrnuor) 
%ul  Mtitfias  h  Ihtavaios  o  wafpSos  tud  'Hy^fmv  ö  Süautt  x.  t.  1.  AUi. 
eitirt  dann  daa  i.  ti.  Ol.  82  c.  XV.  684  f.,  daa  9.  VII.  288  c. 

286)  Wie  Ranke  nach^ewieMn  bat  Bei  Diogonianoa  oder  wenigateni 
in  der  dds  erhaltnen  Bearbeitnng  destetben  darch  Hei^chios  sind  die  Ana- 
lOge  ans  Punphiloa  meiatcna  so  rerkant,  data  die  Namen  der  von  Letslerem 
bennttten  Schriftsteller  weggelassen  sind,  die  Benntzang  des  Pampbilos  also 
nnr  ans  der  aachlichen  Uebereinslimmung  mit  Ath.  erhellt.  Dus  aber  Ath. 
in  diesem  Falle  trotz  der  znm  Theil  von  ihm  hiniugefftgten  BllcheTcahlen 
(s.  A.  284}  aneb  das  Lehrgedicht  nicht  aelbst  vor  sich  gehabt,  sondero  jene 
Zahlen  ans  Pampbilos  abgeschrieben  hat,  erkennt  man,  wie  Ranke  S.  118 
bemerkt,  an  aeiaer  Unsicherheit  6  a  über  die  Oeaammtznbl  der  BQcher 
(a.  A.  184)  nnd  Aber  die  Titel,  da  er  bald  JiCn»a  III.  82  c.  XV.  682  c, 
bald  dtiitvov  VII.  283  c.   XT.  684  f  eitirt. 

236)  Schol.  Ran.  &6.  228.611.  649.  ISll.  1270. 1282. 1894.  O.Schneider 
a.  a.  0.  8.  91.    Vgl.  A.  101. 

237)  Argnm.  I  Med.  8choI.  Med.  167  and  aach  1,  wo  fälecblich  TC- 
fta^iot  überliefert  ist  (überall  mit  scharfer  Zurechtweisung,  Schmidt 
8  863  and  Wilamowitz  a.  a.  0.  S.  1».  A.  71  meinen,  nach  Did^moe, 
daa  ist  aber  nach  A.  230  wohl  kanm  mOglich).     Derselbe  Fehler  erscheint 


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'cS'^' 


190     DreisaigstsB  Capitel.    Die  B|Atereii  alesandrin.  u.  &.  Grammatiker. 

Amerias  der  Makedonier  sehrieb  ebenfalls  näcffai^")  und 
daeu  einen  'Piiprofuxdg^"),  und  Auszüge  aus  den  enteren  sind 
durch  dasselbe  Mittelglied  in  den  Athenaeos  und  den  Diogenianoe 
und  aus  Letzterem  in  den  HesychioB  gekommen ^*^.  Ein  Gleiches 
gilt***)  von  des 

Herakleou  aus  Ephesos  schon  erwähntem  Gloasenwerke^"') 
und  von  des 


b.  Harpokr.  'Agjät-  TifiOKpaTiiG  (Tiftccj^oc  HaoBlac)  i  'Pöitot  fnd  Lei. 
Segner.  Bekk.  Anecd.  I.  p.  *4S,  S2  (ebenio),  i.  Meier  a.  &.  0.,  vielleicbt 
auch  b.  Ath.  XI.  601  e.  Tina^z"«  ^'  i^  tttäftai  »pl  <oü  'EgaToefUvmtt 
'Efnov  n.  EetfcL  'Aftveite,  wo  wiederum  Tffia^joc  steht,  rgl  C.  16.  Ä.  93. 
833)  Cramer  Anecd.  Par.  IV.  26,  17.  TiiiaxlSjjg  <ö  *Pii*(i>s>  h  t<ö 
voltinot  {Kilaitot  Meineke)  vÄOfie^fio:"  ^  Et.  M.  Sorb.  a«ipn*oji<ö. 

239)  Nach  dem  eben  Ä.  S8T  Datgelegten,  indeBieo  ■.  C.  ifi  a.  a.  0. 

240)  Atfa.  IV.  176  c.  e.  'JittQÜie  ö  Mattätöv  Iv  nit  näavat«.  Vgl. 
II.  62  c.  SHiVTlo«  h  riAmais  .  .  .  'Af^ttlas  Si  k.  t.  1.  III.  76  e.  114  c.  e 
(s.  A.  231).  VI.  2Q7  c  KitliaQxtii  tv  rliäaaait  .  .  .  'Afttfias  3^  .  .  .  "EffMt 
ii  .  .  .  XElfvxoe  3'  K.  T.  X.  IX.  369  a  (i.  A.  281).  X.  425  C.  XI.  486  d. 
XV.  6»9  e  (l.  A.  S18.  ii9).  701  a,  Xliita^zoe  8'  iw  taHe  ntieaats  .  .  .  'Aftc- 
fias  iprtiii.  Ael.  Dionfs.  b.  Enitath.  ia  Od.  m,  fiOB.  p.  1968,  1  ff.  Herodiao. 
z.  A,  764.  Etutath.  in  U.  /,  377.  .p.  767,  19.  äff  'A/iHtiae  *al  NunttöUpot 
(Tgl.  C.  14.  A.  174)  or  Yluaeoffüipot.    Heier  a.  a.  0.  3.  32.  A.  117. 

241)  Ath.  XV.  681  f. 

242)  S.  Bänke  S.  117  f. 

243)  Anch  für  dai  'Otfiufwnxöv  des  Epaenetos  ist  Pampbiloa  woU 
durchweg  die  nnmittelbare  Quelle  des  Athenaeos  gewasen,  bat  es  aber 
selbst  schoa  nicht  mehr  in  Händen  gehabt,  sondem  nnr  thmla  ans  den 

-  näeaai  ö^a^TDrixa^  des  Artemidoros  (s.  A.  209),  theils  aus  Dorion  ge- 
kannt, B.  daraber  C.  26.  A.  194.  C.  84.  Ä.  48.  49  u.  Schoenemann  a.a.O. 
S.  106  ff.,  während  Ranke  8.  106—108  den  wahren  Sachverhalt  umkehrt 
Anoh  bei  Ath.  IL  58  b.  111.  68  o  wird  man  ihn  als  den  Mittelsmann  an- 
Eusehen  haben,  vgl.  C.  26.  A.  197  mit  d.  Nacbtr.  C.  84.  A.  48.  Scboene- 
mann  S.  76—116. 

24S>>)  S.  C.  26.  A.  110.  111.  Aasdracklich  bezengt  wßrde  dies  sein, 
wenn  es  sicher  wäre,  dass  bei  Ath.  XI.  479  a.  ^lödaQos  iv  'itala-ais 
ylmaaait  nal  'Hffäiiltttos,  äi  qiiiai  näfiipilos  das  verderbt«  'Hfä%3Ltmt  mit 
Valckenaer  in  'HfaiilitBv  ta  verbessern  sei,  allein  es  ist  eben  nur  wahr- 
scheinlich, und  Wilamowits  bei  Eaibel  x.  d.  St.  vermntbet  vielmebr 
'fiQaiilciSijc  (er  meint  den  Tarentiner).  Wenn  bei  Phot.  Trotäiei*.  /USv 
fiof  .  .  .  'H^arti.imv  Si  xarttiufijfäpiroB  Avx6<fgovti  n.  Harpokr.  Mmtqvlt^r. 
'Hfatliav  *al  ^iiv^oi  {a.  M.  Schmidt  Bidjm.  S.  461  320)  derselbe  H. 
gemeint  int,  so  folgt  daraus  nur,  dass  er  jünger  als  Ljkopbron  war,  aber 
aos  der  Reihenfolge  iäsct  aich  (wie  anch  Heier  3.  27.  A.  101  anerkennt), 
ebenso  wenig  wie  bei  Atb.  111.  76  a.  'H.  i  'Eipiinos  *al  NüumSfoe  (vgl. 
A.  821)  schlieaseu,  welcher  von  Beiden  der  Aeltere  war  nnd  den  Anderen 


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.3IC 


Amenaa.    Henkleon  v.  Eph.    Eennouai.    Eleitarchos.  191 

HermoDfti  Kprjtixal  yAräff««****),  femer  auch  wohl"*) 
Ton  des 

Kleitarchos"^  Ton  A^na^')  Lexikon,  welches  bald 
nnter  dem  Titel  Flmaeai^^  bald  unter  dem  Titel  i]  aepl  yXeo«- 
«äv  XQaytuntia^  angefahrt  wird.  Ueber  sein  Zeitalter  lasst 
sich  so  viel  feststellen,  dass  er  nicht  vor  Nymphis,  wohl  aber 
Tor    Epaphroditos '^)   und    wahrscheinlich    auch    vor   oder   doch 


angefahrt  Imt,  ao  dasg  H.  fQglich  ent  ein  jüngerer  ZeitgenoBBe  dei  Did^moa 
geweseo  hId  kann.  Bei  Ath.  Itl.  111c  wird  H.  (ohne  Beia&tz)  dem  anob 
von  Erotian,  Lex.  Hippocr.  p.  93,  lOff.  K,  angefahrten  Polemarchos  nnd 
dem  ArtemidoroB  gegenObergeitellt.  Wenn  bei  Suid.  ^{Svfiog  b  JQuiidioc, 
i*tTop.i]r  täv  'HfanüiiDrot  (R.  A.  SS4.  C.  86.  A.  108)  äb«rbaapt,  was  icb 
sehr  bOEweifle,  eine  VerbeBierong  nOtbig  iit,  bo  rerdient  der  Voricblag 
Ton  Bobde  De  Poll.  fönt.  8.  18.  Ä.  3  'H9a*J.fa>yvs  <0»'Of»äi«»>,  bo  duB 
also  der  Aonng  dea  ChuidinH  Didjmna  aaa  dieiem  OIOBMnwerk  gemacht 
väre,  bei  Weitem  den  Vorzug  vor  dam  von  M.  Schmidt  Did.  S.  S  'H«a- 
xUaov  At*%äv.    Im  üebrigeo  t.  Ranke  S.  110—11!!. 

244)  S.  Ranke  8.  109  f.  Ath.  III.  T6  e.  81  f.  VI.  S67  c  {'Efpaiv,  vgl. 
A.  S40);  vgl.  ZI.  603  b.  II.  63  b.  c  (i.  A.  S31).  Ein  «weites  Werk  Svrä- 
rvpa  wird  XI.  480  f  angefahrt,  wo  der  Name  freilich  nur  auf  einer  Coii- 
jectnr  von  Dobree  fflr  'Ixnävai  beruht,  die  woht  nicht  gans  aioher  ist, 
da  Bipponaz  aoch  bei  Erotian.  a.  a.  0.  p.  IS,  8  erscheint. 

Sit»)  Einmal  citirt  Ath.  mit  Angabe  der  Bncbzahl,  a.  A.  S48,  aber  avcb 
wohl  nnr  ans  Pamptatloe,  vgl.  A.  386. 

S4S)  H.  Schmidt  Ciitarcbi  reliijuiae,  Berlin  I84S.  HflUer  Scr.  AI.  H. 
8.  74.  Anm. 

847)  Et.  M.  rätYipnt  (—  Nympb.  Fr.  10).  Ol  *Q<iitt  «.  r.  X.,  ät  Sri. 
lot  Nvptpiot   (IVsjuipie  Malier)   i  q^il^OD^oe.    ovia;  'Ejta<pe69itos  Iv  'Tno- 

948)  Ath.  VI.  387  C.  VII.  S84d.  h  tßSäiiji  natvmv.  SOOf.  XI.  4C8  a 
(b.  A.  332).  478  b.  496  e.  XV.  TOI  a  (s.  A.  S40],  and  mit  Recht  hat  Eaibel 
seinen  Namen  anch  XI.  468  a  flir  Xlfugiof  nach  Verraert  n.  Schweig- 
h&naer  hergestellt,  nnd  ebenao  ist  er  bei  Didym.  t.  V,  61  herinatellen 
trotz  Ladwich  z.  d.  St.  nnd  den  Beltaamen  Behauptnngen  von  Hayboff 
Bbian.  S.  36.  A.  30.  Was  daa  Citat  Ath.  VIII.  S46d.  Klfanot  ■  .  ■  i'  tä 
xtfl  &»»«.  biegegen  beweisen  soll,  iat  nnverstAndlicb ,  a.  HBIler  P.  ü.  O. 
II.  S.  809.  8S5  (Fr.  74],  nnd  wann  es  wirklich  auch  einen  OloBBOgrapben 
Eiearcboa  gegeben  haben  sollte,  so  ist  es  doch  vOllig  nnerweislicb,  dass 
dieser  ebenao  wie  der  gleichnamige  Feripatetiker  ans  Soli  auf  Kypros  ge- 
weeen  sei,  vgl.  A.  S58.  Weiter  e.  noch  Harpokr.  'Exißl^iat  (vgl.  A.  3S2) 
and  'Oinji/tvorTif-  Klihatxos  ^*  ^3  s'  (und  darüber  Müller  gegen  Meier 
a.  a.  0.).    Das  Werk  enthielt  also  mindestens  7  Bücher. 

S49)  Ath.  XV.  60«  e.  Schlechtweg  KXtixamoe  achreibt  Alb.  II.  09  d. 
XI.  475  d  (B.  A.  318).  477a.  478e  (s.  A.  318).  483  f.  496  c. 

360)  3.  A.  247.    Wenn  bei  Didym.  a.  a.  O.  KXeirtifijot  beranatellen  ist, 


.  >^>00' 


'8'^' 


192     DreiBsigstea  Capitel.    Die  epatecea  aleiandrin.  n.  a.  GmmmatibeT. 

nicbt  nach  Didymos*'*),  also  doch  wohl  noch  in  der  alesandrioi- 
scbcD  Periode  lebte,  womit  ja  aacb  aeine  Benutzung  hei  Harpo- 
kratiou'")  und,  wie  gesagt,  so  gut  als  zweifellos  auch  hei  Fam- 
philos  nicht  im  Widersprach  steht^^. 

Nur  die  Namen  oder  doch  nicht  viel  mehr  wisseu  wir  von 
einigen  anderen  Lexikographen,  von  denen  es  nngewiss  ist,  ob 
sie  noch  der  alexandrinischen  oder  erst  der  römischen  Zeit  oder 
der  Grenze  zwischen  beiden  angehörten'^). 

Aus  Ungewisser  Zeit  sind  auch 

Zenodoros,  von   dessen    Werk   xtfl   tijg  'Oftq^ov   oder 


aach  nach  Bhianoa  und  Aiistophaues  von  Bjzaiu,  denn  DidTm.  fOhrt  den 
betreffenden  GlosBogiaphen  fBr  eine  Lesart  von  dieeen  &Ii  Zeugen  an. 

261)  und  262)  S.  A.  S48. 

36S)  Denn  Pamphilos  blähte  Ewigchen  26  a.  100D.Cbr.,  ■.  Schoene- 
mann  a.  a.  0.  S.  7!  (doch  vgl.  gegen  diesen  A.  807).  S.  Ober  E.  noch 
Et.  H.  Uröaxtos.  Bqovzos.  Schol.  Heüod.  Op.  C8i.  SchoL  Theocr.  H,  69. 
Pbot  n.  Said,  üaedavios  yclog  (wenn  biet  niobt  Tielmehr  der  Historiker 
gemeint  ist).  Hea^ch.  M^ifu  .  .  .  %al  ö  *l^tot  cxö  Zolimt,  &t  KleitcLtios 
(wo  sicberlicb  niobt  Kliagzos  zn  scbreiben  ist). 

264)  DorotbeoB  Ton  Askalon  dOrfte  erst  nachaleiBDdriniach  aün. 
Aniketos  wird  bei  Ath.  XI.  78S  o  hinter  Silenoi  und  Parthenioa  (vgl. 
A.  Sie)  angeffihrt,  EnmoIpoB  XI.  477  a  hinter  EleitarchoB  und  Haxijas 
(vgl.  A.  249),  483c  hinter  Kleitarchoa  und  NikftndrOB  von  Eolophon  (vgl. 
A.  249),  Glankon  XI.  480f  (iv  tute  näcws),  Epitbersea  bei  Erotiaa. 
Lei.  Hipp.  p.  6!l,9ff.  (Iv  ß  Töv  U^tmv)  und  Stepb.  Ni*ata  («•(!  lliimv 
'Aztinäv  xvl  rfiiyi»«r  xul  xotfMKtöv).  Ueber  PoIematcboB  a  A.  843^ 
Von  den  ^imönifiK  doB  Stmariatoa  wird  das  S.  B.  IX.  8961  899a,  daB  4. 
Xt.  496  c ,  die  Swmvvfia  acblechtweg  III.  99  c  cititt,  auMerdem  SimariBtu 
XI.  478  e  hinter  Silenoa,  Eleitarcbos,  Zenodotoa  (t.  A.  218.  249).  481d. 
488  a,  überall  wohl  naoh  Pamphilos  gleichwie  auch  der  eben  genannte 
PaitheniOB,  Sohn  des  Dionjsios,  der  wiederholt  bei  Ath.  eraoheint,  ober 
auch  wohl  erst  nachalexandriniBcb  iat,  und  der  gloicbfalls  eben  genannte 
Marsjas  XL  477  a.  479  c  (s.  Eaibel  zu  lettterer  St),  wahrsoheinlich 
derselbe,  welcher  nach  Buid.  n.  d.  W.  gleich  dem  Hiatoriker  ans  Pelhi 
war  and'^Toxt«  (so  Qeter  f.  Utziko)  in  12  B.  schrieb.  Bei  Qalen.  Gip. 
voc.  Hipp,  'ifduui  erscheint  nach  Scheidung  dea  Dioskuridea  Ton  Alexan- 
dieia  und  von  Anaiarba  ^Moxotip^iic  ö  vetixtfot  o  flacoojfäipos  entweder 
als  derselbe  mit  dem  Letuteren  oder  alB  ein  Dritter.  Parmenon  (oder 
ParmenioD?),  jedenfalls  verschieden  von  dem  KilcheuBcbriftiteller  Par- 
menon aus  Rhodos  (s.  C.  26.  A.  20B),  Verfasser  der  Schrift  vtfl  itaUxtov 
(Ath.  XL  eOO  b;  dialUtmy  Heineke,  „nüi  poti»S  fuit  tetfl  (^aloUdos} 
iiali^iav")  ist  vielleicht  derselbe  Uttd^nCiar,  welcher  Schol.  B  iL  A,  091. 
d  yimvvoytäipot  genannt  wird,  s.  Meier  9..  a.  0.  8.  34  f.  A.  126.  Ea  folgt 
hier  dann  die  C.  26.  Ä.  78  erwähnte  Notii  über  Kmtei. 


DgIC 


ZeiiodoriM.    Zenodotoi.    Dr&kon.  193 

OftiHfix^g  üvvfjQ^eias  in  10  Büchern  tiub  noch  mehrere  Reste 
geblieben  aind*^),  und 

Zenodotos  Ton  Aleiandreia**'),  welcher  es  sich  angelegen 
sein  lieBB  in  seinen  Schriften  Avasiq  'Oftijpixmv  äxoQijfiä- 
tav^"^^)  and  jcqos  nXarmvK  xsffX  Q'ttov  den  Homeros  gegen 
allerlei,  und  zwar  namentlich  auch  religiös-sittliche  Vorwürfe  zu 
rechtfertigen"'*'')  nnd,  nach  dieser  Analogie  za  schliessen,  in 
einer  dritten  elg  xijv  'Hei6Sov  Qioyoviav  vermuthlich  in  Be- 
eng auf  Hesiodos  ein  Gleiches  that^'^^}. 

Drakon  von  Stratonike  oder  Stratonikeia  gehörte  wohl  auch 
der  alexandriniscben  Zeit  an^^^.  Von  seinen  Schriften^"*)  ist 
aber  Nichts  Qbrig  geblieben*''"). 


S6G)  Schol.  BT  II.  £,  366.  Zi]voAo)^d>  zä  troyyfiii^iivTt  xegl  xijs  'Oiitjqov 
(lW7i9iiag  zä  dixa  ßißXCa  (Foyy^ypamai  Tial  xtfl  tovtov  toii  lösott'  It  fg 
«vyfQä/iiiati  atifätai  äno6eitaivciv  dtttiKivatnivov  zönov  toütov  ixäv 
ly'  X.  t.  1.  Schol.  A  II.  Z,  22.  Schol,  ß  II.  P,  S63.  Schol.  H  Od.  x,  124. 
ÄpolloD.  Soph.  iäatga  n.  b.  w.  S.  die  ZiiBammeiisteUung  bei  Pnach 
Qaäestionea  Zenodoteu,  Diu.  Hai.  XL  1890.  8.  IS&ff.  Veraehentlicb  ist 
dasselbe,  wie  nach  Wolf  Proleg.  3.  197  zneret  Dneuteec  Zeaod.  S.  !S 
genauer  darlegte,  bei  Suid.  ZrjvJdotot  Ulriutidiievs  uater  den  Schriften 
des  Zenodotoe  tod  Alexandrein  mit  anfgefahrt,  s.  C.  26.  A.  83.  Daas  der 
kleine  Aufsatz  Zijvodcä^ov  tüv  sfpl  avvri&eiag  hno/i^  bei  Miller  M^langea 
(Paris  186S).  8.  407-412  in  Wahrheit  mit  Z.  Nichts  eu  schaffen  hat,  seigen 
Scbrader   Porphjr.  Qn.  Hom.  ad  II.  pert.  S.  4S3ff.  und  Pasch  S.  189f. 

266)  Nach  Suid.  a.  a.  0.  mit  dem  Beinamen  ö  Iv  Smet,  b.  C.  26.  A.  83. 
S.  aber  ihn  Pnach  a.  a.  0.  S.  188—148,  vgl.  S.  126—184. 

S66*')  Aas  dieser  Schritt  sind  allem  Anscheine  nach  die  beiden  Brach- 
stfiche  Schol.  B  II.  A,  1.  B,  12,  «o  freilich  nur  ZrjvöSotof  »chleohtweg  citirt 
■wird.     Vgl.  A.  256°-''  und  Pusch  S.  148—1*6. 

266°)  Ton  der  letzteren  Schrift  hat  sich  Nichts  erhalten;  ihr  Zweck 
kann  aber  kaam  ein  anderer  gewesen  sein,  lomal  da  auch  das  iweite  Stflck 
ans  den  Avatis  dahin  geht  den  Homeros  davon  xa  befreien,  daaa  er  den 
Zena  zum  LQgner  ond  BetrQger  gemacht  habe.  Natürlich  ist  dieser  Ver- 
ancb  sehr  spitzfindig. 

266'')  Auch  TOn  ihr  kennen  wir  nur  den  Titel  aus  Said.  9.  a.  0.  Vgl. 
Pusch  S.  14öf.  —  Sohrader  a.a.O.  S.  428  ff.  wollte  auch  diese  drei 
Schriften  vielmehr  dem  Zenodoros  niweisen,  L.  Cohn  QaaestioneB  Busta- 
thiana«,  Breslan  1878.  S.  8.  Anm.  glaubt  sogar,  dass  dieser  angebliche 
Zenodotos  kein  Anderer  als  Zenodoros  gewesen  «ei,  b.  dagegen  aber  Pusch 
S.  188  f.  140  ff. 

267)  Amdrflcklich  erwähnt  wird  er  nur  von  Apollon.  Dysk.  de  pron. 
p.  19  fiekk.  dixfotmTtovg  läg  ittijnxizt  6  ^^ifx<DV  lualtt  x.  r.  l.  Nun  sagt 
aber  Dionys.  Thr.  g.  17.  p.  68,  4  ühl.  (g.  22.  p.  641,  3 C  Bekk.):  näaai  at 
xiti»x(il  al  xal  tatqöaaatoi  xKlovyxai,   und   daraus   schüesst  denn   Lehrs 

BuHsiBt.,  gri««]).-»]«.  Utt-OHcb.  XL  18 


194     DreiasigBteB  Capitel.    Die  späteren  aleiandrin.  n.  a.  Qrammatiker. 

Antiochos  von  Älezandreia,  welcher  aepl  räv  iv  ry 
fiiO'j)  xctfiadi^  xafi^Sovftivtov  noititäv  schrieb*^),  gehört 
vielleicht  erst  der  nacbalexandriDiecheD  Zeit,  aber  doch  schwer- 
lich erst  der  des  Hadrianos  an***). 

AntigODOs  TOD  Alexandreia,  spätestens  ein  ZeitgenosBe 
dea  Didymoa*"")  und  höchstens  ein  wenig  früher'*""),  schrieb 
unter  Anderem"^)   ein   bippohrateisches   Leiikon"'")   und, 

ZeitBchi.  f.  A.  AJterth.  1840.  Sp.  936.  Anm.  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit, 
dase  D.  sogar  sfdteateus  ein  jOugerer  ZeitgeDOsee  des  Aristaichos  gewesen 
sei.    „Gewiss"  indessen,  wie  er  behauptet,  ist  die  Sache  doch  nicht. 

267**)  Said,  ^fäntov  Zx^aToriy-tv^,  yifafiftaxiwi.  Tixottä,  'Oij&oytia- 
iplav,  Tit^l  täv  *ceta  ffvCuyiov  ovofiäxaiv ,  ntQi  ävtmvvfu&v  (ans  welcher 
Schrift  sich  jenes  einzige  Drachstflck  bei  Apolton.  Djsk.  erhalten  hat), 
nigi  ^itQtov,  nc^l  aaivQiov,  n((l  täv  niviäQov  ftElmv,  n((>l  id*  Saittpavt 
p.ixqmv,  itfpl  xmv  'Ahtalov  y,tX«iv. 

257")  Denn  der  von  0.  Uermann,  Leipzig  1812.  8.  herftnsgegebne 
Tractat  nf(l  (leipai*  noirittxAv  iit  eine  weit  spitere  Fälschung,  wie  Lehrt 
Einige  Bemerkungen  zu  den  griechischen  Qrammatikern ,  a.  a.  0.  Sp.  834— 
947  und  Rossbacb  De  metricia  Graecie,  Breslau  1858.  4.  nachwiesen.  Tgl. 
Westphal  Metrik  der  Griechen  P.  5.  IST.  196  ff.  Der  F&lscher  lebte  erst 
im  IR.  Jahrh.  und  war  Jakob  DiassoriDOs,  s.  L.  Cohn  Deber  die  beiden 
Hand  Bchriften  seh  reiber  des  IG.  Jahib,  Eonstantinos  Falaiobappa  und  Jacob 
Diasaorinos,  in  Philel.  Abhh.  M.  Hertz  dargebracht,  Berlin  1888.  8. 
S.  123-143. 

258)  Atb.  XL  482  c. 

259)  Wie  Kaibel  Herrn.  XXIV.  18S9.  S.  67  gegen  Fielits  benaerkt, 
Tgl.  C.  16.  A.  89. 

2G0)  Erotian.  Praef.  lex.  Hippocr.  p.  82,  11  Kleis,  a.  C.  20.  A.  62. 

£60^)  Nach  dem  fiitä  «uviifG  'Avxiyovot  Kul  i^iSvy.os  of  'AXt^uviftit 
(vgl.  Ä,  276)  bei  Erotian.  a.  a.  0.    Ausserdem  s.  Ä.  261.  262. 

S61)  S.  Nikanor  z.  IL  %  319.  6choL  U  Earip.  Fhoen.  150  (150  Dind.). 
'Avxiyovos  (bei  Dindorf  mit  den  anderen  Codices  weggelasaen)-  'Afiaxi- 
drjpoe  ovSaiioi  ipriaiv  Iv  xais  S^^ai;  tmr  NtofiiSmv  ttvai  tätpov,  oxcif  iarlw 
ältj&if  ras  avtoeti^iäiiiv  oov  foiKEv  EvQtJiidijs.  Vgl.  Barthold  De 
Bcholiorom  in  Eurip.  veterum  fontib.  (Bonn  1864).  S.  88—26:  „quae  älittr 
explicari  nequeafU  quam  Aristodemum  eitari  ex  Atttigoni  auctoritaU  .  .  . 
porro  id  concedelur . . . perquam  eerüimile  esse  etiam  «fem  lock  (vgl.  A.  74") 
cum  ab  (odetii  eitari,  ut  Antigoni  in  explicandii  Photn.  non  exiguae  videan- 
tur  partes  fuisse ,  modo  eius  nomen  l.  l.  reite  se  haieat".  Aber  der  Qe- 
da,nke  von  M.  Schmidt  Didym.  S.  27.  S64  Tgl.  m.  78.  25S  diesen  A.  mit 
dem  Karyatier  zusammenzuwerfen,  weil  Letzterer  in  der  (wie  M.  WeU- 
mauD  zeigen  wird,  dnrch  Vermittlung  des  Aleiandros  Ton  Hyndoi  [s.  C.  26] 
hieher  gelangten  Notiz]  Schal.  Aristoph.  299  ^  Hesjch.  Ktigvlot.  tprivl  ii 
JiivfiOt  .  .  .  Uvtiyovos  8i  ipiiai  x.  t.  1.  geroeint  ist  (Hist.  mir.  S  West.), 
scheitert  sofort  schon  an  der  Chronologie,  wie  bereits  Barthold  a.  a.  0. 
S.  24  bemerkt  hai        2ei>>)  S.  A.  260.  2eO>>. 


..>^.00' 


.31c 


Äntioclios.    AntigonoB.    DicItiiios.  195 

Tenn  aaders  dies  derselbe  and  nicht  rielmelir  der  gleichoamige 
Arzt  Rns  Nikaea  war,  einen  Gommentar  zn  NikandroB'**). 

Die  flbrigen  Zeitgenossen  des  Didymos  bleiben  besser  einer 
Darstellnng  der  späteren  Litteraturgeschichte  von  der  angosteiscben 
Zeit  ab  vorbehalten;  nnr  mit  ihm  selbst  so  wie  mit  Tryphon, 
Tbeon  nnd  Aristonikos  eine  Ausnahme  zn  machen  erscheint  aus 
Gründen,  die  auf  der  Hand  liegen,  zweckmässig. 

Didymos*"'),  Sohn  des  Didymos,  aus  Alexandreia  war  von 
niederer  Herkunft,  lebte  zur  Zeit  des  Cicero  und  Antonius  und 
noch  za  der  des  Angustus  and  lehrte  in  seiner  Heimat  und  Tiel- 
leicht  auch  in  Rom"*).    Er  war  ein  Aristarcheer,  aber  ein  Mann 

863)  Bei  Eioldan.  erscheint  er  aosBer  a.  a.  O.  auch  noch  p.  11 1 ,  ü  ff. 
n^flva,  am  HäntigsteD  aber,  wenn  hier  mit  H.  Schmidt  a,  a.  0.  0., 
Barthold,  Klein  Erotian.  8.  XXXIX,  Wilamowiti  Ant.  v.  K.  S.  177. 
Eurip,  Her.  I.  S.  189.  Ä.  138  derselbe  Mann  in  veritehen  ist,  in  den  Sohol. 
Nie  Ther.  94.  215.  877.  676.  686.  748.  781.  948,  und  sein  Commentar  war, 
wie  Bchon  C.  1€.  A.  10l<>  bemerkt  ist,  ap&ter  geechriehen  aU  der  dee 
Deroetrioa  ChloroB,  aber  wohl  frflher  aU  der  des  Theon  (b.  A.  89S.  C.  10. 
A.  126),  welcher  wahracheinlich  beiiie  benutzte.  Dagegen  vertritt  Rohde 
Aelius  Promotaa,  Bhein.  Mdb.  XXVIII.  1878.  S.  270.  A.  4.  8.  282  f,  A.  2  die 
Ansicht,  da«B  der  letittere  Commflntator  ein  Anderer  und  vielleicht  der 
Arzt  aoB  Nikaea  sei,  von  welchem  in  dem  von  Rohde  io  ebendiesem  Auf- 
satz ans  Cod.  Vatic.  299  nnd  Ambros.  S.  3  (vgl.  0.  17.  A.  1S3)  bekannt 
gemachten  Tractat  «t«l  i'o^tfXoiv  ein  Recept  (a.  Rohde  8.  282  f.)  mitgetiieilt 
wird,  nnd  dessen  Zeit  sich  ebenhiemach  bestimmen  wGrde,  aod  M.  Well- 
mann  theilt  mir  mit,  dasB  auch  er  dies  fflr  das  Richtige  hfi.lt. 

268)  Hot.  8chmi4t  Didjmi  Cbalcenteri  grammatici  Alexandrini 
fiagmenta,  Leiptig  1864.  8.  Tgl.  auch  Bapp  De  Didjmo,  in  De  fontibaa, 
qnibns  Atbenaeos  in  rebus  musicis  lyricisque  enarrandis  secntna  Bit>  Leipi. 
Stnd.  VIII.  1986.  8.  126—13*,  Hillscher  a.  a.  0.  S.  867—370  nnd  die  Vor- 
arbeiten TOD  H.  Schmidt  Comment.  de  Did.Cbalc.  l—IV.  Geis  1861-1868. 
Schweidnitz  1863.  4.  und  andere,  s,  A.  270.  272.  Bei  Weitem  die  best« 
Charakteristik  giebt  Wilamowitz  Enrip.  Her.  I.  S.  167—168. 

S64)  Han  kann  dies  Letztere  jedoch  nnr  nach  dem  Qeeammteindrack 
Beiner  Schriftstellertb&tigkeit  Tennnthen,  und  Wilamowitz  hätte  nicht 
'  verechweigen  sollen ,  dasa  es  nnbezeagt  ist.  Denn  das  angebliche  Zeugnis» 
beroht  nnr  anf  einer  verfehlten  Coigectnr  von  Schmidt  B.  2fiF.,  welcher 
die  in  den  Artikeln  Aber  die  Jfdviiat  bei  Snjd.  dldviiat,  'Acruos  ^  'Atimöt 
Xfrjfufcioaf ,  ipt}.6iioq>os  'j1ttaSt]iia'i*6s.  nt&aväv  *al  (FOipiOfiäiiDV  Ivcttt  ir 
(lipUoie  ß'  xol  &tla  «oUä.  —  ^idvnog  ^iWfiOO  tagiiottcolov ,  ■ff/attfiaziitie 
'jQi^Täi/Xf'ot ,  Ali^avdflvt ,  yf/orms  l-Tt  'Avxcovlov  «ol  KfstQaivot  xal  Foi; 
Avyovoiov,  XaXtittcQot  •tkrj&tXq  8iä  zijv  ncifl  rä  pi^l/a  /)[:fiov^v'  qiaiT) 
yäg  aviov  avyjtjlittqihai  inig  tä  ^ytf'  ßißiia.  —  .^.  viog,  'Alt^avdqcvs, 
yQa^ftati*6s,  OE  ieotpivxcvarv  Ir'PäpT;.    iygmpi  Ilt^avä,  »fpl  i^iyf^tfCtts 

18* 


196     DreisaigateB  Capitel.    Die  späteren  aJeiandrin.  n.  &.  Grammatiker. 

TOD  grosser  Vielseitigkeit,  dabei  tod  einem  walirhaft  staunetiB- 
Trertheo  Fleiese,   welcher  ihm  deu  Beiusmeu  XaXiidvTtpos  ein- 


Htti  Slla  itlrteta  ttal  ögutTa.  —  ^.  ö  KlavSioe  igrnunüas,  jfaiifittiitöt. 
KCtfl  xmv  fifuxftjjuivior  xoqu  tijv  ävuJLoyiav  Govxvdüti,  nefi  z^t  xufa  'Po>- 
liaioig  ävaloyias,  ^nizofiTjv  'Hptntliatvof  (vgl.  A.  248^.  C.  26.  Ä.  lOS)  %al 
SHa  T(vä.  —  ^.  ii  toü  'Hfaxltläov,  yi^afifiaiixiig,  og  äteri/njit  KUfä  iVcftin 
Mol  IxQiifiatiaaro-  (iotioihoc  r'  fjV  Uav  xol  npos  fifltj  IniTtJ^sioc.  —  J.  'Mi- 
iaviQtvs.  Ftaifjaii  i*  ßipUoig  it'  berrschende  Verwirrung  dadarcb  theil- 
weiae  en  heben  encht,  Aaee  er  die  Worte  d.  viog  'AXi^avdiiivs,  YQiiiip.au*6s 
mit  dem  aechsten  D.,  der  ho  som  iänften  wird,  verbindet  nnd  den  Beat 
der  dritten  Glosae  demnach  so  mit  der  Eweiten  vereint:  ixifionjv  {<pasl  — 
ßißlia)-  OS  —  äeiata.  DafSr  kOnnte  Etym.  Qad.  'Agtri^/a.  A.  6  vtättfös 
rpjjiff  laxfäv  xaCSis  qilipa  at/uitoe,  äetijtiav  Ü  «fetipatof  djyfio»  zo 
aprecben  scbeicen,  sofern  ea  aich  allerdinga  bei  dem  sechateD  Artikel  nm 
den  bekannten  zngleich  landwirthachaftlichen  ucd  mediciniechen  Schrift- 
steller ana  dem  4.  oder  5.  Jabih.  n.  Chr.,  über  welchen  jetzt  anf  Oder 
Bhein.  Maa.  XLV.  1S90.  S.  218  ff.  za  verweiaen  ist,  handeln  dOrfte,  nnd 
man  wQide  mindestenB  diesem  daa  Bmchstück  im  Etym.  Qad.  Euweisen 
mfissen,  wenn  nur,  wie  Oder  8.  S22.  Anm.  hervorbebt,  „die  Angabe  beuer 
verbargt  wOre,  Tgl.  Et.  H.  xt.  d.  W.,  wo  nur  eine  Eatadschr.  den  Namen 
des  D.  binzufQgt,  und  zwar  ohne  vlof-  D.  steht  dort  neben  Sonuioa"  (vgl. 
A.  376).  Wie  Dem  aber  aacb  aei,  die  Vermnthung  von  Schmidt  ist  nicht 
bloea  willkürlich,  da  man  nicht  absieht,  waram  sie  nicht  mit  gleichem 
Recht  oder  vielmehr  Durecht  auch  aaf  die  näcbaten  Worte  oe  ivvfiazcvatv 
h  'Päiiij,  ja  auf  die  ganze  dritte  Glosse  ausgedehnt  werden  kj^nnte,  eondeni 
auch  verkehrt,  da  derao  sechster  Stelle  stehende  D.  eben  nicht  Grammatiker, 
sondern  landwirtbachaftlicher  und,  wie  gesagt,  zagleich  ärstUcher  Schrift- 
steller war.  Woher  die  Behauptung  bei  Schmidt  S.  3  Qber  den  viat 
oder  vtäxtfos  dUv^of.  „scripsiste  dicitttr  nefl  yrayi/aqiittt,  pro  gvo  facüis 
erü  restituHo  ytanyflas"  stammt,  weiss  ich  nicht;  jedenfalls  ist  die  An- 
nahme von  Hillacher  a.  a.  0.  S.  870  f.,  dasa  der  vias  J.  bei  Said,  viel- 
mehr mit  Clandins  D.  einerlei  und  die  ganze  dritte  Gloaae  vielmehr  anf 
dieaen  zn  abertragen  sei,  also  aacb  das  Lehren  in  Born  nnd  die  ScIirifUn 
nt6«vi  nnd  xtpl  öpO'oypa^/cte,  ungleich  wahracheinlicher  als  die  von 
Schmidt,  znmal  da  Schmidt  aelbst  (S.  S.  84ft)  vennntbet,  dasa  wiederum 
Claudios  nnd  der  Sohn  dea  Herakleides  dieselbe  Person  sei,  so  daaa  also 
dann  Oberhaupt  nur  noch  iwei  Qiammatiker  D.  übrig  bleiben  wOrden: 
„der  &Itere  nnd  der  jüngere".  Ob  freilich  die  ao  hergestellte  üeberlieferang,. 
auf  welche  Snid.  znrückfQhrt,  ganz  richtig  war,  ist  eine  andere  Frage:  die 
Schrift  XE«}  ög^oy^a^ias  scheint  in  Wahrheit  von  dem  Xal%ivxtQOS  ver- 
faBBt  za  sein  (s.  A.  824),  nnd  die  TliSavä  wird  man  dnrch  diese  Analogie 
eineraeit«  gleichfalls  diesem  beizulegen  geneigt,  andrerseits  klingt  der  Titel 
verdächtig  an  die  Schrift  des  Ateios  D.  an.  ~  Dagegen  Uast  sich  die 
Lehrthätigkeit  des  Xal%ivxefOi  in  Alexandreia  ans  den  Torbasdeneu  Dach- 
richten ausdrücklich  beweisen.  Man  vgl.  nKmlich  Snid.  'Aitlam  .  .  .  di- 
SifLov   8i    Toe    fiiyälov  ffftnxös,   femer   'Hii«vXtiäiis  IIovti%Ös  .   .    .    Sattt 


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.3IC 


DidjmOB  aus  Älezan^reia.  197 

trug*").  Seine  Werke  sollen  3500*«)  oder  noch  mehr*»'),  ja 
4000  Bflcher*^)  umfoest  haben.  Freilich  konnte  ea  wohl  kanm 
anders  sein,  als  daes  bei  all  seiner  Gelehrsamkeit  nnter  dieser 
Schreibseligkeit  doch  hie  nnd  da  die  GrOadlichkeit  litt'**),  nnd 

^idvfMi  T^  Ttäw  xctTÜ  T^v  'All ^avt fitov  (e.  n.)  itpoixriot  und  'lopas  (un- 
mittelbar nach  den  C.  33.  k.  S24  aogef.  Worten):  avr-q%{utit  i'  kvxA  J.  6 
Xcdnirtctos  ö  «dl  xoUä  y^ä^ut  na-c'  avxov  («.  darüber  A.  332  und  C.  38. 
Ä.  366.  866).  HieToacIi  berechnet  Schmidt  S.  5ff.  aeine  Geburt  auf  41 
(das  Todeqahr  dei  Cicero),  wozu  aber,  wie  Bohde  riyore  io  den  Biogr. 
dea  Snid.,  Bh.  Hub.  XXXVUl.  1876.  8.  S18  nachweist,  ytyovAs  —  Aijovnov 
nicht  atiinmt,  daher  dieaer  denn  (a.  A.  8)  seinerseitB  angleich  richtiger  das 
liobeu  dea  D.  zwischen  eo  nnd  1  t.  Chr.  auaetzt.  Aach  wenn  luba  ein 
jüngerer  Zeitgenosse  des  D.  war,  konnte  dieser  Tielfach  gegen  jenen 
Polemik  treiben.  Aber  Bohde  geht  doch  nach  der  anderen  Seite  in  weit, 
da  Herakleidea  noch  unter  Nero  lebte.  Setzen  wir  abo  den  Tod  des  D. 
etwa  10  n.  Chr.  oder  noch  ein  wenig  epUer,  seine  Gebart  aber  am  66  t.  Chr. 
und  die  dea  Herakleidea  etwa  20  t.  Chr.,  ao  war  der  Letztere  beim  BegiernngS' 
antritt  Neros  ungefähr  73  Jahre  alt  ond  war  des  D.  Schüler  etwa  um  die 
Hitte  ron  desaen  Sechzigerjabrea  geworden.  Apion  aber,  in  Aegfpten 
geboren,  lebte  nach  der  alletdinga  (a.  Sneemihl  b.  Hillscher  a.  a.  0. 
S.  368.  A.  1)  wunderlichen  Stelle  b.  Pliu.  XXVIJ.  §.  7G  jedenfalla  noch  60, 
wahrscheinlich  noch  70  n.  Chr.,  andreiaeit«  ward  er  schon  von  Tiberins 
oymbalum  mundi  genannt  (Flin.  Praef.  %.  26).  Seine  Qebnrt  fiel  alto  etwa 
zwischen  10  nnd  1  7.  Chr.,  nnd  wenn  er  von  D.  aafenogen  wurde,  mnss 
dieser  sich  damals  nicht  in  Born,  aondem  in  Alexandreia  aufgehalten  haben, 
wo  denn  eben  auch  Eerakleides  dessen  Schaler  ward  (daa  sollen  doch  wohl 
auch  die  fireilicb  [s.  Hillscher  S.  S69.  A.  8]  anatOssigen  Worte  öff»c  ^i- 
4öfM|]  —  iipoitTjai ,  für  die  man  etwa  Satis  «git  ^(tv^uni  tbv  niivv  tv 
'AUiavSfii^  iip.  erwartet,  besagen).  Hatte  D.  folglich  fiberhanpt  in  Rom 
gelehrt,  so  war  er  doch  in  seinen  sp&tereo  Jahren  wieder  in  seine  Heimat 
zordckgekehrt.  Jedenfalls  mit  Unrecht  aber  drfickt  Haz  Haeller  De  8e- 
leuco  Eomerico,  OOttingen  1891.  (Doctord.).  S.  28,  indem  er  jenen  Nach- 
weis Bohdea  unbeachtet  läsat,  die  Leljenszeit  dea  D.  ao  weit  hinab,  dass 
derselbe  seiner  Meinung  nach  noch  den  Seleukoa  benutzt  haben  aoll,  was 
chronologisch,  wenn  nicht  anmJ^lich,  so  doch  im  höchsten  Grade  nnwahr- 
•cheinUch  ist. 

S6G)  Wir  würden  „Sitz&eiach"  sagen.  S.  A.  364  und  vgl.  Ammian. 
Marcel).  XXII,  16,  16.  Chaleentenu  .  .  .  Didymxu  multiplicü  sdentiae  copia 
vtemorabüü.  Hacrob.  Sat.  V,  IB,  9.  grammalieorum  faeite  erudüiminrnt 
(vgl  A.  277.  282).  22,  10.  grammaticontm  omnium  .  .  .  iiutntctünmua. 
Weiteres  b.  Schmidt  8.  8. 

266)  Ath.  IV.  189  c,  vgl.  A.  270. 

267)  Snid.,  s.  A.  261.        2SS)  8en.  Ep.  BS,  s.  A.  326. 

269)  S.  Römer  Zu  Aristarch  ond  den  Aristo nicuBacholien  der  OdTssee, 
München  1885.  8.  (EI.  f.  d.  bajr.  Gymnw.  XXI.  S.  278-B94.  369—39»), 
doch  Tgl.  A.  338  ff. 


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198     DraiBHigstee  Capitel.    Die  apäteren  alexandrin.  a.  a.  GrammEitiker. 

die  Erzählung,  er  habe  gelegentlich  Tergessen,  was  er  selbst  ge- 
äussert  hatte,  und  ebendies  an  Anderen  getadelt,  wird  wohl  der 
Wahrheit  nicht  ermangeln,  wenn  sie  auch  vielleicht  in  der  auf 
uns  gekommenen  anekdotenhaften  Gestalt  nur  eine  gute  Er- 
findung ist^''),  YoD  seinen  lexikographischen  Arbeiten  sind 
uns  noch  seine  Jtetp^o^vta  Xd^ig^^'),  d.  h.  Verzeicbniss  der 
durch  BuchstabenänderuDgeD,  YerkOrzungen  u.  dgl.  mehr  aus 
ihrer  ursprünglichen  Gestalt  umgewandelten  Wörter*"),  seine 
'j4xogov(idvt}  Af^tg,  d,  h.  Wörter  von  streitiger  Bedeutung,  in 
7  Büchern*"),  seine  Tffoxtxij  Iditg"*),  sein  hippokrateischefl 
Lexikon"^),  das  zu  den  Komikern*'^  und  das  zu  den 
Tragikern*")  bekannt.    Aus  den  beiden  letzteren  stammen  alle 

270}  Qnintil.  I,  8, 19  f.  qiii  omni»  etiam  indignas  leetione  actdeu  exevdit, 
anHibvs  quoque  fabvXia  aeeommodare  operam  poUel:  atqui  phni  tunt  hwMU- 
modi  impedimentig  grammatKorum  eommttUarii  vix  ipiie,  tpti  compotuemnt, 
aatis  noH:  nam  Didt/mo,  quo  nemo  plura  icripiit,  aeeidiiee  comperlttm  tut, 
ut,  cum  historiae  cvidam  tm^quam  conae  Tepugnarü,  ipsiue  proferretur 
Über,  qui  eam  cofttinebat.  Ath.  a.  a.  0.  xalci  äi  toütov  ztiifi^t^ioe  h  Tqoi- 
S^rtos  ßiplipläStty  diä  ti  xlij^os  mv  ixdidmiie  avyyfaniiätnv  iorl  yä( 
xfiaxiUa  xvög  tott  atriauoaioit.  Dieeet  Spitmama  Bißliolä&tee  Mllta 
offenbar  nicht  bedeuten,  dasB  D.  rergesaen  habe,  welche  Bücher,  soodeni 
Tielfach  was  er  in  denselben  geechriebeD  hatte.  Vgl.  Schmidt  a.  a.  0. 
S.  8  und  Comm.  IV,  1  (Oels  1852}.  S.  8. 

271)  Scbol.  AriBtoph.  Ar.  768.  ^.  h  tä  xtpl  impOo^vias  liU<t-  Atta. 
IX.  368  b.   i»  tip  itttfl  xttft^^OQvlat  Uitms. 

272}  Schmidt  Zn  DidrmaB,  Fhilologus  III.  1848.  8.  S42— 844  u.  bei. 
a.  a.  0.  8.  16—20.  Oder  Tielmehr  nach  J.  Wackemagel  Be  patJiologiae 
veterum  initiia  (Basel  1876].  8.  34  ff.  blOM  Eigennamen. 

873}  Nor  bei  Harpokr.  ^f^fiijar^s.  Jv  £'  t^e  tatoftni^iTi^t  lli£(«;, 
Schmidt  S.  20—23. 

274)  Nur  bei  Bekk.  Ajiecd.  I.  3S4.    Schmidt  S.  S8. 

275)  Schmidt  S.  24— S7.  S.  C.  20.  A.  63:  da  D.  «chleohtweg  all  Vei- 
faaaer  genannt  wird,  iit  wabrscheinlich  an  den  XaXtivttfos  und  nicht  an 
einen  jüngeren  D.  zn  denken.  DasB  jedenfalli  das  Bnichstfick  im  Et.  0mA. 
'AftTifiu,  mag  es  nun  ans  diesem  bippokr.  Lei.  sein  oder  nicht,  Nicht« 
gegen  die  Herkonft  dea  letoteren  von  jenem  beweist,  darüber  s.  A.  264. 
üeber  die  Benntiong  die«ei  Leiikona  bei  Erotian.  aber  e.  Klein  Erotian. 
S.  XXSIXff.,  deaaen  ErOrtemngen  jedoch  manchem  Bedenken  Baom  laawn. 

276)  Von  Oroa  (a.  Schmidt  8.  28)  aoadrackltcb  unter  dem  Titel 
AfoftiN^  ligic  angefahrt,  ebenao  Et.  H.  Xa^'miii  (vgl.  Et  Oad.  p.  301,  40f. 
Iv  Tm  NOfKNÖ,  u&m).  ls£(xrä).    Schmidt  8.  27—82. 

2TT)  Harpokr.  STifalonpiÜi.  ^iS.  Iv  iltuMif^  Öyi6y  Tpcrytvqe  liU't- 
Hacrob.  Sat.  V,  18,  U.  Didymm  grammaticta  in  Ms  libris,  qtioi  t^ay^Sov 
Itirtjt  Uietoe  tcriptit.  Scbol.  Sopb.  Tracb.  1101.  xf6eipavtor  .  .  .  tmxio  ii 
Sia  tö  o  Iv  ig  TfayixH  if{it.     Schmidt  8.  82—111. 


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.3IC 


Didymos  aas  Alesaudreia-  199 

auf  die  Tragiker  und  der  grössere  Theil  der  auf  die  Komiker 
bezQglichen ,  besonders  in  den  Lexika,  den  Scholien'™)  und  bei 
AtbenaeoB  auf  uns  gekommenen  Beate  der  lezikaliscliea  Gelehr- 
samkeit"^. Aus  Pamphilos  sind  sie  in  den  ÄthenaeoB'^,  aus 
Diogenianofi,  wenn  auch  in  sehr  verstammelter  Gestalt,  in  den 
Hesychios  gelangt  **').  Von  der  ursprünglichen  ausführlichen 
Form  dieser  Glossen  ist  uns  wenigstens  noch  ein  Beispiel  er- 
halten*^^,  und  wir  können  bei  dem  Eomikerlexikou  sogar  noch 
verfolgen,  wie  eingehend  Did;mos  nicht  bloss  die  Commentare, 
Bondem  auch  die  Arbeiten  des  Lykopbron,  Eratosthenes,  Polemon, 
Artemidoros  zu  Rathe  zog  und  die  verschiedenen  Ansichten  dieser 
früheren  Gelehrten  zusammenstellte^').  AU  Herausgeber, 
Teztkritiker  und  Ausleger  tritt  er  uns  zunächst  in  seinem 
schon  früher***)  erwähnten  mUhsamen  Versuch  die  Recension  des 
Aristarchos  von  Uias  und  Odyssee  herzuBtelleo,  negl  r^g  'Aqi- 
axä(fj[ov  dtoff&äisems,  entgegen,  von  welchem  uns  bekanntlich 
erhebliche   Bruchstücke   geblieben    siud'**),    während    auf  seine 

278)  FOr  da«  KomikeTleiikon  kommen  aoch  die  zd  Äpollon.  Rhod,  in 
Betracht,  s.  Schmidt  S.  66  ff-,  vgl.  schon  Meineke  F.  C.  G.  1.  S.  1*.  Zn 
Fr.  82  (Scb.  I,  9TS)  vgl.  noch  Bapp  in  der  A.  331  nah  Neue  ongef.  Abbh. 
S.  180  f.  nnd  C.  22.  A.  826. 

270)  Die  ersten  Andentimgen  in  diesem  Sinne  gab  Meiaeke  a.  a.  0.: 
„MC  dabito  quin  mvita,  quae  opud  Seayckium  Photium  aliosqae  grammalicoa 
tacito  auctoris  nomine  Ugwntur,  ex  eodem  fonU  /luxerint".  Dan  Beweü 
führte  Schmidt  S.  ilS.  41  fi. 

260)  8.  Ath.  XI.  487  c.  Jiaqi»no  tä  laußtta  mbI  JiSvitot  nul  Uäp.- 
iptlos.  Tgl.  Schmidt  S.  76  r, 

281)  Hesjch.  Praef.  xoUol  ^iv  xsl  &IA01  tä*  «alduör  tae  %tni  vxoi- 
ttfov  cvvTi9il%aet  XHi't  •  ■  ■  ^U'  ot  nlv  zag 'OftTjtixät  (livat  .  .  .  o'l  di 
tat  mofunäs  Idi^  Kdl  tat  t^ayituig,  cos  ^f'i>v  «al  JiSv^of  *al  litpoi  loiov- 
zai,  öfiof  t\  ^aas  tovxm*  ov^i  tlt.  iJioyEfiafag  di  Tic  .  .  ■  tä  te  XfOiiifi]- 
ficV«  ßtßlla  kkI  itäaas  tat  niopifdiiv  .  .  .  *it(iiras  U^tig  avvayayäv  x.  t.  I. 

282)  Bei  Macrob.  a.  a.  0.  8-  6ff.,  vgl.  Schmidt  8.  81  ff, 

288)  Solche  aus  D.  stammende  Znsamme Dstel langen  Enden  sich  bei 
Ath.,  aber  nicht  bei  ihm  allein.    S.  Schmidt  S.  49  ff. 

884)  C.  16.  A,  110. 

886)  Gesammelt  von  Schmidt  S.  118—119.  186—211  nnd  vollständiger 
von  Ladwich  in  dem  C.  13.  A.  08  angef.  Werke.  Indessen  beweist  die 
Unterschrift  eines  jeden  Buches  der  Ilias  im  Cod.  Ven.  A  x«fä*eiiai  xi 
'JfiaTOvinov  9riy.fia  kuI  ta  i^lidviiov  vtffl  tijt  Ugtatafztiov  diof^matnt,  tivä 
ii  sal  1%  t^t  'lltmi^s  itfoaipSlai  'HQmSmvov  *tci  ix  täv  Ni*ävo^ai  nc^l 
etty^fis  iwar,  dass  die  ursprüngliche,  vollständigere  Scholiensammlang  nur 
aus  diesen  vier  Büchern  ausgezogen  war,  da  aber  die  jetzige  (wie  Lud- 
wich selbst  zeigt)  anderweitige  Zaa&tze  enthUt,  so  geht  der  nach  Abzug 

n,.,i,.,..>^.()l"><^IC 


200     DreisaigstoB  Capitel.    Die  BiAteren  BJeianddn.  a.  &.  Giammatiker. 

Gommentare  zn  beiden  Gedichten  mit  Ausnahme  der  wenigen 
ausdrücklichen  Erwähnungen  keiner  oder  doch  fast  keiner  der 
Ueberreste  seiner  Arbeiten  bisher  mit  Sicherheit  zurückgeführt 
ist***);  ohne  Zweifel  war  anch  der  aristarchische  Text  selber, 
wie  er  ihn  hergeetellt  zu  haben  glaubte,  beigegeben**^.  Ausser- 
dem aber  schrieb  er  Gommentare  zu  Hesiodoe*^),  zn  Pin- 
daros**'),  zu  den  Epinikien  des  Bakchylides***),  ferner  zu 
AeschyloB,  wo  uns  freilich  als  einzige  deutliche  Spur  lediglich 
die  Einleitung,  die  mit  grösster  Wahrscheinlichkeit  in  ihrer 
ursprünglichen  Crestalt  ihm  ai^eh&rige  Biographie  dieses  Dichters, 
geblieben   ist*»'),   zq   Sophokles'**),   zu   Euripides ■**>•),    zu 


der  Äntheile  von  Aristonikos,  HeiodiaDOS  and  Nikanor  Terbleibende  Best 
neitans  niclit  in  D.  auf,  und  nicht  Weniges  bleibt  hier  zweifelhaft.  Genannt 
wird  D.  anBdracklicb  mehrere  Haie,  meist  ohne  Znsati,  aber  aach  ir  nis 
Sioe9mti*ots  {P,  607),  iv  tij  Jio^räatt  (Nikao.  z.  4,  110),  ^y  ngiättp  {m^  ?) 
täv  dtof^atmäv  (Herod.  z.  A,  MI).  Vgl.  noch  J.  La  Roche  DidymuB 
Ober  die  AnstarchiBcbe  Becension  der  fiomeriscben  Gedichte,  Trieet  ie&9.  S. 
BSmer  Die  Werke  der  Amtarcheer  im  Cod.  Ven.  A,  MOnclmeT  Sitinuga- 
ber.  1876.  II.  S.  341-324  n.  b.  ä.  269. 

2B6)  Wilamowitz  S.  1&7.  EtwaB  anden  allerdinga  Schmidt  S.  179— 
186.  360  f.  (vgl.  A.  S37).  8.  Amnion,  de  diff.  verb.  p.  89.  117  Yalck.  ip 
»«ofiv^fittti  ß  'JliäSos.  Steph.  t.  Byz.  'Afi&ovaa.  ^.  S\  vitojtvtiiuxTttBiv 
T^v  t  (Codd.  f()  i^e  'Oivaatlas.  Et,  H.  Ilifl9%tXT0i.  iv  önofivij'fMtri  £  "OSva- 
oeiae.     Et.   Oud.  'Ariyvap/^av.     iv   vTtojtvfi^axi   'Odvaatiut   und  'Afc-nj.    iv 

S87)  WenigsteuB  rennag  ich  gleich  Wilamowitz  S.  166  mir  die 
Sache  kaum  anderB  TOrzaBteUen. 

S8S)  Genannt  wird  er  in  den  Scholien  freilich  nur  zweimal,  Tb.  126 
(Tgl.  A.  Nanok  Ueber  eine  Stelle  deB  DidymuB  zu  Hefliodna,  Fhilologns 
VII.  1860.  S.  SOI  — S06>.  Proct.  in  Op.  SOO  (b.  Schmidt  S.  899f.},  oder, 
wenn  Flach  in  Schol.  Th.  148  richtig  dlSviutt  f.  'HaMot  sohreibt,  dreimal, 
aber  ea  atecken  in  denselben  erbeblicbeie  Beate  Ton  ihm,  wenn  aacb  nicht 
Alles,  waa  Flach  Jahrb.  f.  Ph.  CIX.  S.  bS6— 828  (vgl.  C.  1«.  A.  ISl)  in 
denen  znr  Theogouie  (in  dem  Wahne  befangen,  das«  Selenkoa  älter  s^m  er 
gewesen  sei)  ihm  zuachreibt,  wirklich  ihm  angehört.  Vgl.  aach  dna  A.  2U 
gegen  Max  Mfiller  Gesagte. 

SB»)  Schmidt  S.  814— S40.  Einl.  e.  Ol.  V.  iv  ii  zoig  ^M^av  »»ftn}- 
futaiv,  vgl,  z.  d.  St.  Y.  Lentach  Ist  die  fünfte  Olympiache  Ode  von  I^dar? 
Philologna  L  18*6.  S.  116—119. 

290)  Ammon.  de  difT.  p.  97  Valck.  iv  vKOfu^fian  Ba%xvltdov  ittintinf, 
e.  Schmidt  S.  SOO  f. 

291)  Daftr  spricht  aaf  das  Entschiedenste  die  nngemeine  Aehnlichkeit 
in  der  Anlage  mit  den  beiden  doch  wohl  auf  D.  inrückgeheoden  (a.  A.  292. 
314)  Biographien  dea  Sophoklea  nnd  des  Thukydides,  zu  der  auch  das  in 


.  >^.00' 


.3IC 


DidymoB  ans  Aleiandreia.  201 

Ion**"),  vielleicht  auch  eu  Achaeos***),  ferner  wohl  zh  Kra- 
tiüoa"*)  und  Enpolis*'*),  sodann  zu  Aristophanea*"),  zum 
EroDos  des  Phrynichos'*^),  «u  Menandros*'").  Alle  diese 
Commentare  varen  höchst  wahrscheinlich  auch  mit  Ausgaben 
Terbunden,  oder  Tielmehr  es  waren  commentirte  Ausgaben,  wie 
sie  das  neue  BedOrfniss  der  r&mischen  Leserwelt  verlangte,  mit 
dem  Text  in  der  Mitte  und  der  Erklärung  ron  dessen  kritischen 
Zeichen'"*')  und  mit  anderen  Erläuterungen  rings  herum '''^}.  Diese 
Arbeiten  sind  die  Hauptgmndlage  unserer  Scholieo  zu  Findaros ****), 
zu  verschiedenen  Stücken  des  Aristophanes  "^^  femer  neben  dem 


alle  drei  eiugewobne  Kmutartheil  (vgl.  Ä.  307)  gehflrt,  tTOtss  moacher  Ab- 
weichimgpn  »Her  drei  in  dieser  Hinaicht  von  eioander,  vgl.  SnBemihl  De 
vita  Aeich;li,  Qceifawald  tSTB.  4.  S.  14.  Stark  benntEt  ist  die  Schrift  dea 
Peripatetiken  CbamaeleoD  xn/l  Ataivlov,  vgl.  F.  Schoell  De  locia  nonnallis 
ad  Aeachjli  vitom  .  .  .  pertineotibuH,  Jena  18T6.  8. 

892)  8.  Schmidt  S.  241  f.  vgl.  S.  961—274  und  unten  A.304.  Darflher 
aber,  dara  die  erbaltne  Biographie  des  Sopboklei  wahrscheinlich  wiedemm 
■eine  Einleitnng  ist,  b.  A.  S14. 

292t')  s.  A.  SOG. 

S93)  Ath.  XI.  468  d.  d.  iv  t^  lev  SfäfutTOg  (nKml.  '^yaft^fivofoc)  i{t|7i)- 
ftu^,  a.  Schmidt  8.  SOI  f. 

294)  Ath.  XV.  6S»b.c,  s.  Schmidt  8.  306f. 

S96)  Scbol.  Ariitoph.  Tesp.  161.  fr  ii  loffe  «(1  Kfctrlvov  8iäft«Tai, 
wo  freilich  D.  nicht  anadriicklich  als  Verfaiaer  genannt  ist,  b,  Schmidt 
S.  307  f. 

296)  Schol.  Apoll  Rh.  I,  1184.  rivis  3i  (vitßav  aviöv  xalovaiv,  it  »"l 
E«Kaltf  iv  Bäatais  iueI  itiSviuts,  vgL  IV.  148.  huI  naii'  Evxöliäi  „m  fifiße, 
liaaxiiat  Ipe".     S.  Schmidt  8.  807-80». 

297)  Ath.  II.  67  d.  diBviiOt  ^  ii^o^ftfot  xh  ta^^tOnr  (Pldt.  720)  x.  x.  l. 
8.  Schmidt  8.246—261. 

898)  Atb.  IX.  S71f.  #pvv(joc  iv  Kförm'  Sxtp  iftiyovfiftvc  ^(^äfMC  ^l- 
Aipoe  %.  f.  1.     B.  Schmidt  S.  306f. 

399)  Et.  Oad.  Ko^vßavtit-  £t-  if  vffofit^fuen  Mivävifov.  8.  Schmidt 
8.  807. 

800)  D.  h.  aber,  wie  Wilamowitz  S.  166  mit  Beoht  hininfagt,  wohl 
nur  des  Obelos  und  des  t.  ■-  0.  16.  A.  ST*. 

801)  Denn  dus  diese  Einrichtang  mindestens  schon  anf  D.  Enrflckgeht, 
hat  Wilamowits  8.  1S6  ff.  hCchst  wahrscheinliob  gemacht,  sie  war  aber 
sogar  wohl  noch  Uter,  b.  A.  314. 

802)  Boeckh  Praef.  schoL  Pind.  S.IX— XTIIl.  Vgl.  Lehrs  Die  Pindar- 
«cholien,  Leipzig  1878.  8. 

SOS)  Indem  Symmachos  ihn  in  ausgedehntem  Masse  benntite,  ans  dem 
uns  noch  manche  so  genaue  Angaben  in  den  Schollen  erhalten  sind,  dass 
wif  z.  B.  an  den  VOgeln  deutlich  sehen  können,  wie  D.  die  Somiker  erkl&rte. 
Genannt  wird  er  ansserdem  lam  Flatos,  zu  den  FrOschen  (ziemlich  oft), 

n,.i,i..,..>^.Ol")<^IC 


202     DreiwigateB  Capitel.    Die  päteren  aleiondrin.  u.  a.  Grammatiker. 

Tragikerlexikon'»^'')  zu  Sophokles»»*)  und  zum  Theil  zu  Euri- 
pidea^'^)  geworden,  und  man  ersieht  noch  deutlich,  wie  sehr 
Didjmos  den  Sophokles  vor  dem  Euripides  bevorzugte^  und 
in  seinen  Eunsturtbeilen  die  aesthetische  Richtung  des  Aristo- 
phanes  von  Byzantion  weiter  verfolgte»"").  Zugleich  waren  ea 
diese  Arbeiten,  welche  ihm  „die  Bausteine"  zu  seinem  Eomikei' 
und  seinem  Tr^kerleiikon  lieferten*™).     Ebenjene  neuen  Ver- 

ED  den  Rittera,  zum  Frieden,  zar  L^siatrate,  so  den  Acharnern  nnd  den 
Wetpen  (9ftei).  Vgl.  bes.  Schol.  Äv.  68.  £viiiia%ot  Mal  JiSvitot  und  die 
GegenübeieteUnDgeii  von  beiden  991.  1001.  1283.  1294.  1297.  1SÖ3.  1319. 
1681,  1706.   Plut  1011. 

303^)   S.  Schmidt  S.  90  ff.  auf  Grand  Ton  Schol.  Tiacb.  l^öl,   vgl. 

A.  277. 

304)  Mit  Ananabme  von  denen  znm  Oedipus  in  Kolonoa,  a.  Wilamo- 
witz  S.  I66f.  Im  üebrigen  b.  bee.  G.  Wolff  De  Sophooli«  tcholionim 
Laurentianornm  variis  lectionibus,  Leipzig  1843.  8.  u.  Schmidt  S.  261—274, 
deren  Erörternngen  freilich  nachgerade  nicht  bloae  in  dieaem  Pankt  einer 
ßeviaion  bedOrfen.  Sehr  richtig  bemerkt  Wilamowitz  8.  168,  daas  „man 
feste  Umriaae  fär  den  Autheil  des  D.  an  dem  Erhaltenen  allerdings  nicht 
eiefaen  kaon  und  bo  viel  beatimmte  Einzelheiten,  wie  aie  durch  Symmachos 
erhalten,  hier  nicht  £□  constatireD  aind.  Das  Allgemeine,  waa  man  erfaaat, 
ist  erstena,  daaa  D.  veeentUch  das  kritische  Material  der  früherea  OenentioneD 
sammelt  und  verwerthet:  daa  ontepricht  der  Thätigkeit,  die  er  an  Homer 
oder  vielmehr  aa  Ariatarch  wendet.  Zweitena  beaorgt  er  daa  eigentlich 
grammatiache  Oeachäft  der  Biegeee,  and  hier  bedauert  man  am  Meisten, 
dasE  sich  so  wenig  Anhaltspunkte  für  die  Anadehnnng  aeiner  Arbeit  finden. 
Daas  dabei  die  gloasograph lache  Erklärung  beaorgt  ward,  steht  anderweitig 
fest.  Ob  ihm  aber  die  mjthographiache  Gelehrsamkeit  gebOct,  scheint  sich 
bisher  weder  bejalien  noch  verneinen  zu  lassen".    Vgl.  A.  237. 

30G)  Andromache,  Troerinnen,  Hekabe,  ferner  fQr  daa  Textkritische 
Medeia  (vgL  die  Unterschrift  im  Paria,  a.-  ■ngig  iia^ota  ävtlyfuftc.  Jio- 
vveiov  hloaif^ii  »oC  tiva  tüv  JiBv^ov).  lo  den  Phoenissen  ist  eine  aesthetische 
nnd  eine  eiegetiacbe  Bemerkung  (761.  1747)  von  ihm  erhalten,  von  aeinem 
Commentar  znm  Oreatea  nur  eise  einzige  eichere  8pnr  im  EL  M.  'AQftättior 
fiilot.  8.  hierüber  nnd  aber  das  Sonatige  Schmidt  S.  248—248  tind  bes. 
die  eindringenden  Erörterungen  von  Wilamowits  S.  168 — 160.  Noch 
etwas  weiter  geht  Trendelenbnrg  Grammat  Gr.  de  arte  trag,  iudic.  rel. 
S.  64  ff. 

306)  Dies  tritt  sowohl  in  den  Scholien  zn  Sophokles  ab  in  seiner  viel- 
fachen Polemik   gegen  EuripideE  in  denen  zn  Andrem.  Tro.  Hek.  hervor, 

B.  Trendelenburg  a.  a.  0.     Wilamowitz  a.  a.  0. 

307)  8.  Trendelenburg  i.  a.  0.    Vgl.  A.  291. 

308)  D.  h.  natürlich  neben  den  älteren  von  ihm  benutzten.  S.  Schmidt 
S.  93  ff.  VgL  Wilamowitz  S.  166:  „Et  ist  nicht  za  bezweifeln,  daas  anch 
im  Lexikon  zu  den  Tragikern,  wie  wir  es  fOr  die  Eomoedie  beweisen  kSnnen, 


..>^.00' 


.3IC 


Didjrmos  ana  Aleiandreio.  303 

lültnisse,  aiiter  welchen  die  Philologie  id  Rom  zu  wirken  hatte, 
trieben  ihn  aber  dazu,  über  die  bei  den  bisherigen  Philologen 
meistens  Qbliche  Beschränkung  der  Herausgeber-  und  Ausleger- 
thätigkeit  auf  die  Dichter  weit  hinauaiagehen.  Es  gab  vielmehr 
solche  Leistongen  von  ihm  auch  für  Antiphon*'*),  Isaeos"**), 
Demosthenes'"),  Hypereide»"*),  Aeschines"*)  und,  wie  die 
erhaltne  Einleitung,  wenn  wir  sie  als  solche  anzusehen  haben, 
beweist'"},  zu  Thakydides'^),  and  ausserdem  bezogen  sich  auf 

im  WeseotlioIieD  Äassflge  ans  den  vorhaDdenen  CommeDtaren  die  Baaeteiue 
waren,  mit  denen  D.  ein  in  seiner  Art  grouartigea  and  abschlteBaendei 
Werk  errichtet  hatte". 

309)  Denn  dasa  die  too  ihm  TOranchte  Untencbeidung  der  Werke  dea 
Bednen  and  dea  Sophiaten  Antiphon  (Eermog.  Rh.  Or.  Ul.  p.  S8&.  W.  II. 
p.  414  Sp.)  ana  der  Einleitung  eines  Commentara  z\i  Eraterem  stammt,  hat 
Schmidt  9.  810  mit  Becht  nnd  nur  vtcl  zu  eaghaft  vermuthet. 

810)  Harpokr.  Faii^Ua,  iJ,  h  yfaiifuiftitös  i^  Iti"  ^oit  'lOalov  vKOfiv^- 
ftam,  a.  Schmidt  S.  S1&.  320. 

Sil)  Und  Paendo-Demoathenea,  im  Beaonderen  nachweialicb  n&mlioh 
m  den  philippischen  Reden,  sa  der  Hx  Etesiphon  (Harpokr.  'EntfvittcL. 
el.  0  y^ttfifiaTtKÖc  iv  xä  vito^rriyMxi  xov  löyoc,  n&ml.  vn\ii  Kxrioupärtos), 
g6gm  Aeechines,  Meidias,  Ariatokratet,  Ariatogeiion,  Timotheoa,  Niko- 
stratos,  Enbnlides  (Harpokr.  rafi^lio,  s.  A.  810:  h  il  toTc  ils  ^n^e^ivi* 
h  ttvxiig  .  .  .  ipTialr  %.  x.  1.),  Neoera,  Onetor  nnd  Aber  die  Erbschaft  dea 
Hagnias,  s.  Schmidt  S.  810—317. 

818)  Zu  den  Reden  gegen  Demades  nnd  Apellaeos,  a.  Schmidt  S.  819. 

813)  Za  der  Bede  gegen  Etosiphon,  a.  Schmidt  S.  SIT— 319. 

314)  Eine  Bemerkung  zn  I,  44  hat  Ammon.  de  diff.  p.  131  anfbewahct 
(s.  Schmidt  8.  334).  Daae  ferner  Harcell.  Vit.  Tbao.  §.  1— 4C,  wenn  nicht 
ganz,  ao  doch  tbeilweise  ana  D.  stammt,  ist  allaeitig  anerkannt.  Aber 
freilich  nimmt  R.  Scholl  Zur  Tbnkjdidea-Biogtaphie,  Hermes  XIII.  1818. 
3.  442  ff.  nach  dem  Vorgang  von  Sauppe  Act  soc.  Or.  Lips.  U.  (Leipzig 
1840).  S.  488  an ,  dasB  dies  auf  Dasjenige,  wofOr  D.  ansdrOcUich  citirt 
-wird,  zu  beschränken  nnd  bei  der  Ab&ssnng  dieser  Biographie  eben  nur 
der  Commeutar  des  D.  in  Pindaros  mit  bennttt  sei,  nnd  ein  strenger  Beweis 
dafQr,  dass  vielniehr  dieser  ganze  Hanptabsohnitt  im  Wesentlichen  die  von 
D.  Torfaaste  Biographie  wiedergebe,  ist  in  der  That  weder  von  F.  Ritter 
Daa  I«ben  dea  Thnk7dideB,  Rhein.  Una.  N.  F.  III.  1S46.  S.  391-869  und 
in  aeiner  Ansg.  (s.  n.),  S.  J  ff.  noch  von  Schmidt  8.  331-834  noch  von 
Wilamowitz  Die  Thnk^dideslegende,  Herm.  XII.  1877.  S.  341  ff.  noch  von 
üiener  Dionjs.  Hai.  libromm  de  imitatione  leL  (Bonn  1889).  S.  72.  A.  3 
noch  von  einem  Anderen  gefflhrt  worden.  Fttr  mich  indessen  ist  die  schon 
A.  S91  hervorgehobne  grosse  Aehnlichkeit  in  der  Anlage  der  drei  Bio- 
graphien dea  AesohjloB,  Sophokles  nnd  Tbnkydidea  wenigstens  dafür  ent- 
scheidend genug,  uro  mit  grosser  Wahrscheinliohkeit  in  allen  dreien  Werke 
demselben  Commeut&tora  zn  erbticken,  welcher  also  alle  diese  drei  Schtift- 


.  \.>00' 


S"-' 


304    DreiMigBtea  Capitel.    Die  HfAteren  alexuiilrin.  u.  a.  Grammatiker. 

die  Exegese  der  Redner  auch  nocli  die  'Pijxoffixdi  {inofivi/juata 
in  mindestens  10  Bachern"^  und  die  kleine  Schriß:  »e(fl  rov 
Sexatevaat"^.  Eine  dritte  Ciasee  seiner  Werke  waren  die 
Bprachgrammatischen,  gleich  denen  des  Ftolemaeoa  von 
Äekalon^^  und  des  Trjphon  wobl  wiederum  wenigstens  znm 
Theil  durch  die  neuen  Verhältnisse  erzeugt,  nämlich  durch  dos 
BedUrftÜBs  den  Römern  yor  allen  Dingen  erst  die  griechische 
Sprache  selbst  zu  lehren^*^),  von  denen  jedoch  nur  jts^l  »a^&v 
(über  Abwandlungen)*^)   sicher   steht,   während   die    über  die 


steiler  auslegte,  dabei  eine  eo  grosse  Aacbori&X  hatte,  da«  alle  drei  Gin- 
leituDgeD  ansBcbliessead  oder  doch  fast  aassckliesseDd  in  der  Folge  bewahrt 
wurden,  der  femer  eine  so  grosse  Qelehraamkeit  faesass,  wie  sie  in  der- 
selben sich  leigt,  und  dabei  sich  auf  laater  Schriftsteller  beäeht,  die  ent- 
weder ticher  Tor  D.  lebten  oder  von  denen  sich  wenigstens,  etwa  mit 
TerechiriDdeiiden  AusDahmen,  die  sich  DngeEwnngen  darcb  ap&tere  Ein- 
tragung erklären  lassen,  du  Gegentheil  nicht  nachweisen  läsat  Und  ich 
weiBB  keinen  anderen  nns  bekannten  Philologen,  auf  den  dies  Alles  paaste, 
als  eben  D.  Besonders  beransgegeben  sind  alle  drei  Biographien  tod 
F.  Kitter  Didjmi  Cbalcesteri  oposcnla,  KSln  1S16.  8.  Daas  es  übrigens 
schon  vor  D.  in  der  Jogendzeit  Ciceros  eine  oder  mehrere  commentirte 
Ausgaben  des  Thukydides  gab,  folgt  iwar  nicht  ans  Dionys.  De  Thuo.  61. 16. 
p.  910.  96t,  vielmehr  konnte  Dionys.  genau  so  sprechen,  wie  er  hier  thnt, 
aach  wenn  er  erst  von  zeitgenössischen  Grammatikern  solche  Arbeiten 
kannt«,  aber  es  wird  durch  das  übrige  von  Ueener  a.  a.  0.  S.  TS  ff.  Bei- 
gebrachte recht  glanblicb,  immertun  indessen  fragt  «ich,  ob  durch  dasselbe 
mehr  ah  das  ohnehin  ja  (a.  Wilamowitz  a.  a.  0.  3.  833.  A.  13)  wahr- 
scheinliche Vorhandensein  von  jlättat  8ovuviidtun  bewiesen  wird.  Vgl. 
d.  Nachtr. 

316)  Ob  ancb  zu  laokratea  und  Debarcho^,  iet  fraglich,  s.  Schmidt 
S.  3!0. 

316)  Ammon.  p.  98.  Enstath.  zu  II  H,  341.  p.  684,  29.  iv  3t%äzai  {n%aei- 
xÄv  vnofM'ijfiaioM'  (bei  Eustath.  ist  Iv  r«iopi>m  überlielert,  was  Dnker 
richtig  in  iv  t'  $ritov^n»>  Terbesiert  hat).    S.  Schmidt  S.  S21. 

SIT)  Harpokr.  ^sxatcvaat.  ^.  b  yi/tiniunnöt  *•(!  tovzov  pißUo*  yförpaf 
ipijaiv,  Sit  lä  ds^iargveai  Aveias  ».  t.  X.    S.  Schmidt  8.  816  f. 

316)  Ob  dieser  erst  ein  Zeitfcenosse  des  D.  war  oder  schon  td  Ende 
des  2.  nud  Anfang  des  1.  Jabrh.  t.  Chr.  in  Bom  lehrte  (s.  A.  CT),  darauf 
kommt  ja  in  dieser  Hinsicht  Nichts  an. 

819)  Wilamowitz  Enrip.  Eeiakl.  I.  S.  16S.  Freilich  ist  dieser  Ge- 
richtspnnkt  gerade  da  nicht  anwendbar,  wo  man  es  am  Meisten  erwarten 
■oUte,  bei  der  Entstehung  des  frühsten.  Lehrbuchs  der  Elementargrammatik 
selbst  dorcb  Dionysiot  den  Thraker.  Daraus  folgt,  daes  ohnehin  schon  der 
Gntwicklnngsgaog  der  Sache  selber  auf  die»e  Wege  führte. 

8!0)  Zu  dieser  Schrift  verfaeste  Herodianos  einen  Commentar,  s.  Schmidt 
S.  S43— 346.     Debrigens  Tgl.  Ä.  899. 


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DidjmOB  aoB  Aleiandreia.  305 

lateinische  Sprache  (xsqI  't%  «a(fä  'Pütiiaioie  ävaXoyiasy^) 
erst  TOU  Claudius  Didymus  verfasat  war*^^)  und  vielleictit  ein 
Gleiches  aach  von  »£^1  ÖQd'oygaipiag  und  den  Ilid'ttvd,  von 
welchen  letzteren  ea  flberdies  ganz  zweifelhaft  ist,  ob  sie  in 
diese  Glasse  gehörten"^),  anzunehmen  ist;  indessen  kann  diese 
Annahme  wenigstens  für  die  Schrift  asfil  6if9oyQa(pias  doch 
kaum  aufrecht  erbalten  werden'**).  Dazu  kam  endlich  noch  eine 
stattliche  Reihe  grösserer  und  kleinerer  realpbilologischer 
Werke  aas  dem  Gebiete  der  Mythographie,  der  Ältertbumskunde, 
der  Litteratur-  und  Muaikgeacbichte.  Die  Mythen-  und  Sagea- 
konde  behandelte  er  in  seiner  Sdvij  ietotfia'^^).  Ob  es  eigene 
Abhandlungen  waren,  in  welchen  er  die  Fragen  nach  der  wahren 

SSI)  Dieaen  Titel  betengt  aach  Priacian.  de  fig.  nnm«T.  III,  16. 
S32)  Wenigiteiu  nach  Said.    S.  A.  264.    Vgl.  Sobmidt  S.  846—849, 
der  die  Sache  zweifelhaft  laut. 

823)  Denn  wir  kennen  aax  den  Titel  ans  Snid.,  h.  A.  S64.  Tgl.  Schmidt 
S.84». 

824)  Nach  Ä.  S64  wQrde  freilich  sogar  die  grOssare  Wabracheinlich- 
keit  fürClandina  aprecheti;  andrerseit«  jedoch  paiwn  die  Citate,  b.  Schmidt 
,S.  38G—343,  die  Bicb  achwerlich  anf  eiaen  Andern  als  Xahiittmot  be- 
ziehen, Bo  TortrefFlich  anf  eine  Scbrift  ntfl  igi^OYetupiaf,  daea  ea  schwer 
ED  glanben  ist,  diese  Angaben  sollten  aus  anderen  Arbeiten  desselben  ent- 
nommen aein,  nnd  wenn  daher  aach  daran  feitinhalten  aein  wird,  daas 
die  den  Oloaaen  des  Said,  zn  Qmnde  liegende  üeberlieferung  dies  Bnch 
Tielmehr  dem  „viog"  D.  EDachrieb,  so  bann  dieselbe  doch  schwerlich 
richtig  sein.  Hinsichtlich  der  IliAavä  iat  A.  2B4  noch  ein  anderer  Ver- 
dacht ge&nsaert 

826)  Diesen  Titel  giebt  Synkell.  p.  162  A.  8.  Schmidt  S.  3G6— 368, 
welcher  Zweck  nnd  Inhalt  folgendermaasen  S.  367  bezeichnet;  ,^llegü 
Didt/mut  Graeeotum  fabtäag  obieura»  abalnuai  reconditaive ,  quaks  quidem 
tt  pottae  tt  grammaUei  AieiamdTini  vmandi  tränt  eupidmimi,  vt  optrosa 
Uta  doctrifta  non  modo  ipti  Ute  iMtaretd,  ud  aequalibu»  etiam  posttrisque 
üUerpretibtu  q»aii  tunigmata  aolvenda  proponerent" .  Ob  D.  aber  dabei  im 
Sinne  nnd  Geist«  eines  Ljsimachoa  nnd  UnaBeas  (s.  C.  17.  A.  106  fi.  C.  32. 
A.  806  ff.)  Terfnbr,  hat  Schmidt  S.  867  f.  868.  366  fE.  (der  ihn  S.  367  sogar 
mit  Palaephatoa  lOBammeDStellt)  nicht  bewiesen;  die  dürftigen  Fragmente 
berechtigen  «n  aolchem  örtheil  nicht,  nnd  lot  Allem  mQssten  wir  erat 
wisaen,  wie  weit  die  m^thologiBche  Oelehraamkeit  in  den  Tragikerscholien 
anf  ihn  nirflckgeht,  s.  A.  304.  Femer  hat  Schmidt  S.  364  aebr  mit  Un- 
recht Termnthet,  dasa  in  der  Beischrift  zu  Antonin.  Lib.  23  Jiiif^afxog 
^MtTa^t<pÜ4iiBf  f')  in  ^iävime  ö  'A^i4itägieiot  zn  verwandeln  nnd  also 
noch  ein  zweites  mythographisches  Werk  des  D.  Mttaiuifipniiiit  anzu- 
nehmen sei,  s.  Schmidt  S.  868—366,  Tgl.  v.  Wilamowitz  Ant.  t.  Kar. 
S.  178.  A.  6.  Interessant  iat  die  Benutzung  des  Phanokle«,  Sfnkell.  161  D. 
jil.  m1  «ofoidqe,  a.  Schmidt  S.  SS9f. 

n,.,i.,..>^.Ol")QIC 


206    DreUügeteB  Capitel.    Die  ap&teren  alezandrin.  n.  a.  QrammalikeT. 

TodesBrt  des  Äeneias  und  dem  Yaterlande  des  Homeros, 
und  ob  Anakreon  und  Sapplio  wirklich  einen  unsitt- 
lichen Lebenswandel  geführt  hätten,  untersuchte'^),  oder 
Abschnitte  grösserer  Werke,  ist  ungewiss'*').  „Die  Schrift"  «jpl 
notTjteiv  oder  ,^bqI  i.v(fix&v  noiijrröv'")  wird  sich  Tielleicht 
inhaltlich  eioigermassen  herstellen  lassen*"^^),  da  Orion  und 
Prokloa  in  der  X^rjOtoy^fHa  y^ayL^Larix^  sie  stark  ausgenutzt  zu 
haben  scheinen'''*)  und  vielleicht  ein  zusammenhängender,  wenn 
auch  erheblich  verkürzter  Auszug  ans  ihren  Erörternngen  über 
Skolion  und  Paeane  bei  Athenaeos  erhalten  ist'^').  Eine  Be- 
rühmng  mit  derselben  enthielt  ein  langer,  Ober  den  Gebrauch 
der  musikalischen  Instrumente  bei  den  Lyrikern  handelnder  Ab- 

S26)  Sen.  Ep.  B8,  ST.  guaüuor  müUi  läirorvm  Didymui  grammatiau 
geripait  ...  in  hii  librts  dt  patria  Homeri  gwitntur,  in  hie  de  Aeneae 
matre  {nutrU  Schmidt)  vera,  in  hii  libidinotior  Anacreon  an  ebriosior 
vixerit,  in  his  an  Sappho  publica  fuerit.     8.  Schmidt  8.  SB4— SSe. 

32T)  Bei  de  patria  Uomtri  konnte  man  an  die  Eiuleitnag  sn  MioeD 
HomercommeDtaren  denken,  es  kann  aber  auch  Schmidt  8.  S86  Recht 
baben:  jHihram  de  patria  Hotneri  fortaeae  eo  eonsitio  gcriptit,  «l  eorvnt 
conatus  reprimeret,  qiti  HomerwR  Thebaiea  mI  Romana  eivitaie  donarenlf'. 
Ferner  b.  A.  830. 

328}  Orion  p.  58,  16.  ^.  iv  cm  itei)\  noii;iciv.  Et  H.  'Tfwoc.  Tlfttoiailta. 
^.  iv  rä  Tttfl  IvpiMov  «ottjfÄ».  Wenn  der  errtere  Titel  genau  ist,  bo  war 
der  letztere,  wie  Schmidt  S.  386  bemerkt,  ein  Specialtitel.  8.  Schmidt 
S.  886—896. 

829)  ».  Wilamowiti  Eor.  Her.  I.  S.  168. 

330)  S.  Bernhardf  Gr.  L.>G.  II',  1.  8,  684  u.  bes.  Schmidt  S.  S90ff., 
welcher  dies  Buch  auch  als  die  letste  Quelle  oder  Haoptqnelte  für  die 
Artikel  Ober  lyrische,  iambieche  nnd  elegieche  Dichter  bei  Said,  betrachtet, 
wie  weit  mit  Hecht,  lasse  ich  dahin  gestellt.  Die  von  Seneca  (s.  A.  8S6) 
angedeuteten  Abhandlungen  Aber  Sappho  und  Anakreon  waren  offenbar 
Parerga,  wo  nicht  Theile  desselben. 

381)  XV.  C.  49—62.  62  f.  698f-697b.  701h-708c.  Für  C.  62  f.  Ter- 
muthcte  es  Hoae  Aristot.  pseudep.  8.  698f.,  nnd  Bapp  De  fontibas,  qnibni 
AthenaeuB  in  rebus  mugicJB  l7riciB<]ne  enarrandis  nsus  «it,  Leips.  Stad.  Till. 
ISSG.  S.  142—148  kommt  zu  dem  Ergebnis»,  dass  dies  richtig  nnd  C.  49— 6S 
ans  den  Svfijtoetatci  seien.  Dies  ist  nun  freilich  nicht  onmOglich,  aber 
schwer  glaublich  ffir  alle  Diejenigen,  welche  mit  mir  an  der  Annahme  von 
Schmidt  8.  379  ff.  festhalten,  das«  der  VerfasBer  der  Zvii*oaia*ä  vielmehr 
erst  DidymoB,  der  Sohn  des  Herakleidea  (b.  A.  E64)  gewesen  sei  (s.  C.  S. 
A.  TlO),  nnd  dass  in  dem  Werk  über  die  lyrischen  Dichter  anch  Aber  die 
Skolien  gehandelt  war,  kann  doch  keinem  Zweifel  unterli^en.  Ein  eigent- 
licher Beweis  iat  übrigens  weder  von  Rose  noch  von  Bapp  erbracht 
und  IB^st  «ich  anch  nicht  erbringen.  Ansserdem  s.  flbrigeni  noch  Bapp 
S.  lS4fF.  13Bf. 


..>^.00' 


.3IC 


Didymos  ans  Alezandreia.  207 

schnitt  einer  polemischen  exegetischen  Arbeit,  ron  deren  Titel 
nnr  ein  Theil  ivte^rjY'^etis  sicher  steht"*),  and  auch  aus 
diesem  ist  nns  wieder  allem  Anschein  nach  ein  ebensolcher  Aas- 
zag  bei  Athenaeos  geblieben^^).  So  gut  wie  Kichts  wissen  wir 
von   der    Streitschrift    gegen    Asklepiades    über    So  Ions 


333)  Ath.  XIV.  6316.  d.  ö  ytanitaTttilit  iv  mit  ^tot  'Smva  ävtr%ifgi)atv. 
Die  CoDJectnr  von  Schmidt  S.  302—306  Jmpav  hat  Bapp  a.  a.  0.  S.  lS9r. 
widerlegt,  und  da  die  Aiueiiiaiidersetznng  hier  an  einen  Vers  der  Omphale 
des  Ion  (648  c)  aukaBpft,  aa  hat  die  Vermuthnng  dieeeB  GelehrteD,  daaa  die 
StreitKhrift  wider  einen  Commentator  d«i  Letrtern,  etwa  Epigenes  (a.  C.  IS. 
A.  94)  gerichtet  gewesen  und  etwa  irpöc  ^'£«iyt'*i]  li^y  'imtit  ä.  zn  tosen 
sei,  viel  für  sich.'    Alle  andern  Versuche  verdienen  keine  Erwähnung. 

333)  Gewiss  hat  Bapp  S.  116.  126—134  richtiger  als  Rohde  De  Poll. 
fönt.,  Leipz.  1S70.  S.  88—49  den  Antheil  des  D.  an  den  in  Betracht  kommen- 
den Partien  bei  Ath.  dahin  bestimmt,  daas  XIV.  C.  34— 41.  633  f— 637  f 
nnd  Tielleicht  IV.  C.  83  f.  184  b  — 186  a  ans  ebenjenen  'Jm^riY^etig  sind, 
üeber  die  Quelle  Ton  I.  C.  24  —  86.  p.  14  a  — 80  d  nnd  XIV.  C.  2  —  6. 
p.  613d— 616e  enthält  er  sich  (S.  139—142)  einer  Vermnthnng,  wenn  schoD 
er  auch  hier  vereinzelte  Spuren  von  D.  sn  entdecken  glaubt,  s.  aber  C.  82. 
Ä.  624  DasB  flbrigenB  Ath.  weder  den  D.  noch  den  Aristokles  n.  Tryphon  (mit 
luba  steht  es  vielleicht  etwas  anders,  s.  C.  33.  A.  3TI)  selbst  in  Händen 
gehabt,  QOterliegt  wohl  kaum  einem  Zweifel.  Er  schöpfte  vielmehr  in 
allen  betreffenden  Partien  aus  einer  oder  auch  zwei  späteren  Sammel- 
qneUen,  wahrscheinlich  (wenn  es  sich  auch  nicht  streng  beweisen  läest) 
der  ^oti«iN^  [oTOQia  des  jQngeren  DionTsios  von  Halikamassos  nnd  etwa 
dem  Ati/uiv  des  Pampbilos  (vgl.  M.  Schmidt  Qnaest.  Besuch.  S.  LXXIff.) 
oder  (s.  Bapp  S.  160  f.)  einem  anderen  Bnche.  Aber  die  Art,  wie  Bapp 
(s.  S.  148  ff.)  sich  den  Gang  der  üeberliefemng  denkt,  ist  viel  zu  kilnstlich. 
Er  wideriegt  8.  107  £f.  zwar  (vgl.  A.  346.  36.i)  die  meisten,  sogar  noch  von 
H.  Peter  üeb.  d.  Werth  der  bist.  Schriftstellerei  v.  K.  Inba  II  (Heissen 
1870).  S.  8  gebilligten  Irrthömer  von  Rohde  S.  60-60,  welcher,  das  Gut- 
haben des  loba  bei  Athenaeos  (und  Pollui)  viel  zu  weit  ausdehnend,  an- 
nahm, dass  Inba  den  Trjphon  ausgeschrieben  habe,  treffend,  aber  seine 
mm  Theil  umgekehrte  HTpotheee  (S.  110  ff,  134  ff.),  dass  vielmehr  von  den 
drei  Zeitgenoasen  D.,  Inba  and  Trjphon  der  erstgenannte  (wie  er  schwerlich 
richtig  mit  Rohde  glanbt)  die  Biaiqtxij  tatoqia  de«  zweiten  (s.  dagegen 
Snid.  '/opas,  A.  264)  nnd  der  dritte  wieder  einen  von  ihnen  oder  auch 
beide  geplündert  haben  soll  (a.  d.  Tafel  S.  166)  ist  kaum  ein  Haarbreit 
besser,  s  Cohn  Philol.  Am.  XVII.  1887.  S.  465f  (vgl.  auch  Schoene- 
mann  a.  a.  0,  S.  TO.  A.  1),  und  einzig  wahrscheinlich  ist  vielmehr  die  An- 
nahme von  Cohn,  dass  Derjenige,  welcher  dem  Ath.  das  aus  Trjphon 
Stammende  zuf&hrte,  mag  es  nun,  wie  gesagt,  Pamphilos  oder  ein  Anderer 
gewesen  sein,  neben  Trjphon  fQr  seine  Zusammenstellung  anch  Aristokles, 
Inba  und  D.  verwertbet  hatte.  Und  ähnlich  wird  auch  in  XIV.  C.  34—41 
doch  wohl  nicht  Alles  mit  Hant  und  Haaren  ans  D.  sein,  üebrigens  vgl. 
A.  866  nnd  C.  80.  A  64. 


■,.\.<0(y 


i<^IC 


208     DreiBBigstes  Capitel.    Die  ep&teren  alei&ndrin.  v.  a-^Grammatiker. 

Axones'^)  und  den  6  BUcliern  wider  Cicero  de  r^tMica^'^), 
etwas  mehr  von  dem  Werk  xsqI  jraQOifti&v^*').  Ob  er  aber 
wirklich  ein  eignes  Bach  Ober  die  Stadt  KabasBOS  abfiasste,  er- 
scheint sehr  zweifelhaft^^').  Uogewiss  ist  auch,  in  welcher  Schrift 
das  erhaltene  längere  Bruchstück  über  spartanische  Branche  mit 
Polemik  gegen  Polemon  stand  ^"').  Nachdem  Didymoa  lange  Zeit 
übermässig  bewandert  worden  war,  ist  er  neuerdings^  für  einen 
„dämmen  und  urtheilsloseu  Vielschreiber,  welcher  Über  Dinge 
redete,  Ton  denen  er  Nichts  verstand",  erklärt  worden.  Diese 
Behauptung  ist  aber  entschieden  ungerecht.  Allerdings  hielten 
seine  geistigen  Fähigkeiten  nicht  gleichen  Schritt  mit  seinem 
kolossalen  Sammeläeisse,  er  ist  nicht  eben  reich  an  eignen 
Gedanken,  er  seigt  weder  als  Kritiker  noch  als  Erklärer  be- 
sonderen Scharfsinn,  und  wenn  ihn  auch  ein  gewisser  gesunder 
Menschenverstand  vor  vielen  seiner  Vorgänger  auszeichnet,  so 
bat  ihn  derselbe  doch  vor  manchen  Wunderlichkeiten  und  Ab- 


331)  Flut  Sol  1,  B.  Schmidt  S.  399  nnd  C.  26.  A.  100.  101. 

886)  Ämmian.  Marceil.  XX.II,  16,  16  aamittelbar  nach  den  A.  S65  angef. 
Wotteo:  qtti  in  «ÜW  VI  Jtbrit,  in  guibus  nonnunguam  imprrfecU  TuüiM» 
reprAmelit  Hllographos  imitatiu  scriptores  maledicos,  iudicio  doctarum  aurivm 
incuscOwr,  vt  immania  fremenlem  Uonem  putridulis  vocibat  <can«8>  catuiia 
longiut  circumiatrans.  Suid.  Tfäytivllot  .  .  .  vcqI  i^e  Knifmvas  xolittiae, 
ätmliyti  di  xä  diivfia.  Sonst  wird  diese  Schrjfl  nirgends  erwähnt 
S.  Schmidt  S.  399  f. 

886)  Eellad.  b.  PhoL  Cod.  279.  p.  630a,  lOff.,  Bekk.  J.  >«pl  «rn^cK- 
fH<5».    S.  Schmidt  S.  396— 398. 

837)  Steph.  v.  B;z.  'Aiäitv^aoi.  äitö  Ü  xov  KaßaKTjaöt  attiai  diSviuK 
yufxa  ovyxon^*  TOÜ  (tÖ?  Meineks)  Kaßaaoög.  nöXie  äi  cvti]  xov  O^pvoy/mc, 
jttfl  jjt  ßißUov  öiov  avriyQatjti.  Schmidt  S.  3G0f.  meint^  et  sei  diea  ein 
Tbeü  seines  Commentara  zam  IS.  Gesänge  der  Ilias  (e.  V.  368)  von  ab- 
sonderlicher ULnge  gewesen.  Derselbe  giebt  S.  361  f.  noch  andere  An- 
fflhraDgen  des  D,  bei  Steph.  wieder.  ~  Der  in  mehreren  HandschrifUn 
enthalt«De  nod  aus  einer  derselben  von  Mai  Iliodii  fiagmenta  et  pictnrae  etc., 
Mailand  1819  (s.  Hnltsch  S.  Tl.  Till  f.  X),  jeUt  aai  dreien  von  Hnltscb 
Heranis  . .  .  reliciuiae  (s,  C.  23.  A.  170)  S.  238— Sil  herau«gegebne  kleine 
Aufsatz  dtSvjiiOv  AXt^avSniai  itizfa  iiafiiäQtov  *al  xavia/mv  ^ilan'  hat  in 
Wahrheit  mit  D.  Nichts  ed  schaffen,  sondern  ist  einer  der  vielen  AaszOge 
aus  HeroD.  —  Die  Bemerkongen  dea  D.  endlich  Gber  attische  Demen 
(b.  Schmidt  S.  862— 36i)  standen  trotz  Steph.  Tgivettcii.  Jiidmeot  Si  «al 
JlBvfiot  TfiPiitf£g  ävajQäipovai  tov  Ifjiior  sicherlich  nicht  in  einer  be- 
sonderen Schrift  CAvayQtttpij  d^ntav),  sondern  in  seinen  Arbeiten  tbeils  in 
den  Rednern,  theils  za  den  Komikern. 

387'')  Atb.  17.  lS9d  — 110b;  es  fehlt  bei  Schmidt.  S.  d.  Nachtr.  n. 
A.  683.        838)  Ton  Bamer  in  der  A.  269  augef.  Abb. 

n,.,i,.,..>^.00'^IC 


DidjmoB  aas  ÄlexandreU.  309 

geschmacktheiten  nicht  bewahrt,  seine  Polemik  gegen  Euripidea 
ist  zum  Theil  kleinlich**"),  und  trotz  seiner  Reconstruction  der 
aristarchischeD  Hoinerrecension  ist  er  wohl  kaum  je  zu  eioem 
genOgenden  Begriff  von  den  Anforderungen  einer  methodischen 
Textkritik  gelangt.  Aristouikos  Terstand  denn  in  der  That  auch 
den  Ariatarchos  viel  besser  und  ist  da,  wo  seine  Angaben  von 
denen  dea  Didymos  abweichen,  in  der  Hegel  der  zurerlässigere 
Zeuge"").  Aber  auch  da,  wo  wir  die  des  Letzteren  nicht  durch 
die  dea  Erateren  mehr  controliren  können,  jene  tiberall  dann  zu 
verwerfen,  wenn  sie  den  Aristarchos  in  einem  ungQnstige»  Lichte 
erscheinen  lassen"^),  ist  eelbst  ein  verwerfliches  Beginnen"*). 
Dnd  die  geschichtliche  Bedeutung  des  Didymos  war  bei  alledem 
eine  ausserordentliche.  Die  Zeit  der  Neu  Schöpfungen  war  nun 
einmal  überhaupt  vorbei;  es  galt  vielmehr  das  wirklich  Ge- 
wonnene mit  Ausscheidung  der  Spreu  za  erhalten,  und  dazu  war 
er  vor  allen  Anderen  der  rechte  Mann,  wie  es  sein  ungeheurer 
und  nachhaltiger  Erfolg  gezeigt  hat.  In  Wahrheit  Hessen  sich 
aber  üherdem  solche  wirklich  in  ihrer  Weise  „grossartigen  and 
abschliessenden"  Werke,  wie  namentlich  das  Lexikon  zu  den 
Tragikern***)  und  das  zu  den  Komikern,  doch  auch  nicht  mit 
dem  „Sitzfleisch"  allein  ohne  Hfilfe  des  Kopfes  zu  Stande 
bringen*"),  und  war  er  auch  fdr  die  Dichter  in  der  Haupt- 
sache nicht  viel  mehr  als  ein  mit  dem  nSthigen  Redactionstalent 

839)  Bamer  a.  a.  0.  S.  3  (274).  Wilamowiti  8.  168 f.  A.  79  u.  bei. 
Treadelenburg  8.  66 ff.,  doch  vgl.  Treodeleubarg  S.  6Sff. 

340)  Wie  BOmer  gegen  Ludwiok  geieigt  hat 

841)  Wie  BOmer  that. 

343)  WiUmowitz  8.  167:  „das  lehrt  in  Wahrheit,  daaa  man  im 
Baaoe  der  Arial atcholotcie  in  keinem  gerechten  Urtheil  kommen  kann". 

848)  8.  flbar  dieses  Wilamowitz  8.  16b:  „Nicht  bloss  den  drei 
Tragikern,  nnd  zwar  allen  ihren  Dramen,  galt  dae  Lexikon,  es  nmfaaatu 
auch  die  anderen  namhafteren  des  fünften  JahthundertB;  jQDgere  aller- 
dinge nicht  mehr.  Ee  ecllUilerte  ihren  VocabeUchati  so,  dass  keineswegs 
bloss  die  glossematiscben  Worte  vorkamen,  sondern  anch  leicht  rerstAud- 
liche  Compositiouen  und  Ahleitnngen,  die  nur  eben  der  gewöhnlichen 
Sprache  fremd  waren.  Es  gab  für  sehr  viele  einielne  Verse  die  ErUärong, 
so  daaaa  also  der  individnell  gefftibten  Bedeutung  eines  sonst  gel&nflgen 
Wortes  gedacht  ward.  Es  zog  Gelehrsamkeit  aller  Art  heran:  natarUch 
aber  all  dies  ohne  Conseqnens,  wie  denn  eine  ErschOpfnng  des  Materials 
über  die  Erftfte  lücht  nnr  eines  Menschen  gegangen  w&re,  .  .  Wir  aber 
besitzen  nnt  den  Schalten,  der  uns  lehrt,  was  wir  verloren  haben". 

844)  Ich  konnte  nichts  Beaseies  thnn  als  in  dieser  scbliesslichen 
Wfirdigung  des  D.  Sttlck  IQr  Stück  Wilamowitz  S.  160—163  sa  folgen. 

SDiBBiHb,  gTl«ch..al«z.  LitL-Gaich.   IT.  14 


210    DreUsigstea  Capitel.    Die  ep&teren  alezandrin.  n.  a.  Grammatiker. 

BUBgerUsteter  Sammler,  bo  mnsste  er  doch  bei  den  Prosaikern 
erBt  leisten,  was  die  Rhetoren  der  atticistisclien  Richtung  noch 
nicht  vermocht  hatten,  nämlich  dos  Material  zur  Kritik  und  Er- 
klärung, wenn  auch  wiederam  vorzugsweise  sammelnd,  doch 
selber  erst  herbeizuscha£fen. 

Tryphon**^),  Sohn  des  Ammonioa"*),  Ton  Älexandreia**') 
war  ein  recht  eigentlich  liaguistischer  Philolog.  Uns  sind  noch 
BruchstQcke   aas    seiDen    Werken    Ober   Spiritus    {«tffl   itvev- 


846}  Arth.  V.  Velsen  TryphoniB  grammatioi  AleiandTisi  ft'aginenta, 
BeriiD  1863.  6.  Darob  diese  Arbeit  eind  die  frOberen  von  Mor.  Scbmidt 
De  Tryphone  AleiaDdriuo,  OeU  1S61.  8.  Stieble  Der  Grammatiker  Ti^pbon 
von  Aleiandria,  Pbilologug  Tl.  1861.  8.446—479.  Qraefeafaan  DeTiTphone 
Aleiandriao,  Eisleben  1862.  4.  Arch.  f.  Philol.  XVIII.  1863.  S.  278-307. 
604—623  ziemlicb  eutbebrlich  geworden.  Tgl.  auch  Beccard  S.  73  f.  und 
Bapp  De  Tryphoae,  Leipz.  Stud.  Tin.  S.  I07~1S6.  134—138,  b.  A.  831.  838. 

846)  Das«  dies  nicbt  jener  munittelbare  8chfller  und  Lebrnachfolger 
des  AriataTchoa  gewesen  aein  kann,  wie  nocb  Veiten  glaubte,  nnd  viel- 
mebr  die  Angabe  bei  Snid.  (s.  A.  347)  richtig  ist,  dass  T.  vor  nnd  nuter 
Angnstua  lebte,  steht  jetzt  nach  dem  Beweise  von  Bapp  a.  a,  0.  S.  107  ff. 
dafar,  daas  T.  vieirach  Didjmos  anffihrte  nnd  bekämpfte,  fest.  Im  Weient- 
licben  waren  also  Beide  Zeitgenossen,  and  T.  mag  etwas  jOnger  gewesen 
sein,  £nmal  da  eich  wenigstens  bisher  noch  nicht  heranagesteUt  hat,  ob 
etwa  nmgekehrt  in  andem  Schriften  DidTmoi  anch  wiedemm  ihn  herflck' 
aichtigte.  Dass  er  Schüler  von  jenem  gewesen  sei,  wie  Lehre  Aristarch,' 
S.  341.  'S.  322.  A.  334  nnd  M.  Schmidt  Didjm.  S.  6  behaupten,  wird 
nirgends  berichtet. 

847)  Said.  T^viftav  'Ap,p,aivCm  'Alt^avSfitis,  y^fifittrixöc  *tA  >aii]Ti]c(?), 
yxyormE  *ata  tove  Avtitinov  xfimmi  tat  n^irfffOf.  ncpt  jtXtovanpnv  tm 
iv  t^  AloXiSi  iialixtip  ßißlia  £'.  itsqI  *A*  xaf'  'Ofiqpm  9talt%xe>v  hkI 
Sifiaitidji  K(tl  TJirSäfa  %a\  'Ai%^äv^  «nl  taVt  aUotc  Xvi)t*otf.  xtgl  xr^s 
'£U^vav  iiaXixxQv  Hai  'Aty/eim*  «al  'IiiiQuüov  kuI  'FrniFa»  «dl  J»fi^«»«'(?) 
«dt  SvpaHovaiaiy.  xtgl  t^s  Iw  »lUeatu  dpuXoyias  «'■  ^ff^  '^  ^^  ti4fiia 
ävaloyias.  aeql  övofuitav  jaeant^ttow  a.  iTEfl  ^rifMX»9  avaloflat  pai/v- 
tovmv  tt',  Ktgl  fijiiättav  iy^Utitiäp  %al  äxa^ef^^nto«  Mtil  it(io«xmm%mr 
xal  EexTiHCDv  xbI  änläe  xtfpciai'.  ntQl  öi/9oyiia<p{at  Hai  *<•*'  i'  oötj  Cqioo- 
filrm*.  «iqI  xvfVfurTav  %al  TQoxmv.  *al  äUtf.  Die  in  die  Augen  springende 
Teiworrenheit  dieses  Bacherverzeiclmissea  EUvOrderst  im  Eweiten  und  drittm 
Artikel  ist  scbon  von  Bernhard^  hervorgehoben.  Ausserdem  s.  A.  361. 
859.  363.  Tgl.  noch  Et.  Qnd.  Bäravaoe.  Tgv^av  h  «eC  ^fifMovoe  (1.  Upftnfiov 
mit  Schmidt  S.  10  und  Stieble  S.  446,  A.  6).  Hit  Recht  tmterscheiden 
Stiehle  S.  448  and  Telsen  S.  3  von  diesem  T.  den  Sohn  des  Harpokration 
(GL  M.  dävtttyv.  S47,  64,  wo  o  'AiitxiyttCmvot,  Et.  Oud.  ^«fviiov.  1B4,  SS,  wo 
ö  'AfTtongatiov  flberliefert  ist),  w&hrend  Graefenhan  Qesoh.  der  cl.  Ph.  I. 
8.  402.  A.  86.  Arch.  f.  Ph.  a.  a.  0.  8.  61Tf.  und'Schmidt  S.  10 f.  ihn  fOr 
denselben  halten. 

n,.,i,.,..>^.00'^IC 


Tryphon  Ton  Ateiandreia.  211 

finrrai')*"),  über  attische  Pro8odie(»eplWiTtx^?Äpoffo)tf/ag)'^*), 
über  die  Analogie  iß  den  einsilbigen  Wörtern  (xtgl  t% 
iv  (iovo«vi.X4ißoig ivaloyiagy^^,  Ober  die  Analogie  indenDecli- 
natjonen  («spl  r^g  iv  iii£«t«iv  £iva)ioy{as)'^%  ober  die  Artikel 
(xsqI  ff ^pow) '■''*),  Über  die  Pronomina  (arepl  ivTCM'vpöiw)'"), 
über  die  Personen  {«iqI  x^offAxetvY^),  über  das  Participiam 
(«epifWTOx^s)*"),  Ober  die  Praepositionen(9rEpls(>oW0Ea»')''^, 
über  die  Conjunctionen  (mpl  ffin/ff/fffiaw)'"),  über  die  Ad- 
Terbia  (itspl  Artppij^MtroH')'**),  über  die  Verbalmodi(?)  («epi 
^(uharv  iyxXtrix&vY'''),  über  die  Analogie  der  Verba  bary- 
tona (ncffl ^futtcav ivttXoyiag ßat/vröfav)""),  über  die. Probleme 
der  Orthographie   (»£pl  äp^o^'^tafpuics  xal  täv  iv  am^  Sijrow- 


346)  Fr.  1 — 6  VcIb.  (Fr.  6  auB  einem  Icleioen  Anfsatz  m^l  tov  q,  nov 
Saeiwrttu  sul  xov  ^ilo^iat  in  einem  Wiener  Codes). 

349)  Pr.  7—19.    Das  8.  6.  ciürt  Ammon.  de  diff.  toc.  p.  S2  =  Fr.  12. 

850)  Fr.  fiO.  T.  bek&mpfta  liisr  dicgeuigen  GTammatiker,  «eiche  in 
dicBen  Wertem  jede  Analogie  beatritten.    Vgl.  A.  1S6. 

S61)  Fr.  81.  JedeoMlB  wobl  nnr  ein  Theil  dieser  Schrift  war  die  bei 
Said,  neben  ihr  aa^eftthrte  Abb.  «i^l  t^e  h  tvB-tla  ävaloytaf.  Aasaerdem 
bemerkt  Velien  8.  S:  „proaU  dubio  libri  itii/lt^eir  %l{ttiaiv  ävaloy^nc,  ntfl 
tije  ir  tittia  ävaZoyias,  fortasit  ttiam  iUe  «epl  tijs  i*  povoofUrijäoie  ö»a- 
loyAie  maioriB  catutdam  operis  de  casuum  analoipa  cotucripti  membra  dit- 
iecta  exittimandi  titnV'. 

362)  Fr.  12—27.  Vgl  Velaen  S.  24:  „ai  quid  e  fragmentis  eoUigtre 
licet,  Tryphtmi  »oliun  praepogitivwi  et  pottpoiiUvn»  articuti  eogtUti  fuenmt. 
aide  qiMd  tw  Tryphtmis  nE«)  xn^räv  lfUa>*  libeäo  §.  32"  (a.  A.  870)  ,firU- 
cmIo  pronomen  opponttur  etc.". 

865)  Fr.  28—87.  Dieser  Titel  iit  nicht  aoadrOckUch  überliefert,  aber 
1.  A.  868. 

8fi4)  D.  b.  ohne  Zweifel  des  ProDomens  nnd  Verbnmt,  s.  Veiten 
8.  81.  Fr.  89. 

SOG)  Dieeer  Titel  ist  von  Telsen  8.  88  enchlouen  aas  Pr.  SB  bei 
Priician.  XI,  1. 

866)  Fr.  40. 

SG7)  Fr.  41—61.  Der  Titel  eracbeint  nni  bei  Apollon.  de  eeni.  p.  496, 20 
-=  Fr.  47. 

858)  Fr.  62—77. 

869)  Fr.  78—90.  In  Beeng  aaf  den  Tiet  nmAnglicheren  Titel  bei  Suid. 
(A.  U7)  bemerkt  Velsen  S.  64  mit  Recht:  „libri  a  Suida  tradita  ingcriptio 
NWM  ai  ipso  Tryphone  profteta  sit,  dubittmdi  euppetit  cmtwa.  nam  aut  separa- 
tomm  vohiminttm  nomina  aiä  juae  eivsdem  fuerint  partts  Icxicographua  Hie 
iMMiM  «N  tittdtMM  con0littina$te  videUir".  Aasdrflcklich  Qberliefert  ist  nämlich 
der  «bige  knrse  Titel  allerdinga  nicht,  n.  vgl.  d.  Nacbtr. 

860)  Fl.  81(?). 


312    DreiBBigateB  Capitel.    Die  apäteren  ajeiandrin.  □.  a.  Gramm atiker. 

fidvajvy^*),  fiber  die  abgeleiteten  Nomina  {jisqI  xoqo- 
MJftojv) *^),  über  die  alte  Schreibweise  {«tpl  &Qjia^'^^  ^'"'" 
yvtä«Q)g)'^'),  über  die  Sptachreinheit  («Epl  'SAAijvtUfiOij)"'*), 
über  masiacbe  Bezeichnungen  (itepi  Övoficffiör)'^^),  über 
Pfansennamen  {^hitäv  Cezopiay^^),  Über  Thiernamen  (jtcffl 
fpow)^'),  «£pl  tfj;i2fi((ro)»'"'*)  bei  ApoUonioa  Dyskolos,  Hero- 
diands,  ÄtheDaeos,  Ämmooios  und  Änderen  geblieben.    Erbalten 

sei)  Fr.  S2 

3S3)  Fr.  83—93.  Aub  deneelbea  gebt  barror,  daai  T.  hier  ToringB- 
weiee  von  Bigennamen  handelte. 

363)Fr.  91-tOl.  Herodiän.z.  T,  132  (=i=Fr.  94)citiitdas  t.B.  UebrJgenB 
s.  Velsen  8.  102:  „addarrtus  nunc  libros  «ifl  iiJk  'EVi^»iiir  dialiutov  et 
jtrpl  'EUijciBftoü  (vgl.  A.  864),  (um  Ktgl  xäv  mif'  'O^tiQip  Sialixtair  et  «efl 
BQxaias  ävaytiäctmi,  gm  procul  dubio  ettam  in  Crom.  An.  Par.  I.  p.  7,  1 
signißeanlur,  fortasse  eogdem  ose". 

864)  Fr.  105—108,  Bämmllich  aus  Ammon.  de  diff.  voc,  welcher  p.  40. 
166  iv  n^fimo)  xtgl  'EJUijvtaftoü  citirt  Es  ist,  wie  eben  bemerkt,  wohl 
dasselbe  Werk,  welches  Said,  xigl  lijc  'EU^vm»  3iaU*tov  nennt  (s.  auch 
Velsen  S,  71).  Vgl.  Et.  M.  p.  331,  37,  wo  'JEU»j*w(iöe  so  deßnirt  wird: 
tÖ  Kod''  "EUijvttc  9iuXiysa9ai,  tavtiett  lö  daalonimmt  Mal  äßaiipaiiiatas 
äiaicytii^ai. 

S65)  Fr.  109—116,  fast  aUe  aus  Ath.,  h.  IV.  tT4e.  iv  tgirrp  «efl  ö*o- 
paaiiv  (iort  3f  zo  avyyfapiia  ittfl  avläv  »al  ofyavatv)  %.  z,  X.  (s.  C.  20. 
A.  63).  Vgl.  Velsen  S.  76:  „verba  iatl  —  öjy.  not»  sdum  ad  tertium 
librum  .. .  referenda  esse  salisgvaeidem  XIV.  634d(^Ft.  110)  eseeundo... 
servavit  demonitroMt".  Das  2.  B.  wird  aach  XIV.  618c  (—  Ft.  109)  an- 
geführt und  ohne  Zweifel  dasselbe  Werk  XI.  60Sd  (Fr.  116)  'OvottaTtnä 
genannt.  Bapp  S.  107  fr.  fahrt  im  Gegensatz  za  Bohde  (s.  A.  333)  den 
ganzen  Abschnitt  IV.  C.  76—81.  I76b— lS3e  (wo  onter  Anderen  Ariatokles 
nad  luba  citirt  werden)  nebst  den  Fafallelen  bei  Poll.  IV,  68  ff.  nnd  des- 
gleichen SIV.  618c— 620a,  629c,  i^v  d'  uhÖmvov  —680a  (mit  AoBnahm« 
TOD  699d.  i  XQiioäntvoi  —  Masidovinäv)  nebst  Poll.  IV.  63ff.  99fr.  aof  das- 
selbe zurück,  gioaBeutfaeils  nicht  mit  Unrecht,  doch  s.  hiegegeu  nnd  darDber, 
wie  die  Anszflge  ans  demselben  an  Ath.  nnd  Pollnx  gelangten,  A.  333,  und 
jedenfalls  ist  es  Bapp  schwerlich,  wie  er  S.  124  meint,  gelungen  die  Be- 
hauptung von  Westphal  Qesch.  der  alten  Unsik  S.  96.  167  zu  recht- 
fertigen, dass  ausnahmslos  Alles,  was  sich  Aber  Maaik  nnd  Mnsikinatrumente 
bei  Poll.  findet,  aus  T.  stamme. 

Sfl6)  Fr.  116-120,  wiederum  fast  alle  ans  Ath.,  welcher  III.  T8a  (>«  Fr.  1 19) 
Iv  Btvti^ai  ^üxmv  totot/iitt,  dagegen  UI.  109b  (»  Fr.  117)  h  loli  <totiaoii 
und  114b   ("  Ft.  116)   iv  aetozip    (frtinxmv   citirt.     Vgl.  ancb  C.  26.  A.  16. 

867)  Fr.  121  b.  Ath.  VIII.  884  f.  ^v  to^  xi«i  Eoiaiv. 

368)  Fr.  123-126.  S.  Velsen  S.  90:  „Tryphtmi  quid  «jrtjua  valittrit, 
protulisse  arbitror  Siom/gium  Tkracem  p.  635,  21  sqq.  (g.  12.  p.  29,  6  sqq. 
Uhl.):  «i^fMEio:  Sl  övonäzcov  iutl  x^la '  avlDtrv,  avT^itov,  jimfat'ip9BTOt'  . . . 
Tiäv  3h  at)ti9ltio*  ditKpoiicti  eht  xiaaaftt  *•  x.  X.". 


..>^.00' 


.^le 


Tr^phon  von  Alesandreiit.  213 

ist  tins  ferner  eia  Büchlein  Ober  Abwandlungen^,  m^l 
7ta&&v  Xi^sßiv  oder  xsffl  t&v  xa%^S>v  t^q  Xi^Eeig  betitelt,  ein 
dürrer  byEantinischer  Anszug  aus  einem  umfänglicheren  Werke 
von  ihm'"*),  ein  anderes  nt^l  (lirQiov,  von  dem  ein  Gleiches 
gelten  mag"'),  endlich  zwei  nicht  wenig  Ton  einander  yer- 
schiedene  nepl  z^6nav,  die  aber  vielleicht  auch  nicht  einmal 
in  dieser  mittelbaren  Weise  von  ihm  herrühren,  jedenfalls 
wenigstens  nicht  beide''').  Spurlos  verloren  gegangen  sind  da- 
gegen seine  Werke  über  Dialekte'"),  über  die  Comparativ- 
bildungen  («epl  &vo(idtiin'  avyxffin.xäv)  und  «epl  dvofiäzav 
j;ß(ia)(rijp(öv^'*).  Er  gehörte,  wie  schon  die  Titel  lehren,  zu 
den  strictesten  Anhängern  der  Analogie,  unter  seinen  Schülern 
war  Habron  der  bekannteste'^^);  gleichfalls  als  grammatischer 

869)  Ich  wciaa  keinen  beaseren  dentacbeD  Anadmck  für  diese  «ä^i], 
wie  llltfipis,  (!«0K<Mi^,  naflftjtrmaig  n.  s.  w.  von  Bachetaben  zn  finden. 

370]  VerachiedeD  in  verschiedenen  HondscbrifteD.  Deber  die  Aueg&ben 
e.  Velaen  8.97:  „primustdiditConit.LaKoria, poateum  Vcdegiaims Bolganitis 
et  Alexander  Scotus;  nostio  saeculo  e  codiee  guodam  Oaleemo  repetüttm  vide- 
mus  in  Mm.  Cantabr.  a.  J81i.  e  Trypkone  procul  dubio  ftuxerunt  et  t'Ha, 
guoe  nunc  »n  Moschopuli  Opusc.  p.  27—31  x*pl  nofrröv  Uitmr  itacripta 
leguntur".    Veiten  hat  aas  diesem  Bflchlein  Fr.  130—134  gezogen. 

871)  Noch  nngedruckt  bia  auf  Fr.  13B. 

878)  Daa  eine,  zuerst  von  Blomfield  ana  einem  Cod.  Gateauns  im 
Mna.  orit.  Cantabr.  I.  18U,  dann  in  einer  anderen,  nicht  wenig  abweichen- 
den, ohne  Namen  des  Urhebeca  aaftretenden  Recension  aus  einem  Brealaner 
Cod.  (Behdigeranna)  von  Paaaow  nnd  Schneider  im  Brest,  krit.  Mns.  1880, 
aas  einer  anderen  Handschrift  von  Titie,  der  es  verkehrt  dem  Moschopolos 
beilegte,  in  Hoschop.  Opnac.  gramm.  18Sfi  herausgegeben,  iat  von  Walz 
Bbet.  Gr.  TUE.  8.  786-760,  welcher  fOr  die  letztere  Redaction  noch  einen 
dritten  Codex  (Ambios.  Ä,  115)  benutzte,  und  Spengel  Rhet.  Gr.  III. 
S.  189—414  vielleicht  mit  Bnn&herndem  Recht  dem  T.  belaasen,  daa  audere, 
von  Boiesonade  Anecd.  Gr.  III.  1881  ans  zwei  Pariser  Handschriften 
(2651.  2939)  veröffentlichte,  ähnlich  auch  noch  in  anderen  Codices  enthaltene 
(S,  761-778  Walz,  S16— 226  Speng.)  dem  Gregorios  von  Koriuth  beigelegt. 
Finokh  Zu  Tryphon  ntgl  ifönoiv,  Philologus  XXI7.  1866.  S.  SS7  — 443. 
732-784.  B.  Volkmann  Observationes  miacellae,  Jauer  1872.  4.  S.  14  f. 
Noch  vgl.  Walz  B.  a.  0.  8.  727:  ,^uanlum  grammatiei  in  Trifphonh  nomine 
luaerint,  argumenlo  est  eod.  l'ari».  2087,  in  quo  eommenfatio  de  tropit 
Tryphonig  nomen  prae  se  ferent  ^niti^an  habet  senw  non  v-rbis  cum  recen- 
gione  Boiggonadiana  consentieni,  troporum  vero  expositionem  e  Georgia  Choero- 
bateo  expilatam", 

873)  B.  A-  847. 

374)  S.  A-  847  nnd  Velaen  S.  102  f. 

876)  S,  die  Stellen  bei  Velsen  8.  3.    Da  Snid.  "APfiav  figii  ^  'Pöiios, 


:,^^,00' 


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214    Dreiaiigetoa  Capitel.    Die  Bpätcren  alexaudrin.  u.  a.  Grammatiker. 

Schriftsteller  wird  auch  sein  Sohn  oder  Schfller  oder  Sohn  und 
Schaler  DionjsioB  erwähnt*'*). 

AristoDikos"^  von  Alesandreia"**),  vielleicht  noch  etwas 
jünger  als  Didjmos*"),  schrieb '^ffuvrttxrfijf  &vo(tät(ov  ßißiiais', 
d.  h.  über  Nomina,  in  denen  unzalässige  ZasammeostelluDgeu 
von  Buchstaben  Torkommen'^),  ferner,  wie  geeagt'*'^),  über  die 
Gründe,  weashalb  Aristarchos  zur  Iliae  und  zur  Odyesee  dies 
oder  jenes  seiner  kritisch -exegeÜBchen  Zeichen  gesetzt  hatte, 
Sfpl  arjfisiav  'IXiäSog  xal  'OSvOdt^as'^^,  ferner  darüber, 


■fgafiiiazixöe, p^fhjTije  Tfvipaivos,  ieo/püvtvatv  iv'Päfi^  schreibt,  bo  grOndetei 
sich  wohl  hierauf,  dass  Christ  Qr.  L.-G.'  S.  624  ohne  Weiteres  behauptet, 
anch  T.  Eelbet  habe  in  Rom  gelehrt;  ob  dies  wirklich  der  Fall  war  odernicbt, 
kJtimeD  wir  nicht  wissen,  wie  Hillacher  a.  a.  0.  B.  S86l  (A.  8)  mit  Becht 
urtheilt.  Aber  auch  HilUchers  eigne  Combiiiation:  ,J}tiplex  significatio 
^gv^  ^  'Födioe  irtde  expUcalur,  tU  (Habro)  natione  Fhryx  Bhodi  ttudiü 
vacacerit  ibique  mnolutrit,  atque  cum  de  loco,  uM  Trypho  artem  proftwa 
Sit,  nihil  tradatuT,  hinc  Bhodi  tum  docuisae  eolligo,  tpio  fortoise  secviut  nt 
Dionysiwti  Tkractm  Älexandria  emigrantem"  ist,  wenn  auch  ganz  an- 
spiecbeud,  doch  immerhin  sehr  unsicher. 

3T6)  'O  coö  Tfitiipmvo;,  s.  wiedenun  die  Stelleu  bei  Velsen  S.  2. 

377)  Fiiedlaeuder  Aristonicns  ans  Aleiandria  in  Pauljs  Realenc. 

378}  Suid.  'Aiftat6vt%as  'Alt^Kvdiifie ,  yqa^axt%6s.  lyfaift  ntpl  xär 
«Tjfiffmv   fäv   Iv  t^  Oeojovia  'HmoSov   xsl  tmv  %^s  'Hüiioe  Mtl  X)ivaiitÜ!S, 

376)  Darans,  daas  Strab.  I.  S8  sagt  'jlpiO[dvi.KDe  filv  ov»  o  %<f&'  ii^ig 
y^nfiftaiiHÖc  K.  1.  l.,  folgt  dies  freilich  noch  nicht.  Aber  daTon,  dass 
DidjmoB  in  seinem  Herstellongs versuch  der  aiistarchiacben  Beceiuion  tos 
llias  und  Odyssee  irgendwie  auf  die  analoge,  aber  sich  in  engeren  Qrsinen 
haltende  Schrift  des  Ä.  Rücksicht  genommen  hfitte,  findet  sich  keine  Spur, 
und  das  wQrde  doch  wohl  geschehen  sein,  wenn  sie  damals  schon  existirt 
hatte.  A.  brauchte  umgekehrt  eben  wegen  jener  engeren  Orenaen  auf 
jenen  Versuch  des  D.  keine  Bücksicht  zu  nehmen;  ob  die  Tersuche  sa 
zeigen,  dass  er  es  dennoch  gethan  habe,  geluagen  sind,  laue  ich  dahin- 
gestellt, da  ich  mit  der  Uineinziehnng  des  A.  in  diese  meine  Darstellnng 
ohnehin  die  Oreneen  derselben  schon  Qberachritten  habe. 

380}  Lobeck  Faraiip.  8,  30. 

381)  C.  16.  A.  HO. 

883)  S.  A.  286.  378.  Oiion  p.  91, 16ff.  iv  t^  «ml  ainuim-  toi  'Ofiijpoo . . . 
iv  Tip  aigl  oijfulbi'  'OSvaatiag.  119,  S7.  iv  loic  oigfif/oif  toö  xait^ov.  Der 
eigentliche  Titel  war  wohl  «tfl  'jftnäf%ov  «jjiuimv  Ofi^poo,  s.  Lehrs 
Amt.'  S.  7ff.  'S.  6ff.  Die  auf  die  llias  beiaglicben  üebenerte  hat  Fried- 
laender  Äristonici  ircpl  ainieiiap  'lliäSot  reliquiae  emendatioret,  QottügeD 
1868.  e.  (TgL  W.  C.  Eayser  Fhilologos  XXL  1866.  8.  832-337),  die  sur 
Odyssee  gehörigen  Carnnth  A.  ir.  o.  'Oi.  reliqaiae  emendatiores,  Leipii); 
IB69.  8.  (TgL  d.  Rec.  y.  G.  Schömann  PhU.  Anz.  VL  1874.  S.  137  — U8) 


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AriatoDikoB  von  AJesandreia.    Tbeoo.  215 

iressholb  er  in  der  paeudo-besiodeischen  Theogonie  eiD  Gleiches 
getban,  xcqI  täv  eTjiieiov  vmv  ivt^  &soyovia'HtSi63ov^'''), 
und  nichi  minder  in  den  Werken  und  Tagen^^**)  aber  auch 
Commentare  zur  IHas  und  Odyssee"^)  and  zaPindaroa^. 
Sein  Sohn  Ptolemaeoa  war  gleichEalU  Qrammatiker  und  lehrte 
gleich  ihm  in  Rom^, 

Theon**'),  der  Sohn  des  Artemidoroe***),  er^nzte  die  com- 
mentirende  Thätigkeit  des  Didjmoa,  indem  er,  wie  wir  bereits 
wiederholt  geaehen  haben,  die  seine  den  älteren  alexandrinischen 

geBammelt.  Eine  Probe  von  einer  ReooDBtraotioD  der  letzteren  gab  vorher 
Sengebaich  AriBtonicea,  Berlin  1656.  4.,  a.  FriedUender  Jahrb.  f.  Pfa. 
LXXVn.  1616-21  und  W.  C.  Eujeer  o.  ft.  0.  3.  337  — 84S.  —  ROmer 
Za  den  ScboJien  dei  AriBtoniciu,  61.  f.  bajrr.  Q;mnw.  XII.  1816.  3.  13—18 
D.  bea.  in  der  A.  S69  a.  6.  angef.  Abb.  W.  C.  Kajaer  Ariitoaikos  %a  Born. 
IL  Sil,  15.  X,  M,  Philologns  XV.  1800.  3.  644— M«. 

383*")  S.  A.  S78.  Orioa  p.  06,  37  ff.  h  loi'c  aijiuüut  'HatiSov,  vgl. 
C.  16.  A.  121.  Die  üeberreste  hat  Flach  in  den  beiden  dort  aogef.  Abhh. 
Jahrb.  1  Pb.  CIX.  S.  818—822  (bot  Theog.)  nnd  CXV.  a  431—440  (in  den 
'^pO  gMammelt. 

884)  Ei  Gnd.  848,  26.  K^MOt.  iv  vxoftv^fiait  'lXti9os  'Afiototliutv. 
Strab.  a.  a.  0.  iv  rote  xifl  tov  Mcvtläov  xXävtit  —  Comm.  z.  Od.  9.  In 
diewn  CommenUren  zeigte  er  onter  Anderem  eine  reine  mTthologioche  nnd 
geographiacbe  Gelebnamkeit,  wie  aus  den  vorhandenen  Sporen  ihrer  Be- 
nntznog  bei  HerodiaDoa,Het7chioB,3erTiu0,Enetathio8  and  Anderen  (t.Lehrs' 
S.  &— 1,  'S.  6 — 6)  enichtUch  ist.  Auch  die  verderbte  Stelle  bei  Ammon. 
p.  108  (—  Kallim.  Fr.  524)  ist  jedeu&Us  nicht  mit  Valokenaer  S.  181 
ottd  Lehn  S.  8  (6)  lo  zn  varbeaBem,  ah  b&tte  Ä.  auch  einen  Commentar 
tnr  Hekale  des  Kallimachot  geschrieben,  sonderti,  mag  nnn  der  Ueritellongi- 
versach  von  0.  Schneider  Callimachea  II.  S.  672  TollBt&ndig  das  Richtige 
getroffen  haben  oder  nicht,  licher  besieht  sich  auch  dies  Citat  aaf  den 
inr  Odyssee,  und  swar  vielleicht  zn  s  {ip  im>}t,vr^xi  i-  JCttJUi'fMjoc  fdr  (v 
vxofiv^ftan  itäXtvl  a.  Schneider  a.  a.  0,).  Daes  kein  Grund  ist  auch 
Commentare  eu  Hesiodoa  ansnnebmen,  leigt  Lebrs  S.  7  (6). 

386)  Sehol.  Pind.  OL  I,  88.  lU,  31.  VII,  153. 

386)  Ath.  XL  481d  nnd  Scbol.  A  IL  ^,  428.  ilioIirMtoc  ö  «ov  'Am- 
enmUov.  Bei  Seid.  nTolt/mtoe  i  U^mofAtev  toi  y^af^cctixoü  saiij^ ,  xal 
tcitis  r^ftfMitixöc.  öfif  0)  äi  ixtBtirutwzo  iv  'Fcöfis  i^t  ans  demselben  sein 
Täter  geworden.  Denn  »war  kann  ja  Letzterer  auch  Ptolemaeos  gehaissen 
haben  nnd  ancb  schon  Giammatiker  gewesen  sein;  dass  or  aber  auch  schon 
in  Bom  lehrte,  ist  nnglaich  weniger  wahrscheinlich,  wenn  man  bedenkt, 
dass  es  nach  dem  Vorgang  des  A.  ohne  Zweifel  auch  deascn  Sohn  that: 
das  Sit<fu  zeigt  also  wohl  deutlich  die  Verweohtelung. 

387)  Abrens  Bncol.  Or.  IL  S.  XXVU— XXXL  C.  Giese.De  Theone 
grammatico  eiusque  reliqnÜs,  Münster  1BS7.  6.  Doctord. 

388)  S.  A.  807. 


Diizcdtv  Google 


316    Drciasigstea  Capitel.    Die  BfAtere»  aleiaDdrin.  n.  a.  GTammatiker. 

Dichtem  LykophroD^*^,  Theokritoa"»),  Kallimachos  für 
dessen  AlTia^^%  Äpollonios  dem  Rboder^"^)  und  auch  noch 
dem  NikandroH^  zuwandte.  Daneben  beschäftigte  er  eich 
aber  auch  mit  den  classischeD  Dichtern,  schrieb  gleich  Didymos 
ein  Lexikon  zu  den  Komikern^,  vielleicht,  wie  Bchon  be- 
merkt wurde *''^),  gleich  dem  Commentar  zu  den  Jhia  des 
Kallimachos  nur  eine  Vollendung  des  TOn  seinem  Yater  begonnenen 


389)  S.  C,  9.  A.  43.  M.    Weiterea  bei  Giese  8.  50  f. 

390)  S.  C.  6.  Ä.  76.  Etym.  Aogol.  p.  VIII  Bitschi,  iv  vxofivqpK»  im  tls 
fttötetTov  (Tgl.  Scbol.  Theoer.  1,89).  Weiteres  b.  Qieae  9.  4!— 46,  der 
mich  das  A.  207  angef.  Bruchstück  Et.  M.  'Agfiös  hieher  sieht 

391)  S.  C.  13.  A.  99.    Giese  S.  49f. 

393)  S.  C.  14.  A.  72.  74.  75.  C.  27.  Ä.  »0.  B9.  Vgl.  Giese  8.  47—49. 
Daraus  erklärt  sich  denn  auch  die  gelegeotlicbe  aafhllende  UebeTeinitimmung 
in  den  Scbolien  zn  dieaem  nod  zu  Tbeokritoa,  s.  Abreos  a.  a.  0.  S.  LXIV, 
vgl.  C.  14.  A.  17.    C.  22.  A.  86.  234. 

893)  S.  C.  10.  A.  1S6.    Giese  S.  46  f.    Vgl.  A.  262. 

894)  Hesycfa.  Praef.,  n.  A.  281.  Die  natflclicbste  Aualegnngdieaer  Worte 
iat  allerdings  die,  dau  er  auch  einea  zu  deo  Tragikern  verfaNt  habe,  aber 
noUiwendig  ist  sie  nicht,  und  von  einem  solchen  ist  sonst  keine  Spur,  da 
die  heillos  verderbt«  Stelle  Heaych,  'Ayväict,  auf  welche  Ruhnken  bei 
M.  Schmidt  Qnaest.  Hesych.  S.  XXII  und  nach  ihm  Welcker  Rhein. 
Mos.  1884.  S.  287  eich  stütaten,  als  solche  nicht  gelten  kann,  a.  Ahrens 
S.  XXIXf.  Giese  S.  B3— 64.  Freilich  giebt  ei  anch  nur  iwei  aosdrück- 
liche  Citate  dea  Th.,  »eiche  sich  aaf  das  Komikerlexikon  beliehen:  Heejch. 
Zx/inlot.  Pbryn.  p.  377  Lob.,  s.  Giese  S.  64  f.  Gegen  die  Vermuthung  von 
Naber  Proleg.  ad  Phot.  lex.  S.  9,  in  Wahrheit  habe  ein  aolchea  von 
Didjmos  selber  gar  nicht  eiistirt,  sondern  das  sogenannte  Eomikerlexikon 
desselben  sei  in  Wirklichkeit  das  des  Th.  gewesen,  welches  dieaer  aus 
den  Commentaren  des  D.  ausgezogen  and  etwa  Bieitos  ^i^  luifuxij  %axit 
jiSviio*  betitelt  habe,  s.  Giese  S.  esf.  Aber  die  eigne  Terrnnthang  too 
Gieae  8.  63  f.  nnd  achon  von  U.  Schmidt  Didjm.  S.  6,  nach  welcher  die 
betreffende  Arbeit  des  Didymos  nnd  des  Th.  gleich&lls  EosammenfalleD 
wQrde,  indem  Ersterer  sieh  der  BeihDlfe  des  Letzteren  bedient  hatte,  ist 
um  Nichts  besaer  begrOndet.  Naber  nnd  Giese  stfltzen  sich  dabei  gleicb- 
mllBsig  auf  die  hdchst  anfffillige  nnd  vielleicht  (s.  Schmidt  Didym.  8.  71) 
verdorbene  Stelle  Sohol.  Apoll,  ßh.  IV,  9T8  h  t^  Kmitm^  liUt  ij  mpr 
ftiitm,  welche  auch  von  Hngo  Weber  De  Hes;chii  ad  Eulogiam  epiatnla, 
Weimar  und  Halle  1865.  4.  zn  der  nicht  minder  gewagten  Vermatfaong  von 
Bwei  verschiedenen  Aasgaben  vom  Tragiker-  nnd  vom  Komikerlexikon  de« 
Didjmos,  von  denen  die  lediglich  alpbabetisob  geordnete  i  «vfiftiKios  ge- 
nannt worden  sei,  ausgenntit  ist  (vgl.  d.  Bec.  v.  H.  Schmidt  Jahrb.  f.  Ph. 
XCL.  1866.  S.  749—764).  Einstweilen  wenigstens  wird  die  Ausflfottng  der 
an  neidendi  hier  das  allein  Biohtige  sein. 

896)  S.  A.  211. 


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Theon.  217 

Werkes,  feroer  einen  Commentar  zur  Odyssee^  und  vielleicht 
auch  ZD  Pindaros^^').  In  seiner  Auslegung  des  ÄpollonioB 
fasste  er  allem  Anschein  nach  aasBchliessHch  die  mythologische 
und  mythographische  Seite  ins  Auge,  und  zwar  dergestalt,  daas 
„das  Object  unter  der  Fülle  des  herbeigeholten  Stoffs  fast  ver- 
schwindet und  nur  die  Frage  nach  den  Quellen  des  Apollonios 
die  Erklärung  des  Dichters  wirklich  angeht"*^),  und  nicht  anders 
oder  doch  nicht  viel  anders  wird  er  auch  bei  Lykopbron  und 
KallimachoB  zu  Werke  gegangen  sein.  Dass  er  im  Uebrigen 
aber  doch  auch  die  eigentliche  Qrammatikerthätigkeit  nicht  ganz 
vernachlässigte,  zeigt  sein  Komikerleiikon ,  und  anch  sonst  sind 
einzelne  Spuren  seiner  Beschäftigung  mit  der  Worterkläruu'^  und 
Accentuirung  aus  seinen  homerischen  und  sonstigen  Commentaren 
geblieben*"*).  Wenn  es  flbrigens  wirklich  von  Didymos  gilt, 
daas  er  den  seinen  den  Text  beigab,  so  wird  es  auch  von  ihm 
anzunehmen  sein.    Seine  Schale  in  Rom  fibernahm  Apion*""). 

396)  Et.  M.  Ilvtltit.  B.  Iv  vnofivijfioii  'OSvaatiag.  Et.  ÄDgel.  p.  XII 
Ritacht  J69V.  iv  vnoiiv^pati  Sicavot  t!s  iijv  'OSvaafititi.  Vgl.  Gramer  Aaecd. 
Par.  IV.  8.  61.  h  ixoiiv^titi  . . .  8iarog.  Et.  M.  '.^Kfifjvoe.  Stepb.  'Tatpjjcia. 
AfareDB  S.  XXVm.   Gieae  S.  3S-4t. 

897)  Schol.  Ol.  T,  48,  vgl.  C.  SS.  A.  884.  Ob  dies  jedoch  aaa  diesem 
Scholian  geBcbloBiieD  werden  darf,  ist  aebr  fraglich,  i.  Qieie  S.  41  f 

S98)  V.  Wilamowitz  Eurip.  Herakles  I.  S.  160.  Vgl  auch  Gieee 
S.  66  f.  and  C.  14.  A.  76. 

399)  Gieae  S.  67.    Ahrena  S.  XXVIII  ff. 

400)  Stiid.  'Aximv,  B.  A.  807.  Tb.  dSrft«  hieraacb  inr  Zeit  dea  Tiberina 
gestorben  sein,  1.  S64  u.  Snid.  a.  a.  0.  isaÜSivei  Si  (Wni'mt')  inl  KuüaifOf 
nal  KXavdiev  h  'Päiiri'  rjV  Si  Suiio%ot  Betfot  tov  ytamiaiitov  nal  avy- 
tqorai  ^lowolov  tov  'AltTutgvataiios.  Nicht  Qbel  vermuthet  Hillaoher 
a.  a.  0.  S.  368,  die  letztere  verkehrte  Angabe  aei  darauf  inriick anführen, 
dasa  «ielmehr  Tb.  aU  Zeitgenoaae  dea  DioQjaioa  von  Halikamaatoa  beaeichnet 
war;  indewen  war  er  doch  offenbat  aar  deaaen  jüngerer  Zeitgenoaae. 
Ale  Schfiler  dea  Apion  (aber  wohl  in  Alexaadieia)  eracheint  bei  Suid. 
dvtiiiaiB  ö  xal  'AaolXcirios ,  Jli^avigeis,  y^ufifMETivÖE  Apollonioa  mit  dem 
Beinamen  Ant«roa,  und  Schol.  A  II.  T,  348  begegnet  ans  ApoUonioa,  der 
Sohn  dea  Theon,  und  eine  Zorecbtweiaang  deaaelben  durch  Ptolemaeoa  von 
Aakaton  (itföt  9i  taita  vytms  äxffrjvoviö  iivac,  h«!  b  'AanaXtaviTtis).  Bei 
der  volligen  Üngewisaheit  über  die  Zeit  dea  Letzteren  (a.  A.  &7)  ateht  der 
Verrnnthung  von  Qraefenhan  a.  a.  0.  III.  8.61,  welche  Gieae  S.  8ef.  zu 
billigen  geneigt  iit,  daas  der  von  dieaem  Ptotemaeoa  bekämpfte  ApoUonioa 
eben  Anteros  aei,  nichts  Zwingendea  im  Wege  (aelbat  eo  würde  ca  öbrigena 
immer  noch  fraglich  aein,  ob  T.  aelber  gleichfalls  anch  in  Ateiandreia 
lehrte);  anf  der  anderen  Seile  aber  iat  ea  ebenao  gat  mSglich,  daaa  der 
betreffende  Theon  ein  anderer  nnd  früher  lebender  Manu  ala  der  Sohn  des 


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218  Einanddreisaigates  Capital.    Rhythmik  und  Metrik. 

Endlich  muse  hier  scUiesalicIi  nocli  eines,  wie  es  scheint, 
im  ersten  Jahrhundert  t.  Chr.  entstandenen  Commentars  zum 
pseudo-eutipideischen  Rhesos  von  ganz  eigentbOmlicher  Art 
gedacht  werden,  indem  derselbe,  wie  nnsere  Scholiea  za  diesem 
StUche  lehren,  eigens  zu  dem  Zwecke  geschrieben  war  die  Un- 
ächtheit  desselben  nachzuweisen.  Ob  er  mit  einer  Ausgabe  ver- 
bunden war,  lässt  sich  nicht  ganz  mit  Sicherheit  aasmachen*"'). 


EinunddreissigsteB  Gapitet. 

Rlijtliiiiik  and  Uetrik. 

Die  Grundl^e  der  rhythmisch-metrischen  Theorie  war  bei 
den  Griechen  stets  die  praktische  Fr^e  nach  dem  Masse  (jiBTpov) 
oder  der  Maeseinheit,  welche  allen  rhythmisch-metrischeD  Com- 
positionen  zu  Grunde  Hegt*),  und  man  fand  diese  zuerst  ganz 
roh  empirisch  in  Dem,  was  wir  mit  einer  sehr  schlechten,  aber 
leider  nun  einmal  eingebürgerten  Uehersetznng  den  Versfuss 
nennen.  Mau  tactirte  nämlich  ursprünglich  und  vielfach  auch 
noch  später  durch  Auftreten  des  Fussea:  durch  jeden  Niedertritt 
ward  der  starke  Tacttheil  oder  die  Hebung  bezeichnet,  und  daher 
ward  die  Silbengruppe  von  einem  solches  Fuestritt  bis  zum 
anderen  selbst  ein  „Pusstritt"  {ß&ats  oder  woug)  genannt*).     Von 

Ärtemidoros  und  Bsin  Soha  Äpollonios  vielleicht  vielmehi'  der  oben  h.  M — iOI 
besprochene  Schfller  des  Atiatarchoa  geweaeQ  sei. 

401)  Denn  ,jetst  zwar  erBcheinen  die  kritischen  Bemerkangen  verzettelt 
B.\t  Erklärungen  zn  kritiacben  Zeichen"  (vgl.  C.  16.  A.27''),  aber  es  iit 
nicht  zu  sagen,  ob  sie  als  solche  niedeTgeschrieben  wurden",  denn  du 
Ganze  ist  .  .  .  nnr  durch  einen  anderen,  doch  wobl  höchstens  100  Jahre 
jüngeren  Commentar,  welcher  sich  die  Widerlegung  dieser  Behauptung  znr 
Aufgabe  stellte,  oder  vielmehr  durch  die  ventilmmelten  Aoszflge  ans 
letEterem,  die  den  Grundstock  DDserer  Scholien  zu  diesem  atfick  bildeo, 
erbaltea.  Kein  Citat  in  dem  älteren,  flberm&ssig  tadelnden  Commentar  geht 
unter  das  erste  Jahrb.  v.  Chr.  hinab.  S.  das  Oenanere  bei  v.  Wilamo- 
wits  De  Rhesi  scholiis,  Qrei&wald  1817.  4.  und  a.  a.  0.  8.  löftf. 

1)  S.  zum  Folgenden  Brambacb  Metrische  Studien  sn  Sophoklsi, 
Leipzig  1869.  6.  S.  IXff.  Rhythmische  und  metrische  Untenacbungen,  Leips. 
1870.  8.  3.  R  ff. ,  an  den  ich  mich  aafftnglich  eng  ansohlietse.  Vgl.  jedoch 
die  Rec.  v.  Suscmthl  Znr  griechischen  Rhjtbmik  nnd  Metrik,  Jabrb.  f. 
Pbilol.  CTII.  1878.  S.  389— S04,  in  welcher  freilich  jetzt  auch  «cbon  Mebrerea 
Tenltet  ist. 

S)  Daas  Kcvc  in  metrischer  Bedeutung  zunächst  diesen  Sinn  hatte,  zeigt 
Brambach  M.  SL  S.  IB. 


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Einleitang.  219 

dieser  Sltsten,  rohen  Theorie,  nach  welcher  der  Vers  so  riel 
MasBeinheiten  (jUtfa)  aU  Fusstritte  in  diesem  Sinne  hat,  iat 
die  Bezeichnung  der  gangbarsten  Verse  als  sechs-,  drei-  und 
Tiermässig,  iittfistffov,  cp^^cT^tov,  ttttfiinet^ov,  die  sich  schon  bei 
Herodotos^  findet,  geblieben*).  Sodann  aber  erkannte  man,  dass 
ein  gemeinsames  Mass  doch  selber  stets  die  nämliche,  unver- 
änderliche  Grösse  haben  moss,  während  die  VersfQsse  vielfach 
von  TerBchiedener  Lange  sind,  die  sich  nach  der  verschiedeuen 
Zahl  der  zn  einem  jeden  gehörigen  langen  nnd  knrzen  Silben 
richtet,  und  der  nächste  Fortschritt  war  daher,  dass  man  nun- 
mehr die  Silbe  als  Mass  ansah').  Man  blieb  also  anch  jetzt 
noch  hei  der  metrischen  Erscheinnng  stehen  nnd  gelangte  noch 
nicht  zu  dem  Gedanken  einer  abstracten  Tactlehre,  welche  ebenso 
gut  auf  die  Ton-  und  Tanzkunst  wie  auf  die  metrisch  gebundene 
Bede  anwendbar  war').  Mau  übersah  aber  auch  noch,  dass 
keineswegs  die  Zeitdauer  aller  kurzen  Silben  unter  einander  und 
ebenso  wenig  die  der  langen  unter  sich  von  Natur  die  gleiche 
ist;  man  hielt  sich  vielmehr  einfach  daran,  dass  in  der  metrischen 
Rede  oder  im  Verse  die  kurze  meistens  die  Hälfte  der  langen 
war').  Und  so  war  es  denn  freilich  auch  schon  von  diesem 
Staudpunkte  aus  möglich  die  Versfüsse  in  einfache  nnd  snsammen- 
gesetzte,    Monopodieo    und    Dipodien,   ja   vielleicht   auch   schon 

3)  I,  18  (doch  B.  Stein  z.  d.  St.).  (T.  62.  174.  T,  60.  61.  VII,  280. 

4)  Gleichwie  bei  una  mit  „Maas"  auch  das  Oemeiiene  Beibat  be- 
zeichnet wird,  BO  ging  ea  anch  mit  dem  griecbischen  ^itfor:  EanKchat  be- 
Micfanet  es  freilich  daa  VenmaaB,  dami  aber  auch  dai  durch  daaaelbe  ab- 
gemeasene  Qaiue,  den  Vera,  lo  eracbeint  ea  bei  Ariatolelea  in  der  Poetik 
neben  einamder  bald  in  der  enteren  bald,  und  iwar  gewöhnlich  in  der 
letateren  B«deDtuiig,  und  ao  blieb  der  Oebrancb  ateta. 

6)  Mar.  Vict.  I,  IS,  S4f.  p.  51,  S9ff.  Eeil.  qmdam  atttem  non  ptdem 
melrwn  este  volmnt,  ted  »j/Uabam,  quod  hae  ipsum  jhoju«  ptdem  metiamur, 
et  qitod  (mila  mentura  exte  debeal,  pedea  autem  m  vertu  vancmtwr.  alii 
(d.  i.  Jriftoxenua)  mrmm  nee  ptdem  nee  at/ttabam  metntm  putant  esse 
dieendum,  »ed  letnpus  etc.  Ariatol.  Uet.  XIV,  1.  iOSi''  36.  ^Itfop  .  . .  iv 
^»&f(0(it  ßäatt  ^  mlla^  (wo  päeit  falsch  verstanden  iat  von  Westphal 
Ifetr.  I*.  8.  6Sa.  Anm.,  a.  Tietmehi  Bonitz  Ind.  Ariatot.  136>>  äff.,  bei 
Aiiatozenos  freilich  beieichnet  ßäete  bekamitlich  ^  „Niedertritt  dea  FnsaeB" 
mir  den  schweren  Tacttheil).  Ariatoz.  bei  Psell.  %.  1  (p.6Sl  Caeaar) —West- 
phal a.  a.  0.  1*.  Anh.  p.  16,  6  ff.  ig  avlXaß^  ov%iBt  äv  fjot  vifis  (o*  jv^fii* 
(Dg  cö  fiitgov  xgöe  i^  fiE>povf»*o>>,  thtf  toioitoi'  imw  olop  luxffciv  tin 
fvA'fiot'.  vUä  twtov  iiiv  lö*  Xöyov  ot  valatol  fipuaav  fvtiiitioi,  ö  9i  yt 
AQtnö^iviK  OoH  fvTi,  <pffil,  fi^Tfio*'  q  avlAa^T).    xäv  yaif  itixQe*  *,  t,  t. 

6)  8.  die  Polemik  des  Aristozenoa  im  weiteren  Verlauf  der  angef.  Stelle, 


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220  EinnnddreiBBigat««  Capitel.    Rhythmik  nnd  tfetrik. 

Tripodieu,  Tetrapodien,  PentapodieD  uad  Hexapodien  zu  theileo 
und  diesse  FOsse  und  Keiheo  in  die  drei  Tactarten  (ydvt)  xodtxa), 
welche  uns  bereits  bei  Platon  und  Aristoteles  begegnen'),  die 
daktylische,  iambiscbe  und  paeonische^),  einzugliedern,  und  von 
da  war  es  denn  freilich  nur  ein  einziger,  aber  ein  sehr  bedeut- 
samer weiterer  Schritt,  dass  Äristoxenoe  an  die  Stelle  der  kurzen 
Silbe  als  Masseinbeit  das  rhythmische  Zeitatom  (xpovog  npivtog) 
setzte  und  so  von  der  Silbeumesaung  zu  der  allein  richtigen 
Zeitmessung  übei^ing,  die  Rhythmik  als  abstracte  Tact-  und 
Tempolehre  von  der  Metrik  ablöste  und  ihr  eine  concrete  rhyth- 
mische Compositiooslehre  {^vf^fionoUa)  an  die  Seite  setzte,  ron 
welcher  die  Metrik  oder  metrische  Compoaitionslehre  wiederum 
nur  eine  besondere  Anwendung  war^''). 

7)  Plat.  Bep.  HI.  100  Äff.    Ariatot.  Bhet.  UI,  8. 

8)  Hernach  von  AriBtoieuoB  bekaontlicli  yivot  üo*,  tmiäaiof,  ijfuö- 
Xtov  geaaunt  wegen  de»  VerhältnisBcs  8:9,  2  r  1  und  1 '/,  :  1  der  üebiuig 
zni  Senkung. 

8*')  In  diT  Abhandlung  tod  Spiro  Der  kykliaclie  DactjluB  und  die 
leabische  Lyrik,  HermeE  XXIII.  188S.  8.  284— !68  findet  sich  freilich  neben 
vielen  anderen  abereilteu  Behauptungen  (z.  B.  daee  ee  keine  anapaeattachen 
Tripodien  gegeben  habe),  S.  241  f.  auch  die,  dasa  Amtoxenoa  nach  aeiner 
eignen  auadrQck liehen  AuBsage  Rbythm.  p.  409  Marqu.  (266  —  368  Hoi.)  vö> 
di  qiiiv  xtfl  aviov  Itxiiov  zoü  Ir  j^ovai»^  taiioiiitov  {v&fioi  nur  vom 
mnaikaliBchen  ItbythmoB  handeln  wolle.  Spiro  acheint  aUo  nicht  Euwiaeen, 
daas  ftovamq  im  Griechischen  sehr  oft  eine  weit  umraseendere  Bedentnng 
ala  die  von  Tonkunst  hat,  dergeatalt  dasB  aogar  unter  UmstKnden  die  Dicht- 
kunat  allein  bo  bezeichnet  werden  kann  (Plat.  Pbaed.  60  E  ff.).  B&tte  er  ein 
klein  wenig  weiter  gelegen,  ho  wflrde  er  gefunden  haben,  daas  Ariatoxenoa 
im  ersten  Bnch  vom  Bhjthmoa  im  Allgemeinen,  der  t.  B.  auch  in  der 
Froea,  im  PulaBchlog,  im  Ein-  und  Aneathmen  vorhanden  iat,  nnd  deaaen 
Alten  geapro eben  hatte  nnd  nnu  im  iweitea  von  dem  EnnHtrbjihmo*  aprechen 
will,  welcher  der  Dicht-,  Ton-  und  TanakniiBt  gemein  ist:  p.  411,  7ff. 
Ifarqu.  (278  Mor.).  diaifitCitn  Si  i  igövog  ixo  im«  $v&iuio^ivtap  loli  tnaatov 
«vrüv  liffcatv.  ['0»  äi  za  ^v^/iiiöiitva  tf{<f  liitf,  fitlos.  »Ivrivit  «iDfUtiiaij. 
Und  wenn  er  dann  noch  etwas  weiter  geleaen  hätte,  wSrde  er  eingeaehen 
haben,  dasa  Ariatoienoa  nicht  bloea  die  Rhythmik,  aondem  auch  aogar 
noch  die  Bhythmopoeie  ala  Grundlage  der  Metrik  ansah:  p.  41S,  7  ff.  Harqa. 
(284  Mor.).  äevvftfzov  ir/  <xttl  ovvfrtcoF^  igosov  «pöe  i^v  r^e  ^v#fioxo(/ac 
Z(q«i*  ßXfnovtts  i^oviiev  olov  tödc  Tt'  ^idv  ii^  xfövov  fi^yidas  vn6  ßiit 
avllaßris  ^  inö  qjOäyyos  ivig  ^  erifitiov  (=-  Tanipas)  xoinlii^frg, 
äavvOitm  lovxow  ifoviuv  x6v  xeövav  iir  di  aüio  tovto  fitri^OE  ü«i 
nlltövaiv  ep&oyyät  ^  ^vllapmv  ^  eti^ilav  %axa).r,ip&^,  avvfiltos  h 
Xfävoi  avtos  fi]9^acvat,  und  daas  die  dann  p.  288  Hot.  folgende  genauere 
.Unterscheidnng   catlät  liiv  ätvr&ttot   (n&mtich   npoc  xijv  tijs  ivtpmtotiat 


:,.y^,oo' 


K^IC 


Es  war  sehr  natürlich,  dass,  nachdem  dieser  allein  richtige^) 
Standpunkt  der  BetracfatuDg  dergestalt  kaum  erreicht  war,  doch 


nal  «uvflcTOC  b  axo  xäyttov  tmv  {v&fuioiiivioy  digifiniifos'  i^  Ü  avvöftot 
%al  Kl]  äaivfyfxos  b  iiti  pdv  tivos  ötjifrjfiiiiot,  vno  de  zi>os  aHialfitios  (öv. 
ö  fiip  ovv  änlät  äevvSttos  lotottos  äv  i(s  tttj,  olos  ft^fr'  vnö  ^vlla^mv 
•«tnirtav  fiti&  vxo  ip&Dyymv  fiij&  ixo  atj/ieiam  tatixm^ai'  ö  S  äniäis 
avT^iTOf  b  vnb  itävTmv,  xul  xltiövatv  ij  (vbe  )iatex6pevog'  ö  3i  fiixtoc  m 
ffo^^ßijxfv  vni  ^ddryau  jiiv  Mi,  vitö  inrUaßäv  Si  jcXtiövar  *atalri(p&rjvai 
(wenn  also  i.  B.  da,  wo  im  Gedicht  [und  der  MelodiefQbruag]  ein  DaktytoB 
steht,  die  Begleitang  nur  Ewei  TOne  von  je  zwei  ifävoi  n^iot,  also  einen 
Spondeioe  bat)  ij  nräiraliv  vno  otilla^^g  fiiv  juäs,  iini  ^9öyyiiiv  Se  xlEiifviui' 
(aUo  z.  B.  Text  SponJeioa,  Musik  DalitjloB)  kaum  anders  vollkommen  ver- 
st&ndlicb  igt,  all  wenn  Äristoienos  obendrein  annahm,  daaa  in  der  griecbi- 
Bchen  YocalmnBJk  die  Tactart  der  mosikaUBchen  Composition  ganz  dieaelbe 
war  wie  die  des  QedicbtB,  gani  anders  als  in  der  nnseren.  Wenn  also 
Spiro  dies  besser  weiss,  so  gescbieht  es  wenigstens  auf  seine  eigne  Oefabr, 
und  er  hätte  doch  mindestens  erst  versnoben  sollen  die  eindringende  ße- 
weiBfflhmng  Westphals  Die  Fragmente  nnd  die  Lehrsätze  der  grieohiscben 
Bbythmiker  (Leipzig  1861).  S.  8— ö  zu  widerlegen.  Und  dabei  haben  lüngEt 
Caesar  und  Westpbal,  auf  den  er  glaubt  von  oben  herabsehen  cd  dflrfen, 
die  ricbtige  Erklärung  dieser  Oberdies  gar  nicht  dnnklen  Stellen  gegeben! 
9)  Wie  ein  Irrtbnm  des  Aristoxenos  in  der  eben  inletit  angegebnen  Hin- 
■icbt  möglich  gewesen  w^re,  ist  in  der  That  nicht  ab^Dseben.  Auch  wQrde 
sonst  der  einzigartige  Formenreich tbum  der  antiken  Metrik  onerklärlich. 
Damit  ßUt  aber,  wie  mir  scheint,  aacb  bereits  die  gante  neue  metrische 
Theorie,  welche  Spiro  vorbringt.  Ober  den  Haufen,  wenn  auch  v.  Wila- 
mowitz,  von  welchem  sie  stammt,  sie  sieber  besser  zu  begründen  ver- 
mag, als  es  von  Spiro  geschehen  ist.  Allerdings  erklärt  sich  Spiro 
S.  S42  f.  mit  Recht  gegen  den  Missbranch,  welcher  mit  Dion; s.  v.  H .  C.  V.  17. 
p.  108  f.  H.  aal  lö  yl  ^Qtonöv  nhgov  . . .  ncf^dciffui  8'  avToS  iö8t  (Od.  i,  S9)' 

ot  ^ivtot  fv9iitxol  TOvioo  xov  itoSbs  (näml.  tov  Sunzvlov)  lijv  fia*Qati 
fifa%vtiifar  thtcl  qiaai  r^j  leUiaf  orx  fjofTtE  *'  limir  «oö^t,  xaJtoßffi* 
ovi^v  Sloyov  tTffov  9'  itthzqoipöv  «»>«  zovzm  {v^pöv,  Sc  öwö  räv 
ß^ajeiiDv  üpfäfitvo;  ial  r^v  aXoyor  tuvti)«  iiitvTÜ,  imgioavtit  äxo  i<ür 
araaelatmv  svxXiDv  (so  trotz  Spiro  wabncheinlicb  richtig  0.  Hermann 
für  Kcxlov)  xaloüoi,  «nprifltiyfi«  avxov  tpit/ovris  toiövSf 

KEXViai  Jiölig  iif^jtvlos  »Uta  yäv 
TOn  Anderen  und  anch  von  mir  fort  and  fort  getrieben  ist:  es  ist  hier  also 
von  anapaestischen  Versen  beschleunigten  Tempos  die  Rede,  und  solche 
Verse  sollen  xtiMliDi  genannt  worden  sein.  Diesen  Namen  auch  auf  die 
analogen  Daktylen  eu  übertragen  widerspricht  geradezu  den  übrigens  ver- 
wirTl«n  oder  Iflckenbaften  Worten  des  Dionysios;  man  erwartet  vielmehr 
nach  dem  Zneammenhang  etwa:   ot  plvrai  ^tidfuxol  i_lv  Tovtip  t^  nai/a- 


:  «^.oo^lc 


223  EiuniiddreiBBigates  Capitel.    Bhjtbmik  nnd  Hetrilc. 

nunmebr  eine  Scheidtmg  der  Theoretiker  auf  diesem  Gebiete  in 
Rhythmiker  und  Metriker  oder  Musiker  und  Grammatiker  ein- 
trat, TOD  denen  nur  die  ersteren  dem  Vorgaoge  des  Aristoxeuos 
folgten,  die  letzteren  aber  an  der  Silbenzählnng  festhielten, 
freilich  nicht  ohne  dabei  der  neuen  rhythmischen  Theorie  einen 
mehr  oder  minder  starken  Einflnss  zu  gestatten,  was  denn  zu 
einem  sehr  unorganischen  Gemenge  fuhren  mueste.  Denn  die 
eigentliche  Blüte  der  fQr  den  Gesang  geschaffenen  Dichtang  war 
ja  Yorflber,  und  fQr  die  nea  erstehende  philologische  Wissen- 
schaft waltete,  so  weit  sie  Oberhaupt  aaf  diese  Fragen  genauer 
einging,  zunächst  nur  das  Interesse  ob  die  metrische  Gliederung 
der  alten  classiscben  Erzeugnisse  dieser  Poesie  zu  verstehen;  die 
musikalische  Composition  derselben  in  Betracht  zu  ziehen  blieb 
den  gelehrten  Musikern  Ton  Fach  flberlaesen.  Es  ist  m&glich, 
daes  ein  so  vielseitig  gebildeter  Mann  wie  Äristophanes  von 
Byzanz  bei  seiner  Thätigkeit  auf  diesem  Gebiete  auch  die  er- 
forderlichen musikalischen  Kenntnisse  besass,  aber  ob  es  wirk- 
lich der  Fall  war  oder  nicht,  das  k&nnen  wir,  wie  schon  frdher 
bemerkt  warde^*'),  nicht  beurtbeilen,  und  wenn  er,  was  sich  aber 
auch  durchaus  nicht  entscheiden  lässt'"),  der  Urheber  des  älteren 


dtiyiutziy  %.  1. 1.,  und  gaoc  dazn  Btimmeti  anch  die  Aensgemngen  SO.  p.  143  f. 
aber  den  Ten  Od.  1,  698,  tod  deisen  fQaf  Daktylen  es  heiart:  ruxl  aitoi 

läv  zQOiitlior.  Ton  TerbindungeD  Ton  Trochoeeo  and  Daktylen,  lamben 
und  AnapaeBtea  m  den  sogenannten  Logaoeden  ist  biet  gar  keine  Bede, 
nnd  fSr  die  rbTthmiBohe  Uesaang  der  Daktjlen  nnd  Anapaeste  in  solchen 
Verbindungen  (in  Bezag  aaf  welche  ich  übrigens  Caesars  Ansicht,  dm 
die  Länge  */«  and  jede  der  beiden  KOnen  '/t  Uoren  hatte,  ftir  die  einsg 
richtige  halte) ,  ist  aas  diesen  Stellen  schlechterdings  Nichts  sn  erschtiessen. 
Qenan  ebenso  grandlos  ist  aber  auch  die  Behauptung  von  Spiro  (vgl.  aoeh 
Eiessling  Aaag.  des  Horatias  I'.  S.  S  nnd  gegen  ihn  unten  A.  61),  dasi 
man  solche  Verse  aach  gar  nicht  als  derartige  Terbindnngen  ansehen, 
sondern  sie  nxa  in  Kola  zerlegen  dfirfe.  Waram  hätten  sich  denn  eigent- 
lich die  griechischen  Ljriher  die  Uflhe  gemacht  gerade  in  diesen  be- 
ttimmten  Holen  su  dichten?  Fär  die  mnsikalische  Composition  sollen  die 
letzteren  ja  nach  Spiro  keine  Bedeutung  gehabt  haben,  folglich  hUt«n 
hier  alle  beliebigen  anderen  Silbenscbemen  genau  denselben  Dienst  getban; 
fttr  blosse  Declomation  oder  gar  blosse  LectOre  arbeiteten  ja  aber  die« 
Dichter  nicht,  sondern  fQr  den  Oesang.  Weiter  auf  eine  Widerlegnng 
Spiros,  die  nicht  schwer  sein  wflrde,  eintugehen  gehSrt  hier  nicht  aar 
Sache.    Vgl.  auch  A.  3. 

9*)  C.  16:  S.  488  mit  A.  81''. 
10)  B.  nuten  A.  SS.  U.  ai\ 


D,:„l,;cdtv  Google 


Die  anchariBtoxenisclieu  Rhythmiker.  223 

von  desjenigen  l>eiden,  bald  zu  besprecbenden  metrisclieii  Systemen 
Beia  sollte,  welche,  in  der  Alexandrinerzeit  entstanden,  mass- 
gebend für  die  folgenden  Jahrbanderte  wurden,  ao  wQrde  man 
dies  e&tBchieden  remeinen  müssen. 

Aber  anch  den  Rhythmikern  ist  es  allem  Anscheine  nach 
nicht  gelangen  das  rhythmische  System  des  Aristosenos  in  irgend 
einem  Stücke  noch  zu  verbesBem.  Wir  wissen  im  Uebrigen  sehr 
wenig  von  ihnen");  nnr  von  einer  einzigen  Schrift,  von  der  sich 
freilich  anch  weder  der  Titel  noch  der  Verfasser  noch  die  Ent- 
stehungszeit angeben  lässt"),  deren  Inhalt  aber  von  Aristeides 
Eointilianos")  als  die  Theorie  Derjenigen  bezeichnet  wird,  welche 
die  Rhythmik  von  der  Metrik  trennen  (oC  xm^iloPTtg),  haben 
wir  genauere  Eenntniss,  und  da  ersehen  wir  denn  aus  seinem 
Auszöge,  dass  alle  Abweichungen,  welche  diese  Schrift  von 
Aristoxenos  enthielt,  ausnahmslos  als  Verkehrtheiten  anzusehen 
sind"). 

11)  DionTS.  T.  Hai.  a.  o.  0.  (a.  A.  9).  Bei  Porphyr,  in  Ptolem.  p.  S19, 
wo  Diou}^.  T.  Hai.  d.  J.  citirt  wird,  hat  Weitphal  Hetr.  1'.  Anh.  S.  36 
■tatt  tutwofinol  Z.  15  ftoetfixal  in  den  Text  gesetit,  aber  s.  Caeaar  Qnmd- 
sage  der  griech.  RbTthmik  (Harburg  1861).  8.  386  f. 

19)  Der  Titel  war  vielleicht  'ArdfUKii  atotziüi.  Jedenfalla  war  das 
Qame  nur  ein  äb^arbeiteter  AnsEOg  aus  dem  iweiteo  oder  aacb  zweiten 
and  dritten  Bnehe  der  so  betitelten  Sobrift  de«  Arietoxenoa,  wie  die  Wieder- 
gabe bei  Ariat.  Quinta,  de  mai.  I,  ISf  (bia  p.  SS,  21  Jahn.  82,  10  Westph. 
»1,  1  Caee).  18  f.  p.  81— S&.  40—48  Heib.  lehrt  Ea  atebt  aber  nicht  einmal 
ao  tiel  foat,  ob  derselbe  in  Torchriatlicher  Zeit  entatanden  iat.  Denn  waa 
daa  Zeitalter  des  Ariateidea  anlangt,  ao  hat  Caesar  a  a.  0.  S.  1—86  in 
hohem  Orade  wahrscbeinlich  gemacht,  dass  derselbe  erat  gegen  Ende  des 
8.  Jabrli.  n.  Cbr.  gelebt  habe.  Ihn  hat  dann  freilich  Alb.  Jahn  Arist. 
Qniot  de  mus.  libri  III,  Berlin  1888.  S.  XXt.  XSXl  ta  widerlegen  nnd 
diesen  Schriftatelier  apäteatens  der  ersten  HUfte  des  3.  Jabrb.  n.  Chr.  tn- 
nnreisen  versncht,  und  Weatphal  Metr.  1*.  S,  20f.  weiss  sogar  schon 
gani  sicher,  daes  daiaelbe  ein  Preigelaaaaner  des  Bbetors  Quintilianns  war; 
aber  wenn  die  Sache  anob  nicht  völlig  sweifellos  ist,  ao  hat  doch  allem 
Anscheine  nach  Caesar  Diapot.  de  Ariatidis  Qnintiliani  aetate,  Mar- 
bnrg  1BS8.  4.  Snpplementnm  ditpntationia  de  A.  Qn.,  Marburg  18S4.  4. 
seine  Ansicht  mit  dem  besten  Erfolg  vertheidigt 

18)   I,  18  E.  A.  p.  40  Meib.   ot  (liv  ovv  av^Ttlinorttt  t^  ftir^i*^  ffeaqCa 

to*%tS  ixiiftas  xotovn  >.  r.  X. 

14}  So  erkannte  sie  in  Uebereinstimmnng  mit  den  Uetrikem ,  aber  im 
Widersprach  mit  Aristoxenoa  (Rhjthm.  p.  SOS  Hör.  p.  415,  18  ff.  Marqu.) 
den  Pfrricliioa  bereita  lue  Taot  an,  wovon  denn  die  nothwendige  Folge 
der  Widersinn   war,  daaa  demgem&as  der  nnanigelOste  Paeon  _u_  fOr 


:  >^ 


oo^^lc 


324  EinDDddreissigBtes  Capitel.    Rhjthmik  und  Metrik. 

Aas  demselben  Äristeides  Kointilianos ,  und  zwar  gleichfalls 
aus  dem  rhythmischen  Abschnitt  von  desBen  Gncyklopaedie  der 
musischen  Künste,  und  aas  den  aus  derselben  Quelle  gefiosseuea 
Bruchstücken  einer  Pariaer  Handschrift  lernen  wir  auch  ein 
metrisches  System  kennen,  von  welchem  sonst  nur  wenig  Spuren 
geblieben  sind'^),  und  welches  dieaer'°}  Denjenigen  zuschreibt, 
die  die  Rhythmik  mit  der  Metrik  verflechten  (ot  aviinlixovte$ 
t^  litTifM^  Qaca^ia  z^v  jct^l  ^v&fiäv).  Vielleicht  darf  man  gerade 
daraus,  dass  dies  System  bei  den  späteren  Metrikem  so  wenig 
Anklang  fand,  und  daraus,  dass  der  Urheber  desselben  ungleich 


einen  einfacfaen,  der  aufgelöste  _<^v<^  oder  ■jvu-  für  einen  ans  TrocbaeoB 
und  Pyrrichiog  oder  Pjrricbios  und  lamboe  zuBammeDgceetzten  Tact  an- 
gesehen werden    maeete    nod    aue   der    anfgelOaten   ptteoniaclien    Dipodi« 

uuu <j  V  ^  sogar   das    Honstram   einer  Termeintlich    aus  PTTrichios, 

lamboB ,  Trocbaeoa  und  Pf rricbios  sagammenge setzten  fieihe  entstand 
(b.  Sasemibl  a.  a,  0.  S.  391).  Eöchsteua  kann  man  darüber  zweifelhaft 
sein,  ob  es  ein  Fortschritt  oder  ein  RSckschritt  war,  wenn  der  Urheber 
dieser  Schrift  (p.  35  Meib.)  iweimal  neben  den  drei  regelmässigen  Tactarten 
nur  noch  von  epitritischen  Tacten  sprach,  während  ArietoienOB  (p.  I4,e£ 
Westpb.)  auch  noch  triplasische  anerkannte,  indeueu  ist  anch  hier  das 
Letztere' fiel  wt^rscheinlicher,  s.  Susemibl  a.  a.  0.  S.  S91~S9S.  Im 
Debrigen  s.  das  Genaaere  bei  Westphal  a.  a.  0.  1'.  S.  89  f.  681—690, 
auch  Caesar  Grandtflge  S.  2SÖ— S86.    Saaemihi  a.  a.  0.  S.  S89  ff. 

Ifi)  Scbol.  metr.  Find.  Ol.  S.  4.  Itf.  ri'  »'.  Ol.  18.  <n«.  ('.  Bakcb.  lug. 
p.  24f.  Meib.(beiWeatpbal  Metr.I'.  Anh.  S.  17  f.).  Uar.  Victor.  II,  S,  86  ff. 
Gaisf.  p.  73,  23  fr  Keil.  Die  BruchBtacke  aus  der  Pariser  Hdtobr.  3037 
(znerat  verOlfeDtlicht  von  Vincent  Notices  et  extraits  des  ICanascrib 
T.  XVI,  Paria  1B47)  sUhen  bei  Weatpbat  a.  a.  0.  S.  44f  Der  VerfasMr 
des  Aufsatzes,  ans  welchem  sie  stammen,,  uod  Atisteides  haben  offenbar 
dieselbe  Quelle  gehabt,  ein  Buch,  welches  schon  ebenso  wie  die  Biiythmik 
des  Äristeides  aus  der  Schrift  der  Xm^iSaiiTte  und  der  der  ZvnaUaopttt 
znaammengebraDt  war.  Dagegen  war  allem  Aoacbein  nach  in  der  Vorlage 
des  Bakcheios  die  Lehre  der  Letileren  allein  in  etwas  abweichender  Fassnag 
und  wohl  betr&cbtiich  kürzer  vorgetragen;  dieae  Vorlage  war  jünger  ^ 
Nikomachos  (s.  p.  28  Meib.  46,  16  Westph.)-  Vgl.  bienlber  SnsemihI  De 
fontibns  rhythmicae  Aristidii  Qnintiliani  doctrinae,  Greifswald  1368.  4.  mit 
den  Nachträgen  und  Berichtigungen  Jahrb.  f.  Ph.  CI.  1870.  8.  610—618. 

16)  S.  die  A.  13  angef.  Worte.  Mit  diesen  iat  das  Ende  des  ans  den 
Sv/mltKovift  geflossenen  Abschnitte  und  die  Bfickkehr  in  den  Xaif(ter%ie 
ausdrücklich  bezeichnet.  Der  Anfang  jenes  Abschnitts  andrttseitt  ist  m.  G. 
die  A.  12  angedeutete  Stelle  (an  welcher  freilich  Caeaar  nnd  Jahn  nicht 
einmal  einen  Absatz  gemacht  haben).  Ausserdem  stammt  aber  auch  noch 
II,  16.  p.  97—100  Meib.  (p.  69,  14—61,  8  Jahn.  68,  1»-61,  II  Caea.)  ans 
derselben  Quelle. 


..\.>00' 


.3IC 


Die  Sv^liiuHnte  des  AnBÜdei  QaintilianiiB.  22b 

mehr  rhytliniiBche  Einzelkenntnisse  besaes'"*),  als  wir  aie  sonst 
bei  den  Metrikern  gewahren,  freilich  ohne  innerliches  Terständnise, 
den  SchlasB  ziehen,  dass  es  das  ältet«  von  allen  gewesen  sei''). 
Die  Haapteigenthflnilichkeit  dieser  zum  Theil  recht  seltsamen ''^) 
Theorie  besteht  in  der  Zelegang  fast  aller  Yerse  und  metrischen 
Kola  in  lanter  zweisilbige  FOsBe**). 

IS*")  Wir  verd&Dken  ihm  allein  die  hocbintereBsanten  Nachiichün  über 
den  attiim  Ixtßatäs,  eitov8tios  fiiiiiav,  S^friog  und  ipo^afot  arjuaftit- 

IT)  Tgl.  Snaemibl  a.  a.  0.  S.  £94 ff. 

IT"")  Doch  •-  Ä.  38. 

18)  Wie  am  der  offenbar  gegen  den  Brfioder  oder  doch  einen  Anbäoger 
denelben  gericbteten  Polemik  bei  Mar.  Tict.  a.  a.  0.  erhellt,  zerhackte 
jener  sogar  den  Heiameter  in  dieser  wunderlichen  Manier: 

Der  einzelne  DaktyloB  (hier  auch  iväinttttot  Jini  luitorot  genannt)  und 
Aoapaett,  der  fi^u»;  und  tifojtitot  aT]iut*t6s  lj  lj  l_i,  inconaeqnent  auch 
der  itQo%ti.tvaium*6c  imlait,  endlich  anch  der  sar/o»'  duiyvtot  -  ^  -  und 

litißatöt werden  (zum  Theil  nntichtig)  aU  Uonopodien  anerkannt, 

also  allerdings  anch  drei-,  Tier-  und  fOnfsilbige,  ansaer  den  Honopodien 
aber  anoh  die  Reihen  arai  lauter  gleichen  Monopodien  ale  '«68te  oder  ge- 
wöhnlicher (t>9fiol  äxlor  oder  äonWitot  beieichnet  and  der  Tactart  ihrer 
Uonopodien  beigei&hlt,  waa  auch  dann  noch  geacbieht,  wenn  diese  Mono- 
podien an  LKnge  Terschieden  sind,  aber  derselben  Tactait  angeboren,  wie 
c.  6.  nach  diesem  System  die  loniker  in  TtfOKtXivvfumx&f  ivlove  (Pjtriobioi) 
und  SpondeioB  oder  umgekehrt  eerfallen  und  daher  edt  daktylischen  Tact- 
art (oder  dem  rivot  tem)  gerechnet  werden.  Alle  aai  Tertcbiedenen  Mono- 
podien beetebenden  Kola  heisien  iv^^oi  aS^txoi;  e*  wird  hier  aber  EnnOchst 
nnr  die  Dipodie,  welche  m^Byia,  und  die  Tetrapodie,  welche  wie  Ober- 
haupt jede  Aber  die  L&nge  der  Dipodie  hinanagefaende  Baibe  Ktp^9oc 
genannt  wird  (dieselben  Beseichnangsweisen  finden  sich  anch  bei  Hephaestion, 
Heliodoros,  SoboL  Heph,,  s.  Hofmann  Heidelb.  Jahrb.  1871.  S.  4S6),  an- 
erkannt. Wo  aber  eine  Tbeilong  der  Beibe  in  lanter  tweisUbige  FOsse  gar 
nicht  mOglich  ist,  oder  wo  diese  Pfisse  nicht  xa  derselben  Tactart  gehOren, 
da  wird  eine  Hiscbtmg  der  Tactarten  angenommen,  wie  beim  Docbmios, 
der  in  lambos  nnd  Paeon,  und  einem  (angeblichen  oder  wirklichen)  zweiten 
DochmioB  (jedenfalls  nicht,  wie  Caesar  meint,  dem  vorher  bereits  cwei- 
Bilbig  abgetheiiten  Oljkoneion],  welcher  in  lamboB,  Dakt;los  and  Paeon 
«erlegt  wird,  and  den  Prosodiakem  (nach  Rossbaohs  oder  WestpbalB 
richtigen  (^jectoren:  u_  |  ^^u  |  _«,  fernere.  |  u_  |  uu  |  _w  oder  Tielmehr 
wohl  u-|u\y)-  u|<j-  ond  endlich  mit  ZarUckgehen  nicht  anf  die  Mono- 

podie,  sondern  die  Sytygie uu|  -\j^  -),  nach  dem  Obigen  sogar  anch 

beim  Hexameter.  Endlich  werden  neben  die  ^9^1  «av»6txt>i  und  t^v 
ttixm  noch  die  fMXTo/  in  einem  anderen  Sinne  gestellt,  d.  h.  alle  Tier- 
silbigen  FOsse,  welche  als  aolobe,  aber  anch  als  S^iygien  zweisilbiger  an- 
gesehen werden  kSnuen,  wie  der  seltsamerweise  hier  %vr{ntis  genannte 
Ditrocbaeo«,  der  Diiambos,  Choriambos  nnd  Antispast,  von  denen  die  beiden 


BOIBBIHL,  gllail]>.->l<I.  Utt.  Q 


:  >^ 


oo^^lc 


226  EmanddieUsigBtea  Capitel.    Rhythmik  und  Metrik. 

D^egen  haben,  wie  schon  hemerkt,  zwei  andere  metrische 
Systeme  die  ganze  Folgezeit  beherrscht'^.  Das  eine,  ältere, 
welches  früher  fälschlich  für  das  jQngere  gehalten  ward*'),  ent- 
stand wohl  ohne  Zweifel  in  Aleiaadreia*')  und  blieb  bei  den 
ap&teren  griechischen  Metrikern  von  Philoxenos  und  Heliodoros 
ab"*')  das  alleinherrschende;  zusammenhängend,  aber  in  äusserster 
summarischer  EDrze  und  ebendesshalb  dennoch  nnvollständig  liegt 
ee  tms  in  dem  kleinen  Handbuch  des  Hephaestion  vor;  die  ursprüng- 
liche Gestalt  scharf  von  allen  späteren  Modificationen  zu  sondern 
sind  wir  schwerlich  noch  im  Stande.  Es  schliesst  sich  mehr  als 
das  andere  an  die  Rhythmik  an.  Ans  ihr  hat  es  die  Gnippirung 
der  Monopodien  nach  den  freilich,  wie  gesagt,  schon  frfiher  unter- 


letzteren  hier  den  Namen  ßanitlos,  alle  drei  anch  den  Hamen  JÖNmloc 
mit  einem  nntertch eidenden  Beiaats  (xan«  taußov,  *ut«i  ß«%%tlov  «öf  ixi 
t90itt!ov  und  iä^pov)  fOhren.  Und  »o  hat  dies  STatem  uoch  Tieimtig  seine 
eigne  Terminologie.  Xo^iiot  beEoidmet  hier  wie  anch  sonst  {%.  A.  4S)  den 
Tribrachya.  8.  Caesar  Qmndzflge  S.  146 — SS6,  wogegen  die  DanteUang 
von  Westphal  I*.  S.  690—699  voller  Fehler  and  Lflcken  ist.  Vgl.  auch 
Weil  Jabrh.  f.  Ph.  LXXXV.  ISCe.  8.  Sia— 348. 

19)  Wir  danken  die  Erkenntniu  hievon  tind  die  klare,  &eilioh  noch 
nicht  doTcbweg  richtige  Untencheidnng  beider  den  TToteranchougen  von 
Weatphal  U',  S.  a  SO.  174  (a.  bea.  S.  107 ft.).  I*.  S.  106— S38. 

20)  Daa  Richtige  hat  erat  Leo  Die  beiden  metrischen  Systeme  des 
Alterthnma,  Hermea  XXIT.  1889.  S.  SSO— 801  erkannt. 

fil)  Leo  8.284:  ^Hqiamien  'Altlai'iftvt  (Said.):  ala  Alexandriner 
wQrde  ihn  allein  das  Capitel  nsfl  vruitlmtr  cbarakteriiiren.  Heliodoroa  i«t 
der  Lehret  dea  yi/afifutujiät  'Alt^a^Sfiive  Hinucios  Pacatns  (Soid.  Eifijtiaiot 
n.  ilaKÖTOc);  seine  ariitophuiische  Eolometrie  gehOrt  ihrem  Wesen  nach 
in  den  Krei«  alezandriDischer  Arbeit;  et  citiit  den  Selenkos  (woran  nicht 
gezweifelt  werden  darf;  wahigcheinlich  einen  Commentar;  Prise  11,  428,  1). 
Der  dritte  nnd  Uteste  nna  erreichbare  Tertretor  des  Systems  (s.  A.  27}  ist 
der  alesandtinieche  Grammatiker  Fbiloieooa.  .  .  Ihm,  einem  herrorragen- 
den  Forscher  anf  dem  QebieU  der  Fonnenlehre,  der  nebenbei  anch  ««fl 
Ititftatr  schrieb,  wird  Niemand  die  Erfindung  daa  Systems  loschxeiben, 
orelohes  wir  somit,  da  wir  es  nach  seinem  Urheber  nicht  nennen  kOnnen, 
das  alexandiinisohe  nennen  mOgen". 

21^)  Obgleich  ich  die  Darstellung  des  Philoxenos  der  nachslexandrini* 
sehen  Littofatnrgesohichte  flberlassen  habe,  musa  ich  doch  Hillscher 
a.  ».  0.  S.  871  zageben,  dass  dessen  Zeitalter  vOUig  ansioher  nnd  nicht 
einmal  der  Versach  von  Eleiet  De  Pbiloxeni  stodiis  etTmoL  (Qteifs- 
wald  1606).  S.  8  nachzuweisen,  er  könne  etst  nach  dem  Elrsobeinen  tob 
Varros  Schrift  de  lingua  Lattna  geniikt  haben,  geglflckt  ist,  a  C.  50. 
A.  175'.  Ueber  die  Zeit  des  Heliodoros  vgl.  Sasemihl  Jahrb.  t  Ph. 
CVH.  S.  290.  A.  B. 


..\.>00' 


.31c 


Das  allere  mefccuobe  Syitem.  227 

schiedoen  Tactarten  und  der  Zahl  der  Moren  (%q6voi  n^mtoi) 
aater  dem  neu  auBgeprägteu  Namen  ixialox^  und  innerbatb 
einer  jeden  derartigen  Gruppe  wiedernm  möglichst  nach  dem 
Gegensatz  des  Anfangs  mit  der  Hebung  oder  der  Senkung,  welchem 
hier  die  Bezeichnang  der  Antipathie  (&vxtiiä&siu)  beigelegt  irarde. 
Die  derartig  zu  derselben  Gruppe  oder  htixXox^  gehörigen  anti- 
pathiachen  oder  doch  sonst  verschiedneu  VersfQsae  wurden  wechsel- 
seitig ans  einander  hergeleitet  durch  Yoranstellung  (irpodfritfts) 
und  Wegnahme  iatpaiifSffiq)  Yon  Silben").  Auf  einen  Einfluss 
der   Khjtbmik    wird    Qberdiea    auch    wohl    die    Unterscheidung 


38)  Die  beiden  dreiseitigen  Honopodien  Trochaeo*  und  lamboa  bilden 
die  l'xaiXoxii  /IvaBinii  tficiniof,  dnrcb  VoraDsUllnDg  einer  kmien  Silbe 
wird  eine  trochaische  Beihe  iambiich,  durch  Wegnafame  einer  aolchen  am 
Anfang  eine  iambiecbe  trocbaiscb.  Bei  den  beiden  vierzeitigeo  Honopodien 
DaktjloH  and  Anapaest  steht  die  Sache  gerade  so,  nar  müwen  hier  tvei 
bane  Silben  oder  eine  lange  vorn  angesetat  oder  weggeichnttten  werden, 
auch  die  ^msZoxq  zetfaamtos  ist  also  eine  Svadit^.  Oenan  dasselbe  Ver- 
haitnisB  xa  emander  haben  nntet  den  sechizeitigen  Verstacten  die  beiden 
loniker,  aber  hiebei  hOrt  nun  auch  die  Verbindung  der  inixlati^  mit  der 
Antipathie  auf,  denn  die  beiden  anderen  sechszeitigen,  Cboriamboi  nnd 
AntJspait,  atehen  unter  einander  erat  in  der  „tweiten"  (a.  A.  35),  mit  den 
lonikern  aber  in  gar  keiner  Antipathie,  dennoch  iet  bei  allen  vier  dieaelbe 
Spielerei  der  Herleitung  ana  einander  durch  nf&a^eait  oder  äipaifcaie  immer 
wieder  von  einer  Silbe  mOglich,  durch  welche  denn  dieae  ixinlo*ii  iiä- 
miiutt  ttffaSiKi^  vermittelt  wird.  Bei  den  fOn&eitigen  Füaaen  fällt  die 
Herleitnng  ana  der  AntipaUiie  voUeude  gaoi  weg,  denn  die  letstere  wtttde 
ja  am  metriachen  Schema  Nichts  Undem:  ^  u  |  _  und  ~  \  <j  i,  allerdings 
aber  laaaen  aicb  die  beiden  Bakcheien  wieder  genan  ebenao  dorch  Weg- 
laaanng  der  eraten  und  wiedernm  der  näohBten  Silbe  ans  dem  Paeon  oder 
Eretikos  heranabilden.  Dies  ist  der  von  Weatphal  1'.  S.  60S  — 625. 
U>.  S.  114—120  (vgl.  I'.  S.  3li£F.,  a.  dagegen  Christ  Jahrb.  f.  Ph.  XCIX 
1869.  S.  &74f.)  vCllig  verkannte  Sinn  der  Bemerkung  achol.  A  Heph.  p.  135 
Weatph.,  dasB  ea  in  der  paeoniachen  Taotart  nicht  in  derselben  Weise  eine 
innloH^  gebe  wie  in  der  iambiecben  nnd  dakt;liichen:  ti  di  Ttauavm&v 
iMiMlourjw  ovx  Ix»  mc  zä  nfotiQTifteva ,  vgl.  SchoL  A  Heph.  p.  199  W.  cö 
xfifiiMi'  iiatpiQit  Mi/öt  rä  ttU«  fia'rp«.  xi  ßi*  yäp  &lla  %az'  ütfaiQtmv 
ti  ävn«a4'oöv[a  uvioie  pittfa  rimu  .  .  .  to  pirtoi  Kcijuxi*  %at'  &^ai- 
pivtv  i^G  iv  T^  äfptian  funtfäc  xoitf.io  jJaHjatoxov  ftiipov,  S  fLOVOttiie 
Bvtm.  Von  hier  aas  ersieht  man  nun  aber  auch,  dass  die  (anch  von  Snse- 
mihi  Jahrb.  f.  Ph.  CI.  1870.  S.  49B— 501  mit  Unrecht  gebiUigte)  Annahme 
TOD  Westphal,  der  Antiapaat  aei  erat  sfAter  in  dieae  Lehre  von  der  hti' 
xloxi)  hinein geteagan,  nnd  der  Urheber  der  letzteren  habe  diesen  Versfnas 
noch  nicht  gekannt  oder  anerkannt,  bodenloa  nnd  vielmehr  das  Gegentbeil 
richtig  ist.  S.  anch  Schol.  A  Heph.  p.  186  f.  164  f.  173.  199  ff.  n.  besonders 
Schol.  B  Heph.  p.  186  S:  W. 

16« 
n,.,i..,..>^.OO^ie 


228  EinunddreiBBigsteB  Capitel.    Bbjthiiiik  und  Metrik. 

akatalektischer  und  katalektiscber,  bracb7katalektiBcher  und  byper- 
katalekttBcher  Verse  {(thfio)  zarückzufahren  sein").  Alle  m5g- 
licben  Gombiuationen  kurzer  und  langer  Silben  xa  zwei-,  drei- 
und  Tiersilbigen  FUssen  worden  vorgenommen  und  so  auch  der 
sogenannte  Antispastos  ^  .  _  v  construirt,  eine  der  gr&ssten  Ver- 
irnmgen  dieses  Systems  ao  wie  desjenigen  der  Svn}t}LdxovTtg. 
Je  nacb  der  ZnBammensetzung  aus  diesen  Füssen  wurden  die 
zum  Tbeil  monopodiecb,  zum  Theil  dipodisch  gemessenen  Yene 
in  gleichartige  {(iovosiäTJ) ,  d.  h.  aas  lauter  gleicbeo,  gemischte 
{(uxTii),  d.  h.  aus  Terschiednen  Füssen  bestehende,  und  episyn- 
thetische {iiuevv^ttsi)  eingetheilt,  d.  b.  Verse,  die  ans  mehreren 
derartig  gestalteten  Reiben  (xüAa)  bestehen,  dass  jede  dieser 
Reihen  unter  sich  gleiche,  aber  von  denen  der  anderen  Reihe 
oder  Reihen  verschiedene  Füsse  hat^).  Nun  nahmen  die  Ver- 
treter dieser  Theorie  aber  überdies  noch  eine  nähere  Verwandt- 
schaft (dvfuitc^eur)  zwischen  den  Diiamben  und  Choriamben  anf 
der  einen  und  den  Antispasteu  auf  der  anderen  Seite  und  ebenso 
zwischen  den  Ditrochaeen  und  den  lonikern  an  nnd  fanden  daher 
eine  „zweite  Antipathie"  zwischen  Ditrochaeen  oder  Antispasten 
und  Choriamben  und  zwischen  Diiamben  und  lonikern^^).  und 
so  wurden  denn  die  gemischten  Versarten  noch  wieder  in  anti- 
pathisch  und   in   sympathisch    gemischte**)    oder    ähnlichartige 

35)  Dens  diei  h&ngt  doch  wobl  mit  den  Panieu  nad  DehnuDgen  der 
rhythmiechen  Compositionslehie  xoaaminen.  Aacli  die  Theorie  dea  Polj- 
■chentatiBmas  in  dietem  metrüchen  Sjetem  mag  in  der  Lehre  dea  Aiisto- 
zenoa  vom  Unterschied  der  Tact»  nach  dem  Schema  (b.  Snaemihl  a.a.O. 
8.  006—610)  ihren  Anhalt  gehabt  haben.  Im  üebrigen  ist  gegen  die  Ter- 
snche  Weatpb&ls  die  Abveichangea  der  Hetrikei  von  Äriitoxenos  mflg- 
lichst  tu  verkleinern  mit  B«cbt  von  vsTachiednen  Seiten  GiDsprache  ei^ 
hoben,  ao  von  Oerh.  Schnitt  Qnibna  aoctoribna  Aelioa  Featoa  Aphtbonina 
de  re  metrica  nsna  ait,  firealau  18S6.  8.  (Doctordiaa.).  8.  S. 

2i)  Also  z.  B.  Verae  aoa  einem  daktjliachen  and  einem  trochüachen 
Eolon. 

36)  8cbol.  Heph.  p.  206  W.  lati  9%  itvtcga  ivxt%a&iut  ^  h  TOi^  «w- 
äitOK  ivavxÜB9it,  lifio  ir  lore  tciiiaavlläfioit,  otöw  i<ia  to  awaxaütoif 
{i  ävxttxaexas  Gaiaford,  lö  ävzi^xaattnöv  Caeaar  De  veraibaB aejnartetU, 
Uarborg  1694.  i.  S.  XIII,  tov  umcitänov  ^«al  tov  xofurfißav^  Weat- 
phal).  Scbol.  Saib.  ebendaa.  dtviieav  di  ävtmä&uav  ttiv  Iv  toit  avw- 
titoit,  Hym  3i  tijv  iv  toTg  tfT^aovlIaßotG.  BchoL  A  Heph.  p.  189  ff.  W. 
tÖ  zo(iofi&xd»  lö  äviixa9ie  uitov  ävTiOTtamtio*  ma^aXapti*  .  .  .  äxar  .  .  . 

S6)  Die  actipathiachen  von  der  «weiten  Antipathie  Hr&llen  wieder  in 


:,.y^,oo' 


.c^ic 


Du  Utere  metrische  ^siem.  229 

(xttt'  ttvztsäd'Bittv  luxttt  oder  ävti3ax9^  und  xaxa  avfutä&etav 
fuxtd  oder  ofiotOBidii)  anterschieden  und  die  letzteren  wieder 
mit  den  gleidiariigen  als  die  nrsprflngliclien  (itfiaTÖrvxu)  gegen- 
Qber  den  anderen  als  den  abgeleiteten  (xaQayo3yä)  zusammen- 
gefiasst.  £b  eind  bei  Hephaestion  das  iambische,  trocbaiscbe, 
daktylische,  anapaestiscbe ,  choriambiscbe,  antispastiscbe  Metron, 
die  beiden  ioniscben  und  das  paeonische,  bei  Philoxenos,  der 
rermathlicb  die  altste  ftlr  ans  verfolgbare  Gestalt  dieser  Lehre 
darstellt,  war  die  Ordnung  eine  etwas  andere  und  noch  das 
prokeleuematische  hinzugefQgt'^.  Verse  aus  Daktylen  und  Tro- 
chaeen  oder  Anapaesten  und  lamben  hiessen  daktylisch-  oder 
Jambisch- logaoedische;  wenn  sie  aber  nnr  einen  Daktylos  oder 
Anapaesten  hatten,  wurden  sie  vielmehr  in  viersilbige  Füsse  oder 
Dipodien  zerlegt^.    Nach  einem  anderen  Gesichtspunkt  wurden 


epichoriambiBche,  io  denen  anf  einen  Ditrochaeos  oder  Antispaatoa  ein 
Chommboi,  und  in  epioniBche  (ä«ö  fuitofof  und  iläe^ovos),  in  denen  anf 
einen  Düambos  ein  loniker  folgt,  Beph.  p.  83—87.  Scbol.  A  Heph.  p.  190  W., 
die  von  der  ersten  Antipathie,  welche  bei  Hephaestion  gleich  den  ^m- 
cvf^ita  unter  den  Asynarteten  (i,  A.  80)  behandelt  werden,  sind  die  iambo- 
trochaiachen  und  anapaeBto-dakt;liBchen. 

ST)  Mar.  Tict.  II,  11,  3  0.  p.  9S,  33  E.  vgl.  1,  12,  31  0.  p.  69,  30 ff.  E. 
Plot.  3,  6  0.  p.  600,  20  !f.  K.  Hense  De  Inba  artigrapho,  Act.  aoo.  phil. 
LipB.  IV  (Leipcig  1876).  S.  31  ff.  393  U  Sohoo  Ueliodotos  strich  mit  ttecht 
daa  prokelensmatiscbe  Metron  aU  bloese  Modification  des  anapoestischen ; 
er  beseitigte  aber  anch  das  paeonische ,  indem  er  nach  dem  Vorgänge  eines 
älteren  Metriken  daiselbe  mehr  far  einen  Rh;tbmoa  als  fQr  ein  Hetron 
erklärte,  so  doss  er  nnr  acht  Protot jpmetra,  das  daktrlieche,  anapaestiscbe, 
iambiwhe,  trochaische,  choriambische,  anüspastiBche  ond  die  beiden  ioni- 
schen genan  in  dieser  Ordnung  Qbrig  behielt,  s.  Christ  a.  a.  0.  S.  376  f. 
D.  bes.  Hense  Beliodoreische  nnteraachnngeQ  (Leipzig  1870).  S.  110  E  De 
laba  S.  ST— 47.  Dass  diese  Ordnni^  aber  anob  die  ntsprOnglicbe  nnd  die 
des  Hepbaeetion  eine  Neuerung  war,  scheint  ans  Scbol.  A  Heph.  p.  146  W. 
m  erhellen. 

38)  Nor  eine  Hodification  dieser  Messung,  wie  sie  oamentUcb  durch 
die  BeieitignDg  des  Antisposten  geboten  ward,  waren  die  bei  den  Vet- 
tretam  des  vaiTOniechen  STetems  Ablieben  Zergliederungen.  Freilich  sind 
bebumtlich  weitaas  nicht  alle  Terse  logaoedisch,  die  nach  ihrem  metri- 
schen Schema  vielleicht  so  anssehen.  Das  wirkliche  logaoedisch«  Phsre- 
knteion  hat  z.  B.  seinen  Namen  sehr  mit  Unrecht  von  Pherekrates  erhalten, 
denn  die  so  aussehenden  Verse,  deren  er  sich  in  denselben  als  seiner  neuen 
Erfindung  rtthmt  (Eoriaimo  Fr.  79  Eock  b.  Heph.  p.  100),  sind  vielmehr, 
wie  er  selber  in  ihnen  sagt,  „snsammenge&ltete  anapaestiscbe  Tetrameter*' 
(«vfurcmnoi  är^ntatoi],  sei  es  nun  in  der  Weise,  wie  Weil  Bev.  crit. 
1876,  L  8.  160i  _Lij_uui_J_   _l£j_u^UJ-, 


230  EinunddreiBsigBtes  Capitel.    Rbjthmik  und  Metrik. 

endlich  die  sämmtiichen  Verse  noch  in  synartetiacbe,  oder  wie 
BODst  der  Eunstausdruck  gelautet  haben  m&g'^,  und  in  asynarte* 
ÜBche  eingetheilt^).  Auch  bezeichnete  der  Urheber  dieses  Systems 
die  gangbarsten  kflnstlicheren  Yerse  nach  ihrer  Silbenzahl  nnd 
den  Dichtern,  die  sie  zuerst  oder  mit  Vorliebe  gebraucht  hatten, 
von  Ärchilochos  ab  bis  auf  Kallimachos  mit  Namen,  welche  sie 
seitdem  behielten'^).     Er  lebte  also  nach  Kallimachos;  ob   aber 

Bei  OB  in  der,  irie  CraBina  Sviijtiv^toi  (ivcxotacot,  Rhein.  Mas.  XLIII, 
1888.  S.  197—202  vermatbet: 

(üeher  Spiro  SvnütvxToi  öränaiorot ,  Uenn.  XXIII.  18SS.  S.  607—612, 
weichet  nicht  einmal  darao  gedacht  hat,  daas  ee  bei  den  Griechen  auch 
einen  melodramutiechen  Vortrag  gab,  ist  es  besser  zn  schweigen).  In 
anderen  FUllen  sind  die  Termeiatlichen  Logaoeden  wirklich  loniker,  achwer- 
lich  jedoch,  wie  t.  Wilamowitz  IbjIIob  von  Epidanros  S.  133  f.  behauptet, 
in  dem  Spottgedicht  des  Anakreon  (Fr.  31)  auf  Artemon,  soudem  hier 
dfirfte  Weil  Bev.  crit,  1878.  I.  S.  6Sr.  1875.  I.  B.  149  (dessen  Folgerungen 
ich  freilich  durchaus  nicht  beitreten  kann)  das  Richtige  gesehen  haben; 
die  Strophe  besteht  ana  zwei  iambiscfaen  Tetrametem,  in  welchen  an  erster, 
dritter  und  fQnfler  Stelle  der  lambos  meistenB  mit  dem  TrochaeoB  Ter- 
tauBcht  wird,  and  einem  iambischen  Dimeter.  Dies  ist  also  einer  von  den 
Fallen,  in  welchen  die  von  Weil  Jahrb.  f.  Ph.  LXXXV.  1863.  S.  848  f. 
XCI.  186G.  S.  660  f.  and  a.  a.  0.  0.  anch  lOnat  beziehonga weise  in  Schutz 
genommenen  Shuvldimvits  de«  ÄriBteides  nnd  daa  varroniBche  System,  »o 
weit  es  zweisilbig  theilte,  im  guten  Recht«  waren.  Vgl.  SuBemihl  Jahrb. 
CVn.  8.  294  ff. 

29)  Denn  derselbe  ist  griechisch  nicht  QberlieGert. 

30)  Mitfa  AewäfTq-ia  sind  solche  Verse,  deren  Eota  oder  Kommata 
(8.  A.  48)  nach  der  Auffaasung  dieser  Metriker  etwas  einander  Wider- 
strebendes haben.  Zn  ihnen  gebSren  daher  die  episynthetiflchen  und  anti- 
pathischen  s&mmtlich  (vgl.  A.  26),  die  gleichartigen  tind  Bhulichartigeo 
aber  nur  dann,  wenn  das  erste  Qlied  (wie  z.  B.  im  Pentameter)  katalektiscb 
ist.  Gegenüber  den  Mheren  Frkl&rem  hat  Westphal  Die  Tradition  der 
alten  Metriker,  Pbüologus  XX.  18B8.  S.  76—108.  238—274  (s.  8.  8»ff.  849ff.). 
Metr.  U '.  S.  186  fl.  eine  richtigere  Anpassung  angebahnt,  aber  auch  noch 
erhebliche  InihQmer  begangen,  welche  von  Caesar  in  der  A.  25  angef. 
Abh.  aufgedeckt  nnd  widerlegt  sind.  Lediglich  anf  diese  Abb.  ist  daher 
hier  EU  verweilen,  da  Rossbacb  Metr.  ni",  S.  S.  S71  ff.,  ohne  sie  irgendwie 
zu  beachten,  das  in  ihr  Widerlegte  ein&ch  von  Neuem  vorbringt. 

81)  Eine  beqaeme  Uebersicht  6ndet  man  in  der  nützlichen  Doctor- 
dissertation  von  Leichsenring  De  metris  Qraecis  quaestionea  onomato- 
logae,  Greifswald  1888.  8.  S.  8—16.  Der  nahe  Uegende  Gedanke  von 
Brambach  H.  Bt.  e.  Sopb.  S.  XII  (wenn  anders  ich  ihn  richtig  verstehe), 
dasB  ein  Theil  dieser  Benennungen  schon  aus  det  Zeit  der  Silhenmessung 
vor  Aristoxenoi  stammen  mOge,  erhält  durch  die  (nach  A,  S8  zu  berichtigende) 


DK|ilz.v:tvCi00'^IC 


Dm  altere  nnd  jüngere  metriBche  System.  231 

bald  na«fa  ihm,  darf  man  hieraus  Doch  nicht  schliessen^;  es 
wird  aber  denoocb  aus  eiDem  anderen  Grande  wob!  anzunehmen 
sein.  Denn  ein  Mann  von  solchem  geset^ebenden  Ansehen  hat 
schwerlich  nach  der  höchsten  BIfltezeit  der  alexandriniachen  Philo- 
logie gewirkt.  Ja  die  Vermuthung  liegt  nahe,  dass  es  einer  ihrer 
beiden  Koryphaeen  Äristophanes  und  Ärietarchos  gewesen  sei. 
Aristarchos  jedoch  besass,  so  weit  wir  urtheilea  können''),  zu 
geringe  metrische  Kenntnisse,  als  daes  wir  trotz  aller  Fehler 
dieses  Systems  ein  solches  Verdienst  ihm  zutrauen  konnten; 
weit  eher  weisen  uns  auf  Äristophanes  seine  kolometriscben 
Stadien**)  hin.  Allein  alle  solche  Schlüsse  aas  allgemeinen  Oe- 
sichtspnnkten  trügen  allza  leicbt,  and  was  in  diesem  Falle  fOr 
Aristarchos  eine  unverdiente  Erhöhung  sein  wtirde,  könnte  mög- 
licherweise für  Äristophanes  als  eine  nnverdiente  Herabsetzung 
zn  gelten  haben:  um  ihm  z.  B.  eine  solche  Verkehrtheit  wie  die 
fuiti spastische  Messung  beizulegen,  müssten  doch  erst  bestimmtere 
Anfaaltspnnkte  vorhanden  sein,  und  so  bleibt  denu  wenigstens 
bis  auf  Weiteres  nichts  Anderes  übrig  als  wieder  einmal  eine 
empfindliche  LDcke  anseres  Wissens  zu  bekennen'*''). 

Das  andere,  jQngere  metrische  System,  welches  durch 
Yarro")  in  die  römische  Welt  eingeftlhrt  ward  und  danach  das 

Samniltiiig  aller  nachweialich  voran atozenischen  metriBclien  BeEoicbmingeii 
bei  LeichienTiiig  S.  29— S3  keine  BeaUtägaiig  and  miiM  daher  aufgegeben 
werden. 

88)  Ans  dem  C.  5.  A.  9.  C.  9.  A.  60  angegebnen  Qnmde,  weil  mit 
Kallimaohos  oder  Tielmehr  bald  nacb  ibm  mit  Enphrosioa  die  Dicbtong 
ron  ftilt]  in  der  Alazandrinerseit  im  Wesentlichen  anfhOrte,  eioe  Be- 
nennong  iq;end  eines  Verses  nach  einem  t^Ateren  Diehter  also  auf  alle 
f%Ite  so  gnt  wie  ein  Ding  der  UnrnSglichkeit  war.  Die  etwas  ap&teren 
frifolen  Bftnkels&ngereien  von  Seleukos,  dem  Sohn  des  Hnesiptolemos 
(«.  C.  7.  A.  89),  kOnnen  doch  nstflrlioh  hieran  Nichts  indem. 

88}  S.  C.  Id.  A.  186. 

81)  S.  C.  16.  A.  S0-8ii>. 

81'')  Wie  schon  oben  (s.  A.  10)  bemerkt  ward. 

86)  In  der  Schrift  de  lingua  Laiina  aä  MareeUum  und  im  Cynodida- 
aaüia,  s.  Bitschi  Opnsc.  III.  8.  8BS  £F.  0.  Jahn  Her.  der  sHohs.  Oes. 
d.  W.  II.  1660.  B.  114.  Wilmanns  De  M.  Terentii  Tarrouis  libris  gram- 
maticis  (Berlin  18«4).  3.  47— 97.  170-808.  Westpbal  Melr.I'.  8.  lief.  178. 
Vgl.  auch  Weil  Jahrb.  f.  Ph.  LXXIV.  8.  886—388.  Ganz  nm  Varro  scheint 
auch  das  metrisobe  Capitel  (XIII  f.)  hinter  CensorinuB  D.  N.  (VI.  p.  6lOff.  E.) 
ED  stammen,  s.  0.  Sohulti  üeber  dss  Capitel  de  venuuM  ^eneribtu  bei 
Diomedes,  Herrn.  XXII.  18S7.  S.  266.  Leo  S.  288.  A.  1.  Nach  einem 
griechischen,    demselben    System    folgenden,    jedoch   theilweise   (s.    Leo 


OgIC 


232  EinanddieiBBJgBteB  CapiLei    Rhythmik  und  Metrik. 

varronische  genannt  werden  mag,  nnd  nach  welchem  HoratiuB 
seine  Oden  und  Epoden  gedichtet  hat^,  blieb  denn  auch  in  der 
Folge  unter  den  Römern  daa  vorherrschende,  so  jedoch,  dasB  es 
TerhältnisemSssig  frühzeitig  mit  dem  älteren  vermischt  wnrde'^. 
Es  war  eine  erhebliche  Modißcation  dee  letzteren,  als  deren 
einziges  Verdienet  die  Beseitigung  des  Aiitispast«n  zu  bezeichnen 
ist,  und  welche  sich  von  einer  fruchtbringenden  Benutzung  der 
Bhytbmik  noch  viel  weiter  entfernte**).  Ihr  Urheber  ist  ans, 
wo  möglich,  noch  weniger  bekannt.  Sie  scheint  indessen,  ob- 
wohl diese  Anuahme  keineswegs  unbedenklich  ist,  in  Pergamon 
entstanden  zu  sein  uuter  dem  Einflüsse  der  dortigen  Rhetorik, 
als  diese  vom  asiacischen  Stile  sich  losznreissen  und  die  grossen 
Vorbilder  attischer  Beredsamkeit  wieder  in  ihre  Rechte  einzusetzen 
begann**).     Denn   ebendamit   hing  ja   ohne    Zweifel   auch   eine 

S.  897— S99)  aach  von  dem  alerandriniscbeii  beeiDfluwteD  Lehrbuch  unter 
MitbenntEnng  vod  Varro  and,  wie  Schultz  a.  a.  0.  S.  871  zeigt«,  einem 
römischen  Metnker,  welcher  nicht  viel  später  als  Varro  wiederora  noch 
dem  varroDiechen  System  die  Yersmasse  des  Horatius  vennuthtich  ganz  in 
desBen  Sinne  behandelte,  und  in  welchem  Leo  S.  299.  A.  1  den  BemmiuH 
Palaemon  vermuthet,  hat  CaeBius  BasBDB  gearbeitet,  s.  Leo  S.  281  f.  A.  1. 
Dem  ratiouischen  Sjsteme  folgte  auch  TbacomeHtns  (bald  nach  160  n.  Chr.), 
den  Sc  halt z  als  eine  Hauptquelle  des  voa  HariuB  Victorinus  anageachiiebnen 
AeliuB  FeBtuB  Aphthonins  nachgevieBea  hat.  Durch  den  Metriker  Inbaward 
aber  auch  da«  Ütere  Sjst^m  in  die  rOmiBohe  Welt  verpflanit  und  bei  den 
späteren  lateinischen  Metrikem  dann  beide  Systeme  vielfach  ineinander- 
gemengt    Das  N&here  gebOit  nicht  .hieher. 

S6)  B.  Christ  Deber  die  Terskunat  des  Uotaz  im  Lichte  der  alten 
Ueberliefemng,  Münchner  Sitinngsber.  1868.  L  S.  l^li.  Eieseling 
Horatins,  philol.  Unten.  II,  Berlin  1881.  8.  &0S.  68 ff. 

87)  S.  A.  85. 

38)  DasB  buide  Systeme  die  nahe- Verwandtschaft  von  Daktjloa  nnd 
Anapaeat  mit  Ari»toxenoa  anzuerkennen  fortfuhren,  iBt  m.  E.  nicht,  wie 
Leo  S.  800  behauptet,  eine  „Verkehrtheit",  sondern  gereicht  ihnen  scom 
Lobe.    Vgl.  A.  9. 

39)  S. darOber C. 3b.  A. 96-118.  Die BeweisfQhrung  vonLeo  S. 884-395 
muBB  man  bei  ihm  selber  nachlesen,  doch  vgl.  A.  48.  43.  4i.  5!.  Wa« 
KieBsling  Ausg.  des  Eoiatius  I'.  S.  4  gegen  diese  Annahme  einwendet, 
wiegt  nicht  schwer:  wer  dieselbe  billigt,  wird  eben  ein&ch  dabei  stehen 
bleiben,  dasi  die  Kamen  „archebaleiacho,  asklepiadeisohe  n.  s.  w.  Versb" 
aus  dem  älteren  System  in  dies  jüngere  übernommen  sind,  ja  man  wird  diei 
festhalten  mäasen,  auch  wenn  letzteres  vielmehr  gleichfalls  in  Alexandreia 
oder  auch  (b.  C.  30.  A.  1S9'>.  C.  86.  A.  143^  in  Bhodos  entstanden  sein 
sollte,  s.  A.  60.  Aber  Bedenken  erregt  es,  dass  Vano  vielmehr  Asianer 
war  (b.  C.  36.  A.  49,  55),  nnd  dasi  aach  onter  den  pergameniechen  Bhetoren 


DglC 


Das  jüngere  metcieche  Sjatem.  333 

erneneiie  Theorie  des  BbythmoB  der  prosaischen  Rede  zusammen, 
welche  sich  an  den  der  poetischen  anlehnen  mnsste^"),  und  die- 
jenige Metrik,  welcher  der  ans  dieser  pergamenischen  Bhetoren- 
schnle  hervorgegangene  Dionjsioe  von  Halikamassos  sich  anschlosB, 
war  allem  Anscheine  nach^')  keine  andere  als  die  durch  Varro 
in  Rom  eiogebfirgerte.  Neben  einzelnen  sonstigen  UmetÄnden^^ 
spricht  dafQr  auch  der,  dass  dies  System  als  einfache  VerafQsse 
nur  die  zwei-  und  dreisilbigen  anerkannte").  An  die  Stelle  der 
Eatalexis  traten  in  demselben  die  „HalbfQsse"  oder  mit  anderen 
Worten  die  HinzufOgung  oder  der  Abzug  einzelner  Silben**) ,  an 

bereit«  vor  Miner  Zeit,  wie  sich  iDiwiacheu  ergeben  hat,  ein  wirklicher 
Sieg  der  aitiiohen  Bichtung  in  Wahrheit  noch  gar  nicht  Statt  gefnndea 
hfttte,  a.  C.  S6.  A.  108—111. 

M)    a  Leo  8.  8B4— 280.     Vgl.  C.  36.  A.  53.  63.     Dioajs.  C.  V.  17. 

p.  111  B.    titiim  fvi^fiolt  vTiö    xmv  iitieixär,    panitiot  ( v)  i^  nQozifip, 

9atif/^  li  (<^ )  vaoßd^xeioS'   Mit  lore  fizTpiiiofc  beieichnet  Diocya.  selbst- 

Tent&ndlich  oiohta  Anderei  all  du  von  ihm  gebraachte  metriBche  Handbuch. 

41)  Leo  S.  286  schreibt  sogar:  „wie  behannt"  (!). 

4S)    Der   Ventact v   beisat  bei    den  Vertretern   de»  Tarronischen 

Sjitenu  ßa-»%ttos,  ^ —  i%opä%xuos,  ävtißÜTtxi ^ot,  v<aliitßä*it tos,  ebenso 
in  dem  Verzeichniss  der  VenfSase  bei  Dionji.  C.  V.  IT  (s.  A.  40),  um- 
gekehrt bei  denen  des  aleiandriniachen  (so  noter  den  fUmern  anch  schon 
(Jnintil.  IX,  4,  82).  Femer  loftios  bezeichnet  bei  jenen  wie  bei  Ärigtoxenos 
den  TrochaeoB,  Dionjs.  kennt  jene  Benennung  vielmehr  fOr  den  Tribrachys, 
eignet  sie  sich  aber  nicht  an.  Aach  Cicero  Or.  63,  212  S.  gebraucht  cAoreui 
für  Trochaeoi,  Quintil.  IX,  4,  80.  82.  140  thut  ein  Qleicbes,  verwirft  aber 
die  ihm  eben&lla  bekannte  Verwendung  von  Trochaeos  in  demaelbea  Sinne 
und  achliesst  «ich  vielmehr  wiederum  gleich  Cicero  Or.  67,  191  dem  Ge- 
braach  dieses  Namena  fOr  den  Tribrachjs  an,  und  mit  diisem  Sprach- 
gebrauch stimmt  auch  Peeado-IiODgin.  de  snbL  41,  1.  p.  64,  IC  ff.  Jahn. 
p.  68,  81  ff.  Vahlen.  S.  anch  A.  18.  Vgl  L  eo  B.  286.  A.  4  (der  aber  hier- 
nach etwas  EU  berichtigen  ist).    Weiter  ■.  A.  47. 

43)  So  Psendo-Censorin.  p.  92  f.  Jahn.  p.  610,  22  E.  Ein  Gleiches  weist 
Schnitt  Dias.  S.  42  fOr  Thacomeatos  nach.  Ton  den  Bhetoreu  verfahrt 
auaeei  Dionys.  a.  a.  0.  ao  auch  Quintil.  a.  a.  U.  §.  78.  Vgl.  Schultz  Herm. 
a.  a.  0.  S.  S6G  f.  L  e  o  S.  386.  Alka  viel  Qewicht  darf  man  i  ndeteen  hierauf 
nicht  legen.  Denn  für  den  Aufbau  des  aleiandrinischen  Sjstema  iat  es  im 
Grunde  eiemlich  gleichgültig,  nicht  bloss  ob  Düamboa  and  Ditrochaeos, 
von  denen  denn  auch  bei  der  Lehre  von  der  i^uüo»^  nicht  die  Rede  ist 
und  sein  kann  (s.  A.  22),  jemals  als  ein  ein&cher  Tact  angesehen  werden 
können  oder  nie,  sondern  anch  ob  loniker,  Choriamben  und  Antispasten 
einfach  oder  znaammengesetst  sind,  ja  sie  werden  bei  Gelegenheit  vom 
Standpunkte  dieses  Sjatems  sogar  ausdrücklich  als  zusammengesetit  be- 
zeichnet, B.  A.  26. 

44}  S.  Schnitz  Diss.  S.  H.A.  1.   Leo  S.  2S3  f.  Anm.  S.  286  f.:  „Dionja. 

n,.i,|.,.,..>^.00'^IC 


234  EiniuiddTeiBgigBt«B  Capital.    Bhythmilc  ond  Uetrik. 

die  der  Prototypmetra'^)  die  UerleituDg  aller  anderen  Verse  aas 
dem  Hesameter  und  Trimeter*")  durch  derartige  Hinzusetzong 
oder  Wegnahme  oder  auch  durch  Umstellnng  (s^ötf^Etfifi,  äipai- 
ptOis,  ttlXotmets)  von  VeregUedern*''),  an  die  der  Caesnr  und 
Diaerese  die  Eintbeilung  der  Verse  in  solche  Glieder  (xäka, 
xöpiutTu),  die  selbst  wieder  Elemente  neuer  Verse  werden  k&iuien*^, 

wendet  zwar  das  Wort  »otälii^ie  ou  C.  18.  25  (Tgl.  *.  v^.  41,  S.  p.  64,  S3 
Jahn.  63,  6  Vabl.),  aber  uar  in  der  Bedentang  Schluseeilbe,  nachdem  er  es 
zam  ersten  Mal  mit  den  Worten  «vHaßri  vtf  in  ttXuovxta  ti  %äloii  nm- 
BCbrieben  bat".  Hingt  es  biemit  zneammen,  daes  hier  am  Schloese  dea 
Hexameters  der  Spondeios  als  die  Ornndfonn  angesehen  wird  (Terent. 
Maur.  1680—1641,  Tgl.  Anon.  de  vera.  heroico  p.  48  Pnria)  wie  vielleicht 
von  Ariatoxenos  (Hai.  Vict.  I,  17,  84,  b.  jedoch  d.  Ansg.  t.  Keil  p.  6S,  7  f.), 
in  dem  alexandrintBchen  System  dagegen  der  Troohaeoe,  bo  daas  in  letzterem 
der  Vere  sie  ein  katalektischer  gilt  (Mar.  Vict  II,  2,  lOf.  p.  7t,  18 ff.  K. 
Atil.  8,  1.  p.  Ses,  S!ff.  E.)? 

46)  Hit  Uorecbl  aohiebt  Weatphal  Metr.  1'.  8.  HS  f.  167  ff.  dietelben 
anch  dem  Tanoniachen  System  unter,  s.  dagegen  Schultz  Diu.  B.  87.  A.  1. 
Leo  S.  280.  A.  2. 

40)  KiasslingPh.  Unters.  a.a.O.  S.  65:  „Ja  au  der  Spitiedieaes  Systems 
stand  der  Satz  (Paeudo-Censoriu.  p.  616,  8.  Caea.  Bass.  b.  Rufin.  p,  655,  88  f. 
Ter.  Uaur.  1586  f.  Mar.  Viel  p.  50,  21.  Diomed.  p.  496, 1),  daaa  Belbst 
diese  beiden  Grundformen  in  dem  Monde  des  gfittlicfaen  SchOpfers  aller 
Poesie  nnd  Metrik  in  Eins  zusammengeflosaen  seien:  das  dreimal  wieder- 
holte tii  nalav  des  pythiscben  Gottes  ist  der  erste  Trimeter  und  der  erste 
Hexameter.  Das  ist  natflrlicb  nicht  grammatiacbe  Doctrin,  sondem  philo- 
sophische Speculation"  (diese  bat  doch  wobl  mit  solchen  thfiriobten  Ein- 
föllen  Nichts  gemein),  „nm  der  Theorie  willen  ansgeklOgelt,  nnd  ihr  ältester 
Gew&brsmann  aichei  anch  ihr  SchOpfer,  Hecaklides  Pontikas  (b,  Atb.  XV. 
701  e.f)". 

47)  Caes.  Basa.  (d.  i.  hier,  wie  Kiessling  Ausg.  d.  Hör.  I'.  S.  IX 
[I*.  8.  3]  mit  Becbt  bemerkt,  s.  Leo  S.  886.  A.  8,  Varro)  p.  271,  6  ff. 
omnia  metra  variantw  aut  adiectiont  auf  detraetiotte  out  concimttriione  aut 
permutatione.  Die  eowHnnatio  hat  rielleicht  erst  Vairo  hincDgetban;  die 
drei  anderen  Kategorien  finden  sich  anoh  in  der  Rhetorik,  nnd  zwar  gerade 
in  der  Lehre  von  der  avna^ie,  Dionya.  C.  V.  6  «.  A.  S6.  Qaintil.  IX,  4, 147, 
s.  Leo  S.  Se»— 291. 

48)  S.  Leo  S.  299  f.  A.  1,  wo  es  3.  800  richtig  beiait:  „Horu  hat 
nicht  sowohl  Caesuren  in  die  logaoedischen  Verse  (die  mit  Caeiar  flber- 
hanpt  nichts  za  schaffen  haben)  einfahren,  als  die  KÖfifMrra,  aas  denen  der 
Theorie  nach  der  Ters  bestand,  rereinzeln  und  kenntUob  machen  wollen". 
So  begreift  es  sieb  denn  anoh,  dasa  daa  rarconische  System  die  Ausdrücke 
xülor  nnd  KÖfifio:  durch  einander  gebraucht,  während  im  aleiandriuiachen 
ein  NiölDt'  kOrzer  aU  der  Trimeter  sein  mnss  und  «öfifta  ein  katalektiaches 
Külov  ist.  Aristopbanes  von  Byzanz  nahm  den  Ausdraok  xrälv»  ans  der 
aristoxeniscben  Rhythmik,  ebenso  die  Metriker  des  alezandriniBcheD- Systems, 


..>^.00' 


.3IC 


Das  jSiigere  metrische  Sjatem.  335 

BO  sehr  auch  in  dieser  Herleitungstheorie  der  EinSoBB  der  Lehre 
jenes  Siteren,  alexandriDiBchen  Systems  von  der  ixiaXoxi/}  zu 
Ti^e  tritt*^,  aus  welchem  auch  die  Numen  der  Verse  beibehalten 
wurden*").  Trotz  dieser  tbeilweisen  Anlehnung  steht  nun  aber 
dies  jdDgere  System  zu  jenem  in  dem  entschiedensten  Gegensatz. 
Jenes  ist  aus  dem  Geiste  empirischer  Forschung,  wie  sie  der 
alexandrinischen  Philologie  eignet,  geboren  und  lediglich  auf 
die  sachliche  Erkenntuiss  gerichtet,  dieses  auf  die  aesthetisch- 
rhetorische  Betrachtung  und  die  Erzeugung  eigner  neuer  metrisch- 
poetischer  Kunstwerke.  Jenes  sucht  analytisch  von  den  wirklichen 
einfachsten  Urformen  aus,  wobei  es  freilich  aus  falscher  Analogie 
auch  mancherlei  starke  IrrthQmer  begeht,  zum  Yerständniss  der 
künstlicheren  zu  gelangen,  dieses  coustrnirt  willkürlich  eine 
oder  zwei  Urformen,  die  allerdings  zu  den  ältsten  Yersen  ge- 
horten, als  die  ursprOnglichsten ,  bloss  weil  sie  ausserhalb  der 
Lyrik    die   gangbarsten    waren''),    und    leitet   aus   diesen   dann 

die  Rbetoren  eeit  Tbraejiniicbos  (s.  Said.  Gfaaviiaioe)  ane  der  TOrariatoxeni- 
ichen,  rhythmiach  Angehauchteo  Uetrik,  der  Schöpfer  dee  Tarroniacheu 
Systems  Tomebmiicb  ans  der  Rhetorik.     S.  Leo  S.  S98.  A.  1. 

49)  Wie  Leo  8.  300  Tollkommen  richtig  bemerkt.    S.  A.  82. 

SD)  Leo  S.  297,  Dadurch  widerlegt  sieb  die  Schlnsafolgerang  von 
Leichaenring  S.  82  f. 

61)  S.  A.  46.  An  eich  hätte  mau  ja  mit  anderea  VereeD  geoan  das- 
selbe Expenment  machen  kSimen.  Freilich  hat  diese  WillkQr  an  EieBs- 
ling  Ausg.  des  Hör.  I'.  3.  8  eineo  Vertheidiger  gefunden:  „Ein  richtigeB(?) 
Qefflbl  sagte,  dass  es  verkehrt  sei  hier"  (näml.  bei  den  kllnatlicbarea 
VerMn)  ,|TOn  den  einEelnen  etwa  erkennbaren  Takten  auaEogehen  ond  i.  B. 
den  eapphisohen  Eilfailbler  als  ein  Konglomerat  von  cwei  TrochB^n, 
Daktylus  nnd  wieder  zwei  Trochäen  ea  lergliedem.  Es  war  daher  ein 
dnrchans  berechtigter  ([)  Qedanke,  zn  fragen,  ob  nicht  derartige  Verse  sich 
als  Variationen  und  Kombinationen  grösserer  Silhengmppen  anß'aaieii  lieasen, 
die  in  den  primären  Formen  der  ältesten  Poesie  bereits  enthalten,  als 
Elemente  den  Nenbitdongen  der  späteren  Lyrik  tn  Oronde  lägen.  Diese 
Enrtgnng  (?)  fdbrte  sn  dem  Versnobe  die  Vielgeetaltigkeit  der  bOnstlicben 
VsTvbildungen  im  Wesentlichen  aus  den  beiden  Grundformen  des  daktyli- 
schen nnd  iambischen  SechsfQsslere  hersnieiten".  Wie  denkt  denn  eigent- 
lich Kiessling  Aber  die  logaoedischen  Reihen,  die  mehr  als  einen 
DaktylosCheüebentlichAnapaeaten)  enthalten?  Wenn  wirklich  ein  „richtiges 
Gefflhl"  verbietet  Terbindungea  von  Trocbaeen  nnd  D.iktylen  oder  lamben 
nnd  Anapaesten  als  solche  anzuerkennen,  so  sollte  man  doch  meinen,  dass 
die  Zahl  der  Daktylen  (besüeheotlich  Auapaeste)  dabei  keinen  Unterschied 
machen  kann;  nun  haben  aber  doch  die  alten  Metriker,  so  viel  wir  sehen 
können,  sammtlich  diesen  Unterschied  gemacht  (s.  A.  88),  nnd  folglich 
kann  dieser  Vertheidigungs-  nnd  Verb errlichunge versuch  von  ihnen  seitens 


:A,;OOglc 


236  EmanddieiBHigstee  Capitel.    RhjUimik  und  Metrik. 

synthetisch  mit  gleicher  WillkUr  und  mit  dem  einiachsten  App&rate 
alle  anderen  her,  „indem  es  ohne  Scrupel  den  Zauberstah  der 
variatio  schwingt:  wie  man  in  der  Bede  Silben,  Worte  und  Satz- 
glieder zufügt,  abzieht,  versetzt,  so  im  Verae"^'). 

Daas  indessen  diese  metrischen  und  rhythmisch -metriecben 
Theorien  nicht  die  einz^en  waren,  erhellt  aus  zwei  Umständen. 
Einmal  nämlich  sind  uns  zwar  nur  wenige,  aber  unzweifelhafte 
Spuren  davon  geblieben,  dass  es  auch  Metriker  gab,  welche, 
gleichwie  wir  heutzut^e  pflegen,  auch  solche  logaoedische 
Reihen,  welche  nur  einen  Daktjlos  oder  Änapaesten  enthalten, 
in  Trochaeen  und  Daktylen,  beziehungsweise  lamben  und  Äna- 
pseste  zerlegten^''').  Zweitens  aber  ist  an  zwei  verschiednen, 
iedoch  aus  derselben  Quelle  geflossenen  Stelleu")  die  Nachricht 


EiesBlingB  als  gelangen  nicltt  anerkaont  werden,  Tielmefat  steht  so  be- 
fSrchten,  dass  jenes  Gefühl  denn  doch  kein  „richtiges"  ist.  Aber  anf  solche 
Irrwege,  wie  hier  Kiessling,  auf  denen  man  feine  Hypothesen  macht  and 
dabei  dos  NB^hstliegende  flberaieht,  mnss  nothwendig  ein  Jeder  gerathen, 
der  es  venchmäht  den  Sporen  des  eiimgen  richtigen  und  sicheren  Fahren 
Aiistoienos  za  folgen,  von  dem  wenigstens  so  Tiel  feststeht,  dass  er  TOn 
dieser  modernen  „Eolentheoria"  eines  WiUmowitt,  Eieseling  n.  Spiro 
(s.  A.  9)  Nichts  gewosst  hat.  Neben  dem  Hexameter  nnd  dem  Trimeter 
hätten  doch  ffberdies  die  Tetrameter  mindestens  die  gleiche  Berechtignng 
gehabt  als  Urformen  za  gelten. 

68)  Leo  S.  296.  Vgl.  Dionjs.  C.  V.  17.  p.  lOB  B.  datitvU%6e  .  .  ■  «äni 
S'  h%l  aeiivoe  xul  tit  niUos  A^^arias  «fioloy niaToc.  Psevdo -Longin.  S9,  S. 
p.  63,  S  ff.  Jahn.  61,  4  ff.  Vahl.  inl  xmv  dmxvUtLäv  . . .  judfiov  -  (vytvivnraot 
d'  oiiiot  Nul  ntyt&ojtaioi,  diö  nuL  ti  ijs^ov  ib*  fofiiv  xällMitini  fihpo* 
avvmäct  (vgl.  Aristoph.  Nah,  641  f.  3  t(  xäHimov  ^iffiov  tjysi'  >in((ov  <ö 
zqiiutQov  ^  TÖ  »[««fisT^ov;  und  dasD  Brambach  Uetr.  Stnd.  z.  Soph. 
S.  XI)  and  Aadecea  bei  ihm.  Leo  B.  396:  „Der  om  die  Aasbildong  nnd 
Befeetigong  der  Lehre  verdienteste  Uefaikec,  Caesini  Bbssds,  ist  nicht 
Grammatiker,  sondern  Dichter".  3.  denselben  p.  271  nnd  dacn  Leo 
S.  292  £    Ausserdem  s.  A.  S6. 

62t>)  Die  Haoptstelle  ist  Hall.  Theod.  4,  IT  ff.  p.  64t  Q.  698,  1  ff.  K., 
wo  onler  anderen  der  pherekiateische  nnd  der  gljkoneische  Vers  so  ab- 
getheilt  werden.  Dazu  kommt  aber  die  gleiche  Abtheilnngs weise  des  eilf- 
silbigcn  phalaekeischen,  deren  Terentiao.  Uanr.  2646  ff.  nnd  Mar.  Viotorin. 
IV,  1,  CS.  p.  203  G.  14S,  16ff.  K.  gedenken.  Becht  seltsam  ist  die  des 
aaklepiadeischen  in  Spondeios,  Daktjlos,  Halbfoss  nnd  cwei  Daktylen: 
__|-^.u|_|_ui^l_wC3,  Ter.  M.  2650 ff. 

63)  Choerohosk.  Ezeg.  Beph.  p.  76,  SSC  Studem.  (früher  f&Ischhch 
als  Schot.  A  Hepb.  p.  186  Westph.  beseichnet)  und  Etym.  M.  p.  266,  27  ff. 
u.  d.  W.  Joxiua»6s.  S.  Westphal  Metr.  1'.  S.  600ff.  I*.  S.  178 ff.,  doch 
vgl.  A.  6». 


..>^.00' 


.^^IC 


Spuren  anderer  Sjsteme.  237 

erhalten,  dass  gevisse  Theoretiker,  und  zwar  schwerlich  Metriker, 
vielmehr  höchst  wahrscheinlich  Rhythmiker,  zn  den  fünf  ge- 
wöhnlich angenommenen  Tactarten,  der  isorrhythmiachen,  diplasi- 
achen,  hemiolischen,  epitritischen  und  triplasiechen  oder  auch 
unter  Nichtanerkennung  der  letztgenannten  zu  den  vier  ersteren^) 
noch  eine  neue,  die  docbmieche,  hinzufflgten  und  so  zwischen 
„regelrechten"  Tacten  (fiti&ftol  6q&o^,  in  denen  die  Zeitdauer 
der  Hebung  und  die  der  Senkung  entweder  gleich  oder  doch 
bei  den  kürzesten  Tacten  jeder  Art  die  erstere  nur  um  1  Mora 
grösser  als  die  letztere  ist  (2:1,  3:2,  5:4),  und  „schiefen" 
(^v#fiol  SoxniOi)  unterschieden,  in  denen  dieser  Unterschied  auf 
2  Moreo  steigt  (5:3  im  Dochmios  und  vielleicht  3:1  im  triplasi- 
Bchen  Tact)«). 


Zweiunddreissigstes  Capitel. 
Die  spfitercn  Philosophen. 

Der  Bauptcharakterzug,  welchen  die  Philosophie  der  späteren 
alexandrinischen  Zeiten  an  sich  trägt,  ist  theils  in  Folge  des  inneren 
Entwicklnt^sgBDges  theils  unter  dem  äusseren  Einflass,  welchen 
die  römischen  Verhältnisse  ausübten*),  der  des  Eklekticismas. 
Wie  weit  nach  dieser  Ricbliang  unter  den  Stoikern  Männer  wie 
Boethos,  Panaetios,  Foseidonios,  unter  den  Peripatetikem 
EritolaoB  und  der  Tyrier  Diodoros  gingen,  haben  wir  bereits 
gesehen,  und  vollends  der  Stoiker  Äreios  Didymos  gegen  Ende 
der  Periode  hätte  sich  mit  gleichem  Rechte  zu  den  Akademikern 
halten  können.  Bei  den  letzteren  macht  zuerst  der  schärfere 
Skepticismus  einem  gemilderten  Platz,  und  in  noch  grösserer 
Milderung   schreibt  sodann  Antiocfaos  das  eigentliche  Losungs- 

M)  S.  Suiemibl  Jahrb.  f.  Ph.  CTU.  8.  S97f.  gegen  Wettpbal.  Tom 
triplMÜcbeo  Tact  ist  nämlich  wenigstens  in  den  beiden  anf  uqb  gehomme- 
nen  Berichten  (■.  A.  53)  Obarbanpt  keine  Bede:  ee  lat  mOglich,  daiB  lie  in 
dieser  Binsioht  nuToIletandig  rind ,  aber  aach  mindeBtena  ebenBo  gnt 
mj^lioh,  daSB  der  Urheber  der  betTeSenden  Theorie  die*e  Art  von  l'act 
nicht  anerkannte  gleich  den  sogenannten  XmftiovtMt  de«  Ariateidea,  a.  A.  14. 

bb)  Jedenfalls    ist   diese   Theorie   also   eine  andere    als  die  des  Ari- 
stoieuoi  nnd  die  der  Xst^ofxit  so  wie  der  SofmlinoiizK.  Wie  Aristoxenoa 
selber  den  Doohnüos  mass,  wiseen  wir  nicht,  keinesfolls  aber  bo. 
•)  S.  Zeller  Ph.  d.  Gr.  lU',  1.  S.  6SS— 646. 


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.3IC 


238      Zweiaaddreiagigstea  Cap.    Die  apUeren  Phlloaophen.    1.  Stoiker. 

wort  des  Eklekticismus,  die  angebliche  UebereiDstimmimg  aller 
pbilosophiBchen  RichtuDgeu  in  den  weeentlicbstea  Punkten,  auf 
die  Fahne  der  Akademie.  Ja  es  bildet  aich  sogar  eine  eigne 
Schale,  welche  ausdrficklich  den  Kamen  der  Eklektiker  annimmt; 
freilich  gelangt  sie  nicht  zu  irgend  einer  Bedeutung.  Selbst  die 
Epikureer  können  sich  dem  Einflüsse  dieser  allgemeinen  Zeit- 
strömung wenigstens  nicht  gänzlich  rerschliessen.  Dennoch  aber 
erhebt  biegten  bald  der  Skepticismus  mit  Aenesidemos,  wenn 
anders  Letzterer  wirklich  schon  diesen  Zeiten  angehört,  von  Neuem 
sein  Haupt,  und  schon  frQber  nimmt  mit  den  neuen  Pyth^o- 
reem,  vorbereitet  durch  Poseidonios,  eine  religiös  gefärbte, 
aber  dabei  freilich  von  dem  gleichen  Eklekticismus  durchzogne 
Richtung  ihren  Anfang,  die  sich  in  den  folgenden  Jahrhunderten 
weiter  entwickelt  und  endlich  im  Neuplatonismus  ihren  Abachluss 
findet.  Wissenschaftlich  am  Fruchtbarsten  und  Folgenreichsten 
endlich  ist  die  Wiedererweckung  der  aristotelischen  Studien  zu- 
nächst unter  den  Peripatetikem  durch  den  Rhoder  Andronikos, 
welcher  durch  dieselbe  der  Schöpfer  jener  von  philosophischem 
Interesse  getragenen  philologischen  BeschaftigUDg  mit  den  syste- 
matischen Lehrschnften  des  Aristoteles  ward,  wie  sie  von  ihm 
aus  durch  die  Jahrhunderte  fortgetragen  ist  in  die  Gegenwart 
hinein. 

1.   Stoiker. 

Mnesarchos,   Sohn    des    Onesimos,    von  Athen   war   noch 

Schüler  des   Diogenes  von  Seleukeia')  und   des  Antipatros  von 

Tarsos')  gewesen,  sodann  des  Panaetios^),  an  dessen  Lehre  von 

den  Seelentheilen  er  sich  annäherungsweise  anschloss*),  und  ward 

1)  Pbilod.  Ind.  Sto.  Col.  LI. 

2)  Dies  wird  freilich  nicht  aoadrücklich  berichtet,  M  aber  oicbt  uiden 
denkbar,  obgloich  in  der  Bpit,  Diog.  die  Baihenfolge  dieae  ist:  Boij^ös, 
Mvtjaafiidfjs ,  Mvaeafägas ,  Nima^,  BttailtiSijt,  liiigdtivat,  'AvtixaTfoe, 
'H^anleid^S,  Zmavyirrjt,  Ilaraizios,  vgl.  A.  G. 

a)  Cic.  de  or.  I,  11,  46.  attditor  Panaüii.    Vgl.  18,  83. 
«)  Pseudo-GaleD.  Hiat.  phil.  T.  XIX.  p.  857  K.  (610,  6  ff.  DieU).   Mrif 
aaii%as  (so  DieU  f.  Mtvip,a%ot  oder  MtvinaiOi)  ii  t^v  Zxmttäw  vJtäXii^tv 

xqc  Svvä^tnt  taita  fitxi%tw,  itiifti  Ü  t^t  ^XV<  'P^^'l  f^"*  ^°  Hayinäf 
Mrl  icü9ttu%6f.  er  folgte  also  dem  Paoaetioa  in  Beiog  auf  den  DaalisinDS 
von  Denk-  und  Empfindungaaeele,  nahm  aber  nicht  mit  jenem  neben  dieaer 
eigentlichen  Seele  auch  noch  eine  ^an  im  Ueuchen  an,  b.  C.  28.  A.  ib. 
Denn   der    EinfOgnng   von   fi^    vor  lutiitiv  (DieU  Doxogr.  9.  S06),  nach 

n,.,i,.,..>^.OtWIC 


UneMichoa.    SkatoUee  Ton  Rhodos.    ApoUonioa  toh  TSjaa.    DemetrioB.  239 

Itierauf  dessen  Nachfolger  in  Gemeinschaft  mit  einem  anderen 
Athener  Dardanofl,  Sobn  des  Andromachos,  welcher  gleich  ihm 
Diogenea,  Antipatros  und  PaDaetios  zu  Lehrern  gehabt  hatte'). 
Zu  den  Zuhörern  dea  Mnessrchos  aber  zählte  auch  der  Akademiker 
AntioehoB*),  und  M.  Antonios  verkehrte,  da  er  als  Proconsul  nach 
Eilikien  ging,  in  Athen  unter  Anderen  auch  mit  ihm  und  Gbar- 
madaa^^). 

Stratoktes  von  Rhodos,  Schüler  des  Fanaetios,  nar  der 
Verfasser  einer  Cteschicbte  der  Stoiker,  welche  uns  noch  in  dem 
wahrscheinlich  tod  Philodemos  berrOhrenden  Auszage  erhalten  ist^). 

Äpollonios  von  Nysa  in  Karieu  wird  anter  den  SchOlera 
des  Panaetios  mit  besonderer  Auszeichnung  genannt^),  aber  wir 
wissen  Nichts  weiter  von  ihm. 

Demetrios  der  Bithynier,  Sohn  des  Stoikers  Dipbilos, 
ebenfalls  Schüler  des  Panaetios*),  ist  wahrscheinlich  der  Verfasser 
des  Epigramms  auf  Myrons  Kuh'°). 

welcher  er  umgekehrt  noch  einen  Schritt  weiter  als  aein  Lehrer  gegangen 
w&re  und  auch  da«  SpracbTennOgen  Tollst&ndig  Enr  ^öote  gerechnet 
h&Ue,  bedarf  ei  achwerlich.  üeber  seine  ünterscheidnng  des  Idiat  ond  des 
MI«  tiiv  ovaiav  noiöv  a.  Ar.  Did.  Fr.  87,  p.  46S,  6  ff.  DieU  b.  Stob.  Ecl.  1. 
p.  486  H.  179,  6ff.  W.,  Aber  eeioe  Definition  der  Gottheit  Stob.  Ecl.  I.  p.  60  H. 
85,  lOf.  W.  —  ASt  p.  808i>  1S£  D.,  Aber  seine  Ansicht  Ton  dar  wahteii 
Bedekonst  Anton,  b.  Cic.  de  or.  1,  18,  88,  Tgl  C.  86.'A.  16. 

ft)  Ind.  8to.  C.  LI,  wo  er  nnter  den  SchtUem  des  Diogenes  erscheint, 
Lni,  wo  wahncheiulicb  unter  denen  des  Antipatros  mit  dem  Zusatz  ^kvI 
oot^oc  tqf  ntniy<n(_ti4>vy  «jo^l^v  Siaie^äyfuv^os},  LXXVIU,  wo  ApoUonioa 
Ton  Ptolemals  Min  and  des  Hneflsrcbos  ZahCtei  genannt  wird.  Cic.  Aoad. 
11,  S2,  69  sagt  Ton  ihm  nnd  Mnesarchos:  gui  tränt  Mhenis  tum  prinäpet 
BlOKOTvm.  üebec  die  aoi&llende  Anordnnng  in  der  Epit.  Diog.  (s.  A.  2) 
Tgl.  die  Yermnthnng  Ton  Zelter  Ph.  d.  Or.  III*,  1.  3.  4S.  Anm.  Daas 
Hnesarcfaoa  ihm  rielmehr  erst  gefolgt  sei  in  der  Leitang  der  Schnle,  ist 
wegen  Cic.  de  or.  a.  a.  0.  nicht  wahrscbeinhch.  Vgl.  Zeller  a.  a.  0. 
8.  6«9.  A.  I. 

6)  Cic.  Acad.  a.  a.  O.  Nnmen.  b.  Eoseb.  P.  E.  XIV,  9,  S.  7S9o.  d  (aus 
Cic.  Angostiu.  o.  Acad.  III,  18,  41).  —  S.  Ober  H.  noch  Cic.  Fin.  I,  S,  6  a. 
Acad.  porf.  L  Fr.  1  b.  Non.  p.  «6  Mero. 

6»)  Cic.  de  or.  1, 18,  8Sff. 

7)  Wie  schon  C.  8.  A.  161  bemerkt  ist:  Col.  XVII.  näXnita  diaqvttl 
htiBfafMiv  Toe;  vtmvrl  vwd  ütfaxo-uXiove  tov  'Poiiov,  ditttupioötog  3i  Jla- 
9iuzlav  r(7;«firi<vMC  9>  .  .  .     Vgl.  A.  SS.  63.  116.  117.     Strab.  XIV.  666. 

6)  Strab.  XIV.  660.  ti3v  Uatatibv  yvmp^pm«  ä^ictot,  vgl.  C.  SO.  A.  76^. 
9)  La.  Di.  V,  64  im  Homonymenvers.  I.  St.  Col.  LXXV. 
10)  Aoth.  P.  IX,  780}  ob  anch  des   folgende  über   denselben  Gegen- 
stand, ist  mehr  ab  iweiftlhaft. 


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.^le 


240       ZweinnddreüsigHtea  Cap.    Die  B^Ateren  PhilOBopheii.     1.  Stoiker. 

Hekaton")  ans  Rhodos  ist  nns  nächst  Poseidooios  nnter 
den  Schülern  des  Panaetios'^)  am  Meisten  bekannt.  In  psycho- 
logischer Hinsicht  flbemahm  er  von  diesem  seinem  Lehrer  ohne 
Zweifel  zum  Mindesten  gleich  Mnesarchos  den  Dualismus  eines 
TemUnftigen  und  eines  Temonftloaen  Seelentheils.  Denn  nnr  so 
wird  seine  in  den  mindestens  3  BUchem  xsqI  i^Ez&v  in  einer 
ihm  ausschliesslich  eigenthQmlichen  Form  entwickelte  Untere 
Scheidung  von  TemUnftigen  und  Temunftlosen,  auch  den  Nicht- 
weisen  {giaiüiot)  zugänglichen  Tugenden  oder  vielmehr  Tüchtig- 
keiten verständlich,  bei  welcher  er  zugleich  in  altstoischer  Weise 
streng  an  der  Einheit  der  ersteren  festhielt,  sn  den  letzteren  aber 
auch  bloss  leibliche  Yollkommenheiten  rechnete*^.  In  einem 
zweiten,  dem  Q.  Tubero  gewidmeten  Werk  Ober  die  Pflichten 
(atpl  xadijxoirrog)  in  wenigstens  6  Böchem ")  stellte  er  sehr 
abweichend  von  Panaetios  ähnliche  unsittliche  Grundsätze  wie 
Diogenes  der  Babylonier  auf"),  jedoch  in  einem  viel  beschränkteren 

11)  Vgl.  die  C.  SS.  A.  IS  angeführte  Fragmentaammlang  von  Fowler. 
18)  Cic.  Off.  lil,  16,  es.  Hecatonem  . .  .  Ehodium  dücipuluM  PamuU. 
Epit.  Diog.,  wo  Rose  riobtig 'Exätinv  f.  Kätmv  bergeBtellt  hat. 

13)  In  BsEUg  auf  letzteren  Ponkt  b.  Fr.  S  b.  La.  Di.  VII,  126.  in  t^ 
tffta,  aucb  Fr.  2  ebend.  91.  h  z^  ftifp,  HirEel  Unters.  11'.  S.  491  f.,  in 
Bezng  anf  enteren  Fr.  1  ebend.  90.  Ir  im  «^tm  .  .  .  ixtanjtioi'nät  f>i* 
llval  unl  9taft]fiazi%!ct  löf  i^ovaag  rqv  vvmaatv  tu  fftopijfioiml',  if  ^^6- 

TaCe  i*  täp  &tiofr]fuifui'  avvintiHVÜut ,  7tti9tmtf  vyifutv  %ai  leiiv.  t^ 
aanpQoavir^  &C(Dpi]fM<nv^  vteafxova'^  mifi,pai»et  aKolov&ilv  tuxl  xagtutflrt- 
vfrai  II]*  iyüiay  .  .  .  »alovrrai  d'  aöem(ii)coi  Sit  fii]  {jovai  anyxoTU^iatis, 
älX'  Ixiyiywovzai  %al  mifl  ^avXovt  jiyrawuf  «dc  iyieia,  dtSQcla,  „i.  h, 
Geanndheit  des  Leibes  (tmd  nicbt  der  Seele,  denn  wie  sollte  dieae  den 
(ptiviai  snkommeii !)  nnd  bloM  ph^eische  Tapferkeit,  denn  dasa  auch  U.  die 
höhere  Tapferkeit  vielmehr  su  den  vemOnftigen  Tugenden  rechnete,  er- 
hellt ana  §.  103.  äya9ä  filv  oiv  zäf  le  ifgtät,  tpf6fi}ai9,  datauMvvriv ,  iw- 
iftla*,  eaip^tvnf»  %.  x.  l.  dentUcb  genng.  Aber  Hirsel  8.  472 — 614  bat 
diea  Allee  verkannt  nnd  die  ganse  Tngendlehre  dea  H.  merkwfltdig  miaa- 
veratanden  und  in  Folge  davon  vCllig  verkehrt  den  Anazug  bei  Stob.  EU.  11. 
p.  410  H.  62,  16—63,  10  auf  diesen  sarfiokiafObren  veraacbt,  worin  ihm 
nicbt  bloea  Fowler,  aondera  anffallenderweiae  (wie  ea  acheint)  ancb 
Waohamnth  gefolgt  ak.  Daa  Eigenthflmliche  beateht  bei  H.  in  der  An- 
nahme, die  ünweisen  kfiunten  nor  im  Beaita  der  verounftloMn  Voll- 
konunenbeiten  sein,  die  Weisen  mflseten  ea  eben  in  Folge  ihrer  Weisheit 
und  ihrea  Innehabena  der  vemfinftigen  Tngenden"  (Schmekel). 

14)  Cio.  Off.  a.  a.  0.  Mt  «<  libri»,  qito*  dt  offido  soripsit  Q.  TuberotU. 
BS,  80  ff.  Kxtut  über  de  o/fieiu  Heeatonit. 

]6)  Vgl.  C.  2.  A,  Sea.    Z.  B,  dasH  der  Weise  bei  einer  Thenerong  «eine 


■:.>^.00' 


.^^IC 


Hekaton  aus  Rhodos.  241 

Umfange '"),  während  er  andrerseits  im  Gegensatz  zu  des  PanaetioB 
nndPoseidoDiosAfilderungderScbroffheitdesstoieclienMoralprincips 
in  einer  dritten,  mindestens  19  Bflcher  umfassenden  Schrift  nepl 
&ya&Stv  die  onbedingte' Richtigkeit  des  letzteren  oder  mit  anderen 
Worten  die  röllige  Selbstgenugeamheit  der  Tugend  auf  das  Leb- 
hafteste rerth eidigte '^.  Ebenso  schloss  er  sich  in  einer  vierten 
xtffX  tbX&v,  deren  Umfang  wenigstens  7  BOcher  betrug,  an 
Zenone  DefioitioQ  des  bSchsten  Gutes  an  *^  und  in  einer  fünften  itiffl 
*a&&v^  TOD  welcher  ein   zweites  Bach  angefQbrt  wird'^,  an 


Sklaven  lieber  Terhnngem  lasaen  werde  kU  sie  mit  grossen  Opfern  er- 
nähren, Oic.  a.  a.  0.  0.  —  Fr.  9.  10.  3en.  de  bcnef.  II,  81,  4.  ineptttm  et  fri- 
volkm  Heeaton  ponit  fzemptwm  (—  Fr.  13).  Wahrschemüch  aus  diesem 
Werk  sind  nSmlich  die  Anszflge  in  dieser  Schrift  Senecas  I,  S,  9.  II,  18,  8f. 
81,  *.  III,  18,  1.  VI,  87.  1  —  Fr.  11—16,  wie  Zeller  a.  a.  0.  bemerkt,  es 
mOsite  denn,  wie  derselbe  hiainfügt,  H.  ein  eigne«  Werk  Ober  die  Wohl- 
th&tigkait  geschrieben  haben,  hiegegen  aber  s.  Hirzel  II*,  S.  608.  A.  1. 
Dagegen  stammen  die  AnfOhrnngeo  bei  demselben  8en.  Epist.  6,  6.  6,  T. 
9,  6  ■••  Fr.  Sft— 37  wohl  ans  einer  oder  mehreren  anderen  Schriften,  vgl. 
A.  SO.  Gegen  Hirsel  S.  725  ff.  femer,  der  aas  E.,  nnd  zwar  ans  dieser 
Schrift  desselben  grössere  StQcke  im  3.  B.  von  Cic.  de  off.  herleitet  (nicht 
bloss  den  Bericht  Aber  den  Streit  iwischen  Diogenes  and  Antipatros  g.  49— 6G 
■-  Fr.  9,  Tgl.  §.  89  ff.  —  Fr.  10,  sondern  n.  A.  auch  f  31  —  82.  42.  98), 
IL  Klohe  De  Cic.  libror.  de  off.  fontib.  (Greifswald  1889.  8.}.  8.  36 f.,  vgl. 
C.  2.  A.  866.  874. 

16)  Allerdings  n&mlicb  soll  im  Fall  einer  Coilisiou  der  Pflichten  der 
grossere  Vortheil,  aber  doch  nicht  bloss  der  eigne,  sondern  mehr  noch  der  der 
Angehörigen,  des  Staats  und  tlbethanpt  der  Gemeinschaft  entscheiden,  der 
also  anch  völlige  Selbstanfopferong  verlangen  kann,  a.  Sen.  a.  a  0,  0.  Und 
so  h&ogt  es  denn  wohl  nnr  mit  der  schroffen  Ansicht  des  H.  aber  die 
Sklaverei  (vgl.  A.  28.  34),  nach  welcher  der  Sklave  ein  BesitzatQck  wie 
jedes  andere  ist,  insammen,  wenn  er  et  fflr  Ffiicht  erklärte  lieber  einen 
uicIitenatEigen  Sklaven  va  opfern  als  ein  wertbvoires  Pferd  n.  dgl,  mehr, 
Cic  Off.  m,  16,  68.  23,  89  (vgl.  A.  16). 

17)  Im  Ansohlnss  an  Zenon  and  Chrjsippos.  Fr.  6  b.  La.  Di.  VII,  137  f. 
ir  Sttiti^.  Fr.  6.  ebend.  101.  fiövov  lö  kkIÖv  Öik&Öv  elvai,  %a9-ä  tpijaiv 
'E.  iv  i^  tfixa  X.  üy,  xal  Xi/vamitot  k.  x.  l.  Fr.  7  ebend.  108.  all'  ovii 
rif»   ^jerq*   (tytc&öv    qiaatv   'E.    iv    \^    ivpiuituidtiiäxa   «.    äy.    »ul    X^- 

18)  Fr.  17.  b.  La.  Dl  VII,  87.  iv  tofi;  «««1  xtlmv,  vgl.  Fr.  16  ebend.,108. 
h  tpS6iup  jufl  xtlovt-  Der  sctiarfBiunigen  Erörterung  Hirzels  S.  G67— 619, 
dass  dieses  VITerk  des  H.  die  Quelle  von  Ciceros  8.  B.  de  finibua  sei,  stehen 
erhebliohe  Bedenken  gegenaber,  s.  Schwenke  Philo).  Knndsch.  III.  1888. 
Sp.  48  f.   Tgl.  anch  A.  868  z.  B. 

19)  Fr.  18  b.  La.  Di.  VII,  110. 

.,  griaalL-kl«.  LlH.-a«ah.  IL  IS 


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242      ZweiuDddreiasigBtea  Cap.    Die  Bpfttoren  PbiloBopheii.     1.  Stoiker. 

dessen  Eintheilung  der  AfT^cte"').  In  einer  sechsten  aeifl  sccpoc- 
ä6iiovy  welche  ans  wenigstens  13  Bachern  bestand,  erklärte  er 
sich  dagegen  gleich  Poseidonios  fQr  die  Anwendung  des  Qebeta 
anch  seitens  des  Weisen"),  und  seine  von  denen  des  Ghrjsippos**) 
abweichenden  Ansichten  über  die  Sklayerei^')  lassen,  wie  es 
scheint,  einen  Einfiuss  der  aristotelischen  erkennen^).  Seine 
Darstellung  mass  übrigens  nach  diesem  Allen  eine  sehr  breite 
gewesen  sein.  Seine  Chreien  endlich  enthielten  wahrscheinlich 
in  2  Büchern  Anekdoten  und  Apophthegmen  von  Kynikern  and 
Stoikern,  von  den  ersteren,  wie  es  scheint,  im  ersten,  von  den 
letzteren  im  zweiten  Bnche*^),  und  natürlich  war  der  geschicht- 
liche Werth  dieser  Erzählungen  vielfach  ein  sehr  geringer. 

Blosse  Namen  sind  für  uns  eine  Reihe  anderer  Schüler  des 
Panaetios**). 

20)  Vielleicht  iet  ätu  dieser  Schrift  auch  Fr.  26  b.  Seo.  Ep.  6,  6. 

21)  Fr.  19  b.  La.  DL  Vll,  124.  tv  t^tariaidtHäTip.  Hierauii  erhellt,  das« 
dieaea  Werk  ganz  etwas  Anderes  enthielt  ah,  wie  Weatermann  (C.  17, 
A.  5)  behauptet,  ,^a/radoxa  philosophorum". 

22)  Sen.  de  benef.  llf,  SS,  vgl.  20  f. 

28)  Sen.  a.  a.  0. 18, 1  —  Fr.  14.  quaeritw  a  guibwdam,  $iciU  ab  Hecattme, 
an  btmßcium  dare  semu«  oftmino  possit  etc. 

24)  Wenigat«iis  passt  Da«,  was  H.  aber  den  Sklaven  überhaupt  lehrt, 
geoau  aaf  den  Sklaven  TOn  Natnr,  wie  ihn  Aristotelee  Pol.  I,  4.  6.  13  Bekk. 
couatmirt,  oder  richtiger,  H.  Qberbietet  noch  weitana  diese  Couatmction, 
dergestalt,  daaa  der  Sklave  vollatiliidig  alle  MenachenTeohte  verliert.  8.  A.  16. 

26)  AntJathenea  (La.  Di.  TI,  4.  iv  laii  Xftlatt),  Diogenes  (abend.  32. 
Iv  jcema),  Uetrokles  (ebend.  96.  in  xfiitai,  ».  C.  8.  A.  92),  Zenon  (Vll,  i 
ohne  Nennnng  de«  Werks  n.  26.  Iv  tm  dtvtifi^,  vgl.  C.  2.  A.  IGt),  Eleanthea 
(VII,  172.  iv  tatt  Xtciais),  Cbr;sippos  (VII,  181  ohne  Nennnog  dea  Werki) 
—  Fr.  28.  SO.  21.  2S.  28.  24.  29. 

26)  S.  die  Znaamnienatellnng  bei  Zeller  a.  a.  0,,  ana  der  aber  Dioajsios 
von  Eyrene  zu  atreichen  ist  (s.  C.  2.  A.  387):  Damokles  von  Hessene 
(L  St.  col.  LXXVI),  Qorgos  von  Lakedaemon  (ebend.),  Ljkou  aas  Bi- 
tbTnien  (ebend.),  Mnaaagoras  (Epit  Diog),  Nikandroa  aaa  Bitbynien 
(I.  8t.  LXXV),  Paranomos  von  Taraos  (ebend.  LXXIV.  LXXVIU),  Pan- 
aauias  ans  Pootoa  (ebend.  LXXVI),  Piaton  von  Bhodoa  (La.  DL  III,  109 
im  Homonymenverz.),  Sotas  von  Paphos  (L  St.  LXXV),  Timokles  von 
Enosos  oder  EnidoB  (ebend.  LXXVI),  endlich  auch  wohl  ApoUonios  von 
Ptolemala,  welcher  aach  ni>ch  den  Hneaarchos  und  Dardanos  hOrte  (i.  A.  6), 
denn  so  wird  I.  8t  Col.  LXXVIII  «hi<«i>iim«c  hoI  Jafdiipo^v  iutl> 
Mtujaänov  m  verstehen  sein;  wenn  also  derselbe  hier  tpüot  ^frä*  heiset, 
so  hatte  dies,  wie  gegen  Comparetti  8.  470f.  ta  bemerken  ist,  Stratokies 
geschrieben,  nnd  Philodemos  bat  es  gedankenlos  stehen  lasaon  (vgl.  A.  7).  — 
Auch  Antidotos,  der  Lehrer  des  Antipatroa  von  Tyros  (s.  A.  bt),  war  als 


..>^.00' 


.3IC 


Neitor  V.  Tanoa,    Diotimog.    Apollodoros  t.  Athen  der  JOngere.     243 

Nestor  von  Tareoe  war  entweder  bereits  ein  MitschQlsr 
oder  aber  ein  SchQler  des  Panaetios'^. 

Diotimos  oder  TheotimoSj  welcher  dem  Epiknros  sitten- 
lose Briefe  unterschob*^),  gehört,  wenn  er  nicht  geradezu  auch 
ein  Schaler  des  Panaetios  war,  doch  wenigstens  mit  den  Schfllern 
desselben  nngefäbr  der  gleichen  Zeit  au,  da  erzählt  wird,  dass 
er  auf  Betrieb  des  Epikureers  Zenon  aus  Rache  dafOr  hin- 
gerichtet worden  Bei**^. 

Apollodoros  von  Athen  der  JOngere,  ein  Schüler  ent- 
weder des  Dit^enea  oder  wahrscheinlicher  des  Antipatros  und 
jedenfalls  wohl  auch  des  Panaetios^),  mag  der  Nachfolger  des 
HnesarchoB  und  DardanoB  geworden  sein"),  doch  ist  dies  sehr 
un  gewiss. 

■olcher  entweder  nocli  des  Panaetios  oder  Bsiner  lAchaten  Nachfolger  oder 
beider  TheUe  SchOler.  Basiteides  steht  in  der  Epit.  Diog.  zwischen 
Nertor  und  Daidauos. 

27)  Strab.  XIV.  674  (a.  A.  60}  nennt  ihn  zwischen  Antipatros  and  Arcbe- 
demoB  auf  der  einen  and  den  beiden  Athenodoios  anf  der  anderen  Seite, 
die  Epit  Diog.  eogar  neben  DardanOB  tmd  anderen  Scbfliern  des  Bab;- 
lonlera  Diogenes  vor  dem  Tarsier  AntipatroB.  Wenn  also  Psendo-LukiaD. 
Macrob.  21  ihn  vielmehr  snm  Lehrer  des  EaiBera  Tiberins  macht,  so  ver- 
mothet  Zeller  a.  a,  0.  gewiss  mit  Recht  eins  VerwechBelong,  etwa  mit 
dem  gleichnamigen  Akademiker,  dem  Lehrer  des  Marcellna.  Aas  Rhet. 
Gr.  VH,  sse  W.  erhellt,  dass  er  im  Oegensats  zn  Hermagoras  und  den 
meisten  Hitgliedem  seiner  eignen  8chnle  der  äpipißoXiti  jede  rhetorische 
oud  rednerische  Bedeutung  absprach,  Tgl.  Volkmann  Bhet.  d.  Gr.  n. 
EOmer"  S.  iS.    Sttiller  De  Stoic.  stud.  rhet.  S.  40 r..  Tgl.  C.  86.  A.  92. 

28)  La.  Di.  X,  S.  ixiaiolag  tfi^av  «cnijKovia  AatXytCs  it  'EaitiKtVQfiv, 
ans  welchen  sich  ein  BrnchatQck  (Fr.  106)  erhalten  hat  (Weiteres  s.  b. 
Usener  Epicorea  S.  tS6). 

S9)  Demetr.  t.  Uagn.  b.  Ath.  XIII.  611  b.  Jiön^e  9'  ö  vV^Vf"«  ^^  >""' 
'ExiMOti^OTi  pißUa  vtii  Zijvmvoc  tcv  'Emvovfe/ov  iiaitti^tli  äv^fiO'/j.  Zeller 
B.  a.  0.  S.  STSf.  A.  a  «ermuthet,  dus  die«  Tielleicht  unter  der  Gewalt- 
hemchaft  des  Ärisüon  (Plnt.  SuU.  12.  14.  23,  Tgl.  Num.  9.  Lncull.  19. 
Appiao.  Mithr.  SS)  oder  Atbenion  (Poseidon.  Fr.  41b.  Ath.  V.  311eff.,  vgl. 
A.  817)  Zar  Zeit  des  ersten  mithridatischen  Krieges  geschehen  sei.  Denn 
wenn  dieser  Mensch  in  der  Darstellnng  des  Poseidonios  auch  als  Pen- 
patetiker  erscheint,  so  mag  doch  ancb  in  der  des  Appian.  (ao^w*  t^v 
'Emxovfcio*'  ^aNi]aiDe)  etwas  Richtiges  liegen,  so  weit  wenigstens,  dass  die 
Bpiknireer  bei  ihm  in  Ctanst  standen. 

SO)  Aus  1.  St.  Col.  LllI  grbt  nur  das  Erstere  herTor  (vgl.  A.  5),  nicht, 
wie  Zeller  a.  a.  0.  angiebt,  das  Letstere. 

81)  Wie  Zeller  a.a.O.  nach  Znmpt  Bestand  der  pbilos.  8cb.  S.  81  (106) 
16  • 
n,.,iv,..>^.00'^IC 


344      ZweinnddreiBsigstes  Cap.    Die  ap&teren  Philosophen.     I.  SU>iker. 

.  Sosos  von  ÄakaloD,  auch  ein  Schüler  des  Psnaetios^^j  war 
jedenfalls  derselbe,  nach  welchem  sein  LandBmann  Antiochos, 
wie  wir  sehen  werden,  die  Schrift  dieses  Namens  betitelte. 
„Vielleicht  also  hatte  er  der  Schule  des  Mneearchos  und  Dardanos, 
die,  wie  gesagt"),  auch  ÄstiochoB  besuchte,  noch  als  älteres  Mit- 
glied angehört'"*). 

Ueber  Antipatros  von  Sidon  s.  G.  36. 

Dionysios,  welchen  nach  der  Darstellung  Ciceros^'')  Atticus 
um  50  in  Athen  hörte*^,  war  yietleicbt  eonach  der  Nachfolger 
des  Apollodoros'^  und  wahrscheinlich  derselbe,  welchen  der 
Epikureer  Zenon  bestritt'^).  Entweder  er  oder  Dionysios  toq 
Kyrene  war  ferner  wohl  derjenige  Stoiker  dieses  Namens,  welcher 
eine  Auslegung  des  Herakleitos  schrieb^'),  und  ebenso  der- 
jenige Dionysios,  aus  welchem  eine  Anekdote  vom  Eyniker 
Diogenes  mit^etheilt  wird*"),  so  dass  er  also  vielleicht  auch 
Chreien  Terfasste. 

Asklepiodotos,  Sohn  des  Asklepiodotos,  von  Nikaea, 
Schüler  des  Panaetios")  und  sodann**)  des  PoseidonioB**),  be- 
schäftigte sich  im  Anschluss  an  Letzteren  mit  Untersuchungen 
auf   dem    Gebiete    der    unorganischen     Naturwissenschaft    Ober 

umimmt.  Nachdem  Eisterer  indeseen  die  von  Letitereui  begangene  Ver- 
nechaelang  mit  dem  älteren  Apollodoroa  vod  Belenkeia  (b.  C.  2.  A.  334  ff.) 
bsBeitigt  hat,  bleibt  als  »chwacbe  StOtee  dieser  Vennnthoag  nur  Cio.  N.  D.  I, 
81,98.  Zeno  gt>t(j«m  «on  eoi  sotum,  qiü' tum  ercmt,  ÄpoUodorum  Sätutt 
ceUroe,  figebat  matedictit ,  und  allerdioga  wird  dieser  ZeitgenoBee  des  Bpi- 
knreera  Zenon  kein  anderer  A.  gewesen  lein.  SiloB  oder  S; Hob  ist  ou- 
bekannt. 

32)  I.  St.  Col.  7B.    AU  Askaloniten  nennt  ihn  anch  Stepta.  'A9*ila>9. 

88)  A.  6. 

84)  Zeller  a.  a.  0. 

86)  TuBC.  IT,  11,  S8. 

SO)  Jedenfalls  also,  wenn  dieae  Daratellnng  hiatoriach  iat,  verBchieden 
Ton  DionjBiOB  aoe  Eyrene,  a.  A.  26.  C.  8.  A.  387. 

87)  Zeller  S.  686.  A.  1. 

88)  Und  welchen  Fhilodemoa  «cpl  atifi.tdBv  Col.  7ff.  nach  Zenon  (e. 
Col.  19,  Tgl.  A.  216)  heatreitet 

3S)  La.  Di.  IX,  16. 

40)  La.  Di.  VI,  43. 

41)  I.  6t  Col.  73. 

42)  Daaa  Zeller  a.  a.  0.  0.  den  Schaler  des  Panaotioa  und  den  des  Po- 
aeidonioa  ala  ewei  Toncbiedene  Penonen  behandelt,  iet  schwerlich  richtig. 

43)  Sen.  Qu.  nat.  II,  26,  6,  Ateltpiodotus  auditor  Fotidonii,  ebenso 
VI,  17,  8. 


..>^.00' 


.3IC 


DionysioB.    AaUepiodotoB.    Phaiuia«.    lanoD.  245 

meteorische  Erscheinnngen,  Erdbeben  u.  dgl.  und  ist  wahrsdiein- 
lieh")  die  Quelle  Senecas  nicht  bloss  för  alles  Derartige,  was 
dieser  aas  ihm*'),  sondern  auch  was  derselbe  aus  Poseidonios 
anflihrt. 

Phainias,  gleichfalls  ein  ScbQler  des  Poseidonios,  schrieb 
ein  Werk  von  mindestens  2  Büchern  «epj  zäv  nooBiöaveiiav 
aXoX&v,  in  welchem  er  gleich  seinem  Lehrer  und  Pausetios  das 
Studium  der  Philosophie  mit  der  Physik  zu  beginnen  empfahi"). 

I  a  s  o  n ,  Sohn  des  Aristarcbeers  Menekrates  tou  Nysa, 
Tochtersohn  und  Schüler  des  Poseidonios,  folgte  dem  Letzteren, 
wie  schon  früher  bemerkt  ward,  in  der  Leitung  Ton  dessen 
Schule  in  Rhodos*')  und  schrieb  Bi'ot  ivS6%iDv,  ^iloaötpmv 
SiaSoxai  und  neffl  'P6Sov,  wahrscheinlich  auch  den  BCos 
'EXi.d8os  in  4  Büchern,  von  welchem  allein  noch  Bruchstücke 
übrig  sind"). 

M)  DielB  Doiogr.  S.  19,    Rnsoh  De  Posidonio  S.  18ff. 
4S)  Auaaer  den  A.  4S  aogegebenen  Stellen  noch  Qa.  nat.  II,  SO,  1.   V, 
16,  1.  VI,  22,  2. 

46}  La.  Di.  VllI,  41.  4,  6  TlacttHmvlov  jvdeiiios  iv  ttgiiim  k.  t.  l. 

47)  Buid.  'Kff»v,  B.  C.  80.  A.  77,  Tgl.  auch  ebenda«.  A.  76^  1S7  u,  C.2. 
A.  387. 

48)  Müller  Scr.  AI.  H.  S.  169—161.  —  Suid.  a.  a.  0.  lUsxt  nach  den 
C.  80.  A.  77  angef.  Worten  fort:  lyftnpt  Bioos  iyil6iiov  »al  tiloaöipiov 
iiaioxas  xot  Biov  'ElXadas  h  ßtßUois  S'  kkt«  rirag.  olros  lygaipt  xal 
Tttfl  'P6dov.  Vgl.  aber  'läaav  Uqytios,  remtenog  niovtäno«  ^o^  Xaietovirnt, 
■ffafifiaTutös.  fffoipt  wiqI  i^e  'ElXäSos  Pißlüc  >'•  fjsi  *i  &f%au)Xoyiav 
'EXiä9ot  xttl  rä  ditö  zmv  Mridnä*  tb  ic  xctc'  'Ali^avdQim  £m£  Teltviijs  avtoi 
*til  TB  plzv^  A&j)-wa{<aw  äläarios  zfjf  ycPOfiivrit  v«  Avtiitäfiiov  xov  naiföt 
Kaeaävägov.  Hieraus  folgt,  dasB  der  Blos'ElXäSos  zwischen  I.  von  N;sa 
and  dem  viel  BpBteren  I,  Ton  Axgoa  streitig  war,  und  Mfiller  ist  geneigt, 
Bicb  für  den  Letsteren  zn  entscheiden.  Allein  cb  ist  hiemit  auch  der  Inhalt 
von  jedem  der  4  Bflcber  deutlich  bezeichnet,  und  dazu  atimmt  auch  daa 
Citat  (Fi.  8)  bei  Ath.  XIV.  6S0  d.  Idamv  h  tflta,  xtgl  z&v  'AleiävSqov 
Itqäv  iv  'AXciavdiiiia  ipriaiv  k.  t.  1.,  nnd  dies  scheint  aas  Ariatoklee,  dem 
nngef&hten  Zeitf^nofsen  des  N^saeen,  zu  Btammen,  ■.  C.  20.  A.  06.  Sonst 
wild  diee  Werk  nnr  noch  aogefflhrt  von  Stepb.  t.  B;e.  Tijlog  (Fr.  1  wohl 
uns  dem  1.  B.).  ät  läatow  nnd  UXtiändeciai  (Fr.  8,  nach  dem  VorBteheo- 
den  auch  ans  dem  3.  B.).  'läamp  ii  ö  thv  Bio*  r^t  'BIXmSos  ypui^ae  iv  S' 
ptfiXim,  wo  sonach  doch  wohl  entweder  S'  in  y'  zu  verwandeln  oder,  wie 
Malier  will,  mit  der  Aldina  ßißUoit  xn  schreiben  ist.  Vgl  auch  Fuhr 
Dicaearcb.  8.  »6.  A.  4.  S.  116.  A.  b.  Nnr  Schol.  Theoer.  XVII,  69  wird 
'läamp  h  t«it  ttifl  Xvidov  genannt,  HOller  S.  160  meint;  doch  wohl  der- 
selbe, welcher  ntfl  'PöSov  Bchrieb.  —  Auch  Leonides  von  Rhodos  (Strab. 
XIT.  666)  war  vielleicht  ein  Schaler  des  Poseidonios. 


DgIC 


246      ZweiunddreiBsigatea  Cap.    Die  B^AIeren  Philosophen.    1.  Stoiker. 

Abhenodoros  mit  dem  Beinamen  Kordylion  aas  Tarsos 
war  Vorsteher  der  pergamenischen  Bibliothek  und  misabranchte 
diese  seine  Stellung  dazu,  um  aus  den  Schriften  des  Zenon  tou 
KitioD  und  anderer  älterer  Stoiker  solche  Stelleu,  welche  wegen 
ihres  kyniBchen  Gepräges  den  späteren  Schulgenossen  anstüsaig 
waren,  zu  entfernen,  ward  aber  dabei  ertappt*').  Schon  in 
hohem  Älter  folgte  er  dann  der  Einladung  des  Cato,  als  dieser 
70  von  Makedonien  nach  Pei^amon  gekommen  war,  denselben 
nach  Rom  zu  begleiten  und  lebte  in  dessen  Hause  bis  an  seinen 
Tod'^).  Aus  ihm  stammt  theilweise  die  Nachricht  bei  Tzetzes 
über  die  sei  es  wirklichen  sei  es  angeblichen  ßedactoren  der 
homerischen  Gedichte  unter  Peisistratos^'). 

49)  Lb.  Di.  VIl,  34  nacli  den  C.  S.  A.  194^  angef.  WorteDi  üUä  %al 
'liii9mf(p  tä  nnfyaiajvä  ^itoi^c  de  kuI  imtiirj^^ai  cpijaiv  in  rar  ßißlitov 
T(E  xhkid;  Itföiitva  Tiagä  xoCs  2tiot%o^  ix'  'AtijvoStäi/oii  toi  £tai»ov  >i- 
<ittv9iviot  TTjv  iv  neQyäjUji  ßipi,io&r}%rjv,  ic9'  dfiixcS'iivat  aiti  qKap<(#f'vioe 
roü  'A9r]vo3iifOV  Kai  vo'ivt/tvaavxof.     Vgl.  C.  S6.  A.  168. 

60)  Strab.  XIV.  674.  Svdets  8'  i^  avTrjg  (n&ml.  Taftov)  ytyövaM  iräv 
fity  Sziommr  AftiKatfig  xt  xut  Afx^^ijfiot  *al  NiariaQ,  fit  6'  'A9jpiöäa>toi 
Hvo,  mv  ö  iiiv  KoffSvlfav  xnlotifttvog  avvcßlcoat  Mäfxm  Kätcoiri  xal  itclivza 
nat  l%iiii^  K.  I.  l.  Aagführlicber  Plut.  Cat.  min.  10.  16,  vgl.  Philos.  c. 
princ.  1.  777  A. 

61)  Bei  dem  sogen.  Anon.  de  com.  No.  TIH  vor  Bargks  Ausg.  des 
Ariitoph.  g.  22  (Bitschl  Opnso.  I.  S.  l^6^  eoff.)  steht  n&mlich  am  Bande 
'A^Jtfod^Qiii  iai%Xr)v  Koftvliatvt,  und  jedenfalls  ist  dies  eine  Qaellenangabe, 
mag  man  nnn  im  Debrigen  mit  Cmmei  Anecd.  Par.  L  S.  6,  Ritschl 
3.  162—164  und  Roth  Bbein.  Mus.  N.  F.  VII.  S.  130  ff.  aDaehmeu,  dass 
hinter  der  verderbten  Beieichnnng  des  vierten  Bedaoton  xal  Kay  jxl  %oj- 
nvXat  (Tietz.  b.  Ritschi  S.  206,  11.  207,  6.  ^icixdyxtilog  n.  txl  KOyxvloo) 
in  Wahrheit  gar  nicht  ein  solcher,  sondern  der  Iniuit  xvxloc  stecke,  oder 
mit  Comparetti  La  commiseione  omerica  di  Pisistrato  e  il  ciclo  epico. 
Tarin  1881.  8.,  dass  jene  Bandbemeiknngen  eine  ErgUnzong  and  danach 
xal  Hat'  'A9Tiv6dto^ov  zöv  Kofivli»>va  inittXity  'Ojuvlqi  (wobei  er  an  den 
Lakanet  Okellos  oder  Okkelos,  e.  A.  470,  erinnert)  eo  schreiben  sei.  Jeden- 
falls wird  die  GlanbwOidigkeit  der  ganzen  Nachricht  durch  diese  Qnelle 
und,  wenn  Comparetti  Recht  haben  sollte,  durch  diesen  gau  &bel- 
haften  vierten  Redactor  Onkyloi  nicht  erhobt.  Dass  indessen  A.  das  Qante 
erfunden  hUte,  ist  nicht  anEunebmen:  gleichzeitig  oder  etwas  früher  findet 
sie  sich,  so  weit  sie  den  Orphens  aus  ErotOD  anlangt,  auch  bei  dem  von 
der  pergamenischen  Philologenschale  beeinflnssten  Asklepiades  von  Myrieia, 
g.  C.  36.  A.  96;  aber  ebenhierans  erbeilt,  dass  v.  Wilamowitz  Homer. 
Unters.  S.  261.  A.  26  (trotz  DOntser  Dienchidaa  und  Dikaiarchos,  Jahrb. 
f.  Ph.  CXLI.  1890.  S.  663—562)  wenigstens  in  so  weit  Reoht  bat:  wir 
können  mindestens  bis  jetzt  dieselbe  in  dieser  bestimmten  Qestatt  nicht 
weiter  zurQckverfolgen   als   bis  in   die   damaligen  itoiscb-peTgameniscben 


DgIC 


Äthenodoroi  Kordjliou,     Antipatroa  Y.  Tyros.     ApoUonios  y.  Tjroä.   247 

AntipatroB  tob  Tyros,  zuerst  Schüler  des  Äutidotos,  daun 
des  Stratokles^*),  gleichfalls  eiu  Freund  Catos**),  starb  nach 
Ciceros  Angabe  kurz  vor  44  in  Athen  und  schrieb,  wie  es 
Bcheint,  eiu  Werk  über  die  Fflichteu  mit  Polemik  gegen 
Panaetios  oder  wenigstens  zu  dessen  Ergänzung^).  Ausserdem 
kennen  wir  tou  ihm  ein  zweites  xcqI  xdofiov  in  mindestens 
10  Bachern'")  und  vielleicht  noch  mehrere  andere^*). 

ApollouioB  von  Tyros  kurz  vor  Strabona  Zeit  schrieb 
einen  IJiva^  x&v  ano  Zijvatvog  tpti.o66(p(av  xal  t&v  ßi- 
^itcn*"),  offenbar'*)  ein  ähnliches  Werk  wie  das  in  der  peri- 
patetischen  Schale  wohl  etwas  früher  von  Andronikoa  dem  ßhoder 
über  Aristoteles  und  Theophrastoa  rerfasate,  tob  welchem  weiter 
unten  genauer  die  Sede  sein  nird^). 

EreUe,  ana  deneo  auch  wohl  die  bekannte  Aeuaserung  von  Cicero  aber 
PeisistratoB  (de  oi.  111,84,  IST):  gut  priimts  Homeri  libros  eonfuaoe  antea 
sie  dispoeuUse  dicilvr,  vi  nunc  legimtts  etammen  wird,  vielleicht  auch 
Paus.  VII,  86,  6,  18  (etwa  aus  Alei.  Polyh.,  der  diese  Notiz  dann  doch  schoD 
von  Demetrios  von  Skepsis  gehabt  haben  mtichte?  s.  C.  38.  A.  70). 

62)  1.  8t.  C.  79.  Vgl.  Strab.  XIV.  767,  s.  A.  67.  La.  Di.  hatte  ihn  laut 
der  Epit.  anmittelbar  hinter  den  beiden  Äthenodoroi  behandelt. 

68)  Plut.  Cat.  mia.  i  'Av^iatugov  Si  Tit^iov  imv  äno  -nji  Stoäs  qpilo- 
aötpaw  jcfotetaiintaiiivot  (n&ml.  ö  Katmv)  xoCs  ^noCs  iiälie^a  lai  nolin- 
*ote  iite<pvito  iÖYftatt. 

M)  Cic.  Off.  II,  24,  86.  Antipater  Tyrius  Sloieus,  gui  Athenii  nuper 
est  mortuus,  duo  praeUriia  etse  eenstl  a  Pattaetio,  valetuäinis  curationem 
et  psetmiae. 

66)  La.  DL  Vn,  ISO.  'jirtintittoe  ö  Tvfmt  iv  t^  iydöip  wtgl  xöaiusv. 
Der  BeisatE  ö  Tvpios  ateht  nnr  hier,  im  Debrigen  a.  140.  i»  lols  n.  «. 
143.  ir  tf  ds*ätifl  %.  x.    148.  Iv  ißtöiup  n.  %. 

66}  Abgeaehen  von  dem  Epigramm  des  Antipatroe  von  Sidon  Vill,  29 
wird  aU  SchrifUUller  ausdrOcklich  nnr  der  I^ar  bei  La.  Di.  einmal  an- 
gefahrt  (b.  A.  66),  soost  immer  achleohtweg  Antipatroa,  aber  ao  weit  dieae 
AnfahroDgeD  dort  von  Diokles  (a.  0.  10,  A.  08)  gemacht  iind,  dürften  aie 
eich  aof  den  Taraier,  and  zwai  einmal  (60)  auf  desaen  Schrift  atQl  oQav, 
Bonat  flberall  anf  die  «ipl  Ifiiios  xal  läv  Xtyoiiit'mv  besiehen,  a.  C.  3. 
A.  877.  Anch  84.  92  ferner  iat  wohl  nicht  der  l^er  ui  verateheo.  üad 
to  bleiben  ala  sehr  iweifelbaft  160.  'A.  h  irä  «i^mim  wtfl  ovaiat  and 
157.  ^v  toit  vstl  V<'Z^S,  wo  jedoch  die  Analogie  der  A,  66  angefflbrten 
Citate  für  den  Letzteren  apricht. 

67)  S.  0.  2.  A.  161.  Strab.  XVI.  767.  U  Tveov  di  'Avtimtxfos  mhI 
fUKföv  S0Ö  igfMDF  'AxoXXiivios  i  tbv  «^»bxk  iK^dg  id*  i^o  Zq'vmi'oc  (pilo- 
aeyiui'  xal  tä»  ßipUmv.  Der  Abaohnitt  Qbei  Zenon  allein  enthielt  mindestem 
2  Dächer,  La.  Di.  VII,  3.  h  xfärtp  xsfl  Z^vmvoc.    6.  ir  toCs  x.  Z. 

68)  Heitz  Verl.  Schriften  dea  Ariatot.  8.  86. 

69)  S.  A.  880  C   In  Bezog  auf  den  hiatoriechen  Wertb  der  Darstellung 


OgIC 


248      ZweiunddreiBiigstae  Cap.    Die  apäterea  PbiloBophen.     1.  Stoiker. 

DiodotoB,  Lehrer  des  Cicero  um  85,  der  sich  bei  ihm 
auch  im  Declamiren  Übte,  und  ein  vielseit^,  auch  mathematisch 
gebildeter  Mann,  lebte  später  in  dessen  Hause  und  starb  in 
demselben,  nachdem  er  im  Alter  erblindet  war,  49/8  und  hint«r- 
liess  dem  Cicero  sein  yermögeu*").  Er  hatte  einen  SchOler 
ÄpoUonios,  einen  Freigelassenen  des  Crassus  und  gleichfalls 
einen  Vertrauten  des  Cicero.  Von  einer  etwaigen  schriftstelle- 
rischen Thätigkeit  Beider  ist  jedoch  Nichts  dberliefert^'). 

Apollonides,  ein  Freund  des  Gate,  hatte  mit  diesem  knns 
vor  dessen  Tode  eine  Unterredung  über  die  Zulässigkeit  des 
Selbstmords").  Ob  er  indessen  als  Schriftsteller  aufbrat,  wissen 
wir  wiederum  nicht. 

Atbenodoros,  Sohn  des  Sandon,  ans  Eana  bei  Tarsos''), 

des  Ä.  kOimeii  wir  nur  bei  Zenon  gennaer  urtheilen,  s.  C.  2.  A.  l&S  und 
T.  Wilamowitz  Antig.  \.  E&i.  8.  106  £,  von  degeen  TerliältniMm&SBig 
gflüBtiger  Meinung  aber  nocb  Einiges  abzuziehen  ist,  [seitdem  oicb  geieigt 
hat,  du9  nicht  «lies  Dasjeiiige,  waa  er  bei  La.  Di.  VlI,  1  ff.  auf  A.  lurOck- 
fuhrt,  aus  diesem  stammt,  e.  B.  nicht  die  AafObrungen  des  Persaeos, 
6.  C.  2.  A.  160.  lai.  164.   169.  268.  266.    C.  17.  A.'  8fl. 

60)  Cic.  Brnt  90,  809.  Acad.  II,  68,  115.  Tnso.  V,  »9,  118.  Epist. 
Xni,  16,  4.  ad  Att  II,  30,  6,  Tgl.  Epiat.  IX,  4.  N.  D.  I,  3,  6.  —  Bei  Psendo- 
Plnt.  Apophth.  Cio.  7.  206  A  ist  er,  wie  acbon  Wjttenbaoh  bemerkt, 
irrtbOrolich  statt  des  Philagroa  (t.  C.  36.  A.  140]  genannt,  vgl.  Hillscher 
a.  a.  0.  S.  891. 

61)  Cic.  Epist.  XIII,  16.  Wider  die  Chronologie  h&lt  Comparetti  ihn 
fflr  denselben  mit  Apollonios  von  Ptolemals,  s.  A.  26.    Zeller  a.  a.  0. 

6«)  Plnt.  CaL  min.  «6  f.  «9. 

63)  Malier  F.  H.  Q.  m.  S.  486—488.  Strab.  XIV.  674  f.  nnmittelbar 
nach  den  A.  60  angef.  Worten:  S  dh  lov  SävSmvOf,  Sr  aal  KavarirTiti 
fMrfflv  äno  «öfiiif  vivög,  Kaiaai/ot  xa&i)y:^aaxo  »al  tifitit  hv%*  ftsyttlije, 
xdtMDv  U  $ls  i^*  »atfidti  fjStt  yri^a^t  natilvue  ii;*  Tta^taiätcn'  noXatCow 
%a%äs  tptfoitirijp  im6  i«  äXlav  *al  Bo^^ov  kuxov  niv  «oitjioü  nauoö  Ü 
nolitov,  drjfKtiUMiais  üjvaavTOt  rö  nXior.  Es  folgen  die  C.  14.  A.  194 
abgedruckten  Worte  und  dann:  Toiovit]*  3i  t^v  xiliv  »atttlaßiv  h  'A^t^ö- 
ito^t  xivit  (Lkr  ixtxtblti  töym  fMicfyciv  täjulvov  Morl  rovt  avaxaeiätast 
äs  6"  ov%  üneizorto  vPotme  ovtc^St,  iitf^taro  (g  tiAtiey  iwi  loü  Kaiau' 
fo$  i^oveüf  aal  iiißali*  avtovt  nuttiyvovs  ipvy^v,  o1  di  xfätor  fii*  Ktrf«- 
totiojfii<pt]tai'  nöiov  TOuivttt  „itya  viav,  ftovlttl  3i  fiiomv,  xo^ttl  ii 
■/tQÖvimv"-  Imel  S'  Iminoe  iv  xaiSiäg  jtifei  itiäfufot  iiHtvat  naifi- 
nvffäiiai  „ppMtol  ii  yc^drtatv",   »ataipfOv^«as  «e  twF  inmitoSt  tvlvxitv 

rifit  olulutr.  0  ii  r^t  atvasot  KatttfOfäv  Ir  t§  {»xlfjoi^  „f^  *<loov  tqt 
nilime"  iipl  „"al  t^v  Tiajtiiar  aoUluxöfiip  (moiitCi'  ^|s««,  a«!  4q  kkI  l* 
lä*  dlaxiogtiftAxam". 


o<^ic 


DiodotoR.    ÄpollonidM.    Atbenodoroa  ani  Kuia.  24d 

daher  auch  geradezu  Tarsier  genannt^),  vielleicht  eia  Schüler 
dea  PoseidoDios*'),  ward  als  Lehrer  des  Augnstus  nach  Rom  be- 
mfen  und  galt  auch  später  bei  diesem  noch  viel**).  Schon  be- 
tagt, kehrte  er  in  seine  Heimat  zurdck  und  Übte  dort  einen 
bedeatenden  politischen  Etaäuss  aus,  bie  er,  82  Jahre  alt,  starb''). 
Er  war  Termnthlich  anch  derselbe  mit  dem  Atheuodorus  CalTue, 
welcher  den  Cicero  bei  der  Ausarbeitung  von  dessen  Werk  de 
officiis  uDterstQtzte^).  In  Bezug  auf  die  Schriften  und  die  er- 
haltenen Bruchstücke  detsteiben  läast  sich  vielfach  nicht  ent- 
scheiden, ob  er  oder  Kordylion  der  Urheber  war*^).  Sicher  von 


04)  Psendo-Lakiati.  Hacrob.  Sl.  'Aftitvöita^f  SüvSaivos  TaQUfVS  2kan- 
xöe,  oe  hbI  diiäa*alos  iyitino  Kaüafos  Stfattov  &tov,  vip'  oi  ij  Taifetaiv 
uiUt  >q1  ipäfotr  lyiovifMhi,  3vo  %ui  öyio^xovta  i%t]  Piovg  htltvzijan  iv 
ig  'XKt^iSi  %ai  tifiis  l>  TaQaimv  dijfi«s  »vt^  »«'  hos  tnaarov  äxovifict 
äs  ^^>.  Yg\.  2S  (■.  C.  36.  A.  201).  Eaush.  (Ann.)  ChioQ.  II.  p.  146  Seh. 
(i.  Ol.  197,  1  ^  9  n.  Che).  Äthenadortit  Tarsetuis  philosophus  phyticut 
(Stoicus  ?)  cognoscebatwr  (»gl.  Bteton.  ebend.  p,  147.  Athenodorus  Tarwuis 
8toic%u  philosophtu  et  M.  Verritu  Ftaecus  intignet  habentur).  Sjrncell. 
p.C03,  Sff.  ixl  Kaieafos  Avyoveiov  tpiXöaoipoi  TjHiuiea*  {»iarjtKU  oitof 
Biy/lioc  SaXovetias  A/ßtot  'Oe^i'eiot  Tip^viioe  'Ofäitoe  '^*ij»oi«flO(  Tau- 
etve  Mal  Zitlatr  AleiavBftvt. 

66)  In  der  Epit.  Diog.  stehen  'ASnvöiiofot  hkI  'A9Tiv6dafas  SlXot 
zwischen  PoseidODioa  und  Antipatios  (von  Tjros). 

06)  Ausser  Stiab.  und  Psendo-Lnkiati.  a.  a.  0.  0.  a.  Dion  Ciaja.  Or. 
XXXIIl.  p.  34  R.  Plot.  Poplic.  17  z.  £.  (s.  A.  70).  Apophth.  reg.  Coes. 
Aug.  7.  307  C.  AelUn.  V.  H.  XII,  86.  Dio  Ctus.  LH,  86  (s.  A.  lOS). 
LVI,  48.  Zosim.  Bist.  I,  0  (ans  diesem  Said.  'AlhirSä.).  Vgl.  übrigens 
A.  100. 

67)  Pteado-Lukian.  a.  a  0.  31  (h.  A.  04).  S3  (s.  C.  86.  A.  201).  Im 
Uebrigen  s.  A.  6S.    Noch  vgl.  Aber  ibn  Plnt  Qq.  sjmp.  II,  1,  18.  084  E.  P. 

OB)  So  Zellei  a.  a.  0.  S.  686.  Anm.  S.  Cic.  ad  Att  XVI,  11,  4  Ober 
das  8.  Buch  (s.  C.  88.  A.  6l<>):  «tnn  locum  FOiidiMius  psrsecutta  at:  ego 
autm  et  eiut  Ubntm  arcatni  tt  ad  Athenodorum  Otücum  scripH,  ut  ad  ine 
ii  nttpäXaui  vütteret,  qttae  expecto:  quem  velim  cohorttre  et  roges,  ut  guatn 
primMm.  14,  4.  Athenodorum  ntAj]  est  quod  borlere:  mieit  enim  eatU  bellum 
ixöiivriita.  Die  Vermutbung  jedoch  TOn  Hirzel  Duters.  II'.  S.  7S6— 786, 
dasB  Cicvro  im  Wesentlicben  jenes  dritte  Bncb  nur  noch  diesen  %iipälma 
oder  ixoiivTJiiafa  aoagearbeitet  habe,  ist  mindestens  unsicher,  s.  Elohe 
a.  B.  0.  S.  80. 

69)  So  gilt  dies  von  xc«)  anovd^g  nal  attiaiäg  (Atb.  XU.  519  b) 
und  von  der  Schrift  Aber  Tarsoa  [ai«l  t^s  avrov  Ttmtflios,  Steph. 
'Afnülti  =  Fr.  I),  wie  Utlller  S.  486  bemerkt.  Die  Hifiitazoi  gehOren 
wshTScheinlich  keinem  von  Beiden,  sondern  dem  Peripatetiker  ans  Khodos 
an,  s.  A.  421. 


.  >^>00' 


'cS'^' 


250      ZweiunddieiBsigateg  Cap.    Die  BpSteren  Philosophen.    1.  Stoiker. 

ihm  war  die  Schrift  an  OctaTia'°),  wahrscheinlich  auch  die 
gegen  die  Kategorien  des  Aristoteles,  welcher  schon  Eor- 
nutos  hie  und  da  widersprach^^),  und  auch  die  Anfahrungen  bei 
Seneca")  dürften  sich  auf  ihn  hezieheu'^).  Strabon,  welcher 
persönlich  mit  ihm  befreundet  war^^),  erwähnt  mehrere  Be- 
merkungen von  ihm  auf  dem  Gebiete  der  physischen  Geographie  ^^) 
und  stellt  ihn  dabei  zweimal'^)  mit  Poseidonios  zusammen,  so 
dass  er  auch  eine  dem  Werke  des  Letzteren  xtpl  täxeavoi 
ähnliche  Schrift  verfasst  zu  haben  scheint"). 

Etwa  zwischen  80  und  60  verfa^ste  femer  ein  eklektischer 
Stoiker'*)  aus  der  Schule  des  Poseidonios'*)  eine  nach  dem  Vor- 
bilde und  der  Anordnung  des  Theophrastos  in  dessen  grossem 
Werke  ^vOixal  dö^ai^)  angelegte  „doxographische"  Sammlung, 
welche  gleichwie  dort  nach  den  Terachiednen  Materien  eingetbeilt 
war.  Doch  enthielt  sich  dieser  Sammler  der  bei  Theophrastos 
beigemischten  Kritik  und  beschränkte  sich  andrerseits  nicht  bloss 
auf.  die  naturwissenschaftlichen  Lehrmeinungeu  der  Philosophen, 
sondern  zog  auch  die  der  Aerzte,  Mathematiker  und  Anderer 
mit  heran^^).     Aus  diesen   „vetwsta  placita"^*)   sch&pfte  bereits 

70)  Plut  Poplic.  17  (—  Fr.  2).   'A.  6  ZüvSemos  iv   tm  kqAs  'Ontaoviav 

71)  Simplik.  u.  Porphyr.  Schol.  in  Ariatot.  47"  20ff.  61'  26ff  (s.  A.  368). 
i^*>  12  £F.  'A.  iv  irä  n^öc  <Bt  'Aiiatotllovt  ftf  ntfniyoß^c  ixifty^a^iva 
ßipiüp.  Brandis  Von  den  griech.  AaBlegem  de*  Organen*,  Abhh.  der 
Bert.  Ak.  183S.  S.  ST5,  Praotl  Qeach.  der  Log.  1.  S.  6S8.  A,  19.  Zeller 
a.  a.  0.  Wahracheinliob  ferner  (a.  A.  es)  auch  die  Ethik,  La.  Di.  TU, 
68.  121. 

72)  De  tranqniil  3,  1—8.  7,  2.    Epist.  10,  6. 

76)  Zeller  a.  a.  0.:  „da  er  in  jener  Zeit  doch  wohl  der  in  Rom  be- 
kannteste Huin  diese*  Namen*  war". 

7*)  Strab.  XVI.  779  ■■  Fr.  3.    äc^p  tptlöaoqias  xal  qfifv  itaüfos. 

76)  I.  p.  6.  55.  lU.  173  (—  Fr.  6)  nnd  a.  a.  0. 

76)  I.  6.  65. 

77}  Mflller  S.  488.    Datu  Fr.  i  nnd  4V 

78)  S.  das  Oenanere  und  die  Belege  bei  Diel*  Doiogr,  S.  181  ff.  Die 
stoische  F&tbung  die*er  vetutta  placäa  erkannte  richtig  schon  Krieche 
Porscbuugen  B.  40.  79  f.    Tgl.  aach  Diele  S.  138. 

79)  Diele  S.  186:  „in  vetttslis  Plaeitii  tdlimi  ntrama  eonttantia  Rtsi- 
doniut  et  Atclepiades  nominanUir". 

80)  Vgl.  C.  2.  A  644.    ü.  19.  A.  22.  28. 

81)  Ueber  die  aosser  jenem  Werke  de*  Theophraetoi  Ton  diesem 
Sammler  benutzten  Quellen  begnOge  ich  mich  aaf  Diel*  S.  216—383  in 
Terwieisen.        BS)  Wie  Diel*  aie  nennt. 


..>^.00' 


.3IC 


Die  velutta  placita  philoBophonun.  251 

Varro  in  seinen  Loghistoriä^'),  der  Skeptiker  ÄeneBidemos**), 
der  Quelleaäcbriftsteller  Ciceroa  im  ersten  Buche  der  Tasculanen 
§.  18 — 21^)  und  sogar  derjenige  Epikureer,  welcher  fOr  die 
theologischen  Lehrer  der  griechischen  Denker  dem  Cicero  im 
ersten  Bache  de  natura  deorum  (§■  25 — 41)  und  dem  Philodemos 
in  seiner  Schrift  ke^I  Evtußeias  die  gemeinsame  Quelle  war,  sei 
es  nun  Pbaedros  oder  Zenon^*),  nnd  genaa  an  sie  achloss  sich 
wabrscheinliclt  Coraelius  Gelsua  in  seinen  6  Büchern  de  pkilo- 
sophorum  opinionibus,  einem  Theile  seiner  Encjklopaedie^').  Eine 
neue  Bearbeitung  mit  Einflechtang  von  allerlei  Zusätzen  aus 
anderen  Quellen  machte  dann  Aetios  jedenfalls  nach  Äugustua, 
wahrscheinlich  gegen  Ende  des  ersten  oder  Anfang  des  zweiten 
christlichen  Jahrhunderts^)  unter  dem  Titel  xs^l  xäv  aQsaxöv- 
xav  ewafoy-^*^),  und  aus  ihr  besitzen  wir  noch  zwei  Auszüge**), 
nämlich  die  dem  Plutarcbos  etwa  150  untergeschobnen^^)  5  BDcher 
placita  philosophorum  {xeffl  xav  affsexövziav  tpilaoöipois  ipvOt- 
xäv  doyfiataiv)  und  die  'ExXoyttl  ipvtfuiaC  des  lobannes  Stobaeos 
im  fünften  Jahrhundert,  welcher  bei  denselben  freilich  auch  noch 
die  Epitome  des  Areioa  Didymos")  und,  wie  schon  früher**) 
bemerkt  wurde,  auch  noch  eine  dritte  Vorlage  benutzt  hat. 

SS)  S.  DieU  S.  186— SOS. 

84)  AuB  diesem  später  Soranoa ,  die  Qnelle  Ton  Teitnllian.  de  an.,  and 
Sei.  Emp.  Math.  TU,  isefT.  (vgl.  849),  a.  Diele  S.  208— ZIS.  Ueber  aadere 
sp&teie  Spuren  der  vetosta  plattita  (bei  Hacrobiua  and  Philoponoe)  b.  Die  Is 

5.  818  f. 

86)  Diels  8.  20!  f. 

86)  EratereB  socht  DielB  S.  ISlff.,  LetztereB  Schwenke  Jahrb.  f.  Ph. 
CXIX.  1879.  S.  49ff.  and  Mayor  Cic.  de  nat.  deortun,  Cambridge  1880. 
I.  S.  XLII— Ln  SU  beweieeo,  nnd  wenn  et  aach  vielleicht  nicht  geiadeEn 
onmOglich  iit,  daas  vielmebr  die  frühere  Annahme,  nach  welcher  Philo- 
demoB  aelbat  die  Qnelle  Ciceroa  sein  soll,  die  richtige  sei,  bo  ist  doch  der 
erneute  VenDch  toq  Reinhardt  Quellen  CiceroB  de  deor.  nat.  S,  9—19 
diet  wahrscheinlich  sn  maohen  dnrchaas  miBBlnugen ,  s.  Schwenke  Berl. 
pb.  Wocb.  VIII.  1888.  3p.  lS07f.    Vgl.  nnten  A.  lU.  170. 

87)  S.  Diels  S.  183  f. 

88)  S.  Diels  8.  99—102.  178  ff. 

89)  Theodoret  Graec.  äff.  cor.  IV,  31  Gaisf.    Theodoretos  (im  Auf.  des 

6.  Jahrb.)  und  vor  ihm  Nemesios  (am  Ende  des  1.)  haben  diese  £mnttmyri 
an^ebig  benutzt,  uud  aoa  ihnen  hat  Diels  S.  4Gff.  da«  Andenken  der- 
selben eruenert    S.  im  Uebrigeu  deesen  Iudex. 

90}  Wie  Diels  S.  60  ff.  nachgewiesen  hat, 

91)  S.  Diels  S.  61  ff. 

93)  S.  A.  109.  93)  C.  27.  A.  »8. 


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252      ZweiunddreiwigBleB  Cap.    Die  Bpüteren  PhiloBophen.     ].  Stoiker. 

Areios  Didymoa**)  aus  Alexandreia'^),  ein  Stoiker**),  aber 
ein  durch  und  durch  eklektiacber,  welcher  Termuthlich  von  seinem 
Landsmaan  uud  Zeitgenoeaen ,  dem  nicht  minder  eklektischen 
Platoniker  Eudoroa*'),  den  er  ja  ohne  Zireifel  auch  persönlich 
kannte,  manche  Anregungen  erhalten  hatte^),  ward  spätestens  70, 
wahrächeinlich  aber  schon  etwas  ftQher  geboren^).  Nachdem 
Augustus  den  Unterricht  des  ßhetors  Apollodoros  in  Rom  und 
dann  in  Apollonia  genossen  hatte,  bediente  derselbe  sich  des 
seinen,  sei  es  auch  noch  in  Apollonia  oder  wahrscheinlicher  erst 
hernach  in  Rom  und  behielt  ihn  nebst  seinen  beiden  Söhnen 
Dionysios  und  Nikanor,  so  zu  sagen,  als  seinen  geistlichen  Rath 
in  seiner  nächsten  Umgebung""*)  und  hielt  so  grosse  Stücke  auf 
ihn,  dass  er  30  nach  der  Eroberung  von  Alesandreia  den  Be- 
wohnern die  Schonung  ihrer  Stadt  verkOndete  neben  zwei  anderen 

94)  Diels  S.  69—88.  Zeller  a.  a.  0.  S.  611— ei7.  üeber  den  Doppel- 
namen e.  Diels  S.  86 f.:  ei  ist  entweder  aue  „Areios,  Boho  des  Didymoi" 
entotanden  oder  der  eigentliche  Name  war  Didjmos  nod  Areioa  «in  Bei- 
name, Tgl.  C.  80.  A.  189.    C.  36.  A.  13*. 

S5)  S.  A.  101. 

96)  Epit.  Diog.,  wo  sein  Name  ("Aftutf)  Ewischen  Aatipatms  (vonTjros) 
und  EoruDtOB  steht. 

97}  S.  A.  291  ff. 

98)  Diels  8.  81  f.  Vgl.  Ä.  lU.  Wie  TollsUndig  seine  Behandlunga- 
weise  der  peripatetisohen  Ethik  mit  dem  Standpnakte  des  Antiochos  eu- 
Bammenftllt,  zeigt  Zeller  S.  Sief.  A.  1. 

99)  S.  A.  100.  101. 

100)  Säet  Aag.  89.  iiiagietro  usus  Äpothäoro  Fergameno,  quem  iam 
grandem  natu  Apolhniam  quoque  secum  ab  urbe  iuvenü  adhuc  eduxerat, 
ikinde  erudüione  etitmi  varia  repletue  per  Ärei  phHosophi  fiHorumque  Diom/ti 
et  Nicanoris  eontubemium.  Tgl.  A.  106  und  C.  85.  A.  199.  Dasi  Areios, 
der  Vertraute  des  AnguBtue  derselbe  sei  mit  dem  Areios  Didjmos  oder 
auch  bloss  Didjmoa  genannten  Schritts  teile  r,  erkannte  Meineke  Stob. 
Ecl.  II.  Adnot.  crit.  S.  CLV,  und  Tergeblich  (vgl.  A.  94)  bestritt  ei  0.  Heine 
Jahrb.  f.  Ph.  XCIX.  1869.  8.  613  f.  8.  übrigens  die  Bemerkang  von  Diels 
S.  82  über  die  Steltang  solcher  Hofphilosopben,  welche  „«ti'atn  coftsiltarii 
interwtntii  dud«  mces  expWbant,  dtnique  cum  tn  intimam  familiaTttatem  se 
ittginuare  aolerent  animorum  moderatores  extiterwU  gravüaimi:  simili  muntre 
ehristiani  sacerdota  fimgebantur,  guätue  cum  aurivm  secreta  confidermt, 
haud  raro  imperium  quoque  coneedebanl  prineipts"  und  Tgl.  C.  1.  A.  8. 
Bemerkenawerth  ist  aber,  daas  A.  mit  einem  anderen  Stoiker,  dem  Atlieno- 
doroB,  dieBo  Bolle  theilte  (s.  A.  66.  lOS):  Beide  waren  die  einsigen  uns 
bekannten  Männer  ihrer  Secte  ans  diesen  Zeiten,  welche  gleich  den  Ultesten 
der  Monarchie  nnd  nicht  der  Oligarchie  huldigten. 


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.3IC 


Areios  Didjmos  ans  Alexwidreia.  253 

Gründen  um  seines  Frenndes  Äreios  willen""),  daes  er  ihm,  wie 
es  heiaet,  aog&r  auch  die  Praefectar  tod  Aegypten  Qbertragen 
wollte,  die  Areioa  aber  nicht  aunahm'"'^),  und  dass  er  auch  den 
FtolemaeoB  Caesarion  nicht  ohne  dessen  vorher  eingeholtes  zu- 
stimmendes Gutachten  tSdten  liess"**).  Und  da  Areios  auch  mit 
Haeceoas  nahe  befreundet  war'°'),  übte  er  einen  um  so  grösseren 
Einflass  auf  den  Kaiser  aas"^).  Als  Drusus  9  t.  Chr.  gestorben 
war,  spendete  er  der  Livia  mit  Erfolg  seinen  geistlichen  Trost'"') 
nnd  richtete  ein  eignes  Tr&stungsschreiben  an  sie'"*).  Den  Tod 
des   Augustns  hat  er    schwerlich  mebr  erlebt"").     Erhebliche 


101)  Plnt.  Praec.  reip.  ger.  18.  814  D.  '^pnöv  n  Kalmtf  Zti  x^v  'Ali- 
iäviftimi  tili  Um  l<i«ät  fiov  iml  fiirip  ««ooafulnv  ci»*  ovvijSiDv  awiiar- 
la4tr,  tlta  xott  'MtiarSgtvtt  tä  ivitna  x^m^onmi  *»X  itofUvott  h  Avynvimt 
t^Tj  iiallaxttcSat  Siä  «  tÖ  itiji^os  tijs  *äJUae  Kcrl  dtä  tÖv  ointaxijv  'Alciar- 
iHQV  »ul  tfüor,  liptt,  tä  ifHip  funi  rovrqi  i(((i£ä(ifvoc  (vgl.  Apophth.  reg. 
Caes,  Ang.  S.  SOT  A.  B).  AdIod.  BO.  laitös  Ü  KaCcuQ  »IttjUmvi*  tlg  rqr 
ttiltw  'Aftif  zip  ifiXaaöipp  nttondmltjöiitvos  aal  tij«  itfiiv  ivSttto^iäs,  Zva 
(vÖDE    tolt  xoUiait  vtfißXtMzos   iFii  lurl   tav/täiaito  rifuüfuvof  ö*'  aiioi 

ftifov  iKneMljiYnirmi  ino  Siovt  t£*  ivft^itmv  nal  xt/oaitiinivtiav.,  ävaaxjfvai 
ntltvaae  fvt  t<'^<  aitiae  tim  S^fUi*  iiptivat  ngäiav  liiv  3ii  löv  nxiortiv 
'AXii«vif»v ,  Sivxtfoy  äi  t^s  «olimc  frinifiafair  ti  sdUot  «tri  th  p^ye^os, 
tifltm  S\  'Afiiqi  i^  ftai^  xaQiiöiitvot  k.  r.  1.  (8.  DielB  S.  SO  f.).  Aehnlich 
aiu  der««lbeii  Quelle  Die  Cua.  LI,  16,  3  ("Agtior  xov  «ol^n)v).  Vgl.  Themist. 
Or.  TIU.  p.  189,  Uff.  Diud.  u.  a.    lulian.  Epist.  61.  48SD  f.  Caes.  81.  SSO B. 

101'')  Inlian.  ad  ThemiBt.  S66C.  'Ai/no«,  ät  ipaei,  %al  didoitivtjv  aer^ 
tiir  AP/DTton  htitfoniitau  ««p];ir;«ttTO. 

108)  Plnt.  Antoa.  81.  fovlcvoiiivov  H  KaiettQot  'Aftut»  iImiI»  Hjanvm 

108)  Dio  Caas.  LH,  96,  4  in  der  Bede  dei  Haecenaa  an  Augastiu: 
'Antim)  %a\  'A&T\vodmf9v  nalär  iml  äytt9äv  imd^ä*  Mtxii^eat  %,  t.  1. 
Aelian.  T.  H.  XU,  8fi.    Marc.  AnnL  VIU,  Sl.    VgL  Diela  S.  83.  A.  1. 

101)  S.  aber  ihn  noch  Themitt  Or.  V.  p.  7ft,  38.  X.  p.  165, 10.  XI.  173, 3. 
Xffl.  818,  31.  XXXV.  461,  6  Dind.,  auch  Strab.  XIV.  670  {vgl.  A.  416). 

lOA)  Sen.  CohboI.  ad  Haro.  4,  8.  tUa  (nftml.  lulia  Äugutta)  in  primo  ftr. 
twe,  cum  mojnm«  tmpotMnf«  ferocet^^  «tni  miteriae,  comol'^atOTi  m>  Area 
phäo»opho  viri  sui  priubuit  et  «nWtttm  com  rem  profuiise  aibi  oonfesta  ett. 

IOC)  Seneca  a.  a.  0.  4,  8—6,  6  giebt  den  Anfong  wieder,  deaaen  erste 
Worte  „wagMC  in  hunc  dUm,  Iidia,  quafU\m  guidem  ego  soiam,  adtiduus 
viri  ttti  comet,  eui  tum  tantum  qmae  in  pubUeum  emittuntur  nota,  Bed  omtm 
gtmt  stcretiora  ammorum  vtttrorum  molva"  eehr  beBeiohneiid  und. 

107)  Wenigtteaa  mflaete  er  sonit  ein  ungewöhnlich  hohes  Älter  erreicht 
haben.  Dagegen  spricht  aber  auch  Snid.  Oinv  'AXtiari^ivg,  ipilieixfot 
Sfouttöt,  yfypfmg  ^«1  Avyovttvo  fini  'Aftiov,  wenn  aach  diese  Worte  lu- 
D&chBt  nu  bedenten:  „Theou  lebte  antet  Angnitaa  (noob)  nach  Aieio«". 


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.^le 


254      ZweianddreiMigttM  Cap.    Die  B^toren  FbilotwpbeD.     1.  Stoiker. 

tJeberreste  sind  uns  von  ihm  aus  einem  zoDächat  allerdings  in 
das  Gebiet  der  Geschichte  der  Philosophie  einschlagenden,  genauer 
„doxographischen",  unter  dem  schwerlich^"*)  vollständigen  Titel 
'EaironT^  angeführten  Werke  geblieben'*'^),  welches  aber  doch 
dabei  durchaus  im  Dienste  seiner  eklektischen  Dogmatik  stehend, 
die  Unterschiede  der  philosophischen  Richtungen  möglichst  zu 
verwischen  suchte""),  vennuthlich  zum  Theil  auch  geradezu  eine 

Dass  Tbeon  nach  dem  Tode  des  Axeios  deaeeu  Nachfolger  bei  AugostuB 
ward,  nie  Diela  S.  84.  86  berichtet,  iat  sonach  aehr  mOglicb,  ja  ganz 
wohrscheiDlich,  aber  doch  nicht  ausdrflcktich  beieogt. 

108)  S.  C.  le.  A.  69. 

109)  Vgl  die  Sammlaog  der  pbTsiiolteii  bei  Diela  S.  U5— 47fi.  Es 
nnd  nach  der  aberBiobtlichen  Ziuammenttellang  von  Zeller  S.  615 f.  A.  8 
folgende:  l>  eine  DanteUnug  der  atoiichen  Ansichten  von  Qott  nnd  der 
Welt  --  Fr.  S9  b.  Easeb.  P.  E.  XV,  16,  1—9.  817b— 818b:  äxo  t^e  'Efti- 
Tofi^c  T^e  'Aqiüv  ^tdvfiov,  fi)  aller  WohracheiDlichkeit  nach  aach  die 
■tcischen  Lehren  Aber  Weltverbrennnug  and  Weltemeaemug  ebendaselbBt 
18—19,  S.  8S0b  -8Slb  —  Fr.  36 f.,  8)  die  etoieohe  Psychologie  ebenda«. 
30,  1  —  8.  SBlc- 8aao.  ä*rö  xäf  'Enitoiimr  'Aftiov  ^idvfioc  Fr.  89 ,  4)  der 
Bericht  Ober  die  platonische  Ideenlehre  ebendas.  XI,  28,8—6.  64Bb  — d. 
i*  Ecöv  ^Utvfi^  Hfl  xäv  äntavdruo»  IUmtioih  avrttxaj^lvmii  {Stob.  Ed. 
1.  p.  8S0H.  186,£0ff.  W.  Albin.  Epit.  Plat  dogm.  IS)  —  Fr.  1,  6)  die 
AoBitige  bei  Stobaeos.  Dieser  giebt  Flor.  CIII,  28  eine  Stelle  Aber  die 
peripatetiacbe  Lehre  von  der  Bndaemonie  l*  «qt  Ji9vf,ov  'Exiiofi^c.  die- 
oelbe  steht  aber  anch  in  der  Darstellung  der  peripatetjscben  Ethik  Ecl.  II. 
374  H.  139,  IV ff.  W.,  und  daraus  hat  nach  theilweisem  Vorgänge  von 
Heeren  and  Carus  (s.  Diels  S.  09}  Heineke  Zn  Stobaens,  ZeitKhr.  f. 
OvmDBsialw.  Xlil.  1668.  8.  668  ff.  Adn.  a.  a.  0.  8.  CLV  f.  mit  Beoht  ge- 
Bchloaseu,  daas  der  ganie  Abriss  der  stoischen  nnd  der  peripatebsoben 
Ethik  Ecl.  II.  90-SS4  H.  57—162  V.  nebst  der  Binleitnng  82—88  E. 
37,  16  —  67,  13  W.  ans  diesem  Werke  entnommen  ist.  Heineke  bat  aber 
überdies  nachgewiesen,  dass  ancb  in  den  physischen  Eklogen  Uanches  ans 
denselben  stammt  (s.  darflber  die  Fragmentsammtong  von  Diels,  vgl.  ancb 
A.  487),  ist  darin  aber  viel  sn  weit  gegangen,  s.  R.  Tolknaun  Heber  das 
Verh&ltniss  der  philosophischen  Referate  in  den  Eologae  physicae  des 
Stobaeos  sn  Plutarchs  Flacita  philoaophonun,  Jahrb.  f.  Ph.  CIII.  1871. 
3.  688 ff.  Diels  S.  69ff.,  nnd  so  hätte  denn  Zeller  in  jene  seine  Ueber- 
sieht  die  beiden  Stellen  bei  Clem.  Str.  L  800  B  (aus  Didymos)  nnd  809  C 
{JlivfUit  h  1^  nsfl  I7ti#«yo9»^E  qiiloaoifütt)  nicht  mit  aoEhebmen  sollen, 
da  ihre  von  Ueineke  vorgenommene  Znweisong  an  diesen  D.  mehr  als 
EweifelbaA  ist,  •.  Diela  S.  79f.    Uebrigena  vgl  ancb  A.  487. 

110)  S.  A.  98.  Zeller  S.  617.  A.  S:  „Und  er  scheint  aaoh  wirklich 
bisweilen  zu  vergessen,  dass  er  bloss  Aber  fremde  Ansichten  berichtet, 
indem  er  ans  der  indirecten  Rede  in  die  direote  fibei^ebt,  vgl.  p.  356.  S70. 
376.  832  B.".     Freilich  sind  Darstellung  and  Stil   übedianpt  etwas   nach- 


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Araioi  Didymos  ans  Älexuidreia.  255 

DBrstellong  de»  Antiochos  zur  Voriage  hatte  ^"),  jedenfalla 
bitiklos  ein  GemiBch  aus  allen  möglichen  Qnelleo,  alten  and 
jungen,  guten  und  Bchlechten,  zur  Erscheinung  bringt'^').  Neu 
war  jedoch  die  Anordnung,  indem  er  nach  einander  eine  Ge- 
sammttlberaiclit  über  die  Lehren  der  Hauptschulen,  nämlich  der 
Akademiker,  Peripatetiker  und  Stoiker,  vielleicht  auch  der  Epi- 
kureer, und  zwar  jedesmal  nach  den  drei  Theilen  der  Philosophie 
znnächst  Ton  ihrer  Logik'"),  dann  ron  ihrer  Physik  und  zuletzt 
von  ihrer  Ethik  (und  Politik)  gab,  nachdem  er  eine  allgemeine, 
gleichfalls  nach  ebendiesen  drei  Theilen  gegliederte  Einleitung 
voraufgeschickt  hatte"*).  Sehr  wenig  wissen  wir  von  einer 
anderen  Schrift,  einem  Lehrbuch  der  Rhetorik"*''). 


Ibaig,  vgl.  Diela  8.  88:  „nee  vehementer  rehtctabor,  li  quis  Epilomert  in 
AngutU  umm  oonfeetam  sutpictAitur:  hinc  explteatum  qitendam  haberet, 
<[aod  eeiogae  nntt  minore  lahore  factae  nee  ad  jmbticum  aaporen  limaiae: 
Hcgue  auhitarii  cantmentani  morem  dedeeet  definitionum  ineomposita  enume- 
ratio  (ed.  e».  p.  34.  84  S.)". 

111)  So  viel,  aber  aach  nicht  mehr  wird  man  Madv ig  Cic.  de  flu.'' ' 
S.  413.  462.  466  (za  IIl.  S-  41-  62.  T.  g.  34).  846  f.  zugeben  mQssen ,  da  die 
■um  Theil  wörtlichen  Uebereitutiiiimiiiigeii  bei  Stob.  Ecl.  etb.  p.  866— 2S0  H. 
It2f.  W.  io  der  DarateUang  der  penpatebichen  Etbik  mit  Cicero  Fin. 
V,  12,  84.  13,  36—38  aof  Oleicbbeit  dei  Qnelle  (b.  A.  S«S)  hinweiBen.  (Hit 
den  Aehnlicbkeiten  ewücben  p.  266fi.  H.  und  III.  §.  6Sff.,  die  Hadvig 
findet,  ist  es  m.  E.  nicht  weit  her).  Im  nebligen  hat  Äreiot  in  den 
pbTusohen  Partien  die  dnrch  Andronikoa  (s.  A.  32T  ff.)  weiteren  Ereiaen 
ingi^licher  gemachten  akroatiscben  Schriften  de«  Arittoleles  (bo  heiondera 
die  Meteorologie  Fi.  11—14)  mehrfach  auBgebentet  and  in  der  petipateti- 
■eben  Politik  (822—384  H.  148—162  W.)  lediglich  die  arietotelische  lelbat 
aiugezogen  (a.  darDber  jetzt  beaondera  Henkel  Znr  Polit.  dea  Ariet., 
Stendal  1816.  4.},  aber  von  der  nikom.  Kthik  keinen  Oebranch  gemacht 
(ebenio  wenig  Abiigena  von  der  endem.  und  der  gr.  Uoral),  and  ver- 
mnthliob  hat  Mearer  Perlpat.  philoa.  mor.  sec.  Stob.,  Weimar  186».  4. 
8.  10  Eecbt,  daei  der  erste  Theil  des  Abriaaei  der  peripatetiichen  Ethik 
ans  Antiocboa,  das  Debrige  am  Torachiedeuen  frQheren  Qaellen  zuammen- 
geacbrieben  ist;  208—806  H.  IST,  14— 143,  18  W.  acheint  ans  Theophragtoa 
zn  atammeD.  So  viel  ist  gewiss,  daae  wir  aobrittweiae  die  zunehmende 
Verftlichnng  der  Sehten  ariatoteÜBohen  Ethik  dnrch  die  endemiache,  die  grosse 
Maral  und  den  Aaszng  bei  Stob,  verfolgen  können.    S.  Diela  S.  71  f. 

112)  S.  A.  111.  114.  437.  C.  99.  A.  l»0  und  in  Being  auf  die  atoische 
Ethik  Diele  S.  70f. 

118)  Das«  «ich  keine  logi8(^en  Fragment«  erhalten  haben,  beweist 
Nicht«  biegegen. 

114)  Diels  S.  TOff.  Von  dieser  Einleitung  ist  nnr  der  elfaiaohe  Theil 
S7,  16—67,  12  W.  (■.  A.  109)  erhalten,  in  welchem  Philon  von  Larisa  nnd 


:  ^..oo^lc 


356      ZweiunddreiBsigttea  Cap.    Die  späteren  PhiloBopheo.     1.  Stoiker. 

Theon  von  Alexandreia  mtisB,  wenn  anders  er  ein  Schiller 
des  Stratokies  war'")  nnd  doch  den  Äreios  noch  überlebte"*), 
bei  dessen  Tode  schon  sehr  bet^  gewesen  sein'").  Er  ver- 
fasste  eine  Rhetorik  und  einen  Commentar  zu  der  Physik 
des  Apollodoros  von  Selenkeia"^). 

Endlich  ist  uns  noch  ein  Aoszog  aus  einer  populären 
Schrift  geblieben,  in  der  ein  eklektischer  Stoiker  wahrschein- 
lich aus  der  zweiten  Hälfte  des  ersten  Jahrhunderts  t.  Chr.  eine 
alte  stoische  Streitfrage  mit  einer  Liberalit&t  behandelte,  welche 
weit  aber  Das  hinansging,  was  auch  diejenigen  früheren  Stoiker, 
welche  ain  Wenigsten  schroff  über  diesen  Funkt  dachten,  ge- 
nrtheilt  hatten.  Denn  seine  Beantwortung  lief  im  Grunde  darauf 
hinaus,  dass  nicht  bloss  auch  dem  Weisen  gelegentlich  ein 
Räusclichen  erlaubt  sei,  sondern  sogar  die  vielleicht  nicht  sehr 
weisen  Reden,  welche  er  in  diesem  Zustande  führt,  doch  seiner 
Gesammtweisheit  keinen  Abbruch  thun"""). 


BudoroR  auRdrÜcklich  als  Qnellen  angefahrt  werden  88.  46  H.  39,  SO.  41,  26. 
48,  7  W.  (i.  A.  248.  292.  296),  aber  freilich  sind  ee  nicht  die  eincigen. 
S.  DieU  S.  10.  78. 

114'')  Denn  vermuthlich  ist  es  doch  derselbe  Areios,  dessen  Definition 
der  Rhetorik  Quintü.  H,  16,  86  anfahrt,  ond  den  er  III,  1,  16  unter  den 
bedeutendsten  Theoretikern  derselben  nennt.  Tgl.  C.  86.  A.  86. 

115)  Diese  Vennathnng  von  Zelter  8.  &86f.,  dasa  im  ind.  Sto. 
Col.  LXSlX  (_9iyiav  UUiaväQtvs  ED  erg&nien  sei,  ist  non  aber  ebenso 
wahrscheinlich,  wie  dieErgämang  Comparettis  (^JC^mt  (s.  C.  38.  A.  8S6 — 
S89°)  wohl  zweifellos  verkehrt 

116)  8.  A.  107. 

117)  Aach  Stratokies  «elbit  muss  dann  Qberdies  noch,  wie  Zelter  be- 
merkt, ein  hohes  Alter  erreicht  haben. 

US)  Said.  Dach  den  A.  107  angef.  Worten:  iy^tr^t  c^c  'AiioV.atiÖQOv 
9vaioloyi%iit  tiaayayiit  (s.  C.  8.  A.  &8B)  niöfm)|ta  (vgl.  Diets  3.  81),  nifl 

116<>)  Bei  Phiton  de  plantat.  Koä  p.  850—866,  li  Hangey.  S.  v.  Arnim 
Qaellen Stadien  tu  Philo  von  Aleiandreia,  Bertin  1868.  8.  (Eiessting  nnd 
V.  Wilamowitz  Ffailol.  Unter«.  XI).  S.  iOI— 140,  dessen  Endergetmise  gewiss 
zotreffend  ist,  and  dem  man  wobt  auch  darin  beistimmen  muss  (s.  S.  1S6  ff.), 
dasa  Seneca  bei  der  Abfassung  von  EpisL  88  eine  Umliche  nnd  vielleicht 
sogar  dieselbe  Schrift  in  Händen  getiabt  hat,  der  aber  im  Debrigen  starke 
IrrthOmer  begangen  hat,  nach  deren  Beseitigimg  sich  Uanches  ganz  anders 
gestaltet.  GegenOber  denselben  hat  sein  Recensent  Hilgenfeld  Wocbenschr. 
f.  kt.  Ph.  VI.  188«.  Sp.  118  im  Wesentlichen  bereite  das  Bichtige  bemerkt. 
Die  Aasfährung  kennt,  wie  Arnim  S.  115.  116  selbst  zugeben  mnss,  nur 
zwei  Ansichten:  861,40 — 46.  la  iiiv  ovv  mgavil  xftooifiia  i^f  miiifiiioe 
toiavxä  ivti'   liw  dl  ««pl  aitiis  Uyw  ^Sjj  ntfaifautt  daclov»,   mt  i^köei 

r,,.:,i  ■..,■:.  «^.OO^^IC 


Theon.    PopnUro  Schrift.    Epikoreer.  357 

a.  Die  Epikureer"*). 
Ein  entacbiede&er  Vertreter  des  Eklekticismus  fand  aich  unter 
den  Epikureern  nicht,  wenn  man  von  dem  später'*")  zu  be- 
sprechenden Ärzte  AsklepiadeB  absiebt,  der  doch  ein  eigent- 
licher Genosse  der  epikureischen  Gemeinde  nicht  war,  wenn  er 
sich  auch  am  Meisten  an  ihre  Dogmen  anschloss.  Immerhin 
jedoch  blieben,  wie  schon  gesagt**'),  auch  diese  zurückgezognen 
„Gartenphiloaophen"  Ton  dem   eklektischen  Zeitgeist  nicht  ganz 

Sfta,  1ÖV  fiiv  Ott  ö  Oo^pis  fu^efi^ttrui  tiataaxtvä^ovza ,  löv  ii  Tovya*- 
ffov  Sil  oi  nt^a^vitai  fltßaiavfHvov  und  geht  Bofort  zuuSchat  auf  die 
entere,  welche  der  Terfaaser  schliesslich  in  aeiner  Weise  za  der  aeioen 
macht,  ein;  Z.  4Gff.  tov  3i  jiqotlfov  löyou  tat  nCettte  afitixxov  liyet*  x.T.l.. 
Auf  sie  besieht  eich  daher  auch  866,  SS.  h  xäw  xtatigtot'  löyog,  und  nicht 
aind  hiemit,  wie  Arnim  S.  115  f.  182  glanbt,  die  firflher  als  der  Terf, 
lebenden  Stoiker  beieichnet,  eh  denen  freilich  die  Vertreter  jene«  itföttgos 
liyoe  auch  gehörten,  aber  erst  recht  auch  ihre  Gegner.  Eienach  kann 
denn  auch  in  der  Einleitung  nur  Ein  dieae  zwei  Ansichten  gedacht  aein. 
Scheinbar  freilich  treten  hier  vier  auf,  zon&chat  jene  beiden  in  umgekehrter 
Folge  8(>0,  ST  ff.  oi  piv  Iqiaaav  ^^tc  äitgdtip  TtUtovi  xfiia^at  töv  «roipätr 
fl^M  Xt]fJ^«tt  K.  t.  l.  tS  di  zb  iiir  oivimo^ai  %al  axovdaita  s^ooijxav  äxt- 
tpiiravTO,  zi  ii  Iq^fiT  ävoimtov,  ätato  851,  9  ff,  oV  di  %.  t.  i.  und  18  ff.  oV 
9'  Ofävxft  agct^s  etg  vipog  *.  x.  l.  Arnim  8.  109  ff.  verwandelt  daa  dritte 
öi  d'  in  o!  ovi'  oder  vielmehr  mit  Wilamowitz  in  ^Tjy  ovi'  nnd  zieht 
Bo  die  beiden  letiten  Glieder  zn  einer  dritten  Ansicht  snaammen,  welche 
er  aaf  Poaeidonioa  zurückfOhrt  Wenn  Etwas  zu  ändern  ist,  ao  mäute 
vielmehr  daa  zweite  <S  dh  in  ovtm  di  umgesetzt  werden,  denn  in  Wahr- 
heit aind  hier  a^h  die  darch  daa  erate  Bezeichneten  gemeint,  während 
mit  dem  dritten  in  Denen,  welche  aoerat  genannt  waren,  den  o'i  piv  x.  t.  X. 
(860,  37)  anrAckgekehrt  und  ao  die  veränderte  Itoihenfolge  in  der  dann  aich 
anachlieaiamden  Anafahrang  851,  43  ff.  vorbereitet  wird.  Aber  vielleicht 
kommt  aach  die  ünachicklichkeit  trotadem  daa  zweite  o'i  6i  geaohrieben 
an  haben  auf  Fhilom  Becbnong,  deaaeu  Bchlechtei  Ezcerpiren  die  guice 
Yerwimuig  verschuldet  hat;  in'der  anagezognen  Schrift  selber  war  Allea, 
waa  wir  851,  9—10  lesen,  eine  Aenaaemng  der  oi  pip,  der  Qegnw  des 
Baosohea,  aunftchat  ein  apOttiaeher  Angriff  gegen  die  Vertheidiger  desselben, 
welche  behaupteten,  daaa  der  Weiae  eioh  aach  im  fianack  nooh  beherrschen 
kSnoe,  461,9 — 18.  ol  ii  —  dfäymetv,  nnd  dann  eine  Vertheidignng  ihrer 
eignen  Ansicht,  daas  die  Hfihe  der  Tagend  den  Bonach  verbiete,  161,  13  ff. 
tS  8'  6(»rv(e  v.  z.  1l. 

119)  Eirzel  Untersuchnngen  J.  S.  168—190,  deasen  DarsteUong  aber 
nach  Zeller  UL',  1.  S.  878—335.  8. 186f.  A.  1.  8.  645—618  in  manchen 
Stücken  zu  ennäaaigen  und  berichtigen  iat.    S.  t.  B.  A.  1S8. 

180)  C.  34. 

131)  8.  288. 

SnlHiHi.,  (Tl«tL-ftlu.  UtL-Oauh.   II  IT 


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258       Zweiunddreissigetea  Cap.    Die  «ji^teren  Philosophen,    "i.  Epikureer. 

unberührt,  indem  wenigstens  auch  sie  begannen  von  den  Meinungen 
anderer  Schalen  ernsthafter  ah  in  der  bieherigen  oberflächlich 
absprechenden  Weise  Notiz  zu  nehmen,  ja  sogar  (ttr  die  Geschichte 
der  Philosophie  und  der  Philosophen  und  auch  wohl  für  philo- 
sophische Nebenfragen  deren  Lehr-  und  Handbficher  auch  ihrer- 
seits zu  benatzen"*),  überhaupt  milder  ihnen  gegenüber  auf- 
zutreten, ja  sogar  von  einzelnen,  allerdings  nur  mehr  oder  weniger 
nebensächlichen  MeiuuDgen  und  Behauptungen  des  bisher  als 
unfehlbar  vergötterten  Meisters  abzuweichen  und  seine  Logik 
sc^ar  ausdrücklich  zu  berichtigen  und  verbessern.  Freilich  gilt 
dies  Alles  zusammen  durchaus  nicht  von  ihnen  allen,  aber  gerade 
das  ist  bezeichnend,  dass  sich  neben  den  Epikureern  von  der 
strengen  Observanz  eine  dies  Alles  in  sich  vereinende  und  zugleich 
dem  Weltleben  und  Weltverkehr  zugewandte  freiere  Richtung 
zu  bilden  besann,  deren  Vertreter  freilich  in  der  Minderzahl 
blieben  und  von  den  „ächten"  Epikureern  als  Sophisten  bezeichnet 
wurden"*),  aber  nicht  ohne  dass  diese  „ächten"  selbst,  die  einen 
so  und  die  anderen  so  von  dem  Geiste  ihrer  Zeit  theilweise  be- 
rührt wurden.     Zu  jenen  „Sophisten"  mag 

Diogenes  von  Tarsos  gehört  haben,  dessen  Zeit  sich  nicht 
genauer  bestimmen  lässt'**''),  und  es  ist  gar  nicht  unwahrscfaein' 
lieh'**),  dass  dies  derselbe  Diogenes  von  Tarsos  war,  welcher 
ganz  nach  Sophistenart  in  den  Städten  umherzog,  am  Vorträge 

1S8)  8.  C.  S.  A.  161.  6U  und  oben  A.  Sä. 

1S8)  La.  Di.  X,36.  Hol  'AnoiliSmfes  B'  i>  »ijxozifetwos  yiyo*»»  lUo- 
yifiec,  Sc  vitif)  TB  TtTfOKÖaia  wvijii<nfit  pißUa'  dvo  xt  UtoXtpM^t  Ul(£av- 
il)tis,  0  Tt  \iiXai  %al  o  ttv*ös'  Z^Par  &  ö  Skdmviac  anfoariis  'Attollo- 
inifOV ,  *olvyi(äipot  äv^f '  *al  djin^zfiot  o  inijü.tjfitls  AänuaiT '  ^loyci^g  fr' 
i  Tatftivt  «  *äe  ixilimovt  ojoIäE  ev/yfä'^pat,  «al  ^iatv,  luil  ällM,  ove 
ol  jv^euK  'Btimovfitot  atHpmxät  önsMilov«*.  Der  Belativiati;  ove  —  äxo- 
xalondt»  betieht  sich,  wie  Zeller  S.  M8f.  A.  A  schlagend  gegen  Hirtel 
S.  ISO  ft.  darlegt,  entweder  nur  anf  ml  &IX01  oder  doeh  (und  diee  ist  wohl 
wahracbeinlicher)  flberdie«  nur  noch  auf  die  leteten  Namen  von  Junirqs 
an.  —  Von  den  beiden  Ftolemaeoe  and  von  Oiion  wiiaen  wir  Abrigena 
weiter  Nichte. 

ISS^)  Denn  nach  dem  eben  Bemerkten  l&iBt  rieh  ant  der  Beihenfolge 
bei  La,  Di.  a,  a.  0.  nicht  aohlieiien,  dasi  er  jflnger  ab  Apollodoroa  ge- 
weeen  »ei,  was  freilich  sehr  mOglioh  iat 

124)  Aber  doch  nicht  licher,  wie  Hirael  8.  18S  ea  danteilt,  •.  Zeller 
a.  a.  0.,  der  mit  Becht  herrorhebt,  dasi  Strabon  (a.  k.  136)  den  von  ihm 
besprochenen  Tareiec  D.  nicht  als  Epikureer  bezeichnet;  immerhin  indeofen 
nennt  er  ihn  einen  Philosophen. 


..>^.00' 


.3IC 


Diogenei.    Apollodoroa.  259 

zu  halten,  und,  mit  taniscbem  Improvisationstalente^*^)  begabt, 
ganze  Gedichte,  besondera  Tragoedieo,  Über  einen  ihm  auf- 
gegebnen Stoff  auB  dem  Stegreif  zu  schaffen  verstand^'J.  Für 
die  Identität  spricht  entschieden  auch  dies,  dass  der  Bpikureer 
unter  Anderem  ausgewählte  Torträge  ('Exiksxtoi  aioiai)  in 
mindestens  20  Büchern  veröffentlicht  hatte*'^ 

Apollodoros  von  Athen ^'^),  der  sogenannte  „Gartentyrann" 
(6  xtpiotvffawos),  der  fünfte  oder  sechste  Nachfolger  des  Epi- 
kuros''^),  dessen,  wie  man  aus  jenenr  seinem  Beinamen  wohl 
schliessen  darf,  kräftiges  Regiment  in  die  letzten  Zeiten  des 
zweiten  Jahrhunderts  fiel '") ,  gehörte  dagegen  ohne  Zweifel 
der  strengeren  Sichtung  an'*").  Aber  nuter  seineu  mehr  als 
400  BQchern'")  befand  sich  doch  auch  eine  Schrift  xsqI  rmv 
tpiXoaötpmv  aCffiesmv,  durch  welche  er  sich  unseres  Wissens 
ab  der  frühste  Epikureer  bekundete,  welcher  auf  dem  Gebiete 
der  Philosophie  auch  ein  gescbichtUches  Interesse,  ein  nennens- 


126)  S.  C.  1.  A.  e.   C.  14.  A.  ISA. 

126)  Stnb.  XIV.  eTEi.  cüv  8'  äXlav  tpiXotitpav  (ans  Tanoa)  .  .  .  UXini- 
ttäSiia   »    iyiviro   lutl   Jiv/iirt]f   xif   xf^usoliCörtsv    xsl  tjOlae  diari^t- 

viio4H«»as,  t^aytxü  ms  jnl  tö  itolv.  Aiuaerdem  s.  La.  Di.  TI,  81  im 
Homon^rmenTeneicluiUB:  tiifuitot  (_.dioyiyt]s)  Tatai'äs,  yi^iiaipAt  Tttfl  koii]' 
»Kmc  CijnjfMJnk*  a  litw  imxeiftC:  aach  hier  fehlt  die  Bezeichnang  ale 
EpikniMr. 

127)  S.  A.  128.  La.  Di.  X,  «7.  ^.  i  'EnmoieMt  h  t^  a  zi*  'Est- 
lU%io9  (ScboL).  119.  a.  Ir  cö  *'  täv  '£.  18«.  ^.  h  t^  if  idiv  'E.  ISS.  jä. 
h  tj  "'  «Äv  '£.  Data  118.  d.  ir  tj  'Esicofi^  tm*  'E*t%o'6fov  i}»i- 
%ä9  Sof^äxav  und  h  xä  »  *  (DBener  Epicarea  3.  8B1,  Ifi  mit  der 
Note:  „HOträdü  Muhu  numobibli"). 

IS?"»)  La.  DL  Vll,  181  (>.  A.  182). 

128)  8.  A.  12S.  Da  det  vierte  Baaileide«  (i.  C.  2.  A.  489)  kanm  l&nger 
al»  bii  etwa  160  gelebt  haben  kann,  m>  iat  Zellec  S.  871.  A.  6  geneigt 
Ewisohen  ikm  und  A  noch  einen  ftbiften  SobolarcbeD,  etwa  den  Pro* 
tarchoB  (i.  A.  197)  ansnnehmsn. 

129)  S.  dacaber  Zeller  S.  818.  A.  2  nnd  unten  A.  IM. 

ISO)  Denn,  wie  HirEel  S.  170  im  Widenprach  mit  aioh  selbit  (s.  A.  138) 
richtig  bemerkt,  in  SchnlTontehem  nalun  man  eicher  nnr  „Epikureer  vom 
reinsten  WaaMt". 

181)  S.  A.  123.  Dass  er  auch  eine  Biographie  des  Epiknros  lerfuste, 
ward  Hchon  C.  2.  A.  888  angegeben:  La.  DL  X,  2.  'J.  S'  h  'Eianov^ttot  t* 
«9  W(ini(p  «i^  'Eam<rifiiv  ßiov.  Tgl.  10.  Ma#((  ipn4t  xai  UnoUödati/os.  Ver- 
mathlick  iat  ei  anch  der  Ton  PbUod.  de  TiL  deoc.  CoL  9 ,  86.  de  aena. 
20,  ß  Scott  citirte  A. 


..>^.00' 


.3IC 


260       ZweinnddreiBsigstee  Cap.    Die  apäterea  Philosophen.    S.  Epikureer. 

werthes  Eingehen  anf  die  Lehren  anderer  Secten  an  den  Ti^ 
legte '^).  Ja  er  scheute  sich  nicht  im  Gegensatz  zu  Epiknros 
nnd  Hermarchoa,  welche  dem  Leukippos  dae  Dasein  absprachen, 
den  Letzteren,  rermuthlich  in  demselben  Werke'**),  für  den  Lehrer 
des  Demokritoe  zn  erklären'**). 

Wie  sehr  diese  neue  Wendui^  innerhalb  der  epikureischen 
Schule  nicht  minder  wie  in  der  stoischen  unter  dem  Eindrucke 
der  scharfen  Polemik  des  Kameades  stand,  erkennt  man  deutlich  an 
zwei  anderen  Epikureern  dieser  Zeit,  Demetrios  und  Zenon'"').  Von 

DemetrioB  dem  Lakonier"*),  Schäler  des  Protarchos  von 
Bargylion'*^,   ist  uus   nämlich   eine   Erwiderung  auf  einen  die 

138)  Allerdjaga  bemerkt  DieU  S.  79.  A.  1  sehr  richtig  gegen  Tolk- 
mann  a.  a.  0.  S.  686  (b.  A.  109),  daas  wir,  wie  ea  wenigstens  bis  jetit 
scheint,  aus  Mangel  genügender  Nachrichten  nicht  benrtheilen  kSnnen ,  ob 
die  Schriften  nt^l  <piloaöipaiv  aUiimav  mehr  hiBtoriech  oder  mehr  kritiaoh- 
apologetiBcb-poIemisch,  also  mehr  dogmatisch  waren;  darauf  kommt  aber 
fQr  die  obige  Schlnssfolgerung  Nichts  an.  Und  ancb  darauf  nicht,  ob  der 
Verfasser  dieser  Schrift  (La.  Di.  I,  60  sagt  bloss  '^noUlö  J«poc)  wirklich  der 
Epikureer  war.  Denn  wer  dies  glaubt,  wird  sie  mit  Diels  fOr  dieselbe 
erklAten,  welche  bei  La.  Di,  VII,  181  Ewaiayi  rräv  doyp,dzati  heisst 
nnd  offenbar  «ou  ebendiesem  Epikureer  herrfihtt:  ■«!  'A-xaklöiit^t  8'  ö 
'Afhivaios  iv  t^  E.  x.  S.  povlöfiipos  ntcfivwvttv  Ott  ti  'Eamovtov  ot»«ü^ 
tvvüfui  ytyifeiii^iva  Kttl  änafä^tta  ovta  fiv;^^)  jtltlm  iazl  xmr  Xifveliatov 
PißUmr,  ipijalt  oStmc  avt^  li^cf  „ti  yvp  Tic  äipilot  täv  XgvaUtMOV  ptßJ.i<av 
Sa'  älUtiitu  vufeiti^iittti ,  xcvöc  oörrä  i  xäfiJig  uataltlfij^ttai",  nnd  wer 
es  bestreitet  oder  bezweifelt,  mosa  doch  ans  dem  letztgenannten  Schritt- 
titel den  n&mlichen  Schlnsa  ziehen,  üebrigens  s,  auch  C,  2.  A.  710.  Ob 
ein  anderes  Werk  xtgl  vono^txäv  (Ia.  Di,  I,  BS.  'Amollödaifios  .  .  .  (w 
Stvrigtti)  Ton  demselben  A,  herrfihrf«,  moss  wohl  dahingestellt  bleiben. 

188)  Schwerlich  im  Leben  des  Epiknroa,  s.  Hirsel  S.  I8i. 

184)  La.  Di.  X,  18,  Hirzel  a.  a.  0,  verrnnthet  wohl  mit  Becht,  dass 
„Epiknr  a.  Hermarchoa  sich  allein  auf  Demokrit  stQtiten,  der  den  Lenkipp 
in  seinen  Schrift«i)  nicht  erwähnte  and  die  atomistische  Lebie  als  aeine 
eigene  vortrug,  A.  dagegen  auch  dem  Zengniss  eines  Aristoteles  n.  Anderer 
Gewicht  beilegte",  nnd  weist  (ebendas.  A.  1)  auch  auf  Cic.  M.  D.  I,  24,  66. 
isla  enittt  ßagitia  Demoariti  aive  etiam  ante  Ltueippi  hin.  Im  Debrigen 
vgl,  C.  B.  A.  418. 

195)  Davon  gar  nicht  m  reden,  da«B  der  Epikureer  Hetrodoros  von 
Stratonike  geradeswegs  von  Apollodoroa  an  Earaeadea  fiberging,  s.  C.  3. 
A.  657  ff.,  &8t  das  einzige  uns  bekannte  Beispiel  eines  solchen  Abfalls 
anter  den  Epiknreem. 

186)  S.  A.  1S3.  IST.   148. 

137}  Ijtrab.  XIV.  668.  iti  »i  %är  Ba^vliar  ävij«  hlöyiitos  ij*  ö  "Eni- 
■ov(tM>E    iZfmiitpjoe    i     ^TjpTjzfiiiv    »a^Tjyrjtäiievos    loc    Aänanof    «^Mt- 

JOftV&tVTOt. 


:,.y^,oo< 


K^IC 


Uemetrioi  d.  Lakonier.    Zenon  t.  Sidoo.  231 

BeweisfQhnmg  betreffenden  Einwurf  des  Eameades  bekannt'^), 
„welche  nns  vermuthen  läset,  daea  dieser  Epikureer  gerade  durch 
die  Dialektik  des  Akademikers  an  logischer  Schulung  gewonnen 
hatte"*^.  Allem  Anscheine  nach  war  er  ein  Zeitgenosse*^),  viel- 
leicht sogar  ein  jüngerer  Zeitgenosse  des  Zenon^")  und  jedenfalls 
eineif  der  hervorrageodeten  und  angesehensten  unter  den  damaligen 
Epikoreem  und  beschäftigte  sich  auch  mit  lexikalischer  Er- 
läuterung der  sogenannten  hippokrateiachen  Schriften"'). 
Zenon  von  Sidon"*)  aber,  ein  Schüler'**)  und  wahrscheinlich 


188)  Sex  Math.  VIII,  348 ff.  Zeller  S.  S7I.  A.  4.  S.  e04.  8.  048.  A.  fi. 
Natorp  Forecbungen  8.  868  ff. 

189)  Zeller  S.  648.    Tgl.  auch  A.  216. 

140}  Dass  er  in  der  A.  123  aogef.  Aufz&hlaug  bei  La.  Di.  X,  '26  hioter 
Zenon  erteht,  beweist  freilich  nicht  allza  viel;  dfug  aber  die  Begrfindung 
Zelleri  S.  S71.  A.  *.  6.  8.  819.  A.  2.  S.  604.  Ä.  4  fQr  die  Annahme,  er  sei 
alter  alB  Zenon  nnd  vielleicht  eine  knne  Zeit  lan^  gegen  Ende  des  iweiten 
ond  Anfang  dei  ersten  Jahrhunderte  unmittelbar  noch  ApoÜodoroa  Vor- 
ateher  der  Schale  geweien,  nicht  gelungen  iet,  teigt  Natorp  S.  263. 
Zeller  halt  Eleitomachoi  für  die  Quelle  von  Sex.  a.  a.  0.,  da«8  ea  aber  viel- 
mehr Aenendemos  iit,  hat  Natorp  (■.  bes.  S.  268.  A.  2)  zur  Wahne heialich- 
keit  erhaben.  Die  Polemik«n  dieser  Stelle  macht,  irie  Zellei  bemerkt,  den 
Eindruck  der  Widerlegung  eines  Zeitgenouen,  indessen  ist  sie  auch  darch- 
ans  noch  begieiflicb ,  wenn  der  Urheber  derselben  einer  nur  wenig  jflngeren 
Zeit,  aber  doch  ent,  wie  es  bei  Aeneeideoios  der  Fall  war,  der  nftchsten 
oder  vielmehr  iweitn&chsteD  Generation  angehörte;  weiter  aber  darf  man 
allerdings  lobwerlich  gehen.    S.  unten  A.  498  ff. 

141)  Wenn  die  Combinationen  von  Natorp  S.  261  ff.  richtig  sind,  der 
indessen  den  Aenesidemos  cu  frflh  anaetEt  (i.  A.  408).  Jedenfalls  wohl  mit 
.  Recht  bezieht  derselbe  auf  diesen  Demebrios  das  Iv  /iiv  x^  j^inujTfuitn 
a<9>j«v'  ^»TOfUDe  fii<i>>(<>>t<it  bei  Philod.  x.  ai^fitiav  Col.  28.  p.  36, 13  ff. 
Qomp.,  wie  immer  man  dies  auch  auffassen  mag  (vgl.  Natorp  6.288). 
S.  hierflber  A.  816. 

I4S)  Sex.  Math.  a.  a.  0.  ^.  9i  ö  däniov  tätr  xaxä  tv*  'Eitnovftiov 
etZfitif  ixupavmr.  X ,  SIB.  'EiU*ovfQS  ii,  äg  uvtir  J.  h  A.  iiiff^itai. 
PjTT.  m,  181.  'S/KCnovfat  Si,  MC&(ic  ^.  o  A.  iprivi  {^  Epik.  Fr.  204.  19). 
Erotian.  Lex.  Hippocr.  JUoyyülii  p.  81,  8  ff.,  J.  (ttv  ö  'SaiNOv^tioc  *■  <■  1., 
vgl.  p.  82,  4£,  s.  C.  84.  A.  161.  Auch  bei  A3t.  p.  S16*  4  Diels  (Fsendo- 
Plat.  PUc  I,  18,  8)  acheint  er  gemeint  in  Mtn.  In  Herculanenm  haben 
aid)  Reste  gefruiden  von  ^itijt^iov  ti»ti  tivtov  gviTittj^irtiBv  SCiiixa(y) 
T.  H.'  VI,  121—126,  vgL  Scott  Fragm.  HercuL  S.  27,  und  gaus  nnleaet- 
liche  von  jin^rixtiov  nifl  yimfuxgiaf  (Pap.  1061,  vgl.  V.  H.'  IV.  Introd. 
in  Poljatr.  111,  2.  Scott&a.O.  8.86f.).  Dasa  letitere  von  einem  anderen  D. 
wären,  ist  iwar  mOglich  (s.  Zeller  8.  371.  A.  8),  aber  nicht  wahrscheinlich. 

148)  La.  Di.  VU,  86  im  Homoujmenverzeichiusa:  Sjdo«s  (2,7,909)  &■ 
Mviat  so  yiroc,  ipil6eo^t  'Rm%ovQiiot  *.  1. 1.  (■-  A.  16fi).   X,  86  (s.  A.  1X8). 


:  \.>  00^  Ic 


262       ZweianddreJBaigBteB  Cap.    Bie  Bpat«ren  Philosophen.    S.  Epikureer. 

auch  der  sei  ea  unmittelbare  sei  es^*^)  zweite  Nachfolger  des 
ApoUodoroa  "*) ,  war  auch  Schüler  und  Bewunderer  des  Kar- 
neadea^*'),  hiernach  fibrigena  schwerlich  später  als  etwa  150 
geboren^*^),  und  andrereeits  schätzte  wiederum  der  Akademiker 
Philon  ihn  sehr  hoch,  bezeichnete  ihn  als  den  Eoryphaeen  der 
Epikureer  und  empfahl  den  eignen  Schfllern  diesen  Mann  zu 
hören***).  In  der  That  suchte  dieser  scharfsinnigste  Epikureer*^) 
mit  der  von  Eameadea  erlernten  Dialektik  die  akademischen 
Dialektiker  aelbat  zu  achlagen  und  berichtigte  die  Eanonik  des 
EpikuroB  sehr  wesentlich,  indem  er  auf  eine  haltbarere  BeweiB- 
fDhrung  drang  und  zu  diesem  Zwecke  namentlich  eine  nene 
Theorie  dea  Analogieachluases,  die  riel  Sichtiges  enthält,  ent- 
wickelte''').     In   materieller  Hinsicht  jedoch   wich  er  von   der 


Prokl.  in  Gacl.  p.  199  Friedl.    Zifvoiv  i   2kim'tot  fti»,  jijt  Hi  "Emnovt/ov 
fUTirazä«  aigimtit.   —   Ueber  swei  erbaltoe  Abbildtmgen,   wahtsoheinlich 
TOn  ihm,  eine  im  Tatican  und  eine  hercalaneiBche  i.  Viaconti  Mai.  Pio- 
Clem.  VL  T£  83  and  Comparetti  n.  de  Petra  Villa  Erool.  T.  XU,  ». 
IM)  S.  A.  ISS. 

146)  Denn  immerhin  bleibt  es  ja  mOglioh,  das«  iwiioben  Beiden  kone 
Zeit  noch  ein  Dritter  regierte,  wenn  dies  anoh  (b.  A.  140)  nicht  De- 
metrioB  war. 

14«)  8.  darüber  Zeller  S.  8TS.  Ä.  8:  da  Z.  Sohfller  dea  189  geitorbenen 
Eatneades  und  dea  ApollodoroB  war,  wird  Letzterer  achwerlioh  bis  nach 
100  gelebt  haben,  nud  da  PhaedrOB  um  90  in  Born  lehrte  (i.  A.  166),  kann 
er  am  diese  Zeit  nicht  wohl  die  atheoiache  Schnle  geleitet  haben,  Phaedroi 
und  Z.  aber  nehmen  unter  den  damaligen  Epikureern  eine  so  berror- 
ragende  Stellnng  ein,  dasB  bei  der  Frage,  wer  xa  jener  Zeit  deren  Vor- 
etaad  war,  fast  nur  Kwisohen  Beiden  die  Wahl  bleibt. 

147)  Cic  Acad.  I,  13,  46.  Cameadet  .  .  .  ut  eognovi  tx  eü,  q¥i  tSum 
atMJ*«ront,  maaime^ue  ex  Epicweo  Zenont,  qui  cum  a6  eo  phirimum  diaien- 
tiret,  «Mum  tatnett  proper  cetero»  tmro&ntwr  etc. 

148)  Zeller  a.  a.  0.    deberdiei  h.  A.  166. 

149)  Freilich  wohl  nnr  mit  dem  (bedanken,  daas  sie  eich  dadurch  aber- 
zengen  sollten ,  wie  haltloe  die  spikureiBohe  Lehre  aelbBt  bei  der  ge- 
Bchickteeten  VortragB-  und  VertheidigangsweiBe  sei:  Cic.  N.  D.  1,  81,  69 
]&8st  den  Cotta  lagen:  ^mcmem,  gutm  PhOo  notttr  coryphatum  appellare 
Epiairtorvm  lokhat,  cum  AÜtenia  eisern,  tMditbam  fregv«nter  et  quidem  ipto 
awctore  FhUone,  credo,  wl  facOim  ittdiearem,  qwxm  iüa  hene  refäUrentur, 
cum  a  principe  Eptettreonm' aeeepiuem ,  guem  ad  modum  dicereniur. 

160)  Cic.  Tnio.  m,  17,  88.  ittorum  acutunmwc,  Tgl.  A.  168. 

161)  Ariatoteles  hat  den  AnalogieBchluiB  noch  nicht  vom  bloiaen  BeiBpiel 
nnterschieden.  Wie  wenig  jedoch  dieser  von  Pbilodemos  in  der  Schrift 
xtfl  0i)ft(<W  Kai  0i]fi(im«t(D*  nach  den  Tortr&gen  Zenons  (s.  A.  S16.  316) 
bekannt  gemachte   Venuob    einer  rein    indnctiTeii   Logik  bei  aller  An- 


..>^.00' 


.3IC 


Lehre  seines  Meisters  io  keiner  Hinsicht  ab.  Dagegen  zeiclmete 
sich  aach  sein  Stil  and  seine  Sprache  im  mündlichen  wie  im 
schriftlichen  Vortrag,  obschon  auch  er  ein  Vielschreiber  war*'"*), 
abweichend  von  Epikuros  and  den  älteren  Epikareern  durch 
grosse  Darchsichtigkeit  und  sogar  darch  Würde  und  Schmuck 
hei  grossem  Gedankenreicbthum  aus  "^).  Ebenjene  seine  Lust 
an  scharfer  Polemik  machte  aber  die  letztere  andererseits  bei 
ihm  ganz  besonders  derb,  absprechend,  heftig  ond  leidenschaft- 
lich, so  daas  er  selbst  unter  den  schmähsdchtigen  Epikureern 
an  Bitterkeit  und  Schmäbsucht  hervorragte'^  und  auch  im 
Leben  abstosaend  irar^^),  Cicero  hörte  ihn,  der  damals  schon 
ein  Greis  war'^J,  bei  seinem  ersten  Besuche  in  Athen  79/ä  in 
Gemeinschaft  mit  Atticua'^"),  kannte  und  las  auch  Schriften  von 
ihm  "^   und   bat    aller    Wahrscheinlichkeit   nach    in    dem    dar- 


9  ec  verdient,  geaügeni  ist,  zeigt  Zellei  8.  9S2ff.,  vgl. 
S.  887.  Ä.  1.  „Sehr  bezeichnend  aber  ist  ee,  daas  Z.  Bonach  Induction  und 
Analogieschliui  fetthielt  nnd  vertheidigte,  dagegen  videt  den  eigentlichen 
Sjlloginnos  speciell  in  der  Geometrie  genau  Dasselbe  geltend  machte,  was 
Kameades  gegen  denselben  Qberhanpt  eingewandt  hatte,  s,  ProVl.  a.  a.  0. 
UDmittelbat  vor  deo  A.  143  nngef.  Worten:  oi  3i  ijdi}  xal  ratg  äffait  ivi- 
z^i^tmte  oi  ipaal  ti  /tnä  tat  ■^Olüc  iiioSfi%vva9at ,  fi^  ovyitagTi&ivTOs 
aitots  Kul  äXXot?  titiit,  S  ftq  »pos/ti^iai  in  tait  ^pioili.  TCvti»'  yaif  top 
cpÖKM'  Tqc  tfyiit^^osoig  /ttt^Xfinr  Z^vmv  a.  c.  1.  (■.  A.  168)".  (Schmehel).  — 
Ueber  den  Antchlnsi  des  Z.  an  Kameadee  auch  in  der  Polemik  gegen  die 
Stf»  1.  C.  89.  A.  166  aad  anch  ie4>>. 
1B1*>)  S.  A,  128. 

162)  La.  Di.  YII,  84  unmittelbar  nach  den  A.  148  angef.  Worten:  x«l 
vo^gai  Nul  lefiijvtvtat  oa^ije.  Cic.  N.  D.  nnmittelbar  nach  den  A.  149 
angef.  Worten:  tum  «^ur  ilU,  ttt  pltriqvt,  std  itto  modo,  ut  tu,  distincte, 
graoiter,  orwtU. 

163)  Cic.  Tute.  a.  a.  0.  Aoc  didt  (n&ml.  Epieunu)  et  hoc  äle  aericuhu 
me  OMdiente  Athenis  setux  Zeno  ...  (et  folgen  die  A.  160  angef.  Worte) 
eonUndtrt  et  magna  voct  dicere  KUtbat  etc.  N.  D.  I,  84,  88.  Ztno  quidem 
Non  eo»  lotum,  gui  tum  eramt  .  .  .  (s.  A.  81)  figebat  mcdedictis,  aed  So- 
eratem  ipatun,  parentem  phQoiOphiae,  Latino  wrbo  utens  scurratn  AUicutn 
fuitee  dieebat,  Chrygippttm  nunguom  niti  Chn/sippam  vocabat  and  TOrbet 
33,  93.  Zeno  etiam  lüigabat. 

IM)  Cic.  Fin.  I,  6,  16  (t.  A.  166),  und  der  aerictilut  tenex  Tote,  a,  a.  0. 
(s.  A.  168)  betieht  itch  sicher  anch  hieran! 
166)  S.  A.  168. 

166)  Cic.  Fix.  a.  a.  0.  n.  b.  A.  147.  168.   In  Besng  auf  Cotta  t.  A.  149. 

167)  Cic  Tute,  a^  a.  0.  habet  formam  Spieuri  vitae  beatae  verbü  Ze- 
iMMt«  ta^euattt,  ruhü  «rt  pottü  negari.    Denn,  wie  Hirzel  S.  30  bemerkt, 


..>^.00' 


.^le 


^64       ZwainoddreisBigsteB  Cup.     Die  sf^teien  PhiloBOpheo.     2.  Epikureer. 

stellenden  Theile  der  epikoieischeD  Götterlehre  de  deorum  natura 
%.  18 — 25.  42—57  eine  solche  ausgezogeD  "*).  Aus  Yorti^en 
Zenons  aber  sind  die  Abhandlungen  des  Philodemos  3Cs(fl  xaff- 
pjjiJÄis""),  «tffl  «ij/M^aw'**)  und  noch  eine  dritte"')  hervor- 
gegangen. Sonst  ist  uns  nur  noch  ein  Werk  gegen  die  GQltig- 
keit  der  mathematischen  Beweise  bekannt,  wider  welches, 
wie  schon  früher  bemerkt  ward'"),  Poseidonios  eine  eigne  Gegen- 
schrift richtete'"). 

PhaedroB,  über  dessen  Leitung  der  Schule  wir  ein  aus- 
drückliches Zet^iss  besitzen"*),  kann  dieselbe  nur  sehr  kurze 
Zeit  in  Händen  gehabt  haben,  wenn  anders  wirklich  Zenon  sein 
Yotgänger  war,  da  dieser  nicht  viel  früher  als  er  geboren  sein 
kann.  Um  90  lehrte  nämlich  Phaedros  in  Rom,  wo  Cicero  als 
angehender  Jflngling  ihn  hörte"^),  und  als  dann  derselbe  Cicero 
zusammen  mit  Atticus  19ß  in  Athen  von  Neuem  sein  und  zu- 
gleich, wie  bemerkt,  des  Zenon  Zuhörer  ward,  war  auch  Pbaedros 

„clae  vfrbii  zeigt,  das«  die  dieBen  Worten  Toran^ehande  Definition  der 
Glflcksetigkeit  einer  Schrift  Zeuoai  and  nicht  der  Erinnerung  an  desBen 
vor  vielen  Jahren  gehaltene  Vortr&ge  entnommen  war". 

168)  Diese  Termnthnng  rOhrt  von  Chr.  PeterBen  in  teiner  Ansg.  des 
Termeintlicben  Phaedros  xe^l  »täv  (s.  A.  170.  S03)  8.  45  her;  die  Qber- 
zengende  BeweiBfühning  verdanken  wir  Hirsel  S.  9—88.  Weit  weniger 
wahrscheinlich  dehnt  Schwenke,  dem  hierin  Hayor  folgte  (b.  A.  86),  die 
nämliche  Huthmaasnng  anch  auf  den  historischen  Tbeil  §.  36—11  ans, 
B.  vielmehr  A.  171).  HinsichUicb  des  1.  Bnchs  de  finibua  kommt  femer 
Hirzel  Ü.  S.  669—690  zn  dem  Ergebniss,  dass  vielleicbt  Z.  selbst,  noch 
wafarscheinlicher  aber  einer  seiner  Anhänger,  etwa  Philodemos,  die  Quelle 
gewesen  sein  dürfte. 

169)  B.  A.  19&. 

160)  S.  A.  Ifil.  316.  216. 

161)  S.  A.  217. 

162)  C.  2».  A.  18S. 

163}  Prokl.  a.  a.  0.  unmittelbar  nach  den  A.  161  n.  148  aogef.  Worten: 
nföf  ov  Kitl  h  Ilovndmviot  olttv  iyfia^e  ßißXCov  itnvve  ea&ifäv  avtoö  *ä- 
oav  i^v  inivoiav.  —  Noch  s.  aber  Z.  Soran.  de  morb.  mnl.  p.  211  Dietc. 
ipv9fi  le  10  ftiiXv  \ov  afftvos  diaipiffn  i^lxif'  ''"^  ""'  ^ificziiiHjjv  tial  Zr)- 
vB>v«i  (diese  beiden  Worte  sind  mschlieh  vor  motI  'A^un.  überliefert)  löv 
'Eatnovttiov  tlxtiv  ätilie  itiv  tlvat  ti  Oijlv,  tiltiov  th  ti  äf^tv. 

164)  Phl^on  Fr.  II  b,  Phot.  Cod.  97.  84*  17,  «al  *oapo»  xiv  'Em- 
KovQtiov  iitdiiuto  nätfmv.  Vgl.  A.  167.  —  OUeris  De  Fhaedro  Epicoreo, 
Paris  1841.  8.  kenne  ich  nicht 

166)  Cic.  Epist.  Xin,  1,  1.  Fttaedro,  qui  nobü,  ctm  jmeri  eMemtM,  atite- 
qiMfli  FhiUmem  eognovimus,  valde  wt  philoaophut,  potUa  tanun  ut  vir  h<mM 
et  titaoit  et  offitiotui  probababur. 


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.3IC 


schon  »It**^,  so  dass  er  denn  auch  bereit«  70/69  (Ol.  177,  3)  in 
Patron  seinen  Nachfolger  fand**').  Er  war  eine  von  Zenon 
grundTerschiedene  Natur,  ein  Mann  nicht  bloss  von  vortrefElicbem 
Charakter'**),  sondern  auch  von  ansBerordentlicher  persönlicher 
Liebenswflrdigkeit  und  groeaer,  ihn  vor  allen  seinen  Gesinnungs- 
genossen auszeichnender  Milde  gegen  Andersdenkende'*^,  was 
ihn  aber  doch  nicht  abhielt  seinerseits  gleichfalls  in  allen  Stocken 
dem  EpikoroB  getreu  zu  bleiben.  Wir  kennen  von  seinen  Schriften 
nur  die  einzige  xe(fl  &emv,  wahrscheinlich  das  gemeinsame 
Original  fflr  den  historisch-kritischen  Tbeil  der  epikureischen 
Theologie  im  ersten  Boche  von  Cicero  de  deonim  naiura{%.  25—41) 
und  Philodemos  asgl  tvaeßtiag^'"'). 

166)  Cic.  H.  D.  1,  S3,  93  lUsst  den  CotU  <b.  A.  149.  166)  im  QegenBatz 
£u  ZenoD  and  auch  ed  Epiknros  and  anderen  Epthnreem  von  Ph.  i&gen: 
floffi  Phaedro  ihAiI  eleganHu»,  nihil  kuitumitu,  sed  ttomachabatttr  tenex, 
si  quid  aiperiui  dixeram.  Tgl.  A.  158.  Fin.  T,  0,  IG.  niti  mihi  Phatdrvm, 
inquant,  mentitum  aut  Zenottem  pvtas,  quorum  utrvmqtie  a\tdit>i,  cum  mihi 
Htha  ume  pratUr  ledvUtaUm  probartiit,  otnna  miAt  Epiatri  senttntiat  latis 
Notoe  sunt,  atgue  tos,  quoi  nominavi,  cum  Attico  nottro  frequenter  mtdivi, 
cum  mirixT^w  Hie  quidem  «frurngwe,  Phatdrum  autem  etiam  aniaret,  coli- 
ditque  itiUr  not  ea,  guae  Mtdi^Ktmtu,  confertbamui  etc.  T,  1,  8.  tum  Atti- 
eus:  at  ego  .  .  .  sum  muitum  equidem  cum  Fhaedro,  quem  uMiw  diligo,  ut 
feiüs,  in  Epicuri  hortis  ele.  Leg.  I,  SO,  68.  AU.  Quoniam  Athenit  audire 
ex  Phaedro  noetro  mtmini  etc. 

167)  S.  A.  164. 

16S)  Vgl.  noch  Cic.  Philipp.  V,  6,  18.  Phaedri  philotophi  nobiUg. 

16V)  S.  A.  165.  166:  daher  denn  anch  der  Epikureer  AMiicns  iwac 
Beide  beinindecte,  aber  den  Ph.  zugleich  liebte,  *gl.  anch  Cio.  Epist, 
Xiri,  1,  6  (».  A.  171). 

170)  Cic.  ad  Alt  XIII,  S9  erbittet  rieh  diete  Schrift  von  Atticns:  Ubroi 
mihi,  de  quHmt  ad  te  tmtea  »cripri,  veUm  mOai,  et  maxime  9aidfov  >««! 
^tän  et  nulXä9of(i),  ohne  Zweifel  nm  rie  tat  ioine  Compilation  de  deorum 
natura  >Q  benatten,  a.  Hirtel  8.  9fif.  Ah  nnn  die  TrAnuner  von  der 
des  Philodemo«  nifi  tvnpttas  in  Hercnlanenm  gefttnden  worden,  lag  bei 
der  anfallenden  Uebereinatimmang  von  dem  betreffenden  Abschnitt  der- 
selben mit  dem  oben  genannten  bei  Cicero  tiotc  mancher  Abweicbnngen 
(i.  die  Parallelanigabe  beider  bei  Diela  S.  fiSl— UO)  der  Gedanke  der 
ersten  Bearbeiter  seht  nahe,  dau  man  hier  jenes  Werk  des  Ph.  entdeckt 
habe,  and  als  dieser  Irrthnm  als  solcher  erkannt  and  das  Richtige  nach- 
gewiesen war  (s.  aber  diei  Alles  A.  80S),  war  es  wiedemm  ebeneo  natflr- 
lich,  dass  man  nunmehr  diese  Schrift  des  Philodemos  doch  fOx  die  Vorlage 
Ciceroa  sa  halten  fortfahr  (s.  Hiriel  8.  4—9),  bis  denn  Diela  S.  ISlff. 
die«  mit  Brfolg  widerlegte  mid  die  groasen,  oft  wörtlichen  Aebnlichkeiten 
beider  Abhandlungen  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  richtig  ans  der  Be- 
nntinng  einer  gemeinsamen  QneUe  erkl&rte.    Nicht  ebenso  richer  iat  aein 


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.^le 


266      ZweiunddieiBBigstes  C&p.    Die  spätereD  Philosophen.    2.  Epikoreet. 

Patron,  d«r  Nachfolger  des  Flisedros,  war  mit  eioem 
EmpfehluDgabriefe  des  Letzteren  an  den  Oicero  nach  Rom  ge- 
kommen, hatte  hier  ausser  mit  diesem  namentlich  auch  mit 
C.  Memmius  verkehrt,  und  Cicero  und  Ätticua  hatten  dann  in 
Athen  ihre  FrenudschaFt  mit  ihm  erneuert,  und  Patron  nahm 
wiederholt,  zuletzt  mit  einem  gewiesen  Erfolg  bei  Cicero»  er- 
neutem  Aufenthalt  in  Athen  dessen  YermitÜnng  bei  Uemmius 
in  Anspruch,  um  diesen  zu  dem  Ablassen  von  dem  Übrigens 
auch  wohl  ohne  Zweifel  unauegefQbrt  gebliebnen  Plane,  den  er 
in  seinem  eignen  Interesse  mit  dem  ehemaligen  Garten  des  Epi- 
kuros  hatte,  zu  bewegen'").  Von  etwaigen  Schriften  dieses 
Mannes  erfahren  wir  Nichts,  von  seiner  Lehre  nur,  dass  er  im 
Gegensatz  zu  anderen  dermaligen  Epikureern,  welche  den  Satz 
des  EpikuroB,  dass  der  Eigennutz  die  Triebfeder  aller  GefBhle 
und  Handlungen  sei,  zu  mildem  suchten"'),  denselben  in  der 
allerschroffsten  Weise  festhielt"*). 

ErgebnisB,  dass  dieselbe  jenes  Bach  des  Ph.  sei;  aber  doeh  hat  m.  E.  dieM 
ÄDuahme  am  Heiaten  fflr  tich.    S.  A.  86.  168. 

171)  Cic.  Epiat.  XIII,  1  (an  Memmias),  s.  bes.  §.  8  f.  cum  Patrone 
B^cureo  mihi  omnia  <cotnmunM>  sunt,  nisi  gitod  in  phitosophia  vehementer 
ab  to  ditsentio;  ted  et  initio  Somae,  cum  te  quoq»e  tt  tvos  omnis  obsenx^at, 
me  coluit  inprimit  et  ««per  ...  nie  ÄaJwti  .  .  .  amieorvm  fere  prineipem: 
et  tarn  a  Fhaedro  ...  (es  folgen  die  A.  165  abgedincHeo  Wort«)  tradüus 
mihi  commmdatusqm  est;  is  igitur  Fatro,  cum  ad  me  Bomam  littera» 
misisset,  vti  U  sibi  placarem  peteremque,  wt  mtcio  quid  ültid  Epieuri  pa- 
rietinantm  eibi  ameederes,  «iAil  acripti  ad  te  ob  eam  rem,  quod  aedificationis 
tuae  cofuHiwn  commendaiione  mea  noiebam  impediri:  idem,  ut  veni  Athenat, 
cum  idem  ad  te  acriberem  rogastet,  ob  eam  camam  impOrant,  quod  te 
abiedsse  *Bam  aedifiealionem  eonetabat  inter  omnii  amicot  tuoe  etc.  g.  4. 
honorem,  officium,  lestamentorum  im,  Epieuri  auetoritatem,  Phaedri  ob- 
testaiionem,  sedem,  domieUium,  veOigia  mmmorw»  hominum  eibi  tuenda 
e$»e  diät  (i^ml.  Patro).  Dann  heiiit  es  §.  6  von  Atticni:  volde  düigit 
Paiironem,  viüde  Phaedrum  amavit.  Endlich  §.  6  f.  pHo  a  te,vt  scribae  ad 
tuosposseiua  voluntate  decretum  ilUid  Areopagitarum ,  gun»  itnopfn^xiafM* 
iüi  vocata,  tollt.  Vgl.  ad  Att.  T,  11,  6.  Wm  ei  mit  diesem  gegen  die 
Epikureer  gerichteten  BeBchlosB  des  AreopngB  auf  sich  hat,  weiss  iob 
nicht;  genng  Henunins  (bekanntlich  derselbe,  welchem  LnctetioB  sein  Ge- 
dicht gewidmet  hat)  war  in  Folge  desselben  in  den  Beeite  von  der  alten 
Villa  des  EpOmros  gelangt  und  wollte  anf  dem  Gtundstfick  sich  lelbst 
eine  neue  bauen  lasseui  Patron  wllnscht  dagegen  natürlich  die  Bflckgabe 
dieseB  ihres  alten  Sities  an  die  epiknretsche  Gemeinde. 

17S}  Cic.  Fin.  I,  SO,  69.  n,  26,88.  Vgl.  Zeller  8.  M6  gegen  Hirsel 
S.  168  ff. 

173)  Cic  ad  Att.  Vn,  3,  4.    Vgl.  über  P.  noch  ad  Qu.  fr.  I,  12,  14,  wo 


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.3IC 


Patron.    Siron.    Fhilodemos.  267 

Siron  oder  Sbiron  wirkte  etwas  später  als  Phaedros  in' 
Rom*^*),  schlug  dabei  wenigetens  theilweise  ähnliclie  Wege  wie 
Philodemos  ein*''')  und  war  Lehrer  des  ye^ilias*^°). 

Philodemos"')  von  Gadara"*),  ein  Schaler  des  Zenon"*), 
lebte  gleichfalls  und  zur  nämlicheD  Zeit  in  Rom'*"),  wo  er  an 
L.  Calpumins  Piso  Caesoninus  einen  hohen  GSnner  fand^^^),  aber 
auch  auf  andere  yornehme  Römer  einen  erheblichen  Einfluss  zu 


neben  ihm  noch  ein  anderer  damaliger  Epiknreer  Platon  aus  Sardee  ge- 
naiiiit  wird,  ebenio  wie  ad  Att.  V,  11,  16,  nnd  zwar  mit  Änszeichnting 
und  Freandschaft  Xenon,  tod  dem  Cicero  anch  ebendae.  Y,  10,  6.  XVI, 
8,  2  (Gl  n.  43  T.  Chr.)  als  einem  noch  Lebenden  spricht,  b.  Zeller  S.  873. 
A.  S  (gegen  EriBche  S.  86).  —  Noch  verschiedene  uidere  Schriftatelter 
nennt  Pbilod.,  so  Ariatoboloa  de  sens.  Col.  16,8,  wohl  jedenfalls  den 
Bmder  des  Epihoros  (s.  C.  2.  A.  406),  Apollophanei  ebendai.  16,  4, 
LynkenB  de  ednc.  2,11,  Niksnor  ebendas.  13,lt>  Scott;  aber  ob  es 
lanter  Epiknreer  waren,  ist  ganz  angewiss. 

174)  Cio.  Acad.  II,  93,  106.    Fin.  II,  85,  119.    EpisL  VI,  11,  S. 

176)  Cic.  a.  ».  0.  8vrot\em  .  .  .  et  Phäodtmum  cum  optimos  viros  tum 
htmines  docUatmot. 

176)  VergiL  Catal.  7,  0.  10,  1.  Serr.  ad  Aen.  VI,  26,  4;  und  zwar  in 
Gemeinschatt  mit  Vami,  d.  h.  (s.  EOite  Rhein.  Hns.  XLT.  S.  ITfi  ff.) 
seinem  älteren  Freond  Qnintiline  Vsme  Cremonensis:  Donat.  V.  Vetg.  79. 
audivit  a  Sirone  praectpta  Epicim,  cuiua  doctrinae  «oci'um  habuit  Varum. 
Serv.  sd  Ecl,  VI,  13.  vult  txuqui  gectatn  Epicweam,  quam  didiceraitt  tarn 
Vergiliu»  quam  Forug  docwte  Sirone.     Schol,  Teion.  Ecl.  VI,  9. 

177)  FreÜer  Art.  Philodemas  in  der  Eocykl.  t.  Ersch  nnd  Qmber. 
Scott  Frsgmenta  HercnlaneDsia,  Oxford  186G,  8.  YgL  V.  H.'  I.  S.  1—21. 
Gros  in  der  A.  197  angef.  Ansg.  S.  Xllff. 

1TB)  Strab.  XVI.  769,  der  diese  Stadt  fteilich  mschlich  (wie  Casau- 
bonas  zeigte)  nach  Philistaea  (dnrch  Vecwechselong  mit  Gaiara)  statt 
nach  Eoelesyrien  verlegt,  vgl.  VoL  Herc.  a.  a.  0. 

179)  S.  A.  196.  81d.  817.  Einen  anderen  Schfller  desselben,  Bromioe, 
nennt  er  ntfl  tfjt^imv  Col.  XIX,  9,  vgl  A.  816. 

180)  Cic.  FId.  a.  a.  0.  n.  s.  A.  181. 

181)  Daher  seine  ansfOhrliche  Behandlung  ohne  Nennung  seines  Namens 
(b.  aber  Ascon.  s.  d.  St.  Phäodtmum  signifieat,  qui  fuü  Jipiairtm  üla  aetate 
nobitiasimvi  etc.,  s,  A.  238)  bei  Cic.  in  Fis.  C.  S8C  3.  68.  mgeiMt\an  ho- 
miHem  atgue  tmditum  .  ,  .  ett  quidam  öraecug,  qui  cum  itto  vivit,  Jumo 
.  ,  .  hmnanui .  ,  ,  deäit  ge  in  cotuueiudiium  sie,  ut  prortut  ttna  viveret  nee 
fere  wnguoM  a(  «o  ditetAtt^  .  .  .  auditti»  profecto  dici  phäotophos  Epi- 
cttreos  etc.  6.  69.  Epicunm  deiertwn  dieere.  §.  70.  Oraeeui  facäi»  et  valde 
venuetu»  .  ,  .  ttt  autem  hie  tum  pMioaoplUa  solum,  ud  etiant  eeterie  ttudiia, 
qvae  fen  [eeteroi]  Epioureo»  negügere  dtemü,  perpolitm  (es  folgen  die 
A.  218  nnd  228  angef.  Worte).     Vgl.  Fin.  a.  a.  0. 


.  >^>00' 


<g\Q 


268       Zweiuuddreiesigatcs  Cap.    Die  späteren  PhiloBopheu.    2.  BpikDreer. 

'Gunsten  der  epikureischen  Philosophie  ausübte**').  Cicero  schildert 
ihn  in  der  gegen  jenen  Piso  55  gehaltenen  Rede,  freilich  nicht 
ohne  Ironie,  als  einen  liehenswtlrdigen ,  artigen  und  gelehrten 
Mann  vou  feinerer  Bildung,  als  sie  sonst  meistens  bei  den  Epi> 
kureern  zu  Hause  war^^"*),  und  dies  Urtheil  wird  reichlich  be- 
stätigt durch  die  Reste  seiner  Werke,  nur  dass  freilich  diese 
sogenannte  Gelehrsamkeit  ähnlich  wie  bei  Cicero  selbst,  von 
welchem  es  freilich  in  ungleich  grösserem  Masse  gilt,  mehr  die 
des  mit  mancherlei  Kenntnissen  ausgerQsteten  Litteraten  und 
gelegentlich  sogar  flfichtigen  *^')  Ezcerptors  und  Compilators  als 
die  eines  wirklichen  Mannes  der  Wissenschaft  *^^^),  und  dass  sein 
Urtheil  über  die  Gegenstände  der  allgemeinen  Bildung  zwar  ein 
viel  günstigeres  als  das  des  Epikuros  und  der  älteren  £pi> 
kureer*")  war,  aber  doch  auch  noch  in  sehr  erheblichen  Schranken 
sich  bewegte"").  Bekanntlich  waren  seine  Werke  mit  Änsnahme 
weniger  Spuren  verloren,  bis  erhebliche  Stücke  derselben,  die 
aber  noch  nicht  alle  veröffentlicht  sind,  in  Herculaneum  entdeckt 
wurden'^),  und  da  zeigt  sich   denn  Ersteres  sehr  deutlich  zu- 

185)  S.  hierQber  KOite  AnguBteer  bei  Pbilodem,  Bbeiu.  Haa.  XLY. 
1890.  S.  172—177.  Bei  Philod.  de  aduL  V.  H.'  I,  92.  Col.  XI,  8f.  werden 
vier  Römer,  von  deren  Namen  zwei  Ovägit  ond  Ko'ivtiXu  lesbar  sind,  nnd 
diese  beiden  auch  atgl  <piluft,  V.  H. '  VII,  196.  Fr.  12,  4  f.  angeredet,  nnd 
Körte  sacht,  wie  es  Bcheiot,  mit  Erfolg  ru  zeigen,  dass  Varia«  der  aach 
bei  Qaintil.  VI,  3,  78  erscheinende  Epikureer  nod  Freund  des  Angnataa,  in- 
dem hier  L.  Vario  (und  nicht  Voto)  Epicureo,  Caesarig  amico  die  richtige 
Lesart,  d.  h.  der  berdhmte  Tragiker  und  Epiker  L.  Varins  Rnfna,  Quintilins 
aber  der  schon  A.  176  erwähnte  Freund  des  Vergilias  sei.  Nahe  liege  es. 
meint  er,  V.  H.'  I,  92,  3  in  ergangen  Oü<Eeya.i>  und  VH,  196,  4  <'Oco>i«, 
aber  die  Spnreo  seien  zo  unsicher. 

182'»)  8.  A.  181. 

183)  S.  A.  2«. 

ISS'')  Vgl.  Diels  Doiogr.  3.  137. 

184}  S.  C.  2.  A.  894. 

186)  Wie  er,  selbst  ein  nicht  nnbegabter  Dichter,  in  »ein«  Schrift 
tttfl  noiTJiUitmv  einerseits  eine  gana  andere  Anaohanong  von  der  Poesie  als 
EpikntoB  an  den  Tag  legt  nnd  andierveita  doch  aach  wieder  in  dessen 
Bahnen  einlenkt,  nnd  wie  die  moralische  Aualagmig  des  Homeros  bei 
anderen  Epiknreern  nnd  auch  bei  ihm  sich  mit  der  stoischen  Interpretationa- 
weise  berührt,  entwickelt  sehr  gut  Daening  De  Hetrodori  Epicurei  vita 
et  scr.  S.  61-67. 

186)  In  Vol.  Herc.  CoU.  I.  T.  III.  Introd.  in  Polyat.  8.  DI  .wird  von 
den  libH  hacUntu  (1888)  evottOi  gesagt:  sunt  XXXVI  PkOodemi.  B.  die 
Register  bei  Scott  S.  19-60  n.  58  ff. 


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.3IC 


Pbilodemoa  von  Gadara.  269 

nächst  an  den  Ueberbleibseln,  die  tbeils  mit  Sicfaerlieit,  tbeils 
mit  Wahrscheinlichkeit  derjenigen  seiner  Prosaschriften  ange- 
hören, welche  frOher  allein  nachweislich  war,  nämlich  den  offenbar 
der  Anregung  des  Gartentjrannen  Apollodoros  folgenden  10  oder 
doch  nicht  weniger  als  10  BQchem  Geschichte  der  philosophischen 
Secten,  S^vta^ig  r&v  qotAotfrf^jai'"').     Und  wie  er  hier  die 

187)  La.  Di.  X,  3  (vgl.  C.  2.  A.  406).  evvtvüoüötpovv  d'  av%A  (n&ml. 
£s(xov(m)  aifotf/t'paiiivp  ncrl  ot  ädilipoi  ipcic  tvzes  NutxXijs  Xaitiiijiios, 
'Aiit4ttößooloti  xafrcr  f»]Oi  tilAtruios  ö  'EinixcvftKtt  Iv  xm  dt*äz<p  t^c  növ 
<pUofiiptur  «vrtiliitiS'  ^gl-  Ü-  'I*  "-"l  Ilolvaivos  'A^Tjvotiifov  Jafnpaxripit 
inun^t  >ol  ^iltK^c,  ig  ot  ■*•)!  ^iXödijfM*  ^a<n.  Der  Absohiiitt  über  die 
Epiknieer  dGrfte  wohl  den  SchliuB  des  Werkes  gebildet  haben.  Qomperi 
ZeiUchr,  f.  d.  fliterr.  Q.  XVII,  1866,  S.  694  hält  fOr  Best«  Tom  1.  und  2.  B, 
dieies  AbBChnitta  die  9ilo3iiiKyv  ncpl  'Emitovfov  und  ^do^tj^toti  xigl  'Sati- 
■toiftm  ß'  aberachriebeneD  Pap.  Herc.  1S32  (Toi,  Herc.  Coli.  II.  T.  VI, 
106—111).  1389  und  fOr  dai  S.  B.  (also  da»  10.  des  gatueo  Werka)  den 
titelloHD  Pap.  Herc.  176,  Aber  welchen  er  hemeikt:  „nachdem  der  Ver- 
fitaier  über  Epicur  Belbet  aaireichend  gvhaodelt  bat,  verbreitet  er  aicb  Aber 
denen  namhafteste  Jflnger  Hermarcbos,  Polyaenos  und  vielleicht  noch 
andere",  S.  das  inm  Beleg  von  diesem  Gelehrten  mitgelheilte  Bmchstack 
(Charakterbild  des  Poljaenoi)  C.  2.  A.  4(>S.  Etwa«  andere  (a.  A.  208)  äuMerl 
■ich  Oomperz  Herm.  V.  1871.  S.  886  £F.,  wo  er  einen  Brief  des  Epiknros 
ans  diesem  Pap.  mittheilt  (■.  C.  8.  A.  436).  Dass  vennntfalich  TOn  Ph.  und 
fernere  Theile  ebandieeea  Werkes  da«  Begiater  der  Akademiker  (Pap.  1021. 
Toi.  Herc.  Coli.  II.  T.  I.  Tafel  162  —  197),  bearbeitet  von  Spengel  Die 
bercnlanensiicheD  Kollen,  Philologas  Snppl.  II.  1S6S.  S.  6S6  — 648  n.  bes. 
T.  Bnecbeler  Academicornm  philonophomm  index- HercnlanenBis,  GreiFs- 
wald  1860.  4.  (nebatdet  C.  2.  A.  G44  angef.  VervoUftändigang  tod  Oompert) 
nnd  das  der  Stoiker  (Pap.  Herc.  lOlS,  herausgegeben  und  bearbeitet  von 
Comparetti  Biv.  di  Fil.  IV.  1876.  B.  ÜB— 666)  «ind,  wnrde  schon  C.  8. 

A.  161.  644  erwUint.  Ein  weiteres  Stflch  ist,  wie  mir  scheint,  Pap.  889. 
tftloJ^fiM)  ns^l  tär  ifiloüöipa*,  ToL  Eero.  Coli.  I.  T.  Till,  in  welchem 
vornehmlich  die  Staatsideale  des  Eynikera  Diogenes  nnd  der  Stoiker  Zenon, 
Kleanthee,  Cbrysippos  (s.  die  C.  2.  A.  69  angef.  Abb.  von  Gomperc)  einer 
Kritik  imtenogett  werden,  dabei  aber  auch  vorher  (Col.  IH— Y)  Bber  das  Zeit- 
alter des  Zenon  (s.  C.  8.  A.  ISSf.)  gehandelt,  auch  Col.  XI  eine  geschichtliche 
Bemerkung  Aber  die  Kjniker  und  Stoiker  eingeitreat  wird:  ^^  di  'Avzi- 
t^yivopi  xol  JiOjitiova  4vrivai,  iiö  koI  £«Kf<msol  »a]iila9ai  ^iloveiv. 
aUi  T«  fi  xliina  x^  ,£n>äc  ä^utUyns  zijt  avyijv  lltcptt  dui  Zijasyoe, 
oT  I«  Su»tit4tl  nävttt  is  »l*ii*  tu  xpamüi  t^e  iyatjiis  iiatvipMv'^aiv  uiyim 
«dt  fnxi  tovtnr  <Ji  tois  t^Ma^ttc^  xal  i^ovt  xtöymt  ä^va^jnä^at 
'j*olXid<afot.  Das  Werk  soheint  sonach  einen  ersten,  allgemeiaen  Tbeil, 
aas  welohem  dies  Stack  ist,  gehabt  lu  haben,  welchem  dann  die  Listen 
oder  Oeschiobten  der  einzelnen  Schulen  folgten.  Auch  der  noch  nicht  ver- 
ftfientlichte  titelloie  Pap.  1044  war  vielleicht  ein  Theil  deeielben  Werkes, 

B.  A.  308.    Scott  3.  86. 


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.3IC 


270       ZweiDDdcIreiseigstes  Cap.    Die  ap&teren  Philosophen.    S.  Epikureer. 

GescluclLte  der  Stoiker  und  die  der  Akademiker  einfach  aus  je  einer 
älteren  Schrift  ausgesogen  hat*^),  so  war  er  in  anderen  seiner 
Werke,  wie  schon  bemerkt'^),  durchaus  von  Zenon,  Phsedros 
oder  Anderen  abhängig,  und  so  entsteht  denn  der  dringende 
Verdacht,  dass  er  in  noch  anderen  seiner  Schriften,  von  denen 
wir  ein  Gleiches  nicht  mehr  nachweisen  können,  ja  von  denen 
es  zum  Theii  nicht  einmal  wahrscheinlich  ist,  doch  manche  seiner 
zahlreichen  Citate  aus  zweiter  Hand  und  nicht  aus  seiner  eignen, 
Übrigens  ohne  Zweifel  umlänglicben  LectOre  entnommen  habe'*"). 
Aber  auch  jene  letztere  Tbatsocbe  ward  bereits  an  den  zuerst 
ans  Licht  tretenden  Trümmern  des  4.  Buches  xcqI  ftovtftx^g'") 
klar,  indem  hier  in  Form  einer  Polemik  gegen  Dionysios  den 
Babylonier^^  ganz  im  Sinne  des  Epikuros'^*)  der  Musik  jede 
tiefere  Wirkung  als  die  bloss  sinnliche  abgesprochen  wird.  Dem- 
nächst erschienen  erhebliche  Theile  der  Schriften  »sqI  xaxi&v 


18B)  S.  C.  S.  A.  161.  SU.  Letitsre  mit  EinEnfffgimg  dei  SchloeeeB  ans 
den  Xfo*t%ii  des  ApoUodoroB,  «.  C.  2.  A.  665  >■.  '.  • 

189)  S.  A.  16S— 161.  170. 

190)  Di«  Berttcksichtignng  von  dea  AntiitheDeH  ^m>oc,  XeDophona 
Uemorabilien,  Ariatotele«  *ifl  ipiXoao^iat,  Chrygippos  xe^l  #tmv,  Diogenes 
TOD  Seleokaia  xt«l  c^e  'A&ijuät  in  K«pl  tvctßtütt,  aufweiche  Hirzel  S.  bt. 
sich  beruft,  kommt  aicher,  falle  Fhaedros  (oder  Zenon)  hier  die  Quelle  dei 
Ph.  ist  (b.  A.  86.  168.  170),  dem  Enteren  und  nicht  dem  Letiteren  sn  Gnte. 
Und  was  Hirsel  S.  6.  A.  1  geltend  macht,  beruht  lediglich  auf  Cobets 
verfehlter  Conjector  bei  La.  Di.  X,  24  (b.  A.  187)  g>il^aaoc  statt  tpiXucöt. 
Sehr  möglich  dagegen  ist  u,  data,  wie  derselbe  Hirzel  S.  iTOf  yermathat, 
diejenigen  .jOngeren"  Epikureer,  welche  mit  einet  gewissen  Abweichmig 
TOD  EpiknroB  (doch  a.  Zeller  S.  646)  eine  Art  Ton  uneigennatiiger  Freand' 
•ohaft  angaben  (a.  A.  172)  und  eo  die  epikureische  Moral  den  r&mi«cheD 
VerhUbiiasen  einigermMten  anbequemten,  Siron  und  der  gefügige  {facäit, 
a.  A.  182)  Ph.  waren,  indeaaen  beweisen  ISsst  auch  dies  noh  nicht 

191)  VoL  Herc.  Coli.  I.  T.  1  (Neapel  1798).  Ph.  v.  d.  llna.  abera.  t. 
Ch.  Q.  T.  Hnrr,  Berlin  1S06.  4.  Ausg.  T.  Eemke,  Leipi.  1884.  8.  (vgl.  die 
R«cc  TOD  Blaas  L.  CoDtrlb.  1886.  8p.  1071  f.,  Laodwehr  OOtt  gel  Aai. 
1B86.  8.  976—984,  Beimann,  Dentache  L.-Z.  1886.  Sp.  1602,  ausaerdem 
Eemke  Philodemea  in  der  DoctordiBa.  Tbocininm  philologicnm ,  Berl. 
1883.  8.  S.  78—90).  Gompera  Zu  Philodenu  Bflchem  t.  d.  Huaik,  Wien 
1886.  8.  (vgl  die  K«oc.  t.  Blaas  L.  Centrib  1866.  Sp.  1762  und  Hilberg 
Z.  f.  d.  fisL  Q.  XXXTl.  1885.  8.  827  f.).   Scott  8.  4«  f. 

192)  Freller  3.  346  mit  A.  4  denkt  an  dessen  Schrift  vt«!  v<>*ÖC 
(s.  C.  3.  A.  867),  denn  bei  den  Stoikern  „pflegte  in  dem  locnt  n*^  V"^ 
anch  Aber  Hnaik  gehandelt  va  werden,  s.  La.  Di.  Vn,  14",    Vgl.  C.  S&.  A.  16. 

198)  8.  Plut.  nOD  poBse  snav.  IS.  1096  C. 


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.3IC 


PhüodemoB  tod  Ga,dara.  271 

»al  x&v  divtiKttftdvmv  äffetäv'^)  und  xepl  ^ijtogixrig.  Ob 
mit  ersterer  die  nach  den  Yoiirägen  des  Zeoon  von  Sidon  ge- 
arbeitete ksqI  ■if&äv  xal  ßimVf  ans  welcher  Beste  einer  Ab- 
bandloi^  Ober  den  Freimntli  veröffentlicbt  sind'**),  einerlei'**) 
oder  jene  nur  ein  Theil  ron  dieser  oder  ob  es  zwei  verscliiedene, 

194)  Zuerst  Voi.  Herc.  Coli.  I.  T.  HI  (1SS7)  und  iutoc  schon  in  der 
Oiforder  SammlniiK  I.  (1884)  du  9.  B.  (Pap.  1424),  welches  im  AnschtuBs 
an  Hetrodoros  (nc^l  nlotfnm,  s.  C.  2.  A.  449)  vom  Hauiwesea  handelt 
und  deh  dabei  auch  mit  dem  OUoin>iu%6t  des  Xenopbon  und  dem  ersten 
(hier  dem  Theophraatoa  rageschnebenen)  Bnche  der  pseado-anstoteliscbeQ 
Oekonomik  betch&ftigt,  bearbeitet  von  GOttling  'Afutotllovs  O/xiwofUKoc 
...9iloiiilu>vniei*a»iAp%.x.l.  Jenal8S0.8.  Vgl.  Schoemann  Specimen 
obMirationnm  in  Theophrasti  Oeconomicnm  et  Philodemi  libnun  IX.  de 
Tirt.  st  Vit,  Greifaw.  1889.  4.  Opnsc.  III.  8.  206—243,  auch  Bpeugel 
UfiDchner  gel.  Am.  1888.  No.  2&ft.  S.  1001—1028  n.  Ariitot.  Studien  111. 
H«nch.  18«8.  S.  66  ff.  (Abhh.  der  HOnchoet  Akad.  philol.  CL  XL  S.  117  £}. 
Die  hiebe!  in  Beiraoht  kommende  Untogeud  ist  ofitenbar  die  ^iilatyv^la, 
nnd  M  werden  bisher  anch  wohl  die  von  dieser  handelnden  Fragmente 
Coli.  n.  T.  Vn,  184-186.  191—196.  IX,  187—200.  X,  166- 176{P.  1618.  S68. 
486.  lOSO)  geboren,  e.  Scott  S.  TS  f.  In  jenem  nftmlichen  3.  Bde.  von 
Coli.  I.  findet  sieh  aber  anch  bereit«  das  10.  B.  vom  Hochmatb  (Pap. 
1008),  in  welchem  die  Schrift  des  Peripatetikers  Ariston  von  Eeos  irtpl 
titroS<4ias  benotzt  ist  (s.  C.  8.  A.  79S).  Es  ward  bearbeitet  von  H.  Saappe 
Philodemi  de  vitiis  libei  X.  Leipz.  1863.  4.  aed  üssing  Theophraati  Cha- 
racterea  et  Philodemi  de  fitüs  liber  X.  Kopenhagen  1868.  8.  Härtung 
PhilodemOB  Abhandlungen  Qb.  d.  Eanshaltnng  und  Ob.  d.  Hoohmuth  u.  s.  w. 
griech.  n.  dentecfa,  Leipi.  1867.  12.  Cobet  Ad  Philodemi  libnun  X.  x«^ 
wnuM«  et  Theopht.  Tag.  4».  Unemos.  N.  F.  U.  1614.  S.  28—79.  In  Coli.  II. 
T.  I  (1802).  Taf.  1—16.  74— ea.  VIll,  1-6  sind  dann  noch  einige  arg  ler- 
rottete  Fetien  btnsngekommen,  und  swar  nicht,  wie  die  Herausgeber 
meinten,  aus  dem  4.  nnd  7.  Buch,  sondern,  wie  Spengel  Philol.  Suppl.  II. 
S.  49Tf.  (Tgl.  8.  6SGf.)  wobl  richtig  bemerkte,  uai  aus  dem  7.,  welches 
Ton  der  Sobmaiohelei  und  dem  Freimuth  {natfijeia)  handelte.  Noch 
nicht  Terflffentlicht  ist  P.  1467.  Vgl.  auch  Spengel  Volnmioa  Hercola- 
neusia,  Philologus  XIX.  1888.  S.  139—144.  Oomperz  Anazarch  und  Calli- 
slbenee,  Comm.  in  hon.  Homms.  S.  471—480.    Scott  S.  69—71.  18  f. 

196)  ^tlcS^fimi  TÜv  hot'  ^miDfi^v  iE^ipyaofidvmv  Jttfl  ^&mw  xsl  ßüev 
t%  xAr  Z^tM^oc  «jo^lm«  ...  3  iavt  nipl  naf^riaias,  Pap.  1171,  Vol,  Herc. 
Coli.  L  T.  V  (1848).  Denn  diese  Er^mung  Fiellers  t%ol»9  nnd  nicht 
die  der  Heranageber  ßtfXinv  ist  die  richtige.  Die  Notiien  Aber  Pol;aeaos 
(b.  C.  8.  A.  4M)  und  die  AnfOhrnngen  TOn  Maeson  (Col,  12),  Timokrates 
(CoL  20,  s.  C.  8.  A.  48S*),  lletrodoros  (ebendas.)  und  die  in  dieser  Abh. 
entwickelte  Lebeneklngheit  (s.  Pteller  S.  360)  stammen  also  wohl  schon 

190)  Wie  Scott  ä,  70t.  annimmt.  Dann  gehSren  (nach  A.  194)  auch 
dieee  Beste  lum  7.  Buch. 


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272       Zweiunddreisaigstes  Cap.    Die  apKtereu  Philo Bophen.    S.  Epikureer. 

gros  Ben  theÜB  dieselben  Gegenstände  behandelnde  Schriften  waren, 
erscheint  fraglich;  ebenso  ist  es  wenigstens  bis  jetzt  noch  nicht 
sicher  ausgemacht,  ob  die  Stocke  über  und  gegen  die  Rhe- 
torik'*') aus  einem  oder  mehreren  Werken  stammen.  Ihre 
Tendenz  ist  wiederum  die  zu  zeigen,  dass  die  Rhetorik  wenig 
zur  wahren  Bildung  beitr^e,  obgleich  Philodemos  auf  der 
anderen  Seite  hier,  wie  es  scheint'*'),  diese  gewöhnliche,  unphilo- 

197)  Namentlich  gut  erhalten  ist  im  QanMn  da«  gtOMO  Stflck  ans 
dem  i.  Buch,  der  «weite  Theil  deatelbea,  welcher  zuerst  im  2.  Bde.  der 
Ozforder  Sammlong  (1B26)  S.  1—46  mit  Resten  des  2.  (Pap.  167i.  S.  46—116) 
erschien;  dazn  kamen  Enoächet  swei  andere  Stücke  ohne  Bachbeieichnnng 
(Pap.  1426.  1669)  im  4,  und  6.  der  alteren  neapolitaniscben  (1688.  1836). 
Danach  ward  dann  jenes  grosse  (Pap.  lOOT)  bearbeitet  Ton  Spengel  Philo- 
demi  de  rhet  lib.  IV.  etc.,  Abhh.  der  HSnchner  Akad.,  phil.  Cl.  III  (1837). 
S.  SOT— SOS  und  von  Gros,  Paris  1840.  S.,  welcher  auch  die  beiden  letzt- 
genannteo  Fragmente  beigab,  aber  ohne  Herstellongsversnch  (vgl.  d.  Reo. 
T.  Spengel  Hflnchn.  gel.  Ans.  1B41.  Na.  180-184,  auch  Duebner  Bevue 
de  philal.  1.  1S46.  S.  81 1— S2S).  Der  Gegner  ist  hier  Danetrios  (CoL  XUI,  7), 
schwerlich  «in  Stoiker,  wie  Spengel,  eondem  der  Peripatetiker  von  Bj- 
lantion  (■.  A.  199),  wie  Preller  S.  848.  A,  lU.  S.  849.  A.  17  Termnthet 
(s.  C.  2.  A.  816  ff.).  Dann  ward  auob  der  erste  Theil  dieses  4.  Boches 
(Pap.  1438.  ^ilod^imv  aefl  ^uiqixtjs  d'  xä*  tig  Sio  tö  x^ii^ov)  sehet 
efaendiesem  cweiten  {8'  x»v  slg  9vo  tö  äcvxeQOr  in  den  Vol.  Herc.  Coli.  I. 
T.  XI  (1866)  veröffentlicht,  hernach  io  der  Coli.  II.  weitere  Beste  ans  dem 
1.  B.  (Pap.  1427)  V,  26  —  86  (vgl.  Gomperi  Z.  f.  d.  0.  O.  XXIIl.  1872. 
8.  a9f.),  ferner  aoa  dem  2.  das  obige  Stflck  (P.  1674)  IV,42~10B  und 
andere  (P.  1673.  1117.  408.  409.  426.  1680)  V,  86  —  7«.  VUI,  68  —  67.  IX, 
38—63.  68-63.  91—112.  XI,  93—109  und  noch  eine  Beihe  sonstiger  (P.  1606. 
1016.  S40)  m,  1-72.  V,  77—162.  V11I,  82—100,  datu  eine  betrUohtliche 
Zahl  titelloser  in  VI — XI,  welche  auch  wohl  grossentheils  hieher  tu  rieheu 
sind.  Namentlich  rechnen  die  Herausgeber  wohl  mit  Becbt  tn  ebesdieser 
Schrift  des  Fh.  das  titellose  lU,  110—209  (P.  1004),  und  nicht  minder  gehflrt 
P.  SS2  (Coli.  II.  T.  VU,  44—67)  hieher.  Doch  finden  sich  manche  ToUst&ndige 
oder  tbeilweise  Doplicate  (so  1672.  1674,  so  1016.  832,  so  1506.  1426.  S40, 
femer  enthalten  409  und  4S6  die  früheren  Theile  Ton  1606  in  anderer 
Fassung).  S.  Qomperz  Die  herculaniechen  Bollen,  Zeitscbj.  f.  d.  Ssterr. 
0.  XVI.  1866.  8.  816— 82S.  XVII.  1866.  8.  691.  696—706.  Berculanenaia, 
ebendas.  XXIU.  1872.  8.  24—32.  Scott  S.  79-92.  Interessant  ist  in  Pap. 
1016.  832  n.  A.  die  Polemik  gegen  Aristoteles,  und  ewar  wohl  dessen 
Dialog  „der  StaaUmann",  s.  Qompers  a.  a.  0.  XXIII.  1872.  S.  SO  ff.  Noch 
Tgl.  Gompen  Rhein.  Mus.  XXXII.  1877.  8.  476-477. 

19S)  D.  h.  namentlich:  wenn  Pap.  1004  hieher  gehCrt  8.  dort  (Col.  64) 
die  Polemik  gegen  den  Babjloniei  Diogenes  (vgl.  C.  47.  49.  60.  68),  ferner 
die  gegen  die  Peripatetiker  Kiitolaos  u.  Aristou  (vgl  C  2.  Ä.  796.  804).  Platons 
GoTg.  wird  C.  60  berührt,  Xenokrates  C.  66,  Demetrios  t.  Phalaton  ntfi  tiie 
^to^tK^C  C.  48  angefahrt    S.   Gompers  a:  a.  O.  XVU.  186«.  8.  69B— 704. 


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Philodamoa  von  Qadara.  273 

BOphische  Rhetorik  auch  wieder  gegen  gewisse  Angriffe  von 
sonstiger  philosophischer,  besonders  akademischer,  peripatetischer 
und  stoiicher  Seite  rertheidigte.  Von  nicht  geringerem  loteresee 
sind  die  zahlreichen  Reste  seiner  Poetik  (neQl  jtoitjudzavy^'). 
Eine  fQnfte  Schrift  Ober  den  Zorn  (ntffl  itty^js),  zu  den  besser 
erhaltenen  gehörig,  war  auch  wohl  nur  Theil  eines  umfassen- 
deren, etwa  jttffl  Kadör  betitelten  Werkes****),  awei  andere  aegl 

199)  Dm  im  8.  Bde.  dec  Oif.  Sunmlnng  8.  117—166  rerOffeDtlicbte 
Stflcb  ana  dem  6.  ti.  (Pap.  U26)  waid  tob  Daebner  FragmODta  Philod^mi 
Mifl  xtui)fuiiaM',  Puria  1S40.  Lex.  8.  bearbeitet,  Eb  findet  eich  dann  in  der 
neapolit  Coli.  II.  T.  II  wieder,  and  bwv  in  swei  Teracbiedenen  Exemplaren 
(169 — 197  ood  leS'SOS  ->  Pap.  1IIS6),  aus  deren  sweitem  (4iloAiifu>tt  Tttfl 
nonifufn»*  t»v  t'  täv  tif  dvo  tö  ß')  erhellt,  daae  es  aas  dem  iweiten  (and 
nicht  ersten)  TheJle  diesee  Bachea  iat.  Eier  ist  die  Polemik  gegen  Zenon 
TOD  Eition  gedcbtet:  Col.  27.  mart  täs  xtifa  Z^fam  iö^as  ävtiyiö^vttt 
^it]  fiifMjxefffiivof  lö  evYyfafifia  nazaxanaoiitv ,  und  Ewat,  meint  Preller 
S.  319,  gegen  deaien  Schrift  »«^l  löyov  (s.  C.  3.  A.  190),  denn  dase  bei  den 
Stoikern  (lo  bemerkter  A.  14)  „dei  locas  xtfiitottiitätav  in  der  Lehre  ittfiliyoti 
Torkam,  sieht  man  ans  La.  Di.  Vll,  60",  Vgl.  C.  S6.  A.  16.  Andrerseits  besieht 
eich  Ph.  Col.  24  aof  die  Polemik  des  Zemon  wider  Epikaros.  Col.  11  werden 
Praxiphanes  (s.  C.  2.  A.  TSB.  140^  nnd  Demetriot  ron  Bjiwntion  (Tgl. 
A.  197)  nntei  den  Scbriftstollecn  aber  denselben  Gegenstand  genannt  (e.  C.  S. 
A.  816).  Interesiant  ist  in  ebendieeem  ersten  Stflok  Col.  10  die  Erw&hnang 
des  selten  genannten  Tragikers  Dikaeogenes.  In  demselben  Bande  (148—168) 
stehen  aach  senfittete  Trihnmer  des  4.  Bachs  (Pap.  207).  S.  Qompers 
a.  a.  0.  16BB.  S.  718—726.  Dann  ist  noch  eine  nicht  gwinge  Zahl  titel- 
loser,  aber  wahrscheinlich  bisher  gehöriger  üeberbieibsel  erschienen:  Pap. 
444.  460.  463.  107S.  1074  in  IV,  109-808,  P.  994  in  VI,  137  —  187,  TOn 
welchen)  Bflcheler  Sophoklee  bei  PhUodemoi,  Bheio.  Hns.  XXV.  1870. 
S.  easf.  darlegt,  dass  er  ans  dieser  Schrift  ist,  P.  1081.  1681  in  VII,  81-821. 
163—160,  P.  1083  in  VIll,  119  f.,  P.  40S,  407  in  IX,  96-33,  P.  466  in  X, 
1—13,  P.  1636.  1837  in  XI,  147—166.  S.  Scott  8.  74—39,  welcher  3.  79 
Termalbet,  dass  Tielteicht  anch  der  nuv erCffantlicbte  P.  138  (a  *  thqI  nfayiut- 
tilas,  e.  Seott  3.  22)  bisher  zn  neben  sei.  In  1636  nnd  1081  wird  gleich- 
wie in  1426.  Col.  28  Heiakleodoros  angeführt.  Jetct  sind  diese  Beste, 
so  weit  sie  sum  2.  B.  m  gehCren  scheinen,  gesammelt,  geordnet  und  be- 
arbeitet von  A.  Hansrath  Pb.  n.  x.  libri  U  qnae  Tidentnr  fragmenta, 
Uips.  1889.  8.  (Jahrb.  f.  Ph.  Snppl.  N.  P.  XVIL  S.  213 -27«). 

200)  Welches  vor  dem  wipl  ^nv  erschien,  da  Col.  LXIX,  18  «pl 
%iiffil«üit  dtirt  wird,  s.  Spengel  PhiloL  Snppl.  II.  S.  498.  Diese  Abh. 
(F.  182)  ist  im  1.  Bde.  der  Oxf,  Samml.  (S.  27-82)  und  dann  anfa  Neue  in 
der  Neapler  Coli.  II.  T.  I,  16-78  TerCffentlicht  nnd  gehört  ohne  Zweifel 
dem  Pb.  an,  wenn  anck  deseen  Name  im  Titel  bis  «nf  den  einen  Bnch- 
staben  ri  serstOrt  ist.  S.  Scott  8.  21  f.  Sie  iat  bearbeiUt  tod  Spengel 
a.  a.  0.  S.  498—626  nnd  Gompers,  Leipt.  1864.  8.,  Tgl.  die  wichtige  Bee. 
v.  Bficheler  Ztschr.  f.  d.  äst.  Q.  XV.   1864.  8.  873-386.    Zilch  Obseor- 

SviiMiai.,  Bil«li.->lu.  Iiilk-Octsh.  IL  18 


274    ZweiunddreiBBJgBtes  Cap.    Die  spateren  PhiloBopben.    2.  Epikureer, 

ÄfSv*")  un<l  ne(fl  *  •  Äfayray^ff""')  führen  nna  in  das  Gebiet 
der  epikureischen  Theologie,  an  welche  sich  auch  die  viel  be- 
arbeiteten üeberreate  der  Schrift  über  Frömmigkeit  an- 
sehliesaen*'**).    Eine  nennte  warsepl  toü  xa&"X}ftti(fov  iyud-ov 

TatioDura  de  Fbilodemi  xcgl  opy^e  libri  gpeciinea,  Marbni^  1866.  1.  Cobet 
tiloa^ltov  ncol  ögr^t,  HnemoB.  N.  F.  VI.  1878.  8.  373— 886.  Ueber  die 
ZasammeueettuDg  bemerkt  BQcbeler  Rhein.  Hub.  XLlll.  S.  163  (b.ä  286°): 
„Die  pbilodemüche  Schrift  ESrlegt  sich  in  zwei  aoch  atilistlBch  aehi  ver- 
Bcbiedeoe  Theile,  die  onterhaltBune  and  gewandte  Schilderaiig  tod  £r- 
BcheiuuDgeo  nnd  Folg«D  ile«  Zornes  nach  dem  Leben  und  die  acknlinteBig 
trockne  Theorie  vom  Affect  mit  praktischer  Anwendaog  auf  den  WeiMn, 
Tbeile,  deren  Urhebenchaft  im  Wea entliehen  dnrch  die  CoL  L  genannten 
Quellen,  Bion  «f^l  ögy^s  nnd  CbrjBippOB  «c^l  na&ät,  bexeichaet  Bctaeint". 
Vgl.  C.  %  A.  117.  836. 

201)  Pap.  86.  *ao3q'(Mw  *efl  *«»»  a.  Vol.  Herc.  CoU.  IL  T.  V,  168— 17B. 
bearbeitet  von  Scott  S.  206—362. 

201  >■)  Pap.  167  nnd  162,  herausgegeben  nnd  bearbeitet  Ton  Scotti, 
Vol.  Bore.  Coli.  I.  T.  VI,  1—183  nnd  »on  Scott  S.  98—204  (welcher  S.  17 
aach  die  hier  citirten  Schri^teller  Antiphanea,  wabracheinlich  den  Ant, 
H.  C.  84.  A.  383,  Chr;sippoB  «cpl  fucvitK^e  n.  a.  anfifthlt).  Zwar  wird  hier 
in  der  Tbat  vom  Leben  der  (Mtter  gehandelt,  aber  der  Titel  mpl  iqc  cmv 
9eäv  tvatoiovniviit  iiaymyfjt  Ttaiä  Zjivtova  ist  ein  reines  nnd  dabei  sweifel- 
lo8  verfehltes  Pbantasiegebilde  Scottis.  Nor  das  Obige  ist  einigermassan 
sicher,  und  nicht  einmal  &{ä«  kann  nach  den  gebliebenen  Spuren  des  Ans- 
gefallenen  füglich  einen  Tbeil  desselben  gebildet  haben. 

802)  Pap.  1428  und  eine  Reihe  anderer  (s.  Scott  8.  tl  ff.).  Denn  dasa 
wir  hier  etwa  einen  Thell  des  Werkes  Ober  die  Tagenden  nnd  Laster  in 
erkennen  hätten,  iet  nicht  wabracheinlich.  Sie  worden  rnerst  (theilweise, 
d.  b.  P.  1488)  bekannt  gemacht  Ton  Dinmmond  Hercnlanensia,  Lond. 
1810.  4.,  dann  bearbeitet  und  heraosgegeben  von  Chr.  Petersen  Phaedri 
Epicnrei  Tnlgo  aaonjmi  Bercnlaoensis  de  natura  deorom  fragmeotam, 
Hamburg  1B3S.  4.  nnd  vielfach  erl&ntect  von  Krieche  Forschungen, 
GOttingen  1640.  B.  Der  von  Harr  (e.  A.  ISl)  flbemommene  Inthnm  Beider, 
als  ob  man  hier  das  Werk  des  Pbaedros  xi^  9tiiv  vor  sich  b&tte  (s.  A.  170), 
ward  Bodann  nach  der  vollständigen  VerOffentlicbaDg  in  den  Vol.  Her«. 
Coli.  H.  T.  II,  1—147  unter  dem  richtigen  Titel  von  den  neuen  Bearbeitem 
Spengel  AuB  den  berkulanen Bischen  Bollen.  Philodemus  m^i  tvat^tlat, 
München  1863.  4.  (Abhh.  der  Münchner  Akad.  phil.  Cl.  X.  S.  127  —  167) 
und  H.  Sanppe  De  Fbilodemi  libro,  qai  fuit  de  pietate,  Qflttingen  1EI64.  4. 
widerlegt  (s.  die  Hauptpunkte  bei  Die)s  Dox.  S.  fi89f.)j  dasa  aber  doch 
jenes  Buch  wahrscheinlich  mit  Diels  als  Vorlage  von  dieser  Schrift  des 
Pb.  anzusehen  ist,  ward  schon  wiederholt  (s.  A.  86.  168.  170}  bemerkt. 
Dann  haben  noch  A.  Nanck  Deb.  Philodemos  KiQi  evvifitias  (nebst  Nach- 
trag) in  den  Mälanges  greco-romains  IL,  Petersboig  1864.  8.  686 — 66S, 
Bflcheler  Pbilodemos  xtgl  tvaipdas,  Jahrb.  f.  PL  XCl.  IB66.  S.  SI3-64t 
nnd  am  VollstAndigsten  Qomperz  Hercnlauische  Studien.  2.  Heft,  Leips. 


Philodemos  von  Gsjara.  375 

ßaStXiag"^),  eine  eebote  ke^I  fravi^rotf,  von  <ler  uns  ein  gut 
erhaltenes  Sttlch  geblieben  ist***),  eine  eilfte  aeffl  j;äpttoff*"'), 
eine  zwölfte  xsfl  «/owtot»"*'),  eine  dreizehnte  «epl  Ainliag'"^), 
eine  vierzehnte,  wie  es  scheint,  die  nffayitaTEtai*"");  von  einer 

1S6«.  8.  DW18  BeorbeitnnfteD  geliefert;  tlberdiei  i.  DieU  Doi.  S.  681—550 
(Tgl.  A,  170).  Vgl.  noch  Qompers  Zd  Ph.  m.  iv.  Z.  f.  d.  ö.  G.  X7.  1864. 
S.  6!T— 6i8.  731-7S0.  XVI.  1866.  S.  704  f.  H.  Sanppe  Ans  Ph.  Bacb  x. 
li.  Pbilologtu  XXI.  185«.  S.  189-141.  Hentiner  Jbbcb.  f.  Ph.  LXXXtX. 
1864.  S.  673.  DielB  Herm.  XIII.  1878.  S.  1—3.  Scott  Jonrn.  of  Philol. 
XU.  I8SS.  S.  3S8— S87.  G.  Schmid  PbUodemea,  St  Petersburg.  1886.  8. 
(Stobt  mir  nicht  la  Gebote).  Leognick  Ad  emendandoB  explicandoiqne 
Cicerouie  libros  de  nat  deor.  quid  es  Philodemi  •criptione  x.  lö,  rednadet, 
Halle  1871.  6.  (Doctordisa.). 

SOS)  Dai>  dieB  der  wahre  Titel  ist,  seigt  Diele  Herrn  &.  a.  0.  S.  S. 
Siebe  VoL  Herc.  Coli.  I.  T.  VIU.  Bflctaeler  Pbilodem  Ober  du  bomeriBche 
FfirBteoideal,  Bbein.  Hne.  XLII.  1SB7.  S.  198—808. 

804)  Gegen  die  Todeiforcht  B.  4.  Pap.  1060.  Coli.  I.  T.  IX  (1848),  nnd 
bei  Scott  im  Anhang,  bearbeitet  TOn  Mekler,  Wien  188«.  8.  (Wiener 
SitzuDgabeiichte  CX.  1886.  S.  806-354),  b.  anch  die  ßecc.  von  Diels  Dentach" 
L.-Z.  1886.  Sp.  515  f.,  Blatt  L.  Centrlb.  1886.  8p.  IGVB,  Laodwebr,  Berl, 
ph.  WocbeuBchr.  VI.  1886.  Sp.  1081  f.  Vgl.  Scott  S.  86  f.  Bneoheler 
Coniectane«  critica,  ßbein.  Mub.  X7.  1B60.  S.  280-896.  QompecE  Zu 
Ph.,  Harm.  XU.  1877.  S.  SSS-386  (Restitation  des  ScbluMe*).  Bobert 
ebeodaB.  8.  508.  Bareicb  ConBolationam  UbL  S.  14)!— 164.  t.  Arnim 
Philodemea,  Bbein.  Hu.  XLIU.  18S8.  S.  360-876.  Von  dem  naverOffent- 
licbten  P.  57  Termathet  Scott  3.  19,  data  er  entweder  au  nr^l  9täp  oder 
in  xtfl  9aiiäfov  gebOren  mOge. 

806)  Pap.  1414.  Coli.  I.  T.  X  (1860),  ■.  die  Bemhtigang  des  dort  ver- 
kehlt  gelesenen  ja^fiani  statt  HoiUijftiKa  von  Qomperi  Z.  f.  d.  0.  G. 
XVUI.  1867.  8.  210.   Scott  S.  41. 

206)  P.  163  an«  dem  1.  B.  Coli.  II.  T.  UI,  78-109,  schwer  bescb&digt. 
Hier  werden  u.  A.  Briefe  des  Kpikaros  (CoL  3.  4.  107,  ygl.  0.  2.  A.  436), 
ferner  Poljaenos  (Col.  9),  HetrodorOB  %iqI  xiovtm  (Co).  9  vgl.  10.  16)  and 
am  Schlnase  Idomeneua  (Fr.  7.  8)  citirt.  3.  Gomperz  a.  a.  0.  XVU.  1866. 
S.  691—694.  Scott  S.  20f,  Vielleicht  gehOrt  anch  P.  800  hieber,  b.  Scott 
8.  82  f. 

307)  V.  H.  Colt.  IL  T.  V,  176—181. 

808)  Pap.  1418.  Coli.  II.  T.  I,  107—181.  Der  TollBt&ndige  Titel,  bo  weit 
er  erhalten  ist,  lautet:  ffiloJ^fMo  >ft<^Qiy  z&f  .  o. ...  xui  Tifn»  <^£^1^1idv^ 
»gayiuxritai.  Die  kl^liohen  Trammer  belieben  eich  an!  Lebensverbait- 
niBse  de*  Epiknros  and  seiner  Scbfller,  b.  Spengel  Philol.  Snppl.  II. 
3.  528-588,  der  schwerlich  mit  Recht  (obgleich  anch  Scott  3.  66 f.  ihm 
sich  aoaohliestt)  mOglicherweiae  hier  wiederom  einen  Tbeil  ron  der  Svr- 
taiit  vöc  tpilo^öipmi  finden  in  dürfen  glanbt,  nnd  Oomperi  Herrn.  V. 
S.  886,  welcher  dem  Sinne  somit  sehr  angemeuen,  aber  den  Sparen  nach 
kaam  m&glioh  Ttöv  ^'Entxyo^vfovy  verrnnthet.    Ur  spricht  biet  seineiseite 


:  ^..oo^lc 


276    ZnainnddreiBBigateB  C«p.    Die  s|At«reii  PhiloBOphen.    2.  Epikareer. 

fttafzehnten  läset  sich  nur  BKg«ti,  daSB  sie  wider  die  Gegner  des 
Epikuros  gerichtet  war**^);  toh  drei  anderen  Ufieen  sieli  die 
verlorenen  Titel'^")  nur  dem  Sinne  nach  etwa  als  ae^l  tcla^ilj- 
tfffljS*"),  xtffl  ^aivoftivov^'*)  und  xtifl  (ta*fljffEa>s'")  her- 
stellen. Logisch  ist  eine  neonzehnte  xt(fl  övjjieitov"^*)  xat 
ar}(ieiSeta>v^^'')  wiedemm  grosaentheils  nach  Zenone  Vor- 
tr^en  "*),  nach  denen  anch  noch  ein  drittes  Bach  des  Philodemos 

die  nnleug'bu'e  Hoglicbkeü  und  zwar  eben  nur  ala  Möglichkeit  aiu,  dua 
anch  die  beiden  Pap.  1282  und  1389  m«!  'Etukovqov  (a.  A.  187]  zd  den 
Ilfayiiattüa  gehOrt  haben  kSonteu,  aber  nicht  ?.  lOOfi  (■,  A.  80>),  wie  er 
mit  Recht  nrtheilt,  nnd  auch  nicht  P.  1044,  welcher  „swar  gelagentUeh 
der  Schnlbäuptec  erwähat,  aber  vonogaweise  ron  epUeren  Zeitea  nnd 
Personen  bandelt".    Hiernach  ist  Scott  S.  S6  ta  berichtigen. 

209)  P.  lOOÖ  ^a»d^pov  »9ic  Tovt  *  «.  Co^  U.  T.  I,  18S— 161.  Spengel 
a.  a.  0.  S.  6a2-5SB.    Vgl.  C.  2.  A.  111. 

SlO)  Auch  der  YerfaaMmame  ist  nicht  erhalteo. 

Sil)  Pap.  19.  69B,  ziierBt  TerSSentlicht  dnd  bearbeitet  von  Scott 
S.  868-806. 

212)  Pap.  lOlS,  desgleichen  von  Scott  3.  807-312. 

218)  Pap.  SSI.  Coli.  II.  T.  X,  71-80  nnd  Pap.  862,  tnerat  TerOffentlicbt 
und  bearbeitet  von  Scott  S.  31S— 320  (vgl.  S.  26:  „tke  stibiect  apptars  lo 
be  educatüm"). 

314)  Scott  3.  37  f.  vertheidigt  die  Oxforder  Leanng  ipai»oiiir»». 

216)  Pap.  106S.  VoL  Herc.  Coli.  II.  T.  IV,  i— <1,  nach  dieaer  Verfiffent- 
lichnng  nnd  der  uogednH^ten  Oxforder  Copie  bearbeitet  von  Qompers 
Uercutan.  Stiid.  1.  H.  Pb.  flb.  IndnotionsBchlüsae,  Leips.  I66(t.  8.  Anraer- 
dem  B.  Bücbeler  Antedilnvianiachei  ans  Philodemoa,  Rhein.  Mas.  XX. 
1805.  B.  311— S14.  Gompen  Z.  f.  d.  Oet  G.  186«.  3.  70B— 70&  Jahrb.  f. 
Pb.  XCV.  1867.  8.  698—696.  Bahnsoh  De«  Epikareer*  Ph.  Sdtrift  x.  t. 
%.  «.,  Ljck  1866,  8.  (Tgl.-  L.  Centrlb.  1881.  Sp.  686).  R.  Philippion  De 
Philodemi  libro  qni  est  n.  ff.  ».  ff.,  Berl.  1881.  8.  <Doctord.),  vgl.  «L  Reo. 
V.  Bnllinger  Pbilol.  Bd«ch.  III.  1888.  Sp.  618-617,  welcher  Sp.  616f. 
sehr  richtig  bemerkt,  daaa  iiträptuitt  *«&'  öfuiiinßa  hier  den  Analogie- 
Bchlnaa  beseichneL 

216)  Anf  dieee  beruft  aich  Ph.  aaadrilckHeh  Col.  XIX,  4ff.  ^fu'V  fti» 
ov*  dialtyößtPos  ö  Zijvinv  ■.  T.  1.  XX,  80  und  nennt  XIX,  9  Bromioa  (a.  oben 
A.  179)  ala  Denjenigen,  „nach  deaaen  Anfieichnnogen  aut  Zenone  Lehrcura 
er  seine  Hittheilnngen  ergKuiit  bat",  vgl.  de  rhet.  Pitp.  167«.  Coli  II.  T.  IV, 
S4.  TDV  q)aTatav  .  .  .  <B>eäfuo>',  Oonipers  Z.  f.  d.  &.  Q.  1866.  S.  706  f. 
PhilippBOn  fahrt  den  eraUn,  cweiten  nnd  vierten  Abvcfanitt  auf  Zenon, 
den  dritten  anf  Demetrioa  inrQck.  Aber  der  vierte  weicht  in  einem  weaeat- 
üchen  Pankte  vom  erateu  ab  (vgl.  Col.  XXXI,  8ff.  m.  VII),  Slff.  «och 
XXVUl  —  Dem«tr.),  e.  Natorp  Forecb.  S.  888  f.  „Folglicb  «chlieaat  aich 
Pb.  hier  an  einen  dritten  Vorgänger,  der,  da  er  von  Zenon  naabbbogig, 
wahracheinUch  aobon  älter  ala  dieser,  vielleicbt  Apollodoroa,  ^bo  Zenon 
nicht  bloia  der  einiige,  BOndern  auch  nicht  der  erste  Urhri>er  derartiger 


..>^.00' 


.^IC 


Philodemoi  von  Oadua.  277 

gearbeitet  war'").  AaBserdem  besaas  er  aber  auch  eine  poetiaohe 
Ader"^).  Er  hatte  offenbar  eine  Termnthlich  dem  Piso  ge- 
widmete Sammlang  tod  Epigrsmmeo  erotischer  and  eympo- 
ÜBcher  Art  heraut^^eben,  in  welchen  aeine  eignen  and  des  Piso 
Erfidirangea  auf  diesen  Gebieten  besangea  wurden*"),  und  aaf 
welche  auaser  Cicero**^)  in  sehr  bezeichnender  Weise  aoch. 
Horatius"^)  anspielt .  Uns  sind  Ton  ihnen  noch  34  in  der  Antho- 
logia  Palatina  erhalten,  in  welche  sie  ans  der  Sammlung  des 
Philippos  gekommen  sind'*').    Sie  sind  ,,zam  Theil  in  ihrer  Art 


erkeDatoiistbeoretiichei  Beformen  iint«T  den  EpiknrMm  war".  (Scbmekel). 
Uebrigens  Tgl.  A  1S9.  Kl.  —  In  Bezug  aaf  den  titelloiea,  aber  licher  von 
Pb.  heirObmidea  Pap.  1012.  Coli.  IL  T.  TII,  1—29,  in  welchem  CoL  16.  IT. 
19  ab«r  TOrfchiedeiie  Leeartan  bei  Epiknroe  Terhandell  wird  (i.  Gomperz 
a.  a.  0.  8.  708)  und  Zenon  Col.  Sl  o  cpaimoc  Z^v<u»  beiaet,  and  welcher 
jedeuhlls  in  der  Eaapt«acbe  logiBcben  Inhalti  bt,  itellt  Scott  S.  üS— SO 
die  Termothang  aaf,  dato  ee  vielleicht  ein  Sttick  der  nämlichen  Schrift 
■ei.     S.  aber  dieseH  Fragment  Oompeti  Wiener  Sind.  II.  1880.  8.  1S9  f. 

SIT)  Nbolich  P»p.  1389  (nocb  nicht  veröffentlicht}:  «aofijftmt  .  .  .  ti% 
<[üt>>  Zfiv<aivae  •ii>D<liDv>  a.  t.  l.  S.  Scott  S.  40  f.  —  Ana  Schriften 
des  Ph.  sind  n.  A.  noch  P.  89  (Coli.  11.  T.  121—126).  165.  168.  300  (Colt.  II. 
T.  I,  98-106),  vgl.  Scott  S.  19.  80.  Sl.  US.  Spengel  Philologae  Snppl.  II. 
8.  627. 

218)  Cic.  in  Pii.  29,  TO.  poema  porro  facti  ila  fettivttm,  ita  cotUinttum, 
ita  elegaru,  nihil  ut  fieri  potsit  arffutiua. 

819]  Preller  S.  346.  8.  Cic.  a.  a.  0,  rogaiut,  invitatus,  eoactus  ita 
multa  ad  itium  de  ipso  quogye  scriptil,  ut  omnis  hominis  libi^net,  omnia 
stupra,  omnia  eenaruttt  conviviommque  genera,  adulteria  denique  eiu»  dtli- 
catitsimii  versibue  expretterit:  in  quihw,  si  qaia  vtlit,  potsit  ittitta  tomguam 
ttt  tpeculo  vitam  intveri. 

280)  Welcher  unmittelbar  nach  den  A.  219  angef.  Worten  binEufügt: 
ae  quibvt  mttita  a  mttUis  lecta  etc. 

821}  SaL  I,  2,  120  £F.,  allem  Anscheine  nach  eine  üebeitiaguug  einei 
solchen  Epigramms  oder  eines  TheilcE  desgelben  ini  Lateinische: 
üiaih  „poit  pimllo:  ttd  ph»ri»:  »i  txitrit  ci'r" 
(joHü,  hanc  PhiiodemM  oit  »Ai,  qvat  iKgu«  magno 
»tet  fretio  ttequt  cvitctetttr,  cum  est  iuua  ütnire. 
äani  hiezn  pasit  Antb.  P.  V,  ISS  (No.  XV  Eaibel),  „wo  er  es  mit  einer 
gewttholicben  römischen  Dirne  *u  thon  h»t"  (Preller  S.  S46). 

8>8)  D,  h.  so  viele  sind  wirklich  von  ihm,  s.  darüber  die  Aaag.  von 
Eaibel  nulodemi  Qadarensii  epigrammata,  Qreihw.  1886.  4.  (vgl.  d. 
Reo.  T.  Knaack  Wocbenschr.  f.  hlas«.  Ph.  111.  1886.  Sp.  806—808):  V,  4 
(No.  IX  Kaib.).  13  (XVI).  26  (V).  M  (I}.  107  (VII).  112  (XIX).  116  (III).  120 
(XVIi).  121  (XIV).  128  (IV).  184  (VI).  ISl  (X).  182  (XV).  SOS  (XVIII}.  VI, 
349  (XXIV).  711,  828  {XXI).  IX,  418  (XXni).  570  (XII).  X,  81  (VIU).  XI,  80 


..>^>00' 


.31c 


278  ZweianddreissigBteB  Capitel.    Die  späteren  Philosophen. 

wirklich  sehr  aDmathig,  immer  witzig  and  elegant,  aber  zum 
Theil  auch  recht  lOstern"'^^}.  Auch  zeigen  aie  in  Bezog  auf 
Caesarea  aad  Diaereaen  eine  grosae  EOnsUichkeit,  in  Bezag  auf 
die  Vermeidung  schwerer  Hiate  eine  grosse  Feinheit  des  Vers- 
baaes,  indem  Phüodemos  nach  dem  Vorgänge,  wie  es  scheint, 
des  MeleagroB  und  wohl  auch  schon  des  Antipatroa  von  Sidou***) 
eich  dem  Vorbilde  des  Eallimachos  annähernd  anechloss'*^).  Um 
so  salopper  ist  bei  seiner  Vielachreiberei  ganz  nach  Art  der 
Epikureer  seine  Prosa  and  lässt  im  Gegensatz  zu  seinen  zier- 
lichen Versen  vielleicht  sogar  noch  den  Halbgriechen  erkennen***). 
Anhangsweise  mQge  an  dieser  Stelle  noch 


(IX).  34  (Xiri).  41  (XI).  U  (XXI^.  XU,  17»  (in.  Vgl.  C.  2.  A.  im.  Von 
einem  Holt&nder  ist  nach  Eorat.  a.  a.  0.  ein  Epigramm  fabricirt,  welches 
fraher  für  acht  gehalten  wnrde,  bis  F.  Jacobs  tJeb.  ein  dem  Ph.  bisher 
beigelegtes  Epigramm,  F.  A.  Wolfe  litt.  Anal.  I.  Berlin  1816.  S.  867—373. 
Vcrm.  Sehn.  V.  Berl.  1631.  8.  S64  fT.  den  wahren  ürspnmg  nachwies.  — 
Seidler  Ueber  ein  Epigramm  des  PhilodemiiB,  Ber.  der  s&chs.  Geadlsch. 
der  Wis9.  1848.  S.  128—130.  Enaack  Analecta,  Hermes  XVUI.  IS8S. 
S.  Sl.  —  An  Pieo  gerichtet  ist  A.  P.  XI,  44.  Ob  sich  onter  diesen  Epi- 
grammen auch  Jagendgedichte  befinden,  nnd  ob  sie  Torschiedenen  Lehens- 
altem  angehören,  ist  sehr  fraglich:  XI,  41  nemit  Ph.  sich  STjährig,  aber 
XI,  40  klagt  er  nicht,  wie  Preller  meint,  Ober  sein  Alter,  sondern  spricht, 
wie  Hillscher  a.  a.  0.  S.  404  richtig  bemerkt,  seine  Furcht  vor  dem  Alter 
aas.    Vgl.  V,  112. 

223)  Z.  B.  V,  121  anf  Fbilaenioa,  i.  Preller  S.  846,  vgl.  anch  A.  321 
und  Cic.  a.  a.  0.  g.  70  nnmittelbar  noch  den  A.  218  ongef.  Worten:  in  quo 
reprehtndat,  ti  qui  volet,  modo  lecittr,  non  ut  impwum,  tum  ut  improbum, 
«Ott  ul  audacem,  se^  ul  Graeculum,  itt  adsentalorem,  ut  poelata.  Ascon. 
unmittelbar  noch  den  A.  181  angef.  Wörtern  cuiiu  et  pocmala  sunt  Uticiva. 

224)  S.  C.  36. 

326)  8.  C.  18.  A.  74  mit  d.  Nachtr.,  aach  C.  2.  A.  lüO«.  Von  79  Hexa- 
metern haben  GS  bukolische  Diaerese,  tob  ihnen  26  sogleich  Caesur  xarä 
tQltov  zQoiaiov  und  32  vielmehr  Penthemimetei,  von  den  Sl  übrigen  18 
die  letztere,  8  die  erster«  Caeenr,  10  mit  Versschluss  auf  ein  dreisilbiges, 
10  auf  ein  viersilbiges  Wort  oder  zwei  cweiailbigej  nnr  ein  Vers  No.  XVI,  1 
Kaib.  ist  gezwungner  weise  kunstloser  gebaut,  und  nur  in  einem  Mo.  XVI,  7 
gebt  der  bukolischen  Diaerese  ein  Spondeios  voran.  Hiate  erscheinen  nur 
einmal  No.  XIX,  8,  und  swar  in  der  bnkoliachen  Diaerese  und  dreimal  im 
Pentameter  No.  II,  6.  VI,  4.  XI,  4,  und  stets  so,  dass  die  beiden  tasammen- 
stossendeo  Vooale  den  Sohlnsa  des  Dakl^los  und  den  Anfang  des  folgen- 
den Wortes  bilden. 

226)  Prelter  S.  847.  Vgl.  Qompers  Z.  f.  d.  0.  O.  XVL  186».  S.  722, 
welcher  freilich  meint,  doss  „er  Alles  in  Allem  doch  um  kein  Haar  schlechter 
als  Poljrbios"  sei 


..>^.00' 


.3IC 


DiotimoB.     Nikatikntea.    S.  Nene  Aludamie.    PHilon.  279 

Diotimos  von  Tyroa,  ein  Demobriteer  aas  völlig  nogewisser 
Zeit,  erwähnt  werden*'"'),  desgleichen 

Nikasikrates,  gleichfalls  ans  unbekannter  Zeit,  mehrmala 
von  PhJlodemoa'*''')  berQckaicbtigt.  Welcher  Schale  er  angehörte, 
ist  zweifelhaft;  jedenfalls  war  er  kein  Epikureer'"'). 

8.    Die  nexie  Akademie. 

Phiion*")   von   Larisa*"^)    ward   ungeRihr   zwischen    147 

and  140  geboren**^  und  zunächst  in  seiner  Vaterstadt  eine  Reihe 

von  Jahren  hindurch  *^'')  von  Kallifcles,  einem  Schüler  des  Earneades, 

unterrichtet,    begab   sich   dann,  ungeßhr  24jährig,  nach  Athen, 


»«)•)  8.  HiTEel  Der  Demokriteer  Diotimos,  Hermes  5TII.  1883. 
8.  SS6— 338.  Sex.  Hatb.  VII,  140  boriobtet  Aber  die  Angabe,  welche  Diotimoi 
über  die  Knterienlehre  dei  Demokritot  gemacht  htb«.  Han  hielt  diesen 
D.  ffir  den  Stoiker  (e.  A.  S8.  2S),  bie  DieU  Doxogr.  S.  810  bei  Stob.  Ekl.  I. 
p.  618E.  30«,  9f.  W.  jiiiziiiot  Tifiot,  i  ^rnun^tittiot  (ao  Dieli  f.  4to- 
x(^Tiog)  den  Demokriteer  naohwiei,  der  «eheinbar,  aber,  wie  Hinel  ceigt, 
euch  nur  scheinbar  bei  Clem.  Strom.  IL  417  B  aU  Abderit  encheint.  Hier- 
aach  iit  denn  auch  Zeller  III',  I.  S.  670.  Anm.  so  berichtigen. 

836«}  De  ir.  Col.  7S,  6.  74,  S8  (87,  0.  S8,  84  Qomp.)  d.  da  vit  deor. 
Fr.  «fi,  7  SootL 

aae«)  wie  BOcheler  Der  Philosoph  Nikadktates,  Rhein.  Hns.  XLIII. 
1888.  8.  161—188  gegen  Zeller  8.  874.  Anm.  nachweist. 

m)  Qrysar  Die  Akademiker  Philo  und  Aatiocbns,  Kftlu  1849.  4.  C.  F. 
Hermann  De  Philone  Lariaiaeo,  GSttingen  18S1.  1866.  U.  4.  Zeller  in>,  1. 
S.  688^696.  Eiriel  III.  S.  196— 260  n.  0.  Eriicbe  üeber  Cicaro's  Aca- 
demica,  O&ttiuger  Stadien  II.  1846.  3.  128—800. 

987")  AreioB  Didym.  b.  Stob.  EU.  II.  p.  SS  E.  89,  SOf.  W.  «Ab*  lyinxo 

S28)  Fhilod.  Ind.  Acad.  Col.  XXXIII.  «a»v  8i  StaSiUi^y^oe  JUti<tö>- 

ö«  ♦  »  fti)-  C«-  A-  228'')  Äi<e(>TOfi(;<io>>  4i  at*a  <«>al  T<ii>tBe<a>.  Das 
Amtejahr  dcB  Arietaechmos  so  wie  das  des  Nikomachos  sind  unbekannt, 
obendrein  aber  ist,  wie  Bücheier  e.  d.  St.  bemerkt,  *azä  Ni%i(na%or  auch 
nar  eine  nngeßLfare  Bestimmong  („wm  ixX  Nmoiuiiov  unus  dieiUtr  aimti», 
■aiD  NMÖfiazov  plures  qvi  örca  sunt"),  da  aber  Kleitomachos  etwa  zwischen 
109  nnd  lOS  starb  (i.  C.  S.  A.  689),  so  ergiebt  sich  daiaos  die  obige  Be- 
lechnnng. 

298'*}  Wahrscheinlich  nngefiUir  8  Jahre.  Denn  Bücbelers  Ergäoiang 
der  obigen  Stelle  des  Pbilod.  «ipl  6%^xm  ml  iin'y  icij  ist,  wie  Zeller 
S.  689.  A.  1  leigt,  nnriohtig,  nnd  wahrscheinlich  richtig  vermuthet  Letsterer 
vielmehr  etwa  xtfl  6%^-ao  ajiSbry  fn). 


.  >^>00' 


'8'^' 


280    ZweionddreiBeigBtes  Ctq».    Die  Bpäteien  Philoa.    8.  Nene  Abulemi«. 

WO  ei  14  Jahre  lang  der  Schule  des  Eleitomachoa  angehörte*") 
und  hierauf  dessen  Nachfolger  ward^**'').  Daneben  hatte  er,  wie 
es  scheint,  auch  den  Stoiber  ApoUodoros'"),  d.  h.  Termuthlidi 
Apollodoros  von  Seleukeia  *'*"'),  gehört.  Endlich  aber  floh  er 
gleich  nach  Ausbruch  des  mithridatischen  Krieges  86  mit  anderen 
Römischgesinnten  nach  Born'"),  wo  er  durch  seinen  Charakter 
und  seine  Lehrthätigkeit  sich  grosses  Ansehen  und  zahlreiche 
Anhänger  erwarb*^"*),  unter  denen  sich  auch  Cicero  befand*"). 
Ob  er  in  Rom  blieb  oder  etwa  nach  Athen  zurückkehrte,  wissen 
wir  nicht:  wenn  Letzteres  der  Fall  war,  so  lebte  er  wahrschein- 
lich 79  nicht  mehr*"*"),  wenn  Ersteres,  so  ist  es  sehr  möglich, 


239)  6.  A.  a»8.  Vgl.  Cic.  Acad.  II,  6,  17.  CMomaelw  I%ilo  m(er  operam 
multtw  amwa  dedü.    FlnL  Cic.  S  (b.  A.  SSI**).    Stob.  a.  a.  0. 

229^)  Wie  acaaer  FbÜod.  aacb  Hnmen.  b.  Eateb.  P.  E.  XIV,  8,  Ifi.  789* 
berichtet  Philod.  hatte  auch  das  Jahr  angegebea:  <^iJQyiazo  i'  ^fftrtfai 
t^<e  »io>l^e  in  A**.  Cio.  de  or.  ID,  28,  110  l&Ht  den  Cta«»UH  (starb  91) 
sagen:  Pkilonem,  guem  in  Acadania  vigtre  audio. 

SSO)  Philod.  &.  a.  O.  *  «  'J»<o11o«<d>09i  »i  <Tn>  Szmtn^. 

SSO')  S.  C.  2.  A.  884 fF.  üeber  die  tod  Znmpt  begao^ne  Verroengimg 
deBBelben  mit  ApollodoTOB  ron  Athen  dem  Jaogeren  («.  A.  St)  ist  auch 
Bücheier  noch  nicht  hiüanBgekommen,  deesen  Bemerkungen  ebendeHhalb 
aat  alle  Fälle  das  Richtige  rerrehUn.  Allem  Anschein  noch  waren  Ph. 
und  dieser  jüngere  Apollodoros  nnge^br  gleich  alt.  Seibat  wenn  aber 
Letiterer  vielmehr  wirklich  noch,  was  kaum  mOglick  ist,  Schüler  des  Baby- 
loniera  Diogenes  in  dessen  allerletsten  Lebensieiten  gewesen  setu  sollte, 
so  fiel  doch  seine  Lehrwbksamkeit  in  Atltsn  erst  mit  der  des  Epiktveers 
Zenon  zusammen  ond  wai,  wenn  nicht  spUer,  ao  doch  jedenfalls  nicht 
früher  als  die  des  Hnesaichoa,  dessen  SohfUerB  Pbiloa  Lehrjflnger  Antiachoa 
war  {b.  A.  6),  und  es  ist  daher  wohl  nabesa  nndenkbar,  dass  tiotadeiti 
Pbilon  aetber  noch  diesen  Apollodoros  gebOrl  haben  könnte.  S.  Zellera.aO. 

231)  Cic.  Bmt.  89,  SO«,  atqiie  huie  anwo  proxmiM  Sulla  conmtle  tt  Rm- 
peio  fuü  (—  88)  ...  eodemgue  tempore,  cum  ;irtnc«|is  AeadenUat  Fküo  cim 
.illAcmensMim  optimatibua  Mühridatieo  6e27o  domo  profagimtt  Somaa^»*  ee- 
nitia,  totiAm  H  me  tradidi. 

231^)  Plut  a.  a.  0.  itdatvat  Bi^vai  {Kixifiatt)  coü  i^  'Aiuidjifiürs,  S* 
liäliaTa  'Pmiiaioi  rcB«>  Alticofufjoti  avi^9av  xal  9iä  tov  löyoy  l^ififMoav 
*al  dia  löv  tgönov  ■^miTjaa:  Cic.  Acad.  I,  4,  13.  Utilo  Pusgnui  vir  (e. 
Ä.  286''). 

832)  Plnt.  a.  a.  0.  Cic  Brat.  a.  a.  0.  Tnac.  II,  8,  9.  11,  26. 

232**)  Denn,  wie  Zeller  S.  G89.  A.  6  bemerkt,  „als  Cicero  79  nach 
Athen  kam,  kann  er  niobt  dort  gewesen  sein,  da  er  sonst  bei  Pluf.  Cic.  4. 
Cic.  Brut.  91,  816.  Fin,  V,  I,  1  erwftbnt  sein  wflrde".  Dasa  er  aber,  wenn 
er  flberhanpt  seine  Tb&tigkeit  ia  Atiien  wieder  anfnehmen  wollte,  dies  erst 
nach  79  gethan  hatte,  liegt  aosserbalb  aller  Wahrsobeinlichkeit. 


..>^.00' 


.3IC 


Philoii  von  Lariia.  281 

daea  er  erst  etwas  später  gestorben  ist*").  Neben  der  Philo- 
sophie lehrte  er  auch,  und  zwar  mit  grossem  Eifer,  Rhetorik^"*). 
Nachdem  ei  lange  Zeit  hindarch,  wie  es  heisst***),  ein  unbe- 
dingter Anhänger  des  Kameades  gewesen  war,  worde  er  an 
dieser  ToUständigen  Skepsis  irre  und  stellte,  obgleich  er  sugab, 
dass  sich  ein  sicheres  Merkmal  zur  Unterscheidung  wahrer  und 
falscher  Anaichten  nicht  finden  lasse*^''),  dennoch  die  Lehre  ron 
einer  der  menschlichen  Vernunft  eingeprägten  Wahrheit'^)  oder 
mit  anderen  Worten  von  jenem  anmittelbaren  Wissen  auf, 
welches  bei  seinem  jQnger  Cicero  eine  so  grosse  Bolle  spielt. 
Damit  bildete  er  sich  denn  ein  nur  die  ächte  und  ursprüngliche 
Lehre  Platoiu  auszusprechen^^*').  Trotz  dieses  entschiedenen  Ueber- 
ganges  zum  Eklekticismus  trat  er  nichtsdestoweniger  eeinem 
Schüler  Antiochos,  als  dieser  ausdrücklich  die  Principien  desselben 
verkündete   und  damit  seinerseits  die  seit  Arkeeilaos  von  dem 


2S8)  Die  ErgfiiuDi«  BQeheleri  bei  Philod.  a.  o.  0.  ^i^a<nG>  9'  <f£f  > 
xovi'  h^i]  xdl  tfiuy  bat  Haochei  Mr  lioii,  iit  aber  dock  zu  unsicbei,  ala 
dau  man  sicli  auf  sie  «Mtien  kSnnte.  Iit  sie  richtig,  wnrde  alto  Ph. 
U  Jahr«  alt,  so  fid  naoh  A.  S88  laiii  Tod  zwisobeu  84  und  77,  nnd  richtig 
wild  dies  wohl  in  Wirklichkeit  hIu. 

HM^  Wie  in  Athen,  «.  Cic.  de  or.  a.  a.  0.  (A,  329^),  so  aneh  in  Rom, 
Cio.  Tnie.  a.  a.  0.  O.  (A.  SSS). 

SS4)  Nmnen.  b.  EnMb.  a.  a.  0.  IX,  9,  If.  780b.  c  Dau  wenigstem 
Philous  spBitere  Anaichteii  nicht  mit  ieiiiMi  frdhereti  im  Einklang  waren, 
erhellt  aach  nua  Cic.  Aoad.  II,  4,  11  f. 

SSI")  Cic  Aoad.  II,  39,  69,  wo  gogeo  AntioohOH  gsiagt  wiidi  quis  mim 
Ute  die»  inluxerit,  quaero,  qui  Uli  otteftderit  tarn,  qua»  multot  annos  eau 
mgiUuimet,  utri  et  fabi  noiawi?  VgL  6,  18  (and  dasu  Zallei'  3.  &9S.  A.  1). 
»,  79.  Acad.  pott  Ft.  B.  6-10.  19.  38  —  86.  Kriiche  8.  Ibi  f.  188  f. 
Hermann  II.  3.  10. 

U6)  Hit  anderen  Worten  er  bcB^U  iwar  die  Begreiflichkeit  der 
Dinge  (die  tartilriiitt),  behauptete  aber  eine  gewiwe  AngenBcheLulichkeit 
(iväfyiia).  Mit  Recht  nKmIich  beiieht  Zellei  S.  fiSS.  A.  1  auf  ihn  die 
AeuMenmgen  bei  Oio.  Acad.  II,  10,  32.  II,  84,  Tgl.  11,4,  18.  6,  18.  Zellar 
8.  &93.  A.  3.  Ungenau,  aber  nicht  nniiohtig  Sex.  Fjrt.  I,  836.  oC  dl  «f«l 
9ilMni  tpaaiv,  Svov  pi*  i*i  tä  Stm*^  ngttrjQi^ ,   xovxim  t^  Meivli)att)(g 

jßätmr  uvtä»  ^utza}.-r{wici.  Zn  einer  Polemik  gegeo  die  abweichenden  Auf- 
bsanngen  Hirselt,  die  mich  in  keiner  Weise  flbeneogt  haben,  ist  hier 
mcht  der  Ort. 

38B>')  Cio.  a.  a.  0.  I,  4,  13.  Philo  .  .  .  »egai  in  lüiri»,  q^tod  eoram  etiam 
tx  ipio  audiAmrau,  duaa  Aeadtmia»  ttie  trromtque  «omm,  qw  iia  pittarwit, 
eoarguit.  Ohne  Zweifel  sind  diese  lübri  die  swei  gegen  Antiochos,  ».  A.  8S7. 
Zelter  3.  691.   Erisohe  S.  146  t 


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K^IC 


382    ZweiaQddreiBBigBtea  Cap,    Die  Bpäteren  PhilOB.    8.  Nene  Akademie. 

urspraDglichen  PlatouismuB  abgefalleiie  Akademie  wieder  zu  dem- 
selben zurückzufahren  vermeiote,  auf  das  Entschiedenst«  gegen- 
fiber,  indem  er  sei  es  87  sei  es  84*'^  eine  Schrift  in  2  Bflchern 
gegen  ÄntiochoB  richtete^'),  in  welcher  er  dieselbe  unwahre 
Behauptung  wie  Metrodoros  von  Stratonibe*^)  anfstellte,  die 
Skepsis  des  Ärkesilaos  und  Kameades  sei  nur  gegen  die  stoischen 
Wahrheitskriterien  gerichtet  gewesen  *^^  and  habe,  so  zu  sagen, 
nur  als  Vorschule  ftlr  die  ächte  platonische  Lehre  dienen  sollen**"), 
so  daas  in  Wahrheit  die  spätere  Akademie  von  der  alten  ab* 
gewichen  sei.  Und  als  dann  Antiochos,  der  anfänglich  gar  nicht 
glauben  wollte,  dass  Philon  dies  geschrieben  haben  könne***), 

236)  Eraterea  ist  die  Anaicht  too  Zompt  S.  67  und  Eriacbe  8.  161 
(Tgl.  HommaeD  lUm.  Geacb.  II'.  S.  S91),  Letiterea  die  TOn  Hermftnn  1. 
S.  i  und  Audeien.  Cie.  a.  a.  0.  II,  <,  It  I&aat  n&mUofa  den  Lacallus  aageo: 
cum  AUxandriat  pro  fttaetiore  mejn  etc. 

231)  Cic.  a.  o.  0.  c(  gwHi«m  Mi  duo  libri  PhHonis  .  .  .  tum  arant  ad- 
Ulli  Alexandriom  tumque  pritHvm  in  Antioehi  mantu  veneraMt  .  .  .  illot  dwoa 
librog.    Vgl.  6,  IS  (i.  A.  !81>>).    Tgl.  A.  8S5<>. 

288)  S.  C.  2.  A.  640.  668.  669.  Hit  Becht  wirft  Uirtel  S.  196.  A.  2  die 
Frage  aof,  wie  denn  Antiochos  and  Hetakleitoa  von  lyros  (a.  A.  241)  dieae 
Behanptang  dea  Philon  ao  unerbtirt  finden  konnten,  wenn  doch  schon  toi 
ihm  Metiodoioa  ein  Gleiches  behanptet  hatte,  nnd  stellt  za  ihrer  Be- 
uitwortang  die  anaprechende  Vermnlbiuig  anf,  data  sich  Tielleicht  Ph. 
anf  Metrodoros  berief  nad  dadorch  erat  deasen  Anaicht  TcrOffontlichte, 
welche  Letzterer  aelbat  nicht  achriftlicb  bekannt  gemacht  hatte. 

239)  Cic.  a.  a.  0.  §.  12.  üta  qttae  jtiat  heri  defenta  (d.  i.  die  akeptisoh« 
Theoriu  dea  Earneadea)  ntgat  Aeademieos  amtUno  dicere.  Aognatin.  c  Äcad. 
II,  6,  14  (ohne  Zweifel  nach  Cicero). 

240)  Cic.  Acad.  post.  Vr.  46  b.  Aiigaatin.  a.  a.  0.  III,  80,  48.  (Uta  mor«m 
/uuse  oeciiltandi  itttteiOiam  tuam  nee  eam  emquam,  niii  91H  secwai  ad 
leiuetutem  vaque  vixiuent,  aptrire  coniueite.  Ohne  Zweifel  gleicbfalla  ans 
Cicero  stammen  die  analogen  Aeasseinngen  dea  Letzteren  III,  IT,  18.  18, 
40.  41,  ucd  BO  kann  ea  denn  wohl  kaum  einen  Zweirel  leiden,  daas  die 
anderen  Berichte  in  dieaem  Sinne  aber  Arkeailaos  (Sei.  P;rr.  I,  234  f. 
Dikaeokl.  t.  Enid.  b.  Kuaeb.  P.  E.  XI7,  6,  6.  181  b.  c,  s.  C.  2.  A.  108)  gleich- 
falls mittelbar  anf  Philon  zarflckgehen. 

241)  Cic.  Acad.  II,  4,  11  iwiscfaen  den  A.  8S6  und  den  A.  837  angei 
Worten:  fmt  A^xtiodn»  meaun,  et  erat  iam  autea  AUxandriae  famüUri» 
Antioehi  HtradilM  Tyritts,  gut  et  CUtomaehum  muUog  awMW  et  I^Honem 
audierat,  homo  sane  tn  Uta  fhHotojätia,  qtute  m»e  prope  dimitsa  rmocoMr 
(d.  h.  der  Skepsis  der  mittleren  Akademie,  Tgl.  A.  24S.  361-  264.  866.  267. 
277),  probcaut  et  »obHit,  evm  quo  Antioehum  taepe  dispulantem  audiebam, 
led  uti^mque  knUer  nnd  dann  weiter  nnmittelbar  hinter  den  A.  SB7  bis 
tentrant  angef.  Worten:  et  homo  natura  lemwHnM  (nihil  enim  poterat  fieri 
iUo  mittut)  ttomtKhari  tarnen  co«pit.  tnirabar:  nee  enim  unquam  a»le  vidtrawi. 


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.^le 


PhUon  von  Luiut.  283 

in  seiner  Qegenschiift  Soaos  die  Unrichtigkeit  dieser  BehaaptuDg 
aufdeckte***),  scheint  Philon  noch  mit  einer  neuen  Streitschrift 
geantwortet  zn  fasben**').  Jedenfalls  nicht  diese  letztere***},  aber 
mSglieherweise  aach  nicht  jene  ersteren  zwei  Bficher'*''),  sondern 
Tielleicht  eine  dritte,  frOhere  Schrift  des  Philon  war  die- 
jenige, welche  Cicero  in  seiner  Widerlegungsrede  des  Lacullus 
sei  es  fast  auascUiesslich,  sei  es  wenigstens  theilweise"')  benutzt 
bat  Ob  femer  Philon  wirklich,  wie  vielfach  angenommen  wird, 
ein  grosses  Werk  Qber  Ethik  nnd  Politik  in  sechs  Theileo  schrieb, 
ist  im  b&chsten  Grade  zweifelhaft**'). 


ot  iUe  Eeraelüi  mcmonam  impIoroM  gwierert  ex  eo,  videratturrte  iüa  Phüonia 
aut  ea  rmm  twi  e  Phäone  td  ex  »Uo  Aeademieo  audwiiatt  aUquoMdo.  nega- 
bat:  Pkäom»  tarnen  Kriptmn  agnoseebat:  nee  id  qtiidetit  dubitari  poterai  ete. 
Der  wnuderliobe  T«raaob  Ton  Hiciel  S.  ITSff.  19(if.  (a,  andreraeiti  A.  S38) 
dannlhnn,  daai  Aniiochoi  Hlbat  die  Skepiia  4e«  Eomeadea  ganz  im  Sinne 
de»  Ph.  aofge&nt  nnd  Tjelmefar  nur  an  «inei  Anwendong  von  itaiairintip 
in  einer  erweiterton  Bedentang  seiteai  de»  Letcteien  Austow  genommen 
habe  (du  tollte  den  mbigen  Mann  so  in  Harniscli  gebracht  haben?!),  be- 
weiit  hOchttens,  dau  Cioero  lich  in  der  Bede  dei  LncoUiu  nicht  Ton  Un- 
gaichicklichlteiteii  nnd  Widenprflohen  frei  gebalten  hat  Hiiiel  hat  nicht 
beachtet,  dau  e«  §.  IS  Tuunittelbar  nach  den  A.  889  aogef.  Worten  aus- 
drficklioh  heiest:  elti  enim  mentituTj  wonsah  also  auch  die  Wiedeiholnng 
dieiea  Vorwnrfi  6,  t8  an  deuten  i*t. 

84S)  Cic.  a.  a.  0.  8  12.  «MC  w  tenuU  quin  contra  muun  dolorem  Ubmm 
etiam  edertt,  tpti  Scnu  inieribätir.    Vgl.  I,  4,  18  f. 

MS)  WenigateoB  lieit  man  bei  Angtutan.  a.  a.  0.  III,  18,  41:  haie 
(AntioÄo)  arr^tit  iterum  arnit  et  Philo  reititit,  donee  moreretnr.  TgL  dun 
die  richtigen  Bemerkungen  Ton  HetmaDU  IL  3.  7.  Waa  Eriache  S.  19Sf. 
(Tgl.  3.  194)  nnd  betonders  EirEel  3.  S19£  SiOt.  dagegen  geltend  machen, 
gteht  nnd  flült  fa«t  durchweg  mit  ihrer  tos  Schwenke  (a.  A.  366)  wider- 
legten Annahme,  daei  Cieero  in  dem  Vorbag  dea  Lncalloa  den  HaopUuhalt 
dea  8o*oa  wiede'^egeben  habe.  Eher  kSnnte  ea  blon  auf  mflndliche  Tor- 
tiftge  gehen,  wenn  hier  6,  17  Locollua  sagt:  Pttäone  mUem  vieo  patncintum 
Aeademiae  (d.  h.  der  mittleren)  non  defmt. 

841)  Denn  die  Gegenrede  dea  Cioeio  enthUt  %o  wenig  den  Vortrag  des 
Lncullaa  wirklioh  Widerlegendee,  da«  sie  rielmehi  meiatens  nur  mit  atnmpfen 
WaSbn  k&mpft,  ja  mehr&cb  ESniribide  wiederholt,  welche  Ltranllua  acbon 
vorweggenommen  and  abgeschnitten  hat,   wie  Hiitel  8.  3S1— 3BT  zeigt. 

84S)  Wie  Hiriel  3.  897—341  will.  Denn  aach  dies  wird  lOllig  iweifd- 
haft,  wenn  dem  Vortrage  dea  Lncallus  eben  nicht  der  Sosoa  dea  Antiochoa 
sn  Qrande  liegt,  a.  Schwenke  Jafareaber.  XXXV.  S.  79. 

84«)  S.  C.  a.  A.  644. 

SiT)  Denn,  wie  Schwenke  a.  a.  0.  8.  «1  aehr  richtig  bemerkt,  Areios 
Didjm.  b.  Stob.  a.  a.  0.  p.  40ff.  H.  89,  88—41,  88  W.  sogt  nnr  (TgL  Diela 
Doxogr.  S.  70) ,  daas  Pb.  (welcher  also  dabei  anch  seineraeits  stehen  blieb, 


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K^IC 


284      Zwemnddreiftgigttes  C&p.     Die  «päteien  Fhiloe.     3.  Nene  Akademie. 

HerakleitoB  von  TyroB  war  ein  lacgjähriger  SchOler  des 
EleitoDiacbos  und  des  Pbilon  und  Freund  des  AntlochoB,  mit 
welchem  er  in  Alexandreia,  wo  er  eeinereeits  lebte  und  wobin 
Antiocbos  in  Begleitung  dea  Lucullus  ale  Proquäators  kam,  leb- 
baft  verkebrte,  blieb  der  Kicbtung  des  EleitotnachoB  treu'*^). 

Antiocbos'*^)  von  Askalon"")  war  ungewöbnlich  lange 
Zeit*^')  Schaler  dea  Pbilon  gewesen'^)  und  batte  wabracbeinlieh 
aucb  denselben  8S  nacb  Born  begleitet  und  dort  die  Bekannt- 
scbaft  des  Lucullus  gemacht  und  dessen  Gunst  erworben,  welcher 
ihn,  wie  gesagt,  in  den  uäcbsteo  Jahren  des  tnithridatiacben 
Krieges  mit  sich  nach  Alexandreia  nabm"^).    Nachdem  er  seibat 

als  wirkliche,  poutive  Fhiloaophie  bloH  die  praktische  aninerkeaueD)  falgeaia 
Eiutheilang  de«  philoBophJBchen  Tortrags  (dutiftaiv  toi  xmtä  tftlovoifün 
löyov)  in  6  Special vortr&ge  (loyoi)  aufatellte:  «(ospnmxo'e,  xtfX  öyaftwv 
%ai  NKXttiv,  ntfX  xtläti,  nt^i  ßimw,  ttoUtMÖg  aad  v*o4^tti»6s  (d.  i.  speniell« 
Moral)i  Sollte  aber  jene  H^rpothese  auch  wirklich  riobtig  tein,  ao  wttrde 
doch  der  Venach  von  Hiczel  III,  B.  S49— 492  jeuee  Oemmmtwerk  des  Ph. 
als  die  Quelle  aller  6  Bfloher  von  Ciceiot  TutcnlaDen  sn  erhftrten  immer 
noch  alB  Bohwerlicb  gelmigen  beieichnet  werden  mfleaen,  a.  ii.  A.  880, 
Daae  aber  Cicero  aaf  Grund  ebeadiesec  Eintbeilnng  seinen  andcTen  philo- 
BophiBchsD  Werken  den  Mortengiiu  ala  nfoigtxttnet  loranfiohickte,  wird 
man  Eriscbe  6.  191  und  Hetmann  I.  S.  6.  II.  S.  7  unbedenklich  zugeboi 
dQrfen;  im  Uebrigen  jedoch  hat  (nie  gegen  Hermann  tu  bemerken  ist) 
die  anadTflokliche  Angabe  Script  bist  Ang.  t.  S.  Qallieui  2,  dass  die  Vor- 
lage für  jene  Schrift  der  nporfutiiKÖc  dea  Aristoteles  geweaen  sei,  aidit 
wenigei  als  Alles  ffli  sich  (s.  d.  Litt  b.  Zeller  11',  2.  S.  «3.  A.  1).  Endlich 
die  Annahme   von   Hermann  II.  8.  7,    dass  der  Aöyos  xt^  xtiAv  dem 

4.  Buche  von  Cic.  de  finibus  ta  Grande  liege,  ersobeint  anf  alle  FUle  un- 
glaabUch,  s.  Zeller  lU',  1.  S.  Ö90L  A.  4  nxd  nuten  A.  868. 

84B)  S.  A.  241,  auch  A.  288.  Vielleicht,  wie  Bltcheler  andeotet,  ist 
er  derjenige  Akademiker,  welcher  nach  Fbilod.  a.  a.  0.  Col.  XXXllI,  4  f. 
V.  n,  entweder  70  oder  90  Jahre  alt  ward;  ßuiii(^a(y  8'  (ipsyaia^t^wt'  oder 
<ii>>t»ij«oi't'  fnj- 

249)  Eriscbe  a.  a.  0.  S.  160—170.  Orfsar  a.  A.  218.  Cbappnia 
De  Antioobi  Aacalonitae  vita  et  doctrina,  Paria  1854.  6.    Zeller  a.  a.  0. 

5.  697 — 60S.  Hoyer  De  Antiocho  Ascalonita,  Bonn  i884.  8.  (Doctordim.}, 
TgL  die  Beoc  t.  E.  Wellmann  Deutsche  L.-Z.  1884.  Sp.  1290  f.  nnd  bea. 
T.  Sohwenka  Fhilol.  Rdacb.  V.  ISSft.  8p.  412-4tfi. 

860)  Strab.  XVL  7C9.  f  lut  Lncull.  42.  Cic.  4.  Brut.  8.  Aeliw.  V.  H. 
S.H,  26.    Steph.  'Aantilmv. 

361)  Cic.  Acad.  II,  22,  69.  didieii  a^ud  fhämm  tarn  diu,  wt  comitaret 
diutius  dididtse  ntminem. 

368)  Cic.  a.  a.  0.  I,  4,  IS.  ÄtModti  magisUr  Philo.  II,  2, 4  nnd  Angaalin. 
a.  a.  O.  III,  IS,  41.  Antioehua  Fhibmig  aitditor  (i.  A.  377). 

9&t)  Lncnllna  b«i  Cio.  a.  a.  0.  II,  4,  11  ugt  zwar  nur:  fuü  Antioehut 


..>^.00' 


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Herftkleitm  von  Trros.    Äntiochoa  von  Aakftloo.  285 

früher  die  akademische  Skepsis  entschieden,  nnd  zwar  auch 
«chriftstelleriBcb,  vertheidigt  hatte''*),  war  er  doch  daraale  be- 
reits Ton  derselben  abgefallen  nnd  hatte  wiederoDi,  wie  es  scheint, 
ichrifllich,  fiber  die  onktare  Mittelstellung  I^ilons  zwischen 
Skepticiamas  and  Bklekticismns  hinansgebend,  das  eigentliche 
Princip  des  letzteren,  die  Behauptung,  dass  alle  phiJoBophiachen 
Schulen  in  allen  wirklich  wesentlichen  Stöcken  tibereinstimmten, 
bereits  aufgestellt  und  dadurch  den  Philon  zu  jener  Gegenschrift 
veranlasst,  welche  er  in  Alexandreia  erhielt,  nnd,  wie  gee^, 
mit  seinem  Sosos**)  beantwortete.    So  nnvermuthet  nun  aber 

«ecum,  ab«T  er  fQgt  sofort  biniu:  et  eriU  iam  antta  MeiMndriae  famäiaria 
Atitiochi  Seraelitut  Tgrius,  a.  A.  Sil.  Und  Philod,  BpricM  von  der  nach- 
berigen  Rflekkehr  dee  Antiochoi  nach  Athen  sui  Aleiandreia  lo,  dasB  er 
dabei  die  Mebrtabl  grebiuioht  Col.  XXS1T:  '^&^r)i<«>*-  x<>(io>^aU>Taii' 
H  'J^l>(CK»^ät<c  'y^Oy  dMsiE<t)>f £][«•'.  Halt  nMi  Beides  lOMmmen,  m 
rieht  man,  dau  beim  Aoibnicb  de«  mithridatiMben  Eiiegei  ein  Theil  der 
lOmitchgesiiuiteD  Athener  ond  Akademiker  nicht  mit  Philon  nach  Bom, 
iondern  nach  Aleiandreia  lieh  gewandt  hatte,  unter  ihm  wohl  jedenfalls 
EeiaUeitoB  von  T^ros.  Daas  A.  ent  stOter  biefaer  nachkam,  dies  her*or- 
■nheben  konnte  nnn  aber  doch  dann  nicht  tod  Interesse  mid,  wenn  er 
trotsdem  den  Laccllna  erst  dort  kennen  gelernt  hätte,  sondern  oor  dann, 
wenn  dieser  ihn  soTor  schoD  von  Bom  her  kannte  and  wirklich  erst  nach 
Aleiandreia  mitbrachte.  Dasi  bei  Cio.  a.  a.  0.  S'  13  (■-  A.  SSS)  die  Alexan- 
driner Dion  nnd  Ariston  trotsdem  soboD  als  Tertrante  des  A.  erecheinen, 
ist  damit  nieht  nnvertifiglich. 

1S4)  Cic  Acad.  II,  SS,  fl9  anmittelbar  nach  den  A.  S61  angef.  Worten: 
et  terymt  de  hit  rebtu  aadimme,  Tgl.  A.  ass  und  die  hernach  folgenden 
A.  S68  ansgesogenen  Worte,  aech  A.  SU". 

S&6)  8.  A.  237.  241.  24S.  Eble  Ueber  den  Sobob  dcB  Antiochoi  von 
Askalon,  Offenbnrg  1847.  8.  steht  mir  nicht  sn  Gebote.  Die  schon  A.  !48 
erwUuite  Venanthoag,  vx  der  aach  Zetler  S.  607 f.  A.  7  am  Heilten  bin- 
neigt  (b.  jedoch  A.  268),  tod  Erisohe  8.  168—170.  iKff.  nnd  Uirsel 
8.  SCI— 279,  dass  Cicero  aus  dieser  Schrift  den  Vortrag  des  Lacnllns  (Acad. 
II,  fi,  13—19,  6S)  gecogen  habe,  ist,  wie  dort  gleich&lls  achoo  bemerkt 
ward,  von  Schwenke  Ph.  Bdecb.  IV.  1884.  Sp,  878.  Jnhresber.  XXXV. 
8.  79  genOgend  widerlegt,  wie  denn  Hirsel  8.  270  selber  wenigsteiks  die 
UCgliohkeit  zogiebt,  es  kOnne  nach  eine  andere  Schrift  des  A.  gewesen 
sein.  Gerade  wenn  Hirsel  deria  Kecfat  haben  sollte,  dass  die  Quelle  ein 
sich  Aber  mebfere  Tage  eratjeokender  Dialog  war,  welcher  demgetnOas 
auch  in  mehrere  Bacher  serfiel.  kann  der  8oso«,  der  allem  ADscheine  nach 
(b.  A.  S42)  nur  ein  Book  nmfaaste,  diese  Quelle  nicht  gewesen  aeb,  mid 
fibeidies  „findet  eine  Polemik  speciell  gegen  Philon  in  dem  gansen  Vor- 
trage kaum  Statt".  Und  damit  wird  auch,  wie  Schwenke  am  erstaren  Orte 
3p.  878  f.  bemerkt,  „dei  ohnehin  sehr  gewagten  Termothung  der  Boden  ent- 
legen, mit  welcher  Hiiiel  B.  270-378  dn  Titel  Sopos  su  eikl&ren  sacht". 


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286       ZweränddreiKugBleB  Cap,    Die  BpUeren  Phüoa.    S.  Nene  Akademie. 

aonach  anch  diese  seine  Sitmesändeniog  eintrat'^'*),  war  eie 
doch  ohne  Zweifel  echon  lange  ia  ihm  vorbereitet  *^'),  indem 
nicht  bloss  der  natürliche  Verlauf  der  Entwicklung,  welche  die 
skeptische  Lehre  der  Akademie  gekommen  hatte,  zunächst  anf 
jene  schwankende  Stellung  Philons  und  ebenso  naturgemäss 
weiter  hinaus  über  ein  solches  Schwanken  drängte*"),  sondern 
auch  seine  eigne  überaus  friedfertige  GemOthsstimmung'^)  nicht 
wenig  dabei  in  Betracht  kam.  Auch  wird  es  wohl  nicht  ohne 
Einfluss  auf  ihn  geblieben  sein*'*''),  dass  er  neben  Philon,  wie 
wir  sshen'^*),  auch  den  Stoiker  Mnesarchoa,  einen  Vertreter  des 
Ton  dessen  Lehrer  Panaetios  eingefQhrten  eklektischen  Stoicis- 
mus*"'')^  gehört  hatte,  daher  denn  Antiochos  in  der  Folge  auch 
gerade  eine  Uenge  stoischer  Lehren  mit  besonderer  Vorliebe 
aufnahm  "^'^  und  seinen  Sosos  gerade  nach  einem  Stoiker,  seinem 
LaudsmaDne,  betitelte^^}.  Jedenfalls  machte  er  sich  nunmehr  die 
Bekämpfung  des  Skepticiamus  zu  seiner  eigentlichen  Lebena- 
aufgabe*"),  und  zwar  mit  einem  solchen  Erfolg,  dass  die  Anhalter 

2M'>)  Vgl.  Mich  CatoloB  b.  Cio.  a.  &.  0.  11,  19,  68.  memtn*  emm  Änti- 
ochvm  ipsvm,  cum  annc«  nultos  aUa  senaisttt,  nmuloc  ciaum  est,  tmtmlia 
datititst. 

866)  ImmeTbin  hatte  er  im  Geist«  derselben  anch  icbon  tuflndlioh  mit 
Pbilon  diipaürt,  Cic.  a.  a.  0.  II,  31,  111.  iUam  .  .  .  r^prtiteiitioMm  AiUtodti 
.  .  .  qua  ealebat  dicere  [Aniiodmi]  PhHontm  maxime  perturbiüum.  Der 
eigentliche  Brach  tiat  freilich  bei  A.  erat  mit  dem  Empfange  toq  Pbiloni 
Streibcbrift  in  Aleiandreia  in  Tage. 

8ST)  S.  darabec  Zeller  S.  &SOf.  M&ff. 

£58)  S.  A.  Sil. 

S66^)  Vgl.  Krieche  S.  Iflflf. 

VA)  A.  e.  Cbappaia  S.  4.  A.  4  ist  freilich  geneigt  die«  ta  beiweifeln, 
and  in  der  Tbat  nicht  ohne  allen  Grand. 

260)  8.  A.  4. 

261)  Cic.  Acad.  IE,  48,  132.  ofppdlabatur  AeaätmicM,  erat  qiädtm,  n 
perpauea  vwtavüiet,  gemianiisintu  Stoient.  S2,  69.  eadem  dicü  qvae  Stoief. 
46,  137.  Aeueeidem.  b.  Fhot.  Cod.  21S  (9.  A,  496).  Plnt.  Cic  4.  Sei.  Pjrr. 
I,  185.  Genauere«  s.  b.  Zeller  8.  603  ff.  (ygl.  S.  602.  A.  6).  Wenn  daher 
Einige  mit  ihm  aogar  tohon  die  fSnfte  Akademie  beginnen  lieeien  (a.  C.  9. 
A.  663),  Andere,  wie  Cicero  (s.  A.  S64.  S6T.  269.  STT),  die  Akademie  aeit 
dem  Eindringen  des  Skepticiamaa  dnrcb  Arkeailaoa  als  die  nene  nnd  wahre 
betrachteten  und  den  A.  folglich  wieder  inr  alten  rechneten,  wird  ea  daa 
Riohtigate  aiin  diese  Periode  die  mittlere  und  die  eklektische  von  Philon 
and  beeonden  A.  an  die  neae  ni  nennen. 

262)  8.  A.  88—84. 

S«3)   Cie.  a.  a.  0.  98,  69  nnmittelbar  naeb  den  A.  864  angef.  Worten: 


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Antiochoi  von  Aakklon.  287 

der  Akademie  fast  durchweg  auch  die  seinigen  worden'"),  und 
daas  auch  in  der  Folge  die  Schale  als  Ganzes  nie  wieder  zut 
Sbepeis  znrüc^ekehrt  ist  So  kam  denn  auch  die  Leitung  von 
ihr  nicht  lange  später,  vermuthlich  aber  doch  erst  nach  Philons 
Tode,  in  seine  Händ«^,  so  dass  Cicero,  der  Qbrigeos  der  Richtung 
Philona  getreu  blieb***),  aber  doch  von  Antiochos  mit  grosser 
Hochachtung  und  Verehrung  spricht**')  und  seine  Schriften  yiel- 
fach  ausgebeutet  hat^^,  schon  79/8  ihn  in  Athen  ein  Halbjahr 

et  idem  hoee  tum  acrim  aeeutatnt  in  unectute  quam  atäea  defentitaverat. 
Aognatin.  c.  Acad.  n,  6,  16.  mAiI  .  .  .  magii  defendebat  quam  verum  perei- 
pcre  po$te  lapietttem. 

264}  a  das  aDsdrückliche  ZeagnÜB  von  CJc.  a.  a.  0.  4,  It  (a.  A.  241): 
Uta  philoet^ahia,  quae  nunc  prope  dimitea  rmocoCwr  (nämlich  darch  Cicero, 
Tgl.  N.  D.  1,  ft,  11  f.  Zeller  S.  610.  Ä.  1).  Vgl.  such  Aene«id.  a.  a.  0. 
(a.  A.  486).  Der  Yereuch  tod  Hirzel  111.  S.  2S7— 200  (vgl.  II.  8.  818.  819) 
tn  Eeigen,  daai  EndorOB  und  AreioB  Didjmoi  nicht  toq  Antiocboa,  sondt-rn 
TOD  Philon  au^«gaiigen  seien,  wetcfaer  auch  schon  maeBenhaft  stoische 
Lehien  sich  angeeignet  habe,  ist  miBBlnngen,  e.  Natorp  Forschnngen 
S.  802  ff.    Seh  wecke  Ph.  Bdsch.  a.  &.  0.  Sp.  876  f.  und  nnten  A.  4B6.  499. 

286)  Lebrrorbfige  hatte  er  freilich  schon  frOher,  aber  doch  wohl  nur 
in  Born  und  Alexandreia,  gehalten,  Cio.  Aead.  II,  22,  69.  numgaam  a 
Philone  diteettit,  niti  potUngyam  ^e  coepil  gut  se  aadirent  habere. 

266)  S.  bea.  N.  D.  a.  a.  0.  Acad.  I,  4,  18.  12,  43.  46.  II,  SO,  64 ff. 
22,  69.  Off.  111,  4,  SO.  Ja  er  schl&gt  sogar  gern  eine  noch  acbärfeie 
skeptische  Tonart  an  (Acad.  II,  84, 78.  S4,  lOS.  S6, 113,  Tgl.  Hinel  S.9B9f.), 
freilich  nur  nm  anf  diesen  im  geraden  Oegenaats  zu  A.  namentlich  aas  den 
Widersprüchen  der  verschiedeocn  Philosophen  onter  einander  hergeholten 
Skepticiamns  ganz  den  gleichen  EklekticismuB  mit  dem  des  A.  sn  begrflndea, 
a.  Zeller  S.  661  ff. 

367)  Cic.  Acad.  I,  4,  13,  quid?  ergo,  inquam,  Antiocho  id  magie  lica- 
erÜ,  fiostro  famüiari,  remigrare  in  domunt  veterem  e  nora  quam  ndbia  in 
nooam  e  vetere.  II,  86,  IIS.  eo*  negati»,  Antiocfut»  inpriniia,  qui  me  valde 
moeet,  veJ  qaod  amavi  hominem  aicut  iüe  me,  vel  quod  ita  iudieo,  politiesim-um 
^eetey  et  aeutimmum  Mnmwm  nostrae  vtemoriae  philosopiiorum.  Leg.  1, 21, 64. 
prüden»  et  acutus  et  in  mm)  genere  perfectus  mihique  .  .  .  familiarie.  N.  D. 
I,  7,  16.  hontmem  inprimie  acutum.    Vgl.  A.  269. 

268)  Wenn  auch  die  bei  dem  Vortrag  des  Lacullns  benutzte  Quelle 
schwerlich  der  Sosos  war  (s.  bes.  A.  266),  so  hat  doch  Hirzel  III.  S.2G6— 2T2, 
wie  es  scheint,  wirklich  gezeigt,  dashadiesem  Vortrag  ein  Dialog  des  A. 
TOD  der  oben  A.  266  beieichoeten  Begeh  äffe  nheit  za  Grande  lag,  und  mOg- 
lieh  wäre  es,  worauf  Zeller  S.  597f.  A.  7  verfiel,  dass  die  Kavotmä 
(s.  A.  274)  diese  Schrift  gewesen  seien.  Die  einleitende  Enfthlong  i,  11  f. 
dagegen  siebt  in  der  That  so  ans,  als  sei  diese  allerdings  ans  dem  Sosos, 
doch  erhebt  Schwenke  Jahreaber.  XXXV.  S.  79  ein  sehr  beachteoswerthes 
Bedenken  dagegen,  ob  Cicero  Überhaupt  das  OanEO  derselben  ans  einer 


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286      ZweiunddreissigBte*  Cap.    Di«  BpU«tai  Pbiloa.    3.  Nene  Akademie. 

hgrte***)  nnd  sugleioh  aoch  Atticua  mit  ihm  in  Verkehr  ira.t"'^. 
Hierauf  begleitete  er  den  LdcuIIub  ron  Neuem  in  den  mithridatiscben 

Schrift  des  A.  entlehnt  hat,  *g1.  auch  schon  Etische  8.  189  ff.  192  f.  Ent- 
tprechend  Teifbhr  LeUtMer  in  der  iweiten  Bearbeitang  der  Aeaäemiea,  wo 
Vano  au  die  Stelle  des  Locvllm  bat;  die«  ngt  er  aelbit  ad  Att.  XIU,  19,  S. 
gud«  tratU  contra  äxniitZ))^«:«'  pratclare  eolUcta  ab  Anliocho,  Varroni  dedi. 
Vgl.  Kriache  S.  196—200.  Aach  in  den  Topica  C.  !-'20  folgt  denelbe 
ihm,  wie  Walliea  De  fontibuB  Topicorum  CiceroniB,  Halle  1878.  8.  wahi- 
icheinlich  gemacht  hat;  ob  aber  einer  Schrift  oder  nur  einer  Vorleinng 
TOD  ihm,  iet  iweifelhaft,  b.  Zeller  a.  a.  0.  Daas  im  4.  nnd  &.  Bnch  de 
fimlmi  ein  Werk  dee  A.  beiraUt  iet,  tut  Hadvig  klar  gestellt;  yom  6. 
•agt  ea  Cicero  deuttioh  genug  lelbet  8,  8.  ft,  14.  «,  1«.  S6,  76.  87,  81;  und 
Hirzel  II,  S.  8.  620—088  hat  wohl  richtig  goBehen,  daa«  e«  anoh  vom 
Anfange  dicBea  Bucba,  aber  uioht  rom  SchloMe  dea  4.  (97  ff.,  74—80)  gilt, 
und  daBs  ferner  auch  daa  2.  nebet  I.  g.  17—20  ane  dem  irtmlirben ,  Ter- 
mutblicb  ««^1  tdds  betitelten  Werlke  gefloeeen  sei.  Freilich  mtlBete  dann 
daatelb«  beiher  auch  die  Logik  nnd  Phyük  behandelt  haben.  Wae  für  die 
ZorQokführung  von  dt  fato  auf  A.  Ihm  am  Hdiiteu  in  Bpreohen  «cbeint, 
bat  Qercke  Cbrjuppea  S.  698  knn  nnd  gut  hervorgehoben ;  es  sind  die 
§§.  81  (h.  A.  280)  and  44;  inde«Ben  pMat  dar  erstere  ebeuBo  gni  auf  Den- 
jenigen, der  vielmehr  ohne  Zweifel  (e.  C.  2.  A.  e&l)  die  wahre  Quelle  war, 
n&mlich  auf  Kleitomacho«,  und  der  letitare  aoch;  denu  weoigetems  in 
Betng  auf  die  Catsrlehre  hatte  ja  schon  Kanieados  (b.  Cic  Fln.  JII,  11, 41. 
Tnac.  V,  41,  120,  vgl.  Birael,  11,  2.  a  648)  v«n  den  Stoikern  nnd  den 
Peripatetikern  tn  benessea  gesucht,  wenn  auch  uickt  „twrbu  eo»  Mm  re 
dwidere",  so  doch  „mmmm  re  gHam  verhit".  Auch  hinsichtlich  der  TnBca- 
lanen  endlich  kann  man  vielleicht  darüber  sweifelhaA  sein,  ob  die  sich 
auf  III,  S&,  69  grOndenden  AaiprQche  des  A.  auf  das  S.  nnd  4.  Buch  dnrch 
die  gewichtigen  Oeguibemerknngeu  von  Hiriel  111.  S.  488—446  schon 
endgültig  beseitigt  sind,  ludesaeu  sind  hier  wobl  Aberhaupt,  wie  schon 
C.  29.  A.  220  bemerkt  ward,  nicht  durchlaufende  Quellen  aniunehmeD. 
Jedenfalls  aber  kOnnen  die  ünteTinehungen  von  Hojer  Ober  den  Einflues 
des  A.  auf  Cicero  und  die  ganse  Folgeseit  cwai  wohl  ala  ein  sehr  schBte- 
bares,  wenn  auch  «ehr  mit  Vorsicht  tn  gebrauchende«  Material  far  kOnfdge 
ForBchangen  dieser  Act  gelten,  jedoch  ihr  unmittelbares  ErgebaüsB  in  Beng 
auf  Cicero,  wonach  dieser  in  allen  seinen  moralischen  Schriften  (mit  Aus- 
nabme  von  Off,  1.  II.)  nnd  in  den  Legg.  mehr  oder  weniger  von  jenem  ab- 
h^gig  sein  soll,  auch  im  S.  B.  der  OfSoien,  ja  sogar  auch  in  den  skepti- 
schen Partien  der  Aoademic»  (denn  in  der  Gegenrede  des  Cicero  wider 
LnculluB  soll  nur  eiaigeB  Wenige,  wie  §.  128.  137  aus  Eleitomachoa  ein- 
gemischt sein,  B.  S.  8  f.  A.  1),  «indJediglich  geeignet  das  tiefste  Hisstrauen 
gegen  die  Methode  des  Terf.  oder  wenigstens  seine  Anwendnngsart  der- 
Helbeu  einsnäOBsen.  Uud  auch  denen  weitere  Ansicht,  „A.  habe  in  einem 
grossen  dogmatischen  Werk  die  Meinungeu  Bämmtlicber  froherer  Philo- 
sopbea  aber  alle  Tbeile  der  Philosophie  zusommengefaeat,  nns  sie  mit 
denen  Flatoni  in  vergleichen  and  als  wesentlich  übereinstimmend  sn 
erweisen,  und  dieses  Werk  sei  in  der  Folg«  thails  munittelboc,  theils  mittelbar 


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Krieg"*)  Qnd  schildert«  später  in  seiner  Schrift  stcpl  O'cräv  die 
Schlacht  bei  Tigranocerta  (69)  allem  Aoachein  nach  als  Augen- 
zeuge*"). Nicht  lange  nach  dieser  Schlacht  aber,  frObesteiis  68, 
aber  ancb  wohl  nicht  später  als  67,  starb  er  in  Folge  der  ans- 
gehaltenen  Strapazen"*).     Aosser   den   genannten  Schriften  ron 

durch  die  Aanllge  des  Areios  DidymoB  ond  Aoderer  aehi  viel  benutzt 
worden  (am  mit  Schwenke  Ph.  Rdacb.  V.  8p.  413  ta  reden),  ist  in  der 
fibrigens  nnToUendeten  Arbeit  dsi  Verf,  nicht  entfernt  bewieBen  nnd  in 
dieser  GeHtalt  (im  Debrigen  vgl.  allerdinga  z.  B.  Zeller  8.  30»f.  A.  4) 
ancb  Bcbwerlich  beweisbki  und  richtig.  Damit  boH  nicht  geleugnet  werden, 
duB  der  TerBoch  Ho;erB  S.  9 — 11  (vgl.  S.  SO)  auch  daa  8.  Bach  de  finibu* 
auf  A.  EorScktufahren  Beachtung  terdient,  JedenfallB  ist  die  Frage  nach 
detseo  Ursprung  noch  nicht  spruchreif.  Dttas  ich  die  Behauptung  von 
Dsener  Epicurea  S.  LTIIf.,  A.  habe  gleich  Poseidonios  einen  IlQOtecxiiiint 
geBchrieben,  in  welchem  der  von  jenem  ihm  als  Vorbild  diente,  und  aus 
dieBem  habe  Cic.  Tnno.  V,  39,  83—41,  HO  wie  ans  dem  des  PoaeidonioB 
V,  S4,  68 — S8,  8S  entnommen,  nicht  fBr  richtig  halte,  erhellt  ans  C.  SA. 

A.  sia.  217.  aao. 

269}  Cic.  Brot.  91,  915.  CHm  venittem  Alhenai,  sex  metuii  cum  An- 
ImkAo  veterit  aeademiae  nobüittimo  et  prvdtntia»imo  phüoaopho  fui  ete. 
Fin.  T,  1,  1.  cum  audistem  Antiothum  .  .  .  ntm  M.  Pisone  in  eo  gymnMio, 
quod  Ptohmaeum  vocatur  (A.  lehrte  also  nicht  mehr  in  der  alten  Till«  der 
Platouiber,  offenbar  weil  diese  von  Sulla  zerttffrt  war]  unaque  nobitcum 
Q.  fraier  d  T.  Pomponius  Luciusque  Oieero  frater  noiter  cognaUone  pa- 
tnielü  ttc.    Flut  Cic.  4. 

S70)  Cic.  Pin.  a.  a  0.  Leg.  a.  a.  0.,  wo  AtticuB  sogt;  Antiocho  fami- 
liari  meo  (magitlro  enim  non  audeo  dicere) ,  gwteum  vixi  et  gut  me  ex  noitria 
paene  conveltit  hortulü  dedweUqtte  in  Aeademiam  perpoMeuiis  pattibue.  Aach 
Tvro  horte  ihn,  Cic.  Acad.  I,  S,12.  Aagaatin.  Civ.  D.  XIX,  3,  S,  und 
nicht  das  allein,  sondern  er  bekannte  aicb  aoch  in  ihm,  Cic.  ad  Att. 
XIII,  12.  19.  26.  AngUBtb.  ebendas.  XIX,  1—8,  vgl.  Cic.  Bpist.  IX,  8. 
Zeller  S.  669  ff.  Erat  in  diese  ap&tere  Zeit  vom  Leben  des  A.  fielen  ohne 
Zweifel  aoch  seine  Sendungen  oder  seine  Sendnng  nach  Rom  und  an  die 
Feldherm  in  den  Provinten,  Philod.  a.  a.  0.  Col.  XIV,  8  v.  n.  «ef«ßt<v>iM> 
*  •  <tft>  ti  ■P(rfpij<»   »>1  «<?>ö<e>  ii»<üe   ^>  rtcft   i<a>p);<AH>s  ntptr- 

271)  Cic.  Acad.  II,  2,  4.  tum  leetim  et  quaeelor  habuä  et  poet  aliqitot 
(HHHU  imperator.  19,  61,  wo  Lncollns  sagt:  hacc  Antiochw  fere  et  Alexan- 
dreae  tvm  et  muUü  oums  post  multo  ttiam  adteeerantiue ,  in  Syria  cum  eiset 
mec%m,  pawlo  ante  juani  mortuu»  ett.    Ausserdem  b.  A,  273. 

278)  Plni  Lncall.  28.  Tavnjc  *^S  l"'XV  'j*"*!"«  ö  ^tliaoipot  If  t^ 
itIQl  9täv  rcqtc  fi*i]<rfi'zlc  ov  giijaiv  äUi)*  ItfmtQtixfrtu  toutvzjjv  xov  ijUar. 

278)   Philod.   a.  a.   0.     h   tu   <M[>»osoi<af.O?    Atvtim    .Jm»i<ö1>1d. 

tmvy.  Vgl.  A.  271.  Seine  Gebort  ist  daher  schwerlich  nach  130,  ver- 
matblich  etwa*  frflhet  zu  setien. 

Bdiuiu.,  gilMh.-iUx.  Utt-eMob.  11.  19 


200      Zweinnddreietigstea  Cap.    Die  ip&teren  Philos.    3.  Nene  Akademie. 

ihm  werden  noct  zwei  ausdrOcklich  bezeichnet,  nämlich  die 
Kavovixä"'')  und  eine  andere,  welche  er  zum  AUermindeBten 
6  Jahre  nach  der  Abfassung  des  Sosos*")  dem  Q.  Lucilius  Baibus 
zusandte,  und  in  welcher  er  seine  Hauptbeweiae  fOr  jene  angeb* 
liehe  Uebereinstimmung  der  Stoiker  und  Peripatetiker  mit  den 
wesentlichsten  Punkten  der  platonischen  Lehre  Obersichtlich  zu- 
sammengestellt hatte*^^).  Der  ganze  Standpunkt  des  Antiochos 
war  übrigens  nur  dadurch  möglich,  dasB  er  bei  seinem  Beatreben 
den  ursprünglichen  Platonismus  herznetellen *")  sich  dennoch 
nicht  an  Piatons  eigne  Schriften  hielt,  sondern  an  Xenokrates 
und  Polemon  und  die  Dialoge  des  Aristoteles"^).  Auch  in  seinem 
Eklekiicismus  blieb  femer  noch  immer  eine  starke  Dosis  von 
Skepsis  zurQck,  namentlich  gegenüber  der  Naturphilosophie"^ 
und  derselbe  ist  auf  dem  Gebiet  der  Ethik  nur  eine  Erweiterung 
und  Modification  derselben  Behauptung,  welche  in  Bezug  auf  die 

STt)  8.  die  beiden  Fragment«  li.  Sex.  Halb.  VII,  !01.  'At^ioiot  i  vni 
tijf  'ATttidriiliut  if  Stvxiif<j>  -cmv  Kavavitiöv  h.  i.  1.  und  162.  An  ereterer 
Stelle  berilckeicbligte  er  aogar  dea  Arzt  and  eUektiflcben  Epikureer  Askle- 
piadei,  an  letzterer  gchliesst  et  sieb  an  ChrjBippoB  an,  b.  Kriecbe  S.  167. 

STfi)  Mit  welchem  Krieche  S.  16B  f.  nnd  Zeller  S.  69T.  A.  7  icbon 
deaekalb  sie  nicbt  für  einerlei  halten  durften,  überdies  s.  d^^en  Hiriel 
III.  8.  873  f. 

276)  Cic.  N.  D,  I,  7,  16,  tum  Cotla  „si"  inquit  „Über  Aittiocki  nostri, 
qui  ab  eo  nup^  ad  hmie  Bdlhum  müatta  est,  cera  loquilwr,  nAil  est  quod 
Fisonem,  famüiartm  luvm,  detidereg:  Anliocho  enim  Sfoici  et»m  Peripate- 
tieis  re  coneinere  eidetitur,  verbü  dücrepare:  quo  de  libro,  Balbe,  velim 
sein  quid  sentiat"  etc.  Ich  denke  mit  Scboemann  t.  d.  St.,  dasB  dies 
Bacb  dem  Bolbas  aocb  gewidmet,  und  Bchlieeae  dajraas,  dasB  ea  eine 
ceropendiOBe  Darstellung  war,  wie  sie  aicb  für  einen  rCmiacheo  Leser 
eignete. 

277)  Cic.  Acad.  I,  4,  18  (b.  A.  267).  IS,  48.  II,  22,  Ö9f.  Fin.  Y,  3,  7. 
Sei.  Pjrr.  I,  235.  fit[Sci*vvfv  Sit  auiiä  nXätain  %tliai  li  jäv  XiiaixiDv 
iöypate.  Angnatin.  {ohne  Zweifel  nach  Cic.)  c.  Acad.  II,  6,  15,  III,  18,41. 
Antiochu»  Philonis  aiiditor  .  .  .  gut  tarn  veluti  aperire  cedfntibus  htutibua 
portal  coeperat  et  ad  Flatonis  auctoritatem  Academiam  Ugesque  revocare 
(vgl.  Zeller  S.  694.  A.  2).   Flut.  Luculi.  42.   Brut.  2  (b,  Zetlar  ebend.  A.  S). 

278)  Cic.  Acad.  I,  4,  16ff.  II,  45,  137.  ArisloUUt  aut  Xenocratet,  quoa 
Antütdutt  sequi  tohbal.  it,  148.  mim  gvidharum  probat  noiter  Antimhus? 
ille  vero  n«  trutiorwa  quidem  twnvm:  u6i  enif»  aut  Xenocraten  sequitur  , . . 
aut  ipsum  Aritlotelem  .  .  .9  48,  186.  scripta  Polemonis,  quem  AnOodiua 
probat  maxime  (vgl.  Fin.  V,  6,  14).  8.  anch  5,  15.  44,  136.  PluL  Comp. 
Cim.  et  Luc.  1.  Hiriel  IIL  S,  242  f.  A.  1.  S.  4T9ff.,  Tgl.  aach  Kriaohe 
S.  168. 

279)  S.  Hirzel  III.  8.  275—279. 


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AriBtoB.  291 

Moralpriocipien  der  Peripatetiker  und  der  Stoiker  bereits  Earaeades 
aufgestellt  und  zu  erhärten  gesucht  hatte*^. 

Aristos,  der  Bmder  und  Schüler  des  Antioehos,  neben 
welchem  er  allerdings  auch  noch  mehrere  andere  Philosophen 
gehört  hatte**'),  befand  sicli.mit  diesem  zur  Zeit  der  Abfassung 
von  dessen  Sosos  in  Alezandreia**')  und  ward  dann  später  auch 
dessen  Nachfolger  in  Äthen*^.  Hier  hörte  ihn  einige  Jahre 
nach  68  Brutus*^),  ferner  Cicero  51  als  Proconsul  und  50  als 
Imperator^.  Nicht  viel  später  seheint  er  gestorben  zu  sein, 
denn  44  nach  Caesars  Ermordung  hörte  Bmtas  nicht  etwa  aufs 
Neue  ihn,  sondern  den  Theomnestos*^,  der  also  wohl  sein 
Nachfolger  war. 

Ueber  Dion  von  Alezandreia  s.  C.  33.  A.  235—238,  Ober 
Ariston  und  Eratippos  nnten  A.  341  ff.  355 S.  Andere  Schüler 
des  AutiochoB,    wie  Apollas    aas   Sardes,    Menekrates   von 

SSO)  S.  A.  S68  Qiid  die  AaBfahnrngeii  Ton  Hirse  1  (welcher  daher  mit 
Recht  die  beaondere  Art  des  DogmatiuuoB  von  A.  in  der  Ethik,  der  &acb 
fQr  ihn  «ichtigiten  Diiciplin,  nur  ali  die  Eehraeite  von  der  Skepeia  des 
Karnendes  beieichnet)  U,  2,  8.  648  f.  639.  Daher  Bcbloas  er  sich  denn  auch 
in  der  Methode  der  Clnsnificiniiig  der  vericbie denen  Aiuichteo  Aber  dag 
höchste  Out  vOllig  an  EarneadeB  an,  Cic.  Fiu.  V,  6ff.,  leff.  Carneailea 
nobü  adhibmda  divitio  est,  qua  noster  Antiochm  libenter  uti  aolH  etc. 
Tgl.  Hojer  3.  1  ff.  Dfua  wOrde  aacb  de  fat.  li,  81.  ta,  44  itinunen,  wenn 
wirklich  er  der  Ffihrer  des  Cicero  in  dieser  Schrift  gewesen  sein  «ollte, 
waa  aber  Hchwerlich  der  Fall  ist,  s.  A.  268. 

381)  Pbilod.  I.  A.   Col.  XXXV.    äMov<it>ac   ii    talxtg   (<aiDli)vf(n><o>e 

!B2)  Oic.  Acad  II,  4,  IS,  wo  Lucnllu  «agt:  itaque  compturis  ditt  ad- 
hibito  Beraclito  doctisqve  compluribu»  tt  in  eis  AntiotM  fratre  Ariato  et 
praeterea  Arittone  et  Dione,  quibua  ille  »eamduM  fratrtm  plurumwn  tri- 
huebal,  tnwitui»  tempori»  in  hoc  una  diiputatione  coMumpsimiM.  Vgl. 
A.  S6S. 

SeS)  Philod.  a.  a.  0.  unmittelbar  tot  den  A.  381  angef.  Worten:  iqv 
m  äunqtpii^vy  sOio«  HisHi^axo  äititph^sy  ^v  "^»O  fMi^^^iji^C  'AqiatQS. 

884)  Cic.  Brut.  87,  883.  Acad.  I,  8,  JS,  tgl.  Tote.  V,  8,21.  Plnt. 
Bmt.   3.    Nul   T^v   viav   xal   ^iari*  liya/iEvi]*  'A*aSi)(inav  c4  ndv«  xfoaii- 

loviii,v,  giHiOv  m  «al  tviißiatijv  töv  ä3rlipcii  avvov  nixoiriitlvas  Afiexo*, 
Üv3ga  Tg  fiiv  Iv  löyoi;  ?£(i  «011(0»  ipiloaöipai«  liutSfitwot,  iviaiitf  Si  %bI 
nf(c6tritt  mfe  npidtoi;  häiullov.    üeber  die  Zeit  b.  Erische  S.  168. 

38fi)  Cic.  ad  Att.  T,  10,  5.  led  multum  ea  philoK^hia  nirntm  deonum, 
n  gttidein  est  in  Aritto,  apttd  quem  eram.    Tnac.  a.  a.  0.  23. 

888)  Fiat  Brat.  94  (Tgl.  A,  S44).  Anch  Philostr.  V.  B.  I,  6  erw&hnt 
denselben. 


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292      ZweioaddreiMJgiteB  Cap.    Die  Bp&t«reti  Philos.    8.  Nene  Akademie. 

Methyrnua,  Mnaseas  aus  Tyros"''),  sind  fQr  uns  blosse  Namen. 
Andera  steht  es  allerdings  mit 

Derkyllidee,.Ton  dem  wir  aber  nicht  wissen,  ob  er  gleich- 
falls TOD  ÄntiochoB  ausgebildet  war,  ja  nicht  eiomal  genauer, 
welcher  Zeit  er  angehörte,  nur  dass  er  Termuthlich  älter  als  der 
besonders  unter  Tiberius  wirksame  Thrasyllos  und  spätestens 
ein  Zeitgenosse  Yarroa  wai*^).  Wohl  jedoch  kennen  wir  von 
ihm  eine  sehr  umfassende,  mindeetena  11  Btlcher  enthaltende 
erläuternde  Einleitungaachrift  in  das  Studium  Platons***), 
aus  welcher  wohl  auch  zwei  uns  erhaltne  astronomische  Bmch- 
stocke  stammen'^. 

2B7)  Philod.  1.  A.  Col.  X.XX1V.    tflur  9'  avxov  fitt#<t]>tal  «B«oU<äE> 

Vidleicbt  gehCrteo  za  denielbeD  auch  Demetriog,  welcher  am  Hofe  ron 
PtolemneoB  XI  Auletee  lebte  (Lnkian.  de  calamD.  16)  und  der  unwflidige 
Pbilostratoe  gleichfalU  aus  Alexandreia  (Flut  Anton.  80). 

2B8)  Albin.  laag.  in  Fiat.  4  kommt  in  dem  Beriebt  von  den  Tertchie- 
denen  Ansichten  daiOber,  mit  welcher  Schrift  oder  welchen  Schriftea  mau 
die  LectQre  Platons  beginnea  aolle,  auch  auf  Diejenigen  in  sprechen,  welche 
deeaen  Werke  in  Tetralogien  theilten  und  die  ertte  dieser  TetralogieD  aoe 
EutbyphroQ,  Apologie,  Eriton  mid  Pbaedon  EuaammenBetzten :  latiiijE  ti,e 
äöiijS  fial  jlffntiXiaTjs  mdI  SeäovXlog.  Schon  die  Vonustellung  des  Der- 
kyllides  tpricht  daftlr,  daaa  er  der  Aeltere  war.  Obendrein  aber  cttirt 
Tarr.  L.  L.  VII,  ST  den  Phaedon  mit  Plato  in  quarto  (d.  i.  libro),  hatte 
also,  wie  Bchon  Vettori  Var.  lecL  XVIII,  S  und  nenerdinga  Martin 
Theonia  Smyrnaei  über  de  astronomia,  Paris  1S40.  8.  S.  78—74  und  Chtiet 
Fhiton.  Studien,  MOncben  18S6.  4.  S.  6  f.  (Abhh.  der  Hanchner  Akad., 
phil.  CI.  XVII.  S.  4&&f.)  erkannten,  bereits  eine  Anagabe  Platooe  Tor  ücb, 
in  welcher  dieser  Dialog  die  vierte  Stelle  einnahm.  Hiernach  kann  et 
kaum  einen  Zweifel  leiden,  dass  diese  Ausgabe  von  Derkjllides  war  nnd 
Thraa;lIoB  dessen  Tetralogieneintbeilong  dergestalt  abemahm,  daBB  er 
weoigstena  die  erste  Tetralogie  genau  bo  beibehielt,  wenn  er  aach  die 
folgenden  zam  Theil  andere  lOBammengeaetit  haben  mag. 

289)  Die  nach  dem  eben  Bemerkten  in  Bhnlicher  (aber  fireilich  anch 
nnr  ähnlicher)  Weise  eine  Ergänzung  ta  seiner  Ansgabe  war  wie  bei 
Andronikoa  (s.  A.  SSO  ff.}.  Prohl.  in  Fiat.  Tim.  7  B  berichtet,  er  habe  den 
nngenannten  Vierten  bei  Plat.  Tim.  IT  A  auf  Piaton  selbst  gedeutet,  nnd 
Porphjrr.  b.  Simptik.  in  Aristot.  Phjs.  I,  9.  f.  &4^  (p.  S4T,  81  ff.  Diele,  vgl. 
f.  B6'.  p.  886,  81  ff.)  theilt  aus  dem  1 1.  B.  (iv  im  iä  tije  niäxaroe  ^do- 
coifüis)  einen  »ehr  wichtigen  Anszng  mit,  welchen  er  dort  ans  der  Schrift 
von  Platons  Schiller  Hermodoroe  in  Bezag  auf  Platons  Aaffoaattng  der 
Materie  gegeben  hatte.  Vgl.  Snsemihl  Plat.  Phil.  U.  S.  498.  S.  ftlS. 
A.  1647.   8.  528  f.  Ä.  1671. 

290)  Ein  l&ngeres  bei  Theon  t.  Smjma  p.  198,  9  —  SOS,  7  Hiller:    h 


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.3IC 


Derkjllidefl.    Endoros  tod  Aleiandreia.  293 

Eudoros*")  Ton  Alexandreia***)  reicht  bereits  in  die  Zeiten 
dea  Angastua  hinein*"),  Bchrieb  aber  doch  andereraeit«  schon 
Tor  der  Epitome  des  Areios  DidjmoH*^)  eein  in  dieser  stark 
benutztes***)  encyklopaedisches  Werk,  „in  welchem  er  die 
gesammte  Wissenschaft  problematisch  behandelt  hatte,  d.  h.  Über 
die  Fragen,  mit  denen  es  die  verschiedenen  Theile  der  Philo- 
sophie SU  thoQ  haben,  eine  Uebersicht  gab  und  die  Antworten 
der  bedeutendsten  Philosophen  auf  dieselben  zusammenstellte"**'). 
Obgleich  aber  Eudoros  stets  als  Akademiker  bezeichnet  wird*^'), 
so  zeigt  doch  der  uns  aus  diesem  Werke  erhaltene,  die  Ethik 
betreffende  Auszug  mehr  stoische  als  platonische  Färbung*^^, 
80  dass  Eudoros  unter  den  Piatonikern  mit  seinem  Eklekticismus 
nnge&hr  ebenso  dasteht,  wie  ebenjener  sein  ron  ihm  beeinSnsster 
Landsmann  und  Zeitgenosse  Areios  unter  den  Stoikern.  Dazu 
stimmt  es,  dass    er   femer   zwar   den   Piaton    commentirte***), 

r^  Kifl  loü  aifänTOv  xaL  lö*  eipowivlan'  Täv  iv  t^  üolixii^  (X.  616  Bff.) 
Kdpä  niätavi  liyoiiivaiv  und  ein  küneiei  bei  Prokl.  in  Plat.  Bemp. 
p.  70,  10 ff.  Scboell.  Schon  Martin  a.  a.  O.  S.  TS  Termathet,  dau  Jener 
Titel  nur  einen  Abaohnitt  jenes  groaaen  Werkes  beieichnet. 

sei)  S.  über  ihn  BOper  Philolagua  VII.  1868.  &.  684  f.  Dieli  Doxogr. 
8.  S».  70.  Blf.     Zeller  8.611—614. 

893)  Areio«  Did.  b.  Stab.  Ekl.  U.  p.  i«  H.  4S,  7  t  W.  Evdäfov  xoi 
'Altittvifiat,  'A%a3riina%oi  ipilovi^ov  iiuifiatf  *.  <.  1,,  ■.  A.  S96. 

■  S93)  Strab.  XTII.  7W.  loit  woiqaim««  xa^'  ^fwl;  to  wtfl  top  tftüov 
ßißUo»,  Evirni/iw  T(  xol  'A^ivttma  xiv  i%  «dr  wi^acättaw.  Aaa  SimpUk. 
in  Categ.  Seh.  in  Ariitot  7S^  18  ff.  loheint  bervorangefaen,  daw  er  in  seinem 
Commentac  la  den  aristot.  Eotegorien  schon  den  des  Andronikos  (s.  A.  389) 
berCcksicbtigte. 

194)  S.  A.  97.  98.  109.  114. 

296)  Bei  Stob.  Ekl.  II.  p.  46—64  H.  42,  7  —  46,  10  W.  and  wobl  ancb 
noch  p.  64-88  H.  46.11—67,  19  W.,  Tgl.  Zeller  S.  613  f.  A.  4.  8. 618.  A.  8. 

296)  Zellec  S.  618.  8.  Stob.  a.  a.  0.  p.  42,  7  ff.  W.  Eidmfov  .  .  . 
iiaiftvit  toi  Kmä  tfiloaoipiav  l6jov,  ßtßUov  tt^titnizop ,  Iv  ^  «äanc 
litc^cX^XvOt  TfQopiiiiiauKmt  i^p  Intct^firiv.  46,  S.  äfxtio*  ii  tdv  xt/aßlf]- 
fuiimv.     Zeller  8.  61Sf.  A.  8. 

897)  Aoiver  bei  Stob.  a.  a.  0.  (s.  A.  398)  auch  Ton  Simplik.  Seh.  in 
Ar.  68'  48.  Achill.  lug.  II,  6.  p.  169  C  (s.  A.  S06).  ö  'jlnoeiiiiuiiiöt.  Tgl. 
p.  168  C. 

89S)  S.  darüber  Zeller  8.318.  A.8.  S,  welcher  auch  Stob,  p.47, 19f.W. 
-  xfitai  ä'  {vTioitUe)  ?»  WH  täv  zQtAf  5  yäff  iv  ^^ovji  i)  f"  äojiijoi'p  ^  ir 
xoCf  «(mrots  Kcitä  ipvatw  mit  Antioch.  b.  Cic.  Fin.  V,  6,  16  ff.  Tergleicht 
(a.  A.  880). 

899)  Ans  Fiat,  de  an.  procr.  8.  16.  1018  B.  1019  Bff.  darf  man  wohl 


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.3IC 


294      ZweiunddreieBigstes  Cap.    Die  späteren  PhiloB.    S.  Nene  Akademie. 

aber  anch  die  Kategorien  des  Aristoteles^,  und  dass  er 
in  einem  uns  erhaltuen  Bruchstück^'),  wir  wissen  nicht  ans 
welcher  Schrift^"*),  in  die  altpythagoreische  Lehre  einerseits  die 
platonische  und  andrerseits  die  nenpythagoreiache  hineiaträgf^^. 
Einen  lebhaften  Streit  fOhrte  er  mit  einem  anderen  Landsmann, 
dem  eben  bereits  genannten  Äriston,  einem  hernach  zu  den 
Peripatetikern,  unter  welchen  er  onten^^  näher  zu  besprechen 
ist,  übergegangenen  Vertrauten  des  Antiochos,  darüber,  wer  ron 
Beiden  der  wahre  Urheber  einer  Schrift  Ober  den  Nil  sei^. 
Ohne  Zweifel  aus  eiaem  anderen  Werk,  in  welchem  er  sich 
Tielleicht  auch  mit  Aratos  beschäftigte,  sind  die  Bruchstficke, 
in  denen  namentlich  der  stoische  Mathematiker  Diodoros,  der 
Scbtller  des  Poseidonios,  wie  dies  schon  oben""'')  bemerkt  ist, 
so  wie  Panaetios  mit  Beifall  angefahrt  werden,  and  die  also 
wiederum  sein  Interesse  für  die  Stoa  einerseits  und  andrerseits 
fOr  mathematische,  astronomische  und  geographische  Fragen  ver- 
rathen»*> 


auf  einen  Commentar  zddi  Timaeoe  BchliesseD,  in  welchem  der  des  Erontor 
(s.  C.  3.  A.  G60f.)  beDUtst  war.  ROper  S.  BS4  Termatbet,  dasa  ans  diesem 
BDch  die  Notiz  Ober  Zarataa,  den  Lebrer  des  Pf  thagonu,  ebeudaa.  2.  1012  B. 
fvvxi]*  (t^  iväia)  iiiv  i^Xti  tov  &fii&f^  fMjt^oa,  td  Si  Jp  natltia 
stamme,  s.  A.  801''. 

SOO)  Simplikios  fObrt  diesen  Commentar  mebr&cb  in  dem  seinen  an, 
8.  die  Stellen  b.  Zeller  S.  612.  A.  2  mid  Diele  8.  81  f.  A.  S,  TgL  «uch 
A.  298.  89T.  8S8}.  Auch  Alex,  in  Hetaph.  I,  6.  986*  10.  p.  44,  82  Bon. 
(Seh.  in  Ar.  562*'  26)  nennt  den  B.,  doch  folgt  daiuas  nicht  sicher,  dass 
ei  ancb  die  Metaphysik  commentirt  habe. 

801)  Bei  Simpl.  in  Phy«.  f.  89'.  p.  181,  lOff.  Diela, 

301  ^)  Wenn  die  aaf  ebendies  Brucbstfick  gegiQndete  obige  Vennuthung 
BOpers  (s.  A-  299)  richtig  ist,  aus  dem  Commentar  in  Platona  Timaeos. 

802)  S.  datQber  Zollet  S.  812.  A.  8.  In  gleicbem  Sinne  rerfftlschte 
er  anch  die  obige  Stelle  in  der  aristot.  Hetapb.,  s   Zeller  o.  a.  0. 

808)  S.  A.  268.  283.  841. 

304)  Strab.  XVIL  700  (s.  A.  298),  welcher,  ohne  zn  entscheiden,  doch 
den  Stil  fflr  dem  des  Aristoo  Umlicber  h&lt. 

804«'}  S.  C.  88.  A.  319f. 

305)  Bei  AchilL  laag.  124  C,  wo  er  den  Diodoros  citirt.   169  C.  xifit 
äi   av   ioti   Havaiiiot   i    XkoikÖg   Hol   EvSagos  i  'AnuSiituttnag   ointic&tiC 
tpaei  i^v  dicnctavuivtjv.     138  D  (entschieden  an  Poseidonios  anklingend, 
s.  Diels  S.  22).    Debet  das  VerhUtnisa  der  betreffenden  Schrift  des  Dio-  . 
dotos  aber  za  Aratos  a.  C.  23.  A.  818. 


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EndoroB.    i.  PotamoD.  295 

4.  Fotamon  und  seine  eklektisohe  Sobnle. 

So  kurz  anch  allem  Anscheine  nacli  die  WirkBambeit  des 
Antiochos  in  Alexandreia  var,  so  hatte  er  dennocb  sich  rasch 
dort  in  Dion  tmd  Artston  Anhänger  erworben^)  nnd  hinterliess 
daselbst  eine  blühende  Schnle,  ans  welcher  namentlich  auch 
Eudoros,  vaag  er  nun  den  Antiochos  noch  selbst  gefa&rt  haben 
oder  nicht,  and  weiterhin  Areios  Didymos,  trotzdem  er  sich  als 
Stoiker  bekannte,  herTorginR*"^,  In  der  That  konnte  der  Boden 
oi^ends  günstiger  für  den  von  jenem  Akademiker  gepredigten 
philosophischen  Eklekticismus  sein  als  in  dieser  Stadt,  in  welcher 
die  reine  Philosophie  niemals  aaf  die  Dauer  gediehen  war,  sondern 
sich  stets  in  eine  philologische  Gelehrsamkeit  umgesetzt  hatte, 
welche  natnrgemäss  die  Verschiedenheit  der  philosophischen 
Bichtangen  mehr  oder  weniger  rerwischte^.  Und  so  trat  denn 
endlich  der  Alexandriner 

Fotamon,  ein  Zeitgenosse  des  Areios**'^,  als  Stifter  einer 
eignen  Schale  aaf,  welche  sich  geradezu  die  eklektische  nannte'"*}, 
aus  welcher  wir  aber  freilich  keinen  anderen  Namen  als  den 
seinen  kennen,  und  welche  daher  ohne  Zweifel  weder  von  grossem 
Einfluss  noch  von  längerer  Dauer  war.  Was  wir  Ton  seinen 
Lehren  wissen,  enthält  kaum  einen  eignen  Gedanken  und  zeigt  uns, 
dass  er  in  der  That  seiner  ueaen  Secte  den  richtigen  Namen  gab*"). 
Die  einzige  von  ihm  ausser  seinem  Hauptwerk  £rotxeiot<He  er- 
wähnte Schrift  war  ein  Commentar  za  Piatons  Politeia'"). 

306}  S.  A.  25S.  sas.  S41. 

S07)  S.  A.  98.  114.  29fi.        808)  8.  Diel«  S.  81. 

309)  Said.  iloTsfKDv  UltfuEV^^tvE,  ipU6aoipot,  yfyovmc  ic^ö  Avjovttov 
Mil  fit*'  (die  einsi^  richtige  tod  den  Tielen  voigeBchlt^aneu  TerbeBserungen 
■cheint  die  TOn  Diele  8.  81.  A.  i.  nat'  ta  eein)  Bvtöv. 

810)  La.  D).  Pro.  21.  Said,  argcait.  hi  9h  k^ö  öltyov  (s^  öliyov 
fehlt  natailich  hei  Snid.)  nal  ialmU^^  cic  atgiatt  ilaiix^l  vnö  JIoiiifUDi'OE 
TOÖ  'Jltiaviglms  iult^aßivov  ti  ^(^aKotru  ii  lnaotjje  rmv  aCffactav.  Wie 
Nietetche  Bbein.  Mos.  XXIV.  S.  205  f.  Beitr.  z.  Qaelleiik.  des  Diog.  L. 
8.  9  richtig  erkannt  bat,  iet  bei  La.  Di.  das  xqö  6liyov  gedackenloB  am 
dem  hier  in  Orande  liegenden,  der  angnsteiachen  oder  tiberischen  Zeit  au' 
gehöriges  Quelleotcbriftetellei  (der  aber  nicht,  wie  Nietzsche  meinte, 
Diokle*  war)  mit  abgeechrieben. 

Sil)  Die  eigentliche  Grundlage  war,  «ie  ea  acheint,  stoiseh,  e.  La.  Di. 
a.  a.  0.  äf^oxfi  S'  amä,  na^ä  qnjsiv  iv  Zroixitmtii  x.  t.  l.  Diels  a.a.  0. 
Zeller  3.  617-619. 

812)  Said.  UnäiKav.   tls  t^v  niaviayos  IloXiitiav  inöiirinta.    Der  Titel 


296      ZweiunddreisaigiteB  Capitel.    Die  späteren  Philos.    6.  PeripatetikeT. 

6.   Die  Perlpatetdket. 

Wir  haben  bereits  gesehen ^'^,  dass  in  keiner  anderen  PbilO' 
sophenschule  ein  solcher  Yerfall  einriss  wie  seit  dem  Regiment 
des  Lykon  in  der  peripatetiscben,  und  dass  auch  einzelne  hervor- 
ragendere Männer  derselben,  wie  Eritolaoa  und  der  Tyrier  Diodoros, 
denselben  nicht  aufzuhalten  vermochten,  um  so  weniger  da  auch 
sie  selbst  Über  blosse  „Erläuterung,  Yertheidigung  nnd  Populari- 
sirung  der  aristoteliBcb-theophrastischen  Lehren"  nicht  weaentlicli 
hinausgingen,  nur  dass  Diodoros  Qberdem  noch  den  Epikureern 
sehr  bedenkliche  Zugeständnisse  machte ''*).  Seitdem  scheint  der 
Schule  sogar  „die  genauere  Kenutniss  der  aristotelischen  Lehr* 
bestimmungen  nnd  Schriften  immer  mehr  abhanden  gekommen 
zu  sein",  und  so  ist  denn  auch  „von  keinem  der  Nachfolger 
des  Kritolaoe  und  Diodoros  während  eines  Zeitraums  von  fast 
hundert  Jahren  ein  wissenschaftlicher  Satz  überliefert"*'^).  Aus 
der  gesammten  grossartigen  von  Aristoteles  ausgegangenen  An- 
regung behielt  man,  wie  es  scheint,  Nichts,  was  irgendwie  an 
wissenschaftliche  Thätigkeit  streifte,  bei  als  Redeübungen  und 
Dispntiren  über  Thesen ''"),  und  auch  nur  in  der  Theorie  der 
Rhetorik  ward  allem  Anschein  nach  nicht  das  mindeste  Neue 
von  diesen  Leuten  geleistet"^'').  Hierin  ward  auch  dadurch  Nichte 
geändert,  dass  der  reiche  Bücherliebhaber 

ApellikoD  Ton  Teos,  welcher  später  in  Athen  eingebüi^ert 
wurde  und  als  Freund  des  dortigen  Peripatetikers  und  Tyrannen 
Athenioa  im  mithridatischen  Kriege  von  diesem  mit  einer  atheni- 
schen Truppe  £ur  Plünderung  des  Tempels  in  Delos  abgeschickt, 

Ztoixciaaig  (a.  A.  Sil)  iit  offenbar  nur  ein  abgekürzter.  Ob  den  F.,  wie 
DielB  meint,  bei  der  Wahl  desselben  die  Mttetogol-oynt^  UTOntiineit  dee 
PoieidonioB  (e.  C.  89.  A.  189)  leitete,  ist  mir  doch  recht  zweifelhaft. 

813)  C.  2.  3.  146  f.   168  f. 

SI4)  S.  C,  2.  S,  lU  mit  A.  809. 

316)  Zelter  IIP,  1.  S.  6S0. 

316)  ätrab.  XIII.  609  (der  freilich  einen  verkehrten  Qmnd  angiebt, 
e.  A.  323.  824):  fiiiHy  Ix"'  <ptli>ao;pii»  Kifayuazatätt  <<lla  &iaHt  lrj*v9litu', 
B.  A.  S2i.  Sehr  mit  Eecht  beüeht  Zeller  a.a.O.  A.  2  auch  die  Aeauerung, 
welche  Cicero  Top.  1,  3  darObor  thnt,  dosB  ein  ai^etehenet .  Rhetor  Beine 
Unbekannt  Schaft  mit  der  Topik  dee  Aristoteles  ihm  eingeBtonden  hatt«:  guod 
quidtm  minime  tum  admiratug,  tum  philosophum  rhetori  non  etat  cogmUtm, 
gut  ab  ipsia  philoeophis  praeter  admoduttt  paucoa  igtioraretur  in  erster 
Linie  gerade  anf  die  peripatetischen  fhiloaophen. 

«le*)  Vgl.  C.  85.  A.  12. 


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Apellikon  von  Teo*.  297 

dabei  aber  von  dem  römischen  Feldherra  Orbias  überfallen 
und  vemicbtet  ward,  so  dasB  er  nar  dnrch  Flacht  Bein  eignes 
Leben  rettete*"),  eine  höchst  interessante  Entdecliiing  etwa 
zwischen  100  und  90  gemacht  hatte.  Die  BOcheraammlung  des 
Aristoteles  war  uümlich  nach  dessen  Tode  auf  Tbeopbrastos  und 
7on  diesem  wieder  mit  seineu  eignen  BDcberschätzen  auf  seinen 
Schüler  NeleuB  von  Skepsis  Übergegangen,  dessen  Nachkommen 
sie,  so  weit  sie  nicht  vielmehr  bereits  von  ihm  selber  an  die 
alexandrinische  Bibliothek  verkauft  worden  war*'^),  um  sie  vor 
den  Bachemaehforschungen  ihrer  Landesherren,  der  pergameni- 
sehen  Könige,  zu  retten,  in  einem  Keller  verborgen  hatten,  wo 
sie  von  Moder  und  Motten  fibel  zugerichtet  wurde.  Äpetlikon 
fand  sie,  kaufte  sie  an,  brachte  sie  mit  sich  nach  Athen,  ent- 
deckte in  ihr  eigne  schriftliche  Aufzeichnungen  des  Aristoteles, 
die  bisher  noch  unbekannt  waren,  gab  diese  heraus  und  Ter- 
fasste  auch  eine  Schrift,  in  der  er  über  den  Verkehr  dieses 
Philosophen  mit  seinem  Freunde  Hermias  von  Atarneus 
handelte"*).   Die  von  ihm  gesammelten  BOcherscbätze "**)  wurden 

817)  PowidOD.  Fr.  41  bei  AUt.  T.  214<1  ff.  iaWfi^oc  (D&ml.  'Adii'i'"', 
Tgl.  A.  SO)  . . .  tls  iq»  viitov  'Jwilliitäna  t^  T^io«,  xoUiiir  Sh  'Af^vaCmv 
ytvifuvov,  xotKileaiaiei'  «*«  mtl  nipfxo^ov  f^tfoVT«  ^ior-  öti  h\t  yÜQ  {<piJLO- 
aiipti  [mkI]  lä  Utfintntjztitti ,  ««tl  ri^  'Agiatoxilovs  pißUot^nTjV  aal  alias 
«wiifötaf  ^X*'!  (V*  t'^  xolvjoi'fMnoc)  "(  i'  i*  nrä  Mijt«^ov  xäf  ita- 
l«ii(D»  ttvioi<)tufa  ^ftMiftäToiv  ötpiuffODficvoc  jxiäio  aal  it  töv  äiXav  «d- 
Iiov  if  Tt  Kalotov  thi  *al  ämi^ito*.  l<p'  ofc  ipaQt^fls  h  tatg  'jO^vatg 
imtdvvtvatv  äv,  ti  fi^  Ifvftv.  anl  fict'  »^  molv  «aliv  %tn^lOi,  ^lifa- 
ittvaus  TtolXovf  nal  avvnttyfiäiptio  tä  'A9rirüawi  äg  di)  äxi  t^s  ttviqe 
alqiatmt  övxi  .  .  .  'AxtUvuäri  ii  fuiö  4t>vBf»wg  i\a^^i',oas  tts  Jflov  lurl 
xiinjyvDtaät  fM'U«v  ^  atfatuntitmt  dpaatftipöittrQt,  aal  «(o^laa^v  Ü/m- 
Ifatifai'  %QÖt  iq*  J^lov  fufittas,  fioiXma  dl  rä  i^6]tie9i  r^s  vqoov  iävat 
äifvla%tti  nal  oiOi  jB(«aa  faXifttvot  liuiiftiTO.  tovto  di  iKijrovs  6  'Ofö- 
ßios  «TfKnjyö;  Paiittüov  [nal  <pvläa«my  tijv  ilijlo»]  tf/vlä^ae  aailijvor  vv»za 

Kttiitw^t  xovs  'A^ipralimt  ■  ■  ■  *«l  ö  xalöf  mf/atriyos  'JuiXXixäy  Ha9t  ^vynv 
in  JiXim. 

818)  Ath.  I.  8  a.  ÄntroxiXiiii  ti  töv  qptJlDffoq>»v  ^xal  .Bioip^exovy  (mit 
Recht  von  Wilamowitt  bimageaettt,  vgl.  A.  833)  ml  lö*  zä  xomnv 
tunttqf^atttTa  NtiXia'  Mtig'  ol  «Bv«a(?),  <p^ei,  «piofitvog  o  ^ptdtatöt  ^Oi- 
Xtve  Ütolifuiiot ,  ttläiilcpos  Si  tnixlriv  x.  x.  l.     Vgl.  d.  Nftchtr. 

319)  Ari*tokl  b.  Eiueb,  P.  E.  XV,  8,  13.  768  b.  ncpl  itiv  ovy  'Efiiiiov 
{'Bffiiovl)  xaL  xijs  'Jei«xoxilovs  «pc$  avxiy  ipUias  äUoi  xc  «ollol  avyyiyfä- 
tpavt  xqI  ii]  xsl  'Axtlliuäv,  ov  toic  ßtßUoig  ö  ivxvx^v  xixavtixai  ßla«<piittmp 
avxavf.    Vertnathlich  war  dies  jedoch  nicht  der  eintige  Inhalt  dieaec  Schrift. 

380)  Unter  ihnen  behnd  sich  auch  ein  merkwürdiges  altes  Exemplar 


.  >^>00' 


S"-' 


298     ZweiQDddreiBsigetes  Capitel.    Die  ipELteren  PhiloB.    6.  Peripatetiker. 

aodami  von  Sulla,  alfi  dieser  86  Athen  erobert  hatte ,  nach  Rom 
gebracht ,  wo  sich,  wie  schon  oben  bemerkt  wurde,  mit  den  nnter 
ihneo  befiodlichen  Schriften  des  Aristoteles,  wir  erfahren  nicht 
genauer,  in  welcher  Weise,  der  Grammatiker  Tjrannion  be- 
schäftigte^"), und  wo  dieselben  dann  in  vielfach  fehlerhaften 
Abschriften  in  den  Buchhandel  gebracht  sein  aoUen^^). 

der  lliaB,  s.  Anecd.  Rom.  p.  6.  ^  Si  io^ovea  ägiaCu  "iXiät,  leyofiivi]  Ü 
an'  'Eliitmvos,  tifooCitiav  ^%ii  loüto-  „Moroae  äelSia  ubI  'AnöXlava  %Xvxö- 
io|<jv",  (ÖS  xol  NmävtaQ  itfftvijzai  xal  JTpJTJip  iv  lofs  Jicg^toTmots.  Der 
Herausgeber  ÜBann  S.  867.  A.  1  wollte  äip'  'EltKävas  herBtellea.  Daaa 
vielmehr  'Attcllixävog  dus  Biclitige  sei,  erkaonte  A.  Naack  üeber  die 
EelikODiscbe  Ilias,  PbilologaB  Tl.  1601.  S.  660— Ö6S,  vgl.  W.  Bibbeck 
Jahrb.  f.  Ph.  LXVI.  1862,  S.  4  ff. 

321)  S.  C.  30,  A,  188. 

388)  Slrab.  XIII,  fiOS  f.  h  ii  tfis  Sx^Tptms  o?  vt  Zaviqaztxal  -/työrainv 
'Equvtoi  xsl  KofJatiot  xnl  ö  loi  Kofi<niov  vtös  iVTjliii;,  äviji/  xal  'Agtazo- 
tiiovs  ^Hpotffi^vog  Kai  Seoqiiiiiaiov ,  3ia3t3cyiievos  3i  xijv  ßißUo^^'xijv  tov 
&toipeä<izov  (vgl.  A,  818  und  das  Teatain.  des  Theophr.  b,  La.  Di.  V,  68. 
10  Si  xtoQiov  .  .  .  didaiii  KaWvip,  la  Si  ßißXia  iiavta  rfTjlil),  iv  p  ^v  iial 
7]  zov  'Ai/iaTotikovs'  ö  yoüv  AfiatozUjjt  zijV  tavrov  8eoip(/äat^  nai/iSatxtVj 
ä)iitQ  «qI  TTjV  eioXh*  äitiXtnt,  wfmzos  (?)  äv  ta^sv  avvayayav  ßißXla  xal 
liiä^as  Tovs  Iv  Aiivjctm  ßaailfat  ßißUo^i^r]s  avvta^iv.  8c6<peaatae  Ü 
Niltti  jtaeidaiiiev  5  S'  tfe  Zx^i^i»  uofiüat  «oft  fitx'  aviöv  nafUm^tv, 
Utäiait  äv9inäjiott,  o^  xaTÖxlctata  el%ov  zi  ßißlia  ovS'  iitifulms  xf/fUfii' 
InuSii  8i  ^irdoxTD  i^  anovSijv  zäv  'Jztai.txiii'  ßaaUiaiv  vip'  ots  ^v  ii  x6Ue, 
iiifloivta»  ßißXia  clg  ziiv  xOTanicviJv  x^s  Iv  IlttJ^I^  ßifiXiod'tjxTjf  xazä  y^e 
fapvi^Kv  ir  diüfvyi  »vi*  vxö  Si  rozlat  xal  oi^mv  Tiaxco&cvxa  öijii  xott 
äniSmizo  ol  äno  tov  -/inovs  'AjifXXntävtt  tä  Ttjiei  «olliüv  äfyveimr  zä  xt 
'AeiBxoziXovt  xvl  TK  zov  StoipQäazov  ßtpXia-  ^v  8i  i  'AntXXmäv  tpiXöpipXoe 
jiällov  ^  q>iX6aoipof  diö  %al  fqciäv  I)xav6f9a<iiv  zäv  iutßfmiuizcav  ävzl- 
yfaqitt  xvtvä  fieiijfeyxt  z^v  yQatpi^v  ävanXyifmv  ovn  fv,  xol  l^edm%tv  öfiap- 
zäimt  xl^pt]  zä  pißXia,  avvlßi)  ü  tois  l*  tau  Tteguiäxav  xole  ftiv  miXai 
toCg  fitzi  ßeo^fäaiov  ovx  ixovaif  ZXms  xä  ßißXla  nZ^v  äXiyiav  xul  iiäXiaza 
T«f  i^taxefixmv  fiijJtv  fzt'f  <piXoeoipcCv  Tigayiiazixmt,  äXXä  6iacis  Xtl*v- 
^iiiar'  xoie  i  vaxcijav,  dtp'  ov  la  ßißUa  zaiza  xfotiXOtv,  Sftuvov  fii* 
ixtivaiv  ipUoaoipeiv  %al  äeiatortXi'ieiv ,  ävayitäSee^at  fitvTOi  zä  xoUä  tUöza 
Xiytir  iliä  xo  nl^fhoc  xäv  afiaQxicäv,  noXv  di  fle  lovie  xol  ^  Piäiii]  nposr- 
Xäßtxo'  iv&vs  yäf  fiiia  xtjv  AiieXXixmvxoe  ztXevzr)v  SvVias  ',l)c  xijv  'AntXli- 
xmVTOt  ßißXioO^^xrjv  h  zäg  'A6i,vas  iXaiv,  dtvfo  3i  moitic&ii'eay  Tv^avrüav 
zt  ö  ji/an^tiiiog  Sif%eig{<iaxi)  qnXagiatoziXrit  iv,  ^ifaxiveaf  «ot>  ijil  z^t 
ßißlio^xiti  "»'  ßtßXioxäXai  ZIVIS  y^o^iüoi  ipavXois  j^räfiri'Oi  xnl  ovx  ä*Ti- 
ßäXXovzis,  ojttf  tuti  Ijil  zäv  ällaiv  avfißaivn  zidv  eit  ngämv  ygaipoiiivaiv 
ßtßXüap  Tialiv&äSc  xal  iv 'AXt^avSft^.  Vermothlichnntani  3tr»b.(B.  Zeller 
II ',  a.  8.  139.  A.  2  n.  Tgl.  d.  Nachtr.,)  erzählt  Dasselbe  Plat.  SaUa  26.  li§ntv 
tavt^  ZTiv  'AxelXixänog  zov  Tiiiov  ßißXu>^^«rjv ,  iv  j  c«  slcfna  zeiv  'Afttzo- 
Ttlovt  Mtl  StD^fänov  ßißXlav  ^v  o«»id  t6%i  ea^t  yopiföftffiit  toft  tmXXoit- 

n,.,i,.,..>^.00'^IC 


Apellikon  Ton  Teos.  299 

In  der  That  konnte  nun  aber  diese  Eatdeckung  auch  gar 
Nichts  znr  Hebung  jener  kläglichen  Zustände  in  der  damaligen 
peripate tischen  Schule  beitragen.  Denn  der  Grund  zu  deaeelben 
lag  in  Wahrheit  nicht  darin'^'),  als  ob  jenen  Peripatetikem  die 
systematischen  Lehrschrifteo  des  Aristoteles  fast  alle  nicht  zu- 
gänglich gewesen  waren,  sondern  nur  darin,  daes  ihnen  der  Sinn 
dafOr  fehlte  dieselben  zu  benutzen,  wovon  denn  freilich  die 
natQrlicbe  Folge  war,  dass  Exemplare  dieser  von  Äriatot«lea 
nicht  iüT  das  Publicum,  sondern  als  Lehrbücher  fQr  seine  Schule 
bestimmten  Schriften  ohne  Zweifel  immer  seltner  wurden.  Was 
der  Fund  des  Apellikon  Neues  brachte,  das  kann  in  Wirklichkeit 
nur  ein  Theil  derjenigen  Aufzeichnungen,  welche  sich  Aristoteles 
lediglich  für  seinen  eignen  Gebrauch  gemacht  hatte,  also  der 
sogenannten  hypomnemati sehen  Schriften  gewesen  sein'^*). 

lij»tuf  ii  TUtiua^eüijs  air^s  eis  'Pnifuir  Tv^awlaira  tiv  ygaiifitnniiv 
tmevii«aa9ai  lä  noJUö  ».  i.  1.  (a.  &..  8%1).  oC  di  »gttß'SitQOi  TleiiiwcnrjTi- 
%ol  ifahowtM  pik*   %i^'  ttcvtQve  -/Mvöiuvoi  xafüvtis  *al  quldloyoi  (I),  t«> 

<ririiaftfii)'aic>  (ao  Sutemihl  in  Barsiana  Jahrceber.  XTIII.  8.  SGS.  A.  G, 
<r(70of(fi^voig  jJißlt'oi;)  Dicht  richtig  Bobbe  Vit  Ariatot  S.  XIV)  ivrtxvxyj- 
nitts  dia  zi  tiv  Nii}.ims  lov  ^nTj-^iov  k1!j</ih>,  m  ta  ßtfiUa  TtufiU*!  BfA- 
ipfatvos,  tif  dipiXotl(u>vs  Hccl  ISuäzas  dii9fmitove  ntfiyti/ia^ai.  Vgl.  A.  31S 
und  andrerMiU  A.  88i. 

823)  Wie  Stiab.  a..  a.  0.  behauptet. 

SU)  Das»  Mcb  neben  der  verkehrten  Angabe  Strabona  aach  die  richtige 
Üeberlieferung  erhielt,  geht  ans  des  Ptolemaeoi  (uns  bekanntlich  nnr  dnrch 
aiabiache  SchriftateUer  überkommenem)  Veneichniaa  der  ariatotelüchen 
Schriften  hervor,  welches  unter  leinen  92  (a.  aber  d.  Nachtr.)  Nammem  an 
86.  Stelle  enthält:  Libri,  qui  inoeniebanttir  in  bibUoIhtea  AptlUeimtü  (oder 
wOrtlicb  viri  qvi  nonnnolwr  Ablikun),  t.  Boae  Aiiatot.  fragm.,  Leipz.  1886. 
B.  S.  38.  Dase  von  faat  »llen  akroatischen  Werken  dea  Ariatotelea  bia  anf 
Apellikon  nar  daa  einitge  eigne  Exemplar  des  Terfoaaera  eziatirt  haben 
•ollte,  tat  von  vom  herein  nndenkbar,  da  dies  ihrem  Zwecke  ab  Lehrbücher 
der  Schule  zu  dienen  widerspricht  und  ihren  Unterachied  von  den  hjpooine- 
matiacben  aufheben  wärde.  Ea  iat  aber  auch  der  flegenbeweia  hinlänglich 
gefOhrt.  Die  hieranf  gerichteten  Ontersnchangen  von  einem  franzOaiachen 
Gelehrten  im  Joam.  dea  Sfavana  1117.  S.  666  ff.,  Brandia  Ueb.  d.  Schicksale 
der  ariatot.  Bücher,  Bhein.  Mna.  1S87.  S.  3S6— S86,  Kopp  Nachtrag,  ebend. 
1829.  3.  93—106,  Brandia  Gr.-röm.  Ph.  11,  2.  S.  ««—76,  Stahr  Arigtotelia 
U.  S.  1—166.  9»»f.,  Zelter  a.  a.  0.  II',  2.  S.  188—164  leiden  freilich  an 
einem  doppelten  Fehler.  Fürs  Erate  nämlich  ziehen  aie  ancb  die  populären 
(exoteriachen)  Werke  nnd  die  hiatoriachen  Sammelachriften,  wie  Politien 
und  Didaakalien,  mit  in  die  Frage  hinein,  von  denen  die  m  ffiderlegend.e 
BebanptuDg  ja  gar  nicht  anfgeatellt  iat  nnd  aelbatveist&ndlich  nicht  anf- 


:  >^ 


(lO^lc 


300      ZweiuD'idreiBBigEtea  Capitel.    Die  apftteren  Philos.    5.  Peiipatetiker. 

Eine  wirklictie  Abhtllfe  kounte  sonach  vielmehr  nur  dadurch 
geschaffen   werden,    dass   in  dem   peripatetischen  Kreise  endlich 

gestellt  werden  konnte.  Nicht  einmal  die,  wie  wir  G.  IS.  A.  Se.  C.  16. 
A.  60.  C.  IT.  A.  &6ff.  98^  94  lahea,  von  EallimocboB,  Aristopliane»  von 
Byzani  und  Andeiea  benatite  Tbiergeschicht«  kommt,  streng  genoinmen, 
biebei  in  Betriebt ,  vgl.  A.  3S3.  Zweitens  aber  wäre  die  nacbweialiche 
BenntEong  der  akroatiacben  Schriften  bei  deo  ältatea  Peripatetikem  ThfO- 
phraatoB,  Eudemoa,  Straton  und  anderen,  die  hOcbat  wahracbein liehe  der 
Politik  aucb  b.  Hieronymoi  (La.  Di.  I,  20,  a.  Prinz  De  Solonie  Plntarchei 
fontiboB,  Bonn  1807.  8.  Elf.)  allerdings  bei  dem  Vorhaudenaein  bloaa  jenea 
einigen  Exemplar«  nnmOglich  geweaen,  aber  ea  bliebe  ja  noch  die  Ana- 
flncbt,  daas  etwa  wahrend  der  Zeit  zwiachen  Straten!  Tode  bis  zu  Apellikons 
Fund  {UDgef^br  270—90)  ^t  alle  Abaobriflen  verloien  gegangen  seien.  Um 
anch  sie  in  widerlegen,  niusa  die  Unteranchung  snn&chst  auf  dieae  Zwiscben- 
Eeit  beschränkt  werden.  Wählend  deraelbeo  benutzte  niin  aber  sogar 
anaserbalb  der  peripatetischen  Schule,  wie  wir  C.  10.  A.  611.  C.  28.  A.  64''.  67. 
C.  20.  A.  180)  geaehen  haben ,  höchst  w^racheinlich  Ariatophonea  die 
Poetik,  Panaetioa  die  Politik,  sicher  Poseidonios,  wenn  anders  man  diesen 
noch  mit  heransiehen  darf,  die  Pbjsik  (b.  Simplik.  in  PbjB.  L  p.  291,  34  ff. 
Diela)  nnd  die  Meteorologie,  die  fthetorik  Aichedemos  (a.  C.  2.  A.  383^; 
ansserdem  vgl.  C.  36.  A.  144**),  innerhalb  der  peripatetischen  Kreise  der 
Terfasser  der  groaaen  Moral  die  nikom.  Ethik  und  (II,  14,  1S12<>  37  ff., 
s.  Snaemihl  i.  d.  St)  das  12.  B.  der  Metaphysik,  der  dea  aogenannteo 
iweiten  Bacbs  der  Oekonomik  die  Politik  (a.  Snaemibls  Ausg.  jener 
Schrift  S.  Xff.),  der  der  paaado-aristoteliachen  Abb.  von  der  Bewegung 
der  lebenden  Wesen  die  Metaphysik,  Physik,  Psychologie,  die  aotliropo- 
logischen  nnd  die  systematisch -zoologischen  Schriften  (s.  Zeller  U*,  8. 
S.  036  f.  A.  11).  „Die  Kationen  fand  schon  Ändronikoa  nm  die  onächten 
Postprädicamente  vermehrt  ond  kannte  von  ihnen  verachiedene  Abachtiften 
mit  abweichenden  Titeln  und  Lesarten  (a.  A.  S!9  und  Zeller  S.  47—09), 
sie  milaaen  also  achon  längere  Zeit  vor  ihm  in  den  H&nden  der  Abschreiber 
geweaen  aein"  (Zeller  S.  148),  und  er  wOide  acbwerlich  anterlasten  haben 
bei  jenem  Streit  über  eine  Lesart  den  Fund  dea  Apellikon  «nr  Entacheidnng 
beranEDiieben  noch  aach  gewagt  haben  die  Aecbtheit  der  Hermonie  an- 
lUEweifeln  (s.  A.  386),  wenn  wirklich  des  Ariatotelea  eigne  Niederschriften 
jener  beiden  Werkchen  aua  dem  Keller  in  Skepaia  zu  Tage  getreten  wSren 
(Zeller  S.  142).  Wenn  endlich  doch  bOchst  wabrscbeinlicb  (s.  A.  328  nnd 
C.  19.  A.  11)  die  beiden  anderen  Verseichniase  aristotelischer  Scbriften  auf 
Hermippoa  inrOckgeben,  ao  befanden  sich  in  der  grosseren  alezandrinischea 
Bibliothek  die  logischen  Schriften  (a.  Zeller  S.  67.  A.  1.  S.  69f  A.  1. 
S.  lOf.  A.  1,  die  Topik  sogar,  wie  ea  scheint,  in  mehreren,  theils  voll- 
etändigen  ond  theils  nnvollst&ndigen  Exemplaren,  s.  Zetler  S.  73.  Anm. 
S.  74  f.  A.  7),  die  Ethetorik  und  (narh  dem  suverl&aaigeren  Index  dea  La.  DL) 
noch  in  richtiger  Trennung  von  ihr  daa  jetzige  3.  Bach  tcifi  ll^ias  (in 
2  BOchem,  s.  Zeller  S.  T6f.  A.  S),  das  nrsprOnglicb  eine  selbständige 
Schrift  bildende  6.  Bncb  (^  der  Metaphysik  xtfl  zmv  xoaaiät  Ujo^hm* 
(e.  Zeller  S.  86),   ancb    wohl   die  Schrift  vom   Entstehen  nnd  Vergehen 


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.^IC 


Apellikon.    AndronikoB.  301 

einmal  wieder  ein  MaDO  tod  höherer  Begabimg  nod  acht  wiesen- 
Bchaftlichem  Sinne  erstand,  welcher  die  Schule  wieder  zum  eia- 
gehendea  Studium  jener  Encyklopaedie  der  Wissenschaften  zurUck- 
fnbrte,  welche  ihr  der  Meister  in  seinen  systematischen  Werken 
hinterlassen  hatte,  und  dieser  Mann,  welcher  sich  ein  solches 
unsterbliches  Verdienst  erwarb,  und  welchem  wir  ohne  Frage 
die  Erhaltung  fest  aller  dieser  Schriften  verdanken,  war 

Andronikos  von  Rhodos'''^,  welcher  in  Athen  als  der 
nennte    oder   zehnte    Nachfolger   des    Aristoteles  **")   lehrte.     Er 

unter  dem  Titel  Ttt^l  «Dijf/nw  nnd  nocb  beiondera  du  1.  Bach  dereelbea 
uater  der  Baieichnang  xtfl  lov  xnax^iy  nal  xwxotfyivai  (s.  Zeller  S.88f. 
A.  1),  ferner  die  Tb iei^e schiebte  in  9  Bfichem  nebit  dem  mUlchtea  10. 
(nnter  dem  Titel  vnlf  io5  fi^  ye»»«»,  Tgl.  C.  8,  A.  826),  die  Ethik  (onTOll- 
•tändig,  t.  Snaemihl  Aaag.  der  eudem.  Etb.  S.  101),  die  Folitih  and  die 
Poetik  (letztere  nocb  «oUstttndig  in  3  Bflcbero)  nebst  eioigen  der  erbaltaeo 
un&chteu  Schriften  and  einielnen  der  Terlomen  gant  oder  BDD&bernd  in 
diese  Clasae  gehörigen,  wie  {*.  Zeller  3.  9S.  A.  t)  der  Anatomie  und 
(s.  Zeller  S.  »8.  A.  1)  Pflanzengeechichte.  8.  Zeller  8.  6S.  A.  !,  wo  aber 
nir  IIV  (Diog):  'Koiritiitäv  a'  vielmehr  SS:  ufajiurttlas  Tiinjt  koiiitik^c 
äfi  (Tgl.  Heijch.  T&  titvrit  «oiiiiixqt  ß)  ta  setien  ist  und  die  firiaftnrixä 
(n&ml,  itpo^liifMcit)  bei  Hea^ch.  111  aus  dem  Spiele  bleiben  mtueten.  Auf- 
fällig ist  nor,  dMS  in  diesem  VerseichniH  des  HermippOH  die  ajatemati- 
achen  Eoologischen  Schriften  fehlen,  w&brend  doch  nach  diese  wohl  zweifellos 
seinem  Zeitgenossen  Aristophanea  Ton  Bjians  bekaoot  waren,  s.  C.  16.  S.  448 
mit  A.  60.  Man  mag  stannen  Aber  die  Halbwlsserei  Strabons,  der  doch 
ein  Schaler  des  TjrannioD  (s.  C.  SO.  A.  1B5)  nnd  (s.  A.  S40.  SS4)  dea  BoSthos 
war;  aber  an  der  Bache  selbst  wird  dadurch  Hichts  g^ndeit. 

8S6)  Dnter  den  berDbatten  Ton  dort  gebflitigen  Philosophen  nennt  ihn 
Sirab.  XIV.  SSB.  —  Littig  Aodroaikoa  von  Bbodoi  1.  Mflncfaen  1890.  8. 

SS6)  Anonym,  i.  Aristot  de  interpr.  Schol.  in  Aristot.  94'  21  f,  ni^l  toü 
yrrjeiov  'Awdgövixos  ö  'PäSiof  äinpißälXn  (i6vos  i  Xty6(Hvos  lv8i*azov  äiääozos 
T^C  'Aftttotiiovs  Statffip^t'  Ammon.  97'  18  ff.  ngöt  Ü  tu  yviiviof  tJrai .  ■  . 
xö  pipWo»  ovStls  ii^iioec  .  .  .  äfiipißixlirv  .  .  .  «l^f  'AvSqoiiUov  zoii  'PoSiov, 
of  luSiuBTOS  niv  ^v  änö  loü  'Aeietoteiovs.  Elias  Schol.  in  Aristot.  34'  20. 
j1vdf6vixos  .  .  .  o  TovTov  fvStxaiot  ytföjicros  iiäioios.  86^  42  f.  ArSfoti- 
MOE  S'k  h  P63iot  ö  ntfmaiTjtttiöt,  i  (vScuatof  diädojoe  lij;  'Agiatoiilovs 
azol^t.  Dagegen  Ammon.  (?)  in  Aristot.  Anal.  pr.  S***  19  b.  Waitz  Aristot. 
Org.  L  S.  4G.  D  di  Bmjtoe  IräiHatoe  äai  'Aftetmiiovs  ytvöfnuot.  Bei 
beiden  ZlUnngen  ist  wohl  Aristoteles  mitgerechnet,  denn  dessen  nächste 
Nachfolger  waren  Theophraatos ,  Straton,  Lykon,  Aristou,  Eritoloos,  Dio- 
doros  n.  (8.  Zeller  II',  8.  3.  9S4.  A.  8)  wahTscfaeinlich  Erynineas,  zwischen 
ErymneaB  aber  nnd  Andronikos  iat  kaum  für  mehr  als  noch  zwei,  höchstens 
drei  SchulT erstehe r,  aach  wenn  sie  nor  Terhältaisamksig  kaiie  Zeit  regiert 
haben,  Plata.  8.  Zeller  m*  1.  8.  680f.  A.  b.  Freitich  ist  die  leUtere 
Z&hlong,  obschon  aooach  im  Debrigeu  wohl  die  riohtigeTe,  doch  iiuofem 


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'cS'^' 


302      ZweinnddreieBigste«  Capitel.    Die  sfAteren  FhiloB.    6.  Peiipatotiker. 

veranataltete  eioe  oeae  Ausgabe  sei  es  von  allen  sei  es,  wie 
wabracbein lieber  ist,  nur  von  ebendiesen  Scbriftea  desselben 
und  des  Tbeopbrastos  nebst  den  verwandten  bescbreibendeu 
zoologischen  und  botanischen  Werken  Beider,  in  welcher  er  die- 
selben oacb  den  verschiedenen  wissenschaftlichen  Disciplinen  oder 
Fragmatien  zusammenordnet«^')  und  ihnen  im  WesenÜicbeu,  so 
weit  es  nicht  schon  geschehen  war  oder  umgekehrt  seine  Nach- 
folger doch  noch  mehrere  Aenderungen  trafen,  überhaupt  bereits 
ihre  jetzige  Gestalt  gab^"^.  Mit  ihm  begann  aber  auch  die  lange 

falsch ,  als  BoSthos,  der  bei  ihr  offenbar  als  sein  Nachfolger  erBcheint,  wkhr- 
icheinlicb  gar  oicbt  der  athenücben  Schule  TOrgestanden  hat,  b.  A.  813.  B64. 

887)  Porphyr.  V.  Plotio.  34  sagt  von  „AndronikoB  dem  Peripatetiker", 
nach  dessen  Torbilde  er  Belbat  die  Schriften  des  PloliuoB  geordnet  habe: 
TIC  'AQictoTflovB  *al  6to(fi/äctov  ils  ngayiiateiat  dieili,  tat  oliuias  vso- 
»iaat  fit  foviö*  avvayayiiv.  Und  PInt  a.  a.  0.  fQgt  nnmittelbac  hinter 
tÜ  itaU-ä  (h.  A,  S2S}  noch  Folgendes  ein:  xal  nag'  avcov  (näm).  Tvtatviavot] 
Tov  'PädiOr  Jytfövito*  fvnopijoavTDi  zmv  ämygäipa»!  tlt  itivov  9tiVai  nal 
ävoy^ä^ai  lovf  vir  ipcfoiiivovs  Khanat.  Ueber  diesen  Zusatz,  welchem 
allein  wenigstens  in  Strabons  jetEigem  Teit  Nichts  entapricht,  kann  man 
sich  nan  allerdings  verschiedne  Gedanken  machen  (s.  Zeller  II',  2.  3.  18B. 
k.  2.  Suaemihl  Jahresber.  XYII.  S.  S63.  Ä.  e),  aber  das  Wi^rscheinlichste 
ist  doch  wohl,  was  Diela  Doiogr.  S.  216  mit  den  Worten  „StraboKU  .  .  . 
narrotü),  gtuim  PhUarchut  »ecutus  eü  quat  de  Ändrcmico  fando  andiiierat 
haud  leite  atnplificavü"  anzndeuten  scheint,  dass  PlntarchoB  bei  der  Ein- 
fflgDDg  dcBselben  ans  eignen  Mittehi  mit  noch  viel  Allerer  Halbnisserei  als 
Strabon  zu  Werke  gegangen  ist.  Ob  A.  jemals  in  Born  war,  wiseen  wir 
nicht,  nad  Flut,  sagt  das  ja  auch  nicht,  aber  ich  uOcbte  dem  Zeugniss 
desselben  hier  anch  nicht  einmal  so  viel  vertraaeo,  wie  Zeller  UI*,  1. 
S.  621  f,  thut,  um  als  iweifelloa  anzunehmen,  dass  A.  wirklich  Abschriften 
ans  ApellikoDB  Bibliothek  durch  Tyrannion  sei  ea  in  Rom  emp&ngeo  sei 
es  nach  Athen  zugeschickt  erhalten  habe.  Denn  nicht  bloss  atandeo  ihm 
ja  jedenfalls  die  Auagabeu  des  Apellikou,  sondern  wahrscbeiulich  während 
seines  doch  wohl  (a.  A,  SiO)  anzunehmenden  Zusammenlebens  mit  demselben 
in  Athen  auch  die  Originale  selbst  tat  Terfagung.  So  viel  aber  wird  man 
Ptut.  glauben  dürfen,  dasa  er  wifklich  von  einer  neuen  Anagabe  dnrch  A. 
{eis  iii<iov  »tAat)  g^öri  hatte,  ued  auch  das  muss  ich  Zeller  111*  1.  S.63I. 
A,  1  angeben,  daaa  auch  die  Aeusserang  des  Porphyr,  aaf  eine  solche  hinweist. 

328)  Diee  wOre  freilich  undenkbar,  wenn  die  VerzeichDiase  der  aristoteli- 
schen Schriften  bei  La.  Di,  V,  21ff.  und  Hesjcb.  v.  Hil.  vielmehr  auf  ihn 
(von  dem  doch  im  ganzen  La,  Di.  sonct  keine  Spur  ist)  turSckgingea,  wie 
Beraays  D.  Dialoge  des  Ariatot.  S.  188  f.  und  Eoae  Ariatot.  paeudep. 
S,  8  tt.  (vgl.  S.  i  ff.)  u.  B.  behauptet  haben  und  zu  meiner  Verwunderung 
Diela  Arch.  f.  Oeach.  der  Pbitos.  L  ISSS.  S.  484  von  Neuem  vermalhet 
(a.  C.  12.  A,  69).  Allein  wenn  anch  nicht  alles  vod  Heitz  (s.  C.  19.  A.  11) 
hiegegea    Bemerkte  stichhaltig  ist,   ao  ftllt  doch   m.  E.  diese  Annahme 


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Andronikos  von  Ebodo«.  303 

Beilie  der  Gommentatoren  des  Aristoteles.  Denn  als  Ergänzung 
za  dieser  Aasgabe  rerfasste  er  femer  aacb  Paraphrasen  und 
Erläuterungen  zu  mehreren  jener  Werke^'")  und  eine  Ein- 
leitungBschrifi  in  das  Studium  des  Aristoteles  und  des 
Tfaeophrastos  in  mindestens  5  Büchern^,  in  welchem  er  vcr- 
muthl ich  eine  Biographie  Beider  gab '^'),  jedenfalls  ihre  Testamente 
mittbeilte"*)j  Verzeichnisse  ihrer  Schriften  nach  seiner  neuen 
Anordnung  derselben  entwarf'^'),  namentlich  auch  seine  neue 
schon  gende  dadurch,  dais  jene  beiden  YerzeichnuBO  im  ecbcoSsten  Qegea- 
nti  gegen  irgend  eine  FrSigniatieneiiilheilnng  atehen  and  ihnen  eine  wesent- 
lich andere,  iwac  anchliche,  aber  noch  recht  rohe  und  lockere  Anordnung 
zu  Grunde  liegt  (i.  Heitz  Veil.  Schriften  de«  Aristot.  S,  81—28),  bo  daia 
dadoTcb  Böse  aelbat  sich  m  dem  geradeia  halsbiech enden  Auiwege  ge- 
swnogen  sah  sn  behaupten,  duea  in  diesen  beiden  Katalogen  aar  diejenigen 
ßchriften  sniammengefMst  seien,  auf  welche  die  Fragmatieneintheilong  de« 
A.  sich  nicht  erstreckte. 

SSO)  Am  Meisten  wisien  wir  von  leineT  Paraphrase  (Simpl.  in  Cat. 
Scbol.  in  Arütot.  41^25.  42*10.  'JfagövtKOs  xu^aipiiäZmv  lö  nsv  Kax^yo- 
Qiiör  pi^Xlov)  nnd  seinem  Commentar  (vgl.  A.  868)  sQ  den  Kategorien, 
die  besonders  von  Simplildos  in  dem  seinen  sehr  h&aBg  herangeEOgen 
werden,  nnd  so  eriahren  wir  denn,  daas  er  hier  auch  Ober  die  Dn&chtheit 
des  Anhangs  (der  sogenannten  Postpraedicamente)  und  den  richtigen  Titel 
ao  wie  aber  verscbiedne  Lesarten  sich  aastieas,  s.  bes.  Simplik,  Scb.  in 
Ar.  81*'2Tff.  nv'ks  F*^  y'Pi  <"*'  ""^  'Av3ii6*t*6s  inti,  ^aqic  ttjv  n^dfrcvir 
«ov  ßiflüc  *Q<Muela&ai  tpaaiy  vnö  iivor  Tttüm  (n&ml,  jener  Anhang)  tov 
to  x&p  Ktni^oQtiv  ptßUov  ngb  täv  töntav  Ixiygätliavtot.  Dezipp,  p.  36,  26  ff. 
Speng.  Seh,  in  Ar.  42'  80  ff.  ov*  if  axaet  lorc  (i)^irec(7><»E  *o  „ö  Si  X6yos 
T^S  ovviat'^  {''2)  nföenttxau,  tue  »ttl  fiotjtfoc  fiv>]fiar(v((  Kol  'ävSt^vitot, 
Simpl.  Soh.  40*>88ff.  61' 26  ff.  Anf  Commentace  znr  Physik,  Psycho- 
logie und  Ethik  scheinen  ferner  die  Bemerkungen  von  SimpL  Pbys.  100\ 
p.  440,  11  f.  Diels.  Themiit  de  an.  IL  p.  M,  11.  60,  6  Speng.  nnd  Aspasios 
bei  Böse  Aristot  pseudep.  S.  100  hinzu  weisen.  S.  Z  eller  U[>,  I.  S.  6S2f.  A.S. 

SSO)  8.  A.  SST.  Den  Titel  kennen  wir  nicht:  tx  Andromei  phUosophi 
Uhro  sagt  unbestimmt  Gell.  XX,  5,  10,  traetatv  qttinto  libri  Andronici  de 
Üuliee  librorwn  ArieloUlis  Ptolem.  No.  90,  vgl.  d.  Nachtr. 

881)  Gleichwie  später  auch  Ptolemaeos  in  seinem  offenbar  ganz  nach 
dem  Muster  von  dem  des  A.  eingerichteten  Werke,  Elias  in  Categ.  Seh. 
in  Ar.  22*  IS.    xaJ  rtv  ßior  avtov  Mnl  i^»  Jiufrifmji'  (ao  Böse  f.  Siä^iaiv). 

SSS)  Vit  Aristot  Marc.  p.  486,  16  ff.  Böse  (Aristot.  fragm.,  Leipc  I  ' 
JiafriJHi]!'  $yyifii(poi'  xatalmmv,  >]  ipifimu  nai/a  tt  ^v8iiin'i%qt  xol  iliole- 
fut£ji  fitiä  tov  Tiivmios  c(D>  avvov  cvyy^^^itiav.  Vet  transl.  p.  450. 
Bose.  dimiUen»  tatamentum  tcriptum,  quod  fertur  ab  Andronico  et  Ptolo- 
maeo  aem  volMinintbui  suorwm  Iractatuttm. 

SSS)  S.  A.  887.  Hierauf  beeiehen  sich  ohne  Zweifel  die  Worte  des 
Plat.  a.  a.  0.  (s.  A.  S2T)  xul  ätayfdittti  Toit  »vv  ^tfOfiirovg  nlvatms. 
Elias  a.  a.  0.  24*  10  f.    xäv  'Jgivrottltuäv  tvyygtifiiuitiBv  %ilimi  ömtav  tif 


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304     Zweiunddreiaiigatea  Capite].    Die  iiAtereii  Philo«.    6.  Peripat«tiker. 

Pragmatieaeiatheilang  der  streng  ajEtemstischen  entwickelte  und 
rechtfertigte,  Ober  die  Abfolge  der  Pragmatien '**)  nnd  der  ein- 
zelnen Schriften  innerhalb  jeder  Pragmatie"^)  und  die  Aeobtbeit 
oder  ünächtheit   dieser   und  jener  Schrift**")   handelte,    endlich 


äfi^lUr,  äe  'ArSfövaios  xaifai{daaiv  ö  h.  x.  l.  (•.  A.  SS6):  diea  ist  nicht 
unmöglich,  wenn  A.  die  einzelnen  BQcber  z&hlte  und  die  toq  ihm  fSr 
unächt  erklärten  Schriflen  mit  rechnete.  Tgl.  Elias  22*  11  ff.  nnmittelbBr 
vor  den  A.  S26  angef.  Worten;  itöv  '/tfunoTtXiiiiöv  aoyyiiutifiäxtav  »oIIiöf 
ovxiBv,  jd/dM'  tÖv  ui/tdfiiv,  ats  ifT\at  Üroltiiaütt  ö  ipiX,6aoipos  (bo  Rote  f. 
q)iläd(l^os)  äiia-/iiatpf,p  avtüv  x<iii)aäiitvos.  Schol.  hinter  Tbeopbr.  Hetkph. 
p.  SSS  Brandie:  toöto  ts  pipXüv  'A»iifövi*of  itiv  nal  "Efftttatos  ayyooiaiV 
ov3i  yäf  fkrtiav  ovcotr  dltof  iciKoitjtttu  (ob  troti  dieser  Anidruckiweiee 
K«l  "EofiuKoe  hier  nur,  wie  Rose  Aristot  fr.  1886.  S.  S  will,  bedeatet: 
hie  K.  ab  Androwieo  Uttis  allalug,  darauf  kommt  nicht  viel  an:  daw  A. 
den  HermippoB  benntste,  ist  auch  ohnehin  wobi  kaum  m  bezweifehi)  ir 
tfi  ävayfaip^  iiBv  6BoipQäotov  ßipiiiuv.  Bcfaol.  Urb.  hinter  Theophr.  Bitt. 
pl.  VII.  Sioip(fii4nop  sfpl  ipvtüf  tatofüis  *ö  fj.  "Emunnos  Si  Tttfl  ip^vyiiti' 
xmv  Nvl  Moimdäv,  'Ap8ii6vtHOs  Si  n((l  tpvtäv  Uiogias  (vgl.  Deener  Anal. 
Theophr.  S.  83).  Mit  groeaer  Wabracbeinlichkeit  fOhrt  Heits  a.  a.  0. 
8,  S3— !9  Bchon  anf  A.  die  (von  der  bei  La.  Di  n.  Heijch.  befolgten  An- 
ordonng  lehr  abweichende  and  sich  sehr  vorthailhaft  vor  ihr  anazeichnende) 
Eiotbeilung  der  eämmtlichen  Schriften  des  Aristoteles  bei  David  (oder  vielmebr 
Elias)  Seh.  in  Ar.  24*  81  ff.  (unmittelbar  nach  den  eben  n.  A.  S86  angef. 
Worten;  vgl.  Ammon.  n.  Simpl.  in  Cai  f.  7'  n.  !■>&.  Pbilop.  ebend.  Seh. 
SO*'  ISff.)  in  (ife»c>,  d.  h.  an  Einielne  gerichtete  (Bnefe),  7Ut963MV  und 
ftcta£v,  der  ima^v  in  geschichtliche  (wie  PoUtien)  nnd  natnrgeschichtliche 
(Thier-  nnd  Pflauzengescbichte),  der  xaltöiov  in  sjntagmatiacbe  nnd  hjpo- 
mnematische,  der  syntagmatischen  in  akroamatitche  (oder  iiitotiii6«<oita) 
nnd  ezoteriiche  (oder  dialogische)  schon  aaf  A.  EurOck.    Vgl.  d.  Kachtr. 

334)  David  (Elias)  a.  a.  0.  2t^  42  ff.  Uvd«.  x.  x.  l.  (s.  A.  826)  äxi  r^e 
loytK^E  fliyt  (n&ml.  Sit  äitiaa9tti  iti). 

886)  Simplik.  Seh.  in  Ar.  81*  27  ff.  (i.  A.  88»)  n.  in  Phjs  Seh.  404*>  83  ff. 
Zu  8\  TB  TQÜ,  (PbjB.  Tl— VllI)  inl  rä  »ffl  wt^oene  *al  ««  mittt  (Ph;s. 
I — V)  9v9uiä,  ttaftvifil  N«!  JäfMTKOc  n,  t.  l.  («.  dagegen  Zeller  II',  8. 
S.  86.  Anm,).  Sil  di  tÖ  vöv  itdeiteifKrov  (hpUov  (läml.  das  6.  B.)  ig  iä£u 
fuii  zö  x^fisiov  i<it{,  dtßol  ftiv  Marl  6  Eviriiiot  .  ■  .  *ttl  'Av0q6*t%ot  Si 
xavtifv  xijii  nfli»  rovioic  lols  ßißUoit  ittotiSvmi. 

SSfi)  Dahs  er  die  Aechtheit  der  Hermenie  antweifelte  (Anon.  a.  Ammon. 
z.  de  iaterpr.  Seh.  in  Ar.  94*  81  f.  97*  13  ff.,  s.  A.  888,  BoSth.  II.  p.  11,  IS  ff. 
HeiwT.  Seh.  in  Ar.  97*  88  ff.  Alex,  in  An^.  pr.  p.  ISO,  81  ff.  Wallie«. 
Seh.  in  Ar.  161^  iOff.  Pbilop.  c.  de  an.  A,  18  z.  A.  B,  4  i.  E.},  ward  schon 
A.  SS4  erw&bnt  Das  kennte  nnn  freilich  anch  in  einem  Commentar  m 
diesem  Werk  geschehen  sein,  gleichwie  er  sein  (Jrtbeil  Ober  den  Schlnsa 
der  Kategorien  wahrscheinlich,  wie  (A.  329)  gesagt,  in  einem  Commentar 
SD  denselben  ansfahtte,  aber  von  einem  solchen  m  der  Hermenie  fehlen 
■onat  alle  Sporen. 


..>^.00' 


.3IC 


Audronikos  von  Rhodos.  305 

auch  eise  ganze  Reihe  von  ihm  neu  anfgefundeuer  aDgeblich 
nnd  möglicherweise  zum  Theil  wirklich  von  und  an  Aristoteles 
geachriebeoer  Briefe  wörtlich  wiedergab"^.  lodem  nun  aber  so 
eia  erneutes  Studium  der  systematischen  Schriften  des  Meisters 
als  der  allein  völlig  zuverlässigen  Quelle  der  philosophischen 
Lehre  desselben  zum  freien  und  auch  wobl  mit  einer  gewissen 
eklektischen  Annäherung  an  andere  Richtungen  gepaarten  Än- 
schluss  an  ebendiese  Lehre''*)  unter  den  Peripatetikem  auflebte, 
geschah  es  ebeudadurch,  dass  von  nun  ab  diese  bisher  mehr 
oder  weniger  vernachlässigten  Schriften  in  den  Vordergrund 
traten  und  umgekehrt  die  bisher  viel  gelesenen  populären  und 
historischen  allmählich  mehr  und  mehr  vernachlässigt  wurden 
und  so  schliesslich  verloren  gingen***).  Die  Blütezeit  des  Au- 
dronikos wird  man  übrigens  wohl  schon  vor  die  Mitte  des 
ersten  Jahrhunderts  zu  setzen  haben""). 

881)  Zwei  entichieden  gefliehte,  einea  von  AleundroB  an  Aristoteles 
tmd  die  Antwort  da*  Letsterea  tbeilt  ans  ebendieter  Schrift  des  A.  (a.  A.  830) 
Gell.  R.  a.  0.  §.  10  —  12  mit  (vgl.  Fr.  668  Roae,  Leipz.  1S8G).  Ptolem. 
No.OO.  ^etyeputulae^aliaey:invtttifeaiÄtidrw\iks(Atidronicus)  XXtedioni- 
bus;  die  folgenden  verdeibteu  und  früher  von  Rose  Ariel,  fr.,  Berl.  1810. 
S.  1413  tnissverataiidnaa  Woite  scbeitieii  etwa  ed  beeagen:  et  süia  scripta 
ftypomfwffioli'ca,  gtiorum  numtrum  et  initia  (oder  nomnta)  invenii»  in  tractaUt 
V°  hbri  Andruniks  (AndromeiJ  de  indice  librorum  Arittoteli»,  ».  Rose 
ArisL  fr.  1886.  S.  2.    Doch  vgl.  d.  Nachtr.  e.  A.  SSO. 

888)  Freilich  beruhten  die  Abweichungen  des  A.  (■.  über  dieselben 
Zellei  Ul',  1.  S.  6S8f.)  nnd  der  folgenden  Peripatetiker  von  Aristoteles 
wohl  inm  Tbeil  anch  daraof,  dasa  sie  denselben  miasTeretanden.  Vgl.  auch 
d.  Nachtr. 

889)  Vgl.  Heits  a.  a.  0.  S.  31  f.  Dass  sieb  von  den  letsteren  aller- 
dings die  Politie  der  Athener  noch  recbt  lange  erhielt  und  uns  dnrch  die 
neuesten  Funde  grOsstentheils  wiedergegeben  ist,  kann  bis  auf  Weiteres 
nnr  als  Ausnahme  gellen. 

340)  DasB  er  ein  Zeitgenosse  des  Tyrannion  war,  wosste  Plnlarobäs 
ohne  Zweifel  ganz  richtig,  und  wir  würden  e«  anch  ohne  ihn  annehmea 
mflssen;  ob  PInt.  aber  auch  dixOber  gut  unterrichtet  war,  dass  das  eben 
beschriebne  Werk  des  A.  erst  nach  der  Ueberffihniog  von  Apellikons 
Bibliothek  nach  Bom  nnd  TjranuionH  BeschUtignng  mit  derselben  ab- 
gefasst  sei,  ist,  wie  wir  A.  32T  sahen,  dntchaus  nicht  ebenso  sicher. 
Strabon,  der  Bchüler  des  Tyrannion  (s,  C.  M.  A.  186),  beseiohnet  sich  in- 
gleich allem  Anschein  nach,  wie  Zeller  111>,  1.  S.  681.  Ann.  S.  6S4.  A.  S 
selber  ausfahrt,  nicht  sowohl  als  einen  Hitschüter,  sondern  als  einen 
Schaler  von  Boethos,  dem  Schüler  des  A.  (XVt.  767.  xo»'  ^^e  d%  in 
JEiAmvOE  (ilv  Moioi  ipiXäaotpoi  ytjövaai  B6j]9ög  tt,  q>  evvt^iXo<oipn«u- 
ftcf  ii^ttg  iB  'jJ^tSTOT^leta,  %a\  JiiSoxot  äSthföi  a^iov),  s.  A.  864, 
ScilBiBL,  gci*ch.->lex.  LitL-Osiah.   II.  20 


306      ZweinnddreiMigsteB  Cap.    Die  epBtoren  Philoa.    5.  PeripateÜker. 

Kratippos  von  Pergatuon,  ureptünglich  ein  Schüler  dee 
Antiocbos,  der  dann  aber  an  AndronikoB  übei^ing^^),  wirkte 
um  50  bis  46  in  Mjtilene,  ward  dann  aber  uiclit  lange  hernaeb 
der  Nachfolger  des  Andronikoa"')  in  Athen*").  Von  seinen 
Lehren  wissen  wir  sehr  wenig,  von  seinen  Schriften  so  gnt  wie 
gar  Nichts"*), 

Staseas  von  Neapolis  war  der  Lehrer  and  Hausgenosse 
des  M.  Pupiua  Piso  Frugi  Calpurnianus**"},  der  ihn  vielleicht 
und  Bo  wird  ee  venigitens  wahrgcheitilicber,  daea  A.  älter,  als  dasi  er 
jOnger  dean  Tjraiiiiion  war,  zumal  da  er  allein  Anicbeine  n&ch  um  ib 
bereits  gestorbeo  war,  s.  A.  848.    Tgl.  ancb  d.  Nachtr. 

341)  Philod.  Ind.  Acad.  Col.  XXXV,  wo  es  tod  AotiochoB  heisst,  daas 
er  in  Schtllem  hatte  'AfCatarä  xt  not  dCmva  'Alt^arinfit  *a'^  Kfätixxov 
ngfyafiijvöv,  '^apy  'Agiezaiv  ^fii*^  «al  Äpor(w»0(t  ♦  »  ifirovio  /7»pi^«uti)Ti-^ 

348)  Cid.  Tim.  1.  p«'  (naml.  Nigidiut  Figvlus)  cum  me  in  Cilieiam 
proficiecfntem  Ephesi  expectaviseet  .  .  .  veniaselque  eodetn  M^ilati*  mct  salu- 
tandi  et  etiendt  causa  Oratippus  Peripalettcontm  omntum,  quog  gaidem  ego 
oudierim,  meo  iudicüi  facik  prineepa,  perlibenter  et  Nigidmni  vidi  tt  eognori 
Oratippum.  Brut  71,  260,  wo  Brut,  zn  Cio.  Bagt:  vidi  enim  Mj/täenia  ntiper 
virum  (u&ml.  Marcellvm)  .  .  .  nunc  a  docliiaimo  vtro  tibiqite,  vt  inteUexi,  ami- 
eitgimo  Cratippo  instructum  omni  oopia  .  .  .  eidebam  tte.  PluL  Pomp.  16.  täv 
Si  MvuUivaiav  xov  IToim^ior  äoTiaaaiiivav  xol  nafaKalovrztay  lürWitr  tls 
Tijv  7c6Xiv,  av%  ^^ilijatv  .  .  .  avioe  Si  ni/oi  Xpo'tinno*  xfaicäfifvot  lov  ipili- 
ooipor   (xaiE^tj   •fUQ   it   TTfi  xöXtioq   oiföfiivoc  amöv)   ififiitpaTO  Hol  oovjii]- 

xagäjortot  avtöv  Ijil  Tag  äfttlvovat  ilttCSat. 

S43)  Als  Bolcher  wird  er  freilich  oirgendB  auBdrOcküch  bezeichnet,  and 
nach  dem  A.  396  aogef.  Scholion  b.  Waitt  a.  a.  0.  mdut«  man  glaaben, 
daBB  TJelmelit  BoStboB  dieser  Nachfolger  geweaen  sei;  da«s  aber  höchst 
wahrscbeinlich  dennoch  die  erstere  Annahme  die  richtige  ui,  leigt  Zeller 
lll',  1.  8.  624.  A.  2:  Cio.  Off.  I,  1,  1  ond  Trebon.  b.  Cio.  Epist.  XII,  16  feiern 
wenigstens  rielmehi  den  K.  46  und  44  als  Lehrer  der  peripateti sehen  Philo- 
sophie in  Athen,  wo  damals  auch  Ciceroa  Sohn  dieselbe  bei  ihm  bOrte  (vgl. 
auch  Off.  III,  3,  6.  Epiat.  XTI,  24),  ond  aicherlich  lebte  BoStbos  damals  noch. 

344}  Cicero  veranlaBste  den  Caesar  ihm  da«  rOniisohe  Bflrgerrecbt  m 
ertheilen,  zugleich  aber  den  Areopag  ihn  am  sein  Bleiben  in  Athen  m 
bitten,  Plat.  Cic.  S4.  Brntus  beaachte  ihn  hier  nach  CaaBara  Ermordung 
und  borte  ibn  nnd  den  Akademiker  TbeomnoBtoB,  Plnt.  Brui  84  (t^. 
A.  286).  Von  seinen  eommentarii  im  Allgemeinen  spricht  Cic.  Off.  III,  fls,  ISI, 
Ton  seiner  mit  der  des  Dikaearchoe  Bbereinstimmenden  Ansicht,  nach  welcher 
er  unter  Verwerfung  aller  anderen  Mantik  die  prophetische  Eraft  der  TriUune 
gelten  Hess,  Divin.  1,  S,  6.  8S,  70f.  60,  118.  11,  48,  100.  101.  JedenblU 
schrieb  er  al«o  Aber  diesen  Gegenstand,  vielleicht  ein  eignes  Werk  xc^l 

a46}  Cic.  Divio.  I,  8,  6.  82,  10  f.    TeitoU.  de  an.  46.   Vgl.  Z  eller  Hl ',  1. 


..\.>00' 


'8'^' 


Kratippoi.    SU*eas.     BoStho«.  307 

schon  um  92  h&iie"^.  Wenn  dies  richtig  ist,  kann  er  miodestens 
nicht  jQnger  als  Androoikos  gewesen  sein. 

Boethoa  von  Sidon"')  war  ein  Schüler***)  und  wohl  jeden- 
falls der  ausgezeichnetste  Schüler  des  Ändronikos,  welcher  am 
Meisten  als  der  eigentliche  Fortsetzer  von  dessen  Thätigkeit  be- 
zeichnet werden  darf  und  sich  durch  seine  Commentate  tu 
verschiedenen  Schriften  des  Aristoteles"')  ein  bedeuten- 
des Ansehen  erwarb^.  Dabei  huldigte  er  jedoch  gleich  Androni- 
kos^^**)  einer  ähnlichen  naturalistischen  Aufl'assung,  wie  sie 
bereits,  was  schon  bemerkt  wnrde*'^),  bei  Dikaearchos,  Aristo- 
xenos  und  Straten  zu  Tage  trat*^).  Uebrigens  scheint  er  nicht 
iu  Athen  gelehrt  zu  haben***),  sondern  vermuthlicb  in  Rom, 
denn  ebenhier  dürfte  Strabon  sein  Zuhörer  gewesen  sein*^), 

S.  32SC  A.  8.  Änf  die  hoben  LobiprQche,  die  Cicero  ihm  ettheilt,  ut 
wohl  nicht  viel  in  geben, 

Zit)  Wenn  aaderB  Cic.  de  or.  I,  SS,  IM  die  Abiicht  hat  histociich 
treu  lu  Tcrfahren.  Souat  s.  noch  Fin.  V,  8,  8.  36,  7G,  aoch  CeaMrin.  D.  N. 
14,  6,   10. 

S4T)  Stfab.  XVI.  767,  a.  A.  840. 

846)  Anmon.  in  Categ.  p.  5  (bei  Znmpt  8.  94). 

846)  Am  Bekanntesten  iet  der  von  SimplikioB  und  DeiippOB  vielfach 
RDgefühite  an  den  Kategorien,  dem  Erstecei  eiocraeita  1,  a  das  ßaduf  j^mc 
Iwvoünt  xe^**"'  naohrahmt,  andteraeita  Seh.  in  Ar.  43*  Sf.  aber  auch 
wieder  aagt:  iiir/ovittvos  di  ö  Böij^os  na»'  inäatrir  liitv.  3.  aacb  A.  368. 
Dain  tcam  noch  eine  besondere  Schrift  (Slov  ßifiUor)  nefl  tov  *^s  "  »"^ 
Tigös  zi  nae  fiottoe,  Simpl.  8ch.  6li>9f.  Ansaerdem  und  mit  groaser 
Wahracheinlichkeit  Commentaie  ur  erat«n  Analytik  nnd  zar  Phjsik,  weniger 
■icher  aach  wohl  tm  Pajchologie  nod  lur  Ethik  nachweislich,  a.  die  Be- 
lege bei  Zeller  IU',  1.  3.  6S6.  A.  2. 

360)  Simpl.  Schol.  40*  81.  41*  S4  nennt  ihn  #aiifi«*(OC  und  ^Uöyftoc 
and  rflhffit  mit  Poiphyrioi  aeinen  Scharfainn  (öyzl'viua)  3ch.  SO*  47.  98*  42f. 

360^)  S.  d.  Nacbtr.  s.  A.  838.  301)  C.  t.  3.  143  t. 

362)  Dias  zeigt  aich  anch  darin,  daaa  er  daa  ätndiam  der  Philoaophie 
nicht,  wie  Ändronikos  (b.  A.  334)  mit  der  Logik,  sondern  mit  der  Physik 
ta  beginnen  rieth,  David  (Elia«)  Seh.  86'>  41  f.  Weiteres  b.  Zeller  S.  «26 
bia  S87.    Tgl.  aach  A.  416. 

8BS)  S.  A.  840. 

364)  Zeller  S.  624.  A.  2.  Der  von  Strabon  (s.  A.  840)  gebranohte  Aua- 
dlruck  avrtipiiiMti^^aaper  kOnnt«  allerdings  ebenso  gnt  bedenten,  dass  B. 
deaseo  Sütachfiler,  Strabon  also  Schüler  des  Audronikoa  gewesen  sei;  das 
wfirde  er  aber  da,  wo  er  ausdräcklicb  auf  Letsteren  in  sprechen  kommt 
(s.  A.  322.  326),  zu  sagen  nicht  tmterlaaaeu  haben,  und  ferner  lehrte 
Androaikos  wahracheinlich  nur  in  Athen  (a.  A.  827),  dort  aber  hat  Strabon 
nicht  stndirt. 


308      Zveionddreisiigatei  Cap.    Die  s^teren  Philoe.     6.  Peripatetiker. 

Ariston  tod  Aleiandreia^^)  oder,  was  aber  auch  wobl 
nur  auf  einer  Terwechselung  beruht,  von  Chioe,  fälscblich  auch 
Aristias  genannt^''),  gleicb  Eratippos  ursprünglich  ein  ScbDIer 
des  Antiochos'^^,  der  aber  ebeDfalls  zur  peripatetischen  Schule 
überging^'),  verfasste  desgleichen  Commeutare  zu  ariato- 
teliacheD  Schrifteu*"),  die  aber  nicht  bedeutend  gewesen  zu 
sein  scheinen''*''),  aber  auch,  wenn  anders  nicht,  wie  schon  ge- 
sagt, Eudoros  gerechtere  Ansprüche  auf  dieselbe  hatte,  eine 
Schrift  über  den  Nil**^  und  ein  ins  Gebiet  der  S^enhistorie 
und  Geschichte  einschlagendes  Werk  Ktiöeig*'^^). 

865)  Apnl.  de  bab.  doctr.  PUt.  la  p.  ST7  Hildebi.  (rgl.  A.  958).  U- 
Di.  VII,  164  im  Hoiiioii;menT«n«ichiiise:  Jutos  (^pürtiB»)  'Ali^avSteit  J7((i- 
«atittiK6i.  AnBserdem  8.  A.  Sil.  Zeller  B.  ÖSTf.  HQller  F.  H.  O.  m. 
8.  827  f. 

SBG^)  Da  atrab.  XTII.  790  (a.  A.  898)  —  Fr.  1  all  (wirUicheii  oder 
angeblichen)  Urheber  der  Schrift  fiber  den  Nil  anidrflcklicb  den  bii  in 
Beine  Zeiten  reichenden  PeripatetiJcer  nennt,  bo  ist  achwerlich  zn  glauben, 
daiB  der  Schol.  Apoll.  Rh.  IT,  269  (—  Fr.  3)  aber  denselben  Oegenatand 
angefahrte  'Aeiatiat  6  XCog,  der  wiedemm  IV,  S64  ala  Verfasser  von  Kxüttt 
(nach  der  nnztreifelhaft  richtigen  VerbeHserang  von  Rntgera  titlatci  f. 
6iaiai)  erscheint  (—  Fr.  4),  ein  Anderer  sei,  lamai  da  aDdreraeits  wieder  von 
Plnt  de  Ib.  et  ObIt.  37.  S6Ci  E.  'AfjCmair  b  yejgaipät  'd^valmi  äitaixün 
(—  Fr.  3)  angefahrt  wird,  ein  Titel,  der  docti  stark  danach  schmeckt  nnr  den 
eines  Theila  der  Kilactt  oder  einer  ErgSninng  in  diesen  wiederan^ben. 
In  dar  Ueberlieferang  der  Schol.  Apoll,  scheint  sonach  eine  doppelte  Ver- 
derbniBB  eingetreten  za  sein,  'Agiavias  statt  'Aglatav  und  dann  Xios  statt 
'AltiavdQiii ,  and  zwar  letztere  durch  Verwechselung  mit  dem  Stoiker  A. 
fr&her  als  erstete.  Der  von  Isigon.  (Psendo-Sotion)  26.  p.  187  Westerm. 
(h.  C,  17.  A.  ISO)  angeführte  'Afia^mv  h  ntfittarrjtutös  <pii6aoq)os  ist  natQrlicIi 
ja  der  ältere  Peripatetiker,  der  Keer,  dies  BrnchstSck  (6)  also  zn  tilgen, 
Ft.  6  b.  Schol.  Pind.  Nem.  I,  1  endlich  kann  aas  dereelben  Schrift  <ron 
diesem,  kann  aber  anch  ans  den  Krütts  setn,  and  Leteteres  bt  wahr- 
scheinlicher. 

S66)  8.  A.  863.  282.  806.  S41. 

SGT)  8.  A.  Sil,  TgL  A.  866. 

3G8)  MindeatenB  zn  den  Kategorien,  Simpl.  in  C&tog.  Sohol.  in  Ar.  61* 
£6  S.  TOve  salatove  tif  Kati]yoftmv  liTjjrjtäs  alii£»tai  Bötj&ov  «al 
'Aftaratva  «al  Evia>tov  kdi  'AwS 96*1110*  kkI  'J9r]v6daiiov  u.  0.  (s.  Zeller 
8.  627.  A.  2).  Der  richtige  Tadel  des  ApnleinB  a  a  O.  (wo  PrantI  Qescb. 
der  Log.  I,  8.  690.  A.  28  anch  im  Folgenden  mit  Recht  das  handschrift- 
liche Aristo  statt  ArütoUles  wiederherstellt)  scheint  abev  anch  anf  einen 
Commentar  znr  ersten  Analytik  ed  fdhten. 

868*')  8.  Ä.  868. 

869)  S.  A.  S9S.  804. 

86«»')  S.  A.  SBR*-. 


;dby  Google 


Äriston  von  Alezandreia.     NikolaoB  toh  DomMkoi.  309 

NikolaoB*"*)  von  Damaskos^"),  Sohn  des  Aotipatros,  eines 
sehr  hochgebildeteD,  reichen  and  angeseheiien  Mannes,  und  der 
Stratonike  ^*),  gehört  eigentlich  nicht  mehr  in  unsere  Darstellung 
hinein,  da  höchstenB  nur  noch  die  Anfönge  seiner  Wirksamkeit 
in  die  hellenistische  Zeit  fallen.  Denn  er  ward  erst  uDgeßhr  64 
geboren"^.  Den  Mitteln  und  Neigungen  seines  Taters  und  seinen 
eignen  Talenten  entsprechend  erhielt  er  eine  flberauB  vielseitige 
Äoshilduug.  Zunächst  ergab  er  sich  den  philologischen  uud 
poetischen  Studien  uod  verfasste  sogar  selbst  einige  Tragoedien 
und  Komoedien;  doch  scheint  von  diesen  seinen  dichterischen 
Jugendsflnden  Nichts  auf  die  Nachwelt  gekommen  zu  sein"^). 
Dann    wandte    er   sich    der  Rhetorik,   den    mathematischen  und 

B60)  Seviii  Recherchea  anr  l'hiBtoire  de  la  vie  et  dea  oDTrages  de 
Nicola«  de  Damaa,  Hern,  de  l'Acad.  VI.  8.  486ff.  and  in  der  Anag.  t.  Oielli 
(a.  A.  S83)  8.  216-801.  Malier  F.  H.  G.  III.  8.  843—4«.  L.  Diodorf 
NikoUoa  tdd  Damaakoa,  Jahrb.  f.  Ph.  XCIX.  I»t9.  S.  lOT— 119.  Vgl.  auch 
Zeller  S.  629  f.  A,  1.  Aabach  Zq  Nikolooa  von  Damucna,  Rhein.  Mos. 
XXXVI.  1882.  3.  296—898. 

361)  Suid.  Nin6laos  4tt^<niri*it,  ytneifiog  'Hgüdov  toö  räv  'lovOaiatv 
ßattXfoit  Tial  Jvyovatov  KaConQos,  ipdövo^os  lltfinatTinKÖs  ij  (»al  Soraea) 
nXaxtBvin6f  (vgL  A.  412).  lygaitity  letofiar  xn^olix^v  iv  ßißlüut  öydo^tavta 
(diese  Zahl  ist  blach,  a.  A.  386.  389ff.)>  «"^  ^ov  [?iov]  {Ztßaiitovi  Daub 
Bhein.  Mqb.  KXXV.  1880.  S.  68  f.)  Kalvafot  ÜYtoy^v.  ovtmt  8'  ^«itäaato 
avTÖr  KaleaQ,  mt  zoiit  im'  i*rivov  xipino^irovq  xXtnovvzas  Ni%oXäovi 
avxiv  xalttv  xal  Staninei  leüto  Smi  tov  a^fii^M'  (diea  beruht  auf  eiaer 
Verwecbaelnng  mit  dem  mittelalterlichen  jHinM  Nieolaut,  vgl.  dazo  auch 
Phot.  Cod.  189  und  anderea  bei  Mflller  S.  348.  A.  S  und  Dindorf  S.  109. 
Anag.  S.  V  Angefahrte,  ao  EuataUi.  za  Od.  o,  6.  p.  1834,  80  f.,  der  eich  mit 
Unrecht  auf  Athenaeoa  beraft,  da  dieaer  XIV.  663  a  vietnehr  richtig  von 
Palmeufrachten,  einer  Art  von  Datteln,  spricht,  a.  A.  376).  lyfaijit  nuI  xtfl 
tov  iäiav  piov  «ttl  x^s  lavtov  dtuyajijs.  AU  DnmaBhener  wird  er  auch 
BOnat  h&uSg  beseichnet. 

862)  8.  hietOber  nnd  zum  Fotgenden  Fr.  2  b.  Suid.  a.  a.  0.  and  Fr.  1 
b.  Suid.  'Atuixatiios  (vgl.  C.  3G.  A.  285),  wo  auch  sein  Bruder  Ptotemaeoa 
genannt  wird,  a.  aber  dieaen  anch  A.  880. 

868)  Denn  nach  Fr.  6  war  er  4  v.  Chi.  etwa  60  Jahre  (scpl  £'  In}) 
alt,  8.  Maller  8.  843.  aG6,  vgl.  A.  880. 

864)  Obgleich  er  aelbat  Fr.  2  aie  tiSontiiove  uennt.  Bei  Enatath.  x. 
Dionya.  Perieg.  97S  iat  unter  ö  Ja^affaijvdg  lohannea,  nicht  Nikolaoa  in 
verstehen,  und  die  44  Verse  bei  Stob.  Flor.  XIV,  7  aind  jedenfalls  nicht 
von  ihm,  wieacbon  Valckenaer  sah,  gleich  viel  im  Üebrigen,  obwenigsteua 
der  Name  des  Dichten  richtig  flberliefert  iat  oder  ob  dies,  wie  doch  wohl 
aiunnebmen  aein  wird,  vielmehr  Nikomachoa  (a.  C.  8.  A,  166)  war. 
S.  Meineke  F.  C.  Q.  I.  S.  496  f.  Dindorf  Jahrb.  a.  a.  0.  3.  108.  Anm.  nnd 
C.  8.  A.  161.    Vgl.  anch  Hflller  S.  844. 


..>^.00' 


.3IC 


310      ZveianddreiMigstee  Cap.    Die  B{At«ren  Philoa.     G.  Peripatetiker. 

musiachen  Disciplinen  und  der  Pbiloaophie  ia  ihrem  ganzeu  Um- 
fange zu  und  ward  ein  entschiedener  Anhänger  des  Aristoteles, 
so  dass  er  denn  anch  ansdrflcklich  als  Feripatietiker  bezeichnet 
wird^.  Wann  er  die  Bekanntschaft  des  Herodes  machte,  wissen 
wir  nicht,  vielleicht '*')  schon  da  dieser,  als  Statthalter  von  Gali- 
laea,  von  den  Juden  hei  Hyrkanoa  verklagt,  auf  deasen  Rath 
nach  Damaskos  geflohen  war"^.  Genug  er  gewann  durch  seine 
Kenntnisse,  seine  Beredsamkeit  und  seine  pera&nliche  Liebens- 
würdigkeit^?*) die  Gunst  desselben  im  höchsten  Grade  und  be- 
hielt aie  bis  an  dessen  Tod.  Er  wurde  an  den  Hof  dieses  KSnigs 
gezogen  und  einer  der  vertrautesten  Rathgeber  desselben  "*). 
Herodes  trieb  zuerst  mit  ihm  Philoaophie,  dann,  bald  deasen 
QberdrUssig,  rhetorische  Künste,  dann  wandte  äich  seine  Neigung 
der  Geschichte  zu,  und  Nikolaos,  der  dies  höchlich  billigte,  er- 
hielt dadurch  den  Anstoss  zu  seinem  eignen  grossen  Gescbichts- 
werk'^.  Bei  welcher  Gelegenheit  er  sich  20  v.  Chr.  in  Anttocheia 
aufhielt,  wo  er  die  durchkommenden  indischen  Gesandten  an 
Augustus  sah"'),  erfahren  wir  nicht.  Dann  begleitete  er  16, 
als  er  schon  Söhne  hatte,  die  in  Rhodoa  lebten  und,  wie  ea 
scheint,  etndirten,  den  Herodes  zu  Si.  Agrippa  in  den  Pontoa, 
fand  hier  auf  Bitten  der  ilischen  Gesandten  Gelegenheit  zu  einer 
erfolgreichen  Fürbitte  Itlr  die  von  Agrippa  mit  einer  hohen 
Geldstrafe  unschuldig  belegten  Hier,  reiste  hierauf  nach  Chios  und 
nach  Rhodos  zum  Besuch  jener  seiner  Söhne'^),  traf  in  lonien 
mit  Herodes  and  Agrippa  wieder  zusammen  und  vertheidigte  im 
Auftrage  des  Erateren  vor  Letzterem  die  Sache  der  Juden  wider 

866)  Ath.  VI.  2&2  f.  866  e.  X.  IIG  e.  XU.  BIS  a  (Fr.  78.  79.  77.  88).  i 
negmatrjtinöt.  IV.  163  f.  (^  Fr.  84).  N.  h  £taiiao*iivis,  itt  ™>  äni  (cö 
iTeptnHio»  qHlooöqMBv.  VI.  219  a  (^  Fr.  89).  N.  i  Joft.  (ils  '*  i*  «ö*'  h 
toi  Jlt^Mriitotr).    VgL  A.  S61.  376. 

368)  Wie  Moller  S.  348  sehr  aneprechend  veniinUiet. 

867)  loBspfa.  A.  L  XIV,  9,  6. 

368)  Plnt.   Qu.  ejmp.  VIII,  4.  738  D.   yic««»  Svta  x<p  ^»tt,   i.  A.  87«. 

869)  loaepli.  a.  a.  0.  XVI,  7,  1.  ££*  jäf  Iv  tq  ßaniXii^  ubI  «er«* 
avxä  (i^  'H^tid^).  XVII,  G,  4.  9^0«  (S*  loü  paatlias  xnL  tÜ  intvia  avt- 
diaiTtiiuvos  avi^.  Konatant.  Porphyr,  de  them.  I,  S  (—Fr.  11).  N.  i 
jJaftae^rjvät  ■  .  .  i  ymäftiros  vTtayfaipcvs  'Hfäiov  xoi  ßanlimt. 

870)  Fr.  4.  p.  140,  7  ff.  Diud. 

371)  Fr.  91  {p.  80,  19  ff.  Dind,)  b.  Strab.  XV.  719. 
318)  Fr.  8  (wo  et  p.  189,  81  ff.  Diud.  beiiat:  m»oXä<p  xliopti  inl  Xio« 
xnl  'P6dov,  ivta  Tjoav  avt^  ol  vliis).     Vgl.  Ufiller  S.  84S. 


..>^.00' 


.3IC 


NikolaoB  tod  Dumuhos.  311 

die  iboen  feiadseligen  looier'^').  Kurz  nachdem  er  den  Plan  za 
jenem  Geschicbtawerk  entworfen  hatte,  reiste  er  mit  Herodea 
nach  Rom''*),  und  duq'^^)  erwarb  er  sich  in  nicht  geringerem 
Grade  auch  die  Gunst  und  Freundschaft  des  ÄnguatoB"*),  so 
dass  denn  Herodea,  als  et  8  von  dem  Araber  Syllaeoa  bei  diesem 
verklagt  war  und  seine  Sache  sehr  bedenklich  stand,  keinen 
besseren  Vertreter  derselben  beim  Kaiser  finden  konnte.  So  kam 
Nikolaos  zum  zweiten  Male  nach  Rom  und  entledigte  sich  hier 
auf  das  Glückliebste  seines  Auftrags"').  Vergeblich  bemQbte  er 
sich  sodann  nach  der  Rückkehr  den  SSnig  von  der  Hinrichtung 
Tou  dessen  durch  ihren  älteren  Bruder  Antipatros  bei  dem- 
selben verleumdeten  Sdbnen  Alesandroe  und  Ariatobulos  znrilck- 
zohalten'^").  Als  hernach  aber  die  auch  gegen  den  eignen 
Vater  und  sogar  den  Auguetus  gerichteten  Pläne  des  Antipatros 
entdeckt  wurden,  Hess  Herodes  denselben  vor  ein  aus  dem  Statt- 
halter von  Syrien  Qnintilius  Varus  und  anderen  vornehmen 
römischen  Beamten  gebildetes  Gericht,  vor  welchem  Nikolaos 
die  Anklagerede  hielt,  stellen  und  nach  erfolgter  Vemrtheilnng 
hinrichten'^').  Nach  dem  nicht  lange  darauf  erfolgten  Tode  des 
Herodes  4  v.  Chr.  und   dem  blutig  gedampften  Aufstand  gegen 

S7S)  Ft.  08  b.  loaeph.  a.  a.  0.  Xn,  8,  2.  XVI,  2,  S  (p.  81,  80 ff.  Dind.}. 
Sevin  b.  Orelli  S.  8T6  verlegt  dies  ent  in«  Jabi  14. 

Sli)  Fi.  4  (p.  140,  S3  ff.),    t*    loviov    aUmv    tts  'P(Bf(i]v   äs  Kaiaafa 

8T&)  DeoD  Bchwerlich  hatte  er  achoo  früher  Gelegenheit  gehabt  den 
Kauer  kennen  xa  lernen,  wie  Sevin  b.  Oielli  S.  279  zu  glauben  Bcheiut. 

876)  AUi.  XIV,  663  a.  xe^I  6't  tüv  Nitoläav  rtaXov^ivatv  gjoiv^xmp 
fooiwio«  Vfif«  ffxiiV  fjcD  iräv  änö  \Tit  Svfias  natayoiiftiaiv,  oii  xuiiii;;  i^; 

i^  Pgäjiati,  NmoXäov  jov  liapiiixiivoü  ttaii/ov  ovio;  avz^  xal  xifinovcoc 
ipoipiKos  nvvtxis.  xäv  ÜKo  /Iipdiaion  3  ar  o  iVixiflaoE  tai  lazoi/iav  ov- 
viy^aipi  xoU^v.  Plat.  a.  a.  O.  ö  yoüv  ßaoiXivs,  mt  ipamv,  ayaiir,cus  Siu- 
iptfivtuis    TDV   Ilegmattjtiiiöv    qulöao^ov   NiiiMlaw   ylvKvv    övicc   zip   i7#Ei, 

täs  ^tyi»tas  Kul  ruilllatas  t«v  ^oivixoßaldvi»*  Nfnoläovs  ärinatf  tul 
fi^ZV  *^*  ooT«c  övoftiitotTai  (igl.  PÜd.  XliL  §.  45.  siec'uires  ex  hoe  genere 
Nicolai,  led  ampliiudinit  pr<udpuae).    AnaBerdem  ■.  A.  361. 

S7T)  Fr.  94  b.  loaeph.  a.  a.  0.  XVI,  9,  4.  10,  8f.  (p.  83,  24 ff.  Dind.).  Fr.  &. 

378)  Fr.  6. 

879)  Auch  bei  dieier  Gelegenheit  gab  N.  wieder  einen  aehi  klngen 
und  voraichtigen  Bath.  B.  Fr.  G  nnd  Fr.  96  b.  loBepb.  a.  a.  0.  XVII,  6,  4  ff. 
(p.  86,  Sl  ff.  Dind.). 


OgIC 


312      ZweinuddreiBBigBteB  Cap.    Die  Bp&teren  Philoa.     6.  Peripateüker. 

dessen  Eiuder  wollte  Nikolaos  zu  den  Seinen  zurackkehren,  lieaa 
sich  aber  durch  die  Bitten  des  Archelaos,  welchen  der  Herrscher 
schliesslich  von  seinen  noch  übrigen  Söhnen  zum  Erben  des 
Reichs  bestimmt  hatte,  bewegen  mit  diesem  zum  dritten  Male 
nach  Rom  zu  gehen,  nm  hier  beim  Kaiser  fUr  diesen  za  wirken, 
und  er  benahm  sich  dabei  wiederum  in  einer  so  klug  rermitteln- 
den  Weise,  dass  er  ein  Abkommen  zu  Stande  brachte,  welches 
diesem  Prinzen,  der  auf  seine  VorBtellnngen  selber  auf  ein 
Mebreres  verzichtete,  den  grössten  Theil  der  Herrschaft  erhielf*"). 
Wo  er  den  Rest  seiner  Tage  zubrachte,  ist  nnbekanut**').  Unter 
seinen  historischen  Werken  sind  uns  rerhältnissmässig  die  Toll- 
st&ndigsten,  freilich^"')  nur  den  ersten  Theil  nmfassenden  Aus- 
zOge  aus  seiner  Geschichte  des  Augustus  erhalten^,  welche 


380)  Fr.  6.  p.  869  f.  H.  148f.  Dinil.  Fr.  06>.  96  b.  loBeph.  a.  a.  0.  XVII, 
9,  6f.  11,  8  (p.  90— 9S  Dind.),  Derselbe  ward  Ethnarch  von  Indaea  mit 
ÄDBsicht  auf  den  ECnigBtitel,  Beine  Brflder  Philippoa  und  Antipas  Tetrarchen. 
Zu  den  FreondeD  und  Anfstochlem  des  Äotipas  gebOrle  aach  Ftolembeoe, 
der  eigne  Bruder  des  Nikolaos,  loaepb.  9,  4. 

861)  Maller  S.  844  Termatbet,  eotweder  in  Kom  oder  in  Apollonia; 
wenn  die  OrOnde  dieses  Gelebrteo  stichhaltig  wfijren,  wQrde  man  wohl  viel- 
mehr sagen  mflasen:  mm  Theil  dort  und  lam  Theil  hier.  Erstetei  nämlich 
begrQiidet  Maller  auf  Fr.  6.  p.  144^  19ff.  Dind.  ^xiävx6  Titts  tov  Ni%6laor 
.  .  .  Hill  Oll  tat  xXciovf  äiazfißäe  Inoielio  iina  täv  Aijfioiixmv,  lutUrtn 
Toig  iitfälovt  *<tl  iintgnlovxovf  im«  iv  'Ptön^  x.  t.  1.,  aber  desihalb  braucht 
N.  nicht  gerade  znm  vierten  Male  sieb  nach  Rom  begeben  eu  haben.  Da- 
gegen wOrde  anch  aus  Fr.  101  [T.  Ang.  16.  p.  103,  1  f.)  on  6  wias  Kaiaat 
tftiov  Syaiy  iv  ig  'Ptin^  fi^va  Ivtavfia  loaiöv  xoQtxti'^ftii  allerdings 
folgen,  dasB  N.  die  QeBcbichte  des  AngnattiB  in  Rom  geschrieben  habe, 
wenn  man  das  htav^a  bei  einem  damaligen  Schriftsteller  so  aa^asBen 
müsste,  aber,  wie  Hillscher  a.  a.  0.  S.  888  f.  richtig  bemerkt,  dats  die« 
nicht  der  Fall  ist,  lehren  die  Ansfabrongen  von  H&hler  Hat  Strabo 
seine  Geographie  in  Rom  veriksst?  Hermes  XIX.  1884.  8.  SS6— Sil  (gegen 
Niese  Beitrüge  inr  Biographie  Straboe,  ebendas.  XIII.  1678,  S.  86  f.).  — 
Noch  mag  hier  beil&nfig  der  aehr  Bpäten  und  schon  dessbalb  aberana 
zweifelbaften,  wenn  anch  von  Bflcbeler  (a.  A.  486)  nnd  Aebach  S.  !9fl 
vertheidigten  Angabe  des  Sopbronios  Mirac.  SS.  Cjri  et  Cyrilli,  Spicil. 
Rom.  T.  in.  8.  E>48  (bei  MttUer  F.  H.  G.  IV.  S.  II  f )  gedacht  werden,  daas 
N.  der  Lehrer  des  HerodeB(!)  und  der  Sühne  des  Autonins  und  der  Steopatra 
gewesen  sei.    Vgl.  SosemihI  Jahresber.  XXX.  S.  88  f. 

381^)  Wie  gegen  Dindorf  Ansg.  S.  VII  ana  C.  2  z.  A.  and  C.  19. 
p.  109,  ISfF.  Dind.  (488'M.)  deutlich  erhellt,  a.  Asbach  S.  397  f. 

382)  In  den  fOr  Kaiser  Eonstantinos  Porpbjrogenetes  geaaminelten 
Excerpten.  Bis  1840  war  nnr  das  Bracbstfick  {Fr.  99.  100  —  Cap.  1—16; 
hinter  Cap.  12  sind  2  Blätter  ausgefallen)  in  dem  jetit  in  Tours  befindlichen, 

n,.,i,.,..>^.OO^IC 


Nikolaoa  von  Damiukos.  313 

durchaus  nicht  ohne  Werth  sind,  wenn  Bie  auch  freilich  zeigen, 
iwLBB  das  Ganze  sehr  begreiflicherweise  uar  eine  historische  Lob- 
rede war^').  Weit  spärlicher  sind  die  Beste  seiner  ruhmredigen 
Selbstbiographie'^*).  Das  schon  erwähnte  grosse  anirersal- 
historische    Werk""^)    sodann    umfasate    nicht     weniger    als 

fOr  diesen  Eaiaer  selbst  beetimiuten,  aber  nocblbasig  geschriebeneD  Pracht- 
codex  (s.  C.  29.  A.  136)  ans  dem  Titel  nc^l  äeeräy  %al  Tiaiuäv  bekannt, 
welches  von  I.  Conr.  Oielli,  Leipzig  1884.  B.  <dasii  Sapplementnni  editi- 
onis  Lipftiensis  Nicolai  DatnaBceni,  Leipzig  1811.  8.)  und  Eoraea,  Paria 
1B06.  8.  (binter  Aelian.  T.  H.)  mit  den  Resten  der  flbrigen  hietoriacben 
Werke  heranagegebea  war.  Dann  aber  ward  (wie  gleichfalls  C.  SO.  A.  l!6 
schon  bemerkt  iat)  eine  allerdinge  jnnge  PapierhaDdeohrift  im  EBOoiial  ent- 
deckt, in  welcher  sich  an  dei  Spitse  der  AnaiOge  xtfi  imfiovlrnv  ein  neaee, 
noch  betT&chtliob  l&ngerea  StBck  (Fr.  101  —  Cap.  le— 81)  fand.  Daaaelbe 
konnte  noch  in  demaelben  Jabre  1849  (nach  E.  Millers  Abecbrift)  von 
Malier  seiner  Sammlung  der  geaammten  historischen  Fragmente  mit  ein- 
verleibt werden,  dann  ward  ea  nen  beTausge^bon  von  Piocoloa,  Pari« 
1850.  Lex.  8  und  nach  eigner  Vergleichnng  von  Feder  Sxcerpta  e  Polybio, 
Diodoro,  Dionjaio  Halicsrnaaaensi  atqne  Nicoiao  Damaaceno,  Bd.  8.  Dann- 
atadt  1860.  8.  Eine  C.  S9.  A.  136  auch  bereite  erwBJute  neue  CoUation 
dea  Tnronenaia  oder  Peiiescianna  von  Wollenberg  ist  benutzt  in  der 
Oeaammtansgabe  der  geacbichtlicben  Brachatflcke  von  L.  Dindorf  Historie! 
Graeoi  minores.  Vol.  L  Leipiig  1870.  8.  8.  1— XXVII.  1—168.  Dase  C.  18 
hinter  C.  16  nmiaatellen  sei,  bemerkt  Aabacb  8.  S98. 

388)  Baerger  De  Nicolai  Damaaceni  hagmento  Escorialensi,  quod  in- 
scribitnr  ßios  Kaiaafos,  Bonn  1869.  8.  (Doctordiss.).  —  Der  Titel  war 
schwerlich  der  bei  8nid.  (s.  A.  861)  angegebene,  aondem  etwa  wohl  Biog 
Toe  Zißattov  Ka^eafos,  vgl.  die  ünteiscbrift  im  Cod.  Escor.  Wloc 
toi  ßiov  Kalattfot  miI  t-^s  Ntnaläov  Janaa^jjvov  «vyyeaipijs. 

884)  Der  Titel  war  wohl  nur  jiiqI  xov  iBCov  piov  ohne  den  Zueats 
bei  Said.  (A.  861),  a.  Malier  S.  81S.  A.  S.  S.  S48  (welcher  diesen  Zosats 
far  Specialtitel  des  eteten  Abschnitte  b&lt).  Die  Bruchatacke  stammen 
wieder  ans  den  u&mlichen  beiden  Quellen  (Fr.  8—6);  anaserdem  hat  achon 
Valoia  (Valeaiua)  nach  sicher  richtiger  Vennnthnng  ans  Suid.  livr/nni^ae 
und  Nniilaos  Fr.  1.  2  vorangesetit.  Orelli,  Koraea,  Feder  and  Aabach 
S.  296  vermochten  ea  sich  nicht  zu  denken,  dass  irgend  Jemand  in  einem 
Bolchen  Qrade  der  Lobhndelei  von  den  Seinen  nnd  sich  selbst  geaproohen 
haben  kennte,  wie  ea  Fr.  1.  2  nnd  beaondera  6  (wo  N.  als  ein  Unsterbild 
aller  Tagenden  nnd  VorzOge  geieiohneC  wird)  geschieht,  nnd  wollten  daher 
lieber  einem  Freund  oder  Schaler  dea  N.  die  Urhebeiacbaft  wenigatena  der 
anf  uns  gekommenen  Gestalt  luschreiben.  Aber  a.  lulian.  ad  Themiat.  866  D. 
NnöXaot  di  xfäisam  fi)v  ovv  ^tynlmv  avxovfyat  ^r,  yKäftfuts  d'  inl 
fiäUov  Sia  covc  vniif  aitdr  löyavt.  Aach  weichen  sam  Mindesten  Stil 
und  Sprache  in  Nichts  von  den  aouatigen  üebeneaten  ab,  ■.  L.  Dindorf 
Jahrb.  a.  a.  0.  8.  110. 

886)  Ea  iat  aehr  nugewisa,  wie  der  Titel  desselben  lautete.    Richtig 


..>^.00' 


.3IC 


314      Zwei undd reis ügetea  Cap.    Die  spfi.terea  PhiioB.    6.  Perip&tetiker. 

144  Bdcher^^,  von  denen  die  7  eraten  bis  zur  Begründung  der 
Perserherrschsft  reichten  ^^).    Aus  ihnen  besitzen  wir  erhebliche 

bemerkt  Malier  S.  946:  ,/>pit3  hoc  Smda$  latogiav  xa^olix^v  appeSat 
argumenti  magis  ratione  quam  inscriptionis  /labita",  und  da  dieaelbe  Be- 
zeichnuDg  anch  im  ProoemioD  der  Cotutantiniscben  AoBESge  erocbeint 
{Nutoläoo  Jaiui<i*r]vov  «adolndjE  taiofias),  ao  liegt  die  Vermothtuig  von 
Dindorf  a.  a.  0.  S.  110  nahe,  daae  Suid.  den  N.  nar  von  dieaen  AusEÜgea 
her  kennt  nnd  anfahrt.  Am  Scblaaae  der  AuazQge  de  virtulibus  atebt 
(hinter  Fr.  70  U.  Fr.  69  Dind.):  ulos  tov  lßi6pov  löyov  iqg  Nixoltto« 
'Itiiofias.  C^iti  lü  Xtixorta  xifl  'BUijrtK^e  üioif{as,  aber  daraua  Utat  aich 
fBr  diese  Frage  auch  Nichts  entnehmen.  Ans  eioem  SchoUoo  zu  Strab. 
VII.  277.  Oll  liirayevia^tQOt  'Op^gov  'HaioSoi,  o  fiij  ßovltiat  Nixolaoe 
Jaiiaaitrivot  iv  ig  äfiaioloyiif  avxov  bat  Dindorf  a.  a.  0.  8.  llOf.  118  f. 
auf  den  Titel  'A^iaioloyia  geachloRBen,  allein  dieae  Bezeichnang  paast  doch 
eigentlich  nur  auf  die  früheren  Theile  und  nicht  auf  das  Ganze  einea  Werkea, 
welches  bis  in  die  jaogste  Gegenwart  hinabreicbte  (indeaseD  s.  C.  SS.  A.  346). 
Und  so  wird  mau  denn  tiote  Dindorfa  begrändtiter  Einwürfe  immerhin 
wohl  noch  am  Ehesten  mit  Müller  an  'laxofiai  za  denken  haben. 

386)  Atb.  Tl.  24»  a  (=  Fr.  S9)  nnniittelbar  nach  den  A.  S66  angef. 
Worten:   iv  t^   nolv^l^l^   ta\Ofia  (fjunov  yä(  %a\  tmaagä^ovTd  ciei  xfis 

S87)  Daa  I.  und  8.  handelten  von  den  AMjrera  nnd  Medem  (Fr.  7—13  M. 
1—7  Dind.),  Tgl.  Phot.  Cod.  189  oaoh  den  A.  Sa8  angef.  Worten:  omoe  xal 
^iiai>(itai(i]>'  £atof/ai>  iv  naltmi/joi  ßipii^,  otrov  itaXaiiv  p«i;fi)]v  äiiayva- 
fiäimv  fjoficv,  *atalilot%iv ,  daa  3.  von  der  griechiacben  Sageogescbichte 
bis  tum  troiacben  Kriege  (Fr.  14— Sl  >  M.  8—16  Di.),  daa  4.  von  der  ältesten 
Geschiebte  Lydiens  bis  zn  den  HerakleidenkGnigen  (Fr.  22  —29  M.  17—23  Di.) 
mit  Einflechtong  der  von  Damaakos  (Fr.  80  f.  M.  24  f.  Di.)  und  sodann  vom 
Peloponnes  (mit  Ananahme  Arkadiens)  nnd  von  den  dort  dnrcb  den  Hera- 
kleidenzng  eingetretenen  ümgeataltnngen  (Fr.  82—41  M.  26— S6  Di.),  daa  b. 
von  Arkadien  (Fr.  42—44  M.  88—40  Di.)  und  von  der  Neubesiedlnng  von 
Inaeln  im  äg&iachen  Meer  nnd  St&dtea  in  Pootos  in  Folge  der  Hera- 
kfeidenwauderang  (Fr.  4r>  — 48  M.  41  — 47  Di.);  im  6.  ward  ranOehat  die 
Geachichte  der  L;der  fortgesetzt  durch  die  HerakleidenkOnige  bis  Eaodaales 
(Fr.  49  H.  48  Di.),  dann  folgte  die  von  Athen  bia  znr  Einsetzang  der  j&hr- 
lichen  Archonten  (Fr.  60f.  M.  49  f.  Di.),  dann  wohl  die  Gründung  von  Thera 
nnd  Eyrene,  jedenfalls  die  weitere  Qescbichto  der  letzteren  Stadt  (Fr.  63  H. 
61  Di.),  dann  die  ionische  Wanderang,  bei  welcher  anch  ein  Stack  der 
Geschichte  von  Kjmo  zur  Sprache  kam  (Fr.  6S  M.  62  Di.),  und  an  welche 
sieb  namentlich  die  von  Miletos  anreihte  (Fr.  61  M.  63  Di.),  dann  die  von 
Thessalien  (Fr.  66  f.  M.  63^.  64  Di.),  endlich  mtd  die  Qesobiehte  des  Pelo- 
ponnes oder  wenigstena  die  Spartas  weitergefahii(Ljkurgos  Fr.  67  M.  GA  Di.); 
daran  acblosa  sieb  im  7.  die  der  Kypseliden  (Fr.  68—60  M.  66—68  Di.) 
und  der  l^rannen  von  SibyoD  (Fr.  61  H.  69  Di.),  ea  folgte  dann  die  der 
Ijrdisobeu  Mermnaden  (Fr.  68—66  M.  60— CS  Di.)  und  daa  Ende  der  Heder- 
nnd  der  Anfang  der  Perserherrachaft  (Fr.  66— 68  M.  64— 67  Di.).  S.  Maller 
3.  S46  f. 


Nikolaoa  von  Darnukoa.  315 

Ueberbleibsel"**),  während  una  vom  8.  bis  95.  mit  Sicherheit  nur 
vier  karze  BruchstDcke  geblieben  aind^').  Die  Aofabningen  aus 
dem  96.  bis  110.  betreffen  fast  alle  die  mithridatischen  Eriege""*): 
der  Triumph  des  LucuUas  (63)  war  im  110.  emählt'*"");  und  im 
123.  und  124,  wurden  jene  Angelegenheiten  des  Herodes  ans  der 
Zeit  nm  16  r.  Chr.  abgehandelt^').  Die  Darstellung  ward  also, 
wie  es  ja  auch  natürlich  war,  immer  auafahrlicber,  je  tiefer  sie 
in  die  neuesten  Zeiten  hinabging,  namentlich,  wie  es  nicht  minder 
begreiflich  ist,  in  der  Geschichte  des  Herodes;  wo  sie  endete, 
tat  nngewisa:  jedenfalls  schloss  sie  noch  nicht  mit  dessen  Tode, 
sondern  behandelte  zum  Mindesten  auch  noch  die  Einaetzung 
von  deasen  SShnen  durch  Anguatue  in  ihre  Herrschaften'^ 
Und  so  eraSblte  denn  Nikolaoa  denjenigen  Abschnitt  der  Zeit- 
geachichte,  in  welchem  er  selbst  eine  herrorragende  Rolle  ge- 
spielt hatte,  zweimal,  hier  und  in  seiner  eignen  Lebens- 
beschreibung, ja  zum  Theil  wohl  ohne  Zweifel  noch  ein  drittes 
Mal  in  der  des  Augustua.    Seine  Glaubwürdigkeit  für  die  früheren 


S88)  Torwiegend  wiedemm  aiu  den  beiden  genanDten  ( 
Untertcbiift  unter  den  AasElIgen  de  virtuUbiu  (a.  A.  885)  zeigt,  daea  den 
Exoeiptorea  bereits  nicht  mehr  als  dieae  aieben  ersten  BOcfaer  zu  Qebote 
Bunden,  nnd  ohne  Zweifel  ricbtig  artheilt  Dindorf  a.  a.  0.  8.  111—11«, 
dftM  bereits  die  beiden  folgenden  AniiQge  aber  die  Vorgeachicbte  nod  die 
Anftoge  Borns  (Fr.  69  f.  H.  «8  f.  Di.)  von  ihnen  ans  Dionya.  t.  Hai.  A.  B. 
I,  82  ff.  und  II,  S3  f.  ergänzt  and  nicht  etwa  schon  von  N.  selbst  ans  diesem 
■einem  Zeitgenossen  wörtlich  abgeschrieben  sind,  waa  schon  Orelli  nud 
Koraes  mit  Recht  ftlr  nnglanbticb  erklärten;  Tgl.  anch  Asbaeh  S.  996  f. 

SS9)  Fr.  73  — Ifi  H.  71-74  Di.  (aas  Ath.  d.  loseph.).  Dain  kommt 
allerdings  noch  Fr.  71  M,  70.  Di.  h.  Const.  Porphyr,  de  Uiem.  I,  3,  wenn 
hier  fDr  dos  Terderbte  ii;',  wie  allerdings  sehr  wahrscheinlich,  ij'  ed  lesen 
ist.  Wornm  aber  auch  dann  daraus  nicht  zu  folgern  ist,  daaa  man  das 
B.  Bncb  damala  noch  beaasa,  legt  UQller  S.  Ui  dar. 

890}  Fr.  76  bis  mindeatena  98  H.  Sie  bezieken  sich  anf  das  96.  (Fr.  76 
b.  loseph.  I,  8,  6),  108.  (F».  77  b.  Ath.  X.  41Äe),  104.  (Fr.  80  b-  Ätk.  VÜl. 
882  f.),  107.  (Fr.  81  ebend.  T.  861  c),  108.  (Fr.  8!  ebend.  XT.  öS2  a),  HO. 
(Fr.  83.  84  ebend,  XII.  648 a.  IT.  1680,  ^^  '^ann  noch  folgenden  auf  daa 
114.  and  116.  (Fr.  88.  89  ebend.  Tl.  262  d.  249a)  und  das  123.  and  134. 
(a.  A.  391).  —  Strabon  (XT.  719)  und  Plutarckoa  (Brut.  68)  gebe»  nur'je 
ein  Fragment  (91.  90  M.  88.  87  Di.). 

890'')  Ft.  8S  (80*  DL). 

391)  loaeph.  XII,  S,  2  (<-  Fr.  93,  Tgl.  A.  873).  lö  S'  ätmifiit  tf  "t  ßo^- 
Itttu  nataiiatftiv,   ^vayvsnm    tif   JVwoläoif  '/aia(>Mä>>    ni*   cxatooxjjp    nul 

892)  Ft.  96*.  96,  a.  A.  880, 


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316      ZweiQDddteieaigstea  Cap.     Die  epäteieu  Philoe.    5.  Peripatetiher. 

Zeiten  ist  verschiedea  je  nach  seinen  Quellen.  Ffir  die  lydische 
Geschichte  ist  er  dem  Xanthos  gefolgt;  ob  er  in  der  assyrischen, 
medischen  und  persischen  den  Etesias  mit.  eigner  freier  Aus- 
schmückung oder  vielmehr  einen  Ueberarbeiter  desselben,  and 
zwar  vermuthlich  den  Deinon  benutzte,  steht  allerdings  noch 
nicht  Tollständig  fest,  doch  ist  das  Letztere  viel  wahrechein- 
licher*°^.  Für  die  ältesten  griechischen  Sagenzeiten  mag  wohl 
Hellanilcos  seine  Quelle  gewesen  sein,  dann  von  der  Dorer- 
wanderung  ab  war  es  Ephoros  ^,  in  den  mithridatischen  Kriegen 
TermntbHch  namentlich  Poseidonios  ^');  Caesars  BeUum  GaUicutn 
kannte  er  ohne  Zweifel*'^.  Die  Geschichte  des  Herodes  war, 
wie  selbst  losepbos'^^),  welcher  weitaus  das  Meiste  über  sie  aus 
ihm  entnommen  hat,  hervorhebt,  wiederum  im  höchsten  Grade 
parteiisch  für  diesen  seinen  Gönner,  ja  geradezn  geschichts- 
fslschend  geschrieben.  Ein  viertes,  uns  in  zahlreichen  Aua- 
zQgen^^^)     erhaltenes,    ins     historische     Gebiet     eiuscblagendea 

898)  3.  hierfiber  Jacob;  Zar  Beurtheilang  der  Fragmente  des  Nikolaus 
von  Damaskus,  Commentationes  philologae  sem.  philol.  Lipe.  sodal.,  Leipi. 
1B74.  8.  S.  191—218. 

394)  Mflller  S.  846.  Nicht  za  Gebote  steht  mir  Steinmets  Herodot 
und  Nioolana  Damaacenni,  LOnebnrg  1861.  4.  (Aber  die  EypBeliden). 

395)  Vgl  Fr.  78  M.  Tt  Di.  b.  Ath.  VI.  266  e.  N.  {».  A.  866)  .  .  .  kbI 
noctiiwriot  ö  Zt<oi*<>s  Iv  taCs  'latofiaig  (■—  Poseid.  bei  NikolaOB?). 

S96)  S.  MfiUsT  S.  346  und  8.  418  20  Fr.  89  (S6  Dind.). 
397)  A.  a.  O.  XVI,  7,  1  (—  Fr.  93  M.  0.  Di.),  wo  es  ichliesslich  heisst: 
lltttu^|levSctat,   nal   iiatetilcut   t^   19*"?^   "'   f^*   novyft^'«  itnaütg  tÖ 

afiiviaf  ömoloyoö^evos-  ineiro!  fii*  ouv  nolliiv  Sv  rig  .  .  .  lioi  t^*  ««17- 
yvmfiijv'  ov  y«e  taxofiav  (oft  SUois,  iH'  iitovfyiav  x^  fiatilii  taitti» 
ixoitüti  (dies  Letzte  ist  in  mehr  als  einer  Hinaicht  sohief). 

898)  ImFlorileginnideBStobaeos;  Fr.  102-146  M.  (1-45  Di.).  Wester- 
mann  Paradox.  S.  XXXII  f.  167—177.  Vgl.  Phot.  Cod.  189  h  «^«p  *i 
mtviO'tyvmii&i]  xal  Ni*oläov  loyog  Hgädji  r^  loviaiaf  ßaaiXtl  x^immtipmvTi- 
fi^poe,  iv  p  nafaii^mv  t&äv  (ati  avvayay^,  <iviißa{v$i  fti»  tlt  towiÖ» 
Mois  xäv  iaa  'Alt^ävdeov  nofa^ö^mi'  awctleYitiviov  wul  wepl  mv  31  Kövmv 
avvixai,iv  oüx  öUya  xqoaiy^tcipt '  nlijr  fv  f Mi  napaUatfaf i  xatt  taxo^Caif, 
Iwovifitiae  aüiä  dieiuäv.  t^v  H  ipfaatv  toxi  piv  nal  aviö;  netpalauiSTis, 
ov  fi^ji  oüäi  xov  aaipovs  «»BiiEjcDfiixräs,  (iixl^mT  Si  itmt  »o'  «"*  ngaii^i]- 
licvaiv  fiöUov  avtifoip^s  »vo;  Mil  dtivöxJjxos.  liytt  3'  Irut  fiiv  «oUoi%i 
fl  *al  ^tvi^ovta  itt],  Öfitat  hfiotoyovfui'a,  tiyä  d'  äyvooviitva  fie'v,  ov  fii]« 
l»  Tov  ifUftn'ovt  xpoe  fM>ii]i'  T^  *i4'(tv^  HB4'(0t(if>f «tt '  I9i]  yvLQ  i9väw 
ISiötfOKa  T«  «oll«  ntiiuxyycllii '  tii/sCv  8'  iaxiv  Iv  avtots  «nl  xi  iwi&avov 
Tifolex^nsva. 


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.31c 


Nikolaoi  von  DRinukoi.  317 

Werk  na(ftt86^o>v  i&&v  avvaymyi^  rührt,  wetm  sich  dies 
anch  Dicht  mit  Sicherheit  behanpten  lEest,  doch  in  Wahrheit 
wohl  Dicht  TOD  ihm,  soDdern  tod  einem  spateren  Sammler  her, 
welcher  aber  in  der  That  jene  Universalgeschichte  dea  Nikolaos 
besonders  stark  ausgezogen  haben  ma^,  ao  dasa  in  Folge  dessen 
jene  Termothlich  falsche  BezeichDUDgeDtstanden  sein  kaDn"*).  Von 
aeinen  philosophischen  und  Daturwissenschaftlichen  Schriften*^) 
ist  uns  eine,  nämlich  die  fälschlich  dem  Aristoteles  beigelegte 
Pflaozengeschichte  in  2  BQchern,  noch  erhalten,  wenn  auch 
weitaoB    nicht   in   ihrer    ursprünj^lichen    Gestalt*"');    wenigsteiis 

S99)  8.  hierdber  Trieber  Quaeitiooea  Laconicae.  P.  I.  De  Nicolai 
Damuceni  Laconicia,  Berl.  1961.  8.  (der  ücli  freilich  nicht  S.  TS  auf  die 
Teimeintliche  ün&chtheit  der  Selbstbiographie  h&tte  bemfen  ■ollen).  Da«s 
di«  jUiMavi*^  (Fr.  114)  am  Xenophons  Schrift  von  der  StaatsTer&suuig 
der  Lakedaemonier  excerpirt  aind,  wie  Trieber  zeigt,  würde  an  aicb  noch 
nicht  gerade  gegen  N.  apiechen,  wohl  aber  die  Plompheit  and  Verworren- 
heit, mit  der  es  geschehen  iit  Ändere  freilich  nitheilt  Aibach  a.  a.  0. 
S.  89&,  a.  aber  gegen  ihn  anch  A.  486.  Ale  eine  Haaptqnelle  beteichnat 
Dflnimler  Zn  den  hiatoriachen  Arbeiten  der  älteateu  Peripatetiker,  Ehein. 
Hna.  XLII.  1881.  S.  110—191  diaATöfUfta  patßuQiM  dea  Arutotelea;  Eaerit 
Jahretber.  LTUL  S.  329  ff.  361  f.  ISaat  diea  ala  „an  aich  nicht  nnwahracbein- 
lich"  gelten,  legt  aber  in  aeinen  meist  richtigen  Gegenbemerknngeu  dar, 
dasa  Einiges  Tielmebr  anf  Ephoroa  (der  ja  aber  freilich  aach  dort  tod 
Aiiatotelea  bennbt  sein  wird)  «irflokreicbt.  Ob  das  Epigramm  dea  Bhoders 
Peiiandroa  Anth.  PaL  TU,  804  von  N.  (Fr.  141)  in  der  DuiTeraalgeachicbte 
oder  einer  anderen  Schrift  angeführt  war,  steht  dahin. 

400)  S.  die  Sammlung  der  Fragmente  bei  Roeper  Nicolai  Damaaceni 
de  Ariatotelia  philoaophia  libronun  reliqniae,  Lectiones  Abnlpharagianae, 
Dansig  1844.  4.  S.  86—48,  welche  Zeller  leider  nnbekannt  geblieben  ist. 

401)  Wie  n&mlicti  ans  der  dem  jetsigen,  achwerltcb  vor  dem  14.  Jabrh. 
entstandenen  griechischen  Text  voranfgeschicfcten  Torrede  seihet  and  ans 
anderen  Quellen  erhellt ,  ist  derselbe  nnr  eine  RückSberaetEong  einer 
lateiniachen  üebertiagnug,  nnd  die  letitere,  Ton  einem  gewissen  Alfredna 
hnrrObrende  iat  auch  erat  nach  einer  gleich  dem  Original  verloren  gegangenen 
arabischen  Debersetsong  von  laaak  Ben  Honain  (s.  A.  40S.  408)  ange- 
fertigt, welcher  gleichfalli  aicherlicb  noch  nicht  unmittelbar  die  griechische 
Onchrift  in  Grande  lag.  Roeper  8.  8.  A.  6  vermuthet  twiachen  der 
arabischen  nnd  der  tnleinischen  üebertntgnng,  weil  in  der  lettteren  Abrn- 
calia  fOr  Empedoklea  steht,  noch  ein  hebAiache»  Mittelglied,  da  diese  Ter- 
derbnisa  nicht  fSglich  habe  entstehen  können  „niii  confuaia  elemtntis  dalelh 
et  reich  m  Hebraeontm  litteratura  aimiUiiHis".  Diese,  von  E.  B.  F.  Meyer 
Nicolai  Damasceni  de  plantis  libti  dno,  Leipzig  1841.  8.  kritisch  heiaai- 
gegebene  nnd  coromentirte  Iat.  Uebere.  ward  achon  von  Albertos  Hagoua 
in  aeineni  PflanEenwerke  lu  Grunde  gelegt  nnd  von  Tincentina  von  Beanvaia 
im  eraten  Bnche  seines  Sptctdum  nahtraU  benutst;  der  Debereetzei  kOnnte 


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.3IC 


318      ZweinncldTeiaBigit««  Cap.    Die  (toteren  Philoa.     b.  Peripatetiker. 

war  er  hSchst  wahrscheinlich  der  wirkliche  Verfasser  derselben"^. 
Aasserdem  wissen  wir,  dasi  er  eine  Einleitongascbrift  in  das 
Studium  der  aristotelischen  Philosophie  unter  dem  Titel  vt^l 
'jiffierotdXove  tpikoeo^laq  in  mehreren  BQchern  mit  reich- 
lichen AuBzQgen  aas  den  ariBtoteliscben  Werken  verfasste''")  und 

alto  BpUeutenii  im  An&ng  des  13.  Jaluh.  gearbeitet  haben;  wabTtcheinlich 
gebOrta  er  dem  Ende  des  12.  an.  Sicheres  Aber  seine  Person  hat  eich 
biaher  Dicht  feitetellen  lassen.  Der  griechische  Uückflbersetaer  (welcher 
nach  Betmol.  Barb.  ia  Dioscor.  coroll,  I.  c.  S8  Mazimas  gebeissen  haben 
soll]  bezeichnet  ihn  als  einen  „Kelten".  Alfiedns  nennen  ihn  aasdificklidi 
mehrere  Handscbriften,  Peter  von  Aarergne  nnd  Boger  Bacon,  ans  deasen 
Aeossernng  Joatdaia  Gesch.  der  aristot.  Schriften  im  HitteWter  flbers. 
T.  Stabr  S.  llOff.  («gl,  8.  347  f.)  mit  Hecht  schlieaet,  daas  derselbe  damals 
in  Spanien  lebte.  Üb  er  aber,  wie  Jonrdain  meint,  derselbe  mit  Alfredoe 
Anglicoa  und  Hoger,  dem  er  diese  Debersetiang  gewidmet  haben  soll. 
Boger  Ton  Herford  war,  ist  durch  Nichts  bewiesen.    S.  Hejer  S.  III  £ 

103)  Wie  Meyer  8,  X-XXIll  bewiesen  hat.  Die  Scholastiker  hielten 
noch  s&mmtUch  Äristotelea  ffli  den  Urheber  (b.  Meyer  S.  X),  nur  Thomas 
von  Aqnino  (wie  dies,  aber  auch  nur  dies  Jourdain  S.  861  bewiesen  hat) 
den  Theophraetos;  erstere  Meinnng  scheint  aach  im  Garnen  die  der  Araber 
gewesen  zn  sein,  aber  sie  waren  doch  zom  Theil  auch  über  Nikolaoa 
einigermaisen  onterrichtet,  so  dass  eben  ihre  Angaben  uns  auf  die  riohUge 
Spnr  ffihren.  Ausser  denen  bei  Dschemaluddin  und  nach  ihm  Barbebraena 
(s.  A.  403),  Baies  (B.  A.  403),  ATcrroes  (s.  A.  407)  a.  Hadscbi  Khalfe  b. 
Hejet  S.  XU:  Libvr  piamtarxim:  ab  ArigtoUU  traetabta  sunt  dtM;  **i  gtttm 
Sicolaus  commentatus  at,  quemque  Itaac  B«h  Hortain  (starb  010  oder  911) 
vtrtit,  cum  comclüme  Thabeti  Ben  Qorra  (starb  901).  Bndlich  Abd  Ällatif 
fahrt  iweimal  ausdrücklich  den  Nikolaos  (einmal  mit  dem  Znsati  libro 
plantarutn)  tut  Dinge  an,  die  wirklich  in  dieser  Schrift  stehen,  s.  Heyer 
S.  XII ff.  Die  Behauptung  Ton  Ihn  Batlas,  einem  106S  gestorbnen  christ- 
lichen Arzt,  bei  Dscberaalnddim  (und  Barbebraeus),  NikoUoB  habe  in  seiner 
Heimat  Laodikeia  gelebt,  wird  (wie  Meyer  S.  XX  richtig  bemerkt)  fiber- 
reichlich  dadurch  aufgewogen,  dass  Averroea  («.  A.  407)  ihn  als  Damaakeiier 
kennt. 

408)  Den  Titel  giebt  Simpl.  de  coel.  1T8)>  41  f.  Karsten.  Schol.  in  Arisk 
488»  23  f  (—  Fr.  IV):  Tfi*6laos  i  nt^mmjttxis  nafuipfäiait'  (8.  Roeper 
S.  Se  s.  d.  St.)  rä  ivx<tv9a  (II,  3.  18S*  13  ff.)  liyöiuva  iy  role  Jttfl  Uftno- 
tilovs  tfiXoaoiplas.  Ausserdem  s.  Dschemalnddin  b.  Meyer  S.  XVIII: 
explicuit  libros  quosdam  ArütottUt.  ex  iptm»  op«ribM  praeterea  ttnU  liber 
de  «umma  philoeopliiae  Aristotelieae,  selecltB  eius  gententii»;  liber  rtspotmofü 
ad  i1lo$,  qui  intelketum  et  inUUigibilia  rem  unam  esee  statuumt;  liber  cont- 
pendii  philosophiae  Jritlotelicae  und  nach  ihm  Qeorg.  Äbnlphar.  Barhebiaens 
p.  88  Pocooke  (b.  Roeper  8.  27,  b.  Meyer  6.  XIX):  e  librit  ob  ipso  eom- 
positü  ett  liber  de  summa  philosophiae  Arittolelieae,  eums  apvd  nos  est 
exemptar  Syriaewn  ex  verstoße  Htmain  Ebn  Itaac;  nee  wm  Uber  de  plamtii, 
et  liber  reipotuioni»  ad  iUo»,   gW  rem  unam   e$te  ttatmtmt  inteUeetmm  tt 


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Nikotaos  von  Dunaskoa.  319 

an  diese  Schrift  Behandlungen  jener  Werke  oder,  wenn  nicht  aller, 
80  doch  der  meisten  von  ihnen  in  theila  mehr  commentirender""), 
theila  mehr  paraphraatischer,  theila  endlich  abhandelnder  Form 
anschloBs.  Zn  diesen  gehörte  ohne  Zweifel  auch  jene  seine 
Pflanzengesehich te,  in  welcher  er  seihst  anf  seine  Be- 
arbeitung der  Meteorologie  znrOckireiBt*"'),  und  sein  Com- 
pendiam  der  Thiergeschichte*"*)  so  wie  seine  Schrift  Ober  ' 


intettigibilia.  Bei  Beiden  folgt  dann  die  Ä.  402  berahrte  Angabe  Ton 
Ibn  Batlan  oder  Bothlan.  Der  W>ar  eompendii  fHiüoKophiae  ArütoUlieae  iat 
natOflicb  unc  ein  Baplicat  von  dem  Über  dt  «wmma  phikao^iae  ArätoMicae, 
vbA  ohne  Zweifel  iat  jenes  von  Simplikios  angefOfarte  Werk  gemeint.  Ob 
aber  an  dieser  Stelle  bei  Dschemaloddin  der  Ubar  dt  plantii  nnd  das  Com- 
pendiom  der  Thieigeachichte  aui  in  Folge  aehlecbter  Ueberliefemng  fefaleo, 
wie  Boepei  S.  86f  theila  nach  dem  Voratefaenden ,  theila  nach  der  Notiz 
bei  Hadachi  Ebalfe  (b.  A.  402),  theila  deashalb  gUnbt,  weil  es  in  dem  . 
arabischen  Yerzeichniss  der  aristotelischen  Schritten,  wie  ea  bei  Dscbema- 
Inddin  laatet,  bei  Caairi  1.  S.  SOe  (bei  Wenricb  De  anctoram  Or.  Teraio- 
nibna  et  comnientariis  Sjr.  etc.  8.  148  f.  wird  die«  nicht  angegeben)  zur 
Thifrgeachicbte  heiest:  Aorum  IttfOrum  antiqtta  amipendia  supereue  mt- 
morat  I<Aia  Sin  Adi  (starb  971).  eonip«tuItwn>  Nicolai  e  Gratco  in  Arabicum 
»trvtonem  transtitlit  Ali  Bm  Zaara  (starb  1008)  et  tmendcwit:  euius  exemplar 
ptnei  me  ttt",  Imho  ich  dahingestellt  Aua  jenem  „Über  de  philosophia 
Arittotelis"  ffihrt  Razea  de  contin  II,  4  ein  paar  Worte  an,  welche  sich 
bei  Aristot  de  long,  et  brev.  Tit.  6.  466''  7  ff.  ähnlich  wiederfinden  (=.  Fr.  VIII), 
nnd  Ali  Ben  Zaraa  soll  die  6  Bücher  dieses  Werkes  ans  dem  Syrischen  ins 
Arobiache  Sbersetzt  haben,  b.  FInegel  De  Arab.  scr.  Or.  interpr.  S.  27. 
Wäre,  was  ja  an  sich  sehr  nSglich  sein  würde,  die  Vorstellnng,  welche 
sich  (nach  wenigstens  theilweisem  Vorgang  von  Meyer  S.  XXf.)  Boeper 
S.  36  and  Csener  in  Bernayn  Oes.  Abhh.  II.  S.  281  f.  (denen  ich  selbst 
Jahretber.  XL1I.  8.  287.  A.  18  beigetreten  war)  von  demselben  machen, 
indem  sie  glauben,  daas  alle  Specialschriflen  des  N.  aof  diesem  Qebiet 
nur  Theile  Ton  ihm  gewesen  seien,  die  richtige,  so  müsste  ea  nngleich 
mehr  Bücher  ninfoBst  haben,  da  schon  die  FflaDzengeschiohte  deren  S  ent- 
hUt;  aber  ich  «ehe  Nichts,  was  uns  nOthigen  kannte  die  Sache  so  anf- 
infassen  nnd  nicht  Tielmehr  so ,  wie  ich  es  jetxt  thne.  JedenfalU  aber  ist 
die  zweifelnde  Termnthnng  Zellers  onhaltbar,  nach  welcher  gerade  nnr 
die  Schrift  über  die  Metaphysik  mit  jenem  einleitenden  Werk  zasammen- 
falleo  soll. 

404)  Wenn  anf  jenes  „e!q>lieuit  libro*  gvofdam  ÄrisMetie"  des  Arabers 
(s.  408)  ZoTorlasa  iat 

40t>)  n,  2  (e2S>>  SS  ff.  Bekk.)  —  Fr.  V.  pramitimw  autem  generatiotue 
(^enerationm  Gaetpherb.  IE)  frmtium  et  ftwiorum  in  Kbro  (nottro  fügt  Gael- 
pherb.  II  binzQ)  «itteorormm  ^  htiftiUafiev  di  altlas  *ipl  '^  yniatmt 
xiv  Ttiffäv  Kai  läv  ntntc^äv  Sv  i^  ijiitttQm  ^ßUip  iä  wtfl  iKTHÖfn*. 

408}  8.  A.  4DB. 


■:.>^.00' 


.^le 


320     Zweionddreieaigates  Cap^    Die  späteren  FhÜM.    b.  Feiipatetiker. 

die  Metaphysik^  and  diejenigen  Arbeiten,  welche  unter  den 
Titeln  ««(tlderöv***),  ncffl  to{iÄ«vTo's**')iind  xeqI  zäv  ivzolg 
x{fttxtixots  xKimv*"^  angefahrt  werden;  anf  die  Psychologie 
endlich  bezog  sich  die  Äbhandlnng  gegen  Diejenigen,  welche 
den  Novg  und  die  N^oijra  für  einerlei  erklären*").  Aber 
über  die  eigne  philosophische  Denkart  des  Nikolaoe  lernen  wir 
aus  den  spärlichen  BruchstQcken  so  gut  wie  Nichts*"),  and  aach 

407)  Dieselbe  wird  auter  einem  aDderea  Titel  ab  dem  ihr  TOn  N. 
gegebnen  in  der  Unteracbrift  unter  dem  Bmchatück  der  Metaph.  des 
TheophrastoB  unmittelbar  hinter  den  A.  SS3  angef.  Worten  citirt:  Ninilaog 
ii  iv  T§  9e<ofif  tmr  'Afierotilovg  fitta  ta  tpvoixi  ftvi]fMvctiii  aitov  Xifor 
tivat  Stoipilämiiv  (^  Fr.  XV).  Ausserdem  erwähnt  ATerroes  in  seiner 
eignen  Betracbtong  jenes  aristotelischen  Werks  sie  mehifacb  (Fr.  IX — XUI), 
und  man  sieht  aas  seinen  Angaben,  dass  N.  an  der  demselben  (nach  dem 
Tode  des  Aristoteles)  gegebnen  Anordnung,  die  er  freilich  wohl  für  die 
Hebt  aristotelische  gehalten  haben  wird,  com  Theil  (eo  in  ßesng  auf  die 
ßücher  ^  und  A)  eioen  sehr  gerechtfertigten  Anstois  nahm.  In  Fr.  XIII 
zu  A,  6  b.  Arerr.  ad  A.  M.  XII,  2,  4,  44.  t  VIII.  p.  S44b  (VIII,  164b)  er- 
scheint der  ächte  Titel:  Nicotau«  Pertpatcticw  in  eua  prima  philo$ophia; 
ein  anderes  Mal,  z.  Xil.  prooem.  t  VIII.  p.  8Ub  (VIII,  lS6d)  —  Fr.  XII 
sagt  Ibn  RoBchd:  Nieolaum  Damcuceiutm  ...  in  libro  »uo,  ein  drittes  Hai, 
z.  VII,  a,  6,  38.  t.  Vllt.  p.  211  a  (VUI,  81  d)  —  Fr.  XI:  et  in  i*ro  Nicolai 
et  in  eiue  abbimiatione  ex  hoc  libro:  es  lag  ihm  also  auch  noch  ein  späterer 
Auszug  aus  dieser  Schrift  des  N.  vor,  wenn  ich  es  richtig  deote. 

40g)  Simpl.  ad  Ariatet.  Pb;B.  f.  6'  p.  23,  Uff.  Diels.  f.  83^  p.  Ifil.SOff. 
Nnölaof  ii  i  daitaaiirjwöf  .  .  .  tv  i^  nifl  6cir  und  Nixälaof  Ü  i*  t^ 
JH9I  *»(5»  nVByfwtt^a,  Tgl.  f.  6'.  p.  26,  8 f.  f.  82"^.  p.  149,11  — 19  (— Fr. LH) 
mit  nicht  eben  correcten  Angaben  dber  Xenophaoes  und  Diogenes  tou 
Apollonia, 

409)  Fr.  IV  b.  SimpL  de  coel.  1^  9  ff.  EarsL  Soh.  in  Arist.  ^69'  «  ff. 
{tm  Fr.  ni).  äp.ilti  xnl  NiTtilaos  ö  I7t9i«atijTtH^  .  .  .  xc(l  Tov  neatths 
imy^ä^at,  *«(!  aävxmv  tüv  h  im  %Ö0fitp  »oi'  (so  Boeper  1  twti)  tßri 
aouCttti  titv  lÖYOv.  S.  Aber  diese  SteUe  üsener  a.  a.  0.,  jedoch  nach 
Hassgabe  Ton  A.  403. 

410)  D.  h.  aber  die  PSichten.  Simplik.  ad  Epict.  Encheir.  31.  194° 
(—  Fr,  XV),  wo  dies  Werk  aU  eine  noltitfcitoc  "fayfiattia  beteichnet  wird. 
Vielleicht  (wie  Zaller  bemerkt)  standen  hier  auch  die  Verunglimpfungen 
des  EpikurOB,  TOn  denen  bei  La.  DL  X,  S  (—  Fr.  XVI)  die  Eede  ist. 

411)  S.  A.  403.  Vgl  Aristot.  de  an.  UI,  4.  480>  !  ff.  Fr.  VI  b.  Arerr. 
ad  Ariatot.  de  an.  III,  somm.  1,  c.  2,  §.  14,  t  VII  f.  IIO''  (VI,  l«8a). 
Trendeleaburg  Arist.  de  an.'  S,  487.  497.  'S.  400.  408  f.  Äoeper 
S.  96.  89  f.  Ob  in  dieser  Schrift  auch  die  (richtige)  Auffasanng  der  Seelen- 
theile  nach  Ariatotelea  (Porphyr,  b.  Stob.  Ecl.  I.  p.  842  f.  H.  868,  12  ff.  W. 
>—  Fr.  VII)  stand  oder  ob  S.  die  gesammte  Psychologie  noch  in  einer 
anderen  behandelte,  vermag  ich  nicht  su  entscheiden. 

412)  Ob   man   auf  die  Notiz  bei  Suid.   (a.  A.  361).    IltfiXKUimis  ^ 


..>^.(>0' 


.3IC 


Nikolaos  tou  DunaskoB.    Xenuchoi  bds  Seteakeia,  331 

EQ  einem  noch  so  beschränkten  Urtheil  Ober  seinen  Werth  als 
Aasleger  des  Aristoteles  reichen  dieselben  nicht  im  Mindesten 
aus*").  Einzig  und  allein  seine  Leistungen  als  Botaniker  können 
wir  wirklich  beurtheilen.  Diese  aber  sind  allerdings  gleich  Null: 
fiber  irgend  welche  eignen  Beobachtungen  ist  er  weit  erhaben, 
und  seine  Schrift  auf  diesem  Qebiete  ist  Nichts  als  eine  nicht 
gerade  ungeschickte  Compilation  aas  verachiednen  aristotelischen 
Aeusserungen  und  aus  den  Pflanzen  werken  des  Theophrasios, 
^nfgestutzt  mit  allerlei  Stellen  älterer  Philosophen",  wenn  auch 
immerhin  bemerk^iswerth  als  die  einzige  Arbeit  über  Pflanzen* 
Physiologie  in  den  ganzen  tausend  Jahren  von  Theopbrastos  bis 
auf  Albertus  Magnus"*). 

Xenarchos  aus  SSeleukeia  in  Eilikien  lehrte  in  Alexandreia, 
in  Athen  und  zuletzt  in  Bom,  war  mit  Areios  Didymos  und 
hernach  mit  dem  Kaiser  Auguetns  befreundet  und  starb,  kurz 
vor  seinem  Tode  erblindet,  in  hohem  Alter.  Unter  seinen  Zu- 
bSrem,  vermuthlich  in  Rom*"''),  war  auch  Strabon*").  Mit  einer 
tief  greifenden  Abweichung  von  Aristoteles  bestritt  er  in  einer 
eignen  Schrift  die  Existenz  des  Aetfaers*^*). 


(oder  Hai?)  IXlaTiDiriMJ;  so  riel  geben  darf,  um  ane  ihr  ta  Bchlieeaen,  daaa 
aoch  er  das  FeripateÜsohe  mit  einigem  Platonischen  Termigchte,  eo  glanb- 
lioh  diM  im  Allgemeinen  üt,  steht  sehr  dahin. 

418)  8.  einerteiU  A.  407.  411,  andreraeits  A.  40B.  410. 

414)  8.  darOh»  (nach  dem  Vorgang  von  lal.  Caes.  Scaliger)  Meyer 
a.  ft.  0.  8.  XSIV  f.  Gesch.  der  Botan.  L  8.  SS9  f.  Die  Ptage,  ob  er  die  ans 
reiloToe  Pflanieogescbicbte  de«  Amtotalet  leinerseita  in  Händen  hatte, 
beantwortet  Hejer  a.  a.  0.  S.  XXIY  verneinend:  „im  eecus,  UiHut 
opvseuU  compoeitio  haud  dubie  meliort  orditie  et  commendaret,  a  propotito 
alüna,  ni  ptcmt  evitata,  ctrte  Irtnta  aiitoMa  formt,  gravioria  momenti 
res  aecuratius  tradatat,  fuque  tot  opiavioM»  ab  Aristot^ieia  seeedenUs  offen- 
deratt'^.    Für  das  QenaDere  ist  auf  Heyera  Commentar  in  Tenreiaeu. 

414")  Wenn  nicht  schon  in  Alexandreia,  wie  Zellei  8.  631.  A.  1 
annimmt. 

41G}  Stnb.  XI7.  470.  BivKfxot  Ü,  <">  n-HQOaaäf^t^it  ijfttHi,  h  ohiii 
(1^*  ov  xolv  äiiiQiiliey,  iv  'AXtiavdftC^  äe  kuI  Vf^njat  kocI  tö  TilcoTttiov 
iv'P^i|^^,  tov  naidtvrixir  ßio*  (linttrof  Xftjaäfuvoe  iti  nal  v^  'Agciov 
9[Up  Mal  fUTtt  tavxa  rjr   Kaieagos  toS  Ztßanov  8ittiitat  f(^(pi  y^Q<'S  '* 

wiam  zhv  ßior.     Vgl  A.  41A. 

416)  Diese  Schrift  wird  riemlich  h&ofig  angeführt,  besonders  von  Simplik. 

de  coel.  p.  9>  llff.  ]1>>  Sflff.  Sio  SSff.  96^  Sff.  2Ti>  SOff.  84>  18ff. Karaten. 

Seh.  in  Aristot.  470'' 80  — 4T2' 28.  473''8Bff.  473*9.  48.  '•84  nntec  den 

Beteidunmgen  ttC  »fit  v^>  «ifmti]*  oialtn  &w>flut,  in  x(öe  tipi  Kifum]» 

BnuMiaL,  gtl«b.-akx.  UtWOMoh.  n.  Sl 


'  322      ZweiniiddreiBBigaUs  Cap.    Die  ipäteieii  Philos.    5.  Peripatetiker. 

Mehr  oder  weniger  älter  als  NikolaoB  oud  Xenarchos  waren 
mehrere  andere  Peripatetiker,  Ton  denen  wir  aber  sehr  wenig 
wissen,  so: 

Älexandros,  Lehrer  und  Freund  des  Crassaa^"), 

Athenaeos  aus  Selenkeia  in  Eilikieti  aus  Caesars  nnd 
Ängustus'  Zeit*'*), 

Demetrios,  ein  Freund  des  Cato,  welcher  noch  in  dessen 
letzten  Lebenst^en  um  ihn  war""), 

Diodotos,  der  Bruder  des  Boethoa""). 

Athenodoros  Ton  Rhodos  gehörte  jedenfalls  ancb  der 
peripatetischen  Schule  an  and  war  vielleicht  der  Verfasser  der 
mehrfach^')  erwähnten  UspiTCatoi.  Sein  Zeitalter  ist  indessen 
anbekannt,  doch  scheint  er  jOnger  als  Kritolaos  gewesen  zu 
sein"*)  and  war  spätestens  Zeitgenosse  des  Varro***''). 

Auch  die  pseudo-philonische,  Übrigens  nar  ihrem  ersten 
Buche  nach  erhaltene  Schrift  von  dei  TJnzerstörbarkeit  der 
Welt*")   ist   in    ihrer   ursprünglichen   Gestalt***)    aller   Wahr- 

ov«/ttv  ■^jtottijiifva  oder  jeffttfipiva ,  aDseerdem  von  DamaBk.  de  coel.  Seh. 
in  Ar.  466*  6.  460t>  16  ond  Inliau.  Or.  V.  162  A  f.  Id  ihr  kennen  anch  die 
Bemerkungen  gegen  dea  Chryaippoa  Lehre  vom  leeren  Itaam  {Simpl.  a.  a.0. 
139^  IS  ff.  Kant)  gestanden  haben.  In  der  Ethik  hojdigt«  er  deraelbea 
stark  egoistischen  Ansicht  wie  BoSthos,  Alex,  de  an.  164*  47  {ygi.  Zeller 
S.  62fi.  A.  8}.  Seine  DeGnition  der  Seele  (A@t.  p.  389"  16  ff.  Diela  ->  Stob. 
Ekl.  L  p.  796  H.  SSO,  G  ff.  W.)  weicht  dagegen  in  der  Sache  nicht  von  der 
aristotelischen  ab.    TgL  Diels  Dox.  3.  100.    Zeller  8.  681. 

417)  Plnt.  CrasB.  3. 

418)  Strab.  XIT.  670  unmittelbar  Tor  den  Ä.  416  mitgstiieilteD  Worten: 
ivtav^a  iftvono  %a9'  ijiiSe  Svä^ce  afioloyoi  iwv  ix  toi  UtfmJi'iav  ^i1l9- 
«ötpav  'JOTjvatie  ti  %al  Stvanot,  iy  b  ftiv  U^vaias  Hai  iwoXiiivaato  *al 
idTutafäytjae  %fivar  iivü  ir  ig  ictix^iäi,  eW  /fixEoräv  eis  tijv  Move-^et 
^bUov  intirm  cvMälm  ipivyayv  tpafaSeüujs  f^g  »mä  Kaiaufos  lov  £i- 
ßaozoi  iiv«T<c9eiai]s  iaißovl^f  ävaCtiot  Si  ipavtli  üftifHj  vnö  KaivaQoq. . . 
iliyon  S'  iiu^unls  Iföiiov  h  ovyxxäaei  xrjt  otnlas  Iv  a  ÜMi  ditipitättt 
voKTiap  ytvojiivji. 

419)  Plat  Cat  min.  66.  67  ff. 
4S0)  Strab.  XVI,  767. 

421)  La.  Di.  HI,  8.  V,  86.  Tl,  81.  IX,  42:  es  sind  meist  werthloie  Oe- 
sobichten  Aber  Piaton,  Tbeophrastos,  Diogenes  von  Sinope,  Demokritos, 
alle  aas  dem  6.  Bach;  der  Verf.  wird  schlechtweg  Athenodoros  genannt. 

422)  Indessen  beruht  auch  dies  nur  darauf,  dasa  er  als  Qegner  der 
Rhetorik  mit  diesem  und  swar  hinter  demselben  genannt  wird  bei  Qnintil. 
11,18, 16.  m\iÜaOritolaM(nmtra,i>nätaBh<aimÄthmodorw.  Vgl.  C.  2.  A.  804. 

482'')  Serg.  de  acc.  8-  81.  p.  680 E-,  h.  d.  d.  Nachtr.  ».  C.  12.  S.  346. 
428)    ntfil  ä^atciag  ootffw«  töyog  itfätot  lantet  der  ohne  Zweifel 


..>^>00' 


.3IC 


Aleiiutdroa.    Atbenaeoi.   Demetvioa.   Diodotos.    Athenodoros.      323 

scheiolichkeit  nach  das  Werk  oder,  wenn  man  lieber  will,  die 
Compilation,  aber  immerhiD  in  des  Wortes  besserer  Bedeutung, 


tichtige  Titel  im  Cod.  Vatic.  381,  unriclitig  ist  die  Uebenohrift  im  Laur. 
X,  SO  (an«  dem  18.  Jahrh.}  «fpl  c^  tov  »iaiiov  ytriciate.  Nach  einer 
erneuten  Collation  der  letzteren  Handaclirift  ist  da«  Ganze  Tortrefflich  her- 
gestellt TOn  Bemaya  Die  nnter  Philon'a  Werken  atehende  Schrill  Dber 
die  üuzeratOibarkeit  dea  Weltalla,  Berlin  1876.  1.  (Abhh.  der  Berl.  Akad. 
1876.  8.  209—278).  Von  weit  geringerem  Werth  ist  deasen  apätere,  nn- 
Tolteudet  gebliebne  Grlilnt«niDg:  Ueber  die  anter  Philon'a  Werken  a.  a.  «., 
Berlin  1883.  4.  (Abhh.  der  Berl.  Äkad.  1882).  Vgl.  anch  Bernaja  Ueber 
die  Heratellnng  dea  Zuiammenfaangea  in  der  unter  Philon'a  Namen  gehenden 
Schrift  xiqI  ä<p9ti</Qiitg  Ko'fffiov  durch  Bliltterversetanng,  Honataber,  der 
Berl.  Akad.  18«8.  S.  84—40.   Qea.  Abhh.  I.  S.  28S— 290. 

424)  Denn,  wie  Zeller  Der  paeadophiloniBche  Bericht  Aber  Tbeophraat, 
Hennea  XV.  1880.  S.  137—146  im  hficbaten  Orade  wabncheintich  gemacht 
hat  (Tgl.  C.  2.  A.  1G2),  aie  liegt  nna  jetit  in  der  Ueberatboitnng  einet  aleian- 
driniachea  Jaden  ana  dem  1.  oder  2.  Jahrh.  d.  Chr.  vor,  «elcher  anter 
Anderem  daa  ecate  Capitel  nud  das  Citat  dea  Uoaes  (C.  &.  S.  2!G,  10  — 
S26,  8  Bern.)  angebOrt,  ansaerdem  eine  Beihe  kleinerer  Zaeätse,  wae  aber 
Alles  so  Siuaerlich  angeklebt  iat,  dasa  man  ca  Tast  auanahmaloa  nur  ein- 
fach in  entfernen  braacht,  am  den  gestörten  Zniammenhang  wiederher- 
Eustellen.  Ea  iat  aehr  denkbar,  dasa  die  ursprflngliche  Schrift  mit  dem 
2.  Cap.  (natflrlioh  ohne  ovv)  begann,  ea  ist  aber  anch  mOglich,  dasa  der 
luterpolatoi  den  uraptOnglicben  Eingang  darcb  den  aeinen  eraetzt  bat. 
Diese  Abhandlung  Zelters  iat  nicht  nnr  von  Bernajs  nicht  mehr  benatzt, 
aondem  aacb  von  v.  Arnim  Qnellenatudien  zn  Philo  ron  Aleiandreia. 
1.  Heber  die  paeudophiloniache  Schrift  atgl  atp^a^aiat  %6«iuiv.  Berl.  1888.  8. 
(Eiesaling  and  v.  Wilamowits  Philol.  Untera.  XI)  S.  1—68  vflllig  nubetOck- 
aichtigt  gelaasen.  In  Folge  deaaen  halten  Beide  dieaen  Oeberarbeiter  ffir 
den  arsprüngUcben  Urheber  nnd  setzen  diesen  erst  in  die  alteren  chriat- 
licheo  Zeiten,  Arnim  (8.  30)  wegen  gewisser  Ton  Diels  Dox.  S.  107.  A.  1 
berrorgehobener  atilistiacber  Aehnlichkeiten  mit  dem  ächten  Philoo  noch 
ins  erate  Jahrb.  n.  Chr.  Aber  in  keine  der  nna  bekannten  Richtungen  dieser 
Zeiten  will  er  hineinpassen.  Bernays  (Erlänterung  S.  4 — 6.  83  ff.  a.  0.) 
weiss  darflber  nar  la  sagen,  dasa  er  „la  der  Schale  der  peripatetischen 
NeupTthagoreer  (?)  hinneigte",  aber  doch  nicht  zu  ihr  gehörte,  Arnim 
schweigt  darQber  ganz.  Data  femer  ein  Mann  aas  diesen  Zeiten  noch  die 
(e.  A.  434)  veiBchollenen  Schriften  dea  £ritolaoa  und  des  Stoikers  Bo^thos 
seibat  tu  Hand  genommen  hätte,  iat  nicht  eben  sehr  wahrscheinlich,  aber 
die  Sache  wird  aach  nicht  fiel  dadurch  gebessert,  dasa  Arnim  in  seiner 
fiberscbarfainnigeD  ünteranchnng  zwei  anonyme  Hittelqn eilen,  n&mlich  einen 
Peripatetiker  von  atreugerer  Obaervanz  and  einen  mehr  eklektischen,  die 
beide  den  Kritolaoa  benutzt  haben  aollen,  beide  ana  der  zweiten  Hälfte 
dea  ersten  Jahrhauderts  v.  Chr.,  in  b<>cbat  kanatlicher  Weise  ansetit.  Mehr 
oder  weniger  eklektisch  waren  die  damaligen  Peripatetikec,  eo  weit  nna 
L^en  von  ihnen  bekannt  sind,  alle,  und  wie  das  Buch  jenes  angeblichen 


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S"-' 


324     ZweianddreisBJgBteB  Cap.    Die  Bpäteren  Philos.    ö.  Feripatetilier. 

eines  eklektischen  Peripatetikers***),  welcher,  angeregt  vermath- 
lich  durch  die  Erneuerung  der  stoischen  Lehre  von  der  periodi- 
schen Weltverbrennung  von  Seiten  des  Poseidonios*'*),  etwa  um 
50  T.  Chr.  oder  doch  wenig  später"^,  die  gegen  dieselbe  von 
Theophrastos,  KritoIaoB  und  dem  Stoiker  Boethos***)  entwickelten 
Gründe  zusammenstellte  und,  was  er  sonst  an  Argumenten  noch 
finden  konnte,  hinzufägte,  nicht  gerade  alle  in  der  besten  Ordnung 
und  nicht  ohne  Wiederholungen  und  andere  Ungeschicklichkeiten*"). 
atrengeres  eigentlich  ansgeseheD  haben  soll,  daiflber  wird  man  vergebens 
BDcben  aaa  ArnimB  Daratelluiig  zu  einer  irgendwie  denkbaren  AnfEuBiiDg 


4SG)  Der  Verfasser,  welcher  den  Arietoteies  mehrfach  (äS2,  laff.  881,  Sff. 
2S5,  6  ff.)  in  etwas  überBchw&nglicher  Weise  preist,  erkennt  trotzdem  gleicb 
XenarchoB  (a.  A.  416)  offenbar  uar  die  vier  empedokleiscbea  Elemente  an, 
nicht  aucb  den  Aether.    Aasserdem  s.  A.  43S.  442. 

426)  S.  Arnim  S.  61.  Bedenken  dagegen  erregt  jedoch,  doss  die 
Schrift  eich  nicht  nor  nicht  gegen  Poseidonios  wendet,  sondern  dieser 
nicht  einmal  in  ihr  genannt  wird.   S.  indessen  anch  Diela  üoxogr.  S.107. 

481)  Er  citirl  bereits  C.  4.  8.  383,  6— S  (II.  p.  4Se  e.  E.  Uangej)  den 
Pseudo-Okellos,  s.  unten  A.  476.  Denn  daas  dies  Citat  wirklieb  scbon  von 
ihm  und  nicht  etwa  erst  von  dem  Interpolator  herrührt,  ist  weitaus  das 
Wahrscheinlichere,  s.  Zeller  a,  a.  0.  S.  ISS.  143.  AndrerseitB  verbietet, 
wie  Zeller  S.  142  bemerkt,  der  Umstand,  da«s  im  Uebrigen  Eritolaoe, 
BoSthoB  nnd  Panaetios  die  jOngsten  angefahrten  SchrifUteller  Bind,  die 
Schrift  allzu  tief  unter  60  v.  Chr.  hioabzarticken,  „and  so  mag  denn  der 
Verfasser  ein  Peripatetiker  aus  der  zweiten  H&lfte  des  ersten  TOrchrist- 
lichen  Jahrhunderte,  ein  Zeitgenosse  des  Stoikere  Arios  Did^fmuB  und  des 
Peripatetikera  Bogthos  gewesen  sein.  Ale  Enistehnngsort  seines  Bnches 
scheint  sich  Aleiandiia  dadurch  zu  empfehlen,  dasa  nns  dasselbe  in  der 
Ueberaibeitang  eines  aleiandriniscben  Juden  vorliegt,  w&breud  er  aeiner- 
■eiia  der  Uteste  Zeuge  oder  einer  der  zwei  (oder  drei)  ältesten  Zengen  für 
die  wabrscbeinlich  in  Alezandria  entstandene  Schrift  des  Ocellos  ist", 
B.  A.  459.  4ee— 409. 

428)  S.  C.  2.  A.  162.  804.  C.  28.  A.  1.  9.  Vgl.  Ä.  484.  Je  mehr  bior 
der  Verfasser  der  guten  Sitte  folgt  seine  Quellen  zn  nennen  und  gründlich 
zu  behandeln,  desto  mehr  hat  man  aninnebmen,  dass  et  Sberall  da,  wo 
ea  nicht  geachieht,  auch  wirklich  in  weit  hCherem  Hasse  selbständig  ist, 
als  es  Arnim  mit  allen  seinen  Spitzfindigkeiten  uns  glauben  machen  will 
(vgl.  A.  429). 

429)  So  lIlBst  die  Eintheilnng  der  Ansichten  C.  3—6  eine  andere  Aob- 
fOhning  erwarten,  als  wie  sie  hernach  g^eben  wird,  s.  Bernajs  Er- 
läntening  S.  17  ff.  Arnim  S.  Sff.,  das  ist  aber  m.  E.  eben  einfach  eine 
Ungeschicklichkeit  der  Composition,  aue  welcher  Nichts  weiter  cu  achlieasen 
nod  keine  ao  kühnen  Folgerungen  für  die  Qaellenbehandlang  des  Schrifl- 
■tellers  zn  ziehen  sind,  wie  sie  Arnim  aus  ihr  herleitet  Bei  dem  aa/o- 
tifovt  (SS6,  4  Bern.)  vollends  liegt  nicht  eine  „Unklarheit"  von  dessen 


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.3IC 


Pseudo-Philon  fib.  d.  ÜiiTergftiiglichk.  d.  Welt  325 

Obgleich  er  acht  peripatetiscb  auch  an  der  AafaDgslosigkeit  der 
Welt  festhält  und  irrtbilinlich  mit  Arietotelee  glaubt,  daas  Platon 
dieselbe  im  Ernst  geleugnet  habe*""),  so  legt  er  doch  auf  diesen 
vermeintlichen  Gegensatz  zwischen  Beiden  kein  sonderliches  Ge- 
vicht"'),  da  sein  eignes  Hauptinteresse  auf  ihre  Endlosigkeit 
gerichtet  ist*")  und  er  seinem  eklektischen  Standpunkt  gemäss 
„gern  auch  Piatons  Auctorität  für  sich  in  Anspruch  nimmt,  wo  sie 
nicht  allzu  sehr  mit  der  des  Aristoteles  in  CoUision  kommt"*"). 
Besonders  zu  loben  ist  die  unzweifelhafte  Zuverlässigkeit,  Klar- 
heit, Genauigkeit  und  Ausfahrlichkeit  seiner  Angaben  über  Chry- 
sippos  und  jene  seine  drei  geuanuten  Torgänger,  wenigstens  im 
Ganzen  genommen"*). 

Seite,  BODdemnar  ein  HiaBverataod  von  der  Arnima  S.  5  f.  vor:  tti/tnlQovt 
ist  ganz  richtig:  der  Verf.  will  erat  die  Beweise  geben  und  dann  im 
Eweiten  Bncbe  die  Einwarfe  {Ivavciäctn)  widerlegen  (2Tfl,  3  f.).  Aaseeidem 
aber  a.  A.  4S2.  434  t.  E.  und  Arnim  S.  19  f.  26. 

4S0)  C.  i  (p,  490  Mang.).  Gi  nennt  ea  sogar  eine  Klügelei,  wenn 
„gewiaae  Leote"  den  Platon  anders  analegten  (S.  224,  1  ff.  ctvic  A^  oCoviai 
toipii6ntwoi  V.  1. 1.),  indessen  waren  diese  „gewiesen  Lente"  keine  geringeren 
ala  SpenaippoB,  Xenokratea  and  Erantoi,  denen  aich  später  anch  Eudoroa 
anschlosB  (Simpl.  de  coel.  1S6^  SS  ff.  Karsten  »  Scbol.  in  Ariatot.  468^  16  ff. 
Scbol.  cod.  Coisl.  166.  cod.  Reg.  1863.  p.ifii^iS.  »ff.  Flut  de  proer. 
an,  2ff.  1012F— lOlSF.  WeiUree  b.  Zeller  Ph.  d.  Gr.  II',  i.  S.666f. 
A.  2.  II\  1.  S.  79S.  A.  1).  Auch  Fbilippoa  von  Opna,  der  in  der  Epinomia 
keinen  anderen  Qott  ala  die  Welt  kennt,  mesa  sie  doch  wohl  fit  ewig 
gehalten  haben.  Hieraua  erhellt,  wie  vereinzelt  Ariatotelea  mit  seiner 
buchst&blicfaen  Anffasaung  von  Piatons  mTtfaiachet  Sprache  im  Timaeoe 
unter  den  Platonikem  stand  {Ttf/it  StvoHifätriv  fiäXiata  ual  tove  Jllato- 
vtKo«e  sagt  Simpl.)  und  wie  verfehlt  groaaeutheila  die  Bemerkungen  von 
Bernays  in  der  Grt&nterang  S.  24ff.  and  vollständig  die  von  v.  Arnim 
S.  49  f.  aiud. 

431)  S.  Arnim  S.  4,  doch  vgl.  gegen  denselben  A,  429. 

4SS)  Dies  erhellt  achon  ans  dem  Titel  und  folgt  femer  ans  den  Be- 
merknngen  von  Arnim  S.  4ff.,  ana  denen  dieaer  freilich  mm  Theil  andere 
Schlflsee  lieht.  AUerding«  führt  der  beherrschende  polemische  Geaichtapunkt 
g^en  den  itoiachen  Weltbrand  sehr  natürlich  dazn  in  eiater  Linie  diese 
Seite  ins  Ange  au  fassen.  Daas  aua  der  UnzeratOrbarkeit  auch  die  Uu- 
gewordenheit  folge,  thut  der  Yerfaaser  C.  6.  S.  229,  4  ff.  (p.  497  s.  E.)  sehr 
knrx  und  an  wenig  passender  Stelle  (s.  Arnim  S.  6  f.)  ab. 

483)  Zeller  Herrn,  a.  a.  0.  S.  141.  TgL  223,  8  ff.  223,  7  ff.  232,  14  ff. 
S33,  2  ff.  272,  13  ff.  Bern,  und  unten  A.  449. 

434)  Er  hat  ohne  Zweifel  (trotz  Arnim  S.  11.  17  ff.  SS  ff.)  ihre  be- 
treffenden Schriften  selber  genau  gelesen:  über  die  von  Eritolaos  nnd 
BoSthos  in  denselben  eingenommene  Stellung  werden  wir  allein  darch  ihn 
unterrichtet,  gewinnen  aber  auch  daraua  ein  dorchaua  deutliches  Büd,  und 


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326      ZweiunddreiBsigateB  Cap.    Die  B^Ateren  Philos.    6.  Peripatetiker. 

Wie  stark  aber  der  Eklekticismus  auch  in  die  peripatetisclie 
Schule  eindrang,  zeigt  Bich  namentlicli **^)  in  der  pseado- 
ariBtotelischen  Schrift  von  der  Welt  (xtifl  xotf^ou),  deren 
Urheber  sie  absichtlich  dem  Aristoteles  untergeschoben  und  zu 
diesem  Zwecke  als  eine  dem  grossen  Älexaudros  gewidmete  dar- 
gestellt hat*°^.    Freilich  läset  sich  die  Lebenszeit  dieses  Fälschers 

dafür,  daas  auch  da,  wo  man  fQr  das  aas  Eritolaoa  GefloBBene  an  die  Tsc- 
mitUoiig  dea  Psendo-Okelloa  denken  kOunte  (b.  ä.  427. 471'*),  die  Benatzong 
vielmehr  eine  nomittelbare  ist,  a.  die  BeweiBfübning  von  Scala  Stnd.  des 
Foljb.  1.  S.  120  f.  S32,  240  ff.  In  Bezog  anf  ChrysippOB  s.  886,  6  ff.  264,  8  ff. 
(hier  anch  Eleanthes).  SG5,  eff.  Ebento  Terdankeu  wir  ihm  248,  I4ff.  die 
C.  2.  Ä.  863  angegebene  Machricbt  über  Diogenes  von  Selenkeia,  die  et 
freilich  nnr  mit  einem  llyttai  giebt,  ob  nach  EritolaoB,  wie  Arnim  S,  18 
meint,  laaae  ich  dahingestellt.  Vgl.  Zellei  a.  a.  0.  S.  112,  welcher  mit 
Recht  hervoTbebt,  wie  sehr  Bich  aeioe  Mittheilongen  „dnrch  ihre  Ueberein- 
gtimmang  mit  Allem,  was  wir  von  jenen  Männem  aonst  wiiaen,  und  durch 
die  Wahroehmnng  bestätigen,  dasa  jeder  von  den  Philosophen,  übet  die 
er  EingehendereB  mittbeilt,  gewisse  cbarakteriatische  EigenthQmlichbeiten 
leigt,  die  sich  in  einer  weniger  treuen  Daratellnng  wohl  rerwischt  haben 
wQrden".  Unter  diesen  UmstBitdea  ist  aber  aach  jeder  Zweifel  an  der 
aoadTücklichen  Angabe,  dass  die  Capitel  83  f.  aus  Theophrastoa  entnommen 
aeien,  unzulässig,  und  waa  Arnim  S.  41  ff.  gegen  dieselbe  geltend  macht, 
beweist  nur,  das»  der  Scblussabschnitt  268,  IS— 269,  7  allerdings  ein  nicht 
geschickter  und  viel  ta  nnvollatändiger  Auszug  ist.  und  von  einem  „elenden 
Stoppler"  (Arnim  S.  24)  kann  nach  diesem  Allen  keine  Rede  sein  trot« 
der  logischen  Schnitzer  in  C.  19  (a.  Arnim  S.  28  ff.),  sei  ea  nun,  dass  der 
Compilator  hier,  wie  Arnim  will,  seine  Quelle  ungeuaa  wiedergegeben, 
aei  es,  waa  ich  lieber  glauben  mOchte,  hier  seinem  eignen  Vermögen  m 
viel  zagemtithet  hat. 

436)  S.  hierüber  Zeller  Ph.  d.  Gr.  HI',  1.  S.  637-642,  vgl.  Ä.  141—443. 

436)  Die  frühere,  jetzt  beinahe  vollst&ndig  überflQssige  Litteratnr  s.  bei 
Z  e  1 1  e  r  a.  a.  0.  S.  631.  A.  S  nebst  ihrer  erschöpfenden  Beurtheilnng 
S.  631—642.  Der  Einzige,  welcher  achon  vor  Zeller  das  Bichtige  aab, 
ist  Petersen  Zeitschr.  f.  wiaa.  Erit.  1836.  I.  S.  667  ff.  Beitdem  sind  dann 
noch  zwei  neue  Versnobe  hervorgetreten  zu  zeigen,  dass  derjenige  Äleiandros, 
an  welchen  diese  Schrift  sich  richtet,  nicht  der  grosse  Hakedonier  sein 
Bolle,  und  dieselbe  mithin  keine  FUechaDg  sei,  nud  die  Urheber  dieser 
Versuche  sind  beide  auf  einen  Juden  verfallen,  Bergk  Der  Verfasser  der 
Schrift  «gl  wefiov,  Rhein.  Mos.  XXXVII.  1882.  S.  60-63  (nach  dem  Vor- 
tfasg  von  Vettori  Var.  lect.  X&V,  13.  S.  SOG)  auf  den  Utsten  Sohn  des 
Herodes  und  der  Mariamne,  ao  dasa  Nikolaoa  von  Damaskoa  der  Verfasser 
sei,  Bernays  Ueber  die  fUlecliIich  dem  Ariatotelea  beigelegte  Schiift  «rpl 
KÖafiov  (Fragment),  Ges.  Abhh.  1.  (1886).  S.  278—282  auf  Tiberina  Aleiander, 
den  Neffen  Philons,  I'rocurator  von  ludaea  nnd  dann  Fraefecten  von  Aegjpten. 
Die  erstere  Hj^othese  haben  dann  noch  Bflcheler  DerVei&sser  d.  Bchrifl 
sefl  MÜcnov,  Bhein,  Hua.  ebendas.  S.  294  f.  und  Äsbach  S.  896  f.  dahin 


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.3IC 


Pseado  Amtoteles  von  der  Welt  327 

Dur  amühemd  durcli  seine  masBenhaften  EntletiDungen  auB  der 
Meteorologie  des  FoseidonioB^^  einerseitB  und  andrerseits  da- 
dnrcIi  bestimmen,  dass  seine  Schrift  um  die  Mitte  des  zweiten 
ehrisUidien  Jahrhunderts  bereits  längere  Zeit  unter  dem  Namen 
des  Aristoteles  im  Umlauf  war'^,  so  dass  sie  nicht  frQher  als 
etwa  50  TOr  und  nicht  später  als  etwa  100  nach  Christus  entstanden 
sein  kann*'^.  Die  lateinische  Uebersetzung  derselben  auter  dem 
Namen  des  Apuleius  stammt  freilich  ron  einem  späteren,  erst 
im  dritten  Jahrhundert  lebenden  Urheber'**').     In  dieser  Schrift 

modiflcirt,  dua  der  Adreaiat  vieLmebr  der  Sobu  dei  Antonias  und  der 
Eleopatra  niid  die  Schrift  alao  um  30  v.  Chr.  und  allerdings  wohl  tou 
Nikolaoi  tei  (s.  A.  3S1),  Tgl.  dagegen  auch  Saeemihl  Jabreiber.  XXX. 
8.  33f.  Allein  die  ganie  Aunahme  ist  von  H.  Becker  Eine  neae  Ansicht 
Aber  den  VerfiisBer  der  Schrift  xtgl  «d»(mk>,  Zeitachr.  f.  d.  Oaterr.  OTinn. 
XXXm.  1883.  8.683-687  (vgl.  Boaemihl  a.  a.  0.  8.  84  f.)  und  Usener 
bei  BernajB  a.  a.  0.  8.  281  f.  (woran  darch  den  Gegenaats,  in  welchen 
ich  A.  408  m  Usener  geratheu  bin,  Niohta  ge&ndert  wird)  etachOpfend 
beseitigt  (rgL  Snaemihl  a.a.O.  XLIL  S.  aST.  A.  1),  and  die  von  Bemaya 
hat  iwar  nicht  bloxa  die  Beistimmnng  von  Usener,  sondern  anch  von 
Uommien  Aöm.  Qeacb.  V.  8.  494  gefanden,  ist  nber  von  Zeller  Uebec 
den  ürapmug  der  Schrift  von  der  Welt,  Uonataber.  der  Berl.  Akad.  188G. 
S.  BSB — 116  M  gründlich  widerlegt  worden,  dasa  damit  hoffentlich  nonmebi 
Oberhanpt  das  letzte  Wort  in  dieaer  Sache  gesprochen  ist. 

437)  S.  darüber  Zeller  Pb.  d.  Or.  a.  a.  0.  B.  044S.  A.  1.  Borl. 
Honataber.  a.  a.  0.  S.  309  f.  A.  1  (nach  theilweiaem  Vorgang  Anderer). 
Darans  eikl&rt  sich  die  schon  ron  Osann  Ueb.  die  dem  Aristot.  beigelegt« 
Schrift  T.  d.  Welt,  Beitrr.  i.  gr.  n.  rOm.  L.-Q.  l.  8.  141— S84  nachgewiesene 
Uebereinttimmnng  <s.  Osann  8.  211  ff.)  Ton  C.  2.  3Bl0  9  — C.  8.  39Si>  34 
mit  dem  ans  Areioa  Didjiiios  (a.  A.  109)  geflossenen  Abschnitt  bei  Stob, 
Ekl.  L  444  f£  H.  184,  8-186,  24  W.  {—  Ar.  Did.  Fr.  31.  p.  486  Diel»): 
Areioa  nad  dieser  FUsoher  haben,  wie  Zeller  darlegt,  eben  beide  den 
Poseidonios  anageichrieben,  der  aeinerseitt  den  Chrysippoa  citirt  hatte, 
welches  Citat  Aieios  stehen  liesa.     Vgl.  anch  Diela  Doiogr.  8.  Sl.  77. 

488)  Zeller  Monatab,  a.  a.  0.  S.  400  ff.  leigt  die«  ans  Mazimos  von 
Tyros  nnd  dem  vielleicht  noch  früheren  Nenpythagoreer  Psendo-Onataa 
(b.  Stob.  Ekl  I.  p.  93 ff.  H.  48,  «ff.  W.).  Die  Schrift  tUnd  also  bei  den 
Flatonikem  nnd  Fjthagoreem  jene^  Zelt  in  Ansehen,  was  lieh  nnr  dann 
begreift,  wenn  sie  dieselbe  für  ein  Weck  eines  Mannes  von  besonderer 
Anctorit&t,  alao  in  dieaem  Falle  doch  wohl  dea  Aristoteles  hielten, 

489)  Antioehos  nnd  Cicero  kannten  sie  wohl  jedenfalls  noch  nicht,  wie 
Zeller  Ph.  d,  Gr.  a.  a.  0.  S.  642  hervorhebt,  nnd  man  wird  sonach  nnd 
nach  dem  Obigen  wohl  noch  genauer  ihren  Ursprung  entweder  ans  Ende 
des  letsten  vorchristlicben  oder  in  den  Anbng  dea  eraten  christlichen  Jahr- 
honderta  verlegen  dürfen. 

440)  Wie  H.  Becker  Stadia  Apuleiana,  Berlin  1879.  8.  S.  64  ff.  unter 


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338      ZweionddreiMigsteB  Cap.    Die  B^taren  Pbiloa.    6.  Peripatetiker. 

von  der  Welt  quo  wird  zwar  die  Ausserweltliclikeit  Gottes  mit 
Eatscbiedenheit  beibehalten,  aber  demselben  doch  mit  ebenso 
entschiedener  Ännähe^'ung  an  den  Stoicismus  eine  Einwirkung 
auf  die  Welt  bis  ins  Einzelnste  und  Kleinste  zngeschriebeQ  und 
so  der  ariBtotelische  Deismus,  so  unzweifelhaft  der  Verfasser 
auch  zur  peripatetischen  Schule  gehört**'),  in  einen  dynamischen 
Pantheismus  nmgewandelt,  und  auch  den  Piaton  zu  feiern  wird 
nicht  unterlassen**').  Dazu  kommt  dann  noch  ein  stark  religiöser, 
fast  mystischer  Zag,  durch  den  eich  der  Verfasser  mit  den  Neu- 
pythagoreern  berührt*"). 

In  ähnlicher  Weise  ist  eine  andere,  übrigens  sehr  unbedeutende 
kleine  pseudo-aristotelische  Schrift,  die  Abhandlung  über 
Tugenden  und  Laster***),  die  auch  wohl  ungefähr  aus  der- 
selben Zeit  stammen  mag,  ein  Yersuch  die  aristotelische  Tagend- 
lehre mit  der  platonischen  zu  Terschmelzen'"). 


BeiBtimmnag  tob  Jordan  D.  L.-Z.  1880.  Sp.  SGGf.  und  Zeller  Monatob. 
k.  a.  O.  S.  Mit.  daigeUum  hat.  DafOr  aber  sagt  dieBei  pBendo-Apnleini 
C.  1  z.  B.,  indem  er  iwar  diese  Arbeit  fSr  lein  eignee  Werk  augiebt,  doch 
auBdrilcklicb,  dasB  er  aie  nach  dem  Vorgang  dsB  Aristoteles  und  Theo- 
phrastos  abgefasst  habe.  Vgl.  aaoh  Goldbacber  Zur  Erittk  you  ApnleioB 
de  mando  u.  üb.  d.  Vethältniss  dieser  Schrift  zxa  pseudoaristoteliachen 
«fCi  «öettov,  Z.  f.  i.  OBterr.  Q.  XXIV.  1878.  S.  «70—716. 

441)  Et  hUt  aach  an  der  Lehre  TOm  Aether  feit. 

442)  In  «emlicb  abniptec  Weise  am  Scblnsse  7.  401i>24ff.  Zeller 
Herm.  XV.  S.  142  hebt  mit  B«cht  die  Bltnliobe  Art  hervor,  in  welcher 
Pieudo-PbiloD  des  Platon  gedenkt. 

44S)  Daher  denn  aach  der  Oefalleu,  den  diese  nnd  die  Flatoniker  der 
Folgeseit  an  ihm  fanden,  s.  Ä.  4S8.  Das  Oenanere  zn  allem  Vorstehenden 
B.  b.  Zeller  Ph.  d.  Qr.  a.  a.  0.  S.  687—649.  —  Die  eincige  SpecialauBg. 
V.  J.  Ch.  Kapp,  Attenbarg  (Neisse)  1792.  8.  Ut  natOrUch  jetct  TOllig  TCr- 
oltot,  eine  gründliche  neue  Textrecension  aach  nach  der  BekkeiB,  ani 
welcher  sich  der  Gang  der  üeberlieferung  nicht  erkennen  litai,  darchans 
nothwendtg.  üebeia.  t.  Weisee  Aristot.  t.  d.  Seele  nnd  v.  d.  Welt, 
LeipEig  1829.  8. 

444)  Tltfl  ifffimv  xal  naiuäy.  Sie  findet  sich  Üieils  in  mehreren  Hand- 
■chriflen  vom  18.  Jahrb.  ab  beBonders,  tbeils  bei  Stob.  Flor.  I,  IS,  theils 
ist  eie  endlich  tod  Peeado-Andronikoa  in  seine  Compilation  itifl  iccf'oi* 
(s.  Scbochbardt  Andronici  Bhodii  qni  fertor  libeUi  xtfl  nltäp  para 
altera  de  Tirtotibns  et.  vitiia,  Darmstadt  1888.  6.,  Heidelb.  DoctordUs.), 
wenn  aach  mit  Tet&nderter  Anordnang,  wOrtlich  aufgenommen,  so  daas 
dessen  Cod.  Coisl.  120  ans  dem  10,  Jahrb.  auch  fOr  sie  die  iltote  nnd 
beste  Handschrift  ist.  S.  darflber  die  Ansg.  v.  Saiemihl  (hinter  der 
endem.  Eth.),  Leiprig  18B4.  8.  S.  XXXI  ff. 

Wfi)  Indem  der  Verf.  sich  bemflht  die  Ton  Aristoteles  aofget&hlten 


..>^>00' 


.3IC 


Schriften  ob.  Tagenden  u.  Laster  a.  fib.  homer.  Probl  329 

Jedenfalls  migleich  älteren  Datuma,  spätestena  wohl  ane 
der  zweiten  Hälfte  dea  zweiten  Jaluhmiderts'^'')  war  eine  Samm- 
Inng  der  Lösungen  homerischer  Probleme  von  Aristoteles 
und  den  allsten  Peripatetikern**^°),  hie  und  da  auch  von  Anderen, 
wie  Herakleides  dem  Fontiker  and  Timolaos^^^),  welche  von 
Diosknrides,  dem  Verfasser  der  Schrift  über  die  Sitten  bei 
Homeros**'"),  und  später  von  Porphjrios  in  seinen  homerischen 
Untersuchungen  reichlich  Huagebeutet  ist**^'),  mag  nun  diese 
Sammlung  nur  eine  neue  Auflage  der  aristotelischen  'jizoff^^ftata 
'Ofujf Uta '^ ")  oder,  was  doch  wohl  wahrscheinlicher  ist,  eine 
Ei^änzting  derselben  mit  manchen  Wiederboluogen  ans  ihnen 
gewesen  sein. 

6,   Die  Anfltoge  des  Neapythagoreiamna"*). 
Die  altpythagoreische  Philosophie  war  bereits   zar  Zeit  des 
Aristoxenos,  eines  Schülers  von  ihren  letzten  Vertretern  und  daon 
Charaktectagenden    anf  die   vier   platoiuBcbeu    CardiuRltugendeu    zurück- 
mfOlireii.    8.  Zeller  Ph.  d.  Or.  a.  a.  0.  S.  647  f. 

iiS«-)  8.  Ä.  634  vgl  m.  A.  MB»  n.  629. 

446«)  Wie  Megakleides  (a.  PorpIi]rr.  i.  H.  JT,  374.  J7, 140.  X,  206,  vgl. 
nuten  A.  639),  Chamaeleon  (Sohol.  HPQ  Od.  «,884),  Demetrios  von  Phaleion 
(a.  A.  6S9).  Vgl.  Schrader  Porphyr,  qo.  Hom.  ad  U.  pett.  3.  414.  4SI  f., 
welcher  meint,  iaaa  auch  DioUei  (a.  Porpbjr.  i.  IL  X,  SOS)  vielleicht  ein 
Peripatetikw,  o&mlich  der  im  Teitament  dea  Straton  bei  La.  DL  V,  62 
genannte  war. 

446^  In  Besag  aof  Ersteren  a.  Porphyi.  z.  II.  S,  649.  r,  886.  Od.  v,  119. 
Schrader  a.a.O.  S.  114 f.  (der ihn fUlaohlich  zu  den  Peripatetikem rechnet), 
in  BesDg  anf  Letzteren  Ä.  6!B.    C.  86.  A.  8G°. 

44»*)  3.  darObec  A.  639. 

4460  S-  Schrader  a.  a.  0.  8.  870-S76  mit  den  Beiicbtignogen  von 
Bob.  Weber  Leips.  Stnd.  XXII.  8.  146  £,  vgL  nnten  A.  620.  624.  629. 

446<)  So  etwa  denkt  sich  die  Sache  Schrader  a.  a.  0.  S.  413—427 
(a.  bea.  8.  4SI  f.),  indem  er  meint,  daas  ancb  die  letzteren  in  ihrer  nnprOng- 
lichen  Qeatalt  achon  nicht  von  Ariatotelea  geachrieben,  londem,  vaa  anch 
von  mir  C.  2.  A.  847  ala  eine  Möglichkeit  neben  einer  imdeten  beieichnet 
iat,  ana  Nacbecbriften  aeinet  VortrBge  entatanden  aeien.  Daea  Ariatotelea 
in  eeiner  &9beren  Periode,  ala  er  noch  keine  eigne  Schale  gegrfindet  hatte 
nnd  noob  nicht  Philoaophie,  sondern  Rhetorik  lehrte,  anch  Sher  Homeroa 
vorting,  ist  sehr  wahracbeinlich,  daaa  er  ea  aber  noch  während  aeinea 
tetaten  atheniachen  Anfenthalta  ab  Soholhaapt  getban  h&tte,  iat  achver  an 
glanben;  jene  Nachschriften  mdaeten  also  noch  ana  der  früheren  Zeit  her- 
gerflfart  haben,  wie  denn  ja  in  der  Tbat  aeine  atCere  Rhetorik ,  die  eben- 
deaahalb  ao  genannte  theodekteiache,  aoa  jenen  aeineu  Uteren  VortrBgen 
dvrch  aeiuen  Freund  Theodektea  redigirt  war. 

446)  Zeller  Ph.  d.  Gr.  IIl»,  8.  8.  79-146. 


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<g\Q 


330    Zveinnddreissigates  Cap.   Die  •p&teren  Pbiloa.    6.  NenpjthogoreiBnHU. 

Ton  Aristoteles,  nenigstens  in  Grossgriechenltuid  erloschen**^. 
Aber  die  pythf^oreiBcben  Mysterien,  die,  TerschmoUen  mit  den 
orphischen  auch  in  Athen  sahlreiche  Anhänger  gefunden  hatten, 
wie  der  reichliche  Spott  der  gleichzeitigen  Dichter  der  mittleren 
Komoedie  über  deren  asketische,  von  Fleisch  und  Wein  sich 
enthaltende  Lebensweise"^)  zeigt,  dauerten,  wie  schon  hieraus 
sich  ergiebt,  mindestens  noch  länger  fort"*),  und  es  kann  wohl 
seio,  dasB 

Lykon  Tenuuthlich  aas  Taras*^),  welcher  eine  Schmäh- 
schrift gegen  Aristoteles  TCr&sste  and  zu  denjenigen  von 
dessen  Widersachern  gerechnet  wird,  yelche  gleichzeitig  mit 
demselben  oder  wenig  später  lebten*^'),  erst  in  die  Orenzscheide 
des  vierten  und  dritten  Jahrhunderts  zu  setzen  ist.  Bisher 
wenigstens  hat  sich  ferner  nur  von  einer  einzigen  der  unter  dem 

447)  La.  Dl.  VIII,  45.  ziXfvtatoi  yaQ  i^ivoiiTO  t£v  n'v9icfoi)cCaH',  ovs 
nal 'AgiaTi^f^ot  (— •  Fr.  12)  iUr,  SivötpUÖt  9'  o  Xuliudtvs  iiro  6paxi]E 
%al  4>ävziay  b  tliäaios  Hui  Exi*i/iizric  %al  jJionXijg  %al  nolvfivaarof,  9liäeioi 
Kfcl  aöioi'  ijoav  S  äxgaatal  kkI  ibtloXäov  %al  Evgvton  im»  TafBWxivaiv, 
lamblicb.  V.  P.  §.  SGI.  ol  Si  loi«ol  rd*  JTvtf'ttyoof^bK  uxiattiaav  i^t  'Italias 
nl^v  'AffXVTOV  TOV  TaQUVTifov.  äfyfQief^ivxti  6i  tls  to  'iVyu>v  i^ii  iifc^i^ov 
fiai'  dU^ltiiv  .  .  .  ^aav  di  oC  aaoviat6%aroi  Mvioi*  ie  nuI  'EzfQattit  K«l 
Uolvfitaatos  x«!  ^loul^s  tXiäaun,  SevötpiXog  ii  XalntStit  xiw  ano  6fffKi}c 
XaX%tSi<or.  lipvXu^ia  fi^*  ow  zä  ii  ä^xifi  ^^  ■"'  ™  fta^funa,  »ahoi 
inXtHtovarit  z^t  atltiattos,  iatf  hzeläi  ^ipa*ia&Tjettv.  xaSza  fii»  ovv'Afietö' 
^tvot  (Pr.  11)  ti^ttiai  *.  z.  X.  Diod.  XV,  7S,  4.  mt^ei^v  di  *aza  zovtovt 
zovt  ZP<i*'i>*'E  (SM)  ■  ■  ■  zä»  nti9ayofi*A»  ipiloaöipmv  ot  zeXavzatoi. 

448)  8.  die  ZuBamuietiBtelliuig  bei  Zeller  8.  79 f. 

449)  DiodorOB  von  ÄependoB  in  Pampbylien,  jedentalls  eii^r  tod 
dieser  Sorte,  lebte  nicht  erat  um  300,  wie  Zeller  1*.  8.  Sil.  A.  S  an- 
nimmt, aber  allerdings  auch  nicht  viel  frflber,  da  Archeatratoa  von  Gela 
h.  Atb.  IV.  163 cd  ifaa  aU  ZeitgenOBBen  behaodelL  S.  Schoenemann 
De  lezicogr.  8.  58  ff.  A.  1.  Wenn  von  ihm  berichtet  wird  (TimaeM,  Eermippofl, 
SoBikrateB  b.  Atb.  ISS  e  £  La.  Di.  VI,  18),  doss  er  laerit  unter  den  Fjtha- 
goteero  die  byniacbe  Tracht  nnd  Lebenaweise  angebracht  habe,  lo  iat 
EratereB  ohne  Zweifel  richtig,  in  letiterei  Hinaicht  aber  hatte  er  nach  dem 
Obigen  wohl  nicht  viel  mehr  m  thnn.  Wegenlamblich.  §.  364  s.  ZeIleia.a.0. 

4G0)  lambliok  V.  P.  267.  Ta^avtlvot  9tX6Xtiot  ■  .  .  Avurnn,  wenn  onderB 
hier  derselbe  gemeint  ist.    S.  d.  Nachtr. 

461)  AriBtokl.  b.  Enaeb.  P.  £.  XV,  S,  8.  793  a.  b.  nnvia  i'  vwtewain 
fuafif  tä  vith  Avtarot  eiQitii*«,  zov  Xiyovtog  ehttt  nv9ttyo^%ör  tavziv. 
ipTi«l  yae  H.  T.  1.  %.  9.  Sol  extii»  ot  fiir  aqäzoi  6uißtil6vttt  'AtiezoziXijv 
zo«ovzi}i  yeyivadw  mv  oi  fiiv  naia  tovt  oviovc  ijoav  xföwovs,  o1  dl  fii- 
»pi»  Sazifor  iylrovzo.  Vgl,  das  HomODjmeDverc.  b.  La.  Di.  V,  6«.  ytyi- 
vaei  9\  %ul  äXXoi  Avxtavtf   Ttgiätos  llv^ayofMÖs. 


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.31c 


KinleitoDg.    I^kon  ma  Tsraa.  331 

Namen  des  Pythagoraa  gefälschteo  Schriften,  nämlich  der 
Hsdesfabrt,  mit  Wahrscheinlichkeit  nachweisen  lassen,  dass 
sie  bereits  zur  Zeit  des  Aristoteles  vorhandea  war"'),  während 
es  ron  mehreren  anderen  feststeht,  dass  sie  vor  dem  zweiten 
Jahrhmidert  entstanden  sind"^).  Man  hat  also,  wie  es  scheint, 
nur  die  Wahl  den  Ursprung  Ton  ihnen  allen  schon  etwa  mit 
dem  Ende  des  riertes  abzascbliessen  oder  ihn  wenigstens  zum 
Theil  in  die  älteren  Älexandrinerzeiten  zu  verlegen,  und  freilich 
ist  es  streitig,  ob  in  den  letzteren  die  Pjthagoraseage  abgesehen 
von  Hermippos,  der  ja  freilich  sehr  reich  an  eignen  Erfindungen 
war,  aber  doch  schwerlich  alles  hier  in  Betracht  Kommende 
selbst  erdichtete**^),  erhebliche  Zusätze  erfahren  hat  oder  nichf '). 
Da  jedoch  Tarent  unter  Archjtas  ein  Hauptsitz  des  in  Unter- 
italien  wiedererstandenen  Pjthagoreismus  zu  Piatons  Zeit  ge- 
wesen und  wiederum  ein  Hauptsitz  der  nach  Born  verbreiteten 
und  die  Römer  zu  ernster  Verfolgung  nöthigenden  orphisch- 
dionysischen  Mysterien  im  Anfang  des  zweiten  Jahrhunderts 
war*^,  so  wird  der  Antheil  des  pythagoreischen  Elements  an 
ihnen  und  damit  die  Fortdauer  desselben  in  diesen  Zeiten  zur 
grössten  Wahrscheinlichkeit*^').  .Dass  indessen  die  pythagoreische 

4fi2)  Die,  irie  ei  icheint,  achon  too  HeTaklaidea  dem  Pontiker  benutzt 
wurde,  i.  fiolide  Die  Qnelleii  dea  lamblichna  in  seiner  Biographie  dea 
P^thagoraa,  Bhein.  Mos.  XXXVI.  ISTI.  S.  5&T  mit  A.  1. 

465)  Herakleidea  Lembos  Fr.  8  b.  La.  Di.  VIII,  7  kennt  bereit«,  wie 
schon  C.  11.  A.  141  sich  ergab,  mehi  als  6:  xi^l  lov  olm  iv  fniei  .  .  . 
tip  fi(ii>  löyo»,  ov  f)  Jez'I  {^'  folgt  ein  Heiometar),  xtfl  ^ux^C,  ni(l 
fvatßtiets,  'Hlo^t^  tov  'Emjapfioo  toi  K<pov  natitia,  Kgötava  (diese  beiden 
letsteren  wohl  Dialt^e)  xal  SXXovt.  Vgl.  C.  IT.  Ä.  141.  Dieser  poetiaclie  [((^e 
Xöyos  nud  nicht  der  wohl  jedenfaUs  jflugere,  auch  dem  Telangei  ingescbriebene 
proausche  (a.  Zeller  I*.  S.  S59)  iat  wahncbeinlicb  auch  bei  La.  Di.  I,  9S  ge- 
meiDt.  Jedenfalls  apätestena  der  älteren  ÄlexandriDeneit  gehOren  aber  wohl 
auch  an  die  numittelbar  vorher  (§.  6  f.)  von  La.  Di.  erwähnten,  swiachen 
Pfthagoiaa  und  Ljaia  atreitigen  drei  Schriften,  a.  C.  19.  A.  60,  wie  denn 
Qberhanpt  die  Fjthagoiasbiographie  bei  La.  Di.  oocb  frei  ist  von  nachalexan- 
driniachen  Zus&tzen,  ja  mit  alleiniger  Ananahme  des  Abacbnitta  ana  Ales. 
Foljh.  (t.  A.  4Sa  f.)  auch  aogar  noch  von  den  Ut«ten  nenpjthagoreiachen. 
Im  Üebrigen  s.  aber  die  Schriften  unter  dem  Namen  dea  Pjthagoraa  Zeller 
1*.  S.  868  ff.  A.  3,  daneben  vielleicbt  echon  für  die  apäialexandriiiiache  Zeit 
auch  oben  C.  17.  A  141.  J42.  464)  Vgl.  C.  19.  A.  15. 

466)  Ersteresist  die  Ansicht  von  Zeller  I\  S.  274  ff.  vgl.  IIP,  2.  8.  81 
mit  Anm.  1,  Letzteres  die  von  Robde  a.  a.  0.  S.  062,  vgl  C.  19.  A.  16. 

466)  Es  gendgt  hier  auf  Zeller  IIP,  3.  S,  Sl  f.  sa  verweisen. 

467)  Daas  freilich  weder  der  angifblicb  von  Cato  in  Tarent  gehOite 


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332    Zweianddreisaigetes  Cap.    Die  epätereii  Philoe.    6.  NcupjthagoreiimnB. 

Philosophie  eine  längere  Frist  hindurch  unterbrochen  war,  gahea 
sogar  ihre  Erneuerer  zu^^).  Wer  aber  diese  frühesten,  schwerlich 
Aber  den  Anfang  des  letzten  vorchristlichen  Jahrhunderte  zarOck- 
reichenden  Neupythagoreer  waren,  und  aas  welchen  Voraus- 
setzungen ihr  Bestreben  erwuchs,  lässt  sich  nicht  sagen;  als 
örtlichen  Äusgaogspunkt  darf  man  wahrscheinlich  Alexandreia 
bezeichnen  *^^,  von  wo  ans  sich  dann  die  neue  Schute  auch  nach 
Rom  verbreitete,  aber  doch  dort  nur  geringen  Anklang  fand*^). 
Dasa  die  erneute  Heranziehung  pythagoreischer  Lebreu  durch 
einen  Mann  von  dem  Einäuss  des  Foseidonios  ohne  Zweifel  ihr 
Vorschub  leistete,  ist  schon  frOher***"*)  bemerkt  worden.  Immerhin 
indessen  sind  die  Römer  Nigidins  Figulns,  ein  wenige  Jahre 
vor  Ciceros  Tode  gestorbener  Freund  des  Letzteren,  und  F.  Vati- 
niuB  die  einzigen  Vertreter  derselben  aus  der  vorchristlichen  Zeit, 
welche  wir  überhaupt  namhaft  zu  machen  im  Stande  siDd^*). 
Die  griechischen  Begründer  und  Förderer  sind  im  Dunkel  ge- 
blieben, weil  sie  es  vorzogen  ihre  eignen  litterarischeu  Machwerke 


Vortrag  des  Neurchos  noch  das  Pythagoreische  im  Epichanniu  dee  Eonina 
noch  die  dem  Nnma  nutergeBchobaeii  Schriften  irgend  Etwas  beweisei), 
zeigt  Zeller  S.  8S-88. 

468)  PorphjT.  V.  P.  63  sagt  vahrscheiolich  DOch  oach  dem  Nenpjtha- 
goreer  ModeratilB  (a.  §.  48):  %al  dtä  Tnotijv  nifatietijv  altlav  (b.  Zeller  f. 
ovoote)  t^v  <piloci»<p/uf  T«vniv  awifir]  aßfff9i]i'iii  a.  t.  I.   Tgl.  anoh  A.  460. 

469)  Denn  anaaer  Alexandreia  kCnnte  man  nat  noch  an  Born  denken, 
d^egen  apricht  aber  entaohieden  das  Ä.  460  Geltendgemachte,  hingegen 
fOr  Alexandreia  der  Eiufluas,  welchen  der  Nenpjthagoreiamaa  auf  den 
Alexandriner  Philon  ansgeflbt  hat,  ferner  der  TTmatand,  doaa  schon  der 
Alexandriner  EadoroB  den  alten  P;thagoreiima8  in  dieser  nenpythagoreiachen 
yerftUobnog  aaflant  (a.  A.  30S},  und  der,  daaa  Senecu  Lehrer,  der  jüngere 
Sotion,  welcher  die  Enthaltung  von  Fleiach  (freilich  nicht  znerat,  wie  Zeller 
IIP,  1.  S.  681  mit  A.  1.  IIP,  8.  S.  97  glaabt,  a.  dagegen  A.  473)  mit  der 
Seelenwanderang  offenbar  nnter  neapythagoreisebem  Einflnss  in  Verbindong 
aetzt«,  gleichfalls  ana  Alexandreia  war.  Äof  Areioa  Didymoe  hUte  sich 
Zeller  IIP,  S.  S.  BS,  dem  icb  im  üebrigen  folge,  allerdinga  nicht  benifen 
sollen,  B.  Ä.  109.    üebrigena  vgl.  auch  Ä.  468. 

460)  Wie  ans  Cicero  dentlich  erhellt,  a.  Zeller  S.  OS  ff.  Ton  Nigidiua 
Figalos  sagt  Cic  Tim.  1  ausdrücklich:  denigue  sie  ivdieo,  post  iUot  nobilei 
Pyihagoreoe,  guorvm  diiciplina  exUneta  est  qvodammodo,  cum  alupiot  aaecuia 
in  Italia  SiciUague  ügumet,  hunc  extilisse,  gwt  iUam  revocaret.  Ändreraeit« 
a.  indeasen  A.  466. 

460*')  C.  !9.  A.  171  •*. 

461)  Et  gentigt  hier  fQr  dieaa  Männer  aof  Zeller  in>,  1.  S.  9S  ff  zu 


DglC 


Pythagoreücke  DenkBChiiAen  b.  Alez.  Poljh.    OkelloB.  333 

unter  dem  Namen  des  Pythagoras  mid  wirkliclier  oder  angeb- 
licher Altpythagoreer  in  Umlauf  zu  setzen,  um  dadorch  die  neue 
Lehre  als  die  alte  einzuschwärzen  und  zu  empfehlen. 

Ala  das  älteste,  uns  bekannte  Erzeugnise  dieser  Art  werden 
wir  ohne  Zweifel  die  von  Alexandros  dem  Polyhistor*^)  benutzten 
„pythagoreischen  Denkschriften"*^)  anzasehen  haben,  deren 
Ursprung  wohl  bis  an  den  Anfang  des  ersten  Jahrhunderts  t.  Chr. 
hinaufreichen  dSrfte,  und  in  welchen  die  nenpytbf^oreische  Lehre 
nur  erst  in  ihren  Keimen,  noch  stark  gefärbt  vom  stoischen 
Materialismus  auftritt,  Dämonen  und  Seelenwandemng  aus  den 
orphisch-pythagoreischen  Mysterien  her  freilich  schon  eine  be- 
deutende Rolle  spielen,  aber  die  Askese  weit  milder  als  die  dort 
geObte  und  bald  auch  von  den  Neupytbagoreem  verlangte  ist*"). 

Nicht  viel  jüngeren  Datums  waren  aber  auch  die  Schriften 
unter  dem  Namen  des  angeblichen  Lukaners  Okellos;  von  denen 
die  bedeutendste,  uns  noch  erhaltue  über  die  Natur  des  AUs*^) 


465)  Fr.  140  b.  La.  Di.  VIII,  24  S. 

468)  La.  Di.  a.  a.  0.  ipiial  8'  o  'AXitcevifos  iv  cufi  TÖf  tpiloa6tpmp  8m- 
AoiBfg  Kai  tttüi«  $vfi{xivai  iv  Ho^oyopixor;  «xoftvqfiKiiiv.  Tgl.  Zeller 
S.  96:  „von  Alexander  Pol^biator  erhellt  schon  aaa  leiner  nm&Bsenden  Be- 
kajmbchaft  mit  jfldiBch-alexaadciiiischen  Schrifton  (e.  C.  88.  A.  79  ff.),  daaa 
er  aeinea  Bericht  am  alezandriniichen  Qoellen  geschöpft  habea  kann".  Vgl. 
C.  SS.  A.  96. 

Mi)  S.  das  N&here  bei  Zeller  3.  88—93. 

466)  iltfl  «^£  tov  tetctrtöt  ipiifffm;  (ygL  Plat,  Tim.  47  A),  ursprünglich 
iii  einem  kOmmerlicben  Dorisch  geichrieben,  welches  sich  aber  nnr  in  den 
AnszOgen  bei  Stobaeos  Ekl.L  p.42Sff.  H.  173,  20— 176,  S  W.  (vgl.  218,18  W.) 
erhalten  hat,  in  den  Handschriften  aber  in  OemeingriecluBch  nmgesetit  ist. 
£i  giebt  deren  mehrere  in  Paris  (1928.  2018.  2C1B  —  ABC),  Venedig, 
Florent  (Lanr.  6S,  82),  fiom.  FrOfaer  fiud  das  BQchlein  vielfache  TheÜ- 
nahme  „haoptsäclilicli  wohl  dadurch,  dass  es  praktisch  moralische  Nutz- 
anvendung  mit  den  wissenschaftlichen  Darlegni^en  verbindet,  mid  noch 
im  18.  Jahrh.  snchte  es  der  Marqnis  d'Argens  (s.  n.)  durch  eine  franiOBische, 
freilich  mit  lusb'gen  Bemerkongen  versehene  Bearbeitaug  in  der  vornehmen 
Leseweh  einheimisch  la  machen"  (Berna;B  Ueb.  Psendo-Philon  S.  28). 
Allgemein  bekannt  ist  seine  Terwerthtmg  im  Vicai  of  Wakefield.  Die  erste 
Aoag.  eiBcbien  Paris  1KS9,  die  Bltste  lateinische  üebersetmng,  der  dann 
viele  andere  folgten,  in  einer  Sjlloge,  Par.  1541,  die  cweite  Ausg.  Lcwen 
1G64,  es  folgten  die  vom  Grafen  Nogarola,  Ven.  1669,  von  Commelinns, 
Ueidelb.  1696,  von  Vizsani,  Bologna  1646.  Amstecd.  1661.  4.,  GaleOpnsc. 
mythoL  etc.,  Cambridge  1671.  Amsterd.  1S88,  Batlenx  in  den  Mämoires 
de  littäratorc  etc.  Pai.  1760  und  gesondert  Por.  1768  (mit  franz.  Uebers.), 
d'Argens,  Berl.  1762  (desgl.,  s.  o.),  Botermnnd,  Leipi.  1794,  Rudolph, 


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.3IC 


'diii    ZweiunddreüiigsteB  Cap.   Die  sp&teren  Pbiloi.    6.  NonpjtbogoreiBmm. 

bereits  dem  Varro*^),  dem  Psendo-Philon"^)  und  dem  jeden- 
falls**^ noch  vor  Christas  lebenden  Verfasser  des  zwölften  pseudo- 
platonischen  Briefes  UDd  des  dem  Archytaa  nntergescliobnen,  auf 
velchen  dieser  die  Antwort  sein  soll,  bekannt,  und  in  letzterem 
Briefcfaen  werden  noch  drei  weitere  Schriften  von  Okellos  an- 
gefahrt**'). Auf  der  anderen  Seite  ist  es  aber  auch  nicht  ebea 
wahrscheinlich,  dass  dieser  Fälscher  früher  sein  Wesen  trieb,  als 
bevor  die  systematischen  Lehrschriften  des  Aristoteles,  deren  min- 
destens eine  er  benutzt  hat,  durch  die  neue  Ausgabe  des  Andronikos 
weiteren  Kreisen  zugänglicher  denn  zuvor  gemacht  und  die  Feri- 
patetiker  selbst  zum  erneuten  Studium  derselben  angeregt  waren*'"). 
Eine  Hauptquelle  des  Pseudo^kellos  war  Qbrigens  die  entsprechende 
Schrift  des  Kritolaos*™*). 

Welche  Ton  den  zahlreichen,  dem  Archytas  untergeschobenen 


Leipi.  1801  und  MuIUch  Ariatotfilia  de  MelisBO,  XeDopbane,  Qorgia  diapu- 
tationeB  et  Ocelli  Lac.  etc.  libellut,  Berl.  134fi.  8.  (nach  den  |drei  Pariser 
Hdachrn.,  bes.  der  ältsten  A),  wiederholt  Fragm.  pbilos.  Gr.  I.  8.  368— <06. 
Die  Dn&cbtheit  erkannte  inerBt  Meineis  Qesch.  der  Wiia.  in  Griechen]. 

0.  Born.  I.  S.  684. 

466}  R.  R.  11,  1,  8.  Aus  ihm  bat  auch  CenaoriD.  D.  N.  i,  3  (ao  wie 
C.  9—11.  C.  12,  4.  C.  13)  geacbSpft:  Üla  sententia,  qua  sanptr  httmanum 
gemu  fuisae  ereditur,  auttores  habet  Pythagoram  Samium  et  OctOum  Im- 
canum  et  ArtAytarn  Tarentinum  omnaque  adeo  Pythagorieo».  8.  Diel* 
Doi.  S.  187  f.    Zeller  III»,  3.  S.  96  f.  A.  8.  4. 

467)  8.  A.  427. 

468)  8.  Zeller  S.  96f.  A.  1.    Vgl.  C.  37.  A.  81. 

469)  Bei  La.  Di.  Till,  80.  Morl  dvijlftofiic  »e  jlcitNwne  *a\  ivexv%o^t 
lOif  'OittUoi  ^syövcis.  TB  fii*  mtr  ntttl  vöftai  xal  ßaatlijlat  xal  iciötatot 
Hol  tag  ii  Mavzie  ftviouie  avxoi  t'  fjoftEg  aal  tlv  äxenalnaitfe.  Ein 
Brachatilck  ans  xpl  »dfiov  hat  Stob.  Ek).  I.  p.  888f.  H.  ISO,  16fr.  W. 
erhalten.    Vgl.  wiedenn  C.  37.  A,  21. 

470)  Wie  Diels  S.  181  bemerkt,  indem  er  anf  die  Benatzung  der 
Schrift  vom  Entelwbeii  und  Vergeben  durch  den  Fälicber  hinweist,  aei  es 
nnn  daaa  diese  Benutsang  eine  unmittelbare  war,  sei  es,  was  Diels  S.  188 
tSx  wahrscheinlicher  hUt:  „Ariitotdü  non  ipetaa  de  generatione  Jibrunt  tlfun 
adhibuisse,  sed  e^^cerptum  et  explanatum  a  iuniore  quodam  Peripatelieo, 
quos  eonttat  Stoieis  coloribua  parun»  peperciise".  —  Der  Name  schwankt 
Ewischen  'OscUoc  nnd  'OxueXof,  s.  Hnllach  Specialansg.  S.  167  f.  F.  Ph.  0. 

1.  8.  288.  Anm.,  deseen  Angaben  freilich  nach  den  nenem  Collationen  lum 
Tfaeil  cn  modificiren  sind.    VgL  A.  61. 

470'')  WieBetnayaUeb.  d.nnt.  Pbilon'a  Werken  atehende  Sehr.  n.  s.  w. 
8.  34.  71  und  T.  Scala  a.  a.  0.  S.  Z43f.  darch  Vergleichoog  Ton  Pseodo- 
Phil.  de  inoorr.  m.  p.  330,  Tff.  340,  13.  244,  14.  346,  13  £F.  147,  8  S.  mit 
Ok.  I,  1  ff.  o.  bes.  I,  4.  9.  11.   IV,  4  oachgewieien  haben. 


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PaendO'Okelloi.    Fsendo-Arcbjtaa.  335 

Schriften  noch  ausser  dem  eben  erwähnten  Briefeben  gleichfalla 
bereits  im  letzten  Torcbristliclieii  Jahrhandert,  welche  dagegen  erst 
später  entstanden,  lässt  sich  entweder  überhaupt  oder  wenigstens 
fSr  jfltEt  nicht  entscheiden,  nnd  ein  näheres  Eingehen  auf  diese 
mi8  noch  durch  manche  Oitate  und  Bruchstücke  bekannten 
Werke*")  so  wie  ans  dem  gleichen  Grunde  auf  die  nicht  minder 
zahlreichen  Schriften,  welche  auf  den  Namen  einer  Reihe  von 
anderen  theiU  wirklichen,  Uieils  erdichteten  Ältpythagoreem  ge- 
f&lscht  wurden*^'),  bleibt  sonach  besser  einer  Darstellung  der 
griechischen  Litteratnr  in  den  Folgezeiten  überlasBen*'^'').  Min- 
destens eine  solche  psendo-archyteiKhe  Schrift  kannte  wiederum 
bereits  Varro*'*). 

Ein  ganz  besonders  plumpes  Erzeugniss  dieser  neupytlia- 
goreischen  Bflcherfabrik,  sei  es  ans  der  Zeit  vor  oder  nach  Christus, 

471)  Ich  Terweiae  hier  lediglich  auf  die  Znsammenatelliuig  tod  Zeller 
S.  lOSff.  Ä.  1.    üeber  die  Harmonik  s.  Westphal  Metr.  II'.  S.  Ttt 

4T8)  Auch  hier  verweise  ich  anf  die  ZaBammensteUnng,  welche  Zeller 
S.  100  ff.  A.  1  nach  Beckmann  DePTtbogoreommreliqniiB,  BeTl.lB44.B.gieht 

4T3>)  Uebrigeni  war  acbon  anter  Angnitas  Inba  II  ein  eifriger  Sammler 
angeblicher  Schriften  des  Pjtiiagonu,  tmd  ea  heiut,  dasa  er  dabei  Ton 
Betragen!  vielfach  geUiucht  worden  sei,  Elia«  (David)  in  Categ.  ScL  in 
Ariatot.  26*  13  ff,,  a.  C.  83.  A.  361,  vgl.  Zellet  S.  BT  f. 

473}  S.  A.  466.  Dasa  Varro  anch  die  „pythagoreiachen  Denkschriften" 
dea  Ales.  Fol;h.  eei  ea  unmittelbar  Bei  es  aua  Letzterem  gekannt  in  haben 
■cheint,  »igt  Zeller  6.96t.  A.  4.  Aber  w&hiend  in  diesen  die  Empfehlung 
der  Enthaltnng  von  Fleiachkoat  nur  eine  aehc  beaohrftnkte  war,  lag  dem 
Tarro  allem  Anscheine  nach  bereite  auch  eine  nenpjthagoreiache  Schrift 
vor,  in  welchem  diea  Verbot  Thiere  tu  todten  nnd  in  eaaen  nicht  bloas 
ein  nnbediugtet,  sondern  anch  schon  mit  der  Seelen  wand  erang  nnd  mit 
einer  Sohildemng  des  goldnen  Zeitalten  and  einer  ip&teren  aUm&hlichen 
Terechlecht«ning  der  Menschen,  ana  welcher  die  Fleischnabrang  nnd  die 
Thieropfer  hergeleitet  wurden,  in  Verbindung  gebracht  war.  Denn,  wie 
Sehmekel  De  Ovidiaaa  Pjthagoreae  doctrinae  adombiatione,  Oreifawald 
1866.  B.  (Doctordisa.)  geseigt  hat,  ist  die  Darstellung  bei  Ovid.  Met  XV, 
70—417  (vgl  Fast.  I,  S89ff.)  mit  Ausnahme  aller  oder  doch  fut  aller 
Miiabilia',  freilich  in  seiner  freien  nnd  com  Theil  umbildenden  Weise,  ana 
Varro  geschöpft,  nnd  Letcierer  hat  wenigatena  jene  Qeacbiohte  des  Menschen- 
geachlechta  erweislich  nicht  erat  selbst  erfondeo,  anch  die  in  ihr  eothaltne 
Umbildung  der  DarataUnng  in  Theophrastoa'  Schrift  über  Frömmigkeit 
nicht  erat  seinerseits  Torgenommen  (vgl.  anch  Suaemibl  Jahreaber.  XLII. 
S.  S66f.);  oh  dies  in  seiner  Vorlage  Kuerat  oder  schon  früher  geschehen  sei, 
ISast  Sohmekel  S.  Tlf.  dahingestellt.  Eine  sehr  werthvolle  Beigabe  seiner 
Abh.  ist  die  Sammlung  der  anf  die  pythagoreische  Lehre  bezaglichen 
Fragmente  Vanos  8.  76  ff. 


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<g\Q 


336    ZweiunddioiBsigstes  Cap.    Die  epOteren  Pbiloa.    6.  Nenp;tliagoi 

ist  das  tma  aneh  noch  erhaltne  Schriftchen  unter  dem  Namen 
dea  Lokrers  Timaeos,  jenes  Freundes  von  Piaton,  welchem  dieser 
in  dem  nach  demselben  benannten  Dialog  seine  eigne  Natui^ 
Philosophie  in  den  Mnnd  gelegt  hat  Es  ist  in  Wahrheit  nichts 
Anderes  als  ein  im  Ganzen  treuer,  nur  hie  und  da  ein  wenig 
gefärbter*"'')  oder  auch  durch  Missverständoiss  getrübter  Aus- 
zug aus  ebendiesem  Dialog,  mit  der  Tendenz  verfaest  glauben 
zu  machen,  dass  Flaton  umgekehrt  diesen  nach  jenem  gearbeitet 
habe"*). 

Schon  bei  Psendo-Okellos,  welcher  unter  Anderem  die 
Anfangs-  und  Endlosigkeit  der  Welt  tou  Aristoteles  and  Kritolaos 
entlehnt*'^),  bat  der  NeupythagoreismuB  vollständig  diejenige 
Gestalt  angenommen,  welche  er  auch  später  behielt*'^  Nur 
freilich  konnte  es  nicht  anders  sein,  als  dass  dieser  Mischmasch 
platonischer,  peripatetischer,  pythagoreischer  und  in  geringerem 
Masse  auch  stoischer  Gedanken  bei  allen  diesen  Fabrikanten 
apokryphischer  Bücher  und  später  auch  den  unter  ihrem  eignen 
Namen  schreibenden  Neupythagoreern  keineswegs  durchweg  der- 
selbe war.  Im  Gegentheil,  sie  polemisiren  zum  Theü  gegen 
einander*^^,  und  es  sind  noch  heute  starke  Lehrabweichungen  von 
einander  sogar  aus  solchen  BKchem  nachweislich,  welche  den 
Namen  desselben  Altpythagoreere,  wie  namentlich  des  Archytas, 
an  der  Stirne  trugen*'*).     Nicht  wenig  gefördert  wurden  aber 

473")  BeEeicbneud  iat  z.  B.  in  dieser  Hinsicht  der  Znaati  lijip  in 
den  Worten  94  B.  n^lr  äv  a^avöv  yevia9at,  löyai  ^dni*  Uta  %al  vitt  sal 
0  friös,  vgl.  A.  476. 

474)  ntfl  Vvjäc  KotffUD  %al  ipieios,  in  mülueligem  doriachen  Dialekt, 
gleichfalls  frQher  mehrfach  bearheitet  and  herausgegeben,  so  wiedemm  von 
d'Ärgens,  Berl.  1768.  8.  und  Batteni,  Far.  1768.  8.  mit  franx.  üeber- 
Setzungen,  suletst  von  de  Gelder,  Leydeu  1836.  8.  nach  Parisar  Hdschni. 
DeatscheUebersetinngenvonSchalteB8,Zarich  1779.8.  E.Ch.Q.  Schmidt, 
Leipz.  lese.  e.  Snsemiht  Piatons  Werke  IV.  Stnttg.  1867.  16.  (Samml.  v. 
Oslander  n.  Schwab).  S.  92eff.  (mit  aosfQhil.  Ein!.).  — W.  Anton  De  origine 
libellimplVvzäcx.  f. l.insccipti,BerLl8Gl.  8.  (Doctord-Xfortges.  Essen  1860.4., 
jetzt  zu  einem  657  Seiten  (I)  amfassenden  Buche  verarbeitet,  Nanrnb.  1891.  8. 

476)  Vgl.  Psendo-Philon  in  der  A.  4S7  Uigef.  Stelle  und  s.  A.  471<>. 
Dieselbe  blieb  die  bei  den  meisten Neupjthagoreem  flbliohe Lehre,  s.  Zeller 
S.  1S2.  A.  1  QBd  hiDSichtlich  des  Psendo-TimaeoH  A.  47S''. 

476)  S.  du^bet  das  Nähere  bei  Zeller  8.  110  C 

477)  3.  Zeller  8.  117. 

478)  So  bei  Pseudo-Aichytas  über  die  Princtpien  («s«!  &fX'>*')  ""^ 
andrerseits  über  die  Kategorien,  mit  welcher  letzteren  DarsteUnng  Paendo- 
Okellos  QbereinstiDimt,  s.  Zeller  S.  114  t 


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.3IC 


Faeado-TimaeoB.    Faeudo-Hippodunoa.    Faendo-Fhiloltwa,        337 

ohne  Zweifel  diese  Bestrebungen,  zumsl  wenn  sie  von  Alexandreia 
anagingen,  durch  jene  seit  den  Zeiten  des  AotiocIiOB  von  Äskalon 
unter  den  dortigen  Philosophen  allgemein  verbreiteten,  den  Gegen- 
satz der  Schalen  bis  zur  Unkenntlichkeit  verwischenden  Eklekti- 
cismns.  Denn  wir  wissen  ja,  daas  sie  nach  dieser  Richtung  hin  ' 
von  Yertretem  desselben,  wie  Eudoros,  mit  vollem  Beifall  auf- 
genommen wurden"^,  wenn  dieselben  sich  auch  gegen  die  hier- 
auf erbaute  Hjetik  und  Askese  noch  so  gleichgültig  oder  ablehnend 
verhielten. 

Wenn,  von  den  beiden  Schriften  unter  dem  Namen  des 
Hippodamos,  von  denen  uns  Stobaeos  AuezQge  erhalten  hat, 
Tttifl  xoXtzeiag  und  xtgl  £v8aiiiov{as"*^),  die  erstere  wirk- 
lich, wie  neuerdings  behauptet  worden  ist^'^°),  unmittelbar  ans 
deveelben  Quelle  wie  der  Abschnitt  im  sechsten  Buche  des  Polybios 
über  den  Kreislauf  der  Verfassungen,  also  ans  der  politischen 
Schrift  des  Panaetios^'^'),  geschSpft  ist,  so  wird  man  geneigt 
sein  auch  diese  beiden  Fälschungen  noch  der  vorchristlichen 
Zeit  zuzuweisen.  Indessen  ist  der  für  diese  Behauptung  versuchte 
Beweis  schwerlich  zwingend  geratben^'^*). 

Auch  die  ächte  Schrift  des  Philolaos  ward  entweder  verfälscht 
oder  ihm  zu  derselben  ein  neupythagoreisches  Fabricat  itt(fl  ifVxSg 
untergeschoben*"'),  jedenfalls  bereits  mit  Benutzung  des  Pseudo- 

479}  S.  A.  808.  46». 

479»)  Stob.  Flor.  XLIIl,  M—M.  XCVIII,  Tl.  'IftttoSäft^v  7T«#ayo«(Vo« 
Ix  tär  »ipl  noXittias.  CUI,  90.  'litxodäntni  Bovfiov  1%  trä*  x(pl  iviai- 
luftias.  Da»  d«r  berfihmta  Banmeiatec  ond  Staat^theoietikei,  der  Eibaaer 
von  Thnrii,  gemeint  itt,  kann  keinen  Zweifel  leiden.  Die  Un&chtbeit  er- 
hellt wa  der  VergleichaDg  mit  Ariatot.  Pol.  II,  S  Bebk.  Vgl.  bea.  Hildeu- 
brand  Oeach.  a.  Sjat.  der  Bwhta-  und  StaabptülDa.  I.  (Leipdg  1860). 
S.  68 ff,,  avoh  U.  Brdmaon  Hippodamoa  von  Uilet,  Pliiloli>gUB  XLII.  1889. 
8.  SOS  ff. 

479°)  Ton  Scala  a.  a.  0.  S.  SU  ff. 

479<)  S.  C.  88.  A.  66.  C.  89.  A.  70.  H.  76.  104. 

479*)  Wie  schon  C.  28.  A.  66  bemerkt  ist.  Wenn  aber  der  Bin&naa 
des  Panaatioa  anf  dieaeu  EUacher  aach  nm  ein  mittälbarer  war,  ao  laBien 
sich  doch  die  BerOtarangen  cwiachen  dem  Letrteren  und  Foljbioa  anf  der 
eben  Seite  mit  Faeado-Okelloa  und  Paendo-Fbiloii  auf  der  anderen  kaum 
ander*  erkl&ten  ala  dnicb  die  Annahme,  dasi  aohon  die  Stoiker  BoSthoi 
und  PanaatioB  ibreraüta  gleich  den  beiden  Letztgenannten  (a.  A.  434.  470''), 
wie  schon  oben  C.  SB.  A.  9^  4S  geaagt,  von  Eritolaoa  beeinflowt  waren, 
B.  Soala  a.  a.  O.  8.  240—244,  vgl.  S.  ISOf.  889.  0eber  die  atoiaohen  An- 
klänge in  dem  Brnchatück  sf^l  hvttnymvias  i.  Scala  S.  284.  A.  4. 

4190  ^>B  entere,  von  Suaemihl  Jahresber.  II.  S  880  anageaprocbene 
i.,  griMk-tkiu.  uu.-QMdi.  n.  89 

n,.,i,.,..>^.OO^IC 


338    ZweinnddreÜBigateB  Cap.    Die  späteren  Fhilos.   6.  NeapjthagOTeismiu. 

Okellos*'*»),  also  doch  vielleiclit  erst  rectt  nicht  mehr  in  vor- 
christJicher  Zeit.  Wiederam  bei  Stobaeos  ist  uns  ein  längeres 
Stück  erhalten*'^'').  Nicht  minder  unsicher  ist  es  wemgatena 
bis  jetzt,  wann 

Äpollodoros  von  Kyzikoa"*'),  der  Arithmetiker*'**),  von 
dem  uns  ein  paar  werthlose  Angaben  Ober  Fythagoras,  Demo- 
kritoa  und  Philolaoa  Überliefert  sind,  lebte,  und  ob  etwa  auch  er 
ein  Neupythagoreer  oder  wirklich  ein  eigentlicher  Mathematiker 
Yon  Fach  oder  Beides  war. 

Ueber  Lykon  von  lasoa  s.  d.  Nachtr.  zn  A.  4Ö0. 


Annahme  gründet  sich  darauf,  dass  der  der  Scbriil  des  Philolaoa  beigelegte 
mjatiache  Titel  Bäxxai  Stob.  Ecl.  I.  p.  360.  540  E.  146,  4.  214,  81  W. 
(fi.  Böckh  Pbilolaoa  S.  34ff.}  schwerlich  als  der  anprttngliche,  sondern 
weit  eher  ala  der  einer  solchen  späteren  TetfKlachung  de«  Ganzen  bei- 
gelegte angesehen  werden  kann,  die  letitere,  Ton  Zeller  herrührende  und 
Im  TJebrigen  wahrscheinlichere  auf  das  Citat  bei  Stobaeos,  s.  A.  479''. 

419B)  8.  Zeller  S.  183.  A.  1.    Scala  a.  a.  0.  S.  241. 

479»)  Ecl.  1.  p.  418ff.  a  178,  9-173,  18  W.  {—  Philol.  Ft.  22  Böokh. 
21  HuU.).  #(lolaov  nv^ayogtfav  l*  tov  nt^l  tfiviät.  tUöluof  Stp^aftoi' 
töv  KÖOfiov  ctvai.  liyti  yovy  oSira  Iv  x£  xtfl  ipvxäg  *.  1. 1.  Die  Aechtbeit 
dieses  BrochBtOcki  hat  (gegen  Zeller  Ph.  d.  Gr.  L*  S.  317  ff.  SGBff.)  Bobr 
De  Philolai  Pythagorei  fragmento  xtfl  V>i>z^Ci  Leipiig  1340.  8.  (Doctordiss.) 
nicht  ohoe  einzelne  Erfolge  eu  vertheidigen  gesucht,  ist  aber  in  der  Eaopt- 
sache  tod  Zeller  Aristoteles  nnd  Pbilolaoa,  Hermes  X.  1876.  S.  178—192 
auf  das  Grandlichete  widerlegt,  vgl.  Snsemihl  a.  a.  0.  S.  27»f.  Wenn 
die  Termnthnng  von  SnsemihI  (s.  A.  479  0  richtig  sein  sollte,  wOrde  ke^I 
^t>zac  nur  ein  Theiltitel  sein,  daxu  stimmt  aber  nicht  sehr  der  Inhalt  dieses 
Bruchstilcke. 

479')  Ia.  Di.  IX,  88.    <F>]al   «i   Kttl   'A*oV.69aifQs  ö  Kvtmijvis  tOoläf 

479^  La.  Di.  TUl,  12  •^  Ath,  X.  418  f.  tprial  di  'AxoUöSamot  (A.  8i 
Ath.)  h  loyieziiLÖt  lÜQi9y,r\tviiht  Ath.)  i*at6fißtjv  O^iaai  aitöv  (nftml.  IlvOa- 
■fif«v)  tvi/öirta  3t(  toü  öf&oymvlov  zff/ävov  ^  ixoTtirovaa  xIev^u  fön 
ditaiai  laii  xK/movaait  i*«i  fUeaC  giijaiv  (cvTor  i%ax6\ipriv  i^l  cm  tv^i)- 
nivtu  Ott  xfiytönov  öf^Ojmvlov  ^^^  iq«  if^P  •/»vlav  hKOttCttMOit  Caow 
Svvttxai  xuit  xe^itxovaiut  Atb.).  nal  ivtir  i^fyfaiifta  oStas  fjov  (diese 
Worte  fehlen  bei  AtL) 

ijv/xit  Ilv^eijoQiis  zö  xcfixliie  svpfTO  yiftcfiiui, 

xlswie  iip'  ^  nlcir^v  ijyayt  ßovüvültjV. 
Dies  Epigramm  ist  also  vielleicbt  von  A.  Teriasst.  Vgl.  auch  noch  Ia.  Di. 
I,  3G.  0^  ii  üv&tiyifixv  tpmel*  (n&ml.  n^äiov  Kumty^aVot  1*1  iiiuvotXiov 
TD  x^lytotat  öffroy CD viov),  mv  isuv  'AtiolX^iafot  h  loytoTiiide.  Daas  dieser 
loyiemiöe  derselbe  ist  mit  dem  Kvintjvöe  (A.  479'),  leidet  kaom  einen 
Zweifel. 


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ApoUod.  V.  EjK.    7.  Änf&Dge  dea  neaeii  SkepticiBmna.   Ptolemaeoa.     339 

7.  AenesldemoB  ocd  die  Anfänge  des  neuen  SkeptiGismna*^), 
Wenn  es  aach  immerhin  wahrBcheiolicIi  oder  doch  mindestena 
nicht  unwahrscheinlich  ist,  daas  Timoo  von  Phliua  eich  auf 
seinen  Wanderungen  auch  in  Älexandreia  eine  verhältDissmüBsig 
kurze  Zeit  aufgehalten  hat'^'"'),  so  steht  doch  der  neuerdings*'^') 
ausgesprochenen  Yermuthung,  als  hätte  er  dort  eine  dauernde 
Schule  hinterlassen,  nicht  das  Geringste  zur  Seite,  wohl  aber 
der  schoa*^*)  erwähnte  T7mstand  auf  das  Entschiedenste  entgegen, 
dasB  er  nicht  einmal  iu  Athen,  der  nachmaligen  eigeatlicheu 
Stätte  seiner  Wirksamkeit,  eine  solche  ins  Leben  gerufen  hat 
Und  nicht  einmal  so  viel  ist  sicher,  ob 

PtoIemaeoB  von  Ejrene,  welcher  nach  durchaus  glaub- 
wflrdiger  üeberlieferung  den  pyrroniscben  Skepticismus  er- 
neuerte***), in  dem  benachbarten  Alexandreia  gewirkt  hat  and 
in  der  That  SchUler  des  von  dort  gebürtigen  Eubulos  gewesen 
isf*^);  man  mf^  es  aber  immerhin  annehmen,  man  mag  ferner 
glauben,  dass  er  und  seine  Schüler  Sarpedon  und  Herakleides, 
von  denen  wir  ebenso  wenig  wie  von  ihm  selber  wissen*''^), 
bereits  wie  die  späteren  Skeptiker  empirische  Aerzte  waren.  Ja, 
es  empfiehlt  sich  dies  dadurch,  dass  doch  andrerseits  in  der 
That  erst  Aenesidemos  als  der  eigentliche  und  wirkliche  tJr- 
heber  der  neupyrronischen  Schule  angeBeben  werden  kann*^ 


480)  ÄDBBer  den  C.  2.  A.  490  aogef.  Abhli.  a.  Bachern  von  Haocoli, 
Waddington  und  Brochard  a.  Zeller  Ph.  d.  Or.  lU',  2.  S.  1-S7. 
Hirtel  üntergnohmigen  111.  8.  6«— llt.  lS8ff.  141  ff.  2S0ff.  n.  0.  Natorp 
Fonchnngen  S.  6S— 126.  260—286.  89S-S01  (vgL  ancii  oben  A.  140). 

480")  3.  C.  a.  A.  614. 

481)  Tod  FappeDheim  Der  Site  der  Sohnl«  der  pjirhoneiBclien  Skep- 
tiker, Arck  f.  Ooich.  der  Philoi.  I.  1888.  8.  87—63. 

482)  C.  3.  S.  116  mit  A.  Ml.   TgL  aach  unten  A.  486. 

48t)  NBmIicb  nach  dem  ZengnieB  einei  ipäieren  Mitglieds  der  Schale, 
de*  Uenodoioi  (b.  C.  2.  A.  641)  b.  La.  Di.  IX,  116.  roHov  (nftml.  Tiitwos) 
itiinfpt  .  . .  fiyoptv  oiitis,  AVm  itiUmv  ^  äyioyii  (s.  Ober  diesen  Aus- 
druck  Zeller  8.  «8.  A.  4.    Natotp   8.  64  f.),   fos  *tM\r  iTiihUfuiroc  d 

484)  S.  darflbei  wiedemni  C.  8.  A.  641.  648. 

486)  Denn  dua  dieaer  HeraUeides  nicht  etwa  der  gleichnamige  be- 
rOhmte  Ant  ans  Taient  (s.  C,  84.  A.  81  S.)  gewesen  sein  kann,  ceigt 
Zeller  S.  8  f.  Ä.  1.  Dnd  so  ist  die  einiige  Quelle  die  flberdiea  (a.  C.  2. 
A.  641)  nnr  theilweise  glanbwfirdige  Diadochenliste  bei  La.  Di.  IX,  116. 

486)  Abgesehen  davoa,  duB  sonst  schwerlich  jene  seine  Yorl&nfer  so 
TSUig  Tertoholleue  GrOsseo  sein  wflrdoD,  s.  auch  AiüitokL  bei  Gnieb.  F.  E. 


..>^.00' 


'cS'^' 


340      ZwciunddreiBsiggtea  Cap.    Die  Bpätoren  Philos.     7,  Skepticignios. 

und  daher  die  ausgleichende  Vermuthung"')  sehr  erwünscht  ist, 
es  möge  von  jenen  seinen  Vorläufern  die  Möglichkeit  einer 
sicheren  Erkenntniss  zunächst  nur  in  Bezug  auf  diejenigen  Fragen 
geleugnet  worden  sein,  fDr  die  sie  von  den  sogenannten  empi- 
rischen Aerzten  stets  bestritten  ward*^.  Und  so  viel  ist  ja 
gewiss,  daas  ganz  vorwiegend  in  den  Kreisen  dieser  Ciasee  von 
Medicinern  seit  dem  Auftreten  des  Aenesidemos  die  erneuerte 
Skepsis  gehegt  und  gepflegt  wurde"'). 

Aenesidemos*^)  Ton  Knosos"')  oder  Aegae***),  welcher 
später  als  Lehrer  in  Alezandreia  wirkte*^,  mag  wohl  ebendort 
auch  seine  Ausbildung  empfangen  haben,  zumal  da  ja,  wie  wir 
wiederholte^'')  gesehen  haben,  die  neuakademische  Schule,  welcher 
er  ursprQuglich  angehörte***),  dort  ganz  besonders  in  Flor  war. 
Indessen  war  er  auch  Schüler  des  eben  genannten  Herakleides"^), 
und  so  zählte  er  ohne  Zweifel  von  vom  berein  zu  den  wenigen 
Akademikern  seiner  Zeit,  welche  gleich  Cicero  mit  dem  TÖlligen 
Aufgehenlassen  der  Skepsis  im  Eklekticismus  nach  der  Weise 
von  Antiochos  und  dessen  Nachfolgern  unzufrieden  waren.  Dann 
aber  ging  er  weiter,  indem  er  zu  der  Ceberzeuguug  gelangte, 
dass  dieser  Abfall  der  neuen  Akademie  von  der  mittleren  und 

XIV,  18,  B9.  763  d.  fn^itpos  9'  txustQtafivnt  aitäv,  ms  tl  fniÜ  lyivovTO 
«ö  «aganav,  ii&i;  tai  xqÜj]*  iv  'Jlt^auäftlf  x^  n«t'  Atytmtoti  Aiftfii- 
iflfi6i  TIC  diiaiiaiiv^tiv  ^^fa-co  cöv  v^lov  coviov. 

487)  Von  Zeller  S.  *. 

488)  „üebei  dai  Weaen  der  EraukbeitäD,  die  eigentlichen  Un&clieik  der 
EronkbeitserBcheinuDgen ,  die  apeciSaobe  Witkang  der  eiiifacheo  Heil- 
mittel n.  8.  w.",  B.  Zeller  S.  4.  A.  1. 

489)  Fünf  der  Bp&teren  Scholbäupter,  MeuodotoB,  Theodas,  Herodoto«, 
Sextue,  SaturnioDB,  gehörten  nacbweialich  la  ilmen,  a.  Zeller  8.  Sf.  A.  2.  S. 
S.  6.  A.  1-S. 

490)  Saieaet  Le  Bcepticieme.  AeDdaidime,  Pascal,  Kant.  Paris  18».  8. 
(ist  mir  nicbt  zug&ogUch).  Natorp  ÄeneBidem,  Blieiii;  Hm.  XXXVIIT. 
1883.  S.  SS— 91,  umgearbeitet  a.  a.  0.  v.  Arnim  Philo  and  Äeneiidem, 
Quelldnatndien  zd  Philo  von  Alexandria,  Berl.  1868.  8.  S.  fiS— lOO.  Pappen- 
heim Dar  angebliche  HeraklitiirnDt  des  SkeptikerB  Aenesidemos,  Bedin 
1889.  8.  Vgl.  Matorp  Nene  Schriften  zur  Skepsis  dea  Alterthnma,  Philoi. 
Monatsh.  XXVI.  1890.  8.  68 — 75. 

4B1)  La.  Di.  IX,  116,  b.  A.  496  e.  E. 

492)  Pbot  Cod.  212.  170>  41  Bekk. 

498}  S.  A.  486. 

498>')  8.  A.  98.  114.  21)3.  282.  393.  806—808.  841. 

494)  Ptaot.  a.  B.  0.  169*  81  ff.  (a.  A.  496). 

49&)  La.  Di.  a.  a.  0.,  s.  A.  496  e.  E. 


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Aeneiidemoe  von  Enotoa.  34L 

ihre  Ätmäfaerung  an  die  Stoa  bereits  durch  die  mittlere  selbst 
verschuldet  sei,  iodem  schon  deren  Vertreter,  Arkesilaos,  Enmeadea 
und  andere,  und  vollends  Fhilou  von  Larisa  auf  halbem  Wege 
stehen  geblieben  und  keine  voÜBtändigen  und  wirklich  gründ- 
lichen nnd  radicalen  Skeptiker  gewesen  seien  wie  Pyrron,  zu 
welchem  Letzteren  man  daher  znr (ick kehren  mfisse.  Ebendiea 
legte  er  nun  dar  nnd  entwickelte  die  Orundzftge  seiner  eignen 
skeptischen  Theorie  ebenbiemach  in  seinen  pyrronischen 
Untersuchungen,  welche  8  BQcher  umfassten,  und  welche  er 
einem  seiner  akademischen  Sectengenossen,  dem  L.  Äelius  Tabero, 
einem  hervorragenden  römischen  Staatsmann,  widmete,  um  auch 
diesen***)  zu  bekehren.    Wenn  dies  der  bekannte,  mit  Cicero 

499)  Pbot.  a.  a.  0.  169^  18  f.  ävtYyma^aav  JivitatSi^fUiv  JlvfQtariaiv 
löyatf  1}'.  81  ff.  iQÜiftt-  S%  TOCfi  Xöyovs  Atnjeliijfitis  it^/oatpnväv  avtois  z£v 
j£  'Avair^pdat  ti*1  tvvtu^taimtfg  Asvniai  Toßifiovi,  yivos  ftv  'Paiuif^  #d£^ 

Phot  giebt  vom  ersten  Bach  einen  etwas  ausfühTlicbeTeD,  von  allem  üelirigen 
nur  eiDen  sehr  korzen  Ansziig.  Äe.  begaan  eofort  mit  einer  Unters cbeidang 
der  pTTToniBcheu  nnd  der  a^ademi sehen  Richtaagi  Phot  169>>  S6fF.  iv  fii» 
ove  t^  xfärqi  l6y<p  Siaipoftiv  -nüv  it  /IvppEDv/ia»  xal  imv  UxaJijjualxmv 
lüäym»  a.  x.  l.  170*  14  ä.  ot  8'  mkÖ  trjs  'AtiadrifUae,  VV^,  p^ilmta  t^i  vvv, 
■al  £vtH%ttit  evfttpigovtKi  ivioit  ii^ait,  *«i  il  ZVV  'vlijÖ'^f  tinfiv,  Stminol 
^ttlvorxai  /utxöiuvoi  Snafnoit.  Daai  dies  gegen  AntiochoB  und  deuen 
Nachfolget  gwiohtet  iit,  erhellt  nicht  blou  aas  der  Natar  der  Sache, 
•ondeni  anoh  tchon  aas  dem  gleichsn  Voiwnrf  gegen  dieiea  bei  Cicero 
nnd  Anderen  (a.  A.  SBl);  auch  daa  ftaxvJfMVM  Stawtlt,  welches  Arnim 
S.  74  dagegen  geltend  macht,  steht  nicht  im  Wege:  Antioohoa  wollte,  so 
viel  er  noch  von  den  Btoikem  entlehnte  (s.  A.  aei),  doch  immerhin  Plato- 
niker  mid  nicht  Stoiker  sein.  Anch  wo  die  Akademiker  eo  weit  nicht 
gehen,  meint  nun  aber.Ae.  ferner,  trifft  sie  doch,  d.  h.  schon  den  Philon 
TOn  Larisa,  ja  sogar  schon  (denn  es  biess  ja  nur  fttflteia  r^c  *«*}  den 
AikatilaoR  nnd  £ameades,  iweitens  der  Vorwncf,  daaa  aie  vielfach  dogmati- 
aireo:  Stvxti)or  xi^l  •xdiXäv  toyiunliovtw,  ÜQSt^  xt  yäf  %ul  ä^^oavviiv 
tUäiovvi,  aal  afa^ön  *ai  kokÖ*  «xei^artat  *kI  älq'tfciav  xttl  ^pti9as  Koi 
9i]  Kid  tuftavöv  xal  ä%l9iaiav  -uA  ov  Mrl  ftq  öv,  all«  n  xoUä  ßißaim« 
öfltovai,  äßipiBPijTtlv  di  ipact  m^l  fMviiG  t^t  MEffUiginM^e  tpuvxnoUtt.  So 
sehen  die  Sache  richtig  nicht  bloaa  Natorp  S.  67  f.,  aondem  auoh  Zeller 
S.  IBf.  (Tgl.  a.  16  f.)  an.  Ebenhienach  kann  ich  aber  anch  nicht  mit 
Zeller  S.  13ff.  glanbeD,  dass  Ae.  in  seiner  Skepsis  neben  den  Schriften 
von  PyiTOOS  Schalem  nnd  dem  im  Stillen  fortwirkenden  PyTroDiamas  und 
den  Lehren  der  empirischen  Aercte  doch  auch  dorcb  die  Skepsis  der 
miUler<m  Akademie  angeregt  sei,  so  Vieles  et  ohne  Zweifel  ans  dem 
Beweiamaterial  der  leUteren  sich  angeeignet  hat,  and  wenn  aach.der  von 
ihm  angenommene  Unterschied  beider  Bichtnngen  mehr  ein  eingebildeter  ala 


342      ZweiunddreisBigates  C^p.    Die  späteren  PhiloB.    7.  SkepUciimas. 

gleichalterige,  zusammen  erzogene,  verschwägerte  nnd  befreundete 
Mann***)  war,  bo  kann  die  Schrift  mindestens  vor  65  kaum  ent- 
standen aein"*),  wahrscheinlich  aber  war  sie  sogar  beträchtlich 
später  verfasst^.     Daas  es    aber   wirklich    dieser  Tuberö  war 

ein  wirklicher  war.  Noch  s.  La.  Di.  IX,  116.  'HfatiltUov  ii  (di^ovttr) 
Alftividtifiot  Kvmatos,  oe  ««1  nvfgmvtiw  XöyiB*  Öke^  ewiffa-^t  ßißlin 
(vgl.  106.  Iv  1^  itfätu  imy  nvofiovcimv  löyiav,  B.  A.  604).  Sex.  MaUl. 
VIII,  218.     ip  t^  tdüfim  TÄ»  nvgfmvtimv  löyat'. 

49T)  S.  aber  dieBen  da«  bei  Zeller  8,  10.  A.  3  Zusammen  gestellte. 

408)  Ea  ist  BOnderbar  geuag,  daae  weder  Haas  De  philosophomm 
Bcepticomm  ancoeaaionibnB,  WQiibiiTg  1B75.  6.  S.  1S£,  welcber  dies  ente 
AnflieteD  des  Ae.  nngefähr  zwiscben  80  und  £0  retlegt,  noch  Diels  Doiogr. 
S.  8t0f.,  welcher  ibm  beiHtimmt,  noch  Hirzel  S.  230  ff.,  welcher  ans  der 
richtigen  Tbatsache,  dase  der  iweite  toh  Ae.  b.  Phot.  gegen  die  Akademiker 
erhobene  Vorwurf  allerdingB  den  Philon  trifit  (a.  A.  496),  den  sehr  Qber- 
eilten  Schiaas  sieht,  daaa  die  Entstehung  dieser  Schrift  noch  vor  die  Los- 
sagong  dea  Antiochoa  von  Pliilon  gefallen  sei  (8.  sa7.  A.  8),  noch  Natorp 
Forsch.  S.  66ff.  dies  gesehen  haben.  Noch  sonderbarer  ist  es  aber,  dais 
nach  der  richtigen  Oegenbemerknng  von  Schwenke  Ph.  Bdadi.  IV.  18B4. 
Sp.  ST6f.,  in  der  von  Hitael  angenommenen  Zeit  sei  Tnbero  ja  erst 
SO  Jahie  alt  gewesen,  Arnim  S.  74  ff.  sich  dennoch  nicht  hat  abhalten 
lassen  den  Ae.  noch  mm  Solifller  des  PbiliHi  bu  machen  und  dies«  aeine 
Schrift  EWU  etwas  später  als  Hiriel,  aber  immerhin  in  eiue  Zeit  so 
eetzeu,  in  welcher  der  Streit  zwischen  Philon  nnd  Antiochos  noch  eine 
btennende  Frage  war.  Treffiend  hat  bereita  Schwenke  ferner  berror- 
gehoben,  daas  nach  den  anadrOcklicben  Widmnngaworten  des  Ae.  «oIitime« 
dniit  ov  f«s  tvxinäoas  ftciiavn  (a.  A.  496)  Tnbero  damals  vielmehr  bereits 
bedeutende  Staats&mtor  bekleidet  hatte,  ala  die  Schrift  erschien,  was  alto 
aicher  erst  nach  dem  Tode  des  Philen  und  wohl  auch  des  Antiochos 
geschah.  Jene  Beieichnnng  passt  kaum  auf  einen  jOngeren  Mann  ald 
frOheatena  einen  angehenden  Vieniger.  6B  war  Tnbero  Legat  dea  Qd.  Cicero 
in  Eleinaaien  und  wird  nun  allerdings  auch  von  H.  Cicero  (ad  Qu.  &.  1, 1, 
8,  10)  ala  praettam  lu»tore  dignUoU  et  aHaie  gerflhmL 

498)  Daa  Bedenken  Zellers  S.  11,  dass  Cicero  den  Fjucnisrnns  wieder- 
holt (s.  C.  3.  A.  641)  fOr  l&ngat  erloschen  erkl&rt  nnd  also  vom  Auftreten 
dea  Ae.  noch  Nichts  zu  wiaeen  scheint,  erledigt  sich  wenigateus  am  Ein- 
fachsten, wenn  man  annimmt,  dass  Ae.  kurz  vor  oder  nach  Ciceros  Tode 
etwa  zwischen  44  und  40,  nnge^r  BO  Jahre  alt,  dem  (vielleicht  mit  Cicero 
philosophisch  ziemlich  gleich  denkenden)  Sechziger  Tnbero  seine  Stteit- 
sohrift  Qberreichte.  Und  nimmt  man  dann  femer  an,  daaa  eine  eigentliche 
SectengrQuduDg  dem  Ae.  eret  um  SO  gehuig,  so  achwindet  damit  ao  ziem- 
lich auch  daa  zweite  Bedecken,  welches  Zeller  8.  7  f.  11  f.  bewegt  das 
Auftreten  deeselbeo  lieber  erat  gleich  nach  Christi  Oeburl  zu  seUen:  flSi 
die  etwa  !00  bis  210  Jahre  von  30  v.  Chr.  bis  auf  den  Empiriker  Seitoi 
aind  Ae.  und  6  Nachfolger,  auch  wenn  2  derselben  einen  gemeinsamen 
Lehrer  hatten  (La.  Di.  IX,  116),  wohl  nicht  unbedingt  eu  wenig. 

n,.,i,.,..>^.OOQIC 


AeoeaidemoB  von  KnoBoa.  343 

und  nicht  etwa  ein  jQngerer  gleichnamiger  Manii^,  dafäi  spricht 
entschieden,  wenn  auch  nicht  unbedingt  zwingend,  der  Umstand, 
dass  zum  Mindesten  schon  Philon  ron  Aleiandreia  den  Aenesi- 
demos  gekannt  nnd  benutzt  hat"")-  Jenes  Hauptwerk  dieses 
Letzteren  war  nun  aber  so  angelegt,  dasa  er  im  ersten  Buche 
die  Grundzfige  der  pyrroniechen  Skepsis  im  unterschiede  von 
der  akademischen  im  Allgemeinen  entwarf  und  diese  im  Be- 
sonderen sodann  im  zweiten  bis  fOnften  an  einer  Kritik  des  ge- 
sammten  logischen  Yerhhrens  der  Dogmatiker  und  der  physischen 
und  metaphysiachen ,  im  sechsten  bis  achten  aber  der  ethischen 
Grundbegriffe  genauer  ausführte,  wobei  die  Polemik  vorwiegend 
gegen  die  Stoiker  gerichtet  war"**).  Ausser  diesem  Hauptwerk, 
dem  Snmmarium  seiner  ganzen  skeptischen  Theorie^,  verfasste 
er  ferner  zwei  andere  Schriften  xarii  öoipCaq  und  Jte^l  ^t]v^~ 
tfEtoSy  von  denen  wir  aber  nichts  Näheres  wissen^,  und  eine 
vierte  'Txot^xmetg  eIs  za  üvQQAvBia,  deren  Inhalt  uns  noch 
zum  Theil  bekannt  ist*"*),  Aeneaidemos  war™")  der  letzte  antike 
Skeptiker,  welcher  gleich  Protagoras  und  Gorgias,  Pyrron,  Arkesi- 
laoB  und  Eameades  ein  wirklich  persönliches  und  eigenthOm- 
liches  Gepräge  au  sich  trägt.  Karneades  war  ein  ungewöhnlich 
begabter  Kritiker  gewesen  von   einer  universalen  Methode,    die 

600}  Etwa  ein  Enkel  jenes  Mteren,  wie  Zeller  S.  11.  A.  1  lieber  will. 

601)  De  ebnet,  p.  388—388  Han^.  96i  D  — S70  B  Eösch.  Diea  hat 
Arnim  S.  66  ff.  erkannt  nnd  gat  nachgewiesen. 

609)  8.  daa  Nähere  b.  Zeller  6.  19-23  (wo  6.  SO.  A.  S  „erateran" 
statt  „letitttraD"  lo  achreiben  ut).  Hier  mag  nnr  noch  wiederholt  werden, 
daas  er  im  5.  Bach  acht  Fehler  aobählte,  die  bei  der  Anwendnng  dea 
OanBatit&babegriffi  begangen  *a  werden  pflegen  (Sex.  F^rr.  I,  180  ff.  Zeller 
&  28  f.  A.  8).    Vgl.  Aber  dieae  A.  607  s.  E. 

603)  FhoL  170'  1  S.  (^v  Sli]v  (ty«yi]»  Ag  tvinp  xsl  xEqiitUiicDdäe  träy 
ilvf foW«*  na^ilSmti  löjtar. 

UM)  Ea  mflaate  denn,  was  ich  hier  nicht  entacheiden  kann,  im  Bezog 
aaf  m^l  fi]i^M«e  die  A.  618  anzufahrende  Hnthmasanng  von  Natoip 
richtig  aein.  S.  La.  DL  IX,  lOA.  Atvjjtiiri^ot  i*  xä  x^inf  t«v  nv^^mviimv 
loytov  »iiip  q:t]«tv  ö^^ei*  löv  Hvf^va  ivf^tmam  'w  xi}v  äviiXoylaV, 
toit  ii  ipM»oftirois  äaoloo#ei>.  taiti  3i  liytt  m»  cfü  «uia  «ogiforc  xav 
tä  ittgi  £iiT^«(»c.  Nicht  Abel  vermuthet  Natorp  Forsch.  S.  91.  A,  3,  doea 
die  Schrift  lunä  totpias  wiederum  beaonders  gegen  den  atoiachen  Weiten 
gerichtet  war. 

606}  8.  A.  507.  Vermathlich  war  sie  daa  Vorbild  für  die  JTo^M'tMi 
l6-/ot  des  Bextoa  Empeirikoa. 

60«)  Daa  NäohstfolgODde  sohlieaat  aich  an  Arnim  S.  54  ff.  71  oo, 
groaaentheila  aach  im  Wortlant. 


..>^.00' 


.3IC 


344      ZweionddreiaaigateB  Cap.    Die  gp&tweD  Philos.    7.  SkepliciBmiis. 

sich,  so  wenig  er  es  Terschmälite  das  schon  Überkommene 
skeptische  Beweiamaterial  mit  zu  rerwerthen,  doch  stets  dem 
jedesmaligen  Gegner  anpasste  und  nicht  in  bestimmte  Formen 
gebannt  war.  Um  so  weniger  aber  hatte  seine  Schule  ihm  auf 
die  Dauer  zu  folgen  vermocht,  und  so  war  es  denn  Aenesidemos, 
welcher  znerst  unternahm,  and  zwar  in  der  letztgenannten  Schrift 
'Taoxv«a0igf  dies  gesammte  Material  in  den  sogenannten  skep- 
tischen „Wendnngen"  (tgiaoi)  zu  einem  übersichtlichen,  auch 
für  untet^eordnete  Geister  brauchbaren  Schema  zusammenzu- 
ordnen^').    Auf  diesem  Wege  sind  ihm  denn  ancb  alle  späteren 

607)  Damit  soll  nicht  gesagt  sein,  daas  nicht  die  Uteren  Pyrroneer  nnd 
vielleicht  bereite  Pyrron  eelbat  aach  ecbon  Tropen  aufgestellt  und  mSgUcber- 
weise  auch  schon  den  Ausdruck  „Tropen"  gebraacht  haben  kOnnen,  sondeni 
nur  dass  sie  ea  jedenMl«  noch  nicht  unter  diesem  Qesicbttpnnkt  Alles 
zusammenfassender  Schematisirung  thaten.  S.  Zeller  S.  U  A.  8.  Hinel 
S.  112  f.  mit  Anm.  1  und  aber  diese  Tropen  flberhanpt  K.  QCbel  Die  Be- 
grfiadang  der  Skepsia  des  Aenesidemns  durch  die  lehn  Tropen,  Bielefeld 
ISeo.  i.  Zeller  S.  2S— S7.  Ausdrücklich  dem  Ae.  beigelegt  werden  sie 
bei  Sex.  Hatb.  VllI,  SU.  La.  Di.  IX,  78.  87.  Aristokl.  b.  Enseb.  P.  E. 
XIV,  18,  II.  160'>.  In  den  genaueren  Berichten  Aber  sie  fanden  und  finden 
si.cb  manche  Abweichungen  in  der  Reihenfolge,  aber  dieselbe  ZehoEahl  er- 
scheint lowobl  bei  Sex.  Fyrr.  I,  SSff.  (der  freilich  Eignet  einmiacht)  ab  bei 
La.  Di.  7Sff.  nnd  Phaborinos,  der  sie  in  seinen  10  ßiiohem  üvefäviuH 
ipoVot  behandelt  hatte  (La.  Di.  87.  Gell.  XI,  b,  5.  vgl  Philostr.  V.  3.  I,  8. 
p.  491  =  p.  18,  8ff.  Ea;a.).  Aristoklea  spridit  freilich,  wenn  der  Text  bei 
Euseb.  richtig  ist,  von  9,  und  da  bei  Philon  von  AlexKidreia  (■.  A.  501} 
der  dritte  und  neunte  des  Sex.  fehlen  (was  nm  to  bemerkenswerther  erscheint, 
weil  im  Grande  ja  der  letitere  im  ersteren  schon  mit  enthalten  ist),  der 
lehnte  aber,  wenn  Arnim  B.  Sfif.  richtig  gesehen  hat,  in  zwei  Theile  ler- 
legt  ist,  so  findet  Arnim  in  jener  Nennsahl  ein  Zeichen  fOr  Philons  grOsaere 
Correvtheit.  Ich  lasse  letetere  dahingestellt,  aber  schon  Hirsel  8.  llSf.  Anm. 
(vgl.  anch  Natorp  Forsch.  S.  SOG  f.)  hat  weoigatens  fQr  mich  im  höchsten 
Grade  wahrscheinlich  gemacht,  dass  jene  Nemuahl  aaf  blotier  feUeriiafter 
Ueberliefenmg  beruht  nnd  9i*a  iflr  iwia  in  sohreibw  wb.  S.  Dbeidies 
gegen  Arnim  die  Reo.  v.  Natorp  Philos.  Uonatsh.  a.  a.  0.  3.  68— IS. 
Die  Schrift,  in  welcher  diese  Tropen  standen,  beseicfanen  La.  OL  78  nnd 
Aristokl.  a.  a.  0.  Übereinstimmeiid  mit  dem  obigen  Titel,  und  daes  nnter 
demselben  nicht  etwa  dai  1,  Buch  der  IZop^ävtioi  löjot  sn  rentden  »t, 
wie  Ritter  Gesch.  der  Philos.  IV  ■.  B.  292  nnd  Natorp  rorech.  S.  76  f. 
A.  3  meinen,  leigt  Zeller  S.  18.  A.  1.  Ob  AristokL  a.  a.  0.  S-  ^6.  1W 
unter  at  fiaKgal  atantidaiis  Ahijaid^funi  die  Tropen  oder  jene«  Huipt- 
werk  versteht,  ist  unsicher.  In  einem  gewissen  Gegensat*  lu  dem  durch- 
ans  sennualiBtisch- empirischen  Charakter  dieser  allgemeinen  Tnpta  Btebt, 
wieUirzel  a  ISSff.  U4ff.  bemerkt,  der  mehr  dialekti«!fae  jener  acht  A.  50! 
erwähnten,  nur  auf  Uisache  und  Wirkung  specielt  betO^cben. 


..>^.00' 


.3IC 


Aeaeüdemoi  tob  Eooaoa.  345 

Skeptiker  Dachgegangen,  und  dieae  jm^akeptische  Schule  hat 
dadurch  eine  so  atteng  syetematiBche  Geatalt  bekommen  wie 
keine  andere  des  Alterthuma,  aber  auch  trotz  dieser,  formal  be- 
trachtet, „A.chtung  gebietenden  Wiaseuschaftlicbkeit"  oder  viel- 
mehr gerade  in  Folge  derselben  eine  ao  leblose  Eintönigkeit 
wie  gleifibfalla  keine  andere.  Schon  sehr  frDh  bildete  sich  nun 
aber  in  Folge  einea  MisaTerständnissea'"^)  die  ainnwidrige  Be- 
hauptung^''), Aeuesidemos  habe  diesen  seinen  radicalen  Skepti- 
cismus  nur  als  den  Weg  zur  berakleitiachen  Lehre  angeaelien^), 
also  mit  anderen  Worten^'**)  nur  als  eine  Vorbereitung  zu  dieser. 
Die  una  noch  überlieferte  Begründung  °")  läset  den  wahren  Sacb- 
verhalt  deutlich  erkennen.  Aeneaidemoa  suchte  zu  zeigen,  dasa 
diese  Lehre,  wie  er  sie  auffasate,  noch  viel  weiter  in  der  Ne- 
gation gehe  als  die  akeptiacbe,  denn  während  der  Skeptiker 
meine,  daas  die  Widersprüche  in  der  Ereeheinung  daa  etwaige 
Wesen  der  Dinge  unerkennbar  machen,  trage  Herakleitos  den 
Widerspruch  in  dies  Wesen  selber  hinein.  £e  war  dies  also  zu- 
nächst ein  dialektischer  Schacbzng,  dessen  Bedeutung  sofort  klar 
wird,  so  bald  man  sich  erinnert,  dass  nicht  bloss  die  Stoiker 
auf  die  herakleitische  Lehre  zurückgingen,  sondern  auch  Flaton 
fOr  die  Encheinungawelt  und  Aristoteles  für  die  Erdenwelt,  das 
einzige  von  ihm  anerkannte  Gebiet  des  Entstehens  und  Ver- 
gehens, mit  ihrem  Grundgedanken  einverstanden  war*'*),  und 
dass    endlich    sogar    die    von    den    Epikureern    aufgenommene 

608)  Ein  aolcheB,  nnd  cwar  auch  an  derOtand  legenden  Stelle  (■.  Ä.  G09. 
611),  mit  DielB  a.  a,  0.  und  Zeller  S.  SGff.  anzimebmeik,  wenn  auch  gegen 
die  Art,  wie  sie  et  thnn,  die  Polemik  von  Hiriel  S.  64 ff.,  Natorp  Forsoh. 
8.  IBff.  and  Arnim  S.  79£  mm  Thail  berechtigt  i«t,  kuin  mui  om  eo 
weniger  ombin,  da  lelbit  Arnim,  der  es  S.  97 f.  (mit  Natoip  Foncb. 
8.  81  ff.)  lebbaft  bestreitet,  ea  doch  hinterher  8.  M  wieder  »geben  moi«. 
Vgl.  BDCb  A.  616. 

tOS^)  An  die  freilieh  Haas  a.  a.  0.  S.  Uff.  buohit&blich  glaubt. 

609)  8ex.  Pjxt.  I,  SIC  hitl  Si  ol  m<i1  Jf^oMqfwv  iUyov  idöp  thai. 
t^f  (ni»t(N4*>  äfatjijw  i%l  xri¥  'Sfa*Jaituw  tpilatixpitai. 

610)  Denn  troti  allei  Diehena  and  Dentelne  lllast  die  eben  (A.  609) 
mitgetbeilt»  AeoHenuig  des  Sex.  doch  wirklich  keine  uidate  AnflaHnng  tu. 

611)  Sex.  a.  a.  0.  SÜirt  fort:  Si6ti  x^oifftitai  tov  xüvianla  ni^t  «ö 
«i^to  mtäfxtn  ri  x&va»xiti  xifl  w  avtö  iptivio^ai,  s>l  ot  fti*  £ii«)rttiel 
tpuhte^ta  Ufovet  tipavjüt  vtfl  vö  avtö,  ot  Ü 'H^miliitiiot  miä  toöiov 
>«)  hl  xo  vxBpjiiv  avxi  futi^iortai  x.  (.  1. 

61S)  8.  Zeller  U\  2.  8.  807  u.  H.  II',  2.  S.  ii&t  nnd  in  Beeng  anf 
Platon  noch  beaonden  Ariatot  Met.  I,  6.  987«  S9  ff. 


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346      ZweinnddreiaHigBtes  Cap.    Die  Bpfttenn  Philos.    7.  Skepticiimaa. 

AtomiBtik  einst  aus  einer  Modification  dieser  Ifehre  ibren  Ursprnng 
genommen  hatte"^  und  sich  daher  immerbin  mit  ihr  fort  and 
fort  verwandtscliafUicb  berührte.  Freilich  aber,  dass  Aeoesi- 
demos  dieaen  Schaclizug  mit  ihr  glaubte  nnteroehmen  za  können, 
setzt  voraus,  dasa  er,  uad  in  gewisser  Weise  nicht  ganz  mit 
Unrecht''"),  der  Meinung  war,  dass  keine  andere  dogmatische 
Lehre  dem  Skepticismus  so  nahe  stehe,  und  was  uns  ans  seinen 
betreffenden  AoseinandersetEungen  noch  Qberhefert  ist,  kann  dieser 
Annahme  nur  zur  Bestätigung  dienen^'^).  Nur  aber  erhellt  gerade 
hieraus,  dass  seine  wahre  Meinung  gerade  die  umgekehrte  war, 
die  herakleitiache  Lehre  sei  der  nächste  Weg  zum  Skepticis- 
mus'""). NatOrlicb  mnsste  er  aber,  um  dies  zu  begründen,  zu 
einer  eingebenden  Auslegung  und  Umdeutung  dieser  Lehre 
schreiten,  von  der  nns  noch  hinlängliche  Spuren  erhalten  sind''^, 
und  es  ist  höchst  wahrscheinlich,  dass  dies  in  einer  eignen 
Schrift  geschah,  die  wofal  von  allen  bisher  genannten  verschieden 

613)  S.  Zeller  I*.  S.  B65  ff. 

(il4)  Sehr  richtig  erinnert  Natorp  Forsch.  S.  86  an  das  Verhältaisg 
der  Skepsis  des  Frotagoras  tut  herakleitiBclieii  Lehre.'  Ward  ja  doch  die 
letztere  auch  von  Anderen  lange  vor  Ae.  so  anfgefaset,  als  ob  sie  den  Sati 
des  Widenprochs  aufhehe,  ood  war  doch  Bchon  Ari«U>telefl  nahe  daran 
einet  solchen  Aoffaunng  beizuatimnien  (b,  Ariatot  Het.  17,  S.  7.  8.  1006^ 
23 ff.  1012'  24 ff.  83 ff.),  wie  denn  Herakleitos  in  der  That  hart  an  dieser 
Grenze  steht. 

616)  Man  findet  Alles  insammen  am  Beqaemsten  bei  Zeller  III',  8. 
S.  S9  ff.  Hiemach  liegt  denn  meine  eigne  AnnWnng  gat  nicht  so  fem 
von  denen  Hiriels,  Natorps  nnd  Ainiras,  als  es  EnD&chst  scheinen 
konnte.  Anf  die  Verschiedenheiten  der  Lettteren  unter  einander  nnd  aof 
meine  genauere  Stellnng  su  ihnen  kann  ich  hier  nicht  eingehen,  da  ich  ja 
keine  Geschichte  der  PhilCMophie,  sondern  der  Litteratnr  dieser  Zeiten 
schreibe;  ich  glanbe  ancb  nicht,  äass  sich  hier  über  alles  Binseine  m 
voller  Qarheit  nnd  Sicherheit  gelangen  IKsst,  will  aber  doch  knra  be- 
merken, dass  m.  E.  Arnim  (a.  indesseii  Natorp  Pbilos.  Monatsh.  a.  a.0. 
S.  70— 7S)  am  Meisten  annähernd  das  Richtige  trifll  Die  Annahme  von 
Brocbard  Lea  sceptiques  grecs  (s,  C.  2.  A.  490),  dass  Ae.  spUer  Tom 
Skepticismus  znm  Herakleitismns  flbergegangen  sei,  ist  von  Natorp  Fhiloa. 
Monatsh.  a.  a.  0.  S.  66  f.  mit  Becht  EnrflckgewieMn. 

S16)  Und  so  hat  schon  Diels  S.  209ffl  die  Sache  angesehen,  vgl. 
Natorp  Forsch.  S.  81  f.,  nnd  so  sehr  Natorp  (gleich  Hirsel  8.  67)  hie- 
gegen  ank&mpft,  so  läuft  doch  sobliesslich  seine  eigne  AnfHaanmg  und 
Darstelloug  gans  anf  Dasselbe  hinaus,  indem  ja  auch  nach  ihr  Ae.  iw 
herak leitische  Lehre  auch  so,  wie  er  sie  aaslegte,  nnr  mit  Vorbehalt  nnd 
lelatäv  gebilligt  hat 

617)  S.  wiederum  Zeller  a.  a.  0. 


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A«nesidemoB  Ton  EnoioB.    6.  Anhaog.  347 

war'"),  imd  es  wird  wohl  frfllizeitig  auch  an  dem  weiteren 
HissTerstluidnisa  tucht  gefehlt  haben,  dass  man  Annahmen,  die 
er  nur  ah  freilich  tendenziöser  Ausleger  des  HerakleitoB  machte, 
als  ohne  Weiteres  von  ihm  selber  gebilligt  und  in  seine  eigne 
Denkart  aafgenommen  betrachtete^'*). 


Dioskurides  oder  Dioskorides,  sei  es  ein  Fhilolog,  sei 
es  ein  philologisch  gebildeter  Philosoph  und  dann  ohne  Zweifel 
entweder  ein  eklektischer  Stoiker  oder  ein  eklektischer  Peri- 
patetiker,  sei  es  endlich  ein  philosophisch  und  philologisch  ge- 


518)  a  NatOTp  Forsch.  aiSSf.  ATuim  S.99.  Tgl.  Sex.  Math.  X,  816 
(b.  Zeller  S.  81.  A.  S).  AlntciStiitos  *atü  töv  'Hfäxlgno»  ,  .  .  3#i*  *al 
9iä  r^e  nQiätris  liaaymy^s  ■  ■  •  llju*  %.  «.  1.  nnd  daiu  Zeller  8.  IS.  A,  1: 
„wo  dioH  >piDCf|  aieuymy^  stand,  wird  nicht  angegeben;  eine  Schrift 
oder  ein  Theil  einer  aolchen  scheint  aber  damit  gemeint  in  sein".  Natorp 
Forsch,  a.  a.  0.  und  S.  110.  A.  1  sucht  dagegen  in  ceigen,  dass  diese 
KleayiaY^  Tielmehr  ein  logisches  Compendiam  gewesen  und  die  betreffende 
Schrift  entweder  wcfl  [riv^ctat  oder  anch  eine  eigne  sei,  deren  Titel  wir 
nicht  mehr  kennen.    Tgl.  A.  Ml.  . 

619)  und  so  stimme  ich  denn  theilweise  anch  mit  Zeller  Dberein, 
indem  ich  glaube,  dass  es  in  einem  Theil  der  Stellen',  an  denen  es  bei 
Sex.  beJHt  Atwttaaii^ot  *a»'  'HtävlMot  {wie  Math.  TU,  819.  IX,  SS7}, 
richtiger  'HQdtlmos  xeci'  Ah>ri«l3'ri^ov  geheiisan  haben  wQrde.  Ueber 
alles  Einzelne  Utst  sich  beilich,  wie  gesagt,  m.  E.  nicht  enticheideo,  und 
es  kommt  auch  darauf  nicht  viel  an.  Bei  Soranoa,  dem  Gewährsmann  von 
TertnlL  de  uk  «.  14.  85  (s.  darflber  Diels  a.  a.  0.  S.  «03-309),  nimmt 
ohnehin  anch  Arnim  S.  98  dies  grObere  MiuTersttndniM  an.  Oleich  viel 
aber,  ob  Sex.  und  Soranos  anch  dies  giObete  oder  nnr  jenes  feinere  mit 
einander  theilen,  immer  folgt  hieraus  mit  Noth wendigkeit,  daas  Eisterer 
nicht,  wie  Natorp  Forsch.  S.  96.  A.  1.  B.  101.  A.  1.  8.  !57.  299  behauptet, 
unmittelbar  die  betreffende  Schrift  des  Ae.  benutst  haben  kann,  während 
er  die  TTv^ncstoi  Xöiot  und  die  'Tnoxvumvis  ja  wohl  ohne  Zweifbi  selbst 
EUr  Hand  hatte.  ~-  Hoffentlich  wird  sich  meine  ganie  Termittelnde  Annahme, 
die  den  Aeneeidemos  in  Einklang  mit  sich  selbst  setit  nnd  doch  keinerlei 
ünwahrseheinlichkeiten  vermnUiet,  wohl  aber  alle  Schwierigkeiten  hebt, 
schon  durch  ihre  Einfachheit,  die  mgleich  allen  HCglichkoiten  gerecht  wird, 
am  Meisten  vor  allen  anderen  empfehlen.  Den  neuerdings  von  Pappen- 
heim eingetcblagenen  Ausweg,  welcher  dabin  geht,  daas  Sex.  Obeiall  da, 
wo  er  von  oC  ncpl  JlwrioiBfiiu»i  xo^'  '/fpaxlinov  spricht,  nicht  den  Ae. 
selbst  meine,  sondern  eine  skeptische  Beete  seiner  eignen  Zeit,  welche  sich 
diesen  Namen  gegeben  habe,  weil  sie  wirklich  den  Heiakleitismns  als 
Consequeni  des  aeuesidemischen  Standponktg  ansah,  vermag  ich  ebenso 
wenig  cn  billigen  wie  die  Recensenteu  Natorp  Fhilos.  Uooabb.  a.  a.  0. 
S.  72—75  und  T.  Arnim  Deutsche  L.-Z.  1SB9.  8p.  1675. 

n,.,iv,..>^>00'^IC 


348      Zireianddieiiriptes  Cap.    Die  Bpftteieo  Philoeophen.    8.  Anhang. 

bildeter  Rhetor,  Bchrieb  eine  ÄblMüdlung  über  die  Sitten  bei 
Homeros  (ntffl  täv  xa(f'  'O^ifcfo  vdfiav)^,  von  welcher  uns 
abgesehen  tod  TerBcbiedenen  Sparen  bei  FJutarchos^"),  Dion 
Cbrysostomos^"*)  und  in  der  pseudo-platarchischen  Biographie 
des  Homeios**^  umfängliche  Äusxllge  bei  Athenaeos "*)  erhalten 

630)  Maeller  R  H.  Q.  'II.  8.  193— ISSl  A.  Brnnk  De  exc«rptü  »«1 
vov  xäv  iifmmr  n<t&'  XlfiTjfmi  ßiov  ab  Athenaeo  Bervatis,  Greifewald  1BS7.  8. 
(Doctordiia.).  Rob.  Webet  De  Dioecnridie  «ipl  ™*  nuf'  'Ofi^fm  vS/noy 
libello,  Leipa.  Stnd,  X(,  1S89.  8.  87—196.    Vgl.  A.  684. 

621)  Qa.-  ijmp.  II,  10,  1.  S.  64C  F.  64S  A.  B.  6U  A.  B.  IV,  4,  8.  66BF. 
VII,  8,  i.  712F  {—  Fr.  M  Weber).  9,  6.  7UC.  VIH,  8.  «.  780 C.  D.  Ib.  et 
Oh.  7.  363  D.  E.  Sept  aap.  conv.  (wenn  dieee  Scbcift  &chl  iat).  18.  16«  E. 
And.  poet  10.  99  D.  E  (—  Fr.  43).  S.  Sohrader  Porpbjr.  qa.  Hom.  ad 
II.  pert.  S.  87?~878.  Binnk  8.  S-6.  18  ff.  91.  Weber  8.  »1.  96  ff.  1Q8. 
112-116.  118— ISO.  168-1T4. 

633)  U.  88.  86.  87-90.  98  B.  —  Fr.  10.  88.  48.  U  a.  Faialtelea  ■.  Fr.  1. 
8.  11.  17  nnd  LV.  S88f.  —  FaralL  s.  Fr.  21.  96,  b.  Weber  S.  167  —  168. 

628)  C.  206—807.  20».  210.  218,  s.  Bmnk  8.  10  £  17  ff.  21.  Weber 
S.  ITi— 176  o.  a.  Fr.  1.  6.  7.  88.  SS.  87,  Tgl.  S.  1A7— 119. 

694)  Bmoodera  id  den  Capiteln  I,  16-94  (oebst  den  Anlangaworten 
Ton  26).  27— Sl.  88.  48  -  46,  welche  theils,  wie  oameDtlicli  die  ersten  (wo- 
nach in  BetDg  auf  das  84.  Bapp  Leipa.  Stnd.  VIII.  S.  189-143  [».  C.  80. 
A.  SSSj,  wie  denn  in  Betag  anf  daa  26,  nnd  87.  neben  ihn  »nch  Brank 
S.  81  ff.  [vgL  Weber  6.  176  f.]  an  berichtigen  iat),  guii  oder  beinahe  gaoi, 
theüi  etOckweiee  von  dort  Btammen,  aber  nicht  in  der  ürdnimg  dea  Original! 
(anm  Theil  wohl  erat  durch  Schold  dea  Epitonatore,  b.  Weber  8.  149, 
VgL  Eaibel  Herrn.  XSIL  8.  838  f.  Anm.).  Weitana  meiatens,  ja  faat  durch- 
weg fand  das  Wahre  schon  Brunk  (welcher  fibrigeoB.a.  a.  0.  die  Er- 
örterung Ton  Bapp  a.  a  0.  abetBehen  hat);  die  niBpifiogliohe  Abfolge  nnd 
Diapesition  dea  Oanien  hat  Weber  S.  187-189  u.  in  d.  FmgnienbamBiL 
(8.  89—180)  hertnatellen  getnchi  Aus  denelben  Qndle  aind  fecner  V. 
192d— 196a  nnd,  wie  Weber  S.  180—187  nachweiat,  vielleicht  X,  48 
(488  b— d)  nnd  ein  Stück  von  XI.  498  o.  d  und  jedenbU«  Sil.  611  a-o  und 
61B  a — e,  so  weit  hier  Homeros  io  Betracht  kommt,  vielleioht  endlich  auch 
XlII.6eed.e  gefloesen.  Vor  I,  16  (8  e)  steht:  xtfi  toi  x£f  ijfänv  %tc9' 
VptKov  ßiov,  nnd  im  Anf.  t.  I,  44  (24e)  iat  im  Codex  C  (a.  hierüber  in- 
deasen  Kaibel  s.  d.  8t)  wiederholt:  ht  «a^l  toü  tö*  ii^iiaiv  ßi»ti.  SAr 
natflrlich  glaubte  daher  noeh  Brnnk  8.  18  f.,  dasa  damit  nicht  bloea  der 
Inhalt,  Bondem  der  wirkliche  Titel  angegeben  sei,  aber  ea  iat  vielmehr  nor 
£raterea  der  Fall.  Denn  das  16.  Cap.  erscheint  anoh  bei  Snid.  "O/ttitot, 
.und  iwar  in  erweitertet  Qestalt,  bo  dies  Said,  ea  niidit  ana  unsertt  Epitoms, 
■ondem  ans  einem  Tdlst&ndigeten  Exemplare  dea  Ath.  entnommen  hat, 
8.  dardber  besondere  auch  Eaibel  Za  Athenaeua,  Hermes  XXII-  1687. 
S.  838—686,  nnd  hier  lantet  der  An&ng  Tielmehr:  S»  jltontatUtit  t^  «e<i; 
nup'  'Ofi^pm  v6poit  ipijc(»,  Sn  b  »mittit  k.  t.  l.  Demgemäss  hielt  man 
aeit  Caaaubonua  und  Sohweighaenaet  den  leokrateer  DiOBkorides  oder 


..>^.00' 


.3IC 


KoikarideB.  349 

sind,  und  welches  den  Zweck  hatte  den  Homeroa  tis  Apostel  der 
Enthaltsamkeit,  Einfachheit  and  Massigkeit  zn  Terherrlichen'*^). 
Der  Verfasser   kannte   die  Leistungen  des  Aristarchos  genau''^'), 

fieltuehr  (denn  dies  iit  nach  dem  Zeugnise  der  InBcbriften  nnd  HODzeu 
die  richtige  Form  dieecB  Namens,  b.  Roehl  Ind.  e.  Boeckh  C.  I.  G.  8.  84. 
Hioonet  SnppL  IZ,  8.  Ind.  3.  95.  18S)  Dioaknrides  fOr  den  Ver&uer,  bo 
auch  noch  Uüller,  Blast  Atl  Bereda.  II.  B.  C6  nnd  Scbrader.  Hiller 
Deber  eine  angebliche  Schrift  dsB  Isokrateers  Dioekarides,  Rhein.  Mub.  XL. 
1886.  S.  901—209  beatriU  dies  mit  ßecht,  da  ea  chronologisch  onmOglich 
üt  (•.  A.  696  ff.),  aber  mit  verkehrter  Begrfiudnng,  indem  er  f&lBchlich 
gtanbte,  Alles,  was  Said,  mehr  hat,  rflbre  von  einem  Interpolator  her; 
e.  dagegen  Brunk  8.  1.  9H — 99  nnd  Eaibel  a.  a.  0.  Demgem&sa  meint« 
dam  Branfc  S.  1.  3t,  indem  er  Hillers  Hypotheae  ron  dieaun  angeblichen 
Interpolator  anf  Snid.  selbst  tbertmg,  Letoterer  habe  den  Namen  des 
Urhebers  nach  IIa,  wo  /tiaovovfl3t]t  i>  'l9o*tfä%ove  iia9f]r^t  citirt  wird, 
nnd  den  Titel  ücli  aalbat  anrecbt  gemacht.  Dagegen  erbob  Eaibel  S.  8SS 
aehr  gerechte  Bedenken,  hielt  aber  doch  daran  fest  in  Folge  der  »eltaamen 
Behaoptnng,  die  Annahme  eines  doppelten  D.  eei  ebenso  nnwabracheinlich 
wie  die  eines  doppelten  Homer  oder  einer  doppelten  Sappho,  w&hrend  wir 
doch  ohnehin  thatAchlich  mehrere  Schriftsteller  dieses  Namens  kennen. 
VoUkommen  richtig  nrtheilen  daher  Wachsmnth  bei  Weber  S.  192  f. 
nnd  Weber  seibat,  ee  sei  kein  Qmnd  jenes  Citat  IIa  mit  Hfllter  8.  199 
all  Znsatz  des  Ath.  anxasehen  (was  flbrigens  anch  Brnnk  8.  29  bemerkt), 
es  habe  vielmehr  nicht  die  geringste  ünwahraoheinliehkeit,  da»  der  Ter- 
fiwser  selbst,  anch  wenn  er  D.  hieaa,  den  gleichnamigen  iBohrateer  citiren 
konnte,  nnd  somit  sei  nicht  der  mindeste  Anläse  hier  dem  Said.  la  miaa- 
tranen.  Und  gesetzt  anob,  das  Citat  aei  erst  von  Ath.  hinzngeftlgt,  wamm 
hKtte  er  ei  desahalb  nicht  einfOgen  dürfen,  weil  er  den  gleichen  Namen 
anch  von  dem  Urheber  der  ansgeii^enen  Schrift  angegeben  hatte?  Er 
Batst  ja  i  '/mHq^ovG  ita^Tfr^  hinan,  und  damit  war  jedes  Hiaaveretftndnita 
anageachloaaen. 

696)  Wie  dies  im  Anf^  des  Bnohes  (b.  Ath.  n.  Snid.  a.  a  0.  0.)  ans- 
drAeklich  aosgeaproohen  iat;  "Vfi^iftit  iifä»  n}v  pmqifoavt^*  otxtiatätijtr 
äpanj»  ttvtti  ToÜe  riote  »ol  i^iözi]v,  In  Sh  &Qftim»wtr  *al  xinzatr  cm« 
aal<i»  t^fTTfiv  Oven*,  ftovlöi^tvot  i/upvmii  TtäXir  avvriv  £ic'  äffjrijs  lal 
i^ti^S,  Ria  ti/v  ttfoi^v  Hcrl  tiv  i^Xav  fv  tott  talotg  Fpyoic  avalitntiaat  xul 
aait  iviQjtxauA  k((1  xoii'aiviHol  x<fis  äll^love,  evial^  «nifaxd^aoc  näot 
ti*  ßlo*  Kirl  a^täfnr],  loyiiifietos  tag  Ini^itfas  x«!  tat  i]8<n>as  iaxveo- 
tatag  fitto^tu  ^xat  nfätag  Iti  ii  nal  ipqsviovs  xät'^  t«(l  iHairjv  *al 
x^tv,  TO«c  't  ittt^fuvri'tiSxas  h  tvztlila  («tÜkiovc  %al  jttfi  liv  äUov 
pütr  finM^itt  i-fitfatiie.  Atüiiv  oSr  ÖTioiiinnt  r^f  9^aic(t>'  nädi  na!  ti]1' 
«vn^  hpalne  ßtMtXtvani  Mibtckg,  viaig  XffaßvriffOie  h.  t.  1. 

696)  Weber  8.  191 — 1S9.  Und  zwar  ist  dies  in  einem  solchen  Masse 
der  Fall,  dasa  Brnnk  3.  7.  91  f.  irrthamlich  glauben  könnt«,  Aristonikos 
(s.  n.  jJ,  2S3.  n,  717)  habe  ans  ihm  geacbSpft.  Eher  wäre  das  Oegentheil 
dankbar,  wenn  D.  nnr  sieht  (s.  A.  681)  wahrscheinlich  vor  Aristonikos  ge- 
leU  hUte.    Und  so  ist  denn  die  Aondime  tob  Weber,  er  habe  die  Ab- 


:  ^..oo^lc 


350      Zweinoddreiasigates  Cap.    Die  ipäteien  PlüloBOphen.    8.  Anhang. 

war  aber  auch  von  stoischer  Litteratur  beeinflusst^*')  nnd  be- 
notete, wie  schon  gesagt,  in  ausgedehntem  Umfange^  das  oben 
(S.  329)  besprochene  peripatetische  Sammelwerk*").  Jedenfalls 
lebte  er  nun  sonach  zwischen  Aristarchos  auf  der  einen  und 
Plutarcboa  und  Dion  Ghrysostomos  auf  der  anderen  Seite;  wahr- 
scheinlich jedoch  war  ebendieser  Dioskurides  auch  der  Verfasser 
der  'jIxoftv^ftovevfißTa,  wie  es  scheint,  einer  Sammlung  be- 
merkensverther  Aussprache  TOn  berdhmteii  Männern''"),  und  der 
handlnngea  und  Commentare  des  Aristaccbo*  noch  unmittelbar  bennUt, 
wohl  die  wahracheinliohste.  Jeden&lti  aind  die  Panllaleo  iwiachan  ihm 
und  den  Homeracholien  nicht  durch  Veiweithung  seiner  Schrift  (mit 
Brnnk),  aondem  durah  Qnellenfreineinichafli  lu  erkl&ren.  In  Fr,  84  (Ath. 
12  c — 0  wird  Zenodotos  und  deaaen  Anagabe  berfloksichtigt,  in  Vr.  18  (16  d} 
wird,  wie  Kaibel  8.  333.  A.  1  herrorbebt,  „zu  Odjaaee  i,  6ff.  der  sonderbare 
Text  dea  Biatoathenes  oitirt".  Ob  auch  die  Beispiele  11  c.  d  (Ft.  SO)  aoa 
0.  Qud  Ton  ihm  aae  AriataichoB  entnommOD  sind,  ist  streitig,  a.  einerseits 
Schrader  6.  8T4f.  nod  Brnnk  8.  11,  andrerseits  Weber  De  Philemone 
glossographo,  Comm.  Bibbeek.  S.  M6  ff.  und  a.  a.  0.  &  13«  f. 

521)  Trots  Tecb&ltnissmaaeig  weniger  ansdrfloklicbec  Berflck- 
sicbtigoiigeD  in  atorkem  Qrade.  S.  Weber  S.  189— 14S.  180—188,  Dass 
die  Aofahning  des  Chrjeippoa  Fr.  9  (Ath.  ISb)  in  diesem  Falle  nicht,  wie 
Brnnk  S.  &.  9  meinte,  ana  eigner  Lectflre  deeselbeo  seitens  des  Ath., 
sondern  aus  D.  hennleiten  ist,  eeigt  Weber  S.  IlOl  Darans  folgt  aber 
freilich  noch  nicht,  was  Letsterer  will,  dasa  D.  aeiaeraeite  dieselbe  nnmittel- 
bar  aus  ChiTsippos  entnommen  habe,  nnd  dasa  die  Berabrangen  der  C.  S7. 
8.  63  f.  (m.  A.  9B— 100  u.  d.  Naehti.  e.  A.  BS)  besprochenen  stoischen  home* 
tischen  Allegorien  mit  ihm  (Fr.  26.  46.  18  b.  Atii.  10  e.  f.  IC  b.c.  618aff.) 
aus  gemeinsamer  Blterer  Vorlage,  and  iwar  wobrwiederum  ChrjsipiKis,  su 
begreifen  seien,  sondern  ebenso  gut  kann  schon  er  diese  Allegorien,  die 
lecht  wohl  EU  seiner  Zeit  bereits  exütirt  haben  kOnneu,  benotet  and  ans 
ihnen  auch  jenes  ausdrückliche  Citat  des  ChiTaippoa  entnommen  haben. 

628)  Qegen  den,  äusserlich  betrachtet,  die  stoischen  Entlehnungen 
nicht  im  Entferntesten  aufkommeik. 

629)  S.  Weber  8.  U6— 166.  180—182.  In  Fr.  18  b.  Ath.  XU.  618b 
wird  ausdrGcklich  Megakleides  citirt,  nnd  Fr.  18 b.  Ath.  HnS.  fühii  auf 
DemetrioB  von  Phaleron  nnd  Timolaos  (Schol.  Od,  y,  261)  sorilck  (s.  C.  36. 
A.  86«),  EU  Fr.  SB  b.  Dion  U.  93  vgl  Aristox.  b.  Ath.  XIV.  631  c.  d.  «SO  b, 
mit  Ft.  40  wiedemm  (Aristox.  b.)  Ath.  637  e,  mit  Fr.  41  b.  Dion  II.  82 
Chamael.  ebend.  634  b,  u.  dazu  s.  A.  446".  446''.  Stammt  vielleicht  auch 
jenes  Citat  dea  Isokrateers  Dioskurides  (s.  A.  624)  von  dort?  Dass  aber 
Porphyr,  nicht,  wie  Schrader  S.  374  ff.  glaubte,  anoh  den  D.  Terwertbet 
hat,  sondern  dass  aeine  Berührungen  mit  demselben  aus  Benutiung  dieses 
n&mlichen  Sammelwerks  und  jener  stoischen  Allegorien  Ton  Seiten  des 
Ettteren  entstanden  sind,  zeigt  Weber  S,  161  f. 

630)  In  den  beiden  ans  erhaltenen  BrachstOckeii  (Fr.  6.  1  IfOll.  b.  La. 
Di.  I,  03.  Ath.  XI.  GOT  d)  Selon  und  Piaton.    Wai  SchoL  ApolL  Bh.  I,  761 


..>^.00' 


.3IC 


DioBknridea.  351 

Aaxmvixii  «okixtla  iu  mindestens  2  BQcbern,  welche  sicli, 
Bo  weit  wir  urtheilen  können,  eng  an  das  entsprechende  Werk 
des  Persaeos^'^)  anschloss™)  and  wahrscbeinlicb  von  Didymos 
benutzt  ward'*^).  Ist  dies  Alles  richtig,  bo  mnss  die  Zeit  dieses 
ManneB  genaner  ans  Ende  des  zweiten  oder  in  den  Anfang  des 
ersten  Jahrhunderts  t.  Chr.  gefallen  sein"*).  Noch  wird  eine 
Schrift  von  DioekarideB  %t(fX  vo(i£na>v  angeführt^,  and  sehr 
nahe  liegt  die  Vermuthung^^),  dass  die  Abhandlung  xtfl  r&v 
%ttff   'Ofiij^fi  vifuav  nur  ein  Tbeil  von  ibr  gewesen  sei'^^. 

(^  Fr.  8  H.)  aai  D.  angefOhrt  wird,  kann  dann  jobwerlich  ans  dieser 
Schrift  Min.    S.  Weber  S.  189  f. 

fiSl)  S.  C.  8.  A.  2C7. 

6SS)  Fr.  1 — 8  H.,  ca  denen  noch  ein  vierteB,  von  HflUer  anagelaHenea 
b.  Ath.  IV.  140  f  konimt.  Hier  beUst  ea  t^lmlich  nach  ADfübrang  einer 
Stelle  aaa  jenem  Werk  des  FereaeoB  (Fr.  3  UQU0=  *<<  S^iti  Un^ti  ual 
^lomuto^lins   und  in   Fr.  S  ebend.    (Tgl.  A.  68S}  kurc  Torber    140  b:   ä^ 

tud  NiKOKlrjt  (to  Scbweiffhaenier  f.  'Aft«to%l^s,  a.  C.  98.  A.  278)  h  t^ 
w(oti(9  «dl  DVTOC  t^t  Aa*iiv<a*  solntüit.  Die  beiden  anderen  BrucbsUickfl 
rind  ani  Flut.  Ljlc.  11.  Agea.  35.   S.  Weber  8.  190  f. 

683)  Weber  S.  191:  „ea:  Didymi  diligentia  oonrtua ntnt,  g^uteinJibri IV 
his  copilt&w  (cerU  «tufe  a  p.  138'— 141*)  auetoribm  rari»  et  tantum  non 
unieit  laudatii  de  LaeedaemiMi^ntm  rebtu  enarranlur.  Qvod  outetH  ip&iua 
DiovMridit  mentio  ab  Düymo  fuit  iKieOa,  hi»  comprobatvr.  Contra  FoJe- 
fnoncM  indticit"  (vgl.  C.  80.  A.  SST^  mit  d.  Nacbtr.)  „disputanteta  AtJitnaeus 
Didymum  p.  139":  tavta  fiiv  b  IloXi^*,  x^Öe  av  ärtiXifav  Jülv(u>t  ö 
yfix^^tttmot  .  .  .  fjqal  xä9i  x.  i.  1.  De  Diotatride  auiem  infra  titnt  p.  140^: 
ttUä  fi^*  oid'  if^ajaulmot  liyovtiti,  ät  tptiaiv  h  nolifuorfef.  svpra  p.  139^}, 
oC  yaia^ipal  zoffot,  ÜIX'  Ö(&ayop/«xoi,  Inel  x(äc  tov  Sg^top  xai^miovttu, 
WS  Httvaloe  ».  f.  1."  (■.  A.  GSS).  „Eodetn  modo  i*  tttatnlmr  üOerprelatione 
(p.  liO'—'J  proferenda  contra  I\>kmmttm  ab  Fenaei  it  Dioieuridii  parte 
ttare  videtwr  Didj/nuuf'. 

5S1)  Oder  wenigstens  er  war  dann  ipftteBtenB  ein  Zeitgenoiie  det 
Didjwoi.  Weber  S.  198  geht  jedenfalls  naob  rOokw&rte  sn  weit  mit  dem 
Ansati  TOn  etwa  160—60,  ond  ein  Argument  wie  da*  tod  ibm  vorgebrachte: 
/jaUquoMiiäo  atttem  propitu  tum  aceesiiaae  ad  Aristardti  tempora  fortaite(!) 
i»de  condvda»,  guod  p.  140"  inter  Biogamdem  et  Didymatn  intereedit  Nico- 
eles"  hUte  er  beiter  [Oi  rieh  behalten.  Da»  aadier*eits  freilich  Ft.  37 
b.  Alh.  14  a  nicht  ig  mit  Binnk  S.  80  f.  in  verstehen  iat,  als  hatte  D. 
bereite  den  Ariitarcho»  gegen  einen  Angreifer  vertheidigt,  legt  Weber 
S.  18T  f.  dar.  686)  Phot.  Lex.  £»vTttli)  —  Fr.  4  H. 

636)  Von  Maller  8.  193,  welcher  schon  vor  Weber  S.  189—19!  alle 
diese  Bchriften  dem  nSmliches  D.,  mit  unrecht  freilich  dem  Iiokrateer 
(b,  A.  684),  Euwies,  ehenw  wie  nach  ihm  Blast  a.  a.  0. 

687)  Ebenso  urtheilt  Weber  S.  19S. 


Diizcdtv  Google 


352    DreiuDddreis^igBteB  Cap.   Historiker  aas  ipki.  od.  uubeBtimmbarei  Zeit. 

Dreiunddreissigstes  Capitel. 

Die  Historiker  der  alexandrinischen  Periode  ans  späterer 

oder  unbestimmbarer  Zeit. 

Psaoii')  von  Plataeae  lieferte  eine  Fortsetzung  des  Diylloe*), 
also  Tön  297  ab*),  wir  -wissen  nicht,  bis  wie  weit*). 

Metrodoros^)  von  Skepsis^  mag  nngefUhr  145  geboren 
sein,  so  dass  seine  Jugend  mit  dem  Alter  seines  Landsmannei 
Demetrioe  zuaammenfieP).  Er  dankte  dem  Leixteren  einen  Theil 
seiner  Bildung*),  war  ausserdem  Schüler  der  Akademie*),  ^ng 

1)  Maller  F.H.  Q.  lll.  8.  106. 

2)  Diod.  XXI,  6.  Stimv  Si  ö  macnuv«  xAs  Ani  wrötov  (nKinl.  JtvUov) 
iiadeiüiiHfos  Jtfäitte  fyonipf  ßißXia  i<ii<i%o»ta. 

8)  S.  C.  Sl.  A.  108—111. 

4)  DaranB,  daaa  Dionya.  y.  Hai.  in  der  mehrfach  angef.  St.  C.  T.  i. 
p.  BO  R.  ihn  unmittelbar  hinter  Polybios  unter  den  Geschieh tvchreibem  tod 
tadelhafter  Saungnng  nfnnt,  ist  Ober  aein  Zeitalter  Nicht«  zu  Bchlieuen. 
Noch  B.  den«,  de'Din.  8.  of  Si  'Jaottifättjr  «nl  lä  "laonfiätovt  vxoTvn»ctn9ai 
&tl^eavife  vffKOi  xnt  ^oifol  'al  äaimiiotpot  ««1  tirtil^ti'f  ovtot  df  ttnv 
ol  ntfl  Tifialov  nal  S^üoiva  (s.  Rohnken  f.  ÜXtltBiva)  xal  £ioaiyl*^v. 
Ueber  diesen  SoBigenes,  doch  wohl  auch  einen  Oeschicbtsohreiber,  iat 
weiter  Nichts  bekannt. 

6)  Mfiller  F.  H.  G.  III.  8.  SOS-M&,  id  TeivoUet&ndigen  nach  C.  95. 
A.  1S7. 

6}  S.  A.  S.  11.  IS,  IB.  16.  IT. 

7)  S.  A.  8.  Dem  widenpricht  ea  nicht,  wenn  er  von  Cicero  (in  einem 
Dialog,  a.  A.  12)  ala  ein  nngef&hrer  Alteragenoase  des  Craasua  be- 
lei ebnet  wird. 

B}  La.  Di.  V,  84  unmittelbar  nach  den  C.  29.  A.  227  angef.  Worten: 
ovTOg  (n&ml.  iJTi!Xt}Tf/ios  finf^ioe)   kkI  Mrjifödaifot'  nfotpißaai  tov  xaiitij», 

9}  Cic.  de  or.  111,  SO,  76,  b.  A.  12.  Welcher  Akademiker  sein  Lehrer 
war,  wild  nicht  berichtet.  Chronologiach  unmöglich  iat  es  noch  an  Ear- 
neadea  aelbat  sn  denken.  Die  Behaaptong  Ton  Zeller  Fh.  d.  Gr.  in',1. 
S.  &2e.  A.  1.  S.  6UT.  A.  1  jedoch,  doaa  er  nach  Cic.  b.  a.  0.  I,  11,  4S  SchOler 
dei  Cbarmadas,  Eleitomachoa  und  Aeachinea  geweaen  aei,  bemht  auf  Kwei 
Irrthümem,  deren  Eweiten  aoch  Blaaa  Oriech.  Beredaamk.  B.  67.  A.  1 
theilt.  Denn  erstens  wird  deijenige  M.,  tod  welchem  hier  die  Hede  iat, 
Tielmehr  als  Mitscbfller  dieser  drei  Männer  beieichnot,  und  zweitena  ist, 
wie  BUS  II,  W),  866.  III,  !0,  76  erhellt  (a.  A.  13),  jedenfalla  nicht  H.  von 
Skepais  gemeint,  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  H.  von  Stratonike  (s.  C.  !. 
A.  669'');  audivi  (sagt  CntssDs)  eummot  komine»,  cum  qaaator  ex  Mact- 
donia  vemeiem  Athtnai,  fiorente  Äeadeinia,  ut  taitporib»»  illü  fertbafur, 
cum  eam  Charmadae  et  OHtomachue  et  Äadiinet  tAUnebant:  erat  etiam  Me- 
trodoiMt,  üut  cum  Uli»  una  tpsum  t'Ram  Camtaäem  dUigtnt'M»  audtcrat. 


..>^.00' 


.3IC 


PBaon  voa  Plataeae.    Metrodoroi  vob  Skepsis.  353 

hierauf  aber  aus  dem  philosophiacheii  Leben  in  daB  politische 
Ober  und  rhetorisirte  meistena  stark  in  seinen  Schrillen.  Seine 
angeblich  ganz  neue  Art  von  Stil,  Aber  die  wir  aber  nichts 
Näheres  erfahren,  und  die  in  Wahrheit  wohl  ohne  Zweifel  nur 
eine  neue  Art  des  verderbten  usianiscben  war'"},  bezauberte 
Viele,  und  in  Folge  seines  dergestalt  erlangte^  Ruhmes  machte 
er,  der  ein  armer  Mann  war,  in  Chalkedon  eine  reiche  Partie 
und  bürgerte  sich  dort  ein.  Hierauf  aber  ging  er  mit  seiner 
Frau  nach  Pontes  zu  Mitliridatee  Eupator,  der  ihn  hoch  ehrte 
und  zum  Vorsitzenden  des  obersten  Gerichtshofes  machte.  Endlich 
jedoch  von  diesem  an  Tigraues  als  Gesandter  geschickt,  Hess  er 
sich  mit  Letzterem  in  einer  Weise  ein,  welche  ihm  durch  dessen 
Verrath  den  Untergaug  brachte,  70  v.  Chr.  Die  näheren  Um- 
stände werden  jedoch   verschieden  erzählt ").     Seine   Stärke  in 

10}  Blast  a.  a.  0.  S.  6»,  welcher  A.  1  hinEtifilgt:  „Da»  der  M.  bei 
8en.  CoDtr.  V,  34  deicelbe  sei,  wird  durch  nichts  bewiesen  nnd  ist  auch 
an  sich  hOcfast  na  wahrscheinlich". 

11)  Strab,  XIII.  609  f.  In  di  t^i  2:*^iliefBt  Mal  b  ^ijfi^i^ic;  iaup  .  .  . 
(S.  C.  SS.  A.  23G)  xt(l  pttä  TOVTOV  Mqrg6imiios,  äv^lf  i*  tov  qiiloaiiqxw 
ftttaßeßltjitäs  iti  tö»  xoXuiMÖr  ßt'or   val  ftjtoftvdiy   tÖ  «Uor  Ip  tote  »vy- 

loiic  iia  di  rqv  dö^av  Iv  Xal*riiövi  yäfiou  Xa^xQoi  nin/t  äv  ixv%t,  xsl 
^XeifuitifE  XaXyfTiSiviof  Mi&i)t8äTTi*  d'k  ^tfaitevoat  tor  Evmttefa  ev- 
wan^^iv  fit  tö»  II611ZOV  itiCtia  fiitö  t^j  yvvatxoi,  *ai  itifiqfri]  iia^tq6vxmi 
ttt%&tli  iiti  tjis  iixatoBmilat,  aif'  17E  ovx  t\v  t^  «pitftvn  ävaßol^  iqe  '^"'K 
iai  zöv  paatXia.  ov  ft^vtot  dHiviviiiafv,  älX'  iiuiiemv  tlt  li^gav  äSi*m~ 
xiftüv  iv^ifanav  äxleti]  zov  faeiliiot  *ati  tijv  xqos  Ti^pavi^v  ziv  'AfjilvioT 
nfießtiav  0  S'  äxovi«  ävixtuipev  avrov  rm  EvTcäzofi  tpevyovtt  {4>i  i^v 
Mfoyovm^v,  varä  Si  zqv  öibv  tuizivtt'V  *°*  P^""  ^^'  ^°  '"'^  ßtt«lliiDf 
sCfr'  vnö  pöaov  llynat  -fäf  djKpötttia.  Plnt.  Lucnll.  23.  tat  xfig  äll^' 
lovt  l^tqäjiivot  (näml.  Tijqüihis  xai  Mi^fidtttriq)  vatr^las  l*\  %ii*ä  imv 
iplUav,  Bis  i*tüiovs  zas  alxCat  Tflnonsf,  iv  ^v  iial  MritgöSaQot  o  Silvios, 
■iriip  tivftv  av*  ät^Biis  *al  icoltifi«&^t,  «Kf^  i^  ipiliag  xoaavjiß  ifTiväfitvos, 
moti  jittTi)f  iffoattjotivta^ta  toi  ßaaiXims.  loitov,  ä«  foixiv,  &  Ttyi/ävris 
ntfLrpfftwa  ngecptvtii*  vxo  zov  Mi&gti^Tov  x(öff  fcütof  iroiiirov  ^oij^fiV 
isl  'Poifioi'ouj  rjqtza'  „av  8'  attöS)  1»  MrjTQoSioqt ,  tC  fiot  «(pl  zovtmv 
KttittireCf,"    MÜKEiVog    thi    nfbe    z6    TiffÜMov   av^iplqor    tht    Mi&ftSäzrfl 

«sayopevs»'.  zavz'  i^T^vffinv  0  Tty^üvr^t  zä  Mt&i/i3<it^  *al  xaitftrs»  Ab 
ov^i*  Igyaaoiifvip  lör  M7jTf6Sa>Qov  ip^Ktotov,  0  ä'  iv6iit  äv^pijTO'  %al 
fuiovoici  tiv  Ttyeävnp  f^l**,  Qv  jrtrtrdräe  ävza  t&  MijrpoätÄpM  t^e  ivft- 
tpoiiäe  tttztov,  äUfi  jos^'v  ziva  xä  «i/ot  aizlv  Ix^n  xov  Mtß^iivxov  iffov- 
6ivt<t.  italai  yif  VJiavlais  itjc  xgöt  ''v  äviga'  uni  tovx'  iipmgäitj  zmv 
c!xop(^t<«>  «vtov  yt/amtättav  äXöyxmv,  ir  ots  ^v  ko:1  Mijtföätteot  ätioXit^ai 
Bdiimixi.,  gilaolL.alu.  Lltt.-asHlL  IL  SS 


.oo^^lc 


354  DreianddreUaignteB  Cap.   Hiatoriker.  aaa  spät.  od.  unbestimmbarer  Zeit. 

der  Maemonik  wird  öfter  gerühmt  and  seiner  theoretiachen  Ana- 
bildnng  dieses  Zweigea  der  Rhetorik  eo  wie  seiner  in  Asien  über 
denselben  gehaltnen  Vorträge  gedacht*^).  Er  rerfasste  eine 
Geschichte  des  Tigranes  in  mindestens  2  BOchem''),  ein 
anderes,  unter  dem  verderbten  Titel  aspl  tatoifiag  angeführtes 
Werk,  vermuthlich  eine  Periegese,  auch  mindestens  in  2  oder 
4  BQchem**),  ein  drittes  xeqI  avvrj&eitts  mit  DDörchenhaften 


12)  Cic.  a.  a.  0.  11,  88,  860  läsBt  den  ÄntoninB  sagen;  vidi  enim  ego 
sxtmmos  homints  et  divina  prope  memoria,  Albenit  Charmadam,  in  Äsia, 
quem  vivere  hodie  (■=  91)  aivnt,  Scepsium  Metrodorum,  quorum  uterque 
tamquam  Jitteris  in  eera,  sie  m  aiebat  imaginibus  in  eis  Ions,  quos  habertt, 
quae  meminitse  vtUtt,  perseribere,  dann  90,  86&  den  Crassas:  audivi,  wt  Iteri 
dicebam  (1, 11,  16,  b.  A.  &),  ei  Mkenia  cum  etiem,  doetitsimos  viros  (nnter 
denen  a.  a.  0.  der  anders  H.  genannt  ist)  et  in  Asia  ietum  iptwn  Scepgiun 
Metrodorum,  cum  de  hie  ipsii  rebui  dieputaret  and  III,  SO,  75:  quaestor  in 
Aeia  cum  essem,  aequalem  fere  mcum  ex  Academia  rhetorem  nactus,  Metro- 
dorum iUum,  de  cuiut  memoria  commemoravit  Anlonitu  (II,  SS,  360).  Tnsc. 
I,  24,  69.  non  quaero,  quanta  memoria  Siatonides  fuisse  dicatur  .  .  .  quanla 
miper  Gharmadaa,  quarda,  qui  modo  fuit,  Scepsiua  Metrodorvs,  quanla 
twster  Hortentius.  Quintil.  X,  6,  4  (■=  Cic.  Fr,  ine.  2  Baiter).  Oicaro  Grae- 
corum  Metrodorum  Scepsium  et  Empylum  Rhodium  <i.  A.  ISS)  nostrorumqvt 
Sorlentium  tradidit  quae  cogilaveratU  ad  verbum  in  agendo  retttditte. 
XI,  3,  tt.  miror  quomodo  Melrodarua  in  XII  eignii,  per  quae  aol  meat, 
treceno»  et  iexagenos  invenerit  locoi.  ranitas  nimirum  fuit  atgue  iaetatio 
circa  memoriam  suam  potius  arte  quam  natura  gloriatttit.  Flin.  N.  H.  VIl. 
g.  S9.  an  (näml.  mnemoniea)  invetila  est  a  Simonide  melico,  contummala  <t 
Metrodoro  Seepsio.  Vgl.  auch  Cic.  Tubc.  1,  SS,  69.  quanta  {n&ml.  memoria 
fuitse  dicäur),  qui  nuper  fuit,  Scepgiw  Metrodorut.  Ob  QniiitilianuB ,  wi« 
Striller  De  Stoic,  stad.  rbet.  S.  61  meint,  in  dem  betreffenden  Abschnitt 
ihm  vorwiegend  gefolgt  iat,  lasse  ich  dahingestellt :  dieser  selbst  sagt 
Tielmehr  XI,  2,  2G:  quare  et  Charmadaa  et  Scepaius,  de  quo  modo  disi, 
Metrodoru»,  quos  Cicero  dicU  usot  hoc  exereitatione,  sibi  habeant  sua:  not 
simpliciora  tradamus. 

13)  Scbol.  Apoll.  Bh.  IV,  ISl  (—  Fr.  1).    M>]tt6S<ag«t  h  ngnTip  lüv 

14)  ScboL  Apoll.  Eh.  IV,  S34.  AfijT^ödatoe  Iv  afmxtp  nifl  Utoflai 
•^  Fr.  2.  Hit  Becbt  aber  bemerkt  Udller:  „ti'tulu«  vereor  ne  maneut  ul 
eorruptus  tit",  und  Keil:  „fortasse  ntQiii}y^<itnt".  In  der  Tbat  werden 
aas  M.  noch  mehrere  geograpbieclie  Notisen  (bes.  bei  Plin.,  vgl.  anch 
Ind.  I.  III.  TU.  XXTin.  XXZIV  a.  a.  C.  S6.  A.  IST.  148,  auch  aber  seine 
Quellen)  angefahrt  (Fi.  S  b.  Steph.  "Tnavts.  MriTföHmtos  S'  h  mifta. 
4—11),  die  freilich  theilweise  anch  aus  der  Geschichte  des  Tigranes  sein 
k&nnen. 


DglC 


MetrodoroB.    Ägroetaa.    Atistokratoa.    Amaeuidaa.  355 

Geschichten  aus  der  Thierwelt'^)  und  ein  Tiertes  Ober  die  Ring- 
lehrerkunst («e0l  KiEiJtTtx^g)  auch  wenigstens  in  2  Büchern'^. 
Wegen  setner  feindseligen  Gesinnung  gegen  die  Romer  soll  er 
den  Beinamen  MiOoffaftatos  erhalten  haben''). 

Ägroetas'^),  welcher  Aißvxd  in  mindestens  3  BOchern  ver- 
faaste'^),  scheint,  wo  nicht  schon  frQher,  so  doch  spätestens  auch 
ungefähr  um  diese  Zeit  gelebt  zu  haben*"). 

Aristokrates*'),  Sohn  des  üipparchos,  ron  Spsrta*')  schrieb 
Aaxatvtxä  in  mindestens  4  Büchern"),  in  denen  er,  wenn  nicht 
weiter,  so  doch  wenigstens  bis  i»  die  Zeiten  des  Philopoemen 
hinabging"),  gehörte  also  frühestens  dem  zweiten  Jahrhundert, 
möglicherweise  aber  auch  einer  späteren  Zeit  an. 

Ärmenidas")  verfasste  0 ij ^ a  t  x k  ")  in  mindestens 
2  Büchern*'),  welche  von  Alesandros  dem  Polyhistor  benutzt 
zu  sein  scheinen'^). 

16)  Fi.  12  b.  Strab.  XVI.  776.  a  S'  h  Xitiii^io;  liyti  Mnx^iSiafOS  h 
tö  mffl  avrri»t/ttt  fi-öS-oit  foivi  %.  t.  1.     Fr.  IS  b.  Ath.  XIII.  891  d. 

16)  Fe.  14  b.  Atb.  XII.  bb2  c.  MijTfod.  i  ^Kiii^ioc  h  fi'  xigi  ülrmiix^e 
mit  einet  Scbildenmg  dor  EOrperbeachaffeiiheit  des  Dicbten  HippoDaz. 

17)  Plin.  N.  H.  XXXIV.  §.  84  (—  Fr.  9).  Metrodorv»  Scepriui,  cui 
eognomen  a  Eomani  nominia  odio  inditum  est. 

18)  Maller  F.  H.  G.  IV.  S.  S94i. 

19)  Nicbt  auch  Znv^mä,  wie  HAller  angiebt.  Die  BruchBtflcke  Bind 
tbeils  mythologisch,  theila  aof  Stidte  oder  Vclkeracbaften  bezQglicb;  viel- 
leicht gehört  daher  dieser  Sobriftsteller  gar  nicht  unter  die  Oeschicht- 
achreiber.  Die  mei0t«ii  Fragmente  sind  ana  Schol.  Apoll.  Rh.  (Theon), 
a.  I.  II,  134S.  tu  vf'  {■/'  Termnthet  wohl  mit  Becht  Malier  and  nach  ihm 
Keil)  Atpmäp  (—  Fi.  6),  IV.  13S6.  iv  y'  AißvKäv  {=  Fr.  3). 

SO)  Wenn  aiideca  Bethe  Quaest.  Diod.  S.  33.  A.  2S.  S.  26.  A.  33.  S.  76f. 
richtig  gesehen  hat,  dass  Diod.  1,19,8-4.  17,36,8-4  (vgl.  Fr.  6.  8. 
Paendo-ÄpoUod,  Bibl.  11,  6,  II,  18.  p.  66,  5  ff.  Herch.)  dnroh  Vermittlung 
des  C.  37.  S.  60?.  besprochenen  mythologischen  Uandbacha  ana 
ihm  geachOpft  bat. 

81)  Mflller  F.  H.  Ö.  IV.  S.  883 f. 

22)  Plnt.  Lyc  4  —  Fi.  3.  'Afiaiontäxi)  tiv  'Ijixäfiw  Zffaef(aii]v. 
81.  'Afievtnifütt]t  S'  h  'lii*äq%ov  ^  Fr.  3. 

23)  Atb.  III.  82  e.  'Anuxat^Axiis  .  .  .  h  S'  Aaxmvm&v  ^  Fr.  1.  Vgl. 
auch  A.  278. 

24)  Plnt.  Philop.  Ifl  ^  Fr.  4. 
26)  Müller  F.  H.  G.  IV.  S.  888  f. 

36)  Schol.  Apoll.  Bh.  I,  661.  'Anfttfitas  3i  h  Tore  0i)|]slHorc  —  Fr.  1. 

37)  Schol.  A|>oll.  Rh.  I,  740.  'At/ttfidas  i»  nfäia,  —  Fr.  8. 

S8)  Wie  Haaas  De  Sibyllanim  indicibna,  OreifBwald  1879.  8.  32.  A.  64 
bemerkt.   In  Fr.  1  (a.  A.  2e)  folgt  nämlich  anf  die  Notiz  ana  A.  hoI  'Aliiav 

83« 


35Ö    DieiuDddreiBsigBtca  Cap.    Historiker  aus  spät.  od.  anbeBtimmbarer  Zeit. 

Hjperochos**)  von  Kyme*')  oJer  ein  Anderer,  welcher 
unter  diesem  Mamen  schrieb*'),  veröffentlichte  die  gleichfalls 
von  dem  nämlichen  Älesandrpa^')  benutzten  KviiaExa*'). 

Proniathidas")  von  Herakleia*"),  Dichter  von  Hemiam- 
ben")  und,  wie  schon  bemerkt"),  Urheber  einer  Erklärung 
ita  dem  von  Dionysios  dem  Thraker,  vermuthlich  seinem 
Lehrer,  modellirten  Pokal  des  Nestor,  blQhte  etwa  um  80*^ 
und  war  wohl  ohne  Zweifel  derselbe  mit  dem  Geschichtschreiber 
von  Herakleia'*). 

Alexandros*")    von    Miletos*')    oder    aus    Chersonesos    in 


Sgos  Iv  tm  ä  räv  Ko^lfvjjS  vnOfivrjiiäTtav ,  B.  Ä.  94,    Ath.  citjrt  ihn  einmal 
I.  31  a  =  Fr.  6. 

29)  Maller  F.  H.  G,  IV.  S.  434 f. 

SO)  PaUB.  X,  12,  4  (8)  •=  Fr.  2.  'Tnifoiot  äv^^  Kviittti>t. 

31)  Ath.  XII.  526  d  —  Fr.  1.  'Tni^oios  ^  i  noi^eas  rä  tis  «mör  ava- 
ipfföneva  KvfiaiTid. 

32)  S.  A   70. 

33)  S.  A.  81.  Aneeer  den  beiden  augef.  SUIlen  bei  PauB.  □.  Ath.  wird 
noch  bei  Fest  p.  266  ('^  Fr.  3)  jedeu&IlB  wohl  nach  Vano  dieser  com- 
positor  hütoriae  Cwnanae  ohne  NennuDg  eeinee  Namens  vermothlich  wegen 
des  Zweifels  an  der  Bicbtigkeit  desBelben  angefahrt. 

3t)  Müller  F.  H.  Q.  IH.  3.  201—208. 

35)  S.  Ä.  36,    C,  30.  A.  144, 

36)  Ath.  TIF,  396  b  —  Fr.  6,  vgl.  C.  6.  A.  91.  94. 

37)  C.  80.  A.  144. 

38)  Da  die  Nachricht  aber  diesen  letzteren  Ponkt  aas  Asklepiades  von 
M;rleia  itammt,  a.  C.  30,  A.  144. 

39)  Schol.  Apoll.  Rh.  I,  1126  (ly  roü;  viqI  'HfuilUiat)-  H,  SU  (ebenso). 
845.  911  =>  Fr.  1—4.  An  der  letiten  Stelle  icheint  er  freilich  ale  Quelle 
dea  Rhodera  ApollonioB  beseichnet  zu  werden,  aber  mit  Recht  nimmt 
Lehr«  Herodian.  8.  432  hier  eine  Lücke  an.  Schon  Alexaudros  der  Folj- 
histor  fahrte  dies  Werk  an,  Steph.  rüXlos  (.■=•  Fr,  47).  Müller  S.  201 
meint,  es  habe  ihm  wohl  die  ZergtCrang  dieeer  seiner  Vaterstadt  durch 
die  Rümer  (69)  den  Anstosa  zu  diesem  Werk  ntpl  'Heu%XtCat  gegeben.  Ob 
der  von  Plut.  RomnL  2  z.  E.  erwähnte  SchrifUteller  Promathion  (JT^o- 
fia^ittv  zif  tatoflav  '/lulixr;*  avvxtz<i</^ivos)  derselbe  ist,  wie  Müller 
S.  203  zweifelnd  vermutbet,  mnsa  wohl  dabiogeatelU  bleiben. 

40)  Rauch  De  Alezandii  Potyhistoris  vita  atque  scriptis,  Heidelberg 
1843.  8.  Hnlleman  De  Comclio  Alexandro  Polyhistore,  Miscellan. 
philol.  I.,  Utrecht  1849,  8.  Müller  F.  H.  G.  III.  3.  206—244,  Freuden- 
thal  Hellenistische  Studien  I.  II.  Alexander  Poljhistor  und  die  von  ihm 
erhaltenen  Reate  judSischer  und  samaritaniBcher  Getchicbtewerke,  Breslau 
1875.  8.  O.  F.  Unger  Wann  schrieb  Alexander  Polyhistor?  Phitologus 
XLIIl.  1884.  S,  638—581.  Die  Ulütezeit  des  A.  P.,  ebend.  XLVII  (H.F,  !.)■ 
1889.  S.  177—188.     Unter  seinen  Namensgenossen  hat  zoent  Wegeuer 


..>^.00' 


.3IC 


HTperochoi.     Promatbidas.    Älezandros  Polyb.  357 

Kurien"),  also  vielleiclit  ia  letzterem  Orte  geboren,  in  ersterem 
auferzogen*'),  wegen  seiner  Vielwisserei  Polyhistor  genannt*^), 
mag  etwa  am  105  das  Licht  der  Welt  erblickt  haben'^).  Er  kam  als 
EriegBgefangener  nach  Rom  nnd  ward  hier  Ton  Gomeliua  Lentulus 
gekauft  und  zum  Paedagogen,  d.  h,  in  diesem  Falle  znm  Lehrer,  von 
dessen  Eiodem  gemacht.  Dann  aber  erhielt  er  durch  Sulla  während 
dessen  Dictatur  82—79  Freiheit  und  BQrgerrecht,  woher  er  denn 
von  nan  ab  L.  Cornelius  Alexander  hiess*").   SpSter  nach  47  ward 

De  aula  Att.  8.  199  den  Kotjaeez,  Rancli  S.  6  f.  den  Epbesier  nnd  aocb, 
wie  dann  nach  ihm.  etil tcchveigend  Malier  and  in  gpenanerec  Äoseinauder- 
lettnng  Fiendenthal  S.  19.  804  thates,  den  Hjndier  (welchen  noch 
wieder  Hulleman  S.  96  f.  nnd  Wustermann  Art.  Alexander  in  Paalyi 
Beatenc.  P.  S.  731  mit  ihm  Tetmengten),  endlich  leinen  älteren  Zeit- 
genosaen,  den  Lehrer  und  Begleiter  des  Crasaus,  einen  Peripatetiker  (Plut. 
Craea.  3),  Unger  XLTII.  S.  182  f.  von  ihm  geaondert. 
41)  So  Snid.,  ■.  A.  40. 

45)  Scbol.  Apoll.  Kh.  I,  990  (vermathlich  nach  Philon  von  B^bloa). 
lati  xul  .  .  .  XcQaövj]eos  Kttffiag,  h&tit  ^v  'Ali^mrd^os  i  s((l  Kagiae 
ypä^-tfc.  Vgl.  Freadenthal  S,  18,  GeffokenDeSteph.  B^t,  (aottingen  1886), 
S.66f.  und  A.  60. 

48)  So  nach  Ranch  Frendenthal  a.  a.0.,  ähnlich  Geffcken  a.a.O. 

44)  S.  A.  46  nnd  Sneton.  de  gramm.  20.  C.  luHtta  Btjginm  Äuguiti 
libertus  (nonmdli  Alextmdrinttm  putant  tt  a  Caesare  puerum  Somam  ad- 
(jtfcfwn  Ältxandria  capto)  tindiote  et  audiit  et  imilattu  est  Conutiitm 
AUxandrvim  gramnatieum  Oraecvm,  guan  propter  antiquitatit  notitiam 
Foh/kUtorem  mvJti,  gwdam  Hiatoriam  voadtant. 

46)  S.  A,  48  nnd  48. 

46}  Baid.  'AlriarSfot  i  MiX^eiog,  og  Jlolv/nap  ixtvX^^,  nul  Jlo^if- 
Iwt,  9t6xi  KofVTjlim  AirzovlM  a^jfMdaita^sIf  itti/äty]  %al  avt^  «aiJoyoyöc 
iyiwtTo-  tha  ^Uv&^igm^'  ^*  di  iv  'Pdfiji  M  xAv  ^vlXtc  ifövn*  xol  M 
räSe.  Da  mit  dem  Freilaaanngaact  anch  die  Ertheilnng  dea  BOrgerreobta 
nnmittelbar  gegeben  war  (b.  die  bei  Unger  Fh.  XLTII.  S.  182  angef. 
Stellen),  Serv.  i,  Verg.  Aen.  X,  868  (—  Fr.  28)  aber  aagt:  Alexander 
Polyhiitor  .  .  .  jucm  Lueiu»  SvJla  civiUUe  dsmmiit,  so  wollte  Halleman 
S.  6  hier  LentulM»  8ura  heretellen;  mir  acheint  es  aniffeifelbalt,  daas 
Duger  a.  a.  0.  mit  Hecht  vielmehr  eine  DngBnaoigkeit  bei  Snid.  annimmt: 
„venn  Snlla  dem  A.  daa  Bargerrecbt  ertheilt  hat,  eo  war  er  nicht  aohoo 
von  Lentnlns  freigelaaaeo.  Den  Sklaven  eioea  anderen  RSmera  konnte  aber 
Salla  unr  tu  der  Zeit  freilaisen  nnd  mit  dem  BOrgerrecht  autstatten,  da 
er  mumaobr&nktet  Herr  dea  lOmiacheu  Staates  war.  .  .  Damala  (e.  Appian. 
B.  C.  I,  100)  wählte  er  ana  den  Sklaven,  welche  den  Proacribirten  gebOrt 
hatten  und  nun  verkanft  werden  aollten,  die  jOngaten  nnd  krftftigaten, 
mehr  ala  10000,  und  gewährt«  ihnen  Freiheit  und  Bürgerrecht,  aie  fährten 
von  da  an  nach  ihm  den  Namen  (L.)  Cornelins  und  wurden  ohne  Zweifel 
auch  mit  einem  Beaitt  von  ihm  anageatattet;  ...  er  hatte  damit  ebenso 
viele  geachworene  Parteigänger  aich  geechaffen.  ...    Zu  dieaeu  bat  also 

n,.,|.,.,..>^.00'^IC 


358   Dreiunddreissigetee  Cup.    HiBtoriker  aus  spät.  od.  unbestimmbaier  Zeit. 

er  Lehrer  von  C.  luHus  Hyginus,  dem  Freigelassenen  des  Augughis*'), 
und  war  um  40  uoch  in  voller  schriftatellerischer  Tfaätigkeit^*). 
Endlicli  kam  er  beim  Brande  seines  Hauses  in  Laurentam  zu 
Tode,  was  seine  Gattin  Helena  dergestalt  zur  Yerzweiflang 
brachte,  dass  sie  sich  erhängte**).  So  armselig  auch  die  Trümmer 
seiner  fast  zahllosen  Werke"")  sind,  so  klar  ist  doch  sein  schrift- 
stellerischer Charakter.  Erwarvon  einem  Mitgliede  der  kratet«iscben 
Schule  auBgehildet  worden")  und  ist,  womit  wohl  auch  sein  allem 
Anschein  nach  mehrfach  in  seinen  Schriften  za  Tage  tretender 
Anschluss  an  den  ihr  mehr  oder  weniger  nahe  stehenden  Demetrios 
von  Skepsis  zusammenhängen  mag'""),  durchaus  als  ein  Vertreter 
derselben,  aber  freilich  nicht  als  einer  der  ausgezeichnetsten  an- 
zusehen. Denn  zwar  war  er  allerdings  ein  grosser  Yielwisser 
und  Vielschreiber  auf  allen  möglichen  Gebieten,  „Geograph  und 
Historiker,  Grammatiker  und  Naturforscher,  Khetor  und  Philo- 
soph"^^, aber  auch  ebenso  unkritisch  als  Seiesig  und  rerhälüiiss- 

Buch  Ä.  und  in  den  PiOBcribirten  oder  im  Kampf  gegen  Sulla  Qefollenen 
nein  Hen,  jener  uicbt  nAher  bebannte  Lentnlos,  gebOrt". 

47)  S.  A.  44.  Die  Richtigkeit  dieaer  Nachricht  hat  Bauch  S.  8  mit 
Unrecht  bestritten. 

48)  So  wenig  ich  alles  toh  Cnger  Beigebrachte  billigen  kann  (vgL 
D.  A.  C.  80.  A.  ISS),  so  icheint  mir  doch  sein  Nachweia  gelangen,  daM 
das  TOD  Agathiaa  I(,  25  (»  Fr.  &}  oitirte  Weck  des  A,  die  XaUaiTui  oder 
'Jaevfiaxä  (s.  Ä.  77),  40/39  geschrieben  seien.  Weit  bestreitbarer  ist  sein 
Versuch  (s.  C.  38.  A.  TS)  aua  den  Worten  des  Eapolemos  Fr.  6  Freudenth. 
b.  Clem.  Strom.  I,  838  A  ein  Gleiches  für  das  Bnch  «e^I  'lovBctlmv  txt  er- 
härten, wenn  er  auch  mit  Recht  annimmt,  daas  jenes  Brnchstflck  des  Enpol. 
ans  obendieser  Schrift  zn  Clemens  gelangt  ist  (s.  A.  78).  Ans  der  Anfübrocg 
dea  Promathidae  in  dem  Werk  nt^t  (tpoy^iie  (a.  A.  S9)  l&sst  sich  mit 
Sicherheit  nar  schliesseu,  daas  letzteres  nicht  TOr  80  geschrieben  war,  was 
ohnehin  keioen  Zweifel  leidet. 

49)  Snid.  f&brt  fort:  äyjiQiti]  di   tv  jiavQCttalf   vnh   nv^oc  t^e  oUias 

eo}  Said,  nnmittelb.  naob  den  A.  Gl  aogef.  Worten:  ovroc  ewif^rnft 
ptßUa  u<fi9iu>v  xftlttm, 

51)  Vielleicht  sollen  die  Worte  bei  Soid.  nnmitt^lbar  hint«r  den  A.  49 
angeführten:  i^v  8i  yQttiiiiatnhs  xäv  KeätijTog  ficMhjiiSv  nnr  dies  bedeuten. 
Sollen  sie  aber  heissen,  daas  er  ein  unmittelbarer  SchBler  des  EiatM 
gewesen  lei,  eo  ist  dies  freilich  chronologisch  nnmOglich. 

Glt>)  Wie  Uaass  Tibullische  Sagen,  Hermes  XVIII.  less.  S.  380  ff. 
annimmt.    Vgl.  A.  68.  70.    C.  21.  A.  682«-»'''-    C.  28.  A.  232.  234''. 

62)  Prendentbal  S.  21,  welcher  sich  S.  19f.  mit  Eechl  gegen  eioe 
Unterscheidung  geographischer  nnd  historischer  Schriften,  wie  Mfillersie 
macht,  ausspricht. 


..\.>00' 


'3IC 


Alezaadrof  der  Poljhistor.  359 

;  ehrlich,  flberdiea  freilich  in  chronologischer  Hinsicht  auch 
nicht  ganz  frei  von  eignen  ungeealzenen  Erfindongen^*'*),  ein 
blosser  Compilator,  Ezcerpten-  and  Notizensammler  ohne  Ge- 
schmack nnd  ürtheil,  ohne  jedes  Streben  nach  kflnatlerischer 
Ansgestaltnng  seiner  Schriften  und  ohne  Selbständigkeit,  ja  fast 
ohne  jeden  eignen  Gedanken.  Noch  jetzt  lässt  sich  eine  grosse 
Zahl  seiner  Werke  nachweisen.  Er  schrieb  5  Bflcher  über 
Rom^^,  femer  eine  Schrift,  welche  unter  dem  Titel  de  Illyrico 
iractu  angeffihrt  wird"),  Kff^tixd  in  mindestens  2  Bachern"'), 
xeqI  Evisivov  Movtou"),  «epl  Bidw/urg*'),  jr*pl  IlagiXa- 
yoviag'^,  XB(fl   ^(fvyiag  in   mindestens  3**),  «cpl  Kaffiag 

62>>)  8.  HaaiB  De  Sibyllonun  indicibne,  Qreilimald  1879.  S.  18  f.  Tgl. 
Frendenthal  8.  83.  In  anderer  Bedehoiig  i.  A.  69  (falls  er  nicht  aach 
hier  bloss  einer  firemdea  Erflndang  gefolgt  ist). 

63)  Said,  anmittelbor  nach  den  Ä.  60  angef.  Worten:  koI  xtfl  'Pafiijc 
ptßUa  nlvxt.  i*  tovcoic  liyn  äs  yvvii  yiyoviP  'Eßifaüi  Maaü,  f/i  iaxi 
cöjyfamm  i  «<>('  'Efioaloie  v6iioe  —  Fr.  S6,  s.  Freadenthat  3.  29  f. 
Ohne  Zweifel  ans  diesem  Werk  sind  ancb  Fr.  ET— 29  (vgl.  Mommaen 
BAm.  Cbronol.*  S.  1C6X  wogegen  die  'itultim  b.  Psendo-Flot  Farall.  min.  40 
(^  Fr.  26)  wegen  der  Nichtsnntiigkeiti  dieses  Zengen  ausser  Ansatz  zn 
lassen  sind.  Maass  Tibnll.  Sagen  a.  a.  0.  8.  S81— S89  hat  wahrscheinlich 
gemacht,  dose  diese  Schrift  anoh  Quelle  fOr  Dionys.  t.  Halik.  (A.  B.  I,  66, 
Tgl.  66)  and  Livins  (I,  1,  1  Tgl.  m.  I,  7)  nnd  indirect  (durch  Termittlang 
eines  rnTthographischen  Handhachs)  fOr  Tibntl,  It,  6  war,  nnd  dasa  A.  ancb 
hier  (Tgl.  A.  70)  aas  Demetrioe  Ton  Skepsis  geschöpft  hatte.  „Dass  auch 
die  Darstellnnf;  bei  Tsrgil.  Aen.  11,  111  ff.  anf  die  nämliche  Schrift  des  A. 
znrtlokgeht,  vennnthet  Bobert  Archaeol.  Nachlese,  Herrn.  XXIL  1887. 
8.461—169,  ond  es  Usst  sich  beweisen".  (Maass).  Uebrigens  vgl.  noch 
C.  21.  A.  638. 

64)  Bei  Tal.  Hai.  VIII,  18,  ext.  7  —  Fr.  SO  (ein  HiatOrchen  Ton  einem 
Über  500  Jahre  alt  gewordenen  Mann). 

56)  Schol.  Apoll.  Bhod.  IT,  149S  (—  Fi.  83).  'Aliitnifot  f»  «pmtoi 
J[(i]iiKdv  H.  T.  1.  (eine  mythieohe  Oenealogie). 

56)  Mehrfach  bei  Steph.  angefahrt,  Fr.  SS— 88.  Daas  dieser  die  be- 
treffenden Schriften  des  Polyhistors  selbst  aasgezogen  hat,  bezeugt  er 
wenigsten*  in  Bezog  auf  die  'luSmä  aosdraoklich  n.  d.  W.  Fid^tatiia  (=»  Fr.  97) 
iw  di  lorc  Tov  üolviatoiiot  itä  toS  *  ivti9i]  ij  ti/ätri  «vlla^q,  äH'  ij« 

67)  Bei  Steph.  n.  Et.  H.,  Fr.  89-41. 

68)  Mehrfach  b.  8tepb.,  Fr.  42-44. 

69)  Steph.  'A-np^rlti.  'AI.  h  üolvinaf  h  tfki^  ntfl  C^vy/ag.  ^traula. 
'Jl.  xE(l  9t.  ffixei.  räUot-  i  /lolvAno«  I»  tm  %.  9.  xqhm  —  Fi.  45-47. 
P»endo-Plot  de  fluv.  10.  'AI.  Kofr^lnot  h  y'  «eevtaKÄ»  —  Fr.  48.  Dasa 
Fr.  49—61  b.  Steph.  n.  Fr.  62  b.  Plnt.  de  mos.  5.  1133  f.  'AX.  h  tp  wvtt- 
yaty^  x&t  «.  #. 


..>^.00' 


'cS'^' 


360    OreiunddreieBigates  Cap.   Hiitoriker  ans  apU.  od.  nnbeatimmbarer  Zeit. 

iD  iniDdestens  2°"),  nfpl  Avxias  gleichfalls  iu  miDdestens 
2  Büchem"),  ««pi  KiXixiag^'),  «e^l  KvXQOv'^),'Ivdixtt^*), 
«epl  2üp^Ks'*),  Alyvstiaxä  in  mindestena  3  Büchern^),  doch 
sind  uns  aus  diesen  Arbeiten  meist  nur  kurze  geographische 
Notizen  erhalten"').  GOostiger  steht  es  hinsichtlich  der  Schrift 
über  das  delphische  Orakel  {icBffl  xov  iv  ^sl^otg  j^tjffri]- 
(fiov)  in  miudesteDa  2  Bachern**),  denn  diese,  in  welcher  Alesandros 
unter  Anderen,  wie  es  scheint,  den  Demetrios  ron  Skepsis  nnd, 
wie  ges^^'^,  jedenfalls  den  Hyperochos  oder  Psendo-Hyperochos 
ausgebeutet  hatte,  ist  erheblich  von  Pausanias  benutzt  worden™). 

eo)  Fr.  Ö4— e4M.  1—6  b.  Gefroken  a.  o.  0.  S.  6öff.,  alle  bei  Stepb., 
welcher  Kufi^oUe.  iMovfiaetoe  (Fr.  B*.  63,  e.  aber  Qeffckan  S.  69)  viel- 
mehr Xativäv  xtiixip  und  tu  iivrig^  Kafnä*  cittit.  6effok.en  8.  68—68 
{Qgt  noch  43  weitere  BrachatQcke  hinzu,  die  meistenii,  wo  nicht  alle,  dem 
A.  Bainweiaen  aind.  üeber  eine  rnnthmaisliche  Quelle  dewelbea  i.  C.  81. 
Ä.  676. 

et)  Ft.  66—38,  faat  alle  bei  Stepb.,  welcher  öfter  daa  Weck  auch 
jJviiiffKtt  oder  <Fr.  86—88)  Iltfiirlovt  Av*{as  nennt.  Eine  eeiiwr  Vorlagen 
waren  hier  allem  Anicheine  nach,  wie  C.  21.  A.  686  geieigt  iit,  die  Av 
niaxä  des  Menekratei  von  Xantboi. 

62)  Fr.  89-9S,  alle  bei  Steph. 

63)  Fr.  94  b.  Steph.  Xv^^oi. 

64)  Fr.  96-97  b.  Clem.  n.  Steph. 
66)  Fr.  98—102,  alle  bei  Steph. 

66)  Fr.  104-lie  b.  Steph.  Vgl.  A.  76.  Bei  Plin.  wird  A.  unter  den 
Schrifletellem  aber  die  Pyramiden  anfgezählt  (s.  C.  17.  Ä.  146)  nnd  im 
Ind.  III-VII.  IX,  XII.  XHI.  XVI.  XSXVI.  XXXVII  aofgefabrt.    Vgl  A.  98. 

67)  Die  BnicbatQcfce  sind  ja  mit  wenigen  Anenahmen  ana  Steph., 
t.  Ä.  53-66. 

68)  Steph.  IlaQvaaeöe.  'Ali^anifot ...  in  n^ntto,  WO  man  verkehrler- 
weiae  'aX.  in  'AkiiavdQldtis  oder  Uvtt^avdQfdTjt  geändert  hat,  s.  C.  S2.  A.  108. 

69)  3.  A.  82, 

70)  Diea  Alles  hat,  ivie  schon  C.  31.  A.  6B2«  (rgl.  C.  S9.  A.  283)  ge- 
sagt ist,  Maasa  Sibjll.  ind.  S.  4—39  bewieaen:  PanaaniaB  hat  aas  ihr 
X,  6  (von  §.  8  —  g.  6  ab).  6.  18  (bis  %.  11)  abgeeebrieben,  nnd  Ton  A. 
rOhren  daher  die  Citate  der  Enmolpia  des  Moeaeoa  (6,  3,  6)  ao  wie  der 
PhemoDoe  und  der  Boeo  (s.  C.  10.  A.  80.  C.  14.  A.  12)  her,  nnd  in  den 
Worten  über  die  jüdiache  Sibjlle  12,  6,  9  (g.  C  21.  A.  411.  C.  38.  A.  61") 
zeigt  sich  (vgl.  anch  Maass  Herm.  a.  a.  0.  8.  832  f.)  seine  Eenntnisa  der 
angeblich  von  ihr  atanimenden,  in  Wahrheit  um  124  Ton  einem  Sgyptiscben 
Joden  fkbricirten  Sprüche  im  jettigen  3.  B.  der  sogenannten  ■ibjIliniKhen 
Orakel  (i.  C.  88.  A.  62);  den  ganzen  Abschnitt  Über  die  troiache  Sibylle 
aber  (I3,  1— S  —  2-7)  hatte  er  trotz  der  Zweifel  Kalkmanns  (s.  C.  91. 
A.  682'^  h6cbst  wahrscbeinlich  ans  Demetrios  entnommen  (vgl.  A.  SB)  wie 
den  aber  die  cnmaeische  (12,  4,  B)  ans  Psendo-Hyperochos  (s.  A.  80).  — 


.  >^>00' 


<g\C 


Aleiondios  der  Pol^biator.  361 

Noch  eine  andere  handelte  wiederum  in  mindeBtena  2  Büchern 
aber  Lykoreia,  eine  Eome  von  Delphi").  Von  einer  uns 
erbaltnen  chronologischen  Bemerkung^)  ist  es  unsicher,  ob  sie 
aus  einem  Werke  über  Griechenland  überhaupt  oder  aber 
über  einen  griechischen  Staat  ist").  Dazu  werden  auch 
noch  Notizen  über  Iberien  und  Arabien  ans  ihm  angefahrt"). 
Dagegen  war  derjenige  Älexandros,  welcher  einen  Periplua  des 
rotheo  Meeres  schrieb"),  schwerlich  er,  sondern  der  Myndier"). 
Ob  er  über  Assyrien  and  über  Babylon  in  einem  Werke 
oder  in  zweien  handelte,  und  ob  im  ersteren  Falle  der  Titel 

Mähe  liegt  unter  diesen  ond  Jen  Ä.  04  aogegeboen  Umetänden,  wie  schon 
C.  32.  A.  61  aDgedentet  ward,  aus  den  dort  entwickelten  Qrdoden  der 
Gedanke,  daaa  aiu  einer  aaderen  Schrift  des  A.  die  Notiz  bei  Paus. 
VII,  S6,  6,  13  stammen  mOge,  der  sie  dann  wieder  von  Demetrios  gehabt 
haben  kOnnte,  aber  es  ist  das  nnr  eine  hOchst  unsichere  Vermnthong. 

71)  Steph.  AvKÖ^tux  Kotfiij  iw  dtltpoig  ■.  1. 1.  und  Avltj  nach  der  Be- 
lichtignng  von  Haass  Sibyll.  iod.  S.  62  f.  UUiavdgoe  Stvtifip  jttfl  Av- 
naiQiiat,  wo  man  wiedenim  ftUschlich  'jlraiurSfÜris  herstellen  wollte, 
B.  C.  22.  A.  108. 

72)  neber  den  Zeitraum  von  Gjges  bis  znr  ersten  Olympiade,  Aftic. 
b,  Enseb.  P.  E.  X,  10,  7.  4S9  a  (vgl.  Faendo- lastin.  Cohort.  ad  Gr.  p.  10  a). 
Maller  sieht  dieselbe  mit  Üntecht  sa  dem  Bach  Ober  die  Juden  (Fr.  84*}. 

73)  freadenthal  S.  10.  Anm.  Vielleicht  war  Fr.  •!>  aas  demselben 
Werke. 

74)  Fr.  81  bei  Stepb.  räiiiQ«.    Fr.  103  b.  St«pb.  Tifftva. 

76)  Fr.  13&'  b.  Äel.  N.  A.  XVII,  1.  'AI.  tr  i^  ntgiitJ^  tn«  'Efv^ftis 
talüaojif.  „Wie  echon  HalUman  S.  128  bemerkt«,  hat  Ael.  von  hier 
aach  gleich  daiaaf  XVII,  9  die  offenbar  erst  naobtAglich  eingesohobne 
Motiz  b,n  ff  'Efv^QÜ  9aXäriji  «QÖe  toit  ^di]  x^onfriiiipoit  yü/optui 
Mol  OTtofiiioi  *.  T.  X.  entnommen"  (Oder).  „Gin  dritte«  Bruchstück  stebt 
Schol.  AT  U.  d,  100.  Vgl.  Schrader  Porph.  Qa.  Hom.  II.  S.  370" 
(U.  Wellmann)  nnd  Lehrs  Qa.  ep.  8.  lia. 

76)  Wie  schon  Jacobs  m  Aelian.  a.  a.  0.  and  Lehre  a.  a.  0.  erkannten, 
wKhrand  nach  dem  Vorgänge  von  Ranch  S.  16  noch  Frendenthal 
8.  19.  83.  102  es  verkennt.  Der  Umstand  freilich,  dass  der  Verbsser,  wie 
aus  jener  8telle  erhellt,  selbst  das  rotbe  Heer  dnrchfabren  hatte,  wOrde 
noch  nicht  gegen  den  Polyhistor  sprechen,  denn  ans  Fr.  108  b.  Steph. 
Xtivoßtmia  scheint,  wie  Frendenthal  bemerkt,  herrorsagehen ,  dass 
aach  dieser  Aegypten  bereist  hatte.  Aber  hier  ist  entscheidend,  dass  eben 
von  A.  von  Uyndos  jenei  andere  Werk  xi^l  idtov  eine  Eanptqnelle  des 
Aelianos,  der  dagegen  den  Polyhistor  sonst  wenigstens  nicht  benntst,  war 
and  die  drei  Bmchstflcke  denselben  Charakter  an  sich  tragen,  ja  fQglich 
ans  ntfl  £^av  sein  kennten.  „Aach  die  IliaeHcholien  kennen  wir  auch 
sonst  als  Vermittler  des  Hyndiers"  (Oder).  Mit  Unrecht  denkt  daher 
Malier  zn  Fr.  130'  an  einen  Uteren  Geographen,  s.  darflber  C.  23.  A.  &7. 


.  >^>00' 


<g\Q 


362    DreinnddieiBBigates  Cap.    HiBtorik«r  ans  ap&t.  od.  unbeBtinunbarer  Zeit. 

desselben  XalSulxa  oder  'AiSiSvfftaxä  war,  ist  ungewiss"). 
Am  GenaaesteD  unterrichtet  sind  wir  von  seiner  Schrift  über 
die  Jnden  (nepl  'lovSatmv)  durch  eine  Reihe  ausfUhrlicfaer 
BmchatQcke'^).  Aas  deoeelben  ersieht  man,  dass  Alexondros 
hier  lediglich  „AnszQge  aus  Terschiedenartigen  Werken  jsdiscber, 
samaritaniBcher  und  heidnischer  Auetoren  über  die  ältere  Ge- 
schichte der  Juden  auf  den  Faden  ungefährer  chronologischer 
Abfolge  an  einander  reihte"  ^°).  Gerade  dadurch  aber  sind  uns 
noch  zahlreiche  StDcke  aus  Schriften  erhalten,  die  sonst  spurlos 
verschwunden  sein  wDrden.  Den  grösseren  Theil  dieser  Auetoren 
kennen  wir  nur  durch  ihn.  Es  sind  der  jüdische  Epiker  Philou, 
der  samaritanische  Theodotos,  der  jttdiBche  Tragiker  Ezechiet, 
der  palaestiniech- judische  Geschichtschreiber  Eupolemos,  der 
aegyptisch-jfldische  Chronograph  Demetrios,  die  aeg;ptiRch-jadische 
Fälschung  unter  dem  Namen  des  Ärtapanos,  ein  samaritiBcher 
AnonjmOB,  dessen  eines  Fragment  ihm  Tersehentlich  zu  Eupolemos 
gerathen  ist*^),  der  jüdische  Geschichtachreiber  Aristeas**),  von 
Griechen  der  eonst  auch  nirgends  genannte  Timochares  Tiegl 

77)  Fr.  1.  2  b.  S^ell.  S69  C.  Agatb.  n,  86.  p.  119  Bonn.  NatQrUcb 
benutzte  er  den  BerosoB,  a.  C.  31.  k.  ill.  41S.  416.  416. 

7S)  Bei  Eoteb.  P. E.  IX,  17 ff.  a.  Clem.  Strom.  1.  S3!Ca.  S.  —  Fr.  3— St. 
Clem.  nennt  ansser  a.a.O.  nicht  den  A.,  ionderD  die  von  dieaein  aue- 
gezogencn  Schriftatelier  aelbat,  obwohl  ei  sie  lediglich  aas  ihm  kennt,  wie 
Freadenthal  8.  IS  zeigt.  Ein  Bnichatfick  ana  Eleodemos  oder  Halohoi 
Aber  die  Kinder  der  ChetuTa  (vgl.  C.  88.  A.  80.  86)  bei  Etueb.  IX,  80,  8. 48S  b 
(Fi.  7)  atimmt  wOrtlicb,  wie  anch  Eoaeb.  sagt,  mit  loaeph.  A.  L  I,  16 
fiberein,  loaepb.  bat  es  aUo  adb  A.  nnd  Euseb.  ana  loaeph.,  diea  fOhrt  aber 
nicht  daraof,  daaa  auch  Letzterer  die  Schrift  fiber  die  Juden  ezcerpirt 
habe,  wie  Frendenthal  S.  14.  16.  33f.  meint,  Tielmehr  iat  diea  Bmcb- 
atfich  wohl  ans  den  Aiflmiä,  wie  Frendentbala  Recensent  t.  Ootechmid 
Litt.  Centratbl.  1876.  Sp.  1043  veirnnthet:  loieph.  hat  das  Buch  ntfi  '/ov- 
Salrnv  bei  Abfasanng  der  A.  L  noch  nicht  gekannt,  bei  der  seiner  Schrift 
gegen  Apion  bat  er  es  ancb  nni  flQchtig  angesehen,  nicht  wirklich  benntzt. 
Wenigstena  daraus  also,  daas  er  hier  (1,28)  den  A.  nicht  einmal  onter 
den  Schriftatellem  Aber  die  Juden  nennt,  kann  nicht  mit  Frendentbal 
S.  SSff.  gesohloaaeo  werden,  dass  dessen  Schrift  „schwerlich  einen  viel 
grosseren  Cmluig  gehabt  habe,  als  die  Fragmente  derselben  bei  Eoaebioa 
heate  einnehmen",  und  vielLeicbt  nur  ein  Theil  von  der  scpl  Sv^iat  ge- 
wesen sei. 

70)  Freadenthal  S.  1. 

80)  Fr.  S  H.  b.  Eoseb.  418  c  — 410  d  (b.  Freadenthal  S.  8»  f.). 
a  C.  38.  Ä.  87. 

81)  Qenaaeret  Ober  aie  Alle  s.  C.  S8  (A.  66—103). 


„iz.JtvGoOgIc 


AleuuidroB  der  Polyhistor.  363 

'AvTtöxov^'),  Theophiloa**),  ferner  der  Verfasaer  einer  Ver- 
messung Ton  Syrien"),  welcher  wahrscheinlich  derselbe  mit  dem 
in  dem  Werke  Qher  dies  Land  von  ihm  benutzten  Xenophon  yon 
Lampsalcos  war^),  and  die  Schrift  seines  Zeitgenossen,  des 
Khetore  Molon  ^*),  wider  die  Juden  ^').  Auch  der  Samariter 
Eleodemos  oder  Malcbos  ist  uns  nur  aus  ihm  bekannt^),  ja 
dasB  es  Oberhaupt  samaritisch-bellentstiscbe  Schriftsteller  gab 
aus  den  hellenisirten  Städten  von  Syrien  oder  Palaestina,  ersehen 
wir  erst  ans  diesen  AuszUgen^^.  Verschollen  oder  fast  ver- 
schollen ist  aber  auch  Nikostratos,  auf  den  er  sich  in  dem 
Werk  über  Paphlagonien*")  berief  wie  in  dem  über  Phrygiea 
auf  TimotheoB  und  Promathidas"),  in  dem  über  den  Pontos 
Eoxeinos  auf  Diopbantoa*^},  in  dem  über  Eilikien  auf  Zopyros**''). 
Ferner  gehörte  dem  Polyhistor  eine  Schrift  Ober  die  Orts- 
namen bei  Alkman  (mgl  xäv  va(/  'Aix^vi  xoxixäg  sIqi\- 
nivmvy^,  ein  Commentar  zur  Eorinna,  in  welchem  er,  wie 
ges^,  den  Armenidas  citirt  zu  haben  scheint,  in  mindestens 
3  Büchern'*),  vielleicht  auch  eine  Sammlung  von  Wunder- 
es) Fr.  31  b.  EoBeb.  86.  4G2  b.  c. 

83)  8.  C.  18.  A.  110. 

81)  Fi.  %2  b.  Euieb.  86.  463  i.  i  di  riit  Svi/üit  tx^ufonit^f)€ip  ytä^at. 

86)  Wie  Bchon  C.  SS.  A.  286  gesagt  ist. 

86)  S.  C.  SS.  A  124.  1S6.  IBÖ. 

67)  Fr.  6  b.  Eiueb.  1»,  1—8.  420  d.  421  a  (rgl.  C.  88.  A.  79). 

8S)  In  dem  A.  78  beaproclieneii  Fr.  1. 

89)  Ob  aber  der  Umfang  des  Werk«  beti4chtlioh  grOaaer  alt  diese  war 
oder  nicht,  l&ast  sich,  wie  aae  A.  78  erhellt,  ichwerlich  enticheiden. 

90)  Fr.  4S  b.  Steph.  räyyfa. 

91)  Fr.  47  b.  Stepb.  räJtXog:  wnä  fttv  Tift^freov  .  .  .  wttä  »>  JI«o- 
fui9idav  .  .  .  ovt  xafaTi^itai  6  UoXtitttn^  h  cf»  »«(1  9^oy(»tt,  s.  A.  39 
und  C.  27.  A.  ö"»  (mit  d.  Nachtr.). 

92)  Fr.  88  b.  Steph.  'Aßioi,  a.  C.  21.  A.  670. 

92 >)  Fr.  S9  b.  Steph.  'AftoitaUtt,  vgl.  C.  86.  A.  66. 

98)  Fr.  186  f.  b.  Steph.  *^po|nt.  'Aacov. 

94)  Fr.  68  b.  Schol.  Apoll.  Bh.  I,  S61.  'AliiaviQas  h  xä  ä  töv  Ko- 
flrvTie  öxoftvqfMtTn*  (tod  Hfiller  in  Pol^  der  verkehrten  Lesart  Knpi««!« 
■tatt  JCo^/tvtjg  fUschlich  ta  der  Schrift  Ober  Earien  geiogeu).  A.'a  om- 
&UMude  Beleaenheit  in  der  poetischea  Litteratnr  (vgl.  A.  70  und  Haaia 
Sib.  ind.  8.  21)  tritt  anch  darin  hervor,  daaa  er,  wie  Haan  a.  a.  0.  8.  22 
hervorhebt,  auch  den  Panyassis  oitirt  sn  haben  scheint,  Steph.  Kfäyot 
vgl.  m.  Tfii^üri  (Fr.  76.  84).  Dui  dieeer  Commentar  von  Fani.  IX,  1,  1 
(Boimol  ...  Itymmi.)  beontit  ist,  teigt  Uaaia  in  der  Reo.  v.  Kalk  mann  a 
Pantaniaa,  Deatsche  L.-Z.  1887.  Sp.  06  ans  Fr.  63  vgl.  m.  Steph.  Botaiöt 


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.3IC 


364    DieiniiddreiiBigBteB  Cap.  Hiatoriber  au»  Bp&t  od.  nnbeBUmmboier  Zeit. 

geschichteo  (SavpaOiav  Uvvaymy^)  an"'')}  wenn  anders  diese, 
wie  schon  oben  bemerkt  ist,  nicht  vielmehr  entweder  von  dem 
Myodier  verfasst,  oder  ein  späteres  Machwerk  eines  anderen 
gleichnamigen  Mannes  wareo"^^);  schwerlich  war  endlich  ein 
anderer  Alexandros  der  Verfasser  der  ^fliaSoxal  ipiXoeöffeiv^, 
znmal  da  diesem  Polyhistor  ansdrücklich  auch  eine  Schrift  xeqX 
IIv&ayoQtxmv  Ov^ßölav  beigelegt  wird"),  die  vielleicht  nur 
ein  Theil  ebendieser  ^tadox»^  war^"*).  £ndlich  haben  wir  noch 
eine  kurze  Notiz  aus  einer  rhetorischen  Schrift^. 


(wo  er  danach  da«  verderbte  nat'  ovt^  in  war'  'Aliiavi^ov  verbeaaert). 
Und  80  mag  denn  ausser  dem  sonst  von  Maass  (s.  C.  SS.  A.  SM**)  bereiU 
Nacb gewiesenen  auch  noch  niaiicbes  Andere  von  der  auserlesenen  Gelebr- 
samkeit  in  diesem  9.  B.  des  Pane,  ans  Ä.  stammen  (wie  vielleicbt  daa 
6.  Cap.,  8.  Wilamowitz  Homer.  Dnten.  S.  ft43),  dar  sie  aber  seineraeiU 
inm  Theil  wobl  wiederum  ans  Demetrioe  von  Skepsis  entnommen  hatte 
(8.  auch  darOber  C.  22.  A.  2Si>>). 

9G)  Pbot.  Cod.  188.  äviyviäo&i]  Alt^ävif/ov  &av[i<taiiot'  nvrayaiy^.  liyti 
fiiv  iv  t^  fiißXi^  *oXli  tef/attiiTi  xal  inivra,  ulriv  £UavE  tat  dvn  üfpavm» 
tiaäyn  zavta  iceoi'OTopijaiivtBc.  liyei  Si  Ttcgl  xt  S^mv  xorl  tpinäv  xtcl  %<0' 
fäv  Tivtav  Hol  nozajiäv  xal  tifTjvm*  Kerl  pozavm*  xnl  jä»  idioiitd»'.  eaipijt 
di  T^f  ifqäaiv  xaL  *iifai.ai^6iit  iaxl  *al  ai8\  zov  ijSios  äxfOrrifTjfiivos. 
Vgl.  Cod.  189.  U6».  Westermann  Paradoxogr.  8.  XVII  f.  Tseti.  Bist. 
VII,  64T  nennt  den  A.  neben  Stesias,  lambulos,  Isigonos  nnd  Anderen. 
Vgl.  A.  »8. 

961')  S.  C.  2G.  A.  118».  Horcher  Ptolem.  Cbennns,  Jahiti.  f.  Ph. 
Sappl.  N.  F.  I.  S.  379.  A.  6  entscheidet  sich  för  die  dritte  Annahme,  Bauch 
S.  8  und  Freodenthal  S.  91  fOr  den  Poljhistor.  „Nach  der  ganten  Art 
der  Schriftstelleiei  Beider  kann  es  aber  genan  ebenso  gnt  der  Myndier 
sein,  nnd  das  lobende  ürtbeil  des  Phot.  über  den  Stil  des  Bnches  ftUlt 
vielleicht  zu  dessen  Gunsten  in  die  Wagschale,  a.  C.  25.  Ä.  102".  (Oder). 

9S)  Aus  ihnen  finden  sich  bei  Laert.  Diog.  eine  Reihe  kureeT  An- 
fahrungen  (Fr.  139.  141—146)  und  VIII,  24  ff.,  vgl.  !2  ff.  (—  Fr.  IM)  ein 
l&ngeieT  Bericht  Aber  die  in  einer  pjthagoreischeo  SchriFt  (iv  TIc&ayDpi- 
Koi'e  vKOfit'iifinaii')  enthaltenen  Lehren;  diese  Lebren  widersprechen  aber 
den  altpTthagoreischen ,  und  die  betreffende  Schrift  kann  also,  wie  scbon 
C.  82.  3.  463  bemerkt  ist,  nur  von  einem  Vertreter  des  sonach  damals 
schon  aufgetauchten  Neop;thagoieismua  verfasst  worden  sein,  s.  Zeller 
Ph.  d.  Gr.  I*.  S.  830  f.  887  f.  Anm.  III',  I.  S.  74  ff    Vgl.  C.  88.  A.  468— 464. 

97)  Cyrill.  adv.  Inlian.  IX.  p.  133.  Uliiavifos  l>  ixMjjv  J7«l(i^a>«  h 
t^ '  titgl  nv9ayofniäv  avjifliltov.  Clem.  Strom.  I.  304  B.  'AL  Ip  t^  «. 
n.  6  —  Fr.  188. 

97'')  Wie  Müller  8.  240  vermnthet. 

98)  Fr.  162  b.  Scho).  Herm<%.  VII.  p.  264  Wals.  Nicht  bestimmen  UUat 
sich,  aus  was  fOr  Schriften  Fr.  160  f.  bei  Plnt.  Qn.  Rom.  L04.  289  A  und 
Macrob.  Bat.  I,  18  sind.    Die  drei  Brncbstdcke  bei  PKn.  N.  H.  IX.  $.  IIB. 


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Eulor  von  Rhodoi.  365 

Eastor^  tod  Rhodos  oder  nach  Anderen  ein  Galater  oder 
gar,  was  aber  wohl  nur  auf  einer  Verwechselung  Ton  Galatien 
mit  Gallien  beruht""),  ein  MaBsaliot,  nach  noch  Anderen  auB 
Phanagoreia,  ward  in  Wirklichkeit  wahrscbeinlich  entweder  in 
Galatien  oder  aber  in  Rhodos  geboren,  jedenfalls  aber  in  Rhodos 
ausgebildet  und  wirkte  sodann  als  Rhetor  ohne  Zweifel  in  Ga- 
latien, vielleicht  vorher  im  pontiachen  Reiche"").  Von  geringer 
Herkunft,  gelangte  er  in  Galatien  durch  seine  spätestens  um  70 
geschlossene  Heirath  mit  einet  Tochter  des  dortigen  Fürsten 
Deiotaros  zu  Ansehen.  Hierauf  lebte  er  in  Phanagoreia""),  und 
daselbst  hatte  er  Gelegenheit  fUr  die  Römer  in  hervorragender 
Weise  zu  wirken.  Als  nämlich  Mithridates  65/4  eich  nach  Europa 
geworfen  hatte  und  Phanagoreia  besetzen  liesa,  machte  Kastor 
den  Tryphon,  von  welchem  er  einst  beschimpft  worden  war, 
einen  Eunuchen  des  Mithridates,  bei  dessen  Eintritt  in  die  Stadt 
nieder  und  rief  die  Bürger  zur  Freiheit  auf,  welche  denn  auch 
seiner  Führung  folgten,  Feuer  an  die  Burg  legten  und  vier  Sohne 
des  Mithridates,  welche  dieselbe  besetzt  hatten,  gefangen  nuhmen. 
Dafür  erhielt  er  von  Pompeiua  den  Ehrentitel  „Freund  des  römi- 
schen Volkes".  Er  erlangte  aber  auch,  wir  wissen  nicht  wie, 
ein  Fürstenthum  in  Phrjgien,  wo  er  in  Gorbeius  residirte,  Hess 
seinen  gleichnamigen  Sobn  51  unter  Cicero  in  Kilikien  dienen, 
ergriEF   im   Bürgerkriege   49    gleich    seinem    Schwiegervater   die 


XIII.  §.  119.  XVI.  §  16  (Fr.  149.  UT.  148}  mögen  vielleicht,  wie  Rauch 
S.  86  vermathet,  aas  den  Gaviutaa,  kennen  aber  auch,  wie  Müller  S.  211 
aoniioiDt,  aaa  einem  anderen  natargeichichüichen  Sammelirerk  stammen. 
Tgl.  aaoh  A.  66. 

99)  C.  Maller  Caatoris  reliqniae  hinter  W.Dindotfa  ÄDig.d.Herod., 
Paris  1677.  8.  168—181.  —  Heyne  Snper  Cattorii  epocbia,  Nov.  comm. 
Ootting.  1,  9.  8.  66 ff.  II,  S.  S.  iOff.  Oelier  Kaitoci  attiaahe  EOniga-  und 
Archontenliata,  in:  Virum  illu«tris«.  E.  Cartium  valere  inb.  boc  philo). 
Gott.,  OOttingen  18e8.  8.  8.  11— SO.  L.  Boinemann  De  Caatorii  Chronicii 
Diodori  Sionli  fönte  ac  norma,  Lfibeck  1878.  4.  Stiller  De  Caatoria  libris 
cbronici«,  Berlin  1880.  8,  (Tübinger  Doctordiw.).  Völlig  verfehlt  i*t  Wester- 
manns  Art.  Caator  in  Panljs  Bealeno, 

100)  So  Hüller  ß.  168. 

101)  Da  er  von  einem  Eunnchen  dea  Mitbridatea  eine  BesohimpfuDg 
erlitt,  B.  A.  108. 

102)  Woher  Mommaen  B0m..Oe8ch.  III'.  S.  1S6  und  Bornemann 
S,  S7  („Phanagoriae  praetorem")  entnehmen,  daw  er  dort  Featnnga- 
commandant  geweaen  aei,  nnd  für  weasen  Befeblsbaber  aie  ihn  in  dieaer 
Eigenschaft  halten,  weiia  ich  nicht. 


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3C6    DreiunddreiBsigstcB  Cap.  Historiker  ftoa  tspki.  od.  unbestimmbarer  Zeit. 

Partei  des  PompeioB  und  sandte  unter  Führung  jenes  seines 
Sohnes  diesem  ein  Reitergeschwader  zur  UOlfe.  Hernach  aber, 
offenbar  um  durch  den  Sturz  seines  Schwähers  noch  höher  tu 
steigen,  liess  er  42  durch  den  nämlichen,  nach  Rom  geschickten 
Sohn  den  Deiotaros  bei  Caesar  anklagen,  dass  jener  diesem  nach 
dem  Leben  getrachtet  habe.  Aber  Cicero  hielt  in  Caesars  Hanse 
Tor  diesem  die  erhaltene  Yertheidigungarede  für  den  Galater- 
köoig,  und  Deiotaros  rächte  sich  an  dem  Eidam,  indem  er  den- 
selben nebat  dessen  Frau  aus  dem  Wege  räumen  liesa"").  Von 


103)  Said.  Käartof  'Faiios  i],  mg  ti*ti,  Palirijs,  äs  Si  älloi  ixla*^- 
ffiiauv,  MaaaaXimtr^s,  j^ioi^,  of  ixlijlh]  ipiloifiDiiatos.  y^i^ttg  il  ovtoc  Aiiio- 
tÖQOv  loü  «uyMlijuxoü  (!)  Bvyazifa  äv^fc9i]  vn'  aütov  Sfia  ip  yo^itip, 
diön  ttvcöv  Kaiaati  dicßaXer.  DuBe  Said.  siunloBerveiBe  den  DeiotaroB  ab 
Senator  bezeichnet,  thnt  der  Richtigkeit  Beiner  Bomtigeu  Ängabea  keinen 
Abbrach.  Appian.  Bell.  Hithr.  108.  ini^a  tav  axf/tciov  fi^po;  elf  9«tini- 
yötfutit  ....  KäartBff  91  d^nvayoptve  ^%iaiti*oe  noii  vno  tov  Tevtpaivoe 
tivovjov  ßaniltxoi,  tÖv  Tfvipaivtc  IciönTa  xii^vfi  itf<iexeiimv,  xal  lö  xlij- 
ffoe  h  ilev^fgittv  av»f*älti.  o7  8t,  Ttaixig  ^äij  t^s  änfanöleas  ijofttrije 
inö  'Jgiatpitvov  te  Kttl  Itifmv  vte<av  tov  Mi^giSätov,  ^vla  jccgiO'ivies  i^' 
SiiQUV  ivejiipjcgaaav ,  fcoe  o  fi^f  UgtaiplevTis  Hol  JagcCot  tal  Sig^lS  xvl 
'0^ä6^i  Mal  Kinäzga  naiSif  tov  Mi9gi8ätov  dtiaavztt  ^tl  t^  itvgl  xcr- 
QÜoeut  lavtove  Syta^at.  114.  äfiiptiv»  (nftmL  Tloiiii^iaf)  8i  «al  tijs  iv 
Koiiüvois  9eäf  'AQiiXtxov  Ctgia  .  .  .  kdI  tÖ»  9tctayotiia  Kävtaga  'Pmnalta* 
ipilov.  Caea.  B.  C.  111,  4,  6.  CCC  <naml.  tquita)  Tarcondaritu  Coitor  et 
Bonilaus  ex  GaUograeda  dtdercmt  (D&ml.  Pompexo):  horum  alter  una  ve- 
nerat, alter  {a&mt.  Castor)  fUium  miserat.  Cic.  p.  reg.  Deiot.  10,  88.  hie  vero 
adiileseene  (näml.  der  jüngere  E.),  gut  meu»  in  Cilicia  milet,  in  Graeeia 
commilito  fmt,  cum  in  itlo  noatro  exercitu  equitaret  cum  «mm  delectis  equili- 
bus,  quog  una  cum  eo  ad  7'ompeium  pater  miseral.  1,  2.  Castorem  .  .  .  gut 
nepo»  avttm  in  capilia  crimen  adduxerit.  6,  16  fr.  (lolialt  dieser  Anklage). 
11,  80.  rex  etUm  Beiotatua  tieglratn  famÜiam  abiectata  et  obscwam  e  ttnthris 
in  Ivcem  revoeavit:  gvit  tmtm  patrtm  antta,  quii  esset,  quam  cuitu  gener 
emtt,  avdivit?  Strab.  XU.  568.  inl  ii  tovtcp  (n&ml.  £ayyctfiqi  nonrftf) 
ta  «raltttä  rm*  ttpvyrär  oUijt^fiu  MlSov  %ai  iti  irpättpov  rogilov  nal 
ällar  Tiväv  ovS'  txvjj  «miovia  xoHiov,  ällä  Mmfuii  f"M!^  fM^Mic  TÖ* 
ällatp-  ol6*  l«u  m  Fop^io*  Kul  roQ^Hovs  lo  roö  KäatOQOS  ^aaHttor  toi 
SattxovSagiim ,  h  ^  yaiifigöv  Svth  xovtov  anieipait  ^ijiöisfpg  Hai  tt]» 
9vjaxiga  i^v  eavtov'  li  di  tpgovtiov  »azi&naat  xal  8itltifi>,vaxit  tÖ  kIci- 
ffcov  x^t  %aToi*ias.  Der  jSngere  E.  entging  der  Bacbe  eeineB  Qrotaraten 
nnd  wurde  später  desien  Nachfolger,  Dio  Caas.  XLVUl,  33.  Daw  nnn 
aber  Saokondario*  bei  Strab.  und  Taroondarins  bei  Caea,  derselbe 
Name  nnd  folglieh  nicht  der  Tom  Vater  des  älteren  E.,  aondern  ein  Neben- 
Dame  de«  Letiteren  gelber  ist,  liegt  (wie  Halm  in  seiner  Auig.  der  cieeroo. 
Bede  Fraef.  A.  S8  bemerkt)  tu  Tage;  anch  versteht  es  sich  von  Botbat, 
daai  Caesars  Anctorit&t  in  dieser  Frage  grSsier  als  die  Strabons  it(,  vorau» 


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Eutor  TOD  BhodoB.  367 

der  Rhetorik  (Tdxvt]  pijTo^ixt))  uod  den  sonstigen  rhetori- 
schen Schriften  des  Kastor  ao  wie  von  der  Ober  den  Stil 
hat  sich  wohl  Nichts  erhalten^"*),  desto  mehr  aber  yon  seinen 
chronologischen"*^),  namentlich,  wo  nicht  augschliesslich,  von  den 

gesetzt  duB  die  Ueberlieferang  oni  die  Schreibung  Beider  richtig  erhalten 
hat;  ondreneits  jedoch  ist  nicht  minder  klar,  daae  die  griechische  Be- 
leichnang,  welche  Caeear  vor  Augen  hatte,  Tafxoviäi/iot  und  nicht  Tbq- 
■ov^npivf  und  E.  folglich  nicht,  wie  Stiller  S.  8  glaubt,  in  Wahrheit 
ein  Earer  ant  der  Fh^le  der  Tarkondareer  in  Hflasa  (C.  I.  Q.  11.  No.  UU*. 
2667)  var.  Ohnehin  hat  wenigitens  Strabon  Ton  einer  solchen  Herkunft 
Nicht«  genuBBt,  Bonst  vGrde  er  (trofi  der  verfehlten  Aogflacht  Ton  Stiller 
S.  9.  A.  8)  XIT.  669  f.  Bicher  nicht  nnterlaMen  haben  den  E.  nuter  den 
barfibmten  MjlaBeem  zu  nennen.  Mithin  hat  Haackh  Art.  Deiotarna  in 
Paoljs  Bealenc.  n.  S.  S9S  darin  Becht,  dau  der  Letetere  diesem  «einem 
griechischen  Namen  Bp&ter  jenen  galatischen  (oder  phrygiichen  7)  hiniu- 
fflgte,  wie  CB  auch  um  die  weiteren,  dort  Torgetragnen  Hypothesen  des 
genannten  Gelehrten  stehen  mag.  Einen  irgendwie  wataricheinlichen  Grund 
endlich  mit  Halm  und  Anderen  daa  im  Obigen  einem  nnd  demselben  E. 
Zugewiesene  unter  mehrere  Personen  in  Tcrtheilen  kann  ich  nicht  absehen, 
und  anch  Stillers  Bedenken  scheinen  mir  in  keiner  Weise  Btiohhaltig. 
Ausserdem  a.  A.  10&. 

104)  Indesseo  Uast  sich  nicht  ausmachen,  aus  was  fQr  Schriften  die 
Fragmente  18.  24—26  Bind.    Vgl.  Ä.  180. 

lOÖ)  Suid.  f&hrt  fort:  iy^atpe  Ü  'Ava^gcapiiv  ßaßvlmvot  wal  (Bernhdrdj 
■etit  die  beiden  lotsten  Worte  in  eckige  Parenthesen,  v.  Outschmid  bei 
Stiller  S.  11  f.  Termuthet  wahrscheinlich  richtig  ßaeilitov  e'  %al,  so  dasa 
in  diesem  Titel  die  sonst  anfTälliger weise  in  dem  VeizeichniBB  fehlenden 
6  BQcber  XQOVmi  nnt«r  einer  anderen  Benenunng  stecken,  Tgl.  A.  107) 
teSv  9alttiiaoitQazr]aäinm9  it  ßtßUoit  ß',  .Y^oriKÜ  (X^yndä*  ohne  Noth 
Bornemann  S.  3S.  87  f.)  äyvoijfucTcr,  xnl  ntfi  ixixttfijfMtiov  Ir  ßißXioie 
#',  «tpl  «dftors  P',  «*(1  TOÖ  Neilov,  T^Z'iJ»  (ijTOQatiiv  «dl  Itefu.  Das* 
die  in  einem  Pariser  Codex  (9929)  erhaltoe  Abhandlung  Kätnofos  'Poifov 
4^tOfog  Toü  MdL  9ü.oit»paiov  negl  fiii^av  f>]t09i*äf  (Wals  Ehet.  Qr.  HI. 
S.  712fF.)  nicht  etwa,  wie  Maller  S.  161  meint,  ein  ana  aeiner  Tizvi} 
fjITOfm^  ausgezogenes  StQch,  sondern  ein  riel  apäterea  Machwerk  is^  zeigt 
Stiller  S.  6  f.,  schlieast  aber  daraus  sehr  mit  Unrecht,  daaa  die  ihm  bei 
Snid.  TOn  nal  iniitifiiiiätm'  ab  beigelegten  ibetoriachen  Schriften  nebet 
»tgi  Ntilov  TOn  einem  anderen  Veifaeaer  ala  dem  Chronographen  aeien. 
Im  Gegentheil  folgt  aua  dem  Titel  jener  Abb.  wenigstens  so  viel,  dasB  der 
Urheber  deBselben  gleich  Suid.  einer  Ueberliefernng  nachging,  nach  welcher 
der  BQmerfreond  und  der  Bhetor  E.  dieselbe  Person  war.  Hit  Becht  aber 
weist  Stiller  S.  7.  A.  4  solche  willktlrliohen  Vermntbungen  zorack,  wie 
lie  Maller  a.  a.  0.  und  Bornemann  S.  19  in  Betreff  des  Titels  »f«l 
NiHoo  anfgestellt  haben.  Warum  sollte  denn  nicht  E.  auch  ein  eignes 
Bnch  fiber  den  Nil  geicbrieben  haben  können?  Dass  es  mitten  nnter  den 
rhetorischen  Werken  steht,  ist  nnr  eine  der  Tielen  UDOrdnungen  bei  Suid. 


OgIC 


368    Dreinnddreissigetea  Cap,   BUtorilcer  ans  apäl.  od.  anbeatimmbarer  Zeit. 

G  Büchern*'*)  A'povtxa"^,  in  welchen  er  einen  chronologischen 
Ueberblick  der  Regenten  und  der  Begebenheiten  griechischer  nnd 
uiigriechischer  Völker  von  Belos  und  mit  bestimmten  Zahlangaben 
von  dessen  unmittelbarem  Nachfolger"'^)  Ninos  an'"^)  und  zwar 
hSchBt  bezeichnend  fUr  seine  eigne  Lebensstellung'''*)  bis  zum 
Triumphjahr  des  Pompeins  61"')  entwarf.  Mit  Sicherheit  läsat 
sich  nur  so  viel  nachweisen,  dass  dies  Werk  Listen  der  assyri- 
schen Eonige,  und  zwar  diese  an  erster  St«lle^"),  ferner  der 
sikyonischen  und  argivischen  E&nige  nnd  der  athenischen  Könige 
nnd  Arcbonten  ao  wie  der  römischen  Könige  und  Consuln  mit 


106)  Eaeeb.  Cbron.  I.  p.  S66,  4  f.  Scbftne  (p.  196  Mai)  in  dem  Quellen- 
TerseicbnisB  fdr  die  römigohe  Chronologie  (s,  über  dasBclbe  Stiller  S.  SO  f.) 
e  Kaitoris  VI  tüms,  in  guilms  a  Nitio  ac  deorsum  oluntpiadet  CLXXXI 
(CLXXJX  mit  Becht  Stiller  S.  14)  collegü. 

107)  Fsendo- Apoll  od.  Bibl.  II,  1,  8  —  Fr.  2S.  KätnioQ  Si  ö  avy^pöifiiE 
tä  X(io*i%tt  (mit  Unrecht  settte  AegiuB  ans  Suid.  tiyvotjfuna:  bima)  h.i.I. 
DasB  dies  Citst  nicht,  wie  man  früher  glaubte,  eingeBchoben  ist,  zeigt 
Robert  De  Apoll,  bibl.  B.  36  f.  Eneeb.  a.  a.  0.  1.  p.  63,  30  f.  (b.  A.  L18), 
vgl.  1T8,  10  ff.  (in)  ehrimieit  eodiciltu,  African.  b.  EuBcb.  Pr.  ev.  X,  10,  4. 
488  c  (— Fr.  5"),  i*  täv  . . .  Käntofot  tctofiäv ,  Enseb.  Chron.  I.  p.  ISI.SSf. 
(8.  A.  113). 

108)  Fr.  1  b.  Enaeb.  Chron.  I.  p.  66,  3  ff.  (p.  36  Hai). 

109)  Fr.  1.  S  b.  Euieb.  Chron.  I.  p.  66,  16  ff.  |>nmo  Agiyriorum  regte 
digetainutt  initiwm  a  Belo  facientes;  cum  vero  ipsius  regni  annos  eerto  twt 
traäidtrint,  nomen  (solummodo)  eommemoraeimtii ,  »ed  tamen  chrottogra^iae 
principium  a  Nino  feeirms  et  in  atlentm  Ninytm,  qui  regnum  a  Sardana- 
paüo  acc^U,  desivimM  ~  Sjnkell.  S06  A.  p.  387,  7—13  Dind.  (Easeb.  L 
66,  16  ff.)  KQtirovt  fiir  ovv  tois  'Atavftmv  ßaaililg  »atatixäxaiUP  (bo  Gnt- 
Bchmid  f.  nattiaxa^tv)  i^v  fiiv  ÖQX'I^  äjtö  fi^lov  nexoujpiiioi  (bo  Oat- 
BChmid  f.  xtxonjiiiwovs),  v^  ii  t^t  ßaatltfat  aiioö  Itt)  fiq  *afaS$- 
iia&ai  catpmt  xov  /tiv  iyintitos  fi4^fi«v(D0f>cv,  i^v  di  opi^v  t^S  Kwn>- 
yftupiat  ü»ö  Nlvtm  niKOCiifM^a,  nai  *axai.'^yap^v  ixl  NCvov  tdv  Buiitiä- 
fitvo»  Hjv  ^aaiXtCav  »anä  Sa^SavaxäiXov. 

HO)  Bornemanu  S.  6. 

111)  Euaeb.  I.  p.  188,  7  ff.  {=  Fr.  IS),  atmui  (nämL  archonte»)  .  .  . 
dainunt  ittb  Theophtmo,  cuttu  attale  omnino  quidem  noatrae  regioni*  rt» 
pratclaragwe  getta  ctiaammi.  p.  SSG,  2S  ff.  (—  Fr.  19).  Stmatwrvm  regt» 
singiUatim  expoitümiu  .  .  .  poet  gttos  saorntm  cotuulea  diBponeniu  .  .  .  m 
Üarkum  Valerium  MessaUam  et  in  Markum  Fiaonem  detinaüet,  q»i  tempore 
Theophemi  Alhmien»ium  archontis  (OL  170,  4  —  698  U.  C  )  consttlea  /Mrwnl. 
Dm  Werk  iat  alao,  wie  ßtiller  S.  6  bemerkt,  iwischen  GO  nnd  (a.  A.  121) 
dem  Eracheiuen  von  Varroa  Btichem  de  gente  popoli  Romani  44  geachrieben. 
Im  Uebrigen  8.  die  richtigen  Bemerkungen  von  Bornemann  S.  6f,  gegen 
Gntachmid  Enaeb.  I,  S.  p.  S4li>  Seh.    Vgl.  anch  A.  114. 

11S>  8.  A.  109  (Fr.  1-4). 


,1  ..:.\.kiogIe 


Eaator  von  Bbodos.  369 

den  HauptereigDiüBen  ihrer  Regierung  und  vorauf-  oder  nacli- 
gescLictten  kurzen  Summarien '^)  enthielt'^*);  doch  werden  die 
Register  desselben  sicti  scbverlicli  hieranf  beschränkt  haben  ^>^). 
Die  Composition  war  also  allem  Anschein  nach  eine  ähnliche 
wie  später  in  dem  Cbronikon  des  Ensebios,  und  zwar  auch  darin, 
dasB  auf  diese  „Epitome",  d.  h.  also  die  in  den  ersten  Büchem 
gegebnen  Einzeltabellen  in  den  oder  dem  letzten  ein  „Kanon" 
oder  mit  anderen  Worten  eine  synchronistische,  nach  der  Ab- 
folge der  Jahre  geordnete  Gesammttabelle  mit  kurzer  Beigabe 
der  Ereignisse  eines  jeden  Jahres"^  folgte^").    Wie  es  scheint, 


118)  Enaeb.  L  p.  58,  30  £F.  Kaator  in  primo  Chronicorum  brevi  cpIumiiM 
(Epitome)  ad  huius  exempli  formam  usque  ad  Hngulas  syllabas  de  Aaej/no- 
rum  regno  enarrat.  Belua,  inguit,  erat  rex  Ässyriorum,  et  svb  eo  etc.  (^  Fr.  1). 
55,  13  ff.  liquidem  et  üle  in  CanotUhua  suis  huiuamodi  eerbis  de  eis  saribit; 
„primo  etc.  (w  folgen  die  A.  108  aogef.  Worte)  —  Sjnkell.  206  A.  p.  887,  7 
Dind.  St  «o»  wttl  KäezaiQ  iv  t<ä  tumövi  aitov  qnjoiv  iSf  ,,7i<imvovt  h.t.I." 
—  Fr.  2  (s.  wiederom  A.  109).  Gegen  Malier  S.  166,  welcher  die  Worte 
ad  huivt  exempli  formam,  die  nichts  Anderes  ala  „  folgend ermmaen"  be- 
denten,  fiilich  erklärt  und  (nach  Uai)  die  Epitome  and  den  Kanon  fflr 
einerlei  hält,  b.  Stiller  3,  1& — 17.  Dasa  der  armeniiche  UeberBetier  achwer- 
lich  ein  anderea  Wort  ala  'GntTOfti)  bei  Eoseb.  geleaen  haben  kann,  ver- 
Bichert  Aucher  Eoaeb.  I.  8.  81.  Anm.  Vgl.  181,  S8  f.  Seh.  Kaitor  in 
hietofiae  epitome.  In  Betreff  der  Snmmarien  a.  bea.  Eoaeb.  I.  p.  896,  18  ff. 
SJistor  dtTonographua ,  vbi  brevittr  de  temporibvs  tractat  .  .  .  acribenf: 
t^BomanoruiA  reges  eingillatim  exposuimue  initium  facientes  ab  Aenea  .  .  . 
pott  quo»  aeoraum  conauJea  diaponemua  etc.  (a.  A.  111),  wogegen  e«  bei  den 
Sikyoniem  p.  177,  1!  addtmua ,  bei  den  Athenern  p.  182,  21  exponemus,  bei 
den  ArgiTem  p.  174,  14  nafail9ty,iv  (in  der  lat.  Uebertrogang  des  Armeni- 
schen p.  173,  17  freilieb  adpoauimua  oder  iuxta  posHimus)  heiaat.  Daae  die 
Epitome  anch  eine  Liste  der  Consaln  enthielt,  welche  Stiller  S.  IB  viel- 
mehr  im  Kanon  sucht,  erhellt  ans  dem  eben  aogef.  Sommarioni  896,  18  ff., 
and  dieae  Analogie  l&sst  doch  wohl  (trott  Enaeb.  I.  p.  189,  7  £  ISO,  7  ff.) 
anch  auf  ein  Tollständigea  Arcbontenverzeichniu  innerhalb  dieses  enten 
Theilea  ichlieBaen. 

114) Enaeb. I.p.l78f.,  lOff.  177,llff.  I81,28ff.  896,22ff.  — Fr.6— 18. 19. 

116)  Anaon.  Carm.  XXII,  7.  quod  GaitoT  cvnctis  de  regiiiv»  ambiguia. 

116)  loaeph.  c.  Ap.  I,  28  —  Fr.  81.  mg  Kaataq  Inofit-  *9oo6tls  yig 
ritvTTiv  t^f  'OlvfixM^tt  (117)  qnjfllf  „ixl  T««t)]s  IIxole(uilos  ö  Aiiyov  hfxtt 
KOtB  räitc  fnix'S  ^Jift^tliiov  tÖv  'Aviiyövov  liv  intxlTfiirca  /loltofKijr^v'', 
S.  ferner  Fr.  14  (Tgl.  A.  121). 

117)  Wenigatene  kann  man  sieb  von  der  Einrichtnng  dieaea  Eanona 
kaum  eine  andere  Voratellung  machen  ata  die  obige,  wie  Easeb.  II.  p.  1, 26  ff. 
TOn  seinem  eignen  aie  in  der  Einleitong  in  demselben  darl^;  Iv  il  tä 
xafivtt  (näml.  lita)  ini  zo  avzo  lov;  xfjövovs  awaymiäv  nul  ävunafa- 
#flg   Jit   nai/tAX^Xov   tbv   xttf'  iuäaim   f#vc(   tmi   jimv  äeUtpat    %fovMOv 

BDuami.,  gilMh.-al<z.  Utt.-OMch.  IL  24 

n,.i,i..,..>^.OO^ie 


370    Dreiunddrciasigates  Cap,   Hietoriker  auB  Bp&t,  od.  niibeBtimmbarei  Zeit. 

legte  er  derBelbeo  die  OlympiadenrecIinuDg  zu  Grunde"^,  und 
Termuthlich  ging  sowohl  der  Epitome  wie  dem  Kanon  je  eine 
längere  Einleitung  Torsn^'*).  Hioeiclitlich  der  Quellen  läBst  Bich 
nicbt  viel  mehr  sagen,  als  dass  zu  ihnen  ohne  Zweifel  Apollo- 
doros  in  ausgedehntem  Masse  gehörte '**').  Das  Werk  ward  jeden- 
falls in  der  Folge  vielfacli  benutzt,  gleich  nach  dem  Erscheinen 
Ton  Varro'^*),  später  besonders  eingehend  von  lulius  AfricanuB 
und,  Tielleicht  nur  durch  dessen  Vermittlung"'),  Ton  Eusebios'"). 
Dass  aber  auch  derjenige  Chronograph,  aus  welchem  Diodoros 
seine  kurzen  annalistiachen  Angaben,  unter  ihnen  auch  die  Htteratur- 
geschichtlichen,  entnommen  hat,  und  welcher  freilich  gleichfalls 
den  ApoUodoros  ausgebeutet  hatte"*),  gerade  Kaator  gewesen 
eei^*'),    ist  allerdings   nicht   unmöglich"^,   und    die   allgemeine 

Kovöeoc  aiiri«i£i«>  tvoitiattiiijv.  8.  Stiller  S.  17  f.  Hat  also  wirklich 
(b.  A.  IOC)  Said,  die  XporiHif  dea  E.  'Avayoaipul  ßaaüimv  betitelt,  ao  war 
dies  eine  imgeiiaue,  nnr  anf  den  ersten  Theil  vai  nicfat  einmal  gani  aa( 
disBen  paatende  Beieichnang. 

HS)  losepfa.  a.  a.  0.  Aber  aach  Afiican.  o.  a.  0.  rechnet  den  K. 
wenigstens  zn  Denen-,  oU  tiiHrjatv  'OlofiiriiJdmp.  Danach  kann  ich  nar 
Stiller  S.  18  beistiinmen,  wenn  er  meint:  „füum  a  ,  .  .  prima  olympiadt 
äedvctum  esse  iure  aliquo  eoncludamus  eis,  quae  praeeurreraxi,  temporibv» 
lid  ipaum  olymptadwni  initwm  relatii". 

119)  Id  AnkaflpfanK  aa  die  A.  117  angef.  Stelle  des  Enaeb.  «agt 
Stiller  S.  18  mit  Becht:  „si  ab  Evaebio  normam  petae^  nvtgttmn  tun  m 
praefatione  Cationis  exposita  fiierunt".  AoBBsr  ihr  und  Fr.  31  (s.  A.  116) 
mag  auch  Fr.  88  (8.  A.  107}  tma  dem  Kanon  sein,  wie  Stiller  B.  19  an- 
nimmt;  jedenfalls  wohl  ein  Oleicbea  gilt  von  Fr.  14  (b.  ä.  121.  Stiller 
8.  ISf.}.  Fr.  6*-^.  16.  16.  17.  SO.  22  passen  so  gat  zur  Epitome  wie  aom 
Kanon  (s.  Stiller  S.  19). 

120}  Wie  Tielea  er  jedoch  nicht  ans  diesem  entnehmen  konnte,  erhellt 
aas  der  Bemerkong  tod  Diels  Ueb.  Apoll.  Chr.,  Bh.  Hns.  XXXL  S.  Bl 
(Tgl.  C.  27.  A.  36).  Welchem  römischen  Annalisten  er  gefolgt  ist,  l&ast 
sich  nicht  ansmachen.  In  Fr.  14  (b.  A.  121)  bernft  er  sich  anf  die  Äitro- 
nomen  oder  Astrologen  Dion  von  Eydkoa  nnd  Adrastos  lon  Neapoli«; 
ob  aas  eigner  Leetüre,  steht  dabin.    S.  Stiller  S.  46—47. 

131)  Ft.  14  b.  Ängnstin.  C.  D.  XXI,  8,  8.  ett  in  3f.  Varronü  tibris, 
gttorwR  inscripUo  de  gtnle  popttli  Rowani:  „Gattor  icribit  m  ttdla  Fettm* 
.  .  .  tantum  portentitm  exlittue,  ul  mularet  colorem  tnagmlitdinem  fignrai» 
ctM-swn.-  quod  factum  ita  fieqae  anUa  neque  poetea  Bit.  hoc  factvm  Ogyge 
rege  dicebant  Adraetus  Cyacenus  et  Dion  NeapoliUt  malhtmatici  nobüts". 

ISS)  S.  stiller  S.  20—82. 

183)  Wie  weit  dies  der  Fall  ist,  bat  Stiller  S.  SO— 44  grQndlich 
nutersucht. 

124)  S.  C.  27.  A.  S6. 

1S5)  Wenn  aoch  HüUer  8.  177  Unrecht  hat,  so  kaut  iah  doch  Stiller 


..>^.00' 


.3IC 


Kaitor  von  RbodoB.  371 

Erwägung,  das»  wir  einen  anderen  bestimmten  Ghronojpiapben, 
der  es  sonst  gewesen  sein  könnte,  nicbt  aufzuzeigen  vermögea, 
spricht  einigermasaen  dafBr"');  aber  die  besonderen  Ai^nmente, 
durch  welche  man  es  oacbzuweisen  reraucbt  bat,  stehen  auf  sehr 
Bchwachen  Füssen'^).  Jedenfalls  Ei^änzungen  zu  diesem  Haupt* 
werk  waren  die  Xffovixa  ä/vo^ficeva,  in  welchen  Eastor  wabr- 
acheinlich  chronologische  IrrthQmer,  die  von  Früheren  begangen 
waren,  zn  berichtigen  unternahm"^,  und  die  2  BQcher  'AvV' 
yifatfittl  Töiv  &ttHaaaoxfftttt}aävtmv]  es  scheint   aber  kaum, 


S.  31  f.  Dar  beistimaieD,  wean  er  (mit  GenntzuDg  des  ohne  zDreichenden 
Grnnd  angefocbteDen  Fr.  20  b.  lo.  Lyd.  de  m&giBtr.  1,  l)  tu  dem  Ergebniw 
gelangt,  daas  E.  die  Ankunft  dea  Äeneiiu  in  Italien  1(83/2  gesetzt  habe, 
und  damit  ist  ea  ja  wohl  nicht  unvertrAglich ,  wenn  er  wie  Apollodoros 
□nd  DiodoroB  die  ZeratOrang  Troias  in  11S4  verlegt  haben  sollte. 

126)  Mit  tjnrecht  schreibt  Bornemann  S.  1  (nach  dem  Vorgang  von 
Collmaun  S.  33 f.)  bereüa  Hommsen  Rom.  Chronol.*  S.  166  einen  Tbeil 
dieser  Annahme  zu;  Mommaen  eagt  nar  (and  mit  Recht),  dasB  zu  Denen, 
bei  welchen  wir  die  frQbaten  Sparen  einer  tatiniach-albanj sehen  KOnigsliste 
finden,  wahrBcheinlich  ancb  K.  gehörte.  Erat  Collmann  De  Diodori  Sic. 
fontib.,  Harburg  1B69.  S.  2S  —  68  verencbte  mittels  einer,  wie  Stiller 
S,  82—36  (vgl.  sogar  ancb  Bornemano  S.  8  f.)  zeigt,  TcrunglOckten  Be- 
weiafSbrong  darzatbnn,  daaa  bei  Diod.  YII,  3fF.  (s.  Euseb.  t  SgSif.)  die 
betreffende  Liste  und  einiges  Andere  aua  K.  stamme,  und  Geizer  in 
Barsiana  Jahreaber.  II  (1373).  S.  1064  reihte  hieran  die  obige,  weiter- 
gehende Vermotbnog,  die  dann  Bornemann  za  beweisen  unternahm. 

IST)  Wie  unsicher  aber  ein  derartiger  Schlass  ist,  liegt  aaf  der  Hand. 
So  kennen  wir  z.  B.  aach  den  jedenfalls  erheblichen  Historiker  nicht,  ans 
welchem  Plat.  Demetr.  46  aeine  Nachricht  Ober  die  QesandtBcbaft  dea 
Akademikers  Erates  geschöpft  bat.    S.  C.  2.  A.  678.  674. 

128)  BornemannB  OrQnde  beweisen  nKmIicb,  so  weit  sie  richtig  sind, 
tfaeils  die  bloMe  Möglichkeit,  tfaeils  nicht  mehr,  all  waB  ohnehin  feet  stand 
(8.  C.  27.  A.  86),  n&mlich  daaa  der  betreffende  Qew&bramaiui  später  war 
als  ApollodorOB.  Man  Bebe  zanSchit  die  Qegenbemerknngea  von  Borne- 
manns  Becensenten  0.  F.  n(nger)  Philol.  Ana.  X.  ISSO.  3.  873  ff.,  die  nm 
so  gewichtiger  sind,  da  ünger  trotz  derselben  Bornemanns  Ansicht 
theilt)  in  Benig  auf  Dasjenige,  was  dieser  flbrig  l&sst,  aber  s.  Stiller 
8. SS.  47f.  Fflr  besondere  durchschlagend  halten  Gelzer  and  Bornemann 
S.  6  f.  28  den  Umstand,  dass  Diod.  nngefUbr  ebenda  schloas,  wo  K.  Diese 
Debereinstimmiing  wflrde  aber  doch  hSchstenB  dann  Etwas  beweisen,  wenn 
sie  eine  genane  wäre  nnd  nicht  eine  bloss  aanäherade;  nun  aber  endete 
Diod.  (wie  er  I,  4,  7  angiebt)  erat  ein  Jahr  später  ^s  K.  (s.  A.  141) 
OL  180,  1  V  60/69  mit  dem  Archen  Eerodee,  dem  unmittelbaren  Nach- 
folger (C.  I.  A.  IlL  No.  lOlB)  des  Theophemos. 

128)  Bornemann  8.  82.  27  £    Stiller  S.  18. 

84« 


372    DieiunddreÜBigates  Cap.    Historiker  aus  spät.  od.  nnbeatimmbaier  Zeit. 

dass  uDB  irgend    eine  Notiz    aus   diesen    beiden   Schriften  ge- 
blieben iat'»). 

Amphikrstes^"),  der  Verfasser  eines  Werks  itsgl  ivdö^mv 
&v8f&v"'),  war  vermuthlicb ^**)  derselbe  mit  dem  Khetor  ans 
Athen  zur  Zeit  des  IiUCuUus,  welcher  von  dort  zunächst  nach 
Selenkeia  entöoh,  hier  jedoch  als  Lehrer  aufzutreten  hochmfithig 
rerachmähte,  dann  aber  am  Hofe  der  Eleopatra,  Tochter  des 
Mithridates  und  Gemahlin  des  Tigranes,  Aafiiahme  fand,  in- 
dessen bald  durch  Verleumdung  in  Verdacht  gerieth  und,  von 
allem  Verkehr  mit  Griechen  auBgeschloesen,  eines  freiwilligen 
Btmgertodes  starb,  darauf  aber  von  Eleopatra  ehrenvoll  bestattet 
ward*").  Er  war  ein  fader  und  schwülstiger  Phrasenmacher  im 
asianifichen  Stile  *"^). 


130)  Wider  die  Termnthong  von  Bornemann  S.  9,  dasa  ans  letiterer. 
Schrift  der  Katalog  der  HeeherrscheDden  HUcht«  bei  Diod.  VII,  18  (Eiueb. 
1.  226)  eDtnommen  sei,  s.  die  richtigen  GegeDbemerkiiDgen  von  Stiller 
3.  86  u.  S.  12.  A.  11.  Und  die  aaf  Fr.  31  gestatzte  Annahme  Borne- 
raanns  S.  2Tf.,  daes  bei  Diod.  X,  3  die  erstere  Schrift  zu  Grande  liege, 
ist  wenigstens  weder  erwieaen  noch  erweislich.  Et  mrae  also  dabei  bleiben 
(b.  A.  104),  dass  sich  nicht  sagen  lUsat,  ans  welcher  oder  welchen  Schriften 
des  E.  die  drei  Bmchstücke  desselben  (24 — 26)  bei  Plutarchoi  sind.  Ob 
Letzterer  sie  ans  Inba  hat,  wie  Barth  De  Inbae  'Ofioiötiiaiv,  Gatt.  1876. 
B.  soff,  vermnthet,  miiss  wohl  gleichfalls  dahingestellt  bleiben. 

131)  Malier  F.  H.  G.  IV.  S.  300. 

132)  Dasselbe  wird  zweimal  erwähnt,  einmal  (Ath.  XIII.  GT6  o)  in  Benig 
anf  die  Heikonft  des  Themjstokles  unter  Beifügung  eines  Distichons  und 
einmal  (La.  Di.  11,  101)  in  Bezog  auf  die  Todeaart  von  Theodoros  dem 
Atheisten,  s.  C.  3.  A.  7. 

13S)  So  Maller  a.  a.  0. 
.  134)  Plnt.  Lucnll.  22.  htXiiSniat  äi  naqä  Tiyfärji  xal  'Jiiipi%fät>ig  i 
4^X011/'  tl  dii  xal  xoticoti  fit^fiTjv  nvü  yevia&ai  Stä  zäs  'A6i^vas.  iSyttat 
yäll  tpvytlv  iiiv  «öio»  lig  Zclrvxtiav  t^y  inl  TiyQtdi'  Siofiivta*  S'  aiti9t 
aaipmfvtiv  vicegiSetr  natstlalovtveä^ivov,  löe  ovdi  Xtxärti  dtJupiva  ito^ln- 
lieraaiuvta  ii  «fos  ÄXtawätfay  t^  Mii&Qiiätov  Ovy^tifa,  Tf/färp  ii 
avvonovoBv,  Iv  diaßol^  yivfu^at  raiv  xal  t^c  itpöe  co^c  'EHirvat  itti/u^iat 
itifyöiiivov  äjioxai/zef^eaf  vaipijvai  3i  xal  zoitor  ivxlfimt  ixö  i^c  XXto- 
wazQae  Kol  *ti<i6ai  ici^i  £aipäv  iiul  zt  2(iiii;A>v  oStm  »aloviitvo». 

13&]  Peeudo-Longin.  de  eubl.  3,  2  sagt  von  ihm,  Hegeaias  nnd  Matris: 
jtalXajov  Iv^ovaiäv  iavzots  Boxovvzre  ov  ßaniivevoiP ,  aUü  Mtiiovvir, 
Tgl.  4,  4.  'Aftq>i*i(äz£i  mrl  od  Smotpäfzi  Ixgmt  lüc  iir  zoCg  itp^alftais  4f'*' 
xo^orc  Itytiy  itu^hwt  «Uiifiovite.  Ob  bei  Lnkian.  RheL  piaec.  9  in  den 
Worten  'Hyi\alov  xttl  t«v  &^\  KfizCoc*  oder  Kfäzri*  xal  NT]anitr[w  mit 
Weiake  züp  äfiqil  ^'jfiqDt-^N^diiit'  zu  lesen  ist,  stelle  ich  dafain. 


..>^.00' 


.3IC 


Ämphikrates.    Theophanes  TOn  Hjülene.  373 

Theophanes"*)  von  Mytileiie,  Sohn  dea  Hieroetas "*''), 
erwarb  sich  namentlich  durch  seine  Geschicklichkeit  in  den  Staate- 
geschäflen  dergestalt  das  Yertraaen  des  Pompeius,  dass  dieser 
fast  Nichts  ohne  seinen  Rath  unternahm  '^').  Ihm  zu  Liehe 
wurde  seine  Vaterstadt  li^ileDfl  62  von  demselhen  bei  dessen 
Rackkehr  aus  Asien  frei  gegeben  ^^);  auch  half  dieser  Macht- 
haber ihm  dieselbe  rerschönem"");  so  daas  nach  seinem  Tode 
die  Mytilenaeer  ihm  göttliche  Ehre  erwiesen**").  Dann  he- 
schenkte  Pompeins  ihn  61   auch   mit  dem   römischen  Bürger- 

186)  SeTin  Becherchei  rar  la  Tie  et  les  onviugea  de  Thäophane,  Mäm. 
de  l'Äcad.  XIV.  Maller  F.  H.  G.  lU.  S.  318—316.  C.  Franklin  Arnold 
Daterracbnogen  flb.  Tbeophanea  von  M;tilene  und  PoBeidoning  too  Apamea 
(b.  C.  S9.  A.  160).  S.  81—100.  Tgl.  auch  Cichoriae  Rom  nnd  Mjtilene, 
LeipEig  188S.  8.  S.  S  f. 

130^)  Inschr.  b.  B.  Fabriclna  Hitth.  dei  deatscfaen  aroh^l,  Inat  in 
Athen  IX.  1884.  B.  87.  rratqt  Tloiuttilip  'ICQoita  vCo)  Stoipäi^  aaiT^qi  %al 
ivctyira.     Vgl  A.  140.  141  ^ 

IST)  Strab.  Xin.  eiT,  nachdem  unter  den  berfibmten  Mjtilenaeem  hier 
inletzt  ö  avy/QUifievt  Bfotpäviis  genannt  ist  (Tgl.  C.  36.  A.  236):  ovroc  di 
Kdl  KotiTtNÖG  ifv^(>  vn^^ft,  xiti  IToftnqfa)  t^  Mäyvio  NniEim]  ifltoi  luclma 
iiä  tiiv  äffttiiv  uvv^w,  >iil  nättas  ovynaT&i^aatv  avtäi  las  n^ä%(it.  Cio. 
ad  Att.  T,  11,  S.  valet  .  .  .  n'M  auctorttiu  apttd  ülum  (n&ml.  Pompeiuni) 
pIurimiMn  (vgl.  A.  144). 

138)  Plut  Pomp.  42.  tls  MvxiK^vriv  ü^txtffuvae  (JTofiff^toe)  t^v  nöUv 
■^ttv^ifioBt  Stä  Stoipän)  aal  tÖv  iycöya  zov  xiiTpiov  lläaato  täv  noiritmir 
mtö^tatp  fifav  Ijortu  tat  i*(üi)v  nQÜittf.  Vellei.  II,  18.  quibus  (n&ml. 
Mjftilenaeis)  libertaa  in  nnius  Theophanis  gratiam  pottea  a  Pompeio  re- 
stitula  est. 

139)  Strab.  a.  a.  0.  tiiai  fort:  itp'  a*  t^«  t«  «atQiSu  ittäafufat,  ta 
(>iv  8i'   l%tivov,  lä  di  dl'  lavtov. 

140)  Tac.  Ann.  Tl.  IS.  Aach  erhaltoe  HQnien  bestätigen  die«  und 
lehnn,  data  ea  anoh  anf  aeine  Gemahlin  aocgedebnt  ward,  denn  nnr  diese 
kann  die  QOttin  Archedamta  anf  der  Rßckaeite  aein.  S.  Mionnet  III.  3.  47. 
No.  108.  117.  Tisconti  Icoo.  gr.  I.  S.  !3$.  Plehn  Leabiaca  8.  211  f. 
Hflller  a.  SIS.  Sallet  Nniniam.  Zeitacbr.  IX.  1881.  8.  119  ff.  —  Zeid- 
reiche  Ehreninacbriften  anf  ihn  nnd  Pompeine,  in  denen  jenem  oder  dieBem 
die  Beceichnung  emtiit  xal  iviiiytiag  Kitl  niiazas  tat  «ölioc  oder  ein  Theil 
derselben  beigelegt  wird,  sind  nenetdbgB  gefunden,  a.  El  Fabricina  In- 
achriften  ana  Leaboa,  Hitth.  dea  athen.  arch.  Inet.  IX.  1884.  S.  86—88. 
Cichoriua  Inachriften  ans  I<eaboa,  ebend.  XIII.  1888.  8.67-69.  Tgl. 
Ciahotina  Born  a.  Mjtilene  8.  T:  „Und  zwar  geachah  dies  an  einer  Zeit, 
ah  Th.,  deaaen  Macht  mit  dem  Tode  des  Pompeioa  in  Ende  ging,  schon 
lange  keinen  Einflnas  mehr  beaeasen  hatte;  von  einer  adulatio,  wie  Tacitns 
aagt,  kann  also  keine  Bede  sein". 

n,.i,i..,..>^.OO^ie 


374    DrelonddieiBBigstes  Cap.  Hiitorikei  ans  sp&t.  od.  unbestimmbarer  Zeit. 

recht'*'),  and  er  hiesB  von  nun  ab  Cn.  Fompeins  Theophanee "**'). 
Kurz,  er  spielte  anter  diesen  umständen  von  allen  Griechen  in 
dieser  Zeit  die  glänzendste  ßoUe*").  Cicero  eachte  59  dnreh 
seine  Vermittlung  Gesandter  an  Ptolemaeos  Auletea  zu  werden'"), 
aber  Theopbanes  zog  es  vor  selbst  diese  Gesandtacliaft  za  fiber- 
nehmen"*). Im  Bürgerkriege'**)  49/8  war  er  Befehlshaber  der 
Ingenieure'**)  und  gab  dem  Pompeius  nach  der  Niederlage  bei 
Pharsalos  den  unglücklichen  Bath  zur  Flacht  nach  Äegypten"^}. 
Seine  weiteren  Schicksale  sind  unbekannt^*^.  Er  rerfasste  ohne 
Zweifel  auf  Antrieb  des  Pompeius  und  noch  za  dessen  Lebzeiten 
zur  Verherrlichung  dieses  seines  G&nners  eine  Geschichte  des 
dritten  mithridatischen  Krieges,  in  welcher  er,  um  jenen 
zu  hebeu,  den  Lucullus  mdglichat  zu  verkleinern  sachte  und,  wo 

141)  Cic.  p.  Arch.  10,  24,  Tgl.  Valer.  Mai.  VIH,  14,  3. 
141  >■)  S.  Ä.  1S6>>.  Fabricius  ».  a.  0. 

142)  Strab.  a.  a.  Q.  fihrt  fort:  %ul  tavtöp  Kdvtmv  'EU^var  iitufavi- 
aiaxov  aviitilfn.  143)  Cic  ad  Att  II,  5,  I. 

144)  Der  aUerdlnge  scbmähBQchtige  TimageDes  (Fr.  6)  Bchuldigt  ilu 
wobl  uicbt  mit  Unrecht  an,  duB  ei  dabei  nicht  sowohl  für  da>  Inteieue 
deB  rümischen  Staate  ale  für  das  des  PotnpeiuB  za  lorgen  suchte:  Plat. 
Pomp.  49.  Ttfiayc'piie  8\  nal  äXXait  thv  Tlxaltimlov  ovk  ovtjjf  dväyxiis 
ivel9iiv  tpijoi  Hat  luttaXiaeCv  Ji^vntor   vni   Beoipüvovt  »cte^Svw  Ttqäx- 

fiiv  ovx  ovxtot  ^  ßtOfäfavs  fioj^ijff^a  stirofijxi  ipaviQOv  ais  ffiKuriof  ij 
JIofi9ii]ibv  q>öaic  oö«  fjortfa  xaNÖij^eG  ov3'  ävtlfv^iQov  w«»  tö  <piX&tiiui9. 
Vgl.  A.  151.  In  dieBelbe  Zeit  nngef&hr  fallen  die  Aeawerungen  des  Cic.  ad 
Att.  U,  12,  S.  IT,  3.  Im  J.  61  sachte  er  durch  Th.  den  Pompeina  zu  be- 
wegen, dasB  er  in  Born  bleibe  und  nicht  nach  Spanien  gehe  (ad  Att.  T, 
11,  3).  Im  nächsten  Jahr,  wie  es  scheint,  adoptirte  Th.  den  gaditanischen 
Ritter  Cornelius  Balbas  (Cic.  ad  Att.  YII,  T,  6.  p.  Balb.  26,  67). 

146)  Beim  Ausbrach  desselben  49  schreibt  Cic.  ad  Att  IX,  1,  S,  dass 
unnmehr  den  BathicU&gen  des  Th.  sa  folgen  sei.  Dann  Anfang  48  machte 
TibnlHuB  durch  Vennittlung  des  Th.  nnd  anderer  Vertrauten  des  Pompeius 
bei  Letzterem  noch  einmal  einen  vergeblicben  Vennoh  lur  ÄasEOhnimg  des 
Letzteren  mit  Caesar  (Caes.  B.  C.  UI,  IS). 

146)  tcMi((v(i)*  litafjioe,  waa  dem  Cic.  wenig  gefiel,  Plnt.  Cic.  88. 

147)  Plut.  Pomp.  TS. 

145)  Zuletit  gedenkt  Cicero  44  des  Th.  mit  BOckBicht  auf  «ine  Ton 
diesem  mit  ihm  gewünschte  Zusammenkunft,  ad  Att  XV,  9,  1  (vgl.  noch 
YIII,  18,  6.  IX,  11,  3).  Th.  hinterliess  einen  Sohn,  welcher  M.  Pompeim 
Macer  zu  Bhren  des  Pompeius  hieas  und  hei  AnguBtaa,  welcher  ihn  nun 
BibliothekroTatehei  und  zum  Proourator  <ron  Auen  machte,  anfBaglich  auch 
bei  Tiberins  viel  galt  (Strab.  a.  a.  0.  Saeton.  Caea.  ES.  Ovid.  Amor.  II,  18), 
dann  aber,  als  seine  Tochter  3S  n.  Chr.  verbannt  watd,  mit  seinem  Bohne 
sich  selbst  das  Leben  nahm  (Tac.  a.  a.  0.). 

n,.i,i..,..>^.OO^IC 


TheoptumeB  Ton  Mytilene.  375 

ea  aeinen  Zwecken  diente,  auch  vor  Yerleumdimgeii  sich  nicht 
BChente^^).  Dasa  das  Bach  einen  Griechen  der  damaligen  Zeit 
in  der  Lost  an  philologiach-antiquariachen  Dnterauchungen,  an 
Stamm-  und  OrBudungssagen,  an  Etymologien  und  an  Traum- 
geschicbien  und  Wunderdingen  aller  Art  in  reichem  Maase  ver- 
rieth^^),  war  unter  dieaen  Umständen  noch  der  geringste  Fehler 
desselben.  Das  Geographische  war  allem  Anscheine  nach  die 
beate  Seite  an  ihm,  denn  offenbar  zeichnete  dies  Werk  durch 
grosae  und  genaue  Localkenntnisa  sich  aas,  und  so  ist  es  denn 
nach  dieaer  Richtung  von  Strabon  in  ausgedehnter  Weise  be- 
nutzt worden'").  Ausserdem  wird  es  nur  noch  ein  einziges 
Mal  von  Plutarchoa  angeführt *^^.  Trotzdem  war  es*'')  für 
diesen  die  Hauptquelle  in  den  betreffenden  Partien  vom  Leben 
des  FompeiuB,  eine  Nebenquelle  auch  in  dem  des  LucuUus'"), 
und  nicht  minder  ist  ihm  Appianos  gefolgf '),  groasentheils 
auch  früher  schon  Livius'^"). 

140)  So  gegen  Batilins  Rnfiu,  weil  dieser  in  seinen  'latoglai  (vgl.  C  S9. 
A.  192  B.  B.)  den  Pompeins  Stmbo  vngüottig  geschildert  hatte,  Plnt. 
Pomp.  87  (<-  Fr.  1),  TgL  Arnold  a.  a.  0.  8.  113.  Daher  Plut  49  (i,  A.  144): 
ij  Bcoipävctif  liox^iQia. 

ISO)  Arnold  S.  61  f.  »%!.  90f.  98 f. 

161)  Im  11.  und  18.  Buch,  wo  er  den  Th.  fOnfmal  (Fr.  8—6)  aus- 
drücklich nennt,  ihm  aber  auch  sonst  vielfach  gefolgt  »t,  s.  Arnold  8.  64f, 
Im  11.  bat  er  uch,  wie  E.  J.  Nenmann  Strabons  Quellen  im  eilften  Bnohe, 
Leipiig  1681.  a.  leigt,  BniUnglich  an  Artemidoros,  sodann  aber  an  Th.  an- 
geschlossen. Und  so  nrtheilt  er  denn  aach  (s.  A.  1B7.  139.  142)  Aber  diesen 
ebenso  günstig  wie  Plntarchos  (s.  A.  144.  149)  nngOnstäg.  W.  Fabrioins 
Tbeophanes  von  Mytilene  and  Qnintns  Dellina  als  Quellen  Aer  Geographie 
des  Strabon,  Strassbnig  18BS.  8.  will  sogar  nachweiten,  dus  Slrabon  im 
7.  12.  und  14.  B.  Alles,  was  auf  die  Feldiüge  des  Pompeins  im  Orient  sich 
besieht  und  die  Beschreibung  der  betreffenden  Gegenden  aas  Tb.  go- 
nommeo  habe,  *.  aber  die  Rec.  v.  Nieee  Woeh.  f.  kl.  Ph.  VI.  1899. 
8p.  88  ff.  ~  Immerhin  „standen  flbrigens  dem  GOnstling  des  Pompeins  doch 
ancb  sonst  manche  gota  Informationen  von  seinem  Helden  zu  Gebote", 
1.  Arnold  S.  93  f.         16%)  &  A.  144.  149. 

153)  Wie  Arnold  nach  theilweisem  Yoigange  tob  H.  Peter  Die 
Quellen  Plutarchs  in  den  Biographien  der  Bttmer,  Halle  1665.  8.  S.  106—109 
dargetban  hat 

104)  In  welchem  die  Historien  des  8alluttiu>  die  Hauptqnelle,  aber 
nicht,  wie  Feter  8. 108  meint,  die  eiimge  Quelle  waren,  a  Arnold  S.  88  ff., 
welcher  die  Sporen  des  Tb.  C.  10.  IB.  19.  23  nachweist. 

166)  Und  zwar  nicht  bloss  für  die  FeldiDge  des  Pompelus,  sondern 
auch  schon  für  die  des  Imcnltns,  C.  67—121,  a  Arnold  S.  82—92. 

166)  Beides  hat  inerst  Arnold  gezeigt,  dessen  TTotersncbong  Ober  die 

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..>^.00' 


376    DreitmddreiBBigstes  Cup.   Hiatorikei  auB  apM.  od.  unbeBtimmbarer  Zeit. 

Teakros  von  Kyzikoa'^')  verfasste  allerlei  scheinbar  weit  ans 
einander  liegende  historische  Schriften^"),  in  die  aber  sofort 
ein  gemeinsamer  leitender  Gesichtspunkt  kommt,  sobald  man  *^^  an- 
nimmt, dass  er  etwa  nm  die  Mitte  des  erstes  Jahrhunderts  t.  Chr. 
wirkte,  und  eine  alchTmistlBche  über  goldhaltige  Erde.  Ton 
letzterer  ans  liegt  der  Gedanke ''°)  nicht  fern,  dass  er  auch  mit 
dem  Astrologen  Teukros  von  Babylon,  von  welchem  wir  noch 
einzelne  Stücke  haben'"'),  dieselbe  Person  gewesen  sei'^),  aber 
immerhin  ist  dies  sehr  unsicher. 


QneUeu  des  Tb.  selbst  S.  93  ff.  es  natfirlich  nur  la  VeTmntbniigeii,  wie 
E.  B.  dass  er  den  Teukroi  (von  dem  eich  nicht  einmal  Bogen  l&ut,  ob  seine 
Mt9ei8axiKii  vor  oder  nach  denen  des  Tb.  geacbrieben  waren)  benatit,  «eine 
Nachrichten  über  das  Endo  des  Hithridat.es  wahracbeiuUch  von  Easlor 
erhalten,  Bich  über  das  Amisoi  Angebende  bei  'l^rannion  erkundigt,  nnd 
allgemeinere  Gesichtspankte  bringen  konnte,  wie  das«  er  tOi  die  FeldiQge 
des  Lncollns  beHoadera  la  Anfzeichnangen  im  Localintaresse  gTiechiacher 
St&dte  and  geradezu  im  Siono  des  Mithridatea  abgefaBaten  Schriften  ge- 
griffen habe. 

157)  Uüller  F.  H.  0.  IT.  S.  BOSf.  t.  Oatschmid  Deher  Teakroe  den 
Babjlonier,  ZeiUcbr.  der  deatBchen  morgenUudiBchen  Geaellsch.  XV.  1841. 
g.  104-106. 

IfiS)  Snid.  Tevitffos  h  Kviitttjwbf  h  yfiirpas  fiql  XQvampöifav  y$c,  xtgl 
tov  Bvtuvtiov,  Mi^fiiatmäv  x^^etar  ßifiUa  t',  ntgl  Tvgov  t',  Upapixä*  t, 
"loviitHiiv  tatosiav  iv  ßißlüitg  5',  'Eipi^ßmv  tä»  /»  Kviau^  ümuioiv  j'  xal 
lomä.  Wir  haben  noch  3  BrnchatOcke  anB  einem  etjmologiBchen 
Werk,  und  Tialleicht  ist  ea  derselbe  Teakroa,  ana  dessen  'Oi/Kiitoi  AÜl  X. 
455  e  ein  bexametriBchei  BAthael  (—  Fr.  8)  anftthrt, 

lag)  Mit  Ontachmid  3.  104t:  .^asa  T.  sich  eingehend  mit  vater- 
ländischer Geschichte  besohäftigt  hatte,  lehrt  seine  Schrift  fiber  OjmnaBtik. 
Für  E^tikoB  hatte  der  dritte  mitbridatiBche  Krieg  durch  die  lange  Be- 
lagemDg,  welche  ea  aeitena  des  Mithridates  anshielt,  eine  ganz  besondere 
Bedentang  erbalten;  ihn  la  beschreiben  lag  also  einem  kjEikenischen  Hiato- 
riker  Tor  Allen  nahe.  An  den  dritten  mithridatischen  Krieg  reihte  sich  die 
Unterwerfung  der  Jaden,  an  diese  der  Zug  gegen  das  arabiaebe  Volk  der 
Nabataeer;  mit  diesen  merkwürdigen  Tolkem  wurden  die  RAmer  damals 
luerat  näher  bekannt,  ihre  Oescbicbte  dem  griechiBcfa -römischen  Poblionro 
EQ  eraoblieBaen  hatte  gerade  damala  besonderes  Interesse.  Da«  Werk  über 
Bjianz  lässt  sich  als  ein  Beiwerk  der  Unteraocbungen  über  Eysikoa  anf- 
fasaen  (beide  Städte  standen  zu  einander  im  Terbältoias  der  öftötvis,  die 
hier  einen  wirklich  politischen  Charakter  hatte,  vgl.  Marqnardt  Cyücns 
S.  lil),  das  über  Tfroa  als  nothwepdige  Erg&nznug  der  jadischen  Ge- 
schichte". 

160)  Den  HaUer  S.  508  anregt. 

161)  Tbeils  handschriftlich,  a.  Ontachmid  S.  lOG,  theila,  fireilicb  nnr 
einei,  bei  Paello«  in  Westermanns  Paradozogr.  S.  147  f.    Jedenfkll«  war 


..>^.00' 


.3IC 


Tenkroi  tod  Eyiikoi.    TimageneB  ans  Alexandreia.  377 

Timagenes"')  aus  Alexandreia^"),  Solm  eines  königlichen 
Geldwechslers,  etwa  zwischea  80  und  75  geboren,  ward  55^"'') 
in  Folge  der  mit  Hülfe  des  Fompeina  von  Gabiniue,  dem  Pro- 
consul  von  Syrien,  ins  Werk  gesetzten  Eroberung  seiner  Vater- 
stadt gefangen  nach  Rom  gebracht,  wo  er  später  Bhetoiik  lehrte 
und  sogar  bei  Augastns  als  gern  gesehener  Gast  aus  and  ein 
ging.  Da  er  aber  mit  seiner  bissigen  Zunge'"")  selbst  den 
Kaiser  und  dessen  Familie  nicht  schonte,  so  verbot  dieser  ihm 
endlich  das  Hans,  ohne  ihn  übrigens  sonst  weiter  zu  verfolgen'"), 
aber   er   fand    Aufnahme   bei  Asinius   Polio '^   und  lebte  allem 


er  spätestoiiB  Zeit^enosae  des  PotphyrioB,  der  geiues  BncliB  lotrad.  in  Plolemaei 
libram  de  effectjbus  aetroinin  p.  200  Bai.  gedenkt. 

162)  Auch  Agatboklee  beisst  bald  Babjloniet  bald  Ejdkener,  o.  A.  187. 
Ziriaobeii  Babylou  und  EyzikoB  mm«  alto  eine  engere  Terbindang  be- 
rtanden  haben.    Tgl.  GntBohmid  S.  106. 

les)  Bonam;  Bechercbes  tat  1a  via  et  lei  onvrageB  de  Timagäne, 
Möm.  de  rAcad.  XIU.  8.  1  ff.  Müller  P.  H.  0.  UI.  S.  817-32S.  — 
Q.  Schwab  De  Livio  et  Timagene,  bistorianun  acriptoribns  aemtiÜB, 
Stattgart  1S34. 

164)  Snid.  Tiiuty4vt}t  ßaatXitiov  üifyvpofioißoö  vföc  'Altia*8tsvs,  fnTmQ, 
mt  8i  n«tc  Alymettoq,  oe  iit^  nofutr^iwi  cov  \uyäXoti  «^{pilmioc  äx^iXf  ir 
'PtDfi]]  vnö  TD«  raßwüv  j£iav^#l)  vsö  ^viFnMt,  xov  vlov  JSolIov,  xal 
iaoipüttvacv  iv  'Päy.'Q  ixi  t'  €tv%ov  Ilafiittiiov  xal  fui'  süiöv  {xi  tt 
Kaiaa^ot  tov  Avyovatov  «al  nitianta  {Ini  ti  Kaüafot  Fatov  'lovllov 
xnl  fittiittiza  Aiyovarav  BeineBinB)  afia  KamiXim.  J%%taB>y  Öi  *qe  axol^t 
itiä  TD  MaQfTjaiaarTig  (Ivai,  iv  ayeiS  äi^yt  Tovmüiävip  Ityniihip.  Kul  btli- 
tevat  8'  iv  'Alßütiif  (Codd.  Jaßäv^)  l^etu  ßovlitOtlt  fMiä   Stimm  luti 

164>')  Dio  CaBB.  XXXIX,  66. 

ISi")  Hör.  Gpiflt.  1, 19,  16  f.  mit  Schol.  Plnt.  de  adoL  et  am.  ST.  68  B. 
TgL  San.  Gpiat  »1.  Plnt.  Qn.  sTinp.  I,  tS,  3.  6H  F. 

166)  Sen.  Bhet.  Controv.  V,  83.  Sen.  de  ir.  IH,  23.  Wenn  er  aber 
wirklich  wegen  Minei  boBhaflen  Beden  Beine  Sohnle  an%eben  mnaite  (b. 
A.  16i),  K  kann  dies  doch  nur  anf  Befebl  dee  KüserB  geschehen  Bein. 
Sein  Nachfolger  in  der  Leitnng  deraelben  ward  (nach  Said.  JToUbv)  Asi- 
ninB  Polio  Trallianna,  ohne  Zweifel  ein  FreigelaBsener  dea  ABinina 
Polio.  Vielleicht  jedoch  verrnnthet  Thorbecke  De  Aain.  PoL  S.IOS  richtig, 
daBB  er  vielmehr  freiwillig  wegen  hohen  Altera  eeine  Schale  aofgegeben 
habe,  ala  er  bei  Polio  ein  Asyl  &nd,  and  daas  gerade  dadurch  sich  sein 
Ersatz  dnrch  dcBsen  Freigelawenen  erklärt 

166)  Welcher  aich  früher  (nach  Sen.  de  ir.  a.  a.  0.)  beim  EaiBer  oft 
mit  ihm  geatritten  ond  sich  mit  ihm  verfeindet  hatte  nnd  erat  darch 
Angnitna  aelbat  mit  ihm  an«ge«Shnt  worden  war.  Letzterer  hatte  denn 
auch  Nichta  dagegen,  dua  Polio  ihn  anfiiahm.  Sen.  a.  a.  0.  t'n  amfubemio 
Polionis  Atimi  contenuü. 


..>^.00' 


.^le 


378    DreiuDddreiBBigstea  Cap.   Hiatoriker  ans  apäi  od,  nsbeatiiiunbarer  Zeit. 

Anschein  nach  DuDmehr  auf  dessen  Villa  bei  Tnsculam  "*"),  bis 
er  hochbetagt  in  Alhanum  nach  einem  Gastmahl  in  Folge  von 
üeberladung  des  Magens  starb'**").  Unter  seinen  Werken  war 
auch  eine  Geschichte  der  Thaten  des  Augustus,  die  er 
aber  aus  Bache  fUr  seine  Yerweisong  aus  dessen  Umgebung  ver- 
brannte^*^). Sonst  ist  nur  noch  ein  anderes  von  ihm  bekannt, 
von  welchem  ein  erstes  Buch  unter  dem  Titel  Baetkimv  an- 
geführt wird'**),  welches  wir  aber  höchst  wahrscheinlich  noch 
annäherungsweise  in  dem  Aussage  des  lustinus  aus  Trogos 
Pompeius  besitzen.  Denn  wenn  nicht  Alles  trQgt,  waren  die 
Bistoriae  Fhüippicae  des  Letzteren  nichts  Anderes  als  eine  freie 
üebertri^ung  desselben'**),  bei  welcher  vermuthlich  sogar  die 
BUcherzahl  (44)  festgehalten  wurde,  so  daas  jene  Titelanftlhrung 
nur  eine  abgekürzte  ist  und  die  vollständige  Ueberschrift  etwa 
BaOiiiav  täv  ix  Maxfäövtov  ■ysyovötiov  Istoqiai  lautete '*^''). 
Es  war  also  ein  nach  einer  zeitgemässen  Erweitemng  und  Er- 
neuerung des  Planes  der  ^tAmnixa  des  Theopompos  sauber  aus- 
gearbeitetes, aus  den  verschiedenartigsten  Darstellungen  eines 
Theopompos,  Ephoros,  Deinon,  Timaeos,  Phjlarchos,  Poljbios, 
Poseidonios,  Caesar  und  Anderer'*^")  mit  vielem  Fleisse  zusammen- 


166^)  In  welcher  dieser  aelbat  1  n.  Chr.  .YerBchied. 

166°)  Sein  Lebw  begebrieb  Eoagoraa  von  Lindas,  Suid,  ^ttyi^as. 

167)  Wie  Sen.  de  ir.  a.  a,  0.  eralhlt    Vgl.  A.  170. 

168)  Steph.  Mtlvai  {-m.  Fr.  2).    iv  xfiöz^  Baotlimv. 

169)  S.  darOber  v.  Gntacbmid  Trogoa  and  Timagene»,  Ehein.  Una. 
XXXYII.  1882.  S.  61S— fi&&  (vgl.  L.  Centralbl.  1878.  Sp.  6S9),  an  deaaen 
Doratellnng  sieb  das  Folgende  wörtlich  anschlieaat. 

169i>)  Wie  Gutachmid  S.  664  meint:  „Sein  Werk  war,  wie  Bonamy 
und  St.  Croix  richtig  gesehen  haben,  eine  Oeschichte  der  Alexander- 
monurcbie  und  der  aua  ihr  hervorgegangenen  Reiche;  wenn  Mflller  8.  380 
das  eiDsige  genauere  Citat  Fr.  8  auf  ein  dem  dea  Nepoa  SJinlichea  bio- 
graphiachea  Weck  bedeht  und  die  Mehraahl  der  Fiagmente,  die  in  ein 
solobea  nicht  paaat,  ans  einer  Geschiebte  seiner  Zeit  herleitet,  ao  aeben  aie 
vielmehr  durchweg  als  Beate  eines  aolchen  oniveTaalgescbiahtliehen  Werkes 

169")  Die  grOsstentheils  bei  Trogoa,  Cortins,  Polyaenoa  (als  die  mittel- 
biuren  Quellen)  erscheinen.  Vgl.  C,  31.  A.  661.  üeber  die  Gew&biam&nner 
des  T.  in  den  gallischen  Dingen,  auf  den  auch  die  Beachreibnng  von  Gallien 
bei  Ammian.  Marcell.  XV,  9  ff.  zurückgeht  (s.  A.  171),  handelt  ausfahrlich 
WilkeuB  Qoaestionea  de  Sbvbonis  aliommqae  remm  Qallicamm  aactoram 
fontibna,  Harbnrg  1886.  8  (Doctordiss,).  8.  36  ff.  (mit  sorgmtigeT  Benntinng 
der  frflheren  Arbeiten  von  A.  Miller  Straboa  Qnelleu  fiber  Gallien  nod 
Britannien,   Regeoabarg  1868.  K.,   Gardthansen   Die  geograph.    Quellen 


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.3IC 


Timagenes  ane  ÄlexandreU.  379 

geBtelltes  nniTerealgeschichtlicbes  Mosaiii,  und  zwar  nicht  blosa 
im  Gaozei),  sondern  auch  jeder  einzelne  Abschnitt  war  mebr 
oder  weniger  ein  solches  Mosaik"^^).  „Die  ersten  sechs  BQcher 
bei  Trogus"  (and  es  wird  nicht  zu  ktthn  sein,  dies  ohne  Weiteres 
auf  Timagenes  zurUckzufChren),  „welche  die  älteste  orientalische 
Geschiebte  bis  zu  ihrer  Verscblingung  mit  der  griechischen  und 
die  griecbiacbe  Geschichte  bis  zu  ihrem  Aufgehen  in  die  make- 
donische enthalten,  geben  nur  die  Einleitung.  Den  Kern  bildet 
die  Geschichte  der  makedonischen  Monarchie  und  der  aus  ihr 
'entstandenen  Reiche  bis  zur  Yerwandlong  des  letzten  derselben 
is  eine  römische  Prorinz.  Dann  geht  der  Verfasser  in  den 
letzten  Tier  BSchem  auf  Parther  und  Römer  fiber,  die  beiden 
noch  rivalisirenden  Mächte,  die  sich  in  die  Weltherrschtift  theilen, 
fahrt  die  Geschichte  der  Ersteren  bis  auf  die  RQckgabe  der  er- 
beuteten Feldzeichen  durch  Pbraates  an  Augnstus  und  wendet 
sich  dann  za  dem  Volke,  welchem  der  Sieger  angehört,  behandelt 
jedoch  nur  die  Ursprünge  Roms  bis  auf  Tarquinius  Priscus,  weil 
er  sie  bis  dahin  als  eine  Art  ron  Auafluss  der  griechischen 
Geschichte  betrachtet.  Zum  Scbluss  giebt  er  die  Historie  der 
westliches  Länder,  Galliens  und  Spaniens,  die  ganz  in  die  römische 
Machtsphäre  fallen  ^^'^),  und  führt  die  hispanische  Geschichte 
herab  bis  zur  Pacificirung  der  Oantabrer  durch  Augustus.  So 
schliesst  er  mit  dem  Principate  des  Augustus  als  dem  neuen 
Weltreiche,  in  das  die  gesammte  hellenistische,  orientalische  und 
abendländische  Entwicklung  eingemündet  sei,  wie  vormals  die 


irb.  f.  Ph.  Suppl.  N.  F.  VI.  1878.  S.  607— B58  Dnd  Hotnmiea 
Aramiant  Qeograpbica,  Hermes  ZVI.  1881.  S.  602—686).  Er  zeigt  (S.  2S  ff.), 
daat  znent  Caeiar  den  Poaeidonioi,  dann  T.  Beide  und  Strabon  im  4.  B. 
auBser  Teiachiedenen  Nebenquellen  alle  Drei  verwerthet  hat.  Eid  paar 
BericIttiguDgen  giebt  Eaeist  Jabreaber.LTin.  S.SSOf.  (Tgl.  A.  ie9<}.  S.ancb 

A.  174''. 

169')  Gutscbmid  S.  649  f.  legt  dies  genauer  dar  an  der  Znsammeii- 
kittang  der  AmazonengeBcbichte  bei  lastin.  II,  4  nnd  lordan.  Qet.  7  f.  am 
6  bJB  6  Terechiedeaen  Berichten. 

169  *)  Ein  beBondeies  geographiecheB  Werli  de«  T.  QberOallien  uuimehinen, 
welches  dann  also  fOr  Strabon  und  Amtnian,  Marc.  Quelle  gewesen  w&re,  wie 
8t  Croii,  Bonamj,  Schwab  S.  12,  Wilamowitt  bei  Hommsen  a.  a.  0. 

B.  et!.  A.  4  und  Wilkena  S.  SOff.  nnd  im  Ornnde  auch  Oardthauaen 
3.  547  nnd  UommBen  S.  6S1  f.  aelbtt  gethan  haben,  dann  iat  nach  dem 
Obigen,  aeitdem  QatBcbmid  den  Charakter  des  grosien  hiBtomchen  Werkes 
ijiB  Klare  gestellt  hat,  anch  nicht  der  geringste  Grund  mehr  Torhandeo, 
wie  anch  Saerst  S.  3S1  nrtheilt.    S.  ancb  A.  174<>. 


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380    DreiDDddreiaaigatea  Cap.   Bütoriker  ans  S[^t.  od.  aiibeBtiiiiiiibarer  Zeit 

makedonische  Monarchie  die  geaammte  vorauf  gegangene  Ent- 
wicklung in  sich  aufgenommen  hatte.  Auf  diese  Weise  verbindet 
er  eine  grossartige  umyersalhistorische  Gmndanachauung,  welche 
Griechen  und  Makedonier  als  Träger  der  Geschichte  erst  durch 
die  neue  römische  Monarchie  abgelöst  werden  iäsat,  mit  einem 
Compliment  für  Äuguetas""),  den  Philippos  seiner  Zeit"^""*). 
Dabei  ist  er  aber  von  einer  entschieden  „abgünstigen"  Stimmung 
gegen  die  Römer  beseelt,  die  ihre  Erfolge  nicht  sowohl  ihrem 
Verdienst  als  ihrem  Olflck  verdanken^'"")  und  die  Weltherrschaft 
denn  auch  mit  den  Parthera  theilen  mQssen^"*^).  So  belesen* 
aber  Timagenes  nach  diesem  Allen"*)  und  so  umfassend  seine 
Gesichtspunkte  waren,  m  fehlte  es  ihm  doch  nicht  bloss  an  der 
rechten  Kritik,  sondern,  wie  schon  die  namentlich  Überlieferten 
Bruchstücke  lehren,  an  jeder  wirklichen  Sorge  um  die  Wahr- 
heit^"^).    £r  schrieb  „mit  pikanter  Rhetorik":  Kleitarchos,  seine 

170)  Darana  folgt  denn,  dasB  dies  groite  Werk  ror  dem  ZerwOrbÜBB 
mit  dieBem  nnd  Tor  der  anderen,  nacbmalB  (b.  A.  167)  TetDichtetan  Schrift 
ver&SBt  war. 

170^)  Guttchmid  S.  &6S  (doch  habe  ich  mir  ein  paar  KSriangen 
ertaubt). 

170°)  TnatiD.  XSX,  4,  16.  sed  Macedonas  Bomana  /brtwna  vicU.  Ebenso 
im  Gegensati  zd  PoljbioB  auch  P]nt«rchaa.  Tgl.  Inatin.  XXIX,  S,  8.  XXX, 
8,  2,  wo  „die  Makedonier  den  ROmem  gegenüber  heraasgeBtrichen  Verden", 
femer  auch  XXVIII,  2.  XXXTUl,  4-7  nnd  zn  diesem  Allen  Gatechmtd 
S.  662.  Die  B«merfeindlichkeit  des  T.  ist  aocd  anedracklich  beteogt  von 
Sen.  Ep.  91,  13.    T.  feliätati  urbis  inimicus  etc. 

170^)  luBtin.  XLI,  1,  1.  Färthi,  penes  quos  velut  divisitme  orbü  cum 
Somanis  facta  nunc  orientis  tmpmum  est.  Und  §.  7  werden  die  „Parther 
sogar  als  Siegor  über  die  BCmer  Terherrlicht".  Schon  G.  Schwab  a.  a.  0. 
hat  mit  Becht  die  Worte  dea  Liv.  IX,  18,  6.  quoi  Uvisgimi  ex  Graeeü,  qui 
Farlhorum  quoque  contra  nomen  Bomamtm  gtoriae  favenl  etc.  und  damit  die 
ganze  Polemik  IX,  17—19  auf  T.  bezogen,  und  dieae  Polemik  ergiebt  über- 
dies eioe  Reihe  von  Parallelen  fOr  die  Daratellnng  der  Geschichte  des 
Aloiaodros  bei  Tcogns  nnd  Cnrliae,  wie  sie  fQr  den  Letzteren  Eaerat 
Beitiflge  zur  Qaellenkritik  des  CurUna  (Gotha  187S).  S.  42  ff.  nachgewiesen 
tind  dadurch  den  Indicienbeweis  von  Schwab  verTollntändigt  hat  Von 
den  12  namentlichen  Fragmenten  dea  T.  findet  aich  wenigatena  eines  (Fr.  9  b. 
Strab.  IT.  188)  auch  bei  loatin.  XXXIl,  8,  9—11  wi«ier.  Anaaerdem  a. 
A.  172.  178». 

171)  Ämmian.  Marc.  XV,  9  (=-  Fr.  7).  T.  et  diligentia  Graecw  <t  sermme 
haec,  qttae  diu  sunt  ignorata,  collegit  em  multiplicibu»  librie. 

171")  So  data  ea  in  ao  weit  mit  jenem  UvisHmi  ex  Graed»  (a.  A.  170*) 
seine  Richtigkeit  bat 


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Tim&genea  ans  Alexuidreia.    TimageueB  von  Uiletoe.  Sgl 

Hauptqnelle  fQr  die  Geschichte  des  Älexasdroa^^),  war  auch  in 
der  Darstellungsweise  aeio  Vorbild ^^*'').  In  freierer  Art'")  als 
Trogoa  hat  sich  auch  Curtius  an  ihn  augeschlosseD^'^*);  nicht 
minder  war  er  Quelle  des  Poljaeuoe"*),  und  Strabon  hat  ihn 
ia  ausgedehntem  Masse  benutzt^"'');  weiterhin  endlich  begegnen 
wir  seinen  Spuren,  wenn  auch  nicht  gerade  reichlich,  bei  Qninti- 
lianus'^^),  loaephos,  Flinius,  Plutarchos,  Ammianus  Marcellinus 
und  Anderen^'*). 

Timagenes  oder  Timogenes  tou  Miletos,  Bhetor  und 
Historiker  ans  Ungewisser,  möglicherweise  erst  nachalexandrinischer 
Zeit,  schrieb  Briefe  und  ein  Werk  in  3  BQchern  Ober  Herakleia 

175)  Cnrt.  IX,  6,  21  (—  Fr.  1).  auclor  ttt  ClilanAu«  et  Timagena. 

172 1>)  Qaintil.  X,  1,  76  preist  iltn  iUb  Eraeaerer  tou  deBsen  DarBtetlongs- 
knnst,  indem  ei  nach  den  C.  81.  A.  42  angef.  Worten  fortftbrt:  longo  post 
inttTvallo  ttmporii  mitva  T.  vel  hoc  tet  ipao  probabüit,  quod  intermütam 
hiitoriae  «cnbendae  indvslriam  rtova  laude  reparavit.     Vgl.  Hflller  S.  2S. 

118)  Schon  Dropsen  Hellenifm.  I*,  2.  S.  406  bemerkt,  Cortiiu  möge 
eg  nicht  ander«  mit  aeinet  Torlage  gemacht  haben  als  deren  Urheber  mit 
KleitarchoB,  indem  et  diegem  gegenfiber  viel&ch  „sein  Qenie  frei  walten 
lieu".  Und  OntRchmid  8.  663  weist  mit  Recht  anf  die  Tliateaobe  bin, 
„daM  Trogiu  daa  gleiche  Thema  in  8,  Cortini  in  10  BQchem  behandelt  hat". 

178^)  8.  Qutichmid  a.  a.  0.:  „Trogai  nud  CnrÜoB  stimmen  nicht 
bleu  in  den  Partien  flberein,  die  aua  Kleitaroboa  atammen,  aondein  auch 
in  denen,  wo  sie  von  ihm  abweichen,  seine  Berichte  ans  guten  Qoellen 
ar^Dien  oder  durch  Zuthaten  von  oft  sehr  fragwürdigem  Äasseben  weiter- 
spiimen;  regelmässig  stehen  dann  Beide  Eosammen  gegen  Diodor,  den 
trenen  Epitomator  des  Kleitarcbos,  vgL  H.  Crohn  De  Trogi  Pompai  apad 
antiqnoB  anctoritate  (Straasborg  18S2).  8.  24".  S.  aoch  Dropsen  a.  a.  0. 
8.  406ff.  Weiteres  b.  Teaffel  B«m.  L.-Q.  §.  292,  3.  Eaerst  Forschongen 
znr  Qesoh.  Alexanders  des  Gr.,  Stuttgart  1887.  S.  92  ff.  (vgl.  8.  ISS)  führt 
aber  doch  Tielleicht  mit  Becht  anf  T.  die  nngOnstige  Benrtheilang  des 
Alexandres  bei  Cnttias  imd  Instinn*  sorflck,  a.  freilich  dagegen  Niese 
Dentsche  L.-Z.  1868.  Sp.  1749,  aber  dasn  auch  die  Oegenbemerkimgen  von 
Eaerat  Jabieaber.  LTlIl.  S.  861. 

174)  &.  darOber  Outacbmid  S.  662  F.  and  die  dort  Ton  ihm  ange- 
fahrten Parallelen  zwischen  Polyaenos  und  luitinua. 

174»)  3.  A.  lfi90imdQatacbmid8.666:  „Die  geographischen  Schilde- 
rungen nahmen  bei  T.  einen  breiten  Bann  ein:  von  19  Fragmenten  aind 
6  aoa  solokeu  entnommen  .  .  .  nnd  es  ist  bemerkenswerth,  dass  ancb 
Ewisehen  Stnbon  nnd  Trogna  in  NacbriobteD,  die  nicht  an  der  Heeratraase 
liegen  nnd  oft  ein  gans  indiiidneUea  GeprOge  tragen,  anfl&llige  nnd  h&nfige 
BerOhmngen  Statt  finden". 

176)  8.  A.  172"  nnd  I,  10,  10  ~  Fr.  12. 

17«)  S.  HflUera  Fragnu.  nebst  Pün.  Ind.  UI  (vgl.  UI.  §.  ISS.  XXXIII. 
§.  118  —  Fr.  10.  U). 


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.31c 


382   DteiunddreiBsigBtea  Cap.  Eiitoriker:  Sokc.  Artar.  Oljmp.  Emp.  Strat. 

uQd  die  berahmten,  und  zwar  besonders  wohl  Htterariach  be- 
rQhmten  Männer  aus  dieser  Stadt"'). 

Sokrates  von  Khodos"^)  schrieb  yermuthlicb  als  Zeit- 
genosse Ober  den  Bürgerkrieg  in  mindestens   3  BEtchern*"). 

Ueber  Ariston  den  Jüngeren  von  Ghios  s.  G.  32. 

Artavasdes,  K&nig  Ton  Armenien,  34  von  Antonius  ge- 
fangen, starb  30  und  hinterliess '^  griechische  Tragoedien,  Reden 
und  Geschichtswerke. 

Olympos,  Arzt  der  Eleopatra,  schrieb  deren  Geschichte'^'). 

Empylos  von  Rhodos,  ein  Rlietor  und  Freund  des  M.  Brntas, 
schrieb  unter  dem  Titel  Brutus  Über  die  Ermordung  Caesars'^*). 

Strston  aus  Epeiros"'*'),  ein  anderer  zu  den  engsten  Ver- 
trauten des  M.  Brutus  gehörender  ßhetor,  scheint  gleichfalls, 
aber  freilieb  erst  in  der  augusteischen  Zeit,  über  das  Leben 
oder  vielleicht  auch  nur  Ober  den  Tod  desselben  geschrieben 


177)  Said.  Ti(tayivr]s  ^  Tifiojh^s  MiX^aioe  UrOfnöe  kbI  f^tmff.  xf^l 
ÜQUiiXtiaf  tijs  iv  im  Ildvtm  xml  nSf  ii  ait^t  loyioiti  äväfiv  pißlUa  y' 
*al  inmolAt.  Dazu  tuunittelbar  vorhet:  Tifutyh»is,  lnoftit6e.  itifittlovp 
väaiit  «vOäffoi];  h  ßißUoii  y'  (oder  i').  Vielleicht  war  diei,  wie  Bonamj 
uDd  Maller  TermntheD,  derselbe  mit  dem  Hilesier,  jedenfulla  nicht  mit 
dem  Alexandriner. 

178)  Müller  F.  H.  G.  III.  S.  826. 

1T9)  Ath.  IV.  147  e.  Za%^ättii  8\  ö  'Podioc  iw  xfltat  ifiipvUov  icoliiiov. 
Das  BrachatQck  b.  Ath.  XI,  784  d.  ßofißvliöf  ßTjt^tlnov  'Podiuxöv,  ov  icegl 
x^g  Idias  SMVfjäxTjt  tpijaiv  m.  t,  l.  igt  doch  wahrscheinlich  von  einem  Bboder 
nnd  aUo  von  dieeem  S-,  wenn  auch  ans  einer  nnderen  Schrift  deeselben, 
schwerlich,  wie  Eaibel  im  Ind.  angiebt,  Ton  dem  Eoer,  dem  Verf.  der 
'ExitÜLtiHtit ,  B.  C.  27.  A.  138.  1S4.  In  Bezng  auf  die  Schrift  vetl  OQ<av{t) 
xorl  töxmv  ital  nv^ös  xol  U&mr  aber,  welche  Maller  gleichfalli  dem  Bboder 
saenweieen  geneigt  ist,  i.  wiedmrnm  C.  27.  A.  134. 

180)  Wie  schon  C.  1.  A.  3  bemerkt  ist. 

181)  Plnt.  Anton.  82.  ^v  dl  iatfüs  ait^  (nSml.  KlcottätQ^)  atic^fri^ 
OiloftnOE,  9>  <p(äaaaa  ittlTj&ig  ^xci^"  avpßoUp  xvl  ovreny^  z^s  KO&iittp^aEaiE, 
ms  avtis  ö  "Olufinoc  itfTjxev  ütogCay  xirä  n»*  npay^imv  tovzar  l*di~ 
AffiMÖe.    Malier  F.  H.  a.  UI.  S.38öf. 

183)  Plnt.  Bnit.  2  (der  es  ohne  Zweifel,  wie  Heeren  De  fönt  Plnt 
S.  1S4  richtig  nrtheilt,  selbst  gelesen  hat,  vgl.  Hillscher  a.  a.  O.  8.  391  f.). 
ö  ii  'Eftitvloe,  ov  Kul  avtos  (näml.  &  Bfoütag)  iv  taCg  ixiazohtis  xcl  o£ 
ifdoi  (ii(i,9iittai  xoUätut  ät  iitrfißiovvcog  «vtä,  ^^tatf  pl«  ijp,  xal  *tcza- 
l^lDt»  ^(xpöv  filv  ov  ipavlov  Si  ovyy^ftfM  itt^X  c^g  KaieMfoe  äpatfiacaiB, 
S  Bgovtot  ittiyiyijanrai.  Vermntblich  lebte  er  znr  Zeit  dieses  Ereignisees, 
wie  HillBcher  a.  a.  0.  bemerkt,  bereit«  selbst  in  Som.  Ausserdem  s.  Ober 
ihn  A.  18.   Malier  F.  H.  Q.  III.  3.  187. 

182i>}  Appian.  B.  C.  IV,  131. 


Dictzsdbv  Google 


ÄkeaandTOB.    ÄeDeBidemos.    Agalbokleg.  383 

SU  haben '^^'')  nnd  kann  weDigstens  derselbe  geweeen  sein  mit 
dem  Verfasser  eines  Werks  Ober  die  Kriege  des  Philippos 
and  des  Perseus  gegen  die  Römer"*''). 

Ake  sandr  OS  schrieb  [lberEyreneiumindestena2BficheNi'^). 

AenesidemoB  Terfasste  Ttiviaxä^^). 

Agatbokles'^)  von  Eyzikos  oder  Babylon,  vielleicfat  schon, 
wie  bereits  bemerkt,  was  aber  doch  nicht  allzu  wahrscheinlich 
ist,  der  mehrfach  genannte  Schiller  des  Zenodotos  ^^^,  schrieb 
über  Kyzikos  in  nundeatens  3  Bflchem"')  nnd  m&g  wohl 
derselbe  gewesen  sein  mit  dem  Verfasser  von  'Tso(iv^[iaxa  in 
mindestens  7  Büchern'^)  und  dies  letztere  Werk  dasjenige,  welches 
Cicero"*)  Hisioria  nennt. 

182")  ÄOB  Plni  Brut.  62  f.  £rtiäQT}Otv  (6  Bpoüroc)  anmtlea  ptTtt  Svtiw 
^  iftäv,  iv  ots  ^v  Kai  Zifätmv  i  äxö  Idymn  fi^rofinmy  ytyovmg  avzä 
0wi]&)]g.    kqI   toütov   iyynsxa  xn^aanjoufitvo;   iavx^   »al   fo  ii<pot  yviifov 

o1  ji  ifutiv  ov*  avtip  äXXtt  töv  EtQÜtwva,  noUä  nävv  zov  Bqovtov  St- 

ngo«Pal6vza  zö  azigwov  ttal  dicöaavza  aufzäumt  ttVOOtttt^.  lovzov  ii  zav 
Sxgätiova  MraBÜlae  czatQos  av  Bifo-izm  Kaüagi  SuclXayels  isl  oxol^e 
xote  «fov^yaye  xnl  Sanffvaas  thtv  „oviöe  taztv,  m  Kaüaif,  h  äviig  ö  irä 
jfirä  B9OV10)  zTjv  zelivzaiar  {utovfyrjoas  jäpiv".  a-nodeiä/ievos  ovv  0  Kalaaq 
faxe»  avz6v  tv  xt  xolt  nötots  xal  Iv  zois  kiqI  'Anztmi  ay&etv  tva  xäv  Tin/i 
uvzbv  äyti9£v  yevofiivgiv  'ElX^ei*  acLlieBst  wohl  mit  Recht  HiÜBOher 
a.  a.  0.  S.  392  f.  dieB,  nnd  daas  die  letsten  Wort«  toh  oI  9i  ab  (anmittel- 
bar oder  mittelbar)  aoB  dieeem  Buche  gefiossen  aeien:  der  gnte  Grieche 
vergaaa  in  Beiner  Darstellung  nicht  seine  eigne  PerBoa  herrorzaheben. 

]S2')  La.  Di.  V,  61  im  Homouymenverz.:  iltafzot  (Sx<)äxmv)  tazoeixis, 
9iXixnov  Kai  Ilifeiais  zm*  'Ptofiaiaiv  aoXfiiJjeävzm*  yfypaymc  s(ä|(ie 
(Müller  F.  H.  0.  III.  S.  178),  vgl.  HillBcher  a.  a.  0.  S.  S93. 

183)  Schol.  Apoll.  Bh.  IV,  1661.  1750  (Fr.  i.  6).  Iv  jtQtÖza,  xifl  Kvi/^riis. 
n,  4S8  (Fr.  6).  Iv  loi^  ne«!  Kvg^vrie.  Plnt.  Qa.  eymp.  V,  S.  676  B.  4v  x^ 
mifl  A^flirit  (=  Fr,  1).     Müller  F.  H.  0.  IV.  S.  286  f. 

184)  Schol.  ApolL  Bh.  I,  1300.    Malier  F.  H.  0.  IV.  8.  286 f. 

186)  Mtlller  F.  H.  0.  IV.  8.  888-890. 
188)  C.  12.  Ä.  98,  Tgl.  C.  30,  A.  6.  17, 

187)  Ath.  SIV.  649  f.  'AyiiffOKlijs  6  iTf  tmijvög  iv  tfltm  tm»  *f  jl  t^e 
fxaxfidoa  (—  Fr.  6),  dog^en  IX.  S76  f.  'A.  i  Bußvltiftos  iv  xQmziii  vtfl 
Kvimov  (=-  Fr.  2)  nnd  Bchol.  Heg.  Theog.  486.  'J.  ö  Sa^ldfiot  (—  Fr.  T), 
Tgl.  A.  162.  Ath.  XII.  616  a.  'A.  h  xnitm  n.  K.  (—  Fr.  6).  —  In  Fr.  8  b. 
Fest.  p.  269  Moell.  handelt  er  von  der  Wanderaog  dea  Aeueiaa  mit  deBsen 
Enkelin  Rhoma  nach  Italien,  Tgl.  C.  21.  A.  682*'- '. 

188)  Fr.  9  b.  Schol.  Apoll.  Rh.  IV,  761. 

189)  De  divin.  I,  8*,  SO  (ein  HiatOrchen  flbet  einen  karlbagiachen  Feld- 
herm  Hantilkar  aai  dem  Jahre  306)  —  Fr.  10. 


..>^.00' 


.3IC 


834      DreinnddieisaigsteB  C&p.   Historiker:  Aglaosth.  ÄleiEirch.   AlexU. 

Aglaostbenee'^  rerfasste  Naiiaxä  vielleicht  erst  in 
nachalexaudrinisclter  Zeit'").  Ob  Laosthenidas,  welcher  eiomal 
als  Urheber  von  Kffrjzixi  angeführt  wird,  die  jedenfalls  schon 
Yor  der  Zeit  des  Apollodoros  von  Athen  geschrieben  waren'**), 
in  Wahrheit  mit  ihm  die  nämliche  Person  war,  erscheint  min- 
destens als  sehr  zweifelhaft*^). 

Alexarchos,  Verfasser  von  'ItaXixa^'*),  und 

Alexis  von  Samos,  Verfasser  einer  Chronik  von  Samos 
(^01  SayiCmv)  lebten  vielleicht  auch  erst  in  nacbalexandrinischer 
Zeit'"). 

Andriskoa  verfasste  Naiittxä  in  mindestens  2  BDcbem"*). 

Antileon  schrieb  ite^iI  xifövfavm  mindestens  2  BOcbem"^ 
vielleicht  erst  in  christlicher  Zeit. 


190)  Maller  F.  H.  G.  IV.  8.  292-294. 

191)  Diea  Weik  ist  unter  Anderem  in  den  pseDdo-emtoBtlienischeii 
Eatasterbmen  (IL  UL  XXX.  XXXI.  XXXIX)  viel  beuatitt,  Tgl.  Bobert 
Erat  Cat  S.  8.  26.  S43. 

19S)  DIod.  V,  80,  4  ia  einer,  wie  es  scbeint,  von  Dosiädaa  ab  cbrono- 
logiscben  Reihenfolge:  n  ^\v  'Einiiivid-g  z^  9tolöy<p  a^oaiivxtf,  S  Ü 
JaxitäS'n  *al  ZtaaiKfäiTi  xnl  Aaoa9evl8a,  a.  C.  4.  A.  47.  C.  S7.  A.  48''.  49, 
»gl.  C.  19.  A.  77  und  anten  A.  289'». 

193)  In  den  Naiia%ii  var  nach  FBendo-Eratoath.  IL  XXX  sehr  ana- 
fahrlich  Qber  die  Kindheit  dea  Zeus  gehandelt  Ana  diesem,  wie  mir 
acheint,  nngenOgenden  Grunde  Tenantbet  Bobert  a.  a.  0.  8.  211.  A.  II, 
da«a  bei  Diod.  a,  a.  0,  der  Name  Laoathanidaa  in  Aglaoatbenidaa  za  ver- 
wandeln und  unter  diesem  Aglaoathenida«  jener  Aglaoathenea  tu  verstehen 
sei.  Auch  Bethe  Herrn.  XXI7.  188».  8. 402.  S.  408.  A.  1  (e.  C.  27.  A.  4B*>.  49) 
erkl&rt  dieae  Conjectur  für  dnrchaaa  zweifelhaft  Viel  wahrscheinlicher  ist 
es,  dasa  der  Käme  Aglaotthenes  ffir  den  hei  Tzetz.  z.  Ljkoph.  704.  1083 
(—  Fr.  7.  6)  genannten  Faradoxographen  hergeateUt  werden  müsse,  *. 
Müller  S.  294. 

194)  Malier  F.  H.  Q.  IV.  8.  29ef,  Dieser  Titel  erscheint  freilich  nur 
bei  Fsendo-Plut  Farall.  min.  7.  304  D  (—  Fr.  1),  wird  aber  indireot  durch 
Serv.  E.  Verg.  Aen.  III,  334  (—  Fr.  S)  bestätigt. 

195)  Halter  F.H.G.  IV.  S.299.  DeceiniigeGew&hrtmannist Athenaeoa, 
welcher  XHI.  672  f  das  2.  and  S40  d  das  3.  B.  citirt  (—  Fr.  1.  2).  üeber 
die  X  418  e  Ton  ihm  angeführte  Schrift  »tgl  avtagviiat  (^  Fr.  3)  von 
dem  nftmüchen  oder  einem  anderen  A.  a.  C.  2.  A.  69.  Malier  F.  5.  G. 
IV.  S.  29». 

196)  Beiscbr.  s.  Farthen.  9.  i*  x^s  "'  'Avifinw  Nttiumäu  (^  Fr.  1)  19. 
'A.  h  Nultmtiv  f  (Fr.  S),  dazu  Fr.  3  b.  Ath.  IlL  76c.  Malier  F.  H.  G.  IV. 
8.  SOS— «04. 

197)  La.  D.  III,  3.  h  devfifta,  n.  %.   MOller  F.  H.  0.  IV.  S.  S06. 


..>^>00' 


.31c 


Aotileon.   Äpollod.  t.  Art.   Archemacbos.    Arigtot.  t.  Chalk.  a.  A.      385 

ApollodoTOB  aus  Ärtemita"*)  yorfaaste  iZa^O'ixä  in  min- 
destens 4  Bilchem  "'),  in  denen  er  auch  die  Geachicht«  des  baktriscb- 
indischen  Reichs  bis  in  die  Zeiten  des  Königs  Enkratides  hinein 
(nach  180)  erzählte**).  Andrerseits  war  er  spätestens  ein  Zeit- 
genosse des  Strabon.  Wohl  ein  anderer  Mann  dieses  Namens 
war  es,   welcher  Ilovrixd  in   mindestens  2  Büchern  schrieb^'). 

Apollonios  von  Askalon,  vielleicht  erat  aus  christlicher 
Zeit,  wird  nur  einmal  erwähnt***). 

Apollonios  yon  Ächarnae  hinterliess  eine  Schrift  atfl 
vmv  ioifTmv*'"). 

Archemachos***)  aus  Euboea*"*)  ist  uns  als  Verfasser  von 
zwei  Werken,  Evßotxä  in  mindestens  4  Büchern'"*)  und  Msxo- 
vo^aff^ai*")  bekannt. 

Archinos  verfasste  QBOaakixä*"^. 

AristokritoB*™)  schrieb  «epl  Mt Aijroti*'")  und  mindestens 
2  Bücher  gegen  Herakleodoros  (tä  jcqos 'HffoxltöStaQov  avti- 
do|ov(i£va)*'^J. 

Aristoteles  TonChaIkisschriebsEpl£ü^o^as"')  spätestens 
im  Anfang  des  letzten  vorchristlichen  Jahrhunderts,  wahrschein- 
lich aber  schon  früher  und  möglicherweise  schon  in  voraleian- 
drinischer  Zeit*'*). 

198)  Stnb.  II.  118.  XI.  616.  526  —  Fr.  1.  5.  4.  HQUer  P.  H.  0.  IV. 
S.  308  f. 

199)  AKb.  XV.  682  o.  'A.  3'  h  Mtüptro)  Hap^ixäv  —  Pr.  7.  Strab. 
XI.  609.  XV.  686.  'A.  ö  xä  IJa^mA  yfäifiitB  (itot^isat)  —  Vi.  fi.  6. 

800)  Pr.  6. 

801)  Schol.  Apoll.  Rh.  11,  169.  h  trä  np^iai. 
20S)  Bei  Steph.  UtwUmr. 

203)  8.  die  Prapnente  aus  Harpokr.,  Ali.  n.  A.  b.  Mdller  F.  H.  Q.  IV. 
S.  312  f.  a04)  Maller  F.  H.  G.  IV.  S.  814—316. 

S0&)  Strab.  X.  46S.    Plat.  de  Is.  et  Oa.  27.  8«1  F  —  Fr.  S.  T. 

806)  Harpokr.  'AJiiwijaog  [^  Fr.  4).  ir  S'  Evßoiuä*.  Die  andeien 
Brachstflcke  (l—S)  lind  ans  dem  3. 

207)  Fr.  6  (b.  Schol.  Apoll.  Rh.  IV,  263)  —9 

208)  Mflllar  F.  H.  G.  IV.  8.  .117. 

209)  Hfiller  F.  H.  G.  IV.  8.  484—43«, 

210)  Bciichr.  z.  Parthen.  11.  86.   ^  Fr.  2.  8*      Daza  Pr.  1.  S. 

211)  Clem.  Strom.  V.  681  B  —  Fr.  4.  U.  iv  i^  MfätTi  tmv  w^öe  'Hpo- 
ulidiaifov  ärttSo^ovfthmr.  813)  Harpokr.  'Affyovfa. 

213)  Denn  schon  LfHimachos  citirt  ihn,  a.  A,  306.  DaxB  Wilamowitz 
Herrn.  XIX.  8.  449  (vgl  C.  27.  A.  7)  ihn  mit  zu  den  8chriftatellerD  aua 
der  ertt«n  HälAe  des  b.  Jahrb.  rechne,  wie  Reihl  Jahrb.  f.  Pb.  CXXXVII. 
S.  119  (vgl  S.  181)   behauptet  und  Eaerst  JahreBbeT.  LVUI.  8.  826  ihm 

BoamiBi.,  gil«Bh.->]fi.  Ult.-0«ioli.   IL  26 

n,.,iv,..>^.00'^IC 


386    Dreianddreisiigstes  Cap.    Historiker;  Astynom.    Athenik.    Doroit.  Call. 

Ueber  ArtemoD  von  Elazomenae  s.  C.  26.  Ä.  74. 

ÄstjnomoB  schrieb  über  Kypros,  vielleicht  jedoch  etat 
in  nach alexaodrini scher  Zeit"*}. 

Athenaeos  erscheint  einmal  (wenn  der  Name  richtig  über- 
liefert ist)  mit  einer  Angab«  über  Semiramis*^). 

AthenikoD   oder    Athen ion    oder    Athen akoD    yerfasste 

DomitiuB  Callistratus*")  schrieb  über  Herakleia  in 
mindesteDB  7  Bachern*"). 

Ueber  Charon  von  Naukratie  und  Chares,  den  Verfasser 
von  miodestenB  2  Bachern  JTpovtxa,  s.  C.  30.  A.  23"^). 

Demagoras^'')  von  Samos'^'),  jedenfalls  älter  alsDionysioa 
von  HalikamaBBOS*"),  scheint  Tffaixä  geschrieben  zn  haben***), 

naohsclireibt,  vermag  ich  ana  den  von  Wilamowits  gebTaackten  Worten 
nicht  heraiuznlesen. 

2U)  Mfliler  F.  H.  0.  IV.  S.  S48,  215)  Diod.  II,  SO,  3. 

216)  Eerodian.  de  solit.  dict.  p.  10,  2.  I,  SO,  2.  II,  9IÖ,  11.  Lentz.  'A&rt- 
vaMÜv  ^A9ijviMäv  W.  Dindorf)  ö  tä  Za^o^ifäMa  ygü^as.  Schol.  Apoll. 
Rh.  I,  917,  wo  'A^Tfuiav  fiberliefert  ist.  Milller  F.  H.  Q.  IV.  8.  SU,  wo 
aber  Fr.  2  —  Schol.  T  11.  J7,  718  C.j»i]vttij»).  Eoitath.  z.  d.  St.  p.  108S,  1 
{Ei^iniimt  ■  ■  ■  *aX  'A&rpiitav  xal  Tri\c*Xei9iii  za  tilgen  sein  wird.  Ueber 
den  Namen  s.  Jacobi  in  Meineke  F.  C.  G.  V.  S.  XXI.  Kock  C.  A.  F. 
m.  8.  969. 

217)  Müller  F.  H.  G.  IV.  S.  868-868. 

ilS)  Das  7.  ßbrt  Steph.  'OXiiiit^  (—  Fr.  9)  an,  der  foet  in  allen  »einen 
Citaten  ^Ofi^iios  voranschickt,  w&krend  in  Sohol.  Apoll.  Rh.  I,  11S6.  II,  760 
(=  Fr.  8.  1)  und  einmal  auch  bei  Steph.  Tägi|i«(  (—  Fr.  8)  sohleebtireg 
KalUex^a-zos  8t«ht.  Sch.  Äp.  Sh.  II,  816  scheint  sein  Name  ausgefallen 
za  sein,  s.  Seil  s.  d.  St.  Ob  die  Geschichte  von  Samothrake  (Dionjs. 
A.  &.  1,  G8  —  Ft.  11)  von  demselben  E.  war,  steht  dahin. 

319)  Dazu  kommt  ans  ganz  Ungewisser  Zeit  Charon  von  Karthago, 
s.  Snid.  JTttpiof  Ka))%tiS6vt«t  CafOftMÖg.  iyfwfs  xv^iwont  öaai  ir  rf  Eiftiuji 
Kai  'Aai^  yty6va«t,  Biovt  Möimw  ätifäv  Iv  ßißUoig  8',  Biovs  öpo£»B 
ywaiKäv  (f  8'.  Vgl.  Hüller  F.  H.  Q.  IV.  S.  SSO:  „fortatae  GwÜtagimaui 
eel  Naucratitae  Uibuenda  »unt  Al^ioxtiui  Hvt  jiißv»ä,  KfjjXMÖ  (de  Ugibta 
Minoit)  nee  tum  Ücfüilovt  itöv  /xtöe  täv  'Hftt^Xiovt  nt]l^  (msi  hie 
fortatte  est  'jlwmvit  xe^ixlavt),  qttae  omnia  vintlicat  Swidai  Charon* 
Lav^saceno". 

220)  Mfliler  F.  H.  G.  IV.  8.  878. 

221)  Suid.  'Aluvoridtt  ijft^pai  — •  Fr.  8. 
282)  A.  R.  1,  IS  —  Fr.  8. 

228)  Nach  Fr.  2  zu  nrtheilen.  In  Fr.  1  b.  Schol.  Enrip.  Phoen.  7  ist 
wohl,  wie  HOller  vermnthet,  Timagoras,  der  Yerfasaer  von  diißalhtä^ 
bersustellen. 


DgIC 


Demag.   Demokr.  t.  Eph.    Demot.   Diog;.    Ael.  Dios.  387 

Ueber  DemetrioB  von  Erjthrae,  den  Rhetor  und  Gescbicht- 
schreiber,  s.  C.  30.  A.  181,  über  Demetrios,  den  Verfasser  von 
xBtfl  täv  xaz'  Atywnov,  C.  17.  A.  145"*}. 

Demobritos  von  Epheejos  schrieb  über  das  Heiligthum 
in  EphesoB  in  2  Büchern"^)  und  aber  die  Stadt  Samo- 
tfarake***),  ist  also  vielleicht  vielmehr  den  Periegeten  zu- 
zurechnen **'). 

Demoteles,  wie  es  scheint,  zwischen  Alexandres  Polyhistor 
und  ÄpioD  verfaaste  offenbar  ACyvxztaxa  oder  ein  ähnlich  be- 
titeltes Werk"«). 

Diogenes  Ton  Sikyon  schrieb  xa  xtt/X  /ZeAoÄjJvvijdow*"). 

Aelins  Dios,  aus  dessen  Buche  xeqX  'AXt^avdfftias  So- 
patros  einen  von  Photios**"),  welcher  absonderliche  Fabeleien  in 
demselben  fand,  gelesenen  Auszug  machte*'*)  und  wir  noch  ein 

&S4)  Ans  TfiUig  oDgewiseer  Zeit  sind  Demetrios  tod  OdeuoB,  der 
eine  Localgeschichte  seiner  Heimat  icbrieb,  und  Demetrioi  von  Salamis 
auf  K^roi,  beide  nur  von  Stepb.  v.  Bje.  je  einmal  genannt,  ferner  die 
von  Tzetees  nnd  Clemena  je  einmal  angeführten  Verfuaer  von  ITufiqn'lucNä 
nnd  'AtyoliMi,  endlich  DemetrioB  TOn  Troeeene,  welcher  anTä  ao<pt<tt£v 
schrieb  (La.  Di.  Till,  74)  und  vielleicht  deraelbe  mit  dem  Tadler  Platone 
(DionyB.  t.  Hai.  ISpitt.  ad  Cn.  Pomp.  1.  p.  767  R.),  aber  «chwerlich,  zumal 
wenn  Letateres  Entrifft,  mit  dem  bei  Ath.  I.  99  a.  IT.  139  c  erwähnten 
Qnunmatiker  D.  tob  Troezene  war,  welcher,  wie  schon  C.  80.  A.  S70  bemerkt 
ist,  den  DidymOB  Btfaiolä9at  nannte.    8.  MQller  F.  U.  Q.  IT.  S.  S81-383. 

iib)  Atb.  XII,  626  c.  dijuvr-ifnog  'Etpietos  Iv  zm  xf/ozifip  ntfl  xov  Iv 
'Bipiem  irorov. 

SS6)  La.  Di.  IX,  49  im  Eomon^menveneicbDias:  xitaftot  {Ji^ftox^iTog) 

S.  Mfiller  F.  H.  G.  IT.  8.  888f. 

S27)  Ans  gana  Dngewisier  Zeit  ist  Damokcitos,  a,  Suid.  Jaftintfuot, 
itnof i%os.  Tan-zittii  ir  ßi^^s  f.  nifl  'loviaimv  ir  m  qirioni  oii  jQoaqv 
övov  nnpalijv  «^oexvvoi)»  %.  t.  l.     3.  Müller  P,  H.  Q,  IV,  3.  877. 

ESS)  Er  wird  nur  von  Plio.  N,  H.  Ind.  XXXVI  und  XXXTI.  g.  84  nnd 
anter  den  Scbriflatellem  Aber  die  PTraraiden  §.  79  erw&hnt,  e.  Maller 
F.  H.  a.  IV.  S.  886.    Deber  seine  Zeit  s.  C.  17.  A.  146. 

SS9)  La.  Di.  VI,  86  im  HomonjmenverzeichniBS ;  dtvitgos  Eatvdvios  o 
ypa^a«  tu  ntfl  JTtloxo'vnjiFov ,  s.  Malier  F.  H.  Q.  IV.  S.  398.  Ueber  den 
vielleicht  erst  der  christlichen  Zeit  ängehörigan  Diogenes  von  K^zikos 
B.  Müller  F.  H,  «.  IV.  S.  8B1.        380)  Cod.  161.  p.  104»  12ff. 

831)  Oder  vielmehr  AnssOge,  die  dem  6.  B.  seiner  Excerptensammlnng 
einverleibt  waren:  Ix  täv  AiXUm  diov  TttQl  'AltiatS^tLae  nqI  in  iiöv 
AtyvKitauLmv  'BXkcail*ov,  Si  tSv  p/v&iMÜ  *al  xtae^axt^a  noUä  ooUi'fvc  xol 
Stäifaifa  txtfa  tfg  xi  ztlat  xov  ixiov  Zoyov  nutxavztlaat  sagt  Phot.  a.  a.  0. 
a  Maller  F.  H.  Q.  IT.  S.  891-398. 


O3IC 


388    DreiunädrciaBigateB  Cap.    HiBtoriker  adb  sp&t.  od.  unbestimmbarer  Zeit. 

BruchBlQck  besitzeD^^^,  ist  vielleicht  derselbe  mit  dem  Yer&eser 
der  phoenihiscben  Geachichte*^).  FSr  die  BeBtimmung  aeiner 
Zeit  gewinnen  wir  aber  dadurch  nur  einen  unTollkommeoen  An- 
halt, und  sehr  fr^lieh  iat  die  Vermuthung*"),  er  m5ge  auch 
derselbe  mit  dem  Akademiker  Dion  von  Alexandreia  gewesen 
sein,  welchen  die  Alexandriner  56  gegen  Ptolemaeoe  Auletes 
nach  Rom  schickten,  wobei  er  umkam*^),  und  von  dem  ans 
eine  Nachricht  über  die  Tnuikliebe  der  Aegy pter  erbalten  isf  ^, 
ohne  Zweifel  demselben,  welchen  wir  als  Freund  und  Schfller 
des  AntiochoB  von  Askalon  kennen^^^,  und  rermuthlich  auch 
demselben,  welcher  Tisch-  and  Trinkgespräche  schrieb'**). 

Kpimenides  oder  vielmehr  Paendo-Epimenidea  schrieb 
in  dorischem  Dialekt  «epl  'Pödov.  Eine  zweite  Fälschung  aus 
der  Alexandrinerzeit  unter  dem  Namen  dieses  alten  Theoli^en 
war  ein  Brief  an  Solon  fiber  die  Verfassung  dea  Minoa"*}. 
Dazu  kam  eine  kretische  Theogonie,  ein  Eizeugniss  ganz 
besonderer  Plattheit  imd  Abgeschmacktheit  in  durch  und  durch 
euhemeriatischem  und  dabei  moralisirendem  Sinne,  wie  denn  z.  B. 
die  gewaltsame  Entthronung  des  Eronos  beseitigt  ward,  so  eng 
sich  auch  im  üebrigeu  dies  Machwerk  an  die  hesiodische  Theo- 
gonie anschloss.    Yon  der  ächten  Theogonie  des  Epimenidea  ent- 

332)  Fr.  I  b.  Anon.  de  peripl.  8cjl.  Caijond. 

ass)  Fr.  S  b.  loaeph.  e.  Ap.  1,  IT,  vgl.  A.  I.  VIII,  6,  8. 

884)  Von  MOller  F.  E.  G.  IV.  S.  891. 

336}  Stiab.  &VI1.  796.  Cic.  p.  Co«L  10,  S8.  21,  81.  Zeller  Pfa.  d.  Or. 
III',  1.  8.  609.  A.  1. 

986)  B.  Ath.  I.  84  b. 

337)  S.  C.  83.  A.  S8S. 

388}  Plnt.  Qn.  Bjmp.  Pro.  6IS  D.  E.  kkI  dimva  zöv  ii  'A*a9iifUas  .  .  . 
Idyovt  nagä  itixoti  ytvoiiivovt  (vgl.  C.  S.  A.  773.  778). 

239)  Dessen  Unäcbtheit  Demetrios  von  Magnesia  an  dem  attäachen 
Dialekt  (xal  mvis  vif  La.  Di.  I,  118)  erkannte,  vgl  Hiller  Die  littet. 
Tbätigk.  der  sieben  Weisen,  Bfaein.  Hai.  XX&III.  187B.  3.  6!7  t  (vgL 
C.  19.  A.  9B.  100.  104).  Ohne  Zweifel  mittelbar  auf  denaelben  Demetr. 
geht  die  Nachricht  bei  La.  Di.  I,  116  im  Homonjmenven.  mrfick:  yryövtat 
ii  ital  'ExtlttfiSat  äU.oi  ivo,  o  ti  yireaXayos  koI  tifizoe  ö  jJafiati  yiyfi»- 
q»(öc  mpl  'P69ov.  Vgl.  Hiller  3.  628:  „Ath.  VII.  888  e  erwUint  ebe 
TilxivmM-ij  [aTOQ(a,  welche  nach  Einigen  von  dem  Kreter  EpimenideB, 
noch  Anderen  von  Telekleides  verfosit  war  (ifci  'ExiftfrAijs  iatim  i 
Kf^S  v  Tijlcultidjjt  ^  üVLt>e  »«).  Da  die  Teichinen  vorzagsweiee  al«  die 
Zitaten  Bewohner  von  Rhodos  gälten,  so  därfen  wir  wohl  trotc  Demetrios 
die  beiden  Schriften  identificiren",  so  dass  also  in  Wahrheit  anch  dies  ein 
dem  alten  Theologen  untergeschobnes  Prodnct  war. 

n,.i,i  ■..,■:.  «^.OO^^IC 


FBendo-Epimeuides.  389 

femte  sich  dasselbe  so  vollständig,  das«  man  glaubeD  möchte, 
dieselbe  sei  bei  seiner  Abfassung  nicht  mehr  vorhanden  gewesen''^''), 
wenn  nnr  nicht  eine  B«ibe  zum  Theil  poetischer  und  mit  dieser 

SS9'')  DofDr  kCnnte  auch  la  sprechen  Bcheinen,  dus  Demetr.  \.  Maga. 
(b.  A.  239)  dem  Anschein  nach  nnr  diaien  einugen  yivtalöyos  kannte,  von 
dem  er  doch  wohl  irrthümlicb  (da  dieser  ja  überdiei  Bicber  gleichfalls  ein 
Kreter  war)  aonohm,  derselbe  habe  wirklieb  auch  EpLneudeH  geheiHaen 
und  oleo  sein  Machwerk  gar  nicht  dem  alten  E.  UDterBcbieben  wollen. 
Aber  dieser  Anschein  trägt.  Der  Ausdruck  yivccelöyoc  ist  woU  gebraucht, 
um  den  genealogisch eo  FrosaBchriftsteller  ta  beieichnen.  Den  Eindruck 
eines  solchen  aber  macht  die  uns  bei  Diod.  T,  66 — 77,  8  aufbewahrte  Qe- 
sammtsunuue  seiner  Cra&hlnng  anf  das  Entschiedenste.  Denn  dasB  dies 
im  Ganzen  genommen  (i.  C.  27.  A.  iS")  der  Uraprang  dieses  Abschnittes 
ist,  hat  in  AnkuGpfung  an  die  oben  A.  19S  angef.  Angabe  des  Diod.  80,  4 
Bethe  Untersuchnngen  za  Dlodors  Inselbuch,  Hermes  XXIV.  1889,  S.  402  -HO 
(vgl.  C.  81.  A.  48*')  gegen  die  Annahmen  von  Robert  Erat.  Cat  S.  241  f., 
durch  welchen  auch  0.  Kern  De  Orphei  etc.  theogoaüs  (s.  C.  14.  A.  S). 
8.  78 f.  lieh  bat  irre  fflhren  lassen,  aberungend  nachgewiesen.  Dass  es 
aber  auch  eine  Kchte  Theogonie  des  E.  gab,  hätte  Hiller  a.  o.  0.  S.  626 ff., 
dem  Kern  S.  418 ff.  nnd  Diels  bei  Kern  S.  79  mit  Becht  entgegengetreten 
sind,  nicht  bestreiten  sollen.  Denn  nicht  bloss  kannte  (wie  Hiller  selbst 
zugiebt)  schon  Bndemos  von  Ehodos  (Fr.  CXVn  Spengel  b.  Damask.  de 
princ.  p.  33S  Kopp)  dieselbe  (vgl.  Kum  S.  60),  sondern  auch  schon  Xeno- 
phones.  Die  Angabe  n&mlich,  dieser  habe  (in  seinen  polemischen  Gedichten) 
nicht  bloss  den  Homeros  und  Hesiodos,  sondern  aoch  den  Thaies,  Pjtha- 
goras  und  E.  angegriffen  (La.  Di.  IX,  16.  y^ygaipt  di  %al  Iv  /ueoi  ksI  ^hy 
iltytlait  [oder  »al  iXtytioif  oder  »ul  <4i'>  Utytiat,  wie  Wachsmutb 
Sillogr.*  S.  66ff.  will,  vgl.  Susemihl  Philol.  Anz.  VII.  1876.  S.  300  f. 
A.  9]  Nul  läfißovB  Hdfl''  'Haiodoti  Mal  'Ofirjgav,  {xiaxmxzaiv  avxäv  tä  ncQl 
9iäv  eiftjiiiva  . . .  ävtUloiäaai  n  Uytiat  &aX^  iial  nv^ayÖQf ,  *a&afpaa&ai 
3^  Kai  'Eni^nitov  kann  trete  des  Wjderapmcha  von  Uiller  Dentsche  L.-Z. 
1886.  Sp.  413 f.  kanm  auf  etwas  Anderee  bezogen  werden  als  mit  Wachs- 
mnth  a.  a.  0.  S.  60,  der  sieb  freilich  nicht  ohne  Weiteres  anf  La.  Di. 
I,  110  bemfen  durfte,  aot'  ebendiese  Theogonie.  Denn  was  sollte  sonst 
gemeint  sein?  Aber  auch  in  Bezug  auf  La.  Di.  a.  a.  0.  bemerkt  Dieli 
a.  a.  0.  mit  vollem  Becht:  „ego  quidtm  haee  i*<i{fiat  (nÜmL  'Bxiit(viiltit) 
KovQ^qtav  >al  Xogvßävtav  yivcair  ual  teoyovlav  fni]  ittvta*ta%{}.m  'Aqyovi 
vamiiiylaii  m  iwl  '/(■'«mvof  »It  Sölfovf  <J«öaloii»,  Stuj  ciamoxiXM  «(»^n- 
töata  «.  «.  1  sie  profeeta  esst  a  Lobone"  (s.  C.  19.  A.  104)  „haud  facilc 
credam.  Dicendum  erat  9eoyoviav  «al  Kov^Jixav  %al  KtQvßävxav  yiwtnty, 
g*ittmquam  vel  sie  non  inUllegitw,  cur  eitudem  generit  argumentum  in  duot 
libro»  ditiectum  »U,  et  ei  duo  revera  finxit  cannina  Lobon,  cur  itichorum 
mtmerum  ut  iti  proximü  non  teparavit?  Acoedit  numerus  Z>  eersuum  duobus 
catminibus  vüc  Duffiäens-  Ergo  <piod  in  Solonis  eatalogo  (Laert.  I,  61) 
.  faiAutii  esse  vidit  HiUerM  (l.  l  p.  523),  idem  in  £pimenidis  usu  venire  mihi 
aredibile:  figmenUs  Lobonianis  inserta  »u*it  a  Laertio  ÄUaandrinae  erudi- 


..>^.00' 


.3IC 


390    Dreiunddreissigstei  Cap.   Historiker  ani  Bpät.  od.  unbestimmbarer  Zeit. 

Fälschuug  unverträglicher  Brochstücke  das  Gegentheil  bewiese**"). 
Diese  tragen  aber  in  wesenÜicliem  Unterscluede  von  ihr  auch 
durchaus  keinen  so  speciell  kretischen  Charakter  an  sich,  daas 
es  wahrscheinlich  wäre,  als  kSunten  die  uns  anderweitig  be- 
kannten kretischen  Geschichten  (^Kffijratd)  zu  demselben 
ächten  Gedicht  gehört  haben'*"');  vielmehr  wird  in  ihnen  noch 
eine  andere,  vielleicht  erst  der  älteren  christlichen  Zeit  angehdrige 
Fälschung  zu  erkennen  sein. 

Herakleitos  von  Lesbos  schrieb  eine  makedonische  Ge- 
schichte**'). 

Deber  Hieronymos  den  Aegypter  s.  C.  14.  S.  376. 

Hippaeos  der  Lakone  verfasste  eine  Politie  der  Lakonen 
in  ö  Büchern***). 

Hippostratos**^)  verfasste   jedenfalls  ein    Genealogien- 


titmit  Tera  ^aedmina.  Ut  iffitar  Ouretum  et  Con/baniuM  gtntratio  et  Ar- 
gonautica  lUboni  libenter  reJdimiu,  ita  theogoniam  nioräicu»  tenemtu". 

240)  Han  findet  dieaelben  Jetzt  am  Beaten  bei  Kern  8.  6Sff.  Ana  der 
üebereinatimmaog  einer  dieser  Anführungen  Fr,  I.  bei  Philod.  de  piet. 
p.  19  Gomp.  iv  9i  toCs  ^tlg  'EKiyfiivliTpi  (^i^  äiqosy  ital  fVKtltt  ^xi  »äwxa 
o>wri^»o(  (in  welcher  Schrift  sich  deien  noch  iwei  p.  43.  46  G.  —  Fr, VII.  IV 
finden)  mit  der  Angabe  des  Eadem.  a.  a.  0.  geht  der  Ursprung  diceei 
Fragmente  ans  der  Kchteo  Tfaeogonie  oder  wenigstens,  wenn  man  mit 
Hilter  3.  &ST  auf  den  etwas  Eweifelnden  Anadmck  iw  toTe  elf  "Ex.  (n&mL 
ävBipegoiiivoit:)  so  tiel  Gewicht  legen  will,  ans  einer  jflngeren  poetischen 
Deberarbeitnng  derselben  hervor.  Bei  Diod.  a.  a.  0.  wird  dag^en  nur  bis 
üranOB  und  Ge  surGckgegangen.  8.  anch  Paus.  VIII,  18,  1  (t)  -*  Pr.  lU. 
EitifwWäijs  a  b  KfTJs. 

840>>)  Was  Kern  S.  78f.  hiegegen  geltend  mtwbt,  hi^te  freilich  auch 
ich  mit  Bethe  S.  410.  A.  1  Rlr  ungenügend.  Dass  aber  diese  K^tixä 
(a.  Pseado-Erat.  Cat  XXVII.  p.  148  Bob,  vgl  V.  p.  «e  ff  Schol.  Oerm. 
p.  TT.  165  Br.)  auch  nicht  mit  der  von  Diod.  benutitco  kretischen  Theogonie 
einerlei  waren,  wie  Robert  a.  a.  0.  glaubte,  zeigt  Bethe  8.  410  (vgl. 
8.  102  ff.). 

94t)  La.  Di,  IX,  IT  im  HomonjmenTerz.  xhaftoe  (Hfä»Xtii9s)  Alvfitog 
tazo^lav  yttifafwi  Mavtciovitifl.  Ist  dieser  H.  oder  der  alte  Ephesier  der 
Urheber  der  Nachricht  aber  Pittakos  U.  Di,  I,  76?  B.  Susemihl  Rheiu. 
Mus.  XLl,  ISSe.  8.  141.  A.  1. 

S42)  La.  Di.  VllI,  81  im  HomonymenTen.  tttiios  (Vmixooc)  yi^qa^pats 
tr  i'  ßißlioit  Atc*Avta9  xalmiar'  ^«  di  ittcl  a^nit  Aäumw.  Ein  Brach- 
stack  ist  bei  Äth.  I.  U  d.e  erhalten.  S.  Hflller  F.  H.  G.  rV.  S.  4S0. 
Andere  Schriftatellar  dieser  Art  waren  Holpis  (a.  A.  WS),  Nikokles 
(b.  A.  378),  Polykrates  (s.  A.  S82i>),  dasu  Pausaniae,  s.  Said,  n«>««- 

viac  Aixny. 

S48)  MflUer  F.  H.  G.  IV.  8.  «af. 


..>^.00' 


.31c 


HflnU.  fiippBs.  HippoBtr.  Eleoph.  Erat.  Ljk.  Melit  Andr.  Meoekl.    391 

werk***);  ob  daeeeljie  aber  nur  aikelieclie  Genealogien  enthielt 
oder  ob  die  sibelischen  Genealogien  nur  einen  Theil  desselben 
bildeten,  und  ob  der  Titel  xtifl  Mivm**'')  nur  einen  Abschnitt 
dieses  Werkes  oder  eine  besondere  Schrift  bezeichnete,  ist  un- 
gewiss**'). 

Kleophanes  schrieb  itsffl  &yäva>v**^. 

Krates  von  Athen  schrieb  keqI  täv  'A9i}vij6i  &v6imv***'). 

L;keaa  von  Naukratis,  welcher  Aiyvjttiaxä  ver&sste, 
lebte  vielleicht  erat  in  nachalexandrinischer  Zeit**^''). 

Meliton  schrieb  ntffl  ttÖv  'ji^i^vijüt  yevmv  in  mindestens 
2  Bachern  »**> 

Andron  aus  Alexandreia,  welcher  X/fOvixä  verfasste^,  und 

Menekles*")  von  Barka'^),  werden  einmal  in  einer  Weise 
verbunden  mit  einander  genannt,  dass  allem  Anscheine  nach  der 
eine  tod  ihnen  sich  auf  den  anderen  berufen  hatte,  und  bereits 
derjenige,  aufweichen  diese  Berufung  Statt  fand,  frÜhesteuK  anter 
Ptolemaeos  Physkon  (146 — 118)  gelebt  haben  kann,  möglicher- 
weise, ja  wahrscheinlich  aber  auch  erst  später***).     Jedenfalls 


244)  Fr.  6  b.  3choL  Pind.  Pj.  TI,  4.  i  mgl  SixtUas  yntaXotäv. 

846)  Phlegon  Himb.  Fr.  fiQ  —  Fr.  1. 

346)  Wie  Mfllle'r  richtig  bemerkt  Deon  anch  Fr.  1—9  kOnuteD  in 
■ikeliscben  Qenealogien  gestanden  haben,  andieneita  iet  es  aber  auch  eben- 
so gut  denkbar,  daas  die  aiheUsoheD  Genealogien  und  die  Abhandlung 
über  MinOB  bloue  Theile  eines  nm&asenderen  Qenealogien werkes  gewesen 
seien.  AnT  sikeliaohe  Dinge  besieheD  sich  Fr.  4 — 7 ,  s&mmtlich  iu  den 
Pindacscbolien,  tou  denen  Fr.  4  b.  6ch.  Nein.  II,  1  (Ober  EjnaethoB  von 
Chioa)  das  wichtigste  ist.  Seh.  Ol.  II,  8  wird  H.  „im  7.  B."  citirt  (~  if'r.  6). 
Bei  Harpokr.  'A^^s  ("  Fr.  8]  schwanken  die  Handschriften  iwisclien 
HippostratoB  n.  Nikostratos,  nnd  Bekker  hat  LetEteres  aufgenommen. 

247)  Sobol.  Pind.  Ol.  IX,  US.     Mfiller  F.  H.  G.  IT.  B.  886. 

S48)  Said.  Bi^tou&vii  —  Fr.  1.  Vgl.  Said.  Kvv^t\ot.  Phot  Xtivcioe 
—  Fi.  S.  SchoL  Soph.  0.  C.  100  —  Fr.  6.  —  Einen  anderen  Titel,  aber 
wobl  von  demselben  Bach  giebt  Harpokr.  'OttrigCdai  {=■  Fr.  4).  £^liiiiioe 
iv  ß'  >[((1  piior  ifuiftiiiittf  <pt]<ll  löv  Kfiitrita  vofi/Eovia  iv  rals  'Isqo- 
ttoUatS  'Ofiij^KE  tlrai  ««oydvov«  ton  xoi]]tov.  Müller  F.  H.  G.  IV. 
a  8ft9f. 

2i8>>)  Ath.  Xni.  660  f  (—  Fi.  S).  h  t^hf.  XIV.  660  d.  e  (=-  Fr.  3). 
JPUn.  N.  H.  XXSYI.  J.  84  (—  Fr.  l).  Ind.  XXXVI.   Ausserdem  b.  C.  18.  Ä.  15. 

849)  Harpokr.  Kä9ttot  citirt  das  erste.     UQller  F.  H.  0.  TT.  S.  446. 

360)  Malier  F.  H.  G.  II.  S.  868. 

S6t)  Hfiller  F.  H.  0.  IT.  8.  448—461. 

363)  Ath.  IV.  184  b  —  Andr.  Fr.  1.    Men.  Fr.  9. 

368)  Ath.  a  a.  0.  schreibt  nELmlicb:  ov  jitii  alias  ta^ofovrat  MtftuXia 


..>^.00' 


.3IC 


393    DreiDnddTeisBigeteB  Cap.    Historiker  aus  spät,  od,  tmbeatimmb&rer  Zeit. 

war  dieser  Meueklea  der  Verfasser  der  zweimal*^)  erwähnten 
Jißv%tt.  Ob  aber  aucli  die  £vvaymy^*^)  und  rXmeeöxo- 
(lov*^)  betitelten  Schriften  von  demselbeu  Menekles  herrührten, 
ist  sehr  zweifelhaft,  und  ein  Gleiches  gilt  von  der  Periegese 
von  Athen,  von  welcher  ea  obendrein  streitig  war,  ob  Menekles 
oder  Kallikrates  sie  geschrieben  habe*'''). 

MenippoB  verfaaate  eine  Schrift  Ober  die  Lyder,  die  aber, 
wie  ea  acheint,  vorwiegend  nur  ein  Auszog  aus  den  Aväiaxä 
des  Xanthos  war*"*). 

Mnesimachos  von  Phaaelis'^^)  schrieb  »t^l  Zxv^äv  in 
mindestens  2  Büchern"")  and  ein  anderes,  wahrscheinlich  mytbo- 
graphisches  Werk  ^ta'xotfftot'^'). 

Molpis  der  Lakone  schrieb  eine  von  Didymos^')  benutzte 
^ttxtovwv  noktreia. 

liv  Bagxaiov  Hitjyfa^in  ^ii  di  'Avd^va  iv  zoif  XffOvnioie  lör  'AXtiaySfda, 
öii  'Aliiavieiis  floiv  ol  naiSevaavttg  nävias  tovs  ElXjivas  *b1  lovt  paf- 
päfavi,  /xlfiAoümjf  ijöri  r^c  iy»v*Xiov  naiitiai  diu  läg  ftvoniras  nvvt- 
jtii  »iv-^aas  Iv  lofe  ttati  toos  'Mf^dvSfOv  8ia9äiavt  %f6vovs.  {jirtro 
ovv  ävariwais  JtäXiv  «aidtias  ii:itu0i)g  itarii  liv  tpioiior  ßaailiieavta 
Aiyvntov  nrolfpaiov ,  top  »v^iat  isio  im»  'Alt^avigemv  xaloviittov  Kaxtif- 
yetriv.  ovtoi  fäp  x,  1. 1.  t.  C,  16.  k.  90.  Da  bei  Androti  das  Werk  ge- 
nannt wird,    mag  dieser    wohl  der  Citirende,   MeifekLes  der   Citirte   ge- 

364)  Schol.  Piüd.  Py.  IV,  10.  Anon.  de  mnliw.  bello  claris  10  (WesUr- 
manu  Paradoiogr.  S.  316)  ■>  Fr.  1.  S. 

266)  Atb.  IX.  890  b.  M.  ev  i^  s^ig  tr^t  Swaytty^t  —  Fr.  T. 

266)  Said,  Ji(c>>i(»o*>  -^  Fr.  1\  ~  Bei  Äth.  Xlll.  694c  wird  Heuetor 
nepl  ävo'&jiiiätior  citiit,  i.  Hflller  F.  H.  G.  IV.  S.  463,  deaeen  VermaUmug 
S.  484.  A.  **,  dasB  anch  hier  Menekles  gemeint  ond  dieser  Name  hertu- 
stellen  sei,  sehr  llberflOBsig  iat. 

267)  Denn  das  wird  doch  wobl  hier  KalU%fiäTT)s  ^  Mtvmlijs  (Schol. 
Arixtoph,  Pac.  146  =  Fr.  4)  und  Mtfuilrit  V  KaXXiveätijt  (Sarpokr.  'EfiutC 
=>  Fr.  6,  Schol.  Ariaboph.  At.  396,  wo  HQller  ^  f.  hbI  herstellt  -^  Fr.  3) 
Iw  lä  ittffl  U&TjVÖrv  bedenten. . 

S63)  La.  Di.  VI,  101  im  Homonjmenvero.  nfäxos  (Mevijimit)  ö  y^^"« 
zä  Kfpl  AvSäv  mal  Säv0ov  ixTcpifuroc. 

869)  Schol.  Apoll.  Rh.  IV,  1418.  h  «affijlftijs.  Müller  F.  H.  G.  IV. 
S.  46S. 

260)  Iren.  b.  Seh.  Ap.  Kb.  U,  1016.   iv  o'  xtfl  Env^&v. 

261)  Scb.  Apoll.  Rh.  II,  477.    IV,  14)3  (Aber  die  Nymphen). 

86S)  Bei  Atii.  IV.  140  a  (—  Fr.  1).  S.  Hfillet  F.  H.  Q.  IV.  6.  453. 
DarUber,  daae  auch  Fr.  2.  S  (140  d.  141  A  ff.)  au«  DidTtnoe  stunmen,  s.  d. 
Nacbtr.  i.  C.  30.  A.  337^'  imd  C.  83.  A.  638.  Dam  kommt  XIV.  644  d 
(—  Fr.  S).    MiUtii  h  jAtaiv. 


■,.\.<0(y 


K^IC 


Usuippoa.    HneBimachos.    Holpis.    MoBm«i.    Myton.  393 

Mosmes,  weim  andere  dieser  Natue  ricbtig  überliefert  ist, 
▼erfasBie  Aiyvxziaxä  in  mindestens  2  Büchern*'*''). 

Mfron  von  Priene*"),  yermuthlich***)  derselbe  mit  dem 
Bhetor  dieses  Namens,  yon  welchem  wir  noch  ein  paar  ent- 
Bcbieden  die  asianiselie  Schule  verrathende  *^)  Bruchstücke  bei 
Rutilius  Lupus'^  haben,  schrieb  als  riietoriaches  Schaustück 
eine  Art  von  historischem  Roman  Mt^tSijviaxä'^'')  iu  mindestens 

tes")  Das  1.  wird  citirt  Seh.  ApolL  Bh.  IV,  268,  vo  Hflllei  F.  H,  G. 
IV.  S.  Sae  doroh  die  schlechtere  Lesart  Kovßiis  (f.  Mmofi>ic)  irr«  gefflhrt  ist 
363)  Maller  F.  H.  G.  IV.  S.  460f. 

264)  So  Boackb  De  PftUHaaiae  slilo  Aaiaoo,  Bifrlin  1824.  S.  6.  Adhi. 
—  Kl.  Schrr.  IV.  8.  Sil.  A.  4. 

265)  Rahahen  Hisi  crit.  erat.  S.  93  der  Leidaer  Aaag.  (b.  Beisk« 
Or.  Att  VIU.  S.  167).    Boechh  a.  a.  U.    BUsa  Griech.  Beredskt  S.  84  f. 

266)  1,  20.  U,  1  (TgL  MOllei  S.  461).  BUss  a.  a.  0.  bemerkt,  data 
er  nach  demselben  „offeDbar  eia  Sachwalter"  gewesen  eeL 

367)  Paiu.  IV,  tf,  3,  4.    Afti^mfa  di  inC  xt   älUif  *a%a^»t^  foiiv  oo 

tjdt  19  Mteitrffimt^  vom^ai^  %.  x.  1.  Dana  dies  richtig  ist,  lehrt  noch 
weit  mehr  als  der  soFort  von  Paoi.  hinzugefflgte  Beleg  «inoi'iixE  yüp  x.  x.  X, 
dessen  eigne,  ans  M.  gezogne  Darstellung,  in  «elcher  doch  die  Vorlage 
noch  mit  Kritik  behandelt  ist,  s.  Eohlmann  Qnaestiones  Mesiieniacae 
(Bonn  1866).  S.  i — 11.  Denn  nicht  bloss  hat  dieselbe  von  jeuer  ihrer 
Quelle  her  eime  dem  Paus.  Houet  Fremde  ihetoriache  Färbung  [fi.  bea.  die 
aotitbetische  Bchilderung  8,  1  f.,  2—7  und  die  Sentenzen  4,  4,  T.  9,  4,  7. 
11,  8,  6.  18,  2,  4,  vgl.  13,  1  und  die  Beden  der  KOoige  und  Heerführer 
6,  'i,  6.  7,  4,  9  ff.  8,  S,  8,  auch  5,  3,  6,  vgl.  auch  8,  1,  S  o.  12,  1,  2),  sondern 
auch  allerlei  hiBtoriauhe  Schnitser,  welche  alle  darauf  hinaDalaiifend  die 
Erzählung  pikant  in  machen  (4,  4,  8.  6,  1,  2.  0,  1,  1,  vgl.  12,  1,  2,  dazu  die 
Taktik  der  Leichtbewaffiket«u  11,  2,  S  ff.  und  die  Cbarakteristik  der  alten 
Spartaner  ganz  nach  den  späteren,  7,  4,  9.  8,  3,  11,  vgl.  S,  1,  3  und  6. 
13,  1,  2)  und  ein  reichliche«  Mass  von  Unwabrscheinlichkoitun  und  von 
romantischen  Geschichten,  Urakeln  und  Mirakelu  (C.  9.  13.  13)  finden  eich 
iu  ihr.  Das*  U.  den  AriBtomenes  schon  im  ersten  messenischen  Kriege 
auftreten  liess  [Paus.  6,  2,  3  aumittelbai  vor  den  eben  augef.  Worten: 
ä*8ija  ö«o¥  ov  Miaatt^um  {xovxov  yä^  dq  imho  linr  txdvxa  inoiqaüfii]» 
löyov) 'jfioxofiittir ,  ds%al  agäxos  %al  luiligxa  xö  Mcaa^vjis  Svofttc  is  äiiaifui 
Xfotjyayt,  Toviov  xöw  ävSQa  iittin-^yteft  f»i*  h  riQajfiit  h  ^ff  cvYyi/vipri'', 
Punäi  Äi  iv  xoiq  lutoir  itvSit  'Afiaxottivtig  inl»  üipuviexeQos  q  'JxtiUit 
h  'lliäBi  Ofi^fa.  äiüfo^a  oit  Ixl  toeoitov  «^ijkÖimv,  »goait^ai  fiir  xov 
ixtgöv  fioi  xäv  Xoyinv  ual  ovj  S/ut  äfufoxi^ims  vnflE^niTO,  'Ptavit  ü  fioi 
xoi^ir«!  fiäXlov  l<palvtxo  tl%6xtt  is  xiiv  'Afttxoitivtms  iilmiav],  ist  auch  in 
andere  SchriÄBteller  (Plut.  Äg.  26.  Clem.  Protr.  27  A  —  Euseb.  P.  E. 
rV,  16,  12.  16Tb)  abergegangen,  wahrscheinlich  doch  wohl  (mittelbar)  ans 
ihm,  und  wenn  daher  Diod.  XV,  66,  4  dies  aU  die  Angabe  von  Einigen 


.  >^>00' 


.3IC 


394    DreiuDddreisaigBteB  Cap.    Hiatorikei  ans  vg&t.  od.  anbeetiinmbarer  Zeit. 

2  Büchern***)  in  einem  sehr  apartanerfreuudliehen  Sinne****),  die 
Grundlage  der  Darstellung  des  ersten  messenischen  Kriegs  bei 
Pauaaniaa^)  vie  wahrscheinlich  znror  schon  bei  Diodoros^"*). 
Änch  Athenaeos  scheint  diese  Schrift  selbst  in  Händen  gehabt 
zu  haben*"). 

Nikandros  von  Chalkedon*'*),  wenn  überhaupt  noch  aus 
alexandrinischer  Zeit,  so  doch  nicht  früher  als  im  letzten  vor- 
christlichen Jahrhundert,  schrieb  ein  nsQindvtiat  betiteltes 
Werk  in  mindestens  6  Büchern*"),  aus  welchem  wir  noch  zwei  die 
bithyoiechen  Könige  Prusiae  und  Nikomedes  betreffende  historisch 
ganz  wertblose  Bruchstücke  besitzen*'*). 

(fvtoi)  bezeichnet  und  VUI,  6,  S  dasselbe  Orakel  in  Pro«»  anfOhtt,  welche! 
bei  PanH.  9,  3,  4  in  6  Trimetern  und  bei  Euseb.  V,  ST,  8.  S21  d  in  2  Hesa- 
metem  steht,  so  ist  wahrscheinlich,  dats  aoch  et  den  M.  benulst  hat,  nnd 
dass  folglich  das  allerdings  ohne  Zweifel  aus  Leteterem  stammende  Eizcerpt 
über  Kleonois  und  Aristomenes  Diod.  VIII,  10  ff.  nicht  mit  Jacobe  Verm. 
Schrr.  Till.  S.  87  f.  nnd  Kohlmann  S.  9  dem  Diod.  abzoeprechen  ist, 
sondern  gerade  Ton  diesem  aus  M.  entlehnt  sein  dürfte.  Ob  abrigens,  wie 
Fieliti  b.  Kohlmann  8.  II.  A.  1  vermuthet,  von  jenem  Orakel  die  hexa- 
metrische Form  die  altere  und  die  iambische  von  M.  aus  einer  Tragoedie 
entnommen  ist,  stelle  ich  dahin;  mit  Becht  aber  schllesst  Niebnhr  Torlei. 
üb.  alte  Gesch.  I.  S.  SIT  (trete  Herod.  I,  174)  ans  letzterer,  dass  H.  ein 
yttrhältnisamaaeig  junger  Schriftsteller  war,  s.  Kohlmann  S.  S.  A.  1.  vgl. 
A.  269. 

268)  Fr.  1.  2  b.  Ath.  XIV.  65T  c.  VI.  271  f.  Afvpa*  i  n«ii)»(«c  h 
BevrlQoi  Mfeurirititiäv. 

868''}  Wie  Immerwabr  Die  Lakonika  des  Paus.  (Beri.  1889).  8.  lU 
aus  den  beiden  eben  (A.  268)  angef.  Fragmenten  achlieast. 

269)  17,  5,  i,  e  -  18,  2,  6,  aber  ancb  wohl  Eum  Theil  schon  TOn  0.  1 
ab,  H.  A.  267,  zumal  da,  wie  Immerwabr  a.  a.  0.  bemerkt,  die  Geschichte 
von  Pol;charea  und  Enaephnos  i,  i,  b  ff .  gleichbUs  mit  geringen  Ab- 
veichongen  bei  Diod.  Vlll,  6  wiederkehrt  und  auch  die  BnriibnnDg  do» 
Tyrannen  Apollodoros  von  Eaeandreia  e,  1,  i  eine  ep&te  Quelle  vernUh; 
jedenfalls  aber  nur  bis  zum  Tode  des  Aristodemog,  da  mit  diesem  Ereigniss 
M.  schloSB,  s.  Paus.  6,  1,  1  f.  tÖv  yät)  nölffiov  toviov  .  .  .  'Ptarös  "  ^ 
xoit  Ivcai*  {woitjatv  b  Bijvate;  jiorl  ö  rigtjjvivs  Mvqiow  liyoi  di  st£ol  Mi- 
(wvdg  ietiv  ^  svYYfaipTJ.  avvtims  fif*  dq  lü  tiävta  i^äffx^t  'S  ^ev  xoti- 
fuv  xi/v  Ttlfvcig*  oviixiftp  SiriwVtai,  uffOf  di  <a  ittäxifot  ^fimtto,  o  f»hr 
iqe  "  Ujuptia!  «^»  äliaaiv  xal  lö  fj^c  avvi9ti*sr,  ov  xgiaai  f^e  'Afinti- 
d^liov  TeltvT^s  (ee  folgen  die  C.  U.  A.  166  nnd  dann  die  A.  867  zuletat 
angef.  Worte). 

270)  S.  A.  267.  «9.         iTl)  S.  A.  268.  268»'. 

472)  Ath.  XI.  i9fld.e  (-  Fr.  1).    Mflller  F.  H.  G.  IV.  8.  468. 

278)  Ath.  XIII.  606b  (—  Fr.  8). 

274)  In  Fr.  1  (s.  A.  273)  citirt  Ath.  h  xtrifx^  Tlqowiov  a«fuRMfMic<H>. 

n,.,i.,..>^>OOQIC 


Nikandioa.    Nikauor.    Nikobule.     Niboklea.    Phanodikoe.        395 

Nikanor''^),  eio  zum  Wenigsten  schon  von  Varro  benutzter 
OeBchichtschreiber  tod  Alexandres  dem  Grossen,  wird  lediglich 
wegen  seiner  Eiwähoung  der  persischen  oder  chaldaeiBcheo  Sibylle 
Namens  Sambethe  angefahrt*"). 

Nikobule,  rielleicht  erat  aus  uachalexandrinischer  Zeit, 
wird  zweimal  mit  Nachrichten  über  den  grossen  Alexandros  citirt, 
aber  äaa  eine  Mal  mit  der  Andeutung,  dass  ein  Mann  hinter 
diesem  angenommenen  Weibernamen  stecke*"). 

Nikokles  rerfasste  eine  wiederum  wahrscheinlich  von  Di- 
dymos  benutzte  Aaxmvav  nokittia  in  2  Bflchem*'^. 

Ueber  Nikokrates  s.  C.  27'"). 

Pbanodikos"^'*)  schrieb  delisehe  Geschichten  (Jt}- 
Xiaxa)"*')  und  vielleicht  auch  ein  besonderes  Werk  Aber  die 
sieben  Weisen""). 

Hit  Becbt  nimmt  Mflller  aa,  dass  hiermit  aac  ein  Theil  jenes  Werkes 
gemeint  ist,  sei  es  non  dasa  der  Titel  des  letsteten  wirklick  Ilteiitittiut 
oder  etwa  ütifixittiai  xmv  i^e  Bifhoviag  puaiXiav  war;  genauer  hätt«  Ath. 
mtttl  n«.  o.  schreiben  aolteo.  Uit  Maller  sind  wohl  Pmsias  II  (180—149) 
und  Nikomedes  II  (148—91)  lu  Tersteken. 

2Tfi>  Mflller  8cr.  ÄL  M.  3.  16Sf. 

370)  Vart.  b.  Lactant.  Instit.  1,  6fF.  und  in  den  anderen,  aas  ihm  her- 
atunmenden  C.  38.  Ä,  61''  angegebnen  Stelleo.  S.  Maass  De  Sibjll.  indic. 
S.  8S— 66.     Vgl.  C.  ai.  A.  683». 

877)  Ath.  X.  434  o.  Nmopovlrj  di  ^  ö  äva^ilt  tavry  itt  ooyyfaftfMiTn. 
637 d.    Müller  8cr.  AI.  M.  B.  167. 

378)  Ath.  IV.  140  b  (=.  Fr.  1).  iv  afotifp  .  .  ■  tijs  A<c*>iv»r  «olt- 
teiat-  Hier  ist  freilich  Aristokles  Sberliefert,  aber  nach  dem  Folgenden 
140  d.  lila  (—  Fr.  3)  wird  mit  Schweigh&user  Nikokles  und  nicht  mit 
Wilamowiti  Äristokratea  (vgl.  A.  21—39)  heraustellen  sein.  Ueber  Di- 
dymoa  als  Quelle  aller  dieser  Aufahrungen  b.  wiederum  (vgl.  A.  262.  282'') 
C.  80.  A.  8S7><  mit  d.  Nachtr.  u.  C.  83.  A.  638.  633.  Ob  die  tod  Mflller 
F.  H.  Q.  IV.  -3.  164  f.  unter  Fr.  8  msaiomeogestellten  Angaben  von  dem- 
selben N.  («cpl  »tmfiat  Schol.  Plat.  Fhaed.  108  D.  p.  381  Bekk.,  wo 
aber  der  Bodl.  Ti^oulris  giebt)  sind,  lässt  sich  nicht  entscheiden. 

379)  Hinzuzusetzen  zu  dem  dort  A.  108  Angeführten  ist,  dasa  bei  Steph. 
Boiazia  die  Handschriften  zwischen  iViKOH^ttiijc  und  JVisootpirias  (vgl. 
ebendas.  Ä.  104)  schwanken.         279>>)  Maller  F.  H.  G.  IV.  S.  47Sf. 

379«)' Fr.  1—8  h.  Schol.  Apoll.  Rh.  I,  211  (Iv  a'  Jtilttnuip).  419.  Serv. 
zu  Verg.  Aen.  VI,  14. 

37»<>)  Fr.  4.  6  b.  La.  Di.  I,  31.  82.  Ks  ist  dies  nicht,  wie  Boeckh 
C.  1.  G.  I.  S.  19  glaubte,  indem  er  in  Folge  dessen  meinte,  Fh.  habe  viel- 
leicht nicht  lange  nach  Aristoteles  geschrieben,  der  Prokonnesiec  iu  der 
Inschrift  bei  Boebl  1.  A.  Q.  493,  londem  diese  ist  viel  Uteren  Datums, 
a.  auch  t,  Wilamowitz  Lectiones  epigraphicae,  QOttingeu  1886.  S.  3  ff. 


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396    DreiunddreiaBigatBB  Cap.    Histonker:  Philipp,  v,  Ph.   PeiaiBtr.   Poljgn. 

Pbilippos  von  Tbeangela  in  Eorien  schrieb  Ka^ixd*^). 

PeisistratoB  von  Lipaia  wird  nur  einmal  genaDut***). 

FoIygDOBtoB  achrieb  Ober  Eyzikos'^'). 

Polykratee  verfasste  Aaxmvtxä,  von  denen  uns  Atlienaeos 
ein  längeres  BrucbstQck  aus  DidymoB  erhalten  hat*""*). 

Polyzelos***)  von  Rhodoa***)  achrieb  seine  'Podtaxä**'') 
wahrscheinlich  schon  vor  Parmeniakos '^). 

Praxion  verfasste  Mtya^txä  in  mindestens  2  Büchern*^'). 

Protagorides*"*")  von  KyzikoB***}  schrieb,  wenn  anders 
er,  wie  dies  wohl  kaum  zu  bezweifeln  ist,  derselbe  mit  dem 
Verfasser  der  xra^ixal  Cerogiai^'^),  von  welchem  ohne  Zweifel 
wohl  auch  die  'Axffoäeei^  igarixal*^)  herröhrten,  in  min- 
destens 2  Büchern  war,  frühesteuB  unter  Antiochoa  IV  £pi- 
phanes  (176 — 164)"')  gleichfalls  in  mindestens  2  Büchern  «eifl 


280)  Stoab.  XIV.  662  (—  Fr.  2);  mqI  Katfäv  Schol.  Pseodo-Enrip. 
Rhea.  506  (—  Fr.  3),  xigl  Kagäv  xa)  Aillyan-  Ath.  VI.  271  b  (—  Fr.  1). 
AuBserdem  erecheinen  er  uod  der  Bonst  nnbekanDte  PhitippoB  von  Chalkis 
bei  Piut.  Alex.  46  (—  Fr.  4)  unter  Denen,  welche  den  Beancli  der  AmaEDoe 
bei  AleiaDdroB  fflr  ein  «ld«fia  erklärten.    UüUer  F.  H.  G.  IT.  S.  474f. 

2Sn  Scbo).  Apoll.  Rh.  IV,  1B6.     Hflilei  F.  H.  G.  IV.  S.  478. 
262)   Ebendas.  I,  996.    h  xoie  nt^l  Kvtinov.    HfiUer  F.  U.  0.  IV. 
8.  4SI. 

282'')  IV.  139dff.  (Tgl.  C.  80.  A.  887').   Müller  F.  H.  Q.  IV.  8.  480 f. 
288)  Möller  F.  H.  G.  IV.  S.  481  f. 

281)  Ath.  VIII.  S61  c  =  Fl.  2.  Kjgin.  Astrou.  II,  14  —  Fr.  1  Flut 
8ol.  16  c.  Ft.  3. 

286)  Ath.  a.  a.  0. 

286)  Wenn  anders  Robert  Erat.  Cat.  8.  228.  281  mit  Recht  annimmt, 
dasa  Hygiii.  a.  a.  0.  seine  Erw&hnang  aus  diesem  genommen  habe. 

287)  Uarpokr.  Z'n^M'.  iv  ß'  AffrtrpiKwv.     Hüller  F.  H.  G.  IV.  8.  483. 
287'')  Nicht  Protogenidea ,  wie  bei  Chtiet  Gr.  L.-G.  auch  noch  in  d. 

2.  Aufl.  S.  4TS.  A.  3  u.  im  Ind.  eUht. 

288)  Ath.  IV,  176a  —  Fr.  2  Möller  F.  H.  G.  IV.  S  484 f. 

289)  Die  irrthQmliche  Aaf&sBung  dieses  Titels  bei  Heineke  F.  C.  G. 
I.  8.  12  berichtigte  0.  Schneider  Nicandrea  S.  16  f.;  er  bedeutet  „SpoM- 
geechiohteu".  Sollte  aber,  wie  Heineke  Anal.  crit.  in  Athen.  8.  6S  glaubt, 
diese  Erklärung  nicht  angeben,  ao  würde  wenigstens  nicht,  wie  er  ver- 
mutbet,  'ivSiHwv,  sondern  Alyvnxiuytäv  fSr  aofiixäv  bei  Ath.  DI.  124  C  sn 
schreiben  sein,  wie  M.  Haupt  Opusc,  III.  S.  610  f.  darthnt. 

290)  Ath.  IV.  162b. 

291]  Ath.  m.  124  o.  d  —  Fr.  4.  nQmxayotCdus  i'  h  f  idv  «afUMÖF 
CsTOpMäv  ziv  jtvttiiov  tov  ßatiXims  xatä  täv  xotuftip  (n&ml.  Ntiiov)  ittj- 
yoiltivot  «lovv  liyit  m.  t.  1.    Daas   hier  Antioohos  Efiphanw  gemeint  ist. 


..>^.00' 


.3IC 


Polykr.  PoljE.  Prai.  Protagoriden.  PTthaen.  Staphil.  Steeikleia.  397 
täv    ixl    j^agivr}    aavtjyvptav*'*)    oder    atpl    Jatpvixäv 

PythaeDetoe'^)  TerfasBte  Aiyiv^Ttxä  in  miadestens 
3  Büchern  **"). 

Staphylo» ***)  ron  Naukratia**")  schrieb  0t<faaXixä  in 
wenigstens  3  Büchern"*),  Jtfpl  'Aftviväv  in  wenigstens  2***), 
xeqX  AloXimv^  und  «apl  "//pxädmv'*'). 

Stesikleidee  von  Athen  verfasste  ein  Archonten-  und 
OlympionikenTerzeichnisB^'*^). 

leigen  O.  Schneider  ■.  a.  0.  und  H.  Haupt  a.  a.  0.,  vgl.  Poljb.  XXVIlt, 
17,  10.  Daaa  dieser  P.  aber  dieselbe  Person  f;eweien  sei  mit  dem  Prot«- 
gotas  bei  Nikandros  Alex.  S,  wie  i.  Q.  Schneider  Aloiiph.  8.  3S  unter 
dem  BeiUl  Ton  Heiueke  a.  a.  0.  and  Eanpt  a.  a.  0.  S.  611  verrnnthet, 
ist,  wie  O.  Schneider  richtig  nrtbeilt,  mindestens  im  h&ohsteD  Qrade 
ungewias.  Wenn  aber  Hfiller  8.  484  meint:  „PnOagoridu  (Cyneenus) 
fortan«  vixit  tentporibu*  Antiodii  Orypi  fqui  primwn  totus,  deinde  cMin  An- 
tioeho  Cyiieeno  regnamt  inde  ob  an.  126  a.  Gh.).  Is  mim  cum  prae  ceterü 
immani  Iu;];u  litdos  Daphnieoi  cetebraverit  (v.  Potid.  fr.  31),  faciU  mtctor 
exislere  aJieui  potuU,  ut  ludorum  ittorwn  magmfieentiam  voluminibua  eon- 
giffnaret",  so  kann  dies  swar  richtig  sein,  aber  s.  0.  Schneider  a.  a.  0. 
8.  16:  „q«oi  ludoe  lametti  iam  Antiodm»  tertiut  tive  magmu  eelebrare 
mlebat  (cf.  Liv.  XXXIIt,  49),  tarnen  Antiochvs  Epi^hanea  tarn  imana 
paene  mumitentia  msttfNtt  eonvoeatif  undiqae,  rttom  e  Graeeia,  hommi&M 
(ef  Folyb.  XXXI,  3  tq.),  ut  non  Atbitem,  quin  hoi  ab  Epiphane  etkbraUa 
Judos  Protagorides  tibi  tUgerit  hattd  ingratant  plerit^ue  kgentium  leribendi 
materiam". 

292}  Atb.  IV.  176  a.  18Sf.  —  Fr.  9.  S.   h  dtmigm. 

2eS)  Ath.  IV.  IW  0  —  Pr.  1.  h  cfS  *f<itp. 

S94)  Malier  F.  H.  Q.  IV.  S.  487. 

3»()  Ath.  Xril.  689  f.  *  Fr.  6.  t»  tfitm  ««1  Aiyivnt.  Sohol.  Apoll. 
Rh.  IV,  1713  —  Fr.  8.  h  nfät^  «epl  Aiyinjs-  Tzete.  ad  Ljc.  176.  3cb. 
Pind.  Nem.  VI,  SB.  tv  (rä)  Wjätip  (t«v)  Alfunitnü*  ^  Fr,  1.  t. 

MG)  Hflller  F.  H.  Ö.  IV.  8  606— 607. 

897)  Schol.  Apoll  Rh.  I,  680  —  Fr.  1.  Zonob.  V,  76.  T«eti.  Bist. 
IX,  SSSfiF.  —  Fr.  IS. 

398)  Schol.  ADT  11.  n,  176.  h  i$  «  {;'?  y'  D)  BtaiiaU%ä9  —  Fr.  S. 
Bch.  Apoll.  Rh.  IV,  Sie.  h  Xfitip  rö»  Kfpl  BtmaUav  =  Fr.  9.  Harpokr. 
Iftviatai.   h  lg  7'  (oder  d')  juql  BtttaXäf  »  Fr.  4. 

S99)  Harpokr.  'Enißoiov  —  Fr.  6  iv  a'  tär  »ml  'A»jjvmr. 

SOO)  Harpokr.  rii/ovaiv  —  Fr.  T. 

301)  Sex.  Math.  I,  261  —  Fr.  8. 

802)  Daseelbe  wird  nur  einmal  erwähnt,  bei  La.  Di.  II,  66  (if  tj  vp- 
jemsv  vnl  'Olvfuuaritäv  ävayfutp^)  in  dem  Artikel  Aber  Xenophon,  wohl 
ohne  Zweifel  ans  Demetrioi  tod  Magnesia,  s.  t.  Wilamowiti  Ant.  v.  Ear. 
S.  330  ff.    Vgl.  Hfliler  F.  U.  0.  IV.  S.  GOT. 


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398    DreioaddraiBBigBtM  Cap.    Historiker  aae  spät.  od.  nnbeatiminbareT  Zeit. 

Soidas^^)  sclineb  0e««ai.ixä  in  mindestens  2  Büchern^ 
und  ward  bereits  von  Lyaimaclios  angeftthrt  **),  lebte  also 
spätestens  wohl  zu  Anfang  des  ersten  Jalirbunderts,  wahrscbein- 
lich  aber  früher. 

Theagenes  der  Makedone  schrieb  MaxEdovixä^  Kaffixä 
und  XBifl  Aiyivfis'"^'')- 

Theodoroa  von  HierapoIisjWelcherAfifläj'iät'mvschneb*''^, 
war  vielleicht  entweder  derselbe  mit  demjenigen  Manne  dieses 
Namens,  welcher  ein  Werk  über  die  Nomendichter  von  Ter- 
pandroa  an,  oder  mit  demjenigen,  welcher  ein  Werk  Über 
Dichter  oder  endlich  mit  dem,  welcher  ein  solches  über  die 
Romer  verfaeste'"). 

808)  HQlIeT  F.  H.  0.  U.  S.  «4 f. 

304)  Fr.  1  b.  Sohol.  ApoU.  Rh.  II,  1S81.  SovÜae  Si  h  ä  »catsaltnäv. 
Fr.  8  ebend.  1016.  h  §.  Stepb.  'Aitv^o«  (—  Fr.  T)  citirt  h  xaCe  Ttvcalo- 
y/oiE ,  Tgl.  Müller  3.  166;  „niti  . .  .  eom^ta  mint  ex  h  tots  Sntttltxo^s, 
putandum  eit  Thtttalica  in  genedlogii»  potimimwm  urbium  oondüarwn  vtnata 
ose".  Zweimal  wird  S.  {—  Fr.  l)  neb«D  Kine«  (Ft.  8.  4,  h.  C.  21.  A.  197) 
genannt,  Stiab.  VII.  S!9.   Stepb.  Jn/täfri. 

806)  L;iim.  Fr.  11  (?gl.  C.  17.  A.  118)  bei  Schol.  ApoU.  Rh.  1,  668: 
Ztnidat  yöp  (—  Fr.  6)  hkI  'AfiinoiiXiit  h  wtQl  Evßoias  «npayfiartv- 
lütot  «-  I.  1.,  1.  Seil  I.  d.  St.;  „Suidae  SiaaaUvi  inttBeguntur ,  Arieto- 
trlii  autem  CkaJcidetuit  nc^l  Evßoitee  über". 

805)>)  Die  MoKsSovmä  log  Sopatros  aoa  (Phot  Cod.  161.  i*  iiöv  Scm- 
ylvovs  .  .  .  MuKtitoviKmv  jiaTfiav),  tiemlich  tahlreiche  Brachataclca  aaa 
ihnen  giebt  beeondeie  Stepb.  (ansierdem  s.  Beiacbr.  e.  Farthen.  6  =  Fr.  11), 
aoB  den  Kaftnä  nur  das  eioiige  aberbaapt  erbaltne  Vr.  le  (KamoUti),  »na 
irc|i)  Alylv7]s  haben  wir  iwei  (IT  f.)  b.  Schol.  Piud.  Nem.  111,31.  Schol. 
Plat.  Apol.  19  C.  8.  Malier  F.  H.  0.  IV.  8.  608-611.  Geffcken  De 
Stepb.  Bjz.  8.  36  f. 

aoe)  Fr.  1.  2  b.  Ath,  X.  41S  e.  418b.   S.  Malier  F.  H.  Q.  IV.  S.  61«— 614. 

807)  La.  Di.  II,  103  im  Homonj'meDveKeicbniM:  x/fiaio«  (SiMiopac) 
ö  n((l  täv  vafu>iTOi(äv  ntnifafiuxTtvnirot,  äg^äittvot  ä%i  TigxävSfov  .  .  . 
F^Ao/iOE  0  lä  nepl  'Paiiaiav  vfitfayftanviiii^os  .  .  ,  CKxaiSiwazot  o  y^yptr- 
<päs  ntfl  KeiTiieäv.  Auh  gatiE  Ungewisser  Zeit  sind  die  schon  C.  S7.  A.  tlO 
berflbrteu  T^nimt  des  Theodoros  von  llion,  die  auch  bei  Serv,  i.  Verg. 
Aen.  1,28  (wo  Malier  richtig  Tkeodoru»  t.  Theodatus  herstellt,  gemeint 
sind)^  Ein  M^thograph  Theodoros  oteoheint  Schol.  Apoll.  Bh.  IV,  264 
{Iv  N|}),  vielleicht,  meint  Hiillec  S.  613,  der  bei  Ptolen.  Heph.  VII  go- 
nannte  Samothraker,  der  aber  io  Wahrheit  wohl  nur  eine  erschwindelt« 
Person  ist.  Endlich  werden  bei  Suid.  Tlavitä  StCitaxi  noch  die  'IWofir^- 
fMKs  von  TheodotOB  von  Rhodos  (toü  'Foäiorr  ngmiirov)  angefahrt,  wo 
aber  Maller  8.  816  mit  ^t«m  Omnde  vielmehr  Theodotas  vermothet, 
8.  C.  21.  A.  iSe".  iW. 


DglC 


Suidw.  Tbeagen.  Theodor.  Tbeogeo.  Theotim.  Xenagor,  Zeuodot.       899 

TheogeneB  aohrieb  xeqI  jliyivijs^- 

Ueber  Theophilos  8.  C.  12.  A.  108. 

TheotimoB  schrieb  xepl  ATvpijvijs  in  miBdestena 
2  Büchern*»). 

Senagoras"")  schrieb  Xqovixü  in  mindestens  4  BDcheni^") 
und  xtfil  viätfmv*'*). 

Zenodotos  ron  Troezene  schrieb  vermuthlich  vor  Varro 
über  romische  Geschichte*"). 

Von  einer  Reihe  anderer  GeschichtHchreiber"*)  ist  es  wenigstens 

SOS)  Schol.  Find.  Nem.  DI,  Bl.  Schol.  Fiat.  Apol.  1»C  (p.  381  Bekk.) 
—  Fr.  17  f.    MflUerF.  H.  Q.  IV.  S.  611. 

SOS)  Dtu  1.  wird  Schol.  Find.  Py.  V,  38  -m  Fr.  1  an^fObit.  Die  beiden 
anderen  AufQbraiigeii  (Fr.  8.  8}  etehen  gleicbfallB  in  den  Pindarscholien. 
Aof  die  'Iialixa  bei  dem  Schwindler  Peendo-Flnt  Par.  min.  8  ist  natflrlich 
Nichts  sn  geben.    8.  Müller  F.  H.  0.  IV.  8.  617. 

810)  Müller  F.  H.  G.  IV.  S.  686— 6!8. 

311)  Das  4.  citirt  Harpokr.  KttnaUieM  (—  Fr.  4).    S.  Fr.  1—7. 

818)  Fr.  8-18.  Wenn  die  C.  21.  A.  bS%^  augeffihrle  Vermnthnng  Ton 
Kasack  richtig  iat,  dasi  im  Et.  M.  ^qi^Mia  AndroUea  ane  Philotteph. 
citirt  werde,  «o  moee  ein  Gleicfaei  von  X.  gelten,  und  er  rückt  damit  in 
die  Utere  Alexandrinerzeit  hinauf.  Jedenbtla  citirt  ihn  echoti  Dionys.  v. 
Bai.  A.  B.  1,  78  (—  Fr.  6).  üebrigene  vgl.  noch  ä.  Nacbtr.  s.  C.  88.  A.  886 
hinto'  diegem  9.  Bd. 

818)  Möller  F.  H.  0.  IV.  S.  681.  Der  Titel  wird  nicht  angegeben. 
Die  KlUte  Brw&hnong  ist  freilich  erat  bei  Dionys.  t.  Hai.  A.  R.  U,  49 
(—  Fr.  1),  nnd  das  Citat  bei  FInt.  Romnl.  14  (—  Fr.  8)  etammt  wohl  ohne 
Zweifel  ana  laba  (i.  A.  867),  DionTs.  und  Inba  haben  aber  wahrscheinlich 
ihre  Angaben  nicht  ans  eigner  Leotüre,  aondem  ana  Varro,  a.  Bamter 
Qnaeationee  Varronianae,  Berlin  1891.  8.  (Dootordias.).  S.  .67. 

814)  Aethlioa  Ton  Bamoa  {'ttf/oi  2!afUtav  in  ionischem  Dialekt,  tl 
yrrj«!«  Ath.  XIV.  660  d  ^  Fr.  4),  Agaklytoi  («sfl  X)Xvi»xlat),  Amphi- 
tochoB  (8.  C.  81.  A.  seo^  SchoL  Enrip.  Phoen.,670,  wenn  jedoch  die 
C.  31.  A.  SS6  aoegesprochne  Vermnthnng  richtig  ist,  vor  Dionya.  v.  Hai.), 
Antenor  (_K^mä),  Antipatroa  (xifi'PöSov),  Antigenea  (Plnt.  Alei.  46. 
Müller  Scr.  A.  M.  8.  167),  Ariatokles  (Hsller  F.  E.  Q.  IV.  S.  SOOf.), 
Apollothemia,  Arohitimos  ['Af*adfȊ),  Aristaenetoa  (^acol  ^oia^li- 
ios},  Aristonikos,  Ariatophanea  ana  Boeotien  ('Ofoi  Bripuütv  und 
BoKDitKo),  Astynomos,  Athanadas  (^A\t^^a%t%ä),  Antokrates  (^A%<i'i*ä), 
Balagros(od.  Balakros?  JtfoMdoviBä),  CharikleB(i(«flHivä«nxi>«  äyävoc), 
ClandiuB  lolans  (AuviaiNo),  Dämon  («cpl  Bvtunloo),  Demognetoa 
(«f ^  J[«<9mi),  Demotelea  {Alyatttiaw),  ßohemenea  (K^xt%ä),  Empedoi 
i^Axo^njftavtvfuei»),  Eparchidea,  Griias  {KoXo<fiavut»tt  und  Tielleicht^ 
a.  Ath.  VIII.  860d,  «t^l  'Tätav,  wenn  der  Verf.  nicht  Tielmehr  Hermiaa 
hicM,  B.  Kaibel  i.  d.  St.),  Enalkea  ('EqxaioKif),  Eaagoridas  von  RliB 
(OZtfMiovAu»),  Bnkratee  CPo»ux<tä),  Oorgon  («s«l  in«  iv  'FöSip  »wuäw) 


..>^.00' 


.^le 


400    Dreinnddreiaaigstea  Cap.    Historiker  aae  spät.  od.  unbettiminbBrer  Zeit. 

zur  Zeit  nicht  einmal  mit  irgend  einer  Wabracbeinlicfakeit  bestimm- 
bar, ob  sie  noch  der  alezandrinischen  oder  schon  der  christlichen 
Zeit  angehörten. 

Hsrmodioa  von  Leprea  (nfpl  im>  xafä  9iyalrvai  oder  %ttxä  ^lya- 
Xeiav  voiilfiiov),  HegeBidemos  von  E^thnoa,  HebabaeoB  von  Eietria 
(Plnt.  Alex.  4a,  to  aach  er  tiiiter  deD  BekELmpfem  der  C.  31.  A.  24  Q.  0. 
erwähoten  Eidichtiuig  des  OneBikritoa  in  Bexag  auf  die  Amazone,  ge- 
nouat  wild,  vgl.  anch  A.  280;  in  der  verderbten  Stelle  bei  Skymn. 
T.  869  Müll,  schrieb  man  früher  fUlachlich  av^rx^iivt,  a.  jetzt  vielmehr 
C.  11.  A.  10),  HeropythoB  ('jlpoi  KoXoq>aivlaiv),  Eierokleg  (fil&ioptc), 
HippagoraB  (se^I  c^e  KaD%r\Soviiav  oder,  wie  Haller  F.  H.  Q.  IV.  S.  430 
verniathet,  MataSövait  noUtglat),  Hippiaa  tob  Brjtbrae  {tufX  'EjtiSpm»), 
Histiaeoe  (,9t»vi%f*ä) ,  Eleitophon  (raloiiKa),  Kreon  oder  Paeon 
von  Amathns  (Kmt^ia%ä),  Sonon  (haXfnä,  wogegen  Soh.  Apoll.  Bb.  1,  1166 
\=  Fr.  S]  wohl  mit  Keil  KivaMiov  herznat^llen  nnd  vor  h  t£  z^üa  r^ 
NjieiäSoi  [JtiXiäios?]  mit  Reineaine  Z^ftot  einEdfCIgen  iet,  vgl.  d,  Nachtr. 
hinter  dieaem  2.  Bd.  z.  C.  S2,  A.  328.  —  Müller  F.  H.  G.  IV.  S.  867  f.), 
Kreophjloa  (Eiffeimv  mtoi),  Eritolaoe,  Kriton  von  Pieria  (e.  Snid, 
u.  d.  W.},  Ktesiklea  (J^aviiiä),  Lyaaniaa  von  Halloa  (^tgl 'Efttfiat), 
HakareuB  {K^a%ü),  Halakos  i'SlfOi  Supviatv),  Megaklea  oder  Mega- 
kleidea  [iitfl  hid^mv  ävii/mv),  Meliaaena  {^rlipacä),  Menelaoa  der 
Peripatotiker  von  Anaea,  Meuestbenee  (Jloltiixa),  NikandrOB  von 
Alexandreia  (nt^l  cm*  'Agurtotllovs  fM&ijnö*'),  Nikiaa  ^jQituiixä,  dam 
B.  Malier  F.  H.  Q.  IV.  8.  468 f.  ancb  Ober  Nikias  von  Matea,  vgl  C.  IS. 
A.  70),  Nikomedea  (Mtattdovinä,  AatiSatfiovmi,  nifl  X)i/<pia)t),  Parthax 
('riitlixä),  PauBBniaB  der  Lakone  (t.  A.  24!),  Petellidea  von  Knoao«, 
PbanokritoB,PhiletaBvonEpheBOB,Philippo8vouCbalkiB{PlnLAIex.46, 
t.  A.  3B0),  Philippoa  von  Hegara  (La.  Di.  II,  HS  f.  über  Stilpon,  vgL  C.  8. 
A.  21.42.  6t),  Fhiliatidee  (fvyyanKif),  Philiatoa  von  Naukratie  (indem 
Art.  b.  Snid.  vennengt  mit  dem  Sjrakaaer,  ao  daiB  dem  Nankratiten  noi 
AljvntiaKä,  «tc^l  c^;  Mjvxrüav  ^toloftas,  «■(!  Aifviif  hkI  Ee^Ue^  ver- 
bleiben, dasn  atgt  Ntcvxfüttms ,  falls  diea  in  xtfl  Namifiittait  zu  ändern  )(t, 
während  Toops  Aenderang  der  unmittelbar  vorangehenden  Worte  :(«öe  tö» 
Tptxiipirvov  löyov  in  n.  i.  •Tä^mva;  I.,  wo  demi  kein  Komma  hinter  diesen 
Worten  zn  setaen,  sondern  die  Schrift  Ober  Nankratis  gegen  Charon  von 
Nankratia,  a.  A.  219.  C.  30.  A.  23,  gerichtet  gewesen  wäre,  sehr  zweifelhaft 
eracheint),  Philokratea  (Bfnalmä),  PhilomneetOB  (ntpi  iräv  tr  'PiSa 
E^iw&eimt,  a.  C.  57.  A.  8),  Philonidea,  Philteaa  (JVoSmkiw),  Polychar- 
raoi  Ton  NaakratiB  (fu^t  'AtfifoShin,  vielleicht  derselbe  P.  AmuwM),  Poaei' 
dippos  C««pi  KplStn,  vgl.  C.  86.  A.  69),  Posais  von  Hegara  (M(yae»a), 
Prokiex  von  Karthago,  Protarcboa  von  Tralles,  Pyrgion  {KftjtiMi. 
vötufitt),  8kamon  von  UytUene  (Evt^pma,  xtfi  Atafiov),  Seleukoa  tqd 
Enesa  (x.  Suid.  n.  d.  W.),  Skythinoa  {'lerofiti),  Soattatoa  {Tnfftpitm, 
SfOTnnä),  Telepbanea  (»tpl  tov  Saxtof),  Teleaarchoa  ('.4n<«l»ii), 
TenpaloB  von  Androa  ('Hliiomi),  Themiaen  (migl  nallijrWgs),  The- 
miBtagoiaa    von    Ei^eaos    (Xtvtit]    ßipiof),    Thaognis    («ri«!    tär    iw 

n,.,i.,..\.>OO^IC 


Piendo-DemaJes.  401 

Unter  dem  Namen  des  Demadea  war  nicht  bloss  eine 
Schrift  «epl  r^g  iavtov  ä(D38xaiT£as^'^)  gefälscht,  von  der 
uns  noch  ein  länger<^a  BruchatQck  erhalten  ist'^^),  and  dazu 
noch  versclüedene  andere  Reden"^''),  sondern  es  soll  sogar  eine 
vorgeblich  von  ihm  geschriebene  Geschichte  von  Delos  und 
den    Sagen    dieser   Insel    exiatirt    haben^'^,    was    aber  doch    so 


Pöim  »v<n(ä»),  Theoklea,  TbeseaB  (Kotiv»ia%ä),  Tim&goras  (9>)- 
ßat%ä,  s.  &.  SS8),  Timomachos  (KmifiaKa),  Xeuion  (Kqijtnä),  Zeaia 
(«(«)  Xiov)  und  andere. 

816)  888—826. 

316)  In  veTschiednen  Eaodscfariften  der  attiBchen  Bedoer,  daher  anch 
in  den  Aaigaben  derselben,  zoletet  beBondera  heransttegeben  ron  Blais 
bintec  Deinarchoe,  Leipng  1811.  8.  Data  D.  nichts  SchrittlicheH  hinterUeBa, 
beiengen  Cic.  Brut.  9,  96  ond  Qniutil.  U,  IT,  IS.    XII,  10,  49. 

816<>)  Ein  VerteichniM  von  14  solchen  Beden  mit  xtgl  x^t  dmStMutiat 
an  der  Spitze,  die  fiwt  alle  entaprech enden  Reden  des  DemoBtheoe«  oder 
nnter  deiaen  Namen  entgegengeaetit  waren,  findet  sich  in  dem  schAnen 
Cod.  Laarent.  LVl,  1  an*  dem  18.  Jahrb.,  a.  R.  Scholl  Zn  DemoBtbenei 
ond  Demades,  Hermea  III,  1869.  S.  S74— 381.  Daaselbe  beitatigt  die  Ter- 
mothnng  ron  Sauppe  0.  A,  IL  S,  816.  Anm.,  „dass  in  der  That  noch  dem 
Tiet'.es  oder  seinen  GewährBinauneni  solche  Declamationen  gegen  De- 
mostbeneg  anter  D.  Namen  vorgelegen  haben,  ans  denen  recht  sonderbare 
Stdlproben  wie  Chil.  VI,  16  ff.  118  ff.  entnommen  sind.  Die  beiden  Reden, 
welche  er  hier  aosdrückUcb  namhaft  macht,  finden  sich  in  dienern  Ver- 
zeichnisB  wieder:  xffit  röv  kktÜ  lijs  ilf^v7]s  nnd  ivavtiot  Ulot^ahait"- 
Die  erstere  war  aber  sicherlich  nicht  der  demoBthenischea  Bede  tifgl 
ttt/^yrie  entgegengOBtellt,  sondern  wahrscheinlich  der  uichtdemoBtheniBchen 
xtQl  tmv  xQÖt  'Alflttv9t/ov  <n>v#i]Käv,  b.  SchSlI  8.  381.  A,  1.  Noch  be- 
leichnendei  ist  es,  dass  sogar  auch  die  11.  Bede  unter  dem  Namen  des 
DemoBtheneB,  die  sicher  selbst  bereits  gefälscht  war  (s.  C.  85.  A.  8),  hier 
ihr  Gegenbild  fhnd;  vitiit  t^c  filiWnov  finaTolTn,  ebeneo  die  18.,  mit  der 
es  mindestenB  ähnlich  steht:  «90s  xhv  vx\i)  x^s  oevcäfeinff.  Diese  Mach- 
werke hatten  also,  wie  SchOll  S.  983  bemerkt,  den  bereits  festgestellten 
Kanon  der  demostheoischen  Beden  zur  ToraosseUnng.  Sie  entstanden  also 
eist  nach  Eallimachoa.  Das»  im  üebrigen  weder  die  Stoffe  noch  die 
Trivialit&t  der  Proben  einen  Anhalt  fQr  eine  BjAte  Botstehnngsseit  giebt, 
hat  derselbe  kurz  nnd  gut  gezeigt,  nnd  ich  tnOchte  nicht  einmal  mit  ihm 
ganz  aubedenhlich  behaupten,  dass  „die  bestimmten  ZengnisBC  Ciceros 
und  Qaintilians  (s.  A.  816)  wie  DionjaioH'  StilUchweigen  das  Vorhandensein 
von  ihnen  allen  vor  der  Mitte  des  I.  Jahrhunderts  n.  Chr.  nothwendig  ans- 
Bchliessen".  Der  10.  Titel  havtlot  xott  h  MtaaffrQ  entspricht  der  in  die 
zweite  pbilippische  Bede  einguflochtenen  Episode  fiher  die  mesneniscben 
Yo^^ge,  der  13.  itaaie  av^^iatv  der  rhodischeo  Rede,  wie  SchOll 
S.  381.  A.  1  bemerkt. 

317)  Suid.  iltiiiäi^.   Iffutpif  '.^«oloynifiö»  x^öc  OltifixMc^ic  i^e  iacioC 

SDeaHiBi.,  grlKh.-ilu.  Lltl.-GHch.    IJ.  36 

n,.i,i..,..>^.OO^ie 


402    DreiunddreiBsigates  Cnp.    Historiker  ans  spilt.od.  onbestimmbarerZeit. 

souderbar  ist,  dass  es  vielleicht  auf  irgend  eiuer  Yerwecbselang 
beruht''*). 

Von  den  historischen  Schriftstellern  endlich,  welche  vor- 
wiegend bereits  der  ältaten  Eaiserzeit  angehören,  mag  schon  hier 

luba  II"*),  König  Ton  Mauretanien,  Sohn  König  lubas  1 
von  Numidien  und  Abkomme  von  Masiniasa"*),  behandelt  werden. 

9aSt%attCat,  'ImoQCut  ittfl  J^tov  huI  iqc  yrvcattat  täv  Atjtovs  maittar. 
Ein  ßmcliHtück  Scliol.  Heeiod.  Theog.  »IS  hat  sich  erhalten. 

318)  Viel  IQ  KuTersichtlich  schreibt  Hüller  8.  SIT:  „dubium  vix  est 
oliuffl  quendam  eiusdem  vd  »imilis  notrtinis  virum  cum  oratore  apud  Suidam 
confundi".  Scheit  S.  279  dagegen  meint,  wir  hätten  „auch  för  dies  Werk 
den  Platz  in  den  BhetoreuBchnlen  zu  sacbeu,  wo  dergleichen  Variationen 
mythologischer  Themen  beliebt  waren".  Allein  damit  ist  die  Seltsamkeit 
nicht  erklärt  es  gerade  dem  D.  oDteraalegeu :  für  Keinen  passte  es  doch 
weniger.  Die  KntetehongsEeit  ist  auch  hier  völlig  dunkel:  sollte  wirklich 
der  Redner  D.  als  Verfuser  gleich  nr^prünglich  hingestellt  sein,  so  wird 
man  wiederum  wohl  eher  an  eine  uacbiüeiandrinische  zu  denken  bcLbeiiL. 

S19)  Sävin  Becherches  sur  la  rie  et  les  bnvrages  de  Jnba  le  jeane, 
H^m.  de  l'Acad.  des  inscr.  T,  IV.  S.  4&T  ff.  Hullemftn  De  vita  et  scriptis 
labae,  Utrecht  1816.  8.  (Steht  mir  nicht  zu  Gebole).  Spiro  Art.  luba  in 
d.  Eocfkl.  V.  Ersch  u.  Cirafaet.  Goerlitz  lubae  U  legis  Mauritaniae  vita 
et  rragmentorum  pars  ].,  Breslau  1848.  8.  (Doctordisa.).  De  iabae  II  regi* 
Manritaaiae  fragmentis,  pars  altera,  Breslau  1862.  4.  (Q;ninasialprogT.). 
Plagge  De  loba  II  rege  Manretaoiae,  Münster  1849.  8.  (Doctordiss.). 
C.  Müller  F.  H.  G.  111.  S.  465  —  484.  L.  Maller  Numismatiqae  de  l'an- 
cienne  Afriqae  lU.  Kopenhagen  186£.  S.  lOS— 136,  E.  Peter  Deber  den 
Wertb  der  historischen  Schriftstellerei  von  König  luba  LI  von  Mauretanien, 
Meiasea  1879.  4.  hat  zuerst  den  schrütatelleriscben  Charakter  des  I.  völlig 
klar  gestellt  (s.  jedoch  C.  80.  A,  333.  866).  De  la  BUnchäre  De  rege 
luba  regis  lobae  61io,  Paris  188S.  8.  ist  mir  nur  durch  die  Bec.  v.  H.  Peter 
Pbilol.  Am.  XV.  1886.  S.  117—131  bekannt.  —  Bei  den  Griecbea  wird  er 
bald  'lößat,  bald  'lovpas  genannt,  einmal  (s.  A.  S6T)  'lofiärrjt. 

830)  Sein  Qrossvater  war  Hiempsal  (Snet.  Caes.  71),  welcher  nach 
lugurthae  Bturz  König  von  Numidien  ward  (Psendo-Caes.  Bell.  Afr.  66), 
Sohn  des  Gauda  (vgl.  Sali.  lug.  66).  Der  Vater  von  Ganda  nud  dem 
Bastard  Ingortha  aber  war  Mastanabai,  ein  Sohn  von  Masiniaia  (Sali, 
a  a.  0.).    S.  C.  1.  L.  D.  No.  3417: 

BEX}L  IVBAE.  HE<GIS> 

IVBAE.  PILIO.  REGI<3> 

HIEMP8ALIS.  N.  REGIS  GAV<DAE> 

PRONBPOTI.  REGIS.  MASINIS8<AE> 

PRONEPOTIS.  NEPOTI 

IIVIR.  QVINQ.  PATRONO 
COLONI 
nud  aber  diese  Inacbrift  A.  SS6.  Vgl.  Goerlitt  I.  3.  3  f.,  auch  Plagge  3.  1  ff. 


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i'^IC 


laba  It,  Küaig  von  Uanrets-nien.  40-^ 

Er  wird  etwa  um  51  oder  50  geboren  sein"').  Sein  Yater 
hielt  zur  Partei  des  Pompeius  und  gab  sich  daher  nach  der 
Schlacht  bei  Thapsos  46  selbst  den  Tod,  uro  nicht  in  die  Hände 
des  Siegers  zu  fallen'**).  Der  junge  luba,  damals  noch  ein  un- 
mfindiges  Kind,  zierte  den  Triumph  des  Caesar"'),  ward  dann 
aber  in  Rom  offenbar  gut  erzogen,  trat  dero  Octavianus  nahe, 
begleitete  diesen  in  den  Krieg  gegen  Antonius  und  erhielt  dann 
25  entweder  statt  des  väterlichen  Reiches  oder  aber  noch  zu 
demselben  oder  vielmehr  einem  Theil  desselben  einen  Tbeil  von 
Oaetulien  und  das  ehemalige  Besitzthum  der  Könige  Bokcbos  und 
Bogos  oder  Bi^uas  (Bogud)  Mauretanien*'*)  mit  der  Residenz  in 
lol.  Diese  Stadt  erweiterte  und  verschönerte  er  bedeutend  und 
nannte  sie  seinem  kaiserlichen  Gönner  zu  Ehren  in  Caesarea 
um***).  Ferner  wurde  er  fQnf  Jahre  später  20  mit  Eleopatra  Selene, 
der  Tochter  des  Antonius  und  der  Kleopatra,  vermählt'*").    Ein 

Sai)  3.  A.  823.  888. 

S33)  Piendo-CMa.  Bell.  k(r.  94.  Dio  Cae:  XLIII,  8.  Appian.  B.  C. 
II,  300.     Weiteree  b.  Spiro  8.  319. 

823)  AppiaD.  B.  C.  11,  101.  fvfr«  xat  'lößa  xali,  'rößas  i  avyy^iptvc, 
ßlli<liot  Sv  Itt,  nuQrjytfo.  Plat.  Caee.  &6.  t6ti  %al  vtot  m*  lutivov, 
KOfudi]  v^xioc,  Iv  im  &|ii(ifi^a>  xaQ^t^t],  fmiiafioiTiitrjv  ilovs  Slamv, 
in  ßagßafon  kqI  roiiäSog  'EH^var  toi^  »olvimfftaiätott  iväflffliog  yly«r&ai 
wyyqaiptvüi.  Vgl,  Äelian.  N.  A.  VII,  83  u.  SnW.  'lößas,  Aiß<iiit  nal  JHno- 
f/ovaiaf  ßaaiXivt,  ov  lafiörret  xnl  luietiyäaarzis  (t)  ot  'Patfutloi,  ov  fiqv 
äviilov  äiä  t^v  naidevair  (naiSeiav  Spiro  S.  320,  A.  3  wohl  mit  B«cfat); 
über  den  UrapniQg  dieser  Verlcehrtheit  a.  C.  Malier  S.  465.  A.  !. 

S24)  Manretania  TingiUna  nnd  Caesarieneis.  Dio  Caas,  LIil,  26.  «nv- 
ta/iiyov  tl  tov  noXifiOv  tovrov  (es  ist  der  cantabrieche  Krieg  gemeint)  .  .  . 
TÜ  itlv  'tößif  T-^t  It  raitovXias  tiva  ävtl  t^t  natfmag  ä^l^C,  i«tl«ig  lg  lav 
zäv  Patfia/to*  xoafiav  ot  itXtiovs  aitAv  iaeyiyifiiipato,  mal  za  tov  BÖhiov  xsl 
Boyovov  fdmnr.  Strab.  XVII.  8S8.  fiix^ö*  filv  aZv  npo  riitäv  ot  itiffl  Bofoe 
ßatilttt  Kai  B6itiov  xiiTEijov  oüi^v  (nilml.  Mauretanien)  91^01  'Pwnaiiav 
Öv»;'  Ixlaiirzav  di  ravtcov  '[ovßat  TtafcXaßi  ti)»  opj;^*,  Bortot  loö  St- 
ßoazov  Kaieaifos  xal  TavTijv  avtä  ii)V  ägxfjy  npöc  i^  ttargip^  M.  t,  X.,  Tgl. 
A.  32g.  334.  VI,  SBB.  vvvl  8'  tlg  lovßav  Tttfifatrjufv  ^  rt  MirVQOvaüt  nal 
ttoUi  iilgri  rqc  SXXijg  Atßvi]t  diä  Tqv  npöc  'Pmfiaiovs  tvvoiäv  Tt  xal  «pilf'i»'. 
Vgl,  Dio  CaBB.  LI,  16  (k.  A.  826)  a.  A.  Nachtr.    Ueber  die  Zeit  s.  A.  333.  384. 

82K)  Strab.  XVII,  831.  ^v  S\  h  t^  naQuXfa  tavt^  nöti;  '[mX  övofux, 
t]v  iTitxxiaas  'lovßag  ö  lov  /TtolcfME^OD  tiatriQ  fiEimvofUKfi  KaiaäQUav,  fjov- 
eav  *a\  Xifiiva  xal  «90  tov  liplvog  VTiaiov  x.  t.  1.  Plin,  V.  §.  SO,  Promon- 
torium ÄpoUiitia  oppidumque  ibt  celebernm-im  Caesarea,  ante  vocitalum  lol, 
lubae  regia.     Er  legt«  hier  ancb  eine  königliche  Bibliothek  aa,   b.  A.  867. 

3SS)  Dio  CasB.  LI,  Ifi.  ri  8i  KXtonäii/a  'löß^  tov  '[ößov  itaidl  awipxrjet. 
tovrifi  YKf  i  Kattatt  ifaipitzt  Ir  tq  'ItaU^  luii  avOTQaztvaaiitvm  ot  tavtijp 


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404    DreinnddreiHBii^tei  Cap.    Historiker  ana  sp&L  od.  nubeatimmbarer  Zeü 

6  D.  Chr.  auBgebrochner  Aufstand  der  Gaetuler  gegeo  ihn  ward 
darch  Cornelius  Cossus  gedämpft**^.  Inzwischen  hatte  er  nach 
dem  Tode  seiner  Gattin,  die  ihm  einen  Sohn  Ptolemaeos  hinter- 
liess^^),  eine  zweite  Ehe  mit  der  Glaphyra,  Tochter  des  Eönigs 
Archelaos  von  Kappadokien'^),  geschlossen,  wenn  anders  dieser 
Angabe**"),   was  aber  doch  wohl   anzunehmen  steht,  Überhaupt 


IC  wtl  zi/v  fiaailtiav  xtiv  jattfmav  fäamt,  Plut.  Aotoa.  ST.  xal  Kltoxätfar 
fiiv  triv  iE  KltoJiatitat  'l^ß^i  ^  ictfit^tättp  ßaatliaiv,  mvcjxitftv  (n&ml. 
'Oitiapia).  Siud.  fUhrt  fort:  ^*  ii  j»l  Aiyovcxov  KainttQOS,  xal  iqv  Klio- 
siitpac  &vytiTiiiB  £il^vTiv,  TJv  ix  tov  Kaiaagoe  Fatov  (!)  ycvopcPTfv  ixt' 
no^Tjto,  yvvaCtia  itlricpr.  Tgl.  auch  Strab.  XTIl.  SS9  (a.  A.  S26).  üeber 
die  Zeit  a.  Mommaen  Obaervv.  epigr.  XIV.  Corollaria  de  Cleopatra  lubae 
domoqne  Archelai  regia  Cappadociae,  Gpbem.  epigr.  I.  1873.  S.  S76f.,  der 
fteilich  nnr  ai^:  „non  pott  a.  U.  G.  743,  quo  ea  atMum  agä>at  quintttm 
dtcimwn".  Auf  MOnien  ana  dem  6.  Regierangajahr  dea  I.  (vgl.  A.  88S) 
eracheiot  a&mlioh  Eleopatra  neben  ibrem  Qatt^o,  auf  anderen  Müoaen  in 
fast  beiapielloaer  Weise  allein,  was  Hommsen  durch  die  Hypothese  er- 
klärt, dasB  entweder  Haaretauien  eigentlich  ihr  oder  daa  ganse  Reich 
beiden  Gatten  gemeinsam  übertragen  aei.  In  beiden  Fällen  mflsste  die 
Verlobnng  schon  &  Jahre  früher  geschehen  sein ,  wenn  aoch  die  eigenUicbe 
Ehe  bis  zar  Mannbarkeit  der  Kleopatra  Tetschoben  werden  maaste,  also 
kaum  vor  20  v.  Chr.  Statt  fand. 

337)  Dio  Cass.  LV,  28.    Vgl.  Pior.  IV,  21,  40.    VeUeL  II,  116. 

828)  S.  A.  S24.  S81.  334.  85S.  887.  Dio  Caas.  X.1X,  86.  Snet.  Colig.  26. 
Sen.  Tranqu.  an.  11.  Dazu  eine  Tochter  Drueilla,  die  nachherige  Gemahlin 
dea  Antonius  Felix,  Praefecteo  von  ludaea,  Tac.  Hist.  V,  9.  GUopatrae  et 
^ntonn  tiepte.  N&chat  den  Mfinzen  aus  dem  6,  Regie cnngEyahr  des  1.  folgen 
(vgl.  A.  833)  die  aua  dem  31.,  and  auf  ihnen  steht  er  allein  und  war  also 
6  n.  Chr.  wahracheinlich  unbeweibt.  Der  Tod  der  Kleopatra  trat,  wenn  es 
mit  der  Angabe  über  die  zweite  Ehe  ihres  Qemahla  (s.  A.  930.  SSI)  seine 
Richtigkeit  hat,  apHteatens  2  n.  Chr.  ein. 

829)  S.  aber  ihn  0.  22  t.  E. 

380)  loseph.  A.  I.  XTII,  13,  4.  nafittÜL^cta  9i  %al  VXaqiVQf  ig  ywoinl 
iitutov  (n&ml.  'AQxtliiiiv)  tvyxii'tt,  paaileag  '^picldoti  9vyatgl  oüffg;,  ^ 
mivmxfi  «a^cvov  lafimw  'Jli^avifog  'Hfädov  jiir  viöc  'AqiiIöov  di  äifl' 
ipäs'  intl  ii  avußaivtt  tov  'Ali^avi^m'  vjti  natfot  tiltvz^aai,  'l6^  t^ 
Aipiotv  ßaailtC  yaittltaf  futaetäwos  (l)  3i  toi  Ai^ot  V^fiovea»  in  Kanxa- 
So*i^  MttQa  tä  aatfi  jJ^jelnoc  ayizai  zriv  ovvomovilai'  avx^  Mafiänfi'qr 
iiißalmr.  Daas  fitTnaTavcoc  (oder,  wie  ee  in  der  anderen,  gleich  anzu- 
führenden Stelle  beiaat,  ttltvt^cavtos)  thata&chlich  imrichtig  iat,  erhellt 
daraus,  daaa  Ol^hjra  7  n.  Chr.  starb  nach  der  eignen  Angabe  des  loaeph. 
B.  1.  II,  7,  4.  üfior  dh  fiv^fiiK  qjqvüfiijv  xal  lö  t^s  jvvat%os  avtov  (n&ml. 
UpjEläoir)  riaipvi/at  Srat/,  ^*tif  ^*  ^yärtjf  iiiv  i^^jaläor  aw  Kanna- 
Sanmv  ßaHiXins,  yvvfi  9  'AXt^äirSqov  yeyowia  xi  ni/ittui,  os  ijw  äiiliptK 
lilr  'An^iämi  KEtil  oi  Sii^iftev,  vCög  S'  'Hfäiov  xov  ßaatliat  .  .  .  futä  8i 


..>^.00' 


.31c 


luba  n,  ECnig  tod  Hanretanim.  405 

zu  trauen  ist^^),  und  dann  irabrecheinlich  diese  seine  zweite 
Gemahlin  auch  schon  wieder  yeratosaen  "*).  Er  regiert«  min- 
destens 48  Jafare^*^)  und  starb  also  frühestens  23  und  spätestens 
Anfang  24  n.  Chr.'*'').  Die  spanischen  Städte  Gades  und  Neu- 
ro* ixtivov  Ifafazov  avrgtxijai«  'lößa  i^  ßtmiltiiyrxi  Aipirit,  ot>  ttltvt^- 
aurtot  D)  hutvcWovattv  avii^v  Mal  xtigtioveav  *a^  t^  ntttfl  9taoäptvos 
i  i^vüifxfiS  'Aiiiilttoe  Inl  loeovrov  IgmTog  ^Wty,  aete  «B^K^fux  i^r  avvoi- 
ytoitar  nvxä  Miitpiäf(fii]v  ammefi^afitt'Oc  {*ti'n)V  ajayia9ai,  nagajtvopivji 
tnlrvv  lie  'loviaCav,  y,tt'  öllfav  i^e  äfi^eiot  xqövav  lio^iv  Intaalvra  zöv 
'Aliiaf9(fOV  avvs  liytiv  „äniifii  fiiv  i  Kutä  Atfvtiv  oot  yäfio;,  ai  8i  ovx 

luxl  tavta  T^v  ädilipiv,  at  lolftq^ä,  zav  ifior  ^^iifiivi).  Jtlijii  ov  «((iiiipoficu 
i^F  vßfiv,  «votijvofiat  8i  ae  lutl  fii]  9ii.<m<ntv".    nito  titfpiettfiirtt  to 

SSt)  Mommaen  S.  277 f,  hat  auf  Onrnd  tod  ihr  daa  BrnchBtOck  einer 
attiMbeo  InaohriA  C.  1.  A.  111.  649  fol^endermaaseii  ergOmt:  ^  <ß>ovl4  »ol 

a«fiqG  fyt%a),  (vgl.  A.  836'-).  Goerlitc  1.  S.  7  ff.  und  Flagge  3.  IS  ff. 
begnügen  sich  damit  eie  einfach  zu  verwerfen.  HOchitens  Ult  Letzterer 
es  für  mSglich,  data  I.  die  Qlapbyra  neben  der  Eleopatra  Selene  zar  Fraa 
genommen  habe.  Er  abenieht  aber,  dUB  derselbe  mit  Letiterer  4  t.  Chr. 
achon  16  Jahre  rerheirathet  war  und  folglich  Ptolemaeoi  aohwerlich  später 
geboren  eein  kann,  wobei  aach  die  rhetorische  Floskel  Ton  Tac.  Ann. 
IV,  88.  adkue  taptobat  Afrieam  Tacfarinai  auctus  üfaMrorwm  auxüiis,  gut 
PMicnwMO  luhae  filio  iuventa  ineurioso  libertos  regios  et  serntia  mini- 
steria  beBo  mutaveratU  ia  Bezog  anf  diesen  im  J.  34  n.  Chr.  noch  sehr 
wohl  TersUndlich  ist, 

882)  So  nach  theilweisem  Vorgange  von  Norisina  Cenotaphia  Fiaana 
8.  388  Spiro  8.  SSI  nnd  C.  Mflller  8.  406,  Sonst  bliebe  nur  Qbrig  den 
zweiten  Theil  der  Nachricht  dea  loaeph.  gaoi  su  verwerfen. 

838)  Nach  dem  Zengnies  der  HQnzeu,  die  ausser  dem  6.  nnd  Sl. 
(s.  A.  8S6.  828)  aaa  diesem  Jahre  tind,  bei  Hionnet  TL  8.  S99— 604. 
No.  11—69.  Snppl.  IX.  3.  216—218.  No.  3—16  und  in  den  anderen  bei 
Spiro  S.  821.  A.  31  veneichoeten  Werken,  nnd  zwar  von  86  ab  gerechnet, 
daher  denn  die  frühere  Annahme,  er  habe  achon  80  oder  89  sein  väter- 
liches Beich  nnd  dann  86  statt  deuen  Manretanien  erhalten,  schwerlich 
statthaft  iat,  a.  dagegen  anch  Sttab.  XVll,  82»  (rgl.  A.  824).  Tgl.  A.  384 
und  QoerlitE  1.  S,  7  f. 

884)  Dies  Ton  L.  HQller  a.  a.  0.  S.  114f.  gefundene  Ergebnias  ist  gegen 
die  Anfechtungen  von  Nieae  Beitrilge  znr  Biographie  Straboa,  Hermea  XIII. 
1S78.  8.  B6f.  A.  1  siegreich  von  Babl  Das  Todeqahr  labaa  11,  Jahrb.  f. 
Ph.  CXVII.  1878.  8.  642'-644  rertheidigt  wordea.  Aai  Strab.  VL  288 
(f.  A.  324)  erhellt,  daaa  I.  etwa  18  n.  Chr.  noch  lebte,  dagegen  wird  er 
XVll.  828  (bald  nach  den  A.  324  mitgetheilten  Worten).  'löfiar  pi*  ovr 
«fmirrl  itiltvta  tbv  ^iov,  SiaBiäiKtai  ii  xrir  iQ%rtv  vtös  niolcitaCot  yt- 
•fopüe  H  'Avtmviov  ^Vjaifit   »ni   Klttmätnas   (*gl.  MO.   Ai^tt*   ^"^1   *"^ 


..>^.00' 


.31c 


4()6    DreiunddreiBBigstas  Cap.    Bietoriker  am  BpBt.  od.  DiibeBtimmbarer  Zeit. 

karthago  ehrten  ihn  durch  Eraennaiig  zu  ihrem  DuuiUTini"'). 
Die  ÄtheDer  Hessen  ihm  eine  Statue  auf  dem  Ptolemaeon  er- 
richten^^''). Er  war  ein  überaus  fruchtbarer  Schriftsteller***); 
aber  diese  Fruchtbarkeit  ward  dadurch  ermöglicht,  dasa  er  seine 
eignen  Werke  einfach  aus  denen  Änderer,  und  zwar  meist  sogar 
von  Zeitgenossen  oder  wenig  Aelteren  und,  wo  dies  nicht  der 
Fall  war,  doch  nur  aus  allbekannten  Quellen,  wie  Berosos  nnd 
Onesikritos,  zusammenschrieb,  wobei  er  sich  denn  obendrein  noch 
kritiklos  Über  die  Unzuverlässigkeit  des  Letzteren  täuschte  **"'}. 
Von  seltneren  Torlagen  hat  sich  zum  Mindesten  bisher  nur 
Hannos  Periplus  bei  ihm  nachweisen  lassen,  den  er  allem  An- 
schein nach  in  seinen  Aißvxä  wiedergab,  und  zwar  wohl  laut 
seinem  eignen  Vermerke**'),  wie  er  denn  wenigstens  so  ehrlich 

'Pmfta/oic,  f£<a  i^E  vnä  'lovßa  /liv  ji^öttQov,  vvv  3i  fltolrfuiiip  im  ineivov 
xaiSi)  alB  ein  jOngat  Varatorbeuer  b«ieichnet,  -worauB  denn  Ronoch  einfach 
folgt,  dasB  das  17.  B.  des  Strab.  frühetena  S3,  aho  6  Jabre  nacb  dem  6., 
vermuthlicli  aber  anch  kaum  später  gescbrieben  iat.  Aas  Tac.  a.  a.  0. 
aber  geht  herror,  daas  84  achon  Ptotemaeoi  regierte. 

3»b)  Dos  Entere  belogt  Avieo.  Or.  marit.  S15ff.,  das  Letctere  eine 
MOnie  (Mionnet  Tl.  p.  662,  14),  anf  derea  Vorderteit«  IVBA  RES.  IVBAE 
F.  II.  V.  <i.  ('  duumvir  quinqutnnaUt),  ood  auf  deren  fttlckseite  CN. 
&TELL1VS  PONTI.  II.  V.  Q.  steht  (po  dwa  also  der  Pontifez  Ca.  Atelliaa 
■ein  College  in  dieser  Eigenachall  wie  nacb  einer  zweiten ,  entsprechenden 
Münze  später  der  seines  Sohuea  Ptolemaeoe  war),  und  ein  bei  Neukarthago 
gefundner  Stein  mit  der  A.  S2t>  mitgetbeilten  InBcbrift,  die  leider  bei 
Wernadorf  Poet.  Lit.  min.  T.  V.  P.  Hl.  S.  1119  (S.  ö02  Lemaire)  in 
seiner  tonat  lortre  IT  liehen,  bei  C.  Müller  S,  466f  wiederabgedmckten  Er- 
läuterung deraclben  in  der  sehr  fehlerhaften  Gestalt,  in  welcher  sie  uraprQng- 
lich  lerOffentlicht  ward,  benutzt  iat,  während  iuzwiacben  nach  Ximenes 
Diario  durch  Shaw  Vojage  U,  156  und  nngenao  nach  ihm  durch  Eckhel 
Doctr.  numni.  IV.  S.  158>>  (Wien  1794)  wi'sentlich  bereite  die  richtige  be- 
kannt wurde,  die  noch  bei  C,  Müller  nicht  einmal  erwähnt  wird.  Vgl. 
Goerliti  I.  S.  8f. 

336i>)  Neben  der  dea  ChrfsippoB,  Paul.  1,  17,  2.  Vgl.  La.  Di.  VII,  188. 
Cic.  Fio.  1,  11,  S9.     Vgl  anch  A.  331. 

336)  Suid.  lyta^e  moXU  KÖrv. 

936 1>)  Hiemach  iat  das  fon  den  Späteren  Beiner  tielehraamkeit  ertheilte 
hohe  Lob  (s.  A.  SSS.  386.  837.  Plnt.  Sertor.  9  —  Fr.  19  [vgl.  A.  341]. 
nävxarv  ürotmitaiov  ßaatXitt.  Plln.  V.  §.  16  [nach  den  A.  337  angef. 
Worten].  luha  —  imperitavit:  «IWiorwin  claritatc  ntemorabilwr  etiam  iptam 
ngno)  anf  ihr  richtiges  Maas  zurflckniführen.  Eine  Zusttmmenstellnng  TOn 
verachiednen  Fabeleien,  die  er  aich  in  Boiner  Leichtglänbigkeit  bat  auf- 
binden lassen,  giebt  Spiro  S.  333. 

387)  Vgl.  Plagge  S,  89  f.  Peter  S.  6ff.  S.  Ammian  Marceil.  XXII, 
Ib,  8  —  Fr.  89.  rex  autetn  Ivba  Fviüeorwin  confiaua  textu  librorum  a  mimte 

n,.i,i..,..>^.OOQIC 


gewesen    zu    sein   scheint   überall    seine    Quellen    zu    uenneu^^). 
So    bezeichnete    er,    wie  schon  oben"*'')  ges^   ist,    in   eeineu 


quoda»  oriri  «um  (näml.  MUtm)  exponit,  qui  süus  in  Maurelania  despettat 
octanum  und  Solüi.  38,  8.  p,  166  Momms.  originem  htUiit  (Nilu»)  a  iiuiiUe 
inferioris  Mauretaniae,  gut  Oceano  propinquat.  hoc  adfirmant  Punici  libri: 
Aoc  lubam  Tcgem  accipimus  tradidisee  (beide  &ub  derselben  Quelle),  ferner 
Solin.  24,  16.  p,  124.  haec  de  Allanle,  qvem  Mauri  Addirim  twminant,  et 
Hannonü  Punici  libri  et  noetri  annales  prodiderunt,  luba  eliam  Ptokmaei 
lUiut  (.'),  qui  tUrimque  Mauretaniae  regno  patitus  ett  uach  Pliii.  T.  ^.  16 
(^  Fr.  26).  Juba  Ptolemaei  pater,  qui  primua  ulrique  Mauretaniae  im- 
peritanit  .  .  .  gimilia  prodidit  de  AtlatUe,  vgl.  §.  8.  fuere  et  UanntMi»  Car- 
tttaginientium  ducis  commentta^ü  Punicie  rebus  fiortntiiaimii  explorare  am- 
büum  Africae  misti,  quem  secuti  pltrique  a  Graecis  noitrisq^ue  ete.  Ath. 
III.  88  b  (—  Fr.  24).   Ai(itXi«vos  Hl  Utytv  'JÖpav  tov  Maveovniaix  fiaaiUa, 

tuxflin)  TtttltCe9ai  ipäaimir  avio  xafä  zoit  Ai^vn  fiijlov  fanf^ixöv,  worauf 
Demokritos  erwidert;  tl  niv  xi  lovtaiv  'lößat  taiogcC,  zaifha  AißvxaCai 
fiißlois  in  ze  xaig  'Awmtot  ttläruif.  tod  den  beiden  ErkULrongen,  welche 
Peter  S.  6.  Anu.  *  für  mOglich  erkl&rt,  läait  der  Zaaanunenhang  nur  die 
letstere  sd;  die  Aißv*al  ßi^loi  aind  die  unmittelbar  vorher  genanaten 
eignen  avyjQa/titaxa  nc^l  Atßvrjg  des  1.  und  die  ^wravos  jilävai  der  vod 
ihm  aasgeackriebae  Periploa  de»  Hanno.  Also  kannte  Ath.,  weao  er 'aoch 
dae  Werk  des  [.  nicht  aelbat  gelesen  hatte,  doch  anderweitig  diesen  Sach- 
verhalt, nnd  eutechieden  falsch  Ut  die  Auffauang  von  Mfliler  S.  168  und 
Plagge.  Dazn  weist  Peter  S.  6.  A.  ***  mehrere  Anklänge  bei  Plin.  im 
6.  B.  an  die  erbaltna  Uehersetzuug  dieses  PeripluB  nach,  die  aich  eben  aus 
der  Benntanog  der  Aißorui  des  I.  in  diesem  B.  erklären.  Die  Bficherzahl 
dieser  Aißvuä  selbst  läist  sieb  aber  auch  nicht  annähernd  bestimmen,  da  die 
AnfQhruDg  bei  Pseudo-Plut.  Parali.  min.  28  ja  wabrscheinlieh  ein  Scbwindel- 
citat  ist.  Von  den  übrigen  erhaltneu  Bruchstücken  (24—26.  28—38)  sind 
bei  Weitem  die  meislen  aas  Pliniiti,  ein  paar  aus  Plut.  de  hoH.  an.  IT.  26 
—  Fr.  32  £),  ausserdem  b.  A.  870.  „Die  Fragmente  lebten  übrigens,  dass  1. 
in  dieser  Schrift  eingehend  über  die  Elepbanten  handelte,  nnd  es  laust 
sich  mit  ihrer  BenotKung  dieselbe  als  Eauptquelle  für  Plin.  VIIJ.  g.  1—36 
erweisen.  Da  nun  aber  ferner  Plin,  hier  vielfältig  mit  Aelian.  N.  A.  überein- 
Bttmmt  (vgL  g.  1  m.  V,  49.  g.  2  m.  IV,  10,  VII,  44  —  Plut  a.  a.  0.  17. 
J,  4  m.  VI,  66  o.  IX,  66.  g.  4f.  m,  II,  11.  §.  12  m.  VI,  81.  i-  18  f.  m.  1,38. 
g.  S8  nnd  A.  m.  TU,  36.  g.  24  m.  VI,  61.  Till,  16),  ao  ist  sie  auch  als 
Qnelle  für  die  Elephantengeachichten  bei  Letzterem  ansusetzen,  doch  bat 
derselbe  sie  nicht  unmittelbar  benutzt,  sondern  aeine  AoBEüge  aind  ihm 
durch  Aleiandroa  von  Myndos  übermittelt  worden".  (M.  Wellmann).  Vgl. 
d.  Nachtr.  I.  C.  86.  3.  861  ff.  Benutiung  bei  Paus.  V,  12,  3  (vgl.  I.  Fr.  86  b. 
Plio.  Till.  §.  7)  vetmuthet  W.  Gurlitt  Ueb.  Paua.  S.  262.  S.  316.  A,  10. 

888)  Wie  Peter  S.  13  mit  Etecht  ihm  nacbrOhmt  S.  A.  340.  343.  346. 
348.  861.  362. 

ma^)  S.  C.  21.  A.  417. 


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408    DreiunddreiesigsteB  Cap.    Hütoriker  adb  spät.  od.  aobeatiniiiibareT  Zeit. 

'j04Sv0taKä^^,  die  miDdestens  2  BOcher  eothielten,  aU  aolchQ 
eben  den  BerosOB*").  Eine  dritt«  geographisch-bistorische  Schrift 
über  Arabien  uod  Oberhaupt  den  ganzen  Orient  bis  nach 
Indien  hin,  anch  Aegjpten  und  Aethiopien,  mit  denen  sie 
begann^'),  stellte  er  znr  Belehrung  für  den  Enkel  des  Augaetos, 
den  C.  Caesar,  zusammen,  bevor  dieser  1  n.  Chr.  zur  Ordnung  der 
dortigen  Verbältnisse  abging***),  und  hier  war  theils  Onesikritos  sein 

S39)  Nicht  glücklicli  bandelt  flbei  sie  PUgge  S.  M^M.  Goerliti 
n.  S.  2  f.  zieht  zu  ihnen  ansaer  Fr.  21  f.  Mflll.  aach  noch  Fr.  SS.  S9. 

840)  Fr.  21  b.  Tfttian.  ad  Gr.  86.  p.  14S  Otto,  8S,  12  ff.  Schwartz.  fl.;- 
ffmoot    di    ianv   ärfif   Ixaväiatog,    mal   zavzov   Tfxfi^piav   '/oßag,    oe    *c(l 

ccvtä  ßi^ioi  KEpl  'Aeaviiieyv  3vo.  Clem.  Strom.  I.  829  A.  B.  Sg  ipfiai  Bi)- 
f<o<iaoi  Iv  täte  XaX8al*ait  [atofiaif.  'lö0at  di  netl  Uaavfiatv  yi^ätfnr 
hfioloycr  i^*  lozofiav  ttagä  B7)giiaaov  eUti<pivai  fmftvQmv  (il^d'ctav  xAtSol. 
S.  Beros.  Ft.  U  a.    Vgl.  Malier  IL  S.  196.  496. 

34t)  Denn  dass  I.  bier  flberbaupt  alle  Länder  behandelte,  die  C.  Caesar 
zu  berühren  gedacht«,  erhellt,  wie  Peter  S.  7  bemerkt,  beeonders  ana 
Flin.  VI.  §.  170  (—  Fr.  41).  Iviba  qui  videtur  dSiffentisgime  peraecutut  hate, 
„d.  h.  die  WeatkOete  dee  rothen  Heere,  Troglodjtice".  Ohne  Zweifel  ge- 
hört demnach  anch  Fr.  39  a  aber  Indien  bei  Solin.  (s.  A.  340)  hiehec,  Qber 
welchoB  Maller  mit  Dnrecht  bemerkt:  „vereor  ne  temere  h.  l.  7«bo  citetur". 
AaBserdcm  e.  J.  G.  Sprengel  Die  Quellen  des  Ulteren  Plimaa  im  IS.  nnd 
13.  Buch  der  Natargeachichte ,  Bbein.  Hui.  XLVI.  1891.  8.  62—66.  67  f. 
Unaere  Eenntnisa  von  dieaem  Buch  verdanken  wir  im  Wesentlichen  näm- 
lich dem  Plinius,  der  dasselbe  gleich  den  Atßvnä  (s.  A.  837,  ausserdem 
Tgl.  A.  St>9)  in  aosgedehntem  Hasse  abgeschvieben  hat  (vgl.  Ind.  V.  VI. 

vui.  X.  xii-xv,  XXV.  xxvi.  xxvjii-  xxxi-xxxiii.  xxxvi.  xxxvn 

bald  mit  bald  ohne  rex).  Fast  alle  Bmchsttlcke  bei  HOUer  (89—67)  sind 
aus  ihm.  Fast  Fortlaufend  ist  nnter  Anderem ,  wie  es  scheint,  (a.  A.  84S.  843) 
VI.  g.  96— S06  und  wohl  auch  schon  §.  66— 9G  (vgl.  A.  846>i)  aas  diesem 
Werke  Oberaetct,  und  die  Untereuchung  von  Spreugel  gelangt  tn  dem 
Ergebnis«,  dass  in  XII,  17-186.  XIII,  29-113.  185- US  dieses  neben  den 
Ai^vtä  in  dem  Hasse  die  Hauptquelle  war,  dass  hier  anch  die  gaoM 
Anordnung  des  Stoffs  beibehalten  ist.  Dnd  so  erhellt  denn,  „dass  der 
Verfasser  den  Begriff  Geographie  im  weitesten  Sinne  fasste,  sich  keines- 
w^s  auf  die  Beachreibnng  der  Oertlichkeit  beschränkte,  sondern  aus  der 
Geschieht«  und  Mythologie  der  Under,  namentlich  aber  über  deren  Thier- 
und  Pflansenwelt  Alles  beibrachte,  dessen  er  irgendwo  habhaft  weiden 
konnte:  das  meiste  nnsQebliebne  ist  zoologischen  oder  botanischen  Inhalts". 
(Sprengel  S.  68). 

84!)  Plin.  VI,  §.  141  (—  Fr.  44).  hoe  in  Uteo  (näml,  Charace)  gtnüum 
etse  Diunysivm  .  .  .  quem  ad  comttientanäa  omnia  «•  orientem  praemieit  di«w 
Avg%t»itis  itUTo  in  Armeniam  ad  Parthicai  Arabicaague  res  maiore  fUio,  mm 
me  pratterü  .  .  .  tn  hac  (amen  parte  arma  Eomatui  sequi  placet  nobii  lubam- 
que  regem  ad  etmdem  C.  Gaetarem  scnptM  twItwuM^M  de  eadem  «ayeÄWone 


■:.>^.00' 


.^IC 


lub&ll,  KOuig  von  Hauratauien.  409 

Föhter***),  tlietls,  wie  bereits  bemerkt  ist***),  jener  wiederholt 
genannte  K&oig  Arcbelaos  von  Kappadokien*"^;  die  sonstige  reiche 
Belesenheit  war  also  hier  sicher  zum  Theil,  vielleicht,  ja  ver- 
muthlich  zum  gröesten  Tbeil  diesem  Letzteren  abgeborgt'**'*). 
In  einem  vierten  Werke,  einer  römischen  Geschichte  oder 
„Ärchaeologie""*),  und  einem  fBnften,  den  'Oftoio'rijteg  in 


Art^ica.  XII.  §.  56  (■*  Fr.  bl)  luba  rtm  iis  volnminibut,  quae  »crip»it  ad 
C.  Caeeartm  Ättgusti  (ilium  ardentem  fama  Ärabiae.  XXXII.  §.  10  (—  Fi.  46). 
luba  his  voluminibM,  qwe  Ktipiil  ad  C.  Caesarem  Augutti  filiutn  de  Ar(d>ia. 

313)  PIJD.  VI.  §.  92  (~  Fr.  S9).  quae  prodit  Onegicrilttg  .  .  .  narrata 
proxime  a  luba.  Tgl.  S-  m  «od  C.  81.  &.  30.  lieber  die  Benatinng  des 
AndTOatheuM  e.  C.  23.  A.  89;  TielUiclit  war  aber  auch  diese  durch  Oneii- 
kritoe  Termittelt  gleichwie  die  des  Nearcbos,  b.  C.  Sl.  A.  30.  C.  tS.  A.  88. 

344)  C.  S2.  A.  S56. 

SIB)  SoÜD.  5S,  1».  p.  866  MomtnB.  (~  Fr.  39  a).  ut  lubae  et  Ärthtlai 
reffum  Kbnt  edittm  est.    Vgl.  Feter  S.  7  f. 

S4ft'')  Waa  Sprengel  gaoz  flbersebeD  bat,  «elcber  in  Folge  ieiner 
UnbekanDtschaft  mit  Peters  Abb.  sich  von  1.  in  der  fraheren  Weise 
ein  viel  m  vortheilbafteB  Bild  macbt.  Ana  I.  stammen  bei  Plin,  XII. 
g.  ITf,  SO.  85  (b.  Sprengel  8.  ET  f.)  die  Citate  des  Hecodotos,  XIL  §.68 
das  de«  Eratostbenes ,  bthihBt  «abreoheinlich  Tl.  %.  81  die  des  Hegastbenes 
und  Eratostbenas  (s.  Sprengel  3.  63 f.),  VI.  g.  58  die  Erwäbnnng  dea  Pa- 
trokles,  H^asthenes,  DioajsioB  (vgl.  C.  22.  A.  AT.  76),  TU,  22  f.  die  An- 
fflhrnngeD  de«  Ktesias  nnd  M^aslbenes  (s.  dazu  Solin.  a.  a.  0.  vgl.  m. 
207,  20  Homms.  and  Sprengel  8.  6S),  überhaupt  alle  Citate  des  Letsteren. 
FQr  andere  Pioben  von  Oelebi«amkeit  in  den  Tennathlich  auf  1.  zurück- 
gehenden Partien  bei  Plinina  nnd  auch  ffir  einen  Theil  von  diesen  war 
wohl  Timoatbenee  der  Tennittler  (s.  C.82.  Ä.  7».  88.  86.  ÖT«".  E.A.Wagner 
Erdbeschr.  des  Timoslfa.  S.  34  tf.  55  ff.),  »ei  es  DUO,  dau  dieser  eine  dritte 
unmittelbare  Qaelle  des  I.  war,  oder  daas  dieser  ihn  eben  nur  durch  Ver- 
mittlung des  Arcbelaos  oder  auch  dea  Varro  benutst  hatte.  Daea  er  aber 
auch  den  Flsplnlavt  des  Timagenes  auagebentet  hätte,  erklärt  Goerlitz 
I.  8.  13  (den  8prengel  8.  6S  seltsam  miasverstebt)  mit  Becht  Bit  eine 
zwar  mSgliche,  aber  schlechthin  nnerweisliche  Vermuthuag. 

946)  Sie  wird  bald  'PiarialMij  [aioqia  (Steph.  'Aßmftyiret-  'Statia  —  Fr.  1.  3. 
iv  xpmc])  nnd  iv  jtfmziB,  vgl.  Steph.  Aa^lviov  ^  Fr.  8.  'lö^as  tv  nfifiai), 
bald  'PmiiaUri  a^iaioXoyCa  (Steph.  No^vxia  —  Fr.  IB)  genannt,  aber  gerade 
Fr.  15,  wo  dann  freilich  die  Bnchiahl  fw  Sunif/m  nicht  richtig  flberliefert 
sein  kann,  scheint  dafBr  in  sprechen,  dana  das  Werk  bi«  in  die  letiten 
Zeiten  hinabging.  Sollte  der  Titel  wirklich  äfiaiol&YÜi  gelautet  haben, 
so  wflrde  anch  dies  nach  Nichts  biegegen  beweisen,  wie  Peter  8.  8  durch 
die  Analogie  der  'levdatKrj  äfiauiloyia  des  losepbos  dartbat.  Gegen  die 
Annahme  von  0.  Qilbert  QOtt.  gel  Am.  1876.  S.  330ff,  (vgl.  A.  S6B),  es 
sei  wahrscheinlicli  gai  kein  eigentliche«  Oeschichtsverk,  aondem  anch  eine 
antiquarische    Arbeit   mit    eingewobenen   OeachichtaeRAhlnngen    gewesen, 

n,.i,i..,..>^.OO^IC 


410    DreiuDddTQiGsigBtes  Cap.   Hietorikei  aus  spät.  od.  imbesümmliarer  Zeit. 

wenigatens  15  Bßchern"'),  einer  Sammlung  von  Aehnlichkeiten 
namentlich  in  griechisclien  und  rötniachen  Sitten,  Einrichtungen 
und  Wörtern,  schrieb  er  den  Varro^)  und  zwar  diesen  natürlich 
ohne  Zweifel  nicht  zum  Wenigsten  auch  nach  der  sprachlichen 
Seite""),  Dionysioa  von  Halikarnaasos *"*) ,  Sulpicius  Galba**'), 
des  AuguBtus  GedächtnisBrede  auf  dessen  23  r.  Chr.  gestorbnen 
Enkel  Marcellus,  den  Nepos^"},  den  Livius**')  aus.  Zwar  scheint 
er  in  den 'OfiotdiijTEg,  der  damals  verbreiteten,  von  Tyrannion,  wie 
schon   bemerkt  ist'*""),  von  Varro   und  Dionysioa  getheilten'**) 


8.  A.  362.  363.  367.  Da  die  ZabI  der  sicheren  BrachatQcIta  nur  9  beträgt 
(e.  A.  841),  80  ist  es  fOr  diese  Frage  durch&ui  nicht  entscheidend,  d&si 
nur  3  vou  ihutn,  16,  17  (vgl.  A.  362),  18  (b.  PInt.  Sali.  16)  eigentlich 
historisch  sind. 

347)  Fr.  86  b.  Besjcb.  Käqtrii  iv  acvunatientita  täv  nt^l  ifiowii]T«n'. 
Mit  Unrecht  haben  Spiro  und  MfiUer  aasserdem  nor  noch  Fr.  84  b.  AUi. 
IV.  170  e.  'lößat  ö  ßaaiXtvt  iv  toit  'Oiioiöirim  x.  c.  1.  dieser  Schiift  zu- 
gewiesen. Peter  S.  llf.  teigt,  dass  der  römischen  Geschichte  von  den 
Brnchstflckea  bei  Malier  (1—30)  nar  1—4.  6.  11(7).  13.  16.  16(?).  17.  18 
zugetheilt  werden  können,  unter  denen  nur  fflt  lö.  16.  18.  eich  nicht  be- 
stimmen lUsst,  aus  wem  I.  geschöpft  hat  (n.  A.  848—363),  w&hreud  Fr.  IB 
(Tgl.  A.  836'')  überhaupt  nicht  unter  seine  Brnohstücke  gehfict  (s.  H.  Peter 
Quellen  Plntarchs  in  den  Biogrr.  der  BOmer  S.  6S  f.)  und  Fr.  30  aus  einer 
andern  Schrift  ist  (s.  A.  368),  7—10.  13.  14  aber  aus  den  'OfiiuÖTijrit. 

S48)  Ft.  13  b.  Plut.  Qu.  Bom.  4.  364  D.  iftvta  xal  o  'l6ßas  Ctnon*» 
xal  B^tfmv  (Tgl.  A.  366).  Fr.  II  b.  Plut.  ebend.  89.  S26  D  vgl.  ni.  Varr. 
L.  L.  VI,  13.  Fr.  6  b.  Plnt.  Rom.  16  —  Qu.  B.  31  (vgl.  A.  367).  Fr.  7  b.  PlnL 
Num.  7  vgl.  m.  Varr.  L.  h.  VII,  34  (Hacrob.  Sat.  III,  8,6.  Serv.  ad  Varg. 
Aen.  XJ,  643),  Fr.  9  b.  Atb.  III.  98b  vgl.  m.  Varr.  L.  L.  VI,  13.  34.  Vgl 
Peter  lub.  S.  11.        349)  S.  Peter  a.  a.  0   S.  llf. 

360)  Dies  bat  suerst  KiesBÜng  luba  n.  Dionys.  v.  Hai.,  Bbein.  Mos. 
XXIII.  1868.  8.  672f.  aus  der  fast  wörtlichen  UebereinstimmuDg  von  Fr.  1— 8 
(s.  A.  346)  mit  Dioofs.  A.  R,  I,  9.  59  und  der  sachlichen  von  Fr.  4,  14  b. 
Plut.  Bom.  14.  Qu.  It.  18.  282  E  mit  D.  A.  B.  II,  30.  6  erscbloraeo,  so  daai 
io  Folge  dessen  H.  Peter  S.  8  seine  firahere  Ansicht  (Quellen  Plnt.  S.  76f.) 
aufgegeben  hat.  Vgl.  auch  Fr.  10  b.  Plnt.  Qu.  B,  34  mit  Van.  L.  L.  V,  21. 
Feter  S.  10  f.  Diese  beiden  Werke  des  I.  erschienen  folglich,  wie  Peter 
S.  10.  A.  *  *  erinnert,  sp&ter  als  8  v.  Cbr. 

361)  Fr.  6  b.  Plut.  Bom.  17.  iäXm  Si  *al  TufX^iot  .  .  .  ät  'l6pas  ip^iii 
raipav  Zovlvhtov  Unoeeif,  vgl.  Tenffel  B.  L.-G.  %.  308,  2. 

363)  Fr.  17  b.  Plut.  Comp.  Marc  et  Pelop.  1.  ^fui";  ii  Aiß{at,  Kahaft 
Nol  iVfnmti  Mal  tinv   £Ui]vik(dv  t^  ßaaiiii  lißf  tttxtvofttv. 

363)  S.  A.  862  und  die  scharfsinnige,  auf  Vergleich  von  Plut.  Uarc.  11 
und  der  eben  aogef.  St.  der  Comp,  mit  der  Schüderang  des  Marcellus  bei 
Liv.  gegründete,  fQi  mich  Überzeugende  Auseinandereettong  von  Peter 
S.  9f.         »63t>)  S.  C.  30.  A.  ISO''-  ". 


..>^.00' 


.31c 


luba  II,  EOnig  tou  Haoretanien.  411 

Ansicbt,  „daes  ijas  Lateinische  eine  Tochtersprache  des  Griechischen 
oder  doch  eine  Mischsprache  aus  demselben  und  dem  Barbarischen 
sei",  huldigend^,  auch  eigne  Etymologien  versucht  zu  haben, 
aber  lauter  verkehrte^^.  In  der  Folge  bat  übrigens  Flutarchos 
diese  beiden  letzt^CDannten  Schriften  in  ausgedehntem  Masse 
benutzt'^').  Ganz  in  das  sprachliche  Gebiet  schlug  eine  sechste 
x£(fl  ip&ofiäs  A^§es>g  in  mindestens  2  Büchern'^)  ein,  in  das 

3M)  WilmaDDS  De  Varronie  libris  gramm.  S.  lS8f. 

366)  Fr.  8  b.  PInt  Nnm.  18  o  'lößas  .  ■  .  yliaiöfiE»oc  i^tUi}vlaai  tov- 
vofia.  Vgl.  Bom.  16  (->  Fr.  5).  ovxtn  titt  lOh  'Ellijvntolt  iviftaüi  zwv 
'italixmr  Imiuiv^ivaiv.  Num.  7  (">*  Fr.  7).  täv  '£Ut|V(N(äf  ö^afwimv  xixs 
^illa»  ^  tvv  Mit  Aaxlvois  üvccxdipafiEi'tfv. 

356)  Fr.'?.  8.  9  u.  Fr.  10  b.  Plnt.  Qu.  lt.  24.    S.  Peter  S.  U  f. 

307)  In  den  Qu.  Hotn.,  im  Romulua  u.  Numa,  und  (a.  □.)  auch  im  MarcelliiB, 
einzeln  aach  anderswo  (b.  A.  36S.  868  u.  Fr.  IS,  vgl.  A.  946).  Heber  die  ubätz- 
bareu  UntersDcbungea  vou  Soltau  De  fontibue  flutarchi  iu  aecando  bello 
Punico  enarraado,  Bonn  1870.  8.  (Doctord.)  und  Barth  De  lubae 'O^ici- 
Ti]«>v  a  Plntarcko  expreasia  in  qaaeationibua  Romania  et  in  Rotunlo  Numaque, 
aoitingen  1876.  8.  (Doctord.)  nrtbeUt  H.  Peter  S.  3  mit  Recbt,  ea  aeien  ia 
ihnen  die  aicheren  Resultate  tod  kflbnen,  wenngleich  oft  Bcbarfainnigen 
Hypothesen  ao  wenig  geachieden,  daaa  auch  die  ersteren  nicht  nach  Ver- 
dienst anerkannt  worden  sind.  Daaa  freilich  daa  Ergebuias  von  Soltaa, 
im  Marc.  B— tS.  S4— 39  sei  1.  Quelle,  durchaus  nicht  so  verfehlt  ist,  wie 
man  nach  dem  sehr  bestechenden  Widerlegnngsiersuch  von  0.  Gilbert 
a.  a.  0.  S.  838  glaaben  sollte,  erhellt  aus  der  A.  363  angefahrten  ErCiterung 
von  H.  Peter.  Noch  weiter  geht  Reusa  De  lubae  regia  historia  Bomana 
a  t'lutarcho  expresea,  Wetelar  1880.  4. ,  indem  er  hier  nachzuweisen  sucht 
(was  er  anch  noch  von  anderen  plutarcbiachen  Römerbiographien  annimmt), 
das*  Plut.  den  Bomulus  imd  Numa  fast  votlst&ndig  ana  I.  abgeachrieben 
habe.  S.  dagegen  die  Tortrefiliche  Becension  von  L.  Cohn  Phil.  Am. 
XIII.  1883.  S.  448—463,  der  auch  darin  wohl  Recht  bat,  daaa  Plut.  weder, 
wie  Barth  meint,  die  'OfiotoiTjtcc  noch,  wie  Reass  will,  die  rämieche 
äeachicbte  allein  verwerthet  hat,  aondem  für  diu  Antiquitäten  vorwiegend 
jene  (a.  A.  847),  für  daa  Hisloriscfae  vorwiegend  diese,  daas  sich  aber  im 
Einzelnen  vielfach  nicht  entscheiden  läaat.  Dass  ganze  Capitel  in  den  Qu, 
Bom.  (wie  4  —  Fr.  12,  a.  A.  S48)  ans  I.  stammen,  giebt  indessen  anch 
H.  Peter  S.  11  zn  und  «tatst  sich  fflr  die  Abhäogiglceit  des  Letzteren  in 
Fr.  6  (s.  A.  848)  von  Varro  auf  den  von  Thilo  Ete  Varrone  Plutarchi  quae- 
ationum  Romanarum  anctore  praecipuo,  Bonn  1863.  8.  (Doctord.).  S.  84.  38 
geführten  Beweis,  dass  gerade  die  Schilderung  der  Hochzeits gebrauche  in 
den  Qu.  R.  varronisoh  ist.  Dass  aber  Yarro  hier  von  Plut.  Oberhaupt  nur 
durch  Vermittlung  des  I.  benutzt  ist,  will  er  (S.  9)  Barth  S.  t8f.  zwar 
nicht  einr&nmen,  allein  auch  die  emente  Untersuchung  von  Olaesser  De 
Varronionae  doctrinae  apud  Plntarchnm  veatigiis,  Leipzig  1881.  8.  (Doctord.) 
führt  tu  demselben  ErKoboisa. 

368)  Fr.  86  b.  Said.  q.  Phot.  Z%op.ßtleai,  ^a^a  'lößa   h  f   ««oe«; 


.  >^>00' 


<g\Q 


413    Dreinnddreiuigrtea  Cap.  Hutorikor  an«  ipät.  od.  tmbeatimmbaTei;  Zeit 

der  botaniachen  Merkwardigkeiten  die  Abhandlang  über  die 
Buphorbia^^)  oder  xegl  öxov'"'),  die  aber  rielleicht  nur  ein 
Theil  der  Atßvxä  gewesen  sein  m^,  endlicb  in  das  der  Eonet- 
geschichte  die  beiden  nrnfassenden  Compilationen  Ober  Malerei 
in  wenigstens  8  BOchem**')  nnd  Stax(fixii  tozopta  in  min- 
destens 17***).  Welche  Quellen  er  jedoch  hier  hatte,  and  aof 
welchem  Wege  die  besonders  bei  Athenaeos  erhaltenen  Beste 
des   letztgenannten   Werkes  an  diesen  gelangt  sind,   lässt  sich, 

leiemt.  Hieher  Eieht;  Malier  mit  lehr  tweifethaftem  B«cht  (a.  A.  889) 
Docb  Fr.  87  f.,  dagegen  Ooerlits  II.  8.  11  DOch  Fr.  80  (s.  k.  SIT)  b.  Ath. 
VI,  3S9c  D.  Fr.  81  b.  Ath.  I.  l&a  (Tgl.  A.  MX). 

8&9)  Fr.  37  b.  Plin.  XXV.  S-  77 1-  i*vemt  .  .  .  rex  luba  (nOml.  herbam) 
quam  appdUmt  Euphorbeam  medief  «tu  nomine  .  .  .  ted  lubae  volumen 
quogtie  extat  de  ea  herha  et  darum  praeooHium.  inwnit  tarn  m  motOe 
AÜarde.  Vgl.  V.  §.  16  nnmittelbaT  nacli  den  A.  SS7  anget  Worten:  praeterqtie 
gigni  herham  ibi  euphorbeam  Homi'n«  ab  üwenlore  medico  nto  t^peüatam. 

S60)  D.  h.  Aber  äea  Saft  dieser  PBans«,  Die  Einerleiheit  kann  nicht 
beEweifelt  werden.  Za  entfemeii  ist  dni  aacb  auf  Hüller  S.  478  Obsr- 
gegangena  &1iche  Citat  CNiI.  II.  aST.  Wohl  aber  f.  Galen.  XIII.  STI.  init 
9i  tati  <fivtov  xtvot  &»av9id<ivt  Iv  i^  «<^  Muvfovvliav  yj  ^oftitov, 
iiffid-taxoi  i^  Swiftti,  xsl  yiyfdKrai  Mpl  aitov  ßi^UBtöit  ri  fiispöv  '^^ßv 
T^  ßunitvcatxi  nö*  MavQovaüiw  nnd  da«  fernere  Bnichitack  bei  Dioaknr. 
Mat.  med.  III,  B6.  T.  1.  p.  48S  Sprengel:  titföfßtov  dhigop  iatl  roftip»- 
litis  Aipviiiv,  yf waffievor  fv  tä  *axä  Manpowuäda  'Atlam ,  oxoc  fi«rtov 
Sgtfivfiixoo  N.  t.  1.  ij  ulirtoi  tvfeatt  avtoi  Haiä  'lößaw  tdv  ßaeilia  vijs 
Atßvjis  Intyväain.  Qoerlits  I.  8.  84— 87.  Plagge  8,  61-66.  —  Data  da- 
gegen I.  nicht  Physiologica  (Fr.  68  ff.  b.  Maller)  geschrieben  h^  Buchte 
Bchon  Goerliti  I.  8.49  la  enreiaen,  jeUt  b.  H.  Peter  8. 1.  K.***:  „dieser 
Titel  stützt  »ich  nur  aof  die  AnctoriUt  des  Citatenßlschers  Fnlgentias  11,  4. 
Ju6a  tn  l'hygiologU,-  b.  M.  Zink  Der  H^tholog  Fnlgentins  8.  71".  Die 
beiden  anderen  Bruchatacke,  welche  MOller  dieser  angeblichen  Schrift  zv- 
getbeilt  bat  (68  a  bei  Plin.  X.  §.  18«  n.  69.  Oeopon.  XV,  2.  p.  1069  Nicl. 
'l6ßas  9'  h  ßaeiXtvq  Aiß4mp  iv  lätvoti  {vtA'ai  giijal  iti^  woiiM^ai  ful^SKC) 
mOgen  ans  den  Aißvxd  sein,  s,  OoerlitE  I,  S,  SO.  88;  sicher  ist  es  nament' 
lieh  von  dem  letotera  nicht,  zn  welchem  Malier  bemerkt;  ,/ortame  Itiba 
etiam  de  re  nuUcn  «rywö", 

361)  Fr.  TS  b.  Harpokr.  Ilaffäeuie-  iv  tj'  wtgl  imffäipcay.  Fr.  71  b. 
Harpokr.  ÜOl'iyvmtos.  iv  tm~c  »tfi  yqtupin^s-  Phot.  Cod.  161.  p.  308  a,  SO 
{—  Fr.  70)  berichtet,  daaa  Sopatros  im  ersten  B.  seiner  'E*liijtU  auch  den 
devtlfos  Xöyot  täv  xtfl  y^qm^;  "lößa  ausgev^en  habu.  Der  Titel  war 
aUo  wohl,  wie  Hflller  annimmt,  nigl  ygaipui^t  m«!  iayfätpnp. 

SGS)  Das  17.  ezcerpiite  8opBtros  im  11.  seiner  "Enloytii  nach  Phot. 
Cod.  161.  p.  104^',  8&  (—  Fr.  76),  du  4.  citiien  Atli.  IV.  176  d.  n.  Hesjch. 
Kläniia  (Fr.  TSf.j.  Dasu  Fr.  76~-S8  ode^  vielmehr  (s.  A.  864)  88,  doob 
B.  in  Bezug  auf  81  A.  868. 


..>^.00' 


.3IC 


Inba  U,  EOuig  von  Manretaoien.  413 

wie  es  scheint,  theils  gar  nicht,  theils  nur  sehr  annäberad  be- 
stimmen'^^. Endlich  besitzen  wir  von  ihm  noch  ein  Epigramm 
auf  einen  Schauepieier  in  seiner  Umgehnng^*).  Gegen  welche 
seiner  Schriften  sich  speciel)  die  Polemik  seines  Zeit^nossen 
Didymos  richtete,  wissen  wir  nichf  ^);  natQrlicb  kann  man  in- 
dessen neben  den  grammatischen  Arbeiten  nur  noch  an  die 
musischen  denken"^.  Bezeichnend  fQr  seine  Leichtgläubigkeit 
ist  auch  eine  Anekdote,  wie  er  in  seinem  Eifer  im  Sammeln 
alter  BQcher  von  den  Händlern  betrogen  worden  sei^');  eine 
andere  bezieht  sich  auf  einen  leidlich  guten  Witz,  den  er  gemacht 
haben  8011"").  Dio  Cassins  und  Appianos  haben  ihn  schwerlich 
benutzt'"^;  desto  unzweifelhafter  ist,  dass  Alexandres  von  Myndos 

363)  S.  C.  so.  A.  388.  Vgl.  A.  871.  Debet  Ath.  X.  414f— 416  b  a.  Bapp 
De  foDtib.  Ath.  in  reb.  mus.,  Leipi.  St.  YIII.  IBS5.  S.  15öf.  AnsMrdem 
Tgl.  A.  871. 

8M)  Fr.  SS  b.  Ath.  Till.  848  f.  aus  AmaranloB  »9I  axTjv^t-  Dagaelbe 
stand  aber  wohl  ohne  Zweifel,  wie  Spiro  S.  8S8  nrtbeilt,  in  dei  ^cat^iK^ 

865)  S.  C.  80.  A.  864.  833. 

366)  Zur  Polemik  gegen  die  (ftBtfi*ii  hfofüi  war  in  deo  Commenlaien 
detselben  za  den  Dramatikern  wohl  Gelegenheit  genng. 

867)  Darid.  oder  vielmehr  Elias  in  ArigtoL  Categ.  Beb.  in  Aiiatot^  88' 
13  ff.  voO-tvmtat  yn^  tä  ßifilia  jttvtaxäs  .  .  .  ^  Aiä  ipilotiiilop  ßaaiXt- 
xijv.  'loßätovs  yäf  lov  Ai^vtav  ßaailias  otM'ayot'TOf  (oder  dwuyayövios) 
iä  nv&ayÖQov  xul  ntolciiaiov  (s.  Zeller  Ph.  d.  Gr.  II',  8.  8.  U&. 
A.  4)  TÜ  (nicht  Kai,  wie  seltsam erweiao  Spiro  vermntbet)  Ueiatotflovt 
Tiv^C  ituxtjltias  Z''V  <'  tvxövta  otiyypdfifMiTa  tafi^ävorcie  itÜQovp  (vgL 
Horat.  A.  P.  838)  kbI  ftfijicov  Siä  aai/a^iaetae  wiar  TivgQmv  (oder  «v^«, 
Tgl.  Uiou.  Cbryt.  Ox.  XXI.  p.  606,  80  B.),  Iva  «zaA«  (oder  «jot  dq««»)  117V 
la  toi  xfvvov  äiimnatiav.  Vgl.  C.  SS.  A.  478^.  AllerdingB  w&re  es  hier- 
nach dem  Ptolemaeos  Phlladelphoa  nicht  bewer  ergangen.  (Berna;*  ver- 
steht freilich  rielraebr  loba*  Sohn  Ptolemaeos,  abet  sohwerlich  mit  Bacht).  . 
Tgl.  Obrigena  Preller  Hall.  L.-Z.  1810.  Er^zongebl.  No.  18.  8.  94.  Alb. 
Jahn  Zeitrchr.  f.  d.  Altettb.  1848.  Sp.  6l7f.  1186.  Berna;!  Die  hera- 
klilisohen  Briefe  (Berlin  1869),  S.  116  f. 

868)  QnintU.  TI,  8,  90. 

369)  h.  Keller  De  laba  Appiani  Caasüqae  Dionia  aactore,  Harburg 
1878.  8.  (Doctordiaa.).  Zu  den  (Jnellen  des  Hannibaliechen  Krieges,  Rhein. 
Hos.  XXIX.  1874.  S.  88 — 96.  Der  iweit«  puniache  Krieg  tmd  seine  Quellen, 
Harburg  1676.  8.  (vgl.  die  Reco,  ron  C.  Peter  Jen.  L.-Z.  1876.  S.  169  0'.  u. 
bes.  0.  Qilbert  OOtt  gel  Anz.  1876.  S.  891—860)  hat  ttots  de*  gfinatigen 
Urtheila  von  A.  t.  G(utschmid)  L.  Centralbl.  1878.  Sp.  7Tlf.  nicht  ein- 
mal so  viel  featgestellt,  daas  I.  fOi  Appian.  B.  L.  1—66  die  einxige  Quelle 
gewesen  sei;  hOchatens  kfionte  man  bei  ihm  eine  volUtAndigere  B^rOndung 
für  die  Annahme  von  C.  Peter  Quellen  des  Liv.  im  81.  n.  82.  B.  S.  77  nnd 


:  «^.ooglc 


414  VienmddreiHsigsteB  Capitel.    Die  epäteren  Aente. 

jhu  ausgeschrieben  und  wie  stark  Plioiua  eio  Gleiches  gethan  hat*";; 
Äthenaeos  dagegen  hat  höchstenB  vielleicht  die  &eaT(fix^  tazoQCa 
stellenweise  unmittelbar  verwerthet,  von  den  anderen  Werken,  auB 
denen  er  Auszüge  giebt,  aber  wohl  keines  selbst  gelesen'^'). 


Vierunddreissigates  Capitel*). 

Die  Bp&teren  Aerzte'). 

Die  Medicin  trägt  gegen  Ende  des  alexandrinischen  Zeit- 
alters alle  Zeichen  des  Verfalls  an  sich.  Die  exacte  wissen- 
Bchaftliche  Forschung,  welche  anfangs  in  Männern  wie  Hero- 
pbilos,  Erasistratos,  Eudemos  u.  A.  Vertreter  gefunden  hattc^ 
hörte  auf;  die  Aerzte  dieser  Zeit  mit  Ausnahme  des  Herakleides 
von  Tarent  begnOgten  sich  damit  an  den  fiberlieferten  Theorien 
festzuhalten  oder  die  Arzneikunde  zum  Gegenstand  eigener  Specu- 
lation  zu  machen.  Es  ist  daher  erklärlich,  dase  Anatomie  und 
Physiologie  ganz  vernachlässigt  wurden,  während  die  praktische 
Heilkunde,  vor  Allem  die  Arzneimittellehre,  in  den  Vordergrund 
trat.  Vortheilhaft  ßir  die  Ausbildung  dieses  Zweiges  der  medi- 
cinischen  Wissenschaft  war  das  Interesse,  das  einzelne  FUrsten 
der  damaligen   Zeit,    von    denen    Izum  Theil    schon    nach  dieser 

NisBen  De  pace  a.  201  a  Cb.  CarUiaginieDsibna  data  (H&rbarg  IBTO.  4.). 
S.  IB  finden  wollen,  daes  er  wirklich  hier  eine  der  Quellen  geweaen  sei. 
Allein,  daas  auch  diese  Annahme  nicht  richtig  und  vielmehr  das  obige 
Ortheil  zu  fallen  iit,  h^t  m.  E,  Gilbert  a.  a.  0.  S.  829 ff.,  auch  wenn  man 
Beine  A.  846.  357  besprochene  Ansicht  fallen  l&rat,  doch  voll  Qbenengend 
erh&rtet.  Vgl  aoch  Zieliäaki  Die  letiten  Jahre  des  !.  pnn.  Er.,  Leipzig 
'  1880.  Ö.  Kellera  UnterBDchnng  ist  auch  achon  deigbalb  miaalungen,  weil 
sie  von  gmudfalüchen  VoranasetzuDgen  über  den  achriftatellcrischen  Werth 
des  I.  Buageht,  wie  diea  H.  Peter  a.  a.  0.  S.  2f.  kiirx,  aber  acbla^nd  Eeigt 

870)  S.  A.  837.  341.  3^6^  35».  Auch  PhiloetratoB  V.  Apoll.  II,  18.  16f. 
(—  Fr.  84)  hat  die  At^vnä  wohl  unmittelbar  benotzt,  g.  C.  22.  A.  !8. 

S71)  Gerade  daa  einiige  Citat  mit  Bachzahl  (b.  A.  SS2)  ist  sicher  nicht 
aUB  eigner  Lectilre  hervorgegangen,  a.  C.  80.  A.  264.  883,  Unmittelbare 
Benutzung  der  Biaxi}i.*Ti  tarogia  an  gewiesen  St-ellen  behanptet  Schoene- 
mauD  Deleiicogr.  S.  79.  A.  1  und  sacht  sie  8.  101  fQr  XIV.  660eff.  (m.  B. 
mit  zweifelhaftem  Erfolg)  zu  beweisen,  läaat  sogar  dahingestellt,  oh  sie 
nicht  im  Weaentlichea  anf  XIT.  C.  TT— 8t.  668  e— 663  d  auszudehnen  ist. 

«)  Verfaaat  von  H.  Wellmann. 

1)  Sprengel  Qesch.  d.  Medicin  I  *.  S.  647— 668.  662— 668.  695 ff.  Pnach- 
mann  Oeach.  daa  medicin.  Unterricbta  S.  6S— 70.  76  ff. 


EinleituDg.  415 

Richtung  hin  die  Rede  war""),  insbesondere  der  letzte  KSnig 
von  Pei^amon,  Attalos  III  Fhilometor^),  Mithridates  VI 
von    Fontos°)    und    Nikomedes*)    tou    Bithymen    der    Arsnei- 

l"-)  S.  C.  1.  S.  5f.  C.  26.  A.  66.  66.  169. 

2)  loalin.  XXXTl,  4,  S  f.  amissa  deittde  regni  admitüstratione  hortet 
fodiebat,  gramina  serebat  et  noxia  tnmxcns  permiscebat,  eaque  omnia  vewni 
«uco  inftda  vüut  pecuUare  mimu»  atmete  mittebat.  ab  hoc  studio  aerariae 
artis  fabricae  se  tradit  cerisque  fingendis  et  aere  fundendo  procttdendoque 
obUctatw.  Vgl.  Plut.  Demetr,  20.  'Jt-iaXos  Si  ö  ^ilop^iuQ  ln-^iicvt  tas 
qiaflMfKmitti  ßoräfits,  ov  fidvof  voanvanov  nai  lllißagov,  iXlä  ital  utivfior 
ncfl  äuiviTOP  aal  Sofvxptov,  atiiäc  Iv  tois  ßaatltioig  antlgtor  xcrl  <fvti-imti, 
öxove  Tt  aal  ttaifKÖv  uvtöv  fgyav  ^caonjßivos  ilSivai  Kcrt  uofUiieffui  Kud' 
«Dp»-.  Diese  imudetbore  Liebhaberei,  die  weiter  Nichti  als  ein  Auiflusa 
dea  WahuBiDUB  und  feiger  Furcht  wHr,  führte  ihn  inr  Zubereitung  mehrerer 
Arzneimittel,  die  in  der  Folgezeit  seinen  Namen  fOhrtea:  Gal.  XIH,  414. 
Aiv*l]  ii  iiä  TOv  IfvTiov  7ie7tc<fniis,  idc  "^iiccloc  xal  "^^ug,  Tgl.  446.  CeU. 
V,  19,  11.  VI,  «,  &.  Troti  «eines  Eifere  in  der  Erforschnng  der  Krftfte  der 
Pflanzen  ist  er  weniger  aof  dieaem  Qebiet  achtifbtelleriach  tUltig  gewesen. 
Oal.  XII.  3B1.  o  yovv  rjulTcgös  Jtotc  ßaaikivs  'ArtaXog  iluxtora  ipaivirtit 
ygätfiav,  %ahoi  ^ilorifiöniia  e%äiv  «(pl  triv  xäni  xoiavtmv  ntiifav.  HOglicber- 
weise  bat  er  auch  wie  Mithridatea  Versnche  mit  Giften  nnd  Gegengiften 
an  Verbrechern  vornehmen  lassen,  wenngleich  Galenos,  dessen  Urtbeil  über 
ihn  parteiisch  gef&rbt  ist,  es  nicht  ansdrücklicb  sogt.  Vgl.  Qal.  XtV.  2. 
XIII.  416.  Bei  PlinioB  erscheint  er  Ind.  XXVni.  XXXI  und  XXVIII.  §.  24. 
XXXII.  g.  S7  {Attalui)  nnd  Ind.  XXXIII  {Attalvs  mcdicus). 

B)  Die  Hauptstelle  Ober  ihn  findet  sich  bei  Plin.  XXV,  ff,  g.  6ff.:  namgw 
Mithridates,  mascimus  sua  aetate  regum,  quem  debellaeit  Pomptius,  omnium 
ante  se  genitorum  diligentUsimus  vitae  fuisse  argumentis  praeterquam  fama 
intellegüvT.  uni  ei  esccogitatum  cotidie  venenum  bibere  praeeumptis  remtdiit 
ut  eonsuetudine  ipsa  innoxium  fieret,  primo  ittaenta  genfra  antidoti,  ex 
qvibus  unuffl  etiam  nODten  eius  retinet,  iUiut  imentum  ^anguiriem  anafUM 
Fonticarum  miscere  antidotis,  guoniam  veneno  viverent,  ad  iltum  AscJepiadis 
nifdendi  arte  elari  Volumina  composita  extant,  cum  soUicitalus  ex  ttrbe  Soma 
praecepta  pro  se  mitteret  .  .  .  is  ergo  in  reliqua  ingeni  magnitudine  medtcinae 
peailiariter  curioivs  et  ab  omnUms  subiectis,  qui  faere  magna  pars  terramm, 
eingula  exquirens  scrimwn  commetUationvm  harvm  tt  exempiaria  e/fectusqne 
in  arcanis  suis  reliquit,  Pompeius  autem  omni  prarda  regia  potitus  trans- 
ferre  ea  scrmone  nostro  libertam  suum  Lenaeum  grammalieae  artis  iussit 
vitaegwe  ita  profuit  non  minus  quam  reipublicae  vietoria  illa.  Nach  diesem 
ZcDgnieB  hinterlieai  er  also  einen  Schrank  voll  von  ünteTsiichnDgen  Aber 
die  ArzneikAft«  der  Pflanzen,  aber  welche  er  bei  seinen  Unterlhanen  Er- 
knndigungen  einzog,  Proben  nnd  Mittheünngen  fiber  deren  Wirkungen. 
Tgl.  Qell.  XVII,  16.  Plut.  Pomp.  37  n.  d.  Nacbtr.  Am  Bekanntesten  ist 
das  nach  ihm  benannte  Gegengift  Mithridatiam  (Mithridatios  b.  Gell. 
a.  a.  0.  %.  S),  das  sich  aue  64  Bestandtheilen  tasammensetite.  Vgl.  Plin. 
XXIX.  S.  24.  Gal.  XIV,  2.  .  .  .  nataaa^hri  H  ti\v  Mi9giMziior  övo- 
p«£of»^>^,  nal  ttvxiiv  äito  xov  avr9cimi  oStm  %i.TjOciaav.    o  yöp  to»  Mi#pi- 


..>^.00' 


.31c 


416  VierunddreiBBigsteB  Capitel.     Die  BpHtoreD  Aerzt«. 

mittellehre  and  NaturwisseDSchaft  eu^egenbrachtea.  Dni;er  ihrem 
EinSuBs  wurde  besonders  die  Lehre  von  den  Giften  und  Gegen- 
giften ausgebildet.  Mithridates  und  AttaloB  haben  sich  vielfach 
mit  der  Bereitung  von  beiden  beschäftigt,  ja  Mithridates  hat 
sogar  ein  Recept  zu  einem  wirksamen  Gegengift  erfunden^).  So 
erklärt  es  sich,  daas  Nikandros,  der,  wie  wir  gesehen  habeu^, 
zur  Zeit  des  letzten  Ättalos  in  Pergamon  lebte,  ohne  von  Medicin 
eine  Ahnung  zu  haben,  @7;piaxa  und  'AXt^i^äpiiaxa  dichtete,  in 
denen  er  in  möglichst  unverständlicher  Weise  die  Gifte,  Gegen- 
gifte und  ärztlichen  Recepte  in  Verse  brachte^'').  Ein  G^en- 
atück  zu  seinen  Poesien  ist  das  mit  Abbildungen  Tersehene 
'Pi^oTOfuxöv  des  Krateuas^,  das  unter  dem  Einfluss,  vielleicht 
auf  Anregung  des  Mithridates  entstanden  ist.  Die  wunderbare 
Liebhaberei  des  Letzteren   war  so  bekannt,   dass  ein  alezandri- 

iäiTis  ovTog,  Za%tq  xal  ö  tiaft'  ^fute  'Attalot,  Itutvam  {imstfia*  fiei' 
äxävxmv    ajedöv   t<dv   axXär   tpa^ftäxeov,    oaec    to^    oli^giais    äirtizitaxTat, 

yviDOia.  Tiva  fiiv  ovv  avzäv  äviviftv  ixl  ipalay^iiov  ISiaif  äffictopta,  tivü 
9i  ixl  onoeTtiav ,  aatCBf  inl  tat  ijuSviöf  &U.a  .  .  .  xävta  i'  ovv  avia 
fU^ag  i  Mi&QiiäTrjs  'fv  litoirjue  qjit^ftaxar,  ilttiaas  ifitv  äymjov  ixl  »am 
%ois  ilt^fioie.  Dia  Compoaition  steht  b.  Gal.  XIV.  106  ff.  164,  Cel«.  T, 
28,  8,  Scrib.  Larg.  p.  69  Helmreich,  eine  Mi»fi3atoii  ^ij^iax^  Gal.  UV. 
lG6ff.,  ein  Gegengift  ä^avaeia  genamit  Gal.  XIV.  148.  ein  AuderSB  v  '•« 
axiyxov  Ityoftcr^  XIV.  162,  ein  Gegengift  ans  Steinen  XIIL  3!9,  eine  üvftjguctii 
MiSfiBattto«  XIII.  2S,  eine  deaiiiatixfi  nud  xavi*(ia  XIII.  62.  M.  Die  Com- 
poaition eines  Gegengiftes  fand  Pompeius  in  seinem  Gebeimsecretär,  Plin. 
XXIII.  §.  149.  in  Bonctuarit  Mithridatie  mctximi  regis  devicti  Cn.  Pompeius 
itwenü  in  pectdiari  commentario  ipgivs  manu  compositionem  antidoti  e  duabu» 
nudbiu  eiccis,  item  fieia  totidem  et  natu  foliie  XX  eimvl  trüit,  addito  eaiit 
grano;  ei,  qui  hoc  ieiimut  aumat,  ttunum  venenum  nociturum  illo  die.  Hehreie 
Pflanien  sind  von  ihm  benaiiut  nnd  hOcbst  wahrBcheinlicb  beachrieben 
worden,  so  das  gcordion  oder  Kordoti»,  vgl.  Plin.  XXV.  g.  63,  Dud  die  eupatoria, 
vgl.  Plin.  XXV.  §.  66.  In  Bezog  aaf  aeiue  Anffihrang  über  Mineralogisches 
bei  Plin.  XXXVII.  §.  39,  s.  C.  25.  Ä.  169. 

4)  Ob  Nikomedea  II  oder  UI,  maaa  dahingeatellt  bleiben.  YgL  GaL 
XIV.  147.  arziiotos  JtgoipvXaTizinfi  diia^ivri  .  .  .  xuiz^  NtMOft^Stts  o  ßaoi- 
Ifve  ^2(1^0,  ctaoTi  vxdxrone  tlx*  xovs  M%ltiiiöttit.  Han  ersieht  hierana, 
daas  dieser  Nikomedes  in  gleicher  Weise  wie  Mithridates  ans  Farcbt  ver- 
giftet m  werden  mit  Gegengiften  operüte.    Tgl.  Gal.  XIII.  989.  XII.  666. 519. 

6)  Gal.  XIT.  2.    8.  A.  S. 
fl)  C.  10.  A,  96.  96. 

60)  Dags  Said,  ihn  als  iatfös  bexeichnet  (C.  10.  A.  88),  ist  Datfirlicb 
bedeatungsloB. 

7)  S.  A.  68.  69. 


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Giüeitang.  417 

nisclier  Arzt  Zopyroa  es  wageo  kouute  ihm  sein  berQbmtes 
Gegengift  brieflich  mitzntbeilei)^).  Ben  berrorragendsteD  Ant 
der  damaligeD  Zeit,  den  Bitbymer  Asklepiadea,  versuchte  er  durch 
glänzende  Versprechungen,  aber  freilich  vergebens,  an  aeinen 
Hof  ru  ziehen").  Hervorragende  Vertreter  anf  dem  Gebiet  der 
Arzneimittellehre  sind  ausserdem  Herakleidea  von  Tarent, 
Zopyroa,  ApoUonios  üjb.  Charakteristisch  fOr  diese  Periode 
iat  das  in  der  Patzsucht  der  damaligen  Zeit  begrflndete,  seit 
Herakleides  von  Tarent  immer  mehr  zunehmende  Interesse  der 
Aerzte  fllr  die  Zubereitong  kosmetischer  Mittel.  Die  forstliche 
Protection  fehlte  selbst  dieser  einseitigen  Anabildung  der  Arznei- 
mittellehi-e  nicht,  war  doch  die  Ednigin  Eleopatra  als  Meisterin 
der  Toilettenkunat  so  bekannt,  da^s  anf  ihren  Namen  ein  Hand- 
buch dieser  Kunst  gefälscht  werden  konnte'*').  Anaser  in  Per- 
gamon,  wo  noch  zn  Galenos  Zeiten  eine  bedeutende  medicinische 
Schule  bestand,  wurde  die  medicinische  Wiasenschaft  nach  wie 
vor  in  Alexandreia  von  den  Ptolemaeem  gefördert,  allerdings 
mit  Ausnahme  von  Ptolemaeos  VII  Physkon,  welcher  auch  die 
Aerzte  aus  Alexandreia  vertrieb  und  sie  zwang  sich  auf  den 
Inseln  und  in  Kleinasien  niederzulassen'").  Das  bekannte  Gegen- 
gift des  Zopyros  war  fOr  einen  Ptolemaeos,  vermuthlich  Ptolemaeos 
Anletes  verfasst  "*''),  ApoUonioB  von  Eition  widmete  seinen  Com- 
mentar  zn  der  hippokrateischen  Schrift  *B(fl  Sfi»ffiav  einem  Ptole- 
maeos ßaOiXevg*"'),  Dioakarides  Phakas  endlich  stand  bei  dem 
Vater  der  Eleopatra  in  hohem  Ansehen""^).  Aerzte  wie  Zopyros, 
ApoUonios  von  Eition,  ApoUonios  Mya,  Dioskurides 
Phakas,  Ammonioa,  Gorgiaa,  Sostratoa,  Philoxenos  haben 
in  Aleiandreia  gewirkt").  Das  Verdienst  derselben  ist  die  hohe 
Auebildang  der  Chirurgie,  die  zur  Entdeckung  der  Theorie  des 
Steinschnitts  fllbrte.  Daneben  ging  die  von  den  Hauptmeiatem 
der  Alezaodriuerzeit  fiberkommene  rein  philologische  Thätigkeit. 
Die  meisten  dieser  Aente  haben   den  Hippokrates  commentiit 


8)  QaL  ZIV.  160. 

9)  S.  A.  74. 

9>>)  B.  Diener  VergeMenw,  Bhein.  Mob.  XXVIll.  1873-  S.  413  f. 

10}  8.  C.  16.  A.  90. 

10'')  3.  A.  «1. 

10")  3.  A,  148''. 

lO*!)  3.  A.  IM. 

11)  Cell.  Vn  pnef. 

BvnumL,  gilth.ii*x.  Lin.-OMah.  IL 


DKi.iizcJtv  Google 


418  VienrnddreisBigstes  Cdpitel.    Die  sfAteren  Aerate. 

und  durch  GlosseDsammlangeD  sein  VerständniBo  ku  erachliesseu 
rersuclit,  so  Herakleides  von  Tarent,  Epiklea,  Äpollonios 
TOD  Eition,  Asklepiadee,  Ljsimacbos  von  Kos,  Hetakleidea 
Ton  Erjthrae,  Dioskurides  Phakas.  Ihre  Polemik  galt  vor- 
nehmlich den  ^iitis  des  Bakcheios:  HerakleideB  von  Tarent, 
Äpollonios  von  Eition,  Epikles  haben  gegen  ihn  geechriebeo. 
AnsBerdem  entaianden  in  Kleinasien  nene  medicinische  Schulen. 
In  Smjrna  wurde  ungefähr  um  die  Wende  des  ersten  Jahr- 
honderta  eine  Schule  der  Erasiatrateer  von  Hikesioa")  be- 
gründet, zu  der  Menodoroa,  Ofaaridemos,  Hermogenea  ge- 
hörten. Eine  Schule  der  Herophileer  entstand  zu  Strabons 
Zeiten  im  Heiligthum  des  Men-Kar  zwischen  Karura  und  Lao- 
dikeia'^),  als  deren  Vorsteher  der  jflngere  Zeuxia,  Alexandros 
und  Demoethenea  Philalethea  genannt  werden. 

Eine  gänzliche  Umgeataltung  erfuhr  die  Medicin  zu  Pompeius 
Zeiten  durch  den  schon  genannten  bithyniscfaen  Arzt  Asklepiades, 
die  interassanteate  ärztliche  PersSnlichkeit  dieaer  Zeit,  der  ein 
nenea  philoaophisch  begrOndetea  System  der  Medicin  scbnf.  Seine 
Lehren  erregten  in  Rom,  wohin  er  gegangen  war,  gewaltigea 
Aufsehen;  er  grfindete  eine  e^e  Schule  der  Asklepiadeer,  die 
eine  groaae  Zahl  von  Anhängern  aufzuweisen  hatte.  Der  be- 
deutendste anter  ihnen,  Themison  aus  Laodikeia,  wurde  der 
Urheber  der  methodischen  Schule,  die  eich  im  Wesentlichen  auf 
die  Lehren  dea  bithyniachen  Arztea  gründete,  und  die  trotz  der 
Anfeindungen  der  pneumatischen  und  eklektischen  Secte  lange 
Zeit  beatand.  Ungelahr  um  die  Wende  dea  zweiten  Jahrhunderts 
und  im  Anfang  dea  ersten  lebte 

Hikesios"),  ein  Eraaiatrateer^*''),    der,  wie  gesagt,  eine 

12)  8.  A.  14. 

18)  S.  wiedemm  A.  14.  Es  ist  liebet  kein  Zafall,  daaa  gerwle  in  Syrien, 
wg  dnrch  di«  Seleokiden  medicinischee  Intereiae  geweckt  war,  die  Medicin 
eine Heimst&tte fand.  ZweibedentendeAerzte,  Asklepiades  nnd  Themison, 
Btammen  aos  dieaer  Gegend. 

14)  Strab.  XII.  680.  fitta^v  di  t^t  Aaodititiug  ntil  Kueovftor  Itpifv  iati 
Mtjvös  KaQOv  nalovittrov  Hfwäftcvov  äfiDliJyaie.  «vviani  Ü  xmd''  ijfiöc  iiSa- 
evaltiov  'HeocpcXtliay  iargmv  ^iya  vna  Zec£i4oe,  %a\  fuiix  xavt«  'AltiärS^o 

Tinv  'EeaatOTQatiiiav  vTto  'Ittaiov.  Die  Angabe  dea  Strabon,  daas  H.  inl 
xmv  xaxiqmr  gelebt  habe,  ist  wohl  nicht  gau«  genaa.  Et  scheint  älter  zn 
■ein,  da  er  von  Eerakleides  von  Tuent,  dessen  jOngerer  Zeitgenosse  er 
ft-eilioh  danach  noch  immer  sein  konnte,  benatst  ist  (Qal.  UTIT.  811.  ig  i 


■,.\.<0(y 


K^IC 


Eikesios  der  Brasiatrateer.    Herakleides  von  Tarent.  419 

Schule  der  ErasiBtiateer  in  Smyrna  giQndete'^),  deren  Anhänger 
sich  nach  ihrem  Stifter  oC  äxo  'Ixeaiov  nannten''^].  Er  ist 
Verfasser  einer  Schrift  ««pj  wAijg'")  (Aber  die  materia  medica) 
in  mindestens  2  Büchern,  in  der  er  ausser  anderen  Äerzten  Tor- 
nehmlich  den  Diphilos  von  Siphnos  benutzte")  nnd,  wie  schon 
früher  bemerkt  wurde,  einer  zweiten  de  conditura  timi'*)  und  war 
bekannt  als  Erfinder  mehrerer  zusammengesetzter  Mittel'^.  Einer 
seiner  Schüler  war  Qerakleides*''),  von  dem  wir  weiter  Nichts 
wissen.  In  der  ersten  Hälfte  des  ersten  Jahrhunderts  lebte 
Herakleides   tou   Tarent*^).     Er  war,   wie  wir  bereits 

TaifttrTCvoe  'HfmXtiStis  {yt/a^e  tijv  'Ixtaiov  niXaivitv)  and  Herak)eideH  vieder 
aiclier  Tor  ApoUonioa  toq  Eition,  welcher  gegea  ihn  polemisirte  (Erot.  32,  1), 
d,  h.  vor  50  t.  Chr.,  gelebt  hat,  a.  Ä.  21.  „Nur  wenn  man  annimmt,  data 
er  erat  im  Alter  die  Schale  in  Smjma  stiftete,  kann  Strabon  doch  ziemlich 
Recht  haben".    (Snaemibl). 

11'')  Ath.  m.  ST  b.  'Mcios  äi  i  ^Efanereäzcios  x.  t.  1.  Et  war  ein 
Freund  dea  Erasiatrateeta  Menodoroa  (von  dem  wobl  der  menodoriscbe 
Trank,  Oal.  5IU.  64,  stammt),  s.  Ath.  U.  fi9  a.  Nach  Flin.  XSvn.  §.  31 
war  er  tum  parvae  auetorUatia  mtdieut. 

K)  Termathlioh  bald  nach  jener  Vertoeiboug  der  Aerate  diirch  PhjBkon 
ana  Alezandreia.    S.  A.  14. 

1B*>)  La.  Di.  V,  6  (im  Homonymen ven.).  Stdoog  (nKmL  'Hfanitldtit) 
lazQÖs  imr  äxo  'Iniaiov  fvcrtof  ^^ö;  Ta^avtivos,  iftiittiftiiöe. 

16)  Ath.  m.  116  a.  'Iniatos  3'  iv  ß'  Xfpl  Slije  nrilaitvias  xißui  tival 
tprjei  fifyüla.  Die  Citate  ans  dieser  Schrift  im  7.  Bache  des  Ath.  stammen 
wahrachetnlich  aua  Dorion,  vgl,  M.  Wellmann  Dorion,  Herrn.  XXJII.  1888. 
S.  IBS.  A.  2.  Citdrt  wird  er  Ton  Ath.  an  folgenden  Stellen:  II.  5S  f.  09  a. 
III.  STb— f.  ll«e.  118a.  T1I.  2T8a.  2a2a.  ESec.  SMc.  898a.  b.  S04c  SOBd.e. 
808  d.  S09b.  811  f.  S18  c.  SlSa.d.  8Ub.  816  d.  SSOc.d.  821a.  883a.  8!Td. 
SS8  b.  0.  XV.  681  c.  68»  c  Die  Citate  bei  Plinins  XX.  §.  8&.  XXIL  §.  40. 
XXVII.  §."81  röhren  YOn  SeitiuB  Niger  her,  a.  M.  Wellmann  Seitiua 
Niger,  Herrn.  XXIV.  1889.  S.  668.  DiphilOB  und  Hikesioa,  Jahrb.  f.  Ph. 
CXXXVU.  1668.  S.  864.  Plin.  nemit  ihn  ala  Quelle  ßr  die  B.  14.  Ift.  80—87. 
Dam  kommt  Tertoll.  de  an.  26.    Vgl.  auch  C.  20.  A.  86. 

n)  a.  Jahrb.  a.  a.  0. 

18)  8.  C.  26.  Ä.  37.    Plin.  I.  g.  14.  16.  XIV.  §.  180. 

19)  'H  'litieuit  liilaira  oder  q  'intalov  wird  von  Qalen.  nach  de»  Hecas 
«fä^^j  Xm.  780,  nach  Eritona  Schrift  xe^l  t^t  im*  ipagitävint'  avi^^iaittit 
XUI.  787,  nach  Herakleides  ron  Tarent  XIII.  811  beschrieben.  Ein  anderea 
Mittel,  Utfi  'hiaios,  ateht  bei  Gal.  XIII.  814.  nach  Herakleides.  Vgl.  Qal. 
XIII.  809.    Sor.  xcqI  aa».  yvr.  p.  146.  246.    Panl.  Aegin.  III,  64.  VII,  17. 

20)  Vgl.  Ä.  16". 

21)  Enehn  De  Heraclide  Tarentino,  Leipiig  1828  —  Opnac.  acad.  med. 
et  phil.  II.  S.  I60ff.  Zeller  Ph.  d.  Gr.  lU',  2.  S.  8.  A.  1.  H,  Wellmann 
Zqt  Geacb.  der  Med.  im  Alterth.,  Herrn.  XXIII.  1888.  S.  666  ff.    Ueber  sein 


420  ViernnddreisBigstea  Capitel.    Die  apUenn  Aente, 

sahen,  Schüler  des  Herophileers  Mantias**)  und  als  solcher 
anfangs  selbst  Herophileer,  später  ging  er  aber  zar  empirisclien 
Secte  Über**)  und  ward  eines  ihrer  berahmteaten  Mitglieder**). 
Galenos  rflhmt  wiederholt  seine  Zuverlässigkeit,  Selbständigkeit 
und  unbestechliche  Wahrheitsliebe^),  und  er  war  in  der  That 
kein  -eiuBeitiger  Vertreter  der  empirischen  Schule,  die  mit  Ver- 
nachlässigung der  rationell-exRCten  Forschung  die  Erfahrung  in 
den  Vordergrund  stellte;  stand  ihm  auch  die  letstere  am  Büchsten, 
SD  benutzte  er  sie  doch  dazu,  om  mit  ihrer  HOlfe  zur  Eenntniss 
der  verborgenen  Ursachen  zu  geluigen**).  Er  scheint  nach  dem 
Vorbilde  der  grossen  alezandriniscben  Aerzte  menschliche  Leichen 
secirt  zu  haben");  ist  dies  der  Fall,  dann  hat  er  vermuthlich  in 
Alesandreia  gewirkt.  In  dem  System  seiner  Schule  lag  es  be- 
gründet, dass  er  die  wissenschaftlichen  Resultate  seiner  Vor- 
gänger in  omfänglicher  Weise  berücksichtigte*^,  Qhne  jedoch 
die  selbslündige  Forschung  dabei  ausser  Acht  za  lassen.  Sein 
Haupt  verdienst    liegt    auf    dem    Gebiet    der    Arzneimittellehre. 

Zeitalter  t.  A.  14.  „Zeller  a.  a.  0.  hat  Beinea  Schlnia  aoa  Cela.  L  Pro.  p.  > 
(e.  A.  70),  daH  H.  noch  vor  Asklepiadea  gelebt  faabe,  gegen  Haas  De  phiL 
■cept.  iDcc.  S.  64  ff.  siegreich  aufrecht  erhalten.  Die  Bifite  de«  H.  fiel  aleo 
BOgar  acfaoD  in  den  Anfang  des  1.  Jahrh.  Vgl.  0.  tS.  A.  46K".  (SnaemihL) 
S2)  C.  S4.  A,  394;  OoL  XUI.  4CS.  9>a«^M9V  miv»leii«  «afi«ceU*r 
äiiaiv  Ixaivov  xgmtot  mv  oJda  Maviiag  i  'Hifoifilnos  lyfatpit,  ov  fut^hjiiie 

ipaiytiai  fUjioviievoe  ineivov,  älXä  %ai  %azä  lö  äiaiTrjtiKÖv  ftifog  iqc  n'jnic. 
Vgl.  XIII.  50B.  XIL  989. 

55)  Gal.  XII.  989.  äUä  Mavtiat  ^iv,  is  ik  &9nt  q*  'Hfo^CUiot,  ovxn 
xnl  JtifiCivev  Jj^t  juanif  ö  S'  'Houtltii^  ini  i^v  töf  tfHtttfnm*  iati/Aw 
äyay^v  inittnivir  IttTfot  äftetos  xä  te  älXa  x^s  T^jyiiE  ytyovof  %al  wltiaxm^ 
fxqffuiKmv  IfiMtifos.    Vgl.  CeU,  I.  praef.  p.  S. 

94).  Cael.  AureL  A.  H.  I,  17.  p.  84.  EmpiricorHm  gt^ficit  solt  Heraelidi 
Tarentino  reipondere.  etenim  torum  ponteriOT  aiqu«  onmtwn  probabüior  opwd 

26)  Gal.  XVllI*.  T3&.  äv^  ov#'  tvtrut  döyimxOB  iiaxaaulv^t  fpltxii- 
fMvoE,  ät  Sp  oC  «oUol  tmp  tirff^texMäv  ixoftiouv,  oSx'  ajipitavxot  «■()  «4* 
xiinrpi,  älX'  tiittq  »G  aal  oUoc  dutvöc  x^ßmt  xä  Ifycc  c^c  bcpta^c  Vgl. 
XU.  9S9. 

56)  Gal.   IX.    Hü.    xoCf   «««1    Tafmnhmr   'Hiftadtidij»    t*   t^t   »ttgae 

87)  Cael.  Aar.  A.  H.  III,  17.  p.  SS«.  aUputndo  etian,  ut  Eeradide$ 
TareHtinu»  memoral  quarto  libro  dt  Memü  pouioAtbw«,  in(e((inortii*  verti- 
cula  dütentü  culibia  apparent,  cwn  peribmaeo  diiieelo  tola  fiterit  ac  mpar- 
potita  attii- 

SB)  H.  Wellmann  Hernt.  a.  o.  0. 


:„l,;.Jt,G00glC 


HanUaidM  Ton  Tanat.  421 

£r  hat  nach  dem  Zengniss  des  Galenoa^')  TortrefElich  Aber  die 
Zubereitang  und  Wfirdiguug  der  Medioamente  geichrieben,  doch 
dabei  nnr  die  selbaterprobten  bebandelf)  und  gilt  dem  Galenos 
Kr  massgebend  auf  diesem  Gebiet'^).  Drei  Schriften  Ober  Arznei* 
mitteUebre  werden  ans  genannt:  Xfog  'AvnoxiHa,  *(f6g  'Jaxv- 
S^HavTa")    nnd    £TffattmTiie''))    wobt    eine    Militärpharma- 


S9}  0)Ü.  XI.  791.  xavta  »  ovv  avayiYnäiwir  XV^  ^°*  l(ix$iifer  •/cviaSat 
vlijs  ßovlSiitvov,  {ti  äi  itfis  TOvcoiG  tä  9'  'Hifa*ltidin)  zov  Tafavxirov 
nal  Xi/atuSit  kbI  Mavxlov.  yiyiimitat  Si  ov;  h^las  ovxcvc  intlvotf  oid' 
tie  iv  ^IKfotffKi  wjciu,  %a6^»if  x^  ^toatumQÜlig  .  ,  .  äil'  Uüf  p-ir,  il 
Donoe  ttvxi,  sipl  enivavüie  te  tml  iQttfmtlat  vaptittnio«  lyQtttpav,  mexcQ 
'H^atUiins  i  Tagowtö-ot  *.  x.  l.     Vgl.  Jl.  6B. 

50)  Qal.  XIIL  717.  «i«r«c  y«;  «*il9  ittitg  it$  ätioe  iatt,  lä  Sti  x^t 
ntiftig  tt«(f>  afK^ifi^Mi  fMv«  y^^MV.    Vgl.  XI.  706. 

81)  Gal.  XIU.  81S.  Mtk«  (n&nü.  BeiduubDiig  der  fiflaiya  7*tffAH>) 
)'(«ipB»ioc  *0v  'üfmUtMov  h  vfit  «foe  'i4r»oi<9«  4^«vft«C»  söf  JVm»  läv 
fiti'  onov  ovx  t<fvlt^a»  mitoi  t^  r^^ij«  .  .  .  *oüto  4'  «r^ö  itäliv  ft«i- 

79»9V- 

51)  Beide  Sohrifien  entliieltea  Arsneiformela  und  Votidiriften  Ober 
deren  Bereitong.  Nickt  aelteo  fanden  Bich  in  beiden  dieaelben,  Gal. 
XIII.  7S6,  Kacb  Dioik.  pnef.  p.  8  bat  er  in  dieien  Werken  die  Be- 
«chreibniig  der  Pflaiuen  g&nilich  onterlBSien,  auch  die  Metalle  nnd  Spece- 
reien nicht  lile  srwUint:  'lillas  ftiv  yäp  ö  Bi6vvis  xcd  'H^mtliüijt  ö 
Taf/aptivos  iit'  öXiyov  ri^pmno  i^c  «n^c  ^^aypMxtüct  (wie  DioiknrideB), 
v^»  pmarixiiv  xttrttlMS  iiamrtis  %afiio«n,  ov  ^ijw  ov9i  in«  fMtaUixä* 
^  üpmfMfiw  itävxiar  ip/rT,99i)9ttv.  Ex  polemiBirte  gegen  Diejenigen,  welche 
Ober  Pflanien  und  deren  Wirkung  geMhrieben  hatten,  ohne  sie  Je  in 
Qwicht  bekommen  lu  haben,  nnd  Terglich  de  mit  Herolden,  welche  die 
BrkennDBgHeicben  eiaee  entlaufenen  SklaTen  ausrieren,  ohne  ihn  geeeben 
■a  haben,  Gal.  XL  TM.  Dieee  Polemik  ist  Termutblich  gegen  Aadreat  ge- 
richtet, dem,  wie  »chon  C.  S4.  A.  SSI  bemerkt  iit,  auch  Galen.  Schwinde- 
leien vorwirft,  nnd  den  H.  aicher  benotet  hat,  s.  Cels.  VIII,  SO.  p.  S69. 
Hennef  XXUL  S.  fi69.  Der  Titel  «^«  t^  'Apxiaxl8a  steht  bei  GaL  XIII. 
72fl.  811.  Xll.  «91.  847.  9b7.  98S  (vgl  C.  84.  A.  S19),  %tis  'Atxvaäiuti'ta  Gal. 
XIIL  717  (mit  einem  gWtmeren  Fragmente).  XIV.  181.  Qalenoe  hatte  mehrere 
Anagaben  der  letiter<^n  Schrift,  in  denen  die  Gewichte  varürten,  ■.  XUl.  781: 
ItnUot  nofUBftaToc  ^J'.  ioi  ttMXOv  ^ß'.  iv  tvlott  ii  *»'  ävnyfä^MB»  yi- 
7fcnRai  ^tt'.  2ptraaKoUi)s  ^m'.  ^  it'.  Kijfirä  ^xt'.  fc  not  t'  &iixvf<iä(fmv  aSi« 
löv  xi](a*  OVIS  (ö*  litv  ivQoiitv,  VgL  XII.  6S6.  In  den  von  H.  empfohlenen 
Mitteln  ipielen  Silberglätte,  Eidhara,  Alann^chiefer,  Terpentinban,  Atrament- 
atein,  Gallapfel,  Eopfenchlag,  geichabter  GrOiupHi,  Meenwiebel,  Erokos, 
Bleiweias,  Galbanum,  Opiom,  Pfeffer,  Zimmet,  OpobaUam,  Karpobabam 
eine  Bolle.  Deber  die  ßereitmig  vieler  berBfamter  Artaeimittel  scheint  er 
nach  dem  Urtbeil  dei  Qaleooa  deaibalb  geschrieben  m  haben,  um  der 
Fittuncht  KU  genügen,  vgl.  Gal.  XII.  446.  ^airtxat  di  kuI  i  Ta^awxivof 


..>^.00' 


.3IC 


433  VienmddreiuigateB  C^teL    Die  spHtereii  Aente. 

kopoee**).  In  der  Bflarbeitung  dieses  ganzen  Gebiets  schloss  er 
sich  an  seinen  Lehrer  Mantias^)  an;  ebandemaelben  folgte  er 
in  der  Behandlung  der  Diaetetib.  Eine  besondere  diaetetiBehe 
Schrift  wird  von  ihm  unter  dem  Titel  Hier  regtäaris  sive  dieuieticoH 
(dittizijTatöv)  erwähnt^.  Ueber  Nahrungsmittel  and  Diaetetik 
bandelte  er  auch  in  seinem  vemiuthUch  nach  dem  Vorbilde  des 
Numenios,  aber  in  Prosa  rerfassten  Dvfutöötov,  das  von  Athenaeos 
mehrmals  citirt  wird*')  und  eine  nicht  unwichtige  Quelle  fär 
die  beiden  ersten  Bücher  desselben  gewesen  zu  sein  scheiaf^. 
Therapeutische    Arbeiten^)    sind   drei    tod  ihm  bezengt:  täv 


■f$yQtt<fät,  witoi  p^n  TOffavfiie  t^<p^S  *att%tiv«tig  tat  fwaüiat  öeij  viv 
iativ.  «IIa  Kai  lä  tov  'Hfatliidov  *iil  Kltonütitat  (vgl.  A.  6^)  oaoi  t' 
£Uot  ftei'  aitovs  i*  tp  utia^i  yiyövaow  larifel  tpägiutKa  xävta  avv^foiatv 
ö  Ättimr  a.  i.  1.  Derartige  Mittel  itehen  i.  B.  b.  O&L  Xit.  486.  8S6.  847, 
welcher  dieie  Armeimittellehren  äberhanpt  b&nfig  beoatit:  VI.  fiS9.  XII. 
MS.  iib.  464.  bis.  eSS.  780.  741.  748.  786.  U7.  993.  Xin,  SS.  828.  607. 
B26.  BG7.  Bei  Cele.  V,  26,  11  findet  sich  ein  Catapotium  gegen  den  Haeten 
ana  Safran,  Hjrre,  langem  Pfeffer,  Costns,  Qalbanam,  Zimmet,  Bibergeil 
nnd  Moluuaft  bestehend.  H.  t.  Taient  wird  von  Plinini  im  Sohriftateller- 
veneichniM  *a  B.  IS.  q.  18  genannt  und  iat  identisch  mit  dem  Htradidt» 
mediou  Ind.  XII.  XIII.  XX— XXTII,  der  XX.  §,  86.  193.  XII,  19  citirt  wird. 

83)  Oal.  XIII.  785:  wvl  Bi  iitl  (ä  wafMirl^odi  toit  7tfoytfe'*tH'^^^S 
Ittiaßi^eonai  Toaovtor  iii  xQ0o9tls  iniif  av-edv,  3»  xal  xa#'  Enpo«  ßifiUov 
i  'HQa%ZiCdrje  ixiytjfaiiniTttv  üzifatuötrjv  Iffcnpi  zä  avti  ^ÜQpima  natä 
■ö  tfitiMi  iy  avtaig  t^  ni£ii  jmvov  lavx^  Siaipioii^atte- 

84)  Enehn  a.  a.  0. 

86]  8.  A.  S2.  Anseerdem  hat  er  den  ApoUodoroi  (Gal.  XIV.  181),  De- 
metrioB  von  Apameia  (Gal.  Xm.  722),  Andren  (XU.  984,  a.  C.  84.  A.  819), 
HikeiioB  (XIII.  811),  vermotblicb  auch  den  Andrea«  (vgl.  A.  BS.  C.  S4. 
A.  SSO)  nnd  licher  noch  andere  Aerste  in  dieten  Scbriften  benutzt. 

86)  Cael.  Aar.  Ac.  M.  111,  22.  p.  264.  itm  (von  H.  iit  die  Bede)  prmo 
libro  regulari  svee,  ut  Graeci  diamt,  dicuteUeo,  nutritm  tMericoa  prima  die, 
eetfris  Mteiu  amgme. 

B7)  Atb.  II.  64  a.  'HQa%UiBr}t  &  Tapovrt'Vos  Iv  Sv^itooi^  x.  t.  1.  64e. 
67 e.  111.  74b.  79c,  120b.   Vgl.  11.  68c. 

88)  S.  M.  Wellmann  Zur  Oeacb.  der  Med.  im  Altertb.,  Henn.  XXlIl. 
1688.  S.  661.  A.  3.  —  „Ob  H.  aber  ancfa  'Chpa{itvn%ä  Bobrieb  (s.  C.  S6. 
A.  196),  ist  mindeatena  Knaaerat  iweifalhaft".   (SnaemihI). 

89)  Aach  in  ihoea  bat  er  Bdcksiobt  aof  aeine  Verdinger  genommen. 
8o  hat  er  in  der  Schrift  töv  ^xtö;  ^tQantvxijiä  den  Hippobratea,  Dioklea, 
PhylotimoB,  Eaenor,  Neileaa,  NjmphodoroB,  Andrea«,  Frotarcbo«,  in  der 
täv  i*xot  itea-Ktvttttä  den  Serapion  beuntEt.  Vgl.  Herrn.  XXIII.  a.  a.  0. 
Die  meisten  Fragmente  aas  diesen  Schriften  stehen  bei  Cael.  Aur.  A.  M. 
I,  17.  p.  64.   II,  9.  p.  94.   n,  89.  p.  146.   II,  88.  p.  174.  III,  4,  p.  196.  III,  8. 


Henkleidu  tob  Tareni  423 

ixtog  &£pansvtixä  in  mindestens  4  Bflchern*^''),  rmv  ivzog 
^SffttXBVtixdf  die  ebenfalls  bis  zum  4.  Buche  citirt  werden^), 
and  eine  NixöXaos  betitelte  Schrift"),  Was  wir  Ober  Beine  Be- 
handlang  verschiedener  Krankheiten  erfahren**),  findet  anch  noch 
heate  bei  Sachkennern  Beifall.  Auch  Ober  Gifte  und  G^engifte 
gab  es  von  ihm  ein  Buch  0rnftaxä  oder  xsqI  ^^Qimv*'),  und 
hier  war  er  vermathlich  von  dem  lologeo  Äpollodoros  abhängig. 
Wie  die  meisten  Empiriker  schrieb  er  femer  Ober  Eippokrates, 
nämlich  Commentare  zu  allen  sogenannten  hippokra- 
teischen  Werken^)   and  eine  Schrift  gegen   die  M^stg  des 


p.  iU.  m,  17.  p.  186.  p.  246.  ni,  31.  p.  S6S.   H.  Chr.  I,  4.  p.  823.  111,  8. 
p.  468.  T,  i.  p.  56«. 

Sfl*')  G»L  XVlli".  78S.  äu«4aa^v  i'  avTov  (jiSmV'Bgttxliäovjtiis  S^vtmt, 

lia^njt  %.  X.  i. 

40)  CaeL  Am.  A.  U.  ID,  17.  p.  S86.   Vgl  A.  27. 

41)  GuL  Aar.  A.  H.  1,  17.  p.  611.  iteat  inbet  (n&ml.  Herakleidei  bei  der 
Bebandlnng  der  PbianeBia)  post  hate  medKamnibui  ungi  eaput  et  itares 
Aoc  genere  eonftctit:  pmctdam,  ctutorei,  opii,  td  in  tibro,  quem  Nicolaum 
voeat  eto. 

42)  Die  Letba^e  erklBrte  er  i.  B.  ans  der  tTeberfOllniig  des  Hageiu 
mit  MahnmgiAften  nud  ans  der  Dioke  der  E9rpen&fte.  Damm  wendet 
er  Sljtüen  an,  die  mir  Waaser  mit  einer  Abkochung  von  Centanriam  oder 
Abainth  beetaodMi.  Er  gab  auch  Bibergeil,  SalBwaaBsr  and  ThjmianblOte 
sa  trinken.  Dem  Kranken  lies«  er  den  Kopf  b&hen,  das  Hanpt  liesB  er 
«cheeren  und  mit  Bibergeil,  Sphondjlinm,  Eesig,  altem  Oel  salben.  Er 
verwandte  aach  ümBOhllge  and  gebranohte  BOder  a.  a.  w.  Vgl.  Cael.  Aur. 
A.  H.  11,  9.  p.  94.  AnMerdem  finden  sich  bei  ihm  Mittel  g^en  Hagenweh, 
Peiipnenmonie ,  Pbreneüe,  Brftnne,  Darmzwaog,  Epilepiie,  Podagra,  Hala- 
atarre.  Nach  Cela.  111,  6.  p.  86.  16.  p.  M  bat  et  ferner  Ober  das  Fieber 
gehandelt.  Danach  empfiibl  er  «otchen  Fieberkranken,  die  an  der  Galle 
oder  an  einer  VerdanangsstOrang  litten,  massiges  Trinken,  damit  anf  diese 
Weise  nener  Stoff  mit  dem  Terdorbenen  vermischt  werde.  Seine  Be- 
bandlnug  der  vierUgigen  Rebet  verwirft  freilich  Celaua.  Und  ancb  mit 
Ängenoperationen  hat  er  sich  abgegeben.  Denn  Celeus  TU,  7,  6  beschreibt 
sein  Verfahren  beim  Verwadisen  des  Lides  mit  dem  Weissen  des  Aogea, 
tOgt  aber  freilich  hinan,  er  aeinerseits  kOnae  sich  nicht  entsinnen,  dasa  je 
ein  Kranker  nach  dieaer  Methode  geheilt  sei.  Die  Chirargie  endlich  be- 
Tflckaicbtigte  er  ebenfolls  in  seinen  therapeutischen  Schriften,  s.  QaL 
XVin».  786  ff. 

*8)  Qal.  XIV,  7.  i£  äraymäocMg  ßißUov  Ti»ö(  (n&ml.  tiiP  8iäyva>tiv  tpaq- 
paHani  ivxölaic  »;  pr^otioi),  h^old  6'  'Hfaxllüav  xov  Tatfanivov 
&tlfimä  «.  T.  1.    Vgl.  Gal.  SIV.  186. 

44)  Qal.  XVL  196.  i  ftlv  jäf  nav%{at  Mil  'Hf^nliOitt  ö  Tu^iptOiot 


:  ^..oo^lc 


424  VienmddreiMJgftM  Capital.    Die  apätereu  Aeist«. 

Babcheios  in  3  BBchern  xifbs  Baxxttov  »eifl  täv  'Ixxo- 
xtfätove  ii^Eiov'^).  Endlich  verfasete  er  ein  Werk  Ober  säne 
eigne  Schule  »epl  c^g  ^fisetp^x^ff  afpetfEtog*^  und  als  früherer 
Heropbileer  atfOß  ^o  »epl  arpvyiimv  'HfOipilov*'^ 


Ijjovrttii  Tijv  f^if»*  ilput  ttutax^*  upu,  Star  i  läftvav  fiq  Bonität  iv  M 
föxm  «vwiaräwai,  aUa  SHoii  äUme  xtvitiai.  Der  Commentar  uim  4.  B. 
der  Epidemi«ii  wird  Ton  En>t.  116,  4,  ««[eher  hier  das  S.  B.  deMeLbeu  aa- 
flthrt,  tiiffrturtö»  t^s  d  imiinUag  genannt,  der  lum  6.  B.  wird  von  Gal. 
XII*.  T9S  citirt:  ile  tÖ  t^rov  täv  Ixid^iuäf  i^'  'l**o*4iätovs  «vyYtygan- 
ftEvop  ilvff^vavio  nolUl  xA*  ^{jjyjjti»  .  .  .  5««  ^ntyuftr&i)!'  iym  8tit 
lovto  T^v  xt  «ttlttiÖTijTiE  täv  tEvnypa'q»*"  iii-ttt^fi  (ä  xt  ««afifiSfutTii 
tä*  nnätum  tirnijta^ivmv  xö  ßißliot,  iv  olc  ««1  Zii^lg  tax*  ^turl^  o  Tmifti*- 
xüiot  *al  0  'E^^eOibs  'Hftndti&ris,  der  inm  S.  Buch  XVIi*.  608,  der  m 
den  Aphorismen  XVin*  187,  der  an  der  Bobrift  xax'  li]xiitlov  XVM1>>.  71». 
H.  erkl&rte  mit  ZanxiB  die  hippokrateieehe  Schrift  xipl  xoitäv  tut  an&cht, 
s.  Gal.  XTI.  1. 

46}  Grot  SS,  S.  xä  xoi  Taganirov  ['HftnJulSov}  xqUc  x^os  Baxitlov 
diayoä^arxot  ...  Fr,  LXXDI.  p.  SS,  18.  i  M  Ta^nivOB  'HfauXtid^s  iv 
xä  p'  «(de  SoKjcibv  xifl  xäv  'lmxo%täxove  l^itäw  t^t^aiv  %.  x,  X.  DerMlben 
Schrift  gehören  noch  folgende  Stellen  an;  Er.  T,  19.  14,  S,  76,  14.  96,  6. 
ISB,  14.  Seine  Worterkl&ningeu  nnd  Etymologien  sind  nicht  aelten  t^Sricht, 
Tgl.  SS,  19.  76,  14.  96, 6.  Vermulblich  waren  die  Qlonen  nicht  alphabetisch, 
■ondem  wie  bei  Bakcheioe  nach  den  Schriften  des  Hippokiates  geordnet, 
In  der  Einleitung  icheiot  er  eine  AnfzUilong  der  Schriftsteller  gegeben  in 
haben,  die  auf  dem  Gebiet  der  hippokratei sehen  Gloseenerkl&nng  tbUig 
gewesen  waren,  vgl  Erot.  Sl,  7.  Klein  8.  XXVIHf.  Äpollonios  von  Eitien 
Terfasate  eine  Qegen»cbrift  gegen  ihn  in  18  Bdchem,  vgl.  Erot  3S,  1. 

46)  Gal,  XIX.  38,  wo  dieser  als  sein  Werk  beEeiclmet:  «üvotfuc  xäv 
'HQUKlndiimv  nifl  x^t  i/ixiifinijs  ati/facat  £'.     Vgl.  Haas  a.  a.  0.  S.  Ht 

47)  Qol.  Vlll.  726.  *al  liyti  8i  Ttvas  lofi^itovti*' avtalt{oiiBl-i(i*iß«it 
'Ali^avB^of  0  ^lal^^ijs),  mt  ottiai,  ju&av<fvt  iv  x^  t'  xäv  atieuövxmv, 
aentf  aol  i  TaearzlVat  'HfanliÜTis  iv  ots  avxiliyti  x^öc  x6  xcfl  atfvfiiäv 
'HfotplUm.  Vgl.  C.  S4.  A.  96.  Seine  Definition  des  PoImi  steht  VIU.  ISO. 
ö  piv  Tafovxtvos  Hfaiil.iii'rit  ^fixsipiK^  nfexovaav  «xoyvvfp^  xotovfxivc 
xov  6(pvyiiöv  clvai  ^njoi  kA^ijaiv  «((ijfimv  «tl  MtpJAic.  Einige  Empiriker 
nahmen  dieselbe  an,  w&hrend  sie  bei  den  Dogmatikem  anf  Wideraproch 
stiess.  —  „Noch  berichtet  Osanu  Pbarmaceatiscbe  Anfbchriften,  Fbilo- 
logns  IX.  18G1.  8.  763  (nach  Simpson  Notes  on  some  aneient  greek 
medical  voses  for  containing  Ljkion  etc.,  Edinburgh  1868)  Aber  ein  Ton- 
genst  für  Lykionaalbe  mit  der  Aufschrift  HPAKAEIOT  ATKON,  welobe 
er  wohl  mit  Becht  anf '/f^axlsMov  Avxiov  mrOckfOhrt  Derselbe  Osann 
Heraklidee  von  Tarent,  Jahrb.  f.  Ph.  LXXin.  186G.  ä.  710f.  meint  schwer- 
lich mit  Recht,  das«  bei  Serv.  t.  Yerg.  Qeo.  II,  197,  wo  Tarent  als  Vater- 
stadt des  Hercules  bezeichnet  wird,  dies  aaf  eine  Verachreibung  aus  Hera- 
kleidea  sutOckgehe,  nnd  weist  aaf  das  Bild  anch  des  H.  in  ganser  flgur 
in   der  Wiener  Haudacbrift  des   Dioakurides   hin,    vgL   Montfancon 


..>^.00' 


.3IC 


HenUeidM.    Epaenetoa.    Eathydemo*.  42& 

Epaenet.08  achrieb  ein  'Oiia(f  rvxixöv  (oder  vielleicht 
'Oija(ftvt ixä}*^),  welcbsB  der  AriBtoph&neer  Aiiamidoros  in  seinen 
BcboD  erwähnten  rXcÖMiu  öfl>aiftvTixcU  ausschrieb '"),  und  eine 
Schrift  nsffl  Xuxitvatv^"),  in  der  er  seinerseits,  wie  es  scheint, 
den  'Täiuv&os  des  Nikandros  benutzte;  er  muss  also  in  der  ersten 
Hälft«  des  ersten  Jahrhunderts  gelebt  baben^*^).  Er  ist  identisch 
mit  dem  Rhisotomen'*^).    Höchst  wahrscheinlich  geh5rt  auch 

Euthydemos  aus  Athen,  der  gleichfalls  'Oi>aiftvtt»a^) 
and  xtfl  laxävmv'*)  geschrieben  hat,  sa  den  medicinischen 


PalMOgr.  Mut  S.  19S.  Viicoati  Icon.  gr.  L  S.  40S  ff.  411  f.  Tf.  XXXIV. 
Nr.  S  n.  d.  Nuhtn.  i.  C.  10.  A.  8«".   (Susemihl}. 

48)  S.  die  beiden  C.  Sfi.  A.  IM  beaprocheoeii  VeneichniaM  der  Yer- 
bava  Ton  'Ofmttvtt*!»  bei  Alb.  XII.  fil6c  und  PolL  VI,  TQ£  Die«e  Sohrift 
wird  TOD  Atb.  b&nilg,  aber  Bobwsrlicb  irgendwo  (■.  C.  80.  A.  US)  aa» 
eigner  Benntcong  angefahrt,  ttet«  Muaer  \U.  MSe  mit  Titel,  onr  VII.  840 d 
(wonach  Eaibeli  Index  in  bericbtigan  iil)  h  'Oifiatfvit%ofy,  sonst  immer 
in  (oder  h  tp)  'Ofagtvtt*^.  Die  CitAte  im  7.  B.  (S94d.  »70.  S04d.  SOfie. 
^»Qinv  Kdl  'E.  812  b.  31S  b.  838  f)  stammen  ans  Dorion  «i«l  Ijtiimi', 
desMu  Werk  Atb.  ans  Pamphilos  kennt,  s.  U.  Wellmann  Dorion,  Herrn. 
XXIU.  8.  IS».  Deber  II.  68  b  ».  C.  !6.  A.  197  mit  d.  Nacbtr.  C.  SO.  A.  S48. 
Dam  kommen  UL  88  o,  „womit  ee  wobl  nicht  oder  doch  ann&hemd  nicht 
ändert  stehen  wird,  s.  SBd  and  G.  17-  A.  66  mit  d.  Nachtr."  (Sasemihl), 
und  die  A.  49  angegebenen  Stellen.  Der  Titel  xt«l  li»vav  Vn.  328  f  be- 
roht  onf  einem  Verseben;  er  gehOrt  la  dem  unmittelbar  Torbergehenden 
Dorionoitat,  s.  H.  Wellmaon  a.  a.  0.  S.  169.  A.  S. 

4»)  S.  C.  SO.  A.  309.  843.  Ath.  IX.  887  d.  e.  'J«Ttf(£9ia«o;  di  ö  'vfptsio- 
ipäritog  iw  taie  iiitfifit^poiiivais  öifmi/tvtiiuiis  ylmaaius  xol  ilä/t^lec  i 
'JUimriftis  i*  toCs  «((1  itioiiätmv  %al  ylaovä*  'Ekoüiitov  jtaeaxäfttmi 
lipmtt  h  xp  'Oipa^Tvtixm  Sit  b  ^aviatig  öi/vit  tafinag  naXettat.  8.  daia 
Sehoenemsnn  De  lex.  antiq.  (Hannor.  1886).  S.  107  n.  TgL  Atb.  XIV. 
66ad— 668d  0.  C.  84  —  e68d— 664b  und  dun  Schoenemann  a.  a.  0. 
$.  107.  A.  I.    Anaserdem  s.  IX.  S7I  e.  SDÖ  f. 

60)  Schol.  Mic.  Ther.  686.  JiHujtgtot  i  Xloföt  tijr  ßovitUvifan  SM^w 
thai  fit]«*.  otJB  fou  ii,  älU  Itttupop,  oi  ninj/topivu  Nl%ariQOB  ir  «^ 
imiffiaipo^ip  'Tanüi^if  h1  'fi>a/*iioe  h  t^  »tfi  lajiPM'.  VgL  C.  10. 
A.  98.  1S3.  tib\ 

51)  8.  Herm.  XXÜL  8.  193  ff.  Deber  die  BlOteieit  des  Artemidoros 
etwa  nm  60  T.  Chr.  ■.  C.  80.  A.  807. 

62)  Dessen  Name  neonmal  in  dem  Ton  Bohde  Rhein.  Hna.  XXVIIi. 
3.  S64  ff.  TerAffenUichten  vierten  Traotat  ihqI  toßolw  vorkommt. 

58)  Ath,  XII.  616  c.  ^f/mtoi  ik  Avdal  %al  t^v  nufmipi  iiti^tm-  >t(l 
^S  fVt  t*tva«iae  ot  ttt  XhpaiffvtMiei  «vw^ivtts  t£(iq»a:«i  .  .  .  «ol  Ev#^ 
9nfiae  «.  t.  X. 

64)  VgL  Soboenemann  a.  a.  0.  S.  106.  Citata  ans  dieeer  Schrift 
■teben  nur  bei  Atk.  II.  6Sf.  £v#v<t)fio9  <i>  (so  Eaibel)  'A»Tp>aU>t  h  x^  Mt^l 


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436  TienuuldreiuigttM  CapiteL    Die  apäteren  Aerzt«. 

Schriftatellern.  Et  ist  älter  als  Epaenetoa;  Terionthlieb  bat  er 
also  sdion  im  zw«it«o  JabrhoDdert  gelebt'^).  Anaserdem  hat  er 
nocb  eine  Scbrift  K*pl  taftix'ov  Terfaeaf*). 

Erateuaa  der  ßhizotom  lebte,  wie  gesagt,  sor  Zeit  Aiithri- 
datea  des  Grossen,  dem  xa  Ebren  er  eine  Päauze  benannt  bat^^. 
Sein  Hauptwerk,  das  den  Titel  'Pitoxofiixöv  fQbrte^,  war  mit 
Abbildungen  der  beacbriebeneo  Pflanzen  Teraeben"').  Dioslnirides 
rübmt  Beine  Genauigkeit  in  der  Arzneimittellebre  mit  dem  Zu- 
sätze, dasa  er  viele  aebr  heilaame  Wurzeln  und  einige  Pflanzen 
unbezeichnet   {aaafacimemtovs),  d.  h.  unbescbrieben    gelaasen 


i%  tri«  'Itim^t.  lU.  74  b.  IX.  S69e.  871  a.  Tbeophnutos  bt  von  ihm  be- 
nabct,  Tgl.  Ath.  IX.  S69e  —  Theoph.  h.  pl.  VIl,  4,  1.  0.  Sohneider 
Nidutdrea  S.  lie. 

65)  S.  Herrn.  XXni.  S.  192  f.  mit  A.  S: 

66)  Alb.  m,  llfta-c.  m.  llSb.  Tn.  807  b.  808  e.  816  f.  3S8d.  DieM 
Cilate  ■tammen  an»  Dorion,  a.  Herrn.  XXIII.  S.  188. 

67)  Plin.  XS.Y.  §.  62. 

68)  Ee  handelte  abo  von  den  medioini gehen  Srftften  der  Pflanaeii. 
Der  Titel  steht  Scbol.  Nie.  Th.  690.  Sfauvas  iv  tä  'PiioTOiuxä  xgoeti&ftai 
S»  TifdßttTa  Sirvei  el  fti)  of^QJ«',  i^  *>(  aorvlij^öva  ip/^ue  fu^'  vSmos 
dp,  «tifyoi,  CitAte  Schol.  Nie.  Tb.  6!0.  617.  666.  688.  866.  858.  860.  Schol. 
Thaoor.  II,  48.  V,  «I.  XI,  46.  Dioskui.  U,  168.  186.  199.  208.  10,  4.  ISO. 
IV,  86.  76.  118.  Gftl.  XIS.  69.  Pün.  XIX.  §.  166.  XX.  9.  88.  XXIL  §.  75. 
XXIV.  g.  24.  187.  XXV.  §  62,  Tgl.  Ind.  XX-XXVII. 

59)  Plin.  XXV.  %.  8.  praetir  hol  Graeci  auctorea  prodidtre,  quct  tttii 
Jods  diximui,  ex  hi»  OrtUeua»,  JHotu/sitts,  Metrodoms  ratione  biandiaima 
ttd  qua  nihil  paene  aliud  gyam  difficultas  rei  inteilegatur.  pinaxre  navicpie 
effiffies  herbanim  atqut  ita  nAgcriptere  effecttu  etc.  Nach  dienen  Worten 
kennte  es  aobeinen,  als  habe  er  die  Beacbreibnngen  der  PflaoMn  nnter- 
lasaen  and  nar  deren  Wirkungen  Teneichnet.  Dagegen  spricht  aber  der 
Üinstanä,  daas  Pflanzenbescbreibungen  Ton  ihm  beiengt  Bind}  Tgl.  Dio^ 
II.  160.  Plin.  XXIL  %.  7b.  Schol.  Nie.  Th.  866  o-  6.  Demnach  halte  ioh  den 
Schiusa  von  Koebert  De  Paeudo-Apnlei  herb,  med.,  Bayreath  1888  fOr 
gerechtfertigt,  daea  Plinioa  den  E.  nicht  aelbat  eiogeaeben  hat,  aondem 
aeinen  Bericht  über  ihn  und  seine  Citate  einer  oder  richtiger  mehreren 
Hittelqnellen  Terdankt.  Eine  deraelben  ist  Seitiua  Niger,  ans  dem  die- 
jenigen Erateuaicitate  atammen,  welche  bei  Dioaknridea  wiederkehren,  a. 
Plin.  XXIV.  §.  167  (Tgl.  C.  17.  ^  129.  C.  24.  A.  29)  —  Dioak.  IV.  116.  Dioek. 
11.  165  —  Plin.  XX.  %.  68,  Tgl.  H.  Wellmaun  Sextina  Niger,  Hern.  XXIT. 
6.  667  ff.  Für  Dioaknridea  gilt  Daaaelbe  wie  tOr  Plinina,  anoh  fOr  «ein 
ürtheil  über  E.  in  der  Piaebtio  p.  2,  a.  A.  60.  Oalen.  atellt  den  E.  boob, 
8.  XI.  796  (a,  A.2B).  xavtä  tg  oiv  (nBmlich  dea  Dioaknridea  Werk)  (cvttyiyvö- 
niip  x(ij  IOC  ffi'mtifov  jivio^ai  vln«  ßorli/iivo*,  ixt  Bi  xqÖs  xovxmt  co  #* 
'H^*ltC6oM   t«v   TaQovxivov  *a\  Kifaxtva  KOtl  Mavtitv,  Tgl.  797.   XV.  1B4. 


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Enteofts.    ZopjroB.    BpikloB.  427 

habe*").  Zar  Zeit  Mithridates  des  Grossen,  also  am  dieselbe 
Zeit  lebte 

Zopyroa  in  Alezandreia*^),  der  sein  im  Altertfaum  bocli- 
berOjimtea  Gegengift  Ambrosia,  wie  schon  bemerkt,  dem  Mi- 
thridütes  brieflieb  mittheilte"*).  Er  ist  nns  durch  allerlei  Medica- 
meDte")  und  beBonders  Gegengifte**)  bekannt  und  war  Lehrer 
des  ApollonioB  Ton  Kition  in  der  Chirurgie^).  Vielleicht  gehSrt 
in  diese  Zeit  auch 

Epikles  aua  Kreta °'),  der  aus  dem  Lexikon  des  Bakcheios 
einen  Auszug  gemacht  hat**^),  in  wachem  er  aber  wiederholt 
abweichende   Ansichten   verfocht  ** ').     Dieser    Auszog    ist  von 

60)  Dioak.  Pmaf.  p.  8.  Kfariwtt  ii  &  ftioröiute  lud  'Afdgiteg  b  Itttifoe 
(oviDi  yäp  JoHOtiM*  ditfi^iottQitw  täv  lotmöv  xifl  soöio  ti  ^4^t  afietfä- 
94'ai)  Moilat  4^as  Ecxp^oio^aioc  »al  iivue  fvtims  Atttifttaiiniuitovt  ttaemr. 

ei)  Wenigtt«!)*  Terhwt«  er,  wie  wilion  oben  (a.  A.  lO**)  bemeckt  ist, 
fOr  einen  Ptoitmtieo»  rtm  (Tielleicbt  Anletea)  idin  bekanntaa  Gegengift  Am- 
brosia, B.  Cels.  V,  38,  2.  oUerum,  quod  Zopi/ms  reg*  Ptokmaeo  dieibir 
conjWMHJW  atgae  ambrosiaat  tutimnats»,  ex  his  conttat  etc. 

tfS)  All  Probe  Bchlog  er  demBelben  tot  einem  Yerbrecber  erat  Qift 
und  dann  dies  dvxliotof  oder  umgekehrt  xa  geben,  Oal.  XIV.  160.  Bcrib. 
La^.  169  a.  H.    Herrn.  XXIII.  8.  066. 

63)  VecdienatToll  ist  seine  Eintbeilnng  der  Araneimittel  nach  ibren 
Wirknugen.  So  werden  von  Orib.  XIV,  46  Mittel  angefOhrt,  welche  den 
Schleimabgang  durch  Hund,  Naae  und  Aagen  befUrdern:  tiigl  täv  vy^a- 
aü^  ll%ävt<oii  itä  «djpuiog  »ttl  (ivätr  %al  itp^ulftAv.  i»  täv  Zavvfoti. 
Vgl.  Orib.  XIV,  50.  62.  66.  68.  61.  64. 

64)  Die  Znsammenietinug  des  Bekanntesten  berichten  Qal.  XIV.  116 
(nach  Andromachos).  160  (s.  A.  62,  nach  ApollonioB  Mjs).  206  (nach  Herai) 
und  Cele.  a.  a.  0. 

66}  Wie  dieser  selbst  im  Comm.  zn  Hipp.  *iqI  &Qtfmv  I.  p.  2  Dietc 
beiengt.  Fiat.  Qaaest  symp.  HI,  6  scheint  nach  ihm  den  eioeo  Uoter- 
redner  benannt  sn  haben. 

66)  Sicher  lebte  er  nach  Bakcheios,  Termuthlich  auch  nach  Nikandros. 
S.  Erob  48,  17  f.  öfiiXyjtTuf  Basjcüjc  viin  ^1«Ci]t«(  ^  jmmmm-  'Eni- 
nXiie  ii  ixjruiijtai  uttl  itftXißijtai,  äe  ml  N{*KvBgat  iifiyittai.  B.  pole- 
misirt  anch  hier  gegen  Bakcheios;  stammt  nnn  diese  ganie  Polenuk  aus 
ihm,  so  hat  et  den  Nikandros  benutit  Andrerseits  schrieb  er  vor  Dioska- 
rides  ^Käc,  d.  b.  (s.  A.  162)  vor  SO  v.  Chr.,  der  nach  EroL  3t,  16  wiedemm 
gegen  ihn  polemisirte. 

66'>)  Eiot.  81,  13.  ^  (n&nü.  Baniti^)  di]  tdv  IfHKCipiHÖv  avyipovijiTvvTa 
4Uivov  iiä  liapißXov  «paj'fuiTttoc  ävreixeCv,  %aüttf  'E7U*Xiovt  tov  Ketj- 
T^e  ijtaiiutfiivov  tccc  Ba*xtiov  li£»e  Bti  ...  «vtäif"  >.  *■  l-  Vgl. 
Klein  Erot.  S.  XXVI.  A.  80. 

66°)  Erot.  14,  14.  37,  16.  47,  16  n.  0. 


D,:„l,;cdtv  Google 


428  VienrnddroiMigstw  CitpitoL     DU  apUeren  Aente. 

ErotianoB  bäofig  (21  mal)  benoUt;  die  Bacbenahl  ist  leider  bei 
demselben**^)  auagetallen. 

Zur  Zeit  des  Pompeiua  lebte  als  Aizt  in  Bom 
Aeklepiades*')  ans  Pruaa  oder  Kioa  in  Bitbynieo*"),  ein 
Mann  von  niederer  Herkunft  und  ohne  Vermögen.  Dreprünglich 
als  Lehrer  der  Beredsamkeit  thatig,  wandte  er  sieb  plStzUch, 
da  ihm  diese  Beechäftignng  niobt  genug  abwarf,  der  Heilknnat 
zu  und  verstand  es  mit  seiner  seltnen  Begabung  alles  Bestehende 
in  den  Staub  za  ziehen  *"*).  An  die  Stelle  des  alten  HeÜTerfahreoB 
M^)  Eroi  a.  k.  0.  Eine  Ch&rakterirtik  dieiar  Epitome  rteht  bei  Brei 
M,  31  ff.  zär  9i  äUav  'Esiilqc  ftl*  &  ■<n«  eT0i];«!0ir  xinijtäßtpog  «ig* 
ävaygatp^v  paTa(ov  aviitoiUae  lyrvtTO  i^Xttr^t'  "fOf  zip  yag  ^i;  %äeae 
^£i^ijaaff9wt,  fii  nal  tä  mmtäyitaia,  iv  or^  aizä^  inäim}  xaziylyQarKto, 
«lajx^sae    ftoiiip^t   har^e   tihiot   ijiwwto    zols   äwaytvüirnovat.     •xiXip   yit 

«Uä  Mci  T^v  l^fir,  £  xMTBziraxtMi,  Eine  «ütdringende  SpnohkenntniH 
ging  ihm  TollatAndig  ab;  daa  uigte  aioit  beMndcn,  wenn  er  »nf  eigene 
Fanat  WortbedeDtongen  ableitete.    Vgl  firot  Si,  6.  100, 13.  IM,  10. 

67)  PIJD.  XXVI.  S.  13,  s.  A.  6B.  Diwüt  111111011,  daw  Sex.  Hatb.  VII.  SOS 
ihn  als  Zeitgenoweo  des  Anbochos  to&  Aikalon  beuichnet:  faiM  yüf  diii 
sotifoiv  ö  'Avjioxoi  fiif  «(<Htfi]f(^i^  Tt^ivai  nätm  Mrl  'AaiiX'tjpi%äSiir  lov 
lazQÖv  id*(xttalyai ,  ävtugovwxu  ^\v  tö  ij^iftoviiirfv,  Hcmt  d\  vi*  a«<4v 
KÖm*  avi^  yfvöficvov.  —  Chr.  G.  Gumpert  Aadepiadia  Bithjni  fra- 
gmenta.  Weim»  1794.  8.  Q.  M.  Elaynaad  De  A.  BiUiTiio  medico  ac  philo- 
sopho,  Paria  1862.  8.  Brang  QuaeHtionei  Asclepiadeae  de  TiDornm  di- 
verais  geDeribni,  Paichim  1884.  4.  —  „Ob  die  im  Anfang  dea  18.  Jahrh. 
in  einem  Grabe  miweit  der  appischen  Strasae  geftudene  Bflate  (a.  Tiacooti 
Icon.  gr.  I.  S.  390  fF.  n.  Tf.  SS)  nirklich  die  seine  ist,  steht  dabin,  da  aie 
DDr  die  Unterschrift  'AZKAimiAdHZ  bat".    (Saaemihl). 

68)  Stiab.  XIT.  G66.  ävSQtt  3'  ä^iöloyot  »arä  n«tSt{av  ytfövaaa  in 
vp  Bi#f»^y  ...  0  <^tiy  iHneltomöe  '.fffxlt]niadi]g  ^y^aftfunoÖG^  Im^is  <i'> 
h  IJQOvttifvs.  Gal.  XIV.  68S.  itgo4at7iaay  di  t^g  fii»  loyixqg  atptatnt  'ixico- 
uffütt]«  K^os  ■  •  ■  fmü  Si  Tovtov  zfioxl^E  i>  Knfivitos  .  .  .  'Anlii3midt]t 
Biftvvoe  Ktuvös,  Se  Htfl  IlQovelttt  inaltito. 

69)  Plin.  XXVI.  S'  IS  f.  dtirabat  tarnen  atdiqw'lag  firma  magnasque  CO»- 
fcsaae  rti  vindiedbat  rtliqviaa,  donte  Äaclepiade»  aetate  Magm  Pompei  orandi 
magitter  nee  eatie  tn  arte  ea  quaestwKM,  *tt  ad  alia  quam  fomm  togaeit 
ingenii,  hue  ae  repente  eonvfrtit  atqv«,  «t  neceive  erat  homini,  qtii  nee  id 
egittei  nee  remedia  »os$et  oculü  v»*que  perdpienda .  torrenli  ac  meditata 
cotidie  oratione  blandiene  omnia  abdkatit  lotamque  Mtdicimam  ad  causae  re- 
vocando  comecturae  ftcit,  quinque  res  maxmne  comniiMiiMn  awziltorwm  pro- 
ftstu»,  abgtinentiam  eU>i,  atiai  vim,  fricatiomem  torpori»,  ambutationem, 
geelatümii,  quae  cwm  mimtquitqtu  semet  ipeum  aibi  praittarc  poMe  trrielfe- 
geret,  favenUbiu  eunetie  tri  etimt  vtra  quae  faeiUima  eront,  wmwmNM  prope 
htnnaniim  genua  eireumegit  in  te  non  alio  modo,  gNom  ri  eaeio  dtmiuit  ad- 
renUatt.     trahebal  praelerea  mentit   artifieio  animoi   iam   vina  promittendo 


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ijiUepiadM  TOB  Pro*«.  4S9 

setzte  er  ein  neuea^"),  indem  er  eeinem  Mangel  an  grttndlicben 
ärztlichen  KenntniBsen  eotsprecfaeod,  aber  zugleich  mit  Menachen- 

aegri»  dandoque  tempestivt,  iam  frigidam  aquam,  et  gwmiam  causa»  mor- 
borwa  teniiari  prius  Herophävi  intlittitrat,  vüii  ratümem  Mugtraverat 
CUopItanhia  apud  priseoa,  ipse  cogncminari  m  frigida  danda  pratfertng, 
Mt  auctor  ett  M.  Vorro,  aUa  {ho^hc  liamdiment»  txeogiiabat ,  iam  «Mp<n- 
äeitdo  fedutoit,  guorum  iaetaht  avt  morhoa  exttmtaret  owl  somfUM  adlieeret, 
üwi  bdlnea»  avidiesima  hominum  eupiditu  imtitwendo  et  alia  timlta  diatu 
grata  atqtte  ivetmda,  magna  aucloritatt  nee  minore  fama,  citnt  occurritset 
ignoto  funeri,  r^lo  homitie  ab  rogo  atque  atrcato,  ne  gui's  Uvibus  momentia 
fantam  couversionem  faetan  exitHmtt.  id  (olwn  powiHniw  indignari,  «miim 
AoMMUM  e  IcmttiMO  gmte  »ine  opibut  wUts  ortum  veetigaUi  stti  eatua  repente 
hga  taMit  hvmono  generi  dediste,  qua»  tarnen  poatea  abrogimere  mvlti. 
Aidepiadem  adiuvere  muUa  in  antiguonim  eura  ntmis  anxia  et  rudia,  vt 
obruendi  aegrot  vette  sudoresque  omni  modo  ciendi,  nunc  corpora  ad  ignes 
torreitdi  toletpe  adäduo  quaerendi,  in  urbe  nimbota,  immo  vero  tola  Italia 
imitatriee,  tmm  prunum  pentäi  batmearvm  luu  ad  infmitvm  blandiente. 
praeterea  m  gvättudam  morbit  medendi  crudatia  detraxit,  ut  in  anginii, 
quas  eMr<Aant  in  faitea  Organa  demiuo.  TgL  VII.  §.  13*  (■.  A.  88).  „Aber, 
wie  Billicher  a..  a.  0.  S.  889  f.  sei»  licbtig  dargetban  hat,  der  beredte 
Arzt  and  Freund  des  CruanB,  Ober  welchen  Cic.  de  or,  I,  14,  68  den 
Letateren  im  Jahr  91  sich  folgendere] aMen  äaaaerD  läsati  neque-vero  Asch- 
piadtt  i»,  qm  no»  medieo  amieoqie  wn  tumue,  cum  üoqmntia  vineebat  ceteros 
wudiooi,  in  eo  ipto,  guod  omtUe  diediat,  mefJMtna«  facutlatt  wl«(a(w,  nON 
elognentiae,  wu  oicbt,  wie  gewObnlich  angenommen  wird,  der  Bithjnier, 
soodem  ein  Ut«cer,  gleichnamiger  Honn,  der,  wie  die  Fraeterita  xa  be- 
weisen scheinen,  91  sogar  schon  gestorben  war.  Dies  Letitere  hat  Piderit 
1.  d.  St  bereits  bemerkt,  trotsdem  beieichnet  er  ihn  im  Index  als  den 
Bith^nei.  Der  Letztere  begann  dagegen  sicbeilich  seine  äralliche  Tb&tig- 
keit  erst  befa^htlich  nach  91,  nnd  Cio.  will  wohl,  wie  Hillacher  bemerkt^ 
gerade  doroh  den  Znsati  is,  quo  —  Uli  mmu»  verhüten,  dass  man  nicht  an 
diesen  viel  berflhiuteren  jflngeren  nnd  gleiohüdh  beredten  Artt  denken 
soU".  (SnsemihI). 

70)  Call.  I.  praef.  p.  8.  nuUo  eero  guidquam  polt  eoe  qui  tupra  comprehenei 
tunt  (n&mL  Apoüomus  et  Giaucias  et  idiquanto  poat  Heradides  Tartntinut 
et  aiigui  non  mediocrts  viri,  s.  A.  tl  a  C;  94.  A.  SS6}  agitanie,  nwi  quod 
aeeeperat,  donec  Ätekpiadet  medmdi  rationem  ex  magna  parte  Mirtatn'f.  Plia. 
a.  a.  0.  Indeuen  scheinen  seine  tkerapeatiachen  Qmnds&tze  in  Wahrheit 
doch  nicht  so  nen  za  sein.  Schon  Kleopfaanto«  hatte  Hbnliche  aufstellt 
(s.  C.  84.  A.  209  ff.),  und  der  enge  AnschlDss  des  A.  an  ihn  ist  nne  vint 
Cels.  111,  14  selbst  ausdrflcklicfa  beuogt.  Ausserdem  »cheint  ErasiBtraUw 
Tomebmlich  seine  Lehren  beeinflusst  va  haben,  s.  C.  84.  A.  161.  106.  Be- 
leogt  ist  allerdings  von  Qal.  HI.  4S8,  dass  er  au  keine  AnctoritU  glauben 
wollte;  <rv  (n&ml,  Asklepiadea)  d'  tmö,  ttx'  ietiv,  tiz'  dvk  f*it,  ^q  nole- 
x^yftoi'^vaC,  ixig  av  ovdiv  ola^a  aaipit,  äitotfaivtatat  tolfi^t  cöx  tliäf, 
ö  t&e  'HfoifiLm  Sitatväiar  ävttiofMff,  h  «areyvDiuäe  'E^eiot^ätov,  uaX  ^*~ 


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430  VienrnddreiBBigat««  Capilfll.    Die  ip&teren  Aerzt«. 

kenotnias  uod  scharfem  VerBiande  begabt,  dabei  keine  Handhabe 
der  Cbarlatanerie  Terschmäheod^'),  Alles  durah  möglichst  leichte 
nnd  einfache  Mittel,  Diaet,  Wein,  Reibnogen,  Spaziergänge,  Ver- 
besserung des  Lagers,  Bäder  n.  dergl.  zu  heilen  suchte")  and 
dadurch  sich  in  der  That  wirkliche  Verdienste  um  den  Fort- 
schritt der  Medidn  erwarb  nnd  es  glflcklich  erreichte,  dass  er 
fBr  einen  der  berühmtesten  Aerzte  galt^,  so  dass  ihn  Hithri- 
dates,  wie  gesagt,  zu  sich  einlud.  Aber  er  machte  in  Rom  so 
viel  GlQck,  dass  er  dessen  Anerbietungen  ausschlug  und  dem- 
selben an  seiner  Stelle  seine  Schriften  flbersandte'*).  Grossen 
Ruhm  erwarb  er  sich  dadurch,  dass  er  einen  Menschen,  dessen 
Leichenbegängniss  gefeiert  wurde,  ins  Leben  zurückrief '^*).  Durch 
seine  Erfolge  wurde  er  so  Termessen,  dass  er  sich  zu  der 
Aeuaserung  hinreissen  liess,  man  solle  ihn  nicht  mehr  fOr  einen 
Arzt  halten,  wenn  er  jemals  krank  wflrde.  Und  in  der  That 
ist  ihm  das  Schicksal  hold  gewesen:  er  starb  im  hiJcbsten  Alter 
in  Folge  eines  Falles  von  einer  Leiter'**).  Bei  einem  Manne 
dieser  Art  war  es  natürlich,  dass  er  sein  medicinisches  System 
auf  allgemeine  philosophische  Grundlagen  erbante,  ond  zwar 
schloBs  er  sich  dabei  namentlich  an  die  epiknreischen  Lehren 
an,  jedoch  mit  grosser  eklektischer  Freiheit,  indem  er  z.  B.  den 
epikureischen  SeDgnalismus'^  dergestalt  auf  die  Spitze  trieb,  dass 

7X)  Apol.  Flor.  IV,  »9,  s.  A.  86. 

78)  Vgl.  Plin.  a.  a.  0. 

TS)  Vgl.  Plin.  a.  a.  0.  und  VII.  §.  IM.  awmma  aittm  (n&ml.  fama  tri) 
Atdepiaäi  Prutietui  cottdüa  not>a  secta  ipretis  Ugatit  et  poUidtatittMbut 
Miihridatia  regit  etc.  (i.  A.  76).  Vgl.  XXVI.  g,  18,  wo  er  mit  einem  Ab- 
getandten  dei  Himmele  TecgUchen  wird.  Scrib.  Lnrg.  p.  l  Helmieicli. 
at  Ateltpiadet,  maxintu»  attctor  mediciftae,  negaeit  aegris  danda  medicamenta. 
Das  ürUieil  des  Oalen.  Aber  ihn  iat  angflnstig,  a.  XI.  SU.  oünai  yi^  ovt' 
'Anli)ntädtfg  r»  imt'  avvör,  ö  Xfoqimims  JnittiaxvirTijaat  te  nol  matui/ 
l%a9liv  nva  «mtü  i^c  älrittüit  attoOvtäiuvet  ovt'  'Enaaitxi/atot  %.  i.  X. 
Vgl.  II.  1«6  n.  flfter^ 

74)  Plin.  XXV.  i.  6.  ad  iüwH  {a&nil  Mühridatem)  Atdfpiadit  medendi 
arte  dari  doIumum  eonyxmta  extatU,  cwn  «oüicitatus  ex  wrhe  Roma  prae- 
eepta  pro  tt  müteret  .  .  .   Vgl.  g.  ISl  («.  A.  TS). 

T6*-i>)  Plio.  VII.  f.  184.  ttmma  autem  Äiclepiadi  Pmaienai  (n&ml.  fama 
ett)  .  .  .  Ttiato  e  /unere  homine  et  eonsemato,  ttd  maxime  sponnone  facta 
cum  fortwta,  «w  medieus  arederetttr,  n  umquam  invaUdta  vllo  modo  fuiuet 
ip$e.  et  vieit  «uptvma  in  tmecta  lapm  »ealarMm  exanimatut.  Vgl.  Plin. 
XXVI.  §.  16.  Cell.  II,  6.  p.  88  Dar.  Diese  Erweckaugigeaehiobte  wird 
anifdlirlich  von  Apnl.  Flor.  IV,  18  mit  allem  rbetonaohen  Schmuck  erz&hlt 

76)  Antioch.  T.  Aak.  b.  Sei.  Halb.  VII,  SOI.    SUot  ii  nc  ^  tmtftKv 


..>^.00' 


Aeklepiodes  von  Pnua.  431 

er  in  der  Seele' gar  keinen  besonderen  vemünftigen  Theil  gelteo 
Hess"),  sondern  dieselbe  fOr  daa  ans  allen  Sinnen  znsammen- 
geaetste  poeomatische^^'')  Qanze  erklärte ''),  und  indem  er  sich  in 
seiner  GoTpuacnlartheorie  enger  an  die  Atomenlehre  des  Pontikers 
Herakleides  ^')  als  an  die  leukippisck'demokritisch-epiknreisclie, 
ja,  wie  es  scheint,  ohne  wesentliche  Abweichong  anschloss.  Nach 
seiner  Ansicht  bestehen  nämlich  alle  Dinge  und  so  auch  Leib 
und  Seele^)  ans  kleinen  E5rperchen  (pyMoi),  velche  aber  nicht 
untheilbar  sind,  sondern  vielmehr,  von  Ewigkeit  her  in  be- 
stÄndiger  Bewegung  b^piffen,  vielfach  mit  einander  zuaammen- 
stoasen  and  sidi  dadurch  in  unzählige  Theile  zersplittern,  der- 


fii*  iiv8t*6e  SfitiifOt,  iwtifUvQS  Si  tutl  ipilototpias ,  isilOno  Tttc  fil« 
aM>^«te  itrtas  «il  ähr(&ät  itviiXq^cic  tum,  Xöya  S%  fii]4i*  Zhae  ijfuie 
utfvlafipävfiv  (waa  Sex.  mit  Beobt  &nf  Ä.  beneht).  üeber  den  SiuD  dieKi 
Worte  nnd  die  TSltige  Uebereinatimmuiig  dieiei  Erkenntniialehie  mit  der 
des  Epiknroa  s.  Zeller  Ph.  d.  Qr.  m*,  1.  S.  660.  k.  8;  duB  man  bq  den 
Rrincipien,  also  den  UrkArpOTn  und  dem  Leeron,  erst  dnroh  SchUUBe  ans 
den  linnlichen  Wahrnetunnugen,  alao  durch  VerstandeaerkenntaüiB  (Ur«e) 
gelange,  nahm  anch  ei  an,  Sex.  Math.  Ul,  b.  VUI.  B20,  vgl  CaeL  Aar.  H.  k. 
I,  14,  ■.  A.  78.  81.  84.  Die  Angabe  bei  ASt.  Plac.  SSÖb,  14  f.  (—  Stob.  EU.  L 
p.  896  H.  l$8,  18  W.)  'A.  «ä«a«  *iniiuv  aü4f-^r  äitttpijriiito  kann  daher 
nnmSglich  genan  lein. 

77)  Sex.   Uxäi.  Vn.  SOS.    Avatfovvta  /liv  tö  ifftpo^Miy.    380.   oiSi 

77'')  8.  Ä.  80. 

78)  Teitnll.  de  an.  1&.  MafetMU  aliqui»  Dicatarehu»,  ex  medida  avtem 
ÄndroK  et  AtcUpiades  iia  abstwltrwK  pritteipaU,  dum  in  animo  ipeo  voltuit 
aae  «mm,  gitorvm  vmdieatur  prineipale.  Coet.  Aar.  H.  A.  1,  14.  p.  4&. 
At^.  regnum  ammae  äliqua  parte  constitMiun  negat.  etettitn  nUal  aliud 
eue  dieit  animam  juam  teneuwn  omniwm  co^um:  inUlitctKm  avttm  oeewl- 
tonmt  wl  laUntium  rerwn  per  volubHem  fieri  motum  $eH»uvm,  qui  ab  aeei- 
de*äibus  smaibüibus  atque  anttctdenti  perspectione  perficilvr.  memoriam  ven 
altemo  eonm  exereitio  dieit.  ASt.  Flac.  p.  887,  7f,  Diela  (—  PBendo-Plnt. 
IT,  S.  Stob.  Ekl.  L  p.  386  H.  81»,  4  f.  W.).  'AmXtjttuiStie  b  ltitit6g  {ÖKt- 
ip^OTO  T^  ^Z^*)  evyyvfivatCmi  tmr  ato^atmv.  T^.  Zeller  a,  a.  0. 
A.  4.   8.  6M.  A.  8. 

79)  S.  aber  diete  Zeller  a.  a.  0.  U*,  1.  8.  lOM  f. 

SO)  Und  Bwar  lind  die  UolecDlen  der  letzteren  klein,  glatt  nnd  nmd, 
wie  auch  Demokritos  ond  Epiktmw  lehrten,  i.  Chaicid.  in  Plai  Tim.  CCXV. 
p.  SIS  Meara.  86S  Wtob.  mtt  enm  moUa  {'^  öysot)  qiiiaedam  Mnt  lew»  et 
globotae,  eademgue  admodttm  delieatae,  ex  qttibtu  anima  aubiittit,  quod 
totttat  epkitttt  est,  w(  Ascl^iadet  putat  etc.  Piendo-Qalen.  HiaL  ph.  34. 
p.  618,  7  ff.  i^vj^v  toivw  0%  itiv  Kvcvfia  kovtI  i^  täfucti  wf^wc^ricvot' 
ewm  fii*  fiöllM',  Dwov  Si  qnov  vof^limeiv  thiti,  (Azoi  Si  ol  «epi  Ucnli)- 
muiOipi  tUiv. 


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432  VierauddreiBBigsieB  Capitel.     Die  BpKteron  Aente. 

geatalt,  dass  genauer  erst  aus  die  seil  die  Sinneadinge  sich 
zueammenaetzen  ^*).  Auf  diese  Voraaasetsongeii  erbaut«  Don 
Asklepiades  seine  Solidarpathoiogie:  Gesundheit  nnd  Krankheit 
sind  nach  ihm  abhängig  von  dem  VerhältDiss  dieser  Grundtjieile 
des  OrganiamuB,  welche  wegen  ihres  steten  Abflasses^*)  aadi 
einer  steten  Elrneuerung  bedürfen  und  so  tbeils  durch  die  Speisen, 
die  nicht  verdaat,  sondern  daroh  den  ganzen  Körper  rertbetlt 
werden^,  theils  aus  der  Atmosphäre  darch  das  Einathmen  ihre 

81)  CmI.  Anrel,  a.  a.  0.  p.  46.  primordia  corporis  primo  eonttiluerat  atomo» 
(dieB  iat  eine  tmrichtige  Beieiohniing'),  eorptueula  ütteUeetit  MitM,  sine  vBa  gueii- 
taU tolita  alqiteeximtio  oomäata (aicher  verderbt;  ammutoUtia?  Weltmann, 
„aber  schwerlicb  mit  Becbt"  Sneemihl),  aetemum  le  moventia,  quae  nto 
iH  eurnt  offeiua  «iwtuw  ietämi  Mt  infinita  partÜHit  fragmenla  (fitavt^Mza 
Dknate  aie  oacb  Stob.  EU.  L  p.  SU)  H.  IM,  S3  W.  HarakleideB  and  nach 
dieBem  Bericht  ako  wohl  aach  A.)  «ohnmtwr  nuigtntiidiiie  atq%ie  tAemaU 
differmtia,  guae  rwraum  mndo  aibi  tuUeda  vd  eoniuncta  ommm  fadtuU 
KtuAäia,  rit»  hi  «cmct  mutationii  habentia  atd  per  wuigmludmem  aut  per 
muitihidinem  aut  per  $ehema  oMt  per  ordinem.  nee,  inqmt,  ratione  carere 
videtitr,  q>iod  mwIInh  faoiant  gtutiitatis  corpora  etc.  Sex.  Fjrr.  III,  SS.  'Hpo- 
nltiSijt  9i  i  üotittnet  wl  'Amdij^uidrit  ö  BtOtTvöe  äväfffiovs  (d.  h.  vahr- 
Bcbeialioh  „nicht  mit  einander  Tubnndene")  öjuove.  PBendo-Galen.  Bist, 
phil.  IB.  p.  610,  21  ff.  Diele.  'H.  i  11.  aal  U.  ö  B.  ärüfiiotit  Syjtovs  xig 
ö^jÖE  v«0TlV«*>iai  täv  Zlmu.  Sex.  Math.  X,  31B.  oS  di  xt^i  lö«  JI.  'B. 
aal  'A.  /£  B«ofMi/av  filv  iia^^mv  ii,  uec^äntf  tär  ifvifffun'  Sfnaiii  (n&ml. 
Idötaaar  tijv  tä*  xfayuätoiv  yiviaiv).  Psendo-Clem.  fiecogn.  III,  16.  Aiel. 
üyuovt,  gfoä  nos  tuntore»  tel  elaliona  potstimna  dieere  (n&at.  elemettta  eaee 
dieU).  DioDfH.  T.  Alex.  b.  Enseb.  P.  E.  3UV,  23,  i.  178  b.  Svo/m  Sl  .  .  . 
avtoii  üllo  'Hp.  &iiin/ot  Ixältecv  Öj'kovc,  nmg'  oi  %ai  'A.  i  tm^s  JxlijfO- 
vüfi)]«  xi  J[*0fut.  PBeado-Galen.  Inttod.  XIV.  898.  aaiä  Si  ton  'A.  «ioijcAk 
cc*^^'"*''^  EyHM  fl'pavOTol  Mal  »öpoi.  Qal.  XIV.  860.  ti  fttv  yätr  .  .  .  Mrv- 
EMiqxM  za  rtävxa  .  .  .  In  tumy  Öpfiop  «nl  möeop  NOfä  lö*  Itnfif  'A.  k.  (.  X. 
Vgl.  Sex.  Math.  III,  5.  xar  'j<«xI>)«Hidi]»  .  .  .  fxä  fti»  S»  w^tal  iivtt  lUtw 
h  fifUv  Sy%oi  ptyi^ei  duKpi^rnntt  ttU^JMV,  iurtitif  4>  Sxt  ȟpxo&tw  ijt** 
(>^(il  Kai  K*(«fmoG  iv  löyip  ^iid^ijtüp  öyiuav  m*7)pavMi(ri  d»  atmwot  >■'>)- 
ftt^q«»*.  VIII.  SSO.  roijtäv  Sy*""  ^*  voijTOi^  äpaiiDfura»'  (*.  A.  111). 
Zeller  lU*,  1.  S.  661  f.  A.  6.  DieU  Doiogr.  S.  360 ff.  —  IntereMant  iti 
eB  flbrigena,  doM  der  deatache  Emeaerer  der  Atomentheorie  Dan.  Seunert 
(geBt.  1637)  tonbchst  Ton  A.  ansging,  b.  Laeswits  Vierte)jabrBMihr.  f. 
wiiaeiuch.  Philos.  III.  S.  408  ff. 

83)  Sex.  Math.  III,  6  onmittelbar  oacb  den  eben  angef.  Worten:  t^r^g 
di  Sti  ttdiältutiol  tiväs  ilt  xo  iKxbe  ii  qfMÖt'  äxoqtoftd  yürortmt,  *oxi  ^v 
ultlovs,  mnl  Si  IXeitxovs  «(Öe  t^v  avveatqavici*  «ip/onnv.  Vgl.  6.  so- 
lafMÖ  dl*ipi  itovam  xns  ovaüie,  moii  «töiö  (i^  8vo  xovs  ilaiinove  »4- 
vooe  vxopivMi'  fitiBi  iniiix*e9tu,  Mtf'Kirip  fl«vf  nal  '.Jaxltiai« Ajc ,  4v« 
JiK(fi4**S  '•<<  1^'  6tviJtxa  x^t  fo^t- 

8S)  Cela.  I.  Praef.  p.  i.  aoceäuntgtte  Atdepiadia  aenuM,  gut  omma  wta 


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Äsklepiftdei  von  Pnua.  433 

Ergänzimg  fiodeii^''),  zu  den  zwischen  ihnen  gelagerten  Hohl- 
i^amen  (aöfoi)^).  Ans  den  Lungen  werden,  so  lehrte  er  weiter, 
jene  eingeatfameten  Grnadbestandtheile  durch  die  Longenarterie 
ins  Herz  geführt  and  aus  dem  Herzen  in  die  Arterien*').  So 
erklärte  er  denn  auch  den  Adimangaprocess  und  den  Pols  aus 
dieser  Corpnsculartheorie^^'').  In  therapeutischer  Hinsicht  aber 
stellte  er  ftlr  jeden  Arzt  den  allgemeinen  Satc  auf,  den  Kranken 
sicher,  schnell  and  angenehm  ea  heilen"").  Darin  wich  er  ganz 
entsdiieden  von  den  Grundsätzen  der  empirischen  Schale  ab, 
dasB  er  den  Gebrauch  tod  Arzneimitteln  sehr  beschränkte,  ja 
wenigstens  beim  Fieber  und  bei  den  acuten  Krankheiten  gänz- 
lich Terwarf,  weil  sie  tost  alle  den  Magen  angriffen  und  dem 
Körper  Bchlechten  Nahrungsstoff  zuführten*^).  Dagegen  stellt« 
vana  et  ittpereaaia  ewe  proponiuU:  nihil  entm  eoncogtU,  »ed  cmdam  ma- 
laiam,  tiait  oHtMipla  at,  in  corpiu  omnt  didvci.  TgL  Ca«l.  Anr.  A.  H. 
1,  U.  p.  M.     O&l.  XV.  347.    XIX.  37S.  S7». 

88'')  8.  A.  86.  86''. 

84}  CmL  Anrel,  a.  a,  0.  p.  48.  fieri  etiam  viaa  ex  eotnpUxitme  eorpueeu- 
lomm  inMUet»  $eitt(U,  mtagmtttdine  et  »ehemaie  di/fartntn,  per  qyat  ttuxo- 
rwm  diulus  (oltto  meatu  ptreurren«  st  ntUia  ftttrit  imptdimetUo  retentti», 
sanitoM  mameat,  imptditua  vero  ttatione  corputcitlorum  morbo»  efficüU- 

8B)  QaL  VIII.  74^  xovwarxiov  'Aenlipiittioti  iöiaptof  otttm  y«<f  b 
äviif   <ti«>t  tu»l   tlir  ^ul||8ice^   xaL  rät  ä^tijQiat  dtaaxiHtatai  ^tifovßifat 

xipi  l/utfoa&ii'  v*än<wea*  iavtaie  xmaarainv  ipveu  töv  x**«*'*'.  Vgl. 
III.  466  e.  and  A.  86'>. 

86")  Aat.  p.  418  f.  Diela  (—  PMudo-Plat.  Plao.  IV,  88,  8).  U#«lij«MWije 
tov  piw  xvEOfU)»a  imnis  dirr)t  ewietTiaui ,   aitiat  Ü  T^e  ittnctorit  t^*  iv 

OVTOS  fiqi'  i*miiiita9ai  fi^'  v%oetifti*'  vnoJLtueoftivov  8i  twoc  i»  <rä 
a-M^aiu  ImofMeovG  äil  Pfaxiot  (ov  ftlf  Snap  intfifttat),  ««ö«  tovio  miltv 
tö  tCcta  itioitiwov  <t^f>  ßa</vTtita  toi  iuiit  dvtmtieipiiita^mf  tavxa  di 
xalg  eixvun  ixti%ttSn.  ii;v  ii  %atä  xQoalftreiv  ävanvoqv  flvtoteil  91)1» 
owayOfMPov  läv  iv  t^  icwtvpoti  Itwtotitf*  ^ffoiv  »vi  lö«  ßfay%Coar 
«ttwovfUtiav  r^  v«<r  ^iiriifitf  tai6'  v*a*oitt  xpooi«/«».  üeber  aeine 
Pnlstheorie  b.  QaL  111.  646.  713  f.  766.  767. 

86)  Cell,  n,  4.  p.  78.  AteJepiadtt  offieivm  etst  medici  dieü,  tri  UOa,  vt 
celeriUr,  tU  iuounde  twrtt. 

87}  Scrib.  I^arg.  p.  S  Helinreich.  at  Aaeltpiadta,  maxtmM  auctor  me- 
dieinat,  negavit  aegrit  dtmda  vudicatnenta:  quidatn  «mm  hoe  mendaeio  etiam 
pro  argtuHtnlo  hJwUnt.  poteram  tamm,  $i  fxrum  id  astt,  dieere:  mderit 
Aitl^adei  quid  lemaerit,-  fonam  non  ommno  tn  haue  partem  tHMmHM  m- 
tendit  .  .  .  üle  «nmr  ftbrieiUmtiimM  n'MttgHe  prancipüibvs  correpUt,  qua« 
Sduhibi.,  gilMh.-»!«.  i.ia-0>Mh  n.  28 

n,.i,i..,..>^.OO^IC 


434  TienmddreiBaigitei  Ckpitel.    Die  apUerea  Aente. 

er  aber  auch  wied«r  die  Behauptung  auf,  das«  es  mit  dem  Ante 
schlecht  bestellt  sei,  der  nicht  gegen  jedes  einzelne  Leiden  ivei 
oder  drei  erprobte  Mittel  in  Bereitschaft  babe*^).  An  die  Stalle 
der  Medicamente  setzte  er  diaetetiscbe  Mittel,  und  er  hat  die  hohe 
Bedeutung  der  Diaetetik  in  einer  Weise  anerkannt  vie  Niemand 
TOn  seinen  Vor^ngem.  Massigkeit  im  Easen'*),  Wassercoren, 
besonders  Ealtwassercuren*"),  Reibungen,  fiber  die  er  zuerst 
ziemlich  weitläufig  gehandelt  bat'*),  Weingenuss,  beztehnngs- 
weise  Enthaltung  Tom  Weine'*),  passive  Bewegnng"),  Bäder**), 


i^ia  xti^  Oraeci  diemd,  negavit  medieammta  dotida,  jhm  dbo  trinoque 
apte  tnterdwn  dato  remediari  ttUita  «oi  exittimaott  Tgl.  Cell.  III,  4.  p.  78. 
A*el<piad€i  medieatttenta  svetulü  de.  V.  praef.  p.  180.  horwM  (nbml.  wtediea- 
mertiorwn)  atUem  imwm  ex  magna  parte  Asdepiada  non  »ine  eauea  nutulit; 
el  «HN  omma  fere  mtdicameiUa  stomaAum  latdant  maUqite  »noei  timt,  ad 
tpaiHt  viettu  rationem  patitit  omncm  CHrom  awdin  tranthtUt.  Flin.  XXVI. 
S.  11.    G»l  XIL  410. 

BS)  Scrib.  Larg.  p.  S  f&hrt  fort:  atemm  m  Ubro  qvi  nmftt«%tvä9,  id 
ett  praeparatiomim,  üueribitttr,  eontendU  wUwhk  «ortu  e$»e  medicum,  qm  non 
ad  tmgttla  qiatqite  viUa  binai  tematv«  tompomiianeg  expertas  et  protmtu 
paratai  luüteat. 

89)  PUd.  XXVI.  g.  18.  So  verbot  ar  bei  der  äXtMtnit  UeberffiHnng 
dei  Hageu,  OaL  XU.  iio. 

90)  Cael.  Ani.  A.  H.  1, 14.  p.  44.  laudat  etiam  in  solwlonbu«  praeeeptit 
vitae  varietatem  tUgwe  vehementer  utHe  dieit  o^uom  bibere  et  frigida  lavari, 
quam  ^pvifolMiaitat  appellant  et  frigidam  bibere. 

VI)  Cell.  II,  14.  p.  68.  de  fHctione  tero  adeo  mnlta  Aickpiadet,  Um- 
quam  inventor  eiw,  jwftHC  m  eo  voUmine,  q»od  eommumium  auxtKorum  in- 
teripeü,  nt,  ewn  Irimn  tantum  faceret  mentionem,  huitu  et  aqttae  et  gesta- 
liotU»,  tarnen  maximam  partem  m  hae  eonennuerit.  A.  hat  nach  dem 
ZengniiB  do*  Celiui  siob  ciemlicb  aiiifOhrlioh  darfiber  Teibreitet,  wann  und 
wo  man  sich  solcher  Beibnngen  bedienen  solle;  doch  bat  er  Nichts  er- 
funden, waa  nicht  icbon  HippokiateB  angedeutet  hätte.  Er  empfiehlt  sie 
beaonders  bei  chronuchen  Kranltheiten.  Vgl.  Cael.  Aur.  A.  H.  111,  17. 
p.  946.  defneatio  autem  adiutorium  est  chromeae  patticnit,  non  aeutae  vel 
cderie  etc. 

93)  Plin.  VII.  §.  ISA  «umma  atUem  (n&mL  fama  ot)  AseUpiadi  iVw- 
tienei  .  . .  r^perta  ratione  qua  vinum  aegrit  medetur  ete.  Vgl.  Scrib.  Lai^. 
a.  a.  0.    Plin.  XXVL  S-  IS. 

9S)  Cela.  U,  16.  p.  60.  Dieier  gante  Abschnitt  über  die  passiven  Be- 
wegungen stammt  ans  A.  Sie  sind  nach  seiner  Meinung  bei  chronischen, 
schon  in  der  Abnahme  begriffenen  Krankheiten  zu  empfehlen.  Er  rftth  die 
geitationet  aber  auch  bei  neu  entolasdenen  heftigen  Fiebern  an,  besonders 
beim  Brennfieber.  Er  kennt  verschiedene  Arten  der  gettatio:  1)  die  canfteste 
Art  ist  das  EUiren  zo  Schiff,  entweder  im  H»fen  oder  anf  einem  Flnss; 
S)  heftiger  wirkt  die  Fahrt  auf  hober  See  und  das  Tragen  in  einer  SBjifte; 


■:.>^.00' 


.^IC 


Aaklepiades  von  Prnaa.  435 

(laB  naren  seine  Mittel,  um  Krankheiten  zu  verhüten  oder  zu 
beseiten.  Er  erklärte  eich  gans  entachieden  gegen  den  Miss- 
brauch der  Brechmittel  aus  Aerger  Aber  die  Gewohnheit  Derer, 
welche  durch  tSglichee  Erbrechen  die  Fähigkeit  viel  zu  essen  zu 
erwerben  suchten^^),  ebeneo  im  Äuscliluss  an  EraBistratos  gegen 
die  von  seinen  Vorgängern  häufig  angewandten  Purganzen**), 
weil  dnrch  diese  Mittel  die  K&rpersäfte  eine  widematOrliche  Be- 
schaffenheit annähmen.  Den  Qebraach  von  Klystieren  hat  er 
eingeschi^nkt^') ,  den  Äderlass  dagegen  ziemlich  hänfig  ange- 
wandt**),  im  Gebrauch  von  Schröpfköpfen  ist  er  vorsichtige^). 
Die  ärztliche  Wissenschaft  verdankt  ihm  die  Unterscheidung  der 
acuten  and  der  chronischen  Krankheiten.  Die  acuten  sind  nach 
ihm  mit  Fieber  verbunden,  die  chronischen  fieberlos ""*).  In 
8)  noch  liefliger  das  Fabren  aof  einem  Wagen.  Ist  keine  ron  dieBSn  Arten 
IQ  AnweDdong'  tn  bringen,  so  empfiehlt  er  die  Bewegung  in  Bchwebenden 
Betten.    VgL  darflber  Plin.  XXVI.  g.  li. 

94)  Plin.  XXTL  §.  16.    Cels.  II,  17.  p.  63. 

96)  Cell.  I,  3.  p.  18.  tiectmi  aie  ab  Aidepiade  txxnitwm  m  «o  vohmine, 
quod  de  hienäa  sanitate  ampomit,  vxdeo:  tugH«  repräiendo,  n  offmaus 
eontm  est  contuetvditu,  gm  ^uotidie  ticitndo  vorandi  faatUaiem  molitmfur. 
Vgl.  PUn.  XXVI.  §.  17. 

96)  Geis.  a.  a.  O.  Abrt  fort:  pmHo  eliam  longiu»  proeestü;  MJem  pw- 
gationtM  quoque  eodeat  voltmmt  expMt.  H  simt  eae  permeüMo«,  n  »mhi 
valatfibtu  mtdicainenti»  fiunt;  »ed  haee  tarnen  lubmovcnda  a$e  tum  ett  per- 
peUtum  etc.  Qal.  XI.  S4fi.  S24.  XIT.  3S8.  A.  stimmt  ancb  in  der  Be- 
gründung mit  ErasiatratoB,  vgl.  Qal.  XI.  888. 

97)  Geis.  II,  18.  p.  66.  KljitieTe  waren  uocb  seiner  Aiuioht  bei  ollen 
Krankheiten  ohne  Fieber  BchBdlich:  CaeL  Anr.  A.  H.  II,  89.  p.  174.  So 
verwirft  er  aie  bei  Pleniitie,  A.  H.  II,  38.  p.  131,  niid  Peripoeamonie, 
U,  8».  p.  144. 

98)  Jedoch  ooi  bei  aolchen  Krankheiten,  die  mit  Schmerzen  verbanden 
wareo,  Cael.  Aur.  Ä.  H.  I,  14.  p.  4S.  Demnach  verwarf  er  ihn  bei  der 
Phrenitia.  Bei  der  Plearitie  wandte  er  ihn  an;  doch  rieth  er  anf  den 
Dntonchied  der  Elimate  m  achten:  er  habe  in  Athen  nnd  in  Bom  Leate 
geieheu,  denen  bei  Renritis  der  Aderlaei  geschadet  habe,  w&brend  er 
UQ  Helleepont  den  Knnken  sn  empfehlen  sei.  Vgl.  Cael.  Anr.  A,  M. 
U,  83.  p.  181. 

99)  Er  vermeidet  die  SchrCpfkOpfe  beim  Fieber  nnd  bei  Vollaaftigkeit. 
Cael.  Anr.  A.  H.  IH,  8.  p,  316.  item  ait  cucvriitam  utiUm  magii  quam 
phlthotomiam  hme  probari  pataioni  (nfiml.  dem  Krampf),  niai  fä>re»  pro- 
hibwriM  matet-M«  detraelionem  vel  in  tteni»  plvritna  ftterit  pienüvdo.  Vgl. 
III,  4.  p.  193. 

100)  Cael.  Am.  H.  Chr.  III,  8.  p.  469.  A»depiade»  atUem  tUium  eäerem 
dixit  (hf/dropem)  ut  ratn,  qui  repente  contHtvitur,  alivm  tardum  tU  e%mt,  q%ti 
tarda  paetione  vexat,-  et  aHttm  emm  ftbribua,  oltotn  nn«  fAribu*. 

n,.i,i..,..>^.OO^IC 


436  TiernnddreiBaigotM  CapiteL    Die  «[dteren  Aerzte. 

seiner  Bpeciellen  Pathologie  spielte  die  Yerstopfang  der  Hohl- 
räume eine  wichtige  Rolle.  Beetimnite  Krankheiten  wie  Phre- 
uitis,  Lethargie,  PleoritiB  and  die  heftigen  Fieber  leitete  er  ana 
ihr  ab^*").  Natorgetnäss  mnsste  er  tnii  der  Säftetheorie  der 
Hippokratiker  brechen:  in  den  Säften  waren  ffir  ihn  nicht  die 
wirkenden,  sondern  nur  die  vorbereitenden  Ursachen  der  Krank- 
heit begründet"**].  Ebenso  gab  er  die  hippokrateische  Ansicht 
von  den  kritischen  Ti^;en  ale  irrig  auf;  er  behauptete,  dass  der 
Kranke  an  keinem  Tage,  weder  an  einem  gleichen  noch  an  einem 
ungleichen,in  grösserer  Gefahr  schwebe'"^.  Die  Verschiedenheit  der 
Fieber,  des  eintägigen,  drei-  und  viertägigen,  machte  er  abhängig 
von  der  UrÖBse  der  durch  ihre  Stockung  krankbeitaerregend 
wirkenden  Gmndkörper;  beim  eiut^igen  Fieber  erfolgt  dieselbe 
durch  grössere  als  bei  den  drei-  and  viert^gen  *"*).  Die  äusseren 
Zeichen  der  Fieber  sind  nnnatltrliche  Hitze  und  Beschleunigung 
des  Pulses"'').  In  seiner  speciellen  Therapie  treten  seine  diaetetd- 
echea  Grundsätze  deutlich  zu  Tage.  Bei  den  Wechselfiebem 
wandte  er  drei  Mittel  an:  Abfuhren,  Erbrechen  und  Wein- 
genuss'"').     Speise  verabreichte  er  erst  dann,  wenn  das  Fieber 


101)  Coel.  Aar.  A.  H.  I,  lt.  p.  it.  varia$,  ingmü,  fieri  paesionet  Joco- 
rtm  auf  viantm  difftrmUa  et  now  oinne*  ttatüme  eorpiuaäorvm,  ttd  eerlai, 
hoc  ett  phretiilim,  leOiargiam,  plettrilim  et  febrei  vtheateWta  etc.  Sex.  Hnth. 
VIII,  S30.  'Aeiilrixiäi'^  ii  tfiaifiiai  äe  ivmäenoi  vaijim«  öfyuor  tr  pdi^tih^ 
aifutäi^aeiv. 

103)  Cael.  Aor.  A.  M.  I,  14.  p.  44.  et  mm  eae  aetiva»  wg««  operantei 
eautai  aegritvdinitnt  in  liqmdit  eomtitutag,  guai  »t/neetieai  vocaitt,  ud  eue 
OMUcedeiOe»,  qua»  Oraeä  proadarctwa»  appelUmt.    TgL  Q&l.  XTIU*.  ST7. 

108)  Cnel.  Anr.  a.  a.  0.  p.  4S.  et  negite,  tnguA,  ette  in  passionibut  ttato» 
dies,  qtus  cririmo«  apptUatit.  tienim  non  eerto  out  Ugitimo  tempore  aegri- 
tudines  solmmtur.  Vgl  CeU.  111,  4.  p.  80.  Die  ganze  Polemik  gegen  des 
Hippolcratei  Lehre  toA  den  kritischen  Tagen  an  diem  Stelle  itammt  ans 
A.:  Polemik  gegen  Hippoktates  iit  bei  ihm  nicht«  Seltenes,  Tgl.  <Jal.  U.  47. 
III.  468. 

104)  C&el.  Anr.  a.  a.  0.  p.  43.  item  (ypum  qttoOdiaiwm  mmontm  cor- 
piuetdorum  tialione  fieri  atemcrat;  cito  emm,  tnjNi',  ea  extmtlari  atgue 
impkri.  lertianum  oero  mimwwm  statione  eorputcuJoruM,  item  quartanum 
Minutistimorvm.  S.  auch  QaL  VII.  61  &.  'AnXi)niäti}t  yavv  ov  fiövov  li  ffr^- 
Ii6»,  all'  ov3'  äXlriv  Ti*ä  «l^cl«  ffigrvTOv  dvvnfiiv,  Snarxa  xvffttm'  iw£ 
uat*  lfi9(«'{toiv  öynm»  iv  »igois  M  wvittttMai  liyav,  Iv  ^jt9tei  «ö- 
(m*  ti)v  Jutfopär  ti&iiitvos  avtov  h.  t.  1.     Vgl  XIV.  6S8. 

106)  CmI.  Am.  ».  a.  0.  fehrium  j>Mi«nt  tignvm  fervortm  plunmum  atgue 

imnutationempülnuinMkementia,  nin  exahgwt  ttaeemamfeetafiieriiUeauta. 

106)  Coel.  Anr.  I,  14.  p.  4S.  typieit  vtro  clt/eterem  et  vowut*tm  et  inmon 


:,.y^,oo' 


K^IC 


Askletäftdes  tod  Pnun.  437 

in  Abnahme  begriffen  war"").  Er  bediente  sieli  auch  des  Fiebers 
als  Heilmitiel,  weil  er  es  für  nothwendig  hielt  den  Kranken  in 
den  ersten  Tagen  der  Krankheit  en  schwächen'"^).  So  trieb  er 
es  drei  Tage  lang,  am  Tierten  reichte  er  Nahrung*"*).  Bei 
heftigen  Fiebern  empfiehlt  er  aach  paaeite  Bewegung;  da  dies 
aber  ein  Mittel  sei,  welches  anter  Ums^nden  Terhäugnisevoll 
werden  Ic&nne,  so  läth  er  eg  nur  dann  ansQwendeu,  wenn  keine 
Rauhigkeit  der  Zunge,  keine  Geschwulst,  keine  Härte,  kein 
Schmerz  in  den  Eingeweiden,  im  Kopf  oder  in  den  Fraecordien 
Torhanden  ist"").  Die  täglichen  Fieber  erklärte  er  desebslb 
fQr  so  gefährlich,  weil  sie  andere  Krankheiten  im  Gefolge  haben, 
wie  Schwindsucht  oder  Wassersucht'").  Bei  dreitägigen  Fiebern 
Hess  ei  am  dritten  Tage  nach  dem  Anfall  abfilhren,  am  fünften 
erbrechen,  am  sechsten  den  Kranken  sich  im  Bette  halten"'). 
Seine  Behandlung  der  Fhrenitis*"),  Lethargie*'*),   Pleuritis"^), 

SamoOtraeitim  atqut  tdlmm  bibendwu,  inquüj  primo  utqut  ad  tra  qwrta» 
gextarii  et  nperbibendam  partem  »extariü  item  temptit  danü  ct6t  .  .  .  ae- 
eutUmi»  dedwatione  dieit- 

107)  Cael,  Anr.  a.  ft.  O.  CeU,  III,  4.  atOigiti  etUm  quam  itttegerrimie 
eorporibus  alimmtum  offerebatU;  Äadejfiaät»  inclinata  qaidem  (Art,  ted 
odhtK  tarnen  iithaertnte. 

lUB)  Cela.  111,  4.  p.  78.  /it&re  vero  ipia  praeeiptte  le  ad  remedittm  eiue 
wtt  profaiu»  ett.  eonceUmdcu  mtm  vira  aegri  putaoit  lue«,  vigüia,  giti 
ingenti.  He  ut  ne  Ol  qiädtm  primit  ditbui  eltä  lineret;  quo  »agU  faßuntur 
qm  per  omnia  iueundam  eiu$  düciplinam  ette  eoneipiuitt.  it  enttn  uUeriori- 
but  quidem  diebva  cubantü  etiam  luxuriae  subaeripeit;  primü  vtro  tortoria 
me«M  exh^ntit. 

109)  CeU.  a.  &.  t),  p.  79.  Ätelepiadt»,  wbi  aegrum  Iriduo  per  omtna  fati- 
gaverat,  q%tarU)  die  cibo  destitiabat, 

110)  CeU.  U,  16.  p.  CO. 

111)  CaeL  Au.  A.  H.  II,  10.  p.  96.  item  Aielepiade»  ait  quotidianum 
perteoeranlem  tum  mw  perietdo  etie  atque  multoa  ex  eo  in  alium  morbum 
imduci,  hoe  est  corporis  deftuxionem  aut  hydropem  venire  etc.  Er  woasle 
TOS  Binem  m  berichteD,  der  iu  Folge  eiaee  TiertAgigen  Pieben  ia  Waestr- 
■acht  verfiel.  Tgl.  CeU.  III,  Sl.  p.  107.  ÄeeUpütdei  in  eo,  qm  ex  quartami 
in  ht/dropa  deeiderat,  le  aMtnenlM  bidm  et  frictione  Mum,  ttrlio  dit,  tarn 
et  febre  et  aqua  liberato,  eUmm  et  vinum  deditse  memoriae  pn>didit. 

HS)  CelB.  III,  11.  p.  96. 

HS)  Seiiie  Definition  iteht  bei  Cael.  Aar.  A.  H.  I,  1.  p,  S.  Aeolepiadet 
primo  lü>ro  de  «leriftw  «criben»  pa$tiimibui  phreniti»,  inquU,  ett  corptiacu- 
lontm  atatio  lioe  obtntio  in  o«re6rt  membranit  frequenter  sine  conteniu 
cum  alienatione  et  febrüm».  Er  rerwarf  bei  dieser  Krankheit  Verdanklaag 
der  Zimmer,  Aderlaai,  Klyetiere,  AbfQhinnguuittel  aas  der  Inawnnel, 
Buig  mit  Honig,  eiu  SchleimabfSbnmgsmittel  am  Senf  und   daa  Baar- 


:,.K^,00' 


«i^[C 


438  YieronddreiasigBteH  Capital.    Dia  Bp&Uren  Aerite. 

Waeaersnclit"*),  Halsbräane"^  und  Tfliscliiedeiier  anderer  Krank- 
heiten verdient  allen  Beifall.  Die  Zahl  der  Arzneimittel,  die 
una  von  Unn  erlialteD  sind,  ist  gering"^;  Mittel  wie  Zimmt, 
Bibergeil,  weisser  und  lauger  Pfeffer,  Weihrancb,  Myrre,  Soda- 
Bcfaaum,  Galbanum  u.  s.  w.  spielen  in  ihnen  eine  Rolle.  Auf 
dem  Gehiet  der  Anatomie  liegt  seine  Schwäche"*);  Chirurgie**') 
und  Gynaekologie  "^)  hat  er  ebenfalls  gepflegt""*).    Seine  Bcbrift- 


gcheeren.  Ist  das  Fieber  heftig,  bo  verabfolgt  er  aebr  wenig  BpeiBe,  aacbt 
aber  durch  AbwechUang  den  Appetit  la  reiten  (vgl.  Cela.  111,  6.  p.  81) 
Hält  dtM  Fieber  am  andern  Tage  an,  ao  sucht  er  Terst«pfang  lu  ver- 
hindern nnd  dem  EOrper  Rübe  zu  gewäbien,  ond  giebt  Wateer  eu  trinken, 
nicht  mehr  ah  zweimal  am  Tage  bie  za  einer  oder  zwei  HemineD;  das- 
aelbe  NachU.  Am  tiebenten  Tage  verabfolgt  er  echon  feste  Speisen.  Tgl. 
Cael.  Aar.  A.  H.  I,  16.  p.  15  ff. 

lli)  Vgl.  Cael.  Aar.  A.  M.  II,  ».  p.  87.  Cele.  111,  31.  G.  »nebt  den 
Kranken  durcb  Nieaemittel  nud  durch  abelriecbende  Mittel,  wie  Bibergeil, 
Baute  mit  Essig,  Flohkmut,  Lorber,  Wolle,  Haare,  HiTschhom,  Galba- 
DDm ,  aus  dem  Schlaf  zu  erwecken.  Das  wirksamsta  Mittet  ist  Senf  mit 
EBsig,  den  man  dem  Leidenden  ale  Pflaster  auf  den  Kopf  legt  oder  in  die 
Hände  giebt. 

116)  Cael.  Änr.  A.  M.  il,  22.  p.  181. 
116}  Cael.   Anr.  M.  Ch.  m,  8.  p.  489. 

117)  Cael.  Aur.  A.  M.  111,  4.  p.  198.  Cels.  IT,  7.  Er  empfiehlt  Ader- 
laas,  ÄbfGbren,  Umscbl&ge,  Gurgeln,  Be»treicbeu  mit  Hjsop,  Origanum, 
Warmnth,  Ocbsengalle  u.  s.  w.,  auch  SchtOpfkSpfa.  Ferner  nahm  er  Ader- 
la««  vor  an  dar  Stirn  oder  an  den  Angenwinkeln  oder  an  den  OeAsaeu 
unter  der  Znnge  oder  am  Arm.  Hat  sich  die  Krankheit  verschlimmert, 
so  kann  man  in  den  Qaumea  oberhalb  des  Zäpfchens  Einschnitte  machen. 
Die  schon  von  Hippokrates  herrührende  lapvyyoiofi^a  tiilligte  er  ebenfalls. 

116)  Vgl.  Cels.  VI,  T,  3.  p.  241,  wo  ein  zasammengeaetztes  Mittel  gegen 
alle  Ffille  von  Ohrauleiden  von  ihm  angeführt  wird.  Scrib.  Larg.  76.  p.  33 
bat  uns  eine  äpiij^iaHt)  von  ihm  erhalten.  Oegen  Entzflndimgen  der  Qeb&r- 
mntter  steht  ein  ipäfiiatov  'A«>ilTiTnä3fioir  bei  Oal.  XII.  973.  Die  sonstigaD 
von  Galan.  anfgefQbrten  Arzneimittel  aber  sind  von  dem  jüngeren  A.  mit 
dem  Beinamen  ^amiaytiav.  Möglich  dagegen  erscheint  es,  dass  der  XIll. 
108.  179  citirte  "AaulTpuaiTii  h  qiiloifvaiitöt  mit  dem  Bitbjner  identisch  ist. 

119)  Gal.  Il[.  467.  all'  m  ooipmtatt  xävirnv  ävSiiäv  'Aaxlrpiiäit),  xi 
y.'kv  üXXa  oov  fiö*  löyam  üftoifi^fKrTa  fuiN^icpae  ootidg  iifXiy%t<i%m  ii/yor 
aiol^c'  .  .  .  yiviois  S'  ttitäv  inmifm,  im  fitv  i%  {<f9v(tlas  i^c  «19I  tag 
ävatOfiät,  t^  ii  li  äytoia^  loyix^f  &ia^lat.  avacoft^c  filr  jii^  ifuintos 
tlntff  ^o9«,  tax'  av  i^f>(>  iiivasttt  Ä«  oö  miitt  fiörmi,  iila  *ml  «I^rt 
■al  mninftt  z"''*"'  «OtTjfia  tpltßbs  iiatpiQfi.    Tgl.  111.  473. 

180)  Tertull.  de  an.  26,  s.  C.  24.  A.  111. 

ISO  Sorao.  de  morb.  mul.  p.  210.  341.  32.  169.  267  Diett. 

121  >■)  „Seine  Definition  des  m&nnlichen  Samens  (Anecd.  Ven.  b.  Diela 


Asklepiadea  von  I*niu.  439 

stelleriBche  Thätigbeit  war  eine  flberaas  fmclitbare.  Nicht  weniger 
als  17  Schnften  werden  von  ihm  citirt:  *£qI  ö^dav  xa^mv 
(ctHeres  vd  acutae  passiones)  in  mindoBtens  3  BUchem'**),  de  iuenda 
scmitate^*'),de  eomtmtnibus  oimliis"*),  na(faaxEvai'^),  mehrere 
Bücher  saluiaria  ad  Geminium'*'),  de  dysteribus"''),  de  periodicis 
fdiribuB^^,  neifl  äXoxsxias^*"),  de  lue^'"),  de  hydrope"'),  xsffl 


Doiogr.  S.  233)  enthUt  nichts  Bemerkeniwertfaee.  Seine  Ansichten  Ober 
den  Drsprong  m&nDlicfaer  oder  weiblicfaer  BprSBBÜnge,  die  Zeit  der  Aqb- 
bildoDg  des  Elmbrjo  nnd  die  Unache  der  Zvillioge-  nnd  DrilliDgegebniien 
lernen  wie  bob  PseDdo-GkleD.  Hiet.  pfaiL  111.  p.  641  DieU  nnd  ASt  Pkc 
488  a,  IS  ff.  ISI  a,  S8  ff.  DietB  (—  Pteado-Plat.  T,  Sl,  2.  10,  S)  kennen,  die 
aber  den  EinBuae  des  heiiaen  ElimaB  anf  das  frflhe  ond  des  kQblen  anf 
du  ap&tere  Altern  am  ABL  ebend.  448  a,  16  ff.  {—  PBeado-Plot.  V,  30,  6>>'. 
(SD.emihl). 

1S2)  Cael.  Aar.  A.  H.  I,  l&.  p.  46.  phrenttieo»  (Ataepiades)  cntom 
printo  libro  eelentm  vel  ocutarut»  paitümum  erpugnat  eo»,  qui  cofäraria 
potuentnt  adhibenda.  tecuTido  quomodo  deelinaitda  vel  av«rtenda  Sit  phreiUtit 
docel.  Urtio  guomodo  ewremda,  cum  facta  fuerit.  Er  hat  also  im  1.  B.  die 
abweichenden  AnBichten  Beiner  7org&Dger  widerlegt,  im  8.  die  prophy- 
laktischen Mittel  zur  Verhfltnng  einer  Krankheit  angegeben,  im  8.  seine 
eigene  Behaudlnngs weise  dargelegt.  Ans  dieser  Schrift  Btammen  die  meisten 
Citate  bei  Cael.  Aar.  Diejenigen  Aerste,  die  seiner  Polemik  in  dieser  Schrift 
aaSgesetit  waren,  sind  Hippokrates,  Erasistratos,  Herophilos,  die  Annchten 
anderer  billigte  er,  so  die  des  Eleophantos ,  Eaenor,  Herodikos.  VgL  Cael. 
Anr.  H.  Ch.  HI,  8.  p.  486. 

128)  Cels.  I,  8,  18.  In  dieser  Schrift  bat  er  seine  diaeietisoheD  Grund- 
sätze anseinandergeaetxt. 

1S4)  Cels.  IT,  14,  •.  A.  91.  Er  handelte  danach  hier  Aber  die  Heilang 
der  Kranken  durch  Waiser  (B&der),  Abreibnngen  und  passire  Bewegnng. 
Celsas,  der  den  A.  nmfAngliob  benntzt  hat  (vgl.  IV,  9.  p.  ISS),  scheint  in 
den  C^iteln  14,  16,  17  von  ihm  abb&ngig  in  «ein.  Vgl.  Cael.  Aar.  A.  H. 
I,  16.  p.  68.   H.  Cb.  II,  13.  p.  417. 

126)  Scrib.  Larg.  p.  3,  s.  A.  88.  Diese  Schrift  war  gegen  Eraoatratos 
gerichtet,  s.  Cael.  Anr.  M.  Chr.  II,  13.  p.  416. 

136)  Cael.  Aar.  M.  Ch.  II,  7.  p.  886.  eUnim  recenUm  aU/ue  ntmam 
Co^tMia;  cum««  libria,  gvoi  ad  Geminwui  leripsit,  lalulariwm,  vinum  prp- 
hibendtUH  <radidit  (beim  Katarrh). 

127)  Cael.  Aur.  H.  Ch.  LI,  13.  p.  416.  item  AteUpiades  (war  der  Heinong, 
daes  bei  Blatflaas  Aderlas«  aoznwenden  sei)  Jifrro,  qito  de  clysteribus  scriprit. 

128)  CaeL  Aar.  M.  Cb.  II,  10.  p.  06. 

139)  Qal.  ZIV.  410  S.  xifl  tär  v»'  'jnli)%tä3ov  ycrpirfiftivaiv  h  x^ 
xtfl  «lanrfxAcg  Pt|M^  >.  r.  l.  Dies  Utnger«  Citat  stammt  ans  Soran., 
Tgl.  414  ff. 

ISO)  Cael.  Anr.  H.  Ch.  II,  89.  p.  176. 

181)  Cael.  Anr.  U.  Chr.  UI,  8.  p.  478,  Tgi  p.  489. 


Diizcdtv  Google 


440  TiHmnddreiaaigitee  Capital.    Die  BpKteren  Aente. 

ofvou  doaeag  in  mindesteiiB  2  Bflehem*'*),  aefl  «Toixtimv"^), 
melirere  BUcher  d^mtiones^^),  asffl  zijg  avaxvo^s  xal  cmv 
«ipvy(imv^,  xeifl  «Ixtäv*"),  endlich  Commentare  ea 
den  Aphorismen"')  und  zn  der  Schrift  xat'  ititffstov  des 
Hippokrates'*^). 

ÄpollonioB  Ton  Kition,  wie  schon  bemerkt,  Schüler  dea 
Zopyroa,  den  er  in  Alexandreia  hörte  *^'),  lebte  um  50  v.  Chr. 
Er  ist  nicht  zu  verwechseln  mit  dem  weiter  unten  zu  besprechenden 
ApoUonios  Mya'*^.     Erbalten  ist  uns  von  ihm  eine  Art  Com- 

132)  Sei.  Math.  TU,  91.  TOV191  ii  tip  löyo»  dvpüfut  xvt  b  'Aeultjmüt^ 
tvtimrai  »«««ixeipiifi^vot  i*   t^  wfiötifi  täv  xtgl  atvov  iöctmf,  iv&ir  isl 

yivcicMtv  i}  ata^ijCit  tltt  ?r  latt  xnl  ttxloiw  xp^f*"  <ö  inoxtiiufov  tbt 
aal  (>^".  Vgl.  Cael.  Aur.  H.  Cb.  U,  SS.  p.  144.  Die  beiden  Aiklepiade«. 
cit&te  bei  Plin.,  der  ihn  im  SchnftgtellerveReicbDisa  la  B.  7, 11, 14, 16,  SO— 17 
Denut,  in  B.  23.  §.  38  luid  61  Btammen  au«  dieser  Schrift  Sie  maas  ihrer 
Zeit  berühmt  gewesen  seini  denn  Plin.  XXllI.  §.  82  tagt,  date  uob  an- 
Eählige  Andere  ipäterhin  Aber  dies  Werk  verbreitet  haben.  Vgl  Brnni 
a.  a.  0.  (e.  A.  67).  M.  Wetlmann  Sextins  Niger,  Herrn.  XXtT.  8.  &S4.  G68. 
Die  aber  Weine  handelnden  Abtcbuitte  bei  Plin.  (XXUL  §.  S  ff.)  und 
DiOBkaridei  (V,  1  ff.)  Btammen  ane  Sextiiu  Niger,  der  ala  Schaler  dea  A. 
desBen  maaagebende  Schrift  reichlich  benntot  bat. 

18S)  Gal.  1.  4BT.   XVn<>.  162. 

134)  Cael.  Am.  A.  M.  1,  1.  p.  8.  II,  13.  p.  111  n.  6fter. 

136)  Qal.  VIII.  T6B.  In  dieser  Schrift  stand  seine  DeSnition  vom 
PuIb:  n^r^  ftlr  yäf  o  '^a»li]«i«ji;t  tör  fii*  atfVT/itov  ilvai  «nviot^  iu>t 
Biaazolijy  »BQdiat  zi  ital  iniJiQimv.  Gal.  VIII.  767.  Seine  Sohdler  fOgten 
zu  dieser  Definition  noch  hinzu:  ovx  airaf,  ällä  mtlläiut  ytyvofi^vii*  Kirnt 
niav  tlonvoriv.  Weitere  ZaBätse  machte  HoBchion  mit  dem  Beinamen 
ö  9u>if»ait^s  (weil  er  die  Lehren  Beines  Heitters  verbesserte),  Qal.  a.  a.  0. 

136)  Cass.  Problem.  XXX. 

157)  Cael.  Aar.  A.  M.  III,  1.  p.  181. 

158)  Erot.  116,11.  äat.XVlIlo.660.666.T16.806.  Nach  Qal.  XVEU''.  6tl 
hat  er  nicht  wie  Zeoxis  uad  Herakleides  au  allen  Schriften  des  Hippo- 
kratet  Commentare  geschrieben,  sondern  nnr  an  den  sohwerTerBtftndlicben: 
tiizaftg  di  eUir  a-öxäv,  Bvo  piv  tit  Sxtnta  ßißUa  'litMOtfätovt  jffä^o^ttt 
vnofiVTJ futia ,  oÖk  tlg  nä*za  di  Ba%itiot  aal  'Anliptucdijs  ^ÜU'  tif^  dv4- 
löyma. 

18»)  S.  A.  6&. 

140)  Vgl.  Boseiibanm  za  Sprengel  Oesch.  d.  M.  I*.  S.  G47.  A.  16. 
Drei  Qrfinde  sprechen,  wie  dieser  ansfOhrt,  gegen  die  Identitftt:  1)  geht 
ans  Beinern  Commentar  hervor,  dass  er  kein  Herophileer  war,  da  er  dieae 
Schule  wiederholt  bek&mpft,  z.  B.  den  Bakcheios  p.  4,  10,  den  Hegetor 
p.  4,  84;  8)  war  A.  von  Eition  nach  seiner  eignen  Austage  (b.  A.  66.  1S9) 
Schaler  des  Zopyros,   A.  H;b  dagegen  nach  der  des   Strabon  XI7.  616 


..>^.00' 


.3IC 


ApoIlooioB  TOD  Stion.    CbxjaotmM.  441 

mentar  zu  Hippokrates  nsifl  5p*p«>v"'),  der  snerst  Ton 
ErotianoB  angefahrt  wird'")  und,  wie  schon  bemerkt'*'*'),  einem 
Ptolemaeos  ßaeiXevg  gewidmet  ist,  Tielleicbt  dem  Brodec  des 
Ptolemaeos  Auletee.  Ferner  ecbrieb  er  18  Bflcber  ngög  ^^  vov 
Tagavt£vov,  also  eine  Gegenschrift  gegen  des  Herakleidea 
AuslegnDgen  der  bippokrateiachen  Schriften  und  3  BQcher  xffog 
Btc%%etov^.  Uflber  seine  Thatigkeit  als  Arzt  er&bren  wir 
wenig;  er  verwarf  den  Aderlass  bei  Milzsttchtigen '**),  bandelte 
in  seinen  cw^ationes  aber  Epilepsie**')  and  bat  sich  am  die 
Chirurgie  Verdienste  erworben'"*). 

Ghrysermos  war  Herophileer'**)  und  Lehrer  des  Hera- 
kleides TOn  ErTtbrae'*^,  vermuthlich  auch  des  Apollonios  Mjs, 
gehört  also,  da  Herakleides  zur  Zeit  des  Strabon  lebte'*^),  der 
Mitte  des  ersten  Jahrhunderts  an.  Wir  wiBsen,  dase  er  den 
Puls  mit  foet  gänzlichem  Ausschlosa  des  Herzens  als  eine  durch 
die  animalische  Lebenskraft  hervorgebrachte  Erweiterung  und 
Verengerung  der  Arterien  anaah'**).  Sonst  erfahren  wir  wenig 
von  ihm*^.     Unge^hr  in  dieselbe  Zeit  gehört  ferner 

(i.  A.  148)  Mitusbaier  du  HenUeidaa  toh  EtyUuae,  al«o  doch  wohl  SchQler 
d«B  Chtjieniioa;  8)  während  Stnb.  a.  a.  0.  dem  Herophileer  deo  Bei- 
namen  Mya  giebt,  neimli  er  in  demeelben  BDohe  (683)  den  A.  tod  Sition 
ohne  jeden  Zasate  und  Hiuweii  anf  die  IdeutitU. 

141)  HeraoBgegeben  roo  Dietz  Scbol.  in  Hippocr.  Vol.  1,  Königs- 
berg 18S4.  B.    Kuhn,  Leipsig  1838.  8. 

14S)  Erot.  6S,  1.  ö  di  Kititvt  'AxoUÜPiot  ty  x^  ttigl  äifi^mti  •ij'fUEia- 
Iti^  ttaunrif  ^u&ml.  änPipi). 

142'')  S.  A.  10". 

145)  Brot.  SS,  1  ff.  'AwolXiovi««  te  toi  JTifi^tac  öxiaiKaiSita  xfös  tä  tov 
Taeavtivov  (Hfanltülav) ,  ii/ia  nqöe  Bmixilitr  dioypii^iti^of  .  .  .  Vgl.  81,  9. 
Klein  Brot.  XXIX. 

144}  Cael.  Aar.  H.  Cb.  III ,  4.  p.  461 .  apud  veterea  autem  medico«  plura 
atque  dwaonans  et  tttrbtUeiUa  atratümu  ordinotio  tncmi'tur.  <Uii  enün 
pkItboUmiam  reeutanmt  tn  lienotä  ut  ÄpoVoniut  Chtienti»,  aiii  probaverwtt. 

146)  Cael.  Aar.  M.  Ch.  1,4.  p.  SSS.  ex  eotuer^iotte  cttraHottvm  Apol- 
lomi  Oüiefuis  seotmdo  Itbro  de  epikpticit  etc.  Alex.  v.  Ttallee  I.  659.  661 
Puichjn&mi. 

14(><>)  Er  itt  einer  der  AptMomi  dm,  die  Cela.  VII  praef.  (b.  C.  34. 
A.  283)  unter  den  herromigeiideD  aleiandriDiacben  Cbirurgen  nennt. 

146)  8^.  Pyrr.  I,  84.  XfvetifiUK  ii  ö  'Hgotpüiios  et' sott  Mixtifi  x^om)- 
vJyNaTo,  %aif3iaMms  i%iv3vtiivtv. 

UT)  Qal.  Till.  748. 

148)  Strab.  XIV.  646.  smI  *a#'  ^ftig'HptntXtCBtjt,  'HQvpiltios  iattit, 
cvtxolaaTtje  'AxoUmviav  toS  Mvös  (^£  'EfV^i/mv  ^v). 

149)  Gal.   VItL    741.    atpvffiöt   im   du>«T«<»c   xal    avetoXii    ä^tijgiäv, 


..>^.00' 


.^le 


442  ViemuddreiMigBteB  CapiteL    Die  spUeren  Aeret«. 

Lysimachos  aus  Eos'^^)  mit  dem  unterscheideDden  Bei- 
namen 6  'InxoxQÖzEiOs"'*)-  Er  verfasste  eine  Schrift,  in  der 
er  die  hippokrateischen  Ansdrficke  erklärte,  und  schrieb 
3  Bücher  gegen  den  HeropbiUer  KjdiaB  aua  Mjlasa'")  nnd 
3  gegen  den  Epikureer  Demetrios,  die  eich  Beide,  wie  hin- 
sichtlich des  Letzteren  schon  oben*'^'*)  bemerkt  ist,  ebenfalls  mit 
der  Erklärung  des  hippokrateischen  Wortschatzes  abgegeben 
hatten"**). 

ApoUonioB  Mys  war  Herophileer  und  allem  Anscheine 
nach  Schüler  des  Chrysermos '^)  und  wirkte  znr  Zeit  Strabons'^) 
lange  in   Alexandreia '^').     Gemäss   seiner  Schulstellung  schrieb 

xäyto^Mp   iDv   2"'>*CE   inavUTafiivov   %al    näliv    ilf   iatnor   ctrvtQiiortot 

Kai  pomiv,  nfog  ale^atv  2i]«t^. 

160)  Plin.  XXIL  §.  71,  der  ihn  aaoh  im  Qaellenrerc.  c  dieeem  B. 
nenot,  erw&bnt  von  ibm,  daw  er  di«  im  Weia  abgekochte  Warxel  dee 
Asphodill  gegen  Änichwellniig  der  OhidrÜB«a  oad  gegon  ErOpfe  gegeben 
habe.    Einen  pastillus  Chrytermi  fährt  Gal.  X)1I.  248  an. 

151)   Erot.  SS,  4  ff.    nfös   ti   tovcoi;   Aveittäiov   toü  Kipov  %al  ßißUov 

xev  'HfOfCknov ,  ^gia  il  nfös  ^ii^t^cpto)',  Dieter  Demetrioi  war  n&mlich 
der  Epikureer,  a.  C.  32.  A.  186-148,  bea.  Ä.  143,  der,  wie  ebendort  A.  ]40f. 
gezeigt  warde,  etwa  ein  Zeitgenosae  des  Epikureers  Zenon  war. 

16!)  6chol.  Nie.  AI.  ST6.  Avai/iaios  S'  ö  'JintoK^arttoc  v.  %.  X.  Auch 
bei  Cael.  Aurel.  A.  M.  III,  17.  H.  Ch.  I,  8  wird  demnach  Lytimachw  ffir 
Salimachu»,  Silimachu»,  der  dort  ebeofallB  Sippoerati»  eectator  heiMt,  her- 

168)  Dieeea  Herophileer  kennen  wir  nur  ana  Erotian.,  der  ihn  noch 
an  einer  xweiten  Stelle  79,  16  citirt.  Er  war  hiernach  älter  als  Lysimachoa 
nnd  echrieb  Commentare  tu  Hippokratea. 

1681')  C.  82.  8.  281  mit  Ä.  142. 

164)  S.  A.  161.  In  der  Erklärung  tou  nlixädtg  sofaloa*  er  eich  an 
Bakcheioa  au,  Erot.  68,  8.  Das  Umgekehrte  iat  leitUch  unmöglich,  a.  Brot. 
1S6,  2.  Ans  dieaer  Schrift  atammt  auch  die  thOrichte  Etymologie  Ton 
iog-inviov,  a.  Schol.  Nie.  a.  a.  0.  Die  Polemik  gegen  Demetrioa  Erot.  81,  4 
rflfart  wabrac  he  Jülich  tod  ihm  her,  a.  Klein  Erot  S.  XXX.  Derjenige  L. 
aber,  welcher  das  Kraut  Lygimachia  nach  Flin.  XXT.  %.  79  entdeckt«,  war 
der  Feldherr  des  Alexandroi,  der  ti^tere  KSuig  TOn  Thrakien.  Plimua 
nenut  jedoch  Ljaimachoa  onter  den  QnelleoschriftatellerD  de«  28.  Bncfaea, 
woraaa  folgt,  daaa  L.  von  Koa  auch  Ober  Arcneimittel  von  Pflanten  ge- 
bandelt hat. 

166)  8.  A.  140.  148  und  Cela.  7.  praef.  p.  IfiO.  M.  Wellmann  Znr 
Geacb.  der  Med.  im  Altertb.,  Herrn.  XXIll.  8.  566. 

166)  S.  A.  14B. 

161)  Qal.  XII.  610.   tyA  fthr  ovp  ov  itäfv  n  tttneifafUti  vljt  ^oi  tintmt 


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.31c 


Lysimochos.    ApoUoaio«  H;i.    DioBkaridea  PbkbM.  443 

er  aefil  T^g  'Hffoiplkov  atffieeas  in  roindeateas  39  BQcbeni^, 
ferner  handelte  er  rornehmlicb  Itl>er  Anneimittellehre  unter  dem 
Titel  xegl  evxofiiirnv  ipaffftdxav,  d.  b.  über  dia  aus  dem 
Stegreif  zu  bereitenden  Arzneien""),  und  verfaaate  eine  Schrift 
Ober  Salben  (««pi  ftupov) '•*).  Seine  Verdienste  auf  chirurgi- 
schem Gebiet  rOhmt  Celsus'^''). 

Dioskurides  mit  dem  Beinamen  ^axäg  „der  Warzige" 
am  Alexandreia  "*)  lebte  zur  Zeit  des  Antonius  und  hinterliess 
im  ganzen  24  Bücher  ärztlicher  Schriften'").  Ausdrücklich  bezeugt 
von  ihm  ist  ein  Glossar  zn  den  bippokrateischen  Werben 
in  7  Bflchem,  in  denen  er  des  Bakcbeios  so  wie  anderer  Vor- 
gänger Auslegungen  bippokrateischer  Wörter  bekämpfte'*').  Ver- 

dwäjiimt,  tlnit  a  *öv  'AnoUmviov  tt  'Aleia9Sif$i^  tungblrarxa  xfävta 
xollrä  xEx^iK^vcH  8iü  iue*Qät  if^Tctt^lat  r^v  J^vdfii*  aixoi  %.  t.  1.  Aiu  dem 
Tozhergehendeii  folgt  n&inlich,  daae  von  dem  Apollonioa,  der  xifi  ivwo- 
fiatav  (fafnäniBv  geschrieben  bat,  die  Etede  üt.  Vgl,  aacb  C.  S6.  A.  62. 
168)  Qal.  TUl.  748.   dJÜit  yö«  tt  tie  pavloito  *al  xipl  tovtnv  ^  avcög 

fiiv  'Ei/vttfuiov  lö  eßSoitov  ävayfätm  aifi  t^c  'Hfoipilov  alflaiais,  zov 
'Jn<M»*im  di  TÖ  tUotnÖp  ivratov  ».  t.  1.  C.  Am.  A.  M.  II,  IS.  p.  110. 
item  Apolbmitu  qm  appellatite  at  My»  volwnme  vittntno  oetavo,  quod  dt 
teeta  Serophüi  eotueriiitil  etc.  8or.  de  morb.  mul.  p.  Sil.  'A.  ö  Mvt  i' 
tä  Kgtita  Mal  T^/im  tijt  mtfhrait. 

t6S;  Qal.  XI.  7ee.  liia  gl  <ncfl>  tmicfüztav  ßoijfrq^'inv,  ig  'Anol- 
liDVMs,  i]  rmv  nhiü  KJnotrf,  ä>s  Mavtiae.  Tgl.  CeU.  V.  praef.  P&llad.  Comm. 
in  VI.  epid.  Hipp.  Vol.  11.  p.  8B  Diete.  Gal.  XIV.  143.  U8.  XII.  476. 
Ii09.  510.  eu.  5S0.  G23.  626.  62B.  61S.  «U.  «S3.  U6.  661.  668.  686.  814. 
BSl.  1000  n.  Öfter.  Dies  Werk  iat  beaondert  tod  Arehigenes  benutit. 
Einige  Bracbstacke  «tefaen  aucb  in  Cramer  An.  Far.  I.  306.  Von  seiner 
Kratlichen  ThUigkeit  wiawn  wir  tonat  wenig;  in  der  Definition  dea  Puleea 
scbloM  er  sich  den  Harophileeni  an,  Tgl.  QaL  VIII.  744. 

160)  Ath.  XV.  6S6e  ff. 

1<0'>)  Cela.  VII.  praef.  „Ein  abei^lKubtRCbee  Mittel  von  ihm  gegen 
ZafanachmerE  giebt  Plin.  XXVIII.  g.  7  an;  vt  interetapli  dente  gmgivaa  in 
doiOTt  leariphari  ApotlotUu»  effieaeistimtim  »eripeit.  Tgl.  Ind.  XXVIIl.  Apol- 
bmio  ftti  et  My,  auch  C.  S6.  A.  18S".  (Snaemihl). 

161)  Gal.  XIX.  105. 

163)  Said.  ^ioaito^J;)c  'Avaiaq^tvt  (diea  beruht  anf  einbr  Verwechae- 
Inng  mit  dem  jQngeren,  berOhmten  D.)  iat^s,  i  hmlrfiiXt  4aK«c  9m 
lOVE  itti  %f)s  ö^tiat  vtm«ve.  ovrij*  3i  KXtoxätQf  ixl  'Artmiiov  mcI  yi- 
y^STdi  Bvicö  ßißUii  nd'  xä  xävta  laigmä  ntgtßiijta.  (Ein  dritter,  gleich- 
falli  jflngerer  D.  war  der  zn  Anfang  des  2.  JabrL  n.  Chr.  lebende  Heraus- 
geber und  Qloaaator  dea  Hippokratee). 

163)  Erot.  Sl,  16:  %al  Jtoanovgläov  xov  tfoxä  säst  lovzoit  Kviiittövtos 


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.^le 


444  VierauddreiBsigstes  Capitel.    Die  B^Ateren  Aente. 

mutlilich  ist  er  der  toh  CaeBU-  erwälinte  Dioskurides,  wacher 
beim  Vater  der  Kleopatra  riet  gegolten  hatte  und  als  Gcesandter 
in  Kom  gewesen  war'**). 

Herakleides  von  Erjtbrae  war  als  SdiOler  des  Chryser- 
mo8^°^)  Herophileer  und  lebte  zur  Zeit  StraboDS "''*).  £r  verhsste 
Comtnentare  mindestens  zu  dem  3.  und  6.  Buche  der  hippo- 
krateischen  Epidemieo'*")  und  schrieb  wie  Apollonios  Mjb 
neffl  Tfjg 'Hgo^Hov  aCqiesms  in  mindestens  7  BQehwn"'). 
In  diese  Zeit  gehQrb  auch 

Sostratos  "^f  ein  bedeutender  alexandriniscber  Wund- 
arzt'*^), und  Geburtshelfer "").  Wir  wissen  von  ihm,  dass  er 
ilie  uuter  den  Bauchdecken  vorkommenden  Fisteln  fßr  unheilbar 
erklärt'"),  ferner  drei  verschiedene  Ursachen  für  den  Nabelbmch 
angegeben'^')  und  sich  um  die  Terbeeserung  von  verschiedenen 
Yerbandarten  verdient  gemacht  haf  ^).  Ausserdem  gab  er  sich 
mit  naturwissenschaftlichen  Studien  ab.     Zwei  Schriften  werden 


^t'  ima  ^i^^v.  Tgl.  188,  S.  An  der  letEteren  Stelle  icbeiut  et  gegen 
Bakcfaeios  lu  polemiiicen.    Gal.  XIS.  106.    Klein  Erot  8.  XX71L 

IM)  Caes.  B.  C.  lU,  109. 

166)  Gal.  Till.  TIS  ff.;  o  yi  fif  *  'E^v^naios  'HitmUHris  M^itat»e 
Ttüv  f((t&i]rrä>'  ovTov  (n&ml.  sor  Xf/vaiimov)  ywröfuvoi,  ov  nü^v  <falwtxtu 
^foaiiittrot  10«  ätSaeiiälov  zbv  0(«*  (näml.  lov  aipvyfUtv). 

les*)  S.  A.  J48. 

166)  Gal.  XTII*.  608.  Er  und  Hemkleides  vod  Tarent  hatten  den 
Nachweis  erbracht,  daee  die  Charaktere  sn  dem  8.  Bach  der  Epidemien 
von  Mnemon  (a.  C.  34.  A.  SIS)  beigefQgt  Beieii.  Qol.  XT1I>.  79S.  ttg  ti 
imov  cm«  ixiSripuäv  vqp'  '!nninu)ä%ove  iivyytiQti^pkivmv  ilvfi^vavx»  naIXoi 
täv  l^iJYntmv  äUoi  äümt  .  .  .  h  oU  ««1  Zcti^if  iaziv  <iuil>  i  TttfOPt^ot 
xal  ö  'EfvOtatös  'Heaxltaiit  >.  *■  1.  Tgl.  C.  Si.  A.  SOO.  GaL  XTII>'.  2B8, 
wo  'Hqei%l.eaov  fSr  'HpaultOE  «i  lesen  ist. 

167)  Gal.  TUL  746,  8.  A.  168.  In  dieaer  Schrift  hat  er  sieh  «ngehend 
mit  der  Definition  des  FaUOB  beschäftigt.    Tgl.  Gal.  Till.  146. 

ISe)  Cels,  TU.  praef.  p.  262:  deinde,  poeUaqiiom  didticta  {nim\.  chintrgia) 
ab  <üiie  habere  professores  tuoa  eoepit,  in  Aegypto  qnoque  incrmü,  Pküoxeno 
maxime  auctore,  gut  pluribua  pofNinitwÖM  ham  parlem  diligentiuime  com- 
prekendit.  Gorgiaa  gwoguc  et  Sottratus  et  Seron  et  ApoUomi  duo  et  An^- 
mtmiu»  AUxandriiM»  niuÜique  aiii  etlebrei  viri  tingvH  quaedam  reptrenmt. 

16»)  CelB.'  a.  11.  0. 

170)  Sor.  de  motb.  muL  p.  95  (wo  Iköfttatot  f^  Siorfot  sa  lesen 
ist).  118  DietE.    An*  der  letzteren  Stelle  folgt,  dais  er  den  SteinBcbnitt 

171)  Gel».  TU,  4,  8. 
173)  Cal«.  TU,  14. 

178)  Gal.  XTin»  828.  8S4. 


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H«rakleide«  t.  EiTt)].    Sosbatoi.     Ammociioa.    Philoxeni».       445 

TOD  ihm  anf  diesem  Gebiete  citirt:  xspl  ^pav^^*)  und  ns(fl 
ßXrjziSv  ^  daxsTiov"^).     Ueber  die  Zeit  des 

Ammonios  tod  Alezaudreia"^)  ist  nichts  Genaueres  Ober- 
liefert. CelsDB"')  kennt  ihn  als  hervorragenden  Chirurgen  und 
nennt  ihn  zasammen  mit  Aerzten  der  letzten  Hälfte  des  ersten 
Torcbristlichen  Jahrhunderts.  Denmach  lebte  er  spätestens  unter 
AugnstuB.  £r  fShrte  den  Beinamen  jii^0T6nos,  weil  er  ein 
Instrument  erfunden  hatte,  mit  dem  der  in  der  Blase  befindliche 
Stein,  wenn  er  grQsser  als  der  Blasenhale  war,  zerbrochen 
werden   konnte*^.     Ein  jüngerer  Zeitgenosse  von  ihm  scheint 

Philoxeuos  zu  sein.  Er  war  in  Alexandreia'")  als  Arzt 
thätig  und  machte  sich  besonders  um  die  Chirurgie  verdient, 
Ober  die  er  in  mehreren  Büchern  in  sorgfältiger  Weise  ge- 
schrieben haf^),  wirkte  aber  auch  als  Geburtshelfer**'),  nnd 
Galenos  erwähnt  von  diesem  Claudios  Fhilozenos^")  neben 
einer  Reibe  anderer  Medicamente  •")  anch  zwei  Augenmittel '^). 

174)  Scfaol.  Apoll.  Rhod.  I,  1S66.  h  t^  tttüftjj,  dagegen  Ath.  VII.  303  b. 
h  dtvrifip  und  SlSe.  hü  di  dvo  ravza  PtßXia.  SchoL  Nie.  Ther.  66B  scel 
ipvvtng  t^mw.   Titel  eines  Tbeila  iit  Kfpl  Sfuttar  Sehol.  Hieocr.  I,  IIB. 

17&)  SchoL  Nie.  Ther.  760.  76i.  Der  Titel  »choiiit  nach  dem  VoTbild 
des  Theopbrutoa  geiriUilt  zo  lein,  Tgl.  Ath.  VII.  314  b.  Hier  orar,  wie 
schon  C.  H.  A.  46  gesagt  ist,  der  lologe  Apollodoroi  die  maesgebende 
Qaalle,  a.  Oftl.  XIY.  184.  Anch  den  Nikandroa  aber  hat  S.  in  dieser  Schrift, 
wie  bereits  C.  10.  A.  13fi  bemerkt  wurde,  benntit,  war  also  jünger  als 
NikandrOB,  ja  erheblich  jOnger,  etwa  ein  ZeitgenoMe  der  Eleopatis,  deren 
Tod  er  in  dieser  Schrift  erwftbnte,  AeL  N.  A.  IX,  11.  61.  Warom  er  andrer- 
seits auch  nicht  fQglich  a[Ater  angesetzt  werden  kann,  erhellt  ans  C.  86. 
A.  06  (doch  1.  Bd.  I.  S.  907).  Wie  ferner  ebendort  nnd  C.  84.  Ä.  45.  GO 
schon  dargelegt  ist,  haben  ans  dieser  seiner  8«brift  Aelian.,  theils  unmittel- 
bar nnd  tbeils  (s.  C.  86.  A.  96)  dnrcb  Vermittlung  des  Aleiandioe  von  H^ndos, 
nnd  der  betreffende  Commentator  des  Nikandros  geschöpft.  Tgl.  C.  17.  A.  13S. 

176)  CeU.  VII.  praef.,  s.  A.  16B.        177)  Cels.  a.  a.  0. 

178)  Cels.  VII,  86.  p.  811.  Bin  Blatstillnngsmittol  von  diesem  AmmonioB 
Chiraigns  fOhrt  Ael.  N.  A.  IV,  2.  61  aa.    Vgl.  auch  Panl.  Aeg.  VII,  16. 

179)  Cels.  Vn.  praef.,  s.  A.  16B.  180)  CeU.  a.  a.  0. 

181)  Sor.  a.  a.  0.  p.  136:   ta   fiiv   oiv  ävlXnmza   *apiaii[uixa   tfvxxä 

XQpa/ftgfMl  (O  iv  ^'tftVf  ^  loi^  inffote  yiröiiryav. 

183)  So  pflegt  er  ihn  in  nennen,  denn  dass  er  keinen  Anderen  meint, 
folgt  aas  der  Beceichnni^  XII.  683.  9ilo^ivov  jui/ovfyoi.  Ph.  war  also 
ein  Freigelassener  der  gens  Claadia. 

183)  Xn.  S88  (gegen  tjugesierer).  XHI.  689.  646.  788.  T4S.  819.  Vgl. 
Panl.  Aeg.  VU,  11  n.  Bfl. 

181)  xn.  781.  786. 


„l,;.Jt,G00J^IC 


446  ViernnddreiaBigBtea  Capitel.    Die  Bpäteren  Aerita. 

An  der  Spitze  der  zu  Strabous  Zeiten  zwischen  Laodikeia 
uud  Karura  gestifteten  Schule  der  Herophileer  stand 

Zeusis  der  Jüngere*^'),  von  dem  wir  nur  bo  viel  wissen, 
dasB  er  der  Torgäuger  des 

Alexandros  Philalethes  gewesen  ist,  der  in  mindeatens 
ÖBQchern  die  Meinangen  (Tää^0xovi;iic)der  Aerzte  zosaimnai- 
stellte'^)  und  neffl  tmv  yvvatxsimv  in  mindestens  äBüchem'^ 
schrieb.  Mit  ihm  gelangen  wir  sicher  schon  in  die  römist^e 
Kaiserzeit    Seine  ZSglinge,  um  diese  hier  noch  zn  nennen,  waren 

Demosthenes  Philalethes"*),  der  Verfasser  einer  Special- 
schrift xtifl  «(pvyfiäv  in  3  Büchern'^),  und 

Ariatoxenos*^),  von  dem  ans  der  Titel  einer  Schrift  xtfl 
'Hffo^iikov  ttCfiiasms  in  mindestens  7  BQchem  Überliefert  ist"'). 

Von  der  Schule  der  Erasistrateer  in  Smyrna  erfahren  wir 
wen^;  vielleicht  gehören  ihr  in  dieser  Zeit  zwei  Aerzte  an: 
Charidemos««)  und  Mikkion'»"). 


liS)  Sttab.  XII.  680,  i.  A.  14. 

180)  Gal.  Xll.  726.  Kai  Xlyci  (DSml.  'AliiavBQoe)  tivif  lortafuivt  W 
aifolt,  üe  oftim,  ntd-avo^c  Ip  iü  g'  t&r  a9t€%6vtiBP  %.x.  %.  In  dieier 
Schrift  behandelte  er  die  PoUlehre  eingehencl,  indem  er  die  AniiohteD 
alterer  Aeizte  und  PhilosopheD,  des  Dioklea,  Heropbiloa,  Enaiatnto«, 
AriatotflleB,  Diogenes,  der  Stoiker,  anfahrte  und  widerlegte,  und  gab  eelbit 
zwei  DefiDitionen.  Vgl.  VIII.  72G.  DieU  Dozogr.  S.  185  f.  ADadrflcUieb 
bezeogt  iat  von  ihm,  dasa  er  dem  Eerophilos  nicht  in  allen  StScken  bei- 
atimmte,  368.  Seine  Definition  der  Lethargie  ateht  bei  Cael.  Anr.  A.  IL 
II,  1.  p.  74. 

IST)  Sor.  a.  a.  0,  31D.  o  Milovfuvos  yv¥ui%ttit  (ovf  %tctm  ^v  TOVf 
ütliaiovs,  m;  'Alfiavigof  b  0dal^9Tit  iv  xm  Xfdxq)  Uyti  xäw  yvvaixtiiar, 
Ifftl  vltiopos  ai^itaxot  90911  9tä  ^^par  fitxä  waptxiätfcnc  XPÖvoo,    Vgl.  SIS. 

ISB)  Gal.  Vm.  786  f.  Siä  tupalaimv  3^  xäyiö  ntgl  ovrö«  Ariw  iUjop 
vmc^of  oüioe  ifä,  Kpöic^trv  yr  icupaypä^ag  toit  toö  ^ijfuiafrivove  opotf, 
üaavtttt  ^V  iii'"*^!-'?  0iluli]9'o«f  imaXrfiittot,  ov  aal  n>  sqüi  ntql 
eq^vyiiär  Int  myyQciftfittTtt,  napä  woUote  tvdo*t^v*tu.  In  «einer  Pola- 
definition  ichloBa  «r  aich  an  «einen  Lehrer  an,  Qal.  a.  a.  0. 

1B9)  Qal.  a.  a.  0. 

160)  Gal.  VIII.  746.  «oUiDv  3i  laae  liTjäh  xovxo  nagaltitclv,  äs  tevrit 
i  Afiexi^iTos ,  'AXiiäiidiftHt  loö  9iXai'^ove  yiyovms  fis^r^f,  i^ilijiaf  r( 
zove  cm«  ^tfioßvtiQBiv  iavtov  Ttä*tat  öfovt,  ät  ofcist,  luiXlmtc  i'  fjor 
tixät»  tivde  N.  f.  1.    Seine  Definition  de«  Pulaee  atoht  p.  784. 

191)  Qal.  Vill.  746,  a.  A.  168. 

192}  Ein  Arat  Charidemoa  wird  einmal  Ton  Cael.  Aar.  A.  M.  in,  G. 
p.  2S7  citirt  und  dabei  ala  ttctator  Eratütrati  bezeichneL  Danach  be- 
■cbr&nhte  er  die  Behanptnng  dea  Artemidoros  aas  Side,  daaa  die  Waaaer- 


..>^.00' 


.3IC 


Zeuü  d.  J.    AIbz.  q.  Demosth.  .Philal.    Äriitox.     Cluridemoa.        447 

üaeicber  ist  auch  die  Zeit  zweier  anderer  Aerzte,  des  Lykos 
von  Neapolis  tuid  des  Artemidoros  aus  Side.  Der  erstere 
gehört  EU  den  Gommeotatoren  des  Hippokrates  ***)  und  Terfasste 
ein  'EirjytjTixov  toü  xtffl  zönov  zcÖv  xaz'  £v&fi<oxov'^^). 
ArtemidoroB  war  Erasistrateer *^  und  schrieb  Über  die  Wasser- 
scheu^*'). 

Hchen  keine  Krankheit  sei,  auf  einzelne  Fälle.  Diese  MetnnngaTerechieden- 
heit  der  beiden  Aente  kann  nnr  dann  veratanden  weiden,  wenn  die 
Wuaencben  nach  l&ngerer  Unterbreelmng  plOtilich  wieder  b&afig  auf- 
getreten ist.  Das  triSt  für  dieae  Krankheit  allerdings  id.  Wir  erfahren 
von  Plnt.  Qaaest.  aymp.  VIII,  9,  1.  TSt  A.  B  (nach  Athenodoros),  das«  sie 
xai  Zeit  des  Asklepiades,  wenn  anch  nipht  saerst  aufgetreten,  so  doch 
wieder  allgemein  verbreitet  gewesen  ist.  Uithin  lebten  Artemidoros  ond 
CbaridemOB  entweder  cn  dieser  Zeit  oder  si^ter,  TgL  A.  197.  Dass  der 
Letztere  nach  Sin;ma  gehOrt,  folgt  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  aas 
einer  smjmaeiscben  Inschrift  (Kaibel  Ep.  Gr.  ez  lapid.  contecta,  Berlin 
18i8.  No.  806),  in  der  die  umfangreiche  litterarische  Th&tigkeit  eines 
'Sf^oyifijt  XugtS^iiov  verherrticht  wird.  Denn  dieser  Hermogenes  wird 
von  GaL  XI.  4S2  als  eifriger  Anhänger  des  Erasistratos  gelobt,  und  sein 
Vater  Charideraos  wird  also  wohl  der  von  Cael.  Aar.  genannte  »ein. 

193}  üeber  Uikkion  Tgl.  H.  Wellmann  Herrn.  XXIII.  S.  662.  A.  3.  Er 
ist  der  Verfasser  einer  Schrift  xtfl  jitoiOfiiNmv.  Vgl  Plin.  XX.  g.  368. 
Scbol.  Nie.  Ther.  617.  Mnimp  ii  tv  tip  ntfl  fiiotoiuxiy  Koi  Xfativas 
tfia  elval  ipati»  iCStj  (n&ml.  der  Wolfsmilch).  Das  häufige  Vorkommen 
seines  Namens  aaf  einer  imymaeischen  Inscbrift  spricht  für  seine  Herknuft 
aus  Sm^ma,  s.  Boeckb  C.  I.  Gr.  II.  No.  Sit«.  Plinins  nennt  ihn  auch 
Ind.  XX— XXVII. 

194)  Erot  47,  16  fF.  'ExixX^s  Si  *al  Jvnot  ö  NtaxoUtTit  za  iv  t^ 
«Mvfiovt  xai  x^  T^axlüf  äntrjfi^  ßfiyxta  fuelv  ovvtt  uaJLfC«6at.  pilttor 
ii  laviv  äfTTi^as  ÜKOiäitv,  it  Stitiitibf  ttnir.  MOglich,  das«  Ljkos  Slter 
als  Epikles  ist. 

195}  Erot  86,  8.  Vgl  Litträ  Oeuvres  d'Hippocrate  I.  S.  96.  Plinius 
nennt  ihn  im  Schriftatellerverzeichniss  in  den  Bächern  XX— XXVU;  citirt 
wild  er  von  ihm  nni  einmal  XX.  %.  SSO,  wo  er  die  Uelde  gegen  Kantha- 
riden  empfiehlt,  ebenso  gegen  Faruekeln,  Uautverh&rtungeu,  Biose  nnd 
Podi^ra.  Vgl.  Schol.  B  U.  Z,  266.  Schol.  Apoll.  Eh.  IV,  1165.  v.  Wila- 
mowitx  Index  schol.  Gott.  Sommer  1984. 

196)  Cael.  Am.  A.  H.  11,  81.  p.  146  (s.  A.  192).  lU,  4.  p.  «34.  6.  p.  227. 
Gal.  XIX  88.  Xll.  828.  Eben&lls  ans  Pampbriien,  nämlich  aus  Perge, 
stammte  ein  anderer  Ant  dieses  Namens,  der  m  den  Genossen  des  Verres 
gehörte,  B.  Cic  in  Verr.  III,  11,  28.  21,  61.  28,  69  f.  49,  117.  60,  138. 

197)  Cael.  Anr.  Ä.  H.  II,  81.  p.  146.  cognüio  igitttr  Hve  intetlegentia 
eiue  poMionis  ab  Arlcmidoro  SitUrui  Eraiiilrati  lectalore  tradüa  est  hoc 
modo:  eardiaca,  inqwil,  p<uiio  t»t  twRor  aectindum  cor.  Diese  Definition 
hatten  die  Asklepiadeei  anfgenommen.  Die  Wasaergchen  hat  nach  ihm 
ihren  Sitz  im  Magen,  Cael.  Anr.  a.  a.  0.  IIL  p.  2S1. 


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.3IC 


448         FünfuuddreiBBigBteB  Capitel.    BeredBamkeit  und  Rhetorik. 

Fünfunddreissigstes   Capitel. 
Beredsamkeit  and  Rhetorik'). 

Äua  den  StilUbungen  der  athenischen  RhetorenBchnlen  Tom 
Ende  des  vierten  bis  in  die  Mitte  des  dritten  Jahrhunderts  igt 
ohne  Zweifel  nicht  bloss  eine  später*)  zu  besprechende  Reihe 
von  Briefen  unter  dem  Namen  berühmter  Männer,  sondern  nicht 
minder  aach  von  Beden,  welche  dem  Demosthenes  und 
Anderen  untergeschoben  wurden*),  hervorgegangen.    Zum  Theil 

1)  Blais  IKe  griechische  Beredsamkeit  in  dem  Zeitraum  toq  Alexander 
bb  auf  AogartOB,  Berlin  teei.  B. 

8)  C.  87. 

3)  Von  den  nnter  dem  Namen  des  Demostbenes  erhaltenen  Beden 
zBblt  Scb&fer  Demosth.  111 '.  Beil.  S.  82—129,  gestfltit  anf  die  Torarbeitea 
Anderer  und  anf  eigne  Ünteranchong',  folgende  hieher:  1)  die  89.  gegen 
Apbobofl  fflr  Phanos  (s.  Weatermaun  Qa.  Dem.  III,  Leipiig  18S4.  S.  11  ff. 
and  die  weitere  bei  Schäfer  3.  es  angef  Litt);  3)  die  IS.  xtfl  nrt^䣫iac, 
die  Euerat  F.  A.  Wolf  Pioleg.  in  D.  or.  Lept.  S.  LXXIV.  A.  6t  in  dieMr 
Weise  dem  D.  absprach,  voranf  ßoeckh  Staatsh.  I.*  S.  98  (I.*  S.  88)  A.  a 
Tind  mit  n&herer  Begründung  Westermann  a.  a.  0.  8.  165.  A.  370  und 
Andere  (b.  Sch&fer  8.  89)  diesem  Urtheil  beitraten;  S)  die  10.  (~  1.  philipp.) 
welche  achou  von  Talckenaer,  P.  A.  Wolf  a.  a.  0.  S.  LX,  Boeckh  (i. 
Schäfer  S.  101)  ebenso  beortheilt  wurde;  4)  die  11.  (Qegenrede  auf  das 
Schreiben  des  Philippos;  Tgl.  C.  87.  A.  60.  51)  nach  dem  Vorgang  von 
Taylor  n.  A.  {».  Scb&fer  8.  104 f.);  6)  und  6)  die  36.  und  SO.,  d.  b.  di« 
beiden,  von  twei  Terschiedenen  Terfassem  ohne  Beaiehnng  anf  eintuider 
verfertigten  Beden  gegen  Ariatogeiton ,  TOD  denen  die  erateie  weitans  die 
bessere  ist,  nnd  welche  schon  tod  Dionys.  t.  EbL  (Dem.  67)  fOi  on&cht 
erkUrt  wurden,  vgl.  Westermann  a.  a.  0.  S.  94  ff.  u.  A.  (a.  Sch&fer 
S,  114.  A,  1).  Die  Aechtheit  der  99.  ist  indessen  besonders  von  Blau 
AtL  Bereds.  III'.  S.  806  ff.  sehr  nachdrQcklicb  Tertheidigt;  die  10.  und  IS. 
ist  dieser  a.  a.  0.  8.  9G4  gleich  Schäfer  8.  94  geneigt  demselben  Ter- 
fasBer  oder  Tielmehr  Compilator  inzoscbreiben,  den  er  aber  8.  337—848. 
35! — 856  nicht  fOr  einen  eigentlichen  Fälscher  ansieht,  Boudem  fOr  räun 
der  Zeit  des  Demosthenes  noch  sehr  nahe  stehenden  Nachahmer  desselbai, 
der  wahrscheinlich  sogar  noch  ftchte  Stfl^e  ans  dessen  Papieren  in  der 
ursprfioglicben  Fassung  in  seine  Bedaction  der  10.  Rede  mit  aofgenommsn 
and  so  mit  eignen  Zntbaten  hier  ein  Nachbild  einer  phiLppitchen  Hede 
Eusammengesetit  habe.  Dasa  dagegen  Nitsehe  ebendiesem  Bhetor  aacH 
den  3.  n.  8.  Brief  susQschreifaen  geneigt  ist,  darüber  s.  C.  87.  A.  43  i.  E. 
Wie  es  nnn  aber  ancb  mit  diesem  Allen  stehen  mag,  jedenfalls  ist  SchSfsri 
Urtheil  in  Betng  auf  die  drei  anderen  Reden  richtig;  Ober  den  TeihBltniu- 
m&ssig  späten  Ursprung  der  11.  s.  Blaas  a.  a.  0.  S.  S46— 848;  Tergeblich 
hat  R.  Braun  De  doabos  adTersuB  Ariatogitonem  orationibus,  qnai  Deno- 


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.3IC 


Aeltere  Zeih     GefillBchte  Redeo:  Pseudo-DemosUienaa.  449 

waltete  dabei  wohl  auch  die  betrfigliche  Absicht  sie  Tortheilhsft 
an  die  alexandriniBche  oder  eine  aodere  grosse  Staatsbibliothek 

atbenes  icripsiaae  fertor,  GreifewAld  1873.  8.  (Doctordiss.)  von  den  beiden 
Reden  gegen  Aristogeiton  mm  Wenigtten  die  erate  ale  eine  wirkliche 
Uerichtsrede  aat  der  Zeit  des  DemoBthenea  zu  retten  geencbt,  noch  ver- 
gebl[cbeT  trotz  allea  aufgewandten  Scharfsinns  Weil  Etndea  bdi  Dämo- 
Bth^ne  II.  De  raDthenticilä  da  premier  diBCOuia  contra  AriBtogiton,  Rar.  de 
philo).  VI.  1882.  S.  1—21.  Les  pUidoyers  politiques  de  Dömosthöne,  IT.  S^rie, 
Paris  1886  sich  bemQht  sogar  ihre  Aechtheit  aufrecht  xu  erhalten:  ihn 
haben  I.  H.  Lipsine  ütbec  die  Unäcbtheit  der  erBten  Rede  gegen  Aristo- 
geiton,  Leipi.  Stud.  VI.  1883.  S.  SIT— S31  und  Rieh.  Wagner  De  priore 
qnae  DemostheniB  feitur  advereas  AriHtogitonem  oratione,  Uirdcbberg  1883.  8. 
(Rostocker  Doctordiaa,),  der  sie  für  ein  Eriougnisa  asianiBcher  BeiedsankeJt 
aus  der  Zeit  zwischen  330  und  260  hält,  grOadlich  widerlegt;  unbedeutend 
ist  dagegen  H.  Stier  De  scriptore  prioria  adversua  Aristogitonetn  orationi«, 
quae  Demoithenis  esse  fertnr,  Halle  1884.  8.  (Doctordias,):  Stier  eignet 
sich  den  von  Wagner  wohl  mit  Recht  verworfenen  Gedanken  von  Blaaa 
a.  a.  0.  3.  360—864  an,  daes  doch  auch  hier  ein  alter,  vielleicht  domo- 
stheniscber  Kern  anzunehmen  sein  mSge.  Unter  den  verlornen  Retten  kann 
die  gegen  Kritias  wegen  Privatforderungen  an  ein  conSscirtee  VermOgen 
eine  solche  Rhetorenfalachung,  kann  aber  auch  eine  wirklich  gehaltene 
R«de  von  einem  anderen  Verfasser  aus  derselben  oder  ans  wenig  späterer 
Zeit  sein,  s.  Uarpokt.  'Evrniaxtjmia.  iati  di  tutl  Xöyoe  nc  itnyi/aipönavos 
„^qfioofl'fvovg  «(öc  Kiftt{uv  nei/i  tov  ivEximi^ftfMiioc ,  ov  KalUfiaios 
(ITr.  100^,  23)  fi^p  ätaygäqitt  ms  ^«17010*,  Jioyvaiog  äi  i  'jUiua^vuaaivs 
ms  tpivinciyifiupor.  „Da  ferner  Demoethenes  ja  wirklich  die  Iieichenrede  aof 
die  bei  Chaeroneia  Gefallenen  gebalten  hatte,  liegt  insofern  aach  bei  dem 
'Enitaifiios  (LX),  deason  Unächtheit  schon  im  Alterthnm  erkannt  war,  eine 
Fälschung  vor",  wie  Blass  a.  a.  0.  1^.  356—358  bemerkt,  „wenn  auch  des 
Demostbenes  Person  niemals  hervortritt".  Vgl.  bea.  Westermann  Qu. 
Dem.  II  (Leipzig  IB31).  S.  49-70.  Eine  Uebersetuwg  mit  Einleitung  und 
Commentar  giebt  H.  Lentz  Der  Epitaphios  pseudepigraphns  des  Demosth., 
Wollenbüttel  1880.  1881.  11.  4.,  welcher  diese  Rede  günstiger  beurtheilt, 
aU  sonet  zu  geschehen  pflegt.  Dem  Aeschines  war  eine  delische  Rede 
nntargeschoben ,  von  der  Fhotios  Cod.  61  20*  9  ff.,  dem  sie  offenbar  nicht 
mehr  vorlag,  berichtet,  Caecilins  habe  sie  (was  denn  freilich  ein  arger 
Hitagriff  gewesen  w&re)  einem  anderen  gleichnamigen  und  gleichseitigen 
Athener  (etwa,  meint  Blass  a.  a.  0.  111,  2.  S.  15S  f.  A.  4,  dem  Aeschinea 
von  Eleosis,  dem  man  eine  Tecbne  beilegte?  s.  Apollon.  V.  Aeschin.  p.  S66, 
34  ff.  West.  La.  Di.  II,  64}  zngetcb rieben:  fcgttai  aitov  ital  alias  Uroc, 
ö  jJijlittKoe  vofu>;(?)'  ovx  iy^ttfitii  di  uvtäv  ö  KamiXioCf  all  JUxivtjv 
Öllov  avyKOvav  tovie  'j^itraiov  «0»  vaziga  tlvtu  roü  Idyov  tpijeiy.  Pseado- 
Plut  X.  or.  840  B,  <i  yaf  incy^a^öfitvos  ^ijliccKÖc  o4k  (aiiv  }ile%ürov. 
äittSe(%Shi  fiiv  yi^  inl  i^v  xfimr  vfjv  ittfl  tov  liftv  ton  iv  ^<jlm  avottc- 
^liaay  avut'jyoeos,  ov  nijv  ihit  tÖv  löyov.  ixtiifOTOvifiji  yag  'TntneiSijt  vvt 
oÖtov,  Ss  ipi]«<  ^Titioc&itii}s,  a.  SauppeO.  A.1I.  S.  286f  Seh&fera.  a.O.  U'. 

SmiiiBiq  (TlMb.  ilei.  I.lti.-aacoh.  IL  29 

n,.i,|...,..>^.00'^IC 


450         FOsfaDddteiaaigatee  Capitel.    fieiedsamkeit  nnd  Rhetorilc. 

zu  verkaufen ^^).  Rhetorische  Lehrbücher  in  der  alten,  vor- 
aristotelischen  Weise,  aber  natürlich  mit  BerBckaichtignng  der 
Fortschritte,  welche  diese  ältere  Theorie  durch  Isokrates  gemacht 
halte;  wurden  zur  Zeit  des  Älezandroa  und  zum  Tbeil  vielleicht 
noch  ein  wenig  später  namentlich,  wie  es  scheint,  von  Isokrateem 
geschriebeD  und  sind  passender  noch  in  der  Litteratnrgeschichte 
der   attischen  Periode   mit   zn  behandeln.     Sicher   erst  aus  der 

S.  S70f.  (II'.  8.  846ff.).  Vgl.  Apoll,  a.  b.  0.  p.  268,  U.  b  yög  .Jtiluniä« 
vö^os  iaxl.  PhiloBtr.  V.  S.  I,  18,  4  (der  die  Rede  \reg«n  ihrer  MaDgel- 
baftigkeit,  ipailait  oSrag,  dem  AeachineH  abepricht}.  Max.  Planad.  Rh.  Gr. 
V.  48Sf.  W.  Sanppe  a.  a.  0.  S.  80».  Blaea  a.  a.  0.  Zahbeich  waren  die 
anf  den  Namen  des  Isokratea  Terfertigten  Reden,  wenn  auch  ein  Tfaeil 
der  ihm  mit  Unrecht  beigelegten  seinem  gleichnamigen  Schüler  ans  Apollonia 
angehört  haben  und  so  bei  dieser  Beilegung  eine  bloBse  VerwechHelung 
gewaltet  haben  mag,  b.  Zosim.  T.  Iboct.  p.  868,  198  ff.  n.  daia  Blaai 
a.  a.  0.  n.  S.  9öf.,  vgl.  Sanppe  a.  a.  0.  S.  8S6f.  B.  Keil  Analecta  lK>cr. 
S.  101  ff.  In  Bezog  anf  Deraadea  a.  C.  88.  A.  8]6>>.  Unter  dem  Namen 
de«  Deinarcb'oa  lief  eine  Rede  imiQ  toö  fi^  hiovvai  "Uff^ov  Uliiärtea 
nm,  die  von  Dionja.  de  Din.  11  p.  6ß0  mit  den  Fiaedioaten  ■f/iMtor  aal 
ao<pi«tn6v  gekennteichnet  wird;  vielleicht  vai  aie  identiach  mit  der,  welche 
von  Dion^B.  Dem.  57  nutet  dem  des  Demoathenea  erwBlmt  iat,  vgL 
Blaaa  a.  a.  0.  III,  1.  8.  58  f.  III,  S.  8.  STO.  FQi  daa  Htteet«  Machwerk  aoa 
dieser  Zeit  auf  dem  Gebiet  der  GerichtBrede  iat  SehCll  Herrn.  HI.  8.  S81 
(vgl.  C.  83.  A.  816°)  geneigt  die  Anklagerede  gegen  einen  attischen 
Strategen,  der  nach  dem  Seesieg  die  Todten  m  bestalten  nnterlnaaen 
hatte,  anEDseben,  von  der  ein  Bmchstack  auf  einem  Hgyptiachen,  jetit  in 
Paria  befindlichen  Papjroi  Bich  erhallen  hat,  s.  Egger  Obaervations  Bnr 
un  fragment  oratoire  en  langne  grecqne  eoa»en6  sor  nn  papyroB  pro- 
venant  d'figypte,  Rev.  arcböol.  N.  P.  VI.  1862  (II).  8.  1»9— 162.  Daaa  es 
auch  angebliche  Reden  des  Perikles  gab,  aiebt  man  ans  der  Nottc,  die 
Cic.  Brut.  7,  27  {».  EUendt  z.  d.  St)  nach  dem  von  ihm  benntcten  Redner- 
katalog (s.  d.  Naehtr.  z.  C.  IS  Ende  hinter  diesem  8.  Bde.)  giebt,  Peridem, 
CHMts  scripta  quaedam  fentntwr.  Qaintil.  III,  1,  18  widerspricht  diesem 
Zweifel,  schwankt  dagegen  XII,  2,  82,  vgl.  XII,  10,  49.  Ob  aicb  aber  nnter 
den  Reden,  die  Sachlich  fQr  Werke  dea  Isaeoa,  Eypereidea,  Ljknigoa 
galten,  auch  aolcbe  Rhetorenfabricate  befanden,  steht  dahin;  aicher  ist  e* 
von  den  nns  nnter  dem  Namen  des  Lyaias  noch  erhaltenen  nnd  ehemal* 
nmlanfenden  verloren  gegangenen,  aber  hier  wie  bei  Antiphon  nnd  Ando- 
kidee  ist  ea  mindestens  ikeitig,  ob  nicht  schon  ein  voraleiaDdrinischer 
ürspmDg  aDznnehinen  ist,  nnd  daa  Nähere  bleibt  daher  besaor  der  Littarator- 
geschiobte  der  attischen  Zeiten  vorbehalten. 

St')  Sch&fer  a.  a.  O.  ni'.  Beil.  S.  118:  „Damals"  (näml.  inr  Zeit  dea 
Philadelphos  nnd  Eaergetea  I)  „wnrden  von  Atbeo  aus  Iheils  Utete  Privat- 
reden, von  vericbiedener  Hand  verfaaat,  theils  neu  verfertigte  Werks  anf 
den  BQchermarbt  geliefert  Za  der  letsteren  Gattung  gehören  die  Reden 
2B,  18,  10,  11  (26,  26)". 


..>^.00' 


.3IC 


Rtmtorik.    Psendo-Antipboii.    PBendo-AriBtoteles.  451 

Älexaudmerzeit  nod  nicht  aus  der  frühsten  aber  stammte  die 
unten  za  besprechende  Rhetorik,  welche  sich  fQr  ein  Werk  des 
Isokrates,  wahrscheinlich  auch  die,  welche  sich  für  ein  Werk  des 

Antiphon  von  Rhamnus  anag&b  und  mindestens  3  Bücher 
umfasste*).  Vermnthlich  im  dritten  Jahrhundert  aber  ist  die- 
jenige entstanden,  welche  udb  unter  dem  Namen  des 

Aristoteles  und  unter  dem  Titel  Rhetorik  an  Alexandros 
verm&ge  eines  voraufgeschickten,  noch  später  gemischten  Wid> 
mongsbriefes  an  den  grossen  Makedonenk&nig  flberliefert  ist'). 


4)  Fr.  76  (74)  Blaag  b.  Bekk,  Anecd.  79,  1.  xQltai  ^l^ogitilt  xiz'lt- 
Fr.  77  (75)  ebendas.  110,  88.  xi/hip.  Fr.  76  (7S)  ebend.  78,6.  h  Stvti^qi 
Kfpl  lijs  TixvTis  ft]TOfiKrit.  Fol].  VI.  §.  143  (^  Fr.  7fl  [78]).  anaijaeiievattov 
ii  Iv  tats  irjtofmaie  iii«<ii«'  dmoüat  8'  ov  yf^ctat.  VgL  Speugel  Art. 
ecripL  8.  IIb— 118,  desaen  Oegenbemerkungen  aber  nicht  genageii.  Freilich 
ist  es  tchtfet  bei  der  Dürftigkeit  der  Bnich«tQcke  (ans  Galen.,  Loogin., 
PoU.,  Anunon.  n.  dem  Autiatti eisten  bei  Bekk.  a.  a.  0.  0.)  sich  ein  Urtbeil 
zu  bilden,  indeBBen  bemerkt  Blaas  Att.  Berede.  1'.  S.  116.  A.  8,  data  die 
Art,  wie  Fr.  74  (73)  h.  Ammou.  p.  187  Valck.  (iv  t^  i^l»n)  «i(("«(  nnd 
c(Xfii]«(tt  nnterachiedeu  werden,  mit  dem  Sprach gebraDch  des  BhamnnrierB 
in  den  praktiBcben  Reden  (i.  B.  V,  61)  and  den  Tetralogien  (i.  B.  iU,  .J,  8) 
nicht  im  Einklang  steht.  Aob  Fr.  78  (71)  bei  Longin.  Rh.  Gr.  1.  p.  318,  9  ff. 
Sp.  (J*  xuis  StjtoQnais  iliPtiit)  ll<st  sich  allerdings  nur  vermathen,  nicht 
aber  streng  beweiBen,  daa«  hier,  was  tax  einen  verhlUtnissm&Bsig  Bp&ten 
ürsprang  entBcheidend  «ein  würde  (b.  A.  80),  die  in^prj  als  ein  beaondeTes 
Capitel  abgehandelt  war.  Nach  Fr.  7S  (76)  b.  Galen.  XIX.  66  gab  der  Ver- 
fasser auch  Begela  fflr  die  Neabildnng  von  Wörtern.  Der  grosse  Umfang 
dieser  Schrift  steht  in  Widersprach  mit  der  DSrftigkeit  der  rhetorischen 
Theorie,  wie  sie  eich  bis  zur  Zeit  des  Antiphon  entwickelt  hatte;  das 
konnte  freilich  durch  Au&iabme  von  Üebungsbei  spiel  an  aasgeglichen  sein, 
aber  selbst  nnter  VoTaueaetzuDg  der  Aechtbeit  ist  doch  Spengela  Hypo- 
these, es  mochten  die  Tetralogien  in  dem  Lehrboch  gestanden  haben,  nur 
eine  solche,  wie  Blasa  a.  a.  0.  S.  615  bemerkt,  die  sich  iwar  nicht  wider- 
legen, aber  ancH  nicht  begründen  l^at 

5)  Und  cwar  in  eiaem  sehr  verderbten  Zuatande.  Die  drei  besten  (von 
Bekker  noch  nicht  benuUten  Handschriften  OFM  (Paria.  3039.  Lanr.LX,  18. 
Honac.  Tb),  alle  erst  aas  dem  16.  Jahrb.,  bilden  die  Hauptgrundlage  der 
Ton  Spengel  in  seiner  Ausg.  Anaximeois  ars  rhetorica,  Leipzig  1947.  S. 
hergestellten  Texbecension  und  der  Keviaion  in  den  Rbet.  Gr.  1.  (Leipzig 
1863).  S.  XI— XIIL  169—242.  Nächst  den  hier  benutzten  kritischen  Bei- 
trägen von  Sanppe  Epiat.  crit  ad  Q.  Herrn.  S.  149-164,  Finckb  De 
BUctore  ihetoricae  qnae  dicitur  ad  Alezandnim,  üeilbronn  1649.  4.  und 
Halm  Ad  Anaximenis  artem  chetoricam,  PbUotogas  1.  1846.  S.  6T6— G81 
sind  seitdem  noch  mehrere  nene  ver&ffentlicht;  tisener  Qaaeationes  Anaxi- 
roeneae,  ÖOttingen  18&6.  8.  Funkh&nel  Zn  Anaxim.  ars  rhet.,  Philologus 
XV.  ISGO.  S.  680—626.    Sanppe  Za  Anaxim.  Bbet,  ebendaa.  S.  626—637. 


:  >^ 


oo^^lc 


452         FünfunddreiBugste«  Capitel.    Beredsamkeit  und  ELetorik. 

urRprfiDglich  aber  vielmefar  dem  AoasinieDfla  von  Lampaakos 
uotet^esclioben  war,  als  dessen  ächte  Arbeit  sie  auch  beute  noch 

C.  L.  Kay ter  Beiträge  lur  Kritik  des  ADtiphon,  Andokide»  and  AnaiimeneB, 
Rhein.  Hns.  XVI.  1861.  S.  63—81.  —  Nicht  tu  billigea  ist  die  Annabnie 
von  Roae  De  Arietoi  libr.  ord.  (Berlin  1804).  S.  100.  Arietot  peeudep. 
S.  136  Dud  Zeller  Fb.  d.  Gr.  W,  2.  S.  76.  Ä.  E,  dasa  der  Verfasier  des 
Widmungsachreibena  trotz  dei  grossen  StilTerachiedenheit  und  des  darcb- 
ana  von  der  Dantellueg  dieses  Briefes  abweicbenden  Zweekes  der  ScbriFt 
(a.  Spengel  Aneg.  3.  99,  vgl.  Stabr  Arietotelia  II.  S.  337— S84)  kein 
anderer  ala  der  der  letzteren  aelber  aei.  S.  dagegen  Ipfelkofer  Die 
Rhetorik  des  Anaximenea  nnter  den  Werken  des  Ariatotelet,  Wiltiburg 
1889.  6.  8.  19—37.  Darin  freüich  kann  Zeller  a.  a.  0.  S.  76.  A.  2  mttg- 
licheriveiae  Recht  haben,  irenn  er  es  für  wabracbeinlich  erklärt,  dasa  in 
den  beiden  älteren,  auf  Eermippoa  EnrQckgeh enden  Verzeich oiBsen  ariato- 
teliscber  Schriften  (vgl.  C.  19.  A.  11.  C.  38.  A.  828)  unter  dem  Titel  79  b. 
La  Di.,  73  b.  An.  (Beajch.)  t/jv))  oder  liiviic  «  ebendieae  Schrift  sn  ver- 
atehen  aei,  die  dann  freilich  achon  vor  Ende  des  S.  Jabrh.  (s.  C,  19.  A.  16) 
dem  Aristotelea  (wenn  anch  von  Anderen  dem  Anaximenea)  beigelegt  sein 
müaste.  IndesBen  iat  doch  ancb  diea  hOchst  nnaicher,  und  die  frflhste  Er- 
wähnung sei  es  des  Briefea  sei  es  der  Schrift  unter  dem  Namen  des 
Aristoteles  ist  die  bei  Ath.  XI.  60Sa,  vgl.  Eeitt  in  der  ForU.  v.  Otfr. 
Mfillera  Oesch.  d.  gr.  Litt.  U,  2.  (Stuttgart  1884).  S.  28Ö.  A.  1,  vrelcher 
meint,  ea  sei  acbwer  za  entscheiden,  ob  hier  fOr  die  Definition  des  vifios 
auf  jenen  (1420>  36  ff.)  oder  anf  dieae  (3.  3.  1432'  2fF.  1434>  9  ff.)  ver- 
wiesen wird;  da  indessen  diese  doch  wohl  erat  durch  jenen  unter  die 
Werke  des  Ariatotelea  kam,  wenn  dies  ancb  nicht  gerade  gewisa  ist,  so  ist 
ea  auch  gleichgültig,  was  von  Beidem  man  annehmen  will,  oder  vielmehr 
das  Citat  geht  in  Wahrheit  vermutblicb  auf  alle  drei  Stelleu;  die  Haupt- 
sache ist,  dasa  sonach  der  Brief  damals  doch  wobi  schon  Toranfgeschickt  war. 
SoDüt  wird  diese  Rhetorik  unter  dem  Namen  dea  Aristoteles  (a.  A.  6)  nur 
noch  erwähnt  von  Sjrian.  in  Hermog.  Rh.  Gr.  IV.  p,  60ff.  Wals  (ohne  den- 
selben b.  David  oder  vielmehr  Elias  inCateg.  Seh.  in  Aristot  SO**  IS  u.  Simpl. 
ebenda«.  25*42,  behauptet  Heitz  a.  a.  0.,  aber  ai  jijroptiuil  Ttjv<"  ^^- 
Keicbnet  trotz  dea  Plurals  doch  vielleicht  nur  die  Sehte  Rhetorik).  Die 
Begründung  dafür,  daas  dieser  nicht  der  Verfusacr  sei,  iat  Spengel  Art. 
Bcr,  S.  181  —  191.  Die  'Fi^iopix^  ofög  'AXiiavSgi»',  ein  Werk  des  Anazimenes, 
Zeitschr.  f.  d.  Allerth.  1840.  No.  144.  146.  Sp.  1268  —  1267.  Anaximenea, 
ebendas.  1847.  No.  2.  Sp.  9—14  so  volUtändig  gelungen,  das«  er  echlieaalich 
auch  den  hartnäckigsten  Gegner  Lerach  Sprachphiloe.  11.  S.  280C  Die 
'Pijtopix^  Tigot  'jii.Uavdtoi',  ein  Werk  dea  Aristoteles,  Rhein.  Mus,  N,  P.  I. 
1842.  S.  176—192  bei  deison  Rec.  seiner  Aaeg.  Zeitschr.  f.  d.  Alt«rth.  1846. 
No.  116—118.  Sp.  919— 940  in  Bo  weit  überzeugte.  Dnd  wenn  auf  der  anderen 
Seite  Roae  a.  a  0.  S.  100  ff.  und  Campe  Ueber  die  vermeinte  Rhetorik 
des  Anaximenea,  Philologua  IX.  1854.  S.  106— 12S.  279—310  einen  aehr 
spiUen,  nachaleiandriniacben  Ursprung  behaupteten,  so  hat  diea  Spengel 
Die  Rhelorica  (des  Anaximenea)  ad  Aleiandrum  kein  Machwerk  der 
ap&teatcn  Zeit,  Philologua  XVlir,  1862.  S.  604—646  glänzend  wideriegt 


..>^.00' 


.3IC 


Rhetorik.    Pseudo-AristoUlea  (Paeudo-ADaximönes).  453 

fast   allgemein^,    aber   mit  Unrecht,   angesehen    wird^.     Ohne 
Zweifel   ist  sie  vor  Hennagoras   entstanden,  ja  vielleicht  schon 

6)  Nach  dem  Vorgang  von  Vettori  in  der  Pnef.  Aeiner  Bearbeitong 
AtiT  aristot.  Rbet.  und  von  Spengel  a.  &.  0.  O.,  den  znnUchBt  Finckh 
a.  a.  0.  nnteretatste.  Blaea  Att.  Berede.  II.  S,  361,  ohne  den  WiderspTuch 
eines  Honnea  wie  Zeller  a.  o.  0.  S.  78.  A.  2  auch  nar  zd  orwähoeD,  be- 
handelt die  Präge  einbeb  als  eine  erledigte,  ebenso  Tolkmann'  S.  2. 
S.  19  mit  A.  1  (doch  s.  A.  0).  Erst  Heitz  a.  a.  0.  S.  2g6f.  bat,  wie  Haaag 
Deutsche  L.-Z.  1884.  8p.  1S36  mit  Recht  sagt,  aata  Neue  den  Muth  gehabt 
„diesem  Terjährten  Vorartbeil"  seine  Bedenken  entgegeozuBtelleu  (vgl, 
Snaemihl  .Tabresber.  XLII.  S.  1  f.),  leider  aber  dabei  einen  Punkt  ange- 
griffen, in  welchem  Spengel  allem  Anschein  nach  Tollhommen  im  Hechte 
ist  Die  Schrift  beginnt  nimlieh  in  den  Codices  so  (2.  1421''  7  ff.  —  1. 
p.  &,  4  ff.,  Speng.):  tfla  yivf)  rnv  molitnäv  (a.  Ober  diesen  Auedrnch  A.  148} 
iht  löyoi*,  lö  fiiv  dtjitrjyoQiMäv,  lö  B'  inidfiiiTiHÖr ,  lo  il  ämavutöv.  (fjij 
di  lovttav  (Ttza ,  «porptÄiiKÖ»,  ttTtorpEirnxdv ,  ly»ap,taatt%iv ,  fliexnxöv, 
naxTf/of/miy,  äjioXoyJixixiiv  na\  i^siaexiyiöv,  -q  avto  kq^'  bvto  ^  jiqos  äXXo, 
xä  fifiv  ovt  ttSri  TCDv  Xiyaiv  tookücii  a(fi9nöi  letir,  jpqaöfi^&o:  Bi  aitoCg  fv 
ft  xiits  Koivaic  8y}ftriyoii{ait  xal  rais  nipl  xit  avfi^otaia  Smiuii.iijliiig  tal 
iv  Tiij%  ISitttt  hfttUais,  Syrian,  a.  a.  0.  dagegen  berichtet:  Ugietotilijg  di 
ivo  yl"!  ip>i«lr  tlvai  zäv  icolmxräv  leymi',  iixaviHÖv  ti  ual  Srnitjyogixöyi 
tfSr}  ii  EUTii,  iigoTi/$7tzfK6v  .  .  .  i^izaazixöy'  za  ftir  ovv  f£  ■.  z.  l.,  and  ea 
ist  in  der  Tbat  nomSglich,  dasa  die  letztere  Gestaltong  aas  der  ersteron 
entstanden  wäre,  sondern  umgekehrt  eratere  ist  aas  der  letzteren  nach  der 
aristotelischen  Rhetorik,  freilich  sonach  nicht  schon  Tod  dem  F&lscher  dej 
Briefes,  sondern  erat  nach  Syrianos,  inrechtgc macht;  non  aber  gehören 
(was  noch  Spengel  und  Ipfelkofer  S.  B6  nicht  erkannt  haben)  za  der 
nämlichen  Interpolation  auch  noch  die  letzten  der  obigen  Worte:  tö  nir 
ovv  ~  öfultnig.  Andrerseits  setzt  auch  Hcitz  die  Entstehang  dieses  Lefar- 
bncba  noch  zu  früh  an,  nämlich  noch  zur  Zeit  des  Aristoteles.  In  Bezug 
anf  andere  Ansichten  aber  Zeit  and  Verfasser  s.  Ipfelkofer   S.  4  ff.  8f. 

7)  Die  Sache  beiuht  darauf,  dasg  der  Ver&seer  aosser  den  gewöhnlich 
unterschiedenen  sechs  Arten  des  Redens ,  wie  schon  die  eben  angef.  Stelle 
lebit,  noch  eine  siebente,  das  tldot  l^eraaiinöv,  annimmt,  nnd  dass  von 
Anaiimenes  in  dessen  T^jvij  ein  Oleichea  berichtet  wird  von  Qointil.  III, 
4,  9.  Afmximenet  wdieialem  et  contionalem  generaliii  partes  ("=  yivij)  esse 
voluit,  Septem  aatem  species:  horlcuuii,  d€hortaniH,  lamlandi,  eüuperantli,  ae- 
cutatidi,  defendendi,  exquirendi,  quod  i^izuaiv  dicil  (freilich  mit  dem  siebt 
dazn  passenden  Zuaatz:  guarum  duak  primae  deliberativi,  duae  stquevles 
demotutri^ivi,  tres  uUimae  iudicialis  gtneris  sunt  parttt).  Nach  Herstellung 
der  Anfangsworte  anf  Gmnd  der  Angabe  des  Syrian.  kann  kein  Zweifel 
bleiben,  dass  hier  die  ans  erhaltoc  sogenannte  Rhetorik  an  Alexandros 
gemeint  int.  „Daraus  folgt  aber  in  Wahrheit  ennäcbst  Nichts  weiter,  als 
dasB  dieselbe  lor  Zeit  des  Qnintilianns  und  schon  des  Dionjsios  von  Hali- 
kamaasos,  der  Ep.  ad  Amm.  I,  2.  p.  722  R.  (s.  A.  83>)  anch  Antiphon, 
leokratea  nnd  Anaximenes  als  Verfasser  rhetorischer  LehrbQcber  la  be- 
zeichnen scheint,  und  de  Isaeo  19.  p.  620  R.  ausdrOcUich  von  dem  Letit- 


:  \..oo^lc 


454        FünfirnddieiBBigetes  C&pit«l.    BeredBamkeit  und  Bfaetorik. 

vor  ZopjroB^''),  denn  sie  folgt  in  so  fem  noch  ganz  der  alten 
Weise,   als   sich   noch   nicht   die   geringste   Spur  von  den  söge- 

geuannteD  eagt:  %al  liirat  l£i»i]vo];gv ,  fBi  eio  Werk  des  AnaximeneB  galt; 
ob  aber  mit  Recht,  daa  ist  abeo  erat  nach  Inhalt  oud  Form  la  prQfeu,  nm 
ao  mebc,  da  es,  wie  gesagt,  auch  anter  dem  Namen  des  Isokiates  (am  von 
Antiphon  hier  in  schweigen)  damaU  eine  Tixrjj  gab,  die  sich  als  eine 
sogar  erat  nach  Hermagoraa  entstandene  Fälschung  eiweiaen  läset,  s.  A.  93*"'. 
(Thiele).  Zunächst  unn  beweist  ea  Nicht«,  dasa  hier  in  der  Torarietoteliechea 
Weise  nur  swei  yivri  mit  Anaacblues  der  dritten,  von  Aristotelea  hioiU' 
gefügten  „epideiktiachen"  Gattung  anerkannt  werden,  nnd  dasa  das  jüngale 
erwähnte  Datum  (9.  1429)>  IS  ff.  =  8.  82,  4  ff.  Sp.)  die  Beeiegnng  der 
Karthager  durch  Timoleon  i.  J.  841  ist.  Denn  wenn  der  Verfasser  aein 
Werk  dem  Anaximenea  onterschieben  wollte,  konnte  er  ja  natnrlich  nicht 
andere  verfahren;  natürlich  aetzl  dies  voraus,  dass  er  selbst  tn  Denen  ge- 
hörte, welche  auch  npäter  noch  die  Ixiättuzixoi  löyoi  nicht  mit  sn  den 
RoJtiiixoi  rechneten  j  dieaer  Yoranasetzung  steht  aber  anch  nicht  das  Mindeste 
im  Wege,  vielmehr  der  ganze  Inhalt  der  Scbrüt  stimmt  zn  ihr.  Anarimeneg 
aelbst  war  nun  aber,  wie  es  scheint,  vorwiegend  oder  ausschlieaslich  aof 
dem  Gebiet  der  Beredsamkeit  epideiktischer  Bedner,  und  ea  wäre  dabei 
auffaltend,  wenn  er  in  der  Theorie  diese  Gattung  ganz  übergangen  nnd  fOt 
sie  keine  Regeln  gehabt  haben  sollte.  Bei  der  bekannten  lebhaften  Feind- 
schaft Bodaon  iwiscben  ihm  und  den  Isokrateem  ist  es  nicht  übermässig 
wabracbeinlich,  dass  er  sich  so  sehr  an  den  Archidamoa  des  Isokratea  und 
den  pgendoisoktateiBcben,  aber  doch  von  einem  ScbQler  des  Isokratea  ge- 
schriebenen DemonikoB  angelt-hot  haben  könnte,  wie  der  Verfasser  es  mehr- 
fach thut  (b.  Blaas  a  a.  ü.  S.  865.  A.  3),  wenn  anch  ein  Aristoteles  troU 
seiner  Gegnerschaft  gegen  jenen  Rhetor  doch  bekanntlich  nnparteiiach 
genug  war,  um  ihn  stark  aoazunntzen.  Wenn  aoch  nicht  mit  Sicherheit 
femer,  bo  doch  mit  Wabracheinlichkeit  (a.  Spengel  Praef  3.  XIl)  iat  38. 
liib^  lef.  —  37.  86,  lOf  ein  Anklang  an  Demosth.  de  cor.  265  anzunehmen, 
also  die  £ntBtebung  des  Buchs  schon  hiernach  mindestens  später  als  830 
in  setzen,  Anaximenea  acheint  aber  schon  nm  400  oder  noch  ein  wenig 
frOher  geboren  lu  aein,  ao  dasa  er  dasselbe  also  hSchstens  in  seinen  letzUn 
Lebensjahren  verfasBt  haben  kOnnte.  Ferner  fragt  ea  sich  sehr,  ob  nicht 
an  der  Behauptung  von  Dionji.  v.  Hai.  C.  V.  i.  p.  8  R.  de  vi  Demosth.  48. 
p.  1101  B.  (nnd  nacb  ihm  Quintil.  I,  4,  18),  Tbeodektes  und  Aristoteles 
hätten  nur  drei  grammatJBche  Redetheile,  övofta,  ^^/ta  und  avvdiaiioe,  ge- 
kannt und  erst  die  ältesten  Stoiker  (of  c^c  £ts>ix^c  atfiacait  ijytiiovtg)  das 
öp^^ov  hinzugefügt,  zum  Allerwenigsten  bo  viel  richtig  ist,  dass  der  Ani- 
druck  äg»<)ov  im  Sinne  von  Artikel,  wie  er  hier  36.  1436*  34  ff.  )>11C 
•=  2&.  61,  6  ff.  23  ff-,  und  noch  dazu  als  ein  schon  ganz  geläufiger,  erscheint 
(B.  Vablen  Beitrr.  z.  Ariatot  Poet.  III.  S.  234.  30e  f.),  erst  ans  uach- 
aristoteliachec  Zeit  stammt  Dies  Bedenken  iat  von  Usener  a.  a  0.  S.  39f. 
nicht  beseitigt.  Denn  mag  nun  Aristoteles  selbst  im  30.  Cap.  der  Poet.  lu 
jenen  drei  Redelheilen  auch  das  ÖQ&eov  gesellt  haben  oder  dies  (a.  hieza 
jetzt  auch  Uargalioutb  Analecta  orientalia  ad  Poeticam  Aiiatoteleam, 
London  1887.  S.  66—68.    Döring  Arcb.  f.  Gesch.  der  Philoa.  UL  1890. 


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.3IC 


Rhetorik.    Paeado-AristoteleB  (Pieudo-Anuimenea).  45Ö 

nannten  tfräetis  in  ihr  findet,  aber  sie  zeigt  doch  anf  der  anderen 
Seite   schon    gewisse   Einflüsse    der    aristotelischen    Philosophie 

S.  368—369)  erst  eine  Bp&tere  Interpolation  Bein,  ao  Tiel  iat  gewiss,  daea 
ä^(D>'  hier  nicht  „Artikel"  bedentet,  sondern  Aristoteles  Artikel  und  Pro- 
nomen mit  zum  Nomen  rechnete  (a.  Vahlen  a.  a.  Ü.  S.  S84f.  307ff.).  Ueber 
die  DicpoaitioD  and  den  Stil  der  Schrift  handelt  eingehend  Blasa  a.  a.  0. 
S.  365— 368  (Tgl.  Ipfelkofer  8.  Tf.).  Hier  eei  nun  in  eraterer  Hinsicht 
bloaa  korz  hervorgehoben,  daea  sie  näcbat  dem  allgemeinen  Theile  (ävväfmt 
t£*  il3i9)  nach  ivQKiit  (6.  1427 <>  29  — C.  21  i.  E.  Bekk.  6.  25,  82— SO  z.  E. 
Speng),  i^£.B  (C.  88—29  —  82-28  8p.)  und  la'Jte  (80—88  =  29-87  Sp.) 
gegliedert  ist,  so  jedoch,  daaa  die  beiden  ereteren  Theile  eigentlich  noch 
lUB&mmenlaufen  (»  *äs  tois  t^Stat  dei  if^tffai,  wozQ  dann  die  tälts  als 
ng  Jitl  toCf  (tieei  Stf  lüirtiv  xovc  Ufovt  nnlogiaeh  genng  den  Gegenaatx 
bildet)  nnd  die  AnadrScke  tvQtatt  und  li£(g  nicht  gebraucht  sind  nnd  alles 
inr  letaleren  Gehörige  mehr  nur  umriaaen  wird.  Unter  diesen  UmsUnden 
nmea  es  freilich  dahingeetellt  bleiben,  ob  wir  hier  nicht  die  Eintfaeilung 
der  TOraristoteliachen  Lehrbflcher  vor  nns  haben  imd  dieselbe  mit  der  an 
aich  anfTallenden  Voranatellnng  der  Hin  vor  der  ca^ig  doch  nicht  erat  tod 
Ariatotelea  nen  anigebraobt,  aondem  nur  beibehalten  iat.  „Der  in  dieaer 
TifTtj  herraohende  ndchteme,  .kraftloae  and  hSlieme  Stil  aber  hat  nicht 
die  geringate  Aehnlichkeit  mit  der  feinen  8chreibweiie  in  den  wenigen 
wOrtlioh  erhaltnen  Brncbatacken  dea  Anaximenee,  von  denen  namentlich 
du  llkngere  Fr.  26  b.  Stob.  Flor.  CXVII,  5  in  dieser  Einsieht  ein  ürtheil 
snifiaat,  und  hieran  kann  auch  dadnrch  Nichts  geändert  werden,  daaa  aller- 
dinga  DionjB.  de  Is.  a.  a.  0.,  worauf  Blaas  aich  bemft,  den  Auaximenea  anf 
allen  Gebieten  von  daaaen  Schriftatellerthätigkeit  als  aa&iv^  xal  did&avov 
bezeichnet  Ueberdies  aber  stimmt  zu  dieser  Bezeichnung  achweilicb  doa 
atilisüache  Geschick,  welches  dieaer  Mann  entwickelte,  ala  er,  nm  die 
eignen  Worte  von  Blas*  S.  351  so  gebrauchen,  unter  dem  Nameu  des 
Theopompos  nnd  mit  genauer  Naohbildnog  von  dessen  Manier  eine 
SchmShachrift  aof  Athen,  Sputa  und  Theben  (den  Trikaranoa)  veTfasate". 
(Thiele).  Faat  scheint  ea  also,  daaa  Dionya.  sich  sein  ürtheil  lediglich  nach 
dieser  Tiitni  gebildet  hat  and  aich  eine  Belesenheit  in  aämmtlichen  Schriften 
des  Anaximenes  andichtete,  die  er  weitaus  nicht  oder  wenigatens  ala  er  diea 
schrieb,  noch  nicht  (vgl.  im  Allgemeinen  F.  Hartmann  De  canone  decem 
oratorum,  OOttingen  1891.  S.  3t— 8£)  besaas  (vgl.  auch  C.  81.  A.  325,  um 
von  den  Bedenken  lu  achweigen,  welche  dnroh  die  angef.  Stelle  Ep.  ad 
Amm.  I,  2  angeregt  werden).  „Die  ganz  bestimmten,  peinlich  genauen 
ni^oOai,  welche  im  eisten  Specialtheil  für  die  einzelnen  iCSij  gegeben 
werden,  lagen  entachieden  der  vorisobrateiacben  und  voraristoteliachen  ao 
wie  der  isokrateischen  und  ariatotaliachen  Rhetorik  noch  fem,  und  diese 
mit  Tiai  —  Kai  —  fnatia  fortgeführten  Argamen  treiben  erinnern  vielmehr 
bereits  an  die  ganz  ähnlichen,  wenn  aach  mehr  entwickelten  in  den  beiden 
römischen  Bearbeitungen  von  der  dea  Eermagotas  (Anct  ad  Ilerenn.  II. 
Cic.  de  invent.  II).  Das  iat  hellenistische  Schalrhetorih,  und  auch  die  Bei. 
spiele  Bind  ohne  Zweifel  Schulbeispiele.  Ganz  entscheidend  sind  endlich 
die  Sparen  hellenistiecher  Sprachweiae,  Formen  wie  tid^toiitv  96.  1441^  89 


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456        FünfnnddreiaiigBtea  Ca.pit«l.    Beredsamkeit  und  Rlielorili. 

und  ihrer  rhetorischen  Sätse^,  und  wenn  auch  schwerlich  die 
uns  erhaltae  Rhetorik  des  Aristoteles,  so  m^  doch  dessen  älteres, 
TOD  Theodektee  herausgegeboes,  ohne  Zweifel  weniger  streng 
wissenschartlicb  abgefasstes  und  mehr  der  hergebrachten  Manier 
sich  annäherndes  Lehrbuch  eine  Hauptvorlage  deB  Fälschers  ge- 
wesen sein^j  femer  erscheint  diese  Schrift  in  ihrem  ersten 
Specialtheil  doch  immerhin  bereits  entschieden  als  eine  Yor- 
läufcrin  jener  peinlichen  Caeuistik>  wie  sie  in  der  späteren 
Rhetorik  toii  Eermagoras  ab  ausgebildet  ward"**},  und  darf  dem- 


(36.  p.  72,  18  Speng.),  iiioioyovviss  moi»  87.  1448»  10  (36,  p,  76,  20),  »w- 
ynäs  {aooBt  erst  bei  Polybios)  30,  llSfii»  38  (28.  p.  65,  22),  dazu  der  äUr- 
triebeae  Gubraucb  tod  oiMiötgOTtot ".  (T b iele).  Ueber  die  aaffullende 
SatECODBtrnctioD  I437*2fi.  (66,6ff.)  s.  BoniU  Ind.  Ar.  168>64ff.  (*gl. 
Usenet  S.  64). 

?■')  Wenn  andeca  die  A.  62  angegebne  Nachricht  auf  Wahrheit  beruht, 
vgl.  A.  S3.  Selbst  wenn  diea  aber  der  Fall  sein  sollte,  brauchte  doch  die 
in  ihren  ersten  Anfängen  auftretende  Statuslehre  noch  nicht  sofort  Ton 
einem  Jeden  aufgenommen  zu  werden,  naiiientltch  nicht  von  einem  Bhetor, 
der  sein  eignes  Machwerk  dem  Amaiimenes  nnterscbieben  wollte.  Erst 
nach  Hennagoras  war  eine  solche  Verleugnung  dieser  Lehre  nicht  mehr 
möglich. 

8)  S.  die  Nachweise  bei  Zeller  a.  a.  0.  and  Blasa  a.  a.  O.  S.  Sfil, 
der  dann  freilich  sehr  leichten  Fussea  hierQber  hinweggeht. 

9)  Der  Verf.  des  Widmungsbritifes  hat  hierin  wohl  aus  gnter  Quelle 
geschöpft,  wenn  er  1421'  40  ff.  achreibt:  mi/ntviii  dh  dval  lovcois  ßt^lmt, 
av  to  fiiv  litttv  ipiv,  E«  taif  V9t'  l/ioi  ii%*aig  0toi(e*zji  y^aqitiilatf,  zä 
di  tifpov  Köt/axot,  so  sbaurd  auch  die  vier  letzten  Worte  sind;  ohne 
Zweifel  freilich  war  diea  nicht  das  einzige  von  dem  Urheber  dieaer  Schrift 
benutzte  illtere  Lehrbuch.  Meiner  früheren  Vermuthung  (Jahreaber.  a.  a.  0 ), 
dasB  er  namentlich  auch  die  ächte  Rhetorik  des  Anaxiniened  verwertbet 
habe,  gegenüber  glaube  ich  jetzt,  dass  es  eine  aolehe  überhaupt  niemal« 
gegeben  hat;  wenigstens  I^Brt  sich  dug  Qegentheil  nicht  nachweiteo.  Die 
^ehr  zuversichtliche  Bihaiiptung  von  Striller  De  stoic.  stud.  rbet.  S.  42, 
daaa  vielmehr  die  Polemik  von  Aristoteles  Ehet  III,  18.  1414*  86  fr.  gegen 
die  Rhetorik  an  Alexandres  gerichtet  aei,  hat  keinen  Ginud  nnd  Boden 
mehr,  nachdem  sich  der  nach ariatote lisch e  Ursprung  der  letzteren  geteigt 
hat.  Selbüt  VoLkmann  (vgl.  A.  6)  macht  in  seiner  neuesten  Bearbeitaog 
in  Iw.  Müllers  Handb.  der  kl.  Alterthumsw.  IL  S.  466  jetzt  folgendes 
ZugL'aUindniBsi  „Doch  mnss  die  Frage  nach  dem  Veifaaser  dieser  Schrift 
zur  Zeit  als  eine  noch  oB'ene  betrachtet  werden,  nnd  wenn  derselbe  auch 
zweifelloB  im  Gauzen  und  Grosaen  auf  dem  Standpunkt  der  eophiitisefa- 
iaok^at^'ischeu  Ithetorik  sieht,  so  ist  doch  auch  bei  ihm  eine  Beeinflnssang 
durch  die  fortgesihrittneren  Ansichten  des  Aristoteles  keineswegs  ans- 
geachlosaen". 

9'')  S.  Thiele  in  Ä.  7. 


Dictizedby  Google 


Rhetorik.    Pseado-AriBtoteles.    FeripateUker.  457 

gemäss  vrohl  als  ein  tJebergangsglied  tod  der  isokrateiechen  zur 
hermagoreisclieD  bezeichnet  und  nicht  &Qher  als  ina  dritte  Jahr- 
hondert,  aber  auch  schwerlich  später,  sondern  eher  in  dessen 
Anfang  oder  Mitte  als  in  dessen  Ende  gesetzt  werden'"). 

Die  wirklich  wissenschaftliche  Theorie  der  Redekunst,  zu 
welcher  Piaton  im  Phaedros  die  Grundstriche  gezeichnet,  und 
welche  dann  Aristoteles  mit  richtiger  firmSssigung  auagefOlirt 
and  Theophrastos  ergänzt  hatte,  blieb  auch  hernach  in  der 
perjpatetiechen  Schule  mit  lebhaftem  Kampf  gegen  die  ge- 
wöhnliche Rhetorik  in  Ehren,  aber  was  wir  Ober  rhetorische 
Schriften  des  Ariston  von  Keos  und  von  Eos,  des  Krito- 
laos  und  des  Diodoros  von  Tyros  und  aus  denselben  erfahren"), 
ist  zu  dürftig,  um  uns  ii^endwie  ein  Bild  zu  geben,  und  von 
den  späteren  Peripatetikern  bis  auf  Andronikoa  hin  ßsst  sich, 
wie  schon  frDher  bemerkt  wurde  *^J,  nicht  im  Mindesten  glauben, 

10)  In  die  Zeit  Ewischeii  ÄrietoteleB  und  Hermagora«  verlegte  diese 
Schrift  (wie  ich  au«  Ipfelkofer  S.  9  eDtaehme)  gans  ricbtii;  schoo  E.  Havet 
Etade  lar  1a  rbätoriqne  d'Ariatote,  Paria  1846.  Fdr  eioe  genauere  Be- 
atimmiuig  kommt  et  darauf  an,  ob  die  Nachricht  Aber  Zopyrot  {».  A.  1^.  62) 
und  die  A.  II  besproobue  Verrnnthuiig  Zellers  richtig  ist;  sind  sie  es  nicht 
beide  (s.  A.  T^),  so  gelangt  man  Ober  die  von  Bavet  gezogne  Qrente 
nicht  binaas;  höchstens  wflrde  man  bei  einer  Entotehasg  erst  am  Ende 
de«  3.  oder  Anhng  dee  2.  Jahrb.  reichlichere  Spuren  der  xoivq  (s.  Ä.  7  e.  E.) 
erwarten.  Ob  die  Schrift  noch  weitere  InterpolatioDen  anstei  der  A.  0 
beseiobneten  von  s[Aterec  Band  erfahren  hat,  n&mlich  C.  88  (81).  lUi* 
17—29  (47,  8-16).  C.  3«  (85)  1440'»  15  —  83  (68,  11  —  19).  1441"  11  —  18 
(71,20—78,1).  C.  87(38).  1444"  7— 80  (81,  16-82,  6),  wie  Ipfelkofer 
S.  36 — G4  scharfsinnig  dannUinn  sncht,  oder  ob  diese  AustOssigkeiten  dem 
Verfasser  selbst,  dessen  starke  Seite  die  Logik  eben  nicht  ist,  vielleicht 
in  Folge  schlechter  Contamination  znr  Last  EU  legen  sind,  wird  sich, 
so  bald  man  anerkennt,  dass  derselbe  nicht  Anarimenes,  sondern  ein  Rhetor 
ans  der  bezeichneten  Zeit  ond  uoter  den  beEeichneten  EinBOssen  war, 
schwer  entacheiden  lassen.  Dass  dagegen  der  letzte  Tbeil  des  Scfaluss- 
c»pil«ls  39  (38)  von  1U6'  86  (88,  8)  ab  ein  späterer  nnd  fremdet  Zusatz 
ist,  bezweifelt  ausser  Blass  8.  860  wobi  Niemand  mehr,  und  auch  der 
erste,  von  Spengel  (bes.  Philol.  XVIII.  S.  643)  mtd  Useuer  a.  a.  0.  S.  48 
vertheidigte,  von  Uavet  a  a.  0.  S.  184  f.,  Campe  a.  a.  0.  S.  809  u.  A. 
angezweifelte  1145^  26-  1446*  36  (8&,  18  —  88,  2)  ist  in  der  Tbat  sehr  ver- 
dächtig and  mag  vielleicht,  da  er  mit  dem  Ein  leiten  gsb  riefe  manche  Aebn- 
liehkeiteo  bat,  von  dessen  Urheber  herrühren,  e.  Ipfulkofer  S.  27—8(1. 
(Doss  Zeller  a.  a.  0.  S.  78.  A.  8  Aber  Spengels  Aneicht  nicht  genan  be- 
liebtet, darflber  s.  Ipfelkofer  S.  87.  A,  3). 

11)  S.  C.  8.  A.  79b.  804    810.  811. 
18)  C.  38.  A.  316i>. 


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458        Füofuiiddreie8ig«t«B  Capitel.    B«redMmkeit  ond  Rhetorik. 

dass  sie  auch  nur  auf  diesem  Gebiete  irgend  etwas  Neues  ge- 
leistet haben.  Bei  den  Akademikern  Tollends  b^ann,  wie 
wir  gleicbfalle  bereits  sahen"),  eine  eingehende  Beschäftigung 
mit  der  Rhetorik  erst  unter  dem  Eiofluss  des  Earueades,  and 
30  gingen  denn  Metrodoroa  von  Skepsis  nnd  Diodoros  too 
Adramyttion  aus  dieser  Schule  hervor,  und  von  Philon  aoB 
Lariea  wurde  schon  oben  berichtet*' **),  dass  er  neben  der  Philo- 
sophie ausdrücklich  auch  Rhetorik  lehrte.  Weit  eifriger  nahmen 
sich  Ton  den  Zeiten  ihres  ersten  Entstehens  ab  die  Stoiker  der 
Sache  an'*),  welche  meistens  (nach  unseren  Begriffen  seltsam 
genug)  die  gesammte  Logik  zunächst  in  Rhetorik  und  Dialektik, 
d.  h.  die  Theorie  der  fortlaufenden  Rede  und  der  Gespräch- 
ffihrung,  theilten'^).  Was  wir  im  Besonderen  von  den  Leistungen 
der  ältsten  Stoiker  Zenon  und  Eleanthes  auf  diesem  Felde 
wissen,  ist  zwar  wiederum  nur  sehr  wenig")j  etwas  mehr  sind 

13)  C.  2.  A.  624.  62t>. 
18'')  C.  82.  A.  288''. 

14)  S.  Stiiller  De  Stoicorum  gtodiia  rbetoricia,  Breslau  1886.  8. 
(Do«tordisB.  n.  Bieal.  philol.  Abhb.  I,  2). 

IG)  Die  Dialektik  ward  wieder  eingeÜieUt  in  die  Lehre  Tom  Be- 
zeichneten (ai^fiaivöfifVDv)  and  vom  Beieiobneadeii  (miftafvor),  d.  h.  0s- 
danken  und  Woiteo,  also  formale  Logik  einerseits  nnd  Sprachlehre  and 
Theorie  der  Dichtkanat  und  des  Gesanges  (ja  üherhaupt  der  Moeik!) 
andrerseitti.  Einige  Stoiker  fSgten  tu  der  Dialektik  und  EUietorik  noch  die 
Theorie  der  BegrilbbeatimmuDgen  ond  die  Lehre  von  den  Kriterien  (lö 
öpiaöi*  ctSos  <^xol)  tö  xtfl  narövtav  xsl  nfitTjgito*)  Oder  ancb  nnr  die  erstere 
hiani,  wohl  die  meisten  aber  verbanden  dioBe  gesammte  Erkenntnisslehie, 
wie  es  acheint,  vielmehr  mit  der  formalen  Logik.  8.  La.  Di.  VII,  41  f,  Zelle r 
Pb.  d.  Or.  III ',  t.  S.  63—70.  3ehr  cbarakteristinch  fflr  den  Stuidponkt  der 
Stoiker  ist  die  Angabe  über  Mnesarcbos  (s.  C.  88.  Ä.  4)  b.  Cic.  de  or.  1, 18, 83: 
horwit  diu,  eicuti  üte  ipae  MneaarcKuf,  ho»,  qtus  «o«  oratores  voeoramu, 
nihil  esse  dieebat  niti  guosdam  operarioi  lingua  etlari  et  exereitata,  oratonm 
autettt,  nisi  qi*i  sapiens  esset,  esse  ntminem,  atque  ipsam  eloqttetUiamr  qMOd 
ex  hene  äieenäi  scientta  conaXaret,  unam  Qwandam  um  m'rtwfmt,  et  gut 
unam  ctrfufiffi  Aoberet,  otnnü  habere,  easque  esse  inter  K  aequalis  et  pari»; 
ita  qui  esset  eloquenSr  mm»  virtule»  omitis  habere  atque  esse  sapientem. 

16)  Das  einzig  Sichere  in  Bezug  anf  Zenon  ist,  dasi  er  die  Rhetorik 
mit  der  geOffoeten  Hand,  die  Dialektik  mit  der  Fanst  verglich  (Cic.  Fia. 
11,  6,  17.  Quintil.  II,  20,  7.  Sex  Math  II,  7),  und  eine  auf  die  4i^r>)«'C 
bezOglicbe  Regel  (Quintil.  IV,  2,  117).  Ob  er  deijenige  Zenon  ist,  ron 
dem  twei  Definitionen,  eine  von  der  Si-^ytjais,  nnd  eine  vom  nagüiiifiut, 
üb^liefert  Bind,  steht  namentlich  hinsichtlich  der  letzteren  nicht  fest, 
H.  Striller  S.  6—7.  Eine  eigne  Rhetorik  scheint  er  nicht  geschrieben  eq 
haben.    Ceber  Kleanthes  s.  C.  2.  A.  221^    Striller  S.  7  f.  9.  10. 


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.3IC 


Bhetorik.    AkMlemiker.    Stoiker.  469 

wir  Ober  Chrysippoe  miterrichtet'^  und  sodtuiD  Ober  Ä.robe- 
demos'^;  aber  im  Ganzen  genommen  laesm  sich  manche  Eigen- 
thflmlichkeiten  dieser  etoischen  Rhetorik  noch  feststellen")  und 
läsBt  sich  erkennen,  wie  weit  sich  Hermagoras,  der  Begründer 
einer  neuen  Richtung,   an  sie  angeschlossen  hat  oder   nicht*"). 

17}  8.  Strill«r  S.  7-U.  Ueber  ieine  und  dea  EleantheB  Tiivti  4f 
cofiiiq  1.  das  (einem  Aelteran  aachgeschriebeae)  Qugilnitige  Urtbeil  tod 
Cic  Fin.  IV,  3,  7.  Dieeelbe  nrnfasate  mehr  ai»  ein  Bach  (Plut.  Sto.  r«p. 
26.  1047  A.  h  TÖ  nfiät^).  Nach  Quiulil.  II,  IG,  86  »oUeo  Beide  die  Rhe- 
torik ali  iiriffT^juii  loü  öp^mc  liytiv  defioirt  haben,  nach  Plut.  a,  a.  0. 
Chrjaippos  als  fEi*>i  «((1  Kd«ftoo  xsl  tlfrjftivov  (wofQi  troti  Striller  8.  8. 
A.  7  mit  Hiriel  Unten.  II.  8.  798  f.  A.  1  aöafiov  <Kal  tvftaivy  «al  tv«ii- 
fMc««  la  lesen  sein  wird)  löjov  rcffu'.  Ana  den  weiteren  Mittheitoogen 
TOD  Plnt.  a.  a.  0.  A.  B  lernen  vir  dann  seine  Yertheidignng  aHer  mög- 
licher SpracbbArten  in  dieser  Schrift  (vgl.  C.  3.  A.  8S7)  kennen,  erfahren 
aber  auch,  dass  er  nicht  bloss  anch  die  Lehre  vom  Vortrag  (vndiqitaif)  als 
Abschoitt  der  Rhetorik  behandelte,  soadem  flberdies  (nach  dem  Vorgang 
des  Theopbrastos  b.  Anon.  Bh.  Gr.  YL  85  f.  W.)  im  Vortrage  da*  Wort 
nnd  die  Oestaa  and  Geberden  ontersobied,  ans  Anon.  Segaer.  Bh.  Qr. 
I,  U4  8p.,  dass  er  im  Gegeusati  ed  Ttaeodektes,  Aristoteles  nnd  Pseudo- 
Aristoteles (oder  Paendo-Anaximenea)  mit  den  filteren  Rhetoren  den  Epilog 
auf  die  blosse  RecapitnUtion  beschränkte,  endlich  aas  Fiotito  de  eloqu. 
p.  146  Naber,  dass  er  sehr  genau  auf  alle  möglichen  Figuren  einging,  viel- 
leicht hier,  vielleicht  in  seinen  Schriften  xtffl  Xiitm»  and  ntgl  t«c  ifittt 
nul  töv  nat'ttVTÖt  l6yov  (La.  DL  VII,  192),  vielleicht  an  allen  diesen  Orten. 

18)  S.  A.  83  nnd  C.  3.  A.  3830. 

1»)  S.  darOber  Striller  8.  17—61,  von  dessen  Ergebnissen  aber  doch 
Haacbes  recht  unsicher  bleibt,  vgl.  A.  30. 

20)  Dass  die  Stoiker  schon  vor  Hermagoras  die  Rhetorik  auf  das  £1^- 
triiitt  solinadv  bescbiäQkt  b&tten,  folgt  daraoa  noch  nicht,  dass  Letzterer 
diesen  Änsdrock  nach  stoisoben  Oesichtspunkten  deßnirte  (s.  A.  148),  wird 
aber  dadnrcb  einigermassen  wahrscheinlich,  dass  der  Sache  nach  schon 
Aristoteles  Bhet.  I,  1,  wie  Striller  8. 10  hervorhebt,  dieselbe  Beachr&nknDg 
aufgestellt  hatte.  Wfun  femer  die  Bezeichuang  fi-fofi;  für  allgemeine 
Sätze  als  Themen  fQr  Disputationen  oder  fortlaufende  Beden  nnd  Gegen- 
reden schon  lut  Zeit  dieses  Philosophen  (Top.  I,  11.  104^  94  ff.)  Oblicb 
war,  so  bleibt  es  darum  doch  sehr  mOglich,  dass  vito9iiitit  als  Gegensats 
in  ihnen  erst  ein  von  Hermagoras  (s.  A.  02)  geschaffener  Eunstausdrack 
ist.  Den  Begriff  der  xiQiaiaais  und  wahrscheinlich  auch  die  Eintheilung 
derselben  hat  dieser  ans  der  atoitchen  (beziehungsweise  auch  schon,  ».  C.  8. 
A.  Vis,  kjnischHo)  Etbik  entnoromeu,  in  welcher  die  beaonderen  Umstände 
80  bezeichnet  werden,  durch  welche  etwas  an  sich  nicht  Fflichtgemässes 
zur  Pflicht  wird;  ob  bereits  die  Stoilier  von  ibm  diesen  Gesichtspunkt  auch 
auf  die  Rhetorik  anwandten,  wissen  wir  nicht.  8.  Striller  8.  27—31. 
Jedenfalls  behielten  sie  die  drei  aristotelischen  Redegattuogen  bei,  nur 
dass   die   tyumfuaaiixöv   fDr  tmStinxniör   setzten   (La.  Di.  Vll,  42,  wo  mir 


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'8'^' 


460        FOufaDddreiMigitea  Copit«!.    Berediunkeit  ond  Rhetorik. 

Von   ihm   worden  dann  wieder  die  späteren  Stoiker,  zunächet 
Poseiilonios"),  beeinflusst. 


der  Äatdmck  xt/iittffij  eiuracb  auf  einer  üngetiaiiigkeit  ed  bemhen  scheint; 
den  Combinfttionen  tod  Striller  S.  81— S3.  38  vermag  ich  nicht  eq  folgen, 
8.  vielmehr  A.  Sit),  nnd  ebenao  (a.  La.  Di.  VII,  4S)  die  Tier  schon  her- 
gobrocbten  Theile  der  Rhetorik,  nur  wiedernm  mit  einer  bei  ihnen,  wo 
Hilf  eine  andere  Bedeotong  hatte  (s.  C.  i.  A.  189),  tmnmgftiiglicben  Aenderang 
des  Tenoinns:  evetng,  ipfäeit,  iiJ£te,  vk^h^kiic  (iat  invmtio,  eivmliaiio, 
dwpoiitio,  actio  oder  |>rowmlü)fio;  wer  taersl  dnrch  EinEChiebong  der 
finffitl  oder  memoria  swiscben  die  beiden  letzteren  die  scbon  beim  Aact. 
ad  Herenn.  I,  S,  3  nnd  bei  Cic.  de  inr,  I,  7,  9  eracheinende  FAnftheilnng 
herateilte,  wiesen  wir  nicbti  ob  Eetmagoraa,  wie  Striller  8.  38 f.  glaubt, 
in  seinem  Lehrbncb  anch  die  ixi^quis  und  auch  die  ftviffii]  als  Theile  der 
Rhetorik  abgehandelt  hatte  nnd  so  der  Erste  gewesen  wUre,  welcher  ancb 
die  letstere  in  dieselbe  hineinzog,  ist  zum  Hindeilen  im  hOcheten  Grade 
zweifelhaft,  a.  A.  9S).  Die  Bezeichnungen  tä^ig  und  «xoMpiaic  sind  aristo- 
telisch-theophrastiicb,  fBr  täi^t  wird  von  anderen  Rhetoren  Stä^ims  gesagt 
nach  Fiat.  Phaedi.  98S  A,  von  wo  auch  der  Terminas  tv^tais  stammt. 
Ueber  die  von  den  Stoikern  verlangten  Theile  einer  Bede  berichtet  La.  Di. 
VlI,  18:  »i»  di  ^tjca^HÖv  löfov  (Pf  «  tö  >(oo/fiio*  x«l  tls  ttfv  dijjyi^aur 
xnl  xk  Jifog  xovg  ävTidi*ovs  %al  xAv  ixlkayor,  hier  ist  aber,  wie  Striller 
S.  42  richtig  nrtheilt,  die  Confirmafiö  ausgefallen,  also  etwa  xal  x^r  äti6- 
äuiiii  oder  %al  xäs  xiexcis  oder  etwas  Aehnlicbes  hinlt-T  8t>)yr]eiv,  obwohl 
gerade  in  Bezug  auf  diese  die  stoische  Rhetorik  sehr  dürftig  war  (Cic,  Fin. 
IV,  4,  10.  de  or.  II,  38,  IC?— 166.  Top.  S,  6).  In  der  Lehre  vom  Aiisdrock 
schlössen  sie  sich  an  Theophrastos  an,  welcher  nach  Cic,  Or.  83,  79  Viererlei 
verlangte:  x6  EUijv/ftir,  xi  «aipit,  xh  ngixor,  xö  f/Sv  oder  yla^v^ö», 
indem  sie  an  Stelle  des  Vierten  die  *axaa»tv^  setzten  nnd  die  evvtoiiia 
binznfögten,  La.  Di.  VII,  69  (wohl  nach  Diogenes  dem  Babjl.).  äeixal  di 
töyov  lial  mvxe,  'ElXiittaitäe,  ooip^Mio,  evvzoiiia,  «e^o»,  saitciniivij  %.  x.  1,, 
s.  Striller  S.  60  tf.  Hit  Recht  fflhrt  Striller  S,  6S  auf  sie  die  einige 
Haie  erw&bnte  Eintbeilung  der  Figuren  in  oi^fiirra  l(£ta>;,  löyov,  Bi«ivoias 
znrack.  Im  Debrigcn  sei  auf  dedsen  Abb,  verwiesen  und  e,  a.  A.  290.  S31. 
81)  Quinlil.  111,  e,  87  (in  seinem  Bericht  fiber  die  verschiedenen  Ein- 
tfaeilungen  der  axäant):  in  duo  et  Panaetiui  dividil,  vocrm  et  res.  in  voee 
qvaeii  putat  „an  signifieet,  quid,  quam  multa'':  rtbu«  conieeturam,  gytod 
x«r'  aCaO-tjetv  vocal,  et  qttalitatem  et  finüionem,  cui  nomen  dai  <naz'  hvoitn, 
it  ad  äliqnid.  mtde  tt  Uta  divieio  ett,  alia  tau  scripta  aJia  inseripta.  Vgl. 
Striller  S,  16 f.:  ex  rerbis,  quae  ap.  ^tnl.  seeantmr  „unde  —  inscripla" 
coneludendum  est  Utas  roeis  (rpariit)  partes  pertinere  ad  eematilutitmes  oel 
quaeglitmes  legales,  rentm  (ngayiuitaw)  ad  rationales,  i.  e.  ad  yivot 
voiurt6r  et  ad  loyittör  (s.  A.  92,  vgl.  auch  A.  88).  Sed  prortus  nova  pro- 
tulit  Posidonius  in  legalia  generis  partibus.  Ilhtd  „quid"  deßnitionem  tidetvr 
denolMe,  quam  etiam  Cic.  de  inv.  I,  17  inter  legale*  conlroversias  recepit 
contra  Uermagorae  auctorHatxm.  Yerhi»  „quam  mvilta"  äitipißoUa  (vgl.  A.  9S), 
m  falior,    redditur.    .  .  .     Ferba  „an  eignifkat"   ita  fortaew  interpretanda 


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PrakL  Beredaamk.  in  Athen.    Cbarisio*.  4G1 

Die  praktische  Beredsamkeit  sank  natOrlich  mit  dem 
Sinken  Athens  selbst  dort  jah  und  plötzlich,  wie  es  ans  die 
Beden  des  Deisarehos  deutlich  yor  Augen  legen.  Von  dem 
selber  peiipatetisch  gebildeten  Demetrios  von  Pbaleron  und 
von  Demoehares  war  auch  in  dieser  Hinsicht  bereits  die  Rede*^. 
Neben  ihnen  erscheint 

Charisios,  welcher  zugleich  mit  Demoehares  thätig  war^*), 
und  dessen  fQr  Andere  geschriebene,  also  gerichtliche  Reden 
noch  zu  Giceros  Zeit  yiel  gelesen  zu  sein  scheinen**).  Er  wird 
als  Nachahmer  des  Ljsias.dem  Demoehares  als  Nachahmer  des 
Demosthenes  gegenübergestellt^),  wobei  aber,  da  sich  in  den 
Bracfastfickeu**)  zum  Theil  eine  der  Weise  des  Lysias  fremde 
Neigung  zu  kühnen  und  hochpathetischen  Figuren  zeigt*'),  wohl 
nur  an  die  Einfachheit  des  Satzbaus,  also  an  die  Auflosung  der 
Periode,  zu  denken  ist"^),  zumal  da  er  andrerseits  schon  als 
Vorbild  des  Kegesias  galt'^)^  doch  wird  er  darin  wohl  ohne 
Zweifel  noch  Mass  gehalten  haben*"). 

sunt:  an  omninti  vocabulum  aijftavtMä»  lü:  Bimt  emm  secundum  Staieos 
etüott  liiiie  äaifuoi  (La.  Di.  VII,  57).  Eid  eignes  Lebrbach  der  Rhetorik, 
von  dem  aich  sonat  keine  Spnr  findet,  mit  Striller  hiernaoh  dem  Posei- 
donios  zuzDichreibeii,  ist  kein  geoageDder  Qinad:  er  kann  diee  Ällea  fäg- 
lich  io  leiner  Eiaaycay^  xtfl  U^ttas  gesagt  haben,  s.  C.  SQ.  A.  218,  mm 
Thail  vielleicht  aach  in  seiner  Abh.  gegen  Henuagoraa,  s.  C.  89.  A.  l&Q 
und  unten  A.  Sl.  92. 

22)  C.  2.  A.  700—703.  706.  711—716.    C.  äl.  A.  170—172. 

S3)  Cic.  Brut.  63,  286.  et  quidem  dtio  futntnt  per  i'dem  lemptit  diisi- 
mäes  inier  ee,  sed  Aitici  taaun:  jttorum  Charigius  muHarum  oratUmum, 
gtuis  torihebat  aliit,  cutn  ct^ere  viderOnT  müari  Lytiam,  Demoehares 
auUm  etc.,  s.  C.  21.  A.  170. 

24)  Wie  msn  doch  wohl  aas  dar  eben  angef.  Bemerkncg  Ciceros 
schlieasen  darf.     Vgl.  auch  A,  30. 

25)  Letiteres  sagt  Cicero  Ewar  nicht  aasdracklich,  aber  es  liegt  nach 
di.-m  dissimiles  inier  le  im  Zuaammenhaag. 

26)  Bei  Bntil  Lop.  I,  10.    II,  S.  IS. 

27)  Vgl.  Blass  a.  B.  S.  21.  A.  4. 

38)  Wie  aus  der  Tergleichong  von  Cic.  Or.  67,  226  mit  Brut.  a.  a.  0. 
erheUt,  a.  A.  29,  vgl.  BUas  O.  B.  8.  81. 

29)  Cic.  Brat  a.  a.  0.  oi  Gharisii  voll  Eegesiaa  eise  nmtit«.  Or.  a.  a.  0. 
numerosa  comprehenxio ,  quam  perverse  fugiens  Hegetias,  dum  HU  ^toque 
imitari  Lyniam  volt  .  .  .  lallat  incidens  partieulas. 

30)  Die  auffällige  Angabe  (vgl.  C.  26.  A.  119)  bei  QuintU.  X,  1,  70.  nee 
nihil  profeelo  viderunt,  qui  orationei,  qvae  Charisii  nomine  eduniur,  a 
Menandro  seriptas  putant,  beweist  doch  wobl,  dass  seine  Beden  einen 
gnten  Qeachaack  leigten. 


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<g\Q 


463        FflnfunddreissigBteB  Capitel.    Betedaamkeit  und  Khetorik. 

Kleoclmres  tob  Mjrleia  scheint  etwa  300  geboren  zu  eein^^), 
wirkte  in  Athen'*)  und  gehörte")  zu  DeDen,  welche  einer  richtigeren 
Wttrdignng  des  bisher  Oberschätzten  Isokratea  die  Wege  bahnten. 
Denn  er  war  ein  Verehrer  des  Demosthenes,  dessen  Vorzug  vor 
Isokrates  er  in  einer  eignen  Abhandlung  über  diesen  Gegen- 
stand mit  einem  trefleoden  Vergleich  aussprach**).  Die  Keete 
seiner  eignen  Beredsamkeit  aber"^)  sind  zn  wineig,  am  ein 
Urtheil  zn  gestatten. 

Ueber  die  Volks-  und  G-esandtschaftsreden  des  Akademikers 
Krates  ist  bereits  oben'^'*)  gehandelt. 

Der  altsten  Alexandrinerzeit  gehört  ferner  der  lUietor 

Timolaos  von  Lartsa,  aber  wenigstens  seiner  Herkonft 
nach  aus  Makedonien,  an,  von  welchem  wir  jedoch  nur  ein  paar 
Fabeleien,  die  er  in  den  Homeros  hineintrog'^''),  und  sein  mOh- 

Sl)  Wenn  andeia  den,  wie  C.  11.  A.  83  gesagt  iat,  ani  Äristippo«  «(1 
Ttalatät  revtpiie  gefloiBeneD  IQgeiiliafleii  Sohmatageschichten,  bei  La.  Di. 
IV,  40  f.,  die  ihn  znm  Geliebten  des  DemochareB  und  deB  Arkesilaoa  macheD, 
wenigateiiB  in  Bezog  anf  Zeit  und  Ort  >u  traaen  iit. 

SS)  8.  A.  8t. 

SS)  Neben  HieioujmoB,  b.  G.  fi.  A.  774.  775. 

34)  Phot.  Cod.  176.  121>>  9  ff.  KUoxäftis  ö  ZfinifUtivot  Incit  t£»  'Ivo- 
KpaftKiöf  ittärttav,   efpat,  Ityav   (toito   yäf   iOTt   ti   Iv  «g   ^ft  thr  ^rj- 

ftiv  ^Tii^o<i9ivcvf  Xöyovt  toüi  imv  azguTiaixmf  loixirat  fiäliar«  aaifutinr, 
loti;  di  'laoK^ixovt  toij;  rät-  ä&li)Tm«.  Ob  ans  dieser  Abhandlung  aach 
(laa  Bmchatüclc  bei  dem  sogen.  Herodiao.  Bh.  Gr.  UI.  97  Speng.  (d.  h. 
Alezand.  NumeDios,  b.  t.  Wilamowita  Ant.  v.  Kar.  S.  62.  A.  13)  iat,  in 
welchem  er  hocbrhetoriBch  den  Demoathenes  feiert,  laaae  ich  dahingest«llt. 

36)  Abgesehen  von  dem  eben  aogef.  Bruch«tfioke  bei  Bntil.  Lnp. 
I,  6,  10.     ?gl.  Blase  0.  B.  S.  S4.  A.  4. 

86»')  C.  2.  A.  574. 

86°)  So  wiiaate  er,  dasB  der  Sänger,  in  deaaen  Hut  Elftaemnestra  ge- 
stellt war,  ChariadoB  hiesB,  und  dua  Phemios  deesea  Bruder  nnd  Ton  Lake- 
daemon  aoi  der  Fenetope  mitgegeben  war.  Nachdem  n&mlich  in  Schol. 
EHMQR  Od,  p,  2fi7  eine  andere  Fabelei  des  Phalereera  Demetrios,  nach 
welcher  jener  Sänger  vielmehr  ein  Lakone  DemodolcoB  war,  mitgetheilt 
ist,  wird  hinsngefQgt:  Tiiiölaos  8\  aStlipöv  avxäv  tpriaiv  tlvai  ^ijiUov,  or 
aKolov^ijaai  t^  Iltiwelöjtji  fit  'l9ä*jjv  nfog  nafaipvlaxijv  cröcqc  Sio  xal 
^  tais  itTtjet^iieiv  ^dii,  in  einem  anderen  Schol.  EM  e.  d.  8t.  aber  heieat 
es;  Tovitfi'  ttvit  XafiaStjv,  lä  Si  ^ij^Svnor  «aHoöoiv,  o?  9h  DMemor, 
SchoL  GH  a,  325  aber:  oviqe  ö  ioii'ot  äStX'poi  ^v  Xaftädoo  tov  Klvtai- 
fw^irrfBc  doiiov,  ovvüfat  vxö(?)  Aaxt^aifiovog  Ilrjvilix^  (vgl.  Bnttmaun 
z.  d.  Bt.  n.  EnaUth.  p.  14S6,  64).  8.  Bob.  Weber  Dioacnr.,  Leipi.  Stod. 
XI.  S.  l6SfF.,  welcher  anchuach  8chweighaenBora  Torgang  mit  den  SchoL 


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.3IC 


Kleocbarea  f.  Ujrieia.    Timolaos  t.  Larisa.  463 

seliges  und  abenteuerliches  Ünteraehmen  kennen  zviacheii  je 
awei  Verse  der  Ilias  immer  einen  dritten  einznachieben,  nach 
dessen  Vollendung  er  das  so  entstandene  Ganze  Tpwix6v  (oder 
Tifaixä)  betitelte»'*). 

Die  Beredsamkeit  ging  unnmehr  vorwiegend  nath  anderen 
Orten  über,  und  zwar,  da  ihr  in  den  grossen  Monarchien  selbst- 
veratändlich  nur  ein  engerer  Spielranm  verstattet  war  und  zumal 
„die  despotischen  Höfe  von  Alexandreia  und  Äntioeheia  ihr  kaum 
einen  Platz  gewährten'"'),  namentlich  nach  Rhodos  und  den  blQhen- 

z.  *,  867   richtig   Diosknr.   Fr.   36    bei   Ath.  14  &  ff.    vergleicht  (s.  C.  33. 

A.  a&^.  M9),  wo  wir  (b)  lesen:  taiovtis  i'^^  "<''  ^  »apä  toCs  ftrijacqpirtv 
ciftfivT   äväyx^,   OE  toit   JtpidffvoyiitE  T§   /7i]i>(li(9n;   ißdiXihttTO.     Ferner 

B.  Eaitath.  b.  Od.  l,  6S1.  1697,  (>7ff.  «tl  tA  naxeSvl^  di  ix'  'AxtlUnt 
(fii^fta*  i969ti)  EvOttQQS   ftera  i^*  fi^fM*  J'  t^  «avfMrj^,  ncrt  fiii  nf6«ia 

luit  BVtöv  xtmtor  ävaifi^^vtit  ixo  IlmtfövXov  Utogel  Ti^laog  ö  Mantiä*. 
SS')   Snid.   Tifiölcr«t  AttfteaaÜK    i"   MantSotitts,   j^tn«,  'Atainkiwixat 

»iXtffiit^v,  ^  fMf^'  'Axaioit  Sljt'  I'4^hi» 
fttifvoiüiiots ,  OH   Tfmolv  JErif  scol^fufor  ^OHtof. 
xollarE  i'  /qpfrifiovs  i^ZÜ;  «i4i  ir^CaifKv 

lytaft  «nl  &II«  iivs.  Eiutath.  Od.  Prooem.  1379,  48  ff.  ti  %ai  xtf  Tiftö- 
Imoi,  tht  Aafta0iti4t  tftt  Mwttäär  ths  *al.äfupio,  Xn^viffttP  ofov  htC 
TiKxayvove  ca£  itoi^am^  'ümarov,  mjet^yriat  fuayaj%tiat  time  ii*tfV  aii- 
2ovs  m«ittf  cwÖe  1]  ft^fsE  rä  "(  fcrviov.  l^yiTcn  yä^  Sri  nafefifiali  t^ 
'lUäii  ixeivoe  mtxov  ngot  ai^jo»,  IxifQÜ^s  ii  vvyypsfifMi  Tfatiiä,  «tor 
jU^i*  k.  c.  2.    Mal  otino  fi^v  6  «pOdprjftEVOE  TiptilaoE  t^v  'OfnipiKtfc  Iltäia 

8d)  BlasB  G.  U.  8.  BS.  BernhnTd;  Qr.  L.-O.  I*.  8.  641.  -  Brcoalcft 
De  cSDOne  decem  oratonim  Atticorum  qaaertionea,  Breelan  199S.  8.  (Doctor- 
diw.)  8.  14  hebt  mit  Recht  hervor,  dua  in  der  C.  Ift.  A.  M  mitgetbeilteo 
Stelle  dei  Andron  oder  Heneklei  h.  Ath.  IV.  1S4  c  unter  den  von  Ptole- 
maeoe  Phjikon  aui  AlezEindreia  vertriebnen  Gelehrten,  Litteratea  nnd 
EaniUem  keine  Bhetoren  genannt  werden,  und  Amt»  nni  ent  am  Ende 
der  Periode  twei  Alexandriner  begegnen,  welche  neben  Anderen  anch 
lUietorik  betreiben,  Areioi  (b.  A.  1S8.  C.  81.  A.  lU")  nnd  Timagenes 
(a.  C.  SS.  A.  164),  wogegen  eB,  wie  er  8.  18  bemerkt,  wenig  bedeuten  will, 
daae  169  der  nnB  BonBt  unbekannte  Bedner  oder  Rhetor  PtolemaeoB  von 
Pbilometor  als  Gesandter  an  AntiochoB  EpiphaneB  getcbickt  wird  (Poljb. 
XXVIll,  14,  6).  Dau  er  freilich  ebendaa.  A.  S  den  Knidier  Ägatharcbides 
nicht  ab  Alaiandriner  gelten  laaaen  will,  iit  nur  in  so  fem  berechtigt,  al« 


..>^.00' 


.^le 


4G4        FQnfuniJdreiasiggteB  Capitel.    Beredsamkeit  tmd  ßhetorik. 

ilfu  kleiuaeiatiachen  Stallten.  Sie  nahm  in  «liesen  Gegenden 
denn  anch  einen  neuen  Aufschwung,  aber  freilich  zunächst  in 
einer  schauderhaft  v erkünstelten  Weise,  die  Alles  an  Geschmack- 
losigkeit aberbot,  was  allerdings  auch  sonst  von  rhetorisch 
schreibenden  Anctoren,  wie  Timaeos,  die  aber  doch  nicht  gerade 
zu  dieser  Schule  gehörten,  nach  dieser  Richtung  hin  geleistet 
ward:  es  bildete  eich  der  sogeoanDte  asianische  Stil").  Der 
erste  Hauptnrheber  desselben  war'"*) 

Hegesias*^)    aus   Magnesia   am    SipjloB**),   welcher  allem 
Anschein   nach   spätestens  um   250  lebte***).     Er  war  ein  Tiel- 


dieaer  seine  rhetorische  BildiiDg  Honach  sicher  nicht  in  Alexandreia  er- 
halten hat.  Nicht  eimoal  Ariatophaoes  lOn  Byiontion  hat  sich,  so  viel 
wir  wissen,  mit  den  Uednem  beschäftigt,  aaf  die  sich,  wie  schon  C.  16- 
A,  &6  dargele^  ward,  sein  ClaBsibeikaDOii  schwerlich  ausdehnte  (s.  darilbei 
jetit  gegen  Usener  auch  P.  Hartmanu  De  canone  decem  oratomm, 
GOttiogen  18»1.  S.  10—14,  vgl  Diiteii  A.  110),  freilich  aber  auch  mit  den 
Uistorihem  nicht.  Ob  er  wenigatens  tu  seiner  Schrift  n^is  tovg  KalXi- 
fiäiov  nivunat  (i.  C.  12.  A.  76.  C.  IG.  A.  61  f.)  aaf  die  Werke  der  erateren 
einging,  l&Gst  sich  freilich  nicht  sagen,  immerhin  beüeht  sich  aber  Dio- 
njaioB  T.  Hai.  in  dieser  Hinsicht  stets  nur  aof  Kallimacho«  ond  die  perga- 
meniachen  Picakographen,  s.  Blass  8.  SOS.  A.  1.  Bnoska  S.  10.  A.  S, 
vgl.  C.  12.  A.  86.  C.  19.  A.  86.  Der  erste  nns  bekannte  aleiandrinische 
Philolog  nud  überhanpt  Fhilolog,  welcher  die  Redner  commentirte,  war, 
wie  C.  30.  A,  309  fF.  bemerkt  wnrde,  Didjmos. 

37)  Cic.  Brat.  13,  61.  at  pero  exUra  Grateiam  magna  dicendi  studio 
/weruHt  maximiqu*  huic  Im*di  habiti  hanora  inlustre  oratorum  ntmen  reddi- 
dtritnt;  nam  ut  eemtl  e  Finieeo  eloqttenlia  evecta  est,  omni*  peragravti  in- 
tulaa  atque  ita  peregrincUa  Utla  Asia  eet,  ttt  ae  txtarw«  oblineret  moribu» 
omnemqtie  illam  satubrilaUm  Ätticat  dictionis  et  quasi  ganitatem  perderet  ae 
loqui  paene  dediaetret:  kine  Ätiatict  oratort»  ete.  (s.  A.  128). 

37^)  "Nach  dem  Zeagnias  von  Strab.  XIV.  648.  ä*$tts  i'  iyinai^t« 
yväfiiMi  M^yvtftis  'HyrieCas  le  ö  «^«ap,  og  ^p£(  ftiXietu  toc  'Anavoö  Itf»- 
fifvov  £^l(n>  iia^tl^at  tä  Ktt&icimE  Iftas  tÖ  'Attini*  *.  x.  X. 

38)  MQUer  Scr.  AI.  M.  S.  138—144. 

39)  Wie  er  selbst  bei  Dionys.  t.  B.  C.  V.  4.  p.  88  R.  oso  Mayr^lms 
elfil  T^c  fxyalqg  £invlcve,  nnd  also  nicht  am  Maeandros,  wie  Strab. 
a.  a.  0.  sagt 

40)  Seine  frühste  En^hnnog  Soden  wir  allerdings  erst  bei  Agatbar- 
chides  M.  B.  V.  Praef.  b.  Phot.  Cod.  260  p.  44«  Bekk.  (—  Heg.  Fr.  S), 
vgl.  A.  42.  46.  63.  Da  er  aber  Nachahmer  des  Cbaristos  sein  wollte 
(a.  A.  89)  nnd  Letzterer  doch  nicht  von  bo  nachhaltiger  Bedentnng  geweeen 
EU  seio  scheint,  doaa  sich  noch  längere  Zeit  nach  aeinem  Tode  Nachahmer 
von  ihm  gefanden  hätten,  so  ist  es  daa  Wahrscheinlichste,  dasa  H.  noch 
ein  jOngerer  Zeitgenosse  von  ihm  war.  Die  sonstigen  Grflude  tob  Blaas 
S.  S6  f.  saheinen    mir  weniger   Dbenengend ,  ond   wenn  Timaeos   ond    H. 


..>^.00' 


.3IC 


Der  asianiscbe  Stil.    Hegesiaa  v.  Magnesia.  4G'> 

äcbreiber*'),  und  da  er  einen  ao  TerhÖDgniBsvolleii  stiliEtischeD 
Einflues  aaegefibt  hat,  so  haben  uns  seine  Gegner")  reichliche 
Proben  von  seiner  Schreibweise  gegeben;  dazu  kommen  die 
lateinischen  Beispiele  bei  BntiliuB  Lupna**).  Ans  letzteren  geht 
hervor,  dass  er  gerichtliche  und  vielleicht  auch  politische, 
aus  ersteren,  dass  er  auch  epideiktiscbe  Beden  hinterliess"). 
Er  verfasste  aber  auch  eine  Geschichte  von  Alexandros 
dem  Grossen*')  und  vielleicht  noch  andere  historische 
Werke"),  und  zu  seinem  abenteuerlichen  Stil  passte  vortrefflich 
die  Sucht  nach  Abenteaerlichkeiten  und  Fabeln  aller  Art,  welcher 
er  eich  hingab,  und  um  derer  willen  er  mit  Etesiae,  Onesikritos, 

(Ft.  1)  einmal  die  oämlicbe  abgeichmackte  Wendung  gebrancbt  haben,  bo 
l^Bt  Bich,  wie  BcboD  C.  21.  A.  287  angedentet  wurde  und  auch  Blase 
8.  SB.  A.  S  anerkennt,  an  sich  nicht  anstnacheD,  welcher  von  Beiden  aie 
dem  Anderen  nachgeschrieben  hat,  nnd  nicht  einmal  äiee,  daaa  Degenige, 
welcher  es  that,  nicht  viel  jflnger  aU  jener  Andere  gewesen  sein  dürfte, 
läsat  nah  hieraus  mit  VossiuB  (b.  Malier  S..138)  schliesaen.  Allerdinga 
war  aber  B.  als  Nachahmer  des  CharitioB  ohne  Zweifel  jQnger  all  Timaeoa, 
Letzterer  also  wohl  jedenfalls  hier  das  Original. 

41)  Dionys.  T.  H.  C.  T.  18.  p.  ISS  R.  iv  fovv  Tafc  totttvTais  rpovi'ei 
Ss  natulflotxcv  &  är^f.     8.  A.  GS. 

4S)  Agatbarchides  (s.  A.  40),  Dion^a.  C.  V.  4.  p.  27  f.  18.  p.  130  fF. 
(=  Fr.  3).    Dam  kommt  Strab.  IX.  896  (—  Fr.  7),  vgl.  A.  67. 

43)  I,  7.  II,  S.  10  —  Fr.  9—11. 

44)  Hit  Recht  erblUrt  es  Blass  S.  26.  A.  4  fdr  wahrscheinlich,  daas 
die  Beispiele  bei  Agatharchides  tum  Theil  und  auch  wohl  das  bei  Strabon 
nnd  daa  dritte  bei  Diooja.  p.  28  ans  solchen  Schriften  sind.  ^Ans  gericht- 
lichen Reden  rührt  her  Batil.  Lup.  1,  7.  11,2,  an  eine  Cfientliche  Rede 
könnte  man  bei  1,  11  denken",  üebrigens  hielt  er  sich  selbst  gerade  für 
einen  verbesserten  Attiker,  wenn  man  Cic.  Brat.  8S,  SS6  (unmittelbar  nach 
den  A  29  angef.  Worten)  üque  u  ita  putat  Atticum,  tri  veroi  illoa  prae  m 
paMco^rMltsputet  glauben  darf.  Vgl.  Brzoaka  8.  81  f.:  „cui«i  ad  exemplum 
et  auctorUatm  cum  plurimi  J.&iani  le  appUctuiaent ,  Attieos,  qww  imüoftdo 
MSequi  tum  poterant,  aut  fastidiebant  aut  eorum  ilmiiiiuxta  in  peius  wrte- 
bant  .  . '.  itaque  oratora  Asitmo»  vnum  genus  diee*di  ampUxos  etse  proaä 
dubio  fahum  «st,  nee  sine  ratione  Cieero  Brut.  §.  S85  tq.  Demetrium  Chart- 
aium  Democharem  videtur  conitHixisM  quasi  triadem,  ex  chmm  dicendi  genere 
diverto,  sed  eodtm  minus  Aitieo  cetera  iam  corrupla  Atiana  emanorent:  nam 
tenue  dicendi  ge»M  Chariaim,  grave  Demoeharet,  Demetriut  HMiiiwm  ex- 
eolebnt". 

4G)  Fr.  1  b.  Plut.  Alex.  8.  Fr.  S  nnd  Agatfaarch.  a.  a.  0.  sam  Theil 
(Fr.  2). 

4A)  Dies  ist  indessen  sehr  nugewisa.  „Dass  aber  er  der  bei  Vitrav. 
VITI,  1  unter  den  Schriftstellern  atql  vSäxnv  genannte  H.  ist,  zeigen  die 
dort  neben  ihm  genannten  Historiker".  (Oder). 

Scsaaiai.,  ([ri«elL-slex.  UtL-Gnoh.  IL  80 


406        FanfanddreisBigstee  CapiteL    Beredaunkeit  und  Rhetorik. 

IsigoDos  und  Pbilostephanos  zusammengestellt  wird^^.  Er  wollte, 
wie  gesagt,  Nachahmer  des  Charisios  sein*^),  aher  diese  seine 
Nachahmung  des  Charisios  und  des  Ljsias  bestand  lediglich 
darin,  dass  er,  ihren  einfacheren  Feriodenbau  weit  überbietend, 
in  wahrhaH;  unerträglicher  Weise  Alles  in  kurae  Sätze  zerhackte*^ 
zwar  nicht  Qberall,  aber  doch  gerade  in  den  Glanzstellen*^"). 
Einen  weiteren  Glanz  sachte  er  im  Hyperbaton,  d.  h.  mit  anderen 
Worten  in  einer  möglichst  ungewöhnlichen,  verrenkten  und 
unnatOrlichen  Wortstellung^''),  Dabei  liebte  er  obendrein  in 
seinen  kurzen,  Tersartigen  Sätzchen^')  gerade  die  weichlicheren 
Verstacte*')  und  namentlich  den  Schluss  auf  den  Ditrochaeos*'). 

47)  GeU.lS,4,  S. 

48)  S.  A.  29.  40. 

49)  Cic.  Or.  67,  236,  der  dauD  nach  den  A.  29  angef.  Worten  fortßlirt: 
et  M  quidem  non  ffltnu«  sttttentiis  peccal  quam  verbis,  «1  non  qyaerat,  qttem 
appellet  ittepiwn,  qui  iüum  ei>gnot)erü.  69,  230.  ttmt  etiam  qiti  iBo  vüio, 
q»od  ab  Hegeeia  maxime  fivxit,  infringendis  coinddendisque  wtmeris  in 
qitoddam  gmut  abiectunt  incidtttU  Sieulontm  timilUmum.  ad  Ätt  XII,  6,  8, 
habes  Uegtsiae  genas,  quod  Varro  laudat. 

49**)  Wo  er  nachläsiigec  schrieb,  wie  in  der  GeachichUeraäblcmg.  be- 
merkt BlasB  S.  28,  kommen  aach  Perioden  Tor,  freilich  nicht  lange  (Fr.  S 
b.  DionjB.  p.  124  ff). 

GO)  DioDje.  p.  27  f. 

51)  Theou  Prog.  Hh.  Gt.  11,  71,  7  ff.  Speng.  ijttftcli]ziof  ifi  narl  ti)s 
tvt9iati»t  «öv  övofiaTtov,  jtävta  dtdäanontu  j£  <ov  Jia^iEofonai  lö  xotmöc 

imv  'Exixovfov  x,  t.  1. 

62)  Dionys.  p.  122,    ovx   oVf'  S   w  xq^   liytu,   xötiQov   tottavtif  keqI 

äyttiit  (—  PjcrichioB,  TrochaeoB,  Tribrachjs,  Amphibrachys,  b.  17.  p.  lOßff.) 
iv6^oC,  ^  cooovn]  ^loßläfitia  kkI  dunp&ooä  tmv  qigtväv,  aat  eliotti  tovs 
tifiltxovs  fitnxa  atfiivtat  tovs  lelfOFgrc.  ^yroias  fi^v  /Bf  ian  val  tÖ 
iimof9t)vv  noXlaxav,  ni/oroiat  '^  '^  iU}d{nott.  iv  yoöv  Tot'e  roaavtKtt 
yfaipale  .  .  .  (9.  A.  41)  filav  ov«  *äv  fSgoi  ut  etlUa  avy%iiii4v>}ii  fviojäc 
Sollte   di   tttVTu  imolapriv   lytiivam  nftiTCto  xirl  jittä  movd^«  avtä  xotcii', 

63)  In  einem  gewigien  AnschluBB  an  die  Isokrateec  nnd  OegenBati 
gegen  die  Peripat«tiker,  vgl.  Leo  Eermes  XXIV.  1889.  S.  285.  S.  Cie. 
Or.  6S,  118.  imwfit  mttem  ambilus  modit  pluribiu,  e  quibiig  unum  at  secuta 
Agio  mtLEttne,  qui  dichoreut  vocatttr.  So  erscheint  derselbe,  wie  £)&«« 
S.  80  hervorhebt,  in  einem  der  Fragmente  bei  Agatharch.  (446''  9  fT.) 
viermal  hinter  einander.  Uebrigena  b.  d.  tlocbtr.  —  Wenn  Dionjs.  in  der 
viel  erwiLhnten  Stelle  4.  p.  30   ihn  mit  anter  den  Schriftatellem  von  nach- 

n,.,iv,..\.>OtWIC 


Hegeaias  van  Uagnesia.    Zopjros.  467 

Geaticlite  WenduDgeu  und  Metaphern  nod  eine  Jagd  nach  geiat- 
reich  Bein  sollenden  Pointen,  die  oft  zu  den  schalsten  Witzeleien 
fßhrten,  Tollenden  das  Bild,  so  dass  er  gleich  Anipbikrates  and 
Hatris  häafig,  wo  er  recht  begeistert  und  emphatisch  reden 
wollte,  in  Wahrheit  in  blosBe  Spielerei  verfiel**).  Dass  er  kein 
allzu  reines  Attisch  mehr  schrieb,  war  ihm  freilich  mit  den 
meisten  seiner  Zeitgenossen  gemein.  Dennoch  flbte  er  nicht 
bloss,  wie  gesagt,  einen  sehr  bedeutenden,  sondern  auch  einen 
äusserst  nachhaltigen  Einflnas  aus.  Noch  der  jüngere  Gorgias 
nahm  auch  aas  ihm  seine  Beispiele^^).  Noch  Varro  fand  an 
seinem  Stil  Geschmack**).  Noch  Cicero  hat  sich  von  asianischen 
Einflüssen  nie  gänzlich  frei  gemacht  und  benrtheilt  daher  auch 
noch  in  seinen  späteren  Zeiten  die  ganze  Richtung  mit  einer 
gewissen  Milde*^.  Noch  Strabon  endlich  las  ihn  zur  Zeit  des 
Terhältnissmässig  siegreichen  Atticismus*^),  noch  später,  freilich 
mit  grossem  Missfallen,  Psendo-Longinos,  der  geistvolle  Yerfaaser 
der  Schrift  aegl  Sfavs^'"'),  und  erst  von  da  ab  schwindet  diese 
Nachwirkung  allmählich  so  völlig,  dass  die  Werke  des  Hegesias 
ond  der  übrigen  Asiauer  untergegangen  sind,  fast  ohne  jede 
weitere  Spur. 

Zopyroa,  der  mit  Timon  von  Phliua  befreundete  Rhetor, 
welcher  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  gleichzeitig  mit  Letzterem 
in  Athen  wirkte*^),  also  vielleicht  noch  etwas  älter  als  Begeaias 
l&BRigem  Satibaa  MfEählt,  80  >et  oacb  dem  Obigeo  diese  NacUlUBigkeit  bei 
ihm  aadera  ala  bei  den  meisten  sndeTen  eioe  geanchte,  e.  BUbi  S.  29. 

54)  Wie  PBeodo-Longin.  de  Bubüm  S,  2  treffend  bemerkt,  e.  C.  33. 
A.  135,  Vgl.  die  Schilderung  des  aeianiachen  Stila  von  Robde  Die  asiünisclie 
Rhetorik  und  die  zweite  Sophistik,  Rhein.  Mna.  XLl.  18S6.  S.  174  f. 

M'')  8.  A.  177.        65)  8.  A.  49. 

56)  S.  A.  lai.  123.  145.     Trete  gelegentlicher  Ausfälle,  b.  A.  87.  49. 

67)  S.  A.  42.  44.  Vgl.  Rohde  a.  a.  O.  S.  181;  „Strabo  darf  in  dieaer 
Sache  als  Vertreter  der  gebildeten,  aber  nicht  einer  eiii«e1nen  rhetoriachen 
Secte  angehSrigen  Griecheti  seiner  Zeit  gelten.  Er  ist  keineswegs  ein  ein- 
seitiger Bewunderer  der  Aaianer,  reebnet  vielmehr  eh  den  av3i)et  pLyi/ftJie 
ä^ioi  ancb  die  Hauptvertreter  der  rhodischen  Weiae,  ApolloniuB  u.  Holo" 
(a.  A.  126),  „auch  die  Attiker  Äpollodor  von  Fergamnm,  Dionja  den  Atliker, 
Theodores,  Dionjs  von  Halicamass"  (s.  A.  196.  203.  208).  „Er  ist  bo  weit, 
vielleicht"  (ich  glaube;  gewiss,  s.  A.  14S^]  „durch  die  AtUciaten,  anfgekliLrt, 
daaa  er  die  Schreibweise  des  Hegesias  im  Allgemeinen  yernrtheilt"  {s.  A.  37  *>), 
„aber  er  ciUrt  doch  auch  wieder  mit  Wohlgefallen  eine  Pbraae  des  Hegesias" 
(vgl.  A.  42).         67 ")  S.  A.  64. 

68)  La.  Di.  IX,  113f.  (nach  Antig.  v.  Kar).  tU^  t'  a«rm  (nlml.  Ti- 
fUDVi)   ^KEiio  zic  noi'^paTa,   iiiioti  rii^ipifiata'    äate   xul   Zsmv^oj  tiÖ  QijtoQi 


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468        FQaFonddreieaigBtea  Capitel.     Beredtamkeit  und  Rhetorik. 

war,  m^,  da  wenigstens  die  Chronologie  anfs  Beste  dazu  Btimmt^ 
wie  scbon  bemerkt  wurde"),  der  Kolophonier  gewesen  sein"), 
welcher  tod  gewissen  Seiten  neben  Beinem  Landamann  Dio- 
nysios  als  der  wahre  Verfasser  der  Satiren  des  Menippos  be- 
zeichnet ward*').  Und  da  wir  von  einem  Bhetor  dieses  Mament 
aus  Klazomenae  hören,  welcher  nach  gewissen  Angaben  scbon 
Yor  Hennagoras  den  Namen  und  B^piff  der  atäatg  in  die 
Rhetorik  eingeüQhrt  haben  soll^*),  dürfen  wir  in  ihm  mit  grösster 
Wahrscheinlichkeit  jenen  Freund  des  Timon  wiederfinden  ond 
brauchen  im  Angesicht  so  vieler  ähnlicher  Beispiele  auch  wegeo 
der  Doppelangabe  fiber  die  Heimat  die  Yermnthung  nicht  auf- 
zugeben, dass  sonach  der  Klazomenier  und  der  Kolophonier 
gleichfalls  dieselbe  Person  sei.  Endlich  aber  gehört,  wie  wir 
auch  bereits  gefunden  haben^,  dem  nämlichen  dritten  Jah^ 
hundert  mit  grosster  Wahrscheinlichkeit  ein  Historiker  ZopjroB 
an"),  welcher  nuter  Anderem  Bber  Thukydides  bandelte**), 
nnd   auch   dieser   wird   sonach   Termuthlich   der  nämliche  Mann 


Itp'  fj^ietlat  owtOB  iviitiv  tö  ttjiianacuo  tiag  äyvooivia.  S.  v.  Wiluno- 
witE  Änt.  T.  K.  S.  43.  Anm.    Wachamath  Sillogr.'  S.  IG. 

69)  C.  2.  S.  *4  mit  A.  138. 

60)  Doch  wirft  Wilamowitz  B.  a.  0.  diese  Vennnthnng  mit  Recht 
nnr  in  Frageform  auf. 

61}  La.  Di.  VI,  100.  frioi  di  ti  ptßlia  avtov  (n&ml.  Mtv/raov)  ovi 
avzov  [tvai,  di,lä  ^umvaiov  *a\  Za>]iv|KK'  xär  Kl>lMpmpli)l9 ,  ttl  ttfö  Mniitir 
iffta  avyygäipovTe«  iHiSoeav  avttö  äs  ec  Swafiivifi  dia&if&itt. 

62)  Quintil.  III,  6,  S.  statum  Graeei  ataaiv  eoetmt,  qttod  NomMt  tttm 
frimum  ab  Uermagora  traditxun  pvAcmt,  sed  aiä  ab  Naucrate  Iioeratis  disd- 
pulo,  alii  a  Zoptfro  Ctaiomenio.  8.  A.  88.  Vgl.  AtLon.  TJpolcy.  «cpl  na- 
0(0)*',  RheL  Gr.  VII,  1.  p.  6,  13  £F.  Wals,  tm  di  ManeSetuttäv  tffarftvtmr 
iaipemnuHi  'AvtüatzQOS  iwlrrj'xorza  ontm  mco  xrjs  'Avtiniit  ärtHt  f^iogas 
nal  jtlibut  ötttumoeiave  äni  tqc  äUi^c  'Ellädof  z6zt  aw  ixoniliOTOs  i; 
T^Z>^  tvoiti«9lj,  Jial  navtit  avzfjr  cöf  atpalifär  tmm&ovrTO,  ZmvofiM 
(so  Hüller  F.  H.  O.  IV.  S.  633  f.  Uvt^og)  6i  ö  Xlofo^tvioe  «el  AoUuait 
ö  'Eifiviot  (TgL  &,  2.  AeXlicaios  %ai  Siörp^aazot)  iicijtii6fUroi  nütr 
ttfiaaivav. 

63)  C.  21.  3.  646  f.  mit  A.  666.  Dort  nämlich  ist  gezeigt,  daaa  En- 
tippos,  der  fQr  die  Todeazeit  und  den  Sterbeort  dea  Thakydidea  aich  aoT 
Z.  berief,  Bobon  der  älteren  Alezandrinerzeit,  spUestena  dem  tweiten  Jabr- 
bandert  an  geh  Ort  haben  dOifto. 

64)  Mfiller  F.  H.  0.  IV.  S.  531—688. 

66)  Fr.  6  b,  Markellin,  V.  Thnc.  g.  32  f.  p.  IflS,  168—178  Weatena., 
B.  C.  31.  Ä.  cee. 

n,.i,i..,..>^.OO^IC 


ZopjTM.    äermesianai.    Myron.    MatiiB.  469 

gewesen  sein.  Ebeodieser  war  aber  auch  wohl  der  tod  Älezandroe 
dem  Polyhistor^)  benutzte  geographisclie  Schriftsteller,  von 
dem  uns  ja  ausdrücklich  berichtet  wird,  dass  er  zugleich  Historiker 
gewesen  aei^').  Für  keinen  Anderen  als  diesen  Geographen  end- 
lich wird  man  denjenigen  Zopyroa  ansehen  wollen,  welcher  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  in  alezandrinischer  Zeit™)  ntffl  zmv 
noxaiiäv  schrieb.  Zweifelhafter  mag  man  in  Bezug  auf  den 
Verfasser  der  Ktiuis  Milijtov  sein*"),  da  es  allerdings  auch 
einen  Geschichtscbreiber  Zopyroa  von  Byzantioo  aus  vSIlig 
Ungewisser  Zeit  gegeben  zu  haben  scheint"*).  Welcher  rhetori- 
schen Richtung  flbrigens  jener  Freund  des  Timon  angehörte, 
wissen  wir  nicht. 

Hermesianax,  Verfasser  einer  Lobrede  auf  Athene, 
jedenfalls  ein  ächter  Asianer,  wenn  auch  vielleicht  in  Athen 
wirksam,  lebte  mindeatens  wohl  vor  Agatharchides ^'). 

Myron,  offenbar  ein  gerichtlicher  Redenschreiber  mit 
stark  asiauischer  Färbung,  aber  aus  ganz  Ungewisser  Zeit,  ist 
uns  nur  durch  die  Proben  bei  Rutilius  Lupus  bekannt"). 

Matria")    von   Theben"),   jedenfalls    wohl    wiederum    ein 

60)  Fr.  6  b.  Stflpb.  t.  Byx.  'A<ffiaiouit  —  Alex.  Pol;h.  Fr.  89,  Tgl. 
C.  33.  A.  e»«'. 

67}  yfdipaiv  %a\  tnoeiag  aagt  Tcm  ihm  Älei.  Folyb.  a.  a.  O. 

68)  Denn  Hiirpofcr.  "Ep^oe  (—  Fr.  i)  citirt  diese  Schrift. 

69)  Porphyr,  z.  II.  K,  STi.  p.  166,  7  Sc^Tad.  Zmuvtos  h  xiTiifiip  Mt- 
Xritov  xxleeiut.  Die  Sache  wird  noch  verwickelter  dadorcfa,  daae  in  den 
Scbolien  T  zu  ebendiesem  Vett  eise  Coigeotur  Ton  ZopjriM  angefahrt  wird 
und  Scbol.  BHT  A,  ISB  eine  gnmmatiBcbe  ErklArnng.  Der  an  beiden 
Stellen  genannte  l.  aahrieb  also  einen  Homercommentar  and  war  daher 
sieber  ein  Anderer,  Oaann  Beitr.  i.  gr.  n.  rOm.  L.-G.  U.  S.  119  Termulbet: 
Zopjros  Ton  Magnesia. 

70)  Wenn  andeta  man  dem  Sobwindler  Faeodo-Plnt  Parall.  min.  86 
{—  Fr.  I)  wenigitens  lo  viel  glauben  darf.  Endlich  wird  noch  ffir  die 
Geschieht«  dei  Bomulus  nnd  Kemoa  bei  lo.  Lyd.  de  meoa.  p.  270  Hase 
(^  Fr.  2)  Z.  citirt,  aber  der  Heiroatroame  ist  leider  zerstört:  zavxöv  *a\ 

71)  Welcher  a.  a.  U.  p.  446^  34  ff.  ancb  ans  dieaer  Rede  eine  Probe  giebt. 
12)  I,  30.  II,  I.  Ebenso  Daphnis  n.  Sosikrates:  I,  16  n.  I,  S.  II,  13. 
7S)  Hölzer  Matris,   ein  Beitrag  inr  Quellenhande  Diodors,   Tübingen 

1881.  4.    Vgl.  Bethe  Qoaestiones  Diodoreae  (Gott.  1887).  S.  4] — 14. 

14)  Ath.  111.  44c.  d.  JU^pi;  9'  ö  eijßaibc  (so  richtig  Tonp  nach  der 
Quelle  Ptolem.  Heph.  b.  Phot.  Cod.  CXC.  U%^  1  =  Westermann  Mythogr. 
187,  i  r.  statt  'Athjtaios)  ov  ißlat  jfiivov  oiiai»  iaittixo  ij  ftv^piVie  iUyoy, 
offou  ii   xal   tmr   älXmv  xäniov  äxiix""  »l"]»'  «äuioe,  waa  wohl  nur  Er- 


.3IC 


470        KünfanddreiBaigBteB  Capit«!.    Berediamkeit  und  Bhetorik. 

ächter  Äsianer'^),  aber  auch  aus  UDgenisser  Zeit'^,  verfasete 
eine  Lobrede  auf  Herakles"),  welche'*)  die  Hanptqnelle  für  die 
Darstellung  yon  dessen  Geschichte  bei  Diodoroa  ist"),  dei^stalt 
das8  wir  aus  ebendieser  Darstellung  auch  noch  auf  das  Deutlichste 
entnehmeD,  wie  Matrie  hier  die  Mythen  und  Sagen  auffasste  and 
behandelte,  nämlich  weder  rationalistisch  und  euhemeristisdi 
noch  auch  gläubig,  sondern  einfach  rhetorisch^). 

findung  des  Ptol.  (MÜTfts  b  Srißaroe  viivoyqäipos  (ivgolvtis  nmif'  Ölov  iö> 
ptor  iaiteiTO,  Tgl.  A.  80)  ist. 

76)  Dies  wüide  Holzer  3.  2tt  wobl  nicht  als  eine  bloBB  zweifebd« 
Vermathung  ansgesprocheu  haben,  wenn  er  nicht  anSEoUeaderweiBe  die  A.  U. 
C.  33.  A.  136  angef.  Stell«  des  Psendo-Longin.  aubeacbtet  gelasBen  hält«. 

76)  Wenn  die  Stelle  bei  Diod.  IV,  18,  1.  «öl»*  i^tuie  .  .  .  'Etaiif 
Tivlov  .  ,  .  diaiiijisvrjMe  3i  jj  tavtTjs  t^t  tiöletas  tvdaifiovia  fiiifi  «ör 
vtiattgiov  ttaiftöp,  Iv  ots  KafxV'^övim  .  .  .  arijutevaarTes  i'"'  i^vtfsv  fitnn 
naiiatrjeav  {24S,  vgl.  Diod.  XXIV,  10,  S)  ans  M.  itunint,  bo  wäre  damit 
ein  terminoB  poat  quem  gegeben,  an  welchem  jedoch  ohnehin  Niemuiii 
zweifeln  kann,  vielleicht  lieaee  sich  aber  auch  Teimothen,  äaaa  H.  so  nicbt 
allzu  lange  nachher  geschrieben  hätte.  Allein  nicht  bloss  ist  der  Drsproiig 
dieses  ganzen  IS.  Capitels  nnaicher  (s.  Eolser  3.  17  f.),  sondern  es  bleitt 
anch  denkbar,  ja  es  ist  sogar  viel  wahrscheinlicher,  dass  die  hiBtoriscbe 
Notiz  TOD  Jutficfi^riiHe  ab  erst  von  Diodorog  selbst  hinzugesetzt  sei,  s.  Holier 
S.  26.    Bethe  S.  39.    Tgl.  19,  2. 

77)  Ath.  X.  412  b.  Mät^it  d'  Iv  i^  tov  Hfa%lSovs  tynaiiiia  «al  ili 
xoXvnoaiuv  tpjjnl   zov  'Hqtt%3.ia  nfioxlt^^VKi   ixa    xov    AtxfifOf    xal   Hol» 

76)  Wie  Holzer  nach  einet  hingeworfenen  TermathODg  von  Hejne 
ZQ  ApoUod.  11,  5,  1  (welche  derselbe  De  fönt  Diod.  b.  Dindorf  I.  8.  XCIU 
so  gut  wie  wieder  zarücknahm),  und  nachdem  Sieroka  Qnellen  Diodon 
S.  19  ff.  22  in  anderer  Weise  der  Wahrheit  nahe  gekommen  war,  auf  Gnuiii 
von  Diod.  1,  24,  4.  tÖv  di  i^  Jlxfiq*!);  yerofisvov  .  .  .  'AItuiIoi/  1%  ytTitilS 
HuZot'fKVDv ,  voTf^e*  'Hgankia  fiizovoiKta^iji'ai,  aüj  oti  9i'''Hfav  i'«jt  %liei, 
ms  qiTiiMi  ö  MütQig  K.  t.  l.  and  IV,  10,  1.  'Afyetoi  .  .  .  'Hfaslia  wfOüjfii- 
fiveav,  DK  ii'  'Hfav  ittje  vXioi,  'Mnaiov  n^rt^ov  »alov/itvov  Tortrefflict 
dargethan  hat. 

79)  Nämlich  IV,  8  — 16  und  wohl  anch  Theile  TOn  17  —  18,1  (oder 
2  Anf.,  e.  A.  76),  femer  26.  26  nnd  Iflr  Einzelnes  (wie  besonders  38,  2ff.| 
auch  31—40:  entweder  hat  Diod.  in  diesen  letzten  Capitetn  den  M.  meisUu 
bis  znr  Unkenntlii;bkeit  überarbeitet,  und  dafdr  spricht,  dase  sich  bei 
Krsterem  das  Brucbstttck  bei  Ath.  (s.  A.  77)  nicht  findet,  oder  U.  hat,  w 
Hölzer  S.  22 f.  fSr  wahrscheblicher  hält,  Qberhaopt  nnr  Qebort,  Jugend, 
Arbeiten  nnd  Ende  des  Herakles  ausfilbilicher  dargestellt.  Zn  Anfang  tdd 
16  und  in  it2  hat  Diod.  einige  eigne  Einschiebsel  gemacht  mit  ROcksicht 
auf  die  Ufyoravxnä  40  ff.,  s.  C.  27.  A.  78.  Bethe  S.  44.  A.  68.  Im  Uebriges 
¥gl.  C,  31.  A.  809.    C.  27.  A.  78.  86.    C.  29.  A.  188. 

80)  a.  bes.  die  Einleitung  8,  1  ff.,  wo  es  noter  Anderem  heisst;  §.  - 


..>^>00' 


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2.  D.  1.  Jahih.   Herniagoras  von  Temnos.  471 

Eine  etwas   heitere  Zeit  tritt  erst  wieder  um  die  Mitte  des 
zweiten  Jahrhunderts  ein,  in  welcher  allem  Anscheine  nach 

Hermagoras"')  ane  Temnos")  auf  der  Mittf^shÖhe  seines 

dia  3i  i>)v  »alatörrita  Mal  lö  xa^äOo^ov  täv  Inoiiov^i*«*  nafii  itaXXote 
aitiatovp^tiav   xäv  ftv#ov  x.  i.  i.     %.  3.  iVtoi  yüp  .  .  .  ov  Smalif  x^iifttvai 

XQanoiiifOis  iv  xoit  *<i6  ijflCE  xf/övoie  .  ,  .  tijy  'Hfaxliovt  ivra/iiy  in 
iqc  aaüirtias  kdc  vvw  avSgmjimv  ^itoifoiaiv  k.  t,  1.  g.  4.  xad'öiov  fiiv  yif 
iv  taCs  tazofavuivais  iiv9oloyiaie  ov*  im  xarrii  zf&aoo  «ix^cde  Tr,v  vJi)- 
tfuiv  liftaaxiov.  Kttl  yüff  i»  tolf  (ttuxQoi^,  xtncta^ivot  /i^zt  Kevtavi/avg 
4iqM>«(e  .  .  .  vxäfiai  n^tt  r7,fv6rijv  ipitFciifiaiov ,  Oftac  «ooi)0(jö(M&a  rie 
touivtas  itv0oloyiag  %.  t.  l.  Wie  aehr  er  Dun  freilich  von  hier  ans  fort 
nnd  fort  luodemieirt,  legt  Holzer  S.  Bf  7  f.  8  f.  dar.  Der  tbetorache  Stil 
uamenUich  mit  seinen  „klingelnden  Antithesen"  Bcheint  auch  im  Annage 
noch  mehrfach  hindurch  (z.  B.  9,  7.  10,  1.  11,  1),  vgl.  Holzei  a  1  f.  6. 
Dom  sich  flboT  die  Qaetlo  des  M.  Nichts  ansmacheD  l&ist,  zeigt  Bethe 
S.  42—44.  WahTBCheinlich  ward  die  Lobrede  in  seiner  Heimat  Theben  bei 
einem  Feste  tu  Ehren  des  Herakles  gehalten,  nie  T.  Wilamowitz  bei 
Bethe  S.  43  vermnthet:  WettUmpfe  auch  mit  prosaischen  Lobreden 
(jyHmfMO>  naralojttiriv)  zn  Ehren  des  Amphiaraos  in  Oropos  begegnen  uns 
wenigstens  im  Anfang  des  1.  Jahrb.  in  neueren  Funden  'Eipitii.  äfitrioil. 
1884.  S.  134  ff.  No.  2.  3.  4.  Hierauf  mag  auch  das  lOgenhafte  h  vfivoc  ü 
äSömvos  if  Sijfiaioit  tlt  'H(fa%lia,  iv  oi  leyEi  zftö;  »al  "Hpac  vlöf.  if^a 
xtfi  idv  Kotä  v6lfi8  Tovt  vptevs  noirjt^vtiev,  mal  äs  ^tlonitparoe  .  .  . 
«al  ät  Mittte  ö  ^ßuiot  ipwoygttipos  x.  i.  i~  des  Ptolem.  Heph.  b.  Pbot 
p.  148' 38  ff.  (B.  A.  74)  lurackzafahren  aeiü,  wie  Bathe  a.  a.  0.  meint 

81)  Piderit  De  Heimagora  rhetore,  Harafald  1839.  4.  {zugleich  Mar- 
burger  Doctordiss.),  hie  nnd  da  berichtigt  von  Striller  S.  21  ff.  38  f. 
N  e  t  z  k  e  r  Hermagoras  Cicero  Comificins  qnae  doouerint  de  statibns, 
Kiel  1870.  4.  (nicht  sehr  erheblich).  Harneoker  Die  Träger  des  Namens 
Hermagoraa,  Jahrb.  f.  Ph.  CXXXL  1886.  S.  69—76.  Ausserdem  «.  B.  Tolk- 
mann  Die  Rhetorik  der  Qriechen  und  ROmer,  ßerh  1872.  Leipz.  1874. 
2.  AnB.  1886.  8.  Ubservationes  miscellae,  Jauer  1872.  4.  S.  If.  —  Die 
Untersoobnug  über  ihn  wird  auch  dadacch  erschwert,  dass  es  abgesehen 
von  dem  C.  2.  8.  74  mit  Ä.  803  f.  abgehandelten  Stoiker  ans  Amphipolis, 
mit  welchem  ihn  Harnecker  nicht  richtig  (s.  A.  6i)  fQr  dieselbe  Person 
erkl&rt,  mindestens  noch  einen  jOngeren  Bhetor  gleiches  Namens  gab, 
den  besonders  vom  Bhetor  Seneca  mehrfitch  erwähnten  Schalet  des 
Theodoros  von  Gada»  (QuintiL  lU,  1,  18),  mit  dem  ihn  Suid.  mit  einem 
bei  diesem  Leiik<^aphen  so  h&ofigen  Fehler  vermengt,  was  Piderit 
und  Harnecket  verkannt  haben  (s.  A.  82),  während  Blaas  S.  160  os 
richtig  bemerkt:  'Effw/övas  Tqnvov  i^e  Aioliiof  ö  J«ixli}9'#lt  Kagiiop, 
pqrnp.  Tixfas  ^(jtopixäs  iv  ßißXiois  e':  während  nünlich  diese  Worte 
vielleicht  mit  Ausnahme  von  i  itutl.  KtiQ.  wirklich  auf  ihn  gehen,  sind 
dagegen  olle  folgenden  auf  den  Theodoreer  so  beziehen.  Ueber  Flut 
Pomp.  42   s.  A.  02.    €.29.  A.  1S9  und  HitUcher  a.  a.  0.  S.  399  gegen 


<g\Q 


472        Fünrunddraissigstes  Capitel.     Beiedsambelt  und  Rhetorik. 

Lebens  stand^").    Da  die  Asiatler  sich  um  die  theoretische  Rhetorik 
nicht   bekümmert   zu   hahen   acheineB^),    so   war   ee    immerhia 


BlasB  S.  gif.  und  Harnecker  S.  71  f.  Vielleicht  ist  aber  oocb  ein  driU«i 
Uhetor  H.  etwa  aas  der  Zeit  des  TraiaDDB  aazuDehroen,  a.  Piderit 
S.  16- n. 

83)  Streb.  XIII.  eil.  tatt  dl  vvv  AtoiMaig  tiÖUciv  iti  kqI  xat  Aijis 
ii(>o<rili]nrfOv  Kai  t^v  Tijiivov,  o^er  ijv  'Efpayöfas  o  rät  ^qiogixäe  Ttjrat 
vvrmäipae.  Schon  daa  Fraeteritnm  ^*  hätte  billigerweiee,  wie  Hillichet 
a.  a.  0,  S.  898  f.  richtig  bemerkt,  Piderit  S.  9  und  Harnecker  S.  70 
abhalten  sollen  za  glanben,  als  kJJnnte  Straboo  hier  seinen  (eher  jGngereu 
ale  älteren)  Zeitgenossen,  den  Theodoreer,  meinen;  aberdies  aber  heiwt 
0  —  cvyYQÖ^tts  doch  nichts  Anderes  als  iJener  berühmte  Theoretiker  dec 
Bhetorik".  Wenn  dieser  aber  aus  Temnos  var,  so  spricht  dies  (wenn  aocb 
nicht  nnbedingt)  dagegen,  dass  er  derselbe  mit  dem  Stoiker  ans  Amphipolu 
gewesen  sei,  und  Stellen  wie  Cic.  de  inrent.  II,  8,  6  (e.  A.  85),  wo  unter 
den  posttrioriiu«  doch  lun&chet  ajt  ihn  zu  denken  ist,  und  auch  1,  9, 11 
entschieden  dafOr,  dass  er  kein  Philosoph  war.  VgL  Volk  mann*  S.  11.  AI. 

SS)  Da  er  älter  als  Molen  war  (Quiutil.  lU,  1,  16,  s.  A.  186),  so  ist 
dies  oder  mindestens  das  dritte  Viertel  dieses  Jahrbiinderts  der  ipUeit- 
mögliche  AnsatE,  Im  Uebiigen  fragt  sich,  ob  er  der  erste  Begründer  der 
Stasislebre  war.  Dann  masste  er  auch  älter  als  Archedemos  gewesen  seil 
{8.  u.).  In  der  That  nun  spricht  dafär  der  enge  Zosammenhang,  in  welchem 
diese  Lehre  bei  ihm  mit  den  am  Meisten  charakteristischen  Eigen thüml  ich- 
keiten  seines  neuen  Systems  steht,  und  die  A.  ÖS  angef.  abweichende  Nieb- 
richt bei  Qnintil.  III,  6,  3  verliert  durch  das  achwankende  putatU,  durch 
das  fernere  Schwanken  zwischen  Nankratee  und  Zopjros  und  namentlich 
durch  den  Zusatz  quamgtutm  videtur  ÄadÜMta  guoqite  in  oratione  ctmtm 
CUiiphonUm  (g.  206,  s.  Volkmann'  S.  46)  uH  lux  varbo,  cum  a  iudieSm 
petit,  tu  Demoetheni  penrntUmt  evagari,  ud  eum  dieere  dt  ipso  eausae  slals 
cogant  sehr  an  Glaubwürdigkeit.  Anf  der  anderen  Seite  jedoch  bringt  di« 
Art,  wie  H.  diese  Lehre  ausgeführt  und  in  sein  System  eingereiht  hst, 
einen  starken,  Ton  Volkmann'  8.  48  ff.  richtig  dargelegten  Fehler  in  du- 
selbe  hinein,  nnd  sie  passt  in  Wirklichkeit  Tielmehi  nor  speeiell  in  die 
Theorie  der  gerichtlichen  Beredsamkeit  {vgl.  aoch  den  Tadel  bei  Cic 
de  inv.  1,  9,  13  und  dazu  A.  92.  98  t.  E.)  und  so  seheint  mir  die  Ver- 
mnthnng  von  Volkmaun'  S.  4&— 47  (wenn  anch  nicht  in  der  besondereii 
Art  ihrer  AosfiOhrDDg,  da  diese  theils  m.  E.  Nichts  beweist  nnd  theils  bei 
einem  Isokrateer  wie  Nankrates  eine  Beschränkang  der  Theorie  anf  dietei 
Zweig  der  Redekunst  nicht  glaublich  Ist)  billigenswerth,  dass  in  der  That 
bei  dem  Begründer  dieser  Lehre  ihr  anch  unr  dieser  beaobrSnkte  Plati 
angewiesen  war.  Nun  wird  femer  behauptet,  fi.  habe  die  vierte  Stasii 
(fi(Täl))V"c)  erfunden  (Cic.  a.  a.  0.  I,  11,  16.  Aim'm  eotuHtttUonia  Hema- 
goras  mveiUor  esse  «xwtmotur,  tum  guo  non  uti  amt  ea  vetera  oratorti 
satpe  imUli,  std  ^ma  tum  anintadvertenmt  artis  seriptore»  eam  aupmora 
nee  rettulemnl  in  nwmerwm  eongtitutümwn,  post  autem  ab  hoe  iisreiijMN 
vmitiTeprehendertiiUctc.;  vgl.  ad  Herenn.  1,11,18.  comUtvtionet  ot»  quattttor 


..>^.00' 


.3IC 


Hennogonu  von  Temnos.  473 

bereits  eine  Art  von  Reactioii  gegen  dieselben,  dass  dieser  Munn 
TOD  Neuem  das  Interesse  für  die  letztere  auch  in  den  nicbt- 
pbilosophischen  Kreisen  wach  rief,  indem  er  den  beiden  bis- 
herigen Richtungen  von  ibr,  der  älteren  und  der  philosophischen, 
eine  dritte  gegenüberstellte^),  welche  man  wegen  ihrer  Uber- 
grosaen  Subtilitäten*^)  nicht  unpassend  die  scholaatiacha  genannt 
hat^'^),  und  welche  seitdem  allmählich  die  herrschende  ward. 
Natürlich  benutzte  er  dabei,  wie  zum  Tbcil  schon  angedeutet 
ist,  in  seinem  eignen  Lehrbuch  der  Rhetorik^^)  auch  die  aus 
jenen   beiden    hervorgegangenen    Darstellungen   fleiasig"^).     Ein 


ftcerttnt,  no*ter  doetor  tris ptttavit  t»u  etc),  ao  dasi  er  also  die  drei  anderen 
(«Fioznofi^t,  090c,  Ttoiicrit)  Bchou  vorgefanden  hütte.  Und  daza  Btimmt 
nicht  bloHB  die  allgemeino  Erwägong,  daaa  ea  sehr  natOrlicb  war,  wenn 
man  innUchit  auf  diese  verfiel  (QuintiL  111,  6,  80.  credendum  eet  igitur  eis, 
guoniM  auetorUatem  tecuttu  tit  Cictro,  tria  a»e,  guae  m  omni  düputalione 
quaeratUur:  an  Sit,  quid  sU,  gtule  «tl;  quod  ipsa  ncbit  etiam  mUtiTa  prae- 
tcribil) .  Hoodern  auch  die  weitere  Nachricht  (s.  C.  2.  A.  888^),  ArchedemoB 
habe  diese  drei  anf  iwei  eingeschränkt,  indem  er  die  noiÖTrje  anf  den  Ofot 
snrilokrahrte.  Diese  Eiaaohrftnknng  und  umgekehrt  die  Erweiterung  durch 
H.  rnüaten  siemlich  gleichseitig  geschehen  sein,  da  auch  Archedemoa  ala 
Schflier  des  Babjloniers  Diogenes  etwa  am  die  Mitte  des  zweiten  Jahr- 
bnoderta  blühte. 

84)  Wenigstens  bezeichnet  Dionja.  de  orat.  aotiqn.  1  ihre  Beredsamkeit 
im  Q^eoaatz  gegen  die  von  ihm  i]  tpiXöaoifos  genannte  ältere,  attische  als 
9o;ii«i]  TIC  «äw  Kttl  ^2]i)(ä. 

S6)  Qointil.  III,  1, 16  (nach  dem  hiatorischan  Deberblick  aber  die  beiden 
ersteren  S-  B~lli):  feeit  dände  vthU  propriatn  Hermagoras  viam,  quam 
plurimi  sunt  secutt.  Cic.  a.  a.  0.  II,  S,  8  (nachdem  er  2,  6—8  kiirxer  ebenso 
lu  Werke  gegangen  ist):  ex  ht»  dwdmt  divergii  eieuti  fioHilii»,  quarum 
iütera  cum  verearaw  in  philotophia,  nonnuilam  rlKtoricae  quoque  artis  tibi 
ettram  ad8umd>at,  altera  vero  omnia  in  dieendi  erat  studio  et  pratceptüme 
oecupata,  unttm  guoddatn  ett  conflatum  genu»  apotterioribtu,  qui  cA  utrisgue 
ea,  quae  commode  dici  viätbantw,  in  suas  artea  contulerunt. 

86)  Quintil,  III,  11,  21  f.  verum  haec  adfectata  su^ilitas  circa  nomina 
rervm  ambitiote  laborat  .  .  .  aimplieiui  autem  conttituenti  non  est  necatc 
per  htm  minutas  rerum  p€irtieuiaa  rationem  docendi  concidere.  quo  vitio 
multi  guiden  laboranmt,  praeeipue  tarnen  Hermagoras,  vir  tdioqui  aMiiit 
et  in  plurimis  admirandus,  tantum  diligentiae  ntmi'um  loUicitae,  ut  ipaa 
tius  reprehensio  laude  aliqua  non  indigna  Sit. 

86^)  So  Spengel,  a.  d.  Nachtr. 

B7)  TixvM  (n^otnuti,  s.  Strab.  a.  a.  0.,  in  7  Büchern,  s.  Snid.  a.a.  O. 
(A.  81.  88).    Cic.  de  inv.  I,  6,  8.  in  arte,  quam  edidit. 

88)  Cic.  a.  a.  0.  «all«  in  ea  (näml.  arU)  videtur  ex  antiguis  artilma  in- 
geniöse et  diligtnter  electai  res  conloaute  et  non  nihil  ipse  quogve  novi  pro- 
tuliise  (B.  A.  20.  83.  n). 

n,.i,i..,..>^.()l")<^IC 


474        FäufanddieissigsteB  Capitel.    Betediamkeit  und  Rhetorik. 

eigentlicher  Ätticist  war  er  freilich  allem  Ansclieiiie  nach  keines- 
wegs, aad  seia  praktisches  Yermögeu  in  seinen  eignen  Reden 
soll  gering  gewesen  sein^).  Dazu  kam,  dass  er  nur  den  von 
der  Erfindung  und  den  von  der  „Oekonomie"  der  Gedanken 
handelnden  Theil  der  Rhetorik  genauer  ausgearbeitet  zu  haben 
scheint^.  Immerhin  indessen  musste  doch  wenigstens  von  seinen 
Nachfolgern  auch  die  Lehre  vom  Ausdruck  und  Stil  eingehender 
in  das  neue  System  mit  hineingezogen  werden,  und  so  war 
damit  der  Weg  gebahnt,  welcher  Über  knrz  oder  lang  Ton  dem 
baiockeu  aaianischeu  Stil  zu  den  alten  attischen  und  wahrhaft 
classiachen  Mustern  zurückftihren  musste^').  Noch  heute  aber 
lässt  sich  dieses  sein  System,  freilich  nur  in  den  wesentlichsten 
Grundzügen,  wiederherstellen"),  wozu,  wenn  schon  mit  grosser 

89)  Gic,  a.  a.  0.  ffihrt  fort;  veiiim  oratori  ffiimmum  est  de  atte  logni, 
qMid  hie  fecil;  multo  maximum  ex  arte  ditxre,  guod  eitm  mitiime  potuitee 
omnes  eidtmtit. 

90)  Cic.  Brat.  76,  263.  78,  271  gedenkt  zweier  rOmiBcher  Bednei 
C,  Sicinina  nnd  T.  Acciua  Pisanrensis,  welche  eich  au  der  Rhetorik  des  H. 
gebildet  hatten  und  schildert  dabei  die  letztere  so:  «x  hac  ittopi  ad  oman- 
dvm,  sed  ad  invenictidum  es^dita  llermagorae  diaeipiitia  und  Hermagorat 
praecepth,  ^ihus  eUi  ornamenta  non  eatis  opima  dicendi,  tarnen,  ttt  hagtae 
felitibw  ammtatae,  sie  apta  qitaedam  et  parala  sirtffuiit  caueaTum  generibw 
argmnerUa  tradutUur.  Vgl.  Tac.  diaL  19.  et  quidgtiid  aliud  aridigsimti 
Uetmagoiae  et  ApoUodori  libtin  praecipitur,  in  honore  erat  (was  KieasUng 
im  Ind.  zum  Ithet.  Seneca  nnd  Bnschuann  Charakteristik  der  griecL 
Rhetorea  beim  Rhet.  Seneca,  Parchim  1878.  4.  S,  13  mit  Onrecht  auf  den 
Theodoreei'  beziehen,  a.  Piderit  8.  46.  A.  i). 

9J)  Wie  Blase  3.  87  f.  richtig  bemerkt. 

92)  S.  darüber  jetzt  auch  Thiele  Quaeationea  de  Comifici  et  Cicoronia 
artibuH  rbetoricia,  Greifswald  1889.  8.  (Dootordiae.).  S.  102  ff.  Vgl.  ferner 
zn  dieaer  Abb.  die  lehr-  nnd  inhaltieiche  Kec.  von  Man  Berl.  ph.  Wocb. 
X.  1B90.  Sp.  990—1009.  Hier  iel  hOcbaiena  fflr  daa  Ailerallgemeinste  Platz. 
Die  Stelle  bei  ijoinUl.  111,  8,  9.  Hermagoia»  indicium,  partitionem,  ordtnem 
qttae/jtie  sunt  eloeutioniii  aabieit  oeconomiac  etc.  vermag  ich  in  ihrem  Zn- 
aammenhange  (im  Gegensatz  zn  Spengel  Die  Definition  ood  Einlheilatig 
der  Khetorik  bei  den  Alten,  Rhein.  Mna.  XVIII.  1863.  S.  MS.  MO  und  Volk- 
mann'  S.  29  f.  nnd  anm  Theil  auch  zu  Piderit  S.  36)  aur  so  mit  Striller 
S.  38 f.  und  Thiele  a.  a.  0.  zu  deuteo,  dass  H.  entweder,  wie  Letzterer 
annimmt,  zwei  Uaupttheile  der  Rhetorik  tvQfoit  (oder  wie  immer  er  diese 
rhetorische  Topik  [vgl.  Cic.  Top.  2,  6.  inneniendi  artem,  quae  to«»i7  dicilur 
u.  duzn  Thiele  S.  98]  nannte)  nnd  olmotofiia  unterschied  oder,  wie  Eraterer 
ungleich  weniger  wahrachoinltch  meint,  auch  noch  fivqfti)  nnd  vnö^fttie 
hinzufSgte,  und  doss  er  die  oinovo^a  wieder  in  partitio  (d.  h.  schwerlich 
Biaintcit,  eher,  wie  Striller  S.  39  nach  Dionys.  de  Isocr.  1.  p.  648  Ter- 


OgIC 


UermagoroB  von  Temuos.  475 

Vorsicht,  neben  den  ausdriloklichen  Angaben  über  dasselbe  und 
neben  der   Rhetorik  des   Augostinus  und   Quintilianua   auch  die 


mntliot,  ftipiofio^  oUec  noct  besser  ^  xtrrä  ^i^ikie  i^ti/ytialti ,  wie  Thiele 
S.  108  vorachlagt),  ngiait,  Tsfie  und  li^is  gliederte.  Er  bezeichnete  die 
Rhetorik  mit  den  Btoikern  (■.  A.  16)  als  einen  Theil  der  loyixrj  ixunqin] 
(Rh.  Or.  IV.  63  W.)  und  «teilte  dem  Redner  die  Aufgabe  (f^o*):  lo  tc»ir 
«oliTixö*  f^ii]ua  StaTi&ni9ai  itarä  tö  ivitiofuvov  anorixät  (Ses.  Hstb. 
11,60,  Tgl.  Sopat  Bhet.  Gr.  T.  16  W.  Flaund.  ebend.  HS.  Angustin. 
Bhet.  p.  186  Halm.  Quiutil  11,  16,  14)  mit  AuschlusB  an  Aristot.  Rhtit. 
1,  a.  ISböi*  26  f.  Diimit  war  Allea,  was  Aber  das  xalmKÖ»,  d.  h.  (h.  A.  148) 
aber  das  Gebiet  dea  bloBsen  geBonden  Memohenverstandea,  hinanageht,  also 
jede  streng  wisaenacbaftliohe  oder  specieU  &chm&8sige  Untersnchoog  (ipilö- 
aai^ov,  fta^fiKiiKDr,  ItagVMV  u.  a.  w.  fijnifMii)  auageschlosaen.  Die  £r|ii'- 
fiain  itaXixitiü  theilte  er  dami  weiter  ein  in  äient  oder  Fragm  allgemeiner 
Art  und  ilttu&iotie,  d,  h.  solche,  die  sich  auf  beatimmte  Personen,  Begeben- 
heiten, Verh&Itnisae,  Zeiten  o.  a.  w.  beziehen,  Cic.  de  invent.  I,  6,  8. 
Quintil.  II,  21,  Sl.  Anguatin.  p.  140  Halm  (Ersteres  abersetsen  die  Lateiner 
durch  qtiaeilionea,  s.  bea.  Cic.  Or.  14,  46,  gwxeatiQnti  infinüae,  e.  beaondera 
Qnintil.  IIl,  6,  6,  oder  nniveriaUs,  propOsita,  Cic.  Top,  21,  79,  eotuuila- 
tiones,  Cic.  de  or.  111,  28,  100,  Letzteres  durch  causae,  quatstionet  finüat, 
eontrovernae).  Dass  H.  anch  die  &i«tis,  eo  weit  sie  xolttnai  sind,  von 
der  Rhetorik  und  Beredsamkeit  nicht  ausschlosa,  aondem  im  Gegeutbeil 
mit  Verwiachting  der  Grenze  aach  noch  aolche  ihr  euwiea,  welche  er  folge- 
richtig der  Philosophie  hätte  aberlassen  mfiasen,  zeigt  gegen  Barnecker 
S.  69 ff.  nnd  Volkmann'  S.  36  ana  Cic.  a.  a.  0.  (wo  ebendioaec  Uebcrgriff 
getadelt  wird)  nnd  Anguatin.  a.  a.  0.  (wo  ein  solcher  aich  allerdinga  nicht 
findet),  anch  Qnintil.  111,6,  14  and  Plut  Pomp.  48  Striller  S.  19—26. 
(Quintil.  II,  21,  31  f.  ist  sich  wohl  nor  deaahalb  hierüber  unsicher,  weil  er 
Schriften  onter  dem  Namen  dea  U.  mit  abweichenden  Lebren  kannte,  denen 
gegenüber  er  sich  nicht  auf  H.  selbst,  sondern  auf  Cic,  de  inv.  bemft, 
III,  6,  14,  s.  A.  QS**,  während  er  doch  6,  66  ff.  recht  gut  weiss,  dasa  dieser 
mit  jenem  keineawega  immer  Obereinatimmt,  a.  A.  93  z.  E,).  Die  von  Plnt. 
a.a.O.  erwähnte  Polemik  doa  l'oaeidonioa  gegen  ihn  bezieht  Striller, 
worin  ich  ihm  C.  29.  A.  169  gefolgt  bin,  auf  ebeigene  Beachränkong  der 
Philoaophie  so  Gunaten  der  trotte  jener  Anknüpfung  au  die  Stoiker  im 
Gegensatz  zn  ihnen  bei  H.  von  derselben  unterachiednen  Rhetorik,  doch 
Tgl.  an^b  A.  21.  Die  ütaig  wird  uun  sonacb  zur  VMa^eoig,  wenn  die 
acfivtuait  feiTCVPiBttmlia)  hinznkommt,  und  von  der  nifiaiaaif  unteracbiud 
U,  sieben  Arten  (Augnstin.  p.  141:  qttia,  quid,  quando,  ubi,  cur,  qutniad- 
modum,  quibv»  admittkulis,  quas  Graeoi  äqiofnäs  vocant).  Eine  andere 
Eintheilnng  der  ^t)c^iiaxa  noliii%ä  war  die  in  loyniä  (quaettionts  ratitmalfs) 
und  voiuitm  (quaettioties  legaUs),  Quintil.  ill,  5,  4,  vgl.  Cic.  de  invent. 
I,  12,  IT.  Or.  34,  121.  Hermog.  p.  139  Speng.  Zu  letzterer  gehören  allu 
Uesetzeafragen,  zur  crateren  alle  anderen  vnodt'diic  und  alte  rednerischen 
&ia»is.  Hat  nun  der  Redner  den  ihm  aufgegebenen  Gegenstand  unter  eine 
dieser  Rubriken  gebracht,  so  musa  et  beurtheilen,  ob  die  Sache,  die  er 


:  \.>oo^lc 


476        PünfmiddieiBiigBteH  Capitel.    BeredBamkeit  ond  Elietorik. 

des  Auetor  ad  Herennium'^'*)  und  Giceros  Jngendschrift  de  itt- 
vmtione  zu  verwenden  siud^^.     Uebrigeus  gab  ea  auch  Bücher 


Ixtjabend  oder  vemeinetid  vertcetea  will,  lich  OberhMipt  übeneogend  vei- 
treten  lässt  oder  nicht,  ob  sie  Bestand  (<mci»c,  laL  stoiiu,  contHitttio) 
bat  oder  ob  aie  ihn  nicht  hat,  Tielmehr  ein  «vvtfnno«,  also  fOr  ihn 
imbraacbbar  ist,  und  die  Qesicbtspimkte,  die  dabei  rar  Anwendung  kommen, 
Bind  die  besonderen  atäatit,  Itii  die  STjr^fuiia  loyixä  die  vier  schon  A.  Sit 
genannten  atojccoftöt,  ogos,  xoiÖTtje  (oder  vielmehr,  wie  er  üe  nannte,  %atä 
«viißcßrjnöt),  iiczälrpfts  (tat.  ctmiectitra,  fini»,  qiMiüaa,  trafulotio  oder 
reprehefaio),  d.  h.  die  Frage  nach  dem  VoihandenMin  der  Thatsache  oder, 
wenn  diese  onsweifelhaft  ist,  nach  dem  wahren  Wesen  derselben  oder  des 
genaneren  ümsUlnden  oder  endlich  nach  der  Dichtigkeit  des  eingeleiteten 
Verfahrens,  fQr  die  iritri^axa  »ofuiui  vier  andere  (anter  ihnen  die  schon 
A.  21  u.  C.  32.  A.  27  berOhrte  ä^ifi.^oiiB),  gainUl.  III,  6,  GS  ff.  Fortnnatiati. 
p.  89.  Angnstio.  p.  143  f.  Hu.  Pltutad.  V.  29  Walz  (nach  der  Herstellung 
von  Piderit  S.  29f.).  Die  seit  Aristoteles  beigebrachten  drei  Qattnngen 
der  Beredsamkeit  worden  (was  bei  Cic.  de  inv.  I,  9,  12  an  sich  nicht  eben 
mit  Unrecht,  aber  doch  von  einem  diesem  Theoretiker  fremden  Standpunkt 
aus  getadelt  wird,  ■.  A.  93)  fOr  fi.  erst  bei  der  weiteren  Eintheiloug  der 
KoiDitjc,  der  einzigen  Stasis,  welche  eine  solche  erfuhr,  praktisch,  indem 
diese  naaic,  die  er  daher  auch  wkvq  nannte  (Rh.  Qr.  IV.  StS  W.),  von 
ihm  in  vier  Arten,  nt^i  olpmöv  xal  tftmnm,  xtgi  nfQeiimv,  x^oyftmoij 
and  JiHoPM^,  zerlegt  ward,  von  denen  die  erste  auch  fOglich  wp^evJUv- 
iiHii,  die  Eweite  iaiSiatti*^  hätte  genannt  «erden  kOnnen,  die  vierte,  wie 
eben  ihr  Name  besagt,  es  mit  gerichtlichen  Reden,  die  dritte  aber  au- 
schliesslich  mit  den  ^iattg  ta  thon  hat;  die  itnuwix^  EerGel  dann  noch 
weiter  in  Unterabtheilangen.  S.  Qnintil.  a.  a.  0.  Cic.  de  inv.  I,  9,  13. 
Piderit  8.  27—41.  Volkmann'  B,  88—43.  Thiele  a.  a.  0.  mit  der 
Berichtigung  von  Marx  a.  a.  O.  Sp.  1000,  vgl.  A.  93.  Von  diwem  Allen 
kann  nun  aber  wenig  oder  gar  Nichts  in  dem  Abschnitt  Ober  die  li^itit 
gestanden  haben.  Offenbar  ging  vielmehr  eine  allgemeine  Einloitong, 
vorauf,  welche  die  DeGnition  der  Aufgabe  des  Bedners  und  die  Sondernng 
von  9tate  und  i/>[69ieis,  vermuthlich  aneh  noch  die  Zerlegung  der  xtfi- 
aT«0(c  in  ihre  Arten  enthielt;  höchstens  kann  die  letitere  schon  mit  ini 
Topik  goEogen  sein.  Dnd  so  haben  wir  denn  ans  der  «vpcaic  abgesehen 
von  einigen  mittelbar  vielleicht  anf  E.  zurückgehenden  Anweisungen  bei 
Cie.  de  inv.  I,  24— SO.  §.  34—49  (vgl.  Thiele  S.  99)  im  Uebrigen  anr  noeh 
die  topische  Bemerkung  bei  Qnintil.  V,  9,  12.  Denn  alle  jene  anderen 
Gliederungen  gehörten,  wie  Thiele  S.  108  ff.  fibenengend  nachweist,  unter 
die  „partitio",  und  die  besonderen  Begeln  für  ihre  praktische  Anwendang 
bildeten  die  >«&(«■  Was  endlich  die  täin  betrifft,  so  scheint  H.  seclu 
oder  sieben  Theile  einer  Bede  angenommen  zn  haben:  xgoviiuop  und 
iipoäos  (Äuct.  ad  Rot.  l,  i,  6.  Cic.  de  inv.  I,  16,  20.  Quintil  IV,  1,  2), 
^i^yiioic,  itatfiett,  än6iitiit  (oder  xiatit),  ävtUayia,  naft^fiavtf  (Cic.  de 
inv.  1,  6,  91),  iitüofos  («.  Piderit  S.  41  f.);  bei  der  Behandlung  int 
Prooemions  besprach  er  die  vier  /igurae  cotUroversiantM  oder  materiarwm 


OgIC 


HennagoraB  Ton  Temnos.  477 

anter  dem  Namen  des  Hermagoras,  welcbe  ihm  nicht  angehörten, 
vermnthlich  jedoch  aus  seiner  Schule  stammten^''). 


{gtnera  causarum  Cic.  inv.  I,  IG,  20),  dae  ffi^fic  fvdo^ov,  äfupiSo^ov,  narpä- 
ioior,  (cJofov  (AngoBtin.  p.  147.  Piderit  8.  43),  denen  dann  Ändere 
noch  eine  fflofte,  das  ivaaagaxiilopO^jtor  biumfflgten  (Cic.  a.  a.  0.  Portunat. 
p.  109).    Hinnchtlich  «eioer  Vonchriflen  QbeT  die  Itiit  wiMen  wir  Nichts. 

QS^)  Dan  derselbe  schwerliob,  was  man  neuerdings  allgemein  fOr 
Bioherhielt,  derTOn  QuintilioD.  citirte  CkimificiDs  ist,  legt  Marx  Sp.  1008  dar. 

98)  Dass  die  grosse  Aehnlicbkeit  beider  Schrirten  nicht  dnrcb  6e- 
natzung  der  einen  seitens  der  anderen  (n&mlicb  des  Aact.  ad  Her.  darch 
Cic),  vie  namentlich  Eayser  behauptete,  sondern  dnrch  Qaellengemein' 
Schaft  En  erU&ren  ist,  haben  Thiele  S.  8— SB  nnd  Marx  geieigt.  Aber 
die  Sa«be  liegt  weitans  nicht  so  einfach,  wie  Tbiele  meinte,  indem  er 
(nach  Aaleitnng  von  Kiessling)  annahm,  das«  beide  nnr  verachiedne 
Bedactionen  der  Vortrt^  desselben  rOmitchen  Lehrers  der  Rhetorik  seien, 
dessen  Unterricht  beide  Verfasser  genossen  h&tten,  nnr  aber  so,  dass  Cio. 
daneben  anoh  noch  andere  Qnellen  benatzt  habe.  Allerdings  sind  beide 
Bücher  ja  nnr  Niederschriften  solcher  Torträge,  aber  Mars  erweist,  dass 
nicbt  bloss  Diejenigen,  welche  sie  hielten,  nnd  zwar  der  Lebret  des  Cio. 
vor  91,  der  des  AdcL  ad  Her.,  welcher,  wie  es  wenigstens  Marx  fOr  mehr 
als  wahrsoheinlicb  erkl&rt,  was  ich  aber  dahingestellt  lasse,  vielleicht 
L.  Plotins  Gallos  war,  zwisoben  86  nnd  88,  swei  rerschiedene  Personen 
waren,  sondern  daas  sie  anch  einem  Theile  ihrer  TortrBge  (besonders  Ober 
jMtwemtun  d  narraiio,  aber  nicht  hier  allein)  zwei  Terscbiedne  griechische, 
wahrscheinlich  ron  swei  rhodischen  ßhetoren  (s.  A.  144>')  Teriissste  Lehr- 
hflcher  m  Qmnde  l^ten,  nnter  denen  das  Ton  dem  Lehrer  Ciceros  be- 
natate  das  jüngere  war,  dessen  Urheber  selbst  schon  jenes  andere,  ältere 
Misgebentet  hatte,  s.  a.  In  anderen  Partien  aber,  nSmlioh  in  der  Lehre 
von  der  conttittOio  iuridieialit  nnd  legüitna  and  besondeia  in  dem  Abschnitt 
de  vitüs  orgitmeniatiomim  (vgl.  Thiele  S.  78—86),  hatten  jene  beiden 
ROmer  in  der  Tbat  eine  gemeinsame  ältere,  and  swar  römische  Quelle, 
fOr  die  Marx  (Sp.  lOOGf.)  das  Fragment  der  Rhetorik  des  H.  Antonias 
(Cio.  Brot.  44,  168.  de  or.  1,81,94.  47,206.  III,  49,  189.  Or.  88,  132. 
Qaintil.  III,  6,  46)  zd  halten  geneigt  ist,  welches,  wie  es  scheint,  sich  an 
Atbenaeos  anacblon  (s.  A.  118),  wobei  er  aber  (8p.  1007)  sogleich  auch 
dieses  Mannes  BeR3ge  snr  rhodiichen  Rhetorik  berrorhebt,  in  so  fern  aoch 
dieser  Termathlich  in  Rhodos  den  ApoIlonioB  Molen  gehart  hatte  (s.  A.  tBO). 
Die  Teibsser  jener  griechischen  Handbücher  hatten  non  aber  den  H. 
nnmittelbat  oder  mittelbar  benntct,  aber  nicht  ihn  allein,  nnd  wie  stark 
die  Disposition  bei  Cic.  wie  beim  Anct.  ad  Her.  von  der  nach  A.  92  von 
H.  befolgten  abweicht,  bat  Thiele  S.  BA— 109  vortrefflich  klar  gestellt. 
Die  beiden  Bücher  des  Ersteren  ond  die  beiden  ersten  des  Letzteren  ent- 
halten vielmehr  nnter  dem  vOllig  anpassenden  Titel  ineentio  die  Lehre 
von  den  sechs  Theilen  der  Rede  exordütm,  narratio,  dimno,  eonfirmatio, 
confiäatio,  amdutio,  nnd  in  die  Vorschriften  fOr  den  vierten  and  fflnften 
ist  bineingeswängt,  was  bei  fl.  vielmehr  den  Inhalt  der  „partUio"  nnd 


.  >^>00' 


<g\Q 


478        Fünfunddreifsigstes  Capitel.    BeredBamkcit  und  Rhetorik. 

Von  eioem   anderen,  aber  jedenfalls  recbt  obscnren  Rbetor 
Pampbilos*^')  läset  sich  nur  so  viel  chronologisch  feststelle», 


der  tgiait  bildete,  die  Statasli^hre  (um  der  Kürze  halber  diesen  Dngenügen- 
den  Änadmck  zn  gebrauchea),  nnr  d&at  Cic.  in  grosserer  ÄnuKfaeraiig  an 
die  AnordüDiig  des  H.,  aber  nnr  um  bo  Bchlimmer  für  seine  eigne  Dia- 
poBition  statt  der  kurzen  Einleitong  beim  Äuct.  ad  Her.  eine  längere 
voraufBchickt  nnd  in  dieser  schtiesalicb  (I,  8—10,  §.  10—18)  auch  acbon 
das  allgemeine  Stflck  der  Statnslehre  abbandelt  und  sieb  II,  8,  It  nicht 
so  voll  bestimmt  dabin  änssert  wie  jener,  dass  die  besonderen  Vorscbiiften 
derselben  zur  eonfirtn<dio  und  eonfutalio  gebOren,  daher  er  sie  denn  anch 
abgesondert  von  den  Qbrigen  in  diesen  Tbeil  einsohlagenden  im  S.  B.  be- 
spricht. Immerhin  ist  aber  auch  beim  Auct,  ad  Her,  der  allgemeine  Theil 
der  Statnslehre  (im  ].  B.)  von  der  speciellen  Ansfühmag  mit  einaelneu 
Argumenten  (im  8.)  wie  absichtlich  geü'eunt,  vSIlig  zweckwidrig,  wenn 
doch  wenigstens  bei  ihm  entschieden  Beides  zor  confirmatio  und  confutaiio 
zu  rechnen  sein  soll,  aber  sofort  begreiflich,  wenn  eben  bei  H.  das  Erstere 
den  Inhalt  der  „partitio",  das  Letztere  den  der  ngioi^  ansmachte.  Jene 
beiden  griechischen  Bhetoren,  deren  Darstellnngen  die  mittelbare  Quelle 
beider  Schriften  waren,  hatten  also  in  Wahrheit,  weit  sie  eben  nar  HQIfa- 
bficher  für  den  munittelbaren  praktischen  Gebrauch  schreiben  wollten,  die 
wirkliche  inventio,  die  rhetorische  Topik,  einfach  weggelassen,  der  Vor- 
läufer Ciceros  wenigstens  (s.  A.  92)  weitaus  zum  grSssten  Tbeile.  Und  so 
sind  denn  auch  die  Vorschriften  für  die  diepotilio  beim  Anct.  ad  Her.  im 
3.  B.  nach  dem  Torangegangenen  vSllig  werthlos.  Während  femer 
bei  H.  nnr  wenig  aristotelische  nnd  stoische  Elemente  geblieben  sind,  so 
werden  hier  die  drei  aristotelischeD  Redegattnngen  und  anch  einige  stoische 
Gesichtspankte  mit  der  Statualehre  contaminjrt,  und  die  dadurch  ent* 
stehenden  Widersprüche  lassen  dentlich  die  Unmöglichkeit  der  Vereinigung 
aristotelischer  nnd  hermagoreischer  Orundanschanangen  erkennen.  S.  darüber 
das  Nähere  bei  Thiele  a.  a.  0.,  der  aber  8.  10B  mit  Unrecht  schon  dem 
H.  den  Widersinn  zuschreibt,  als  hätte  er  die  tttäeis  dixavixi]  oder  9t- 
xdioloriKi]  nar  aaf  öffentliche,  die  «foyfMttxij  auf  private  Rechtssachen 
bezogen,  was  vielmehr  lediglich  eine  Neuerung  des  dem  Cic.  (1,  II,  14  f.) 
zu  Grunde  liegenden  griechlBchen  Rhetorsebeu  iu  Folge  jener  Contaminirnng 
ist,  B.  Quintil.  lU,  6,  56  ff.  hanc  (näml.  q%ialüatem  ■=•  %mä  aviifitßtptds) 
ita  dividü:  de  appetendis  et  fugiendia,  guae  est  pars  delAerativa:  de 
pergona,  ea  ostenditwr  lattdativa:  negotialem,  quam  xgajituti%i)w 
vocat,  in  qua  de  rebue  ipsis  qttaeritur,  remoto  perBonarum  eomplexu,  tit 
„sitne  liber  qui  est  tn  odserttone,  an  divitiae  tuperbiam  pariant,  an  iustum 
quid,  an  bonum  git" :  iuridictalem,  in  qua  fere  eadem,  atd  cerUt  destina- 
tisque  personis  guaeruntur:  „an  ilU  iuste  hoc  fecerit  wl  bene".  nee  «te  fallit 
in  primo  Ciceronis  rhetorico  aliam  esse  loci  «egotitäis  interpretationem ,  atm 
ita  ecHplum  si't,-  nrgotialis  est,  in  qua,  quid  iuris  ex  eivili  more  et  oegnt- 
täte  Sit,  einuideratur:  cui  diligeniiae  praeesse  apud  nos  iure  cofWNttt  txiM- 
mantur.  sed  quod  ipaius  de  his  librit  iudicium  fuerit,  supra  dtxL  simt 
enim  vdut  regestat  in  hos  commenlarios,  qucs  adulescem  deduxerat,  »diolae: 


..>^.00' 


.3IC 


Pamphiloi.  479 

daaa  er  jfinger  als  Hermaj^oran,  aber  älter  als  Crassue  war.  Er 
acbrieb  ein  Lehrbuch  der  Rhetorik  für  den  Elementarunterricht, 
,^n  welchem  er  zwei  Status  unterschied  und  die  Qualitas  in 
mehrere  AbtheilangeQ  trennte'""''), 

et  st  qua  est  in  tis  culpa,  tTodentü  est  ete.  Die  Abbäo^gkeit  der  griechi- 
Bcheo  TVjvt;,  aufweiche  CiceroB  Darstellung,  vod  der,  aufweiche  die  des 
Aact.  ad  Heremi.  Korflckgeht,  folgt  aber  besonders  aus  Aact.  ad  Her. 
I,»,  le  ¥gl.  m.  Cic.  I,  17,23:  e«  leigt  sich  bei  Letzterem  eine  Weiter- 
bildimg ood  geringe  Aendertmg  derselben  Lehre,  s.  Marx  a.  a.  0.  Sp.  1008 f. 
(gegen  Thiele  S.  ISfF.)  u.  sohos  Stodia  Coraificiana,  Rhein.  Hqs.  XLIll. 
1888.  S.  3BT  mit  A.  3.  Anf  diese  griechiichen  Orandquelten  sind  nun  aber 
natürlich  nicbt  bli>w  alle  wesentlichen  Abweichangen  von  H.  znrOckiafahren, 
BOndeni  erst  recht  alle  ansdrfickliche  Polemik  gegen  denselben  (Cic.  1, 6, 8  f. 
»,  la.  61,  »7,  aoch  die  des  „noster  doctor"  ad  Her.  I,  11,  18;  s.  A.  83.  88. 
8a.  93.  HA^),  de^leichea  anch  die  histonscfae  Notiz  über  ihn  I,  11,  16,  Tgl. 
ad  Her.  a.  a.  O.  nnd  «iedemm  A.  83.  144>*),  g,  Marx  a.  a.  0.  Sp.  lOOT: 
„eine  eolche  Kritik  der  Constitntionslehre  des  H.  m  geben  war  ein  Rümer 
damaliger  Zeit  überhaupt  nicht  ffthig  a  8.  w.".     Vgl.  ferner  A.  144. 

98*)  Qnintil.  III,  6,  11.  mnt  tarnen  ifwcripti  nomine  Hermagorae  Ubri, 
qtti  eonfirmant  itlam  opinionem  (n&mlich  mufiles  oratori  esse  uniptrsaleii 
quaatiimea,  s.  Striller  8.  19  f.),  tive  fahu*  at  tUtUus  si'ie  alius  fuit  Herma- 
gorae. Die  entere  von  diesen  beiden  Annahmen  dürfte  die  richtige  sein. 
Denn,  wie  wir  A.  81  gesehen  haben,  es  gab  bis  anf  Quintilianns  ausser 
dem  Temnier  nnr  noch  einen  zweiten  Rhetor  H.,  den  Theodoreer,  von  dem 
Qnintil.  111,  1,  18  sagt,  dass  noch  Leate  lebten,  die  ibn  gekannt  (sunt  gut 
viderint);  hätte  er  also  irgend  geglaubt  den  Verdacht  hegen  zu  dürfen, 
dieser  kOonte  der  Verfaaaer  gewesen  sein,  so  würde  er  wohl  nicbt  so  unbe- 
stimmt äliut  gesagt  haben,  vgl.  Piderit  S.  26.  Qaintil.  setit  mit  Recht 
hiniu:  nain  eiutdeK  eite  quo  modo  potsunt .  .  .  cum,  eicut  ex  Gieeronii  quoque 
rhetorico  primo  manifeätum  est  (s.  A.  92),  miUeriam  rhetorice$  in  thegis  et 
causa»  dieiserit? 

93°)  (CrasB.  b.)  Cic.  de  or.  111,  21,  81.  quare  Coracem  tstwm  reterem 
puliamur  nos  quidem  pvllos  swoe  ctedvdere  in  nido,  qui  evolent  decl<anatores 
odiosi  (oder  otiosi?)  ac  molesti,  Pamphüumque  nescio  quem  einamus  in  in- 
fuUs  tantam  rem  tamquam  puerüis  delicias  aliquas  depingcre.  Qnintil.  111, 
6,  33  f.  ted  quemadmodunt  ab  Archedemo  qualitas  exciusa  est,  sie  ab  hia  re- 
pndiata  finitio.  nam  subiäunt  eam  iuridiciali  quaerendumque  arbüranttir, 
iustumne  eil  eaeriiegium  appellari  quod  obiciatur  vel  furtum  tel  amenliam: 
qua  in  opinüme  Pamphilus  fuit,  sed  qualitatem in  plura  partitus  est.  Urlichs 
Pamphilos,  Rhein.  Mus.  XVI.  1861.  S.  249  f.  Fälschlich  hielten  ihn  zuerst 
TnrnebnB  zu  Cic.  de  lege  agrar,  1,  2,  dann  Tiele  Andere  für  denselben 
mit  dem  Maler,  s.  dagegen  Ä.  93''.  Es  ist  dies  auch  chronologisch  unmög- 
lich, da  der  Letztere  yiel  früher  lebte,  s.  C.  20.  A.  46=  (TJd.  1.  S.  903). 

93^)  Urlichs  S.  250,  welcher  fortführt:  „Ztir  Verdeutlich nng  dieser 
Classification  bediente  er  sich  offenbar  einer  Art  von  Stamm baumEeichnnng, 
indem   er  etwa  die  beiden  Staini  in  wagerechten  Linien  neben  einander 


:,.K^,00' 


'^[C 


480  FQDrunddreissigsteB  Capitel.    Beredsamkeit  und  BbetArik. 

Immerhin  darf  es  wolil  ancb  ale  ein  Zeidien  des  allmählich 
wieder  auflebenden  Atticismus  angesehen  werden,  dass  ein  unbe- 
kannter Rhetor,  geschützt  dnrcb  den  inzwischen  eingetretenen 
Untergang  der  ächten  Tixvij  ^Topixij  des  laoln-ates**''),  es  unter- 
nahm nach  Hermagoras,  aber  vor  Cicero^'')  und  Dionjsios  von 
HalikarnasBOB,  der  sich  bereits  durch  dies  Machwerk  tÄascheD 
liess'^*),  ein  neues  Lehrbuch  der  Rhetorik  unter  dessen  Namen 


Btellte  nnd  die  ünterabtheilaagen  derselben  in  senkrechten  Luien  da-ron 
ansgeben  lieaa.  Om  aber  die  Bezeichnoog  einer  jeden  Species  TOr  Hin- 
veratändniiseo  iQ  bewahren,  setite  er  Fl&cben  an  die  Stelle  der  Linien,  in 
welche  er  die  Namen  ecbrieb.  Diese  hingen  also  von  den  Statae  herab  wie 
die  Infulae  votn  Haapt,  tind  daher  die  Vergleichnng  .  .  .  Wenn  Cicero  d«- 
pingere  sagt,  so  braucht  man  nicht  mehr  an  Farben  eu  denken  wie  p.  Rose 
Am.  27,  74  nnd  de  fin,  ü,  Sl,  £9.  Indessen  ist  ee  sehr  wohl  mOglich,  dam 
F.  die  beiden  Statns  mit  ihren  Arten  anch  durch  Farben  unterschied,  und 
dann  war  sein  Werk  für  die  Hebe  Jugend  vollends  ergCtzlich.  Dam  eo 
einer  solchen  Leistnng  die  Zeicbenknnst  des  Meisters  von  Sikjon  g«bOrt 
hätte,  ist  ein  ungeheuerlicher  Gedanke.  Wie  sollen  wir  es  femer  erkttren, 
dasB  Quintil.  spUer  XII,  10,  6  (s.  C.  SO.  Nachtr.  A.  46»)  nicht  des  merk- 
würdigen Dmstandg  gedacht  hätte,  dass  der  Malet  mit  dem  Bhetoi  dieselbe 
Person  war?" 

93")  Daas  es  eine  solche  gab,  steht  durch  das  Zeugniss  des  Aristoteles 
Fr.  141  (135)  B.  fest,  aber  ebenso  inverlllssig  ist  anch  die  Nachricht,  dass 
dieselbe  früh  verloren  ging,  was  nach  dem  C.  IG.  A.  66  s.  E.  nnd  unten 
A.  183  Dargelegten  nns  nicht  Wunder  nehmen  kann:  Zosim.  V.  Isocr. 
p.  SOB,  S7  ff.  X{ys%tu  ä  mg  3ii  xal  Ti%vrfv  ^rjxofi^iiy  tyfu^t,  im  d^  xf^*?* 
?tvziv  avr^v  äitoXla&at  .  .  .  'Afia-zotiltis  ö  ipilönoipot  mruyayiiv  tixrts 
QTitofiKas  ifur^a^t;  muI  tavtrn-  Vgl'  Bopat.  Schol.  in  Hermog.  Rh.  Gr.  T 
p.  7  Walz.  Weit  weniger  gewiss  ist  as,  ob  der  verwirrte  Bericht  des  Cic 
Brut.  12,  48  ans  derselben  Schrift  {livvayioyij  tiiväv)  des  Aristoteles  (Fr.  137 
a>  181}  lotumgw  «e  ad  artes  componendas  tratisUdme  in  demselben  Sinne 
zu  verwenden  ist.  —  üebrigens  verdanke  ich  in  Beiug  auf  alles  Folgende 
die  richtige  Einsicht  den  Mittheilungen  von  G.  Thiele. 

93')  Cic.  de  inveut.  1,  8,  7.  Zsocrates,  aUus  iptiut  quam  coM«(a(  esa« 
ariem,  non  incmitnws,  düc^ulorum  atUtm  atque  eomm,  gut  protimu  ab  hae 
suttf  diacvplma  profeeti,  multa  de  artt  praeeepta  reperimua.  Wenigstens 
scheint  der  Zusatc  gwom  eonatat  esse  aniadenten,  dass  es  eine,  freilieb 
sofort  angezweifelte  Ars  unter  dem  Namen  des  Isokrates  damals  schon 
wieder  gab. 

93")  Blass  Att.  Bereds.  II.  8.  97.  A.  1  meint  swar,  die  Stellen  bei 
Dionjsios,  wo  isokrateische  Theorie  angezogen  oder  erw&hnt  wird,  Ep.  ad 
Amm.  1,  2.  p.  277  nnd  de  Lys.  16.  p.  489,  seien  unbestimmt  gefaest,  allein 
ans  der  ersteren  tva  fi^  toö*'  wirolK^oMn»,  3»  iriivca  wtiftt/X^<pt*  fi  IJtft- 
xtttritiKTi  <fiXo«oipia  za  (ijtefiiia  ^afoyyHntita,  «al  ovti  ot  xf^l  &i69itf»» 
Hill  Beaaviutxov  «al  'Avxitpifta  anovS^i  Ä{iof  oödi»  tvfov,  oSt'  V<oa(<m}c 


..>^.00' 


.31c 


Paeudo-Iaokr&tea.  481 

zu  schreiben"*").  Es  muss  dies  hiernach  frühestens  etwa  gegen  Ende 
des  zweiten,  spätestens  am  Anfang  des  ersten  Jahrhunderts  ge- 
schehen sein.  Von  dieser  Rhetorik  des  Pssudo-Isohratea 
sind  noch  ziemlich  zahlreiche  Sparen  erhalten,  welche  uns  zu 
diesem  Urtbeil  die  anareichenden  Mittel  an  die  Hand  geben**'). 


*al  Ava^iiiivTjs  xal  'Aluiiä/iai,  oöi«  ot  iovtihc  ovpfiimeavzte  lOiE  dv^tiiifti 
jtagayyfXfuiTaiv  tt^vmäv  evyyta^tif  *<'^  äyanitaial  Uytar  ^■i)toiiixäv,  oi  vcgl 
Bto3i*tt}v  iinl  tüttKOv  «al  'leatav  «al  Kijipiaöäaiiiov ,  'TniffiSriv  m  w«i 
Avxoviijov  xal  AlaiCvipi  folgt  doch  wobl,  Aa.%»  et  ebenso  wie  die  geffilachteu 
Lehrbücher  nnter  dem  Hamen  des  Aatjpbon  and  des  AnazimeceB  (b.  A.  7) 
auch  eina  onter  dem  des  laokratea  kannte  und  für  acht  hielt,  welcbes  doch 
nach  A.  93*  das  arBprOogliche  sicbar  nicht  mehr  war.    Femer  ».  Ä.  93'. 

9S'')  „Dass  es  nach  Hermagoraa  entstand,  folgt  ans  Quiatil.  111,  5,  18. 
Isocratet  auttm  eausam  este  ait  quaeslionem  finitam  cieilem  auf  rem  cotUrO' 
versam  in  personarum  finitarum  complexu,  d.  b.  griechisch:  vxö^eelt 
tatt  i^trifta  ttolmKÖv  äfiaiiivov  ^  äfitpiap^iijois  Iv  mtfUipivar  aQaamxaf 
lUQtatäaii:  wir  haben  also  hier  volUtindig  die  Grundlage  der  Theorie  des 
Uermagoras,  das  E^tim«  noltTiHÖ*  und  deaaen  Eintheilnng  in  tHait  und 
vitö^iais  (a.  A.  92),  während  doch  Uokrates  von  Allem,  was  im  Gebiet  der 
»iacis  einschlagt,  anedracklich  Nichts  wiesen  will  (U,  EOf.  XV,  858  u.  9.}". 
Thiele. 

93')  S.  A.  »8".  „Fr.  1  h.  Qninlil.  II,  16,  18  lautetj  dicetu  e»ee  Thetoricen 
pertitadendi  opificim,  i.  e.  aci9avt  dtjiuovgyöv.  Dieselbe  Definition  steht  bei 
Sei.  MaUk.  II,  61,  aber  vielmehr  nach  der  U eberlief ernng  ao:  of  jitgl  Stvo- 
xQtttiiv  9ifi#oS;  drjiiiovfyov  nnd  dann  §.  63.  'I<io%ifättie  ifjol  fiijAlv  ällo  Ini- 
Tr)3iviiv  lavt  f^TOgas  t]  imexi^fiTiv  mt^ous.  Mit  Unrecht  h&lt  Sanppe 
0.  A.  II.  S.  m  diea  fär  das  Richtige  und  Genanere;  vielmehr  sind  die 
Namen  amsnkehiea  nnd  alao  'laonQäxijv  —  Sevox^iijf  zu  schreibeD,  vgl. 
§.  G.  SivoH^Tije  .  .  .  xul  ot  önö  %^s  ütoäs  tpilöaoifiot  lliyov  ^iiie^K^v 
vttäextit  ^ntocijfii^  Toü  IV  l{ytiv  (wo  ti  liytiv  fQr  xel^ti*  nnr  eine  Ver- 
miachnng  mit  der  in  der  That  atoiachen  Definition  iniaiijfii]  loS  tv  lijeiv 
ist).  Aber  ea  ist  weder  mit  Spengel  Art.  scr.  S.  31  nnd  Sanppe  a.  a.  0. 
der  Angabe  za  glaaben,  daaa  achon  Korax  nnd  Tiriaa  die  DeBnitiou  TtstQovs 
ßqfiiovfyös  gegeben  hätten,  noch  aoch  rährt  sie  von  Isokratea  her,  aondem 
vielmehr  von  Piaton  Gorg.  453  E.  Gorgiaa  eelbet  (Hei.  8)  hat  vielmehr  daa 
Bild  vom  dwaori;;,  und  dem  Isokratea  aind  solche  Metaphern  wie  Sqfuoveyös 
Oberhanpt  fremd.  Hit  gutem  Gmnd  fQbrt  alao  Quintil.  in  Bezug  auf  jene 
Tixvjj,  in  welcher  aie  stand,  den  Zweifel  bei:  ti  tarnen  re  vera  ars,  quM 
eireumfertur,  aus  (nUml.  Isocratu)  est.  Ala  ein  solches  stark  angeiweifeltea 
Werk  eiistirte  sie  noch  znr  Zeit  des  Photios:  Cod.  260.  286»  7  ff.  yeyga- 
tpfvat  dB  avt'ov  it'lfij»'  ^i)roptxf,v  liyovoiv,  ^v  «ol  ^iiett  TiTftEv  top  ävägis 
irnyi/aipoiiivriv  tm  dvojxoii.  ?gl.  auch  Pseudo-PIut.  X  or.  838  tl.  clai  0 
oi  Kai  if'jvcce  DÖrör  leyovvt  ytyga'pevai,  ot  3'  ov  lii&ödat,  ull  uirxijdti 
X9^aaa9ai.  Auf  die  Qbrigen  Brnchstacke  kann  hier  nur  flachtig  eingegangen 
werden.  In  Fr.  7  =  Schol.  in  Aphthen.  Kh.  Gr.  II.  p.  682,  25 1.  W.  iat  der 
Ausdmck   Situgittis   in   einer  erst   später  üblichen  Bedeatang  gebrancht. 

SuUHlUb,  BTl«h.-alaic.  Utt.-a««h.   IL  81 


482        ^FünfunddreiBsigstes  Capitel.    BeredBAinkeit  und  Rhetorik. 

Der  eigeutlich  ernsthafte  Kampf  gegen  die  Asiauer  giog 
einereeita  in  der  zweiten  Uätfte  des  zweiten  Jahrbundertfi,  wie 
wir  bereits  gesehen  haben^),  von  einem  der  gelehrten  alesan- 
drinischen  Peripatetiker,  dem  Agatbarchides,  namentlich  aber 
andrerseits,  wie  es  scheint,  tbeils  von  Athen^*')  und  tbeila  ganz 
besonders  von  Pergamon  aus.  Schon  die  Kritik,  welche  Anti- 
gonos  von  Karystos  gegen  Ende  des  dritten  Jahrhunderts'^)  an 
dem  Stil  des  Peripatetikers  Ljkon  übte^'^,  ist  nichts  Anderes  als 

Wenn  das  langete  Bnichstack  Fr.  IS  S&uppe  —  S  Blaaa  b.  lo.  SiceL  Kb. 
Qr.  VI.  166,  19ff.  W.  (anrollst  Haiim.  Planud.  V.  489,  6ff.)  eine  Zniammen- 
stellung  von  Sätzen  iet,  die  an  verachiedeneu  Stellen  in  der  betreffeDdeo 
Tixvi  ctaDden,  bo  läset  sich  wenigetene  der  Stil  als  noiBolcrateiBch  erweisen; 
fand  es  sich  aber  bereita  in  ibr  dergestalt  luBammeDhäogend,  so  handelte 
es  die  iiad-aetiÖTTjs  nach  verschiedenen  Gesichtspunkten  ab,  was  sonst  ent 
den  SchrifliBtellerD  ncgl  iScäv  elgenthämlich  ist.  Fr.  12  b,  Menand.  Hpl 
ixt$.  Eb.  Gr.  IX.  H6,  18  W.  kennt  achon  die  fliiifwrtn.  Anf  Fr.  6  (vgl.  6  ff.) 
Sauppe  b.  Dionja.  de  L;s.  a.  a.  0.  läset  siob  in  bo  fern  nicht  allen  viel  geben, 
als  DionjB.  hinsichtlich  der  Bogeaannten  Idiai  hier  nur  sagt:  dttaf^eopai 
ii  avzas,  äs  'lao*i/äifi  te  xal  loit  »ai'  itiCvov  tÖv  ävlga  xoaftao- 
uivoit  iiQtoiv  und  es  also  mOglich  bleibt,  daea  er  aich  in  der  Anafahraiig 
nicht  ausBchliee Blieb  und  etreng  ao  die  betreffende  Ttjvif  gehalten  habe; 
sieber  ist  wenigatena  daa  folgende  System  nicht  rein  isokrateisch:  die  Ani- 
drücke  niartis  ivtg%voi  and  äitzvoi  rühren  von  Aristot.  Bhet.  I,  1.  S. 
1364''  21.  1866''  36  ff.  her,  und  die  vier  Vorschriften  fär  die  Si^yjicit 
p.  498,  15  ff.  (—  Fr.  9  Saappe):  «ovrofiae,  on^^f,  rjäeia,  x&iii'ij  etimmea 
nicht  Bowohl  mit  der  Theorie  der  Isokiateer  als  vielmehr  der  des  Theo- 
dektes  (wie  schon  Sauppe  tugeban  maeate),  a.  Qnintil.  IV,  2,  81.  flS.  Un- 
möglicli  kann  endlich  schon  Isokratea  selbst  (wie  in  Fr.  9  b.  Pletbo  fib. 
Gr.  VI.  fiST,  B  ff.  behauptet  wird)  eq  den  Cardinal tugenden  der  liin  aoch 
die  avviofiia  getäblt  haben.  Andere  Fr^mente  könnten  an  eich  nach 
Inhalt  und  Form  aehr  wohl  von  laokratea  atammen,  and  wenn  der  angebliche 
Brief  des  Speuaippos  Kpist.  Soctat.  XXX  acht  w^e,  js  weim  er  aach  aar, 
wie  es  im  höchsten  Grade  wahrscheinlich  ist  (s.  C.  37.  A.  2d — 81),  in  der 
iUtsten  Ajexandrinerseit  bereits  eiiaticte,  ao  maaaen  anch  die  beiden  Citate 
von  dessen  Tizvrj  §.  4.  10.  p.  680.  631  Herch.  —  Fr.  8.  &  Blase  als  wirk- 
liche Beate  der  urapritnglichen  gelten".  (Thiele).  S.  aber  C.  87.  A.  31.  Im 
üebrigen  jedoch  kennen  nach  A.  BS*  sich  solche  nicht  erhalten  haben,  nad 
die  wirklichen  etwaigen  Anklänge  an  Isokrates  sind  sehr  einfach  dannt 
an  erkl&ren,  daes  der  Fälscher,  nm  an  die  Stelle  von  deasen  verlorner 
Rhetorik  sein  eignea  Machwerk  tu  setEen,  natOilich  ohne  Zweifel  bei  dem- 
selben Lohrblicher  von  Isokrateern  benntzte. 

94)  C.  22.  A.  277.  279.  280. 

94'')  S.  A.  161.  163.    Vgl.  auch  A.  111. 

96)  S.  C.  17.  A.  31  fF.  n.  d.  Nachtr.  «.  C.  17.  Ä.  19  hint.  diesem  2.  Bi. 

96)  Denn  die  Stilproben  bei  La.  Di.  V,  66  f.  stammen  ohne  Zweifel  s*is 
AntigonoB,  b.  v.  Wilamowitz  Antig.  v.  Kar.  8.  79. 


:,.K^,00' 


'^[C 


Eeaction  dea  Atticiimua.    Die  Rhetorik  in  Pergamon.  483 

eine  Fehde  gegen  aeianiaclie  Flosketn^^).  Weit  zweifelhafter  ist 
es,  ob  die  Schrift  des  Neanthes  Sfpl  xaxotTjiias  ^(jroptx^g  gegen 
die  Asianer  gerichtet  war  und  folglich  nicht  von  dem  älteren 
Neanthes,  sondern  von  dem  jüngeren,  dem  Biographen  von  Attalos  I, 
herrührte'^).  Ist  es  aber  der  Fall,  bo  wtirden  wir  sie  frühestens 
ganz  an  das  Ende  des  dritten  oder  in  den  Anfang  des  zweiten 
Jahrhunderts  zu  rerlegen  haben"^).  Freilich  war  ohne  Zweifel 
ursprünglich  auch  in  Pei^amon  der  asianische  Einfluss  vor- 
wiegend^'^),  aber  ein  Gegengewicbt  gegen  denselben  lag  hier 
doch  schon  in  der  engen  Verbindung  der  ältsten  pergamenischen 
Könige  mit  der  athenischen  Akademie'"^),  und  wenn  diese  auch 
bereits  mit  dem  Ende  des  dritten  Jahrhunderts  aufhörte  ^''^),  so 
trat  dafür  die  mit  den  athenischen  Stoikern,  die  seitdem  sich 
mehr  und  mehr  mit  Piaton  zu  befreunden  begannen,  an  die 
Stelle,  und  man  darf  wohl  inainer  noch  annehmen,  dass  dies  zu 
einer  stärkeren  und  schnelleren  Gegenwirkung  des  Atticismas  im 
pergamenischen  Reich  als  anderswo  führte.  Bei  allen  ihren  Ver- 
kehrtheiten zeichnete  sich  ferner  die  pergamenische  Philologen- 
schule vor  der  alexandrinischen,  wie  letztere  sich  seit  dem  maas- 
gebeoden  Einäuss  des  Aristarchos  gestaltete,  durch  eine  viel 
grössere  Weite  des  Studienkreises  auch  in  sprachlicher  Hinsicht 
aus:  man  beschränkte  denselben  hier  doch  wohl  nicht  gänzlich 
so  eng  auf  die  Dichter  und  sah  sich  um  so  mehr  auf  die  Be- 
trachtung nicht  bloss  des  attischen  Dialekts  an  sich,  sondern 
auch  der  classischen  attischen  Prosa  und  ihrer  Entwicklni^  hin- 
gewiesen"'^. Die  ästhetische  und  die  höhere  Kritik  galt  in  PergamoD 

97)  Wie  Wilamowiti  a.  a.  0.  mit  Recht  bemerkt.    S.  C.  8.  A.  761. 

98)  S.  darüber  0.  21.  A.  469.  480^ 

99)  Da  Attalos  I  241—197  regierte,  so  kommen  wir  damit  filr  die 
früheste  Lebensieit  Beines  Biographea  etwa  iwiscben  260  nnd  180. 

100)  BrioBka  S.  66:  „tiowi  ut  in  Curia  Fhrijgia  Lydia,  nie  veferum 
lestimouiis  in  Mysia,  ubi  I'ergamui  Sita  erat,  Asiana  etugtientia  est  domi- 
nala.  enanuit,  si  Dionysium  (de  oral,  anliqu,  1)  audire  volumtts,  floquetttia 
Atlica  iv  Tiaa^  itöXti  »nl  ovitiuäs  tiiTOf  iv  ratq  anaidtvioig,  Asinna  ual 
täe  iipä;  »al  tag  KQoatäaut  zä*  »olttD*  .  .  .  ftg  {avt^f  üfrifz^aato". 

10t)  S.  C.  1.  a.  6.   C.  2.  A.  666.  689.  690.  602.  607. 

102)  Wob  BnoHka  b,.  a.  0.  S.  66  nicht  bedacht  hat. 

103)  Freilich  kommet)  vir  bei  aDierer  geringen  Kenntnisa  der  perga- 
meniachcn  Philo! ogenachale  Ober  bloase  Veimathangen  nicht  htuaua.  Wir 
kennen  uns  in  letzterer  Beziehnng  nur  auf  das  Werk  äea  Krales  über  den 
attischen  Dialekt,  Ton  welchem  wir  doch  er  wenig  Genaneres  wiRaen,  nnd 
im   Uebtigen   aar  die   eignen    historischen    nnd   geographi sehen    Arbeiten 

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484        Fünfenddreiasigstes  Capitel.    Beredsamkeit  und  Bhetorik. 

ganz  besonderB  als  eine  Hauptaufgabe  des  Philologen"^).  Ungleich 
mehr  als  in  Alexaudreia  berührte  sich  daher  hier  die  Thätigkeit 
des  Grammatikern  mit  den  Geeicbtspnnkteo  des  Rhetora"-*),  wenn 
es  auch  unerweialich  und  mindestens  unwahrscheinlich  ist,  dass 
auch  hier  wie  in  Rhodos  Grammatik  und  Rhetorik  von  den- 
selben Personen  gelehrt  worden  wäre"**).  Und  so  erscheint  dean 
Panaetios,  der  Schüler  des  Krates,  wie  wir  sahen'"'),  bereits 
als  ein  richtiger  Atticist.  Der  Versuch  allerdings  nachzuweisen, 
dass  der  Kanon  der  zehn  attiBcheo  Musterredner  in  Fergamon 
bereits  um  125  entstanden  sei'**"),  der  vielen  Beifall  gefunden 
hatte  und  leider  auch  von  uns  oben'"^'')  gebilligt  worden  ist, 
muBs  jetzt  als  misslungen  bezeichnet  werden:  noch  Cicero  und 
Dionysios  von  Halikamaasos  in  seinen  früheren  Schriften  kennen 

dieier  Philologen  berafeD,  ErtäaterongBachriftea  ta  alten  Prosukern  (ab' 
gesehen  von  Folemon)  doch  nicht  anadrOcklich  von  ihnen  nachweiaen,  deno 
Asklepiades,  der  eich  mit  Thnkjdidea  beschäftigte,  war  nicht,  wie  Briosk» 
8.  BS  angiebt,  der  Mjrleaner,  s.  C.  26.  A.  101.  Allerdinge  aber  fällt  hiebei 
anch  dea  Panaetioe  litterarische  Thätigkeit  stark  ins  Gewicht. 

104)  3.  C.  IS.  A.  a.  6.  S.  jedoch  d.  Nachtr.  z.  C.  IS.  S.  827—389  hint. 
diesem  2.  Bd. 

106)  Vgl.  C.  «6.  A.  113—118. 

106)  S.  hieraber  gegen  Eeifferscheid  und  BriOika  die  treffende, 
C.  30.  A.  199''  mitgetheUte  Bemerknng  von  Marx  Berl.  ph.  W.  X.  IBM. 
Sp.  1007.  Aaf  Alexandros  den  Poljhistor  kann  man  sich  bei  dessen  Tiel- 
seitiger  litterariecber  ThUigkeit  hiefflr  nicht  berufen.  Ohne  Zweifel  ward 
anch  in  PergamoQ  eifrig  Rhetorik  getrieben,  s.  A.  111,  aber  die  einxigen 
wahr^cbeinlich  schon  vor  ApoUodoros  dort  wirkenden  Bbetoren,  deren 
Namen  wir  kennen,  sind  Demokritos,  a.  A.  160,  nnd  etwa  noch  Isidoros,  der 
aber  doch  vielleicht  nicht  jünger  als  er  war,  «.  A.  166  ff. 

107)  C,  28,  S.  67  f.  m,  A.  33.  34  0.  A.  68. 

108)  ZuoAcbst  hehaaptete  Reifferscheid  in  einer  Breslaner  akad. 
Rede  (Bresl.  Winterkat.  1881/!,  vgl.  C.  1.  A.  18)  S.  6:  „Es  läat  sich  fast 
bis  eor  Evideoi  nachweisen,  dass  von  Pei^amon  jene  Ästhetischen  Uitbeila 
aber  die  athenischen  Heister  der  Beredsamkeit  aatgegangen  sind,  die  in 
der  alten  Welt  fast  kanonisches  Ansehen  genossen".  Dann  folgte  diese 
angeblich  „fast  evident«",  in  Wahrheit  trotz  alles  Scharfsinns  vSUig  ver- 
fehlte, freilich  gleich  mir  anch  viele  Andere  tauschende  Beweisfflbning 
seines  Schalers  Brioska.  Immerhin  hatte  ich  meine  Bedenken  gegen  die 
meisten  derselben  schon  vor  Jahren  an  dieser  Stelle  niedergeschrieben;  sie 
sind  jetzt  aber  nach  der  Diss.  von  R.  Weise  <b.  A.  109)  bereite  AberflOssig, 
und  wenn  ich  die  lelttere  nicht  frQher  übersehen  hätte,  wfirde  ich  mich  in 
C.  30.  S.  630  ff.  anders  geäussert  haben,  als  es  nnn  leider  geschehen  ist. 
8.  jetzt  vielmehr  die  Nachtr.  dasn  hinter  diesem  S.  Bde. 

lOS"")  C.  20.  S,  681.  A.  86. 


:  \.iooj^lc 


Keoclion  dea  AtticiimDs.    Dia  Bbeforik  in  Pergamon,  485 

diesen  Eanoa  nicbt"^,  und  es  muss  daher  dabei  bleiben,  dass 
entweder  Oidymoa '***>>)  oder  wahrscheinlicher  erst  Caecilius  von 
Kaiakte,  bei  welchem  er  für  uns  zuerst  auftritt,  und  welcher 
somit  nicht  ein  älterer,  sondern  erst  ein  jUngerer  Zeit^nosse 
des  Dionysios '"*")  war,  auch  als  sein  Urheber  anzusehen  ist""). 
Nicht  in  Pergamon  femer  ward  der  Kampf  entschieden,  sondern 
in  BooL  Aber  ein  Pergamener  war  es  doch,  wie  sich  zeigen  wird, 
nämlich  Apollodoros,  welcher  ihn  dem  Vermuthen  nach"') 
vornehmlich    dort    beziehungsweise   zum    Siege    des    Atticismus 

109)  Die«  bat  B.  Weise  QuoestioneB  Caecilianae,  Berlin  1886.  8. 
(DoctordiBB.)'  S.  Sl — 81  zwingend  erh&rtet.  Nor  die  Beschränkong  bei 
DioDjBioa  auf  deagen  frflhere  Schriften  mDiat«  nach  Hartmann  in  der 
A.  110  anEufAbrendea  Dibs.  S.  21— S2  hinzngefagt  werden.  Vgl.  auch  schon 
Steffen  De  canone  . .  .  Ariatophauis  et  Aristarchi  (Leipzig  1876).  S.  47—49. 

109I')  HJefflr  erklären  aicb  Hampe  Ceb.  d.  Bogen.  Kanon  (a.  C.  16. 
A.  66)  S.  ISf.,  BaDbeimBr  Üe  Fhoti  vitis  decem  oratomm,  Bonn  18TT.  8. 
(DoctordiBB.).  S.  33  f.  A.  1  und  Oaenei  Jabrb.  dee  dentschen  archaeol.  Inst. 
Tl.  1891.  S.  98.  Ob  DidymoB  dieeen  Eanon  wenigBtenB  bereita  kannte  und 
anerkannte,  daraber  wagt  Brzoska  8.  11  keine  Entacheidang;  M.  H.  B. 
Meier  Opaac.  I,  S.  186.  Demosth.  Hid.  Praef.  S.  TV  apricht  sich  dafdr  aus, 
nnd  in  der  Tbat  ist  es  bemerkenawertb ,  daaa  er  keinen  aoBserhalb  dieser 
Qmppe  stehenden  Radnei  commentirt  zu  haben  icheint,  fl-eilicb  «nch  Ando- 
kides,  LjknrgoB  and  Ljsias  nicht;  allein  s.  d.  Nachtr. 

109")  Wie  dies  Weiae  anch  im  Uebrigen  gegen  Wilamowitz  Die 
Tbukydideelegende,  Hermet  XII.  1877.  S.  832r.  A.  IS  and  I.  Miieller  De 
Bgarh,  äreifswald  ISBO.  8.  (Doctord.).  S.  6.  A.  1  erhärtet  hat. 

110)  Siehe  F.  Hartmann  De  caoone  decem  oratomm,  Oottingen  1801.  8. 
(Doctord,).  S.  14—88,  Vgl.  aacb  Fränkel  GemBJdesiunmlnDgen  u.  Gem&lde- 
forachnng  in  Peigamou,  Jahrb.  des  archaol.  Inst.  VI.  1891.  S.  56— 69.  Ist 
dies  Letztere  richtig,  ao  w&re  damit,  wie  Fr&nkel  S.  6S  (vgl.  Hartmann 
S.  1)  bemerkt,  die  vor  ßahnken  (a.  C.  16.  A.  66)  herrschende  nnd  von 
M.  H.  E.  Haiei  De  Andoc.  quae  valgo  fertur  ov.  contra  AIcib.  P.  IV,  Halle 
1838  •-  OpuBC.  I.  S.  120ff.  vettretene  Ansicht  wieder  in  ihr  Recht  eingesetzt, 
und  ich  zweifle  um  bo  mehr  an  der  Richtigkeit  des  Qedankens  (e.  wiederum 
C.  16.  A.  66),  dasB  schon  Ariatopbanes  van  BjzBiition  irgendwelcheo  Redner 
kanon  anfgeatellt  haben  könnte,  vgl.  oben  A.  36. 

111)  So  Wilamowitz  a.  a.  0.  Aach  die  grammatische  Bildung  war 
ja  in  Rom  von  Pergamon  aoa  eingefOfart,  nKmlicb,  wie  wir  C.  S6.  A.  )3.  60 
geaehen  haben,  dnrch  Erates  von  Malloa.  Dann  folgte  der  gewaltige  Ein- 
fioBs  von  dessen  Schüler  Panaetios  (b.  G.  28.  A  Sl.  22),  ond  ward  hierauf 
durch  desaen  Schaler  Poseidonioa,  durch  Holoa  und  Andere  auch  der  von 
Pergamon  dnrch  den  von  Rhodos  dort  vielleicht  noch  überboten  (a.  A.  lü"), 
so  lehrten  und  wirkten  doch  iu  der  Folgeaeit  daBeibst  ansBer  Apollodoros 
□nd   seinen   Schaiern  (s.  A.  198  ff.  S02)  AthenodoroB   Eordylion  (s.  C.  32. 


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K^IC 


486         FünfunddieissiBBteB  Capitel.    B^iedaamkeit  und  Bhetorilc. 

filhren  half,  und  man  darf  unter  den  angegebenen  Umständen 
TTohl   nicht  Kweifelnj   daea  dieser  Mann  die  Anregungen  dazu  in 

A.  60),  ÄleiaudroB  äer  Pol^bittor  (a.  C.  33.  A.  4G.  IT),  Asklepiades  von 
Uyriein  (a.  C.  SC.  A.  86),  Ptoleniacoa  Ton  Askatoo,  der  ja  wecigBlena  kein 
orthodoxer  Arietarcbeer  war  (C.  30.  A.  66),  neben  ihnen  freilich  auch  die 
Alexandriner  oder  AlexandrineizOglinge  Tjranmon  der  Aeltere  (a.  C.  SO. 
A.  176.  182  £f.  190»)  und  Arialodemo»  Ton  Nysa  (a.  C.  30.  A.  ISTtt),  Yiel- 
leicbt  (b.  C.  30.  A.  264}  eogar  Did;moa.  Vgl.  Brzoaka  &  T6ff  (Gegen  daa 
von  dieaem  S.  63  f.  Vorgebrachte  s.  jedoch  C.  19.  A.  111).  Ilohde  a.  a.  0. 
S.  175f.  meint  freilich  vielmehr,  der  Atticiamna  eei  gegen  Ende  der  Sechziger- 
J4hre  V.  Chr.,  wie  es  scheine,  in  Athen  zoerat  anfgetaacht,  bald  nach  Rom 
hinübergelenbt  and  dort  befeetigt,  aber  OrQnde  fflr  dieae  Meinung  giebt  er 
nicht  an,  nnd  waa  ihn  ohne  Zweifel  zu  dieser  Behauptung  hestimmt  hat 
(a.  A.  161.  16S),  spricht  in  Wahrheit  nnr  in  dem  sehr  ermSssigtea  Grade, 
in  welchem  ea  oben  zugeatanden  ist  (s.  A.  94''),  für  dieselbe.  Daraus  allein, 
doaB  Apollodoros  ans  Pergamon  stammte,  folgt  allerding»,  wie  er  richtig 
bemerkt,  noch  nicht,  ,,daaB  Pergamon  an  den  Verdieneten  dieeea  einzelnen 
l'ergameners  irgend  welohen  Antheil  gehabt  habe",  aber  darauf  allein  ist 
die  obige  Vermuthnng  ja  anch  keineswegs  gestützt.  Daaa  Apollodoroa  schon 
in  seiner  Taterstadt  mit  Beifall  gewirkt  hatte,  erhellt  darana,  daaa  gerade 
seine  beiden  uns  bekannten  griechischen  SchQler  Dionysios  „der  Attiker", 
nnd  HoschoB  von  dort  waren,  a.  A.  308.  203;  iat  dies  nnn  wohl  bgendwie 
wahracheinlich,  wenn  er  nicht  den  Boden  gerade  dort  schon  vorbereitet 
fand?  Den  Apollodoros  ferner  nach  einem  von  Wilamowitz  a.  a.  0.  ge- 
brauchten unvorBichtigen  Ausdruck  zum  „Begründer"  der  atticistischen 
Lehre  zu  machen,  dazu  fehlt  in  der  Tbat  alle  Berechtigong,  aber  damit 
iat  auch  noch  nicht  im  Entfernteaton  der  Gedanke  dieses  Gelehrten  zurSck- 
gewiesen,  daes  mit  „dessen  Bestellung  als  Erzieher  des  pr&snmpUvcn  Thron- 
folgers" (s,  A.  198.  199)  „der  ClaasiciBmus  die  BlIerhOchBte  Sanction  erhielt", 
indem  „Caesar  ancfa  hier  die  StrSmnng  erkannt  hatte,  welcher  die  Zakuatt 
gehörte  und  ihr  freie  Bahn  schaffte".  Noch  weiter  als  Bohde,  der  den 
Apollodoroa  doch  weuigätens  als  Atticistcu  anerkennt,  geht  Weise  S.  16. 
A.  1,  welcher  sogar  hievon  Nicbts  wissen  will  und  geltend  macht,  dasa 
AugustuH  den  Unterricht  desselben  in  Apollooia  nnr  sechs  Monate  genossen 
habe.  Dabei  ist  nur  leider  die  Hauptsache  Obersehen,  ollmlich  die  Frage, 
ob  wohl  Caeoar,  der  Freund  des  Atticismus,  bei  der  Wahl  eines  Lehrers 
der  Rhetorik  fQr  den  Octavianni,  nicht  zweifellos  sich  an  den  bedeutendsten 
und  eutachicdenstcn  Vertreter  dieser  Richtung  in  der  damaligen  Zeit  ge- 
halten haben  wird.  Ueberdies  war  Apollodoroa  nach  schon  vorher  in  Rom 
Lehrer  des  Octaviimns,  s.  A.  199,  und  gehörte  auch  in  der  Folge  zu  dessen 
Vertrauten,  a.  A,  300.  Es  ist  m,  E.  Weise  gelungen  zu  zeigen,  dass 
Caecitius  in  der  ersten  Periode  seines  Lebens  wahrscheinlich  unter  dem 
Kinfluss  des  Apollodoros  nur  auf  dessen  dürrer  Rhetorik  weiterhaute  nnd 
dann  erst  vermnthlich  unter  dem  des  Dionyaios  von  Halikamassos  in  dessen 
Weise  in  wahrhaft  fruchtbarer  Art  als  Anhänger  des  Atticismns  kritisch, 
aeatbetisch,  litterarhiatorisch  arbeiten  lernte.  Damit  ist  aber  doch  nur  be- 
wiesen, daas  die  Einwirkung  des  Apollodoroa  eine  ungleich  sl&rkere  nach 


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Diopb&neg  von  U^tilene.    Athcnaeoe.  487 

seiner  Heimat  empfing  und  also  hier  schon  seit  geraonier  Frist 
seine  Vorläufer  hatte.  Auf  der  anderen  Seite  jedoch  bezeugt 
Dionysios  von  Halikarnassos  "^)  ausdrücklich,  dass  die  ächte  alte 
Beredsamkeit,  welkend  schon  seit  dem  Tode  des  Alexandros,  kurz 
yor  seiner  Zeit  bereits  dem  völligen  Untergange  nahe  gewesen 
sei.    Wie  sich  zu  ihr  im  Anfange  des  zweiten  Jahrhunderts 

Diophanes  von  Mjtilene"*)  gestellt  hatte,  erfahren  wir 
nicht,  wenn  er  auch  schwerlich  ein  ächter  Asianer  war"*). 
Flüchtig  aus  seiner  "Vaterstadt,  kam  er  nach  Rom,  wo  sich  Ti. 
Gracchus  eng  an  ihn  anachloss  !'^),  mit  welchem  er  dann  auch 
umkam '"^).  ' 

Athenaeos  angeblich  aus  Naukratis,  was  aber  wohl  nur 
auf  einer  Verwechselung  mit  dem  uns  erhaltnen  Schriftsteller 
dieses  Namens  beruht,  wird  als  der  bedeutendste  Nebenbuhler 
des  Bermagoras  bezeichnet"^)  und  wich  in  manchen  Stücken 
Ton  ihm  ab^'*). 

der  erstereii,  die  des  DioDjtioB  noch  der  letzteren  Richtung  war.  Weise 
scheint  ganz  äberaeben  zn  habeD,  was  Bohde  mit  Itecht  hervorhebt,  daes 
gerade  der  ausgezeichnetste  Schüler  des  ÄpoUodoioa,  jener  eben  genannte 
DioDjsioB  von  Pergamon,  auadrüclcUcb  den  Beinamen  h  'Attnös  hatte,  a. 
A.  203. 

112)  De  erat,  anfiq.  1.  äqiaftfvri  /liv  änö  tijt  'AltiävdQOV  loti  Ma*c- 
Sövts  vslfvi^t  ittnvtiy  xui  jittfahfaSai  xac'  ölCyov,  int  S\  xf^s  %a&'  i}fiät 
ijliKtag  fiixpov  diTinaoa  fls  zilot  >i(pavia9ai. 

113)  Strab.  XIII.  617,  wo  nnter  den  berühmten  Mytilenaeern  iiiotpäviit 
ö  Qqtuif  genannt  wird. 

114)  Völlig  willkarlich  zfthlt  ihn  Brzonka  S.  63.  67  ohne  Weiteres  sa 
den  Atticislen  unter  pergumenischem  EinfliiM,  und  ancb  das  ist  gans 
iiDBicher,  ob  er  schon  unter  dem  der  Rhetorik  des  Hermagoraa  stand,  wie 
Blass  Qr.  B.  S.  70  anzunehmen  geneigt  ist. 

116)  Cic.  Brut.  27,  101.  semper  hiAuit  (Ti.  Gracchu»)  cxqttisitoa  e  G-raecia 
magiatros,  in  eis  tarn  adulescens  Diophantm  Mytilenaeum  Graeciae  tenipori- 
hus  Ulis  disertiasimum.  PInt.  Ti.  Gracch.  8  ^^lorpävovg  zoi  f^xogo«  Kai 
Bloaeüv  xov  ipiXoaö'pov  nagogiitfoäirtiDv  avxcv  (nilml.  Tipigiov),  lov  h  ftv 
Juxfävrjs  fvyas  ^v  MutilijfoiO(. 

HS)  Plai  a.  a.  0.  Die  Phantastereien  von  Beineris  ntgl  Bloaniov 
nal  Ji.oipärovs,  Leipzig  1873.  8.  Ober  ihn  bedOrfeu  keiner  Widerlegung 
(vgl.  Zeller  Pb.  d.  Or.  III',  1.  3.  634.  A.  3.  n.  bes.  Heinse  Jahreeber.  ]. 
a.  192—196). 

117)  Quiuttl  IH,  ),  IG.  Hemutgorae  maxime  par  aique  aem.\dut  viAelur 
Athtnaeua  fuitte. 

118)  unerheblich  ist  es,  dasH  er  die  TheÜe  der  Bbetorik  vielmehr  als 
deren  Elemente  («xoizil«)  bezeichnete  (Qniutil.  III,  8,  13),  sehr  wesentlich 
aber,  dus  er  die  d^dif  nur  als  einen  Theil  der  vti66tait  (a.  A.  92)  ansah 


■oo-^lc 


488         FüufunddreiuigdteB  Capitel.    Beredeamkeit  und  Rhetorik. 

Menelaos  der  Maratbener  ist  uqs  nur  als  Vertrauter  des 
C.  Gracchus  bekannt"'). 

Hierokles  und  Menekles,  zwei  BrUder  aus  Alaltanda  in 
Karien,  wirkten  etwa  seit  140'*"}  und  waren  die  bedeutendsten 
Vertreter  der  asianiscben  Redekunst  in  ihrer  Zeit'*'). 

(Quiutil. III,  0,6), und  seine  abweichende  Stasialehre,  8. QninUI.  III, 6,17:  guolluor 
fecit  Athertacut,  jteoietxu%^v  oxäatv  vel  aa^oqiLTjzn'ffv ,  id  est  exkortativ«», 
qui  suasoriac  est  proprius,  awiflm^v ,  qila  contecturam  significari  magii  it 
his,  ipiae  secuntur,  quam  ex  ipso  nomine  apparet,  inaiXuxrfn-ijv,  ea  finiUo 
est,  mutatione  enim  nominie  constal,  iuridicialtm  eadem  appellalione  Graeta 
qua  ceteri  usus  {;=  jtvavixtiv).  Ea  ist  auch  dies  ein  verfehlter  Tertoch 
(vgl.  Ä.  98)  die  ariatoteliscbe,  anf  den  drei  Bedegattnngen  beruhende  Bbetorik 
mit  der  hennagoreiecbcn  ans  zugleichen,  Tgt.  Thiele  a.  a.  0.  S.  106.  Hit 
WeglasBung  der  vjtaiXamuinq,  also  im  tJebrigen,  wie  Bchon  A.  93  gesagt  ist, 
wohl  im  AnscblnsB  an  ihn  stellte  unter  den  ROmem  H.  Antonios  die  anderen 
drei  cottstilutiones  auf:  factxim  non  factum  ^  oDVEFliKt],  tu«  iniuria  ^  8\%ato- 
loym^,  ionam  median  ^^  spoT^tnitK^  (Qnintil.  a.  a.  O.  g.  46),  «gl.  Hari 
BerL  ph.  W.  X.  Sp.  1006.  Die  Redekunst  definirte  er  nach  Sei.  Math.  II,  Gi 
als  Xiyav  ivva^ts  aioxaSofiiv^  rijs  zäv  äxovöviov  «tl&aoi  nnd  beceichnete 
sie  nach  Qnintil.  II,  15,  S3  alt  faUendi  artem.  Phoebammon  Rh,  Gr.  111. 
4(,  11  ff.  Speng.  fQhrt  eine  Definition  des  ox^^u  von  'JO^vaiog  ö  Nav^^ml- 
fi]t(?)  an.    S.  auch  d.  Nachtr. 

119)  Cic.  Brut.  26, 100.  nec  de  Pertio  reticuittet  Gracchus,  cum  ei  Fanniiu 
de  Menelao  Marathenio  et  de  ceteris  obieciseet,  nämlich  dasB  er  eich  von  M, 
seine  Reden  machen  lasse.  Was  für  ein  Harathos  gemeint  sei,  halte  auch 
ich  für  unsicher,  aber  ans  dem  gerade  entgegcngeseteten  Grunde  wie  Blasi 
G.  B.  S.  88.  A.  3,  nämlich  weil  der  Umstand,  daas  zur  Zeit  Strabons 
(XVI.  763)  das  phSnikische  lerstdrt  war,  nicht  gegen  jenes,  noch  wenigst 
aber  der,  dass  das  phokische  „gacx  unbedeutend  war",  gegen  dieses  beweiit, 
s.  eilischer  a.  a.  0.  S.  362.  A.  2. 

ISO)  Denn  den  Menekles  Schüler  ApoUonios  (Molen)  lehrte  bereiU  um 
120  in  BbodOB  nnd  ein  zweiter  Schüler  desselben  Apollooios  6  lucliniis 
schon  mehrere  Jahre  frOber  (s.  A.  126  ff,),  und  andrerseits  setzt  Cicero  Bmt 
95,  325  die  Thätigkeit  des  Menekles  und  des  Hierokles  noch  ia  seine 
Enabenjabrc  (b.  A.  121)  und  Usst  de  or.  II,  S3,  96  den  Redner  H.  Antonios, 
welcher  98  in  Asien  war,  im  Jahre  91  sagen,  üues  er  Beide  gehört  habe. 

121)  Cic.  Brut.  a.  a.  0.  genera  aulem  Ätiaticae  dtctionie  duo  ainl:  «nkm 
sententiosum  et  argutum,  setUentiis  Mon  tarn  granibue  et  aeeerit  qtuan  eon- 
cinnis  ei  venustis,  qualis  in  historia  Timaeug,  in  lUctndo  autem  pueri$  iw6tt 
ITifrocleB  Alabandeus,  magis  ctiam  Meneclcs  fraier  eiug  fuit  quorum  utrititqw 
orationee  sunt  inpritni»  ut  Asiatico  in  genere  laudabiles  etc.  (s.  A.  14S).  Or. 
69,  231.  tertium  (genug)  est,  in  quo  fuerunt  fratres  illi  Asiaticorwn  rhetonm 
principe»  llieroeles  et  Menecla  minime  «lea  senlentia  contemnendi:  et$i  m'» 
a  forma  veritatii  et  ab  ÄttioorMm  regula  abiunt,  tarnen  hoc  Vitium  eompem- 
gant  vel  faeuHate  vel  copta:  sed  apud  eos  varietas  non  erat,  quod  owittia  fert 


..>^.00' 


.3IC 


Menel.  v.  Uarath.    Hieroki.  u.  Uenekl.  t.  Alabanda.    Diod.  t.  Ädratn.      489 

üeber  Metrodoros  von  Skepsis,  Amphikrates  und 
Alexandros  den  Polyhistor  s.  C.  33,  über  Alexandros  von 
Ephesoa  C.  10,  über  Aristodemos  von  Nysa  C.  30, 

Diodoros  ans  Adramyttion  in  Mysien,  gleich  dem  Metro- 
doros,  wie  schoD  gesagt,  ein  akademischer  Philosoph  und  zu- 
gleich Lehrer  der  Rhetorik,  aber  auch  gerichtlicher  Redner, 
Hess  im  ersten  mithridatischen  Kriege  als  Strateg  dem  Mitbri- 
dates  zu  Gefallen  den  ganzen  Rath  seiner  Vaterstadt  abschlachten, 
begab  sich  daan  mit  dem  König  nach  Pontos  und  starb  zuletzt 
in  Amaseia  eines  freiwilligen  Hungertodes'^'). 

Seit  den  späteren  Zeiten  des  zweiten  Jahrhunderts  ging  nun 
aber  mitten  aus  dem  Lager  der  Asianer  selbst  eine  vermittelnde 
Richtung  hervor,  welche  in  ßliodos  ihren  Sitz  fand'^^. 

Apollonios  aus  Älabanda  mit  dem  Beinamen  6  fxalaxög  und 

ApoUouioB,  Sohn  des  Molon,  daher  auch  znm  Unterschiede 
von  jenem  seinem  Landsmann  und  Namensgenossen  Apollonios 
Molon  oder  schlechtweg  Molon  genannt"*),  gleichfalls  Ton  dort^ 

conelvdebantur  utto  modo.    Vgl,  Brut.  95,  326.    Menectevm  illud  Studium  cre- 
brarum  venuetarwmq^ue  senterUiarum.    S.  noch  Strab.  6GG.  661  (A.  126). 

122)  Strab.  XIII.  614.  ^iijjijai  di  lo  'ASaauvTttov  iv  t^  MtOfftdatoi^ 
nolenai  ■  tijv  yup  ^ovl^v  ü-nieiptt^t  xdv  nolijäv  i^iöiafos  atgairj'/de  ff't^' 
fitvos  TÜ  ßaeilei,  xfooxoKtvfitvns  S'  aaa  tmv  ze  i^  'J^aSqiiiat  ipiloaöipav 
livat  xol  Sinas  liyEiv  xal  ao^ioxivdv  tä  ^ijio^iiiii'  iiii:l  Sij  xal  avyax^Qtr 
ilg  lov  növiov   i^  ßaailfi-   TtaToXv&ivtos  Sh  lov  ^aailitat  hiat  SUat  tau; 

123)  Wenn  auch  Dionja.  de  DiD.  8.  p.  646.  'Poditcncl  ^ijio^fc  ot  lUfl 
'AgrafUrtir  nal  'AgulToxlia  xal  tfiiiäypio*  xal  MöXaiya  die  rhodiBcheu  Redner 
unr  als  eine  Nebcnricb tutig  von  besclieideoem  Wertbe  behandelt  and  er 
•0  wie  Caecilitti  (s.  Suid.  Kantüios,  wo  dessen  Schrift  «tVi  dtaipifftt  b 
'Attmoe  t^las  Tov  'Aetavov  aargefQhrt  wird)  und  Strabon  nicht  gei'ade  von 
einer  besonderen  rbodiuben  Schale  neben  der  attiBcheu  nnd  der  asianiacheu 
Bprecben,  bo  braucht  desahalb  noch  nicht,  wie  Blas«  S.  4.  89ff.  nnd 
BrzoBka  S.  30.  A.  1,  S.  46.  A.  2  wollen,  Cicero  (dem  Qaintil,  Sil,  10,  16  ff. 
folgt)  im  Unrecht  eq  eein,  wenn  er  diese  vermittelnde  Ricbtang  ala  eine 
dritte  neben  jene  beiden  anderen  atellt:  Or.  8,  26.  Brut.  S3,  51  unmittelbar 
nach  den  A.  S1  ongef.  Worten:  hinc  Asiatici  oratore»  fton  conUmtiendi 
quidem  nee  celerilale  nte  copia,  sed  parum  pressi  et  nimi»  redmtdanles: 
Shodii  »aniorcs  et  Ätticorum  similiorct.  S.  vielmehr  A.  143<^.  144''.  ~  Vod 
Athenodoroa  von  Bhodoa  wiaaen  wii  nur,  dass  er  gegen  die  Ehetorik 
achrieb,  QuintU.   il,  17,  16. 

124)  Plnt  Caei.  9.  'AMoUdviov  lov  toi  Moiavot  (vgl.  Ä.  131).  Cic.  4. 
'Anonaviip   zä   Mölarof   (vgl.  A.  129).    Porphyr,   in  III,  1  ff.  p.  13«,  18  ff. 


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i'^IC 


490        Fünranddcebsifi^leB  Capitel.     Üeredganakeit  nnd  Rhetorik. 

beide  Schiller  des  Menekles,  eiedelten  nämlich  aus  ihrer  Heimat, 
und  zwar  der  Erstere  beträchtlich  früher'"),  nach  Rhodos  über"*), 
Jedenfalls  war  Molon  bei  Weitem  der  Bedeutendere'*^  Er  kam 
81  als  Gesandter,  offenbar  schon  hocbbetagt '*'*'),  nacli  ßom,  wo 

Schra<l.  (vgl.  A.  ISO'').  'AjtolXtiviot  ö  zov  Mölaros.  SueL  CacB.  4  Apolhmo 
Moloni  (rgl.  A.  ISl).  QuintiL  III,  1,  16.  Apollonius  MoUm  (e.  A.  138).  XU, 
6,  7.  ÄpoUonio  J^oloni  (vgl.  A.  129).  loseph.  c,  Ap.  II,  11,  36  (vgl.  Ä.  136) 
II.  Scbol.  Ariatoph.  Mub.  111  (b.  A.  IST).  'ATtoUtövios  ö  Mölay».  Phoebamnion 
in  der  A.  IIS  angef.  St.  'Anollmvioe  h  ixitlrj^tlg  Mölmv.  Schlechtweg 
Molon  ntnaen  ihn  Alex.  Poljh.  (i.  A.  186),  Cicero  («.  A.  138—180),  StrabM 
(8.  A.  126. 133)  und  niedeTUm  loaepb.  11, 2, 34.  41  n.  0.  (s.  Ä.  136),  schlechtweg 
Apollonioa  losepb.  II,  14,  37,  AeÜaa.  V.  U.  XII,  26  and  auch  Bchon  Cicero  (t. 
A.lSö),  ftusBerdem  b.  A.  139.  Vgl.  Diela  Dax.  S.  86,  Marx  Berl.pb.  Woch-X. 
Sp.  1007  UDd  HilUcber  a.  n.  0.  S'.  3asf.  (der  freilich  nur  eine  der  bei 
Diele  oioht  angegebenen  Stellen  nachgetragen  hat,  allerdingi  die  wichtigste, 
s.  A.  139>'),  ferner  oben  C.  50.  A.  130.  C.  82.  A.  94.  Völlig  verkehrt  ist  also 
die  Behauptung  von  BUbb  S.  90,  der  ich  leider  C.  17.  A.  110  gefolgt 
bin  (a.  jetzt  d.  Nachtr.  e.  dieser  St.  hinter  diesem  2.  Bde.),  erat  „eiültere 
UnkenntniBB  habe  Apoltonioe  nnd  Molon  in  einen  ApoUoniuB  Moloo  zd- 
B^mmengoscbmolzen".   Vgl.  auch  d.  Nacbtr. 

125)  In  Folge  des  eben  besprochenen  Irrthum^  scbliesst  Blaas  S.  91 
aua  den  Worten  von  ScaeTola  b.  Cic,  de  or.  I,  17,  76r  cum  ego  prattor 
Uhodum  venissem  et  cum  gummo  ilto  doitore  Apoüonio  ea,  gwie  a  Pattaetio 
acceperam,  contviüsem  etc.,  dass  er  e»  war,  mit  dem  Scoevola  am  120  in 
Rhodos  verkehrte.  S.  auch  A.  I27t>.  Vgl.  M.  Anton,  ehd.  28,  126.  maxittt 
probavi  summum  illum  doeluran,  AlabandenBem  Äpon<mmm,  qui  cum  mereedt 
docertt,  tarnen  mm  patiebatur  eo$,  quo»  iudicalat  tum  posw  oratores  evadere, 
operant  apud  srse  perdere,  dimitUlat^ite  et  ad  quam  quemgtu  artem  putabat 
esse  aptvm,  ad  eam  impellere  atqut  hortari  soUhat  (worauf  CraeBos  §.  130.  mt 
Apollonius  iubebat  sich  zurückbezieht)  und  das  Citat  de  luv.  I,  66,  109  dei 
rhttOT  Apollonius.  Allein  anch  hier  gilt  die  Regel,  daas,  wo  ein  N«ne 
ohne  zn  nnterech eidenden  Beisatz  genannt  wird,  die  berühmteste  Person 
desselben  gemeint  zu  sein  pflegt,  und  das  summunt  iüum  doetorem  spricht 
entscheidend  für  Molon. 

126)  Strah.  XIV.  666.  ua&äntf  nal  'ATtoXli6ru>s  ö  fioJUntoc  attl  Afslsv, 
^dav  ii  'AlafiavSeCs,  MtvtKllovt  itadiqtal  lov  {^zofoe.  ixtS^itTjas  H  «fö- 
ttpov  'Anolltövios,  ä^i  8'  rjutr  ö  MoXtot,  xul  ifpri  xqos  aviim  inelvos  „ö^l 
fioläv"  tivtl  cov  iX^tiv.  661.  ävÖgis  8'  iyivovto  Xöyov  S\ioi  tvo  ^^TOptc 
äielipoi  'AXaßav8»te  MtvivZ^c  ic,  ov  iiivi'ia9T}ftfv  fHxpöv  iwäpn,  xa)  'Itf«- 
%X^t,  Hui  Ol  fiiTotx^tavzti  tls  ti]y  'PöSor  S  zr  'A^olXmvuit  %al  it  Mümf. 
Es  ist  freilich  sonderbar,  dass  Strab.  nicht  si^t,  Molon  habe  eigentlich 
anch  ApoUoDiOB  geheiesen. 

137)  Es  scheint,  dass  Apollonios  ö  fuiXauot  nirgends  ausser  hei  Strabon 
a.  a.  0.  u.  660.  661  erwähnt  wird. 

127^')  S.  A.  126.  Es  Bteht,  wie  gegen  Wetzel  nnd  Ellendt  kb  Cic. 
Brut.  SV,  B07  tu  bemerken  ist,  der  Annahme  Nichts  im  Wege,  dau  er  erst 


..>^.00' 


.c^lC 


Rhod.  Bhetoren.     ApoUonioa  Malakoa  and  Äpollonios  Molon,  401 

Ciceto  ihn  hörte  "*),  der  ihn  dann  78  wiederum  in  Bhodoa  auf- 
suchte und  den  mässigeDden  Einfluss  rühmt,  welchen  derselbe  zu 
beiderlei  Zeiten  auf  seine  eigne  Beredsamkeit  ausgeübt  habe,  und 
ihn  überhaupt  als  Schriftsteller,  als  praktischen  Gerichtsredner 
und  namentlich  als  Lehrer  im  höchsten  Qrade  preist*^*).  Änch 
andere  riJmische  Staatsmänner  hörten  ihn'^),  unter  ihnen  Caesar, 
welcher  eigens  zu  diesem  Zwecke  nach  Rhodos  reiate^^').  Von 
seinen  Reden  kennen  wir  aber  mit  Sicherheit  nur  eiue  einzige, 
die  gegen  die  Kannier,  welche  von  den  Rhodern  abgefallen  waren, 
aber  nach  dem  Scbiedeprnche  der  Römer  denselben  sich  wieder 
unterwerfen  mussten'^^;  doch  läset  sich  mit  Wahrscheinlichkeit 
noch  eine  zweite  erschliessen '^).  Ausserdem  verfasste  er  aber 
auch  ein  Geschichts  werk  vielleicht  über  Aegy pten '^'),  jedenfalls 

zwiEcben  30  uod  40  JabvOD  stand,  alt  Scaevola  ihn  in  Khodoe  hörte,  und 
folglich  auch  der  nicht,  doM  wirklich  Molon  dieser  Lehrer  des  Letzteren  war. 
13S)  Bmi.  SV,  313.  eoätm  tempore  Moloni  dedimut  operam:  dictatore  enim 
SMa  Ugatu»  ad  eenatum  de  Bhodiorum  praemiis  venerat.  Miich  89,  307. 
eodem  anno  (Sulla  et  Pompeio  Cos.)  etiam  Moloni  Rhodio  Itomae  dedimus 
operam  et  actori  sumtno  caugarum  et  tnagietro  mflsete  er  auch  vorher  8S/7 
Bchon  ojnmat  dort  gewesen  sein,  aber  wohl  mit  Hecht  hat  Bake  diese 
Worte  gestrichen.  Marx  hei  Hillacher  a.  a.  0.  8,  se9.  A.  1  denkt  ihn 
sich  damals  aU  llieilnehmer  an  der  Qesandtachaft  des  FoseidonioB,  allein 
diese  fand  ja  erat  Im  nächstea  Jahre  ST/6  Statt  (8.  C.  29.  Ä.  161),  nnd  über- 
dies ist  es  kaam  wahrscheinlich,  dasa  Cic.  dann  od  der  zweiten  Stelle  den 
betreffenden  Zuaata  gemacht,  an  der  ersten  dagegen  ihn  weggelassen  oder 
wenn  ja,  doch  nicht  wenigstens  dort  ein  Herum  oder  etwas  Aehnlicbes  hin- 
zugefügt haben  sollte. 

129)  Brut.  Ol,  316.  Shodtan  vcni  meque  ad  eundem,  quem  Somae  aitdi- 
reram,  Molonem  applicavi  cum  aelorem  in  terig  causis  seriptorfmque  prae- 
slanlem  tum  in  nolatulis  animadvertendifque  viiiis  et  instituendo  docendoque 
pntdentigiimum.  ig  dedit  operam,  gi  tnodo  id  cotuequi  potuit,  ut  nimi»  re- 
dundantis  nos  et  superßueTitis  iuveniU  quadam  dicendi  impunilate  et  Ucentia 
reprimertt  et  quasi  ej:tra  ripa»  difHuentis  coerceret:  ita  me  reeepi  biennio 
poit  non  modo  txercitatior ,  fed  probe  mutatus  ete.  Vgl.  Qaintil.  XII,  6,  7. 
Plnt.  Cic.  t. 

130)  8o  Scaerola  (s.  A.  12B),  M.  Pavonius  und  T.  Totquatns  (Cic.  ad 
Att.  II,  1,  9.  Brut.  70,  246),  aach  wohl  M.  Autonins  (s.  Cic.  de  or.  I,  28,  136 
iTgl.  A.  126].  n,  1,  8;  vgl.  A.  120). 

181)  Plut  Caes.  3.  Sueton.  Caes,  4. 

132)  Strab.  XIV.  6&2.  änianjüov  9i  itots  Kavvni  TÜr  'PoSt'ioV  xfi- 
9evrte  9'  ixl  xiv  'Pta^aiatv  äml^ip^tiav  näUv  %al  fati  löyos  Molwvoe 
xarä  Kavrimv. 

183)  N&mlich  de  Hfiodiorum  praemiit,  a.  A.  126.    Blass  S.  91  f.  A.  6. 

184)  Cosm.  Topogr.  Chriat.  XB.  p.  841.  S.  aber  d.  Nacbtr.  e.  C.  17. 
A.  112  hint.  dies.  2.  Bd. 


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402        FüDfuDddreiuigstee  Capitel.    Beredsamkeit  und  Rhetorik. 

daaBelbe  mit  der,  wie  schon  gesagt''^),  von  Älexandroa  dem 
Polyhistor  in  dessen  Bach  Ober  die  Juden  benutzten  nnd  diesem 
Volke  feindlichen  Schrift*").  Aoa  einer  anderen  Arbeit  von  ihm 
xara  tptXoaütpav  kennen  wir  noch  seine  kritische  Beinerkni^ 
Ober  die  ünächtheit  eines  angeblichen  Orakels,  in  welchem  der 
bekannte  Spruch  der  Pythia  zn  Gunsten  des  Sokrates  in  Tri- 
meter  gefasst  ist'").  Ferner  schrieb  er  auch  ein  rhetorisches 
Lehrbuch'^,  in  welchem  er  ganz  besonders  die  Leetüre  zur 
Ausbildung  des  Stils  empfahl**').  Wie  weit  er  freilich  dabei  die 
der  wirklich  classischen  Muster  und  nicht  auch  die  tod  Asianem 
im  Auge  hatte,  wissen  wir  nicht.  Endlich  war  er  nach  rhodischem 
Branch  zugleich  auch  Grammatiker  "">).  Jedenfalls  besass  et 
nebst  dem  Aristokles,  welcher  vermotblich  derselbe  mit  dem 
Philologen  dieses  Namens  und  also  nicht  minder  zugleich  Gram- 
matiker war,  und  zwei  anderen,  ganz  verschoHenen  Khodern 
Artamenes  und  Philagrioe'^  eine  einseitige  Torliebe  ffir  den 

13B)  C.  SS,  A.  86.  BT. 

156)  In  dem  Änaiuge  ans  Ale*.  (Fr.  6)  b.  Eu«eb.  P.  B.  IX,  19,  1—3. 
420  d — 421  a  beiBBt  es  freilich  ö  ii  Tqv  eve*tvfiv  t^v  naxa  lovdmmr  ypaitiKt 
M6Xtap,  aber  es  hindert  Nichts  unter  dieser  Dezeichunng  nar  einen  Theil 
eines  umfassenderen  Werkes  eu  verstehen.  Mehrere  andere  judenfeind- 
liche  Aeasseruagen  fahrt  aus  ihm  losepb.  c.  A.  II,  2.  7.  14  an,  s.  Malier 
F.  H.  G.  III.  S.  208f.  A.     Vgl.  aach  C.  38.  A.  71. 

187)  Z'ofiDc  £oipinüi!lf,  eoipmtcifos  8    Bv^tKidi];, 

üvigäv  S\  TiävTiar  Stonnäxiit  aoifiÖTaxas 
(s.  Suid.  aoqgös).    Schol.  Aristopb.  Nnb.  144.    tovtav   (tov   Ktioftö»)  'jfxol- 
ItDviOf  ö  Möimv  iv  xä  Mazä  ipiXoaöipmv  Itfitve^ai  qiijffi'  tovc  yäif  HoS'iNm 
xeiiaiiovs  liafitxgovi  dvai.     Stand  anch  seine  feindliche  Bemcrkong  gegen 
Piaton  (La.  Di.  III,  36)  hier? 

1S8)  Quintil.  III,  1,  16.  ntwlta  post  (nämlich  nach  Uennagonu)  jlpot- 
lotUut  Molon,  multa  Areut,  mvita  Caecilitu  et  Ilaiicamaautw  Dionysiiu. 
Wir  wissen  aber  ausser  dem  gleich  AniufühTenden  von  demselben  weiter 
Nichts,  als  doss  er  sich  der  von  Athenaeoe  gegebenen  Definition  der  Figar 
anschloss,  s.  Phocbammon  a.  a.  0.  (A.  118). 

139)  Theon  Prog.  Rbet.  Gr.  II.  61,  38  ff.  Sp.  f)  «i  ttyäyvmei^,  me  xiw 
jtgtaßvxietov  xts  ift,  jlitollnvtoc  dmtti  fuit  i  'PöHios,  xgoipij  Ififtis  ioti, 
wenn  anders  doch  wohl  auch  hier  III.  und  nicht  jener  andere  Ai>ollonios 
ED  Terstehen  ist 

ISO"-)  Wie  Marx  Üerl.  ph.  Woch.  X.  1890.  Sp.  1007  und  bei  Hillscber 
a.  a.  0.  S.  388.  A.  10  mit  Eecht  aus  Porphyr,  a.  a.  0.  (s.  A.  124).  Ivn  4t 
xi]ii  dnofiav  avtöt  (näml.  "Oinjtot),  u>s  'AitoXliii'ios  o  MuXairos  «EBpbfngm 
«.  1. 1.    Vgl.  C.  80.  A.  199''. 

140)  Es  mOsstc  denn  Fhilagrios  derselbe  mit  Philagros,  dem  Lehrer 
des  MetelluB  Nepos  (Plat.  Cic.  26)  sein,  wie  Hillocher  a.  a.  0.  S.  391  ver- 


..\.>00' 


.3IC 


Rbodische  Rhetoren.    Holen.     ÄrUtokleB.    Philagrioa  u.  A.         493 

Hypereides,  denD  sie  alle  werden  als  verfehlte  Nachahmer  dieses 
attischen  Reduers  bezeichnet,  welche  eich  lediglich  desBeo  wenig 
gewählte  Sprache,  aber  nicht  dessen  Aniuutb  und  sonstige  Vor- 
züge anzueignen  verstanden '"'').  Ueberladen  also  war  ihr  Stil 
jedenfalls  nicht,  vielmehr  haschten  sie  wahrdcheiolich*")  nach 
Wortspielen,  Witzen  und  zugespitzten  Aussprüchen  und  Wen- 
dungen, gleichwie  es  mit  Massen  auch  jenes  ihr  Vorbild  gethan 
hatte'^),  während  sie  bei  Demosthenes  hierin  ihre  Rechnung 
nicht  gefunden  hätten '^^).  Gerade  darin  aber  waren  sie  dem 
Timaeos  und  den  älteren  Asianern  ähnlich  und  verleugneten  die 
Schule  des  Menekles  nicht,  welcher  gleichfalls  weniger  auf  Glanz 
und  Fülle  als  nach  dem  Muster  des  üegesias  auf  solche  pikante 
Wendungen  sah'*^**).  Immerhin  jedoch  war  auch  jener  beschränkte 
Grad  von  Atticismus  ein  wesentliches  Mittel-  und  Uebergangs- 
glied  zu  dem  endlichen  Siege  des  letzteren  in  Rom  und  ebendamit 
nach  und  nach  in  der  ganzen  hellenistischen  Welt,  welcher  von  Athen 
und  Pergamon  aus  allein  schwerlich  errungen  wäre.  Denn  der 
Stern  der  letzteren  Stadt  sank  allmählich,  während  Rhodos  zumal 
durch  Poseidonios  und  Molon  der  besuchteste  Studienort  der 
Römer  wurde.  Und  von  grosser  Erheblichkeit  fDr  diesen  Lauf 
der  Dinge  war  es  auch,  dass  ebendort,  wie  geuagt,  Rhetoren 
auch  Grammatik  und  Grammatiker  auch  Rhetorik  zu  lehren 
pflegten'""). 

muthet,  waa  aber  wohl  kaum  sehr  wahrscfaeinlich  ist.  Ueber  Aristofclea 
aber  i.  C.  20.  A.  7fi  mit  den  Berichtiguugeo  hinter  diesem  S.  Bd.,  anch 
G.  80.  A,  199 ''. 

140'*)  Dioojs.  de  ßin.  8.  oC  fiiv  'Txtiftiitjr  fUfioofievot  dtaftutftintts 
1^5  lOßtTee  insirfit  {insCtiovl  S;1bnrg)  *al  i^t  ällij;  Svnä^itmt  aüjfiqpo^ 
(~>  fvnttfoif  8.  Blass  S.  93.  A.  1)  Ti*tc  lylvovto,  olot  ■/ty6vaai  'Po9ia%o\ 
pqzcVte  «.  I.  1.  (h.  A.  138). 

111)  Wie  BlftBB  8.  98  bemerkt. 

UZ)  Tgl.  Schäfer  Demoitfa.  11'.  S.  326.  BUas  Alt.  Uereds.  Ul,  2. 
S.  26  fF. 

118)  Dem  ja  gerade  der  eigentliche  Wits  abgiog,  wie  schon  Dionja. 
de  vi  Demosth.  64  bemerkt 

148»)  S.  A.  121.  Dasa  also  die  Rhoder  vermuthlich  in  der  BeklUnpfiing 
der  Manier  dea  Hegesiaa  nicht  achüchtetner  als  Agathaichides  geweaen 
seien,  and  dasa  es  scheine,  „als  ob  bei  ihrem  gewaltigen  Anaturme  gegen 
diesen  die  Atticiaten  noi  offene  Tbüren  eiugeraont  haben",  ist  aonach  eine 
schwerlich  berechtigte  Behauptung  von  Rohde  a.  a.  0.  3.  181.  A.  1. 

148°)  Tgl.  die  Aenaaemngen  von  Man  Berl.  ph.  W.  X.  Sp.  lOOT  über 
„Rhodos''  als  „das  viel beanch teste  Bildnngacentrum  der  damaligen  Zeit,  neben 


..>^.00' 


.3IC 


494         FüDfanddreisaigatea  Capltel.    Beredsamkäit  dui]  Rhetorik. 

In  ßbodoa  wirkten  wohl  aach  die  beiden  Verfasser  der  znei 
rhetorischen  Lehrbücher,  von  denen  uns  der  Niederschlag  tod 
dem  einen,  älteren  in  der  Rhetorik  ad  Herenniunt,  von  dem  anderen, 
in  welchem  jenes  bereits  benatzt  war,  in  Ciceroa  unvollendeter 
Jugendarbeit  de  mvenHone  geblieben  ist'**}.  Von  dem  älteren 
dieser  beiden  Rhetoren,  welche  das  Unmögliche  einer  Verschmel- 
zung des  her magorei sehen  rhetorischen  Systems  mit  dem  aristo- 
telischen und  zum  Theil  auch  dem  stoischen  zu  leisten  versncbtes, 
ist  es  wahrscheinlich,  von  dem  jdugeren  beinahe  so  gut  wie 
gewiss'**""). 

dem  selbst  der  Gluiz  Athena  erlileicfate,  Fergamon  Oberhaupt  kanm  geDUot 
wird,  big  auf  heutzetago,  wo  man  Beinen  Ein&usB  auf  Rom  noter  dem  Ein- 
druck der  Gesandtschaft  des  Erates  und  der  Berliner  Giganten  mächtig 
überschätit  hat".  Ich  trage  kein  Bedenken  dem  Oevicbt  dieser  Bemerkungen 
so  weit  nachzageben,  als  es  im  Obigen  geschehen  ist.  Weitet  jedoch  ver- 
mag ich  anch  trotz  des  A.  Hi*'  z.  E.  Hervorgehobenen  nicht  su  gehen, 
fOrchte  vielmehr,  dass  Marx,  so  sehr  er  in  Bezug  auf  diese  Ueberschätsnng 
Recht  hat  (s.  k.  lOSff.),  doch  nun  seinerBeits  wieder  den  EinQasa  von 
Hhödos  stark  Überschätzt,  dem  doch  die  eigentlichen  Vertreter  des  Atticia- 
mus  in  der  Folgezeit,  Dionyiios  und  Caecilins,  wie  gesagt  (s.  A.  1S3),  so 
kohl  gegenüberstehen.  Anch  ist  nicht  sn  Qhersehen,  welche  feste  geistige 
Brflcke  dar  in  Pergamon  wie  in  Rhodos  vorherrschende  Stoicismns  nnd  du 
SchOlerTerhältniss  des  Panaetios  zn  Erates  und  vielleicht  anch  za  PolemoD 
(s.  C.  26.  Ä.  17  ff.)  zffiscbea  beiden  Orten  scblng.  Dazn  kommt  endlich 
die  schon  erwilbnte  nnd  weiter  unten  näher  en  besprechende  Thatsache, 
dasB  Cicero  unter  dem  Einflüsse  des  ApollonioB  Molen  noch  immer  ein 
halber  Asianer  blieb  und  erst  da  diese  Halbheit  an^^,  wo  es  galt  dem 
Caesar  zu  gefallen,  und  wenn  die  BCmer  nicht  in  Pergamon  bu  etnäiien 
p&egten  (s.  indessen  A.  197),  so  kamen  dafQr,  wie  A.  ill  dargelegt  ist, 
die  pergameniichen  oder  pergameniscfa  gebildeten  Lehrer  desto  Eahlreicher 
nach  Rom. 

144)  3.  A.  93.  Was  wir  beim  Anct.  ad  Herenn.  I,  9, 16  lesen:  aähue  qMt 
diclo  sunt,  arbilror  mihi  conttare  mm  ceterit  artis  scriptortbu«,  NWt  guoe  dt 
insinuationibus  nova  exeogitavimus,  quod  tat  soli  praeter  celeros  in  tria  tempora 
dij;isimus  etc.  ist,  wie  Marx  a.  a.  0.  Sp,  1008  f  richtig  bemerkt,  wiederam 
(vgl.  A.  98  t.  E.)  nor  lateinische  Uebersetznng  aus  der  ersteren  griechisoben 
Tizvt},  nnd  ebenso  ist  es  der  Urheber  der  letiteren,  welcher  sich  bai  Cic. 
I,  17,  23  weiterbildend,  wie  anch  A.  98  schon  gesagt  ist,  an  diese  neue  Ein> 
theilung  anschliesst. 

Ui»»)  8.  Marx  a.  a.  0.  Sp.  lOOGff.  Vgl.  Atist.  Rhet.  II,  28.  1897»  »ff. 
mit  Cic,  I,  80,  46,  vgl.  femer  Cic.  11,  S9,  87.  82,  99  und  das  Citat  des  Apol- 
lonios  I,  G6.  FQt  den  rhodischen  Ursprung  der  filteren  Tix*t  vergleicht 
Marx  Sp.  1007  ad  Her.  T,  11,  18  mit  Cic.  I,  11,  16  (s.  A.  88.  A.  9S.  s.  E.) 
und  macht  femer  geltend,  dose  „mit  der  Rhet.  ad  Her.  wie  mit  der  des 
OninUI.  eine  ars  grammaUca  verbunden   war",  daes  hier  „ein  Ansaprnch 


..>^>00' 


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Zwei  rhoiJiwifae(?)  Hermagoreer.     AeechjIoB.    Äeachioea.  495 

S«it  der  Zeit  des  zweiten  mitbridati  sehen  Krieges  aber 
machte  sich  unter  den  Asianern  eine  neu«  Richtung  geltend, 
welche  Dameotlich  auf  Schwulst  und  Bombast  des  Ausdrucks 
ausging'*^).     Die  Haoptvertreter  derselben  waren 

Aescbylos  ?on  Knidos,  den  Cicero  in  Asien,  also  78 
hörte"'),  und 

Aeschines  Ton  Miletos^  Ciceros  Altersgenosse"'),  welcher 
praktische  Reden  herausgab"^)  und  später  wegen  masslos 
frecher  Zange  gegen  Pompeiaa  fiQchtea  niusste"'). 

des  Aristarch  citirt  wird,  nameuloB  natSrlicb",  äaa»  „ChareB  der  Rbodier 
in  der  Einl,  zum  4.  B.  (6,  9)  aU  Beiipiel  dienen  maas".  Ist  die  Sache 
richtig,  80  iat  lie  allerdinga  ein  starkes  Zengniai  für  den  rhodiacbea  Ein- 
floss  auf  Rom,  da  nicht  bloai  anch  der  wirkliche  CorDificina  (vgl.  A.  9S») 
aaf  dieselbe  Quelle  zarQcbgtng,  Bondem  „dem  Gew&bramaiiD  des  Anct  ad. 
Her.  noch  in  der  Zeit  Neros  der  Rbetor  Verginias  FlaTDS  (s.  Qaiotil.  IlT, 
6,  46)  becQglich  der  Statnslehre  folgte:  er  war  also  eine  Auotorittt,  kein 
Uetor,  dessen  Boch  bald  wieder  Tergesseo  wnrde",  mag  er  onn  Plotins 
gewesen  sein  oder  nicht  (s.  A.  93).  In  Besag  auf  den  lateinischen  Lehrer 
Ciceros  in  der  Rhetorik  räth  Marx  aaf  M.  Pnpius  Piso  oder  aaf  L.  AeUas 
StUo,  „den  Cicero  mr  Zeit  dea  maruichen  Krieges  hOcte  und  der  auf 
Rhodos  100  gelernt  hat"  nnd  nach  Varr.  L.  L.  VI,  60  wohl  als  ein  Vor- 
läufer des  Kampfes  gegen  die  Aiianer  angesehen  werden  kam.  S.  Marx 
Sp.  tO08.  Es  ist  sehr  möglich,  dass  er  die  Lehre  und  die  kritischen  Zeichen 
des  Aristarchoa,  deren  Kenntnis«  er  in  Rom  Terbreitete,  seinerseite  in 
Rhodos  bei  Uiooysios  dem  Thraker  kennen  lernte  (a.  Marx  Interpretationam 
heias,  Rostock  18S8.  S.  10),  es  ist  aber  anch  mOglich,  dass  er  sich  diese 
Kenntnias  schon  in  Rom  selbst  bei  Panaetios  (s.  C.  SS.  A.  SS)  erwarb. 

146)  ac.  Brot  9G,  336  unmittelbar  nach  den  A.  131  angef.  Worten: 
aliuii  autem  genu*  est  not  lant  sentetiliü  frtquentatum  q%iam  verbü  volwere 
atque  ineitatum,  quali  est  nunc  Atta  tota,  nee  ftumine  solum  oralionit,  sed 
etiain  exomato  et  facto  genert  terborwn,  in  quo  fuit  Aetchplm  Cnidiw  et 
meua  atgualü  Miletius  Awehines.  in  hit  erat  adinti-afrifü  orationii  eurstu, 
omata  lententiarum  coneinnitat  non  erat.  B«ide  Richtungen  vereinigte  dann 
in  Rom  Hortenaios  in  sich,  wie  Cicero  im  Folgenden  (§.  3S6)  sogt:  Hör- 
l«n«iM  utroque  ge^ere  fiorens  etc. 

146)  Cic  a.  a.  0.  91,  816.  nnmittelbar  vor  den  A.  139  angef.  Worten: 
adtiduiasime  autem  mecum  erat  Dion^siM  Magnet,  erat  etiam  Actdtylu» 
Cnidiut,  Adramyltenut  Xenodt»-.  hi  tum  in  Asia  rhetorum  principe*  n»mera- 
bantar:  qwbu»  non  contetUus  etc. 

147)  S.  A.  146. 

148)  La.  Di.  II,  64  im  Homon^iDenTerzeichDiss:  fßioitot  (AUxiviii)  Mi- 
lijmoG  noXtunis  avyyffa^tvs,  d.  h.  doch  wohl  Verfasser  von  Xifot  woIiiiko^, 
was  ich  annihemd  durch  „praktische  Reden",  aber  auch  nur  annähernd 
wiedergebe:  Kolttixos  bedeutet  hier  „gemeinbQrgeilich  und  gemeinverstilnd- 
lich";  es  sind  also  solche  Reden,  eh  deren  Abfassung  und  Verat&ndDiss 


:  \..oo^lc 


496        FunfnnddreisBigatea  Capitel.    Beredsamkeit  and  Rhetorik. 

Menippos  aas  Stratonikeia  in  Karieu  mit  dem'  BeiDamen 
Kotokae*^)  war  dagegen  wohl  kein  eigentlicher  Asianer,  denn 
er  soll  sich  von  den  Fehlern  beider  Richtungen  frei  gehalten 
haben,  übrigens  aach  zur  Zeit  jenes  Aufenthalte  tou  Cicero  in 
Asien  der  bedeutendste  aller  dortigen  Redner  gewesen  sein'"). 

Xenokles  von  Adramyttion,  gleichfalls  von  Cicero'")  unter 
den  zu  jener  Zeit  toq  ihm  geh&rten  Rednern  besonders  aaa- 
gezeichnet,  war  ein  Asianer,  aber  von  ausserordentlicher  Macht 
der  Rede,  wie  er  sie  namentlich  vor  dem  römischen  Senate  in 
der  Vertheidigung  der  Provinz  Asien  gegen  die  Anschuldigoog 
ihrer  Hinneigung  zu  Uithridatee  bewies*^'). 

es  keiner  «peciellen  Fachkenntmes,  «oudera  onr  der  allgemeinen  Bildung 
bedarf,  also  vor  Allem  gerichtliche  Beden,  aber  anch  Volkiredeo,  und  je 
nachdem  der  Nebenbegriff  dea  GemeinnflUlichen  dabei  mit  hefvorgeboben 
wird  oder  nicht,  werden  auch  die  epideiktiacheu  Reden  im  letzteren  Falle 
mitgerechnet,  im  erBteien  nicht,  nnd  bo  beteichoet  denn  bei  leokrates  (am 
DeutlichBten  in  der  Schrift  gegen  die  Sophiaten)  der  Oegenaatz  von  ^^«nxol 
und  ttoliiaiol  löyoi  den  von  Philoaopbie  nnd  Hedeknuat  überhaupt,  Gaai 
Bo  erscheint  der  letzlete  Ausdruck  anch  bei  Paeudo-Anaximenes  (b.  A.  $). 
Daher  giebt  denn  femer  auch  Hermagonu  bei  Angoatin.  Rhet.  4.  p.  138  H. 
vom  »olttixo*  t^t7}iut  folgende  DeSnition:  sunt  antem  civilet  quaeitimet, 
quarum  perceptio  in  comtrutnem  animi  conceptionem  polat  cadere,  jwxi 
Oraeci  (d.  i,  Sioici)  notvrjv  Ivvoiav  vocarU  etc.  —  Völlig  unbekannt  iat 
Aeachinea  von  Mytüene,  welcher  gegen  die  Bbetorik  acbrieb:  La.  Di. 
ebendas.  xiiimoe  Mvtiltjvaios ,  Sr  miI  {tjtofofiüoii-fa  tttäXovy.  Sehr  achief 
und  nngenau  ist  die  ErOrterang  bei  Btzoaka  S.  43  f,,  e.  vielmehr  Strille' 
S.  18fr.  Blaas  A.  B.  II.  S.  99.  864.  C.  Reinhardt  De  laocratis  aemnlia 
(Bonn  1878).  S.  6  f. 

149)  Strab.  21V.  6S5.  koe^'  ^itäg  3i  AUtirtit  ö  j^rm«,  os  l'  ip^ 
ittzilt«t,  Kafft]Ota<iäiifvos  niqa  roü  (utgCov  ngäs  IlofiJi^iov  Mäynaw.  Nach 
der  Alt,  wie  Cicero  sich  in  der  A.  146  angef.  Stelle  äussert,  waren  AeBchjloa 
und  Aeachinea,  aU  er  den  Brutog  achrieb,  wohl  beide  nicht  mehr  am 
Leben. 

160)  Strab.  XIV.  660.  k^*to:v9(>  ä'  ä*rif  äiUlojot  ytyitnjmt  ^q'nif 
Mevinnoe  »ata  toit  ttctittttg  intät  Kotoimt  Ttulovfuros,  ov  (täXtaiu  i»am! 
tä*  natu  ti]V  'Aaiav  ^ijtäifitv,  wv  ^xfoäatito  Kmifcov,  £s  g>i]<iiv  Iw  ti*< 
r9*"P5    (S'    A.  146.  161)    ffvräc   tvjxfirmv   Sc'oxlti  »al   lorc   noi'    t^eifw 

161)  Cic  Brut  91,  316  unmittelbar  vor  den  A.  146  angef.  Worten: 
pott  a  »te  tola  Äsia  peragrata  est,  (^fuiqttey  cum  sumtnis  quidetn  oratoribw, 
qttibuscttm  extreebar  ipii»  hbenlibus;  quorvm  erat  princepa  Menippus  Stra- 
tonictnsis  meo  iudicio  tola  Ana  üli»  temporibus  diiertünmus:  et,  ai  mkü 
habere  molettiarum  nee  ineptiamm  AtHeum  tat,  hie  orator  in  illit  numerari 
Ticte  potett.        162)  S.  A.  146. 

168)  Strab.  Slll.  614.  dv^p  9i  'ASguiivmivos  f^rnf  i-jttipawiis  ytyiv^at 


..>^.00' 


.31c 


MeuippoB.    Xenokisfl,    Diodotoa.    DionjaioB,    Diotrephea,        497 

DiodoroB  mit  dem  Beinamen  Zonas  ans  Sardes  verwandte 
oft  seine  Beredsamkeit  im  Dienst  der  Provinz  Asien;  sie  kam 
ihm  aber  auch  in  eigner  Sache  sehr  zu  Statten,  als  Mithridates, 
da  dieser  die  Gewalt  in  Händen  hatte,  ihm  vorwarf,  dass  er  die 
SUdte  znm  Abfall  zu  verleiten  snche*^).  Wir  besitzen  von 
ihm  noch  eine  Reihe  von  Epigrammen^'*)  aus  dem  Kranze  des 
Philippoa,  und  er  ist  entweder  der  älteste  oder  gehört  wenigstens 
zu  den  ältesten  ia  denselben  aufgenommenen  Dichtern '°*°).  Diese 
Ueberreste  liefern  aber  ein  wenig  erfreuliches  Bild  von  seinem 
poetischen  Yermögen:  in  Sprache  und  Stil  geschmacklos,  albern 
und  überladen,  sind  sie  fast  nur  armselige  Variationen  älterer 
Themen"*^). 

Dionysios  von  Magnesia  war  gleichfalls  um  78  einer  der 
bedeutendsten  Redner  in  Asien,  mit  denen  Cicero  damals  am 
Meisten  verkehrte""*). 

Diotrephes  aus  Antiocbeia  am  Maeandros  war  in  der  ersten 
Hälfte  des  ersten  Jahrhunderts  ein  berühmter  Lehrer  der  Rede- 
kunst»»*). 


wäc  imif  x^t  'A0ÜIS  ijil  (qg  mtynl-qrov  hkO''  Sc  yttaifbv  attbtt  ti%t  Mp&ijidtt- 

Ibi)  Strab,  XII[.  687f.  avifie  9'  aiiöXoyoi  yiyövaai  xov  aitov  fivovs 
^löimfoi  Svo  ot  l^togtfi  cö*  ö  ngrapvzffos  i%alfho  Zmciig,  äfim  jtoXXove 
iymvat  '^ytoviaiUvog  imie  <^;  'Atias,  xatä  9i  tiiv  Mif^giiätov  tov  fluoi- 
limt  l<fo9)ty  atiiav  icx7i%ns  ät  ägiutiäe  xap'  avioö  tag  x6ltie  miflv<iato 
rite  impiiXics  anoloytiaäiuvof, 

lU)')  Anth.  Pal.  VI,  9S.  lOe.  VII,  S66.  40t.  IX,  88fl.  812.  Ößfl.  XI,  4S. 
„Faat  &lle  toagen  da«  Lemma  Zat/ä  Sagdiavov,  eines  (VII,  S6&)  sogar 
Zmti  £«fdtaiiov  xov  ual  Jtodiigov.  VI,  22  iit  bei  Eephalaa  äJqloy  be- 
zeichnet, bei  FlaD.  ZavS.  Vgl.  lacoba  Catal.  poet.  Antb.  Qr.  XUI. 
S.  688".  (Eaaack). 

164<^  „Philipp.  Prooem.  (~  Antb.  Pal.  IV,  8}  11.  ZiDvä;  tfiva,  wo- 
gegen der  jüngere  D.  (Strabong  Freund)  12  (Jiöimfos)  ala  fmv  ereoheint". 
(Enaaok). 

161^}  „Meist  nach  Leottidaa  von  Tarent  Ein  lierlichea  Epigramm  des 
Glaukos  Anth.  Pal.  IX,  841  hat  er  IX,  566  grOndUch  TeTballhomt.  Der 
Schloas  in  IX,  S12  mit  der  gelehrten  Olosae  iet  Entlehnang  ana  älterer 
Vorlage,  vgl.  Bergk  Uennea  XVIU.  18BS.  S.  6l8f.  Zu  den  erhaltenen  » 
<■.  A.  104*>),  von  denen  XI,  4B  dag  Yerh&ltniaimBsEig  beste  ist,  kocnmt  viel- 
leicht (noch  C,  lt.  A.  181)  000h  VI,  SS2".    (Enaack). 

Ibb)  B.  A.  146. 

166)  Strab.  XIII.  680.   aoipteifie  di  na^ä  tovxoit  fvfo|ac  ytyirr]xat  ^10- 
xfi^tjs,  ov  Sitjxooviv  'Tjäj^oiff  &  «orfr'  tinäe  yiviptroe  iiiyiexos  i^^tu;. 
.,  grisoh.4luc.  Litt-GMoh.   II.  SS 

n,.i,i..,..>^.()l")<^IC 


498        FfiDfunddreisaigstefl  Capit«).    Beredaam^eit  tud  Rhetorik. 

Aus  Ungewisser  Zeit  sind  drei  Redner  ans  Tralles: 

Dionysoktes  und  der  spätere  Damasos  mit  dem  Bei- 
namen Skombros'^'),  endlich  der  als  Isokrateer  bezeichnete 
und  also  jedenfalls  mindestens  annähernd  zur  atticistischen 
ßeaction  gehörige  und  schwerlich  vor  dem  ersten  Jahrhundert 
lebende  Krates'^),  femer  anch 

Thaies  von  Eallatie,  ohne  Zweifel  ein  richtiger  Asianer"*), 
endlich 

Demokritos  von  Pei^amon '*'). 

Interessant  ist  es  zn  b&ren,  dass  auf  der  anderen  Seite  in 
Athen  schon  98  der  Rhetor 

Menedemos,  welcher  hernach  zwischen  97  und  93  als  der 
erste  Bbetor,  Ton  dem  wir  es  wissen,  auch  in  Rom  auftrat,  mit. 
dem  akademischen  Philosophen  Charmadaa  und  dem  stoischen 
Mnesarchos  eine  Disputation  hielt,  welcher  anch  der  Redner 
M.  Antonius  beiwohnte,  und  in  welcher  Menedemos  längere 
Stellen  ans  Demosthenes  anfObrte  und  die  YorzQglichkeit  des 
Letzteren  auch  von  den  beiden  Gegnern  zugegeben  ward*"). 

Demetrios  der  Syrer,  bei  welchem  Cicero  78  in  Athen 
sich  abte,  welcher  aber  zu  jener  Zeit  schon  alt  war,  soll  ein 
damals  nicht  unberflbmter  Lehrer  gewesen  Bein^*");  yon  seiner 
Richtung  aber  wissen  wir  Nichts. 

Pammenes  war  in  Athen  Lehrer  des  M.  Brutus  und  gleich 
Menedemos  ein  eifriger  Verehrer  des  Demosthenes'*'). 

Ifi7)  Strab.  XIV.  U9.  iyivovto  di  xal  f^tofce  iniipevtte  ^(ovBtfoidqc 
TC  ntcl  pttä  lavTU  /iäfMooi  o  awftßeos-  DaniaaOH  oder  Damaa  wird  auch 
TOm  Rhetor  Seneca  mehiAtoh  augerahrt,  a.  d.  Ind.  t.  KioBsling  und 
BüGchmaDD  a.  a.  0.  S.  14. 

1G8)  La  Di.  IT,  33  im  HomoDjraenTerzeichiURS  i  Sivtegog  {Ktftctiit)  ^Ö* 
Toip  TfttXUavöt  'laoxQ^ttuft.    Vgl.  BUbh  Q.  B.  S.  8Gf.  TS.  101. 

169)  La.  Di.  T,  SS.  jtYÖvaai  di  ual  vUot  Salal,  xiifhi  tptjei  Jiift^tfioe 
h  Mäyrijs  iv  Toic  'OfUDCv^ioic,  xiyzt.  mv  vfätot  ^^Tmp  Kallaziarbs  Hcmö- 
£i]loc  (Tgl.  A.  98:  t^loc  •=■  zu^uxTi;;  „Stil"). 

ISO)  La.  Di.  IX,  49  im  HomoajmeDTerzeicbnisB:  fxioc  {Jtifiiiiiiirot) 
7Tt^iEf(i]vos  axo  ^i]T0ptHmv  Xöyiav. 

161)  Cic.  de  or.  I,  18  ff.,  63  ff.  laut  wenigHteiiB  den  Äntoniaa  91  die 
Sache  «o  darstellen  und  YOn  H.  sagen  19,  86:  is,  gui  mip«-  Romae  fitü, 
Menedemm,  hospes  meua. 

162)  Cic.  Bnit.  91,  816  nnmittelbat  vor  den  A.  161  and  aDmitt«lbar 
nach  den  C.  82.  A.  269  angef.  Woiteo:  eodem  tarnen  tempore  Äthans  apud 
Detnetriwn  Si/ruM  veterem  et  tum  igttobilem  dicendi  magutntm  tkulioge 
eactrceri  »tAebam. 

16»)  Cic.  Brut.  97,  SS8.  te  exereuit  Pammenes  vir  lange  elojMMttsnflitt« 


■:.>^.00' 


.3IC 


DionyaokL  Thal.  Deniokr.  Meneil.  Demetr.  Panmeo.  Zen.  Isid.  Euthjd.    499 

In  Asien  kommen  wir,  nm  Ton  Äpollodoros  zunächst  Doch 
abzusehen,  bereits  in  die  späteren  Zeit«n  des  ersten  Jahrhunderts 
hinab  mit 

Zenon  tou  Laodikeia  am  Lykos  in  Phrj'gien,  welcher  in 
dieser  Stadt  ein  politisch  angesehener  Mann  war,  zu  deren  Ge- 
deihen er  wie  nach  ihm  sein  Sohn  Polemon  viel  beitrug'"), 
nnd  40  T.  Chr.  durch  seinen  Einflnss  und  seine  Beredsamkeit 
bewirkte,  dass  dieselbe  dem  T.  Labienus  nnd  den  Parthern  wider- 
stand ^"). 

Isidoros  von  Pergamon  ist  wobl  der  jüngste  der  von  dem 
jGngeren  Gorgias'")  benutzten  Redner'*^,  da  er  bereits  die  von 
dem  Stoiker  Athenodoros  Eordylion  an  den  Schriften  des  Zenon 
von  Eition  begangene  Verstammelung  erwähnte'^). 

EutbydemoB  und  Hybreus  von  Mylasa  in  Earien  waren 
Nebenbuhler  in  der  Verwaltung  Ihrer  Vaterstadt,  und  der  Letztere 
reicht  bereits  bis  in  die  Zeiten  des  Antonius  und  OctaviauuB 
hinab.     Hybreaa  war  arm  und  von  geringerer  Abkunft,  hörte 


Graeeiae.  Or.  SO,  106.  hww  Ut  oratorem  (DemoeÜienemJ  cum  eius  gtudüi- 
tissimo  Pamtnent,  cum  esaea  Athenia,  diligentiMime  cognovitti.  Vielleicht 
ist  er  nach  derselbe,  welchen  Sen.  ControT.  1,  4,  7  als  gntea  Declamator 
erwäbnt,  b.  Buscbmann  a.  a.  0.  8.  18.  Baraian  Jahresber.  SKII. 
S.  US. 

164}  Strab,  XII.  678.  «iv  noUiim«  »vc;  .  .  .   luyälTjv  lnolriauv  avnf», 

'/tponr    H^V   TttfÖTtllOV    .    .    .    Zli»«»    fi     Ö    f^t»g   VOtfpOV   N«l    vtos    ITVtO«    lloXi- 

166}  Strab.  XIV.  660.  Zijfiov  Ü  Auoiixevt  *al  'Tßfiut  ov*  tUav  äpipö- 
tiQOt  {i^TOftt,  iXli  aiticti^atO'  tag  ittvtäv  itoi-tte  x.  t.  X.  Dafür  erhielt 
denn  im  nächsteD  Jabte  jener  sein  SohD  Polemon  einen  Theil  von  Eilikien, 
n&inlich  Lykaonien,  mit  den  EOnigatitel,  ward  hernach  auch  EOnig  von 
Pontoi  nnd  bekam  noch  etwas  später  auch  KleioarmeDien  und  wurde  end- 
lich al«  Gatte  der  DjnamiB,  Tochter  des  Pharnakea,  überdies  Köni^  von 
Boaporos.  In  zweiter  Ehe  heiiathete  derselbe  Pytbodoria,  eine  Enkelin  dea 
Trinmvira  Antonius  und  nach  seinem  Ableben  die  Gemahlin  dea  Königs 
ArcbelaoB  von  Kappadokien.  Ein  Sohn  Beider  Zenon  ward  18  n.  Chr. 
KOnig  von  Growarmenien  und  starb  35  (Tac.  Ann.  11,  66.  VI,  Sl),  ein  Enkel 
Folemon  war  der  letzte  EOnig  von  Pontos.  8.  Sber  dies  Alles  und  über 
noch  andere  Nachkommen  Mommaen  Ephem.  epigr.  I,  ISTIi.  S.  270—276, 
vgl.  C.  22.  A  346  u.  bes.  d.  Nachtr.  duu  hinter  diesem  2.  Bd.,  auch  C.  33. 
A.  329  tf. 

166)  a.  A.  177. 

167)  S.  Rutil.  Lnp.  II,  16. 

168)  S.  C.  S2.  A.  49.  Doch  kann  er  dies  ja  mAglicher weise  erst  in 
hohem  Alter  gethan  haben. 


500        FQnrLinddreiBiigBtea  Capitet.    Beredsamkeit  und  Bhetorik. 

aber  nach  dem  Tode  seines  Vaters,  welcher  selbst  eine  Bedner- 
schnle  gehalten  hatte,  den  Diotrepbes  in  Antiocbeia*"^),  kehrte 
dann  in  seine  Heimat  zurück  und  gelangte  hier  im  Wettstreit 
mit  dem  reich  und  vornehm  gebomen  Eathydemos  za  den  höchsten 
Staatsämtem,  bis  ihn  noch  vor  dem  Partherkriege  dessen  Tod 
allein  am  Buder  Hess.  Dann  nahm  er  im  Bunde  mit  dem  eben 
genannten  Zenon  dieselbe  Stellung  wie  dieser  in  Laodikeia  gegen 
Labienus  und  die  Parther  ein'™),  masste  in  Folge  davon  schliess- 
lich fliehen,  kehrte  aber  später  zurDck*")  und  leistete  dann  dem 
ÄntoniuB  bei  dessen  onmässigen  Auflagen  mutbigen  Wider- 
stand"*). Er  galt  als  ein  vorzflglicher  Lehrer  der  Redekunst"^), 
wird  aber,  wie  es  scheint,  ausdrücklich  als  Asianer  bemchuet*'^^). 
Gorgias  war  in  Athen  Lehrer  des  jdngeren  M.  Cicero, 
leitete  denselben  aber  auch  zu  Trinkgelagen  und  ähnlichen 
Freuden  an,  so  dase  der  Jüngling  auf  Befehl  des  Vaters  sich 
von   ihm   trennen   musste^^*).     Er   schrieb   4  Bücher  über  die 

169)  S.  A.  166  and  171. 

170)  S,  Ä.  166. 

171)  Strab.  SIV.  66»  f.   äiiolöyovs  9'  Icitv  ^vj^ae  %a9'  fiftät  xä  Mi- 

'Tßfcay.    0  piv  ow  Ev^virjfiot  tti  XQoyöyiov  xafalaßmv  oieiav  tc  fuyäJlt;* 

avtos  StfjYtito  ir  t^  'I»''^  "*■'  nagä  täv  koIitidv  üfiolo'yi^o,  ^fi^orov 
»atilinc  ^vXoipotovvta  ital  qfiioniro*'  JiotKOvfifi'Oc  d'  inta  tovttav  öUyov 
Xgövov  ^u)iifi<povs  toii  'Avxioximt  ^vgoueäiuvos  iitav^l9t  x.  t.  1,  Vgl. 
A.   166. 

172)  Plnt  Anton.  84. 

173)  HieroBjmni  f&Iirt  iba  lu  30  v.  Chr.  alt  nobümmMs  arU*  rhOorieat 
praeceptor  aaf.  Sea.  Saae.  7, 14  nennt  ihn  di$erti»sititus  vir  nn<]  erzKhlt  zwei 
Anekdoten  von  eeinem  gleichnamigen  Sohne  nnd  dem  des  Cicero  als  der- 
maligem  Proconsnl  von  Asien,  vgl.  Bnschmann  a.  a.  0.  S.  lOff,,  nnd 
fahrt  ihn  Öfter  an  (s.  Kiesslings  oder  H.  J.  MflllerB  Ind.,  vgl.  A.  173i>). 

178'')  Sen.  Controv,  I,  S,  88  f.  hoc  auttm  vüiwn  aieb<U  Scmtnu  a  Graeeit 
decJamatoribui  iraetum,  qui  nihil  non  et  penniieriiU  tibi  et  iitpetrattrint. 
Hi/breag,  iiiquü,  cum  dieeret  controeertiam  de  ülo,  qui  tribadas  deprehendit 
et  occidit,  detcribere  coepit  tiri  adfeetvm,  in  quo  non  deberet  txigi  in^onesta 
diiquintio:  iyä  8'  iaxönrie'  av  Ttföxtgov  xbv  Svdga  ^liy  ytyivvjftal  xie  q 
KpoffippaxTtri.  Grandmu(?),  Aaiantta  aeque  decUanator  etc.  (wo  doch  wohl 
nicht  bloss  die  aeiatiBche  Herkunft  beaeichaet  werden  loll).  Dies  hindert 
freilich  Strabou  (i.  A.  166)  nicht  ihn  als  ö  Ma#'  itfMt  yevöftevoc  ^iytatitf 
^^iM(  m  bezeichnen. 

174)  Cic.  Sohn  Epist.  XTI,  31,  6  (an  Tiro):  de  Oorgia  autem  guod  mihi 
scribis,  erat  quidtm  ille  in  cotidiana  declamatione  AUUii,  sed  owmia  poH- 


..>^.00' 


.31c 


H;breaB.    Qorgiw.    Sieg  dea  Atticiamas  in  Etom.  501 

rednerischen  Figuren,  aus  welchen  Rotilius  Lnpus  in  lateini^ 
scher  Uebertragaog  eioeu  Auszug  in  einem  Buche  machte"'), 
aua  dem  wir  selbst  wiederum  noch  einen  in  2  Bücher  getheilten 
besitzen^'*).  Die  Beispiele  sind  meistens  aus  den  alten  classi- 
sehen  Rednern  entnommen,  nämlich  aus  Lysias,  Demosthenes, 
Hypereides,  Lykurgoa  nebst  Deinarchos,  Strstokles,  Pytheae, 
demnächst  ans  Demetrios  von  Phaleron,  Demochares,  Charisios, 
Eleochares,  aber  auch  aus  Hegesias,  Sosikrates,  Myron,  Lykon, 
Daphnis,  Isidoros"^.  Gorgiaa  war  also  zwar  ein  Ätticist,  aber 
mit  asiauischer  Verbrämung"^).  Jedenfalls  wohl  ein  anderer 
Gorgiaa  ans  unbestimmter  Zeit  war  der  Verfasser  einer  Schrift 
Ober  die  galanten  Damen  Athens  (»s^l  vräi'  'A^^rjaiv  itai- 
(fiSmvy"),  da  diese  Art  von  Schriften,  deren  Bedeutung  ftlr  die 
Eomikerstudien  wir  bereits  kennen  gelernt  haben  *^),  eine  solche 
ist,  welche  durchaus  in  das  Gebiet  der  Grammatiker  und  nicht 
im  Mindesten  in  das  der  Rhetoren  einschlägt '^^). 

Jedenfalls  wäre  nun  aber  doch  der  Atticismas  in  Griechen- 


pcnä,  dutnmodo  praeceptis  patrie  parerem:  äiafQ^dijv  enim  scripserat,  ut 
tum  dimitterem  stalim:  tergirertari  ftoivi,  ne  mea  nimia  avov3^  sutpicionem 
ei  aligwxm  mportaret  ete.  Plnt  Cic.  S4,  roiijiav  ih  tot  ^^to^  altuiiitros 
sls   JitovocB   Mil   nötove   nfoäy  119    ti    jttifäjuor    aittlitv'Pti    iqc    mivotio/itE 

176)  QDintil.  IX,  3,  103.  Kutüiua  Oorgian  moOm  .  .  .  atius  gvatUior 
lä>rot  in  HHtwn  ittutn  trenutulit.  • 

176)  S.  BUiB  0.  B,  S.  97 f.  A.  6.    Teoffel  ß.  L.-G.  g.  270. 

177)  8.  das  OeoaDere  bei  BIabb  S.  98.  A.  1.  In  Besng  auf  L;kon  vgl. 
A.  96  f.  nnd  C.  2.  A.  7fiS. 

178)  Dabei  ist  indessen  eh  bedenken,  wu  echon  Rnhnkea  Hiet.  crit. 
or.  Or.  S.  49  und  Breoika  S.  19  richtig  bemerkt  haben,  r.  Wilamowitz 
Hetm.  XII.  1877.  S.  333f.  A.  IS  aber  niobt  bedacht  hat,  daas  es  ßlr  ihn 
doch  nar  daranf  ankam  für  jede  Fignc  die  angemessensten  und  deutlichsten 
Beispiele  zu  wählen  nnd  nicht  daranf ,  ob  dieselben  aus  mehr  oder  weniger 
clMsiscfaen  Auctoren  waren,  nnd  dasi  die  Figuren  des  Qedankens  («rj^fiaiu 
t^s  diavoüts)  Oberhaupt  erst  von  Isaeos  ab  aufeatreten  beginnen. 

179)  Ath.  XIII.  667  a.  683  d.  69er. 

180)  C.  16.  A.  47".  48.    Tgl.  C.  87.  A.  54.   C.  80.  A.  48. 

181)  Ob  ferner  der  in  Bade  stehende  0.  der  „Sophist"  war,  welchem  PoU. 
IX,  i  (Tgl.  16)  ein  öroimiitiKln'  ßifiliov  snschreibt,  and  wu  Rlr  eine 
BewandnisB  es  mit  dieser  Schrift  bat,  ist  nngewiss.  —  Nur  beil&afig  sind 
hier  noch  swei  andere  Rhetoren  ra  nennen ,  der  ans  Cic.  p.  Flaco.  IS,  4S  n.  0. 
bekannte  Uerakleides  lon  Temnos  nnd  Tbeodotos  von  Samos,  der 
Lehrer  von  Ptolemaeos  XII  und  Mörder  des  Pompeios  (Appian.  B.  C. 
11,  84,  90,  Tgl.  Sen.  Controv.  II,  4,  8.    Quinlil  111,  8,  6Af.). 


:,.y^,oo' 


K^IC 


'i()'2        V&nfuuddteuiig^e»  Q^iUL     BeccdMmkeit  und  Hlietarik. 

Ud<1  und  in  der  beUenistiecbeD  Welt  erlegen  "*),  und  mit  ihm 
wQrdeQ  wahrscheinlich  die  Meisterwerke  der  attisdieD  Beredsam- 
keit und  aach  wohl  der  attischeii  Geschichiachteibang  allmäblicb 
ebenso  untergegangeD  sein  wie  zum  GlQcke  jetzt  vielmehr  die 
Afterproducte  der  Asianer.  Gab  es  doch  nacbweifliicb  schon 
eine  Zeit,  und  zwar  etwa  die  der  zweiten  Hälfte  des  zweit«i 
Jabrhunderta,  in  welcher  von  Isofcrates  nur  noch  ein  einziges,  an 
manchen  Stellen  bereits  schadhaft  gewordenes  Eizemplaraxistirte'*'). 
Aber  Itom  verhalf  dem  Atticismus  zu  einem  wenigstens  bedingten  *^) 
Siege  and  in  Rom  selbst  der  Einfluss  des  Caesar  and  des  Aogostus'^). 
Noch  HortensiuB  war  dort  reiner  Asianer'**).  Cicero,  wie  schon 
bemerkt,  schwankte  und  stand  noch,  als  er  seine  Bacher  de 
oratore  schrieb,  auf  einem  ähnlichen  Standpunkt  wie  etwa  der 
jflngere  Uorgias,  wenn  er  auch  auf  der  anderen  Seite  schon  da- 
Bialn  den  Demostbenes  für  den  grössten  Redner  erklärte  und  sich 
das  nicht  abzuleugnende  Verdienst  erworben  hat,  dass  er  stets 
für  diese  Ueberzengung  sein  ganzes  Gewicht  in  die  Wagschale 
legte.    Der  ültste  eigentliche  Atticist  unter  den  römischen  Rednern 

182)  B.  A.  112. 

1B3)  Wie  acbon  C.  16.  A.  M  henrorgehoben  wurde.  Denn  dau  aus 
einem  Bolchen  Eiemplar  oicbt  blou  unBSte  UanilBcbrifleii,  aondem  ancb 
■cboD  diu  dei  Dionyeioa  tod  Halik.  ge&oaeen  sind,  hat  B.  Keil  Aaalecta 
Igocratea,  Prag  q.  Leipzig  18M.  6.  18—88  einleuchtend  uacbgewieien.  In 
Itcing  auf  Thnkydidet  s.  v.  Wilamowitz  Herrn.  XU.  1877.  3.  838  £  A.  13, 
deHBeD  ullerding*  Aber  das  richtige  Haas  hinanegehende  ErOiteraDg  dorcb 
die  OuRuiibe merkungen  tqq  KQbl  HerodotiacheB,  PbilologUB  XLl.  1886. 
8.  7i  f.  doch  nur  thoilneiBe  (s.  C.  22.  A.  229)  berichtigt  oder  eutkr&ftet  ist 
Das«  „die  Pbilolugen  aicb  um  ihn  nicht  kümmerten",  int,  so  weit  man, 
wie  billig  (wai  auch  gegen  Hartmann  a.  a.  0.  8.  3—10.  11  bemerkt  sei), 
TOD  den  bloss  pinakograpbiachen  Arbeiten  absieht,  freilich  nnr  ein  Schicksal, 
welcbeu  er  Jahrhnnüerte  laug  mit  fast  allen  Protaikem  thetite,  und  gerade 
von  ihm  gab  es,  wie  wir  C.  30.  A.  314  sahen,  doch  eine  oder  mehrere 
commentirt«  Ausgaben  schon  eu  Ciceros  Jugendeeit  oder  wenigstens  ein 
ÜloBsar,  wie  Wilamowitt  selbst  anerkennt  (vgl  freilich  d.  Nacbtr.  c. 
jener  Anm.). 

1H4)  Ich  gebrauche  diesen  Torsicbtigen  Ausdruck,  weil  ich  den  Äua- 
filhrangen  von  Rohde  in  der  angef.  Abh.  gegen  Eaibel  Dionyaios  von 
llalikarnats  und  die  Sopbiatik,  Hermes  XX.  1886.  8.  491—518  eine  gevisae 
Iterpi'htigung  nicht  absprechen  kann.  Gans  hat  mich  eben  weder  Eaibel 
noch  Uohda  flberzeugt;  das  NUiere  jedoch  gehfirt  nicht  bieher. 

186)   DionjB.   de  anliqii,  or.   1.    aitla   r^f   fUTo^^e  lyirtio  'PafHj  sal 

186)  S.  A.  145. 


„iz.dtv  Google 


Sieg  des  AUicUmiu  in  Born.  503 

scheint  M.  Calidius  gewesen  zu  Bein,  aber  er  erlag  64  im  Process 
gegen  Q,  Gallius  dem  Cicero"').  M.  Brutna  war  ein  eifiriger 
Verehrer  des  DemosÜienes*^^),  aber  schwerlich  bedeutend  weder 
als  Redner  noch  als  Philosoph  ^^^.  Neben  ihnen  standen  ab- 
gesehen von  Caesar  noch  Q.  Coraificius  und  Andere;  ganz  be- 
sonders aber  ragte  unter  den  ächten  Atticisten  der  Dichter  und 
Redner  L.  Licinius  C&Itus  hervor,  der  glückliche  Nachahmer  des 
hjm&B,  Hypereides  and  Demosthenes  und  der  nicht  minder  glück- 
liche Nebenbuhler  des  Cicero  in  der  gerichtlichen  Beredsamkeit, 
und  nach  dessen  glänzenden  Erfolgen  in  den  Anklagereden  gegen 
Vatinius  (56  und  54)  und  in  der  Vertheidigung  des  F.  Sestias  (56) 
sah  sich  denn  auch  Cicero  genöthigt  zu  der  neuen  Theorie  mit 
einigem  Vorbehalt  Oberziigehen  und  ihr  auch  in  der  Praxis 
Rechnung  zu  tragen,  im  Allgemeinen  nur  bedingt,  vollständig 
aber  in  seinen  vor  Caesar  gehaltenen  Beden '^),  und  auch  die 
älteren  Classiker  Thukydides  und  Lysias  eifrig  zu  studiren '*'). 
Man  wird  non  aber  unter  diesen  Umständen  schwerlich  fehl- 
greifen mit  der  Aunahme^^),  dass,  wie  schon  gesagt,  unter  deo 
gleichzeitigen  griechischen  Rhetoren  zum  Mindesten  kein  anderer 
ao  erfolgreich  diese  ganze  Bewegung  beeinäusst  hat  als  der- 
jenige Mann,  welcher  von  Caesar  zum  Leiter  des  Octavianus 
bestimmt  ward,  und  von  dem  wir  wissen,  dass  er  Lehrer  des 
CalidiuB  war,  und  vermuthen  dürfen,  dass  er  auch  der  des  Cae- 
cilius  gewesen  iaf^J.     Es  war  dies 


187)  Cie.  Brut.  80,  317  f.     S.  A.  107. 

188}  Cic.  Or.  30,  106,  vgl.  13, 10  und  A.  163. 

18»)  Qüotil.  X,  1,  28.    Toc.  diol.  21. 

190)  BeMudera  pro  Ligario  und  pro  rege  Detotaro.  S.  C.  OuttmaDii 
De  earam  quoe  vocontur  CaewriauM  orationnm  TullianaTam  dicettdi  genere, 
Gieifawatd  1883,  6.  (Doctotdisa.). 

191)  Das  Geoanere  Aber  den  Eatwicklongagtuig  dieser  Dinge  und  bo- 
HOnders  des  Cioaio  gehört  nicht  hiehec,  sondera  in  die  rOmische  Litteratur- 
geschicbte.  Hier  sei  nur  noch  n&chit  den  bafanbrechenden  Bemerkungen 
Ton  Witamovits  a.  a.  0.  8.  832  f.  A.  12  auf  die  nntersuchungen  von 
Harneckec  Cicero  u.  die  Attiker,  Jahrb.  f.  Philol.  CXXV.  1888.  S.  601—811 
and  in  der  Bec  von  firzoikai  Dias,   ebendaa.  CXXIX.  1884.   S.  11—48 


193)  Von  Wilamowits  a.  a  0.    S.  A.  111. 

1B3)  Qniatil.  IX,  1,  12.  ApoUodonts,  si  Iradenti  Gaecilio  credimua, 
incomprAetmbilia  hüius  partit  (Däml.  de  ftgurit)  praectpta  exülimavit. 
S.  Wilamowitz  a.  a.  0.  und  vgl.  A.  i07.    Weise  a.  a.  0.  S.  6  ff. 


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5Ü4        Fünfnuddieuaigstea  Capitel.    Beredaamkeit  imd  Ahetorik. 

Apollodoroa'")  von  Pergamon'**),  welcher  etwa  zwischen 
104  und  100  geboren  zu  sein  scheint*^.  Zunächst  lehrte  er 
ohne  Zweifel  in  Beiner  Vaterstadt'^,  dann  siedelte  er  nach  Rom 
Über,  wo,  wie  gesagt,  der  junge  Octavianus  sein  Zögling  wnrde*^) 
und  er  sieb  den  Beifall  Caesars  dergestalt  erwarb,  dasa  derselbe 
diesem  seinem  Neffen  45  ihn,  der  damals  ungefähr  sechzig  bis 
viernndsechzig  Jahre  zählen  mochte,  auch  nach  Äpollonia  mit- 
gab'^).    Sicher  kehrte  er  dann  gleich  nach  Caesars  Ermordoog 


104)  Fiderit  De  ApoUodoro  Pargameno  et  Tbeodoro  Oadarenri  rhtto- 
ribus,  Harburg  1818.  4.  Schanz  Die  Apollodoieei  nnd  die  Theodoreer, 
Hermes  XXV.  1890.  S.  36-M.  Gt.  AmmoD  Apollodoreer  nnd  Theodoreer, 
Bl.  f.  d.  bajer.  Gjmaw.  XXTII.  1891.  S.  381— S3T  (gbg  mir  ent  munittelbar 
vor  dem  Drucke  za). 

IBB)  S.  A.  l»9.  SOI  nnd  Strab.  XIIL  626,  wo  auob  er  anter  den  be- 
rühmten Pergomenern  erecheint:  'JiiolX69a>(ioe  i  4^t»f  ö  «äc  tiprae  avy- 
ygäipas  Kai  tt/v  'AnoXXoiiiiitutw  at|f^t^p  xa^ayvymv,  ^tit  «of'  Ini-  stoUä 
yÖQ  ittcafäzti,  itti^ova  de  7]  na0'  ijnäs  fjovia  tijv  xffiaiP,  wr  im  xsl  ^ 
'jlTiolXoiiBeftof  atffttis  Ncrl  -^  SioSdftiot-  Ifit  Recht  findet  Rohde  a.  a.  0. 
8.  181  in  dieBOT  AeneBCrang  eine  „fOhlboie  Ironie":  „Strabon  hUt  die  ganse 
Streitsache  fOr  eine  Angelegenheit  der  Schal pedonten,  die  ihn  wenig 
interessirt", 

196)  8.  A.  199. 

197)  S.  über  seine  von  dort  gebürtigen  Schüler  A.  !02.  208.  Da  Cali- 
dius,  wie  ana  Cic.  Brai  79  f.,  271 — 278  erhellt,  wo  offenbar  von  ihm  als 
einem  Yeratorbenen  die  Rede  ist,  47  achon  todt  war,  iat  ea  unwahrachein- 
licb,  dasa  dieser  erst  in  Rom  aein  Schtiler  (a.  A.  199)  geworden  sein  sollte, 
s.  Piderit  S,  6f.  (doch  Termag  ich  nicht  mit  Pidarit  nnd  Harnecker 
Jahrb.  CXX7.  S.  607  f.  irgend  welches  Qewicht  darauf  zu  lagen,  dass 
Cicero  hier  dieaen  weder  als  Atticiaten  noch  als  Schüler  dea  A.,  dagegen 
vorher  78,  271  den  Acciue  Piaanrenaia  als  Hennagoreer  bezeichnet,  b.  A.  90}. 
Worauf  die  Behaaptiuig  von  Rohde  a.  a.  0.  S.  176 f.  A.  i  bemht,  der 
Atticismos  daa  Calidina  kAnne  „jedenMla  kein  gani  imvermachter  ond 
□ngemiBcbtar  gewesen  seia",  weisa  ich  nicht. 

198)  Sei  ea  nun,  'dass  er  schon  vorher  dort  lehrte  oder  daaa  Caeiar 
ihn  SU  ebandieaam  Zwacke  dorthin  zag. 

199}  YoD  OctaviannB  heieat  ea  in  der  schon  C.  32.  A.  100  angef.  Stelle 
Sneton.  Octar.  89:  magülro  dicendi  agus  ApoUodoro  JPergameno,  qtum  ütm 
granäem  nattt  ApoUoniam  quoque  (also  hatte,  wie  Piderit  S.  7  richtig 
bemerkt,  derselbe  ihn  schon  vorher  in  Born  gehört}  secwm  ab  urbe  iuoenit 
adhvc  edtuerat.  60  Jahre  sind  das  Mindeste,  am  die  Beieicluinng  mm 
grandem  natu  lu  rechtfertigen,  viel  darüber  wird  man  aber  auch  nicht 
hinausgehen  dürfen,  da  sie  andieraeits  dam  Oegenaats  sn  Liebe  gemacht 
ist  und  so  auch  der  Ansatz  dea  Hieron.  zu  63  v.  Chr.  Apofloäonu  Farga- 
menut,  OraecM  rhetor,  praeceptor  Calidii  et  Äugusli,  clarva  habetur  am 
BesUn  paast.     So  beruht  denn  hierauf  die  obige,  Ton  Piderit  S.  6   ge- 


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ÄpoUodoros  f  on  Pergamon.  505 

mit  dem  Octavianus  nach  Rom  zurBck  und  blieb  bei  diesem  iu 
boher  GuMt"»"),  bis  er,  82  Jahre  alt»*'),  ungeföhr  iwischen  22 
und  18  starb.  Er  biuterlieaa  eine  zahlreiche  Schule  unter  Griechen 
and  BSmem*"*),  -und  von  diesea  seinen  Schülern  stellten  seine 
Lehren  aasfObrlicher  als  er  selbst  C.  Talgins  Rufua  lateinisch 
und  Dion;sios  mit  dem  Beinamen  „der  Ättiker*""')  griechisch 
dar*"'^).     £r   selbst  scheint   nnr  wenig   geschrieben   zu   haben: 


billigte  Ber«cfaDiiDg  FraadBena  H.  Vipaanios  Agrippa,  Altona  ISSfl.  S.  328 
von  dei  OeboitKeit  dea  A.  Cngenan  tagt  QninUL  IU,  1,  17  (b.  A.  809): 
ApoBodorue  ArpaMMM  rhetor,  gw  praeceptor  ApoUoniae  Gaetaris  Äwpati 
fuU.    Vgl.  aQCh  A.  SOO.  Ml. 

200)  Strab.  a.a.O.  fthrt  fort:  futlimot  3i  iiv9>  '^  'AttoXXöSmiiov  i/  %ov 
KaüafOt  <pAitt  toi  Ssßanov,  ttdiatutXov  tSv  Z^nv  ytvöfurov. 

301)  PBsndo-Lnkiaii.  Macrob.  28.  'AnoiXitaifiig  8i  o  ntfya^rpiäs  (^ttoQ 
fftoö  KaitaifOs  Ztßanov  didä»%a3.os  yivofiMac  koI  «iv  A&ipioiaififi  t^ 
Tb;«!*  tpiioaö<pa>  «ai^ivoag  aifov  fCijoe  taita  i^  'A9rpiotiifai,  fii)  6yia^- 
HOPta  8vo.     Vgl.  C.  82.  A.  64. 

808)  Di«  ApoUodore«,  i.  Strab.  a.  a.  0.  (A.  1>G).  Qaintdl.  III,  1,  IS 
(A.  209),  TgL  II,  11,  3.  IV,  l,  60,  Ton  BOmern  gehörten  ansaer  Calidius, 
MatiDi,  Talgiaa  Bofna,  DomitiDi  (s.  A.  1B9.  S06.  307)  lu  aeinen 
Schülern  angeblich  Vipaanina  Attiona  (San.  Contr.  U,  6,  11,  wo  aber 
wohl  mit  Weichert  De  Caeaaris  Angoati  pueritia,  Grimma  1S41.  S.  S3 
Diow/tio  fOr  Viptanio  la  IsMn  aein  irird,  jedenfalla  war  et  nicht,  wie 
noch  Kieaaling  fragewaiie  aonimmt,  ein  Tochteraohn  dea  T.  Pomponiiia 
Atticua,  a.  Piderit  S.  10  t),  jedanfalla  Torrinn«  Clodiaa  der  Aeltere, 
der  Freond  dea  Bhetora  Seneca  (Contr.  X  Pro.  li— 10,  Piderit  S.  17  f.), 
Brattedina  Niger  der  Aeltere  (Seu.  ebend.  II,  9,  86,  vgl  A.  31G.  Suaa. 
a,  SO  f.,  Ton  welchem  Piderit  S.  19  f.  mit  Becbt  den  JOngeren,  den  Fiennd 
dea  Seiauna,  der  8i  n.  Chr.  FAtor  war  und  dann  mit  Seianna  geUtdtet 
ward,  Tac.  Ann.  III,  GS.  Inren.  10,  88,  nnterachieden  hat;  Eieaaling 
wirft  wieder  beide  naammen,  ebenio  Teaffel-Schwabe  R.  L.-Q.  IP. 
S-  376,  4),  lon  Qriechen  anaaer  Dionjaioa  dem  Attiker  von  Pergamon 
(8.  A.  208)  noch  Hoachoa  lon  Pergamon,  welcher  wegen  Oiftmiacherei 
aaa  Born  verbannt  wurde  und  dann  in  Haaailia  lehrte,  a  Hör.  Ep.  I,  0,  9 
und  dazn  PorphTr.  Sen.  Contr.  II,  6,  18.  JfoachMm  (eo  aohon  Piderit  S.  18. 
A.  2)  ApoliodoTtvm  (ao  Teoffel),  gui  retia  vene/id  et  a  PolUoiu  Attnio 
defetaui,  damnatM  Maasiliae  docuit  (waa  man  frQher  in  Folge  der  ver- 
derbten UeberliefeTQDg  auf  A.  aelbat  beiog).  Tgl.  ancb  Buraian  Jobreab. 
XXIL  8.  142,  Brioaka  S.  S4f.,  Eillscher  S.  S»S.  In  Bezug  anf  Caecilios 
«.  A.  198. 

203)  Welcher,  wie  ea  acheint,  für  seinen  ausgezeichnetateu  ScbBler 
galt:  Strab.  a.  a.  0.  fUirt  weiter  fort:  lut^tpifv  S'  fiii(v  äfttfloyov  Jmvv- 
eiov  töv  tnmXrfiivta  Utu-KÖv,  iioXixr,v  avtoi'  xal  yüf  flD^Mfrqc  ^v  ttavis 
■cti  ttvyyfatpivt  aal  loyoy^äqtog.     Vgl.  Brioaka  3.  64. 

808'')  S.  A.  207. 


:,\.;ooj^lc 


506        FüDfuDddreiMigstcs  Capitel.    BeredMunkeit  nnd  Rhetorik. 

UD8  ist  TOD  ihm  nur  sein  rhetorisches,  dem  G.  Matius  za- 
geeignetes  Lehrbach,  welches  gleich  dem  des  Hermi^ras,  an 
dessen  System  er  sich  mit  manchen  erheblichen  Abweichoogen 
anachlose'"*),  von  sehr  trockener  Darstellung  war***),  und  ein 
litterarisches  Sendschreiben  an  Domitina^  bekannt^  in 
welchem  er  ausdracklich  die  Urheberschaft  an  Terachiedenen 
anderen   Compendien   ablehnte,   die   schon  bei   seinen  Ijebzeiten 

liOi)  Seine  Theorie  beBcbiUakt«  sich  anidrQcUich  aof  die  gerichtliche 
Berediomkeit,  gaintil.  111,  1 ,  1,  *gL  II,  U,  13.  nom  muUnm  ab  hoe  /me 
(u&ml.  Ziel  der  Kedekaast  lei  äueere  hmtines  düxndo  in  iä,  quod  aetor  rdit) 
abesl  Apoilodorua  dietm  indiciatis  primum  tt  titptr  omma  eme  ptmutdere 
imlici  et  aententiam  eius  dtuxre  in  id,  quod  velit.  now  et  ipte  orotorOH 
fortanae  aubicit,  ut,  m  non  prrintagerit ,  nomen  suum  retinere  non  postit, 
s.  Ä.  219*.  Seioe  UcäDitioiieD  von  v*ö»(ets  (causa)  und  x$ft«xa«is  (nego- 
tium) giebt  QoiDtil.  111,  6,  17  nach  Valgiai  (b.  A.  207)  an.  Er  beatritt  die 
UoterscheidaDg  von  ^i»it  und  intö^tais  (AoguBtiii.  Rhet  p.  ItO.  »egat 
quiequam  aliud  ttae  hypothttin  quam  thtsin,  mjim  uUiut  momenti  eaae  diicri- 
men  perevnaTum).  Ferner  lieBB  er  nur  die  drei  alteren  aiäaiit  (vgl.  A.  83) 
stehen,  und  swai  ao,  daaa  er  tie  unter  (wei  Rubriken  vertheilte,  die  Tba.t- 
firage  (K^ayfMiTiiiöv),  mit  welcher  der  atoxaa^s  zaiammeumit,  nnd  iiuBere 
Beurtbeilnng  deraelben  (lö  «epl  irtmins),  unter  welche  die  xoütitt  ond  der 
S^E,  Tou  ihm  ni^l  Toö  QPÖfuitot  genaDiit,  bllen,  b.  Quintil.  III,  6,  S&. 
idem  dicit  Apollodorus,  cum  quaetiMnem  (^  ttjnifta)  avt  in  rebut  extra 
pvsitit,  qvibu»  oonieetura  explicatvr,  anl  in  nostrix  opinümibus  exittimat 
ponitam,  quonim  iltud  »i/aYturtitä» ,  hoe  nt^l  irwolat  dicit.  %.  86.  rdiqua 
ApoHodoTua  duo  vuU  mm,  gualitateiH  et  de  nomine,  id  est  finitioawt  (a.  A.  217), 
vgl.  I'iderit  S.SO— 81.  Ueber  seine  AnffiusODg  der  üvttMttin'opi«!  e.  (juintiL 
VU,  2,  30.  Sehr  eingebend  nnd  anbtil  behandalte  er  anch  die  rbetoriaohe 
Topik  (Quintil,  V,  13,  69.  mtVor  int»  duos  divenantm  ttetarutn  velut  du<xi 
tum  mediocri  contentione  guaentum ,  «intime  quatgtionibus  subiciindi  taeent 
loci,  ut  Theodoro  plactt,  an  priut  docendui  ittdex  quam  movtndtie,  ut  prat- 
cipit  Apollodonu,  tamquam  perierit  ftoec  ratio  media  etc.,  vgl.  A.  S1&),  die 
lahlreichen  beim  Prooemion  in  Betracht  kommeoden  Gealchtspunkto  (QuiotiL 
IV,  1,  bOf.  negoMt  Äpoüodontm  seeuli  tri*  ose,  de  qaibut  mtpra  diximnte, 
prtuporandi  iudicit  partes ,  ted  muUas  epecies  enumerant  etc.)  and  die  Arten 
di.'r  iiijYT)tiB  (Tao.  dial.  19  onmittelbar  vor  den  A.  90  angef.  Worten:  longa 
principiorum  praeparatio  et  narrationi»  alle  repetita  aeries  et  MtiUaruin  divi- 
tionium  ostentotio  et  mitie  orgumeKtorum  graiu».  Ueber  «eine  Definitionen 
dea  «^oo^uDv  und  der  4ii]y>)ffic,  die  er  beide  gleich  den  Sbrigen  Theilen 
einer  Rede  für  unentbehilich  erklärte  (vgL  A.  SIG.  S19)  a.  Anon.  Segu. 
I.  4S4  Speng.  Rh.  Gr.  V1I\  58  W.  QuintiL  IV,  8,  31  (vgl.  A.  317).  Tgl. 
Piderit  8.  84—37.  Sohans  S.  37—39.  In  Bemg  auf  die  li^s  kennen 
wir  aeine  A.  193  mitgetheilte  Aeneaerong  Aber  die  Figuren. 

206}  Tac.  a.  a.  0.,  i.  A.  90. 

20e)  Vielleicht  Domitiua  Uarau«,  wie  Spalding  zn  Quintil.  III,  1,  IS 
vermuthet.    S.  Fiderit  8.  SB  f. 


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.3IC 


Apollodoros  tod  Pergamoii.    TheodoroB  lon  Gadara.  507 

unter  seinem  Namen  in  Umlauf  gesetzt  waren***^),  vennuthlicb 
TOD  Schfllern, 

Theodoros  von  Gadara*"*),  der  Nebeububler  des  Apollo- 
doros und  gleichfalls  Stifter  einer  eignen  rhetoriacben  Secte^*), 
war  jedenfalls  nicht  onbeträchtlicb  jQnger,  da  seine  BlKte  ins 
Jahr  33  gesetzt  wird"")  und  er  Lehrer  des  Tiberius,  zunächst 
ohne  Zweifel  bereits  in  Kom  war^").    Später  lehrte  er  in  Rhodos, 

207)  Qaiati).  III,  1,  18.  sed  Apollodori  praecepla  magit  ex  ditcipulü 
eognoaeas ,  qttOTMm  diligintiisimuB  in  tradendo  fuit  Latitte  C.  Valgivi, 
Gratce  Atliau.  nam  ip»iiis  sola  videtur  are  edita  ad  Matium,  quia  ceterat 
mitsa  ad  Domitium  epiitula  tum  agnoacU.  IJnintiL  hat  alao  diese  Ars 
(Sttab.  a.  a.  0.  zag  t^Eivoc,  e.  A.  196),  wie  Piderit  8.  27.  A.  1  richtig  lie- 
merki,  nicht  aelbst  benutzt,  aondeni  ceben  dem  Brief  an  Domitiaa  nur 
die  Anfieicluiangeu  dte  Tolgins  Rufui  (b.  fiber  dieseo  Teaffel  K.  L.-O. 
3.  2il}  nod  deB  AitikerB  DionysioB  (a.  Piderit  S,  10  und  A.  202.  20S),  vgl. 
Ul,  E>,  17  (b.  A.  SOi).  V,  10,  4,  so  wie  des  Coeciliiu,  b.  A.  193.  Matioa  ist 
C.  HatiDB  der  Aeltare,  der  Freund  CaeuTB,  aber  nicht  seiner  Politik, 
8.  Piderit  S.  2ä  ff. 

208)  Strab.  XVI.  760.  ix  ii  xäv  raSäfoy  .  .  .  »i630f<it  i  ""«'  >>«£ 
fijtrap.  Suid.  (nacfa  Hermippoa  dem  Berytier).  Bcoiwiiae  rada^ivs  eo- 
qiiaxiis  <i*ö  iovltov  titätruilot  fiyovmt  Tißeflov  Ktiiaagof,  intl  ii  (ixiiitri? 
BUbi  S.  leef.  A.  e,  wohl  ohne  Zweifel  richtig,  s.  A.  228)  iiwtKfi9i]  nipl 
«oqHORK^f  ayiarioä^ivae  notifum  rutl  '^viimjipm  i»  ««15  iff  "P"/*D  (dann 
folgt  der  aof  irgend  einer  VerwechaeloDg  [oach  der  ansprechenden  Uath- 
massong  Ton  Uillacher  8.  898  mit  dem  C.  14.  A.  189  erw&hnten  Lob- 
Bftuger  der  Eleopatraj  bemhende  Zusatz:  in'  'ASfUtvov  Kalvafot  ö  vüs 
[vtatötl  Hillscher]  avioü  'Avzävuts  ouyxli^txoE  iyhizo).  S.  femer  A.  £09. 
310.  211.  217.  Piderit  a.  A.  194.  Vgl.  anoh  Cichorina  Born  d.  Hjiilene 
S.  B2  f.,  welcher  an  das  axö  iovXm*  die  Vermuthnng  knüpft,  Tb.  oder  seine 
Eltern  aeien  im  mithridatiBchen  Kriege  nach  der  ZeratSmng  von  Qadara 
als  Kriegegefangne  nach  Born  gekommen,  Hillscher  a.  a.  0.  S.  396  f. 

209)  Der  Tbeodoreer,  s.  Strab.  a.  a.  0.  (A.  195).  Qaintil.  111,  1,  17  f. 
praecipue  tarnen  in  se  eottverttruttt  ttttdia  Apollodorus  .  .  .  (a.  A.  199)  et 
T/iMdcnta  Gadareus,  qvi  se  diei  noluit  Shodium,  gttem  iludioie  audisse, 
cum  IN  Bcmt  inawlaffi  gectnittet,  dicitur  Tiberiw  Oaesar.  hi  divenat  opiniones 
tradiderunt,  appeUatigue  inde  ÄpoUodorei  ac  Theodorei  ud  morem  cerltu  in 
philoso^ia  geatai  aequendi.  11,  11,  %  III,  3,  8  (a.  A,  SIT).  11,  27  (s.  A.  217). 
IV,  2,  32  (s.  A.  219). 

210)  Von  Hleron.  t.  Easeb.  Chron.  II.  p.  141  Seh. 

211)  In  der  That  eben  nm  33  bia  30.  Soet.  Tib.  B7.  laeea  ao  lenta 
natura  na  in  puero  qvidem  laiuit,  quam  Tlieodorus  Oadareits,  rhttoricae 
praeceptoT,  et  per»pexiae  prinua  sagacifer  et  assimilaase  aptitsime  visu*  est, 
M&imfe  in  ohiurgando  appelUm»  eum  tii/läv  atfutti  itiifvi>fii»<n.  VgL  auch 
Suid.  (A.  308)  und  Cichorina  S.  63:  „er  wird  schon  einige  Jahre  vor 
733  (31)   den   rhetoriachen   Dnlerricht   desselben    geleitet  haben,   da  der 


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S"-' 


508        Fünfunddreissigstes  Cepit«!.     Berediamkeit  oud  Rhetorik. 

wohin  er  schon  vor  6  n.  Chr.  überBiedelte*"),  und  wo  auch 
Tiberius  von  Neuem  ihn  h&rte^^)  und  er  vermuthlich  bis  eu 
seinem  Tode  blieb.  Und  so  wollte  er  denn  auch  lieber  Rhoder 
als  Gadarener  genannt  eein'").  Von  seinen  sonstigen  Schalem 
ist  der  jüngere  Hermagoras  der  bekannteste*'^).  Von  seinen 
rhetorischen  und  sonetigen  Schriften  sind  uns  mehrere  Titel 
überliefert^'*).  Sein  rhetorisches  System  war  gleich  dem  des 
Apollodoros  auf  das  des  Herinagoras  gebaut;  in  seinen  Ab- 
weichungen Ton  dem  Letzteren  trat  er  keineswegs  Überall  denen 
des  Apollodoros  feindlich  gegenüber;  vielleicht  war  er  in  dem 
einen  oder  anderen  Stocke  weniger  pedantisch  als  dieser,  während 
er  nach  anderen  Richtungen  denselben  an  Subtilitäten  und  Spitz- 
findigkeiten, wo  möglich,  noch  überbot'").  Aber  die  Unterschiede 
Knabe  bereits  721  (SS)  aeinem  Vatec  Tib.  Nero  die  Leichenrede  halten 
koante"  (Sneton.  Tib.  6:  nenn  Jahre  alt). 

212)  Denn  in  diesem  Jahr  ging  ja  Tiberina  dorthin  in  die  Verbannoog. 
Cichorias  a.  a.  0.  vennnthet,  dass  dia  Uebereiadlung  schon  bald  nach 
27  T.  Chr.  Statt  gefunden  habe,  als  Tiberins  in  den  cantabriBchen  Krieg 
(vgl.  A.  22S)  gegangen  war,  das  ist  aber  doch  sehr  nngewias. 

213)  und  214)  Qnintil.  a  a.  0.,  s.  A.  809. 

216)  S.  A.  81.  AuHseidem  kenpen  wir  nur  noch  den  ßOmer  Syriacus 
Valliaa  (a.  Eieealings  Ind.  znm  Kbet.  Seo.),  von  dem  ea  bei  Sen.  Contr. 
II,  1,  36  beiast:  Niger  Brutteditu  cum  ageret  obieät  Syriaco  (vgl.  g.  3*  f.), 
quod  cautam  non  jwswiWet,  et  [nonj  instittt  adaidue,  gvare  non  adparertt  etc. 
cwn  responderet  Oyriacus,  ait:  primum  no»»  apud  evndem  praeceptorem 
studuimue:  tu  ApoUodorum  halmigti,  cui  semper  ttarrari  placet,  ego  Theo- 
dorwn,  cut  nom  aemptr.    deindt  etc. 

SIS)  Said.  fILhrt  fort:  ßtßUa  0'  IjQatfii  Jitgl  läv  Iv  <pt»v<tlt  CrjTOVftfittr 
y',  xtpl  [«toiilae  a',  xiqI  9itims  a',  ntfl  iiakcxzar  b^otönpot  iml  üna- 
iciiimt  ß',  xtQt  xoXtteias  ß',  nfpl  KoCliit  2vQ{as  a',  xtifl  (n^ofos  Swrä- 
ftemt  a  *al  Ulla.  Vgl.  Qnintil.  111,  1,  IS  nomittelbar  nach  den  A.  207 
angef.  Worten:  phvra  tcripait  Theodorui. 

217)  üeber  seine  Definition  der  Rhetorik  berichtet  Qaintil.  II,  16,  20£: 
älud  de  Omnibus,  qui  circa  civüea  demum  quaesHonts  oratorem  iudiemit  ver- 
tarij  dictum  eit,  excludi  ab  üs  phtrima  oratorie  officio,  iUam  oerte  lauda- 
tivam  totoBt,  quae  est  riteUmces  pars  tertia.  cautius  Tlieodonts  Gadareu», 
uf  Mim  ad  eos  veniamvs,  gut  artem  quidem  esse  eam,  sed  non  virttttem  (wie 
die  Stoiker)  putaverunt.  ita  enim  didt,  vt  ipsis  eorum  verbis  utar,  qui 
haee  ex  Graeco  transtuterunt;  ars  inveitlrix  et  iudicatrix  et  enmttiatrix  de~ 
cente  ormKu  eeeimdum  mensionem  eius,  quod  in  quoque  potest  sumi  persuasi- 
bUe,  in  causa  civHi,  vgl.  16.  omnia  subiecitse  oratcri  iiidetur  Aristotelr», 
cum  dixit  vim  esse  videndi,  quid  in  quoque  re  possit  esse  p<r»uasibile  .  .  . 
qui  fines  .  .  .  sdlam  compleetunlur  invenliowm.  quod  oitium  fugiens  Theo- 
doTUB  vim  putat  incemendi  et  eloquendi  cum  omatu  credibilia  in  omni  ora- 
tione  etc.    S.  A.  219*.    Danach  kann  (was  ScbaoE  a.  a.  0.   [a.  A.  194J 


..\.>00' 


.3IC 


Tbeodoro«  von  Oodara.  509 

Beider  in  der  Theorie  als  solcher  waren  doch  TerhSltniasmässig 
nur  von  ante^^rdaeter  Art;  der  Gegensatz  zwischen  ihnen  and 
ihren  Schalen  lag  vielmehr  in  den  Grundsätzen  Ober  die  An- 
Wendung  derselben,  and  hier  nahmen  Theodoros  und  die  Theo- 
doreer  die  ungleich  freiere  and  der  Empirie  ihren  gehörigen 
Baam  gebende  Stelinng  ein*'").   Wahrend  Apollodoroe  und  seine 

S.  87 f.  flbereiehl)  nicht  von  ihm,  Bonderu  ent  aoa  aeineT  Schale  stammen, 
was  Qnintil.  HI,  3,  8  aogiebt:  Theodorei  fere  intxntionem  dupUeem  rerum 
atque  elocutümü,  deitide  Iris  ctttra»  partes.  Die  UnterBcheidnng  von  ttiais 
and  iuäf^cais  rerwarf  ancb  er,  Inf  aber  eine  andere  BeBtinunimg,  b.  Tbeon 
ProgTIDD.  I.  p.  tOV  W.  II.  p.  ISO,  le  Sp.:  Siiatagot  ii  ö  r*id«ttvt  {9i«ir 
nifOitiffötivM)  xf7<JlaH>*  i*  iniAiiiH,  genauer  HKpälauv  jitnör  (nicht 
yfn*<itatov,  wie  Schanz  S.  88  in  verwiirter  Daratellang  angiebt);  Qniatil. 
in,  10,  S.  has  HermagoTa»  et  Apollodorue  et  alii  plarimi  geriptores  proprie 
quaestiones  vocml,  Thmdoru»  .  .  .  capiia  gentralia,  sicut  älas  minores  out 
ex  iüig  pendenies  epecialia.  Die  atüait  nannte  er  nttpälaior  ytvitnäraTOv, 
Qnintil.  111,6,8,  vgl.  IIl,  11,361  nnd  Eennog.  de  staL  1  (II.  ISS  Sp.). 
üeber  ihr  Wesen  hatte  er  nach  Fortnn.  I,  ST.  p.  101  H.  im  QegenBats  la 
Hennagorae  (Qnintil.  III,  6,  Sl)  nnd  Apollodoroe  diejenige  Anflicht,  welche 
Qnintil.  (ebendai.  $.  18)  dem  Comelins  Celans  cnachreibt,  daas  man  sie  ron 
der  Partei  ans  in  bestimmen  habe,  welcher  der  Beweis  obliegt,  nom  in  eo, 
ex  quo,  sondern  in  eo,  quod  probamw,  a.  Piderit  S.  SO  f.  Im  Uebrigen 
machte  et  hier  dieselbe  Bweigliedrige  Hanpttheilang  wie  Apollodoroa,  nnr 
dasB  er  vielmehr  die  Beceichnungen  »pl  ovaüti  nnd  »pl  uvfißtßtjtÖTmv 
gebranchte,  gliederte  dann  aber  die  zweite  Oattnng  vieriacb,  in  t^,  mtCor, 
xdafrv,  n^t  ">  ■»  ^aes  er  also  fOnf  besondere  mäane  erhielt  oder,  wie  er 
sie  nannte,  %eiftHitui  (Qnintil.  111,  6,  S6  nnmittelbar  nach  den  Ä.  SOI 
angef.  Worten:  idem  Theodorw,  qiü  de  eo  an  sit  et  de  accidentibug  ei,  quod 
eaae  eonatat,  id  ett  «19I  ovaias  *al  aviißtßt]%6faip  exislimat  qwteri.  nam 
in  hit  onuübtu  priw  petma  cottiecturam  habet,  teqnen»  reliqua.  sed  haec 
reliqua  ApoUodoruB  duo  vuU  esse  etc.  [a.  A.  S04],  Theodorus  (^gwUtuory, 
quid,  quaU,  quantum,  ad  aliquid,  vgl,  §.  hX.  Tlieodonu  quoque,  ut  dixi, 
isdem  gewrtäibw  capitOms  wttlur;  an  Bit?  quid  »it?  quaie  sit?  guanAMtt  sit? 
ad  aliquid,  ancb  11,  8.  21).  Im  Qegengatt  ra  Hermagocaa  beseichnete  er 
die  tiiifia  xtiiivtätiat  vielmehr  als  9toi%ttii  tov  Ktä^fttnot  (Anguatin.  7. 
p.  141  EL).  Ancb  in  der  Definition  der  iiif/itvit  wich  er  von  Apollodoros 
ab  (Anoa.  Segner.  Rh.  Gr.  I.  p.  4S4  Speng.,  nngeoan  Qnintil.  IT,  S,  31; 
vgl.  auch  Anoo.  Segn.  p.  4S9,  88  ff.  ö  d%  radttfive  Stiitofos  «4*  ni^avi- 
njTii  fiän]V  ägtiiiv  vop^K  v^e  dtfjyi^atag  %.  f.  l.).  Vielleicht  gehSrte  er  zn 
den  quidam,  welche  nach  Qnintil.  111,  6,  17  die  iit6&ictt  fthnlicb  de6nirten 
wie  Apollodoros  die  xtfictavts.  Ueber  einen  anderen,  ungleich  wichtigeren 
von  Qnintil.  T,  13,  60  beieiolmeten  Gegensatz  Ewischen  Beiden  a.  A.  204 
nnd  bes.  A  219.  Vom  Pcooemion  lehrte  er,  data  anieer  dem  eigentlichen 
aach  noch  innerhalb  der  Rede  bei  lohwierigen  Punkten  apecielle  Prooemien 
in  Anwendung  m  bringen  seien,  Qnintil.  IV,  1,  SS  f. 

218)  Wie  Schani  besonders  ans  dem  Anon.  Segoer.  gezeigt  bat. 


:  «.ioogle 


510        FOnfunddreissigsU»  Capitel.    Beredsamkeit  und  Rfaetorik. 

Anhänger  die  onbediDgte  und  aaenabmBlose  Befolgong  der  theo- 
retischen Vorschriften  verlangten,  machten  sie  die  Anwendung 
derselben  von  den  jedesmaligen  Umständen  abhängig  nnd  stellten 
sie  also  aU  blosse  Regeln  hin,  die  je  nach  diesen  g^ebenen 
Verhältnissen  auch  Ausnahmen  nnd  Abweichungen  nicht  bloss  ge- 
statten, sondern  sogar  erfordern"*).  Es  war  also  derselbe  Streit 
wie  zuvor  der  in  der  Grammatik  über  Analogie  und  Anomalie 
und  bald  hernach  der  auf  dem  Gebiete  der  Rechtspflege  anter 
den  römischen  Juristen  *'^^).  Mit  Recht  aber  hat  man  nenestens^'^") 
den  Ursprung  desselben  auf  den  Gegensatz  des  Piaton  und  Aristo- 
teles gegen  die  ältere  nnd  auch  noch  die  isokrateische  Rhetorik 
zurückgeföhrt :  die  Anschauungsweise  des  Apollodoros  und  seiner 
Anhänger  wurzelt  in  der  letzteren,  die  des  Theodoros  und  seiner 
Nachfolger  ist  eine  Nachwirkung  aristotelischer  Lehren^^^^).  Dies 


319)  Die  H«de  braocht  nicht  immer  alle  itire  mCglichen  Theile  so 
haben,  unter  Umetäiiden  sind  vielmehr  (vgl.  dem  gegenüber  A.  S04}  Prooe- 
mion  (Aaon.  Begn.  p.  430  ff.,  vgl  Quintil.  IV,  1,  7S)  oder  Oi^yii<ns  (Sen, 
Contr.  n,  1,  36  [■.  Ä.  815].  Auon.  Segn.  p.  441 ,  vgl.  Qainti].  IV,  2,  4) 
wegEulawen;  die  änöittiiie  allein  darf  natCrlich  nie  fehlen  (Anon.  Segn. 
p.  468).  Auch  die  Reihenfolge  dieaer  Theile  ist  nicht  immer  unvenütibar 
dieselbe  (An.  p.  443,  vgl  Rh.  Or.  VII.  CS  Walz),  kein  Theil  ist  ein  Bchlecbthin 
nnzertrennbare»  Oanzea  (Anon.  p.  443.  461;  hieher  gehOrt  aach  jener  von 
Quintil.  T,  13,  59  berührte  Oegenaatz,  t.  gchatiE  S.  47  f.).  Nicht  jede 
xweckmBaaig  eingerichtete  Rede  ist  daher  ein  einbeitUcb  in  sich  abge- 
scbloBseneB  Eouatwerk  (An.  p.  448,  vgl.  Rh.  Or.  a.  a.  0.  p.  53,  16).  Selbst 
die  Begel,  da«a  die  Erz&hlung  deutlich,  kara  nnd  wahrscheinlich  sein 
maase,  iat  nicht  immer  anwendbar  (An.  p.  439,  27  ff.  QuintiL  IT,  2,  SS), 
nnd  wenn  auch  von  Natnr  vencfaiednen  Arten  von  Reden  auch  veischiedne 
Figuren  zukommen,  ao  kann  doch  durch  iii/triiitg  anch  dieeec  Satz  nmge- 
Btosaen  werden  (QmatU.  IX,  1,  10  ff.  vgl.  m.  Alex.  Eh.  Or.  III.  p.  11  Speng.)- 

219^)  Schanz  S.  53f.        819°)  So  Ämmon  a.  a.  0. 

St9')  Mit  Recht  bebt  Ammon  S.  2S3  f.  (in  einer  freilich  nicht  durch- 
weg Gorrecteu  Darstellang)  hervor,  wie  „Ariatotelea  inunei  wieder  betont, 
data  anaaer  der  BeweiafQbrung  in  der  B«de  allea  Andere  nebeua&chlicfa  aei", 
und  wie  er  auch  im  8.  B.  nur  zwei  nothweodige  Theile  einer  Rede  anerkennt: 
13.  1414*31  ff.  tö  tf  XQÜjfM  ttntiv  napl  ov  xul  xovi'  änoSttiai  n.  i.  1. 
(wozu  dann  allerdinga  gewöhnlich  noch  Frooemion  nnd  Epilog  kommen). 
Wenn  er  dann  aber  1414*  86  ff.  fortführt:  vvv  B\  8taifoöai  ytloUtt'  Ati]- 
yijais  j«e  Aot>  tov  dixtt*tHo6  fiövov  Uyov  imlv  *.  «.  1.,  lo  ist  damit  (wie 
gegen  Ammon  bemerkt  sei)  freilich  darüber  noch  gar  Nichts  entadüeden, 
ob  Ariatotelea  gleichwie  Theodoroa  in  der  gerichtlichen  Rede  die  fi^ijatc 
unter  Umatöiiden  fQr  entbehrlich  oder  gar  nuEnllUgig  ansah;  eher  ist  da« 
Qegentheil  anzunehmen,  denn  hier  iat  dteae  doch  wohl  eben  das  x6  xqäyfta 
tlnttv  «((^l  ov. 


:,.y^,oo< 


K^IC 


Tbeodoroa  von  Oadara.    UnbekoDnteT  stoiBcfaer  Bhetor.  f)!! 

zeigt  sich  auch  in  der  entgegengesetzten  Auffaesung  der  Aufgabe, 
welche  beide  Theile  dem  Redner  stellten:  Apollodotos  erwartet 
und  verlangt  von  ihm  anbedingte  Ueberzeugungs-  oder  Ueber- 
redungekraft,  Tbeodoros  hält  sich  mit  Aristoteles  auch  hier  an 
das  Prsktiache,  an  das  unter  den  gegebenen  Umständen  Mög- 
liche*""), „Und  so  mochten  die  beiden  hervorragenden  Rhetoren 
der  augneteischen  Zeit  oder  richtiger  ihre  Anhänger,  welche  den 
zwar  nie  ganz  erloschenen ,  aber  doch  zurückgetretenen  Gegen- 
satz von  Neuem  anfachten,  in  den  Augen  der  Mit-  und  Nachwelt 
leicht  als  Schöpfer  neuer  Systeme  gelten'"'^'),  und  in  der  That 
liegt  zwischen  Aristoteles  und  Theodoros  nicht  minder  als  zwischen 
Aristoteles  und  Apollodoros  die  tiefe  EInft,  welche  die  herma- 
goreische  Rhetorik  von  der  peripatetiachen  trennt*^^'). 

Noch  Tor  dem  älteren  Seneca,  ja  auch  noch  vor  Cicero  und 
dem  Auetor  ad  Herennium  scheint  auch  deigenige  vermuthlich 
stoische  Rhetor  gelebt  zu  haben,  aufweichen  in  letzter  Instanz 
groBsflntheits  die  Darstellung  bei  Sulpiciua  Ytctor  zurückgeht "°). 

919*>  Vgl.  AmmOD  8.  235  f.  Ea  tritt  dies  aofort  deutlich  eq  Tage, 
wenn  mao  die  üefinition  dea  Apollodoros  (Qaiutil.  II,  IB,  IS,  s.  A.  304) 
mit  der  des  Theodoroe  (Qniutil.  II,  16,  81,  s.  A.  817)  vergleicht.  Die  letztere 
mag  gnechiach  nagefUhr  so  gelantet  babeu:  jqiopiii^  i<ni  i^jvi]  iv^ekki] 
%al    KfiftH^   (hierQber   b.   A.  9!)   xirl    fftijjvtvttn^   fiträ   vQtxovtos   xöafioo 

(Tgl.  Speugel  KheiD.  Mus.  XVIII.  8.  335.  Ammon  8.  8S5),  nad  Bio  ist 
IQ  der  That  aas  der  des  Aristoteles  von  der  Theorie  der  Rhetorik  Rhet. 
1,3.  1S6G^S51  lata  äi)  ^ijnt^txq  9miay,it  >fpl  exadiof  xov  ttaqiiata 
xa  ivdi%6ntvov  xi&tfviiv  herrorgewachaeu,  jedoch  mit  dem  weseDtlicheD 
Untertchiede ,  dasB  Ariitoteles  mit  dieser  seiner  Definition  in  folgerichtiger 
DaTCbfahrUDg  seines  A.  ilQ**  bezeichneten  Standponkta  diese  Theorie  auf 
die  xlaxtis,  also  die  i««i0ic  beschränkt,  bo  daas  die  xa  dem  ursprfioglicb 
eine  besondere  Schrift  bildenden  S.  B.  behandelte  Lehre  von  der  liiis  und 
Tti'fig  nnr  eine  HülfswiBseDMihaft  in  ihr  bildet,  w&hrend  Tbeodoros  durch 
die  Ziuätie  xnl  x^iiix^  x«!  fpftiicfviiK^  diese  Bescbränknng  (wie  auch  bei 
QdintiL  a.  a.  0.  g.  16  bemerkt  ist,  a.  A.  217)  anadiitcklicb  anfbebt.  Immer- 
hin aber  missbilligt  er  die  andere  BeschränkaDg  seitens  des  Apollodoros 
an!  die  geriobtliobe  Rede  (b.  A.  201),  und  ob  ec  darcb  das  h  %qäy(unt 
itolitiKm  die  epideiktiscbe  auHcbliesaen  wollte,  steht  dorchana  nicht  so 
fest,  wie  Ammon  S.SSS  meint:  eautiu»  Theodonts  Gadarem  sagt  Qnintil. 
(s.  A.  217),  nnd  ansserdem  vgl.  A.  14S.  Jedenfalls  stand  er  ancb  bierin 
dem  Aristoteles  nogleich  naher.        219^  Ammon  S.  237. 

219*)  Es  ist  ein  grosser  Fehler  bei  Ammon,  daea  er  dies,  um  nicht 
SD  viel  tn  bebanpteo,  mindestens  ungesagt  läast 

230)  Striller  8.  2e  f.  ecblieiat  dies  Krstere  daraaa,  dass  hier  (p.  314. 
316  B.)  im  Oegenaati  zu  Hennagoras  auch  9iaitt  mit  peraOnlicher  Be- 


..>^.00' 


i'^IC 


512        FQufimddreiisigites  Capitel.    Berediamkeit  nud  Rhetoiik. 

Auch  hier  hildet  das  System  des  Hermagoras  die  Grundlage,  aber 
die  Umgestaltoogen  sind  sehr  beträchtlich*"). 

Endlich  muBS  schon  hier  auch 

Potamon   ron    Mytilene"'),   Sohn   des   hochangesehenen 


tiehmig  angenommen  und  der  Unterachied  iwiichen  9Sait  and  vxö^mc 
vielmehr  in  den  tbeoretiBchen  oder  prakKacben  Zweck  gesetzt  wird,  ebemo 
bei  einem  «acb  sonst  Tielfaoh  den  Stoiker  folgenden  Anon.  TU.  S  W.,  dui 
femer  auch  scbon  Qaintil.  III,  fi,  IT  f.  diese  Theorie  kennt,  und  daas  der 
Unterecbied  der  Snasorien  nud  Controversien  bei  Seu.  nabe  mit  ihr  ver- 
wandt ist.    Im  üebrigea  i.  A.  2S1. 

SSI)  N&chit  dem  eben  angegebenen  Punkt  kommt  die  Eintheilnng  der 
^iais  in  lymifuov  nnd  ipiJyoE,  der  imi&iais  in  läyoe  aviip«vltvti%ös  and 
dinavnös  in  Betracht  (s.  oach  Anon.  VII.  2  f.  W.  nach  der  Bericbtigang 
von  Spengel  Rhein.  Haa.  XVIII.  S.  600),  vgl.  Striller  B.  SS.  Vielleicht 
rOhrt  von  dieeem  Schriftsteller  auch  die  Bezeicbnnng  der  Theile  der  Rhe- 
torik vielmehr  als  Aofgnben  ((tr")  derselben  (opera  rhetoriees,  Qnintil.  III, 
8,  IS)  oder  des  Redners  her,  dann  mnss  es  aber  (was  Striller  S.  81  ff. 
verkennt)  wieder  ein  anderer  gewesen  sein,  welcher,  bierin  ücb  an  ihn 
anschliessend,  die  drei  alten  (aristotelischen)  genera  dicenäi  als  Theile  der 
Rhetorik  beieichnete  nnd  nicht  als  Arten  der  Thesis  nnd  Hjpotbesis 
(Qaintil.  ebend.  $.  14);  jedenfalls  tritt  au  die  Stelle  der  iif/iais  bei  Herma- 
goras hier  die  *i>i]oig  (lat.  intäkctio,  t.  Snip.  Tid  p.  815.  mteUegendum 
primo  loco  Aesit  sit  an  hypothttis.  cum  hypotheain  esse  inteUexerimus ,  id 
est  amtroversiam,  iiOellegendum  erit  an  conaülat,  tum  ex  qua  »peeie  sü, 
deinde  ex  qtto  modo,  deinde  ciwws  Status,  postremo  cwius  figwae)  und  co'fic 
mid  ot-Koroiiia  werden  Theile  der  dur#«nc  [=•  naturalis  mid  attificiostu 
ordo],  vgl.  schon  Anct.  ad  Bereun.  III,  9,  16  f.  Cic.  de  or,  II,  78,  807,  ferner 
Fortmiat.  p.  120  H.  Anon.  Tl.  86.  VII.  IT  W.),  so  daes  denn  abo  *><!ii«<e, 
tvfcais  nnd  dui9-tais  diese  drei  fpy«  sind  (Sulp.  a.  a.  0.,  vgl.  Rh.  Or. 
V.  3.  SIT.  TD.  IS  W.  ond  Weiteres  b.  Spengel  a.  a.  0.  S.  608  ff.),  sei  es 
nun  dass  Xiiig  oder  iff/iffiia  nnd  «»öiifMtc  auch  noch  mit  Eor  Siitteis 
gerechnet  wurden  (Sulp.  p.  820),  sei  es  dass  etwa  erstere  gleichwie  bei 
den  Theodoreem  (s.  A.  SIT)  mit  znr  tSpcaig  gezogen  ward  (wenn  anders 
bei  dem  Anon.  TU.  IG  die  Sache  so  steht:  ätl  ov  ^övov  fiktiv  ällö  %al 
fpftijvcwFai)  und  die  virÖKpioic  gleich  der  f>*ijfii]  der  Natur  verbleiben  sollte 
(vgl.  Sulp.  p.  881,  17.  prontwUMttü)  .  .  .  arti»  qtädem  quodam  modo  non  est), 
B.  Striller  8.  86  ff.  TgL  Tolkmann'  S.  89:  „Rh.  Or.  VI.  S6  dagegen 
kommt  ixöxifiait  als  viertes  Ifjov  m  vdtime,  evftais,  9ia9tett  hiuin,  von 
llitg  aber  ist  weiter  keine  Rede".  Endlich  ist  Striller  8. 18  f.  geneigt 
demselben  stoischen  Rbetor  auch  die  Unterscbeidong  der  Btaifiaig  in 
ngoi^Yovjtlvt]  und  ävajHtiia  (Fortnnat.  p.  116  ^  nostrarwn  et  aiveraarU 
prqponüonum  etmmeratio  Quintil.  IT,  6,  1)  und  die  entsprechende  der 
Argumente  (Sulp.  p.  834.  Apaiu.  I.  9.  10.  31  Speng.  Oregor.  Cor.  TII. 
12S6,  IT  W.)  zninschreiben. 

SSü)  Cichorius  Rom  nnd  H;tilMie,  Leipiig  1888.  8.  S.  B— 4T.  63—64. 
Rümiscbe  Staatsurknnden  ans  dem  Archive  des  Asklepiostempels  zu  Hj^lene, 


..>^.00' 


.gic 


Potamoii  Ton  Hrtilene.  613 

Philosophen  Lesbonax^,  behandelt  werden,  da  er  schon  45  ein 
berühmter  Rhetor,  Redner  and  Staatsmann  war  nnd  an  der  Spitze 
einer  Gesandtschaft,  zu  welcher  anch  Krinagoras  gehörte  *^''},  an 
den  römischen  Senat  geschickt  wurde,  um  bei  demselben  die 
Erneuerung  des  BOndoisses  mit  seiner  Vaterstadt  zu  erwirken''*). 

SitzDugfibei.  der  Berl.  Aknd.  18S9.  3.  953—973,  Vgl.  C.  Uueller  F.  H.  0. 
III.  S.  606.    Uillscber  a.  a.  0.  S.  896—397. 

328)  ÄDBeer  deo  toh  Cichoriue  vetOffentlichieu  Inschtifteo  s.  Suid. 
Ttoräiimr  MviilT^valOs,  •atbg  Ateßciva^TOt,  ^^laip.  iaoifüttvaiv  iv  'Päni}  itl 
KttlattDOS  Tipieiov  H.  z.  l.  (a.  A.  !S9, 2S2;.  Said.  Ateßära^  MvtiXtjvaiot,  (ptlö- 
aotpot,  yiyovait  inl  Aif^nov,  ncn;;^  noräfimvog  lov  tpiloaöipov.  fy^m^i 
xXtiaxa  tfiXöaoipai  hier  iet  tpiXoaö<pov  statt  {^toeoi  entwedei  darcb  eine  Ab- 
imuig  in  Folge  dee  voranfgehendeu  qiil6tiotpos  Qud  des  nacbetehendan  ipilö- 
aoipa,  wie  Wachamnth  bei  CichoTiaa  B.D.  M.  S.  66  meint,  oder  durch  eine 
Tervechaelnng  mit  dem  gleichzeitigen  P.  aoa  Älexandreia  (a,  C.  32.  A.  309ff.) 
entaUndeo,  wie  Rohde  Ot.  Rom.  S.  341  ff.  A.  3  annimmt,  dni  flbrigeoa 
ohne  Omnd  ttnch  dieaen  LeBbonai  aaa  einem  Pbilosopben  zum  Rbetor 
macht  (a,  Rad.  Maeller  De  Leabonacte  gramm&tico,  Oreifawald  1890.  8. 
Doctord.  S.  101  f.  A.  2).  An  der  Eeratellang  der  richtigen  Chronologie 
haben  Robde  a.  a.  0.  and  beaondora  Cichorina  mit  CrMg  gearbeitet, 
doch  aisd  anch  bei  Letzterem  noch  Unrichtigkeiten  beigemiacbt,  e.  A.  284. 
228.  2B5.  Leabonaz  erscheint  als  Pbiloaoph  ancb  in  der  Inacbrift  Eph. 
epigr.  II.  S.  11.  notünmvos  tov  vofto&CTDv  tal  Aießmvaxtot  x£  iptlotäipio 
neben  aeinem  Sohne  and  aaf  einer Hfinze  bei  Mionnet  Deacr.  116.  Snppl.  84 
unter  dem  Strategen  Heroetaa,  ohne  Zweifel  dem  Tater  dea  Theophanea 
(a.  C.  83.  A.  ISe^),  alao  wobl  noch  aaa  seiner  Lebieit,  wUirend  er  aaf  einer 
anderen  (85),  somit  nach  seinem  Tode  geprägten  aod  noch  einer  dritten 
(Mionnet  III.  S.  48.  Nr.  116)  tjtat  *iot  genannt  wird,  b.  Cichorina  B. 
n.  M.  S.  65 f.  Mit  Recht  haben  daher  achon  Plehn  Leab.  S.  SIT,  Boeckb 
C.  I.  0.  II.  S.  194  nnd  C.  Maeller  a.  a.  0.  ihn  ton  dem  Rbetor  noter- 
scbieden,  von  welchem  wir  noch  ewei  Declamationen  hesitseo,  und  welchen 
man  in  die  aagnsteieche  Zeit  lediglich  aaf  Qmnd  der  verkehrten  entgegen- 
geaetzten  Annahme  nnd  der  falsi^en  Chronologie  bei  Suid.  verlegte.  In 
Wahrheit  kann  der  Philosoph  Leebonax  (apäteatena  etwa  100,  wahracheinlicb 
aber  frflber  geboren,  s.  A.  324.  SSO,  831)  hOchatens  bis  in  die  Zeit  dea 
Angnatna  hinein  gelebt  haben.  Wann  der  gleichnamige  Rhetor  schrieb, 
gebort  nicht  hieber,  and  ebenso  nngewiss  ist  es,  wann  nnd  von  was  fOr 
einem  Lesbonai  die  gleichfolls  erhaltene,  mindestens  von  dem  Vater  des 
F.  sicher  nicht  herrShrende  kleine  Schrift  sfpl  apniÖTair  verfasst  ist,  s. 
R.  Maeller  a.  a.  0.  S.  101—106. 

228 >>)  Tgl.  C.  36.  A,  208. 

SS4)  Da«  Zeugniss  biefOr  ist  eine  von  Cichorias  in  Mjtilene  anf- 
gefnndene  Steininachrift,  «on  welcher  der  in  dieser  Angelegenheit,  aber 
nicht,  wie  Cichorius  meint,  29/S  auf  den  Tortrag  dea  Aagaatus  als 
Cousal,  sondern,  wie  Uommsen  Zusata  tu  Cichorius  B.  Stoataark.  a.  a.  0. 
8.  978—981  zeigt,  46  anter  Leitung  von  Caesar  als  Dictator  eriaaseue 

Sduhidi.,  grlaolL-aleii.  Utt-^Ou^  IL  33 

n,.i,i..,..>^.OO^ie 


514         FOnfonddreiesigataa  Capitel.    Berednmkeit  und  Bhetorik. 

Dies  gelang  denn  auch  seinem  diplomatischeD  Geschick  in  einer 
80  erwünschten  Weise^),  dass  er  in  Mytilene  mit  den  höchsten 
Ehren  gefeiert  ward"*).  Wohl  blieb  dann  diese  seine  Heimat 
auch  seitdem  sein  Hanptanfenthalteort  und  die  Hauptstätte  seiner 
Wirksamkeit'"),  aber  nicht  minder  angesehen  machte  er  sich 
durch  die  in  Bom,  wo  er  als  Nebenbuhler  des  Theodoros  and 
Äntipatros  galt  und  die  Ernennung  des  Theodoros  zum  Lehrer 
des  Tiberius  etwa  33  auf  Grund  eines  zwischen  allen  dreien  an- 
stellten Redewettkampfa  Statt  fand^^.    Wenn  aber  Potamon  bei 

SeuatebescbltiaB  ia  diefler  Aogelegenheit  voltBt&Ddig  «rliiklteii  iet.  S.  die- 
selbe b.  CiohoriuB  R.  n,  M.  8.  9tf.,  darana  b.  Viereck  Senn.  Graec. 
3.  63 ff.,  jetzt  aber  vervolhtaudi^  bei  Cichorins  B,  St.  S.  96fi£  96S. 

2SG)  S.  darüber  dieselbe  ürknnde  and  die  B«ste  der  Torangebenden  b. 
Cichorius  R.  St  S.  956.  960ff. 

S86)  Zabheiche  InecbrifteD,  die  tod  Cichorias  tnscbriften  von  Leebos, 
Athen.  Mittb.  XIII.  1888.  S.  66 — 68  noch  am  einige  neue  Teimebrt  sind, 
geben  bieTOn  Kande  (n^otdfia  C.  I.  G.  2182.  vo^o9t«la  Eph.  epigr.  II.  S  11, 
B.  A.  223):  das  Erbeblicbete  ist,  daas  er  mehr&ch  in  ihnen  den  Ehren- 
namea  einea  ^ticxr^  xfis  nöleae  erhält,  „den  ansser  ihm  aar  noch  Fom- 
peine,  der  Ujtilene  die  Freiheit  zurückgab,  dano  Theopbanes,  deasen  Ver- 
mittlung die  Stadt  dies  verdankte,  endlich  Hadrian  fahren".  (Cichorine 
R.  n.  M.  S.  U). 

227)  Dies  erhellt  aus  A.  2S1  nnd  seiner  Bezeichnung  als  voiio^etr^f 
(s.  A.  S2S.  SSfl),  wenn  auch  immerhin  Hillscber  S.  S9Tt.  A.  7,  nach  deuen 
Ansicht  er  TJelmebr  nach  i6  rorwiegend  in  Rom  wirkte,  darin  Recht  hat, 
dass  man  dei^leicheu  Praedicate  im  Coiialatil  nicht  allzu  sehr  beim  Worte 
nehmen  darf.  Dass  er  anch  die  zweite,  daich  andere  Inschriftenatilcke 
(Ciohorins  R.  n.  M.  S.  48  a.  b.  Viereck  a.  a.  0.  S.  63,  TotUtändiger  B. 
St.  S.  666  f.)  beieagte  Oeaandtacfaaft,  deren  Uitglied  abermals  Erinagoraa 
war  (vgl.  C.  86.  A.  208),  geführt  habe,  beroht  nnr  aof  einer  wahracheialidien 
nnd  ron  Hommeen  S.  980  nnbedenklich  gebilligten,  aber  doch  immerhin 
ansicberen  Ergäninng  von  Ciehoriae,  nnd  ob  die  kleinen  von  Cichorias 
B.  D,  M.  S.  SO.  80.  mitgetheilten  Inacbriftenbmchstücke  hiemit  so,  wie 
Mommsen  S.  979  f.  tbut,  in  Verbindung  lu  bringen  sind,  beieichnet 
Letzterer  selbst  nnr  als  Hypothese. 

228)  Wie  aas  den  von  Cichorins  R.  o.  M.  S.  62  missreratandenen, 
A.  208  mitgetheilteu  Worten  des  Snid.  herrorgebt.  Dieselben  kSnnen  gw 
nicht  anders  als  mit  Hillscher  a.  a.  0.  8.  S69f.  so  gedeutet  weiden: 
Theodoros  ward  znm  Lehrer  des  Tiberius  ernannt,  nachdem  {iitttOi)  so 
diesem  Zweck  in  Rom  selbst  eine  Vergleiehong  von  ihm  mit  P.  nnd  Änti- 
patros durch  einen  Wettkampf  swiachen  allen  Dreien,  der  su  seinen  Gunsten 
anafiel,  vorgenommen  war.  Dass  nicht  F.,  sondern  Theodoies  des  Tiberins 
Lehrer  war,  weiss  natflrlich  Cichorias  sehr  gut  (s,  A.  911f-),  scheint  es 
aber  R.  n.  M.  S.  40  vergessen  in  haben,  wo  er  schreibt:  „P.  ist  der  Iiehrer 


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PoUmoii.    Aatipatros.  515 

dieser  Gelegenheit  auch  den  Kflrzeren  zog,  so  ward  er  doch  hoch 
geschätzt  TOD  der  kaiBerlichea  Familie  and  kehrte  (^Dzlich  nach 
Mytilene  erst  unter  Tiberiua  in  weit  Torgerilckt«m  Greisenalter 
zurSck."^)  Nach  einer  in  diesem  Falle  ohne  Zweifel  glaub- 
wOrdtgen  Nachricht  ward  er  90  Jahre  alt'^),  und  man  wird 
hiemach  seine  Geburt  etwa  75  vor  und  seinen  Tod  etwa  15  n.  Chr. 
zu  setzen  haben*'').  Er  verfasste  Reden,  rhetorische  und 
historische  Schriften"*),  tod  denen  die  Lobrede  auf  Brutus 
vermutblicb  ein  Jugendwerk  war*"*);  von  der  etwaigen  auf  Ale- 
xandres den  Grossen  ist  uns  noch  eine  Art  von  litterarischer 
Spur  geblieben***). 

Antipatros,  der  genannte,  einst  hocbberQhmte  Nebenbnhler 
des  Potamon  und  Theodoros,  ist  eine  nahezu*")  und 

Dod  Tertraut«  Fiennd  des  Tibeiini,  ichon  aJa  Euaben"  und  daran  weit- 
gehende politische  Combinationen  anknapft.  In  Rom,  wo  er  ohne  Zweifel 
Rhetorik  lehrte,  bOrte  doch  wohl  Sotion  (jedanfallH  der  Lehrer  Senecaa), 
wu  Fiat.  AL  61  {lovto  äi  Hioxlaiv  ipnel  Hoiafimvoc  a%oviai  zov  Aicßiov) 
berichtet.  Doch  iit  vielleicht  hieicach  eine  tod  ihm  veriiUBte  Lobrede  auf 
Aleiaodros  den  Grossen  aDzanehtnen,  a.  A.  232.  SS4. 

389)  Said.  not.  Mvx.  luil  xoxt  kvxdv  tie  t^v  %atQ(8a  inaviörtat  6 
pcaitXivg  itpoluiSti  loleSt  yqäitfiaai-  „notäfuovu  MvßiövaxTOS  tl  xif  äSiuttp 
Tolfii]*oi,  aru^äittm  tf  poi  avuijaftai  ■xaltfulv".  Eine  bloaa  TOrQbeif^ende 
BQckkehr  kann  hier  trotz  des  «oi«  nicht  Teretandea  werden,  e.  A.  2S1. 

SSO)  Paeodo-Lukian.   Macrob.  28.    IT.  dt  oi*    ädolne  ^tmp  hij   ht- 

«^■OPfd. 

231)  S.  Cichorins  R.  n.  H.  S.  68:  „unter  T.  kann  P.  nicht  mehnlange 
gelebt  haben;  dasi  er  aber  deaeen  Begiernng  noch  erlebte,  zeigt  auch  die 
Inschrift  BdII.  17,  426".  Um  8S  behandelt  ihn  Sen.  Rhet.  Snas.  2,  15:  Pota- 
mon magnu»  declamtUor  fiül  Mytilenü,  qui  eodem  tempore  vixü  epu>  Labode» 
magni  tuminis  et  Motnvni  retpondtn^  tn^enü  ala  einen  geraume  Zeit  Tei- 
■torbenen. 

2B2)  Suid.  a.  a.  0.  tthrt  fort:  lyi/ar^t  »(pl  'AXtiavS^ov  tov  Mii*c96vos, 
'^avc  (ao  Bernhard;  t'Otovt)  Ea^mv,   Bqoixov  iyiuiffHOV,   «Bpl  ttUlov 

888)  Cichoriaa  R.  □.  M.  S.  64.  A.  1:  „Wie  konnte  P.  bei  seinen  nahen 
Beziehnng^n  znr  kaiserlichen  Familie  dazn  kommen  eine  Lobschrift  auf  den 
HSrder  von  Oetaviana  Tater  Caeaar  za  TerfasseD?  Nun  war  Bmtna  49  in 
Mjtileoe  bei  HarcellnH  gewesen,  der  dort  philosophische  Stadien  trieb.  Da 
mag  der  jnnge  F.  ihn  kennen  gelernt  haben  und  den  persönlichen  Be- 
ziehungen in  Bmtoa  das  iyMmiuov  seine  Enbtehnng  Terdanken". 

284)  S.  A.  S96.  282. 

886)  S.  noch  Dion  Chrjs.  XVL  p.  480  R.  i*tav»a  Sri  yijf«  Sttv  .  .  . 


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516         FanfunddreiesigsteB  Capitel.    Beredsamkeit  and  Rhetorik. 

Leebokles  von  Mytileae,  ein  anderer  NebeobnhleT  des 
Fotamon,  einBt  nicht  minder  gefeiert^,  iat  jetzt  eine  Tollständig 
Ter  Schollene  Grösse. 

Es  ist  hier  wohl  der  schicklichste  Platz  anhangsweise  eines 


Theodoros  zu  gedenken,  welcher  eine  Anweisung  zur 
Uebung  der  Stimme  schrieb*"),  und  wahrscheinlich  war  es 
doch  wohl  derselbe  Mann,  welcher,  und  zwar  in  diesem  Falle 
ohne  Zweifel  in  ebendiesem  Bache  auch  Qber  Accentuation 
handelte**^.    Dann  war  er  spätestens  ein  Zeitgenosse  Varros**'). 

'Avtbtaxqo*  «ul  BtöSvQOV  mtI  IlXovtiaira  Mal  Kävava  xai  ti/v  zoiavn^v 
vlriv.  Warum  dies  gerade  A.  rou  Dainaskos ,  der  Vatei  des  Nikolaos 
(fl.  C.  S2.  A.  S6S),  sein  müaste,  wie  Cichorias  S.  63  behauptet,  ist  nicht 
abzusehen.  Cicborius  selbst  mnas  sugeben,  dass  von  einem  Äofeathalt 
desselben  in  Bom  sODst  nirgend;  die  Rede  ist,  und  wenn  er  vermiitliet, 
dieser  Mann  sei  als  Gesandter  dorthin  gekommen  (s.  Nikol.  Fr.  I  b.  Snid. 
Avzi^ratQoe.  itXtimat  Öi  iiti<iTtv&ii  jtftepcias  Mtrl  ixitgmäc),  so  haben  wir 
nni  nach  A.  834  den  Fotamon  nnd  Theodoroa  bei  der  Bewerbung  um  die 
Ausbildung  des  Tiberins  nicht  als  Gesandte  eo  denken,  also  anch  schwerlich 
den  A.  Und  nicht  die  leiseste  Spur  fahrt  daranf,  dass  Nikolaos  schon  von 
seinem  Täter  her  eine  gewisse  Beziebnug  tu  Augnstns  gehabt  h&tte,  was 
er  doch  ohne  Zweifel  mitgetheilt  haben  wtlrde. 

S86)  S.  A.  281  und  Tgl.  Strab,  XIIL  «IT,  wo  es  in  der  AnfzUilung  der 
betahmten  M&nncr  ans  Hjtilene  heisst:  Na0''  ijftöe  di  ilaräfUBi'  xal  At- 
aßtml^e  *ai  Kfivayöeae  *al  ö  ovyyQaipfvt  Btotpävtis  w.  i.  X.  (s.  C.  88.  A,  IST). 
Doen  kommt,  was  Seu.  Kbet.  a.  a.  0.  weiter  Ton  Potomon  und  L.  eiz&blt: 
utrique  filius  eisdem  dieinu  decessit.  Lesboelet  ecoUaa  soleit,  itemo  vmquam 
ampliiig  (^dectamatOent  audivit;  aequoy  animo  recesHt  Polamon  a  fanere  filii, 
cottlttlit  ge  in  scolam  et  declanuivU. 

287)  La.  Di.  II,  103  im  Homon^rmenverseiclmiss :   tiiai/tot  {Beödn^oe) 

OV    TO    ^ODVBCXtxÖT    ^fpCIDl    PlßKoV. 

238]  Serg.  de  acc.  §.  22  —  explan,  in  Oonat.  I,,  0.  L.  IV.  p.  630,  31f. 
E.,  wo  ihm  in  Bezog  auf  den  Circnmfiex  die  Behauptung  zugeschrieben 
wird:  aliqaando  etiam  ex  gravi  in  acutiorem  escendtre,  s.  d.  Nachtr.  c.  C.  12. 
S.  316  hinter  diesem  2.  Bde. 

S89)  Denn  Tarro  ist,  wie  schon  C.  80.  A.  139  bemerkt  ward,  die  Quelle 
des  Sergius. 


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SechannddreieBigstsB  CapHel.    Lyrik  nod  Epigramm.  5t7 

Sechsunddreissigstes  Capitel'). 

Lyrik  and  Epigramm. 

Unsere  Kenntniss  yon  der  Nachblute  der  griechiscben  Lyrik 
in  den  ältesten  Alesandrinerzeiten  bie  zum  Tode  des  Eallitnachoe 
und  noch  ein  Weniges  später  ist  eine  überaus  geringe.  Wir 
besitzen  noch  ein  Bruchstück  aus  einem  Processionsliede,  welches 

1)  Von  Äehlepiades  ab  mit  Auanahiae  von  A.  232  voa  G.  Enaack  Ter- 
ÜMst.  —  Die  Hauptarbeit  über  die  griechischen  Epigrammendichter  ist 
noch  immer  lacoba  Catalogua  poetarum  epigrammaticonun,  Anthol.  Or. 
XUl.  8.  839— S81.  Ueineke  Delectai  poetarum  antbologiae  Qraecae,  Berl. 
1842.  S.  (Reo.  T.  Q.  Hermann  Wiener  Jahrb.  Bd.  104).  Sehr  mit  Vor- 
sicht zu  gebraueben  ist  Härtung  Die  griech.  Elegiker,  griech.  u.  dentech, 
2.  Bd.  Leipzig  1869.  12.  —  Eaachke  Änalecta  crit.  in  Aathol.  Qr.,  Jena  u. 
Leipzig  1800.  8.  0.  Hermann  De  epigrammatia  qaibDBdun  Graecia,  Leipzig 
1899.  4.  Opvao.  V.  S.  S.  164—181.  A.  Hecker  Commentat.  crit.  de  Aath.  Gr.  l. 
Leiden  1848,  umgearbeitet  1S&3.  8.  Haenel  De  epigrammatb  Graect  hietoria, 
Breslau  1852.  8.  Scbneidewin  Prog^mnaamata  in  Antb.  Gr.,  Göttingen 
18BB.  i.  Benndocf  De  anthologiae  Graecae  epigiammatia,  quae  ad  artes 
spectaut,  Bonn  1868.  8.  (Doctordiae.).  Dilthey  KritBemerkiuigeniDrgriecb. 
Anthologie,  Rhein.  Mna.  XXVII.  181S.  S.  290— SIT.  Epigrammatnm  Qrae- 
corum  Pompeis  lepertonun  trias,  ZOrich  1876.  8.  Obsetr.  crit.  in  Autbo- 
logiam  Oraecam,  GOttingen  1878.  4.  Epigrammata  Graeca  in  muris  picta, 
GOttingen  1878.  4.  De  epigrammatia  nonoullia  Graecia,  GOttiogen  18B2.  4. 
De   epigrammatnin   Qraeconun   ajUogia   qnibnadam    nünoribus ,    GOttingen 

1887.  4.  Symbolae  crit.  ad  Anth.  Gr.  ex  libria  manu  ecriptia  petitae, 
GOttingen  1891.  4.  Finaler  Erit.  Untere  ach  ungen  lar  Geach.  der  griech. 
Anthologie,  Zflrich  1876.  8.  Eaibel  Obaerfationes  crit.  in  Aathol.  Graecam, 
Comm.  in  hon.  Tb.  Mommseoi  (1877).  S.  326—886.  £  e  b  r  a.  C.  G.  A.  84. 
Woltera  De  epigrammatum  Graecoram  anthologiie,  Halle  1883.  8.  (Boaner 
Doctordisa.).    De  Conatanlini  Cephalae  anthologia,  Rhein.  Mas.  XXXVUl. 

1888.  S.  «7—11».  Zu  griech.  Epigrammen,  ebenda».  XLI.  1886.  S.  842-848. 
Sterobach  Meletemata  Graeca  I.  Wien  1886.  8.  Anthologiae  Planudeae 
appendix  Barberino-Vaticana,  Leipzig  1890.  8.  (vgl.  heg.  d.  Reo.  v.  Stadt- 
mflller  Beri.  ph.  Woch.  X.  1890.  Sp.  1389—1897).  Weisahäupl  Die 
Qrabgedichte  der  griech.  Anthol,  Abhh.  des  archäol. - epigr.  Seminare  in 
Wien  1889.  8.  VIL  Preger  De  epigrammatis  Graecia  quaestiones  selectac, 
Manchen  1889.  8.  DoctordJM.  (vgl.  d.  Rec.  v.  StadtmOUer,  Berl.  ph. 
Woch  X.  1890.  8p.  SOI— 807).  Stadtmflller  Zur  Acthologia  Palatina, 
Jahrb.  f.  Ph.  CXXXVI.  1887.  S.  687  —  644.  CXXXVIl.  1888.  S.  SBS— 861. 
CXXXIX.  1889.  S.  765-774.  CXLIU.  1801.  8.  8SS-886.  van  Herwerden 
In  Anthol,  Pal.,  Mnemos.  N.  F.  11.  1674.  S.30a-846.  XIV.  1886.  8.  966-414. 
Stndia  crit.  in  epigrammata  Graeca,  Leiden  1891.  8.  Weiteres  s.  unten  A.  222 
nnd  bei  Hiller  Jahretber.  XXVI.  8.  186—188.  XXXIV.  3.  298f.  XLVI. 
S.  84.   LIV.  3.  808. 


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K^IC 


518  SechinnddreiaBigiteB  Capitel.    Ljrik  und  Epigramm. 

Kastorion  tod  Soli  für  den  von  Demetrios  von  Phaleion  als 
Archon  309/8"*)  angeordneten  Festaufzug  zu  Ehren  des  Bakchos 
und  zugleich  des  Demetrios  gedichtet  und  componirt  hatt«*), 
ucd  von  demselben  Verfasser  den  Anfang  eines  Hymnos  auf  den 
arkadischen  Pan  in  iambischen  Trimetem,  aber  mit  Wortende  am 
Schlüsse  jeder  Dipodie^.  Wir  erfahren  femer,  dass  die  Athener 
nicht  viel  später  eine  Concarrenz  (tlr  Paeane  zu  Ehren  des  Anti- 
gonoB  and  des  Demetrios  Poliorketes  Termuthlicb*}  gleich  nach 
der  sogenannten  Befreiung  Athens  durch  den  Letzteren  307/6  aus- 
schrieben, dass  sich  viele  Dichter  an  derselben  betbeiligten,  und 
daas  die  Paeane  des 

Hermokles  von  Kyzikos  fflr  die  besten  erklärt  und  sur 
Feier  jener  beiden  Machthaber  gesungen  wurden^),  dass  man  so- 
dann aber  in  der  hQndischen  Schmeichelei  so  weit  ging  auch  die 
Schmarotzer  und  Spassmacher  des  Demetrios  in  gleicher  Weise 

Ib)  S.  C.  2.  A.  686. 

S)  Dnria  Fr.  27  b.  Atb.  XII.  S4Se.  l»  H  «^  "Of^D  *^*'  ^"'^'vviiai' ,  ^ 
Sitiiiiptr  (n&ml,  Jiju^fios  i  ^talijQeiis)  äf%iav  ytvöfitvoe,  ^St  x^t^S  *^ 
avtiv  naiiifiata  JCuind^^idvoe  (so  Laopardi  f.  £uiQiilttvot)  lov  Solimt, 
iv  otc  TjXi6ftoftt(ios  nttoatjyof/iviTo:  es  folgen  die  betreffenden  beiden  Vene 
oder  Eola,  die  B  ergk  F.  L.  Q.  Hl '.  B.  6SS  mit  Recht  als  lonici  a  minore  mint 
Vgl  T.  WilamoTiti  Igjlloi  von  EpidaaroB  S.  19—28.  126—161.  Aaner- 
dem  bemerkt  Bergk  S.  634  richtig:  „quod  AOienaetti  eeripait  ilg  aitiv, 
negligenter  loaitus  at:  notn  %U  rede  animadverUt  Meineke  carm«n  hoc,  ni 
gtto  etirnn  DtTiKtrii  Phaierei  mentio  facta  at,  in  Bacchi  honorem  condUum. 

5)  Atb.  X.  464  f.  TÖ  Si  Kaa^Of(aivos  xoS  Solimt,  äis  ö  Mianzöt  (Fr.  68) 
qitjaiv,  tlt  ZOP  Tläva  no^Tjfitt  toicviöv  Jon'  zäv  nodäv  Fxitinoc  oloig  itvöfian 
ffcpicililflfiivoe  ndvzas  h/ioiias  fjycfiovtxovt  Iftt  TOVt  tcöSas,  oto»  k.  t.  1. 
Die  Vermnthimg  rou  Bergk  8.  636,  velcher  üaener  Ein  Epigramm  von 
CbioB,  Rhein.  Hob.  XXXIX.  1874.  S.  46  beiitimmt,  daie  dies  Gedicht  gleich 
dem  HjmnoB  de«  Aratoe  (b.  C.  lOi  A.  16  ff.)  zd  Ehren  des  AntigonoB  Gonatai 
276  verfaBBt  sei,  kann  richtig  Bein;  mehr  lässt  sich  aber  anch  nicht  be- 
banpten,  ja  et  ist  doch  recht  tragtich,  ob  Elearchos  «o  lange  gelebt  hat, 
am  dann  daBselbe  (in  seiner  Scbrifl  x(pl  y^lq/w)  noch  erwähnen  za  kSnoen. 

4}  Wie  Bergk  a.  a.  0.  8.  6S8  annimmt. 

6)  Ath.  XV.  697  a.  i%'  'Avttföfcfi  d\  lutl  JijfiijTptm  ^el  #iIöjD^*t 
(Fr.  146)  'A^faJove  ^itiv  waiävas  xovg  nixonij^ivoDe  wih  'KoiurtUovt 
(bo  BchweigbaenBet  f.  '£(^«««1)  cot!  Kviiitri*ov,  ttpa^lav  yttoiUvtn 
TED«'  xtciävat  WHtjeüviny  xoXlmi,  «ni  tov  'E^ftoxI^ovc  ^fonfttirtos-  ^hi 
anderer  gleichzeitiger  Dichter  war  wohl  Hetmodotoa,  b.  Plnt  de  Ib.  et 
Ob.  S4.  860  C.  D.  Ö^iv  'Awxliovos  0  ylfani  'JEffiotföiott  titöt  t*  »odjfuc««' 
Bvtov  'HUov  7ial9tt  ital  9tip  ava-fogivoftot,  oi  ipioünt  fioi,  e^(v,  i  Iftaoro- 
qDÖpos  avvoidtv.     Vgl.  Bei'gk  a.  a.  0.  S.  687  f. 

n,.:,i  ■..,■:.  «^.OO^^IC 


Kastorion  t.  Soli.    Hermoklei  v.  Eyukoa.    IsjUos  t.  Epidanros.       519 

zu  TerherTlichen'),  und  d&ss  endlich  mehrere  Jahre  darauf,  ah 
der  Letztere  von  Eerkyra  und  Leukadia  uach  Atheu  zurück- 
gekehrt war,  d.  h.  wahrscbeiiilich  290y69,  als  er  dort  die  Pythien 
feierte^),  ihm  zum  Preise  proeodische  und  ithyphallische  ChSre 
sangen  und  tanzten^,  ja  das  betreffende  ithjphalliBche  Lied  ist 
uns  noch  erhalten^J.  Wir  h&ren  auch  von  anderen  Paeanen  auf 
sonstige  Machthaber  dieser  Zeiten,  die  an  anderen  Orten  verfasst 
und  gesungen  wurden,  wie  von  dem  schon"*}  erwähnten  des 
Äleif  inos  auf  Erateros,  den  man  in  Delphi,  und  einem  auf  Ptole- 
maeos  I,  den  man  in  Kbodos  vortrug").  Endlich  hat  ein  Fund 
der  neuesten  Zeit'*)  l^f  kleine,  unter  einander  zusammenhängende 
Weibgedichte  des 

Isyllos  von  Epidauros  fQr  ApoUon  und  Asklepioa  gebracht 
und  uns  dadurch  einen  merkwQrdigen  Einblick  in  das  weit  hinter 

6)  Demochar.  Fr.  3  b.  Ath.  VI.  953  a.  il-6ifti  (ti*  *al  tovTav  ^tnx  aiiöv 
(lAm].  zi*  IIoliofKfpTp'  ^tiniftfior) ,  ig  Iot*t»,  ov  nij*  aUlä  ititX  aXXa  ye 
KttniXig  aUifä  xnl  vaweivä,  Ataiviis  fii-  «ol  AttfUat  'AipQOSiTi]s  tt^a  kqI 
Sovfixov  KCtl  'Jäiiftäviov  %al  'Olv^ifudot  täv  Koläsow  aizov  ttal  ßtofioL 
Mtl  TJIf^tt  Kol  tnoviaC  toviw*  CNftOi^  xal  Maiiris  ^Snto  k.  i.  1.  (Tgl. 
C.  S2.  A.  1S8.  C.  2.  A.  069). 

7)  Fiat.  Demetr.  40.  Andere  nehmen  30S/1  aa  S.  Beigk  a.  a.  0. 
S.  674. 

8)  Democh.  Fr.  4  b.  Atb.  2G3  b.  c.  inavtX^övxa  81  xhv  di)ii^tfiov  äjtä 
T^C  Atvxados  vnl  Jfe^xvQac  tls  Tac  A&ijtiut  ol  'A^rjvaibi  Idijovio  ov  fiövov 
^viiiävzet  xal  atiifavovvzie  xctl  ofvoj^ooöficc,  äilä  kqI  x<feao3ia*al  jD^al 
xul  fO^iycrU«!  fi«i'  iQZ^nttot  xol  ^3ris  dtr^taiv  aviip  xal  iipieiäfiti/ai  %aza 
zois  Sxlooe  j'ov  öfxovfttvoi  k.  c.  l. 

9)  Von  Doria  Fr.  30  b.  Ath.  268  d— f. 

10)  C,  3.  A,  69. 

11)  Ath.  XV.  696  e~  607  a  nnmittelbai  vor  den  A.  G  angef.  Worten: 
Ott»  ^Itt  i'  (nteil.  ri  i*'  'A^Kninilovg  ({«  'Egitiav  löv  'Azagwia)  ovii  zi 
nouEViKÖr  ixigtrjfHt,  «ct&anfp  i  ett  Avsavifow  zov  SnagiiäzTiv  ytaiptls 
ävztat  %Btäv,  ov  <pT]at  JoifHt  (Fr.  66,  vgl.  Plut.  L;b.  IS)  iv  Tor;  Za(timv 
ixiyQaiptinivots  ai/ois  ^3t<i9ai  iv  Saftip.  itaiäv  3'  iail  xnl  i  tls  K^aztgöv 
töv  Maucdiva  y^aftf/c,  ov  itcur^azo  AliiCvoc  o  8iaX£tiTi%äs,  mf  gii)aiv 
"Eqiuxkos  ö  KaXXifiaxtios  (Fr.  42)  Iv  zä  n^mzip  napl  'AftozoziXovt.  ^Stxui 
8i  naX  oviot  in  JiXipoCs,  Xv^lioptös  yi  iivoc  natiöf.  xal  6  ttf  '•^y^pova  ii 
zbv  Kofiv&iov ,  'AX*v6vr,s  «atiga,  ov  aäovat  Kogii'&toi,  ^j»  to  «oiavtHOV 
itiipisYfia.  nttiii9fto  li  uvzav  TloXifuiiv  ö  xtpiijyiji^E  (Fr.  76)  iv  i^  Kpöf 
'Afiivffiov  ixitttoX^.  xnl  i  elg  üzoletiaiov  Si  ziv  xfäzov  Atyvnzov  pattXev- 
aavza  xaiäv  iaxiy,  ov  ^Sovoi  'PöSiof  fjn  yäs  zi  li}  Ilatüv  liiiip9ejita,  ät 
qnjai  rö^iov  iv  zä>  jtti)X  imr  Iv  'PöSip  ^atäv. 

IS)  Giner  überana  wohl  erhaltenen  Marmortafel  im  Aeklepioetlial  bei 
Lignrio,  verOfiiBnUicht  von  Eabbadiaa  'Etfttft-  atxmoi,.  16B6.  8.  66 ff. 

n,.i,i..,..>^.OO^ie 


520  8«ctiBnnddieiBeigeteB  Capitel.    Lyrik  nnd  Epigramm. 

den  Jahrhunderten  zurückgebliebene  poetische,  religiöse  und  poh- 
tische  Treiben  eines  abgelegenen  dorischen  Cantons  in  jenen 
Zeiten  eröffnet'*).  Das  erste  dieBer  Gedichte  ist  in  trochaiscben 
Tetrametem  abgefasst**),  das  viert«  ist  ein  ProcessioDslied  Id 
lonikem  a  minore***'),  in  welchem  Isyllos,  „ohoe  dass  er  ea  wollte 
oder  wnsste",  tod  dem  jüngeren  attisches  Dithjramboe  abhängig 
war"),  die  anderen  sind  in  Hexametern  gedichtet,  nur  daes  im 
dritten  unter  vier  solche  Verse  an  zweiter  Stelle  ein  Pentameter 
eingemischt  ist  Der  Versbau  ist  darchaoa  naturalistisch  ohne 
alle  einschnürenden  Regeln*^.    Das  fQnfte  Gedicht  nimmt  Bezug 

13)  3.  darflbet  v.  Wilamowitz  IsjUoa  von  Epidaarot,  Berlin  1886.  8. 
(Philol.  Unter*.  IX).  Lodwich  Zor  leylloBinachrift,  Berl.  ph,  Woch.  X.  1890. 
Sp.  «19  f.  449—452. 

14)  Voran  geht  noch  die  Uebeiscbrift: 

'StvXloe  2!<oiifä-zevs   BKiiavgios  üvitti»! 
'Ait6JMon  Maltättit  »al  'AaiiXi}Ktm. 

]4>>)  S.  aber  daaselbe  auch  BUbb  Der  Paian  des  Isyllos,  Jabrb.  f.  Pb. 
CXXXI.  1886.  S.  828—896. 

16)  Wilamowits  3.  SS.  S.  deuen  aDageKeiohDeten  Excore  3.  looiker 
bei  den  Lyrikern,  8.  126—161  (dem  ich  freilich  nicht  io  allen  Stocken  bM- 
Btimmen  kann,  vgl  C.  Sl.  A.  28).  Dies  Gedicht  hat  seine  besondere  Cebar- 
schrift,  B.  Wilamowiti  3.  IS.  Vgl.  auch  doBBen  richtige  Bemerkung  S.  lli: 
„Das  Poem  ist  wie  Prosa  geschrieben  ...  es  ist  mir  fdr  die  VorBtellong, 
die  ich  von  der  Gestalt  lyriBcber  Texte  Tor  Aristophanea  von  Bjsanz  habe, 
eine  willkommene  BeBt&tignng  gewesen,  das«  dies  eintige  lyrische  Gedicht, 
das  wir  in  einem  Text«  lesen,  der  lüter  als  die  wigsenBchaftlichen  Teit- 
aasgaben  der  Philologen  ist,  keine  metriaohen  Abtheüungen  kennt.  Deaa 
ich  kenne  keine  Instanz  dagegen,  dass  die  Einfdbmng  einer  Schreibung, 
welche  die  metriBche  Gliederung  lyrischer  Gedichte  anoUiernd  Eum  Ans- 
dmck  bringen  will,  erat  eine  Erfindung  der  Philologie  iat,  mit  anderen 
Worten  daas  eine  üeberliefemng  in  diesen  Dingen  Ton  den  Zeiten  der 
Dichter  her  nicht  exiatirt  hat  .  .  .  Der  Erfinder  der  Accente,  der  erste 
Heransgeber  wissenachaitlich  festgestellter  lyrischer  und  dramatiscber  Texte, 
der  Begründer  der  wissenschaftlichen  Lexikographie  bat  eben  aacb  in  diesem 
viel  minder  wichtigen,  aber  doch  nnerlKsalichen  Stücke  der  Philologie  fSr 
alle  Zeiten  die  Wege  gewiesen,  nnd  wer  tou  diesen  Leietnngen  etwa*  wein 
und  ihre  Bedentang  au  schUsen  f&hig  ist,  kann  nicht  Misteben  in  Ariite- 
pbanes  den  grOasten  Grammatiker  dea  Alterthums  aruDerkemien".  Vgl. 
C.  16.  3.  4S6  ff, 

16)  Wilamowiti  3.  7  ff.  96.  In  den  lonikem  freilich  lind  die  Frei- 
heiten keine  anderen,  als  wie  sie  aacb  sonst  Torkonunen,  wie  Wilamo- 
witz  S.  19—23.  126-161  gezeigt  bat,  Deber  die  Sprache  bes.  der  hexa- 
metrischen Gedichte  a.  denselben  8.  86  C :  dieselbe  „ist  ein  seltsames  Ge- 
misch ans  der  conreotionellen  des  Epoa  nnd  der  epidanrisohen  Huttenprach« 
des  L".    Wenn  er  aber  hinsnfflgt,   wir  lernten  hieraus,   data  die  „bunt- 


t,  Cookie 


UjMaa  TOD  EpidanioB.  521 

auf  Ereignisse  des  Jabres  338  und  zwar  als  auf  solche,  die  schon 
ziemlich  in  der  Vergangenheit  liegen,  und  femer  setzen  diese  Poeme 
für  ihre  Entstehung  eine  Zeit  voraus,  in  welcher  Epidauros  ^i 
und  selbständig  seinen  spartanisehen  Neigungen  nachgehen  kann, 
was  am  Besten  etwa  auf  280  passt^^.  Der  dichterische  Werth 
dieser  kleinen  Machwerke  ist  freilich  ein  sehr  geringer. 

Dass  nun  aneser  der  Glauke  von  Chios  auch  die  Sängerin 
in  den  Adoniazusen  des  Theokritos  ohne  Zweifel  eine  damals  in 
Alezandreia  bekannte  und  berühmte  Dichterin  lyrischer  Gesänge  war, 
mit  jenem  Poeten  befreundet,  wenn  wir  auch  ihren  Namen  nicht 
kennen,  ist  länget  bemerkt  worden*^),  und  auch  die  iU^Aij  des 

icheckige  Sprache",  die  ganz  ähnliche  DiolektmischaDg  in  gewiasen  Ge- 
dichten des  Theokritos,  nKmlich  Hieron,  PtolemaeoB,  Eylas,  wabrecheinlich 
anch  Altaa  und  DioakoTen,  nicht  eine  Nenerimg  dieses  Dichters  sei,  BOndern 
dass  er  mit  ihr  nur  „die  Praxis  dec  epischen  Poesie,  die  nnter  seineD 
dorischen  Landslenten  gäug  nod  gebe  war,  in  die  Litteiatnr  der  gebildeten 
Welt  hiaabergeführt  habe",  so  sind,  wie  zum  Theil  schon  C.  5.  A.  61  nach 
Hiller  fieitrr.  zur  Textgescb.  der  gr.  Bnkol.  8.  77  f.  bemerkt  wurde,  die 
Dioskaren  in  der  besserea  Ueberlieferimg  frei  von  dorischer  Beimisobang, 
nad  ich  wenigstens  Termag  nicht  abznsehen,  wie  anf  diese  Weite  die 
dialektischen  Unterschiede  zwischen  dem  Hylas  anf  der  einen  und  den 
anderen  jener  Diobtaugen  anf  der  anderen  Seite  erklärlich  sein  sollten. 

IT)  8.  Wilamowitz  8.  SO-SS. 

18)  Heinake  3.  Ansg.  desTbeokr.  8.  814.  Anm.  Vgl.  C.  6.  A.  48.  Ueber 
Olanke  s.  Bergk  Glance  citharistria,  Bb.  H.  N.  F.  I.  1B48.  S.  36T-3«0. 
Adb  der  Beteicbnnng  ibrer  Dichtungen  als  f^EfttfrvdftEvB  nuiyfta  Maiioiiav 
in  dem  Epigi.  des  Hedylos  b.  Ath.  IV.  17«  d.  V.  7  (vgl.  unten  A.  72)  lornt 
man  den  Charakter  derselben  kennen,  zu  dem  anch  ihre  Zasammenstellnng 
mit  PyrroB  von  MiletoH  (s.  C.  ft.  A.  14)  bei  Theokrit  IV,  81  ToUst&Ddig 
passt,  wo  Eorjdoa  sagt:  sfö  fi^v  ta  narfuic  vyv^vofisi,  »v  di  xa  tlvfi/m. 
Wie  nun  Pjrro«  ein  zeitgenOsiitcher  Dichter  war,  so  wird  wohl  sicher  ein 
Oleicbes  sonach  auch  Ton  ihr  gelten,  nnd  schwerlich  hat  Bergk  Recht, 
wenn  er  sie  in  die  Zeiten  tou  Alezaodros  und  Ptolemaeoa  I  hinaofrfickt 
wegen  der  Scbolien  z.  d.  St.  nuvua,  Xia  lo  livot,  xpovfuiTcncoiös,  yiyovi 
9\  Kazöxiv  tfilofifof  Tov  AiHv^afißoKotoc  (was  doch  eine  viel  zu  vage 
Zeitbeetimmung  ist)  und  i;  riama,  Xia  tö  yivos,  n^av^azonoiös'  yiyatt 
d\  ini  nxoltfMtiov  toi  ^ilaSil^v,  ^c  (^c  Bergk)  qDjffi«  Sciipeaavos  x^idv 
(x(iijv  Bergk,  vgl.  Aelian.  V.  H.  IX,  B9.  Plavurit  8i  tVI  %t^a9ai9ov  o'i 
Hiv  ipaaiw  Igaadijvai  %vva,  ol  dt  x^mv,  ot  di  l^va),  und  wenn  der  Ur- 
heber des  leteteren  Scholions  das  i*l  JIcol.  t.  tiX.  wirklich,  wie  Bergk 
meint,  nur  ans  jenem  Verse  des  Theokritos  erschlossen  haben  sollte,  so 
hat  er  daran  eben  gar  nicht  Unrecht  gethan,  »od  weit  näher  liegt  eine 
andere  LOaung:  die  betreffende  Qeschichte  schmeckt  doch  wahrlich  mehr 
nach  einer  pssndo-theophiasteisohea  als  noch  einer  theophrasteischen8chrift 
Vgl.  flberdies  Aelian  N.  A.  VIII,  11.  li  di  navKrjs  r^s  xi^af^iov  xfiöc 


:  «^.oo^lc 


532  SechBimddreiMigstes  CapiteL    Ljrik  nnd  Bpignmm. 

KallimacfaoB^^)  waren  sicherlicli,  wenn  auch  schwerlicli  alle,  eo 
doch  zum  grossen  Theil  nicht  bloss  fOr  die  LectÜre,  sondern 
fQr  wirklichen  Gesaogrortrag  bestimmt.  Und  wenn  die  älteren 
Epigrammendichter  der  alexandnuischen  Zeiten,  wie  eben  er  selbst, 
in  ihren  Epigrammen  zum  Theil  auch  kflnstlichere  lyrische  Vera- 
masse anwandten,  so  wird  man  gerade  hiemach,  wie  es  von  ihm 
gilt,  eo  gleichfalls  Ton  den  anderen  wohl  anzunehmen  haben,  Aase 
auch  sie  ihren  Ruhm  nicht  bloss  ihrer  EpigrammendichtnDg, 
sondern  namentlich  und  noch  mehr  ihren  Schöpfungen  lyrischer 
Gesänge  verdankten.  Es  gilt  dies  namentlich  von  solchen  Dichtem, 
nach  denen  in  der  Folge  gewisse  derartige  Verse  benannt  wurden, 
theils  weil  sie  dieselben  zuerst,  theils  weil  sie  dieselben  besonders 
häufig  gebraucht  hatten,  wie  Phalaekos,  Äsklepiades,  Ärcbebulos, 
Boiskos*").     Von 

Archebalos  ans  Tbera^')  wissen  wir  Überdies  gar  nicht 
einmal,  ob  er  überhaupt  Epigramme  gedichtet  hat,  sondern  nur 
dass  der  archebuleiscbe  Vers")  nach  ihm  seinen  Namen  erhielt**), 

Das  Bild  ihrer  Lyrik  wird  vervoUst&adi^  durch  Fiat  de  Pjth.  orac.  6.  891 A. 
Tiiia  Sil  (ie^ip6iit9m  r^v  nv9{av,  ö*t  n«vici]c  ov  ip^iiytxta  e^g  yu^ufioSw 
liyvtfättfov  (ob  Plnt.  aber  bei  dem  folgenden  oö;  of^e  -  .  •  oaijv  !«(<* 
tx"  <ü  Zaa/pijiä  jitlr]  auch  noch,  wie  Bergk  vermathet,  an  sie  denkt,  Ut 
mehr  al*  zweifelhaft).  Wertbios  ist  Pseado-Theokr,  Epigr.  2i  —  Anth. 
Pal.  Vn,  262.  —  üeber  die  [la^a  ^«lutxa  des  SeleokoB  s.  C.  7.  A.  8B.  !9. 
Ob  die  laaciven  völaßqot,  wie  eie  Eteaipbon  von  Athen  mr  Zeit  von 
Att&loB  I  verfugte  (Demetr.  v.  Skeps.  Fr.  6  Qaede  b.  Ath.  XT.  BSTc.  xoiijtijc 
itüv  Ktcloviifvav  voläßfoiv,  Sv  »al  b  XQiätot  Hf^ä  ttlhaifov  &t/ias  ntQyäpm 
'Atralos  ii^aOTijv  na^eerätei  ßaaiitmöv  imv  xcgl  i^f  JloUia)  aach  füi  den 
Gelang  oder  bloss  für  die  Leotüre  (Ath.  IT.  l&le.  ixi  x^s  ^fi^vrov  yanf*- 
ftat/yias  vul  i)ilvlaylus  noläßfovt  «vaytyvwffN«!  sal  fiili)  xäfavJM  n.  t.  1.) 
bestimmt  waren,  eteht  dahin.  Ana  vOllig  ungewisaer  Zeit  aind  die  'l9v- 
ftcUoi  des  Theokies,  Ath.  XI.  197  c.  Debet  die  priapeiachen  Dichtnngen 
dea  Enpbronioa  (and  Anderer)  s.  C.  9.  A.  60.  Nach  diesem  Allen  bewegt 
sich  das  „Meloa"  oder  die  Sanglyrik,  ao  weit  sie  Oberhaupt  auch  nnr  io 
der  KlteroD  Aleiandrineneit  noch  gepflegt  wnrde,  meistena  in  einet  nicht 
getade  besondcra  edlen  Spbäte,  und  das  iat  sehr  beEoicbnend. 

19)  S.  C.  18.  A.  71,  ll\ 

20)  Daas  dieser  Schlnaa  freilich  nicht  Obemll  zwingend  ist,  dfirfte  sich 
wohl  an  Simias  von  Rhodos  teigen  (a.  C.  i.  A.  18.  IS),  der  onsers  Wissens 
nicht  fQr  den  Gesang  gedichtet  zu  haben  achcint. 

21)  Suid.  Evrpoqlay,  a.  C.  U.  A.  97.  Bei  Uephaest  p,  68f.  nnd  nach 
ihm  Tricha  p.  26  steht  freilich  9tißaiov,  aber  Meineke  Anal.  AI.  S.  1  ver- 
motbet  wohl  mit  Recht,  dass  aach  hier  BTjgaiov  berauatellen  ist. 

22)  i^_>ju_i/j_w.v/-«. 


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ÄTchebulos  wis  Tbera.    Pbalaekoi.  523 

DDd  dass  er,  wie  schon  bemerkt  ist^),  Lehrer  des  Eupfaorion 
war"). 

Das  Epigramm  gewann  Dun  aber  in  diesen  Zeiten  eine  ganz 
eigenthümlicbe  Bedentnng.  Es  ward  eigentlich  erst  jetzt,  während 
daneben  sein  ursprflnglicher  praktischer  Zweck  fortbestand,  zu 
einer  besonderen  litte  rar  i  sehen  Spielart,  in  welcher  man  alle 
möglichen  Gedanken  und  Empfindangen,  so  weit  es  in  einem 
kurzen  Gedicht  geschehen  konnte,  zum  poetischen  Ausdruck  brachte, 
snm  Theil  auch  mit  satirischer  Spitze. 

Aelter  noch  als  Archebulos  waren  die  drei  anderen  eben  ge> 
nannten  Dichter  oder  doch  wenigstens  Asklepiades.     Zunächst 

PhalaekoB**),  nach  welchem  der  phalaekeische  Yers^**) 
benannt  ist,  und  von  welchem  wir  nur  noch  vier  oder  fünf  Epi- 
gramme besitzen^'),  lebte  vielleicht  sdion  zur  Zeit  des  Alexandros 
und  in  der  nächstfolgenden'^).    Aach 

88)  Weil  er  inerat  ganse  Gedichte  in  demielbeD  schrieb,  Atil.  Fortun. 
I,  9,  1.  p.  SIS  OaiBf.  (—  Caes.  Bau.  0»mm.  Lat.  VI.  p.  2G6,  8ff.  Eeü).  Mar. 
Vict.  ni,  16,  !0.  p.  183  G.  (p.  186,  6  ff.  K.).  Hephaest.  a.  a.  0,  Vgl.  n.  A. 
aacb  Dtogeuian.  Prov.  prooem.  p.  179,  II  f.  (wie  bei  Heineke  a.  a.  0.  fflr 
Diog.  Laert.  IV,  8  eq  acbreiben  iat). 

24)  C.  14.  A.  94.  87. 

2&)  Noch  I.  Ober  ihn  Caee.  Baas,  p.  864,  8  K.  (bei  QaiBford  Atil.  Fort. 
1,  G,  8.  p.  888). 

26)  lacobs  a.a.  0.  S.9S3.  Ueineke  Del.  3.69— 71.  Hartnag  a.  a.  0. 
IL  8.  44—40  (unkritiBCb),  wo  ei  lon  dem  pbilikiachen  Verse  (a.  C.  9.  A.  60) 
heisat:  yuo  wut  tat  etiam  Ärch^ültu. 

S6<')_^-^«_v._v.-^-^. 

37)  Anth.  P.  VII,  660.  XIIl,  6.  6.  27  o.  b.  Atb.  X.  440  d.  EDniUicb 
gebaut  iat  daa  viert«,  zweistrophige,  in  welchem  auf  einen  sogenannten 
arcbilochiachen  Vera  x^j^-uv-^jv-wj-v^^j-^  ein  lOn  zwei  Tri- 
metem  umgebener  Hexameter  folgt.  „Ein  aeohates  A.  F.  VI,  166  ist  aus 
Btiliatischen  GrQnden  wohl  dem  (Staljllius)  Placcaa  zuanweiaen,  deno  es 
gtcbt  in  verdächtiger  Dmgeboiig,  and  Cod.  Pa!at.  trAgt  das  Lemma  9a- 
laxHOi',  d.  i.  tlä-nnav.  Dagegen  ist  VII,  660.  9aläKK0V  ^  9aXaiium  Bebt, 
wohl  ans  der  Sammlang  dea  Meleagrot".  (Snaack). 

88)  8.  Leichsenring  De  metna  Graecia  qnaestionea  onomatologae 
(Qreifaw.  1888).  S.  21  f.  Daa  dritte,  in  pbaiaekeiacben  Teraeo  abgefaaate 
Epigramm  XIII,  6  ist  n&mlich  eis  Epitaphion  anf  den  komischen  Schan- 
apicler  Lykon  ans  der  Zeit  dea  Alezandroa  (Char.  t.  Hjtil.  Fr.  16  h.  Atb. 
XU.  6S9  a.  PInt.  Alex.  89.  de  fort.  Alex.  U.  8.  336  E.  F.).  „Allein  die  Aecht-  ~ 
heit,  an  der  tohon  Heineke  Del.  S.  166  zweifelte,  iat,  da  die  ÜeberMbrift 
aUo  wenig  beweiat,  hOchat  nnaicher  and  ebendamit  also  aach  dieae  Zeit- 
beatimmnng.    Wenn ,  wae  aber  nicht  minder  zweifelhaft  erscheint,  die  bei 

n,.i,i..,..>^.()l")<^IC 


524  SechsDiiddreissigBteF  Capit«].    Ljrik  und  Epigramm. 

BoisboB  TOD  Ejzikos  abei  maes  wohl  acliOD  der  ältateu 
Alexandritierzeit  zugerechnet  werden*"). 

Asklepiades  von  Samos^)  endlich  war  etwa  ein  Altera- 
genosse  des  Philetae^^).  Nach  ihm  hat  bekanntlich  der  zwölf- 
BÜbige  "*)  und  der  längere  sechzehnsilbige  '*'")  asklepiadeische 
Yers  seinen  Namen  erhalten,  und  er  ist  ohne  Zweifel,  zumal 
wenn  doch  vielleicfat  PhalaekoB  nicht  älter  als  er  war,  als  der 
Neubegründer  des  Epigramms  anznaeben,  worauf  denn  namentlicb 
KalUmachos  dieses  sein  Werk   fortbildete.    Denn  wie  tief  die 

Äth.  X.  440  d  geiuuiut«  Itinkerin  Eleo  dieselbe  Pereon  mit  der  von  Hedjl. 
b.  Atb.  VIII.  345  b  verspotteten  Fteuerin  Eleio  iet,  irürde  der  Dichte: 
einer  weit  späteren  Zeit  ajigehören".    (Ena&ck). 

29)  Wie  LeichBenring  a.  &.  0.  S.  27  bemerkt,  nach  der  KQnstelei 
EU  nrtheilen,  dau  ebendieser  BoTskoe  einen  akatalektiscben  iambiachen 
Tetrametet  mit  einem  katalektiscben  za  einem  einzigen  Laugrers  (Octa- 
metroD  catalecticnm  iambicum  Boiscium)  verband,  wie  dies  in  dem  Epi- 
gramm Bo&niDe  i  äx6  JCi>£(XOV  «ctvcög  y^ngxvc  ^oi^fiatos  tbr  6%xaiiovr 
tifiöv  atijov  9oißei  li^Tjai  iäfd*  ansgeaprocben  ist,  Mar.  Vict.  II,  4,  30. 
p.  111  G.  (p.  82,  25  ff.  K.).    Kn£n.  I,  28.  p.  387  G.  (p.  564,  1  ff.  E.). 

SO)  „Tbeokr.  Id.  VII,  40.  SttcUSar  töv  i*  Zäpia.  Schol.  Ämbroa. 
E.  d.  8t.  'Jaxl7]xicf4i]V  9)i]i)l  fov  imyfaitiiazoYgä^or.  ovtofi  jäf  Säpiof 
^^p]>  tÖ  yivot  (es  folgt  die  falsche  Erklärung;  ZintXidat  9'  inttlttto  *u- 
ipoivvfttxäf '  Z^in^Ido  jäf  vtöt  [BiÖKfizos]  ovtm  xaXoviiivav,  die  richtige 
giebt  Hiller  s.  d.  St.:  SintXiiat  ist  dnrch  BnchatabenTetBetzung  mit  Weg- 
lasBUQg  des  n  unter  den  CoDBouanten  ans '^onIfjnriaJi]; gemacht;  Haeberlia 
Epilegomena  ad  Figurata  carmina  Graeca,  Philologns  XIAX  [N.  F,  in]. 
1891.  S.  662  f.  ancbt  hinter  dieser  Bezeichnung  irgend  eine  engere  Be- 
ziehung der  Poesie  des  A.  znc  sikeliechen  des  Epicharmos  nnd  Sophroa 
und  znr  bukolischen:  m.  E.  ist  eine  solche  Vermnthnng  mtiSBig,  so  lange 
man  auch  mit  der  kahnsten  Phantasie  nicht  einmal  darauf  cu  rathen  ver- 
mag, welcher  Art  denn  diese  BeEiebnog  gewesen  sein  sollte  nnd  kannte). 
Weiter  B,  C.  6.  A.  lO".  (Susemibl).  —  lacobs  a.  a.  0.  S.  894  f.  (onio- 
reichend).  Ueineke  a.  a.  0.  S.  16—24.  Hartang  a.  a.  0.  IT.  S.  CS— II 
(UDkritiach).  Zerstreute  Beitr&ge  cur  Kritik  namentlich  t.  Wilamowiti 
Herm.  SIV.  1878.  8.  166f.  a.  Eaibet  ebend.  XXII.  1887.  S.  SlOf. 

81)  S,  C.  4.  A.  11. 

82)  t.O--j^-  .£^y^_u_.  „8.  Hephaest.  p.  68.  Atil.  Portnn.  IT, 
28, 10.  p.  363  G.  (p.  296,  18  ff.  K.).  Anstatt  der  gewöhnlichen  unrichtigen 
Eintheiluug  in  Spondeios,  iwei  Chorismben,  lambos  giebt  eine  andere, 
theilweise  heisere,  aber,  wie  schon  C.  31.  A.  ÖS''  (wo  versehentlich  HalL 
Theod.  nicht  genannt  ist)  gesagt  wurde,  doch  recht  seltsame,  auch  den 
Terent.  Maur.  2660  ff.  bekannte  HalL  Theod.  4,  6.  p.  638  G.  (p.  690, 10  ff-  E.): 
melrum  dadylicum  Axlepiadiuui  habet  printum  spondiitm,  teamdo  ^laeo} 
daetylum  tt  eataiecton,  deineeps  d*os  dactyloB".  (Snaemihl). 

SB»»)  8.  C.  7.  A.  29. 


:A,klOgIe 


BoTskoa.    Asklepiadea.  525 

metrische  Kunst  geaunken  war,  zeigt  das  erhaltene  Epigramm  des 
Antimachos'*).  Wundem  muss  man  sich  unter  diesen  Umständen, 
dass  der  „geniale  Samier"  diesen  letzteren  Dichter  ungemein 
hoch  stellt^),  um  so  mehr  da  in  seinen  eignen  ans  erhaltenen, 
meist  erotischen  Epigrammen*^)  doch  andrerseits  keine  Spur  auf 
Nachahmung  von  dessen  dunkler  und  gesuchter  Sprache  hin- 
weist. Aber  man  darf  wohl  die  Termuthnng  wagen,  dass  die 
in  dessen  Lyde  eingefBhrte  lose  Yerknflpfang  der  verschiedensten 
Sagen  dem  Asklepiades  das  Vorbild  fUr  einen  Cyclns  von  Epi- 
grammen gegeben  hat,  von  welchem  noch  Trümmer  geblieben 
sind").  Jene  kleinen  erotischen  Gedichte  aber,  von  gesunder 
Sinnlichkeit  erfOUt,  sind  unverächtliche  Zeugnisse  der  dicbteri- 


8B)  Hieröber  b.  Spiro  De  Eorip.  Phoen.  (Berl.  1884).  S.  26.  Anm.,  der 
mit  dnrchaas  EntreffendaD  Grflnden  dies  dem  Eolophonier  abgetprochne 
Epigramm  (Antb.  P.  IX,  821)  demaelben  wieder  zuweiBt. 

84)  Antb.  P.  IX,  48  >-  Epig.  SK  Hein.  Dies  der  Ljde  dei  Antimachoi 
getpendete  Lob  gab  VeraolaiBDOg  xn  einem  Streit  mit  Eallimacboa,  welcher 
in  dem  mehrfach  (C.  8.  A.  16.  C.  4.  A.  64.  C.  13.  A.  23.  62)  angeiogeneD 
Fr.  HK  Av9j]  «b1  "CI^  VVÖiifia  xal  ov  toqov  diei  Epigramm  eraichtlich 
parodirt,  s.  v.  WiUmowiti  Tbiik;dideslegeade ,  Herrn.  XIL  S.  362.  Ä.  42, 
während  vielleicht  A.  Beineatheila  wiederum  Antb.  P.  V,  202  (wofern  lAmlich 
dies  Qedicht  von  ihm  und  nicht  vielmebi  von  PoeeidippoB  itt)  den  Ealli- 
macboi,  da  hier  offenbar  in  boBbatter  Weise  auf  das  Bad  der  Pallaa  (2)  an- 
gespielt wild.  Andererseita  Bcbeiut  Eallim.  Ep.  48  Bezug  m  nehmen  auf  A. 
Anth.  Pal.  XII,  186,  wie  Eaibel  Heim.  XXII.  1887.   S.  611  vecmntbet. 

36)  Die  Ueberlieferung  der  18  unter  seinem  Namen  auf  nn«  gekommenen 
itt  nicht  flberall  Bicher;  mehrere  gehen  auch  nnter  dem  des  Poseidippoi 
(vgl.  A.  64);  Scheidung  iat  nnmSgUch,  doch  Bobeint  XII,  TT  ('^.  ^  11.),  eine 
breitere  AnafOhrung  von  XII,  76,  von  Letzterem  hersnatainmen.  IX,  162 
C^.  ^  'JvttmätQov  ßia«.)  iat  wohl  ao&cht.  üeb.  IX,  64  b.  A.  201,  Ober  die 
anf  Eonatwerke  beaflgl.  Epign.  ßenndorf  a.  a.  0.  Ü.  41.  ~  V,  7  ist  jetzt 
wohl  richtig  von  Btadtmfliler  a.  a.  0.  CXLUL  S.  S>3  dem  M.  ArgeutariuB 
■ngeapTOchen. 

86)  Antb.  Pal.  VII,  146  {'A<i)iljiwä»av):  die  'Afnii  am  Grabe  dee  Aiaa 
faranemd  (nachgebildet  von  Mnaaalkaa,  b.  A.  IGT),  femer  Et  M.  'AaiH.ijSät' 
(167,  S3).  UnolXidtatot  di  ipriaiv  'Aaulr/aiädTj^  ovtms  liynv  „SKItiSövi  t' 
äya^itfv",  wahracbeinlich  auch  Schol.  A  Enrip.  Eec.  12T1  Schw.  %ol  Uoali]- 
ni^irjs  9i]fflF  Dil  „u  _  Kiiröf  xitlavsi  dvafuifor  ir^fui"  (von  Hekabe).  Dieae 
Tennnthung  grfindet  sich  anf  daa  analoge  Werk  Zafös  (s.  A.  66)  seinea 
jQngeien  Zeitgenoasen  PoaeidippoB,  der  (b.  A.  66)  ebecfalla  (A.  P.  XU,  168) 
den  ttäipftor  'AvtC^aioi  pceiat,  nnd  deaaen  AnBCbluas  an  die  Lyde  Schol. 
Apoll.  Rh.  1, 1289  (wo  EU  schreiben  ist;  'Arxlfiazos  i'i  Iv  t^  Avijj  ipijoip  ia- 
ßtßtta9ivTa  Tov  'HgattUit  di&  tö  »ataßafiie^at  nj»  'Aiiyi  ixi  tov  ^ftaos, 
<^^^  Httl  IloCflOtsmit  h  i»i7(af(f(aToy;a7oc^Holoti&i)0t)  herrorgehoben  wird. 


.  >^>00' 


S"-' 


526  Sechannddreissigstes  Capitel.    Ljrik  nod  Epigramin. 

sehen  Begabung  des  YerfBaeers,  der  auch  auf  Yolksthümliches 
zurückgreift*').  Auch  ein  Choliambos  hat  sich  von  ihm  er* 
halten'^, 

üeber  Philikos  oder  Pfailiakos  a.  C.  9.  S.  279  f.  Auch 
über  die  Epigramme  dea  Phüetas,  dea  Aetolera  Alezandroa, 
des  Theokritos,  Aratos,  Nikandros,  Zenodoto8(?),  Ealli- 
machos,  der  Moero,  des  Nikaenetos,  ApoUonioa,  Eupbo- 
rion,  Bhianos,  Fseudo-EratOBtheoes,  Addaeoa,  Euklei- 
des,  Krates  von  Mallos,  Herodikos  7on  fiabylon  ist  schon 
oben  daa  Nöthige  berichtet  worden**).  Nicht  minder  ist  in  Be- 
zug auf 

Nikias,  den  milesiachen  Arzt  und  Freund  des  Theokritos, 
auf  das  früher*'^  Bemerkte  zu  verweisen  und  hier  nur  noch 
hinzozufilgeD,  dasa  Tennuthlich  ebendieser  Nikias  derjenige  ist, 
welchem  acht  Epigramme  der  Anthologie  zugewiesen  werden*'). 

87)  V.  WiUmowitz  Hom.  Dntera.  3.  78.  A.  22:  „taat  möclite  man 
sagen;  nach  der  Priamel".  Dai  Drtheil  des  Theokritos  VII,  39 — 41  (rgL 
A.  10.  C.  4.  A.  11.  C.  G.  A.  10)  ist  tüto  keine  Schmeichelei.  Andrerseita 
ist  A.  P.  XIII,  S3  offeobare  Nacbahmacg  Ton  Theokr.  V,  66,  s.  Eaibel 
Pbilod.  Oad.  epigr.  8.  XTII.  Die  Lebensmadigkeit  (A.  P.  XII,  46)  ist  nur 
acherehaft  fingirt.  Vielfach  scheint  A.  den  Albaeos  snm  Vorbilde  ge- 
nommen EQ  haben:  XII,  60  giebt  eine  deutlich  erkennbare  Nachahmnng 
Tou  Fr.  41,  nnd  die  liebliche  Klage  des  HEldchens  XII,  IKS  (hierher  nur 
ans  Verseheo  doa  Sammlere  gesetzt)  erinnert  an  das  bekannte  Ifit  StOjtm, 
ifit  xaaüv  Huxonica»'  wtiixoiaav  (^t.  ^9).  Bezeichnend  für  seine  poetisch« 
AnsohauDng  ist  aach  sein  lebhafter  Preis  der  Erintia,  auf  welchen  wir  bald 
noch  einmal  enrackkommen,  and  des  Eesiodos  VII,  11  (s.  A.  44).  IX,  M 
(wo  der  Zusatz  ol  di  'Aftlov  keinen  Olanben  Terdient).  Einen  Blick  in  das 
lästige,  freilich  anch  lockere  Leben  der  damaligen  Qeaetlschaft  läaat  V,  181 
thnn  (loidor  lackenbatt  und  verderbt). 

S3)  Schol.  Enrip.  a  a.  0.,  s.  A.  86.  Vgl.  M  e  i  n  e  k  e  Del.  8.  110  nnd 
hinter  Lachmanns  Ausg.  des  Babrios  3.  lB2f.,  aach  C.  S.  A.  89.  —  A.  hat 
übrigens  einen  Namensvetter  ans  Adramjttion,  von  dem  noch  ein  paede- 
rastisches,  poiotoloses  Epigramm  erhalten  ist  (Anth.  P.  XII,  86). 

89)  C.  4.  S.  177  mit  A.  17.  8.  189  mit  A,  84.  86.  C.  fi.  S.  219  mit  A.  64. 
C.  10.  8.  S91  f.  mit  A.  S6.  S.  804  mit  A.  116.  C.  12.  S.  833  mit  A.  Sl>>. 
C.  13.  S.  366  f.  mit  A.  60—64.  C.  14.  S.  881  f.  mit  A.  29.  87,  S.  392  mit  A.  84 
(nebst  C.  13.  A.  IB).  S.  894.  A.  94.  S.  895,  A.  101.  108.  8.  B9S  mit  A.  13t.  188. 
8.  403  mit  A,  162,  C.  16.  8.  420  mit  A.  64.  65.  C.  20.  S.  618  mit  A.  80. 
C.  23.  8.  71S  mit  A.  60.  C.  26.  3.  12.  24  ff.  üeber  Theodoros  s.  C.  14. 
S.  407  mit  A.  187. 

40)  C.  5.  S.  800  f.  A.n.  12.  8.  208  f. 

41)  HeleagrOB,  der  ihn  mit  dem  x^ot^hv  aCav^fifov  ve^leicht,  hatte 
ihn   in   seinen    Kranz  aufgenommen,    ans    welchem  noch  geblieben  öaA: 


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Nikioa.    Erinna.  627 

Zunächst  m5ge  hier  nnntnebr  eine  Beihe  von  Dichterinnen 
abgehandelt  werden,  deren  älteste  freilich  schon  der  voralexan- 
driniscben  Zeit  angehSrt,  aber  doch  am  Passendsten  erst  hier 
und  iD  diesem  Zusammenhange  zu  besprechen  ist.    Es  ist  dies 

Erinna  aus  Tenos*»),  deren  Blflte  Ol.  10^107,  also  356— 
352   fallt").     Nächst   Äntimachos  TOn   Eolophon   wird   sie   von 

A.  P.  VI,  122.  127.  270.  VII,  200  (vgl.  A.  118).  IS,  316.  664,  femer  wohl 
2VI,  188.  189.  Ein  neanlaa  XI,  S98  ist  lieber  nicht  von  ütm.  lacobs  bat 
es  dem  Nikarchoi  ingewie««n.  Tgl.  A.  117''.  Beziebungen  tu  Theokritos 
fehlen.  —  Oeroke  Alex.  Stod.,  Rhein.  Hob.  XLH.  1887.  8.  602.  A.  8  iit 
nach  C.  6.  A.  11  sa  berichtigen.  —  Im  Uebrigen  i.  lacobi  a.  a.  0.  8.  923. 
Heineke  a.  a.  0.  S.  63— M.  Härtung  a  a.  0.  H.  S.  141—161.  — 
„üeber  aeine  metriache  Knnit  wirft  Eaibel  Fhilod.  ap.  S.  Xf.,  wulcher 
bei  Gelegenheit  des  Nachtreises,  daaa  eini  der  «ehr  ■eltnen  Beispiele 
dei  Qebraacha  TOn  ndi  bei  den  älteren  Epigrammatikern  gicb  bei  ihm 
XVI,  188,  S  findet,  leider  ohne  jede  Begrfindang  die  Bemeiknng  hini 
qui  (HRHMo  dum  cum  Thtocrüo  opud  Ooos  (?  i.  dagegen  C.  6.  A.  11.  12) 
Moratvr  nedieis  magis  ^uatn  poeticia  itudiis  operam  videtur  dedisst".  (Suse- 
mthl). 

42)  Steph.  T.  Bjz.  Tqvof  vqffOE  hvkIÜc  .  .  .  äf>'  od  Httl  "Hfiwa  (über 
diese  Form  vgl  Heineke  a.  a.  0.  S.  1S2)  Trit^a  «ot^ipi«.  Weicker  De 
Erinna  et  Corinna  poetriis,  kl.  Schrr.  II.  S.  146—168  sieht  Tijlia  vor,  ge- 
stützt anf  Snid.  'Hftvpa,  der  eine  andere  Lesart  in  A.  P.  TU,  710  gehabt 
bat.  Der  Soidasartikel  'HQiwix  Ttta  (TijiaJ  Bernhard;)  Q  Aiaßia,  mg 
8'  SilUi  Tiilia  {Tiilos  8'  iaxl  vijcaiov  iyyie  KvüSov)  ■  Ttvtc  i'h  %al  'Patiav 
ovT^v  iSö^avap  %.  x.  l.  (s.  A.  46.  43)  m.  Enstath.  e,  U.  £,  711.  p.  826,  47  ff. 
Aiaßüt  niv  ^*  ^  'Podia  ^  Ttta  ^  TtiUa  i*  Tijlov  «ijaiAiW  iyyijoiroe  15 
Kram  u.  X.  X.  iit  meist  aas  den  Angaben  der  Epigrammatiker  (s.  A.  48.  46) 
tasammengeschweisst  nnd  enth&lt  viel  Falsches.  ~  Bergk  P.  L.  G.  IIP. 
8.  141—146.   Antb.  \ri.  4.  Aofi.  t.  Eiller  S.  296f.   Ausserdem  s.  d.  Nacbtr. 

48)  An  diesem  Ansatz  des  Easebios  ist  nicht  in  rOtteln.  Der  thOricfate 
SchlnsiaatA  bei  Snid.  ^«  S'  itmifu  Zmicipovs  xal  ofüxifont  (Enstath.  l&sst 
die  beiden  letzten  Worte  weg,  a.  A.  46)  bt  offenbar  ans  Anth.  Pal.  IX,  190 
{äaißiHi,  dar  Verf.  hat  Asklep.  VII,  11  nachgeahmt)  erwachsen  (Tgl.  A.  46), 
wo  sie  in  den  Schlnssversen  der  Sappbo  gleichgestellt  wird.  Nichts  desto 
weniger  hat  die  Angabe  des  Snid.  bis  anf  Bergk  F.  L.  G.  III*.  S.  141  hin, 
der  die  Dichterin  falsch  einreiht  nnd  willkürlich,  wie  auch  lacobs  a.  a.  0. 
S.  8(K>,  Malzow  De  Erinnae  LeBbiae(!)  Tita  et  reliquüs,  Peterebarg 
1836.  8.  (mir  nningftnglicb,  Tgl.  d.  Nacbtr.),  iwei  gleichen  Namens  annimmt, 
Glanben  gefnndeu.  Die  richtige  Oatimng  vertraten  F.  W.  Richter  Sappho 
o.  Erinna,  QoedUnlnirg  n.  Leipzig  1888.  S.  (dies  Bnch  ist  sonst  werthlos)  nnd 
Tor  Allen  Benndorf,  dessen  Gründe  für  die  überliefert«  Zeit  (nicht  ganz 
genan  sagt  er:  „Alexandri  Magni  temporibus  supparem")  allerdings  nicht 
alle  gleich  schwer  wiegen.  Sehr  richtig  bemerkt  er,  dass  VI,  S6S  mit 
seiner  Pointe  eine  ganz  anigebildete  Malerknnst  voraussetze  nnd  bereits 
an   die    Poesie    der    Nossis    erinnere.     Gans    nutzlos    ist  die   Bestreitang 


.oo^^lc 


538  SechBUDcldteiMigBt««  C^itet.    Lyrik  und  Epigramm. 

Äsklepiades,  wie  gesagt,  dem  StimmfOhrer  der  neuen  Richtung 
auf  dem  Gebiet  deB  Epigramms,  ungemein  gepriesen,  gewisser- 
massen  als  Vorläuferin  der  alexandrinischen  Kleinkunst**}.  Sie 
Terfasste  ein  kleines  Epyllion  'jiiaxäta  in  300  YerseD*'),  dessen 
Inhalt  nicht  mehr  zn  bestimmen  ist**).  Erhalten  haben  sich 
noch  drei  zierliche  Epigramme,  die  schon  ganz  im  Geist  der 
Alexandriner  gedichtet  sind*').  Erinna  starb  sehr  jung,  im  Alter 
von  19  Jahren*»). 


Benndorfi  durch  Henke  De  Anth.  Pftl.  epigmomatis  Bepnlcralibai,  Har- 
burg 1884  (Doctordiii.).  8.  28—80.  Die  Angabe  b.  Tatiaa.  Or.  ad  Qr.  SS. 
p.  31,  10  SchvarU,  dasB  der  um  Ol.  M  (400—997  v.  Chr.)  blflhende  Bild- 
baoer  NanVjdea  eine  Statue  der  E.  CHfnpa»  %iiv  Acaßlaw)  geichaffen  habe, 
verdient  keinen  Glaaben,  h.  Ealkmann  Tatiana  Nachrichten  Aber  Eomt- 
werka,  Bh.  Uaa.  XLII.  1887.  S.  489-6». 

44)  Vtl,  11  (als  Anfichriit  auf  die  "BXaKätii  gedacht).  Tgl.  A.  ST.  Ancb 
LeonidasT.  Tarent  (dieser  irt  wohl  der  Tsrf.  tohTII,  1$,  nicht  Heleagroi) 
feiert  bis  (s.  A.  47.  83);  Tgl.  noch  VII,  12  nnd  718  (Antipatroa  t.  Sidon). 
Noch  in  ap&ter  Zeit  beriefen  sich  Grammatiker  auf  E.  mit  Eallimachoa 
Eutammen  (diese  Verbindong  ist  beieicbnend)  nnd  werden  dafür  Ton  Anti- 
phanee  A.  P.  XI,  S22  (Tgl.  C.  18.  A.  62.  Dilthey  De  Callim.  Cjd.  S.  IS) 
scharf  mitgenommen.    Ferner  s.  A.  46. 

46)  Dies  erfahren  wir  TOn  dem  Verf.  des  Epigramms  A.  P.  IX,  190 
Aia^tot  'Htfir*7]s  t6dt  HTjtfioy  *.  *.  I.,  der  femer  andeutet,  daas  die  taghafte 
Jungfraa  dasselbe  heimlich  ans  Fnrcht  vor  der  Mntter  an  der  Spindel 
sitiend  oder  am  Webstnbl  stehend  gedichtet  habe(?).  Suid.  fahrt  nach 
den  A.  42  angef.  Worten  fort;  ^v  9'  ixoxoiös.  iyfintiev  'ifZaiufn;*'  Moirum 
3'  iatlr  AloXn'j  sal(l)  dtoQlSi  SiaXiTfcm  inäv  i  .  iito(t]iii  8i  «nl  iMiffäft- 
Hava.  Ttltvrä  Ji  na^cvot  iv*eattatStvirit.  oC  Si  atl%oi  «ür^e  ini/i^aap 
Arot  Toi'c  'Op^<fov  ganc  nach  jenem  Bpigr.  V.  S  f.  of  Oi  t(ii7]h6<iioi  tavxtit 
inC%ot  tait  'OfL^fa  tTjt  xdl  xa^ftivtnTis  Imcnatimittvt.  Vgl.  4-  43.  Fast 
ganz  ebenso  Enstatb.  a.  a,  0.,  der  sich  schliesslich  ansdrücklich  anf  jenes 
Epigr.  beruft:  nai^T^ia  3i  fjv,  nol  fypMft  ito{i]iKi  'Hlatärriv  Molidt  ylosoj 
Kcrl  JaftSt  Iv  {jctai  Tfianoaüuf.  ^p  M  Ituifti  2kt»tpovt  Kccl  ixelivtijut 
na^ivos.  ot  ii  atixot  avti}t  ittgi&rjaav  häfttlloi  loli  'Ofttf^ov.  &»^l9i  Si 
ifvtaxaiittiius  *.  1. 1.  (es  folgt  die  Anffihmng  des  Epigr.  u.  das  tetstere 
selbst). 

46)  Erhalten  sind,  wie  es  scheint,  nur  zwei  kurze  Fragmente  bei  Stob. 
Flor.  CXV,  IB  and  CXVIII,  4  (das  Lemma  Elgn*Vt  ^f^  Ueineke  Ter- 
bessert),  tou  denen  das  erste  durch  die  dentlicbe  Betngnabme  des  Anti- 
patros  (Vn,  713)  sicher  gestallt  wird,  a.  Enaack  Hermes  XXV.  1890.  B.  80. 
Das  dritte  (vom  Flache  Uo^xlXat  handelnde)  leitet  Atb.  VII.  S8Sd  aelbst 
mit  den  Worten  ein;  'Hfivvii  ^  h  itt-xaitfitäis  cd  ch  aitijw  ävaqxfrffKVOi' 
xnqfiÖTM)*,  es  durfte  also  keinenblls  too  Bergk  und  Hiller  ohne  Weitere« 
tu  die  'Hlajiäzri  geseilt  werden. 

47)  VI,  S&8,  «.  A.  48.  VU,  710  u.  718  (aas  Meleagios,  der  sie  im  Ein- 


.  >^.00' 


.^le 


Erinna.    Anyte.     Noiais.  539 

Anyte  von  Tegea*^,  ans  Ungewisser  Zeit""),  aber  wegen 
der  Eeinbeit  und  Einfachheit  ihrer  Sprache  wohl  der  älteren 
Periode  zuzuweisen,  Terfasste  meiai  knrze  Epigramme,  die  noch 
den  ursprünglichen  Charakter  dieser  Dichtungsart  bewahren. 
Männlicher  Muth  nnd  eigenthümliche  Liebe  zu  Thieren  zeichnen 
die  Dichterin  Tortheühaft  aua'^).  Hecht  im  Gegensatz  zu  dieser 
mänDliohen  Fran  aber  steht 

Nossis^'),  Tochter  der  Tbeophilis,  aus  dem  nnteritalischen 
leit&DgBgedichte  IS  mit  dem  jnngfräDlichen  Krokoi  TSrgleicht).  In  beiden 
letzteren  Epigrammen  setit  rie  ihrer  Frenndin  und  Qespielin  Baakü  aus 
Teno»  ein  Denkmal.  Die  Aechtheit  des  Eweiten  von  ihnen  beieugt  (vgl. 
Ä.  41.  S3)  Leonidas  t.  Tarent  VII,  IS.  ^  fa  zöi'  fnipftov  fix  liviims  ä 
«(u*c  „Bäaitayos  laa'  UiSa"  (^  712,3),  tun  ao  unbegreiflich  er  eracheint 
die  VerdachtJgnng  Dilthe;a  Äonali  dell'  Inat  1869.  S.  26 f.,  dem  Weisi- 
haenpl  a.  a.  0.  S.  83  folgt.  Ueber  ein  scheinbar  von  Plin.  XXXIV.  §.  57  be- 
seugtea  Epig.  der  E.  a.  Ä.  60.    Noch  Tgl.  fib.  eie  Christod.  A.  P.  II,  108  ff. 

46)  S.  A.  4G,  ferner  Aaklep.  VII,  11,  2. 

49)  lacobs  S.  6G2  f.  Meineke  8.  9—18.  Härtung  II.  3.  91—100 
(wie  aberall,  unkritigch).  Benndorf  a.  a.  0.  S.  37—40.  Beitzenatein 
Ined.  poetor.  Gr.  fragrom.  II.  Boatock  1891.  4.  S.  6.  Die  Heimat  der  A.  giebt 
Stcpb.  r.  Bjz.  Tcyia-  ^v  di  *al  fidowotic '''■'oii]  Ttyeäm,  Tgl.  Poll.  V,  48. 

60)  Die  Angabe  von  Tatian.  a.  a.  0.,  dasa  die  Bildbauer  Euthjkratea 
und  EephindotoB  (Ol.  121  ~  296/2)  eine  BildalLule  der  Dichterin  geliefert 
bätlen,  waa  mau  früher  aur  ZeitbestimmoDg  Terwandt  hat,  erweist  aicb 
nach  den  UntersuchDiigen  Kalkmanna  a.  a.  0.  als  Schwind elnotiz.  Einen 
gewissen  Anhalt  bietet  VII,  492,  wo  der  Heldenmntb  dreier  mileaischer 
Jungfrauen  bei  der  Eroberung  der  Stadt  durch  die  Kelten  Terherrlicht 
wird  (vgl.  Eieron.  adv.  lovian.  I.  p.  ISO,  der  in  der  Zahl  abweicht):  etwa 
280/78.  Das  Qedicht  ateht  innerhalb  einer  meleagrischen  Bieibe,  trägt  aber 
daa  Lemma  'Avvxrjg  Mtxvtijvaijis,  doch  kennt  Holaagros  im  Einleitungagedicht 
(6.  nolXä  (ikv  ifiTiXi^ag  'Avvttis  igira  nollä  8i  MotQois)  nur  eine  A,,  so 
dass  wir  es  wohl,  wie  auch  Benndorf  artheilt,  mit  einem  willfearlichen 
Zusatz  des  Lemmatiaten  {der  aach  IX,  882  NoaoiOoe  Ataßias  schrieb)  zu  thnn 
haben.  Die  Vatbbduiig  mit  Moero  beweist  natürlich  Nicbta,  ilhnlich  sagt 
AnUp.  T.  Thessal.  IX,  26, 8.  Motf/ti,  'Avvxrie  ati/ia,  e^Iw"D(»>ipe*,  waa  auf  die 
mannhafte  Poesie  der  Dichterin  geht;  Härtung  hat  mit  gewohnter  Ueber- 
eilung  auf  epische  Qedicht«  geachlossen.  Immerhin  bleibt  merkwaidig  die 
Erwähnung  einer  Mjro  in  einem  Epigramm  VII,  190  (Avmtjs,  ol  3i  Azat- 
vlSov),  das  Plinins  N.  H.  XXXIV.  g.  57  der  Erinna  zusohieibt,  indem  er 
Htto  imn  Bildhaner  HjTon  macht  Eine  merkwardige  Wundergeaobicbte 
aus  EpidauTDs  (Fana.  iX,  88,  18),  in  der  A.  eine  Bolle  spielt  (Avvvt\v  t^ 
KOt^tfaioav  zä  {ht}),  ergiebt  leider  auch  keine  obronologiacbe  Bestimmung. 

61)  Ansgesprochene  Thierliebe  findet  sich  z.  B.  VI,  31S.  VII,  202.  21G. 
IX,  746.  Poll.  V,  48.  Kul  yaf  ij  'Av-itri  Ttyiäas  Äotfiia«  (einen  Hand)  Ööjqe 
/fin^KlijHtv;  es  folgt  das  Epigramm. 

6t)  lacobi  8.  925f.    Heineke  S.  7— 9.    Härtung  II.  S.  103— 108. 

SüiBniHL,  gri«:h.-i1n.  UN.-Q*icb.  U.  34 

n,.,|.,.,..>^.00'^IC 


530  SecbBucddreÜBigBtei  Capilel.    L;cik  und  Epigramm, 

Lokri"),  zur  Zeit  des  ersten  Ptolemaeos^),  die  sich  mit  an- 
muthigem  Stolze  der  Sappho  ai  die  Seite  zu  stellen  wagt^')  und, 
wie  diese,  ihre  Freundinnen  in  zierlichen,  kurzzeiligen  Epi- 
grammen feiert^^.  Von  ihren  erotischen  Gedichten,  die  Meleagros 
rfibmend  hervorhebt,  hat  sich  nur  eins  erhalten^^.    Ueber 

Hedyle,  die  Mutter  des  Dichters  Hedjlos,  wird  nnten  in 
Verbindung  mit  dem  Letzteren  gehandelt  werden. 

Foseidippos^)  der  Epigrammatiker^^),  wahrscheinlich  ans 
Älexaudreia  gebUrtig**^,    studirte    in    Athen    anter    Zenon   und 


68)  Vgl.  A.  P.  VI,  285.    VH,  718. 

64)  Sie  ist  jQngere  Zeitgenoasin  dea  Bfainthoa,  den  sie  in  einer  Qrab- 
Bchrifb  (VII,  414}  sebi  aumnthig  feiert,  vgl  C.  S.  A.  8.  80. 

66)  VII,  718. 

U)  Vgl.  IX,  604.  VI,  3S4  n.  ».  Au  VI,  968.  JvxoiiiUfva  xlTVxtat 
bat  man  geachloBaen,  daai  die  Melinno,  von  der  Stob.  Flor.  VI[,  IS  {Me- 
Xifvovs  Ateßias  tit  'Fafii]*:  ao  Cod.  A.  JtftltwiD  ^  fiällov  'ÜQfvvrj  Atepia 
*lt'Piöni]v  Scbow)  eine  eapphische  Ode  aaf  Born,  die  Tochter  dea  Area 
(darch  den  StumpEiiiin  dei  Sammlers  iat  eie  in  daa  Capitel  ittfl  «ivdiftüfs 
[^  (tilijj\]  gerftthen)  aufbewahrt  hat,  dieaelbe  mit  der  Freundin  der  NoHais 
Bei.  Diese  soll  den  für  Rom  glücklichen  Aaagaag  dee  Eriegea  mit  Ptttob 
verherrlicht  haben  (bo  luletct  B.  v.  Scala  Der  pyrrh.  Krieg.  Eic.  III. 
Helimioa  Ode  an  Born.  S,  160 — 183;  nn  der  dort  verzeichneten  Litteratnr 
fQge  hinza:  Bergk  AnthoL  );r.*  S.  XCI).  Aber  die  Bowohl  Qberachw&ng- 
liche  ala  nichtaiagende  Sprache  der  Ode  beweist,  daaa  sie  in  viel  si^terer 
Zeit  gedichtet  ist,  zumal  da  wir  von  dichterischen  Verauchen  der  Helinno 
ja  Nichts  wiaaen,  (Nicht  lange  vor  Augostna  wird  die  Ode  der  Helinno 
aogeaetzt  von  Birt  De  urhis  Bomae  nomine,  Marburg  1BS8.  4.  S,  XII). 

67)  Ungemein  galant  klingt  der  Vergleich  des  Heleagroa  Frooem.  9  f. 
Iivgöavovv  evä%9tiiov  Ifiv  NooaiSos,  it  dUtois  xijpo»  fiij^fv  £910;.  Erotisch 
iat  V,  170.  Im  Qancen  alnd  es  12  Epigramme,  von  denen  eins  (VI,  273) 
nicht  sicher  iat  (<dc  Noaaidos)-  VI,  ISS  wird  die  Heldenthat  ihrfr  Laudaleute 
gegen  die  Brattier  gefeiert. 

BB)  lacoba  S.  942  f.    Härtung  II.  S.  72-87. 

69)  'O  i^iygapiuttoYtu^og  Schol.  Apoll.  Bh.  I,  1289  (a.  A.  36).  Zu 
scheiden  iat  er  von  dem  gleichnamigen  Eomikei  (b.  A.  68)  und  (vgl.  C.  3S. 
A.  814)  dem  Schriftsteller  Aber  Enidoa.  (Müller  F.  H.  G.  IV.  S.  482  wirft 
ihn  freiUch  mit  Lekterem  inaammen). 

60)  Darauf  weiaea  hin  1)  sprachliche  EigenthOmlichkeiten:  cfiosw 
Antb.  Pal.  V,  209,  6,  wenn  anders  dies  Epigramm  von  P.  ist  (Lemma  Ho- 
ttiSlmtov  ^  Wxl^maSov),  vgl.  Nauck  Aristoph.  Bjt.  S.  S04,  Buttmann 
Qi.  Qr.  I.  S.  868.  g.  87,  6  (welcher  diese  Form  mit  ia%äloiimi  b.  Ljkoph.  21 
zusammen  stellt),  Wilamowiti  Lection.  epigr.,  Gßttingen  1886.  4.  S.  16; 
ßÜQis,  Steph.  V.  BjE.  n.  d,  W.;  8)  diiecte  Besiehungen:  ArainoS  Zeph^ritis 
wird  in  einem  Epigramm  b.  Ath.  VII.  Sl8d  von  ihm  verherrlicht,  ebeoao 


..>^.00' 


.3IC 


PoBeidippoi.  531 

Kleanthes")  nngefabr  275,  wonach  aich  aeia  Geburtsjahr  wohl 
auf  etwa  zwischen  303  und  300  berecfanea  lässt**).  Seiner 
philosophischen  Bildung  rflhmt  er  sich  wiederholeutlich'*),  trotz- 
dem vertritt  er  ganz  dieselbe  poetische  Richtung  wie  der  mit 
ihm  allem  Anschein  nach  "befreundete  Asklepiades**),  dessen  Epi- 
grammen die  seinen  an  poetischem  Werth  nicht  nachstehen. 
Schilderungen  lustiger  Gelage  und  Liebeshändel  mit  Hetaeren 
nehmen  bei  ihm  den  meisten  Raum  ein.  Auch  in  der  Boch- 
schätsung  des  Antimachos  schliesst  er  sich  jenem  an^^).  Er 
schrieb  aber  auch  Epigramme  auf  die  Helden  vor  Troia,  die  in 
einer  besonderen,  zuerst  Smffös  genannten  Sammlung  vereinigt 
waren ") ,    ferner    shoptische    auf    Fresser    und     Schlemmer "). 


in  einem  von  H.  Weil  Uu  papyras  io^dit  de  U  bibUothäque  de  M.  Äm- 
broiae  Firmin-Didot.  Noaveanz  fragmenta  d'Eoripide  et  d'autreB  po^tee 
grece,  Paria  1879  nerat  TerOffentUohten  PapjroH  {vgl,  Blaaa  Rhein.  Mns. 
XXXV.  1880.  S.  90  ff.  Bergk  a.  a.  0.  S.  268  f.).  „S.  jedoch  d,  Nacbtr." 
(Sniemihl),  Ebenda  steht  ferner  ein  Epigr.  auf  Soatiatoa,  den  Erbauer 
dea  Pbaroa,  daa  kurz  nach  der  Vollendang  dea  Lenchttharma  geschrieben 
aein  mnaa.  8.  fiber  dieae  Epigramme  aach  Vahlon  Ueber  ÄrÜDOe Zephyritia, 
Sitaangsber.  der  Betl.  Akad.  1886.  8.  47—49. 

Sl)  Nur  ao  empfängt  daa  Epigramm  A.  F.  V,  184  Pointe. 

62)  Da  Zenon  in  dem  A.  61  angeführten  Oedioht  ö  aoipös  «ixvoc  ge- 
nannt wird,  80  mosB  ea  etwa  iwiacben  37B  und  278,  ala  deraelbe  60  bis 
62  Jahre  alt  war,  entstanden  aein.  Hat  £  m  KXiäv9ovs  ftovaa  noch  be- 
■ondera  Beüehnng?  Da  andereraeita  der  Pbaroa  28^3  vollendet  wurde  und 
das  neu  gefondene  Epigramm  (a.  A.  60)  in  hiachec  Erinperung  an  diesen 
Wonderban  entstanden  iat,  ao  wird  man  nicht  wohl  nuter  etwa  300  als 
Oeburtajahr  dea  P.  hinabgehen  ddrfen,  „es  sei  denn  dass  er  den  Zenon 
erst  knrz  vor  desaen  Tode  and  dann  Eleanthei  hOrt«"  (Saaemihl). 

68)  XII,  98.  120. 

64)  S.  XII,  46,  ein  Qegeastack  m  Aaklep.  Xll,  186,  wie  der  gleiche 
Tenanfaug  {vai,  val  ßiillir'  'Efutts)  zeigt.  Darana  erklärt  sich  auch  das  * 
Schwanken  der  neberüeferong  (vgl.  A.  36):  V,  194.  TloaciiCnnov  ^  'Anlrj- 
xuiSov,  abenao  S03.  209.  XII,  77  (ist  breitere  AnafOhroag  von  76  [Asklep.], 
also  wohl  poseidippiach).  Za  XII,  11,  welchea  biaher  äSr^ov  war,  hat 
aternbach  im  Vatic.140  u.  Barbei.  138  (s.  A.  222)  das  Lemma '.^«xltjictäAao 
^  noatidCnvtyv  gefnnden,  nnd  er  entacheidet  aich  unter  Berafnng  auf  V,  211 
(wie  ea  scheint,  mit  Bacbt)  zn  Qansten  des  P. 

66)  XII,  ISS  (in  einet  Reibenfolge  von  TrinkaprQchen):  oütfQovot  'Avxt- 
(ui'zotr.    Vgl.  A.  84.  88. 

66)  Schol.  A  (Didjm.)  in  II.  A,  101.  avxät  o  p^  'la6v  tt  *al  "AvxupiH' 
lievafiSmv.  Zi]v6dotot  ?£<»  tov  Q  ß^  Vadv  (also  stand  ßtj  ('  ^laov  oder 
P^  'Fieov  [Wilamowitz]  im  Text),  fi^  IfupeQicB'ai,  dl  (piiaiv  i  'Agiatag- 
!□£  viv   iv  iD^   Ilotti6ixxov   Ivf/gäfiftaai  tov   B^tmov,   älX'  iv  tä 

84* 


532  SecIunoddreUBigateB  Capitel.    Lyrik  and  Epigramm. 

Aach  TOD  einem  oder  zwei  epischen  Gedichten  er&hren  wir  ge- 
legentlich**). 

Um  ebendieselbe  Zeit  lebte 

Hedylos^)  ans  Samos  oder  Athen '°)  aus  dichterischer 
Familie  stammend,  8ohn  der  Dichterin  Hedyle^'),  ein  Frennd 
and  Tielleicht  ancb  Landsmann  des  Asklepiadea ").    Er  schlägt 

Itjopiiiip  Saifä  titffli'.  ivloyo*  ii  tpTjeiv  lleyjöfMvov  avtot  änaltitn. 
Demnach  hat  P.  in  dem  „Hänfen"  troische  Helden  angeführt,  von  denen 
er  fUicblich  den  einen  BerlsOB  nannte,  tilgte  aber  siAter  (Bergk  P.  h.-B. 
n*.  8.  312:  „podea,  tU  vid^ur,  reprehefout  a  Zenodoto")  diesen  Namen. 
Nicht  richtig  besieht  Lehre  (Herodiani  scripta  tria  S.  4SS)  den  Tadel  anf' 
den  Titel  („Schatte"),  In  dieaer  Sommlnng  stand  sicher  (wie  «chon 
Meineke  erkannte)  das  Epigramoi  anf  den  Tod  des  Pandaros  bei  Steph. 
*.  ByK.  ZiXtiu  (?0D  Bergk  a.  a.  0.  richtig  abgetheilt  und  Terbessert], 
Aach  Sohol.  Apoll.  Bb.  I,  12B9  gehOrt  hierher.  P.  folgte  hierin  dem 
Aaklepiades.    S.  k.  3ß;  vgl.  aber  anoh  d.  Nacbtr. 

67)  Bei  Ath.  X.  41S  e  anf  den  Athleten  Theagenes  ans  Samos  (dereelbe 
biQbte  Ol.  74,  4,  s.  Pans.  VI,  6,  11),  leider  anfotlaOndig  and  verderbt, 
X.  414d.  e  auf  den  Fresser  PbTromachos,  der  vielleicht  noch  ein  Zeit- 
genösse  des  P.  gewesen  war  (vgl.  Lynkens  bei  Ath.  VI.  S46e.  EapbrM 
Fr.  8  £ock  ebendas.  VIIL  343  b),  X.  416  b  anf  Aglais  {h  t^  xtürf 
ä];$(/a;]  ftcyölir  «ofin^  iv  'Ateiavö^tlif.  ist  hieiani  eine  Zeitbestimmang  «n 
gewinnen?). 

SB)  Ath,  XIII.  696  c.  ä.  wird  ein  hübsches  Epigramm  anf  Doricba,  die 
Hetaere  des  Cbaraxoe,  Bmders  der  Sappho,  angefahrt  mit  der  Bemerkung, 
dass  P.  ihrer  auch  oft  in  der  M9tovfy  {Aie^toniii  Kaibel)  gedacht  habe; 
XL  491  c  beisst  es:  n<MtiitMx6t  t'  iw  t^  'Acnnlif  (AwonUi  Heineke)' 
„oö  ii  T0(  i%^n%M  V«i(atl  ämxniat  UUetai"  (aas  Asklep.  v.  Ujrleia). 
Eaibel  bemerkt  im  Index  S.  666:  „unwm  canw»  fuitae  tive  AÜtuncida  utt 
'AaaKlia  vix  mihi  dubitun"  gewiss  mit  Becht,  aber  eine  Entscheidung  Aber 
Titel  and  Inhalt  ist  nnmSgUch.  Noch  ist  tu  bemerken  A.  P.  IX,  SM. 
noattdixxov ,  ot  ii  niättumt  xiofitMOÖ  (Plan.  Iloa.  at  9}  KfätriTOs  r»i 
MwiKoö:  Comiptel?);  Dasselbe  beiengt  Stob.  Flor.XCVIU,G7:  noonOi^rov. 
Da  aber  Stob,  im  Uebrigen  noc  Bzoerpte  ans  dem  Komiker  Poseidif^oi 
bat,  ao  wird  diesea  Epigramm,  das  gllnalich  von  dem  Tone  der  Lebten  ab- 
weicht, dem  Komiker  snxnweisen  sein.  Die  sonst  bei  Plan.  68  ^Atjd.  « 
8i  Ilov.).  X19.  276  (tts  öytttfMc  Ktiifov)  (Ibeiliefecteu  and  auch  das  tos 
Tsetz.  Chil.  VII,  662  erhaltene  sind  vielleicht  nicht  &cht  (anders  Benndorf 
8.  44  f.). 

69)  lacobs  S.  B9Bf.    Hartang  IL  8.  111—120. 

70)  Ath.  Vll.  297  a.  b  (s.  Ä.  76). 

71)  Hedjle  ihrerseits  war  Tochter  der  attiaehen  lambendichteria 
Moschins  and  schrieb  ein  Ep;ll  Sk;lla  (ein  paar  bei  Aük.  o.  a.  0.  er- 
haltene Verse  handeln  von  Qescbenken,  die  der  liebende  Qlankos  da 
Bk^lla  bringt). 

73)   Er  nennt   ihn   bei   seinem  Spitenamen  SiKtllias  (vgl.  A.  80.  IS- 


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.3IC 


Hedjloi  au  Sbidob  oder  Ätbeu  a.  Hedyle.  533 

in  den  nicht  zahlreichen  Epigrammen  ebenfalls  den  leichten  Ton 
des  Aeklepiades  and  Poseidippos  an^*),  verbShnte  wie  Letzterer 
eine  Anzahl  berüchtigter  Schlemmer  nnd  Schlemmerinnen  ^*) 
und  schrieb  ein  kleines  Epyll  auf  den  Meergott  Glaukos,  wie  es 
scheint'^ ).  Auch  zu  dem  Stimmftlhrer  der  neuen  Brichtung  Kalli- 
machos  trat  er  in  Beziehimg^'). 

0.  6.  A.  10)  in  aiaem  Epigramm  bei  Ath.  XI.  iTS  a  (der  Scblnw  itt  ver- 
derbt) und  zieht  teineD  Uaifvia  die  des  Soklea,  des  Vaten  von  Ljko- 
pbroD,  vor.  A.  P.  V,  161  {'H8vlov,  al  dl  'Amtltjwiäiov ,  tteht  noch  einmal 
mit  dem  Lemma  Eißtovidov  binter  XI,  9)  nimmt  offenbar  Beiag  auf  T,  169 
(HaHov).  welche«  Bergk  F.  L.  G.  IIP.  8.  609  wngen  T,  IM  <wo  die 
Hetaeie  Pjthiaa  wieder  ersobeint)  dem  AsUepiadei  giebt,  ohne  Orond, 
denn  auch  Foaeidippoa  kennt  dieie  (V,  SIS).  T,  199  wird  ein  Hikagoraa 
genannt,  offenbar  derselbe,  deaien  nnglQckliche  Liebe  A«klep.  XII,  1S6  erwUmt. 
Dai  Gedichtchen  de«  H.  scbeint  eine  FortHtznng  des  aaklepiadeiichen  zu  sein, 
Tgl.  Beitseaatein  a.a.O.  S.  7.  So  iit  anoh  wohl  HikonoBVi,  SS3  gleich  der 
Ton  Askl.  gefeierten  Niko  (V,  160),  ij  immwoiiirri  Kalliattov  ävdeäot  (Ath. 
XL  4Mb)  gleich  der  von  PoMidippoa  XII,  191  (weichet  Qediobt  nnr  aoe  Ver- 
■eben  hieher  gerathen  ist),  geptieaeDen,  die  niemala  einen  Liebhaber  Ton  ihrer 
TbQr  gewieaen  hat  (vgl.  Atb.  XIU.  686  b.  c).  Andere  Anapielnngen  finden 
aich  in  dem  ichon  C.  20.  A.  63.  C.  SS.  A.  l&ü.  166  Bngefltbrten  Epigramm 
b.  Atb.  XI.  497  d.e  auf  daa  von  seinem  Zeitgenoacen,  dem  Mechaniker 
Kteaihioa,  erfundene  Trinkhom  (den  „T&naer  Beaae",  a.  Kaibel  c.  d.  St) 
nnd  in  dem  Orabepigramm  aof  den  PlOtenapielec  Theon  ebenda«.  IT.  176  o.  d, 
TOn  welchem  ea  V.  T  heiaat:  ijvlii  Sij  rXavTiijt  iu^Ovfiilp«i  waifvia  Mott- 
aiav ,  10  dua  alao  auch  Glanke  hier  ihr  Complimeot  erhUt,  a.  A.  18.  Vgl. 
Aber  diea  Ep.  ChjPeteraen  Ueber  die  Qebnrtstagafeier  bei  den  Griechen, 
Jabrb.  f.  PhiIoL  Suppl.  N.  F.  IL  1866/7.  S.  8S6— SS7.  Tolckmar  Eedyli 
epigramma  (Atb.  IV.  176),  Fbilologa*  XV.  1860.  S.  S86-398.  Lieber  XU,  9B 
vgL  Reitzenatein  a.  a.  0.  S.  7  f.,  der  ea  (waa  doch  sehr  sweifelhaft  er- 
scheint) auf  Aratos  beliebt. 

75)  Alle  Drei  fiwit  Meleag.  Pcooem.  46  f.  Rwommen; 

it  Si  HoattSiMfiäv  xt  %a\  'HiiX^v,  Syft'  Agoiiif'ig, 
2!i%tlidiii  c'  üvißois  äv9ea  ipooiuya. 
Die  Bjrobolik  der  Fcldblnmen  bat  bereita  Reiake  erkuiot.    Ein  hObaohea 
StJmmangsbild  von  H.  hat  Ath.  XI.  47S  a  anfbewabrt. 

74)  Ath.  VIIL  S44f  — 846  h  {h  iitinäf.fMaiii  tnpotpäyovs  ■(ttttl^yn»). 
Dagegen  eieht  A.  P.  XI,  IIS  anf  einen  ungeschickten  Arzt  Agia  nach 
■p&ter  Hache  aui  (eine  goni  uuglaublicbe  Confnaion  hat  Härtung  an- 
gerichtet) uod  ebenso  auch  414  (auf  das  Podagra). 

76)  Ath.  VII.  897  a.  b.  'Hdvlot  8'  l>  Sä^uit  ^  'A&it*«tot  Mtlixiqxw 
tfrjOlv  tgaaltlinei  tö»  JUatixo*  lavtor  {tipai  dt  iq*  ^älartav.  Nach  dem 
Vorbilde  seiner  Hotter  nimmt  man  wohl  mit  Recht  ein  beeooderea  Ge- 
dicht an. 

76)  Doch  bleibt  die  betreffende  Notii  dunkel.  Etym.  H.  'Jlvtäfitit- 
'HOvlos  9h  tts  ttt  i%iy^^ata  (iMfQttip^  Vnlg.,  aber  mehrere  Codd.  in- 


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534  SechauoddreiBiigstee  Capitel.    Ljrik  und  Epigramin. 

Gans  nahe  standen  dem  KaUimaclios 

Theaetetos^'),  der  Tielleicht  sein  Landsmann  war,  und 

HerakleitoB  von  HalikarnassoB,  Beide  von  ihm  in  Ep- 
grammen  gefeiert.  Ersterer  ist  in  der  Anthologie  ond  sonst 
noch  mit  sechs  Epigrammen  Tertreten,  die  sich  meist  durch 
schöne  poetische  Sprache  auszeichnen'^),  TOn  Letzterem  ist  ein 
Epitymbion  erhalten  ^^).  . 

Leonidas  ton  Tarent^,    wahrscheinlich    Zeitgenosse  des 

y^fifMtnc)  KaVuftäxov  Sttt  ivo  11  ^rofutCfi  toit  älvras  (Kampfrichter  ii 
den  oljnip.  Spielen).  Heineke  Ana),  od  Ath.  S.  2!G  (der  die  Stelle  taent 
Terb«Baert  bat)  denkt  an  eben  Cotomeotar,  0.  Schneider  Call.  II.  S,  43 
will  [ö  invftaqitioif  (was  nach  seiner  Meinung  der  richtige  Titel  dea  be- 
tiefienden  Eallimacheischea  Werkes  ist)  ohne  Notb  achreibeo.  —  ÜQBicbei 
bleibt  das  Citat  bei  Strab.  XIV.  68S,  wo  die  tJnachtsamkeit  eines  Epi- 
grammatikers loö  xoi^tattat  tö  IXtytio«,  tl9'  'Udvl«s  latl*  sEO''  ö«n<nnw, 
getadelt  wird;  es  folgen  G  nicht  gans  vollständige  Verse,  vgl.  Bergk 
Änthol.  Ijr.»  S.  V. 

77)  lacoba  S.  967.  Härtung  II.  S.  t&S— 167.  Das  kalliroaobeiaclie 
fipigramm  IT  (Wil.)  ist  etwas  dankel:  Henttey  deutet  es  auf  dramatische 
Versuche  de*  Th.,  anders  tacobs  (Anth.  Or.  Bd.  TU.  S.  292— 891).  Da  Tb. 
Kuf  den  Tod  des  Eyrenaeers  Ariaton  (A.  F.  VII,  499)  ein  Grabgedicbl 
gemacht  hat,  so  kann  er  Laadamanu  des  KallimachoB  gewesen  sein. 

78)  Zwei  Epigramme  hat  Laert.  Diog.  aufbewahrt:  das  eine  (TI11,4S) 
auf  den  FaustkSmpfer  Pythagoru  hat  Pbaborinoa,  der  hier  seine  QnsUe 
ist,  ans  Bratosthenes  Obemommen,  das  andere  (IV,  26),  fein  empfiindeDe 
auf  den  Tod  Erantors  stammt  ans  Antigonos  von  Earjatot  (a.  Wilamo- 
witi  Antig.  T.  Kar.  S.  68,  der  den  SchlnaBvers  trefflich  verbessert).  He- 
leagros  nennt  doD  Th.  uioht  aoadrflcUich,  aber  die  Achten  Epigiamsie 
stammen  ohne  Frage  ans  seinem  Kraute,  dagegen  sind  die  süliBtisch  Röt- 
lich verschiedenen  bei  Planad.  221.  2S8  wohl  dem  S%ola<ni%6t  sDinweiaeii. 
Auch  wird  er  als  Verf.  des  Epigramms  aaf  Eiatinos  A.  P.  XIII,  S9  n- 
sammen  mit  Asklepiades  genannt  (vgl.  Snid.  vdmg,  La.  Di.  IX,  17). 

79)  Vgl.  die  Orabachrift  des  Kallimachos  anf  H.  (ep.  2),  in  welchsr 
deaseu  Gedicht«ii  (äiiiörtt)  Unsterblichkeit  verheiseen  wird.  Bei  Stnb. 
XIV.  666  wird  nnter  den  berühmten  HalikamaBsiem  auch  'Hftndtifot  ' 
ffoitir^c  0  Kalltjiätov  haieog  genaont,  wohl  mit  Besiehnng  anf  diese 
Grabschrift.  Jenes  eine  erhaltene  Epitymbion  VII,  465  (Hgitti^av)  ist 
gerade  nicht  besonders  hervorragend,  darf  aber  keinenfiiUs  dem  H.  ge- 
nommen nnd  dem  Sinopeer  Herakleidea  (stand  im  Krau  des  PhUippoi: 
VII,  S92)  gegeben  werden,  da  es  dorch  seine  Stellong  in  einer  meleagri- 
schen  Reihe  nnd  dnich  die  Nachahmnug  des  Antipatros  von  Sidon  (VII,  464) 
genohert  wird. 

80)  lacobs  S.  90«— 911.  Meineke  8.  24-62.  Hartnng  II.  S.  16S- 
263  (mit  theilweise  recht  gelungener  Charakteristik).  Die  Beurtheilong  de> 
Dichter*  von  Ilgen  Poeseos  Leonidae  Tarentini  specimen,  Iieip*-1786,  wieder- 
abgedruckt  Opusc.  pbil.  I.  Ü.  1 — 14  ist  ungerecht,  gerechter  die  von  lacobi. 


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TbeaetetOB.    HerakleitOB.    Leonidaa.  535 

E5Digs  Pyrros  jott  Epeiros**),  nimmt  eine  besondere  Stellung 
ein:  er  ist  in  faellenistisclier  Zeit  der  Typus  des  fahrenden  Poeten 
und  Improvisatore.  Wenn  er  anch  die  Mode  des  Tages  mit- 
macht*'), den  tonangehenden  Dichtem  seiner  Zeit  huldigt^'),  ja 


Die   Sonderauagabe  von  Ä.  Ch.  Heineke    ütriasqae    Leonidae   carmiua, 
Leipz.  1791  ist  gans  Teialtet. 

81)  Wenn  anders  er  u&mltch  der  Urheber  dei  Epigranuna  TI,  ISO  ist: 
IS9  bat  dos  Lemma  Antvidov,  ISO  alXo  (Plan.  Anurliov),  181  Acnvita. 
StUistiach  sind  diese  drei  Epigramme  vollkommen  gleichaTtig ,  so  daaa  man 
130,  welches  den  S14  von  Pjrros  Ober  die  gallüobeo  SOldner  des  Äntigonos 
Gonataa  erfochteoen  Sieg  (Plnt.  Pjrr.  SB)  rerherrlicht,  wohl  nnbedenklich 
dem  L.  EQweiBen  darf.  Daaeelbe  Epigramm  steht  anoh  bei  Fiat.  a.  a.  0., 
Diod.  ZXU,  11  and  Pans.  I,  18,  S  (alle  Drei  »chOpfen  ans  getneinaamer 
nnbekamiter  Qoelle);  Paus,  fuhrt  noch  ein  zweites  anf  die  in  Dodona  dem 
Zeas  NaIoB  geweihten  Schilde  an,  das  hOobst  wahrscheinlich  gleichfalls 
von  L,  verfaest  ist.  Eine  andere  (weniger  sichere)  Combination  rdoht  die 
Zeit  des  Dicbteis  noch  hoher  hinauf.  VI,  S84  (sicher  &cbt,  da  es  in 
meleagrischer  Reihe  steht),  ein  Weibgedicht  anf  die  iKodlicben  Gottheiten, 
hat  den  Schlnss  Siiuo^'  Aia^ldtm  Oäfu  Ntoittoliiiov.  Die  bedeutaame 
Eerrorhebmig  vom  Qesoblecbte  des  Spendenden  iBsst  nur  den  Sohlnss  anf 
einen  AngehBTigen  des  Herrscherhauses  zu;  gemeint  ist  der  Nebenkönig  des 
Pyrros,  der  SSft  von  diesem  beseitigt  wurde  (Plnt.  Pyrr.  6).  Ist  also  L. 
auf  seinen  Fahrten  (VU,  TS«,  xipixltffiov  ßiov  U%i»p  änijv  i^  Silin 
tts  %96r'  älitd^fttfot,  vgl.  A.  67)  schon  bedeutend  frflher  nach  Epeiros 
und  an  den  dortigen  Hof  gekommen,  so  wird  man  seine  Qebnrt  nicht  got 
nach  S16  ansetzen  dürfen.  Möglicherweise  ist  der  Sjraknsei  Ortbon  (VII,  660, 
Tgl.  Enaack  Herrn.  XVIU.  1888.  S.  S9)  der  Gesandte  des  Agatbokles  an 
Ophelias  von  KTiene  (809,  vgl.  Dropsen  HelleniBm.  II'.  S.  91),  wie  Hecker 
und  Q-eroke  vermntheu. 

82)  Eigentlich  erotische  Epigramme  ausser  V,  188  (i.  die  richtige  Er- 
Mämng  von  Sternbach  Melet.  8.  88)  fehlen,  doch  n&hert  sich  diesem 
Oenre  V,  206;  heiteren  Lebensgenns«  feiert  der  Dichter  VI,  M.  Die  be- 
liebte Spielerei:  Orabschrift  auf  eine  Cicade  bat  er  ancb:  VII,  198. 

88)  Verherrlichnng  des  Aratos  IX,  36  mit  deutlicher  Nachahmung  des 
Eallimachot  (Ep.  21  Wil),  vgl.  Enaack  Herrn.  XVIII.  8.  38f.  (dagegen 
Eiller  Jabresb.  XXXIV.  S.  298  ohne  ansreichenden  Grand).  Hit  directer 
Besiehnng  auf  das  eindge  erhaltene  Fragment  aus  dem  Ffaqittby  des 
EalliinachoB  (87*)  ist  VII,  406  (aaf  Hipponax)  gedichtet  (aber  die  Lesart 
vgl.  Stadtmüller  BI.  f.  bayer.  Gymn.  XXVL  S.  öt).  Demnach  Bind  wohl 
auch  die  anderen  Anfschriften  auf  Dichter,  zu  denen  V,  206  aaf  die  TOchter 
des  Antigenides.  kommt  (IX,  24  aaf  Homeros),  VII,  719  auf  Teilen  (vgl. 
Wilamowitz  Comment.  gramm.  l.  8.  8),  VU,  18  (_A,  ^  Meliäjifav)  auf 
Erinna  mit  directem  Citat  am  einem  noch  erhaltenen  Epigramm  der  Dichterin 
(s.  A.  44.  47)  in  bewusater  Nacfaahmnng  der  „Dichterportrftta"  (s.  C.  IS. 
S.  8&6  mit  A.  60)  verfasst.  Vgl.  noch  IX,  S29,  1  mit  Kallim.  E.  IV,  109. 
Wie  EollimacboB  sich  an  die  Lyrik  des  Simonides  als  Vorbild  hielt,  so 


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536  Sech  Bund  dreUsigsteH  C&pitel.    Ljrik  and  Bpigramm. 

vielleicht  zu  einem  von  ihnen,  nämlich  dem  Theokritos,  in 
näherer  Beziehung  gestanden  hat^);  so  liegt  doch  seine  Be- 
deatimg  in  der  realiatiechen  Schilderung  des  Lebens  kleiner 
Leute,  fOr  die  er  auf  Bestellung  Epigramme  verfasste^).  Er 
zuerst  scheint  eine  von  der  Folgezeit  viel  cultivirte  Art  dea 
an  athematischen  Epigramms  erfunden  zu  haben,  in  welches 
möglichst  viele  'Namen  von  Geräthschaften  des  genöhnlichen 
Lebens  mit  TolltÖDenden  Epitheta  in  den  Vers  gebracht  werden^. 
Obwohl  der  Dichter  öfters  auf  seine  Lebensschicksale  zu  sprecheo 
BCheint  aoch  L.  «ch  dieaen  som  HoBter  genommen  in  haben.  Simonid. 
Fr.  196  (bei  Plnt.  Conaol.  ad  ApolL  17.  111  C).  xä  yaf  lüta  nal  tÖ  fvitut 
nktÖ  SiftmviSTjv  in]  ottyfi^  x{s  ieriv  äögiaioe,  iiälXov  ii  fiöpiöv  ti 
P^aivTiiTD*  oxiyftijs  Btimmt  auffallend  mit  L.  Tll,  472,  2  (in  einem 
leider  achwer  verderbten  und  durch  Lficken  com  TheiL  nnveratandlicheD 
Gedichte).  lit  ftoCfa  ^miis  VTtoJkeiictxai,  ^  aaov  5<taov  oiiffi^  aal  etijfijt 
st  Ti  xafiTilöxtgow;  Anch  die  von  L.  Bftfir  angewandte  Anrede  är&gaM 
bat  schon  Simonid.  Fr.  60.  Eb  finden  sich  aach  «onat  noch  muiche  Be- 
rOhrongapnakte. 

84)  Dieaer  Oegeoatand  erfordert  freilich  noch  eine  eigene  Cnteranohiiiig. 
Anf  die  bereits  A.  es  erw&hnte  OrAbscfarift  auf  Hipponax  aoheint  Theoki. 
Xni,  S  EU  aotworten  (a.  Welcker  Hipponactia  frgm.  S.  t).  Fraglich  iit 
dagegen,  ob  Plan.  Sei  (anf  Priapos)  (fiiafo  yäp  xivtöv  lu  BtÖKgtxot  d*" 
Dichtet  angeht,  inmal  da  anf  die  planudeiscbeo  Lemmata  nioht  immer 
VerlasB  iat.  Aber  ana  Bekanntschaft  mit  Tbeokr.  erkl&rt  aich  wohl  dat 
Bebwanken  der  üeberliefemog  cwiscben  Letzterem  (den  Heleagroa  in  aeineB 
Prooemion  nicht  nennt)  nnd  L.  in  den  Lemmata  der  Epigramme,  wekfae 
B&mmtlich  in  die  theokriteiache  Sammlung  angenommen  sind ;  ao  TII, 
6(>8.  66»  (beide  h&ogeo  eng  enaammai).  M0-e«4.  IX,  4B2— 4S&  (4SS.  Ai- 
aniCSov  Plan.).  Anf  eine  directe  Nacbabmong  dea  Theokrito«  weiat  vial- 
leicbt  IX,  S!3,  6  vgl.  mit  Theokr.  II,  106  bin. 

86)  Ganz  erücbtlich  anf  fieatellang  gemacht  iat  t.  B.  VII,  896  (im  Auf- 
trage des  Thiaaoa  der  Fiacber  anf  ihren  iteinalten  Genossen  Theria),  fena 
VI,  4.  204.  SOS  n.  a. 

86)  Vgl.  darüber  Kaibel  Philodemi  epigiamm.  S.  XL  Dieoe  Gewobo- 
beit  dea  Dichters  hochtrabende  Epitheta  in  gans  simplen  HatugeiUlim 
D.  dgL  zu  setzen  hat  die  frllhere  nngOnstige  Benrtbeilung  aeinea  dichteri- 
schen Wertbes  wesentlich  bervoigerafeD,  indeaeen  erkl&rt  aie  aich  meiil 
ans  dem  änaaeren  Zwange,  welcher  ihm  durch  die  Bestellong  anferiegl 
war.  Sodann  achdmmert  in  der  Wahl  ao  mancher  klangvoller  Adjectin 
eine  homoristiach-parodirende  Absiebt  hindurch.  Insofern  die  Sprache  dw 
Dichter«  nicht  dnrch  pleb^ischa  Worte  eotatellt  iat,  etacbeint  sie  wia 
aach  die  an  die  atrengen  Alexandriner  aich  anachlieasende  Veratechnik 
dorohweg  gewählt;  die  AnsfObrung  iat  manchmal  breit,  aber  nioht  er- 
müdend (eine  „grata  verbosiiat"  rdhmt  ihm  Kaibel  Comm.  in  hon.  IComnu- 
S,  SSI  mit  Recht  nach).  —  Heb.  d.  Epigramme  anf  Knnstwerke  vgL  Benn- 
dorf  S.  41-13. 


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Leonidu  von  Tarent.  537 

kommt'^,  80  reicheo  doch  diese  seine  Andeutungen  nicht  aus, 
nm  ein  einigermassen  deutliches  Bild  derselben  auch  nur  in  Um- 
rissen zu  eutwerfen^^).  Der  Nachlass  des  Leonidas  ist  recht 
beträchtlich,  aber  keineswegs  überall  sicher  beglaubigt**}.  An 
litterarischem  Nachruhm  bat  es  ibm  nicht  gefehlt^). 

87)  PerBCDÜcbes  findet  sieb  t.  B.  Tl,  300,  wo  er  sich  nlävtos  (aach 
HeinekeB  TerbeigerDiig)  »eWnt^  nod  öliyriaiicvos  nennt;  SOS  ist  ein 
hübsches  Stimmungsbild,  Geepräch  mit  den  ebenso  hangrigen  M&ueen  (vgl. 
dun  die  Anekdote  Tom  ETniker  Diogenes  bei  Plut.  de  prof.  in  virt.  6.  TT  E). 
Sein  mutetes  Leben  beklagt  er  VII,  7S0  und  wänscht  sich  nnr  ein  BflttcbeD 
nnd  bescheidene  Eost;  VIl,  048  spricht  der  steibende  AriBtoUes  Tobl  die 
Anaicht  des  Dichters  aoa:  es  sei  besser  trotE  drOckendet  Annnth  ein  Weib 
m  nehmen.  Bei  dieser  Lebensweise  ist  ee  natürlich,  dass  L.  an  dem  Loose 
armer  und  fleiBsiger  Menschen  lebhaften  Antbeil  nimmt  and  diese  mit 
Torliebe  schildert  (wa«  Bartang  a.  a.  0.  S.  16S  gnt  herrorhebt):  bo  die 
Spinnerinnen  (Tl,  366),  die  alte  Weberin  PlatUus  (TII,  TS6),  JOger  (VI,  390), 
den  achtsigj&brigen  Landmann  Kleiton  (Tl,  iit)  a.  A.  Daneben  geht  eine 
recht  derbe  TerhObnong  der  Schlemmer  und  Prasser  her,  so  Tl,  SOO  auf 
Doriena  (möglicherweise  ist  es  derselbe,  7on  dem  Ath.  X.412f  anaPbjlarchos 
Ft.  S  ein  dichterisches  Bmchstflck  aaf  den  Kioger  Milon  erhalten  hat,  wie 
bereits  Hecker  Termathete).  Ein  Kyniker  Sochares  wird  sweimal  nicht 
gerade  fein  verspottet:  VI,  293  nnd  SOS. 

88)  Nur  so  fiel  wissen  wir,  dass  L.  nach  rielen  Fahrten  fem  von 
•rinem  Taterlande  Tareot  gestorben  iat:  VII,  716  (swar  Siijlov,  aber  da 
es  aas  ganz  persönlicher  Empfindnng  geschrieben,  mit  groaaer  Wahrsohein- 
lichkeit  dem  Dichter  zninweisen).  la  demselben  Gedicht  hebt  er  hervor, 
dass  die  Hnsen  ihm  allezeit  hold  gewesen  seien,  nnd  rerheisst  sich  in 
etwas  prahlerischer  Weise  ewigen  NacbmhiD. 

69)  Die  Ueberliefening  ist  theilweise  anffiillend  schlecht,  Corroptelen 
finden  sich  in  Menge.  Beiträge  tnr  Kritik  von  Kaibel  n.  Stadtmflller 
a.  a.  0.  0.  Knaack  Coniectanea  (Stettin  1888.  4.).  S.  S— 1.  Ton  den 
108  Nummern  in  Meinekes  Delectua  mfluen  wegen  der  schwankenden 
Lemmata  mehrere  abgcEogen  werden.  Dem  Namensvetter  ans  Alexandreia, 
Verfasser  von  Mtpr/iptt  am  neroDiscben  Hofe,  hat  Stadtmflller  Jahrb. 
f.  Ph.  CXXXIX.  1880.  S.  760  ff.  mit  glBjiiendem  Scharfsinn  IX,  79  o.  80 
{A.  Tkq.)  EDgesprocben,  aber  ancb  78  wird  diesem  gehören.  Den  Bestand 
SD  scheiden  versacht  Uaenel  De  cognominibus  in  Anth.  Gr.  poetis,  prae- 
cipne  de  Leonidis,  Breslan  1867.  i.  (Jnbelprogr.  des  Eliiabethgjmn.)  S.  72 ff., 
aber  dieser  sein  Tersnch  ist  hei  Weitem  nicht  ausreichend,  da  er  viel  in 
sehr  snf  die  üeberiiefemug,  namentlich  die  Lemmata  baut  —  VII,  4fiG, 
von  Dilthe;  De  epigrammatis  nonnulUs  Oraecis,  GOttingen  1881.  4.  zum 
Ausgangspunkt  einer  Abb.  genommen,  ist  ebenfalls  unächt,  s.  Stadt- 
müller a  a.  0.  S.  761—763.  Eine  Vennehrung  des  Bestandes  venncht 
Dilthey  Epigr.  Graec.  Pompeia  repertorum  trias,  Zürich  1876,  der,  nach- 
dem er  aus  einem  halberloschenen  WandgemUde  nnd  wenigen  Buchstaben- 
reeten  das  VI,  13  überlieferte  Gedicht  des  L.  hOchst  scharfrinaig  erkannt 


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K^IC 


538  SechsonddreieeigateB  Capitel.    Lyrik  anä  Epigramm. 

Der  älteren  Periode  gehören  ancb  noch  einige  andere 
Dichter  an. 

Duris  von  Elaea"')  verfaaste  ein  Epigramm  auf  die  durch 
eine  U eher Bch wem mung  zerstörte  Stadt  Ephesoa,  die  bald  darauf, 
wahrscheinlich  erst  nach  287*^''),  von  Lyai machos  verlegt  Vfurde"). 
Hiemach  bestimmt  sich  seine  Zeit.  Weiteres  ist  über  ihn  nicht 
bekannt"). 

DiotimoB  von  Adramyttion**)  kam,  wie  es  scheint,  dnrch 
die  Eeltenkriege  um  280  in  solches  Elend,  daes  er  eine  Elementar- 
lehrerstelle in  Gargara  annehmen  mnsste^).   Er  schrieb  ein  £pOB 

hat,  auch  ein  sweites  ala  Wandinscbrift  erhaltenes  auf  den  Ringkampf 
zwischen  Pan  und  Eroa  dieBem  Eoweiaen  will  (b.  dagegen  Eaibel  Epigr. 
Gr.  IIOS).  Noch  onBicheter  irt  die  VeriDuthDDg  EnaackB  a.  &.  0.  8.  S, 
der  daa  Fragment  Eesych.  tntofts.  xäaealoi  iv  pvfuä  .  .  ■  Anaviins  tbc 
%9oyi.v<favta  dnrch  Coqjectnr.ia  dos  &ii)}.ov  VI,  880  biDeinbriageD  ond  dieses 
dann  dem  L.  vindiciren  wollte. 

60)  Der  älteste  Nachahmer  des  L.  echeint  Bhianos  in  sein  (VI,  31  am 
L.  VI,  Sfi,  woraus  sich  zugleich  ergiebt,  dasa  letzteres  Epigr.  den  Schlus« 
eingebüsst  hat),  üeber  Phanias  b.  A.  163.  Fraglich  bleibt,  ob  L.  das  Witt- 
wort Bions  des  Borysthenites  iv*Olor  fqiaam  tijV  tls'Atäov  Möy,  xBia- 
fivoviac  yovv  aativai  nachgeahmt  (Stob.  Flor.  IV,  103),  oder  ob  Bion  am 
L.  geschöpft  hat.  Die  anderen  sahlreichen  Nachahmer  werden  später  be- 
handelt werden.  3.  anch  Eaibel  im  Index  seiner  Epigr.  Qr.,  femer  De 
monnro.  aliquot  Graecor.  carm.  Bonn  1871.  (DoctordisB.).  8.  18—17  (Gaeto- 
licns).  Dilthey  De  ep.  noan.  Gr.  Heber  Citate  bei  BOmem  und  Nach- 
ahmungen (Cicero  uud  FropertiuB)  s.  Enaack  Conieot  S.  7  f.  Zeitachr.  f. 
G;mnw.  XL.  (N.  F.  XX).  1866.  S.  881.  —  Ueber  den  Tersban  de«  L. 
s.  W.  Meyer  in  der  A.  184  angef.  Abh.  S.  988 f. 

ei)  lacobs  S.  889.    Härtung  11.  8.  44. 

91'')  S.  Bohde  Qr.  Rom.  8.  76 ff.  Ajim,,  vgl.  C.  4.  A.  66. 

92)  Stepb.  B;z.  'E^taot  (—  A.  P.  IX,  424). 

93)  Parthen.  16  trägt  die  tJeherschrift  ^7  lato^iti  tiagä  jitoiiöfia  lö 
"Elutt^.    Ut  etwa  JovQtSi  zn  Bchreiben? 

94)  lacobs  8.  888.  Maineke  S.  56-67.  Härtung  H.  S.  38-44 
(wirft  Allee  durch  einander). 

96)  Diese  geistreiche  Vermnthnng  von  Wilamowitz  Antig.  t.  Eai. 
S.  166  ist  berauBgesponnen  ans  ein  paar  Versen  des  Aratos  (vgl.  C.  10. 
A.  34  z.  E.)  bei  Macrob.  Bat.  V,  20,  8.  Ärati  etiam  fertur  Über  iltytlav,  im 
qxto  de  Diotimo  guodam  poela  iic  aü: 

Ala^m  .Jiöiifio*,  oc  ^v  xiti/tjei  *a^i)tai 
rafffagltop  ntttffU  ß^ta  *al  äl^a  liyiav. 
Vgl.  A.  P.  XI,  437.    Enstath.  z.  II.  S,  292-  p.  978,  29  f.    Steph.  v.  Byi. 
räffafftt,  welcher  anch  die  Heimat  des  Dichters  angiebt  (aus  Epaphroditos, 
a.  Oeffcken  De  8toph.  B;z.  cap.  dno,  Gfittingeu  18S6.  S.  IV).    Weasbalb 
Wilamowitz  Edi.  Ber^l.  I.  S.  810.  A.  78  aus  diesen  Versen  einen  Hohn 


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Duris.     Diotimoa.    Phaeditnos.    Arcbimeloa.  539 

'HffaxXiovg  ix^la  mit  der  wtmderlichenMotiTiruDg,dasB Heraklee 
aas  paederaetiacher  Liebe  zn  EnrystheuB  seine  Eeldenthaten  aus- 
geehrt  habe*"),  ausserdem  Epigramme "}.  Wir  ketmeo  übrigens 
noch  2wei  andere  gleichnamige  Epigrammendichter,  einen  etwas 
älteren  aus  Athen  und  einen  viel  jüngeren  aas  Milet*^). 
Der  Gleichartigkeit  halber  sei  hier  angereiht 
PhaedimoB  von  Bisanthe  oder  Amastns  (Kromua)^'')  aus 
Ungewisser  Zeit,  aber  jedenfalls  noch  dem  dritten  Jahrhundert 
angehörig '*"),  der  ebeafalls  eine  HerakleiB,  vielleicht  auch  Elegien 
verfasste  und  mit  Epigrammen  im  Kranze  des  Meleagros  ver- 
treten war'"')- 

Arcbimelos"'"'),  ein  Zeitgenosse  Hierons  II,  verfasste  ein 
längeres    enkomiastisches   Epigramm    auf   das    PrachtschilT   des 


dM  Aiatoa  herausleBen  will,  ?eretehe  ich  nicht.  Vgl.  d.  Nachlr.  s.  C.  10. 
A.  S4  hinter  dieflem  2.  Bde.  Dies  zofUlüg  erhaltene  Bcacbetfick  bietet  den 
einiigen  Anhalt  sui  uiigef&hreii  Zeitbeatimmnng  des  D. 

66)  Ath.  XIU.  603  d,  vgl.  SchoL  11.  O,  6S9.  Clem.  Bom.  Homil.  V,  16. 
Said.  Evfvßaros  giebt  den  Titel  and  ans  einem  Paroemiograpben  drei 
Hexameter,  Tgl.  Miller  H^langea  de  ]a  litter.  grecqae  8.  116.  Wilamo- 
witi  B.  H.  ft.  ft.  O. 

97)  Von  denen  da«  eine  (VI,  868)  dentlicb  anf  seine  Harakleli  anipielt. 
Sicher  Achte  Epigraniine  «ind  nach  WiUmowitz  a.  a.  0.  VI,  267.  368. 
VII,  !S7.  176.  7S3  (alle  ans  dem  Kranze  des  MeleugrOB,  a.  deaeen  Prooem.  27: 
ylvxv  p^Iov  «>'  axfiiiövem  jiioiiiiov). 

98)  Warom  Wilamowiti  a.  a.  0.  VII,  861  dem  dUriiios  Jtoni{9»vt 
'A9iivaiot  (welchem  Meleagroa  VII,  180  entnommen  bat)  geben  m6chte, 
weias  ich  nicbti  dieser  war  ein  Farteigenoase  des  Demoathenea,  e,  lacoba 
8.  B88  n.  bea.  Schäfer  Demosth.  U',  S.  S89f.  —  II'.  S.  80»f.  n.  0.,  vgl 
d.  Ind.),  dagegen  bat  Wilamowit«  wohl  mit  Recht  dem  „SfAtling  aus 
Hilet",  der  im  Kranze  des  Philippoa  stand  (V,  106),  die  beiden  ekpbrasti- 
sehen  Epigramme  IZ,  891  nnd  Plan.  158  beigelegt. 

99)  [Uerennias  Philo  bei]  Steph.  t.  %e.  Bicäv&f].  x6Us  Mtntdovtas 
.  .  .  Ulf'  1JS  ^alSifmi  llcyfiiov  noiijilic  Biaav&iirit  >}  '-Jltaetiiiavös  >i 
JT^rarif^iiie— lacoba  S.  932.   Meineke  S.  62f.   Härtung  II.  S.  S4a-246. 

100)  Wilamowiti  a.  a.  0.  3.  810.  A.  79:  „Die  Polymetrie  (XIII,  S  n.  22) 
Teranlasat  den  Dichter  noch  in  das  dritte  Jabrhnndert  ed  aetien". 

101)  Einen  Vers  ana  der  'HgaMlila  des  Ph.  fOhrt  Ath.  XL  408  f  an.  Von 
Epigrammen  ans  Heleagroa  (Prooem.  öl.  Iv  giloji  fU^ag  9aiSiiiov)  sind 
noch  erbalten  VI,  271.  Vn,  789  (dies  ist  jedoch  nnsiober,  der  Name  steht 
im  Codex  auf  einer  Basar)  vielleicht  war  nrsprao  glich  ActavHas  geschrieben), 
XHl,  2  (nach  Wilamowitz  in  Athen  verfasst)  und  22.  Der  Aosdruck 
iXtyelmrt  hoit)«^;  bei  Steph.  t.  Bji.  geht  wohl  nnr  anf  die  Form,  so  dasa 
man,  wenn  dies  der  Fall  ist,  besondere  Elegien  nicht  antnnehmen  brancht. 

101")  lacoba  S.  860. 


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'cS'^' 


540  SecbsnnddieiBrigeteB  CspiteL    Ljrik  und  Epigramm. 

Letzteren,  -wofür  er  von  dem  Könige  reich  belohnt  worde"""). 
AuBaerdem  ist  uns  noch  ein  anderes  Epigramm  von  ihm  auf  die 
Kunst  dea  Euripides  erhalten'"''). 

DionjBioa  Ton  Kyzikos""*),  ein  jüngerer  Zeitgenoese  de» 
EratostheneB,  erlebte  noch  den  Tod  desselben.  Ausser  dem 
Grabgedicht  auf  diesen'"")  scheinen  noch  einige  andere  Epi- 
gramme von  ihm  erhalten  za'  sein^''^^). 

Unaealkas  aus  Sikyon,  und  zwar  aus  dem  Demos  Pia- 
taeae"**)  war  etwa  ein  Zeitgenosse  Euphorions'"*).  Er  schlägt 
in  den  meisten  erhaltenen  Epigrammen  einen  kräftigen,  mann- 
haften Ton  an'"*),  verschmäht  aber  auch  nicht  die  Spielereien 
der  älteren  hellenistischen  Dichter'"^)  uud  ist  wenigstens  dnrch 
ein  erotisches  Gedicht  in  der  novW  aatdixi^  vertreten"^.    Die 

.  101°)  8.  C.  26.  S.  S82f.  Movchiw  b.  Atb.  T.  SO»b-e.  ö  9'  'lit»»  aal 
'jQ^ifUilov   thv   tmv    ijutfuti-ittitar    iti>ititi]r   y^d^avta   rls  T17»   vai» 

tlt  tov  niifaiä  (alio  wat  A.  wohl  ein  Athener),  Itifujatv.  fjH  /t'  ovtms 
lö  iaiftfaniuf   „tis  tiSi  a^lfMT  «.  i.  1.". 

101^)  Anth.  Pal.  Vll,  60  (dag  Lemma  'Ani^V^o'^t  '■*  'on  lacobi  yer- 
beisert).  Der  angeredete  äot8o9in]s,  der  gekramt  «itd  in  die  Sparen  dea 
Enripidea  zu  treten,  war  rielleicht  einer  von  den  Oiohtaro  der  tragischen 
Pleia*. 

101  ■)  lacobs  S.  885 f. 

101*)  A.  P.  VII,  78  (in  einer  meleagriachen  Eeihe)  in  edler  Form, 
a.  C.  IB.  A.  2.  24. 

101  ■)  Ihm  Bcheineo  n&mlich  die  in  meleagrischen  Reihen  mit  dem 
bloMen  Lemma  Jtopvoüv  beieichneten  VT,  3  (Weibgedicht  an  HeraUe*) 
nnd  40B  anzagehSren,  vielleicht  anob  716  mit  dem  Lemma  'Poiiov.  Dft- 
gegan  ist  X,  88  in  Wahrheit  von  dem  Phliaaier  Timen  (Fr.  M  Wachnn.), 
nnd  XI,  182.  XII,  106  nnd  Spielereien  eines  jüngeren  D.,  entweder  des 
Andriers  (VII,  B38)  oder  dei  Sophisten  (V,  81X 

108)  Strab.  IX.  412  (ans  Theodoridas,  a.  A.  lOS.  107).  Ath.  IV.  16Sa. 
Zi^vtivios.  Meleag.  Prooem.  16  verbindet  ihn  mit  Leonidas:  Mnteäl*ovti 
HÖfittc  iivttQOii  itCtvos.  —  lacoba  S.  ftl8f.    Meinake  S.  1^6. 

105)  Theodoridas  A.  P.  XIII,  81,  der,  wie  wir  A.  110  lefaen  werden, 
anch  Baphorion  mit  einer  Grabschrift  bedacht  hat,  aetst  ihm  ein  hfibnische* 
Epitaph. 

104)  Nicht  anberechtigt  acheint  die  Vermalhtug  von  lacoba:  „stupt- 
ceri»  eum  fioruÜM  ülia  temporü»u,  quo  patria  Sicyo»  Arati  virtute  nova  m- 
ertmeiUa  cfperat.  Uli  etrU  a^ali  beUkosm,  gttan  ^ignmmata  spinmt, 
animut  bene  convmit". 

106)  VII,  192.  1»4  (Qrabachriften  einer  «■«^c.  194  von  Pbaennoc  (197) 
nachgebildet,  s.  A.  IIB). 

106)  XII,  188  (Anspielung  anf  die  Sage  vom  achSnen  Ampelos?    Ist 


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K^IC 


Dionysios.    Mnualkaa.    Theodoridaa.  541 

Kritik  seines  Rivalen  Theodoridaa  erscheint  durchaas  unbe- 
rechtigt"").    Dieser 

Theodoridaa  aus  Syrakus"'^)  aber  lebte  sicher  zur  Zeit 
des  EupborioD,  der  wider  ihn  eine  eigene  poetische  Streitschrift 
richtete,    wie  schon   oben'**)  gesagt  ist"").    Er  ist  wohl,  ab- 

etwa  Beziehnng  anf  Enphorioiu  Dionysoa,  in  dem  dieselbe  mSglichenreiie 
TOrgekommeu  ist,  auznnehmeu?). 

107)  MvaaältiiDs  lö  aäfia  tä  UlazaÜa 

zm  'Xiyrjoitotä. 
a  MmOitS'  aitm  täs  Zt^vHa  xiäftas  {^itläzai  SalmaaiaB,  aitä- 

it*  üjtoimä^ay^a.  Oag  Piereon  n.  Bergk) 

FQt  diesem  Torworf  findet  rieh  in  den  erhaltenen  Epigrammen  durchaas 
kein  B«leg,  ebenso  wenig  fOt  den  folgeDden,  dua  er  leerea  Woitgeklingel 
im  Stile  de*  Dithyramboa  angestrebt  habe.  So  scheint  Meineke  die  feind- 
selige Geainnnng,  die  sich  in  diesem  Gedichte  ansspricbt,  mit  Becht  anf 
persönliche  Differenzen  switoben  H.  a.  Tbeodoridas  bezogen  zu  haben.  Eine 
merkwürdige,  fast  wörtliche  Entlefanong  in  dem  Epigramm  bei  Ath.  a.  a.  0. 
atu  dem  aaklepiadeischen  Qedicht  VII,  146  (s.  A.  86),  nur  dass  die  Gegen- 
stücke 'Agttä  nnd  'Anäxa  mit  'Jfitä  und  'Hdov^  vertanscht  sind,  scheint 
ihren  besonderen ,  fOr  ans  nicht  mehr  ersichtlichen  Qrnnd  in  haben. 
Bargks  Vennnthnng  (P.  L.  G.  11^  S.  S45f.)  ist  hinfällig.  Zn  den  18  Epi- 
grammen bei  Meineke  kommt  Tielleicht  noch  A.  P.  VI,  110,  desaen 
Aoctoricbaft  iw.  M.  aad  Leonidaa  atrittig  ist,  ferner  A.  P.  VIl,  54  (QraV 
scbrift  des  Hetiodoa,  Übereinstimmend,  aber  namenlos  Certam.  Hom.  et 
Hes.  18,  abweichend  Poni.  IX,  88,  4,  hier  g.  10  dem  Orchomenier  Cbersiaa 
beigelegt,  i.  aber  Robert  0e  Qratiie  Atticia,  Comm.  Homms.  S.  14G). 

108)  Seleakos  (Fr.  46  Maellei)  b.  Ath.  XV.  699  f.  etodagaas  v^  ^ 
£vifa%iciot  I*  Ktpxaiifois  St^offäi^ß^  ip^ai'  „jiümic  9  ärntt  yptt^^m»  texa^iV", 
oIm>  ii%i  *  *  xäimv.  Ath.  VI.  339  a.  b.  'HYijeeiidgot  9'  h  tiil^bt  Sofu- 
utMÜVB  V>I«1  T^*  fi'  ioxüia  v^avov  »alelv,  ti  di  iqy«n'<w  it]QOtT^ya*or, 
iiä  %al  StoSmfiSav  ip&vai  fv  «ri  KOiijfiOT^'  „r^yttvo»  tv  ^tpijuiv  iv  6^1)- 
f^9(  Nolvft^^  (eo  Wilamowitz  f.  ityuvtp)",  t^  loxäSa  x^yarov  npomx- 
joiftvaiv. 

109)  S.  C.  14.  A.  119  (Tgl.  m.  C.  14.  A.  »S):  'Afuyfttipal  ««äf  «f<a4>m- 

110)  Ob  man  aber  annehmen  mnss,  dass  er  den  Enphorioo  anch  tiber- 
lebte, hängt  davon  ab,  ob  A.  P.  VII,  406  als  ein  ernst  gemeintes  Epitaphion 
anf  den  Letzteren,  wie  auch  noch  C.  14.  A.  98.  182  geschieht,  oder  viel- 
mehr als  eine  feine  TerhOhnong  des  Lebenden  wegen  dessen  nnsaoberer 
Liebesh&ndel  Umlich  dem  Epigramm  des  Erates  A  P.  VI,  218  (s.  C.  14. 
A.  94.  101.  103  mit  d.  Nachtr.  18S.  C.  36.  A.  60)  anioBehen  ist  „Gegen 
die  erstere,  an  sich  ja  int^bst  liegende  nnd,  wenn  nicht  andere  Umstände 
Bedenken  erregten,  selbstverständlich  allein  eu  billigende  Anfbeanng  nnd 
fQr  die  letztere  spricht  jedoch  entschieden  erstens  jene  littararische  Fehde 
des  Enphorion  wider  ihn  (s.  A.  109),  zweitens  die  Form  no^aai  (vgl.  Krat. 
MmfylBoa'  iitöu  ti  «ot^fiKT«),  drittens  der  Umstand,  dass  Enphorion  gar 


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lOO^^Ic 


542  SecbsaaddreiaBigstea  Capitel.    Lyrik  nnd  Epignunm. 

gesellen  von  Seleukos,  dem  Sohn  des  MnesiptolemoB,  der  letzte 
bellenistische  Dichter,  der  das  Melos  gepflegt  hat,  doch  reichen 
die  spärlichen  Grammatiker  Zeugnisse  nicht  aus,  am  den  Kuast- 
werth  dieser  Poesien  zu  würdigen;  nur  so  Tiel  wird  man  be- 
haupten dürfen,  dass  manche  Glossen  in  ihnen  vorkamen^"). 
Auch  in  den  ?on  Meleagros'^^)  aufgeDommenen  Epigrammen  tritt 
die  Sucht  nach  seltenen  Worten  und  ungewöhnlicheren  Wendungen 
hervor,  nur  selten  erbebt  sich  der  Dichter  ganz  im  Gegensatz 
zu  dem  von  ihm  mit  Unrecht  verspotteten  Mnasalkas  zu  einem 
würdigeren  und  wärmeren  Tone'"). 

nicht  im  Peiraeens,  sondern  nach  der  innerlich  dnrchaaB  wahTscheinlichen 
Angabe  det  Said,  io  Syrien,  wo  er  aU  Bibliothekar  gelebt  hatte,  auch  ge- 
storben und  begraben  war.  Denn  die  C.  14.  A.  98  gebilligte  Aiuflncht, 
demselben  aei  dort  vielleicbt  ein  Kenotaphion  errichtet,  nnd  dieaes  habe 
jene  Inschrift  getragen,  kann  im  Verein  mit  jenen  anderen  üniBUnden 
kaum  festgehalten  werden;  aach  vidergpricht  ihr  das  xiAo».  Tielmehc 
dQrfte  es  eine  bittere  Satire  anf  den  Lebenden  sein,  dass  noch  der  Todte 
bei  den  Probirachenkeln  liegt  (TTei^mtxoü;  %t£tat  nCadi  »afa  oxiltMv): 
»cd  yäf  'O/iriQiiihe  v^  sagt  Erates,  der  wahrscheinlich  jenes  Gpigramm  vor 
Augen  hatte,  am  es  in  dem  seinen  durch  geh&ufte  obscOne  Zweideutig- 
keiten weit  EU  überbieten.  Bei  tä  itvaij!  hat  man  anf  alle  Fälle  nichti 
Anderes  als  den  in  die  Mysterien  der  Liebe  Eingeweihten  xa  ventehen, 
wie  die  Liebes&pfel  □.  s.  w.  beweisen  nebst  dem  begründenden  SchlnastatB 
xal  yäg  imii  laiv  lipilii.  So  bleibt  Th.  auch  hier  seiner  sonstigen  Weise 
getreu  (vgl.  auch  A.  103.  118),  während  es  nach  derselben  schwer  denkbar 
ist,  dasB  er  dem  alten  Qegner  nach  dessen  Tode  ein  warm  empfondenes 
Epitaphion  gesetzt  haben  sollte".  (Snsemihl).  „Ich  meinerseits  kann 
mich  dieser  Vermathang  jedoch  nicht  anschliessen.  Denn  wir  wissen  nicht, 
was  für  eine  Bewandniss  es  mit  jener  Uniyta^:^  hatte;  das  von  Snsemibt 
angenommene  obacCne  Wortspiel  wäre  auch  bei  Lebieiten  des  Eaphoritm 
kaum  verständlich  gewesen;  ich  nehme  anf  Gnmd  dieses  Epigramms  an, 
dass  derselbe  nach  Athen  zurückgekehrt  nnd  dort  gestorben  ist,  indem  ich 
dies  ZeugnisB  eines  Zeitgenossen  hoher  stelle  als  das  des  Said."  (Knaack). 

111)  „So  dasB  er  also  wenigüteoa  in  dieser  Eineicht  wohl,  wie  Knaack 
annimmt,  seinen  Feind  Eaphorion  nachahmte".  (Snsemihl).  Ansdrficklich 
angeführt  mit  einem  Verse  wird  van  dieeen  Dichtungen,  wie  schon  (A.  108) 
gesagt,  der  Dithyrambos  Kitravtoi,  vgl.  Bergk  Anth.  lyr.  3.  &I1  (nüt 
falscher  Textbebandlang).  Ein  anderer  Vers  steht  b.  Ath.  VII.  902,  vgl. 
Bergk  a.  a.  0.  Dionysios  ö  lixiöc  femer  schrieb  noch  Ath.  XI.  476  f 
einen  Commentar  ea  einem  lyrischen  Gedicht  des  Th.  its'Efattt.  Die 
sooetigen  Citate  (von  lacobs  nnd  Meineke  gesammelt)  sind:  Poll.  IX,  187. 
Steph.  V.  Byz.  KÖQvetos.     Schol.  Earl.  Od.  y,  44  (glossographisch). 

HS)  Meleag.  Prooem.  63  f.  i^r  ti  tptlä%<i^tor  (^ilaufiqtofiJ)  Btoimfi- 
d»ca  vto&aXij  lettvllav.    Die  Symbolik  ist  dunkel. 

118)  Ueber  Th.  als  Einaedendicbter  s.  C.  7.  A.  33.  S4.     „Von  seinen 


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.3IC 


TheodoridaB.    PhaSnnos.    Pamphiloa.     Dio(karideB.  543 

Pbaeniios'^*)  ist  nocb  mit  zwei  EpigraBamen  in  der  Antho- 
logie vertreten.  Da8  erste"^),  eine  Nachbildung  des  Mnasalkas, 
bietet  eine  so  specielle  Bezugnahme  auf  diesen  dar,  dass  man 
wohl  Gleichzeitigkeit  annehmen  darf"*). 

Vielleicht  gehört  in  diese  2eit  auch 

Pamphilos'"),  ebenfalls  mit  zwei  Epigrammen  vertreten, 
ein  Nachahmer  des  Nikias"^)  und  des  Mnasalkas"^. 

Dioßkorides"")  oder  vielmehr^')  Dioekurides  lebte  wahr- 
scheinlich in  Älexandreia  "^  etwa  zur  Zeit  von  Ptolemaeos  III '*^). 
Er  verfasste  eine  Sammlung  toq  Epigrammen  auf  berühmte 
Dichter,  meist  in  Form  von  Grabscbriften,  von  der  nocb  erheb- 
liche Reste  vorliegen'^*),  und  feierte  die  Hetdenthateu  berühmter 
Lakedae monier'^),  im  Uebrigen  aber  lässt  er  seinen  erotischen, 

LeistoDgen  aaf  diesem  Gebiet  kano  man  sich  nach  dem  A.  110  von  mir 
Dargelegten,  wenn  es  richtig  iat,  eiuen  Beffriff  mocben".  (Sneemibl}. 

114)  Seine  Epigramme  verdeo  von  Heleagto«  Prooem.  S8  f.  mit  der 
Pistazie  Teiglichen:  ^Si  9ai*vov  r{Qiuv9-oti.  —  lacobe  S.  932. 

116)  VII,  IBT  vgl.  m.  194,  B.  A.  106. 

116)  Dm  zweite  VII,  437  iet  dem  berflhmten  Epigr.  Simouid.  Fr.  92 
nachgebildet,  s.  Bergt  P.  L.  0.  III*.  S.  4bt. 

117)  Meleag.  Prooem.  17.    ßlata^r  xi   Ttlatävurtov  äni^^iat   Tlaiupilov 

IIB)  vn,  SOI  vgl.  m.  Nik.  VII,  200,  vgl.  A.  41.  S.  Kaibel  Comm. 
Uomms.  S.  SSO  f. 

11»)  IS,  67  vgl.  m.  Mnasalk.  IX,  70. 

ISO)  Meleag.  Prooem.  S4  vergleicht  ihn  mit  dem  äfUDfiov.  —  lacoba 
8.  886f.    Meineke  S.  77— 88, 

121)  S.  C.  82.  A.  634. 

128)  Wie  ans  Auipielungeu  und  Bezügen,  z.  B.  in  Vn,  76.  SI,  363, 
hervor^Qgeben  icheint.    Vgl.  A.  126. 

125)  Er  feiert  den  todten  EomoediendicbteT  Machon  VII,  70g,  s.  C.  8. 
A.  IlS^.  „Jedenfalls  vrird  man  hiernach  kaum  anuehmeu  dQrfea,  daaa  er 
erst  einer  so  beträchtlich  sp&teren  Zeit  angehOrt  h&tte  und  mit  dem  Ter- 
fatser  der  Schrift  über  die  Sitten  bei  Homeros  (a.  C.  32.  S.  847  ff.)  derselbe 
gewesen  sein  könnte".  (Sngemibl). 

124)  VII,  31  (Anatreon).  S7  (Sophokles).  410.  411  (Thespis).  707  (Soai- 
theos,  vgl.  C.  e.  A.  10).  708  (s.  A.  128);  auch  361  (Rettung  der  Töchter  des 
Ljkambes  gegen  die  Schmähungen  des  Arcbilochoa]  und  460  (Rettung  der 
Fhilaenie)  gehören  hieher.  Offenbar  steht  D.  nnter  dem  Eiofluaa  der  äathetisch- 
kritJHchen  ThUtigkeit  des  Arit>tophanes  von  BjEantion. 

126)  VII,  289  (anf  Tjnnichos,  ohne  Namen  dea  Verf.  auch  bei  Psendo- 
Plnt.  Apophth.  Lac.  48.  286  A).  480  (aaf  Othrjadeal.  484  (auf  Demoeuete, 
Tgl.  Apophth.  I«c.  7.  241  C).  Hier  ist  wohl  der  Einflnss  der  Xeeiat  des 
Machon,  eines  vielgelesenen  Doterhaltnugsbacfaes  (a.  C.  6.  A.  119.  Wilamo- 
witi  Enrip.  Herakl.  I.  3.  167),  anEonehmen,  aber  ea  scheint,  dass  diese 


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544  SecliHaiiddreisBigBteB  Capitel.    Ljrik  and  Epigramm. 

Damentlicb  paederastiscbeo  Neigungen  die  Zügel  Bchiessen"*). 
In  der  letzteren  Art  von  Epigrammen  schliesst  er  aicb  dem 
Äsklepiades  an,  docb  ohne  dessen  Feinheit  zn  erreichen"');  in 
den  litterarischen  wirkt  das  Vorbild  des  Ksllimacbos*'^  nach. 
Die  meisten  uns  überlieferten  scheinen  acht  zu  sein"^). 

An  Diosburides  reibt  sich  passend  an  der  sonst  unbekannte 
Tymnes^*"),    der   in    ganz    gleicher   Weise   ein   lakonisches 
Heldenweib  feiert'").    Vielleicht  war  er  also  ein  jüngerer  Zeit- 
genosse Ton  ihm"*).     Der  Name  weist  nach  Karien"*), 

Altaeoa  von  Messene'"),  der  einzige  hervorragende  Dichter 


Ittterariscbe  Oattnug  noch  weiter  gewirkt  hat,  so  daaa  neUeicht  in  den 
pBeado-pIntarcbigclien  Apophthegmikta  noch  Beate  dea  D-  stecken.  Uebrigena 
war  daa  Interesse  tüi  die  lakedaemoniache  Torzeit  bereit«  am  Hofe  des 
ersten  und  iweiten  Ptolemaeos  darch  den  Lakonen  Sosihios  gepflegt  wordoi, 
s.  C.  21.  S.  608f. 

1S6}  Ein  wenig  erfrenliches  Sittenbild  giebt  XI,  S6S.  Wichtig  für 
unsere  Kenntnisa  des  BiilletB  in  Älex&ndreia  ist  XI,  196. 

127)  V,  63  ond  198  (letzteres  Gedicht  ist  Seitensttlck  zam  ersteren,  die 
Wiederbolong  tarn.  Theil  wCrtlich)  eutlehnea  den  Anfang  aas  Aakiep,  V,  16S. 
Ein  erotisches  Gedicht  von  (?)  Piaton  A.  P.  TU,  100  berficksichtigt  D.  T,  BS, 
s.  WiUmowiti  Aus  Eydathen  8.  BB2. 

ISe)  S.  C.  13.  8.  3G6,  vgl.  oben  A.  83. 

129)  Ueber  XII,  166.  ^JtoaxopMim,  oV  dh  Ni%af%ov  (167.  row  tcvxoi) 
H.  A,  177';  unecht  ist  wohl  das  dürftige  Epigramm  anf  Myrona  Kuh  IX,  734, 
R.  Benndorf  S.  46.  Stammt  VII,  162  von  dem  TU,  178  als  Terfasser  ge- 
nannten Dioakorides  von  Nikopolis  her? 

130)  Meleag.  Prooem.  19.  TvfivccD  sviiixtilov  tt-öxriv.  —  lacobs  S.  965. 
Meineke  S.  88  f. 

13t)  TU,  438,  in  etwas  besserer  Faastmg  bei  Plnt.  Apopbth.  Lacaen. 
240  F. 

133)  Im  Ganzen  sind  sieben,  meist  in  einfiicfaer  Sprache  gehaltene 
Epigramme  vorhanden;  dos  dritte  bei  Meineke  (Anth.  Plan.  837)  ist, 
wenn  Ocht,  dem  vorhergeheoden  des  Leouidos  von  Tarent  nachgebildet 

13S)  Der  Tater  des  Histiaeoa  hiest  so,  s.  Herod.  T,  87. 

134)  I.  G.  Schneider  Pericalnm  crit.  in  Anthol.  Const.  CephaUe  S.  96. 
Analecta  crit.  S.  10  hat  das  Terdienst  die  Verkehrtheit  des  TieUes  (Praef. 
ad  Ljrcoph.  Alei.),  der  aas  grobem  Miasverständuiea  von  Flot.  Flamin.  9 
(h.  A.  186.  137)  den  Dichter  nnter  Tespasian.  und  Titos  setste  (Al»aiov  pior, 
Sc  ^v  Ovtexaatavoü  kuI  Titov)  ment  ansdnioklich  gerügt  zu  haben;  somt 
sind  diese  seine  Arbeiten  jetzt  veraltet.  lacobs  S.  836—888.  Heineke 
3.  71  —  77  (wenig  kritisch).  Sicher  gehören  dem  Ä.  ani  V,  10.  TII,  247. 
412.  496.  IX,  513.  619  (s.  A.  142).  688.  XI,  12.  XTI,  6.  7.  64,  dam  TU,  1, 
DQsicher  sind  Tl!,  6.  66.  Ferner  s.  A.  141.  Die  ekphrastigchen  Epigramme 
XTI,  8.  196.  2S6  C^Xnaiov)  sind  von  einem  nnd  deraselben  Terfasser,  aber 
schwerlich  dem  Uesaenier,  VI,  187.  216.  VII,  6S«  stammen  von  Alkaeos 


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TjmDM.    Alkaaoa  von  Heuene.  545 

aus  der  Zeit  Abb  acb&eischeu  Bundes,  zuerst  ein  Freund  und 
Anhänger  des  Eön^  Fhilippoa  III  von  Makedonien "°),  ward 
bald  ein  erbitterter  Gegner  desselben''^),  und  seine,  wie  es 
Bcbeint"'),  viel  rerbreiteten  Epigramme,  von  denen  nur  noch  ein 
geringer  Theil  vorhanden  ist"^),  athmeten  einen  glühenden  Hass 


am  HTtüene.  Dazu  kommen  noch  VeTwechaelnngeii  mit  Alpheios  von 
UTtUene  nod  einem  Hakedonier  AdaeoR  oder  Addaeoa  (vgl.  C.  SO.  A.  20). 
Becgk  Ein  Epigramm  dei  Alkaioa  von  Memene,  PUlologoB  XXXIL  18TS. 
S.  678-681  (vgl.  P.  L.  G.  III*.  S.  19&)  giebt  eine  gaU  Charakterifitik,  weist 
aber  dem  A.  ta  viele  äiianota  eu.  Ob  A.  dieeelbe  Person  mit  dem 
bei  Atb.  XII.  Ula  "Ainioe  genannten,  aus  Rom  verwiesenen  Epikureer  aei, 
wie  Beiske  verrnntliet  bat,  ist  trots  der  seitlichen  Uebereinstimmnug 
ganz  nngewisB  (b.  HillBcber  a.  a.  0.  S.  400f.),  ja  nicht  einmal  wahr- 
Bcheinlicb. 

136)  S.  das  liierst  von  Beigk  o.  a.  0.  S.  680  richtig  interpangirte  und 
erklärte  Ep.  IX,  516.  Änsgerdem  kommt  ein  insohrifUicb  erhaltenes  (b. 
Eaibel  Epigr.  ex  lap.  coli.  790)  in  Betracht,  das  sicher  vor  SOS,  wahr- 
scheinlich 219  ver&sBt  ist,  mid  irelcbes  Eaibel  mit  grosser  Wahracbein- 
lichkeit  dem  A.  Enspricbt.  Ueber  die  Stimmung  im  Peloponnes  gegen 
Philippoe  vgl  Poljb.  IV,  77.  88. 

1S6)  Die  beiden  Epigramme  XI,  12  (mit  peraSnlicher  Spitiie,  vgl.  Polrb. 
T,  10,  10)  nnd  IX,  519  (vgl.  Pani.  VU,  7,  6;  die  beiden  letaten  Distioha 
lind  gegen  einander  ununstelleu)  sind  wohl  nicht  vor  216  geschrieben,  seit 
welchem  Jahre  eine  Sinne a&ndenmg  bei  Philippos  eintrat  (Polfb.  VU,  12). 
Ferner  s.  IX,  688  aaf  den  Isthmioniken  Eleitomacbos,  der  um  216—313 
blähte  (B.  Fans.  VI,  15,  8  ff.)  und  VII,  ilS  anf  den  Tod  des  Eitbaroeden 
Pjlades,  der  bei  der  aweiten  Strategie  des  Philopoemen  (nach  306,  knn  vor 
201,  vgL  NiBHen  Erit.  Unters,  flb.  d.  Quellen  der  4.  d.  5.  Dek.  des  Liv.  8. 86S) 
diesen  feierte  (PInt.  Hiilop.  11  —  Paus.  VIII,  60,  S).  VII,  347  (besser  nnd 
voIUtAndiger  b.  Plut.  Flamin.  9)  preist  den  Sieg  bei  ETnoskephalae  197 
mit  Parodie  des  Philippos.  XVI,  5,  wo  der  herannahende  Sieger  begrOsat 
wird,  tBt  vielleicht  198  oder,  wenn  man  den  Schlnes  betont,  1S6  (bei  £r- 
klärnng  dei  Freiheit  Q riechen! ands  auf  den  isthmiachen  Spieleu)  abgefusat. 
Die  Feindschaft  hat  wohl  ihren  Grand  in  der  Verwastung  Messeniens  214, 
dnrch  welche  Alkaeos  heimatlos  wurde  (Polyb.  VIII,  10,  vgl.  die  lauge 
Liate  der  Frevelthaten  des  Pbilippoa  in  der  Bede  des  Äriataenoa  auf  der 
Tagsatzang  der  Acbaeer  198  bei  Liv.  XXXIl,  21  nach  Poljb.,  wie  Nissen 
a.  a.  0.  8.  136  aeigt).' 

137)  Plnt.  Flamin.  9;  die  AetoUr  schrieben  sich  den  Sieg  (vgl.  A.  136) 
in,  1*011  %al  yfcciptttd'Bi  ital  ^3fa9ai  aQotifovs  i-xiivmis  intö  xohitüv  %ul 
tiiiotAv  iiivovvxmv  tö  iffoii.  <av  piliaxa  liü  «lOftaTa»'  ^v  loüil  tö  ini- 
VpUftfia  .  .  .  roiv'  ixolj]at  fii*  '.^xaroE  itpvßfiitov  ^lUxxm  xal  tav  äfi^ßiv 
luv  axo6av6vvo>9  ixi^tvvä^ttos,  Itjöfievov  äi  KDUajov  nul  ixo  xoUmr 
fiällov  fivüii  vöv  Titov  n  *"*  «Otmov.    Vgl.  A.  148. 

138]  6.  Ä.  131. 
SoBiMiBi.,  Biiech.  kl».  LitL-Omh.  II.  35 


546  Sech»imiIäreiBBiget«B  Capitel.    Lyrik  nnd  Epigramm. 

gegen  den  gewalUbätigeu  Herracher "").  Andere  G^ner  griff  er 
in  scharf  persönlichen  „StreitTergleichungen""'^  an.  Für  die 
Geschichte  der  damaligen  Zeit  sind  seine  Gedichte  von  Bedeutung. 
Aber  auch  das  erotische  Epigramm  ist  bei  ihm  vertreten^"). 
Eine  boshafte  Grabschrift  auf  ihn  hat  sich  in  der  Anthologie 
erhalten"').    Meleagros  verbindet  ihn  passend"'}  mit 

Samios  oder  Samos'**),  dem  Spielgefährten  des  Philippoa 
und  Sohn  von  dessen  vertrautem  Käthe  Chrysogonos**^).  Dieser 
Manu  verherrlichte  die  Thaten  des  Königs  im  Bundesgenossen- 
kriege"^,  ßel   aber  später  182  als  ein  Opfer  der  WillkOr  dea- 

1S9)  8,  A.  ise.  137. 

140)  Zv/^eieeis,  Folyb.  XXXn,  6,  &,  vgl.  oben  C.  2.  A.  146.  Leider  sind 
«e  zu  wenig  Iceontlicb.  Sehr  merkwflrdig  ist  die  lueret  von  Ueinefc« 
F.  C.  Q.  I.  S.  246  ans  Licht  gezogene  Notiz  dea  Porphyr,  b.  Emeb.  P.  E. 
X,  8,  28.  467  d.  'AWatOf  di  ö  t£v  lotSÖQioi'  lüft^mv  >al  hny^att^af 
itoirixiii  KtcfäSrpie  tat  'Efö^ov  %ltntici  tittlfiav.  Einen  Einflnu  d« 
satiriechen  DicbtungeD  des  Kerkidas  von  MegalopoÜB,  dem  er  an  Wertb- 
act^tznng  dee  Homeros  gleichkommt,  an  mäuilichem  Geist«  uieht  oachiteht, 
anf  die  eeinen  zu  venaatben  liegt  nicht  fern,  and  vielleicht  lehnt  «ich  die 
kQhne  Wortbildung  olvozdifiav  A.  P.  XI,  12,  3  an  ltßt^(i%ttfmv  bei  Eetk. 
Fr.  6  Bergk  an. 

141)  V,  10.  Von  den  in  der  Movaa  naiiw^  (b.  A.  222)  unter  dena  Namen 
dee  A.  erbatteuen  Oedichtchen  XU,  29.  30.  64  sind  die  beiden  ersten  von  64 
gewaltig  abatech enden,  29  wegen  seiner  Dürftigkeit  (zu  ergänzen  durch  XI,  61) 
nnd  30  wegen  seiner  Plumpheit  aiclier  nnScht.  Vgl.  Diltbey  De  epigi. 
Donn.  Or.  S.  9. 

142)  Nach  dem  sicher  (vgl.  Schol.  B  Ü.  J,  8TS)  Sehten  Qedicht  IX,  619 
steht  folgendes  Distichon; 

'Äkviaiov  litpoi  ovTOc,  Sv  t%ta9tv  6  nUiTÖipvUot 
tiiuogös  floizläv  fiie  ÖDyan;))  (äipa-wot. 
Ob  dasselbe  etwa  von  PhilippoB  herrührt  (vgl.  A.  148),  Iftsst  sich  natOriieb 
nicht  ansmacben,  wenn  es  auch  sehr  mOglich  ist. 

143)  Piooem.  IS  f.,  indem  er  die  Dichtungen  des  A.  mit  der  Hjadnthe 
vergleicht: 

'Mutiov  tt  Xälri9gov  h  vftvonöloic  vti»tp9ov 
Mal  Safiiov  däipvtlt  Mlmva  lulafi/ititaiLOT. 

144)  Samoa  nennt  ihn  Poljb.  (s.  A.  146),  Samioa  Heleag.  (s.  A.  143) 
und  Plot  de  adul.  et  am.  9.  63  E.  VgL  C.  Eeil  Ana),  epigr.  S.  164.  — 
I.  0.  Schneider  Anal.  crit.  8.  4.     lacobs  8.  848  f. 

14e)  Polyb.  V,  9,  8.  vtdg  fii*  Xfvnoyötov,  evvxfoipos  äi  tav  paaiXi»t- 
146)  Folfb.  a.  a.  0.  ävitQntiav  Ü  %al  loiic  irvd^iävtac  (n&ml.  in 
Aetolien)  öcras  ovn  iiütToiis  Si<niltmv.  «ollois  di  xdl  diiiplfti^av ,  nlq* 
Otfoi  9tAv  iniffaipis  ij  zvnovs  *^I0i',  «cÖ*  Si  toiovtiov  axittxow%0.  nait- 
ypoKpov  Si  ris  tovs  xoijovs  nal  tdv  wtfupei/iittrov  oi^joi'  ^Stj  tÖte  <$$  i*t- 
4e£t«iTjiof  itfi  Säjiov  tfvo^ivTis  .  ,  .  o  ii  atCxos  ijv' 


■,.\.<0(y 


K^IC 


Atkaeoa.     Samios.    Philippoa  III.    Damegetoa,  547 

selben"').  Ein  einziges  Epigramm  ist  uns  noch  von  ihm  er- 
halten'*^. 

Philippoa  in  selbst  war  mindestens  der  Verfasser  eines 
parodischen  Epigramms  anf  jenen  seinen  politischen  Gegner 
Alkaeos'"). 

In  ebendiese  Zeit  gehört  auch  wohl 

Damagetos,  dessen  von  Meleagros  aufgenommene  Epi- 
gramme einen  kriegerischen  Geist  athmen^""). 


„offät  *ö  dlop  ov  ßilot  dtiTtttno;" 
(P&rodie  TOU  Eurip.   Sappl.  SlO).    muI   niyfttTT]   8^   xal   xat/äataaie   Ixl  tov- 
lotg  ftxt  tö*  tt  fiaiuldu  %al  lov;  ntfl  avxi*  cpflou;  äf  iiKuiiae  lavta  itflit- 
totras  Mal  jia9fiit6*tios,  ünvvofiivovs  io(g  hf.oloit  ^v  xäv  Alrtolmv  tuqI  ti 
dum  äeipttar  (IV,  62). 

U7)  Poljb.  XXlir,  10,  8  (frflher  XSIV,  8,  9),  vgl.  Plnt.  de  adnl.  a.  a.  0. 

148)  A.  P.  VI,  116  (.£afia<),  Plan,  ftfifi^),  sehr  loyal  (Nocbahmungen 
111.  116).  Aber  vielleiclit  ist  aoch  daa  äiTjlow  Plan.  6  von  ihm,  wie  bereits 
HeclieT  Termnthete.  Da  es  eine  gldckliohe  Eipeditioa  dea  PhilippOB  nach 
ThiakieD  feiert,  ho  moBB  ea,  je  nachdem  man  ea  auf  LiT.  XXXIX,  36  oder  68 
(—  Folyb.  XXIII,  8)  bezieht,  181  oder  183  entstanden  aeiu.  Somit  iat  also 
der  Veranch  von  Bergk  (a.  A.  IM)  ea  dem  Alkaeoa  beizulegen  pejcho- 
logisch  anmAglich,  da  Alkaeoa  damala,  wenn  überhaupt  noch  am  Leben, 
doch  mit  PhUippos  gäoslich  verfeindet  war;  auch  ist  daa  Gedicht  viel  eu 
devot  fOr  ilm.  Ändreraeita  freilich  zählt  S.,  wie  geaagt,  za  den  ein  oder 
zwei  Jahre  s[Ater  von  Philippoa  QetOdteten. 

14fl)  Plnt  Flamin.  9  ßlhrt  anmittelbac  nach  den  A.  187  angef.  Worten 
fort:  D  f>Jv  yäii  avtauoiupSäv  jÖv  Al*aro»  t^  iXtftiip  mifipaXbr' 
i'Aqiloiof  xal  äipvlXos,  oSoix6ft,  läi'  Ixl  mizat 
Altuiiti»  axaofit  «ifyvvicii  ^U^htob". 
Maglicherweiee  hat  er  aber  auch,  wie   achon  A.  14S  geaagt  ist,  die  dort 
mitgetbeilte  hQhuiache  Grabacbrift  anf  Alkaeo«  verfaaat.     Er  beaasa  (vgl. 
aeine  Charakteristik  bei  Mommaen  BOm.  Geach.  !'.  S.  692  f.)  feine  Bildung, 
liebte  ea  auch  Dichteretellen  zu  oitireo,  ao  einen  Vera  der  ETprien,  Polyb. 
XXni,  8,  ao  Theokritoa  (1,  10«,  die   älteste  Anführung  desaelben),  Diod. 
XXIX,  11  —  Liv.  XXXIX,  26  (Dach  Pol;b.).   Vgl.  auch  die  Bede  an  aeine 
Söhne  b.  Polyb.  XXIH,  II. 

IGO)  lacoba  S.  880.  Erhalten  sind  10  Epigramme  aus  der  Sammlung  des 
Heleagros  (a.  deaaen  Prooem.  Sl.  I*  d'  äga  da^yntov,  Iw  fiilctv).  Die  auf 
EuDatweikebezflglicheoPlan.  1.  9&achainenjtlnger.  Vgl.  Benndorf  S.70.  Die 
Zeit  hat  lacoba  a.  a.  0.  aus  711,  498  (Qrabachrift  eines  im  Kriege  mit  den 
Aetolern  gebJlenen  Achaeera  Hachatea),  VII,  Gll  and  89t  (Belagerung  Am- 
brakias,  dnrch  Philippoa?)  erachloaeen.  Ea  wird  der  Bundeagenoaaenkrieg 
SSO  ~217  gemeint  aein.  Der  Dichter  ateht  mit  seinen  Sympathien  auf  Seiten 
der  Achaeer.   In  VI,  ST7  weiht  Araboe,  Tochter  dea  Ftolemaeoa,  der  Artemis 


:  >^ 


ooj^lc 


548  SechsauddreieBigBteB  Capitel.    LTrik  und  Epifp^mm. 

Polfstratos  war  jünger  als  die  Torgenaanten,  da  er  nocb 
die  Zerstörung  tob  Korintb  erlebte  "'^), 

Aus  unbekannter  Zeit  sind  folgende  von  Meleagros  in  seinen 
Kranz  aufgenommene  Dichter: 

Cbaeremon**'),  mit  drei  meist  kurzen  Epigrammen  yer- 
treten'"), 

Hegesippos'"),  dessen  Polymetrie '*^)  wohl  auf  eine  ältere 
Zeit  zu  schliessen  berechtigt, 

Hermodoroa"*)  nicht  mehr  kenntlich'"), 

Menekrates^**), 

eine  Locke:  das  iit  die  Schwester  nnd  QemHhlin  dee  Philopator,  die  u 
der  Schlacht  bei  Eaphift  217  Theil  nahm.  Schol.  Apoll.  Bh.  I,  S24  bt  mit 
Müller  F.  H.  G.  IV.  S,  620  Tinäpj^ot  hersuateUen,  wie  achon  C.  33.  A.  91 
gesagt  ist.  Hit  Unrecht  dagegen  will  Müller  deneelben  Namen  bei  Stepb. 
'Atix^  .  .  .  iaxi  Mal  {zifa  'A%afvtt9las,  ^s  itcimtjiat  ^aftä-fttzos  (oder  ^ipi- 
yijTOE)  eiaeetEen  (^  Fr.  A):  die  Gegend  spricht,  wie  auch  lacobs  nrtheUt, 
fOr  den  Dichter. 

lei)  TU,  297.  Ausserdem  ist  er  dmxih  ein  erotisoliea  Gedicht  in  der 
Movta  KiiiliNii  XII,  Bl  vertreten.  Heleag.  Prooem.  11  {apäQaiun/)  Terbindet 
ihn  Tielleicht  nicht  ohne  Qmnd  mit  Antipatros  von  Sidou.  — lacoba  S.W' 

162)  Mit  laizöe  Terglichen  (Pro.  61).    lacoba  S.  870£ 

158)  VII,  469.  720.  721. 

161)  ftaivdda  jSoipvv  (Meleag.  Pro.  26).  lacob«  S.  901.  Härtung  IL 
S.  2S6— S40. 

166)  Die  freilich  nicht  allin  groaa  ist;  Eweimal  Verbindung  von  Hei»- 
meter  nud  iombiachem  Trimeter;  VI,  266  und  XIII,  12.  Ton  TI),  830  aal 
den  Menschenfeind  Timon  (Vorbild  fOr  816)  werden  die  beiden  letzten  VeiM 
als  tö  Tttfitpioöiurov  JCvUifutjciow  Ton  Plntarcli.  Astoa.  70  angefahrt,  viel- 
leicht mit  BecM  (anders  nrtheilt  Wilamowiti  Callimacb.  praef.  S.  8). 
Sonstige  Epigramme  (meist  innerhalb  meleagriacher  Reiben)  sind  VI,  ISt. 
178.  VII,  276  (?  wohl  spateres  Machwerk).  44e  (vgl.  Stadtmauer  BL  f. 
bajer.  Gjmnas.  XXVt.  S.  8  f.).  646. 

156)  Meleag.  Pro.  4S  f.  xal  nijv  unl  Svgiav  otaxvitQtitc  ^taro  vätSor 
'TiJ.rii9iTav,'Etiiov  iw/ov  ätiSöiitvov.  lacoba  S.  902.  Härtung  IL  S.XUr 
(verkehrt). 

167)  Seinen  Namen  tr&gt  das  gewiss  spätere  ekphraatiaohe  Epigramm 
Anth.  Plan.  170  (Vorbild  filt  169).  Die  Veranche  dön  Namen  z.  B.  bei  Plnl 
de  Is.  et  Oe.  24.  860C  herzustellen  sind  abzuweisen,  vgl.  Bergk  P.  L.  0. 
m*.  S.  636. 

168)  Meleag.  Pro.  iS:  foins  ät»i].  lacoba  S.  916 f.  Hartong  IL 
8.  157  f.  (verkehrt).  IX,  55  (Aov%aXiov,  ai  di  Mtrtteütovs  EafUttv)  nnd  SSO 
(M.  Eiivfvaiov)  aiad  sicher  jOngerj  znm  ersten  atimmt  in  den  Gedanken 
IX,  61  {M.  S/ivfvaiov,  Stob.  Flor.  CXVI,  27  M.  SaiUoo),  vgl.  noch  Ueineke 
DeL  3.  206  f. 

n,.,i,.,..>^.00'^IC 


Folystr.    Clwrem.   Hegesipp.    Hermod.    Pankr.    Pere.   Phao.  u.  A.      549 

Fankrates*"),  sicher  Dicht  der  VerfasBer  der  'Akuvzixä^ 
SaXtttItfuc  ifyya  und  der  Boxjopi) '$***'), 

Perees  aus  Theben  oder  Makedoniea '"),  endlich 

Phanias'^,  ein  recht  geachmackloser  Nachahmer  des  Leoni- 
das  von  Tarent'"). 

Blosse  Namen  sind  fQr  uns  Euphemos'"),  Partbenis'^'), 
Polykleitoe'«). 

Nicht  aasdrOcklich  von  Melea^ros  genannt,  aber  mit  grösserer 
oder  geringerer  Wahrscheinlichkeit  seinem  Kranze  zuzuweisen 
sind  folgende  Dichter  ans  ungewiaaer  Zeit: 

Ägis""),  Andronikoa""),  Äristoditos'»),  Ariston'«»}, 

169}  Hit  Miiviic  f(f^  TOn  Meleag.  a.  a.  0.  V.  18  Terglicheo.  lacoba 
8.  9S9. 

IGO)  8.  C.  10.  S.  809.  Seinen  Namen  fOhrm  drei  Epigramme:  VI,  117 
(welches  an  die  Hanier  dei  Leonidaa  erionert}.  SÖA.  TU,  658  (alle  in 
meleagriacben  Beiben). 

Ifll)  Ton  Meleag.  a.  a.  0.  U  luit  cvadijc  «xm>oc  verglichen,  laoobi 
a  MS.  HaTtnng  II.  S.  SSt— as8.  Die  Heimat  ist  onticher:  TU,  445  nitaov 
0Tifiaiov,  487  Mtttui6iii>fi  die  Sprache  iit  mit  Torliebe  dorisch.  Die  icblicbte 
Einfachheit  des  Aaidmcba  erlaabt  den  Dichter  ziemlich  hoch  antoMtzen, 
in  eioer  Zeit,  wo  noch  das  wirkliche  Epigramm  gepflegt  wnrde.  Die  er* 
haltenen  Epigramme  des  P.  aind:  TI,  112.  37!.  874.  VII,  445.  487.  501.  63«. 
7S0  (alle  innerhalb  meleagmcber  Beihen).  IX,  3S4  (aaf  den  Daemou  Tjcfaon). 

leS)  Heleag.  a.  a^  0.  55  (xtiavmv,  bo  Fargold  fOr  xvBpsv]  t'  «»dem 
tavitoi.     lacoba  S.  933.    TU,  537.  «.  y^fi^iaitxov  (aber  Plan.  Bioqiävovs). 

163)  Vgn  8  erhaltenen  Epigrammen  (VI,  294.  295.  297.  299.  304.  807. 
TU,  687.  XU,  81)  aind  6  anatbematiache  dem  Leonidaa  oacbgebildet,  mu 
iat  die  Manie  mOglicbat  viele  tecbniacbe  Äusdrficke  *oo  GeAthechaften  dea 
gewöhnlichen  Lebena  in  den  Ten  in  twKugen  hier  faat  znm  Aberwitz  ge- 
ataigert.  Nor  TU,  637  iat  eiuboher.  Der  Auadmck  ist  vercwickt  und 
dnukel,  atellenweiae  schwer  verderbt  ond  kaom  wieder  bersnstellen.  Von 
den  beiden  andeiea  Epigrammen  ist  TI,  807  ein  Spottgedicht  aaf  den 
„gebildeten"  Barbier  Engatbes,  der  tlg  'Emtiovfov  noviitiow  n^Unäv  SXato 
Ki]«olöyov£,  XII,  81  ein  paedenutiacbee  Poem  mit  dem  hQbschen,  wohl  einer 
Klieren  Torlage  entlehnten  Scbloss  Eaiföe  'Efuu  ipilos.  Mit  der  An&ahme 
dieaea  Quasipoeten  bat  Meleagios  wenig  Geschmack  bewieaen. 

164)  Meleag.  a.  a.  0.  SO.  Evipijfu>v  iffifuiipog>ov  xägaloy. 

165)  Heleag.  31  f,  äfUDfi^mo  eiliva  ßat&  iianviimv  änita  Uaffftvßlos. 
An  der  von  lacoba  S.  B80  angeffibrten  SteUe  Martial.  VII,  69  (so,  nicht  78) 
iat  der  Name  längat  geändert. 

166)  Von  Meleag.  40  mit  der  mptpvif^ij  HÜavoc  verglichen. 

167)  lacoba  S.  636.    Eartnng  IL  S.  246  (tolle  ConfQsioo).    6er gk 
P.  h.  G.  11*.  S.  877.   Erhalten  ist  ein  einfaches  anathenaläsobea  Epigramm 
innerhalb  einer  meleagrisohen  Beihe  TI,  1G2.    Der  Urheber  ist  jedenfalls    ' 
Terachieden  von  dem  peasinw  cotmMttHn  poit  Choerilnm  eotutitor  im  Gefolge 


..>^.00' 


.3IC 


560  SechsoaddreiasigBteB  Capitel.    LjTi\  nnd  Epigmum. 

Daino3tratOB(?)i™),  Hegemon»"),  Hermokreon(?)"^, 
Karphyllides"*),  Nikomachos"*),  Philetaa  aus  Samos'"), 

von  Aleiandros  d.  Qr.  (Cnrt.  VIII,  6,  8.  Arrian.  Anab.  IV,  9,  V),  so  wie  tob 
dem  Verf.  der  "OifiaittvTtyM  (Ath.  SC.  616  c,  b.  C.  SB.  A.  801). 

16T>>)  lacobsS.MB.  VII,  181  (in  Ven 3  Nachahmaiig  eineB  aDgebUcban 
Epigramme  der  Sappho  489,  8).  lacobB  denkt  scbwerlich  mit  B«cht  u 
den  ZeitgenosBeu  des  LibanioB  and  Ammiauus  MarcellinnB. 

168)  lacoba  S.  869.  VII,  189  ('Fo^i'ov),  Spielerei,  Ombsohrirt  anfeiaa 
äxfis.  iT3  (meleagr.  Reihe). 

ISO)  lacobs  S.  861.  Erhalten  aind  VI,  SOS.  806.  VII,  «67  (meleagi. 
Beiha),  lauter  aosgaBprochene  Machahmnngen  des  Leonidae  TOn  Tuent. 
Von  allen  uns  Bonst  bekannten  t^nnem  gleiches  Namena  iat  er  doch  wohl 
EQ  Bcbeiden. 

170)  lacobB  S.  881.  EiuDamostiatoB  Uvia(t(7)itIotweihtdenNjmpbei 
Oescfaenke  IX,  8S8  (in  meleagrischer  Beihe),  ob  aber  das  Lemma  Jsfi«- 
npiitoi'  richtig  ist,  steht  sehr  dahin. 

171)  lacobs  S.  MOf.  Erhalten  innerhalb  einer  meleagr.  Beihe  ist  ein 
Epigramm  anf  die  TbeTmopjlenk&mpfer:  VII,  486. 

173)  lacobs  S.  90S.  Hartnng  IL  8.  253  f.  leognet  freilich  die  Existeu 
des  Dicbtera,  and  ganz  aichei  steht  sie  in  der  That  nicht.  Erhalten  sind 
n&mlich  iwei  hfibicbe  Epigramme  „et  gimplieitate  et  etegantia  conspiauf 
(lacobs)  IX,  S37,  ein  Weihgedicht  innerhalb  einer  meleagr.  Reihe  (wie  m 
scheint,  Nachbildong  des  Epigramms  der  Moero  VT,  169)  nnd  Flaniid.lt. 
Mit  der  UrhebeiBcbaft  des  letzteren  steht  es  jedoch  allerdings  zweifelhaft 
In  dem  von  Schneidewin  behandelten  Cod.  Paris.  3730  (s.  A.  382)  lanUt 
die  Uebersohrift  n&mlich  ohne  Dicbternamen  so:  äno  äyälfiatoe  'Epp«« 
iatätos  iv  växn  /Tlaravoc,  tmd  Schneidewin  spricht  daher  den  nicht 
nngegrßndeten  Verdacht  aas,  dags  Plan,  aus  dem  vielleicht  andeutlich  ge- 
schriebenen 'EQuovtatiotos  den  ihm  ans  IX,  837  bekannten  Dichter,  also 
'EinuniQfortoe  gemacht  habe.  Aach  hier  aber  ist  die  Sache  tweifolhaA, 
denn  et  ist  nnsicber,  ob  der  Dichter  selbst  hier  der  Weihende  iat. 

178)  lacobs  3.  870.  VII,  SSO  (innerhalb  einer  meleagr.  Reihe),  m  edlem 
Ton  gehalten,  erinnert  lebhaft  an  die  Schilderang  des  Q.  Hetellns  bä 
Valer.  Maxim.  VII,  1,  1.  IX,  68  {KueavUaovt)  handelt  in  geschmackloter 
Weise  Ton  dem  abenteuerlichen  Fang  eines  Fischers  im  Stile  des  Antipatroa 
von  Thessalonifae.  Schon  die  Abweichnng  des  Namens  weist  auf  einen 
verschiedenen  Verf. 

174)  lacobs  8.  934.  Hartnng  U.  S.  801.  VD,  399  (innerhalb  euwr 
alphabetischen  Reihe  von  Heleagros,  auf  die  ZerstSraog  von  Flataeae  daich 
ein  Erdbeben).  Hartnng  identificirt  den  Verf.  nnbesonuen  mit  dem  gleich- 
namigen Dichter  nnd  Haler  (Hephaest.  enchir,  p  37,  0.  Jahn  Ber.  der  slcba. 
Oesellseh.  1866.  S.  364 S.   Beigk  F.  L.  6.  11*.  3.  81Gf). 

I7ft)  lacobs  S.  984.  Bach  Philetae  etc.  retiqn.  8.  19—31.  VI,  310 
(Weihgeschenke  an  Aphrodite).  VH,  481  (meleagr.  Reihe).  Nach  diewn 
wenigen  Proben  mnss  er  tn  den  besseren  Dichtem  gerechnet  werden. 


..>^.00' 


.3IC 


AoUpatroa  Ton  Sidop.  551 

Fhiloxenos"*),  Xenokritos  ans  Rhodos"'),  Tielleicht  auch 
Artemon"''').  Ob  aber  auch  Atheoaeos  hieber  gehört,  steht 
sehr  dabin "'").  Jedenfalls  oocb  aus  guter  Zeit  ist  det  ältere 
Nikarcbos'"^).  Dagegen  läset  sich  die  Entwicklung  des  helle- 
oistischen  Epigramms  im  letzten  vorchristlichen  Jahrhundert 
ziemlich  genau  Terfolgen.  Sie  vollzog  sieb,  nacbdom  in  Aleiandreia 
ein  Stillstand  eingetreten  war,  an  der  phoenikischen  Etlst«,  also 
auf  eeniitisnhem,  aber  mit  griechischer  Cultur  und  Bildung  ge- 
tränktem Boden.  Die  Aneignungsfähigkeit  der  Semiten,  die  Kunst 
der  Improvisation  und,  wie  man  vermuthen  darf,  das  Wander- 
leben, fOr  welches  bereits  der  Tarentiner  Leonidas  vorbildlich  ist, 
zeigt  sich  in  den  meisten  betreffenden  Persönlichkeiten,  von  denen 
Antipatros  von   Sidon   oder  Tjros*")   die  älteste  ist.     Er 

ITe)  laooba  8.  937  f.  IX,  319  (meleagr.  Reibe).  Jedenfalls  woht  von 
Ph.  von  ETthera  und  von  Leakadia  zn  scheiden. 

ITT)  lacobB  S.  «68.  Erhalten  i«t  ein  achDuea  Epitjmbion  anf  eine 
Schiffbrflchige:  YU,  S97. 

ITT  *>)  Wenigateni  iteht  er  innerhalb  meleagriacher  Gruppen  ZU,  U.  184. 
äSrilov,  ot  Si  'Aftiitmvos.    laoobs  S.  Mit. 

117*)  lacobB  8.  866  f.  Ton  diesem  'At-qtutot  i  ^xiypafifittcoirqiDE  fOhrt 
La.  DL  TI,  lt.  TU,  SO  beide  Male  dasselbe  Epigramm  tnm  Preise  der 
Stoiker  an,  nnd  ant  ihm  stammt  es  auch  in  A.  P.  IX,  496,  wo  es  als 
ädrjlor  beteichnet  ist.    Tgl.  A.  SS2. 

177')  lacobs  S.  928  f.  Dass  es  iwei  Dichter  dieses  Nameoa  gab,  leigt 
WeisshUopl  a.  a  0.  3.  87.  Der  Utere  stand  wahrscheinlich  im  Kranze 
des  Heleagros:  TI,  886  {rfmüf%ov  Oo%ti)  nnd  IX,  680  (Nmiinov),  nnd  «o 
werden  anch  TI,  81  (ä^iiliit',  (ä  A^  tfnäf%ov)  und  TU,  169  (Mxä^zov) 
and  106  [duKnutfUov,  <S  i^  Nnnitnov)  ihm  beizulegen  sein.  TU,  169  geht 
aoF  den  Aaleten  Telepbanes.  Es  fragt  sich  also,  ob  dies  derselbe  ist,  dem 
Demosth.  XXI,  IT  seinen  lebbafteo  Dank  ffir  die  Einttbong  seines  Chores 
an  Stelle  des  von  Meidias  bestochenen  Cbormeistera  ansspricht  (vgl.  Harpokr. 
n.  Said.  Tril.),  den  der  Kithanit  Stratonikos  venpottete  (Ath.  Till,  861  e), 
dessen  Grab  auf  dem  Wege  von  Hegaia  nach  Eorinth  sich  befand  (Paus.  I, 
44,  6  [9],  den  Ptat.  de  mas.  81.  1168  A  {TriU<päti}t  i  Miyafixös)  etwUmt 
(vgl.  Oahraaer  Ueb.  d.  pythiscben  Nomos,  Jahib.  f.  Ph.  Suppl.  N.  F. 
Till.  8.  842  f.  Beisch  De  mnsicis  Graecomm  certaminibna  8.  66.  A.  8). 
Falls  also  liier  dies  Orabgedicht  nicht  etwa  epideiktisch  ist,  mOaste  N. 
dann  schon  in  der  demoBthenischen  Zeit  gelebt  haben.  Allein  datn  scheint 
der  Inhalt  der  flbrigen  Epigramme  nicht  wohl  eu  stimmen,  nnd  so  war  er 
doch  Termatblich  jOnger,  immerhin  aber  aus  yerhUltniesmäsBig  alter  Zeit. 

178)  Ucobs  S.  846 ff.  Weigand  De  Antipatria  Sidonio  et  Thesaaloni- 
censi  poetia  epigrammaticis,  Breslau  1840.  8.  Doctordiss.  (breit  and  wenig 
filrderod,  jetzt  meist  veraltet).  Setti  Stadi  snlla  Antologia  Qreca.  Gti  epi- 
pammi  degli  Antipatri.  Tnrin  1B90.  8.  (behandelt  unendlich  weitschweifig 
die  von  Weigand  tneret  ontemommene  Scheidong  zwischen  den  beiden 


:  >^ 


(lO^lc 


562  SechinaddreissigHtes  CapHeL    Lyrik  und  Epignunm. 

kam  auf  seicen  Falirten  vielleicht  BOgar  bis  Rom,  jedenfalls  galt 
er  den  Römern  als  ein  Typus  dea  vollendeten  Improvisators '"). 
Sein  Geburtsjahr  lässt  sich  nur  mit  annähernder  Sicherheit  ewiachan 
160  und  160  featstelleo  '*").  Er  erreichte  ein  ziemlich  hohes  Älter 
und  starb,  wie  es  heisst,  an  einem  regelmässig  wiederkehrenden 
Fieber*").  Die  erhaltenen  Epigramme  zeichnen  sich  durch  Schwung 

Namensvettem  nicht  vom  richtigen  (3eaicht«pmikt  und  mit  Voreingeiioiiuiwo- 
heit  gegen  den  Sidonier).  Meleagroa  (der  Um  im  Prooeni.  48  mit  der  foi- 
viaoa  xvxqot  vergleicht)  TU,  428  (diea  Gedicht  ist  Nachahmung  von  dem 
des  AntipatroB  427)  giebt  anidrilcklich  Tyroa  als  Heimat  an,  woni  aadi 
die  hier  kIb  Grabajmbol  dienende  Palme-,  welche  anf  tjriachen  MOnien 
eiHcheint,  gnt  atünrnt.  Danach  icbeint  A.  wirklich  daselbst  geboren  eu  Min 
und  von  seinem  späteren  WohnsitEe  SidoD^en  Beinamen  erhalten  sn  haben. 
Verlockend  klingt  die  von  Baecheler  Bh.  Htis.  XXXVL  1881.  S.  Sie  t 
versuchte  Identificinmg  mit  dem  Stoiker  gleiches  Namens  ans  Tyios,  dem 
Freunde  dea  jaogcren  Cato  (a.  C.  Bi.  S.  247),  wenn  anders  der  anf  einem 
sn  Bmndieium  gefimdenen  Qnbst«ine  erwShnte  Phibm  Antat  Antipalri 
Tyri  jUttu  (wie  Bnecheler  sehr  wahracheinlich  gemacht  hat)  derselbe  ist 
wie  der  Terf.  des  bfibschen,  an  den  Sidonier  erinnernden  Weihgedichtet 
bei  Eaibel  779  {m8c  xov  cuffvnjTm'  äti  &tiv  Avtitiätifov  nait  orqn 
^llaty  .  .  .);  dann  b&tte  »iob  tiUo  die  poetische  Begabung  vom  Tater  auf 
den  Sohn  vererbt.  Allein  Cicero  scheidet  den  ihm  wohl  bekannten  Pbilc- 
aophen  ana  lyros  (de  offic.  U,  24,  86,  s.  C.  BS.  A.  64}  anadrfloklich  von  dem 
Dichter  ans  Sidon  (de  erat.  HI,  bO  194  [s.  A.  1793,  ^S'-  ^^  ^^o  *>  ^  [-^«'^ 
patro  poeta,  t.  A.  181]),  „und  nicht  andere  vrird  bei  La.  Diog.  Tll,  M 
(v.  A.  191)  bei  AnfQhmng  des  Epigramms  anf  Zenon  von  Eition  U.  ö  &■ 
imviot  gesagt,  wBhrend  sonst,  wie  schon  C.  33.  A.  66  hervorgehoben  wnrde, 
theils  von  dem  Tyrier,  theils  von  dem  Taraier  die  Bede  iat"  (Snss- 
mihl),  so  daas  die  Qleichsetenng  Bueohelers  mindeatena  atark  bosweifelt 
werden  mnss. 

179)  Cic.  de  or.  III,  60,  104  (Ctarnns  spricht),  qttodai  AMiptOtr  St 
Stdtmita,  guem  tu  probt,  Oaivie,  neminüH,  aolitM  tat  vertut  hexawulm 
aiioigue  variit  modü  atque  MtMn«rü  fimdere  ex  tempore  tantum^ue  Aomhüi 
ingentMi  ac  memoria  väluit  eaxreitaUo,  ut  CHin  te  tnwUe  ac  voltmtaU  coif 
ieeitiel  in  vertvtn,  vtrba  eequerenlur  etc.  Wo  diese  Begegnung  Statt  gefunden, 
ob  in  Rom  oder  anderwKtta  (lacoba  und  ihm  folgend  Weignnd  S.  21 
vermuthen:  in  Griechenland,  als  Ciaaau«  etwa  109  [a.  C.  88.  A.  80]  Quaestor 
in  Macedonien  war;  doch  bleibt  das  ganz  noaicber),  steht  dahin.  Vgl.  noch 
Quinta.  S,  7,  10. 

180)  Dieser  Ansatz  beruht  darauf,  daat  man  sich  den  Dichtet  einat- 
aeits  nach  A.  179  doch  als  ziemlich  gleichaltrig  mit  Q.  Lntatiaa  Catnln 
(geb.  nm  162)  and  Craasns  (geb.  140,  ac  aneh  Bnecheler  a.  a.  0.)  denk», 
andereraeits  eine  pereltnliche  Bekannticliafl  mit  Meleagtoa  (a.  A.  IBl)  vor- 
aussetzen muas.  Zu  hoch  eetun  seine  Qebnrt  Weigand  8.  88  am  Ol.  148 
—  188—186  und  auch  noch  Setti  S.  31  nm  170  an,  die  Blflte  also  130.  > 

181)  Tal.  Max.  1,  8.  ext.  le.  et  poeta  Anttpater  Sidonitta  omnibKt  amm 


..>^.00' 


.3IC 


Autdpatroe  Ton  Sidon.  563 

tmd  Wortflille  aus,  die  aber  öfters  Dberladen  erecheint*^.  Der 
Feriodenbau  ist  einförmig  ^^*),  der  Yerabau  streng  nach  den  Regeln 

utio  tatUummodo  die,  quo  gtnitus  erat,  ftbri  implicabatur,  eumgue  ad  uUimam 
aettOtm  perveniutt,  ruüaU  «uo  cerlo  iZIo  eiremt»  merbi  conmffiptM  at  (ans 
Valetins  *chOpft  Flin.  N.  E.  TU.  %.  1T8).  Cic.  de  fat  8,  6.  quontm  in  <aiit, 
wt  in  Antipatro  poeta  .  .  .  natura«  contagio  vtäet  «(c.  Auf  eioe  andere 
Todesait  weist  Meleagros  TU,  1S8,  17  f.  bin:  9vifrMiv  ii  nuövra  Oiro- 
ß9tZ^  irpoviTiiG  irviiiii  äatfiäjaXoe.  Wie  viel  von  dieaen  Angaben  wahr  ist, 
Iftait  eich  natdilicb  nicht  mehr  entecheideo.  Der  yofytanAs  äli*tiiip,  welcher 
angeblich  anf  dem  Orabitein  eu  aehen  war,  soll  andeuten  ottt  jtjmi'it 
<£*)](,  %cti  «ot>  )[(<;1  JCoKpiv  xfätot  x^f  Movaait  xotaÜos  vfuntt^izttf.  dal 
Letzte  geht  wohl  anf  die  ^>erau^  variii  vtodit  atgve  numorü  (Cicero),  yod  denen 
■leider  ebenio  wenig  Etwa«  erhalten  iat,  wie  vqd  den  erotiachen.  Gedichten, 
anf  welche  Heleagros  anztupielen  tcheint.  Die  mehrfach  in  den  Epi- 
grammeD  herrortxetende  Torliebe  de*  Dichtere  fflr  die  atoiich-kyniache 
lUohtang  i>t  deutlich  aotgeapiochen  in  dem  von  Laert.  Diog.  VII,  29  aof- 
bewahrten  Gedichte  anf  Zenon, 

St  not'  'DltPfMOf 

ovii  TS  y'  'iff^BKÜ^oc  ai^lMf  täv  ii  um    Satfti 

188)  Damit  glanbe  ich  so  siemlich  die  richtige  Hitte  swischen  dem 
etwae  flberlriebenen  Lobe  Kaibeli  (an  TerBobiedenen  Stellen,  bes.  Comm. 
in  honor.  Homms.  8.  826  ff.)  nnd  der  ebenao  Obertriebenen  Herabtetsnng 
von  Seiten  S  e  1 1  i  b  getroffen  zn  haben.  Nicht  ganz  nnrichtig  spricht 
Letzterer  S,  26  von  j.l'arte  gtmfia  e  maHierata  di  qttetta  fantaaia  orimtaie" 
(z.  B.  mit  Einblick  anf  IX,  86»),  dbertreibt  aber  gewaltig,  wenn  er  i.  B. 
S.  3S  sagt:  „il  tofixta  retore  e  il  faeilt  intpromitaiore  in  cpttHa  carrieatwa 
di  poeta  (!),  <^  ha  eoii  poea  inventione  «  li  faho  gugto  di  orte".  Die  Tor- 
liebe ffir  klangvolle  Epitheta  will  wohl  Meleagroi  herrorbeben,  wenn  er 
den  Dichter  ytyowie  är^g  nennt.  Wirklich  echOn  ist  daa  von  Setti  (S.  89) 
anB  gant  nichtigen  Gründen  dem  Sidonier  abgeaprochene  Epigramm  TU,  TIS 
(der  SchtoBB  ist  bereits  von  Lncret.  IT,  iSOf.  nachgeahmt),  feiner  IX,  l&l 
(Tgl.  Tu,  498,  wo  im  Lemma  Ziämrlov  atatt  Bte<ialopi%imt  KU  setzen  ist), 
in  welchem  aelbst  Setti  S.  «S  eine  „fervida  e  plasliea  fantaaia"  findet; 
TU,  409  (wieder  mit  dem  Aihchen  Lemma  A.  B.,  aber  innerhalb  Dichter 
BOB  dem  meleagr.  Krame  und  nach  Stil  nnd  metrischer  Technik  dem 
Sidonier  tu  geben,  s.  Eaibel  Epigr.  Gr.  S.  BOT.  Setti  S.  ISI  ff.),  welches 
wegen  dea  Lobes  dea  Antimachoa  mit  venteckter  Polemik  gegen  Ealti- 
machoB  recht  merkwOrdig  iat.  80  lieasen  sich  noch  mehrere  mit  Sicherheit 
oder  Wahncheinlichkeit  dem  Sidonier  zaznweisende  Epigramme  hervorheben. 

188}  Darflber  Tgl.  Setti  S.  26;  „i  tnolto  peculiare  deW  arte  del  noBtro 
il  »errare  tutto  ü  coneetfo  in  «n  tolo  giro  di  perioio,  talvolta  moUo  com- 
pietm,  di  gwisa  che  l'oggetto  ria  in  prindpiß  della  fräse  e  il  verbo  in  fondo", 
recht  im  Gegentati  in  dem  zerhackten,  in  kurzen  SStzchen  sich  bewegenden 
Stile  des  TheBsalomkeerH,  der  snm  Tbeil  sicher  auf  dichteriachem  Un- 
vermögen beruht.    Andera  freilich  nrtheilt  Setti. 


..>^.00' 


.^le 


554  SechBnnddreisaif^tea  Capitel.    LTrik  nnd  Epigramm. 

der  grossen  Alezandrioer '").  Allzu  grosse  Erfindangsgabe  darf 
man  ihm  nicht  zuaprechen:  er  varürt  geschickt  meist  ältere  Vor- 
lagen, namentlich  scheint  Leonidas  von  Tarent  sein  Torbild  ge- 
wesen zn  sein*"^).  Sein  Nachläse  ist  recht  beträchtlich,  mosa 
aber  noch  fcheilweise  von  dem  seines  jdngeren  Namensretters  aus 
Thessalonite  geschieden  werden'**). 

184)  Die  TOD  W.  Hey  er  Zur  GeschicbtedeHalex.  He3aiiieten(MflaoliM« 
BitznngBberichte  1884.  II.  S.  BTS— 100!)  anrgeBtellten  drei  Qrandragelu  (*. 
d.  Nacbtr.  z.  C.  IS.  A.  74  hint.  d.  1.  Bd )  sind  in  den  erhaltenen  EpigrammeB 
hOchet  leiten  verlettt.  Trochaabcbet  Wortcchlnis  im  zireiten  Faue  det 
Hexameters  findet  sieh  Aberhanpt  nicht  (IX,  4S0  'Awtixätfov,  «eichet 
Heyer  anfahrt,  gebltrt,  da  ei  in  einer  alphabetischen  Heib«  de«  Philippot' 
steht,  dem  ThesBalonikeeOl  "<■'  dieimal  (HeyeTs  Angaben  sind  einia- 
aehr&nken)  hat  die  dritte  Hebung  iambischen  Wortachlnag,  welchem  einmal 
ein  Eweiiübiges  (VI,  47,  S),  loost  ein  einsilbiges  Wort  TOthergcbt.  Aebniich 
ist  das  Verbältniea  im  Schtuss  des  ersten  PentameteratOckes.  Sogenannter 
trocbaeiscber  Hiatns  findet  sich  (aDssar  in  einem  wahrscheinlich  mit  Becht 
von  Eaibel  für  tinächt  erkl&rten  Gedicht  VK,  80,  3)  niemals,  daktylischer 
selten(s.Eaibe1  Pbilodem.  S.TImitdeneinschiftnkendenGlegenbemeckangeo 
G.  WentzeU  Genethliao.  Gotting.  S.  24,  Tgl.  C.  IS.  A.  74).  Das  TerhUtniH 
der  Spondeen  za  den  Uaktjlen  und  der  lonstige  Bau  des  Hexameters  er- 
fordert noch  eine  genanere  Dntersncbnng;  nngenQgende  Notizen  giebt  Setti 
S.  40. 

186}  Die  Nachweise  dafür  sind  in  der  eingebenden  Analyse  Settia 
nachiolesen,  der  nur,  wie  gewöhnlich,  übertreibt:  „egli  ti  ritttla  quati 
nitnt'  altro  che  wn  imüatore  moUo  aervüe  d\  Leonida  Taratitino  u.  b.  w.".  Der 
Anfang  von  YU,  HS  ist  aus  Eallimachos  Ep.  16,  1  entlehnt.  Ueber  seine 
Nachahmungen  des  Pindaroa  vgl.  Eaibel  Comm.  Homms.  a.  a.  0.  Epigr. 
Gr.  S.  787.  Auch  in  diesem  Pnnkte  ist  die  Forschung  noch  keineswegs 
abgeschloBseu.  Anspielungen  aof  Zeitgenossen  sind  fast  gar  nicht  ror- 
banden:  ob  der  TU,  S41  beklagte  Ptolemaeos  der  Sohn  des  Philometor  ist, 
scheint  troti  der  Verbesserung  Reiskes  (V.  4.  'Avdtöttaxot  statt  «vjf«- 
fittioic,  Tgl.  Polyb.  SXSIII,  6,  4)  nicht  so  ansgemacht,  wie  Weigand  3.  U 
meint.  Auf  Beziehungen  zu  Born  würde  IX,  567  (innerhalb  einer  mele- 
agrisoben  Beihe),  ein  der  Tänzerin  Antiodemis  gewidmetes  HuldigongS' 
gedieht,  weisen,  wenn  wirklich  der  Sidoniet,  auf  den  allerdings  der  Stil 
pasat,  der  Verfasser  ist. 

ISS)  Die  [Jntersuchang  hierflber  ist  anch  nach  der  fleissigen  Arbeit 
8ettis  noch  keineswegs  zam  Abscblusae  gediehen,  snmal  da  dieser  gar  zn 
schematisch  nach  drei  Gesichtspunkten:  Sataban,  volltönende  Epitheta  nnd 
Dialekt  (der  bei  dem  Sidonier  meist  dorisch  ist)  operiit.  Nene  Eriterien 
bringt  Eaibel,  der  schon  in  den  Comm.  Momms.  über  dos  stilistische 
ünvennOgen  des  Tbessalonikeers  richtig  genrtheilt  hatte,  Hermes  XVll.  1883. 
8.  421 — 423.  Ein  Epigramm  (VII,  6)  ist  mit  geringen  Abweichnngen  auch 
inscbriftlich  erhalten  (s.  Eaibel  Ep.  Qr.  1084,  der  auch  im  Index  die 
Nachahmungen  der  Epigramme  des  Dichters  anfahrt). 


.  >^>00' 


.3IC 


Ueleagroa  aiu  Gadara.  55ö 

Meleagros  aas  Gadara,  der  Urheber  der,  so  weit  unsere 
Kunde  reicht,  ältesten  Epigrammensammlung,  ist  im  Ganzen  schon 
oben'^')  abgehandelt.  Er  spiegelt  in  seinen  eigenen,  zum  Glflch, 
wie  dort  bereits  bemerkt  ist,  recht  zahlreich  erbalteDen  Epi- 
grammen den  Geist  seiner  Zeit  auf  das  Vollkommenste  wieder*"^). 
Recht  im  Gegensatz  zu  dem  feierlich  pathetischen  Ton  seines 
Yorgängers  Äutipatroa,  den  er  nur  in  wenigen  Gedichten  be- 
wahrt"''), gefällt  er  sich  darin  in  zierlicher  nnd  leichter  Sprache'^) 
und  in  zahlreichen  Variationen  seine  LiebesTerhältnisse  zu  feiern  '^^). 

IST)  Ca.  8.  iflf. 

181^)  Auf  die  Vorwöge  im  SelenkidenbaiiaB  sei  hier  du  beiUnfig  hin- 
geirieaen. 

187")  VI,  163  [deatlicbe  Nftobahmang  des  Antipatros  8S8,  der  seiner- 
■eiti  wieder  von  Leonidaa  IX,  S8S  abh&ngt).  TII,  Hl  (tcheichaft  fiogirte 
Iniehrift  auf  seinem  eigenen  Qrabe).  42S  (vgL  Antipat.  426).  Auch  Vll,  183 
mid  MS  erinnern  in  ihren  kUngToUen  Wendungen  an  den  Ton  det  Anti- 
patroa. 

188)  AIr  ein  Hnater  unter  vielen  sei  7,  18S  (wosa  der  Anfang  181  ist) 
angefObri.  CharakteriBtiich  iit  die  Vorliebe  fdi  die  Anapher  i.  B.  V,  114.  liT. 
Langgeiogene  Sätse  im  Stile  von  Antipatroa  sind  gemieden. 

18»)  Ao&Uilang.  derselben  in  einer  LepotelloliBte  VII,  197.  1»8,  aber 
nicht  Tollatändig.  Die  BChOne  Demo  scheint  einen  Jnden  dem  Dichter  vor- 
geiogen  in  haben,  s.  V,  160  (mit  pikantem  Sohlnu).  Auf  abendieeelbe  sind 
iwei  OegenttScke  Terfaast  V,  IT!.  ITS.  Die  «obOne  Timo  (Tinarion)  vird 
sp&ter,  all  aie  gealtert  ist,  in  leoht  iweidentigen  Wendungen  apOttieoh  mit 
einem  Schiffe  verglichen:  804.  Becht  hObach  iat  der  Liebeabrief  an  FhanioD 
(XII,  GS  (Wortapiele  mit  dem  Namen,  83  n.  88),  mit  unrecht  in  die  Movaa 
miiAi«^  getetst),  der  lebhaft  an  die  Sitnation  der  kaUimaoheisohen  Fhyllia 
(i.  Euaack  Anal.  Alex.-Rom.  8.  86.  Ä.  46)  erinnert.  Aber  weitaus  die 
meiaten  erotiachen  Epigramme  aind  den  beiden  Mädchen  Zenophila  und 
Heliodora  gewidmet,  deren  Eeiie  in  onerachOpflichen  spielenden  Wen- 
dungen n  feiern  der  galante  Dichter  nicht  mQde  wird.  Anf  Zcnophila 
gehen  i.  B.  T,  139.  140,  144.  161  (Bitte  an  die  Mücken  die  Oeliebte  zn 
schonen).  IftS  (Hflcke  als  Liebeabotin  mit  scurrilem  Sohluaa).  ITl  (er  be- 
neidet den  Becher,  an  dem  Z.  genippt).  ITi  (Wunsch  als  Traumgott  tu  ihr 
IQ  kommen).  196  n.  196  (dreifocbe  Qaben  der  Chariten  an  Z.).  Noch  tiefer 
ging  wohl  die  Neigung  zu  der  anmnthigen  Heliodora,  der  er  auch  nach 
dem  Tode  ein  Andenken  bewahrte;  ein  sehOuea,  warm  nnd  tief  empfondene* 
Epitjmbion  steht  TII,  476.  Qedicbte  anf  H.  sind  s.  B.  V,  136.  IST.  141 
(namenlos,  aber  sicher  von  H.).  143.  14T.  118.  166.  167.  103  (anf  eine  Biene, 
die  Hetiodoras  zarten  Leib  herQbrt).  166  (Anrede  des  eifersüchtigen  Dichtere 
an  die  Nacht).  ISS.  S14  (ganz  orientaliacb:  Heliodora  spielt  mit  seinem 
Henen  Ball;  es  erinnert  an  Dinge,  die  Qoethe  WestOstl.  Divan  S.  386 
Loep.  bespricht).  216  (Bitte  an  Eros  die  Liebetglut  in  stillen;  XII,  19 
nnveraoh&mt  iuterpolirt,  s.  A.  197).    Ein  genauere«  Beanmä  giebt  Saiute- 


.  >^.00' 


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556  SechBunddreiBBigstea  Capitel.    Lyrik  und  Epigramm. 

Man  Ii&t  ihn  mit  Recht  den  griechiachen  Orid  genannt""};  waa 
ihn  Ton  dem  rSmiachen  Dichter  unterscheidet,  ist  eine  fast  modern 
aomuthende  Sentimentalität^**).  Seine  Blefaik  ist  strenge  nach 
den  besten  Hustern  gebandhabt***).  Nachdem  er  in  seiner  Jugend 
eine  Sammlung  von  Gedichten  auf  schöne  Knaben  herausgegeben 
hatte'"),  wandte  er  sich  im  Alter  ron  dieser  Richtung  ganz  ab*") 

Benve  Bevae  dea  dem  mondei  1846.  S.  lOlSff.  in  eiaem  iwai  oberfl&di- 
licben,  aber  auch  noch  jetzt  recht  angeaehm  lu  IsBenden  ÄofBatu.  Q»xi 
richtig  wird  n.  A.  bemerkt:  ,^  la  gubtiliU,  de  la  maniire  tophütique,  dtt 
mauvaii  gout,  ü  en  a  cerles  beaucoup  trop",  aber  Roch  ,^a  Undresae  ntmt 
et  son  touT  d'imaginalion  hardie  et  vivtf'  hervorgehoben.  TTebec  Heliodora  ugt 
er  S.  lOaO:  „l'amour  de  MiUagre  pmtr  Hüiodora  tt«t  &mi  ä  guelqu»  Aoit 
de  plug  particuUer  et  de  plus  tenti  dans  Vordre  dw  eoewr".  Ueber  die  ge- 
liebten Enabeo  b.  A.  19S. 

leo)  Wer  inerst  dieae  Beseichnnog  anfgebraobt  hat,  ist  mir  anbekacut. 
Sainte-Benve  bat  aie  «ohoa  S.  1036  heiset  es:  „ce  pU  est  tür,  ^ett 
qu'apris  avoir  )u  MtUagre  (nnd  Fhüodemot  bBtte  er  hiiunsetcen  maBaeo), 
on  eomprend  mieux  Ovide  n.  s.  w." 

lei)  Z.  B.  in  V,  166  und  in  V,  S  (einer  eentimentalen  Klag«  eine*  ver* 
lasgenen  Mädchens),  Die  Sentimentalität  ist  Evar  in  der  hellanistiKhen 
Enngt  weit  Terbreitet  (a.  Heibig  Campan.  Wandgem&lde  S.  SU  ff.;  Tgl. 
anch  oben  C.  S),  bei  H.  aber  tAgt  sie  obendrein  noch  den  Charakter  einet 
gewiBBen  orientaÜBchen  üeberBchw&nglicbkeit  an  Bicb. 

193)  A.  Dittmar  De  lleleagri  Hacedonü  Leontü(I)  re  metdca,  EOnig«- 
berg  1886.  8.  (Doctordisa.)  ist  eine  dflrftige  nnd  achleohte  Arbeit,  die  nor 
in  den  tabellariachen  ZDiammeneteltnngen  einen  bedingten  Werth  h«t 
Gem&as  dem  lebhafteren  Charakter  der  meleagriachen  Poeaie  überwiegen 
im  Hexameter  im  Allgeneioen  die  Daktylen  (ihrer  sind  etwa  dreimal  *a 
viel  als  Spondeen)  and  die  trochaeiache  Caeanr;  in  den  beiden  enten  Stellea 
freilich  halten  eich  Daktjlen  und  Spondeen  ao  ziemlich  die  Wage  (naoh 
Dittmar  [S.  18]  !«1  :  176  nnd  2Sa:8U,  dann  aber  ainkt  doa  VerbUtnüi 
va  UngODsten  dea  Spondeioe,  bo  daae  ea  an  vierter  nor  noch  88>  :  97  iit 
Etwas  andere  scheint  der  Pentameter  gebildet  vx  aeiu.  Dae  etimmt  also 
mit  den  von  Eaibel  (Comm.  in  hon.  Memma.  a.  a.  0.)  dargelegten  Ge- 
eetzen,  die  bei  den  guten  alezandriniechen  Dichtern  gelten,  tiberein.  So- 
dann icbeint  M.  der  erste  der  sacbkallimacheiscfaea  Dichter  gewesen  u 
sein,  der  die  von  Kaibel  Fhilodem.  epigr.  S.  V  entwickelte  Regel  fibw 
den  sogenannten  trachaeischen  Hiatus  im  strengen  Anscblnss  an  Ealli- 
machoB  genan  befolgt  bat  (ewei  Ansnahmeo  z&hlt  Wentsel  a.  a.  0.  S.  St 
anf:  V,  198,  6,  wo  Eaibel  mit  Unrecht  eine  Terdeibnisa  annimmt,  nnd 
XII,  82,  S;  dasn  kommt  der  von  Eaibel  a.  a.  0.  aelbei  aufgeführte  leichte 
Verstoss  in  XII,  68,  S),  die  anderen  Fälle  sind  entachnldbar. 

193)  Dies  erkannte  schon  Eeiske  Notit.  poet.  S.  343,  w&hrend  laooba 
Antb.  Or.  S.  XLII  f.  mit  Unrecht  meint;  „non  est  .  .  .  <mt  mm  dt^Hem 
Änthologiam  etmdidiue  dieam%s".  Das  Einleitungagedicht  iat  (vgl.  C.  S. 
A.  160<>)  noch  in  der  Moiw  «mi^tNi}  XII,  256  erbalten;  die  Nunen  der 


..>^.00' 


.3IC 


HeleagiOB  aoi  Oadua.  557 

and  stellte  als  rechter  Epigone  einen  „Eranz"  älterer  und  neuerer 
epigrammatischei  DichtungeD,  dem  er  seine  eigenen  einmischte, 
nnd  zwar,  wie  gleichfalls  schon  früher"'*)  berichtet  ist,  fQr  seinen 
Freund  Diokles  zusammen  ^'''^).  Ton  diesem  Kranze  sind  noch 
manche  Trümmer  in  der  Anthologie  des  Eonstantinos  Eephalaa 
erhalten*^,  während  die  ältere  Sammlung  zum  Theil  in  die 
sogenannte  Movaa  xaiiixi^  Stratons  aufgenommen  ist^^^). 


Enaben  aind  wie  spUei  die  der  Dichter  gleicliBaiii  zn  eiaem  Kranze  &d- 
einaodergereihl  Auf  lyros  ab  den  Ort  der  ÄbfasBimg,  wo  M.  aeine 
Hanneqahre  nibiachte  (TII,  418,  !  ^vdfmciv  S'  Itfi  it^aiiirij  /u  Töfot, 
Tgl.  C.  2.  A.  143),  «eist  der  Sohlass  bin.  Die  meisten  Gedichte  >ind  dem 
■ebenen  HjiBkoa  gewidmet  (XII,  88.  69.  GS.  70.  101.  106.  110.  144.  164. 
169.  160).  Anuer  den  XIE,  S6S  anfgez&hlten  Lieblingen  finden  »ich  aber 
lentrent  noch  eine  ganze  Beihe  anderer,  m  denen  ans  dem  jetst  von  Stern- 
bach AnU).  PL  app.  S.  68  (auf  Qmnd  eines  nenen  Lemma«  in  den  von 
ihm  benntoten  beiden  rfimiBchen  Handachriften,  ■.  A.  SSS)  dem  H.  ra- 
ertheilten  Epigramm  (=  A.  P.  XII,  TS)  Antipatroi  hinznkommt.  Desgleichen 
gehört  ihm  das  Epigramm  anf  Myiskos  Gramer  Anecd.  Paris.  17.  886,  11  ff., 
B.  Dilther  De  «pigr.  Gr.  qoibnBd.  s;!].  min.  GOttingen  1887.  S.  4—7  (Tgl. 
A.  2S3). 

194)  V,  208  nnd  noch  entschiedener  XII,  41: 

ovnixt  ftot  0^ii»y  yqiiipttat  nuXis  ovd'  i  xvfuvYlit 
nifiv  noci,  vv»  8'  ^di]  dalit  '^IvoUddotoe.   ' 

oziifyio  &)]Iiiv  fpiDTK'  iaavtfäjlayv  di  «('safM 

wo  die  erste  Zeile  deutlich  auf  aeine  frObere  Sammlang  hinweist  (Theron 
wird  XII,  41.  60.  96.  141  gefeiert,  ApoUodotos  ist  nnr  aas  dieser  Stell« 
bekannt).  Daas  dies«  VerbUtnisse  sich  dnrchaas  nicht  aaf  anschuldige 
Galanterien  beschränkten,  sondern  einen  sehr  realen  Hintergrund  hatten, 
ergiebt  sich  nnter  Anderem  ans  dem  frechen  Epigramm  Xll,  96  (mit  merk< 
wQrdigem,  noch  nicht  gant  aurgeklirtem  Schlnis),  in  welobem  die  LOstern- 
heit  des  Dichters  wohl  den  grOssten  Triumph  feiert. 

196*»)  CS,  A.  160.  Ueher  Diobless.  C.  19.  S.609f.  Es  ist  beieicbnend, 
dasB  in  den  erhaltenen  Trümmern  kein  Gedicht  de«  H.  Ton  Knabenliebe 
handelt;  anob  Ton  anderen  Dichtem  hat  er  nicht  allen  Tiele,  die  dieses 
Thema  berOhren,  aufgenommen. 

196)  Ueber  die  busere  Anordnung  mBssen  wir  uns  anf  Yermntbnngen 
beschränken,  da  KonatantinoB  Kepbalas  (s.  A.  982)  schwerlich  noch  den 
urBprOnglichen  S%itpmos  in  Händen  gehabt  bat.  VII,  194—803  weisen 
Anordnung  k«««  notjtüx'  (wie  daa  Soholion  ra  IV.  p.  81  [b.  C.  2.  A.  148 
nnd  beeonders  unten  A.  S38J  sa^,  welches  Flach  Hesjch.  Mil.  Prolegg. 
S.  XVIII  anf  den  Onomatologos  des  Heaych.  lurDckfOhrt)  anf.  Vgl.  lacobs 
Anth.  Or.  VI.  8.  XLU;  „MtUagri  mun  eoTonam  qitamüi»  dUiöltü  et  ditcer- 
psü  CtonstantinKs  Cephalas,  eaminibus  see^ndum  argumenta  in  coptta  91111«- 
dam  descriptis"  (■.  A.  288),  „in  nova  lamm  ditpotüione  prior  äU  ordo  non 


..>^.00' 


.3IC 


568  Secbaimddreiuigatei  Capitel.    L^rik  noA  Epigrtunni. 

Ausser  der  Sammlung  dea  Meleagros  mdgeo  Obrigens  ia 
TerhältnissmäBBig  früher  Zeit  Docli  ähnliche  Florilegien  bestanden 

ita  turbari  potuit,  id  omnia  Hut  obUtterarenlur  vatigia:  quin  idem  elemtH- 
taris  ordo  vel  in  Tianudea,  in  qua  tarnen  lange  artificiosior  est  dittrUndio" 
(s.  A.  8S8),  „in  multig  loci»  apparet,  ubi  Hanuda  plura  fimul  epigrammata 
ex  Conttanlini  Anthologia  in  mam  tramtMÜl'  und  8.  XLIIlf.,  wo  ea  io 
Bezog  auf  die  aaadraoklicbe  Erkl&rnng  des  Philippoi  (i.  A.  IM)  A.  P.  IV, 
S,  Sf-,  daaa  lein  „Eraiu"  dem  de«  M.  nachgeahmt  eei,  heilst:  „tarn  ex  hae 
tmitotionu  profewione  merito  coüigai  PhHippum  eHatn  in  ditponendis  ear- 
minihu*  ordinem  a  Bteleagro  probatum  adoplatu;  eomgM  swpiciotiem  cow- 
firmat  Vat."  (d.  i.  Palat.,  a.  A.  S22)  „Codex,  in  quo  ordinem  aJphabetieum 
obtervattim  videtinu  etiam  in  Ulis  earminibui,  quae  non  <üi%mde  guam  ex 
Philippi  AtUhologia  dtsumta  tutit".  Wie  oberB&chlich  aber  der  epäte  Sammlet 
dabei  in  Werke  gegangen  ist,  leigen  VII,  196  und  ISß  (MiUäy^ov),  Spiele- 
reien aaf  eine  iitfit,  die  jetzt  ganz  verkehrtecweiie  unter  den  Epit^mbien 
stehen.  Eine  grossere  Reihe  auf  einander  folgender  Dichter  aas  der  vor- 
meleagrischen  Zeit  pflegt  ein  Stück  ans  dem  „Eraoie"  tu  kenDzeichnen, 
doch  sind  sp&tere  Interpolationen  darchaus  nicht  ausgeschlossen.  Erkannt 
bat  dies  Verb&ltDiss  zuerst  Paisow  Jahrb.  f.  Ph.  IL  1S27.  S.  61  —  Verm. 
Schrr.  S.  19«,  dann  Weigand  Rhein.  Hob.  Ul.  18U.  S.  &e3ff.  (vgl.  A.  iit), 
zuletzt  ist  die  Composition  der  Samminng  des  Eephalaa  is  tabellarischer 
Form  dargelegt  TOD  Weiesh&upl  a.a.O.  S.3— 18(Kranzde«H.)nnd  S.  86ff., 
der  aber  im  Einzelnen  zu  weit  geht.  Sehr  hQbsch  ist  die  Vermuthnug  von 
Diltbey  bei  FiD;ler  Unters,  (s.  A.  1  and  SS8)  S.  162.  A.  1,  doss  VII,  418 
den  ScUiisB  der  Sammlaug  oder  eines  Abscbaitte  derselben  gebildet  habe; 
uur  das  Letztere  jedoch  kann  richtig  sein,  vgl.  Prep.  I,  SS.  Orid.  Amor. 
III,  13. 

IST)  Vgl.  A.  SS8.  Die  gaox  unTencbamten  Entstellungen,  welche  in 
unserem  IS.  B.  der  Anth.  Pal.  mit  Dichtungen  des  M.  TOrgenommen  sind, 
fatleii  aber  nicht  dem  Straton  zur  Last,  sondern  erst  einem  der  Sammler, 
aus  denen  diee  Bach  ausgezogen  ist,  oder  anch  erst  dem  Epitomator  selbst, 
mag  dies  nun  EoDitantiooi  Eepbalas  selber  oder  ein  Anderer  gewesen  sein; 
denn  jedenfalls  ist  dies  Buch  kein  numittelbarer  und  blosser  Aaszug  ans 
Straton,  8.  A.  SSS  n.  bes.  WeisshUupl  S.  48—46.  Am  Schlimmsten  ist 
XII,  19  auf  einen  Knaben  Beliodoros  umgearbeitet  aus  dem  schSnen  GFedicht 
Y,  216  auf  Heliodora  (s.  A.  189).  Steinbacb  Melet  1.  8.  66  (wiederholt 
App.  8.  68}  bekommt  es  fertig  die  handgreifliche  Umarbeitung  dem  Poaei- 
dippOB  zuzuweisen  und  daa  ä^x^xmiov  fOr  eine  Nachahmnng(I)  des  Meleagros 
zu  erklären.  In  Hhnlicher  Weise  ist  mit  V,  96,  von  dem  daa  ursprOng- 
Uche  Scblossdistichon  jetzt  als  besonderes  Gedicht  ZU,  113  figurirt,  ver- 
fiüiren.  XII,  147  ist  der  Name  Heliodora  merkwürdigerweise  stehen  ge- 
blieben. Ebenso  geboren  63.  83.  83  nicht  in  die  Movea  nacSitt^.  ~  Zu 
den  C.  3  A.  149  genannten  un&cbton  Epigrammen  kommen  noch  hinzu: 
XI,  S13  (auf  Phaborinos,  vgl.  Wolters  Rhein.  Mus.  XXXYIII.  1SB3.  8.  108. 
A.  1).  VIL  7»  (TgL  Graefe  Specialausg.  S.  184.  Heineke  Del.  S.  178—174) 
and  ancb  wohl  470  {'Arttwätgot  Plan.)  so  wie  853  (SSrilor,  <S  Bi  Miltäytoo, 
Ehrenrettang  der  TSohter  des  Lykambes,  ganz  abweichend  Ton  der  sonstigen 

n,.i,i,.,..>^.00'^IC 


DiodorOB  Zonaa.    Aichiu  von  Antiocheia.  5ö9 

haben.  Eine  obendrein  nicbt  ganz  eicbere  Spur  d«8  von  Stobaeos 
benutzten  Urflorileginnis  fflhrt  allerdinge  erst  aaf  das  ente 
oder  zweite  Jahrhundert  nach  Chr.*^^) 

Jedenfalls  ist  schon  etwa  zar  Zeit  des  Caligula  in  Nacli- 
ahmuDg  des  meleagriacben  Kranzes  der  des  Philippos  von 
Thessalonike'^  entstanden'''^),  in  welchem  auch  eine  Anzahl 
älterer,  hier  noch  zu  behandelnder  Epigrammatiker  aufgenommen 
waren. 

Ueber  Diodoros  Zouas,  wie  schon  gesagt,  muthmasalich 
den  ältesten  Dichter  in  diesem  Kranze,  s.  C.  35.  Ä.  IM** — 154''. 

Zu  dem  Ereise  Ciceros  gehören  ausser 

Ärchias  TOn  Antiocheia*"'),  den  PhilippoB  nicht  berßck- 

Art  des  M.).  Nicht  mioder  spricht  Dilthe?  De  epigr.  sjlt.  8.  10  Uun  mit 
Becbt  das  einst  vielgeprieBSne  Idjll  tls  xb  lof  IX,  363  ab  (welcbea  Wilamo- 
iriti,  wenn  Enaack  nicht  irrt,  dem  Kjros  von  PonopoÜB  caweUt]:  „iuita 
enim  eephrasi»  e»t  ad  rhetorvm  praeeepta  facta".  Ein  kleiner  Zunache  ist 
durch  die  neue  von  Sternbach  entdeckte  Sjlloge  (b.  A.  232)  gekommen: 
es  sind  Epigramme,  die  in  der  ersten  Sammtnng  standen. 

198)  3.  Diel«  Eine  Quelle  des  Stobaeue,  Rhein.  Mos.  XSX.  1876. 
S,  172  ff.,  der  aus  der  üebeieinstimmang  des  Stobaeos  mit  dem  Apologeten 
TfaeophiloB  in  einer  Anzahl  Lemmata  mit  Becht  auf  ein  gemeinsames  ür- 
fiorilegium  geacbloBBen  bat.  Die  Abfassnugszeit  desselben  vrird  nach  onten 
hin  begrenzt  durch  die  ErwBhnang  eines  gewissen  SimjloB,  welchen  Ueineke 
mit  dem  bei  Plat.  BorouL  17  angefQhiten  Verftuser  eines  Oedichtas  anf 
Tarpela  (s.  die  Fragmente  bei  Bergk  Antb.  Ijr.'  S.  16S)  identificirt  hat. 
GaQz  sicher  ist  das  nicht.  S.  WilAmowitz  Eutipid.  Herakles  I.  S.  171. 
A.  100:  „Diels  setzt  das  Drflorileginm  in  dos  erste  Jahrhundert  vor"  (?  viel- 
mehr nach)  „Chr.,  zwar  anf  einen  nngenQgenden  Anhalt  hin,  aber  in  der 
Sache  hat  er  sicherlich  Recht". 

108)  S.  lacobs  Anth.  Gr.  VU.  S.  XLni— XLVl    Vgl.  A.  196. 

900)  Diese  fflt  alle  in  den  philippischen  Kranz  aufgenommenen  Dichter 
nngemein  irichtige  Zeitbestimmang  hat  Eilischer  a.  a.  0.  S.  41Sff.  er- 
mittelt. Die  philippischen  Reiben,  kenntlich  an  der  alphabetischen  An- 
ordnung, liegen  bei  Kepbalas  (s.  A.  228)  iu  weit  besserer  Gestalt  vor  als 
die  m  eleagri  sehen ;  offenbar  ist  Ton  ihm  oder  doch  in  seiner  anmittelbaren 
Vorlage  die  Sammlung  selbst  noch  benflUt  worden. 

201)  lacobs  S.  BG7— SBO.  Eillsober  S.  402  f.  Vgl.  oben  C.  14.  3.  408 
mit  d.  Nachtr.  Bd.  I.  S.  AOO.  Zn  den  daselbst  aufgezählten  Epigrammen 
kommt  noch  VII,  164  (wo  Stadtmaller  in  der  Rasur  das  nruprüngliche 
'Apx^  statt  'Jviixätfov  Ikdatiov  gefunden  bat)  hinzu.  Dass  diese  Epi- 
gramme wirklich  von  Archias,  dem  Freunde  Ciceros,  der  vergeblich  auf 
seine  dichterische  Verherrlichnng  dnroh  diesen  Stümper  hofft«  (ad  Att. 
1,  16,  35),  ver&sst  sind,  Iftsst  sich  nach  den  toq  H.  Eanpt  angefahrten 
Gründen  mit  grösserer  Sicherheit  behaupten,    als  a.  a.  0.  geschehen  ist. 


:  ^..oo^lc 


560  SechsondcUeiisigstoH  CapiteL    Ljrik  und  Epigramm. 

Bichtigt  hat,  der  etwas  bessere  Thyillos'"*)  und  Ciceroa  Frei- 
gelassenet Tulliua  Laure a""),  und  auch  Giceros  Freond 
Q,  Macius  Scaevola  verfaeste  griecMsche  Epigramme*"'^). 

Etwas  älter  scheint  Fitbolaos  aus  Rhodos  gewesen  z» 
sein,  von  dem  wir  aber  wenig  wissen**^). 

8.  jetet  noch  Tb.  Bei  nach  De  Archia  poeta,  Pariil8»0.  8.  (ohne  EemitniM 
der  Arbeit  Hanpti),  der  za  demaelben  Resultat  kommt.  (Leider  ved&nft  die 
aonat  braacbbare  Arbeit  in  gane  haltlose  Pbantaetereieii  fibei  den  math- 
maHBtichen  Inhalt  der  verloren  gegangenen  Epen.  8o  soll  Plot.  im  LqcdIL 
die  Hithridatiln  beontzt  haben).  Richtig  betieht  Reinaoh  S.  S9  (aoMer 
der  Glorae  Hesjch.  ipavatü-  <^atvti  [Cod.  i^vontf].  'AtiUt\1])  anf  ihn  Cic. 
de  divin.  1,  S6,  79,  wo  von  einem  raerkwQrdigen  Begebniie  des  bertlhmteu 
Scbaoapielers  Roscias  alt  Eind  die  Rede  iet:  ot^te  hatte  spedem  P»uüda 
cattavit  argeTtto  et  nosUr  ea^etsit  Arekias  tiersibw  (alio  in  einem  ekphra- 
8ti«chen  Epigramm,  vie  es  scheint).  Nach  Ausacheidong  von  Vn,  140 
Ca.  MaMSövot).  378  (A.  Bvtavrtov).  Ö96.  IX.  19.  tll.  S3»  (A.  MiTvlTivaiov). 
IX,  91.  X,  10  Ca.  veaniQov)  nnd  einiger  nnaicherer;  V,  98  (äSrjlor,  o^  li 
'Aniov).  IX,  37  (A.,  tS  n  ntitutviiavos).  64  (AatilriitiäSov  [richtig],  (S  ii 
'Afziov).  Plan.  164  ^Aovtuuvov,  o?  3i  'AfZ^ov)  bleiben  24  (31  bei  Eeinach, 
der  VII,  164  nnd  166  nicht  mitzählt  nnd  VI,  195  dem  Dichter  auB  nicbtigai 
Gründen  abspricht),  die  die  herzlich  geringe  Befähignng  dieses  Qnaaipoeten 
genügend  erkennen  lassen. 

202)  lacobsCatal.  S.  949  (nimmt  nnricbtig  an,  dass  der  Name  SatjT<i>u 
Thyillus  laute  nach  dem  planudeischen  Lemma  zn  X,  6,  wo  Hillscher 
S.  408  nobl  richtig  schreibt:  Satvfov  i]  BviXlov).  Haapt  Opnac  IlL 
S.  205.  207.  Auch  mit  diesem  hatte  Cicero  kein  OlSck  (ad  AtL  I,  16,  16. 
^griunmatii  tuis  qwae  in  Amaltheo  poMtitU  eonlenti  erimw,  praatrtim  «•■ 
et  ITiyillut  [so  Kajser  und  Haupt  statt  Ohniut]  non  reliquerit  eie.  61  ge- 
schrieben [vgl.  I,  13,  2j;  6  Jahre  zuvor  war  er  noch  ia  Rom:  ad  Att.  I,  9,  i)- 
Erhalten  sind  VI,  170  (einfach).  VO,  223  (aaf  eine  Tänzerin  Aristion).  X,  t 
nach  einem  bekannten  Oedichte  des  TarentinerH  Leouidas  (X,  1),  aof  weichet 
Cicero  selbst  gelegentlich  anspielt  (s.  Enaack  Coniect.  S.  7  L). 

SOS)  lacobs  Catal.  8.  907.  Eilleoher  &  403.  Er  war  Freigelaasener 
Giceros  nnd  Qberlebte  ihn,  ■.  Plin.  N.  H.  XXXL  §.  7  (welcher  seine  lateinisches 
Distichen  aof  eine  beiaae  Quelle,  die  nach  Ciceios  Tode  in  seiner  Villa  n 
Pateoli  hervorbrach,  anfbewahrt  hat,  vgl.  Baehrena  Frgm,  poetac,  Roms«. 
S.  S17).  Epigramme  in  der  Anth.  sind  von  ihm;  VII,  17  (aaf  S^pho).  SM 
(leonideisches  Motiv).   XU,  S4  (plamp). 

aOS>>)  Erhalten  ist  noch  IX,  317  (ans  dem  Kranz«  des  Fhilippoi). 
S.  Hanpt  Opoec.  L  S.  211—31«.    Th.  Reinach  a.  a.  0.  &  4S. 

304)  Hillseher  S.  401.  Sehr  böswillige  Epigramme  anf  Caeur  er- 
w&hnt  von  ihm  8neton.  Caes.  76,  einen  ganz  bfibachen  Wila  hat  Maoob. 
Satomal.  II,  2,  18  anfbewahrt.  Bentle;  hat  nachgewiesen,  da»  er  dw- 
selbe  ist  wie  Pitholeon  bei  Horat  Sat.  I,  10,  32,  vgL  EiessliDg  i.  d.  8t 
and  Hertz  Rhein.  Hdb.  XLIU.  iSS8.  S.  814. 


DK|,IZ..JtvCCK>J^IC 


Fitholaos.    Philodemoa.    Krinagroiai.  561 

Ziemlich  viel  dagegen  wissen  wir  von  dem  besten  Dichter, 
den  Philippos  in  seinen  Kranz  auFgenommeD  hat,  nämlich 

Philodemos  aus  Ciadara,  über  den  jedoch  schon  im  Obigen 
wesentlich  alles  Erforderliche  dargelegt  iat***^).  An  Eleganz  und 
raffinirter  Feinheit  des  Ausdracks  UbertriSl  er  noch  Meleagros; 
von  allen  in  den  Kranz  des  Philippos  aufgenommenen  Epi- 
grammatikern ist  er  bei  Weitem  der  beste  und  hat,  um  dies  hier 
noch  nachzutragen,  auch  auf  die  Jugendpoeaie  des  Oridius  einen 
bedeutenden  Eiafluss  ausgeübt *''°^). 

Krinagoras*"*),  Sohn  des  Kallippos^,  ans  M;tilene 
kam  zweimal  als  Gesandter  seiner  Vaterstadt  nach  Rom,  45 
und  25;  danach  muss  er  zwischen  70  und  65  geboren  sein***). 


30fi)  S.  C.  32.  S.  377f.  NeueB  Uaterial  ist  seitUem  nicht  hinzugekommen, 
denn  der  VarBnch  Sterobacha  App.  S.  89 f.  in  dem  erotiacben  Epigramme 
des  RafinuB  T,  18  einen  Widerhall  des  von  Horat  Sat.  I,  2,  120  mit  eraicht- 
licbem  Behagen  angefahrten  AnispmcheB  dea  Ph.  tu  finden  maas  ala  gans 
verfehlt  zarückgewieaen  werden.  (Änch  die  Aenderong  in  1  aopäi»]/  fflr 
«opttQäv  iat  verkehrt,  vgl.  S.  Ebenso  wenig  dürfte  allerdings  die  bei  Sase- 
mihl  a.  a.  0.  A.  2S1  aDSgeaprocheoe  Besiehung  auf  V,  132  —  Fr.  XV 
£aib.  and  die  von  ihm  gebilligte  Annahme  Prellera  über  die«  Gedicht 
richtig  aein). 

S05^)  a.  darüber  die  eiDielaen  N ach wei sangen  bei  Eaibel  a.  a.  0. 
£p.  IV  und  Paeado-Ovid.  Utr.  XVII,  61  gehen  auf  ein  gemeimamea  be- 
rOhmtea  Original  (Kallimachos}  zorück. 

206)  lacoba  S.  816— 87S.  Geist  Krinagoroa  von  Mytilene,  Qieaaen 
1849.  8.  (eine  ihrer  Zeit  hOcbat  auhtbare,  jetzt  dacch  die  neneren  Forachnngen 
überholte  Arbeit).  Rnbensohn  Crinagorae  Mjtilenaei  epigrammata,  Berlin 
1888.  8  (das  Hauptwerk,  nach  welchem  hier  die  Epigramme  citirt  werden, 
in  den  chronologiachen  Ansätzen  freilich  mehrfacb  verfehlt).  Nachtr&ge 
(Lesarten  dea  Planndee)  bei  Sternbacb  Crinagorea,  Wiener  Stad.  XII. 
1888.  S.  206—321.  Eine  erhebliche  Bereicherang  hat  dann  uniier  Wissen 
durch  wichtige  inachriftlicbe  Fnode  erfahren;  Cichorina  Rom  ondMytilcne, 
Leipzig  1888.  8  (Habilitationa^chrift,  vgl.  die  in  annOthiger  (Gereiztheit  ge- 
haltene Bac.  ßnbensohna  Berl.  ph.  Woch.  VIII.  1888.  Sp.  ifiSti— 1639, 
1666—1678,  1602—1608).  BSmiache  Staataarkunden  aas  Mytilene,  Silaungs- 
ber.  der  Berl.  Akad.  1889.  S.  968—973  mit  dem  sehr  weaentUcben  Zusätze 
M  0  m  m  s  e  n  a  S.  973  ff  ,  bea.  980 ,  Tgl.  C.  36.  A.  892.  224  ff.  H  i  1 1  a  c  h  e  r 
S.  421—425.    Dilthey  Sjmb.  crit.,  GöUingen  1891.  S.  1—6. 

207)  Der  Name  dea  Vaters  ist  nnr  inachriftUch  erhalten,  a.  Cichoriaa 
K.  a.  H.  S.  13.  43. 

208)  Man  kSnnte  auch  76  und  66  setzen,  doch  war  Potamon,  der  FOhrer 
der  eraten  Geaandtachaft,  welcher  etwa  von  76  vor  bis  16  nach  Chr.  lebte 
(s.  C.  36.  A.  S81),  wohl  ohne  Zweifel  Biter  ala  er.  Diese  erste  Gesandt- 
schaft iat  nunmehr  von  Mommaen  a.  a.  0.  S.  976  ff.  gegen  Cichorins 


SDHHiHL.fTlsob.-slai.  LltL-Oaioh.   IL  36  .      i\,), 


.gic 


562  SechsnnddreiaBigates  Capitel.    LTrik  nad  Epigramm. 

Wahraeheinlich    erreichte   er    ein    hohes    Alter  *"*).      Als    Haus- 
genosse der  Octavia*'*)   und  in   naher  Beziehung  zum  kaiBer- 


riclitig  datirt.  8.  C.  35.  Ä.  S91.  Auf  dieser  Reise  nimmt  E.  unter  acht 
Gesandten  die  siebente  Stelle  ein  {».  Cichocina  B.  □.  M.  S.  13),  die  fanfte 
Jt^s  Matf(oiilcovsy,  (die  Erf^zang  ist  gesichert  dnich  die  neugefiuidene 
InBchrift}.  Sehr  überzengend  vermathet  Cichorius  a.  a.  0.  S.  63,  dass  dieser 
Name  in  Ep.  18,  5  {«uiSl  yaQ  ov  tviißtp  JIHS  vtii9^iiaTo  pmlov)  enthalten 
sei  1  dieses  Epigramm  ist  auf  einen  jnDgen  Sklaven  Namena  Eroa  gedichtet, 
der  auf  der  Seefahrt  gestorben  war  and  in  einem  Bchmnckicscn  Grabe  anf 
den  oieiachen  Inaein,  welche  auf  der  Fahrt  berQhrt  worden,  beigeaet^t 
ward.  DicB  wäre  also  das  älteste  Gedicht  (aus  d.  J.  16).  Bnbenaohnt 
Bedenken  (Addenda  S.  122)  erledigen  sich  durch  lUe  Terbeaserong  Ditten- 
bergeiB  Deutache  L.-Z.  1889.  Sp.  1646  ^zvttßov—ßälip).  Ob  46,  welche»  von 
Rnbenaobu  S.  42  seinem  metriBch-proBodischen  Kanon  zu  Liebe  der  ersten 
Reise  (vgl.  anch  Cichorina  a.  a-  0.  S.  G3)  zngewieaen  wird,  wirklich  auf 
dieser  entstand,  ist  ganc  nngewias,  b.  Hillecher  S.  431.  Als  gereifter 
Marai  nnd  an  herTorragender  Stelle  (nater  zehn  Gesandten  der  dritte) 
ging  er  nach  zwanzig  Jaliren  zum  zweiten  Hai  als  Abgesandter  seiner 
Vaterstadt,  S6  oder  vielmehr  bereits  26,  nnd  zwar  diesmal  nach  Tarraco, 
wo  sich  Auguatna  gerade  aufhielt  (16.  Hai  "  12.  Juni;  2G  war  die  Gesandt- 
schaft bereits  in  Rom).  Auf  spanisobe  Tert^tnisae  beziehen  sich,  wie 
Cichorius  den  schaifaiDnigen  Vermuthongen  Geists  folgend,  im  Eiozelni-n 
nachznweieen  versucht:  Ep.  39.  IG  (auf  den  Tod  eines  gewisaen  Seleukos 
in  Spanien).  34  (auf  ein  von  Augustus  in  den  P;renaes  gebrauchtes  Bad). 
Während  der  Kaiser  in  Tarraco  krank  zurQckblieb,  begräaste  E.  den  An- 
fang 26  zur  Vermählung  mit  der  Eaieertochter  lulia  aus  Spanien  zurück- 
kehrenden Harcellus  am  Tage  der  ersten  Bartabnahme  mit  Ep.  II,  das 
also  damals  in  Rom  entataadeu  sein  muss  (s.  Bubensohn  3.  11  f. 
Cichorius  a.  ».  0.  8.  66).  Offenbar  kurz  vor  26  iet  Ep.  48  verfasat,  in 
welchem  E.  von  eioer  Fahrt  nach  Italien  spricht  (er  werde  zu  Freunden, 
von  denen  er  schon  lange  fern  gewesen ,  gesandt)  und  den  ihn  be- 
ftenndeten  Geographen  Menippos  um  seinen  bewährten  Rath  fSr  die  weite 
Seereise  bittet,  üeber  die  &lBche  Ansicht  Bubenaohna  S.  9  (der 
anch  nach  Bekanntwerden  der  von  Cichorius  entdeckten  Inechrift  ia 
den  Add.  8.  1S3  und  Berl.  pb.  Wocb.  a.  a.  0.  Sp.  1607  selteamerweise  tu 
seiner  verkehrten  Auffassung  festhält)  vgl.  HilUcher  S.  422,  Cichorius 
a.  a.  0.  S.  69. 

SOS)  Wenn  die  (übrigens  bereits  von  Geist  Zeitechr.  f.  d.  Altertfacms- 
wies.  1849.  Sp.  40  und  Wolters  Rhein.  Hus.  SLI.  1686.  8.  845  zweifelnd 
auBgeeprochene)  Deutung  der  Selene  in  Ep.  19  auf  die  jfiogere  Kleopatra 
(der  auch  Ep.  28  auf  die  um  20  v.  Chr.  [s.  C.  88.  A.  826]  gefeierte  Hoch- 
zeit des  laba  mit  ihr  gilt,  b.  Rabensohn  S.  13.  Cichorius  a.a.O.  S.  67) 
bei  Bnbensohn  BerL  ph.  Woch.  a.  a.  O.  Sp.  1606  f.  richtig  ist,  so  musa 
dieses  Tranergedicht  auf  den  Tod  der  Fflratin  etwa  2  n.  Chi,  oder  wenigstens 
nicht  viel  frflher  (s.  C.  SS.  A.  328  ff.)  fallen,  abo  in  die  letzte  LebensEeit 
des  K. 


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.^IC 


Erinafforas  ans  Ujtilene.  563 

liehen   Hofe^'^)  feiert   er   die   bochstehendea  Persooea   in   einer 
zahlreicheD    Menge    von    Gelegenheitsgedichten,    die    nicht    des 


210)  Die  BeziebuDgen  zu  der  edlen,  fein  gebildeten  Schwester  des 
Kiüscra  weiden  anf  der  zweiten  GeaaiidtBcfaaft«reiae  während  des  rOmiBchen 
Anfentbattee  angebahnt  sein.  Ibiem  Sohne  Marcellds  sendet  der  Dichter 
ein  Exemplar  der  Hekale  und  verbeiBit  ihm  gleichen  Rahm  wie  dem 
üeldea  des  Gedichtes  (Ep.  41).  Gegen  CichotinB  S.  B4,  der  dieaea 
Huldig angaepigramm  unbedingt  vor  den  cantabrischen  Krieg  setzen  will 
(etwa  89/g),  da  sonst  der  Dichter  onhOflicherweise  die  Thatan  des  Mar- 
celtue  in  Spanien  ignoriren  wQide,  s.  Hommaen  S.  9S1:  „Aach  nach  der 
BSckkehr  war  ein  solcher  Wunach  keineswega  'einfach  nnhoflich'.  Viel- 
mehr war  es  recht  höflich  oder  recht  hofiach  dem,  der  eben  die  be- 
scheidenen Lorbeeren  in  Spanien  gepflückt  hatte,  Theeeus  Ruhm  in  Anssicht 
zn  atellen".  Aasser  Uarccllus  feiert  K.  auch  deaaen  Schwester,  die  lieb- 
liche Antonia-  Ihr  sind  gewidmet  Ep.  29,  das  Begleitgedicbt  za  einer 
Sammlnng  von  LTrikem,  ans  nnbeBtimmter  Zeit  (Cicborins  S.  67  ver- 
mnthet  26  v.  Chr.),  Ep.  8,  Gehet  fSr  die  glückliche  Entbindung,  wegen 
der  bedeutsamen  Erwähnnng  des  Drusna,  der  Livia  und  der  Oct&Tia  vor 
dem  Tode  der  Letzteren  11  v.  Chr.  verfasst  (s.  Rabensohn  S,  IS;  fttr 
Sept  16  entecbeidet  sich  Cichorios  S.  6S),  Ep.  12,  „die  Perle  unter  den 
Gedichten  des  Krinagoras":  der  Dichter  sendet  Roienknospen,  die  mitten 
im  Winter  erblüht  sind,  dem  schienen  HOdchen  als  Gebnrtstagsgeschenk 
(da  dieser  Gebuttsbig  nach  Vers  Sf.  kurz  vor  ihre  Hochzeit  Gel,  so  nimmt 
Cichorins  8.  67.  A.  S  an,  dasa  das  Epigramm  vor  Anfang  15  verfiisst 
ist).  Welche  Stellung  K.  im  Hanse  der  Octavia  eingenommen  hat,  l&aat 
sich  mit  den  ans  tu  Gebote  stehenden  Mitteln  nicht  mehr  entscheiden. 
Babensohn  S.  12  meint,  daas  er  Haoslebrer  derselben  gewesen  sei;  das 
ist  aber  nicht  erweislich,  und  die  Thatsacfae,  da^s  K.  in  einem  Stimmung«- 
bilde  (Ep.  27}  seine  verfehlten  Hoßhnngen  nnd  TAume  anf  Reichthnm  be- 
klagt, dass  er  kleine  Geschenke  an  vornehme  ROmer  Bchickt  (Ep.  1.  6,  vgl. 
Rnbensobn  Add.  S.  121)  und  Anderes,  was  RDbeusohn  BerL  ph.  Woch. 
a.  a.  0.  Sp.  1603  ntlber  ansfflhrt,  sind  immerhin  nicht  beweiskräftig  genug, 
um  anf  die  äusseren  Yerhältniaee  des  Dichters,  der  übrigens  ein  Hans  auf 
Lesbos  (Ep.  44,  vgl.  Cichorins  S.  50)  nnd  einen  Sklaven  (Ep.  14)  besass, 
sichere  Schlüsao  zn  ziehen.  AndereraeiU  achiesat  Cichorins  S.  48  eben- 
falls weit  QtieT  das  Ziel  hinaus;  vor  Allem  ist  seine  Annahme,  K.  habe 
seine  intimen  Beziehungen  zu  Uctavia  und  ihrem  Hanse  im  Dienste  der 
buheren  Politik  cn  Gunsten  seiner  Vaterstadt  verwandt,  ganz  entschieden 
abzuweisen  (vgl.  Rubensohn  a.  a.  0.  Sp.  1668 f.). 

211)  „Von  Antonia  übertrug  £.  seine  Zuneigung  auf  ihren  Sohn  Ger- 
manicus,  den  verschiedene  (?)  Gedichte  betreffen"  (Cichorius  S.  67); 
sicher  bezeugt  ist  nnr  Ep.  31,  das  von  Rubensohn  (nach  sachlichen 
Gründen  Hommsens)  entgegen  seiner  früheren  richtigen  Ansicht  auf  den 
Feldzug  des  jüngeren  Getmanicns  gegen  die  Cherusker,  Chatten  u.  andere 
Völker,  16/16  n.  Chr.  bezogen,  von  Hillscher  S.  428 f.  auf  den  (anch  von 
HoratiuB  Carra.  IV,  4  gefeierten)  Drusns  Gennanicns  gedeutet  und  als  Be- 


564  SechaunddreisaigsteB  Capitel.    Lyrik  nnd  Epigramm. 

Reizes  entbehren*'^),  jedenfalls  voa  dem  üblichen  Servilismos 
ziemlich  frei  sind*").  Ändere  ThemeHj  welche  der  Dichter  be- 
handelt, zeigen  freilich,  dass  er  sich  von  der  damals  graasirenden 
Manier  der  griechischen  Dichterlinge  anch  nicht  ganz  fern  hält"*). 


grflBsungBgedtcht  für  den  Trinmphator  ioa  Jabr  18  t.  Cbr.  geeettt  iat.  Der 
Triumph  dea  Tiberios  8  t.  Chr.  wird  Ep.  *9  Terherrlicht,  Von  deo  sicher 
anf  Auguataa  zu  betiehe&dea  Gedichten  ist  oben  A.  208  die  Rede  gewesen. 
Ep,  24  iat  TOD  Hommaen  nnd  Rabensobn  S.  23  (mit  geringer  Äb- 
weicboog)  aaf  die  Niederlage  im  Teulobnrgei  Wald,  dagegen  mit  answeifel- 
baft  richtiger  Widerlegung  dieaer  Annahme  von  Hillacber  6.  1S2  (der  die 
nraprüngliche  Leaatt  Ntüov  statt  'Rfvou  in  Vers  8  wieder  za  Ehren  ge- 
btaolit  bat)  waA  nobl  mit  Recht  anf  eine  im  Jahre  94  erlittene  Schlappe 
in  AegTpten  (a.  Mommaeu  ESm.  Oeach.  Y.  S.  B94.  Strab.  XVII  620)  ge- 
deutet. Dieses  Oedicht,  welches  den  Todeamuth  eines  rSmischeu  Eriegera 
(Vera  3  ist  mit  Scaliger  '^^ptoc  atatt  'Agios  zu  achreiben)  Terherrlicht, 
kann  in  Rom  noch  in  demselben  Jahre  eotatanden  sein,  ala  E.,  ana  Spanien 
nach  der  Eaupletadt  sDrQckgekehrt,  daselbst  die  Ankunft  des  Kaiaera  er- 
wartete, —  Von  anderen  Tomehmen  ROmem  preist  er  den  reichen  SaHaatiua 
Criepna  wegen  seiner  Freigeb^keit  Ep.  48  (a.  Rabenaohn  S.  17  und 
Dilthey  a.  a.  0.  5.  1—4,  welcher  den  Text  gificklicb  Tcrbeaaert  hat). 
Ep.  41  enth&lt  die  Aufforderung  an  einen  {itnliBchen  7)  Stubi  nmenschen  die 
eletuiniachen  Weihen  m  schauen  (s.  Rabenaohn  S.  11).  Die  Abiaasanga- 
zeit  beider  Qedicbte  ist  nicht  mehr  ta  bestimmen. 

ais)  So  vor  allen  das  mit  Recht  Tielgepriesene  Ep.  12  (a.  A.  210); 
anch  S3  {puIcA«mmum  Carmen  nach  Peerlkamp),  in  welchem  daa  un- 
bedingte Yertranen  auf  die  Macht  dea  Aogaatua  auagesprooben  iat  (s.  Hill- 
acber 8.  426  gegen  Rabenaohn  S.  81)  erhebt  aich  zn  Schwung  nnd 
Pathoa. 

218)  um  so  merkwürdiger  erscheint  Ep.  8S,  ein  loraiger  Proteat  gegen 
die  von  Caeaar  nach  Eorinth  geführt«  FreigelMaenencolooie,  oBenbar 
w^rend  der  durch  Caesars  Tod  herrotgerufenen  Reaction  44—42  ge- 
schrieben. „Denn  daaa  die  Hjtilenaeer  auch  nach  der  tou  Caeaar  erlangten 
Begnadigung  gut  pompeianisch  gesinnt  blieben  und  nach  dem  üm^acLlag 
der  Dinge  der  an  ihn  abgeaandte  Leabior  aeine  Pfeile  gegen  den  Todten 
richtete,  ist  nur  in  der  Ordnung".  (Hommsen  Sitzungsb.  a.  a.  0.  S.  890 
gegen  Cichorins  a.a.O.  8.  51  nnd  Buecbeler  Rhein.  Mua.  XXXVUI. 
1888.  8.  &11 ,  der  daa  Verdienst  hat  eine  richtigece  ErklBxnng  dea  Epi- 
gramms angebahnt  zu  haben).  Vgl.  noch  Rabensobn  8.  T  nnd  Bert.  ph. 
Woch.  a.  a.  0.  Sp.  1603  f.  Wann  daa  Oedicht  anf  den  Tod  dea  Qanatlings 
der  Kleopatra,  des  Akademikers  Philoatratoa  (Ep.  28)  entatanden  ist,  läaat 
eich  nicht  ausmachent  unsichere  Vennutbungen  bieten  Bnbensohn  S.  10 
nnd  Cichorins  S.  BS.  Auf  leabieche  Dinge  und  Ereigniue  besehen  aich 
Ep.  9.  10.  84.  44  (Genaueres  aber  sie  giebt  namentliob  Cichorins 
S.  48-60). 

214)  Beachreibungen  TOn  Inseln,  t.  B.  Ep.  42,  ungewöhnliche  Todea- 
tme  SO.  31  u.  a.     EroUwsh  sind  Ep.  2  und  80. 


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•giC 


Erioagoras  aus  Mjtileue.  565 

Seine  Terstechmk  ist  im  Anschluss  in  die  Gesetze  der  alesan- 
driniscben  Diclit«r  recht  strenge"^),  merkvürdig  lax  jedoch  in 
den  Hiaten*"),  die  Sprache  ersichtlich  dem  Vorbilde  des  Homeros 
iiachgeaLnit  '^'),  doch  öfter  gekünstelt  und  dunkel  "^).  Als 
Stimoinngsbilder  aus  dem  Anfange  der  römischen  Eaieerzeit 
sind  die  erhaltenen  Epigramme"*)  recht  werthvollj  namentlich 
durch  die  jCtngsten  inschriftlichen  Funde  sind  sie  ins  rechte 
Licht  gesetzt 

Mit  der  Person  des  Krinagoras  greift  die  Geschichte  des 
griechischen  Epigramms  schon  in  eine  Zeit  binOber,  deren  Be- 
handlung ausserhalb  des  Rahmens  von  diesem  Werbe  liegt.  Doch 
sei  diese  Periode  wenigstens  im  Allgemeinen  gekennzeichnet  mit 
den  Worten  eines  Kenners"*): 

„Die  Epigrammatiker,  deren  wir  (freilich)  eine  sehr  grosse 
ZabI  kennen,  sind  mebtens  dfirftige  Nachfahren  des  Leonidas 
von  Tarent,  oder  besser  des  armseligen  Archia8(?),  Freigelassene 
oder  Clienten  vornehmer  römischer  Häuser,  die  Geburtstage  und 
Abenteuer,  Lieblingstbiere  und  SchanstOcke  ihrer  Gönner  in 
mehr  oder  minder  pointenlose  Disticha  setzen  und  im  Uebrigen 
ihre  Virtuosität  im  Variireu  fremder  Motive  zeigen;  bestenfalls 
sind  sie,  wie  Diokles  und  Adaios,  zugleich  asianische  Rhetoren 
und  schwimmen  also  in  dem  breiten  Strome,  der,  aus  Kurien 
und  Phrjgien  stammend,  in  Rom  munter  weiter  plätschert,  ob- 

S16)  S.  darflber  die  BorgfiÜtigen  AnsfflliniDgeii  BnbenBobns  S.  88—88. 

S16)  B.  RnbenBohn  S.  89  ff.  Leider  hat  uch  denelbe  duircb  aeine 
wcrihToUen  Ergebniaie  Terrahren  laasen  noch  ihnen  eine  Cbionologie  der 
Gedichte  aufiubaaen,  welche  Teifehlt  iit  (vgl.  anoh  Dilthe;  a.a.O.  S.  4). 

217)  Tgl.  darüber  den  M>rgf%Itigen  ladex  Babeniohni. 

218)  Daraof  veitt  schon  «ein  freandachaftUcheB  yerh&ltniia  zn  dem 
nicht  unbeträchtlich  Ulteren  (■.  C.  4.  A.  99  mit  d.  Nacbtr.  hinter  disBcm 
S.  Bd.)  Partheoioa  hin,  dem  Liebhaber  von  ffropäH  fiirat  huI  ÜTpiiirM 
(a.  C.  i.  A.  lli),  „welcher,  wie  wir  C.  i.  A.  104  aaheti,  ein  eigene»  noch 
ihm  betiteltes  Gedicht  verfaBste,  vermuthlich  achon  cnr  Zeit  der  eraten 
QeBandtscbaftsreiae,  b.  Hillacher  S.  S97.  431"  (Snaemihl).  Ein hesoodera 
dankleii  Epigramm,  daa  jetit  verloren  ist,  bentet  der  Scbwiudler  Ptole- 
maeoB  Chennoa  in  eeiner  gewohnten  Art  aoa.    8.  BnbenBohu  8.  102 f. 

219)  Unächt  Bind  von  den  überlieferten  61  Epigrammen  16,  37,  46,  50, 
wahrscheinlich  anch  S6.    S.  Rnbenaohn  S.  46—60.    Add.  S.  118.  1S8. 

220)  Witamowiti  Antig.  v.  Kor.  S.  173.  Eo  richtig  indeaaen  aeine 
Schildernug  im  Allgemeinen  ist,  eo  weiaen  doch  Einzelne,  wie  z.  B.  der 
Q'jrpaB  dieaer  Oattang  Antipatroa  von  TbeaBalonike  etwas  eifrenlichere  ZQgo 
io  der  Uandbabong  des  derbrealiatiachen  Bpottgediobtei  auf.  8.  darOber  die 
Bomerkungen  SettiB  a.  a.  0. 


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.3IC 


566  Secbsonddieiisigates  Capittl.    Lyrik  und  Epigramm. 

gleich  da  nicht  bloss  Apollodoros  von  Pergamon  und  Caecilius 
bessere  Theorien  aufgestellt  haben ,  sondern  die  schalsten  Römer 
immer  noch  kräftig  gegenSber  diesen  Gallen  sind.  Das  ist  der 
Strom,  der  am  Anfang  des  folgenden  Jahrhunderts  die  formalen 
Forderungen  des  Ätticismus  mit  in  sein  Programm  setzt  und 
dann  in  Gestalt  der  hadrianischen  Sophistik  das  ganze  Stilgefühl 
und  die  ganze  Litteratur  und  Gelehrsamkeit  des  Alterthums  ersäuft". 
Schliesslich  sei  noch  erwähnt,  dass  uns  eine  ganze  Anzahl 
theilweise  recht  eleganter  Epigramme  aus  dem  3.  bis  1.  Jahrb. 
inschriftlich  erhalten  ist,  die  aus  der  Fülle  der  werthlosen  Stümper- 
arbeiten  herauBZuheben  ein  Terdienstlicbes  Werk  sein  würde**"). 
Aber  auch  die  genaue  Sonderung  und  Sichtung  der  im  Obigen 
behandelten  Epigramme  gehört  noch  zu  den  frommen  Wünschen 
der  Philologie,  welcher  allerdings  erst  nach  Vollendung  einer 
kritischen  Ausgabe  der  Anthologie  mit  Heranziehung  aller  Hülfs- 
mittel  erfüllt  werden  kann***). 

221]  Sie  Boden  Bicb  zeratrcnt  in  den  Sammlungen  Eaibela  Epi- 
grammata  Qraeca  ei  lapidibas  conlecta.  Berlin  1878.  8.  Nächtige  data 
im  ßbein.  Mus.  XXXIV.  1879.  S.  181-213.  (Boffeutlicb  erscheint  bald  eine 
vermehrte  Auflage).  Allen  Greek  veraification  in  inscriptionH,  Fapers  of 
tbe  American  achool  at  Athens  V,  Boston  1SS8.  S.  174—204  trägt  die 
seitdem  entdeckten,  bis  in  die  Mitte  des  zweiten  Jahib.  v.  Chr.  reichenden 
oacb.  Vgl.  auch  R.  Wagner  Quaestionea  de  epigrammalia  Graecis  ex 
lapidibus  coUectia  grammaticae,  Leipzig  1868.  8.  (Doctordiss.).  S.  4.  Anm. 
Ani«erdein  s.  Fuchetein  Epignunmala  Qraeca  in  Aegypto  reperta,  Straaa- 
bnrg  1880.  8.  Dootordisa.  —  Disa.  pbil.  Argentor.  IV.  S.  1—78.  Auf  das 
Eine  nnd  Andere  hat  Wilamowitz  bei  Eai.bel  gelegentlich  aufmerksam 
gemacht;  Tgl.  noch  dessen  Lectiones  epigraphicae ,  OCttingea  1885.  4.  S.  16 
über  ein  besonders  habsches  (Mitlh.  d.  athen.  Inst.  VIIL  S.  23). 

22S)  „Die  Anthologie  ist  ganz  ToiEugsweise  in  zwei  bjiantini«chen 
Sammlungen  auf  uns  gekommen.  Die  allere  und  weitaas  bessere,  die  uns 
in  dem  berühmten  Heidelberger  Cod.  Palatinns  88  erhalten  ist  und  dab<;r 
Antbologia  Falatina  genannt  wird,  stammt  aoa  dem  Ende  des  9.  oder  dem 
eraten  Anfange  des  10.  Jahrb.,  und  ihr  Urheber  war  Eonstantinoi 
Kepbalae,  welcher,  wie  UenrichseD  (e.  u.)  entdeckte,  nach  Qeorg. 
Logothet.  p.  806  Uuralt.  880  Bonn,  i,  J.  917  die  hohe  Wflrde  des  Ufazo- 
Ttaxäs,  d.  b.  des  obersten  Palastgeistlichen  bekleidete.  S.  lacobs  Antb. 
Ür.  Bd.  Vt.  Proleg,  S.  LXI— LXXIX  and  bes.  Fiusler  a.  a.  0.  mit  den 
Berichtigungen  von  Wolters  in  dessen  Disa.  (s.  A.  1)  S.  9ff.  Torwiegend, 
wie  es  scheint,  ist  sie  bereite  in  der  jüngeren,  welche  der  Hfinch  Mazimne 
Planadea  im  14.  Jahrb.  veranat^tete,  ausgesogen,  doch  sind  in  dieser 
auch  manche  Epigramme  von  anderweit  her  hinzagetbaa.  Bein  eigner 
Codes  ist  noch  in  Venedig  vorhanden  (Marcianus  481).  Der  Palatinns 
(s.  über  ihn  auch  Hase  b.  Daebner  I.  S.  XII  ff.)  ward  im  dreiaaigjUirigen 

n,.,i,.,..>^.00'^IC 


Die  Anthologie.  567 

Kriege  mit  den  meisten  uideien  Scb&tteu  der  Heidelberger  Bibliotbek 
als  Beute  fortgeichleppt  und  kam  16S3  als  Qeschenk  Hucimiliaue  von 
ütiiern  kd  Papst  Qiegot  XT,  id  iwei  Theile  anseinuidergeTisBea,  nach  Rom 
(daher  frflher  VatioaDOe  geoannt}  and  von  da  1797  nach  Paris,  bis  er  1616 
nach  Heidelberg  tnrQckgegebeQ  worde,  ao  jedoch,  daas  der  zweite  Theil 
(von  p.  616  •=  B.  li  ab)  versehentlich  in  Fatis  (•—  SuppL  SU)  gelassen, 
ja  Heidelberg  aber  ip&ter  darch  gute  pbotographische  Abzüge  ersetzt  ist, 
e.  das  Änsführlicliere  hierüber  und  Aber  die  mnthmasaliche  frOhere  Ge- 
schichte des  Codex  bes.  b.  Rose  Anacreontis  Teil  quae  vocantur  avftjlouiiä 
riiuätipia',  Leipzig  ISSO.  S.  lU.  VIII.  XI  und  Wolters  Dise.  S.  6—9.  Er 
ist,  <ras  Qraaz  in  der  Rec.  r.  Finaler  Rev.  crit.  1S77.  IL  S.  245-249  — 
Noticee  bibliogiaphiqnes  etc.  S.  47—62  mit  unrecht  (s.  Wolters  a.  a.  0. 
S.  14  f)  bestreitet,  Ton  zwei  verschiedenen  HKuden  A  (bis  p.  462  und  von 
p.  646  bis  707)  und  B  im  11.  Jahrh.  geschrieben,  aber  doch  keineswegs, 
wie  Finsler  S.  HS — 121  nacbzaweiaen  rergaohte,  aus  zwei  TersohiedeDen 
Eieinplaien  (indem  A  sein  Werk  daroh  EiDfOgiing  tdd  B  zn  Terrollst&ndigen 
trachtete)  zniammengestückt,  sondern,  wie  Wolters  a.a.O.  8. 16 — 18  gegen 
ihn  gezeigt  hat,  eine  gemeinsame,  eiikbeitHche  Arbeit  beider  Schreiber; 
eine  dritte  Hand  ist  die  des  sogenannten  Lemmatisten,  von  dem  aber  nur 
die  meisten  anf  den  Inhalt  beiflglichen  Lemmen  ond  ächolien  und  ein 
paar  andere  Zntbaten  stammen  (s.  Finsler  S.  148—168,  doch  s.  o.),  eine 
vierte  die  des  Correctors,  welcher  mehrfach  auch  das  vom  Lenmatistou 
Geschriebene  verbessert,  flbrigens  mit  zwei  Terschiedeoen  Federn,  Dinten 
und  Schriftallgen,  also  za  zwei  verschiedenen  Zeiten  (wie  Granx  richtig 
schliesst)  gearbeitet  nnd  nach  seiner  eignen  Angabe  (wie  wiedemm  Granx 
richtig  gegen  Finsler  geltend  macht)  nur  bis  p.  27S  fQr  seine  Berichtigungen 
eine  somit  offenbar  nur  bis  dahin  (VII,  432)  reiohende  Copie,  welche  der 
Archivar  Michael  von  der  eignen  Handschrift  des  Koostantinoa  angefertigt 
hatte,  in  Grunde  gelegt,  für  seine  sonstigen  Correctureu  also  ein  oder 
mehrere  andere,  vollstäbdigere  Exemplare  Iwnntzt  hat.  Denn  dort  bat  er 
folgende  zwei  Eandbemerkungen  beigeschrieben:  ^Ea>g^  äHt  fiijuiil  «ov 
XttgTO<pvJM*ot  nnd  i<at  ^^f  tä  loü  hv^oö  ntzaijl  tov  jiaiiafitov  (7  fia  mit 
einem  Compendiam)  vifttt%ov  Ixtfi/ä^fLata  Suva  Uioxiigeis  bvio;  lygatjnv 
{*  iqe  ßipiov  TOV  Kttfalä,  eine  dritte  lioc  mit  artt(Sl'q9ri  «pöt  ti  üvri- 
pöUv  (1.  ävrt^oltov  -•  ättiffaip^)  toi  xvpcü  fitjnifl  -X-  xal  dioif^iö^ii  dv«, 
jclijv  oTi  MÜKfi'va  atpäluBta  clxtv  stammt  nach  Finsler  ond  Oranx  gleich- 
l'ulls  von  seiner  Hand  (nämlich  eeiner  grosseren  Schrift),  uach  Wolters 
a.  a.  0.  S.  10  freilich  von  einer  fänften.  Vgl  Finsler  S.  30-37  mit  der 
Berichtigung  von  Granx  S.  248  —  61  ond  Wolters  a.  a.  0.  S.  fl  f.  (Granx 
a.  a.  0.  glanbt  übrigens  die  Schriftzflge  von  noch  anderen  Händen  als  jener 
vierten  hie  und  da  bemerkt  tn  haben}.  Eine  spätere,  sehr  jnnge  Hand  hat 
namentlich  die  letzten  Blätter  von  p.  70S  ab  beschrieben.  Von  A  bereits 
(s.  Granx  S.  248  —  60  gegen  Finsler  8.  161  f.,  der  das  Scholion  sn 
p.  81  dem  Lemmatisten  zuschreibt)  rOhren  die  sonstigen  den  Eephalas  be- 
treffenden Schollen  her:  p.  81  (I.  S.  64  Duebn.)  zum  Einleitongsgedicht  des 
Meleagros,  wo  es  unmittelbar  nach  den  C.  S.  A.  148  angegebenen  Worten 
heisst:  dllä  KaivaxavtCrot  ö  iTfovofiaiöittvos  KtipaXät  avviittv  avxa  ag>o- 
l^afi  iis  »itpälaia  tiä^oifa,  f,yovv  i^cDiiiM  idiait  Mal  öva&CfiaTixä  %a\  (rci- 


:,.y^,oo< 


K^IC 


568  SecbBunddreusigsteg  Capitel.    Ljrili  und  Epigminm. 

TiS^m  Kdl  IxiSftnxnui ,  äif  vir  mtOThaniai  Iv  t^  xuqÖvh  xv^tla,  p.  873 
s.  TII,i29.  toÖTO  fö  ixlfQa^\La  h  Kripttlif  nQOtßdXcro  iv  i^  'l°^V  '^^ 
vias  iyiuXriiias  (letztere  vEird  S76  unter  dem  Kaiaer  Buileios  dem  Make- 
doneii  begoanen  mid  8S1  eingeweiht,  b.  Hnralt  Ewai  de  chronogt.  bjzant. 
S.  46S.  461)  {%\  tov  finxofi'ou  (fiaxa^/Toti  Hecker)  Fn^fOflov  tov  fw^f- 
oiopos,  ji.  254  z.  TU,  887.  fictfyfäqii)  «af^ü  JVircv'*)*'  '^o^  fiaia^/cw  Jt- 
daciuiXiiv  i^  uöiov  loü  (^£  aitijt  t^s  der  Cott.  am  Bfuide)  Tmqvotios,  p.  8S& 
s.  VII,  834.  tv(t'tb)  di  iv  Kvt^ilm'  tov  Ü  «oiqoirvia  ov  yiyvtDONDi.  ^ypcfi;i)] 
4e  »dl  totrro  öftolVoc  K«i««  n>0  futKap/iiKi  F^qyo^iW  Kan^ttoi  (?  nuft^i- 
it/£0PT0c  las  PaulBBen,  vgl.  Eesjcb.  iutpipi*iiovacf  ßatfßaqitovaa)-  S^tv 
avTO  nal  i>  Kupttlät  h  toti  iitty))ü^t{iaaiv  haliv.  Eephalaa  erhielt  also 
mehrere  Epigramme  Ton  aeisem  Lehrer  Qregorioa,  der  sie  voo  deo  Steinen 
abgeschrieben  hatte.  Im  Uebrigen  ist  die  CnterBnchong  Ober  seine  Quellen 
nnd  die  Anordnung  aeiuer  Sammlang  nach  lacohs  nicht  ebeu  lehr  wesent- 
lich durch  die  sonat  verdienitlichen  Arbeiten  von  PaHsow  De  veHtigüi 
Coronaram  Ueleagri  et  Philippi  in  Anthologia  Conatantini  Cephalae,  Breslau 
1821.  4.  ^  Oposc.  acad.  3.  176—191  üeb.  die  neuesten  Bearbeitungen  der 
giicch.  Anthol.,  Jabri>.  f.  Ph.  II.  1S27.  S.  68—74.  HL  1626.  S.  39—57  '=■ 
Verm.  Scbrr.  S.  ISl— S82  (Bec.  t.  laoobs  Del.,  Weicherta  Chrestom. 
and  der  beiden  letzten  B&ade  TOn  de  Bosch,  s.  o.)  and  Weigand  De 
fontibus  et  ordine  Anthologiae  Cephalanae,  ßhein.  Uns.  N.  F.  111,  1846. 
S.  161—178.  b41-&1S.  T.  1847.  8.  216—288  weiter  gefordert  worden,  desto 
mehr  durch  Henrichsen  Om  den  palotinske  Anthologies  Oprindelse, 
Alder  og  Forbold  til  Uaximoa  PlanndeB's  Anthologie,  Danske  Tidenska- 
bemes  Selakabs  Sbrifter.  Biet,  og  Philo«.  Afdeling  IT.  S.  144 ff.,  Kopen- 
hagen 1SC9.  4.,  wenn  derselbe  auch  som  Theil  Aber  das  Ziel  hinaosscbiesst 
(s.  a.),  und  Wolters  lUiem.  Mas.  XXVIU.  a.  a.  0.  (s.  A.  1),  welcher  zu- 
gleich Henricbsens  Abb.  (die  ich  nni  ans  der  seinen  kenne)  so  sorg- 
fältig benntit  hat,  dass  es  einer  besonderen  Lekttlre  derselben  nicht  mebt 
bedarf.  In  der  Handschrift  gehen  p.  1 — 48  vonuT  des  Paalns  Silentiariua 
Ekphrasis  der  Sophienkirche  oad  die  Bklogen  des  Qregorioa,  dann  folgen 
im  1.  B.  christliche  Epigramme,  im  S.  die  Ekphrasis  des  Chriatodoros,  im 
3.  Epigramme  ans  Eyiikos,  im  4.  die  Einleitangsgedichte  des  Meleagrost 
des  PhilippoB  (Tgl.  A.  199  ff.)  und  des  Agalhias,  der  «eine  Anthologie  be- 
reits sachlich  angeordnet  hatte  (s.  lacobs  a.a.O.  S.  L— LX.  Wolters 
Rh.  H.  a.  a.  0.  S.  101  ff.),  im  6.  die  erotischen,  im  6.  die  anathematiachen, 
im  7.  die  epitjmbiachen  Epigramme,  von  denen  lacobs  mit  Unrecht  die 
des  Theologen  Gregorioa  (?on  Nasian«),  trotzdem  dass  dieselben  am  Bande 
des  Codex  p.  326  (1.  S.  646  Duebn.)  aasdrflcklicb  als  fi^poc  zi  tiv  iaiivii- 
(tiav  iitiyfuiifidiav  beieichnet  werden,  als  8.  B.  abgetrennt  hat,  im  9. 
(nm  bei  dieser  einmal  geschehenen  Abtiennang  zu  bleiben)  die  epideikti- 
Bchen,  im  10.  die  protreptischen,  im  lt.  die  sfmpotischen  nnd  skeptischen, 
im  12,  der  Auszug  aas  der  Moiiaa  nai^iiii]  des  Straten  von  Sardes  (etwa 
wohl  aas  der  Zeit  des  Hadrianai,  i.  lacobs  a.  a.  0.  S.  XLTI-ZLIX),  aber 
freilich  nicht  (s.  u.)  aas  dieser  allein,  im  IS.  Epigramme  in  verschiedenen 
Versmassen  (Kest  einer  Sammlang,  die  nach  Philippos,  aber  vor  Eephalaa 
angelegt  wurde,  unrichtig  benrüieilt  von  Wolters  a.  a.  0.  8.  110—113, 
B.  Wilamowi  tz  Hermes  XX.  1886.  8. 63.  A.  1),  im  14.  arithmetische  Probleme, 

n,.,i.,..>^.00'^IC 


Die  Anthologie.  569 

R&thBel,  Orakel,  endlich  p.  665—707  eine  Hasse  vermiBcbter  Dichtungen, 
nntec  ihnen  Änakreoateen  und  Wiederholnngen  ans  demTorigen;  man  hat 
hieTana  seit  lacobs  als  ein  16.  B.  das  auf  p.  BSIi — 676.  694 f.  106  f.  Stehende 
BUgeBondert.  Der  voianf^ichiokte  Index  stimmt  in  mehreren  Stflcken  hieen 
nicht:  venu  die  Erörterung  dieses  Pnnktea  bei  Welten  Dias.  S.  Sl— S& 
das  Richtige  getroffen  hat,  so  hatte  der  Sammler  (nnd  daza  paast  B,  4) 
■elbat  Meleagioa,  Philippoa  nnd  Agathiaa  ala  Quellen  bezeichnet,  obgleich 
er,  wie  bereits  Passow  Opnso.  S.  180  und  Weigand  a.  a.  0.  III.  8.  16B 
Eeigten,  eicher  den  Erstgenannten  nicht  mehr  in  Händen  hatte  (a.  A.  196) 
und,  wenn  Wo4ter8  a.  a.  0.  S.  86ff.  (der  diea  jedoch  selbst  nicht  sicher 
so  behaapten  wagt)  Hecht  hat,  nicht  einmal  mehr  den  Agathiaa  (wenigatena, 
wie  Weiaah&apl  a.a.O.  S.  26.  Ä.  1  leigt,  achwerlicb  noch  „in  onierrattetem 
Zustande"),  geacbweige  denn  den  Phiiippoe,  aondem  seiner  Zeit  u&her 
li^eivie  bjuntinische  Sammlangen.  Was  aniAhernd  schon  lacobs  nnd 
vollständiger  Weigand  erkannten,  dann  aber  freilich  wieder  fahren  liessen, 
das  hat  Wolters  Ubein.  Mna.  a.  a.  0.  mit  Banatsang  Henrichaens  er- 
wiesen: die  Anthologie  des  Eephalas  enthielt  nur  das  6.  bis  12.  Buch  (das 
18.  als  Anhang);  alles  Voraofgebende  nnd  Nachfolgende  sind  spätere  Za- 
Uiaten.  Und  seibat  ob  das  B.  und  12.  bereite  anf  ihn  snrSchziifahreu  sind, 
hat  gegen  Wolters  aufs  Neue  Bternbach  Melet.  8.  I7ff.  bestritten; 
jedenfalls  ging  Henrichsen  (dem  Oranz  beistimmte)  mit  seiner  Be- 
schrftoknng  auf  das  6,  bis  9.  (nach  jenem  Scbolioa  snm  Anf.  des  4.)  zn 
weit.  Und  so  tragen  denn  auch  die  erhaltenen  kurzen  Eioleitungeo  zum 
6.  bis  einschlieaalich  12.  B.  alle  denaelben  Charakter  an  sieh  nnd  sind  ohne 
Zweifel,  wie  wiedenun  acboo  lacobs  iah,  aua  denen  dea  Sammlera  selbst 
ausgezogen,  während  die  einsige  aonatige,  die  cum  14.  B.,  entecbieden 
g^en  aie  absticht.  Neben  der  zam  7.  steht  flbrigens  noch  am  Bande: 
ägzn  '"•  i'ttvo^latr  intyQUftiiäznr,  iv  la%idiaaev  %VQis  (I.  «üpiog)  JCov- 
nuvtiwot  h  KiifttXäs,  h  finKiioKig  kuI  ätl^vrinot  ■"!  teifeifhttof  ät^fiattot. 
Behr  verdient  hat  sich  endlich  neueatena  Weisabäupl  a.  a.  0.  S.  1—60 
(gegeuOber  Wolters,  der  immer  nnr  von  einer  grosaen  älteren  bjrzantini- 
echen  Sammlung  als  Qnelle  des  Eonstantinos  spricht)  dorch  seine  genaueren 
Untersuch ongen  Aber  die  Arbeitsweise  des  Eephalas  gemacht,  der  nach  den- 
selben als  ein  flüchtiger  Compilator  erscheint  (dessen  Flüchtigkeit  es  vor- 
wiegend auch  ist,  welche  die  Einmeng^ng  der  vielen  nichtepitjmbischen 
Epigramme  in  das  7.  B.  verscheidet  hat)  ond  darch  die  bestimmtere  Unter- 
Bcheidung  der  Sammlungen  und  sonstigen  Quellen,  aus  denen  er  schöpfte. 
Die  Ergebnisse  dieaer  Untersuchungen  muss  man  bei  Weiashäupl  selber 
nachlesen,  da  aie  sich  in  der  EOrze  nicht  wiedergeben  lassen.  Uebrigens 
Tgl.  oben  A.  196.  Hier  kann  nnr  hervorgehoben  werden,  dasa  er  znuächst 
die  Hischoog  ans  Meleagros  nnd  Philippos  auf  eine  beaoudere  Sammlnug 
EurQokfahrt,  Vll,  327—340  sämmtlich  ans  Oregorios  herzuleiten  geneigt 
ist,  als  Quellen  des  13.  B,  zwei  Sammlungen  annimmt,  eine,  welche  fast 
nnr  Epigramme  dea  Straten,  nnd  eine,  welche  grOsstentbeils  solche  anderer 
Dichter  nmfaeate,  dass  er  leigt,  vria  wenig  wirkliche,  von  den  Steinen 
entnommene  Epigramme  in  den  Er&nzen  dea  Heleagroa  nnd  Philippos  nnd 
in  der  Anthologie  des  Agathias  enthalten  waren.  Völlig  sicher  ist  unter 
seinen  Besnltaten  auch  dies ,  dass  Kephalas  auch  den  La.  Di.  nur  mittelbar 


■,.\.,0(y 


'^IC 


570  SecbeunddreiBBigfltea  Capitel.    Lyrik  und  Epigramm. 

beoatzt  bat,  wobei  ea  nocb  ganz  besondera  intereHsant  iat,  dua  die  Ge- 
dicht« VII,  83—133  mit  AnBiiahme  von  10«.  108.  109  gans  in  der  Reiben- 
folge wie  in  den  Siot  •fiXoaöifatv  des  Letzteren  (nur  da«B  130.  131  jetst 
dort  fehlen)  nach  den  Büchern  and  Capiteln  geoidnet,  aUo  aoa  diesen 
(mittelbar)  entnommen  aind.  TgL  die  aonach  irrtbOmliohe  Notiz  des 
Correctoi's  zu  VII,  86  (gegen  den  Lemmatiaten,  der  diea  Epig.  dem  La.  Di. 
zuschreibt):  nlijv  iturta  dioyivove  tial  lov  xmr  ipitoeöipiap  ßiims  aynyfaipa- 
liivov  und  die  zu  ihrer  Aofklärang  (denn  die  ilafifitt^e  enthielt  nur  eigne 
Epigramme  des  La.  Di.)  dienende  confnae  p.  22S;  xavta  lä  jxiy^öfifMrrv  i% 
zr,s  naitiiftgon  i^tliyriaay  Aaigrloo  Jmyirovs  in  i^f  ß^lov  i^c  ixiypa^»- 
fiEV)]g  ^((ov  ipiio«Bipaiv  (der  Correctoc  hielt  also  Beidea  fachlich  flu 
einerlei).  —  Die  Sammlung  dea  Flaandea  aber  (vgl.  lacoba  a.  a.  O. 
S.  LXXX-XC.  Wolters  Rh.  M.  a.  a.  0,  S.  107  f.)  lerfailt  in  7  Bücher, 
von  denen  daa  I.  die  epideik tischen,  das  8.  die  Bkoptiachen,  das  3.  die 
epitjmbiachen,  daa  4.  die  Epigramme  elf  &emv  äyäXiittxti  *<tl  ündfäv  at^lae 
nal  E^'ov  jfOfipäs  Hai  hi  elf  Tonoof  (wie  die  XJeberBchrift  lautet),  daa  6. 
die  Ekphraaia  dea  Chriatodoroa,  daa  6.  die  anatbematiacheu  and  daa  7.  die 
erotiacheu  Epigramme  umfaBst.  Jedes  derselben  mit  Ausnahme  dea  5.  und 
7,  ist  in  Capitel  je  nach  den  GegenslADdea  in  alphabe tiachei  Ordnung  ge- 
theilt,  ao  dasa  also  z.  B.  im  ersten  Buch  das  1.  de  üyävas,  das  ä.  lig  £fi- 
nelov,  daa  letzte  elf  mgat  iat.  Sehr  begreiflicherweise  aind  die  erotischen 
und  beeonders  die  paederaatischen  Epigramme  stark  beachr&nkt:  vor  dem 
7.  B.  steht;  iy  z^3c  x^  l^Söftqi  tii^iiaxi  stgtixttai  ttatQinä  ziva  äsoif9i~ 
yfiaza,  zä  fiiv  äf  iyuiöitia  tä  Sc  täf  ixiaioXai  tä  Si  mg  tiv  ^Katrtcv  irv^c*, 
Zea  n^  ifit  tö  (fotfiviJTtpov  xal  aluffäzeeov  änoitUrit.  ra  yäf  toiavza 
aolXä  iv  zm  avziyfäipm  Srta  nagiXiitr,  ipt^alv,  ö  JltavoU-rii.  Ca  kann 
kaum  einen  Zweifel  leiden,  daas  die  Vorlage  (äv%iy<iaipitr) ,  von  welcher 
Planndes  hier  apricbt,  die  Anthologie  des  Kepbalaa  war,  und  die  auffallend 
bänfige  Ueberein Stimmung  seiner  Lesarten  mit  denen  Tom  Corrector  des 
Palalinna  beweiat,  dasa  auch  er  eine  anmittelbare  Abschrift  von  dem  Ut- 
eiemplar  derselben,  freilich  eine  andere  vor  sich  hatte,  b.  darOber  Finsler 
S.  S7--S2.  Aber  die  von  Brunck  AnaL  Praef.  S.  IV  aofgeitellte  mul  be- 
sonders von  lacoba  und  Finaler  S.  118—123  (vgl.  S.  8Sff.)  rettheidigte 
UeinuDg,  daas  er  Alles  von  dort  entnommen  habe,  dieses  sein  Exemplar 
also  viel  vollständiger  ala  die  Heidelberger  Handschrift  gewesen  sei,  ist 
mit  Recht  von  Eaibel  Herm.  X.  1816.  S.  1  tS.  (vgl.  C.  13.  A.  64}  n.  Andern 
bestritten  nnd  von  Wolters  Dise.  S.  2&— SS  (vgL  S.  16-18,  a.  o.).  Rh  M. 
a.  a.  0.  S.  109  widerlegt  worden,  welcher  wohl  mit  Recht  annimmt,  daas 
Planndea  dieaelben  Qaelten  wie  Eonetantinos  (richtiger:  theilweise  die- 
selben) aach  unmittelbar  benntzt  habe,  wenn  schon  er  dafür,  dass  derselbe 
jedenfalls  nicht  minder  die  Sammlung  dea  Letzteren  ansbeutete.  Diu.  8. 34  f. 
einen  nenen  und  schlagenden  Beweis  beibringt.  Obendrein  hat  Planndes, 
wie  Sternbach  App.  S.  VIII  entdeckte,  seiner  ursprOnglichen  Sammlang 
offenbar  ans  anderer  Vorlage  noch  einen  Anhang  hiningefflgt  (t  81* — 
100'),  welcher  den  vier  ersten  Bachern  entspricht  nnd  in  dieselben  Capitel 
eingetheilt  iat.  Auch  Suidas  aber  hat  aas  Eephalas  geacbCpfl.  Wie  unsicher 
vielfach  namentlich  die  Beseichnungen  der  Dichter  im  Falatinna  ao  wie  bei 
Planndes  aind ,  darüber  genügt  es  hier  anf  das  wiederholt  in  den  Torwif- 


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Die  Anthologie.  571 

gehenden  Anmerkungen  Angegebene  hinsaweiaeii ;  Kephalaa,  Michael,  der 
Corrector  des  PaJatinu«,  Planudes  □.  e.  w.  dnd  öfter  bloiaen  Vermnthungen 
nachgegangen,  b.  bes.  Finaler  8.  123—141,  TgL  W.  Engel  De  qniboBdam 
onthologiae  Gr.  epigrammaUs,  Elberfeld  1876.  i.  —  Lange  Zeit  war  nnr 
die  Anthologie  des  Planndes  bekannt,  die  man  daher  auch  achlechtweg 
Antbologia  Qraeca  nannte.  S.  über  die  Aaegaben  dereelbea  a.  b.  w.  lacobe 
a.  a.  0.  S.  XC— CXXXlll.  Die  erate  und  verholtniHmasBig  beste  iat  die  von 
lanna  Laskaria,  Florenz  U94.  4.  Ea  folgt«n  die  Aldina  I,  Venedig 
1603.  8.,  die  lantina,  Florenz  1619,  die  Aldina  U,  Venedig  I5S1,  die 
AaoenBiana,  1631,  dann  der  erste  Erbl&rangs versuch  von  Opsopoens 
In  Uraecomm  Epigrammatnm  libroa  qaatnor  annotationea,  Baeel  1640.  4,, 
die  weit  erheblichere  erkl&tende  Ansg.  von  Biodaeas,  Basel  1649  fol. 
(mit  dem  Text  der  Aid.  1),  die  Aldina  III,  Venedig  1660/1,  die  Ausg. 
Ton  Stephanas,  Paris  1666.  4.  (mit  einem  Anhang  einiger  anderer,  viel- 
leicht mittelbar  aas  dem  Palat.  stammenden  Epigramme  nnd  kaner  An- 
merkungen), die  bei  Wechel,  Frankfurt  1600  fol.  und  zuletzt  die  von 
de  Bosch  mit  der  hier  Enerat  TerCffentlichten  Iat.  Uebeia.  t.  Hngo  Qro- 
tius,  Utrecht  1T96-182S.  V.  4.  (der  4.  u.  G.  Bd.  enthalt  die  Übserrationes 
des  Eeraasgebers ,  der  6,  ist  nach  desaen  Tode  von  van  Lenuep  besorgt). 
Die  AnmerkDDgen  vod  Hnet  sind  hinter  der  4,  Anag.  aeiner  Poemata, 
Utrecht  1100.  12.  gedruckt,  die  Coqjectnren  von  Scaliger  nnd  Casan- 
bonns  konnte  lacobs  benutzen.  Erst  Salmaaiaa  entdeckte,  da  er  als 
junger  Mann,  nnr  18  Jahre  alt,  1606  nach  Heidelberg  kam,  dort  den 
Palatinns,  erkannte  nach  den  betreffenden  Scbolien  die  Eerkonft  von  Ke- 
phalas,  achrieb  sich  die  bei  Planadea  fehlenden  Gedichte  nnd  Anderes  aus, 
nutzte  seinen  Fond  za  allerlei  gelegentlichen  Bemerkungen  nnd  theilte 
Anderen  ans  eeinen  Sammlnngen  mit,  aber  zn  einer  Herausgabe  kam  ee 
weder  durch  ihn  xelbst  noch  durch  Andere:  seine  von  Bücher  in  ein 
Kiemplar  der  Wechelschen  Aasg.  der  planud.  Anthol.  eingetragene  Collation 
bat  erst  Dnebner  verwerthet,  s.  u.  Ueber  ihn  und  die  nun  folgenden 
-Arbeiten  s.  lacoba  a.  a.  0.  S.  CXXXUI-CLXXXIV.  Es  enUtanden  Ab- 
schriften aus  den  AuszQgen  von  Salmasius,  ao  der  sogenannte  Barberinus 
von  L.  Holstein,  aber  auch  aus  dem  Codex  aelbst,  theüs  unvollständige, 
theits  volbtilndige,  von  denen  die  Sjtburgs  (Voaaianus)  die  ältate  war. 
Zn  dieser  Art  gehören  feroer  die  «ehr  unvollständige,  von  Beieke  (s.  u.) 
benutzte,  aber  für  volbtündig  gehaltene  Leipziger  and  namentlich  die 
wirklich  vollst&ndige  nnd  verhältnisamBssig  genaue  Golbaer  von  Spalletti. 
Bedeutende  Vorarbeiten  zu  einer  neuen  Ausgabe  machte  Dorville,  von 
denen  er  aber  nur  Einiges  hie  und  da  veröffentlicht  bat.  Nicht  erheblich 
war  die  Herausgabe  von  164  Epigrammen  bei  lensins  hinter  seinen  Lucu- 
brationea  Hesjchianoe,  Botterdam  1743,  4.,  desgleichen  abgesehen  von  der 
Praefatio  die  von  22  durch  Leich  Sepulcralia  carmina,  Leipzig  1146.  4. 
(nach  d.  Leipz.  Abschr.).  ungleich  mehr  leistete  Keiske  nicht  so  sehr  in 
der  Eerausg.  der  erotischen  Epigramme  in  den  Miscell.  Lips.  IX.  1762,  ata 
in  der  der  epitjmbiscben  und  an  athematischen;  Anthologiae  Qraecae  a 
Constautino  Cephala  conditae  libri  tres,  Leipzig  1164.  8.  Oxford  1766, 
desto  weniger  Ch.  Ad.  Klotz  Stratonis  alioromqne  . ..  epigrammala,  Alten- 
borg  1764.  8.   L  G.  Schneider  Fericolnm  crit.  in  Anthologiam  Constamtini 


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572  SechsnnddreiBBigstes  Capitel.    Lyrik  nnd  Epigramm. 

CepliRlae,  Leipzig  1778.  8.  ist  achon  A.  1S4  erwähnt  Tonp  axbeiieU  mit 
Erfolg  auf  dem  Gebiet  der  CoiyecturBlkritik.  Geradem  Epoche  machend 
aber  wirkte  nach  dieser  Ricfatnng  hio  Brnnok:  Analecta  Tet«nim  poeta- 
rum,  Stra«ebarg  1T7S— 1716  (2.  A.  178S].  III.  8.  trott  seiner  nnznreichenden 
Hiiiramittel  und  eeiueB  Mangele  an  strenger  Methode.  Seine  Ätugabe  rollte 
neben  Anderem  alle  erhaltenen  Epig^ramme  «.mfaBsen,  nnd  er  ordnete  aie 
nach  den  Dichtern  in  chronologiecher  Folge.  Dieselbe  AaoidnaDg  .behielt 
lacobe  Antii.  Gr.,  Leipzig  1794— ISU.  XIII.  8.  bei,  mit  welchem  eine 
gaoE  neue  Periode  beginnt,  bezeichnet  aber  sehr  richtig  die  MisestEliide 
dieaee  Verfabtena  (Bd.  1— d  enthUt  den  Text,  Bd.  &  Indioea,  Bd.  fl— IS 
n&chst  den  für  alle  Folgeieit  Grund  legenden  Prolegomena  die  AnimadTcr- 
Bionea,  Bd.  13  BetichtigntigeD,  Nachträge,  Regiater  nnd  den  Catalogui 
poetarum).  Dann  liew  er  aber  aach  die  erate  vollsUtndige  Aneg.  der  AnUi, 
Palat,  noch  der  Abacbrift  Ton  Spalletti  folgen:  Anth.  Gr.  ad  fidem 
dicis  Pal.,  Leipiig  1818—1811.  111.  8.,  welcher  eine  Correcüo  nach  einei 
namentlich  in  Besng  auf  die  Unteracheidang  der  Hände  (für  die  achon 
Salmaaina  mehr  geleistet  hatte,  doch  s.  Finaler  8.  7  f.  A.  8)  ongenOgen- 
den  Vergleichnng  dea  Originals  mit  dieser  Abschrift  von  Paulisen  an- 
gehängt ist.  Eine  zweite  Ausgabe  von  Duebner,  Paria  b.  Didot  1864. 
t87S.  IL  Lex.  8.  (der  3.  Bd.  v,  Congo?  1890  ist  werthloa,  s.  Eaibel 
Deutsche  L.-Z.  1891.  8p.  682  f),  bei  welcher  namentlich  auch  die  Vor- 
arbeiten von  Boiaaonade,  Chardon  de  la  Rochette  und  Bothe  nnd 
Mittbeiluugen  von  lacobs  nnd  die  theilweise  Collation  der  Handichrifl 
durch  Salmasius  benutzt  und  ala  16.  B.  die  nicht  durch  die  Anth.  Pal., 
sondern  durch  Planudes  fiberlieferten  Epigramme  beigegeben  sind,  hat  das 
MCgliche  geleistet,  was  sich  ohne  eine  erneute,  wiiklich  genaue  nnd  er- 
acbOpfende  Vergleichnng  des  Palat.  erreichen  liess.  Aber  eine  solche  und 
eine  auf  sie  gegründete  nnd  auch  alles  andere  Material  erschCpfende  wirk- 
lich kritische  Ausgabe  ist  dringend  nothwendig:  sie  wird  von  8tadtmailei 
erwartet.  Ein  einigermassen  genaueres  (übrigens  nach  dem  Obigen  von 
Oranx  nnd  auch  von  Wolters  hie  und  da  nicht  unwesentlich  berichtigtes) 
BUd  des  Codex  haben  wir  erat  durch  den  tou  Sternbach  vielfach  sehr 
ungerecht  behandelten  Finaler  erhalten.  Ueber  die  älteren  Chreatomathien 
s.  lacobs  Pioleg.  8.  CXXVIII— CXSX,  von  neueren  mSgen  ausser  dam 
DelectuB  von  Meineke  noch  der  von  lacobs,  Gotha  ISSfl.  8.  (dessen 
Proleg.  Tor  Duebners  Ausg.  wieder  abgedruckt  sind)  nnd  die  von  Eanne, 
Halle  1799,  Weicheit,  Meissen  1823.  8.,  Geist,  Mainz  1888.  8.  nnd 
Burchard,  1889  erwähnt  sein,  an  krit,  Beitr^^  ausser  den  A.  1  achon 
angefahrten:  R.  Unger  Krit.  Studien  zur  gr.  Anth.,  ZeiUchr.  f.  d.  Alterth. 
1848.  No.  18  f.  1844.  No.  89  f.  1846.  No,  61.  Beiträge  cur  Eiitik  der  gr. 
Anth,  (Friedländer  Gjmnagialprogr.) ,  Neubrandenbnrg  1844.  4.  Piccolos 
UbserTatiooa  aur  l'Anth.  grecque,  lievue  de  philol.  II.  1847.  8.  S06— 335. 
Karl  Eeil  Zur  gr.  Anth.,  Bull,  de  la  claase  dea  sc.  bist  etc.  de  SL  Peteisb. 
XIV.  1857.  S.  177—187  —  Mälaugea  gr.-rom.  11.  8.  86-50.  Heineke 
Philologns  XIV.  1869.  8.  33  f.  XV.  1860.  S.  140—142.  XVI.  1860.  8.  64—61. 
WeinkanffEbein.  Mus.  XXII.  1867.  8.186—137.  M&hiy  Philologus  XXV. 
1867.  8.  169-162.  633-637.  691-698.  XXVL  1868.  S.  707—70».  Z.  f.  d. 
öst.G.  XXXVII.  1886.S.889-891.  0.  Jahn  PhiloL  XXVI.  8.  tf.  tl.  XXVUI. 


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Die  ADlbologie.  573 

1869.  S.l— 4.  Ludwioh  Z.  f.  d.  Ost.  Q.  XXIX.  1878.  S. 326—332.  410-414. 
481—488.  782—735.  Rhein.  Mos.  XL[.  1886.  8.  692—617.  Jahrb.  f.  Fh. 
CXXXV.  1887.  S.  64.  Folak  Ad  Anthologioe  Fei.  paitem  priorem,  Mnemaa. 
N.  P.  V.  1877.  S.  321  —  338.  430  —  488.  TL  1878.  S.  215- aS4.  418-423. 
WiUmo  witz  Paieiga,  Herme«  XIV.  1879.  S.  166—168.  Kaibel  Sententiarum 
über  primna,  Herrn.  XT.  1880.  S.  449—464  und  a.  A.  1.  Ellia  On  aome 
epigirama  of  the  grreek  Äntbolog;,  Jonrn.  of  Philol.  XI.  18B2.  S.  28—29. 
XVIII.  1890.  S.  211—224.  Dittenberger  Znr  gr.  Anth.,  Herrn.  XIX.  1884. 
S.  242-240.  DenUche  Uebers.  t.  W.  E.  Weber  und  Tbudicham,  Stutt- 
gart 1888 — 1870.  IX.  lt.  (SammL  t.  Oaiander  nod  Schwab),  frauzfis.  t. 
Dehäque,  Paria  1863.  U.  16,  Amleaen  von  Herder,  lacoba  Tempe, 
Leipzig  1803.  11.  8.,  TerbeBsert  in  Venu.  Scbm  2.  Tbl.,  Qotba  1824,  Begia, 
Stuttgart  1806.  16.  Zirkel  Die  aritbmet.  Epigramme  der  gt.  Authol.  Qber- 
eetit  D.  erläntert.  Bona  1803.  4.  —  Piccoloa  Snppläment  it  l'Anthologie 
grecqae  cooteoant  dea  ^pigiammea  et  anttea  poeaiea  läg&cea  iuädites,  pti- 
cedä  d^obaerrations  aar  l'Anthologie  etc.,  Paria  1808.  8.  —  Uebrigeas  finden 
sich  aach  noch  kleinere  Sammlungen,  die  weder  Ton  Eepbalaa  noch  von 
Planndea,  aondem  von  deren  gemeinaamer  Qnelle  abhängig  eind.  So  die 
Ton  Gramer  Anecd.  Paria.  IV  (1841).  S.  366-888  aua  einer  Pariaer  Hand- 
schrift dea  18.  Jahih.  (S  —  SnppL  862)  nnd  die  theilweise  von  Sohneide- 
win  1866  (s.  A.  1)  verSffentliobte  (an  Eaphemioa):  von  jener  erkannte  es 
Heineke  Aaal.  Alei.  Epimet  XIII.  8.  394-400,  von  dieser  Scbneidewin 
aelbat,  beide  anter  BUligong  von  Kaibel  Herrn.  X.  8.  1  ff.  (a.  o.),  nnd 
gegen  den  Wideraprach  von  Finaler  S.  97—107  wieaen  ea  Üilthe;  Ep. 
Gr.  in  mar.  p.,  GOttingen  187B.  S.  19.  A.  3  nnd  Wolteis  Disa.  8.  28—81 
genauer  nach.  Anaeerdem  a.  Dilthej  De  epigrammatum  Or.  sjUogis 
quibaad.  minorib.,  QOttingen  188T  über  S,  aua  welchem  ei  eine  Nachlese 
giebt  und  die  verwandte  Sammlung  in  B  ^  Paris.  16S0  ana  dem  14.  Jabrb. 
Endlich  hat  Sternbach  (s.  A.  1)  aua  V,  einem  Cod.  Tatic  240  des  16., 
nnd  U,  einem  Cod.  Barberinus  1.  312  des  14.  nnd  16.  Jahrb.,  in  welchem 
leteteren,  Qbtigens  schlechteren  das  Betreffende  dem  Flauudes  angehängt 
ist,  noch  eine  andere  bekannt  gemacht,  von  der  im  Obigen  bereits  wieder- 
holt (a.  A.  64.  198.  197.  206)  die  Rede  war.  Sie  ist  hauptsächlich  zu  dem 
Zweck  gemacht  die  von  Planudea  weggelaaaenen  erottachen  Epigramme  lu 
ergänzen,  wiederholt  aber  auch  einige  von  ihm  aufgenommene  Gedichtchen. 
In  einer  Handschrift  der  pUnudeischen  Sammlung  hat  Fnlviua  Urainua 
der  obigen  Inhaltiangabe  dea  Plaondea  com  7.  B.  hinzugefügt:  äXXä  »al 
ravtu  h  naltam  tlei  ««p'  'Ay-filov  xov  KoXUafiov  (vgl.  Harlea  i.  Fabricius 
Bibl.  Gr.  IV.  S.  430):  hiemit  acheint  alao  der  Archetjpos  dieser  Sammlung 
bezeichnet  zu  aeiu.  Die  dem  Eaphemioa  gewidmete  in  F  (—  Laar.  LVil,  29 
ana  dem  16.  Jahrh.)  iat  dagegen  achon  im  Ausgang  dea  9.  Jahrh.  ent- 
standen; der  Schreiber  von  B  —  Paria.  2720,  der  aich  aelbat  f.  161'  be- 
zeichnet: iy^äipi]  naf'  tfu>i  Pmii9»lofi«iiov  no/tnaifivov  i%  zov  nfäxoti  iw 
tp  ifloQtrti^,  hat  nur  einen  Tbeil  von  ihr  anijgenommen  nnd  demaelben 
Stocke  einer  anderen,  in  F  voranfgeheuden,  etwa  drei  Jahrhunderte  alteren 
Sammtnng  beigemiacht,  a.  Sternbacfa  App.  8.  XIII— XVI.  Demn&ebst  in 
erwarten  haben  wir  Th.  Preger  Inacriptionee  Graecae  metcicoe  ez  acripto- 
ribos  praeter  Anthologiam  collectae,  Leipzig  1891".  (Snaemihl). 


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574     SiebenuaddreisBigsteB  Capitel.    Novelle.   Roman.    Brietlitteratnr. 

Siebenunddreissigstes  Capitel. 
Novelle.  Roman.  Brieflitteratnr. 

Nur  anhangsweise  kann  hier  noch  einer  Gattung  von  unter- 
h al tun g3 litter atur  gedacht  werden,  von  der  wir  eben  nicht  viel 
mehr  als  ihr  Dasein  wissen.  Es  sind  dies  die  flberans  schlfipfrigen 
und  schmutzigen  Novellen,  welche,  unter  dem  angeblichen  oder 
wirklichen  Namen  des  Äristeides  von  Miletos^)  in  mindestens 
7  Büchern')  geschrieben  und  „milesische  Erzählungen" 
(Mili'^aiaxä)  betitelt,  eine  LieblingslectQre  der  Officiere  des  Grassus 
bildeten»). 

Aber  auch  wirkliche  Romane  mit  eingebender  Charakter- 
zeichnung und  glücklichem  Ausgang  gab  es  schon  in  der  A4exao- 
drinerzeit^).    Wie  sie  genauer  beschafiFen  waren,  lasst  sieb  freilich 


1)  S.  Uüller  F.  H.a.  IV.  S.  880—327.  Schwerlich  eind  olle  Duter 
dem  Namen  des  AriBteidea  angefahrten  St^brifleu  von  demBelben  Urheber. 
Sehen  wir,  wie  billig,  von  den  Schwiadeleieo  des  Verfasaer«  der  psendo- 
plutarcbischen  kleinen  Parallelen  (Fr.  1  —  21)  voUet&ndig  ab,  ao  bleibt 
ausser  verschiedenen  Citaten,  die  eich  auf  keine  bestimmte  Schrift  eorück- 
fOhren  lassen  (Fr.  26— 2B)  die  Localgeschichte  ntfl  KvlSov  (Fr.  22—24 
b.  Schol.  PJnd.,Py.  III,  U.  Seh.  Theoer.  XVII,  69.  Steph.  'Agai)  und 
(Fr.  30—88}  das  Werk  ittgl  ffopotftiiDv  in  mindestens  3  BQchern  (Fr.  3t 
b.  Ath.  5IV.  641  a)  Obrig,  in  dessen  zweitem  Buch  (Fr.  30  b.  Steph.  iiai- 
Sävt])  Polemon  citirt  war. 

2)  Fr.  29  b.  Harpokrat.  dtg^ttav^t:  dies  ist  das  einzige  Citat  aus  ihneu. 
S)  Plnt.  Crass.  32  eisilhlt  von  dem  parthischen  Groaswesir  (Sureaas) 

nach  dem  Tode  des  CraBflus:  r^  yt^ovaUtr  t£r  Ssltvximv  ä»Qolaat  (finj- 
vtyttiv  äxölaata   ^i^lCa  tu»  'AQUixtiiov  Miki\ata%äiv ,  o^coi  xovxö  yt  nkmi- 
ipivaäiiivoe'    ivi/idT]  yip   iv   toft  'Povatiov    «Mvtuföfois,    *al  vai/le%e   tä 
Sovf^vo!  xa&vßQieai  itoXXa   ital  NacaintiD^at   TOvt  'Pw(tttiovs,   tl  iiriti  noli- 
imvviig  än^jeofrai  ir^a^fiaTo»'  xal  yfOfifiöxmii  ivvavxai  TOiovxati.     Lnkian. 
Amor.  1.   narti   dif   fti  vnö  tbv   ö^cdv   ^    zäv  ätmläataiv  oov  dtijyijfMciotf 
ufftvli)  Kai  ylvxcrei  XEi4^(ä  *tm)vifQavtv ,  mav'  öUyov  deiv  '/fpiaic^ijs  Ipö- 
fti£ov  flvai  toit  MiXtiOMnoif  lij^ote  vxsqviiXovfUVOi.    Ovid.  Trifit.  II,  413. 
iunxit  Äristitka  Milesia  crimina  secum.' 
pul^u«  Arietiiki  nee  tarnen  urbe  sua  est. 
Aehnlicher  Art  waren  vielleicht  die  „boeotischea  Geschichten"  dc8  Paia- 
moa,  B.  C.  25.  A.  49.    S.  auch  d.  Kachtr. 

4)  Diese  Entdeckung  verdanken  wir  Thiele  Zum  griechischen  Boman. 
Aas  der  Anomia,  Berl.  1S90.  S.  124-133.  S.  bes.  Cic.  de  inv.  I,  19,  !7. 
Auct.  ad  Heienn  I,  8,  12.  Anon.  Segner.  Rh.  Gr.  I.  p.  486,  IS  ff.  Sp.  In 
der  Zosammenatellung  bei  Rohde  Qr.  Born.  S.  861  f.  A.  1,  welcher  troti- 
dem  bereite   S.  212—260  aus  blosser  Hnthmasanag  im  Wesentlichen  das 

n,.,iv,..>^>OtWlC 


Novelle.    Arieteidei  von  Hiletos.     Boman.  575 

erat  recht  nicht  sagen  noch   Über  ihren  Ursprung  irgend  Etwas 
ermitteln.    Die  Tendenzcrfindungen  eines  Hehataeos,  Enhemeros, 


Richtige  erkannt  hat,  fehlen  gerade  diese  drei  Hanptstellea.  Bei  Gelegen- 
heit der  Ere&blnng  and  NebeneraShlung  {xofadn'iYrieit)  in  der  Gerichtsreile 
kommen  die  Hhetoren  anch  noch  anf  alle  anBaerredDeriachen  Eriählangen 
al«  eine  dritte  oder  zweite  Gattung  za  sprechen.  Völlig  erschöpfend  wer- 
den von  ihnen  drei  Arten  unterschieden,  das  ^i^ytift«  ftv^tKÖv,  istopixö*' 
und  xtaaiiauuöv  oder  dganaimov  (Hermog.  Prog.  11.  p.  4,  27  ff.  Sp.  Nikol. 
Prcg.  UL  p.  i66  f.  Sp.),  lat.  fubula,  hiatoria,  aryumenlum  (so  auch  Quintil, 
II,  4,  8.  Martian.  Cap.  p.  486  Halm).  Denn  anter  den  ii/Biiazi%ü  oder 
TzlaaitattTitt  dijffruiata  oder  den  argumenta  werden  alle  erdichteten  Ge- 
Bcbiohten  ans  dem  wirklichen  Leben  Terstanden,  sei  es  in  dramatiecher. 
Bei  es  in  en&hlender  Behandlung,  so  daaa  ebenso  gnt  die  Fabel  der 
Komoedie  und,  wenn  sie  von  dieser  Beacbaffenbeit  ist,  auch  die  der 
Tragoedie  wie  andrerseits  jeder  ßoman,  jede  Novelle,  jede  Anekdote  unter 
diesen  Begriff  milt.  Tgl.  auch  was  3ei.  Math.  1,  252  ans  Ashlep.  (v.  Myrl.? 
B.  C,  26.  A.  97)  aeifl  yipafifiartx^;  berichtet;  i^e  yeif  loioi/iac  rijv  filv  xivtc 
öli)fr^  tTva(  gnjfli  «q»  Si  ^fv8^  tqv  3i  ms  dlrj&^,  «al  c11t)&^  filv  xijv 
npnxiixii>',  iptvi^  ii  i^r  ntfl  «Xäanatu  (welcher  Auadmck  hier  also  anders 
gebraucht  ist  als  bei  Hermog.  und  Nikol.)  xvl  fiv&ovt,  ms  älij^  ii  ota 
itnlv  7}  xiBfupJ^a  xal  oi  fiffioi.  Trotzdem  findet  sich  non  aber  in  jenen 
drei  Hanptstellen  noch  eine  vierte  Art  nnorganiech  angeklebt,  die  logisch 
vielmehr  unter  die  dritte  gehSren  mSsate,  iu  der  griechischen  Qnelle  JiiJ- 
yTjOte  ^iDiKK^  genannt,  wo  denn  ingleicb  fQr  «laafiarix^  (offenbar  ans  eben- 
diesem  Grande,  weil  auch  die  neue  Art  eine  itlaanatn-^  ist)  vielmehr 
«tptxsTix^  gesagt  wird:  xcrl  a'i  (itv  (nUml.  Striy^anf)  Inl  «pitür  Xijöfitvai, 
a'i  4i  Nufr'  iavtag.  xul  täv  fiiv  *a9'  laviig  ut  ft^v  tlai  ßtmiixa^,  tii  di 
tatofinal,  a'i  il  iiv^i»ai,  ai  ii  ntgntiriKtii,  trär  8i  Inl  tqitäv  a'i  ft!v  x.  1. 1. 
(es  folgt  die  Sonderang  der  eigentlicben  Ai^yi)«;  und  der  naifuäiT/y^etts), 
in  den  beiden  lateinischen  Darstellungen  dnrch  die  hier  recht  unpassende 
Unterscheidung  nach  Sachen  und  Personen  den  drei  anderen  Arten  gegen- 
{Ibergestellt: 

Cicero:  Anct.  ad  Herenn.: 

narratiomtmgentratria»unt:u7mmttc.  narrationttmtriagvneraBHnt^unumeti:. 
attervm  etc.  (die  beiden  Gattungen  der  alterum  etc.  (die  beiden  Gattungen  der 
narratif)  in  der  Gericfat«rede).  terttum  namUio  in  der  Gericht«rede).  tertium 
genut  est  remotum  a  civilibus  eautis,  genus  est  id,  quod  a  causa  civüi  re- 
quod  delectatwnis  causa  non  inutili  motum  est,  in  quo  tarnen  exerceri  con- 
CMBt  exereitatione  dicitw  et  scribitur.  venu,  quo  cominodius  illas  mperiOTts 
eiu«  partes  sunt  duat,  guarum  altera  narratiortes  in  causis  tractare  posn- 
in  negotiii,  altera  in  personinaaximt  mus.  eiusnarrationisduogenerasunt: 
ocnotur.  ea,  quae  in  negotiorum  ex-  unum,  quod  in  negotiis,  alterum,  quod 
potitione  poeita  est,  tris  habet  partit:  in  personia  positum  est.  id,  quod  in 
fabulam,  Mstoriam,  argumnUum.  fa-  negotiorum  expositione  positum  est, 
bula  est  ele.  tlla  aulem  narratio,  quae  tris  habet  parlis:  fcAuiam,  historiam, 
versatur  in  personis,  eius  modi  est,      argumentum,  fabutaestelc.  illudgcnus 

n,.,iv,..>^>00'^ie 


576     Siebenanddreiasigetea  Capitel.    Novelle.    Homan.    BrieflitUrafatr. 

lambaloa  und  Anderer  mSgen,  so  weit  es  sich  dabei  nar  um  die 
Form  bandelt,  lediglich  als  eine  entferntere,  die  „troischen  Ge- 
schichten" des  Hegesianaz  als  eine  nähere  Vorstufe  in  Betracht 
kommen'),  aber  auch  die  menippeiBche  Satire  kann  einen  An- 
knüpfungspunkt hergegeben  haben,  und  es  ist  möglich,  dasa 
diese  neae,  schon  seit  dem  zweiten  Jahrhundert')  auftauchende, 
aber  von  ernsteren  Lesern  fast  unbeachtete  Litteraturgattnng 
mehr  als  eine  Vorläuferin  von  des  Petronius  Satirae,  aber  auch 
möglich,   wenn   schon    ungleich  minder  wahrscheinlich*'"),   dass 

u(  tn  (a  simul  cum  rebus  ipais  per-  nairotionis,  gvod  in  ptrsonis  positum 
sonarum  sermones  et  animi  retpici  at,  debet  kliere  sermonis  ftstivitaUm, 
powint  etc.  hoo  in  genere  narrationis  arnmorum  diaHrnüxtuditum ,  granita- 
miflta  debet  inate  feitivita»  confetta  tem,  levilalem,  epem,  melum,  sugpi- 
ex  rerum  varietaU,  arnmorum  die-  cionem,  desiderium,  diisitnulalümem, 
»imilitudine,  graDitate,  leoittUe,  spe,  miserioirdiani,  rerwn  varietatM,  for- 
mdw,  mapicione,  deiiderio,  dissimu-  lunae  commutalionem,  infperatum  in- 
latione,  errore,  miaerieordia,  fortunae  commodam,  svlilam  laefitiam,  i'wcun- 
commutatione,  inaperato  ineommodo,  dum  exitum  rerum. 
sttbila  laelitia,  iucundo  exitu  rerum, 

DasH  diese  fierte  Art  erzählend  wnr,  ergiebt  Bicli  daraus,  dass  die  beiden 
Claasen  dea  Dramas  eben  achon  Iq  den  drei  anderen  Arten  mit  enthalten 
sind,  wie  denn  der  Anct.  ad  Her.  aasdrücklich  (und  der  Sache  nach  anch 
Cic.)  ab  Beiapiel  filr  fdbuta  die  argametOa  tragoediarum,  fOt  argumentum 
die  argumenta  comoediarum  anfahrt.  DaSB  ee  aber  ErEihlangen  in  Prosa 
waren,  folgt  iwar  aus  dem  von  Thiele  S.  180  Beigebrachten  noch  keicea- 
wega,  es  kennten  vielmehT  ebeuao  got  die  Fabeln  erzählender  Gedieht« 
gemeint  sein;  aber  das  Vorhandensein  solcher  Epen  Ober  rein  erfond^te 
Stoffe  iat  nach  der  Natur  der  Sache  im  höchsten  Grade  aDwahracheinlich. 
Denn  von  komischen,  wie  dem  Margitea,  ist  ja  offenaichtUch  hier  nicht 
die  Eede.  DeBgleichen  anf  den  Mimoa  nnd  die  einzelne  Novelle  pacst  die 
ganze  Beschreibung  nicht;  sie  paest  lediglich  auf  den  Etoman.  Die  Be- 
leicbDDDg  ßmrix^  ferner  beweint,  dass  diese  Art  von  Erzählung  sich  wie 
die  Eomoedie  and  der  Mimoa  „mit  dem  täglichen  Kleinleben  beschäftigt«'*, 
s.  darüber  Thiele  S.  131.  Vermnthlich  hatte  eie  nach  der  Schilderung 
eine  reichliche  dialogisch- mimische  Zuthat,  also  ein  starkes  dramatische« 
Element. 

6)  S.  C.  37.  A.  16.  16. 

G)  Denn  spAtesteas  schon  am  Ende  desselben  schrieb  der  griechiache 
Rhetor,  auf  den  dies  Alles  znrackgeht,  wie  ans  C.  86.  A.  93.  lU  erhellt. 
Die  Vermnthung  von  Rohde  a.  a.  0.  S.  84ö:  „ee  ist  z.  B.  sehr  wohl  mCg- 
lich,  dass  der  trObe  Nebel,  welcher  nneeren  Augen  die  Oeschichte  der 
griach.  Litteratar  im  letzten  Jahrb.  v.  Chr.  Qeb.  zum  grOsaten  Theil  ver- 
hdJlt,  auch  die  erste  Entwicklung  dieser  neaen  Gattung  der  prosaisoben 
Dieb  ton  g  verdeckt". 

6>')  S.  A.  7. 


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B«man.    AaopodoroB.    AnÜieas.  577 

sie  mehr  als  eioe  solche  Tom  "Ovog  des  Lakianos  oder  vielmehr 
von  den  Metamorphosen  des  Apuleius,  also  als  ein  an  einem 
längeren  erzählenden  Faden  aufgereihter  Novellenkranz  an- 
zusehen ist,  so  dass  sie  also  doch  auch  mit  jenen  „milesischen 
Geschichten"  in  einem  gewissen  Zusammenhang  gestanden  hätte. 
Jedenfalls  waren  dem  Inhalte  nach  gerade  die  Reisefabulistik  jener 
tendenziSeen  Halbromane  und  die  poetischen  Liebeserzählungen  der 
älteren  Alexandrinerzeit,  erstere  natQrlich  mit  Ablösung  jeder 
Tendenz,  die  beiden  Quellen,  aus  deren  Zusammenfluss  sich  diese 
neue  Gattung  der  prosaischen  Litteratnr  zu  bilden  begonnen  hatte '). 
Eine  andere  „dunkle  Spur  einer  erzählenden  Dichtungsart  in 
Prosa,  welche  doch  auch  mit  den  sogenannten  milesiacben  Novellen 
Nichts  gemein  gehabt  zu  haben  scheint"^,  ist  nns  in  den  kurzen 
Notizen  Ober  die  prosaischen  lamben  des  Asopodoros  von 
Phlius  und  dessen  Schriften  Über  die  Liebe  erhalten,  die  viel- 
leicht mit  ihnen  einerlei  waren,  und  von  denen  es  heisst,  dass 
sie  und  die  ganze  Gattung  der  erotischen  Episteln  zu  einer  Art 
von  erotischer  Dichtung  in  Prosa  gehörten,  so  dass  man  schwer- 
lich etwas  Anderes  als  eine  eigentbfimliche  Classe  von  Liebes- 
erzählungen unter  ihnen  verstehen  darf.  Noch  dunkler  ist  Alles, 
was  bei  der  ersteren  Gelegenheit  Ober  Antheas  von  Lindos, 
der  in  gewisser  Weise  sein  Vorläufer  gewesen  sein  soll,  und 
über  die  von  diesem  erfundene  „Dichtung  in  zusammen- 
gesetzten Wclttern",  durch  welche  er  es  ward,  und  dessen 
„Komoedien"  und  sonstige  ähnliche  Dichtungen  in  einer 
Weise  erzählt  wird,  dass  man  nicht  einmal  deutlich  siebt,  ob  auch 
diese  Geisteserzeugnisse  in  ungebundener  oder  ob  sie  vielmehr 
in  gehnndener  ßede  abgefasst  waren^.    Und  auch  die  Zeit  weder 

7)  S.  darüber  Rohde  a.  a.  0.  S.  242  £f.,  weloher  S.  247  doch  wohl  mit 
Recht  einen  anderen,  Bcheinbar  nahe  liegenden  Gedanken  abwehrt:  „Von 
der  Novelle  war  wohl  eine  OTganiBChe  Erweiterung  zum  bürgerlichen  Romane 
nicht  zn  erwarten,  da  ein  solche«  Wach«tham,  wie  es  achcint,  darcb  die 
genau  omgrenEte  Natur  der  Novellendichtung  überhaupt  &DBgeBchl0Bseii  ist". 

8)  Rohde  a.  a.  0.  S.  247 f.  A.  1. 

9}  Ath.  X.  445  a.  b.  'Av&iae  dh  i  Airdiot,  «vyj'Sf^c  Ü  tlvai  ipäe*aiv 
Kltoßovlov  lov  aotpov,  £s  yr)ai  ^ilöfivjjazot  (so  L.  Dindorf  und  Müller 
F.  H.  G.  IV.  S.  477  f.  nach  Ath.  lU.  74  f.  —  Fr.  1)  iv  ip  «lel  täp  h  'Pö8a 
Sfuv9eCmv  {=  Fr.  I),  aftaßvtt^os  iial  cvdai^oiv  äv^ftanog  tvtpv^s  u  aiQl 
«oir/aiv  av  ndfta  töv  piov  idiowaiaitv,  ia&^xä  ic  /ftowoiux^r  q/o^mii  aal 
nol3.ois  tfftpaiv  evfi^äxjavc,  ^l^y^v  re  xtüfiov  altl  fitS'  inifgav  val  vtixira^. 
Hul  xfäios  (Vft  ifjv  3iä  zmv  avv9iziav  övoitätav  xoitiatv,  jj  'Aaai}i6Sa(/ot  i 
^liäaiot  vatifov  fxi/^aato  iv  tote  *atttloyiiit)v  laiißots.  ovtos  di  %fl  X")- 
SvaBioBL,  grlwih.-iilei,  LitL-Ocuh.  ü,  37 


578     SiebeannddreissigsteB  Capitel.    Novelle.    Bomui.    BrieflitteTabir. 

des  Antbeas  noch  des  Äsopodoros  läset  bicIl  irgendwie  genauer 
beBtimmen '"). 

Fraglicb  ist  es  ferner,  ob  die  sicberlich ")  schon  unt«r  der 
Ptoletnaeerberrscbaft  in  Alexandreia  entstandenen  Keime  des 
Alesanderroinans,  wie  es  allerdings  scbeint,  in  den  späten 
Zeiten  dieser  Periode  aacb  bereits  ihre  ältst«  schriftliche  Dar- 
stellnng  erhielten'"'). 

liipSittf  inoift  xal  SUa  Kollä  tv  rovcto  tf  tgÖKia  täv  xonipättav,  Ss  l£^9If 
Toit  fie#'  aviov  tpalloipofovei.  Dosh  die  Ton  Antbeas  erfundene  Poesie 
in  zmammengeBetzten  WOrtem  deBshalb,  weil  bemacb  ABopod<mia  von  ibr 
in  seinen  proHaiBchen  lamben  Qebrancb  macbte,  lelbat  ProBft  gewesen 
Kein  mÜBBe  und  alBo  vennathlich  ancb  die  Somoedieu  d.  s.  n.,  wie  Sohde 
a.  a.  0.  (dem  ich  im  Uebrigen  folge)  behauptet,  ist  nicbt  eioEaaeben,  eher 
■prechen  die  ÄoBdrEicke  fflr  das  Gegentheil.  „Worin"  aber  „eigentlicb 
dieBe  Neoemng"  des  Anthea«  „bestand,  bat  bisher  Niemand  glaublich  aach- 
weüen  kfinnen",  sagt  Bohde  mit  Eecbt,  nnd  mit  Becbt  Tentebt  er  die 
BezeicbnoDg  ^omoedien  hier  in  einem  weiteren  Sinne  (vgl.  Meineke  F.  CO. 
I.  S-  6S8).  Immerhin  aoheiat  mir  jene  „Poesie  in  xuaammengeaetsten  Wßriam" 
anf  dithjrambiHcbe  (a.  Aristot.  Poet.  SS.  I4&g*  BS.),  die  Eomoedien  anf 
phalÜBcbe  Dichtungen  (a.  Ariatot.  Poet.  4.  1449*  9  ff.)  fainxuwjiBen,  und  dass 
Antbcaa  diese  Komoedieu  und  vieles  Andere  dea  mit  ibm  Hemm  ach  wärmen- 
den „anstimmte"  (tüifii,  vgl.  Ailatot.  a.  a.  0.  Z.  10  f.  iiSf  iiaQXÖrtmn  tö» 
dtff^eafißo«'  und  xa  tfallmä)  scheint  mir  ancb  nicht  fOi  Prosa  zn  sprecben. 
Ist  dies  Alles  richtig,  so  wird  man  freilich  den  Antbeas  wohl  io  alte 
Zeiten,  etwa  ins  6,  Jahrb.  t.  Chr.  verlegen  mOsBen,  a.  A.  10.  Richtig  be- 
merkt aber  femer  Bohde:  „lamben  in  Prosa  mögen  aatiriscbe  Schriften 
in  prosaischer  Form  sein  sollen  (s.  Heineke  Anal.  crit.  in  Ath.  S.  201, 
Tgl.  Welcker  £1.  Scbrr.  I.  S.  860)",  so  dass  „wir  nns  den  Asopodoros  als 
einen  anderen,  älteren  Lncian  sn  denken  haben".  Dun  kommt  nun  noch 
Ath.  XIT.  6S9  a.  ti  'ACaitoiägov  «(1  tÖv  fpmTct  wil  «rä»  tö  t<D»  i^tetäv 
ixtatoXä*  •fivos  Itam^s  npo;  diä  löyott  aoi^attSf  iaziv.  Wenn  diese 
Worte  mit  Eaibel  auch  noch  dem  Elearchoa  („nisi  quod  amatoriae  epülulae 
fortasse  ab  Athenaeo  addiiae  sunt")  zuzuweisen  Bind,  so  lebte  ancb  Abo- 
podorOB  noch  in  voraleiandrinischer  Zeit;  aber  es  iat  Bcbwer  an  einen  bo 
frQben  Ursprung  prosaiacher  lamben  ed  glanben,  und  Eaibel  bat  sich 
also  doch  wobl  durch  den  Schein  täuschen  lassen,  Aach  darin  stimme  icb 
aber  Bohde  bei,  dass  zä  ntfl  xhv  Ifim-ca  in  der  obigen  Weiae  aufsufosseii 
und  nicht  etwa  eine  Abbandlnug  tlber  die  Liebe  gewesen  seien  wie  die 
dcB  SlearcboB  und  Anderer. 

10)  Dass  ans  den  Worten  avyytviis  8\  tlvai  ipüatimr  KltoßovXov  nicht 
etwa  Gleichzeitigkeit  des  Antbeas  mit  Eleobnlos,  sondern  weit  eher  eine 
nicht  nnbetr&cbtlicb  BpStete  Zeit  des  Eisteren  folgt,  legt  Bohde  a.  a.  0. 
gegen  Lobeck  Agtaopb.  I.  S.  807  dar.    Im  Uebrigen  s.  A.  9. 

11)  3.  C.  Hailer  Pseudo-Callistbenes  (DQbners  Aneg.  des  Arrianos). 
Introd.  S.  XS  ff. 

11^  S.  bieiaber  Bohde  a.  a.  0.  S.  184 f.  A.  1. 


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Aleumderroman.    BrieffUschangen.  579 

.  Um  80  unzweifelhafter  ist  ea,  wie  echoo  frflher  bemerkt 
wurde*'),  daas  zu  den  Siilübungen  der  atheuischen  ßhetoren- 
Bchnleu  in  der  allsten  und  älteren  hellenistiBchen  Zeit  aach  die 
Fälschnug  von  Briefen  unter  dem  Namen  litterariscb  berühmter 
Männer  gehörte,  und  dies  GeBcbäft  wurde  denn  auch  hernach 
noch  fortgesetzt.  Nur  der  geringere  Theil  der  untergeschobenen 
Philo sophenbriefe  verdankte  in  der  aleiaudriniechen  Periode  viel- 
mehr philosophischer  Tendenz  seinen  Ursprung.  Von  diesen 
Briefen  besitzen  wir  bekanntlich  noch  bedeutende  Ueberreste'^. 
£a  mag  wohl  sein,  dass  zu  diesem  Zweige  schriftstellerischer 
Thätigkeit  die  in  einzelneu  Fhilosophenscbulen,  wie  der  epikurei- 
Bcben^*),  frühzeitig  vorgenommene  Sammlung  der  ächten  Corre- 
spondenz  ihrer  Stifter  und  ältsten  Mitglieder  den  nächsten  An- 
stoss  gab;  der  entferntere  lag  jedenfalls  in  den  vielmehr  &ei 
componirten  Briefen,  welche  von  früherer  Zeit  her  die  Geschieht- 
Schreiber  nicht  minder  als  die  frei  componirten  Reden  ihren 
Werken   eingeflochten  hatten'^).     Immerhin    aber   mag   es   sein, 

15)  C.  86.  A.  2. 

13)  Za  den  beiden  älteren  Sammlungen  der  Epistotographi  Groeci, 
einer  Äldina,  Venedig  1496,  und  einer  Qenfet  1606  ist  neuerdings  die  von 
Hercher,  Ptaie  h.  Didot  1S73.  Lex.  8.  gekommen.  Die  von  I.  Conr.  Orelli 
begoDaene  Collectio  epistolarum  Qraecarnm  ist  nicht  übei  den  1.  Bd.  So- 
cratis  et  Sociaticornm,  Pjthagorae  et  Pjtbagoreomm  epietolae,  Leipiig 
1816.  8.  hinanagelangt  Außerdem  e.  Fabricina  Bibl.  Gr.  I.  S.  662—703 
Hartes  a.  bea.  WeBtermann  De  epistoliurnm  scTiptoribns  Graecis,  P.  l— VIIF, 
Leipzig  1861—1866.  4. 

14)  S.  C.  8.  A.  436. 

16)  Wettermann  I.  S.  4  f.;  „Epütolarum  vero  licet  haud  paucae  intra 
privatos  paritles  aut  in  remotis  rtgümibua  dtlüescerfnt ,  eae  tantm,  guae  ad 
smatus  populosgue  datae  erant,  »n  labiüariü  tusereari  solebant,  ad  guae 
rerwn  scriptoribut,  ti  gut  operam  dedtMent,  non  difßcilis  fuisset  aditu».  At 
non  dabant,  quippe  de  autographis  parvm  solIiciH  satisque  habentea  id  quod 
fando  accepittent  mtmoriae  tradere,  aut  ut  dtdtrint,  refingere  tatnen  aliorum 
epiatolas  et  tuo  modo  enarrare  guam  ipsas  deeoribere  makbant.  Utar  exetnplit. 
Quam  pToferl  Herodotua  II,  40  Amasidia  ad  Polycratem  epistolam  nemo 
faeile  artdet  ex  archetypo  deacriptam,  neque  pro  teria  habebit  cpistolaa  Paa- 
aaniae  ad  Xerxem,  Xerxia  ad  Pauaaniam,  Themisloclia  ad  Ärtaxerxem, 
quae  legttnlur  apud  Tkua/didem  I,  12S.  139.  137:  namque  hunc  ne  tarn 
quidem,  quam  potuiasd,  Niciae  dico  epiatolam  (VII,  11—15),  ipais  oerbia 
deaeripaiaae  ex  eia  patet,  quae  praefatwr:  ö  81  yqa^^aztvs  r^e  TiiXemt  «a- 
ftX^ätv  äviyvta  'A&^vaCoii  iriloiaa*  toiadc.  Quod  si  iam  iata  aetate  per- 
misaum  aibi  esse  cenauerunt  viri  aetlitnatiaaimi,  muUo  minua  a  potterioria 
aevi  hominibua  hoc  in  genere  liilerantm  et  fidei  et  diligentiae  praeatUum  esae 
expectare  licet". 

87* 


580     SiebeniiiiddreiBaigBteB  C&pitel,    Novelle.   Bonum.    Brieflitteratur. 

dass  dergestalt  auch  die  älteste  Sammlung  der  Briefe  des  Aristo- 
teles wirklich  acht  wid  dann  das  frOheat«  Beispiel  dieser  Art 
war*^.  Die  uns  erhaltenen  Trümmer  haben  freilich  zum  Mindesten 
ihrem  grössten  Theile  nach  in  der  Fälschung  ihren  Ursprung, 
welche  fast  ausnahmslos  schon  in  der  Alezandrinerzeit  vor  sich 
ging^');  ja  es  bleibt  zu  untersuchen,  ob  sich  Oberhaupt   unter 

16)  WiUmowitz  Antig.  t.  Kar.  S.  161.  A,  16:  „Ich  kann  mir  nicht 
vorstellen,  daes  fictive  Briefwechsel  als  Litte  ratatz  weig  aorgekommeo 
nären,  ehe  es  ächte  gab"  (s.  aber  A.  16).  „Die  Eziatene  einselnet  gleich 
für  die  Pablication  geschriebener  Briefe  ist  wesentlich  von  einer  Privat- 
correspondenz  verschieden,  wie  die  aiiatoteliache  und  epikureiBche  war. 
Die  letztere  hat  ansaec  dem  Schulkreise  wenig  so  bedenten  gehabt;  eomit 
scheint  mir  die  aristotelische  das  epochemachende  Ereignis».  Danach  ist 
dann  der  platoniache  Briefwechsel  and  die  ffbrigen  sokratisohen  gefälscht 
und  diese  Fabricatioii  immer  weitet  gegangen,  welche  wahrlich  eine  sn- 
aammenh&ngende  PrAfung  verdient". 

17)  Qitt  dies,  wenn  auch  die  6  längeren  uns  vollständig  erhalteDen 
Briefe  ohne  Zweifel  weit  sjAtaren  ürsprungi  sind  (s.  A.  IS),  doch  schon 
von  Machwerken  wie  den  beiden  Briefchen  des  Alesandros  und  Aristoteles 
an  einander,  die  ßelL  XX,  6  (■.  C.  3S.  Ä.  887  n.  d.  Nachtr.  z.  C.  83.  A.  338) 
ans  ÄndronikoB  mittheilt.  Vgl.  A.  84.  Letzterer  glaubte  also  doch  wohl 
sogar  bereits  an  ihre  Aeohtheit,  gleichwie  hernach  auch  Plat.  Alei.  7. 
Han  kann  eich  hiernach  vorstellen,  wie  es  anch  sonst  in  dieser  CorreipODdena 
zwischen  Beiden  ausgesehen  faat)en  wird ;  indessen  vgl.  A.  IS.  Leider  sind 
Qnsere  Nachrichten  über  die  Sammlungen  der  Briefe  des  Aristotfiles  flbemus 
dürftig.  Schon  C.  19.  A.  110  f.  (s.  daza  die  Berichtigaag  hinter  diesem 
2.  Bd.)  ist  die  von  Aitemon  veranstaltete  in  8  Büchern  mit  dem  Bemerken 
erwähnt,  dass  es  wohl  der  Easandreer  gewesen  sei,  der  frOheBtens  ein 
älterer  Zeitgenosse  des  Andronikos  nnd  wenigstens  schwerlich  jünger  als 
dieser  war.  An  die  Angabe  bievon  bei  Ptolemaeos  im  arab.  Vetz.  der 
aiistot  Werke  No.  89  (81)  Böse  Imatolal,  äs  Iv  i*tm  ßißUois  aw^ajtf 
'Af/tiftav  TIC  (Littig  Andronikos  I,  S.  4S  führt  nur  2  Bücher  aaf:  Ijuerolal 
'Aftatmllove ,  äs  awiliitr  'Ai^ti^mv  Iv  ßißUoit  fi'.  Oder  ist  ß'  hier  nnc 
Druckfehler?)  knüpft  sich  ebendort  No.  90  die  weitere  an:  ImmtXal  äUat, 
atc  Mtv%tv  'AvSfävi%os,  (iv  ßtßliois'}  (?)  x,  wonach  man  annehmen  mass, 
dass  Andronikos  jene  Sammlaug  in  S  Büchern  vor  Aogen  hatte  nnd  ihr 
nicht  weniger  ab  20  BScher  von  ihm  gefundener  und  in  jener  nicht  ent- 
haltener Briefe  hinzufügte,  wenn  nicht  etwa  doch  nor  30  Briefe  gemeint 
sind.  Dani  stimmt  es  aber  wenig,  dass  von  den  beiden  anderen,  bereits 
auf  Hetmippos  (s.  C.  19.  A.  11.  C.  82.  A.  S28)  zurückgehenden  Veneichnissen 
das  eine  bei  dem  Anon.  (Hesjrch.)  No.  137  schon  die  Zahl  SO,  aber  viel- 
mehr als  Qesammtzabl  für  die  Bücher  aller  Briefe  (lumoläc  *),  das 
andere  bei  La.  Di.  V,  ST.  No,  144  eine  noch  gtOasere  Gesammtiahl  unter 
folgenden  Special tite In :  ImtmAaX  xqos  fAinxov.  Zjjlvßtm*  Ixutolai. 
xfbt  'AXiiavdfOv  intetolal  S.  it^ot  'Avtütutfov  &.  itfös  Mivtofav  ä.  xgös 
Afiotara  S.    «(öc  'Olvft*täSa  ä.   Ttifos  'Hipaietiatva  ü   x(öc  Bi/uatajS^v  v. 


..>^.00' 


.31c 


Ge&lBchte  Briefe:  Paeado-Arittoi  n.  Psendo- Piaton.  581 

(ticeer  Spreu  mit  Sicherheit  oder  Wahracbeinlichkeit  noch  ächte 
Kömer  eiitdecken  lasfiea*^). 

Briefe,  die  wirklich  ron  Flaton  herrflhrten,  gab  es  nicht, 
aber  die  uns  als  letztes  Glied  seiner  Werke  überlieferten  13 
galten  entweder  mit  Ananahme  der  beiden  letzten,  eret  kurz  vor 
der  Mitte  des  ersten  Jahrhunderts  t.  Chr.  entstandenen  alle  oder 
doch  theilweise  schon  zur  Zeit  des  Aristophanes  von  Bjzantion^*) 
fUr  wirklich  aus  seiner  Feder  geflossen,  und  wenn  auch  die  Ver- 
suche die  Aechtheit  aller  oder  einzelner  zu  retten  durchweg  miss- 
longeu  sind'*'),  so  stammen  sie  doch  sämmtlicfa  mindestens  noch 

xQos  tiXö^tPor  S.  Hfis  i^TfftiiifitTOii  ä  ang^ebt.  Eb  mfliet«!)  denn  wiedernm 
diese  Zahleo  Dicht  die  der  BQcfaer,  toDdem  die  der  Briefe  sein  lollen; 
dafür  aber  lind  sie  doch  in  diesem  Falle  nmgekehrt  entschieden  la  klein. 
Wir  stehen  aonach  allerdings  vor  einem  BAthsel,  aber  so  viel  scheint  dennoch 
klar:  wenn  es  flbeihanpt  je  eine  Sammlung  ftchter  Briefe  des  Arietoteies 
gab,  so  war  docb  Hchon  Tor  (Kallimaohos  and)  Eermippos  eine  grosse 
Masse  von  EinacbwKrenngen  biazagekominen. 

18)  leb  balte  es  fOr  mOglich,  dass  sogar  in  den  Brachstaeken  der 
Briefe  an  Aleiandroa  aolche  TOrbanden  sind,  and  wenn  Böse  in  seiner 
neneaten  Fragmentsammlnng  Becht  daran  tbnt  den  C.  Ifi.  A.  IS.  IS  an- 
geführten, von  Eratostbenes  getadelten  Batb  des  Aristoteles  nicht  mehr 
wie  frilher  (Aristot.  psendep.  Fr.  79.  Betl.  SammL  Fr.  81)  in  der  Schrift 
Uliiaviiios  ^  mtie  aKoUeiv  (oder  äiroiKinv),  sondern  in  einem  Briefe  an 
Alesandrot  (Fr.  6&S)  in  snchen,  so  wird  man  kaum  an  der  Aecbtbeit  dieses 
Briefes  zweifeln  dürfen.  HiDsichtlicb  der  Ueberreste  ans  den  Briefen  an 
Philippos  l&sst  sich,  wie  Berna;B  Pbokion  8.  4S  wohl  richtig  bemerkt, 
Nichts  ansmachen;  ob  aber  die  von  denen  an  Antipatios  wirklich,  wie  er 
femer  behanptet,  alle  oder  doch  ^teilweise  den  Stempel  aristotelischen 
Ursprnngs  tragen,  das  verlohnt  sich  gar  sehr  einer  genauen  PrOfang.  Im 
Uebrigen  s.  Böse  Arist.  ps.  S.  EiS6— 697.  Berl.  Fragms.  S.  1619—1682 
(Fr.  604-»20).  Leipz.  Samml.  S.  411-«1  (Fr.  861-670).  Heiti  Aristot. 
fragm.  8.  331-8^9  (Fr.  640—669),  bei  welchem  sodann  als  Fr.  660  S.  329— 
831  auch  die  tp&t  geftlschten  vollständigen  S  Briefe  an  Pbilippos  nnd  2 
aa  Theophrastos  nnd  Aleiandroa  nach  der  Ansg.  t.  Hereber  8.  178 — 174 
(auB  einem  Cod,  Palat.  184  des  IG.  Jahrh.)  mit  einigen  Bemerknngen  wieder- 
abgednicktsind.  Stahr  Ariatotelia  I.  S.  191—808.  M.  S.  169—234.  Weator- 
mann  III.  B.  6—18  (welcher anch  die  Bmchatflcke  s&mmtlich  an^nsweifeln 
geneigt  ist).    Zeller  Ph.  d.  Or.  H',  8.  S.  66f.  A.  1. 

19)  Denn  die  fOnftc  Trilogie  platoniacher  Werke  ward  in  dessen  An- 
ordnung nnd  Aasgabe  (s.  C.  16,  A.  62)  darch  Kfhaiv  ^aidnv  'EmaxoXai 
gebildet,  s.  C.  16.  A.  61.  üeber  die  Entatehnngazeit  des  18.  und  13.  Briefs 
aber  b.  ä.  31. 

20)  Im  Paris.  A  und  in  anderen  Bandschriften  (s.  Weatermann  TIl. 
S.  6)  steht  onter  dem  13.  bereits  ävtiliytxat  «t  ov  nkätmvot,  nnd  der 
13.  wird  in  den  Uteren  Au^aben  ala  unächt  bezeichnet,   und    Ficinua 


..>^.00' 


i'^IC 


583     Siebe DnnddreiBSigBtea  Capilel.    Novetle.    Roman.    Brieflitteratur. 

ans  TorcIiristlicli«ii  Zeiten^').  Aber  selbst  der  erheblichste  und 
jedeofalls  älteste  von  ihnen,  der  siebente,  welcher  von  den  Ver- 

itbersetzte  ihn  nicfat,  AldobraDdiui  &.  L».  Di.  111,61  nnd  Cadworth 
Sjat.  iatellect  IV.  S.  SS  hielten  ibu  (freilich  mit  Unrecht,  a.  A.  Sl)  fSi 
Machwerk  eines  Cbriaten,  und  deneelben  Verdacht  &aaaeil%  Uenage  gegen 
den  6.,  wäbiend  dagegen  Bentle;   und  Weeaeling  (a.  Weatermann 

0.  a.  0.  8.  fi  f.)  fOr  den  platoDiachea  Ursprung  aller  (aeltsatn  genng!)  anf 
daa  Entschiedenste  eintraten.  Der  Erste,  welcher  alte  fOr  unecht  erkl&rte, 
war  Meioera  ludicium  de  qaibuadain  Socraticomm  reliquiis,  Comm.  soc. 
Qotting.  V.  1782.  S.  51  ff.  Lebhaft  vertheidigte  wiederum  alle  Tenne- 
mann  Spätem  der  plat.  Fhiloe.  1.  (Leipzig  1796).  S.  106 ff.,  und  auf  dem- 
aelben  Standpunkte  hielt  aich  J.  6.  Schlosaer  in  seiner  üebers.,  Königs- 
berg 1796.  Morgenstern  De  Plat.  Eep.  (Halle  1791).  S.  79  nahm  nur 
den  7.  Brief  fSr  Piaton  in  Anspruch,  Boeckh  Graec.  trag,  priuc.  S.  163 
ausserdem  anch  noch  den  S.  und  8.  Ihm  stimmte  bei  Grimm  De  epiat«lia 
Flatonicis,  utrum  genuinae  aint  an  auppoaiticiae,  Berlin  1S16.  i.  Aat  PloL 
Leb.  u.  Schrr.,  Leipzig  1816.  S.  604—680  und  Socher  Deb.  Plat  Schrr., 
München  1820.  8.  376 — 181,  die  sie  sämmtlich  Terurtheilten,  haben  schon 
manchea  Richtige  bemerkt.  Aber  noch  Wiegand  Epietolarum,  quae  Pla- 
tonis  nomine  vulgo  ferimtur,  Giessen  1828.  8.  (Doctordiss.}.  Epiat.  criL  ad 
F.  Oaanaum,  Darmat.  Schnkeit.  18S9.  II.  Mo.  139.  Sjmbolao  criticae  ad 
epistfilamm,  quaePlatonia  nomine  rnlgo  feruntnr,  secnndam,  Worma  1861.  8. 
Platons  Werke,  Uebers.  in  d.  StuumL  v.  Osiander  n.  Schwab  T.  S.  8-S&4 
(Stuttgart  1869]  h&lt  die  aämmtlichen  Verfasser  fOr  ächte  Platoniker  und  dies 
ihr  rhetorieches  Gev^ch  für  eine  den  Staatamännern  sehr  xa  empfehlende 
Lectfire;  noch  Salomon  De  Platonia  quae  vulgo  feruatur  epiatolis,  Berlin 
183G.  1.  (vgl.  die  Recc.  v.  Boamana  Becl.  Jahrb.  f.  wisa.  Erit  1836.  11. 
S.  163  ff.  nnd  C.  F.  Hermann  Zeitechr.  f.  d.  Alterth.  1S37.  Sp.  271  ff.) 
glaubte,  dasa  wenigstens  jene  drei  besten  Briefe,  der  7.,  3.  und  8.,  bald 
nach  Platons  Tode  von  Speuaippos  oder  einem  anderen  Schüler  Platona 
vcrfasst  seien,  und  noch  C.  F.  Hermann  Plat,  Phil.  (Heidelberg  18B9). 
S.  183—186.  590ff.  hält  dieselbe  irrtbümliche  Meinung  wenigstens  in  Besag 
auf  den  3.  und  7.  fest.  Und  so  hat  denn  erst  H.  T.  Karsten  Commentatio 
critica  de  Piatonis  quae  ferontut  epistolis,  Utrecht  1861.  8.  die  wirkliche 
Qnelle  dieser  Fälschungen  (s.  A.  86)  klar,  deutlich  und  iwingeod  nach- 
gewiesen, vgl.  die  ausgezeichnete  Bec.  v.  H.  Sanppe  GStt.  gel.  Ans.  1S66. 
S.  881-898.  8.  noch  Westermann  Yll.  S.  8— 8.  Steinhart  Plat.  Werke 
flbers.  V.  Hier.  M.üller  VIU.  S.  879ff.  Platons  Leben  S.  »  ff.  Seitdem  hat 
freilich  Christ  Plat.  Studien,  Manchen  t88G.  1.  S.  S6ff.  (Abhh.  d.  HQnchner 
Akad.  phil.  Cl.  XVII.  1386.  S.  177  ff.)  merkwflrdigerweise  die  Aechtheit 
gerade  der  13.  Epistel  zu  retten  gesucht,  s.  aber  ausser  A.  21.  21  Zeller 
a.  a.  O.  II*,  1.  S.  1881  A.  6,  und  vollends  die  Mühe,  welche  Beinhold 
De  Platonia  epiatnlia,  Qaedlinburg  1886.  4.  aicb  gemacht  hat  alle  13  xn 
behcbirmen  ist,  volU^ndig  verloren,  a.  Zeller  Arch.  f.  Geach.  der  Philos. 

1.  1888.  S.  611  f. 

21)  Dasa  Thraaylloa  genau  ansete  13  kaiinte,  erhellt  ana  dem  Bericht 
aber  seine  Tetralogien  La.  Di.  Ul,  60  f.  Ixiaiolal  miiiHaidttta ,  ^»t%ai  .  .  . 


Gefälscht«  Briefe;  FBendo-Ptaton.  583 

faasem  oder  dem  Verfasser  des  dritten  und  des  achten  bereits 
benutzt  ist,  und  an  welchen  sich  mehr  oder  weniger  auch  alle 

*QOe  'AQiaz6tri^ov  (AttvtöS«>f<iii^)  y,ltt  (der  10.),  «(ö;  ^pjvfav  tio  (9.  13), 
xqht  ^iwiiaiw  zinafts  (1—8.  18),  neie'Effuiar  (EefUttvi)  kkI  "EQvexo* 
%a\  Kofüxor  fiia  (6),  «p^E  AtmiäfiMna  [Ua  (11),  ngöt  -äCmta  lUa  (4),  x^dc 
ncQiiniiav  ^fi^a>  (G),  x^oe  iovs  JUovos  oUtlovs  Ho  (T.  8).  Daraas  ergiebt 
cicb  abet  ferner  (trotz  Hermann  a.  a.  0.  S.  G90.  A.  S06),  daag  Bcbon  er 
aach  fOr  den  Briefsteller  des  ersten  Schreibens  den  Piaton  hielt  und  nicht, 
wie  die  UeberschrÜt  in  einigen  Special  codi  cea  dieser  Briefe,  welcher  die 
Heraasgeber  mit  Unrecht  (vgl.  Wiegand  Uebers.  S.  lU  f.  Karsten 
S.  13  f.)  gefolgt  sind,  lantet,  den  Dion.  Den  6.  citirt  Cicero  Epiet.  I,  0,  18, 
den  7.  ehendas.  §.  19.  Tnsc.  V,  86,  100.  Pin.  II,  88,  9S,  den  ».  Pia.  11,  14,  4&. 
Offio.  I,  7,  !S.  Von  Briefen  Platoni  im  Allgemeinea  spricht  auch  DioQjs. 
*.  Hol.  Demosth.  2S.  Plutarchos  hat  bekanntlich  nameotlich  im  Dioo  vom 
4.,  7,,  8.,  18.  als  vermeintlich  anthentischen  Qnellen  reichlichen  Gebrauch 
gemacht.  Diese  nnd  die  sonstigen  Citate  iMi  ihm  und  Anderen  hat  grossen- 
theils  schon  Tennemaan  a.  a.  0.  S.  104,  vollständig  Wegtermann  VII. 
S.  3-6  zDiammeDgestellt.  Der  1!.  steht  Obrigens  auch  bei  La.  Di.  Vni,  81 
als  Antwort  auf  das  §.  79f.  mitgetbeilte  Briefchen  des  Ärcbytas,  und  da 
sich  beide  auf  die  angebliche  Zasendnng  der  in  letzterem  aafgei&hlten, 
frflhestens  bald  nach  An&ng  des  1.  Jahrh.  v.  Chr.  entstandenen,  nnter  dem 
Namen  des  Lnkoners  Okellos  gefälschten  Schritten  durch  Archftas  an 
Piaton  beliehen,  und  da  andrerseits  schon  Varro  diese  Schriften  kannte 
(«.  C.  83.  A.  466)  nnd  Tbiasjllos ,  nie  gesagt,  den  betreffenden  Brief  Platons 
schon  fär  acht  hielt,  so  ist  damit  auch  die  ungefähre  Entetehungszeit  beider 
Briefe  festgestellt:  sie  werden  wohl  beide  tugleicb  mit  jenen  PUschangen 
ans  Licht  getreten  sein  und  von  deren  Urheber  herrQhren,  da  sie,  wie 
Zeller  Ph.  d.  Or.  111',  2.  S.  96  f.  Anm.  mit  B«ctil  geltend  macht,  „gant  so 
aasseken,  als  ob  sie  gerade  lor  Beglaubigung  des  falschen  Ucellns  verfasst 
worden  wären".  Dann  aber  wird  es  wahrscheinlich,  wie  wiederum  Zeller 
a.  a.  0.  bemerkt,  dass  gleich  dem  18.  anch  der  IS.  Brief  erst  in  dieser 
späteren  Zeit  entstanden  oder  wenigstens  erat  mit  ihm  der  Sammlung  an- 
gehängt ist,  „denn  während  sonst  die  an  die  gleichen  Personen  gerichteten 
Schreiben  (1—8;  7  und  S)  zusammengestellt  sind,  ist  der  12.  vom  9,  and 
der  13.  von  den  drei  ersten  getrennt".  Unter  den  nv^nfo^tui  XIIL  860  B 
(löv  IE  JIvftKyo^ilmn  nifixat  «m  Mtl  inv  Siai^iaiat»)  sind  fi'silioh  nicht  mit 
Wiegand  Uebers.  8. S47 gleichfalls  „pythagoreische  Schriften",  sondern 
ebenso  gnt  wie  nnter  den  ^unfitetg  wirkliche  oder  angebliche  platonische 
v»ift«i]fui[ii,  aber  wohl  kanm  der  Timaeos  zu  verstehen,  sondern  mit 
Karsten  S.  216— Si6  etwa«  Aehnliches  wie  die  Jitttficug,  mag  nun  im 
Uebrigen  der  Verf.,  wie  Karsten  glaubt,  ächte  Stflcke  der  von  Schtilern 
Piatons  herausgegebenen  Lebrvorträge  desselben  C-^y^aipa  döynata)  oder 
bereite  l^schongen  vor  Augen  gehabt  haben,  was  mir  wahrscheinlicher 
ist  Im  Uebrigen  vgL  C.  82.  A.  ICS.  4C9.  Den  2.  n.  6.  aber  mit  Her- 
mann um  ihres  „pythagoristiftchen  Charakters"  willen  erat  in  die  letst« 
alexandrinisohe  Zeit  lu  vetsetsen  oder  auch  nur  mit  Tennemann  a.  a.  ü. 
S.  111  und  Boeckh  a.  a.  0.  in  VI.  328  D  ein  chiittliohes  Einschiebsel  lu 


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584      SiebennnddreieBigatea  Capitel.    Novelle.    Roman.  Bneflitteratur. 

oder  doch  fast  alle  anderen,  weiin  auch  zum  Theil  mit  starkeD 
Abweichungen,  anlebnen^^),  legt  eine  so  entschiedene  Unkenntnis» 
der  wahren  philosophischen  Anschauungen  Flatons  und  ein  viel- 
fach so  willkflrliches  Umgehen  mit  den  wirklichen  geschichtlichen 
Yerhältnissen  an  den  Tag,  dass  er  als  Quelle  ftlr  das  Leben  dieses 
Mannes  zwar  nicht  ganz  werthlos,  aber  doch  nur  sehr  mit  Vor- 
sicht^)   zu   gebrauchen   ist**),     und   so  sind   denn   diese   Briefe 

Tenuntben  ist  kein  genfigender  Oniiid  vorhaaden  (vgl.  Wiegand  Ueben. 
S.  182 — 188).  El  Ungt  dies  mit  HermaiiDs  inthUmlicheii  AnBchamuigeii 
über  den  3.  und  7.  zuBammen  (b.  ä.  20):  dieselben  Forbeo  hochtrabender 
Wflrde  und  mjatiacher  Feierlichkeit  sind  dort  nnr  noch  dicker  anfgetragen 
aU  hier  (b.  A.  24).  Zn  jenen  13  Briefen  kommen  aber  allerdings  noch  6 
andere,  ohne  Zweifel,  da  noch  jener  Zniammenstellang  bei  Weetetmana 
noch  die  Schriftsteller  des  3.  Jabrh.  n.  Chr.  nnr  jene  18  berfickeichtigen, 
wirklich  erst  später  fabridrte,  von  denen  einer  cuerst  in  der  ersten  Ansg. 
der  Epistolae  Socratü  et  Soeraticorum  von  Leo  Ällatins,  Paris  16S7,  m 
Tage  trat.Eweiin  der  Ansg.  von  Stanleys  Hiit.  philosophiae  von  Olearins, 
Leipzig  1711.  S.  822,  ans  welcher  sie  dann  Orelli  (s.  A.  IS)  ebendieser 
Sunminng  (als  No.  26.  2fi)  einfügte,  zwei  endlich  von  Boissonade  Anecd. 
II.  (Paris  1830).  8.  84.  211  aas  einem  Cod.  Paris.  1760  verSffentlioht,  dtuia 
anch  von  Osann  Darmat.  Schnlseit.  18S2.  11.  8.  1151  f.  nnd  Eichstaedt 
Ad  dnas  epistolaa  PUtonicas  nupet  in  Incem  protractas,  lena  18S3.  4. 
faeraasgegeben  und  anch  von  Scheibe  Zeitschr.  f.  d.  Alterth.  1846.  Sp.  214 
kritisch  bebandelt  und  von  Hercher  jenen  18  ab  No.  14.  16  binzugefitgt 
worden,  nachdem  C.  F.  Hermann  im  6.  Bde.  seiner  Änsg.  Piatons  alle  6 
jenen  als  No.  14—18  beigegeben  hatte. 

22)  S.  hierfiber  schon  Hermann  Plat  Pb.  a.  a.  0.,  besondere  aber 
Karsten  S.  15— S8.  97  f.  108—106.  Die  elendesten  von  diesen  Fabrikaten 
sind  der  11.  nnd  12.,  s.  Karsten  a  24. 

83)  An  weicheres  Hermann  infolge  jener  seiner  irrtbfbnlicben  Heinnnf; 
gar  sehr  hat  fehlen  lassen.  Zn  weit  gebt  nach  der  anderen  Seite  Sanppe 
S.  891  f. 

24)  Es  genflgt  hiefOr  anf  die  eingehende  Darlegung  von  Karsten 
S.  29 — 12.  86—89,  114—225  nnd  die  Obersichtlicbe  Znsammenstellung  von 
Sanppe  S.  884  ff.  in  verweisen  (wenn  es  auch  wohl  mit  den  dwavttiovxit 
826  B  so  schlimm  nicht  steht,  s.  Zeller  Ph.  d.  Or.  11^  t.  S.  40!  f.  Ä.  1). 
Sehr  richtig  sagt  Sanppe  S.  886 f.:  „Die  Art,  wie  S89  B  ein  Brief  des 
Dionysios  eingeführt  wird,  ist  so  kindisch,  dose  man  nur  mit  Bedauern 
daran  denkt,  wie  Jemand"  (und  so  noch  Grote!)  „etwas  der  Art  Platon 
zuschreiben  konnte",  vgl.  A.  7S.  Die  angebliche  Qeheimlehre  Piatons 
(TU.  840  Ä  — 846  C.  II.  S12D— S14C.  Xlll.  868  A.  B.  XII.  86»  D.  Tl.  333  D. 
Karsten  S.  201— 816,  vgl.  8.  215  ff.)  hat  ihr  SeitenstDck  in  der  des  Aristo- 
teles, tn  welcher  sich  der  Ansats  schon  in  der  A.  17  berOkrten  kleinen 
Pseudo-Correspondenz  zwischen  ihm  nnd  Alesandros  findet,  nnd  die  dann 
eine  den  Späteren  darchons  geläufige  Vorstellung  wird.   Tgl.  Zoller  a.  a.  0. 


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PBwdo-PlatOD.    Psendo-lBokntea.  585 

zwar  unter  dem  Gesichtspnakt  denselben  gegen  allerlei  Angriffe 
zu  vertheidigen,  aber  doch  lediglich  als  Uebungsstücke  von 
athenischen  Rhetoren  nnd  BhetorenschSlern  verfaast'^). 

Zu  den  geBchicbtesteo  and  daher  wohl  auch  ältesten  Arbeiten 
dieser  Art  gehören  jedenfalls  die  meisten  von  den  10  Briefen 
des  Isobrates,  von  denen  sogar  ein  vollgültiger  Beweis  ihrer 
Ünächtheit  noch  nicht  geliefert  ist**),  und  zum  Theil  die  des 

II*,  1.  S.4SiB.  n*,  S.  8.  116  f.  Auch  Qber  den  Schwollt  nnd  die  Dn- 
dentlichkeit' der  Sprache  im  S.,  7.  ond  8.  Briefe  genOgt  hier  der  Verweis 
aof  Karaten  8.  42—61.  89—100.  105—111 ,  Aber  die  Art  der  Aaeplünderang 
von  Gedanken  und  Worten  PlatoDB  im  7.  und  8.  handelt  derselbe  8.  61—83. 
111—113.    In  Being  auf  den  6.  vgl.  noob  nnten  A.  St. 

86)  Deber  den  apologetischen  Cbarahter  namentlich  des  3.  nnd  7.  Briefes 
B.  Karaten  S.  826—840,  aber  anch  Karaten  geht  vielleicht  noch  nicht 
weit  genug,  indem  er  (8.  241)  glaubt,  daas  derselbe  ans  vrirklicher  Liebe 
iD  Piaton  nnd  nicht  vielmehr  bloes  ans  dem  Beatreben  Probe-  und  Pnink- 
itQcke  rhetorischer  VertheidigungakuDSt  zu  liefern  hervorgegangen  iat. 
Denn  mit  Recht  bemerkt  Sanppe  S.  891 :  „Gerade  daa  Vorhandensein  dea 
7.  nnd  8.  Briefes  neben  einander  weiat  auf  ein  8chnlthema  hin,  von  dem 
wir  jetzt  swet  Auaf abrangen  vor  uns  haben". 

26)  Die  8  eraten  eraohienen  bereite  in  den  beiden  Utaten  Aoagaben  der 
atL  Redner,  der  10.  kam  hinzu  in  der  Ansg.  dea  Isokr.  Venedig  1542. 
Den  9.  brachte  Andr.  Schott  aas  Italien  mit,  nnd  Hoeachel  Animadv. 
ad  Photii  bibliotb.  S.  94S  gab  ihn  herane,  dann  gesondert  Eoeler,  Witten- 
berg 1706  und  mit  den  flbrigen  Briefen  Matthaei  Isocratia,  Demetrii 
Cjdone  et  Hichaelis  Oljcae  aliquot  epiatolae,  Hoahau  17T6.  Die  ältste 
Ausg.  des  Isokr.,  welche  alle  enthUt,  ist  die  von  Anger,  Paria  1782,  der 
8  Pariaer  Codtees  benntite.  Der  10.,  erst  von  Thcopbjlaktos  Simokatta 
(unter  deaaen  Briefen  er  an  79.  Stelle  steht)  verfertigt,  fehlt  in  r  {Urbin. 
111),  E  (Ambros.  O  144)  und  im  Gnelphetb.  806.  In  r^  (Vatic.  936)  E  ist 
die  Ordnung  diese:  1.  9.  6.  7.  3.  2.  b.  4.  8.  (10),  im  Gnelph.  diese;  9.  S. 
1.  2,  3.  6.  4.  T.  8,  und  hier  ist  der  1.  Av%6^fori  aberacbrieben.  Die  Ün- 
ächtheit des  1.  an  Dionjaioa  den  Aelteren  suchte  Vater  De  Isocratia  qni 
fertur  epiatolis.  P.  I.  Kasan  1846.  8.  zu  erhärten,  deaaen  Arbeit  ich  aber 
nur  ans  dem  kurzen  Bericht  Zeitschr.  f.  d.  Alterth,  1847.  Sp.  476  kenne: 
Isokrates  hatte,  so  urtheilt  Vater,  wirklich,  wie  aus  seiner  6.  Bede  (Philipp.) 
§.  81  erbellt,  Ol.  96,  3  oder  4  »  394/3  an  diesen  Tyrannen  geschrieben, 
und  demgeinäss  verlegt  sich  denn  dieser  Brief  in  der  That  anch  in  Ol.  96 
oder  doch  97,  aber  während  der  Psendo- Isokrates  (§.  1)  von  seiner  Alters- 
schwäche redet,  war  der  wirkliche  damals  hSchstena  46  Jahre  alt.  Blaas 
Att.  Ber,  II.  8.  S70f.  begütigt  sich  dagegen,  ohne  hierauf  einzugeben,  mit 
der  Bebanptnng,  der  Brief  sei  &cht  und  erst  Ewischen  369  und  366  ge- 
schrieben, zumal  da  nach  g.  8  die  Lakedaemonier  nicht  mehr  die  Ober- 
gewalt in  Griechenland  haben  und  hier  ein  frenndliches  Verbältniss  des 
Dionjsios  za  den  Athenern  vorausgesetzt  wird,  wie  es  erst  seit  etwa  S69 
beetond  (s.  Schäfer  Demosth.  P.  3.  90 f.  —  I'.  3.  79f.).    Weetermann 


:  >^ 


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586     Siebenuaddreisaigetes  Capitel.    Novelle.   Bomao.   Brieflitterotur. 

Speusippos,  deren  einen")  siunbafte  Forscher  uoch  heate 
ihm  selber  zuschreiben,  während   andere  znm   Wenigsten  nicht 

V.  S.  18  aber  sUnmte  T  a  t  e  r  g  ErgebniBsen  bei  und  iweifelte ,  wenn- 
gleich  nicht  mit  EDtichiedeufaeit,  auch  die  anderen  8  Bhefe  an,  von  denen 
der  a.  and  S.  an  Fhilippoa,  der  4.  an  ÄntipatroB,  der  6.  an  Aleiandros, 
der  S.  an  die  SShne  Luona  von  Pberae,  der  7.  an  Timotbeos,  Tyrannen 
von  Herakleia  in  Pontos,  der  B.  an  die  Bebfirden  von  Mytilene,  der  9.  an 
ArchidamoB  gerichtet  aiud,  indem  er  onter  Anderem  anf  den  allerdings  ver- 
d&chtigen  Umatand  hinwies,  dara  sich  aosoer  bei  Phot.  Cod.  Iti9.  101^  83 f. 
ävtYvma^Tj  'laouffäiove  loö  (^toQoe  löyoi  kb'  »al  Ijuatolal  fi''.  102*  36  ff. 
znv  d'  iwia  Imatolmv  avtov  fiia  ftiv  Ivtt  ni/og  ^tovvcun  to*  Zi%tliat 
tifasrov,  itifa  ii  *<fis  UfjUaiiov,  Mcl  »fie  #A(X«ov  Svo,  fiia  8i  Xföe 
jlXi^avditoi' ,  «tl  xfög  Arzinaigm/  aV.Tj,  %al  8^  Kai  x^öc  TiftöOtov,  nucl 
TtQot  zove  Mottlj]vaiiav  ä^ioviac  ij  ivävr)  (also  «s  1.  9.  8.  3.  fi.  4.  T.  8; 
wo  6  auigefallen  iat,  »teht  dahin)  nnd  dem  Citat  bei  Harpoki.  'Aninti,» 
nirgends  eioe  Erwähnung  findet.  Der  8.  kann,  wie  Sch&fer  Demoatb. 
III.  S.  6  f.  A.  S  bemerkte,  nicht  acht  sein,  wenn  die  auf  uns  gekommenen 
Berichte  über  den  Tod  des  Isokrates  hiatoruch  treo  sind  nnd  nicht  theil- 
weise  die  Wahrheit  TerßlacheD;  allein  Blaaa  Isokrates  dritter  Brief  and 
die  gewöhnliche  Erdhlung  von  seinem  Tode ,  Bheiu.  Uns.  XX.  1866. 
S.  lOS— lie.  Alt.  Bered.  IL  S.  89  f.  hat  es  nach  dem  Vorgange  von 
E.  Havet  in  Carteliers  frans,  üebers.  der  Bede  vom  Vermijgenstausch 
(Paris  1803).  S.  XCVUI  recht  wahracheinlicb  gemacht,  dasa  vielmehr  Letsterea 
der  Pall  nnd  im  Qegeotheil  die  Vorausaetzungen,  von  «eichen  dieser  Brief 
ausgeht,  die  richtigen  sind,  «o  daas  also  die  Sache  weit  eher  m  dessen 
(juQsten  ausschlagt:  ist  er  ficht,  so  war  er  das  lettte,  kurs  vor  seinem 
Ende  verfaaste  Schriftstttck  des  Bhetors.  Der  Erste,  welcher  entschieden 
die  Fälschung  aller  dieser  Briefe  behauptete,  war  Horcher  8.  IX,  aber 
den  Beweis  ist  er  leider  schuldig  geblieben,  und  so  wenig  ich  daran 
zweifle,  dats  eine  eingehende  Unteranchnng  aein  Urtheil  beat&tigen  wird, 
■o  hat  doch  anch  aein  Sobfiler  B.  Keil  Analecta  Isociatea  (Prag  und 
Leipzig  1886)  8.  143— U6  sich  damit  begnOgt  einige  starke  Verdacht- 
grOnde  gegen  den  isokrateischen  Ursprang  des  1.  geltend  zu  machen  und 
sein  S.  146.  A.  1  gegebnes  Versprechen  den  Beweis  für  die  Un&chtheit 
aller  9  Briefe  zn  liefern  bisher  nicht  erfüllt.  Und  so  sieht  die  Sache  über- 
haupt noch.  Vom  1.,  6.  and  9.  iat  flbrigena  nur  der  Anfang  erhatten,  oder 
aber  ea  war  überhaupt  nie  mehr  vorhanden  ala  dieae  bloaaeu  Pt'ooemieii, 
wie  denn  in  der  That  schon  Psendo-Bpeuaippoa  (s.  A.  87)  Epist.  Socr,  XXX, 
§.  13.  äiticzai%»  Si  aoi  löyov,  or  lo  fil*  «^(dtdc  ly^tn^tt  (Jy^o^fv  cod. 
Paria,)  'Ajriailäqi,  fimpü  ^Siy   diatmcviiaat  vntfov  i%eün   lö  SixtUat  tv- 

'AlciäviQip  <^  Bettal^,  lo  ä\  xtltvxapiv  fvv  n^ös  a\  yUaifat  avtor  Üvit- 
növtiit*  nur  sie  gekannt  zn  haben  scheint  Denn  die  AuffaBsnng  von 
Blase  Att.  Ber.  HI,  8.  S.  SG3  f.:  „mau  aetje  fSr  Ageailaos  .  . .  dessen  Sohn 
Archidauos,  fSr  den  Aleiandros  dessen  Nachfolger,  die  SShne  lasons,  und 
ändere  die  Zeitfolge:  ao  hat  man  die  drei  anscheinend  verstanunelten 
Briefe"  ist  zwar  durchaus  nicht  unbedenklich,  aber  doch  wohl   richtig, 


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Pieudo-SpeuBippoi.  587 

ZU  entscheiden  wagen*^).  Allein  es  zeichnet  eich  dieser  Brief 
zwar  durch  „eine  Falle  erlesener  Notizen"  in  der  Th&t  vortheü- 
haft  vor  der  Hauptmasse  der  Sammlung,  zu  welcher  er  gehört, 
den  Briefen  des  Sokrates  und  der  Sokratiker,  aus,  so  dass  er 
allerdings  schwerlich,  wie  wohl  im  Uebrigen  ohne  Zweifel  diese 
letzteren  alle**),  erst  in  spät  naclialezandrintsclier  Zeit,  sondern 

and  docD  bat  Blaea  auch  darin  Recht,  dass  Speiuippos  (oder  vielmehr 
Fsendo-BpeDBippoa)  dabei  vorauBaetzt,,  dass  die  Reden  an  die  vorher 
genannten  Füretea  nicht  abgeachickt  aeiea"  (a.  yllaxfias  (txT|H0t'n«(v  und 
daa  Imperfect  iniilii  n.  vielleicht  Ifgaipiv),  was  nicht  möglich  war,  wenn 
ihm  vollständige  Schreiben  oder  Reden  vorlagen. 

37)  Gpiat.  Socr.  XXX;  an  Phüippoa.  Die  Ueberschrift  lautet  nur 
^Uxx9>,  dasa  aber  der  Briefiteller  Spenaippoi  ist  (oder  aein  soll),  achlosa 
Bchon  Leo  Allatina  (vgl.  Ä.  21)  aua  Earyat.  v.  Perg.  Fr.  1  b.  Ath.  XI, 
506  e  nnd  La.  Di.  IV,  5  (a.  A.  28),  wobei  er  auch  die  ohne  Ueberschrift 
überlieferten  Nommem  32.  83  fQr  Briefe  des  Spensippos,  tmd  iwar  an 
XenokrateB  erklUrte,  vgl.  Westermann  VII.  8.  IBf.,  welcher  S.  10  richtig 
bemerkt:  „cui  non  repugnartm,  n  ex  Speusippi  penona  scriptas  conieciiset". 
Den  81.,  gleichfails  an  Pbilippos  gerichteten  schrieb  Orelli  a.  a.  0.  &  VlI 
demaelben  Fabrikanten  ta  wie  den  SO.,  vielleicht  mit  B«cht,  aber  der  von 
ihm  veranchte  Beweis  der  Unächtheit  beider  and  znn&chat  dea  letzteren  iet, 
wie  Weaiermann  S.  19,  ao  lehi  er  selbat  beide  für  gefälscht  hilb,  darlegt, 
miaalongen,  vgl.  Blaas  AtL  Berede.  Hl,  S.  S.  Sit. 

2g)  Daa  Erstete  gilt  von  Blaaa  a.  a.  0.  S.  SiiS.  (vgl.  S.  36Sf.  SU. 
866),  daa  Letztere  von  Wilamowiti  Antig.  f.  Kar.  S.  182.  Ä.  8.  Ana 
La.  Di.  IV,  G  folgt  natflrlich  nnr,  daaa  es  Briefe  nnter  dem  Namen  des  Sp. 
au  Dion,  DioDyaios  and  Pbilippoa  gab,  nicht  aber,  ob  sie  acht  oder  unächt 
waren,  nnd  wenn  Plut.  de  adul.  et  am.  69F— 70A,  wo  die  Briefe  des 
PUton  nnd  des  Sp.  angefahrt  werden  und  aua  einem  der  letateren  aomit 
ein  Bruchstück  erhalten  ist,  dieae  mit  gleicher  QlKabigkeit  wie  die  erateren 
behandelt,  ao  ist  dies  aelbat verständlich  weit  eher  ein  Grand  mm  Misa- 
tränen  als  inm  Vertrauen.  Um  ao  wichtiger  ist  ea,  dasa  schon  Ear^aUos 
(8.  A.  27)  höchst  wahiacheinlich  ebendie«e  Sammlnng  kannte,  und  daas  eine 
ähnliche  Stelle  wie  die  von  ihm  ans  einem  allerdings  achwerlich  (a.  A.  31) 
an  Pbilippoa  aelbst  gerichteten  Briefe  dea  Sp.  angeführt«  Sojiiq  äyvoomixtit 
lovs  ävfif/tävotit  Sil  xai  tijV  o?l^»  t^e  ßaOiXtiat  *'«  nxäxtatos  fffz»*  sich 
auch  in  Ep.  Soc.  XXX,  12-.  itvrftä'ro^ai  3i  na\  Si&Ko^xov  itaq'  infv  filv 
il*ai  nämi  ^i^v,  xtfl  i'k  ülätiavu  ßlaa^rjutCv,  x«l  zavtit  äextf  ov 
mätaavot  T^  ^4Z7>'  *4g  äd^c  Inl  [lifdUtm  ^«ot^  xataoMväotrvvoc  findet, 
freilich  auch  nnr  eine  ähnliche,  vgl.  Weatermann  VII.  S.  18  f.:  „ted 
muUum  tarnen  hi  duo  loci  inier  se  discrepa*it,  üa  tU,  «  ttaec  qao^ue  Speu- 
eippi  (et  «püioia,  plura  eerU  ad  TMlippum  credendtu  sit  dediitt".  Daran 
aber  vollenda  ist  kein  Qmnd  zu  zweifeln,  daaa  auch  die  beiden  nns  er- 
haltenen Briefe  au  Philippoa  ana  der  nämlichen  Sammlnng  stammen,  a.  A.  81. 

29)  S.  A.  21  £.  E.  Anderer  Anaicht  acheint  freilich  theilweiae  Wilamo- 
witz  nach  der  A.  18  von  ihm  mitgatheilten  Aeossernng  tu  aein.    Ob  aber 


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ggg     SiebenunddreisaigBteB  Capitel.    Novalle.   Rom&u.   Brieflitterator. 

vielmehr  schon  in  der  ältesten  alezandriuisclieD  etwa  tun  die 
Wende  des  vierten  und  dritten  Jahrhunderts  oder  wenig  apSter 
entatanden  ist^'^);  aber  ebenso  wenig  kann  er  doch  schliesslich 
seine  Herkunft  aus  der  Werhstätte  eines  freilich  geschickten  tmd 
unterrichteten  Rhetors  yerlengnen'^).  Und  wenn  die  von  Plutarchos 
im  Leben  des  Dien  benutzten  Berichte  unter  dem  Namen  des 

den  VerFaBsern  dieser  Briefe  nicht  Eum  Theil  noch  hOchat  weithTolles 
Haterial,  da»  wir  nicht  mehr  beaitzeD,  zu  Gebote  etaod,  und  ob  z.  B.  der  kShne 
Yersoch  von  Wilamowitz  Hetm.  XIV.  1879.  S.  189 ff.  ane  dem  Briefe  (12) 
des  Simon  den  Inhalt  des  gleichnamigen  Dialogs  von  Pbaedon  zo  erechlieagen 
gerechtfertigt  tat  oder  nicht,  laaae  ich  fQr  jetzt  weDigBteas  nnentechiedeD, 
indem  ich  mich  im  Uebrigen  begnDge  auf  Westermann  VII.  S.  16—18 
zu  Terweiseo,  Vgl.  anch  A.  21.  Der  lUtite  Zenge  iat  Fronto  &pp.  de  feriis 
Älrienaibne  8.  p.  139  Nieb.  Socratem  ex  Soeraiicorvm  swmposiü  et  dialogis 
et  epiatulis  existimts  liominem  multum  aciium  et  facetum  fuiise,  d.  h.  wohl 
Teratanden,  wie  Westermann  8.  17  einechränkend  sagt:  „ti  huc  refem 
licet  haec  «us  verba". 

30)  Vgl.  A.  28. 

81)  S.  Sueemihl  Jahreaber.  XXX.  S.  12f.:  „Vtix  scheint  dnrch  Ber- 
nays  Pbokion  S.  116  ff.  die  ÜD&chtheit  entachieden  zn  sein,  dergestalt 
dasB  die  von  EarjBtios  angeführte  Stelle  ans  einem  Briefe  des  Sp,  nicht, 
wie  BlasB  meint,  ein  Citat  dieses  Briefes,  sondern  letzterer  vielmehi  anf 
Gmnd  des  TOn  Earjstios  citirten,  allem  Anschein  nach  gar  nicht  an 
Philippoa  gerichteten  geMscbt  ist.  Wenn  jedoch  Bernajs  seiner- 
seits letzteren  für  zweifellos  acht  hält,  so  scheint  mir  dagegen  gleich 
Schäfer  Demosth.  II'.  S.  le.  A.  1  (anders  freilich  U>.  8.  IS.  A.  b)  der 
Verdacht  nahe  zu  liegen,  dass  dieser  selbst  schon  eine  fUschnng  war.  Ich 
wenigstens  kann  mir  schlechterdings  nicht  vorstellen,  dass  Sp.  so  hätte  ans 
der  Art  geschlagen  sein  können,  nm  gegenüber  den  Aeueeerungen  seines 
Oheims  im  Goi^ias  flhet  den  Arcbelaoa  die  grosse  Fceondschaft  des  Letzteren 
(Or  Platon  zn  rahmen;  ich  halte  anch  die  ganze  Darstellung  dieses  Bri«fea 
und  dea  5.  psendo-platoniscbeo,  nach  welcher  Plotou  als  Bathgeber  des 
Perdikkas  erscheint  und  Platon  es  ist,  welcher  dem  Perdikkas  den  Enphnieos 
zusendet,  fOr  ungescbicbtUch ".  Denn  wenn  auch  EarTstioa  Vichta  weiter 
als  die  A.  28  angeführten  Worte  aas  dem  Briefe  citirt,  ist  doch  der  letztere 
offenbar  (wie  auch  Sch&fer  nrtheilt)  die  Quelle  dieser  seiner  ganzen  Dar- 
stellong.  HCchst  wonderlich  aber  ist  es,  wenn  Blase  8.  844  als  ZengnisB 
für  die  Aechtheit  von  Ep.  S.  XXX  (gegen  die  in  Wahrheit  anch  die  kOnst- 
liche  Art  spricht,  in  der  Blass  S.  8fi4  sieb  mit  §.  11.  14  abzufinden  sockt) 
auch  die  viel  besprochenen  dnoklen  Wort«  hei  La.  Di.  IV,  2.  MfAtos 
(Safveianas)  «afä  'itotn/ätove  tä  jialovfitva  dniQ^rpa  i^^vcyxty,  mt  ipijat 
KwviiJt  geltend  machen  will,  indem  er  vOllig  wiUkflrlicb  die  beiden  Citate 
aus  den  Tijrai  des  Isokrates  g.  4.  10  dnrch  die  an  sserord  entlich  verkehrte 
(s.  C.  86.  A.  08*.  9S'>)  Behauptung,  an  der  Identität  der  von  S[Ateren  be- 
nutzten Tc%vri  desselben  mit  der  nrsprSnglichen  sei  kein  Grund  zu  zweifeln, 
in   Verbindung    setzt.    In  Wahrheit  ist    kein    Qnind    aiuunebmen,    dass 


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Paeodo-Timonidee.    Psß"'do-DemoBtheneB.  539 

Timoaides  von  Leukadia**),  einee  wirklichen  oder  aogeb- 
lichea  Theilnehmers  am  Zage  des  Dion  gegen  den  jüngeren 
DionysioB,  Ober  ebendiesea  Zug  wirklich,  wie  es  allen  Anschein 
hat,  die  Form  von  Briefen  an  Spetieippos  an  sich  trugen"^,  so 
wird  damit  auch  ihre  Aechtheit  mindestens  höchst  verdächtigt). 

Die  6  Briefe  des  Demosthenes'^},  von  denen  der  5.  in 
dessen  Jngend  verlegt^  and  an  Herakleodoros,  vorgeblich  einen 
ehemaligen  SchOler  Piatons,  die  übrigen  aber  an  Bath  nnd  Volk 
der  Athener,  und  zwar  die  vier  ersten  ans  der  Verbannung,  der 
6.  aber,  wie  es  scheint,  nach  der  Schlacht  bei  Krannon^'),  ge- 
richtet sind,  stammen  ohne  Frage  nicht  alle  von  demselben  Ver- 

iBokratea  die  letztere  nicht  bereiti  aelbot  heraus^gebea  habe ,  nnd  daSB  jene 
dnnUeo  Worte,  was  immer  sie  anch  bedeoteo  mOgen,  irgendwie  cn  ihr 
in  BeEiehnng  at&nden,  and  da  sie  nnn  ext  der  Zeit,  ala  dieser  Brief  wahr- 
•cbeinlicli  Terfiust  ward,  Bcbwerlich  berciti  Torloren  gef^gen  war,  so 
Bind  diees  beiden  Citate,  wie  schon  C.  35.  A.  es'  bemerkt  ward,  als  wirk- 
liebe Beste  TOD  ihr,  die  einugen,  welche  wir  abgesehen  Ton  dem  Zenguisa 
des  Ariatotelea  (a.  C.  85.  Ä.  98")  noch  besitzen,  anzueikeuaen.  Daaa  übrigens 
die  ünächtheit  der  Briefe  dea  laokratea ,  so  bald  der  Nachweis  derselben 
geglückt  sein  wOide,  auch  die  von  dem  in  Bede  stehenden  dea  Sp.  nach 
aicb  tieht,  erhellt  aus  A.  86  i.  E. 

SS)  Haller  F.  H.  Q.  II.  S.  SS  f. 

33)  La.  Di.  17,  C.  «(ic  xoitov  (näml.  Sjiivaiiinop)  ffäiptt  %al  Tifuavl- 
3^t  (so  Ifflller  t.  StitnuÜJis)  läs  Iczofias,  iv  als  xaTdTftiij»  xäs  X|^£fi8 
^imvos  [u  aal  Bimvot}.  Plat.  Dien  SS.  awfufattov  Ü  %al  xär  nolixitär 
>oUol  Mit  Tiöv  ifiloa6if>iBv  f  0  II  KintjUis  Evdriiios  .  ,  .  «ml  TifUM>0t]c  ö 
AtVTiaiios.  80.  (ittivott  ^ytitövtt  TifKavidTpi  Ixcatijat  {JCmv).  81  (->  Fr.  1). 
Ttfioviiy  3i  . . .  >iaf (oiiop,  avifl  <pA^  xcrl  «rvm^aiiiäij;  ^(lavts.  Zh  (—  Fr.  2). 
TifitBviSTit  di,  it^atioitivais  ii  «gx^s  lats  xQÜ^iat  tavzuie  t^iä  Jtmvot 
nafayuiintfos,  Kai  yifätptov  vgöt  X«cti««no*  tov  tpilöeoipov  tatofii^  x.  t.  1. 

S4)  Müller  a.  a.  0.  S.  63:  ,,CeteTum  (atofiai,  quaa  Diofftnes  dicit,  tum 
opus  vere  hütoricum,  ftd  epistolae  fuisee  oidentur  .  .  .  Num  genuinae  fuerint 
ütae  epistolae,  nos  iure  quaerimus,  et  ti  quaeitionem  dirimtre  twn  licet". 
Vgl  Weatermann  VIII.  S.  ».  Selbst  darüber,  ob  T.  eine  wirkliche  oder 
nnr  eine  erdichtet«  Perion  war,  kann  man  in  Zweifel  sein,  doch  iat  Ersteres 
allerdings  wahracheinl icher. 

86)  Abgedr.  b.  Hercher  S.  819-S34.  S.  WeBterniann  IV.  S.  I2f. 
Blas»  Ueber  die  Echtheit  der  Demosthenes'  Namen  tragenden  Briefe, 
Königsberg  i.  P.  1876.  i.  AtL  Berede.  111,  I.  S.  SSS-SOS.  Neapett  De 
Demosthenicarnm  qnae  fenmtur  epiatniarum  Sde  et  aactoritate,  Leipng 
1886.  S.  Doctordiaa.    Weiterea  s.  A.  45. 

86)  S.  8.  6,  vgl.  Nenpert  S.  18t 

87)  S.  Nenpert  S.  13.  46  f.  Der  8.  besieht  sich  auf  den  8.  zorück, 
der  1.  ist  spKter  ala  beide  zu  denken,  nach  dem  Tode  des  Aleiandros  (g.  3), 
B.  Nenpert  S.  15. 


:,.y^,oo' 


«i^[C 


590     SiebeDDodilreisaigateB  C^itel.    Novelle.   Roman.    BrieflitteTatnr. 

fasaer^)  und  sind  von  sehr  nngleichem  Werthe.  An  der  Un- 
Schtheit  des  4.  und  5.  zweifelt  jetzt  wobt  NiemaDd  mehr^*), 
obgleich  den  letzteren  scbon  Cicero**),  der  also  docb  wohl  sicher 
bereits  die  ganze  Sammlung  kannte*'),  zum  Beweise  für  die 
grosse  Terebning,  welche  DemostbeneB  gegen  Piaton  gehegt 
habe,  und  dafDr,  dass  er  dessen  Schfiler  gewesen  sei,  benutzt; 
und  der  1.  kdnnte  sich  als  Werk  des  Demosthenes  selbst  b5chstens 
durch  die  Annahme  vertheidigen  lassen,  dass  er  ein  unvollendeter 
Entwarf  geblieben  sei").  Deber  den  6.  ist  es,  wenn  man  ihn 
fUr  sich  betrachtet,  wegen  seiner  KUrze  unmöglich  so  ohne 
Weiteres  abzuurtbeilen.  Der  2.  und  der  3.  df^egen,  die  längsten 
von  allen,  sind  ohne  Zweifel  aus  einer  und  derselben  gewandten 
Feder  eines  kundigen  Mannes  geflossen*^  and  sind,  wenn  nicht 

88}  Während  dies  von  deo  Briefen  des  Aeichinei,  die  aber  erst  ans 
uBchalexandriniacber  Zeit  sind,  in  der  That  gilt,  a.  Blase  AtL  Ber.  III,  S. 
S.  160  f.  Der  IS.  TOD  ihnen  nimmt  (§.  14)  Besng  aaf  den  8.  demosthcni- 
schen,  ■.  Blass  A.  B.  III,  1.  S.  384,  desgleichen  der  11.  (§.  11  f.)  anf  den 
1.,  B.  Neapert  8.  41. 

S9)  Die  Un&chtheit  von  allen  behaupteten  n.  Ä.  loerst  Taylor  in  d. 
Aug.  der  att.  Bedner  t.  Dobaon  Till.  S.  S94,  dann  F.  A.  Wolf  Torlee. 
üb.  d.  Alterlbsw.  hecaasg.  v.  Qfirtler,  Leipsig  18S1.  II.  S.  378,  Boeckb 
Staateb.  11'.  S.  llEi.  lU.  S.  844.  487,  Dobree  Ädvers.  I,  8.  S.&80,  Wester- 
mann  a.  a.  O.,  Clinton  F.  Hell.  II.  S.  448,  Schüfer  Demosth.  III.  Beil. 
S.  188.  Einen  wirklichen  Beweis  fOr  dieselbe  Termisste  mit  Recht  Blase, 
aber  im  OegenHatt  zu  ihm  (S.  393)  darf  man  wohl  sagen,  dass  in  dieser 
Art  von  Litteratar  eigentlich  nicht  die  ün&chtheit,  sondern  die  Aechtheit 
Dasjenige  ist,  was  erst  bewiesen  werden  muss. 

40)  Brat.  81,  181.  Uetitavitse  Platime»  stvdiose,  audivüse  etiam  Dt- 
moslhenti  dicit»r  (s.  dagegen  Schäfer  a.  a.  0.  1*.  S.  SllfF.  S!l  ff.  —  1'. 
S.  879  ff.  889  ff.)  .  .  .  dicü  etiam  in  quadam  epittuia  hoc  ipte  de  tese  (diese 
la  weit  gehende  Behanptnng  erkl&rt  sich  leicht  dnrcb  FlQchtigkeit  von 
Ciceros  LectOre,  s.  C.  F.  Hermann  Plat.  Ph.  S.  120.  A.  161,  Wester- 
mann a.  a.  0.  S.  18,  Neopert  S.  6.  II  f.  14  f.).    Tgl,  Or  4,  14  u.  s.  A.  41. 

41)  Die  späteren  Citate  dieser  Briefe  bei  Harpokr.,  Quintil.,  Plat.  n.  A. 
s.  b.  Westermann  a.a.O.,  b.  BUas  a.a.O.  S.  384  u.  Neupert  S.6— 18. 
Da  sie  sich  alle  nni  anf  diese  beziehen,  so  ist  es  eine  kühne  Behaaptong 
von  Hüttner  Jabresbei.  L.  S.  833  (vgl.  A.  411),  es  lasse  eich  weder  be- 
weisen noch  widerlegen,  dass  Cicero  gerade  nasere  Sammlung  gelesen  habe; 
vielmehr  ist  es  sonach  kaom  anders  denkbar,  als  dass  dies  der  Fall  war. 

43}  Dies  sucht  Blass  a.  a.  0.  3.  894-S97  als  das  Wahrscheinlichste 
zn  erhärten.    Tgl.  A.  49. 

48)  B.  Schafer  a.  a.  0.  lU«.  8.  860  (IIP.  S.  316).  A.  1  u.  bes.  Btaes 
a.a.O.  8.  383—898  and  Nenpert  8.  lfi-81.  39  f.,  vgl.  8.  81-88.  84  f. 
Wie  wenig  historische  Irrthümer  sich  ihm  nacbweisen  lassen,  und  dass 
gegen  diesen  Nachweis  immer  noch  Ausreden  erfindbar  sind,  darfiber  s.  A.  49. 

n,.i,i..,..>^.OO^IC 


GeMscbte  Briefe;  Psendo-DemoBtheDes.  591 

wirklich  von  Demosthenes  selber,  eo  doch  wenigstens  schon  in 
der  ältesten  Alexandrinerzeit  abgefasst**};  immerhin  jedoch  hat 
sich  gezeigt*''),  dass  auch  gegen  sie  sehr  starke  Yerdachtgrüüde 
sprechen,  nnd  dass  sie  jedenfalls  nicht  wirkliche,  von  dem  grossen 
Kednei  selbst  abgesandte  Briefe*^,  sondern  Reden  in  Brief- 
form*^), und  zwar  allem  Anschein  nach  vielmehr  von  einem 
tOcbtigen  athenischen  Rhetor  slnd'^),  und  dann  kann  natürlich 

44)  Landwehr  in  seiner  werthloaen  nnd  znm  Theil  aogar  bkch  be- 
richteadea  äse.  von  Nenperts  Düb.  Wocb.  f.  kl.  Ph.  111.  18S6.  3p.  S88  f. 
hat  wohl  nicht  an  die  psendo- platonischen  Briefe  gedacht,  wenn  er  so  frQhe 
BrieffllBchnDgen  fOr  onw^tacheinlich  erklärt  nnd  gerade  darane  Capital 
tOr  die  Aechtheit  tn  schlagen  sacbt.  Qenan  umgekehrt  bemerkt  vielmehr 
Blass  Jahrb.  b,  Ph.  CXV.  S.  641  f.  (a.  A.  46)  ganz  richtig,  der  aof  alle 
S&lle  frOhe  TTrsprang  dieser  beiden  Briefe  erleichtere  den  Angriff  und 
enchwere  die  Vertheidignng. 

46}  8.  SchELfer  Sind  die  demostheniHchen  Briefe  echt  oder  nicht? 
Jahrb.  f.  Ph.  CSV.  1877.  S.  161—166,  dessen  Qiilnde  Blass  Die  demosthe- 
nischen  Briefe,  ebenda«.  3.  641—644  m.  E.  meistens  vergeblich  sich  zu  be- 
seitigen oder  eotkAften  bemüht,  und  Nenpert  a.  a.  0.,  vgl  d.  Rec  v. 
Nitsche  Berl.  ph.  Woch.  Tu.  1887.  Sp.  280—234  nnd  Büttner  Jabres- 
ber.  L.  S.  2S2— 284. 

46)  Schäfer  Jahrb.  a.  a.  0.  S.  161  f.:  „D.  konnte  als  Verbannter  frei- 
lich nicht  mit  Bath  und  Bargerachaft  in  Correepondeni  treten,  aber  er 
mochte  immerhin  dergleichen  Briefe  dnrch  seine  Frennde  in  Athen  in  tlm- 
lanf  letsen,  am  aaf  die  Öffentliche  Heinong  eintuwirken  .  .  .  Aber  an- 
stCssig  erscheint  mir,  wenn  die  Briefform  nur  cor  Einkleidong  dienen  soll, 
dasH  der  Terfosser  sie  so  sehr  betont".  Scb&fer  verweist  dafür  anf 
Hl,  1.  2.  6.  36.  ST  nnd  schüesst:  „Danach  scheint  es  doch,  als  ob  der  Ver- 
fasser die  Correspoodenz  sehr  emaüich  nehmen  will". 

47)  Nenpert  8.  42.  Ein  Gleiches  gilt  ja  auch  von  dem  7.  nnd  anderen 
psendo- platonischen  Briefen. 

4'8)  So  sorgf&ltig  im  Ganzen  die  Stadien  dieses  Bhetors  auch  gewesen 
sind,  80  sind  ihm  doch  einzelne  sachliche  üngehOrigkeiten  nnd  historische 
Bchaitzer  allem  Anschein  noch  begegnet  Bo  III,  42.  il  ii  tti  »tgtipavis 
äilmua  T^c  ßovliit  ^  löv  'jfgiiov  %äyov  nQoapiintxt  (man  mQsste  denn  mit 
Beiske  i]  — «n'yo*  streichen),  «.  Neapeit  3.  16—18.  Ware  es  ihm  femer 
klar  gegenwärtig  gewesen,  dais  Charidemoa  in  der  betreifenden  Zeit  schon 
10  Jahre  t«dt  war,  so  hatte  er  schwerlich  so  achreiben  kennen,  wie  es 
111,  31  f.  geschieht  (s.  Schäfer  Jahrb.  a.  a.  0.  3.  164  nnd  gegen  das  von 
Blase  8.  642  Erwiderte  Nenpert  8. 14  f.).  Wider  den  Versnch  von  Blass 
S.  643  gegen  Schäfer  S.  164  die  III,  136  begangne  sachliche  Uaschicklich- 
keit  zn  vertfaeidigen  s.  Nenpert  S.  23  f.  Ob  der  Anfenthalt  des  D.  in 
Kalaoreia  während  seiner  Verbannung  historisch  oder  ob  er  nicht  vielmehr 
erdichtet  ist,  erscheint  höchst  verdächtig,  a  Nenpert  S.  81—84,  vgl. 
Schäfer  S.  163.    Ad  dem  Ansdmck  Qber  Philippoi  III,  11.    ävov9ixi{iat 


.  >^>00' 


'cS'^' 


592     Siebe Dimddreiasigatea  Capitel.    Novelle.    Komao.    Brieflilteratnr. 

die  Aecbtbeit  des  1.  imil  des  6.  volleads  nicht  anireclit  erhalten 
werden"). 

Ob  das  unter  den  Beden  des  Demosthenes  an  10.  Stelle 
stehende  Schreiben  des  Pbilippos,  gegen  welches  sich  die  den 
11.  Platz  einnehmende,  aber  zweifellos  unächte  Rede  wendet^), 
ein  achtes  Actenstilck  oder  gleichfalls  eine  Bbetorenfalachung  ist, 
darf  wohl  noch  nicht  als  ausgemacht  bezeichnet  werden,  doch 
ist  wahrscheinlich   das   £rstere   der   FalP^).     Wie   es   nun   aber 


äv  Y  cluÖTiof,  xfayiig  y'  iv  i^ovvf^  nahm  acbon  Hier.  Wolf  ÄnatosB, 
8.  Neopert  S.  36,  wenn  sieb  aoch  nicht  behaupten  läast,  D.  aelbst  würde 
BchtecbterdingB  bo  nicht  geachrieben  baben.  Zahlreiche  Entlehnaogen  au 
B«dea  deaeelben  weiaen  Schafer  S.  164 f.  und  Nenpert  S.  26—29  noch, 
und  Nitache  8p.  330  f.  fügt  noch  eine  Maaae  anderer  hinzu,  die  freilich 
zDm  Theil  weniger  sicher  sind,  da  in  einigen  Fällen  die  Aebnlichkeit  doch 
nur  eine  geringe  iet,  wie  Üüttuer  S,  2S4  bemerkt:  JmmeTbin  bat  D.  sich 
aelbat  nirgenda  auf  ao  kurEem  Räume  bo  h&ufig  wiederholt,  und  namentlich 
11,  10  f.  Tgl.  m.  Or.  XVIII.  §.297  f.  verräth,  wie  echon  Dobree  erkannte, 
den  Nachahmer,  a.  Neupert  8.  27  f.  Ueber  die  geeachte  Bbetorik  a. 
Neupert  S.  30—35,  über  die  Weitschweifigkeit  der  DarateUnng  nnd  die 
tbeilwei»e  Ungelenkigkeit  und  Geschraubtheit  dea  Stils  a.  Schäfer  S.  IGÖ  f. 
Neupert  S.  38-42.  Endlich  bat  Nenpert  S.  47—64  mancherlei  Ab- 
weichungen vom  Wort-  nnd  Sprachgebrauch  dea  D.  nachgewiesen,  aber 
freilich  bedarf  die  Untersuchung  gerade  in  diesem  wichtigsten  Punkte  noch 
gar  sehr  der  Brg&nznng  und  Berichtigaog,  a.  Nitache  Sp.  231  (.  nad 
HQttner  S.  833.  Nitache  Sp.  232ff.  vermutbet  nicht  Obel  in  dem  Ver- 
fasaer  beider  Biiefe  denaelben  Mann  mit  dem  Urheber  der  10.  und  13.  Bede, 
a.  C.  86.  A.  8. 

49)  Ob  Neupert  S.  49  recht  daran  thut  auch  den  1.  Brief  dem  Verf. 
des  8.  und  3.  (den  5.  schreibt  er  8.  77  gebühre Ddermassen  anadracküch 
einem  anderen  tu)  beizulegen  und  vollends  Nitsche  Sp.  232  dies  aoch 
noch  auf  den  4.  anezudehoen  (über  welchen  Neupert  S.  77  aich  sweifelnd 
äussert),  ist  doch  äusserst  bedeuklich.  Eine  aolche  Plumpheit  der  nach- 
ahmenden Wiederbolnng,  wie  sie  sich  I,  13  gegenüber  Or.  11,  22  f.  ceigt 
(a.  Nenpert  8.  2S),  ist  im  2.  nnd  3.  nirgends  eq  finden,  und  wer  die 
letzteren  beiden  Briefe  dem  D.  abapricht,  kann  den  unaaageführten  Zn- 
stand des  4.  (in  welchem  der  Haupttheil  hinter  der  langen  Einleitung  and 
dem  Epilog  beinahe  verschwindet)  doch  echwerlich  mehr  so,  wie  Blass 
wollte  (b.  A.  42)  entachuldigen,  sondern  ihn  vielmehr  lediglich  der  Scbw&che 
des  Verfassers  zaschreiben,  —  Im  Hanptcodez  Z  ist  übrigens  die  Reihen- 
folge der  Briefe  eine  andere:  1,  2,  4,  S,  8  nnd  der  6.  fehlt,  vgl.  Neupert 
S.  12  f. 

60)  S.  0.  3&.  A.  3. 

61)  Boeckb  Manetho  S.  131  behauptete  freilich  aufs  Entachiedenate, 
daas  mit  der  Aechtbeit  der  Bede  auch  die  des  Briefes  stehe  nnd  falle,  and 
Schäfer  Demosth.  111'.  Beil.  S.  110—113  stimmt  ihm,  wenn  auch  nicht 

n,.i,i..,..>^.OO^IC 


Paeudo-PhilippOB.    AntipatrOB.    Autigonoi.  593 

damit  auch  steben  mag,  eine  Sammlmig  angeblicher  Briefe  des 
FhilippoB  an  Aleiandros,  des  Antipatroa  an  EaBaodros  und 
des  Antigonos  an  seinen  Sohn  Fbiiippos  wird  schon  vonCicero'^) 
erwähnt.  Aber  aach  später  noch  warden  allerlei  Episteln  unter 
dem  Namen  des  Pbilippos  gefälscht'^).  Dass  es  femer  fingirte 
Briefe  unter  dem  von 


ohne  Bedenken,  aoa  dem  einzigen  formalen  Ornnde,  den  er  mit  Recht 
gelten  läaat,  der  aber  doch  nicht  schlechthin  enticheidend  iet,  bei,  weil, 
wie  Beneelet  De  hiatn  S.  81—84  leigte,  „die  groBse  Borgfalt,  mit  der 
der  VerfauBr  des  Briefei  ganz  nach  iiokrateiBcber  Norm  den  Hiatna  ver- 
mieden hat,  sich  in  gleicher  Weise  anch  in  der  Gegenrede  wiederfindet". 
DazD  legt  er  dann  allerdings  auch  noch  einige  «acbliche  AnBtOise  dar. 
Was  für  die  Aecbtheit  apncbt,  ist  bei  BUib  a.  a.  0.  lU,  1.  S.  S48— S&2 
zniamtnengeitellt,  wobei  natHrlioh  unter  Aechtheit  nicht  verstanden  ist,  all 
ob  Pbilippoa  ihn  relbit  abgefust  haben  mflsate  nnd  nicht  vielmehr  hfttte 
durch  einen  Anderen  abbuen  lasien  kflnnen.  Ein  Hanptpnnkt  ist  dabei, 
dasB  bei  Diod.  SVIII,  10,  1,  wie  BObneke  Forschnngen  I.  8.  668  geltend 
machte,  eine  AaneBening  des  Philippoe  am  Doria  (oder  mittelbar  Hiero- 
ajmaa)  angeführt  wird,  welche  auch  in  dem  Briefe  (g.  19)  ateht,  e.  darüber 
Nitache  Eonig  Philippa  Brief  an  die  Athener,  Berlin  1876.  4.,  vgl.  C.  Sl. 
A.  204.  2SS.  S41.  Schlechthin  iwingend  ist  freilich  diea  allein  nicht,  denn 
der  Veifaaier  des  Briefes  könnte  ja  amgekehrt  eben  ans  Hieionymoe  oder 
Doris  geschöpft  haben. 

62)  Cic.  de  off.  U,  14,  48.  exlant  epittulae  et  ^ilippi  ad  AUxandrum 
et  Antipatri  ad  Castandntm  et  Antigoni  (d.  h.,  wie  Weatermann  II.  S.  12 
bemerkt,  nicht  des  Qonatas,  sondern  aeines  Qrossvaters)  ad  Phäq>pum 
filiut»,  trt'um  prudmtieaimorvm  (tic  mim  aceepimw),  qvibw  praeäpiuiU,  ut 
oratione  benigna  muUUtidinis  animot  ad  benevoleittiam  adlieiant  taäittsgue 
blande  appdlando  deleniant.  Eine  Probe  von  Philippos  giebt  dann  Cic.  15, 6S, 
die  Val.  Max.  VII,  2,  10  wiederholt.    Vgl.  Weatermann  VI.  8.  16—18. 

58)  Ob  die  Vermnthnng  von  Weetermann  VI.  S.  IT  richUg  ist,  dass 
die  Briefe  an  Alexandros  nar  Theil  einer  grosseren  Sammlang  waren, 
scheint  mir  sehr  zweifelhaft  Wir.besitsen  noch  die  F&lschnngen  in  der 
demostfaenischen  Eransrede  (No.  1—8.  6  b.  Hercher  8.  461—467)  wohl 
aicher  erat  nachaleiandrinitchen  Drspinnga,  dasn  das  Briefeben  an  Ariito- 
telea  b.  OelL  IX,  3  (So.  7  H.)  und  ein  mit  den  A.  18  znletzt  erw&bnten 
psendo-ariRtotelischen  Briefen  verbuidenee  nnd  ans  derselben  Fabrik  stammen- 
des Schreiben  an  Olympia«  (Ho.  8).  Ans«erdem  werden  aber  noch  Briefe 
an  ArchidamoB  (vielmehr  Agiit  so  bemerkt  Weatermann),  den  Sohn  des 
AgesilaoB,  b.  Pseado-PIat.  Apopbtb.  Lac.  218  E,  an  den  Arzt  Henekratea 
(Aelian.  V.  H.  XII,  61.  Ath.  VII.  389  c,  a.  jedoch  A.  68.  64)  und  an  die 
Lakedaemonier  (Plat.  Apophth.  Lac.  ISS  E.  de  garml.  17.  21.  511  A.  5IS  A. 
Bhet.  Gr.  II.  S5B  W.,  vgl.  Cic.  Tnac.  V,  14,  42,  ans  deaaen  Aenaaerung  aber 
doch  wohl  nicht  sicher  hervorgaht,  oh  aohon  ihm  ein  eolcher  vorlag)  an- 
gefahrt. 

Sl7UKnU.,gTiTCll.-ia«lI.    LltL-GMlb.     II.  8S 

n,.,i,.,..>^.OO^IC 


594     SiebennaddieissigatsB  Capitel.    Novelle.    RomaQ.    Biieflitteratar. 

Alezandros  dem  Grossen  selbst  schon  in  der  Alexandriner- 
Zeit  gab,  lässt  sich  mindestens  von  zwei  uns  noch  erhalteneo 
beweisen,  einem  an  Aristoteles^)  und  einem  an  die  Griechen"]^ 
doch  kann  der  letztere  zu  denen  gehSrt  haben,  welche  Termoth- 
lich  schon  von  den  ältesten  Geschichtscbreibern  dieses  grossHi 
E5nigs  eingeSochten  waren*^),  und  es  bleibt  daher  eine  offene 
Frage,  ob  schon  damals  anch  die  von  Plutarcbos  und  Arrianos, 
wohl  utir  mittelbar  auch  von  Aeliauos,  Follux  und  AtheDaeos 
benutzte  Sammlung*')  vorbanden  war*""),  zu  welcher  auch  um- 
gekehrt die  Briefe  an  Alexandres  angeblich  von  Kleomenea 
aus  Naukratie^)  und  Parmenion")  und  von  OlympiaB")  ge- 


5i)  S.  A.  IT,  vgl.  A.  24. 

65)  Diod.  XVIII,  8,  4.  Länger  ist  der  dritte,  tut  bei  Arriim.  Anab. 
U,  14,  4 — 9  überlieferte  an  Dareioa,  aber  den  vieUeicht  ebengo  su  nrtheilei 
iit  wie  aber  den  zweiten,  vgl.  A.  67.  Alle  drei  atehen  bei  Hercher  S.  B8t 

66)  Wie  WestermaDU  II.  S.  6f.  wohl  gewiu  mit  Recht  anniiiimt. 

67)  S.  Fiat.  Alex.  8.  i»  xmt-  iniviolAv.  17.  60.  h  t<tit  ivi9toi*ie. 
Vgl.  HeBfcb.  'AtoKÖvoi-  ot  iv  )iiltiäwdfov  iitietoltilt.  r^xt%&-  ^a^k'Alt' 
^üttQif  i*  'EntotoXaie-   ^MolSoi'  .  .  .  tv  tais  iittm)i.ali  'AltiävSifOV. 

6T'>)  Da  die  Arbeiten  Weitermannt  Bcbwer  EDg&nglich  sind,  wird 
der  folgende  knne  AnazDg  aos  ihm  II.  S.  7 — 10  nicbt  fiberflaiBig  aeiu;  an 
Alexippoa  (Plnt.  AI.  80), -S,  wie  es  acheint,  an  Autipatros  (Flut,  AI.  89  und 
andreraeita  20.  46.  47.  56.  G7,  denn  daaa  diese  6  Stellen  aioh  alle  nur  auf 
einen  Brief  beziehen,  achlieaat  Weatermann  S.  7  ana  47.  iv  ty  xfit 
'Avtlnatfop  l^mtoX^,  vgl.  auch  de  fort.  AI.  IL  9.  841  C;  von  einem  Brie! 
an  AntipatroB  apricbt  auch  La.  Di.  VI,  44),  2  an  die  Athener  (Arrian.  An. 
I,  10,  4  u.  Flnt.  AI.  28),  an  Dareioa  (a.  A.  65,  vgl.  Plat.  AI.  S9,  auch  lastin. 
XI,  n.  Curt  IV,  1),  8  OD  die  Griechen  (Plnt.  AI.  84;  femer  Diod.  a.a.O., 
vgl.  XVII,  109.  Instin.  XIII,  6;  endlich  Aelian.  V.  B.  II,  19),  an  Hagnon 
(Plnt.  AI.  22),  an  Hephaeation  (Plut.  AI.  41),  an  Kleomenea  (Anian.  VII, 
S3,  6  f.),  an  Krateroa,  Attaloa  and  Alketas  (Flot  AI.  66),  an  Leooidaa 
(Fiat.  AI.  26,  vgl.  Apophüi.  reg.  179  £),  ao  Megabytoa  (PIpt.  AI.  48),  8  an 
Oljmpias  (Plut.  AI.  87.  Arrian.  Vi,  1,  4f.  PoU.  VI,  87;  Ober  einen  vierten 
b.  Gell.  XIII,  4,  3  vgl.  A.  60),  an  Parmeoion  (Plut.  AL  82),  an  Paaaaniaa 
(Plut.  AI.  41),  2  an  FenkeatBa  (Flut.  AI.  4t.  42),  an  Fhilozenoa  (Plut 
AI.  88.  Atb.  1.  22  d,  vgl.  Fiat,  de  fort.  AI.  I.  12.  383  A),  an  Phokion  (Fiat. 
Pboc.  17.  18.  AI.  3».  Aelian.  V.  H.  I,  26),  an  die  Satrapen  Asiens  (Alb. 
Xf.  784  a),  an  Theodoroa  (Plnt.  Amator.  18.  780  C).  Ein  Brief  an  die 
Komer  wird  Bchon  von  Strabon  V.  382  erwähnt,  aber  Westermann  II.  S.  10 
bemecfat  dain:  ,,ttisi  hie  Alexander  Epirota  est:  Mactätmem  enim  (mhc  *t 
fama  qmdem  Bcmanis  notum  fwste  arbitraittr  lAviua  IX,  18". 

68)  Ath.  IX.  898  c.  Klio^hiis  iv  t%  p^it  'AXilart^oii  inmoXi  ytüfmf 
oStas  «.  T.  1.     S.  Westermann  IV.  S.  7  f. 

B»)  Ath.  XI.  781  f.  h  tais  tpö;  'AliiavdfQ»  imnoluCt  a.  XIU.  607  f— 
608  iL.  h  r^  ir(de  'AXiiavifov  inmxol^  (mit  2  wörtlichen  Fragmenten).   Die 


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PBeado-AlezandroB.    Paeodo-AgeBÜaos.  595 

hört  haben  mögen;  jedenfalls  schon  aus  der  Alexandrinerzeit 
aber  stammt  ein  noch  erhaltener  derartiger  gefälschter  Brief  des 
Kalanos*').  Dass  feroer  unter  dem  Namen  des  Äntipatros 
gleichfalls  auch  noch  Briefe  an  Alezandros  und  an  Andere  vor- 
handen wareu,  leidet  keinen  Zweifel,  aber  ihre  Entstehuugszeit 
und  EntstebuDgsart  mag  eine  verschiedene  gewesen  aein'*). 

Aus  Ungewisser  Zeit  sind  die  angeblichen  Briefe  des  Spairtaner- 
königs  Agesilaos,  von  denen  uns  noch  Spuren  geblieben  sind, 
und  unter  denen  einer  von  anderen  Seiten  dem  Fbiiippos  bei- 
gelegt wurde"^),  nämlich  das  Antwortschreiben  auf  den  uns 
noch**)   erhaltenen,    auf   den   Namen   des   sjrakoeiscben    Arztes 


weiteren,  gewiss  lom  Tbeil  richtigen  En&liliuigeii  Ober  Briefe,  welche  P. 
geschrieben  hatte,  s.  b.  WeBteimanii  VI.  S.  10. 

60)  Einselne  derselben  werden  wohl  schon  axa  den  Oefchicbtaohieiberu 
des  Alezandro«  stammeD ,  e.  Gell.  XIII,  4,  1  ff.  in  plmigue  monimentü  rervm 
ab  Äkxandro  gutarum  et  paulo  ante  in  libro  M.  Varronia,  qui  imariplvt 
est  Ort^es  ed  de  insania,  Olympiadtm  .  .  .  fesHvissime  retcriptwe  iegimui 
AlexandfO  filio  etc.,  andere  waren  sicher  aus  der  epietolographisohen  Werk- 
stätU,  a.  Ath.  XIV.  659  f.  Plat.  AI.  S9  bat  Teimathlich  do«b  wohl  anch 
bier  aus  der  nämlichen  Sammlnng  geschöpft.  Schlechtweg  einen  Brief  der 
0.  erwUlnt  PoU.  VII,  28.    S.  WeatermaDn  Vh  3.  8r. 

61)  Denn  diesen '  tbeilt  schon  Philon  Omnem  probnm  liberum  eeee  T.  II. 
p.  460  Mangej  mit.     S.  Westerroann  IV.  8.  6.    Hercher  S.  192. 

62)  Ob  Airian.  Anab.  YII,  12,  6  nnd  Flui  AI.  39  ihre  Nachrichten  Aber 
Briefe  des  Äntipatros  an  Alexandres  aus  alleren  Geschicbtachceiben)  oder 
einer  BriefBammlung  haben,  steht  dahin,  aus  der  ersteren  Quelle  hat  sicher 
luatin.  XII,  1  mittelbar  die  seinen,  aas  der  letsteren  ist  ebenso  uiiEweifel- 
baft,  was  Plnt.  Comp.  Coriol.  et  Alcib.  3.  Comp.  Aristid.  et  Cat.  3  aus 
einem  Briefe  über  den  Tod  des  Aristoteles  mittheilt  Diese  SammloDg 
kann  nnn  aber  füglich  8  Bächer  umfaist  haben,  und  wenn  daher  Suid. 
'Avtinatfos  'loläov  schreibt:  aatHutti'  'Eaietoläp  ottyypifftfiKt«  Iv  ßtpUoit 
BvaC,  so  ist  kein  gonSgender  Gnud  zu  dem  Verdacht  von  Weatermann 
II.  S.  5  vorhanden,  als  ob  dies  eine  Verwechaeloog  mit  Äntipatros  von 
Hieiapolis  (nutei  Septimius  Sevetue)  sei;  irgend  etwas  Aechtes  war  freilich 
in  Wahrheit  kaum  in  jener  enthalten. 

63)  Weatermann  II.  S.  4f.:  „Flidardtüm  ai  audi*  (Agea.  10.  Apophtk. 
191  A.  209E.  älOD.  211B.  213  A.  Praec.  pol.  807  Fj,  multa  egit  Ageri- 
laus  per  epiglolat:  quae  quam  gint  iwxrta  et  auipeeta,  cum  per  st  appareat 
(sc.  memoriter  talia  tradebantur  aul,  prout  ums  esaet,  ab  historiae  »cjipto- 
ribus  fingebanturj,  tum  ex  eo  intellegitur,  quod  quam  Agetilao  tribuil  epistolam 
191 A  et  313  A,  Fhilippo  Mactdoni  tribuunt  Aelian.  V.  H.  XU,  51  et 
Ath.  VII.  389  e".    S.  A.  6i  u.  vgl.  A.  63. 

64)  Bei  Ath.  a.  a.  0.  d,  worauf  es  dann  e  heiaat:  «poe  Sv  ne  ptlayzo- 
tämit  iniaztlltii   ö   ^ilinaog-   „^A(Zi9(«oc]>  Mtvtufätti  vyiaivttr"  (ebenso 


:,.y..,oo' 


K^IC 


596     Siebeiitinddrei«BigBt«B  Capitel.    NoTelle.   Roman.    BrieflittenitaT. 

Menekrates  gefälschten  Briefes.  Ein  Gleiches  gilt  von  denen, 
welche  dem  Bedner  Lykurgoe**),  Antiochoa  dem  Grossen"), 
dem  Eumeneaf),  dem  König  Amasia  von  Aegypten*^),  dem 
Pherekydes  von  Syroa«*),  Thalea™),  dem  Thrasybulos  na 
Miletos  nnd  Peritindroa^^),  Anaximenes  von  Mtletos^, 
Cheilon"),  Solon  und  PeiaiatratoB '*),  Pittakoa"),  dem 
Arzte  Dioklea  von  Earyatoa''^)  untergeschoben  waren").    Recht 

Ael.  A.  a.  0.  üviEyQoif'f  9i  tial  ö  4.  x.  i.  1.).  nagaalrialait  8i  ixcatMt 
(näml.  MtvCKQixTTjs ,  der  sich  aetbet  Zeiig  nannte)  huI  'AQuiä/iei  cm  Aax(' 
8aifi,avlav  ptiatltt  ■»..  t.  l,:  am  Ärchidamos  ist  also  bei  Fieado-Plnt. 
a.  8.  0.  AgenUoH  geworden  nnd  auf  diesen  die  Antwort  de«  PhilippoB  über- 
tn^en. 

66)  Nur  8uid.  Av%oviffos  erv^hnt  eie. 

66)  Zwei  Bolche  stehen  bei  loaeph.  A.  I.  XII,  S  nnd  geboren  anter  die 
jfidiscben  F&Ucbnngen,  ausserdem  begegnet  nne  aber,  wie  es  scheint,  noch 
die  Spur  eines  dritten  b.  Enstath.  t,.  II.  r,  107.  p.  1814,  41  ff.:  1»  jxunDlj 
zov  Paeilias  'Avriöiov,  Tgl.  Westermann  II.  S.  13. 

67)  Plnt.  Enm.  11.  i*  xäv  ixtaxoXäv.  Lncian.  de  lapi.  8.  Weater- 
mann  T.  S.  4. 

ee)  Ad  Biaa,  Plat.  Sept  aap.  codt.  «.  161  B,  abgedr.  b.  Herohei 
S.  100.  No.  3. 

68)  An  Thalea  b.  La.' Di.  1,1».  Weatermann  VI.  S.  15.  Hercher 
8.460. 

70)  An  Pherekjdea  t.  Sttob  n.  an  Thale«  b.  La.  Di.  I,  43  f.  Weater- 
mannVin.  S.  4.    Hercher  8.  740. 

71)  Von  Letzterem  an  die  Weiaen  und  an  Proklee,  tob  Eraterem  an 
Letzteren  b.  La.  Di.  I,  99  f.  Weatermann  VI.  8.  10.  Vlll.  8.  9.  Hercher 
8.  408.  787. 

73)  Zwei  solche  Briefe  an  Pythagoraa  atehen  bei  La.  Di.  II,  4.  b,  ab- 
gedr. b.  Hercher  S.  106.     Vgl.  WoHtetmaun  II.  8.  IS. 

73)  Au  Periandros  b.  La.  Di.  I,  75.  Weatermann  IV.  8.  5.  Hercher 
S.  198. 

74)  Von  Eraterem  an  Periandroa,  Epimenidea,  Peiaiatratos ,  Kroesos, 
von  Letsterem  an  Erateren  b.  La.  Di.  I,  64-67  u.  63  f.,  Tgl.  Snia.  "fisi- 
fi(v(9t)c.  npoc  xo^Tov  yqäiftt  Söhav  i  vojio&itJH,  fitfiipoiuvos  t^  mo1(*C 
%ä9afieiv  (es  ist  der  erhaltene  Brief  gemeint).  Weatermann  Tl.  S.  Sl. 
VU.  S.  18.     Hercher  S.  490.  696  f 

76)  An  Eroesoa  b.  La.  Di.  I,  81.  Weatermann  VL  S.  81.  Hercher 
S.  491. 

76)  'Emirroll]  xQo^vXtntti*^  an  KOnig  Antigonoa,  erhalten  bei  PanL 
T.  Aeg.  1,100.  Vgl.  8prengel-Roaenbanm  Qearh.  der  Hed.  I*.  8.  4ftSl 
Weatermann  IV.  8.  11. 

77)  Wie  es  mit  der  Aechtheit  der  von  Dion^sodoros  (a.  C.  SO.  A.  97) 
geaammelten  Briefe  tod  Ftolemaeoa  I  stand,  lässt  sich  heute  nicht  mehr 
entscheideui  wenn  der  Sammler  wirklich  der  Aristarcheer  war,  bo    spridit 


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Gemischte  Briefe.  597 

frilben  Zeiten  der  alexandriniscben  Periode  verdankten  d^egen 
diejenigen  ihren  Ursprung,  welche  sich  fRr  Werke  des  jOugeren 
DionjsioB  von  Syrakus")  und  des  Telaugea^*),  sei  es  nun 
des  wirklichen  oder  erdichteten  Sohns  ron  Pythi^oTas,  ansgaben; 
es  ist  daher  wohl  möglich,  dass  ein  Gleiches  auch  von  einem 
Theile  derer  gilt,  welche  als  ScbriftstQckeTonPythagoraa  selbst^) 
und  Ton  verschiedenen  Pytbagoreem  und  Pythagoreerinnen^*)  in 

diei  fflc  dieselbe.  Vgl.  Westermann  Vll.  6.  12,  der  noch  hininfagt: 
„celentm  epigMa  Ftolanaei,  qua  Menandrum  et  Phüemonem  poetas  ad  se 
itmtatM  eredtbatur,  gwtqyx  iwiu  tÜ  Alciphron  Epixt.  U,  3  tt  4"  (vgl.  C.  8. 
A.  3S)  „utrum  sylloget  tlitu«  auctoritate  an  solo  rumore  vei  artificio  mtatvr, 
non  ditputo".  —  An  der  Aechtheit  von  dem  OeachUfUbriefe  des  Arketilaos 
bei  La.  Di.  IV,  44  (abgedr.  b.  Eercber  S.  131)  Bcheint  auch  Wester- 
mann  El.  S.  3  mit  Becht  nicht  zd  zweifeln, 

78)  Said,  ^lorvoioc,  vCöc  rov  £iiitXütt  xvfäwov,  xnl  avxis  Tveavvof 
■ffl  ipilicoipot-  'Eitmtolie  xsl  ntfl  täv  xotifMinav  'BnixBlUmv.  Den  An- 
fang  eines  solchen  Briefes  (nämlich  Ginladangsschreibens)  au  Piaton  giebt 
schon  der  7.  piendo- platonische  383  B.  C  (s.  A.  34)  wieder;  Ixifiilit  di  Im- 
nelqv  »ävv  ftoN^av  . . .  i^v  s^jq*  liovaa  ^  inteioli]  T^ii  x^  iffä^ovaa  *.  t.l. 
Vgl.  auch  Pseudo-Plat.  Ep.  III.  317  B.  BmchBtacke  an*  einem  oder 
mehreren  Briefen  an  Speueippoe  finden  sich  bei  La.  Di.  IV,  3  {wgöe  avxhv 
ytäipm»)  nnd  Ath.  YH.  319  e  (iv  xats  nfos  airbv  ittietoXtiie),  vgl.  XII.  646  d 
[h  CS  Ufos  avviv  imtnol^).     Vgl.  Westermann  IV.  S.  31. 

19)  Denn  schon  Neanthes  Fr.  20  bei  La.  Di.  VIII,  &&  (vgl.  C.  21.  A.  418) 
sagte:  x^v  yäp  xtft^K^Ofi^rfjv  xges  Tijlavyoit  ^ffMitol^«  .  .  .  fii;  ilrai 
a£i4»tato».  La.  Di.  schreibt  ebendaa.  84;  •dyy^aft^  di  tfiifttai  lov  Ttj- 
laoyDvc  ovSlv,  aber  68:  Tulav/iii  i\  ö  xov  nvOajöfOv  jiaCe  iv  tj  '(öf 
^tlilao*  hiiaxol^  und  74:  i*  9\  tip  %(f0ii^t}iti9ip  Tt]liivyoöt  ixiaroUiii:  es 
ist  der  von  Neantbea  erwähnte  kurae  Brief  gemeint,  und  vielleicht  gab  es 
nnter  dem  Namen  des  T.  eben  nur  diesen,  der  denn  in  der  That  nicht  als 
«•iyjfaiiiui  gerechnet  werden  konnte.    Vgl.  Westermann  Till.  8.  4. 

80)  An  Anuimenea  b.  La.  Di.  VIII,  49,  wahrscheinlich  als  Antwort 
aaf  dessen  sweiten  vorgeblichen  Brief  an  ihn,  a.  A.  78.  Ansaerdem  sind 
zwei  andere  an  Hieron  nnd  Telanges  erhalten.  S.  Westermann  VIL  8. 13. 
Die  beiden  lettteren,  ohne  Zweifel  s^Aen  Ursprangs,  stehen  bei  Orelli 
S.  61  f.,  die  beiden  ersteren  bei  Hercher  8.  fioi,  vgl  S.  LXVl. 

81)  Erhalten  sind  angebliche  Briefe  von  Lyais,  Helisaa,  Hjia,  Theano, 
ED  finden  bei  Hercher  S.  601—608  (vgL  8.  LSVHf),  denen  allen  aber 
freilich  ein  so  alter  Ursprung  nicht  tnzntranen  ist;  hficbetens  konnte  der  eine 
oder  andere  ans  der  leisten  alexandrinischen  Zeit  sein;  die  drei  der  Theano 
sind  attisch,  die  anderen  dorisch  geschrieben.  Aas  d«m  des  Lysis  ist 
Einiges  bei  La.  Di.  VlU,  43  aosgeiogen  nnd  der  grOaste  Theil  bei  lamblich. 
V.  P.  17.  S.  76—18  (p.  68,  14ff.  Nanck)  aufgenommen,  anch  kenneu  ihn 
Sjoe*.  Epiat.  14S  nnd  Enstath.  s.  n.  B,  861.  p.  880,  42  G.  (ans  lamblich.). 
Einen  nicht  erhaltenen  von  Theano  an  Timandra  erw&hnt  PoU.  X,  21. 
8.  Westermann  V.  8.  19f.  VI.  3.  *.  8.  VXH.  8.  4f. 


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598     SiebenonddreiBaigates  Capitel.     Novelle.    Rom&u.    Brieflittentar. 

Umlauf  gesetzt  waren,  wie  höchst  wahrscheinlich  von  dem  einen 
der  beiden  ans  als  Werke  des  Ärchytas  Qberlieferteo  Briefchen*') 
und  sicher  von  sonstigen  ihm  antergeschobetieD,  aber  nicht  er- 
haltenen Episteln ''^^),  während  der  anilere^  und  Oberhaopt 
weitaus  die  meisten  Machwerke  dieser  Art  sicher  erst  seit  dem 
Aufkommen  des  Neupythagoreismna  entstanden.  Die  angebliche 
Epistel  der  Sokratiker  Eraatos  und  Eoriskos  von  Skepsis  an 
Piaton")  scheint  ein  Antwortschreiben  aof  den  sechsten  psendo- 
platonischen  Brief  gewesen  zn  sein^)  und  also  aus  denselben 
Kreisen  zu  stammen,  aus  denen  der  letztere  und  dessen  Nach- 
ahmungen hervorgegangen  waren,  und  auf  dieselbe  Fabrik  wie 
diese  alle  nebst  den  dem  jOngeren  Diony sios  und  dem  Speasippos 
und,  so  weit  sie  sich  auf  Piaton  bezieben  und  bezogen,  auch  den 
dem  Ärchytas  untergeschobenen  werden  wohl  iiuch  die  Briefe 
des  Dion  an  Piaton  und  Andere  zurückzufahren  sein,  von  denen 
wir  aber  weiter  Nichts   wissen^,   und   nicht   minder   derjenige, 


88)  An  den  jüngeren  Dionyaios:  AnfToTdenmg  den  Platon  unreraehrt 
ED  entlMseD,  b.  La.  Di.  111,  31  f.,  vgl.  VIII,  19.  avzo'f  (Däml.  'jifivttis)  Im* 

Tod  früheren  Briefen  des  A.  and  der  Tareatin«r  an  Platon,  um  dieaeo  m 
der  dritten  aikeliacben  Beise  ea  bewegen,  spricht  sclioii  der  T.  pseudo- 
platonieche  Brief  839  D,  dessen  Verfasser  sie  also  schon  Torfand  oder  selbst 
gemacht  hatte.  Ea  ist  also  wohl  liaum  en  bezweifeln,  daas  ans  ähnlicher 
Hache  anch  jener  an  des  jungem  Dionjsios,  sei  es  frOher,  aei  e«  ap&ter, 
hervorgegangen  ist,  vgl.  A.  88. 

82'')  S.  das  eben  A.  82  Dargelegte. 

83)  S.  A.  21  u.  C.  S3.  A.  468.  469.  Beide  Briefchen  stehen  bei  Heichei 
S.  ISS.  Ueber  beide  bemerkt  Westermann  III.  S.  3  f.  mit  Recht,  dasi 
sie  ans  einer  nrnfassenderen  Sammlnng  von  Briefen  des  A.  in  den  La.  Di. 
(mittelbar)  gelangt  und,  denn:  „qwae  ad  posteriorem  Platontm  rescriptiiK 
refert  Diog.  FIII,  81,  ad  verbum  deteripta  sunt  tx  epütoJar^m,  quae  Pia- 
lonit  nomine  MiscWptae  eireuniferunlur,  duodecima",  a.  A.  81. 

84)  Poll.  X,  160.  Weatermann  IV.  8.  8f.  Strab.  XIII.  608  bezeichnet 
sie  als  Sokratiker  ond  den  Eoriakos  als  Vater  jenes  Neleni,  der,  ein 
Schüler  des  Aristoteles  nnd  Tbeophraatos,  nach  dem  Tode  des  Letzteren 
in  den  Besitz  der  Bibliothek  Beider  kam  (s.  C,  83.  A.  S28),  La.  Di.  III,  46 
als  Schüler  Piatons:  sicher  gehSrten  sie  dem  Verbände  der  Akademie  gleicb 
Aristoteles  an:  bei  Letzterem  ist,  nm  mit  Bonitz  Ind.  Ariatot  406*  SfiE 
in  leden  „Kctiouot  Mitatum  nomen  ad  significandwn  quemlibLt  homintm"- 

8ft)  Der  an  sie  und  an  Hermias  von  Atamens  gerichtet  ist,  vgl.  Boeckh 
Uermias  von  Atamens,  Abhh.  der  Berl.  Akad.  1SC3.  S.  ISS  f.  =-  El.  Schrr. 
V.  S.  191  f.  —  Ich  folge  der  Verrnnthnng  Westermanna  a.  a.  0. 

86)  Unsere  einzige  Quelle  iat  Said,  Mar  'IjtxafCvov  .  .  .  fyfoiptr 
ittiataXäs  ^T^öe  nxävova  »al  ällovg  Ttviie.     Vgl.  Weatermann  IV.  S.  19. 


..\.>00' 


.31c 


OeflÜacbte  Briefe.  599 

welcher  Ton  dem  Sokratiter  Aescbiues  an  den  jüngeren  Dio- 
nysoa"')  geschrieben  sein  sollte*').     Endlich  die  Briefe  des 

Anacharsis  hielt  schon  Cicero  für  ächt^).  Ob  aber  wirk- 
lich Cicero  selbst  und  Brutus  auch  griechische  Briefe  geschrieben 
uud  herausgegeben  hatten,  lässt  sich  wohl  kaum  mit  auch  nur 
aDuähernder  Sicherheit  entscheiden;  waren  aber  die  dem  Plutar- 
chos"")  vorliegenden  Sammlungen  anseht,  so  fiel  die  Fälschung 
natürlich  erat  in  die  älteren  christlichen  Zeiten;  die  uns  unter 
dem  Namen  des  Brutus  fiberkommenen  Machwerke  sind  wohl 
sehr  späten  Datums*'). 

87}  Nicht  an  den  älteren,  wie  Wette rmann  iL  S.  4  angiebt,  s.  A.  88 
und  M»iiieke  P.  C.  G.  I.  S.  607. 

88)  I«.  Di.  II,  63.  qiEpciat  ii  snl  iviatol^  «^OC  Jtnvveiov  Ala%lvov. 
unmittelbar  Toraafgebt  Folgendci:  ^ij«)  Si  TTolv'xpiTOE  o  MfvSaios  (Fr.  2) 
iv  xi  wi)mzip  xAi  srii^l  dtorvaioii  äj|ii  i^e  ixjrtiaatmt  «vfißiäyat  avxim  t^ 
mgafrat  mal  tag  t^e  dlanos  lls  £v(a>av0(ic  yia9iSov,  Ityair  clrcct  ov* 
tcvt^  Kafnivo*  löv  xnfMpJoxoiov  (tfayaiSoJtoiör  Heineke  a.  a.  0.}.  Ich 
glaube,  ds»a  ei  eine  Sammlnng  aller  dieser  «ich  am  PlatoD,  Dion  nnd  den 
jOngeren  Dionjtioa  drehenden  Eriefe  gab ,  aber  beweisen  kann  ick  ea 
fi'eilich  nicbt. 

89)  Denn  er  Oberaetit  V,  32,  90  den  b.  im  Lateinische.  Es  und  ihrer  D, 
wotu  bU  10.  noch  der  bei  La.  Di.  1, 105  mitgetheili«  an  Eroeeos  kommt, 
8.  Westermann  IL  S.  llf.    Hercher  S.  lOS— 106. 

90)  Brat.  S.  'Fnfutlnl  iiit  ovv  ^«hiito  jiqbs  täs  Su^odovt  Ktil  toig 
dyävat  t%atät  ö  Bpovioc,  'EHiiviatl  di  xrjr  äTtotf&iynaxin^r  *al  Amutfi- 
x^  lnixi]9ivmv  ßftixvloyüiv  Iv  Täte  iTti<nolaCs  iviaxov  nafdari^t  lexiv. 
olov  ^Stj  Ka9timjxät  *ls  xir  xöJl(fioi>  yfäipti  xols  Tlif-fUiitirois'  „äxovm 
v/iäs  N.  t.  l."  näXir  2!aiiioif  „at  ßovXal  x.  x.  1."  iiiil  snpä  Htixafla>v 
itlfov  „Sänttoi  T^T  X.  T,  I.",  1.  A,  86.  Cic.  Sl.  iviaxalttl  9i  «nfä  xov 
Kmifoiyös  (fm  vfig  'Hfmiriv,  ixigai  di  nfot  xit  vlov,  {yuiXivofiivov  avit- 
tpiXoaoiptlr  Kqaxixxip  (vgl.  C.  32.  Ä.  848.  814).  Totyün  S'k  xhv  fi^tofti 
alxiäiuvos  elf  tlBoväe  xal  nixovt  Jifodytiv  xi  fiii^axiov  aMtlavvii  T^g 
•orovd/ac  avxoi,  xul  aj«dö*  aoctj  xl  xäv  'EllTpiiuät  fUa  xal  Scoti^a  x(ig 
TliXoJla  tiiv  Bv^ävxiov  ir  isy^  xiri  yiyfuntai,  xöv  iiiv  Fa^ylav  avtoi 
9t(0Oi]KÖVTCDE  /xixJnToyioj;,  tCxiQ  i|*  ipavlog  xal  äxölaaxot,  ^'t  iiittet, 
nfis  ii  xov  niXoxa  iii%foXoyovnivoo  xul  fiifit^ifioi^oövtae  oiiiik^  Dfifl^- 
«aVTcr  iifUEC  xtvae  oviiö  xai  tp7i<pianaxa  MUfä  Bviuwti»v  yttiaftai.  Tgl. 
Westermann  I?.  8.  Sf.  7.  Dass  Niemand  BOust  dieier  Briefe  gedenkt, 
erweckt  wenigstena  kein  günaUgea  Voniitheil  dafür,  dau  sie  tlcht  ge- 
weaeu  seien. 

91)  Sie  otehen  bei  Hercher  8.  177—191.  Tgl.  Westermann  IT. 
S.  3 — 6.  Die  drei  von  Plnt.  a.  a.  0.  mitgetbeilten  Briefchen  finden  aioh 
freilich  unter  ihnen  wieder,  aber  mit  Recht  erklftrt  es  Weatermanu  nach 
dem  Vorgang  Anderer  fOr  mOglich,  ja  einigermaagen  wahrscheinlich, 
,j  Plutarthum  aliitttde  haee  habere,  faUarium  vtro  hu  tpn*  ve»tigm  ad  früMdem 


■,.\.<0(y 


K^IC 


600     SiebennnddreiBÜgHtea  Capitel.    NoTelle.  Roman.  Brieflitteratur. 

Ob  Sotion*')  mit  Kecht  die  zd  seiner  Zeit  unter  dem  Namen 
des  Kynikers  Diogenes  vorhandenen  Briefe  für  Hcht  erklärte, 
oder  ob  sie  erst  aus  dessen  Schule  stammten,  können  wir  nicht 
mehr  beurtheilen;  die  anf  uns  gekommenen  29  sind  ohne  Zweifel 
erst  eine  späte  Fälschung'^). 

Verdächtig  ist  auch  der  Ursprung  eines  angeblich  von 
Menedemoe  ans  Eretria  verfassten  Briefes,  Ton  dem  uns  der 
Anfang  erhalten  ist^). 

Ueber  die  Briefe  des  Eynikers  Krates  oder  Pseudo-Krates 
s.  C.  2.  S.  30  mit  Ä.  84»*),  Ober  die  gemischte  Correspondenz 
zwischen  Antigonos  Gonatas  und  Zenon  von  Eition  C.  2. 
A.  175,  aber  Psendo-Aratos  C.  10.  A.  11,  Ober  Pseudo- 
MenandrosG.8.  A.38,  Ober  Fseudo-Epimenides  G.32.  A.239, 
über  die  jüdischen  Brie^lschungen  C.  38**). 

Zu  diesen  Fälschungen  und  ächten  PriTatcorrespondenzeo 
kommen  nun  aber  die  zahlreichen  Fälle,  in  denen  der  Brief  ent- 
weder eine  vom  Urheber  gewählte  Ennstform  der  Darstellung^^ 

faciendam  indudum  Plutarchea  demum  in  swwm  luum  amvertuu  ad  eonu*- 
qae  exemphtm  rüiqua  eon/inxüie". 

82)  Bei  La.  Di.  VI,  80  (vgl.  C.  18.  A.  38).    Vgl.  La.  Di.  VI,  28.  lör  i» 

93)  Bbi  dem  16.  ist  vielleicht  der  ältere,  mOglicbecweiae  Kcbte  benntxt, 
den  La.  Di.  a.  a.  0.  anfahrt.  Im  üebrigen  s.  WeBtermann  IV.  S.  1&— 18. 
Hercber  S.  XXXV— XXXIX.  285—268. 

94)  Bei  La.  Di.  D,  Ul,  vgl  Weatermanu  VI.  S.  6.  Man  mOnte, 
wenn  da«  Scbriftatfick  acht  war,  annehmen,  daas  Henedemoi,  der  BOiut 
keine  ScEriften  verCffentlichte,  mit  diesem  la  seiner  Aachtfertigang  ge- 
Hchriebenen  Briefe  eine  Ausnahme  gemacht  tmd  selbst  dafür  gesorgt  habe, 
daaa  er  auch  ins  Pablicum  drang. 

95]  Von  den  erhaltenen  gilt  Dasaelbe  wie  von  denen  des  Pseodo- 
Diogenes,  s.  WestermannlV.  S.  10.  Hercher  S.  XXXIII— XXXV.  808—217. 

96)  Vgl.  auch  noch  Westermann  IL  S.  12.  UL  S.  8.  V.  S.  S.  VL  S.  4. 
VIIL  S.  11.  Beiläufig  bemerkt  sei  hier  noob,  does  die  angeblichen  Briefe 
des  Herakleito«  nnd  des  Hippokrates  nebst  ZnbehOr  erst  nacbalexan- 
diiniach  sind.  Üeber  die  Eotstehungsieit  der  ersteren  s.  Bernaus  Die 
herab  leitischen  Briefe,  Berlin  1869.  8.  Spät  entatanden  sind  wahrscheiulick 
die  des  Xenophoo,  nnd  zvar  nicht  bloss  der  in  den  Epistehi  der  8o- 
kratilier  enthaltene,  sondern  auch  diqenigen,  ans  denen  Stobaeos  AnsaSg« 
giebt,  s.  Westermann  VIIL  S.  11.  Hercher  S.  LXXXV.  788-791, 
desgleichen  die  des  Earipides,  s.  Westermann  V.  S.  4  f.  Hercher. 
S.  XL  f.  276— 27B. 

97)  Das  Utste  nns  bekannte  Beispiel  dieser  Art  sind  die  betreffenden 
cpideiktiechen  Spielereien  des  L;sias,  falls  sie  wirklich  schon  von  ihm 
herrOhrteu.    Das  l&sst  sich  nun  freilich  ebenso  wenig  beweisen  wie  daa 

n,.,i,.,..>^.OO^IC 


GefOlBchto  Briefe.  601 

oder  bequeme  Lehrform  war  und  derer  im  Yoraufgehenden  bereits 
gedacht  ist^^).  Eines  besonderen  Eingehens  auf  diesen  Punkt 
bedarf  es  wohl  kaum:  die  Sache  ist  an  sich  klar. 


Ächtunddreissigstes  Capitel. 
Die  jttdlBch-Iiellenifltisehe  Lttteratir'). 

Ein  eigenthQ  ml  icher  Nebenzveig  der  hellenistischen  Litteratur 
wird  abgesehen  von  den  griechischen  Uebersetzungen  hebraeiecher 
BOcher  durch  eine  Reihe  sehr  verschiedener  Werke  gebildet,  welche 
Ton  jDdischen  Verfassern  meistens  in  Älexandreia,  aber  zum  Theil 

QegenUieil,  au  weichet  zu  glauben  WeBtarmanu  T.  S.  17—10  geneigt  »t. 
Sollte  aber  auch  disMr  QUube  der  licbtige  Bein,  lo  bleibt  es  immernoch 
ebemo  gut  mOglich,  dan  sie  bweito  in  der  B[Ateren  attiacfaen,  als  dass  aie 
ent  in  der  alexandrinJBcheD  Zeit  entitanden  eeieu. 

9S)  Oeber  die  Lehrbriefe  Jet  Ariston  von  Chios,  Sphaero«,  Epi- 
kuros,  ArkeBÜaoB,  Earneades,  Demetriot  von  PhaleroD,  Straten 
von  Lampsako«,  Hieronymos  von  Bhodo«(7),  EtatoitheneB  n.  Paeudo- 
EiatosthenOB,  PhilochoroB,  Paeado-Hanetbon,  Polemon,  Aristo- 
genes,  Timagenes  von  Hiletos  a.  C.  8.  A.  SU.  801.  487.  608.  683.  697 
(mit  d.  Nachtr.  hinter  dieiem  S.  Bd.).  7S1.  773.  C.  16.  A.  64.  7S.  78.  C.  21. 
A.  874.  4ZS.  481.  C.  22.  A.  169—162.  C.  84.  A.  86.  C.  88.  A.  177  nnd  vgl. 
Westermann  III.  S.  6  f.  17.  8.  6.  11.  Stf.  V.  S.  S  f .  7.  VI.  S.  4.  19. 
VU.  S.  9.  19  f.  VIll.  8.  9.  Aoch  die  oben  (t.  A.  76)  bereit«  erwähnte 
tiftnol^  «CO^Ikutixi}  von  PBOodo-DiokleB  gehOrt  geoaner  in  diese 
Claate.  Ueber  onsaabere  anter  dem  Namen  des  Chryaippos  nmlaufende 
Briefe,  welche  der  Stoiker  Diotimoe,  der,  wie  ichon  C.  88.  A.  88  bemerkt 
wnxde  (wo  anch  diea  h&tte  erwihnt  werden  tollen},  dem  EpiknroB  aittenloae 
Briefe  ans  eigner  Fabrik  nnterschob,  gleichfalU  auf  dieten  abiuwlUten 
sachte,  berichtet  La.  Di.  X,  S:  «al  ö  tu  ik  X^-isiuxtv  äwaiftfituvu  ixi- 
Btilui  As  'ETtMovfov  ffttvtäjffc.  Ueber  die  goatrouomischec  Briefe  dea 
UippolochoB  und  des  Ljnkeas  s.  C.  26.  S.  SSI  f.,  Tgl.  C.  18.  A.  6.  8 
und  WeBtermaun  V.  S.  11.  17,  über  die  Satiren  dea  Menippoa  in  Brief- 
form  ».  C.  3.  A.  139;  wir  beaitEen  anch  noch  ein  s^At  ibm  nutergelegtea 
Briefchen,  b.  Weatermanu  VI.  8.  6.  Hercher  8.  400.  —  Sehr  xn 
wOnachen  w&re  Qbrigena  ein  neuer,  lOBammenfasBender  Abdmck  von 
Westermanna  trefflichen  Arbeiten,  der  aie  erst  teobt  fruchtbat  nnd 
weiteren  Eteiaen  sng&nglich  machen  wOrde,  ungleich  wOnaohenawerther  aU 
sehr  Vieles,  waa  jetst  leider  gedruckt  wird. 

1)  S.  snm  Folgenden  beaonders  das  gani  TOrtrefflichc  Werk  von 
Sohflrer  Qeechichte  dea  jfldisohen  Volke«  im  Zeitalter  Jeau  Christi, 
Leipzig  1886.  1890.  II.  8.  Den  gfltigen  Hittheilungen  dea  Verf.  verdauke 
ich  auch  meine  Angaben  Aber  die  aeit  1886  cr»chi»neae  Litteratur. 


..>^.00' 


.3IC 


602     AchtanddreiMigstea  Capit«l.    Die  jodisch-helleiiiatiache  Litteratur. 

auch  im  Mutterlsnde  oder  von  Samaritern  Ton  rom  berein 
griecliisch  geschrieben  waren.  Denn  so  sehr  diese  Litteiatar  anch 
ZQ  den  Beweisen  dafür  gebSrt,  wie  stark  selbst  in  Palaestina 
allmäblicb  griechische  Sprache  und  Bildung  eindrang,  so  bewahrt 
trotzdem  auch  in  Alexandreia  diese  Schriftstellerei  ein  Gepräge 
nationaler  Abgeschlossenheit  nnd  eines  lediglich  nationalen  Inter- 
esses, durch  welches  aach  das  Gemeingriechisch,  dessen  sie  sich 
bediente,  eine  ganz  besondere  hebraeische  F^bung  empfing**'). 

Nachdem  schon  unter  den  ersten  Begründern  Ton  Alexan- 
dreia sich  auch  Juden  befunden  hatten  und  sodann  eine  grössere 
jüdische  Colonie  dort  bereits  durch  Ptolemaeos  I  angesiedelt  war, 
hielten  er  und  seine  meisten  Nachfolger  grosse  Stücke  auf  diesen 
Theil   ihrer   ünterthanen*),   der   sich    allmählich    erheblich  Ter- 


l**)  Ob  freilich  bei  Eleomed.  p.  »1  Balf.  112  Bake.  168,  9  ff.  Ziegler 
(I.  C.  S.  A.  894^)  ta  8h  (er  spricfat  von  den  AusdrtlokeD  bei  Epikaros)  ä*i 
fi/oqe  ngoMvx^s  *al  rrä»  l*'  uviftiit  (so  Ziegler  f.  aitj  oder  aviaii) 
Xfovuitovrzmv ,  "lovSa'inä  n»K  nbI  mafontiaftifuiva  das  'loviaitä  richtig 
oder  mit  Meineke  ivitänä  oder  mit  Bernhard;  Gr.  L.-O.  I*  S.  49S 
ttvT^S  (oder  «^c^7)  npodaiioüPiEDV  'lovialar,  jydaiä  zu  Hchreiben  ist,  laN« 
ich  dahingeitellt 

8)  Die  Quelle  der  Nachrichten  bei  losephos  acheiaen  freilich  Psendo- 
Hekataeos  and  Pseado-Arieteas  gewesen  za  sein,  doch  bernhten  gewisve 
atigemeine  Grondiflge  von  deren  Angaben  doch  wohl  auf  wiiklich  ge- 
schichtlicher UeberiieferuDg.  S.  loseph.  A.  1.  XII,  1,8  ff.  ö  Si  nralt^ün 
KoiXovs  ttl%fieiXiitovi  lapäv  äxi  te  tijs  oftir^e  'loväaiag  nal  tä*  xii/i  ti 
'ItfoaoXvpa  töxav  *al  tijs  Safunfthidos  »nl  rmv  iy  tu  Sfti  zm  rnfi^t/w 
(»Uo  anch  Samariter,  vgl.  XIII,  S,  i),  %a-iiäiua%v  Snartat  ils  ACjvjrtov 
ayayäv.  iniyt/mitmt  Si  TOÜg  äna  xär  'itttMolVfim*  «ifii  i»  iw»  op««»  ^o- 
laKijv  xal  Tiie  ni'atti;  ßlßaiOTäTovg  öxo'^iovcve  l^  iv  ditf%f{vmim  'Alt^äy- 
ifip  itftepivdaiiivm  jtQOf  avzoiit  iittä  zö  %far^aai  dufifm)  t^  I^ZVi  'o^' 
i-oit  uvitiii  t!g  zä  iffiyifia  nazttlojlvus  xoct  zorg  Maxiiöeir  iw  jUe^atiftia 
][Oii]0ac  üoiioXitag,  ö^ati;  llaßi  xa('  avzäv,  Smag  zoCg  injövoif  zoi 
■xagaffiiiftov  rrjv  nCativ  StaifvläitBaiv.  oös  iXlyoi  dh  %al  zmy  SUaw  '/cv- 
8atnv  lnovaiiat  tlg  tq»  Myvxzov  «ttp^y^fono ,  i^s  t*  «S«t^e  zir  töxmv 
avtois  «ttl  zi)g  zoi  Ilzaltiiaiov  tpilozitiiat  n^tfitalovft^viic  %.  1. 1.  t,  1.  ^Kfiiac 
ztiV  ßaeiXflav  zijs  Alyvntov  Tiatfulaßiv  b  ^tläiiJt^og  .  .  .  zö*  n  v^fw« 
TlQU^rcvei  Kol  z4Hrt  Sovkevovzag  Iv  Alyvittm  twv  'Itfooolviuxir  inilvvt 
zfjt  iDvXtlat,  ittaf  K((l  Säitritc  iivgiädag  i^  alzütg  (ota«n;e  x.  z.  X.:  es 
folgt  der  Bericht  ans  Piendo-Aristeai.  B.  I.  II,  18,  7.  Matö  ii  t^  '^»£ä»- 
tfuav  Df  1  fiJr  ^c  vtüvtg  nföf  "  'lovdaini*  zotg  laiiafioig,  äip'  ov  i(itiatl~ 
fitvog  X(»(NifiotaTOie  nazä  tAv  Alyvnzinv  'loviaioig  'Jii^avBgot  yii/at  zijs 
«oftfiaj^C  lSe>»t  tö  fuzomiiw  natu  iijv  nöUv  li  IvozifUag  neög  "BXXrittis. 
Siipnvr  Si  aizotg  ^  zipq  xol  nvfä  zäv  9iaS6%mv,  <S  nal  töno»  Wio» 
ttvtoit   ätpüfieap,   Smae  %a9afazffav   tjouv  tijf  iiaizop,  ijnor   ixtfucya- 


..>^.00' 


.31c 


mehrte'),    aber   natürlich    Beine    Mntterspracbe    bald    mehr    unil 
mehr  Terlernte,  so  dass  sich  denn  bei  diesen  ägyptischen  Juden 


fiffUf  tiöi"  ttlloipviiii» ,  Mtcl  i(ii]fiaT/£(i>'  iniifi^ay  Mmfiövas.  C.  Ap.  Tt,  4. 
ov  yÖQ  äxoijCa  yt  täv  otjcTjaövtav  tqv  fiitä  axooSijf  vs'  aviav  XTifofiFt-t]* 

/RifidiBs  äpti^c  lai  nivxtait  tovto  TOf;  TiiUTefOit  ti  yivt  fiarntv.  ltf(ta 
yöp  ^fiiöi;  »ö  (ftrot,  As  "i'  ?i>ji«»'  'Exoiaioe  (Fr.  16)  ntfl  fjitäv  K,  T.  i, 
öftofo:  4i  ^Ilr£tivdp7)  xul  nioXtfiaias  ö  Aäyov  nipl  Ttöf  Iv  'Alt^avi^ita 
xazoixovvxa*  iffövjjnf  xitt  yäf  xä  »azä  t^v  .Ifyfmov  aitolg  lviif(fict 
ipfOvgia,  xietät  Sjia  xol  yiwalmt  f/vtä^etv  inoianpävav  xal  Xo^iiifiic 
iyjcfotns  Sqxiiv  ßov}.6fifvot  *ul  nur  Sllmv  tär  iv  i^  -^'ßüij  nölEmv  t^e 
dviäc  fifpoc  'lov8al<ov  Intiiipe  nuzomijBOP.  i  ii  ftfi'  aitöv  ITiolffiorAif,  & 
^ilaJtilqio;  iTMtlri^tis,  ov  (lörov  it  tivts  ^aav  aixiidXaiTOi  vap'  uvtm  täv 
rjiitiieaiT,  xäfxae  anidmitfv,  äXlLa  xnl  j^ifftara  irolZa'xiE  iiJrap^iraTO,  Hai  to 
fiiyieTov,  ijti^iitjrijt  lyivcio  coü  yviücat  roct  ruictiifovt  vSftovs  xal  infs 
Tiüv  tteäv  yQttipäv  ßipXoit  iptvx'^'  "■  *■  ''-  ^S'-  ^'  £'l>*!t  dei  Claud.  A.  I. 
SIX,  5,  9.  xoit  i'  'AXiiavi^idf  'lovtai'avs,  UXt^aviftit  Xtyoiiivovt,  evy%a- 
TOiiiodfVio«  toit  Ttfätais  tv^vs  naifois  UXriaviftvai  xol  taijs  noXutiat 
KUfä  täv  ßaüiXeiav  TEirvjÜTac,  xit#i»e  tpariQov  lyirtto  In  täv  yfon/iätiav 
xäv  Trag'  avtols  »al  x£v  Siatayiiiixav.  Pseado-Hekat.  Fr.  14,  b.  loa.  c.  Ap. 
1,  2S.  oiK  öXlytii  ii  Ipvt^äitt)  xal  fifta  tÖv  'AXitävSfov  9ävato*  tls 
Aiyvitzov  Kai  9otriKr]v  pettattieav  iii  xijv  h  Svfi^  axäctv.  Strab.  Fr.  6 
b.  loa.  A.  1.  XIV,  7,  2  (unmittelbar  nach  dea  A,  3  angef.  Wortea).  xii*  4i 
Aiyvnto*  xcit  i^r  Avpijva^uv,  Sxt  xäv  avtäv  fjyiii6va>v  Ixovaar,  xmv  xt 
tclliav  avxTB  SrjXäcai  eitfißri,  *al  i^  xic  avvräynaxit  tüv  'lovdaiav  fr^tifiat 
iiatptfövxtas  ital  ««»auj^oßi  {((DIimvb  totg  naxflois  xmv  'lovSaliav  väiiois. 
l*  yovv  Alyvjixm  »axomla  xäv  'lovSaiaP  iaxlv  anadtduyitipii,  jiBplc  Si  xijs 
xAr  'AXtiavSfimv  xiöXtiBt  ätpatiaxo  niya  fii^os  xä  l^H  xovxm'  MaWtfiSTai 
Ai  xul  tffvüejxjf  Qvlölv,  Sc  dtoi-tict  xe  xö  ^&>>o(  %al  diatxä  yiQiotts  xal  dtif»- 
ßoXaiav  ixiiitXtixat  xal  ^Qoaxaypäxav ,  äf  <<v  noXttilaf  aQiar  avioisloüc- 
ApiOD  b.  los.  C.  Ap.  II,  4  i.  A.  il^ovxts  iiti  Sugitit  axijaay  Xfon  aXiitivov 
fyäXaeaav,  ytixviäaavxit  xaCg  täv  KOfitinDv  InßoXals  mit  dem  Zusatz  <roD 
1o«.  Beibat:  s(oe  xolt  ßamXtioif  ^oai-  ISQVfiiyoi  (ao  dsas  aUo  das  Juden- 
qnattier  im  Nordoaten  der  Stadt  lag)  .  .  .  naxhziiv  äs  /tl^'  ^oieiiov  iji- 
*f«iCr.  Eoaeb.  in  der  A.  5  angef.  Stelle.  Ewald  Geech.  dea  Volks  Israel 
IT'.  S.  S90f.  Blir  S16f.  ScbQrer  11.  S.  4eSff.  (der  auch  aber  Utere 
Einwände  rangen  TOn  Jaden  noch  Acgypten  bandelt], 

3)  Wir  haben  dafür  freilieb  erst  Zengniese  sub  apäteiei  Zeit,  Stiab. 
a.  a.  0.  und  bes.  Philon  in  Flacc.  T.  11.  p.  &23  Hongey.  tj  xdli;  oUn^o^as 
l%u  iittovs,  ^ftäs  tf  xal  tovxovs  hc:!  iiäta  Alyvitios,  xal  öii  odx  Öko- 
iiovei  jivQiäitev  fxaxev  oC  xi^v  'AXtiävSfnav  xol  xijv  jm^av  oC  'lovdaitii 
»Bxoniovpxis.  8.  S&6.  ixifxi  fiorpai  xijs  xiXttis  tloiv  .  .  .  tovxiov  Svo  Ion- 
«htVXol  IsyovTtti  tue  xö  »U'otovc  'lovdaiovs  Iv  mvttttc  Kntoixci»'  olaovei 
i\  nal  iv  tais  äXXuis  oük  öXCyot  «itoeäSiB  (d.  h.  also  auaaerhalb  des  nun- 
mehr za  zwei  Quartieren  erwachsenen  Judenviertele ,  daher  denn  jSdisube 
Betbauser  in  allen  Tbeilen  der  Stadt  lagen,  Pbil.  Leg.  ad  Cai.  80.  II,  660 


.,A,icx>^lc 


604     Achtunddreisrigstee  Capitel.    Die  jücÜBch-helloDiBtiBehe  Litteratar. 

frahzeitig  das  Bedürfnias  nach  grieckiaclieT  UeberBetzang  ihrer 
heiligen  Bücher,  und  zwar  in  erster  Linie  natürlich  des  Penta(«ach*) 
herausstellte.  Und  so  giog  denn  aus  ihren  Kreisen  vermuth- 
lich   schon   unter    Philadelphos ')    als    ein    Werk    Tersehiedener 


Haag.,  Tgl.  auch  Iob.  B.  L  II,  18,  8.  tit  fö  HalovfUvM'  JUxu-  tmii^iuaza 
yif  Uti  lö  'lov9tit%ir,  d.  h.,  da  nach  Psendo-Ealliath.  I,  32  die  fOnf  Stadt- 
theile  mit  a,  ß,  y,  8,  t  bezeichnet  waren,  im  i.,  bo  dan  also  wohl  dieser 
und  der  6.  die  „jDdiBchea"  waren.  Tgl.  Schfirer  II.  S.  601  f.).  AofmUg 
iat  es,  daM  Poljb.  XXXIV,  14  bei  seiner  Schilderaug  der  BevOlkernng»- 
Bchichten  von  Alezandreia  (vgl.  C.  SS.  A.  41)  die  Jaden  nicht  nennt,  londem 
nor  das  stehende  Heer  oder  die  Beaationg  (tö  iut9o'pofi*iv),  die  Aegypter 
and  daa  Hiichvolk  der  eigentlichen  Aleiandriner  (n«1  yäf  il  luyädts,  7E1- 
I17VCE  öf^oiait  miinaitf  Tftav  xnl  Ifif^ifiivio  tov  muvov  täv  'EU^vtav  i9ovf). 
Entapiach  dieee  Dreiiahl  den  drei  aoderen  QQartieren?  Debet  die  Ejre- 
nalka  aber  sagt  Strab.  Fr.  6  (und  zwar  nach  los.  %a»'  St  xai^ö»  Oiiß^ 
SviXas  tlg  tiiv  'EU«da  «olifi^acoy  Mi^eiiäijjv,  %ttl  AtvtmJdov  xifi^i  iwi 
T^v  It  Kve^f^  axäniv  zoi  lOtovs  Tjfuäv,  äv  ij  ofxovfi^wi]  iiixlijiiattat) 
nnmittelbar  vor  den  A.  S  angef.  Worten:  tixtafts  9'  Tiea*  iy  t^  sölti  tÖF 
KvfipiBiat,  q  II  täv  MoUtä»  tuil  ^  täv  ytitfyAv,  tfiii)  9'  ij  imv  ^txofnam 
■«1  Tcidpcij  il  täv  'lov9a(m».  afii;  9'  tlt  xäeav  ii6ltv  i]9ii  ^Mftltjlv^ti, 
waI  xonof  ovK  fm  g^äias  evfiiv  t^c  olxovnivTis ,  ot  ov  naifa9i9i%xai  leeco 
tö  tpilov  fiqd'  fnix^ifftcri  vx'  avtov.  Cebei  die  sonstigen  Jaden  in  der 
Zerstrenang  s.  A.  89,  in  Bezug  auf  die  Feindschaft  iwisohen  Jnden  nnd 
Aegyptem  a.  aach  Phil.  p.  Flacc.  p.  6!1. 

4)  S.  daraber  0.  F.  Fritzsche  Art  Alexandrinische  üebeiaetznng  des 
Alten  Testamente  in  Herzogs  theol.  Bealenc.  I.  8.  282.  Schfirer  IL 
S.  609;  „nur  aof  diesen  bezieht  sich  die  Aristeaslegende",  s.  A.  16.  —  Im 
Allgemeinen  ist  fAr  die  folgende  Litteratnr  anch  auf  die  bei  Sohfirer 
IL  S.  684  Teizeichneten  Einleitungen  ins  A.  T.  von  Jahn  U',  Wien  I80S, 
Bertholdt,  Erlangen  1818  tF.,  Scholz,  ESlu  1846  ff.  NOldeke  Die  alt- 
test.  Litt.,  Leipzig  1888,  de  Wette,  8.  Anfl.  t.  Schrader,  Berlin  186«, 
Rensoh  4.  Aufl.,  Freibarg  1870,  Keil  3.  Anfl.  1873,  Bleek,  4.  Aufl. 
T.  Wellhanien  1818,  Kaulen,  Freiburg  1881,  Ueuss  Gesch.  der  heiL 
Schriften  Alten  Testaments,  Braunschweig  18S1  zu  verweisen,  zu  denen 
noch  Tatke  Hist.-kiit.  EinL  in  d.  A.  T.,  herausgeg.  t.  Preise,  Bonn 
1886.  8.  kommt.  Geiger  Urschrift  nnd  Uebersetznogen  der  Bibel  (1B67). 
S.  900  ff.  TJebei  den  jüdischen  Helleniamns  im  Allgemeinen  aber  handeln 
neuetdingi  Siegfried  Der  jdd.  HelleniamaH,  Zeitaohr.  f.  wiss.  TheoL  XTIU. 
1876.  S.  466—489.  Bedeutung  n.  Schicksal  des  Hellenismus  in  dem  Leben 
des  jOd.  Volkes,  ebendas.  XXIX.  1886.  S.  2S8— 26S  (Vortrag).  Earpeles 
Oeseh.  der  jDd.  Litt.  1.  1886.  S.  136—362  (niobt  bedentend).  Drnmmond 
Philo  Indaeus  or  the  Jewish  - Alexandrian  philoeophy  in  ite  development 
and  completion,  London  1888.  11.  8.  (vgl  ScbOrer  Theol.  L.-Z.  1888. 
No.  20.  8.  489-Wl). 

6)  So  weit,  aber  anch  nur  so  weit  (s.  A.  8.  9  u.  Schfirei  II.  8.  697— 
6H)  dürfte  die  Legende  Ton  der  Septnaginta  auf  gesohichüichem  Boden 


..>^.Ol> 


'^[C 


Die  Sage  *od  den  70  Dolmetschen).  605 

Bearbeiter^  zunächst  jene  Uebertragnng  desselben  herror,  welche 
später  den  Namen  der  Septuaginta'')  erhielt,  weil  jüdische  Natiootil- 
eit«lkeit  hernach  das  fihrigens  sdion  in  der  ersten  Hälfte  des 
zweiten  Jahrhunderts  allgemein  geglaubte^)  Märchen  ersann,  als 
hätte '  Philadelphos ,  angeregt  dazu  durch  seinen  angeblichen 
Bibliothekar  Demetrios  yon  Phaleron*),  dieselbe  officiell  durch 


■teheu.  Denn  der  jOdiiche  Tragiker  Ezecbiel  (s.  A.  89  ff.)  und  der  lieber- 
Betier  de«  Siiach  iiu  Qrieobiwhe  hatten  beteiU  (a.  d.  Prolog  des  Leteteren: 
ov  yäp  Uodwa^tC  ctvtä  iv  lavtoii  'Eßgalatl  liyo/ieva  %al  Siat  fifTorj&g 
ilf  Itiftiv  ylätnar'  ov  fiijvoy  Bi  tavtn  aUa  nal  aviöc  i  v^ftof  koI  aC 
uto^nitttai  xal  tÜ  leina  xiiv  ßi^Ximv  00  fMx^ctv  tjti  t^w  iuiipofäv  ir  fov- 
vfis  ZfydfKva)  da«  vollitändige  Alte  Teat  in  griechiacher  üeberhragnng 
TOr  sich,  Letcterei  im  SS.  R^emDg^shra  dea  Energet«i,  d.  h.  £aecget«ill 
(Fh7Bkon),  alao  (da  dieser  die  Zeit  leiner  Hemcbaft  schon  von  170  ab 
rechnete)  im  Jahre  ISS.  Denn  er  sagt  im  Vorwort  auch,  er  sei  damals 
nach  AegTpten  gekommen:  jv  im  öy96^  tutl  T^tnxoai^  Ixu  inl  xov  Bvif- 
fixov  ßaeüimt  nnd  dort  sein  Leben  lang  geblieben,  üeber  die  richtige 
Erkl&mng  dieser  Worte  a.  0.  F.  Fritsache  Enngefasates  exeget.  Hondb. 
xn  den  ApokiTpfaen  des  Alten  Testameuts  V  (Leipzig  1SG9).  S.  XIII  ff.  Die 
SeptaagintaübecaetTOng  der  (äuonik  femer  benntite  aebon  Enpolemos  nm 
die  Hitte  des  zweiten  Jahrb.,  a.  A.  77.  SO.  81,  die  der  EOnigsgeacbickte 
betcftchtlioh  vor  ihm  onter  Ptolemaeoa  IV  Philopator  (e.  A.  7S)  t>eieita  De- 
metrios (Fr.  6  Frendenth.),  der  in  der  dea  Pentatencba  Tielleicht  aogar 
achon  verdorbene  Lesarten  vor  sieb  hatte  (s.  Frendentbal  Alex.  Poljb. 
3.  41.  48  ff.),  Vgl.  anch  Enaeb.  Chron.  IL  p.  IIS  Seh.  (ni  OL  134  —  £84—380). 
IItoltfiaü>s  6  9ilä9tlipos  Tois  um'  Afymtzof  aixfwliatovB  'lovdaiove  iltv- 
^igovs  ir^Ktv,  ttWaH^xä  xt  ßKodixä  Iv  'itfoaoXvp^it  Xhi^  Sinavi  äpjts- 
fti  äiilipä  'Elta^äfiov  ävaxitt^ätttvos  xät  'lovditiav  yfaipiis  i%  xijt  'Eßfaüaw 
qcnDT^C  i^e  x^v  'ElXääa  iicxaßirj9^rat  iaxovSaae  iuc  xäv  Iß^ofi^xovia  Svo 
xa^'  'Epfuloif  naipäii,  ir  ffa^m,  xf  rljofs  n^aniae  h  oß'  olnois  avxove 
änoxleieas  (s.  hierflber  A.  16),  hdI  it  tutg  tuttec  xiiv  'Jltiaviftiav  *c(ta- 
anevaalttiaan  avxqi  ßt^lio&^MDiic  ^]ti9ixo  pti&  täv  SXXiow  iiXtCaxar  äxö 
fvaaiijE  ii6lias  foqoloy^aat  xavxo(mv  Pißliav.  Bjnkell.  871  D  sagt  von 
Philadelphos:  väviiav  'Ell^vot'  ti  Kai  XuHalaiv  Alyvxxiatv  xe  Hott  'Patfiaiair 
xis  ßißlovs  «vUt^äjttvot  *til  jutaipfäaiig  tat  dV,ojli6aaovt  rie  xijw  'Elläda 
yXäaotiT  iiv^iädas  ßipiüar  i'  äniftxo.     S.  femer  C,  13.  A.  66. 

6)  S.  darflber  Egli  Zeitachr.  f.  wisgenBch.  Theol.  III.  1863.  S.  76  ff. 

7)  AbgekflntaoBKCtiMJuin  teptuagitiia  interpreta.Kaxtt  xois  ißSotirputrxtx. 

8)  Dies  erhellt  daran«,  daaa  schon  Aristobnlos  es  dem  Ptolemoeos 
FhilometoT  *ortritgt  b.  Enseb.  P.  E.  Xm,  13,  1  f.  e6Bc— 664b,  s.  A.  64. 
HOglich  ist  trottdem  bOchatens,  daaa  Fbiladelpbos  solche  Uebersetenngen 
fflr  seine  Bibliotheken  wBnsehte,  nnd  dass  dieser  Wonach  ein  Antrieb  mehr 
dacu  war,  daas  sich  üeberaetzer  unter  den  alexandriniscben  Jaden 
fonden. 

9)  Da»  Gesohichtswidrige  dieser  Behanptnng  erhellt  ans  C.  2.  A.  6»8— 
096,  tiber  den  mnthmasslichen  hiatoriscben  Anknfipfnngaponkt  a.  C.l.  A.  18. 


DglC 


C06     AchtunddreiBsigetes  CapiteL    Die  jOdiicb-belleoiBtiiche  LittentoT. 

72  (abgerundet  70)  von  dem  Hohenpriester  Eleazar  ans  Jerusalem 
zu  diesem  Zwecke  erbetene  Dolmetscher,  je  6  aus  jedem  Stamme, 
welche  ihr  Werk  in  72  Tagen  vollendeten,  besolden  lassen.  Zur 
Stütze  dieser  Erfindung  ward  in  einer  freilich  auch  heute  noch 
sehr  streitigen  Zeit"*)  eine  Fälschung  in  die  Welt  gesetzt,  nämlich 

10)  Ob  bereit«  Äiiatobolos  (b.  A.  8)  aua  Pseado-Aristeaa  geschOpft  hat, 
wie  Freudentbai  Hellenist.  Stndien  II,  S.  111  ff.  141  ff.  16S  ff.  n.  Schürei 
II.  S.  819 — 8S4  glauben,  ist  ao  sich  bo  angewiBs,  daas  daraus  nicbt  im 
Mindesten  aaf  das  bOhere  Alter  des  Letiteran,  Boadem  lediglich  umgekebit 
aas  diesem,  wenn  w  anderweitig  dargetban  ist,  allerdings  wobl  auf  eine 
Bekanntacbaft  des  Aristobulos  mit  ihm  imd  seiner  Benutzong  als  Quelle 
durch  jenen  geschlossen  werden  darf;  ja  es  ist  oiobt  einmal  gaui  sicher, 
wenn  auch  sehr  wahrscheinlich,  dass  wenigstens  Fhilon  in  seinem  Beriebt 
aber  diesen  Gegenstand  (V.  Hoe.  2.  p.  138  M.  6GT  E  ff.  H.)  dies  Machwerk 
bereits  voraiusetzt,  nnd  so  ist  loeepboe  der  ältste  wirklich  nmweifelhafte 
Zenge  fflr  dasselbe.  Auf  der  anderen  Seite  aber  iat  der  Versuch  von 
Frendentbals  Becensenten  Mendelaaohn  N.  Jen.  L.-Z.  1875.  S.  402f. 
SU  zeigen,  dass  die  Scbiidemng  von  Palaeetina  p.  34  f.  Schmidt  erst  anf  das 
letzte  vorchristliche  Jahrb.,  freiliob  schon  auf  die  erste  Hälft«  desselben 
passe,  schwerlich  gelangen  {».  Scharer  S.  82Sf.  A.  86),  und  ob  es  Grats 
HonatsBchr.  f.  Qeach.  des  Judenth.  1876.  S.  289  ff.  8ST  ff.  (welcher  jeden- 
falls zu  spät  diesen  Brief  bis  unter  Tiberius  binabrflckt)  wirklich  geglQekt 
ist  EU  zeigen,  dass  das  Bestehen  der  Burg  Antonia  bereits  vorausgesettt 
werde,  wie  Zeller  Pb.  d.  Qr.  III*,  2.  S.  268f.  A.  4  meint,  ist  mindestens 
recht  zweifelhaft;  gewichtiger  sind  allerdings  Zellera  sonstige  Gründe  für 
die  Zeit  des  Herodes  (vgl.  auch  unten  A.  &T  z.  E.),  aber  doch  kaum 
zwingend,  und  viel  ansprechender  iat  fOr  mich,  was  Schflrer  3.  8SS  i,  f3i 
die  vor  der  Eroberung  Palaestinas  durch  die  Seleukiden  anführt,  eo  da» 
er  die  Entstehung  nicht  später  als  200  v.  Chr.  setzt,  gleichwie  Hilgen- 
feld  Zeitschr.  f.  wiss.  Theol.  XXIV.  1881.  3.  881  schon  ins  3.  Jahrh. 
(später  freilich  auch  Ewald  a.  a.  0.  III,  2.  8.  2S2  f).  Ob  der  Omstand, 
dass  Pseudo-Ariateas  bereits  eine  Altere  Fälschung,  n&mlich  Pseudo-Hekataeos, 
benutzt  hat  (p.  19,  17  ff.,  b.  loseph.  A.  I.  XU,  2,  8.  Enseb.  P.  E.  VIII, 
3,  3.  SSI  d  ~  Hecat.  Abder.  Fr.  16),  dieser  Annahme  im  Wege  steht  oder 
nicht,  darüber  s.  A.  66.  Jedenfalls  iat  die  Vermuthung  von  Freud  en- 
tbal,  dasB  vielmehr  Psendo-Aiiateas  aelbst  auch  der  Urheber  dieser  letzteren 
so  wie  einer  dritten  l^lacbung  (?)  unter  dem  Namen  des  Artapanos  (s.  A.  67  ff) 
und  der  von  Ariatobuloa  angeführten,  dem  Orpheus,  Linos,  Homeros,  He- 
siodos  nntergeacbobenen  Verse  (s.  A.  5B  S.)  gewesen  sei,  und  dass  die  von 
ihm  eingelegten  Correspondeuzen  des  Demetrioi  von  Phaleron,  Philadelphos 
und  Eleazar  das  Vorbild  für  die  auch  sprachlich  sehr  ähnlichen,  wenn 
schon  viel  nngeacbickteren  Briefeinlagen  bei  Enpolemos  (s.  A.  79)  ber- 
gegeben h&tten,  in  dieser  Gestalt  (die  alle  derartigen  Fälschungen,  wie 
GutS'cbmid  sagt,  mQglichst  „auf  ein  einziges  schuldiges  Haupt  abznladen 
sucht")  mit  Recht  von  seinen  Becensenten  v.  Gutschmid  Liti  Ceotralbl. 
1876.  Sp.  1044  —  Kleine  Schriften  II  (Leipzig  1880).  S.  186  nnd  Uendels- 


:,.y^,oo' 


K^IC 


Sage  von  den  70  Dolm.    Paendo-Äriaiew.  607 

ein  uns  nocli  in  UaDdachriftea  und  AnszÜgen")  erhaltener  breit- 
spadger  Brief,  welchen 

söhn  a.  a.  0.  begtritl«ii  nod  von  Zeller  o.  a.  0.  S.  261  f.  A.  1.  S.  S6e  f, 
A.  4  gut  widerlegt  wordeD.  Dieser  Oedacke  kaon  hOchstetui  in  Besng  aaf 
ArtapaDOB  oud  EapolemoB ,  betreffs  derer  Gutaohmid  ihn  billigt ,  in 
Frage  kommen,  musa  aber  anch  in  dieser  Beschränknitg  auf  sich  beruhen 
bleiben,  da  er  sich  so  iwar  nicht  widerlegen,  aber  auch  nicht  einmal  mit 
Wahrscheinlicbkeitegrilnden  beweisen  l&ast.  S.  A.  66.  66.  Frendenthal 
faUt  es  sogar  f9r  mOglich,  data  in  einem  anderen  Machwerk  des  Psendo- 
Aristeaa  anch  schon  Briefwechsel  zwischen  denselben  Personen  wie  bei 
Enpolemos  geatutden  haben  kfinuten.  Er  hat  n&mlich  ans  den  Worten 
des  FEÜscbers  auf  noch  andere  Tmgschriften  desselben  geschlossen,  aber 
achweilicb  mit  genOgendem  Grunde.  Frendenthal  S.  165  schreibt  selbst: 
„er  legt  dem  Philosophen  Menedemos  48,  20  (losepb.  2,  12),  dem  Geschicht- 
scfareiber  Theopompo«  68,  16  (Enseb.  VIII,  6,  S.  Sbld)  .  .  .  Aeussemngen 
in  den  Mond,  er  will  selber  von  Theodektes,  dem  Schüler  des  Isokrates, 
Worte  gehört  haben  68,  21  fT.  (Enseb.  ebeud.  g.  9.  366  a),  die  nie  tod 
heidnischen  Griechen  gesprochen  worden  sind",  nnd  darani  folgt  doch  wohl 
deutlich,  daas  er  eben  nur  diese  Aussprache  sich  selbst  aoegedacht  hat, 
und  daas  sie  nicht  etwa  in  von  ihm  selber  oder  auch  schon  früher  von 
Anderen  gefUscbten  Bflchem  standen.  Dann  aber  liegt  die  Annahme  am 
Nächsten,  daas  es  anch  nnr  eine  epistolographische  Einkleidnngsfo^  ist, 
wenn  er  dem  Philokrates  p.  14,  8  ff.  von  einer  frflher  demselben  mgeschickten, 
von  Ägyptischen  Priestern  ihm  tugegangenen  Schrift  Aber  die  Jaden  spricht 
(koI  xeotmov  ii  ilBHtfuliäiniv  kdi  ntfl  mv  ^vöfiifov  ä^iofirriiiowcvrair  elvai, 
t^j'  avay^tufi^r,  ^v  fMiclaßofte*  nsffä  «in*  »aiä  i^*  loyiazäzjiv  AtyvxTor 
loyimxüvmii  agittfiiDf  ntfl  loö  yivovf  f<i*  'loviaia*),  in  welcher  Freuden- 
thal den  Faeudo-ÄrtapanoB  xa  erkennen  geneigt  ist,  nnd  wenn  er  am 
Sohlnsse  69,  27  f.  (iMipaoofMti  di  kuI  tÜ  Xoixi  täir  ä^iolöyar  avcfioäipeiv) 
weitere  Hittheilnngen  in  Aussicht  stellt,  so  dass  also  die  erstere  FUschung 
nie  wirklich  vorhanden  nnd  es  anch  nicht  sein  ernstliches  Vorhaben  war 
das  letztere  Versprechen  aussufOhren.  Dasa  endlich  die  in  jenen  Brief- 
einlagen des  EnpolemoB  sich  zeigende  Eenntnise  Ägyptischer  Dinge  bei 
diesem  palaestiniachen  Juden  fOglich,  wie  Freudenthal  S.  166  meint, 
sogar  kanm  ander*  ala  durch  die  Annahme  eikl&rt  werden  kOnne,  dass 
dieser  „von  Fsendo-Ariiteaa  verfoaste  Briefe  gleichen  Inhalte  vorgefonden 
nnd  nur  die  ihm  unpassend  scheinende  Form  geändert  habe",  ist  Angesichts 
des  lebhaften  Verkehrs  mit  Alexandreia  seitens  der  Bewohner  von  Palaeatina, 
die  so  lange  vnter  der  Herrschaft  der  jodenfienndlichen  Ptolemaeer  standen, 
leichter  behauptet  als  hewieseo.  Uebrigens  leigt  sich  Psendo-Aristea«  als 
einen  Achten  jüdiscben  Aleiandriner  auch  in  seiner  verhältnissm&ssigen 
Hilde  gegen  die  griediische  Beligion,  in  seiner  Anerkennung  des  Wertbes 
der  griechischen  Bildung  auch  fOr  die  jüdische  Theologie  und  seiner 
Empfehlung  der  allegorischen  Schriflanslegung,  a.  daraber  Zelter  8.  267  f. 
Ueber  seinSD  Stil  b.  A.  67.  76,  Noch  vgl  auch  loseph.  c.  Ap.  II,  4  (un- 
mittelbar nach  den  A.  2  abgedruckten  Worten),   fni^if  e  yovv  {iilüSiXtpoi) 


DglC 


608      AchtQnddreisBigstes  C^itel.    Die  jadisch-helleniitisclie  Litteratnr. 

AristeaB  oder   Aristaeos'*),   voT^eblich   der   mit  Beinern 
CoUegeD  ÄndreaB  an  Eleazar  entsendete  jndenfrenadliche  Officier 


(Efimc  Svdfftts  äxovzalfivai  tovt  itfuiKfieonxvt  av%^  töv  vö/iov,  aal  toi 
y(ftt<p^i'cu  itiitu  Mtlmg  t^  ImfiJltMt»  iititaltv  ov  tolS  tvxoStiv,  <fUä  Jtj- 
fiiJifiiM'  tov  ^kIij^/a  *al  'Avifiuw  *a\  'Aqivciti  .  .  .  Iwl  t^t  int^lttae 
xmtrjs  Izaiev  k.  1. 1. 

11)  Bei  loaeph.  Ä.  L  XII,  3£  (rgl.  A.  i),  der  ihn  faat  vOrtlidi  aiu- 
Bchieibt,  and  Enieb.  P.  E.  VUI,  SfF.  9,  1—87.  p.  860ff.  870ff.  Vgl.  Moh 
Epiphaa.  d«  mena.  et  pond.  9  ff.  {h  t^  a^tov  ovirtäyiutti.).  TertnIL  ApoL  18 
und  die  lODBtigeD  «u  OaltaDdi  BibliothecaTeteram  patnim  (Venedig  17S8). 
II.  S.  B06 — 834  TOn  Scbflrer  8.  SS3  tDaammengeoidneteD  Stellen  der 
Kirchenväter  and  Bjuntiner.  Zaerst  erschien  eine  lat  üebersetenng  ron 
Hatthiaa  Palmerioi  (Vicentinns),  Bom  1471,  dum  die  ent«  Ausg.  t. 
Sim.  Schard  (mit  lat  üeben.  t.  Garbiti)  ans  einer  Bchlechten  Hand- 
aohrift,  dann  die  von  Eldanos,  Frankfurt  a.  M.  1610  mit  Bennttnng  eines 
Cod.  Vatic.  Von  den  folgenden  sohlechten  AbdrQcken  sind  der  bei 
Hnmphrey  Hodj  Contra  historiam  Ariateae  de  LXX  interpretibiu, 
Oxford  leSfi.  De  biblionuu  textibni  originalibos,  vernonibuB  Qiaeei*  et 
Latdua  vntgata,  Oxford  1706 fol.,  bei  van  Dale  DisterUtio  super  Aristoa, 
Amsterdam  1706.  4,  Haverkamp  hinter  losephos,  Amaterdam  1TS6, 
Oallandi  a.  a.  0.  8.  771  ff.  ni  ervOhnen.  Weiteres  e.  b.  Mor.  Schmidt 
in  dessen  Textrecension  in  Herx  Arch.  f.  vissenach.  Erforsch,  d.  A.  T.  L 
Halle  1B69.  B.  S41-Sli  —  8.  Heft  B.  1  ff.  Dentache  Uebert.  t.  S.  Scbard, 
Hflblbanaen  1619.  DieOrandlage  von  Schmidts  Text  iat  (ausser  Bnseb.) der 
Cod.  Paris.  1S9  (B),  neben  dem  er  ancb  den  minder  guten  Paris,  6  (C)  nad 
für  den  in  beiden  fehlenden  Anfang  den  Paria.  198  (A)  benutit  hat.  üeber 
7  andere  Handschriften  handelt  Lonibroao  Bechercbea  aor  r^conomie 
polttiqne  de  l'Egypte  sons  lea  Lagidee  (Turin  1870).  S.  361  ff.  —  Bösen* 
mfiller  Handb.  f.  d.  Litt  der  bibl.  Kritik  o.  Exegese  U  (1798).  S.  S6S— 
sse.  OfrOrer  Philo  IL  S.  «1—71.  DShne  GeaohiohU.  Daratellnng  der 
jadisch- alexandriniachen  Religionsphilosophie,  Halle  18S4.  8.  U.  S.  806— Slft. 
Znna  Die  gottesdienatl.  Vorträge  der  Juden  6.  135.  Henfeld  Qeseh.  des 
Volkes  Jisrael  L  S.  aesf.  III.  S.  646—647.  Frankel  Honatsschr.  f.  Gesch. 
und  WisBenaoh.  des  Judenth.  1S68.  6.  SS7— !60.  SBl— S98.  Ewald  Gesch. 
des  Volkes  larael  IV'.  S.  SSBff.  Hitsig  Oeach.  des  Volkes  Israel  S.  SSS£ 
NOldeke  D.  alttest.  Litt.  (1868).  8.  109-116.  Cobet  in  Eontos  Airivt 
'Ef^nt  I  (Leiden  1866).  S.  ITI  S.  177  —  181.  Kars  Ariatote  epiatnla  ad 
Philocratem,  Bern  1872.  Papageorgioa  Ueber  den  Aristeaebrief^  HOnchen 
1880.  Hendelasohn  Zorn  Ariateaabriefe,  Rhein.  Mus.  N.  F.  ZXX.  1876. 
8.  681  f.  Weiteres  s.  b.  Schflrer  3.  8S4,  daan  aeitdem:  Drummond 
a.  a.  0.  L  S.  SBO- £43.  Grats  Geach.  der  Jnden  HI*.  S.  S79ff.  68S— 697. 
Buht  Kanon  n.  Text  dea  A.  T.  (1891).  8. 111—117. 

18)  Den  ersteren  Namen  geben  die  Handschriften,  Teitull.,  Hieron., 
den  letsteren  loaeph.,  Enaeb.,  Epiphan.,  nnr  dass  der  Aocua.  'Afinia  in  B 
Sl,  14  o.  b.  loseph.  c.  Ap.  a.  a.  0.  (e.  A.  11)  a.ai 'Aguitevs  ftlhrt,  s.  Schmidt 
S.  7  (847). 


..>^.00' 


.3IC 


Paeado-Aruteos.    Die  Septnaginta.  600 

der  Leibwache  des  Fbiladelphos,  über  diese  Angelegenheit  an 
seicen  Bruder  Philokrates  geschrieben  haben  sollte,  und  der 
die  Tendenz  verfolgt  zu  lehren,  „welche  Hochachtung  und  Be- 
wunderung fClr  das  jüdische  Gesetz  und  dtis  Judentbnm  überhaupt 
selbst  heidnische  Auctoritäten  wie  der  König  Ptolemaeos  und 
sein  Gesandter  Aristeas  hegten"**). 

Eben  weil  von  verschiedenen  Männern  angefertigt,  ist  nun 
die  Septuagintaübersetznng  des  Pentatench  „nicht  gleich- 
massig  gearbeitet,  aber  im  Ganzen  nicht  Qbel  gelungen,  nicht 
ängstlich  wörtlich,  mit  dem  Bestreben  zu  verdeutlichen"**).  Ihr 
folgten  dann  verhältnissmässig  bald  auch  Uebertragungen  der 
Qbrigeu  Schriften  des  Alten  Testaments  vorzugsweise  ohne 
Zweifel  von  alexandrinischen  Juden''),  „die  aber  freilich  nach 

18)  Bcbflter  8.  831.  —  Die  Aochtheit  zweifelte  merBt  L.  de  ViTe« 
zn  AagDitin.  C.  D.  XVIII,  42  an,  dann  wies  die  üuAchtbeit  eingebend 
Eod;  nach  mit  Qtünden,  welche  sich  gegen  alle  nachmaligen  Vertheidigunge- 
nnd  TermittlungBTeiiQche  siegreich  heha.nptet  haben. 

14]  0.  F.  Fritzscbe  a.  a.  0.,  der  jedoch  hinzufügt:  „Eine  Ausnahme 
macht  der  Schlnsa  von  2.  Mos.  86,  9  £  und  4.  Mob.,  wo  dee  Verfehlten 
und  Verwirrten  viel  sich  findet". 

16)  0.  F.  Frittsche  a.  a.  0.:  „DafSr  spricht  die  Tradition,  der  Zweck 
der  UeberaetEDDg,  Sprachliches  nnd  sonstige  VerhUtAiaae.  Die  Bildong 
der  Uebersetier  war  jedenfalls  helleniatiach.  Dabei  bleibt  freilich  möglich, 
dass  einselue  nach  Oeburt  oder  zeitweiligem  Anfentholt  einem  anderen 
Lande  aogebOrtan.  So  soll  Ljsimachoa,  der  Uebersetzer  des  B.  Esther, 
in  Jemsalem  gelebt  haben".  Die  Unterschrift  lautet  nämlich:  ftovc  rcra^- 
10V  ^«aUtvoviae  ÜtoltitBiov  kqI  Kltoxätfoe  (/■r^vcyxe  Joai^toe,  Sc  iipri 
tlvai  hgtie  ttcil  Itvivijt,  Hcrt  Jltoltfinrer  ö  vfoe  avtov  n}»  xfottiftivtiv  int 
Diol^v  T(ö»  9foviiai.  ijc  lipaemi  ehai  xul  tQt^rsvcv%ivat  Avalfiaxo*  IIxols- 
IMtiov,  löv  iv  'lifovaal^fi.  S.  0.  F.  Fritiacbe  Ezeget.  Eandb.  zu  den 
Apokrjpben  des  i.  T.  J.  S.  72  f.,  welcher  mit  Body  (s.  A.  11)  und  Valcke- 
naer  8.  61  den  Fbüometor  Terstebt,  ■.  aber  Scbürer  II.  8.  116:  „da 
nicht  weniger  all  vier  Ptolemaeer  eine  Kleopatra  zur  Frau  hatten,  ao  ist 
die  Notiz,  auch  wenn  mui  sie  fOr  glaubwürdig  h&lt,  chronologisch  nicht 
itt  verwertben"  (Tgl.  auch  Ewald  a.  a.  0,  IV.  S.  30!.  A.  4),  —  Die  Legende 
Ton  den  72  oder  70  Dolmetscbeni  ward  Qbrigens  aplter  noch  weiter  aus- 
geaobmQckt,  namentlich  dahin,  daae  aie  in  abgeaonderte  Zelten  eingesperrt 
seien  nnd  doch  alle  eine  gleichlautende  Ueberaetsung  geliefert  hätten 
(Peeudo-Instin.  Hart.  Cob.  ad  Qr.  IS.  Eoseb.  in  der  A.  6  angef.  St.  Epi- 
phan.  a.  o.  0.  3),  nnd  daas,  während  Pseado-Aristeaa,  Ariatobulos,  Philon, 
losepbos  (»gl.  auch  A.  L  Prooem.  8)  und  die  Talmudiaten  das  Werk  der- 
selben ansdrücklich  auf  den  Pentateach  (ö  vofMif ,  ^  voiia9eeia)  bescbr&nken, 
es  von  anderen  Seiten  auf  das  ganze  A.  T.  ausgedehnt  wurde,  a.  schon 
Ciem.  .Strom.  I.  841  D  in  den  C.  1.  A.  18  und  C.  12.  A.  86  mitgetheilten 
Worten. 

SDisaiHi.,  sr<Mh.-kl«i.  Lltt.-aa»h.   11.  S9 

n,.i,|...,..>^.00'^IC 


610     AcbtnnddreissigetM  Capitel.    Die  jfldiach-helleniBtieclie  Littorator. 

Eennüiiss,  namentlich  nach  EennbiiBa  des  HebraeiBchen  and 
Griechischen,  Dach  Geist  und  Richtung  sehr  verschieden  waren", 
so  dasa  ,,nach  der  Mitte  des  zweiten  Jahrhunderts  keine  Schrift 
mefarnnQbersetzt  gewesen  sein  kann""'').  Am  Wenigsten  gelungen 
sind  begreiflicherweise  die  Verdolmetschnngen  der  Propheten  und 
der  Psalmen.  Immerhin  aber  ward  hier  fiberall  „geradezu  eine 
neue  Sprache  geschaffen,  die  von  so  starken  Hebraismen  wimmelt, 
dass  ein  Grieche  sie  überhaupt  nicht  verstehen  konnte.  Ganz  zu 
schweigen  von  der  Nachbildung  bebraeischer  Coostructionen,  werden 
namentlich  viele  griechische  Worte,  die  einem  hebraeischen  in 
dessen  einer  Bedeutung  entsprechen,  ohne  Weiteres  dem  ganzen 
Begriffsumfang  des  hebraeischen  Wortes  gleichgesetzt,  so  dass 
ihnen  Bedeutungen  aufgezwungen  werden,  die  sie  im  Griechischen 
gar  nicht  haben.  In  wie  weit  hier  die  Umgangssprache  der 
griechischen  Juden  den  üebersetzem  bereits  vorgearbeitet  hat, 
lässt  sich  nicht  coutroliren.  Yermuthlich  hat  eine  Wecbselwirknog 
Statt  gefunden:  Vieles,  was  die  Uebersetzer  wagen,  haben  sie  schon 
in  der  Umgangssprache  vor  sich  gehabt;  mindestens  ebenso  stark 
wird  aber  auch  die  Bfickwirkung  gewesen  sein,  welche  die  in 
den  allgemeinen  Gebrauch  übergegangene  Uebersetsung  auf  die 
Entwickelung  des  jüdischen  Griechisch  ausgeübt  hat"^'). 

Demnächst  nämlich  wurde  Alles  zu  einem  Ganzen  verbunden, 
welches  bei  Juden  und  Christen  ein  geradezu  kanonisches 
Ansehen  erlaugte,  bis  denn  die  Ersteren  gerade  durch  diese 
Terehrung  der  Letzteren  stutzig  wurden  und  in  Folge  davon  bei 
ihnen  neue  Uebersetzungen  ins  Leben  traten  und  eine  hShere 
Schätzung  gewannen,  wie  namentlich  die  des  Aquila  und  des 
Theodotion'*). 

160)  0.  P.  Fritische  a.  a.  0.  8.  382.    Vgl.  A.  6. 

Jö")  Schflrer  H.  S.  700. 

16)  S.  über  diese  letztereo  Scharer  II.  3.  704-710.  Buhl  Eanon  u. 
Text  dea  A.  T.  S.  160— ICT,  darQber  aber,  wie  «ebr  Dicht  bloes  Philon  aaf 
den  BachBtaben  des  griecbiacben  Texte«  schwOrt,  sondern  daw  denetbe 
sogar  in  den  Synagogen,  also  beim  Oottesdieniit  ofiiciell  beuntxt  wurde, 
B.  Scbflrer  11.  S.  eis  f.  700  f.  Das»  trotzdem  dicBe  Uebenetzung  nur  durch 
die  chriBÜich«  Kirche  sich  erhalten  bat,  iat  nach  dem  Obigen  sehr  be- 
greiflich. Gerade  der  h&ufige  Gebranch  bewirkte  aber,  dau  frObieitig  in 
die  verBcbiedeoeo  Exemplare  maDcherlei  Abweicbungen  von  einander  sich 
einachlicbeu.  Diese  nnd  die  Abweichungen  vom  Urtext  bewogen  Origenea 
in  seiner  Ausgabe  der  Bogeoannten  Hexapla,  in  welcher  in  6  Colnmnen 
der  hebraeiBChe  Text  in  bebraeiBcher,  ebenderselbe  in  griechiecher  Schrift, 


:,.y^,oo' 


K^IC 


Die  Septnagiuta  im  weitem  Sinne.  611 

InzwJBcbeD  aber  reihten  sich  an  dies  Ganze  der  Septuaginta- 
Obersetzung  im  weiteren  Sinne  des  Worts  sehr  natürlich, 


die  üebflnetsEODg  des  Aquila,  die  des  Ebjoniten  (Eoseb.  Hi«t.  eccl  VI,  IT) 
Symmachoi,  die  Septoagiiita  und  die  Debersetiang  dea  Tbeodotion  neben 
einander  gestellt  waren  (Hieron.  in  Tit.  3,  S.  VII'.  p.  734  Tall.  Epiphan. 
a.  a.  0.  IB  0.  Ä.},  und  ihrer  Terkürznng,  der  sogenannten  Tetrapia 
(Engeb.  a.  a.  0.  16),  in  welcher  die  beiden  ersten  Colamnen  weggetaasea 
waren.  S.  Orig.  Comm.  in  Uatth.  T.  XV.  c.  14  (III.  357  LommatschJ.  Epist. 
ad  Äfrican.  G.  Er  beging  dabei  aber  vielfach  die  Dngenanigkeit  die 
Septuaginta  stillschweigend  nach  dem  Hebraeiscben  in  &ndem;  flberdies 
versah  er  dort  das  hier  Fehlende  mit  einem  Obelos  und  fügte  nmgelcehrt 
das  dort  Fehlende  ans  einer  der  anderen  Debereetzungen,  namentlich  aus 
der  des  Tbeodotion  mit  einem  Asteriskos  hinio,  setzte  endlich  auch  oft  das 
erstere  Zeichen  bei  einer  nngenanen  Wiedergabe  und  schaltet«  hinter  ihr 
mit  dem  letsteren  die  treaere  des  Theodotion  oder  einea  der  beiden  anderen 
Debersetier  ein  (vgl.  Orig.  a.  a.  0.  Hieron.  Praef.  in  vers.  Faialip.  IX. 
1107  f.  Vnll.),  nnd  solche  „he»apl arisch e"  Zna&tze  sind  denn  vielfach  in 
den  flbeclieferten  Volgattext  (xotv^  ixioeis)  eingedrungen,  lasara  sich  aber 
meist  noch  wieder  entfernen,  da  in  griechischen  Handschriften  nod  in  der 
syrischen  Uebergetzong  die  kritischen  Zeichen  des  Origenes  sich  vielfach 
erhalten  haben.  FOr  das  Werk  des  Orig.  aber  ist  die  Hauptarbeit  Field 
Origenis  Hezaplomm  qnae  enpersnot,  Oiford  18TG.  11.  3.  Weit  verbreitet 
waren  dann  zwei  spätere  Bedactionen  der  Septaaginta  mit  Verbesserung 
derselben  nach  dem  Hebraeischen  ond  den  anderen  Uebersetsungen,  die  dea 
Heaychioe  nnd  die  des  Lakianoa  (gest  31S,  Euaeb.  Hisi  eccl.  VIII, 
IS,  2.  IX,  6,  8),  jene  in  Aegn>teD,  diese  von  Äntiocheia  bis  Constantinopel 
(Hieron.  a.  a.  0.  IX.  1406  f.  Vall.),  jene  verschollen,  diese  noch  in  Hand- 
schriften erhalten  nnd  nach  ihnen  heranageg.  v.  Lagaide  Librorum  Veteris 
Testam.  canonicorum  p.  I.  GOttingen  188S.  8.  Auch  mit  diesen  beiden  nun 
ward  der  Volg&rtext  vermengt,  and  eine  Herstellung  der  ursprQn glichen 
Gestalt  ist  daher  nnr  noch  sehr  annähernd  mCglich,  wobei  namentlich  auch 
die  alten  lateinischen  Deberaetsnngen  wesentliche  Dienste  leisten.  Von 
den  umfassenderen  griech.  Codices  sind  die  wiclitigaten  Vatic.  1200  (nach 
Tischendoif  ans  dem  4.  Jahth.),  unzuverlässig  verCffentlicbt  von  Mai 
Vetns  et  novom  testam.  ex  antiqniseimo  cod.  Vat. ,  Rom.  1867.  V.,  ungleich 
genauer  in  der  Prachtansg.  in  Facslmile-Typendmck  v.  Vercellone  und 
Cozsa,  Bom  1868— IBBt.  Tl.,  femer  die  von  Tiscbendorf  entdeckten 
Reste  des  Sinaiticna  (X  bei  Fritiache),  jetit  in  Petersborg  ausser  einem 
in  Leipzig  befindlichen  Stack,  s.  Tisch  endo  rf  Codex  Friderico-Augustanua, 
Leipng  1846.  Bibliomm  cod.  Bin.  Petropolitanoe,  Petersburg  1862.  VJ. 
(Prachtansg.),  endlich  in  dritter  Linie  der  Alexandrinas  im  brit.  Mus.  ans 
dem  6.  Jahrb. ,  welcher  aber  schon  stark  mit  beia piariechen  Lesarten  ver- 
setzt ist,  Grandtage  der  Ausg.  von  Grabe  (a.  u.),  veröfientlicht  von  Baber 
Vetus  Testamentum  Groeonm  e  cod.  manuscr.  Aleiandrino,  London  181S— 
1926.  III.  und  sodann  von  anderer  Seite  in  pbotolithographischer  Abbildung: 
Facsimile  of  the  Cod.  Alex.,  London  1881  ff.  III.  (f.  d.  N.  T.  1810).    Die 


..>^.00' 


«i^[C 


612    AchtunddreJBBigBtes  Capitel.    Die  jädiscli-hFlleiiiatiBcIie  Litteratnr. 

da  es  einen  streng  abgeschlossenen  Kanon  der  heiligen  BQcher 
wenigstens  bei  den  hellenisdachen  Juden  noch  nicht  gab"),  theils 
allerlei  Zusätze,  theils  ganze  Schriften  neueren  Datums  an,  theils 
gleich  ursprQnglich  griechisch  geschriebene,  theils  von  palaestini- 
achen  Juden  hebraeiscb  oder  aramaeisch  abgefasste  und  dann  erst 
von  hellenistischen  ins  Griechische  Übersetzte.  Dies  sind  die  in  der 
protestantischen  Kirche  so  genannten  Apokryphen  des  Alten 
Testaments'^),  das  dritte  Buch  Esra'^,  eine  ziemlich  werth- 

*ier  Uteren  Hanptausgaben  sind  die  ComploteDiia  1514— I61T  (Polfglotte), 
die  AldiDS:  Sacrae  Scripturae  Veteria  Koraeqae  omoia,  Venedig  1618,  die 
Sixtina  (von  Siztui  V  ina  Leben  gersfen):  Tet  Test,  etc.,  Bom  lüBT  (im 
Ganzen  die  beste)  nnd  die  von  Qiabe  Septaagin<A  interpretom  t.  I— IV, 
Oxford  1707— ITEO.  IV.  (s.  o.),  von  den  folgenden  iet  die  wichtigste  die 
von  HolmeB  und  ParsonB  Yet.  Test.  QTaecnm,  Oxford  1798—1687.  V., 
dem  Field,  Oxford  18C9  folgt.  Die  Handansg.  v.  TieciieDdorf  V.  T. 
Qraece,  Leipzig  1860  (6.  A.  1680  v.  Nettle  mit  der  ancli  besondere  er- 
ecbienenen  CoUation  des  Vatic.  a  SinaiL  nebit  Alex.),  nelcbe  weientlicb 
den  sixtin.  Text  giebt,  iat  jetst  Oberholt  durch  die  von  Swete  Tbe  Cid 
Testament  in  Qreek,  Cambridge  1687.  169t.  II,  8.  (der  8.  Bd.  steht  nocb 
ans),  welcher  fteiticb  auch  keine  Teitrecenaion ,  sondern  nor  den  Text  der 
wichtigsten  Handschriften  giebt  (vgl  Schflrer  Theol.  L.-Z.  1887.  No.  ii. 
Sp.  668— 666.  1890.  Ko.  6.  8p.  110  f.  18B1.  No.  18).  —  Body,  s.  A.  11. 
Frankel  Vorstudien  in  der  Septuaginta,  Leipiig  1841.  Uerzfeld  aesch. 
des  Volkes  Jitrael  la  8.  i60  ff.  684— 666.  Ewald  a.  a.  0.  IV'.  S.  3S8  ff. 
GfrOrer  Philo  II.  3.8—18.  D&line  JQd.-alexandrin.  Beligionspbiloa.  11. 
S.  1-72.  Fritssche  a.  a.  0.  Preass  Die  Zeitiechnnng  der  Septoaginta, 
Berlin  1869.  8.  (vgL  d.  Bec.  v,  Gotschmid  L.  Oentrlbl.  1661.  Sp.  23St 
—  Kl.  Schrr.  IL  S.  S9I— S9S).  ScbarerO.  d.  V.  I.  IL  S.  «97— 704.  Hatch 
Estayi  in  Biblical  Qreek,  Oxford  1890.  8.  (vgl.  Harnack  TbeoL  L.-Z.  18M. 
No.  13.  Sp.  297—301).  Fr  enden  thal  Are  there  traces  of  Greek  philosophy 
in  the  Septuagint?,  in  Jewish  Qnarterly  Review  18S0.  S.  806—231  (wo  diese 
Frage  verneint  wird),  Thiersch  De  Pentatenchi  versione  Alexandrina, 
Erlangen  1841.  Hollenberg  Der  Charakter  der  aleiandrin.  Uebere.  des 
B.  Josua  nnd  ibr  textkritischer  Werlh,  Hoera  1876.  4.  Wichelhaus  De 
leremiae  versione  Alexandrina,  Halle  1847.  Voltore  Das  Dodekapropheton 
der  Alexandriner.  I.  Berlin  1880  nnd  in  Stades  Zeitschr.  f.  d.  alttestam. 
Wissensch.  ILI.  1688.  S.  316  —  272.  IV.  1684.  8.  1  —  30.  Lagarde  An- 
merkungen znr  griech.  Uebers.  der  Proverbien,  Leipzig  186S.  Bickell  De 
indole  ac  ratione  veraionis  Alex,  in  interpretando  libro  lobi,  Harbnig  1863. 
Weiteres  H.  b.  Herzog,  Soharer  n.  bes.  Babl  a.  a.  0.  0. 

17)  „In  Palaestina  freilich  erlangte  der  Kanon  etwa  in  der  zweiten 
HUfte  des  3.  Jahrb.  bereits  eine  im  Wesentlichen  feste  Gestalt,  bei  den 
hellenistischen  Juden  dagegen  bleiben  die  Grenzen  noch  ein  paar  Jahr- 
honderte  fliewend".    S.  Schfirer  II.  S.  710f. 

18)  neber  den  Sinn  von  öndxpvfjoe  in  Bezug  anf  BQcber  giebt  SchOrer 

n,.,i.,..>^.()l"><^IC 


Apokryphen  des  Ä.  T.:  die  3.  B.  Ein..  613 

lose  CompilatioD ,  deren  haoptsäcblichste  Quelle  der  kaoonisclie, 
walirHcbeitilicli  nach  der  griechiacheD  Uebersetzuag  benutzte  Eerä 

Alt.  Apokryphen  des  Alten  TeBtameotB,  in  Heizoge  theol.  Baaleac.  I. 
S.  i84  f.  nach  fraherea  Unteranchongen  Folgende«  an.  Das  Wort  hat  bei 
den  KiicbenT&tern  twei  verschiedene  Bedeutnngen,  die  aber,  wie  es  acheint, 
Öfter  in  einander  laofea,  entweder  „Terborgen  gehalten")  d.  b.  „nicht  zum 
Öffentlichen  Gebrauche  bestimmt"  (im  Oegeni.  ta  »oi*6s),  sei  es  im  ehren- 
den Sinne  von  Geheimscbiifteu,  sei  es  im  nachtheiligen  Ton  solchen  Schriften, 
deren  allgemeiner  Gebranch  bedeoklich  oder  geradezu  schädlich  sein  würde, 
oder  aber  „Ton  obscnrem  Ursprünge"  und  daher  wohl  auch  geradezu  „von 
Terdacbtiger  Herkunft",  und  hieraus  sowohl  wie  aus  dem  nachtbeiligen 
Sinne  in  ersterer  Bedeutung  geht  Bchliesslich  die  des  Schlechten  und  Ver- 
kehrten heiror.  Dennoch  stammt  die  bei  den  Protestanten  allgemein  ge- 
biUachliche  Beseichnong  der  apokrjphiachen  Bücher  als  Oegensatz  der 
kanonischen  erst  ans  der  Reformation.  Im  Neuen  Testament  werden  zwar 
die  kanonischen  viel  reichhaltiger  benutzt,  aber  doch  vorwiegend  nur  Penta- 
teach, Propheten  und  Psalmen,  gar  nicht  Eoheleth,  Esra,  Nehemia  und 
Esther,  dagegen  die  Weisheit  Salomoni«  vielleicht  sogar  bei  Paulus  und 
im  Hebraeerbriefe  {s.  jedoch  A.  34),  die  Makkabaeergeschichte  (bes.  II,  6, 18ff. 
*gL  m.  11,  34  ff.)  bei  dem  Verfasser  des  letzteren  und  Siiach  bei  dem  des 
lacobnsbriefes.  Die  alteren  Kirchenväter  vollends  machen  keinen  wesent- 
lichen Unterschied  im  Gebrauche  der  kanonischen  und  der  apokryph ischen 
Schriften,  wenn  auch  Meliton  von  Sardei  nnd  Oiigenes  (Euseb.  H.  E. 
IV,  ae.  26,  14)  auf  Grund  gelehrter  Untersuchung  wissen,  das*  letztere  zum 
„Eanon  der  Hobraeer"  nicht  gehören.  Erst  in  den  Eanonsverzeichnisien 
des  i.  Jahrh.  werden  dieselben  theili  gar  nicht  mehr  erwUmt,  theih  nar 
als  ein  nfltslicher  Anhang  bebandelt.  Entschieden  gegen^tzlich  verhalt 
sich  zu  ihnen  nar  Uieioi^mns,  der  aber  trotzdem  den  Sirach  als  gcriptura 
tatieta  bezeichnet  (s.  d.  Nachweise  b.  Schürer  Art.  Apokr.  S.  491  f.). 
Obendrein  gelangte  im  Abendlaude  durch  die  AnctoriUt  des  Angastinus, 
welcher  de  doctr.  Christ.  II,  8  die  Apokryphen  mitten  unter  den  Schriften 
des  hebraeischen  Kanons  als  kanonisch  aufzählt,  dessen  Ansicht  zur  Geltung, 
und  so  ist  es  anch  in  der  rBmischen  Kirche  geblieben,  in  welcher  die 
Hauptmasse  dieser  Schriften  als  „deuterokanoniach"  bezeichnet  wird.  S.  das 
Oenaaere  b.  Schflrer  a.  a.  0.  S.  488—489.  —  Für  den  Text  kommen  hier 
znn&chst  die  drei  A.  lö  erwähnten  Handschriften  des  griechischen  kanoni- 
schen A.  T.  in  Betracht  (anr  dsss  im  Tatic.  die  Makkabaeer  fehlea),  dem- 
nächst beeonders  noch  eia  Venetns  ans  dem  8.  oder  9.  Jahrh.  (ohne  Esra 
und  Zäsätie  zu  Esther);  ebenso  enthalten  die  dort  aufgeführten  Ausgaben 
auch  die  Apokryphea  Die  jüngeren  Codices  geben  zum  Theil  eine  ab- 
weichende Recenaion  (von  Lukianos,  vgl.  A.  Sl).  Wichtig  sind  die  latein. 
Uebersetzungen,  die  in  der  Vnlgata  und  die  nnvollständig  in  einem  Cod. 
Sangermanensis  erhaltne  (Sabatier  Biblioram  sacromm  Latinae  versiones 
anüqoae,  Bheims  1713.  Bd,  IIX  nnd  die  syrische  in  der  Pesuhito  (Ausg.  t. 
Lagarde  Libri  Vet,  T.  apocryphi  Syriace,  Leipzig  1861,  photolithogr. 
Prachtansg.  v.  Ceriani  Tranalatio  Syra  Pescitto  Vet  T.  ex  cod.  Ambroe., 


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614    AcbtuDddreissigstea  Capitel.    Die  jfldiscli-heUeiiistiBclie  Litteratar, 

war,  von  welchem  sich  jedoch  diese  freie  griechiache  Bearbeitung 
allerdings  nicht  bloss  durch  UmstelluDgeu ,  sondern  auch  durch 
Einschaltungen  unterscheidet*"),  die  Zu  Sätze  im  Buche  Esther"), 
Mailand  1876—1883.  II.).    —   SonderaaBgaben :   Frankfurt  am  Hain  1S91, 

I.  A.  Fabricina  Codex  paeudepigraphaa  Veteria  Test,  Hamburg  171S. 
8.  A.  1722.  1723.  IL,  Anguati,  Leipsig  1804,  Apel,  Leipzig  1837  und  die 
beste  TOa  0.  F.  Fritzacbe,  eine  neoe  TextreceDBion,  leider  noch  obne  Be- 
nutzung dea  Vatic.  Deutacbe  Uebera.  von  GutmauD,  Altonal811,  de  Wette 
in  seiner GeBamiDtObartragang  der  Bibel,  4.A.  ISCiS,  Holtzmann  in  tianBena 
Bibelwerk  TU.,  Leipzig  1969.  Andere  UebersettiiDgea :'  Dijserinok  De 
apocriefe  boeken  des  onden  verbonda,  Haarlem  1871.  Renas  Labible  VI.  VIL 
Paria  1878.  1879.  Bissell  The  &pocrypha  of  tbe  Old  TeBtainent  with 
hiatorical  introductiouB  etc.,  New  York  1880.  —  Grimm  Lnthers  Debers. 
der  altteat.  Apokr..  Stud.  u.  Erit.  188S.  S.  S7G— 400.  —  0.  F.  Fritiscfae 
uad  W.  Grimm  KurzgefaeBtea  eieget.  Handb.  m  den  Apokryphen  d.  A.  T., 
Leipiig  1851  —  1860.  VI.  8.  Zöcklor  Die  Apokryphen  des  A.  T.,  Nörd- 
lingeu  1890.  Eichhorn  Einl.  in  die  apokr.  Schrr.  dea  A.  T.,  LeipE.  1796. 
Weite  Specielle  Einleitung  in  die  dentero kanonischen  Bücher  de*  A.  T., 
Freiborg  1844.  Wahl  Clavia  librorum  Tet.  T.  apocrypborum  philologica, 
Leipzig  1853.    Weiterea  bei  Schürer  im  uigef.  Art  □.  Gesch.  dea  j.  T. 

II.  S.  582  ff. 

19)  Na,cb  der  Bezeichnung  von  Nehemia  ala  2.  B.  Eara  in  der  Tnlgata 
und  achon  bei  Hieron.  Praef.  in  vera.  libr.  Earae  IX.  1524  ValL  In  den 
griecbiBchen  Codices  heisat  ea  vielmehr  das  I.  B  :  'Eaägas  a', 

20)  S.  daa  Genauere  hieniber  in  kurzer  Uebersicht  bei  Fritiache 
Ex.  H.  1.  S.  5  ff.  nnd  Schfirer  0.  d.  j.  V.  II.  S.  712  ff.  Ersterer  glaubt 
(S.  9)  nach  Znnz  Die  gottesdienstl.  Vortr&go  der  Juden  (BerUn  1892). 
S.  105,  daa  Bach  eel  wahrscheinlich  in  Palaestina  entstanden,  Letzterer 
scheint  anderer  Mciouog  zu  sein.  Der  ältste  Zeuge  ist  loseph.  A.  L  XI,  1—5 
(mit  eignen  Correcturen),  e.  Schürer  S.  713 f.  Deber  die  Zeuguieae  der 
Eirchenviltcr  s.  dena.  S.  T14.  Aasaer  der  lat  Ueboia.  in  der  Vulgata  gieU 
ea  noch  eine  andere  im  Cod.  Colbert.  3703  (beide  b.  Sabatier  a.a.O.  III}. 
[Treodclenburg]  Ueb.  d.  apokr.  Earaa,  Eidütoma  Allg.  Biblioth.  der 
bibl.  Litt.  I.  1787.  S.  178-232.  DSbne  a.  a.  0.  IL  8.  116—125.  Her«feld 
a.  a.  0.  1.  S.  320ff.  HI.  S.  72ff.  Trenenfela  Ueb.  d.  apokr.  B.  Eara. 
FSrsts  LitteiatnrbL  des  Orients  1850.  No.  15-18.  40-49.  Entstehung  dea 
Kara  Apocrjpbas,  FOrats  Orient  1851,  No.  7—10,  Pobimann  üeb.  i.  An- 
aehen des  apokr.  dritten  B.  EaraB,  Tüh.  theo).  Qnartalschr.  1859.  S.  267-875. 
Ewald  a.a.O.  IV*  3.  163 -IST.  Biaaell  The  first  hook  of  Badraa, 
Bibliotbeca  aacra  1877.  S,  209-828,  wiederabgadr,  a.  a.  0.  S.  6iff. 

21)  Auch  hier  iat  der  ältate  Zeuge  loseph.  A.  1.  XI,  6,-  6 ff.  Origenei 
Epiat.  ad  Afric.  3  (vgl.  de  oratione  IS.  14.  XVII.  134.  143  LonunatMcb) 
betrachtet  das  Ganze  mit  diesen  Zuaätzen  ala  kanonisch.  Der  Text  iat  in 
doppelter  Fasanng,  der  uraprünglicheren  und  der  tod  Lnkianoa  (a.  A.  16.  18) 
überarbeiteten,  auf  uns  gekommen.  Specialanag.  t.  0.  F.  Friteacbe  '£«&qf 
dupl.  libri  teit,  Zürich  1843.  4.  Langen  Die  beiden  griecb.  Texte  de* 
B.  Eather,  Tbeol.  Quartalacbr.  1860.  S.  244—272.    Dia  datttorokanomscfaeD 


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ApokiTpbeD  des  A.  T..-  Zas&tie  ia  Esther  und  Daniel.  t)15 

die  im  Daniel*^),  aämlich  das  Gebet  des  Asarja  und  der  Lob- 
gesaog  der  diei  jQDgÜDge,  ferner  die  bObech  erzählte  Geschichte 


Stacke  de«  B.  Eitli.,  Freiburg  1862  socht  vergebens  gleich  Anderen  eine 
ursprOnglioh  hebraeiBcbe  Abfoaeaag  und  eine  Bekanntschaft  des  loseph.  schon 
mit  dem  überarbeiteten  Text  Dachzaweisen.  Uieron.  giebt  eine  freie  l»t. 
Bearbeitung  aaoh  yod  den  Ziu&ben,  die  er  jedoch  erst  am  Scblusa  mit 
dem  ObeloB  (■.  IX.  1681  Yall.)  Eosammenttellt,  eine  andere,  handschrifllich 
überlieferte  lat.  Uebera.  steht  b.  Sabatier  a.  a.  0.  I.  —  Comment.  von 
FritEBCbe  Ex.  Hdb.  U.  8.  67—108.  —  Sonst  s.  noch  Znnz  a.  a.  0. 
S.  ISO— 123.     Scharer  II.  S.  116  (. 

32}  Da  Daniel  selbst  erst  zwischen  167  und  166  cotBUnden  iot  (vgl. 
Schfirer  II.  S.  618  ff.)  and  solche  gleich  arspraoglioh  <s.  A.  !2")  griechisch 
gestaltete  Nebenschaulinge  der  Danielsage  doch  schwerlich  sich  bilden 
konnten,  bevor  ea  eine  griechische  Uebersetinng  jenea  Buches  gab,  ho 
mOasen  sie  nicht  nnbeti^htlich  ap&teien  Ursprungs  sein,  wie  SchOrer 
Art.  Apokr.  S.  499  bemerkt,  und  die  aprachlicheu  UbbereinalimmoDgen  mit 
der  Cebersetsnng  sind  daher  aus  einem  Einflnss  der  letzt«ren  auf  die  Ver- 
fasser dieser  kleinen  StQcke  lo  erklären  and  nicht  mit  Fritzache  Ex. 
Hdb.  I.  S.  114  durch  die  umgekehrte  Annahme,  als  ob  der  Deberaetzer 
bereits  sie  vorgefunden  and  in  einer  mit  ihnen  TOrgenommenan  Deberarboitong 
mit  dem  Unche  vereinigt  hatte.  Diese  Tereinigang  geschah  also  vielmehr 
erst  sachtr&glicb.  Für  die  Geschichte  ihres  reichhaltigen  Gebrauche  in  der 
cbriitlicben  Kirche  mit  kanonischem  Ansehen  s.  die  Sammlung  der  be- 
treffenden Stellen  bei  Schflrer  G.  d.  j.  V.  U.  8.  717  —  719.  Nicht  inm 
Wenigsten  kommt  hiebei  der  erhaltene  Briefwechsel  zwischen  lul.  Afri- 
canUB,  dem  einzigen  unter  den  Uteren  EirchenT&tem,  welcher  die  Aecht- 
heit  bestreitet,  und  Origenes  in  Betracht,  welcher  dieselbe  gegen  ihn  ver- 
tbeidigt.  Uubrigens  ist  die  griechische  Uebersetzung  des  Daniel  mit  diesen 
Zaa&tzen  beinahe  nur  noch  in  der  Bedaction  dea  Theodotion  (vgl.  Ä.  16) 
erhalten  ,  welche  schon  seit  Irenaeos  die  Septnaginta  verdrängte,  s.  Hieron. 
Praef.  in  Vera.  Dan.  IX.  1S6I  f.  Yall.  Danielem  prophetam  iuxla  Septttagijila 
interpretts  domini  labiatorit  tcoUsiae  ftOH  leg^tnt,  vlentes  Theodolionü  tditione, 
und  nnr  ein  einziger  rOmiscber  Cod.  ChisianoB  ans  dem  11.  Jahrh.  (nebet 
der  sjr.  üebera.)  giebt  den  Text  der  letzteren,  der  nach  ihm  zaerat  (nach 
Vorarbeiten  Anderer,  a.  Gebhardt  Theo).  L.-Z.  1877.  Sp.  666f.)  von  Simon 
de  Magiatris,  Rom  1772  und  dann  anf  Qmnd  dieser  editio  princeps  von 
U.  A.  Hahn,  Leipzig  lB4(i  besonders  herausgegeben  ist,  allein  eine  ge- 
nügende £enntniss  dieser  Handschrift  verdanken  wir  erst  dem  A,  IS  augef. 
Prachtwerk  von  Cozsa  Bd.  3,  Bom  1877  (vgl.  d.  An»,  t.  Gebhardt  a.  a.  0.). 
Zur  Controle  dient  die  syr.  Uebertragnng  des  hexaplaiiachen  Septuaginta- 
textes,  aus  deren  Mailänder  Codex  schon  Bugati  Daniel  aecundum  edl- 
tionem  LXX  interpretum  . .  .  S;riaoe,  Hailand  17B8  den  Daniel  besonders 
herausgab.  Eine  photolithograph lache  Nachbildnng  der  ganzen  Hand- 
schrift veröffentlichte  Ceriani  Cod.  Syro -  Hexaplaris  Ambroalanaa  etc., 
Uonum.  aacra  et  prof.  VII.,  Mailand  1874.  Ueber  den  ayr.  Vulg&rteit  s. 
A.  18.   Die  fragmentarisch  erhaltne  latein.  Version  b.  Sabatier  a.  a.  0.  II 


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616     Achtaaddreissigetea  Capitel.    Die  jadüch-hellenistiiche  Litteratoi. 

Ton  der  Suaaima  und  drittens  die  Anekdoten  vom  Bei  und  vom 
Dractien"*'),  das  Gebet  d«B  Manasse"),  der  in  verbältnias* 
massig  gutem  Griechisch,  aber  etwas  breit  und  rhetoriBch  ge- 
schriebene Brief  des  Jeremias**),  die  beiden  rein  erdichteten 
Lebrerzählungeo  Tobif )  und  Judith**),  beide,  wenn  nicht  in 

achlieiBt  Bich  an  Theodotioo,  ebeoso  HierODTmni,  der  «einer  DeberBetonng 
des  Daniel  aus  dem  Hebraeiicben  diese  Stücke  mit  dem  ObeloB  nacbschickte. 
Cotnmentar  tob  Fritsscbe  Ex.  Bdb.  L  S.  106-164.  Sonstige  Litterator: 
Zani  B.  a.  0.  S.  IM  f.  Delitiaoh  De  Habacaci  propbetae  vita  atqne 
aetate,  Leipzig  1B4S.  S.  S8ff.  106  ff.  Frankel  Monataachr.  f.  Qeach.  nnd 
Wiaaenacb.  des  Jndenth.  1868.  S.  410-4i9  (IIb.  Snaanna).  Wiederholt 
Tbeol.  QuartalBChr.  1869.  S.  287  ff.  «77  ff.  1871.  S.  873  ff.  1872.  S.  661  ff. 
Bobling  Das  Bacb  dea  Propheten  Daniel,  1876.  Brflll  Daa  ^lokr. 
Sasannabuch,  Jahrb.  f.  jQd.  Oeach.  n.  Lit.  lU.  1677.  S.  1— 09.  Schflrer 
Q.  d.  j.  V.    II.    S.  71S— 720. 

tS**)  Von  dieien  drei  Btflcken  achliesat  dich  nnr  da«  erate  ala  eine 
eigentliche  Erg^enng  an  Daniel  an,  die  anderen  beiden  aind  zwar  nnter 
deesen  Binflnaa  entstanden,  aber  wahrscheinlich  gar  nicht  in  der  Abaicht 
ihn  an  vervoltständigeQ ,  aondem  ala  frei  atehende  Elchriftchen.  In  Theo- 
dotioni  Text  ateht  denn  anch  fielmehr  Snianna  an  der  Spitie,  Bei  and 
der  Drache  am  Schlosse  des  Bucha.  Da»  diese  Ordnang  auch  *oa  Hippo- 
Ijtoa,  Africaona  nnd  Origenea  besengt  ist,  will  freilich  nicht  viel  sagen, 
da  sie  ja  eben  all,e  der  Version  des  Theodotion  folgen  (s.  A.  22).  Die 
UTaprQnglich  gtiechiache  Abfasanng  der  Snaanna  haben  schon  Afric.  and 
Porphyr,  b,  Hieron.  a.  a.  0.  aus  den  griechischen  Wortapielen  64  f.  68  f. 
mit  Becht  erechloaeen,  aber  auch  fflr  die  beiden  anderen  Stflcke  ^at  aich 
daa  Gegentheil  nicht  wahrscheinlich  machen,  ao  acharfainnig  ea  anch  fSr 
alle  drei  im  apologetischen  Interesse  Ton  Wiederholt  a.  a.  0.  Ter- 
sQcht  iat. 

28}  Im  Anschlnss  an  2.  Chron.  83,  11  ff.  entstanden.  S.  Fritiache 
Ex.  Hdb.    1.   S.  156— l«t.     SchQrer  II.  8.  780f. 

24)  An  die  Ton  Nebnkadneiar  inr  Abfahnmg  nach  Babel  bestimmten 
Gefangenen,  nm  sie  vor  Götzendienst  zn  warnen.  Sicher  griechisches 
Original,  aber  schwerlich,  wie  Manche  glanbten,  in  S.  Hacc.  S,  1  f.  be- 
rQcksichtigt.  8.  Frtttache  Gx.  Hdb.  I.  3.  203— S20.  Schflrer  11.  8.  726. 
36)  In  dreifachet  Recenaion  erhalten,  der  gewGhnlichen  (anch  im  Cod. 
Vatic.  u.  Alciandr.),  der  im  Cod.  Sioait.  (Iberlieferten  und  für  den  zweiten 
Tbeil  der  in  drei  Handschriften  nnd  der  ejr.  Üebers.  (die  fOr  den  eralen 
der  gewöhnlichen  folgen)  vertretenen.  Die  zweite  ist  besonders  herana- 
gegeben  von  Bensoh  Libetlns  Tobit  e  cod.  Sin.,  Bonn  18T0.  Ob  sie,  wie 
Benach  behauptet,  oder  die  gewChnliche,  wie  Fritesche  n.  NSldeke 
Monateber,  der  Berl.  Akad.  1879.  S.  46—69  wollen,  am  Meisten  da«  TJr- 
sprilngliche  bewahrt  hat,  ateht  dabin  (vgl.  anch  Schürer  Tfaeol.  L.-Z. 
1878.  Sp.  333  f.).  Eine  cbatdaeiache  Beatbeitnng  tag  wie  far  Jadith  so 
auch  fQr  Tobit  dem  Hieroujmita  (Praef.  in  vers.  libri  Tob.  X.  1  f.,  vgl. 
21  f.  Vall.)  vor,  doch  bt  seine  lateiniache  im  Wesentlichen  vielmehr  eine 


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Apokr.  des  A.  T.:  Geb.  des  Man.  Br.  des  Jei.  Tobit  Judith.      617 

Palaeatina,  so  doch  weoigBtens  voo  streng  altgläubig  gesinnten 
Juden  geschrieben,  obgleich  die  erstere,  im  Ganzen  mit  Anmath 


Uodificfttion  der  uns  DOch  in  Terschiedenen  Recensionen  flberkommenen 
Uteren  lateinischen  (Sab&tiec  a.  a.  0.  I),  die  am  Meisten  mit  dem  Cod. 
Sin.  übereinstimmt.  Eia  Gleiches  gilt  von  der  uns  erhaltsneii  Gestalt 
des  chaldaeischen  Teiles,  der  in  einer  Alteren  Form  bebraeiacb  frei  be- 
arbeitet ist  von  dem  inerst  1616  in  CanstaotiDopel,  dann  von  Seb.  Mflnster 
164S  hecaasgegeben  nnd  danach  so  genannten  Hebraens  Mnensteri,  Beides 
ist  in  gater  Textrecension  neuerdings  edirt  von  Nenbaner  The  book  of 
Tobit  etc.,  Oiford  1878,  vgl.  NOldeke  a.  a.  0.  Scbflrer  Theol.  L.-Z. 
1878.  Sp.  S3S— 33C.  Eine  zireite  hebraeiscbe  Bearbeitmig  nnd  swar  nach  dem 
gewöhnlichen  griechischen  Text  ist  der  laerat  1617  in  Constaittinopel,  dann 
von  Fagins  1G42  beransgegebene  Hebraeos  Fagii.  Beide  m.  lat.Uebera.  stehen 
aoch  in  der  Londoner  Polyglotte  Bd.  4.  —  Commentare  v.  Ilgen  Die  Ge- 
schichte Tobia,  Jena  1800,  Fritzsche  El.  Hdb.  IL  S.  101—110,  Sengel- 
mann, Hambnrg  1867,  Scholz,  WCrsburg  1889.  tJebers.  mit  Erkl.  t. 
Bensch,  Freibarg  1867  and  Gntberlet,  Mflorier  1877.  —  [Eichhorn] 
üeb.  d.  B.  Tobias,  Allgem.  Biblioth.  der  bibl.  Litt  II.  S.  410ff.  Bensch 
Der  Dämon  Asmodaens  im  B.  Tobias,  Theol.  QuarUlschr.  18GS.  S.  483-446 
nnd  Bec.  v.  Sengelmann,  ebend.  1868,  S.  318—882.  Änon.  in  Jonm.  of 
Sacred  Literataie  IV.  1867.  S.  6S  — 71-  Tl.  1868.  S.  878  — 88S.  Hitsig 
Zeitschr.  f.  «iss.  Theol.  ID.  ISGO.  8.  960-201.  Hilgenfeld  ebendas.  T. 
1862.  S-  181-198.  Evrald  a.  a.  0.  IV'.  S.  269ff.  GrB,tt  Gesch.  d.  Juden 
IV'.  S.  466 f.  Ä.  IT.  Eobnt  Etwas  Qb.  d.  Moral  n.  d.  Abfaisnngszeit  des 
B.  Tobias,  Geigers  jfid.  Zeitschr.  f.  Wissenscb.  n.  Loben  X.  1878.  S.  49— 7S. 
Fritisohe  in  Schenkels  Bibcllex.  V.  S.  640 ff.  Benan  L'^glise  chr^tienne 
(1879).  8.  664-661.  Grit«  MonaUdchr.  f.  Gesch.  nnd  Witsensch.  des 
Jodeuth.  1879.  S.  146ff.  8860'.  48Sff.  5099'.  Grimm  Zeitschr.  f.  vriis. 
TheoL  XXV.  1881.  S.  88—6«.  Pieies  ebendas.  XXVm.  1886.  S.  24-61. 
Bchflrer  O.  d.  j.  V.  II.  8.  «08—609  (der  noch  weitere  Nachweise  giebt). 
Bosenthal  Vier  apokr.  Bücher  ans  der  Zeit  a.  Schnle  B.  Akibas,  1886. 
8.  104-150  (schwach), 

26)  Gleichfalls  in  dceihcher  Beceneion  aaf  nns  gekommen,  in  der  ge- 
wehnlichen  nnd  urapiOnglichen  (auch  im  Vat.  Sin.  Älei,)  nnd  in  swei  Ueber- 
atbeitnngen,  deren  eine  anch  der  sjr.  nnd  der  altlatein.  (Sabatier 
I.  S.  744—790),  von  Hieronjmus  in  seiner  eignen  latein.  Wiedergabe 
(s.  Praef.  X.  81  f.  Vall.)  frei  nnd  mit  grosser  Flflchtigkeit  benatzten  zn 
Gnmde  liegt;  freilich  kannte  Hieron.  aach  einen  chaldaeischen  Text  (vgl. 

A.  26),  ist  aber  sonach  ganz  wie  bei  Tobit  zu  Werke  gegangen.  Vgl. 
anch  Thielmano  Beiträge  zur  Textkritik  der  Tnlgata,  insbesondere  des 

B.  Judith,  Speier  1888.  8.  —  Commentare  v.  Fritssche  Ex.  Hdb.  U. 
8.  117—211,  0.  Wolff,  Leipzig  1861  (welcher  vergeblich  sich  abmflht  die 
Geschichtlichkeit  des  Buchs  zu  vertheidigen)  und  Scholz,  WOrzbnrg  1887 
(vgl.  den  Schluss  dieser  Anm.).  —  Montfancon  La  veritö  de  l'histoire  de 
Judith,  Paris  1S90.  Movere  Ueb,  d.  Ursprache  der  deuterokanoniscben 
Bflcber  des  A.  T.,  Zeitschr.  f.  Philos.  u.  kath.  Theol.  Heft  18.  1836.  8.  31  ff. 

n,.i,|...,..>^.OtWie 


.^le 


618     AcbtuoddreiaHigates  Ca.pitel.     Die  jttdiacti-helleDietiecbe  Littenitur. 

und  Geschmack  vorgetr^ene  allem  Vermuthen  nach  von  Hause 
ans  griechisch  abgefasst,  übrigens  noch  entweder  im  zveiten 
oder  doch  im  eraten  Jahrhundert  v.  Chr.  entstanden"),  während 
die  letztere  ans  einem  der  Makkabaeereeit  und  wohl  noch  dem 
zweiten  Jahrhundert  augehörigen  hebraeischen  oder  aramaeiscben 
Original  übersetzt  ist*^),  das  erste**),  zweite")  nnd  dritte") 

SchOohaapt  ^tudea  hiatoriqnee  et  critiquea  anr  le  livre  de  Judith,  Straea- 
burg  1830..  BeoBB  Art.  Jnditb  in  d.  Eocy kl.  t.  Erach  n.  Qraber.  Nickea  D« 
libro  ladithae,  Breelaa  1864.  Auon.,  Jouru.  of  Sacted  Lit  JII.  1866. 8  843— S6S. 
XII.  1S61.  S.  431—440.  Volkmar  Die  CompOBition  dea  B.  J.,  TheoL 
Jahrb.  1867.  S.  441-498.  Hilgenfeld  ZeitBcbr.  f.  wisa.  TheoL  1.  1858. 
S.  270—281.  R.  A.  Lipaiua  ebendaa.  U.  1S6S.  S.  89—121.  Hitiig  eben- 
das.  III.  1860.  S.  240— B60.  Volkinar  Handb.  der  Einl.  in  die  Apokrrphea 
1,  1.  Judith.  1860.  Hilgeafeld  Z.  f.  wias.  Th.  IV.  1861.  S.  SS6— 886. 
K.  H.  A.  LipaiuB  Spiacblichea  zam  B.  J.,  ebendaa.  V.  1863.  S.  108 — 106. 
Ewald  a.a.O.  1V^  S.  618—626.  Gr&ti  a.a.O.  IV».  1866.  S.  488 ff.  A.  14. 
R.  A.  Lipaina  Jad.  Qaellen  edt  Jnditbaage,  Z.f.w.Th.  X.  1867.  S.3S7-366. 
Friisache  in  Schenkels  Bibellex.  111.  S.  446ff.  Schflrer  11.  S.  699-601 
(auf  den  ich  nm  so  mehr  verweise,  da  Jaditb,  Sirach  und  da«  1.  Hakka- 
baeerbocb  in  die  griechigcbe  Litteiatorgeachiohte  eigentlich  kaum  noch 
hineingeboren),  FOr  die  Stellangnabme  Ton  katholischer  Seite  a.  noch 
SchoU  Das  B.  J.,  eine  Prophetia  1886  (Vortrag)  □.  s.  o.  und  Vigonronz 
Die  Bibel  und  die  neueren  Bntdeokongen,  deutsche  Ueber«.  IV.  1886. 
S.  243—271.    Weiter  a.  A.  28. 

27)  Einen  frafaeren  Ansatz  verbietet  der  eratere,  einen  späteren  (wie 
ihn  Hitzig  macht]  Widerr&th  der  letztere  UmBtand,  g.  Fritzsche  Ei. 
Hdb.  II.  S.  B.  16,  wenn  aach  weder  Philon  noch  losephos  noch  das  N.  T. 
dies  Blich  berück  sichtigen  und  es  sogar  snr  Zeit  des  Origeues  noch  bei 
den  Juden  uicbt  in  Ansehen  atand  und  nicht  ins  Hebraeische  fibersetrt 
war,  Orig.  E)jiet  ad  Afric.  18.  'Eß^aioi  tp  Taßi^  ov  %qävtat  mdi  ij 
lovJi]^'  ov4^  yaif  f];(n'a(>'  avtä  Iv  äxonfvipois  EPfaiaii-  lüc  an'  tiitür 
fia^övifg  iyväitaiifv.  de  oratione  14.  XVII.  148  Lomm.  tö  ^^  '<•''  Taifi^ 
ßißlm  äviiXeYovmv  of  i%  n£(i(iOfi^s  ät  fi^  ivSia^iiip.  Dsa  ftnderte  sieb 
dann  aber  bald,  da  schon  Hieronjmua,  wie  gesagt,  eine  der  seitdem  eni- 
Htandenen  aemitiachea  UebersetEiingen  kannte.  In  der  christlichen  Kirche 
beginnt  der  Gebrauch  schon  bei  den  apostoliscbeo  Vätern,  s.  die  Machweiu 
bei  Schflrer  8.  606  f.,  welcher  8.  606  zeigt,  dass  der  Verfosser  mindestens 
den  Tempelbau  des  Herodes  noch  nicht  kannte.  Das  B.  Tobit  scheint  vor- 
zugsweise  tOi  die  Jnden  in  der  Diaspora  gesohrieben  in  sein,  um  sie  u 
strengem  Peitbalten  an  der  Gesetzeabeobachtung  za  ermuntern,  ob  aber 
auch  in  der  Diaspora  abgefas^  oder  aber  in  F^laeatina,  läsat  sich  nicht 
entacbeiden. 

28)  8.  die  bei  Movere  und  bei  Fritzsche  Ex.  Hdb.  IL  8.  116 f.  nach- 
gewiesenen Ueberaetzungafehler.  Volkmai,  Hitzig  nnd  Grätz  gehen 
freilich  in  die  Zeit  des  Traianoa  hinab,  aber  achwerliob  mit  swingenden 
Gründen,  am  ao  weniger  da  sich  eine  ansdrdckliche  Brw|Üinang  schon  bä 


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K^IC 


Apoki.  d.  A.  T.t  1.  2.  9.  Uakk&b.  619 

Buch  der  Makkabaeer,  Ton  denen  aber  nnr  die  beiden  ersten 
und  namentlich  das  erste  7on  wirklichem  geBcbicbttichem  Werth 

Clem.  Born.  65  findet;  die  weiteten  CiUte  bei  den  EirchenT&tern  a.  bei 
Scbfirer  S.'  fl02.  Jedenfalls  ist  diese  TendenserzUiluiig  in  einer  Zeit  der 
Olaabenagehhc  entatamleo,  und  auf  die  Altere  TOmische  Zeit  pa«t  det 
hifltoniche  HiDtergnud  kanm.  Hicks  Jadith  and  Hototemes,  Joum.  of 
Helleaic  Stndiei  VI.  1886.  S.  861-274  setct  die  Abfasaang  nm  160  <r.Chr., 
indem  er  amiimmt,  dasi  der  Name  'Oloipf^vtjt  oder  'Ofoipifvrit  den  Juden 
erst  durch  Orophemee  U  von  Kappadokien,  den  Zeitgenossen  and  Frenod 
von  Demetrios  I  Soter,  bekannt  geworden  sei. 

29)  Es  erzählt  vom  Eegierangsantritt  des  Antiocbos  Epipbanes  bis  tum 
'l'ode  des  Hakkabaeers  Simon  (116 — 136)  in  schlichter  Form  and  in  einer 
zwai  streng  gläubigen  und  gesetzestreoen  Gesinnang,  aber  dabei  doch  in 
einer  nicht  wie  im  A.  T.  Alles  »nf  das  anmittelbare  Eingreifen  Gottes 
inrUckfabreudea ,  sondern  die  Tapferkeit,  das  Feldhermgesehick  ond  die 
diplomatieche  und  Staats  männiache  Kli^heit  der  Hakkabaeer  betonenden 
und  ebendesshalb  geschichtlich  nm  so  mehr  glaubwürdigen  Weise.  Sehr 
weithToll  ist  in  dieser  Schrift  auch  die  chronologische  Feststellung  aller 
wichtigeren  Ereignisse  nach  einer  bestimmten  Aera,  n&mlicb  der  der  Seleo- 
kiden  vom  Jahre  Sli,  jedoch  mit  der  Hodifioation,  dam  die  Jahresanfänge 
nicht  wie  bei  den  Syrern  in  den  Herbst,  eondem  nach  dem  jOdischen  Fest- 
kalender in  den  FrQhling  gesetot  werden,  a  Schflrer  i.  8.  36 — 82  (mit 
den  Litteratbian gaben  9.  SS).  Ueber  die  Quellen  (s.  Qrimm  Ex.  Hdb.  III. 
S.  XXXUf.),  vermutblich  {nach  9,  2S,  s.  Grimm  a.  a.  0.)  auch  schriftliche, 
Ijlsst  sich  niobla  Genaueres  sagen.  Doch  kennt  der  Verfasser  (16,  8S  f.) 
bereits  eine  Chronik  des  lobannes  Hjrkaaes  (186—106).  Trotsdem  hat  er, 
da  er  die  BSmer  lediglich  at«  Beschfltcer  der  Jaden  darstellt,  noch  vor  dem 
Zuge  des  PompeiuB,  also  in  den  ersten  Jahrzehnten  des  1.  Jahrb.  v.  Chr. 
geschrieben,  und  zwar  bebraeisch  oder  aramaeiscb  unter  einem  bisher 
rätbselhafleu  Titel  (s.  die  Deatnogsversoche  bei  Grimm  a.  a.  0.  S.  XVII): 
Orig.  in  der  AoftSblung  b.  Eoseb.  H.  E.  VI,  26,  S  (als  Anhang  lum  hebr. 
Kanon):  i'fm  äi  tovtait  /orl  lü  Maxuaßaixä ,  Svtf  titiyiyfaKzai  Suf- 
ß^9  Zapavmill.  Hieron.  Prolog,  galeat.  in  vers.  Samuel.  IX.  10»f  Vall. 
MacchabaeoTwn  primum  libmm  Hebraicum  repperi.  Die  grieohiache  Uebec- 
ietmng  ist  jedoch  wahraoheinlich  achon  von  losephoe  gebraucht,  s.  Grimm 
a.  a.  0.  S.  XXVllI,  Bloch  Die  Quellen  des  FlaviuH  Josephos,  LeipK.  1870. 
S.  80—90,  doch  iat  dies  nicht  iweifetloa,  s.  v.  Destinon  Die  Quellen  des 
Flavias  losephus  1.  (Kiel  1SS2).  8.  60—91,  Schflrer  II.  S.  6eif.,  so  sehr 
auch  im  Allgemeinen  dessen  Bekanntschaft  mit  diesem  Bache  feststeht. 
Ueber  die  Benatzung  bei  den  Kirchenvätern  von  Tertullianos  ab  s.  Scbfirer 
II.  S.  689,  Über  die  weitere  Geschichte  der  uns  nnr  griechisch  and  also 
lediglich  dadurch,  dass  die  griechische  Ueberaetzung  in  den  Anbang  zur 
Septuagiata  kam,  erhaltenen  Schrift  s.  Sohürer  Art.  Apokr.  S.  485 — 189. 
Deutsche  Uebera.  mit  Anmm.  v.  J.  D.  Michaelis,  1778.  Commentaie  von 
Qrimm  a  a  0.  S.  IX— XXXV.  1—235  und  £eil  Commentav  aber  die 
BQcher  der  Makkabaeer,  Leipzig  18T5.  —  Geiger  Urschrift  and  L'eber- 


:  \.>oo^lc 


620     Achtanddieiasigates  Capitel.     Die  jadivch-helleDiBtische  Litteratur. 

sind"),  das  Sprachbuch  von  Jesus,  dem  Sohne  des  Sirach, 
von  seinem  gieichDamigeo  Enkel,  dessen  Vater  wiederum  Sirach 


aetznugeu  der  Bibel  {1867).  S.  200ff.  Ewald  a.  a.  0.  IV*  S.  602— 60fi. 
BoBeothal  Das  erste  Hakkabaeerbnck,  Leipzig  ISGT.  Pritischa  in 
Schentela  ßibellei.  IV.  S.  89 ff.  Grimm  Ueb.  1.  Ibcc.  VIII.  u.  XV,  16-31, 
ZeitBchr.  f.  wIbb.  TheoL  XVII.  187i.  S.  831— S37.  (Ueber  die  BOuatige,  den 
bier  behandelten  Fnakt  berQhrende  Litteratnc  s.  Schflrer  Q.  d.  j.  V. 
I.  S.  196  ff.  mit  A.  SS).  Scbnedermann  Ueb.  d.  Jadentham  der  beiden 
ersten  HakkabaeerbQcber,  ZeiUobr.  für  kirchL  Leben  1864.  S.  TS — 100. 
Scbflrer  IL  8.  679—686  (b.  dort  über  die  hiBt-krit.  DnterBnclinogen  Aaa 
18.  Jahrb.  S.  684). 

30)  Ea  beginnt  schon  mit  den  leUten  Zeiten  vom  Broder  and  Vor~ 
g&nger  dea  ÄntiochoB  Epipbane«  Seleako«  IV  Philopator,  scblieBst  aber 
andrerseits  bereite  mit  dem  Siege  von  Jndaa  Makkabaeos  fiber  Nikauor 
(März  161,  B.  Schflrer  L  8.  170  f.  A.  S9),  ombsst  also  nicht  viel  Ober 
16  Jahre,  iat  weit  st&rker  theologisch  nnd  rhetoriach  geftrbt  als  da«  erste 
nnd  daher  meiet  weniger  glaabwflrdig.  Es  iet  ferner,  nnd  zwar  TermnUi- 
lich  (s.  u.)  in  Aeg7pten ,  Toa  Hanse  ans  griechisch  geschrieben  (vgL  Hieron. 
Pro),  gal.  in  vers.  Sam.  IX.  4G9  f.  Tall,  unmittelbar  nach  den  A.  89  angst 
Worten:  tecundug  Graecui  est,  quod  ^a  quoque  ^^äoci  probari  potest)  and 
beseichnet  sich  selbst,  wie  schon  C.  31.  A.  648  gesagt  ist,  als  Aaszng  ana 
dem  nrnraseenderen  Werk  des  lason  von  Kjrene  in  6  Bflchem  (8,  SSE). 
Jedenfalls  ist  es  noch  vor  der  ZeratSrang  Jerosalems  abge&sst,  wie  aus 
dem  paraenetischen,  darchweg  den  dortigen  Tempel  ala  Centralst&tte  de« 
theokrati sehen  Cultas  Toranssetzenden  Zwecke  des  Ganzen  nnd  auch  wohl 
aus  der  nnhistoriechen ,  wahrscheinlich  erst  von  dem  Epitomator  herrQbren- 
den  Motiz  16,  87  hervorgeht;  ferner  aber  scheint  sogar  Philon  Qnod  onuüa 
probne  über  13.  IL  469  Mang,  cb  bereits  gekannt  za  haben,  s.  Lneiaa 
Der  Essenisrnns  (1881).  S.  86—39  (losephos  freilich  wahrscheinlich  nicht, 
B.  Grimm  Ex.  Hdb.  IV.  S.  13),  so  dass  die  Entstehung  mathnUHSliob  nocli 
in  vorchristliche  Zeit  fällt.  Das  Originalwerk  dürfte,  wenn  es  anch  ohne 
Zweifel  bereits  einen  ftholichen  Charakter  hatte  and  ebendessbalb  vom 
Epitomator  ea  seiner  Vorlage  gew&hlt  ward,  dennoch  nicht  lange  nach  160 
geschrieben  aein,  da  es  allem  AoBcfaein  nach  aasschliesslich  anf  mtlndlichea 
Qaellen  beruhte;  freilich  erklärt  sieb  anf  der  anderen  Seite  sowohl  die 
Reichhaltigkeit  als  ancb  die  Ungeuanigkeit  des  Details  dann  nar  dnrch 
die  Annahme,  dass  lasoa  seine  Berichte  nicht  mehr  anamittelbar  von  den 
Betbeiligten  erhielt.  Aof  alle  FiLlle  war  das  erste  Hakkabaeerbnck  dunals 
entweder  noch  nicht  erschienen  oder  wenigstens  in  Eyrene  und  A^jpten 
noch  nicht  bekannt,  da  er  es  sonst  schwerlich  so  gam  nnberücktichtigt 
gelassen  Idtte;  ja  da  dies  sonst  wohl  anch  von  dem  Epitomator  nicht  ge- 
schehen w&re,  scheint  anch  dieser  noch  früher  gearbeitet  m  haben.  Trots- 
dea  ist  kein  ausreichender  Grund  vorhanden  fflr  dies  zweite  Makkabaerboch 
eine  andere  Aera  als  fflr  das  erste  aazunehmen,  sei  es  nnn  mit  den  Jahres- 
anfängen im  Herbst  oder  gleichfalls  im  Frabjahr,  s.  ScbOrer  L  3.  88  f. 
Die  Mtste  Spar  einer  Benntznng  in  der  christlichen  Kirche  findet  sich,  wie 


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.3IC 


Apokr.  dee  A.  T.:  8.  S.  Makk.  Sirach.  Weübeit  621 

hiess,   132  ins   GriechiBche   übergetzt^^,   die   Weisheit   Salo- 
monis^)  und  das  Bach  Baruch,  welches  aber  erst  bald  nach 


A.  18  gesagt  üt,  Bcbon  Hebr.  11,  85  f.  (b.  BUek  i.  d.  St.  und  Stnd.  a. 
Krit  1868.  S.  389),  du  Utate  aaadrackliche  Cifat  b.  Clem.  Strom.  T.  896  D, 
die  ferneren  ÄnfDhniDgen  i.  b.  Scbflret  IL  S.  Tili.,  die  Bezeiehnirag  als 
Bweitet  Hakkabaeerbnch  eracheiiit  vor  Hieron.  (a.  o.)  Bchoo  bei  Eiueb.  P.  B. 
VllI,  9,  88.  876  d.  Inhaltlicb  ganz  von  ihm  abbbigig  ist  die  philosophische 
Hahnrede,  welche  das  vierte  Buch  der  Makkabaeer  genannt  la  werden 
pflegt,  a.  aber  duBelbe  A.  M.  Der  Stil  ist,  wie  getagt,  rhetorisch,  der 
Bpitomatoc  baodbabt  die  griechische  Sprache  mit  Geschick,  Hebraismen  sind 
selten,  seine  Phraseologie  klingt  mehrfach  an  die  des  Fol;bioa  an  (b.  0  rim  m 
a.  a.  0.  3.  6  f.).  Dass  er  trotxdem  ein  palaestinischer  Jnde  gewesen  sein 
oder  wenigstens  in  Palaestina  geschrieben  haben  sollte  (Qeiger  Urscbr. 
S.  286.  Piendentbal  S.  1S9),  ist  schwer  tu  gtanben,  snmal  da  der  schon 
bezeichnete  historische  Schnitier  16,  ST,  nach  welchem  Jerusalem  seit  dem 
Siege  Aber  Nikanor  in  den  H&nden  der  Hebraeer  geblieben  sein  soll,  wie 
gesagt,  doch  woU  erst  von  ihm  hinEDgeeetit  ist  Voran fgeichickt  sind  iwei 
gerechte  Briefe  der  palaestiniscben  Jnden  an  die  KgTptischen  (1—2,  19), 
von  Ewei  Terscfaitdenen  Urhebern  stammend,  wie  ans  der  sprachlichen  Ver- 
schiedenheit hervorgeht,  anch  schwerlich  bereits  rom  Bpitomator  selbst 
seinem  Werke  vorangeetellt  (s.  Qrimm  a.  a.  0.  S.  88  f.}.  S.  Aber  dieselben 
Valckenaer  De  Ariatobolo  8.  88—44.  ScblaenkeB  Epiatolae,  qnae 
secundo  Hacc,  libio  I,  1—9  legitur,  eiplicatio,  EBln  1S44.  DifBcilioram 
locorum  epittolae,  qnae  8.  Hacc.  1,  10—3,  18  legitnr,  expUcatio,  KOIn  1847. 
Gr&ti  Daa  Sendschreiben  der  Palaestinenaer  an  die  Ogjpt.-jfld.  Gemeinden 
wegen  der  Feier  der  Tempelweihe,  Monatsschr.  f.  Q.  n.  W.  des  Jnd.  1877. 
S.  1— IS.  40-60.  Oeich.  der  Jaden  111*.  1888.  8.  671—684.  Btail  Jabrb. 
f.  jOd.  Gesch.  u.  Litt.- VIII.  1887.  S.  80—40.  Brnaton  Troit  lettres  des 
jnifB  de  Palestine,-  Zeitscbr.  f.  d.  alttestom.  Wissenach.  X.  1890.  8. 110—117. 
Änsserdem  vgl  anten  A.  BT.  61.  67.  —  Das  8.  Hakkabaeerbnch  ist  auch 
im  Cod.  Sinait.  nicht  erhalten,  wohl  aber  lateinisch  ausser  in  der  alten, 
in  die  Vnlgata  flbergegangeuen  üeberB.  (Sabatier  II)  noch  in  einer 
anderen,  in  einem  Cod.  ÄmbroB.  aafbewahrten  und  aus  demselben  von 
Peyron  Cic.  orationnm  proScanro  etc.  frsgmenta  iuedita,  Stuttgart  1834. 
8.  TS  tr.  beransgegebenen.  Conmentar  von  Grimm  a.  a.  0.  IV.  8.  1—310. 
[Paulns]  Ueb.  d.  8.  B.  der  U.,  Eichhoma  Allgem.  Biblietb.  der  bibl.  Litt. 
I.  1787.  S.  888-841.  Berthean  De  secundo  libro  Haccabaeonim,  QOttingen 
1889.  Herzfeld  a.  a.  0.  IL  S.  448—466.  Patrizzi  De  coosensn  ntriusque 
libri  Machabaeomm ,  Rom  1666.  Ewald  a.  a.  0.  S.  606—611.  Cigoi 
Historiech- chrono!.  Schwierigkeiten  im  zweiten  Makkabaeerbuche,  Etagenfort 
1868.  Kasten  Der  hiitor.  Werth  dee  zweiten  B.  der  M.,  Stolp  1879.  4. 
Sohürer  U.  8.  780—748. 

81)  Die  Bezeichnung  iit  iCllig  Dn].asGei:d,  da  i's  fich  in  diesem  Buche 
vielmehr  um  eine  angebliche  BedrEngeiss  der  Jeden  dnrcb  Ptoltmaeos  IV 
Philopjitor  nach  dessen  Siege  aber  Antiochos  den  Gioscen  bei  ßaphia  (SIT) 
handelt.    Das   Ganze  ist  ebenso  abgeschmackt  erzählt  wie  erfanden,   der 


:  \..oo^lc 


622     Acbtnnddreüiigstee  C^iiteL     Die  jüdisch-hellsiiiBtiBcbe  Litteratnr. 

der    Zerstörung   von   Jemsalem   eotatanden    ist   und    aUo    nicht 
mehr  hieher  gehört^). 


Stil  über  alle  Maseen  getncht  und  schwülstig.  Die  bi«ton>che  Grundlage 
gehQrt  vielmehr  in  die  Zeit  von  Ftolemaeoa  VlI  Ph^tkon  (a.  die  aach  achon 
Btark  aoBgeschmeckteEnUilniig  b.  iOBeph.  c.  Ap.  Jl,  6,  vgl.  aoten  k.  9S 
u.  bea.  SchQter  U.  S.  &SS.  A.  IM).  Vielleicht  mit  Beoht  verlegen  daber 
Kwald  a.  a.  0.  S.  611— CU  n.  Andere  die  Entatehnng  erat  in  die  Zeit  dea 
Calignla,  doch  bleibt  dies  bedenklich,  and  man  mues  dabeistehen  bleiben, 
daBB  daa  Bnoh  g^teetena  dann  and  frflhestenB  im  1.  Jahrh.  v.  Chr.  ver- 
fa«Bt  ist.  Denn  jedenfalla  kennt  der  Verfuier  (6,  6]  böT«ita  die  Ziu&tEe 
im  Daniel.  B.  Grimm  a.  o.  0.  8.  S1&— 81».  Die  Oltsten  ErwBhaiingen 
Bind  CanoD.  apoet.  T<  {86).  Muxnußaüiv  xqüc  a.  Theodoret  c.  Dan.  11,  7. 
fl  xflni  %i»  MtanaPalav  .  .  ,  ßißlof.  In  der  lateinischen  Eiiche  acheint 
diea  Baeh  nie  bekannt  geworden  la  sein  (daher  fehlt  es  in  der  Tnlgata); 
dass  es  in  die  iTriache  Eingang  gewann,  beweist  die  ayr.  Uebers.  Im 
Aleiondrinns  findet  es  sich.  Genaneret  s.  b.  Qrimm  a.  a.  0.  IV.  S.  811—614 
und  SchOrer  IL  S.  TU— 710,  vgl.  Bwald  a.  a.  0.  iV>  a  611—611. 

SS)  Wie  aas  A.  38— Bl  erhellt 

as)  Wie  dieaer  selbst  in  der  Vorrede  sagt,  s.  A.  6.  Auch  der  orspiOng- 
liehe  VerfasBer  nennt  am  Sohlaese  (60,  37)  sich  selbst;  'Ji]«ove  eUc  £ifffz 
o  'Stfoaolviiirrjs.  Er  mnss  sonach  etwa  iwiichen  190  nnd  ITO  geschrieben 
haben  und  der  von  ihm  00,  1—36  gefeierte.  Hohepriester  Simon  11  ans 
dem  Anfang  des  8.  Jahrh.  (loeeph.  A.  I.  XII,  4,  10)  gewesen  aein.  Die 
UebersetiDng  ist  swar  sehr  wOrtlich,  aber  doch  im  Gänsen  gut,  wenn  auch 
nicht  fehlerfrei,  und  der  Drheher,  von  Geburt  zwar  gleichfalls  Jerasalemit, 
aber  nach  Aegypten  '  aosge wandert,  ceigt  auch  in  seiner  Vorrade  gute 
Eenntnies  dea  Griechischen.  Die  Ueberuhrül  in  den  Codicea  lautet  XwfCa 
'iriaov  vtoi  Zi^dx.  In  der  griecluBchan  Kirche  ward  die  Bezeichnung  ig 
«aväifitot  eo<fiu  von  den  Sprachen  SalomoniB  (Eoseb.  H.  E.  IV,  22,  8}  auch 
auf  dies  Buch  übertragen,  so  in  der  erhaltenen  Litterator  znerat  bei  Euseb. 
Chron.  II.  122  geh.  Demonstr.  ev.  ¥111,9,71.  S9ed,  in  der  lateioischen 
«ard  der  Name  Eccknasticu»  flblich,  Cn>riau.  Testimon.  11,  1.  III,  1.  S(t. 
61.  90.  96.  97.  110.  111.  Otig.  lat  Uebers.  in  Nnmer.  homiL  XVIII,  8 
(X.  221  LommatiBch).  in  libro,  qui  apitd  nos  ^idem  mter  Satomoms  voltt- 
mina  htAeri  sokt  et  eceletiaitieua  dici,  apud  Graeeoe  vero  aapimUa  letu 
fUii  Siraeh  appellalur.  Hieron.  Praef.  in  vera.  libr.  Salom.  IX.  1298  f.  VaU. 
fertvr  et  panarettu  lau  ßlii  Siraeh  Über  tt  aliua  iptvdmiyQaipos,  qui  Sa- 
pientia  Salomonis  iiacribitMr,  guorum  priortm  Hebfaiatm  repperi,  «on  Ec- 
dwiattieum,  ut  apud  Lattnoa,  sed  Parabolat  praeHOUaum.  Im  N.  T.  eind, 
wie  schon  A.  18  gesagt  ward,  besonders  im  Jacobusbriefe  die  ReminisceoEen 
stark  aosgeprägt.  Die  an adrück liehen  Citate  beginnen  bei  den  Christen 
mit  Clem.  Alex.,  der  diese  Schrift  aehr  bAufig  meist  mit  tj  yt/aip^,  seltner 
mit  ij  Btxpiti,  noch  seltner  in  leltterem  Falle  mit  dem  Znsats  '/»om  an- 
fahrt. Bei  den  Lateinern  scheint  sie  meistens  als  Salomons  Werk  gegolten 
IQ  haben,  a.  n.  A.  die  angef.  Stellen  und  Hieion.  Comm.  in  Daniel.  9. 
V.  6S6  VaU.  pleriiqMe  Saiomotüs  faUo  didtiir.     Uehr  und  die  Nachweise 


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.3IC 


Apokr.  des  Ä,  T.:  Siroch.    Weisheit  aalomoniB.  623 

Palaeatina  selbst,  anfänglich  aater  ägyptiscfaer,  dann  unter 
syrischer    Herrschaft,    „Ton    griechisch  •  makedonischen    Pflanz- 


über  den  Oebranch  bei  den  Talmoditten  b.  b.  8cb0rer  H.  S.  G96.  &97. 
AuBaer  den  vier  Haoptbandscbiiften  («.  A.  16}  kommen  noch  die  Fragmente 
des  Cod.  Ephraemi  (C  bei  Fiitssche)  in  Betracht.  Aneser  dei  altlateini- 
scben,  in  die  Valgata  aargenommenen  DebenetEnng  (Sabatier  II)  giebt 
ei  zwei  syriBche,  die  valgKre  (Pescbito)  nnd  die  hexaplaritche,  s.  A.  18.  SS. 
Hatch  Essayj  in  Bibtical  Oreek,  Oxford  1889.  S.  246— S89  zeigt,  daas  der 
Venet  die  rorsflglichste  Hondechrift,  und  dass  alle  dieae  TJebenetzungen 
werthvolle  Hülfigmittel  fQr  die  Textberichtignng  Bind,  Hargolioatli  An 
OBsaj  on  tbe  place  of  EccleaiasticQB  in  Bemitio  literaiure,  Oxford  1890.  4. 
tritt  dafür  ein,  daae  der  eyriacbe  Text  anmittelbar  aus  dem  bebraeiachen 
und  nicbt  erst  aus  dem  grieobischeo  gefloBien  sei  (b.  darQber  Scbdrer 
Tbeol.  L-Z.  1890.  No.  6.  Sp.  1S7  f.).  Ausgabe  mit  Commentar  r.  Bret- 
Bohneider,  Begenaborg  1806.  Commentar  t.  Fritiacbe  Ex.  Hdb.  V. 
S.  IX— XLI.  1—313  mit  deutscher  Uebera.  8.  818  *f.  —  Qfröter  PbUo  U 
(1831).  S.  18— SS.  Winer  De  utrinsque  Siracidae  aetat«.  Erlangen  1833. 
ZnuE  a.  a.  0.  S.  100—106.  D&hne  a.  a.  0.  II.  (1834).  6.  126—160.  Ewald 
Ueb.  d.  griecb.  Spmcbbnch  Jeiai  des  Sobnea  Siracha,  Jabrb.  der  bibl. 
Wissenach.  III.  1861.  8.  186—140.  Bruch  Weiaheitalehre  der  Hebraeer, 
1861.  S.  S6S— 319.  Geiger  Zeitacbc.  der  deuteeben  morgenl.  Oeaellsch. 
XII.  1866.  S.  636— 64S.  Ewald  Oeacb.  d.  V.  L  IV'.  S.  841—846.  Horo- 
witz  D.  B.  J.  S.,  Breslan  1866.  Fritaeche  in  Schenkels  Bibellex.  III. 
S.  369  ff.  Or&ts  Monataachr.  f.  Oeacb.  n.  Wiaa.  des  Jndentb.  1872.  S.  49  ff. 
97  ff.  Hergoet  Die  Glaubens-  und  Sittenlehre  dea  B.  J.  S.,  KOnigab.  1874. 
Seligmaun  Dae  B.  der  Weisheit  dea  J.  5.  n.  s.  w.,  foaalau  1888.  Dan- 
banton  Het  apokryphe  boek  Zoifia  'Irjcoi  vtoi  Si^äx  en  -de  leertjpe 
daarin  verraat  (Theol  Studien  1886—1887).  Gbejne  lob  and  Solomon 
or  tbe  Wisdom  of  the  üld  Testament,  London  1867.  8.  (s.  darüb.  Qntbe 
Tbeol.  L.-Z.  1887.  No.  26.  8p.  680-638).  Boia  Eeaal  aar  lea  originea  de 
la  pbiloeopbie  jud^o-alexaudrine,  Paris  1890.  8.  (vgl.  Schfirer  Tbeol.  L.-Z. 
1891.  No.  B.  Sp.  187—189)  bezieht  sich  nur  auf  Siracb,  Eobeleth  o.  Weis- 
heit Saldmonia  und  iat  wenig  selbatändig.  Anaaerdem  a.  Schürer  Art. 
Apokr.  8.  486—496  n.  a.  a.  0.  II.  S.  608—698  (auch  fBr  weitere  Litteratur- 
nach  weianngen). 

34)  Der  Ver&aser  achreibt  auadrfloklich  unter  dem  Namen  Salomoua 
(8, 10  ff.  0,7  f.,  B.  aber  A.  6S)  in  rhetorischer,  Bchwuog-  and  prunkvoller 
Sprache  (a.  Grimm  Ex.  Hdb.  VI.  S.  6  ff),  wie  denn  acbon  Hieron.  Praef. 
in  TOra.  libr.  Salom.  IX.  1399  f.  TalL  bemerkt;  liber,  q*n  Sapitntia  Solo- 
monia  intcribitttr ,  apud  Bebraeos  nvsguam  est,  quin  et  ipse  »tibi»  Graeeam 
tloquentim»  redoht.  Sporen  einer  Bekanntschaft  mit  dieaem  Buche  bei 
Panlua  und  im  Hebraeerbrief  (Tgl.  A,  18)  sind  immerhin  nicht  gana  aicher, 
iweifelloa  dagegen  die  Beminiaceni  bei  Clem.  Rom.  37,  6  (^  11,  Sa.  18,  IS, 
Tgl.  auch  SO,  1  m.  7,  17),  B.  einerseits  Bleek  Stud.  n.  Erit.  1868.  8.  840- 
844,  andreraeita  Orimm  a.  a.  0.  8.  36  f.  Ausdrücklich  angefahrt  wird  es 
suerst  Ton  Irenaena  b.  Enaeb.  H.E.  V,se.    Weiterea  b.  SchQrer  IL  8.  768f. 


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624     AiMiinddrdEeigtteB  Capitel.    Die  jfldUch-bellenütitcIie  Lilteratur. 

etädten  umgeben,  im  Norden  bereits  auch  mit  Bolcheu  besetzt"^, 
war  zar  Zeit  von  Antiochoa  IV  Epipbanes  (175 — 164)  scliDn  so 
sehr  hellenisirt,  dass  der  Versuch  dieses  K&nigs  die  jüdiBche 
Religion   auszurotten    sehr   begreiflich    erscheint  *'),    so   thöricht 


Dass  es  nicht  von  Solomoo  ist,  wurde  ziemlich  fifihieitig  Ton  raaDchen  Seiten 
crkaont,  s.  A.  SS,  44.  Schon  Origeaes  drückt  in  der  Art  geiner  h&nfigen 
AufOhtnngen  vielf^h  «einen  Zweifel  ans.  CjpriaDQB  freilich  behandelt  es 
TolUtändig  als  faanonisch.  Ueber  die  Bichtong  dei  VerfaaMm  und  die  Ent- 
stehnngBieit  b.  A.  U.  Handschtiften,  alte  Uebersetnuigen  nnd  meistern  aach 
Ausgaben  sind  dieselben  wie  bei  Siraoh,  da  beide  BQcher  verbaiiden  m  werden 
pflegten.  Doch  giabt  es  eine  Sonderansg.  t,  Beuech,  Freibarg  1868  und 
eine  von  Deane  mit  d.  altlatein.  Version  u.  englischer  Uebers.,  Oxford  1881. 
Uebersetzmigan  mit  Erkl.  ron  J.  A.  Schmidt  1667  (der  e>  dem  Salomon 
zQBChreiht)  nnd  Ootberlet  1874  (beide  Uebetsetser  sind  kathol.).  Com- 
mentare  von  Bauermetster  Comm.  in  Sap.  Sal.,  GOttiogen  18S8  nnd 
Grimm,  Leipzig  1837  a.  Ex.  Hdb.  VI.  Erit.  Beitrage  von  Thilo  Specimen 
exercitationnm  criticaram  in  Sap.  SaL,  Halle  1SS6  and  Beusch  Obeerva- 
tiones  crit.  in  libnun  Sapientiae,  Bonn  1661.  —  Bretschneider  De  libri 
Sapientiae  parte  priore  c.  1— Xle  dnobos  libellis  conflata  P.  I— 111,  Witten- 
berg 1804  (s.  dagegen  Grimm  Ex.  Bdb.  VI.  S.  9  ff.).  Wirser  De  philo- 
sopbia  morali  in  libro  Sap.  ezpoeila,  Wittenberg  1811.  Engelbreth  Libri 
Sap.  Sal.  interpretaudi  specimina,  Kopenhagen  1816.  GfrSrec  Philo  IL 
(1B31).  S.  200— 873.  Grimm  De  Alexandrina  Sap.  libri  indole  perperam 
asserta,  Jena  16S3  (aiAter  vod  ihm  selbst  tarackgenommen).  D&hne 
a.  a.  0.  IL  (18S4).  S.  162-lBO.  Brach  a.  a.  0.  8.  8S8— 878.  Schmieder 
Ueb.  d.  B.  d.  W,,  Berlin  1663.  Ewald  a.  a.  0.  IV.  S.  096— 6SS.  Jshrb. 
der  bibl.  W.  III.  8.  864f.  IX.  8.  284 f.  X.  8.  819  f.  XLS.aaSff.  Kobel 
Die  eth.  Grundanschaanngen  der  W.  S.,  Stadien  n.  Erit  18S&.  S.  690—788. 
FriizBche  in  Schenkels  Bibellex.  V.  8.  647  If.  Hansrath  Nentestam. 
Zeitgesch.  II'.  3.  2699.  Qi&te  Gesch.  der  Jaden  111*.  (1878).  S.  «28  ff. 
A.  3.  Perei  La  Sapienza  di  Salomone,  Florenz  1811.  Sopra  Filane 
Älessandrino  e  il  sno  libro  detto  „La  Sapienca  di  Salomooe",  Palermo  1888. 
Zeller  Ph.  d.  Gr.  in«,  8.  8.  271-874.  8chflrer  U.  S.  765-760.  Drom- 
mond  Philo  ladaeus  1.  (1888).  S.  177—289  (sorgfältig).  Menzel  Der 
griech.  EinBass  auf  Prediger  n,  Weish.  SalomoniB,  Halle  1889.  8.  8.  39—70. 
Bois,  s.  A.  SS.    Weiteres  b.  SchSrer  S.  760  n.  nnten  A.  44. 

S6)  S.  darüber  bes.  Hitzig  Zeitschr.  f.  wiss.  lli.  lU.  1860.  8.  868-873. 
SchOrer  U.  S.  721-726. 

S6)  Zeller  a.  a  0.  S.  S86,  Das  Genauere  hierüber  a.  bei  Ewald 
a  a.0.  IV '.  a  SOS  ff.  nnd  SchQrer  I.  S.  146  f.  u.  bea.  IL  S.  60-181  nnd 
aber  den  Verkehr  mit  dem  Ägyptischen  Hofe  Ewald  a.  a.  0.  8.  S61  f. 
Schon  vor  der  Hitte  dea  S.  Jahrb.  erscheint  ein  einheimis<dier  Gelehrter 
mit  griechischem  Namen,  Antigonos  tod  Sokho,  s.  Ewald  S.  867  f. 

87)  Eine  starke  helleiüatische,  auf  den  Abbll  vom  jüdischen  Glauben 
hinarbeitende  Partei  kam  ihm  lanftchst  darin  entgegen  (ärixtua*  xoUevc 
1.  Hacc  1,  11),  an  ihrer  Spitie  lasen,  der  sich  von  ihm  das  Hoheprieetemint 


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Die  EinflüHse  der  helleDisttachcD  Bildang.  625 

trotzdem  diea  gewaltsame  Eingreifen  in  die  ungestörte  Ent- 
wicklung der  Dinge  war  und  vielmehr  gerade  die  rfickläufige  ' 
Bewegung  bewirkte"*).  Nicht  wenig  trugen  zu  diesem  Um- 
sichgreifen griechischer  EinäQsse  namentlich  unter  den  Tor- 
nehmen und  Gebildeten  auch  die  vielen  jDdischen  Familien  bei, 
die  alljährlich  ans  anderen  Ländern  nach  Jerusalem  kamen  und 
dann  wohl  auch  dort  blieben  und  eigne  Synagogen  gründeten  *^). 
Denn  eine  grosse  Zahl  von  Juden  war  nicht  etwa  bloss  nach 
Älexandreia  nnd  überhaupt  nach  Aegypten,  sondern  auch  nach 
allen  möglichen  sonstigen  hellenistischen  Ländern  und  griechi- 
schen Städten  ausgewandert  und  wanderte  fortwährend  nach  ihnen 
aus,  aber  freilich  nirgends  in  solcher  Masse  als  nach  Syrien  und 
dorthin**}.  Nirgends  konnten  daher,  wenn  man  die  üeberlegenheit 

erkanite  und  im  Aageaicht  des  Tempels  ein  griechischeB  QjmnaaiDin 
errichtete,  nm  to  znnachat  die  Jugend,  die  sich  denn  atich  fleisaig  in  dem- 
selben übte,  dnd  deren  Spielen  die  Priester  znacbanten,  atatt  den  Opfer- 
dienat  zn  verrichten,  an  die  griechische  Sitte  zu  gewöhnen;  nicht  wenige 
dieser  Leute  lieaaen  sich  achon  eine  künstliche  Vorhaut  wachsen;  und  laaon 
schickte  sogar  Festgesandte  (Theoren)  mit  Oeachenken  lu  den  fQnQ&hrigeD 
Eampfspielen  des  tyrischen  Herakles  (d.  i.  Baal-Motoch),  denen  der  EOuig 
beiwohnte.  S.  l.  Macc.  1,  11—16  n.  bes.  2.  Macc.  4,  7—22,  vgl.  Ewald 
B..  a.  0.  S.  38SfF.,  Zeller  S.  83&f.,  SchOrer  1.  S.  160 ff.,  auch  Freuden- 
thal  n.  S.  133  f.  Daes  endlich  auch  noch  während  der  Makkabaeerkämpfe 
eine  alarke  Partei  zu  den  Syrern  hielt,  zeigt  Ewald  S.  390.  Ä.  1,  S.  422  ff. 
Tgl.  8.  418.  431  und  SchQrer  I.  S.  166.  161  ff.  174  ff.  Aber,  wie  Prenden- 
thal  a.  a.  0.  II.  S.  127  S.  darlegt,  auch  bei  den  patriotisch  gesinnten 
palaestinischen  Juden  aeken  die  beiden  geffllschten  Briefe  derselben  an 
die  Bg7ptiachen  zu  Anfang  des  Eweiten  Makkabaeerbncba  (s.  A.  30.  61.  67) 
Kenntniaa  des  Griechischen  voraus,  nnd  ein  Gleiches  folgt  darana,  dasa 
sich  unter  den  Uebenetzem  des  Alten  Testaments  nnd  den  Verfassern  oder 
Uebersetzem  der  Apokryphen  auch  gebome  Falaeatiner  befanden  (b.  A.  16.  SS, 
Tgl.  A.  80),  zumal  wenn  es  doch  richtig  sein  sollte  (s.  A.  80),  dass  sogar 
der  hochpattiotiache  Urheber  dea  zweiten  Hakkabaeerbucha  ein  palaestini- 
Bcher  oder  doch  in  Palaestioa  lebender  Jode  gewesen  sei.  Paeudo-Aristeas 
femer  betrachtet  es  als  Belbatveratändlicha,  dasa  die  aus  Palaestina  herbei- 
gezogenen 72  Dolmetacher  Qriechiach  Teratehen.  Weiterea  a.  anten  A,  16  ff. 
84  ff.  BS  ff. 

37")  S.  ScbOrer  I.  S.  144  ff. 

38)  Apostelgesch.  6,  Iff.  nnd  dazu  Zeller  S.  S36.  A.  3. 

39)  Gleichwie  Ptolemaeos  I  (a.  A.  2)  ao  siedelte  auch  schon  Selenkos  I 
jüdische  Soldner  in  seinem  Lande,  besonders  in  der  nen  gegttindeten  Haupt- 
stadt Antiocbeia  an,  loseph.  A.  I.  XII,  3,  1.  lieber  Antiochoa  den  Grossen 
s.  in  dieser  Hinsicht  ebendaa.  §.  3.  4,  Tgl.  A.  71.  Namentlich  in  Antiocheia 
waren  daher  die  Jaden  auch  aebr  zahlreich,  a.  loseph.  B.  l.  VII,  3,  3.    tö 

SuBiMiBi,,  grlsolL-ilei.  Llll.-fleich.  II.  40 

n,.,iv,..>^>00'^IC 


626     AchtuuddreiBBigsteB  Coipitel.    Die  jadiach-bellenütiBche  Litteratnr. 

der  dortigen  hellenistischen  Bildung  über  die  syriBche  bedenkt^ 
auch  die  Einflüsse  der  veränderten  Umgebung  so  bedentende 
nene  Cnlturerscheinungen  hervorrafen  als  eben  in  Alexaudreia. 
Namentlich  die  dortigen  Juden  mnssten  alles  Dasjenige  fallen 
lassen,  v&a  von  ihrer  Religion  nnd  Sitte  nur  im  Zusammenhange 
mit  ihrer  Heimat  Palaestina  haltbar  war.  Sie  konnten  sich, 
ganz  abgesehen  von  der  nothwendigen  Annahme  der  hellenischen 
Sprache  und  dem  Verlernen  ihrer  eignen,  auch  den  Einfldssen 
des  helleDischen  Ideenkreises  trotz  all  ihrer  Starrheit  nicht  ent- 
ziehen. Sie  lernten  hier  eine  ihren  Vätern  TÖllig  fremde  Form 
des  Heidenthums  kennen,  auf  welche  die  bisherigen  jüdischen 
Vorstellungen  vom  Heidenthum  nicht  mehr  passten,  und  nament- 
lich konnte  es  nicht  fehlen,  dass  sie  durch  BerDhmng  mit  der 
griechischen  Philosophie  Gedanken  in  derselben  wiederfanden, 
welche  ihren  eignen  religiösen  üeberzengungen  mehr  oder  weniger 
nahe  standen.  Vom  Standpunkte  ihres  Offenbarung^laubens 
bildete  sich  in  Folge  davon  bei  ihnen  die  Meinung,  dass  diese 
verwandten  Gedanken  zu  den  Griechen  nur  durch  eine  alte  Kunde 
von  der  den  Juden  geoffenbarten  Wahrheit^  also  durch  eine  alte^ 
wenigstens  theilwelse  Kenntoiss  von  deren  heiligen  Büchern  ent- 
standen sein  kannten.  Und  so  sehr  sie  unvermeidlich  anter 
diesen  veränderten  Verhältniesen  selbst  eine  Menge  von  griechi- 
schen Vorstellungen  aufnahmen,  welche  dem  jüdischen  Wesen 
innerlich  fremd  waren,  so  verbarg  sich  ihnen  doch  diese  That- 
sache  hinter  jener  Meinung,  und  jene  Meinung  begOnstigte  viel- 
mehr das  Umsichgreifen  solcher  Aneignungen,  aber  freilich  auch 
den  Glauben,  aus  dem  auch  die  Sage  von  den  72  Dolmetschern 
hervorging,  dass  die  Griechen  selbst  sich  anwillkürlich  getrieben 
gefühlt  hätten  hohen  Wertb  auf  die  jüdische  Offenbarung  zu 
legen,  die  Versuche  verschiedener  von  den  jüdischen  Uebersetzem 


yäf  T<DV  'lovdaüov  fivos  irolö  piv  %atä  itä«ap  tr/r  olmnipii^  itaifi*»afxttt 
lofs  ixixtoQioit,  nlffoiof  ii  ij  Sofia  xata  ijjv  y(tii</ixi(i«>  äfttplfujptwow, 
i^aifCTas  i'  ixl  rijt  'Avuoxtlas  ^v  xolii  Siä  tÖ  tijs  xiltait  fifriOos  x.t.l. 
(worauf  deoD  anch  ein  Sfimv  rar  Ix'  'Jviiojtclaq  'loviaCav  erw&bnt  wird), 
vgl.'  8,  7.  II,  SO,  2.  Phil.  Leg.  ad  Cai.  55.  p.  588  M.  'lovSaloi  xa»'  S»äax^9 
nöXip  tttl  wa^itli\&iit  'Jalat  tt  «nl  Zveiog.  Ueber  die  flonatige  Ansbieitong 
der  Jaden  ansaerhalb  Palaeatinoa  b.  Schflrer  II.  S.  194—499.  DOS— 613 
(vgl.  Ewald  S-  SOS— SlO),  über  ihre  OemeiodeverfaasoDg  (die  eigneo  Obrig- 
keiten der  Jaden  in  Alezandreia,  Sjrien  und  aaderawo,  vgl.  Ewald  S.  SIS) 
und  die  staatarechtlicbe  SteUang  ibrer  Qemeinden  n.  ■.  w.  S.  514  -  675,  fiber 
die  Verbindnngen  mit  Sparta  und  Pergamon  Ewald  S.  Slfif. 

n,.,i,.,..>^.Ol")<^IC 


Griechüch- jüdische  FUiloBOpbie  in  AlexaaJreia.  G27 

der  alttestamentlicheu  Bücher  die  Äathropomorphiamen  aus  ihrem 
Original  durch  die  Art  ihres  Ueberset^ena  hinwegzuränmeo*") 
uud  andreraeits  die  groasartigen  Fälschnngeo,  durch  welche  diese 
al  ex  and  rini  sehen  Juden  aach  bei  den  heidnischen  Hellenisten  dieser 
ihrer  Meinung  Eingang  zu  verschaffen  oder  sich  überhaupt  bei 
ihnen  in  Respect  za  setzen  suchten.  Man  darf  dabei  Übrigens 
nicht  vergessen,  dass  die  hellenistischen  Juden  mit  ihrer  Sonder- 
stellung ein  fi-emdee  Element  in  der  sonstigen  hellenistiachen  Welt 
und  Oberall  „unbequeme  Uithfirger"  waren,  dasa  sie  daher  auch 
litterarisch,  wie  in  Manethos  Geachichtswerk,  von  Ljaimachos 
femer  und  Molon^'*'*)  angegriGTeu  wurden  und  sich  also  auch 
litterariach  vertheidigeu  muasten,  so  dass  ein  grosser  Theil  nament- 
lich von  ihrer  historischen  und  philosophischen  Litteratur  nicht 
Kum  Wenigsten  apologetiacben  Zwecken  diente  und  die  Tendenz 
hatte  nicht  bloss  die  Ebenbürtigkeit  der  Juden  mit  den  anderen 
V5lkerD,  sondern  auch  ihren  Vorzug  Tor  diesen  au  den  Tag  zu 
legen*"").  Älexandreia  war  nun  freilich,  wie  schon  bemerkt 
worde*"^),  kein  eigeutlicher  philosophischer  Studienort,  und  ao 
gelangten  die  Ideen  der  griechiachen  Philosophen,  mit  denen  sie 
sich  verwandt  berührt  fühlten,  zunächst  wohl  nur  in  sehr  ab- 
geleiteter Weise  zu  ihnen,  vorwiegend  nur  durch  Vermittlung 
der  allgemeinen  Bildung.  Aber  gerade  diese  vage  und  unbestimmte 
Form,  in  welcher  es  somit  zunächst  geachah,  war  sehr  geeignet 
dazu  die  Verwandtschaft  grösser  erscheinen  zu  lassen,  als  sie  es 
wirklich  war.  Längst  war  ohnedies  die  religiöse  Reflexion  bei 
den  Juden  thätig,  wie  Hiob,  Proverbien  und  Eoheleth  beweisen, 
und  so  bildete  sich  denn  allmählich  auch  eine  eigenthümliche 
jüdisch -griechische  Philoaopbie  in  Älexandreia,  die  freilich  im 
Sinne  ihrer  Urheber  und  Pfleger  natürlicherweise  nur  ein  Htllfs- 
mittel  zum  tieferen  Veratändniss  der  jüdischen  Religion  durch 
das  Mittel  der  allegorischen  Schriftaualegung  sein  sollte,  in 
Wahrheit  aber  gerade  durch  den  Gebrauch  dieses  Mittels  von 
dem  ursprünglichen  Geiste  derselben  weit  abführte.  Indessen 
trat    eine    wirkliche    Ausbildung    dieser    Richtung    doch    allem 

40)  S.  daraber  Zeller  8.  S61  ff.  R.  Ä.  LipsiuB  Art.  Alexandriii. 
ReligionsphiloBOphie  in  Schenkels  Bibellei.  I.  S.  BS. 

40i>)  S.  C.  17.  A.  IIS.  C.  21.  A.  139  m.  d.  Nachtr.  hinter  diesem  S.  Bd. 
C.  ib.  A.  IS4— 136,  vgl.  d.  Nachtr.  z.  C.  35.  A.  121  ff. 

40'')  äcbSrer  IL  S.  ITDff. 

40")  c.  1.  a  8. 


628     AchluDddreiengtteB  Capitel.    Die  jfidiacb-helleiiiBtifiche  LttteTtttoT. 

Anscheine  nacb  erst  spät  ein,  namentlich  so  weit  es  sich  dabei 
aasdrOcklich  am  die  Anwendung  von  Lehren  bestimmter  griechi- 
scher Philosophen  handelte,  wie  es  scheint,  erst  unter  dem 
Einflasse  des  Nenpythagoreismas**),  mithin")  im  letzten  vor* 
christlichen  Jahrhundert,  also  nicht  eben  lange  bevor  diese 
jüdisch-alexandrinische  Religionsphilosophie  durch  Philon  tod 
Älexandreia  unter  den  ersten  römischen  Kaisern  auch  bereits 
ihre  Tollendung  erhielt  Denn  unter  allen  apokryphischen  Schriften 
des  Alten  Testaments  zeigt  sich  diese  Richtung  allein")  in  dem 
eben  bereits  erwähnten  psendo-salomoniBchen  Buche  der  Weis- 
heit, hier  aber  auch  schon  in  so  au^eprägter  Gestalt,  dass  der 
Verfasser  desselben,  wenn  seine  Weltanschauung  auch  noch  weit 
weniger  durchgebildet  als  die  Fhilons  ist,  doch  als  dessen  nn- 
mittelbarster  Vorläufer  erscheint").  Zwar  wird  schon  der  vor 
ihm  und  vermuthlich  lange  vor  ihm  lebende 

11)  S.  Zeller  S.  76ff. 

42)  S.  C.  S2.  A.  468  ff. 

18)  Wie  Zeller  a.  a.  0.  S.  S67£  (vgl.  S.  SSSff.)  nachweiiL 

44)  S.  daa  Oananere  hierüber  bei  Zeller  S.  STSff.  und  Grimm  Ex. 
Hdb.  VI.  S.  19-24.  Ein  gani  anilalleDder  Anklang  an  PUt.  Phaed.  61 B.  C 
findet  sieb  9,  ifi.  Seinem  eigentlichen  Zweck  nach  ist  dies  Bnch  eine 
Warnung  toi  der  Thorheit  der  Gottlosigkeit  aod  insonderheit  dea  GOtien- 
dieoHtes  in  Form  „einer  Mahnrede  Salomos  an  seine  königlichen  CoUegen, 
die  heidnischen  Machthaber",  folglich,  wie  SchQrer  U.  S.  756f.  richtig 
(gegen  Qtimm  a.  &.  0.  S.  87  n.  A.)  nrtbeüt,  nicht  bloss  fOr  jodiscbe, 
sondern  erst  recht  für  heidnische  Leser  bestimmt.  Fflr  eine  unmittelbare 
Bekanntechafl;  dea  Ver&ssera  mit  Herakleitoe,  wie  sie  E.  Pfleidecer  Die 
PhUoa.  den  Heraklit  Ton  Ephesns,  Berlin  18S6.  S.  289—848.  366-SC&. 
Rhein.  Mus.  XLII.  1S87.  S.  163—163  annimmt,  indem  er  ngleicfa  ohne 
jeden  Btichhaltigen  Gmnd  geneigt  ist  denselben  anch  für  den  Urheber  der 
pseudo-heiakleitiBchen  Briefe  auzasehen,  fehlt  in  seiner  Darlegung  trotc 
ihrer  Anefühtlichkeit  jeder  Schatten  eines  Beweises.  Tbataache  ist  nur, 
dasa  derselbe  ron  der  Stoa  stark  beeiaflnsat  ist.  Vgl.  auch  Heime  Lehre 
vom  Logos  3.  isa- SOS.  „Daas  er  ein  Alexandriner  war,  darf  wegen  der 
starken  Hervoibebnng  der  ägjptiBchen  Beziehungen  als  aicher  gelten". 
(SchQrer  S.  758).  Die  neuerdings  u.  A.  von  Peres  (a.  A.  S4)  wiederholte 
Ansicht,  dass  Philon  selbst  dieser  Verfasser  gewesen  aei,  ist  schon  sehr 
alt,  s.  HierOD.  Praef.  in  rers.  libr.  Salom.  IX.  iSSSf.  Tall.  timnuiti  scripto- 
rum  vetervm  kuiK  esse  Iitdaei  Phihmit  affirmatit.  Sie  ist  iwar  nach  dem 
Obigen  falsch,  aber  die  Verwandtschaft  mit  Philon  ist  doch  bei  ihr  richtig 
empfunden.  Bei  dem  Anachlnas  an  die  palaeatiniache  Sprachweisheit  der 
ProTerbien  und  des  Sirach  muss  nnn  also  dies  Bnch  nach  Sirach  und  vor 
Philon  entstanden  sein,  nnd  so  setzt  Grimm  a.  a.  0.  S.  3S— 86  die  Ab- 
heaung  zwischen    146  und  50;   wenn  es  aber  wirklich  schon  vom  Neo- 


..>^.00' 


.3IC 


Buch  der  Weisheit.    Aristobnlji»  629 

AristobuloB*')  als  Philosoph  und  genauer  als  Peripatetiker 
bezeichnet  und  bezeichnete  sich  höchst  wahrscheiDlich  selbst  als 
einen  solchen^^),  aber  doch  wohl  nur  in  demselben  Sinne,  in 
welchem  es  eben  auch  andere  alezandrimsche  Gelehrte  thaten"), 
und  er  hat  in  der  That  wohl  gewisse  Einflüsse  von  Piaton, 
Aristoteles  und  den  Stoikern  erfahren,  wie  er  sich  denn  wohl 
ohne  Zweifel  von  den  Letzteren  die  allegorische  Schriftauslegung 
aneignete*').  Allein  jedenfalls  gingen  diese  Einflüsse  bei  ihm 
PTthagoreismos  beeiofliuat  ist,  wird  man  genauer  zwischen  70  und  50 
sagen  dflrfen,  wenn  man  nicht  gor  (wegen  14,  17)  mit  Zeller  S.  273.  A.  3 
bis  in  die  Zeiten  dea  Ängnstus  hinabgehen  mnss.  —  Das  von  Freuden- 
thal  Die  Flarius  loiephos  beigelegte  Schrift  üb.  d.  Herrach.  der  Vernunft, 
Bieslau  1B60.  8.  gründlich  behandelte  sogenannte  vierte  Bnch  der  Makka- 
baeer  Toltend«,  in  welchem  C.  B.  p.  819,  Sl  Bekk.  eine  Nachbildang  von 
Weiah.  8,  7  iat,  scheint  erst  von  einem  Zeit-  ond  GesionnugsgeDOsaen 
Pbilons  geschrieben  in  sein,  s.  Zeller  S.  276  ff.  Schürer  II.  S.  7Ö6-T69. 
46)  Yalckenaer  De  Aristobnio  ludaeo,  philosopho  peripatetico  Älexan- 
diino  (ed.  Luiac),  Leiden  1806.  4.  (auch  im  4.  Bd.  von  Oaisfords  Änsg. 
V.  Enaeb.  P.  K).  QfrOrer  Philo  IL  8.  71  —  121.  Dähne  a.  a.  0.  II. 
S.  78-112.  Herzfeld  a.  a.O.  III.  S.  478  ff.  564  ff.  Ewald  a.  a.  0.  IV*. 
8.  886ff.  Cobet  im  Aörtot  'Etitijs  I.  1866.  S.  173  —  177.  521.  Binde 
AriBtobalische  Studien,  Qross  Glogan  1869.  1870.  II.  4.  (fleissig,  aber  im 
Ganzen  verfehlt).  Heinze  a.a.  0.  S.  185— 192.  Freudenthal  8. 166-169. 
Zeller  a  a.  0.  8.  S57— 264.  Hundhansen  Art.  Aristobnlns  in  Wetzer 
und  Weite  Eirchenleiikon  1*.  Sp.  1600-1308.  Scbürer  II.  S.  760-766, 
vgl.  S.  B09 — 813  (bei  dem  man  anch  noch  weitere  Litteratomachweiae 
findet). 

46)  dem.  Strom.  L  805  D.  d  JTtfisatqTiHo'c.  Enseb.  P.  E.  VID,  9,  SS. 
870  d.  xal  tijt  Ksi'  'A^unoxilTjp  ipiioaoipias  kq^e  tf  xffip/ai  fHifilijjnc. 
IX,  6,  6.  410  d.  tov  nteiaiiiti)n%ov.  XIII,  11,  8.  tov  /£  'E^Qudav  iptiocötptnt. 
Vgl.  seine  Worte  VII,  14,  1.  824  a  XIII,  12,  10  f.  667  b.  6ii>  *al  tivts  e^i)- 
xaot  rmr  In  t^c  ttti/ivitas  öntit  loö  ntQticäxov  .  .  .  aaipiaTtQov  di  %al 
MciUiev  für  jjfutifm*  ngoyovaiv  ttt  etat  Solonä*.  Daas  er  sich  hier  anf 
den  Peripatos  als  seine  Schale  berafe,  wie  Zeller  S.  268.  A.  2  meint, 
kann  ich  freilich  nicht  finden,  weit  eher  konnte  man,  wie  mich  dünkt, 
aus  diesen  Worten  schliessen,  daas  er  selbst  sich  nicht  als  Peripatetiker 
angesehen  habe;  indessen  wenn  Clem.  Str.  V.  095  D  berichtet:  U^oro* 
ßovl^  .  .  .  ßtßlla  ytjorivai  (ntxörtizai  Valckenaer  8.  SO)  tnavä,  di  äv 
äxodtinwai  xijr  Iltfinazrjziiifiv  qi(Jloiroq>^a*  h  it  loti  Nttiü  Mavcia  vdfiov 
*al  iffiv  äXlmv  ^^^ofrat  »sotpjjräf ,  80  mag  er  selbst  sich  wohl  ähnlich 
auagedrOckt  haben,  nnd  nnter  ^  na^'  ^fiüfi  argiaif  (Aristob.  b.  Enseb. 
XIII,  12,  8.  666  d)  wird  in  der  Tbat  keine  andere  Schule  zu  veratehen  sein 
(merkwürdig  verkennt  den  Sinn  dieser  Worte  Binde  11.  S.  5). 

47)  S.  C,  1.  S.  8.    C.  19.  A.  8.  19.  33.  64.    C.  22.  A.  244. 

4S)  Vgl  A.  07.  Aecht  stoisch  ist  seine  AenaaernDg  b.  Enaeb.  VIII, 
10,  2.  876  b.   xo^xallatxi  ii   et   ßovXofiai   nfit  lö   ipvainmt  iaußärtit  tat 


630     Ach tond drei ssigBtes  CapitoL    Die  jüdisch- hei leniatiBche  LittaTator. 

nicht  tief:  den  Boden  des  ächten  jüdischen  Theismas  hat  er  ent- 
weder gar  nicht  oder  doch  höchstens  in  so  fern  verlassen,  als  er 
vielleicht,  was  aber  durchaus  zweifelhaft  ist,  neben  Gott  noch 
die  Materie  als  zweites  Princip  setzte^,  and  wenigstens  hieron 
abgesehen  zeigt  Alles,  was  wir  von  ihm  wissen,  weder  eine 
speci fisch -peripate tische  noch  Qberhaapt  eine  philosophische  Eigen- 
thümlichkeit,  sondern  schliesst  wiederum  nur  das  Bestreben  in 
sich  die  Änthropomorphismen  aus  dem  Alten  Testament  hinweg- 
zuerklären  und  die  mosaische  Erzählung  in  diesem  Sinne  um- 
zudeuten^}. Desto  interessanter  ist  seine  Beziehung  zu  älteren 
jfldischen  Fälschungen  und  seine  au  dieselben  ankntlpfende  eigne 
Fälscherthätigkeit  Er  lebte  unter  dem  äusseret  judenireundlichen 
Ptolemaeos  VI  Philometor,  in  dessen  viertes  Regierungsjabr  176 
seine  Blüte  verlegt  wird  *'),  und  verfasste  in  Form  eines  litterariachen 


ilt  rö  (iv9äSts  Nul  äv^ummvov  KataaiiKUi.    Ausserdem  8.  A.  66. 

49)  Gleichwie  nach  ihm  der  Terfaseer  des  Buches  der  Weisheit  II,  17. 
Es  beruht  dies  nur  darauf,  da«a  er  in  dem  von  ihm  umgestalteten  peeado- 
OTpbischen  Qedicht  V.  8  (b.  Enseb.  P.  E.  664  d)  Gott  nur  nöaitoio  icsm- 
■c^v  nennt  (t.  Orph.  Fr.  6  Abel).  Im  üebrigen  ist  es  allerdings  eine  Ver- 
feinerung des  altjudiscben  OotteBbegriffes,  wenn  er  Oott  als  leinen  OeUt 
betrachtet,  aber  eine  solche,  die  ganz  im  Sinne  desselben  ist.  Nun  war 
aber  obendrein  jenes  Gedicht  doch  wohl  selbst  schon  von  einem  älteren 
hellenistischen  Juden  zusammengefAlacht  (s.  A.  BS  f.),  nnd  die  betreffenden 
Eingangsverse  (Euseb.  P.  E.  664  d  — 666  b)  sind  ans  annUhernd  auch  in 
dieser  Alteren  Gestalt  besonders  bei  Pseudo  •  Instin.  Mart,  Coh.  ad  Gc.  16 
(Fr.  4  Ab.,  vgl.  Clem.  in  Fr.  C)  erhalten  (vgl.  A.  SO),  und  da  lehrt  denn 
der  Vergleich,  wie  sehr  ihnen  A.  durch  seine  üeberarbeitnng  eine  viel 
stärker  jGdische  Färbung  gegeben  hat. 

60)  S.  V.  II.  20  des  angeblich  orphischen  Qedichts,  ferner  A.  b.  Eob. 
VIII,  10,  1  ff.  376a  ff.  XIII,  13,  3.  11  f.  664  c.  667  b.c.   Vgl.  Zeller  8.  268 f. 

61)  Eaeeb.  Chron.  II.  p.  124  f  Seh.  zu  Ol.  151,  1.  Uetndßmlot  'lov- 
Baiot  ücQiTtaxTixtxht  lyvtoi){l^tio ,  og  ÜToXiiiaiip  z(S  (tilofi^iopi  l^rtY^mis  riit 
Mmveiias  y^aip^s  ävf'&rjxtv.  Unbestimmt  Enaeb.  P.  E.  VII,  13,  7.  933  d. 
■tccxä  triv  TÜ*>  TlToXi^a{(av  Anjiäaag  ijyciiofiav.  VHI ,  6,  66.  S70  a.  'Elf it£(i(otr 
xol  AfivtopovXov  .  .  ■  avßfäv  .  .  .  *tita  tovs  Jlioltfui^ai*  j^örong  8ia~ 
■nQttirttVTav.  Clem.  Strom.  V.  696  D  (unmittelbar  nach  dem  A.  46  ang^. 
'j^Kitoßovlai)  T^  %ata  IlToXtiutCov  •feyat6ti  löv  ^XiHeX<pov  (tfilop^coipa:? 
Yaickenaer  8.  80  will  diesen  ganzen  Zusatz  oder  wenigstem  röv  AI. 
streichen),  ov  itciivi)Ttu  ö  ewza^äiierot  "J"  '"*  Wo»xopai'«m»  ^veftifr 
und  Enseb.  P.  E.  VIII,  9,  38.  37Gd  (s.  A.  46).  ovrot  »'  «vräe  intCvot,  ov 
Mdl  1]  dtviiifa  cmv  Maxncrpa/mv  iy  äfx^  i^g  fißXov  fir7)fu)vtö»  halten  ihn 
für  denselben  mit  dem  Lehrer  des  EOniga,  d.  h.  dann  also  eben  des  Philo- 
metor nnd  nicht,  wie  Andere  wollen,  des  PhjBkon,  in  dem  aDgebliohen 


..>^.00' 


.3IC 


AiistobaloB.  631 

SendschreibeDB  an  ebendiesen  ESnig  eine  Erläaterang  des 
mosaischen  Gesetzes'^)  in  mehreren  Büchern'^),  in  welcher 
er  nacbeuweisen  nnternahm,  dass  schon  lange  vor  den  Fersar- 
kriegen  eine  nralte  griechische  Uebersetzung  desselben  existirt  habe, 
aus  der  neben  vielen  anderen  griechischen  Dichtern  und  Philo- 
sophen auch  Pythagoras  und  Piaton  ihre  besten  Gedanken  ge- 
schöpft hätten'^).  Zu  diesem  Zweck  benutzte  er  ein  dem  Orpheus 


Briefe  der  pftlaoBtiniscben  Jaden  an  ihn  nnd  die  anderen  Bg;ptuchen 
laraeliten  8.  Maco.  1,  10  (s.  A.  80.  81.  67),  nnd  wobl  mit  Recht  Die  Euent 
von  Hodj  (■.  A.  11}  erkannte,  Tergeblicb  Ton  Talckenaer  3.  88 ff.  tbeil- 
^reise,  von  Binde  I.  S.  8ff.  volUtändig  beHtritteoe,  gerade  in  den  anmOg- 
lichen  Datiningen  und  Zeitbeatimmongen  nicht  snm  Wenigsten  licb  kond 
gebende  ün&chUieit  dieMr  Briefe  onterliegt  freiliob  keinem  Zweifel,  s.  Qrimm 
Es.  Hdb.  VL  S.  99  ft,  Tgl.  A.  80.  Qnindrerkebrt  bezeichnet  den  A.  all 
einen  der  70  Dolmetscher  Anatol.  b.  Eoeeb.  Hi*t  eoct.  TU,  89,  16,  b.  A.  6S. 
68)  Ettieb.  Chron.  o.  a.  0.  iiTjjijans  i^g  Mmvalas  ftfaip^St  b.  A.  61. 
Hieron.  ■.  d.  St  expltuiatiotnm  in  Stoyten  commttUarios.  Eoeeb.  P.  E. 
VII,  13,  7.  898  d.  avf^  Tltoli^iif  t^v  imv  ffeöv  föfUH*  ttfovipnvä*  f^f»]- 
*t{a9.  AnatoL  a.  a.  0.  'Jttttoß»älov  lov  nawv,  ot  ir  «ofj;  J^Joft^aona 
%tttiiXtypiin>Stois  tat  Uffit  '«i  ^eiasE^almv  Igfiriffiaaatytaipaisntolfiialqt 
^Üa9il<py  TUtl  1^  TOvtov  mawQi,  *al  ß(plims  tirjytiitxovt  fov  Mtovtiat  vifutv 
ifti'c  tiiials  KfOMiftirtiti  paailMvatf.  Tgl.  Sohflrer  S.  162;  „Nach  den 
erbaltenen  Fragmenten  wird  man  sich  dieB  Bnch  aber  nicht  alB  einen 
eigentlichen  Commentar  Ober  den  Text  voranstellen  haben,  sondern  als 
eine  freie  Beprodaction  vom  Inhalt  des  Fentateochs,  in  welcher  der- 
selbe zugleich  philosopbisoh  eriilatert  wnrde.  Analog  sind  also  nicht  die 
allegoriachen  Commentore  PhiloB  Aber  einielne  Textstellen,  sondern  viel- 
mehr  Philo«  s^stetnati^che  Daratellnng  der  mosaischen  Oesetzgebong". 

63)  Clem.  Strom.  T.  696  D.  ftßUa  .  .  .  tnavä,  s.  A.  46.  Denn  dass 
mit  diesem  Ausdruck  die  fiflcher  dieser  Ert&nterong  ond  nicht  (was  Hnnd- 
hansen  Sp.  1801  für  wahracheinlicher  hält)  die  letztere  nnd  noch  andere 
Bficher  bezeichnet  werden  sollen,  scheint  mir  nncweifelbaft.  ü.  aberdies 
Clem.  Strom.  I.  849  B  (nnd  b.  Enseh.  P.  E.  IX,  6,  6.  110  d).  iv  tä  ««liTai 
xmw  npöc  fftlotiiiTO(a. 

64)  Aristob.  b.  Clem.  Str.  I.  848  B.  0  —  411 P.  (Enseb.  F.  E.  IX,  6, 1  f. 
411  a)  nnd  Eoaeb.  P.  E.  XIII,  19,  If.  663  c  — 664  b.  tfavtiiar  Sxi  iiaii)Nolov- 
frijofr  (Ol.  *cmi%olov^ijtu  gh  ««1)  ö  lHätwr  t^  %a9'  ■fjixäs  vo/io^iai^  *al 
qMviföc  Ittt  ittftniiyavuivos  {nt^ti^jtnifuytt  Cl.)  haaxa  tmv  ir  avt^ 
(iUyofi^vMv  ist  b.  01.  hinzugesetzt).  iaiQu^rtvxai  yäii  (Si  CI.)  *qo  ätiftri- 
tfiov  ät'  (iip'  CL)  hlfor  ni/i  lijs  UltititSi/ov  ««l  Iltqtmr  iiu*i/at^atwe 
(s.  hierfiber  Zeller  S.  369.  A.  2)  tä  tt  xata  ttin  ii  AlyvttTOv  iiafmyiiv 
rüv  'Eßfaiap  .  .  .  xni  ij  tAv  ysyoi^ta»'  &%tiwiiitr  avtolg  ittKpdvtitt  ntcl  »i/d- 
xrjait  t^e  l<ä(cw  Kitl  i^t  öXtis  vofio&iff/«;  i)it£iiyi)«(c.  tävif  (mg  Eus.)  «S^lov 
(fvai  töv  xfottQunivor  goUcoo^ar  tllritpivai  xoU«  . . .  ihiO'cdc  *al  nv9ay6^tts 
voUs  TiDi>  w«p'  ^ftiv  ^fM*iy%ag  llt  i^*  iavtov  iojyatonaiiav  %at(%<ö^uav 


..>^.00' 


.31c 


632     Achtunddreissigates  CapiteL    Die  jOdisch-helleaUtüclie  Litteratur. 

untergeschobenes  Gedicht  eines  älteren  hellenistischen  Juden, 
indem  er  es  allem  Anschein  nach  noch  weiter  verfälschte^), 
und  auch  den  Pseudo-Linoa,  sei  es  unmittelbar,  sei  es  durch 
Vermittlung  des  Pseudo-Hekataeos,  sei  es  ferner  mit,  sei  es 
ohne  Verfälschung,  und  schob  entweder  selbst  dem  Homeros  und 
Uesiodos  eine  Anzahl  von  Versen  unter  oder  entnahm  derartige  £r^ 
Zeugnisse  auf  guten  Glauben  aus  der  Fabrik  des  Pseudo-KekataeoB; 
doch  dürfte  die  erstere  Annahme  die  wahrscheinlichere  sein^. 

(hier  Bchlieast  Clem.)-  4  '^  ^^V  cpftifvfui  täv  Siü  tov  vöpm  itöpton'  Inl  uti 
jtQ0aaj0Qtv9{vT0S  tiXaiiltfrov  ßaoüime,  aov  ii  nii<ry6vov,  Jtfioetvcytaittvov 
/itiiova  •piXozijiiav,  dr][ijjtiiiov  lov  taXijfimf  xfayftaiiveaiilvov  lä  nifil  xovtatf. 
HOcbst  belehrend  fSr  die  einflasBreiche  Stellung  der  Judeu  in  Älezaudteia  and 
für  die  Erklärung  dieser  MeiDnng  iit  e«  tlbrigene,  dosB  achon  Herniippos 
(Fi.  21  b.  loseph.  c.  Ap.  I,  22.  Oiig.  c.  Cele.  I,  13  Sp.)  von  einem  jadischen 
Eiofluas  auf  P^ftbagoras  geBprochen  hatte,  Tgl.  Scbflrer  II.  S,  S28  f. 

66)  S.  A.  b.  Eueab.  P.  E.  XIII,  12,  If.  664  c  ff.  a.  dazu  A.  49.  69.  60. 

66)  la  der  „]>;tbagori8ireDdeii  Auefüfarang  Ober  die  £raft  der  Sieben- 
zahl  zur  EmpfefaloDg  der  jOdischan  Sabbatfageeetze,  in  der  ea  mit  eber 
stoiechen  Formel  heiast:  xov  ,  .  .  ißHöfnn  löyov  ...  Iv  ä  yväair  lio^t* 
ävSfWiiiviev  Kdl  »tfmv  npayfiÖTm*",  b.  Euacb.  P.  E.  XHI,  12,  12  ff.  667  C  ff. 
(tgL  Clem.  Str.  V.  600  C  ff.)  werden  nach  zwei  angeblich  homeriBchen  und 
zwei  angeblich  hesiodiachen  Versen  fünf  von  „Linos"  (wofür  Clem.  fSbch- 
lich  EallimacboB  schreibt)  angeführt.  Naoh  dem  Vorgang  Ton  Valokenaer 
S.  1 — 16.  73—126  glauben  Viele,  daae  erst  A.  aelbat  aie  gemacht  habe,  ao 
(mit  einer  geviBeen  Zurflckhaltnng)  auch  Zellec  S.  361  f.,  vgl.  meine 
AeuBBeroDg  C.  14.  A.  9  theilweise  in  demaelben  Sinne.  Bestritten  haben 
dies  n.  A.  Herzfeld  a.  a.  O.  III.  8.  666 f.,  Ewald  a.  a.  0.  S.  S39.  A.  1, 
Binde  II.  8.  6  (vgl.  A.  46),  Frendenthal  a.  a  0.  8.  166 f.  (s.  A.  10)  und 
in  eingehender  UotersDchuog  Schdrer  II.  S.  SOS  ff.,  welcher  auch  die 
beste  Uebersicht  aber  die  a&mmtlichen  ana  von  A,  b.  Euseb.  XIII,  IS, 
Clem.  Str.  V.  603  B  ff.  (—  Enaeb.  XIII,  13)  u.  0.,  nnd  Paeado-Ioatin.  Cohort 
16.  18  und  de  monarchia  2 — 4  erhaltenen  Vene  giebt,  welche  griechiachen 
Dichtem  von  jüdischer  Seite  untergeschoben  sind.  Auf  jeden  Fall  war  es 
Tüllig  nillkQrlich,  daae  Valokenaer  anch  die  dem  Aeacbjloa  (Fr.  464 
Naack),  Sophokles  (Fr.  1026-1027),  Eoripides  (Fr.  II29— 1181),  Meoandroa 
(Fr.  1130  £.),  Fhilemou  (Fr.  246f.),  Dipbilos  (Fr.  138)  beigelegten,  von 
denen  wir  gar  nicht  wiaeen  kOonen,  ob  A.  aie  angefahrt  hatte,  trotzdem 
ohne  Weiterea  ala  desaen  Machwerk  bezeichnete.  Und  da  nnn  im  Gegen- 
theil  die  Torgeblich  aophokleiechen  Fr.  1026  tod  Clem.  Str.  V.  603  B 
(c-  Euseb.  XIII,  18,  40.  680d}  aasdrücklich  mit  den  Worten  eingeleitet 
werden;  i  iilv  yir(  So(po»XT,s,  »e  iptjet*  'Exvrirfiic  (Fr.  18)  h  räc  Uniiiae 
avvTo^äfitvoi  iv  xä  nttxä  'A^fia^ov  Mal  tovs  Jtjvnrlove,  so  etkl&rte  danach 
mit  Recht  schon  Boeckh  Graecaa  tragoediae  princ.  (Heidelberg  i808>. 
S.  146—164  vielmehr  den  Paeudo-Hekataeoa  fOr  den  wahren  Urheber  aller 
dieaer  trügerischen  Tragiker-  nnd  Eomikerrerse,  und  ea  ist  nnbegrciflicb, 

n,.,i,.,..>^.()(">QIC 


Uns  sind  nocli  erhebliche  ÄaszQge  geblieben'*'),  in  denen  zum 
Theil  die  Form  der  Anrede  an  den  König  ausdrücklich  hervor- 

dass  Nftuck,  Eook  u.  A.  aeitdem  in  Bezug  auf  sie  von  christlichen  Unter- 
achiebungen  reden  konnten,  ßohflrer  aber  dehnt  diese  Annahme  Boeckha 
auch  anf  alle  anderen  derartigen  F&Uchangen  an  jenen  Stellen  ans,  weil 
fast  alle  in  Betracht  kommenden  Stücke  sich  aowohl  bei  Clem,  als  auch  in 
der  Schrift  de  monardiia,  und  iwar  an  beiden  Orten  nahe  bei  einander, 
an  letzterem  fast  ungetrennt,  offenbar  ana  gemeinaamer  Quelle  finden,  da- 
gegen bei  A.  eben  nur  ein  Theil  TOn  ihnen,  desgleichen  in  der  Cok.,  und 
zwar  nur  Solches,  was  auch  an  jenen  beiden  anderen  Orten  oder  doch 
einem  Ton  beiden  steht.  So  weit  es  sich  nm  Homeros,  Heiiodoa  und  Linoa 
handelt,  wQrde  ich  diea  fOr  gane  wabracheinlich  halten,  wenn  ea  mir  nur 
recht  glaublich  eracbeinen  wollte,  dasa  das  Gedicht  des  Paendo-Linos 
(s.  C.  14.  a.  a.  0.)  schon  lo  alt  gewesen  sein,  oder  vollends,  dasa  Paendo- 
Hekataeos  Yerae  unter  dem  Nameu  des  Lines  geschmiedet  haben  sollte, 
bevor  ein  Gedicht  anter  demaelben  vorhanden  war.  Daher  bleibe  ich  doch 
lieber  bei  jener  meiner  Ansicht,  zamal  da  die  betreffenden  fOnf  Verse 
nichts  specifisch  Jfidischea  enthalten  und  daher  sehr  wohl  nnveAndert 
aus  Paendo-Linos  stammen  kOnnen.  Erst  recht  vOllig  nnglaublicb  aber 
scheint  ea  mir,  daas  in  der  historischen  TmgsohriftdeaPaendo-Hekataeos 
ebendieaer  F&lscher  aach  den  ganzen,  nach  Schflrere  Meinung  gleichfalb 
von  ihm  fabricirten  Psendo- Orpheus  veröffentlicht  haben  sollte.  Ich  kann 
es  mir  nicht  anders  denken,  als  dass  vielmehr  dieser  Paeudo- Orpheus  ala 
ein  selbständiges  Gedicht  (mochte  es  nun  Psendo-Hekataeos  oder  ein  Anderer 
verfertigt  haben)  in  ITmlaof  geaetst  und  von  A.  (etwa  neben  Pseudo- 
Hekataeos?)  unmittelbar  benutzt  ward,  daas  dagegen  Clem.  und  Pseudo- 
Instin.  den  falschen  Hekataeos  und  den  jüdischen  Orpheus  nor  ana  einer 
gemeinsamen  Mittetquelle  kannten  oder  vielmehr  ana  iwei  verwandten 
Hittelqnellen,  da  der  Eingang  des  letzteren  Qediohta  bei  Beiden  in  ver- 
schiedenen Redactionen  erscheint  (s.  A.  60),  nnd  da  die  dem  Uomeros, 
HeaiodoB  und  Linos  beigelegten  Verse  nur  hei  A.  und  Clem.  auftreten,  so 
daas  also  offenbar  in  der  nnmittelbaren  Qaetle  des  Ülem.  auch  Ä.  ver- 
werlhet  war,  in  der  des  Pseudo-Instin.  nicht  (vgl.  auch  A.  57).  üeberdies 
8.  A.  49.  60.  66.  —  Huidekoper  Jndaiam,  at  Rome,  New  Tork  1876. 
S-  336— 84S.  —  Noch  citirt  flbrigena  A.  den  Anfang  der  ^«(»öftfvct  des 
Aiatoa  b.  Enaeb.  Xlll,  IS,  6.  666  b.c  nnd  weist  dabei  (S-  1-  66fld)  auf  eine 
von  ihm  vorgenommene  unverfängliche  kleine  Teit&nderung  klaglich  selber 
hin,  um  dadurch  ein  um  so  grBsaeres  Vertrauen  in  gewinnen. 

67)  Bei  Clem.  Strom.  I.  342  B  (b,  A.  64)  nnd  Enseb.  P.  E.  VU,  14,  1. 
824 a. b  (vgl.  A.  46).  VII,  10.  1—17.  876  a  — 878  b.  XIII,  12.  668  d  — 668c. 
Vgl.  Clem.  Strom.  V.  600  C  f.  607  C  f.  und  öfter  (wo  A.  nicht  genannt  wird, 
e.  Yalckenaer  8.  8  ff.  IS.  71  ff.).  Dazu  konunen  seine  von  Anatol.  h. 
Euseb.  H.  E.  VII,  82,  17  f.  milgetheilten  Bemerkungen  Dber  die  jQdische 
Passarechnung:  das  Passafest  werde  gefeiert,  wenn  Sonne  und  Mond  im 
Zeichen  der  Tag-  nnd  Nachtgleiche  stehen,  die  Sonne  in  dem  des  Früh- 
lings-, der  Mond  ihr  gegenüber  in  dem  des  Heibstaeqainoctinms.  Uebei 
seine  Anwendung  der  aUegoriscben  Auslegung  s.  Oiig.   c   Cets.  IV,  Ol. 


..>^.00' 


.^le 


634     Achtmiddieüugstei  CapiteL    Die  jQdisch-lielleiiittische  Litteratar. 

tritt**).  NatQrlich  war  die  Schrift  aouer  für  den  Letzteren  nnr 
noch  fOr  andere  heidnische,  nicht  aber  fOr  jQdische  Leser  bestimmt. 
Jenes  tod  Äristobnloa  benutzte  Gedicht  aber  des 

Fsendo-Orpheue,  ^la&^xai  oder  wie  sonst  der  Titel  ge- 
lantet  haben  mag,  war  ans  Stücken  eines  altorphischen  Poems"), 

Kicb.  Simon  Hiitoiie  critiqae  du  Vieox  Teitament  S.  189.  49&  n.  Hod; 
<•.  A.  II.  61)  baben  ^«ilich  die  Aechtheit  der  BrncbrtQcke  b«ftritteD  nnd 
veimuthet,  dua  Tielmebr  emt  ein  weit  Sp&terer  die  betreffende  Scfarift  ver- 
fMat  und,  am  mehr  Eindruck  mit  denelben  tn  machen,  ihr  den  Namen 
de«  A,  am  jenem  getUsohten  Briefe  im  1,  Cap.  des  9,  Hahhaboeerbnohi 
■.  A.  80.  87.  61)  Torangewtit  habe,  and  trota  der  grOndlichen  Wider- 
legang  durch  Valckeaaer  S.  SS  ff.  Bind  Hhnlicbe  Tontellnngen  *od 
Neneren  (i.  Schfirer  IL  S.  TU.  786)  wiederaufgefriicht  worden.  So  hält 
Lobeck  Aglaoph.  I.  S.  UT  f.  den  wahren  Terfaaser  filr  einen  erst  nach 
Clemeni  von  Alexandreia  lebenden  Chriiten,  &.  darüber  nnd  dagegen  A.  60. 
AniBerdem  beatreiten  ■elteamenreiM  auch  Enenen  De  godsdienat  van 
Itrael  II.  1870.  S.  498— 140,  OrKti  Monattechr.  f.  0.  d.  W.  des  Jad.  1878. 
S.  49—80.  97 — 109  and  Joel  Blicke  in  die  Beligionagesohichte  m  Anf.  dei 
3.  chrittL  Jahrh.  (1880).  S.  77—100  die  Aechtheit  der  Sobria  Sehr  richtig 
bemerkt  fibrigen«  Zeller  S.  2661  Anm.,  „daM  sich  von  dem  Schwolet 
einei  PMndo-Ariateae"  (Tgl.  A.  75)  „nnd  ähnlicher  Frodncte  Nichte  in  den 
Fragmenten  findet",  and  diei  iat  allerding*  ein  Unutaod,  welcher  erbeb- 
lich, aber  doch  wohl  nicht  hinlänglich  entacbeidend  für  die  Annahme, 
Psendo-Ariateaa  habe  erst  nach  A.  geschrieben  (a.  A.  10),  ins  Qewicbt  fUli 

68)  Tgl.  E.  B.  A.  48.  84. 

69)  Lobeck  a.  a.  0.  8.  463  f.  nimmt  nach'  den  AeDsserangen  von 
Ariatob.  b.  Enaeb.  F.  E.  XIII,  la,  4.  664  c  and  Clem.  Protrept.  48  C  (a.  A.  60) 
an,  es  sei  diea  der  'itgit  l6yot  gewesen;  ihm  iat  aach  noch  Snaemihl 
De  Theogoniae  Orphicae  forma  antiqniaaima  (QreifswaJd  1890).  8.  XVJI  f. 
(Tgl.  S.  X.  A.  60)  gefolgt.  Ist  die*  richtig,  so  lag  bOchat  wahrscheinlich 
dabei  noch  die  nraprOngliche  Oeatatt  dieaer  Theogonie  m  amnde,  a.  C.  14. 
A.  7.  Dnd  daas  es  richtig  sei,  dafür  sprechen  in  der  That  jene  Aeaaaemagen 
aehr.  Aber  doch  nicht  in  unbedingt  entscheidender  Weise.  Denn  ancb 
wenn  dieaer  Widerruf  dea  Orpheua  mit  Hülfe  eines  anderen  altorphischen 
Gedichts  sarecht  gemacht  war,  was  er  widermfen  sollte,  war  nnd  bUeb 
doch  die  im  'Itgöt  löyos  niedargelegte  polTtheiatieche  OOtterlebre  der 
Orphiker.  Immerhin  nnn  aher  musa  man  Qrnppe  Die  rhapsod.  Theogonie, 
Jahrb.  t  Ph.  Snppl.  N.  P.  X7II.  1890  (Tgl.  C.  14.  A.  fl).  S.  714  »ugehen, 
„daaa  die  jüdische  Interpolation  weit  eher  den  Eindrock  macht,  als  oh  sie 
eioer  hymnosartigen  Dichtung  bachgebildet  sei".  Der  schon  Fiat.  Bjmp. 
S18B  bekannte,  alao  ans  dem  Originalgedicht  beibebaltne,  verrnntblich 
aber  (was  jedoch  zweifelhaft  ist)  anch  den  'Itfös  liiy»c,  wenn  dieser  Ton 
letst«rm  Terachieden  war,  in  seiner  orapiOnglichen  Form  nnd  seinen  späteren 
Bedactionen  eröffnende  Anfang  lautete:  9&iy£otui(  of;  9ip*s  lexi'  t^v^ae 
9'  ixi»ia»i,  ßißTjloi  H.  1. 1.  Tgl.  Snsemihl  Zn  den  orph.  Theogonien, 
Jahrb.  f.  Ph.  CXLI.  1890.  S.  888  nnd  Fr.  4—6  Abel  nehat  A.  49.  60. 

n,.,i,.,..>^.00'^IC 


Fteado-Otphens.  635 

TieHeictit  auch  mehrerer,  nnd  eigenen  Versen  des  Falscliers  zu> 
BammeDgestellt,  und  es  war  hier  dem  Orphens  ein  Widerruf 
seiner  früheren  Ansichten  und  sein  nunmehriges  BekenntniBS  des 
einen,  wahren  Gottes  untergelegf"). 

Eine  ganz  ähnliche  Tragschrift  „unter  heidnischer  Maske", 
gleichfalls  ein  Versach  unter  den  Heiden  dnrch  ihre  eignen  Pro- 
pheten   fQr    das  Judenthum  Propaganda    zu    machen    sind  die 

60)  Piendo-InatiiL  Hart.  Coh.  15.  'Ofipiie  i  r^e  solofrEÖtijio;  {ifuSc 
«(«BTOC  itdäaiiatot  jttovcat  w^ög  lor  ttfäv  (!)  MovoaCav  Mal  toÖc  loixtrvs 
jVTlttiovt  äxeoaias vatiQOv  »tglirotT'tdiiövooSeoviitiii^twJ.fyiorovtiosii.T.l. 
(Fr.  4).  de  mou.  8.  'Ogip$is  ö  TtafH^äyaiP  lacg  tfiiKiioaiovt  li^xvrctr  #fot>e 
iv  l^  ^itctijxtii  ixiffa^oiiivqi  ßißJJia,  6rÖ»  luzaroäv  Ixl  coÖto)  ipaivMxai, 
it  <•«•  yn^ipti  *.%.l.  TheopbU.  ul  Antol.  III.  117  C.  xi  fäf  m^iltjauv  'Of<pia 
ot  TpioK^aioi  xrvciiKiH^ir  nivrt  9toi,  ovs  avtos  IjiI  lilci  xav  ßiov  a^irti: 
ir  tale  ^iv^^HHis  avtov  liyBiv  tta  ilvai  9e6r.  Dagegen  Bogt  Ariitob. 
b.  Euseb.  P.  E.  XIII,  IS,  4.  664  c:  j^i  Si  «al  ^q,tit  Iv  xm^fiaai  täv 
%atä  tbv  ttför  Id^ov  a4tm  liyoftiva*  ovitos  luti&txai  nti/l  lov  9m- 
NfiimtAfffai  ^fltt  dvfäpH  ti  «fvrtt  Kai  y(v)]iä  mtäi/xiiv,  *al  Jxl  nävToiv 
ttrai  t09  *iö*.  tiyu  9%  oSx«>s  ».  *.  I.  (Fr.  6)  nnd  Clem.  Protr,  7.  48  C: 
'Offivs  ntzä  11]*  T(ä*  6gyiai¥  ttfoipavxiar  %al  t<vv  tlSrnhar  ZT}r  ^loloyülp 
italivtp9iay  alTficitis  cleäyii  ziv  lii/ov  oTtfOSt  i^i  kote  ifuSc  i  ovv,  admr 
l6yo9  (Fr.  G).  War  aleo  der  TolUt&ndige  Titel  etwa  Jiti»^at  notu  tö» 
tfQÖf  liyov  oder  ähnlich?  Zeller  S.  SÖS  f.  Aom.  meint,  das  Gedicht  in  der 
ftlteren,  dliu  Pseado-IaBtin.  Torliegeoden  FoTm  aei  noch  keine  jüdische  Fäl- 
aohuDg  gewesen,  weil  es  allerdings  so  ancb  ein  Stoiker  bKtte  schreiben 
können;  mir  scheint  aus  deT  Art  der  Einftthrong  in  de  monarehia  (n.  bei 
Theophil.)  hervorsogehen,  due  es  dennoch  eine  lolohe,  aber  noch  eine  seht 
vorsichtige  war,  so  dass  sie  also  hOchstbegreiflicherweise  erst  in  ihren 
spateren  Ueberarbeitungen,  namentlich  in  der  de«  Aristobnlos  (t.  A.  49)  tu 
Dem  ward,  aU  «aa  Scbflrer  11.  S.  814  sie  mit  Hecht  bezeichnet,  zu  „einer 
der  kOhnsten  F&lschnngen,  die  je  gewagt  worden  sind".  Der  erhaltene  An- 
fang scheint  (doch  s.  Zeller  a.  a.  U.)  bei  Clem.  Protr.  4B  C.  Strom.  V. 
60S  B.  611  C.  666  0.0.  607  C— 608  A  eine  mittlere  Gestalt  iwischen  der 
Redaction  bei  Psendo-Inatin.  und  bei  Aristoboloa  nn  zeigen,  was,  wie  es 
anch  immer  xa  erklären  sein  mag,  doch  nicht  zn  der  Annahme  von  Lobeck 

5.  447  f.  (s.  Ä.  57)  verleiten  darf,  als  wftre  die  letztgenannte  Form  die  spHteate. 
9.  aber  das   ganze  Gedicht  nnd  diese  drei  Recenaionen  nächst  Lobeck 

6.  4S6— 465  aaoh  QfrOret  Philo  II.  8.  74 ff.,  Dähne  a.  a.  0.  U.  8.  89—94. 
215—388  nnd  besonders  SchQrer  II.  3.  813—814  (auch  fflr  die  weitere 
Litteratar).  Auch  die  kärseate  von  ihnen,  die  bei  Psendo-Iuatin.  (mit 
welcher  abgesehen  von  einer  abaichtlichen  Weglassnng  anch  Cyrill.  o.  lelJan. 
p.  !6  Spanb.  'Oi/<pi<t  .  . .  tttu  zmv  [avzov  dayfiärm*  ttaztyvam4za  . ,  .  <^vai 
ovcd>  ^t(fl'&eov  K.  z.  l.  Qbeteinatimmt)  ist  doch  weder  die  unmittelbare 
Qnelle  der  beiden  anderen,  anch  Ton  einander  nnabbilngigen  nocb  anch  die 
ursprüngliche  Gestalt,  steht  jedoch  im  Ganzen  dieser  am  Nächsten. 


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636    AchtunddreissigBtea  CapiteL    Die  jfidiach-belleiiiBtische  Litt«ratDT. 

ältesten  oder  wenigstens  die  ältesten  uns  erhaltenen  Weiss^ungen 
der  jüdischen  Sibylle*'),   d.  fa.  die  Hauptmasse  des   dritten 


6t)  S.  aber  dieselbe  Uaass  De  Sibjrllarum  indicibns  (Oreifewald  1873) 
S.  IS — 17.  33 — 66.  Sie  ist  einerlei  mit  der  chaldaeiacheii  (und  pertiacben). 
Denn  als  Bab^lonieriu  läsat  der  Verf.  t.  Oiao.  Sibjll.  III,  808  ff.  (vgl.  21g  ff.) 
aie  aicb  aelbat  bezeichnen.  AnsHerdem  a.  Paus.  X,  13,  5,  9  nacb  Alex,  Poljh. 
(a.  C.  21,  A.  538«.  C.  88.  A.  70):  oi  Bi  aür^v  Baßvlmvlav,  Frtpot  di  Zifhil- 
lav  kbIovoiv  Alyvnxiar,  wo  nn  mittel  bar  vorher  bericbtet  wird,  ihr  Name 
aei  Sabbe  geweaea.  Nikanor  oder  von  wem  aonat  diese  Notis  atammt  (vgf. 
Maaag  S.lOf.,  deaaen  ürtbeil  mir  aber  kannt  ganz  richtig  eracheint,  a.  A.6i) 
nannte  aie  (a.  C.  88.  A.  216)  Sambethe  und  bezeichnete  sie  nach  Orac.  Sil). 
111,420—482.  882— eS7  ala  die  älteste  aller  Sibyllen  und  aU  Schwieger- 
tochter (dieaet  Geatalt  der  Legende  folgt  auch  der  Yerf.  TOn  Orac.  Sib.  1, 287  ff.) 
oder  auch  als  Abktimmlingin  von  Noah,  Varr.  b,  Lactant.  Inat,  I,  6.  primam 
fuisse  de  PirsiSj  cuius  mentümem  fecerü  Nicatior,  jui  res  AkMtndri  Magm 
scripait.  Schol.  Plat.  Fhaedr.  244  B.  npÜTi]  S*ona  ^ufi^rj^-q-  Xvldaiav  Ü 
qiaaiv  avtijv  ot  itaXaiol  l6yoi,  ol  8i  'ixäliov  Eßtfuiav  xiti  dij  kbI  fvl  rar 
nalSatv  zov  Nmt  eis  ywai*a  äfpot9^vai  koI  (fvvemtlO'eiv  . . .  ivim  Kißotim . . . 
iXXa  xal  rä  xut'  'AXciavÜifoii  töv  Ma*ed6va  ngacixiiii-  ije  val  l^*VI"f  A^'xÄ- 
vnf  ö  för  'Ali^uvdfov  pim  avyypcfi^ac  nmoir^tiit'.  Änon.  Praef.  orac.  Sib. 
p.  1  AI.  p.  IV  im  Anh.  Friedl.  p.  4  Rz.  s^utt]  ovv  ij  XaliaCa  ^yow  tf  Iltftis, 
Ti  »vglat  öröpari  Nvlorift^vT]  Sa^ßii^ii,  ix  lav  yivovt  ovaa  zoi  liunoifumäaft 
Näc ,  ig  tä  %«t'  'jiHiaviftts  tiv  Matcdota  Ifyoiiivt]  nQottfTpiivai,  i/g  (i»pf- 
liovivci  NtJiävtof  0  tiv  lAlt^avSffov  piot  latOQ^aag,  Cramer  Anecd.  Par.  1 
p.  888,  23  ff.  s^iäii]  fj  %al  Xaldaia  i]  val  Ueiials,  ^s  <o  kv^iov  öfOfin  Sap- 
^i]#i],  ^x  Tov  yirov«  K.  I.  1.  (wie  in  jener  Praef.  or.  Sib.).  Snid.  SCfhiUa. 
S.  XttlSaia  ij  tal  ngög  tirav  'Eßgaia  övo(iaia(tivi]  xul  ricfilis,  ^  Nveif 
ivöiiafi  -»ttloviiivtj  Zauß^ST],  in  coü  yivovg  tov  (Mna^imtätov  Nie,  q  ta\ 
xä  %at'  'AXi^avSfov  Ifyo^fvij  jtiittetfiit,lvai,  tjs  fivijporcvci.  iVixiivtofi  b  w 
'AXc^ävigov  ßiof  !axoi/:^aas.  KatQrlicb  musate  sie  ja  anch  nach  jQdiEchei 
Fiction  ala  gebome  Heidin  erscheinen,  nm  eben  Sibylle  sein  und  als  solche 
auch  den  Heiden  den  wahren  Gott,  den  aie  nnter  den  Jaden  angenommen 
habe,  verkflnden  eu  kOnnen.  Daas  dagegen  Alex.  Foljh.  sie  int  Tochter 
des  BeroaoB  machte  und  daher  erst  ina  3.  Jahrb.  verlegte  nnd  folglich  ßr 
jQnger  erkürte  ala  die  ctim&iache,  darüber  a.  C.  31.  A.  411.  434.  Er  glanbte 
offenbar,  dass  sie  wirklich  da«  noa  groasentbeila  in  Orac.  Sib.  IIl  erhaltene 
Qedicht  geanngen,  folglich  aber  anch  erst  unter  den  ägyptischen  Juden 
der  Ptolemaeeraeit  gelebt  habe,  ao  daaa  ihm  jene  ihre  Aeaasemngen  ebenda«. 
411—432.  822ff.  nm  ao  mehr  ab  F&lachuogen  erechienen,  da  die  an  erst«rer 
Stelle  in  der  That  ein  Plagiat  an  der  erytliraeiachen  Sibylle  waren,  wenn 
anders  doch  wohl  Varro  a.  a.  0.  0.  auch  waa  er  Aber  den  Uraprnng  diwer 
Verse  sagt,  dem  Apollodoroa  von  Erythrae,  der  wahracheinlich  (a.  C.  21. 
A.  &S2°)  lange  vor  der  Entatehnng  dieaea  Gedichtea  lebte,  entnommen  hat: 
Lactant.  a.  a.  0.  quintam  Erj/thraeam,  quam  ÄpoUodoms  Erythraeut  affinHot 
tuam  fuiiae  civem,  eamque  (näml.  aü  Varro)  Oraii  Ilium  peteniibus  vatiä- 
ttatam  et  peritwam  eise  Troiam  et  Bomerttm  mendaeia  (crtptNTNm.    Vgl- 


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.3IC 


Die  jüdüche  Sibylle.  637 

Bachs    der   aibyllinischen   Orakel,   gedichtet   in    Aegypten 
unter   der   Herrschaft   des   Ptolemaeoa  Philometor  170  oder   ujn 


Schol.  Fiat.  a.  a.  0.  scfimi]  t)  'EQv&gaü,  ^iig  aal  tb  nkto  t6y  Tf/ambt'  x6- 
Itfior  «wfvtjfi'EvcB  xfOTfföfCvatv,  ncfl  )]e  'JxoViöämgoe  i  'Efv^gaCoe  3uiiQ- 
Xttat.  An.  Praef.  or.  Sib.  a^fmiij  75  'Egv^gafa,  ^Tie  ".  i.  i.  (wie  b.  Sehol. 
Plat.}.  Cramet  Änecd.  a.  a^  0.  TitäfTJi  'Egv9Qa{a  ...  xifl  toi  T^mnoö 
MfotifiiitvCa  Kol^fMMi.  Soid.  SipvUa.  x^miri  ovv  ii  XalSaia,  1]  aal  ütgiiit, 
ij  %vfiif  ivi^ssn  »alov/tiri]  Xaft^ij'Öi]  . . .  Ttiftim]  ij  'Efv^qala  ^  Tttfl  tov 
T^iHOv  «(«(((ijxtii'a  soJUfMH).  Die  jQdisohe  Sibylle  hatte  also  gaten  Qmnd 
dorn  Hieb  Or.  Sib.  III,  818  f.  dagegen  zn  Terirahren,  aU  ob  sie  in  Wahr- 
heit die  erythiseische  lei  Confna  genag  schreibt  in  Folge  dessen  Lactant. 
a.  a.  0.  et  ntnl  ntijrularum  (Sibj/Uantm)  »inguli  libri,  qtti  gvia  Sibi/Uae 
nomine  imeribttntur,  uniut  aae  creduntur,  mmtgue  confusi,  mc  dücenU  ae 
«uHfn  etfique  lueignan  poteat,  niti  Ert/thraeae ,  quae  et  tiomen  twun  vervm 
carmini  interuit  (s.  A.  62)  et  Erythraeam  »e  nominatum  tri  praeloeuta  ett, 
CUM  esset  orta  Biäiylone:  ted  et  not  confuae  Sibyllam  dicemvi,  ncu&i  tetti- 
moMiig  eantm  fverit  abwtendmn.  omnet  igitur  hat  Sibyllae  twiwm  devm  prat' 
dietmt,  maeime  ttunen  Erythraea,  gvae  eekbrior  tnter  eeteras  ac  nobüior  hiAetnr, 
siqitid«m  FenateHa  dUigtntistimus  »cr^tor  de  XV  viris  düeng  aü  reetüuto 
Gapitolio  Tettitlitte  ad  Menatum  C.  Ourümem  eontiiiem,  ut  legati  Erythros  mtle- 
renlttr,  qui  carmina  S^Uae  conquiaita  Romam  deporiarent:  itaque  missoi 
esse  P.  Oabinium  M.  OtaeiUum  L.  Valerium,  gut  descriptos  a  pritatis  versus 
circa  miile  Bomant  dqtortantnt:  idem  Mipra  ottendimu»  dixtsse  Varronem. 
in  his  igitw  t)«rn6M  ...  de  uno  deo  haec  sunt  tatirnonüi  ttc.  (Or.  Sib. 
Fr.  I,  7.  m,  8-6.  I,  16  f.  Riach).  Vgl.  de  ir.  SS.  SibySas  plurimi  et 
nuMtflH  attelores  tradiderunt,  Oraecorwn  Aristo  Chiu»  et  Äpoüodorus  Ery- 
ihraefu,  noetrorum  Varro  et  Fettestella,  hi  omnea  praeeipwm  et  nobiUm 
praeter  ceteras  Erythraeam  fuiase  commemorant,  ApoUodorus  quidem  vt  de 
eivi  et  populari  aua  ffloriatur,  Feneslella  vero  etiam  Ugaioa  Erythros  a  senatn 
esse  mitsos  refert,  tU  Awim  SibyUae  carmina  Bomtan  deportarenttw  et  ea  con^ 
»ules  Curia  et  Octavius  in  Capitolio,  quod  tune  erat  curante  Q.  Catulo  r«s(t- 
ttOum,  ponenda  curarent.  apud  hane  de  Bummo  et  eonditore  rerum  deo 
huiusMOdi  versus  r^teriunlur  Oe.  (Orac.  Sib.  Fr.  III,  17—1»  Rza«b}.  rursus 
alio  üco  etc.  (Orac.  Sib.  III,  762-766).  Anch  ln«t.  IV,  6  (Tgl.  16)  citirt  er 
das  8.  B.  der  sibyll.  Orakel  als  Sibylia  Erythraea.  Vgl.  Strnve  Fragmenta 
libionuD  Sibyllioonim,  qnae  apnd  Lactantinm  reperiuntnr,  E&uigsbei^ 
(Leipzig)  1818.  S.  —  Opuso.  sei.  1  (Leipsig  18U).  B.  47—120,  aoch  die  Zu- 
MmmenstelloDg  der  Citate  bei  Lactant  von  dem  Schotten  Sedulini  im 
9.  Jahrb.,  welche  bei  Hontfancon  Palaeogr.  Qr.  Üb.  UL  o.  7.  3.  243—247 
nud  Gallandi  Biblioth.  patr.  I.  S.  400—406  (i.  auch  Prolegg.  S.  LXXXI) 
abgedrackt  ist.  Daaa  aber  Sabbe  und  Sambetlie  nur  verschiedene  Formen 
deaselben  Namens  sind,  nnd  dasa  sie  cor  jfldiachen  Sibylle  und  Schwieger- 
tochter von  Noah  in  Folge  der  gemeinsamen  Verehrung  beider  in  den  Ge- 
genden von  Thyateira  nud  Apameia (C.  I.  Gr.  II.  8609.  Manzeb.Friedlfi.nder 
nnd  Sallet  MOnicabinet  T.  9  Nr.  666,  vgl.  Maaaa  S.  41  f.)  ward,  obrist- 
liehe  spKtere  Schriftsteller  (s.  Uaass  8.  IS  f.  16)  sie  endlich  mit  der  Königin 


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.^le 


638   AchtnnddreiBBigstes  CapiteL    Die  jQdüdi-helleiüatische  Litterator. 

169  oder  Anfang  168  oder  aber,  wie  Andere  wollen,  unter  der 
d^s  Physkon  zwischen  143  und  137,  und  die  mit  den  Ueber* 
Festen  derselben  versetzten  Trümmer  mindestene  eines  anderen, 
beträchtlich  späteren  und  erst  in  die  Jahre  des  zweiten  Triam- 
virats  oder  vielmehr  erst  nach  Einverleibung  Aegyptens  in  das 
römische  Reich  fallenden,  übrigens  gleichfalls  in  diesem  Lande 
entstanden en  Gedichts**). 


TOD  Saba  venne&g^ten  nnd  ao  za  Salomoa  Zeit^^ouin  machton,  bemerkt 
Wellhanaen  bei  Maaas  8.  16  f. 

6S)  Vgl.  EUn  Folgenden  beiondera  Schfirer  II.  8.  789—807.  Zu  den 
UnterBnchnngeii  Ober  die  sibjtliniBohe  ürakeUammliuig  hat  nach  dem  ver- 
feblteD  Veranch  voo  Biiger  Thorlaciua  Libri  8ibjllistaram  etc.,  Kopen- 
hagen 1815.  8.  in  aaBgezeichneter  Weise  Bleek  Ueber  die  Gntitehnog  nmd 
Ziuammensetzang  der  .  .  .  erhaltenen  Sammlnng  SibjllinischeT  Oiake), 
Schleiermachers  theol.  Zeitrchr.  I.  1819.  8.120—8(6.  II.  ISSO.  8. 172-239 
den  Qrund  gelegt,  anf  welchem  dann  Alexandre  nnd  Friedlieb  in  ihn» 
Auigaben,  Hilgenfeld  Die  jQdiBohe  Äpokalyptik,  Jena  1867.  8.  8.  61—90. 
Z.  f.  wiBB.  Tb.  III.  1860.  S.  813—819.  XIV,  1871.  8.  80-60.  Ewald  Debet 
Batatehnug,  Inhalt  nnd  Werth  der  Sibflliniachen  Bacher,  Abhh.  der  QOtting. 
Oea.  d.  W.  Vin.  1860.  8.  IS— ise  (vgl.  d.  Rec.  v.  Gatschmid  Litt  CenttlbL 
1861.  Sp.  446—448  —  El.  Sehr.  11.  8.  Sas— B29)  fortgebant  haben,  8.  anch 
BetDherdj  Gr.  L.-O.  IP,  2.  8.  441—168.  Daaa  dae  3.  B.  der  Uteete  Theil 
der  Sammlung  igt,  datOber  herrscht  kein  Streit.  Aber  alle  diese  Gelehrten 
glauben,  daaa  von  V.  97  bia  817  abgesehen  etwa  von  einigen  sp&teien  Za- 
thaten  (Alexandre  aohlieut  annähernd  richtig  V.  296—488  ana)  eine  foit- 
Unfende,  einheitliche,  nur  ntn  den  Anfang  verkQrcte,  etwa  Bucb  nicht  gana 
lückenlose  Dichtung  vorliege,  und  wenn  diese  Yoranasetenng  hin^Ug  ii^ 
ao  werden  ea  grosaentheila  auch  die  ans  ihr  gezogenen  chronologischeB 
Folgerungen.  Hau  hat  aber  Larocqne  Snr  la  date  du  troisi^e  livre  dea 
oraclus  Sibjllina,  Betne  accbriol.  N.  F.  XX.  1869.  II.  S.  261—270  aehr  richtig 
dai^elegt,  daaa  V.  296—488  (oder  —619)  nnr  eine  Terwirrte  Anldniiing  ver- 
schiedenartiger Bmchatücke  sind  und  zuvCrderat  jene  Meinung  also  auf  da* 
Uebrige  zu  beschrftnken  iat,  daae  jedoch  allerdings  ein  Theil,  aber  nach 
eben  nur  ein  Theil  jener  BruckatQcke  zu  dem  n&mlichen  Gedicht  gehfirt 
haben  dQrfle,  indem  genauer  das  fortlanfend  aoa  demselben  Entnommene 
von  fremdartigen  Zuthaten  iwar  siemlich  (wenn  anch  nicht  gani)  frei  ge- 
blieben, dafSr  indeaaen  dnrch  grosse  Lflcken  zwischen  Y.  196  und  196,  206 
nnd  207,  hinter  294,  vor  und  nach  620— 67S  dnrchsetit  ist,  von  denen  der 
Anfang  der  dritten  passend  dnrch  die  an  ihrer  Stelle  vOIlig  nnpasaenden 
Verse  366—880  anageftUlt  werden  kann  nnd  die  zweite  sich  überhaupt  nur 
dadurch  bemerklich  macht,  daaa  zwischen  806  nnd  807  der  einüge  schick- 
liche Platz  fdr  die  Ä.  61  beaprochnen  414—482  iat  (Ob  anch  V.  608-511 
nraprOnglich  anderawo,  nfimlich  hinter  G72  standeii,  wie  Larocque  ver- 
mnthet,  ist  mir  sehr  cweifelhaft).  Noch  weiter  geht  übrigens  Delannay 
Heines  et  Sibylles  daua  l'antiquitd  jnd^-grecque,  Paris  1874,  welcher  auch 


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Die  jfldiach«  Sibjlle.    Pseado-Phok^liaea.  639 

Eine  andere  Art  von  Fölschong  ist  des 
Psendo-Phokylides  noi^fut  vov&atxöv  oder  ypSfutt  oder 


97— S94  n&d  180— BIT  lobweTÜch  mit  Recht  nur  fBr  eine  ZoMmmeiib&ufaiig 
eiuelner  Orakel  etwa  aas  den  Zeiten  Tom  Anrainer  bin  in  die  Hitte  des 
2.  Jabrb.  b&tt  Gerade  aoi  V.  996— 4B8  aber  sind  die  Gründe  entnommen, 
welche  Hilgenfeld,  dem  Gntschmid,  Eenas  Art.  Sibyllen  in  Herzoge 
Realenc,  Badt  De  oraoolis  Sibyllinii  a  ladaeie  compoaitis,  Breslau  1869.  8. 
(Doctordüa.),  Wittichen  Die  Idee  de*  Reiche«  Gottes  (1873).  S.  134—1*1. 
160  C  und  Schflrer  S.  796-790  beigetreten  sind,  bestimmen  die  Abfassung 
twischen  IM  and  187,  Ewald  dieaelbe  um  134  auEnsetseu,  was  rollend« 
Bernhard;  S.  460  noch  m  frQfa  erscheint,  und  in  Wahrheit  bleibt  als  An- 
haltepnnkt  sonach  nur  die  dreimalige  ÄuidehDung  der  Propheteiong  bia 
auf  den  iiebeutan  KgTptiechen  KOnig  grieohiBchea  Stamme«  V.  198  f.  318 
(denn  auch  T.  314—818  mfisien  hiernach  aus  dem  n&mlicfaen  Gedicht  sein). 
608  ff.,  also  in  jedem  der  drei  Theile  «T— S94,  896-a8,  489-807,  in  welche 
das  jeUige  Oanie  nebet  dem  orsprflnf^oben  Epilog  808—817  lerftllt  (vgl. 
SebArer  S.  789  f.).  Da  non  der  asiatische  EOnig,  welcher  uoter  dessen 
Herricbaft  Ägypten  vetwflttan  wird,  V.  6'11  ff.,  nur  Antiochos  Gpiphanes 
■ein  kann,  eo  sehliessen  die  Sbrigen  Aasleger  nach  dem  Vorgang  von  Bleek, 
der  170—160  ansetste,  hieraus  annBhemd  mit  Recht,  das  Gedicht  mOsse 
1S8  oder  wenig  spUer  entstanden  nnd  entweder  Ptoleroaeos  VI  Philometor, 
indem  Alezandros  der  Grosse  als  der  erste  in  dieser  Reihe  gerechnet  werde, 
oder  Ptolemaeos  VII  Physkon  gemeint  sein,  indem  dessen  Regierung  auch 
hier  (Tgl.  A.  6)  «chon  von  170  geiählt  werde.  Die  letttere  unwahrschein- 
lichere, weil  doch  offenbar  einen  inoern-Widerspraoh  enthaltende  Annahme 
eignet  auch  Hilgeufeld  «ich  an  und  sucht  sie  durch,  wie  mir  scheint,  ge- 
swungene  Deatnngen  mit  seiner  Datimag  sn  vereinigen,  und  so  bat  denn 
auch  Zfindel  Krit.  Unteres,  fib.  d.  Abfassungaieit  des  B.  Daniel  (1861). 
S.  140— 17S  zwar  die  Deutung  Hilgenfelds  von  888—400  angenommen, 
fOr  die  Hauptmasse  aber  ist  auch  er  bei  dem  Ergebniss  Bleeke  stehen  ge- 
blieben, w&hrend  Schflrer  den  Angriff  vonLarocqae  schwerlich  genflgend 
durch  die  Annahne  eq  pariren  sacht,  dass  die  ganse  Hauptmasse  97-817 
allerdings  nur  eine  Sammlung  einselner  Orakel  durch  einen  eben  um  140 
lebenden  Mann  sei  (wobei  er  Qberdies  S.  798  f.  A.  67  gegen  Hilgenfelds 
Deutungen  ein  paar  durchaus  nicht  unerhebliche  Bedenken  geltend  macht). 
Ewalds.  61,  der  natOrlich  bei  seiner  Zeitbesümmang  erat  recht  Phjskon  ver- 
stehen mnsB,  wendet  gegen  die  erstere  Annahme  ein,  dass  V.  161  das  make- 
donische Reich  ausdrfleklich  vom  SgTptischen  unterschieden  werde.  Allein 
10  streng  darf  man  einen  Dichter  dieser  Art  nicht  beim  Wort  nehmen. 
Ohnehin  ist  aber  nicht  wohl  abtnsehen,  wie  sich  mit  den  acht  Weltreichen 
V.  169— lei  die  Schilderang  von  Salomons  Hemchaft  V.  107-170  vertragt, 
und  so  entsteht  der  Verdacht,  dass  auch  jene  Verse  166—161  gar  nicht  n) 
diesem  Gedicht  gehSrt  haben.  Jene  Zeichnung  des  Antiochos  V.  6llff. 
verr&th  keine  Spur  de«  jadischen  Nationalhasses  gegen  diesen,  wie 
derselbe  sich  in  den  auch  bereit«  eine  Bekanntschaft  mit  Daniel  ver- 
lathenden  Versen  888  ff   gegen  ihn  äussert;  danach  mOcbte  man  glauben. 


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640  AchtünddreiMtgatea  Capitel.    Die  jfldüch- hellenistische  Litteratni. 

welches  sonst  der  ursprüngliche  Titel  gewesen  sein  mag,  wenn  an- 
ders dies  höchst  wahrscheinlich  wiedenim  in  Aegypten  entstandene 


jene  entern  Verse  konnten  kanm  nach  169  (e.  Ewald  Gesch.  d.  V.  J.  IT*. 
S.  868.  BchQrer  1.  S.  163  ff.),  ja  sie  mflasten  noch  wfthrend  des  enrtan  ägyp- 
tischen FeldzngB  von  dietem  KOnige  170  (s.  Schflrer  I.  S.  129  f.),  da  der- 
aelbe  bereits  auf  der  RQckkehr  von  da  Ende  170  in  Jemsolem  furchtbar 
banste  (a.  ScbBrer  I.  S.  158),  geeGbrieben  sein.  Ich  sehe  aacb  dmcbans 
nicht  ein,  was  gegen  diese  Zeitbestimmung  spräche,  and  wesshalb  man  viel- 
mehr mit  Fried  lieb  8.  XSXTII,  welcher  seihst  S.  XXX  hertorhebt,  dau 
die  Verfolgungen  in  der  Hakkabaeeneit  nicht  (d.  b.  nach  seiner  Meioong: 
nicht  mehr)  erwUint  werden,  die  Entitehnng  dieser  Dichtnng  bis  gegen  ISO 
hiuabrflcken  mOsste.  Und  wer  schon  121  id  richtig  Sbei  Bom  hUta  pro- 
pheEeien  kOnnen,  wie  es  V.  464—16»  (vgl.  S60— 86G.  401—414,  auch  die 
gleichfalls  schwerlich  ans  dieser  Diohtimg  stammenden  Verse  188  f.)  ge- 
schieht, hätte  in  Wirklichkeit  Piophetengabe  besitzen  mSsien,  dalier  denn 
anob  Hilgenfeld  gleich  Friedlieb  8.  XXXIU  wenigstens  V.  464—470  als 
späteren  Zusate  betrachtet  Dass  freilich  die  ganse  Partie  V.  39&— 4B8  nicht 
erst  mit  Alexandre  in  das  Zeitalter  des  Eadriaans  binabEorOcken  sei,  hat 
Larocque  dargethan.  Heines  (übrigens  □umassgeblicben)  Eiacbtens  kommt 
man  mit  der  einbchsten  ond  natÜTlichsteD  Annahme  ans,  das*  ^e  die- 
jenigen 8tflcke,  welche  diesem  älteren  Gedieht  fremd  sind  (wie  also  anch 
V.  888  ff.)  aas  jenem  jOugeren  stammen,  welchem  wir  in  V.  46 — 9e  be- 
g^pien,  in  welchem  die  Ankunft  and  dann  die  Vernichtung  des  Beliat,  des 
jfldischen  Anticbrists,  geweissagt  wird,  in  welches  allerdings  von  dem  Ver£ 
selbst  anch  einzelne  ältere  Orakel  hineingetragen  sein  mOgen,  nnd  welches 
auf  dos  Eweite  Trinrnvirat  (V.  62)  und  die  volle  Eerrschaft  der  Bfimei  fiber 
Aegjrpten  <V.  46)  Bezng  nimmt  DarQber,  dass  dies  jüngere  Gedicht  wirk- 
lich nach  Bleeks  Vorgange  zwischen  40  nnd  SO  nnd  nicht  erst  mitBadt 
a.  a.  0.  S.  64—61  um  86  in  setzen  sei,  begnüge  ich  mich  anf  SchQrer 
S.  800  f.  zu  verweisen.  In  dem  älteren  ist  Qbrigens  (V.  110—166)  die  voll- 
Btändige  Aufnahme  der  griecbiocheu  Theogonie  mittels  enhemenstischer 
Umdeutaug  bemerhenswerth.  8cfaon  Alexandres  Polyhistor  kaimte  dasselbe 
in  dessen  nrsprOnglicher  Gestalt.  Denn  anf  dieses  Gedicht  gehen  (wie 
Alesandre  erkanote)  fast  olle  Angaben  Aber  die  jAdische  Sit^Ue  larfick 
(B.  A.  61),  nnd  zwar  voi'wiegend,  wie  Frendentbal  Hellenist ,  Stad.  L 
S.  26  ff.  nnd  Haass  S.  12-22  gezeigt  haben,  durch  die  Vermittlang  des 
Polyhistors.  Aus  V.  97  ff.  stammt  sein  Bericht  Fr.  9.  10  bei  Easeb.  Chron. 
I.  p.  88  Seh.  (Moses  von  Ehorene  I,  6)  Ober  die  Erzählung  der  Sibylle  rom 
Thnrrobau,  aus  welchem  loseph.  A.  I.  1,  4,  S  geichOpft  hat,  s.  Bleek  L 
8. 14B— 168  und  bes.  Frendenthal  a.  a.0.  Auch  der  Anfang  ist  aber  nicht 
ganz  verloren,  sondern  zam  Theil  bei  Theopbil.  ad  Aotol,  (welcher  II,  $1. 
p.  146  C  Otto  T.  97—106  anfOhrt)  II,  86  in  zwei  grossen  Verspartien  (Pr.  L  III 
Rz.),  von  denen  die  erste  mit  ZtßvUa  ...  ir  apjs  ^Vt  ito<ftixe(at  aiiiqe  ein- 
geführt wird,  und  welche  tbeilweise  auch  bei  Lactont.  (s.  A.  61)  citirt  werdeu, 
nnd  U,  3.  60  B  in  einer  kürzeren  (Fr.  II)  erbalten.  Sie  sind  hiemach  von 
den  älteren  Herausgebern  fälschlich  unserer  ganzen  Sammlung  als  Prooemion 


0<^IC 


Die  jadisclie  Sibjlle.    Paendo-Phokjlide«.  <31l 

und  UDB  noch  vollatäDdig*')  erhaltene  matte  und  in  vulgärer  Sprache 
abgefasste  Spruch  gedieht,  iu  welchem  den  Heiden,  aber  in  höchst  vor- 

yorangettelU  worden.  Ans  dem  Kchten  Eingang  des  9.  B.,  zn  welchem 
sie  geboren,  icheint  der  jetzige  in  V.  S — Sft  ein  Anizog  ed  sein.  Dens 
Lactant.  Inet  11,  19  citirt  V.  37  nebst  einem  Toranfgehendea  nnd  folgenden, 
and  nach  Faeado-Iostin.  Cohort.  S9  standen  V.  24  f.  in  einem  Hjmnoa  tov 
«orroHpafopoe  tf'ioö,  d.  h.  doch  wohl  iu  jenem  nrsprflnglichen  Prooemion. 
Aber  ansserdem  fehlen  vor  T.  97  WeltachOpfucg  und  SintBat,  lud  es  ist 
wohl  mOglich,  daiB  die  an  ihrer  jetzigen  Stelle  nngehOrigen  Schlassvetse 
SlB—SSS,  wie  Larocqne  Tennntbet,  ein  Rest  des  hier  Ansgefoltenen  sind. 
Jedenfalls  erhellt  ihre  UrsprOnglichkeit  ans  dem  A.  61  Dargelegten,  nnd 
ebenso  gewiss  ist  (wae  aacb  noch  Uaass  S.  40  f.  verkannt  hat)  nach  dem 
dort  angef.  Zengn.  des  Lactant,  dasg  die  Sibylle  des  nTsprOnglichen  Qe- 
dichts  in  demselben  ihren  Namen  Sambetbe  oder  Sabbe  nannte.  Ihr  Leben 
noch  im  üebergange  znr  historischen  Zeit  (T.  166—166)  nnd  ihre  Wande- 
rong  von  Babjlon  nach  Hellas  (T.  SOS  f.)  steht  mit  ihrem  VerhUtniss  m 
Noah  (886.  toi  pir  tym  ripipj}  aal  119'  «E^urroc  avtoS  itvx^v)  nach  der 
richtigen  Bemerlcnng  yod  Hilgenfeld  S^BO  nicht  im  Widersprach,  „wenn 
der  Yerfaseer  sie  mit  dem  heidnischen  Qlanben,  ans  welchem  er  sie  schöpfte, 
dnrch  viele  Zeiten  nnd  Geschlechter  hindnrcbgeben  liess".  Anf  das  nr- 
Bprflngliofae  Prooemion  bezieht  fibrigens  Bleek  1.  S.  144  ff.  wohl  mit  Recht 
anch  Pseodo-Panlos  h.  Clem.  Strom.  VI.  686 CD.  lüften  «tl  tög  'EUiirixäe 
ß/ßlovc  ixif*""  2:ißvJilav,  ät  dTjloi  i*a  4'fä»  rutl  tii  ftAlonf«  iaee&ai. 
8.  noch  Psendo-Instin.  Qnaeit.  et  respons.  ad  orthod.  resp.  47.  t^;  Ttat/ovinjt 
■cmimifftsit  lö  xiloe  ioxl*  ^  Suc  toö  nvföt  tfieit  zmr  iatpäv,  iia^ä 
tpaetw  aC  jtftttfttl  tA*  ngotpr/tmy  r»  «ul  tEnomdlaw,  tit  di  «il  tijt  HißvUijs, 
Ko^oic  ^«1*  b  ftatäfiot  KX^iHis  (d.  i.  Clem.  Rom.)  Iv  TJ  «fög  KoQtv^iovf 
iTfinol^  nnd  daza  Bleek  I.  8.  147  f.  nnd  Aber  den  Einflnsa  etoisober  Lehren 
anf  den  Terbseer  Zeller  S.  369  f.  A.  1.  —  Die  Qeeammtlitteratar  Ober  die 
Sibjllinen,  die  Nachweise  der  Handschriften,  Citate,  Ansgaben  gehSren  erat 
in  eine  griechische  Litteratorgeschichte  der 'christlichen  Zeiten.  Han  findet 
Anskunft  bei  SchOrer  S.  804  fr.  Doch  mOge  schon  hier  Folgendes  knis 
erwähnt  sein.  Die  erste  Ausg.  Ton  Xyetne  Betnlelns  (nach  einem  Angs- 
bnrger,  jetzt  MOnctaener  Cod.)  erschien  Basel  1H&  a.  mit  d.  lat.  Debere.  v. 
Beb.  Caatalio  16S6,  von  den  mn&chat  folgenden  ist  die  von  OpsopOaa, 
Bttsel  1699  (1607)  mit  ihrer  vortrefflichen  Einleitung  die  beste,  sonst  ist 
noch  die  von  Oallaena,  Amsterdam  1689  and  die  in  Gallandi  Biblioth. 
patr.  I.,  Venedig  1788.  S.  833-410  (vgl  Proleg.  8.  LXSVl— LXXXIO  «a 
nennen.  Alle  enthielten  nnr  die  8  ereten  Bflcber,  das  11.  bis  14.  sind  erat 
dnrch  Mai  hincngekommen.  Die  neneren,  dergestalt  vervollstbidigten  Oe- 
aammtausgaben  sind  die  von  Alexandre,  Paris  1841.  1866.  IL  8.  (vgl. 
R.  Volkmann  Philologns  XV.  IseO.  S.  S17-SS7)  8.  A.  1869  in  1  Bd.  (ohne 
diewichtigenExcarseder  1.  Aneg.),  Friedlieb,  Leipzig  1B62.  8.  mit  deotacber 
Debers.  nnd  Rzach,  Wien  1891.  8.  (neae  Teitrecene.).  —  Friedlieb  De 
codicibna  SibjUinonim  manascriptia  in  osom  criticun  nondam  adhibitis, 
Breslau  1B47.  8.    R.  Volkmann  De  oiacnlis  Sibjllinia,  Leipsig  186S.  8. 

SuiaiimL,  gtlMlL-kln.  Llii.-euoh.  IL  41 

n,.i,i..,..>^.OO^IC 


642    ActitoDddteiisigttes  Cspitel.    Die  jtidisch-helleiiistiBcbe  Litteratnr. 

sichtig  zurllckhaltender,  jeden  Anstoss  uDd  daher  auch  nameDtlich 
jede  Polemik  gegeo  deoG&tzendieust  Termeidender  '"*'),  ehendessh&lb 


LectiooeB  Sibylüaae,  Pyritz  1861.  i.  Ueineke  Zu  i«n  »ib.  Bachern,  Philo- 
logna  XXVIII.  1869.  8.  577-698.  Ladwich  Zn  den  üb.  Orakeln.  Jahib.  f. 
Fh.  CXVII.  1878.  a  2iO— Üb.  Nauck  H^longes  gräco-roni.  U.  1866.  S.iSli: 
111.  1874.  S.  878—282.  IV.  1880.  S.  1G6— 167.  630—643.  Riach  Zar  Krit. 
der  Bib.  WeiiBagungen,  Wiener  Stad.  IV.  1888.  8.  181—189.  Krit  Stadial 
IQ  den  nb.  Orakeln,  Wien  1890.  8.  (Deokaclirr.  der  Wiener  Äkad.  ph.-hiit. 
Cl.  XXXVm.  Nr.  IV).  UendelBBobn  Za  den  OTacaU  Sibjllina,  PhUologu 
XLIX{N.  F.  111).  1890.  S.  240-369.  -  Qfrörer  Philoll.  (18S1).  3.121-171 
Frankel  Aleiandrin.  HeBsiaBhoffnanf^n,  HonatsBchr.  f.  OeBch.  n.  WiiB.  dei 
Jndentb.  1869.  S.  841— 861.  386—808.  881-890.  869- SM.  ReasB  a.  a  0. 
DrniDinond  The  JewiBh  Heeaiah  (1877).  S.  10-17.  Anon.  in  Edinbnigh 
Bewiew  1877.  No.299.  S.  31— 67.  (DielB  SibylliniBche  Blätter,  Berlin  1890. B. 
streift  die  jfldische  Sibyllistik  nnr). 

68)  In  zahlreiehen  Handectuiften,  von  denen  der  Matineneis,  jetit  Farii- 
Snppl.  868  die  älteste  and  beste,  denu^chit  Vatic.  916  ans  dem  14.  Jabrb. 
besonders  za  erwähnen  sind,  beide'anch  die  Hanpthandschriften  fOrTbeognit 
(A  nnd  0,  fflr  PBendo-Pbokyl.  bei  Bergk  M  und  V»).  Deber  andere 
B.  Bergk  P.  L.  0. 11*.  8.  79  ff.  Aasserdem  sind  T.  6—79  anck  mit  einig» 
Aendemngen,  Zusätzen  and  WeglaeBungen  als  T.  66 — 146  in  das  2.  B.  der 
sibylliniBcben  Orakel  eingefügt,  eei  es  schon  durch  den  Sammler  selbst,  lei 
es,  woßlr  einigennaseen  das  Fehlen  derselben  in  den  meisten  fiandscbiiftsit 
und  in  der  ersten  Ausgabe  der  Sammlung  spricht,  erst  später,  jedeoE^ 
aber  schon  tot  Hesychiot  von  Hitetos  oder  docb  Snidaa,  da  es  bei  Lettteren 
n.  d,  W.  ttoMiUitie  mit  Umkehrang  de«  wahren  Sachverhalta  heiast:  «tfoi- 
■fivstg  ^lot  yvtifisc,  äs  tivtt  %efäXaia  iaijtitiquwaiW  tlai  ii  t*  cm»  üpvl' 
Itartäv  »tKltit/tha.  Der  Titel  ttolti^  rov9tti%4v  findet  sich  in  einulsen 
Handschriften,  in  anderen  yvä/iai,  in  anderen  lantet  die  Debenchrilt  nocb 
wieder  ander«,  s.  Bergk  a.  a.  O.  S.  78  f.  Das  Qediobt  ist  von  Intoipo- 
lationen  und  willkürlichen  Aendernngen  niolit  verechont  geblieben.  Dom 
es  ward  Schulbncb  bei  den  Byzantinern.  Ebenso  wurde  es  dann  im  Abend- 
land, nachdem  der  erste  Drack  Venedig  149G  in  einer  Aldina  (a.  0. 6.  A.  86) 
erschienen  war,  während  des  16.  Jahrhondetta  yerweodet,  nnd  rasch  fol^ 
eine  Ausgabe  mit  sonstigen  „gnomiscbeu"  Dichtem  der  anderen ;  hier  mGge 
nnr  die  Basler  1621  und  die  von  Sylbnrg,  Frankf.  a.  H.  16B1.  (Utrecht  le^l) 
genannt  lein.  Dann  kühlte  sich  der  Eiftr  ab,  seitdem  man  die  Fäbcbntig 
erkanot  hatte.  Im  18.  Jahrh.  erschien  zanächst  eine  Sonderansg.  v.  Bonick, 
LeipEigl7IO.  6.  und  eine  Eweite  von  Schier,  Leiptig  17G1. 8.  Hieranr folgten 
die  Onomici  poetae  von  Brnnck,  Straaebiirg  1784.  8.  Leipsig  161T.  8.  und 
Boissouade,  Paris  1838.  82.  und  die  Poetae  minores  Ton  Oaisford, 
Oxford  1614—1880.  Leipzig  1823.  8.  (biei  im  8.  Bd.)  mit  Collation  einai 
Cod.  Barocc.  (B  bei  Bergk).  Die  beiden  oben  genannten  Handschriften 
verglich  zuerst  Bekker.  Neue  Ansgaben  vetanstalteta  sodann  Bergk 
P.  L.  Q.,  ein  durch  Conjecturalkritik  verbesserter  Text  ist  der  Abb.  tod 
Bernays  Deber  das  Phokylideiscbe  Gedicht,  BreeUu  1866. 4.  —  Qes.  Abbb.  I- 


..>^.00' 


.^IC 


Peendo-Phokylidee.  643 

aber  auch  höchst  abgeblasster  Weise  alttestameDtliche  Moral  ge- 
predigt   wird,   schon    vor   der   ältereo   rßmiachen   Eaiserzeit  ans 

S.  192—281  (vgl,  d.  Bec.  v,  Leop.  Schmidt  Jahrb.  f.  Ph.  LXXV.  1867. 
3.  610 — 619)  beigegaben.  Nui  dem  Titel  nach  kenne  ich  die  ÄuBg.  von 
FenÜDg  mit  engl.  Uebece.  t.  QoodwiD,  Andover  Maas.  1S79.  Die  neueate 
und  beate  TextrecensioD  endlich  ist  die  von  Dergk  a.  a.  0.  in  der  4.  Aafl.  II. 
S.  74—109  nach  reichhaltigen  nenen  HandBcbrifteoTergleichungeD.  Eine 
deutsche  Uebers.  gab  Nickel,  Mainz  1833.  Ifi.  Den  ereten  Zweifel  an  der 
Aechtheit  nnd  die  Vermathaug  einei  vielmehr  jüdiBchen  oder  chriatlichen 
DrapinDga  sprach  Sjlbatg  aui,  die  erat«  entachiedene  Behauptung  dieaea 
Sachverhalts  Jos.  Scaliger  1606  in  einer  „Amnerknug  %n  Enaebioa"  S.  96, 
wobei  er  aber  sehr  irrtbdmlich  die  Verfaseergchaft  eines  Christen  fflr  das 
Wahrscheinlich ere  erklärte.  Entschieden  für  einen  Jaden  Wasserte  sich 
le,  Vossias  De  oracolii  Sibj'llioia,  Lond.  lflS5  S.  281,  Enrackhalteadet 
Bleek  a.  a.  0.  1.  S.  186.  Wachlei  De  PseDdo-PhocjUde,  Biuteln  1788.  4. 
ist  mir  nicht  togänglich,  U.  A.  Rhode  De  Teternm  poetamm  aapientia, 
Kopenhagen  1800,  S  381.  SOOff.  &nd  (wie  ich  nur  ans  Bernhard;  weiss) 
cwar  auch  Christlichea,  aber  doch  TOnmgsweise  Jadiachee,  indem  ei  beson- 
ders JesuH  Sirach  verglich.  E^t  Bernajs  hat  eingehend  das  Richtige 
dargethan.  Usener  in  seiner  Ansg.  t,  Bernays  Oes.  Abhh.  I.  (Berlin  1886). 
8.  T  f.  (bea.  8.  Tl.  A.  1)  macht  allerdings  auf  die  Bertibrungen  mit  der  erst 
neuerdings  bekannt  gewordenen  christlichen  „Unterweisung  der  swSlf  Apostel" 
{JiSaxii  läv  iß'  (tsoaröloi*)  aufmerksam,  nnd  Harnack  in  aeiner  Anzeige 
dieser  Anig.,  TheoL  L.-Z.  1886.  Sp.  160  tritt  bestimmt  fQr  einen  chriat- 
lichea  Verfasaer  ein;  allein  was  entschieden  gegen  einen  solchen  spricht, 
hat  Schflrer  II.  S.  8S6f.,  obwohl  ei  nicht  sicher  abmortheileo  w^,  sehr 
richtig  beieichnet,  nnd  Fnnk  in  seiner  Ansg.  jener  Doctrina  XII  apoatolo- 
rnm  (1887)  bekämpft  eindringend  die  Annahme  einer  Abhängigkeit  des 
I'aendo-Ph.  von  der  genannten  Schrift  md  vertheidigt  die  eines  jDdischen 
Urapmnga.  Ausserdem  s.  noch  Eckermann  Art.  Ph.  in  der  Enc^kl.  v. 
Erscb  n.  Qniber  und  Bernhard;  a.  a.  0.  II',  1.  S.  618  f.  6!0— 62S.  — 
Goram  De  Pseudo-Piiocylide ,  Philologus  XIV.  1869.  S.  91— HS.  (Nachtrag 
XTL  160  S.  847).  Hart  Die  Pseudophokjlideia  und  Theognis  im  Cod. 
Yenet  Marcianus  SS6,  Jahrb.  f.  Ph.  XCVll,  1868.  S.  S31-3S8.  Fteuden- 
thal  in  der  A.  U  angef.  Sehr.  S.  161  ff.  Bergk  Erit.  Beiträge  zu  dem 
Bogen.  Phokylidea,  Philologaa  XLI.  1883.  3.  677—601.  Siteler  Jabrb.  f.  Ph. 
CXXIX.  16S4.  S.  49—61.  SchOrer  II.  S.  8!4— 8!7  (bei  dem  man  auch  noch 
mehr  litterarische  Nachweiaungen  findet).  Goram  S,  98  f.  giebt  anch  eine 
ListederTOnBhode  gesammelten  alttestamentlichenParallelatellen,  Uanpt- 
qnellen  sind  ansaer  Sirach  Pentateneh  nnd  PrOTerbien.  Mit  Recht  aber  be- 
merkt Bergk  P.  L.  G.  a.  a.  0.  S.  77  f.  gegen  Bernays  S.  XXXII.  A.  3  (247. 
A.  S),  dass  die  in  einigen  Codices  (aber  nicht  M  T  *)  nnd  in  den  frOheren  Adb- 
gaben  fehlenden  beiden  Anfangsverse,  durch  welche  das  Gauie  dem  Phokylidea 
in  den  Mund  gelegt  wird,  mit  dem  gesammten  Prooemion  (V.  1 — 6)  stehen  und 
fallen;  auch  ist  ea  gar  nicht  so  „läppiach",  wenn  hier  Ph.  äviffä*  ö  eocpäzaxos 
genannt  wird,  noch  auch  wOrde  der  Verfasser  mit  diesen  beiden  Versen 

41» 


.3IC 


644     Acbtooddieiiaif^itei  Capit«}.    Die  jädüch-helleniitiBcfae  Littenttor. 

Licht  getreten  ist");  von  ungleich  grösserer  Bedeutung  und 
aller  Wahrscheinlichkeit  nach  viel  älteren  ürapninga  war  daa 
gefälschte  Buch  des 

Psendo-Hekataeos  Aber  die  Juden,  welches  vermutlilich 
den  Titel  Ober  Abraham  fahrte,  jedenfalls  ülter  als  der  Brief 
des  Pseudo-Äristeas  war  und  dem  Hekataeos  von  Abders  nicht 
bloss  antergeschoben,  sondern  ohne  Zweifel  auch  mit  Benutzung 
von  dessen  märchenhafter  ägyptischer  Geschichte  geschrieben 
ward.     Yermuthlicb  war  hier  das  Leben  und  Wirken  Abrahams 

„«ich  oelbst  die  Hastee  abreisaeu".  Denn  genauer  gesagt,  wie  Goram  S.  110 
nnd  Bergk  S.  76  latreffend  eriuueTD,  haben  wir  es  bei  dietem  Gedicht  uid 
Lei  denen  der  jOdiechen  Sibylle  ebenso  wenig  mit  einer  eigentlichen  Ftl- 
Bchnng  in  Ihnn  wie  bei  der  Weisheit  Salomons:  wie  vielmehr  der  VerCuser 
der  letctecen  den  Salomon  in  den  Jaden  reden  läset,  so  die  Verfoeser  der 
enteren  den  Phokjlides  nnd  die  Sibylle  zu  den  Heiden;  es  ist  also  viel- 
mehr nnr  eine  BfhrifUteUerische  Einkleidung  oder  Fiction.  Ooram  S.  9S. 
A.  3.  S.  103  h&h  freilich  du  ganze  Prooeniion  nud  das  Bnde  ton  V.  ITS  ab 
fdr  apätere  Zathat. 

63i>)  Diesen  gewaltigen  Unterschied  Ton  dem  Sil^llengedicht  hat  Ewald 
EnUt.  der  Sibyll.  Bficher  S.  81  f.,  der  schwerlich  mit  Becht  (s.  A.  64)  den 
Pseudo- Phokjlides  fOr  etwas  iüter  hUt,  voDständig  verkannt 

64)  Sehr  richtig  macht  Bernaus  S.  Illff.  XIV ff.  XXXIlIf.  (104 ff.  316ff. 
S49  ff.)  geltend,  dasi  der  Ver&sser  das  Cbristenthvim  noch  nicht  kennt,  nnd 
dasa  seine  Tendern  schwerlich  an  eine  Zeit  nach  der  ZeratCning  JemsateDu 
denken  lässt,  ebenso  wenig  aber  anch  vor  Phüometor,  so  doss  die  Eat- 
stehnng  des  Gedicht«  zwischen  170  v.  Chr.  nnd  50  n.  Cbr.  ^It.  Wem 
Goram  S.  93—97,  was  ich  jedoch  sehr  dahingeitellt  Uase,  Recht  darin 
hat,  dasB  in  demselben  auch  schon  daa  Buch  der  Weisheit  benutzt  nnd  ein- 
gehend benutzt  sei,  so  iat  es  kaom,  wie  er  S.  99.  llOf.  meint,  schon  an 
130,. sondern  nach  A.  44  wohl  erst  kurc  vor  oder  kurz  nach  Christi  Gebort 
entstanden.  Aof  Aegjpten  als  Ort  der  Abhssung  weist  namentlich  das 
Verbot  hin  menschliche  Leichen  zu  seciren,  V.  103  ff.,  ausserdem  >.  Bernaji 
S.  XXXITf.  (261)  nnd  Goram  S.  90—101.  106—109,  dessen  Gründe  freilich 
von  sehr  ungleichem  Werth  sind;  ein  eigentlich  iwingendet  Nachweis  l&sat  sich 
fiberbaupt  nicht  ffiliren.  Die  ganze  HaUnng  des  Gedichts  eckl&rt  genOgend, 
dasH  die  Eircbenväter  es  nicht  berflck sichtigen,  s.  Bernajs  8.  XX£V(S68)t 
Die  ältesten  Anfahnjugen  stellt  Goram  S.  08.  A.  8  zusammen:  Btob.  Flor 
IU,26.XI,ö.  Schol.Nicand.  Alex. 448.  Schol.  Herme«.  Rh.Gr.T.44lW.n.av. 
(s.  Bergks  krit.  Comm.).  Beminiscenzen  an  griechische  Schriftsteller,  wenn 
ja  in  dem  nrsprtlnglicben  Bestände  überhaupt  vorhanden  (s.  Bergk  8.  75), 
sind  wenigstens  nahecn  gleich  Nnll,  s.  indessen  Goram  S.  101 — 106. 
V.  Lentsch  Pbilologus  XXH.  1866.  S.  SO  f.  In  V.  48—88  »igt  sieh  wohl 
ein  gewisser,  wenn  anch  vielleicht  nur  indirecter  Eiuflnas  der  peripatetiachen 
Ethik,  s.  Bernays  S.  1X£  XXV  (206  ff  8S4),  vgl.  Goram  S.  I0&.  110. 
Einige  sprachliche  AnstOssigkeilen  hat  Bernhard;  S.  688  gesammelt 


..>^.00' 


.3IC 


PModo-HekataeoB.  645 

zum  Ausgangspiuikte  eiuer  allgemeinen  Schilderung  und  Ver- 
herrlicbuDg  des  Judeotliums  gemacht,  wobei  der  Verfasser  zum 
Beweise  dafür,  wie  sehr  die  Anschauungen  desselben  auch  bei 
den  griechisclien  Dichtern  Eingang  gefunden  hätten,  eine  Menge 
angeblicher,  in  Wahrheit  erst  tou  ihm  selbst  verfertigter  Tra- 
giker- und  Komikerverse  mittbeilte,  die  er  aber  ohne  Zweifel 
auch  mit  ächten  untermischte^). 


6G)  Ueber  dieie  Beine  Verfölschimgen  s.  A.  6ö,  über  seine  Benntinug 
durch  Pseudo  -  AiiBtfiu  ■.  A.  10:  wenn  also  di«  dort  beTorzngte  Annahme, 
da»  der  Brief  dei  Letileren  icbon  am  200  entitanden  lei,  richtig  üt,  so 
gehOrt  Fseudo-H.  noch  dem  B.  Jahrb.,  wenn  anch  wohl  erst  dem  Ende  des- 
selben  an,  und  diea  bat  auch  an  sich  gar  nichts  Ünwahncheinliches,  denn 
seine  Verwerthung  durch  ÄriBtobulos  iat  zwar  m.  E.  nicht  aachweiBlich 
(t.  A.  6t\  aber  anch  ebenio  wenig  da«  Oegentheil;  hat  aber  freilich  der 
hlache  Ariateaa  Hin  Machwerk  erat  im  letzten  TorchriBÜichen  Jahrh.  ver- 
faBit,  Bo  würde  man  eher  glanben  mQiBen,  daaa  AristobnloB  den  Paeudo-H. 
noch  nicht  kannte,  da  ea  immerhin  anffalleod  bleibt,  daaa  aich  in  den 
Bractutflcken  des  Ersteren  nirgenda  eine  wirklich  uchere  Spur  von  einer 
BenuUnng  des  Letstereo  findet:  kannte  AristoboloB  wirklich  den  Paeudo- 
Ariateaa,  ao  wird  er  sich  ja  aichertich  aach  den  von  dieaem  angefahrten 
Psendo-H,  nicht  haben  entgehen  lassen,  nnd  ea  kann  dann  nur  Zofall  sein, 
daaa  nna  in  seinen  Brachatdcken  keine  Bemfong  auf  ihn  als  angeblich 
ächten  H.  erhalten  ial^  aber  recht  aeltsam  ist  dieser  Znfall  doch,  nnd  man 
sieht,  wie  Tiel  Banm  hier  dem  Zweifel  nach  allen  Eichtungen  bleibt.  Im 
Uebrigen  a.  SchOrer  U.  S.  616—819  nnd  die  Fragmente  bei  Hüller 
F.  H.  Q.  IT.  8.  898—396  (Ho.  14—18).  Worauf  aich  die  sicbere  VermnÜiung 
BtGtit,  daaa  daa  Werk  des  ächten  H.  von  Abdera  den  Anatoaa  xu  dieaer 
F&lBchnng  gegeben  habe  nnd  in  ihr  ausgebentet  aei,  ist  achon  C.  11.  A.  16 
dargelegt,  ebenso  der  Titel  *«pl  'Aßqiiinm  nach  loaeph.  A.  I.  I,  7,  S  ■■  Fr.  17, 
and  die  abweichende  Bezeichnung  bei  Clem.  Strom.  V.  603  B.  If  t^  %at' 
'jp^aiioy  tutl  xoit  Jiyvjitütvs  (—  Fr.  IB,  a.  A.  &6  and  anch  achon  dort)  kaon 
nach  dem  Geaagteh  ncr  die  dort  gebilligte  Vermuthang  C.  Müllers  be- 
gOoBtigen,  daaa  loaeph.  c.  Ap.  I,  S2.  oi  ttaoigyus  äXXa  xtfl  avm*  'loviaimv 
cvyyiyftttft  ßipUov.  28.  ßißliov  Ijftr^E  ncpl  Tifiäv  (^  Fr.  11)  nnd  Orig.  o. 
Cela.  I,  IG.  xal  Exataiim  H  lov  latoifixov  (fiifitai  ntfl  'lovSala»  fiiflXior, 
ip  rä  jt^oaiC&cxai  ftüUöv  ittts  äs  aoipm  xm  Ifttn  i%\  tavoviot,  äs  Kal'Bqiv- 
viov  ^CXmva  I9  t^  jitgl  'loväaitov  aiiyypa'fificcK  ngäior  fiiv  äfiqiißiiUsw,  il 
loü  iaTOfinov  iati  li  ovyyQaitiia,  iivttiiov  Ü  liytiy  on,  ti^jiig  Itzlv  ttvxoS, 
tittos  avtl»  avPttf/taie^at  änh  itJs  xa^ä  'loviaiois  itiSatözjjzos  xal  avjxma- 
Ti^ttffO'«»  ai!(äv  tip  löj^  daaaelbe  Bach  nicht  nach  dem  Titel,  sondern 
nach  dem  Inhalt  beieichoen  (vgl.  SchOier  S.  811  f.).  —  Fragma.  t.  Zorn 
Uecataei  Abdeiitae  . .  .  eologae  s.  f^agroenta  integri  olim  libri  de  hiatoria 
et  antiqoitatibaa  aooria  Ebraeorum  (mit  Anmm.  v.  Jo«.  Scaliger,  lat.  Üebera. 
u.  Commentar),  Altona  1780.  8.  Eichhorn  AUgem.  Biblioth.  der  bibl. 
Litt.  V.  1798.    8.  481-443.    D&bne  a.  a.  0.  IL  S.  316—219.    Cruice  De 


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646     AchtuuddreisBi^stea  Capitel.    Die  jfldiBch-helleniBtische  Litterator. 

Streitig  aber  ist  es,  ob  die  bistorische  TragBcbrift  des 
ÄrtapaDOs  %ipl  'Ityvdaüov"),  welcbe  von  Alexandros  dem 
Polyhistor,  wie  schon  bemerkt  wurde"),  benutzt,  Obrigeos  mit 
deu  grössten  Fabeleien  angefüllt  war^),  fOr  das  Werk  einea  er- 
dichteten Aegypters  oder  Persers  von  diesem  Namen  gelten 
wollte,  oder  ob  der  Verfasser,  ohne  Zweifel  ein  ägyptischer  Jude, 
wirklich  Artapanos  hiess*^). 

Flavii  loaepbi  io  aactoribui  contra  Äpionem  affereodia  fide  et  anctocitate, 
Paria  1844.  e.  S.  04— 76.  Taillant  De  biatoricis,  qai  ante  loaephom  ladaicM 
res  aoripeere,  Paria  1861.  S.  69—71.  Creaior  Stad.  u.  Erit  18(>8.  8.70—71. 
Evald  a.  a.  O.  11.  S.  831  ff.  IV>.  8.  820 f.  Freodenthal  AI.  Fol  S.  166 f. 
178.  J.  G.  HflUer  Dea  Flavina  loaepbaa  Schrift  gegen  Apion,  Basel  1877. 
8.170fif.    Sehdrerll.  S  816— 819. 

66)  So  Clem.  Strom.  1.  844.  A.  Alex.  Poljb.  Fr.  10  b.  EaMb.  P.  E. 
IX,  23.  429c— 480b.  Fr.  l(  ebeodaa.  &7.  431d  — 48ed,  dagegeo  Fr.  4 
ebendaa.  18,  1.  4i0a.  tv  tois  'lovSatxoit- 

67)  C.  33.  A.  82. 

68)  So  erscheint  Mosaa,  mit  Uoaaeoa  und  TOt-Hermea  Tereinerleit,  Lehrer 
des  Orpfaens,  von  hebraeiacher  Qebnrt,  aber  von  einer  I^ptiacben  KOnigs- 
tocbter  ala  ibr  eignea  Kind  nntergeachoben,  ala  ein  gewaltiger  Slaatamaaii, 
Feldherr,  Ordner  nud  Erfinder  unter  den  Aegyptern,  vgl.  A.  69.  Der  Ver- 
faaaer  bat  griecbicche  Uytbograpben  tod  natnralia tischer  nud  eoheme' 
listucher  Richtung  benntzt,  a.  Frendenthal  II.  8.  160  f.  (rgl.  S.  164  f.). 

69)  Die  eratere  Vermuthong  hat  Frendenthal  II,  8.  148—174  aof- 
geatellt,  Scbürerll.  S.  7361  aber  mit  allerdings  nnferäcbtlichen  Qrfladeu 
zu  Gnnaten  der  letzteren  Annahme  bestritten,  während  Freudentbala 
Recensent  t.  Gutxcbmid  L.  Centralbl.  1876.  Sp.  1014  —  KL  Scbrr.  U. 
8.  181  f.  in  ibr  eine  geradem  glBjUEonde  LOaiuig  des  B&thaela  erblickt,  wie 
ein  Jude  dem  Moses  anch  die  Einfdhmng  des  Hgyptiachen  GOttercnllea  und 
Tbierdiecates  zuschreiben  konnte.  Nur  aber  meint  er,  Fr  enden  tbali 
weitere  Vermatbung  (8.  163),  der  vahre  Verfasaar  mOge  die  Fiction  gewählt 
haben  einem  in  Aegjpten  wolinenden  Peraer  die  Geaibicht«  laraela  von 
&g;ptiBCben  Frieatein  erzählen  zu  lauen,  aei  nicht,  wie  Freadenthal 
glanbt,  eine  anch  ^leufalla  entbehrliche,  sondern  eine  schlechthin  noth- 
weodige  HillfBhjpotheae.  „Hfigea",  ao  schreibt  er,  „auch  [leisiscbe  Namen 
bi'i  den  Aegyptem  im  Gebrauch  geweaen  aein,  gewiaa  waren  ea  doch  aeltene 
Auenahmen,  nud  dasa  ein  Fälscher,  der  seinem  Pseodepigraphon  durch  die 
Anfachrift  Qlaaben  veracbaffen  wollte,  gerade  eine  solche  seltene  Ananahme 
gew&hlt  haben  sollte,  ist  wenig  wahrscheinlich.  Die  andere  Erklärang  des 
Namuna  A.  läast  sich  dagegen  durch  die  gauE  ähnliche  Einkleldong  eine« 
dem  S;nkellos  S.  471,  It  bekannten  Apokiypbons  atütten:  der  Philosoph 
Demokrit  nod  eine  weise  Hebraeenn  Maria  aollen  bei  Istanes  dem  Meder, 
den  die  peraiscben  EOnige  nach  Aegjpten  als  Ao&eber  Aber  die  dortigen 
Tempel  geacbickt  hatten,  im  Tempel  zu  Hemphia  zusammen  mit  anderen 
Priestern  und  Philosophen  ein  Privatisumnm  üler  Alchimie  gehört  haben". 


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.3IC 


Artapanoa.     Demetrioa.  g47 

Jedenfalls  keuaen  wir  durch  denselben  Alexaodros  ooch  eine 
Reihe  jQdiscli-  und  samaritisch  -  hellenistischer  Schriftsteller  in 
Prosa  und  in  Yersen,  welche  unter  eigenem  Namen  schrieben. 

Demetrios™),  aus  dessen  Werk  xsqI  tcöv  iv  'lovdala  ßa- 
aiiimv  wir  ziemlicb  umföngliche  Auszüge  aus  Alexaudros  hei 
Busebios  und  Clemens  besitzen"),  erscheint  als  ein,  wenn  auch 

Die  Ton  Schflrer  tou  seinem  Standpunkt  ans  Tenucbte  LOiaug  mOge 
m&n  bei  ihm  selber  nachleBen.  Ich  meisuneita  nage  keine  EntacheidoDg. 
8.  jetzt  auch  Sarpelee  a.  a.  0.  I.  S.  223— S30  nnd  Qräti  Gesch.  d.  Juden 
III*.  (1SS8)  S.  6oef.  Im  Uebtigen  b.  gegen  Frendenthal  A,  10.  lieber 
die  Sprache  handelt  derselbe  S.  161.  316  f.  nnd  giebt  kritisch- exeget.  Be- 
merkungea  3.  216—218  n.  die  Textreceneion  S.  231—236.  —  Noch  TgL 
Valekeuaei  a.  a.  0.  S.  26.  Dähne  a.  a.  0.  II  S.  300-203.  Vaillant 
a.  a.  0.  S.  74—83.  Henfeld  a.  a.  0.  HL  S.  488-486.  674.  Cobet  im 
Aöytos  'Efftiit  l  S.  170.  171.    Bloch  Quellen  dea  los.  S.  60ff. 

70)  Von  loaepb.  c.  Ap.  1,  23,  wie  Bcbon  C.  S.  A.  703  angegeben  ist, 
fölacblich  fOr  Demetrioa  von  Phaleron  gehalten,  wogegen  achon  Enaeb. 
H.  E.  VI,  18,  7  nnd  nach  diesem  Hieron.  de  vir.  üluatr.  38.  II.  879  Vall. 
ihn  richtig  als  einen  Juden  bezeichnen.  Hodj  De  bibl.  teit.  8.  107  be- 
trachtet ihn  trotzdem  noch  ala  Beiden.  Däbne  a.  a.  0.  II.  S.  220  f. 
Valckenaer  8.  18.  Crnice  a.  a.  0.  S.  Q3— 68.  Vaillant  a.  a.  0. 
S.  45—52.  Herzfeld  a.  a.  0.  lU.  S.  4S6— 488.  576f.  H.  t.  Niebubr 
Gesch.  AuDTS  Qod  Babela  {1867).  S.  101—104.  Fteudentbal  S.  SS- 89. 
20e— 207.  219  —  223.  Siegfried  Z.  f.  vise.  Tb.  XVIII.  1876.  S.  476. 
T.  Gntachmid  Zeit  ttnd  Zeitrechnnng  der  jüdiacheu  Biatoriker  Demetrioa 
nnd  Eupolemoa,  Jabrb.  f.  proteat.  Theol.  L  1875.  S.  TU-16S  —  KL  Schrr. 
II.  8.  186-196.  Grätz  Honateschi.  f.  Geach.  q.  Wise.  dea  Judenth.  1877. 
8.  6B£  =  Gesch.  der  Juden  IH*.  (1888).  8.  604—606.  Bloch  a.  a.  U. 
8  6Sff.  GeUer  Inl.  Africanna  I.  (1880).  S.  87-89  TOrmutbet,  daaa  D. 
Ton  Inl.  Afiic.  benntit  sei,  waa  aber  kaum  erweialiob  aein  dfirfte.  Kar- 
peles  Geach.  der  j Od.  Lit.  1.  (1886).  8.224-226  (anbedenteod}.  Scbacer 
IL  S.  730—782  (wo  man  aacb  noch  einige  weitere  Litteratnrnach weise  findet). 

71)  Alei.  Fr.  5  b.  Gaseb,  P.  E.  IS,  19,  4.  421  b  (fälscblich  früher  gleich 
den  wicklieb  aoa  Holen  Btammendeu  $$.  1— S  dem  Letzteren  sngeech rieben, 
B.  dagegen  Frendentbal  I.  8.  14 f.  86,  Tgl.  C.  86.  A.  136).  Fr.  8  ebenda». 
21.  422  d— 426  a.  Fr.  16  ebendaa.  39,  1—3.  439  b—d.  %.  16.  446  d.  g.  16. 
446  d.  ixittjtttv  Si  ura  *.  1. 1.  (—  D.  Fr.  8-6  Freudentb.).  Clem.  Strom. 
1.  337 D  (31,  141  —  403  Pott.):  iv  tm  ttt^l  tmf  iv'lovSai^  ^tmiXiav.  Gegen 
den  Zweifel  Frendenthals  8.  2051  an  der  Richtigkeit  dieaea  Titela  a. 
Scbarer  S.  7S0.  Zwischen  Fi.  S  und  4  nnd  Fr.  4  ii.  6  Frendenth.  hat 
Alex.  Anezflge  aoa  Ezecbiel  eingeecboben  nnd  Enaeb.  in  Folge  davon  den 
Schein  erregt,  als  ob  achon  D.  diea  gethan  habe.  Nach  w«:Bentlichem  Tor- 
gang von  Philippaou  Ezechiel  S.  9  und  Dindorf  Anag.  dea  Euaeb.  I. 
S.  XIX  ff.  hat  eist  Frendentbal  I  S.  15.  38  f.  vollständig  da«  Richtige 
erkannt  and  danach  auch  Fr.  4  n.  B  dem  D.  zogewieaen.  S.  die  Fragmente 
bei  ihm  S.  219—828,  vgl.  8.  205  f. 


0<^IC 


648    AotatonddiemigsteB  Capitel.    Die  jfidisch-hellenütische  Littetator. 

uatOrticlL  mit  eigenen,  aber  roreichtigen  and  gescheidten  Com- 
binatioDCD,  streog  an  die  Septuaginta  sich  anscbliesaender  schlichter 
uiidehrlicher,quellenkimdiger,Ter8täiidigeriuidbe8oimeDerChroiio- 
graph,  dabei  freilich  von  einer  Eunstlosigkeit  der  Darstellung,  die 
bis  zur  Roheit  geht'^.  Er  schrieb  in  Äegypten  unter IPtoiemaeoslY 
Philopatot  (221-204  oder  richtiger  222—205)"). 

Eupolemoa^*),  jedenfalls  ein  hellenistisch  gebildeter  Jude 

72)  S.  das  Genanere  bei  Frendeuthal  S.  35—88,  Tgl.  2M1 

73)  Das  Bmchatack  bei  Clemem  a.  a.  0.  (b.  ä.  11)  —  Fr.  e  Freadeuth. 
ist  leider  verdecbt  flberlietert:  aip'  ov  Si  at  ipvXal  aC  ii»a  In  Skrita^tlat 
alxiiälaToi  yryövaoiv  e(dc  ntolt/i-aiov  titÖQxov  Jii)  xtrtatiiaia  tfidofi'^opja 
xfia  iifjvas  irvia,  117'  ov  Sl  IXat^l  Hendelaaohn)  ii  'itfoeoXviiaii  In] 
ifiaKÖiiia  tgtänov-ia  ömü  iif,vas  fgiis.  BeinesiüB  änderte  sehr  übereilt 
xivianöoia  in  itifaxöcia,  Frendenthal  S.  67  ff.  fOgte  die  dum  abeidiet 
Bchlechthin  nolhwecdige  Aendenmg  von  icnfpcoo  in  tfixav  hinzu;  «ein 
Beceneent  MendelBüohn  H.  Jeu.  L.-Z.  1876.  S.  91  wollte  vielmehr  mit 
Grätz  OeBch.  d.  J.  UI'.  S.  i90  ifUEaöaiii:  in  t(xga*64ia  und  ttriifcov  in 
IßSöiiov  umwandeln;  aber  Freudentbal  iit  von  Gntichmid  and 
Mendelaeobn  and  MeodeUBOhn  von  Gntschmid  widerlegt  worden. 
Jedoch  auch  Gutachmid  hat  ncbwerlicb  daBBicMige  getroffen,  indem  ancb 
er  die  Aeudemng  tod  BeinesiaB  festhält,  ausBerdem  aber  ancb  nocb 
xifiäiiovia  in  tetxafäxoyta  verwandeln  will  und  in  den  vorauf  gehenden 
Worten  Jiitt^tltot  ^^  ipriatv  If  i^  atgl  täv  iv  xy  'loviaiif  ßuailitar  t^f 
'loväa  (pvli/v  Hill  Bfvuiiiiv  %al  Atvl  i^ij  aliiiaXaxi<i9i,vat  ixö  xoi  Xivniq- 
fttfi,  älX,'  ttrai  aTii  x^s  al%iialmaias  xavxtit  (diea  ist  offenbar  ein  duicb 
flOchtiges  Eicerpiren  enUlandener  Widetapmcb;  D.  hatte  ohne  Zweifel 
gesagt:  von  dem  Plündern ogazuge  des  Sanberib  ab)  tls  ti/v  iaxäxtiv,  ,qf 
inoi^aato  NaPovxoioviaoi/  ii'ltfoaolvinov,  hjj  ixaxöv  iCtoai  Sxxm  fiqvs; 
ei  das  ÖHTiä  eine  alte,  schon  von  Clera.,  ja  vielleicht  echon  von  Alex,  tot- 
gcfnndene  Interpolation  atatt  xfvrc  aei.  Daaa  vielmehr  in  der  That  der 
umgekehrte,  von  Qr&ti  eingeschlagene  Weg  der  Aendening  von  Tputxdsio 
in  xti^attöaui  sich  einzig  and  allein  empfiehlt  und  zu  dieser  auch  die  Ifi 
I1U11ÖV  ttxoai  öxi<£  aofa  Beate  stimmen  (b.  8.  KOu.  16,  9— 13),  alle  saufitigen 
Zahlen  also  unverderbt  fiberliefert  sind,  darüber  b.  Schfirer  S.  131  f. 

74)  FragmeutBammluDg  von  Kuhlmey  Eapolomi  fragmenta,  Berlin 
1810.  S.  (der  ihn  nach  dem  Vorgang  von  loseph.  c.  Ap.  I,  S3  ^  Euseb. 
F.  E.  IX,  42,3.  468 b.c  und  Hod;  a.  a.  0.  S.  106  niechlich  für  einen 
Heiden  hUt)  und  Freudenthal  II  S.  226  —  280,  vgl.  S.  200-218.  — 
D&hne  a.  a.  O.  II.  8.  221f.  Cruice  a  a.  0.  3.  68-61.  VaillantaaO. 
8.  62—60.  Henfeld  a  a  0.  ni.  S.  «1—483.  618-514.  M.  v.  Niebuht 
a.  a.  0.  S.  363—366.  Cobet  im  Aöyios  'Efuns  l.  6-  168f.  Ewald  Geach. 
des  V.  J.  I.  S.  7e.  VII.  S.  Ol.  92.  Siegfried  a.  a.  0.  S.  476  ff  ».  Gnt- 
Bchmid  a.  a  0.  Gi&tz  Monatsachr.  f.  G.  n,  W.  d.  J.  1811.  S.  61  ff- 
=  Gesch.  d.  J.  III  <.  S.  600—603.  Bloch  a.a.O.  S.  63  ff.  Eaipelei 
a.a.O.  S.  230— 332.  Schürei  II.  S,  732-734(der  noch  etwas  mehr  Litteratui 


OgIC 


Cnpolemos.  649 

aaa  Palaestiua  und  uicht  ans  Äegjpten^^),  höchat  wahrscheinlich 
kein  Anderer  als  der  Ton  Jndas  dem  Makkabaeer  161^*)  nach 
Born  gesandte  DnterhäDdler  dieses  Namena'^,  Terfasste  ein  von 

nachweist).  Schlatter  Eupolemos  oIb  Chronolog  und  seine  BeEiehnDgep- 
EU  losephu*  und  ManeÜio,  Theol.  Stadien  u.  Eritiken  1891.  8.  633—708 
konnte  nicht  mehr  benntst  werden. 

76}  Dies  bat  Frendenthal  1.  S.  BS— 98.  IL  3.  105-130  schlagend 
nachgewiesen.    Tgl.  A.  87. 

76)  1.  Macc.  8,  17  f.  vgl.  m.  !.  Macc.  4,  II. 

77)  Wie  BchoD  Is.  Vosiins  De  LXX  interpr.  S.  S.  67  u.  0.  vennothate. 
Bereits  tohannes,  der  Vater  dieses  E.,  war  offenbar  griechisch  gebildet, 
denn  er  war  nach  S.  Hacc.  4,  11  (a.  Grimm  s.  d.  St.)  seinerseits  der  Unter- 
händler iwiicben  den  Jaden  nnd  Antiocbos  dem  Oioisen  gewesen,  welcher 
die  von  diesem  su  ihren  Qnnaten  erlassenen  Beetimmnngen  (s.  loaepfa.  A.  I. 
XII,  8,  Sf.,  Tgl.  A.  39)  aa^ewirkt  hatte.  Tortiefflich  paait  femer  die  Zeit. 
Denn  ao  viele  Schwierigkeiten  wiederum  die  Stelle  Clem.  Strom.  I,  Sl,  141 
~  388  A  (104  F.).  EvxilifuiG  (Fr.  &  Frendenth.)  h  t^  &|^ollf  nfwf^ttiif 
(«.  A.  71.  73.  78)  tä  aavxa  fii]  ifnelv  ixo  'JSitfL  äjpi  xoi  ni^nxov  ttovf 
^H^giov  paailtüti,  ntoXiimiov  to  8aSi%aXQv  ßadiliiioviofi  Äi^xtov, 
evväyia6ai  lit}  _t9ii9'  .  .  .  anö  ii  xov  xjövoti  tovtov  SxQ'  föv  ^  '^'^l'V 
vnätat»  FatOv  Joiiixiavov  Kaaiavov  (richtig  Treadenthal  S.  814  rVatou 
^Ofiixiov  »ai  'Aeiviov  —  40  t.  Chr.,  Gntschmid  S.  760  —  192  setzt  wohl 
gleichfalls  richtig  noch  vnö  Kaaiavov  hinzn,  so  dasa  alao  änoh  hier  der 
von  Clemens  I.  SSO  B  nnd  Öfter  angeführte  BgTptische  Gnoatiker  und 
Cbronolog  Inlins  Cassianna  benntit  iat)  owofr^o/fsstti  ixu  Inarön  tCno^i 
anch  macht,  so  hat  man  doch,  wie  es  scheint,  nnr  iwiscbeu  den  Jahren 
160/69  nnd  169/S  die  Wahl.  Denn  Prendenthal  S.  123 f.  21Sf,,  der  sich 
mit  Knblme;  fOr  das  Letztere  eotscheidet,  dürfte  ao  viel  gegen  Mflller 
F.  E.  G.  111.  S.  208,  welcher  Demetrios  II  verateht,  gezeigt  babon,  dass 
Demetrios  I  Sotec  gemeint  ist;  ob  aocb,  dais  die  erste  Thronbesteigung 
des  Pbjskon  oder  Eaergetea  II  (170),  ist  eine  andere  Präge.  Denn  (wie 
Qutschmid  bemerkt)  in  seinem  12.  Begiernngsjahre ,  von  da  ab  ge- 
rechnet, herrschte  er  gar  nicht  mehr  in  AegTpten,  sondern  nnr  in  Eyrene. 
Aber  auch  das  18.  des  Philometor  trifft  ebenso  venig  mit  dem  5.  von 
Demetrios  I  ensammeu.  Gntschmid  S.  749  —  191  f.  glaubt  daher,  dau 
die  Worte  Ilxoli naiw  — Aitvvxov g\eickwie  öxo  — exarov  tt%oai  von  einem 
und  demselben  späteren,  in  Aegypten  lebenden  Chronologen  hinzngesetst 
seien.  SchSrer  S.  734  halt  es  mit  Recht  für  einfacher  die  Zahl  eu  ändern; 
aber  damit  würde  Ireilich,  da  es  sich  dann  wieder  fragt,  welche  der  beiden 
Zahlen,  diese  ganze  chronologische  Notiz  sehr  unsicher  werden.  G.  F.  Unger 
Philologua  XLVU.  1889.  S.  178—181  (s.  C.  88.  A.  40.  48)  endlich  meint, 
dass  die  letztgenannten  Worte,  aber  auch  nur  diese,  eine  Znthat  des  Poly- 
histors (der  also  sein  Sammelwerk  über  die  Juden  erat  nach  40/39  ge- 
schrieben habe)  seien,  verwandelt  sehr  unwahrscheinlich  Alyvxxov  in  «vtov, 
versteht  den  Philometor,  nnd  zwar  den  Anfang  von  dessen  Selbstregiening 
nach  EatlasauDg  atu  der  Vormundachufb,  der  ftQÜich  zwischen  Üctober  173 


.  >^>00' 


<g\Q 


650     AchtandilreiaaigateB  Capitel.     Dia  jüdiBch-hellenistiscbe  Litterabit. 

Alexandros  Polyhistor  stark  benatztes  Werk  aetfl  xäv  iv  Jw- 
Saiu  ßaatX^mv''^).  In  wörtlicher  J"assuiig  sind  uns  jedoch  nur 
vier  kurze  Briefe  erhalten,  welche  er  seiner  Darstellung  ein- 
verleibt hatte,  zwei  zwiachen  Salomon  und  König  Uaphres  von 
Äegjpten  und  zwei  zwischen  Salomon  und  Chiram  von  Tyroa, 
den  er  aber  Suron  nennt,  und  diese  zeigen  bei  grosser  Dürftig- 
keit des  Inhalts  einen  überaus  holprigen  nnd  von  Barbarismen 
strotzenden  Stil'*).  Trotzdem  beweist  auch  diese  Schrift  neben 
anderen  Umständen"''),   wie  sehr  die  griechische  Bildung  auch 

und  171  gcbw&ukt,  und  nimmt  an,  daes  der  Begian  der  Herracbaft  von 
DemetrioB  I  acbon  vom  Tode  des  Aatiochos  Epiphaoea  168  ab  gerechnet 
sei,  wodnrch  er  denn  mit  annELberiider  AuBgleicbiiog  aller  Widergprücbe 
auf  dag  Jabr  160/5&  kommt.  Diese  Combination  ist  «ehr  scbarftiimig,  ab«r 
ancb  ebenso  kOnatlich.  Hit  Becht  jedoch  nimmt  Unger  in  der  Tbat  an 
AlyvTtxov  AnstoBB.  Da  aber  bt  es  doch  da«  EiufochBte  entweder  bloiB  die« 
Wort  zD  streichen  oder  ea  in  Evstyitov  umzuwandeln,  und  dann  ataht 
violmehr  der  AufTawong  von  Frendentbal  Nichts  weiter  im  Wege.  Eine 
auch  nur  annähernd  sichere  Entecbeidnng  freilieb  soll  hiemit  nicht  ge- 
tro£Fen  sein. 

78)  Clem.  Strom.  I,  SS.  848  D  (418  Pott)  —  Fr.  1  Freud,  (ancb  bei 
Euseb.  P.  E.  IX,  S6  =  Alex.  Fr.  18,  aber  ohne  Buchtitel),  ebenso  CjrilL 
c.  lulian.  Vir  S31  &  (vgl.  auch  die  eben  A.  71  besprochna  Stelle  Clem. 
888  A).  Die  GcBchicbte  der  Israeliten  vor  der  EOaigsieit  scheint  diesen 
Titel  entsprechend  von  E.  nur  sehr  kurz  bebandelt  worden  sn  sein,  vgl. 
Alex.  Fr,  18  b.  Euseb.  P.  E.  IX,  SO  ff.  (—  E.  Fr.  8  Freud.),  der  hier  den 
ganz  unpassenden  Titel  ittpl  t^s  'Ekioo  aqo<fn\elas  bat,  s.  Fieudenthal 
S.  208  f. 

79)  Fi.  2  Freud.  =  Alex.  Fr.  18  b.  Euseb.  P.  £.  IX,  80—81, 18.  44Ta- 
461  d.  Die  beiden  letzteren  sind  „rohe  Bearbeitungen"  von  2.  Cbion.  i.Sf., 
und  ihnen  sind  wieder  die  beiden  ersteren  nachgebildet,  s.  Frendentbal 
S.  106  ff.  (dessen  A.  10  besprochene  Hypothese  aber  ebenbieraach  um  so 
weniger  beifoUswürdig  erscheint).  Ueber  die  Sprache  des  K.  nnd  die  Aehn- 
liebkeit  in  den  AusdrQcken  mit  Psendo-Ariateas,  aber  auch  über  die  ge- 
waltige Verschiedenheit  seiner  Schreibweise  von  dem  freilich  von  Sprach- 
Widrigkeiten  nicht  freien,  aber  doch  des  Griechischen  ungleich  mehr 
mächtigen,  gezierten  und  Bcbwfiletigen,  fast  hiatusfreien,  seltnen,  poeti- 
schen, ancb  neugebildeten  AusdrScken  und  allerlei  Pnti  und  Flitter  nach- 
jagenden Stile  des  Letzteren  s.  Frendentbal  3.  109.  110 ff.  aiO-Slt,  vgl. 
S.  1G4.    Ueber  Snron  und  Uaphres  s.  denselben  S.  S09. 

79>>)  S.  A.  37.  88.  Freudenthal  S.  129  macht  ffir  die  sjAtere  Zeit 
auch  noch  die  zweisprachigen  UQnzen  seit  Alexander  laanaeos  (104— T8) 
geltend,  s.  ScbDrer  I.  S.  227.  S.  229.  A.  I.  S.  289.  Die  Sache  lag  im 
natürlichen  Laufe  der  Ehitwicklung.  Schon  seit  dom  Teitroge  mit  Lysias 
nuter  AiitiochoB  V  Enpator  162  bekamen  die  Uakkabaeerkämpfe  ein  anderes 
Ziel,  vgl.  Wellbansen  Fbarisaeer  und  Sadducaeer  S.  84:  „das  Jabr  163 


..>^.00' 


.3IC 


EupolemoB,    AriiiteM.  651 

unter  deo  Makkabaeern  geschätict  ward.  Im  Debrigen  benutzte 
er  das  Alte  Testament  sowohl  im  Urtext  als  auch  in  der  griechi- 
acben  Uebersetzung^''),  nimmt  sich  aber  auch  manche  Abweichungen 
durch  eigene  Erfindungen  und  Aufnahme  Ton  Sagen  und  manche 
willktirliche  Auslegungen  und  Ergänzungen,  Auslassungen  und 
Fälschungen  zur  Erhöhung  des  Glanzes  der  Juden  nicht  übel, 
wenn  er  auch  darin  noch  lange  nicht  bo  weit  geht  wie  Ärtapanos^'). 
Aristeas  verfasste  ein  Buch  ice(fl  'loväaiav  gleichfalls 
in  engem  Anschluss  an  die  griechischen  Uebersetzungen  des 
Alten  Testaments,  genauer  in  der  Zeit  nach  der  Uebersetzung 
des  Eioh,  wie  aus  dem  uns  tiberkommenen  BruchstQck  fther 
dessen  Geschichte  hervorgeht,  andrerseits  ror  Alexandres  Poly- 
histor, durch  den  es  sich  erhalten  hat^'),  also  gegen  Ende 
des  zweiten,  spätestens  am  Anfang  des  ersten  Jahrhunderts 
T.  Chr.»*). 


t«t  das  eiRCDtUche  Ende  des  jfidischen  Religioaskriegea;  hinterher  ward 
nicht  mehr  nm  den  Glauben,  Boudern  um  die  Herrschaft  gestritten".  Und 
je  mehr  die  Makk&baeer  ihre  eigne  Herrschaft  ina  Auge  fassten,  desto  mehr 
traten  bie  in  den  WeUveikebi  ein  und  trenoten  sich  nach  Niederwerfung 
der  griechtnireaiidlicben  Partei  doch  auch  ihrerseits  von  der  streng  alt- 
gläubigen nnd  hernach  von  den  aas  dieser  hervorgewaphsenen  Phtuisaeeni, 
um  es  mit  TorQbergeh enden  Auscahmen  mit  den  Saddncaeem  m  halten, 
den  eigentlichen  Trägem  der  weltlichen  Bichtnng,  welche  ihrerseits  selbst 
den  Hellenismus  in  P^laestiaa  erzeugt  hatte.  S.  Schflrer  I.  S.  UT.  167. 
167.  197  ff.  213  ft  2S0.  Vollends  durchgreifend  ward  der  letztere  am  Hofe 
des  Heiodes,  s.  Bernhard;  I".  S.  219.     Schflrer  I.  S.  S18-S86. 

80)  Letzteres  zeigte  schon  Rauch  De  Alex.  Poljh.  Tita  S.  24,  Aber 
Beides  s.  Freudenthal  S.  108 f.  111.  118.  119f- 

81)  8.  Freudentbal  S.  106  ff.  In  Fr.  t  (e.  A.  78)  erscheint  Moses  als 
der  „erste  Weise",  der  die  Bocbstabenschrift  zu  den  Jaden  gebracht  hat; 
von  diesen  ist  sie  erst  auf  die  Phoenikier  and  von  diesen  wieder  auf  die 
Hellenec  übergegangen.  Für  die  EOnigszeit  wird  G.  sich  streng  an  die 
Zahlen  der  Chronik  gehalten  haben;  fiber  seine  künstliche  Chronologie  der 
{ruberen  Zeit  und  namentlich  der  der  Eichter  und  seine  mntbmnssliche 
BeautinDgdurchlQliusAfricanuss.aberGntBcbmid  S.TCiO— 76S  — 192— 195. 

82)  Pr.  12  h.  Buseh.  P.  E.  IX,  26.  430 d  — 431b.  Es  steht  bei  Fren- 
denthal  S.  231. 

88)  Ersteres  wird  wohl  dos  Bichtige  sein,  vgl.  A.  98,  Genauere«  s. 
b.  Freudenthal  ,S.  136  —  113,  welcher  mit  Recht  annimmt,  dass  die 
Namtmsgleichheit  mit  dem  falschen  Aristeas  oder  Aristucoa  eine  bloss  zu- 
fällige ist  A.  bült  sich  übrigens  wesentlich  an  jene  seine  Vorlage.  Zweifel- 
haft ist  nur  das  Eine,  ob  die  Gleicbsetzung  des  Hieb  mit  lobab,  dem 
Enkel  (nicht,  wie  Alex,  angiebt,  Sohne)  des  Gsau  (Gen.  S6,  10.  13.  83),  bei 


:  >^ 


ooj^le 


65!!     AchtunddreLuigstea  Capitel.     Die  jQdiach- bei leuia tische  Litteratar. 

EleodemoB  oder  eigentlich  Malchos  war  ein  samaritischer 
oder  jüdischer  Geschichtschreiber  ^),  von  dem  uns  wiederum  durch 
Vermittlung  des  Alexandres^)  ein  Bruchstück  über  die  Kinder  des 
Abraham  von  seiner  späteren  Frau  Cbetura,  nSmlicb  Apheran,  Äsa> 
reim  und  laphran,  von  denen  die  Ässyrer,  die  Stadt  Aphra  und 
das  Land  Afrika  ihre  Namen  haben,  nnd  über  deren  Verbindung 
mit  dem  (tyrischen)  Herakles  gegen  Libyen  und  Antaeos  geblieben 
ist^),  eine  seltsame  Vermengung  orientalischer  und  griechischer 
Sagen  ^*').  Zwei  andere,  einen  ähnlichen  Charakter  an  sich 
tragende,  sind  uns  durch  dieselbe  Vermittlung  von  einem  anderen, 
und  zwar  anonymen  Schriftsteller,  jedenfalls  einem  Samariter, 
erbalten,  welchen  wir 

Faeudo-Eupolemos  nennen  mögen,  weil  das  eine,  längere 
derselben  aus  Yerseben  von  Alexandros  dem  Eupolemos  bei- 
gelegt ist*^,  wie  dies  auch  schon  oben*^  bemerkt  wurde. 

ihm  und  in  der  NochBcbrift  znm  griechiBchen  Hieb  aus  ihm  geschöpft  ist, 
was  Freudenthal  fOr  sicher  halt,  oder  ob  er  nmgekehrt  diese  Nach- 
schrift Bchoa  vorfand,  was  ich  denn  doch  mit  Kamphaasen  bei  Bleek 
Einl.  in  d.  A.  T.  S.  664  nud  Oatschmid  L.  Ceatrlbl.  1S75.  Sp.  I04S  — 
Kl.  Scher.  II.  S.  184  als  das  Wahre cheinlicheie  betrachtea  mOchte.  —  Noch 
vgl.  Herifeld  s.  a.  0.  llt.  S.  488 f.  677-679.  Ewald  a.  a.  0.  VII.  8.  93. 
Schüre!  II.  a  787. 

S4)  JedenfallB  ein  Semit,  b.  Frendeuthal  IL  3. 180-136.  316.  ,8chareT 
IL  S.  737  f.  Ereteier  hUt  Ersteres  fflr  wahrscheiDHcher  wegen  seinen  Misch- 
masches  aus  jüdischen  and  griecbiachen  Sagen,  wogegen  Letzterer  bemerkt, 
daas  derselbe  bei  einem  hellenistischen  Juden  nm  200—100  v.  Chr.  ebesM 
got  möglich  sei.  Vgl.  noch  Vaillant  a.  a.  0.  S.  TS— 74.  Herifeld  a.a.O. 
III.  S.  489.  676.     Ewald  a.  a.  0.  VII.  S.  91.    Siegfried  a.  a.  0.  S.  476f. 

85)  An  den  C.  S3.  A.  78  angegebeoen  Stellen:  JEliödtifio«  de  <pT]cip  i 
Jifoip^njt,  ö  Hai  Mälxot  {Muljät  Enueb.)  n.  f.  l. 

86)  Aber  wohl  nicht  (wie  die  Dbrigen  Bmchstttcke)  ans  seiner  Schrift 
nt^l  'fou^atW,  s.  wiedanun  C.  88.  A.  78.  Es  steht  bei  Frendentbal 
IL  S.  280. 

80»)  Bei  Plnt.  Sertor.  9  (aber  nicht,  wie  noch  SchOrer  es  MQllei 
F.  B.  0.  III.  S.  471  glanbt,  der  hierans  das  19.  Fr.  des  Inba  gemacht  bat, 
ans  Letzterem,  s.  C.  SS.  A.  347)  erscheint  die  Sage,  daas  Herakles  mit  der 
Tinge,  Wittwe  des  Antaeos,  den  Sophaz,  Vater  des  Uiodoros,  erzeugt 
habe.  Bei  E.  beirathet  er  vielmehr  die  Tochter  des  Apheran  and  uagt 
mit  ihr  den  Sophonas  (oder  Sophax),  desBon  Sohn  Diodoros  ist. 

87)  Alex.  Fr  8  b.  Easeb..P.  E.  IX,  17.  418c— 419d.  EvxUtiKtt  3i  f' 
xä  jttfl  'Jovdadov.  Dieses  Versehen  hat  den  Streit  dorflber  enengt,  ob 
Eapolemos  ein  Jude,  Samariter  oder  Heide  war  (vgL  A.  74  f.),  and  so  lange 
es  nicht  anfgeklBj^  war,  wollten  alle  drei  Annahmen  nicht  passen.  Dies« 
AnfklOrung  hat  nun  aber  Frendenthal  L  S.  82—110  gegeben  (vgl  aach 

n,.,i,.,..>^.()l")<^IC 


Eleodemoa.    Paeado-Enpolemoa.    Ezechiel.  G53 

Ezechiel,  ein  auch  wohl  m  der  zweiten  Hälfte  des  zveiten 
Jahrhunderts  lebender  Jude^*),  verfasste  Tragoedien  ans  der 
jadisclien  Geschichte^,  tod  deren  einer,  dem  Auszug  ans 
Aegypten  ('E^ayayrj),  uns  noch  beträchtliche  Stficke  erhalten 
sind*^).     Dieaelben    beweisen    nun    freilich,   dass   es  keineswegs 

A.  96)  und  fibeTzengcnd  den  wahren  Sachverhalt  aufgedeckt,  dtus  der  wirk* 
liebe  VerfaaBer  Tielmehr  der  dem  Alexandroi  bereit!  Dobekannte  Uaun  ist, 
welchem  das  zweite  Brachetack  Alex.  Fr.  1  h.  Eaaeb.  18,  8.  430  b.  c.  h  di 
Aitanitais  tvgoiuw  %,  1. 1.  angehSrt,  welches  flbrigens  nnr  ein  kmxer  Ana- 
iDg  aDi  dem  enten,  wOrtlich  (mbtö  ti£ir)  wiedergegebenen  ist,  so  dass 
das  gedankenlose  Veraeben  des  Alex,  bei  der  Mittheilang  des  ersten  am  so 
aafßLIliger  und  fflr  die  Art,  in  welcher  er  compilirte,  um  so  bezeichnender 
erscheint  (b.  FrendeDthal  I.  S.  90f.).  Dass  der  Titel  auch  nicht  xtql 
'loviaiiav  gewesen  sein  kann,  BOndem  wahrecheinlich  bei  pHeudo-Eapolemos 
n.  bei  Kleodemos  xspl 'Eßpa/a>v  war,  zeigt  Frendenthal  I.  S.  89f.  99.101. 
II.  S.  307.  815.  Beide  Brachstäclce  giebt  Frendenthal  U.  S.  283—336 
nnd  kritisch-exegetische  Bemerknngen  in  deoBelben  II.  8.  807  f.  Psendo- 
Eapolemoa  nnd  ebenso  ohne  Zweifel  ancb  Kleodemos  haben  die  griechUche 
Bibelübersetzang  benutit  (a.  Ranch  a.  a.  0.  Prendentbal  1.  S.  34.  99 f.). 
wenigstens  Ersterer  aber  auch  entweder  den  Berossos  selbst  oder  ein  äbn- 
liches  babylonisch- hellenistisch ee  Werk,  s.  Freudenthal  1.  S.  9!  ff.  Bei 
Peendo-E.  spielt  Abraham  eine  ähnliche  Rolle  wie  bei  Enpolemos  und 
Artapanos  Moaes:  er  stammt  Ton  den  Giganten,  die  den  babjlomscbeu 
Tburm  gebaut  haben,  wandert  aas  Chaldaea  zuerst  nach  Phoenikien,  dann 
nach  Heliopolis  in  Aegypteu  und  lehrt  erst  die  Phoenikier,  daon  die  ägypti- 
schen Priester  besonders  die  Astronomie  und  Astrologie,  die  vor  ihm  schon 
Henoch  von  den  Engeln  empfangen  bat  Ausserdem  Tgl.  Siegfried  a.  a.0. 
S.  47fi.     Schflrer  U.  S   7SSf. 

88)  C.  33.  A.  Bl. 

69)  S.  A.  6.  98  nnd  90.  91. 

90)  Alex.  Poljh.  Fr.  16  b.  Euseb.  P.  E.  IX,  28,  1.  436  d.  'EJkiöIob  ö 
tiöv  T^oym^M»»  mtiJixJii,    dem.  Strom.  I.  344  C.  'E£txi^lo;  h  räv  'lovda'i- 

91)  Durch  Alex.  Polyb.  Fr.  16  b.  Eoseb.  IX,  28.  18«  d  — 439  b  and 
Fr.  IT  ebeudas.  29,4—14.  439d  — 445d.  g.  16.  446d  fcu  «t«!  toifimv  ab 
bis  %.  16.  446  d,  wo  er,  wie  wir  bereits  A.  71  sahen,  aeine  Hittheilnngeo 
aus  Demetrioa  dnrch  sie  unterbricht,  tbeilneise  aneh  Clem.  a.  a.  ü.  Tgl. 
ancb  Eostath  Comm.  in  Hexoemeron  p.  86  f.  Allatiui.  —  Ausgaben  yon 
Morel,  Paris  1680  u.  0.,  Augusti  in  Libri  apocryphi  (s.  A.  18),  Philippson 
Ezechiel  und  Philo  des  Aeltern  Jerusalem,  Berlin  1880.  8.  mit  deutscher 
Uebers.  u.  Commentar  (gut),  Duebner  hinter  F.  W.  Wagners  Ausg.  der 
Fragmeate  des  Enrip.,  Paris  1816.  8.  (vgl.  d.  Reo.  v.  Magnin  Jouru.  des 
Sarants  1848.  S.  19S— 808).  —  Eichhorn  De  ludaeornm  re  acenica,  Comm. 
soc.  Ootting.  IL  1813.  D&hne  a.  a.  O.  IL  S.  19»f.  Frankel  Ueb.  d. 
Einä.  der  palaest  Exegese  auf  d.  aleiandrin.  HenneueDtik(l8ei).  S.  113—119. 
Herzfeld  a.  a.  0.  lU.  8.  617—619.    Ewald  a.  a-  0.  II.  8.  127,  IV^.  S.388. 


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«i^[C 


654     AthtonddieUBigstes  Capitel.    Die  jädiach-helleDÜtitche  Litterfttar. 

eigentliche  Dramen,  sondern  nur  Geachichtserzäblungen  in  dia- 
logischer Form  waren,  woraus  aber  keineswegs  folgt,  dasa  sie 
nicht  zur  Äufföfarung  bestimmt  gewesen  seien:  im  G^entheil 
„die  Absicht  dabei  war  doch  wohl  dieselbe  wie  bei  den  biblischen 
Dramen  des  christlicben  Mittelalters  (den  Passionsspielen  u.  dgl.), 
nämlich  einerseits  die,  auch  auf  diesem  Wege  dem  Volke  die 
Eeuutniss  der  biblischen  Geschichte  nahe  zu  bringen,  anderer- 
seits aber  und  hauptsächlich  die,  durch  Darbieten  solcher 'gesunden 
Speise'  die  unheiligen,  heidnischen  Vei^figungen  möglichst  zu 
verdrängen.  Vielleicht  ist  dabei,  wie  bei  anderen  Erzengnissen 
der  jüdisch-hellenistischen  Litteratur,  auch  auf  heidnische  Leser 
und  Zuschauer  gerechnet"**).  Die  Sprache  uud  der  Versbau  der 
Trimeter  in  dieser  recht  prosaischen  Poesie  ist  leidlich. 

Philon,  wohl  ohne  Zweifel  derselbe,  welcher  als  jüdischer 
Geschichtschreiber  genannt  und  dabei  im  Gegensatz  zu  dem  gleich- 
namigen Philosophen  als  Phüon  „der  Aeltere"  bezeichnet  wird"), 
verfasste  ein  episches  Gedicht  Aber  Jerusalem,  aus  welchem 
wir  noch  kll^licb  gebaute  Hexameter,  die  „ein  wahrer  Hohn  auf 
die  griechische  Prosodie"  sind,  in  einer  „bis  zur  UnTerstäDdlich- 
keit  schwülstigen  und  geschraubten"  Sprache  besitzen^).  Wir 
dürfen  nach  diesen  Bruchstücken  vermuthen,  er  habe  „die  Ge- 
schichte der  Stadt  Jerusalem  in  der  Weise  besungen,  dass  sie 
zugleich   eine   Geschichte    der  jüdischen   Könige   war"*""),    und 

Diudorf  Ausg.  des  Eaeeb.  I.  S.  XIX— XXV.  Cobet  im  A6yios  'Ems 
1.  S.  467-459.  ScbQrer  U.  S.  751— 753  giebt  eine  gute  Uebersicht  Hb» 
den  Inhalt  der  udb  fiberlieferten  Stocke  uad  anch  noch  mehr  Littecator. 

92)  SchQrer  S.  768,  welcher  dnrch  diese  Bemerknng  m.  E.  »ehr 
richtig  die  vielfach  angefochtene  Änaicht  EichhornH  TSrtheidigt. 

93)  Bei  loaeph.  c.  Äp.  I,  23  (der  ihn  wieder  fOr  einen  Heiden  b3lt). 
^aar  D  HQHjßtitttos  und  Clem.  Strom.  I.  S37  D.  tilmr  di  %al  ovcoc  ü«- 
ytaipt  Toö«  paailiii  xoit  'lovialto*  iiaifiörmi  t^  JjuiTjx^üp.  Beide  fSbren 
ihn  in  derselben  (Tielleictit  chronologiichen ,  vgl.  Ä.  73.  77)  Reihenfolge 
zwiecheo  Demetrioi  nnd  EnpolemoB  an,  also  (wie  SchSrer  S.  749  be- 
merkt) an«  derselben  Qnelle,  dem  Alei.  Poljb.  (vgl.  C.  83.  A,  76). 

B4)  Durch  Alei.  Polyh.  Fr.  6.  11.  28  b.  Euwb.  P.  E.  IX,  20,  1.  421c— 
428a  9.  iv  tä  xQcöxe>  täv  TtCfl  'Irtfoeölviia.  C.  S4,  430  b.  C  4.  Iv  tJ  '' 
(S'  wobl  mit  Recht  Freadentbal  8.  100.  Anm.)  räv  ntfl  'Icfoeüoit«- 
C.  87.  4B2d  —  453b,  *.  Iv  tots  jicqI  'Ui/oaoXvinov.  —  Ausg.  n.  Ueber».  '■ 
Fhilippson,  i.  A.  »1.  Daza:  O&bne  a  a.  O.  U.  8.  21S.  Anm.  Crnit« 
a.  ft.  0.  S.  «1  f.  Herzfeld  a.  a.  0.  111.  8.  519.  676.  Ewald  a.  a.  0.  IV*. 
S.  388.  VII.  S.  91.   FreodenthalS.  34.  100.  170.    Schflrer  (I.  8.  748-760. 

94'')  Bchfirer  a.  a  0. 


:,.y^,oo' 


K^IC 


EHchiel.  PhiloD  der  Aeltere.   TheodotoB.   SchluMbemerknogen.    655 

eben   auf  diese  versificirte  Cbronib  wird  aich  daher  ohne  Zweifel 
jeDe   seine   Zurechnung   zu   den   jfldischen   Historikern   beziehen.  ' 
Entsprechend  ecbrieb 

TheodotoB,  ein  Samaritaner,  eine  versificirte  Geschichte 
von  Sichern,  Ton  welcher  uns  noch  47  in  Sprache  und  metriechem 
Bau  besser  gerathene  Hexameter  aufbewahrt  sind^'). 

Alexaudros  der  Polyhistor,  dessen  Buch  Sher  die  Juden 
wir,  wie  gesagt,  fast  allein  Allee  verdanken,  was  uns  aus  dieser 
prosaischen  und  poetischen  tieachichtalitteratur  der  Juden  und 
Samariter  in  griechischer  Sprache  Übrig  geblieben  ist,  entnahm 
seine  Änazage  hdchst  wahrscheinlich*^  bei  seinem  Aufenthalt 
in  Aegypten"'}  einer  Sammlung,  welche,  wenn  dies  richtig  ist, 
vermutblich  entweder  Ptolemaeos  Philometor  oder  wohl  eher 
Ptolemaeoa  Physkon  hatte  zusammenstellen  lassen^).  Von  ganz 
besonderem  Interesse  sind  aber  die  Reste  der  zwei  oder  drei 
hellenistischen  Samariter,  weil  aie  uns  einen  geschichtlichen  Ein- 

96)  Durch  Alei.  Polyh.  Fr.  9  b.  Eugeb.  P.  E.  IX,  22.  426b— «9b, 
welcher  vOHig  unrichtig  den  Titel  iv  icS  nc^l  'lovSaiioy  angiebt.  Ewald 
6.  ft.  0.  IT'.  S.  338  erhaunte  wenigstena,  daas  Th.  „vielleicht"  ein  Samariter 
gewesen  sei.  Den  wahren  Sachverhalt,  ans  welchem  hervorgeht,  daes  dies 
Bicher  der  Fall  war,  hat  Freadenthal  S.  9&f.  klar  gelegt  Th.  nennt 
Sichern  anadrücklich  „die  heilige  Stadt"  {ttfl>p  iarv),  ähnlich  wie  Paeodo- 
EnpoIemoB  Fr.  1  den  Oarizim  als  ogos  inliittov  bezeichnet.  Deber  den 
Inhalt  des  BmchBtOcks  b.  Schttrer  II.  S.  TSOf.  „Im  Eingang  wurde  ge- 
sagt, daBB  Sichern  den  Namen  habe  von  Sikimios,  dem  Sohne  dea  Hermee. 
Th.  Bcheint  also  wie  andere  HelleniBten  die  ieraelitisehe  Geschichte  mit 
Brockea  ans  der  griechiichen  Hythologie  anfgepQtat  xn  haben".  Tgl. 
noch  Henfeld  a.  a.  0.  III.  S.  520  f.  576  f.  Ewald  a.  a.  0.  TU.  S.  91 ; 
einiges  Weitere  b.  b.  Schflrer  S.  751. 

96)  Wie  Freudenthal  S.  112  f.  vermnthet.        97)  8.  C.  33.  A.  76. 

98)  Für  die  eratete  Annahme  erklärt  sich  Frendenthal  S.  HS.  Aber 
dann  mfisiten  anch  die  jQngsten  in  diese  vermnthete  Sammlang  anfge- 
nommenen  litteramchen  Erzengnisae  schon  in  der  ersten  Hälfte  des  2.  Jahrb. 
entstanden  sein,  und  dai  hat  keine  grosse  WahrBcheinlichkeit,  Und  daaa 
PhjBkon  aofänglich  ein  heftiger  Feind  der  Jnden,  der  Schatzlinge  nnd 
Anhänger  seines  Bradera,  war  (a.  leseph.  c.  Ap.  11,  6.  Ewald  a.  a.  0. 
IT*.  8.  i66f.  612.  SchQrer  II.  S.  62S,  vgl.  oben  A.  31),  steht  der  Zurfick- 
fBhrong  dieser  Sammlung  auf  ihn  keineawega  nothwendig  im  Wege,  nm 
00  weniger  da  wir  wiesen,  daas  bei  seiner  Fran  ond  Schwester  Kleopatra 
nnd  auch  noch  bei  späteren  Ptolemaeem  die  Juden  sehr  in  Gnnat  standen, 
s.  Ewald  IT*.  S.  467.  An  einen  von  diesen  aber  zu  denken  ist  nicht 
gerade  unmöglich,  aber  keinem  von  ihnen  wird  man  noch  mit  Wahr- 
scheinlichkeit den  Sinn  fOr  ein  derartiges  litterariBches  Unternehmen  za- 
trauen  können. 

n,.,i,..,..\..OOQIC 


656     AchinnddreiMigateB  Capitel.    Die  jSdüch-helleiiiBtiMlie  Lttteratnr. 

blick  in  das  Leben  dieses  Völkchetis  vährend  der  älteren  Makka- 
baeerzeit  gewähren.  Sie  lehren  uns,  wie  sehr  dasselbe  zu  einer 
Verschmelzung  des  Cultus  vom  tyrischen  Herakles  oder  mit 
anderen  Worten  von  Baal-Molocb  mit  dem  Jehovahdienste  bin> 
neigte*").  Nor  darf  man  dabei  nicht  fibersehen,  dass  es  auch 
mit  den  syrisch  gesinnten  Juden  in  Palaestiaa  und  Syrien  um 
Nichts  besser  stand'**").  Bei  allen  jenen  drei  Schriftatellern,  von 
denen  indessen,  wie  gest^t,  Kleodemos  auch  ein  Jnde  gewesen 
sein  kann,  zeigt  sich  eine  wüste  Vermischung  alttestamentlicher, 
babylonischer  nnd  griechischer  Ueberliefenmgen  und  Vorstellnngen 
mit  gleichmässiger  Verwirrung  aller  dieser  Bestandtheile"*').  In 
den  Makkabaeerkämpfea  hatten  die  Samariter  zu  den  Syrern  ge- 
standen'*'^);  blutige  Feindschaft  zwischen  ihnen  und  den  Juden 
herrschte  wie  schon  zuvor  so  erst  recht  durch  alle  Folgezeit"*^; 
je  bedrohlicher  ihnen  der  neu  gegründete  und  erstarkte  jfidiscbe 
Staat  im  Wege  stand'"*),  desto  mehr  fohlten  sie  das  BedOrfniss 
auch  litterarisch  in  der  griechischen  Weltsprache  sich  geltend 
zu  machen  und  ihren  eignen  geschichtlichen  Standpunkt  «n  ver- 
treten, und  80  wird  ihre  hellenistische  Schriftstellerei  nicht  zam 
Mindesten  als  ein  Kampf  gegen  die  jfldische  and  eiu  Theil  der 
jüdischen  als  eine  Antwort  auf  die  ihre  zu  betrachten  sein"**)- 
Zu  dem  Krieg  mit  dem  Schwerte  gesellte  sich  naturgemäss  der 
mit  der  Feder"**).' 

Die  Chronik  des  Johannes  Uyrkanos  (135—105)  ist 
ans  nur  durch  ihre  einmalige  Erwähnung  im  ersten  Makkabaeer- 
buche  bekannt"^).  Sie  scheint  frühzeitig  untergegangen  zq  sein, 
da  schon  losephos   sie  offenbar  nicht  mehr  in  Händen  hatte'")- 

99)  S.  Frendenthal  S.  102.  188ff.        100)  S.  A.  87,  i^l.  A.  84. 

101)  S.  Frendenthal  S.  89—101.  1S8— 186  n.  Tgl.  oben  A.  84.  SC- 
Se".  87.  96.        102)  1.  Macc.  8,  10. 

108)  Ob  freilich  Theodotos  seine  poetische  Vetherrlichnng  von  Sichem 
der  dee  Philon  tob  Jenualem  gegenaberatellte  oder  umgekehrt,  Uut  aioh 
nicht  sagen,  wohl  aber  vermathen,  dase  das  spätere  von  beiden  Qedichtes 
als  ein  Gegenbild  gegen  das  frOhere  verfosst  ward.  Anch  nug  es  wohl 
mit  Frendenthal  S.  101  als  ein  polemischer  Zng  aniiuehen  sein,  data 
Enpolemoe  nnd  Artapanos  (oder  Pseudo-Artapaoos)  stet*  die  Beseichnong 
'/oeJaüii  gebrauchen,  nie 'E^^uroi  oder  '/«(onjlticdK,  weil  sich  so  die  Samariter 
anch  nanaten. 

104)  S.  Schürer  I.  S.  141.  142.  182.  208.  211  (Eroberong  and  Zer- 
störung von  Samaria  dnrch  lobannes  Hrrkanoa).  240.  297.  81ft. 

10&}  Vgl.  Freudenthal  S.  101— lOS. 

106)  S.  oben  A.  S».        107)  S   darQber  Scbfirer  I.  S.  84.   11.  S.  684/. 


.  >^>00' 


'8'^' 


Nachtrage  und  Berichtigungen. 
Zum  ersten  Band, 


8.  IS.  Z.  6  V.  0.  fflr  89  liei  ST  und  Z.  29  r.  o.  fflc  das  «weite  887  L  88S. 

C.  1.  S.  2.  A,  4  tage  hinin:  Lepsina  Die  griechische  Inschrift  de* 
Dnbischen  KOnigs  Silke,  Henoea  X.  1876.  S.  1C9— 144. 

C.  I.  a  5.  A.  14.  Wohl  richtig  versteht  Wegener  8.  01—67  Strabons 
Worte  M,  daiB  EomeDes  II  die  Bibliothelc  erbauen  lies«,  b.  darüber  Conse 
Monatab,  d.  Berl.  Akaa  1884.  B.  1S68  (vgl.  noten  d.  Nacht,  e.  C.  12.  A.  85.  S&>>). 

C.  1,  8.  C.  A.  16.  Die  kfiDatleiiachen  NeigoDgen  von  Attalos  II  sind 
auch  noch  daroh  zahlreiche  lasohrilteD  besengt,  a.  Fränkel  Inachrr.  von 
FergamoD  No.  «6—67.  168.  169.  214-218.  S81.  936.  Besonderi  wichtig  ist 
die  Eoent  tod  Haussonllier  Ball,  de  correap.  hellen.  V.  3.  S88ff.  ver- 
öffentlichte and  von  Fr&nkel  QemäldesammlDngen  and  Oem&ldeforschnng 
in  Pergamoa,  Jahrb.  dea  dentachen  archaeol.  Inat.  VI.  1891.  S.  49-69  vor- 
trefflich verwerthete  delphische,  allem  Anacbein  nach,  wie  er  darlegt,  aas 
der  Zeit  swiadien  141  nnd  188,  das  Bmennougadecret  von  drei  pergameni- 
achen,  inm  Copiren  dortiger  alter  Gem&lde  von  ihrem  KOoige  nach  Delphi 
gesandten  Malern  zn  »foftvot  dieser  Gemeinde.  Fr&nkel  folgert  hierana 
mit  Bscht,  indem  er  sogleich  Ober  das  wabracheiolich  von  Eomenea  II 
(a.  Fr&nkel  Inach.  v.  Perg.  sn  No.  164)  gegrflndete  plasUsche  Hoseum  in 
Pergamon  (a.  Paoi.  VIII,  42,  7.  IX,  86,  6.  Plin.  XXXVt.  8.  24.  Inach,  v.  P. 
No.  42.  4<.  4S— 60.  Nachtr.  S.  XIX.  Paohatein  Jahrb.  des  arch.  Inst.  V. 
1R90.  8.  96  f.  HS  f.)  handelt,  dasa  aach  eine  Gemäldegalerie  dort  beatand 
(vgl.  Tac.  Ans.  XVI,  28.  Fans.  IX,  SG,  7.  Flin.  XXXV.  g.  60),  and  swar 
beide  auch  mit  Rflcksicbt  anf  das  knnsthiatoriache  Stadium  angelegt.  Ge- 
wiaa entwickelte  sich  dort  nm  ao  mehr  aach  eine  litterar.  Forschaug  Aber 
die  Geschichte  beider  Kflnate,  von  der  wii  aber  leider,  wie  FrKnkel  Eeigt, 
aaaser  der  Thätigkeit  des  Antigonoa  v.  Earyatoa  n.  des  Folemon  anf  diesem 
Gebiete  nicht«  Sicherea  wiaaen,  a.  nnten  d.  Nachtr.  s.  C.  80.  8.  621-623. 

C.  1.  S.  6.  A.  18.  Z.  18  T.  n.  fflr  8  I.  9. 

C.  8.  S.  25  ff.  A.  «e.  Z.  8  T.  0.  fOr  Peripatetiker  and  Kritiker  1.  nnd 
Feripatetiker.  Die  mir  leider  erst  nachträglich  bekannt  gewordene  grDnd- 
liche  Dntersnchuag  von  Praeohter  Cebetia  tabola  qaaoam  aetate  con- 
Bcripta  esie  videatnr,  Marbnrg  1886.  8,  (Doetordias.)  gelangt  eq  dem  Er- 
gehniss,  dass  das  Gemälde  des  Pseudo-Kebes  erat  im  I.  Jahrb.  n.  Chr. 
entstanden  sei.  Praechter  weist  eingehend  eine  Masse  stoischer  Einflüsae 
nach;  dass  dieaelben  aber  genauer  bereita  das  Gepi^ge  dea  eklektische 
StoicisDins  an  sich  trflgen,  dies  lu  seigen  ist  ihm  m.  E,  keineawega  ge- 
langen: beti^lchÜiche  Zeit  bevor  der  Eklekticismas  aaoh  bei  den  eigent- 
lichen Philosophen  eindrang,  gab  es  popolarpbiloaophische  Schriftsteller, 
welche  eben  als  aolohe  den  strengen  Schnlcharakter  der  von  ihnen  benutiten 
ButMxim.,  BTiaoh.-sln.  Litt..ClsialL  IL  42 


658  Nachtrttge  mid  BerichtignuKen  Rnm  enlen  Band. 

Philosopheme  mehr  oder  weniger  verwiacbten:  es  brancbt  nnr  an  Bion  lad 
TeleB  erinnert  eu  werden.  Ebenso  wenig  folgt  darkOB,  daia  die  Anwendung 
der  Allegorie  bei  Pbilon  nnd  Dion  Cbryaoetomoi  eine  Khnliohe  ist,  aoob 
schon,  diMB  der  Verfaeeer  erst  deren  ZeitgenosBe  gewesen  sei  nnd  nicht  acbon 
Jahrhunderte  frflher  gelebt  haben  kOnne:  Praeohter  aelbst  setet  ja  gut 
anaeioander,  wie  beliebt  diese  DarsteUnngiform  in  der  bildenden  Knnst 
wie  in  der  Litteratnt  schon  von  den  Uteaten  Alezandrineneiten  ab  wurde. 
Von  wirklichem  Gewicht  ta  (Insten  der  TOn  ihm  Tertretenen  Ansicht  sind 
anr  seine  sprachlichen  Ergebnisse:  er  findet,  dass  Ton  SS  der  gntei 
GAcitat  fremden  AnsdrUcken  sich  nnr  8  vor  Polybios,  16  bei  diesem 
Letzteren  und  10  erst  bei  spMeten  Solmftstellem  nachweisen  lassen.  Allein 
wirklich  entscheidend  ist  bei  dem  Schiff  brache,  den  ansser  Poljbioe  beinahe 
die  gonie  Prosa  der  Alexandrineneit  erlitten  hat,  aaoh  dies  nicht  Hit 
Unrecht  bezweifelt  Praechter  8.  57  f.,  da«  die  C.  IS  gebraucht«  Be- 
seiohnnng  „Kritiker"  der  Utei«  Name  fttr  „Gnunmatiker"  ist,  s.  dorflber 
unten  d.  Nachtr.  s.  C.  12.  8.  8S3— 839,  doch  erhellt  freilich  ans  dem  dort 
Dargelegten,  dass  sich  hieraas  nmgekehrt  anch  nichts  Zwingendes  gegni 
seine  Ansicht  folgern  VSmA.  Der  Erste  fibrigens,  welcher  die  Aeohtheit 
aniweifelte,  war  Eieron.  Wolf,  nnd  swar  bereits  aof  Grand  der  Er- 
wähnung Ton  Peripatetikeni  und  Hedonikem  tu  dieser  Stelle  nnd  des 
Citals  TOn  Piatons  Gesetsen  C.  88',  welches  letstere  in  der  That  schon 
allein  ansreicht,  irilhrend  jene  erstere  wohl  wirklich,  wie  anch  Praeohter 
S.  SI  f.  nrtheilt,  au«  den  von  Sanppe  entwickelten  Grflnden  als  eine 
spätere  Interpolation  ansnsehen  ist. 

C.  2,  S.  82  f.  A.  »e.  Dass  die  zweite  QueUe  ffir  die  Darstelinng  des 
Bion  bei  Laett.  Diog.  Aristippos  nfpl  xalaiäs  %tv<p^g  gewesen  sei  (während 
in  Wahrheit  das  aas  dieser  Schmutsschrift  Einguchobene  den  Zusammen- 
hang outerbricht),  hat  trots  des  ungenauen  Berichtes  von  Wendland  Arch. 
f.  Gesch.  der  Philos.  IV.  1891.  8.  680  anch  Hense  keineswegs  Termnthet 

C.  2.  S.  89.  A.  t09.  Z.  7  fOr  86  1.  82. 

C.  2.  8.40.  A.114.  DieErgebnisse  TOD  B.Heinsewerden  wohl  einer  mehr 
oder  weniger  starken  Einsohrilnkung  bedOrfen,  a.  d.  Recc.  ▼.  Morsch  Woob- 
f.  kl.  Ph.  Vm.  1891.  Sp.  209-218  nnd  Wendland  a.  a.  0.  S.  681— $SS. 

C.2.  S.41.  A.  118.  Vgl.auchd.E©o.T.  Diele  D.L.-Z.  1890.  Sp.ll6»f.- 
H.  T.  Hneller  De  Teletis  elocntiene,  IVeibnrg  i  B.  1891.  8.  (DootordiM.) 

C.  9.  8.  46.  A.  14S.  Z.  9  v.  a.  fOr  918  L  393. 

C.  9.  S.  47.  Test  nnd  A.  IBO^  ermangeln  der  genaneren,  in  C.  M- 
8.  5B6  f.  mit  A.  198  nachgetragenen  Angaben.  Anch  A.  119  ist  nach  C.  tt- 
A.  197  so  berichtigen. 

C.2.8.78.Z.BT.O,  hint-ethischenfehltibeiiehentlicbpolitisch-hiBtoTischen. 

C.2.  8.78.  A.  988  füge  hiuza:  Üebrigens  rgl.  d.Naohb.  s.  C.89.  8.  BT8£ 

C.  2.  8.  96.  A.  4S0.    Vgl.  Qercke  QOtt  geL  Ans.  1891.  8.  884  C 

C.  9.  8.  97.  A.  488.  Z.  3  t.  n.  ffir  1843  L  1883. 

C.  2.  8.  99  mit  A.  447.  Metrodoros  starb  genauer  37^  unter  dem 
ArchoD  Demokies  (Pap.  Herc  1014.  Col.  38),  nnd  sein  Gehmtsjahi  schwankt 
also  swJBchen  S81,  880  nnd  889,  s.  Gercke  a.  a.  0. 

C.  9.  8.  100.  A.  44».  Dass  die  Schrift  im  Pap.  10C&  nicht  Tom  Ifetro- 
doroi  ist,  erhellt  daraus,  dass  er  Tielmehr  in  ihr  oitirt  wird,  wi«  Gercke 


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K^IC 


Nftoblirilge  nnd  Berichtigiiagen  znm  enten  Buxl.  659 

ft..a.  0.  S.  868  bemerkt:  „Fr.  3  Koerte,  wo  in  lesen  ist  aif^^oaig  iqiooo:- 

4nf0(  f#i]M(  toüfo''. 

C.  8.  8.  ISO.  A.  666.  Die  Annalmie  von  Baresch  beetfttigt  sich  durch 
dia  nnterancbnng  von  Schmekel  Pbilos.  der  mittleren  StoK  8.  146—164 
(Tgl.  Nacbtr.  8.  Folge  i.  C.  89.  A.  280),  welcber  8.  16SC  jebr  währBchein- 
licb  macht,  dow  icboii  Eiautoia  TrostBchrift  im  Angcbloaa  an  Sokratee  b. 
Fiat.  Apol.  40  C  ff.  dargelegt  hatte,  der  Tod  lei  weder  im  Falle  der  Un- 
Bterbliohkeit  noch  tu  dem  des  QegentheilB  ein  TJebel:  nar  lo  wird  ea  ancb 
ei^lärlich,  dau  Panaetioe,  obwohl  er  die  üoeterblichkeit  verwarf,  dennoch 
diete  Scbiift  ao  TonOglich  fand,  daas  er  dem  Tabero  empfahl  «ie  wOrtlich 
an«wend%  ni  lernen  (Cio.  Aoad.  II,  44,  135). 

C.  S.  B.  138.  A.  C74  i.  E.  fOr  bevor  sie  noch  1.  als  nfl  gleichseitig. 

C.  8.  S.  124.  Z.  6  fDr  dem  EOnig— machten  L  rieh  bei  der  feierlichen 
EinhoIoDg  des  EOniga  betheiligten,  und  Z.  8  für  der  Thflr  L  dem  Thore, 
B.U.  EAhlerRb.  Mili.XXXlX.lS84.  S.894f„  vgLonbd.Nacbt.  vC.lT.  A.  18. 

C.  3.  S.  126.  Z.  1  fOr  OL  It»,  S  —  241/40  L  Ol  134,  4  —  84^1,  ebenso 
Z.  18  nnd  hier  ferner  916y«  fOr  316/4. 

C.  3.  8.  136.  Z.  IS  ff.  mit  A.  604.  BichtigeT  wohl  bericktet  Philod.  Ind. 
Aoad.  Col.  XXVII,  indem  er  (vgl.  C.  37.  A.  31  mit  d.  Nachtr.)  folgende 
Verse  des  ApoUodorot  anaachieibt: 

i%iA  Hsl  H%it, 
TOOdfitd  9'  tittta  XfoalM^ßyöiv  ri*  xoi  ßiav 
Itixallayijv  ixoi^ilm    ^^'^'  Kaliiftfüiov , 

tnj  (^iyialtxilv,  Taxi  sön  diä  v^öd^or. 
Vgl.  OomperE  Ffailodem,  Wien  1801.  8.  85f.:  „Die  Anfaogtworte  ge- 
■tatten  .  .  .  kaum  eine  andere  Deotong,  aU  die,  daas  Lakydee  das  Schnl- 
amt  18  Jahre  hindnioh  bekleidet  nnd  dann  .  .  .  eine  gleiche  Zahl  von 
Jahren  im  Buheetande  verbiaoht  bat",  alao  bis  806/6.  „Die  36  Jahre, 
welche  La.  Di.  IT,  61  als  Dauer  Minea  8oholarchatea  beieichnet,  sind  offen- 
bar darch  Binrechnong  der  nach  «einem  RQcktritt  verlebten  Jahre  nnd 
dadmrch  entatanden,  dMe  der  Oew&hramann  des  LaertinB  von  den  durch 
Apollodor  mitgetbeilten  Ewei  Verrionen  diejenige  bevonvgte,  welche  I«- 
kjdea  10  Jahre  früher  geetorben  lein  lies«,  d.  h.  nach  dem  Obigen  unter 
einem  auf  daa  Jabi  216/6  xa  fiiirenden  Archen  Pjrtiadea". 

C.  8.  8.  136.  A.  018.  Ueber  die  Hoschion  nnd  EubnloB  betreffenden 
Verae  des  Apollod.b.Fhih>d.  a.a.O.  Col.  87  f.  s.  jetit  Gompers  a.a.  0.  S.8e. 

C.  2.  8.  127.  A,  686.  Z.  3  fOr  86  1.  86. 

C.  8.  B.  188.  A.  663.  Ueb.  HelanUiioe  b.  ferner  ant.  d.  Nacht,  a.  C.  9. 
8.888. 

C.  8.  8.  140.  A.  708  fOr  866  L  S66. 

a  3.  S.  HO.  A.  708.  Z.  6.  6  v.  n.  fttr  Ath.  XV.  680  a,  vgl.  Tertnll. 
Apol.  19  1.  1.  C.  17.  A.  146  imd  Z.  3  v.  n.  fSr  78  1.  70. 

C.  8.  S.  140.  A.  708.  Daa  vermeiatliche  Fr.  18  H.  dea  Demetc.  v.  Phal. 
b.  FlnL  Demoath,  88,  in  welchem  er  aelbet  genannt  wird,  gehSrt  in  Wahrheit, 
worauf  Kd.  Sohwarta  mich  anfinerkaam  machte,  dem  knn  vorher  (27)  anH- 
jrOcUich  citirten  und  beuichneten  Demetrioa  von  Magnesia  an. 

«3» 
n,.i,i..,..>^.OO^ie 


660  Hftchtr&ge  lud  Bericht! gungen  sum  STsten  Band. 

C.  2. 8. 14S.  A.717.  Oiossartig  eiad  die  an  Homer.  acVnApfendeti  FabeleieD 
des  SemetnoB,  Schol.  Od.  y.  S67  <Fr.  LXTII  Oaterm.),  Tgl.  C.  86.  A.  86«. 

C.  8.  S.  146.  A.  789.  Vgl.  noch  outen  d.  Nachtr.  e.  C.  ta.  S.  8S7— StS 
und  s.  C.  16.  A.  116. 

C.  2.  S.  165.  A.  91«  fOge  hinta:  S.  anch  d.  Nachtr.  ■■  C.  SS.  A  S6, 
femer  A.  618.  Z.  4  hinter  32.  fflge  hiuini  Vgl.  auch  Bergh  P.  L.  Q.  III*. 
S.  168  f.  —  S.  fibiigena  anoh  d.  Nachtr.  unten  z.  0.  9.  A.  60. 

C.  4.  S.  176.  A.  11  fOge  hiniD  87. 

C.  4.  8.  181.  A.  87.  Haeberlin  Epilegomena  ad  Pigorata  carmini 
Graeca,  PhüologDS  XLIX  (N.  F.  UI).  1890.  S.  871-284.  649—661. 

C.  4.  8.  18S  t  A.  48.  40.   S.  jetst  anch  Haeberlin  a.  a.  0.  S.  668— 6M. 

C.  4.  8.  1B7.  A.  69.  Dasa  anch  diu  Fragment  bei  Phot  Cod.  SSO. 
664'*  S4  ff.  'EfftqatnvaE  h  «qv  'JdTiväv  iy*iaiud*as  %.  t.  l.  wirklich  tob 
dem  Eolophonier  herrfihre,  rocht  (gegen  Bach  8.  106  f.  uid  Schalte 
8.  21]  Haeberlin  a.  &.  0.  8.  660  in  leigen,  jedoch  mit  dem  Bemerk«]: 
,^ae  vtrba  gwmodo  in  getmiitoa  versus  (uanbicosj  redigenda  eint,  tumd»» 
dispicio". 

C.  4.  8.  187  f.  A.  74.  Ich  mnaa  Buch  nach  der  ementen  Behandlung 
Haeberlins  a.  a.  0.  S.  660  S.  von  Theokr.  VII,  71—89  meine  Aafbenuig 
Bofrecht  erhalten.  Za  seiner  Widedegang  fehlt  mir  leider  hier  der  Bmub. 
Üebrigene  wirft  er  (mit  8chmidt8  Abh.  noch  uobekuint)  S.  666  die  Frag« 
auf,  ob  der  AtviHot  Schol.  Theoer,  VII,  78  denn  auch  wirklich  Ljkos  vcn 
Rhegion  and  nicht  etwa  vielmehr  LnhioB  (^  Lokilloa)  Ton  Tarra  sei. 

C.  4.  8.  188.  A.  78  Außerdem  wird  bei  Ath.  XL  496  c  'Al4iaydfos  h 
iiyo*!  citirt.  Meineke  denkt  an  den  Komiker  and  schreibt  Ttva*^, 
Eaibel  Aueg.  III.  8.  Xf.  versteht  wohl  richtiger  den  Äetoler  und  ver- 
mnthet  'AXi^avifOs  'dyityövji. 

C.  4.  8.  191  f.  Ä.  99.  Der  scharfidnnigen  Vermnthong  von  Eieeslisg 
hätte  ich  nicht  beipflichten  sollen.  Denn  so  viel  wenigatens  macht  mit 
vollem  Becht  Hillscher  a.a.O.  S.  404f.  (im  Anschlnss  an  Heineke 
An.  AI.  S.  866,  Wacbsmnth  Symb.  Bonn.  8.  141.  A,  10  nnd  Eaibel 
Herrn.  XI.  8.  873}  gegen  dieselbe  geltend,  daes  vielmehr  wo,  wie  in  diesam 
Falle,  Ciana  schlechtweg  genannt  wird,  stets  der  allbekannte  Mann  dieses 
Namens  verslanden  werden  mnss.  Ob  freilich  HiUschers  eigne  Ver- 
matbnng,  fOr  Kiwa  sei  Köxra  ea  aohreiben,  das  Richtige  trifft,   stelle  ich 

C.  6.  8.  106f.  A.  8.  Ueber  die  Diss.  von  Hempel  s.  auch  Billei 
Jahresber. XXXIV.  8.272—278.  FfirErant  lTraat(Tonihmistintwiichei 
anch  F.  III,  1890  erachienen). 

C.  K.  8.  800.  Ä.  8.  Dasa  hinter  Battot  im  4.  Idjll  dea  'Hieokritos  EalH- 
machos  stecke,  strebt  nenesteos  Beitsenstein  Ined.  poeUr.  Gr.  fragtn.  II 
Bostock  1891.  4.  8.  6  f.  su  erweisen,  indem  er  mgleiah  hintw  Eorydon  den 
Aetoler  AlezandroB  ancht.  Letiteres  folgert  er  aas  der  Anrede  in  den 
beiden  Scblussveraen  62  f.  Aber  diese  Apostrophe  gilt  in  Wirklichkeit, 
wie  der  Znaammenhang  lehrt,  nicht  dam  Kor7don,  sondern  dem  ßreiie, 
welchem  die  von  dieaem  geweidete  Herde  gehQrt  (V.  4),  nnd  aber  den  sieb 
die  Hirten  ebepjettt  66—61  tmterhalten.  Gerade  ao  wenig  beweisend  ist 
es,  dasa  Eor^don  in  hOchst  drolliger  Weise  V.  SO  f.  (e.  Fritische  i.  d.  StJ 


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K^IC 


Haohtrftge  und  BerichtigDiigen  Eom  entea  Band.  661 

sich  rOhmt  die  läeder  einer  QUake  und  einee  Pjnot  ^t  Tortrageu  sn 
können.  Denn  Äleiutdroe  Terfuate  zwat  eigne  klnoedologiiche  Gedickte 
fOr  die  Lectdre  (s.  C.  T.  A.  3),  aber  wie  in  aller  Welt  konnte  wohl  hierftaf 
dadorob  angespielt  «erden,  daas  Korjdon  ftende  and  alletdingB  ebentalU 
leichtfertige,  aber  in  der  That  fOr  den  Genug  beatimmte  Dichtungen  zur 
FlOte  singt?  Wenn  Aberdiea  wirklich  TityroB  der  Hirtenname  des  Alezamdroa 
in  der  koiichen  Terbrttdenmg  war,  anter  dem  er  eonit  bei  Theokritos  er- 
■cbeint,  ao  ist  es  («aa  Reitsenstein  eelbet  sich  nicht  gans  TCrbei^en 
kann)  nicht  wahrscheinlich,  daas  er  hier  unter  einem  anderen  Namen  auf- 
treten sollte.  Zum  Wenigaten  aber  erwartet  man  dann  (wie  wiedemm 
Beitzenstein  selbst  anerkennt)  doch  nicht  im  6.  Idyll,  aondem  hier  Ko- 
matae  oder  Eoraei.  Denn  die  Qmndlage  dieser  gamen  verfehlten  Ver- 
mutbnng  Beitiensteine  ist  ja  die  wahrtGbeinlioh  richtige  Beobachtung 
Meinekes  Philokigns  XIY.  8.  48,  dass  Eallimacbos  mit  dem  Yers  Fr.  478 
d))f(E2^^«  Xillanft  KaMiii7)firf«>  tt  Kifnjt«c  im  Eingang  der  Hekate,  nach 
Hesyeh.  Kö/ux«  {Kö/^ttta  Muanrns)-  hra  töv  Ins  (so  ICusnras,  n&mUch 
Ton  den  7  Tragikern  der  Pleias,  fSr  £')  an  nrtheilen,  zwei  leitgenOisiache 
Dichter  bezeichne.  Ob  nno  aber  mit  diesem  X6tiris  gerade  Aleiaudros  oder 
aber  ein  Anderer  ans  der  tragischen  Pleiae  gemeint  ist,  bleibt  nach  diesem 
Allen  genau  so  dunkel  wie  znror,  und  ebenso  ist  die  Oleiduetanng  des 
Battos  mit  Eallimachos  nicht  um  ein  Haar  breit  ncherec  geworden.  Wer 
Jedoch  au  die  letsteie  glanbt,  der  mnts  auch  noch  die  fernere  Gleicbnng 
des  kallimachischen  Eomes  Tielmehr  mit  dem  theokritischen  „ftföniov" 
(V.  68)  Tomebmen,  und  dann  war  sicher  nicht  Alexandres,  sondern  ein 
Aelterei  aus  der  nachmals  so  genannten  Pleiaa  gemeint. 

C.  K.  S.  SOI.  A,  14.     Deber  Glauke  s.  C.  86.  A.  18. 

C.  6.  S.  908.  A.  30.  M.  E.  bedeutet  ylavxav  ix'  äi  (Theokr.  XTl,  6) 
nicht  „gegen  Osten",  aondem  „im  Licht  der  HorgenrOthe",  was,  wie  es 
doch  wohl  Sinn  und  Zusammenhang  verlangen,  anf  alle  Menschen  paast. 
Haeberlin  a.  a.  0.  S.  669.  A.  40  meint,  wenn  Theokritoe  in  Sikelien  selbst 
die  betreffende  Znrfiekweiaaiig  erfohren  btUte,  konnte  er  nicht  V.  7  öxo- 
niinptt  sagen.  Aber  es  geht  ja  änoSlinai  oCrtip  roranf,  nnd  auf  of»9 
allein  ist  also  anch  äxonift^n  in  beaehen. 

C.  0.  8.  StO  f.  A.  40.  Vgl  unten  d.  Maohtr.  z.  C.  18.  A.  61  nnd  c 
S.  889.  Z.  16  f. 

C.  6.  S.  »16.  Ä.  67".  Vgl.  anch  Knapp  Theokrit  nnd  die  Idfllendich- 
tnng,  Ulm  1881.  Mir  ist  indessen  dies  SchriÄchen  nni  ans  Hiller  Jahresber. 
XXXIV.  S.  377  f.  bekannt 

C.  6.  S.  266.  A.  6S.  De^emige,  welchem  Petras  Alcjonint  in  dem  Dialog 
Hedioes  legatns  s.  de  exilio  die  betreffenden  Worte  in  den  Mnnd  legt,  ist 
Johann  Hedici,  der  apfttere  Papst  Leo  X,  dessen  Lehrer  Demetrios  Chalkon- 
dflas  war:  „aHdM&am  puer  ex  Dtmetrio  Ohakondyla  etc.",  s.  Bemays 
Herakleit.  Briefe  3.  117  f. 

C.  S.  8.  260.  A.  82  hinter  G.  Hermann  fOge  hinan:  de  enund.  rat 
gramm.  Qr.  I. 

C.8.  S.seif.  A.  Sl.  „Der  Aufoatz  von  Stademund  bat  anch  eine  fran- 
aOsisohe  Beprodnction  erfahren:  Ber.  de  l'instr.  publ.  en  Belgiqne".  (Hertz). 

C.  8.  S.  364.  A.  111.    S.  auch  noch  C.  S6.  A.  68. 


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663  Nachtrftge  nnd  BeiichtignDgeD  nun  ertten  Band. 

C.  9.  S.  878.  A.  SS.  TieUeicht  ist  aber  66  etatt  46  tu  setsen.  TgL 
Geffcken  Herrn.  XXYL  ISei.  S.  SS.  A.  S  (a.  d.  Nschtr.  i.  A.  24):  „leb  kun 
mir  nicht  denken,  dasa  selbst  ein  Mensob  wie  Tietxes  die  Zakl  der  SMde 
(des  Lykophron)  zwisoben  64  mid  46  schwanken  lassen  konnte,  wie  s.  R 
Bernhard;  Gr.  L.-O.  II',  8.  S.  74  nook  annimmt.  Ebenso  wenig  kann  ick 
mich  W.  Christ  Qr.  L.-Q.  8.  409.  A.  7  anschlieaseo,  der  ans  der  enten 
Zahl  66  macht  Fflr  Bachmanns  £4'  q  fM'  bieten  andere  Handschriften 
5  SS'  (Baohmann  ed.  Lyc.  I.  S.  268.  270.  271)". 

C.  9.  6.  878.  A.  34.  üeber  die  Fabel  von  sweieo  der  Tragoedien  dei 
Lykophron  hat  nenestens  Qeffoken  Zwei  Dramen  dea  Ljkophron,  Hermes 
a.  a.  0.  8.  SS— 48  ebenso  Bcharfaiunige  wie  ansprechende  Tennnthan^ 
entwickelt,  n&mlich  Aber  den  Elepfaenor  nnd  den  Nanplioa,  indem  ei 
mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  annimmt,  daas  der  Dichter  hier  denselbea 
entlegenen  Sagenformen  wie  in  seiner  Alesandra  1084—1046  nnd  109S— 109S. 
1816— 138B  gefolgt  sei.  Jedenfalls  hnldigte  er  dann  im  ersteren  Stück 
einem  enboeischen  Localpatriotismos,  indem  er  in  demaelben  „eine  aouit 
ganz  obscnre  abantiscbe  Sage"  behandelte;  „hOchst  wahrscheinlich  sohjjpfls 
er  sie  onmittelbai  ans  der  VolksflberUefemng,  den  bekannten  grossen  Sagen- 
stoffen stellte  er  einiDal  eine  einheimische  Sage  ron  einem  Helden,  d«a 
Jedermann  in  der  Uias  abgethan  wfthnte,  gegeuflber".  Vielleicht  aber  be- 
weg ihn  derselbe  Localpatriotiamna  anoh  in  dem  Nanplio«  noch  einen  an- 
dern Helden  Enboeas  in  feiern,  „eine  Art  von  Ueerdaemon",  den  „raaben 
enboeischen  SeekOnig,  dem  man  schlimme  Thaten  flbertrtgt,  den  BepAata- 
taoten  jener  kühnen  Schiffer,  die  den  Weg  nach  Italien  finden",  nnd  „sicher 
gab  es  in  dem  Vatertande  des  Dichters  nnd  des  SeekOnigs  eine  mdndlicha 
üeberlieferung,  welcher  I^kophron  folgen  konnte".  Dass  hei  der  Beieich- 
nn&g  dea  Naoplios  als  diaextv^  nicht,  waa  Qeffcken  8.  42  Bir  mSgUcb 
h&lt,  an  die  Ueberaibeitnng  eines  ft«mdeD,  sondern  nnr  eine«  eignm  StOekM 
gedacht  werden  kann,  acheint  mir  aelbatTerat&ndlich;  Tielleicht  hBngt  ge- 
rade daa  Schwanken  Aber  die  Zahl  aeiner  Dramen  hiemit  tbeilweise  n- 
sammen;  aber  fSr  Geffokens  Yerrnnthnog  kommt  darauf  in  der  TbiX 
Nichts  u. 

C.  9.  S.874.  A.  28.  S.  276.  A.  S9.  HaeberHn  a.a.O.  S.  664  f.  macht  frei- 
lich umgekehrt  die  Alexandra  von  den  Figorengedichten  des  Simias  abhfiogig: 
jJmuc  mim  est  mtctorum  ...  s«rU»:  Simiae  tedmopaegnia,  Clearehw  «ifl 
yfliptav,  Lyeo^uroma  AleteoHdra  etc."  FOr  die  Entatehnngaieit  der  AJeiaadia 
wird  nichts  Wesentliches  dadnrcfa  geändert,  wenn  er  Recht  haben  solll«- 

C.  9.  8.  876.  A.  84.  Nach  Qeffcken  S.  84  soll  die  Hauptmasse  tob 
Lykophrons  Alexandra  dreitheilig  aein:  1)  die  Schicksale  Troias  and  dsi 
Halden  des  troiacheu  Sagenkreiaes,  die  Noatoi  der  Einzelnen,  ao  weit  aie 
aicb  auf  Eleinaaien  nnd  Oriecbenland  beziehen,  81—690,  9)  die  Sagenwelt 
dea  Westens,  691—1280,  3)  Kampf  zwischen  Osten  nndWesten,  1881—1450. 
Aber  wie  alles  691 — 18B0  Abgehandelte  nnter  die  ao  beieichnete  Bnbrik 
follen  konnte,  ist  schwer  absnsehen.  Deber  die  „freiere"  VerwertboDg  des 
Herodotes  im  Gegensate  zn  der  vorangehenden  dea  Timaeos  (s.  A.  38)  s.  jetst 
namentlich  Qeffcken  S.  84.  A.  1  nnd  Aber  einzelne  WidersprQohe,  welche 
Lykophron  in  Folge  seioer  Benntsang  Terachiedener  Quellen  begangen  hat 
(Tgl.  148  mit  B61,  486  ff.  mit  079  ff.),  s.  denselben  S.  S7. 


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NachtAge  und  Berictatignngen  nun  enten  Band.  663 

C.  9.  8.  877  t  Ä.  iG.  E.  Dittrioh  Frafpnente  v.  Theons  Comm.  zat 
Alex.  deB  Lyk.,  PhiloL  XLIX  (N.  F.  lU).  S.  TiO— T4i  (nicht  eben  ^Qoklich). 

C.  9.  S.  S78£  A.  47.  E.  Dittiich  Zn  Lykophroni  Alexandra,  Jahrb.  f. 
Ph.  CXLIIL  1891.  8.  119  inoht  den  Anitou  rielmehr  dmch  Umitellnng  von 
1446— li&O  TOr  i486  sn  heben,  bo  dua  ala  der  tod  Alexandra  beieichsete 
BlntaTerwaiidte  Alexandres  der  Qrowe  aelber  and  seine  Heirath  mit  der 
Stateira,  Tochter  von  Dar«ios  HE,  nach  dem  Ende  des  LetEtereu  (Drojsen 
HellenisiD.  I,  1.  8.  248)  gemeint  sei. 

C.  9.  8.  S81  f.  A.  60.  El  tzagi  sich,  ob  dieter  Enphronios  der  bei  Demetr. 
T.  Byi.  «(«1  «OMiftäcM»  V.  H.'  V,  9.  Fr.  16  —  V.  H.  Ox.  I,  108  (s.  C.  8. 

A.  818}  erwUmte  Orammatiker  Eaphronidas  iat,  a.  die  Hentelltuig  von 
HanBrath  in  aflioer  DoctoidisB.  (vgL  d.  Nachtr.  ■.  C.  83.  A.  199)  These  8: 
xal  tä  niiiv8^t4y%ove  —li  rä  Ev^ipityotitov  diTjftrifiivit  fti*  ttrti  Kttl  if»v4^ 
«^9i««öf>(*a>  aiiftainf  xafl-ö^l«^  9'  ovh  foriv  irvx6rmx(uy.  Dann 
wOrde  Dm  bo  veniger  bei  Said.  KiiffovlB»  in  Eiipfovlov  in  Indem  aein. 
PolfdenkeB  i>t  wohl  der  bei  Ath.  XI.  784d  erwähnte  von  Parion. 

C.  9.  a  !8S.  Ee  fehlt  der  S.  ISa  genannte  HelanthioB  von  RbodoB, 
ein  8chOler  dei  AristarobM  and  des  Euneadea ,  der  gleich  seinem  Uteren 
Kameuretter  auch  Tragoedien  dichtete,  wie  wir  ant  Philod.  Ind.  Aoad. 
Col.  XXXI  er&bien,  der  hier  ans  ApoUodoroa  (Tgl.  C.  97.  A.  81  mit  d. 
Machtr.)  Folgendes  al^eachriehen  hat: 

t7Mp6r  x'  '^fMiapz«"  eviftaialannf  ZV^^V 

xaXv  ('  Iv  'AfHivms  ftäUo*  . . . 
TgL  Oompert  Philodem,  Wien  1691  (e.  d.  Nachb.  s.  C.  87.  A.  81  und  z. 
C.  32.  A.  199,  aaeh  s.  C.  8.  A.  604.  618.  668),  nach  welchem  BQcheler 

B.  d.  8t.  EU  berichtigen  iiL 

C.  10.  a  899.  A.  84.  Z.  5  V.  o.  tilge  ipOttisch,  s.  C.  96.  A.  96. 

Cid.  8.898.  A.4S  fDgefainm:  tjeb.  d.  Epigr.  dea  Leonidas  B.C.  86.  A.88. 

C.  11.  S.  S88.  A.  69.  Vgl  auch  CiOBioB  Beinesine  Aber  Timokles  den 
Teratologen,  Bhein.  Hos.  XXXIX.  1884.  8.  637—689. 

C.  18.  a  897—889-  Die  hier  gegebene  Daritellnng  bedarf,  wie  ich  in- 
xwisohen  theile  eelbei,  theils  namentlich  durch  feenndliehe  Anleitung 
üaeners  abgesehen  habe,  gar  sehr  einer  Berichtigung  and  Ergänzung, 
wobei  ich  aber  von  Torn  herein  bemerke,  daas  ich  fflr  alles  Dasjenige,  was 
ioh  nicht  anBdxfldUioh  als  üseners  Eigenthnm  anfOhre,  die  volle  alleinige 
Verantwortung  fibemehme.  Es  ist  nicht  richtig,  daas  die  alexandrinischen 
Philologen  die  sogenannt«  k«itm^,  d.  i.  die  höhere  and  die  ästhetische 
Kritik,  nicht  ohne  Weiteres  mit  snr  wiasMuobaftlioheD  rpapftaKKi)  gerechnet 
faUten;  rielmehr  sahen  sie  die  eratere,  wie  aua  der  C.  16.  S.  446.  A.  66  an- 
geführten Stelle  dea  Thralera  Dionyaioa  erbellt,  gerade  ala  die  eigentliche 
KrOnnng  dea  gansen  OeUodes  der  letiteren  an,  wenn  auch  von  AriitarchoB 
ab  die  Praxis  bei  ihnen  dieser  Theorie  wenig  mehr  entsprach.  Die  grie- 
chische Philologie  ist  ans  zwei  Wnneln  erwachsen,  nAmlich  neben  der 
spTacblich-glotsographiachen  Tb&tigkeit  (TgL  A.  8  n.  daiu  unten  d.  Nachte.), 
der  Tom  rhetorischen  Genchtspunkt  an«  mnächat  dnrch  Protagoras  an- 
geregten Beobachtung  auf  dem  Qebiet  der  Formenlehre  and  den  besonders 


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664  Kachtrfige  imd  Berichtigungen  com  ersten  Band. 

(s.  namentlicli  Ariatot.  Poet.  20.  Ii&6>>  SS  f.  S1 C)  an  den  metrisohen  üntei- 
riebt  fich  anlehnenden  Anfängen  der  Lautlehre  (rgL  nnten  d.  Nachtr.  i. 
S.  S46)  fürs  Zweite  aos  der  gleicbfalla  siemlich  firObieitigen  Bachlichen, 
mebr  oder  minder  gelehrten  Besohftftigung  mit  Homeros  als  dem  vermeiot- 
licben  Inbegriff  aller  Konet  und  Weisheit,  Aus  diesem  Qlanben  entsprang 
die  allegorische  Auslegung.  Wir  kennen  als  solche  gelehrt«  Auslsger  des 
Homeros  (vgl.  Arittot.  Hat.  xrV,  S.  1093*.  S7  f.  tbi'c  dnelo*e  'OiiiiQiMt^  tS 
fiiN^üg  bftoUtrjTas  ö^oi,  infälas  Ü  nai/ofmat)  Theagenes  von  Bbegion, 
StesimbrotOB  und  Hippias  von  Tha»os,  Dionfeioe  Ton  Olynthos  (s.  n. 
d.  Nachtt.  c.  S.  315),  Hetrodoroa  von  Lampsakos,  einän Schüler  des  Anua- 
goras,  Anaximaudros  (rOD  Lampsakos  oder  Anazimandros  den  Jüngeren 
yon  Miletos),  Qlaukon  (—  Glaukos  von  Rhegion?},  s.  Sengebasch  Diss. 
Eom.  prior  S.  1S8.  206—214.  Dain  kamen  die  schon  in  voraleiandrimscber 
Zeit  entstandenen  Eomeiausgaben  eine»  fiuripides  und  Antimaobos.  Dieia 
Torlävfer  der  Bealpbilologie  nun  wurden  ohne  Zveifel  ursprünglich  xQmnoi 
genannt,  da  sie  ja  in  der  That  dni:ch  ihre  Erklärung  namentlich  zur  rich- 
tigen Wflrdigung  der  Wahrheit  und  SchSnheit  in  den  Darstellnngeii  det 
Homeros  und  anderer  Dichter  so  verhelfen  sachten,  wenn  andrerseits  anoh 
mit  vollem  Bechte  (worüber  nicht  hier,  sondern  in  der  attischen  Littcratnr- 
geschichte  zu  reden  dar  Ort  ist,  vgl.  fibrigeuB  auch  C.  1.  8.  6  ff.)  er«l 
Aristoteles  als  Deijenige  betrachtet  ward,  welcher  eine  x^mnij  im  vollen 
Sinne  oder  nach  der  sp&teren  Bezeichnung  yua/tumi*^  in  der  höheren  Be- 
dentnng  ins  Leben  m  rufen  begann  (Dion  Chrjs.  Llll.  p.  S11B.,  b.  o.), 
während  noch  Andere  erat  den  Peripatetiker  Praxiphanes  wegen  Beiner 
ganz  vorwiegenden  BeachäfUgong  mit  litterariacben  Fragen  als  den  älteBten 
eigentlichen  y^ttfiftartNOG  gelten  lassen  wollten,  Clem.  Strom,  L  80)  A, 
8.  C.  8.  A.  78».  Schol.  Dionys.  Thr.  p.  78»,  82  ff.  —  Ctamor  Anecd.  Oi.  IV. 
311,  6  fr.  (wo  es  von  der  Grammatik  höheren  Stils  heisst:  ägiaitirii  pif 
[beide  Worte  fehlen  b.  Cnun.]  £*e  StayivovB,  ttltattt^u  [ttiilteTtn  CraoiJ 
3i  xaqä  [Jinö  Crom.]  Ttöv  IIifiiiaTr}fi*mi'  Ueainpüiiove  tt  xal  'jQinottlovt)' 
So  viel  ist  gewiss,  dass  erst  nachher  die  Beseichnung  ypcEfiftcerdt^  als  eine 
umfassendere  statt  xpttixij  aufkam,  and  zwar,  wenn  ich  nicht  sehr  irre, 
seitdem  diese  Art  von  Thätigkeit  sich  mit  der  aprachlich-gloBsogc^vhischen 
Erklärung  zu  verbinden  anfing.  Denn  Antidoros  von  Ejme,  welcher  in 
seinen  Schriften  snerat  sich  aelbst  ypcfftfucTmÖG  statt  KgiiwoG  nannte  und 
vermnthlich  doch  wohl  der  ältesten  Alexaudrinerseit  angehörte,  veifaute 
sowohl  eine  Schrift  ssfl'OftiJpovxal'Haiöäov  als  auch  eine^Jt^ic.  S.Immiacb 
De  grammaticorum  principe,  Jahrb.  t  Ph.  CXLI.  ISSQ,  S.  694 f.,  welcher 
seigt,  dasa  dies  der  richtige  Name  ht:  Cod  miaoell.  Valliccll.  C  46  foi  81- 
Ott  q  ffUmutuxTi  KemKi]  Xforefov  inalfiio.  'Ai^iät>i/og  di  Tic  wilVt' 
^Icitvy  %mI  inijQaifier  'Avtiitiifov  ypBfifiaiixov  (so  Immiscb  nach  dei 
Patallelnotizan f. ypuftfurixi]) JlifcE  —  Cod.  Vosa.  7&.  Bekker Anecd. UL  1140. 
to  xtörii/09  HQtuuii  tliytto  xal  Tson^  jutiöviie  x^iixo^  Utn68mf^  Ü  "C 
Avftaüjc  X.  t.  1.  —  YilloiaonAnecd.il.  S.  172.  A.  4.  Fabricins  BibL  Gr. 
VII '.  S.  64.  'AvtHa^os  {Avt&SmfOS  bei  Fabr.)  Si  tit  Eviialbs  (Xöfi^«i 
b.  Vill.)  av/yt/a^äfitwos  Xi^if  ixiyfwlitv  Avndtifov  f/tvjoÜiöfov)  y^fipt"" 
Kov  Xi^is.  Cod.  Voss,  setat  hinsu:  xal  ix  xovtov  kox\  q  w^tnxq  y^apfUnM^ 
lilixxM,  Schol.  DionjB.  Thr.  Cramer  a.  a.  0.  810,  86  f.  i^ai  ti  'JvtiSmii«* 


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NaohtAgfl  und  Berichtigungen  lom  ersten  Band.  665 

(avtöia>if09  am  Rande)  tÖv  Kviutürr  n^töiov  Ixiyiyfaiplvai  avxiv  ffitfifia- 
n««*',  «v^r^fifKi  t(  r^K^VT«  (yf«ftfui"itöv  n>yyeiffipiTk,yp(ttpKi'taImniiich) 
x((l  'Oft^fov  Mil  'Hat6dov.  £«  iit  hiernach  klar,  wia  bei  Clem.  a.  a.  0.  (wo 
er  fälichlich  ApoIlodoroB  heisit,  •.  A.  6)  du  verderbte  (/«ity^ooio  wenigsten« 
dem  Sinne  nach  >n  berichtigen  itt  (xop^i^aKio?  Uaener).  Aatodorot  wird 
er  aoch  genannt  Schol.  A.  II.  W,  638.  'Ävxö8<ot)os  y,hv  avv  o  Kvnatoe  n.  t.  l. 
in  einem  Bmdutück,  welches,  wie  IramiBch  bemerkt,  wahrscheinlich  ans 
der  Aiiit  itammt  Der  ältere  Auedrack  iifiTin6s  wird  onit  aber  auch  nach- 
mals gelegeotlich  noch  aof  Fhilolt^en  der  Utesten  Alexutdrinerieit  statt 
de*  ip&toren  y^ßfitnitit  oder  neben  ihm  augewandt,  so  wie  nmgekehrt  in 
der  «rstangeffihrten  Stelle  der  Schol.  Dion.  Thr.  nicht  der  Ursproug  dar 
«f  iHH^,  sondern  der  hOheni  y^f>fM<n«q.  anf  Theagenes  cnrückgefahrt  wird. 
„So  nennt  Strab.  XIV.  «67  (t^.  C.  4.  A.  8)  den  Fhiletas  «diiit^c  apa  %al 
xfttixät,  ao  bezeichoet  Soid.  den  Hekataeoa  von  Abdem  ah  (pMtoipot,  sc 
«znlijA^  xtrl  x^tnxöc  (^aal^?  Snsemihl:  xal  tonnet  schrieb  Eflater  f. 
Mftitxöf  Kctl,  doch  ist  anoh  bei  Snid.  ^iXjirät  überliefert  y^afifuiiixög  *fiTi%6s) 
jifaftummit,  aIb  ypoffMttixi]«'  J'in«  iui^ffa«tiiji>  (s.  C.  11.  A.  IS).  Ferner 
hosst  es  aasdrScklich  bei  Dion  Chrys.  LIU,  1.  p.  271  R.  'jlgitzagfos  «cd 
JE(<fn]e  Nnl  tttt/oi  ultiovt  läv  «(trcfiav  y^fifiiiTixsv  xltfiittav,  irp^TCfov 
d'h  ««tniuBv  «ml  f^  w>l  aeiäc '<l('<K»i^l)ie,  äqi'  oü  ^tfoi  «17»  «(((nx^  cc  ««1 
naftfWKtix^v  ^f l4*  larßttV,  l*  nollMs  dialiyoit  »tfl  lov  noi-^aai  OiiiitM  «.  f.  1. 
Bei  Psendo-Flat.  Aiioch.  366  E  werden  als  die  Qn&lgeister  der  Jugend  Tom 
siebenten  Jahr  ab  die  xaidaytayol  nal  ypafifutciifial  nal  vBiiotfilfiai  genannt, 
dann  aber  bei  weiterem  Heranwachsen  (avloixlrov  8i)  die  »gtxitoi,  jca- 
fiirgai,  ta%tnioi  nnd  ebenso  bei  F«endo-Eeb.  IS,  S  die  x^nxo/  unter 
den  AuUngem  der  falschen  Bildung  {ipivionaiiiia),  Tgl.  C.  9.  A.  66.  66 
mit  d.  Nachtr.  hinter  diesem  3.  Bde.  Uit  wörtlicher  Entlehnnng  ans  einer 
Schrift  des  Epikuros  (~  Fr.  20)  sagt  Fiat,  nou  posse  snaT.  t.  18.  1095  C: 
nfoßl^iutai  9i  iiovanois  xal  x^nraih'  ipHoÜfois  Si]t^na<iiv  ovSi  »«ifa  xorov 
dtJovc  t<ii<)«y  und  mit  Bemg  auf  diese  Stelle  109SA:  ■^Tixmv  nal  fiovai- 
%äv  laltSw  ßiilvttteOat  xcl  tptvyetv,  und  auch  die  G^enst&nde  der  von 
diesen  xpinxo^  besprochenen  Fragen  werden  dort  gekennseichnet:  1096  B. 
^^  >0(iiTäv,  *al  slafffKrtK  luil  iiaifofal  xtr^axuifo»',  xml  Ivtrsic  a>0(>im«". 
(Dsener).  Der  von  Eiates  eingenommene  Standpunkt  ist  nun  in  Wahr- 
heit nach  dem  Obigen  nnr  eine  Steigerung  des  aleiandriniichen  mit  theil- 
weiser  BSckkehr  com  Alteren:  Erates  nahm  die  xpinx^  in  einem  allerdings 
erweiterten  Sinne  ganz  hetane  ans  der  yfnfifutnHq  nnd  stellte  sie  als  Herrin 
über  Dasjenige,  was  nnn  unter  dem  letzteren  Namen  noch  übrig  blieb:  er 
und  seine  Schüler  nannten  sich  in  Folge  dessen  x^tmoI^  so  dass  das  Wort 
aof  sie  angewendet  mit  pergameni sehen  Philologen  gleichbedeutend  ward 
(Tgl.  C.  27.  A.  2,  jedoch  m.  d.  Nacht,  t.  C.  27.  S.  S).  „Seit  dem  2.  Jabrh.  n.  Chr. 
aber  holte  man  diese  ältere  Beseichoniig  für  den  Philologen  (Iberbanpt 
wieder  herTor:  Qaten.  XIX.  48  nennt  unter  seinen  Schriften  auch  eine  li 
i-ivatai  »E  tlvai  x^iiixot  xal  ffBpfMTixdc,  «.  Weitere  Beispiele  aus  späterer 
Zeit  s.  b.  Usener  Dionjs.  HaL  de  imii  S.  188.  A.  1".    (Usener). 

C.  12.  3.  880.  A.  «.  Z.  9  T.  o.  tilge  oder  Eritiker. 

C.  18.  S.  829.  A.  8.  S.  auch  Lehrs  Aristarch.^  S.  S6  ('42.  <36)ff. 
Merkel  Froleg.  ad  ApolL  ilh.  S.  CXUVff. 


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666  Nachträge  und  Berichtigimgeii  com  ersten  Band. 

C.  13.  8.  SSI.  Z.  S  T.  o.  fOi  S8G  1.  886. 

C.  18.  B.  SSO.  A.  60.  Im  geraden  GegemaU  in  DieU  tind  Anderen  be- 
itreitet  F.  Hartmann  De  oaooDe  decem  oratomm,  GOttingen  18B1.  B. 
S.  8—10  jede  tbeilweiie  alphabetische  Änotdnnng  in  den  TUpicuf  des  Ealli- 
machoB  mit  groMentheils  recht  ipitefindigen  nnd  einer  Widerlegung,  die  nhr 
leicht  sein  würde  (Tgl.  nnten  d.  Nachtr.  ■.  A.  87),  kanm  bedürftigen  Grfiiiden. 
Hit  Beoht  aber  macht  er  (S.  9)  die  sachliche  geltend,  die  auch  in  des 
Reden  des  Deinarchoa  bei  Dionys.  y.  Hi^  de  Din.  10.  p.  «51  B,  nach  don 
Vorbilde  der  alexandrinischen  vie  der  pergamenischen  nhaxtf  rorliegt 
Seine  Annahme  (S.  6—7),  doss  schon  die  des  Eallimacboa  aoch  kont 
Charakteristiken  dea  Stils  der  verzeichneten  Schrifiateller  enthalten  hUto^ 
Aber  deren  Unsicherheit  er  sich  andi  selbst  nicht  lAnseht,  Iflsat  sich  swv 
nicht  widerlegen,  liegt  nach  dem  Sinne  nnd  Geiste  des  Eallimaohos  dnrcb- 
ane  nicht  fem,  aber  es  fehlt  für  sie  jede  Spur  eines  Beweises.  Denn  ii 
seiner  Bemfang  aof  Dionys.  a.  a.  0.  5.  p.  680,  die  allein  biet  von  Brhd)- 
lichkeit  sein  konnte,  ist  anch  niobt  einmal  eine  solche  so  finden:  Dionja 
bat  bei  KallimachoB  nnd  den  pei^tamenischen  Pinakogr^ben  nach  genanetea 
chronologischen  nnd  biographiechen  No&en,  anf  Gmnd  derer  sieb  die  Aecht- 
heit  oder  Ui^fhtbeit  von  Beden  nnter  dem  Namen  des  Deinatchos  be- 
stimmen liesa,  gesncbt  nnd  theils  Ungenügendes,  tbeils  gendecn  Yei^ehrtei 
gefunden,  ob  anch  nach  stiliBtischen,  steht  TOllig  dabin:  «a(«  lö  ftttf^ 
i^näeat  ntqi  avmv  xmv  äxi)ißtatifa>w  ijiuifT^x&tas,  af  fi^  fiivoti  t^vttv 
KOllffi,  ällä  *al  löyovs  toig  ft^v  ovdiv  ttvtä  ^i/oe^*ortat  tovt^  n^Mti- 
fr«a&«(,  toöc  8'  Vit'  «vfov  iftLifitnmt  itli/a*  tTvai  Ifyn*,  nnd  er  hat  fiber- 
diea  hier  nach  Dingen  gesncht,  die  er,  wie  Diels  richtig  nrtheilt,  hier  >■ 
suchen  gai  nicht  berechtigt  war.  Im  Chmsen  stimmt  Haitmanns  Aaf- 
bssong  der  Tlivarus  mit  der  meinen  überein,  aber  wo  sie  weiter  geht,  kann 
ich  ihr  nicht  folgen. 

G.  13.  S.  S40.  A.  66  e.  E.  1.  Heim.  XYIU.  1881.  —  Hinnuafligen  sisd 
noch;  Gardthaosen  Gr.  Palaeogr.  S.  187  ff.  Fahr  Bbein.  Mos.  XXXTIII. 
186S.  S.  468  ff.  Titelli  Nqoto  Hoseo  Italiano  I.  8.  89  ff.  160  S  ITSff. 
Christ  Die  Attikniansgabe  des  Demosthenes,  Hünchen  1888.  4.  —  Abhb. 
der  Hfinchner  Akad.  philos.-philol.  Gl.  XTI,  S.  S.  16S — aS4.  Blasa  Palseo- 
graphie  in  Iw.  t.  Uflllen  Hondb.  I.  S.  814—816.  Baermann  Herrn.  XXI. 
1886.  S.  84  ff.  Borger  ebendaa.XXIL  1887.  B.  660  ff.  J.  Bendel  Harris 
Amerio.  Jonm.  of  PhiloL  IV,  8,  14.  8.  186—167.  IV,  3,  16.  3.  SOS— SSI.  Tgl. 
o.  A.  anch  Drfcseke  Jahrb.  f.Ph.  Soppl.  N.  P.  YH.  1878/6.  S.  181—184. 
OaumitsLeipz.Stnd.II.  8.370.  A.  8.  Robde  QOtt.  gel.  Ans.  1883.  8. 15Mt 

C.  18.  8.  841.  A.  68.  So  eben  erscheint  die  Abb.  von  Dsiatsko  lob. 
Ttetzee  und  das  PlBatnssobolion  über  die  alexandriniecben  Bibliotheken, 
Rhein.  Hos.  XLVl.  1891.  8.  840-370.  Hieb  mit  derselben  anseinander- 
Eoeetsen  tbeils  in  Billignng  theils  in  Widersprach  ist  mir  nicht  mehr  mög- 
lich, am  Wenigsten  hier.  Waa  ich  in  den  Nachtrikgen  tn  dieser  Anm. 
hinter  dem  1.  Bde.  8.  894  geltend  gemacht  habe,  holte  ich  TollaUodig  fest, 
gleichwie  er  gegen  Haeberlin  nngeßhr  Dasselbe  wie  ich  bemerkt 

C.  13.  8.  848.  A.  85.  85i>.  Der  Eaom  der  pergamenieohen  Bibliothek 
ist  hSchst  wahrscheinlich  im  Nordosten  der  8&nlenhalle  nm  den  Tempel  d«c 
Athene  Poliai  wiederentdeckt.    S&nlenhallen  mit  den  hinter  ihnen  liegenden 


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NwhtriLge  und  B«richUgmigeii  lum  enten  Baai.  667 

Bflohanftamea  wann  die  gtehende  Form  für  Bibliotheken  in  hellenictisohec 
und  römischer  Zeit.  IntereBaant  sind  besonden  vier  im  Bereiche  des  Heilig- 
tbnma  gefundene  InichrifteiiBteine,  drei  toh  Marmor  blois  mit  den  Nuneo 
dei  Alkmeo«,  des  EerodotoB  und  dei  Timotheoi  von  Hiletoa,  die  vierte  ein 
Ealketeinblook  mit  einer  metriiohen  iDSohrift  ron  80  Zeilen  auf  Homeros, 
offenbar  Unter  Baeeu  fdr  die  entsprechenden  BildniBse.  Die  Schrift  ist  aoi 
der  EOnigneit  Aoawrdem  a.  n.  d.  Nachtr.  e.  C.  U.  Ä.  50  q.  e.  C.  31. 
S.  <SS.  Es  varen  also  Stataen  oder  Bflsten  tou  Sohriftatelleni  in  der 
Bibliothek  anfgeatellt.  GawiM  darf  man,  via  icfaon  C.  16.  S.  447.  A.  66 
gesagt  ist,  fSr  Alexandreia  ein  Oleichee  vermathen.  Sicher  befanden  sich 
in  nächster  NUie  flbrigeni  auch  die  Eonstsammlongen  (s.  Nachte,  t.  C.  1. 
A.  16  hinter  diesem  2.  Bd.).  S.  Ober  dies  Alles  Conse  Die  peigameniiohe 
Bibliothek,  Uonatsber.  der  Berl.  Akad,  1884.  S.  1866—1310. 

C.  18.  8.  »4t  hiuUc  Z.  4  T.  o.  hatte  der  Nachrichten  gedacht  werden 
■  ollen,  welche  wir  noch  Aber  den  Gifer  beiitsen,  mit  welchem  sowohl  die 
pergamenischen  ESnige  als  anoh  die  ägyptischen  in  der  Zeit  nach  Pbila- 
delphos  für  Qedeihen  und  WachBtbum  ihrer  Bibliotheken  Sorge  tmgen.  Es 
wird  ans  berichtet,  was  für  Hassregeln  schön  Energetes  ergriff  Er  twang 
alle  anlandenden  Schiffer  die  litterarisohen  Werke,  welche  sich  anf  ihren 
Fahrzeugen  be&nden,  an  ihn  abmliefem  nnd  statt  der  Originale,  welche  in 
einer  besonderen  Bflcherabtheilnng  nnter  dem  Titel  tu  In  *loiiop  insammen- 
gettellt  wurden,  Abschriften  sarflokimiehmen  (Qalen,  XVII*.  «OS,  a,  C.  24. 
A.  218).  Er  entlieh  gi^n  ein  Pfond  ron  16  Talenten  Ton  den  Athenern 
ihr  Staatsexemptar  Ton  den  Stacken  der  drei  grossen  Tragiker,  nm  es  fflr 
die  alexandriniiohen  BOchenammlnngen  abschreiben  ni  lassen,  und  bewog 
sie  sodann  das  Oeld  sn  behalten  nnd  sich  ansaerdem  dorch  kostbare  Copien 
entschädigen  ra  lassen  (Galen.  XVn*.  601).  Dann  aber  entbrannte  seit 
Enmenes  ü,  worauf  mich  Usener  aufmerksam  machte,  ein  fBimticher 
„Bacherkrieg"  zwischen  beiden  HSfen:  jener  snchte  ot^bar  den  Aristo- 
phanes  von  B;ianE  nach  Pergamon  cn  riehen,  welcher  letztere  dann  fdr 
seine  Tenonthlich  wohl  nicht  bloss  ihm  Scbnld  gegebene,  sondsm  in  der 
That  Torimndene  Wilinhrigkeit  hierauf  einzugehen  von  Ptolemaeos  V  Bpi- 
phanes  eine  Zeit  \uog  ins  Öef&ngniss  geworfen  wurde  (s.  C.  16.  A.  V),  und 
TOn  Ägyptischer  Seite  gehOrt  feiner  die  C.  1.  A.  14  angegebene  Nachricht 
ihrem  historischen  Kerne  nach  ohne  Zweifel  in  diesen  Zasammenbang.  Ja, 
es  fragt  sich,  ob  derjenige  Eoergetes,  welcher  anf  die  eben  beieichnete 
Weise  seine  Bfieherschatie  vermehrte,  nicht  vielmehr,  wie  Dsenec  glaubt, 
Energetes  n  oder  Pbyskon  war.  Denn  wenn  man  m.  E.  auch  dem  Sammel- 
eifer von  Energetes  I  recht  wohl  deraitige  Hassregeln  zutrauen  mag,  so 
passen  sie  doch  erst  recht  fOi  diesen  ebenso  sch&ndlicfaeu  wie  launenhaften 
Despoten,  und  die  Vertieibong  der  Gelehrten  durch  ihn  ans  Alexandreia  ist 
durchaus  kein  geuOgeDdei  Gegengrand,  s.  C.  l.  A.  36—88.  Vgl.  jedoch 
unten  d.  Nachtr.  e.  C.  84.  A.  SIS.  Die  flblen  Folgen  dieser  BBcherjagd,  die 
von  den  ESnigen  ohne  Zweifel  aaoh  anf  die  Beichen  and  Vornehmen,  Ge- 
lehrten nnd  Gebildeten  Qberging,  blieben  auch  nicht  aus;  die  Unterschieb ang 
gefUachter  BBdiei  als  eigner  Tndaatrieiweig  (Galen.  XV.  lOG.  [s.  C.3.  A.  66<>]. 
109),  die  Zurichtung  junger  Abschriften  in  einer  Art,  welche  ihnen  den 
Bohein  h<Aen  Alters  gab  (s.  C.  88.  A.  367),   die  FlQchtigkeit  und  Nach- 


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668  Nochbftge  imd  Berichtigongen  mm  ersten  Band. 

lUssigkeit  beim  Äbechreiben  in  Folge  in  groaier  Eilfertigkeit,  Aber  weldia 
Strabon  XIII.  609  klagt 

C.  12.  S.  SM.  A.  87.  „Die  Zahl  der  Rollen  in  der  growen  alexandiim- 
sehen  Bibliothek  betrag  bei  dem  Unteiganga  der  letzteren  nach  der  An- 
gabe von  Gell.  VI,  17,  S  und  Ammiao.  Maroell.  XXII,  1«,  S  gegen  700000. 
So  sehr  war  sie  seit  den  Zeiten  des  Kallimachoa  gewachsen!  Ajaschanlich 
wird  der  Zuwachs  and  die  gesteigerte  Tbätigkeit  der  Bibliothekare  doicli 
die  Anlage  des  Veraeidmiaaes  der  Schriften  des  Th^eophrastos  b.  La.  Di. 
V,  42-46.  *6— 48,  d.  h.  300  +  117  Bflcher,  vgl.  A.  68".  (Osener). 

0.  12.  S.  345.  Tor  Lysanias  von  Eirene  fehlen  ausser  Antidoros  tm 
Kyme  (a.  d.  Nacbtr.  z.  S.  887— S29  hinter  diesem  2.  Bde.)  noch  Glaakoi 
von  Samos  nud  Hermokrates  von  lasoi,  der  Lehrer  des  Eallimachoa  (t^ 
C.  13.  S.  348.  A.  6),  welche  sich  beide  mit  der  Accentlehre  beschäftigten, 
vgl.  Sorg,  de  acc.  §.  21  S.  (s.  Lentz  Herodian.  I.  8.  XXXII  f.)  —  explan.  in 
DonaL  I,  Gr.  Lat.  IV.  S.  &30  f.  Keil,  qms  omttt*  (nämL  gm  ante  Vammem 
de  prosodia  aliquid  Teligutrunt)  sibi  fuisse  mteiores  Tarro  eowtiMmorat; 
grammatieog  Cr  laue  um  iSatntum  et  Hermocratem  Josium,  item  phHo- 
»ophmn  Theophrastum  Pmpatcttcum  nee  tum  eiueden  »eetae  Atheno- 
darum  summt  acuminis  mrum,  qui  guandam  pTOtodiam  itovötovov  appeüat, 
quae  videtur  non  aha  eese  quam  media,  licet  diverso  vocabuh.  (§.  33).  nee 
deswit,  qui  proeodias  pluree  eaae  quam  quattuor  putaveritit,  ut  Glaueui 
Samius,  a  quo  sex  proaodiae  auttt  eub  hisce  nominibus:  ävniürrj,  ix4ai],  i%i- 
TtiBftcvi],  Kttluaftivri,  nvtai>ii«la£of(E*t),  «*:  («^tij  ergänit  Wase,  fffi]  Wsil, 
sripixexlairfi^v)]  Keil),  led  hie  quogue  non  dietentit  a  nobis.  ntmt  euims  ex 
iptis  nomimbua  inteUeclu  procUve  est  trea  primae  eeae  limpliees  et  mm  alt« 
quam  ßn^tiav,  fiieii*,  iitlaii,  poetremaa  awtem  tres  dupUces  et  guaei  epeäa 
utUus  (lexae,  quae  est  genere  utra,  hanc  mim  flecU  non  und  modo  oirmi 
putaverunt:  Eratosthenee  ex  parte  priore  acuta  in  graeem  posteriorem, 
Theodorus  autem  aUquando  etiam  ex  gram  in  acutiorem  eteenden  tte. 
(§.  34).  e<mi  (protoäiam),  quae  sursum  est,  Glaucua  ixuttuttirttii,  Hern  oliw 
aliler,  »ed  nemo  adhuc  Uvem  vocavit,  quamois  id  erat  graei  contrarium,  cenm 
ea  warnen  obtinet  iieCav,  LaÜne  acuta,  inter  hat  est  niej]  .  .  .  gmtrtae  Hü 
[conitmgit],  quia  ceteris  perpleaiior  est,  phtra  tunt  vocabuia:  Ammoniui 
Aleaandrius,  qui  Aristarchi  »cholae  aucoeisit,  i^vßof/mr  voeat,  £phor»i 
autem  Oymaeus  ttifiaeaaiv,  JHonysius  Olympius  (OlyHthius?  Sasemikli 
I.  Tatian.  ad  Qr.  31.  p.  81,  SO  SchwortE;  vor  Ephoros)  diätowov,  Sermo- 
crates  lasius  avitxUntov,  Epicharmus  Syracusiue  texiaaiitwtpi:  venm 
ea  mme  ab  Omnibus  ne^imia(iir>t  Graece  vocatur  etc.  Ueher  Theodoroi 
s.  C.  86.  A.  287-S30. 

C.  la.  8.  S16.  A.  103  für  Schol.  Od.  i,  378.  «,  668  1.  Schol.  A  E.  JI,  668. 
Schol.  B  (—  Porphjr.)  11.  I,  878. 

C.  IS.  S.  348.  Z.  1  f.  y,  o.  Daas  Hermokrates  von  law»  nos  idabt  weiter 
bekannt  sei,  ist  unrichtig,  b.  den  eben  gegebenen  Nacbtr.  &  C.  18.  S.  946. 

C.  18.  S.  S66.  A.  42.  Beitzenetein  Inedita  poet.  Qr.  £r.  II.  (Boitock 
1891).  S.  4f.  hat  es  durch  eine  gl&naende  Combination  m.  E.  sehr  wahr- 
scheinlich gemacht,  dass  nach  der  Daistellnng  in  der  Hekale  des  Kalli- 
maohoB  Thesens  auf  Betrieb  der  Medeia  von  Aegens,  der  ihn  noch  nicht 
erkannt  hatte,  in  das  Abenteuer  mit  dem  marathoniecben  Stiere  a 

n,.i,i..,..>^.()l")<^IC 


Naohtifige  nad  B«riohtigaiigea  sam  ersten  Band.  669 

vai,  um  bei  demMlben  Beinen  Tod  zn  finden,  and  dai«  dann  Aegene  doicb 
ein  Ton  dei  Medeia  gemischte!  Qüt  ihn  anB  dem  Wege  sn  Anmen  sachte, 
aber  ihn  glflcUicb  noch  ku rechten  Zeit  erkannte.  ReitienBiein  BChLieaet 
mit  folgenden  Worten:  „Std  magia  ^Hom  incertae  hat  r^iodnationes  mt 
mooet,  quod  hoc  dnmim  modo,  cur  Caßimachue  hoc  heroia  certanien  tibi  ele- 
gerit,  inteBego,  ^  re  vera  Theseidem  eondidit  Mtom  hitnc  fabvitan  narraru, 
cmw  »üb  exitum  regt»  ßivt  ex  omnibu»  perieulie  exemptiu  agnogcihtr,  sagam 
fataUm  fatoque  debüam  expeüit,  wbem  lu^rat  et  prineeps  AOienimsium 
facttu  igt". 

C.  13.  8.  860.  A.  61.  Kaiper  In  Callimachi  hjmnnm  IV,  MneinoB;ne 
N.  F.  XIS.  IS91.  8.  M-~7d  bemerkt  (8.  Mf.)  vobl  ann&bernd  mit  Recht: 
In  noetro  .  .  .  hymno  .  .  .  poeta  .  .  .  insulae  divinae  laudtbw»  gloriam  prin- 
dpi»  Mt  iuttgere  voUbat,  atque  id  eo  magü,  quia  maxima  apud  Deliaeo» 
Ptolematorum  erat  tntetoTitaf,  postquam  AthenienseB  Deli  prineipatvm  Unere 
deaierunt.  Qmn  etiam  dicimo  honore  regem  colebatU  inwIoMt,  festoequ«  dies 
Ftolemaea  et  FMladel^tea  iiutituerara.  lam  deorum  tn  numero  JuAetur  non 
ioWm  rex,  »td  mox  etiam  regina,  et  anathernata  iü  vottntur,  cuiui  rei  prae 
cetert»  nun«  testis  ett  Theoph.  HomolUut,  ^m  tn  .  .  .  libro  .  .  .  Leg  arehivea 
de  ViiUendance  »aerie  ä  Dehs  (Far.  1887)  p.  59  inacriptione  quadam  teslatttr 
Hemüam  phialae  dedteaise  'AraiHoae  miadelpho,  ApöHini,  Artemidi'.  Oum 
igitur  in  tniula  IMo  aegMO  honore  aigue  rex  ipaa  regina  Arainoe  coleretur, 
non  puto  poetmn,  gui  FhüadelpKum  tamquam  Slluv  iHov  Apollini  aegua- 
viaaet,  Arainoea  honorea  aüentio  praeteriittrwn  fvigae,  ai  poet  regit  cum  aorore 
nwptiM  hymimm  ctmpoauittet.  Atit  aperte  ipiam  regirutm  laudibua  extulitaet, 
aui  teetia  et  ambigwa  verbia,  Artemidoa  verbi  eauaa  honorem  eturtans,  cuiua 
deae  mtne  niai  tätimo  verau  nwIZa  toto  eortnin«  fit  mentio".  Er  «etit  danach 
die  Eotstehnngraeit  siriBchen  876  und  274.  Allein  %a  ist  durch  Nit^ta  er- 
wiesen, daat  die  Delier  schon  gleich  nach  der  Tetheirathnng  der  Arsinoe 
mit  ihrem  Bnider  degaen  göttliche  Ehren  auch  anf  sie  Qbertm^n,  tind  bo 
bleibt  es  auch  auf  Orand  Ton  Euipers  Erwftgangen  immer  noch  recht 
wohl  mOglicb,  dasB  dieser  vierte  Hymnoe  den  Eallimaohos,  wenn  aoch  tot 
dem  FtolemaeoB  daa  Theokritos  (vgL  aocb  Eaiper  8.  64  f.),  so  doch  erst 
Kwischen  378  nnd  970  Terfaest  sei.  —  Z.  7  hinter  Soholieo  fSge  hiniD 
M  V.  186. 

C.  IB.  S.  86!.  Z.  af.  mit  A.  66.  66.  Ich  stimme  jetit  Tielmebr  Vablen 
in  der  A.  6ft  angef.  Abb.  bei,  welcher  in  weeentlicher  Uebeieinetinunnng 
mit  WilamowitE  Ant.  v.  Kar.  8.  989.  A.  67  die  Regiemng  das  Magaa 
30B— 368  »ettt  nnd  ferner  nachweist,  dasa  Eaergetes  erst  gleich  nach  seiner 
Thronbestetgnng  seine  Hocbieit  mit  Berenike  feierte.  * 

C.  18.  8.  866.  A.  14.  Z.  11  für  Bonrdeanx  1.  Bordeaox. 

C.  IS.  B.  869.  A.  9S  ffige  binni:  Vgl.  C,  8«.  A.  44.  46. 

C.  IS.  S.  S70f.  A.  106.  BeitEcnstein  Die  Inhaltsangabe  im  Arche- 
tjtms  der  EaHimachnsbandBcbriften,  Hermes  SXVl.  1891.  8.  308—814  be- 
handelt ein  schon  von  PoHtianns  Uiscell.  XXiy  als  „Motümmwn"  be- 
seicbnetee  „Epigramm"  in  Trimeteni,  welches  nenerdiogs  von  Hagen  in 
den  BandgloHsen  eines  luibekannten  Hnmanisten  in  einem  Exemplar  der 
Ansg.  des  Eallimiwhos  von  Tascosanns  wiederentdeckt  nnd  im  Katalog  der 
Beroer  Handichriften  8.  680  (mit  Tera^entlicher  Uebergehong  einei  Tenei) 


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670  NachtrBgfl  und  Berichtigungen  zum  ersten  Band. 

taeranagegeben ,  aber  bisher  nicht  beachtet  i*t.  Ea  acheiut  nach  dei  Be- 
handlang  des  Trimeten  twisohen  dem  6.  und  10.  Jahrh.  eatotanden  so  «oi 
ond  ist)  die  einer  die  HTDinen,  die  Hekale,  die  Ahm,  den  Ibis  ond  eii 
Blithaelgedicht  (Tcnnatblich  ein  cajmen  fignratnm)  aof  Athene  (a.  Ven9f, 
%ul  tipi  'Afhpläv  vntno*  fiEjlnai  väXw  yfüpip  ^a&lexip  xal  SvatvfivQtt  töytt), 
die  also  damals  alle  noch  exiitirten,  nm&sienden  Sammlnng  Tonnf- 
geeohichte  Inhaltsangabe,  fieitsenstein  seigt,  daas  dieselbe  auch  noch 
im  ArchetTpoB  nnserer  Handschriften  stand,  von  den  meisten  Abschreiben 
aber  als  überflüssig  veggelasBen  oder  terBtOmmelt  wnrde  nnd  im  16.  Jahrb. 
TOllat&ndig  nnr  noch  in  eisern  einiigeD  Exemplar  einer  sonst  interpaliiten 
HandschrifteDclasBe  vorhaaden  war,  ans  welobem  sie  jener  Unbekannte  loj. 
Eeitzenstein  macht  famer  noch  aof  die  Berflhmngen  aufoierksam,  die 
xwischen  den  BeEeiobnangan  der  Hekale  in  diesem  Index  nnd  bei  Ejüsg. 
Anth.  Fal.  IX,  546  neben  gewissen  Abweichongen  Statt  finden,  nnd  Ter- 
muthet,  daaa  beide  DarsteUnngea  dem  eignen  Prooemion  des  Kallimachw 
zn  diesem  Qedicht  nachgebildet  sind. 

C.  14.  8.  aSS.  A.  50.  Zn  den  oben  S.  G67  (Nachtr.  >.  C.  12.  A.  85.  85^] 
besprochenen  Basen  von  SchriftsteUeTabbildangen  ans  Peigamon  gebOrt  Meh 
der  Stein  No.  202  mit  der  Anfscbrift:  <^>m><l>laS<vi>v  #tl«<*M>-  Leidv 
sind  mir  diese  „Inschriften  von  Peigamon"  snr  Zeit  noch  niun^kngUcli, 
nnd  ich  weiss  daher  nicht,  wie  der  Heranageber  Fränkel  hierüber  nrthmlt 

C.  14.  ß.  sa4.  A.  51.  Ich  mOchte  jetzt  nicht  mehr  lo  anTersichtlicIi 
behaupten,  dasa  in  der  ersten  Biographie  des  Apollonios  das  In  {^»f 
Svt«  richtig  nnd  das  ötjii  falsch  sei,  obgleich  Linde  begreiflich  gemaclit 
hat,  wie  Letsteres,  wenn  es  unrichtig  ist,  entstehen  konnte,  während  ichi 
wenn  Tielmebr  die  erstere  Angabe  su  verwerfen  ist,  ihren  Ursprung  nicht 
tn  begreifen  vermag ,  es  müstte  denn  in  der  ürbiographie  /n  l^tißot  >* 
vielmehr  mit  tö  fiiv  vgävov  mumv  ZaUtfiöxm  im  ISlai  SiHutniJ.^  tosammen- 
gebangen  haben,  was  ich  nicht  recht  glanben  kann.  Trotidem  iat  mir  sdui 
seit  einiger  Zeit  das  Bedenken  gekommen,  ob  denn  ein  Qedicht  tob  k 
ansaerordentlicber  Gelehrsamkeit  und  Belesenbeit  das  Werk  eines  ooch 
nicht  Ewanzigj&hrigen  Jünglings  sein  könne,  nnd  jetst  hat  mich  Usenet 
darauf  aufmerksam  gemacht,  dass  die  letztgenannten  Worte  zä  ^%*  wfittp  — 
Siiumiül^,  anch  wenn  man  mit  Linde  annimmt,  dass  das  ihnen  oninittel- 
bar  vorangehende  ÄBUifwiov  ftafhit^e  nicht  in  der  Ürbiographie  geeUnden 
habe,  dennoch  darauf  hinweisen,  dass  Apollonios  eine  nicht  gans  kone  Zeit 
den  Spuren  seines  Lehrers  folgte.  Aber  die  A.  65  dargelegtes  chronolo- 
gischen Unmöglichkeiten  gegenOber  der  Nachricht  von  seiner  qAteren  BSck- 
fcemfnng  nach  Alexandreia  als  Nachfolger  des  Eratosthenea  in  der  Leitoi« 
der  grossen  Bibliothek  werden  dadnrch  nox  noch  verstärkt  und  diese  Nach- 
richt also  nnr  noch  nnglanbliclier.  Denn  der  Stieit  mit  Sallimachos  ßUt 
in  die  Sechugerjabre  des  dritten  Jahrhunderts  (a.  C.  IS.  S.  860  (f.):  geben 
wir  bei  seinem  Beginn  dem  ApoUonios,  am  mit  dem  iipi  wenigstens  einiger- 
massen  in  Uebereinstimmnng  zu  bleiben,  anch  nur  ein  Alter  von  SO  Jahren, 
so  war  er  etwa  296  geboren  nnd  folglich  19  Jahre  Uter  als  Eratostbenes, 
ond  wollte  man  (was  mir  nnmOglich  ist)  sich  wirklich  entschliessen  die 
letzten  Terse  im  2.  Hjmnos  des  Eallimacbos  (s.  C.  IS.  S.  860  £)  nicht  anf 
diese  Fehde  zu  beriehen  (aber  worauf  denn  sonst?)  nnd  dieselbe  ent  in  dis 


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K^IC 


Nkclitr&ge  und  Beiiclitigiingeii  nun  ertten  Band.  671 

Fnn&igeijahre  dieaw  Jahrhunderts  xa  aeiaen,  inimeihin  vflrde  aach  bo  der 
Alterarorsprnng  des  ApoUöoios  vor  Enttoitfaenee  ooch  mindesteas  9  Jahre 
betragen  haben.  Mit  diesem  Allen  Terträgt  es  eich  aber  sehr  gat,  dase 
Ariitophanes  tod  Bjuau  ncherlioh  nicht  bloss  ani  der  Schrift  des  Apollo- 
nioB  Kföc  Z7jw6eottiv  {a.  A.  86,  vgl  bes.  Fr.  XIV  in  Sohol.  A  II.  B,  iSS.  dia 
toi  t  iyfoaXi^n  aC  'Aiftaxtliuiioi.  %ai  'Aiiolliivttif  Si  ö  'Pöiios  öiuiiiat  xfO- 
ipigneu  kkI  ;^  Ugiototpiivovs),  sondern  auch  ans  dessen  ignorirtem  Argonaoten- 
gedicht  trotc  dieser  Bcfaeinbaren  Ignorimng  riel  fOr  seine  eigne  Eenutniss 
de«  homerischen  Sptacbgebrancha  gewomen  hat.  Ja  ich  gebe  es  den  An- 
dentongea  üseners  mit  Frenden  ni  nnd  berichtige  damit  einen  starken 
Hange!  meiner  eignen  Dantellang,  dasa  nach  dem  Tode  des  Ealli- 
maohoa  noter  dem  Einnass  der  richtigen  objectiven  Benrtbei- 
Inng  nnd  Sab&tEnng  des  Homeros  als  naiven  Dichterbero«  darob 
Eratosthenes  (e.  C.  Ift.  S.  414  f.)  an  die  Stelle  des  Hineintragena 
vom  eignen  snbjectiven  Geschmack  bei  Zenodotos  nicht  bloss 
in  der  gelehrten  Beschäftigung  mit  ihm  durch  Arietophanes 
nnd  Arietarchos  eine  objectiv-historiache  Betracbtnug  trat, 
sondern  anch  die  Stimmung  in  Alexandreia  in  Besng  aaf  den 
poetisohen  AnschlnsB  an  ihn  wenigstens  vorObevgehend  nm- 
schlag,  nnd  dass  ans  diesem  Umschlag  die  Mtoerivtaitü  und  die 
Heraklee  des  Bbianos  hervorgingen.  Es  ist  anch  recht  wohl  mög- 
lich, dass  die  Errichtung  des  HomeroitempeUdnrcbPtolemaeoBlV 
(«.  C.  1.  S.  8  f.),  wie  Dsener  annimmt,  eis  Symptom  dieser  verän- 
derten Stimmung  war.  Qeiade  ans  diesem  Umsehlag  ist  die  Sage  von 
der  BflckberDÜiDg  dei  Apollonios  entsprangen.  Lange  gedauert  bat  er 
jedoch  «chweilicb:  die  Gedichte  des  Bhianos  waren  eben  anch  die  letzten 
Tereache  einer  Nachahmung  des  bomeiisahen  Heldenepoe  in  Alexandreia, 
Qud  je  mehr  sich  seitdem  die  dortigen  Philologen  dei  eignen  Dichtens  ent- 
hielten, am  so  mehr  mnssten  sie  doch  wohl  einsehen,  dais  Eallimacboa 
dennoch  Hecht  gehabt  hatte,  dessen  Qrunda&tun  ja  anch  die  Poesie  des 
EratosUieiies  gans  entsprach. 

C.  14.  S.  380.  A.  68.  Z,  2  v.  o.  hinter  alle  fOge  hinsn:  mit  Annahme 
von  SchoLIl,  9U(s.  Gerhard  S.  17f.  Uerkel  Proleg.  S.L.  Linde  S.SOf.). 

C.  14  S.  406f.  A.  179^  „?gl.  noch  Ad.  Hichaelis  De  anctoribas, 
qnos  Horatlns  in  libro  de  arte  poetica  eeoatns  esie  videatnr,  Kiel  1867. 
4.  S.  IS  ff.  Nicht  von  Belang  ist  J.  Petersen  De  Eoratio  aliorom  aucto- 
rnm  aemnlo  in  ep.  ad  Pia.,  Hadersleben  1810.  4.  S.  6r.  —  H.  Weil  La 
rigle  des  trois  actenis  dana  les  trag^ea  de  S^n^ne,  Bev.  archeoL  N.  F. 
XI.  18».  I.  S.  SS  f.  nimmt  an,  dass  das  hta  Hör.  18Vf.  fOr  die  Tragoedie 
antgeitellte  nnd  in  den  nna  erhaltenen  Tragoedien  allein  bei  Seneca  be- 
folgte Geseta  nne  minor  neu  sit  quitUo  produetior  octw  in  Folge  des  allmllb- 
lich  immer  weiter  gehenden  Zurflcktretens  der  Chorpartiea  aich  in  der  nach- 
enripideiKhen  nnd  wahrscheinlich  erst  alezandriniachen  Tragoedie  gebildet 
habe  und  aooh  von  Neoptolemoa,  dar  es  ans  ihr  abatrahirt  habe,  dem 
Hoiatins  flbeikommen  aei.    Sicher  ist  diese  Annahme  achwerlich".  (Herta). 

C.  14.  S.  408.  A.  194.  Cons  Lieiniaa  Arohia«,  ein  Imptoviaator,  El. 
Sehn.  Nene  Samml.,  Ulm  1836.  8.  a  417  ff.  —  8.  ferner  C.  SO.  A.  801. 

C.  14.  S.  409.  A.  196.  Z.  4  r.  o.  fb  BUanion  1.  Heiiaoion. 


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.3IC 


672  Naohtiftge  und.  fierichtigoDgen  lum  «rtten  BuuL 

G.  16.  8.  HO.  A.  4  flb;  41  I.  di. 

C.  16.  8.  414.  A.  ilK  „rc«rpffv^  bedeutet  vielmehr  Eidkurte,  i.  Kie- 
pert Alte  Geogr.  8.  fi.  A.  8".    (Uaeoer). 

C.  Ib.  8.  414.  A.  98.  8.  jetxt  koch  Berger  OeKk  der  wisaeDSchaftl. 
Erdkunde  der  QrieoheD  111.  Leipzig  1891.  S.  8.  61—119. 

C.  16.  8.  416.  A.  30.  „Beeouden  intereuuit  iet  der  derbe  Spott  b.  Str&b. 
I.  S4:  f^EfattM&irts)  ipii«l  *6t'  aw  tiif§tv  ti»ii  >ev  XJdvaatiie  «fsl<i«i]i«M, 
oinv  »vifu  (öv  Wffärpitiirm  thv  wmv  ivifuoti  ümöv":    (üiener). 

C.  16.  8.  41«.  A.  40.  „Die  QrondUge  TOm  geogr.  S^item  dei  EntoiUi. 
war  die  Beobachtoog  der  SonnAnhOheii  dnreh  die  Unge  dei  Qnomoiucbatteiu 
uDd  die  Mif  dieser  fnieende  MeMnng  der  Iiinie  toh  Alexandreia  Aber  Byene 
nach  Heroe  (16  Breitengrade):  anf  dieser  beruht  sein»  Bereohniuig  dei  Brd- 
Dtnfaagi  (860  000  Stadien  —  6860  geograpbiiche  Meilen)".   (Uaener). 

C.  16.  8.  420.  A.  66.  An  der  Aecbtheit  der  Scbrifli  dei  ErabMtb.  xtpl 
ÖKxutzijfiiat  brauchen  wir  nicht  bu  tveifeln,  denn  et  ist  unrichtig,  dasa 
dieselbe  aohoa  im  Alterthutn  beetritten  sei.  Vermuthlich  war  ei  fielnehr 
dieie  Schrift,  in  welcher  er  dem  Bndoxoa  Ton  Enidos  die  unter  deasen  Name» 
umlaufende  'Ontaetijgis  abapraob.  8.  unt.  d.  Naohtr.  a.  C.  SS.  A.  149  n.  8.  P. 
I.  C.  88.  8.  ISS.  Er  beachUtigte  eich  alao  auch  mit  der  Feststellung  dei 
Ealendera. 

C.  16.  8.  484.  A.  79  ffir  Eincelheiten  L  EiuMlheiten. 

C.  16.  S.  416f.  A.  8g.  Stand  die  Aenasemng  dea  Erat  (ib.  d.  Circnmfl.  (s.  d. 
Nacht.  E.  C.  19.  S.  846  hint  d.  2,  Bd.)  anch  in  seiner  Schrift  flb.  d.  alte  Eomoedie, 
oder  hat  ea  mit  den  dvo  |9tßJl^((  r^fi^unix«  (b.  A.  68)  doch  eeiDe Richtigkeit? 

C.  16.  S.  481.  Z.  14  V.  o.  für  Erigonos  I.  Ikarioa  n.  8. 488.  A.  98 1.  Timaobidaa. 

C.  16.  S.  4S0.  A.  S^  ,^ie  Enablougen  gehen  so  ina  Einiebie,  daas  die 
Vcrmntiinng  nahe  liegt  sie  anf  eigene  poetische  Ja  gendsflnden  dea  Aristophanee 
zarücktufOhren,  ao  baseichnend  ea  ist,  daes  er  im  Uebrigen  der  erate  alexan- 
driniiohe  Gelehrte  war,  der  es  unterlieaa  seinen  Ruhm  auch  durch  Dich- 
tungen EU  begrOnden"  (Uaener),  d.  h.  abgesehen  von  aeinen  ftaivdftinr. 

G.  16.  8.  432.  A.  11.  18.  Der  byiantiniache  Tractat  hinter  Arkad.  iat 
jeUt  anch  bei  M.  Schmidt  Herodiani  Epit.,  lena  1860.  S.  811  f.  nnd  Lents 
Herodiao.  I.  B.  XXXVlll  f.  wiederabgedruckt.  „Wenn  in  demselben  (p.  188 
Valck.  13,  SSff.  Nanck.  918,  4  Schm.XXXIX,  6L.)  dem  Aristophanea  Ton 
Byuni  die  Beieiclinnng  dea  Circumflex  als  ötvßäpei«  engeschrieben  wird, 
■o  kann  dies  trots  Bergk  PhUologus  XXII.  1866.  8.  16.  A.  IS  und  Lenti 
8.  XXXVUf.  gang  richtig  sein,  obgleich  Sergina  Qramm.  L.  IV.  631,  IS 
(s.  d,  Kacbtr.  z.  C.  18.  S.  846)  die  Benennung  i^ißa^t  für  denselben  erst 
dem  Arietaichear  Ammonios  snachreibt:  diese  sehr  ikahe  liegende  Bezeich- 
nung mag  in  der  That  schon  von  Aristophanea  gebraucht  und  Ton  ihm  anf 
Ariatarchoe  und  die  Aristaroheer  übergegangen  sein.  Aber  die  Interpunc- 
tion  kennt  in  Wabrheit  schon  Aristoteles  Rhet.  III,  6.  1407''.  12  ff;  mit  der 
Accentnation  hatten  sieh  nach  8erg.  achon  Glaukoa  von  Samoi,  HennO' 
kratei  von  lasoa  nnd  Eratoatbenea  heich&ftigt;  die  Behauptung  (p.  189 
Talck.  14, 1  £  N.  814,  8  ff.  Sohro.  XXXIX,  81  f.  L.),  dasa  Aristophanes  anch  di« 
Zeichen  für  die  nenov^eta  liiis  Apostroph,  Hypodiaatole,  "fipir  aingeffihrt 
habe,  widerlegt  sich  aum  grOeaeren  Theile  schon  dadorch,  daas  noch  Haro- 
dianoa  die  beiden  letrteren  Zeichen  nicht  kennt,  a.  Leota  8.  XLV".  (Uaener). 


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.3IC 


Nachtrage  and  Berichtigungen  zum  ersten  Bond.  673 

C.  16.  S.  440.  A.  37.  Z.  9  t.  o.  fdi  romaines  1.  romains. 

C.  16.  8.  44S.  A.  48  fflge  hinza:  C.  BO.  A.  43. 

C.  IS.  S.  444.  A.  66  I.  HontfaucDn. 

C.  16.  S.  444  ff.  A.  66.  Gegen  das  MiBaferstBjidniag,  ala  hatte  er  bereits 
den  Kanon  der  seCn  Bedner  auf  Aiiatoph.  v.  B;e.  eorQckffihien  wollen,  hat 
Üuwitchen  Uaaner  lelbet  Proieit  eingelegl^,  a.  d.  Nachtr.  i.  C.  36.  A.  109 
und  109". 

C.  16.  S.  4(i0f.  A.  8X.  üeber  das  Fragment  der  AgallU  Schol.  T  II. 
£;48S  Tgl.  aoch  0.  Kern  De  Triptolemo  aratote,  Oenethl.  Ootting.  (Halle 
1888).  S.  102  ff. 

C.  16.  S.  451.  A.  118*.  Da«!  fibrigena  aoch  Ariatarchoi  rieh  immerhin 
noch  von  einer  übertriebenen  Vontelliug  tod  der  Weiaheit  des  Homeroe 
und  Ton  einem  gewiuen  Anachlnia  an  Btoiache  BrU&mngaweUen  nicht  ganz 
frei  hielt,  und  daas  er  auch  peripatetiacbe  Lehren  vom  Urznetaade  der 
Menschen  benatste,  Bncht,  wie  es  scheint,  nicht  ohne  Erfolg  Bob.  Weber 
De  DioMmridis  xtf/l  top  naf'  'Ofi^fai  vifunv  libello,  Leips.  Stnd.  XI.  1S88. 
S.  131  f.  141  f.  16S  f.  SD  Beigen. 

C.  16.  8.  468.  A.  116.  Babe  De  Theophraati  libria  ««pi  Uitmt,  Bonn 
1890.  8.  (Doctordiie.)  8.  86—41  ancbt  wahracheinlich  cd  machen,  daas  da* 
Sjttem  des  acht  Bedetheile  schon  von  Praiiphanes  herrOhre.  Der  angeb- 
liche Beweis  bemht  lediglich  darauf,  daaa  achon  desaen  Lehrer  Theophra- 
stoa  mindestens  sechs  gekannt  babe,  ferner  anf  den  Stellen,  in  denen  die 
yi/aiiiuixiii^  auHchliesslich  oder  theilweise  aof  ihn  cnrückgefahit  wird  (vgl. 
d.  Nachtr.  a.  C.  12.  S.  8>7— 889  hinter  diesem  3.  Bde.)  und  aaf  seiner  uns 
erhaltenen  Aeossening  Fr.  lY  b.  Demetr.  de  eloo.  g.  66  tlber  die  «effcafUM. 
Es  ist  dies  also  doch  eine  recht  lofläge  HjpoÜiese. 

C.  16.  S.  4fi9.  A.  ISS.  Z.  6  V.  o.  fOr  dritten  L  eraten. 

C.  16.  S.  460.  A.  188.  Z.  6  fOr  100  I.  101. 

C.  lt.  8.  463.  A.  148  fSr  XXVI  1.  XXIV  t 

C.  16.  S.  4es.  A,  149  soll  lauten:  Das  Letriere  TennnUiet  Klein,  aber 
das  Ersteie  dllrfte  a.  s.  w. 

C.  17.  S.  468.  A.  18  fflge  hinsn:  ü.  EShler  Exegetisch -kritische  An- 
merkongen  ra  den  Fragmenten  de«  Antigonos  TOn  Earystos,  Rhein.  Mo*. 
XXXIX.  1884.  8.  S98--SO0. 

C.  IT.  8.  488.  A.  19.  So  unsicher,  wie  Fr&nkel  in  dem  in  d.  Nachtr. 
hint.  diesem  8.  Bd.  i.  C.  1  A.  16  angef.  Aufs.  S.  69f.  meint,  ist  es  nm  die 
Zeit  des  Antigonos  von  Karystos  glücklicherweise  nicht  bestellt.  Antig.  beraft 
sich  ja  (a.  A.  89)  anf  das  mOudliche  Zengniss  eines  Bohdiers  ron  Pyrron 
nnd  (Hiat.  m.  16V)  anf  dos  des  Eitharoden  Timon,  eines  Schfilers  von  Ari- 
stokles,  der  ein  Jagendfrennd  von  Antigonos  Gonataa  war  (a.  Wilamo- 
witi  A.  T.  £.  8.  88.  EBhIer  a.  o.  0.  8.  S97ff.).  Die  Benntning  seiner 
Biographien  durch  Sotion  nm  SOO — 180  (s.  C.  19.  A.  20)  ist  femer  hSchst 
wabncheinlich  nnd  die  durch  Herakleides  Lembos  um  180—160  (s.  C.  19. 
A.  GS)  gewiss  (s.  C.  17.  A.  40.  40^.  C.  19.  A.  60).  Es  ist  also  schwerlich, 
wie  Fränkel  glaubt,  mOglich,  dass  er  vielleicht  erst  (vgl.  A.  86)  unter 
Attaloa  II  (169—138)  als  Bildhauer  in  Pei^amon  gearbeitet  habe. 

C.  17.  8.  469.  A.  86.  In  der  betreffenden  Inschrift  ist  vielmehr  <'Exi>> 
ydroo  m  ergänzen,  s.  Fr&nkel  Inschrr.  von  Ferg.  Sl**  o.  a.  a.  0.  S.  60. 

«b.-alex.  Lttt-Gwoh.   IL  4S 


674  Nocbtr&ge  und  Berichtigangen  inm  ersten  Band. 

C.  11.  8.  479.  A.  91.  S.  d.  Nachte,  za  C.  86.  S.  3.  —  Unter  den  Qnalleii 
de«  ApoUonioB  ist  BoloB  oder  vielmehr  Piendo-Bolos  naohintrAgen,  i.  raiteii 
d.  Naohtr.  (.  A.  1S8. 

C.  11.  S.  480.  A.  110  iet  eo  za  verbessern:  Dk  er  bei  loieph.  c.  Ap. 
U,  14  (—  Fr.  8)  hinter  ApollonioB  Molou,  dem  Lehrer  des  Cicero  (s.  C.  K. 
A.  138  f.),  genannt  wird,  mag  er  etwa  Zeitgenosse  des  Letzteren  gewesen  son. 

C.  11.  S.  4S0.  A.  113.  Vgl.  anch  noch  J.  0.  Hfiller  Des  Flav.  JosepbN 
SohriA  gegen  Apion,  Basel  1817.  8.  S.  SOS.  SchUrec  Qesch.  de«  jlid. 
Volkes  n.  (Leipiig  1886).  S.  116,  welcher  mit  Recht  geltend  macht,  ita 
Kosmta  ludikopleastea  (a.  a.  0.  »  Qallandi  Biblioth.  Patr.  3J.  p.  671] 
seine  Notiz  ot  Si  ti  Alyvinunm  avyfQo^äiuvot  TOtrciati  Mavt^Äm  wd  Jbi- 
^fUDV  %aX  'AnolXatvios  h  M&Xiov  aal  Avcl^z''t  ""^  Axiam  iyfiififMm>äcs.t-l< 
offenbar  nnr  ans  loiephos  geschSpft  habe  nnd  der  Tit«l  AlfvjtTuad  für  <lk 
betreffenden  Schriften  dee  Lysimachos  nnd  des  Molen  folglich  immeihiB 
nnz  aof  seiner  Vermnthnug  bemhe. 

C.  11.  S.  481.  A.  ISG  ffir  SS.  A.  177  1.  32.  A.  SGSf. 

C.  11.  S.  482.  A.  128.  Diela  Ceber  Epimenidea  von  Kreta,  UonaUber. 
der  Ber).  Akad.  1891.  8.  894.  A.  1  bUt  den  Titel  migl  ^tm^aaiiow  fOi  blooe 
Abkürzung  des  unmittelbar  TOrhergehenden  >tpl  xäv  i%  t^t  —  äye*wH. 
Jedenfalls  stammt  ans  letzterem  Bach  (dae  sonaoh  wahracbeiqlich  achon 
ans  dem  Ende  des  8.  Jahrhunderts  stammte),  der  An&ng  der  Hiiabilien 
des  Apollooios:  ßmlov.  'E/iu^vtiSus  b  Kipit  lijttiu  %.  1. 1.  (wie  der  neust« 
Heransgeber  Keller  richtig  interpnngirt  hat),  und  ewar,  wie  DieU 
8.  S9S  f.  sehr  treffend  bemerkt,  nicht  weniger  als  die  ganzen  6  ersten  CapHel, 
die  Galerie  der  Wnnderm&nner  Kpimenidea,  Aristeas,  flermoUmos,  Abarii, 
Pberekydes  von  Sjros,  PTthagoras.  Die  Vermnthong  von  Diels,  di* 
Bolos  selbst  dies  Alle«  ans  „Theopompos  in  der  groneo  Hirabiüen- 
digression  des  achten  Bnches"  geschöpft  habe,  la«se  ich  dahingeileltt- 
Und  darauf,  dass  sieb  b.  ApoUon.  Sl  ohne  Namen  des  Bolot,  aber  gleichwie 
b.  Steph.  'A9vt9ot  mit  Verweisung  auf  Theophr.  (H.  P.  IS,  11, 4,  wo  sis  ili 
Meinung  „Einiger"  erscheint)  dieselbe  Fabelei  wie  b.  8teph.  a.  a.  0.  flndst, 
durfte  Diels  sich  nicht  berufen,  s.  A.  18S  m.  d.  Nacbtr.  hint.  d.  1.  Bd. 

C.  17.  S.  486.  A.  146  fflr  84  1.  48. 

C.  16.  8.  &01  f.  A.  6S.    S.  d.  Nacbtr.  z.  C.  86.  S.  S. 

C.  19.  S.  604.  A.  60.  Z.  SO  v.  o.  für  1  1.  6  £ 

C.  19.  S.  bis.  A.  110  ist  folgendermassan  su  berichtigen:  Ptolemaeoi 
im  arab.  Verzeichn.  der  aristot.  Werke  No.  81  (No.  89  in  der  Leipt.  AnscT' 
der  Fragmm.  des  AristoL  v.  Böse)  nnd  nach  ihm  (s.  Böse  Aristot.  pseadsp. 
a.  888.  Aristoi  fragm.  Leipz.  Atug.  8.  S.  411}  Elias  (David)  SchoL  is 
Aristo!  84*  S6  (vgl.  88*  11  ff,  wo  Rose  UMlsfutfo«  ö  ipiX6totpot  füi  ^^ 
i  «tU^flvoE  herstellt).    Demetr.de  eloc.  S.S2S  (—  Fr.  14).  Vgl.  C.S7.  A  17- 

C.  19  z.  E.  Es  ist  versehentlich  unterblieben  hier  von  jenen  kunes 
pinakograpfaischen  Tabellen  au  handeln,  welche  von  Cicero,  Dionjsioi  von 
HalikamasBOB  und  wohl  anch  (s.  n.  nnd  vgl.  d.  Nachti.  ■.  C.  16.  A  6t 
hinter  d.  1.  Bd.)  Qnintilianus  benntst  sind  und  zugleich  auch  eine  Ceber. 
siebt  fiber  die  Geschichte  der  betreffenden  litteiariaohen  Gattung  nnd  Be- 
mecknngen  aber  Stil  und  Werth  der  einzehien  Sohriftsteller  enthielten- 
Am  Klarsten  stellt  doh   uns  ihre  Anordnung   in  Bezug  anf  die  atttsok« 


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.3IC 


Naohtrftge  and  BenohÜgangeii  sura  eraten  Band.  675 

Beredsamkeit  dar,  welche  in  drei  Zeitalter,  dai  der . Anf&nge,  du  der  BlOta 
etwa  »eit  L^Bia«  und  Isokrates  irnd  dai  dee  allmählicheD  Verfoll«  leit  De- 
metrioa  von  Ptialeron,  getheilt  war.  Die  SammliiDg  der  betreffenden 
Stellen  bei  Cicero,  au  denen  lierrorgeht,  daes  der  von.  ihm  und  der  von 
DionjHioi  gebranohte  Leitfaden  der  nämliche  war,  von  Sylbnrg  ateht  in 
Beiske«  Aiug.  des  Dionja.  V.  S.  431 — iU.  Im  Uebrigen  b.  Hartman!) 
De  can.  dec.  or.  (OOttingen  1991).  8.  8i-46.  Darani  fraiUch,  dasa  es  bei 
Cio.  Brut.  7,  2fi  heiset:  ante  Periclem,  cuiue  Mnipta  qitaedam  fenmtitr,  et 
Tfmcydidtm  .  .  .  littera  miUa  «d,  guae  eptidem  omatum  aiiguem  habeat  et 
oratori»  eue  videatur,  nnd  dau  in  diesem  Leitfaden  unter  den  Schalem 
dei  laokrateB  anqh  Theopompoi  nnd  Ephoroe  genannt  waien  (Cic.  de  or. 
II,  SSf.,  94.  Diony«.  de  Lji.  10.  p.  636),  ist  noeh  nicht,  wie  Hartmann 
8.  4G  meint,  za  folgern,  daae  derselbe  anch  die  Eiatoriker  enthalten  habe. 
Sicher  aber  enthielt  er  auch  die  ^atoren  und  Sophiaten  (Cio.  Brat  6,  80  f.). 
Schwerlich  jedoch  bat  Cio.  auch  Daqenige,  was  er  Brot.  S6,  S26  Aber 
Hieroklea  und  Heneklea  von  Alabaoda  aagt  (a.  C.  86.  A.  ISl.  146)  ans  dieser 
Torlage  entnommui,  wie  wiederum  Hartmaon  8.  46  eu  glauben  scheint. 
Das*  feiner  in  diesem  Index  die  nircmte  des  Kallimaohos  benutit  waren, 
iat  wohl  aelbatTeiat&ndlicb,  darf  aber  nicht  mit  Hartmann  daraus  ge- 
aohlossen  werden,  dasa  Dionys.  die  letateren  Cftet  citirt,  da  er  ja  nach 
aeiner  eignen  Angabe  (de  Diu.  6.  p.  eso,  s.  d.  Natibtr.  s.  C.  IS.  A.  69  hint 
diesem  S.  Bde.)  diese  anch  aelber  eingesehen  hat,  nnd  BückschlüBse  aua 
der  Anlage  jeuea  tabellarischen  Bflohleina  auf  die  dieses  kallimacheiachen 
Werkes,  wie  aie  Hartmann  S.  46  macht,  sind  daher  vOllig  unstatthaft. 
Immerhin  jedoch  bleibt  nach  der  Natur  der  Sache  die  Annahme  Eart- 
manna  (8.  46 ff.)  wahrscheinlich,  dasa  die  in  Bede  stehende  tabellariache 
Ueberticht  fiber  die  Qeflobichte  der  Bhetotik  nnd  Beredsamkeit  nur  ein 
Theil  eines  voUatändigen  ProBaikerkatalogs  war,  bu  dem  sich  auch  ein 
Diohterkatalog  gesellte,  a.  Hartmann  a.  a.  0.:  Simitem  in  modum  atgue 
in  Eortentü)  (fr.  XI  Usen.)  Catiulus  a  LwmOo  petU  indicem  tragicorwn: 
„qita  rt  wImm  Aoiti  nwU,  LmvXU,  iMibta»  ittäicem  tragicomm,  wt  aumam, 
g»i  forte  miM  desvnt",  Cicero  cum  de  oratorUnu  leribtret,  wnu  esst  videt^tr 
indice  scriptorwn  ptdestriitvt.  In  Beiug  auf  QnintilianuB  aber  s.  X,  1,  67. 
twe  «OMe  quiaquam  egt  tarn  procHl  a  cogtriticme  eorvm  (u&ml.  der  vorher  ge- 
nannten Dichter)  remt^ua,  ut  nOH  indKem  cerU  ex  bibHoÜieca  suMiptum 
transferre  in  libros  Buos  postit. 

C.  SO.  B.  618  f.  A.  39.  Zu  den  Bruchstücken  des  AntigonoB  Ton  Ka- 
rystosiwill  Fr&nkel  a.  a.  0.  S.  60.  A.  36  auch  noch  KarjTBtios  t.  Ferg. 
Fr.  16  in  den  ScboL  ArietopK  Av.  674  hinznfflgen,  indem  er  eine  freilich 
leicht  denkbare  Verwechselung  annimmt,  weil  sich  in  den  lonatigen  Üeher- 
bleibseln  der  ünoft%ä  vnafiy^fitmi  des  Letzteren  keine  Spnr  kunatgeecbieht- 
licher  Forschung  zeigt  Allein  eo  aniprechend  dies  iat,  ao  aind  doch,  um 
darauf  einen  aolcben  Schlnss  tu  bauen,  diese  IB  od.  16  nicht  zahlreich  genug. 

C.  SO.  8.  681  — 62S.  Die  Worte  „welche  vermuthlich  —  gebracht  zu 
haben"  sind  am  Besten  nebst  den  zugehörigen  Anmerkungen  einfach  zu 
streichen.  Denn  der  Kanon  der  lehn  attisohen  Bedner  rObrt  in  Wahrheit 
erst  TOn  Caecüins  von  Kaiakte  oder  ungleich  minder  wahischeinlicb  com 
Wenigaten  erst  von  dem  etwas   Uteren  Di<^mos   her  nnd   iat  also  viel 

48» 
n,.i,i..,..>^.OO^IC 


676  Hachtrtge  and  BeiichtigaiigeD  nun  «ntoa  Band. 

■p&teren  Datonu,  s.  C.  Bfi.  A.  108  ff.  n.  d.  Nachtr.  s.  C.  86.  A.  14»',  nnd 
die  Orappirnngen  tod  10  BQdnern  und  11  Halern  bei  Qnmtil.  XQ,  10.  S— > 
.  mit  koner  Stilbeiaiclmnii^  beveiien  noch  Hawgabe  dea  eben  nacbtrt^id 
I.  C.  19  Ende  Bemerkten  weiter  Nichte,  >1b  daw  ee  wie  für  die  Littcnr- 
■0  auch  fflr  die  EonetgeBchichte  pinakogisphische  Tabellen  gab,  an*  denn 
QnintiL  hier  seine  Weiaheit  geholt  hat,  und  wie  die  enrteren  äcber  m 
Caecüiu  und  Didymoe  entetanden  und,  so  wird  e«  analog  wahncheinUcb 
auch  TOn  den  letateren  geU«n;  tmd  ob  dieselben  pergamenivchen  Ursprung! 
waren,  mniH,  nachdem  Brsoakae  Annahme  geblleii  nnd  du  von  Kobert 
(i.  A.  St)  Beigebrachte  gleich&Ue  flbenengend  tos  Fr&nkel  abgethan  iit, 
TOllig  dahiugeetellt  bleiben,  •.  Fr&nkel  a.  o.  0.  S.  65—69.  Hit  wie  grouem 
Becht  Boberte  „orchaeologiache  H&rchen"  ihrem  litterarhiatomcben 
Theil  nach  dieeen  ihren  Titel  flihren,  habe  ich  *onach  m  meinem  gumen 
Schaden  leider  ta  ipM  eingeBehen,  imd  ich  kann  anr  Fränkel  onch  darin 
beiBtimmen,  dase  jene  ZoBammenstellniigeii  wahrscheinlich  gar  keinen  eigtot- 
lichen  Kanon  bilden  BoUten.  Aber  aoch  wenn  sie  ee  trotidem  Bollten,  biancht 
derselbe,  wie  mir  im  Gegensats  in  Fr&nkel  scheint,  keinesw^a  spUeiak 
der  Bednerkanon  m  sein,  Bondem  kann  recht  wohl  frdher  »ein,  sei  u 
nim  daea  Caecilina  (oder  Didymos)  bei  diesem  sieh  jenen  kud  Hnster  nahtn, 
sei  es  dass  er  diesen  selbet&ndig  ohne  Bfloksicht  anf  jenen  gestaltete.  Denn 
der  von  Bartmann  a.a.O.  S.  Si— M  versachta  Nachweis,  dose  der  Bednar 
konon  aoch  der  Zahl  nach  nioht  der  Zehn  cd  Liebe,  sondern  ans  der  Natu 
der  Sache  entsprangen  bm,  ist  fOr  mich  keineswegs  so  flberseagend,  vis 
er  M  fflr  Fr&nkel  S.  68  gewesen  ist  Hartmanna  Daiatellnng  ist  an 
sich  nicht  anmfechten,  aber  es  folgt  ans  ihr  nicht,  was  er  ans  ihi  achliesit, 
dasa  es  o&mlich  nach  HinxnfQgnng  von  Antiphon  und  Iiaeos  in  Demoathenea, 
Aeschines,  Lfsias,  Isokrates,  Lyknrgos,  Bypereidee  aosser  Andokides  aad 
Deinatchos  keine  gerichtliohen  nnd  s^mbnlentischen  attischen  Redner,  von 
denen  noch  Beden  vorhanden  waren,  gegeben  hätte,  welche  nicht  mit 
gleichem  Becht  wie  die  beiden  letiteren  von  Caecilins  (oder  Didymoat) 
hAtten  sei  es  anfgenommen  sei  es  weggeloaten  werden  kOnnen,  wenn  et 
nicht  eben  eine  Zehniahl  hUte  sein  sollen.  Vielmehr  wOtde  ee  n-  E. 
nicht  schwer  eein  das  Gegentheil  wahrscheinlicher  in  aiaoben.  Bümb 
weiteren  besonderen  Qnmd  aber  für  diese  Zahl  biancht  man  dacehaiia  nicht 
ED  suchen:  das  dekadische  Zahlensystem  Mhrte  den  Urheber  dieser.  Zn- 
sammenstellnng  aebr  natfirlich  anf  dieselbe  hin. 

C.  SO.  S.  SSO.  A.  IS.  Bet  letite  Sats  iat  sa.  tilgen  ond  vorher  so  n 
lesen:  Die  Schrift  tttgl  xoitimiit  ^ilich  paaat  aehr  gat  anf  dtn  mnaisdieii 
Schriftet«ller,  und  sie  posst  wohl  onch  anf  den  von  BiooTB.  v.  HaL  da 
Din.  9  erwähnten  ihodischen  Bhetor  (a.  C.  86.  A.  las),  dem  UBller  sis 
■nscfareibt,  und  den  ecfaon  Schmidt  a.  o.  0.  S.  96  wahieoheinlich  mit 
Becht  (B.  C.  80.  A.  198i>.  C.  86.  A.  140)  wiederom  fOt  dieeelbe  Person  mit 
dem  rhodiscben  Orammatjker  e^&rt  hat  Anf  alle  FBlle  ist  kein  Omnd 
von  dem  Letcteren,  mag  er  non  n.  s.  w. 

C.  SI.  B.  687.  A.  89.  Deber  Kleitarohos,  Ptolemaeos  I  nnd  Ariitoboloi 
s.  anob  Eaerst  Fortohnngen  nr  Oesch.  Alexanders  des  Gr.,  Stnttg.  1SSI.&, 
bea.  S.  68 ff.,  vgl  die  Beoo.  von  Niese  Deatache  L.-Z.  1888.  Sp.  1749  nnd 
Crohn  Berl.  ph.  Woch.  VIIL  1888.  Sp.  1090—1098. 


..>^.00' 


.3IC 


Nachtrfige  und  Berichtigungen  mm  enten  Bftnd.  677 

C.  81.  8.  &S9.  A.  41.  Erambholi  Diodora  af>B;rücbe  QesoUchte, 
Bbttia.  Hiu.  ZU.  188S.  S.  821— Ul  Ibat  S.  830  f.  dfthingeatellt,  ob  die 
Uebereintiimmnngen  iwiscben  Diod.  und  Cnitio«  ans  Kleitarchoa  »Is  ibi«r 
gemeiuaamen  Urquelle  an  erklären  sind,  oder  ob  Diod.  eine  Qoelle  des 
Eleitarchoi  benntet  hftbe.  Mit  Recht  aber  epricht  aicb  Efterst  Jahreeber. 
LVHL  S.  S67  gegen  letitere  Annahme  ans.  EleiUrcboa  ist  lieber  nnmittel- 
bare  Torlage  tüx  Diod.  im  17.  B.,  nnd  ans  ihm  hat  er  im  2.,  wo  er  ihn 
7,  3  (—  Fr.  4)  aoidTfloklich  anfahrt,  nnd  swar  „gerade  an  einer  Stelle, 
wo  üebereinetimmung  mit  Cnrt.  Statt  findet",  Einigei  eingeschoben  in  die 
Dantellong  der  aasyrischen  Getohichte,  in  welcher  er  sonit  dem  Kteaias 
folgt.  Denn  die  Ansicht  von  Jaoobj  Eteiias  nnd  Diodor,  Rhein.  Hag. 
EXX.  181B.  S.  668— 615,  da»  er  auch  hier  oamittelbar  vielmehr  den  Elei- 
tarcboa  and  nur  mittelbar  in  dessen  Ueberarbeitnng  den  Etesias  aoBge- 
beutet  habe,  iet  eben  Ton  Emmbhole  widerlegt,  welcher  aeineneite 
seibat  die  Uebereinatintmongen  iwischen  beiden  Btlchera  ala  eine  Wieder- 
holong  des  Diod.  auaiebt,  tgl.  anch  Ernmbhols  Wiederholungen  bei 
Diodor,  BbeEn.  Mns.  XLIT.  1889.  8.  SSS—SW. 

C.  Sl.  8.  640.  Z.  ft  ffir  erachienen  I.  erschienenee. 

CSl.S.  663.  A.aS9.  W.  Stern  ZnrEritik  der  Nachrichten  deaPhiliBtos 
nnd  TimaeoB  Ober  die  siciliache  Expedition,  Pforzheim  1888.  8.  kenne  ich 
anoh  jetzt  nur  dem  Titel  nach.  TgL  auch  R.  Schobert  Geachicbto  des 
Agathoklea,  Breslau  18B7.  8.  S.  4—13. 

C.  31.  8.  668.  A.  348.  Gegen  Pack  e.  anoh  Adams  Jahrb.  f.  Ph. 
CXX2T.  1887.  B.  364-868  (doch  Tgl.  nuten  ä.  Nacbtr.  i.  A.  341).  Wae 
aber  er  8.  S63f.  und  Eaerst  Jahresber.  LTIII.  S.  369  gegen  Volqnardsen 
nnd  Roeaaler  gulteud  machen,  genfigt  schwerlich;  die  Abb.  \<m  Renas 
scheint  auch  Eaent  aeltaamerweiae  noch  nicht  in  kennen.  Dem  Timaeoe 
belllMt  Adami  im  16.  B.  de*  Diod.  nur  18  (7).  66-69,  1.  70.  IS.  7S. 
77,  2—83. 

C.  31.  S.  676.  A.  380.  Ueber  Timaeos  ala  Qeschiofatechreiber  de«  Aga- 
thoklea a.  anch  das  eben  angef.  Bach  von  Schubert  (vgl.  die  tadelnde 
Rec.  T.  Ed.  Heyer  GStt.  gel.  Anz.  1888.  S.  868—884), 

C.  31.  8.  681.  A.  808.  Ueber  die  Verwerthung  des  Timoeoa  durch 
Tarro  s.  jetat  auch  Samter  Quaeationea  Tarronianae,  Berlin  1891.  8. 
(Doctordisa.),  S.  68-87.  Die  durch  Cato  erkl&rt  dereelbe  S.  79f  A.  1  fOr 
nicht  unwahracheinlich. 

C.  21.  S.  683.  A.  806.  Wenn  Samter  o.  a.  0.  Becht  hat,  eo  iat  die 
Benntznng  dea  Timaeos  durch  Strabon  im  6.  B.  nicht  eine  unmittelbare, 
Bondem  durch  Artemidoros  vermittelt.  VgL  unten  d.  Kachtr.  i.  C,  28. 
A.  807. 

C.  81.  S.  688.  A.  836.  Z.  8  fOr  dem  L  den. 

C.  31.  8.  690.  A.  841.  In  die  Fnaiiapfen  von  Haake  i*t  Adama  Die 
Quellen  des  Diodorot  im  16.  Buche,  Jahrb.  f.  Ph.  CXXXT.  1887.  8,  346—386 
getreten,  indem  er  Durii  als  die  Qoelle  dea  Diod.  im  18.  B.  nicht  bloss 
fflr  den  iweiten  Theil  dea  heiligen  Eriegea  (38-88.  38,  2.  39,  2.  66—64), 
sondern  auch  fOr  die  Geichiohte  des  Philippoa  beseichnet,  e.  aber  gegen 
ihn  Eaerst  Jahreaber.  Lvm.  S.  868—861,  gegen  diesen  selbat  freilich 
andrerseits   A,  248   mit  dem  eben  gegebnen  Nachtrag.     Allerdings   hftlt 


..>^.00' 


'^IC 


678  'Nachträge  und  Bericbtignngen  lom  enten  Band. 

Adams  mit  Pack  an  dem  Ergebniee  von  Yolquaidsen  S.  110£(ett, 
doaa  der  erster«  Bericbt  ans  ewei  QoelJen  imammeageBetEt  sei,  nbei  « 
rechnet  sq  der  ersten  Quelle,  die  nach  Volqaardsen  die  Huptqotlle 
ist,  noch  Bt&rker  als  Pack  lon  ihm  abweichend,  nnr  S8— 26.  3«(!).  27 
nnd  holt  für  diaae,  hierin  Pack  «ich  annllhernd,  den  Demophilo«,  indtm 
er  allei  Voraofgebende  mit  Aamahme  der  Capitel  1 — i  und  S,  die  « 
wiedenun  dem  Doris  beilegt,  und  16  aaf  Ephoroi  inrOckfOhrt.  Sollte  ibs 
wirklich  hiemit  der  Antheil  der  ersten  Quelle  richtig  abgegrenst  lein,  v 
wird  man  dann  doch  wenigstens  diesen  Antheil  nm  so  mehr  dem  TiDU« 
ininweisen  haben,  da  nach  A.  809  in  Wirklichkeit  von  diesem  wahneheii- 
lich  mindestens  anch  it.  9,  1—4  stammen. 

C.  81.  S.  6S0.  Z.  8  f.  mit  A.  848.  „Die  Sache  hängt  enbcbieden  woU 
anders  insammen.  Der  ganze  Abschnitt  bei  Pbot  Cod.  176.  121*  88— *  It 
ist  ans  einem  Tractat  fiber  die  ScbOler  des  Isokrates  gefloasen,  rermnlUidi 
also  doch  wohl  dem  des  Hennippos  (s.  C.  19.  A.  9).  Den  Hermippo«  lohiisb 
nnn  aber  Caecilins  aas  (s.  C.  19.  A.  U),  nnd  es  liegt  daher  Nichts  nlbat 
als  der  Qedanke,  dass  Fhotios  ans  Letzterem  ebenso  gut  diesen  AbscbsiU 
als  die  grossen  Stficke  im  Leben  der  10  Bedner  entnommen  hat  und  als) 
anch  das  (von  Caecilins  eelber  bereits  ans  Hermippos  algeschriebene)  Citst 
des  Dnris".  (B.  Keil). 

C.  31.  8.  694.  Z.  1  T.  Q.  hinter  Athen  setze  hinzn:  ans  dem  Deno« 
Anaphlystos.  Als  Anaphljstier  wird  nämlich  Ej'knos  in  der  A.  870  t*- 
gezogenen  Inschrift  bezeichnet. 

C.  21.  8. 601  f,  A.  SS7^  „Die  BehfMptang,  dass  Erech  18  nene  Bmb- 
stocke  des  Erateros  aus  Plot.  richtig  gewonnen  nnd  so  aach  die  Qnellni- 
forscbnng  fOr  den  Letzteren  wesentlich  berichtigt  habe,  ist  wenigsttns  ii 
dieser  Äiudehnnng  nnbaltbar.  Denn  s.  B.  Fi.  87  (S.  102)  ans  PIqL  Arist  K 
'ptephisna  Arietidis,  «t  magistratut  ex  otmMu»  AOienientibiu  creeatnt^' 
kann  nicht  ans  Erateros  stammen,  wie  ans  Äristot.  t^^ifv.  IIol.  SS.  hif 
ivtt  piTÖ  liy  'EiptäXiov  ftävatov  (W7/6)  iyvavBV  %al  1%  tsvyitwf  «!•" 
%QifM9at  zoie  *lt]QtB0i>filt'iwe  täv  twia  äfzövtmv  .  .  .  agi  Tavn»  {(«T'' 
tai  TOB  lyuvuXiovs  vnov,  it  (*^  n  nugeagäto  zmv  h  xotg  »dftotc  sriwUt. 
Bieroach  nämlich  kann  es  kern  eolcbee  Psephisma  gegeben  haben,  wk  Plan- 
es anfOhrt;  gab  es  aber  ein  solches  nicht,  so  kann  es  Erat,  anch  tatii 
erwähnt  haben.  Nach  diesem  Beispiel  wird  man-  aber  nothwendig  auch 
Sberhaopt  gegen  alle  jene  angeblichen  IS  Fragment«  bedenklich  ".  (B.Keil) 

C.  81.  S.  612  f.  A.  487.  489.  Dass  die  Gleichsetanng  der  Jaden  mit 
den  Hyksos  erat  von  losephos,  dagegen  die  Erzählaog  aber  die  SrsteKB 
wirklich  schon  Ton  Hanetho  herrflhre,  nimmt  auch  Scbfiier  Gesch.  i»* 
jOd.  Volkes  11.  S.  772—774  an,  indem  er  für  Letzteres  gegen  Boeckb, 
Uailer  F.  H.  Q.  H.  S.  6U  nnd  Eellner  geltend  mnobt,  daes  ein  Jndai- 
feind,  welcher  dieselbe  erst  in  den  Hanetho  eingeschoben  bUte,  „scbwerlicb 
so  wahrheitsliebend  gewesen  wäre,  ausdifloklich  herroisoheben,  dsH  st 
nicht  eine  orkondlicb  beglanbigte  Qeschichte,  sondern  nni  ii  ^v^evöfw** 
>ol  lijöfn*a  xtfl  tat  'lovSaiav  mittheile.  Man  hOre  Tielmehr  in  diews 
Worten  doch  den  strengen  Forscher  selbst  sprechen,  der  zwar  als  Jndco- 
feiud  es  sich  nicht  rersagen  kann  jene  Qeechichten  mitzntheilen,  sie  *^ 
doch  aosdrflcklich  als  Legenden  von  der  beglanbigten  Oetcbicbte  nntsr- 


■,.\.<0(y 


K^IC 


Nachtrilge  and  BarichtignitgeD  Eom  ersten  Baod.  679 

echeidet".    Tgl.  auch  nocli  J.  Q.  Hfiller  Des  Fla*.  Job.  Sehr,  gegen  den 
Äpion,  Basel  1877.  8.  120  ff.  186  ff.  314  ff. 

C,  21,  8.  623.  Z.  11  f.  „Der  eigentliche  Grand,  dasi  seit  Iitroa  keine 
□eoe  Atthis  mehr  erBchien,  liegt  tiefer.  Nur  ein  bedentender  ßtaat  kann 
andauernd  Intereaie  bei  Schriftatellein  und  Leaern  fluden.  Daher  ichiessen 
mit  dem  Aufgange  der  makedoniechen  Haoht  die  ^bUcxKif  nnd  Ma%i- 
dovtME  gleichsam  ans  der  Eide,  imd  nicht  minder  folgt  dann  eine  &g7ptis<;l]e 
Geschichte  der  andern,  und  umgekehrt  mit  dem  Niedei^ange  Athens 
schwindet  in  weiteren  Kreisen  auch  die  Tbeilnahme  für  dessen  Geschieht«. 
Und  Alben  verliert  mit  seinem  politischen  Qlanie  bald  anch  seine  litte- 
rarische  FOhrung.  Nor  so  lange  ee  doroh  seine  Schriftstellei  den  he- 
-herrschenden  Uittelpnnkt  der  griecbitchen  Litteratni  bildete,  waren  Atthiden 
natürliche  litterarigche  Erscheinungen  oder  blieben  es  ancb  noch  eine  2eit 
lang  darüber  hinaus.  Seitdem  dagegen  Alexandreia,  Pergamon  o.  andre  Orte  in 
den  ToideigTond  traten,  gab  es  für  die  von  dort  ans  beeiuflnssten  Sohriftsteller 
näher  liegende  Stoffe  wie  fOr  ihr  Pablicom  andere  Interewen".    (B.  Eeil). 

C.  81.  a.  «26.  „Hier  fehlt  Pappos,  den  Flut.  Demostb.  80  nach  Her- 
mipp.  (Fr.  62)  anführt,  TgL  Müller  F.  H.  G.  IV.  8.  466".    (B.  Keil). 

C.  21.  3.  626.  A.  688°.  Z.  4  fOi  61 1>  1.  61. 

C.  21.  8.  63B.  Z.  7  n.  8  T.  0.  tilge  gleichfalls. 

C.  81.  S.  686.  Bier  fehlt  Balagioa  oder  Tielmehr  Balakios,  der 
Ver&iser  von  Maneiontti  (s.  Müller  f.  H.  G.  IV.  S.  846),  dessen  Zeit 
spätestens  in  den  Anbug  des  iweiten  Jahrb.  fUIt,  wenn  anders  er  der- 
selbe ist  mit  dem  bei  Fränkel  Inschriften  t.  Pergamon  No.  801  erscheinen- 
den Bälaii^ot  Meltäygov,  wie  Fr&nkel  (dessen  Fnblication  mir,  wie  schon 
bemerkt,  leider  noch  nicht  Eug^glich  ist)  annimmt,  welcher  diesen  Stein 
mit  den  ans  der  Bibliothek  von  Pergamon  stammendes  Basen  von  Schrift- 
ateUerbildnissen  (s.  d.  Nachtr.  s.  C.  12.  A.  86.  86^  n.  s.  C.  14.  A.  60  hinter 
diesem  8.  Bd.)  in  ParaUele  steUt. 

C.  21.  8.  648f.  A.  646.  Data  Hoefers  ErgebuisBfi  einer  Modification 
bedtirfen,  hat  inzwischen,  wie  es  scheint,  mit  Erfolg  Oder  Wochenaohr. 
f.  kl.  Ph.  VUI.  1691.  8p.  612^616  (vgl.  d.  Nachtr.  z.  (J.  »7.  A.  186)  nach- 
gewiesen: die  17.  Blrsählnng  Konons  ist  nicht  ans  Hegesippos  nnd  anch 
wohl  die  46.  nickt,  und  auch  hinsichtlich  der  10.  und  daher  auch  der  88. 
macht  Oder  ein  nicht  unerhebliches  Bedenken  geltend,  doch  bleibt  die 
Sache  hier  immerhin  wahrscheinlich  und  auf  Grund  davon  auch  t  d.  4.,  7., 
13.  a.  SO.   Ancb  v.  d.  88.  bestreitet  es  Thiele  D.  L.-Z.  1801.  8p.  1348. 

C.  28.  S.  669.   Hier  fehlt  Ophelias,  ■.  C.  16.  A.  61. 

C.  82.  S.  662.  A.  86.  Z.  6  v.  o.  für  82  L  88. 

C.  88.  8.  668 f.  mit  A.  eö— 90.  Ed.  Glaser  Aosland  1891.  Sp.  44-47 
vermathet,  dass  der  Verfasser  des  ihm  infolge  zwischen  66  und  67  o.  Chr. 
entstandenen,  ans  erhaltenen  Periplns  des  erythraeiacheD  Meeres  Basilis  ' 
gewesen  sei,  der  also,  wenn  dies  Alles  richtig  ist,  ans  meinet  Darstellang 
sn  streichen  w&re.  Ich  glanbe  nach  wie  vor  nicht,  dass  er  so  spftt  ge- 
lebt h&tte,  indessen  die  Sache  verdient  eine  genauere  Pififung,  als  ich  ihr 
biet  angedeiben  lanen  kann. 

C.  22.  8.  698.  Z.  7  v.  o.  für  Lykon  l  Ljkos. 

C.  82.  8.  6961  A.  807.     Hnnrath    Deber   die   Qoellen  Stiaboni  im 


:,.y^,oo< 


K^IC 


680  Nacbtiftge  und  BerichtifpiDgeii  zum  enten  Band. 

sechBteu  Bache,  Marburg  (CaBsel)  1819.  S.  (Doctocdüi.)  leigt,  daos  fllr  den 
ersten  nnd  dritten  Theil  von  Strabona  6.  B.  (Lncanien  und  Brnttiom, 
Apnlien  ond  Calabrien)  fflr  dat  Qeographische  ÄttemidoroB,  fOr  das  Hiato- 
riache  Timaeoa  die  Hauptquelle  war.  An  die  Möglichkeit,  daaa  Letzterer 
hier  nnr  durch  Vermittlang  des  Brateren  banntet  aei,  hat  er  noch  kanm 
gedacht.  Santec  socbt,  vie  eben  (Nachti.  i.  C.  Sl.  A.  SOfl)  geeagt  ist, 
zu  erweisen,  daaa  dies  der  Fall  sei.  Sollte  aber  wohl  nicht  Strabon  viel- 
mehr, indem  er  dem  Erateren  folgte,  sogleich  anch  wiederholt  den  Letztenn 
selbst  zur  Hand  genommen  haben!  Mich  dOnkt,  daaa  dies  im  hOchatea 
Orade  wahischeinlich  iat. 

C.  22.  S.  697.  A.  S13.    S.  d.  Nachtr.  s.  C.  Sfl.  S.  3. 

C.  22.  S.  698  f.  A.  886.  Ob  Semoa  auch  noch  eine  Njjeuit  achrieb,  wel- 
cher Meineke  Exerc.  phil.  in  Ath.  1.  8.  18  —  AnaL  crit.  in  Ath.  S.  66  C 
anaaer  Ath.  ni.  1S8  d  (Fr.  4)  ancb  noch  L  30  c.  h  i'  (—  Fr.  6)  raweial, 
oder  ob  111.  128  d  {iv  ß'  NTiaiäiot)  mit  Hflller  nnd  ebenao  SchoL  ApolL 
Bh.  I,  lies,  i^^tiosy  (so  Beineeina)  h  [ftW]  «^  Tiil'io  N^aMos  (TgL 
C.  8S.  A.  S14)  vielmehi  ^iiUäSos  herzoetellen  i«t,  vermag  ich  nicht  in  eat- 
Bcbeiden.  An  der  letiteien  Stelle  ergKoat  fibrigena  A.  Hecker  Philologiu 
V.  S.  417  nicht  (^E!jiti>ty,  sondern  ^Strayö^aiy  (vgl.  C.  SS.  A.  S12),  nnd 
dann  freilich  wilrde  dort  tfijouiiot  Jedenfalls  das  Richtige  aein. 

C.  22.  S.  700.  Z.  9  tilge  oder  S4.   Vgl.  Oder  W.  f.  kl.  Ph.  1891.  Sp.  618. 

C.  22.  S.  700.  A.  S42  für  Taf.  XV,  B  1.  S.  2S8.  Taf.  XLIV,  16.  Vgl. 
Reinach  Rev.  namism.  1886.  8.  462—466.  Anaaerdem  a.  C.  I.  A.  IIL  Hb. 
(_iy  4^fiOG  ^ßaatlitt  Ktcvyxadonl^tts  *tti  x^s  t^a%tUtys  KiXttiat  'A^^^Hmiw 
^lyxönatfiv  ä(E^T^£]>  Evtita  nnd  646.  ^^  ß^wl^  i  i£  'A^^tlov  «iyo«  ^mtir- 
liuy'Aif^t*^^*  q»Uj^xirt9ii>«4cpyta^;^  F»aaaT^Cf£e^finmj«y  MommaaD 
Ephem.  epigr.  1.  S.  216  ff.  (vgl.  C.  SB.  A.  326.  SSI). 

0.  22.  S.  700.  A.  S4G  fQge  hinin  C.  I.  A.  III.  641.  ö  <tqfi<oe>  ßaaOu«^ 
nv9oSmqida  4>i]Dfi^T0((i.  Smyrnaeiache  Inaohr.  bei  Bergmann  Bollett. 
dell'  institnto  1871.  S.  79  oad  Qelcer  Ehein.  Mns.  XXVIL  1872.  3.  463. 

Itmvos  vtiv,  9vyaiiti3Tj  ii  lijs  EvcQyltiSos  Uvimviat,  htifujetv.  Fjthodoris 
war,  wie  Mommaen  üb£eryv.  epigr.  XIII.  De  titnlo  reginae  PythodoridiB 
Smjnkoeo  a.  a.  0.  S.  810—276  namentlich  nach  letzterer  Inschrift  gezeigt 
hat,  die  Tochter  von  Antonia,  der  Zitaten,  mit  seiner  gleichnamigeD  iweitea 
Frau  erzeugten  SprOBBlingin  des  Trinrnvirn  Antonios,  die  früher  mit  dem 
Sohn  dea  Triumvim  Lepidns  verlobt  geweien,  hernach  aber  aoinit  vielmehr 
an  den  teicben,  nach  Trallea  Qbergeaiedelten  Njaaeer  Pjthodoro«  ver- 
heirathet  worden  war,  da  Strab.  XIV.  649  von  diesem  anadrflcklich  sagt: 
tavtov  8'  iml  dvycmip  Tlv9o8ias\t  t]  vvv  ßaaiXtiovaa  Iv  t^  Jldna  und 
XII.  G6Cf.  Folgendea  berichtet:  to«c  di  TißcrpiTvovG  %al  Xalialms  ^izt* 
KaX%Uos  xol  ^afnajUas  «tu  Tfone^ovvtot  litt  Ilvßoiiofls,  jw^  aa^ppM* 
Kai  imratfi  spo/ortfadai  VfOyiuiTiov.  iati  8i  ^järrj^  ÜD^otfirffoti  tov 
TfaXlwvov,  yDVf)  9'  tyivtvo  Iloliitaivos  *al  mtvepaailcviitw  {xiiwf  if6»^n 
ttvif,  all«  ii-eSitato  tipi  üfj^«  trliVTijaavtog  iv  roF;  'Jaxooffutimls  xalov- 
ftivois  täv  xtQi  vqv  Ziv9n-^v  ßagpägtav.  3vcl9  9'  i*  xov  JlftlJfMarot  S»- 
tm*  vtän  xkI  &vyazQis  ^  f>i*  i8ö9j]  Közvt  x^  lÄnatim,  9iAi>^**fii'rnK 
9i  (10  V.  Chr.,   a.  Tac.  Ann.  II,  66  f.)   ii^nfvat   naldas  txovta  i£   avtoi, 


..>^.00' 


.3IC 


Nwbtifige  nnd  Bericlitigangen  lum  enten  Biwd.  681 

6»»a<niin  d'  i  *ittefivi<ttH  a^äv'    n»v  Si  r^g  nvOmSogüOf  vtäp  o  fi^ 

'^fp,ririas  ßaaUivs  (vgl.  Tao.  Asn,  II,  66  ^  18  t.  Che),  ttitr  H  *v*^- 
«i]ir(»  'Afiiläf  »al  evri^nvtv  ovrA  fiitV*  tiXovt,  vvv  41  jik«^!«  tii  is 
l«I0^vi(c  t%ovaa  xafia  wtl  ÜU«  i%»lpmv  lai/tivtiQtt  n.  1. 1.  Im  Debrigeo 
Tgi  C.  88.  A.  S9S  ff.  tu  bei.  C.  86.  A.  166. 

C.  SS.  S.  701-  A.  360.  Oder  %.  a.  0.:'  „Bei  Phot.  irt  du  aoiut  kli  Bei- 
n&me  tmechOrte  q»(löime>c  TenreclueU  mit  dem  Uafigen  ^ilamitiot". 

C.  8S.  S.  703.  A.  4.  Z.  e  fOr  «ein  1.  Eochea.  —  üebrifreDe  ist  bereits 
HnltBOh  Antoljkoa  a.  Euklid,  Her.  d.  s&chs.  Oee.  d.  W.  1896.  S.  1S8— 166 
selbst  EQ  dem  Ergebniss  gelangt,  dasB  liOohst  w&hnofaeinliob  die  ganze 
■obriftetelterische  Th&tigkeit  des  Antolykos,  lo  veit  wir  von  ihr  Kenntnis« 
haben,  deijenigen  des  Eokleidee  roratugflgangen  ieL 

C.  SS.  S.  702.  A.  6.  Z.  S  V.  o.  hinter  seines  füge  hinzu:  erat  nach  seinem 
Tode  erschienenen. 

C.  S8.  S.  783.  Z.  3ff.  L  Eriton  von  Nasoi  g»lt  Hanohen  ftir  den  waharen 
VerhsaeT  einer  dem  Endoxos  von  Enidos  n^esohriebenen  'Ottaettjtilt  nnd 
war  aUo  mindestens  älter  als  Eratosthenee '"}. 

C.  S8.  S.  7B8.  A.  U9.  Z.  1—8  ist  nach  Haass  Aratea  (Wilam.  phil. 
Unters.  XII)  S.  17  folgendermassen  su  ftndem:  Achill.  Isag.  119  S  Fet  iifttut 

T£t'   kqI   ii.«2i«t9   itofi^.     dich   di   oiifiibc   hd  crtfitiv*  axo%afy{<ita\ai  h 

yfcnpt  [diese  meine  Vermnthnng  ftli  äviyi/aipt  best&tigt  sich  jetzt  dnich 
den  Tat.  oder  wenigstens  dessen  1.  Hand]  itt%t^s,  *ft  ov%  sA}  EvMt<»), 
luttä  di  tiviiE  iv  ipäoft^oma  tztaiw  (;}£  2ö{i}c  ^<k1  ttal  JCäUurzoc),  %tttti 
dh  Mitmiu  3t'  ivriaiuaStitaivJttÜlot.  ibvtjt  Kccn]HOl««^i»*  'Agatos  (Vers 
75S— 766).  So  giebt  der  Cod.  Vatic,  nAhrend  der  Hedioens,  nach  dem 
allein  Yettori  die  Schrift  des  Achill,  herausgegeben  hat,  die  sinnlose 
Tnlgata  t&  avjyfciftiia  "EfaiM^ivovs  (ovtot  fig  äwiygttite  —  Evdijfo«)  hat 
Es  handelt  sich  aleo  hier  nicht  nm  eine  Sobrüt  de«  Eratosthenes,  sondern 
lediglich  um  eine  nntei  dem  Namen  des  EodoxOB,  die  aber  Eratosthenes  dem- 
selben absprach.  Der  Titel  wild  nicht  ai^ageben,  aber  s.  Said.  Kgltaw  n,  s.w. 
S.  aber  Naohtr.  S.  F.  s.  C.  88.  S.  7U. 

C.  23.  S.  733.  k.  160.  Z.  7  v.  0.  vor  607  fBge  ein:  Snppl.  —  8.  Aber 
diese  Handschrift  jetzt  Omont  Inventaire  sommaire  HL  8.  StSS. 

C.  SS.  3.  771.  A.  296.  S.  jetzt  auch  Berger  Gesch.  der  winenschaftL 
Erdkunde  der  Griechen  lU.  Leipzig  1B91.  S.  130—168. 

C.  S4.  8.  816,  A.  SIS.  DasB  M.  Wellmann  nnter  dem  in  der  hier  an- 
gefDhrten  Stelle  des  Galen,  genannten  Energetes  ohne  Weiteres  Eoergetes  I 
(was  ja  freilich  da  am  N&cbstea  liegt,  wo  es,  wie  in  diesem  Falle,  Energetes 
schlechtweg  heiaet)  verataaden  hat,  iat  allerdings  eine  DavorsiofatigkeiL 
Denn  ee  kommt,  wie  schon  oben  S.  667  bemerkt  ist,  gar  sehr  in  Frage, 
ob  nicht  vielmehr  Buergetea  II  oder  Phyakon  gemeint  ist,  lomal  da  dieser 
■eine  Begiemngsjahre  nicht  «rat  von  der  Zeit  seiner  Allainherrachaft  (146), 
sondern  schon  von  der  seiner  Hitregentachaft  neben  Fbilometor  (170)  ab 
reebnete,  trotzdem  dasa  er  inEwiscben  in  Aegypten  l&ngere  Zeit  nicht  ge- 
herrscht hatte  (vgl.  C.  SS.  A.  6.  77).   W&re  alao  ein  bestimmtea  Regiemnga- 


■,.\.<0(y 


682  Nachträge  nnd  BericbtigQDgeii  lam  entea  Buid. 

jähr  Ton  ihm  aiigegeb«u,  »a  Tflrde  man  ei  nach  diMer  Aera  fegtmvteUeii 
haben;  daffir  indeiBen,  duB  Begierongaacte  in  Alexandrein  aus  der  Zeit 
zvisohen  170  and  14S  ohne  jeden  näheren  Auaatt  einbch  als  die  seinto 
mit  Oebergehung  des  Fhilometot  beieiohnet  wQiden,  ist  wenigttene  mii 
kein  Beispiel  bekannt.  Dennoch  mfliete  man  ea  hier  wohl  entechiedwi 
annehmen,  am  mit  der  Chronologie  fertig  zu  werden.  Denn  da  über  die 
betreffenden  Charaktere  Zenon  nnd  'g^c^n  diesen  der  Utere  Empiriker 
Apollonioi  (chrieb  (a.  S.  8S8f.),  eo  wflrde  sonst  die  Zeit  des  LetstereD  so 
nahe  an  die  des  Herakleides  von  O^rent  (am  100  v.  Chr.,  a.  C.  31.  A.  li.  Sl) 
hinanrBcken,  dais  dos  lüiquatUo  post  bei  Cela.  Praef.  p.  8  (a.  A.  28&)  kaum 
damit  verb^lich  w&re.  Und  wenn  diee  noch  nicht  enttcheideud  aein 
sollte,  80  kann  man  doch  m.  E.  dessen  Worte  nogezwungen  nnr  so  ver- 
stehen, dass  ApollooioB  nnd  Ölankiu  dem  Serapion  aumittelbar  folgten; 
Serapion  aber  war  wieder  unmittelbarer  Nachfolger  deB  Fhilinoi  nnd 
Philinos  nnmittelbarei  Schfllei  des  Herophilos  (s.  A.  818  £.).  Die  Be- 
rechnnng  Wellmanus  fflr  die  Bifite  des  Apollonios  schon  nm  180  scheint 
mir  danach  die  einzig  mögliche.  Dann  aber  kann  die  Ankauft  des  Hoemoa 
in  Alexandreia  jeden&lb  nicht  erct  zwischen  U6  and  117  Statt  gefondea 
haben  and  sogar  erst  zwischen  170  and  110  kaum,  wenn  es  auch  nicht 
geradszn  onmOglich  wOre  bei  der  Annahme,  Apollonios  habe  bei  der  Ab- 
fitsenng  seiner  Streitschrift  geg«i  Zenon  hoch  in  den  Jahren  gestanden. 
Die  Erdhlong  aber  Mnemon  macht  aber  flberdiea  den  Eindmek,  dasi 
Letzterer  nicht  mehr  lebte,  als  dieser  Streit  über  ihn  sich  erhob.  So  wege 
ich  denn  zwar  nicht  mit  Toller  Sicherheit  zn  entscheiden,  aber  no^eioii 
geraüiener  und  wahrscheinlicher  dünkt  es  mich  doch,  dass  man  bei  der 
Annahme,  es  sei  wirklich  von  Energetes  I  die  Bede,  stehen  so  bleÜMO 
habe,  gegen  welche  sich  keinerlei  chronologieohe  und,  so  weit  ich  sebes 
kann,  anch  keine  sachliche  Schwierigkeit  erhebt. 

C.  21.  S.  8S7.  A.  81S.  BIS.  Obgleich  Eallimaohos  m  den  Heropbileere 
gehCrte,  stiftete  er  doch  in  Alexandreia  eine  eigne,  nach  ihm  genanate 
Nebensecta  derselben,  die  Kallimacheer,  welche  dort  aohon  Polrb.  XU.  U* 
neben  den  Herophileem  kennt,  b.  C.  S9.  A.  63.  Er  war  also  in  Wahrheit 
nicht  bloss  Uter  als  HerakleidoB  von  Tarent,  sondern  lebte  nnd  wirkte 
wahraoheijüicb  noch  im  dritten  Jahrhundert,  jedenfalls  spUeateni  in  An- 
fange des  zweiten. 

S.  886.  Z.  1  T.  o.  fOge  hinsn:  Vgl.  die  Bec.  t.  Qercke  OOtt  gel.  Am. 
1891.  8.  881— SS7. 

8,  88«.  Z.  36  V.  0.  fflge  hinzu:  S.  aber  Qercke  a.  a.  0.  B.  886—887. 

S.  886.  Z.  6  T.  n.  fOge  hinzu;  S.  dagegen  anch  Qercke  a.  a.  0.  S.386f. 

3.  880.  Z.  16  f.  T.  0.  Die  Abh.  t.  Maass  Theokrits  Dionjaos  atu  ein« 
Inschrift  erUutert,  Hermes  XXVI.  1801.  S.  178—100  ist  iniwischen  er- 
schienen. Im  Qegeniats  zu  ihm  halte  ich  es  nach  wie  Tor  ebenso  gnt  Ar 
mSglich,  daei  wir  ea  nur  mit  einer  poetischni  StUflbung  in  thnn  haheni 
jedenfalls  steht  nnn  ftot,  was  schon  Rannow  Stnd.  Theoer.  S.  68  f.  zweifelnd 
TennDthete,  daaa  Kallim  H.  IV,  06  ff.  Theokr.  XXVI,  87  ff  tor  Augen  ge- 
habt bat,  nicht  umgekehrt,  vgl.  Maass  a.  &.  0.  S.  180.  A.  1. 

8.  889.  Z.  S8ff.  r.  o.  Vgl.  jetzt  auch  die  B«e.  v.  GOnthera  Diss.  von 
Enaack  Woch.  f.  kl.  Ph.  VD!.  1891.  Sp.  899-401. 


..>^.00' 


.3IC 


Naolitcftge  nad  Beriohtigiingeit  tom  iweiten  Buid.  6g3 

8.  801.  Z.  6  T.  o.  fOr  EaaBionillier  l  HaDSSonllier. 
S.  801.  Z.  14  T.  0.  tax  DamuiOB  1.  Darrueofl. 

8.  801.    ZwiHben  Z.  16  und  IT  t.  o.  füge  ein:   C.  10.  S.  302.  A.  Ol. 
Tgl.  auch  Immi*ch  Elan»,  Leipiig  ISOO,  Jahrb.  f.  Fb.  Sappl.  N.  F.  XTJL 

S.  isif: 

S.  806.  Z.  1  f.  T.  o.  Bind  m  Ulg«n. 
S.  901.  Z.  88  T.  Q.  fOr  66  1.  6S. 


Zddi  zweitea  Bood. 

C.  S6.  S.  1.  A.  «.    S.  dai  Folgende. 

C.  26.  S.  Sm.  A.  7.  Der  von  mir  f&lichlich  gebilligte  Annti  Ongers 
fOr  die  Entetebnngsieit  der  St&dtebüder  de«  Heiakleidea  iit  kon  beieita 
Ton  Wilamowits  Herm.  ZXI.  1SB6.  S.  lOS.  A.  1,  dann  eingehend  yon 
E.  Fabiioioe  Ueb.  d.  AbÜMinogsieit  der  griech.  St&dtebildec  des  Her., 
Bonn.  Stad.  Eeknlä  gew.,  Berlin  1600.  9.  68—66  widerlegt  Aber  auch 
der  von  Wilamowitz,  welcher  mit  Unrecht  behaoptet,  Athen  werde  hier 
als  frei  geacliildect,  S38— 801,  ist  noch  in  apat.  Pabricin«  zeigt  vielmehr, 
daaa  die  dortige  dovltia  (I,  8)  üch  auf  die  maked.  Betatenng  buiebt  und 
die  Schrift  also  nioht  sp&tec  als  839  abgefaoat  itt,  wahrscheinlich  schon 
(da  der  Tf.  I,  8  Am  Ptolemaeon  noch  nicht  kennt)  schon  iwiscben  860  u. 
847.  Dam  aber  dOrfte  die  Becetchnnog  i  ««mxöt  (trols  des  A.  8  Oeltend- 
gemncbten)  doch  schwetlich  bereits  spedell  im  Sinne  des  pergamen.  Phi- 
lologen zn  veretehen  sein,  sondern  in  der  älteren  Bedentnng  (s.  d.  Nachtr. 
s.  C.  18.  S.  887  ff.  hint  dies.  3.  Bd.)  —  ö  yt/ttfifutTtriöt,  ond  der  Vf.  hatte 
tielmehr  nnter  den  Geographen  abgehandelt  werden  sollen.  Die  Qoellen  des 
Paradoxogr.  ApoUonios  reichen  ferner  sonach,  wie  es  eohwtt,  doc  bie  ans 
Ende  des  8.  Jh. ;  anch  Endoxos  v.  Rhodos  o.  Paeado -Theopomp,  werden  nicht 
«i^ter  sein.  Da  in  ihnen  anch  Fb^laich.  n.  Skymn.  gehdrten,  so  kann  ApoUon. 
Areilich  nicht  deashalb,  weil  er  Eallimaohos  nicht  benntEte,  „eber  Uter  wie 
jOnger  aU  Antig.  t.  Kar."  gewesen  «ein,  wie  Fabricias  8. 66.  A.  88  meint, 
sondern  frtheetens  im  Anf.  des  8.  Jabbanderts  geschrieben  haben.  Oegen 
Schrader  s.  Fabricins  S.  69,  gegen  Wachemuth  8.  60.  Daae  der  Vf. 
nicht  HemU.  Lambos  war,  coigt  gegen  ünger  (a.  C.  19.  A.  68)  einlenchtend 
derselbe  S.  66  f.    Am  Bedenklichsten  iat'  seine  Abfindung  mit  Poljbios. 

C.  36.  8.  6ff.  Vgl.  jetrt  ausser  Mdllenhoff  Dentmhe  Alterthnmak. 
I.  B.  847  ff.  noch  Beiger  Qeech.  der  wissenscbaftl.  Erdknnde  der  Oriechen 
m.  Leipiig  1891.  8.  118-180. 

C.  86.  3.  8.  Z.  6  f.  Tielmehr  1.  im  OegenUieil  o.  Z.  7  tjlge  rielmehr. 

C.  86.  8.  IS.  A.  66.  Vgl.  auch  Uallenhoff  8.  848 f.  Berger  8.  lief. 
tk.  6.  Die  AnfBbmng  bd  Philodem.  T.  H.*  XI.  147.  (&<e>  %ai  rä  niifl  x^S 
BipaiitoxoUut  Kfä%i)t  beiieht  Daener  Epienrea  B.  410  auf  diesen  (proble- 
matischen) Commentar  tarn  Aratos,  dagegen  schreibt  Oompen  Philodem., 
Wien  1891,  8.  63f.t  „Gemeint  ist  ohne  Zweifel  der  Homeroommentar,  in 
welchem  Kiates  in  Stellen  wie  a,8Sff.  (vgl.  Wachsmnth  8.  46f.)  die 
Lehre  Ton  der  Engelgestalt  der  Erde  dem  Homer  aofditogen  wollte.  Vgl. 
Gemin.  p.  06  f.  Halma.  Kfä-rrje  fil*  om  napadofaloydir  %ä  i<p'  'Ofuf^ov  äf- 
jatKac  xat   ISMOfitult   tlipuiiva  fifiäygi  if^bt   liir   nat'  al^tiia*  «911(90- 


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684  Nachträge  und  Berichtigniigen  Enm  nreiten  Band. 

*otiai>  .  ,  .  .avtj)  ii  fi  K^lij^ic  s$  fit«  xpoxiifi^v^  iunä^tt  i»^^^»t>4^6f 
ian,  tf,t  ti  kbtü  tp^atw  a.tpmfOKoiltit  öUotp^". 

C.  S6.  8. 13.  A.  64.  Wenn  Wilamowits  kai.  t.  K.  8.  196.  8.S18.  A.  SS 
lecht  gOBehen  bat,  dasB,  wie  ihm  soheiut,  Ath.  „in  der  Gegend  Ton  XL  508 
n.  XIIL  eiO  seine  ganze  Weisheit  dem  Earystioi  verdaiibe",  so  hätten  %ir 
noch  recht  stattliche  AUBztige  ans  deaien  'T«Ofivijfian<  CirropiMce. 

C.  26.  3. 1&.  A.  S9.  Z.  S  t.  s.  fär  hUt,  war  l  hUt,  der  Alexandriner  war. 

C.  26.  8.  19  f.  A.  100  fOr  dagegen  an  allen  anderen  —  TragiloB  L  Ob 
an  allen  anderen  Stellen  der  SohoUen  zu  Pindaros,  in  denen  Asklepiadea 
offenbar  ans  einem  Commentar  za  diesem  Dichter  angeMut  wird,  deraelbe 
Haan  oder  ein  anderer  zn  verstehen  ist,  mnss  wenigstens  bia  auf  Weiteret 
wohl  dahingestellt  bleiben, 

C.  S0.  S.  24—27.  Erst  nach  dem  Dmck  erschien  die  Doctordiie.  Ton 
Haz  Mneller  De  Selenco  Homerico,  OOttingen  1891.  6.,  in  welah«r 
S.  6— 1&  die  Frage,  ob  AUienaeos  wirklich  die  ganie  Partie  V,  8 — 18  •— 
186  d— 18Tb.  177  a  — 162  b.  187  b  — 192  b  ans  Herodikoe  ontnommen  hat 
(s.  A.  139.  133),  einer  eingehenden  Untersnchnng  nntenogen  wird.  D«r 
Verfossec  gelangt  in  dem  Ergebniss,  dass  dieser  Absebnitt  nelmehi  aus 
Herodikos  and  8eleakoi  nuanunengestflckt  sei,  nnd  zwar  nnmentlicb  auf 
Gmnd  eines  Wideripruches,  den  er  ewischen  ISSb  nud  C.  9—11.  180c — 
188  a  findet,  wo  er  die  verkittendui  Anfangeworte  von  &  9  dem  Ath.  seibat 
luschreibt.  In  Folge  davon  nimmt  er  an,  dau  C.  Schmidt  dorch  dm 
Schein  getSnscht  worden  sei,  indem  derselbe  die  Polemik  gegen  Ariitatchoe 
auf  den  Enteteer  sorflckfilhrte :  er  selbst  legt  sie  Qberall  dem  Selenkoe 
nnd  daher  nicht  bloss  diesen  letiteren  Abschnitt,  aondem  aocti  C.  4  f. 
177  c  — 176  e  (mit  Ananahme  der  wiederum  von  Ath.  eingekitteten  Anfangs- 
worte  und  des,  wie  achon  Bchmidt  erkannte,  von  diesem  selbst  ge- 
machten Znüatses  ans  Bakchjlides  178  b)  nnd  den  Schloae  von  C.  14. 
188  f— 189  b  bei,  indem  er  lagleioh  geltend  macht,  daw  diese  der  hOhem 
Textkritik  angehOrigen  ErOrtemngeo  dem  Zwecke  der  betreffenden  Sduift 
dea  Herodikoe  fremd  seien.  Non  findet  er  femer  S.  11,  daas  nach  C.  1.  2 
eine  stoische  F&rbnng  vemtheu:  ,fiandem  mim  hie  haibemm  Stoieorum 
rationtm  guatn.posUa  Homerwn  toHus  humamtaUs praeetptorem  priudiecmdL 
Tide  p.  185  b.  tptial  S'  ovv  ö  noEtiT^f  %.  z.  l.  Bände  otlendit,  ut  Somenu 
heroa»  eotwieia  ceübranfa  faeiat  amicitiae  ^rffionda«  causa,  tie  eüam  m 
r^mblica  et  tn  fhäowphiae  disciplini»  legibus  praeseripUi  esse  eo*oma" 
nnd  fahrt  demgemOss  anob  diese  beiden  Gapitel  auf  den  Herodikos  znitlck 
nnd  somit  auch  die  Notiz  Qber  die  besonderen  Tisohgesellschaften  der 
DiogenJsten,  ADtipatristeu  nud  Panaetiasten  in  Athen,  die  ans,  beil&nfig 
gesagt,  beweist,  daas  aoch  seit  Chiysippos  der  Zneammenhalt  der  stoischen 
Schule  kein  so  enger  war  wie  ip  anderen  Secten:  186  a.  «oUä»  yovv  fl^ 
ipiXitaö<pan'  i*  Saw  ovfo^ot  xäv  (ui*  ^Miycvi«T«i*,  tmv  di  'Ait%at»t9U%m* 
Uyn^ivmw,  tmv  i\  Ilm/atxtaaxAv.  und  da  er  es  fDr  nnwahraebeiolich  h&lt, 
dass  diese  Genoesenschaften  die  Eroberung  Athens  dnreh  Snlia  86  Ob«r- 
danerten,  so  folgert  er  hierana,  daas  Herodikos  seine  Schrift  wider  di» 
Sokrates  verehr  er  zwischen  ISO  (er  hUte  wohl  140  sagen  kbinen)  nnd  86 
abgeCasst  habe.  Hag  dieser  Schlnss  non  richtig  sein  oder  nicht,  in  d«r 
Tbat  wird  man  nach  diesem  Allen  jetzt  zugeben  mfissen,  dats  Bflchelar 


OgIC 


Naehtiftg«  and  Berichtigniigen  cnm  nreiten  fiadd.  685 

mit  Recht  eine  Abhäugigheit  des  Tergilius  in  Beinem  Bpig;ramin  gegen 
Annina  Cimber  von  dam  des  HerodikoB  angenommen  hat,  so  daas  der 
Letitere  wirklich  benita  als  ein  unmittelbarer  Schüler  oder  doch  als  ein 
Enkelschfilar  de«  Erates  toh  HalloB  anznaehen  and  noch  in  das  aweite 
Jahrh.  t.  Chr.  oder  doch  in  du  erste  so  setien  iat.  Daraui  folgt  denn, 
daae  nicht  alle  etoischen  Ereise  ans  diesen  Zeiten  die  Liebe  lu  Piaton 
theilten,  «ondem  einielne  derselben  diesem  Ekleküoiamtu  einen  grimmigen 
HasB  gegen  den  grossen  Philosophen  ent^gensetsten. 

C.  37.  8.  W.  A.  &K  Z.  8  T.  o.  hinUr  FäUog  füge  hinzu:  ans  Alex. 
Poljh.,  B.  C.  8».  A,  »1. 

C.  37.  S.  SO.  Z.  8  T.  0.  and  8.  Sl  in  dtx  üebenchrift  fOr  Polyanthei 
I,  Poljanthos., 

C.  t7.  8.  SO.  A.  7'.  Z.  1  für  Ind.  1.  Ind.     Deber  Eadmos  von  Miletos 

B.  noch  Btthl  Vermischte  Benurknngen,  Jahrb.  f.  Ph.  CXXXTII.  1888. 
8.  118—119.  Wessholb  deBseo  AaseinEuiderBetEnng  mich  nnr  theüweise 
flberzengt  hat  nnd  ich  ihm  nicht  zaEagestehen  vermag,  daas  ea  wirklich 
einen  solchen  uralten  Sagengeachichtschreiber,  deBsen  ächteg  Werk  die 
Ktfetg  MH^ov  gewesen  sei,  gegeben  habe,  kuia  ich  hier  nicht  erOrtem. 

C.  27.  8.  88.  Z.  8  t.  o.  fOr  Seleokos  1.  Diogenes. 

C.  37.  8.  &lt.  A.  Sl.  Die  ünterBnohang  über  die  von  Pbilodem.  im 
Ind.  Acad.  ans  Apollodoros  abgeschriebenen  Terse  hat  neneatena  Gomperi 
Philodem.,  Wien  1891.  8.  82—86  toitgeaetsi  TgL  d.  fiochtr.  s.  C.  S. 
8.  126.    C.  3.  A.  618.   C.  9.  S.  3S8. 

C.  37.  8.  43.  A.  6&  fOr  Nikan.  L  Herodian. 

C.  27.  3.  60.  Z.  11  tilge  oder— Poeeidoniot,  St  a.  7  tilge  and  Konon, 
Z.  8  oder  90  nnd  demgembsB  aacb  A.  84^  n.  86». 

C.  37.  8.  60.  A,  36.  Z.  9  tilge  anoh  — 18  and  A.  149  nnd  Z.  1  T.n.  tilge 
vgl  A.  149.  167. 

C.  37.  8.  6S.  A.  97.  07''.  Erst  bei  der  Correctnr  stiess  ich  anf  die  TOn 
mir  flbersehene  Abb.  von  Q.  Hirachfeld  C.  InlioB  Thenpompna  of  Cuidos 
Jonm.  of  HelleuBtio  Stndiea  VU.  18BC.  S.  386—260  nnd  trage  daher  ans 
dieser  die  insabriftlichen  Fnnde  nach,  ans  denen  herrorgeht,  daaa  Theo- 
pompoB  aoBser  Beiner  Heimat  anch  anderen  Stftdten  dnrch  «einen  Einfluss 
Wofalthaten  enrieseii  hatte  nnd  dafflr  von  ihnen  durch  Statuen  geehrt  ward, 
daaa  feiner  Bein  Vater  Artemidoroa  hieas,  und  dass  er  durch  Caesar  anch 
das  rOmiache  Bflrgerrecht  erhielt  nnd  sich  nun  nach  diesem  seinem  QCDoer 

C.  Inline  Thet^mpna  nannte!  Newton  Hist.  DiaeoT.  8.  711.  No.  11  ^i 
d^Hosy  i  'lovliiav  cmv  m,!  Aaadniwr  tÜv  xfhg  9aXäa«ri  iq«  ttfSt  «ol, 
livvlav  %al  aviOTÖfMH)  rUiov  'lovUor  'AfU^uQOV  «tov  Bfivofiato»  tvvoüts 
ivt%t9.  Foncart  Her.  arch^I.  K.  F.  XIII.  1866.  L  S.  16T,  9.  o  däi^s  i 
FadCmv  rate*  loviiov  OivnofiKov  'Aifi(ftt9mfii»v  aifizäe  $vna  xal  avvolas 
a*  {%mv  dutttlti  lis  To  ^l^ot  %äv  'Fodinv.  Schon  vor  60  Jahren  endlich 
war  eine  knidische  Inschrift  von  Hamilton  Besearches  in  Aaia  minor 
(Inacr.  No.  S87)  verOfientticht  (wiederholt  von  Lebaa  111.  No.  1672),  welche 
unter  einer  dritten  Btatne  von  ihm  gestanden  hatte,  die  ein  Freund  und 
Landsmann  gleichialU  mit  rOmischem  Vomaman  Mäa^ot  Al^liuos,  8ohn  des 
MäaipMi,  dem  Apollon  Eatneioa  weihte.  Daaa  Aagnstos  da«  Verdienst  eeiuea 
8ohneB  Artemidoroa  nicht  Tergaag,   geht  ans  den  weiteren  insohrifUichen 


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686  NachtxILge  und  Bericht! gangen  mm  zweiten  Band. 

Zeogninen  fiber  die  dem  Letiteren  von  den  Enidiern  enrietenen  BhiNi, 
vie  das  alle  6  Jahre  gefeierte  Fest  'JgttiuSiäiitta,  hervor,  und  aus  anderen 
lernen  vir  das  hohe  Ansehen  kennen,  in  welchem  noch  nnter  Tnüaniw  di« 
N&chkonimeo  dieser  Familie  neb«t  ihren  Ahnen  standen,  s.  BiischfeldS.SVO. 

C.  97.  S.  es.  Ä.  98.  Dan  aaoh  PorphyrioB  in  seinen  homerischen  Dntw^ 
BDchnngen  diese  Allegorien  benntite,  hat  Schrader  Porph.  qu.  Bom.  ad 
U.  pert  S.  SOS— ioa  geieigt,  nnd  E.  J.  Neumann  (QAtt.  gel.  Ann.  1864. 
S.  392)  bemerkt,  dass  sich  ein  Qleiches  anoh  von  Atheoagoras  (and  dem 
Verfasser  der  Cohortatio)  nnd  von  Minncins  Felix  beweisen  lasse.  Femer 
stammen  ans  ihnen  (dnrch  Theon?)  die  Bemerkimgen  Schol.  Apoll.  Bh. 
1,  WS.  617,  B.  B.  Weber  Leips.  Stnd.  XI.  S.  144.  A.  3  (rgl.  C.  32.  A.  fiSO), 
anch  Hejlbut  Bhein.  Hos.  XXXIX.  1884.  S.  168. 

C.  27.  S.  69.  A.  186.  Tgl.  jetct  die  aaaführliohe  Bec.  von  Öder  Woch.  f. 
kl.  Ph.  Vni.  1891.  Bp.  611—618  nnd  d.  kflnere  ».  Thiele  D.  L.-Z.  1891. 
Bp.  1842—4. 

C.  27.  S.  60.  A.  146.  8.  61.  A  149.  Ueher  Konon  84  i.  jetzt  Mtcb 
ChaTannes  De  Palladii  rtqtta,  Berlin  1891.  8.  (Doctordiss.).  S.  42—60, 
welcher  xa  dem  Ergebniss  kommt,  dass  diese  Enählnng  au  einem  aleun- 
drinischen  Qedicht  stamme;  ob  nomittelbar  oder.doioh  Termittlnng  dea 
mythologischen  Handb ochs,  l&ist  er  dahingestellt,  indem  er  Hoefere  Qrfinde 
für  letztere  Annahme  als  unsicher  beEeichnet;  doch  meint  er  S.  49f.  A.  8: 
„Cononia  narrati<mem  34  re  vera  ex  comfimdio  tptodam  fiuceitM  hate  pottM 
probare  videntw:  . .  ,  xnl  ngurtr  ßi^  *al  ^ttiMtet^  növ  iv»*täv  ^ipoßoe 
(ef.  Boefer  adn.  115).  —  huI  nt  ftt»  initiXatB  ^ä  Hi  iüfatt,  xUow  8i  ty 
jigöe  Tffäae  iffY^  ävo%alvmn  "^livoe  o.  (.  1. ,  m  gvibtu  ttinena  nuMMta 
contaminata  esse  apparet"..  Indessen  st«ht,  wie  ich  jetzt  Oder  a.  a.  0. 
Bp.  616 — 617.  nnd  Thdele  a.  a,  0,  zugeben  mnss,  Oberhaupt  die  giume  von 
Hoefer  construirte  Annahme  dieses  Eandbucha  auf  schwaohen Füssen,  lumal 
da  es  nicht,  wie  ich  S.  61.  Z.  2  f.  t.  o.  iirthOmlich  berichtet  habe,  das  von 
DiodoroB  benutzte  sein  kann,  wie  dies  vielmehr  Hoefer  selbst  daigelegt  ha^ 
während  das  von  Pauianiai  verwandte  eohwerlioh  von  dem  letitciren  ver- 
schieden war.    Es  ist  ^so  wenigstens 

8.  61.  Z.  2  V.  0.  für  das  oben  beaeiohnete  mythologische  so  leaeii; 
etwa  ein  mTthologiacbea. 

C.  97.  S.  61.  A.  149.  167.  Dass  Eonons  4S.  EnShlaDg  ans  Poseidonioa 
stammt,  hat  Hnsch  De  Posidonio  etc.  9.  44.  A  86  dargethan.  Hit  einem 
grundlosen  Hacbtiproch  bestreitet  es  Thiele.  Unmittelbare  BenniiDug 
dieser  Qnelle  vermnthet  gleich  mir  Oder  8p.  617.  Thiele  behauptet  famer 
zwar,  wie  ich  jetit  einsehe,  richtig,  dass  eine  anmittelbare  dos  Eege- 
sippos  nnd  des  Ephoros  von  Hoefer  nicht  erwiesen  sei,  aber  es  spricht 
auch  Nichts  gegen  dieselbe,  und  wie  sollen  denn  zum  Schlnes  die  unmittet- 
baren  Quellen  dea  Konon  eigentlich  aasgesehen  haben?  Biohtig  ist  «• 
anoh,  „dass  er  anf  eine  Sammlung  Tom  Wege  abliegender  Qescbichten 
ansging  (vgl.  dext  Sohlnss  von  40)".  Endlioh  bestreitet  Thiele  auch,  dua 
er  seine  Quellen  ann&hemd  wSrtlieb  ausgezogen  habe,  sein  Stil  sei  rial- 
mehr,  „wo  nicht  durch  Photios  verwischt,  durchaas  gleiohmlMig  in  Woit- 
■chats,  Wendungen,  Bateban,  zwar  einfiuih,  doch  nicht  ohne  Elegani,  oA 
mit  poetischen  Wendungen  geschmflckt". 


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NkohtHLge  und  Berichtigangeo  nun  zweiten  Band.  687 

C.  21.  8.  61.  A.  149.  HiDsichtlioh  des  ZaBMnmentreffena  tod  Kon.  19 
mit  Pub.  1, 18,  7  ff.  wird  in  Wahrheit  doch  woU  anch  nicht  anders  sa 
mtheilen  sein  als  hinsichtlich  der  lonitigen  beiden  Parallelen. 

C.  88.  S.  62.  A.  8.  „Dass  bei  La.  Di.  TII,  61  svröv  statt  teirbr  za 
schreiben  sei,  haben  vor  Sniemiht  schon  0.  Heine  Jahtb.  f.  Ph.  XCIX. 
1869.  8.  eis  nnd  dann  Hinel  Dnters.  s.  Cio.  ph.  Schrr.  II.  8.  10  erkannt". 
(Bd.  Wellmann).  Als  „Chrytippo  aequalii"  fi£urirt  BoSthos  Terkehrter- 
veiM  anch  noch  wieder  bei  Hansrath  Philod.  «.  xoiiifi.  1.  IL  fi.  S.  231. 

C.  88.  B.  e«.  A.  12  Hr  Chiapelli  1.  Chiappelli  (ebenso  S.  78.  A.  60). 

C.  «8.  3.  66.  A.  98  ftlr  770  1.  706  (Qaiaf.). 

C.  38.  8.  71.  Z.  9  f.  sind  die  Worte  ja  sie  anch— verbindlich  machte 
nebat  der  ngehSrigen  A.  17  in  streichfln. 

C.  88.  S.  7S.  A.  68  letete  Zeile  fOr  97S  1.  MS. 

C.  38.  8.  76.  Z.  1  fOr  in  1.  in. 

C.  S8.  8.  77.  A.  68.  Z.  7  t.  o.  fSr  31  1.  18. 

C.  89.  S.  100.  A.  97<'.  Z.  10  hinter  Lefr.  fOge  hinzu  10.  661  D.  B. 

C.  39.  8. 121.  A.ise.  Enltsch  Die  era&hlenden  Zeitformen  beiPolybios, 
Abhh.  der  s&chs.  Qes.  d.  W.,  philol.-hist.  CL  XHL  1891.  S.  1—210. 

C.  89.  8.  129.  A.  166.  Schuehlein  3.  80—46  (dessen  Schrift  ich  nnr 
ani  Kaerst  Jabresber.  LVIIL  8.  S49f.  kenne)  sncbt  nachsaweisen,  da«s 
Poeeidonios  vielmehr  TOn  Italien  ans  dnrch  Qallieu  und  die  ostapanische 
KUste  nach  Qadee  gekommen  sei. 

C.  89.  S.  t»0.  A.  160  fBr  Lnpns  1.  Rnftas, 

C.  89.  8.  186.  A.  178.  Ueber  die  Lehre  des  Poseidonios  von  den  Affecten 
s.  noch  0.  Apelt  Die  stoischen  Definitionen  der  Affocte  nnd  Poseidoniog, 
Jahrb.  f.  Ph.  CXTXI.  1886.  8.  618-660  —  BeitAge  inr  Oesch.  der  griecb. 
Philosophie.  Leipsig  1891.  8.  8.  387—838. 

C.  89.  S.  146  f.  A.  216.  Diels  Zn  Aristoteles'  Protreptiko«  nnd  Cicero'« 
Hortensine,  Arch.  f.  Qesch.  der  Philo«.  L  1888.  3.  177-199  zeigt  gegen 
Hiriel  nnd  Wendland  Qnaestionea  Mnsonianae  (Berlin  188$).  8.  8,  dass 
Cicero  im  Eortensitu  die  npotfCitTiHo/  des  Poseidonios  jeden^U  nor  neben- 
sftohlioh  benutzt  hat. 

C.  39.  3.  117,  „Unter  den  Werken  des  Poseidonios  fehlt  da«  Xivtayp,ic 
xsyl  £(y^c,  welches  nns  freilich  lediglich  durch  einen  Ton  Mariette  an 
Tiache&dorf  geschenkten  nnd  von  de  Unralt  Catalogne  des  maaDscrits 
grecqne«  de  la  bibtiothöqne  ...  de  Petersbonrg  (Petenbnig  1861)  im  Facei- 
mile  heransgegebenen,  ans  Sakkarah  in  der  N&he  von  Alexandrien  ge- 
fundenen, einen  Bdoherkatalog  enthaltenden  Papyiosfetien  bekannt  geworden 
ist,  s.  Zflndel  Ein  grieoh.  Bfichercatalog  in  Aeg^pten,  Rhein.  Mns.  XXI. 
1866.  S.  lai".  (Sohmekel). 

C.  80.  8.  IGS  f.  A.  86.  8.  166.  A.  11.  Hier  fehlt  die  im  Nachtr.  z.  C.  18. 
$.  816  hinter  diesem  8.  Bde.  abgedruckte  Stelle  8erg.  de  &cc.  g.  31  ■■  esplan.  in 
Donat.,  Qr.Lat.IV.681,  16  f.S.,  vgL  anchd.Nachtr.  ebend.  z.  C.  16.  All.  18. 

C.  80.  8.  163.  A.  101.  Z.  80  t.  n.  (flr  Denteng  1.  Deutung. 

C.  80.  8.  168£  A.  189.  Nachdem  mich  W.  Schulze  nnd  Benselers 
Lex.  der  gr.  Eigeun.  darauf  aufmerksam  gemacht  haben,  dass  der  Oenetir 
7^(0«  auch  wohl  von  T^(i)e  gebildet  sein  kOnqe,  ist  es  mir  recht  rweifel- 
haft  geworden,  ob  nicht  doch  Hemsterhnji  mit  der  «nfachen  Streichniig 


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688  Naohtrftge  nnd  Berichtägoiigen  Eoin  iweileu  Band. 

TOD  Tiitos  das  Sichtige  getroffen  hat:  tavpo/t«  würde  äaxm  ta  T^fov  ge- 
hören: „NamenB  Terei",  and  die  Annahme,  dau  DionjaioB  der  Thraker 
selber  Teroa  (oder  Teres)  genannt;  worden  sei,  wdrde  damit  fallen.  Seibat 
bei  meiner  Termothnng,  geschweige  denn  bei  der  von  Man,  w&re  ToCvofUE 
mit  *lr}9eCe  verbanden  nnd  aof  DionyiioB  bezogen  ein  •elUamer  ZnMit, 
man  mflBBte  denn  sagen,  daas  durch  ihn  die  Bonennnng  nachdem  Tat« 
als  wirklicber  Name  in  Gegeneats  sn  0p^£  als  Beinamen  gestellt  werden 
sollte;  das  w&ie  aber  doch  liemlich  ktlnatUch.  Man  wird  hiernach  die 
beiden  Ton  mir  im  Texte  beigefagten  Fiage«eichen  TerBt«hen.  —  Die  Stell« 
bei  Serg.  de  occ.  %.  19  —  explan,  in  Donat.  I,  Or.  Lat.  lY.  p.  &89,  7  S.  lantet 
richtig  nnd  Tollstfindig  so:  Siom/situ  äamo  AUxandnus  —  doetiit,  l^rieorvm 
poetarum  ionge  gludiosiativuu,  trts  (nftml.  prosodias)  tradidit,  quibm  nüM 

C.  30.  S.  175.  A.  159°.  Die  Sache  würde  n&mlich  nach  Doxop.  Rh.  Qr. 
II.  p.  101 W.  h^liizai  .  .  .  diovöatoe  b  Bgjii  dvtoi'  „^ijiOfiKij  im  dvmiut 
TtjviK^  4iii  löyov  iv  Xfäynazi  solinxm  tilog  fjottan  tö  si  Xiytiv  sehr  ein- 
fach stehen,  wenn  nur  nicht  derselbe  Doxop.  VL  17  and  ein  anderer  lUietor 
TU*.  16,  allerdinga  mit  dem  Unterschiede  *i6tcwov  statt  Jtä,  diese  Defini- 
tion vielmehr  dem  Diouysiog  von  Halikarnassoe  beilegten.  Auch  du 
Brnohataok  bei  Clem.  Strom.  Y.  414  D.  Juniiows  6  Bf^i  iv  t^  ki«1  i^- 
atmt  kann,  wie  Schmidt  bemerkt,  Ewar  ans  einer  Rhetorik,  kann  aber 
anch  aus  einet  andern  Schrift  sein.  Immerhin  jedoch  sprechen  dafflr,  dau 
in  Wahrheit  dem  Thraker  jene  Definition  angehöre  nnd  er  also  wirklick 
anch  ein  rhetoriaches  Lehrbuch  verfbest  habe,  die  A.  199'*  nach  Marx  (nnd 
theilweise  echon  Schmidt)  angegebenen  Analogien. 

C.  80.  S.  180.  A.  176.  Z.  1  T.  0.  fOr  Serr.  l  Setg.  nnd  hinter  S.  SO  füg« 
hinin  —  eiplan.  in  Donat.  I.  0.  L.  17.  p.  689,  10  ff.  Seil,  dann  L  Tj/rmnüH 
nnd  Z.  S  L  Brt  fOr  fuit  nnd  Z.  i  atqm  für  lOgve.  ~  Endlich  am  Seblnue 
füge  hinzn:  Zd  Planers  Sammlung  der  Fragmente  des  I^ninnion  giebt 
Hillscher  o.  a.  0.  Dies.  These  8  noch  eine  Erg&nmng  durch  zwei  andere: 
EL  U.  Mäeros  (p.  574,  14ff.)  und  Schol.  Theoer.  I,  ise,  wo  er  niamitt, 
rovG  iv  muS;  Ixoviat  rfjv  mna,  ^jovv  iv  vv%x(  [fjoymc  vqv  qpait>^*]  Iw- 
Btellt,  Tgl.  Schot.  Hamb.  Od.  s,  65.  a*iaxas  .  .  .  ^  mfä  xi  oiu^  ^f*  *i 
voxri  Ti]v  OTta  f%tiv. 

C.  80.  S.  1&9.  Z.  1  T.  o.  vor  nnd  fehlt  ein  Komma. 

C.  80.  S.  808.  A.  81S  fOge  hinini:  üb  Didymos  anch  den  Isokrates 
nnd  den  Deinarchos  commentirte,  ist  sehr  iweifelhaft,  s.  Bohmtdt  S.  >10. 
Deber  die  Frage,  ob  er  oder  Caecilins  den  Kanon  der  sehn  Bedner  be- 
grflndete  oder  ob  er  im  leUteren  Falle  bei  Abfassung  seiner  Conmentan 
zn  attischen  Rednern  denselben  wenigstens  bereits  kannt«  nnd  ToranstetiU, 
e.  d.  Nachtr.  s.  0.  85.  A.  109«. 

C.SO.  S,  808 f.  A.8U.  Sollte  wirkUch  Weise  Qnaest.  CmcU.  (Berlin  1888). 
S.  48—60  (vgl  C.  86.  A.  109)  gegen  Wilamowitz  darin  Reoht  haben,  dasi 
Dionya.  t.  Hai.  Epist.  ad  Amm.  II,  8.  p.  783  möglicherweise  die  hier  angefOhrten 
„QloMen"  sioh  selbst  gesammelt  habe  nnd  nicht  ein  Klterea  Qtoisar  in  Tbn- 
kydides  anstiehe,  so  bleiben  doch  die  Argumente  üseners  in  Kraft 

C.  80.  8.  208.  A.  m\  VgL  Schmidt  Didym.  8.  44.  A.  1:  „Flmat 
suidem  Didymi  tatit  verboia  adnotatio,  {Wom  Ath,  t  l.  ad  «rbim  Inmi- 


:,.y^,oo< 


K^IC 


NacbMge  nnd  BericbtigniigeD  sam  sweiten  Bud.  (>89 

Mf^limt,  tx  ampliore  quadatn  hominit  tUspulalione,  qua  Polemon*m  gramma- 
ÜMin  (v.  Dretter  Polem.  p.  137)  exagitanit,  sed  fMmmam  et'iu  in  comieum 
■Itxicon  tranmngraue  fidem  facit  imeütida  Aihenaei  Hai/ehüqtte  eomparatio". 
8.  hierilb«r  Sohmidt  S.  76  (der  denn  die  beiden  kleinen  Stficke  140  a.  b 
Tofrto  yäf  —  'EfaitM^irtje  und  tie  oh  —  4'^(fia$  als  BrechatOcke  des  Komiker- 
lexikoni  anbonehmen  lieh  bognilgt  hat).  Wobncheinlich  mit  itecbt  nimmt 
Bob.  Weber  De  Dioaoaridii  »cpl  täw  xag' 'Oft^gip  viifiw  tibello,  Leips. 
Stad.  XI.  18SS.  S.  191  an,  das«  abethaapli  der  ganee  Abschnitt  bei  Ath.  IT, 
18—19.  188e— lile  am  Djdjmog  •tatnme,  a.  C.  88.  A.  088.  Ob  aber  die 
betreffende  Schrift  deiselbeQ  nar  dieie  Dinge  behandelte  und  nur  gegen 
PolemoD  gerichtet  war,  folgt  darani  nocb  nicht.  Uebrigeni  Tgl.  anch  C.  8S. 
A.  86«.  878.  883^ 

C.  SO.  8.  809.  A.  S4S.  Z.  8  t.  o.  für  daui  1.  daw. 

C.  80.  S.  811.  A.  869.  „Olul  f^iut  äxueifupari»' ,  xiioat«»titi6r ,  evuri- 
MJv  das  Verbnm  im  Infinitiv,  Imperativ,  Optativ  bedeutet,  ist  bekannt.  Ei 
fragt  lieh  also  nar,  ob  dorob  S^iuna  iyuXitaiä  die  Yerba  in  ihren  ver- 
•cbiedenen  Modi  beuichnet  werden  kOnnen:  dann  ist  in  dem  bei  Soid. 
aberlieferten  Titel  ein  Komma  vor  xal  üwafffnpäTav  zu  setzeD,  nnd  es  sind 
diese  Worte  als  eine  Erl&ntemng  des  von  Tryphon  selbst  gewählten  Titels 
wtfl  (ijfuic«*  ly%lttatwf  dnrcb  den  Urheber  dieees  Terzeichniases  u»n- 
aeben".   (W.  Sofanlie).    Vgl.  ancb  Friedlaender  Ariiton.  S.  7. 

C.  31.  S.  886.  A.  be^fflge  hinsn:  Hall.  Theod.  4,  &.  p.  C88Q.  p.  SSO,  tOff  E., 
vgl.  C.  M.  A.  SS, 

.  C.  88.  S.  S4S,  A.  S8  fSge  hiniD!  Tgl.  C.  B7.  A.  98. 

C.  88.  S.  848.  A.  89.  Z.  1  hinter  Ji6tinoe  fOge  hincn:  (so  JOuseu  nach 
La.  Di.  X,  3  rar  eiäiiiuis). 

C.  88.  S.  847.  A.  U.  Z.  1  fOr  Till  1.  TU. 

C.  88.  S.  870.  Z.  18  v.  o.  fOr  Diooynoa  1.  Diogenes. 

C.  82.  S.  878.  A.  199.  Znr  Erg&nzung,  beiiehnngs weise  Berichtigung 
von  Hansraths  Arbeit  dient  jetit  die  Untersuchung  von  Oompers  Phi- 
lodem nnd  die  bathetiachen  Schrillen  der  herknlaniMhen  Bibliothek,  Wien 
1891.  8.  (Wiener  Siteongsber.,  philos.- bist.  Gl.  CXXIII),  wo  die  frflher  ähn- 
lich von  Oompert  aellMt  gehegte,  aber  schon  Nachlese  in  den  Bruch- 
Stacken  der  griech.  Tragiker  (Wiener  Bitznugiiber.  CXTI.  S.  12)  snrQck- 
gewieiene,  jedoch  von  Hanarath  wiederanfgenommeoe  Ansicht,  dasH  der 
Veifuser  von  Pap.  994  niobt  Philodemos,  aoodem  ein  (wahrscheinlich 
stoischer),  von  diesem  in  *tfl  KotiifKnav  betempfter  Qegner  des  Philo- 
demos sei,  widerlegt  wird.  Ausserdem  b.  noch  Boecheler  Zn  Philodemos 
x§fl  KOHifuna*,  Eheia.  Hos.  XLIT.  1889.  3.  838,  welcher  eine  Berichtigung 
giebt  nnd  die  hübsche  Entdeoknng  von  E,  Preunec  mittheilt,  daas  sich 
T.  H.'  IT,  198  unmittelbar  an  TU,  »4  anscbliesit.  —  In  der  letzten  Zeile 
ist  fibrigens  1890  statt  1889  n  lesen;  thailweise  als  Doctordisa.  erschien 
freilich  Hansraths  Arbeit  schon  Bonn  1SB9.  8. 

C.  88.  8.  897.  A.  818.  Der  Yersoch  von  Littig  in  der  A.  328  auf- 
geführt«a  Abh.  (die  ich  erat  bei  der  Correctur  erhielt)  8.  11  f.  diese  Stelle 
mit  den  Angaben  von  Strab.  n.  Plnt.  (s.  A.  328)  in  Einklang  tn  bringen  ist 
m.  £.  völlig  misslnngen. 

C.  88.  S.  898  f.  A.  SM.    Ob  Plotarohos  seine  Angabe  aas  der  angef. 

HniiHini.,  uriech.-alH.  Lttt..(iuoli.    II.  44 

r,,.:,|..,  ■:A.()l")<^IC 


G9()  Nachtr&ge  uod  Bericbtigiuigeii  mm  iweiteu  Band. 

Stelle  StraboDB  oder,  vie  Littig  B.  10  f.  meint,  mu  dem  von  ihm  aach 
aonat  benatzteu  GeBchichtswerhe  des  Letzteren  enbiommeii  hat,  ist  für  die 
TOi^egeode  Frage  gleichgQltig. 

C.  SS.  S.  899.  A.  324.  Ich  habe  hai  der  Angabe  von  9>  Nanunem  fBr 
da«  TerzeichnJBB  der  amtoteliachen  Werke  nach  Ptolemaeoa  die  ZAhlong 
in  den  beiden  FragmeDtaammlnngeu  von  Eoee  festgehalten;  in  Wahrheit 
Bind  M  einige  mehr,  wie  auB  der  Leipziger  Sammlnsg,  ferner  ans  Aug. 
Müller  Das  arab.  Teneicfanies  der  aristot.  Schriften,  Horgenländ.  For- 
BOhnngen,  Fleiacher  gewidmet,  Leipsig  1876.  S.  t— 8S  and  der  neneaten  Be- 
arbeitung TOD  Littig  a.  a.  0.  Anhang  I.  S.  37 — IS  bu  erBehen  iit.  Bote 
bezieht  den  Titel  86  anf  die  folgende  Nntnmer  87,  d  L  die  von  Artemoa 
geBammelten  Briefe  (a.  C.  87.  A.  17),  aber  Maller  bei  Littig  B.  n  be- 
merkt, derselbe  kUnne  oraprüDglich  (im  ArohetTpOB  der  beiden  arab.  Ueber- 
Betznngen)  ebeneo  gut  auf  das  Vorhergehende  alB  auf  das  Folgende  gegangen 
sein;  ich  stimme  iudssBen  Littig  bei,  der  Ereteree  und,  wie  ea  aohaint, 
auch  LetitereB  rerwirft,  indem  er,  wie  ich  denke,  mit  Hecht  86  all  eigene 
Nummer  ßt^lüi  v«ix(iovc«  Iv  ^ißlut^%^  'Antlli%äiirot  stehen  Uset.  Dan 
die  doch  vielmehr  von  Artemon  gesammelten  Briefe  als  Fnnd  nnd  noch 
dasn  als  der  einzige  ariBtotelische  Fund  .dea  Apellikon  bezeiohDet  lun 
•ollteo,  ecHcheint  mir  geradezu  als  ungeheuerlich.  Sollte  aber  die  Beuieh- 
nnng  das  Vorhergehende  omfaeaen,  ao  wBre  nur  Zweierlei  mOglich,  n&mlioh 
entweder  allea  Vorhergehende,  also  aueh  die  populären,  von  Ariatotelea 
selbst  veröffentlichten  Schriften  oder  bloBB  die  znletst  genannten,  gleich  viel 
von  wo  ab;  Eraterea  aber  wftre  geiadoEu  widerainnig,  und  Letzteres  w^e 
wenigstens  mit  dem  Gebrauch,  welchen  ich  von  diesem  ZengniBse  gemacht 
habe,  auch  noch  vollstAndig  im  Einklang  atehen. 

C.  88.  S.  SOS.  A.  880  n.  S.  806.  A.  8S7.  Ich  habe  die  latein.  üebettngimg 
von  Bteinachneider  (bei  Böse)  beibehalten.  Yielleioht  ist  jedoch  viel- 
mehr die  griech.  RQckübereetenng,  welche  Littig  S.  18  mit  der  Bemerkung 
von  Aug.  Maller  giebt,  diese  Fassung  aei  mit  dem  arab.  Text  durchaus 
vereinbar:   xcl  intatolal  alXai,  als  Jv^ioj**  'jtvifövinos,  in  pißUoit  ■'.  — 

vinov  nipu*oe  täv  'itfietotilont  ßißJ.iiav  die  richtige. 

C.  88.  8.  SOS  f.  A.  883,  Zo  den  Berichterstattern  Über  die  wahrschein- 
lich schon  auf  Andronikos  zorSckgehende  Einlheilnng  der  s&mmtlioben  ari- 
atoteliachen  Schriften  kommt  noch  Olympiodoroi  in  seinem  bisher  luge- 
drockten  Commentar  zu  den  Kategorien.  Littig  a.  &  0.  Anh.  11.  S. 48-68 
bat  aowohl  (nach  Mittheilung  von  Busae)  den  betretfenden  Abacbnitt  us 
ihm  veröffentlicht  als  auch  alle  andern  Berichte  nach  neuen  CoUationen 
(theils  von  ihm  aelbat  theils  namentlich  von  Busse)  suBammengest«llt,  dazu 
endlich  auch  Damaskios  Schot,  in  Aristot.  464'  6  ff.  wieder  abdrucken  iMsen. 
Er  hat  femer  S.  IS— 16  versucht  die  Anordnung  der  s7Bt«matiMben  Lehr- 
achriften  hei  Andronikos  nnd  aomit  die  allerdings  noch  vorhandenen  Ab- 
weichungen dieser  Anordnung  von  der  jetsigen  theilweiae  wiedenngewiuien. 
Nach  ihm  liess  Andronikos  anf  die  Theile  und  den  Qang  der  Thiere  die  Pb;- 
chologie,  de  sena.,  de  mem,,  de  somn.  nebat  de  insomn.  und  de  divin.  p.  t^ 
de  moi  anim.  (welche  Schrift  er  also  fUschlich  fOr  &oht  hielt),  de  gen. 
aaim.,  de  long,  et  brev.  vit,  de  inv.  et  een.,  de  vit.  et  moii,  de  reapir.,  de 


DKllllZCCtvCiOO'^IC 


Nacbtrftge  und  B«riuht4giiiigeD  «um  zweiten  Band.  691 

aanit.  et  roorb.  folgen,  erklärte  aber  mit  Recht  die  beiden  leteteu  BQcfaer 
dar  ThiergeBchichte  nach  fQr  unBcht  nnd  kannte  ntpl  nöfffuni  noch  nicht 
Heine  tbeilweisen  Zweifel  und  Ablehnungen  kann  ich  hier  nicht  entwickeln. 

C.  38.  9.  805.  A.  337.    8.  d.  Nachtr.  z.  A.  830. 

G.  83.  S.  S06.  A.  838.  Data  lebon  Andronikoa  an  den  nntenchied  einer 
ezoteriBchen  nnd  einer  eioteriaohen  Lehre  d«i  AriatoteleH  glaubte,  erhellt 
wohl  darani,  does  er  die  beiden  A.  337  erwlbuten  Briefcben  ffir  &cht  hielt, 
TgL  C.  87.  A.  IT.  Die  Seele  eoll  er  fSr  ein  blosse«  Ersengniss  der  Miichnoga- 
rerfaUtnine  des  Leibes  erkl&rt  haben,  wie  Oalen.  IV.  78S  f.  nnd  Themiet  de 
an.  II.  56,  11.  6B,  6fl.  Speng.  berichten,  die  dabei  zogteich  seine  Klarheit 
rühmen,  wie  er  denn  Qberhaapt,  sagt  Ersterer,  frei  nnd  ohne  Umschweife 
Hl  reden  pöege:  ms  ii*49t(fot  öt^p  Sm  toi  xiftitXfvil*  äeaipäs,  inattä 
IE  xövv  Hol  äitodiioiuii  triP  tffänw  leS  äirifös '  tvfim«  yüe  aixov  luil  nax' 
JU«  «ollä  raia^tow. 

C.  83.  S.  806f.  A.  840.  Die  Bareofannng  Ton  Littig  9.  8—8,  nach 
welcher  Andronikos  etwa  zwischen  18G  nnd  47  lebte,  ist  also  gewiss  an- 
nfthemd  richtig,  obgleiah  sie  auf  sehr  unsicheren  Grundlagen  beroht.  Die 
Wirksamkeit  desselben  in  Athen  als  SchnWorstand  begann  ohne  Zweifel, 
wenn  er  das  erwähnte  Werk,  wie  gesagt,  auch  vielleicht  schon  Mher  ge- 
schrieben  hatte,  doch  erst  nach  88,  aber  er  wird  schwerlich  erst  von  da 
ab  daselbet  gelebt  haben  und  kann  fOglich  bereit*  geranme  Zeit  ror  47  ge- 
storben ond  ebento  gnt  vor  als  nach  oder  nm  IS5  geboren  sein.  Aof  den 
vagen  Aasdruck  von  Boethins  de  divis.  p.  688.  Androniei  düigmiiitmi 
atnii  h&tte  Littig  (wie  er  im  Grande  8.  8  selbit  einsieht)  besser  gethon 
anch  nicht  dae  mindeste  Gewicht  za  legen. 

C.  SS.  S.  880.  A.  450.  Es  kann  anch  sein,  daes  der  Terfasser  dieser 
Schmähschrift  gegen  Aristoteles  vielmehr  Ljkon  von  lasos,  nnd  es  ist  end- 
lich mOglich,  dasi  Ljkon  von  Tams  mit  Ljkon  von  laios  in  Wii^ichkeit 
dieselbe  Person  war,  geboren  in  letzterer,  ausgewandert  nach  ersterer  Stadt 
Anf  alle  ilUte  geschieht  des  Gnten  xa  viel,  wenn  HflUer  P.  H.  O.  II.  8.  370. 
A.  *  *  drei  Pytbagoreer  dieses  Namens  annimmt,  indem  er  nicht  nnr  die 
genannten  Beiden  von  einander,  sondern  auch  von  dem  Feinde  de«  Arieto- 
teles  nnteneheidet.  Sondert  man  aber  wenigstens  den  Tarentiner  von  dem 
lasier  nnd  vereinigt  Ersteren  mit  dem  Urheber  der  Scbmabsohrift,  so  wird 
die  Zeit  des  Letzteren  vOllig  ongewiss.  Ljkon  von  laios  schrieb  nach  Ath. 
X,  418f.,  wie  der  Codex  flherliefert,  xcfil  Tlv^ayotiov,  was  man  frflfaer  in 
Kffl  nv9aj6fov  verbesserte,  vAhrend  jetzt  Eaibel  wohl  richtig  trs^l 
üv^tiroftün)  ^pitmy  hergestellt  hat  nach  lamblich.  V.  P.  p.  163  Nauch,  wo 
Nanck  zn  §.  388.  Ututti^troe  Iv  tö  «t^l  TJv^ayo^wi  pim  anmerkt:  „ntfi 
cew  IIn#ffyoft/»t)  ßiov  PotpAyr."  Derselbe  wird  ebendas.  II.  69  e  Ljkos  der 
PythagoreergenanntiiloxocCsoValckenaerf.  ^(n>(]E)d'  ö  nv^ceyifttott.T.l., 
nnd  Schweighaenser  vermnthet  nicht  ohne  eine  gewisse  Wahrscheinlich- 
keit, dasa  der  nftmliche  Lykos  anch  II.  47a  so  verstehen  sei  (uidam  fortagge 
A^%os  MtfeUepmAu"  schreibt  Saibel  im  Index),  wogegen  Clinton  F.  H. 
m.  8.  486  unter  Beistimmnng  von  Milller  a.  a.  0.  S.  87S  dies  fflr  grandios 
erklKrt,  indem  Beide  vielmehr  an  Ljkos  von  Bhegion  (■■•  Fr.  7)  denken, 
den  indessen  Ath.  sonst  nirgends  anfahrt.  Sicher  Ifieet  sich  hier  nicht  ent- 
aoheiden,  aber  weit  sweifblhafter  noch  erscheint  ee  mir,  ob  der  bf>i  Porphyr. 


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S"-' 


692  Nachträge  imd  ßerichtigmigen  lam  zweiten  Band. 

V.  P.  4  angefahrte  Lfkoa  Ir  d'  'Utofiät,  wie  H311ar  &.  a.  O.  8.  870.  &.** 
imbedenklich  anoimnit,  jener  Pjtbagoreer  oder  ob  er  oioht  vieloietir  der 
Bheginer  ist:  ich  glaube  weit  eher  Letzteres,  denn  die  Schrift  wcQi  mv 
Ilv^tijotilin)  piov  (oder  «tpl  Jltitfayopoo?)  konnte  Bchwerlich  'Inofiai  ge- 
oannt  werden,  und  die  Annahme,  Ljkon  Ton  laaoi  habe  ansaer  ihr  anch 
noch  'latoqiai  verfaset  and  auch  in  diesen  TOn  Pythagoraa  geaprocbeg, 
wKre  doch  siemlich  gewagt.  Ob  einer  d«T  beiden  P^tbagoreer  Lj'kon,  nnd 
wenn  ja,  weichet  von  beiden,  oder  ob  der  Peripatetiker  es  war,  welcher 
all  Zahl  der  Eomoedien  des  Epicharmos  S6  angab  (Snid.  'Exixi'ttios),  ver- 
mag ich  nicht  za  entscheiden,  obgleich  Loreni  Epichannos  S.  147  ebenes 
nnbedenklich  den  Letsteren  versteht  wie  andrerseits  Wilamowitz  Earip. 
Her.  I.  S.  149.  A.  61  schreibt:  „36  z&hlte  TOr  Apollodor  der  Pythagoreer 
Lykon".  Vennathlioh  fnsst  Wilamowitz  darauf,  daas  BpicIwTinos  von 
gewissen  Seiten  annfiiieTungsweiBe  za  den  Pythagoreern  gezählt  ward.  Aber 
zwingend  scheint  mir  dieser  Grund  nicht  zu  sein.  Will  man  ihn  gelten 
lassen,  so  mOchte  allerdings  wohl  die  Schrift  ncfl  loi  Tlv&ajo^iiov  piov 
diejenige  gewesen  sein,  in  welcher  dies  stand,  and  wenn  die  Z&hlong  von 
40  Stocken,  Ton  denen  aber  4  verdAchtigt  wurden,  bei  dem  Anon.  de  com. 
(vor  Bergks  Ausg.  des  Aristoph.)  III,  6  allerdings  wahrscheinlich  auf 
ApoUodoroi  EnrQckgeht,  so  liegt  in  der  That  der  Gedanke  am  N&chsteiv 
dais  die  somit  nnr  nm  1  abweichende  ZUilong  bei  Ljkon  die  Slteta  wsi; 
Lykon  von  lajos  algo  vor  Apollodoios  lebte  nnd  bei  dem  iuiwischen  er- 
folgten Anesterben  der  pythagoreischen  Secte  also  etwa  ein  Zeitgenosse 
Beines  Namens-  nnd  Schnlgeffthrten ,  wenigstens  kaum  später,  nnd  da  die 
EJteien  Pythagoreer  nicht  schriftstellerten ,  Mhestena  ein  Zeitgenosse  des 
Philolaos  oder  aach  erst  des  Archytas  war.  Aber  dies  Alles  sind  doch 
m.  E.  sehr  nnsichere  Combinationen. 

C.  SS.  S.  S48.  A.  624.    Die  Bemerkung  Über  Od.  i,  66  ff.  bei  Ath.  T. 
198b  fabrtM.HailerDeSeleucoHomerico(Q«ttingenl8ei).  S.  14f.  Dichtsaf 
Dioekorides,  sondern  auf  Seleukos  zarflck  (vgl.  d.  Nachtr.  %.  C.  86,  S.  %4-S7). 
C.  88.  S.  S5S.  A.  48.  Z.  6  t.  o.  fOr  TS  I.  77. 
C.  88.  B.  862.  A.  81  fOr  108  1.  106. 

C,  83.  9.  S77.  A.  164.  Die  Qaelle  ist  wiedenim  Hermippos  von  Bjtores 
Et  ist  nach  ihrer  Angabe  anzonehmen,  das«  Timagenea  als  Bhetoi  der- 
selben atticistischen  Bichtnng  wie  Caecilias  Ton  Ealakte  und  Dionjaios  von 
HalikamaasoB  huldigte.  Vgl.  Wachsmuth  Rhein.  Hns.  XLVI.  1B91.  8.469. 
C.  83.  8.  878ff.  Die  Annahme  von  Outschmid,  welcher  aocb  ich 
gefolgt  bin,  wird  jetzt  eben  lebhaft  bestritten  von  Wachsmnth  Timagenes 
and  Trogus,  BheiiL  Uns.  a.  a.  0.  S.  469—479,  welcher  zwar  zngiebt,  dus 
Timagenes  die  Baoptquelle  des  Trogns  Pompeias  war,  so  jedoch,  daii 
dieser  neben  ihm  anch  Ephoros,  Theopompo*,  Timaeoa,  Pbjlarchos,  Pol;- 
bios,  Poseidonios  für  grosse  Strecken  selbsUndig,  d.  h,  unabhängig  von  ibm 
benutzte  nnd  keineswegs  ohne  alle  schriftstellerische  Individualität  gewesen 
sei.  Wachsmnth  verÜieidigt  die  Richtigkeit  nnd  Vollständigkeit  des  TiteU 
Satilimv,  indem  er  dies  Werk  des  Timagenes  fQr  eine  je  nach  den  ver 
scfaiedenen  TSlberschaften  geordnete  Qeecbichte  der  ESnige  bei  denselben 
erklärt.  Er  vergleicht  die- Schrift  des  Dionjaios  von  Herakleia  (vgl.  C.  I- 
S.  71  ff.,  der  auch  xs^l  pa^ßapiHä*  itHv  schrieb)  »(1  ätx"^"*  ßi*'^" 


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K^IC 


Nacbtrftge  und  Berichtigaagen  edid  iweiiea  Bund.  693 

and  die  des  Charou  toS  NaokratU  BactXtit  i*  icnlaMv  ytyorötts  ir  Ikmic) 
lOnti  (8.  C.  30.  A.  S3).  Das  Geatraere  mnse  man  bei  ihm  selber  nachlesea; 
mir  ist  es  nnmCglich  jekt  „in  der  zwOltteo  Stunde"  noch  aJ&hcr  auf  diesen 
Gegenstand  eiusngeben. 

C.  8».  S.  8»8.  A.  304.  ..Jedeofollx  war  Suidos  selbst  ein  Thesealier,  wie 
eben  die  Kamensform  statt  das  gemeiDgriücbisdien  SmiSas  bewuist,  s.  Col- 
litt  Qriech.  Dialektinscbn.  Thessalien.  Ind.  n.  d.  W."   (W.  Schalse). 

0.  83.  S.  899.  A.  31t.  Z.  1  v.  u.  tilge  Balagioa  —  Maxtdovnä,  *.  d. 
Naclitr.  I.  C.  81.  S.  686.  —  Z.  6  t.  n.  tilge  Demoteles  {Alyvxxutit^). 

C.  83.  S.  403.  k.  824.  8.  L.  Malier  a.  a.  0.  S.  111  f.:  ,^'elon  It  dire 
de  Strabo»,  J^ba,  outre  lt$  deux  Mauretanieg,  obünt  encore  k»  Etats  de  ton 
päre;  suivant  Vion,  ÄuguaU  le  tetabUt  d'ohord  dan»  ton  roycnme  paUrnel 
et  lui  donna  aprea,  en  echange  de  celui-ei  le»  pay»  de  Bocekm  et  de  Bogud; 
maü  le  rapport  de  Strabon  e»t  eeidemmeiit  faux,  et  Meite  celui  de  Dion  ne 
geiiibte  pat  ilre  ej;ael.  On  ne  connait  qve  tris  peit  k  regne  de  JtAa"  und 
dazu  S.  111  Anm.:  ,^es  monttaiei  . .  .n'tiffrevt  pas  d'indice  d'avoir  eti  frappiet 
en  Nvmidie,  et  Je»  date»  qu'eüe»  portetU,  reiwoient  ä  Van  25  comme  eelui  de 
Vavenement  de  Jvba,  armie  oü,  d'aprte  Dion,  il  obtinl  U  träne  de  Mav 
Tetanie.  Selon  In  liste  qu'a  dotmie  JHcn  des  provinixe  partagee»  entre  Augtute 
et  k  Senat  en  27,  la  Numidie  se  trouvait  dant  k  nombre  de  Celles  qiti 
echurent  au  s&nal".  Das  Wahrscheinlichste  Ut  m.  B.  hiernach  der  von 
ClesH  in  FanljB  Bealeac,  V.  S.  740  hingeworfene  Gedanke,  dasa  Aogastas 
anfänglich  in  der  Tkat  daran  dachte  dem  luba  Numidien  mrackiageben, 
in  der  Ansfflhrung  sodann  aber  ihm  fielmehr  Maaretanien  vielleicht  mit 
einem  Stficke  von  Numidien  gab.  Wirklicher  Ktlnig  von  ganz  Numidien 
ist  derselbe  allem  Anschein  nach  nie  gewesen. 

C.  38.  S.  410.  A.  S47.  Üeber  das  angebliche  Fr.  19  des  luba  s.  auch 
C.  88.  A.  Be>>. 

C.  34.  S.  416  f.  A.  3.  Das  Bruchstück  aus  der  lateinischen  Bearbeitung 
des  LenaeuB  b.  Gell.  XVII,  16  lautet:  anales  Ponticas  dicitur  edttndis  vulgo 
venenis  vu:tilare.  scrijrtutn  etiam  a  Lenaeo,  Cn.  Ponytei  liberto,  Mithridatem 
illum  Pvnti  regem  medicinae  tH  et  remediorum  id  genw  sollcrtem  fMiase  SOli- 
tumque  earum  sangvinim  ntiscere  medicamenfis,  quae  digerendi»  venenia  vaknt, 
eumgue  sangainem  vel  potetUisiimum  esse  m  confectione;  ipsam  autein  regem 
adsiduo  tolium  medtllarum  wsu  a  dandestinis  cpularuat  insidiis  cavisse,  gui'n 
et  »eientcm  guoque  nitro  et  ostentandi  gratia  oenenum  rapidum  et  velox 
satpmumero  hautisiie,  atgue  id  tarnen  sine  noxa  fuisse.  qttamobrem  pottea, 
cum  proelio  victus  in  ultima  regni  refitgisset  et  mori  decrevistet,  venena  vio- 
lenlistittia  feslinandiie  necin  cQMa  fnutTa  expertut,  suo  se  ipsegladio  transegit. 
huiits  regia  aniidolus  cehbiatissimus  est,  quae  „  Mithridativs"  tweatur,  und 
in  der  lum  Theil  parallelen  Stelle  bei  Plin.  XXV.  g.  6  ff.  gebt  vorauf;  anlea 
(uSjuI.  ante  C.  Valgium)  condiderat  eolus  apud  nos,  quod  equidem  inveniam, 
J-enaeus  Magni  libertits,  quo  priinvm  tempore  hanc  acientiam  (n&ml.  herba- 
tmm)  ad  nostros  pervenisse  animo  adverto.  Daher  schreibt  denn  Hillscber 
a.  a.  0.  S.  377.  A.  S:  „Plinii  et  Gellii  locoi,  ubi  extant  Lcnaei  fragmenta  e 
traiitlatis  iussn  Fompei  in  Latinum  sermonein  scriptis  Milhridatis  de  venenis 
invenis  ojwij  DniiHannum  (Gesch.  Soms  I V.  p.  556).  Deest  Plin.  XXV. 
§.  63.   Scriptum  'de  herbis',  quod  teste  eodetn  XXV.  §.  5  anU  C.  Yalgatm 


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694  Maohtilge  und  Berichtigungen  mm  iireiten  Band. 

wiiHS  amdidit  Lenaevt,  fuü$e  puto  inter  trmulatol  iBo*  Ubro»,  cum  pergat 
ffmiws;  namque  MühndaU»  etc." 

C.  84.  8.  444 f.  üeber  So*tratoB  a.  jetst  H.  Wellmann  Sostnto«, 
ein  Beilrag  snr  QaellenanalfBe  des  Aeliao,  Heimes  XXVI.  1891.  S.  8S1— SH. 

C.  Sb.  8.  466.  A.  &3.  Ein  UehrereB  aber  die  Beliebtheit  der  ditro- 
cbaeischen  Claneel  bei  den  Asiauem  a.  b.  Man  De  lUiet.  ad  Herenn. 
commeotatio  crit,  Greifswald  1881.  4.  8.  XIII--XVII. 

C.  86.  8.  4TS.  A.  86''.  Dus  diese  Beceichaoog  von  Spengel  herrührt, 
darübet  t&QBcht  mein  OedächtniHa  mich  sohwerlich,  aber  ioh  kann  den 
Ort,  wo  er  sie  gebraucht,  aar  Zeit  nicht  wiadeifindeD. 

C.  86.  8.  486.  A.  109.  Unter  den  obwaltenden  ümatanden  ist  es  aller- 
dings iweifelloB,  daaa  auch  der  jflngere  Cbrgiu  den  Kanon  der  zehn  Badner 
noch  nicht  faannte,  aber  keineBwegs,  wie  Usener  in  der  A.  109>>  ange- 
fahrten, erst  w&hrend  meiner  Correotar  dietes  AbKbnitts  ersobienenai 
Notiz  artheilt,  anch  schon  Mi  sich.  An  sich  kannte  er  vielmehr  diesen 
Kanon  ja  wohl  schon  gekannt,  aber  nur  noch  nicht  tmerkannt  haben. 

C.  86.  S.  486.  A,  109°.  Wenn  man  ans  dem  angegebenen  Dmatande, 
dasB  DidjmoB  keinen  aasierhalb  des  Kanons  stehenden  Bedner  conunentirt 
zD  haben  scheint,  fiberbanpt  einen  Scblnsi  dehen  darf,  so  wflrde  es  der 
sein,  daai  derselbe  wabrBcheioIich  entweder  diesen  Kanon  anfgestellt  oder 
doch  gekannt  nnd  gebilligt  habe.  Letzteres  aber  bringt,  da  als  mvth- 
maaslicher  Urheber  dann  nar  CaeoiliuB  Obrig  bliebe  nnd  dieser  beträchtlich 
später  als  sein  lUterer  Zeitgenosse  DidymOB  snr  Welt  gekommen  war,  die 
chronologische  Schwierigkeit  mit  sich,  daas  dann  alle  diese  Gommentare 
des  Letzteren  zn  attischen  Rednern  erst  in  deesen  vorgerückten  Jahren 
entstanden  sein  kOnnten,  nnd  dies  ist  für  mich  der  Hauptgrund,  wesshaib 
ich  die  erstere  Annahme  nicht  ganz  von  der  Hand  weisen  mag.  Im 
Uebrigen  haben  die  von  den  Tertretem  dieser  Ansicht  dargelegten  Argu- 
ment« fflr  mich  wenig  Debeneugendes.  Was  Hampe  vorbringt,  ist  von 
Brzoska  8.  10—12  schlagend  widerlegt  worden  (vgl.  anch  schon  Steffen 
De  canone  8.  60.  A.  8S),  ja  er  hat  Hampe  noch  zn  viel  zugestanden, 
indem  er  dessen  Behauptung,  dass  Didymos  auch  den  Ljknrgos  eommentirt 
habe,  nicht  einfach  als  vüllig  willkflrlich  abfertigt,  sondern  von  Spuren 
redet,  au*  denen  man  dies  allerdings,  wenn  anch  nur  ganz -unsicher,  ver- 
mnthen  kOnne.  Usener  bemerkt,  dass  er  früher  lange  mit  Heier  den 
Caecilina  fSr  den  Schopfer  des  Kanons  geholten  habe,  aber  durch  Ball- 
heimer  zu  einer  andern  Deberzeugung  gebracht  sei.  Ballbeimer  seiner- 
seits behauptet  nnn  zun&chat  mit  einer  gnmdverkehrt«n  Schluasfolgenu^, 
DidymOB  sei  ungefUhr  10  Jahre  Uter  als  Dionjdos  von  HalikamMaos  ge- 
wesen, während  er  im  Oegentheil  etwa  gleichen  Alters  mit  dieeein  und 
vermnthlich  eher  etwas  jOnger  war  (s.  C.  SO.  A.  164)  nnd  jedenfalls  den- 
selben beti^htlich  Oberlebte,  so  dasa  es  zwar,  wie  gesagt,  eine  nicht 
unbedenkliche,  aber  doch  keineswegs  unmögliche  Annahme  ist,  er  habe 
die  Zehnzaht  der  clasBiscbeu  Redner  erst  von  seinem  jöngeren  Zeitgenossen 
Caecilius  fiberkommen.  Vor  allen  Dingen  aber  hUte  doch  Ballbeimer 
iTst  beweisen  müssen,  was  freilich  auch  Useuer  aoffallenderweiie  als 
si'lbslvorstilndlich  voraaasetzt,  daas  er,  sei  es  überhaupt  sei  es  bei  der  Ab- 
fassung seiuer  Commentare  zn  attischen  Rednern,  diesen  Kanon  kannte  nnd 


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Nachträge  und  BeriohtigDiigeii  tum  iweiten  Band.  695 

Minabtn.  Denii  es  ist  dooh  gewiaa  aatib  recht  wohl  dankbar,  daaa  Beine 
allein  sicher  stabenden  Commentare  en  Antiphon,  Ismob,  Demoathenea, 
Hjpereidea,  Aeschine«  tielmehr  noch  ohne  solche  Eeontnisa  in  seinen 
firflheren  Jabnu  abgefMst  worden  aeien  nod  vielmehr  nnr  dem  Caecilitu 
mit  einen  Anstoaa  lor  An&tellnng  jenes  Eanons  gelben  hftben,  alao  viel- 
mehr eine  Toratofe  fltr  dieaelbe  gewesen  aeien.  Ja  ich  meineraeits  atehe 
nicht  an  dies  für  das  Wabracheinlichate  ta  halten.  Bei  Ballheimei  findet 
■tch  ftber  anoh  nicht  einmal  ein  Tersacb  in  einem  derartigen  Beweise, 
man  mflaste  denn  die  BerqfiiDg  anf  die  von  Stndenmnd  Ein  VerteichniM 
der  lebn  attiichen  Bedner;  Eennes  II.  186T.  S.  484—440  ana  mehreren 
Handschriften  TerSfFenÜicht«  Tabelle  jener  Zehn,  in  welcher  dem  Deinorchos 
nicht  weniger  als  410  oder  400,  dem  Isaeos  200,  dem  LjRJas  200  od.  190, 
dem  HTporeidas  170,  dem  Demoathenea  76  oder  71,  dem  Lykorgos  58 
oder  60,  dem  Antiphon  60,  dem  Andokidas  44,  dem  Aeacbioee  S  Beden 
und  18  Briefe  beigol^  werden,  fOr  einen  solchen  Veranch  ansehen  wollen. 
DtiDD  er  schreibt  ja  im  Anwfalnas  an  Stndemnnd;  „indicem  ad  tempora 
Ditmytio  Caecüiogue  referrt  mmerontm  magnitudirtt  sine  dubio  (!)  cogimur; 
txl  iic  igituT  ipsorwm  honum  oratomm  ut  »eketontm  deeadem  deprehendimtu 
Bionytio  Caeeilioyte  antiquiorem"  und  fOgt  dann  liinzn:  „Numeros  igitm- 
iliie  a  Didymont  servatos  habemvsf"  Dabei  hat  er  aber  leider  nicht  be- 
dacht, was  schon  Stndemnnd  nachgewiesen  hat,  dass  dieae  Zahlen  zwar 
den  Katalog  irgend  einer  grosaen- Bibliothek  wiedergaben,  aber  j edenfall a 
nicht  den  der  aleiandrinisoben,  folglich  alao  anf  keinen  Fall  die  dea 
Alexandriners  Didymo«  sein  kOnnen.  Dean  an  den  der  alexandrinischen 
•chloas  aicb  ja  Eermippoa  nnd  an  diesen  tind  deaaen  Zahlen  wieder  Caeciline 
an,  deaaen  Zablangaben  in  der  That  gleich  denen  das  Dionjsios  mit  denen 
dieser  Tabelle  anveceinbar  sind.  Und  A.  Schöne  Die  Biographien  der 
lehn  att.  Bednar,  Jahrb.  f.  Ph.  CIU.  1671.  8.  778  f.  hat  wahracheinlich  ge- 
macht, doaa  anoh  die  des  Diouyjioa  weaentlich  die  alexandrinischen,  aber 
aberdiee  anch  die  pergomani leben  Pinakographen  int  Toraussetsung  hatten, 
so  dass  abo  anch  die  letiteren  nicht  die  Qnatlen  jenes  Veneichnisses 
waren.  Tgl.  d.  Nachtr.  s.  C.  18.  A.  69  biat.  diesem  2.  Bde.  Dain  kommt 
nnn  obendrein  noch  der  Umstand,  dass  die  Briefe  unter  dem  Namen  den 
Aescbines,  wie  C.  S7.  A.  38  hervorgehoben  ist,  erst  nacholeiandriuuKihe 
Fabricate  waren.  Zweifellos  ist  mithin  gerade  das  umgekehrte,  daan  näm- 
lich j«nes  TerzeichnisB  jünger  als  Didymos,  Dionysios  und  Caecilius  ist, 
und  dass  es  ant  einer  l^nscbung  beniht,'  wenn  Stndemnnd  ood  Ball- 
heimer  geglaubt  haben,  die  Kritik  des  Dionysios  ond  des  Coecilins, 
welche  auch  die  diesen  Häanem  vorliegenden  weit  geringeren  Zahlen  von 
Beden  noch  bebftchtlich  durch  Ansscbeidnng  von  unkhtun  verringerte, 
mDssc  nnn  auch  alleatbalben  ond  sofort  bei  den  Torstebero  ond  Uesitzern 
aller  möglichen  grossen  Bibliotheken  durchgedrnngen  sein.  Endlich  maint 
Ballbeimer,  es  sei  kein  Omnd  ansonebmen,  dass  gerade  ein  Bbetor  nnd 
nicht  ein  Qtammatiker  jene  lebngliedrige  Qroppe  gescbaffso  haben  mDsse. 
Das  kann  man  logeben,  wenn  er  aber  weiteigteifend  maint,  die  schmecke 
sogar  vielmehr  nach  einem  Grammatiker  und  nicht  noch  einem  fihator,  so 
ist  er  wiederum  jeden  Beweis  dafür  schuldig  geblieben.  In  dieae  Lacke 
ist  naauer  eingetieteD.    „Caecilins  konnte",  so  meint  er,  „ebenso  wenig 


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696  Nachträge  und  BecichtiguugeD  lum  sweiteti  Band. 

als  DioDjaioB,  eben  weil  er  rhetorischer  Fachmaoii  war,  einen  KaDon  anf- 
Btellen,  in  dem  Aadokidee  und  Deinarchoa  aiiie  Stelle  halten.  Noi  ein 
Grammatiker,  der  diircbam  je  (Hat  Vertreter  der  aufsteigenden  und  der 
Toltendeten  Kunst  zuBammenstellen  wollte,  konnte  das".  Allein  man  sollte 
doch  denken:  wenn  ein  Bbetor  dies  nicht  konnte,  so  konnte  er  sich  aoch 
nicht  einem  derartigen  tod  einem  noch  so  berühmten  Grammatiker  ent- 
worfenen nnterocdnen,  denn  wenn  sich  der  Bhetor  anch  an  die  TorKrbeiteii 
des  Giatnmatikers  anznschliessen  hatte,  so  war  er  doch  in  solchen  Fragen 
demselben  sicher  nicht  gleichwie  einem  Qesetigeber  zu  schuldigem  Qe- 
horsam  verbunden.  Gewiss  bat  auch  „Caecilios  an  die  grammatiscbeD 
Vorarbeiten  eines  Didjmos  natnrgem&ss  bei  seinem  ersten  atticistüchen 
Versuch  angeknüpft",  wofür  sich  Usener  auch  anf  Folgendes  b«nA: 
„Caecihus  schrieb  nach  Suidas  xarci  cPpiiyüv  dvo'  tavi  8i  [xirTa  atoiiilm] 
äitöSci4it  ^ov  ci^ija&tu  (fji(fa9ai  richtig  Nitzsche  Qaaest.  Eudoc,  8.  31} 
nnoav  Xi^if  nalig^tjiuiavrTif  iaii  äi  IxXoyri  li^tcav  »ati  mujcro*";  aber 
das  bleibt  auch  stehen,  wenn  die  an  fOof  bis  sieben  Rednern  des  nach- 
maligen Kanons  ausgeübt«  „biographische  nnd  commentirende  TbKtigkeit" 
des  Letzteren,  wie  gesagt,  dem  Brsteren  vielmehr  als  Anregung  nnd  Vor- 
stufe für  die  Aufstellung  dieses  Kanons  gedient  haben  sollte.  Es  ist  anch 
recht  wohl  mCglich,  dass  nur  ein  Theil  jener  ThKtigkeit  derselben  voran- 
ging und  der  spätere  Theil  derselben  erst  unter  Bekanntschaft  nnd  Einfloss 
von  diesem  Kanon  des  Caecilins  von  Didymos  vollbracht  worden  ist  Wer 
giebt  ans  femer  das  Recht  dem  Urheber  dieser  Gmppiruag,  wer  es  ancb 
gewesen  sein  mag,  die  Absnrdit&t  onterznlegen,  als  hätte  er  einerseits 
Lfsias,  Isaeos  und  Isokrates  auch  in  den  von  ihnen  gepflegten  Zweigen 
der  Beredsamkeit  nur  erst  noch  zu  der  aufsteigenden  und  wenn  ja,  so 
vollends  den  Dein&rchos  noch  mit  zn  der  vollendeten  Redekunst  ges&hlt? 
Zum  Uindesten  endlich  müsst«  doch  erst  bewiesen  sein,  dass  die  bio- 
graphische und  commentirende  TbStigkeit  des  Didymos  sich  auch  auf 
Andokides  and  Deinarcbos  erstreckte;  dies  ist  aber  in  Bezug  anf  Oeinarcboi 
sehr  zweifelhaft  (s.  d.  Nacbtr.  z.  C.  30.  Ä.  318),  nnd  vollends  anf  Andokides 
führt  uns  in  dieser  Hinsicht  auch  nicht  die  leiseste  Spur.  Endlich  jene 
siegreiche  Änswahl  der  zehn  Mnsterredner  bezeichnet  den  eigentlich  doreh- 
schlagenden  Erfolg  des  Atticismns;  hat  also  Didymo«  sie  getroSiso,  dann 
war  es  nicht  Pergamon,  nicht  Athen,  nicht  Rhodos,  welchem  man  diesen 
Elrfolg  dankte,  sondern  Alexandreia,  nnd  das  wird  gleichwie  mich  so  aoch 
noch  manchen  Anderen  nicht  eben  wahrscheinlich  dünken.  Meint  aber 
Usener,  es  verschlage  Nichte,  ob  man  es  vorsiehe  in  Didjm.  oder  einem 
wenig  alteren  Zeitgenossen  desselben  den  Begründer  des  in  Bede  stehendcB 
Kanons  zu  erblicken,  so  ist  zu  erwidernr  wenn  es  einmal  ein  Grammatiker 
war,  so  könnte  es  kaum  ein  Anderer  als  Didjm.  gewesen  sein;  dena 
schwerlich  gab  es  in  jenen  Zeiten  einen  Grammatiker,  der  eine  ähnlicbe 
Anctorit&t  nnd  eine  ähnliche  eingreifende  ästhetische  Kichtung  hatte. 

C.  3G.  S.  487  f.  A.  HS.  Athenaeos  erscheint,  wie  erst  Gompsrs 
Philodem  (Wien  1891}.  S.  82  f.  A.  8  erkiinnt  hat,  auch  bei  Philod.  de  rhek 
IV,  2  Speng.  V.  H.'  XI.  Col.  11  —  V.  H.  Oi.  11,  18.  <«>>«<»>»  «wr«' 
<p>o5»'   ÖPztor  <f>  't|   <3  iynta   (itfä*,   <ms>  Ti»ie  f^'i  ^t  "I»fle.  ^*" 


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Nachträge  nnd  BerichügaiigeD  tarn  eweiten  Band.  697 

^ljy<oy  Hcr)  «iiirötigot  ctviöe  ipaivitai  xal  jifotizti*  jt^H'^lov  «at«f  löv 
äxoüo^vT^a  »al  awiirai  xal  iinillorfrtir  xnl  Kivfttffi'ai  xa^;]!»!»;,  SXXmv 
^ovj  öfi^o^c  laem  dpföviaiv,  oiioloyovpiv:  er  stellte  also  den  Vortrag 
obenan.  (Ueber  die  6  oder  T  Theile  nrtheilt  Qomperz  im  ADsohlnas  an 
Vollcmfttin  falscb:  nach  A,  9S  sind  cvp(«(E,  „parUtio",  Effets,  ««'£>(> 
Xiiit  aod  v«ÖH(iiric  nnd  aU  siebenter  ii'^iiT)  zn  veratehen). 

C.  36.  S.  489  f.  A.  124.  186.  127.  Zweifelhaft  kann  man  meines  Be- 
dfinkens  out  in  Besag  darauf  Bein,  ob  die  Stelle  in  der  JngendBchrift 
Ciceroi  de  inrent.  I,  66,  109.  queritadmodum  dixit  rhetor  Äpoüortiua,  tacrima 
nihil  citiua  areseit  nicht  doch  anf  Apollonios  Halakos  zn  beEiehen  ist, 
da  dieser  derartige  zugespitzte  Wendongen  liebte,  s.  ausser  dem  A.  126 
angef,  Wortspiel  b.  Strab.  XIV,  666  auch  ebendas.  eeo.  'AläßarSa  9i  val 
orvi^  jtiw  vnÖKKiai  löipois  dvffl  aoyxstfi^rote  oÜtoe,  maz'  Siptv  Tta^ixcndai 
xav^TjUmi  »azcoiifaifidwov,  %al  ji)  xal  ö  ftatorxöc  j^koUidvio;  ontjiradi*  tijv 
xöliy  tf;  it  icEvia  xal  elf  *ö  ttSr  «Ttogniiov  nli}9os  i<pi]  ait^  sittu  «ho«- 
nia*  Kov^Uo*  tutreaxgainifov.  Za  einem  gani  anderen  Ergebnisa  kommt 
freilich  Riese  Molon  oder  ApoUonias  Molen?  Rhein.  Has.  XXXIV.  1879. 
S.  626 — 650,  aber  anch  sn  einem  recht  sonderbaren,  und  leider  hat  sich 
durch  ihn  anch  Scbflrcr  Gesch.  d.  jad.  Volkes  II.  3.  «8—276  irre  fahren 
lassen;  der  Vater  vielmehr  Ton  Apollonios  Matakos  soll  HoloD  geheissen 
haben  und  Apollonioa  Malakos  der  wahre  Verfasser  der  judenfeindlichen 
Schrift,  Holon  aber  Neffe  desselben  nnd  Enkel  jenes  älteren  Molen  ge- 
wesen sein;  anch  nach  Riese  nnd  Schfirer  b&tte  es  also  einen  Apollo- 
nios Molon  gar  nicht  gegeben.  Die  Doxographi  Ton  Diels  erschienen 
erat  gleichzeitig  mit  Rieses  Abb.,  aber  anoh  aas  Lehrs  Qa.  ep.  S.  28 
(vgl.  oben  C.  80.  A.  129)  konnte  Riese  entnehmen,  das»  es  anch  an  anderen 
Beispielen  Ton  Benennang  mit  dem  Vatersnamen  als  Beinamen  nach  römi- 
scher Sitte  nicht  fehlt.  Damit  ist  aber  seiner  ganzen  Darstellung  der 
Boden  entsogen,  denn  wenn  es  anch,  wie  ich  A.  126  lugegeben  habe,  auf- 
fUlig  ist,  d^s  Strabon  nicht  sagt,  Holon  habe  eigentlich  auch  Apollonios 
geheissen,  so  w^rde  es  doch  noch  viel  au^lliger  sein,  wenn  er,  falls  sich 
die  Sache  so  verhalteD  hätte,  wie  Biese  will,  die«e  ganz  eigeuthftm liehen 
Uros^nde  mit  Schweigen  übergangen  haben  sollte. 

Q.  86.  S.  602.  A.  184  fOge  hinzu:  Vgl.  die  Cap.  86  z.  £.  mitgetheilten 
Bemerkungen  von  Wilamovitz. 

C.  86.  S.  SIT.  A.  I.  „Die  Schrift  WeisshBapU  ist  von  StadtmBIIer 
Berl.  pfa.  Woch.  IX.  1899.  8p.  1829— 11S6,  Sternbachs  Acthol.  Planud. 
»pp.  Barberino-Vaticana  von  ebendemselben  auch  Blatt,  f.  d.  bayer.  Gymn, 
XXV.  1890.  S.  660-66«  angezeigt  Deber  Herwerdecs  vrerthlose  Stud. 
orit  8.  d.  Rec.  v.  Haeberlin  Woch.  f.  kl.  Ph.  VIII.  1891.  Sp.  733—744". 
(Knaack). 

C.  86.  S.  626.  A.  84.  „Femer  seigt  Reitzenstein  Inedita  poet. 
Giaecor.  fragm.  II.  Rostock  1691.  4.  S.  7,  dass  Kallimachos  Xll,  18« 
(Ep.  43  Wil.)  die  reichere  n.  feinere  AnsfOhrung  von  Asklepiades  XII,  136 
ist".   (Knaack). 

C.  86.  8.  b2b.  A.  86.  „Stadtmaller  Jahrb.  f.  Ph.  CXLI.  1691.  S.  838 f. 
hat  wahrBcheinlich  gemacht,  dasa  V,  7  das  Lemma  'AmliiTuäSov  irrthüm- 
lich    trage    and   dafür  'A^tttttt^ov    (VI,  8S3.   IX,  664)    einiosetzen  sei". 


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QQa  Nacbtr&ge  und  Berichtigoiigeii  lom  iweitan  Band. 

(Knaack).  „Das  DoppeUenuna  Unl^xtdioo  ^  no«tidl*Mov  oder  um- 
gekehrt iet  übrigena  stets  von  einer  Hand,  nie  der  zweite  Name  von 
einer  anderen  oder  nachträglich  beigefügt  V,  194.  208.  S09  ist  das  Doppel- 
lemma  von  A,  XII,  71  TOD  B  (a.  A.  222).  XTI,  68  im  Aatographon  d» 
Planades  (s.  wiederum  A.  288)  sind  die  beiden  Namen  glaichermasMn 
sofort  von  ihm  geschrieben  nnd  nicht  der  zweite  erst  nachbfiglicli''. 
(Stadtmauer). 

C.  36.  S.  627.  A.  48.  4S.  „Garbato  Erinna,  aotica  poeteua  greca, 
saggio  storioo,  Venedig  18S6.  88.  ist  mir  onzugfinglich.  Die  Schrift  von 
Halzow  ist  mir  oor  au*  der  Besprechung  ScbneidewinH  Zeitoohr.  f.  d. 
Alterthomsw.  1837.  Sp.  809—216  bekannt,  nach  welcher  sie  werthlos  ist". 
(Knaack). 

C.  36.  S.  629.  A.  60.  „Die  Lebenaeeit  der  Anyte  läsat  sich  nunmehr 
genauer  bestimmen,  nachdem  Reitienstein  a.  a.  0.  S.  8  darauf  hin- 
^wiesen  hat,  dasi  bereite  Nikias  von  Miletos  ihr  Nachahmer  geweaen  irt 
(Vgl.  bes.  VI,  188  und  ISS).  Andererseits  giebt  sich  du  erste  Disticbon 
Ton  VU,  646  durch  seine  gewähltere  Sprache  deutlich  als  Nachbildung  *on 
VII,  647,  1  t  EU  erkennen,  und  das  ganze  Gedichtchen  soll  offenbar  ein 
Qegenstflck  zu  diesem  wahrscheinlich  dem  Simiaa  (C.  4.  S.  179.  A.  SS)  ge- 
hörigen Epigramme  sein,  da,  bezeichnend  fQr  die  Dichterin,  hier  die 
sterbende  Tochter  von  dem  Vater,  dort  von  dar  Hutter  Abschied  nimml. 
Somit  kommen  wir  auf  etwa  880  als  ihre  Blfltezeit.  Da  nun  aber  damali 
anch  die  stilistisch  viel  tiefer  stehenden  Gedicht«  des  Itylloa  enlstandn 
sind  (s.  S.  619  ff.),  ao  erhält  nunmehr  die  A.  60  angezogene  Notiz  de« 
Pausanias  a.  a.  0.,  nach  welcher  die  Dichterin  als  Sendbotin  des  Asklepioa 
von  EpidauTOa  in  nichtiger  Miaaion  nach  Naupaktos  ging,  ihre  innere 
Beglaubigung".  (Enaack).  „VII,  408  ist  ävvrtis  imvlrivaüis  TOm  Cor 
leotor  geschrieben,  desgleichen  Vll,  490  (auf  derselben  Seite)  arönis  ohoe 
Znaatz".  (Stadtmfllter).  „üod  da  das  erstgenannte  Gedieht  bei  Pla- 
nudes  iiiilov  ist,  so  scheint  da«  Lemma  keineswegs  gesichert"!  (Beitzen- 
stein). 

C.  86.  8.  (>80f.  A.  60.  „Mit  dem  zweiten  Tbeil  TOn  Knaacki  Bs- 
grOnduDg  bin  ich  einverstanden.  Dagegen  sehe  ich  nicht  ab,  warum 
eliaaav  eine  insonderheit  alexandriniscbe  Form  sein  solli  vielmehr  gerade 
das  Vorkommen  der  analogen  ^aid^oeav  in  Lykophrons  noch  in  Cbalkis 
vor  seiner  üeberaiedlung  nach  Aleiandreia  (s.  C.  9.  A.  27)  gedichteter 
Alexandra  beweist  doch  wohl  das  Gegentheil".   (Snsemihl). 

C.  3«.  S.  eSl.  A.  64.  „Einen  Spott  auf  Arat«i  findet  Beitzenstein 
a.  a.  0.  S.  7  f.  in  dem  Epigramme  des  Poseidippos  XII,  98,  das  er  ri4:litig 
erklärt.  Ob  aber  die  Beziehung  gerade  auf  Arab»  geht,  ist  mindestens 
fragliob".   (Knaack). 

C.  86.  S.  631.  A.  66.  Ganz  anders  freilich  urtheilt  Reitzenstein 
a.a.O.  S.  6 f.,  der  zu  dem  Ergeboiss  gelangt:  AtcUpiadet,  Poti^ppia, 
Uedt/Jua,  qHorwn  ^grammata  in  imum  lä>rum,  cui  Swföt  tmcnMoAc, 
comuncta  primwn  prodieraut  und  dieses  Werk  für  die  ältestt;,  bereits  von 
Meleagcoit  benutzte  SjUoge  erklärt.  Uit  Beschrftuknng  auf  die  Qiabsehnften 
homerischer  Helden,  welche  sowohl  Azklepiades  alz  anch  Poseidippos  vw- 
fiwsten,  und  die  dann  in  dem  £u^s  des  LeUtereu  vereinigt  gewesen  wircn, 


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K^IC 


Nftchtrfige  and  BerichtigungeD  »uii  iweiten  Band.  699 

lieite  Bich  dieie  VemiuUitiiig  wohl  bSren,  aber  durch  die  gaui  tmmotiTirte 
Herbeiziebaug  des  Bedyloa  wird  sie  wieder  in  Frage  gestelU.  Debrigeua 
wQrde  die  weitere  Couaeqaeni  lein  eine  ganse  Reibe  von  alteren  Sanini- 
longen  uuaDebmeo,  die  Heleagroa  benotet  haben  mOute  (a.  BeitieDstein 
a.  a.  0.  S.  6.  A.  S)".  (Enaaok).  „Oenan  daaMlbe  Drtbeil  habe  auch  ich 
mir  BohOD  gebildet,  bevor  ich  das  Enaacki  bannte",  (Susemihl). 

C.  86.  S.  ua.  &.  72.  Z.  10  V.  o.  für  sein,  vgl.  I.  Bein.  So  nrtbeilt  auch. 
Ferner  Bind  die  latsten  Worte  Deber  XII,  6S — bezieht  eo  tilgen. 

C.  36.  S.  eSS.  A.  7i.  „Obgleich  XI,  133  und  114  von  B  ebertchrieben 
Bind,  ao  ist  doch  ao  die  Richtigkeit  dieier  Ueberachrift  achwerlich  za 
glauben.  Anffiülend  ist  ee,  daaa  beide  Male  Epigramme  de«  Nikarchoa 
folgen;  ea  liegt  nahe,  diu»  auch  diese  beiden  von  ihm  sind.  Umetellang 
kommt  nach  meinem  DofSrholten  in  der  Anth.  Pal.  vor.  Seltsam  «Are 
freilicli  aach  io  dieeem  Falle  eine  zweimalige  Versofareibnng  von  tov 
avtoS  in  qtfolov.  XI,  414  ist  namentlich  mit  V,  89  zd  vergleichen.  Bei 
XI,  1S3  könnte  nur  Ath.  Vllt.  BUf  Tflr  Hedjloa  sprechen".  (StadtmQller) 
„MOgliidi  erweise  hat  die  ErwBiinuag  des  Agis  in  diesem  Epigr.  das  falsche 
Lemma  veranlaast".   (Knaack). 

C.  SB.  B.  638.  A.  M  fDge  hinEO:  Wilamowitt  (Commenlationes  Momma. 
8.  397)  vermutbet,  daai  auch  fOr  den  Verf.  der  pseadoHindiaoben  Ndx  ein 
Epigramm  des  Leonidas  die  unmittelbare  Torlage  gewesen  sei,  aui  welcher 
dann  anch  AntipatrOB  von  Tbessalonike  IX,  S  geachOpft  habe".  (Knaack). 

C.  86.  S.  ÖS8f.  A.  SB.  „unerwiesen  ist  anch  die  von  Hecker  (Comm. 
crit.  de  Anth.  Gr.  I.  S.  21)  leicht  hingeworfene  Terronthung:  videtur  (enim) 
Ar^m  hot  veriug  in  convivio  ex  tempore  iecme  (.'),  ut  Diotimuta  obscuro 
hoo  latentem  AtUigono  regi  eommmdor«! ".   (Knaack). 

C.  SC.  3.  640.  üeber  die  Poesie  des  Hnasalkae  vergleiche  jetit  die 
guten  Bemerkungen  Beitienateins  a.  a.  O.  S.  8. 

C.  86.  S.  G48.  A.  1S3.  Intbamlich  sagt  Beitienstein  a.  a.  0.  8.  6: 
'Dioteoridea  Theooriti  fere  aeqtuUis'.    (Knaack). 

C,  36.  8.  644  f.  A.  134.  „Ueber  die  Epigramme  des  Alkoeos  von  Hessene 
a,  a.  soll  an  einem  anderen  Orte  noch  frenndlicben  Mittheilongen  Btadt- 
müllerB  gehandelt  werden,  hier  sei  nnr  erw&hnt,  dass  StadtmOller  anoh 
VII,  489  and  636  dem  Heasenier  zuweist".  (Knaack). 

C.  36.  8.  661.  A.  177'  ,.fQge  hinzu:  Ganz  anders  freilich  artheilt 
Stad  tmäller  Beil.  ph.  Wooh.  IX.  1889.  Sp.  1282  f.,  der  die  Existenz  eines 
Uteren  Nikarchoa  Oberhaupt  leugnet  nnd  IX,  880  dem  Hileaier  Nikias  bei- 
legen will.    Der  versproohene  Beweis  bleibt  abzuwarten".   (Knaack). 

C.  86.  8.  660.  A.  201.  „In  der  zweifelhaften  Ueaychgloase  ^vanf 
Bchreibt  Bergk  P.  h.  Q.  11*.  S.  486  'Afz^Uzog  ataU  'A^iai-  Zum  Schlnas 
fOge  hinzu:  Daaa  aber  damit  die  Frage  noch  nicht  endgültig  eotichieden 
ist,  zeigt  Stadtmüller  in  der  Becenaion  der  Dissertation  Beinacha 
Berl.  ph.  Woch.  XI.  1891.  Sp.  918-9L7.  Stadtmäller  denkt  sogar  an 
die  M6gliohkeit,  da^a  Epigramme  dea  Archias  bereits  von  Meleagroa  in 
seinen  Kranz  anfgenommen  waren.    Ich  zweifte  sehr  daran".    (Knaack). 

C.  36.  S.  661.  A.  806.  Z.  4  v.  u.  hinter  1608  füge  hinzu  :  und  die  kurze 
sachgemOMe  Auzeige  von  Ditteuberger  Dentsche  L.-Z.  1889.  Sp.  1646  f. 
(Knaack). 


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700  Nachtr&gt:  uod  Berichtigungen  zum  iweiten  Band. 

C.  86.  S.  666  ff.  Ä.  222.  8.  jetst  auch  die  eingeheode  Becensioo 
KoaRcke  Woch.  f.  kl.  Ph.  Vlll.  1891.  Sp.  918—921  Ober  die  Arbeiteo  von 
Preger,  Weisshänpl,  Bubenaobu,  Cichorina  und  Setti,  aus  der 
ich  zur  Er^nsnng  meioes  in  Folge  nothgednmgeDer  Eile  sehr  uagenügend 
geratheaen  Berichtee  fiber  Weisshänple  Leistungeo  Folgendes  heraushebe. 
„Weisshftupl  weist  nach,  daaa  die  Stöcke  A.  P.  VI,  87—168  nnd  VII, 
364-£46  nach  folgenden  BildungBschemen  susammengeBetat  sind  (Ph  — 
Philippiscbe  Dichter,  H—Heleagriecbe Dichter,  HPh— Mischung  an«  Beiden): 
a.  Ph  +  M  +  Anakr.  +  Sinionid.(7)  +  KaUim.  +  M  Ph. 
a.   Ph  +  M  +  Simoo.  +  Piaton  +  Kallim.  +  M  Ph. 

und  hat  bierin  lam  erateD  Male  einen  Portschritt  Ober  die  Untersnchnngea 
PasBOWB  nad  Weigands  gemacht".  Dud  da  nnn  die  einzig  wabr- 
Bcbeinliche  Erklärung  hiefdi  die  Entnahme  beider  Partien  durch  Kephalu 
auB  derselben  Qoelle  ist,  so  BchlieBst  WeiBBbäapI  S.  26  mit  Recht,  dass 
dies  eine  ältere  Sjlloge  war,  in  welcher  bereits  verBcbiedeae  Sammlongen 
verarbeitet  waren.  Dagegen  kann  Enaack  seinerseito  die  öiflnde,  welche 
Weissbäupl  an  einer  unmittelbaren  Benutzung  der  Bioi  des  La.  Di. 
durch  Eephalas  zweifeln  lassen,  nicht  anerkennen,  weil  „wir  inr  Zeit  Qbei 
die  Ueberliefemng  des  Diog.  noch  lange  nicht  geuQgend  aufgeklärt  sind". 
Knaack  f&brt  fort:  „Auch  für  die  Zneammeuaetzang  dea  b.  B.  hat  Weias- 
häupl  S.  88f.  neue  Reaultate  gewonnen.  Es  zerf&llt  in  4  Tbeile:  1)  2— 10> 
mSglicberweiae  die  Beste  einer  dritten,  Tielleicbt  von  finfinna  veranstalteten 
Anthologie,  welche  mit  Besten  des  meleagrischen  und  philippischen  Kränze« 
.  .  .  zusammengearbeitet  wurden,  8)  104—188  philippiscbe,  8)  134 — Sit 
meleagrische  Dichter,  4)  216 — S03  ans  dem  Eyklos  des  Agatbias,  deneD 
anhangtweise  7  anderswoher  entnommene  Epigramme  von  Eepbalu  an- 
gereiht sind".  Auf  der  anderen  Seite  zeigt  Enaack,  dass  in  Bezog  auf 
das  12.  B.  die  Sache  viel  verwickeltet  steht,  als  Weissh&npl  erkannt 
hat,  indem  er  sich  dabei  fOr  die  von  Weiaah&upl  nur  als  m<}glioh  hin- 
gestellte Ansicht  Derjenigen  auaapricbt,  welche  annebmea,  das«  die«  E 
mit  zur  Sammlung  des  Kepbalas  gehörte,  so  dasa  dieser  also,  wie  er  die- 
selbe mit  Frooemien  (B.  4)  eröffnete,  aie  auch  mit  Schlnasged lebten  (XII, 
267  f.)  beendete. 

C.  87.  8.  074.  A.  S.    „Von  dem  Inhalt  der  MiltiaiaKÜ  lässt  sich  aua 
den  dürftigen  Besten  der  Ueberaetzong  Sisennaa  ans  dem  13.  B.,  die  uns 
durch  Inlius  Romanua  bei  ChariBina  erbalten  sind  (a.  Buecheler  Petroniut* 
S.  S87)  kfin  anschauliches  Bild  geirinnen,  doch  wird  Teuffei  B.  L.-6.' 
S.  5fiS  (in  der  neuesten  Anflage  ist  das  Betreffende  gestrichen)  wohl  Recht 
haben,   wenn  et  Sis.  Fr.  X   mit  Lukian.  Lac  61  ^  ApuL  Het.  X,  22  ver- 
gleicht,  so  dasa   also    die   pikante    Eselsgeachicbte   vielleicht  bereite  bä 
Aristeidea  geatanden  bat.  Gleichzeitig  mit  ihm  scheint  ein  gewisser  Eubio* 
gelebt  zu  haben,  s.  Ovid.  Trist.  11,  416  f.  (wo  Ariatides  vorangeht): 
n«c  qui  detcripsit  corrumpi  aemina  matrum 
Eubitu,  impurae  conditor  kütoriae, 
dessen  Namen  V^ilamowitz  Hemoriae  oblitt,  Herrn.  XI.  1S76.  S.  800  bei 
Epiktet.    Diaa.   IV,  9,  6.    av9Qia-«c,   ««^pjse    alS^ymv    «ml   *^»   oöwri   tl. 
oväiv  nii(ktiijlfiiaf ;  övii  XifveCnitov  «vi  Z^vavos  'Afiatciitiv  arofi*""*!! 
xal  Evßiov  (f.  Evrivav)  bergeatellt  hat".   (Knaack). 


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Nftcfati%e  und  BericlitigQiigeii  zweite  Folgt)  lum  eraten  Band.      701 

C.  ST.  8.  60S.  A.  68.  Z.  1  tot  Cic  fflge  ein:  Nach  Puiaetios,  r.  onteti 
N&chtr.  2.  Folge  tu  C.  S8.  S.  79  f. 

C.  S7.  S.  69«.  Ä.  70  fOr  Thaies  1.  SoIod. 

C.  87.  S.  699.   Z.  1  T.  0.  fOi  DionjBOB  1.  Dionraios. 

C.  S8.  8.  6S8f.  A.88.  „Sehr  dookenawerth  ist  der  Aufsatt  von  Scbechter 
The  qnotationes  &om  Eccieaiasticna  in  Rabbinic  Litteratnre,  Tbe  Jewish 
Qnarteilj  Bewiew  III.  1691.  S.  e88'-7l>6  aber  die  Citate  aas  Jeaiia  Siroch 
in  der  rabbiniacben  Litteratnr.  Die  Znaammenatellang  ist  vollatiliidiger  ala 
alte  biaherigen.  Willkommen  iet  namentlich,  daaa  die  Stellen  im  Wortlaut 
and  in  engliacber  Uobenetznng  mitgetheilt  werden".  (Schürer  Theol. 
Litteratorbl.  1891.  No.  IT.  Sp.  417). 

C.  38.  S.  623 f.  A.  8i,  „Frendenthal  Wbat  is  the  original  langaage 
of  tbe  Wiadom  of  Salomon  in  deraelben  Zeitacbr.  a.  a.  0.  S.  788— T6S  er- 
weiat  dem  aeltaamen  Einfall  Ton  HargoUouth  Jonmal  of  the  Bojal 
Aaiatic  Bociet;  1690.  8.  868— 297,  daaa  die  Weiaheit  Salomonia  nnprilng- 
lich  bebroeiacb  geacbtieben  aei,  die  nuTerdiente  Ehre  einer  aaafflhrlichen 
Widerlegung".   (Scbfirer  a.  a.  0.). 


Nachtrage  und  Berichtigungen  zweite  Folge. 
Zum  ersten  Band. 

C.  8.  8.  «8.  A.  168.  Trooat  Zeuonia  Citiestria  de  rebna  ph^aicia 
doctrinae  iruidunentum  ex  adiectis  fragmentia  constitutum,  Berlin  1891.  8. 
(Berl.  Stnd.  XU,  S). 

C.  2.  S.  66.  A.  189.  Da  Zenons  Schrift  k««!  «ijfttimr  sooacb  keine 
logische  war,  ao  haben  Natorp  Forscbungen  8.  148.  A.  8  (mit  recht 
verfehlter  Polemik  gegen  Zellet)  nnd  Scbmekel  Fbil.  der  mittleren  Stoa 
S.  841  den  Inhalt,  Sinn  nnd  Zweck  deraelben  dnrchans  misa verstanden 
nnd  einen  vCllig  verfehlten  Gebtanch  von  diesem  Tit«l  gemacht. 

C.  2.  8.  84.  A.  S«8  fOr  Lflwen  1.  Lttttich. 

C.  8.  8. 87.  A.  887.  Ueb.DioDysioai.  Kjrenea.  Nacbt.8.  F.z.  C.SS,A.86. 

C.  8.  8.  181.  Z.  3  f.  V.  o.  ftlr  vielleicht  1.  bCcbat  wahrscheinlich. 

C.  8.  8.  181.  A.  649.  Z.  1  v.  o.  fOr  1—194  I.  89— 4S.  137—194  n.  tilge 
Z.  8—6  Wenn  —  benntit  hatte.     Vgl.  unten  Nachtr.  G.  F.  e.  C.  39.  A.  803. 

C.  2.  S.  131.  A.  860.    Vgl  unten  Nachtr.  8.  P.  i.  C.  38.  A.  274. 

C.  2.  S,  131.  A.  «61.    Tgl.  unten  Nacbtt.  2.  F.  s.  C.  88.  A.  04. 

0.  6.  a.  229  ff.  Da  ea  mir  eben  noch  mOglicb  ist,  will  ich  ea  nicht 
unterlassen  nacbtriglioh  (wenn  anch  in  ftnaserster  EQrae)  darüber  sn  be- 
richten, dasa  aich  in  einem  Ptqtyrus  des  britischen  Museums  7  dialogieche 
Hirnen  dea  Herodaa  oder  Herondaa  in  Choliamben:  I)  IJQOiivHllt  ^ 
lia^n^oxig,  II)  TJofvoftocnos,  HI)  ^iSämaXits ,  IV)  'Aexlrptiäi  ovati^iivai 
*al  «vaiätovtai,  V)  ZriUtvwos,  VI)  *i<t>»(«t<o>'«'"»  ^  Miöjoeot«,  VII)  <Äti- 
Tt^ti'c  nebat  dem  Titel  nnd  den  4  ersten  Versen  von  VIII)  'Evvi^io*  nnd 
dem  Titel  IX)  'Anavjinilofuvai  gefunden  haben  und  von  Eenyon  Claasieal 
Teita  from  Papjri  in  tbe  Britiah  Hnaenm,  London  1891.  4.  S.  1—39  (mit 
Appendix  S.  40f.)  u.  von  Bntherford,  London  1891.  S.  (vgl.  d.  Rec.  von 


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703      Naohti^ge  und  Berichtigt! ngen  iweite  Folge  snm  exeteo  Band. 

CrnsiaB  L.  Ceutnlbl.  1801.  Sp.  1319— 18S8)  heran agegebeu  sind.  Eine  Hei- 
stellnag  tod  I  giebt  Bnecheler  Herodas'  UimiambeD,  Rh.H.  XLTL  1891. 
8.  63S— 688.  Vgl.  Heaych.  vfO)iv*Uf  ij  Aftvifac^ur  (jt^o^r^ffipMi  Mnanroe, 
vgl.  M.  Schmidt  z.  d.  St).  Die  BMeichnnng  den  Urhebers  nnd  des  Schrift- 
titeU  fehlt  swar,  ergiebt  üch  aber  daraus,  dass  sich  I,  16 f.  67  f.  111,  10. 

V,  32 f.  VI,  87—89  in  den  Citaten  bei  Stob.  Flor.  CXVI,  18.  84.    Zenob. 

VI,  10.  Et.  U.  Z^tttiov.  Stob.  FloT.  LX2IV,  14  wiederfindea.  Vielleicht 
war  femer  du  'Evvwiov  mit  dem  Schol.  Nie  Ther.  877  <■.  A.  92)  an- 
gefahrten "^voe  einerlei.  Der  Versbau  nnd  die  EinAtgong  der  Worte  in 
denselben  leigen  eine  grosse  Freiheit.  Der  Dialekt  ist  ionisch  mit  leichten 
Dorismen.  Die  Vermntbnng,  dass  der  Dichter  ein  Sikoler  oder  Qroasgrieche 
war,  Bcheint  sich  nicht  xa  bestätigen;  die  einiigen  oncweifelhafteu  Ort» 
beiiehnngen  weisen  nach  Kos,  dem  Sch&apl&tE  der  S.  (s.  Vers  9&)  nnd 
wahrscheinlich  auch  des  4.  Gedichts.  VI,  80  ff.  erscheinen  die  Name  Nossii 
and  Erinna.  I,  36  ff.  werden  die  Herrlichkeiten  Aegyptens  „offenbar  mit 
persSolicIiem  Antheil"  geschildert,  dabei  a.  A.  die  tptX6aa<pot,  9'cmv  äiil- 
ipäv  tiiitvos,  0  paaiXtis  x(iTiar6t,  iutvaJ]iov  (30  f,}  genannt,  das  Q«dicht  ist 
also  ans  der  besten  Ptolemaeeraeit,  vielleicht  noch  ans  den  sp&teren  Jahren 
des  Philadelphos ,  jedenfalls  somit  nicht  frfiher  anznsetzen,  anderereeili 
aber  auch  wohl  kiuim  nach  Euergetes  I,  and  bei  dieser  Bekanntschaft  de» 
Dichters  mit  den  VerhUtnisaen  in  Alezaudreia  nnd  seinem  Interesse  fBr 
dieselben  wird  wohl  auch  ein  Einflnss  der  Adoniazuaen  de*  Theokritoe  aof 
ihn  anionehmen  sein,  zumal  wenn  er  wirklich  in  Eos  lebte,  wo  sich  siehei 
das  Andenken  den  Letstereu  noch  erhalten  hatte  and  vifllleicht  eben  durch 
diesen  die  Bekanntschaft  mit  den  Mimen  des  Sophton,  den  nniweifeUiafteD 
Vorbildern  des  Herondas,  vermittelt  war.  Das  7.  Qedioht  schliesst  sich 
übrigens  eng  an  das  0.  an;  ob  man  aber  darans  (mit  Crneins)  weit«« 
Folgerungen  dehcn  darf,  scheint  mir  sehr  üuglioh.  Stehen  diese  Dichtungen 
anch  an  poetischem  Werth  weit  hinter  jener  SchSp&ng  de«  Theokritot 
■arück,  so  sind  sie  doch  frisch  nod  „ eigen wOchsig",  nnd  der  Choliamboi 
paast  fOr  diese  Spielait  von  Poesie  besser  als  der  Hexameter. 

C.  10.  S.  884  f.  A.  4.  Dass  die  erste  Biogi^hie  des  Arotos  Ton 
Achillens  ist,  zeigt  jetat  Maass  Aratea  8.  lAf. 

C.  10.  S.  !86.  A.  4.  Z.  17  fOr  4  L  &  und  vorher  Z.  S  (.  L  in  mindettens 
4  Büchern  nti/l  'jlitdrov  (V.  II.  p.  67,  86  ff  I*  v^  a')  oder  'Bi^itcig  'Jfä*^ 
(üemin.  Isag.  61  B  Pet.  iv  t^  retäftip  ftißliip,  vgl.  Cio.  Divin.  I,  8,  IS- 
11,21,47).  —  Zeller  Ph.  d.  Or.  UI*,  1.  S.  46.  A.  2  z.  E.  oitiit  noch 
„ein  Scholion  ta  Oeminos  (Petav.  Doctr.  temp.  IH,  147)",  allein  dies  tat 
das  Termeintliche  Verzeichn.  v.  Commentatoren  de*  Aratoe  (s.  A.  47),  in 
welchem  freilich  auch  BoMhos  steht,  was  aber  eben  Nichts  beweist 

C.  10.  S.  806.  A.  124.  Z.  4  v.  o.  fDge  hinza:  8.  jedoch  C.  84.  S.  784  C 

C.  88.  a  674.  Z.  10  V.  o.  fOr  obgleich  1.  tiotidem. 

C.  38.  8.  728.  Z.  G — S  t.  o.  Der  ganze  Sati:  Seine— mag,  nebst  den 
zugehörigen  Anmerlrongen  94.  96.  96''  ist  so  tilgen.  Uit  unrecht  nftmlich 
bio  ich  hier  BOckh  gefolgt  Der  Sinn  der  A.  94  mitgethailten  WoHe  de« 
Censorin.  D.  N.  18,  6  ist  vielmehr  der,  daas  die  OxtofnK^t  miter  den 
Namen  des  Bndoxos  von  Enido«  in  Wirklichkeit  *on  Dositbeos  vot- 
faast  sei,  s.  Wachsmoth  Prolegg.  in  Calendaria  Oroeca  vor  seiner  Ans( 


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NacUiige  und  Beriohtägiuigeii  sweita  Folge  nun  1.  and  8.  Band.    703 

T.  loh.  Iijd.  de  ostentie  S.  LV  nnd  Haan  Amte«  8.  10.  A.  15.  Aodere 
baxeichDeten  Tielmebr,  wie  «ich  8.  661  (Nachtr.  t.  8.  T8S)  geieigt  hat,  den 
Eriton  tou  Nazoi  kIb  den  wahren  Urheber.  Sotion  b.  La.  DL  VllI,  BT. 
tittccfat  fi^vat  «pöe  tvtmn^  dungitpairt'  avi^i  (afiml.  Jv  Aiyvitxip  xa^ä 
TOfg  Itgtiaui  £üdo{ov)  £ti(i>f(t*((*  4'  vsc^njf  Kai  oqv^öv  i^v  "(htTttiftiQida 
xazi  Tivoc  avyt^<tat.  drückt  wohl  die  la  aeiner  und  den  Eratoithene« 
Zeit  im  Allgemeinen  gangbare  Ansicht  aas,  da«  dioier  alte,  ohne  Zveifel 
au  Toralexandriniioher  Zeit  statumeDde  Kalender  wirklich  von  Eadozoa 
herrühre,  aof  desien  berflhmten  Namen  man  ihn  doch  vielmehr  nnr  gani 
willkürlich  nnd  onriohtig  getauft  hatte.  Tgl.  ancb  die  unten  angef.  Wort« 
dea  Cenaorin.  Ob  Eratotthenee,  welcher  (ohne  Frage  in  aeiner  Schrift 
«ffl  öinacTf)(/4«(,  wie  S.  678.  Nachtr.  i.  C.  1&.  A.  A6  bemerkt  iit)  dieae 
"OxtatTTi^it  dem  Enidier  abtprach,  aich  d»bei  auch  fiber  den  wahren  Ter- 
faaeer  g^niaert  bat,  Ibrt  aich  nicht  enttcheiden;  jedenfalla  nannte  er 
•chwerHeh  aeinen  Zeitgenotaen  Doiitheoa  ala  loLchen,  nnd  wahracheinlioher 
iat  ea,  daaa  man  anf  Gmnd  aeiner  lediglich  negativen  EriÜk  nunmehr 
ebenao  willkürlich  anf  andere  Namen  heramrietb,  wie  nun  die  kleine  Schrift 
frOber  mit  dem  de«  Endoxoa  gfacbrnflckt  batte.  Ob  Eriton  ans  alezan- 
drinieohei  oder  achon  aas  TOmleiandriDiacher  Zeit  war,  iat  freilich  nngewiia. 
S.  aber  dieae  'Oxiocnio^  noch  Plin.  H.  N.  IL  9.  ISO.  oniniMo  guufem  (»i 
Uceat  obienmre  wnnmo$  antbiiiu)  redin  tasdem  vict$  qitadTimnio  exacto 
Eudoxut  puiat,  moh  tmtorwn  modo  veruM  et  reltguartm  temptsUUttm  magtta 
ex  portt.  et  ttt  i>rHici}MWM  Ittstn  etui  aet»^er  inttrcalario  a/tno  ettmculae 
ortu,  franer  die  voian^henden,  Ober  die  Bedentnng  dee  EanabmedmcbB 
'(Hxtiit^t  belehrenden  Worte  bei  Cenaorio.  IS,  4  (p.  87  Hnltach):  hoe 
gvoque  temptu  (nftmL  gwadrwwmuM  Obpiqncum),  qvod  ad  solie  modo  cuiaHtn 
nee  ad  Itttioe  congntere  videbalur,  d^tpKcatvm  est  et  ot^aeteriä  facta,  gtiae 
twnc  ewtaiteri«  vocitota,  gvia  primut  eins  anntts  nono  quogue  anno  redihaL 
htmc  eircuitum  nere  „amnttm  wuignum"  eue  pUraqM  Oraeeia  exietimavit, 
qHod  ex  onm*  vertaitßmt  aoUdie  cotutar^  . .  .  hatic  oetaiterida  vtUfo  eredi- 
tum  al  ab  E^dotco  Omdio  imtüutam  etc.  Irre  ich  nicht,  so  hat  endlich 
Qeminoe  ne  mehrfach  benntai  Schon  Idetec  üeber  Endoxn«  8.  Abtb., 
Abbh.  der  BerL  Akad.  1890.  S.  68  wirft  die  Frage  anf:  ,3ollte  das  Werk 
dea  Endoxoa  firfihieitig  TerLoren  gegangen  aein  nnd  man  ihm  nun  ein 
fremdea  ngeaohrieben  haben  7"  Aber  da  mfiaate  doch  erat  erwiesen  «ein, 
daaa  ea  fibeiliaopt  je  eine  aolohe  Achte  Schrift  dea  Endoxoa  gegeben  hUto. 
C.  85.  S.  M7.  A.  67.  Z.  S  t.  o.  hinter  S6  fSge  hinn'i  A.  W. 

Zorn  zweiten  Band. 

C.  86.  8.  4.  A.  g.  Waofaamnth  Nene  BmcbatOcke  ana  den  Schriften 
dea  Grammatikera  Bjratea,  Rhein.  Mna.  XLVI.  1891.  8.  658—566  bringt  swei 
neoe  Fragmente  aas  den  Scholien  dea  Cod.  Qenevensia  44  enm  81.  B.  der 
Iliaa,  deren  eratea  ana  dem  8.  B.  der  'O^iifviii  entnommen  iat. 

C.  86.  S.  10.  A.  50.  Nach  wiederhtriler  Ueberlegnng  neige  ich  mich 
jetit  vielmehr  vfiUig  den  Anaiehten  von  Yilloiaon  nnd  Hillaoher  za; 
nar  kann  ich  nicht  ao  leicht  Ober  die  Schwierigkeit  hinwegkommen,  daas 
ea  ao  bei  Snid.  doch  viehncbt  hUte  heisaen  mtteaen:   iiöf^ataim  'Iliä9«t 


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704     Niichträge  und  Beiiobtigungao  zweite  Folge  lam  zweiten  Band. 

^^v  fiipiiois  #'>  Kcl  'OSvaetiat  iv  f^^Uotf  9'.  MOgen  nun  aber  die  di«f 
Oaixixä  oder  hiqI  dtofOäcsat  von  der  äiÖQ^iaats  >—  Aosgabe  beider  Ge- 
di<;bt6  iD  je  8  BQchem  als  der  dieselbe  rechtfertigende  und  erUatermJa 
Commentar  tu  unterscheiden  oder,  wie  ich  mit  Sengebnsch  Die*.  Boa. 
pr.  S.  60f.,  Wachimnth  De  Crat.  S.  31  n.  A.  angenommen  hatte,  diif 
9a<iit  nur  ein  tingeuaner  Anadrock  fOr  SioQ^tnind  oder  «tfl  diof9<i«imi, 
d.  h.  eiaen  kritiech-exegetischeD  Commentar,  dem  keine  Ansgabti  edc  Seile 
Btand,  Bein,  immer  erhebt  eich  die  weitere  Frage,  ob  nicht  auf  jeden  F*I1 
die  'Ofii)(iiui  eine  andere  Schrift  waren  als  der  Commentar,  nämlich  V?|>^- 
Qc*ü  avyTfä^^ata  (vgl.  Bd.  I.  S.  US),  mid  ich  glanbe  jetit,  daaa  die- 
selbe wahncheinlich  bejahend  sn  beantworten  iet. 

C.  S8.  S.  68.  A.  10.  „DoD  Aratcomm.  des  BoSth.  bennttt«  auch  Cic 
vgl.  S.  TOS.  Nacbtr.  t.  C.  10.  A.  4".  (HaaBe). 

C.  !8.  8.  68.  A.  19.  Schmekel  Die  PhUoMphie  der  mitUeren  Stoa, 
Berlin  1801.  8.  wird  nnnmehr  demnKchst  erscheinen.  Den  grOeaten  Tbeil 
der  Druckbogen  dieseB  aeinee  anf  dieaem  Gebiete  geradezu  Epoche  machendea 
Bache  kann  ich,  Dank  Sofamekela  getUlliget  Uittheilung  dereelben,  neck 
nachträglich  benntien,  wie  ec  auch  S.  669  bereite  durch  Einsohnb  bei  der 
Correctnr  goBchehen  iet.  S.  fibrigens  Ober  Panaetioa  noch  unten  d.  Nachlr. 
I.  0.  SS.  A.  B6. 

C.  S6.  8.  66.  Z.  10  T.  o.  mit  A.  86.  Dass  PuiaetiDB  auch  nicht  einmil 
TorQbergehend  seine  Heimat  wiaderbesuoht  hätte,  soll  hiemit  nicht  ges«f|t 
sein;  im  Gegentheil  die  Reise,  auf  welcher  er  den  8cipio  begleitete.  Im- 
iQhrte  auch  Bhodoe,  Cic.  Rep.  III,  8fi,  48,  Tgl.  Schmekel  a.  a.  0.  S.  6  mit 
A.  10.  —  üeber  den  Beicbthum  des  Panaetioa  a.  Philod.  Ind.  Sto.  CoL  69.  60 
und  dasn  Sohmekel  9.  4.  A.  1,  welcher  S.  7  aoa  CoL  68  entnimmt,  dan 
derselbe  auch  nach  seiner  Uebersiedelung  nach  At^en  noch  Mitweise  wieder 
in  BiOm  sich  aufhielt. 

C.  88.  S.  68.  A.  88.    8.  jetzt  Schmekel  8.  186—196. 

C.  88.  S.  69.  Z.  8ff.  f.  o.  mit  A.  88^  Mit  Unrecht  habe  ich  die  in 
diesem  Falle  doch  nur  ziemlich  oberflBeh liehen  B«nerkungen  Scalai  (der 
Tielmehr  vor  Allem  Cic.  Off.  II.  S.  19 — 90  hätte  heranziehen  mOsaen,  Tgl. 
Schmekel  8.  104f.)  als  geistreich  eindringend  bezeichnet  und  wiaer  na- 
bewiesenen  Vermnthnng  beigestimmt,  dasa  Puaetioa  bei  aeiner  Lehre  von 
Zufall  namentlich  auch  dnich  Demetrios  tod  Phaleron  beeinflosat  worden 
sei.  Vielmehr  wenn  ein  aolcher  Einflnas  von  dessen  Seite  hier  flbenll 
Statt  fand,  wox  er  doch  weuigatena  nur  ein  nebensächlicher,  und  „dis 
eigentliche  Anregung  ging  jedenfalls  vielmehr  auch  hier  von  Kameadei 
ana,  dar  mit  klarem  Bewnsatsein  im  Anaohluas  an  Diodoroa  Kronos  gegen 
Chrjaippoa  nnd  zum  Theil  gegen,  zum  Theil  fttt  die  Epikureer  anm  ersten 
Haie  du  Problem  dahin  tOete,  dasa  er  neben  die  Canaalität  durch  die 
Naturgesetze  die  durch  die  menschliche  Freiheit  stellte".  (SchmekelX 
S.  daraber  Schmekel  8.  166—181  (vgl.  unten  d.  Nacbtr.  z.  A.  U). 

C.  88.  S.  70.  A.  16.  Z.  Iff.  v.  o.  8.  jetzt  Schmekel  S.  800f.  A  l  und 
gegen  Fowler  a.  a.  0.  8.  16 ff.  deneelbon  S.  801  ff.  A.  I. 

C.  88.  8.  71ff.  A.  66.  67.     8.  jetet  Schmekel  8.  IT— 86. 

C.  88.  8.  TT.  A.  68,  In  Bezog  auf  den  Ausspruch  des  Panaetioa  Ober 
Arittarchoa  habe  ich  Birzel  noeh  viel  in  viel  sngeatAuden:  Schmekel 


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Nachtrage  ond  BericbtigoageD  zveiU  Folge  Eum  zweiten  Band.     705 

S.  307  f.  mit  A.  6  seigt  «ehr  ricbtig,  dngs  derselbe  dnrchaas  im  ehrenden 
Sinne  gemeint  und  Panaetioa,  obgleich  Stoiker  und  Schaler  des  Erates, 
dODDOcb  als  Philolog  in  Bezog  auf  liie  Exegese  sogar  veit  mebr  Aristarcbeer 
all  Krateteer  war:  „Panaetioi  verwarf  die  allegoriaobe  Erkl&rangsmethode 
seinei  Lehrers  Erates  tind  pries  djJOr  onnmwnDden  die  natfiiliche  des 
Aristarch". 

C.  38.  S.  TT  nnd  A.  60.  Das  hier  Bemerkte  bedarf  einer  Modifioatdon: 
selbst  wenn  Panaetios  wirklich  Platons  Pbaedon  fQr  nnKcht  erkl&rt  hat, 
bloibt  es  doch  immer  noch  sehr  fraglich,  ob  er  es  tbat,  am  anch  ane 
PlatoD  die  Du  Sterblichkeit  der  Seele  hinwegzoerklären.  Denn  sehr  richtig 
bemerkt  Schmekel  S.  936.  A.  S:  ,,Uir  scheiuea  Zellers  Grflnde  noch 
nicht  v6lüg  widerlegt  in  aein  und  die  sobon  A.  S2  mitgetbeilteo  Worte 
Ciceros  Tnec.  I,  82,  79  eredamui  igitar  Parutetio  a  Platane  «wo  diaaattienti? 
.  .  .  hui«»  hone  «inom  tttitentiam  (nSml.  dt  immorUüitate  omraotttm}  non 
probat  zu  beweisen,  doss  Panaetina  mit  Bewusatsein  iu  diesem  Punkte 
von  Plato  abwich,  also  keinen  Oruad  hatte  den  Phoedon  in  Terleagneti. 
Unmöglich  ist  es  indesa  nicht".  Ich  sette  hinin:  aber  es  spricht  dies  doch 
eher  für  das  Qegentheil. 

C.  SS.  S.  TS.  A.  Ol.    S.  jetrt  Schmekel  S.  18—46. 

C.  SB.  8.  78  f.  A.6S,  Dieli  bei  Schmekel  S.S.  A.  4  n.  Schmekel 
ebenda«,  n.  S.  IST  f.  A.  S  (vgl.  S.  264.  A.  4)  meioeo  freilich,  die  Worte  bei 
Cic.  N.  D.  II,  as,  S6.  qHoe  (n&ml.  mvndi  partivm  coniimctio)  aul  itmpiUrtM 
tit  neceue  est . . .  owt  certe  perdixdutna  spr&cheti  mehr  für  einen  Philosophen, 
der  die  lettteie  Ansicht  fQr  die  richtigere  hielt.  Aber  gerade  im  Qegentheil 
wer  aut  —  aitt  certe  ^  ,, entweder  —  oder  doch  wenigstens"  sagt,  drOckt 
mit  dem  „Entweder"  seine  eigne  principielle  Ansicht  ans,  fallt  sich  dabei 
aber  vorsichtig  mit  dem  „Oder  doch  wenigstens"  den  Rücken  fflr  eine 
andere,  abge sc b wachte,  eventuelle  Höglichkeit  frei,  and  das  war  geoan 
die  Stelinng,  welche  Panaetios  za  dieser  Frage  einnahm,  s,  S.  68.  Denn 
im  Oegeusatz  zu  Schmekel  S.  188.  191  sind  diejenigen  Nachrichten,  nach 
denen  er  sich  begnügte  die  Unver^glichkeit  der  Welt  and  die  Ver- 
werfoug  auch  der  nichtastrologischeD  Manük  als  das  Wahrscheinlicbere 
hinzDstellen ,  als  die  genaeeren  anzusehen ,  ans  denen  die  anderen ,  er  habe 
die  Weltverbren  non  g  und  jede  Art  von  Mantik  bestritten,  als  eine  Ab- 
kürzung entstanden  sind,  während  es  mir  wenigstens  nnbegreiflicb  sein 
würde,  wenn  Letzteres  einfach  das  Richtige  wäre,  wie  darans  jene  ab- 
schwächenden Berichte  sieb  h&tten  bilden  kOnnen.  Ganz  hiemit  stimmt 
non  auch  die  andere  Stelle  46,  118  qwbua  (n&ml.  vaporibv»)  allae  rettovatae- 
qve  stdlae  algue  omnis  aether  refundvnt  eadtm  et  rurtus  trahunt  indidtm, 
niliil  ut  fere  infereat  aul  admoävm  paulum,  quod  attrorum  ignia  et  aetheris 
flamma  consumit.  Schmekel  behauptet  nun  freilich,  dass  auch  hier  der 
letzteren  Ansicht  der  Vorzug  gegeben  werde,  nnd  meint  daher,  dass  Cicero 
dort  wie  hier  contaminire.  Allein  das  blosse  aut—aut  kann  ebenso  gut 
gebrauchen,  wer  das  erste,  als  wer  das  zweite  Glied  der  Alternative  für 
wahrscheinlicher  oder  beide  fQr  gleich  wabrgcheiolich  b&lt,  und  ganz 
richtig  ist  es  zwar,  dass  vollends  in  diesem  Zusammenhang  das  blosse 
nOni  ut  mtereat  das  allein  wirklich  Correcte  iriLre.  Aber  woher  wissen 
wir  denn,  dass  Panaetios  in  der  Tbat  so  correct  verfahren  sein  rnnst?   Er 

BdiiiuKi.,  griwsb.-sltx.  LIlt-Gtioh.  II.  4G 

n,.,i,.,..>^.Ol>'^IC 


706     Nachtrage  und  Berichtigungen  zweite  Folge  mni  sweiten  Band. 

hatte  eich  durch  Karneadea  geschult:  waa-Wander,  wenn  er  naeb  desKn 
Vorhild  eine  grosee  Neigung  hatte  teine  Meinungen  nur  als  wafaracbeinlich 
auch  da  hiazuBtellen,  wo  ei  folgerichtig  aie  als  wahr  und  gewiss  nscb 
seinen  BewaisfOhrDngen  hUtte  bezeichnen  masHen?  Er  war  ein  flberaD* 
klarer  dogmatischer  Denker,  aber  doch  auch  ein  kluger  Weltmann  und 
Diplomat,  der  nicht  gleich  alle  Brücken  hinter  sieb  abbricht  (vgl-  den 
Gebrauch  Ton  tuies  u.  dgl.  bei  dem  in  dieser  Hinsicht  ähnlich  gerichteten 
Aristoteles),  ein  Eklektiker,  dem  als  solcbrn  eine  gnte  Fortion  Skepsis  im 
Blute  lag,  ein  Stoiker,  der  immer  noch  möglichst  bemQbt  war  mit  den 
Grnndlehren  seiner  Schnle  Fühlnng  zd  bebalteo.  Jenes  mehr  vorsichtige 
als  streng  correcte  and  folgerichtige  Verfahren  war  also  m.  E.  getad« 
recht  bezeichnend  für  ihn.  Ich  bestreite  natfirlich  nicht,  dasa  wer  aal— 
auf  certe  sagt,  auch  vielmehr  den  zweiten,  eventnellen  und  -weniger  weit 
gehenden  Fall  zwar  für  den  ihm  weniger  wünsch enewertben,  aber  dennoch 
wahrscheinlicheren  halten  kann  (im  Qegentbeil ,  es  giebt  Beispiele  genug 
dieser  Art),  aber  kein  Stoiker  bat  sich  unseres  Wissens  so  zu  dieser  Frage 
(gestellt  Wollte  man  aber  trotz  diesem  Allen  lieber  annahmen,  dasa  Cicero 
auch  an  diesen  beiden  Orten  gleichwie  g.  87 — 104  contaminirt  habe,  w 
würde  doch  gerade  der  Umstand,  dass  die  Hinzufflgung  des  zweiten  Gliedes 
der  AltematiTe,  wie  gesagt,  eigentlich  nnlogiscb  ist,  uns  bestimmen  mSssen 
dann  ferner  aczanehmen,  dass  die  Contamination  sich  hier  doch  nur  vä 
diese  HiDznfügung  als  Concession  an  Poseidooios  betchränkt  habe.  San 
ich  wiederhole:  volle  Gewissheit  ist  hier  freilieb  nach  der  positiven  Seite 
bin  nicht  zu  erreichen,  aber  doch  m.  E.  ein  hoher  Grad  von  Wahncfaeia- 
lichkeit  fSr  Panaetios  als  die  eigentliche  Quelle.  Vorsichtiger  übrigens  ila 
S.  8  und  besonders  S.  187 f.  drückt  Schmekel  S.  2S4  sich  aus,  and  man 
hat  wohl  hier  seine  eigentliche  Absicht  in  erkennen,  daas  er  die  Sache 
unentacbieden  lassen  will. 

C.  S8.  3.  79  A.  S4.  S.  Ober  den  betreffenden  Gegenstand  und  üW 
Eleitomochos  (Earneades)  als  die  Quelle  von  Cic.  de  fato  (nebst  dem  ooi 
dieser  Schrift  in  ihrer  vollständigen  Gestalt  und  nicht  ans  de  divin.  ge- 
scbSpften  Abschnitt  bei  Augnstin.  C.  D.  IV,  1—11),  Sex.  Math.  V,  1—105, 
Phaborin.  b.  Gell.  XIV,  i  u.  Flut,  St^.rep.  4« f.  jetzt  Schmekel  S.  ISS-ISI. 
Vgl.  auch  unten  Nachtr.  2.  F.  z.  C.  8S.  A.  268. 

C.  28.  S.  79  f.  mit  A.  70.  71.  Auch  hier  ist  eine  Berichtigung  erforder- 
lich. Denn  Schmekel  S.  S31— 237  hat  bOchst  wahrschetnlicb  gemacht, 
dass  ntpl  Zmi'iiäzovs  nur  Titel  eines  Thuils  einer  umfassenderen,  ansser 
über  Sokrates  auch  über  die  Sokratiker  handelnden  Schrift  des  Fanaetioi 
war,  in  welcher  er  nicht  nur  die  falschen  Angaben  des  Demetrios  von 
Phaleron  in  dessen  Apologie  des  Erstereu  (Za-tt^ätrit  La.  Di.  T,  80,  Xm- 
««uTove  änoXoyla  La.  Di.  IX,  15.  BT.  67,  vgl.  A.  AS.  C.  S.  A.  702.  717) 
widerlegte,  loodern  namentlich  auch  gegen  denselben  Demetrioe  (Fr.  XLIll 
Ost.  b.  Dionjs.  Hat.  Ep.  ad  Cn.  Pomp.  2.  p.  760  R)  den  halbpoetischco 
Stil  Piatons  in  Schutz  nahm  und  ihm  noch  vor  dem  des  Demosthenes  den 
Vorlag  gab,  nnd  dass  alle  A.  68—60  verzeichneten  AnfÜfamngen  mit  Ans- 
nähme  von  La.  Di.  VH,  163  ans  dieser  sonach  biographisch -kriliscben 
Schrift  stammen,  die  ebendieser  ihrer  Beschaffenheit  nach  nicht  etwa 
wiedemm  ein  Theil  von  mi/\  aifiannv,  sondern  eine  besondere  Arbeit  war. 


..>^.00' 


.3IC 


NaohtrB(;e  nnd  Berichtigungen  sweite  Folge  zum  zweiten  Band.    707 

La.  Di.  VII,  183  ftbei  anf  ntfl  atfimatv  larllckzuf Obren  liegt  m.  E.  am 
N&chiten,  doch  ist  dies  nDsicher.  Schmekel  beruft  sich  S.  S31  f.  mit 
Recht  anch  anf  Gie.  Tusc.  I,  32,  79  (anroittelbar  nach  den  S.  704  [Nacfatr. 
z.  A.  60]  augef.  Worten  Panaetio  a  Piatone  suo  äitsenlientii.  qiten  .  .  . 
omnibut  locü  divinum  ,  .  .  guem  HimeruM  pkiJcaophorum  appeUat  und 
schlietBt  etwas  kflhn,  aber  doch  wohl  richtig  aas  PIdL  Demostb.  13, 
Panaetios  habe  anderereeits  den  Demostbenea  dem  Piaton  so  nahe  gerOckt, 
dasB  auch  er  flLlscblich  den  Erstereo,  wo  nicht  für  einen  Schaler,  so  doch 
fQr  einen  Nacheiferer  d('B  Letzteren  gehalten  haben  müiae.  Schlimmer  iet 
der  kritische  Missgriff,  wenn  schon  Panaetios,  wie  doch  wohl  anch  mit 
Schmekel  S.  338  f.  anzimehmen  ist,  die  C.  87.  S.  698  mit  A.  68  (vgl.  d. 
Nachtr.  1.  F.  E.  d.  St.)  erw&hnten  Briefe  nnter  den  Namen  des  Philippos, 
Antipatoos  and  Antigonoe  fOr  Hebt  hielt,  nm  sich  auf  sie  daflir  tn  be- 
rofen,  daee  selbst  vor  dem  Volke  and  dem  Heere  der  „sermo"  (zu  welchem 
PlatODs  Stuart  gehOrt)  aniawenden  and  oft  (wie  anch  vor  Qericht)  wirk- 
samer sei  als  die  „contentio"  (die  Stilart  der  Eedner).  —  Ueber  die  mathc 
matlschen  Kenntnisse  des  Panaetios  und  seine  Hochschätzung  der  Mathe- 
matik (Cic.  Olf.  1,  6, 19.  Philod.  Ind.  Sto.  Col.  66),  Aber  Beine  astronomischen 
und  geographischen  Ansichten  (Erkl&rang  der  Bewohnbarkeit  der  beiäsen 
Zone,  B.  Achill.  Isag.  p.  96  Pet.  —  Fr.  83  Fowl.,  vgl.  van  L;nden  a.  a.0. 
S.  13)  B.  Schmekel  S.  2S0f.  Er  erhärte,  auch  hierin  von  seiner  Schule 
abweichend,  im  Anecblusa  an  Anaxagoraa  and  Demokritos  (s.  Zeller  Ph. 
d.  Gr.  I*.  8.  908.  904)  „die  Kometen  fBr  Erzet^niese  der  Conjnnctionen  der 
Planeten,  also  fQr  rein  optische  Erscheinnogen  (Sen.  N.  Qu.  VII,  30,  2)". 
und  ferner  ordnete  er  wiederum  andere  als  die  anderen  Stoiker  die  Ab- 
folge der  WeltkSrper  von  der  Erde  als  Weltmitte  so :  Mond,  Heicur,  Venus, 
Sonne,  Mars,  Jnpiter,  Saturn,  FiiBtemhimmel ,  und  zwar  dergestalt,  dasa 
die  Abst&nde  immer  grOsser  and  unermeselicher  werden,  i.  Cic.  de  difin. 
11,  43,91,  Tgl.  47,  97.  43,  88. 

C.  29.  B.  88.  A.  43.  Schmekel  S.  6  f.  nimmt  mit  Becht  au,  dasa  anch 
der  Aufenthalt  de«  Polybios  in  Rhodos  (s.  A.  66)  nnd  Kleinasien  (Poljb. 
XVI,  16.  XXU,  21.  IV,  38  ff.)  in  die  Zeit  um  14f^4  fiel,  und  dass  er  den 
Scipio  anf  dessen  OeBandtschaflsreise  141  (a.  C,  S8.  A.  88''.  21)  desshalb 
nicht  begleitete,  weil  er  die  hanptsBcbliohBteii  Qegenden,  nach  denen  sie 
ging,  somit  kurz  rorher  besucht  hatte. 

G-  2B.  S.  183.  A.  129.  Die  von  mir  gebilligte  Ansicht  ist  neuerdings 
auch  TOD  Thiaucoort  Les  causes  et  l'origine  de  la  seconde  gnerre  poni- 
que  et  le  commencement  de  la  troisi^me  decade  de  TiteLive,  Paris  ISM, 
La  marche  d'Hannibal  de  l'E;bre  en  Italie,  Paris  1890  (TgL  Soltau  Wocfa. 
f.  kl.  Ph.  VIU.  1891.  Sp.  998 f)  und  t.  Stern  Das  Eimnibalische  Truppen- 
verzeichniss  bei  Livius  XXII,  3,  Berlin  1891.  8.  (Berl.  Stud,  XII,  8)  Ter- 
trelen,  aber  ich  wQrde  sie  mindestens  nicht  so  entschieden  gebilligt  haben, 
wenn  mir  die  Abhandlungen  Ton  Sollau  Eine  annaliatische  Quelle  Ton 
Cicero  de  off.  III,  Woch.  f.  kl.  Ph.  VIL  1890,  Sp.  1389-1845.  Zur  Chrono- 
logie der  spanischen  FeldzOge  311  —  206  v.  Chr.,  Hermes  XXVL  1891. 
8.  408  ff.  bereits  Torgelegen  hätten,  in  denen  er  in  hCchst  beachtentwerther 
Weise  darznthun  sucht,  dasa  Lirins  vom  21.  Bache  bis  mm  Ende  dea  89.  den 
rol;bios  anHlnglicb  nur  durch  die  Verroittlnng  des  ClaudinsQnadcigarius 


n,.,i    ,:  \..OO^Ic 


708     Nachtläge  und  Bericblignngen  zweite  Folge  zum  sweiten  Band. 

benuUt  nnd  erst  nachträglich  unmittelbar  ans  Erelerem  XXVI,  !4, 1— SG,  i. 
XXVII,  29,  7-88,  5.  XXVIIl,  6—8.  17f.,  XXIX,  12.  29,  C-83,  1  ein- 
geBchobeD  habe. 

C.  S9.  3.  lS8f.  A.  160  fSge  hinca;  Schmekel  Philo«,  der  mittlcieii 
Stoft  S,  9— U.  S.  1(M— 16i.  S.  288—890. 

C.  29,  S.  12».  A.  156.  Scbmekel  3.  11  f.  macht  vobncheiDlich,  dui 
PoeeidonioB  auch  in  Alezandreia  war,  und  data  dieae  Ueiie  der  nach  dem 
Westen  voranging:  „seine  Bekleidong  der  Piytanenvtirde  Gel  venuatblich, 
da  man  in  Rhodos,  wie  es  aoheint  (s.  Scheppig  S.S.  Arnolds.  Ul. 
A.  80),  nor  gewesene  Prjtanen  tn  Gesandten  nahm,  tot  86,  nnd  da  er  dort 
nicht  heimisch  war,  wird  er  wohl  schon  etwa  10  Jahre,  also  etw»  seit  H 
dort  gelebt  haben,  bevor  er  zu  diesen  höchsten  Worden  anfitieg". 

C.  99.  3.  130.  Z.  6  f.  T.  o.  1.  Er  starb,  wie  es  heisst'"),  81  Jahre  sIL 

C.  89.  S.  181.  A.  164<>.  S.  fiber  alles  hieher  Gehörige  jeUt  die  an- 
dringende Untersnchong  von  Sohmekel  8.  304—884. 

C.  89.  8.  182ff.  A.  168.  3.  jetzt  auch  3chmekal  S.  2G7~-8e3,  vgl. 
3.  848 — 266.  In  einer  Beziehung  mussten  sowohl  Panaetios,  der  die  gtmt 
Henschenseele  durch  die  Zeugung  entstehen  und  mit  dem  Tode  enden  lieK 
als  auch  Poseidonioa,  der  die  Prae-  und  Posteiietesz  dieses  Ganzen  i^iend 
jeder  gesammten  Weltperiode  lehrte,  von  Aristoteles  abweichen,  welcher 
die  thKtige  Vernunft,  aber  anch  nur  diese  tut  aofangslos  praeesiatiread, 
von  aussen  in  den  Embryo  eintretend  nnd  endlos  fortdauernd  erklärte: 
diese  von  ihm  innerhalb  des  vernünftigen  Seelentheils  gemachte  weiter« 
Unterscheidung  der  actnellen  oder  tb&tigen  und  der  pot«niielleo  oder  leiden' 
den  Vemnnft  war  fdr  Beide  nicht  anwendbar  (vgl.  anch  Schmekel  3.8t9L 
A.  2).  Man  kann  in  gewisser  Weise  wohl  sagen,  dasa  bei  Panaetios  der 
Üuterachied  einer  allgemeinen  nnd  einer  individnellen  Denkthätigkeit 
(freilich  anch  Empfindnngsth&tigkeit)  in  jedem  Uenschen  an  die  Stelle  tritt, 
von  denen  er  anoh  die  Verschiedenheiten  der  geistigen  BeAhigong  der 
Menschen  abh&ngig  machte,  indem  ein  Jeder  geistig  am  so  hoher  stehe, 
eine  je  grCssere  Hasse  der  ersteren  und  je  geringere  der  letzteren  in  ihm 
vorhanden  sei,  s.  Schmekel  S.  196  f.  209  C 

C.  29.  8.  ISS.  A.  169.  8.  134.  A.  171  *■.  Leider  ist  der  s[Ateie  Theil 
von  Scfamekels  Buche,  in  welchem  derselbe  sich  Ober  die  Bedentang 
vom  Commentar  des  Poseidonios  zu  Platons  Timaeos  and  die  grosse  Ein- 
wirkung, welche  er  ausgeübt  hat,  verbreiten  wird,  noch  nicht  gedruckt, 
nnd  ich  bin  daher  anch  jetzt  noch  auf  einige  briefliche  Andeatnngen 
Scbmekels  angewiesen.  Schmekel  h&lt  ihn  für  die  wichtigste  Qnelte 
des  wiederanfiebenden ,  neuen  Pjthagoreismns  nnd  führt  u.  A.  n&chat  Sei. 
Math.  VII,  9Sff.  auch  IT,  2ff.  nnd  X,  848ff.,  femer  die  betreffenden  An- 
gaben Varros  bei  Qell.  u.  Censorin.,  desgleichen  Hacrot).  8omn.  Seip.  I,ALi 
II,  If.,  zum  Theil  auch  Phil,  de  opif.  mnndi  (nnd  leg.  alleg.)  und  Tbeon 
V.  Smjma  de  mne.  auf  ihn  znrQck,  indem  Theon  diesen  Theil  ans  Adrutot 
nnd  Tbras;lloB  zusammengeschrieben  hat,  die  Quelle  des  Thrasjllo«  aber 
ebergener  Commentar  gewesen  ist.  Von  hier  aus  wird  denn  anch  des 
Poseidonioa  Auffassung  der  platonischen  Weltseele  (PtuL  de  an.  proer.  18. 
1088  B  ff.  Herm.  in  Plat.  Phaedr.  p.  114  Ast)  gegenüber  dem  Missvei^ 
st&ndnias  Hirseis  I.  3.  331  ff.  klar:  Poseidonios  machte  die  platonische 


..>^.00' 


.3IC 


NacMAge  und  BerichtigangOD  Eweite  Folge  sam  zweiten  Buiil.     709 

Weltseele  zur  Idee,  folglich  doch  die  einzelDeti  Seelen  eq  Theilideen,  so 
ioaa  fOr  ihn  also  Gott  zum  Ort  der  Ideen  wird,  was  von  eihebiichem  Biu- 
flasa  auf  Seneca  and  Philon  von  Alexaodreia  geworden  ist.  Vgl.  auch 
Schmekel  S.  260.  Ä.  S.  3.  269.  A.  2. 

C.  £9.  8.  136.  A..  176.  S.  jetst  besondere  aach  Schmekel  S.  369-281. 
266—288.  Dertelbe  eeigt  S.  £78 f.  A.  8,  dase  Hirzel  II.  B.  886  ff.  entachieden 
zn  weit  geht,  wenn  er  meint,  Poieidonioi  habe  die  Möglichkeit  eines  Bchlecht- 
hin  Weisen  tlberhanpt  beatritten:  er  gab  sie  rielmehr  fflr  die  Zaknnft  zn, 
wenn  er  anch  fflr  die  VergangeDheit  leugnete,  does  ea  bisher  einen  solchen  ge- 
geben habe,  wie  dies  Letztere,  aber  ancfa  nur  dies  ans  La.  Di.  TU,  91  folgt. 

C.  29.  S.  136  mit  A.  184.  184t>.  Was  hier  Aber  Poseidonios  als  Astro- 
nomen gesagt  ist,  maas  im  höchsten  Orade  als  nngenfigend  beieichnet 
werden.  Derselbe  nimmt  allem  Aiuchein  nach  in  der  Qeschicbte  der 
Astronomie  eine  sehr  bedeutende,  treilich  aber  verhänge iss rolle  Stelle  ein, 
indem  er  sich  anf  Orandlage  seintr  Naturphilosophie  gegen  das  richtige, 
Ton  Hiketas,  Ekphantos  und  Herakleides  dem  Pontiker  angebahnte,  von 
Aristarcbos  aas  Samos  hypothetisch  und  von  Seleokos  aus  Selenkeia  un- 
bedingt {s.  C.  !8.  S.  71Sf.  T63f.)  ansgefahrte  beliocentrische  Weltsystem 
erkl&rte  nnd  dagegen,  allerdings  in  theilweisem  Anscblosa  an  Herakleides 
den  Fontiker,  namentlich  aber  im  Anschlnss  an  die  Epicjkelntheorie  des 
Apollonios  von  Peige  nnd  des  Hipparchos  (s.  C.  23.  S.  766.  766.  769.  A.  280} 
der  SchOprer  des  sogenannten  ägyptischen  WettsTstems  warde,  wenigstens 
so  weit  »ich  bis  jetst  nrtbeilen  läset.  Jedenfalls  ist  das  ptolemaeische  nur 
eine  Terschlechternng  desselben,  iwd  dass  durch  diese  Einflflsse  die  schon 
gewoneene  richtige  Einsicht  zurOckgedr&ngt  warde,  hat  nicht  sowohl 
Ptolomaeos  als  vielmehr  schon  Poseidonios  durch  die  Macht  verschuldet, 
welche  er  über  seine  nnd  die  nächsten  Zeiten  gewann,  und  immerhin  bleibt 
anzuerkennen,  dass  er  es  war,  welcher  die  Gedanken  jener  beiden  grossen 
Astronomen  sn  einem  wirklichen  neuen  System  verarbeitet  hat,  welches  an 
den  PlatB  der  noch  *iel  künstlicheren  Theorie  des  Enidiers  Gadoxos  von 
den  bewegenden  Sphären  trat.  Man  lernt  dasselbe  kennen  ans  Cio.  N.  D. 
II,  19,49—20,68  (auch  Somu.  Scip.  C.  16  ff.),  Kleomed.,  Macrob.,  Marc. 
Cap.  Für  das  Qenanere  kann  ich  leider  nnr  erst  auf  Schmekel  S.  281— 
284  Terweisen,  da  dessen  spätere  ErOrtemog  Aber  die  Bedeutang  dieses 
ägyptischen  Systems  mir  wiedemm  noch  nicht  vorliegt.  (Ob  mau  aus  dem 
A.  191  angef.  BtQck  vom  Auszüge  des  Geminos  ans  der  Meteorol.  des  Poseid. 
mit  Schmekel  S.  882.  A.  2  folgern  darf,  er  habe  vom  rein  astronomischen 
Standpunkt  aas  die  Möglichkeit  des  heliocentri sehen  Systems  zugestanden, 
ist  mir  übrigens  sweifelhaft,  s.  BCckh  Unterss.  üb.  d.  kosm.  Syst.  des 
Plato  S.  188  ff.).  Die  Abfolge  der  Himmelskörper  ist  bei  Poseidonios  die- 
selbe wie  bei  Panaetios  (s.  Nachtr.  2.  F.  e.  C.  28.  S.  79  f.),  nur  dass  er  die 
Venus  zwischen  Mond  und  Mercnr  ordnete.  Ueber  die  immer  noch  zn  klein 
von  ihm  bestimmte  EntfemuDg  der  Sonne  von  der  Erde  (600  Mill.  Stadien 
—  12  600000  Meilen,  s.  La.  Di.  TU,  146.    Plin.  N.  H.  II.  §  85*))  urtheilte 

*)  Bei  Detlefsen  im  Ind.  folgt  auf  „Posidoniu»  ttotew"  die  Angabe: 
„Poeidoniut  auclor  Flinto  I,  3.  4.  6.  cttafus  3,  85.  6,  57".  Dies  ist  flberall 
der  Stoiker. 


OgIC 


710     Nachträge  nnd  Betichtigungen  zweite  Folge  zum  zweiten  Band. 

BT  decDOch  Bchoa  richtiger  als  Reibet  Newtoo.  üeber  die  Eometen  dachte 
er  anders  als  Punaetioe,  hielt  aie  aber  anch  (üt  keine  eigentiicheD  Welt- 
körpet  (Scbol.  Amt.  869.  Sen.  N.  Qu.  VII.  20.  La.  Di.  VII,  162.  Stob. 
Ecl.  I.  p.  237,  17  ep.  W.  u.  dazD  Wachsnioth). 

C.  29.  3.  137.  A.  186.  Ueber  die  geogtaphi sehen  Leiatangen  dea  Poiei- 
doDios  B.  Scbmekel  S.  28&  f.  In  Bezug  auf  Ebbe  nnd  Flut  achlo«!  er 
eicb  an  die  richtige  Erkl&rung  dei  SelenkoB  von  Seleakeia  (i.  C.  28.  S.  TM) 
an,  Strab.  I,  63  f.  III.  172  ff.  Stob.  Ecl.  I.  263,  1  ff.  W.  (Atl.  Plw- 
p,  888,  8  ff.  Dielfl). 

C.  29.  S.  139.  A.  191  fOge  hinzQ:  üeber  die  meteorologischen  Ansichten 
des  Poeeidoeioa  s.  Schiaekel  8.  284 f. 

C.  29.  S.  144.  A.  SOO.  Wenn  Scbmekel  in  seinen  Bemerkungen  aber 
die  rnnthmasBlicbe  Stellang  des  PoseidonioB  als  Geschichtachreiber  8.  890t 
es  mit  grosser  Entachiedenbeit  (S.-S91)  betont,  das»  man  dies  nicht  ein- 
fach Kritiklosigkeit  nennan  dQrfe,  so  ist  das  im  Ornnde  ein  blosser  Wort- 
streiti  in  der  Sache  kommt  das  von  Schmekel  Zugestandene  genau  aof 
das  Gleiche  kinaus  wie  das  von  mir  Gesagte.  Wohl  richtig  schreibt 
Schmekel  zum  Schinase:  „Aebniich  wie  sich  die  Philosophie  des  Pwi- 
donius  zu  der  seines  Lehrers  Panaetins  verhält,  wird  sich  im  Allgemeinen 
auch  sein  Qeschiohtawerk  ra  dem  des  Polybiaa  verhalten  haben". 

C.29.  S.146.  AS08.  Nach detgrandlichenUntersacbnng von  Schmekel 
S.  86—104  darf  jetzt  nicht  bloae  mit  Wahrscheinlichkeit,  sondern  mit  voller 
Oewiesheit  aogenommen  werden,  dasa  Foseid.  vspl  9iä*  wie  für  die  Du- 
atellnng  der  stoischen  Theologie  bei  Sei.  Math.  IX.  §.  18—28.  49  —  186  nnd 
Cic.  N.  D.  II.  §.8  ff.  18-72.  164—167,  sondern  auch  fflr  die  Widerlegnng 
der  epikureischen  bei  Cic.  N.  D.  1.  §  67—124  die  Quelle  war.  Hiemach 
ergiebt  sich  aber  die  Noth wendigkeit  der  S.  701  gegebeneu  Bericbtignng 
von  C.  2.  8.  ISl.  A.  649,  ob  sich  aber  Oberhaupt  die  an  letzterer  Stelle  ge- 
billigte Annahme,  daae  die  Kritik  der  stoischen  Theologie  bei  Sei.  [Matb. 
IX.  S-  89  ff.  187  ff.)  so  einfach  ans  Kleitoniachos  stamme,  jetat  noch  uf- 
recht  erbalten  l&sst,  ist  wohl  mindestens  sehr  fragwürdig. 

C.  29.  S.  147 EF.  A.  220.  Poppelreuter  ist  gründlich  widerlegt  von 
Apelt  in  d.  S.  687.  Nachtr.  z.  A.  178  angef.  Abb.  v.  Apelt  S.  Kl8(>M]ff. 
Ijohmekel  S.  104—164  aber  kommt  fiber  Cic.  Tuac.  I  in  einem  sehr  ähn- 
lichen, DUi  freilich  weit  bestimmteren  Urtheil  wie  ich,  doch  mit  einer  aller- 
dings erheblichen  Abweichung,  indem  er  in  Beiug  auf  den  ersten  Theil 
oder  den  Nachweis,  daes  der  Tod  im  Fall  der  Unsterblichkeit  der  Seele 
kein  Uebel  gel  (g.  26—82),  Corssen  nicht  bloss,  wie  ich,  theilweise,  sondern 
nahezu  vollständig  darin  Recht  giebt,  daia  hier,  aber  anch  nur  hier  eine 
Schrift  des  Poseidonios,  Jedoch  freilich  nicht  die  problemaüaohe  Trott- 
schrift  oder  gar  einer  der  Ugotgumtioi,  sondern  muthmaatlich  wiedemm 
ittQl  #emv  die  Quelle  igt  Schmekel  »igt  dabei  einlenohtend,  dass  es 
jedenfalls  dieselbe  war,  welche  anch  Varro  im  1,  B.  der  Anti^mtaU$  renm 
divinarwn  (s.  die  ZuBammenstellung  der  Fragmente  S.  117—132)  benolst 
hat.  Und  ich  stehe  unter  dem  Gewicht  seiner  Gründe  keinen  Augenblick 
an  die  von  mir  geBuaserte  Meinung  eu  seinen  Gunsten  einfach  turfick- 
zazieheu,  folglich  auch  aniuerkennen,  dass  Corasen  Dis^.  S.  40  ff.  nicht 
minder  darin  Recht  hatte  die  parallele  Darstellung  bei  Cic.  in  5oiiintH«t 


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.3IC 


Nocbtr&ge  nod  Berichtigungen  zweite  Folge  zum  zweiten  Band.     711 

&ij»'onts  auf  die  nfiiuHcbe  Schrift  det  Poseidonio«  zurückanleiten ,  wofür 
denn  Diele  in  der  A.  168  z.  E.  sugef.  Abb.  noch  eioe  Ergfinzung  gegeben 
hat.  Hiernach  gestalti't  üch  die  ganze  Sache  nun  so  (a.  Schmekel 
S.  146-Ifil).  Das  1.  B.  von  Ciceros  Tasc.  ist  in  der  That,  wie  beeondero 
ane  §.  111  erhellt,  eine  Neubearbeitaag  seiner  eigenen  Coneolatio  (vgl.  §.  76. 
83 — 86}.  In  beiden  bat  er  der  allem  Anschein  nach  sclion  in  Krantord 
TroBtschrirt  befolgten  Anoidnaug  (a.  S.  669.  Nachtr.  z.  C.  !.  A.  666)  sich 
angeschloBien  nnd  die  Hauptmasse  des  3.  Tbeile  oder  der  Darlegung,  dasa 
der  Tod,  anch  wenn  die  Seele  mit  ihm  nntergehe,  kein  Uebel  lei  (g.  82— SB. 
Ul— 103  puUseat.  109—111.  113  —  117}  am  jener  Schrift  eutaommen,  dabei 
freilich  einige  anderweitige  Zaeätze  eingefügt,  dagegen  den  1.,  verrnnthlich 
weil  ihm  hier  Krantort  Datstellang  zn  knrs  war,  bei  der  Neabeurbeitong 
in  den  Tnsc.,  wie  getagt,  ans  Poaeidonioa  gesogen.  Daher  itebt  das  Citat 
ans  der  Oonsolatio  %.  66  im  Widerspruch  mit  g.  43,  nnd  S'  70  wird  durch 
eine  scheinbare  Skepsis  der  nogeschiokte  Vennch  gemacht  beide  Stand 
punkte  zu  TeraOhoea:  qvae  ttt  ex  (n&ml.  animo)  nat%ura?  proprio  pulo 
et  eua.  *ed  fac  igneant,  fac  tpirabiltmt  nihil  ad  id,  de  quo  agimu». 
Dass  nun  aber  Paendo-Platon  im  Aiiochos  nicht  den  Poseidonius  benatzt, 
sondern  aller  Wahrtcheinlichkeit  nach  viel  früher  geschrieben  bat,  iat 
somit  sicher,  und  dais  Cicero  und  Plnt.  in  der  Consol.  ad  Apoll.,  aus 
Erantor  schSpfend,  dennoch  dabei  den  Eallimachos  citiien  (s.  C.  S.  A.  667), 
scheint  mir  jelzt  nur  durch  die  Annahme  erklKrbar,  da»  Beiden  die  Tro(t- 
scbrift  des  Erateren  nicht  mehr  in  ihrer  uraprfinglicbeD ,  sondern  in  der 
njlmlichen  öberarbeiteten  Gestalt  Torgelegen  habe. 

C.  SO.  8.  tos.  A.  866'.  Sohrader  Porph.  qn.  Hom.  ad  OJ;t«.  pert. 
rel.,  Leipzig  1800.  S.  197—100  vertheidigt  gegen  Pnsch  seine  Annahme 
(a.  C.  86.  A.  8S),  dass  bei  Said.  ZijvöAorac  'AXr^avd^tvt  vor  ijf<rfi  „seOM- 
i/uni  codiei«  Parisini  et,yiii,t>"  eine  Ldckc  anzunehmen,  in  welcher  Zeno- 
doroa  aoagehllen,  dieser  also  anch  der  Urheber  der  drei  von  mir  nach 
Posch  dem  Zenodotoe  von  Alexandreia  beigelegten  Schriften  und  Schol.  B 
(Porphyr.)  II.  A,  1.  B,  12  Ziivid»QOt  ffli  ZTjv6iotos  herzuatellen  sei.  Ich 
bin  nicht  flberzengt,  aber  bin  doch  allerding*  schwankend  geworden.  Hat 
Schrader  Recht,  so  kommt  freilich  nicht  viel  mehr  darauf  an,  ob  Zeno- 
dotos  von  Alexandreia  mit  Zenodotoa  von  Halloi,  waa  er  echwerlich  mit 
Wahrscheinlichkeit  immer  noch  ghuibt,  dieselbe  Person  gewesen  ist  oder 
nicht,  denn  Sporen  von  dem  Bach  gegen  die  Atheteaen  dea  Aristarchos 
sind  uns  ja  nicht  geblieben. 

C.  Si.  S.  338f    Ueber  Mnesaichos  s.  jetzt  Scbmeket  5.  16.  206  f. 

C.  83.  S.  i40ff.    üeber  Hekaton  s.  jetzt  Schmekel  S.  lif.  300—396. 

C.  S3.  S.  314.  A.  86.  Wenn  die  Annahme  (a.  A.  36  n.  bes.  C.  3.  A.  887) 
doch  wohl  entschieden  richtig  ist,  daaa  bei  Fbilod.  Ind.  Sto.  Col.  63  von 
Schalem  dea  Diogenes  von  Selenkeia  oder  anch  des  Antipatroi  von  Tarsos 
die  Rede  sei,  ao  muss  Dionysios  von  Kjrene  weit  älter  als  Dionysios 
der  Lehrer  des  Atticus  gewesen  sein.  Nun  heiast  ea  aber  dort  von  EraLerem 
(TgL  wiederum  C.  3.  A.  887):  (Sg  Mal)  di>ti(_ttivey  ^ruirjieim  vip  <fq>io- 
finä,  und  nnter  dieaem  Demetrios  kann  (s.  Schmekel  S.  16f.  A. 4.  S. 887 ff.) 
wohl  kanm  ein  anderer  verstanden  werden  als  der  Epikureer  Demetrios  der 
Lakone,  so  sonderbar  fflr  diesen  anch  die  Beseichnung  t^  (tiiofMä  (denn 


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712     Nitohtritge  und  Bericktignngen  zweite  Folge  mm  sweiten  Bftod. 

diese  ErgäDzang  ist  doch  wohl  richtig)  encbeinfe;  nnd  hiernach  mttita 
doch  wieder  mit  Scbmekel  angenommen  worden,  dau  Dionjsioa  Ton 
Kjrene  anch  der  Lehrer  dai  Atticni  gewesen  sei,  wenn  andenj  dieter 
DemetrioB  wirklich,  wofsr  ich  S.  SM  mich  entachioden  habe,  erat  ein 
jüngerer  oder  auch  nur,  wie  Zoüer  (■.  A.  140)  nnd  Scbmekel  glanben, 
ein  bloss  etwaa  älterer  Zeitgenosse  dea  Zenon  von  Sidon  war.  Denn 
w&hrend  Demetrios  im  dritten  Theil  von  Pbilod.  xtgl  axi^elav  nnd  ebemo 
der  nnbekanDte  Urheber  dei  nerton  Theila  (s.  A.  88.  141  u.  bes.  S16  mit 
dem  unten  zn  gebenden  Nachtr.)  not  die  Stoiker  im  Allgemeinen  in  der 
betieffeoden  arkenntnisatheoreüscben  Frage  bekämpfen  nnd  Beide  (Col.  SS, 
37 ff.  29,25ff-)  ihnen  den  den  Dioursios  (nach  Col.  S,  IfT.,  s.  Schroekel 
S.  S98f.  A.  1)  gar  nicht  treffenden  Vorwarf  machen,  sie  bedächten  nicht, 
dais  die  Epibnreer  als  Bedingung  für  den  Schloia  ana  der  Uebereinetimmnng 
der  Anzeichen  oder  Merkmale  (aii^tCa)  stets  hiDtofügteu:  „wenn  Nichu 
dagegen  spricht",  so  bestreitet  dagegen  der  Epiknreer  Zenon  im  ersten 
Tbcil  Col.  7,  6  fF.  ansdrflcklich  ihn;  und  daraas  hat  Scbmekel  mit  grosser 
Wahracbeinlicfakeit  den  Schlass  gezogen,  dass  die  die  Anal<^eschlüs*e  be- 
treffende Schrift  des  Dionjsios  erst  nach  den  entsprechenden  jenes  nn- 
bekumten  Epikureers  und  des  Demetrios  erschien,  nach  Ind.  Sto.  a.  a.  0. 
die  letiteie  bestritt  nnd  eben  wieder  sodann  von  Zenon  bestritten  ward. 
Allein  es  hindert  Nichts  daran,  dass  Demetrios  vielmehr  schon  ein  Zeit- 
genoase des  Panaetios  nnd  des  Oartentirraimen  Apollodoros  gewesen  ist, 
und  damit  ist  auch  fflr  Dionjaioa  von  Eyrene  die  gleiche  Zeit  nnd  seine 
Verschiedenheit  von  dem  jüngeren  Stoiker  gleiches  Namens,  dem  Lehr«f 
des  Atticns,  gerettet.  Die  werthvoUe  Erkenntnis stbeorie  des  Erateren  Hegt 
klar  nnd  deutlich  vor  bei  Fhilod.  n.  üJifi.  Col.  1—8,  16.  le,  9—80,  80,  und 
duach  hat  Scbmekel  S.  SSS- SOS  sie  entwickelt.  Und  wenn  BOn 
Scbmekel  S.  861—866  scharfsinnig  und  allem  Anschein  nach  erfolgreich 
dartbut,  dass  Pauaetios  derjenige  Stoiker  gewesen  sei,  welcher  eaeret  die 
altatoischa  Lehre  von  der  tfuvtavitt  xiiialiixnKi]  als  Kriterion  d«r  Wahr- 
heit im  Anschlnss  an  die  Lehre  des  Earneades  von  der  ipatxaeia  Kitarii 
Kttl  äKtqivKaoxos  *ttX  »igKoitvnifj]  als  höchstem  Qrade  der  Wahrschein- 
lichkeit (s.  Zeller  1II>,  1.  S.  G19— 616  n.  Scbmekel  S.  S48— 361)  dorch 
den  ZasatE  „wenn  kein  Hinderniss  im  Wege  eteht"  (ftijdiv  fjov««  iMi^pa) 
und  die  Regeln  zm  PrOfong,  wami  Letsteres  der  Fall  «ei  oder  nicht,  be- 
schrankte (Sex.  Math.  VU,  363  ff.),  so  ist  es  interessant  genug,  dass  gleich 
sein  Hitschfller  Dionjsios  ebenralls  unter  dem  Antrieb  der  Kriük  des 
Eameades  noch  weiter  in  der  Strenge  ging.  Wenn  aber  Scbmekel  S. SiO 
schreibt:  „wir  dürfen  mit  Fug  achliessen,  dass  Demetrios  nicht  ScbOler, 
sondern  Mitschüler  des  Zenon  gewesen  ist",  also  Schüler  des  G^aiten^ranBeD 
Apollodoros  (s.  auch  Scbmekel  3.  846),  so  ist  das  Erat«re  heiUch  oa- 
bestreitbar,  das  Letztere  dagegen  nadi  dem  Obigen  falsch:  er  war  viel- 
mehr, wie  gesagt,  ein  Zeitgenosse  nnd  wohl  sogar  Utecer  Zätgenossa 
dieses  Apotlodoroi.  Scbmekel  bat  nicht  bedacht,  daaa  alt  sein  Lehrer 
vielmehr  anidrflckliob  Protarcbos  von  Bargylion  beseichnet  «inl  (a.  A.  1S7). 
Trotadem  jedoch,  dass  der  Unbekannt«  in  einem  Funkte  sachlich  von 
Zenon  abweicht  (Col.  30,  87  ff.  81,  8  ff.),  ist  in  allen  übrigen  Stucken  seine 
Uebereinstimmnng  mit  dessen  Theorie  so  gross,  dass  Scbmekel  8.  339 


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.31c 


Nachtrftge  and  Berichtigongaa  cweite  Folge  eoid  sweiten  Band.     713 

mit  Recht  daraae  folgert,  er  habe  mit  Letzterem  denselben  Lehrer  und 
dauelbe  Vorbild  gehabt,  alao  ApoUodoroa.  Gerade  aas  der  groMeo  Eärse 
aber,  mit  welcher  Demetrioa  den  Oegeoftand  noch  behandelte  {CdL  28, 14), 
wird  Ob  wahrscheinlicher,  dass  doch  nicht  Apollodoroa,  wie  Sehmekel 
meint,  sondern  er  am  Frühesten  unter  den  Epikoreero  sich  mit  dieser 
Theorie  der  IndncUona-  oder  vielmehr  der  (bei  Aristoteles  mit  anter  den 
htvfi^iuna  steckenden)  AnalogieachlOsse  bescbUtigt  haL 

C.  SS.  8.  847.  A.  66  fSge  hioEii:  Ob  aber  derjenige  Antipatrofl,  ans 
dessen  Schriften  *tfi  yä^ov  und  zt«t  ivvaiMt  m^ßmmatt  Stob.  Flor. 
LXVU,  SC.  LXX,  14  ADSiQge  giebt,  der  Tarsier,  der  Tarier  oder  ein  dritter 
ist,  darüber  fehlt  es  noch  an  jeder  Untersnchong,  so  viel  ich  wentgatena 
weiss.  Indessen  kenne  ich  Jacobs  De  Antipatri  firngmentises  libro  «spl 
fttfiov  ab  Joanne  Stob,  servatii,  Lectioaes  Stobensea  (Jena  1887).  S.  24f. 
109  fF.  nicht. 

C.  82.  S.  SeOf.  mit  A.  140.  141.  Dass  vielmehr  Zeller  in  Besag  aof 
die  Lebenszeit  des  Lakonien  Demetrioa  nngleich  richtiger  als  Natorp  ge- 
sehen bot,  nnd  daes  dieser  Demetrios  ap&teatens  ein  Uterer  Zeitgenosse 
des  Zenon  von  Sidon,  vermnthlich  aber  schon  ycn  Apollodoroa  dem  Qarteu- 
tyronnen  ein  Zeitgenosss  and  eher  ein  älterer  als  ein  jüngerer  war,  ist 
so  eben  in  dem  Nachtr.  8.  F.  s.  A.  Sfl  dargethan. 

C.  BS.  3.  86S  mit  A.  161.  Doss  indessen  Zenon  keineswegs  der  Ente 
war,  welcher  die,  tlbrigens  wesentlich  schon  von  Earneades  ausgebildete 
Theorie  der  Indnctiona-  nnd  AnalogieschlOsse  von  diesem  entnahm  imd 
ansbUdend  in  die  epiknreiscfae  Schule  einführte,  sondern  dass  dies  vor 
ihm  aaoh  schon  Demetrios  der  Lakonier  und  Andere  thaten,  erhellt 
wiedemm  ans  demselben  Naohtr.  z.  A,  S6  (vgl.  A.  216  nnd  dasn  unten  d. 
Nachtr.).    &.  die  BeweisfObning  von  Sehmekel  S.  887— S40. 

C.  88.  S.  866  f.  A.  178.  Ueber  ApoUophanes  s.  noch  Y.  B.'  IV,  808 
nnd  das  bei  Dsener  Epicnrea  S.  401  Angefahrte,  welcher  ihn  als  „rhitor? 
.  . .  puto  atoicus"  bezeichnet. 

C.  BS.  S.  S76.  A.  216.  Qenaner  besteht  der  erste  Abschnitt  (Zenon« 
Vorlesnngen  nach  den  eignen  Aufzeicbunugen  des  Philod.)  aaa  Col.  1 — 19,  9, 
der  zweite  (ebendieselben  nach  den  Anbeichnnngeti  des  Bromioa)  ans 
Col.  19,  e~S8,  IS,  der  dritte  (Demetrios)  nur  aas  Col.  88,  IS— 89,  20,  der 
vierte  ans  Col.  S9,80  — SS,  88.  Im  üebrigen  s.  jetzt  anch  Sehmekel 
8,  837  ff. 

C.  32.  S.  881  ff.  Sehmekel  S.  884-899  (vgl  S.  879—884)  nuwht 
bOcbst  wahrscheinlich,  dass  die  Schwenkong  Philons  erst  in  Folge  der 
Einwürfe  des  Antiochoa  Statt  &nd,  dass  er  sie  erst  in  ebeigenen  iwei 
gegen  diesen  gerichteten  Bfichem  ansfOhrte,  daas  die  Polemik  in  denselben 
ohne  Nennung  des  Antiochos  erfolgte  imd  dessbalb  diesen  so  reizte,  nnd 
dass  endlich  der  demgem&ss  schon  zuvor  bei  diesem  eingetretene  Umschlag, 
der  theilweise  sonach  auch  anf  Pbilon  zarflckwirkte ,  ana  dem  Einflnas  der 
Lehren  und  Demonstrationen  des  Panaetios  und  seiner  Schüler,  die  ja  im 
Grnnde,  wenn  schon  sohwetlioh  so  ganz  aDsdrücklicfa ,  wie  Sehmekel 
meint,  auch  bereits  das  Princip  des  Eklekticiimus,  die  angebliche  Ueberein- 
stimmnug  aller  dogmatischen  Philosophen  in  ollen  weaentlichen  Paukten, 
ergriffen  hatten,  entstanden  war. 


OgIC 


714     Nachtr&ge  und  BerichtigongeD  zweite  Folge  xnm  zweiten  Band. 

C.  SS.  S.  288.  &.  868.  Die  Berafnug  Ton  Qercke  aal  Cic  de  bt 
19, 44  beruht  in  WnhTheit  vielmehr  aaf  einem  von  mir  noch  nicht  erkannten 
MiesTerstandniBB  dieser  Stelle,  die  in  ihrem  ZaaammenhaDge  einen  gaus 
anderen  Sian  hat,  s.  Schmekel  S.  177  ff.  S.  180.  A.  S. 

C.  32.  S.  290.  A.  271.  Diese  Kavovnä  dea  Antiocbo;  waren  wahrHCfaein- 
lich  die  Qnelle  fflr  3«.  Math.  VII.  §.  1S6— 226  oder  wenigiten*  186-208. 
S17— 326,  B.  Hirzel  11.  S.  667  f.  III.  S.  493  ff.  Natorp  S.  206  f.,  aber 
nicbt,  wie  Hirzel  ed  glauben  geneigt  ist,  auch  noch  für  daa  Folgende 
227-260,  8.  vielmehr  C.  3.  A.  660,  Natorp  a.  a.  0.  n.  bea.  Schmekel 
S.  358  (Woher  §.  89—126  stammen,  lUsst  Natorp,  abgeaeben  von  den 
Einachaltuogen  aaa  Foseidonioa,  mit  gut«m  Qninde  niientechieden,  w&hrend 
Hirzel  auch  hier  an  Antiochoa  denkt;  ich  übe  die  gleiche  ZorOckhaltang 
ana  in  Bezug  aaf  die  §g.  47—88,  die  Hirzel  dem  Kleitomachoa  zainachreiben, 
wenn  anch  mit  Vorbehalt,  gewillt  ist,  w&hrend  Natorp  aie  nebst  SOS— 816 
aur  AenesidemoB  zurflck^hrt). 

C.  32.  S.  828  ff.  Weno  der  von  dem  neneaten  Herausgeber  der  Schrift 
über  die  Unverg^glichkeit  der  Welt  Camont,  Berlin  1891.  8.  unter  Bei- 
stimniiing  seines  Recensenten  Wendland  Berl.  pbil.  Wocb.  XL  1891. 
Sp.  1029—1039  nnteniommene  Versuch  zu  zeigen,  dass  Philon  eelbat  der 
VerfasHtr  sei,  gelangen  ist,  so  würde  meine  betreffende  Darstellung  aller- 
dingi  an  dieser  Stelle  einfach  zn  atreichen  sein.  Noch  will  et  mir  indesaen 
nicht  echeinen,  als  ob  durch  diesen  Versuch  Zellera  Beobachtungen  ge- 
nOgeod  beseitigt  wären. 

C.  34.  S.  442.  A.  161  ist  natürlich  jetzt  auch  za  berichtigen:  Lyei- 
macboa  kann,  wie  aus  S.  71lf.  713  (Nachtr.  z.  A.  86.  140f.)  erfaellt,  be- 
trächtlich Uter  gewesen  sein  nnd  schon  am  Ende  des  2.  oder  Anfang  des 
I.  Jahrb.  gelebt  haben  (wie  dies  anch  schon  M.  Wellmanns  onpiOngliche 
Annahme  war). 

C.  36.  S.  466.  A.  46.  Z.  2  v.  o.  hinter  zeigen  fDge  hinni:  wie  schon 
C.  25.  A.  67  bemerkt  ist 


Schliesslich   hat   Herr   Dr.  Brnnk  in   beiden  B&aden  noch  folgende 
Druckfehler  und  Irrthflmer  entdeckt: 

I.  S.  20.  Ä.  61.  Z.  4  für  688''  1.  638". 

I.  8.  122.  A.  574.  Z.  1  v.  n.  für  88*'  1.  88. 

I.  S.  392.  A.  79.  Z.  8  v.  n.  fDr  Agorakritos  1.  Ariatokritos. 

I.  S.  486.  A.  146  fQr  84  t.  48. 

1.  S.  491.  A.  80.  Z.  3  fflr  dem  1.  den. 

1.  S.  647.  Z.  8  für  86  I.  86. 

L  8.  669.  A.  71.  Z.  1  v.  u.  ffir  881  1.  281. 

I.  S.  68S.  A.  88S  fQr  C.  4  1.  C.  6. 

I.  S.  801.  A.  139.  Z.  14  für  Apollonios  1.  Apollophanea. 

I.  S.  866.  A,  149.  Z.  6  für  Agatbarcbidas  1.  Agatbarchides. 

I.  S.  888.  Der  Nachtrag  lu  C.  i.  3.  191  f.  A.  99  ist  jetzt  zu  streichen, 
da  er  durch  den  n.  S.  660  gegebeneu  genaueren  ersetct  ist. 
11.  8.  168.  Z.  4  V,  D.  im  Teit  für  291  I.  267, 


:  ».iooj^lc 


Nachti  ägiicbe  Betichtigangen.  715 

II.  S.  513.  A.  823.  Z.  18  fSr  Heroettis  t.  Hicroclaa. 

)I-  S.  601.  A.  98.  Z.  4  für  HanethOD  1.  Manetho. 

II.  S.  665.  Die  C.  27.  Z.  50  zu  tilgenden  Aamerhungen  üind  84''  lind 
85",  und  die  folgende  Bericbtignng  gehört  lu  A.  86  («talt  26). 

11.  S.  692  Z.  16  V.  u.  für  Bjtores  1.  Ber;(oa. 

Kleinigkeiten,  wie  wenn  ich  z.  B.  nacb  meiner  aonetigen  Gewobnbi.'it 
nicht  Fbaiuias,  sondern  Pbacnia^i  bätte  scbreiben  sollen,  oder  wenn  mir 
bald  Potio  nnd  bald  PoUio,  bald  Porpbjrogennetoe  and  bald  Porphyro- 
genetee,  bald  Pbanagoreia  und  bald  Phanagoria,  einmal  Bfroasoa,  einmal 
Seitoa  Empeirikos,  einmal  HieronjmoB  als  Name  de>  Eirchenscfariftatellcrs 
in  die  Feder  gtflosaen  ist,  laeite  ich  noberilcliaicbtigt;  der  Wechsel  zniachcu 
Dioaborides  nnd  dem  richtigen  Dio^kurides  iat  einigermaaaen  absichtlich. 
Statt  Nilena  war  aberall  Neileoa  e»  seUen. 


DictizedbyGoOglC 


Alphabetisches  Register*). 


Abantidas,   Tyrann  y.  Sikyon  SOei 

627  683 
Abaris  11  674 

Accins  d.  Tragiker  40«  ijb'' 
AcciuB,    T.   Piaauienais,    rOmiacher 

Rhet.  II  474  w  604  m 
Acbaeos,  Trag.  II  201 
Achilleas,    ErkUrer  d.  Aratos   29S 

294  M  776  II  702 
Adaeoa  (Addaeoa)  d.  Makedoue,  Epi- 
gramm. 619  m  11  626  646  IM  666 
AdaeoB  t.  HTtileae,    Entutechriftst. 

469  518  671 
AdraatoB  t.  NeapoÜB,   Aatrouom  II 

370  IM 
AdrastoB,  Gramm.  II  708 
Adi-aatOB,  Peripatetiker  717  ss 
Aeautiadea  (Aeantidea),  Trag.  269  5 

280 
Aegena,  Epikureer  104478 
Aegimioa,  üb.  Brot-  n.  Enchenbacken 

H80 
Aelianoa,  Qaellen  178  ii  806  ii6  S6B  He 

833  MD    674  im    784  U.  50    862  3S 

863  im''  II  sei  7&.  le  407  m  446  ii& 

694 
Aelina  Dioa  e.  Dioa 
Aemilina  Hacer  806  786 
Aemilina  Paullaa  II  64 
Aeneiaa  d.  Taktiker  669 
Aeneiaa  a.  Hierapolia  707  it 


AeneüdemoB   t.  Euobob   od.  Aegae. 

Skeptiker   IIGmi    116    116  sis    II 

238  261  261  iw-  i4i  839  810—847 

714 

AenesidemoB,  Bist.  II  888 

AeBchinea  v.  Elenaia,  Bbet.  II  449  3 

AeEobines  v.  Uiletoa,  Rhet.,  Aaianer 

Aeschinea  v.HjtileDe,  Bcbrittat.  gegen 
d.  Rhetorik  II  496  ua 

Aeschinea  v.Neapolis,  Akadem.  18lir> 
II  S6S  9 

Aeacbinea  d.  Redner  141  los  668  in 
U  168  101  203  676  696  Paendo- 
Aetchinee,  Reden  □.  Briefe  II  449  ■ 
689  BS  696 

Paendo- Aeeuhinea  d.  Sokratikec,  Dia- 
loge n.  Briefe  SO  et"  22  «6  600  U 
II  76  fiS  669  701 

Aeachrion,  lambogr.  231  m  846  los 

Aeecbrion,  Landwirtb  847 

Ae«ohylideB,  Landwirtb  8S0a  8S!  f. 
841 

Aeachylos  371  im  890  U  401  443 
445  m  469  460  ISS  624518  II  100 
203  lU  682  5« 

Aeacb^tos  t.  Alezandreia,  Tragiker 
288  402157'' 

Aeacbjloa  t.  Enidos,  Bbet.,  Aaiaiier 
n  495 

Aeaopoa  141 

*)  YerfeaBt  von  A.  Brunk,  dem  ich  ftlr  die  flberaas  genaae  nod  sorg- 
fUtige  AoBfabrang  dieser  mühseligen  Arbeit  in  beaondeiem  Danke  Ter< 
pflichtet  bin.  Die  Nachträge  in  der  Vorrede  tum  zweiten  Baude  aind  mit 
11^  bezeichnet  nnter  Beifügung  der  Seiteniahl  in  ParentlieBe.  Von  zwei  oder 
mehr  zuBammenstehenden  Zahlen  iat  die  erate  die  der  Seite,  die  folgende 
oder  die  folgenden  in  kleinerem  Dmck  die  Nnmmer  oder  die  Nammeni 
je  einer  Anmerkung.  Die  durch  fetten  Drnck  anagezeichneten  Zahlen  geben 
die  Banptatelle  oder  die  Haaptatellen  an,    Die  Anmerkungen  sind  ron  mir. 


..>^.00' 


.c^lC 


Alplubetiacbei  Begüter. 


717 


ASthlioa  t.  StkmoB,  Hietoriker  838  K 

11  S9B 114 
ABtioD,  Hftler  6221«^ 
Aatios(PlMi.philoa.)60T  76S  11146m 

861 
Agaklee,  AglaOB  od.  AmbTotios,  V&t. 

d.  Eiatoath.  409 
Agaklftos,  Perieget  699  U  399  gu 
Agallis  T.  Kerkjra,  Qrammatikerin 

MO  11  678 
Agamegtor,  Akadem.  186  sis 
AgatharchideB  v.  Knidoa,    Geogr.    8 

168   481  i>i  486  &OSu  662  IM  681 

683    647    681  ns    «85-692    695 

«96jot»'>    697  S16    776     U   468  m 

466  ».M  469  482  493i«>>  679 
AgatharchidesT.SamoB  687iti  86Gi<9 
AgathemeroB,  Qeogr.  MS  k  696 
Agatbiaa,    Epigrammeniamailer    II 

668  MS  700 
AgothokleB  v.  Atiai,  'JUtvti*ii  861 
Agathokles  t.  Chios,  Landwirth  846 
Agatbokles,  Geliebter,  MiuiBter  und 

Commentator  v.  Ptolemaeos  IT  883 

890 
Agatboklee,  Gramm,  S46  II  160 
Agathoklea  t.  EjEiko«  od.  Babjlon, 

Hiat  846  687i»a0'i  I[  877  lea  888 
Agathoklei,  l^ann  v.  SyrakoB  336  s 

647  668  68»  691  f. 
Ageanas  i.  HegeBianas 
AgelochoB,  Gramm.  84143 
PBeudo-AgwUaos,  Briefe  II  505 
AgesiBtratoB  784  im 
Agiaa  b.  Hagiaa 
Agil,  Epigramm,  n  S49 
AgiB,  Epik.  IT  660  ttn 
Agil,  Kochbuch  879  11  660  isi 
AgIaoB  B.  Agikles 
AgJaoatheaeB  (vielmehr  Agloatheoee), 

HiBt  U  881 
AgDOn  (HognoD)  t.  lUiodos,  Akadvm. 

127  NG  182 
Uyt£v,    Schriften    »((1    äymvav    867 

687  f.  684  f.  II  891  896  f.  899  314 
Agorakritos,  Bildh.  61920 
Agrippa,  M.  II  810 
Agroetai,  Hiat.  II  S6& 


Aifiaiif,  ScbriftieD  ffc^l  aCfiaiaiv  130 
423  II  79  269  860  IM  vgL  La.  Di. 
II 65  StöSiBiias  it  t^  «efi  aCghtmv 
Akademiker  11  116  ff.  II  270  S79ff. 
AkesaDdroB,  Uiat  11  888 
Akesiai,  Koohbach  877  m  879 
Akeatodoroi  t.  Hegalopolia,  Mjthogr. 

S04  906  II  80 
AkeitorideB  (— Akeitodoroo?)  II  30s'' 
AkikarOB  d.  Babjrlooier  48S  ua 
Aktoridea,    Bruder    dei   Epikareera 

Timokrates  1064u>> 
Paendo-AknBÜaoB.QeiieB.IogieoIISO?'' 
AlexandrideB  a.  Anaiandridea 
AleiandroB  d.  Aetolei  3  111  lUfiis 
112    llSMi    168   17610  187—190 
190  »3   199«  2008   201    244    844  i 
260  i  270  392  307   308  il£.  lit  331 
33113  887  84168  308118  678176  891 
II  404»  16310«  626  660  f. 
Alezandroa    t.    Aphrodiiia*    79  334 

161  SS» 
Älesandroi    (Ljcbnoi)    v.    Epheao« 

169  7»  806  308  m  II  S67  40 
Alexandroa  d.  GroBae  1  19  107  160  7T7 
174  248  848  876  34  879  41  310  311 
315  33011  376  426  84  466»  476  to 
632  633  634  634  ts  686  686 14  637 
537  38  638  639  G40  640  38  611  648 
643  644  646103  660  661  669  m 
572  iM  678  «M  685  689  603  606 
616  621  634  649  661  668  664  656 
666  Si  667  el^  668  687  734 130  796 
86B  II  326  381  396  460  461  466 
487  616  616  ns  521  18  623  67S 
56118  693  663  P^eado- Alezandroa, 
Briefe  II  306  S3i  680  ii  594  f. 
AleianderToman  II  678  f. 
Aleiandroa,  S.  Hetodea  des  Qroaisa 

n  311  404 3M 
Aleiandroa,  Eom.  207 
AleiaadrOB,  ECnig  v.  Epeiroi  646 
Aleiandroa  T.Eatyaea  874 11»  II 36740 
Atezandroi  t.  Ljkaea,  Aitron.   1S9  ;» 

808 
Aleiandroa  t.  HagneBia  189  83 
Alexandroi  v.  MiletOB,  d.  Poiyhiator 
466146    600  48    606   606  4iG   608  424 


OgIC 


718 


AtphabetUchea  Register. 


ß2il  532''  641  «28  647  K10  648  649  683 
G83e3.|>>  692  B6Ö  862  II  63  164  3.-. 
24761  SSlir^s  3S3  88&i;s  366  366s9 
866-  R64  387  460  484ios  486  in 
49!  636  Cl  640  Ol  646  f.  649  11  660 
661   662  666  f.  692 

Alexandros  v.  Hyndos  301  w  656  5; 
Säl— 8&6  871  888  907  II  194  SRI 
367  40  361  361  407  3ST   413  446  17» 

Aleiaodroa,  Patadoiogr.  (Tiell,  der- 
selbe mit  dem  Polybistor  oder  auch 
dem   M^ndier)  486  866    II  364 

AleiandroB ,  Peripatet. ,  Freond  d. 
Crasflaa  II  822  361 40 

AlexandTOs  Philalethea,  Arat,  Hero- 
phileer  778  II  418  446  446  m 

AleiarchoB,  Hist.  II  ft84 

Alezae,  Aleiias  s.  Alexoa 

Alexinos  V.  Elia,  Megariker  17  a  19 
20m''  71  316s-    II  619 

Alexis  ntpl  avtoQxtfae  29  59''   316  S7 

Alexis,  Korn.  263  267 iw  iilxft  878i9h 

Alexis  V.  SamoB,  Hist.  11  S)44 

Alexos  (Aleiias?),    Kinaedendichter 


Amerias  d.  Hakedoae,   Qloieogr.  11 


201 


i  24Ö 


'Ahtvtiiiä  s.  Fische 

Alkaeos  a.  Meeeeue,  Epigramm.  46 us 

11  544-546  641  64714»  699 
Alkaeoa  a.  Mytileae  170  212  346  436 

4»6£8    43719  469     II   404»   6S6  31 

641 IS4  667 
Alkamenea,  Bildoer  621 
Alketas,  Qeogr.  699  f. 
Alkidamaa  S6Sh9 
Alkimoa,  Higt  592  f. 
Alkimoe,Rhet.(vielleichtderBelbe)692 
Alkman    189  485  »^  604  604  406    II 

40  4»  363 
Allobechei  dei  Eopte  483  I9S  485  is7 
Alpheios    v.    Myttlene ,    Epigramm. 

II  545  IM 
Amaractos,   Commentator  d.  Tbeo- 

kritos  226  2S6T0 
Pccado-Amasis,  Briefe  II  5M 
Ambroeios  e.  Agakles 
Ameiaias,  Tragiker  288 
Psendo- Amele^agorae  (Melesagoraa) 

099   li  äOi'i  43  m 


187  ii 


a  190 


Amiti'Ocbates  (Tindaeara),  indiBcber 

König  666 
AmmiADDB    Harcelliana    II   378  IG»" 

879 189«  881 
AmmODiOB  v.  Aleiandreia,  Schüler  d. 

AriBtarohos    456    II   87  im    160 14 

158—156    171IT0   t85Mi    2I0ma 

612  687 
AmmoDiOB  v.  Aleiandreia,   Oramu. 

II  212 
Ammonios  t.  Aleiandreia,  jfidorö^o;, 

Aret  II  417  44& 
Ammonios  t,  Lamptrae,   Peripatet. 

674  ise    II  165  4g 
AmometoB,  TeDdenien^hter  321  82t 

325  367 M 
Ampbikrates  a.  Äthan,  Bhet.  II 872  467 
Ampbikratea,  Biet.  II  812 
AmphilochoB   a.    Athen,    Landwirth 

S36  906 
Amphilocbos,  Hist  668  w&  II  399  s» 
Amphion  t.  Thespiae,  Qeogr.  300 
AmTnomachoB,   Erbe   des    Epikaroa 

106  478 

AiDTntaa,  Eist  544 

Pseodo-ADachacsis,  Briefe  II  599 

Anakreon  334  436  469  893  II  206 
206  SSO  230  is 

Anakreon ,  aatronomiacher  Dichter 
808  808  ISS   II  16810« 

Auatolioa  t.  Berytoa  8805 

AnatoliuB  s.  VindaniaB 

Anazagoraa  140  7os  149  ii:  499« 
509  88  6Se  m    II  707 

ADaiagoruB,  ViiL  d.  Nikandros  891 

AnaxandrideB  a.  Delphi ,  Perieget 
66»  671 

AnaiarcbOB,  Demokriteer  107  499  a: 

Anai:ircli08,  Epikureer  96  4*5  1044;'< 

Anaxikratee,  Geogr.  656 

AnoximandroB  a.  Lampaakoa,  Anl- 
ieger d.  Homeroa{?)  II  664 

AnaiimandroB  d.  A.  a.  Miletoi,  Philo«- 
416 

AnaiimandroB  d.  J.  a.  Hiletoi,  Ana- 
leger  d.  HomeroB(7)  II  BM 


0<^IC 


AlphabeUacbes  RegiBter. 


719 


Anaximeues  a.  Lamptakoa,  Rbvt.  u. 

Hiat  UOtoh  ^n  101  666     Paeado- 

AnaximeDts  ^  Pscndo-ArUloteleB 

Rhetorik  an  AlenamirOB  11  45S  ff. 

469  n  481  U« 
PKudo-AnuimeDee  a.  Miletoi,  Briefe 

II  bm 
Anaiimeuee,  Schrill  d.Epikuroe  95iM 
Annxipolis  T.  Tbaaos,  LandwirU)  S46 
Auaxippoi,  £om.  268  878  too 
AndokideB    11    486  los     676    696  f. 

Pieodo-Andokidea  II  460  3 
Andreas,    Arat,  HerophiUer  486  is 

778     779 1«    780    »17  t.    619    621 

822  ien^  890  II  421»  4Z!S6.3a 
Andreas  d.  Kujitier,  Arzt  SlSssa 
Andreas,    Offiner   dea  PhiladelphoB 

II  608 
Andreas  «  tov  XevaÜQovs  (vielleicht 

—  dem  Herophileer)  B17  >»> 
Andriskoa,  Hiat  II  884 
Androetaa  a.  Tenedoa,  Geogr.  A98 
Androklee,  Bist  68&   11  399  sii 
Andromachos  d.  Pbilolog  371    329« 

381 
Andromacbos,  Vater  A.  Hiatorikeri 

Timaeos  663 
Andromenidea,  Jagdschriftst.  SöO 
Andron   a.   Alcxandreia,    Chronogr. 

II  891 
Andron,  Arzt  828    II  432  S6 
Andron    &.   HalikaroaBEoa,   Hiat.    II 

40  W  61 
AndiOD,  Quelle  d,  Foradoxographen 

ApoUonioa  479 
Andronikoa,  Epigramm.  II  649 
Andronikox  v.  Rhodos,  Peripatet.  1 1 

147  164   II  838  247  266  iii  292  m 

298  WS   800  SM   S01-S0&   806  S07 

307  %2.  SM    334    467    580  n    690  f. 

Psendo- Andronikoa  11  328  u« 
Androethenee,  S.  d.  Oneaikntoa  26 
Androathenea  y.  Thasoa,  Oeogr.  634 

649  6&S  f,    II  409  M3 
ÄndrotioQ    (Pseudo  -  A,) ,    Candwirth 
.  829  s  S83  838  SS 
Anekdoten aamralongen  486  ß. 
Aniketoi,  Gloaaogr.  II  192  tu 


Annikeria     T.    Kjrene,    Kjrenaiker 

123  It 

Anniaa  Cimber,  r3m.  Bedn.  H  26 
Anouynii:  Biograph  der  Akademiker, 

Quelle  des  Pbilodemoe,   Laert. 

Diog.  a.  Numenioa    32  u»    33  aa 

lieMi  134  471  f. 
Ariadne,  Gedicht  409  m 
Scholar    des   Aristarchos ,    apütcr 

akadem.  Philosoph,  Tragiker  u, 

Grammatiker  184  au.*' 
Schfiler  des  Stoikera  Diogenes  a. 

Aleiandreia  86  3an 
Schaler  der  Stoiker  Diogenes  oder 

Autipatros,   der  Areopagit  war 

ST  167 
Epikureer ,    Sammler    der    nv^tai 

66iai   Eirixoii(ot>  93  tio 
Epikureer  «iti  oij^ei'qiv  bei  Philo- 

demos  II  711  f. 
Comnentator    dee   pseudo-enripi- 

deiacfaen  Bbesoa  436»"   II  SIH 
UrSorilegium  11  669 
[Die    &lteaUn    homer.    A'llegorien 

II  52f.  360 sae  686,  a.aberll'  (iv)] 
I'eripatetiache  Sammlung  der  Lo- 

aangen    homeriecber    Probleme 

II  829 
Chronik    des    lohannea    Hj'rkanoa 

U  619  »  «&6 
Biograph  dee   Elcuithea  v.  Aaeoa 

470  se 
KzCait  Aie^tm  409  19S  900  * 

Urheber  der  Beacbreibung  der  del- 
phischen  Leache    bei   Panaanias 

K34 
Liebe  dea  Heilanion  zur  Atalante, 

Qeäicht  178  £i  409  I9X 
Veriaaser  der  groaaco  Moral  158 

II  300  SU 
Das  älteste  Handbuch  der  Mytho- 
logie II  soff.  63  60iifi  61  61i.'>- 

366  m  686 
Verfasser  des  II.  Buches  derpseudo- 

aristot  Oekonomik  169  II 3003^^ 
Faean  anf  Ftolemaoos  I.     II  619 
Pbacthon,  Epos  40Ö  900 
PinakograpbisclieTabellen, Quellen 


..\..Ot> 


i'^IC 


Alpbab«tiBcbei  RegUter. 


für  Cicero,  Dion.  y.  Hai.  ii.  wohl 
auch  QDintil.  11  074  f. 
Vetneta  pliudta  philoiophomm   II 

260  f. 
Urheber  dea  DiadocheiiajBteme  der 

Plattiker  bei  PHasauiae  528  t. 
Pythagoteiecite  Denkachrifteo  bei 

Alei.  Polyh.  II  883 
Aoklagerede  gegen  einen  atheni- 

»chen  Strategen  II  460  3 
Zwei  rbetomche,  wohl  in  Bhodo» 
entetandene  Lehrbücher,   Qnelle 
ffir  Anct.  ad  Berennimu  n.  Cic, 
de  inventione  II  ld4 
StoiBcber  Bhetor,  Quelle  fflr  Sa\- 

picitu  Victor  II  Sil  f. 
Samaritischer  HiBtoriker  (Pseudo- 
EnpolemoB)    bei    Alex.    Pol;b. 
II  862  ft&2 
Sängerin  in  Theokrit«  Adoniumen 

313  ta  11  fi21 
Stoische  Schrift  über  den  BaoBCh 

II  26« 

Die  SlviucXiitwTts  und  die  Xmti- 

tofHc  bei  Aristides  QaiatilianaB 

II  228  ff.  SSOm  8ST  U.H 

Vertbaser   einer  Vermeasnng  von 

Sjrien  bei  Alex.  Polyh.  11  363 

Anlagoros  T.  RhodoB,  Epiker  B  272si 

350  u  8B0  381  69T 
Antandroi  t.  Syrakos,  Eist  &47 
Antenor,  Hiat  II  S99>U 
Antheas  y.  Lindoe  11  &77  r. 
Anthologie  II  (iS6  ff,  m  TOO 
Antidoroe  t.  Kynie,  Qramm.  II  604 

666 
Antidoroe,  Philos.  95iS3  103 
AntidotoB,  Stoiker  II  242  m  247 
Antigenes,  Arzt,  Eleophantier  816 
Antigeoes,  Hiat.  II  399  su 
Antigoooa   t.  Aleiandreia,   Gr&mm. 

306 1SB>>  II  20  ioii>  194  f. 
AntigouoB  DoBon  160  629  631 
AntigoDOa,  Feldherr  AJeiandroe  d.  Gr. 
137  138  ISS  NO  263  4B78  533  543 
547  560  f.  560  ME  56S  64S  652 
II  518  Paendo-AntigonOB,  Briere 
II  698  707 


Autigonos  Gonatas  3  8  84  36  52  64 
60  66  MS  69  69  aes  70  SM  1 10 
110  B14  1S4  135  aas  147  ISO  148  ISS 
2081».»  260  S66  888-291  891is 
360  ei  380  474  ei  4S»I8  648  «8  567 
561  69S  599  f.  620  621  628  7S3 
II  518  535(11  673  Paendo-Anti 
gonoa  62  IIb   II  693  M 

AntigoDOB,  Hiat.  640 

AütigonoB  T.  EarjatoB  5  48  iB*  71  ns 
107  töi  109mg  112s)0  116U4  119U9 
134  est«  146  TIC  147  ISO  266  367  m 
486  ia  468-476  479  481  486  491 
603  515».  le.  IS  516  14  618  GIS  i£ 
519-&28  62341  525m  581  5S7u£ 
699  641  cia  671  67Sn8  676 1»; 
90S46«  II  91  89  194W1  482  634» 
667  673  676  683 

Autigonos  T.  Eaijetoa  d.  J.,  Epiker 
408 

Antigonoi  t.  Kyme,  Landwirth  84< 

AntagODOa  T.  Nikaea,  Ant  306  ite'' 
II  195 

Antigono»,  Ferieget  641  ssa 

AntigonOB  v.  Sokbo,  Jnde  U  684  s« 

Antikleidea  v.  Athen,  Hiet  äSlf. 
624  G18 

Antileon,  Hiat  II  884 

AntitochoB  563  ms 

Antimacboa  t.  Kolophon  178  1T7 
184  U  186  306  IIS  362  362  IS  363 
357  GS  369  38013  895  tos  403  m 
446  GS  455 107  II  12  6tb  627  631 
663  ISl  664 

AntiocboB  1  Soter,  KOnig  t.  S;iien 
4  289  290  f.  606  607  4ie  617  640 
648  871  659  799  f. 

Antiochoa  II  Theos  4  147  596  fiJO 
eSlfiSS  640  7991»: 

Antiochoa  m  d.  Gr.  4  266  394  404 
636  640  8011»  888  836  ti  H  31 
82  6  636  t»  649  77  Paendo-An- 
tiochoa,  Briefe  U  606 

Antiochoa  IV  Bpiphane»  «40  69^ 
II  31  d4  396  463  h  624  639(9 

AntiochoH  V.  Aleiandreia,  Oranini. 
427  ea  II  1» 

Antiochoa  t.  Aakalon,  Akadem.  66  in; 


..>^.00' 


.3IC 


Alpbabetiichea  B«giBter. 


721 


672  «M     II    138   1S1    387    839    S44 

383    284—291    291  292  294  295 

306  808  827  ta»  887  840  841  im 
3424M  388  428  713  714 

Antipaa,  S.  Herodei  des  OroBsen 
H  S12  SSO 

AutipatroB,  Feidhen*  AlexandrOH  des 
Qrouen  ISS  fiGS  560  Fsendo- 
ÄntipatroB,  Briefe  II  &M  596  707 

AntipatroB  *.  DamaBkos,  Vater  dea 
NikoUo«  II  809  61ß  £16 

Aatipatroi,  S.  Heiodes  des  OrotMii 
II  all 

AntipatroB  v.  Hierapolis  II  695  et 

Antipatroa,  Hist.  U  899  51« 

AatipattoB,  S.  dea  EaaaDdros  13B  kbo 
667 

AatipatroB,  Geliebter  des  Meleagros 
T.  Qadara  II  567  m 

AntipaicoB,  Bhet.  II  614  &1& 

AntipatroB  v.  Sidou  od.  Tttos,  Epi- 
gramm. 46 14«  S6<74  900  11847  k 
278  634  ;s  K61-&M  666  669  20i 

AntipatrOB  t.  Taraoa,  Stoiker  77  tn 
88  84  r.  86sn.S7T  Wms  87  87  sb]>' 
670  II  43w  <2«  64  66  72M  129i6a 
338  289  248  243 17  247  M  662  iw 
684  711  718  Antipatriston  61  no 
II  684 

AntipatnM  t.  Tbetaalonike ,  Epi- 
gramm. S69  881  II  628  4S  660  ns 
661i)s  6631SB  664  G541H  665*10  699 

Antipatroa,  Traamdenter  86s7T 

AntipatroB  v.  Tttoi,  Stoiker  II  248ifl 
24S  849»  262»«  662  I7S  689  718 

Axtiphattea  T.Berga,  TendeDieraUilAT 
82S 

Antäphanes ,  Epigramm.  369  ai  II 
62844 

Antiphanes  y.  Deloa,  Ant  888  II 
274  Mii> 

ADtipIuuiea,  Kam.  SSios'  S9sbi;><  140 
267 14D 

AntipbiloB,  Ualer  621 

Antiphon,  Eom.  266 

Antiphon,  Landwirth  630«  888^8 
841 

aDiai(IEL,grl«iilL-al«a.  Utt-Oweh.   H. 


Antiphon  V.  Bhamnn«,  Redn.  II  208 
67G695  PBeQdo(?)>Antiphon,  Rhe- 
torik U  460  3  451  463  7  481  ti« 

Antiphon,  Tranmdeoter  800 so  86B 
868  IM  870  870  17S 

AntiatheneB  a.  Athen,  Ejnikec  29 
36  106  88  los*  343  343  M>>  609  618 
667  U  76»  84216  270iw  Paeado- 
Antiathenea,  Dialoge  SlM  28*6  43 

Antitthenes,  aber  Pyramiden  486 
46611S  G004S 

Antiithenea  t.  Bhodoa,  Hiat.  30fl«o 
600  604eo  508g»  64lGtO    U  II6117 


1171! 


t  674 


AntodoroB  a.  Antidotoa 

Antonia,  Tochter  dea  Trinmvim  An- 
tonina, Mntter  derPjthodoria  II 660 

Antonia,  Scbweater  des  Marcellaa, 
Uatter  des  Dnisos  Geimanicas 
II  663110.111 

Antoninns,  Frenud  des  jung.  Plinius 
230  S9 

Antoninna   Liberalia  194  iie    196  iih 


AntODioB  Diogenea  828  7« 
Antoniaa  Felix  I[  404 st» 
H.  Antonins,  der  Redner  II  836  47793 

488  ns.  110  491  IM  498 
Aatonias,    der    Triomrir    843   344 

407  m  700  II  362  403  490  600  680 ' 
Antyllna,  S.  des  TriamTirn  Antonius 

n.  der  Fnlvia  407  im 
An;te  T.   Tegea,    Dichterin    381  so 

II  5»  696 
Apellai(ApoIlaa)  der  Pontiker,  Geogr. 

690 
Apellea  v.  Chioa,  Akadem.  126  677 
Apellea,    Schiller    des    CluyiippOB, 

Stoiker  88  wi 
Apellea(7},  SchOler  d.  Epikaroa  964» 


.  Eolophon,   Haler   617  u 
:  628  6»4  »08  f. 


104  47 

Apellea 

621  I 
Apellikon  v.  Teoa,  Peripatet.  II  182 

296—29»  689  f. 
Aphthoniaa,  Aelina  Featas  II  882  36 
Apion,  Qiamm.  479  466i4£  II  I66107 

197  IM  817  868  7S  387 


46 


:  >^>00'^IC 


722 


AlphkbetiichM  B^püter. 


Apokryphen  dea    Alten  TestamenU 

11  61S-«e2 
Apollu  B.  Apellaa 
ApollM  V.  Sarde»,  Akadem.  11  £91 
ApoUinariB,  Commentator  d.  Aratoa 

39i 
ApollodoroB  8.  Anlddoroa 
Apollodoros  y.  Artemita,  Hist.  II  SSö 
ApollodoroB  T,  Athen,  der  Qarten- 

tyraiiD,  Epiknreer  STsas  934ts  IS! 

ISS  fös     1'33  ee»^     141  110     146  7ss 

II  S50  r.  seo  ISS  sei  uo  sea  ses 

S76ti«  712  f. 

ApollodoTOB  T.  Athen,  Gramm.  6 
64  IM  63  107  Ul>>  134  est«  808 
843  s«!'  418  4S3  42G  St  471  606 
60677  63447  5STes64lMi644e6i.«M 
662  K  6gS  698  733  IM  11  6  !ts  SS 
80  S8— 44  68  69  16648  188  270ir8 
870  871  liG  384  669  686  692  Pseodo- 
ApollodoroB  391  n  606  416  624  6n 
II  36  M  3S  60  61 

ApollodoTOB  T.  Athen  d.  J.,  Stoiker 
II  248  244  SSO  tvfi 

Apollodoros  v.  Erjihrae,  Hiet.  424  n^ 
«86   II  686  si  679 

Apollodoros  T.  Qela,  Eom.  268 

Apollodoros  d.  lologe  306  306  us 
482  m  780  384 1.  813  822  a7o  901 
906    II  4S2  86  4S8  446  iit 

Apollodoros  T.  Rsrystos,  Kom.  26S 
269   n  187»! 

Apollodoros  V.  Ejrene,  Gramm.  II 178 

Apollodoros  T.  Ejäkos  d.  Arithme- 
tiker II  88» 

ApoUodoiOB  T.  Lemnos,  Lsiidwirth 
8331t 

Apollodoros,  Haler  61714  622  s«*" 

Apollodoros,  musischer  Schriftst.(?) 
629 

Apollodoros  v.  Pergamon,  Bhet.  II 262 
467  ii  484  lOS  486  f.  499  604—603 
60Sff.  611  566 

Apollodoros  A.  Seleokeia,  Stoiker  S8 
U  344  SI  256  280 

Apollodoros  T.  Taxsos,  Gramm.  II 
138 

Apollodoros  a.  Telmessos  872 


ApoDodotos,  Geliebter  des  Heleagros 

T.  Gadara  n  667  im 
ApoUonides,  Freimd  de«  Calo,  Stoiker 

n  248 
Apollonidei,  Epiknreer  964» 
ApoUonides,  Geogr.  6d8 
ApoUonidesv.Nikaea,  Gramm.  109>K 

116  MO  891  K  47a 
ApoIIonides  *.  SmTma,  Stoiker  37»; 
ApoUonides,  Trag.  288 
ApoUonides  ö  9t]yi<is,  Gramm.  286t 

28811 
Apollonios  y.  Achamae,  Bist  U  SSE 
Apollonios,  CommentatordesAeschi- 

nes  n  163101 
Apollonios  y.  Alabaoda,  6  futlaur, 

lUiet.  n467s7  48SiK>489f.  490 1» 

492  m  674  697 
Apollonios  T.  Alabanda,  Moloo,  Bhet. 

4eOllO  II  13419»^  363  467  67  47!m 

477S3  486111  4881»  488— 4W  6ST 

647  71  674  697 
ApoUonios    Anteros,     Schaler    de« 

ApioD  n  317400 
Apollonios  T.  Antiocheia,  Ant,  d.  l. 

Empiriker  779  828  834    II  681 
Apollonios,  Schaler  des  Aristarcboi 

II  161  r.  176  318  400    War  er  oder 

der  Sohn  d.  Chaeris  der  Commea- 

tatord.  Apoll.  Rbod.?  898  illfism 
ApoUonios  V.  Askalon,  Bist,  n  SRS 
Apollonios  *.  Attaleia,  Traomdeater 

832  f. 
ApoUonios    Bipläg,    Ant,    8.  d.  i. 

Empirikers  779  82S  824 
ApoUonios,  S.  oder  Schüler  d. Chaeris, 

Gramm.  II  136  f. 
Apollonii,  Chim^en  884 
Apollonios,    Vertcanler   des  Cicero, 

Stoiker  II  248 
ApoUonios  Djskolos  393»  II  161  im 

174  16S  212 
ApoUonios  t.  Eition,  Ant  794  w  797 

817  MS   821  iS6    U   417  418  419» 

424  4S  487  440  f. 
Apollonios  Eronos   a.  Ejreae,  Hft- 

gariker  10 
ApoUotiios  V.  Letopolis,  Hftrt.  648  f. 


..>^.00' 


.3IC 


Alphabetüchee  Begüter. 


723 


ApollonioB    (•»  ApolloDlos  t.  Mem- 
phis?),  Arst,    Eraaiatrateer    779« 
761  w  81«  f.  890 
ApollonioB  Hjd,    Aret,   Herophileer 
77S  77916  7g6&e  87BiM  11  tl7  440 
441  442  f.  444 
ApoUoDioB  V.  Nyaa,  Stoiker  II  889 
ApollonioB  Opbii,  Ant  821  at 
ApoIloi)ios,P»»doxogr.ies«4s  I668M 
410  M  41ft  681  63S  677  m   U  674 

ApoUonios  v.  PergamOD,  Lutdwirth 
U6 

ApoUanioB  t.  Ferge,  Hathem.  G  701i 
708  705  718«  714  722  725»! 
349—766  767  768  760  769  iso  906 
II  709 

ApolIODioH,  Verf.  v.  TloltopiTiztiui 
734 IGO 

ApolloaioB  T.  PtolemaiB,  Stoiker  II 
S39  G  243  U  248  ei 

ApollonioB  d.  Bhoder  172  ii  190  »s 
20S  S09  35.  ae  219  m  SSO  a»  831  I7 
341  349  360  BGO  u  361  866  362 
366  74  371  loe  375  882  388  U>> 
883  — S98  400  141  403  im  481  lo 
441  44148  446  6S  419  «8  476  7K  477 
618  470  663  894  896  897  898  900 
n  17s6  18  19  »H  49  61  61  161  162 
163  16SI01  177  216  217  86esB  686 
670  f.  Schol.  z.  Apoll.  Rhod.  662  K 
II  46  w  686    Seine  Schnle  II  161 

ApollonioB,  S.d.Sotadea  8468.9  &00 

ApoUonioH,  8.  d.  Theon,  Gramm. 
(—  A.,  d.  Schaler  d.  AristarchoB?) 
II  167  67  217  4M 

ApollonioB  V.  Tp-OB,  Stoiker  48  lEi.  im 
61  IM  63134  ebiS8  69  m  70  JM 
71»!  162  7BS  471   II  247 

ApoDophanei  t.  Antiooheia,  Stoikec 
66  76 

Apollophanes  (vielleicht  Rhet.  d. 
Stoiker)  II  267  17»  713 

ApolIophanOB  t.  Seleakeia,  Arzt, 
Erasiatrateer  778  6  801  iK*)  S22 

ApoUothemis,  Bist.  II  399  tu. 


AppiauoB    (Quellen)    662  m    639  «I6 
II  12S  141  m   142   843  n  376  413 
AppioB  Cento,  lOm.  Feldherr  II  83 
ApBjitoB  846  GT  849  7S 
ApaleiQB  n  677    Psendo-Apuleiiu  de 

mniido  II  887 
Aqnila,  üeberBetier  des  Alten  Testa- 
mente II  610 
AcaethoB,  Bist.  <44  II  4S  w  163  loe 
AranthioB  671 

AratoB  V.  Sikron,  Bist.  80<i  627-680 
632  U7  633  686  II  87  118  itt  113  iit 
114 iiK  IIB 
Arato«  V.  Soli  8  4  68i6t  73  110  lllsit 
116  146  146  717  1741)  176  176  lo 
17717  188  w*'»  188  79  198  4  201 
203  206M  310  319W  372  ai  284-899 
2841  302  m  807  308  m  847  4  848 
361»  366  382  888  399  I4i  409 
421SB  43&i7t'  446G6  467  468tB  723 
766  767  776  800  IM  886  896  II  11 
11  18  18  89  20  101  32  36  68  168 
163  106  394  618  i  626  633  ^i  685  »i 
638  95  638  W  683  698  699  708 
PBeudo-AratoB,  Brief  296  u 
ArcbebnloB   t.  Thera,    Dichter  394 

II  522  f. 
Archedemoa  v.  TarHOs,    Stoiker   83 
85  f.   87m>>   II  348  £7   300  3M  469 
47888 
AichedikoB,  Eom.  848  262  556  178 
Arcbelaos   der  CherBonnegii,    Para- 

doxogr.  468  466  8.  9  466  IT.  474 
ArchelaOB,   S.  Herodes  des  GroBsen 

II  312  404  SSO 

Arcbelaos,  ESnig  t.  Makedonien  146 

ArchelaosPbilopatriB,EOnigT.Eappa- 

dokien,  Cfaorogr.  700  f.  865  II 69  f. 

404  409  680 

Arcbelaos  &  ipv9t%6t    140  7oB    466  is 

678  17S    Il'l7ci8 
Archemachos  a.  Enboea,  Bist  II  885 
Arcbestratoa    *.    Gela ,    gastronom. 
Dichter  6163S  487i  879»»  881sii 

II  330  449 

ArcbestratoB,  Musiker  76t 


*)  Wo  er  faiacblicb  ApoUonios  genannt  ist,  s.  S.  714. 


:A,ioogIe 


724 


Alpbabetischea  Begüt«r. 


Arcbias  ö  ^vfuSo^Qtct  liO  ios 
Arcliias,  Licinitu  a.  Antiocbeia,  Epik. 

u.  EpignuQDi.   408  900    II  559  f. 

6G5  »71  699 
ArchibioB,  Ant  886 
Archibio« ,    Commentator  -d.  Kalli- 

macboB  869 
ArcbibioB,  Luidwirth  885 
Arcbibioa,  Pjthagroreer  886  m 
Arcbigeoea,  Arzt  784    II  443  IM 
Archilocbos  861  893  441   446  m  469 

II  43  eo  230 
ArcbimedeB  t.  Syrakns*)  603fi8  701 1 

704  706  709m  718m  717  7SI  782 

7S2sg.S9  12S— 388  74fim  749  760 

768    76»  SM   767    7G8    761    763 161 

763  88S    II  136 
Arcbimelo«,    Epigmum.   S8S  m    II 

fiSOf. 
Arcbinoi,  Hut.  II  885 
Arcbippoe,  £om.  II  24 
ArobitimoB,  Eist  U^  899  in 
Aiobon  T.  HegalopolU  II  BS 
Archytai  t.  AmpbiBW,  Epik.  (—  A,, 

EpigTUnm.?)  898  408  f. 
ArcbjtM,  Landwitth  n.  cuIinariacboT 

Scbriftst.  404  8S9  8SS9  844  877  I9i 

87» 
AichytAi  T,  Tuent   39    11  831  692 

Psendo-ArcIiytaB    U    884  f.    336 

Briefe  II  S34  688  n  698 
AreiOB    Didjmog ,     eklekt.     Stoiker 

U  138i»o  146!ai  287  261  252— 2&6 

366    287  IM    8S9MS    293    296   S21 

324  4»  827m  3S2U»  4683«  492iSH 
AretodeB,  Qramm.  II  168 
Aretbiu,  ErtbiBcbof  708  ig 
A^ntariai,  H.,  Epigramm.  II  62635 

e97 
AriaratbeB,  ESnig  v.  Kappadokien  128 


ArideiksB,  Akadem.  126  ew 
AziBtaenetos,  Bist.  U  899  ii4 
Arütaenetoi  v.  Nikaea,  Erotiker  864  m 

870 
Ariitoeoa  d.  A.,  Hatbem.  70Sf.  714  780 
Faendo-Ariataeos  i.  Paeado-AristoaB 
Ariitagora,  Hetoere  137  «m 
AriBtagoraa  T.  HiietoB  486  tu,  696  ms 
AiiitandrOB  a  Athen,  landwiithscboftL 

Paradozogr.  464  8S&  t. 
AriataDdroH   t.    TelmeBioe ,    Tranm- 

dentet  663  lu  860  B7S  isi 
ArietarcbOB  v.  Samoi,  Aatronom  64 
86(81    318—720  731    760iM    764 
771  IM   II  70» 
AriBtarcho«   t.  Somotbrake   6  6  10 
184fi6(i^    176  IS  281  288  lOS  28180 
829    881  IS   882    838    841    374  lU 
892  SS    40Otu.  lu    401    413  ss   416 
43210.1K    483  IT    48413.  M    4S6l)0 
486 19  441   441  M   444  s«    446   448 
448«!  449  460  460ti.7S  451-168 
606   679  tm    681    688  tu*-   684   686 
821  S65  894   II4  6  616  T  734  9  10 
13  14  16  86  21  88  26  IM   27  ISS  33 
34»    39   44   76  &8    149    160    160  8 
161   168  163  164  166  167  168  169 
160   161  162   la2l«o^m   163   164 
1G4  110    166    167    168    168134    169 
169140  175  17&1G9  176  188  194ifiT 
109    202  M4    209   210  S46    214   281 
349  f.  361  &3*  483  4S6  I44<>  668  671 
678  673  684  704  f.  711  Ariatarcfaeer 
11  24  163  9.  196  483  663 
AriatArchoa,  Traum  deater  878 
Pseado-Ariiteaa    {AriataeoB),    Brief 
n  602  >   604  4  606  lO   608  f.  634  61 
644  646  «5  660  tb 
Ariateaa,  Epik.  309  II  674 
ArtBteiu,  jfld.  Hiat.  II  868  651 


*)  Da  Arcbimedes  die  Epicjkeln  noch  nicht  kannte,  ao  l&aet  sich,  wenn 
er  achou  alB  ein  Vorläafer  des  aogenannten  ägyptischen  Welt«;Btema  an- 
geaehen  wurde,  dies  wohl  kanm  anders  als  dnrch  die  Annahme  erklären, 
dass  ecbon  er  nicht  die  Achsendrebnng  der  Erde,  «obl  aber  den  Umlauf 
von  Hercnr  and  Venna  nm  die  Sonne  aicb  aneignet«,  für  Hond,  Sonne  und 
die  drei  anderen  Planeten  aber  noch  die  Theorie  des  Enidiers  Eadoxoa 
TOD  den  bewegenden  Sphaeren  beibehielt. 


DKi,iz....t,.C<oot^le 


Alphkbetiachea  Register. 


725 


Anstew,  mas.  8obriftgt.  &S0  76  6S1 
AristeideB,  Dialektiker  20  n 
Ariiteidee   t.  Miletoa,   Novelliat  II 

&71  677  700 
AriBtiai  t.  Chioa  b.  AristoD  v.  Chioa 
AritUdee  QointiliaonB   11  223-28&I9 

tu  8S7u 
Aristippoe,  HiBt.  644  II  13  w 
Aristippot  d.  A.  a.  Ejrene,    Stifter 

der  K]rrenaiker  18  18  14  18  84  ti 

86  8«iw   88ioe"   66 MT   Warn   93 

489  Sl  GOT    II  76  68 
ArietippoB  d.  J.  18  13 
Aristippos  v.  KTrene,   Akadem.  126 
Ariatippoe  xifi  walaiäs  tfvipijg  38m 

66mi>>  18&a«s<>  ft2&f.  49918  &&61I3 

II  468  31  6C8 
AriBÜB,  ScfaOl.  d.  Entoetb.  418  iSün 
Ariitis,   Ftenud  de«  Aratos,    „viell. 

-•  Aristotbeiaa"  (Maafli)  801  u 
AiittobaloB    t.    Aleiandceia ,    jOd. 

Peripatet    6   S7a    3T9  8    U   606  s 

606 10  629-684  636  bo  646  en  678 
ArietobnloB,  Bmd.  d.  Epikoros  Sita« 

»6  tu  96*111  106  89019  II  867  iTs 
Aristobolos,  8.  Heiodee  des  QroMen 

U  811 
AristobnloH  t.  Euandreia,  HiBt  689 

640  f.  684  668  669  ti  II  676  f. 
ArittobnloB  »epl  lfh>*  B66149 
Aristobnlos,  Stoiker  82  »1 
Amtodemoa  t.  Elia,  Gramm.  11  ISSf. 
Ariatodemoe,  Hial  66877 
Arirtodemoi   v.  Njea,    Lebier    das 

Pompeins  II  188  ff.  486  in 
ArJBtodemotT.Njia,  RbeLa.Gramia. 

n  1B»-18I>  486  m 
ArietodikoB,  Epigramm.  II  649 
Ariatogeiiee   v.    EoidoB,    A»t    783 

Briefe  II  601  bs 
Anatokleides,  Eitharode  618  tiT 
Aiietokles,  Biit  11  [896  its]  SS9  3U 
Ariftoklea,  Kitharode  474  «4    U  673 
ArietoUea  v.LampBakoi,  Stoiker  79SS4 


Aristoklee  T. Heuana,  Peripat.  I16&«e 

478  46 
AristakleB,  mm.  Scbriftat.  (n.Namens- 

vettora*)    486    626— &81    606M& 

698  715  311   n  307  sss  846  W  676 
Ariatoktea    v.   ßbodoB ,    Qramm.    a. 

Sbet.    629  70    580  75    II    1S4  im^ 

844  £07  469  m  492  676 
Aristokles  v.  Sikjon,  Bildu.  KIT  u 
Ariatokratea  r.  Sparta,  Hiei  II  S56 

396  S1B 
Aristokreoi),  Stoiker  n.  Oeogr.  (wenn 

nicbt  zwei  Fersonea)    763is   81  f> 

68  Kl  663  664 
Äriatokritoi,  Eist  898  m**)  II 885  U«' 
Aiistomachoa  r.    Soli,    Bieneozncht 

831«  838  is  889  840  S7 
AriatoniachoB,  Weinbereitong  840 
AriBtamenea,  Kom.  838  M   II  84119 
Ariatomenea,  Landwirtb  841 
Amtou    (Ariatiaa)    v.    Alexandreia 

(.  A.  d.  J.  T.  Chioa],   Akadem., 

8[Ater  Peripatet.    II   386  ws  894 

896  808 
Ariaton  d.  A.  T.  Chioa,  Btoiker  64  lat 

61    61J1S  64  ff.  67 16t  76   114  UT 

II6HI    188MI5    161  isi    410f.    481 

507  684  386    11  76  sa   601  w     Ari- 

Btoueer  65 
Ariaton  d.  J.  v.  Chioa  a.  Ariaton  v. 

Alexandreia 
Ariaton,  Epigramm,  n  649 
Ariaton,    Epikureer    S7  3ss    94    101 

104 
Ariaton  V.  KeoB,  Peripatet,  40  150  ff. 

163  154  4611W  886  II  T6&8  271ilh 

SOlaas  308  SM^  457 
Ariaton  t.  Eob,  Peripatet.  168  m  164 

II  873  im  467 
Ariaton  t.  Kjrrene  II  584  77 
Ariaton,  Admiral  d.  Ptolemaeos  Pbila- 

delphoa  668  M  689  ins 
AriatonikoB  t.  Alexandreia,  Oramm., 

Äriatarcheer  46393  466  458iti  674 


*}  Eine  dnrchweg  liohere  Scheidung  aeinee  geiatigen  Eigenthnma  munent- 
lieb  aach  von  dem  dea  Bbodera  acheint  mimOglich.  War  er  aacii  affa  Bbodoa? 
••)  Wo  fäJaoblich  Agorakritoa  ateht,  a.  S.  714. 


OgK 


726 
U 


ÄlpbAbetischeE  Eegiater. 


175 1&9  176165  195 
200  m  209  Slir.  319  9H 

AristonikoB,  Hiat  II  399  su. 

AmtophooeH  46ue  iBBss  26St»  SBSse 
48211  438  443  444  460  455idi  460 
693  IM  II7   11  19  SS  20  toi  84  166 

166  166  m  167  177  178  169  801 
ÄriBtophaneB  a.  Boeotien,  Hist.  643  tö 

II  899  811 
Aristopbouee  t.  Bytaatiou    10  88  «6 

167  S6S  166»  268  IS  865  876  M  881 
888  M  808  m  389  831  IT  888  38S 
383  i>  8841*1'  836S!.SIt  341  848S4'' 
846  346110  849  878  886  m  387^9 
399141  401  406418  486ss  1S8-448 
419  449SB  450  451  464  464iOEl  458 
460  460 13G  462  491  492  686  666 
861  894  901  11  7  8  160  160fi  I6613 
163 101  164 110  165  198  im  808  388 
831  284  4S  300  SM  464  S«  465110 
520  IG  643  IM  581  «67  671  672  673 
Aristophaneei  346  los 

AriatophaneB  t.  Hallos,   Landwirtb 

846 
ArifitM,  Brod.  i.  ADtiochoe  t.  Aaka- 

Ion,  Akadem.  II  S«l 
Aristoa  T,  SaUmis  a.  Ejpros,   Hiat. 

«M 
Ariatotele*  10  18  19  58  67  lu  143 

146118   148   148  767   150 I7R   151  I9i 

155  Sl»     161     161  M7.  898.  es»     168 

168  S«S  164  SU.  S47.  SM  165  166  S&E 
17S13.I«  850251  868  S96b6  8868S.8B 
33117  338  360  U  367  867  »4  376 
406lie<>  411  41959  48481  426  486 
427  SS  429  6  448   444   464  7   474  57 


477  W  478  94 


49411 


I   608  M  618 


513  8  589  10  681  so  632  f.  564  566 
671m  676  HO  677  688  688  SM 
672  173  766  MI  788  783  764  m 
789  IS.  IS  889 1  83!  887  ib  864 
666 101  866 155  869  ISS  901  11  2  « 
llM  89i  67  62<  65  26  67  68  70 
71  78  7657  6l4  99  10075.IS  101 7» 
108  102  81  105*98'»  106  91*  187  132 
184  136  148  m  147118  188  819  4 
880  238  248  847  260  866  ili  860  tu 
268  161   270  190   872 197  884  i4T   290 


894  296  897  296  899  301  803  ff. 
307  306  810  317  SM  3l84in  318  ff. 
320111  821  321  IM  322  tiG  324  «U 
886  386  326440  329  f.  331  334  836 
346  346  5U  396ai9'i  446186  467 
46710  45917.10  4769>  476  9S  46093' 
610  511  698  84  629  664  672  690  f. 
708  713  Paendo-AriatoteleB  IS» 
—16!  463  473  h  479  561m  8889 
63929  85298  858i03<>864  88e  II76M 
271194  300  SU  317  II*  »avpävia 
473  5!  178  461  581  st(l  »(«fMV 
376i  896  II 138190  146x>i  82A~-S2g 
«eiji  äftzäv  *al  «oxidl*  II  829 
Bhetoink  aoAlexaDdroa  II 4A1-4S3 
45917  481 9S«  Briefe  11  580  f. 
585  U  593.63 
AiistoteloB,  Enkel  dee  Aristoteles  782 
Ariatotelea  a.  Chalkia,  Eiat  IT  886 
Aristot«lee  d.  Dialektikar  v.  Argod 

80  81  638 
Aristoteles  t.  SjreDe,  Ejreoaik.  14 

587 
AriatoUieraa  (Anatotheroa),  Hathem. 

36« 7  TOS 
AzütotimoB,  Tyrann  von  Elia  600 
Ariatozenos,  Arzt,  HeTOpbileer  7855« 

II  ue 

Aristoxenoa  t.  Tarent  143  14B  iii 
326  470  S6  479  688  8«  717  59  763 
II  7658  8196.«  880  380  8  221»  828 
883  383IJ.14  888  IS  380  Bl  338  w 
833  41  234  44  336  61  837  55  307  389 

AriatylloB,  Astronom  480  b5  720  770 
770  £86 

AikesiUos  (Arkesilas)  t.  Pituie, 
Akadem.  6  38  M  33  »s  SS  loe  44i3S 
61  f.  66  66  Mj*  76  104  4JB  111 
112GM  114  114S9S  115  116644  IIT 
117  546"646*  118«*e<»  119  ISSbii*-* 
122— 12&  18«  186  soe.  eis  188 
lS4e«50  149115  160  150 186  864 
388  88  827  89  380  410  468  470  478 
619  628  677 19I  701  II  61 4  281 
883  886ni  S4t  341  4M  343  46831 
696 II  60t  M  659 

Armenidaa,  Eist.  II  8U  S6S 

Anianos,  Astronom  689  Ht  776 


OgIC 


A)phAbetiache>  Begistec. 


727 


AnianOB,  Hut.  41  ii7>>   6i8  isi    bii 

65S  849  81   U  694 
AniuoS,  Toohter  d.  Kikokraon  ISS 
AiTBinoe   PhiUdelphoe    S06m    907  f. 

S54»   1]  8S9 
AninoS,   Schwester  n.  Fran  Ptole- 

niHOB  IT  II  647  um 
Artabaios,  Vater  d.  BuBÜie  379  i7 
Artameoea  f.  Rbodos,  Bhet  11  489  m 

492 
Paeiido(?>Artspuioi,j9d.Hist.U>68 

606  10  SM  661  663  ei  «Mim 
ÄrtaTMdes,    KOnig  T.  Armenien   13 

H  882 
Artemidoros,  ABtronom  SOS  SOS  196 
Artemidoroi  d.  Dialektiker  20 
Artemidoros  t.  EpheBoa,  Geogr.  4S6iu 

66S(*t  675181  679  686  688»S&  686«CO 

«98— «M  697  II  86S8  40u  180k» 

876  IM  677  680 
Art«midoros  t.  Pei^e,  Arst  II  44Tiw 
ArtemidorOB  a.  8ide,  Ant  II  446  i»s 

44! 
Artemidoroi  a  Tanoi{?),  d.  Aristo- 

phaneei    !!0^    23188    324   2!6is 

226  TS    287  si.  Bi    277    346  im    869 

682  8771M   U  167BJ  177no  ISBf. 

190HS  191>4s>>  199  ai6  217M0  426 
Art«midoro8,    S.  d.  Theopompoe  v. 

EnidoB  II  69  n  686 
Artemidoroa ,    Tranmdeater     SOL  so 

S69  lU    872  m    e7:j     87S  iw    874 

876183; 
Artemou,  Epigramm.  II  6S1 
Arteraon   a.   Eaiandreia ,    Bibliogr. 

511  r.    U  46  M  fiSO  II  674  690 
Artemon  *.  KlaBomenae,  Uranun.  n. 

Hist  U  18 
Artemon,  KünttochriTtit.  &S4 
Artemon  t.  Milet,  Tiaundenter  878 

874  876 
Artemon    v.   Pergunon,    pergunen. 

PbUolog  II  ist  Slti  169 
Arzneiknnda  b.  medicin.  Litterator 
Aaellios  SabinoB  47  lu 
AainiDB  Pollio  a.  Pollio 
AaUepiadea  v.  Adiam;rttion ,  Epigr. 

II  696  38 


Aiklepiades  t.  Alexandreia,  Com- 
mentator  d.  AriatophaaeB  U  19  bb 
20 100, 101 

AaklepiadeB,  Frennd  d.  Crauos,  Arzt 
II  429  00 

Asklepiadee  t.  Mjrleia,  pergamen. 
Philolog  226  286«  894  8647lf  389 
666113  667114  674  II  16—19  162» 
174  174  IM  207  f.  24«  Gl  S66  SO 
486 111 

Aaklepiadea  v.  Nikaea(?),  Schaler  d. 
ApoUooiOB  Bhodioi,  Qramm.  8S9 
II  1686  1908  161  162m.sk 

Aaklepiadea  v.  Phlina,  Eretrtk.  SO 

ABklepiadeB ,  Commentator  d.  Pin- 
daros  II  19  loo  684 

Aaklepiadea  t.  Praaa  od.  Eioa  in 
Bttfaynien,  Ant  814  II  267  990»« 
417  418  41S11  42011  428—440 
4471» 

Aaklepiadea  t.  Samoa,  Bpignunm.  n. 
Ljr.  176u  1986  «00  227  8«  28089 
272 1»  466  11  U  621  628  524— &2< 
528  6S1  682  682  0«  6S3  684  78  644 
697  698 

[Aaklepiadea  t.  Tnigiloa  II  SOioo, 
8.  aber  684] 

Astflepiodotoa  v.  Nikaea,  Sloikei 
U  138  loo  244  f. 

Aeklepioa  (AaklepiadeB) ,  Bhet.  II 
20101  484108 

AnopodoToa  11  577  f.  678  s 

AatrolQgie  a.  Mathematik 

Aatroaomie  *.  Mathematik 

Aaiyagea  S70iot 

Aa^anaz  t.  Miletoa  801  u 

Afltjdamae,  Rbet  II  118  lii 

Aatynomoa,  Hiot.  n  886  899  su 

Athanadae;  Hiat.  II  399  au 

Athen,  Stodienort  8 

AthenaeoB,  Epigramm.  II  661 

Atbenaeoa(?),  Hiat.  II  886 

AthenaeoB  d.  Mechaniker    738    734 

736  m  II  esi 

Atheaaeos  a.  Naokratia  (Qaelleo) 
96  4U  99  Ui  116  M)  161  168  SM 
166  86«  178  le  306  381 II  371  loe 
873110  489aT  479  4878  4a»ie,to.li 


..>^.00' 


.3IC 


728 


AlphabetiioheB  Register. 


490ai.H  49SW  &06«fl  611  518  639 
64!  66a  IM  668  Mfl  661  690  698 
606  623  ai7  688  6TS  680  »U  698 
813  8SS  IG  ass  n  860  87  362  M 
877184  907  II  37  1!1  189  IM  189 
190  190  S06  307  318  848  894  413 
414  4191«  433  486  M  6S4  684  689 

AthenaeoB  •.  N«akraliii(?),  Rhel 
II  477  91  487  499  m  696  f. 

Äthenaeoi  t.  Selenkeia,  Peripatet 
II  882 

AtheDbgoru  v.  Athen,   d.  Apologet 

n  «es 

Äthenagorai,  Luidwirth  847 
AthenakoD  ■.  Athenikoo 
Athenikou,  Eist,  n  8811 
Athenion  i.  AthenikoD 
Atbenioo,  Korn.  867 
AtbenioD,  Peripatet.  a  TjTum  t. 

Athen  II  396 
Athenodoroi ,    Binder   d.  Anto«   t. 

Soli  116  892 
AthenodoTO*    Eordylion    a.    Taraoi, 

Stoiker   II  348  n   24«   347  da  849 

486111  499 
Athenodoros   t.   Rhodos,   Peripatet. 

II  849  SB  822  489  im 
Athenodoroe,  S.  d.  Sondon  v.  Ea&a 

b.  Taraoa,  Stoiker  87«  <   II  348» 

34TM  248—860  363 loo  447i)i(?)*) 
Athenodoro*  t.  Soli,   Stoiker   78  im 

87  Ml"* 
Athenodonu  Calraa,  Frenud  d.  Cicero 

(—  A.  T.  Eana?)  n  34» 
Athenokle*  v.  Ejiikoi,   Oramm.    II 

160  164 
AttaloB  I    6  184  136  147  46S  ao  469 

618  618m  631  ee7iu  671  67IiU 

677  78«  749  863  II  16s6  488  68818 
Attaloa  II  Philadelphoi   6   406    786 

878  m   II  4  u  067  678 
Attaloi  HI  Pbilometor  6  SOS  308  9B 

8391  881«  846   II  416  f. 


AttaloBv.RhodoB.Matbem.iL  Gramm. 

894  766   II  162  r. 
Atthidographen  484  si   II  40  u  679 
Atticna    607    6981»    II    181  im    344 

368  864  366  im  866  888 
Anstor  ad  Eerenninm  II  470  f.  494 

Bll 
AnguctiiHi«  818  S>    II  476  613  is 
AagtutDS    344    II   849    368   368    893 

Bll    313   813M1   816   881   833  868 

874148  877  87B  879  f.  408  410  446 

4B6111  499  603  008  604f.  618»t.»l 

6«Sias  6eSaiD.iii  6a4iia  686  «93 
AnrelianoB  844 
Autokratee,  Hi«t  II  399  su 
Antolykos  t.  Pitane,  Aatronom   ISS 

986  7    701  —  708   716  760  »u   761 

II  681 
Aiitoinat«iitheat«r    in    Alexandreia 

388  89  748  184 
AneDtii,  Bofini  ffettaa  396  664  4i 

Baeton,  Bist  644 

Bakoheios  t.  Hileloi,  Landwirth  840 
Bakcheioi,miiBiich.  8olmft>t.n884is 
Bakoheio«  v.  TaDagra,  Ant,  Hero- 

phUeer  347  ni  463  778  786  M  819 

820  f.    886  837  818   846  63    II  418 

484  437  487  se  440140  441  U8iM 

448 
BakohjUdea  n  800 
Balagroa  (Balakroa),  Eist.  II  (399814 

8.  Nachti.  II  698)  679 
Buba,  Legat  d.  Snila  191 » 
Barlaam  a.  Calabrien,  Commentatoi 

d.  Bakleidea  708 17 
Barsine,  Eebse  Alezaadrot  d.  Qroasen 

8764  37947 
Banich,  d.  Buch  R  681  f. 
BasileideB,  Epikureer  106  II  369 1S8 
Baaileides,  Stoiker  U  343  w 
BasUsai  b.  Banlia 
BaatÜB,  GeogT.  «68  f.  688   11  679 


*)  Wenn  anden  der  von  Plnt.  in  der  hier  aogef.  Stelle  aofdrOdüich  als 
Philosoph  beieiohnete  U^rir69mfot  iv  t^  xifaiiiip  tä*  ^xt^ijfiuä*  dieser 
war  und  nicht  Tielmehr  Koidylion  oder  der  Peripatetiker  oder  ein  vierter, 
was,  wie  es  acheint,  nngewin  itt. 


■:.>^.00' 


.^IC 


Alphkbetiwihea  B«güter. 


729 


BMt,  Fian  d.  Idomenena  99  us 
Baton,  Kom.  62  iiB  iU  BTS  tu» 
Baton  V.  Sinope,  Rhet.  u.  Hut  43S 

686  r.  906   11  1181» 
BattoB,  Vat.  d.  KaUimuhoB  S4T  849  u 
Betetticbe,  HütreBse  d.  Ptolemaeos 

Philadelphos  246 
Berediamkeit  •.  lUielonk 
Betenike,  Gattin  d.  FtolemaeOB  Eue'i- 

getes  S61  f.    U  660 
BerOBOs  t.  Babjlon,  Hiit.  606—607 

610  ua    718  88    906    II   S6S7T    40S 

408  686  ei  668  81 
Biu  a.  Priene  141 7io  611  loi 
Bibliotheken,  ateiandrini  «che  6  885  IT. 
SM   11  866  S: 

antJocheiuBclie  4  884 

pergamanisohe  848  II  66T  666  f. 
Bienencnoht,  Scbriften  über  888 1 
Biognphiacb  -  litterargeschicbtliche 

Sohriften  491  ff. 
Bion  V.  Äbdera,  Aatronoin  664  lot 
Bion  V.  Borjetfaenei,  kTrenaieiieiider 

KjDiket  8  10  31  82—11  48i».ih 

481SS  691M  eOsw^  1004U  108  114 

12S5M*'>>  lS4«et<>  US  IIB  ISO  IfilTW 

16S   884    886      U    1T4  md    688  90 

668 
Bion  T.  SmTnia,  Dichter  196i  214» 

S84to>>  888  S31  38! im  288 f.  2S8i05 

348  u  896 
Bion  T.  Soli,  Qwgi.  661  84« 
Bion,  Trag.  Ss 
Biotos,  Trag.  888 
Biottoa,  Eom.  866 

Bitoa,  Mochanikei  Qu  73Siaa  786r. 
Bittu,  Geliebte  d.  Fhileteu  177 
BUeaoB  t.  Capreae,  Parodiendichter 

S12  843» 
C.  BloisiiiB,  Stoiker  Slaei 
Peendo-Boeo  800  bd  304  iii  83»  897 

II  360  TD    (•— Fieado-Boeoi  879 

864.101) 
BoeotoB,  Puodiendiohter  100  67Sit5 
BoetbioB,   Uebemetzer  d.  Eukleidea 

706    Pseado-BoStbins  709  so° 

*)  Wagen  laSeis  e.  Nachtr.  886. 


BoSthoB  T.  Harathon,  Akadem.  188*) 

II  36  m 
BogthoB  T.  SidoQ,  PeripateL  II  60  u 

501  SU  308 IH  806  HO  306  US  807 
388  8S8ue  384417 

Boethfw   T.    SidoD ,    Stoiker  69  i»s' 

86  SM  386  4  394  298  is    II  62-68 

68  887  888  «M  SSÖiM  S37  4T»'  687 

708  704 
BoBthofl  T.  TarsoB,  Improviaator  3  6 

408  IM 
BoTdion,  epiknr.  Uetaeie  91  iii 
Bolskos  T.  Eysikoi,  L;riker   II  632 

521 
PBeado(?)-BDloe   v.   Hende«,    Para- 

dozogr.  SOI  188—185  8661111  890 

901  908  907    II  674 
Briefniaohongen  II  670  S. 
Bromio«,  Epikureer  II  867  it«  276  ii< 

713 
Bmttedins  Niger  d.  A.,  rOm.  Bbet. 

II  606101 
BratuB,   H.  11  178  291  SOGm  882 

498   603    616     p8endo(r)-BratiiB, 

Briefe  II  69» 
BtTtOD  d.  A.  S6ioa 
BiTSon  d.  J.  29  is 
Bntoridaa,  fib.  Pyramiden  486 11s 

CaecilioB  r.  Ealakte  480 11&  496 14 
eeOiM  694  60l9SS.m  II  4491  486 
486  in  4S9  IM  494  lU«  60S  607  MI 
66S  676  f.  678  688  692  694  S. 

Caeear  844  776  II  63  138  ibs  316 
328  886  866  m  3T4i45  318  879 160° 
388   403   444    486 111   491    494  ÜB« 

502  603  604  618  m  664 11s  686 
Caeaar,  C,  Enkel  d.  AognatnB  U  408 
CasBenniaB,  flb.  Oartenban  846  6» 
CaeüuB  Basana  II  383  S6  236  s% 
CalidiqB,    U.,    rOm.   Ikdeer     II  608 

604  iBT.  IM  606 101 
CalTDB,  L.  LioiniuB  II  603 
Caaaina  Dio  e.  Dio  Caasina 
CaaaiaaDionyaiaB  a.  DionjaiiiaCaaaina 
Caaiiaa,  C,  der  MStder  Caeaara  II 17S 


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Castritiua,  üb.  Garteobau  B46  63 
Cato,  H.  PorciuB  d.  A.  8S&ro  n  87 


Bin: 


677 


Cato,   M.  Porcins  d.  J.    II  346  fi47 

248  S23 
Catnllne  857  8S1  866  Tt- 
CatuloB,  Q.  LutiaUua  II  663 179.  m 
CelsaB,     Q.    Cornelius     BOl  1»     813 

II  SGI  133h  439 im  443  446  509S1I 
Cenaormna  d.  Qramm.  601  IlSu 
CenBorinni,  L.  130 
Choereas  t.  Athen,  Landwiith  630s 

840 
Chaereas,  Hist.  037    II  117  lii.  im 
Chaeredemos,  Epikureer  61  «oe  96iss 
CbaereiDOn,  Epigramm.  II  &18 
ChaerephoD  d.  Parasit  881 
Chaerssteoa  v.  Atheo,  Landwitth  843 
ChaarioB,  Eom.  266 
Chaeris,    Qramm.    II  160  u    163 101 

166  f. 
CbamoeleoD,   Feripatet.    149  iis  837 

628  M    II  301  S91  830»' 
Charaz  t.   Pergamon,   Hiei    S90ts 

U  16211 
Cbares,  Gramm.,   SchiUer  d.  Apoll. 

Rhod.  380   n  151  IBS  is 
ChareB  T.  MTtilene,  Hist.  173  ig  541  f. 
Cbares  t.  Paros  a,  Charetidea 
CbareB(?),  Hiat.  II  162» 
Cbarea,  Trag.  283 
Charetidea  t.  Paroa,  Landwitth  830  e 

83311 
Chari&g,  EriegsBchriftst.  734  im 
CbaridemoB,    Arxt,    Eraaiatrateer (7) 

II  418  446 
Cbaiikleidea,  Korn.  26! 
Cbarikle«,  Epiknreer  106 
CbarihleB,  HiBt.  U  899  su 
CbarinoB,  mgebt.  Cboliambendichter 

336  iin 
ChariBioB  T.  Athen,    Rbet   II  BS  U9 

34  m  461  46440  466  601 
Cbariaias,  Qramm.  II  171  lu  700 
Charmadaa  a.  Cbarmidaa 
Cbarmidaa    (Cbannodu) ,    AJtadem. 

137  m  181  133    II  389  368»   4S8 
Charmides,  Epikureer  97  iW  104  t7S 


CharoD  T.  Karthago,  Hiat  II  3B6ii» 

CharoD  t.  Nankratia,  Hiat.  U  15!  m 
336118  400  SU  693  f. 

Chartodraa,  lAndwirth  SSSii 

CkeiloD  141  110  Paendo  ■  CbeOon, 
Briefe  61 1 101  li  696 

pBeudo-Cbersias  1.  Orcbomenos,  Epi- 
gramm. II  641  lOT 

Choeriloa  t.  Samoa,  Epiker  36Sii 
396  IM  899    II  12 

Choeroboskoa  i.  Oeori^oa  Cboero- 
boakoB 

Choliambiacbe  Poeaie  22Bff.  236  366 

ChorüdoB  267  m 

Cbomonten  =  Gramm.,  die  dem  Ho- 
meroB  die  OdjBBee  abaprachen  453 
II 149 f.;  «Rbytbmikeca.ADonjmi 

Xfiiiti  31  48  IM  66  IM  63  MD  67  lU 
70  m«   140  708  266  487    II  848  314 

CbriatodorOB ,  Epigramm.  II  6681*1 
670  Sil 

Chiyaeimoa  v.  Alezaadreia,  Stoiker 
87tBi 

Cbr^sermoa,  Ant,  Herophileer  778 
U  441  441  IM  US  414 

Chryaippoa  v.  Knidoa ,  Arst  780  783 
797  798  801  808  809  lai  813  iss 

ChryaippOB,  Landwirth  881s  84S 

Chiyaippoa  t.  Soli,  Stoiker  19  10 
4Biti  63184  66  m  66  G7  69  lan* 
61 111  63  67»!  74  76  —  81  BS 
B8U4.iei  S&SM  84  86SI7  86  Slm" 
89  96  116U1  136aH  137  886  469n 
496  49610  664  77tKS  788  870  864 
686  II  7bs  840  940  4360  4ASG  68 
61  69  72  76  07  96  «4  136  ns  341 17 
313  34310  869 1B7  970130  874fD(i.Mi>> 
390  BT4  S33UB33S  337  417  360  £ti 
406  MO*'  469  684  704  Paaudo- 
Cbr;aippoa,  Briefe  II  601  m 

ChrysippoB  T.  TjUM  (flb.  Brot-  a. 
Knchenbacken)  880  sit 

Cicero  99445  130«u  189e9S.70O  1437ii 
396  301109  305117  40B  480110  463 
607  638  tu  698  700  ui  709  M 
736  100  736  816  07  36»  16«  11  186 
139  130  177  180  196  201  St4  208 
33311  344  341  347  Ol  848  849  263 


..>^.00' 


.3IC 


Alpbabettadiefl  B«giatei. 


731 


!64  See  S6e  st7  280  S8t  aesiw.m 

Ü87  291  906  Ut-M  807  MG  827  4>9 
S82  340  311  34249S.1M  S587  t66{. 
371  371 IH  883  161  467  480  184 
18»  in  401  494  Uio  496  496iu'> 
496  497  498  602  G03  511  663  m 
669  f.  690  693  699  674  Quellen 
120  ISO  1S0H1^H4  181  161  TW 
446  U  68SKT  II  44(1  68  u  70  U 
766B.6I  78  79  134111  ISSIW  144f. 
146xi(.  iis  147  1»  2411».  IS  861 
266  111  266  883  883  HS  284  HT 
286IU  287190  291tM  476  494  674f. 
667  704  70ef.  710f.  714  Pwudo(?)- 
Oicero,  Briefe  n  699 

Uioero,  H.,  iL  J.  II  600 

Cinna,  C.  Helvitu  199  9*  886  II  660 

ClaadiQB  lolans,  Bist.  II  399  Sit 

üUDdiDs  QQadriguioB,  Bist  II  707  f. 

ClemeDB  t.  Alesaodreia  (Quellen)  606 
II  116  Ml  617 

Cloatias  Vem«,  rSm.  Gramm.  U  178 

Clodiai,  Tumnni,  rOm,  Bhet.  II 
606  tot 

CoeliiuAiitipater  687  688  «IS  lIlSSiis 
188 

ColamelU  828  it  186  ist  829 1  880  e 
Sil  816  &T  846  c».  «0  848  M 

ComeliuB  Balboi,  Adoptivsohn  d. 
Theophanes  t.  MTtilene  II  871 14« 

Coraelins  Galliu  a.  Gallas 

Coniificiiu  II  477  n>- 196  m*'  608  d. 
a.  Andor  ad  HereDOiDm 

Comntns  a.  Komutos 

L.  CrueuB  129  131  11  66  so  246  822 
85! T  367 IQ  420«9  479  662 1T>. ISO  674 

Caitiaa  CQ<>«llen)  689  II  878  16»° 
SSOno"  381  B77 

CypriuiiM  II  621  u 

Vadis,  Landviith  617 
Daedalos  623  623  u 
Daet  T.  Eolouae,  Hiat  627 
DaTmachos  t.  Plataeae,  Qeogr.   660 
661  IM  066  £68  7783»  776 


Dalion,  Ant  600 

Dolion,  Oeogr.  481  iti  660  66t  661 

DamaeoB,  angebl.  7at.  d.  Nikandros 

(«.  aber  Anaxagoraa)  302 
DamagetOB,  Epigramm.  11  54T 
Damaa  s.  DamaiOB 
Damaskioa  t.  Damatkoa  769  ui 
Damaaoa  Skombroa  v.  Ttalles,  Uhet. 

II  49S 

>.  Lariaa  (Ob.  Optik)  716» 


FseQdo-DaniigQron  S66 

Damoktea    v.  Meaaene,   Stoiker    II 

212 18 
Damokritoa,  Hiat.  Q  887  m 
DamoD,  Bist  618   II  399  lu' 
OamOD  V.  Eyrene,  Biogr.  (vielleicht 

deraelbe)  512  660  eo 
DamoD,  Schaler  d.  Lakydes  186  »a 
Oamoatiatos(?),  Epigramm.  U  6&0 
Damoienoa,  Korn.  866 
Danae,  Tochter  d.  Leontioo  91 4ii 
Daniel,  Znt&tze  im  Buch  B  61& 
Daphidai  t.  Telmeaaoa,   Gramm.   II 

22  111 
Daphnia,  fihet.  B  469  7i  601 
Dardanoa  v.  Athen,   Stoiker  II  889 

812 18  848  843  ii  244 
Dardanoa   d.  Fhoeuikier   (Phryger?) 

188  ist  186  IST 
Dellocboa,  Bist.  (Ob.E^iikot)  3688$*) 
Delmacho«  a.  DaTmachoa 
Deinarchoa,  Epik.  11  64  loe 
Deinarchos,  Hjthogr.  II  54 
Deinarchoa  d.  BednerT.Eorintfa  339<o 

607     II   201  SI&   161    601   666  676 

668  696f.   Paeado- Deinarchoa,  Re- 
den B  160  a 
Deioiaa  t.  Argoa,  fliat.  20si  688  645 

689161 
DeinomachoB,  Philoa  154 
Deinon,  Hiat.  11  316  876 
DeiooatratoB,  Hathem.  731 
Deiotaroa,    KSnig  von  Qalatien    II 

366  f. 


*)  ffitte  noch  beaooden  anter  den  Hiatorikem  wieder  erwähnt  werden 


OgIC 


732 


Alphabetisches  Bogiiter. 


Domadeti,   Bedti.    136  563     Paeado- 

Demadei  II  401 1.  460  s 
Demogoms  t.  Samog,  Hist.  II  888 
DemaratoB,    Verf.  t.   T^ay^Swiiera 

II  58 
DemelBta(?),  epikar  Hetaere   9S4ii 

101  «t 
Dametrios   (Izion)   t.   Adrunyttioii, 

Gramm.  II  lft4-16< 
Demeirios,  Hiit.  Ob.  Ägypten  140ios 

48S  Hl    II  387 
Demetrioi,  Akadem.  II  2Si  ib7 
Demebios  v.  Apameia,  Arat,  Eero- 

phileer  776  780  821  r.    II  42S  u 
Demetrios,  Bildn.  6!1 
DemetrioB  a.  Bith^Dien,   Stoiker  □. 

EpigramtD.(?)  II  289 
DemetrioB  a.  Bywntion,  HibL  890 
DemetrioB   a.  BjEantioD,   Peripatet. 

154r.  eSOm  n  S78in  2T31W  660 
Demetrios,  Freund  d.  j.  Cato,  Peri- 
patet. II  882 
DemetrioB     ChloroB ,    pergamen.  (?) 

Qramm.  806  iis<>  II  20  196  m 
Demetrios ,     Kgypt.-jfid.    Chronogr. 

140  TOI  4B6  Ub  II  362  606  6  H7  t. 
Demetrioi  t.  Erjtbrae,  Gramm.  II 180 
Demetrios  v.  Erjthrae,  Rhet.  n.  Bist. 

n  180  isi  887 
Demetrios    v.   llion    (riell.  ^  D.  j. 

Skeps.)  666  ui 
Demetrios  v.  Sallatis,  Qeogc.  619  K» 

681  688 
Demetrios,  Kam.  84S 
DemetrioB  I  Soter,    KOnig  t,  Syrien 

II  86  61911 
Demetrios  II,  EOnig  v.  Sjrieo  II649T7 
Demetrios  d.  Lakooe,   Epikoreer  II 

260f.  36SKK  876IM  442  711ff.  718 
Demetrios,  Mathem.  101  tu 
Demetrios  t.  Hagoesia  I4070t  141  lo« 

166  SIS  601 4»  &0I  r.  689  «I6  662  8t 

674168    H  888«»  389iw>>  897  joi 

669 
Demetrios  t.  Odessos,  Eist.  II  381>» 
Demetrios  t.  Phaleron,  Peripatet.  6 

S  12  185—148  148  TH  149  T7S  364 

424  Bl  49411  608  88  646  663  667 ITS 


6&8  1B9  691 HT  692  698  m  887 
II  67  69  765S  79sT  81  »21  99lS 
100  272 1»8  329  US*  860  U9  461 
468»°   601   618  60G  647  70   66»  t 

676  704  70«  Pseado- Demetrios 
870  878  ff.  II  606  lO 

Demetrios  d.  Physiker  SM 
Demetrios  Poliorketes   17    62   121  f. 

136  8*8    lS7«8t    136    219   364    263 

266  HS   316  H  638  .613  616  in  668 

664  666  667    668  in»   661    642  «68 

667  714  lai    II  616  f. 
Demetrios,  8.  od.  Enkel  d.  Demetrios 

V.  Pbaleron  186  «e» 
Demetrios  V.  Salamis,  Hiit.  II  88Tit4 
Demetrios  v.  Skepsis  116  626  626ut<' 

627  «81m  681—685    U  1  82  is 

3»  89(8  40i9  41  66  148  247st  858 

368  869  M  860  364  M 
Demetrios  d.  Syrer,  BheL  II  488 
Demetrios  t. Tarsos,  aanv^Aj'^TOc  8a 
Demetrios  t.  TroeHoe,  Gramm.    U 

198110  c-(?)  II  881m 
Demetrii,  b.  Ober  eimelnä  nnbekaimte 

D.  U  387  UI 
Demo,  Hetaere,  Matter  d.  Ealkjoaens 

69  Ml 
Democharea  t,  Leokonoe,   Bist.  68 

24S  262  553—568  6701»  671«» 

677  619131    U  461   168  81  601 
Demodamas  t.  HalikamaaBos    669  n 
Demodama«  v.  Hiletos,  Oeogr.  668 
Demognetos,  Eist  U  899  im 
Demokleides,  Schüler  d.Tbeophiastoa 

666  619 m 

Demokles,  Schaler  d.  Theophraslos 
(-•  dem  TorigeD?)  666111 

Demokritos-  11  90  sm  »3  100  ui 
104  41S  106  4S4  IO8IO6E01  140103 
866  463181  608  88  689  Ml  788  i«s 
184u  7686»  8291  866111.IIS  II  Sl 
134  260  322411  338  48180  707 
Demokritoer  107f.  K  879  Psondo- 
Demokritos  488  im  488  f.  682  9 
638  13  885  BS8 19  668  869  im  886 
901  906  907 

Demokritos  t.  Ephesos,  Biet,  and 
Perieget  II  887 


OgIC 


ÄlpbabetiioheB  Begister. 


733 


Demokritoa  t.  Pergamon,  Rhet.  U 
484  loa  198 

Demou,  Hist.  696  su 

Demonax,  Trog.  288 

DetDOpbaoea  s.  Megalophanes 

DemophiloB,  Architekt  586  ei 

Demophüoi,  Sobn  d.  Ephoroe,  Hiat. 
668  ue   II  678 

Demophiloi,  Eom.  262  iti  866 

DemOBtheDCB  140  142  142  Tii  163  Wi 
253  3Se  435m  490«4  494H  499M.'I0>> 
509  83  552  567110  558  669  677181 
620  678  m  698  II  77  se  106  208 
401  ««>>  44B  461  462  498  498  501 
602  603  676  696  706  f.  Paeudo- 
Demoathenea,  Beden  II  203iii  418i 
Briefe  II  SB9-692 

Demorthenes  d.  Bithjnier,  Epik.  898 
404  f. 

DemoatheDea  Pbilalethea,  Aiit,  Hero- 
phileei  773  U  418  446 

Demoatrato«,  'Aluvzixä  8&1  668  i(i 

Demotelea,  Hut.  48Öi4t.  iti  II  8B7 
(S99  lu  B.  Nacbtr.  II  698) 

Derkyllidea  d.  Platouiker  II  892 

DerkylloB  865  iw 

Der^loB  V.  Argolie,  Hiat.  644  f. 
866  M  906 

Dexikntea,  Eon.  267 

Dexippoa,  Commentator  d.  Ariatotelea 
II  307  ms 

Diadea,  Eriegaechriftat.  734  ito 

Diagoraa  y.  ETproa,  Arzt  78& 

DidjmarcbOB  11  43  m  206  ms 

Didjmoa,  Areioa  a.  Areioa 

Didj'moa  t.  ALexandreia ,  Qrainm. 
191»  373  itB  400  IM  406179^  429 
439  ST  446  H  447  n  468  BS  466 
4G61IM  460iM  611  611  iu7  51210» 
627  84  601  gsa  674  699  SM  SSO  6 
U  Um  19  261»  41  Si  43 D8  154 
167£I.ei  164110  166118  166  17GIE8 
176i«G  178  187»!  19lMS>>  192  194 
19K— 210  210M8  S14  215  216  £17 
351  392  396  413  464s«  486  4S6i09 
486  III  676  f.  6881.  694  ff. 

Didjmaa.S.  d.Heiakleidea(=Claadiiu 
Didymna?)  141  iio  II  1961M  206ui 


Didjmoa,  Laudwirth  II  196  >m 
Didjinna,  Ateioa  II  196  88t 
Did;iniu,  Ctandiaa,  Gramm.  11  21 103 

191  MS»  196  IM  206 
Dieoches,  Arzt  812  f. 
Dieuchidaa  v.  llegara,   Hiat.   494 14 

5821 
Dika«arcbo8  t.  Meaaaaa,   Peripatet 

148  14618»  414  416  417  470sfi  469 

628  8«  661  II  2  8  67  73  74M  lOOlIi 

306  Ml  307 
Dikaeogenea,  Trag.  II  273  i»» 
Dikaaoklea  y.  Enidoa  38  lOB 
Dio  Caadaa  689  «is   II  413 
Diodoroa  v.  Adnmy ttion ,  AkadeiD. 

D.  Bhet.  127  6»   II  458  480  659 
Diodoroa  y.  Aleiandreia,  Hathem.  a. 

Astronom  776  11  189 190  294 
Diodoroa  y.  Aapendoa,   kyn.  Pjtba- 

goreer  II  380  m» 
Diodoroa    y.    Elaea,    Epiker    368  s» 

Sg2 
Diodoroa,  Epikoreer  104  4TS 
Diodoroa  Kronos  y.  lasoe,  Hegariker 

Ifir.     17  M    18    51    128  IMS    786  81 

II  704 
Diodoroa  d.  Perieget  651  654  f. 
Diodoroa  y.  Friene,  Landwirth  846 
Diodoroa  Sicatna  (Quellen)  81S  8178» 

321»    324    689    54B  lai    652    662 

568  H8    G7S  tss    674  MB    582    689 

590  Sil  591   698  8»   611  IM   615  468 

634  IUI    641    686    687  siss    696    782 

II  88  M   40   46  h   49  60   61  »S   122 

126iia>   137188   142   143 1»7    370  f. 

381  171»    389  US»    894    470    585  si 

677  t.  686  II' 
Diodoroa    d.  J. ,    Frenod    Strobona, 

Epigr.  II  497  IM" 
Diodoroa  y.  Tarsoa,  Or&mm.   346  lo» 

7701»    II  185  M8 
Diodoroa   v.  Tyroa,    Peripatet.    163 

164  166    II  237  296  301  SM  467 
Diodoroa  Zonaa  yoo  Sardea,    Bbet 

o.  Epigramm.  407  ist   U  497 
Diodotoa,  Bmd.  d.  Peripat  BoSthoa, 

Peripatet.  II  822 
Diodotoa,  Stoiker  II  248 


..>^.00' 


.^le 


734 


Alpbabatiiches  Begiater. 


Diogenea   t.    ApoUoma,    ö   q>vaiii<$c 

608  BS  II  aso««« 

Diogenes  d.  Babjlonier  v.  Selenkeia, 
Stoiker  82  ff.  64  85  SStii  86  86s83 
8T»87.  m^  IST  IG3K01  n  4  83  <a. 
Nuclitr.  II  eeC)  63  64  72  T25i  838f. 
340  24S  243  «7  2T0  (a.  Nnchtr.  n 
6S9)  870  IM  373198  SSO  MO»  836  Ul 
446  IM  460  w  473  82  711  Diogenia- 
«ten  61 110  II  684 

DiogeoeB  t.  Kjzikos,  Hiat.  637  g»> 
U  887 >» 

Diogenes,  makedon.  Commaodant 
630  mtI- 

Diogenes  t.  Ptolemais,  Stoiker  87 

Diogenes  t.  Sik^on,  Eist.  II  887 

Diogenes  t.  Sinope,  Erniker  16  31 
27  29  31  SS  108*  43  66  67  I9S  86  S77 
184e850  4B9se  6S4  536 1»  II  343  !S 
244  269  187  332  »i  Faendo-Dioge- 
nea,  Tragödien  20«s  27 f.  499  Briefe 
II  600 

Diogenes  t.  Taisoa,  Stegreifdiebter 
(—  Epikureer?)  2  b  n  268  f. 

Diogenianos,  Epikureer  79  sm 

Diogenianos,  Olossogr.  3TOioa  43937 
II  189  199 

DiognetoB,  Wegen  esaer  d.  Aleiandroa 
644 

Diokleides  20  bi 

Diokleidea  t.  Äbdera,  Hist.  692  883  »m 

Diokles  t.  Earystoa,  Änt  778  781  ae 
TSS  786m  812  m  883  825  867 117(?) 
879  U  482  m  446  ise  Paeado-Dio- 
kles,  Brief  11  596  601  »8 

Diokles  t.  Magnesia  37ios  44  ibb  47 
47 IM  71i7i  &09r.  II  24TH  295810 
66?  566 

DiokleB,  Hathem.  TSS  iii  7«t  t. 

Diokles  ▼.  Peparetboa,  Eist.  62«  f. 

Dioklea,  Peripatet.  II  839  U6° 

Diomedea,   rCm.   Qramtn.  II  171  146 

1T2  148 

DioD    V.    Älexandreia,    Akadem.   11 

286 IGS  S96  888 
IMon  CbrysoBtomoB  34  bs     II  33  iis 

76  G7  348  860  668 
Dioa  T.  KolophoD,  Landwirth  84« 


Dion  T.  Ejukoa,  AstroDom  11  3T0  lao 
Psendo-Dion    v.  SyrakuB,    Briefe    H 

683  ti  598 
Dionjaiadea  (Dionj^aides) ,  Tr»g.  866 

869  n  280 
DionfBoa  V.  Andres,   Epigramm.  II 

MO  loii' 
Dionjsios,  S.d.  Areios  DidymoB  II 962 
Dionjaios  d.  Aaixonom  11^ 
DionjrsioB,  Lehrer  d.  Aiticna,  Stoiker 

11  244  711  f. 
Dionysios   d.    Attiker  v.  Pergamon, 

Rhet.  II  467  B7  486  tu  606  606  aoi 

607  307 

[DionjaioB  d.  Babrlonier  11  3T0  b. 
Nachtr.  n  689] 

DionjsioB  Baaaafitä  891  7G 

Dionyaies  t.  Chalkia,  Hist.  679  ws 

DionyBioB,  Epikureer  106 

Di0D;BioB,0eogr.660659  1I409b4g>>1I' 

Dionjsios,  nacbalex.  Qnunm.  II  11  h 

Dionysios  t.  HalikamosBos  446  sc 
49S  14  607  8t  608  87  663  m  688  307 
594  841  SU  644  617  681 1»  901 
n  83  8S  IIB  817  400  831  9  S3S 
883  4>.  48.  44  315  SR»  B69  «  SS6 
899  BIS  410  45S7  464  3s  46641.  44 
467  Gl  480  4S4  485  4S6  in  4S7 
494 14S°  503  1B9  666  674  f.  688  693 
694  ff. 

DionyaiOBT.  Halikarnassosd.  J.  689cs 
II  307  i»t 

Dionysios  v.  Heliopolia,  Traomdenter 
871  STl  175 

DionysioB  v.  Herakleia,  d.  Ueberläafer 
60  MM  61  71  ff.  114  2867  327  470 
471     II  36 n  658  692 

Dionysioa  lamboa,  Gramm.  B46  378 
429  893 

Dionysioa,  S.  d.  EallipboD  6BS  sor 
678  863141   II  St 

DionysiOB,  Eoch8chriA«t  S77i»4  870 

DionyaioB  t.  EolophMi,  d.  angeblicbe 
Verf.  d.  Satiren  d.  Henippos  44 
II  468 

Dionysios  t.  Eorintb  II  68  iii 

Dionysio«  v.  Eyrene,  Stoiker  87  »sr 
II  S48M  844  8443«  70t  711  f. 


..>^.00' 


.3IC 


Alphabetisohea  Begittei. 


735 


Dionyaios    v.    Kyükoa,     Epigramm. 

418  M    II  640 
DioDjBioi,  Landnirtb  847 
DioDjsioa  h  Imxöe,  Commentotor  II 

643  111 
DiOD^Noa  «(pl  Uf^iB*'  8S6  IGS 
Dioa;Bio8  v.  Hagnesia,  Rbet.  II  497 
DionysiCM,  Maler  613«. 
Dioii;iio8,  Hatbem.  u.  ABttonom  391  as 

S9S  396  996  ai    II' 
DioDyrioB,  Megarik.  13  s 
DiouyaioB   t.   HiletOB,   Hut.   II  46  so 

68  Ul 
DioDjaioa  t.  MiletoB,  d.  SbphiBt  II 

640  101»  II' 
DioDjnoB  V.   OlynthOB,  GckUier  d, 

HomerOB  11  664 
DioDjiBios  d.  Perieget  868  lu  8641(3 
DioDjaioB  t.  PhaBelis  808  »7.  Bi 
Dionysios,  fib.  FTramiden  486  iw 
DionjsioB    V.    HbodoB    od.    8amoB, 

E;klogr.8TOm871  II46m67-&9 
DionjrBioB  T.  SidoD,  Qramm.  II 162  loo^ 

167  lU 
DionyaioB  Skirtotnaobion  t.  Hjtitene 

313  n  836   S91  16  011   G13   624  eit 

n  88  4&— 49  60  60  sB  61  BS  66 
FMQdo- Dionyrios  d.  J.  t.   STrahos, 

Briefe  II  597  ff. 
DioDjBiDB  «rol  &täv  II  69 
DioDjBioa  d.  Thraker  v.  Alezaudieia 

231    329   446  H     II   16  M   18   Ibi 

161  i(M>'  168—176  180  183  182  m 

183   184  l>9>>   a04  BIS   366   496  H4>> 

663  687  f. 
DioayBioa,    S.   d.  Trjpbon,    Qramm. 

n  314 
DiouysiiiB,  CaBHma,  7.  TJtica,  Land- 

wirth  482  880-882  847  «« 
DioDTBodoroB  T.  Aleiaudreia,  Qramm. 

II  lei  164110  696  TT 
DionjBodoiOB,  Mathem.  728iti  762i5i 

7«8 
DionysodoroB  \.  Troeiene  (— •  D.  y. 

Alezandreiaf)  n  161 
DiouyBokleB  a.  TralleB,  Rbet  II  486 
Diopeitbes,  atben.  Feldherr  263 
Diopbanee,Schaierd.ChiyBippo8  83Bti 


Diophanes  t.  Mytüene,  Rhet.  II  487 
Diophanea  d,  A.  v.  Nikaea,    Laad- 

wirtb  847 
DiopbaneB  t.  Nikaea,  Paradozogr.  464 

481  r.  8818  846«« 
Diopbantos,  Hiat.  «47  688    II  863 
DiopbantoB,  Korn.  867 
DiophiloB  671 

DioB,  AelioB,  Büt.  il  S87  r. 
DioikorideB  (ricbtiger  Diosknridea)  v, 

Nikopolia,  Epigramm.  II  644  i» 
DioakarideB  t.  Anaiarba,  Arzt  764  is 

786  M  817  ISO  667  118    IIlS2l6t486 

436  GB  440181  448 16t  PBendo-DioB- 

knride«  SU6 
Diosknridea,  Epigramm.  U  548f.  G99 
DioBkuridea  d.  J.  d.  Oloatogr.  (—  D. 

T.  Aaasarba?)  II  192  sm 
DioBkuridea  d.  laokrateer  II  346  s» 

860  Kl» 
Dioakarides    v.    Eyptos,    Skeptiker 

116  Ul 
DioBkuridea  ö  Aaxäc  t.  Alezandreia, 

Ant  U  193  IM  417  418  427  ee  448r. 
Diotkuridea,  Aber  d.  Sitteo  bei  Ho- 

meroi  II  829  847— 8&1  543  lis  e<J2 

'A-xoiiviifiovtviuttit  490  M 
DioUmOB  V.  AdramyttiOD,    Epik,  u. 

Epigramm.  392  w  882     II  586  f. 

663  699 
DiotimOB  T.  Atben,  Epigramm.  II 589 
DiotimOBv.Hiletof,  Epigramm.  IIS89 
Diotimos  (nicht  Theotimoa),  Stoikvr 

II  248  601  83  689 
DiotimoB  v.Tyros,  Demokriteer  II 87» 
Diotrephe«  a.  Antiocheia,    Rhet.    U 

4»7  600     * 
Diorippos,  Eom.  866 
DiphüoB,  Schaler  d.  Ariaton  v.  ChioB 

66  Ul 
DiphiloB  a.  Bithynien,  Stoiker  II  339 
DipbilOB  T.  Laodikeia,  Gramm.  S06 
Djpbilos    T.   Sinope,    Eom.   260  363 

26X16  260  f.   368  4881$     II  632  m 

661 
Diphaoa  V.  Siphuofl,  Ant  788  II  419 
DiylloB  T.  Atben,  Eist.  644r.   II  352 
Dolabella  11  177 


OgIC 


736 


Alphabet!  Bcbea  Begiater. 


DomitiannB  ZU 

Domitiaa  Calliatratus,  Hisi  II  886 

DomitiuB    (MarsnsT)  II   605  im  506 

607(07 

Doaatne  11  171  lu 
Dorieua,  Dicht  II  537  S7 
Dorioii,flb.Fiache650f.819  K  190ms 

41918  43&4S  486  [>< 
DorotheoB,  Akadem.  136  «is 
DorotbeoB   v.    Aikalon,    Otudid.    n 

198  IM 
Dorotheos  d.  Ch&Idaeer  ittfl  li&n* 

86G  u» 
Dototheoa  t.  Taras,  Trag.  288 
Doaiadaa,  Dicht,  u.  Hiat  16Sg  18! 

188  ff.  184  M  201  8SS  es  874  SB  S76 

278«  S86  8  889    II  40  m  660 
DoBitbeos,  Frsnnd  d.  Epiknroa  96  wi 

DoBitheo«  t.  PelDBion,  Mathem.  390  u 
201m   294  48  mgi*-<>  722  r.  724 
72G  133  14»    II  102  f. 
DOBithena,  rOm.  Oranun.  II  171  iiB 
DrakoD  T.  Stratonike,  GTamm.  D  198 
DnuUla,  Tochter  labas  II    II  328 
DrnaaB  Oenuanicna  II  563  iii 
Doris  T.  Elaea,  Epigramm.  II  Ö8B 
Daria    v.  Samoa,    Peripat   o.  Hiat. 
187  eu  368  n   867   486  lu,  ut   487 
514  G17  6171«  62031  629Ti  568  580 
584  684  SOS  &8ö— 692   U  698  si  671 
Djiuimia,  erate  Frao  d.  KSnigs  Pole- 
tnon  II  499  iSE 

EcbeUes,  Ejniker  43  isb 
Echekratea  d.  Lokr.,  PTtbogor.  564iS4 
Echemenea,  Hisi  II  399  ai« 
Ecbephjlidaa,  Hiat.  608  624  Git 
Eironaeos  a.  Pacatna 
EkdemOB   (Ekdelos)  t.  Megalopolia, 

Akadem.  12Sgig  628  906   II  61« 
Eklektische  FhilDaophenachDie  II  296 
Ekphantoa,  PTihagoieer  U  100  11*^ 
Eleazar,  jfld.  HoheprieBter  II  606  608 
Elegie  174  ff. 
Empedoklea  102  149tis  169  S36M.as 

S76  378»499ts  G6BM9  678  MT  618 

U  43  eo  324  4SD 


fimpedoa.  Eist  II  399  au 

EmpiriHche  Aente  116  119  188 14 
801  iw  SIB  883  824  886  828  Sso 
n  339 1.  480 

Empyloa  t.  Rhodos,  Bhet  o.  Hiat 
II  364  IS  882 

EndoeoG,  Bildn.  617  14 

Ennioa  SI6si  SlSsa  321  33261  365BT 
II  4  388  4ST 

Epaenetoa,  AritS05in  846m  861  ST.as 
B77i9i  879)08  901  II  1901*5  42fi 
426 

EpapIiroditoB,Qramm.369  688  USls* 
4t  191 

Bparchidea,  Hiat  II  39»  tu 

Ephippos  T.  OlTDthoa,  Bist.  MS  r. 

Ephoros  T.  Eyme,  Biat  19  144:11 
8S018  6711(6.151  67SMt  616  676  UT 
679  issi-.  ISO.  aai  68S809  591  661  678 
679  aoG  695  sos  86S  lU  II  40  4S.  «a 
6t  eiliii  814  106s?t>  116  116 na 
126  816  317  WD  878  616  618  686 
692  Pseado-EphoKM  479 

Ephoro«  d.  J.  898  isi 

EpicharmOB  a.  Eoa,  Rom.  2G0  S&l 
34SS4>>  578 SS7  693  618  11  41  584so 
698  Pseado-EpichannoB  316  >t  841 
849 n  876 

Epic;kela  766  768i8o  II' (vi) 

Epigenes  t.  Bjzaoz,  Astrol<^  607  4» 
318 

Epigmes ,  Oramm.  182  is  844  n 
S07SSI 

Epigenes  t.  Rhodos,  Landwirth  847 

Epigonoa,  Bildn.  II  673 

Epigramm  n  611  ff.  697 

Epikles  a.  Kreta,  Ant  881  t6S  11  418 
427  f. 

Epiknroa  18  44  lu  87—98  99  IOOmi 
101  1014»  102  102  4«  103  108  411 
104  101  flS  105  106  4S4  106  101 
107  »T  108  109  SOS  14GIU  1BGE1 
849  264  m  289  it  348  443  Bi  417  M 
470»j  693  S00sslt>  866  II  87  132lS£ 
134171  146101  149»o243  8G9  259lSi 
360  268  263  266  S66  iss  166  268 
269181  270  870190  SlSue  S75sD*.fw 
876    277  IIB   320  410  431  TS.  so  679 


..>^.00' 


.3IC 


Alphabetisohei  RegiatAr. 


737 


680  le  601  K  668  Epikureer  SI  ß. 
II  257  ff. 
Epikoroi,  S.  d.  Leoateus  104  473 
t:pikiU'<M,  8.  d.  Metrodoroa  91  «ii 
Epimenidea  114  SIB^    U  43  6S  674 
PBeado-EpimeiiideB  611    897    896 
II  40  48»  SSS  ff. 
EpinikoB,  Korn.  848  266  490»  6SG 
Epistolograpbie  a.  BrieffälBchDngeo 
Epitberaea,  Qlmaogr.  11  19S  iM 
ErOüistratoe  v.  Iiilia   auf  Eeos,   Arzt 
SOG   777   778   778  8  780  781  M  782 
783  41    784 «    786    786  M.  65    791 
798  9f.    794   796   797  108   7»8— 811 
8tS  820  248  822  879    U  414  429  70 
436  439  19).  i,SE  446  isfi.    ErMistra- 
teer   778  f.   801    801  ita     II   418  f. 
446  f. 
Pseudo-ErattoB  a.  PBeado-KoriBkoB, 

Sokiatiker,  Brief  II  6»8 
EratoatheneB  t.  Syrene  8  ts  84  ich  39 
S911S  63  IM  6l!0S  66  100  44»  126 
142  TIS  173  266  282  60  283  64  321 
321  EJ  323  329  6  335  341  34168.6» 
345  349  349  u  386  E6  399  404 
400  — 48S  429  431  10  457  467  IS 
497  3i  544  94  550  551  m  588  See 
697114  610  431  626  626  63!°  634  577 
635. 63S  661  653  655  65667  6GB  es 
660  661  63  662  670  671  1M  678 
679  20fi  679  689  691175  696  909  698 
725  758  761  771—774  776  818  891 
894  900  f.  II  6  6  91  7  96  26 1E9  27 
SSiS  S7  38  39  9296  96«!  104  168134 
189  199  350  5t6  409  349''  G 34  78  640 
581  IS  60196  670  f.  672  681  703 
Peeudo-EratoatheneB  420  426s4  738 
II  SGn  163  IM  384)91  601  »8 
EratoBtheDea  Scholutikoi  326  226  79 
Eretriache    Pbiloaophenachnle    20  f. 

21  «4  74  301  603  60 
Erinna  v.  Tenos,  Dicht.  369  »3  381  so 
II  53617   S27  f.   529  50   536  S3   698 
702 
Etoti&QOa,   Arzt  n.    Gramm.   439  37 

820 156    n  428  441 
Erziat,  Hist.  II  899  si4 
Erykios,  Epigramm.  391  iE 


Eiymneua,  Peripatet  1646io  II  301336 
Eara,  d.  III.  Buch  11  «12  ff. 
Esther,  Znaätze  II  614 
Enagoa  t.  Thaaoa,  Landwirth  84«  t. 
Enagoraa  v.  LiudoB,  Biogr.  II  3T8ii«° 
Eoagoridaa  v.  Elis,  HiBt.  II  399  sit 
Eaalket,  Biet.  II  399  814 
Enandroa  t.  Athen,  Akadem.  126  ei3 
Enandros  r.  Phokaea,  Akadem.  126 

127 
Enaogeloa,  Eom.  267 
Enbioa,  NoTelliat  II  700 
Euboeoa,  Paiodiendichter  190  673i7S 
EnboIideB  t.  Miletoa,  Hegariker  15 

19  621 
Enbnio«    a.    Alezaadreia,    Skeptiker 

116  541  116  543    II  389 
Eubaloe  t.  Epheaoa,  Akadem.   126  6I3 


131  ee 


ri  ( 


Enbalos,  Landwiith  485  i4o  847 
EabnloB  t.  Auaphljatoe  904  (Berich- 
tigung Ton  540  98) 
Eudemos,  Arzt,  Anatom  811  f.  U  414 
EndemOB,  Epikureer  104478 
EndemoB  t.  Rhodos,  Peripatet  144  739 
161 T9S   156319   158  8»   160  833  262 
376  703  10   II  300334  38911»)' 
BndoroB  von  Aleiandreia,  eklekt.  Pia- 
toniker  776    II  262  !50  lU  287  164 
20Sf.   295  308  325  430  332  469  387 
Eadozos  T.  Enidoa  290  293  29Q  29976 
308 135  367  84  422  479  697  315  70633 
723   766   767   769  380     II  40  49  709 
Paeudo-Eudoioa;   "OjiTaitifls  733 
762  351    ir  672  681  702  t  EiSöiov 

EudoxoB  T.  Ejsikoa  9 18  8S7  i30 

Eudozoa  T.  RbodoB,  Geogr.  479  607 
II  680  683 

EndoioB  d.  Sicaler,  Eom.  267 

Badromoa,  Stoiker  86 

Euenor,  Arzt  788   H  4223»  439 1« 

Eugamoa,  Akadem.  126  600 

EubemaroB  T.  Measana,  Tendeuser- 
z&hler  71  3108  313  31433  816-822 
323  74  324  326  346  I06  356  4)6 
486  145.  KT  891  II  28  47  69  56  60 
103  575 


:  >^>00'^IC 


738 


ÄlphabetiBches  Begiater. 


Eakleidea  ä.  Mathem.  S  708  TOS  lo 
704  701  —  718  725  738  78S  ist 
740  US  741  142  in  719  760  762  766 
767  T69  760  IM  II  686  661  Seine 
SchQler  726  749 

GnUeideB  \.  Megara,  Stifter  der  Me- 
garikei'  20  ei    II  76  m 

Eakleidea,     nacbnlezandr.     Gramm. 

122  67i»-<>     II   UM 

Eukratei,  Hist  11  400  au 
EamachoB  v.  Neapolia,  Hiit.  689 
Enmedea,  Geogr.  663  h 
Eomedea,  Eom.  268 
Eameuea  (v.  AspendoB?)  tttgl  tuo^- 

äiag  liii7i*-*' 

EtuneoeB  v.  Eudia  647  &eO  689  662 

pBeudo-Eimieaes,  Briefe  II  &96 
Enmenes  1,  Eflnig  t.  PetgamoD  6  10 

124  126  147  681 UG 
EnmeneB  11,  ESuig  v.  Pergunon  6 

406  481  469  JE    II  16bs  82f.  II81M 

667  667 
EnmolpoB  II  44  6« 
Eomolpos,  OloBROgT.  II  193  im 
EaphantoB  t.  OlTüthoB,  m^u.  PhiloB., 

Dicht,  HiBt  S  383  604  GO&SO  606m 

«21  r. 

EnphemOB,  Epigr.  II  549 

Enphiton,  Laudwirth  817 

Eaphorion  T.Chalkis,  Epik.  u.  Qmmm. 
4  150  17218  198  193111  246  276 
806  HB  898—888  404  530  668  SSO 
809  II  12  40  4»  48  m  MiM  77  M 
623  640  541  541  tot  542  111 

[EnphorioD  d.  CheiBoneBit,  lielmehr 
—  EuphronioB  281  eo] 

Enphorion,  Landinräi  847 

EQphraeos,  Schwiegeirat.  d.  Ealti- 
machos  34910 

Enphranor,  Architekt  526  «1 

Enphranor,  Maler  617  14  621  621  ss 

Enphranor  t.  Seleakeia,  Skeptiker 
115  Ul   116  Tgl.  298  SB  294  U 

EupbroD,  Eom.  263  819  wi  88» 

[Eaphroai4&a,  Gramm.  —  EuphronioB 
2S1  «0    II  668] 

EophronioB  t.  Ätbeo  od.  Amphipolis, 
ab.  Weinbereitung  810 


EupbroaioB  d.  CheraousBit,  Trag,  n, 
Gramm.  265  269 1  280  281  426  w>> 
429  435n<>149nU2Sl»  6SSI8C68 

EapolemoB,  jüd.  Hiat  II  3ß2  606  S 
6O611)  618—051  662  656101  Paendo- 
Enpolemos,  saniarit.  Eist.  II 362  652 

EnpoliB,  Eom.  II  201 

Enripides  8Sioa'39iii  118  149i7(.t74 
150  77T  179»  189  241  262  28811 
3SSm  401  42SI8  436ll>>  438  443 
145  U  460  459  isi  6T8  2HT  679  >88*> 
596114  624  sie  689  Hl  II  11  43  SO 
46  m  77  M  119  U&  163  f.  178  ISO 
189isa  200  202  208  540  632Efl  664 
Psendo-EoripideB  436  »■•  II  218 
600  »s 

EniylochoB ,  Freimd  de«  Epiknroa 
96  US  96  43t  106  418  108  60t 

Emylochos,  Pjrroniker  108  tot 

Ear7pfaDQ,  Arzt  78841  812  ist 

EttiebioB  606  606  4ie  610411  G16  616 
617  4te    n  2S4109  862  18  369  f.  64T 

EiutathiOBl19t«226TS308L4s440s7.tB 
U  44  215  tS4 

Ealeknioa,  Hetaphnut  307 

EuthjdamoB  t.  Aüieu,  Arzt  845  54 
861  ST.  as  877  19*  819  »w    II  12ä  f. 

EnthjdemoB  \.  Hjlaaa,  Bhet.  D 199  f. 

Eathykratea  t.  Sik;on,  Bildh.  615 
616  10  11  529  so 

Eotokioa  v.  Askalon,  Mathem.  724» 
728  7S9  130  749  759 141 

Eicerpta  Barbari  615 

Ezechiel,  jQd.Trag.  283  II  362  G05S 
658  f. 

FabiuB  Pictor    626    627  uib   639  eis 

II  116  111  1171« 
FaToninB,  M.  II  491 110 
FeBfaiB  641  est 
FigoreDgedichte    180  f.    200    274  ts 

216  BS  818  4B  286  6 
Fische  D.  Fischfang,  lätteratnr  Bber 

309  860  r. 
Firmicoa  Hateraaa  SlBs» 
Finnaa,  lAndwirth  846  (i 
FlaccDB  (StatjlliuB),    Epigramm.    II 


OgIC 


Alpb&betiBclies  Beg^ister. 


739 


FloTÜegiiim  a,  Anonymi 

Falgentina  647 

Fnlvia,  Matter  d.  Aotyllas  407  183 

Oaleuos  I9  3S4   100  4I9  16SB4S   ilGl» 

B06    S23  71    786«}    796  lOi    796  toi 

301  13)  S03  138   II  417  420  4äl  44& 

Qalliis,  Coroeliaa  192  196  195  in  396 

Gallns,  L.  Plotini,  riJni.  Ehet.  II  477  9> 

496  IM» 
Qnrtenban  88S  it  845 
Gagtronom.  Litter»tnr  877  ff. 


Gelliu 


i  163  M 


Gemioos,    Hatbem.    616  we     732  »o 

723  9e  752  MO  762  ms    II  1S9  TOS 
Geminoa  v.  Tjros,  Tranmdeutec  8J8 

874  875  876i«fl 
Geographie  n.  Periegeae  649  ff. 
Geoponica  829  3  830  B 
Qeorgioa  ChoeroboakoB  il  173  ite.  isi 
Gennanicna,  Caetat  296 
GeachichtschreiboDg  53S  ff.  11362  fr. 
Glaphyio,  Tochter  d.  KOniga  Arcbe- 

laoa  T.  Kappadokien  11  401  f. 
Ulauke  ».  Chioa,  lyr.  Dichterin  201  it 

II  681  633 1i  661 
Glaakia«,  empir.  Ant  779  780  SM  f. 

II  682 
Qlaukides  s.  Glaakiafl 
Glaokon,  QlosBOgr.  II  1S2  ih 
Olaakon   (—  OlaokoB  t.  Rhegion?}, 

Erkl&rer  d.  HomeroB  II  664 
GlaakoB,  Gpignunm.  II  497  im"* 
Glaokos  d.  Lokrer,  KochBchriftat.  878 
Qlaukoa  v.  SamoB,  Gramm.  11  «08  672 
Gloaaographie  178  331  S46  367  373  f. 

398  r.  439  f.  630  820  r.  824  11822  tssff. 
Glykera,  Hetaere  866  266  w 
Goathaena,  Hetaere  260  488  lo 
Gnipbo,  H.  Antonioa,  rOm.  Rhet.  II 46 
Gorgias  v.  Aleiandteia,  Arzt  II  417 
Qorgiaa  d.  J.  a.  Athen,  Rhet.  U  467 

49»  500  r.  602  694 
Gorgiaa,  Bildn.  617  u 
Gorgiaa  xtfl  iiSp  'AO^tniam  ixcutidar 

II  601 
Gorgiaa    t.    Leontinoi     167    168  sia 

II  S4S  481  ss> 


Goi^as  d.  Sophiat  II  601  isi 

GorgoD,  Eist  II  400  su 

Gorgoa,  BergbantechnikeT  064  867  iia 

Gorgoa  T.  LakedaemoD,  Stoiker  II 84S  ts 

GracchQB,  TL  n  487 

GracchQB,  C.  II  468 

r^ftfMniKq    827  ff.    891  f.     II  663  ff. 

Aleiandr.Grammatiker327ff.  42Bff. 

II   148  ff.      Pergameniache    II   1  IT. 

Andere  II  148  ff. 
Grattina,  Jagdschriftst.  860  u 
GiegOTtOB,    Lehrer    d.    Eonatantinoa 

Eephalaa  II  667  ff. 
GregorioB  t.  Eorinth  226»  II  2133» 
Gregorios  i.  Naziam  869  II  668 

Habron,  Gramm.  II  818 

Hadrianua  193  in    II  614  K« 

Hagelajdaa,  Bildn.  517  li 

Hagias  v.  Troeiene,  Epik.  645 

Hagnon  a.  Agnon 

Halkjoneoa,  S.  d.  Antigonos  Qonatas 

89  124  147  148 
Hannibal  Is  168  08«  687  638eit.8ifi 

639 
Hanno,  Verf.  dea  Peripina  is  418  ti 

II  406  f. 
Harmodioa  i.  Leprea,  Hiat.  11  400  su 
Harpokration,  Gramm.  698  601  Ö66«4 

684    II  189  192 
Harpokration  a.  Mendee,  Sb.  Brot- 

n.  Enaheobackea  860 
Haadrabal  e.  EleitomachoB 
Hedeia,  epiknr.  Hetaere  92  «u 
Hedf  te,  Mutter  d.  Hedjioa,  Dichterin 

II  680  688  f. 
Hedyloa  v.  Samoa  od.  Athen,  Lyrik. 

369    736  1&6     II   40«   630  582  f. 

698  699 
Hegemon   t.    Alaxandieia  L    Troaa, 

Epik.  409iBfi 
Hegemon,  Epigramm.  H  650 
Hegemon,  Landwirth  888 
Hegemon     t.    ThaaoB,     parodiacher 

Dicht.  678  m  II  189 
Hegetandroa  t.  Delphi,  Anekdoten- 

aamml.  489  le  489—491  49830  640 
Hegeaianai,  Epikureer  95  ui  104  nt 


47* 


:  «^.OO^^IC 


740 


AlphabetiBches  RegiBter. 


HegeeiHJiaT  d.  Mythograpfa  a.  Aleian- 
dreia  i.  Trou  4  ISG  u  293  30T 
3081»  S26  409  4G7  13  SS6  643  MS 
677  U  28  81—88  47  61  168  lO« 
576 

Hegeeiag,  Bildn.  5S0 

Hegesias  v.  Magnesia,  Rhet-  n.  Hieb 
644  67BiBJ  691m  692  847«  11 
37SiSii  461  461~4«7  498  601  714 

Hegeiiaa  v.  Maroneia,  Landwirth  943 

Hegesias  nri^iOdvtaas ,  Sjrenaiker 
8  10  18  f.  3S 

Hegesiaa  t.  Sinope,  Eyniker  31  ea 

Hege«idemoBT.E;UinoB,HiBt.  11400  au 

Hegesilao«,  Akadem.  127 

Hegeainoa,  Akadem.  127 

HegeBippoB,  Qb.  Brot-  n.  Enchen- 
backea  877  m  880 

Hegeeippoe,  Epigramm.  II  M8 

Eegesippos,  Eom.  267 

HegeeippoB  j.  Mekfberna,  Hirt.  894m 
US  f.    II  61  61  167  679  686 

Hegetoi,  Arzt  11  440  uo 

Hegias,  Bildo.  617 1«  622  k°  683  41 

Hegias  v.  Troezene  s.  Hagiaa 

HekaUeoB  t.  Abdera  od.  TeoB  6  205«'' 
IOSms  109  810-814  316  320  820(g 
331  323  826  416  611  611434  679soi> 
68S  696109  II  28  96  ss  676  644 
666  Pseudo-Eekataeos  312  i«  11602  t 
606  10  682  682 bs  Mit. 

Hekataeos  y.  Eietria,  Bist.  II  400  su 

BekataeoB  v.  Hiletoa,  Bist.  II  40«» 

HekataeoB,  S.  d.  Spintbaros  73i9S 

BekatoD  v.  Rhodos,  Stoiker  48  igi 
464  5  470  m    1172  240-242  711 

Helena,  Fran  d.  Aleiandros  PoljhiBtOT 
n  868 

Heliodora,  Geliebte  d,  Heleagtos  t. 
Gadara  H  666  i89  668  i97 

EeliodoroB  a.  Athen,  Trag.  u.  Lehr- 
dichter 801 

HeliodoroB,  Vater  od.  Lehrer  d.  Da- 
mianoa  t.  Iiarisa  716  6} 

HeliodoroB  d.  Metriker  B  173  us  226 
226  11  8S9  !7 

HeliodoroB  d.  Perieget  692  r.  II  43  68 

Helladioa,  Gramm.  489  37 


Eellanikos  d.  Chorizont,  örsaaia.  46S 

n  149  f.  151 
HellanikoB  \.  Mjtileue  346  376«  631 

624    II  404S  61  316 
BellenismiM  1 
HepbaestioD  t.  Aleiandreia,  Orvnin, 

436X9  488»  II  173161  226  229 
HeragoraB  b.  Bereaa 
Herakleides,  Biograph  ä.  Archimedet 

603  69  724  97  760 119 
Herakleidea  t,  Erythrae,  Ant,  Hero- 

phileei  778  786  6«  820    II  418  441 

441 110  444 
Herakleidea,  Schüler  d.  HikesioB,  Ant 

n  419 

Herakleidea  d.  Eritiker  477  479    II 

1-8  68S 
Herakleides  t.  Ejme,  Hiat.  606  S6 
Her&kleides   Lembos   8    471    496 » 

499  37    600  601— fi05   686  666  h« 

II  331 46t  673  688 
Herakleides  t.  Magneaia  MtO'^tJat»* 

jitfufäs  (La.  Di.  V,  94)  oder  H»- 

rakleides  Lenahos?  668  SK 
Herakleidea  v.  Mopsea,  Gramm.  674 
Herakleides  d.Pontiker  71  72f.  72tu 

151  194114  326  879  9  494  tl  601 M 

603t»  604 CO  764    H  48  2S4  46  3M 

331 4B2  431  709  II' 
Herakleides  d.  j.  Politiker  608  ti   ü 

196  JM 
Herakleidea    v.    Sinope,    Epigruntn. 

II  684  79 
Berakleide«  d.  Skeptiker  116mi  U  889 

840 
Herakleidea,  Stoiker,  SchtUerd.  Chiy- 

sippoa  82  tii 
Herakleides  d.  A.  a.  J.  t.  Syiakm, 

Eochsohriftat.  877  f.  877 1»4  8801W 

907 
Herakleidea  v.  Tarent,  Ar*t  778  77» 

788  41  164  793  96  818  619  m8  8S1I 

822289  826  826  S26KIS  827  827tM.»« 

877186  882  690   H  I*0t4t'>  8894» 

414  417  416  41814  419-424  4401M 

441  444  ifls  682 
Herakleidea   v.   Tarsoa,    Stoiker  87 


DglC 


Alpbabetiechea  Begister. 


741 


Hankleides  r.  Tenmos,  Rhet  II  GOl  lai 

HerakleitOBT.  EphesaalleSMo  14070s 
149  71«  284  1  497  IS  G08  BS  fil8 
U  10017  106  S44  S46  346  6U  S4T 
390  Hl  PHendo-Herakleitoa ,  Briefe 
n  600m 

Fseado-Herakleitos,  homeriBcbe  Alle- 
gorien II  44  44  ra  62 

Heraklettos  t.  H&likaniaBeoa,  Epi- 
gramm, n  &S4 

HerakleitoB  a.  Lesboe,  Hiat  II  890 

HeraUeitoB  a.  Sikjon  ntfl  litcov 
886149 

HenkleitoB  t.  Tjioa,  Akadem,  U 
282  »8  2S4  386  im 

HerakleodoroB.iinbekanDter  Schriftst. 
II  S73  m 

HeraUeodoroa,  deagl.  II  386 

Heiakleon  t.  Epbeaoe,  Qloeaogr.  II  22 
181m  100 

Herakleos  v.  Tilotia,  pergam.  (?) 
Oramm.  II  20—22  52 

Herakles,  S.  Alezandroa  d.  Groaten 
27BM  27947  662 

Herea«  t.  Megara,  Hi«t  494  u  602  f. 
684  518 

Hetenuins  Philo  31S  le 

Eerennios,  Auctor  ad  fi.  a.  Aactor 

Herillos  T.  Karthago,  Stoiker  61  «7 
77  «7"  llö  Ml 

Hermagoru  a.  Amphipolia,  Stoiker 
34    U  47181  472  62 

Hermagoraa  a.Temnos.Bbet.  H  130  iS9 
24SS7  453  464  7  466  469  461  a  468 
131—477  479  480  481  as''  487 
-187  114  604197  606  608  611  611  m 
612 

Uermagoraa  d.  J.,  Rhet,  Theodoieer 
II  471  Si  474  90  479  »a^  608 

üermagorafi,  Bhet.  eu  Traiana  Zeit(?) 
II  41281 


Hermarchoa  t.  Ujtileiie,   Epikureer 
92  411    93  418    96  4K    102    106    886 
!I  aeo  269  IST 
Hermeiaa  a.  Eermiae 
Hermeaianai  t.  Kolophon,  Elegiker 
168  na  178  IB  174  176 14  184— IS7 
190  93    II  660 
Hermeaianaz,  Bhet.,  Aaianer  II  469 
Eenniaa  v.  Atatnena  326  ee  II  291 
Hermiaa,  Hiat.  11  399  ju 
Hermiaa  d.  Krateteer  II  14 
Hermiaa  t.  Earion,  Choliambendich- 

tei  285 
Eermippoa  t.  Berjtaa  191  97  S99  in 
632  W7 183  w  876189  8761M  Il607>ae 
692 
Eermippoa  v.  SmTnia  d.  Eallimactieer 
8  16  SS  I9M  81  »1  44 138  64  1B4  62«]9 
70H4  82  944S1   117(i4fi'  ia6i»fi.«04 
138  SSO.  894    139  «9(    167   164  860  S93 
307  308135  326  349  409  42688  467 is 
471  478  ET  429- 49&  491»  B03  606 
694  602  634  673  171   U  33  ts  168 1D< 
300SI4  804SSS  331  462G  68O1T  6S2u 
678  695 
Uerraodoroa,  Epigramm.  II  548 
Hermodoroa  t.  Syrakaa,  Schfiler  Fla- 

tona  II  892  as» 
Hermodotos,  Dicht,  ü  6186 
Hermogenea,  Architekt  626  «i 
Hermogenea,  Arzt,  Eraaiattateer  II 418 

447  191 
Hannoklea  v.  KjBikoa,  Lyrik.  II  518 
Hennokratea  v.  lasos,   Qromm.  848 

II  668  678 
Heriiiokreoi](?),  Epigramm.  II  660 
Hernionax,  Qloatogr.  II  191 
Hennotimos  t.  KlaEomenae  II  674 
Eermotimoa,  M^hem.  703 
fieiodas  od.  Herondaa ,  Mimiamben- 
dicht.  229-281  286   U  701  f.*) 


*)  S.  jetzt  noch  Eaibel,  Za  Eerodaa,  Hernes  XXVI.  1891.  S.  680— 692 
Dud  die  Adz.  der  FublicatioD  KeDyona  und  die  tadelnde  Rec.  der  Ausg. 
Rntherforda  von  Diela,  D.  L.-Z.  1891.  No.  89.  Za  dem  Titel  J7«aat>iilt« 
bemerkt  mir  Ma&Bs  Folgendea:  „Auf  dem  erythraeiacheo  Stein  (Ditten- 
berger  Syll.  No.  810.  Z.  ISO.  136)  wird  daa  Prieateramt  der  aoast  nicht 
nachweisbaren  8iisv  tlfoxviiUaiv  verpachtet.   Es  sind  'Bochzeitsgatter',  wie 


OglC 


742 


AlphabetiBchea  Begiatei. 


HerodoB  t.  Sjiakus  230  B» 

Herodea  Atticus  226  M 

Herodet   d.   Gi-   II  810  ff.  316    316 

618»  651  T» 
Eerodiauos,  Gramm.   8T0  loi  390  ;b 

662  B&  892  n  9  41  BO  iDi^  IGT  es  158 

lliua  17&it9  1761»  177  183  800£S5 

201310  212  316  Wi  672 
UetodikoB  v.  SelymbriA,  Arzt  II 439  na 
Herodikos  v.  Babylon  d.  Krateteer 

671    II  24—27  177  170  626  «84  f. 

IP(T) 

Herodoros  &.  Herakleia,  Bist.  SSOte 

3S8SG  621  EIS 
UerodotoB,  Schaler  d.  Gpikuiot  87  usa 

91  96  4U  97  100  IIS  104 
UerodotoB    v.    HalikamasBos    331  IT 
12181  147  m  609  Ul  61645E  667gi'> 
676  ISI  619«06   U  40 4S  106 M**  S19 
409  U&0  662  667 
HerodotOB,  Skeptikei  II  340  u» 
üeron  t.  Aleiandreia  d.  Uechaniker 
161  US    2BSS8   706    709  30   717  m 
786  15«  783  — S44  746  747M4.m 
748  748*07  762  SBi   771     II  208337 
Pseado-HerOD  v.  Byzantion  719  bis 
HeroD  d.  J.,  Lehrer  d.  ProkloB  737  leo 
Herophiloi    t.    Chalkedoa,    Arzt    6 
317  m    777    777  a   778   779 IB   780 
783«!  78&— 798  800 iis  S02  802i3B 
803   804   sog   809163   811  817  818 
820   821   822  te5<>   8SB    II  114  424 
139  lai  448  144  41613«  682    Eero- 
phileer  778 1  78S  786  M  801  iw.  13S 
817   823   821  826  827    H  IIS  120 
Hl  412  111  416 
HeropythoB,  Eist  n  100  tu 
HeüodoB  111  14673«  298  Sil  838  376 
393    396   101   114  127    434  HS  38 
446  M  447  418  •»  468  624  3tB  688 
829 1  S39    II  6  11   119111  166  176 
198    200  216   388   389  isa^    626  37 
Pseado-HeBiodos  376  II  606 10  682 


Heatiaea  t.  Alexandreio,  Orammati- 

kerin  n  148  f. 
HeBtiaeoH  t.  AmiaOB,  Gramm.  II  180 
Hesjchios  v.  Miletos  221  si  370  in 

439  37    U  189  M  190  199  215  SM 
Hesychio«,  Uebei:arbeiteT  d.  Septna- 

ginU  II  611  IE 
Helaeren,  Schrifleii  xtfl  tAv  'Jfrq<->)- 

aiv  itaiffäv  od.  itatflSs)»  112  160 

II  11  166  601 
Heiapla  H  610 1« 
Hierokles  r.  AUbanda,  Ehet.  E  488 

676 
SierokleB,  Commaudant  v.  Manichia 

181 
UierokleB,  Eist.  II  400  SH 
HierokleE,    über    PferdearEueiknnde 

846  37 
Bieron  II  r.  SyrakuB  107  s  208  203x0 

204  ta   SOS   STO  666  MD  681  x»  726 

8291  846  882 
Hieronymos  d.  Aegypter,  üeberacbei- 

ter  d.  PBendo-OrpheuB  376  S76  7 
HieroDymoB  v.  Eardia,  Hist.  8  &60--S4S 

667  ue    686  311^    689    690  341    691 

601  S48  689X31  8821X3  II  69Sai 
HieroDymOB  v.  Megalopolis  II  814 
Eieronjmos  t.  Bhodos,  Peripatet.  39 

I  82  340  124  146  733  117  148— IM 
160770  326  88T 19943  II763s300si4 
162  33  601  OB 

EieronymDB  v.  Stridos,  Eirchenvater 

121  H7    1280SX    166864    616431     E 

117  iiT  eis  IS  616 II  616 16  617  K 

EikesioB,  Aret,  Eiaeiitrateer  BIO  660  85 

II  418f.  422  33 

HiketaB  t.  Sfmkiu,  Pytha^reer  II 

709  n» 

Eilarodie  od.  Simodie  287  f. 

Hilaroixagoedie  S36ff. 

SimeraeoB,  Binder  d.  Demetrioo  t. 

Fhaleron  136 
Eippagoraa,  EibL  II  100  si4 


Dittenberger  bemerkt  Daher  der  Monat  nganinlios  bei  den  Aetolem, 
B.  Wescher  tind  Foucart  Inacriptions  de  Delphes  No.  S16.  SSS.  Zwischen 
Erythroe  und  Eob  giebt  es  mancherlei  Beiiehuugen:  es  genügt  für  dieeen 
Zweck  anf  Dibbelt  Qaaest  Coae  mythogr.,  Greifswald  1891  m 


DgIC 


Älphabetiichei  Regirtei- 


743 


Hipparcbia  t.  Haroneia,  Frau  des 
EratsB  12  6  39  81 

Hipparchcw,  Kam.  26! 

HippaKhotT.NikBea,ÄBtroi)om39lss 
S93  a»fi  396  <1  S9Tei  30g  13»  413 
414  416  418  420  RA  66t  666  66810 
662  85  719  730  788  738 169  744 
760««  761  763M0  764MT  766-774 
776    II  16!  681  709  11* 

Hipposos  d.  Lakone,  HiaL  n  SM 

Bippaaoe,  PythagOTeer  609  s«  n  29  7 

Hippias  T.  Brjthrae,  Hiat.  400  3U 

Hippia»,  Hathem.  (oder  Hippiaa  v. 
Elia  d.  Sophiat?)  781 

Hippiaa  v.  Thaaoa,  Ansleger  dea 
Bomeroa  II  664 

Hippobotoa ,  Schrift«!  üb«r  Philo- 
BOphengeach.  HC  hi 

pMado-Hippodamoa,  HeopTthagoieec 
n  76m  887 

Hippokleidea,  Schüler  d.  Gpilniroa 
104  418  106  486 

Hippoklea,  Freaad  d,  Krautor  120 

Bippokratea  161  161  837  346  899 
463  u»  778  779  786  BS  798  802 
802  138.  IM  813193  816  SIS  817  »3 
818*38  819  830  820  21s  823  834 
826  837  11  194  198  261  417  423s9 
428  424u  48491  436  4S8ii7  4S9i«i 
440  441  443  44S  1S3  443  444  447 
Pseado-Hippokratea  306  781m  796 
797  799  806 148  830  869KS  11  60O«< 

Hippolochoa  a.  Hakedonien,  gastro- 
nomischer Schriffat  4678  881  f. 
n  601  93 

üippol^B  II  616«'' 

Hipponax  a.  Bpheaoa,  lambogi.  361 
366    II  297  40u  68681 

HippoDuc(^,  OloBaogr.  II  191  im 

Hippooikoa,  Hathem,  IBS 

Hippostratoa,  Oenealog  II  890  t. 

Hippotbaoi](?),  Trog.  88S 

Faeado-Hippya  t,  Rhegion,  Hjthogi. 
II  2«  f. 

HiatiaeoB,  Hirt.  II  400  su 

EomeroB  9  HO  114  118  118  G45' 
193113  208«0  29133  898  Sil  329  s 
881  834  860  866»  869  869  ai  374 


387  395  tca  401  401  igi  403  im  414 
416  4S0i  432  n  438  436tT<>  442» 
44659  449  460  463f.  466101  466 109 

467  f.  461  477  681  604*03  606 
eSGui»  679M9  683  234"  686  773s99 
799  899  II  6  7  10  13  14  18  21  27 
38  4483  62  96gs  104  119U5  Uisoo 
149  f.  161  164  166  166  160  163 
166  167  176  176137  176  177  183 
184  198  193  199  202  8H  206  214 
817  246  268186  329  348  f.  389  1S9*> 

468  646140  666  664  667  671  673 
683  Peeado-Homeroa  II  6O610  632 
homsriache  Allegorien  b.  AnoQymi 

Homeros   a.  Byzantion,   Omom.    n. 

Trag.  HO  118  869  s  271  f.  381 
Homeroa  SeUioa,  flb.  Menandros  26S  !8 

371  IE 
Horatina  40  1637»«^  3699«  406  406 177 

4470«  886  II  383  3883S  884«  277 

661 106  671 
Paeado-Horoa,  Tiaumdenter  679 
HorteDBina  II  496  i«5  603 
Hfbreaa  v.  Hjlaaa,  Bhet  II  499  r. 
ETgioDB  308 141  331  67  420  «s  49617 

638  517   8817     11   33»    60    168 10« 

368 
HylloB  a.  Soli,  Stoiker  82  >4t 
Hypatia  v.  Alezandieia  (Commenta- 

torin  d.  ApoltonioB  r.  Perge)  760  21c 
Hypereidea  136   663  isa    II  303  493 

601   G03   676    696     pBeado-Hypc- 

reidea  11  460  3 
fiyperochoa  (Pseado-H.?)  t.  Eyme, 

Hiat.  II  866  860 
Eypaiklea  t.  Alezandreia ,   Mathem. 

769-761 
Hypsikratea,  Oramm.  II  178 
HyikanoB  II  310  n.  8.  lohatweB  Hyr- 

Hjrodefl  der  Fartfaei  1  a 

JagdbQcher  849  f. 

lamhliohoa  a.  Chalkia,  Neaplatoniker 

683  807    II  43  60 
lambnloa,  TendeuierEyiler  32t  824f. 

II  676 
laaon  y.  Argos,  Gramm.  II  346  48 


■:.>^.00' 


.^le 


744 


Älphabetdscbes  Begiat«!. 


laeon,  Eoheprieeter  II  63487 

iKBOn    y.    KTiene,    jfld.   Hiet.    644 

11  68030 
laBon  T.  Nysa,  Stoiker  87  sbt  528  e« 

U  169  24& 
latroklsB,  flb.  Brot-  n.  Encheabacken 

880 
IdomeoeoB  t.  Lampaakos,  Epikureer, 

Hist.  90  06485  99m8  lOi  S26  49Öu 

59a  r.    U  876  »e 
IdjUendichtUDg  196  ff.  aSlff. 
JeremioB,  Brief  des  li  016 
Jeans    Siiocb,    Sprachbnch    II  620 

688  m  701   . 
niena  s.  Silleus 

lohamieB  t.  DamoskoB  11  309  »M 
lohannea,    Tater  des  Enpolemos   II 

64017 
lobanneB  Eyrkanos,  Chronik  deB   II 

619  ig  656 
lolaue  ClaadioB  b.  Cl&odiuB' 
lolla«  a.  BitbTiiien,  Arzt  82«  SSTiii 
Ion  T.  Chios,  Trag.    3U  346  98  459 

6S6   n  201 
losephos  (Quellen)   312  »  876  7  606 

60611«  618   612  «SS   6134se.uo  616 

616  4»)   617  US    II   143   316   362  78 

381  6021  60610  6O811  614»  619i« 

664 M  656  674  678 
IitKuxtfi*^  B.  PferdeBTzneiknnde 
iBaok  Arg^niH  70S» 
leaeos,  Bedn.  140  708  II  203  501  ne 

676  696  696    Psendo-lBaeos  11450  s 
Ischomaebos  d.  Herold,  mim.  Künstler 

236  i 
IsidoroB  V.  Alezandieia  759  su 
laidoros  y.  Cbaraz,  äeogi.  663  ss 
Isidoros  Hiapaleusis  433  17 
laidoros  V.  Miletoa,  Mecbaniker  7^9 

759X1 
IsidoroB  T.  Pergamoo,  Bhet.  ]I  484  loe 

498  601 
IsidoroB,  Trag.  288 
IsigODOs,  Bildb.  460 
IsigonoB  V.  Nikaea,  Paradoxogr.  472  &o 

47570  478  et  4S0  490»   II  466 
bmeniaB,  Mineraloge  867 
IsokcatOB  140  146  149  447  M  II  304sis 


460  463  7  462  480  481  es'  496  148 
608  610  688  81  676  676  678  688 
696  PBeudo-Ieokrates,  B^den  II 
4603  Rhetorik  U  451  480f.  58881 
Briefe  n  585 

lBokrat«B  a.  Apollonia,  Ebet.  II  4&0s 

Istroa  T.  Sallatia  612  636 

latroB  V.  Papbog,  Biet.  349  367  S7>' 
3TS  374  613117  680  685  588  599180 
608  622—626  671164.158  II  51  679 

b;UoB  T.  EpidantOB  n  519—521 
698 

'l^vipaUMi  11  519  522  is 

luba  I ,  EOnig  t.  Numidien  II  408  f. 

laba  II,  ESnig  t.  Manretanien  626 
536  80  606  41G  607  653  654  662  85 
664*7''  701  II  197 iM  S078SS  S3547i>> 
373  ISO  399  SI8  402—414  693 

luba,  Metriker  II  233  si 

Juditb,  Bnoh  II  616  IT. 

Jadiech-bellenietiache  Litteratui  II 
«Ol  ff. 

Inlia,  Tochter  d.  Aagastna  II  563 10s 

lalianos,  Schfller  d.  Hatbem.  Theon 
U  395 

Inlins  AfricanoB  606  4U  614  614  ui 
6164»  6174SS  83614  II  870  615» 
61611^ 

Inlins  Bomaoua  11  700 

loatinui  689  569  S4S  688  638  Mi 
II  878  381  17S'>.  1T4 

Paeudo-Eadmoe  v.  Hiletos  11  M  «SS 
Eoekaloa  t.  Argoa,   Lehrdicht   $09 

309114 
Ealataia,  Bildn.  517  u  621  628  ]«>•'<: 
Psendo-Ealanos,  Brief  II  595 
Kalliadee,  Eon.  361  es 
Kallias  t.  IfTtilene,  Oranun.  846 
Eallias  t.  Synkna,  Hist.  543  693 
Kallikles  v.Laiiaa,  Akadem.lSS  11279 
Eallikratea  r.  Megalopolis  n  88 
EalUkratea  s.  Meneklee 
Ealljmachoa  16  121wt  145  145737  169 
170 10    173    172  n    177  17   178   ISS 
184h    190  BS    191  »4    193    199  US 
SOG  8  30617  207»  308  209  Ss  310 
217  318  61  8308*  831S8  366«  376 


OgIC 


AIphabBtiaohea  Register. 


745 


282  80  283  266  4.8  286  s  287  298 
294  48  298  73  31736  321  S21B1  823 
326  884  834  M»  SS6  337  337««  338 
338  U  339  340  341  341 M  342  344 
346»«  S47— S78  374  us  S80tT  882 
384  884  H  386  k  387  888  888  es 
389  389  fl7  396 10>  3S9ui  403  406 
40611«^  410  41010  412  426  4S0S8 
428  489  43836  442  445  5s  463  464 
465  46815  473  6»  474  476  477  492 
49610  497  !S  608  8t  581  58S  605 
617  622  624  624  siS  626  634  699 
722  851  S80  860  iii  889  892  898 
894  896  f.  897  f.  901  II  6  SB  1308 
3941  404»  61  61  149110  186  215m 
216  217  230  278  300  3S1  401  SIS*' 
4643«  617  622  624  526  St  6S844 
638  634  686  m  644  653  iSi  664 186 
656  m  561ms*  GStiT  632  se  660  f. 
666  668  ff.  676  683  697 

Ealliinachoa  d.  J.  301 

EallünachoB,  OroBSvater  des  Kalli- 
machoB  847 

KaUimachos,  Änt,  Herophüeei  778 
S27  U  68S  EallimaohMr  11  9169 
688 

KollimachoB,  Bildn.  617  u  628  so" 

EallinM,  Elegiker  II  40  4s 

Ealljphon,  PeripateL  od.  EpikDieer 
164 

Eallippoa ,    Astronom     783  i4>     768 

II»  (IT.  V) 

EallippOB,  Eom.  2fl8 

Eollippoe  T.  EorinÜi,  Stoiker  73  ant! 

KftUiithene«  V.  OlyntbOB,  Hiat  638  4S 

e41ss  571»e  576»S  67BiO«  682a3i 

n  1060J»*  116m  1171»! 
Psendo-Ealliitheiiea,  flb.  Jagd  860  S4 
EollistratoB  d.  Aristopliauoer,  Gramm. 

449  f.  893   n  15&1S  I6S1DI  I6611S 
Eallietratos,  Mechaniker  734  iso 
EallisbratnB,  Domitiiu  a.  Domitios 
RttUisenoB  y,  ßhodos,  EnnBttcbriftst. 

519  666 
EaUoQ.Bilda,  61714  520  eSSM'=  68341 
Ealondai,   Bmdet  d.  Antos  t.  3oti 

892 
Eanachos,  Bildn.  617  u  6S2s«<> 


Eauon,  aleiaDdriniacber  444  e«    der 

10  Redner  II  468  s«  484  f.  676  f. 
«M  ff.  der  bildenden  Eanstler(?) 
616 14  620    II  675  f. 

EameadoB  t.  Eyrene,  Akadem.  76 
77st8  88  84  86ST4  95  4Si  116  Mi 
126813  litt.  128688  129  129688.840 
ISO  180  811*  18t  181  «9S  132  183 
133  6«6'>    1G3  801     164    497  «5    88S 

11  36»  63  68  69  72  si  75:17  131 
132  lee.  18«  133  168  146  Hb  260  261 
262  262)46  279  281  282  283  I4i 
288  KSB  291  341  3414»  343  f.  352s 
458  663  704  706  712  713 

EameadeB,  S.  d.  PoIemarchoB,  Akad. 

129  129  638 
Earaelskoi,  Epikureer  106 
EarphyllideB,  Epignunm.  II  550 
KarjTBtios  v.  Pergamon,  pergam.  Philo  - 

löge   247  8   528  88     II  18  587 17.  K 

675  664 
Easandros    136    136  677    137  686    138 

1388»  275  34  316  646  666  667 
Eaotor    T.    Rhodos ,    Chronogr.     II 

865—172  876  ito  U'  (vn) 
EaBtorion   a.  Soli,   Ljriker    187 sss 

II  518 
Eebea,  Eynikei  SSos 
Fsendo-Eebe«  a.  Theben  2386  28—25 

II  667  f. 
Eephalaa  b.  SoDStantinOB 
Eephalon   (Kephalion)    v.   Gergithea 

B.  Hegesianaz  v.  Troaa 
Eepbisodotoe,  Bildh.  II  62960 
Kerkidas  t.  MegalopoÜB,  Heliamben- 

diohter  II  646  i4o 
Eerkops  d.  Qrphiker  o.  Pythagoreer 

376  624  618 
Eiaaedendichtnng  243  tF. 
EinaeÜion  der  Lakone  II  400  su 
EinesB    oaa    ThesBalien,    Hiat.    559 

II  898  804 

Eineaias  a.  Athen,  Dithyrambendicht. 
II  42  68 

Eloanthea  v.  Aasoa,  Stoiker  8  48  ist 
481S1  64  18t  65  67  195.  m  &»--84 
66  72  72  iss  73  f.  73  tat  76  76  Sit 
76S18.SH    77    78    82  SSO    81 366    86 


OgIC 


746 


ÄlphabetiBcbes  Begister. 


SSSSI"   114    119 M7  168  S4910  264 

avo  9  470  M  600  719   886  II  6  36 

43  W    46  <t    133  IM    2Km    389187 

468  460  n  531 
Eleantbea  t.  Tareut,  min.  Eünatler 

236  4 
KlearchoB,  Gloraogr.  s.  Eleitarchoi 
Kleaichoa  t.  Soli,  Penpatot.  172 1« 

SS7  620  W  biiet  687  3»  II  191  »8 

61SS  67Be 
Kleemporoa,  Ant  485  tu 
EleidemOB,  Atthidogr.  6S4  6» 
KleidemoB,  Laadwirth  833  ii 
Eleinias,   Vater  d.  Aratoa  v.  Silcyon 


627 

EleistheneB,  Trag.  2S8 
Kleitarchoa  v.  Aegioa,  GlosBOgr.    II 

191  r.  192  au 
EleitarcliOB  t.  Eolophoo,  Hiat.  172i3 

533  —689  539  m  G40  541  m  544  et 

572  858  6Ü0311  667  81''  66911  U  380 

381  HS.  HB*  676  f. 
Eleitomachas  t.  Earthago,  Akadem. 

127  826   läS  — 181   t31«5»   134«s'' 

497  83  680  £10  II  36  US  7SH  132  iss 

261140  879aiB  280  284  288i(S  862a 

701  706  710  71* 
KleitoD,  Bildh.  614  s 
Eleitophon,  Eiat.  II  400  su 
Kleobnloa  t.  Lindoa    141  iio    511  loi 

II  678 10 
Kl«oclisres  a.  Mjrleia,  B«dii.  a.  Rhet. 

U  102  601 
Eleodamaa  a.  Äcboae,  üb.  Eeitkonat 

848 
KleodemOB  (eigeuü.  Malchoa),  aama- 

rit.  od.  jfld.  Eist.  n362TS  363  662 

663  B7  656 
Eleotoachoa  \.  MagneBia,  Einaeden- 

diobt.  247 
Kleombcotoa   v.   Eeoa,  Atit  7S9»e 

828 
Eleomedea,  Stoiker  11 138  im 
EleomeoeB,  EOnig  v.  Sparta  74 
Eleomenea,  Ejoiker  43  i2S 
Psendo-Eleomeiiea    t.   Naukratia  II 

694 
Eleon,  £legtendicht.  383 


Kleon  T.  Kanon,  Epiker  (?)  Tielleicht 

deraelbe  882 1.  383  u>> 
Eleon  ö  nlpuxvXoi  236  4 
SIeon,  Tyrann  v.  Sikyon  627 
Eleoa  T.  Syrakna,  Geogr.  664  679  tos 
Eleoneidea,  HosUctheoretiker  717m 
Eleopatra,   Schweater   n.    Oemahlin 

PtolemaeoB  VI  a.  VII  452 
Eleopatra,    Tochter  dsB  Ptoleraaeos 

Anletea    843    II  382    403   417    444 

445 ITE 
Eleopatra  Selene  II  403  f.  66!  wi 
Eleopatra,    Tochter   d.  Mithridatee, 

Fran  d.  TigraseB  II  872 
Eleophanea  xtnX  äytivmv  If  S91 
Eleophantoa,  Aret  780  814  II  429  lo 

4391»  Eleophaotier  814  ff. 
KleoatratoB,    aatrODom.    Dicht.    SOI 

308  tut  II  163  IM  164  110 
Kochbücher  877  ff. 

KointilianOB ,  Ariiteides  a.  Aristidea 

Quintilianaa 
Kölapfoi  n  622 18 
KoIoteB,    Epikaraer   9  43  im  89  393<> 

QG  433  96  133  101  tx  los  886 
EomanOB,  Gramm.  463  II  160 
Komarchoa,  Hiat.  634  6ra 
Eommiadea,  Bh.  Weinbereitong  840 
Komoedie,  neiie  248  ff.   Zwei-  und 

Dreitheilong  d.  attiachen  Komoedie 

426  88   II  28  f.    AoMerdem   •.  3S6 

Lexika  xn   Komikern   II  186  198 

208  916 
ÄoftmAoofiEPOt,  Schriften  dieaesTilela 

442«"  nST  155 
EonoD,  Feldherr  d.  Athener  136 
EoQon,  Hiat.  II  400314 
Eoaon,    Hytbogr.    64S  701  U  (60  s. 

Nachtr,  K  685)  h9~^  67»  «86  f. 
Konon   t.    Samos,    Hathem.    368  «s 

468  IS  721  f.  722  88  785  726  ii>  731 

788 14»  760  768  iii 
Eonetantinoa  Eephalaa  II  567  669  too 

566  ttt  700 
Eoiutantinoa     PorpbjTOgnuietoa    II 

120  m  312  388 

Korax,  Ehet  II  481  »> 


:A,klOgIe 


AlpbabetiBches  Register. 


747 


Koriiuia,  Lyrikerin  381  ao  II  363 
Psendo -KoriikoB  s.  Pnaudo  -  Enutoa 
Komataa  4Sifii  497m  II 44  260  263M 
Eoa,  Stndienoit  2  9  197  ff. 
Koamas    Indikopleastee    460  iii      II 

491  IM  674 
ErantOT  v.  Soli,  Akodem.  S2  eb  3S  sc 

116H4  117  in  tae  Mb>'  118646° 
HS— 121  1S3  124  125  eo!  134  ««6*' 
327  s»  380  46810  470  472  II 67 
148  220  294  m»  32&430  G34;8  659 
711 

KraterOB,  Feldherr  19  894  II  519 

KrateroB,  Bist.  964S6fi0e— «02  II  678 

KrateroB,  Paradoiogr.  602 

Krates  t.  Athen  (Thria),  Akadem. 
32»<  33m  116 5m  117  119  121  f. 
123  134  fiC6«  327  H»  380  468  to  470 
473  U371m  46S  668 

Kratea  t.  Athen,  Uiat.  U  S91 

KratCB,  Eom.  260 

Erates,  Landwirth  847 

Ktatea  v.  HalloB,  pergam.  Gramm. 
73  83  294  343  S94M  S96  lOi.  loi 
388»!  415  434  £1  467  66611«  681 
684  763  SSO  764  765  »7  843  m  II  1 
37  4-12  13  16sit.8G  17S8  2O101 
26  26117''  64  77  58  104  81  144  Mo 
162  162W  157  168  163  164  iio  175 
183  IBB  358  Gl  483  101  484  486  iit 
494  lu"  5S6  54311»  866  683  686 
708  r.  706  II'  (IT  f.) 

Erate«,  Feripatet.  16  m 

ErateB  t.  TarsoB,  Akadem.  129  129s38 

Eratea  t.  Theben,  Erniker  16m  22sb 
29f.  81  33  86  88108«  89  42m  U 
46  60  50  153  51  IE«  57  60  Ml  114^ 
138  167  242  249  13  421  S7  Patrndo-' 
EratBB,  Briefe  II  600 

Eratee  t.  TralleB,  Bhet  II  4S8 

Krateaae  d.  Rhizotom  818  »1  890 
U416  12«  t 

EratdnoB,  Eom.  460  II  18  301 

ErutippoH,  fiist  Mfi  f.  II  466  8t 

Eratippoe  t.  Pergamon,  Akadein. 
dann  Peripatet.  670  II  291  80«  306 

Ereon  (od.  Paeon)  t.  Amathaa,  Hi^t 
II  400  3U 


Ereopbjrlos,  Hiat.  11  400  su 
KreophjloB,  Kykliker  350  u 
Eriuagoraa  t.  Hjtilene,  Epigramm. 

198  S66tl  II61S  614 sn  S«l— 5«& 

699 
Erini»,  Stoiker  87 
Eritiaa,  Haupt  der  30  TjramieQ  32048 

II  103  85 
Äp«w^  327  ff.  11  663  ff. 
KrittOB,  Büdn.  51714 
EritoboloB,  Ant  828 
EritodemOB,  Asirolog  71861,   vergl. 

anch  Plin.  N  H.  Ind.  II.  TU 
EritolaoB,  HiBt.  II  400  S14 
EritoIaoB  T.  Pbacelia,  Peripatet.  83sea 

162  795  153  r.  164  808  166  II  62  63 

68  69  42   73  54i>   168  lu  237-  272  iss 

296  301318  322  328  4M  324  325  4N 

384  336  337  471«  457 
Kriton,  KochschriftBt.  879 
Eriton    v.    Nazoa,     ABtionom    733 

neSt  708 
Eriton  y.  Pieria,  Hist.  II  400  an 
Eriton,  Fieand  de«  SokrateB  155bi7 

Pseado- Eriton,  Dialoge  21oi>>  2366 
ErobjloB,  Korn.  888 
EteHias  t.  Eoidos,  HiBt.  171 11  310 

86784  479  616458  689  696808  II 316 

409  848»  16G  677 
EtesibioB  a.  Alexandreis,  d.  Barbier 

627  88  639  71  784161  749  776 
Etesibioa  ans  Cbalkia,    Hiat.    43ii8 

«19  f. 
KteaibioB  d.  Mechaniker  a.  Aakia(?) 

627(8  781—736  784 160  787  743  iss 

746  746  IM  747  ms  II  633  71 
EteaikleB,  Uiat.  137  888  II  400  su 
Eteaiphon  v.  Atbea,  Dicht,  von  *iia- 

(Ifoi  II  623  18 
Paeudo-EteBiphon,  Landwirth  8444» 

648  74 
Eteaippos,  Schfller  d.  GpiknroB  102461 

104478 

Ennstachrifteteller  618  S. 

Eybeledichtnngen  864 

Eydiaa  v.  Mylaaa,  Arzt,  Heropbileer 

778  11  442 
Ejniker  26  ff. 


„iz.dtv  Google 


748 


Alpbabetiscbes  Bagiater. 


Ejre&aik«r  12  ff. 

Eyro«  T.  Panopotis,   byzant.  Dicht. 

11  659  m 
KyiBiloa  \.  PhuBaloa,  Eist.  548 

Lachea,  S.  d.  Demoobarea  069 

LaeliuB  U64  96 

Laertios    Diogenes    (Qnellen)    39  sb 

ilni^  109«)i;  116S10  1166Mll7M5e 

134  140703  141710  326  f.  472  47246 

489  ii  491  so  492  497  608  ST.  SS  608 

609  S9.  ».  M  610  610  B5  611  675197 

II S31  US  364  se  634  is  668  700 
Lakydea  v.   Kjrene,    Akadem.  6  76 

126  wo  125  r.  136  eis  398  116fi9 
Lamia,    FlOtenapielerin    u.   Hetaere 

136  es»  487  B 
Lampodio,  OctaTina  II 10  M 
Lampito  (Lampeto),  Hetoere   137  6S4 

US  iie 
Lampriaa  294  sa 

Landwiithacbaftlicbe  Schriften  829  ff. 
Laon,  Eom.  268 

LaOBthenidu,  Hiai.  183it  ll40u  884 
Lasos  T.Magneaia,  aatronom.  Schiiftst. 

808 
Latdnoa  263  n 
Lehrgedicht  284  ff.  677f.  813  IlSSff. 

189 
Lenaeaa,  Freigelassener  d.  Pompeina 

11416»  698 
Lentalaa,  Comelina  II  S67 
Leogoraa  v.  Syrakm,  Orainm.  118  f. 
Leon,  Akadem.  23  es  606  ss 
Paendo-Leon  a.  Byzantion  844  49 
Leon  T.  Pella,  TendenEHChriftst.  81S 
Leonidae    t.    Aleiandreia,    Ljriker 

II687S9 
Leonidas,  Architekt  686  si 
Leonidas  t.  Bytanz,  üb.  Fische  851 

B61BS 
Leonidas  von  Tareot,      Epigramm. 

lI497iE*<i  62844  684—687  644isa 

649  660ifis  661  664  666iS7«  560wi 

666  699 
Leonides  v.  Rhodos,  Schfller  d.  Po- 

seidonioB  (?)  II 246  48 
LeonteuB,  Akadem.  126  su 


Leonteua  t.  Lampaakos,    Epikareer 

90  91  410  108  r.  693 
Leo&tiou,  Frenndin  d.   Epikoioe  91 

93  41S  96  «a»  108 
Leontion,  Geliebte  d.  Hermeaianax 

184  f. 
Leonlios,  Mechaniker  893 
Leptines,  Mathem.  799  im 
Leabokles  v.  Mytileue,  Rhct  1I&16 
Lesbonax  t.  Mytilene,  Tater  d.  Po- 

tamon,  FhiLosoph  11  612  f. 
Lesbonax,  Rhet.  11613»» 
Leschidea,  Epiker  409  i» 
Lenkippoa ,    der    Atomiker  1 1  93  4i8 

11260 
Lexikographie  a.  Glossogiaphie 
Lexiphanea,  Eom.  268 
Licioina  CalvnB,  L.  II.  603 
Likyinnios  ans  Chios,  Dithjramben- 

dicht.  II 48  £8 
Psendo-Linos  S78  U  48  606  lo  SSS 
At^ixi,  xtfl  U9>*  a.  Steinkonde 
Litterargeschichte  491  ff. 
Livia  11263 
LivioB   (Quellen)  638  sig  11131    141 

369  ES  375  410  707 
Livins  Aadronicna  331  it 
LoboQ  V.  Argoa  510  f.  II  389  tS9*> 
Paendo-Longinoa  680t»t  II3S343  467 
LnciUna  Balbna,  Q.  11290 
Lucilitia,  C,   Bekanntei   d    Kldto- 

machoB  ISO 
Lncilins,     Satiriker    40ii4    4D6in<> 

II 6690 
Lacretins  98  99  44s  11  ISS  iso 
Locullas     191  w    II  180     883     iüA 

886  SSS.  tSG    287  nt    888    316    378 

S74  976  876 lU.  m 
Lokionoa  86  es  16  ui  46  47  14S  380  t« 

363  71    409    11677    57BS    Psendo- 

LukianoB  22»  668  ■» 
LnkiaDoa,  Ueberarb«iter  der  Septaa- 

ginta  Heins  614» 
Lakillos  t.  Tarra,  Commentator  d. 

ApoU.  Rhod.  889  390TI.  11  173  lu 

660 
LnscLOB  Lavinin«  869 
Lntatios  Catolos,  Q.  s.  Catnlo« 


OgIC 


AlphftbetischM  Register. 


749 


Lykeu    t.   NaDkiatis,    Hut.   499  is 

11891 
LjkoD  T.  Bith^mien,  Stoiker  Il342s6 
Ljkon,   FreigelaeseDei  d.    EpiknrOB 

104  418 
LfkoD  V.  luoB ,  Pythagoreer  II 691 1. 
L;ykoil,     komisoher     Schaaepieler  II 

Lykou  T.  Tarn,  Pyth&goreer  11  SSO 

691  f. 
Ljkon  V.  Troas,  Peripatet.  4  5  20 
llT&ua  14S  146-14S  150  IGI7M.791 
1&3IM    153    470    861    888    tIS96 
301  m  432  GOl  093 
Ljkophron    a.    Cbalkia     168    182  m 
13816     194  lu     265     86»  t     271 11 
272—379  sei  S86(  29661  306  la 
SSI  337  341  {9  353  862  ei  375  395 
395 101  425  426  sg  546  560  581  889 
890   891    II190HSt>    199    216   217 
662  f.  688  69S') 
LjkortaB,   Vater  d.  Polybioa  n80ff- 
LjkoB  T.  Neapolia,  Arzt  II 443 
LykoB  (T)  xi(l  EDV  rfiato^s  546  IIB 
LykoB  V.  RhegioD,   Bist.    188  t«  272 
367  M  478  M<>  64S  572  lu  580  sve 
683  II  660  S79  691  f. 
Lfkorgoa  d.  Bedoer  55S  i«6  5GG  113 
1148510»   501    676   694  f.    Pseudo- 
Ljktugos,    Reden    II 450  3    Briefe 
UÖ96 
Ljnkeiu,  Epikureer  (7)  11  267  ns 
Ljnkeae  v.  SamoB,  Anekdotensamm- 
ler    253  m    264111    268  487—488 
490  586  880  881  881  »9  8S2  lUOlgg 
Lyrik  11 617  ff. 
Lysanias  v.  Kjrene,  Oromin.  845  410 

480  iiG  528  M  U668 
Lysaniae  v.  Malloa,  Bist.  II  400  su 
Lysias  d.  Redner  578  ssi  11 461  466 
485  10»   501    GOS  600bt(?)  6TG  67B 
695    696     Paeudo-Lygiai,    Reden 
n  150  3  600  81 
LyBimacliidea ,   s«^  läv  ««(«  toi'e 
'Aiuttoit  ftitö^v  480  HS 

*}  S.  jetzt  auch  Qeffcken  Zdi 
1891.     S.  667  —  679. 


LyBimachos    t.    Alexandreia,    P&ra- 

dozogr.    464    439  f.   1161    205  3» 

393  627  674 
LyBtmachos,  Hiat.  6S4 
Lyaimacbos,  ECuig  t.  Thrakien   12 

106  4M*>   186   345   S62   265 116  636 

GGT  680  783  847  11  II  442  IM 
LysimacboB  t.  Eos,  Arzt  847ii  11418 

442  714 
LyaimachoB  v.  Ejrene,  xifl  notT]iwv 

480  iiG 
LyaimacboB,  Laudwirth  843 
Lyaimacboa,   Ueberaetser  d.  Buches 

Eatber  II 609  is 
Lyaiodie  od.  Magodie  237  ff. 
Lyaippos  T.  Sikyon,  Bildb.  516  615i4 

621  622  se  523  687  m 
Lyaii,  Magodiendicbt.  838  f.  244  1 
PBendo-Lysis  v.Tarent  504  ao  II&Slus 

Brief  U  597  81 

Macer,  ÄemilinB  a.  Aetnilias 
Macbon    v.    Eorinth    oder    Sikyon, 

Eom.   16Ss  263  t95t.  282  60  429 

II  543  m.  1» 
MacrobiuB  (Qaellea)  872  in  II  43  bo 

44  251 U  708 
MaeandrioB  t.    MiletOB,    Hiat.   632 1 

1143  60 
Maecenas  646  m  II 253 
MaeaoD  673  m  II  271  iss 
Magaa  t.  Eyreoe    18   859   361    620 

II  669 
Magoes,  Epikureer  99  41s  lOitj» 
Mago,  pnniBcb.  Landwirth   488  830 

831  1  838  8  849 18 
Hagodie  s,  Lysiodie 
HakareuB,  Hiat.  II  400  su 
Makkabaeer,     die    III    BQcfaer    der 

11619,   das   K^nannte  IV.  Bucb 

II 629  u 
MalakOB,  Hiat.  lUOOau 
Malcboa  s.  Eleodenoa 
Mammarion,  epikur.  Hetaeie  92  tu 
Mauasae,  Gebet  dea  II  «16 


liBB  Ljkophrona,  Hermes  XXVI. 

n,.,iv,..>^>00'^IC 


750 


AlphabetJBcheB  Baguter. 


Manetho  a.  Sebesnytot  od.  DioBpolis, 

Hut.     312  16.  n      313  21      e06  U5 

608—617  905  1I2S  627  678  Piendo- 

Manelho  II  601  m 
ManliuB  Yabo,  Cn.  636  II 88 
MantiaB,  Arzt,  Heropbileer  778  779  le 

780  $2&  8S6  890  II  420  422 
Marcelbf,  d.  Eroberer  t.  Sjraktu  733 
MurcellD8,ScIiwiegereolind.ADgDBtuB 

II  668  SM  663  110 
Harens  Anrelins  886  . 
Marianos,  Metaphraat  227  370  389 
Morinos  v.Tyros,  Qeogr.  712  774  sm.sob 
.   MarioB  Tictorinoa  II  232  Sfi 
MarkiaDOB  v.  Herakleia,  Geogi.  413 

664  «1  66285  676  696 
Marsyas  t.  Pella,  Gramm.  I!  192  im 
Mart^aa  v.  Pella,  Bist.  fiSS  11 192  ih 
MarsyaB  t.  Pbilippi,  Hiat.  634 1« 
Mathematik,    reine    n.    angewandte 

701  ff. 
HatiDB,  C,  Frennd  CaeearB,  Koch- 

schrittst.     842  *i     U  606  wi     608 

607  aar 
Matreaa  b.  Matron 
MatriB   v.  Theben,    Rhet.,    Aeianer 

n  60  85  372  ISS  467  469  f. 
Matcon ,  Scbfiler  d.  Bpikaroe  104  iis 
HatrOD    (Matreaa),    Parodien  dichter 

881  IM  II 18» 
ManimaB  Plauudes  II  666  m 
Maximna  t.  TjrOB  II  ä21  tis 
Mechanik  a.  Mathematik 
MediciQiBcheLitteratar777ff.U414ff. 
MedioB,  Arit  782  798  812  iss 
MedioB  V.  Luiea,  Hiat.  64S 
MediOB  d.  J.,  Higt.  643  as 
Megakleidea,    Peripatet.    II  389  ub" 

360  KM 
Megaklea    (Megakleidea),    Hiat.    II 

400  SU 
Megalophanea  (DemophaneB)v.Meg»- 

lopolia,  Akadem.  126  eis  628  906 

II  Sil 
Megariker  16  ff. 
Megaathenea,   Bist.    810   316»   418 

647 -6&2    649    666  et   65f 

772  m  904  U  409  tu^ 


Melampna,  Architekt  626  ai  903  4S^ 
MelampQB,  Commentatot  d.  DioDyBioa 

Thrax  II  172  iw 
Pseado-Melampoa,  Trunm-  nnd  Zei- 

cbendeater  800  »o  878 
Melanippidea ,  Dithjrambeiidicht.   II 

42  M 
Meianthioa,  Biet.  622  623  bu^ 
MelantMos  a.  Ehodoa,   Akadem.  d. 

Trag.  132  673  175  II  669  663 
AfelanthioB  a.  Sikyon,  Maler  n.  Kanat- 

BcbriAst    470  m    6131    621  628  &u 


908 

Meleagroa  t.  Qodara,  Eyniker,  Epi- 
grammendichter  a,   Epigramm  ea- 
eammler  44  isb  46 1.    189  236  309 
366  M   880  398  isa  407  408  las  609 
11278  623«  626  41   580  634  T8  639 
642     646     547     648     649     649 163 
662m.lM.m  &&&-&S7  568  669»o 
661   568  SU   669189  668  698  f.  699 
Meleaagoraa  a.  Ameleaagoraa 
Meletoa,  Tranmdeat  876  is» 
Melirino,  Ijr.  Dichterin  II 630  ee 
Pieiido-Heliaaa,  Brief  U  697  ai 
MeliaaeoB,  Hieb  11  400  tu 
Meliasoa  v.  Samoa,  Eleat.  ]67  168«« 
MeUton,  Hiat  II  891 
Melibin  v.  Sardea,   Eirchenachriltct 

Uei3is 
Memmiaa,  C.  II  177  266 
HenaechmoB,    Emutacbriflat.    613  t 

684  47  683  5S3  10. 11 
Menaechmoa,    Mattiem.  703  704  714 
Menaechmoa  t.  Naopaktoa  6tSi 
Uenaecfamoa  v.  Sikyon,  Hiet   628«« 

631  683  r. 
MenandroB    d.    Eom.    6   88  loa'   260 
360  u  261  862  86211.  K.  SS  26*— S&» 
860    260««   261    863   264  268  269 
427  sa    448    446  m    488   488«    889 
II  23  189  SOI  632  m  661 
Meoaudroa,  Ant  847  «a 
Menandroa  Jfvnöi,  Kynikei  31b> 
Meuandros  v.  Epheaoe,  Hiat.  413  686 
UenandroB  t.  Herakleia,  Landwirtli 

847 
Menandroa  (?),  Eonatachiiftat  684  4T 


Alphalietiachei  Register. 


Meaandroi,  st^l  KvMfov  636 
MeaacdroB  v.  Pergamon,  Bist.  ftS6 
Henandroe  t.  Priene,  Landniith  847 
HenedemoB  t.  Athen,  Rhet.,  Alticist 

11498 
HenedemoB  v.  Eretria,  PhiloBopb  S 

173»  19  20  29  30  69  M3  71   1235SS 

ST3  290  25  468  470  471  GOO  603  co 

604  dt  619  II  600  60710 
MenedemoB  d.  Kjnihat  43  üb  619m« 
Menedemos  t.  Pyro,  Schüler  PUtons 

G04B1 
HenekleB  t.  Alabanda,  Rhet.  II  488 

490  493  676 
Meoeklei  v.  Barko,  Higt.  II  S91  f. 
MeaekleB    od.   KallikTates,   Perieget 

U  392 
Henekr&teB  y.  Blaea,  Oeogr.  II  40  *» 
Henekrate«,  Epigmniin.  II  548 
Henekratea   t.  EpbeBOB,  Gramm,  a. 

LehrdicM.  284  286  B29  i 
MeDekrates,  Biet.  Qb.  Nikaea  II  169 
Henekiatea,  Eom.  268 
HenekratöB  t.  Methymiia,  Akadem. 

II  291  f. 
Menekratee    t.    Njbb,    Arütarcheer 

n  IS  13  CS  159  183  246 
'    Henekrates  t.  Olyntboe,  Bist.  649«86 
FBeadO'MenekrateB  v.  Sjrakus,  Arzt, 

Brief  11693»  S96 
MenekrateB   t.    XanthOB,   Büt.  649 

n  160  «0  360(1 
Heoelaoa  v.  Aegae,  Epik.  346  406 
HenelaoB  v.  Anaea,  Eist.  IMOOsu 
HenelaoB,  BUdh.  624  » 
Menelaos  t.  Marathoe,  Rhet.  II  488 
Henestbenes,  HiBt.  11  400  u« 
Meaeetor,  Natnrfoncher  833  ii  847 ;i 
MeneBtntos,  Epiknreer  94ui  lOOus 

106478  886 
MeaestratoH,  Landwirtb  843 
UenippoB  T.    Gadan,    £;riilker    40 

40iu  44ir.  47  iw   114U«  168  242 

11468  676  601 M 
Meuippog,  Bist.  U  892 
HenippoB   Eotokaa   &.   Skatonikeia, 

Rhet.  n  496 


Menippos,    Freund    d.    Eriaagoras, 

Geogr.  U  662208 
Menodoros,  Arst,  Erasistrateer  B  418 

419  u'>  . 
MenodotOB,  EunstBchriltet  ä24 
MeDodotOB  1.  PerintboB,  Bist.  640 
HenddotoB  v.  Samos,  Perieget  640 
UeoodotoB,  Skeptiker  116 hi  113394X9 

340  US 
HenoekeDs,  Schaler  d.  Epibnros  97 

104  4T8 

MenoD,  Arat  164840 
Mentor  a.  fiithjiiien,  Akadem-  133 
Hesatma,  Matt.  d.  Kallimachos  847 
MetelloB  Nepos,  Schaler  d.  PhUagros 

II  492  140 
Metbodios,  Gramm.  370  lOS 
Metrik  B2l8ff.  System  doi Skii^nii- 
KovtiB  II  224  f.   das  altere  u.  das 
jflDgere  gaogbaie  metrische  System 
der  Alexandiinerteit  II  226—231 
und    231  —  236    Sparen    anderer 
Systeme  B  236  f.  689 
MetrobioB,  Eochschriftst.  880 
Metrodoros,  Architekt  626  si 
MetrodoroB,  Ant  782  798  800  m 
Metrodoros  a.  Bjcani,  'AlitvTuä  8öl 
8619! 

Metrodoroe  v.  LampaakoB,  Epiknreer 

91  92   93  417  96433  96  435  98—100 

1014M  102  431  103  106,106  «M  886 

II  211  101.  ISS  276  iO«  SG8  682 
MetrodorOB  t.  Lampaakos,  ErklArer 

d.  Bomeroe  II  664 
Metrodoros  v.  Pitane  (?),  Akadem.  133 
Metrodoros  t.  Skepsis,  Akadem.,  Rhet. 

□.  Bist.  127«S[i  133  836»  862  864 

866  lU  11  8&2— 3&Ö  468 
MetrodoroB  v.  Stratonike,  Epikoreei, 

dann   Akadem.    129    1S2    134ufi° 

11  260  I3e  282  362  ( 
Metrokles  ».  Maroneia,  Kyniker  18 

81  38i0B°  42i!4  167  U242i5  Seine 

Scbnle  43  ff. 
Michael  Psellos  708  st  860  m 
Mikkion,  Ant,  Erasistrateer  II  446 

447  m 
Miki^los,  Philosoph  80 


»^ 


oogle 


Alphabeti«ohei  Register. 


MittiadeB,  Scbäler  d.  Aristoti  t.  CbioB 

Mimiamben  830  ff.    II  701  f. 
MimuermoB   y.    XolophOD,   Elegiker 

170  172  177  1865T  369»    II  404» 
HicmermoB,  Trag.  288 
Minthes  a.  Sminthee 
Minncina  Felii  S18w    11  686 
UithaekoB,   EochBcbriftst.    8&0    S71 

877  IM 
Hithrea    d.  Syrer,   Epikureer   9Ö4S3 

96  4w  104  «a 
Mithridatea  VI  Eopator,  ä.  Grosse, 

ESnig  V.  Pontos  814  sm  867  II  353 

365   416  f.   426    4J7    430   489   496 

497  693 
Mnasagoros,  Stoiker  11  242  m 
MnasalbaB  t.  Sikjon,  Epigramiu    II 

6263«  610  f.  612  648  699 
Mnaseas,  Kochschriftst.  u.  Landwirtb 

842  4G  S44  870 
Mnaseas  v.  Patrae  od.  Patara,  Perie- 

get  846  lOB  412  479  «79  f.  1143  58 

46  ca  66  206  US 
MuaBetu  t.  Tjros,  Akadem.  II  292 
MnemoD  t.  Side,  Arzt,  Eleopbantier 

$14f.  814108  838  82S»S   II  444i«s 

681  f. 
MnesaichoB  t.  Athes,  Stoiker  II  663o 

285  f.  240  242  le  24S  244  280  laifi 

286  46815  498  711 
MneBimaclios  v.  Phaselis,  Eist.  II  898 
MneBiptolemos,  Bist.  4  247  248  266 

489  18  685    II  831  Si  679 
Mnesistratos    t.    Tbasos,    Stifter   d, 

Hueaistrateer  499 
Mneaitheos  t.   Athen,    Arzt  812  its 

879  WS 
Pseado-Mocbos  d.  Pboeoikier  488  lai 
Moderatos,  Nenpjthagoreer  II  88S4&S 
Hoereas,  Bmder  d.  ArkeBilaos  123 
Moero  v.  Bjuutioa,  Dicbterin  168 

271  829  e  881     II  18  S9  660  ns 
MoloD  s,  ApolloDios  Uolon 
Holpis  d.  Lakone,  Hitt.  n  890  lU  892 
HoniiDOB,  Paradoiogr.  486 
HouimoB  T.  SyraküB,  Kjniker  81  39 

167  242  26011 


Uoscbine,  DithjrambendicbteTin,  U. 

d.  Hedyle  U  638  n 
Moaobion,  Akadem.  lS6sii    H  G59 
HoflcbioD,  Ant,  »tffl  iBjvvm«  816  ii» 

846  B4 
Moaehioni  diof&ayt:^e,  Arzt  II  440  lU 
MoschiOD,  Koch  d.  Denietrios  v.  Pha- 

leron  167  684 
MoscbiOD,  üb.  d.'  Schiff  Eierons  (II) 

662  iU  S82  f. 
MoacbopoloB  226  ts   II  2133» 
Moscbos T.  Pergamon,  Bhet,  II  486iii 

606  Ml 
MoschoB  T.  Spttkns.,   IdjUendicbt, 

nnd  Psendo-HoscboB  196i  214  215 

216  M    224lot>   228    281  IT.    234  lU 

896 
Ho8iiieB(?),  Bist.  II  898 
MuciauDB,  C.  LicinioB  6803«  U  138  im 
Hacios  Scaevota  s.  ScaevoU 
MnmatioB  t.   Tralles,  Gramm.  199  e 

226  286  T» 
Hurena  II  180 
HosaeoB  v.  Epbesoi,  Epiker  6  364  sc 

406 
Psendo-Masaeoa,  Theogonie  378    II 

43  68  36011} 
MnBeion,  alezandriiuBChes  7 
MDBonioB  BofoB,  C.  684 
Myes    T.    Poseidonia,    Pythagor«er 

n  29  7 

Paeado-Myia,  Brief  II  697  8i 
Myiakos,  Geliebter  d.  Meleagros  v. 

Gadara  U  667  im 
Myris,  Brader  d.  Aiatos  v.  Soli  292 
Hjro  8.  Hoero 

HyroD,  BildD.  616  14  621  &S!».K° 
Myron  T.  Priene,  Biet  402  ist""  *OSim 

60&40J    U  898 r. 
Myron,  Bhet.,  Asianer  11  489  601 
Uyrsiloa  t.  Hetbyouia,   Paradoiogr. 

464  487  f. 
Myrtii  a.  Anthedon,  Dichterin  381  3« 
Mys,  Sklave  n.  Schalei  d.  Bpikoroi 

974«6   1044TB 

Mytbographie  n  28  ff. 
MythologiiabesEiuidbncb,dwftlteite 
B.  Anonymi 


..>^.00' 


.3IC 


Alpbkbetischea  Register. 


753 


NaeviaB  256  to    II  10  h> 
Naakrates,  Arietarcheer  11  14 
Naukrates,   Schfilec  d.  leokratea   H 

468  et  472  SS 
Naakrates  a.  Perganioii(7),  Hathem. 

758  sss 
Nankjdea,  Bild^.  II  62Su 
NaDsikjdäB(?],  Demakriteer  89  ss?'' 
Naosiphwies  t.   Teos,    Demokriteer 

80  92  99  415»  101  i£fi  107  f. 
Neanthes  t.  Kjsikos  n.  Neanthes  d,  J, 

G   3S8et  470S6  492  ftlT-619  671 

tl  183 
Nearchos  a.  Kieta,  Geogr.  418  636  SU 

649  6Ö1— 66S  663  3S  654  656  656  at 

660  SS    II  409  US 
NearchoB,  PTtbagoreer  II  332  «st 
PBeuda-NeckepBO,  nci^l  li9aiv  yloipi;; 

866 
Neilena,  Arzt  780  826  827  sio  II  422sft 
Neleui  V.  Skepsis.  Schaler  d.  Aristo- 

teles  u.  TbeophraBtos  U  297  2!>8st« 

598  M 
NemsBianas,  Jagdschriftst.  860  as 
NemeEios,  cbristl.  Philosoph  11  251  h» 
NeokleB,  Bruder  d.  Epiknros  91  loe 

95  4S3  106 
Neoptolemos,  Bienenzüchter  831 6  8äO 
NeoptolemoB,  Nebenkönig  d.  PjrtoB 

V.  EpeiroB  II  63.5  si 
Neoptolemoa  v.  Parion,  Epiker  nad 

Gramm.  873  106  447  »    II  671 
Neoteles,  Qramm.  11  lUS 
Neothalides,  Qramm.  II  166 
NepoB,    Coraeliaa    II    378  is»"    410 

Qaellen  663  589  639  Si5 
NeptnanioB  902 
Nesiotea,  BildD.  617  u 
Nestor,  Akadem.,  Lehrer  d.  MaicelluB 

II  248  w 
Nestor  t.  Tarsos,  Stoiker  II 248  243  ae 
NeupythagoreiBmDB  11  134  329  ff.  62S 

11' (Vit) 

Nexaris,  Architekt  626  si 
Niger,  Sextias  b.  SeitiaB  Niger 
Nigidina  Fignlna  496  n   II  332 
Nikaea,  Witwe  d.  Aleiandroa,  des 
Sohnes  d.  Erateros  394 

acBKHiDi.,  ^«ch.-sln.  LiH.-Gcioli.    n. 


NikaeuetoB    t.    Samos    od.    Abdera, 

Epiker  881  f.  386  392  7» 
Nikagorao,  Tater  d.  Panaetios  II  68 

64  u 
NikandrOB   t.  Alezaadreia,  HisL    11 

400  Sit 
Nikandroa  a.  BithjnieD,  Stoiker  II 

242  iS 
Nikandroa  a.  Chalkedoo,  Eist.  II  894 
Nikandios    a.    Kolophon    10    184  53 

234111  284!  286  4   301  802—807 

396   8971»   407    421«   784  7B4lli 

785   81S   818 1S4  830  6   889  863  t4i 

864   864141  890   695     II   ISfis   20 

192  351    196    216    416    4S5   427  CG 

446  ns  683 
NikandroB  von  Thjateira,    Gramm. 

306 11g    U  18!  f. 
Nikanor,  3.  d.  Areios  Didjmos  11 252 
Nikanor,  Adoptir-  n.  Schwiegersohn 

d.  AristoteleB  136  ei7 
Nikanor,  Epikureer  104  4tb 
Nikanor,  Eist.  II  S9S 
Nikanor  t.  Kos,  Oramio.  199«  385 
Nikanor  \.  Kjrene,  Gramm.  370  301  n 

630  7S  634  »S    II   17611»  200386 
Nikanor,   nnbekannter    Sohriftst.    II 

267  m 
Nik^rchoa,  d,  A.,  Epigramm.  1162741 

651  699 
Nikarete,  Hetaere  17  to 
Nikasikratea,  Philosoph  U  279 
Nikesios  a.  Maroneia,  Laudwirth  847 
Niketas  d.  Diakon  296  f. 
Nikiaa,  Schaler  d.  Bpikuros  104  4T8 
Nikias,  Eist.  U.  400314 
Kikias  Y.  Kos,  Gramm.  II  177 
NikiaB(?)  v.  Malea(?),  Hiat.  u.  Qeogr. 

506  10    n  400  Si4 

Nikiaa  a.  Mallos,  Ai»iw(i)  865 
Nikias  v.  Miletos,  Arzt  d,  Epigramm. 

200  f.  202  732  t».  so  800  m    II  526 

54s  698  699 
Nikiaa  t.  Nikaea.  blograph.  Schrifbit. 

71  «TS  72aai  498  so  505  t. 
NikidioD,  epiknr,  Eetnere  92  411 
Pseudo-Nikobula,  Eist.  E  S«6 
Nikoklea,  Eist.  11  390  s»  3fl5 


:  \..oo^lc 


754 


Alphabetisches  Regieter. 


Nikokratee,  negl  i««  iv  'Eltumvi  ayä- 

vos  (=  dem  folgenden?)  II  63 
Nikokiates,  Mytbogr.  II  &8  896  jts 
Nikokreon ,  krprischer  Fürst  18&  G9 
NikolaoB   V.   Damaskos   266  UT    iSl 
II  143  809— S21  382  326  4S6  616  M5 
PBeiido-Nikolao8(?)  481    n  SIT 
Nikolaoe,  Kom.  268 
NikolochoB   von  Rhodos,    Skeptiker 

115  Mt 

NikomachoB,  KpigramiD.  II  &50 
NikomachoB,  Kom.  S68  268  i&i 
Nikomachos,  Maler  622  ae    II  550  m 
Nikomachoa,  Trag,  268  iss    II  63  to& 

809  SU 
NikomedeB,  Eist.  II  400sm 
Nikomedee  II  od.  III,  König  t.  Bitb;- 

nien  678    II  415 
Nikomedea,  Mathem.  7&8 
Nikon,  Kom.  268 
NikophaneB,  Maler  &a2Mit> 
Nikoatratos  t.  Gphesos,  Tranmdenter 

869  IM  87S 
NikoBtratoB,  Eist.  II  963 
MikoBtratoa,  HythogT.  II  5S 
Nikostratoa,  Stoiker  87 
NikoBtratoB  a.  auch  HippostratoB  n, 

Nikokratea 
MikoteleB,  Brud.  d.  AnnikeriB  14  i^ 
NikoteleB  t.  Kyreno,    Matbem.   722 

760  753  Ml 
NileuB  B.  Neileus 
KonnoB  nies  323  234 iis  369  396 im 


39711 


409 


NoBBis  a,  Lokri  v.  nnteritalien,  Lyri- 
kerin 237  8  839 10  3S1 30  II  628  U 
529  f.  702 

Novelle  II  674  ff. 

Nabische  iDBchriften  2    II  667 

Nnmenioe  t.  Apameia,  pythsgoriBi- 
render  Platonik.  116  uj  184 

Nnmenios  v.  Herakleia,  iLrctl.  Dicht. 
301  309  IM  784  81S  879  ioa  II  189 
423 

Numeuioa,  Skeptiker  109  ws 


NymphiB  T.  Herakleia,  Biet  477  620f. 

U   191*) 
NymphodorOB,  Arat  827    U  422  sc 
Nymphodoroa,  mim.  Eflnatier  386 1 
Nynphodoroa  a.  Syrakua,  Paradoiogr. 

463  464  176  r.  481 
NymphodotOB  s.  Nymphodoros 

Obgtbau,  Schriftea  Ober  841  f. 
Octavia  11  562  f. 
OctaTianae  s.  Aagoetae 
OeaomaoB  a.  Oadara,  Kyniker  368B8 
Oenopides  v.  ChioB,  Mathem,  87»;'' 

689  ms 
Oenopides,  Stoiker  87    II  43  ao 
PBBado-OkelloB  d.  Lakaner  II  334  4r 

336  431   SSSf.   886  f.   337  41a''  S3S 

588  ![ 
Ölen  d.  Lykier  683  au'' 
PaeudO' Olympiae,  Brief  II  &94 
Olympiodoroe,  athenischer  Pflhrer  131 
Olympiodoroi,  Commentator  36fls  II 

690 
OlympOB,  Arat  a.  Eist.  II  882 
Omar  d.  Chalif  344 
Paendo-Onataa,  Nenpythagoreer  II 

327  438 

XhtiifOittitiiiä  B.  Tranrndenttuig 
OnesikriloB  t.  Astypalaea  od.  Aegia«. 

Hiat.  36  &84~5S7  538  6S9m  63i 

663    668    664    655    655  tl    660  n 

II  400  SU  406  408  465 
OuomakritOB  346  688  im** 
Ophelias,  Geogr.  418    U  879 
Ophiou,  Arzt  785 
Oppianoe   t.    Kilikien ,    Lehrdicbter 

307  309  309  lu  PBendo-Oppianofl 

850  SS 
Origenes  618  ib  61Gii  6iei!f  634» 

polyglott«  Ausgabe  d.  Alten  Testa- 

menti  II  610  la 
Orion,  Epikureer  II  368  in 
Orion  a.  Theben,  Gramm.  994   IT  S06 
OroB  T.  Mileto«,  Gramm.  391» 
PBCiido-Oros,  flb.  edle  Steine  867 


*)  Denn  Nv(upios 
nmt,  deraelbe. 


i  rpilöeoipos  191  t4T  ist  doch  wohl,  f 


i   Maller  a 


o<^ic 


AlphabetiBchets  Regiatei. 


765 


Orpheus  186  191649  683s»«''  Peeudo- 
OrpheuB  181  as  800  345  876  ff.  46S 
464}  405  m«  901    II  43Ga  006  lu 
631  63SB6  6S4f. 
Orpbena  v.  Eroton,  Epiker  II  246^1 
Oithagores,  Geogr.  666 
Orthon  T.  Syrahna  II  536  81 
üvidiuB    170   177   17SS1    191  rs  334 
305    351  19   SM    407    409    863  I4i 
II  336*73  656  661  Paeudo-OridiuB 
354  34. 36    11  699 

Pacataa    (EireuaeoB),    Q.    Minacius 

390  TG  II  aae » 

I'aeoD  T.  AnathDB,  Hist.  It  400  tu 
Ilaiyria    d.    Kjniker   30    81    andere 


177 


68311 


I'alacphatoB  a.  Abjdos,  angehl.  Hist. 
n,  Geliebter  d.  Ariatotelea  477  90 
II  64  HO 

PalaephatoB  a.  Aegjpten  od.  Athen 
II  54110 

PalaepbatOB  a.  Athen,  angeblich  Epi- 
ker 301  80    11  54  HO 

PalaephatoB  a.  ParoB  od  Priene  477*0 
II  54 IDO 

PataephatoB,  Mjthogr.  326  II  28  47  «g 
&4— 57  60  805  US 

PalamedeB  v.  Elea,  Gramm.  890  is 

Pammenes,  Bhet.  IX  406 

Pammeoea,  atgl  9ii^larv  S&6 

Pamphiloa  a.  Alesandreia,  Gramm. 
196  118  306  m  373  ii3  108  iw  439  »i 
839  b  850  8T  877  im  880  901  904 
901  1128  110.111  lS7t!i  188  las  189 
190  191  lu  193  1931»  199  807  3:in 
425  w 

PamphiloB,  Epigramm,  n  548 

Pamphiloa,  Rbet.  II  478  f. 

PamphiloB  t.  Samoa,  Lehrer  d.  Epi- 
-     knroB  89  90S87''  93*16*' 

I'amphUoB  t.  Sikyon,  Maler  621  621 
908    II  479  98".  93* 

PaniphiloB  d.  Sikaler,  mim.  Künstler 
236  4 

PampboB ,  aagenhaft.  Hjmnendicht. 
683  iu" 

Paoaetioe  t.  BhodoB,  Stoiker  66  üb 


71167  87  38T  1205SS  826  607  607J7 
666  IIS  667  114  886  SS7     11  4  34  21 
63—80  81   81  4   S6   88   88  40  89  44 
96  97  70  99  7*  10179  103  ff,   110 104 
127   129   130   181    131  i«S   132  134 
135  139  143  115  152  237  23S  839 
840  841  342  843  344  846  247  286 
294  300  324  384417  337  484  481  los 
486  111   494  143°   496  14*0   669    687 
701    !04ff.   70B   709   710   718  713 
WiY)   Seine  Schule  II  238  ff.  Pa- 
naetiasten  61  »o    II  684 
Panaretoa,  Akadem.  Sm^''  136  bis 
Pankrates  a.  Arkadien,  Lehrdicht.  300 
Pankratea,  Epigramm.  309  U  549 
PanodoTos  610  431.4» 
PantaleoD,  Kochachrirtat.  B77i94  87» 
Panthoedee,  Hegariker  SO  146 
Panyasaia  a.  HalikaniassOB,  Epiker 

445  u    n  42  w  S63  94 
PanjaaBb    d.    J.    a.    HalikamasiaH, 

Tranmdenter  868  872  I77  873 
PappoB,  Hiit.  II  OS» 
Pappoa, Mathem.  702g  707  712  7t8u 
71441  716  60  71769  719  743  749siB 
752  iiO  764 
Paradozographie  s.  WnnderbScher 
Paraebatea,  Ejrenaiker  13  14 
ParamonOB,  Kom.  807 
ParanomoB  t.  Tbtbos,  Stoiker  II  842  k 
Parinm  ,  Marmor  679  «88*  681  tVJ 
ParmenideB  d.  Eleat  167  »ts  497  ih 
PBendo-Parmenioa ,  Brief  a.  Aleian- 

drOB  n  &&4 
Parmenion(?),  QloaBogr.  II  193  S6« 
ParmeniakoB,  Scbdler  d.  Aristarcboi<, 
Gramm.    894  308  m    644   738  14» 
II  80  7''  102—164  396  687 
Parmeuon  t.  Byzantion,  lambogr.  28>i 
Parmenon,  Leiikogr.  II  192  iM 
Parmenon  a.  Rhodos,  Kochschriftft. 

879    It  192  254 
Parraaioa  d.  Maler  517  u  6S0  m  681 

682 .10«  687  »»s 
Parthax,  HiBt.  II  400  au 
Parthenioa,  S.  d.  Dionyaioa,  Gramm. 


I  193  ts 


Parthen 


.  Mikaea,  Etegiker  170 

r*?i\....>^.00'^IC 


Alphabetischee  Begieter. 


191— 19&  300  381  382  SS!»  396iOI 
40S  581  633  644  668  11  t7ss  666!i)t 

Purthenis,  Epigramm.  II  649 

Paaeas,  Akadem.  lS6sis 

Paaiklea,  Bruder  i.  EjnikerB  Eratee, 
Megarikec  16  se  20 

Paeikles  (Pasikrates)  t.  Rhodos,  Peri- 
patct.  160  8s> 

Pasiphon  t.  Eretria,  Eretriker  20f. 
43 130  70  aS7 

Paeitelea,  EonstschrifUt.  62033  &84f. 

PatroklOB,  Qeogr.  418  537  UOk  544m 
660  661  isi.  iti  667  —  659  6C1  m 
772  iw    II  409  MB'' 

Patroklos,  Ädmiial  des  Ptolemaeoe 
PhiUdeiphoa  245 

Patron,  Epikureer  II  M6  2S6 

Paulos,  Akadem.  123  «is 

PausaniaB  (Quellen)  137  se  868  m 
402  165"  403  616  u  523  562  Mi 
569  248  683  604  6^4  bn  626  E3I° 
629  M6  680  547''  674  688  683  tu'' 
698  iw  696  899  II  49  75  60  61 14» 
247  M  360  363  m  898137  894  407  S37 

686  81  eee 
PauaaaiaB  d.  Lakone,  EUi  II  S90  ui 

400  314 
Paueanios  a.  PouIob,  Stoiker  II  242  se 
Pauaon,  Maler  5189 
PaiamOB  842-844  850 ss  677  im  379 

II  67* 
PeisandroB    t.    Bbodoa,    Epiker    II 

317  399 

Peisiatratoa  t.  Eph6R0B(?)  500  44 
Peisiatratoa  v.  Lipara,  Biet.  II  SM 
PeiüstratOB  d,  TyraDD  386  83  450  tm 

II  246    Paeudo-PeiBistratOB,  Briefe 

II  696 
Perdikka«  652 
Pergameniscbe  PbilologeD  636  f.  6B4 

II  IB.;  pergameu lache  Rhetoren  b. 

Khetorik 
Pergamon  4  626  f.    II  1  ff. 
PeriaDdro8l4l7io611iDi  618  Pseado- 

Periandiot,  Briefe  II  596 
Periegeten  650  f. 
Pieudo-Perikles,  Beden  11  460  s  676 


Peripatetiker  186  0.    I[296ff. 
FeraaeoH  t.  Eition,  Stoiker  3  I7u 

20  20  ei   S4   48  181  50  I60  52  6S  i<i 

66  MS  88—71  74  74  80S  288  ii  28» 

29019  498m  506  89     II  103  £48» 

361 
PeriaeoB  d.  Taktiker  70  sc« 
Peraea   t.  Theben   od.  Makedonien, 

Epigramm.  11  649 
Perseos,  Hathem.  768 
Perais,  Landwirth  847  . 
PetellideB  v.  Edosos,  Bist,  n  400)it 
Petronins  II  676 
Petrus  AlcyoniuB  256  5»    II  661 
Pferdeaiziieiknnde,Schrift6Dflb.848f. 
Pferdezucht,  Schrifteo  üb.  848 
Phaborimos  41  n7i>  606  es    II  344»1 

63418 
Phaedimoa  t.  Biaantbe,  Epik.  a.  Kpi- 

gramm.  362    n  689 
Pseado-Pbaedon    v.    Elia    21    21«' 

24  38    II  7S&8 
PhaedrOB,   Epikureer   U   261   262  I4t 

3A4  f.  266  267  270  274  sc« 
PbaSnnos,  Epigramm.  II  648 
Pbaeatoa,  üb.  Brot-  a.  EnchenbMken 

880 
PhaeitoB,  Epiker  408 
Phainias  s.  Pbaniaa 
Phainiaa,  Peripatet.  6S8e«    II  »7 
Phainiaa,  Stoiker  II  246 
^atföiufa   188   290  ff.  307  f.  4«   U 

38  f. 
Phalaekoa,  Lyrik,  o.  EpigRunm.  II 

622  628  624 
Pbaniaa,  Epigramm.  II  619 
PhanioD,  Geliebte   d.    Ueleagro«  t 

Oadara  II  566  189 
Phanodikoa,  Bist.  II  896 
Phanoklea,  Elegik.  186dt  IMf.  881» 

888  409    II  206  3t& 
PbanokritoB,  Bist.  II  400314 
Pbeidia«,  ÄBtronom  728  72697^ 
Pheidias,  BUdh.   5141  616  h  519» 

621  622  33.  3«^  3«° 
Paeado-PhemoDoS  299  6014«  8TÖ  6» 

II  860  70 
Pheiekratea,Eom.  860  II  Mii9  M9» 


..>^.00' 


.3IC 


AI phabe tisch ea  Register. 


757 


I'lierekjdeR     t.    Leroa ,     Gene^oge 

6346»    IE  4040  43».«» 
Pherekyde«  t.  SytosSTB  II 674  Paendo- 

Iliecekydea,  Brief  II  &»e 
I'bila,  Oattin  d.  AntigoDos  Gonntaa 

889 
Philft,  Tochter  d.  Antipatroe  699 
Fhilagrioa,    rhod.    Bhei    U   489 1» 

492 
FhilagroB,  Lehrer  d.  Metellna  Nepoa 

n  24B  60  49S  HO 
Philemoii  a.  Athen,  Oloaaogi.  SOOso 

S;sr.  626 
Philemon,  Qeogr.  690  906 
PbilemoD  o.  Soli  od.  S;rakaa,  Eom. 

SOe    266  h    2&9f.   261  SB  26B   269 

880  fiS    II  632» 
PhüemOD  U,  Eom.  26« 
PbilemoD  III,  Eom.  267 
Philetae  t.  Epheios,  Hiat.  II  4003m 
Pbiletu  T.-Eoe  6  172  131—138  184 

184m  186  186  ES  198  1984  201  286 

286  e  329  330  SSO  ii  347  in  363  7i 

396  101  446  H  463  468  888  899    II 

624  66Ö 
Philetat  v.  Samoa,  Epigranun.  II  660 
Philikoa  a.  Phüiakoa  v.  Eerkyn 
Pbilinna,  Mutter  des  Theokritoa  196 
PbilinOB  V.  Akragaa,  Hiat.  684     II 

1161»  1171« 
PhilinoB,  Geliebter  d.  Aratoa  287  a 
Fbilinoa  y.  Kos,  Arzt,  Stifter  d.  Em- 
piriker 779  818 f.  819  820  827  sis 

II  6S2 
Philippide  B   a.    d.    Demos    Paeania, 

Eom.  248  24»  262  268 
Fhilippoi  T.  Cbalkia,  Uist.  II  396  tso 

400  314 
Fhilippoa,  S.  Herodea'd.  Qrouen  II 

S12sao 
Paeudo-Philippos,  Briefe  IlSflSf.  696 

701  707 
Pbilippoa  m,  Köaig  v.  Makedonien, 

Epigrünm.  629   U  118  m  646  646 

646  lU  647 
PhilippoB,  Landvirtta  888 
Pbilippoa  T.  Megara,  Hiat  14!i  17» 

20  «1    U  400  314 


Philippos  T.  Opus,  ScbtUei  Flatom 

733  14«    II  326  430 
Philippos  T.  Pergamon,  Hiat.  617  466" 
Pbilippoa  V.  Tbeangela,  Hiat.  II  896 
PhilippoB  T.  Tbeeaalouike,  Epigram- 

meuBamml.  194  ii3  408  isa    II  877 

491  634  TS  668  196  669  560  903t>  661 

668 1»  669  m 
PhiliakoB  y.  Aegina,  Eyoiker  26—88 

634 
Philiakoa  (Philikoa)  v.  Eerkyra,  Trag. 

179  869  E  270  f. 
Philiakoe  t.  Miletos,  Bhet.  664  617 
Philiakoa  t.  Tbasoa,  Bienenzucht  881« 

889 
Pbilistas,  Freniid  d.  Earnelakoa  106 
Pbiliatidea,  HisL  II  400  su 
phitistidea  t.  Syrakna,  &iEiifM[0«oio'e 

2364 
Philiation,  Mimendicht.  SGe  m 
Pbilistioa  a.  Lokri,  Arzt  879  «os 
Pbiliatos  a.  Nankratda,  Hiat.  II  400314 
Pbiliatoa    a.    Syiakna,   Hiat.   671  m 

683  BDO   684310  686  >11^     II  400  su 

677 
Pbillia,  d.  Delier,  tib.  Unsik  528  es 
PhilochorOB  t.  Athen  (Anaphijstos), 

Hiat.  37»  423  ra  462  688  BB  bKtm^ 

604—599  686631^  870  B71  876 192 

n  40  te  601  »8  678 
PbiiodemoB   v.    Gadara,    Epikoreer, 

Epigramm.    39  m   41  46 143  48  i5i 

64134    106   116  M4   134   166  328  «4 

86614  472  60669  B2S   II  35  11  486« 

44    339   848  SS  244  SB   261   262  isi 

864  364  138  266  267  267— 27S  279 

66«  im  661  689  718  71S 
niilokleB,  Eom.  S67 
PhilokratcB  t.  Hagnua  490  m 
Philokratea,  Hiat,  II  400si4 
Pfailokrates,  Stoiker  88351 
PbilolaoB  T.  ErotoQ  od.  Tarent,  1*7- 

tbagoreer2Se«  49411  609  sa  11338 

698    Paeudo-PhilolaoB  II  387  f. 
«ilölcrjrae  328  8 
FhilomneatOB,  HUt.  II  400  su 
PhiloD    V.    Alexandreia    11    267  na'' 

828  4M   832  438   343   344  im   606  10 


..\.>00' 


.3IC 


758 


ÄlphabetiBches  BefpsUr. 


698  62844  631 6S  668  TOS  f.  Paendo- 

PhiloD   II  146S08SS3— 32&32844a 

834  837  a»'  711 
Fhilon  Äntas,  S.  d.  Antipktroa  toq 

Ttios,'  Epigramm.  II  562  ng 
Philon,  Schüler  d.  AriBtoteles  664 
Philon  T.  Atben,   Pyrroniker  108  Sos 

471  SS  886 
PhiloD,  Baumeiatei  140  tob 
Pbilon    V.    BybIoB,    Gramm.    399  13» 

477  M  648  6TS  662  85    II  367  42 
Philon  T,  BjzantioD,  Mechaniker  in 

7361»  743  iSG  744—749  776»! 
Philon  d.  Dialektiker  18  L  61 
Philon   d.  A.,    jOd.    Epiker  11  362 

654  f.  666  loa 
PhUon,  Qeogr.  418  419  «3&  774 
Philon    T.    Herakleia,    Paradoiogr. 

477 
PhiloD  V.  Lariaa,  Akaden.  180«40.«44 

131  132  133    II  148  sao  266  lu  262 

27»— 28S    284    286    286  ans    286 

286tM.Hi   287   341  341 40s  34ä49ti 

458  713 
Philon  T.  Theben  (~  Ph.  d.  Geogr.?) 

666  si 
PhilonidsB',  Eist.  II  400  au 
PhilonidsB,  Mathem.  768  xsb 
PhilonideB  v.  Theben,  Stoiker  3  34 

62  73S9S  289  290  ib 
Philopator,  Stoiker  79  su 
Philopoemen  II  82  87 
Philoponos,  lohannea  11  251  S4 
Philosophie  10  ff.   II  237  ff.  Philoao- 

pheDgeHohicfate  491  ff. 
PhiloatephanoB,  Kam.  36$ 
Philo  etepbanOE  t.  Ejrene,  Paradoxogr. 

349   463   467  iE  47S  f.   624  SU  636 

II  4  g  S99B1«  466 
Philoatratoa  r.  Aleiandreia,  Abadem. 

II  292  SSI  664  SIS 
PhUoatratos,  Flavine  409  663x8    H 

414  S70 
PhilotAB,  Vat.  d.  ÄpoUoniot  11  «70 
Philoxenos  v.  Alexandreia,  Elaudioa, 

Axzt  II  417  440  r. 
Philoienoa,  Epigramm.  II  6S1 
Philoienoa,  Sohn  d.  Eryiie  490« 


Fhilozenoa  v.  Kythora,  Dithyramben' 

dicht,  881  iu    U  66111« 
PhilozenoB  t.  Leukadia  B81si4(?)  II 

661  ne 
PhiloxenoB,    Metiiker  II  226  226  11 

229 
Philteas,  Bist  II  400  su 
Pblegoo  T.  Tralles,  Bist.  60Ot« 
Phlyaken  237 
Phoebos  V.  Antiocbeia,  Tr^onklentei 

S71  871m  876 1«8 
Phoenikides  T.  Megara,  Kotn.  265 
Phoenix  v.  Eolophon,  Choliambcn- 

dicht  SS9  230  «9 
Phofcion  136  663 
Paendo-Phokylides  U  (»9-«43 
Phormion,  Peripatet.  l&07;u  lfi2f. 
Pbormia,  Kom.  250 
PhotioB  323  71  439  S7  690  687     II  42 

60  387  678 
PhrynicboB,  Kom.  II  24  u»  2oi 
PhiyniB   T.    HTtileae,    Nomendicbt 

61S 117 
PhjlarchoB  t.  Athen,  Biet.  172  u  3Si 

479  629S46.  UT  630  M?"  680-68S 

906     II   43  SS    116»!    Uli»   3TH 

683  692 
PhylotimoB,  Ant  780r.  781  h  783ti 

786  812199  826  879  M8    II  422» 
PhyisOD,  Schfiler  d.  Epiknroa  97  4» 

10447» 

Pioakographie  337  ff.  491  ff.  U  666 
pinakogcaphiache  Tabellen  a  Ano- 

Pindaroa  333  la  334  339  401  43317 
436  IT»  487  n  438  4431.1  4U  460 
469  460  461  4«2  477  681  624  M» 
893  II  13  40  48  119 1»  164  IM 
169  163101  167  176  200  203  »4 
216  217  664 1B5  Scholien  lU  Pin- 
daroa  II  46  m  801  684 

Piso,  L.  Calpnrnius  CaeaoDiuns  II 867  f. 
277  27S  m  ' 

Piao,  M.  Popios  Fragi  Calpuroiftiiiu 
II  30e  496i44t> 

Pitholaos  a.  Rhodoa,  Epigramm.  11 
MO 

PitholeoQ  a.  Pitholaoa 


..\.>00' 


.3IC 


ÄlphabetiBchea  Register, 


759 


Pittakos    141  TiD    51 1  101      PssDdo^ 

FittakoB,  Brief  II  696 

Planndee,  Maiimns  997  st    II  610  2!a 

Piaton   8   10  23   88 108«  67  »l   71  S67 

103  117   118   120   121   Hin»   144 

145 138   146   16196  250   3008»  810 

821  U  326«  S62M  419  480  44851 

4466«  447  448es  48921  491  499S4.iot' 

504  81  555  598  618  673 177   769  iss 

788  HS    805  ua  867  in  877  i>9  901 

II  838''  26ml'  27  43f«  67  68  70i6 

73  73BS74H  76&S  78m  8l4  10075. T6 

'  105    106  «7^    133  i«s    133    184   135 

136    147  2»)    154    193    280   272 19B 

281    S88MB    S90  292    292  287    396 

322m  326  838  381  336  345  350li3u 

481  ss'  483  492  1S7  501  514  itl  590 

598   629   681   685    706    706  f.    708 

sU   Begrflnder    dtr  viBseDBchafl- 

lichen  abetorik    II  467     Fsendo- 

Platou  206ii>   22  B&   120    II  149  m 

711      Briefe    36«c    584ti0    II  334 

580  i<  KSl— »85  591  u.  fi  598 

Ptatou,  Kom.  427  SB 

PlatOD  T.  RbodoB,  Stoikar  II  242  üi 

PlatoQ  T.  Sardes,  Epiknreer  II  267  ns 

PlantuB  251  258  260  261  264 

Pleiaa  b.  TragiBche  Pleiaa 

PleietonikoB,  Änt  781  812  im 

Plentiphanea,  Landwirth  847 

Plinias  d.  Ä.    (Qnelleii)    306   32t  b^ 

481  iii.m  515U  51815  520 S2  525 

552  581  587  S25  607  638  6«)   663  SS 

662S6  696  699  701  718«  784  784  15 

817  iso  829  H  830  e   836  Sa.  n  841  u 

H42  M     845  56.  57     846  50.  so     848  71 

866  IIB  858  858  122  869  iKi  860 
860  m.  1»   861   861  isi    866  im.  im 

867  lea  868  isi  II  187  1S8  188  lao 
381  407397  408  Ml  409»U.3«i>  414 
4191«  436  6S  44013! 

PliuinB  d.  J.  369 

PIotioB  QallaB  b.  QallaB 

PlntacchoB  (grSsitentheilB  QocUen) 
41  108  120  122S7*»-*  leiMR  t63M8 
253  iS  294  806  313 IT  411  i3  609  88 
542  662  563  589  690  697  s?«  598 
699  sw   601   604   6t3in   689   682 


688  566  636S8T  641«»  655  u  674 
699  S3d  763  884  U  23  28 119  62 
9047  122  139192  142  148220  30232T 
348  360  872130  376  375151  380170« 
381  382  IM  411  635  8r683»i  588 
594  599  C7S  689  711  Pseudo- 
PlatarchoB  120  495  u  611  m  694 
844  U  866    II  52  261  348 

Polemarohoa,  OIoBsogr.  II  191  iia^ 

PolemoD  V.  nion,  Petieget  6  413 
427  BR  4818  468  469  465  490» 
515  0  61614  61815. 11  619  W  620 
521m  522»°  623U  624  524M  580 
687  SM  619  623  509.517  627  5S2''' 
634  665  60&— 676  677  II  1  18»« 
27  27134  64  199  208  494i4S°  60l!>s 
657  639 

Polemon  a.  d.  Demos  Oea,  Äkadem. 
329«  61  61186.168  66  116  —  118 
116EM  119  119  531  120  &5T  121  122 
123  1S4S65°  3263«  33733  380  468^0 
470  470»  472    II  290 

Polemon,  KitQigT.EIeinarmeiiieii,  S.d. 
Zenou  T.  Laodikeia  700  II  499  680 

Polemon,  E9tiig  v,  Pöntos  II  499  ii« 
680f 

Polio  (Potlio),  AsiuiDS  II  377 

Polio  (PoIIio),  Asiniua  TralUanus 
596  374  831 8   n  377  le« 

Polio  (Pollio),  3»biriai(7)  388  ii 

Polinchos,  Kom.  268 

Pollia,  Architekt  536  si 

PoUai  (QneUea)  D  807383  2l23«s  594 

Poljaenoe  v.  LampHakog,  Epikureer, 
Mathem.  91  tu  96t3S  101  102  4«2 
156818  886  11  269IST  271i85  275»o« 

Polyaanos  a,  Makedonien,  Rhet.  u. 
Bist.  (Qaellen)  583  M7  689  II  123 
378  i«»»  881 

PolyaathoB  a.  Kjrene,  Mythogr.  U 
SO  43  58 

PoLyarchoB  a.  Poljanthoa 

PoljbiOB  33151  404168  418  418  S5 
434TB  600  682  665137  671:55.)fs«,257 
672259.160  573166  676178  579  679290 
560  629  6S064T''  631558  633651.660 
634  6S2  637  638  613  640  643  842636 
679    695  HS    867  119    667   905    906 


..>^.00' 


.31c 


760 


AlphafaetiBcheB  Begiiier. 


II    6fi    71    79    80  —  128     137    1S9 

lllllis  U2  142197  144  144(00  937 

378    38OiJ0°    82180    658   683    687 

692  707  f.  710  11'  (V) 
Folycharmos  y.  Naukratis,  Biet.   II 

400  >14 
FolydenkeB  t.  Pmon,  Qrainm.  II  608 
PoljeideB,  knt  828  iio 
PolyeidoB  ft.  Theasalien,  Mechaniker 

734150 
FoljgnOBtos,  HiBt.  n  SM 
Pol;guotos,  Ma,ler  &13s  631m  II  I7s(> 
PolykleitOB,  Bildner  6143  616 ii  521 

521  st  622  ae^ 
PolykleitoB,  Epigramm.  H  S49 
PoljkleitoB,  Oeogr.(?)  481 121 
Foljkleitos  v,  Lariea,  HiBt.  bU  657  et " 

88!  lu 
PoljkrateB,  Hiat.  II  390  us  896 
Po1;tperclion  2T6m 
PotyskatoB,  Epigramm.  II  548 
PoIjBtratOB,  Epikureer  106 
Pol;ieloa  t.  Rhodos,  Hiet,  II  896 
PompeiDB    624    II  129  f.    140 1»   177 

183  184  186  366  f.  868  S73f.  374  Ui 

376  376  IM.  IM   377  403  416 ■  418 

496  601 181  614  US  564  HB 
PompeioB  Macer,  Trag.  288  II 374148 
PorphjrioB   d.  Neaplatoniker  96  ms 

165810  707  II  162)00^  172  IM  302  B21 

329  350  K»  377  l«i  686 
Poaeidippos    t.    Alezaudrela ,    Epi- 

giamm.    II  686u.  lu.so   680— 6S2 

633  668  IST  698  f. 
PoaeidippOB,  Bist.  II  400  ti4  530  es 
PoseidippoB  t.  Kaeandreia,  Kom.  2  5 

S66G1    204  268  438  8    889    II   3l 

680»  632  «8  661 
Foseidippoa  a.  d.  Dflmos  Eothokidae 

262  0« 
PoBeidonioB- T.  Alexondreia,  Stoiker 

78  648   II  139 191 
PoBeidonioB,    SchSler    d.   Annikeris 

<od.  Nikoteles?)  14  is 
PoBeidonios  V.  Apameia,  Stoiker  226» 

131S48.  S4»  16S79S  4SI  III  609  91 
681  643  642 «N  6G28&  6619»  68SIM 
69SlOT*->>  776  776  Sil  8484«  867119 


II  (60  s.  Na«htr.  II  886)  60  SA  61 

61H9.I5I  66«  74ss  7861  95 BS  104 

128    128  —  147    169   837   238  240 

241  848  843  99  844  846  846  ts  249 

850  257118''  864  289118  394  296sii 

aOOSM  316  384  387  333  378  379i«9<' 

460  47691  485  111  491118  493  686 

«87  692  70«  SOS  IT.  714  II'  (¥  f.j 
PoBeidonios,  Vorleaei  d.  AriBtarchos, 

Qramin.  II  160 
Poseidonios,  Hiit,  {rielleicht^P.  t, 

Olbia)  642 
PoseidonioB    t.   Korintb,   Lebrdicht 

309  309  1(4 
Poseidonios  v.  Olbia  od.  Olbiopolis, 

SopbiBt  D.  HiBt  642  II  139  191 
PoaÜB  T.  Megan,  Hiat.  II  400  su 
Potamon  t.  Alexaiidreia,  d.  E3dek(iker 

n  296  513111 
Potamon  t.  Mytilene,   Rbet.  II  612 

—616  616  616  661  ms 
Potitni,  rOm.  ScbrüUt.  Sb.  Oarteabao 

846  M 
Praiagoiaa  v.  Eoa,  Arat  778  780  781 

781 14    783    783  41   786  798    793  h 

804  818  IM 
Praxagotas,  Tat.  d.  TheokritoB.  196 
Praxilla  a.  Sikjoa,   Dicbterin  381m 
PruioD,  Eist,  n  396 
PraziphaaeB  t.  Mjtilene  od.  Rbodoii, 

Peripatot.  90S9t'>  144—146  160t7» 

287    293    348    366    406179^   486  S8 

U  273  199  660  664  678 
Pranteles,  Bildner  517  it  511  631  38 
PiajIoB  T,  Troaa,  Pyrroniker   116  Mi 
PriBcianoB  U  171  14B 
Probna  II  22 
Prodikoi  t.  Keos  S>«s   30  b7  4S  i4c 

71    n  149  »0 
Prokies  t.  Karthago,  Bist  n  400sit 
Proklos  d.  Nenplatoniker  25  «3  370 

707  707 SS  sog»"  712  7134»  737 1«0 

II  206 
Fromathidas,   Bist  a.  Hemiamben- 

dichter   231    B  16  83   170 144  S6« 

368  48  368 
PiomathioD  (=Fiomathidas?}  113663* 
Propertius  170  363  71  396 


..>^>00' 


.3IC 


ÄlphabetiBehea  RegiBter. 


761 


ProtagoraB  von  Abdera  d.  SopMat 
111  US  Sl]  10  II  313  346  SU  663 

Protagoias,  ABtroaom  398  662  »6 

Protogorw  (=  Protagoridei?)  II 
397  m 

Protagoriaeav.ErEikoB,  Hiat.  IISMf. 

Protarchos,  Ant  627  II  422  » 

ProtarchOB  v.  Bargjlion,  Epikureer 
II  S&9  m  See  TIS 

Frotarchoi  v.  TralleB,  Hiat.  IIlOOsu 

ProtogeoeB,  Haler  260  621 

ProtogenideB  b.  ProtsgoridOB 

nfozfexiiMifi  S]  n  116 

Ptoibdos,  Bist.  560  f. 

FrytaniB,  Peripatet.  160  393  8SB 
U8l4 

pBaon  V.  Flataeae,  HUL  II  852 

Pto]emaeerl48  690  TlOm  TT7  810 iso 
U  417  678 

Plolemaeoa  I  Sot«r  6  12  13  IB  17 
18  138  174  179  1866»  814u  239 
2S4  869  311  323  330  330  ii  336 
-348  466  iij  533  637  &S9  640  641(0 
616  657  684  603  609  655  701  718 
786  675  IM  II  28  619  52118  530 
641  HS  602  625  SO  676  Briefe  II 161 
506  IT 

PtolemaeoB  II  PhiladelpfaoB  6  8  30si 
60  13  UOSM  124  138  143  171  1718 
184  188  204  S04ii  2D6as  306  206i9 
207  209  243  24S  251  si  269  270 
279  293  823  330  330  u  836  336  tT 
S37m  314  348  868  S69s«<>.  SO  360si 
361  361«!  362  410  8  465  467 
161 II. IS.  176 70  495 IT  499  619  689 
546  616  IIB  696  603  609  609  isi 
612  US  620  621 IBO  G28  631  SSO  648 
669  660  661  as.  »tfi  663  668  8t 
666iM*>  731  786  799  im  800  m  813 
851  S5  II  33  18  413  881  641  US  601 
606  606 10  609  669  702 

PtotemaeoB  DI  EoergeteB.l  8  48  iii 
60  73  206  206  2»  393  330 11  319  ii 
361  363  412  420  466  466  B  167 
167  i>.  18  176  177  195  IT  199  620 
621  632  631  663  721  122  181  714 
709  im  811  816 118  II  SS  18  613  667 
669  681  f.  703 


PtolemaeoB  IV  Philopator   9    73*0« 

103  282  eo  283  29310  431  lo  166  iti 

476    499    519   637  si    744   818  890 

906  II 1686  160  647  ISO  606s  62l3t 

648  611 
Ptolemaeos  Y  EpipbaueB  302oo  431  lo 

666  691  tT8  II  82  84  667 
Ptolamaeoa  VI  Pbilometor  131  lo  461 

46288  601  686  m63  88  605  8  630  f. 

637  639«!  619  7T  666  681  f. 
PtolemaeoB  Eupator  461 
Ptolemaeos  VII  (Ph^akon  od.  Euer- 

getoB  U)  9  893  w  161  SS  462  466  li 

627  629  IS  688  731  iss  74»  761  776 

8619«  n25  25 UT  81n8Bu  118 isl 

164  SS  391   411   468  8«  606  6  622  si 

698  639  ti  649  TT  666  661  681 
PtoIemaeoB  XI  (Auletes)  II  392isi  371 

388  411  441 
Ptolemaeos  XII  U  601  i8i 
PtoIemoeoB  Caesarion  II  263 
Ptolemaeos I    Neffe    u.    Feldherr 

Antigonos  137 
Ptolemaeos,     S.    d.    AristoDikoii 

Alezandreia,  Gramm.  11215 
PiolemaeoB  v,   Aakalon,    Gramm.  II 

IßS— 158  166  176  183  204  21740O 

186  111 
Ptolemaeos    Cbennoa    382S9    611  los 

766191  862  ee  863  99  II  6I110  566818 
Ptolemaeos    ö    'Eju^itris,    Schul,  d. 

Cboriionten    HellaaikoB,    Gramm. 

II  l&l 
Ptolemaeos ,    'S.    Inbaa  II      II   404 

406  SU.  wt 
Ptolemaeos,  KUudios  166ei9  719  720 

121  TB     723  »8,  96     760  M4     166  wo 

166  ST*     767  »T4"     168  *80     171  i»ifi 

174  806.  MB    II  299  SM    303  331    690 

706 
Ptolemaeos    t.    Kjrene,     Skeptiker 

116  641  116  643  II8S9 
Ptolemaeos  t.  Hegalopolis,  Ilist.  8D0 

»05  II  US  m 
Ptolemaeos,   Bruder  d.   Nikolaos  v. 

DamaskoB  IlSlSseo 
Ptolemaeos,    Peripatet.,    Qramm.  II 

171 168 


tv  Google 


Alphabetische B  Begister. 


Ptolemaeos  Pindarion  v.  Alezandieia, 

Gramm.  II16&r. 
PtolemaaoB,  Rbet  11 468  M 
PtolemsaoB  d.  Schwarze  u.  d.  Weisse 
T.  Alexaudreia,  Epiknreer  II 268113 
Ptipias  t.  PiBo 
F;la4ee,    Brader   d.   Ärkesilaos  123 

124  120 
Fjlades,  Eitharoede  II  616  im 
Pyres  (Pjttos)  a.  Miletos,  Dicht  801  u 

244 1  246  II  621  ig 
Pjrgion,  Hist.  II  400  su 
Patron  V.  Elis,  Skeptiker  6  107  108 
108GOP  110  111  113tu  114  116M1 
128  686   311    315  37   469  «9   470  471 
II  341    343   344  601  673    Pyrroneer 
107  ff. 
Pfrros,   KCnig  t.  Epeims   266   290 
559   661    66S   666  »8    669  lu   670 
^84  so»  690  Sil  11636  61 
Pjrroa  t.  ErjÜirae  od.  LeBbo8(—  Pyres 

y.  MiletM?)  201  u 
Pyrros   d.  Makedone,    noXtonK^Diä 

734  IM 
Pythaenetos,  Eist.  II  393 
Pythagoras   114  149i7S  4e9M  636» 
678 187  618  II 184  338  389  IS»)-  431 
674  PBendo-Pythftgoras  485  846m 
906     II  331    331  «GS    833     336  ITi'' 
Briefe    II  607    n.  b.   Neupythago- 
reiamQS 
Pythftgoras,  Geogr.  656  ss  068 
Pytbagoras  T.  Bbegion,  Bildner  616  h 

622  SS 
Pythagoras  v.  Samos,  Bildner  616i4 

522  SS 
Fytheae    v.    Haasalia,    Geogr.    309 
323  74    418    418  w   671  ass    6S6S03 
774  860  m  II  98  65  137  iss 
Pythea«,  Redn.  II  601 
PythermoB  v.  Ephesoa,  Hiet.  490  «10 
Pythiaa,  Tochter  d,  Aristoteles  782 
Pythion  T.  Rhodos,  Landwirth  817 
I>thiOB,  AiEt  847  «9 
Pythodoris,  Gattin  d.  ECnige  Polemon 
T.  Eleinarmenien  u.  Archelaos  v. 
Kappodokien  700  U499i«&  680  f. 
Pythodoroe,  Akadem.  12« 


Pythodoros  v.  Nyaa,  Gemahl  d.  Än- 
tonia,  Vater  der  Pythodoris  U  680 

Pythokles,  Epikureer  924ii.  «i  9Stis 
97  1SG.  «37  99  Ma  101  4bs  102  tei 
10441« 

I^thokles  7.  SamoB,  angebl.  Land- 
wirth 848  74 

QointiliänuB,  Aristides  s.  AriatideE 
QaintilianuB,    Fabins   139  ?oo   141 7ii 
446  SB   621  SS   761   901    Il23  23iis 
171  14S   233  41.43   364  IS   381   463  i 
476  494  I44i>  607  i07  674  f. 
QuintuB  T.  Smynia  173 

Remmius  FaJaemon  II  171  i4s  239  35 
Rhetorik  n.  Redektmst  II  448  ff. 

akademische,  peripatetische,  stoi- 
sche II  467  ff. 

Apollodoreer  u.  Theodoreer  II 604  ff. 

asianische  II  463  ff.  488  496  f.  498 
697 

hermagoreische    u.    Terwandt«    II 
471  ff.  487 

pergamenische    II  482  ff.    498  499 
504  ff. 

Reaction  d.   Atticismua   gegen  d. 
AsianiBrnns  II  482  ff.   498  601  f. 

rhodieche  U  489  ff. 
Ehianoe  a.  KreU   169  193  in  827  84 

S99— 408  433  433  is  434  ji  466107 

6064CIS  899  II  192(50  638  90  671 
ßhinthou  t.  Tarent    23089   236   S37 

237  s.  9  289  ff.  242  si  U  630  h 
Rhodos,  Stadienort!  II489ff  493143" 
Rhytiinik  11218«'. 
Roman  U  674  ff.  678  f. 
RnfiDDB  n  661  «)S  700 
Rutilins  Lapua  II  (180  iBO  s.  Nachtr. 

II  687)  393  466  469  601 
RutilinB  Rnfiu  11  130  ito  <s.  Nachtr. 

II  687)  141  m  376 149 

Sabbe  (SembeUie),  jfld.  Sibylle  s.  Si- 
bylle 
Sabinns  Tiro,  rSm.  Landw.  846  u 
Sabirins  Polio  a.  Polio 
Sallnstiaa  896  II  143 1>7  376  lU 
Salomon,  Weisheit  d.  US21  618  701 


..\.>00' 


<g\Q 


Alphabetisdiea  Register. 


763 


Sunbetho  a.  Sabbe 

SaroiOB  (Samos),  Freund  y.  Philip- 

po8  IIL,  Epigramm,  II  M6  f. 
Kandon,  Philosoph  3T6  i 
ßcmdrokottoti   (TechoDdragupta),  .iu- 

diBch,  König  643 
Sappho  47150  170  212  261  346  38130 

437  »3  II  S0.6  206330  527  U  580 
Sumakos,  Architekt  526  61 
äarpedoQ,  Schüler  d.  Ptolemaeoa  t. 

Kyrene  II  339 
Suaetna,  röm.  Landwirth  835  so 
SaluminaB,  Schüler  d.  Seztus  Empi- 

rioos,    Skeptiker     109  Mi    115  Mi 

II  340  US 
Satyrdrama  270  f.  371  u  S65 
Satyros,  Architekt  864  M 
SatjroB,   geogr.    Forscher  d.  Ptole- 

maeoB  Philadelphoa  663  m 
SatyroB,    Peripat    8    151  iw    826  w 
'  136  8H  498  f.  603  50460  506  685  ms 

II  160  8B 

Satjros,  üb.  Steioknnde  («d.  Archi- 
tekten?) SM 
SatjTOB  Zeta,  Schüler  d.  AriBtarchoB, 

Gramm.  U  160 
Bcaevola,  Q.  Muciua,  Freund  Ciceros, 

Epigramm.  II  491  lii.**  is«  600 
Scipio   Aemilionns  Africanaa   Uinor 

II  64   65    73    84  ff.    85  Ii    87    67  34 

8810  8915-904»  701 
Seleakiden  4  777 
SeleukoB  I  Nikator  547  620  656  657 

658  es  659  800  801  in>  II  625  ss 
Seteukoa  v.  Emesa,  Eist.  II  400  su 
SeleukoB  d.   Homeiiker  508  87  II  26 

S7IIIS     187  ni    197^64    226»    684 

692  II'  (V) 
Selenkos,  Kinaedendicht.217  11  SSlas 

612 
SeteokoB  r.Selenkeia,  Astronom  !6Sr> 

766  %u  II  5  u  (33  a.  Nachtr.  II  685) 

709  710 
SeleukoB  j.  Tarsos,  'Aluvrina  851 
Semoa  v.  Deloa;  musisch.    Schriflet, 

n.    Perieget   628  (6   698    II  100  3i4 

680 
SemproniDG  Aaeltio  II  128 


Seneca  d.  A.  II  511 

Senecad.J.  964ss  152t91  4SI  lu  510 
652  607  II  74  m  138  iw  146  »16 
241  16  246  250  256  iis''  332  «» 
615  tm  671  709 

Septuaginta  11  604  ff.  609  f. 

Serapion  a.  Alezandreia,  Arzt,  Em- 
piriker 719  817  m  81»  819  230  831 
II  422  39  682 

Serapion  t.  Antiocheia,  matbi'm. 
Qeogr.  698 

Serapion  t.    Askalon,    Tranmdoater 


8701 


9  87« 


Serapion,  Trog.  288 
Serenoa  t.  Änliasa,  Matbem.  750  nn 
Seztilios  Antaens,  Arzt  876  iss 
Sextion,  Comuentator  d.  LjkophroD 

278  4fi 
Sextins  Niger,  rfim.  Arzt  784  812  I9r> 

817  iSO  827  801  II  1491'«  426S9  440  isi 
Seztns  Empiricus  109^6  116M0.  mi 

131  II  22  173  26184  261  140  3404«9 

342  499    843  MS    344  M7    347  »19  708 

710  714 
Sibylle,  cumaeiBobe  11  360  70 

erythraeische   626  ni°  II  636  6i 

Jüdische  601 424  II 360  to  395  6S«  f. 
641  6!  644  SS 

Oracula  Sibyllina  III  B.    11  360  7» 
6S5ir. 
Sibyrtios,  Satrap  t.  Arachosien  547 
Siciniua,  C,  r6m.  Bhet.  II  474  9« 
Silanion,  Architekt  526  si 
Silauion,  Erzgiesser  587  m 
Silenoi  V.  ChioB,  Mytbogr.  BSleu.eu 

II  187 
SilenoB,   Glossogr.   (*-  S.  v.  Chios?) 

n  186  192  SM 
Silenos    von    Kaiakte,    Hiat.   6871. 

696  50S  II  117  i!s  186 
SilentiariD«,  Panloa  II  568  tii 
Silleus  (nieuB),  Vat.  d.  Apoltoo.  Bbod. 

(e.  aber  Philotae)  333 
Silos  II  244« 

Simariatos,  Lexikogr.  II  192  km 
SimiaB,  Geogr.  608  639  a»  691  m 
Simiaa  v.  ßhodoB,  Gramm,  n.  Dicht. 

179—182    2742B   276   2784«   280 


..\.>00' 


^^IC 


764 


ÄlphabetiBcbeB  Begiiter. 


329  37914  889  II  18S9  188S30  C22w 

6G0  66!  698 
l'aeado-SimiaB  a.    Theban,    Scbüler 

d.  Sokiatea  24  fifi  181  se 
Siroichidas ,   Beiname  d.   Tbeokritos 

198  e 
Simodie  b.  Hilarodie 
Fseado- Simon,  Dialoge  21«t'>  23  «5 
Simon  11,  HobeprieBter  II  622  f  s 
Simon,  fib.  Reitkunst  848 
Simonakttdes  t.  CbioB,  EocbBchriflat. 

878 
SimonidcB  d,  J.,  Qeogr.  664 
SimonideB  v.  Eeoa  &03m  438u  624eib 

II  4049  b3b»t 
Simonides  t.  Magnesia,  Epiker  4  IM 
Simoa,  Tersificirtes  Kocbbuch  esi  au 
SimoB  T.   Magnesia,    Simodiendicbt. 

238  244 
Simplikioa,  Neuplatoniker,  Comment, 

des  AriBtot.  62»e  11294300  303si» 

307  S49 

Sim^loB,  Dicht.  11  ECB  iss 

Sirach,  Jesna  s.  Jesus 

SiroD  (Skiron), EpiknreerII267  8701(10 

SiBenna,  rCm.  Hiat.  639  U  700 

Skamon  t.  M;tilene,  Eist.  11400314 

Skeptiker  107  ff.  II  339  ff. 

Skiras  y.  Tarent,   HilarotragOedien- 

dichter  (?)  241  f. 
Skiron  s.  Siron 
Skopas,  Bildhaaer  521  3a 
Skjlax,  Eist.  810  672  m 
Skymnos  t.  CbioB,  Geogr.   136  479 

«77  f.  E  688  Peeudo-Skymnoa  316st 

681  eG4  «r  662  85  678  II  36 
Skyoinos  von  Tarent,  d'avfiaTOicoi^e 

SS61 
SkTtbinoB,  Bist.  II 400  su 
Sminthe«  (Hinthea),  Astronom  S08 

308131 
Sochares,  Ejmiker  II  537  S7 
Sogenes,  Eom.  267  • 

Soklea,  Vater  d.  Lykophron  (?),  Dicht. 

272  272  1»  n  533  Ti 
Sokrates  28  24  «s  S6i04^  37ios  36ios' 

73    1S4MS   140    141 70T  143  149ns 

160  in  155  BIT  166  8Si  181m  SOOeo 


326  86   499  36.  S»   509  38   636 19  564 
6B7S!S   691 34T  II  26  67  33  73  76  M 
77  M   79    161   492   567  706  Sokra- 
tiker  21  694  II  706 
Soktates  t,  Argoa,  Perieget  699 
Sokratee,  athen.  Dichter  U  77  m 
Bokratee,  npöc  Eidö^tov  (^  8.  t.  Arg. 
oder  V.  Eoa  oder  t.  Ehod.?)  699 
II  69  134 
Sokratee  von   Eos,    Hythogr.    U69 

362  1T9 

Paeudo-Sokrabes,  xcgl  ll9av  866151 
Sokrates  (—  S.  7.  Eos?),  «tjl  Sfor  (V) 

nal  cöxDv  kbI  U&m»  394«3  SöTiis 

n  69 134 
Sokrates  v.  BbodoB,  Eist.  11  383 
Soktattdea,  Akadem.  123 
Solinns '  558 
Solon  141716  49414  11350530  Paeudo- 

Soton  611 101  Briefe  II  b99 
Sop&troB,    Ezcerptensammler    519  tu 

II  48  41  Bl  387  398  30S>>  418  s«i 
SopratrOB  t.  Paphos,  Parodiendicht. 

248 
Sophokles  118545'  149  m  160tjj  270 

338  48  371  lOG  39014  401  438  la  443 

446  56   460   459   491   499  16.39   618 

684  6IB   686531     II  200  800»!  808 

808  SU  698  5«  Psendo-Sophokles  73 

318  18 
Sophokles   lÜ,    Trag.  869  5    282  f. 

363  68 

Sophokles,  Commentator  389  390  is 

Sophokles  v.  Snnion  653 

Sophon  a.  Akarnanien,  Eochschriftst. 

878 
Sophroa  V.  Syrakos,  Mimflndicbt.  %12 

8308»  24614    II  41  58430  703 
Soranos  a.  Ephesoa,  Aizt  801 119    U 

5Sisi*>  251m  347  SIS  439  us 
SoBiadoa,  «voA^xai  141  Tio 
Sosibios  d.  Lakone,  Bist  7aQ  688  es 

60S— «0&   676  IST     n  89  5   43  5« 

544115 
Soaibios    (—  S.  d.  Lakone?)    xf«! 

Paatltüte  363  606401 
SoBigenea,  Astronom  776 
Sosigenea,  Oiamm.  374 11s  4Uio7 


..>^.00' 


.3IC 


AIpbabetJBcbeB  B«gieter. 


765 


SoBigenes,  HiBt(?)  U  362* 

SoeigeDee,  Stoiker  87 

SoBikratsB,  HiBt  (—  3.  t.  Rhodos?) 

1SS4T  606 
SoBikrates,  Kom.  2ft8 
SosikrateB  t.  Phanagoria,  Epiker  382 
Sosikrat«8,  Rbet.  11  469  7 b  601 
Soaikrateg  v.  RhodoB,  ScbrifUt  flb. 

Philosophen gCBCb.,  mOglicherweiae 

^  SoBikrates,  ScbBler  des  Karnea- 

dea   bei  Fhilod.    Ind.    Acad.   Col. 

(wie  Buecheler  z.  d.  St.  annimmt) 

66  iM  506  r,    II  40  49 
SosipatroB,  Kom.  267 
8oBiphaDe«(?),  Oianm.  374  iis 
SoBiphanes  t.  STrakus,  Trog.  260  a 

270  360  282  w 
Sosippoa,  Eom.  261  BS 
Soaitbeos  T.  Älexandreia,  Trag.  2695 

270  f.  872  le 
SoBOB  T,  AskalOD,  Stoiker  11  244 
SoBtratoB,  Arzt  306 1»  SOSiiü  48(i33 

794  764  «6.  so  860  sc  861  662  ee    II 

417  444  f.  694 
SosttatoB,  angebl.  Elegiker  882  4o 
SoetrotOB,  HiBt.  n  400  si« 
SoBtrotoB    TOD    Nysa ,    Gramm.    11 

188  IST«-'' 
9oBtratoa(?)  v.  Pbanagori»  882  M 
SofltratoB,  E*rbaaer  d.  Pharos  II  eSlEO 
SoBjloB  a.  Lakonien  od.  llion,  Hiat. 

686  r.  640    n  117  111.  L» 
Sotadea,  Epiiket  48  üb 
SotodeB  T.  Horoneia,  Einaedcadicbt. 

114  m  248  f.   i44  1  345  f.  491  28 
■     600    U  18 
Sotakos,  Ob.  Steinknnde  479  860  r. 

86S  IBS  864  UT 
Sotas  V.  PapboB,  Stoiker  11  242  ss 
Soteridas  v.  Epidanroa  203  ta 
ßotioD  T.  Alexandreia  8  69se3  109  bo& 

1126SO  114M0  llSMt  471  469  491i>u 

406—498  499  603  603 eo  606  bObei 

620  BS  628    II  76  as  600  673 
Sotion  d.  J  ,  Lehrer  Senecas  610    II 

382  4^9  616  a» 
Paendo- Sotion  —  laigonos  t.  Nikaea 


Speuaippos,  Akadem.  112.-^»  II  43ca 
826  «so  Pseado-SpenaippoB,  Briefe 
U  482  »a'  682  !0  686  ff.  569  098 

Sphaeroa  t.  Boaporoa,  Stoiber  8  60 
7Sf.  8SS41  499  604  60    II  601  »s 

Spintharoa  v.  Herakleia  78 

Sporoa  v.Nikaea,  Gramm.  264«  294f, 
297  297  OT  421  BS 

StabetiuB  Eroa,  Gramm.  II  178 

StaphjloB  V.  Naukratia,  Hiat  U  9»7 

Staeeaa  v.  Noapolia,  Peripatet.  11 
SOöf. 

StatiuB  626  Bsi 

Steiokonde,  Schriften  fibei  866  ff. 

StephanoB  v.  Athen,  ScholiaBt  796101 
796  lOB 

Stephanos  t,  Byzanz  (Qnelleu)  198  in 
806  308  m  698  644  648  662  ss  684 
696    n  29  S*>  41  172  iw 

Stephanoa,  Kochacbriftst.  877  im  879 

Stephanos ,  Eom,  267 

Steaichoroa  171  178  394»»  II  4049 
42  SB 

Steaikleidea  v.  Athen,  Hiat.  11  807 

Steaiklea,  Bildner  518  is 

StesimbrotoB  t.  Tbasoa  II  664 

Stilo,  L.  Aelius  II  64  h  496  iuI> 

SUlpOD  V.  Hegaro,  Hegariker  6  12i 
16  16—18  19  20  ei  26  61  29  30 
SSlos»  41  43  50161.  IM  61  61  168 
70  £SS  97  «BS  109  249  499  86  587  692 

Stobaeoa  41  m*'  141  710  196 1  232  lOi 
234  III  246  19  II  52  361  804  109 
256111  387  338  569 

Stoiker  6  48  ff.  11  62  ff.  838  ff.  270 
629  665 

Stolo,  rOm.  Landwirtb  884  ig 

Strabon  413  416  415  ss  446  G6  650 
676IST  661s»  696  763  78663  II731 
40  49  96  «S  181  les  180  186  247  200 
301  SU  306S40  307  SM  321  386  418 
441  442  444  446  467  489  m  504 19G 
Qoellen  662  662  tu  682  598  663 
668  662  m  674  682  686  2so  696 
774  SOS  867  119  II  39  r.  137  139191 
142  148  191  144  200  366  loa  375 
379  169°.  IS9'  361  466  4t.  M  677  679  f. 
690 


OgIC 


766 


AlphabetiBchea  Begiater. 


.  Stratokies,    Btheaiicher    Demagoge 

248  f.  660    )I  601 
Stratoklee  a.  Ebodoe,  Stoiker  48  isi 

69HIS   71m  168  I9S  471  606e»     II 

2S9  842  K  247  266 
Straton,  Ärat,  Erasisttateer  778«  818 
Straton  <1.  J.,  Arzt,   Ober  Epilepsie 

Sie 
Straton  v.  Berytos,  Arzt  816  ii» 
Straton    y.  Epeiros,    Rhet.   n.  Eist. 

II  3S2 
StratoD,  Eom.  ITS  te  267  287a  896 loi 
Strafon  t.  LampeakoB,  Peripatet.  6 

8  148  r.  146  146  Its  148  162  TM  166 

174  8  494  11   718  816  iiS   861   869 

888      II    81    300  3!4    301  3i«    S07 

329  M6«  601  98 
Straton  t.  Sardes,  Epigram  menBamni- 

1er  U  667  &e»in  669  ua 
Straton   j.    Tarent,    mim.   Künstler 

236  4 
Sttatonike,  Qattin  d.  Setenkos  I  n. 

AntiochoB  I  4  9*  289  is  799  f. 
Sttatonikoa,  Eithariet  II  651  itt' 
StrattiB  V.  Oljnthoe,  Bist.  642  ts 
SudineB,  Ob.  Steinknnde  860  801  f, 

864  ui 
SnetoniuB  439  B7    II  47  et 
Suidaa  (Quellen)  II  18  m  670  m 
Suidas  H.  Theaaalien,  Hiat,  II  99»  693 
SulU  II   144  19S  182  298  367 
Sulpicias  Galba  11  410 
SulpiciuB  Victor  II  511 
SyllaeoB  d.  Araber  II  311 
S>llos  B.  SiloB 
STinmachos,  Ebjonit,  Ueberaetier  d. 

Alten  Testamenta  II  611  le 
Symmacbos,  Scboliaat  II 16!  lOi  201  wn 

80SS04 
SpunXhoncs  bei   AnBÜde«  Qointi- 

lianDB  e.  AnonTmi 
Synkdlos  42684  606  6074ic  6104si  m 

615  46».  4fl5 

Syriacna  Vallins,  röm,  Rhet.  11  608sis 
Syrianos  d,  Nenplatoniker  II  78»w 

TaciiuB  11  91  n 
Tftrsoa,  Stodieaort  2 


Tauriskos,  Schaler  ä.  Eratea  t.  Hal- 

loB  328  &    II  6 
Telangei,   S.  des  Pythagoras  497  u 

Paeado-Telanges  II  331  im  697 
Telekleidea,  Eom.  629  ce 
Telekleides,    Ttlztvuni]    tatc^ia    II 

888X39 

Teleklea  t.  Phokaea,  Akadem.  126 
Telephanes,  Anlet  II  661  m* 
Telephanes,  Bildner  616  u  682  se 
Telephanes,  Hiat.  II  400 si4 
Teles   (a.   Megara?),    Kyniker   10  18 

22  B5  37  38  109»  40  41  ff.    II  668 
TelesarchoB,  Hist.  II  400  914 
Telesarchoa  u.  Telesias  b.  Telesis 
Teleailla,  Ljrikerin  881  so 
Telesis  (=  Telesarchos  ?)  v.  Hethymna, 

Epiker  646  «68    11  43  ss 
TeIeBte8a.Selinu9,I>ith7nmbeiu]icht. 

II   12  58 

TendenierdichtniigeD  309  ff. 
Terentia.Fran  d.  Cicero  II  181  iss 
Tereutia,  Fran  d.  Haecenas  II  ISl  im 
Terentiua  261  is  26B  259  ec  261  263 
TeroB  (od.  Ter««?),  VaUr d.  Thraker« 

DionjsioB  II  168  687  f. 
TerpandroB  II  898 
TerpBion,  yamQolojia  881  »4 
Tertollianns  801  iw    II  251  M 
Tetrapia  II  611 1« 
Tenkroa  t.  Kyaikos,  ffifll.   (=  T.  r. 

Babylon,  Astrolog?)  U  876  376i.w 
Tenpaloa  y.  Andres,  Hiat.  II  400si4 
TfaacomestoB,  rüm.  Hetriker  II  SS2k> 

23S4S 
Thalea  v.  MiletoB  114  Uliio  149it3 

689  m    U  389  iS»''   PBendo-Thftles 

611  101     n  696 
Tbale«    v.  Eallatis,   lUiet-,   Aaianer 

II  49S 
TbamyraB  (Thamyris),  aageob.  tbrak. 

Sänger    723»«    Paendu-TbBmjris 

878 
eutifiüvM  8.  Wnnderbiiclier 
TheaetetoB,  Epigramm.  II  SU 
Tbeaetetos,  Oramm.  226 
Theaetetos,  d.  Freond  Pl^ns,  Ha- 

them.  706» 


:,.K^,00< 


K^IC 


Alphabetische*  Register. 


767 


TbeagenoB  a.HakedonieD,  HUt.  11 S9S 
Theageuee  v.  Bbegion,  Ausleger  d. 

Homeros  II  664  666 
Psendo-Theano,  Briefe  II  597  si 
Theroi80ii,,HiBt.  II  400  3U 
Themisou  v.  Laodikeia,  Ant  II  418 

41Si( 
Tbemista  (Themisto),  Frenndin  des 

EpikuTOB  91410  9Gt3S  96  US  104 
ThemistagoTas  t.  Epheaoa,  Hjst.  II 

400  lu 
Themiatoklea  43ö  m 
Theodaa,  Skeptiker  II  340489 
Theodektes  a.  Phaselia  d.  A.,  Bhet. 

n.  Trag.  546    II  339  ttb»  454  t  456 

469  IT  482  »'  607  la 
Theodektes  a.  FhaselJs  d.  J.,  Rhet. 

n.  Eist.  U« 
Tbeodoretos,  Eirchenhist.  II  25188 
Theodoiidas  t.  Syrakne,  Epigramm. 

u.  Einaedeo dicht.  346  894  9»   897 

898  m  407  IB7  661  u    II  540  loa.  los 

511  r. 

TheodoroB,  Arzt  508  bi 

TheodoTos  Sd-ioe  v.  Eyrene,  Eyrenai- 

ker  6   8  10  12  r.   14   33  m  84   85 

39    II  S72 1»     Theodoreer  684 
Theodoros,  Epiker(ia.  Namens  vettern) 

S0&  m  407  899 
Theodoros  d.  J.,  DichUT  407 
Theodoros,  Epitomator  d.  Teles  42 
'  Theodoros  t.   Qadam,    Bhet   508  st 

II  467  67  47181  &03— Ml  614  515 
Theodoros,  Olossogr.  II  187  m  1S8 
Theodoros    t.    Hierapolis,    Bist.    II 

8«8 
Theodoros  t.  Ilion,  Met.   II  64  iio 

89810t 
Theodoros,  Hythogr.  II  398  S07 
Theodoros,  qpmvaaiixDv  fiipUov  II  51fi 
Theodoros  y.  Rhodos  (=Theodotafl?) 

II  398  907 
Theodoros  s.  Atnimie 
Theodoaios  a.  Alezaodreia,  Oramin. 

II  9  44  178  m 
Theodosios    a.    Tripolis   i.    L;diea, 

Mathem.  71548  7S8iM 
Theodosias  I,  röm.  Eaiser  344 


Theodotas  t.  Rhodos,'  Bist.  Gl?   II 

398  SOT 
Theodotion,    üebersetier    d.    Alten 

Testameots  II  610  OIG»  616  ss<' 
TheodotoB,    samarit  Epiker  II  362 

S55  666  los 
Theodotoa  v,  Samos,  Rhet.  II  601  isi 
Tbeogenes,  Hist.  li  S99 
Theogeuis,  Frau  d.  Nikias  v.  Müetos 

203 
TheognetoB,  Eom.  267 
Theognis,  Elegiker  38iosf.  39iii  401 

n  104  91 

Theognia,  Hist.  II  400  Bi4 

Tbeogoniache  Dichtungen  375  ff. 

Theokles,  Dicht,  t.  '/WgiaHot  II 
632  18 

Theoklea,  Bist.  U  401  sm 

Theokritos  168  f,  169  171  173  175 
176  11  182  183  184  t84($  187  188t4 
19000  196-229  230  89  232  los  234 
236  246  S74  98  276  27840  2854  286 
286  «  289  is  308  m  360  u  351  352 
866  41  358  Mf  360  365  74  380  17 
38Bes.se  389  «7  403  446  6e  782^ 
800  lia  888  889  895  II  18  186  316 
216  99!  521  621t«.  18  62617  637  41 
635  660  f.  669  683  702 

Theokjdee,  Architekt  526  81 

lieolytoB,  Epiker  (n.  NameuBTettern) 


S98 

.  Theombrotos,  Sjniker  48is8 

Theomnestoa,  Akadem.  II  291  306344 

TheoD  T.  Alexandreia,  Mathom.  2844 

395    296    297    708    708  i»   709  i9^ 

710  si  712  89  716 

Theon  t.  Aleiandreia,  Stoiker  86  38^ 

n  263  107  256 
TbeOD,  S.  d.  Artemidorüa,  Gramm. 
224  71  226  277  277*6  278  47  806 
369  370102  389  890  7S  662  8S  683 
II  49  51  56  US  157  67  186  soe  186 
186  SOI  196  195  869  215-217.663 

TheoD,  Flötenspieler  il  633  7s 
Theon  v.  SamoB,  Haler  521 
Theon  t.  Smjna,  Platoniker  (Qael- 
len)  189  7»    II  708 


..>^.00' 


.3IC 


768 


Alphabetiscbes  BegisteT. 


Theopbanea,  KanBUcbrifUt  584 

Tbeopbauea  t.  Hytilene,  Hiat.  28S 
624  II  140  m  143  191  878— 87& 
613  2»  M4wa 

TbeopbiloB  d.  Apologet  11  G69  ist 

Theopbitos,  Laodwirtb  847 

Tb«ophiIos  d.  Zenodoteer,  Oramm. 
S46  (NamenoreUeni  846  los  b.  anch 
II  363) 

Theopbilna  Uecimna  847 1> 

TheophraatoB  v.  Eresoe  6  18  4i  31 
34  36  39l(Hi  49iBa  97  «3«  100U9 
103  133  130m  186  14S  144  1497T3 
161191  166  16geM  161  166IJ&5  260 
262  264  299  IS  326  S3.  »6  327  889 
406  m.*-  442  4641  478  479  481 
4831»  487  49411  49C  497  21  663 
664  666  6T1  ISB  686  698  606  W7 
6S4MS  684  664  179  782  SO  198  8291 
832  ».  II  634  B36  tt  837  »  847  7e 
86611T  867  US  860  iw  869 1«  881  üb 
906  II  2  a  61  82  4  188  i»0  S47  250 
266111  271  i9i  291  300  m  301  Sie 
302  303  318  WS  321  822  m  324 
326  «S4  328440  336  4TS  426  M  446  HB 
467  469 17  4eO  so  621  is  698  u  673 
C74  PBendo-TbeophraatoB  II  521  is 

Theopompoe  vod  Chioa,  HiBt.  810 
36784  473  479  60781  631M  671iM 
584  SÖO  691  603  ses  646  679  sos 
1140  40  116  i£i  378  466  7  614  6T5 
692  Paeudo-Theopompoa  Suv/uiiiia  . 
478  f.  II 688 

TbeopompOB  von  KnidoB,  Mythogr. 
11  62  685  f. 

TheopompoB  von  Eolophon,  Epiker 
409  les 

TbeoridaB  a.  Tbeodoridaa 

TbeotimoB,  Bist.  US99 

TheotimoB  s.  DiotimOB 

TheoienoB,  I?Tiacher  Dicht.  (?)  1143^3 

Theron,  Geliebter  d.  Heleagroa  von 
Ofidiara  II  667  is4 

Theaeua,  Bist.  11 401  si4 

Peendo-Tbeapia,  Tragoedien  72 

Thesaaloa,  Arzt  783  4t 

ThieianiDeikuade  aiebe  Pferdear*nei- 
kande 


Thierkunde  s.  Zoologische  Schriften 
ThnuoD,  atheniacher  Parlamentär  64 
Thrasjbulofi,  Mytbogr.  II  30 
Paeudo-Thiaajbnloa  v.  Miletoa,  Briefe 

nsfte 

ThmsjdaeoB,  Hathem.  132 

TbrMjlloB,  Eyniker  43  »8 

ThraayLos  v.  Mende,  angebl.  Scbriftet. 
ab.  Steinktmde  8fl6  t4a 

TbraeylloB  d.  Platoniker,  ÄBtrol.  u. 
Gramm.  12  05  484  U  292  683  £i  708 

ThraBjinacboa  von  Chalkedon,  d. 
Sophiat  I[286  4S 

ThrOBjs,  Akadem.  126  013 

Thagenidefl,  £om.  208 

ThukydideE  146  424  ai  494  u  671  su 
618187  646  647  <S6  672  673175 
II4040  9193  10283  10594'>  114  118 
121  200  s«l  S03  468  484  loS  602  isi 
603  616  688 

ThjUlos,  Epigramm.  II 560 

ThTmoetea,  angebl.  Dicbter  II 48 

Tiberius  19293  lOSiii  40SiG0  11243» 
374148  607  f.  614  516  664  an 

Tibollna  170  396  900  U  369  S3 

Tignuoes,  Kön.  7.  Armenien  11  863 

Timachidaa  v.  Kbodos,  Qramin.  n. 
Lehrdicht.  268 80  301  42808  818  «os 
n  163  101  181  a»  188—18»  688 

Poeudo-TimaeoB  d.  Lokrer,  Neupjtba- 
goreer  11  SSö  f. 

TimaeOB  d.  J.,  Rhetor  GGSttG 

Tiina«OB  d.  Sophist  668140 

Timaeoa  t.  Tanromenion,  Eist.  112 13 
274  la  367  84  423  78  424  462  468  u. 
418  638  666  173  568—588  698 
692391  696  S71  617  626  629  M7 
640  610  678  619  toa  688  696303 
8823t&  889  906  116086  61  114  113 
116118.130.  m  mm  126  378  464 
46440  493  662  677  f.  080  692 

Tiraagenea  v.  Alexandreia,  Hiat.  63944 
632  63!  U  142  374  U4  876—381 
109  SU^  463  SS  «92  f. 

Timagenea  (Timogenea)  v.  Uileto«, 
Rbet.  a.  Hiat.  11  881  f.  601  sh 

TimagetoB,  Oeogr.  388  «6  868 

Tim^rora^  Hiat.  II  886  333  401  si« 


■:A.OO' 


.c^lC 


AlphtibetiBohea  Begiiter. 


769 


Timantbes,  Haler  622  3«'' 
Tim&rcboB  d.  Athener,  Epikure 


94  41 


"    J0044 


106*1 


(?) 


Timarchos  (?),  Commentator  d.  Bra- 
toetheneB  428  9S 

Timarchoa,  Kyniker  49  lis 

TimftrciiOB  s.  Timachidas 

Timaria  (od.  Psendo-Timarifl?),  Dich- 
terin flb.  d.  Edelitein  PaoeroB  gA4 

Timo  (TlmarioD),  Geliebte  d.  Me- 
leagros  y.  Gadara  II  655  la) 

Timocbarea,  Eist.  II  868 

Timocharidas,    EonaedeDdicht.    246 

246  24 

Timocharis,  Astronom  480  SG  T30  770 
770  MS 

Timogene«  a.  Timagene« 

Timokleida«,  Sikyonier  627 

Tirooblea  (CblonthakontliloB  oder 
KonohlaVonchlas),  TendeDierzähler 
828   II  663 

TimokleB  r.  Euobob  oder  Enidoi, 
Stoiker  II  242  S8 

Timokrates  iv  ra  Jitavi  60  isi 

Timokrate»  v,  Lampsakos,  abtrünni- 
ger Epikureer  94  2b*iS  97 4W  9944S 
100M9  105 f.  886    II  aTlisfl 

Timokrates  a.  d.  Demos  Potamos, 
Erbe  d.  Epiburos  105418 

TimolaoB  t.  Lariea,  Rbet.  II  329 
8G0GW  Mit. 

Timomacboa,  Hibt  628  bb    II  40Hu 

Timon,  Kitharode  II  673 

Timon  v.  Phlin«,  Pyrroniket,  Sillogr. 
S  B  10  89  44  60:01  66  ms  108  ms 
109-116  123085  168  244  244i  272 
98B  860  294  4H  81113  470  470  M 
171  471  19  472  496  11  339  467 
468  640  101" 
Timonax  (— Demodamaa?),   Geogr. 

669 
Pseado-Timonidea  v.  Lenk&dia,  Briefe 

n  589 
TimostheneB  a,  Rbodoi,  Geogr.  419 
660—662  664  679W5  8963os.»07»" 
II  409  Mo''  679 
Timoitratos,  Kom.  267 
Timotbeos  v.  Athen,  Titgl  ßitav  11  29 

SisixiHt,  gii«oh.-il<x.  Ijttl.-Geioli.  II. 


TimotbeoB  v.  Athen ,  Exeget  II 
28~2fl  43  80  363  6S6 

TimotbeoB,  S.  d.  Eonon  136 

TimotbeoB  T.  MiletoB,  Dithyramben- 
dichter  189   11  667 

TimoxeuoB,  Kom.  267. 

Tisias  d.  Ehet.  II  481  8s' 

TiaikTates  t.  Sikyon,  Bildner  516 

Tobit,  Bnch  II  616  ff. 

Torqaatna,  T.  II  491  iso 

Torreboa,  sagenh.  Erfinder  d.lydischen 
Tonart  346  lofi 

TiBgoedie  369  ff-  366  tarsieche  2  o 
kyniache  27  f.  30  tragiaohe  Pleias 
269f.  LexikazaTragikernll  193202 

Tränioe  n.  TraumdeaLong,  Schriften 
über  868  ff. 

Triklinios,  Demetrios  215  sa^  223  i<j 
S261B 

TrogDB  PompeiuB  (Quellen)  689  44 
662  690  MI  632  11  142  37S  378  lee'' 
379  380  iTO^  381  SSI  m^  692 

Trjphon  T.  Aleiandreia,  Gramm. 
373  lia  B27M  698  SM  775  311  829  S 
833  833  IB  II  166  m  196  SOI 
907  SSB  210-814  689 

Trypbon,  Eunnch  des  Mitbridates 
Eupator  I!  366 

Tryphon,  S.  d.  Harpokration  11 2iOMJ 

Tachandragnpta  b.  Sandrokottoa 

Tnbero,  L.  Aelius  H  341  ff. 

Ttibero,  Q.  Aeliua  64  si  79  240 

Tnllioa  Laurea,  Freigelaaaener  dea 
Cicero,  Epigramm.  II  560 

Tarrinna  Clodin»  b.  Clodins 

Tymnea,  Epigramm.  II  544 

Tyndarichoa  a,  Sikyon,  Kochachriftst. 

Tyrannion  d.  A.  t.  AmieoB,  Gramm, 
II  1681S»  169  169U0  179—188 
298  3013«  302  Si7  305  310  376  ISB 
410  486111  688 

Tyrannion  d.  J.,  Gramm.  II  181  iss 
182  183  iBi 

TyrtaeoB  403  im" 

TietiBB,  Isaak  u.  lohannes  277« 
298  TA    836  SS   340  68   891     11   Um 


DgIC 


770 


Alph&bfltiiches  Register. 


TalerinB  FlaccnB,  C,  Epiker  889  897 
Valeiina    SoTanns ,   Q. ,    Lehrdichter 

876  7  896 
Valprios  Triftrios,  Legat  d.  LucuUub 

192  B9 

Valgins  Rnfaa,  C,  Dicht  n.  Khet. 
306  ISl   IT  506   ÖO&SM   507  eOT   698 

Vallioa,  Syriaco»  s,  Sj^iacne 

Varine  RoftiB,  L.  II  268  is» 

Varro  44188  46 140  46  151  T90  S21  KT 
S78  378  9  481  481  its  &IG  14  MO  St 
521  ae  525  ii  581  607  tu  634  {31° 
6638S  TIS  629i,8  339s  8S3h  836» 
843t&  844B1  e45S7  846  846*0  847m 
848  71  II  139190  14g  IK)  111  IM 
178  229  »a  881  ff.  260f.  388  W«  298 
322  334  335  356SS  3681II  S70  395 
399  409Bift<>  410f.  411957  467  516 
58311  636«!  677  TOS  710 

VaiTO  Atacinos  396  389 

Varns,  Qaintilin«  11  311 

VaruB,  QuintilioB  (CremonenBia)  11 
367  US  368  m 

VatiniuB,  P.  II  832 

VelleiDB  IT  23 

VergiliuH  192  loi  313*9  220  222  89 
224  293  M  306  389  39S  582  307 
II  25  267  869  s»  685 

VerginioB  FlaTOB,  Rhet  11  496  ittf" 

YettitiB  ValenB,  byzantiniBcher  Ailro- 
log  707  sb 

Tiballina  II  374  US 

VictoriDVB,  MaritiB  a.  Mariaa 

Vindanini  (VindoninB,  VindaoioniaB), 
AnatolioB  a.  Berytoa,  Landwirtb 
483  901 

VindaBare  o.  AmitrocbateB 

Vipaaniaa  (?)  Atticaa,  rem.  tlhet 
11606101 

Vitruma  607  857  ii9  11  63  138  iss 

Weiabaa  a.  Weinbereitung,  Schriften 

Ober  839  f. 
Weisheit  Salomonis  a.  SaloDion 
WunderbQcber   361  468  (T.  531  ,  671 


XanthoB  a.  Lydien,  Biet.  611  lUOto 
46  BS  48  816  393 


XanUiOB,  HnsiktbeoretikeE  138 
Xantbos,    S.    d.   Timon  Ton   Phlias 

110(11  116U1 
Xenagoraa,    Chronogr.    and    Geogr. 

II  899  680 
Xenarchos,  Kinaedendicht  246 
XenarchoB  t,   Seleokeia  i.  KiUkien, 

Peripatet.  II  321  332  334  iii 
Xenion,  Hist  II  401  iii 
XeDOklea   von  Adramyttiaa,    Bhet^ 

Asianer  U  4M 
Xenokratea  v.  Cbalkedoo,   Äkadem. 

31    83   60  lei.  IM   51 1«8.  I«9    90  SM 

116  118  119  121  654  U  67  STS  iss 

290  S25  4B0 
Xenokratea    v.  EpbeaoB,    üb.   Stein- 

knnde  867  i«o 
Xenokrates,    S.   d.    Ergopbiloa    aoe 

Athen    (V),     KiuBticlirifttt.      514 

516— &17  51817  619  626(8  5S8  m 
XenokritoB  T.  Koa,  Gramm.  S46  627  «i 
Xenokritos   t.    Rhodos,    Epigramm. 

II  561 
Xenon   d.   Chomont,    Gramm.    453 

II  14» 
Xenon,  Epikai«er  11  !67  iis 
Xenon.  Rom.  £«8 
Xenopbanea    v.  Kolopbon    d.   Eleat 

39   113  f.  140  708  157  158  8SB  497  h 

508  S8  578 197  11  330  ivs  389  aaa*' 
XenopbaneB,  angebl.  Vat.  i.  Nikan- 

droB  (b.  aber  Anaxagoraa)  30!  » 
Xenophilos,  Bist  617 
Xenophon   88 108»    60    51    10    380  s» 

336«    326  SB    635    839 1    832    848 

849  81    850    891    U  37    76  S*    81 4 

10607''  370 i»a  371im317b>1  600»« 

Paendo- Xenophon  33  u  672 
Xenophon,  Hiat  689 
Xenophon  t.  Kos,  Arst  781 
Xenophon  v.  Lampsakos,  Oeogr.  692 

II  368 

Zachaliaa  d.  Babylonier,  ab.  Bdel- 

Bteine  S67 
Zaratai,  angebl.  Lehrer  d.  Fj^thagoraa 

II  294109 
ZeniB,  Hiat.  II  401  su 


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