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GESCHICHTE
des
k. k. lalsei ftms l@s@p& L
Dragoner - Regimentes Nr. 11,
TM seiner Brriehtiig, SO. Deienber 1688, bis 6. Mai 1879.
Nach den Feldakten und sonstigen Originalquellen des k. k. Kriegs-
Arciiivs, offlciellen "Werken, Regimentsschriften über das Jahr 1866
und Regiments -Befehls- Protokollen.
Im Auftrage des Regiments -Commanclos
verfasst von
Franz Dedekind,
k. k. Oberlieutenant im Regimente.
Wien, 1879.
SallostTrarlsbg* d.as ^Tarf a*s s ars.
Druck von Ludwig Mayer, lY. UauptotrasM 11.
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HARVARD COLLEGE üt.»>«
NOV. 7, 1f19
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Dem
^OIMEHTE GEmiDMET
Verfiwser.
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Einleitung.
Die Zeit, in welche die Errichtung unseres Eegimentes fällt,
war eine überaus bewegte.
Es sind die letzten Decennien des 17. Jahrhundertes, welche
fast ganz Europa unter den Waffen sahen.
König Ludwig XIV. von Frankreich, dessen Gewaltstreiche
trotz des, ein Jahr zuvor mit dem Kaiser und dem Eeiche ab-
geschlossenen zwanzigjährigen Waffenstillstandes, endlich Oester-
reich, Spanien, Schweden, den Kurfürsten von Baiem, Sachsen und
mehrere Keichskreise zu einem Bündnisse veranlasst hatten (29. Juli
1686 zu Augsburg), kündigte durch das Manifest vom 24. September
1688 dem Kaiser und Keiche den Krieg an. Derselbe wurde an
diesem Tage von Seiten Frankreichs am Kheine eröffnet.
In Oesterreich selbst hatte der Kaiser Leopold I. seit 1670
fortwährende Kämpfe mit den ungarischen Missvergnügten zu führen,
und 1683 erklärte ihm auch die Pforte den Krieg.
Da man den Türken nur eine unbedeutende Macht entgegen-
stellen konnte, so drangen dieselben bis Wien vor, wo sie jedoch
am 7. September aufs Haupt geschlagen wurden.
In den Jahren 1684 bis 1687 eroberten die Kaiserlichen im
Vereine mit den Eeichstruppen Neuhäusel, Ofen, und nach der
entscheidenden Schlacht bei Mohäcs auch Eszeg, Peterwardein und
hierdurch Slavonien. Auch Siebenbürgen's Fürst Apaffi huldigte
dem Kaiser.
Jetzt wollte die Pforte Friedensverhandlungen anknüpfen;
jedoch die entstehenden Händel des Kaisers und Eeiches mit Frank-
reich unterbrachen dieselben, und so entbrannte der Kampf von
Neuem.
X
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Im Jahre 1688 wurde der Krieg von den verschiedenen An-
führern des kaiserlichen Heeres aller Orten glücklich geführt. So
schlug der General Baron Heissler den Grafen Emerich Tököly, das
Haupt der Missvergnügten in Ungarn, an der Koros; der Kurfürst
Maximilian Emauuel von Baiem eroberte Stuhlweissenburg, Titel,
Belgrad, Semendria und Passaro witz, der General Caraffa Lippa
und Lugos, der General Veteraui Kkdowa, endlich der Markgraf
Ludwig von Baden alle noch von den Türken besetzten kleineren
festen Plätze in Slavonien. Der Letztere schlug ferner den Bassa
von Bosnien und eroberte Bänjaluka, sowie Zvomik.
Im Spätjahre wurden die Operationen eingestellt. Die Eeichs-
truppen rückten nach Deutschland zurück, die Kaiserlichen bezogen
die Winterquartiere in Serbien.
In dieses an Ereignissen so reiche Jahr fällt die Aufstellung,
imd somit auch der Beginn der Geschichte des nunmehrigen
Dragoner -Kegimentes Kaiser Franz Josef L Nr. 11, als kaiserliches
Dragoner - Eegiment Baron Heissler.
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L Pniodt.
Vm iler ErriehtMg des EeginieMtes bis ihb friedei ym
Carlowits. M88— M99.
Der Beitergeneral Donat Heissler, Freiherr von Heitersheimb, 1688
Inhaber eines Kürassier-Regimentes, einer der vorzüglichsten Reiter-
officiere der kaiserlichen Armee, seiner kühnen Untemehmimgen
wegen nur die ^TürkengeisseP genannt, erhielt vom Kaiser Leopold I.
die Bewilligung zur Errichtung eines Dragoner-Eegimentes von zehn
Compagnieen, welches bis Ende April 1689 vollzählig sein sollte.
Die BestaUungs -Urkunde lautet:
„Wür Leopoldt etc. etc. Bekhennen öffentlich und thuen Kundt
jedermänniglich, dass Wür dem (titl) Heissler in gnädigster an-
s sehung und erwegung seiner bey wohnenden Unss bekhandten vor-
, trefflichen qualiteten, bey wehrenden diesen Türkhen Krieg prastierten
,valors- xmd erspriesslichen diensten und femers zu denenselben
, bezeugenden eiffers, wie nit weniger auss dem gnädigsten vertrauen,
sSO Wür zu ihme gesetzet, ein Regiment Dragoner von 1000 Köpfen
,krafft ihme angehändigter capitulation zu werben gnädigst auf-
,getragen, und ihne darüber zu Unseren Kayserlichen Obristen be-
istellet haben etc."
„20'*'^ Decembris 1688.**
Die Convention mit dem G.-F.-W. Donat Heissler, Preiherm
von Heitersheimb über die Errichtung des in Rede stehenden Dra-
goner-Regimentes vom 20. December 1688 lautet:
«Wür Leopold von Gottes gnaden Erwöhlter Römischer Kayser
,Zu allen Zeithen Mehrer des Reichs, in Germanien, Zu Hungam,
»Böhaimb, Dalmatien, Croatien Und Sclavonien König, Erzherzog
„Zu Österreich, Herzog Zu Burgundt, Steyr, Cämdten, Cränn Und
X*
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4 K88-1«»».
„Württenberg, in ober- und Nider Schlesien, Marggraf zu Mähren,
„in ober Und Nid Laussinz, graf zu Habsburg, Tyroll Und görtz etc.
„Bekhennen oflFentlich, Und thuen Khundt Männiglich, dass Wür
^den Wohlgebohrem ünserm Obrist Veldt Wachtmaistem, bestellen
„Obristen Und Lieben Getreuen Donat Freyherr von Heydersheimb etc.
^auf sein beschehenes Gehorsambstes anerbiethen, Und in gnädigster
„ansehimg dessen, Unnss Und Unserem Erzhauss Von langen jahm
„her praestirtn threuer Preißslichen Kriegsdiensten, erwisenen
„Tapfferen Valors Und noch weithers Zu Unseren Dienstn zaigendn
„besonderen EyfTers, nicht weniger Auss dem gnädigsten Vertrauen,
„So Wür in seine Persohn gestellt haben, demselben ein Dragoner
„Regiment Von Zehen Compagnien in ain Tausendt Köpfen bestehend,
„von aigenen mittin aufzurichtn gnädigst Gonmiittirt haben, welches
„Regiment in nachfolgender an Zahl bestehen solle, NembUchen der
„obrist Staab in Eylff Persohnen, in dem
„Obristen
„ Obristleuthenanden
„ Obristwachtmaistem
„ Regimentsquartiermaistem
„Regiments Auditor
„Regiments Caplan
„Regiments Secretari
„Proviantmaister
„Adjutant
„Wagenmaister
„Profoss sambt seinen leithen.
„In Zehen Prima plana: id est
„Von Zehen Persohnen, Nemblich dem
„Haubtmann
„Leithenandt
„Fendrich
„Wachtmaister .
„Fourire
„Musterschreiber
„Veldtscherer
„Trombelschlager
„Schmidt
.Sadlen
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,Al80 bey Zehen Prima plana Einbundert Köpf, Bey jeder
,Ck>mpagnie Vier Corporak Und Sechs Und achtzig G^mainen, thuet
,,aiif Zehen Compa^en Ein tausendt Köpf.""
«Dieses Dragoner Begim^t verspricht Er Freyherr von Hey-
,dersheimb auf aigenen Un Kosten, bey wahren Trauen Glaubn in
„gutter- Zu Kriegsdiensten tauglicher, Und gebreichig montirter
„MannschafiFts, gegen Endt Aprilis dessnegst eintrettendn Sech Zehen-
«hnndert Neun Und Achtzigisten Jahrs zustellen, auch mit quali-
„ficirtn guetbi Dienstpferdten, Sattl, Zeug, Und dem Gewöhr Zu
, versehen; Hingegen wierdet solchem Regiment der Sambelplaz Von
»Unserm Veldtmarschallen Und gevoUmächtigten General Kriegs
^Commissario grafen Von Caraffa etc, angewisen, auch dasselbe
»ohne praejudiz seines beraiths habenden Curassier Regiments, Zehen
,jahr Lang auf den Fuess gelassen, jmfall aber Unser dienst- oder
,Convenienz erforderte, solches Regiment Zu refoimiren, sodan Vor
«dessen abtrettung die gewöhnlichn Werbgelder darfür, nemblich
^f&nffzig thaller auf den Mann Gebreichliger Massen ihme Obrist
wVeldtwachtmaistern gutt gemacht. Von dem obristen Staab, den
^obristieuthenandt , obrist Wachtmaister , Und Regimentsquartier-
^maister. Von denen Prima planen aber, dem Haubtmann, Leuthenandt,
»Und Pendrich die Verpflögung ä prima January geraicht, den Uebrigen
«Unter Officim Und gemainen aber solche a die der Vorstellung
«abgefürth werdn; Und wierdet ihme Freyherm von Heydersheimb
,die ober Und Unter Offider zu solchem Regiment an- Und auf
«Zunehmen (ei Supposito, dass selbige qualificirt Und Tauglich sein
«werden) allerdings freygestelt, mit weniger mehrbedeutes neu auf-
«riefatendes Dragoner Regiment bey dennen alten Privilegien- Und
«gerechtigkheits, wie manns in Vergangenen- Und iezigen Kriegen
«mit dergleichen Dragoner Regimentern gehalten. Und noch haltet,
«gelassen werde/
„Nach obbestimbten tenniuo, dass Lezten Aprilis solle dass
«Regiment schuldig sein, sich der Musterung Zu bequemben Und
«Zu den Fahnen Zu schwören, auch sich Ueberall wohin es com-
«mandirt wierd, sambt Und sonders zu Unseren Kayserlichen
«Kriegsdiensten gebrauchen zu lassen. Alles treulich Und ohne
«geverde mit**
«Verkhundt dieser Capitulation, die mit Unserer aigenen Handt
«Unterschriben Und mit Unserm Kays. Secret Insigl Be Kräfiftiget
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6 1^©©— Iw^v*
„worden ist. So gesoheben in Unserer Statt Wienn den Zwainzigsten
„Monaths Tag Decembris, im Sech Zefanhundert acht und acht-
„zigisten Unserer Beiche, dess Bömischen in ain Und dreyssigsten,
„dee Hnngarischen im Vier Und dreyssigsten, Und des Bdbaimbischen
„im drey Und dreyssigisten Jahr.*
»Leopold m. p.*
„Dass Idi Endts Unterschribener obbedeute au%erichte, Und
„von mier angehendigte Capitulation, bei Meinen wahren worthen,
„Trauen Und glauben halten, Und derselbn nach Kommen will, Be
„Zeuge Erafft meines hierunter gesteltn Insigls, Und meiner Handt
„Unterschriflft/
„Actum ut Supra.*
1. s. „Donat Heyssler Freyherr von Heiterssheimb m. p.*
1689. Im Jahre 1689 '*') wurde das Armee-Conmiando in Ungarn dem
Markgrafen Ludwig von Baden, dasjenige in Siebenbürgen dem
General Br. Heissler übergeben. Ersterer ffthrte, obwohl das kaiser-
liche Heer durch Entsendung vieler Truppen gegen Frankreich ge-
schwächt war, eine Beihe glänzender Operationen aus. Br eroberte
im Februar Sziget, schlug den Seraskier am 29. und 30. August in
Serbien bei Grabovac und Batocina und erfocht am 24. September
noch einen zweiten Sieg an der Nissawa.
Nachdem kurz darauf auch Nissa und Widin gefallen waren,
marschirte der Markgraf von Baden in die Walachei, wohin der
General Br. Heissler ebenfalls beordert wurde.
Gleich nach der Errichtung unseres Hegimentes erhielt dasselbe
die Bestimmung zur Armee des Markgrafen von Baden, blieb jedoch
noch einige Zeit über den in der Bestallungs-Convention festgesetzten
Termin, bis es nämlich vollzählig war, an seinem ersten Sammel-
platze. **)
Auf Ansuchen des Generals Br. Heissler um Verstärkung,
beantragte der Markgraf von Baden den Abmarsch unseres Regimentes
♦) Am 4. Jänner 1689 wurde der G.-F.-W. Br. Heissler «um F.-M,-Lt.
befördert.
**) Wo dieser sich befand, ist leider nicht mehr bekannt; jedoch wurde
unser Regiment allem Anscheine nach in Böhmen errichtet.
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1M«-1M». 7
von seinem Sammelplatze nach Siebenbürgen, wozu der kaiserliche
Consens am 20. Jmii 1689 erfolgte. Der betreffende Theil des Allh.
Handbillets lautet:
»Dass Ewer liebden dass neu aufgerichte Dragoner Eegiment
,entperen Khönnen, und mein Veld Marschalleithenandt Freyh. von
eHeidersheimb angewisen haben, approbire Ich in alln, indemb
, solches befordemiss wegen d. zu Vidim gemachten brückh, in-
tgleichen wegen des Vorbey niarches der Polnischen Völkher in
5 Siebenbürgen wohl Zu statten Khomben wirdi*
Das Kegiment war jedoch noch nicht bereit, sogleich abzu-
marschiren. Erst am 11. August finden wir dasselbe auf dem Durch-
marsche in Kaschau, wie einer Meldung des F.-M.-Lt. Graf d'Aspre-
mont an den Hofkriegsrath zu entnehmen ist. Weiter meldet der
F.-M.-Lt. Br. Heissler am 23. August 1689 dem Markgrafen von
Baden, dass sein Dragoner -Kegiment am 24. August zu Klausen-
burg stehen und er selbiges nach Karlsburg diiigiren wurde, um es
von dort — je nach Bedarf — entweder dem General d'Herbeville
nach Karanscbes, oder dem Oberst Magui nach Kronstadt zuzusenden.
Schliesslich jedoch rückte unser Kegiment unter dem General
Br. Heissler selbst, über Kronstadt in die Walachei, wo wir es am
28. Dezember in Bukaiest linden.
Dmch die Drohungen der Tataren im Jahre 1690, diese Stadt 1690
bimien 14 Tagen in Asche zu verwandeln imd durch die Bitten des
Wojwoden, seine Hauptstadt nicht der Vemichtung preiszugeben,
bewogen, zog sich der F.-M.-Lt. Br. Heissler nach Kimpolung zurück.
In Folge von Beunnihigimgen durch den Feind, auch durch die
strenge Jahreszeit und den Mangel an Lebensmitteln und Geld,
schmolz die Armee hier stark zusammen, weshalb der F.-M.-Lt.
Br. Heissler am 18. Febi-uar 1690 nach Siebenbürgen in die Er-
holimgsquartiere zurückgmg.
Indessen war eine Verstärkung der Hauptarmee in Ungarn
nothwendig geworden. Aus diesem Grunde erhielten mehrere Kegi-
meuter — darunter auch das Regiment Br. Heissler -Dragoner —
den Befehl, von Siebenbürgen dorthin abzurücken. Dieselben trafen
am 22. Aprü in dem Versammlungsorte Palänka ein und standen
dort unter dem Conmiando des Generals Graf Trauttmansdorff.
Da der Rebell Tököly gegen Widin vorrücken, und so Sieben-
bürgen bedrohen zu wollen schien, erhielt der General Trauttmans-
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8 1«88-1«M.
dorff vom General Veterani die Ordre, an die Mündung des Timok
in die Donau zu marscldren und von dort aus die Bebellen im
Schach zu halten.
Der Aufbruch von Palänka erfolgte Mitte JuH.
Am 20. Juli marschirte der General Veterani nach Pristina,
passirte bei Widin die Donau und schickte dem General Trautl-
mansdorflf den Befehl, die Vereinigung zu bewirken. Da inzwischen
jedoch die Ordre herabgelangt war. nach Besetzung von Nisch die
Armee zu concentriren, brach der General Veterani, den General
Graf Guido Starhemberg als Commandanten der genannten Festung
zurücklassend, am 14. August nach Jagodina auf, wo er sich mit
dem General TrauttmansdorflF vereinigte, und wo auch der Markgraf
von Baden eintraf.*)
Was den General Br. Heissler betrifft, so hatte derselbe dem
Graf Tököly mit vier deutschen Regimentern und 5000 Sieben-
bürgen! den Kronstädter-Pass streitig machen wollen, konnte jedoch,
nachdem ihm Tököly's Tnippen in den Rücken gekonmien waren,
und die Siebenbürger die Flucht ergiiffen hatten, an keinen weiteren
Widerstand denken. Einer kühnen Tdee nachgebend, schlug er sich
durch den Feind, wurde aber in Folge von Verrath des Landvolkes
auf dem Wege nach Kronstadt von Tökölj *s Truppen eingeholt und
am 21. August gefangen genommen.
Ausserdem ging auch Nisch und Belgrad verloren und so
endete der Feldzug 1690 für die Kaiserlichen sehr unglücklich.
1691. Für das Jahr 1691 hatten beide kriegführenden Theile grosse
Anstrengungen gemacht.
Die gegen die Türken bestimmte Armee sammelte sich im
Mai in bedeutender Stärke bei Ofen, marschirte bis Szlankamen imd
erfocht dort einen glänzenden Sieg, am 19. August.
Im September wurde dann Lippa, Brod und Gradiska zurück-
erobert, sowie die Belagerung von Grosswardein begonnen.
An der Schlacht bei Szlankamen hatte unser Regiment leider
nicht Theil genommen, da es erst am 8. October bei der Armee
eintraf, und zwar, wie es im Tagebuche des Obersten und General-
*) Wo unser Regiment 1690 die Winterquartiere bezog, war nirgends
ersichtlich.
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Quartiermeisters Tobias von Hasslingen heisst: «in sehr gutem
»Zustande und ziemlich complet.*
Bis dahin hatte unser Begiment zum Corps des Generals
Nigrelli gehört, welcher gegen Temesvir operirte, es war sodann
nebst dem Begimente Schlick -Dragoner zur Hauptarmee beordert
und rückte auf dem Marsche nach der bei Pocsaj über den Berettyö-
FluBS geschlagenen Brücke beim Heere ein.
Ueber das weitere Schicksal des gefangenen Begiments-Inhabers,
F.-M.-Lt. Br. Heissler, sind uns nachstehende Daten bekannt:
Am 7. August stiess der Graf Tököly mit circa 600 Beitem
zu den Türken bei Semlin und führte den General in einer Kutsche
mit sich. Am 13. August erfuhr man, General Br. Heissler und
Marquis d'Oria befänden sich zu Belgrad und würden von allen
Türken mit grosser «Oonsideration und estime*" gehalten; dem Bassa,
welcher sie zu Titel schlecht behandelt hätte, sei deshalb der Kopf
abgeschlagen worden.
Am 6. October traf die Nachricht ein, dass „Tököly Herrn
General Heissler auf Parole losgelassen* habe, und dass derselbe in
Hermannstadt angelangt sei, von wo er nächstens nach dem kaiser-
lichen Hofe abreisen werde. Am 23. October kam er bei der Be-
lagerungslinie vor Grosswardein an und setzte rasch seine Beise
nach Wien fort.
Endlich wurde er gegen ein Lösegeld von 7000 Dukaten frei-
g^eben.
Wir haben die Armee, bei der sich, wie gesagt, auch das
Begiment Br. Heissler - Dragoner befand, am 8. October verlassen.
Am 10. langte die Cavallerie in Bihar an und rastete hier
einen Tag, um die Infanterie zu erwarten. Die Beschiessung von
Grosswardein begann am 12. October durch den General Graf Styrom ;
am 17. October passirte der Markgraf von Baden 'mit der Armee
die Eörös (Sebes) imd bezog am 18. das Lager zwischen Gross-
wardein imd dem Flüsschen Pecze.
Am 1. November wurde der Oberstlieutenant Philipp Jakob
de la Porte unseres Begimentes mit 600 Beitem und mit dem
grössten Theile der ungarischen Miliz behufs genauer Beobachtung
des Feindes und Hintanhaltung seiner Ausftlle nach Ujfalu beordert
und dort postiri Da jedoch einerseits die Uebergabe von Gross-
wardein nicht abzusehen, andererseits die eingetretene Nässe und
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10 l«96-l«ff.
Kälte sehr empfindlich war, wurden die Truppen in die Winter-
quartiere verlegt.
Unser Regiment kam in das Kraszna'er Oomitat, und zwar nach
Somlyö und Umgebung (östlich von Grosswardein).
1692. Der Feldzug 1692 wurde mit der Belagerung von Grosswardein
unter dem Gommando des Generals Br. Heissler begonnen, welcher
die Festung am 6. Juni eroberte. Die Erhebung in den Reichsgrafen-
stand war sein Lohn hierfür.
Bald nach der Einnahme Grosswardein's marschirten die Be-
lagerungstruppen zu der vom Markgrafen von Baden commandirten
Haupt^rmee, welche jedoch erst im September vollständig concentrirt
war, in diesem Jahre auch zu keiner weiteren Action verwendet wurde.
Eine nennenswerthe Veränderung traf in diesem Jahre unser
Regiment. Am 9. Februar 1692 nämlich ward der F.-M.-Lt. Er.
Heissler General der Cavallerie und verkaufte als solcher am 11. April
sein Dragoner Regiment mit „kaiserlicher Licenz* dem bisherigen
Oberstlieutenant Philipp Jacob de la Porte unseres Regimentes,
dessen Namen es nunmehr erhielt.
Das Regiment La Porte Dragoner zu zehn Compagnieen, resp.
fünf Escadronen, hatte an der Belagenmg von Grosswardein Theil
genommen und vereinigte sich dann ebenfalls mit der vom Mark-
grafen Ludwig von Baden befehligten Hauptarmee. Auch der G. d. C.
Graf Heissler ging zu derselben ab.
Laut Ordre-de-bataille dieses Jahres finden wir unser Regiment
am äussersten linken Flügel des zweiten TreflFens. Den linken Flügel
befehligte der F.-M.-Lt. Graf Hoffkirchen, und ihm war der G.-F.-W.
Graf Schlick unmittelbar untergeordnet.
Mitte August befand sich unser Regiment im Lager zu St. Georg
an der Drau, woselbst bis zum 21. Rasttag gehalten wurde. Hierauf
bezog man am 22. ein neues Lager bei Borovo.
Den 26. August marschirte die Armee bis Vukovär, wo sie
bis Ende des Monates im Lager verblieb.
Am 1. September wurde nach Szotin, sodann über lUok, Nestin
Cserevics und Beocsin, am 10. September bis Peterwardein weiter-
marschirt. — Die Cavallerie bildete aui' diesen Märschen die Deckung
der Armee, nur am 10. September machte die einzige practicable
Strasse die iänreihung dieser Truppe in die Marsch -Colonne erfor-
derlich. Nach einer Rast wurde mit dem Brückenschlagen über die
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1M8-14M. 11
Donau begonnen, dabei aber die Fühlung mit dem Feinde stets
unterhalten.
Am 28. September verschanzte sich die Infanterie in dem bis-
herigen Lager, während die Cavallerie ein solches jenseits der Donau
bezog, über welche zur Erhaltung der Verbindung zwei Schiffsbrücken
geschlagen worden waren.
Es sind dies die letzten Vorgänge bei der Armee im Feldzuge
des Jahres 1692. Schon am 26. October marschirten mehrere Re-
gimenter in die Winterquartiere ab. Das Regiment La Porte Dragoner
wurde in die Komitate Kraszna und Szolnok verlegt.
Im Jahre 1693 wurde der Herzog von Croy mit dem Befehle 1693.
über die gegen die Türken operirende Armee in Ungarn betraut.
Unser Regiment finden wir laut Ordre-de-bataille dieses Jahres
bei der Hauptarmee, und zwar am linken Flegel des zweiten Treffens
unter dem F.-M.-Lt. Graf Hoffkirchen und dem G.-F.-W. von •
Hasslingen.
Am 8. Juli stand das Dragoner - Regiment La Porte im Feld-
lager bei V5r5smarton. Von hier brach die Armee den nächsten
Tag auf und marschirte über Monasterszeg, Szonta, Bäcs, Bukin,
Olozsan, Ö-Putak gegen Peterwardein.
Am 23. Juli wurde die Donau überschritten und der Marsch
über Karlowitz nach Szlankamen fortgesetzt. Den 29. war die Save
erreicht und über eine noch am Abende geschlagene Brücke passirten
die unter dem Commando des F.-M.-Lt. Graf HoffMrchen stehen-
den Regimenter und die ungarische Miliz den Strom.
Am 1. August fand der letzte Marsch statt, und zwar big auf
Kanonen - Schussweite vor Belgrad, dessen Belagerung nun der
Herzog von Croy begann.
Diese musste schon am 12. September wieder aufgegeben
werden, da der Grossvezier mit grosser Uebermacht von der Grenze
Siebenbürgens her zum Entsätze der Festung herbeieilte. So passirte
denn die ganze Armee am 12. September die Save -Brücke, nicht
ohne durch einen Ausfall des Feindes belästiget zu werden. Die
unter dem Commando der Generale Hoffkirchen und Schlick stehen-
den Truppen hatten als Arrieregarde ein hartes, aber erfolgreiches
Gefecht zu bestehen, an welchem unser Regiment ruhmreichen
Antheil nahm. Die Brücke wurde verbrannt, und die Armee bezog
ein Lager bei SemKn. Von dort aus erfolgte der weitere Rück-
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12 l«68-l«ff.
marsch am 14. September über Batajnica, Slank^unen und Karlowitz,
am 20. nach Peterwardein, und zwei Tage später passirte die Armee
die Donau. Von hier aus rückten fünf Regimenter, darunter auch
La Porte -Dragoner in die Winterquartiere ab und zwar letzteres
Regiment wieder in das Kraszna'er und Szolnok'er Oomitat
Am 16. November verkaufte der Oberst Philipp Jacob de la
Porte sein Dragoner -Regiment mit ^kaiserlicher Licenz* an den
Oberst Franz Josef Graf Sereni, dessen Namen dasselbe nunmehr
führte.
Der diesbezügliche „Cessions- Schein" lautet:
ff Demnach Ich Endts benenter Mein gehabtes Kayserl. Dragoner
„Regiment dem Hoch und Wohlgeborem Herrn Frantz Joseph Grafen
«von Sereni umb eine Summa geldts benentlichen fünfzig Tausent
ff gülden Rheinisch, jeden zu sechzig Kreuzer gerechnet cediret und
ff übergelassen, auch nachdeme von Ihro Kayserl. Majestät der aller-
ff gnädigste consens und Bewilligung darüber erfolgt, mir würkhlich
ff solche verglichene funffzig Tausent gülden rheinisch von wohl-
ffgemtelten Herrn graffen Frantz Joseph von Sereni etc. paar Und
ff ohne abgang in gueter gangbarer Müntz richtig bezahlt worden,
„alös Quittire nicht allein über solche mir paar abgeführte funffzig
ff Tausent gülden in bester Form hiennit, sondern ttiue dabeneben
ff Von gedachten Meinen gehabten Dragoner -Regiment gänzlich ab-
ff stehen, dasselbe mehr wohlgedachten Herrn Graffen von Sereni in
ff bester und Kräfitigster Foim und zwam auf solche weise, wie Ich
ff dasselbe gehabt, und von Ihro Kayserl. Majestät mir allergnädigst
ffConfirmirt worden, hiermit cediren, und in seine Hände resigniren,
ffdergestalten, dass vom Ersten Novembris dieses lü93*«** Jahres
ffOffters erwehuter Herr Graff von Sereni das völlige Winterquartier
ffZugewiessen erhält. Und Ich weder an gedachten Meinen gehabten
ffRegiment, weder an Ihn Herrn graffen Frantz Joseph von Sereni
ffUieht das geringste (es möge Nahmen haben, wie es immer wolle)
ffZ^ praetendiren, zu suechen, oder zu fordern habe.
ffWie Ich dann hiermit nochmahlens auf alles und jedes, wass
ff die Cession des Regiments coucernirt, Quittire, alles anspruchs
ff daran mich begebe und renuncyre, auch die allergnädigste Kayserl.
ffConftrmation über die Ihro Excell. HeiTu Generalen von der CavaUerie
ff graffen von Heitersheimb, bei auMchtung des offil^edachten Mmen
ff gehabtes Dragoner Regiments einge willigte conditionen Ihrae, Herrn
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It88-l«f». 13
,(jraflFen von Sereni in originale zugestellt habe. Annebst des er-
,biettens bin, dem Regiment, und einem Jeden Oflicier in parti-
^colari, sofern einige praetension an mich formirt werden solte,
,oder tönte, in allem gebührende Satisfaction zu geben.
ff Dessen zu mehrer Ur Ehundt habe Ich disen Cessions und
,resp. Quittschein eigenhändig unterschriben, und mit Meinem Pet-
schafft bekräfftiget.
,So dann auch Ihre Excell., Herrn Generalen von der Cavallerie,
.Herrn graflfen von Heitersheimb, und Herrn General Wachtmeistern
,graffen von Schlick Wie beede Contrahenten gebetten, diese Cession
,mit Ihren ünterschrilften, und Pettschaften jedoch Ihnen und den
^Ihrigen ohne Schadens und Nachtheil, alss Zeugen zu Corroboriren.
,Wienn 18. Novejnbris 1693/
(L. S.) Philipp Jacob von der Porthen.
(L. S.) Donat Heissler Graff von Heitersheimb.
(L. S.) Leopoldt Graff Schlick.
Im Jahre 1694 fQhrte der General Graf Caprara den Ober- 1694.
befehl über die in Ungarn versammelten Truppen.
Speciell die gegen die Türken verwendete Cavallerie war am
U. September bei Vörösmarton versammelt, marschirte von dort
nach Peterwardein und bezog sodann die Winterquartiere.
Weiter ist uns über die Bewegimgen der Reiterei wahrend des
diesjährigen Feldzuges nichts überliefert.
Das Regiment Graf Sereni-Dragoner überwinterte im Szabolcs'er
Comitate, mit dem Regiments - Stabe zu Debreczin.
Zufolge einer Original - Musterliste ddo. Debreczin, am 15. De-
cember 1694 gingen 71 Mann und 260 Pferde vom vorgeschriebenen
Stande von 1(M)0 Mann und 1000 Pferden ab. Ausser den 929 Mann
und 740 Pferden, welche sich sonach effectiv bei unserem Regimente
befanden, besass dasselbe die vorgeschriebenen filnf vierspännigen
Proviantwagen, nebst 10 Knechten.
Im Jahre 1695 übernahm der KurfQrst Friedrich, August von 1C95.
Sachsen das Commando über die zwischen Szlankamen und Peter-
wardein stehende Armee.
Ueber unser Regiment ist uns nur bekannt, dass es auch in
diesem Jahre die Winterquartiere in Ungarn bezog.
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14 ims-i«*».
1696. Am 21. Mai 1696 traf der Armee-ObercommandaDt, EurfQrBt
voa Sachsen in Ofen ein, wo die sächsischen, und einige kaiserliehe
Truppen versammelt waren. Von dort wurde der Marsch zur Armee
angetreten, welche sich am 15. Juni bei Csanäd an der Marcs
concentrirte.
Man beschloss jetzt die Belagerung von Temesvär, wozu aber
die Vorkehrungen so lange dauerten, dass der EurfQrst ei-st am
24. Juli zu derselben schreiten konnte. Da traf die Nachricht ein,
dass der Feind zu Semlin eine Brücke geschlagen und mit der
ganzen Armee die Donau passirt habe. Der Kriegsrath wurde nun
zusammenberufen imd der Beschluss gefasst, die Belagerung auf-
zugeben und dem Feinde entgegen zu rücken.
Die Armee brach daher am 26. Juli auf und setzte den Marsch
bis Szilas fort. Erst hier erfuhr man, dass die oben angeführte
Nachricht falsch gewesen sei. In Folge dessen ging die Armee am
9. August wieder vor Temesvär zurück.
Als sich nun hier die Belagerung günstig gestaltete, rückte
das türkische Heer wirklich heran. Die kaiserlichen Truppen mussten
daher am 19. neuerdings aufbrechen imd stiessen schon am 21. August
auf den Feind. Den nächsten Tag beschloss man denselben anzu-
greifen, fand ihn aber so günstig postirt, dass die frühere Stellung
wieder bezogen wurde.
Am 24. August rückte der Feind seinerseits vor; als man sich
jedoch gegen ihn wendete, setzte er sich in einer günstigen Position
fest, und es begann ein Artilleriekampf, der beiderseits bis zum
Abende dauerte.
Um nun den Gegner aus seiner günstigen Stellung zu locken,
¥nirde am 25. August der Bückzug in das frühere Lager an der
Bega anbefohlen, in der Absicht, am folgenden Tage die Bega auf
zehn Brücken zu passiren, sich zu Gross - Becskerek festzusetzen,
und die Türken somit von Belgrad abzuschneiden. Es traf jedoch
am 26. August die Meldung ein, dass der Feind in imserer linken
Flanke stehe. Sofort wurde die Armee in Schlachtordnung aufgestellt
und der Angriff beschlossen. Es kam denn auch wirklich zur Schlacht
in der Nähe von Olaschin.*) Der Kampf wogte hin und her, eine
Attaque der feindlichen Cavallerie wurde zurückgeschlagen, die
*) Exlstirt nicht mehr.
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1«88-1«M. 15
Kaiserlichen Yerfoigten sie bis an die Wagenburg, wurden dort aber
vom Feuer der Janitscharen empfangen und geriethen dadurch in
Bedrängniss. General Br. Heissler dies sehend, stürmte hierauf mit
den unter seinem Commando stehenden sechs Bataillonen die feind-
liche Wagenburg und machte sich zum Herrn derselben, so dass
die Janitscharen bereits die Gewehre fortwarfen.
Die Unsrigen begannen aber, sich auf das Plündern zu ver-
legen, was viel zur späteren Unordnung beitrug; denn die feindliche
Cavallerie hatte sieh wieder geordnet und fiel den sechs Bataillonen
in Flanke und Rücken. Die bedr&ngten Bataillone wurden jedoch
von den zum Schutze beigegebenen Dragoner -Escadronen, sowie
einer Heiter -Abtheilung unter dem General Prinz Vaudemont aus
ihrer gefahrvollen Lage befreit. Endlich föhrte der F.-M. Graf
Heissler ein kaiserliches Regiment zu Pferd wider die feindliche
Cavallerie und trieb sie bis in die Wagenl)urg zurück. Bei dieser
Gelegenheit erhielt dieser tapfere General einen Schuss und musste
sich aus dem Gefechte tragen lassen.
In Folge der dadurch entstandenen Verwirrung, berichtet der
Kurfürst von Sachsen dem Kaiser Leopold L, wäre er genöthigt
gewesen, »den grössten Theil der Cavallerie vom rechten Flügel,
als Caprara, St. Croix, Gronsfeld, Bassompiere, Sereni etc. unter
Commando der Grafen Gronsfeld und Sapieha an den bedrängten
Ort zu beordern, um die rebutirten Regimenter zu secundiren,*
und zwar hätten sie allerseits, „insonderheit das Erstere und Sereni
wohlgethan,** bei ihrer Ankimft wäre der Feind sofort gewichen und
hätte sich zurückgezogen.
Der Kampf endete erst mit anbrechender Nacht. Die Armee
blieb bis 11 Uhr Abends auf dem Schlachtfelde und zog sich erst
dann ungehindert in das frühere Lager zurück.
Es war für unser Regiment eine ganz besondere Auszeichnung,
ausser dem Reiter -Regimente Caprara einzig und allein in dieser
Schlacht ein Lob des Kurfftrsten geemtet zu haben.
General Graf Heissler starb fünf Tage nach seiner Verwundung,
am 31. August zu Szegedin.
Der Monarch verlor an ihm einen seiner treuesten Diener, die
Armee einen General, der sie Jahre lang zum Siege geführt hatte,
das Regiment aber seinen Schöpfer und ersten Inhaber. Es war ein
rührendes Zusammentreffen, dass sein eigenes Regiment mit ihm in
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16 1«8»-1«M.
dieser Schlacht blutete, und seine Kinder ihm nach erhaltener Todes-
wunde Hilfe leisten konnten.
In der Nacht vom 27. auf den 28. August, sowie am 28. wurde
die Bega überschritten. Der Feind schickte zwar seine Cavallerie
nach, die aber keinen Angriff wagte, als man Stellung gegen sie
genommen hatte.
Ende August versorgte sich die Armee mit Proviant, ging
darauf nach Gross -Becskerek und bezog von dort aus die Winter-
quartiere.
1697. Das Dragoner - Regiment Graf Sereni zu zehn Compagnieen
(1000 Mann) wurde im April 1697 dem gegen Bihad bestimmten
Expeditionscorps zugetheilt, welches sich am 30. Mai unter dem
F.-M.-Lt. Franz, Carl Graf Auersperg in Karlstadt concentrirte. Die
Unternehmung gegen Bihad wurde noch vor dem Beginne der Haupt-
operationen und vollkommen unabhängig von diesen durchgeföhrt.
Am 31. Mai brach der General Graf Auersperg auf und langte
am 3. Juni über Meresnicza bei Szluin an, wo die Szluincica über-
brückt und die Vereinigung mit den Grenz -Milizen bewirkt wurde.
Am 6. Juni Mittags kam das Corps bis zum Fort Dresnik,
welches sofort angegriffen und am 7. zur Uebergabe gezwungen wurde.
Denselben Tag fiel auQh das Fort Izazi<5 und schon am 8. Juni
war Bihad erreicht, wo das Lager, mit dem linken Flügel an der
Unna, bezogen wurde. Unser Regiment stand an diesem Flügel im
zweiten Treffen.
F.-M.-Lt. Graf Auersperg traf sofort alle Anstalten, die Festung
anzugreifen imd schritt am 24. Juni zum Sturme, bei welchem die
Kürassiere und Dragoner zu Fuss im zweiten Treffen als Reserve
standen. Zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags erfolgte der Angriff,
der jedoch misslang. Ein zweiter Sturm wurde nicht mehr versucht,
da der Bassa von Bosnien mit überlegenen Kräften zum Entsätze
anrückte und so das Corps zwang, die Belagerung aufzugeben.
F.-M.-Lt. Graf Auersperg marschirte darauf am 7. Juli nach Karl-
stadt,*) schlug am 21. Juli die Richtung nach Demje ein, bei
welchem Orte das Expeditions-Corps am 29. Juli die Drau passirte.
*) Das Aufgeben der Belagerung war in einem Kriegsrathe am 3. Juli
beschlossen, zu welchem der F.-M.-Lt. Graf Auersperg den G.-F.-W. Goulon,
die Oberste Bourscheid und Franz Josef Graf Sereni , dann den Artillerie-
Oberstlieutenant Köchly berufen hatte.
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üeber Fünfkirchen, Mohäcs und Zombor wurde am 13. August
Peterwardein, somit die dort stehende Hauptarmee unter dem Prinz
Eugen von Savoyen erreicht. Dieser brach am 22. August auf und
marschirte der Theiss entlang, über Ö-Becse bis eine Stunde vor
Zenta, wo er die Nachricht erhielt, dass der Feind sich mit seiner
ganzen Macht gegen Titel gewendet habe. Der Prinz beschloss daher
sofort, um Peterwardein zu schützen, dorthin zurückzukehren.
Am 6. September erreichte die Armee, vom Feinde unbelästigt,
den Morast diesseits Peterwardein, wo sie bis 9. im Lager verblieb.
Durch Ueberläufer erfuhr hier der Prinz Eugen, dass der Sultan
beabsichtige, längs des linken Ufers der Theiss über Szegedin nach
Siebenbürgen zu marschiren. Um diesen Plan zu vereiteln, brach
kurz nach den Türken auch der Prinz Eugen auf. Zu Ö-Becse
erhielt er die weitere Meldung, dass der Feind bei Zenta eine Brücke
über die Theiss schlage. Demzufolge liess der Prinz Eugen seine
Armee am 11. September noch vor Tagesanbruch in zwölf Kolonnen
aufbrechen. Um 9 Uhr Früh meldeten die Patrouillen, dass sie bei
Zenta auf den Feind gestossen waren, und dass die feindliche
Cavallerie grösstentheils schon die Brücke passirt hätte. Auf diese
Meldung hin stellte Prinz Eugen eine Stimde vor Zenta gegen 2 Uhr
Nachmittags die Armee derart in Schlachtordnung auf, dass der rechte
Flügel an die Theiss gelehnt war. Im zweiten Treffen dieses Flügels
standen die zehn Compagnieen des Dragoner-Begimentes Graf Sereni.
Als die Kaiserlichen sich auf Kanonenschussweite dem feind-
lichen Lager genähert hatten, empfing sie ein heftiges Geschütz-
feuer, welches das Vorrücken derselben jedoch nicht hinderte.
Die Türken hielten sich in einer halbkreisförmigen verschanzten
Stellung, deren beide Flügel sich an die Theiss lehnten. Der Auf-
marsch der Armee in eine Stellung, welche den Feind umfassen,
und ihm so jeden Ausweg, ausser über die Theiss, absperren sollte,
währte bis zum Abende, wo erst der eigentliche Angriff stattfand.
Während eine Diversion der feindlichen Cavallerie zwischen der
Theiss und dem linken Flügel der Armee durch schnell aufgefahrene
Artillerie vereitelt wurde, rückte dieser linke Flügel über die Sand-
bänke der Theiss gegen die Brücke vor, der übrige Theil griff das
Lager von allen Seiten an.
Die Cavallerie musste in Folge des ungünstigen Terrains hinter
der Infanterie zurückbleiben; jedoch, um der Ehre des Sieges auch
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18 l<t88-t«M.
theilhaftig zu werden, sass sie ab und erstieg mit der Infanterie
zngleich die Yerschanzungen des feindlichen Lagers.
MSttlerweile hatte der linke Flügel den Feind von der Brüeke,
seiner einzigen Rftckzugslinie, abgeschnitten, und nun erfolgte ein
grässliches Bludbad. Gegen 20.000 Türken bedeckten das Schlacht-
feld, mehr als 10.000 fanden in den Wellen der Theiss ihr Grab,
6000 Gefangene, 100 Kanonen, Munition, Proviant, die Kriegscassa
fielen in die Hände der kaiserlichen Armee, welche ihrerseits 450
Mann an Todten, 1593 an Verwundeten zählte.
Den Begimentem, welche sich an diesem Tage besonders
tapfer gehalten hatten, wurde die grösste militärische Auszeichnung
zu Theil; der Kaiser sandte ihnen in der Person ihrer Begiments-
Inhaber ein Dankesschreiben, und dieser Allerh. Auszeichnung wurde
auch das Dragoner -Regiment Graf Sereni theilhaftig.
Das Concept jenes Allerh. Schreibens, welches der Oberst
Graf Sereni erhielt, lautet:
.Titel.
, Demnach Uns von Unseres (Titel) Prinzen Eugenij zu Savoyen
, Durchlaucht sehr angerühmt worden, dass Du Dich bei der, am
,11. dieses unweit Zentha mit dem Feinde vorbeigegangenen Action
„und vermittelst göttlicher Gnade erfolgten, so stattlichen und
,remarquablen Victorj, gar wol verhalten, und dabei Deinen Valor
,und Tapferkeit absonderlich erwiesen habest, und Uns solches zu
, gnädigstem Wohlgefallen, Dir aber und Deiner posteritöt zum
„steten Nachruhm gereichet,
„Als werden Wir solche von Dir erwiesene Tapferkeit und
„prästiiiie Treue und erspriesslichen Dienste data occasione, mit
„kais. und königl. gnädigster Zuerkennung nicht unterlassen, thuen
„Uns auch hingegen gnädigst versehen. Du werdest füerhin, wie
„bisher, Unseren und des gemeinen Wesens Dienst bestermassen zu
„befördern Dir noch weiteres nach möglichsten Kräften angelegen
„sein lassen.
„Wien, 27. September 1697.
„Leopold m. p.*
Am 18. September verliess die Armee das Lager bei Zenta
und marschirte bis zum Paücs-Tö bei M. Theresiopel. Der Weiter-
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lt88-fMt. 19
marsch erfolgte am 29. September Ober M^lyktit, am 1. October
nach Szautova. Von dort aus bezog der grösste Theil der Trappen
die Winterquartiere. Aus den Kemtruppen aber — darunter auch
das Kegiment Graf Sereni- Dragoner — bfldete der Prinz Eugen
ein Expeditionscorps gegen Bosnien, welches sich in der Stärke von
4O00 Beitem, 2500 Fussgängem mit 12 Kanonen und 2 Mörsern
in Brod sammelte.
Am 11. und 12. October wurde die Save Oberschritten und
fiber Kotorsko nach dem Schlosse Doboi marschirt, welches sich am
16. ergab. Am 17. kapitulirte das ScUoss Maglai, am 18. wurde
Schebsche eingenommen und Ober Yranduk, Zenicza und Serinia bis
Serajevo weitermarschirt. Von hier aus erfolgte der BOckmarsch am
25. October.
Derselbe föhrte Ober Vissoko, Kakain, Zenicza, die Ebene von
Oravicza, Schebsche, Maglai, Doboi, Peratovce, Brod und Diäkovär,
am 8. November nach Eszeg, wo das Corps bis zum Eintreffen der
„Winterquartiers -Eintheilung** bKeb und dann in die Cantonnirungen
abrückte. Unser Kegiment bezog dieselben in Ungarn.
Die Operationen des Jahres 1698 begannen erst am 4. August. 1698.
Bis dahin hatten sich 16 Cavallerie-, 18 Infanterie-, und 3 Mieth-
Begimenter in einem Lager bei Kolüt (Bäcser Comitat) gesammelt.
Darunter befand sich auch das Eegiment Graf Sereni -Dragoner zu
5 Escadronen, ä 2 Compagnieen.
Am 4. August fsuid der Abmarsch aus dem genannten Lager
statt und fOhrte Ober Zombor, Post Labschatza und Post Kovacsa-
vecz, am 7. August nach Bäcs, wo die Armee einen Rasttag hielt
und sich mit Proviant versah.
Den 9. August rOckte die Reiterei nach Dlotza ab, wohin die
Obrigen Truppen folgten und daselbst bis zum 18. verblieben, um
die noch fehlenden Truppen zu erwarten.
Der Weitermarsch erfolgte Ober Glozsäm, Futak, Peterwardein
und Käty, am 24. August in ein Lager bei Kovil.
Die Törken standen regungslos bei Belgrad und konnten durch
Nichts aus ihrer Defensivstellung herausgelockt werden. Indessen
waren die Diplomaten in voUer Thätigkeit, um den beiderseits
ersehnten Frieden herbeizuführen.
Von Kovil aus recognosdrte Prinz Eugen den Morast bei
Yilova und traf die nöthigen Anstalten, um denselben gangbar zu
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20 ]iM8^1«M.
machen. Mit dem Aufgebote aller Kraft fanden die Arbeiten am
Abende des 29. August ihren Abschluss , und am Morgen den
30. August wurde die Vorrückung fortgesetzt. Der Uebergang über
den Morast, den zuerst die Cavallerie passirte, war ungemein an-
strengend imd zeitraubend, sodass die Queue der Armee erst um
Mittemacht am Fusse des Titeler Berges (Plateau's) anlangte, auf
welchem die Truppen ein Lager bezogen.
Erst am 8. September konnte diese Stellung verlassen werden,
da von Titel bis imterhalb Belgrad sowohl die Theiss-, als auch
die Donau - Ufer vollständig versumpft waren, daher gangbar gemacht
werden mussten. Am 8. September führte ein vierstündiger Marsch
das kaiserliche Heer in ein neues Lager an der Bega, eine Stunde
südlich von Becskerek. Daselbst betrug der effeetive Stand unseres
Regimentes 888 Mann, 823 Pferde. Im Mai war dasselbe reducirt
und dessen Stand auf 900 Berittene festgesetzt. Der Abgang betrug
somit am 8. September 12 Mann omd 77 Pferde.
Den 14. September wurde die kaiserliche Armee in ein, in
nächster Nähe von Becskerek angewiesenes Lager, und aus diesem
an das linke Theiss-Ufer, gegenüber von Zsablya verlegt, weil sich
die Friedensverhandlungen ihrem Ende näherten.
Am 18. October traf die Nachricht des für das Land zwischen
der Donau und der Save abgeschlossenen Waffenstillstandes im Lager
ein. Aus diesem Giomde führte der Prinz Eugen seine Armee Tags
darauf über die Theiss nach Zsablya, wo er sie theilte. Zwölf Reiter-
Regimenter, darunter das Regiment Graf Sereni-Dragoner, erhielten
den Befehl, imter der persönlichen Führung des Prinzen nach Arad
zu marschiren, während der Rest des Heeres unter dem F.-Z. -M.
Guido Graf Starhemberg bei Kovil eine beobachtende Stellung ein-
nehmen sollten.
Diese Trennung wurde am 19. October volUogen. Theils aus
militärischen-, theils aus Verpflegungs - Rücksichten musste das
Cavallerie - Corps den weiten Umweg über Szegedin einschlagen;
es marschirte daher über den Szt. Tamäs'er Morast imd lagerte am
Abende des 19. October drei Stunden süd- westlich des Proviant-
hauses von Ö-Becse, der gleichnamigen Stadt gegenüber.
Am 20. October eiTeichte der Prinz den Blisenitza Morast,
unweit des Schlachtfeldes von Zenta, am 21. Kis-Eanizsa und
kam am 22. in Szegedin an. Von hier aus wurde der Marsch über
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1«M-1«M. 21
Deszlca, Nagy-Lak und dem einstigen Orte Szemlak, am 27. October
nach Arad fortgesetzt, wo der Prinz ansehnliche Erdwerke errichten
Hess. Da die vorgeschrittene Jahreszeit den Arbeiten ein Ziel setzte,
ordnete der Piinz Engen nach Zurttcklassung einer entsprechenden
Garnison in Arad, den Abmarsch der Regimenter in die Winter-
quartiere*) an.
Die am 13. October 1698 zu Karlowitz begonnenen Friedens- 16^.
Unterhandlungen waren bis zum 26. Jänner 1699 beendet, und es
wurde der Friede zwischen dem Kaiser und der Pforte auf 25 Jahre
abgeschlossen.
Unser Regiment hatte noch im Jahre 1698 die Bereitschafts-
Ordre zum Marsche in die demselben in Schlesien angewiesenen
Priedensstationen erhalten.
Dort finden wir es schon im Mai 1699, und zwar in den
Fürstenthümem Ratibor und Oppeln unter dem General HassKngen.
In den genannten Fürstenthümem blieb es bis zum Jahre 1701.
Aihaui; XMr L Periode.**)
In der Periode 1688—1699 bestanden Kürassier-, Dragoner-
und Huszaren- Regimenter.
Die Dragoner, dem Ursprünge nach eine französische Reiter-
gattung, gingen in Deutschland aus den schon um die Mitte des
SOjährigen Krieges verschwundenen Arquebusieren („Schützenreitem*')
hervor und hatten die Bestinmiung, im erforderlichen Falle das
Gefecht auch zu Fuss zu föhren.
Die Neubildung und Ergänzung der Regimenter erfolgte theils
mittelst Aufbringung der Mannschaft durch directe Werbung im
Auftrage der Obersten, theils diurch Zuweisung der von den Ständen
der Erbländer geworbenen Recruten an die Truppen. Erstere Art
der Ergänzung hiess gewöhnlich die „Regiments- Werbung*, letztere
„städtische Werbung."
*) Wo unser Regiment dieselbcu bezog, war nirgends erraohtiioh.
**) Hauptsächlich aus dem Werke: „FeldzQge des Prinzen Eugen von
SaToyen/ herausgegeben durch die kriegsgesohichtliche Abtheilung des k. k.
Kriegs -Archivs.
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22 IMü-Utt»
Die ^Begiments -Werbung'' erfolgte theils in den Srblanden,
theils im Beicbe, und musste letzterer Weg häufig betreten werden,
weil die männliche Bevölkerung der Erblande für die ständische
Becrutirung in Anspruch genommen war.
Die Werbung im Beiche, mit Ausnahme der Beichsstädte, wo
sie ein Becht des Kaisers war, hing von der Zustimmung der
deutschen Fürsten ab und war mit grossen Weitläufigkeiten ver-
bunden. Hatte man die Einwilligung erzielt, so wurde dem betref-
fenden Begimente ein Werbe-Patent ausgestellt, von denen oft acht
bis zehn fQr ein Werbe-Commando erforderlich waren.
Jedes Begiment entsendete einen oder mehrere W^be-Of5ciere,
denen ünteroffidere und ein Schreiber beigegeben wurden.
Am günstigsten gestaltete sich der Erfolg der Werbung für
die CavaUerie; denn es herrschte im Allgemeinen Vorliebe für den
Beiterdienst. Auch mag das höhere Becruten-, und in Folge dessen
höhere Handgeld, welches fEU* einen Dragoner durchschnittlich
52 bis 60 fl., oder 35 bis 40 Beichsthaler betrug. Manche ange-
zogen haben. Von dieser Summe musste Montur, Seitengewehr, Hand-
geld und Beise vom Werbeplatze zum Begimente bestritten werden.
Die Begimenter reichten ihren Bedarf an Mannschaftsersatz
gegen Ende des Jahres dem General-Kriegs-Commissariate ein. In der
Begel wurden die Werbe -Officiere im Monate Februar fortgeschickt.
Von einer gesetzlichen Feststellung der Dienstpflicht war nicht
die Bede; denn die Soldaten wurden meistens ohne jedwede Bück-
sicht verabschiedet, wenn man derselben nicht mehr bedurfte.
Das Alter der Individuen, die man bei der Werbung aussuchen
sollte, war 18 bis 46 Jahre.
Die Bemontirung gehörte in das Bessert der Cavallerie-Begi-
menter, und war zum Ankaufe der nöthig gewordenen Pferde ein
fixer Bemontenpreis bestinmit. Die Bemonten wurden theils durch
Handeinkauf, theils durch Lieferungs vertrage mit Juden, aufgebracht
An der Spitze des Begimentes stand der Oberst-Inhaber, dessen
Stab aus folgenden Personen bestand:
1 Oberst,
1 Oberstlieutenant,
1 Oberstwachtmeister,
1 Quartiermeister,
1 Auditor,
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lM6-lM*w 23
1 Caplan,
1 Secretair,
1 Proviautmeister,
1 Adjutant,
1 Wagenmeister,
1 P3rofo8S.
Taktisch war eiü Begiment in fünf Escadronen zu je zwei
Compagnieen eingetheilt.
Der Charge nach war der Kegiments-Inhaber ein Oberst oder
General, der vom Kaiser die Obersten - Bestallung erhalten, und
dessen Namen das Begiment zu tragen hatte.
Führte der Oberst -Inhaber in Folge einer anderweitigen Ver-
wendung nicht persönlich das Commando, so wurden seine Functionen
durch den Oberstlieutenant versehen; die zweiten Obersten (Obersten-
Coimnandanten) wurden erst im Jahre 1711 angestellt.
Der Bang des Oberst -Inhabers war grundsatzlich auch mass-
gebend für den Bang, d. i. die Stellung des Begimentes in der
Schlachtordnung und iur die Beihenfolge in den Listen.
Die OberstensteUen wurden im Allgemeinen nach dem Bange
und dem Dienstalter, auf den Vorschlag des Hofkriegsrathes und
der im Felde commandirenden Generale hin, vom Kaiser verliehen.
Der hohe Adel, und namentlich die Söhne fQrstlicher Häuser,
fanden hierbei besondere Berücksichtigung.
Die Besetzung der Stellen, und die Beförderung in den Begi-
mentem, wurde als Begiments-Privilegium von den Inhabern ausgeübt.
In Folge von Beducinmgen, oder AulBösungen von Begimentem,
gab es supemumeräre (aggregirte) Officiere, welche keine Bezahlung
erhielten.
Im AUgemeinen geschsüb die Beförderung nach dem Dienstalter;
besondere Verdienste vor dem Feinde wmden jedoch auch mit
aussertourlicher Beförderung belohnt.
Die Generalscharge erreichte ausschliesslich nur der Adel.
Der Stellenvißrkauf wurde sowohl durch die Begiments-Inhaber
selbst, als auch durch das Abkaufen der Beförderung von den zur
Vorrückung bestimmten OfiHcieren, mit Vorwissen der Inhaber,
betrieben.
Für die Ausfertigung des Obersten-Patentes wurde beim Hof-
kriegsrathe eine Kanzlei -Taxe von 450 fl. entrichtet.
Der Ersatz von OberofiQcieren geschah durch Beförderung ver-
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24 I«88-1W».
dienter Unterofficiere, durch Volontaire und durch die vom Inhaber
zu Officieren ernannten Individuen.
Beim Regiments -Stabe unterschied man den , grossen" und
„kleinen Stab* und zwar zählten zum Ersteren die Stabsofficiere,
zum letzteren das demselben zur Versehung des Dienstes beigegebene
Hilfspersonal. Bei den Compagnieen theilten sich die Individuen
wieder in die «Prima Plana* und in die gemeinen Kriegsleute, vom
Corporal abwärts.
Der Oberstlieutenant war, als Stellvertreter des Obersten, in
dessen Abwesenheit Regiments -Conmiandant.
Der Oberstwachtmeister (Major) war das Executiv* Organ des
Regimentes, da ihm der Vollzug aller Regiments -Befehle über-
tragen war.
Der Quartiermeister, welcher den Rang des ältesten Lieute-
nants, manchmal auch den eines Hauptmannes hatte, führte ^e
Regiments -Rechnungs-, die Kanzlei -Geschäfte und war Zahlmeister
des Regimentes.
Der Auditor besorgte die Gerichtspflege nach den Anordnungen
des Regiments -Commandanten.
Der Caplan oder Regiments-Pater hatte die kirchlichen Func-
tionen des Regimentes zu vollziehen.
Der Wachtmeister - Lieutenant besorgte die Dienste eines Re-
giments - Adjutanten und war vorzüglich dem Oberstwachtmeister
zugewiesen. Er hatte den Rang des ältesten Wachtmeisters, manch-
mal auch den Officiers- Titel.
Der Wagenmeister hatte die Aufsicht über die Bagage und
den Train des Regimentes.
Der Proviantmeister sorgte für die Verpflegung des Regimentes.
Der Feldscheerer leitete den Sanitätsdienst.
Der Profoss hatte die Verbrecher einzubringen und die
AiTestanten zu beaufsichtigen.
Der Hauptmann war Compagnie-Commandant.
Die Lieutenants fimgirten als Stellvertreter der Hauptleute,
wenn diese ein anderes Commando traf.
Der Fähnrich führte die Standarte des Regimentes.
Die Wachtmeister mussten die Befehle des Hauptmannes und
der Lieutenants innerhalb der Compagnie ausftlhren.
Dem Pouriere lag die Verwaltung und Verrechnung der Montur
bei der Compagnie ob, femer die Brod- und Fourage-Fassungen.
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lÄftfi— !••••
25
Der Musterschreiber war Manipulant bei der Oompagnie.
Die Corporale dienten zur Vermittlung des Dienstes, zur Er-
haltung der Ordnung und Ausbildung der Mannschaft.
Ausser den genannten Individuen gab es Trommelschläger,
Schmiede imd Satüer beim Regimente.
Die Dragoner bildeten den Kern desselben.
Die Beschäftigung der Truppen bestand, abgesehen Ton den
täf^chen Paraden in Garnisonen, in Betstunden, Reinigen d^ Kleider
und der Armatur, Wartung der Pferde, Exerciren, Yisitinmgen,
Fassungen, Fouragirungen und Schanzarbeiten.
Der Reitonterricht bestand zunächst in einer nothdürftigen Aus-
bildung der Recruten und im Ausreiten ganzer Abtheilungen.
Das Exerciren im Regimente wurde in Garnisonen wöchentlich
einmal, bei zerstreuter Bequartierung in den Sommermonaten monat-
lich einmal angeordnet.
In den Wintermonaten waren gewöhnlich keine Uebungen. Die
Pferde liess man alsdann oft ganz im Stalle und ritt dieselben immer
seltener aus, um sie nach und nach an den Wechsel zu gewöhnen.
Im Prtlhjahre gewöhnte man sie wieder langsam an stärkere Bewegung.
Der Oberst nahm monatlich ein Mal compagnieweise eine
Visitirung vor, wobei alle Officiere anwesend sein mussten. Die
Generale nahmen die Truppen nur bei Paraden in Augenschein.
Die ünterofRciere wurden auf den Vorschlag der Hauptleute
hin, durch das Regiments -Conmiando befördert und ernannt.
Der vorgeschriebene Stand einer Dragoner -Compagnie war
folgender:
1 Hauptmann,
1 Lieutenant,
1 Fähnrich,
1 Wachtmeister,
1 Fourier,
1 Musterschreiber,
1 Feldscheerer,
1 Tambour,
1 Schmied^
1 Sattler,
4 Corporale,
86 Gemeine
Summa: 100 Köpfe.
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26 ]«M-l«»fw
Als Train-Material war fttr je zwei Compagnieen ein Proviant-
wagen vorgeschrieben. Femer waren jeder Oompagme noch zwei
Yorspannswagen zugewiesen. Die Zelte wurden vom Annee- Fuhr-
wesen nachgeführt.
Die Kleidung dieser Periode war bequem und deutete auf
einen ziemlich guten Dotirungsfond dafür hin.
Die ersten Monturen fOhrte der Kaiser Leopold I. nadi fran-
zösischem Muster ein. Sie wurden, wie auch die Waffen und Munition,
anfangs vom Begiments-Commandauten gegen eine gewisse Summe,
von der Kriegscasse beigestellt und von einem jährlichen Zuschüsse,
sowie durch Abzüge von der Löhnung des Mannes unterhalten. Da
der Soldat indessen bei der Monturs- Abrechnung häufig übervortheilt
wurde, sah sich der Kaiser Leopold I. im Jahre 1697 veranlasst,
die Beischaffung der Monturen ganz auf eigene Kosten zu über-
nehmen.
Die schlechte Wirthschaft, welche dann eintrat, bestimmte
aber den Monarchen zwei Jahre später, den Sold derart zu erhohen,
dass ein Theil desselben, als Kücklass, zur Anschaffung der erforder-
lichen Kleidungsstücke genügte. Dadurch wurde die Mannschaft in
die Lage gesetzt, von jenem Kücklasse eine kleine Ersparung zu
machen, wenn sie mit der Montiu* vorsichtig und wirthschaftüch
umginge
Die Di*agoner *) insbesondere trugen Böcke von getarbtem blauen,
oder rothen Tuche ; Camisole (Leibchen) und Beinkleider von blauer,
oder weisser, und Achselschnüre von rother oder weisser Farbe, das
Riemenzeug war entweder weiss, oder gelb. Die Kopfbedeckung be-
stand aus einem Tressenhute. Weil die Dragoner auch zu Fuss
kämpfen sollten, hatten sie leichtere Stiefel als die Kürassiere,
fQhrten femer einen Pallasch, einen Karabiner und je zwei Sattel-
pistolen.
Die Tamboure wurden ganz nach dem Gutdünken der Inhaber
adjustirt und erschienen oft in einer malerisch bunten Tracht.
*) Eine richtige M)bil(luDg der Dragoueraniform au6 dieser und der
nächsten Periode existirt nicht. Als Beweis, dass sich nichts Zuverlässliches
über die Adjustirung der Dragoner aus früheren Zeiten vorfindet, sei hier an-
geführt, dass sogar die Tortreflfliche Sammlung : „Das österreichische Heer, von
F. Gerasoh*" keinen Dragoner ans dieser Periode enthält. Gerasoh's Dragoner
von 1620—1650 beweist ferner, dass jene Adjustirung nicht aus dem Jahre 1689
ist, wie eine zweite Sammlung angibt.
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IM9-1M». 27
Bei der Unifonn der Offiziere, die im Schnitte der Montur
der Mannschaft ^l,eich, jedoch von feia^em Tuche war, nahmen
zuweilen Ungleichheiten überhand, welche, wenn sie zu grosse Di-
mensionen annahmen, den Tadel des Begiments - Commandanten zur
Folge hatten.
Die Officiers-Distinctioaen bertaaden in Borten, AchselschnQren
imd Stickereien.
Zur Ausrüstmig der Truppen gehörten zunächst die Zelte. Sie
wsuren klein, viereckig und fassten vier bis fdnf Mann. Jede
«Euneradschaft^ (Zeltgenossenschaft) hatte einen EoohkesseL Bei
der Beiterei besass überdies eine jede Kameradschaft das nöthige
Fouragierzeug (Sensen, Stricke).
So wie die Monturen, wurde auch die Verpflegung der Mann-
schaft und die Fourage vom Staate geleistet. Bei Einquartierungen
wurde jedoch Verpflegung und Fourage vom Quartiergeber beschafft
Für die monatliche Verpflegung des Mannes rechnete man IV39 2 bis
3 fl., für jene eines Pferdes 3 fl. Was der Mannschaft in den
Winterquartieren bei den Landesbewohnem, in den Garnisonen, oder
im Felde in natura gereicht wurde, kam von dem normirten Geld-
gebührensatze in Abzug. Die Natural - Mund - Portion auf den
Märschen in den Ländern der österreichischen Monarchie betrug per
Kopf 2 Pfimd Brod, 1 Pfund Fleisch, Va Maass Wein, oder 2 Maass
Bier, wofür die Quartierträger von den Ständen in Geld zu ent-
schädigen waren.
Das Pferdefutter wurde, und zwar 6 Pfund Hafer, 8 Pfund
Heu (österr. Gewicht) täglich, und 40 Pfund Stroh wöchentlich,
während der Winterquartiere gleichfalls vom Lande, gegen Geld-
entschädigung geliefert.
Die Cavallerie erhielt in der Begel in den ersteren Sommer-
monaten, d. h. so lange grüne Fouragirung möglich war, gar kein
Hartfutter, oder solches nur in geringer Quantität, und auch wohl
während eines ganzen Feldzuges gar kein Heu.
Im Jahre 1697 erschien ein umfassendes und detaiUirtes Ver-
pflegs-Oeconomie- Reglement fQr das kaiserliche Heer. i$99 traten
wieder einige Aenderungen ein. Im Felde waren Bequisitionen und
Fouragirungen oft die einzige Quelle, um dem Heere die Subsistenz
zu ermöglichen.
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28 1«M-1«M.
Im Frieden und wfibrend des Winters standen die Truppen in
Quartieren ; während der Operationen aber wurden, um die Truppen
im taktischen Verbände vereinigt halten zu können, fast immer
Lager, und zwar bei längerem Aufenthalte an eineni Orte, in der
Regel Zeltlager bezogen. Es lag in dem Charakter der Kriegsfllhnmg,
dass man noch bedeutendes Gewicht auf die unmittelbare Sicherung
des Lagers durch Defensiv - Massregeln legte.
Die Winterquartiere wurden nach der Ordre- de -bataiUe in
Rayons getheilt, in welchen je ein Sanunelplatz, sowie fdr die ganze
Armee das Hauptquartier des conmiandirenden Generals als Hanpt«
Sammelplatz bestinmit war.
Ein wichtiger Dienst der Cavallerie im Felde war das Fouragiren
und das Weiden der Pferde. Die Mannschaft wurde hierzu schon
im Frieden durch Uebungen im Mähen und Bflndeln des Grases
ausgebildet
Die Fouraginuigen im Kriege wurden von den Dragonern auf
ungesattelten Pferden, mit dem Seitengewehre ausgerüstet, bewerk-
stelligt. In Feindes Nähe ging ein* Bedeckung« - Commando voraus.
Da sowohl der Festungskrieg, als auch die Verschanzuug der
Lager durch den Charakter der Kriegsführung häutig bedingt waren,
80 wurden die Truppen lange und oll mit Schanzarbeiten und An-
fertigung von Faschmen beschäftigt.
Während die Abtheilungen ihrer Vormittags - Beschäftigung
nachgingen, wurden die Lager, Quartiere, Kasernen und die Um-
gebung derselben durch die Weiber des Regimentes, unter Aufsicht
des Profosen, gereinigt; die zum Kochen bestimmte Mannschaft
besorgte den Handeinkauf und kochte das Essen; in den Winter-
quartieren wurde jedoch das Essen meistens von dem Quartiergeber
geliefert. Gewöhnlich sollte hier die Mannschaft täglich zwei Mal
Suppe, Fleisch und Gemüse erhalten.
Eine bestimmte Rapportsstunde gab es nicht, sondern jeder
wichtige Vorfall wurde den unmittelbaren Vorgesetzten sogleich, oder
bei nächster Gelegenheit mündlich gemeldet.
Die Hauptleute versammelten sich wöchentlich zwei Male beim
Oberstlieutenant und wurden von diesem ziun Regiments -Comman-
danten geffthrt, wo die inneren Angelegenheiten des Dienstes ver-
handelt, und Meldungen erstattet wurden.
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Alle Officiere und Personen des kleinen Stabes hatten sich
beim Begiments - Commandanten, alle Prima Plana beim Gompagnie-
Conunandanten zu melden, wenn sie auf Commanden, Wachen und
Urlaub abgingen, oder wieder einrückten.
Zur Publicirung eines kaiserlichen Decretes oder eines Armee-
Befehles rQckte das Regiment mit fliegenden Fahnen aus, schloss
einen Kreis und präsentirte das Gewehr, worauf der Auditor zu
Pferde, mit unbedecktem Haupte, den Befehl verlas und dessen
Dnrchfdhrung erläuterte.
Die Parole, die Losung und das Feldgeschrei miteinbegriffen,
wurde gewöhnlich Abends nach dem Zapfenstreiche ausgegeben. Bei
Einbruch der Nacht wurde wieder, wie am Morgen, das Gebet ab-
gehalten. Eine Stunde nach Einbruch der Nacht, bei manchen Be-
gimentem um 8, bei anderen um 9, im Sommer um 10 Uhr wurde
der , Zapfenstreich" von sämmtlichen Tambouren geschlagen.
Der Verlauf des täglichen Dienstganges wurde durch die Be-
quartierungs-, Kriegs- und Friedensverhältnisse verändert. Im Frieden,
oder wenn die Tnippe in Quartieren weit auseinander lag, restrin-
girten sich die Formalitäten des Dienstes wesentlich. Im Kriege
hingegen und im Lager wurde der Dienstgang äusserst streng
ausgeübt, und die üeberwachung der Mannschaft durch häufige
Visitirungen seitens ihrer Vorgesetzten, vom Obersten abwärts,
verschärft.
Dem Wachdienste wurde grosse Aufmerksamkeit zugewendet.
Bei Feuer- und Feindesgefahr wurde „Allarm* geschlagen.
Zur Vermittlung des Dienstganges war der Ordonanzdienst
emgeföhrt.
Durch den Eid verpflichtete sich der Soldat zur Treue und zum
Gehorsame gegen seine Vorgesetzten. Die oftmalige Abnahme des
Eides bei Musterungen, Wechsel des Commandos waren das mora-
lische Mittel zur Aufrechterhaltung der Disciplin im Allgemeinen.
Daneben aber mussten strenge Straf- und Zwangsmitiiel nur zu oft
in Anwendung konunen.
Im Jahre 1699, bis wohin im Allgemeinen noch die Articuls*
briefe Geltimg hatten, erschien ein Kriegsreglement in 60 Paragraphen,
welches das Kriegs- und Standrecht in ähnlicher Weise, wie heute,
zusammenstellte und den einzelnen Chargen vom Corporal aufwärts
ein Disdplinar- Strafrecht einräumte,
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30 l«88-lft».
Der Begiments - Gommandant flbte in einer Person die Dis-
ciplinargewalt ans und war gleichzeitig Gerichtsherr. Seine Straf-
gewalt erstreckte sich Ober alle Personen des Regimentes, mithin
anch über die Weiber, Kinder, Knechte und Bedienten.
Gegen Officiere waren folgende Disciplinarstrafen gebräuchlich :
Verweis, Quartier- Arrest auf unbestimmte Zeit, verschärft durch das
Aufstellen einer Schildwache mit aufgepflanztem Bajonnete vor das
Zelt, oder Quartier des Arrestanten, dann Profosenarrest.
Vor Antritt des Arrestes hatte der Officier Degen und Stock
abzulegen.
Ausser dem Begiments -Commandanten konnten die Chargen
des grossen Stabes, sowie auch die Compagnie - Commandanten die
untergebenen Officiere mit Verweis und Arrest bestrafen, mussten
dieses aber dem Begiments - Conmiandanten anzeigen.
Wenn bei Vergehen die Ehrenhaftigkeit des Officiers in Frage
kam, sollte stets das Gerichtsverfahren eingeleitet werden.
Die Strafen, welche an den, keinen Officiersrang bekleidenden
Personen des Heeres, auch im Disciplinarwege vollzogen wurden,
theilten sich in gemeine, peinliche, Lebens- und Ehrenstrafen.
Gemeine Strafen waren: das „Mantel-*, „Flinten-**, „Sattel-
tragen*, „an dem Pfahle stehen**, „Arrest mit Eisen und Banden
bei Wasser und Commissbrod**, und das „kreuzweise Kurzschliessen.*
Diese gemeinen Strafen konnten von jedem Officiere, der ein
selbstständiges Commando fahrte, verhängt werden.
Peinliche Strafen waren: das „Prügeln**, „Spiessruthen-** oder
„Gassenlaufen**, das „Abschneiden von Nase und Ohren.**
Zur Gasse konnten 100 bis 300 Mann verwendet, und die
Gasse 3 bis 12 Male durchlaufen werden.
Lebensstrafen bestanden in dem „Niedermachen*, wenn ein
Mann den Gehorsam verweigerte, Feigheit vor dem Feinde zeigte etc.,
in dem „Arquebusiren** imd dem „Verurtheilen zum Galgen.**
Die Ehrenstrafen sollten auf den Geist der Soldaten günstig
wirken. Durch dieselben konnte der Verbrecher an der „Ehre ge-
kränkt*, oder „zum Schelm* gemacht werden.
Alle Personen, welche nicht dem Offioiersstande angehörten,
standen, mit Ausnahme des Caplans, Secretairs und Begiments-
Feldscheerers, unter dem Stocke ihrer Vorgesetzten. Wenn die
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Cavallerie ausrQckte, durfte die Mannschaft nicht mit dem Stocke,
sondern nur mit dem Degen geschlagen werden.
um Processe zu yermeiden, fanden häufig Duelle, obgleich
streng verboten, statt.
Ausser d^ als Disciplinarstrafen angefahrten gemeinen, pan*
Hohen, Lebens- und Ehrenstrafen, Yerh9,ngte das Oericht noch
fdgende :
Das «Spiessruthenlaufen bis zum «36maligen Passir^ der
Oasse"", den „Staupenschlag'', die „Landesverweisung^, das „Ab-
sehneiden, oder Ausreissen der Zunge am Pranger*, die „Brand-
markung'', den „Tod durch das Schwert*", die „Hinrichtung durch
das Rad*, die „Viertheilung*, den „Feuertod auf einem Scheiter-
haufen.*
Die letztere Todesstrafe konnte noch verschärft werden durch
das „Schleifen zum Bichtplatze durch ein unvernünftig Thier*, durch
„Reissen mit glühenden Zangen*, durch das „Gliederstutzen* (Ab-
hauen der Hände).
In seltenen Fällen wurde auch das „Ertränken* und „lebendig
Begraben* angewendet.
Beim Verhöre wurden Torturen angewendet. Jede Execution
wurde durch den Oberstwachtmeister, oder ältesten Hauptmann ge-
leitet.
Was die Belohnungen betrifft, so g^t das Dankeswort des
Kaisers, oder des Feldherm als die höchste Anerkennung für hervor-
ragende Leistungen und Verdienste. Häufig wurden Sangs- oder
Standes - Erhöhungen, Beförderungen, Erhebungen in den Adelsstand
oder Erhöhung des Adelsgrades, Verleihung des Titels „Hochwohl-
geboren* oder „Wohlgeboren* gewährt. Manchmal verlieh der Kaiser
auch „Gnadenpfennige an goldener Kette.*
Ganze Truppen wurden durch Vermehrung ihrer Privilegien
ausgezeichnet. Am häufigsten aber kamen materielle Belohnungen
vor. Geldgeschenke u. dgl. erhielten nicht allein die Truppen, son-
dern sogar der Feldherr.
Zur Controle der wirthschafüichen Gebahrung und der Standes-
verhäHnisse wurden jährlich gewöhnlich zwei Musterungen, eine im
Frühjahre beim Ausrücken in das Feld, eine zweite beim Einrücken
in die Winterquartiere, und mehrere Revisionen, gewöhnlich beim
Quartals -Abschlüsse, gehalten.
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32
Die Miuitenmgeü nahmen 0)>er - Kriegseommisdäre, die Be-
visionen Kiieg8Comiiiis8ariatä-0£Bci<Mre vor. Beide »dlten von den
commandireDden Genenden angeordnet werden.
Zur MoHtemng hatten die Musterschreiber (Fooriere) Muster-
listen zu ver&ssen. Die einzelnen Persimen der Abtheilangen traten
auf die Verlesung ihres Namens nach dem Bange zum Mustertische
und leisteten die Ehrenbezeigung. Bei der CavaUerie richteten die
Conmiissäre ihr HauptaogenmeiiL auf die Pferde und musterten sehr
oft dienstuntaugliche Pferde aus, welche von der beirrenden Truppen-
abtheilung durch Neuankauf ersetzt werden mussten. Dabei gab es
oft Widersetzlichkeiten. Die Commissäre, um ihrem Ausspruche
Nachdruck zu verleihen, schnitten solchen Pferden die Ohren ab,
was andererseits die Officiere zu bindern suchten.
Nach der Musterung konnte der Commissär verlangen, dass
der Auditor der Truppe den Eid abnehme und eventuell kaiserliche
und hofkriegsräthliche Bescheide publicire.
Am Tage nach der Mustenmg revidirte der Commissär die
Cassen und Cassabücher, die Assentlisten und Becrutirungsrechnungen,
Ausweise der Standesverhältuisse uud die Montursvorräthe.
Ueber die vorgefundenen Verhältnisse verfasste er eine Muste-
rungsrelation.
Die Revisionen wurden mit weniger Feierlichkeit, als die
Musterungen abgehalten.
An jedem Sonn- und Feiertage wurde die Mannschaft zur
Messe gef&hrt, wonüt eine Besichtigung der Ausrüstung verbunden
war. Alle römisch-katholischen Glaubensgenossen mussten zur öster-
lichen Beichte gehen.
Das Auferstehungs- und Frohnleichnamsfest wurde unter Bei-
ziehung der Gkimison feierlich begangen.
Zum Geburtsfeste des Kaisers, dann in Folge eines Sieges
oder anderer bedeutungsvoUer, erfreulicher Ereignisse, wurde das
Te Deum abgehalten.
Bei der Ankunft des Kaisers, des Hofkriegsrathspräsidenten,
des conmiandirenden Grenerals, sowie auf besondere Anordnungen der
vorgesetzten Generale und Begiments - Gommandanten, rückten die
Truppen zur Parade aus. Hierzu sammelten sich die Regimenter
auf dem Paradeplatze, oder vor dem Lager. Dragoner -Begiroenter,
welche keinen genügenden Pferdestand hatten, rückten zu Fuss aus.
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If88-ieff. 33
Die Regimenter hatten besondere Parade - Ranginingen, bei
welchen die Mannschaft; nach ihrer Grösse, die Pferde nach ihrer
Farbe rangirt waren.
Die Allerhöchsten Herrschaften und der commandirende General
wnrden, wenn sie zmn ersten Male nach ihrem Eintreffen bei der
Truppe erschienen, vom Empfangsflügel angefangen, mit drei Salven
compagnieweise begrüsst. Wollte man den Empfangenen besonders
ehren, so wurden diese Salven manchmal auch scharf gegeben,
wovon die Landbewohner vorher durch Ausrufen unterrichtet wurden.
Die Ehrenbezeigungen der Einzelnen bestanden in Folgendem:
Der Keiter hielt den Degen mit der Spitze an sein rechtes
Ohr; der Reiter - UnteroflHcier senkte den Degen bis zu den Ohren
des Pferdes und zog den Hut. Die Oificiers-Begrüssung bestand in
dem Entblössen und Neigen des Hauptes.
Die OfiSciere zu Pferde grüssten durch Ziehen des Hutes mit
der rechten Hand.
Die Allerhöchsten Herrschaften und commandirenden Generale
wurden von den berittenen Officieren mit gesenktem Degea begrüsst.
Der Niedere hatte in der vorbezeichneten Weise jeden Höheren
zu begrüssen, imd dieser sollte sich hierfür bedanken. Ausser Dienst
bestand der Gruss im Entblössen des Hauptes, bei Untergebenen
ausserdem in der Annahme der geraden Körperhaltung und im
Vorsetzen des Stockes.
Im Angesichte des Feindes, im Gefechte, auf Feldwachen
wurde die Ehrenbezeigung nur dadurch geleistet, dass die Truppe
ZQ den Pferden trat.
Der Untergebene hatte den Vorgesetzten mit »Herr**, dieser
jenen mit „Ihr* anzureden.
Der Bildungsgrad der Officiere richtete sich nach der ge-
nossenen Erziehung. Aus diesem Grunde war bei Adeligen bessere
Bildung anzutreffen, während die Nichtadeligen, meist aus gemeinen
Kriegsleuten hervorgegangene Officiere, gewöhnlich ohne jede Schul-
bildung und nur nothdürftig des Lesens und des Schreibens kundig
waren. Die militärischen Kenntnisse basirten meist auf eigener Er-
fahrung, oder auf Belehrung von Eriegsmännem.
Die Bildung des Volkes stand auf niederer Stufe und ver-
mochte sich auch im Heere nicht zu beben.
3
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84 lM8-t«ff.
Obgleich der Begriff der Soldatenehre rege erhalten wurde, so
hatte dies dennoch auf die, aus den Schreckenszeiten des SOjährigen
Krieges überkommenen rohen und mangelhaften Rechtssnschauangen
noch keinen läuternden Einfluss. Die OfiSciere waren nicht selten
der Bestechimg zugänglich, und die Fördenmg des eigenen Interesses
wurde manchmal über jene des Allgemeinen und des Dienstes gesetzt.
Trunksucht kam häufig vor.
Der Verkehr der Höheren mit den Untergebenen war hart,
oft roh. Wohl herrschte ein trefflicher cameradschafüicher Geist;
aber der gesellige Verkehr der Officiere unter einander litt natur-
gemäss durch den geringen Bildungsgrad. Die Freuden der Tafel
bildeten den Kernpunkt des Vergnügens.
Der Verkehr der Officiere mit den Bürgern war gering.
Hellleuchtend traten jedoch, diesen Schattenseiten gegenüber,
herrliche Soldatentugenden hervor ; . echt kriegerischer Geist, hin-
gebende Fahnentreue und Heldenmuth, besiegelt mit dem Blute
vieler Tausende auf den Schlachtfeldern.
Der Reitunterricht hatte, entsprechend dem Cliarakter des
Kampfes, weniger den Zweck, grosse Beweglichkeit zu erzielen, als die
Aufgabe, das Pferd möglichst an das Schiessen zu gewöhnen, damit
die taktische Ordnung durch unruhige Pferde nicht gestört würde.
Die Handhabung des Feuergewehres während der Bewegung,
wobei die Zügelföhnmg theilweise unterbrochen wurde, setzte immer-
hin einen festen Sitz, eine grosse Vertrautheit des Reiters und
Pferdes voraus.
Die Reglements, welche von den Inhabern oder einzelnen
Generalen erlassen wurden, waren pedantisch, weitläufig und ent-
hielten für jede Bewegung viele und lange Oommando - Worte.
Attaquirt wurde nur im Trab. Im Frieden wurden die Pferde unge-
mein geschont und auf deren dickes Aussehen gehalten. Das Ueber-
winden von Hindernissen existirte nicht. Das Zurücklegen grosser
Strecken wurde zur Erzielung einer bedeutenden Marschfähigkeit
gepflegt, geschah aber nur im Schritt.
Die Officiere dressirten durchwegs ihre Pferde nach der
spanischen Schule.
Die Ausbildung zu Pferde zerfiel in folgende Theile:
1. die Evolutionen,
2. die Schwenkungen oder Conversionen,
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1«88-1«»»* 35
3. die Handhabung der Waffen,
4. die Chargirung,
5. das Carrö,
6. die Marschordnung.
Die Dragoner wurden ausserdem in einem Exercitium, ähnlich
jenem der Infanterie für den „Kampf zu Fuss** ausgebildet, welches
folgende Theile umfasste:
1. Die Handgriffe mit dem Gewehre, Degen und Bajonnete,
2. die £T(4uti0nen,
3. die GharginiQg,
4. das Carr^.
Die Bedflrfhisse des Krieges brachten es mit sich, dass die
Dragoner nach und nach gleich den Kürassieren verwendet wurden.
Was die KriegfQhrung im Allgemeinen betrifft, so wurde in
dieser Periode ein kühnes, entschiedenes, jedoch allseitig gesichertes
Vorgehen auf einer bestimmten Linie mit Vorliebe durchgeführt.
Die Sehlacht wurde meistens durch kräftige Front -Angriffe
entschieden; doch begann man schon auf die Ausnutzung des Terrains
zu achten und in jeder Stellung auf wichtige Punkte, welche oft
noeh künstlich verstärkt wurden, das nöthige Augenmerk zu richten.
3*
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n. Pniode.
Vom Begiue des spaiiselieM BrfcMgekrieg es bis um
Friede! yoi Passarowiti. 17M— 1718.
1700. Zehn Jahre nach der Errichtung, finden wir unser Eegiment
in der ersten Friedensdislocation in Schlesien angelangt. Hier sollte
es jedoch nur kurze Zeit der Ruhe geniessen ; denn es entbrannte
ein neuer Krieg, der spanische Successionskrieg.
Die nächste und gerechteste Anwartschaft auf die, durch den
Tod Karls II; erledigte Königskrone von Spanien hatte unbedingt
Oesterreich. Doch gegen diesen Anspruch protestirte Frankreich,
welches sich mit dem Kurfürsten von Baiem, den Herzogen von
Mantua und Savoyen alliirte und in Ungarn die Räköczy'sche He-
volution vorbereitete.
In diesen Widerwärtigkeiten, und trotz der fast gänzlichen Er-
schöpftmg des Schatzes, liess der Kaiser Leopold I. keinen Augen-
blick den Muth sinken.
Er gewann England, Holland, Hannover und Brandenburg fllr
seine Sache und entsendete zwei Heere, eines unter dem Mark-
grafen Ludwig von Baden an den Rhein, das zweite unter dem
Prinz Eugen von Savoyen nach Italien zur Besitzergreifimg des
Herzogthumes Mailand, eines eröflheten Reichslehens.
1701. Wir haben es hier zuerst mit dem Kriege in Italien zu thun,
wohin unser Regiment mit dem effectiven Stande von 806 Reitern
schon am 16. December 1700 zu marschiren bestimmt wurde. Es
brach jedoch der ungünstigen Witterung wegen erst im Jahre 1701
aus Schlesien auf, marschirte über Salzburg, Reichenhall, Waidring,
Wörgl, Innsbruck, über den Brenner, hatte am 20. Mai Trient
erreicht und traf am 25. unter dem Commando des F.-M.-Lt. Graf
PälflFy in Castello della Pietra, nördlich von Roveredo bei der Ai-mee
de$ Prinzen Eugen von Savoyen ein,- die sich bei Roveredo sammelte.
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i^P-ms. 37
Hier wurden säromtlicbe Dragoner -Begimenter in 6 Escadronen
gefedert, mit dem vorgeschriebenen Stande von 1000 Mann,
880 Pferden.
Da die Franzosen unter dem Marschall Catinat die Ausgänge
der tridentinischen Alpen verschlossen, und der Prinz Eugen die-
selben mit seiner im Mai noch schwachen Armee nicht forciren zu
sollen glaubte, so unternahm er die Umgehung des feindlichen
rechten Flügels, indem er sein Heer über die Alpen auf Wegen
fthrte, die Niemand, ausser dem Prinzen selbst, für gangbar hielt.
Tausende von Arbeitern mussten die Hindemisse bewältigen, und nach
unsäglichen Mühen und Gefahren gelang es, die Armee sammt Pferden
und Geschützen in die Ebene von Vicenza und Verona zu führen.
Der Abmarsch von Boveredo erfolgte am 26. Mai, und lautet
ein Theil des Marschbefehles, wie folgt:
„Die Infanterie geht in zwei Theilen, nämlich ein Theil über
,Val di Fredda und der andere von Peri gleich in's Gebirge, die
«mit commandirten Dragoner werden meistens zu Fuss gehen und
»ihre Pferde über das unbeschreitliche Gebirge an der Hand föhren,
^auch die Stücke mit Stricken hinaufgezogen, und die Wägen zerlegt
«hinaufgezogen werden müssen.
„Die Cavallerie geht gleich hier von Boveredo linker Hand in
,die Val Duga (Val di Teragnolo), allwo schon seit dem 23. dieses
tdie Wege zugerichtet worden ; für die Artillerie und fahrende Bagage
,aber wird gleichwohl die Passage vor etlichen Tagen noch nicht
»fertig sein können, und also bleibt sie unterdessen insgesammt
,allhier, nebst einem Bataillon von Guido Starhemberg, der selbe
.hernach convoyiren wird.
„Herr Graf Pälffy G. F.-M.-Lt. ist heute früh mit den
„3 Begimentem Corbelli Cuir., Sereni und Dietrichstein Dragoner
^nebst ö. Feldstücken vorausgegangen und marschirt auf Legnago^
»welches an der Etsch, an 20 miglien abwärts Verona gelegen ist.
»Von obgenannten Begimentem aber bleiben bei der Infenterie 400 *)
»commandirte Pferde, und Herr Graf Pälffy soll alsdann sehen,
»allda bei Legnago eine Quantität Schilfe zusammenzubringen und
»posto zu fassen, wo eine Brücke könnte geschlagen werden.
^ Von den Regimentern Corbelli Klirassiere, Sereni- und Dietrlohstein
Dr&goncr.
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38 19*t-l»tS.
ff So geht auch mit ihnen ein Convoie, um alles zu bezahlen,
«was in dem Lande müsste genommen werden, wenn es auch nichts,
ff als die blosse Fourage und Holz sein sollte.
ffNach diesen folgt die noch zurückseiende Gayallerie eben
ff diesen Weg des Grafen Pälfly, obbedeute Infanterie aber hält im
ff Marsche folgende Ordnung: 4 Begimenter mit Namen Alth, Ouido
ffStarhemberg, HerbeviUe und Bagni gehen auf Itala, von dort durch
ff das yal di Fredda in das Gebirge und gehen auch mit den vor-
ff erwähnten 400 Pferden'*') nebst den Stücken. "^
F.-M.-Lt. Johann Graf Pdlflfy eröffnete also am frühen Morgen
des 26. Mai mit den drei Eegimentem Corbelli - Cürassiere, Sereni*
und Dietrichstein - Dragoner und 6 Feldstücken den Marsch, wobei
sein Weg von Eoveredo durch das Val di Teragnolo, Valle dei Signori,
nach Schio, weiter über San Vito, Malo, Montebello und Cologna,
gegen Legnago fahrte.
Am 29. Mai meldete der genannte General dem Prinzen, dass
er den Marsch nach Legnago fortsetze und ein ffUnbeschreiblich
grosses *" Gebirge passirt hätte, so dass sich Jedermann darüber
wundem müsse, wie die CavaUerie habe « durchkommen'' können.
Nachmittags traf von dem zu Pescantina conmiandirten Se-
reni'schen Dragoner -Hauptmann Heissler die schriftliche Meldung
ein, es hätten vier französische Officiere zu Fuss auf dem Monte
Baldo unser bei Borghetto postirtes Infanterie -Regiment Daun zu
recognosciren versucht, wären aber von den ünserigen ausgekund-
schaftet und mit einigen Schüssen zurückgetrieben worden, wiewohl
damals hierzu noch keine Ordre gewesen wäre. Femer meldete er,
dass das bei Bussolengo angekonmiene französische Corps drei Schiff-
brücken mit sich ftlhre.
Zwei Tage später brachte ein Wachtmeister von der Abtheilung
des in Pescantina commandirten Hauptmannes Heissler die ersten
Gefangenen, nämlich einen französischen Lieutenant, einen Feldwebel,
zwei Corporale und 15 Gemeine in das Hauptquartier. Dieselben
hatten zu San Pietro mit Gewalt Schiffe requiriren wollen, waren
jedoch von dem sie verfolgenden Hauptmann Heissler überfallen und
gefangen genonmien.
*) Von den Kegimtntern Corbelli Kürassiere, Sereni- und Dietrichstein
Dragoner.
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Nach seinem Anlangen in Legnago versuchte der F.-M.-Lt.
Graf Pälfly eine Brücke über die Etsch zu schlagen, woran er aber
durch die Franzosen verhindert wurde. Es fielen auch einige
Scharmützel vor. So lief vom General Graf Pälflfy der Bericht ein,
er habe einem, ihm früher vom Prinz Conmiercy ertheilten Befehle
gemäss, am 3. Juni um Mittemacht einen Wachtmeister mit 24 Cor-
belli' sehen Kürassieren und Sereni'schen Dragonern in einem Schiffe
über die Etsch setzen lassen, welche bei Albaredo sich der Fähre
bemächtigt, einen 50 Mann starken feindlichen Posten überfallen
und einen Fähnrich, einen Yolontair und acht Gemeine gefangen
genommen hätten. Der Verlust unseres Regimentes in dieser Affaire
betrug einen Dragoner.
Nachdem sidb am 6. Juni der General Graf Pälffy in Begleitung
des Sereni'schen Oberstlieutenants Baron Selb zum Prinz Eugen
begeben hatte, um einerseits über sein Corps und die Schwierigkeiten
eines Brückenschlages zu relationiren, andererseits, um Verstärkungen
zu erbitten, wurde ihm*) am 10. Juni der G.-F.-W. Graf Sereni
mit dem Kürassier -Begimente Pälfiy zugesendet, worauf auch der
Brückenschlag bei Castelbaldo bewirkt wurde.
Schon am 26. Juni rückte der General Graf Pälffy mit
4000 Beitem auf das jenseitige Ufer, wohin auch die ganze Armee
nachfolgte.
Am 8. Juü, beim Einbrüche der Nacht, wurden die Truppen
folgendermassen in Marsch gesetzt:
Von Castelguglielmo, auf dem Dammwege längs des Canal-
bianco und des Tartaro marschirte die 1. Colonne nach der über
letzteren Fluss beim sogenannten Jesuitenpasse geschlagenen Brücke.
Prinz Commercy und der F.-M.-Lt Graf Pälffy waren aus
dem Lager bei delle Beccarie mit der 2. Colonne, wobei sich auch
das Begiment Graf Sereni - Dragoner befand, aufgebrochen und
marschirten nach Trecenta an die dortige zweite Brücke.
Diese Bewegungen waren so pünktlich ausgeführt worden, dass
beide Colonnen gleichzeitig am 9. Juli in aller Frühe am Tartaro
ankamen.
Selbst nach üeberschreitung dieses Flusses wurde die 1. Colonne
erst dann vom Feinde bemerkt, als sie knapp vor dessen vorderstem
*) Er war am 7. .luni wieder zu seinem Corps zurückgekehrt.
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40 1«»«-1W8.
Posten angelangt war. Die 2. Colonne hatte sich getheüt; Prinz
Commercy marschirte in der Mtte ; F. - M. - Lt. Graf FÜSij besorgte
mit drei Keiterregimentem, darunter Graf Sereni-Diugonem, die
linke Flankendeckung. Bald mussten sich jedoch diese beiden Ab-
theilungen des durchschnittenen Terrains wegen hinter die 1. Colonne
zurückziehen.
Diese hatte unterdessen Gastagnaro am Canal bianco genommen,
und jetzt liess der Prinz Eugen beide Colonnen gegen den Winkel
vorrücken, welchen die Etsch und der Canal bianco an ihrem
Scheidepunkte bilden. Doch der Feind räumte die dort angelegte
zweite Yerschanzung und trat den fiückzug nach Carpi an. Nach
kurzer East giififen die vordersten Truppen Carpi an^ und es gelang
ihrer glänzenden Bravour, den Feind nach hartnäckigem Widerstände
auch aus diesem Orte zu vertreiben.
Mit diesem Schlage war die Etsch gesäubert, und der Bücken frei.
Prinz Eugen rückte nun gegen Pietro di Legnago vor, und
der F.-M.-Lt. Graf Pälffy deckte beim Weitermarsche über Cerea
und Bovolone nach Oppeano mit 1000 Beitem, worunter sich auch
ein „Trupp** imseres Begimentes befand, die linke Flanke der Armee.
um nämlich kleinere taktische Einheiten bei der Cavallerie zu
besitzen, ordnete der Prinz Eugen an, dass aus jedem Begimente
ein „Trupp* in der ohngefahren Stärke einer Escadron herausgehoben
würde, wodurch jedes Begiment auf 7 Escadronen kam, obgleich
organisationsgemäss nur 6 bestanden. Dieser „Trupp* wurde in der
Ordre - de - bataille besonders ausgewiesen.
Bei dem bezeichneten Marsche stiess der F.-M.-Lt. Graf
Pälffy am 12. Juli in der Gegend von Bovolone auf den Feind und
bestand ein siegreiches Vorpostengefecht.
Von unserem Begimente wurde nur ein Dragoner dabei verwundet.
Laut Ordre - de - bataille vom 18. Juli finden wir Graf Sereni-
Bragoner zu 6 Escadronen am äussersten linken Flügel des ersten
Treffens imter dem"G.-F. -W. Graf Dietrichstein, femer den „Trupp*
unseres Begimentes am linken Flügel des 2. Treffens unter dem
G. -F. -W. Marquis Vaubonne.
Am 19. Juli wurde der G.-F.-W. Graf Sereni mit 500 Beitern
in der Bichtung von Mantua auf Streifung geschickt. Li Castiglione
Montovano, östlich von Boverbella stiess er auf eine spanische Ab-
theilung, die er nach kurzem Gefechte gefangen nahm.
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1*«0-17IÖ. 41
Von Oppeano rückte die Armee über Bnttapietra in das Lager
zwischen Yillafranca und Povegliano, von dort am 27. Juli in drei
Colonnen gegen den Mincio vor.
Die Aufgabe des F. -M.- Lt. QrafPäWy war wiederum, mit den
»Trupps** sämmtlicher 12 bei dem Heere anwesenden Cavallerie-
Begimenter den Marsch der Armee vor jeder Störung zu bewahren,
zu welchem Zwecke er das feindliche Lager bei Goito zu allarmiren
und es so lange als möglich zu beschäftigen hatte.
Biese Absicht gelang vollkommen ; die ^nze Armee konnte am
28, Juli den Mincio bei Salionze überschreiten und dem Feinde an
den Oglio folgen.
Die Colonne des linken Flügels, wobei sich unser Regiment
befand, nahm ihren weiteren Weg am 31. Juli über Ponti, Pozzo-
lengo, Desenzano nach Lonato, Wo die Armee lagerte.*)
Gleich nach dem erfolgten Bückzuge des Marschalls Gatinat
von Medole nach Acqua-Fredda war der G.-F.-W. Graf Sereni dem
Feinde mit 500 Beitem nachgesendet. In Carpenedolo stiess er noch
auf eine Nachhut von 150 Beitern, von denen über 20 niedergehauen,
ein Officier und 13 Mann gefangen, und der Best verjagt wurde.
Bei seinem weiteren Vorrücken hatte er am 4. August früh
Castel Gofifiredo erreicht. Dieser Ort ergab sich dem Greneral ohne
Schwertstreich.
Nach mehreren glücklichen Unternehmungen rückte er den
7. August mit wichtigen Meldungen über die Stellung der Franzosen
wieder zur Armee ein, in Folge dessen dieselbe am 9. August wieder
aufbrach und über Vighizzolo, Bagnolo nach BoncadeUe marschirte.
Von hier wurde der General Graf Sereni am 14. August mit
den Dragoner -Begimentem Sereni, Savoyen und Dietrichstein zur
Verstärkung der 1000 Beiter unter dem Commando des F.-M.-Li
Graf FÜSj in Palazzolo, entsendet, welchem die Aufgabe zugefallen
war, die Transportirung von Lebensmitteln über den Oglio zu ver*
hindern. Zu diesem Zwecke wurden häufig Streifconmiandos ent-
sendet; so am 16. August der Oberstlieutenant Baron Selb unseres
Begimentes mit 150 Dragonern nach Covo, und am 23. August der
Hauptmann Heissler unseres Begimentes mit 60 Dragonern, ebenfalls
auf das jenseitige Ufer des Oglio.
^ Das Kegiment Graf Sereni Dragoner zählte am 1. Aogast 986 Mann.
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42 I7t#-I718.
Da der Feind sich nunmehr zum Angriffe vorbereitete, musste
der F.-M. -Lt. GrafP41ffy mit den conmiandirten 1000 Reitern und
den ihm später nachgesandten drei Dragoner - Regimentern auf Befehl
des Prinzen Eugen bereits am 29. August vonPalazzolo wieder zur
Armee einrücken.
Gleich darauf wurde er mit den erwähnten 12 Trupps und
dem Kürassier - Regimente Taffe über den linken Flfigel hinaus, als
Flanke an den Canal Seriola nuova posürt.
Von Roncadelle brach die Aimee nach Ohiaii auf, und der
Prinz Eugen Hess seine dortige, zur Vertheidigung höchst ungünstige
Stellung noch mehr befestigen. Er erwartete in dieser. Position mit
Zuversicht die Annäherung des Feindes, dessen Lager drei Migfien
von dem kaiserlichen entfernt, bei Castrezzato, gewählt war. um
dieses zu beobachten, sandte der Prinz am 31. August den Oberst-
lieutenant Br. Selb unseres Regimentes mit 180 Reitern in die linke
Flanke des Feindes. Der genannte Stabsoflicier überfiel ein Lager-
piquet, von dem ein Lieutenant und sieben Mann niedergehauen, mn
Mann gefangen genommen, und sieben Pferde erbeutet wurden.
Am 1. September rückte der Marschall Villeroi in aller Frühe
zum Angriffe vor. General Graf Pälffy wurde mit seinen 12 Ti-upps
in Folge einiger am vorigen Tage getroffenen Aenderungen rechts
von einer Mühle auf den äussersten linken Flügel der Stellung
postirt. Die sechs Escadronen des Regimentes Graf Sercni - Dragoner
unter dem G.-F.-W. Graf Dietrichstein standen laut Ordre-de-
bataille noch immer am linken Flügel des ersten Treffens, und
zwar an der Trenzaua, mit der Front nach Süden.
Die Schlacht begann um 3 Uhr Nachmittags und endete mit
dem Rückzuge der Franzosen. Nunmehr begann ein Parteigänger-
krieg, in welchem die Kaiserlichen zumeist die Oberhand behielten.
Der Hauptmann Colomba unseres Regimentes war einer der
vorzüglichsten Partisane in diesen Kämpfen. Ebenso kühn, als um-
sichtig und unternehmend, war er bald gekannt imd gefürchtet.
Prinz Eugen selbst wusste ihn nach Verdienst zu würdigen, indem
er ihm die wichtigsten Unternehmungen anvertraute und ihn später
(im März 1702) als Generaladjutanten in seine Nähe zog.
Am 3. September stiess Colomba mit 30 Dragonern auf feind-
liche Fourageurs, hieb über 30 Mann nieder, machte mehrere Ge-
fangene und erbeutete 36 Pferde. Er erfuhr, dass in einem nahen
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I7I^»-171S. 48
Dorfe die feindliche Feldbäckerei etablirt sei, eilte dorthin, tödtete
einige 30 Franzosen und versprengte die Uebrigen. Aul dem Bftck-
marsche fand er die einzige Brücke, über die sein Weg führte, vom
Feinde stark besetzt. Colomba schreckte dies jedoch wenig, er hieb
sich mit dem geringen Verluste von zwei Dragonern muthig durch,
brachte aber in Folge des Handgemenges von den Gefangenen nur
zwei, von den Beutepferden nur sieben mit sich.
Am 5. September brach Colomba mit 50 Eeitem in das feind-
liche Lager ein, machte zwei Mann nieder und erbeutete drei
Officierspferde. Obwohl das ganze Lager allarmirt wurde, gelangte
er ohne Verlust zurück.
Fünf Tage später begegnete ebenderselbe mit 45 Dragonern
jenseits des Oglio einer feindlichen Patrouille von 50 Reitern, der
ein OflFicier und fünf Mann niedergehauen, und vier Pferde abge-
nonmien wurden.
Bald darauf stiess der Hauptmann Colomba auf einen feind-
lichen Convoi, dessen Bedeckung er rasch angriff. Dieselbe verlor
30 Lifant^risten an Todten, 12 Pferde und viele Gewehre.
Den 15. September entsendete der Prinz Eugen den F.-M.-Lt.
Graf Pälfly und den G.-F.-W. Graf Sereni mit 1300 Keitem und
400 Mann zu Fuss über den Oglio, um einen feindlichen Convoi
in der Stärke von 1000 Keitem zu überfallen. Da der General Pälffy
nichts mehr vom Feinde antraf, ging er zurück und liess den ge-
fürchteten Hauptmann Colomba unseres Regimentes mit 60 Reitern
zurück. Dieser tapfere Officier streifte am 16., nachdem er den
0^0 überschritten hatte, am rechten Ufer dieses Flusses bis unter-
halb Soncino. Es nahten ihm feindliche Infanterie- und Cavallerie-
Abtheilungen bald in seiner rechten, bald in seiner linken Flanke,
und als er den Rückzug antrat, vermehrten sich diese auf 8 bis
10 Escadronen, die seine schwache Truppe ganz umgaben. Trotz-
dem hieb er sich, ohne auch nur einen Mann einzubüssen, nicht
nur durch, sondern tödtete über 20 Feinde, nahm 7 gefangen, er-
beutete 18 Pferde und Maulesel, ebensoviele Ochsen und zerstörte
mehrere mit Wein für den Herzog von Savoyen beladene Wagen,
deren Ladung er auslaufen liess.
Am 20. machte Colomba am Oglio wieder einen glücklichen
zweitägigen Streifzug, in welchem er mit seinen 60 Dragonern nicht
den geringsten Verlust erlitt, den Franzosen dagegen einen solchen
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44 Utt-ltlS.
von über 100 Mann beibrachte und 14 Gefangene, dann als Beute
7 Pferde, einige 80 Flinten und viele Monturen mitbrachte.
Den 23. wurde der Sereni'sche Oberstlieutenant Br. Selb mit
700 Beitem Ober den Oglio geschickt, um des Feindes Pferde,
welche dort weiden sollten, zu überfallen. Da sich jedoch die
hierüber eingelaufene Meldung nicht bestätigte, kehrte der Oberst-
lieutenant wieder zurück.
Denselben Tag machte der Hauptmann Colomba einen Streif-
zug in des Feindes rechter Flanke, über Castrezzato, wobei ein
Mann niedergemacht, ein anderer gefangen, und 19 Ochsen erbeutet
wurden.
Da er Nichts von Bedeutung antraf, ging er auf das rechte
Oglio-Üfer, in der Absicht, dem Gegner in den Rücken zu komman.
Er stiess auch bald auf einen Hauptmann, einen Lieutenant und
60 Infanteristen, die sich in einen Graben zunächst einer Brücke
postirt hatten. Colomba theilte seine Abtheilung und fiel mit der
einen Hälfte seiner Mannschaft dem Feinde in den Bücken, während
mit der anderen ein Lieutenant vom Begimente Neuburg- Kürassiere
in der Front attaquirte. Da der Gegner sich hartnäckig wehrte,
ward kein Pardon ertheilt, sondern es wurden Alle bis auf 2 oder
3 niedergemacht.
Dieser ZusammeustosS hatte die Verwundung des erwähnten
Neuburg'schen Lieutenants, sowie einiger Reiter zur Folge, dagegen
erbeutete Colomba G Pferde und einen Maulesel.
Auch am 20. September war Colomba auf Streifimg geschickt.
Er ging über den Oglio, dann am rechten Ufer hinab und wäre mit
seinen 70 Beitern beinahe in eine, nahezu 1000 Mann stai-ke feind-
liche Fouragirung gerathen. Er passirte dann im Bücken des fran-
zösischen Lagers den Fluss, umging den rechten Flügel der Fran*
zosen und brachte 2 Gefangene, 2 mit Wein beladene Wagen,
8 Ochsen und 7 Pferde als Beute in das Lager.
Am 3. October wurden Colomba und der Bittmeister St. Amour
vom Begimente Darmstadt mit 31 Beitem auf einen Streifzug aus-
geschickt. Sie brachten 8 Gefangene ein und hatten dem Gegner
ausserdem noch 10—13 Mann niedergehauen.
Zwei Tage später zog der Hauptmann Colomba neuerdings mit
50 Beitem gegen den Feind und erbeutete bei dieser Gelegenheit
2 Pferde, sowie einen Maulesel.
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1700>^1718. 45
Den 9. October gingen der General -Adjutant Marquis d'Avia
und Hauptmann Colomba, jeder mit 60 Reitern, über den Oglio.
Nachdem sie sich am rechten Ufer vereinigt hatten, stiessen sie
auf feindliche Musketiere, hieben 5 zusammen, machten einen Ge-
fangenen und erbeuteten mehrere Maulesel. Von den Gefangenen
erfuhr d'Avia, dass der Feind jenseits des Oglio hinter seinem Lager
die gesanamelte Fourage zurückgelassen habe, indem er von dem Corps
des k. Generals Marquis Vaubonne versprengt worden sei, heute aber
damit heschäftigt wäre, dieselbe unter starker Bedeckung abzuholen.
D'Avia und Colomba eilten nun unterhalb des französischen
Lagers über den Oglio zurück, und geriethen zwischen das feind-
liche Lager und die Fouragir-Escorte vor Orzinovi, welche gegen
1000 Mann stark war. Eine französische Escadron mit einiger
Infanterie eilte den Kaiserlichen entgegen; die Infanterie eröffnete
ein lebhaftes Salvenfeuer. Die Kaiserlichen waren aber im Augen-
blicke mit der Escadron handgemein, hieben über 120 Mann, worunter
4 Ofl?ciere, zusanmaen, erbeuteten 28 Pferde und hätten auch etliche
100 der zu Fuss flüchtenden Fourageurs mitnehmen können, wenn
nicht die ganze feindliche Bedeckung vorgerückt wäre, worauf sich
die Kaiserlichen mit sehr geringem Verluste über den Oglio zurück-
ziehen mussten.
Am 13. streiften die beiden oft Genannten, jeder mit 60 Heitern,
bis in die Vorstadt von Soncino, wobei zwei Mann der feindlichen
Hauptwache erschossen wurden. Sie kamen den folgenden Tag mit
24 Ochsen, 13 Pferden und Mauleseln, ohne eigenen Verlust erlitten
zu haben, in das Lager zurück.
Auf einem Streifzuge am 21. hieben d'Avia und Colomba nach
Ueberschreitung des Oglio bei Torre Pallavicina, nördlich von Son-
cino, mit je 80 Reitern 15—20 feindliche Musketiere von der Nach-
hut eines nach Soncino gehenden Convoi's nieder, nahmen 3 Mann
gefangen und erbeuteten 3 Pferde, sowie einen Maulesel. Sie traten
den Rückzug über Calcio an, nahmen dem dort verschanzten Feinde
noch 3 Gefangene und einige Pferde ab und kehrten am 22. October
in das Lager zurück.
Der Oberstlieutenant Br. Selb unseres Regimentes hatte am
22. die linke Flanke der Fourageurs mit 1200 Reitern zu decken.
Zwei Tage später setzten d'Avia und Colomba mit 20 Reitern
auf das rechte Ufer der Adda, die Mannschaft mittelst eines Kahnes,
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46 17»#~1718.
die Pferde, das Wasser durchschwimmend. Auf der Landstrasse
zwischen Pizzighettone und Lodi stiessen sie auf Kaleschen unter
Bedeckung zweier feindlicher Dragoner. In den Wagen befanden
sich ein mailändischer Ingenieur - Oberstlieutenant, ein französischer
Lieutenant und ein französischer Eauftuann. Die Beute bestand aus
2500 Pistolen in Gold. Beide kehrten den 27. zur Armee zurück.
Am 31. hatte der frühere Hauptmann, jetzige Oberst- Wacht-
meister Heissler unseres Regimentes mit 100 Reitern die eigenen
Fourageurs zu decken, wobei dieselben ohne Unfall in die nächste
Nähe des feindlichen Lagers kamen.
In den ersten Tagen des November wurden d'Avia und Colomba
abermals zu einem Streifzuge entsendet und kehrten nach zwei Tagen
zurück. Sie waren hierbei am rechten Oglio-Üfer in der Nähe von
Soncino auf einen feindlichen Provianttransport gestossen, den 100
Reiter und ebenso viel Fussvolk deckten.
Nachdem sie 80 Infanteristen niedergemacht, die übrigen über
den Haufen geritten hatten, attaquirten sie die Reiterei, worauf der
Feind von Soncino mit starken Cavallerie- und Infanterie - Ab-
theilungen zu Hilfe eilte. Selbst diese attaquirten sie noch zweimal
und brachten den Franzosen einen Verlust von 70—80 Mann bei;
aber auch unsererseits blieben 20—25 Mann todt. D'Avia und
Colomba rückten am 12. November wieder im Lager ein.
Einige Tage darauf machten die eben Genannten neuerdings
fßnf Gefangene.
Den 24. November griff der General Marquis Yaubonne mit
dem Huszaren - Oberst Paul Deäk und dem Hauptmann Colomba
die Arrikegarde der Franzosen an, tödtete 200 Mann, nahm 76 ge-
fangen und erbeutete 80 Pferde und 60 Ochsen.
Am 26. November befand sich das Hauptquartier, sowie der
rechte Flügel der Reiterei zu Pralboino, der linke Flügel der Ca-
vallerie bei Verola vecchia und Verola nova, die gesammte Infanterie
theils bei Manerbio, theils unfern Brescia, die Artillerie endlich bei
Ghedi und IsoreUa.
Von hier aus wurden d'Avia imd Colomba ausgeschickt, um
die feindliche Stellung zu recognosciren. Sie passirten bei Ostiano,
auf der fliegenden Brücke daselbst, den Oglio und nahmen auf der
Strasse zwischen Cremona und San Maurizio oder Casa nuova, somit
inmitten der französischen Quartiere, 15 Mann vom Corps des
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1?»#-17I8. 47
General - Lieutenants Cr^qui gefangen; desgleichen fielen ihnen dort
zwei Coariere mit wichtigen Briefschaften in die Hände.
Auch am 28. kehrten d'Avia und Colomba, nachdem sie sieben
Franzosen niedergemacht hatten, mit acht Gefangenen und mehreren
Beutepferden von einem Streifzuge zurück.
Im Verlaufe des December, in welchem Monate Villeroi sein
Heer in die Winterquartiere zwischen Mailand und Cremona fahrte,
wurde der Hauptmann Colomba noch zu mehreren erfolgreichen
Streifcommandos verwendet und im März 1702 vom, Kaiser zum
General - Adjutanten ernannt. D'Avia und Colomba brachten täglich
Gefangene ein und streiften sogar jenseits des Po.
Am 5. December 1701 wurde der Oberstlieutenant Br. Selb
mit 500 Reitern nach Marcaria gesendet, um selbes zur Unter-
werfung aufzufordern; aber erst den folgenden Tag, nachdem die
Infanterie - Regimenter Mansfeld und Guido Starhemberg, sowie das
Regiment Graf Sereni - Dragoner mit 6 Kanonen zur Verstärkung
herangerückt waren, ergab sich die schwache Garnison auf Gnade
und Ungnade.
Zwei Tage später besetzte der Major Heisaler unseres Re-
gimentes den Ort Castellucchio.
Zu Ende des Jahres war das ganze mantuanische Gebiet, mit
Ausnahme von Mantua selbst und Goito, in den Händen der Kaiser-
lichen, welche zwischen dem 15, und 18. December in denHerzog-
thümem Modena, Guastalla und Mantua die Winterquartiere bezogen.
Zu deren Sicherung lief eine Postirung von Ostiana längs des Oglio
bis zum Po, und auf dessen rechtem Ufer am Crostolo hinab bis
in das Modenesische, von wo sie sich gegen Mirandola zurückbog.
Ostiana imd Mirandola waren somit die Stützpunkte dieser nahezu
18 deutsche Meilen langen Postirung.
Unser Regiment stand am 18. December zu Sermide und
Mirandola und marschirte am 21. December bei Borgoforte, wo sich
das Hauptquartier befand, über den Po in die Winterquartiere am
rechten Ufer dieses Flusses.
In der Ordre - de - bataiUe vom Jahre 1702 erscheint das Re- 1702
giment Graf Sereni-Dragoner complet am äussersten rechten Flügel
des zweiten Treffens in Verbindung mit den Regimentern Vaubonne-
Dragoner und Pälffy- Kürassiere unter dem G.-F,-W. Marquis
Vaubonne.
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48 1700-1718.
Auf den vorgeschriebenen Stand von 1000 Mann, 880 Pferden
wurde unser Regiment im März durch den Zuwachs von 107 Rekruten
completirt.
G.-F.-W. Graf Sereni befehligte den rechten Flügel des ersten
Treffens.
Am 27. April ertheilte der Prinz Eugen seiner ganzen Armee
den Befehl zur Marschbereitschaft.
Nachdem der Herzog von Vendöme, welcher nach Villeroi
die französisch - spanische Armee commandirte, auf sein Drängen
25000 Mann Verstärkung erhalten hatte, beschloss er vor Allem,
das vom Prinz Eugen eingeschlossene Mantua zu entsetzen.
Am 4. Mai erfolgte der Aufbruch des Herzogs, jedoch gelang
es ihm nicht, durch seine Kreuz- und Quermärsche den Prinzen
zu täuschen. Dieser zog die Infanterie und Artillerie in ein Lager
bei Borgoforte, Gazzuolo und CampiteUo.
General Graf Sereni erhielt am 5. Mai Ordre, mit unserem
Regimente und dem gleichfalls in Borgoforte angelangten Regimente
Commercy-Kürassiere in die Gegend zwischen CampiteUo und Mar-
caria vorzurücken. Dort Iraf er am 6. Mai ein. Ende dieses Monates
marschirte die Armee in ein Lager bei Gpito.
Der Herzog von VendOme überschritt am 15. und 16. Mai den
Oglio. Am 18. wurde durch den General -Adjutanten Colomba eine
Recognoscirung des Feindes bei Madonna delle grazie vorgenonmien.
Den 22. Mai wurden die (Jeneral- Adjutanten Colomba und
d'Avia mit 150 Reitern ebenfalls gegen den Feind entsendet.
Sie stiessen auf die 600 Reiter starke Avantgarde des Herzogs
von Vendöme, welcher in zwei Colonnen über die Chiese gegen
Goito vorrückte, attaquirten dieselbe und hieben 4 Officiere und
35 Mann nieder. Obwohl mehrere Escadronen die genannten beiden
Officiere verfolgten, gelang es ihnen doch, anstandslos zur Armee
zurückzukehren.
Prinz Eugen führte am 3. Juni in aller Frühe seine Armee,
welche 6 Tage bei Goito gelagert hatte, am rechten Mincio -Ufer
über Rivaita hinab bis Madonna delle grazie, wo es an diesem Tage
zu einem Kampfe der Vortruppen kam. Hier war es, wo Colomba,
von zwei Kugeln durchbohrt, fiel.
Diesem ebenso umsichtigen und kühnen, als in seinen Unter-
nehmimgen glücklichen Reiterofficiere ist ein schönes Andenken
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17*0-1718. 49
durch Prinz Eugen's Schreiben aus dem Lager zu Curtatone an den
Kaiser gesichert, in welchem der Prinz sagt: ,,Colomba'8 Tod ist
,um so mehr zu bedauern, als Euere Kaiserliche Majestät an ihm
.einen der bravsten Officiere verloren^ haben/
Es ist dies der erste aus den Beihen unseres Regimentes
hervorgegangene Oflficier, dessen tapfere Thaten bis auf die spätere
Nachwelt gelangen, und der somit dazu beigetragen hat, den Namen
unseres Eegimentes schon in dieser frühesten Periode seines Be-
stehens populär zu machen.
Obwohl es zu keiner Schlacht bei Madonna delle grazie kam,
zwang der Herzog von Vendöme durch seine Bewegungen und be-
deutende Uebermacht den Prinz Eugen dennoch, die Blokade Mantua's
am linken Ufer des Mincio aufzugeben.
Der Prinz bezog nun eine starke Stellung zwischen Curtatone
und Montanara*) und begnügte sich damit, den Feind durch fort-
währende Streifcommandos zu beunruhigen.
Bei einer solchen Gelegenheit wurde der Hauptmann Pechin
unseres Regimentes, welcher am 5. Juli mit dem General-Adjutanten
Marquis d'Avia ausgeschickt worden war, gefangen genommen. Die
Kaiserlichen geriethen nämlich in einen Hinterhalt und mussten bei
der Umkehr einen Graben nehmen, wobei Pechin mit seinem Pferde
stürzte und sammt einem Lieutenant und 18 Gemeinen von ver-
schiedenen Regimentern sich dem Feinde ergeben musste.
Pechin erlangte jedoch noch in demselben Jahre seine Freiheit
und bewährte sich später wiederholt als ein vorzüglicher Parteigänger.
Bei der französischen Armee war jetzt der Herzog von Anjou
angelangt, unter dessen Conmiando Vendöme sich stellte.
Prinz Eugen bewerkstelligte am 1. August bei Borgoforte den
üebergang seiner sänMntlichen Streitkräfte auf das rechte Po -Ufer
und liess ein Lager bei Sailleto beziehen. Dort stand das Regiment
Graf Sereni - Dragoner im zweiten Treffen unter dem G.-F.-W.
Marquis Vaubonne.
Als der Prinz vernommen, dass die französische Armee in der
Nacht vom 14. auf den 15. August vor Luzzara gerückt sei, und
dort ein Lager bezogen habe, brach er in zwei Colonnen aus seiner
Stellung bei Sailleto gegen den Feind auf.
*) Hier befand sich das Regiment Graf Sereni-Dragoner, wie früher, in
der Starke von sechs Eskadronen.
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50 170»~1718.
Die zweite Colonne unter dem F.-M.-Lt. Philipp Fürst Liechten-
stein, bei der sich unser Regiment in der Stärke von 732 Reitern
in der Arriere-Garde befand, rückte auf der Chaussee lings des Po
vor und traf gegen '/.^^ Uhr vor Luzzara ein.
Der Prinz bewirkte nunmehr den Aufinarsch, und zwar derart,
dass die erste Colonne (erstes Treffen) den linken, die zweite Colonne
(zweites Treffen) den rechten Flügel bildete. F.-M. Prinz Commercy
befehligte den letzteren. Da der Feind den grössten Theil seiner
Infanterie zunächst des Po in den Niederungen placirt hatte, ver-
stärkte Prinz Eugen den rechten Flügel noch im letzten Momente
durch neun Bataillone und acht Escadronen des linken Flügels.
Der Feind stand mit seinem linken Flügel am Po, mit dem
rechten an einigen Casinen vor dem Orte Luzzara.
Um 5 Uhr gab Prinz Eugen das Zeichen zum Angriffe, welchen
zuerst der rechte Flügel mit Erfolg unternahm. Doch bald war
dieser Erfolg verwischt, indem die L-länder die Kaiserlichen auf-
hielten, und der Herzog von Vendöme in deren rechte Flanke einige
Escadronen vorbrechen liess. Gleichzeitig entstand durch den Tod
des tapferen F. - M. Prinz Commercy einige Unordnung, so dass das
Gefechtsverhältniss auf diesem Punkte eine ungünstige Wendung für
die Kaiserlichen nehmen zu wollen schien. Da drangen die Infanterie-
Regimenter Bagni und Herberstein, denen ein dänisches und zwei
Bataillone Quttenstein-Infanterie nebst 2 Escadronen vomDragoner-
Regimente Graf Sereni folgten, mit dem Bajonnete vor und erstiegen
im ersten Anlaufe den Strassendamm. Zweimal wurden sie von den
Irländem wieder geworfen, und schon begannen ihre Kräfte zu er-
matten; da stellte sich der Prinz Eugen persönlich an ihre Spitze:
mit todesverachtender Entschlossenheit nehmen die Regimenter noch-
mals den Damm, und jetzt behaupten sie ihn. Der Feind wurde
weit darüber hinaus zurückgedrängt.
Indessen hatte auch der linke Flügel mit Erfolg angegriffen,
die einbrechende Nacht liess jedoch die Schlacht unentschieden.
Mit Recht kann die Ehre des Tages der kaiserlichen Armee
zugesprochen werden, welche, obwohl bedeutend in der Minderzahl,
das Schlachtfeld behauptete.
Unser Regiment hatte in diesem Gefechte bedeutende Verluste,
sowohl durch das feindliche Feuer, als auch im Handgemenge,
erlitten. Wir finden am 24. August im Lager von Luzzara 3 Ober-
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1700-1718. 51
und 36 Unterofficiere, im Spitale 129 Gemeine krank und verwundet.
Unter Letzteren befand sich auch ein Fähnrich von Winkelburg.
Am 19. August liess der Prinz Eugen eine Lagerverschanzung
traciren ; die Infanterie campirte im ersten, die Cavallerie (85 Esca-
dronen) im zweiten Treffen.
Nun beschränkte man sich auf Streifzüge, zu welchen oft Ab-
theilungen unseres Kegimentes verwendet wurden, speciell unter der
Anführung des bereits genannten Hauptmanns Pechin.
Am 5. November brach die französische Armee von Luzzara
auf; Prinz Eugen besetzte deren verlassene Positionen, sandte seine
Artillerie* und die Bagage nach Borgoforte, während er die Armee
am 7. November in das alte Lager bei Sailletto zurückföhrte.
Um den Landstrich am rechten Ufer der Secchia zu schützen,
brachen unter des Prinzen Eugen Führung am 8. November 6 Ee-
gimenter Infanterie und die ganze Cavallerie nach S. Benedetto auf
und besetzten die Secchia - Brücke bei Quistello. Das dauernde Un-
wetter jedoch, imd die mangelhafte Verpflegung erheischten eine
enge Cantonnirung zu beziehen, und es wurden nur die wichtigsten
Posten längs der Secchia verschanzt. Doch auch diese griff der
Herzog von Vendome nicht an, sondern bezog am 20. November die
Winterquartiere an der Adda und im Cremonesischen. Hierauf ver-
legte auch der Prinz Eugen seine Armee in das päpstliche Gebiet
und in das Land zwischen Mincio, Po imd Etsch.
Zufolge eines Dislocations - Entwurfes vom 21. November waren
für den grossen Generalstab, drei Cürassier- Regimenter und das Re-
giment Graf Sereni - Dragoner die Ortschaften Carbonara, Carbonarola
und Moglia im Sermide'er Districte als Winter - Cantonnirungen
bestimmt.
Ende December betrug der effective Stand unseres Regimentes
805 Mann, 273 Pferde. Es gingen somit 195 Mann, 607 Pferde
vom vorgeschriebenen Stande (1000 Mann, 880 Pferde) ab.
Im Jahre 1703 wurde der Prinz Eugen zum Hofkriegsraths- 1703.
Präsidenten ernannt, und der F.-Z. -M. Guido Graf Starhemberg
übernahm das Conmiando der kaiserlichen Armee in Italien.
Derselbe musste sich seiner numerischen Schwäche wegen bei
Ostiglia rein defensiv verhalten ; der Herzog von Vendöme stand bei
8. Benedetto.
4*
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52 IW#-171«.
Am 7. October trat der Herzog Victor Amadeus von Savoyen,
welchem 20.000 Mami als ünterstntzung zugesagt worden waren,
der grossen Alliance bei.
Um dem gemachten Versprechen thunlichst nachzukommen,
wurde der F.-Z.-M. Graf Starhemberg beordert, dem Herzoge
13000 Mann nach Fiemont zuzufahren, den Best der Armee aber
unter dem Commando des G.-d.-C. Graf Trauttmansdorff in Italien
zurückzulassen.
Diesen Befehl föhrte der General unter fortwährenden Be-
lästigungen von Seite des Herzogs von Vendome mit grösster Ge-
schicklichkeit aus und bewerkstelligte im Jänner des nächsten Jahres
seine Vereinigung mit dem Herzoge von Savoyen.
Unter den nach Piemont bestimmten Truppen befanden sich
auch vier Escadronen unseres Regimentes, welches im Mai durch
260 Remonten ergänzt worden war.
Auch der Regiments - Inhaber, Graf Sereni, welcher im Juli
vom Kaiser zum General - Adjutanten ernannt wurde, befand sich
bei diesen Truppen.
Das Regiment Graf Sereni - Dragoner stand laut Ordre-de-
bataille bei dem, vom F.-M.-Lt. Carl Prinz Vaudemont befehligten
Flügel und gehörte zu den vom G.-F.-W. Carl Colonna von Fels
befehligten Truppen.
Jeder Cavallerist erhielt fftr den Marsch einen zwölftägigen Vor-
rath an Zwieback und für sein Pferd eine halbe Metze Hafer. Ein
weiterer achttägiger Vorrath an Zwieback und Fourage wurde auf
Ochsenwagen verladen.
So erfolgte am Christtage 1703 der Aufbruch von Ostiglia.
Der sehr beschwerliche Marsch ging an diesem Tage bis
1% Stunde von Carpi, wo bei Coilile das Lager bezogen wurde.
Erst am 27. December erreichte das Corps die Brücke von Campe
galliano, überschritt am 28. den Tresinaro vecchio, dann den Crostolo
und marschirte über Cella am Canal Macera, die Enza bei S. Ilario,
die Parma, bis Borgo San Donino, welcher Ort am Sylvesterabende
1703 erreicht wurde.
Der Zustand des kaiserlichen Corps, welches der G. -d.-O.
Graf Trauttmansdorff nach dem Abrücken des F.-Z.-M. Graf
Starhemberg befehligte, war keineswegs erfreulich. Letzterer hatte
die besten Truppen mitgenommen, tmd es blieben an der Secchia
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17W-17I8. 58
nicht viel über 8000, zum Kriegsdienste weniger tauglicher, mangel-
haft ausgerüsteter Soldaten zurück, darunter auch zwei Escadronen
unseres Regimentes. Die Cavallerie war nur nothdürfüg, etwa
500 Mann gar nicht beritten.
Dieses Corps hatte die Aufgabe, die Secchia zu behaupten,
die Verbindung mit Concordia und Mirandola aufrecht zu erhalten,
und nebstbei dem Gegner möglichst Abbruch zu thun.
Das französische Corps stand unter dem Commando des Gross-
priors Vendome, dem General Graf Trauttmansdorflf gegenüber und
überwinterte auf beiden Po -Ufern im Modenesischen und Mantua-
nischen in einer Stärke von etwa 13000 Mann, mit Allem wohl
versehen.
Ende Decem|)er traf der fiegimentshauptmann Hertenhalch mit
100 Bemonten beim Corps ein.
Im Jänner 1704 wurden femer die in Italien zurückgebliebenen 1^^-
zwei Escadronen unseres Regimentes, welches, wie überhaupt alle
kaiserliehen Tnippenkörper, unter die Hälfte des vorgeschriebenen
Standes gekommen war, durch 90 Bemonten verstärkt.
Statt des erkrankten Generals Graf TrauttmansdorlF wurde
im März 1704 der G.-d.-C. Karl Thomas Prinz Vaudemont, und
als dieser am 12. Mai starb, der von der Armee in Deutschland
nach Italien beorderte G.-d.-C. Graf Leiningen zum Commandanten
des dortigen kaiserlichen Corps ernannt. Am 18. Juni übernahm
dieser das Conmiando in Ostiglia unter sehr misslichen Verhält-
nissen; schon am 24. desselben Monates musste er den Rückzug
antreten. Es zwang ihn hierzu theils die nimierische Schwäche
seiner Truppe, theils das inmier deutlicher sichtbare Einverständ-
niss der päpstlichen Behörden mit den Franzosen zum Nachtheile
der Kaiserlichen.
Unter grossen Mühsalen marschirte der G.-d.-C. Graf Leiningen
bis Zelo, wo der Tariaro überschritten wurde. Der weitere Rückzug
fahrte über den Canal bianco bei Baruchella, nach Villabona, wo
der General am Abende des 25. Jimi ein Lager beziehen liess.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni wurde sodann bei
Castelbaldo eine Brücke über die Etsch geschlagen, am 26. diese
überschritten, und am 27, Nichesolo erreicht.
Am 28. setzte der General den Marsch bis Albero und Sta.
Maria, unweit Verona, vier Tage später gegen Pescantina fort.
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54 17##-17I8.
Die Infanterie erhielt nun ihre Dislocation längs der Etsch
von Ala bis Roveredo, die Cavallerie am nördlichen Ufer des Qarda-
Sees und in Giudicarien.
G.-d.-C. Graf Leiningen hatte diesen Rückzug vom Po bis
nach Süd-Tyrol mit einer, seiner Schule unter Prinz Eugen würdigen
Taktik durchgefOhrt. Sein Corps zählte 6151 Mann Infanterie und
3270 Mann Cavallerie mit 1433 Pferden; darunter befanden sich
3954 undienstbare Infanteristen und 1273 Cavalleristen.
Der Reiterei fehlte es an Waffen, Rüstung und Remonten;
in Folge des Mangels an Hartfutter und in Folge des kalten Ge-
birgswassers, womit getränkt werden musste, standen die meisten
Remonten schon in den ersten Wochen um. — So meldete der
G.-d.-C. Graf Leiningen, dass von den 150 Remonten, welche das
Dragoner - Regiment Graf Sereni im Juli erhielt, jetzt, am 26. Juli,
„kaum 20 zu Diensten wären.*
Ebenso schlinmi stand es mit die Rekruten; sie kamen er-
schöpft an, waren weder montirt, noch abgerichtet und konnten
daher nicht so bald Dienst thun.
Unter solchen Umständen konnte G.-d.-C. Graf Leiningen der
Aufforderung des Herzogs von Savoyen, nach Piemont vorzurücken,
vorläufig nicht nachkommen. Erst, als er auf sein Betreiben
5000 Mann Verstärkung aus Deutschland erhalten hatte, concentrirte
er sich um Lodrone. Von hier rückte der G.-d.-C. Graf Leiningen
über Vestone, Vobamo und Villanuova bis Gavardo und Coglione
vor, wo er das Eintreffen der weiteren, ihm zugesagten Verstärkungen
abzuwarten beschloss.
Diese trafen am 15. October 1704 ein; darunter auch der
Hauptmann Friedrich Anton Vidomi unseres Regimentes mit seiner
Escadron und einigen Commandirten fremder Regimenter, welche
bisher den 4 Escadronen des Regimentes Graf Sereni - Dragoner in
Piemont zugetheilt gewesen waren. Somit befanden sich nunmehr
3 Escadronen imseres Regimentes bei der Armee des Herzogs von
Savoyen, die drei anderen bei dem Corps des G.-d.-C. Graf
Leiningen.
Trotz der erhaltenen Verstärkungen konnte General Graf
Leiningen gegen den Grossprior von Vendöme, der ihm mit über-
legener Macht entgegenstand, Nichts unternehmen und musste sich
auf Streifungen bis an den Po imd in das Mailändische begnügen.
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17##-1718. 55
In den ersten Tagen des December bezog sein Corps die
Winterquartiere; die Beiterei wurde aus Verpflegsrücksichten von
Sopra Ponte bis Nave dislocirt.
Das Corps des F.-Z.-M. Graf Starhemberg haben wir am
letzten December 1703 in Borgo S. Donino verlassen. Dasselbe
setzte am 1. Jänner 1704 seinen Marsch über Pontenure, Castel
S. Giovanni, Voghera, Castelnuovo, S. Giuliano fort, ging dann bei
Bosco über die Orba, und marschirte weiter über Stre\i bis Canelli,
wo es am 13. Jänner eintraf imd sich mit dem Herzoge von Savoyen,
nunmehr General -en-chef der verbündeten Truppen, vereinigte.
Zum Zwecke der nöthigen Rast erhielt das Corps (circa 12.0(K)
Dienstbare) im Gebiete von Vercelli Cantonnirungsquartiere.
Als der Herzog von Venddme seine 33000 Mann zählende
Armee im März bei Casale zu concentriren begahn, wurde auch die
allihie Armee am 3. und 4. Mai in der Stärke von 22000 Mann
bei Villanova versammelt.
Am 7. Mai führte der Herzog von Vendome seine Armee auf
das linke Po -Ufer. Dieses voraussehend, hatten die Alliirten sich
bereits am 6. Abends auf Trino zurückgezogen und gingen am 7.
bis Crescentino zurück, während die Franzosen am linken Ufer des
Po stehen blieben.
Im verschanzten Lager von Crescentino wurde der Inhaber
unseres Kegimentes, G.-F.-W. Franz Josef Graf Sereni am 12. Mai
zum Feldmarschall -Lieutenant befördert und im Juni zu dem kaiser-
liehen Corps in Ostiglia beordert.
Der Herzog von Vendöme schloss am 5. Juni die Festung
Vercelli ein. Der Herzog von Lafcuillade war am 29. Mai mit
12000 Mann aus den Cevennen vor Susa eingetroffen, welches auch
verloren ging. Die Truppen des Herzogs von Savoyen mussten
dieses geschehen lassen und konnten sich blos auf Handstreiche
verlegen, an welchen unser Kegiment lebhaften und erfolgreichen
Antheil nahm.
Endlich entschlossen sich die Alliirten, Vercelli zu entsetzen;
doch zwei in dieser Kichtung gemachte Versuche misslangen, Ver-
celK musste daher am 20. Juli capituliren.
Den Alliirten blieb nun Nichts Anderes übrig, als ihre noch
detachirten Truppen auch nach Crescentino zu ziehen, und so wurde
ihr Operationskreis immer kleiner.
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56 17#d-17l8-
Trotz aller Missgeschicke bewies die Armee dennoch seltenen
Muth und besondere Standhaftigkeit.
Die nächste Zeit benuzten die Truppen des Herzogs Amadeus
von Savoyen zu Streif -Commandos; femer wurde der G.-F. -W.
Carl Colonna von Fels mit 1000 Eeitem und dem Hajduken-Ke-
gimente Bägosy bei Strambino zur Beobachtung der Dora Baltea
aufgestellt.
Den Operationen des Herzogs von Vendöme konnte die allürte
Armee nicht entgegentreten und musste es geschehen lassen, dass
am 25. September die Festung Ivrea, bald darauf Aosta und das'
ganze obere Dora -Thal in die Hände des Feindes kam.
Nach diesen Erfolgen schritt der Herzog von Vendöme trotz
der ungünstigen Witterung zur Belagerung von Verrua. Um den
drohenden Schlag, wenn auch nicht ganz zu beseitigen, so doch zu
verzögern, beschloss der Herzog von Savoyen, durch einen allgemeinen
Ausfall am Stephanstage (26. December) die Arbeiten der Franzosen
in der Angriffsfront zu zerstören. Bei dieser Affaire waren auch
die drei Escadronen unseres Regimentes, und zwar in der Brigade
des G.-F.-W. Carl Colonna von Fels betheiligt.
Trotz aller Einsicht und Bravour, die bei diesem Ausfalle
entfaltet wurde, gelang der Plan der Zerstörung doch nur theilweise,
es war demnach am Ende des Jahres 1704 kein Umschwung in der
allgemeinen Sachlage erzielt.
1705. Verrua musste sich am 9. April 1705 ergeben, nachdem die
Allürten, ihre vergeblichen Bemühungen einsehend, am 14. März
die Winterquartiere an beiden Ufern des oberen Po und hinter der
Dora baltea bezogen hatten.
Auch der Herzog von Vendöme führte seine Annee in die Er-
holungsquartiere.
Im Jänner 1705 bildeten ausser der Prima Plana, 465 be-
rittene Corporale und Gemeine den effectiven Stand unseres Re-
gimentes. Von demselben standen drei Escadronen bei der allürten
Armee in Piemont, eine Escadron bei dem Corps des ö.-d.-C. Graf
Leiningen in Gavardo, eine Escadron in Baiem auf Becrutirung und
liemontirung; eine Escadron wurde ferner wegen der in Ungarn aus-
gebrochenen Unruhen dahin dirigirt.
Die Armee in Italien, mit dem Hauptquartiere in Gavardo,
erhielt 1705 als Commandanten den Prinz Eugen von Savoyen und
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I7#d-I7l8. 57
hatte die Aufgabe, den Herzog Amadeus m. von Savoyen in Piemont
zu unterstützen.
Diese Armee bestand nunmehr aus den Truppen, welche der
G.-d.-C. Graf Leiningen befehligt hatte, sammt den Ende 1704 ein-
getroffenen Verstärkungen, mit Ausnahme der Cavallerie.
Letztere war nach Verona dirigirt, wo ein Reiter -Corps,
4000 Mann stark, unter dem G.-d,-C. Graf Leiningen gebildet
wurde, zu welchem bis zum 5. Mai 1705 auch eine preussische
Unterstützung von 4000 Mann Infanterie stiess.
Bei diesem Reiter-Corps, welches auch unter dem Oberbefehle
des Prinzen Eugen stand, befand sich eine Escadron unseres Re-
gimentes, sowie dessen Lihaber, F.-M.-Lt. Graf Sereni. Schliesslich
kamen noch zu der italienischen Armee des Prinzen Eugen die
kurpfalzischen Unterstützungen.
Entgegen der Aufgabe dieser 17000 Mann starken Armee waren
die Franzosen bemüht, die Vereinigung derselben mit dem Herzoge
von Savoyen zu verhindern und diesen vollkommen niederzuwerfen.
So misslang denn der am 8. Mai untemonunene Versuch des
Prinzen Eugen, den Mincio zu überschreiten, und musste derselbe
am 12. Mai wieder nach Gavardo zurückmarschiren.
Auf diesem Rückmarsche führte der G.-d.-C. Graf Leiningen
die gesammte Reiterei. In Folge der schlechten Wege und Ver-
pflegung hatte er dabei manche bedeutende Hindemisse zu über-
winden, weshalb er erst am 27. Mai in Gavardo anlangte.
Am 15. Mai wurde den Truppen der Tod des Kaisers Leopold I.
(5. Mai) publicirt. Nach altem Brauche bildete jedes Regiment um
seinen Oberst einen Kreis, und es wurden die Trauerflore an die
Fahnen und Standarten geheftet.
Die Stellung in Gavardo verschanzten die Kaiserlichen, während
der Herzog von Vendöme sich ihnen gegenüber festsetzte, um jedes
Debouchiren längs der Chiese zu hindern.
Da die Anwesenheit des Herzogs von Vendome in Piemont
nothwendig wurde, so übernahm sein Bruder, der Grossprior, das
Commando.
Des letzteren Sorglosigkeit trug nicht wenig dazu bei, dass es
dem Prinz Eugen am 21. Juni gelang, den Abmarsch gegen den
Oglio, seiner Mheren Absicht gemäss, in's Werk zu setzen. Erst
zwölf Stunden nach erfolgtem Abmärsche bemerkten dies die Frau-
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58 IW#-17I8.
zosen, welche nun folgten. Trotzdem führte der Prinz seinen Plan
vollständig durch. Er marschirte über Oastelnovo, Manerbio, Lograto
bis Urago d'Ogüo, zwischen welchem Orte und Castel Covati am
27. Juni ein Lager bezogen wurde.
Noch denselben Abend wurden die angemessensten Vorkeh-
rungen zum üeberschreiten des Oglio für den nächsten Tag getroffen.
Zufällig wurde eine Fürth entdeckt, durch welche noch in dieser
Nacht die Regimenter Savoyen- und d'Herbeville-Dragoner auf das
rechte Oglio-Ufer zu reiten, den Befehl erhielten.
An der Tete dieser Regimenter befand sich der F.-M.-Lt.
Franz Josef Graf Sereni und der General Prinz Leopold von Anhalt-
Dessau, sie mit ihrem eigenen Beispiele anfeuernd. Da, mitten im
reissenden Flusse, erfasst den General Graf Sereni ein Schwindel,
er zieht ihn vom Pferde in die Fluthen, wo der brave Führer spurlos
verschwindet. Es ertranken auch sechs Dragoner, welche dem General
Hilfe leisten wollten.
Prinz Eugen bedauerte, an ihm „einen General von grosser
Vernunft und Bravour verloren zu haben.**
Am 28. Juni Morgens fand der üebergang der Armee über
den Oglio statt. Prinz Eugen eroberte mm nacheinander Calcio,
Pontoglio und Palazzolo, war somit Herr des Oglio vom Lago d'Iseo
bis Soncino, welch' Letzteres am 12. Juli eingenommen wurde.
Die Armee traf am 7. August alle Anstalten zum üebergange
über die Adda und marschirte in der Nacht vom 10. auf den 11.
aus dem Lager bei Pumenengo gegen Treviglio ab. Da hier der
Breite des Flusses wegen das Brückenmaterial nicht ausreichte,
wurde als Uebergangspimkt eine Stelle unweit Brembate gewählt.
Doch auch dieser Plan scheiterte an dem Erscheinen des Herzogs
von Vendome am jenseitigen Ufer der Adda, indem Letzterer Anfangs
August bei seiner Armee in Lodi wieder eingetroffen war.
So fasste nun der Prinz Eugen den Entschluss, in einem
Gewaltmarsche Lodi zu erreichen und dort die Adda zu passiren.
Am 16. August brach die Armee in zwei Colonnen von Brem-
bate nach Treviglio auf. Jenseits der Chaussee von Mailand nach
Verona stiess die Vorhut auf eine feindliche Patrouille, welche ge-
fai^n genommen, aussagte, der Grossprior von Vend6me stehe mit
10000 Mann bei Rivolta und sende sein Gepäck nach Cassano,
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17#»-IT18. 59
Diese günstige Gelegenheit, die eine Hälfte des Feindes zu
schlagen, durfte nicht unbenutzt vorbeigehen. Rasch ordnete der
Prinz Eugen die Armee zur Schlacht und führte sie über die
Chaussee. Die Escadron vom Dragoner -Eegimente Graf Sereni stand
am äussersten linken Flügel des zweiten Treflfens unter dem
G.-P.-W. von Mariwitz. Doch schon eilte der Herzog von Vendöme
zur Unterstützung seines Bruders herbei.
Gegen 2 Uhr Nachmittags begann die Schlacht mit dem An-
griffe des Prinzen Eugen gegen die Stellung bei Cassano. Die
kaiserliche Armee rückte in drei Colonnen vor; die erste Colonne
unter dem G.-d.-C. Graf Leiningen hatte die Brücke von Cassano
zu erreichen und so die Schlacht zu entscheiden ; die zweite Colonne
unter dem General Prinz Alexander von Württemberg, sowie die
dritte unter dem General Prinz Leopold von Anhalt - Dessau sollten
die Canäle durchwaten und den Feind in die Adda werfen. Bei der
letztbezeichneten Colonne stand auch die Escadron imseres Regimentes
und kämpfte mit solcher Bravour, dass sie ein Dankschreiben vom
Kaiser Joseph L erhielt.
Trotz der beiderseitigen Tapferkeit konnte keine Entscheidung
herbeigeführt werden. Prinz Eugen brach um V^ö Uhr die Schlacht
bei Cassano ab, indem er seine Truppen, unbelästigt vom Feinde,
in das Lager von Treviglio fahrte.
War auch die beabsichtigte Ueberschreitung der Adda nicht
erreicht, so blieb wenigstens Turin frei, da der Herzog von Vendome
nun an der Adda festgehalten war.
Am 16. September wurde unser Regiment dem bei der Armee
in Piemont stehenden G. - F. - W. Carl Colonna von Fels als In-
haber verliehen.
Ende des Jahres 1705 rückte die in Baiem auf Erganzungs-
Commando detachirt gewesene Escadron zur Armee des Prinzen
Engen ein.
Am 26. December bezog dieser mit seinen Truppen die Winter-
quartiere in den Bezirken Lonato, Castelnedole, Nave, Calcinato,
Gavardo, Salo und Brescia; das Hauptquartier war in Gavardo, die
Cavallerie stand zwischen diesem Orte und Breno. Zur Sichenmg
der angeführten Cantonnirung wurde eine Postenlinie von Lonato
bis Montechiari gezogen.
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60 17#d-17t8.
Die alliirte Armee in Piemont verliessen wir im März 1705
in ihren Winterquartieren an den Ufern des oberen Po und hinter
der Dora baltea.
Erst am 4. Juni, nach der Ankunft des Herzogs von Yenddme
in Piemont, begannen hier die eigentlichen Operationen.
Die Verbündeten hatten sich nach Chivasso zurückgezogen,
und dorthin führte der Herzog von Vendöme am 16. Juni die fran-
zösische Armee. Chivasso wurde belagert. In der Festung selbst
standen von der alliirten Armee drei Bataillone; 14 Bataillone und
20 Escadronen wurden zur Vertheidigung des rechten Po -Ufers
verwendet; der Best, worunter auch die drei Escadronen des Re-
gimentes Graf Sereni - Dragoner, vertheidigte die Verschanzungen
von Castagnetto. Die Alliirten zählten 4500 Mahn Infanterie,
3000 Keiter.
Am 12. Juli übernahm der Herzog von Lafeuillade statt des
Herzogs von Vendome, der in die Lombardei abging, das Commando
der französischen, 21000 Mann starken Belagerungsarmee. Dieser
Feldherr bestand bis zum 29. Juli einige günstige Gefechte mit
den Alliirten, welche endlich einsahen, dass Chivasso aufgegeben
werden müsse.
Der Herzog von Savoyeu Hess demnach alles brauchbare
Material wegführen imd zog sich in der Nacht vom 29. auf den
30. Juli, nachdem er die vorbereiteten Demolirungs - Minen gesprengt
hatte, nach Turin zurück, ohne vom Feinde belästigt zu werden.
Die Truppen, welche in den Linien von Castagnetto gestanden
hatten (dabei die drei Escadronen unseres Kegimentes), nahmen ihren
Weg über S. Mauro.
Der Herzog von Lafeuillade recognoscirte am 10. August die
Festung Turin, wobei es auch verblieb; denn schon im November
bezogen beide Armeen ihre Winterquartiere, und zwar die Alliirten
im engen Umkreise von Turin.
Auch in Ungarn fanden 1705 Kämpfe statt, an denen, wie
erwähnt, eine Escadron vom Dragoner -Regimente von Fels theilnahm.
Ludwig XIV., König von Frankreich, beabsichtigte nämlich,
die Streitkräfte des Kaisers zu zersplittern. In Ungarn fand er an
Franz Edköczy ein gefügiges Werkzeug seiner Pläne, indem derselbe
einen Aufstand organisirte und so einen Theil der kaiserlichen
Truppen festhielt.
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170#-1718. 61
Am 12. August wurde Räköczy vom F.-M. Graf d'Herbeville
bei Putmericz an der Gidra und Bibersburg im Pressburger Comitate
geschlagen. Nach diesen Erfolgen eilte der genannte General zur Unter-
stützung des in Siebenbürgen commandirenden Generals Graf ßabutin.
Unter den Truppen des Generals Graf d'Herbeville stand auch
die erwähnte Escadron des Regimentes von Fels -Dragoner.
Das Corps marschirte am 4. November nach Sz^kelyhid, dann
über Margitta nach Szildgy - Somlyö an der Kräszna, Hier sagten
am 8, November zwei gefangene Bauern aus, die Rebellen Räköczy,
Forgäch und Esterhäzy hätten mit 20—30000 Mann unweit Karika
eine feste Stellung bezogen. General Graf d'Herbeville beschloss
daher, bis gegen Zilah vorzurücken, sich sodann gegen Sibö zu
wenden und diesen Ort in einem forcirten Marsche zu erreichen.
Sein Plan, und somit die Täuschung des Feindes, gelang vollkommen
(am 10. November). Ausgesendete Patrouillen meldeten, dass der
Feind sich in der Nähe von Sibö verschanze. Die Infanterie bezog
nun ein Lager, eine Stunde vor Sibö, während die Cavallerie
möglichst weit vorgeschickt wurde und auf der Ebene vor dem ge-
nannten Orte campirte.
Nach vorangegangener Recognoscirung, der ziemlich starken
Stellung des Feindes, stellte sich am 11. November Früh das Corps
in Schlachtordnung auf. Die kaiserliche Infanterie bildete den rechten,
die dänische Infanterie den linken Flügel des ersten Treffens, die
Reiterei das zweite, die racische Miliz das dritte Treflfen.
So rückte das Corps unter strömenden Regen vor. Doch selbst
der Himmel schien sich fQr die Kaiserlichen zu erklären ; denn eben
hatten sie die in der nächsten Nähe des Feindes befindlichen An-
h6hen überstiegen, als der Regen aufhörte und die Sonne im schönsten
Glänze die Wolken durchbrach.
Das Zeichen zum Angriffe erfolgte um Vs^ Uhr Nachmittags.
Nach hartnäckigem, mit der grössten Erbitterung und ohne Pardon
gefOhrten Kampfe, wurden die Verschanzungen an allen Punkten
erstürmt und die fliehenden Rebellen durch die Cavallerie verfolgt.
6000 Feinde blieben auf dem Wahlplatze; 60 Fahnen, 28 Mörser,
Munition, Proviant und alle Kanzleischriften waren eine Beute der
Sieger, welche ihrerseits einen Verlust von 500 Mann zu beklagen
hatten; darunter vom Dragoner - Regimente von Fels todt: 4 Mann,
verwundet: 5 Mann.
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62 1700-1718.
Speciell das Benehmen der Escadron unseres Regimentes
characterisirend , möge folgende authentische Schilderung aufge-
nommen sein: „Die Fels'schen und GerstorlTschen Dragoner, welche
„sich am rechten Flügel des zweiten Treffens befanden, drangen
„Anfangs zu Pferd der Infanterie nach; sassen aber, beim Re-
„tranchement angelangt, eiligst ab und überstiegen, den Pallasch
„in der Faust, gleichzeitig mit der Infanterie, nicht nur das erste
„feindliche Betranchement, sondern nahmen auch sämmtliche dahinter
„liegenden Abschnitte mit grösster Kaltblütigkeit im Sturme, machten
„eine grosse Metzgerei und gaben wenig Quartier.*
Nach der Schlacht bei Sibö fQhrte der General Graf d'Herbe-
ville seinem ursprünghchen Plane gemäss, das Corps nach Sieben-
bürgen. Hier theilte er dasselbe in drei Colonnen: eine blieb bei
Elausenburg, eine bei Bistritz stehen, während die dritte Colonne
sich über Karlsburg dem General Graf Kabutin näherte.
Der Eintritt des Winters machte auch diesen Operationen ein
Ende, die Truppen bezogen Winterquartiere.
Was die hier zugetheilte Escadron betrifft, so erhielt sie im
Anfange des nächsten Jahres den Befehl zimi Einrücken nach Italien,
was auch erfolgte.
Die Bemontirung fand 1705 in Schlesien statt.
1706. Wenden wir mit Beginne des Jahres 1706 unser Augenmerk
zuerst dem Kriegsschauplatze in Piemont zu. Wir haben die dortigen
Truppen, wobei sich drei Escadronen unseres Regimentes befanden,
am Schlüsse des vorigen Jahres in den Winterquartieren in der Um-
gebung von Turin verlassen.
Um dort später nicht gänzlich eingeschlossen zu werden, ver-
fügte der Herzog Amadeus von Savoyen, dass in der genannten
Festung nur die nöthige Besatzimg, bestehend aus 6 Bataillonen
kaiserhcher, dann der savoyschen Infanterie, 500 berittenen und
1000 unberittenen Cavalleristen unter dem Commando des F.-M.-Lt.
Graf Wirich Dann, verbleiben sollte. Er selbst marschirte mit den
übrigen Truppen im Juni von Turin über Carmagnola und Saluzzo bis
Bobbio im Lucema Thale, dann über Lucema und La Motta nach
Asti. Hier vereinigte er sich den 1. September mit der Armee des
Prinzen Eugen, welcher zum Entsätze von Turin herbeigekommen war.
Prinz Eugen hatte sich, nachdem seine Armee Ende 1705 die
Quartiere im Gebiete von Brescia verlassen hatte, nach Wien be-
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17f0-t7l8. 63
geben und das Commando dem F.-Z.-M. Graf Bevenüau über-
tragen. Dieser wurde am 19. April 1706 vom Hensoge von Venddme
bei Calcinaio überfallen und besiegt.
Tags darauf war der Prinz Eugen wieder bei seiner Armee
eingetroflFen und fasste sofort den Plan, sich mit dem Herzoge von
Savoyen zu vereinen und den Entsatz von Turin zu bewerkstelligen.
Demnach föhrte er die Truppen zunächst nach S. Martine,
wo er weitere Verstärkungen abwartete. Als diese eingetroffen waren,
worunter sich auch die aus Ungarn zurückgekehrte Escadron des
üegimentes von Fels - Dragoner befand, begann der Prinz am 4. Juli
vorzurücken. Er erzwang den Uebergang über die Etsch und den Po,
marscbirte über Ferrara, den Tanaro, die Secchia nach Carpi, von
da über Keggio, Parma, Cadeo, Voghera und Castellazzo bis Asti,
womit er die Aufgabe, welche er sich gestellt, am 1. September
vollendet hatte.
Von unserem Regimente war eine Escadron in Turin geblieben ;
die zwei übrigen der Armee in Piemont hatten den Marsch unter
dem Herzoge Amadeus von Savoyen mitgemacht. Zwei Escadronen
brachte der Prinz Eugen mit; sie standen bis zur Vereinigung mit
dem Herzoge von Savoyen in der Brigade des Generals Pallavicini
am äussersten linken Flügel des zweiten Treffens. Die sechste Esca-
dron endlich war, wie im Vorjahre, auch im Jänner dieses Jahres
laut Dienst -Tabelle in der Stärke von 1 Hauptmann, 1 Fourier,
1 Musterschreiber, 1 Feldscheerer, 1 Tambour, 1 Sattler, 1 Schmied,
1 Corporal und 82 Gemeinen zu Fuss, behufs Recrutirung nach
Baiem gesendet worden.
Nach der Vereinigung beider Armeen bildete laut Ordre-de-
bataille die Infanterie das erste und zweite, die Cavallerie das dritte
und vierte Treffen ; beide Letzteren unter dem Commando des G.-d.-C.
Marquis de Langallerie.
Die bei der Feld -Armee befindlichen vier Escadronen unseres
Regimentes finden wir am rechten Flügel des dritten Treffens unter
den Generalen F.-M.-Lt. Prinz von Dannstadt und G.-F.-W. Graf
Roccavion.
Während die Franzosen, welche jetzt der Herzog von Orleans
befehligte, beschlossen, in ihrer stark verschanzten Stellung zwischen
der Stura und der Dora Ripeira den feindlichen Angriff zu erwarten,
marschirten der Herzog imd der Prinz von Savoyen unaufhaltsam
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64 17#d-1718.
gegen Turin. Am 4. September wurde der Po passirt, am 5. das
Lager zwischen Rivoli und der Dora, gegenüber von Pianezza, be-
zogen, am 6. die Dora überschritten und bei Veneria gelagert. Den-
selben Tag wurden die umfassendsten Dispositionen zu der für den
nächsten Tag in Aussicht stehenden Schlacht ertheilt. Der Ö.-F.-W.
Graf Eoccavion erhielt den speciellen Befehl zur Durchsuchung des
Gehölzes von Colegno, somit zur Deckung der Armee in der rechten
Flanke.
Am 7. September früh kam es zur Schlacht, „allwo die vier
„Escadrons des Begimentes ihre obhabende Schuldigkeit mit solcher
.Bravour erwiesen, dass sie ein Paar Pauken als Zeichen ihres Ver-
„haltens aus der Action zurückbrachten, die man später bei dem
„Marsche aus Italien in die Niederlande zu Innsbruck bei den Fran-
„ciscanern ablegte und zurückliess.^^
Die Franzosen wurden total geschlagen und verloren 2000
Todte, 1200 Verwundete und 6000 Gefangene. Die Alliirten hatten
einen Verlust von 1800 Todten und 2500 Verwundeten; unter
Ersteren war auch der tapfere Prinz von Braunschweig- Bevem,
Oberst des Regimentes Wolfenbüttel.
Ganz besonders wird in der Relation über die Schlacht bei
Turin auch der .Bravour und des unvergleichlichen Benehmens* der
Generale Carl Colonna von Fels (Inhaber unseres Regimentes), Prinz
von Darmstadt und Marquis de Langallerie erwähnt.
Um V24 Uhr zogen die Alliirten in Turin ein.
Die Franzosen bewerkstelligten ihren Rückzug nach Pignerolo
und von dort in die Dauphin^e.
Nunmehr eroberte der Prinz Eugen die Lombardei, der Herzog
von Savoyen Piemont, so dass Ende 1706 nur noch Cremona, Va-
lencia, Nizza, Susa, Mantua, sowie die Castelle von Modena und
Mailand in den Händen des Feindes waren, welcher jedoch im fol-
genden Jahre allenthalben capitulirte.
Unser Regiment stand am 5. November in Pavia unter dem
General Br. Falkenstein, am 12. November bei Piacenza.
Im December wurden Cantonnirungen zwischen dem Oglio,
dem Po und der Adda, dann im piacentini^chen, parmesanischen
und modenesischen Gebiete bezogen.
1707. Nachdem die Franzosen 1707 Ober -Italien gänzlich geräumt
hatten, zog der F. - Z. - M. Graf Wirich Dann mit etwa 13000 Mann
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«••-1718. 65
nach Neapel, während der Herzog von Savoyen und der Prinz Eugen
in die Provence einzubrechen und Toulon zu belagern beschlossen.
Feindücherseits erhielt der Marschall Tessö den Oberbefehl über
die gesammten Streitkräfte, welche zum Schutze Süd - Frankreichs
aufgestellt wurden.
Prinz Eugen hatte Anfangs Juni alle zum Marsche nach der
Provence bestimmten kaiserlichen und alliirten Truppen aus ihren
Quartieren aufbrechen lassen und drei Sammelplätze Orbassano,
Bosco und Ivrea bestimmt.
Nach Orbassano wurde sowohl unser Begiments - Inhaber,
F.-M.-Lt. Carl Colonna von Fels, als auch dessen Dragoner Re-
giment beordert. Der Aufbruch der Truppen, die jetzt in vier Corps
eingetheilt wurden, erfolgte am 3. Juli.
Das Regiment von Fels -Dragoner befand sich complet beim
vierten Corps unter dem G.-F.-W. Br. Falkenstein.
Der Marsch ffthrte an Cuneo vorbei, gegen den Col di Tenda,
über Sospello, Scarena, Nizza, den Var, Saint Laurent, Antibes,
Cannes, Frejus, Le Luc, Pignans, Cuers, Solliers le Pont bis eine
halbe Stunde vor Toulon, wo die Armee am 26. Juli Vormittags
das Lager zwischen dem Meere und dem Gebirge bezog. Die
Infanterie stand im ersten Treffen, in einiger Entfernung bildete die
CavaUerie ein Hintertreffen. Das Hauptquartier des Herzogs von
Savoyen und des Prinzen Eugen war zu La Valette, rechts rück-
wärts der CavaUerie aufgeschlagen.
Die Belagerung von Toulon, von der englischen Flotte unter-
stützt, wurde zwar mit allem Eifer in Angriff genonunen, musste
aber wegen des nahenden Entsatzheeres, Mangels an Lebensmitteln
und Fourage, Krankheiten, sowie der drohenden Haltung des Land-
volkes, wieder aufgegeben werden.
Am 22. August, nach Mittemacht, trat die Armee in fünf
Colonnen den Rückmarsch an. Unser Regiment befand sich bei der
vierten Colonne. Nach Passirung von Cuers, Pignans, der Brücke
über den Argens (zwischen Vidauban und Les Ares), Frejus, Cannes,
Saint Laurent, der Lenma und des Sangone, Avigliana, Giorio und
BussoUno, langten die Alliirten am 21. September vor Susa an.
Dieses musste belagert werden; die Stadt ergab sich bald, die
CitadeUe fiel erst nach hartnäckiger Gegenwehr am 3. October.
6
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66 17#«-1718.
Nach der Eroberung von Susa marschirten die Truppen in die
Winterquartiere ab, und zwar bezog das Dragoner -Eegiment von
Fels dieselben im Herzogthnme Mantua.
Von demselben befanden sich in diesem Jahre 58 Mann, theU-
weise auf Rekrutinmg in Baiem, theilweise auf Bemontinmg in
Böhmen.
1708. Am 31. Jänner 1708 erhielt unser Regiment die Bereitschafts-
Ordre zum Abmärsche nach Böhmen, wo es bis zur Wiedereröfi&iung
der Operationen in den Niederlanden zu bleiben hatte. Auf diesem
Kriegsschauplatze sollte es unter seinem bisherigen ruhmgekrönten
Feldherrn, dem Prinz Eugen, neue Lorbeeren sammeln. Auch der
Regiments - Inhaber, F.-M.-Lt. Carl Colonna von Fels wurde nach
Böhmen bestimmt.
Der Aufbruch unseres Regimentes aus Italien erfolgte in der
zweiten Hälfte Februar ; am 3. März war es in Tyrol, am 27. April
in Böhmen angelangt und kam hier in den Pilsener- und Prager-Kreis.
Nachdem es sich ergänzt hatte, traf im Mai die Ordre ein,
unter Zurücklassung der (Jommandirten, welche später nachgeschickt
werden sollten, nach dem Mittelrheine, und von dort nach den
Niederlanden aufzubrechen. Dies geschah auch Ende Mai.
Der Marsch führte Aber Eger in den fränkischen Kreis, dann
gegen Hanau, am 15. Juni nach Frankfiirt a. M., und am 18. nach
Rheinfels. Da der Commandant des letzteren Ortes Schwierigkeiten
in den Weg legte, so konnte unser Regiment den Rhein hier nicht
passiren, sondern bewirkte den üebergang bei Braubach. Hierdurch
wurde eine Verzögenmg von 2—3 Tagen herrorgenifen, und daher
Guniershausen erst am 24. Juni erreicht.
In den Niederlanden finden wir unser Regiment zum ersten
Male am 8. August. Es marschirte nebst einem kaiserlichen
Bataillone vom rechten Flügel der Armee an der Tete der Artillerie
von Soignier nach Ath.
Das gemeinsame Commando der Armee fahrten der Prinz
Eugen von Savoyen und der Prinz und Herzog von Marlborough.
Nach genialen Einleitungsbewegungen hatten sie den glänzen-
den Sieg bei Oudenarde (17. Juni 1708) erfochten.
Prinz Eugen belagerte mm die für unüberwindlich gehaltene
Festung Lille, das Meisterwerk Vaubans, während der Herzog von
Marlborough mit dem englischen Heere die Belagerung deckte.
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1»W-1718. 67
Vor der genannten Festung finden wir auch unser Begiment.
Vergebens rückten die Franzosen zum Entsätze heran, denn
nustlos war an der Anlegung von Verschanzungen gearbeitet worden,
und dabei die Stellung der Verbündeten so überaus günstig gewählt,
dass die Franzose keinen Ai^ff zu unternehmen wagten und es
nicht zu verhindern vermochten, dass die Stadt mit Ausnahme der
Gitadeüe am 22. October capitulirte. Nunmehr rückten französische
Begimenter, und der Kurfürst von Baiem, Frankreichs Allürter, nach
den Niedeiiattden, um Brüssel zu erobern.
Am 22. November wurde die Stadt zur üebergabe aufgefordert.
Um diese Grefahr für die Stadt zu beseitigen, brach der Prinz Eugai
am 25. November, unter Zurücklassung eines genügenden Be-
b^rungscorps vor Lille, auf und vereinigte sich bei Oudenarde mit
denn Herzoge von Marlborough. Die gemeinsame Armee, dabei auch
unser Regiment, überschritt jetzt in nftchster Nähe des Feindes die
Schdde und zwang den Kurfürsten von Baiem zum Rückzuge.
Prinz Eugen kehrte nach Lille zurück, während der Herzog
von Marlborough den weiteren Operationen des Kurfürsten in den
Weg trat.
Nach allgemein anerkannter, tapferer Vertheidigung, musste
die Citadelle von Lille am 9. December capituliren.
Den 13. December brach der Prinz Eugen von Lille auf und
marschirte nach Oudenarde, worauf die Feldherm trotz der un-
gönBtigen Witterung die Fortsetzung der Operationen beschlossen.
Zunächst wurde zur Belagerung von Gent geschritten, dessen
Einschliessung der Herzog von Marlborough mit der englischen
Armee am 18. December bewirkte, während dieses Mal Prinz Eugen
die Bedeckung bildete.
Am 2. Jänner 1709 capitulirte Ge^t, und auch von Brügge,
sowie mehreren kleineren festen Plätzen lief die Nachricht ein, dass
die Franzosen dieselben geräimit hätten.
Nach diesen glänzenden Erfolgen wurden die Truppen in die
Winterquartiere verlegt.
Die in Baiem zurückgebliebenen Commandirten unseres Re-
gimentes waren Ende September Über Frankfurt a. M., Bonn und
Brüssel eingerückt.
Im Jänner 1709 passirte da^ Regiment von Fels - Dragoner 1709.
die Musterung. Es bestand hierbei aus 12 Compagnieen, und zwar
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68 »••-1718.
aus 12 Hauptieuten, 12 Lieutenants, 12 Fähnrichen, 12 Wacht-
meistern, 12 Fourieren, 12 Musterschreibern, 12 Feldscheerem,
12 Tambouren, 12 Sattlern, 12 Schmieden, 24 wohl berittenen
Corporalen, 10 übel berittenen Corporalen, 2 Corporalen zu Fuss,
492 wohlberittenen Gemeinen, 138 Übel berittenen Gemeinen, 127 Ge-
meinen zu Fuss.
Somit Summa des eflfectiven Standes : 913 Mann, 784 Pferde.
Hiervon waren 25 Mann krank, respective blessirt.
Vom vorgeschriebenen Stande gingen ab : 87 Mann, 216 Pferde.
Somit Summa des nunmehr vorgeschriebenen Standes: 1000
Mann, 1000 Pferde.
Bald nach der Mustenmg wurde eine Escadron behufis Be-
crutirung und Bemontirung nach B(^hmen beordert. Sie befand sich
am 19. Jänner in Mecheln und wurde von hier über Cöln, Coblenz,
Frankfiirt a. M., ihrem Bestinunungsorte zugeführt. Wir finden die-
selbe den 2. Juli am Bückmarsche in Baiem, von wo sie nach
einigen Basttagen den Marsch nach Flandern am 7. Juli wieder
aufiiahm.
Da die im Haag geführten Friedensverhandlungen resultatlos
geblieben waren, wurden die Feindseligkeiten im Frühjahre neuer-
dings aufgenonmien.
Am 23. Juni stand das allürte, 110.000 Mann starke Heer
zwischen Courtray und Menin, und zwar wie im Vorjahre, unter
dem gemeinsamen Commando des Prinzen Engen von Savoyen und
des Prinzen und Herzogs von Marlborough. Ersterer befehligte den
rechten, letzterer den linken Flügel.
Die fünf Escadronen unseres Begimentes standen am rechten
Flügel des ersten Treffens unter dem G. - d. - C. Graf Vehlen, dem
G.-Lt. Graf Beising und dem G.-F.-W. Graf Vehlen.
Der Commandant der französischen Armee war der Marschall
Villars. Da dieser zwischen Douay und der Lys eine starke Stellung
bezogen hatte, gaben die Alliirten ihren ursprünglichen Plan, die-
selbe anzugreifen, auf. Sie setzten sich nunmehr am 26. Juni gegen
Toumay in Marsch. Die Einschliessung dieser Festung wurde vom
Herzoge von Marlborough geleitet und am 28. vollendet, während
sich die Bedeckimgsarmee unter dem Prinz Eugen von Pont-ä-Tressin
an der Marque über Orchies bis Saint -Amand an der Scarpe aus-
dehnte.
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17^0-1718. 69
Am 28. Juli capitulirte die Stadt Toumay , deren Citadelle
sich jedoch erst am 3. September auf Gnade und Ungnade ergab,
ünverweilt brach nun die allürte Armee auf, um sich in den Besitz
von Mons zu setzen. Marschall Villars beschloss seinerseits, diese
Festung um jeden Preis zu retten, eilte daher den Verbündeten
entgegen, und so kam es am 11. September zur Schlacht von Mal-
plaquet, an der unser Eegiment ganz besonders rühmlichen Antheil
nahm. Dasselbe finden wir laut Ordre-de-bataille bei dem Corps
seines Inhabers, des G.-d.-C. Carl Colonna von Fels, in der Division
6. -Lt. GrafReysing, Brigade G. -F.-W. Prinz Lobkowitz und zwar
am rechten Flügel des ersten Treffens.
Nachdem ein feierlicher Gottesdienst abgehalten worden war,
gab eine Generaldecharge der grossen Batterie das Zeichen zum
Angriffe. Derselbe wurde durch den Prinz Eugen begonnen, welcher,
wie schon oben erwähnt, den rechten Flügel der alliirten Armee
commandirte. Dieser durchwatete Bäche und Sümpfe und drang der
Lisiere des Waldes von Sarte entlang, mit Todesverachtung gegen
das hervorspringende äusserste Ende des feindlichen linken Flügels
vor. Von einem mörderischen Feuer empfangen, musste momentan
der Rückzug angetreten werden. Vom Prinz Eugen in Person an-
geführt, diang man jedoch neuerdings vor. Die erste Verschanzung
wurde genommen, nach einer Stunde auch die zweite sanamt dem
dahinterliegenden Verhaue. Nunmehr kam es zu einem Waldgefechte,
in welchem trotz der mit einem solchen verbundenen Schwierigkeiten
die Franzosen bis hinter dias Gehölz von Taisniere zurückgeworfen
wurden, wo sie aufs Neue Stellung nahmen. Nach hartnäckigem
Kampfe wurde endlich auch diese durchbrochen, und somit hatte
der rechte Flügel der Alliirten entschieden gesiegt.
Da die kaiserliche Reiterei auf dem rechten Flügel nicht mehr
benöthigt wurde, so sammelte sie der Prinz von Württemberg und
kam dem hartbedrängten linken Flügel gerade noch zur rechten Zeit
zu Hilfe.
Dieser war nämlich durch die Kerntruppen der feindlichen
Cavallerie unter dem Marschall Bouffiers, Commandanten des fran-
zösischen rechten Flügels, durchbrochen worden.
In diesem Momente führte der Prinz von Württemberg die
ganze Masse der kaiserlichen Reiterei herbei. Der Boden erzitterte
unter den Hufen der Pferde, und die französische Cavallerie ver-
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70 17MI~I91S.
mochte nicht dem fiirchtbaren Anpralle der gewaltigen Reitermasse
von 90 Escadronen zu widerstehen. Die Franzosen wi(^n zurück
und waren nicht mehr im Stande, das Treffen wieder herauetellea
Marschall Bouffiers, welcher nach Verwundung des Marschalls Villars
das Obercommando übernommen hatte, war demnach genöthigt, das
Schlachtfeld um 3 Uhr Nachmittags zu räumen.
Unser Regiment speciell hatte in dieser Schlacht mit unbe-
schreiblicher Bravour ein französisches Kürassier -Regiment attaquirt
und auch bei dieser Gelegenheit, wie früher bei Turin, ein Paar
Pauken erbeutet. Reicher Lohn wurde demselben für den an den
Tag gelegten Heldenmuth zu Theil ; denn der Kaiser Josef L ge-
wahrte dem Regimente von Fels - Dragoner wegen des unvergleich-
lichen Verhaltens in der Schlacht bei Malplaquet das Privilegium,
die erbeuteten Cürassier - Pauken fortan auf allen Zügen und bei
jeder Ausrückung mitführen, und jederzeit und an jedem Orte den
Kürassier-Marsch (Reuter-Marsch) auf denselben schlagen zu dürfen;
eine Auszeichnung, die nur in ganz ausgewöhnlichen Fällen stattfand.
Die Verbündeten brachten die Nacht auf dem Schlachtfelde zu.
Sodann nahmen die Feldherren ihren ursprünglichen Plan wieder auf
und schritten zur Belagerung von Mons, welche am 25. September
begann.
Mit der Eroberung dieser Festung, am 20. October, hatte der
diesjährige Feldzug sein Ende erreicht, und nun wurden die Truppen
in die Winterquartiere verlegt.
Prinz Eugen übergab am 25. October sein Commando dem
Regiments -Inhaber Carl Colonna von Fels, welcher am 12. März
1709 zum General der Cavallerie befördert worden war, ad Interim,
und reiste nach dem Haag ab.
1710. Am 17. April 1710 waren alle Truppen bei Toumay ver-
sammelt. Prinz Eugen und der Herzog von Marlborou^ trafen
schon am folgenden Tage bei der Armee ein und ergrifTen sofort
die Offensive.
Nach der Wiedereroberung von Mortagne wurde die Belagerung
von Douay beschlossen. Der Marsch führte über Taintignies, die
Deulle, Courieres, in das Lager von Vitry, wo die Truppen am
23. April anlangten. Prinz Eugen führte den linken, der Herzog von
Marlborough den rechten Flügel. Unser Regiment zu zwdlf Com-
pagnieen, respective sechs Escadronen in der Stärke von 1000 Mann,
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19#*-U18« 71
stand unter Aem Prinz Eugen am rechten Flügel des ersten Treffens
beim Corps seines Inhabers, des ö.-d.-C. Carl Colonna von Fels,
Division G.-Lt. Lagnasc, Brigade G.-F.-W. Graf Vehlen.
Schon am 24. April war die Einschliessung der Festung Douay
vollzogen. Marschall Yillars rückte, um die Alliirten zur Aufhebung
der Belagerung zu veranlassen, am 30. Mai mit seinem Heere in
die Ebene von Lens ein. Da die alliirten Truppen jedoch eine wohl-
verschanzte Stellung zwischen Vitry und Montigny einnahmen, waren
die Franzosen genöthigt, den Rückzug unverrichteter Sache anzutreten.
Die Gapitulation von Douay erfolgte am 25. Juni.
Hierauf soUte, dem eigentlichen Feldzugsplane gemäss, Arras
belagert werden. Da aber der Marschall Yillars eine ungemein
günstige Stellung zum Schutze dieser Festung eingenommen hatte,
erfolgte der Marsch gegen Bethune, und die Einschliessung dieses
festen Platzes (16. Juli).
Nach dem Falle von Bethune am 28. August wurde die Be-
lagerung von Aire und St. Venant durch je ein Corps in Angriff
genommen. Zum Schutze dieser beiden Corps setzte sich die Haupt-
armee in einer günstigen Stellung fest — mit dem Hauptquartiere
des Prinzen Eugen zu Blessy und dem des Herzogs von Marlborough
zu St. Andr^ an der Laguette.
St. Venant capitulirte am 30. September, Aire am 8. November.
Bei der in letzterem Monate passirten Herbstmusterui^ bestand
unser Begiment aus 922 Mann, 741 Pferden. Vom vorgeschriebenen
Stande gingen daher 78 Mann, 259 Pferde ab.
Der vorgerückten Jahreszeit wegen traten die Truppen nim-
mehr den Marsch in die Winterquartiere an.
Nach dem, am 17. April*) 1711 erfolgten Tode des Kaisers 1711.
Josef L, gelangte der König Karl UI. von Spanien zur Regierung.
Prinz Eugen liess zunächst sämmtliche Truppen fQr den neuen
Monarchen «in Eid und Pflicht nehmen*' und traf selbst am 23. Mai im
Lager zu Lewarde bei der verbündeten Armee in den Niederlanden ein.
Im Lager zu Anchin wurde gemeldet, eine bedeutende Anzahl
französischer Truppen unter dem Conmiando des Kurfürsten von
Baiem sei im Anmärsche gegen den Bhein.
*) Am 4. April 1711 wurde der bisherige Oberstlieutenant Josef Wadder-
born von Dnndi zum Oberst und Commandanten unseres Regimentes ernannt.
Er war der erste „bestellte" Oberst desselben.
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72 17W-W18-
üm die damit yerbondenen Anschläge wirkungslos zn machen,
fasste der Prinz Eugen sofort den Entschluss, mit einer beträcht-
lichen Truppenmacht aus den Niederlanden gegen den Ober -Rhein
abzumarschiren.
Hiezu wurden über 2000 Mann bestimmt, unter denen sich
auch das Dragoner-Eegiment von Fels befand.
Der Marschroute gemäss brachen die erwähnten Truppen am
14. Juni auf, während der Herzog von Marlborough an diesem Tage
das Lager von Lens bezog.
Um die Beichsgrenze zu schützen, stellte der Prinz Eugen den
mit dem kaiserlichen Corps aus den Niederlanden gekommenen
General Graf Yehlen in die Linien bei Ettlingen, die Beichsarmee
am Ober-Bheine bei Mühlburg auf. Als sich hier Mangel an Fourage
und Lebensmitteln fühlbar machte, führte der Prinz Eugen im Augast
sämmtliche Truppen bei Philippsburg über den Bhein und verlegte
das Hauptquartier nach Speyer. In dieser Stellung verblieb die Armee
bis Ende October, Prinz Eugen hatte so die Wahl des Königs Karl III.
zum deutschen Kaiser, welche am 12. October in Frankfurt statt-
fand, gegen das Eindringen der Franzosen gesichert.
Bei der Herbstmusterung im September hatte unser Begiment
den vorgeschriebenen Stand, nämlich : 120 Prima Plana, 36 Corporale
und 844 Gemeine, in Smnma 1000 Mann.
Anfangs November erhielt das Begiment von Fels -Dragoner
die Ordre, durch den schwäbischen Kreis, Baiem und das Land
ob der Enns nach Böhmen in die Winterquartiere zu marschiren.
1712. Den bereits am 8. October 1711 unterzeichneten Friedens-
Präliminarien zwischen Frankreich und England folgte am 29. Jänner
1712 die Eröfifnung des Congresses zu Utrecht.
Trotzdem dauerten die Feindseligkeiten fort, und es trafen die
diesjährigen Feldherren der Verbündeten, Prinz Eugen von Savoyen,
und der englische General, Herzog von Ormond am 21. Mai im
Lager zu Anchin, bei der Armee ein. Zu dieser war laut Befehl vom
25. Jänner 1712 auch das Dragoner -Begiment von Fels bestimmt.
Es brach daher mit den übrigen hiezu beorderten Begimentem unter
dem Commando des Generals Carl Colonna von Fels*) (wahrscheinlich
im März) aus den Winterquartieren in Böhmen auf.
*) Derselbe wurde im Mai 1712 in den Hei chsgrafeu- Stand erhoben.
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»•♦-1718. 73
Nach einem Marsche durch den Saazer Kreis über Zwickau,
dann durch Sachsen -Altenburg, Sachsen -Naumburg, Fulda, Hessen-
Cassel, Nassau, Berg und Mühlheim wurde Cöln erreicht, und der
Rhein am 1. Mai passirt. Am 13. Mai gelangte unser Regiment
über Castor, Linnich, Mastricht, Tongres, St. Tron, Tirlemont und
Louvrain nach Brüssel, und von da am 19. Mai über Hautecroix,
Bassily und Ath nach Toumay.
Am 26. Mai begannen die Operationen der Verbündeten, welche
an diesem Tage die Scheide passirten, um den Marschall Yillars in
seiner verschanzten Linie anzugreifen. Hierzu kam es jedoch nicht,
da der Herzog von Ormond von seiner Regierung seit dem Sturze
des Whig-Ministeriums strengen Befehl erhalten hatte, sich in
keine Action gegen die Franzosen mehr einzulassen.
Prinz Eugen verzichtete zwar auf den beabsichtigten Angriff,
nicht so aber auf die Belagerung von Quesnoy, welche am 8. Juni
mit aller Energie begonnen wurde und am 4. Juli mit der Capi-
tulation dieser Festung endete.
Unter den Belagerungstruppen befand sich auch unser Re-
giment, und zwar laut Standestabelle vom 10. Juli in der Starke
von 984 Mann, 899 Pferden.
Um sich endlich Gewissheit über die Absicht des Herzogs von
Ormond zu verschaffen, forderte der Prinz Eugen beim Aufbruche
am 16. Juli, dass die verbündete Armee sich entweder anschliessen,
oder gänzlich trennen sollte.
Bis auf die Engländer selbst, wählten sämmtliche Alliirten den
Anschluss an die kaiserliche Armee.
Der Herzog von Ormond marschirte nach Gent imd Brügge,
und somit war die Trennung des bisher verbündeten Heeres bewirkt.
Nachdem der Prinz Eugen den Prinz Leopold von Anhalt mit
einem Corps zur Belagerung von Landrecy entsendet hatte, bezog
er eine deckende Stellung hinter der Seile, in welcher der rechte
Flügel die Verbindung mit Denain und Marchiennes herstellte, der
linke Flügel sich aber an die Sambre lehnte.
Der holländische F.-Z.-M. Lord Albermale, welcher nach
seinem Anschlüsse an die Kaiserlichen denselben treu geblieben
war, stand auf des Prinzen Eugen Befehl seit Mai zur Beobachtung
der Strecke zwischen der Scheide und Scarpe bei Denain. Derselbe
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74 «••^WIS.
ward jetzt durch 11000 Mann verstärkt, worunter auch unser
Begim^t sich befand.
Marschall Yillars beschloss den Angriff auf Denain, als den
schwächsten Punkt der Stellung, indem er gleichzeitig die kaiserliche
Armee durch einen Scheinangriff auf Landrecy zu täuschen suchte.
Dies gelang insofern, als der Prinz Eugen erst am 24. Juli die
wirkliche Absicht des Feindes erkannte.
In Folge dessen langta derselbe zur Unterstützung der Truppen
bei Denain zu spät an. Nach tapferem Widerstände traten diese
einen Anfangs geordneten, später vollständig aufgelösten Bückzug
an. Doch gelang es dem Prinz Eugen, nicht nur die ganze Beiterei
und den grössten Theil der Versprengten in seine Beihen aufzu-
nehmen, sondern auch das meiste Gepäck zu retten.
Von unserem Begimente blieben im Gefechte bei Denain
9 Mann, 7 Pferde todt; 3 Mann, 7 Pferde wurden verwundet, und
1 Mann gefangen genommen.
An der Aengstlichkeit der holländischen Verbündeten scheiterten
alle weiteren Operations-Pläne ; Prinz Eugen beschränkte sich daher
in diesem Jahre auf den kleinen Krieg. Er musste es geschehen
lassen, dass die Franzosen eine Festung nach der anderen eroberten.
Im October übergab der Prinz das Armee - Commando dem
Begiments - Inhaber, G.-d.-C. Graf Fels ad Interim und begab sich
nach dem Haag; die Truppen bezogen die Winterquartiere.*)
1713. Am 11. April 1713 schlössen zu Utrecht: England, Savoyen,
Portugal, Preussen und Holland Frieden mit Frankreich.
Da dem Kaiser Carl VI. die Friedensbedingimgen zu ungünstig
erschienen, beschloss er, auch ohne diese AUiirten den Krieg fort-
zusetzen.
Schon am 1. April hatte der G.-d.-C. Graf Fels vom Prinz
Eugen den Befehl erhalten, mit sämmtlichen in den Niederlanden
stehenden kaiserlichen Truppen nach dem Ober-Bheine abzum^-
schiren, sobald Holland mit Frankreich Frieden geschlossen haben
würde. Demnach brach derselbe am 26. April von Brüssel auf, wo
sich das kaiserliche Corps, darunter auch die sechs Escadronen
unseres Begimentes, versammelt hatten. Der Marsch führte über Diesre,
Beer bis Boermunde, wo am 6. Mai die Maas überschritten wurde.
^) 1712 fand die Hecmtirtuig und Kemontirong in Böhmen und Mähren statt.
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Am 10. passirte die Armee bei Cöln den Bbein, marschirte
weiter durch den Wester -Wald, und in der Nahe von Mannheim
erfolgte die Vereinigung mit der Eeichsarmee, welche am Ober-
Rhein überwintert hatte.
Das Regiment Graf Fds-Dn^oner bezog nun unter dem
Conmiando des F.-M.-Lt. Martigni eine Postirung zwiflchen Mann-
heim xmd Mwiz bei Lampertheim und Hofheim.
Bei der am 23. Juni abgehaltenen Frühjahrsmusterung bestand
es aus 998 Mami, 962 Pferden.
Vom vorgeschriebenen Stande (1000 Mann, 1000 Pferde) gingen
daher 2 Mann, 38 Pferde ab.
Nachdem am 20. August Landau, am 16. November Freiburg
an Marschall Villars verloren gegangen war, begannen die Friedens-
verhandlungen zu Rastatt.
Im November starb der Regiments -Inhaber G.-d.-C. Carl
Colonna Graf zu Fels. Unser Regiment wurde jetzt dem F.-M. und
regierenden Herzoge Eberhard Ludwig von Württemberg verliehen,
dessen Namen es von nun an fahrte.
Das Patent lautet:
„Dass Wür das durch zeitlichen Hintiitt Unsers gewesten
«Hofkriegs-Raths und Generalens der Cavallme, Carl Col(mna,
»Grafens zu Fels vacirende Dragoner - Regiment des durchleicht^
,,Hochgebohmen, ^Unsers Lieben Vetters, und Fürstens, wie auch
,,Un9ers und des Heil. Rom. Reichs Feld-Marschallens, Eberhard
«Ludwig, Herzogens zu Würtenberg, und Teckh, Grafens zu M5mpel-
,,gart und Herms zu Heydenheimb etc. Liebden in gnädigster an-
»sehung dero ünss, und Unserm Ertzhauss, dann dem Heil. Rom.
«Reich, und der gemainen sache bishero unausldschliehen nachruehmb
«sowohl in continuirenden höchst erspriesslichen Diensten, wonnit
«Sye umb Unss, und gedachtes Heil. R5m. Reich sich sonderbahr
«meritirt gemacht und noch fernershin bestens meritirt zu maclien
,mit ungemainen eyfer sich befieissen thuen, gnädigst conferiret
«und selbte darüber zu Unserm würthlichen Kais. Obristen bestellet
«haben, etc.*
«Wienn, den 14. November 1713.
«Carl m. p.«
Die Winterquartiere bezog unser Regiment im Hildeeheim'schen,
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76 17»#-1»18.
1714. Am 6. März 1714 wurde der Friede zu Bastatt abgeschlossen,
welcher nur die Verhältnisse zwischen den Häusern Bourbon und
Habsburg bestimmte, während die Verhandlungen zwischen Frank-
reich und dem deutschen Beiche noch fortdauerten.
In Folge dessen erhielten die Truppen auch in diesem Jahre
die Bereitschafts - Ordre.
Das Dragoner - Begiment Herzog von Württemberg brach Ende
März aus den Quartieren im Hildesheim'schen auf, stand Anfangs
April im Sauerlande und wurde Ende Mai an den Bhein in die
Grafschaft Neuwied gezogen. Hier blieb es aber nur einige Monate
und marschirte noch vor dem am 7. September zwischen dem
deutschen Beiche und Frankreich abgeschlossenen Frieden zu Baden
im Aargau, in das Hildesheim'sche zurück, wo daselbe den Winter
über blieb.
1715. Der am 30. Jänner 1715 eingetroffenen Ordre gemäss, brach
das Dragoner -Begiment Herzog von Württemberg im Februar aus
den Quartieren im Hildesheim'schen auf und marschirte in die
Friedens -Dislocation nach Limburg.
Da neuerdings ein Krieg mit der Pforte in Aussicht stand,
erhielt der Oberst von Wadderbom im December dieses Jahres den
Befehl, die undienstbare Mannschaft unseres Begimentes zu entlassen,
die untauglichen Pferde auszimiustem und sich durch Becruten und
Bemonten zu completiren, um bis zum nächsten Frühjahre voll-
kommen marschbereit zu sein. Ausserdem wurde unserem Begimente
im October das nöthige Geld zur Aufstellung einer 13. Compagnie,
als »Grenadier- Compagnie* (zu Pferd) in der Starke von 94 Mann
angewiesen.
1716. Da der Sultan Ahmed HL während seines Krieges gegen die
Bepublik Venedig alle von Oesterreich gemachten Vermittlungs-
vorschläge verwarf, erklärte der Kaiser Carl VI. im Jänner 1716
den Krieg an die Pforte.
Prinz Eugen erhielt das Oberconmiando über das Heer gegen
die Türken.
Unser Begiment, schon so oft Zeuge von des Prinzen Gross-
thaten, kam leider zu spät, um an der glorreichen Schlacht von
Peterwardein theilnehmen zu können.
Dem Marschplane gemäss brach es am 15. April unter dem
General Graf Vehlen aus den Niederlanden nach Ungarn auf und
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17««-1718. 77
vereinigte sich unterwegs mit der vom regierenden Herzoge Eberhard
Ludwig von Württemberg *) in dessen Lande errichteten Grenadier-
Oompagnie. Dieselbe hatte bereits am 28. April ihren vorgeschriebenen
Stand von 94 Beitem erlangt und traf im Begimentsverbande am
21. Juli bei Neuhäusel in Ungarn ein. Von hier ging das Regiment
Herzog von Württemberg - Dragoner in Eilmärschen über Bator
Eeszi, Pärkäny, Pest, Sölt, Kälocsa nach Baja, wo es am 7. August
laut einer vom Oberst- und Eegiments - Commandanten von Wadder-
bom eingeschickten Standestabelle 1090 Mann, 1063 Pferde zählte.
Es gingen somit 4 Mann, 31 Pferde vom vorgeschriebenen Stande
(1094 Mann, 1094 Pferde) ab.
Von Baja wurde der Marsch über Szabadka, Szegedin und
Ü-Besenyo nach Temesvär fortgesetzt.
Die Belagerung dieser Festung war beschlossen. Unser Be-
giment kam am 25. August zu dem jenseits der Bega stehenden
Corps des F.-M. Graf Pälffy.
Am 1. October erstürmten die Kaiserlichen die Vorstadt Pa-
lanka, am 14. capitulirte Temesvär selbst.
Da jetzt keine wesentlichen Operationen von Seite der Türken
mehr zu besorgen waren, beschloss der Prinz Eugen, die Truppen
in die Winterquartiere zu verlegen.
Unser Begiment bezog eine Postirung im Temes'er Banate.
Demselben wurde Böhmen als Werbeplatz angewiesen.
Ende April 1717 brach unser Begiment aus dem Banate nach 1717.
Ö-Futak, dem Sammelplatze der Armee auf. Von hier beschloss
der Prinz Eugen direct gegen Belgrad vorzurücken.
Auf diesem Marsche hatte nebst anderen Begimentem auch
Herzog von Württemberg -Dragoner am 15. Juni den Uebergang
der Armee über die Donau bei Pancsova zu decken und überschritt
den Strom seinerseits am 16. Juni.
Vor Belgrad angelangt, bezog der Prinz Eugen eine verschanzte
Stellung und nahm sofort die Belagerung der Festung in Angriff.
Hier stand unser Begiment laut Ordre-de-bataille zu 13 Compagnieen
am äussersten linken Flügel des ersten Treffens beim Corps des
*) Der Kegiments- Inhaber, Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg
hatte nämlich die Bewilligung erhalten, die Grenadier - Compagnie seines Dra-
goner-Begimentes aus seinen eigenen Landeskindern zu formircn.
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78 17f«-WI8.
G.hL-C. Graf Montecttccoli, Division F.- M.- Li Graf Croii, &igade
G.-F.-W, Cordua.
Am 1. August rückte das zum Entsätze bestimmte tOrkische
Heer heran mid bezog in n&chster Nähe der Kaiserlichen ein ver-
schanztes Lager.
Prinz Eugen zauderte nicht und griff am Morgen des 16. August
den Qrossvezier mit der Hauptarmee an, während er 16000 Mann
zur Beobachtung der Festung im Lager und in den Tranch^
zurQckliess.
Mehrere Stunden wüthete ein furchtbarer Kampf, welcher mit
dem vollständigen Siege der Kaiserlichen endete.
Der Feind floh unaufhaltsam. Unser Regiment focht helden-
mOthig und stand in der Schlacht am äussersten linken Flügel des
ersten Treffens unter dem G.-d.-C. Graf Montecuccoli, F.-M.-Lt.
Graf Walmerode und G.-F.-W. Rotenhan.
Der Regiments-Conunandant, Oberst von Wadderbom war in der
Relation des Prinzen Eugen als einer der tapfersten Föhrer genannt
Von unserem Regimente fielen nachfolgende Officiere:
Major Hyacinth Graf Vehlen, Hauptmann Friedrich Graf
Begersperg , Lieutenant Johann Desmarcz , die Fähnriche Josef
Alexander Rosa, und Johann Georg von Walburg; ausserdem 76 Unter-
olficiere und Gemeine; verwundet waren 72 Mann.
Der Erfolg der Schlacht bei Belgrad war ungeheuer. Die
Festung capitulii-te am 18. August, Mehadia und Orsowa wurden
geräumt, Ober-Ungarn und Siebenbürgen von den Türken gesäubert.
So kam der Winter heran, und die Truppen bezogen ihre
Cantonnirungen.
Unser Regiment brach am 2. October aus dem Lager bei
Semlin auf und ward folgendermassen dislocirt: Zwei Compa^ieen
im Bihar^r Comitate, der Regiments - Stab und sechs Compagnieen
im Szabolcser Stuhle, zwei Compagnieen in den Bayduc^en-Städten^
eine Compagnie im Szatiimärer Districte, die Grenadier -Compagnie
in Debreczin, eine Compagnie in der Marmaros.
409 Remonten bekam das Regiment Herzog von Württem-
berg-Dragoner in diesem Jahre theils aus Nieder- und Ober-
Oesterreich, theils aus Kämthen; 217 wurden vom Pferdehändler
geliefert; 102 endlich durch eigene Remontirung aus Böhmen bezogen.
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i7««-1318. 79
Es ist uns ferner bekannt, dass unser Begiment im Jabre 1717
gelb - schwarz *) gekleidet wurde.
Im Mai 1718 brach unser Regiment aus den Winterquartieren 1718.
auf und marscbirte nach Semlin, wo sich die Hauptarmee sammelte.
Prinz Eugen traf am 8. Juni bei derselben ein und hielt in
der zweiten Halte dieses Monates die Musterung über säramtliche
Truppen ab.
Um die Friedensverhandlungen zu einem schnellen Abschlüsse
zu bringen, föhrte er einige ßcheinbewegungen aus und erreichte
dadurch seine Absicht vollkommen; denn schon am 21. Juli beendete
der Friede von Passarowitz, welcher auf 24 Jahre zwischen dem
Kaiser imd der Pforte abgeschlossen wurde, den von Oesterreich
glorreich geführten Krieg.
Am nämlichen Tage marscbirte die Hauptarmee nach Ö-Futak.
Von hier aus begab sich unser Regiment in die Friedensquartiere
im Temeser Banate.
Aihatg nr IL PerMle.
In dieser Periode war die Totalstärke des österreichischen
Heeres im Kriege, wie im Frieden noch sehr vielen Schwankungen
unterworfen. Nach jedem Kriege fand eine massenhafte Abdankung,
bei Kriegsausbruch eine beschleunigte Anwerbung statt.
Wechselnd, wie der Friedens-, war auch der Kriegsstand.
Eine wichtige organisatorische Veränderung fand im Jahre 1701
bei den Dragoner - Regimentern statt. An die Stelle der bisherigen
5 Escadronen zu 10 Compagnieen, traten jetzt 6 Escadronen zu
12 Compagnieen. Dazu kam im Jahre 1716 noch eine 13. Compagnie
als , Grenadier - Compagnie. "
Die Escadron, in welcher sich die Compagnie des Obersten
befand, hiess die Leib - Escadron.
Analog gab es femer eine Oberstlieutenants- und eine Oberst-
wachtmeisters - Escadron.
*) Aller Wahrsebeinliolikeit nach sind unter der „gelb-sohwarzen Eleidang''
gelbe Hocke mit scliwarzen Aufscblägen zu Ycrstohen (e. Anhang).
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80
«••-1718.
Der älteste Compagnie-Commandant commandirte die Escadron,
in welcher die beiden Compagnieen keine abgesonderten taktischen
Bestandtheile bildeten.
Um ein Cavallerie - Regiment in die , Schlachtordnung" zu
formiren, wurden im Jahre 1701 die 12 Compagnieen in folgender
Ordnung aufgestellt:
Oberst-
lieutenants-
2.
S
\.
Oberst- -i
waohtmeist.-
•
Leib-
Escadron
|ob«nt-
litiL
5'
i
2
9
3
7
6
Obent-,
wacht- ( 8
■eifter
1
r
4 j Obmt
e.
C 0 m p a g n
Die Compagnie - Commandanten standen fönf Schritte vor der
Mitte der Escadronen, in welchen ihre Compagnieen eingetheilt
waren, mithin je zwei nebeneinander; der Oberst stand vor der
Mitte der rechten, der Oberstlieutenant vor der Mitte der linken
Flügel -Escadron, der Oberstwachtmeister vor der Mitte des Re-
gimentes, jeder zehn Schritte von der Front entfernt. Von dem
Oberst, fQnf Schritte entfernt, stand der Ai^utant (Wachtmeister-
Lieutenant).
Die Eegimentspauken befanden sich unter dem Schutze einer
„Paukenwache'* (1 Corporal, 12 Gemeine) hinter der Leib-Escadron.
Bei Parade - Aufstellungen rückten die Pauker zwischen die Leib-
und erste Escadron. Die Standarten der Compagnieen kamen in die
Mitte jeder Escadron.
Die Escadron wurde meistens in zwei „Plotons", und diese in
je drei Züge oder Corporalschaften getheilt. Vor den Plotons standen
die Lieutenants und Fähnriche als Commandanten ; die UnterofFiciere
waren an den Flügeln der Plotons und hinter der Front eingetheilt.
Von entscheidender Bedeutung für den Gebrauch, für die
Gliederung und Aufstellung der Reiterei war es, ob sie gegen den
„Erbfeind** (die Türken), oder gegen die Franzosen in Verwendung kam.
Gegen den Erbfeind wurden, um die Linien compakter zu
machen, drei Glieder, gegen den „regulären* Feind zwei Glieder
formirt. Zwischen den Gliedern war eine Distanz von fünf Schritten.
Zwischen den einzelnen Reitern wurden solche Zwischenräume ge-
lassen, dass sie sich, ohne sich zu berühren, frei bewegen konnten.
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17M-1718. 81
Zu Fuss gab es bei den Dragonern, analog wie zu Pferd,
eine zwei-, resp. dre^ederige Aufstellung.
1711 wurde iei den Kürassier* und Dragoner -Begimentern
ausser dem Oberst - Inhaber (wirklichen Oberet) noch ein „Oberst-
Conunandant' angestellt
In dieser Periode wurde femer eine gleiohmässigere Unifor-
mirong nach und nach durchgeführt; die Wahl der Farben der
einzelnen Kleidungsstflcke blieb jedoch, wie früher, dem Geschmacke
der Regiments-Inhaber vollständig überlassen.
Die Bemontirung ging nach und nach in das Bessort der
Heeresverwaltung über. Zwar blieben festgesetzte Bemontenpreise
fttr die Keiter-Begimenter zum Ankaufe der ihnen nOthig gewordenen
Pferde, aber ausserdem war die Staatsverwaltung genöthigt, auch
auf dem Lieferungswege Bemonten zu beschaffen.
Bei den zu Ende der Feldzüge regimenterweise vorgenonmienen
Musterungen durch die Kriegs -Commissäre wurde durch diese der
Abgang an Pferden constatirt, und das General-Kriegs-Commissariat
sanmielte die Erfordemiss-Ausweise, welche dann an die Hofkammer
gelangten. War es dieser möglich, die zum Pferdeankaufe nöthigen
Smamen flüssig zu machen, so wurden die Bemontei^elder an die
Cavallerie - Begimenter geschickt; bei finanzieller Bedrängniss des
Staates hingegen griff man zu dem Auskunftsmittel der Lieferungen
auf Credit.
Lag der Pferdeankauf den Begimeniem ob, so mussten diese
für das bestimmte Pauschal, welches z. B. im Jahre 1700: 60 fl.,
im Jahre 1716: 72 Gulden rheinischer Währung für ein Dragoner-
pferd betrug, die Bemonten acquiriren, und diese waren auf Kosten
und Q^nhr der Obersten zu den Begimentem zu bringen.
Die Transporte waren oft sehr weit, so z. B. von Leipzig,
Hannover nach Itidien, Ungarn.
Für die contrahirten Pferdelieferungen wurden vom General-
Kriegs -Commissariate Haupt -Assent- Plätze festgestellt, so z. B.
1702 för 900 Dragonerpferde zu Beutte.
Die Bemonten fdr die Dragoner sollten nicht jünger als 4 Jahre,
oidit älter als 7 Jahre und höchstens 15 Faust hodi sein.
Der gesammte Pferde -Beischaffungs- Apparat war ebenso
schwerfällig, wie jener der Becrutirung, daher häufig empfindUoher
Mangel an Pferden.
6
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82 17««-1TI8.
Die Reerutenwerbung der Cavallerie wurde den Begimentem
Qberlassen, und 18 bis 21 Qulden fBr jeden Mann stipulirt
Die Ofiiciere mussten den Ankauf ihrer Bat-, Pack- und Trag-
pferde aus eigenen Mitteln bestreiten.
Gegen den Handel mit Ofificiersstellen trat der Prinz Eugen
gleich nach seiner Ernennung zum Hofkriegsraths-Präsidenten 1703
auf; trotz des Patentes vom 5. September konnte derselbe aber nicht
vollständig unterdrückt werden.
Der Sicherheits- und Nachrichtendienst kam in dieser Zeit zu
grösserer Geltung und grosse Obsorge wurde dem Kundschafts-
wesen zugewendet.
Die Streif * Gommandos, welche von den kaiserlichen Truppen
ausgesendet wurden, hatten die Aufgabe, dem G^pier Abbruch zu
thun, Gefangene zu machen, Beutepferde einzubringen und feindliche
Zufuhren wegzunehmen. Ferner hatten diese Streifeüge die Aufgabe,
ergiebige Fouragierplätze und Bequisitionsquellen ausfindig zu machen,
respektive durch Verwüstung der nicht fortzubringenden, oder nicht
zu schützenden Vorräthe den Feind der Hilfsquellen zu berauben,
Sie sollten endlich Deserteure, Spione und Marodeure einbringen.
So entwickelte sich in dem Bahmen der grossen Operationen
ein kleiner Krieg, welcher den Zweck verfolgte, dem Gegner Abbruch
zu thun.
Die Unternehmungslust imd Kühnheit der Streif- Commandos
war ausserordentlich, und es finden sich Diversionen in des Feindes
Bücken auf 20 imd mehr Meilen von der Armee entfernt, welche
den besten Beweis von der Yortrefflichkeit der kaiserlichen Beiterei
liefern. Häufig wurden zima kleinen Kriege die Dragoner verwendet.
Was die Taktik im Allgemeinen betrifft, so wendete man sich
immer mehr von den tiefen Grundformen, der Linear-Aufstellimg zu.
Die Märsche wm-den weniger pedantisch und forcirter, die
Sicherung der Lagerungen und Cantonnirungen dagegen sehr sorgsam
durchgeführt.
In taktischer Beziehung finden wir in diesen Jahren die Con-
centrirung grösserer Kräfte nach den Hauptpunkten des Schlacht-
feldes, die richtige Verwendung der Waffen, die Verstärkung eines
Flügels durch Truppen des anderen, mit einem Worte, richtige
Beherrschung und Benützung des Terrains und der Truppen.
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HL Pniode.
Die FrieileMsperiefle. Die Kimpfe ii Italiei ud gegei
die Türkei. 1719—1739.
Im Temeser Banate blieb unser Kegiment bis Oktober 1719. 1719.
Wir finden dasselbe unter dem Commando des Obersten Josef
von Wadderbom vom 11. bis letzten September im Lager von
Novoszella bei den Truppen des Generals Br. Eottenhan ; desgleichen
Anfangs October im Lager von K. Sziget bei Oroszlämos. Von hier
trat es am 9. Oetober den Marsch nach dem Eisenburger Comitate
an, bestand dort am 25. die Musterung und bezog noch Ende des
Monates seine Friedensstationen mit dem Regimentsstabe in Güns.
Am 15. Jänner 1720 musste unser Regiment 45 Mann und 1720.
100 Pferde zur Armee des Generals Graf Mercy nach Sicilien behufs
Completirung der dortigen Reiterregimenter abschicken. Die abge-
gebenen Pferde wurden Mitte Februar durch 100 Remonten ersetzt.
Reglementmässig erhielt jedes Dienstpferd ausser dem Hafer
täglich acht Pfund Heu; da aber das Eisenburger Comitat erklärte,
nur bis Anfang Juni Hafer liefern zu können, wurde auf die Anfrage
des Obersten von Wadderbom die Bewilligung ertheilt, den Pferden
keinen Hafer, sondern nur Heu, und zwar zwölf Pfand täglich,
zu reichen.
Im Juni dieses Jahres fand eine Montursfassung zu Iglau in
Mähren statt.
In den Jahren 1721, 1722 und 1723 finden wir unser Regiment 1721. 1722.
wie 1720 im Eisenburger Comitate stationirt. 1'^-
Am 7. Februar 1722 erhielt dasselbe 22 Pferde vom reducirten
Regimente Walmerode. Der vorgeschriebene Friedensstand betrug
957 Mann, 705 Pferde. Im October desselben Jahres fand eine
Montursfassung zu Iglau statt.
Oberst von Wadderbom wurde am 18. November 1723 zum
General - Feld - Wachtmeister befördert, verblieb aber als bestellter
6»
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84 - 17If-178f.
Oberst und Begiments - Commandant beim Dragoner - Begimente
Alt -Württemberg.
Am 21. December wurde femer der bisherige Oberstlieutenant
Christian Ludwig Graf Waldeck zima Oberst in unserem Regimente
befördert.
1724. Im Jahre 1724 befand sich der Hauptmann Diunaney de Pressy
unseres Regimentes zufolge eines Befehles vom 1. Februar mit
seiner Compagnie auf «Zigeunercammando*' (Bäubercoinmaitdo) in
Pilgersdorf.
1725. 1725 schloss der G.-F.-W. von Wadderbom, welcher gegen
Ende dieses Jahres in den Freiherrenstand erhoben wurde, einen
Contract mit einem Pferdehändler ab, zufolge dessen bis längstens
October 100 Bemonten nach Oedenburg geliefert werden sollten.
Für ein Pferd wurden 48 Beichsthaler gezahlt.
1726. Am 8. April 1726 passirte unser Begiment in der Stabsstation
(jüns die Sommermustemng. Bei derselben gingen 56 Mann und
38 Pferde vom vorgeschriebenen Stande ab.
Im März fand die Werbung in Mähren, im Mai eine Monturs-
fassung zu Iglau statt.
Die Bemonten f&r imser Begiment wurden 1726 theils im
Handeinkanfe aufgebracht, theils durch die kaiserliche Hofkammer
geliefert.
1727. Obwohl die pragmatische Sanction durch Bündnisse von den
meisten Staaten anerkannt worden war, drohten Karl VI. noch
mannigfache Gefahren, Um' nun gegen diese geschützt zu sein, war
der Kaiser ganz besonders darauf bedacht, seine Armee derart zu
verstärken, dass er im Nothfalle sein Becht mit Waffengewalt be-
haupten könnte.
Aus diesem Grunde erhielt nebst anderen Begimentem auch
Alt -Württemberg -Dragoner im Jänner 1727 den Befehl, sich nicht
nur auf den Feldftiss zu completiren, sondern auch vier neue Com-
pagnieen zu errichten, wodurch der »Augtionsfüss"*) erreicht war.
Diesem Befehle gemäss gingen schon am 1. Februar Com-
mandirte auf Werbung nach Böhmen, femer &nd im März der
Ankauf von Monturen in Wien und Güns, sowie von 700 Flinten
und 700 Paar Pistolen in Zell för unser Begiment statt.
*) Siebe Anhang.
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17If-17tf. 85
Die bisher aggregirten Officiere wurden sämmtlich in den
effectiven Stand des Regimentes tibersetzt.
Im April erhielt der Ö.-P.-W. Br. Wadderborn Ordre, die
sechs alten Escadronen, sowie die Grenadier - Compagnie unseres
Regimentes derart in Bereitschaft zu setzen, dass dieselben sammt
den neu angeschafften Proviantwagen im Falle eines Marschbefehles
nnverzfiglieh abmarschiren könnten; die zwei neuen Escadronen
hätten jedoch in Ungarn zu verbleiben.
In demselben Monate finden wir Commandirte auf Werbung
in Böhmen, welches Land 276 Recruten für unser Regiment zu stellen
hatte; femer eine Abtheilung des Letzteren auf „Zigeunercommando*
(Räubercommando) in Wiesmat (an der Ungarisch - Niederösterrei-
chischeu Grenze) und in Radkersburg (an der Ungarisch -Steierischen
Grenze). Die von der genannten Abtheilung bezogene Postirung war
nach einem Berichte des G.-P.-W. Br. Wadderborn eine sehr aus-
gedehnte, und der Dienst äusserst beschwerlich, da die Mannschaft
ihre Dienstpferde nicht bei sich hatte.
Dem G.-F.-W., zugleich bestellten Oberst und Regiments-
Conmiandanten von Alt -Württemberg -Dragoner, Josef Br. Wadder-
born wurde am 2. October das bisherige Regiment Rabutin ver-
liehen, und statt seiner dem Oberst Christian Ludwig Graf Waldeck
unseres Regimentes das Commando desselben übertragen.
Die diesjährigen Remonten erhielt unser Regiment von der
kaiserlichen Hofkanmier.
Das Conunando zu Wiesmat und Radkersburg wurde am 1738.
28. Februar 1728 auj^ehofoen, jedoch befohlen, dass stets einige Officiere
und Gemeine in Bereitschaft gehalten würden, „um bei einem AUarme
wider die Zigeuner oder das Räubergesindel einschreiten zu können.*"
Im Verlaufe dieses Jahres wurden noch in L^a, und später
in Sichelsdorf Räubercommandos von unserem Regimente aufgestellt,
welche erst am 13. December wieder einrückten.
Am 28. December 1729 erhielt unser Regiment die Bereitschafts- 1729.
Ordre, um im FaQe eines Krieges in Italien, ungesäumt dorthin
abmarschiren zu können.
Der Kaiser hatte nämlich im Wiener-Frieden dem spanischen
Infanten Don Carlos die Anwartschaft auf Toseana, Parma und
Piacenza zugesichert«
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86 Wtf-WSf.
Nicht zufrieden hiermit, sdiloss Spaüen den Vertrag von
Sevilla (November 1729) mit Frankreich, Öross-Brittanien und
Holland, zufolge deseen 6000 Spanier sogleich nach Italien flber-
geschüft werden sollten, um die in Bede stehenden Länder zu be-
setzen, obwohl die Herzoge von Toscana und Parma noch am
Leben waren«
Gegen diese Anmassung protestirte der Kaiser und liess
unverzüglich eine ansehnliche Kriegsmacht nach der Halbinsel
marschiren.
F.-M. Graf Mercy wurde zum Oberbefehlshaber dieser Armee
(45000 Mann) ernannt, zu welcher auch ein Theil unseres Eegimentes
beordert wurde.
1730. Ende März 1730 erhielten zwei Escadronen, und die Grenadier-
Compagnie den Befehl, nach Koveredo aufzubrechen, auch die
Pauken dorthin mitzunehmen. Oberst Graf Waldeck und der Oberst-
lieutenant von Milkau traten daher, und zwar der erhaltenen Ordre
gemäss getrennt, mit je einer Escadron den Marsch an.
Die Grenadier - Compagnie passirte Gleisdorf in Steyermark,
die zwei Escadronen schlugen den Weg über Radkersburg und
Klagenfurt, weiter durch Tyrol bis Koveredo ein.
Der Oberst langte mit der einen Escadron am 6. Mai, der
Oberstlieutenant mit der zweiten am 7. Mai in Eoveredo an.
Von dort wurden die 5 Compagnieen unseres Eegimentes nach
der Lombardei beordert.
Wegen der in Slavonien überhand nehmenden Räubereien
mussten im Mai 1730 von den zwölf im Eisenburger Komitate
zurückgebliebenen Compagnieen vier dorthin abrücken. Diese mar-
schirten sogleich ab imd langten schon im Juni in Slavonien an,
wo sie das ganze Jahr hindurch verblieben.
Im April ergänzte sich unser Regiment durch 70, im September
durch 265 Remonteu.
1731. Im Juli 1731 wurden 72 Recruten fBr dasselbe in Mähren
angeworben.
Nachdem alle Streitpunkte zwischen dem Kaiser und England
durch den am 16. März 1731 zu Wien abgeschlossenen, und
auch von Spanien am 22. Jnli unterzeichneten Vertrag beigelegt
worden waren, wurde die Armee in Italien nach und nach wieder
aufgelöst.
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t7tf-19S». 87
In Folge dessen marschirte die eine Escadron unseres Kegi-
mentes am 20., die zweite am 22. December nach Ungarn ab,
ebenso die Grenadier - Compagnie. In demselben Monate brachen
auch die 4 Compagnieen ans Slavonien dorthin anf. Oleichzeitig
fand eine Beduction der vier Augtions - Compagnieen statt; die
Fonriere, Tamboure, Sattler und Schmiede dieser Abtheüungen
wurden gänzlich enüassen.
Im März 1732 linden wir unser ganzes Begiment in Ungarn 1732.
vereinigt Hier lag dasselbe in den Eomitaten Somogy, Yeszprim,
Stuhlweissenburg, Baranya und Tolna, mit dem Stabe zu Marczal
im Somogyer Komitate. Im Letzteren be&nd sich, wie der Oberst
Graf Waldeck berichtete, auch die Grenadier -Compagnie, und zwar
in 49 Dörfern.
Im März wurde die gänzliche Auflösung der Augtions - Com-
pagnieen anbefohlen, und unser Begiment wieder auf den Friedens-
ftiss gesetzt.
Bei dieser Gelegenheit wurde der Oberst Graf Waldeck beim
Hofkriegsrathe bittlich ,in Ansehung der so wackeren Mannschaft
davon etwelche supemumerär beibehalten zu dürfen.*
Im Juli 1733 wurden die Compagnieen unseres Begimentes 1733.
enger zusammengezogen.
Den 31. October erhielt dasselbe den Befehl, sich auf den
Bjiegsfiiss (1094 Mann) zu setzen, zugleich die Bereitschafts-Ordre,
um im FaUe eines Marschbefehles sogleich nach dem Kriegsschau-
plätze in Italien abgehen zu können. Auch sollten schleunigst
Proviantwagen fQr unser Begiment angeschafft werden. Die Werbung
und die Bemontirung fand daher noch im December statt. Die Er-
^nzung bestand aus 174 mährischen Becruten und 500 Pferden.
Letztere wurden theils in Böhmen bezogen, theils mittelst Hand-
einkaufes in Ungarn aufgebracht.
In diesem Jahre finden wir bei unserem Begimente „eine vom
Oberst Graf Waldeck errichtete Musik, welche mit dem Beuter-
marsche altemiren musste."
Am 29. December wurde der Oberst Christian Ludwig Graf
Waldeck zum Oberst -Feld -Wachtmeister befördert, ffthrte jedoch
das Commando imseres Begimentes bis zum 19. März 1734 fort.
Im März 1734 brach dasselbe nach Italien auf, wo der Krieg 1734.
schon im Herbst des vorigen Jahres entbrannt war.
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88 M11I-19W.
Frankreich hatte nämlich dem £aiser Karl YL am 10. October
1733 gaaz luierwartet w^en dessen Eimuischung in die Polnische
Kdnigswahl dea Krieg erlLÜirt; desgleichen Sardiiien am 14. October,
\mA Spanien am 7. December desselben Jahres unter dem Verwände
erlittenen Unrechtes.
Das Begiment Hersog von Württemberg -Dragoner traf Mitte
April bei der vom F.-M. Claudias Florimund Graf Merey de Billets
befehligten Armee in Ober -Italien ein und hatte in der Ordre -de-
bataiUe am 28. April seine Bintiieilung am änssersten rechten Flügel
des ersten Treffens, und zwar in der Division P.-M,-Lt. Graf Saint
Amour, Brigade G.-F.-W. Graf Hohenembs.
Der vorgeschriebene Stand der sechs Escadronen und der
Grenadier- Compagnie betrug 1094 Mann.
Die Verbündeten standen unter dem Oberbefehle des Königs
Carl Emanuel von Sardinien, Marschall Coigny befehligte unter ihm
speciell die Franzosen.
Am 2. Mai setzte sich die Armee in Bewegung und passirte
den Po; «die drei Regimenter Herzog von Württemberg -Dragoner,
Johann Graf Pälffy- und Hohenzollern - Kürassiere unter Führung
der Generale Graf Hohenembs und Br. Berlichingen gingen mit
anbrechendem Tage über die Brücke bei Gorgo.*
Eine nähere Beschreibung dieses Ueberganges finden wir in
der Darstellung des Feldzujjes 1734, welche der Hauptmann Graf
Abbruzzini unseres Regimentes im Jahre 1737 zu Wien in Italieni-
scher Sprache herausgab.
Die Armee setzte ihren Marsch über S. Benedetto, Camatto,
Luzzara, Guastalla, den Crostolo, Brescello, Sorbolo und Trassinara
nach Colorno fort, wo es am 4. und 5. Juni zu einem zweitägigen
Gefechte kam, welches mit dem freiwilligen Rückzuge der Kaiser-
lichen nach Sorbolo endigte.
Am 13. Juni brach die Armee aus ihrem Lager bei Sorbolo
auf und marschirte über San Prospero, San Lazzaro und Antogniano
gegen Parma. Durch den letzten Marsch führte sie eine Bewegung
gegen die rechte Flanke der allürten Armee aus.
Am 29. Juni kam es zur Schlacht bei Parma, welche unent-
3chiadeu blieb. In derselben zeichnete sich das Dn^oner- Regiment
Herzog von Württemberg ganz besonders aus.
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19tfr~l»9. 89
Marschall Ooigiiy hatte n&iiilicfa, um den Angriff geg^n den
kaiaerlichen rechten Flügel tn beaehleumgen^ ausser der Brigade
AuYergne den Mar^chal - de - camp d'Affiry mit der Brigade du
Boi zur Unterstützung des alliirten linken Flügels an die Tiacava
gesendet.
Vergebens bemühte sich d'Afirj laoge Zeit« diesen Ganal bu
besetzen. Das Gewehrfeuer der Brigade du Boi bradite jedoeh endlich
das in der Flanke aufgestellte Kürassier - Begiment Hamilten anm
Weichen. F.-M,-Lt. Prinz Hildburghausen besetzte nun die an der
Viacava nächstgelegenen Casinen mit Infanterie. Zur üntersiittzung
eilte sodann der F.-Z.-M. Prinz Ludwig von Württemberg mit mer
Truppenabtiieilung dem bedrängten rechten Flügel zu Hilfe«
„Unterdessen war jedoch das Drsgoner-Begimeüt Herzog von
Württemberg bereits abgesessen und gab ein so wirksames Feuer
ab, dass die Brigade du Boi nach grossem Verluste wekhen und
TOn drei piemontesischen Bataillonen abgelöst werden musete/
Erst die einbrechende Nacht beendigte die zehnstündige Schlacht,
in welcher der F.-M, Graf Mercy den Heidentod fand.
Der Verlust unseres Begimentes betrug an Todten 5 Mann;
an Blessirten 4 Officiere, 15 Mann.
Nach abgehaltenem Kriegsrathe marschirte die kaiserliche
Armee den nächsten Tag in das frühere Lager bei Antogniuio
zurück. Sodann ging der Marsch weiter über Mte. Chiiarugolo, die
£nza, Montecchio, Beggio, Garpi, Ooncordia und QuisteUo nach Beveiie.
Hier tiaf am 11. Juli der zum Oberbefehlshaber der kaiser-
lichen Armee in Ober-Italien ernannte F.-M. und Hofkriegmratiis-
Vioepräsident Lothar Graf Königsegg ein. Dersdbe führte die Armee
am 19. Juli in ein neues Lager bei Quingentole, woselbrt unser
Kegiment am 23. Juli mit Beibehalt seiner früheren Aufstelhug am
äosserstoi reckten Flügel des ersten Treffens zur Division F.^M.-Lt.
Graf Lanthieri, Brigade G.-F.-W. Graf Henin Bossu gehörte.
Im August betrug der effiactiTe Stand desselben 1007 Mann,
1002 Pferde.
Am 15. Sei^mber in der Frühe überfielen die Oesterrei(dier
den Marschall Broglio bei Quistello, dessen Armee in wilder Un-
ordnung, Alles zurücklassend, bis S. Benedetto getrieben wurde.
Bei diesem XJeberfaUe wirkte auch das Begiment Alt- Würtlem-
bei^- Dragoner thätig mit.
I
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90 17t9-19W«
Erst bei Guastallo rallirte der Marschall Broglio seine Armee
wieder und besehloss, hier eine Schlacht zu liefern, welche auch
am 19. September stattfand.
. Unser Kepment kämpfte hier mit ebensoviel Auszeichnung
als Unglück. Bereits waren zwei Angriffe der kaiserlichen Reiterei
mit grossem Verluste vom Feinde zurückgeschlagen ; da wurde unser
B^;imeftt zum dritten Angriffe gegen die Piemontesische Garde
befehligt
Doch auch dieser Angriff misslang imgeachtet der ausge-
zeichneten Tapferkeit der Officiere und der Mannschaft. Unser
Regiment fand n&mlich bei seinem Voimarsche das Terrain durch
einen, zu beiden Seiten fortiaufenden Wald so beengt, dass es kaum
für die Pronäinie Platz hatte. Als nun die beim zweiten Angriffe
geworfenen Kürassier -Regimenter Veterani und Pälffy den vor-
rückenden Dragonern entgegen drängten, geriethen diese etwas in
Unordnung. Dieselbe wurde durch ein aus den Gebüschen auf der
linken Flanke sehr wirksam eröffnetes Feuer der feindlichen Infanterie
noch vermehrt. Unser Regiment drang ungeachtet aller dieser un-
günstigen Zufälligkeiten, mit todesvei-achtendem Muthe dem Feinde
entgegen.
Die Französisch - Sardinische Reiterei empfing nun die Dragoner
mit einem Peloton Feuer aus ihren Karabinern und stürtzte sich
ihnen dann erst mit dem Säbel in der Faust entgegen. Lange
dauerte das mit hartnäckiger Wuth geführte Handgemenge unent-
s^eden fort, bis der Feind einige Escadronen dem tapferen
Regimente in die Flanke schickte, um ihm den Rückweg abzuschneiden.
Erst jetzt zog der Oberstlieutenant Christian Prinz La Tour
et Taxis*) unser Regiment in die rückwärtige Stellung zurück, in
welcher sich die Kürassiere wieder gesammelt hatten.
Kurze Zeit später fahrte der F. - Z. - M. Ludwig Prinz Württem-
berg das brave Regiment zu einem vierten Angriffe vor, welcher
ab«» sowohl an der günstigen Stellung und der Uebertegenheit des
Feindes, als auch' an dem Umstände, dass unser Regiment wegen
des beschi^knkten Terrains nicht zweckmässig unterstützt werden
konnte, abermals scheiterte.
*) Derselbe hatte am 19. März 1734 das Regiments- Commando über*
pommeo.
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WW-17W. 91
General Prinz Württemberg war um 1 Uhr Mittags, die
Ueiterei zu einem neuen Angriffe ermunternd, von einer feindlichen
Sngel getödtei und bei der letzten Attaque unseres Regimentes
der Hwiptmann Graf Abbinzeini durch einen Flintenscbuss schwer
verwundet worden.
Der Verlust der Oesterreicher belief sich auf 5984 Mann,
1660 Pferde. Denjenigen der Franzosen giebt der Hauptmann Graf
Abbmzzini in seinem Memoire auf 6000 Mann an.
Unser Regiment zählte todt: 4 Officiere, 6 UnterofBciere,
47 Gemeine, 95 Pferde; verwundet: Major Baron Grossheim, 7 Haupt-
leute, 4 Xieutenants, 4 Fähnriche, 144 Mann, 102 Pferde ; in Stmmia :
260 Mann, 249 Pferde.
Nach der Schlacht führte der F-.M. Graf Königsegg die Armee
in das Lager von Luzzara, und weiter über den Fluss Zero, Mon-
tecchiana und Borgoforte in das Lager bei Montanaro und Curtatone.
Wegen eingetretener ungünstiger Witterung konnten keine
weiteren Operationen vorgenommen werden, die Armee bezog daher
die Cantonnirungen am Po, Oglio und Mincio.
Nach dem Tode des Herzogs Eberhard Ludwig von Württem-
berg war unser Regiment am 18. Februar 1734 dem regierenden
Herzoge und F.-M. Carl Alexander von Württemberg verliehen.
Das Patent lautet;
„Dass Wür Carl etc. etc. dem titl). Alex von Württemberg
,in gnädigster ansehung dero TJnss und Unserem Erzhauss, dann
»dem Heyl. Rom. Reich und der gemainen sache bishero vielfältig
,,erwisenen und annoch zu ihrem unauslöschlichen nachruehmb sowohl
,in Kriegs- als Politischen Vorfahlenheiten gelaisteten und annoch
,forthsezenden höchsterspriesslichen Diensten, wormit Sie umb ünss
,und gedachtes Heyl. Rom. Reich sich sondbahr verdienet gemacht,
,und noch fehmershin bestens meritirt zu machen mit insgemainen
,eyfler sich befleissen thuen, das durch zeitlichen Hintritt des titl).
»Eberhard Ludwig Herzogen zu Württemberg, in eröffhung gedyhene
«Dragoner -Regiment gnädigst conferirt, und dieselbe darüber zu
»Unseren würUichen KayserKchen Obristen bestellt haben.
„Als Thuen Wür Dir solches zur nachricht anmit notiflciren.*
Zugleich erhielt der damalige Oberst und Regiments - Com-
mwdant Graf Waldeck ein Allerh. Schreiben folgenden Inhaltes ;
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^ 19tt-tWt.
»Als hast Du ermelten titl). Alex v. Württemberg für Deinen
„aumaebrig würklicheu Obriaten nicht allein zu erkhennen, und
»gebahrend zu reepectiren, s<md auch die übrige Regt» Ofirs und
^gemaine zu gleichmässigen respect, paiitien und gehorsunb anzu-
« weisen und deme also den schuldigsten Vollzug zu laisten.''
Die BenAontirung und auch dieses Jahr in Böhmen statt.*)
1735. Am 30. April 1735 betrug der diensti)are Stand unseres im
Mantuanischen liegenden Kegimentes Bor 447 Berittene, miehdeiu
dasselbe durch die Kämpfe und mannigfachen Strapazen des Vor-
jahres bedeutend gelitten hatte.
Im Mai traf der F.-M. Graf Kdnigsegg die nöthigen Vor-
kehrungen, um den ersten Schritten der AUiirten zur Eröffiiung des
Feldzuges angemessen begegnen zu können.
In der Ordre - de - bataille der kaiserlichen Armee in Ober-
Italien befand sich unser Begiment zu sechs Escadronen und der
Grenadier - Compagnie , wie früher am äussersten rechten Flügel
des ersten Treffens und gehörte zur Division F.-M.-Lt. Graf
Kokorsowa, Brigade G.-F.^W. Prinz Sachsen -Gotha.
Am,l. Mai bezog die Armee ein Lager bei San Benedetto.
Der rechte Flügel lehnte sich an den Po, während der linke bis zur
Secchia reichte.
Die Front dieser Stellung wurde theils durch tiefe und breite
Canäle, theils durch eine verschanzte Linie gedeckt.
F.-M.-Lt. Graf Kokorsowa rückte von Finale aus, wo er früher
mit seinen drei Keiterregimentern, darunter Herzog von Württem-
berg-Dragoner gestanden hatte, in dieses Lager ein und erhielt den
Befehl, mit diesen drei Cavallerie-Kegimentem, nebst 13 Bataillonen
hinter der bezeichneten verschanzten Linie zu lagern.
F.-M. Graf Königsegg trachtete, von seinem Lager aus dem
Feinde durch Streif - Commandos so viel als möglich Abbruch zu
thun, und zu diesem Zwecke, sowie zu Kecognoscirungen wurde
unser Kegiment häufig erfolgreich verwendet.
*) Ajd 26. Deoember 1734 ward ObeTBÜievteaant Prinz La Tour e4 Taxis
zum Oberst and Kegimonts-Commandanten befördert ; Oberstwaohtmeitter Baron
Pfefferkorn von Ottebaoh des Kegimentes Lanthieri wurde zum Oberstlieateoaot
hn Begimente ernannt, und am 9. Februar trat Oberstwaohtmeister Prisler
TOB LUieuweig seine Charge dem Bauptmann Br. Grosskeun dos Begimentes ab.
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int-int. 93
Erst in der Naoht vom 1. auf den 2. Juni brach die kaiser-
liehe Armee aus ihrem bisherigen Lager auf, passirte den Po mid.
lagerte neuerdiiigs bei Sacdietta. Der Weitennarsch erfolgte am
3» Juni nach Ostiglia.
Nachdem die Allürten den Po ebenfiills übersehritten hatten
und die linke Flanke der Kaiserlichen bedrohten, beschloss d^ F.-M.
Qraf Eönigsegg seiner numerischen Schwäche wegen, den Bückzug.
nach Tirol anzutreten. Dieser erfolgte in der Nacht vom 10. auf
den 11. Juni und fOhrte über Qovemolo, S. GKorgio, Marmirolo, die
Molinella, Castiglione, Boverbella, Yillafranca, Bussolengo, Pastr^go,
Bivoli, die Etsch, Dolce und Ala nach Roveredo, wo die Beiter*
Begimenter schon am 27. Juni eintrafen.
Die kaiserliche Armee war somit durch die trefiüche Leitung
ihres Feldherm vor der feindlichen üebermadit in Sicherheit gebracht,
und der König Carl Emanuel gab vori&nfig die weiteren Offensiv-
bewegungen auf.
Nachdem der F.-M. Oraf Königsegg die Besetsung der Grenze
und Pässe Tirols und die Quartiere der Truppen eingerichtet hatte,
übergab er den Oberbefehl dem G.-d.-C. Ludwig Graf Kheveidiüller
und reiste nach Wien ab.
Da die Cavallerie in Tirol zum Theil überflüssig, die Founge
ausserdem äusserst schwer zu erhalten war, schickte der G.*d.-C.
Graf KhevenhüUer am 2ß. Juli sechs Keiter- Begimenter, darunter
Herzog von Württemberg-Dragoner, nach der Markgrafschafk Burgau
ab. Diese sollten Ende November nach Tirol resp. Italien zurück*-
m&rschiren; die Begimenter Alt- Württemberg-Dragoner und Lob^
kowitz bezogen jedoch auf den Wunsch des regierenden Hensogs
von Württemberg die Winterquartiere im Beiche, nad zwar unser
Begiment in der Oberpfalz. Anstatt dieser beiden Begimenter wurden
zwei andere nach Italien beordert.
Die Werbung fand in diesem Jahre in Mähren, die Bemon-
tirung in Schlesien statt.
Die Einfälle, welche die Tataren im Jahre 1735 zu wieder^ 1736.
holten Malen in der Ukraine gemacht, veranlassten 1736 einen Krieg
zwischen Bussland und der Pforte.
Kaiser Cad VI. beschloss, Bussland beizustehen und Uess zu
diesem Zwecke unter Anderen mehrere Begimenter aus dem römischen
Beiche und Italien na^h üngaam abrQcken. Hierunter befand sich
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94 ITlf— 17W.
auch das Begiment Herzog von Wfirttemberg-Dragoner, welches im
April aus seinen Wint^qnartieren in der Oberpfalz in das Lager
bei Ulm beordert wurde und von hier aus Mitte Mai unter d^n
Oberst Prinz La Tour et Taxis gegen Ö-Futal: aufbrach. Dort traf
es im August ein und zählte 994 Mann, 389 Pferde.
Das Obercommando über die, 25 Infanterie- und 30 Gavällerie-
Begimenter zählende Armee, welche sich in flinf Lagern an der
unteren Donau sammelte, fahrte der F.-M. Graf Pälfiy.
Dieser erhielt auf die Nachricht der von Bussland an die Pforte
erfol^n Eri^serklärung den Befehl, sich gegen Passarowitz in
Marsch zu setzen. In Folge dessen brachen die Truppen Anfangs
October aus dem Lager bei 6-Futak auf und kamen gegen Ende des
Monates in abgesonderten Corps bei Semendria. Groczko, Zwei-
brflckra und Semlin zu steh^.
Das Begiment Alt- Württemberg-Dragoner trat am 9. Octeber
den Marsch nach Semlin an.
Nachdem in diesem Jahre der Ausbruch der Feindseligkeiten
nicht mehr zu erwarten stand, beschloss man im November, die
Winterquartiere beziehen zu lassen.
Yen unserem Begimente kamen der Stab, die Grenadier- und
fOnf ordinäre Compagnieen nach Jazjgien und Eumanien, fQnf Com-
pagnieen in das Heveser, eine und eine halbe Compagnie in das
Csongrdder, und eine halbe Compagnie in das Csanader Comitat.
1737. Am 6. April 1737 wurde unser Begiment nach dem Tode
seines bisherigen Inhabers, des F.-M. Carl Alexander Herzog von
Württemberg dem kaiserlichen F.-M. Carl Budolph Herzog von
Württembei^ verliehen.
Das Patent lautet:
„Dass Wir Unserm (titl.) Carl Budolph von Württemberg in
„gnädigster ansehung dero Unss und Unserem durchlauchtigsten
„Erz-Hauss, auch dem Heil. Böm. Beich sowohl wider die anfechtet
„des teutschen Vaterlandts, alss haubtsächlich auch gegen den Erb-
„feind Christlichen Nahmens nicht allein bishero selbsten mit
»distinguirter Tapferkeit, Gross Muth, und besonderem VemunflFt
„gelaisten sehr erspriesslichen, sondern auch von dem G^sambt
„Herzoglich Württembergischen Hausse bereite von ein- und anderen
„Saeculo her beständig erwisenen höchst erspriesslichen Kriegs und
„anderen Wichtig politischen Diensten, folgsamb andurch sich zu-
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17tt-19M. 95
^gezohen angesebenüioh merite, Yorderisi aber aoss der Gn&digsteft
aZnenaigang und Vertrauen, so Wir in Dero Persohn hegen, das
«durch zeitlichen Hintritt des titi.) Alexander Württemberg in er-
,ledigung gekommene Dragoner Regiment Gnädigst darüber zu Unserm
,,würklichen Eayserl. Obristen bestellet haben. *"
Das gleichzeitig an den Oberst Prinz La Tour et Taxis ge-
richtete Allerhöchste Schreiben lautet:
»Nachdem Wir Carl etc. etc. Unserem tiü.) Carl Rudolph
,Ton Württemberg in gnädigster ansehung dero Uns und Unserem
,etc. uti im Patent usque Obristen bestellet haben; So Thuen Wir
, solches Deiner Liebden zur nachrii^t, und dem Ende hiemit
»Gnädigst wissen machen, auf dass Selbe ermelten tiü.) Württem*
gberg nicht allein ftlr Ihre Persohn als Unseren ftbrgesetzten würkl.
»Kayserl. Obristen zu erkhennen und zu respectiren, sondern auch
»die Subalterne Officiers und Gemeine zu gleichmässigem respect,
»parition und Gehorsamb anzuweissen, auch dero von Zeit zu zeit
»in Unserem Dienst erfiieillenden befehlen den schuldigsten Yoll-
»zug zu laisten wissen möge.
»Und etc.
»Wienn den 6. April ns?.**
Bis zum Juli fOhrte der Herzog Franz von Lotiiringeu den
Oberbefehl über die kaiserliche Armee gegen die Pforte. Sie wurde
in vier Lagern, nämlich bei Gradisca, Semlin, Uj-Palänka und in
Siebenbürgen versammelt.
Das Regiment Herzog von Württemberg-Dragoner, dieses Jahr
QXiS 1054 Mann und Pferde reducirt, brach am 3. Mai aus den
Winterquartieren auf, marschirte durch das Szolnöker Eomitat, über
Kis-Telek, St. Thomas und P^cska, passirte unweit Zenta die Theiss
und rückte am 21. Mai in das Lager bei Uj-Palänka ein.
Die dortige Cavallerie stand unter dem Commando des G.-^.-C.
QtB£ Wurmbrand und erhielt am 25. Juni die Bereitschafts* Ordre,
um demnächst zur Hauptarmee nach Paratschin an der türkischen
Grenze abzumarschiren.
Hier traf der G. - d. - C. Graf Wurmbrand am 15. Juli mit
sechs Cavallerie -Begimentem ein.
Bei diesen befand sich auch Alt- Württemberg- Dragoner unter
seinem Oberst Christian Prinz La Tour et Taxis .in einem recht
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9(5 17»»-i7a«.
gvtra Stande'. Der Paukenschläger unseres Begimentes schlug
beim Einrücken in das Lager im YoUbewusstsebi des Begiments-
priYikgiums anstaitt des üUichen I>ragoner-Marsches den Kürassier-
Marsch.
Der Brigadier, General Carl Graf Püffy «protestirte gegen
„die Schlagung des Bcniter * Marsches (Kürassier - Marsdbies) und es
„sej nun aus Jalousie oder anderen unerheblichen Ursachen, portirte
„den damaligen F. - M. Graf Kherenhüller dahin, dass dersdbe den
„Pauker, welcher als ein gelernter Pauker, auf dreimal wiederholten
„BefeM des F.-M. Graf Kheyenhüller , mit der Musik durchaus
„nicht scUagen wollte, endlidi mit gezogenem Degen durchzustossen
„drohte : worauf zwar der Pauker einer eben nicht erlaubten Gewalt
„wich^ und inomediate seine Demission nahm.""
Um nun dem braven Begimente sein Privilegiimi, die Aus-
zachmmg £ür die bei Turin und bei Malplaquet bewiesene ausser-
ordentliche Bravour, zu wahren, wendete sich der Oberst Christian
Prin^ La Tour et Taxis mit einer schriftlidien Beschwerde an die
damalige oberste Militär-Behörde, den Hofkriegsrath und bat nach-
drücklichst um die Aufrechterhaltung dieses Bechtes seines Begi-
mentes.
Darauf hin erliess der Hofkriegsrath sofort einen Bescheid an
den Armee -Ober -Cammandanten, F.-M. Graf Seekendorfif, welcher
die Aflgdegenheit in die Hand genommen hatte.
Dieses Acteostück lautet Tollinhalttidi :
„Hoch und Wohlgeborener Graf, Hochgeehrter Herr Feld-
„ matschall:
«£s hat unss des Württembergischen Dragoner Begimentes
„Commandant Herr Obrister Prinz La Tour et Taxis die anzeige
„gethan, waamassen der Herr Graf gleich bemeldetem Begimrate
„bei dessen Einrückung in das Feldlager bei Parakin den Ba«ikhen
„Schlag des cuirassier marsches inhibiret, und dass ktnftighii der
„bei der Hautboisten Banda eingeführte Dragoner Marsche geschls^^
„werden sollte beordert habe, worinfalls sich denn Selbes umb so
„mehr beschwehret zu sein glaubte, als die Baukhen im vorletsten
„französischen Kriege und zwar in den Niederlanden von denen
„französischen Cuirassieren in einer action rühmlichst erobert, und
„seither der Eroberung keinen anderen, als den Cuirassier -Marsch
„geschla^en^ folglich in ansehung ihrer langwührig ruhigen possession
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17tf-i9M« 97
.sothan vor Militär praerogativ zu deren oontinuinmg die Befugniss
«hätte; gleichwie nun bei der ang^raohten Beschaffenheit, wan das
.Begiment die attooch führende Baukhen in einer action von dem
«Feinde erobert, und von solcher Zeit an den Cuirassier- Marsch
«darmit geschlagen, Wir fOr billig erkennen, dass ihm diese durch
«langen Gebrauch erlangte Possession um so weniger zu entziehen
«wäre, als Sie mehrmalen bei arm^n neben Cuirassier Kegimentem
«gestanden und gedient, darbei aber gleichwohl mit denen führenden,
«durch Tapferkeit eroberten feindlichen Baukhen solchen Cuirassier-
«Kanch gesohlagen habe«
«Als erinnern Wir den Herrn Feldmarsohallen, in der Absicht
«hi^ei, auf dass selber über den obangefflhrten Enthalt die Yor-
«stdlung des Württembergischen Dragoner Begimentes die eigent-
«Uche Beschaffenheit einziehen, und wann es sich verhaltet, dass
«das Regiment den Cuirassier -Marsch mit denen dem Feinde ab-
»genommenen Baukhen immerhin geschlagen, es dabei femershin
«verbleiben lassen kdnne. Womit Wir verharren des Herren Feld-
»marsehallens
„Dienstbeflissener
»d. Böm. KaiserL Maj.
«Hof-Kgs-Raths Präsident und Käthe.«
P.-M. Graf Seckendorff antwortete dem Hofkriegsrathe, das
Regiment Alt-Württemberg-Dragoner habe allerdings den Kürassier-
Marsch mit den vom Feinde erbeuteten Pauken bislang geschlagen,
«übrigens hätte diese Angelegenheit können bei der Armee bei-
»gelegt werden.*
Somit war die Sache zu Gunsten unseres Begimentes ent-
schieden, und mit um so grösserem Stolze als bisher, wurde fortan
der Kürassier -Marsch beim Begimente Herzog von Württemberg-
Dragoner auf den Pauken weitergeschlagen.
Im Lager zu Paratschin erhielt unser Begiment in der Stärke
von sechs Escadronen und der Grenadier -Compagnie laut Ordre-
de - bataille seine Kntheilung am äussersten linken Flügel des ersten
Treffeng unter dem F.-Z.-M. von Schmettau, Division F.-M.-Lt.
Mäglio, Brigade G.-F.-W. Graf St. Ignon. •
Es wurde der Aufbruch der Armee nach Nissa beschlossen,
und dorthin der F.-M. Graf Philippi über Ba2an, am 20. Juli voraus-
geschickt. Bei dieser Abtheilung befand sich auch unser Begiment.
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98 I7l»-I7t».
Nissa capitulirte am 25. Juli.
Von hier aus wurde am 1. August der P.-M. Graf Kheven-
höUer mit einem Corps von circa 9000 Mann nach Widin detachirt
Dieses Corps erreichte am 4. Novihan und am 5., nach Pas-
sirung des Passo angusto, das Lager bei Brestovac.
Am 3. August wurden diesem Corps zur Verstärkung die
Dragoner -Regimenter Alt -Württemberg und Althann nachgesendet.
Am selbigen Tage lief im Lager bei Nissa die Nachricht von einer
Schlappe ein, die der Oberstlieutenant Br. Pfefferkorn unseres
Regimentes, welcher mit 300 Mann auf Streifconmiando nach Novi-
Bassara entsendet worden war, erlitten haben sollte.
Zur Constatirung, was an diesem Gerüchte Wahres sei, wurde
der F.-Z.-M. von Schmettau mit 1000 Reitern und 1000 Mann
Infanterie dorthin beordert.
An Ort und Stelle angelangt, meldete der genannte General,
dass der Oberstlieutenant Br. Pfefferkorn allerdings bei Eossowo
eine Attaque mit den Türken gehabt habe ; dass derselbe bei dieser
Gelegenheit, sowie circa 50 Mann seiner Truppe gefallen seien, dass
jedoch die Affaire für die Kaiserlichen glücklich ausgefallen sei;
denn diese hätten über 1000 Türken complet in die Flucht ge-
schlagen, eine Fahne erbeutet und den nächsten Tag, ihrer Ordre
gemäss, Novi Bassara erreicht. Von den Türken wären gegen 300
am Wahlplatze geblieben.
Das Commando rückte mit der erbeuteten Trophäe bald darauf
zu unserem Regimente ein.
F.-M. Graf KhevenhüUer, welcher sich zufolge des erhaltenen
Befehles auf dem rechten Ufer des Timok festgesetzt hatte, wurde
gezwungen, diesen Fluss am 4. September wieder zu überschreiten
und seinen Marsch zur Armee, welche jetzt bei Cacak stand, anzutreten.
Dort finden wir unser Regiment am 16. September im Feld-
lager zu 765 Reitern. Es marschirte von hier über Samajili, Karanovac,
Trstenik, Krusewac, Djunis, Tesice, und am 24. September bis Nissa,
welches neuerdings von den Türken belagert wurde.
Auf dem Marsche ward das Regiment Herzog von Württem-
berg-Dragoner am 23. September nach Ravna abconmiandirt, um
das doi-tige Magazin wieder anzufüllen, und gelegentlich auch Nissa
verproviantiren zu können. Letztere Festung capitulirte jedoch schon
am 2. October.
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171 »-l?»». 99
Nach dieser letzten Aetion des Feldznges 1737 wurde der
F.-M. Graf Seekendorff abberufen, das Commando der Armee dem
F.-M. Philipp! übergeben, und die Truppen wurden in ihre Winter-
quartiere entsendet. Unser Kegiment kam nach Slavonien und Syrmien.
Die diesjährige Ergänzung an Mannschaft und Pferden fand in
Mähren statt. Das Werbegeld betrug 25 fl. per Mann.
Im Jahre 1738 blieb das Regiment Alt- Württemberg. Dra- 1738.
goner zu sechs Escadronen und einer Grenadier-Compagnie mit dem
nun vorgeschriebenen Stande von 1000 Mann, 1000 Pferden (Gre-
nadier-Compagnie: 94 Mann, 12 ordinäre Compagnieen: 906 Mann)
in Slavonien, ohne am Kampfe gegen die Türken thätig Theil
zu nehmen.
Es wurde nämlich zum Schutze des Landes gegen die Türken
verwendet und bezog zu diesem Zwecke eine Postirung längs der
Save in der Gegend von Mitrovic, wo wir es, vom 1. Juni ange-
fangen, unter dem General Kavanagh finden.
Daselbst betrug im Juli die efifective Stärke desselben 991 Mann,
984 Pferde.
Am 4. October waren die Türken gegen Ratschä vorgerückt
und hatten am 5. die Belagerung dieser Festung in Angriff genommen.
Nachdem nun der F.-M. Graf Königsegg Eatscha nicht ohne
Hilfe lassen wollte, auch die Save hinlänglich gedeckt werden musste,
erhielt der F.-Z.-M. Prinz Hildburghausen den Auftrag, mit sämmt-
lichen kurbaierschen und sächsischen Hilfstruppen, welche eben
damals angelangt waren, nebst den in Slavonien befindlichen Regi-
mentern gegen Eatscha vorzurücken und den Feind anzugreifen.
Nachdem die Grenadier-Compagnie des Regimentes Alt- Würt-
temberg-Dragoner schon am 5. October zur Verstärkung in Ratscha
angelangt war, erhielten auch die sechs Escadronen unseres Regi-
mentes am 6. October vom F.-M. Graf Königsegg den Befehl, zum
Corps des F.-Z.-M. Prinz Hildburghausen abzumarschiren.
Das vereinte Corps griff die Türken bei Ratscha an und schlug
sie auf's Haupt.
Nach dem gänzlichen Rückzuge des Feindes marschirten die
Trappen in die Winterquartiere ab: unser Regiment kam in das
Bäcser Komitat, woselbst es im December die Musterung passirte.
Die diesjährige Werbung fand in Mähren, die Reraontirung in
Schlesien statt.
7*
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100 171 •-!«••
1739. Im Jahre 1739 wurde das Begiment Alt- Württemberg -Dra-
goner zur Hauptarmee beordert, über welche der F.-M. Gteorg
Olivier Graf Wallis das Obercommando führte, und die sich in
Serbien sammelte, unser Begiment zählte, wie im Vorjahre sechs
Escadronen und die Grenadier-Compagnie mit dem vorgeschriebenen
Stande von 1000 Mann, 1000 Pferden, stand im Februar unweit
Peterwardein und marschirte unter dem General Graf Neipperg mit
der Hauptarmee in das Lager von Ö-Becse an der Theiss, wo wir
es am 18. April finden.
Den 13. Juni ertheilte der F.-M. Graf Wallis unserem Begi-
mente den Befehl, ungesäumt von der Hauptarmee aus Aem Lager
von Ö-Becse zum croatischen Corps abzumarschiren.
Die Beute führte unter dem Commando des F.-M. -Lt. Br.
WittorflF über Käcs, Peterwardein bis in die Gegend zwischen Mitrowic
und Batscha, wo sich das Begiment Herzog von Württemberg-
Dragoner Anfangs Juli befitnd.
Nachdem nunmehr der Grossvezier mit bedeutender üeber-
macht von Semendria an der Donau heraufrückte, ging ihm der
F,-M. Graf Wallis entgegen. Auch unser Begiment erhielt Ordre,
sich wieder mit der Armee zu vereinigen.
Am 23. Juli kam es bei Groczka zum Kampfe, in welchem
die Türken die Oberhand behielten.
Dagegen wurde am 30. Juli ein bei Pancsova stehendes tür-
kisches Corps von den Kaiserlichen total in die Flucht geschlagen.
Bei beiden Affairen war unser Begiment betheiligt; in welcher
Eintheilung es sich jedoch befand, und welchen Verlust es erlitt,
ist nicht festzustellen.
Nachdem am 18. September der Friede von Belgrad zwischen
dem Kaiser und der Pforte auf 27 Jahre abgeschlossen worden war,
marschirte es nach seinen Friedens-Dislocationen in Ungarn ab. Im
December finden wir eine Abtheilung des Begimentes Alt- Württem-
berg-Dragoner zu Csakatum im Somogyer Komitate.
Die Becrutirung und Bemontirung fand in diesem Jahre in
Mähren statt. Der im April unsei*em Begimente zugetheilte, bisherige
General- Adjutant des regierenden Herzogs von Württemberg, Oberst
Br. Bretlach, erhielt die Oeconomie-Verwaltung unserem Begimentes.
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1719-17M. 101
Aihaig svr HL Periode.
In dem Maasse, als der Character eines stehenden Heeres
schärfer hervortrat, und die Dienstzeit der Soldaten länger wurde,
bot sich die Möglichkeit, die gesunkene Mannszucht neu zu befestigen.
Das gefährlichste Verbrechen der früheren Zeit, die Meuterei, kam
selten vor. Häufiger blieb die Desertion von einem Heere in das
andere, obgleich die Todesstrafe darauf gesetzt -^ar. Plünderung
und Kaub waren, wenn die Verpflegung gut geregelt war, leicht
fem zu halten; das Betragen der kaiserlichen Tnippen gegenüber
den Landesbewohnern liess selten mehr den schweren Tadel der
früheren Zeiten zu.
Die Herrschaft des Stockes und der Fuchtel dauerte fort.
Die gesammte Heeresverwaltung wurde, wie früher, in oberster
Instanz vom Hofkriegsrathe geleitet, unter welchem das Kriegs-
Commissariat, die Eriegscassen u. s. w. standen.
Unter dem Kaiser Carl VI. bekleidete ein Feldmarschall-
lientenant das Amt eines Generalkriegscommissärs ; ihm gebührten
besondere Ehrenbezeigungen, auch war sein Amt sehr umfangreich
und im Oanzen gut geordnet.
Sdt ungefähr 1720 wossten Personen von mittelmäss^er
Begabung den hellblickenden Staatsmann, den Prinzen Eugen von
Savoyen, bei Seite zu drängen, indem sie im Gegensatze zu seinem oft
scharfen Freimuthe die Mängel im Staatswesen sorgfältig zu ver-
hüllen und Alles im rosigsten Lichte zu malen wussten. Selbst
der Vernachlässigung der Armee konnte der Prinz Eugen, obgleich
er ihr höchstes Haupt war, nicht mehr mit genügender Kraft ent-
gegentreten.
Im Jahre 1728 und 1737 wurde das Kriegs -Reglement vom
Jahre 1699 durch neue Vorschriften vervollständigt, welche weniger
auf das Strafverfahren, als auf den Dienstbetrieb im Allgemeinen
Bezug hatten.
Das im Jahre 1728 erschienene Dienst- und Exercier-Beglement
war vom F. -M.-Lt. Graf Eegal verfasst. Beide Keglements sind
einfacher und kürzer als die bisherigen und hatten nunmehr volle
Geltung für die gesammte kaiserliche Armee.
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102 1JI9-17S».
Das Verfahren bei der Werbung, ßecrutirung und Remontirung
dieser Periode ersehen wir aus den am 30. Jänner 1722 vom kais.
Hofkriegsrathe angeordneten Bestimmungen. Danach wurde wegen
Ersetzung der abgängigen Mannschaft und Pferde gewöhnlich vom
Hofkriegsrathe, oder auf dessen Befehl vom commandirenden Generale
mit einem Lande, resp. mit der Hofkammer, oder vom Commissariate
mit den Eegimentern ein Contract abgeschlossen. In demselben
musste bemerkt werden, dass die Leute genügend gi'oss und stark,
im Alter von 2l t)is 35 Jahren sein müssten und mit vollständig
neuer Montur, Seitengewehre, Karabiner, Pistolen und allem Zugehöre
zu versehen wären.
Die Pferde, durchgehends von deutscher Eace, mussten 5 bis
7 Jahre alt, fQr Dragoner 14 bis 15 Faust hoch, genügend stark,
vollkommen tauglich und mit dem dazu gehörigen Sattel sammt
Zeug versehen sein. Die Recruten sollten keine „Franzosen, Welsche
„oder aus Deutschland gebürtige, auch nicht ungeschickt, einfältig
„und talckigt sein, sondern ein männliches Gesicht und gute
„Physiognomie haben.** Femer durften keine „Schelme, Diebe,
„Schinderknechte oder Solche angenommen werden, die mit dem
„Staupbesen des Landes verwiesen** worden waren oder körperliche
Defecte hatten. Schmiede, Fleischhacker, Fuhrleute und Bauern-
knechte wurden mit besonderer Vorliebe angeworben, auch trachtete
man möglichst viele Handwerksleute zu bekonamen, welche die
Regimenter nöthig hatten, wie Büchsenmacher, Schuster, Schneider,
Bäcker und Weissgärber. Junge Leute von guten Eltern oder Edelleute
und Studenten, welche gute Fouriere zu sein versprachen, wurden
zu jeder Zeit, Deserteure dagegen prinzipiell nicht angenonmien.
Es war strengstens verboten, Individuen durch List oder dadurch,
dass man sie betrunken machte, zum Soldatenstande zu bringen.
Das Auffangen reisender Handwerksburschen auf der Strasse, und
der Verkauf derselben an Herrschaften, welche Rekruten stellen
mussten, wurde streng bestraft.
Jeder Werbe -Officier hatte sein Werbe -Patent öifentlich
vorzuzeigen, vorzulesen und dort, wo es erlaubt war, mit Tronunel-
schlag bekannt zu machen. Die Cavallerie - Regimenter durften nicht
öifentlich wie die Infanterie in Städten werben, um letzterer Waffen-
gattung wegen der Vorliebe zum Reiterdienste keinen Abbruch zu
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«1«-178«. 103
thHn. Sobald ein ßecrut angeworben worden war, wurde ihm die
Montnr angelegt, oder in Ermanglung derselben der Pallasch und
die Patrontasche umgehängt, und die Löhnung gereicht.
Bezüglich der BeischaflFung von Pferden schloss man gewöhnlich
einen Accord mit Eosshändlem und Lieferanten ab. Wurden die
Kemonten dagegen im Eegiments - Handeinkaufe aufgebracht, so
war zu beobachten, dass sie die vorgeschriebenjB Grösse, das Alter
und keine Hauptmängel (Koller, Eotz, Stettigkeit, Monatblindheit,
Dampf, gestohlen) hatten. Auch sollten keine Weissschinomel, Schecken,
Isabellenfalben, Lichtfalben etc. angenommen, sondern wo möglich
nur Braune und Kappen assentirt werden, üeberhaupt sollten die
Pferde „wohl gebaut, bei voller Kraft, weder krumm noch blind sein."
Wenn Recruten oder Kemonten beim Kegimente anlangten,
wurden sie unter die Compagnieen vertheilt, und zwar hatte die
Leib - Compagnie stets die Auswahl; zu den Grenadieren aber gab
man die stattlichsten Leute. Die Vertheilung der übrigen Mann-
schaft geschah auf die Art, dass man ihre Namen auf Zettel schrieb
und diese in einen Hut warf. Die einzelnen Compagnieen nahmen
nach der durch das Loos erlangten Ordnimg so viele Zettel, als
ihnen Leute abgingen, oder, als Kecruten für sie bestimmt wurden.
Bei den Kemonten hatte die Leib -Compagnie ebenfalls zuerst
die Wahl; femer wurden für die Grenadiere zuvor die einfarbigen
Pferde ausgeschieden. Die übrigen Compagnie -Conmiandanten loosten
alsdann analog, wie bei der Recrutenvertheilung um die Wahl-
ordnung und wählten darauf Koppeln von 4 bis 6 Pferden. Beim
Koppeln wurden die besseren und schlechteren Kemonten gleich-
massig vertheilt.
Jeden Werbe - Officier begleitete ein Fourier, ein Feldscheerer,
ein Tambour, ein Sattler, ein Schmied und nach Verhältniss der
Werbung von jeder Compagnie auch noch drei bis vier Mann. In
den Werbe- und Sanmielplätzen sollte gute Disciplin und Manns-
zucht gehalten, kein Excess begangen werden, überhaupt die grösste
Ordnung herrschen. Für Alles war der conmiandirende Officier
persönlich verantwortlich. Derselbe wurde vom Hofkriegsrathe mit
einem Werbepatente, Pässen, auch mit Kequisitorialschreiben an
fremder Herren Länder versehen.
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104 1711I-»».
Vom 15. Jänner 1724 an wnrde die Mannscbaftslöhnung Ton
3 Ereuzem auf 4 Kreuzer täglich erhöht. Ausserdem erhielten qpedell
die Gemeinen unseres Begimentes vom 6. Deoember dieses Jahres
an, aus einer Sparkasse des Begimentes das Geld Mr des Huf-
beschlag und die Proprietäten ausbezahlt, während diese Auslagen
bis dahin von der Löhnung bestritten werden mussten.
Seit 1737 kam das Regiment Alt- Württemberg -Dragon»
in kaiserliche Verpflegung. Der Sold des ganzen Begimentes betrug
1738 fttr einen Monat 11516 Gulden, 30 Kreuzer.
Schon vor dem Jahre 1719, besonders ab^ nach demselben,
begann man zur Unterbringung des Miütärs, namentlich in dei
grösseren Städten, mit dem Baue von Kasernen.
Bezüglich der A^ustirung schreibt das Beglement des Kaisers
Carl VI. vom Jahre 1720 blos den Stoff und die Beschaffenheit
der Montur, nicht aber die Farbe derselben vor. Diese war damsJs
noch immer dem Geschmacke der Begiments - Inhaber fiberlassen.
Gegen Ende dieser Periode wurden die Uniformen nach französischem
Muster ziemlich unbequem angefertigt und waren, was die der
Officiere anbelangt, durch verschiedenen Aufputz sehr kostspieög.
1737 wurde ein Dragoner mit folgenden Monturs- und Gewehr-
sorten versehen: mit einem Bocke, einem Camisole sammt Hose,
einem Mantel, einem Hute, zwei Hemden von dauerhafter gebleichter
Leinwand, zwei rothen oder schwarzen Halstüchern resp. Halsbinden,
einem Paar Stiefel, einem Pallasche als Seitengewehr, einem Karabiner
sammt Biemen, zwei Pistolen, einer Patrontasche und einem Sattel
sammt Zugehör.
Unser Begiment hatte zu dieser Zeit rothe Böcke mit schwarzen
Um- und Aufschlägen. Die Böcke waren mit umgeschlagenen und
zusammgehefteten Schössen versehen, wie auf den Abbildungen
der zweiten Auflage der Khevenhüller'schen Observationspunkte zu
ersehen ist. Mit der Uniform bürgerte sich auch der Schnurrbart
bei der kaiserlichen Armee mehr und mehr ein. Bei der Cavallerie
finden wir ihn zimi ersten Male im Jahre 1739 auf den erwähnten
Abbildungen.
Die Grenadiere hatten Granatentaschen und wurden wie die
Dragoner im Exercitium, sowohl zu Pferd, als zu Fuss geübt.
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Vm-VM». 105
Die Pforderftotung bestand aus dem Eop%esteUe iioit der
Stange und der Trense ; aus dem Vorder- und Hinterzeuge, mit starken
messingemen Sohnallen, Schieilen und Buckeln^ aus einer Decke
und dem deutschen Sattel. Letzterer war von Buchenholz, gut
geh&rtet und geblecht, nüt Birkenrinde überzogen, der Sitz von
Ealbsleder, die Pistolen -Holftern ,, zweimal gehäutet *" und mit
Schweinsleder überzogen. Femer gehörten zur Pferderüstung doppelte
Steigriemen, und eine mit harassenen Borden verbrämte, ro&e
Schabracke, in welche der Namenszug des Inhabers eingestickt war.
Ueber Ziumung, Sattlung und Packung enthalten die Kheven-
hODer'schen Observationspunkte, die wohl erst im Jahre 1734 gedruckt
wurden, und im Wesentlichen nur die schon in früheren Zeiten
bei der kaiserlichen Reiterei heimischen Formen und Gewohnheiten
zusanmienfassen« Folgendes:
»Wenn der Reiter sein Pferd sattelt, muss er wohl Acht
„haben, dass die Decke wohl unterliege, der Sattel nicht zu weit
, vorne noch hinten liege ; denn beides ist dem Pferde höchst schädlich;
,dass er mit der Hand hinten und vorne darunter könne, dadurch
ȟberzeugt er sich, dass der Sattel nicht aufliegt und das Pferd
»nicht zu Schanden geritten werden kann; die Schabracke gleich*
»liege. Sack und Pack compendios zusammengelegt und gleich*-
»gepackt sei; der Mantel also zusammengeleget, dass das rothe
»XJnierfiitter herauskomme und so wenig als möglich von dem
»Weissen gesehen werde, auf beiden Seiten mit d^n Bind- und
»Packriemen fest gebunden, den Rock hinter sich über den Pack
»gebreitet, und da es aber regnet, hereinziehe. Die Pistolen-
»Holftem also angeschnallet, dass die Pistolen - Kappen dem Stittel*-
»knopf gleichkommen, sonsten man das Pferd nicht bequem regieren
»kann; kein Halfter unter dem Hauptgestell tragen; wenn man in
^Parade ist die Schaifell zu Hause lassen oder sie unterstecken;
»das Mundstück in die Kinnkette dergestalt wohl eingelegt, dass
»das Mundstück nicht durchfalle, was nicht allein schändliches An*
»sehen macht, sondern auch das Pferd nicht kann regieret werden;
»der Kehlriemen soU weit gelassen, massen sonst das Pferd ver-
»hindert wird, den Kopf herbeizubringen; der Nasenriemen aber
»fest angezogen, was das Mundstück besser liegen macht, das Pferd
»auch nicht das Maul aufsperren kann, dadurch nicht so hartmäulig
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106
171»-1W»^
„ist; die Schweife müssen bei der ganzen Compagnie auf gleiche
»Art aufgeschwänzet werden; die Stiefel mit gehörigen Faschinen
«sollen glatt angezogen sein; die Steigbügel in einer solchen
„ Gleichheit, dass, wenn man die Faust zumacht, der Steigriemen
„mit dem Steigbügel die Länge des Armes bis an die Brust habe,
„was für Jeden das rechte Maass ist, um weder zu lang noch zu
„kurz zu reiten; dadurch sitzt man auch leichter und fester im
„Sattel und kann sich beim Chargiren auf den Steigbügeln erheben.*
Zur Erlangung eines klaren Bildes von der Starke eines
Dragoner -ßegimentes auf dem Friedens-, Kriegs- und „Auktions-
fusse""*) vom Jahre 1727 mögen die nachfolgenden Angaben dienen:
Vorgeschriebener Stand einer Grenadier - Compagnie :
Friedens- Kriegs -Fass:
Hauptmann
Oberlieutenant
ünterlieutenant , . . .
Wachtmeister
Fourier
Tambour
Sattler
Schmied . .
Corporale
Gemeine 81 • • . 88
Summa: . 93 . . .100
Vorgeschriebener Stand einer ordinären Compagnie:
Friedens- Kriegs - Puss :
Hauptmann
Lieutenant
Fähnrich
Wachtmeister
Fourier
Tambour
Sattier
Schmied
Corporale
Gemeine . . . .' 61
Smnma:
3
72
83
*) Wahrscheinlich Augtionsfass, von augere, vermehren, abgeleitet.
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15ld-17»». 107
Somit betrug die Stärke eines Regimentes:
1. Nach dem Friedensftisse :
1 Grenadier - Compagnie ä 93 Mann 93
12 ordinäre Compagnieen ä 72 Mann 864
Summa . 957 Mann (705 Pferde).
2. Nach dem FeWfiisse:
1 Grenadier - Compagnie ä 100 Mann 100
12 ordinäre Compagnieen ä 83 Mann 996
Sunmia 1096 Mann.
3. Nach dem »Auktionsfusse:**
1 Grenadier - Compagnie ä 100 Mann 100
16 ordinäre Compagnieen ä 83 Mann 1328
Summa: . 1428 Mann.
Die Lineartaktik gelangte zu inmier grösserer Geltung. Die
Normalstellung der Cavallerie war noch in drei Gliedern.
Die Märsche wurden wieder sehr pedantisch und systematisch
ausgeführt, ähnlich der Art, wie wir sie in unserer ersten Periode
beschrieben haben.
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IV. Periode.
\%m Begiue des Ssterreiehisehei Erbfolge - Krieges bi8
MM Begbae des siebe^jihrigea Krieges. 174e — 1755.
1740. Nicht lange sollte unser Regiment, welches in einer im Monate
März vom Hofkriegsrathe verfassten Eelation an den Kaiser
,,Eines Euerer kds. Majestät besten Dragoner - Regimenter^ genannt
wird, der Ruhe geniessen; denn schon im April erhielt es nebst
drei anderen Regimentern der ausgebrochenen Fest wegen die
Ordre, einen Cordon von Uj-Szöny, unweit Eomom bis an die
Drau zu ziehen, sämmtliche Strassen und Passagen zu besetzen
und einen thätigen Patrouillen - Dienst einzuleiten. Der Regiments-
Stab, welcher sich bis zum März im Somogyer - Comitate befunden
hatte, war jetzt in das Szalaer-Comitat verlegt worden. Der
Pest -Cordon dauerte bis zum October, worauf unser Regiment in
der Stärke von sechs Escadronen und der Grenadier- Compagnie
nach Slavonien verlegt wurde.
Am 20. October starb der Kaiser Carl VI., und trat dessen
Tochter, Erzherzogin Maria Theresia in Folge der pragmatischen
Sanction unter dem Titel einer Königin von Ungarn und Böhmen
die Regierung sämmtlicher kaiserlichen Erblande an.
Im Monate November legte sowohl der Landprinz Carl Eugen
von Württemberg, als auch sein Dragoner -Regiment der Regentin
den Eid der Treue ab. Landprinz Carl Eugen von Württemberg
war nämlich im November, nachdem der Herzog Carl Rudolf wegen
vorgerückten Alters auf seine Inhabers - Rechte verzichtet hatte,
Regiments - Inhaber geworden. Das Patent lautet:
„Dass Wir des (tit.) Land-Prinzens Carl Eugen zu Württemberg,
„etc. Liebden in ansehimg der ünserm durchlauchtigsten Erz Hauss
„von dero Voreltern, und sonderheitlich ihrem abgelebten Vattem,
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vM^my 109
»und dem gewest Kayseri. und Reichs Feld Marschallen Herzchen
,Carl Alexander zu Württemberg mit distinguirter Tapferkeit, und
»Treye villfältig erwisenen höchst erspriesslichen, zu ihrem unaus-
,lö8chlichen nachruhm annoch gereichenden, sowohl Rgts-, als
^politischen Diensten das von Unsers in Gott seeligst ruhenden
»Herrn Vatters Kayseri. Maj. hinterlassenen Feldmarschallen, Her-
»zogs Carl Rudolph zu Württemberg Neustatt Liebden bishero
«untergehabt und durch dero erfolgte abtrettung erledigte in Unsem
.pflichten nunmehro stehende Dragoner Regiment verliehen, und
.Selbe darüber zu Unserm würklichen Obristen bestellet haben, etc,
.Wienn, den 21. Novembris 1740.*
Kaum hatte der Kaiser Carl YL, beruhigt durch die allgemeine
Anerkennung der pragmatischen Sanction, die Augen geschlossen,
als sich auch schon die Hälfte der Garantie -Mächte- anschickte,
die Königin Maria Theresia ihres so vielfach gewährleisteten Erbes
zu berauben. Ein bevorstehender Krieg lag somit auf der Hand.
Dieses war der Grund, weshalb gegen Ende des Jahres alle absenten
Oflficiere unseres Regimentes einberufen wurden.
Der gefährlichste, zugleich genialste Gegner war König
Friedrich H. von Preussen, der noch im December 1740, ohne
vorbeigegangene Kriegserklärung, mit 40.000 Mann in Schlesien
einbrach. Es gelang demselben, den grössten Theil dieser Provinz
zu besetzen, weil sich die österreichische Monarchie damals in
einem fast wehrlosen Zustande befand. In Schlesien speciell standen
bloss 3000 Mann Feldtruppen. Das Regiment Landprinz von
Württeniberg* Dragoner erhielt schon am 31. December den Marsch-
befehl nach Schlesien, langte jedoch erst am 28. März 1741 bei 1741.
der Armee des P.-M. Graf Neipperg in der Nähe von Olmütz an,
weil es sich erst completiren musste. Es ergänzte im Jänner den
Regiments - Stab auf 22 Mann, die Compagnieen auf 800 Msmn und
800 Pferde.
Von Ohnütz aus erfolgte der Aufbruch am 29. März über
Freudenthal bis Engelsberg, am 1. April über Hermannstadt, Zuck*
mantel, Ziegenhals, Neisse, Grottkau, an Ohlau vorüber, zurück
nach Mollwitz, einem Dorfe, welches zwei Stunden von der Festung
Brieg entfernt ist. Bei MoUwitz, wo die Armee stehen blieb,
wurden die einzelnen Truppenabtheilungen einquaiüert. General
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110 174#-1755,
Berlichingen, unter dessen Commando nebst vier anderen Reiter-
regimentern auch das Regiment Landprinz von Württemberg
Dragoner stand, kam nach Bärzdorf.
Die Preussen wollten nunmehr die Oesterreicher überfallen,
und zwar bewerkstelligte der König Friedrich den Aufinarsch seiner
Armee bei Hennersdorf. Der Plan wäre auch beinahe gelimgen;
denn die Nachricht vom feindlichen Vorrücken am 10. April über-
raschte den F.-M. Graf Neipperg derart, dass er nur in Eile sein
Heer zum Gefechte sammeln konnte. Die Schlacht begann um
2 Uhr Nachmittags, unser Regiment stand unter dem Generale
Berlichingen am rechten Flügel des ersten Treifens. Die öster-
reichische Cavallerie des linken Flügels, wohin das Regiment Land-
prinz von Württemberg Dragoner ursprünglich bestimmt war, führte
den ersten Angriff aus und errang unter ihrem tapferen Führer, dem
F.-M. Br. Römer derartige Vortheile, dass der König Friedrich die
Schlacht fftr verloren hielt, und für seine Person die Flucht nach
Oppeln ergriff. Hierauf übernahm der F.-M. Schwerin mit kälterem
Blute das Commando der preussischen Armee. Die durch die Attaquen
in Unordnung gerathene preussische Infanterie wurde geordnet und
rückte bewunderungswürdig vor, wobei sie eine bisher nie gekannte
Schussgeschwindigkeit entwickelte.
Die österreichische Infanterie, bei der die hölzernen Ladestöcke
zerbrachen, gerieth in regellose Klumpen, unter welchen die
preussischen Geschütze verheerend aufräumten. Da beschloss der
General Berlichingen, den preussischen linken Flügel anzugreifen,
um dem Gefechte eine günstige Wendung zu geben. Hier zeichnete
sich unser Regiment abermals ganz besonders aus. Wie bei den
übrigen Cavallerie -Regimentern, schied auch der Oberst Br. Bret-
lach eine Anzahl Freiwilliger bei seinem Regimente aus, welche
als Eclaireurs das feindliche Feuer ablocken sollten. Den Frei-
willigen folgte unser Regiment, wie ein Augenzeuge (Oberstlieutenant
Georg von Lincken) berichtet, so ungestüm, dass es nicht nur das
preussische erste Treffen vollständig durchbrach, sondern auch in das
zweite einhieb.
Wie beim Beginne der Schlacht die Cavallerie des linken-,
behielt auch jetzt die des rechten Flügels die Oberhand über die
preussische Reiterei. Da jedoch alle Versuche des F.-M. Graf
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1740-1755. 111
Neipperg, die österreichische Infanterie vorwärts zu bewegen, schei-
terten, blieb alle Bravour der österreichischen Reiterei vergeblich.
Um 7 Uhr Abends mussten die Oesterreicher das Schlachtfeld
räumen. F.-M. Graf Neipperg nahm hinter Mollwitz nochmals
Stellung, musste jedoch auch hier den unaufhaltsam nachdrängenden
Preussen weichen.
Der weitere Rückzug wurde über Grottkau bis Neisse be-
werkstelligt und vom Generale Berlichingen mit fünf Reiterregimentern,
worunter auch das Unsere, unter fortwährenden Scharmützeln mit
grosser Standhaftigkeit gedeckt.
Mit welcher Todesverachtung unser braves Regiment in die
feindlichen Reihen eindrang, beweisen seine enormen Verluste in
dieser Schlacht. Dieselben betrugen an Todten : Major Br. Wülknitz,
die Hauptleute von Nombsi, Marquis Spinola, die Lieutenants von
Biela, Frohberger, die Fähnriche Bender, Br. Münichhausen, Viem-
bans und vom Wachtmeister abwärts 127 Mann, 175 Pferde (nach
einer anderen Angabe 123 Mann, 113 Pferde); an Verwundeten:
Oberst Ludwig Carl Br. Bretlach, die Hauptleute Bounuomo de
Guicciardi, Carl Br. Seydlitz, Peter Graf Abbruzzini, Lieutenant
Johann Rapp, die Fähnriche Johann von Heegel, Leonhard von
Hess und vom Wachtmeister abwärts 84 Mann, 92 Pferde (nach
einer anderen Angabe 112 Mann, 102 Pferde).
Dieser erste, von Preussen über Oesterreich erfochtene, so
ungemein folgenschwere Sieg lieferte die noch übrigen schlesischen
Festungen und bald auch (27. Dezember 1741) das wichtige Olmütz
in die Gewalt Friedrichs.
Am 14. April bezog die österreichische Armee um Neisse
herum Cantonnirungen, femer am 1. Mai ein Lager am rechten
Ufer der Neisse, bei der gleichnamigen Stadt. Daselbst finden wir
unser Regiment laut Ordre-de-bataille am äussersten rechten Flügel
des zweiten Treffens in der Division F.-M.-Lt. Berlichingen, Brigade
G.-M. Holy. Von hier beschloss der F.-M. Graf Neipperg nach langer
Unthätigkeit, am 1. August wieder aufzubrechen, und am rechten
Flügel der Preussen vorüber, nach Breslau zu marschiren. Dem
Könige wurde dieser Plan jedoch verrathen, und er vereitelte den-
selben durch die Besetzung von Breslau am 10. August.
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112 W4#-17W^
Die österreichische Armee war bereits über Bielau, Eidbui,
Bathmannsdorf, Eamitz, Wohnsdorf, bei Piltsch über die Neisse,
dann weiter über Harte bis Baumgarten marschirt, als der P.-M.
Graf Neipperg am 11. August die Besetzung von Breslau erfuhr.
Trotzdem beschloss er den Weitermarsch in der Absicht, sich des
zu Schweidnitz befindlichen feindlichen Magazines zu bemächtigen«
Es erfolgte daher am 14. der Weitermarsch, über Frankenstein und
Peterwitz gegen Eeichenbach. In der Nähe des letzteren Ortes
erhielt der österreichische Heerführer die unrichtige Meldung vom
Anrücken der Preussen. Er kehrte in Folge dessen nach Peterwitz
zurück und liess daselbst ein Lager beziehen. Als nun die Preussen
wirklich zum Schutze von Schweidnitz eme Bewegung von Strehlen
nach Reichenbach ausführten, verlegte der F.-M. das Lager seiner
Armee in die Gegend von Fraukenstein. Hier erschien am 28. Au-
gust eine neue Ordre-de-bataille. Seit dem 1. August hatte sich
das Regiment Landprinz von Württemberg Dragoner am linken
Flügel des ersten Treffens unter dem F.-Z.-M. Hohenembs in der
Division F.-M.-Lt. Linden, Brigade G.-M. Frankenberg befunden;
jetzt kam dasselbe am linken Flügel des zweiten Treffens unter
dem F.-Z.-M. Hohenembs, Division F.-M.-Lt. Graf St. Ignon,
Brigade G.-M. Birkenfeld zu stehen.
Aus dem Lager bei Frankenstein wurde der Oberst Baron Breüach
am 1. September mit 500 Mann unseres Regimentes auf Fouragirung
nach Daetzdorf entsendet, welche ungestört durchgeführt wurde.
Der König von Preussen beabsichtigte um diese Zeit den
F.-M. Graf Neipperg von Neisse abzuschneiden. Der österreichische
General vereitelte indessen den Plan seines Gegners, indem er am
9. September von Frankenstein aufbrach, bei Putsch die Neisse
passirte und über Reichenstein, Patschkau und Stübendorf, am
11. September Grünau erreichte. Hier blieb die österreiehisohe
Armee im Lager bis 14. September. An diesem Tage rüokte sie
bis Neuntz vor, wahrend der König bis Gross-Neundorf marsdiirt war.
In diesen Stellungen blieben die Heere bis zum 26. Septembw
in zuwartender Haltung; schliesslich führte der F.-M. Graf Neipperg
seine Truppen am 28. September bis Oppersdorf und am 3. Oetober
in das Lager bei Greisau, unweit Steinau. Diese beiderseitige ün-
thätigkeit hatte ihren Grund in diplomatischen Verbtmdlungen.
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17M-175». 113
Von den verschiedensten Seiten her bedroht, war die Kaiserin
Maria Theresia gezwungen, mit dem Könige von Preussen den
geheimen Vertrag von Klein - Schnellendorf zu schliessen, wonach
Nieder -Schlesien, Neisse und ein Theil von Ober -Schlesien an
Preussen abgetreten wurde. Die Operationen sollten nur noch zum
Scheine fortgesetzt werden.
Die österreichische Armee verliess demnach am 14. October
das Lager bei Greisau und marschirte über Neustadt, Kunzendorf
bis Jägemdorf und von hier aus in zwei Colonnen aber das mährische
Gesenke nach Olmütz ; unser Begiment passirte Meltsch, Schönwald,
Gfibau und langte am 24. October in Olmütz an.
Am 1. November capitulirte Verabredetermassen Neisse. Die
Preussen bezogen nun die Winterquartiere, die österreichische Besatzung
von Neisse vereinigte sich aber mit dem Heere des Generals Graf
Neipperg. Dieses Heer wurde am 28. October in sechs Colonnen zum
Marsche nach Nieder- Gestenreich beordert, weil die Baiem daselbst
eingefallen waren, unser Begiment befand sich bei der fünften Golonne,
welche über Prossnitz, Wischau, Neu-Bausnitz, Mödritz, Eibenschütz,
Weimislitz, Jaispitz und Schiltem bis Fratting marschirte, wo sie am
17. November eintraf. Zwei Tage früher hatte der Grossherzog von
Toscana das Armee-Ober-Commando übernommen.
Nachdem die Baiem inzwischen bei Krems die Donau passirt
hatten, um sich bei Budweis mit den Franzosen und Baiem, welche
von Linz über Freistadt heranzogen, zu vereinigen, brach die öster-
reichische Armee am 13. November nach Böhmen auf.
Unser Begiment marschirte in der vierten Golonne bis Königs-
eck, wo es in das Corps de Beserve eingetheilt wurde.
Am 17. November führte der Marsch bis Neuhaus, wo die
Vereinigung mit dem Corps des Fürsten Lobkowitz erfolgte. Der
Weitennarsch ging über KardaS-Becic, Tabor, Milöin, To2ic bis
Pofic, am linken Ufer der Sazawa. Hier traf die Nachricht vom
FaUe Prags ein. Der vorgerückten Jahreszeit wegen wurde nun der
Besdihiss gefasst, Winterquartiere zu beziehen. Aus diesem Grunde
marschirte die österreichische Armee am 2. Dezember bis LiSna,
am 3. bis Jankau und von dort in sechs Colonnen in die zuge-
wiesenen Cantonnirungen. Das Begiment Landprinz von Württemberg
Dragoner kam nach Bodilec und Horussic (bei Weseli).
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114 174»-WW.
Kaum waren die Truppen in ihren Quartieren angelangt, da
traf die Nachricht von der Einnahme Piseks durch die französisch*
baiersche Armee ein.
Eilends sammelte der Grossherzog von Toscana sein Heer in
Wittingau und trat mit der Armee am 23. December den Marsch
über Budweis, Wodiian, Protiwin, Selibau gegen Pisek an«
Den 28. December standen sich die Armeeen in Schlachtordnung
gegenüber, doch der Marschall Broglio war zu keiner Schlacht zu
bewegen. Der österreichischen Armee blieb daher nichts anderes
übrig, als nach Seliban.zurückzumarschiren.
1742. Am 1. Jänner 1742 kam die Armee nach Protiwin und bezog
von dort aus Cantonnirungen. Unser Regiment kam nach Hohen-
furth, wo demselben 85 Mann und 107 Pferde vom vorgeschriebenen
Stande von 800 Reitern fehlten.
Mit dem geheimen Vertrage von Klein - Schnellendorf war es
dem Könige von Preusson nie Ernst gewesen. Entschlossen, die
Feindseligkeiten wieder aufzunehmen, um die Grenzen Preussens
noch mehr zu erweitem, war er um einen Vorwand nicht verlegen.
Obwohl der Vertrag österreichischer Seits vollkommen geheim
gehalten war, erklärte der König gegen alle Ueberzeugung, er müsse
denselben wegen Nichtgeheimhaltung als aufgehoben ansehen.
Die österreichische Armee, von Feinden umgeben, befand sich
damals in keinem günstigen Zustande. Der Abgang an Mann und
Pferden war bedeutend. Doch wie stets im Unglücke, zeigte sich
auch jetzt der Werth des österreichischen Heeres. Begeistert durch
das erhabene Beispiel der Monarchin, welche mit Muth und wahrer
Seelengrösse den drohenden Gefahren entgegentrat, zogen die
Krieger Oesterreichs mit herrlichem Patriotismus gegen ihre Feinde
zu Felde.
Der König von Preussen traf am 5. Februar in Wischau, dem
Sammelpunkte seiner Truppen ein und setzte sich schon am 7.
gegen Iglau in Marsch.
Oesterreichischer Seits waren den 27. März alle Dispositionefi
zur Eröfihimg der Campagne getroffen. F.-M. Fürst Lobkowitz
erhielt den Befehl, mit einem Corps von 10.000 Mann in Böhmen
zurückzubleiben, während sich der Rest der Armee unter dem Ober-
befehle des Prinzen Carl von Lothringen in Mähren sammeln sollte.
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17MM9M. 115
Zu den Truppen des Prinzen war auch das Regiment Land-
prinz von Wflrttemberg Dragoner bestimmt worden. Es brach am
30. März ans den Winterquartieren auf und traf nach einem Marsche
über Leopoldschlag, Gr. Pertholz, Zwettel, Hörn und Pulkau, am
10. April in Eallendorf bei Znaim ein. Am 12. April marschirte
imser Begiment mit der Armee vereinigt weiter über Misslitz,
Gr. Baigern, Schumitz, Drissitz nach Studenetz nördlich von Pross-
nitz, wo am 19. April zum ersten Male in diesem Jahre ein Lager
bezogen wurde. Unser Begiment kam hier laut Ordre-de-bataille am
linken Fltkgel des ersten Treffens zu stehen, und es erging der
Befehl au die Armee, sie solle von nun an stets in Schlachtordnung
marschiren.
Durch den folgenden Marsch nach OUschann wurde die
preussische Besatzung von Olmütz gezwungen, diese Festung zu
rivmen, worauf der Prinz Carl von Wien aus den Befehl erhielt,
sieh mit der Hauptmacht nach Böhmen gegen den König zu wenden.
Er marschirte daher am 28. April nach Prossnitz zurück, wo die
Armee, wie auch auf den folgenden Märschen cantonnirte. Das
Begiment Landprinz von Württemberg Dragoner, und noch drei
andere Beiterregimenter kamen nach Czelechowitz, Studenetz und
Smrschitz.
Der Weitennarsch erfolgte über Wischau, Aust^rlitz, Mödriz
BitBchan, Endzanau, Badostin, in das Lager zwischen dem Kloster
und dem Marktflecken Saar; Daselbst wurde unser Begiment zum
Corps de Beserve beordert, kam jedoch nach Passirung von Bacin,
Wepäkaa und Borau, wieder am linken Flügel des ersten Treffens zu
stdien. Dort finden wir es sowohl am 13. Mai im Lager zu Chotebor,
als auch in den folgenden Lagern zu WiUmow und Bonow.
König Friedrich n. beschloss nunmehr, dem Weitermarsche des
Prinzen Carl Einhalt zu thun, und aus diesem Grunde eine Schlacht
tu lielSem.
Prinz Carl, seinerseits vom Anmärsche der Preussen von Po-
däkfad tber Knttenberg gegen Öaslau benachrichtigt, brach noch in
der Naobt vom 16. auf den 17. Mai gegen Öaslau auf und sammelte
bd diesem Orte die Armee um 4 Uhr früh.
In der nun folgenden vierstündigen Schlacht bei Öaslau (Cho-
tasie) stand das Begiment Laudprinz von Württemberg Dragoner,
8*
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116 174»-17M.
wie früher, am linken FIflgel des ersten Treffens, und zwtr nnter
dem G.-d.-C. Graf Batihyäny in der Division P.-M.-Lt Graf
St. Ignon, Brigade G.-M. Holly. Anfangs bot der österreichische linke
Flügel fehlerhafterweise dem prenssischen rechten Flügel die Flanke
und wurde in Folge 'dessen gleich zu Beginn der Schlacht dnrdi
eine Attaque seitens der Prenssen in Unordnung gebracht In
kürzester Zeit war jedoch die Ordnung wieder hergestellt» woraof
der österreichische linke Flügel zum Angriffe überging.
Der diesbezügliche Theil der Schlacht-Relation lautet:
,Der preussische rechte Flügel wurde durch sein Lager bis
»Kuttenberg, ja noch weiter, zwar mit ungemeiner Bravour, jedodi
„in keiner Ordnung, auf Huszarenart zurückgetrieben."
Escadronsweise schlugen sich die österreichischen Begimenter
mit der preussischen Cavallerie auf der weiten Ebene, wobei das
Regiment „Württemberg-Dragoner mit Auszeichnung kämpfte,* wie
überhaupt der „guten Haltung der Cavallerie des linken Flügels*
Erwähnung geschieht.
Nachdem bedeutende feindliche Unterstützungen herbeigedlt
waren, sah sich der Prinz Carl gezwungen, den Rückzug anzutretai.
Derselbe wurde „Schritt för Schritt* in schönster Ordnung bis in
das alte Lager von Wilimow bewerkstelligt.
Die gesammte österreichische Reiterei büsste nicht mehr als
500 Mann ein, während die preussische Cavallerie fast gäiizli<A zu
Grunde gerichtet wurde.
Unser Regiment hatte todt: Hauptmann Johann Heinrich von
Grossheim, Lieutenant von Zech, 4 Gemeine, 13 Pferde; verwundet:
Hauptmann Alexander Pinn de la Reintrie, Hauptmann Peter Graf
Abbruzzini, Lieutenant Johann Gottfried Rapp, der Regiments-Ad-
jutant, 23 Gemeine, 22 Pferde. Vermisst wurden 7 Mann, 17 Pferde.
Der weitere Rückmarsch erfolgte über Habem nach Zbofi. Im
letztgenannten Orte berief der Prinz Carl von Lothringen am 22. Mai
einen Eriegsrath, in welchem beschlossen wurde, nait der Armee
nach Deutschland zu marschiren, sich dem Corps des F.-M. Fürst
Lobkowitz, welches damals Frankenberg belagerte, zu nähern und
nach Umständen die Vereinigung mit demselben zu bewirken. Dieser
Plan gelang vollständig. Der Marsch der Armee führte über Deutsch-
brod, Humpolec, Pilgram nach Öemowic, woselbst unser Begim^t
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174*-19»5. 117
672 Mann und 647 Pferde zählte. Nach einem Weitermarsche über
Sobeslau, Moldautheim mid Öicenic erfolgte die Yereinigmig mit
dem Corps des F.-M. Fürst Lobkowitz, am 6. Jmii. Nmmiehr kam
unser Regiment lant Ordre-de-bataille zmn Corps de Beserve miter
dem G.-d.-C. Graf BatthyÄny, in die Brigade G.-M. HoUy.
Von Öiöenic marschirte die vereinigte Armee über Pisek, Mi-
rotte, Bfeznic, CiSkan, Brennporitschen nach Pilsen, wo der Prinz
Carl am 17. Juni die Nachricht erhielt, dass am 11. die Friedens-
prftliminarien za Breslau unterzeichnet worden wären. Der nach-
fo^ende Friede von Breslau und Berlin, in welchem der König von
Preussen ausser einem klmen Theile von Ober-Schlesien das ganze
Herzogthum, sowie die Grafschaft Glatz erhielt, ermöglichte es jetzt
dem Prinzen, mit seiner ganzen Macht den Franzosen entgegen-
znrflcken.
Schon am 18. Juni setzte sich die Armee gegen den neuen
Feind in Bewegung und marschirte über Bokycan, Mauth, Zebrak,
Beiraon, Hofelie, Jino&m nach Sliwenec, wo wir das Regiment
Landprinz von Württemberg Dragoner laut Ordre-de-bataille noch
beim Corps de Reserve unter dem G.-d.-C. Graf Batthyäny, in der
Division F.-M.-Li Graf St Ignon, ^gade G.-M. Br. Bretlach finden.
Am 27. Juni traf der Grossherzog von Toscana im Lager von
Sliwenec ein und übernahm das Oberkommando der Armee. Derselbe
verwendete die folgenden zwei Tage zur Recognoscirung von Prag,
worauf die Belagerung dieser Stadt beschlossen wurde. Nach be-
wirktem Brückenschlagen bei Eönigsaal überschritt das Corps de
Reserve die Moldau, um den französischen Besatzungstruppen von
Prag die Communication mit dem Lande abzuschneiden. Das Corps
de Reserve bezog zu diesem Zwecke ein Lager am rechten Ufer
des Stromes vor Ober- und Unter-Er6. Dabei befand sich auch
unser Regiment mit dem dienstbaren Stande von 518 Berittenen.
Die Franzosen machten im Juli mehrere Ausfälle aus Prag
tmd unternahmen kleinere Fouragirungen, die zu Gefechten Anlass
gaben« An letzteren nahm auch das Regiment Landprinz von Würt-
temberg Dragoner zu wiederholten Malen Theil.
Während die Belagerung von Prag mit aller Energie betrieben
wurde, blieb auch der französische Hof nicht unthätig. Marschall
Maillebois erhielt den Befehl, mit dem in den Gebieten von Münster,
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118 1749-1765.
Osnabrück und Paderborn unter seinem Gommando stehenden Heere
zum Entsätze von Prag vorzurücken.
Um den Mai'schall hieran zu verhindern, wurde dem Gross-
herzöge von Toseana von Wien aus befohlen, sein Heer so bald als
möglich nach der Ober-Pfalz in Marsch zu setzen und nur 8900 Mann
vor Prag zurückzulassen. Dieser Befehl wurde am 14 September
in Vollzug gesetzt. Das Corps de Beserve unter dem G.-d.-C. Graf
Batthyäny, bei welchem sich unser Regiment noch immer be&nd,
hatte die specielle Aufgabe, das Belagerungsgesdiütz, weldies nach
Budweis abgeführt wurde, zu decken. Zu diesem Zwecke bexog das
Corps eine Stellung bei Etoigsaal und rückte nadi erf&Uter Aufgabe
am 17. September wieder zur Armee in das Lager bei Ceriiowic ein.
Die nächsten Märsche führten über Bokyean, Pilsen und Haid
nach Glasau, wo sich am 27. September das EhevenhüUer'acke
Corps mit der Armee vereinigte.
Laut Ordre-de-bataille blieb das Regiment Laadprinz von
Württemberg-Dragoner auch jetzt beim Corps de Reserve unter dem
G.-d.-C. Graf Batthyäny, kam jedoch zur Division F.-M.-Lt Ber-
mes, Brigade G.-M. Gelhay. Am 28. September bezog die Armee
ein Lager bei Ober-Godriscfa. Von hier ans wurde unser Regim<mt
nebst drei anderen Reiterregimentern am 4. October unter dem
F.-M.-Lt. Graf St. Ignon nadi Laun im Saazer Kreise detachirt,
um dem Feinde möglichst Abbruch, und dessen Strei£iügen EiiAalt
zu thun.
Der Grossherzog verliess erst am 8. October mit der Armee das
Lager bei Ober-Godrisch, nachdem er vergebens bemüht gew^Mn
war, die in dortiger Gegend angekommenen Franzosen lu einer
Schlacht zu bewegen.
Durch die Kundschafter war inzwischen in Erfahrung gebracht,
dajss der Feind gegen Klösterle weiter in das Land einzodringen
beabsichtige. In Folge dessen wurde unter Anderen auch der
F.-M.-Lt. Graf St Ignon mit seinen vier Reiterregimentera von
Laun nach Saaz commandirt, um den Feind so lange auftuhalten,
bis die Armee in der dortigen Gegend angelaugt sein würde. Nach-
dem diese Aufgabe durchgeführt war, marsdiirte der General Graf
St. Ignon mit den oben erwähnten vier Regimeatem von Saaz
weiter über Laun gegen Libochowic.
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174«'19S&. 119
Am 27. October fend eine Theilung des österreichischen Heeres
statt. F.-M. Ffirst Lobkowitz erhielt nämlich ein selbstständiges
Corps, m welchem auch miser Begiment miter dem F.-M.-Lt. Graf
St. Ignon beordert wurde. Der F.-M. be&hl dem Generale Graf
St IgnoB, mit seinen vier Bäterregimentern bei Schlan Stellung zu
nehmen, um das liand von dieser Seite her gegen etwaige feindliche
EänfäUe zu scbfitzen. Den Best seines Corps liess er am 28. October
an beiden Ufern der Moldau vor Prag Cantonnirungsquartiere be-
neheo^ welche man bald als gesicherte Winterquartiere betrachtete.
Obwohl das Corps die Aufgabe hatte, den Abzug der Fran-
zosen aus Prag zu verhindern, gelang es dem Generale Belle -Isle
dennoch, in der Nacht vom 16. auf den 17. December, mit dem
grasten Thefle der firanzösisohen Besatzungstruppen nach der Ober-
P£dz abzuziehen. Der Best unter dem Generale Chevert übergab
die Festung am 2. Jänner 1743 gegen fireien Abzug an den F.-M.
Fürst Lobkowitz.
Im April 1742 kitte unser Begiment 107 Bemonten aus
Klagenfurt erhalten, ferner betrug ded* effeetive Stand desselben laut
Standee-Tabelle vom Deoember des nämlichen Jahres 729 Mann
and 698 Pferde. Somit gingen damals 71 Mann und 102 Pferde
vom vorgeschriebenen Stande ab.
Oleich »ich der Besetzung Prags Hess der F.-M. Fürst Lob- 1743.
kowitz sein Corps die Quartiere im Saazer-, Pilsener- und Prager-
Kreise beziehen. Das Begiment Landprinz von Württemberg Dragoner
kam in den Pilsener Kreis, und zwar nach Tachau, Uaid und Plan.
Böhmen bis auf Eger war nun von den Franzosen gesäubert.
Als auch die Ober-^Pfalz vom Generale Belle-Isle geräumt war,
erhielt das Corps des F.-M. Fürst Lobkowitz den Befehl, eine
Postirang von Kemnath an längs der Naab und des Begen zu der
in Baiem stehenden Uauptarmee, nach Grafenau zu beziehen.
Der dienstbare Stand unseres Beginicntes bei dieser Postirung
betrug im Februar 643 Beiter.
Da die Franzosen im März Vorbereitungen zum Entsätze von
Eger trafen, zog der F.-M. Fürst Lobkowitz sein Corps in enge
Cantonnirungsquartiere an der Naab zusammen, um sich erforder-
lichen Falls sdmell concentriren zu können. Das Hauptquartier kam
nach Frohnberg. Da sich der F.-M. jedoch fOr zu schwach hielt.
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120 174#-17U.
um mit 80 geringen Streitkräften dem bei weitem überlegenen
Gegner wirksam entgegenzutreten, bat er um UnterstOtzung. Seine
Bef&rchtungen trafen ein, denn es gelang den Franzosen, ^er
am 19. April zu entsetzen.
Da^ österreichische Corps musste sich nun darauf besdu^nken,
den von Eger nach Amberg zurückgekehrten Feind zu beobachten
und Böhmen zu decken. Zu diesem Zwecke wurde nadifolgende
Stellung genommen : Der rechte Flügel reichte Ton Luhe bis Pfreimt.
die Mitte befand sich bei Schwandorf und der linke Flügd bd
Brück und Nittenau.
Von dort aus berichtete der F.-M. Fürst Lobkowitz am
20. Mai neuerdings, dass er durchaus keine Operationen gegen den
Feind unternehmen könne, weil er mit gar keinem Magazine ver-
sehen sei, aus Böhmen keine Zufuhr erhielte, somit an Hart- und
Bauhfutter empfindlicher Mangel eingetreten sei.
Erst nachdem sich der Feind längs des Yils- Flusses gegen
die Naab gewendet hatte, liess der F.-M. eisen Tbeil seiner Truppen
gegen Burglengenfeld vorrücken.
Am 1. Juni bezog das Corps ein Lager bei Begentauf, d^
2. bei Hof, am 10. bei Eelheim und am 14. in der Gegend von
Imsing.
Den 17. Juni kam die Ordre, das Corps habe sieh wieder mit
der Armee zu vereinigen, welche inzwischen von Grafenau nach
Bain marschirt war. Der F.-M. passirte in Folge dessen am 18. Juni
die Donau, marschirte durch den Bärmbucher-Forst, weiter über
Geisenfeld nach Par und traf am 25. Juni in der N&he von Bain
bei der vom Prinzen Carl von Lothringen befehligten Armee ein.
Der Prinz hatte nunmehr beschlossen, die Franzosen aus
Deutschland zu vertreiben. Zu diesem Zwecke passirte unser früherer
Oberst, General Baron Bretlach am 6. Juli mit 1000 Beitem den
Lech als Avantgarde der Armee, welche ihrerseits am 8. Juli in
drei Colonnen von Bain aufbrach. Unser Begiment befand sich bei
der dritten Colonne unter dem F.-^.-M. Thüngen« Der Marsch
dieser Colonne fahrte über den Lech, Mertingen, Wertingen, am 10.
über die Donau bei Dillingen, dann weiter über Neresheim, Aalai,
Gmünd, Welzheim, Winnenden, Marbach, Gross-Saxenheim, Bretten,
am 25. Juli nach Bruchsal, in die Nähe der englischen allürten
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174*'1755. 121
Armee und von dort nach Durlach und Ettlingen. Im Juni 1743
war nämlich ein von Britten und Holländern formirtes Heer unter
persönlicher Führung des Königs Georg H. bis an den Main vor-
gedrungen, hatte bei Dettingen, unweit Aschaffenburg am 27. Juni
einen glänzenden Sieg über die Franzosen erfochten und war sodann
gegen Bruchsal vorgerückt.
Jetzt wurde beschlossen, dass die gesammte gegen Frankreich
bestinmite Streitmacht in drei getrennten Theilen operiren sollte.
Dem Prinzen Carl von Lothringen fiel die Aufgabe zu, mit seinem
Heere an den Ober-Rhein zu marschiren, diesen Strom zwischen
Hüningen und Neu - Breisach, oder zwischen letzterem Orte und
Strassburg zu überschreiten und die Franzosen durch eine Umgehung
vom Elsass, der Franche - Comt^ und Burgund abzuschneiden. Um
diesen Plan durchzuführen, brach das Heer des Prinzen am 2. August
in zwei Colonnen aus der Gegend von Durlach auf und marschirte
über Rastadt, Stollhofen, Lichtenau, Biscbofsheim, Willstedt, Friesen-
heim, Herbolzheim und Endingen, in die Gegend zwischen Freiburg
und Alt-Breisach, wo das vereinte Heer ein Lager bezog. Daselbst
befand sich das Begiment Landprinz von Württemberg Dragoner am
14. August zu sechs Escadronen und der Grenadier-Compagnie am
linken Flügel des zweiten Treffens unter dem G.-d.-C. Prinz
Waldeck, Division F.-M.-Lt. Carl Graf Pälffy, Brigade G.-M.
LocatellL
Prinz Carl traf jetzt aUe Anstalten, um bei Alt-Breisach und
bei Bheinweiler den Miein-Uebergang zu forciren. Den 28. August
setzte sich das ganze zweite Treffen unter dem Commando des
Fürsten Waldeck und des Grafen Hohenembs über Kaltenherberg
in das Lager bei Bheinweiler in Marsch, Am 2. September wurde
der Befehl zum Uebergange für den 4. September ertheilt. Trotz
aller Anstrengungen konnte man denselben jedoch nicht bewirken,
da die Franzosen am jenseitigen Ufer zu vortheilhaft postirt waren.
Nach vergeblichen erneuerten Versuchen, den Uebergang zu
forciren, trat die Armee am 21. October den Rückmarsch an. Der-
selbe führte in fanf Colonnen nach Baiem und der Ober-Pfalz.
Die fOnfte Colonne, bei welcher sich unser Regiment befand,
maschirte über Neustadt, Hüfingen, Espasingen, Röhrenbach, Eben-
weiler, Bergatreute, Gebratzhofen , Görisried und Oberdorf, am
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122 17M-17&&
11. November nach Sehougau. Nach diesem Marsche wnrd^i die
Winterquartiere in dortiger Gegend bezogen.
Im December 1743 erhielt unser Regiment den Befehl sich
auf den Feldfoss von 1000 Mann und 1000 Pferden zu setzen. Die
Gliederung blieb wie früher in sechs Escadronen zu je zwei Com-
pagnieen und die Grenadier-Compagnie. Letztere zählte 94, jede
andere 75, resp. 76 Mann. Ein Regiment war also 1000 Mann stark.
1744. Am 22. Februar 1744 beschloss der österreichische Hof, das
Hauptheer am Rheine zu versammeln und ein von demselben ab-
hängiges Corps in Baiem zu belassen.
Zum Obercommandanten der Rhein-Armee wurde der Prinz
Carl von Lothringen ernannt und demselben der F.-M. Traun zu-
getheilt.
Unser Regiment, dessen Inhaber, der Landprinz Carl Eugen
von Wfirttemberg-Stuttgard, am 23. März 1744 regierender Herzog
geworden war, daher seit dieser Zeit den Namen «Herzog von
Württemberg Dragoner-Regiment'' führte, erhielt die Bestimmung
zu dieser Armee.
Sie sammelte sich am 28., 29. und 30. April in vier Colonneo,
die erste zu Friedberg, die zweite zu Rain, die dritte zu Ingolstadt
und die vierte zu Dietfiirt, von wo aus dieselben, eine jede für sick,
gegen den Neckar dirigirt wurden. Unser Regiment unter dem Obersten
Graf Joyeusse finden wir bei der ersten Colonne. Diese brach am
1. Mai auf und marschirte über Langweid, Boxberg, Höchstadt,
Essingen, Hohensatt und Murrhardt in die Gegend von Lauffen, wo
sie den 17. Mai eintraf.
An diesem Tage lagerte das österreichische Heer am rechten
Ufer des Neckar zwischen Laoffen und Neckarsulm. Zwei Tage
später traf der Prinz Csurl bei der Armee ein und übernahm den
Oberbefehl. Das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner kam
laut Ordre-de-bataille zum Corps de Reserve und stand am linken
Flügel in der Division F.-M.-Lt. Graf St. Ignon, Brigade G.-M.
Moringer.
Prinz Carl brach am 6. Juni mit der Armee gegen die bei
Philipsburg im Lager befindlichen Baiern über Wieslod nach Wald-
dorf auf. Da jedoch die baiersche Stellung eine zu vortheilhafte
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1M*~1VM. 128
war, gab der Prinz seinen ursprünglieben Plan auf, und traf An-
stalten, um den Bhein zu überschreiten.
Zur Täuschung des Gegners wurde die Armee in verschiedene
Abtheilungen getheilt, welche die Ordre erhielten, zwischen Neudorf
und Stockstadt Stellung zu nehmen.
F.-M.-Lt. Graf St. Ignon kam mit den Dragoner-Kegimentern
Herzog von Württemberg und d'OUone nach Lussheim.
Der üebergang wurde in der Nähe von Rheinzabem bewerk-
stelligt. F.-M.-Lt. Graf St. Ignon überschritt den Rhein mit obigen
beiden Regimentern am 4. Juli um Mittemacht und rückte darauf in
das Lager der Armee bei Rheinzabem, am folgenden Tage in dasjenige
nächst Lauterburg. Letztgenannte Festung hatte am 4. Juli capitulirt.
Um nun durch Umgehung der linken Flanke der 40.000 Mann
starken französischen Armee unter dem Marschalle Coigny, diesen
zum Terlassen seiner Stellung an der Moder zu zwingen, brach das
Corps de Reserve, wobei sich das Regiment Herzog von Württemberg
Dragoner und das Grenadier-Corps befand, am 15. Juli auf und
marschirte in das Lager bei Bühl, wohin die Armee den nächsten
Tag folgte. Der Weitermarsch führte am 22. nach Sultz, am 28.
nach Görsdorf, und zwar bildeten bei letzterem Marsche die Dra-
goner-Regimenter Herzog von Württemberg und d'Ollone die rechte
Flankendeckung der Armee.
Da die Oesterreicher von hier aus schon am nächsten Morgen
den üebergang über die Moder erzwingen konnten, beschloss der
Marschall Coigny den Rückzug nach Bihwisheim. Damit hatte der
Prinz Carl seine Absicht vollkommen erreicht. Sein Heer rückte
hierauf über Hagenau, Hochfelden, den Zorn-Fluss, nach Wingers-
beim, dem Feinde nach. Da jedoch um diese Zeit einestheils
französische Verstärkungen aus Flandern anlangten, anderntheUs der
König von Freussen dem Bündnisse von Paris (5. Juni) zufolge,
wieder eine drohende Haltung gegen Oesterreich annahm, musste
der Prinz Carl ernstlich auf den Rückzug bedacht sein. Er beschloss
daher, sich den Brücken zu nahem, welche seinen Truppen zur
Bewirkung des weiteren Rückzuges dienen sollten, marschirte am
15. August mit der Armee aus dem Lager bei Wingersheim in
jenes bei Wittersheim und berief, als er erneuert die Nachricht von
dem bevorstehenden Einfalle der Freussen in Böhmen erhielt, einen
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124 194*-17U.
Eriegsrath. In diesem wurde einstimmig beschlossen, über den
Bhein zu gehen und der preussischen Kriegsmacht entgegenzueilen.
Der Aufbruch erfolgte am 21. August. Der Marsch fQhrte
über Bichweiler, den Rhein, nach Pforzheim, woselbst am 30.
der Befehl der Kaiserin Maria Theresia vom 22. August eintrat
zur Deckung Baiems bei Ingolstadt, oder wo der Prinz Carl es
sonst fQr angemessen hielte, ein Corps aufzustellen, mit dem Beste
der Armee aber den eingefallenen Preussen entgegenzurücken.
Diesem Befehle gemäss fahrte der Marsch über Schwieber-
dingen, Kannstatt, Schorndorf, Gmünd, Aalen, Neresheim, Bissingen,
nach Donauwörth, wo am 11., 12. und 13. September gerastet wurde,
theils um den erschöpften Truppen einige Rast zu gönnen, theils
um die Dispositionen bezüglich des in Baiern zurückzubleibenden
Corps zu treffen.
Von Donauwörth reiste der Prinz Carl nach Wien ab, und der
F.-M. Traun übernahm das Obercommando der Armee. Der neue
Feldherr ad interim führte das Heer am 14. September weiter über
Dietfurt, Beratzhausen, Burglengenfeld, Brück, Rotz, Waldmünchen,
Chodenschloss nach Stankau, wo der Prinz Carl von Wien aus
wieder beim Heere eintraf.
Da es ihm bekannt war, dass der König von Preussen gegen
Tabor vorzurücken beabsichtige, beschloss er, mit dem Heere nach
Mirotic zu marschiren und daselbst die Vereinigung mit dem Bat-
thyäny'schen Corps zu bewerkstelligen. Dieselbe fand dort auch am
2. Ootober nach einem Marsche von Stankau über Nepomuk und
Schlüsselburg statt.
Am 3. und 4. October blieb der Prinz Carl zu Mirotic and
marschirte am 5. weiter nach Öimelitz. Daselbst befand sich das
Regiment Herzog von Württemberg Dragoner laut Ordre-de-bataille
noch immer beim Corps de Reserve, und zwar in der Division
F.-M.*Lt. Bei-nes, Brigade 6.-M. Bechinie mit dem dienstbaren
Stande von 688 Reitern.
Um sich femer auch init den verbündeten Sachsen zu ver-
einigen, fQhrte der Prinz Carl das Heer am 15. October weiter Ober
die Moldau, Klucenic, Chlumec nach Sel6an, woselbst am 21. und
22. October auch diese Vereinigung stattfand.
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174»-1755, 125
Das Commando über die Sachsen führte der Herzog von
Weissenfeis selbstständig fort.
Prinz Carl war nunmehr darauf bedacht, den König aus der
bei Konopist eingenommenen festen Stellung hinauszumanövriren
und ihm die Verbindung mit der oberen Elbe, mit Schlesien und
seinem Magazine in Pardubitz abzuschneiden. Das österreichische
Heer machte daher am 23. October in der Absicht, das preussische
zu umgehen, einen Flankenmarsch von Selcan nach Janowic.
Der König, entschlossen, eine Schlacht zu liefern, rückte am
24. October Nachmittags aus seinem Lager bei Konopist gegen
Maräowic vor und traf Abends ein halbe Stunde vor dem Lager der
Sachsen, welche vor Hofetic auf Anhöhen standen, ein. Daselbst
ordnete er sein Heer hinter einem Walde zur Schlacht.
Sofort verstärkte der Prinz Carl den Herzog von Weissenfeis durch
das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner und durch noch
drei Reiterregimenter vom Corps de Reserve unter dem F.-M.-Lt.
Bemes, femer durch zwei Kürassier- und sieben Infanterie-Regimenter.
Beide Armeen standen die Nacht hindurch unter den Waffen.
Den nächsten Tag wurde der König von Preussen durch die überaus
günstige Stellung der AUiirten einerseits, durch den bereits fühl-
baren Mangel an Lebensmitteln und Futter andererseits gezwungen,
sich über Konopist in die Nähe seiner Magazine zurückzuziehen.
Am 27. October rückte das österreichische Heer den Preussen
nach und marschirte von Janowitz nach Bistritz.
Das sächsische Corps, welches die linke Flanke der Arme^
gegen die Preussen gedeckt hatte, verliess erst den folgenden Tag
das Lager und marschirte nach dem von den Preussen verlassenen
Lager bei Konopist.
An diesem Tage wurde der F.-M.-Lt. Bemes mit den drei
Reiterregimentem Herzog von Württemberg Dragoner, St. Ignon und
BiAenfeld unter die Befehle des Herzogs von Weissenfeis gestellt.
Das sächsische Corps, wobei sich jetzt unser Regiment befand,
folgte der Armee und marschirte am 30. October nach Diwischau,
den 1. November bis Kohljänowic. Die vereinte österreichisch-
sächsische Armee setzte sich sodann am 4. November über Widic
nach Kuttenberg in Bewegung.
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126 174«-17S5.
Am 9, November ging der König über die Elbe und verlegte
sein Heer in Cantonnirungen zwischen Edin und Pardubie, um auf
diese Art theils im Besitze des Königgratzer-, Bunzlauer- und Leit-
meritzer-Kreises zu bleiben, theils um die Verbindung zwischen
Prag und seinen Ländern zu erhalten.
Um jedoch den König zur Räumung von Böhmen zu zwingen,
beschloss der Prinz Carl seinerseits den Elbe-Uebergang. Am
11. November brach daher das sächsische Corps, bei welchem sich
unser Regiment noch immer befand, aus dem Lager bei Kuttenberg
auf und marschirte über Öaslau nach Choltic. Nach vergeblichen
Versuchen, die Elbe zu überschreiten, musste der Rückzug nach
Choltic angetreten werden. Ein erneuerter Uebergangs-Versuch sollte
am 19. bei Telcic unterhalb Pfelauc stattfinden.
Das sächsische Corps marschirte deswegen über Pfelauc,
Labetin und Tmawka neuerdings an die Elbe.
Dieses Mal waren die vereinten Anstrengungen vom besten
Erfolge gekrönt, worauf die österreichisch-sächsische Armee am 20.
das Lf^er bei Elbeteynic bezog. Die Alliirten zwangen die Preussen
durch den bewirkten Elbe-Uebergang zum Rückzuge und folgten
ihnen über 2i2elic, Chlumec, Kratenau, Stösser, nach Königgrätz.
Hier trennte sich die österreichische Armee von der sächsischen.
Letztere, bei welcher unser Regiment blieb» marschirte. am 29. No-
vember nach Jaromer, femer am 8. December gegen Jung-Bunzlau.
Prinz Carl hingegen drang mit seiner Armee über Opoßno, durch
das glatzische nach Ziegenhals in Ober-Schlesien, weiter bis Neu-
stadt vor.
Nachdem die Preussen aus Böhmen hinaus manövrirt waren»
bezogen die Alliirten die Winterquartiere. Die Grenadier - Com-
pagnie und fünf Sscadronen unseres Regiments kamen in den
Saazer-Kreis ; eine Escadron (109 Berittene) wurde hingegen zu den
Truppen unter dem 6.-d.-C. Oraf Hohenembs bestimmt Diese hattai
zur Sicherung der Armee an der glatzischen und schlesischen
Orenze eine Postirung bezogen, welche sich von Landeck über
Habelschwerd, Qrafenort, Reinerz, Lewin, Wünschelburg und Neurode,
dann weiter an der böhmischen Grenze über Braunau, Trantenao,
Schatzlar, nach Freiheit hinzog.
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lSM-1755. 127
Der sächsische Cordon stand mit der vorerwähnten in Ver-
bindung und ging über Hohenelbe nach Friedland.
Die Werbung für unser Kegiment fand 1744 in Mähren statt
Nur wenige Tage sollten die in Abwesenheit des Prinzen Carl 1745.
?on Lothringen unter dem F.-M. Traun stehenden Truppen der
Bohe gemessen; denn schon am 9. Jänner 1745 überschritten die
an Stärke übeiiegenen Preussen die Neisse und setzten sich wieder
in den Besitz von preussisch- Schlesien, sowie von Troppau und
Jägemdorf.
Um femer die Grafschaft Glatz wiederzuerobern, marschirte
der preussische (Jeneral Lehwald mit seinem Corps von Franken-
stein nach Glatz und rückte gegen Ober- und Nieder-Hannsdorf vor.
Der im glatzischen commandirende General Graf Wallis ver-
einigte seine Truppen so schnell wie möglich bei Habelschwerdt,
imd hier finden wir auch die zum Sicherungs-Cordon commandirte
Escadron unseres Begimentes. General Lehwald rückte gegen die
Stellung bei Habelschwerdt vor, und da man die Zahl der preus-
sischen Truppen fttr weit geringer hielt, als sie es in der That
war, so wurde am 14. Februar der Kampf angenommen.
Die Gestenreicher mussten begreiflicherweise der unverhältniss-
mässigen üebermacht weichen und traten den Bückzug nach Mittel-
walde an.
Die Escadron unseres Begimentes verlor im Gefechte bei
Habelschwerdt 1 Mann und 3 Pferde; verwundet wurde 1 Mann.
Während sich unsere Truppen weiter über Beinerz^ Wünschel-
bnrg und Neurode nach Braunau und Nachod zurückzogen, be-
gnügten sich die Preussen mit der Wiederbesetzung der Grafschaft
ölatz, worauf die beiderseits erschöpften Truppen die Winterquar-
tiere von Neuem bezogen.
Schon Ende März wurden österreichischer Seits alle Anstalten
zur Wiederaufiiahme der Operationen getroffen.
Die dem sächsischen Corps zugetheilten Begimenter Württem-
berg Dragoner und St. Igoon wurden wieder zur Hauptannee unter
dem Prinzen Carl von Lothringen berufen und erhielten Anfangs
April den Befehl zum Aufbruche aus ihren Winterquartieren.
Am 4. Mai cantonnirte der grösste Theil der Armee um
Königgrätz herum; der Stab unseres Begimentes befand sich in
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128 174«-19U.
Eratenau. Diese Quaiüere worden am 18. Mai mit anderen, in der
Gegend von Jaromer vertauscht. Aus den letzteren brach die Armee
am 24. Mai auf und bezog das diesjährige erste Lager bei Eostelec,
wo wir unser Kegiment mit dem vorgeschriebenen Stande von
1000 Reitern am äussersten linken FlQgel des zweiten Treffois
finden. Der Marsch wurde über Schönberg, Landshut, Alt-Bdchenan
nach Baumgarten fortgesetzt, wo die sächsische Armee am 2. Hai
ihre Vereinigung mit der österreichischen bewirkte.
Der Oberbefehl war, wie im Vorjahre, getheilt.
Zufolge der neuen Ordre- de -bataille erhielt das Regiment
Herzog von Württemberg Dragoner zu sechs Escadronen und der
Grenadier-Compagnie seine Eintheilung beim Corps de Reserve in
der Division F.-M.-Lt. Graf Nadasdy, Brigade G.-M. Morocz.
Der Marsch nach Baumgarten hatte die verbündete Armee in
die nächste Nähe der Preussen geführt. Der König befand sich
nämlich im Lager zwischen Schweidnitz und Jauemick.
Am 3. Juni marschirten die Verbündeten nach Hausdorf, der
König nach Striegau. Am 4. Juni kam es zur Schlacht bei Hohen«
friedberg (Striegau), in welcher der König Friedrich einen voll-
ständigen Sieg erfocht. Er hatte die Sachsen unerwartet angegriffen
und geschlagen, und als der Prinz Carl mit den Oesterreichem zur
Unterstützung herbeigekommen war, wurde auch er zurückgedrängt,
bevor er noch seine Schlachtlinie entwickelt hatte. Nach empfind-
lichen Verlusten trat das österreichische Heer den Rückzug nach
Reichenau an. Unser Regiment zählte 109 Mann, 91 Pferde todt,
und beinahe ebenso viele verwundet.
Der weitere Rückzug der Verbündeten führte über Reichenau,
Landshut, Jaromer, Pless, Semanic nach MalSowic. Hier setzte sich
der Prinz Carl am 20. Juni fest und zog derartige Verstärkungen
heran, dass die Armee Ende Juli trotz des Abmarsches von 12.000
Sachsen wieder in den Stand gesetzt war, offensiv vorzugdien.
Am 23. August ergriff der Prinz neuerdings die Offensive,
indem er eine neue Stellung bei Aiyezd besog, wodurch der König
von Preussen zum Rückzuge aus dem Lager bei C9ilam in jenes
bei Semanitz gezwungen wurde.
Der Ordre - de - bataille vom 30. August zufolge befand sich
unser Regiment noch immer beim Corps de Reserve, gehörte
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17M-19U. 129
jedoch TOT Diyisipn F.-M.-Li Preysing, Brigade G.-M. Graf
KoUowrat.
Am 20. September führte der Prinz Carl das Heer aus dem
Lager bei A^jezd, weiter über Jasena, Jaromer nach Eöniginhof.
Von hier aus recognoscirte .er die feindliche Stellung, welche sich
mit dem rechten Flügel an Burgersdorf, mit dem linken an Ratsch
lehnte. Er fand den rechten preussischen Flügel blosgestellt, so-
dass derselbe Gelegenheit zu einem Ueberfalle bot. Diesen Vortheil
beschloss der Prinz auszubeuten. Demnach wurde die mit zehn
Beserve-Geschützen versehene Avantgarde am 29. September, um
1 1 Uhr Vormittags in Marsch gesetzt. Als Unterstützung folgte der
F.-M.-Lt. Preysing mit den drei Reiterregimentern Herzog von
Württemberg Dragoner, Preysing und Philibert, und diesen das
Heer üi sechs Colonnen.
Der dienstbare Stand unseres Regimentes betrug an diesem
Tage 715 Reiter.
Leider wurde der für den 29. September festgesetzte Angriff
verschoben, und damit ging der so ungemein günstige Moment
unbenutzt vorüber. Am Abende des 29. wurden die drei Reiter-
regimenter unter dem F.-M.-Lt. Preysing in nächster Nähe des
sogenannten Bataillen- Berges bei Soor aufgestellt.
Der König erhielt erst am 30. September bei Tagesanbruch,
als er sein Heer nach Trautenau in Marsch setzen wollte, die
Meldung, dass die Oesterreicher vor Bmgersdorf ständen. Schnell
entschlossen, Hess er seine Armee in Schlachtordnung vorrücken und
erfocht mit seiner überlegenen Taktik abermals einen Sieg. Die
Oesterreicher mussten den Rückzug antreten und wurden durch den
Königreicher- Wald vor weiterer Verfolgung geschützt.
Unser Regiment verlor in der Schlacht bei Burgersdorf (Soor)
an Todten 7 Mann, 9 Pferde; blessirt wurden: Hauptmann Anton
Baron Münichhausen, 20 Mann, 18 Pferde, femer vermisste man
7 Mann, 16 Pferde.
Nach der Schlacht fahrte der Prinz Carl seine Armee in das
Lager bei Königinhof, am 1. October weiter bis Ertina (bei Jaromer)
zurück.
Da der König sein Heer Mitte October nach Schlesien zurück-
fahrte und Sachsen bedrohte, brach der Prinz Carl, um die Lausitz
9
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130 174«-1»5*
vor einem Einfalle der Preussen zu schützen, am 25. October ?on
Ertina auf und marschirte nach Horitz.
Unser Begiment befand sich jetzt laut der neuen Ordre-de-
bataille am äussersten rechten Flflgel des zweiten Treffens in der
Brigade Q.-M. Möringer.
Von Horitz fahrte der Marsch weiter über Jicin, Tumau,
Böhmisch-Aicha, Kratzau und Triedland nach Schönberg in die
Lausitz, wo die Armee am 21. November in Cantonnirungen verlegt
wurde. Die Eegimenter Herzog von Württemberg Dragoner, Czemin
und St. Ignon kamen in die Gegend von Kipper und Belmansdort
Kurz nach seinem Einrücken in die Lausitz hatte der Prinz von
allen Seiten die Nachricht erhalten, dass sich das preussische Heer
eiligst zusammenziehe, um gegen ihn vorzurücken.
Als sich dieses wirklich bestätigte, trachtete er vor Allem,
seine Vereinigung mit dem sächsischen Heere zu bewerkstelligen,
weil seine Armee nach Abschlag der zur Sicherung Btimiens
zurückgelassenen, nicht unbedeutenden Truppenmacht, der preussiscben
an Zahl keineswegs mehr gewachsen war. Aus diesem Grunde
führte der Prinz seine Truppen über Ostriz, Olbersdorf, Gabel,
Eeichstadt, Drum, Liebeschiz, Leitmeriz, Aussig, Schönwald und
Zehista nach Seidnitz in die Nähe von Dresden.
In den nächst Dresden und dem grossen Thiergarten gelegenen
Ortschaften wurden den Oesterreichem am 14. December Can-
tonnirungen mit dem Hauptquartiere zu Seidnitz angewiesen. Die
Escadronen unseres Begimentes kamen nach Dohna, Gorknitz, Bose-
witz und Umgebung.
Am 15. December wurden die Sadisen in ihrer Stellung bei
Kesselsdorf von dem preussischen Corps des Fürsten von Dessau
angegriffen und geschlagen.
Prinz Carl konnte wegen der zu weiten DiBlocation seiner
Truppen nicht rechtzeitig zu Hilfe eilen, stellte jedoch das Heer
vor Dresden in Schlachtordnung auf. Die Nacht über verblieb es
unter den Waffen.
An diesem Tage erhielt das Begiment Herzog von Württem-
berg Dragoner laut Ordre-de-bataille die Eintheilung beim Corps
de Beserve.
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m«-17M. 131
Da auch das preossische Hauptheer im Anzüge war, hielt man
den Rückzug für unbedingt nothwendig ; jedoch sollte der Prinz Carl
mit seinem Heere erst nach durchgefClhrtem Abzüge der sächsischen
Armee aufbrechen. Dieser Disposition zufolge brach Letztere am
16. December um 3 Uhr Früh, Prinz Carl um 8 Uhr auf.
Die Oesterreicher marschirten bis Pirna, wo ein Lager bezogen
wurde. Den folgenden Tag wurden die Armeeen der grossen Kälte
wegen in Gantonnirungen verlegt. Unser Begiment kam nach Lieb-
stadt und Umgebung. Diese Quartiere mussten schon am 22. De-
cember wieder gewechselt werden, weil die Preussen im Anmärsche
waren. Das Begiment Herzog von Württemberg Dragoner, sowie
sechs sächsische Escadronen kamen nach Einnic, Bohna und Um-
gebung.
Um diese Zeit wurde dem Prinzen Carl von dem in Dresden
anwesenden böhmischen Hofkanzler, Qraf Harrach, mitgetheilt, dass
man das Uebereinkommen getroffen hätte, die Feindseligkeiten in
Sachsen am 24., in Schlesien am 28. December einzustellen. Der
Prinz ordnete demgemäss alles Nöthige an, nahm am 26. December
eine Truppendislocation vor, wobei unser Begiment und sechs
sächsische Escadronen nach Besawiz, Neschwiz, Hostie und Hortau
▼erlegt wurden. Sodann liess er den Bückmarsch in vier Colonnen
nach Böhmen und Mähren antreten.
Am 25. December war der Friede zu Dresden unterzeichnet.
Die Truppen bezogen Winterquartiere; unser Begiment kam
in die Gegend von Brunn.
Die diesjährigen Becruten erhielt unser Begiment aus Wien,
Mähren und Böhmen, die Bemonten aus Böhmen.
Im April 1746 wurde das Begiment Herzog von Württemberg 1746.
Dragoner aus seinen Quartieren in Mähren nach Zwiefalten und
Troehtelfingen in den schwäbischen Kreis verlegt.
Die im Vorjahre gegen Preussen gestandene Armee erhielt
1746 den Befehl, sich den allürten Holländern, Hessen, Hanno-
veranem und Engländern anzuschliessen. Die verbündete Armee sollte
unier gemeinsamem Oberbefehle gegen die bisher siegreichen beiden
französischen Heere unter dem Marschalle von Sachsen und dem
Prinzen Conti in den Niederlanden operiren. Dorthin trat unser
Begiment den Marsch im Mai an.
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132 174«-1755*
Am 21. Juli traf der Prinz Carl von Lothringen im Lager der
allürten Armee bei Weert ein und übernahm den gemeinsamen
Oberbefehl über die Verbündeten. Er führte das Heer am 23. nach
Peer, wo wir auch unser Regiment zu sechs Escadronen und der
Grenadier-Compagnie laut Ordre-de-bataille beim Corps de Reserve
in der Division F.-M.-Lt. Philibert, Brigade Ö.-M. Qemming finden.
Der Prinz trachtete vor allem Andern die Portschritte der
Franzosen, welche seit 14. Juli Charleroi belagerten, möglichst auf-
zuhalten. Sein weiterer Marsch mit der Armee fahrte von Peer über
Zonhoven, Perwez, Montigna^ am 2. August in das Lager bei Mazy.
Nach der Einnahme von Charleroi (2. August) durch die
Franzosen wurde der Prinz Conti abberufen. Die bis dahin getrennt
operirenden französischen Heere kamen hierauf unter das einheitliche
Conmiando des Marschalls von Sachsen. Letzterer vereinigte die
beiden Armeen am 16. August im Lager zwischen dem Walde von
Nil S. Mart und S. Andr6. Durch den Marsch des französischen
Heeres gegen letzteren Ort wurden die Vortruppen des Prinzen
Carl bedroht, weshalb er am 15. August das Corps de Reserve,
wobei sich, wie obenerwähnt, auch unser Regiment befand, unter
dem F.-Z.-M. Prinz Wolfenbüttel zur Unterstützung vorschickte.
Den weiteren Bewegungen des Feindes folgte der Prinz mit grosser
Sorgfalt. Am 17. brach er nach Longchamps auf. Von hier verlegte
er das Hauptquartier zwei Tage später nach Montigna, liess femer
das Corps de Reserve gegenüber von Bndve rücken. Den nächsten
Tag kam die Armee nach Burdinne.
Unser Regiment, noch immer beim Corps de Reserve unter
dem F.-Z.-M. Prinz Wolfenbüttel und dem F.-M.-Lt. Philibert,
finden wir jetzt in der Brigade G.-M. Bentheim.
Die weiteren Operationen der Franzosen nöthigten den Prinzen,
das Heer auf das rechte Ufer der Maas und dann auf Umwegen
weiter gegen Mastricht zu führen. Demgemäss brach die verbündete
Armee am 28. August nach Sonnenuntergang die Zelte ab und
marschirte über Jehay, ChoMer, die Maas, Harze, die Ambleve,
Beyne, Julemont, bei Lanaken über die Maas, weiter nach Herderen,
wo sie am 17. September eintraf.
Das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner kam hier
laut Ordre-de-bataille am rechten Flügel des zweiten Treffens unter
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1940-17(S. 133
dem F.-Z.-M, Carl Graf Pälffjr, Division F.-M.-Lt. Przichowski,
Brigade G.-M. WaUbrann zu stehen.
Die Nachricht von der Capitulation Namurs (19. September)
yeranlasste die Alliirten am 7. October das Lager weiter über die
G^u^h nach Ans zu verlegen.
Der Marschall von Sachsen, davon benachrichtigt, dass die
Verbündeten diese neue Stellung zur Vertheidigung herrichteten,
beschloss, sie so schnell als möglich anzugreifen, und so kam es
am 11. October zur Schlacht bei Lüttich.
Ueber die Thätigkeit unseres Kegiments, welches sich in dieser
Schlacht am rechten Flügel des zweiten Treflfens befand, ist leider
nichts in den verschiedenen Relationen erwähnt. Ueberhaupt kam
die beiderseitige Eeiterei an diesem Tage nur wenig zur Verwendung.
Die Schlacht endete mit einem Siege der Franzosen, der jedoch
ohne weitere Folgen blieb. Die Alliirten traten den Rückzug an
und bezogen am 12. October ein Lager bei Amby.
Der vorgerückten Jahreszeit wegen verzichtete der Marschall
von Sachsen auf alle Vortheile seines blutigen Sieges imd führte
sein Heer in die Winterquartiere. Die Verbündeten säumten nicht
diesem Beispiele zu folgen.
Unser Regiment, in der Starke von 819 Reitern, marschirte
am 27. October aus dem Lager bei Amby mit der nach Luxemburg
bestinmiten zweiten Colonne unter dem F.-M.-Lt. Przichowsky
und G.-M. Bentheim ab, und zwar über Eupen, St. Vith, Ettelbrück
nach Luxemburg. In dortiger Gegend bezog es die Winterquartiere.
Die diesjährige Werbung fand in Mähren' statt.
Schon in der zweiten Hälfte des Monates März 1747 verUessen 1747.
die zum alliirten Heere bestimmten österreichischen Truppen ihre
Winterquartiere in Luxemburg und standen Ende desselben Monates
zwischen Geulle und Ruremonde an der Maas. Sie überschritten
diesen Fluss am 3. April und marschirten über Maaseyk und Eind-
hoven in die Cantonnirung zwischen Eindhoven und Ruremonde.
Unser Regiment kam nach Kessenich, Ittewort und Neeritter«.
Erst am 21. April verliessen die Oesterreicher ihre Can-
tonnimngsquartiere und bezogen am 30. das Lager bei Weelde.
Der Commandant der österreichischen Truppen war der F.-M. Graf
Batthyäny.
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134 174«-17M«
Die sechs Escadronen unseres Begimentes standen laut Ordre-
de-bataille am rechten Flügel des ersten Treffens unter dem
P.-Z..M. Graf Pälffjr in der Division P.-M.-Lt. Phüibert, Brigade
G.-M. Boumonville; die Grenadier -Compagnie im dritten Treffen
unter dem P.-Z.-M. Prinz Wolfenbüttel in der Division F.-M,-Lt.
Graf Eollowrat. Der dienstbare Stand unseres Begimentes betrug
924 Mann, 1007 Pferde.
Am 30. April sanmielte sich das verbündete Heer, dessen
Oberbefehlshaber in diesem Jahre der Herzog vom Cumberland war,
im Lager bei Brecht, wo die österreichischen Truppen am rechten
Flügel der Armee standen.
Die sechs Escadronen unseres Begimentes blieben in demselben
Verbände wie früher, während die Grenadier -Compagnie in die
Brigade G.-M. Badicati, Division F.-M.-Lt. Baronyai kam. Sie
stand jedoch, wie früher im dritten Treffen unter dem F.-Z.-M.
Prinz Wolfenbüttel.
Unter dem Commando dieses Generals wurde am 5. Mai
ein Corps de Beserve ausgeschieden, zu welchem auch die Grenadier-
Compagnie unseres Begimentes zur Division F.-M.-Lt. Fürst
Schwarzenberg, Brigade G.-M. Spada kam.
Da der Herzog von Cumberland Antwerpen zu belagern beab-
sichtigte, liess er den Prinzen Wolfenbüttel noch am 5. Mai nach
Schilde vorrücken, während die Armee erst am 14. das Lager bei
Brecht verUess und ein neues bei Brasschaet bezog. Der Herzog
gab jedoch seinen Plan sehr bald wieder auf und führte die Armee
am 26. Mai in das Lager bei Lierre zwischen der kleinen und der
grossen Nethe.
Prinz Wolfenbüttel nahm eine Stellung bei Tongerloo ein.
Die Bewegungen der Franzosen zeichneten den Verbündeten
ihren weiteren Weg vor; es marschirte die Armee am 24. Juni
über Westerloo, Diest nach Hasselt.
Am 28. Juni wurden 17 Bataillone, 11 Grenadier-Compagm'een
und 20 Escadronen vom Heere abgeschieden, um unter dem Com-
mando des F.-Z.-M. Leopold Graf Dann, vereint mit den leichten
Truppen des F.-M.-Lt. Baronyai, die Avantgarde zu bild^. Bei
diesem Corps, weldies sich in zwei Treffen ranprte, finden wir auch
eine Escadron unseres Begimentes unter dem Commando des Majors
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UA*-17ii. 135
Crocin von Drachobeyl. Ausser dieser Escadron befand sich noch
je eine Escadron der Begünenter Althann, Batthyäny und Diemar
in der Brigade des G.-M. Bournonville am rechten Flügel des
ersten Treffens.
F.-Z.-M. Graf Dann ging am 29. Juni bei Hasselt über die
Demer, nahm auf dem Steinw^e vor dem genannten Orte Stellung
und besetzte alle nach Tirlemont und St. Trond führenden Wege.
Auch das Corps de Beserve unter dem Prinzen Wolfenbüttel traf
an diesem Tage in Hasselt ein. Am 30. Juni rückte die Avant-
garde nach Bilsen, woselbst denselben Tag auch das Corps de
Beserve eintraf. Das Heer bezog ein Lager zwischen Ghenk und
Gellick.
Der Weitermarsch der verbündeten Armee führte am 1. Juli
nach Bosmeer und am 2. kam es zur Schlacht bei Laeffeld. Die
Avantgarde unter dem F.-Z.-M. Graf Dann (wobei eine Escadron
unseres Begimentes) breitete sich von Gross -Spauwen bis Bilsen
aus; das Corps de Beserve unter dem F.-Z.-M. Prinz Wolfenbüttel
(wobei die Grenadier-Compagnie unseres Begimentes) besetzte Elein-
und Gross - Spauwen, femer standen zwischen letzterem Orte und
dem rechten Flügel des österreichischen Fussvolkes 45 Escadronen
Oesterreicher in zwei Treffen mit der Front gegen EUicht. Dieser
Ort war von leichten Truppen besetzt.
Bei den genannten 45 Escadronen befand sich der Best unseres
Begimentes (5 Escadronen) am rechten Flügel des ersten Treffens.
Dem Begimente Herzog von Württemberg Dragoner wurde
die Gel^enheit geboten, an mehreren glorreichen Beiterangriffen
Theil zu nehmen, namentlich der bei der Avantgarde eingetheilten
Escadron.
Der Kampf drehte sich um den Besitz des Dorfes Laeffeld.
Oleich beim ersten Vorrücken liess daher der Herzog von Cumber-
bmd die dortigen Truppen verstärken. Zu diesem Zwecke setzten
sich neun Bataillone und zwanzig Escadronen der Avantgarde
gegen Laeffeld in Bewegung und langten dort an, als eben der
dritte Sturm der Franzosen abgeschlagen war. Die österreichische
Beiterei schloss sich der daselbst befindlichen englischen Cavallerie an.
Nachdem sich die Franzosen bei dem folgenden vierten Angriffe
in einem Theile des Ortes festgesetzt hatten, ordnete der Marschall
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136 174«-17»&.
von Sachsen einen weiteren Angriff gegen die auf beiden Seiten
des Dorfes aufgestellten Truppen an. Gleichzeitig liess er durch
frische Truppen das Gefecht in Laeffeld selbst erneuern und er-
theilte der französischen Reiterei des rechten Flügels den Befehl,
zwischen Montenaken und Neer-Canne gegen Kessel vorzurücken.
Gegen Letztere rückte der F.-Z.-M. Ligonnier niit der
englischen Cavallerie und acht vom F.-M. Boumonville befehligten
österreichischen Escadronen vor. Hiebei befand sich auch die eine
Escadron unseres Regiments. Als Unterstützung folgte das Regiment
Trips -Huszaren.
Die Attaque wurde seitens der Allürten glänzend ausgeführt
Nicht nur die französische Reiterei wurde geworfen, sondern auch
die Infanterie bei Laeffeld begann zu weichen und konnte nur mit
grosser Mühe zum Stehen gebracht werden. Nur der Umstand,
dass der F.-Z.-M. Ligonnier bei der weiteren Vorrückung auf
einen von der Infanterie besetzten Hohlweg stiess, setzte dem kühnen
Vordringen der Reiterei ein Ziel.
Trotz dieser momentanen Erfolge konnte sich der Herzog von
Cumberland gegen die feindliche Uebermacht auf die Dauer nicht
behaupten und ordnete daher gegen 3 Uhr Nachmittags den Rück-
zug an.
Um 7 Uhr Abends stand das Heer vollständig geordnet zwischen
Mastricht und Lonaken. In der folgenden Nacht ging es auf zwei
bei Mastricht geschlagenen Schiffsbrücken auf das rechte Ufer der
Maas und bezog das Lager bei Wyk.
Der Besitz des Schlachtfeldes war dem Marschalle von Sachsen
theuer zu stehen gekommen; seine Armee hatte einen Verlust von
10571 Mann, während sich jener der Allürten nur auf 5868 Mann
und 1751 Pferde beUef. Von unserem Regimente waren 12 Mann
und 10 Pferde verwundet.
Das Corps de Reserve unter dem F.-Z.-M. Prinz Wolfenbüttel
wurde am 6. Juli aufgelöst, die Truppen, welche dabei gestanden
hatten, zur Armee gezogen, und ein neues Reserve - Corps unter
dem F.-Z.-M. Graf Gaisrugg gebildet. Hierauf bezogen die
Allürten eine Stellung zwischen Geulle und Vis6. Laut Ordre -de-
bataille standen daselbst 5 Escadronen des Regimentes Herzog von
Württemberg Dragoner im zweiten Treffen unter dem F.-Z.-M.
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17M-nU. 137
Ijeopold Graf Daun in der Brigade G.-M. Bournanvüle, Division
F,-M.-Lt. de Pin, während wir eine Escadron und die Grenadier-
Compagnie beim Corps de Beserve finden, und zwar erstere unter
dem F.-Z.-M. Prinz Hildburghausen in der Division P.-M.-Lt.
Philibert, letztere in der Brigade G. - M. Buccow, Division F.-M.-Lt.
EoUowrat.
Vom Corps de Beserve aus wurde Mitte Juli die eine Escadron
unseres Begimentes mit anderen Truppen in die Linien von Bergen-
op-Zoom detachirt, um die Verbindung mit der dortigen Besatzimg
aufrecht zu erhalten.
Nachdem sich die französische Hauptarmee am 14 August
aus der Gegend von Mastricht hinter Tongres zurückgezogen hatte,
brachen auch die Alliirten am 19. August auf imd bezogen ein
neues Lager bei Vis6.
Nachdem Bergen - op - Zoom am 16. September erstürmt
worden war, vereinigten sich die aus der Festung und den Linien
entkommenen Truppen mit jenen der Generale Constrom und Prinz
Hüdburghausen, welche ihrerseits am 19. September bei Ouden-
Bosch zum F.-Z.-M. Chanclos stiessen und dort ein gemein-
schaftliches verschanztes Lager bezogen. Von hier aus wurden jene
Abtheilungen, welche zum Corps de Beserve gehörten, also auch
die eine Escadron des Begimentes Herzog von Württemberg Dragoner,
wieder zur Armee gezogen und durch andere Truppen ersetzt.
Die österreichische Armee befand sich am 22. September im
Lager bei Mastricht, am 7. October in jenem bei Mecheln. Einen
Monat später hatten die Truppen bereits die Winterquartiere bezogen.
Unser Begiment rückte zwischen dem 4. und 7. November in die-
selben ein, und zwar im Kur - Trierschen, woselbst es im December
767 dienstbare Berittene zählte.
Die Werbung fand 1747 in Mähren statt.
Am 13. März 1748 erhielten sowohl die kaiserlichen, als auch 1748.
die allürten Truppen Ordre, ihre Winterquartiere zu verlassen und
eine enge Cantonnirung in der Nähe von Mastricht zu beziehen.
Das Begiment Herzog von Württemberg Dragoner zu sechs Esca-
dronen und der Grenadier-Compagnie kam nach Elsloo und Umgebung.
Die Cantonnirungsquartiere wurden am 7. April verlassen,
und hierauf ein Lager zwischen Amby und Berg bezogen.
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138 174»~17».
Als der Marschall von Sachsen am 13. April die Belagerung
von Mastricht begann, nahmen die Allürten den 15. Apiil Stellang
hinter der Boer bei Buremonde und erwarteten noch 37.000 Bussen,
um mit hinreichender Stärke den Entsatz der Festung zu unter-
ndmien«
Das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner befand sich
laut Ordre-de-bataille am rechten Flügel des zweiten Treffens in
der Division F.-M.-Lt. Holly, Brigade G. -M. Badicati.
Zum Entsätze von Mastricht kam es nicht; denn einem
Anfangs Mai abgeschlossenen Präliminar -Vertrage zu Folge vnirde
die Festung am 7. Mai den Franzosen übergeben.
Nach dem nun folgenden Waffenstillstände wurde die ver-
bündete Armee aus Verpflegungsrücksichten in die Nähe der zu
Herzogenbusch befindlichen Magazine geführt. Demgemäss ward
das Lager bei Buremonde verlassen, die Maas überschritten und über
Weert, Geldorp und Eindhoven, am 16. Mai in das Lager bei
Boxtel marschirt.
Die inzwischen stattfindenden Friedensverhandlungen zu Aachen
machten das Ende des Krieges gewiss, wesshalb die Armee den
18. Juni aus dem bisherigen Lager bei Boxtel über Eindhoven und
Weert nach Becken an die Maas zurückgeführt wurde. Von hier
aus marschirten verschiedene Begimenter in zwei Colonnen, und
zwar am 28. und 30. Juni nach Luxemburg, darunter auch unser
Begiment unter dem Gommando des Generals Chanclos.
Den 23. October unterzeichnete Oesterreich den Frieden zu
Aachen, in welchem die Kaiserin Maria Theresia Parma, Piacenza
und Guastalla dem Infanten Don Philipp überliess und die in
Schlesien 1742 an Preussen, in der Lombardei 1743 an Sardinien
gemachten Abtretungen bestätigte, wogegen die pragmatische Sanction
allgemein anerkannt wurde.
Noch Ende October brach unser Begiment aus Luxemburg
nach den demselben angewiesenen Friedensstationen in Ungarn anf^
marschirte im November über Nürnberg nach Böhmen, wo der
Oberst Graf Joyeuse das neue Verpflegsreglement publiciren liess und
setzte im December den Marsch durch Mähren nach Ungarn fort
Während des Marsches wurde unser Begiment, wie alle tUnigea
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174«-t7U. 189
Dragoner -fiegimenter, a^ den Vriedensfiiss (812 Mann^ 612 Pferde)
gesetzt.
Der Oberst und Regiments -Commandant Johann Graf Joyeuse
ayancirte am 10. December znm G.-P.-W., femer wurde statt
seiner am 14. December der Oberstlieutenant Ludwig 6r. Bretlach
zum Regiments -Comraandanten ad interim, und am 22. December
zum wirklichen Commandanten unseres Regimentes ernannt.
Am 1. Jänner 1749 finden wir dasselbe noch auf dem Marsche. ^^^•
Es langte jedoch noch in diesem Monate in seinen Friedensstationen
an. Der Regiments - Stab imd vier Compagnieen kamen in das
Arvaer, sechs Compagnieen in das Liptoer und drei Compagnieen
in das Tiirötzer Comitat.
Im August und September betheiligte sich unser Regiment
an den Truppenübungen im Lager bei Rima - Szombath im Gomorer
Comitate. Nach beendigter Concentrirung wurde es in das Press-
burger Comitat dislocirt und erhielt den Befehl, von dort aus derart
nach Böhmen zu marschiren, dass es daselbst zu Anfang des nächsten
Jahres eingetroffen sein würde. Demgemäss erfolgte der Aufbruch
im November.
Lm Jänner 1750 liess der Oberst und Regiments -Commandant 1750.
Ludwig Br. Bretlach die angewiesenen Quartiere in Böhmen beziehen*
Wo sich dieselben befanden, ist nirgends zu finden ; der Begiments-
Stab muss jedoch in der Nähe von Eolin gewesen sein, weil sich
unser Regiment in den nächsten zwei Jahren an den dortigen
Waffenübungen betheiligte.
Im April musste es 30 Dragoner, welche über den Stand
waren, an das Dragoner-Regiment Breüach abgeben. In demselben
Monate wurde der Regiments -Inhaber, der regierende Herzog von
Württemberg, bittlich, dass der Hauptmann Graf Pappenheim
unseres Regimentes, so lange der Friede andauere, bei ihm be-
lassen würde.
Im Herbste 1751 finden wir das Regiment Herzog von 1751.
Württemberg Dragoner bei den Truppenübungen in der Nähe von
Eolin.
Am 3. October dieses Jahres erhielt dxusselbe den zweiten
Theil des neuen Exerder- Reglements.
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140 174«-17U.
1752. Im Herbste 1752 &iid, wie im Vorjahre, eine Truppen-
Concentrinmg in der Nähe von Kolin statt, an welcher sich unser
Regiment wiederum betheiUgte.
Die Werbung fand in diesem Jahre in Mähren, die Recrutirung
in Böhmen statt
1753. Am 18. April 1753 wurde beschlossen, unser Regiment nach
Ungarn zu verlegen. Der erhaltenen Ordre zufolge brach dasselbe
in der ersten Hälfte September aus Böhmen auf und marschirte
durch Mähren nach Ungarn, wo wir es noch in diesem Jahre
in den Gespannschaften Stuhlweissenburg, Gran und Pest finden.
Im Juli erhielt unser Regiment Remonten, welche durch
einen Pferdehändler zu Komotau in Böhmen gestellt worden waren.
1754. Ende Juli 1754 wurden fOr das Regiment Herzog von Württem-
berg Dragoner neue Stationen im Tölnaer und Baranyaer Comitate
angewiesen.
Ein Hofkriegsräthliches Rescript vom Juli ordnete an, dass
bei denjenigen Regimentern, bei welchen noch eine Musik vor-
handen sei, gleichwie sie in specie bei den Regimentern Darmstadt
imd Württemberg*) befindlich wäre, solche allsogleich abgeschafft
werden sollte.
Den Marsch in die neue Dislocation trat der Oberst und
Regiments - Commandant Ludwig Br. Bretlach der Ordre gemäss
Ende September an, und zwar kamen der Regiments - Stab, der
Oberstwachtmeister und acht Compagnieen in das Baranyaer, fttnf
Compagnieen in das Tölnaer Comitat.**)
1755 Im Februar 1755 wurde den Officieren sämmtlicher Reiter-
regimenter die Bewilligung ertheilt, sich unter festgesetzten Zahlungs-
normen mit Regimentsremonten beritten zu machen.
Im Mai dieses Jahres wurden unserem Regimente 220 Remonten
zu Ghrudim in Böhmen angewiesen.
Am 6. September erhielt es die Ordre, sich, wie es auch den anderen
Dragoner -Regimentern befohlen sei, auf den vollzähligen Dienststand
von 800 Pferden zu completireü und zu gleicher Zeit die dazu
*) Die Masik warde bei anserem Hegimente unter dem Oberst Graf
Waldeck in*8 Leben gerufen.
**) Die einzelnen Stationen sind nicht mehr bekiumt.
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17M-1765« Ul
erforderlichen Büstangssorten anzuschaffen. Femer erhielt unser
Eegiment am 13. September die Bereitschafts - Ordre zum Marsche
aus Ungarn nach Siebenbürgen. Dieser Friedensmarsch wurde
am 18. October in zwei Colonnen angetreten, und wurden die
angewiesenen Stationen, welche in Vergessenheit gerathen sind,
noch Ende des Jahres erreicht.
Von Siebenbürgen aus gingen am 27. December Commandirte
zur üebemahme von 200 Bemonten nach Eomotau in Böhmen ab.
Aabang zar lY. Periode.
Die Kaiserin Maria Theresia begiiff beim Antritte ihrer
Regierung die volle Bedeutung von Prinz Eugens inhaltsschwerem
Rathe: ein tüchtiges, waffengeübtes Heer zu besitzen, um die
Stellung Oesterreichs in der Reihe der Grossstaaten zu behaupten.
Die weise Regentin hatte die Gebrechen des Heerwesens er-
kannt, zu deren Beseitigung ihr trefflicl^e Männer behilflich waren.
Sie sah ein, dass die Stärke eines Heeres nicht allein in der Zahl
der Soldaten liege, sondern auch in der Bildung, im Geiste, im
Selbstgefühle der Krieger. Es handelte sich nicht nur um blosse
Verbesserungen, sondern auch um eine durchgreifende, schöpferische
Neugestaltung.
Nach dem Absclüusse des Aachener Friedens (1748) war der
damalige Hofkriegsratiispräsident, der Reichsgraf Leopold Josef
Maria von Dann unablässig mit der Verbesserung des Kriegswesens
beschäftigt.
Unter seiner Aufsicht entwarfen die General -Majore von
Winkelmann und Graf Radicati 1749 ein neues Eiercier- Reglement
flhr die k. k. Cavallerie, welches im Drucke erschien. Danach
wurden die Cavallerie - Körper in drei Gliedern mit je fünf Schritten
Distanz aufgestellt; das Escadrons- Intervall betrug die Escadrons-
Länge, bei Paraden jodoch nur zehn Schritte.
In jeder Escadron wurde
1. Die Mitte bezeichnet.
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142 174*-19U.
2. Das Abtheilen in drei Züge Yorgenommen (bei der Grenadier-
Compagnie in vier Züge).
8. Geschah das Abiheilen zu Vieren.
4. Das Abtheilen des dritten Gliedes in vier oder acht Theile,
um die zwei vorderen Glieder verstärken zu können.
5. Das Abtheilen ,,über den anderen Mann*, d. h. in Gerade
und Ungerade zum Absitzen.
Die Offidere standen ausgerichtet vor der Front, die Croape
ihrer Pferde nahe am Pferdekopfe des Hintermannes.
Bewegungen wurden folgende ausgeführt:
ümkehrtschwenken mit verschiedenen Abtheilungen; Seiten-
marsch mit Vieren: Contre- Marsch genannt; Formation von zwei
Gliedern aus dreien, indem jede Hälfte des dritten Gliedes zu vier
oder acht Mann schwenkte, und die rechte Hälfte rechts, die linke
links an beiden Flügeln der Escadron aufmarschirte ; Colonnen-
formation durch Brechung der Front mit Zügen oder Escadronen
in die Flanke oder nach vorwärts; Auftnarsch in die Front durdi
Ziehung oder gleichzeitige Schwenkung der Abtheilungen.
Der Frontmarsch wurde nur im Trab ausgeffthrt.
Zur Attaque wurde auf das entsprechende Trompetensignal
und das darauffolgende Commando , Marsch i** im Trab vorgerückt.
Die ersten fünfzehn bis zwanzig Schritte wurden in kurzem Trab
zurückgelegt, wobei die Glieder knapp aneinander anschlössen.
Sodann ging man in starken Trab über und die Mannschaft musste
den Pallasch über den Kopf halten. Nach ungefähr hundert
Schritten war die Bewegang bei üebungen einzustellen.
Zur gleichmässigen Erlernung der skizzirten Evolutionen wurden
Ofificiere aller Cavallerie - Regimenter nach Wien beschieden und
erhielten daselbst näheren Unterricht durch den General Sincere
und den Oberst von Angern.
Die Taktik im Grossen wurde neben den Details nicht ver-
nachlässigt. Sehr häufig fanden grössere Truppenconcentrinmgen
statt, so im Jahre 1751 und 1752 bei Eolin. An den dort ab-
gehaltenen Üebungen nahm in beiden Jahren auch unser Begiment theil.
Nicht selten besuchte auch die Kaiserin die L^er, z. B. 1750.
In jeder Beziehung wurde fQr die moralische und materielle
Grundlage des Kriegswesens gesorgt.
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174#-176(« 143
Für die Versorgung yon Kriegern, die im Dienste für Dynastie
und Vaterland Gesundheit oder Glieder eingebüsst hatten, stiftete
die Monarchin 1750 das Invalidenhans zu Wien. In diese Zeit
fSnt auch die Errichtung der Ingenieur -Academie zu Wien, der
Cadetenschule zu Wiener -Neustadt (1752) und des Erziehungshauses
fftr Ofificierstöchter zu Ebersdorf in Oesterreich (1753).
Für gesunde Wohnungen der activen Truppen wurde durch
Erbauung geräumiger und allen Anforderungen entsprechender
Kasernen gesorgt; so entstanden deren von 1748 bis 1753 in Wien
allein die am Salzgries, in der Leopoldstadt, in der Aisergasse und
am Getreidemarkte.
Eine Menge weiser Verordnungen griffen wohlthätig in das
innere Leben des ganzen Kriegerstandes ein. Unter den Ver-
ordnungen, welche darauf hinwirkten, sind besonders hervorzuheben :
das Reglement vom Jahre 1749, betreffend die Montirung, Ver-
pflegung, Einquartirung und Bemontirung des Heeres, insbesondere
auch die Verordnung vom Jahre 1755, derzufolge alle Regimenter
bei den Vorschlägen zu erledigten Oflficiersstellen auf verdiente
Unterofficiere und Gemeine mehr als bisher sehen sollten.
In anderer Hinsicht, wie z. B. zur Begründung des Sinnes f^r
echt bürgerliche Solidität, war die Verordnung vom Jahre 1749
von Belang, welche zur Untersuchung und Tilgung des Schuldwesens
in den Regimentern eine besondere Hof - Commission einsetzte.
Nicht minder folgenreich war die strenge, aber im Interesse
des Staates wohlbegründete Verordnung vom Jahre 1752, wonach
fremde Werber, wenn sie in Oesterreich betreten würden, mit dem
Strange bestraft werden sollten.
Das System der freien Werbung blieb in der Periode 1740
bis 1755 noch vorherrschend. Da jedoch die Zahl der so auf-
gebrachten Mannschaft nicht genügte, so wurde den einzelnen
Prcmnzen die Stellung einer gewissen Zahl Rekruten vorgeschrieben,
welche theils durch Werbung, theils zwangsweise herbeigeschaflPt
wurden. Zufolge Rescriptes vom 27. October 1751 wurde an-
befohlen, dass die Recrutirüng in den Regimentern mittelst eigener
Werbung zu bewirken sei, w&hrend bis dahin in der Regel vom
Hofkriegsraihe oder von dessen Vertretung mit eiBem Lande, resp.
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144 174»-17M*
mit der Hofkammer, oder vom Commissariate mit den Begimentem
ein Contract abgeschlossen worden war.
Die Anfordenmgen an einen Becmten waren die nämlichen,
wie sie in der III. Periode detaillirt wurden.
1740 zählte die österreichische Cavallerie 14 Dragoner-,
18 Kürassier- und 8 Huszaren-Begimenter, während Ende dieser
Periode (1755) 12 Dragoner-, 18 Kürassi^- und 14 Huszaren-
Begimenter existirten. Ein Dragoner -Begiment bestand aus sechs
„ordinären '^ und einer Grenadier -Compagnie. Der Friedensstand
eines Dragoner -Begimentes betrug 800, der Eriegsstand 1000 Mann
und ebensoviele Pferde.
Die Bemontirung geschah ebenso wie in der vorigen Periode.
Unser Begiment führte von 1740—1748 dem Bange des
Inhabers nach, die Nr. 11, 1755 die Nr. 12.
Besondere Verdienste wurden in dieser Periode mit Geld, oder
mit der Verleihung einer höheren Charge belohnt; die Strafen ent-
sprachen dem noch immer niederen Bildungsgrade der Mannschaft.
Am gebräuchlichsten war das Züchtigen mit dem Stocke, die
Bestrafung mit Arrest imd das Gassenlaufen. Was das Letztere
betrifft, so sollten nach dem „Normale von 1752" geringere Vergehen
bei der Cavallerie mit zweimaligem Gassenlaufen durch 150 Mann
mit dem mittleren Packriemen, schwerere Verbrechen mit vier-
maligem Gassenlaufen, die schwersten endlich mit sechsmaligem
Gassenlaufen mit Packriemen durch 150 Mann geahndet werden.
Zufolge des Ehevenhüller'schen Beglements vom Jahre 1748
wurde Widersetzlichkeit mit dem Tode, Meineid mit dem Abhauen
zweier Finger, Zauberei mit dem Feuer bestraft, das Duell bei
Leib- und Lebensstrafe verboten und jeder üeberläufer gehängt.
Das Heirathen ohne Bewilligung der Vorgesetzten wurde den
Oberoff icieren im Jahre 1750 bei Cassation verboten.
In Bezug auf die Monturen und Büstungssorten wurde in
dieser Periode auf eine grössere Gleichmässigkeit, wie in den früheren
Zeiten gesehen. Während der ganzen Periode 1740—1755 hatte
unser Begiment rothe Böcke und rothe Camisole. Bride Kleidungs-
stücke, sowie auch die schwarzen Um- und Aufschläge waren mit
silbernen Knöpfen versehen. Der Dr^oner war ausser mit einem
Pallasche noch mit einer Flinte und einer Pistole bewafihet. Ueber
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174#-1755. 145
das Fenergewehr sagt ein Manuscript vom Jahre 1737: ,,Die Dra-
»gonerflinten sind schier um eine Faust länger, als jene der Eürassier-
, Karabiner, nebenbei werden auch bei den Dragonern Bajonette
»geführt.*
Zufolge einer 1751 erschienen«! Adjttstirungs-Vorschrift wurden
die kostspieligen Bordirungen und Stickereien, welche an den Uni-
formen angebracht waren, abgestellt, und nur noch gold- und silber-
tordirte Westen für die Stabsofficiere gestattet. Femer wurden
auch die mit Gold ausgenähten Knopflöcher an den Brustlappen
abgeschafft. Die Stabs- und Oberofficiere erhielten eine grasgrüne
Schärpe, welche bei Ersteren mit Gold und Silber, bei Letzteren
mit gelber und weisser Seide vermischt war. Die Officiers - Zelte
wurden abgeschafft. Ein Bescript ordnete femer an, dass alle
Fahnen und Standarten, mit Ausnahme der „Leibfahnen oder Estan-
darten" inwendig ganz weiss sein sollten.
Zur Erzielung einer wohlfeilen Anschaffung der Monturen
traf man 1750 die Einrichtung, den Begimentem das Montur-
Material für contractmässig festgesetzte Preise zu liefem. Aus
diesem Gmnde wurde zwischen der k. k. Ministerial-Banco- Depu-
tation und dem k. k. General - Kriegs - Commissariate nach erfolgter
Allh. Genehmigung ein Contract auf 12 Jahre abgeschlossen, wo-
nach drei Monturs - Magazine (zu Wien, Prag und Iglau) errichtet
wurden. Alle Begimenter mussten ihren Bedarf an Monturstuch
und Boy zum Unterfutter aus denselben kaufen und gleichzeitig die
Auflade- und Transportkosten bestreiten.
Die Taktik dieser Periode war steif und pedantisch; die
Märsche waren systematisch und schwerfUIig; Gewaltmärsche kamen
in Folge der unbequemen Adjustirung und des schweren Packes
höchst sdten vor.
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V. Perlode.
Der siebe^jShrigt Krieg. 1756—1763.
1756. Im Jänner, sowie am 28. März 1756 wurde unser Begiment
gemustert, und lautet ein Theil der Relation Ober die im März
abgehaltene Musterung folgendermassen :
,Dem Württembergischen, in Siebenbürgen liegenden Dragoner-
^Eegimente waren 21 Mann und 248 Pferde bei der Musterung im
„Jänner abgängig. Es hat aber seitdem die Leute bis auf 6 Mann
»aufgebracht und an Pferden von der letzten Komotauer- Lieferung
„250 Stück empfangen. Montirt wurde das Regiment im Jahre 1750;
„in dem letzten Sommer aber hat die Hälfte des Regimentes die
„Camisole neu empfangen; die Beinkleider und bordirten Hüte sind
„Allen durchgehends verabreicht; femer wurde beantragt, die Röcke
„zu wenden. Die im letzten Sommer angeschafften Säbel, Patron-
„taschen und Karabiner -Riemen haben dem allgemeinen Rüstungs-
„mangel gesteuert.
„Wien, 28. Mai 1756.
Graf von Salburg.*
Im Herbste dieses Jahres entbrannte ein neuer Krieg, nämlich
der dritte schlesische- oder siebenjährige Krieg. Die Yeranlasomg
zu demselben war das Streben Oesterreichs, die ihm zugef>e
Gewalt von 1742 und 1745 nicht nur zu rächen, sondern auch
Schlesien zurückzuerobern.
Mit Oesterreich schlössen Frankreich, das deutsche Reich,
Russland, Schweden und Sachsen einen Bund, während Preussen,
England, Hannover und Hessen -Cassel die Gegenpartei bildeten.
An deii diesjährigen Operationen nahm unser Regiment nicht
Theil, obwohl es schon am 8. September die Bereitschafts -Ordre
und zugleich den Befehl erhalten hatte, bei dem bevorstehenden
Ausmarsche den Zug durch Ungarn, nicht aber durch das Banat zu
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17M-17M. 147
uehmen. Mit Zuversicht sah man dem kommenden Feldznge ent-
gegen, zu dessen Führung die Büstungen mit dem grössten Eifer
betrieben wurden.
Am 12. December erhielt der Oberst Br. Breüach den Befehl,
das Begiment Herzog von Württemberg Dragoner auf den Fuss
von 1000 Mann und 1000 Pferden zu setzen. Demzufolge wurden
so^eich Commandirte zur Werbung nach Mähren und zur Uebernahme
von Bemonten nach Böhmen geschickt ; der Abmarsch unseres Begi-
mentes aus Siebenbürgen erfolgte jedoch erst im nächsten Jahre.
Am 17. Jänner 1757 wurde der Oberst Ludwig Br. Bretlach 1757.
zum General - Feld - Wachtmeister befördert , und der bisherige
General -Adjutant Josef Graf Saint-Ignon zum Obersten und Com-
mandanten des Begimentes Herzog von Württemberg Dragoner er-
nannt. In demselben Monate wurden Proviant- und Zeltwagen für
unser Begiment angeschafft. Nachdem dasselbe ganz feldmässig
ausgerüstet war, trat es £nde April den Marsch aus Siebenbürgen
nach Böhmen an. Am 27. April wurde die siebenbürgisch- ungarische
Grenze überschritten und der Marsch durch das Szathmärer-Comitat
fortgesetzt, woselbst die kranke Mannschaft, die maroden Pferde
und die überflüssige Bagage zurückgelassen wurde. Weiter marschirte
das Begiment Hei-zog von Württemberg Dragoner über Pest, Skalitz
nach Brunn, übernahm daselbst 150 Becruten, 118 Bemonten und
setzte nach kurzer Bast den Marsch über Deutsch -Brod, am
10. Juni nach Habem und von hier zur Armee fort, wo wir das-
selbe zu sechs Escadronen und der Grenadier -Compagnie im Lager
bei Goltsch-Jenikau finden, und zwar laut Ordre- de -bataille vom
12. Juni beim Corps de Beserve am äussersten linken Flügel in
der Division F.-M.-Lt. Lützow, Brigade G.-M. Kölbel.
An diesem Tage begann der F.-M. Graf Dann die Operationen
mit seiner Armee, in der Absicht, die in Prag von den Preussen
eingeschlossenen Truppen zu befreien, üeber Both-Janovic, Male-
schau und Indic wurde am 16. Juni in das Lager bei Swojsic
marschirt, wo das Corps de Beserve die rechte Flankendeckung der
Armee bildete; es stand dessen gesammte Cavallerie bei Hradenin.
Der König setzte sich an diesem Tage bei Eaurim in einer
so guten Stellung fest, dass ihn der F.-M. Graf Dann, so sehr er
auch eine Schlacht zu liefern wünschte, weder angreifen konnte,
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148 175«-17«t*
noch wollte. Die Armeeen blieben einander gegenüber stehen, bis die
UngedtQd, eine Entscheidung herbeizufOhren, den König bestimmte,
statt den Angriff zu erwarten, die ihm an Zahl überlegenen Oester-
reicher selbst anzugreifen. Da jedoch ihre Stellung in der Front
zu stark war, richtete er sein Augenmerk auf den rechten Flügel
und führte aus diesem Grunde am 17. Juni Nachmittags einen
Flankenmarsch nach Plaöan aus. Derselbe flösste dem F.-M. Graf
Dann gerechte Besorgniss für seine rechte Flanke ein und veran-
lasste um, bei einbrechender Nacht in aller Stille seine Stellung
zu ändern. Der rechte i'lügel der Armee kam nunmehr auf den
Kamhajeker-Berg bis an den Weg, welcher nach Chocenic hinab-
führt, der linke auf die BeSicer Höhe zu stehen, wo sich früher
der rechte befand. Die Infanterie-Brigade Reichlin und die Cavallerie-
Brigade Kölbel, beide unter dem Commando des F.-M.-Lt. Wied
bildeten auf dem linken Flügel eine Flanke, die sich bis Swojäc
erstreckte. Unser Regiment befand sich, wie früher, in der Bri-
gade Eölbel.
Am Morgen des 18. Juni, jenes in den Analen Oesterreichs
ewig denkwürdigen Tages, rückten die Preussen gegen die öster-
reichische Stellung vor. Da, den feindlichen Bewegungen nach zu
urtheilen, ein Angriff auf das Centrum der neuen Stellung in Aus-
sicht stand, ertheilte der F.-M. Graf Daun dem F.-M.-Lt. Wied
den Befehl, die Brigaden Reichlin und Kölbel aus der unnöthig
gewordenen Flankenstellung hinter die Mitte der Armee zu ffthren
und dieselben auf dem südlichen Abhänge des Kamhajeker-Berges
im dritten Treffen aufzustellen. Diese Bewegung wurde, vom Feinde
unbemerkt, rasch ausgeführt.
Die Armee selbst stand unbeweglich. Ruhig, gefasst und frohen
Muthes sahen die österreichischen Krieger den kommenden Ereig-
nissen entgegen.
Da der König die Stellung der Oesterreicher in der Front und
ebenso den linken Flügel für zu stark hielt, fasste er den schnellen
Entschluss, den rechten Flügel, als den schwächsten Punkt, zu um-
gehen und denselben anzugreifen. Nicht lange blieb der F.-M. Graf
Daun im Zweifel, dass es auf seine rechte Flanke abgesehen sei.
Sofort befahl er daher dem F.-M.-Lt. Wied, mit seiner Division
gegen Kfefflhof zu eilen und dort eine Flanke zu bilden.
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Es war etwa V22 ühr Nachmittags, als die Division die ihr
angewiesene Stellung bezog und'^^dabei den rechten Flügel an das
hinter dem Dorfe gelegene Eichenwäldchen, mit der Front gegen
EJedhof, lehnte. Der Division Wied folgten noch andere Truppen
zum Schutze des bedrohten Flügels.
Die Preussen rückten indessen mit Erfolg gegen denselben vor;
das Fussvolk begann bereits zu weichen und unaufhaltssun rückte
der Feind nach. In diesem äusserst kritischen Augenblicke sprengte
unsere ILeiterei heran, warf die feindliche Cavallerie und fiel der
preussischen Infanterie in den Bücken.
Gleichzeitig führte auch der F.-M.-Li Lützow mit der Brigade
Eölbel eine Attaque auf die rechte Flanke der feindlichen Infanterie
ans, um der Brigade Keichlin, welche von derselben zurückgedrängt
w<Krden war, zu Hilfe zu eilen. Nachdem speciell unser Begiment
sieben Viertelstunden lang, auf nur 400 Schritte vor dem Feinde,
in dem lieftigsten Geschützfeuer gestanden hatte, sodann aus der
Beserve in das erste Treffen vorgezogen wurde, nahm der Oberst
und Regiments - Commandant Josef Graf Saint - Ignon eine andere
sehr vortheilhafte Stellung in des Feindes Flanke ein. Als hierauf die
Grenadier-Compagnie imseres Begimentes zum Angriffe übergegangen
war, unterstützte sie der Oberst Graf Saint-Ignon auf das Kräftigste,
rüdrte gegen den rechten Flügel der Preussen vor und hieb mit seinen
wackeren Dragonern, den Säbel in der Faust, in zwei Bataillone derart
ein, dass diese theils zusammengehauen, theils zersprengt wurden.
Der tapfere Oberst Graf Saint-Ignon wurde bei dieser Gelegenheit
verwundet. Hierüber erfahren wir das Nähere aus einem Tapferkeits-
Zeugnisse, welches nachträglich dem Hauptmanne Graf Clary unseres
Begimentes ausgestellt wurde. Dasselbe lautet:
„Wir Endesgefertigten bekennen und bekräftigen hierdurch zur
„Steuer der Wahrheit bei unserer Ehre und Gewissen, dass das
«Herzog von Württemberg Dragoner -Begiment bei der unter dem
„18. Juni vorgewesenen Bataille die Ehre gehabt, die erste Attaque
„zu machen.
„Gleichwie aber diese Attaque in die feindliche Infanterie, und
„zwar auf ein Bataillon Grenadiere und ein zweites von des Königs
„Begiment mit dem Pallasch in der Faust geschehen, so hat auch
„das unter dem heftigsten Feuer in den Feind eingedrungene Begi-
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150 17M-1M».
,ment unmö^ch in Ordnang und beis^mm^ bleiben können und
„zog sich etwas zurück, nachdem der Herr Obrister Graf T<m Saint-
»Ignon sehr hart blessirt, aus dem Treffen zurückgebracht worden.
„Da hat der Hauptmann des besagten Württembergisch^ Begimentes
„Philipp Graf von Clary aus eigenem Antriebe sich mit allem Eifer
„bestrebt, das Begiment wieder zu versammeln, um mit solchem
„neuerdings in den Feind eindringen zu können, wie denn gedachter
„Herr Obrister selbst, welcher in seinem Herausbringen soldies ge-
„ sehen, Ihme Haupianann die Ehre des Begimentes weiters zu sonte-
„niren nachdrücklichst recommandirt und anbefohlen.
„Es hat hiemächst der durch Veranlassung des gedachten
„Hauptmannes Grafen von Clary versammelte Rest des Begimentes
„nicht allein das zweite, sondern auch das dritte Mal mit noch
„anderen, sowohl Savoy — welches der Herr Obrister, so von jetzo
„commandirt ist, jederzeit attestiren wird — ,
„Als den sächsischen Carabiniers den Feind attaquirt und
„hierdurch der Infanterie, welche schon Anfangs stark repoussiret
„worden, Luft gemacht, sich zu erholen und das weitere Soutien
„zu erwarten, wobei sich mehrberührter Hauptmann aUenthalben
„mit beständiger Gegenwart und Animirung der Leute sehen und
„erfinden lassen.
„üeberdies, da zwei Estandarten von dem Begim^te bei den
„wiederholten Angriffen versprengt worden, und man sich bemüssigt
„gesehen, die vier anderen aus Mangel der Leute etwas zurück su
„ schicken, so war der Hauptmann Graf Clary Derjenige, der in ibrmalibus
„sich vernehmen lassen: ich gehe nidit vom Wahlplatz, bis ich auch
„die vermissten zwei Estandarten haben werde, hat sich nicht allein
„nicht vom Platze und aus dem noch anhaltenden Feuer begeben,
„sondern auch ersagte zwei Estandarten unter den Feinden aus-
„ gesucht und gefunden und so die zerstreute Mannschaft zusammen-
„ zubringen sich bemüht, wie er dann auch mit erwähnten Estsmdarten
„und ungefähr 120 Mann durch die ganze Nacht über auf der Wahl-
„ statt stehen geblieben, sich folglich, sowohl auf die eine, als auf
„die andere Art besonders distinguiret, welches auch andere Begi-
„menter gesehen und attestiren können.
„Zu all dessen wahrer Urkunde unsere hiemach folgende
^Fertigung.
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UM-19«t« 151
«So geschehen im Feldlager bei Lissa in Schlesien, den
21. October 1757.
,Leonhard de H ä s s, Hauptmann, Joannes L. B. Czeyka de
,0 1 b r a w 0 w i t z. Mathias H s h e c k, Corpora!. Pmnz Otto C o r e-
,roce, Herrn Hauptmann Elser's Compagnie/ Georg Satirig,
,Tragoner von Herrn Obristwacbtmeisters Compagnie. Joseph Zirslas,
,Tragoner von Herrn Hauptmann Gingers Compagnie.,^ F. S. P.
»Wer gel, Hauptmann. Anton Schmidter, Fähnrich. Carl
«Klingenhöfer von Klingenthal, Lieutenant. Mathias
»Straub, Tragoner von Herrn Hauptmann Graf Clary's Compagnie.
„Christian V i n c k , Tragoner von Herrn Hauptmann Elser's
„Compagnie.*
Die gesammte österreichische Cavallerie kämpfte mit unge-
meiner Bravour, ganz besonders that sich unser Kegiment hervor,
dem für sein braves Verhalten das Lob des Armee - Conunandanten
zu Theil ward.
Nicht lange vermochte die feindliche Infanterie den wuchtigen
Attaquen zu widerstehen und wurde, nach heldenmöthiger Gegen-
wehr, mit grossem Verluste in die Flucht geschlagen. An allen
Punkten behielten die Oesterreicher die Oberhand, und da der König
einsah, dass die Schlacht verloren sei, tibergab er dem Prinzen von
Anhalt die Armee mit dem Befehle, sie nach Nimburg zurück zu
fOhren und dort über die Elbe zu setzen; er selbst eilte, von einer
Escadron Garde-du-Corps und dreissig Huszaren begleitet, im Galop
nach Prag.
Die österreichische Armee blieb die Nacht über in ihrer Stellung
und begnügte sich damit, dem Feinde einige Kanonenkugeln nach-
zusenden.
F.-M. Graf Dann, welcher in der für Oesterreichs Waffen so
glorreichen Schlacht bei Kolin (Kfechof) seinem Heere in persön-
licher Tapferkeit und Kaltblütigkeit voranleucbtete, berichtete unter
Anderem folgend^massen über das tapfere Benehmen unseres Begi-
mentes an die Kaiserin Maria Theresia:
„Von der CavaUerie sind nachstehende vier Begimenter:
«Savoye, ligne, Birkenfeld und Württemberg, welche sich vor all'
,raderen ganz besonders distinguiret haben. Die Begimenter vom
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152 19M-19M.
, Corps de Beserve haben am meisten gelitten, weil sie beständig im
«Feuer gelegen, und wie vollkommen brave Männer gestritten haben.*
Weiter heisst es fiber den Begiments-Inhaber :
«Der als Freiwilliger gegenwärtig gewesene regierende Herzog
«von Württemberg hat sich die ganze Zeit durch der grOssten Gefahr
«ausgesetzt und ausserordentlichen Eifer bezeugt' «
Bedeutend waren die beiderseitigen Verluste. Die Preussm
hatten an Todten, Verwundeten und Gefangenen 13.773 Mann, die
Oesterreicher 1002 Todte, 5472 Verwundete und 1640 Gefangene,
unser Begiment verlor im Ganzen 333 Mann, 350 Pferde, und
zwar an Officieren todt: Major Graf Pappenheim ; bleasirt: Oberst
Graf Saint -Ignon, die Hauptleute Graf Wratislaw, Br. Ginger, Br.
Soll, Eiser, GrafMorzin, den Oberlieutenant Brieger, die Lieutenants
V. Patschinsky, Grumbacher und die Fähnriche Schuster, v. Gayssau
und Karavinsky.
Auch der Divisionär, F. -M.-Lt. Lützow, starb den Heldentod.
Die grossmüthige Kaiserin, um der Armee ihren Dank zu
beweisen, bewilligte allen Officieren und Soldaten, welche an der
Schlacht von Eolin theilgenommen hatten, den Ersteren eine Monats-
gage, den Letzteren eine dreitägige Gratis-Löhnung.
Den verwundeten Officieren und Soldaten wurde ein doppelter
Monatssold ausgezahlt und den Officieren die verlorenen Pferde
ersetzt.
Unser Begiment erhielt Summa Summarum f&r die gesunde
und blessirte Mannschaft 2229 Gulden 15 Kreuzer, femer 980 Gulden
als Ersatz far erschossene Officiers-Pferde.
Der Oberst Josef Graf Saint - Ignon erhielt für den in der
Schlacht bei Kolin an den Tag gelegten Heldenmuth das Elein^
Kreuz des zur Erinnerung an diese Schlacht gestifteten Maria«
Theresien-Ordens, und zwar in der ersten Promotion (vom 7. März 1758).
Allgemein war der Jubel über den errungenen Sieg, welcher
die Aufhebung der Belagerung von Prag zur Folge hatte.
Am 19. Juni wurde das am Tage vor der Schlacht innegehabte
Lager bei Krynlow wieder bezogen, nach einiger Rast über Schwarz*
Kostelec nach Skworec marschirt, und am 26. die Vereinigung mit
der Prager-Armee unter dem Prinzen Carl von Lothringen bewirkt
lyetzterer übernahm das Obw-Commando über das vereinigte Heer.
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Laut Ordre- de -bataille vom 28. Jmii stand unser Eegiment,
weldies seit der Schlacht bei Kolin der erlittenen Verluste wegen
nur in yier Escadronen und die G-renadier-Gompagnie formirt worden
war, am rechten Flügel des zweiten Treffens unter dem G. -d.-C.
Fürst Esterhäzy, in der Division F.-M.-Lt. Em. Kollo wrat, Brigade
a.-M. Hedwiger, zählte am 10. Juli 430 Reiter und erhielt am
22. JuM den G.-M. d'Argentau zum Brigadier.
Durch geschicktes Manövriren erreichte der Prinz Carl, dass
Friedrich II. seine SteUung bei Leitmeritz und mit ihr ganz Böhmen
verlassen musste. Bald darauf wurde er ausserdem durch <las Vor-
rücken der Reichsarmee gegen Leipzig dazu gezwungen, mit einem
Theile seiner Streitkräfte derselben entgegen zu rücken, so dass nur
der andere Tfaeil der Armee unter dem Commando des Herzogs von
Bevern zur Beobachtung der Gestenreicher und zur Deckimg Schlesiens
zorückblieb.
Prinz Carl manövrirte so geschickt, dass er den Herzog in
kürzester Zeit zum Rückzüge bis nach Breslau zwang, wo derselbe
nunmehr eine starke Stellung bezog. Laut Ordre- de -bataiUe vom
3. November stand das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner
zu vier Escadronen am rechten Flügel des zweiten Treffens unter
dem ö.-d.-C. Sohmertzing, in der Division F.-M.-Lt. Graf Ben. Dann,
Brigade Ö.-M. d'Argentau zu 428 Reitern, während wir die Grenadier-
Compagnie beim Grenadier- und Carabinier-Corps zu 49 Reitern in
der Division F.-M.-Lt. Sprecher, Brigade G.-M. Reichlin finden. Die
erwähnte stark versdianzte Stellung des Herzogs von Bevern war
folgende: Der rechte Flügel stützte sich an das Dorf Oosel, der
linke an Mochbem; die Lohe, desgleichen die Dörfer Pilsnitz und
Schmiedefeld lagen vor der Front. Das österreichische Heer stand
in zwei Treffen, mit dem rechten Flügel an Stabelwitz und dem
linken an Moselwitz gelehnt; die Reserve be&nd sich im dritten
Treffen.
Prinz Carl beschloss, die feindliche Stellung bei Breslau an-
zugreifen und Hess aus diesem Grunde die österreichische Armee
am 22. November vor Tagesanbruch an die Lohe rücken.
Die österreichische Artillerie eröfihete um 9 Uhr Früh die
Schlacht. Unter dem Schutze von 40 Geschützen wurden 7 Brücken
über die Lohe geschlagen, und sobald diese beendet waren, fluiden
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154 17M-tMSc
mehrere Angriffe gleichseitig statt. Bin Angriff geschah g^en
Mochbem. Einige Bataillone Infuiterie, die österreichiBchen Qrena*
diere zu Fuss und stountliehe Grenadiere au Pferde unter dem
F«-M.-Lt. Sprecher und dem G.-M. Beichlin eitten über die dort
geschlagene Brücke und stellten sich in zwei Treffen auf. Es
entstand jetzt ein mörderisdiies Gefecht, welches mit dem Bückzuge
der Preussen endete. Auf Schmiedefeld geschah ein anderer An-
griff, und am heftigsten wüthete der Kampf um den Besitz des
Dorfes Pilsnitz.
Von dem Verhalten der vier Escadronen unseres Begimentes
ist nichts weiter überliefert, als dass dieselben am rechten Flügel
des zweiten Treffens «die Infanterie auf das Kriiftigste unterstötrten.'
Nach erbittertem Kampfe blieben die Oesterreicher Sieger und
zwangen den Feind zum Bückzüge.
Der Herzog von Bevern gerieth den nächsten Tag gelegentlidi
einer Bex^ognoscirung in Gefangenschaft, worauf der General Ziethen
das geschlagene preussische Heer dem Könige zuführte. Dersdbe
hatte sich nach Befflegung der Beichsarmee und der mit ihr ver-
einten Franzosen wieder gegen die Oesterreicber gewendet und war
bereits bis Neumarkt vorgerückt.
Am 24. November, von der Annäherung des Königs von
Preussen in Kenntniss gesetzt, bezog die österreichische Armee ein
Lager hinter der Lohe. Daselbst finden wir das B^;iment Herzog
von Württemberg Dragoner laut der am 26. November neu w-
erschienenen Ordre- de- bataille wie früher am rediten Flügel des
zweiten Treffens, jedoch unter dem G.-d.-C. Fürst EsterhäBy, in
der Division F.-M.-Lt. Graf Daun, Brigade G.-M. Lantfayeri (vier
Escadronen und die Grenadier -Compagnie).
Prinz Carl überschritt nunmehr die Lohe, sowie das Schwad-
nitzer- Wasser und wählte eine günstigere Stellung, um dort deü
Angriff des Königs zu erwarten. Der rechte Flügel der Armee
lehnte sich an das Dorf Nippem; vor der Front lag ein Wald,
reohts von diesem Teiche und Erdbrüche. Das Centrum lief hinter
Frobelwitz bis Leuthen, der linke Flügel endlich bis Sagsdiütz.
Von einem dichten Nebel begönstigt, rückte das preussische
Heer am 5. December in vier Colonnen über Borna vor und griff
ganz unerwartet die österreichische linke Flanke an. In Folge dessen
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ITM-ttn. 155
entstand dort im ersten Aagenblieke eine allgemeine Verwirrung.
Zwar gelang es den Bemühnngen der österreichiiclien Generale, die
Ordnung auf kurze Zeit wieder herKUstellen, aber trotz des hart*
Blickigflten Widerstandes der einzelnen Trappen konnte die Stellung
auf die Dauer nicht behauptet werden. Der Rückzug wurde daher
angetreten und fnhrte über das Schweidnitzer- Wasser weiter bis
nach Breslau.
Die beiderseitigen Verluste waren bedeutend; die Preussen
büssten 5928, die Oesterreicher 6564 Mann ein; speoleU unser
Begiment zählte 47 Mann, 82 Pferde an Todten^ Verwundeten und
Termissten.
Prinz Carl hielt es nicht fftr rathsam, sich mit den naeh«
Tfiekenden Preussen in eine neue Schlacht einzulassen, sondern trat
noit der Armee den weiteren Kflckzug nach Böhmen an. Daselbst
be«og das Heer am 22. December Gantoomrungen, und ^war kam
unser Regiment unter dem 6.-d.-C. Stampach^ F.-M.-Lt. Graf
B. Dann und G.*M. Clfes nach Tfebäow, Skalic und Umgebung.
unterdessen hatte sich der König bis auf die Festung Schweid*
nitz wieder in den Besitz von ganz preussiseh-^ Schlesien gesetzt
Da die Operationen beiderseits eingestellt wurden, bezog man
die Winterquartiere. Herzog von Württemberg Dragoner nebst dem
Begimente Stampaeh kamen nach Bohdanec, Daäc, Helle und
ümg^ung.
Die Werbung fiind 1757 in Mihren, die Uebemahme der
Braionten in Böhmen statt.
In diesem Jahre wurden zufolge hofkriegsräthUchen Erlasses
die Pauken bei den Regimentern abgeschafft. Weil auch unser
Regiment den Befehl dazu erhalten hatte, richtete das gesammte
Offiders- Corps ein Gesuch an den Hofkriegsrath mit der Bitte,
die in der Schlacht bei Malplaquet erbeuteten Pauken weiterflihren
wiA den „Reuter -Marsch'' weiterschlagen zu dürfen. Das Gesuch
wurde jedoch abschlägig beschieden, und zwar aus nachfolgenden
Gründen :
1. Da die Dragoner den Kürassieren gegenüber als leichte
Carallerie angesehen würden und aus diesem Grunde je nach den
Umständen auch absitzen und zu Fuss kämpfen müssten, so fielen
die mitgeführten Pauken nur zur Last
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156 ITM^IMS.
2. Weil bei den Pauken stets ein Unterofficier nebst acht bis
zehn Mann als Bedeclning bleiben müssten, so würde das Begimeat
in einem Kampfe um diese Anzahl Streiter geschwächt
3. Wären mit dem Halten eines Paukers bedeutende Unkosten
verbnnden.
So verlor unser Begiment ein Ehrenzeichen, welches durch
viele Jahre den Stolz desselben gebildet hatte, eine Trophäe, deren
blosser Anblick so oft zur Begeisterung im Schlaektgewühle bei-
getragen hatte.
1758. Am 8. Jänner 1758 erhielt unser Begiment, welches sieh
inzwischen wieder auf sechs Escadronen und die Grenadier -Com^
pagnie ergänzt hatte, den Befehl, die Winterquartiere zu verlassen
und unter dem Gonmiando des Qenerals Podstatzky zum Goips des
F.-M.-Lt. de Ville abzumarschiren. Letzteres stand im österrei-
chischen Antheile Schlesiens in der Nähe der von den Preussen
besetzten Stadt Troppau.
Am 3. Mai wurde der bisherige Begiments - Gommandant,
Oberst Josef Graf Saint -Ignon zum General -Feld -Wachtmeister
befördert, und der Oberstiieutenant Johann Philipp Graf Padita
unseres Begimentes zum Obersten und Gommandanten des Begi-
mentes Herzog von Württemberg Dragoner ernannt.
Den diesjährigen Feldzug eröffnete der König Friedrich ü.
von Preussen am' 1. April mit der Belagerung von Schweidnitz.
Seine nächste Absicht, in Mähren einzuCsdlen, hatte er durch Schein-
operationen gegen Böhmen so vortrefSich zu verbergen gewusst, dass
er nach Eroberung der genannten Festung (16. April) ganz unerwartet
über Neustadt, Jägemdorf und Troppau gegen Olmütz vorbrach.
F.-M.-Lt. de Ville, zu schwach, um den anrückenden Preussen
irgend welchen Widerstand zu leiste, warf die Infanterie seines
Corps nach Olmütz und sah sich gezwungen, mit seiner B^terei
den Bückzug über Prossnitz nach Prödlitz anzutreten. Eine vor-*
theilhafte Stellung, welche der General bei letzterem Orte in Hohl*
wegen eingenommen hatte, liess der König am 15. Mai durch drei
Dragoner^ Begimenter, unterstützt von drei Bataillonen, angreifen.
Bei dieser Gelegenheit bewährte unser Begiment aufs Neue seinen
schon so oft an den Tag gelegten Heldenmuth und brachte dem
Feinde eine empfindliche Schlappe bei.
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i9ft«-19«S. 157
Die Belation lautet:
„General de ViUe zog sich bei Wahrnehmung der Ueber-
»legenheit seines Gegners zurück; die Preussen folgten ihm, ihre
«leichten Völker kamen mit den unsrigen in's Handgemenge und
,man begrOsste uns auch aus Stücken. Da wir bei Drissitz wegen
,des Hohlweges nicht sogleich durchkommen konnten, so fanden
»die preussischen Huszaren Gelegenheit, an unser Dragoner- Regl-
ement Württemberg zu stossen, allein der G.-P.-W. Graf Saint-
„Igüon, *) welcher dieses Regiment commandirte, Hess die Dragoner
9 aus den Hohlwegen herausrücken und fiel den Gegner mit solchem
,Muthe an, dass er denselben mit einem namhaften Verluste zurück-
.trieb und zum Theil in einen Morast sprengte. '^
Unserem tapferen Regimente, welches bei dieser Aflfaire an
Todten 1 Ofl&cier, 8 Mann, 9 Pferde, an Verwimdeten 1 OfBcier,
5 Mann, 10 Pferde verlor, verdankte es das Corps, dass der weitere
Rückzug unbelästigt vom Feinde bewerkstelligt werden konnte.
Während der General de Ville die nächste Nacht bei Neu-
Rausnitz stehen blieb, setzten sich die Preussen bei PrödHtz fest
und gingen am 16. Mai in ihr altes Lager bei Prossnitz zurück.
Einem hofkriegsräthlichen Befehle zufolge marsdiirte eine
Escadron unseres Regimentes am 17. Mai als Reserve -Escadron
aus Mähren ab, und zwar eine Compagnie nach Ungarn, did zweite
zur Sicherung der Donau nach Hainburg.**)
Der König von Preussen eröffnete am 27. Mai die Belagerung
von Olmütz, zu dessen Entsätze der P.-M. Graf Dann jetzt mit
der Hauptarmee heranrückte und auf seinem Vormai'sche immer-
während Verstärkungen an sich zog.
Unter Anderm erhielt der F.-M. -Lt. de Ville die Ordre, den
G. -P.-W. Graf Saint -Ignon am 13. Juni mit den Regimentern
*) Dieser General, als früherer Gommandant onseres Regimentes, fahrte
dasselbe hier persönlich gegen den Feind.
•*) Die zweite Compagnie folgte Ende Mai von Hainburg nach Ungarn,
wo die Reserve -Escadron entweder in das Njitraer oder in das Barser Gomitat
▼erlegt wurde. Es ist nicht festzustellen, welches dies» zwei in Vorschlag
gebrachten Comitate der Reserve - Escadron angewiesen wurde. Mitte August
finden wir dieselbe wieder auf dem Marsche aus Ungarn nach Mähren, wo
sie nach Hallein verlegt wurde und daselbst bis 1760 verblieb.
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158 17tf-17W^
Württemberg Dragoner, Löwenstein Chevauxlegers, Desewf^ Htt«zaren,
einem Begimente sächsischer Chevauxlegers, einem Pulk ühlanen
und den Liccanem nach Prerau zu detachiren, mit dem Beste seiner
Cavallerie aber von Wischau zur Armee einzurücken. G.-F.-W.
Graf Saint -Ignon traf daher am 15. Juni in Prerau ein, von wo er
sich am Abende des 16. im Einverständnisse mit dem in OlmQtz
commandirenden F.-Z.-M. Br. Marschall wieder in Marsch setzte,
um die vom Feinde besetzten Ortschaften Holitz und Gr. - Wistemilz
anzugreifen. Das Corps traf am 17., Juni mit Tagesanbruch, vom
Feinde unbemerkt, bei Magentin, drei Viertelstunden vor Holitz ein,
woselbst sofort die n&thigen Dispositionen zum bevorstehenden
Angriffe ertheilt wurden.
In Holitz lag ein preussisches Frei - Bataillon vom Begimente
Bapin, zwei Escadronen Baireuth Dragoner und drei £scadrone&
Puttkanuner Huszaren; in Gr. - Wisternitz 800 Mann Infanterie,
sieben Escadronen Baireuth Dragoner und zwei Escadronen Zietheo
Huszaren.
Beim Angriffe auf Holitz bildeten die Licoaner Croaten das
Centrum, Württemberg Dragoner den rechten und die sächsischen
Chevauxlegers den linken Flügel. Di« Preussen wurden total in die
Flucht geschlagen, 40 Mann niedergemacht und 30 Mann gefangen
genonamen. Löwenstein Chevauxlegers, Desewffy Huszaren und die
Uhlanen fahrten einen ebenso glänzenden Angriff auf Gr. - Wisternitz
aus. Da der G.-M. Graf Saint -Ignon jedoch einsah, sich mit
Cavallerie allein auf die Dauer nicht halten zu können, ordnete er
den Bückzug an und liess sein Corps nach einem Marsche von etwa
einer Stunde rasten. Kaum hatte der General halten lassen, als
ihm ein Dragoner aus Olmütz vom F.-Z.-M. Br. Marschall die
Nachricht überbrachte, in Folge eines glücklichen Ausfalles aus der
Festung wären die in Gr. - Wisternitz befindlichen preussischen
Truppen von den übrigen abgeschnitten. Auf diese Meldung hin,
kehrte der G.-M. Graf Saint -Ignon augenblicklich um und beschloss,
ungeachtet die Pferde schon sehr abgemattet waren, den Feind
neuerdings anzugreifen.
In der Gegend von Gr. - Wisternitz entdeckte der General
sieben preussische Escadronen (Baireuth Dragoner), welche sich
anschickten, dem Corps in den ^Rücken zu fallen. Das Begiment
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t7H-lH%. 159
Herzog von Württemberg Dragoner und die säcbsischen Cheyaux*
legers erhielten daher den Befehl, Front gegen den Feind zu machen
und denselben su attaquiren.
In der Relation finden wir über diese Attaque Folgendes:
.Es geschah dieser Angriff mit einer solchen 3ravour, dass,
«ungeachtet ein preussisches Bataillon mit zwei Stücken zur Unter*-
«Stützung der angegriffenen Kelterei erschienen, dennoch letztere
«YoUkommen gesehlagen und das Feld zu r&nmen genötbigt ward.
»Der feindliche Verlust beträgt an Todten und Verwundeten
,7—800 Mann,*) femer wurden nebst 60 Ueberläufem 238 Mann
»gefangen genommen. Unser Verlust beläuft sich auf 35 Todte,
,44 Verwundete und 4 Vermisste.*
Unser Begiment verlor an Todten 4 Mann, 5 Pferde, an
Verwundeten 3 Mann, 9 Pferde.
Am Schlüsse seiner Belation an den F. - M. Graf Dann bemerkt
der General Graf Saint -Ignon, man könne nicht mehr Eifer an den
Tag legen, als es die Begimenter bei dieser Gelegenheit gethan
hätten und belobt unter Andern das ausserordentliche Verhalten
des Obersten Graf Pachta, sowie sämmtlicher Oflidere; dieselben
hätten gewetteifert, einer den anderen zu übertreffen.
Nach diesem glänzenden Gefechte zog der G.-M, Graf Saint-
Ignon wieder in die Bichtung nach Prerau.
Am 20. Juni wurden Unterstützungen unter dem Generale
Bülow von der Armee nach Olmütz abgesendet. Da sich der Feind
in beträchtlicher Stärke zu Bistrowan und Holitz befand, so war
alle Vorsicht nöthig, um die Verstärkung ohne Verlust in die
Festung zu bringen. General Graf Saint -Ignon rückte daher
zufolge erhaltener Ordre am 21. Juni, um 4 Uhr Nachmittags mit
seinem Corps bis Gr. - Teinitz vor, eine Bewegung, die der zu
Tobitscfaau befehligende Oberst Vehla mit seinen Groaten unter-
stützte. Vom Feinde unangefochten, traf der General Bülow am
22. Juni mit Tagesanbruch in der Festung ein.
Der König, welcher besorgte, dass es die Absicht der Oester-
reicher sei, bei Gr. -Teinitz Posto zu fassen, um die Gemeinschaft
*) Der hier angeföhrte beiderseitige Verlqet Ist der (^esammtverhst
des Tft^ee.
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160 17M-lMt.
mit der Festung zu eröffnen, beschloss, den G. -M. Qraf Saini-
Ignon zu vertreiben. Dieser zog sieh jedoch, ohne ein Gefecht
anzunehmen, vor der Uebermacht über die BecEwa znrQck und
setzte sich wieder in seiner früheren Stellung bei Prera^ fest
Die vortrefflichen Vertheidigungsmassregeln des F.-M.-Lt.
Br. Marschall in Olmütz zwangen indessen den König, noch einen
grossen Transport von Munition und Lebensmitteln aus Schlesien an
sieh zu ziehen. Sobald der F. - M. Graf Daun benachrichtigt word^
war, dass dieser Convoi in der Stärke von 4000 Wagen unter einer
Bedeckung von 10.000 Mann in Troppau versammelt sei, fasste er
den Entschluss, denselben aufzuheben. Die Ausftlhrung dieser
wichtigen Aufgabe wurde dem F.-M.-Lt. Br. Laudon und dem
G.-M. Sziskovits anvertraut. Dem erhaltenen Befehle gemäss
marschirte der General Br. Laudon aus seiner Stellung bei Eonitz
über Müglitz, Mährisch -Neustadt nach Stemberg, wo er sich mit
der Abtheilung des Obersten Lanius vereinigte und ebendaselbst
durch 200 Mann unseres Regimentes vom Corps des G.-M. (Jraf
Saint -Ignon verstärkt wurde. Nach kurzer Rast setzte er dea
Marsch bis Tscheschdorf fort und erfuhr daselbst, dass der Transport
bereits zu Bautsch eingetroffen sei, gleichzeitig aber auch, dass der
Markgraf Carl mit 4000 Mann vorgerückt sei, um dem Transporte
entgegen zu gehen. Er brach demnach am 28. Juni mit Tages-
anbruch wieder auf, um den Convoi im Marsche zu überfallen.
600 Mann liess er in Domstadtl zurück, um bei Zeiten von der
herannahenden Unterstützung unterrichtet zu werden.
Als der General Br. Laudon in der Gegend von Grundersdorf
anlangte, war bereits die T§te des Transportes daselbst eingetroffen.
Sogleich liess er die zur Deckung desselben vorgerückten Preussen
angreifen, warf sie durch heftiges Eanonenfeuer zurück und formirte
seine wenigen Truppen auf den Höhen. Allein auch die Preussen
hatten sich gesammelt, und der Oberst Mosel, Commandant des
Transportes, beschloss den Angriff.
Fünf Mal wurden die stürmenden Preussen zurückgeworfen.
Doch endlich gelang es der feindlichen Uebermacht, die Oesterreicher
zum Weichen zu bringen. Die Thätigkeit der bei diesem Kampfe
befindlichen 200 Dragoner unseres Begimentes ist leider unbekannt
F.-M.-Lt. Br. Laudon, welcher inzwischen erfahren hatte, daas der
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19S«-lfM. 161
Saccors bereits Domstadtl erreicht habe, zog sich nach f&nMündigem
Kampfe hinter Bäm znrQclt, wo er die Ankunft des Generals Szis-
kovits und die verlangten Verst&iiiingen abwarten wollte, um den
Transport neuerdings anzugreifen. Sein Verlust bestand aus zwei
Officieren, 51 Mann an Todten, 4 Officieren, 110 Mann an Ver-
wundeten; 399 Mann wurden theils gefangen, theils vermisst.
mcht minder gross war der Verlust des Feindes, von dem
auch 120 Mann in die Gefangenschaft geriethen. Vier mit Geld be-
ladene VT^agen wurden erbeutet, eine Menge andere zerstört.
General Sziskovits hatte am 26. Juni sein Lager verlassen,
toaf den 27. spät Abends in Prerau ein, eiiiielt dort die letzten
Verstärkungen, darunter ebenso, wie der General Baron Laudon,
200 Dragoner unseres Regimentes, marschirte weiter über Aujezd,
Neueigen nach Liebau und bezog ein durch einen Wald gedecktes
Lager zwischen diesem Orte und Ohlstadt. Von hier aus setzte er
nch mit dem F.-M.-Lt. Br. Laudon gemäss des erhaltenen Be-
fehles in Verbindung, um den Transport gemeinschaftlich mit dem-
selben zu überfallen.
General Ziethen, welcher zum Schutze des Transportes dem-
aelh&i entgegengegangen war, hatte von der Annäherung des Generals
Sziskovits gar keine Kunde erhalten und beschloss, am 29. zu rasten,
um sänuntiiche Wagen an sich zu ziehen. Dadurch gewann der
General Sziskovits Zeit, an diesem Tage den Wald bei Seibersdorf
zu erreichen.
Am 30. Juni setzte sich der Transport wieder in Bewegung,
und die T§te, vom Generale Erokow geführt, erreichte das Defilöe
von Domstadü, ohne beunruhigt zu werden. Kaum hatten aber
uBgeAhr 1200 Wagen dasselbe passirt, als der General Sziskovits
aus seinem Hinterhalte hervorbrach. Sobald der F.-M.-Lt- Baron
Laudon diesen Angriff bemerkte, rückte er seinerseits wieder vor,
und zwar gegen die auf einer Anhöhe vor Domstadtl aufgefahrene
Wagenbui^, welche durch drei Bataillone und sieben Kanonen ge-
schützt wurde. Preussische Gavallerie, sowie eine Abtheilung Infan-
terie war ausserdem auf den Höhen vor der Wagenburg postirt. Die
betreffende Belation lautet:
»Die Dragoner von Württemberg und Huszaren von Nadasty
»griffen die viel stärkere feindliche Gavallerie an und warfen selbige
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162 19M-17tS.
„sammt ihrer Infanterie auf die Wagenburg zorfiek. Hier wurde das
„Gefecht sehr hitzig. Die preussisehe Infemterie fertfaeicEgte sich
„auf das Hartnäckigste. Endlich wurde die Wagenburg erobert und
„die feindliche Gavallerie, welche sich zu beiden Seiten festgesrtzt
„hatte, zurückgeschlagen.
„Das Meiste zu diesem Erfolge trug unsere Beiterei bei.'
Durch die Erstfirmung der Wagenburg hatte der F. - M. - Lt.
Br. Laudon das Schicksal des Transportes entschieden. Nahezu
4000 Wagen wurden erbeutet; nur 250 kamen in dem preussisehe
Lager an.
Der Gesammtverlust des Feindes betrug 3000-, der unserige
600 Mann. Von unserem Kegimente blieben 10 Mann todt; 2 Oficiere,
25 Mann wurden verwundet.
Während des glücklichen Fortganges dieser Unternehmung hatte
sich der F. - M. Graf Dann mit der Hauptarmee, bei welcher sich
auch die Grenadier-Compagnie unseres Regimentes be&nd (der Best
unseres Regimentes war beim Corps des G.-M. Graf Saint - Ignon
geblieben), auf das linke Ufer der March gezogen und eine SteUung
auf den Anhöhen von Grossteinitz und Grügau genommen.
Der Verlust des grossen Transportes einerseits, die drohende
Stellung des F.-M. Graf Dann andererseits, veranlassten nun den
König, die Belagerung von Olmütz aufzugeben und den Büd^zug
durch Böhmen nach Schlesien anzutreten.
Schon am 2. Juli setzte sich die preussisehe Armee in drei
Colonnen in Marsch. F.-M. Graf Daun traf sogleich alle Anstalten,
dem Könige zu folgen.
Die Nacht nach dem Gefechte bei Domstadtl war der G. - M.
Sziskovits dort geblieben und nahm am 1. Juli eine Stellung zwischen
dem genannten Orte und Eichhorn ein, während der General Br. Landen
an diesem Tage nach Langendorf rückte. Am 2. erreichte er Hohen-
stadt, G.-M. Graf Saint-Ignon, der dazu bestimmt war, ihn zu ver-
stärken, Bladowitz. Am 3. und 4. Juli verweilte der General Baron
Laudon zu Hohenstadt, General Graf Saint-Ignon erreichte Deutsch-
Liebau.
Die Preussen setzten ihren Bückzug in grösster fiile fort; die
österreichischen leichten Truppen folgten ihnen zu beiden Seiten der
Strasse. General Br. Laudon, jetzt mit dem Generale Graf Saint-
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t78«-lM8. 168
Ignon vereinigt, traf am 5. Juli zu Sichelsdorf, am 6. zu Wilden-
schwert ein. 6. -M. SziskoTits fo^ Ihnen und erreichte am 6.
Sichelsdorf.
Das Grenadier- und Garabinier - Corps unter dem Generale
Lascy setzte dem Feinde auf dem Fusse nach und rückte den näm-
Schen Tag nach Eonitz, wohin am 7. JuU die Armee folgte. In der
Gegend von Holic, zwischen Hohenmauth und EGniggrätz, in Böhmen,
griffen die Generale Br. Laudon, Graf Saint-Ignon und Sziskovits
die dritte Colonne der Preussen am 11. Juli mit so gutem Erfolge
an, dass sie, wie es in der Belation heisst, vollkommen in Verwirrung
gebracht und nur durch die Ankunft des Königs mit 12.000 Mann
gerettet wurde.
Das Eegiment Herzog von Württemberg Dragoner, dessen 400
als Verstärkung an die Corps der Generale Br. Laudon und Szis-
kovits abgegebenen Dragoner ¥rieder zum Corps des G. - M. Graf
Saint-Ignon eingerückt waren, nahm rühmlichen Antheil an diesem
Gefechte, litt jedoch bedeutend durch das feindliche Geschützfeuer.
In seiner Belation an den F.-M. Graf Dann über dieses Gefecht
sagt der General Sziskovits *ddto. Bohrohradek am 12. Juli:
,Ich kann Euerer ExceUenz nicht genugsam beibringen, mit
„was vor Bravour Herr General Saint-Ignon mit der Cavallerie den
«Feind angefahren, und die sämmtlichen Herrn Officiers ihre Schuldig-
,keit mit grosser Distinction gethan, derohalben ich sowohl, als Herr
«General von Laudon Herrn Generalen Saint-Ignon ersucht, diejenigen
«Herren Ofiiciers, die sich besonders hervorgethan, bei Euerer
«Excellenz unterthänigst und gehorsamst beizubringen.*
Am 26. Juli rückte das Corps des Generals Graf Saint-Ignon,
welches nach Aujezd detachirt gewesen war. Zu der bei Opo5no, in
der Nahe von Königgrätz angelangten Armee des F.-M. Graf Dann
ein. Bei derselben finden wir das Regiment Herzog von Württem-
berg Dragoner laut Ordre - de - bataille vom 80. Juli zu fftnf Esca-
dronen*) am linken Flügel des ersten Treffens in der Division
P. -M. -Lt. Lanthyeri, Brigade G.-M. Pelegrini.
Am 30. Juli wurde die österreichische Armee in drei Colonnen
getheilt und nach Holohlaw dirigirt. Auf diesem Marsche befand sich
*) Die Reserve-Escadron war nach Ungarn abmarschirt.
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164 17M-17ft*
unser Begiluent bei der ersten Colonne. Den 2. August bezog das
Heer eine neue SteUung mit dem Hauptquartiere zu Hofiäowes,
woselbst es bis zum 10. August verblieb.
Nachdem der König Ton Preussen seinen Bückzug nach Schlesien
glücklich bewerkstelligt hatte, theilte er sein Heer. Einen Theil liess
er in Schlesien zurück, um diese Provinz zu decken, während er
mit dem Beste den in die Provinz Brandenburg ^gefEtUenen Bussen
entgegeneilte.
F.-M. Graf Dann, welcher somit nichts mehr für Böhmen zu
besorgen hatte, besdiloss unter Zurücklassung eines Corps gegen
Schlesien den Weitermarsch der Armee nach Sachsen, um gemein-
schaftlich mit der dortigen Beichsarmee gegen den Prinzen Heinrich
von Preussen, Conmiandanten der preussischen Armee in Sachsen
zu operiren. Der Aufbruch erfolgte am 10. August und führte der
Marsch über Horic, Jiöin, Tumau, Beichenberg, Olbersdorf, Zittau,
Schönau nach Beichenbach, woselbst unser Begiment laut Ordre-de-
bataille vom 26. August zum Corps de Beserve kam. Hier finden
wir dasselbe am rechten Flügel unter dem G.-M. von Wiese. Der
Weitermarsch erfolgte Über Weidia, Bautzen, Marienstem, Eönigs-
brück, Nieder-Bödem und Badeberg, um 5. September nach Stolpen.
Die Yortheilhafte SteUung, welche der Prinz Heinrich bez(^en
hatte, mehr aber noch der Anmarsch des Königs selbst, welcher
nach Besiegung der Bussen bei Zomdorf in Eilmärschen nach Sadisen
gezogen war, vereitelten den Plan des F. - M. Graf Dann, die
Armee des Prinzen Heinrich anzugreifen. Daher musste er sich
damit begnügen, eine günstige Stellung gegen den nahenden König
einzunehmen, durch die er gleichzeitig die Verbindung mit der
Beichsarmee sicherte.
Am 13. September stand der König mit dem Prinzen Heinrich
vereint, dem F.-M. Graf Dann bei Stolpen gegenüber. Die Nahe der
feindlichen Armeeen brachte verschiedene Scharmützel mit sich, zumal
der König, dem Alles daran lag, die Oesterreicher aus Sachsen zn
verdrängen, alle Kunstgriffe anwendete, um dem F. - M. Graf Daun
zu einer Schlacht zu zwingen. In dieser Absicht liess er am
13. September gegen den bei Badebei^ stehenden F.-M. -Lt. Baron
Laudon ein starkes Corps anrücken. Dieser General nahm jedoch
keinen Kampf an, sondern zog sich bis Amsdorf zurück. Nachdem
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17M-17M. 165
ein weiteres Vorrücken der Preussen in Aussicht stand, verstärkte
der P. - M. Oraf Dann das Corps des Generals Br. Laudon durch
drei Infimterie- und zwei Reiter - Regimenter. Hierbei befand sich
unser Regiment unter dem Q.-M. von Wiese.
Wie man vermuthet hatte, kam es am 16. September zu einem
sehr hartnäckigen Gefechte bei Amsdorf, welches um 7 ühr früh
begann und drei Stunden dauerte. Die Preussen trachteten zu An-
fang, den General Br. Laudon aus seiner Stellung zu verdrängen,
aber alle Angriffe scheiterten an der Tapferkeit seiner braven Truppen.
Als der König nun sah, dass seine Abtheilungen überall zurück-
geschlagen wurden, eilte er selbst mit einem frischen Corps zu Hilfe
und richtete seinen Angriff gegen den General von Brentano und
die beiden Regimenter Herzog von Württemberg und Fürst Löwen-
stein Dragoner. Selbst dieser Angriff wurde von den -schon erschöpften
Truppen zurückgewiesen; aber, von drei Seiten angegriffen, blieb
dem heldenmüthigen Grenerale Br. Laudon schliesslich nichts übrig,
als den Rückzug gegen Stolpen anzutreten, um nicht von der Haupt-
armee abgeschnitten zu werden.
Die Oesterreicher verloren in dem Gefechte bei Amsdorf
300 Mann, darunter jedoch sehr wenig Todte. Der Verlust der
Preussen war bedeutender.
Da der König einsah, dass der F. - M. - Lt. Br. Laudon allen
späteren Anschlägen mit gewohnter Vorsicht und Schlauheit aus-
wich, führte er endlich, um sich aus seiner zweifelhaften Stellung
zu ziehen, eine Bewegung direct gegen Bautzen aus. F. - M. Graf
Bann sah sich nun genöthigt, theils, um nicht von seinen Magazinen
in Zittau abgeschnitten zu werden, theils, um den König an seinem
Zuge nach Schlesien zu hindern, seine Stellung bei Stolpen zu ver-
lassen und nach Hochkirch zu marschiren. Die österreichische Armee
setzte sich in Marsch, kam am 7. Oktober im Lager bei Kittlitz an
und setzte sich hier fest. Das preussische Heer folgte und bezog am
10. ein Lager, den Oesterreichem gegenüber, aul* den Anhöhen von
Hochkirch. Nach einer Recognoscirung am 11. October beschloss
der F.-M. Graf Dann das preussische Lager zu überfallen und be-
stinmite hierzu die Nacht vom 13. auf den 14. October. Das Regi-
ment Herzog von Württemberg Dragoner, noch immer beim Corps
de Reserve, besetzte mit dem Regimente Erzherzog Josef Dragoner
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166 t7M-17«L
ein Defil^e und deckte beim ersten Angriffe auf das Dorf Hochkirch
die Flanke. Sonst kam unser Begiment in dieser Schlacht zu keiner
besonderen Verwendung und hatte daher keinen anderen Verlust als
f&nf Mann an Verwundeten. Die Preuasen erlitten eine vollständige
Niederlage und zogen sich nach Elein-Bautzen zurück.
Die (österreichische Armee bezog nach der Schlacht das frühere
Lager bei Kittlisz und marschirte am 17. in jenes bei Wurschen.
Hier finden wir die fOnf Feld - Escadronen des Begunentes Herzog
von Württemberg Dragoner laut Ordre-de-bataüle am linken Plügel
des zweiten Treffens in der Division F. - M. - Lt. Stampa, Brigade
G.-M. Behbach.
Während es dem Einige von Preussen in der Folgezeit gelang,
die Festungen Neisse und Kosel in Schlesien zu entsetzen, eilte der
F. - M. Graf Daun mit seiner Armee gegen Dresden, um sich in
Verbindung mit der Beichsarmee in den Besitz dieser Stadt zu
setzen, liess am 7. November das Lager bei Lockwitz in der Nähe
von Dresden beziehen und schritt sodann zur Belagenmg dieser
Stadt. Als aber der König, welcher Sachsen um jeden Preis retten
wollte, in der zweiten Hälfte November nahte, musste der F.-M.
Qraf Daun die Belagerung wieder aufjgeben und fahrte nunmehr sein
Heer über Pirna nach Böhmen in die Winterquartiere. Unser Begi-
ment wurde in den Pilsener -Ereis verlegt und bezog die Stationen
Pfestic, Nepomuk, Planic, Miedschin, Merklin, Blowic, Lu2au, Aujezd
und Umgebung.
Die Werbung fand 1758 zu Nikolsburg in Mähren, die Ueber-
nahme der vom Pferdehändler gestellten Bemonten in Brunn, femer
die Musterung unseres Begimentes am 27. März 1758 zu Eremsier
in Mähren statt.
1759. Am 1. März 1759 verliess unser Begiment die Winterquartiere,^
sammelte sich bei Pfestic, wo am 23. Jänner die Musterung statt-
geftmden hatte und marschirte sodann nach Bakow, nordöstlich von
Prag, in die angewiesenen Gantonnirungs - Quartiere. Bis zum Mai
wurde es noch mehrfach dislodrt, nämlich am 8. April nach Podhrad
am 16. nach Drewenic, Staw, Aujezd und Studinka, am 19. nach
Bo^dalowic, endlich am 25. April nach Milicowes, Gr. Statin, Libesic
und Cesow. Die ganze Zeit hindurch befand es sich in der Division
F. - M. - Lt. d'Aspremont.
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»M-19f8. 167
Die Armee stmmelte sich Anfangs Hai unter dem F.-M. Oraf
Daun im Lager zwischen Schurz imd Jaromer mit der Elbe vor der
Front. Unser Begiment marschirte am 1. Mai nach Horic und traf
den nädisten Tag in dem genanAten Lager ein. Laut Ordre-de-
bataille vom 1. Mai kam es zu flinf Feld-Escadronen und der
Grenadier-Compagnie am äussersten linken Flfigel des zweiten Treffens
unter dem G.-d.-C. O'Donell, Division F.-M. -Lt. Stampa, Brigade
G.-M. O'Donell zu stehen und passirte am 26. Juni eine zweite
Musterung. Im Lager bei Schurz verblieb die Aimee bis zum
28. Juni und trat sodann den Marsch nach der Ober - Lausitz an,
um der russischen Armee, welche sich in Posen gesammelt hatte
und über Kressen gegen die Oder marschirte, die Hand zu bieten.
Das Vorrücken des F. - M. Graf Daun geschah in zwei Colonnen.
Unser Regiment finden wir bei der vom G.-d.-C. Br. Buccow be-
fehligte ersten Colonne, welche über Horic, Jicin, Turnau nach
Beichenberg marschirte. Daselbst erschien eine neue Ordre-de-bataille,
derzufolge die fünf Feld-Escadronen unseres Begimentes zum Corps
de Beserve unter dem G.-d.-C. Br. Buccow kamen, und zwar finden
wir dieselben am äussersten rechten Flügel in der Division F.-M.-Lt
Stampa, Brigade G.-M. Behbach ; dagegen die Grenadier-Compagnie
bei dem eigens zusammengestellten „Grenadier- Corps zu Pferde''.
Der Weitermarsch aus dem Lager zu Beichenberg führte über Fried-
land nach Gerlachsheim, wo das Corps de Beserve am 7. Juli
eintraf.
Die Ausführung des Planes, ein österreichisches Truppencorps
zur Versi^kung der Bussen an die Oder zu senden, lag nunmehr
in der Absicht des F.-M. Graf Daun, welcher hierzu das selbst-
ständige Corps des F.-M.-Lt. Br. Laudon bestimmte. Dasselbe
hatte bis dahin die Aufgabe gehabt, die über Trautenau in Böhmen
eingefallenen Preussen am weiteren Vordringen zu verhindern.
F.-M.-Lt. Br. Laudon, welcher sein Corps för zu schwach hielt,
um die an ihn gestellte neue Aufgabe mit Erfolg durchführen zu
können, bat den F.-M. um Unterstützungen. Aus diesem Grunde
sandte Letzterer am 26. Juli unser Begiment nebst zwei Infanterie-
Begimentern unter dem Commando des G.-M. Weichs aus dem am
17. Juli vom Corps de Beserve bezogenen Lager bei Lauban zum
Corps des F.-M. -Lt. Br. Laudon ab. G.-M. Weichs marschirte
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168 19M-17M.
über Görlitz und erreichte sein Ziel am 27. Jnli m Botiienbnrg.
Das so verstärkte Corps brach am 31. Juli gegen Guben auf und
wurde nunmehr zufolge eines Befehles des F.-M. Graf Daun der
im Anmärsche begriffenen russischen Hauptarmee unter dem F.-H.
Soltikow zugetheüt. Dem F.-M.-Lt. Br. Laudon befahl der P.-M.
Graf Daun, Alles aufzubieten, um sich irgendwo diesseits der Oder
mit den Russen zu vereinigen. Trotz der mannigfachsten Gegen-
massregeln preussischer Seits, löste der geniale Corps-Commandant
seine Aufgabe auf's Glänzendste. Er marschirte am 1. August über
Guben nach Gr.-Bresen, am 2. nach Ziltendorf, am 3. über Müll-
rose nach Lindenau, und als der König von Preussen gegen Prank-
fiirt a. d. Oder heranzog, vereinigte sich der F.-M.-Lt. Br. Laudon
mit den Bussen, welche auf den Höhen von Eunersdorf Stellung
genommen hatten.
Am 12. August, Ifittags, griff der König Friedrich H. den
linken russischen Flügel an. Schon neigte sich der Sieg auf die
Seite der Preussen, als der F.-M.-Lt. Br. Laudon im entscheidenden
Momente über den preussischen rechten Flügel herfiel und den Sieg,
dessen der König schon sicher zu sein wähnte, in die grösste
Niederlage verwandelte, die derselbe je erlitten hatte.
Unser Regiment nahm rühmlichen Antheil an der Schlacht
und verlor an Todt-en: die Oberlieutenants Graf Blois, Schiffer und
6 Mann; an Verwundeten: den Major Anton Graf Wratislaw von
Mittrowitz, die Hauptleute Procop Graf Wratislaw, von Steinheyl,
Graf Clary von Aldringen und 80 Mann. Vermisst wurden 13 Mann.
F.-M.-Lt. Br. Laudon relationirte an den P.-M. Graf Daun über
das Benehmen der Dragoner in der Schlacht bei Kunersdorf
wie folgt:
„Die hier bei mir befindlichen Dragoner haben sich nicht
„minder unter Anführung des G.-F.-W. Graf Caramelli ohngemein
„wohl verhalten, besonders aber haben sich die Grenadiers-ä-cheval,
„welch' letztere der Obristlieutenant Graf Caraffa commandirt hat,
„hervorgethan; diese letzteren haben dem Feinde vier Stuck Cannons
„abgenommen.*
Ueber die specielle Thätigkeit der Grenadier-Cbmpagnie unseres
Regimentes während der Schlacht enthält ein Tapferkeits-Zeugniss
sehr interessante Daten. Der vorerwähnte Oberstlieutenant Graf
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17M-19M« 169
Caraf&, Commandant der Grenadiere zu Pferd, stellte es dem Ober-
Ueatenant Laurentius Orünbacher unseres Begimentes aus. Das-
selbe lautet:
.Ich Endesgefertigter bekenne und attestire hiermit bei meinen
.Ehren und Gewissen zu Steuer der Wahrheit, dass, nachdem der
.unter meinem Commando mitgestandene Grenadier-Hauptmann des
.löbL Württembergischen Dragoner -Regimentes, Herr Graf von
.Clary bald zu Anfang der unweit Frankfurt an der Oder den
,12. hujus fftr gewesten Bataille blessirt, sich folglichen zu retiriren
»gezwungen worden, Herr Oberlieutenant Laurentius Grünbacher
.diese Württembergische Grenadier -Compagnie, die sowohl, als die
.Yon Liechtenstein und Kollo wrath alle bravour und Standhaftigkeit
.gezeuget, nicht allein sechs ganze Stunden lang im Feuer com-
.mandiret, sondern auch solche beständig durch sein eigenes Bei-
.spiel, wie durch Zureden und Aufmuntern encouragiret und ange-
.frischet, mithin sich dabei allerdings verdienet gemacht, und distin-
.guiret, welches Zeugniss ihme auch Andere von diesem Grenadier-
.Corps zu geben nicht anstehen werden. Zu wahrer dessen Urkunde
.meine hierunter gestellte Fertigung. So geschehen im Lager bei
.Frankfurt, den 15. August 1759.
.Graf von Caräffa, Principe d'Avella, Gbrist-Leitenant.*
.•
Wie sehr auch Allerhöchsten Ortes die Leistungen des
Landon'schem Corps anerkannt wurden, zeigt femer das nachfolgende
Allerhöchste Handbillet:
.Lieber Freiherr von London!
.Aus eurem Bericht- Schreiben habe Ich mit besonderem Ver-
.gnügen ersehen, dass alle unter eurem Conmiando stehenden
.Generale, OfGciers und Truppen sich bei der Schlacht vom 12. dieses
.80 ausnehmend wohl und tapfer verhalten und Meinen Waffen Ehre
.gemacht haben; Ich trage euch also hiermit auf, sowohl denen
.Generalen, als Ofßciers und Corps Meine vollkommene Zufriedenheit
.diesfalls zu erkennen zu geben und sie Meiner Gnaden zu ver-
.sichem; mit welchen annebst auch euch wohlgewogen verbleibe.
.Wien, den 28. Augusti 1759.
.Maria Theresia m. p.*
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170 1VM-1M9.
Durch die Unlhätigkeit der Bussen konnte der glänzende Sieg
vom 12. leider nicht entsprechend . ausgebeutet werden. Erst am
16. August gelang es dem F.-M.-Lt. Br. Laudon nach vielen Vor-
stellungen, die Bussen zum üebergange über die Oder zu vermögen,
worauf das gemeinschaftliche Lager bei Lossow bezogen wurde.
Alle weiteren kühnen Pläne Laudon's scheiterten jedoch an dem
Nichtwollen der Bussen.
Dessenungeachtet rückte er am 18. August mit seiner Cavallerie,
bei der sich noch immer unser Begiment befand, zu einer Becog-
noscirung des preussischen Lagers bei Madlitz vor und erreichte
dadurch, dass der König dasselbe nach Fürstenwalde verlegte, weil
er einen ernstlichen Angriff besorgte.
Vergebens waren Laudon's fernere Bemühungen, vor dem
28. August eine weitere Vorrückung zu erzielen. Erst an diesem
Tage setzte sich die russische Armee und mit ihr das Laudon'sche
Corps wieder in Bewegung und marschirte von Lossow über Hoch-
walde und Grunow nach Lieberose, wo das Laudon'sche Corps ein
Lager am rechten Flügel bezog. Hier verfiel der rassische Heer-
führer wiederum in seine frühere Unthätigkeit, und entschloss sich
erst nach vielen Weitläufigkeiten und Zusicherungen Seitens des
F.-M. Graf Dann, nach Schlesien vorzurücken.
Nachdem der F.-M. -Lt. Br. Laijdon Verabredetermassen Ver-
stärkungen erhalten hatte, erschien eine neue Ordre- de -bataille,
womach die Begimenter Herzog von Württemberg- und Fürst Löwen^
stein Dragoner unter dem Commando des G.-M. Graf GarameUi
eine Brigade bildeten.
Nunmehr wurde über Guben, Starzedel, Sommerfeld, Christian-
stadt über die Bober, Freistadt, Beuthen, Költsch, bei Carolath
über die Oder, weiter über Kuttlau, Schwusen, nach Osten vor-
gerückt, wo die russische Armee, sowie das Laudon'sche Corps
bis zum 22. October stehen blieben. Zur Offensive vermochte
F.-M.-Lt. Br. Laudon den F.-M. Soltikoff durch Nichts zu bewegen.
Nachdem Friedrich IL dem russischen Heerführer sodann den
Weg nach Breslau durch Besetzung des Passes bei Hermstadt ver-
legt hatte, zog sich derselbe nach Polen, indem er am 24. October
nach Triebusch, und am 26. nach Punitz marschirte* Von dort aus
liess er seine Armee die Winterquartiere beziehen. Zwar bewog der
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17M-17M. 171
F.-M.-Li Br. Laudon die Süssen, nochmals in Schlesien einzu-
dringen. F.-M. Solidkoff ging nämlich bis Bawicz vor; da aber
eine weitere Thätigkeit nicht zu erzielen war, trennte sich der
P.-M.-Lt. Br. Laudon vollkommen von den Küssen und ging am
2. November bis Jutroszyn und am 3. nach Zduny, fortwährend
durch die ihm bei Weitem überlegenen Preussen beobachtet.
Es blieb ihm nichts Anderes mehr übrig, als sein Corps durch
das neutrale Gebiet Polens in die Erblande zurückzuführen. Das
Corps setzte sich am 8. November in drei Colonnen, eine jede auf
einer anderen Strasse in Marsch und erreichte nach unendlichen
Mühseligkeiten Krakau am 25. November. Unser Regiment befand
sich bei der rechts marschirenden Colonne, welche vom F.-M.-Lt.
Br. Laudon selbst gefahrt wurde. Der Marsch dieser Colonne ging
von Zduny über Schildberg, Wieruszow, Klobucko, Now. Czesto-
chowa, Olsztyn, Janow, Kromolow, am 25. nach Krakau. Hier
liess der General Br. Laudon, welcher inzwischen Peldzeugmeister
geworden war, seine Truppen drei Tage ruhen ; wähi-end des Marsches
hatte er jeden vierten Tag rasten lassen.
Am 30. November traf der Feldzeugmeister zu Bielitz in Ober-
Schlesien ein, und nun befahl Ihre Majestät die Kaiserin, das Corps der
ausgestandenen grossen Strapazen wegen in Mähren zu bequartieren.
Die Dislocation unseres Regimentes ist nicht mehr bekannt;
jedoch wissen wir, dass es sich hier mit dem Dragoner - Begimente
Fürst Löwenstein in der Brigade G. - M. Graf Caramelli befand und
dass dem Begimente Fürst Löwenstein Dragoner die Stationen
Meseritsch, Boznau, Hustopetsch, Löschna und Altitschen angewiesen
wurden.
Im December 1759 erhielt unser Begiment 110 in Heilbronn
angeworbene Becruten; die diessjährigen Bemonten wurden theils
von den Landständen aufgebracht, theils vom Pferdehändler geliefert.
Die unserem Begimente zugedachte Buhe war von äusserst 1760.
kurzer Dauer; der F.-Z.-M. Br. Laudon wurde schon zu Anfang
des Jahres 1760 mit seinem Corps zur Vertheidigung der nordwestlich
nach Böhmen fahrenden Eingänge beordert, nachdem für Schlesien
ein Waffensüllstand abgeschlossen worden war. Der Marsch führte
über Prag nach Komotau. Prag wurde von unserem Begimente
am 4. Jänner passirt.
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172 175«-17M*
In der Komotauer Gegend angelangt, wurden die Trappen bis
zum 19. Jänner eng bequartiert und ihnen erst dann bequemere
Stationen angewiesen.
Unser Regiment, noch immer in der Brigade G.-M. Graf
Caramelli,'^ erhielt die Stationen Kaaden, Wistriz, Müsau, Prösteriz,
Wemsdorf und Würgniz.
Als fllr Böhmen nichts mehr zu besorgen war, erhielt der
F. -Z.-M. Br. Laudon im Februar den Befehl, mit seinem Ck)rps
wieder an die schlesische Grenze abzurücken, unser Regiment blieb
jedoch bis Mitte Mai in der Nähe von Eaaden, weil es um diese
Zeit in ein Chevauxlegers- Regiment umgestaltet wurde. Der unser
Regiment betreffende Passus des an den F.-M. Graf Dann herab-
gelangten hofkriegsräthlichen Rescriptes vom 6. Februar 17G0 lautet :
»Hoch-, und Wohlgeborener Graf!
, Sonders hochgeehrter Herr! Es haben Ihre Eaiserl. Königl.
„Majestät in Anbetracht dessen, dass man im gegenwärtigen Krieg
„mehrerer leichten, als schweren Cavallerie bendthiget sei, Ihres
„höchsten Dienstes zu sein befunden, und dahero in der gestern bei
„Hof abgehaltenen Conferenz gnädigst resolviret, dass die vier
„Dragoner -Regimenter Zweibrücken, Württemberg, Sachsen - Gotha
„und Jung-Modena, jedoch nur nach ihrem dermaligen Stand von
„1000 Mann und Pferden auf leichten, und zwar den nämlichen
„Fuss gesetzet werden sollen, wie das Löwenstein'sche Dragoner
„Regiment zur Zeit würklich bestellet ist, sowohl in denen Pferden
„als der aimir und übrigen Rüstung. *"
Weiter heisst es in demselben Rescripte, dass unser Regiment
„von nun an auch zu Vorposten und anderen derlei leichten Cavallerie-
„Diensten* verwendet werden sollte.
Bezüglich der zu Hullein in Mähren liegenden Reserve-Escadron
unseres Regimentes erhielt das Regiments - Commando den vom
10. Febraar datirten Befehl, dieselbe allsogleich nach ihrem neuen
Bestinmiungsorte Wien abzuschicken. Diese Escadron hatte am
27. Jänner zu Hullein die Musterung passirt
Was den Stand unseres Regimentes anlangt, so zählte dasselbe,
wie früher, zwölf Compagnieen zu je 75, und eine Grenadier -Com-
pagnie zu 95 Mann. Von jenen zwölf Compagnieen bildeten zwei
die Reserve-Escadron zu Wien.
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17M-17m. 173
Unser Begiment wurde nunmehr mit leichten polnischen Pferden
beritten gemacht.
Am 25. Fehruar passirten die ftnf Feld-Escadronen und die
Qrenadier-Compagnie zu Eaaden die Musterung.
Anfangs April befand sich ein preussischer Hauptmann Namens
Froidville auf StreiAmg im Zwickau'schen Districte in Sachsen und
brandschatzte daselbst. G.-F.-W. Kleefeld erhielt den Befehl,
dieses Streifcommando zu vernichten und der hierzu bestimmten
Abthmlung wurde auch einige Mannschaft unseres Regimentes bei-
gegeben. G.-F.-W. Kleefeld tiieilte seine Truppen in drei ^Trupps*,
rftckte Ton Plauen fiber Reichenbach nach Zwickau vor und erreichte
beim nächsten Marsche seinen Gegner bei Nieder -Mülsen in Sachsen,
wo es am 9. April zum Gefechte kam. Die Preussen wurden hier
von drei Seiten angegriffen. Der rechte Trupp rückte fiber Thurm,
der mittlere fiber Crossen und der linke fiber eine dort befindliche
Anhohe gegen Nieder -Mfilsen vor. Sie umfassten den auf einer
Anhöhe postirten Gegner derart, dass er schleunigst die Flucht
ergreifen musste, um nicht von der Bfickzugslinie abgeschnitten zu
werden.
Das Detachement unseres Regimentes befand sich beim linken
Trupp, welcher aus deutscher Cavallerie und 30 Huszaren zusammen-
gesetzt war. Dieser Trupp erbeutete eine feindliche Kanone. G.-F.-W.
Kleefeld sagt in seiner Relation fiber die Affaire bei Nieder-Mfilsen
Folgendes :
«Die beigehabten Dragoner des löblichen Saxen - Gotha und
»Wfirttemberg'schen Gontingentes unter Anf&hrung der beiden Haupt-
«leute Ton Wurmen und von Linsing haben sich recht ohngemein
,herf&rgethan, welche sich in gutter Ordnung gegen den Feind sehr
«tapfer verhalten. "^
Nachdem das bisherige Regiment Herzog von Württemberg
Dragoner in ein Chevauxlegers Regiment umgestaltet worden war,
marschirte es am 12. Mai aus der (legend von KooAotau wieder zum
Corps des F. - Z. - M. Br. Laudon, welches sich zu jener Zeit bei
Königgrätz befand. Daselbst kamen laut Ordre - de - bataille vom
21. Mai die ffinf Feld - Escadronen des Regimentes Herzog von
Wfirttemberg Chevauxlegers am äussersten rechten Flfigel des zweiten
Treffens zu stehen, und zwar in die Division F.-M.-Lt. Graf Pod-
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174 t75«-17M.
statzky, Brigade G. - M. Gourcy. Die Grenadier - Compagnie befand
sich bei dem vom F. - M. - Lt. Mfiffling conunan^rten Corps de
Reserve am äussersten linken Flügel im Verbände mit noch vier
Grenadier-, resp. Carabinier - Compagnieen. Diese fOnf zur Brigade
G.-M. Behbach gehörigen Compagnieen bildeten ein vom Oberst
Graf Kinsky des Regimentes Fürst Löwenstein Chevauilegers be-
fehligtes Regiment.
Nachdem der F.-Z.-M. Br. Landen von einer zu Dresden mit
dem F.-M. Graf Dann abgehaltenen Unterredung zurückgekehrt war,
setzte er sein Corps gegen die Festung Glatz in Bewegung, um die-
selbe zu belagern. Dieses war aber nicht thunlich, so lange die
Preussen im Besitze der Stellung von Landshut waren, wo sich der
preussische General de la Motte - Fouquä festgesetzt hatte, um die
Oesterreicher im Schach zu halten. Um sich daher früher jenes
Postens zu versichern, versammelte der F.-Z.-M. Br. Laudon sein
Corps bei Kostelec.
Unser Regiment brach von Kostelec -am -Adler auf, wohin es
inzwischen verlegt worden war, marschirte am 26. Mai nach Opoino,
weiter über Wisokow nach Kostelec, woselbst es am 29. Mai ein-
traf. Von hier aus fahrte der Marsch über Passendorf, die Wünschel-
burger-Strasse, Wartha und Silberberg, am 31. Mai in das Lager
bei Frankenstein.
Zufolge Ordre - de - bataille stand unser Regiment noch gerade
so wie am 21. Mai im Lager bei Königgrätz; jedoch finden wir die
fünf Feld - Escadronen in der Brigade G.-M. Chakmin und die
Grenadier-Compagnie in der Brigade G. -F.-W. Br. Ellrichshausen.
Durch geschicktes Manövriren, namentlich durch Entsendung
von Streifconmiandos gegen Breslau gelang es dem F.-Z.-M. Baron
Laudon, den General Fouqu^ aus seiner Stellung herauszulocken.
Derselbe erhielt indessen von seinem Könige den strengsten Befehl,
diese Stellung wieder zu beziehen und um jeden Preis zu vertiiei-
digen. Um ihm jedoch zuvorzukommen, brach der F.-Z.-M. Baron
Laudon in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni mit dem grössten
Theile seines Corps von Pischkowitz, wo dasselbe am 6. Juni ein
Lager bezogen hatte, gegen Landshut auf.
Unter den hierzu bestimmten Truppen befiEtnd sich auch die
Grenadier-Compagnie unseres Regimentes, während die fünf Peld-
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f7M-f7M. 175
Escadronen unter dem Commando des F.-M.-Lt. Br. Unrnhe im
Lager von Fisohkowitz zurtk^blieben.
Der Marsch fOhrte über Bramiau, Heinzendorf, Halbstadt,
Friedland nach Schwarzwaldan. Von hier ans trat die gesammte
d(Hrt befindlK^e Beiterei am 22. Jnni, Abends, den Weitermarsch
gegen Landshut an, wo es den nächsten Tag, um 2 ühr früh, zur
Schlacht kam, die mit einer totalen Niederlage der Preussen endete.
Die Grenadier - Compagnie unseres Begimentes befand sich
während dieser Schlacht in der Brigade G.-M. Behbach und yerlor
2 Mann an Todten, 3 Mann, 5 Pferde an Verwundeten. Vermisst
wurden 2 Mann, 3 Pferde.
Ueber die specielle Thätigkeit dieser Compagnie während der
Schlacht bei Landshut ist nichts mehr bekannt.
Die Truppen, welche im Lager zu Pischkowitz unter dem
F.-M.-Li Br. Unruhe zurückgelassen worden waren, bestimmte der
F. -Z.-M. Br. Laudon zum Corps des F. -Z. -M. Graf Draskowitz,
welcher zur Belagerung der Festung Glatz beordert wurde.
Von den fünf Feld-Escadronen unseres Regimentes finden wir
laut Ordre-de-bataille vom Juli 1760: Vier Escadronen in der Divi-
sion F.-M.-Li Br. Unruhe, Brigade G.-M. Schakmin am äussersten
Flügel des Draskowitz 'sehen Corps, während die fQnfte Escadron
inzwischen zu dem unter dem Commando des G. - M. Graf Bethlen
nach Ober-Schlesien detachirten Corps de Reserve beordert worden war.
Am 26. Juli fiel die Festung Glatz.
Das vom F. -Z.-M. Br. Laudon selbst geführte Hauptcorps,
wobei sich die Grenadier - Compagnie unseres Begimentes befand,
yerUessen wir im Lager zu Schwarzwaldau bei Landshut Von hier
brach es am 4. Juli wieder auf und marschirte über Eetschdorf,
Goldb^ nach Hochkirch, wo am 8. Juli das Lager bezogen wurde.
Der Zweck dieses Marsches war, einem etwaigen Einfalle des Königs
in Schlesien zu begegnen. Nachdem Friedrich IL jedoch in Sachsen
bUebf beschloss der F.-Z.-M. Br. Laudon nach erfolgter Eroberung
der Festung Glatz durch den F.-Z.-M. Graf Draskowitz, Breslau zu
belagern. Er erliess zu diesem Zwecke an alle detachirten Corps
den Befehl, sich vor dieser Festung zusammenzuziehen.
Jetzt brach aber der König von Preussen wirklidi aus Sachsen
gegen Schlesien auf, cotoyirt vom F.-M. Graf Dann, welcher bisher
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176 «M-IW».
gegen ihn operirt hatte. Um nun den König energisch angreifen zu
können, ertheilte der Feldmarsohall dem F.-Z.-M. Br. Landen den
Befehl, das von diesem befehligte Corps, von Breslau aus, seiner
Hauptarmee zuzufahren. Das Corps erreichte am 14. August Jeschken-
dorf, wurde jedoch auf dem Weitermarsche ganz ui^rwartet vom
Könige von Preussen angegriffen. F.-Z.-M. Br. Laudon, auf die
verabredete gegenseitige Unterstützung bauend, wich dem Stosse
nicht aus, wurde aber, da die erwartete Hilfe ausblieb, nach tapferer
Gegenwehr, bei Jeschkendorf empfindlich geschlagen.
Die ffinf Feld-Escadronen unseres Regimentes waren um ^ese
Zeit noch nicht zum Laudon'schen Hauptcorps eingerfickt, so dass
vom Begimente Herzog von Württemberg Chevauxlegers nur die
Grenadier-Compagnie an dieser Affaire Theil nahm. Dieselbe verlor
dabei an Todten 1 Mann, 3 Pferde; an Verwundeten 2 Mann,
2 Pferde; vermisst wurden 1 Mann, 1 Pferd. Die Feld-Escadronen
waren gleich nach der Eroberung von Glatz mit dem Belagerungs-
corps des F. - Z. - M. Graf Draskowitz nach Breslau abmarschirt,
wurden jedoch, ihrer neuen Bestinmiung gemäss, zum Corps des
P.-M.-Lt. Nauendorf dirigirt, welches am 27. Juni aus dem Lager
bei Landshut gegen Breslau beordert worden war.
Am 17. August erfolgte die Vereinigung des Laudon ^sdien
Hauptcorps mit der österreichischen Hauptarmee zu Striegau. Audi
hier finden wir laut Ordre - de - bataille vom 18. August nur die
Grenadier - Compagnie unseres Begimentes , während sich die fllnf
Feld-Escadronen noch immer beim Corps des F.-M.-Lt. Nauendorf
befanden.
Die Armee, im Vereine mit dem Laudon 'sehen Hanptoorps,
schritt jetzt zur Belagerung der Festung Schweidnitz, die jedoch
wieder aufgegeben werden musste, als der König von Preussen nach
bewirkter Vereinigung mit dem bi» dahin gegen die Bussen im Felde
gestandenen Prinzen Heinrich herankam.
F. - M. Graf Dann zog sich nach Eunzendorf und Bögendorf
zurück; das Laudon'sche Hauptcorps marschlrte bis Freiburg. Hier
blieb die österreichische Armee eine Zeit lang stehen, desgleidien
der preussische König zwischen Schweidnitz und Striegau.
Bis Anfang October fianden bedeutungslose Schannüttel in der
Gegend zwischen Schweidnitz und Landshut statt. Friedrich II.
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17»«-17«S. 177
otte sodann den in sein Land einge£all^en Bussen entgegen, gefolgt
Ycm F.-M. Graf Dann, welcher das Corps des F.-Z.-M. Br. Laudon
nun Sdintze gegen das zurückgebliebene preussische Corps unter
dem Gwerale von der Qolz in Schlesien zurückliess.
Zum Laudon'schen Corps waren die fünf Feld-Escadronen
unseres Begimentes inzwischen eingerückt. Der Feldzeugmeister
beschränkte sich nur darauf, das preussische Corps im Schach
zu halten.
Laat Ordre- de -bataille vom 15. October befand sich die
Grenadier -Compagnie unseres Begimentes beim Corps de Beserve
(des Laadon'schen Corps), welches der F.-M. -Lt. Br. Ellrichs-
hausen befehligte, und zwar in der Brigade 6.-M. Graf Saint -Ignon.
Oberst Prinz Coburg conamandirte, wie früher der Oberst Graf
Einsky, mehrere, ein Begiment bildende Grenadier- und Carabinier-
Compagnieen, worunter sich auch diejenige unseres Begimentes
befand. Die fünf Feld-Escadronen finden wir femer laut Ordre -de-
bataille vom 2. November 1760 beim Corps selbst, und zwar am
Eussersten rechten Flügel des zweiten Treffens unter dem G.-d.-C.
O'Donell in der Division F.-M. -Lt. Podstatzky, Brigade G.-M.
Graf Caramelli.
Ana 20. November, zu welcher Zeit der F.-Z.-M. Br. Laudon
mit seinem Corps nach Wartha kam, wurden der rauhen Witterung
wegen die Operationen eingeteilt Der Feldzeugmeister zog hierauf
von der böhmischen Grenze über Braunau, Neurode, Silberberg,
Ziegenhals etc. bis gegen den Teschener Kreis einen Corden und
liess die übrigen Truppen Winterquartiere, theils in Ober -Schlesien,
theils im Glatz'schen, beziehen.
Das Begiment Herzog von Württemberg Chevauxlegers kam
wik dem Begimente Fürst Löwenstein Chevauxlegers in die Bri-
gade G.-M. Graf Belgjoso und bezog, zum Departement des
P.-M.-Lt. von Nauendorf gehörend, in der Gegend von Polic die
Interims -Stationen: Wünschelburg, Ober- und Nieder - Bathen und
Albendorf mit dem Allarmplatze zu Mittel - Steine in der Grafschaft
Glatz; später die Winterquartiere zu: Barzdorf, Tunschendorf,
Märzdorf, Ottendorf, Schönau und Grossdorf.
Auf die Vorstellung des F.-Z.-M. Br. Laudon hin wurde das
Begiment Herzog von Württemberg Chevauxlegers am 6. December
12
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178 17i«— t?«*
wieder, wie Mher, ein „Dragoner- Begimeni* Es behidt den bis-
herigen Stand von 1000 Mann, 1000 Pfiarden und erhielt den Befielil,
die beim Begimente befindlichen pobisdien Pferde an die Hxtszaroi-
Regimenter abzugeben. Dagegen sollte es wiederum mit ,,dnigoner-
mässigen Bemonten" versehen werden, mid swar hatten die Pferde
in Zukunft vom Lieferanten beigestellt, und nicht mehr vom B^-
mente selbst angekauft zu werden.
Im April war ein 46 Mann starkes Commando unter den
Oberlieutenant von ThaUmann von Ybs tä>er SkaHtz, weiter durch
Ungarn nach Stry in Galizien zur Abholung von Bemonten abgegangen.
Die Werbung fand im Frühjahre 1700 zu Heübronn im Beidie,
im Herbste in Ober -Schlesien statt.
1761. P.-Z.-M. Br. Laudon erhielt im Jahre 1761 aaf ausdrOdt-
liches Yeriangen des russischen Hofes den Ofoerbefshl Itber eine
eigene Armee f&r die Operationen in Schlesien, um mit derselben,
unabhängig von den Befehlen des in Sachsen opeiirenden F.-M.
Graf Daun nach eigenem Ermessen handeln zu können. Die Bossen
hatten fdr diesen Fall versprochen, die Oder zu flberschreiten und
sich mit dem F.-Z.-M. Br. Laudon zu vereinigen.
Am 22. April ging der Waffenstillstands -Vertrag an der
schlesischen Grenze zu Ende, und schon am 28., noch vor Tages-
anbruch, rückte die Armee des F.-Z.^M. Br. Laudon über Fried-
land und Gottesberg in Schlesien ein, und bezog- das Lager bei
Waidenburg. Daselbst standen die fllnf Feld - Escadronen dee Begi-
mentes Herzog von Württemberg Dragoner laut Ordre - de - bataille
vom 7. Mai am äussersten Flügel des zweiten Treffens^ in der
Division F.-M. -Lt. Graf Podstatzky, Brigade G.-M. Belgjoso. Die
Grenadier - Compagnie unseres Begimentes stand bei dem vom
F.-M. -Lt. Br. EUrichshausen befehligten Corps de Reserve in der
Brigade G.-M. Behbach und war auch in diesem Jahre mit mehrere
Carabinier- und Grenadier -Compagnieen zu einem Begimente ver-
einigt. Dasselbe commandirte der Oberst Graf Einsky.
Mitte Mai erschien auch der König von Preussen mit emer
beträchtlichen Truppenmacht in Schlesien und bezog eine Steliong
in der Nähe von Schweidnitz.
Bei der Annäherung des numerisch überlegenen Gegners musste
sich der F.-Z.-M. Br. Laudon nach Böhmen znrüekciehen und
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»»•-tTtSL 179
betog ^kas Lager vor Hraptmanactarf in der Nähe von Braunau.
Hier erschien eine neue Ordre - de - bataille, derzufolge die ftnf Feld-
Escadro&en znr DiTision F.-M.^Lt. Graf Draakowitz in die Brigade
6.-M. Baranowsky kamen. Die Difision F.-M.-Lt. Graf Draskowitz
bildete in der Folge ein eigenes Corps, welchem die Aufgabe zufiel,
auf w€dte Eäitfemung als Avantgarde die Sicherung der Armee zu
besoigen. Zu diesem Zwecke wurde unser Begiment schon Tom
Lager bei Haoptmansdorf in die Gegend von Silberberg und Wartha
detadiirt •
Ende Juni nahten die Bussen. Um sich mit ihnen in Ober-
Sdilesien zu yereinigen^ setzte sich der F.-Z.-M. Br. Laudon am
20. Juli mit seiner Armee neuerdings in Bewegung und rückte gegen
Neisse vor. Die zur Ayantgarde bestimmten Begimenter Herzog von
Württemberg- und Althann Dragoner, sowie Kalnocky Huszaren
sammelten sich Tags zuvor, Abends 8 Uhr, bei Tamau und mar-
sciiirten unter dem Commando i»8 G. -M. Marquis Botta über
Zadel bis Stolz. Von hier aus wurde das Begiment Kalnocky
Huszaren bis Schodelwitz, das Begiment Althann Dragoner bis
Peterwitz^ und unser Begiment bis Moschitz vorgeschoben, damit
die Armee ungestört ein Lager bei Seitendorf und Frömsdorf beziehen
könnte. Das Begiment Herzog von Württemberg Dragoner eriiielt
noch den weiteren Befehl, bis gegen Alt-Heinrichau und Münster-
berg zu palauUiren.
Nachdem die Avantgarde ihre Aufgabe gelöst hatte, rückte
auch sie in's Lager bei Seitendorf und Frömsdorf ein, und zwar
kamen die fünf Feld-Escadronen unseres Begimentes am rechten
Flügel des ersten Treffens unter dem G.-d.-C. Argentau, Division
F.-M.-Lt. Pellegrini, Brigade G.-M. Voghera, zu stehen. Die
Grenadier-Compagnie befand sich noch immer bei dem vom F.-M.-Lt.
Br. EUriehshausen conmiandirten Corps de Reserve in der Brigade
Behbach. Oberst Prinz Coburg befehligte jetzt das aus Carabinier-
imd Grenadier -Compagnieen zusanunengesetzte Begiment.
Der König von Preussen war inzwischen auch nicht müssig
gewesen. Es war ihm n&mlich gelungen, sich zvrischen Schweidnitz
und Neisse festzusetzen und dadurch die Vereinigung des F.-Z.-M.
1^. Laudon mit den Bussen vorläufig zu verhindern.
Unter verschiedenen Bewegungen beiderseits verstrich der ganze
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180 ITW-tftS.
Monat Juli, ohne dass die beiden kaiseriichen Heere sich mit ein-
ander vereinigen k(Hmten.
Die Armee des F.-Z.-M. Br. Landen war aas dem Lager bei
Seitendorf and Frömsdorf über Olbersdorf, Hertwigswalde^ Banm-
garten nach Barzdorf marschirt, von wo ans sie am 2. Aigast
Patschkan erreichte. Unser Begiment befimd sich die ganze Zeit
hindurch bei dem vor der Armee marsohirendea Corps, dessen Gom-
mando am 27. Juli vom Generale Brentano übernommen worden
war. Letzterer wurde am 4. August v^n Stolz, wo er sich postirt
hatte, gegen Schweidnitz vorpoussirt. Wir finden sein Corps am
10. August auf den Anhöhen bei Striegau, am 17. auf jenen von
Jauer und am 19. bei Hohenfriedberg. Denselben Tag fand die
Vereinigung des Laudon'schen Corps mit den Russen bei Janer
statt, worauf sich die vereinigte Armee, um die Verbindung mit
Böhmen aufrecht zu erhalten, nach Freiburg zurückzog. In dieser
Stellung beschloss der F.-Z.-M. Br. Laudon, die Preussen aus-
zuhungern, da sie nur von den in Schweidnitz befindliche Vor-
rähten zehrten.
Am 3. September kam es zu einem Gefechte gegen die auf
den Jauemiker- Anhöhen vor Schweidnitz posürten Preussen, welches
unentschieden blieb. An demselben nahmen auch die fQnf Feld-Esea-
dronen unseres Begimentes unter dem Commando des Generals Bren-
tano Theil und kämpften hier gegen den rechten Flügel der Preussen.
Nach diesem Gefechte bezog der General Brentano wieder
seine frühere Stellung bei Hohenfriedberg.
Am 26. September brach der König von Preussen aus seinem
Lager bei Nimptsch auf, theils wegen Mangels an Lebensmitteln,
theils, um den General Br. Laudon aus seiner Stellung bei Kunzen-
dorf zu locken und ihm die Verbindung mit Sachsen und der
Lausitz zu nehmen. Allein der F.-Z.-M. Br. Laudon liess sich
durch Nichts irre fuhren und blieb bis Ende September ruhig stehen.
Sodann führte er den kühn entworfenen Plan aus, die Festong
Schweidnitz durch einen unvermutiieten Sturm zu erobern, um sich
dadurch des Gebirges mid der Winterquartiere in Schlesien zu
versichern.
Am 1. October fiel die Festung in seine Hände, worauf er
wieder sein früheres Lager bei Eunzendorf bezog.
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17M-174S. 181
Ueber die Thätigteit der Grenadier - Compagnie unseres
Begimentes beim Sturme auf Schweidnitz sind uns keine Daten
flberlieferL
Zur Beobachtung des Königs von Preussen, welcher sich von
Nimptsch nach Ottmachau zurückzog, hatte der Peldzeugmeister am
26. September den General Brentano mit einem Theile seines Corps,
bei dem sich die fünf Feld-Escadronen unseres Begimentes befanden,
nachgeschicht. General Brentano marschirte von Hohenfriedberg
über Leutmannsdorf und besetzte am 29. September die Pässe von
Wartha und Silberberg. Von hier aus wurden die fQnf Feld-
Escadronen unseres Begimentes in Cantonnirungs - Quartiere ver-
legt, und zwar nach Barzdorf und Beichenforst.
Am 4. December bezog unser Begiment, welches laut Ordre-
de - bataille zum rechten Flügel der Armee in die Brigade G. - M.
Gourcy gehörte, die Winterquartiere in der Nähe von Friedland
und erhielt Anfangs die Interims - Stationen : .Baspenau, Bosenau,
Liebenau, Merkelsdorf, Göhlenau und Neudorf, später die endgiltigen
Winterquartiere zu Liebenau, Merkelsdorf, Göhlenau, Neudorf, Neu-
sorge, Buppersdorf, Wemersdorf, Dittersbach, Wiesen und Heinzendorf.
Am 12. December 1761 fand die Musterung der Beserve-
Escadron zu Wien statt. In diesem Jahre erhielten die Begimenter
Herzog von Württemberg- und Althann Dragoner 214 Mann vom
reducirten Begimente Fürst Löwenstein Chevauxlegers.
Die Werbung fand in Schlesien, die Uebernahme der Bemonten
vom Lieferanten zu Budweis in Böhmen statt.
Das Begiment Herzog von Württemberg Dragoner sollte nur 17^
kurze Zeit der Buhe gemessen; denn, wie aus einer vom F. -M.
Graf Daun an die Kaiserin verfassten Belation vom 15. Mai hervor-
geht, erhielt es bald nach dem Einrücken in die Winterquartiere
den Befehl, eine Postiiung*) zu beziehen. In der in Bede stehenden
Belation beisst es nämlich:
»Die Cavallerie - Begimenter sehen an Mannschaft sehr gut
laus; die Pferde aber, besonders bei dem Einen oder Andern sind
»nicht im besten Stande wegen des im letzten Winter ihnen erman-
^ Dass dieselbe in der Nähe der genannten Winterquartiere bezogen
wurde, ist gewiai; sonst iit darüber nichts mehr bekannt.
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182 17M-17W-
»gelten hinlänglichen Futters und Lager - Strohes, und findet sich
ff besonders das Wfirttembergische Dragoner - Begiment in gar
ff schlechten Umständen, da solches diesen Winter hindurch auf
ffPostirung, mithin auch um so schlechter gestanden, und desto
»mehr fatiguiret worden.*
Die Truppen verliessen die Winterquartiere am 26. M&rz und
erhielten sodann Cantonnirungen angewiesen.
Tags zuvor wurde der bisherige Oberst des Regimentes Herzog
Ton Württemberg Dragoner Johann Josef Graf Pachta auf sein
erfolgtes Ansuchen wegen Gebrechlichkeit mit Generals - Character
pensionirt, und der zweite Oberst des Fürst Löwenstein'schen Dra-
goner - Regimentes, Josef Graf Kinsky, zum Commandanten unseres
Regimentes ernannt. Dasselbe kam Ende März nach Weistritz,
Breitenhayn, Schenkendorf, Ejnau und Bärsdorf, später in die neuen
Cantonnirungs - Stationen : Tannhausen und Dorfbach.
Bis Mitte Mm befehligte der F.-Z.-M. Br. Laudon die zur
Hauptarmee in Schlesien bestimmten Truppen, während welcher
Zeit wir unser Regiment laut Ordre - de - bataiUe am äusserstcn
rechten Flügel des zweiten Treffens im Cantonnirungs - Rayon
finden, und zwar in der Division F.-M.-Lt. Podstatzky, Brigade
G.-M. Belgjoso.
Am 11. Mai 1762 erhielten die Truppen vom neuen Befehls-
haber, F. - M. Graf Dann, die Bereitschafts - Ordre, und schon am
13. befand sich die schlesische Hauptarmee im Feldlager zu Sorgau,
wo der Geburtstag der Kaiserin festlich begangen wurde.
Laut Ordre - de - bataiUe desselben Tages finden wir die fOnf
Feld - Escadronen unseres Regimentes beim Corps de Reserve, und
zwar am rechten Flügel unter dem F.-M.-Lt. Br. EUriehshausen
in der Brigade G.-M. Gourcy, während die Grenadier - Compi^nie
nebst einigen Huszaren als Cavallerie - Detachement unter dem Com-
mando des Hauptmannes Dominik Graf Lodron unseres Regimentes
nach Schweidnitz beordert worden war.
Um diese Festung zu decken, marschirte die Armee am
15. Mai aus dem Lager bei Sorgau in jenes bei Klein - Bielau,
weil der F.-M. Graf Dann das Vorrücken der Preussen gegen
Schweidnitz vermuthete. Das Corps de Reserve wurde nunmehr
getheilt, und zwar der F.-M.-Lt. Br. EUrichshaoseQ mit di^n
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ITSS-IT». 183
ä&em Theile, dabei die f&nf Feld - Esoadronen unseres Begimentes,
zum Schütze der linken Flanke, der Armee nord - westlich nach
Hohen -Poserits vorgeschoben.
Da Friedrich n. vor Anfiiahme der Operationen die Yereinigang
der jetzt mit ihm allürten Bossen abwartete, verging der Juni, ohne
dass etwas Besonderes vorfiel.
Der kleine Eri^ wurde indessen emsig geführt, und auch unser
Begiment nahm regen Antheil daran. Dasselbe lieferte besonders
am 14. Juni unter der Anführung seines tapferen Obersten Graf
Elnskj einen neuen Beweis sdner vorzüglichen Haltung. An diesem
Tage wurde nämlich der Oberst Graf Kinsky mit 200 seiner Dra-
goner und 400 Huszaren vom Begimente Kaiser gegen zwei bei
Kammendorf stehende feindliche Dragoner - Begimenter entsendet.
Der erste Angriff gelang, und es fielen 107 Gefangene in die Hände
der ünserigen. Später jedoch wurde der tapfere Oberst zurück-
geworfen, wobei der Hauptmann Christian von Steinheyl und der
Oberlieutenant Budolf 3r. Geysau in Gefangenschaft geriethen.
Der kleine Krieg fand durch die Ende Juni erfolgte Vereinigung
der Bussen und Preussen einen Abschluss. Es begann nunmehr deren
gemeinischafÜiche Vorrückung gegen die numerisch bei Weitem
schwächeren Oesterreicher, in Folge deren sich der F.-M. Graf Dann
gendthigt sah, die Stellung bei Klein-Bielau zu verlassen und eine
neue bei Kunzendorf, westlich von Schweidnitz zu beziehen. Zum
Schutze der linken Flanke der Armee wurde wiederum der vom
F.-M.-Lt. Br. Ellrichshausen befehligte Theil des Corps de Beserve
verwendet und zu diesem Zwecke bei Poisnitz hinter Preiburg auf-
ao^eatdlt. Auch diese Stellung musste der F.-M. Graf Dann in der
Folgezeit aufgeben, worauf er fiir die Armee das Lager bei Ditt-
mannsdorf, für den F.-M.-Lt. Br. Ellrichshausen eine Stellung bei
Laagwaltersdorf wählte.
Am 20. Juli war eine allgemeine Bewegimg der Preussen wahr-
zunehmen. Sie standen bei Bögendorf und machten Miene, gegen
ein als linke Flankendeckung der Armee unter dem Commando
des Generals Okelly bei Peiskersdorf aufgestelltes selbstsi^ndiges
Corps vorzurücken. Zur Unterstützung desselben wurden daher am
20. Juli drei Bataillone des zweiten Treffens, sowie das Begiment
H^zog von Württemberg Dragoner vom Corps de Berserve dorthin
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184 17U-17M.
beordert, und ferner der General Brentano nach Leutmainsdorf und
Ludwigshof abgeschickt, um die dort befindlichen Pässe in besetsan.
Die Preussen rückten, wie man vermuthet hatte, vor «nd
zwangen den General Brentano, sich nach Heinrichau, sowie den
General Okelly, sich nach Schenkendorf zurfickzuziehen.
üeber die Verwendung unseres Begimentes bei dieser Affaire
ist uns nur soviel Qberliefert, dass dasselbe bei Peiskersdorf stark
von den feindlichen Haubitz - Granaten litt und in Folge dessen
zurückgezogen werden musste. 5 Mann, 14 Pferde wurden nach der
Affaire von unserem Begimente vermisst.
Die Nachricht von diesen Nachtheilen in der rechten Flanke
seiner Armee bestimmte den F.-M. Graf Dann, dieselbe in der Nacht
vom 20. auf den 21. Juli aus dem Lager bei Dittmannsdorf in jenes
bei Giersdorf zu verlegen. F. - Z. - M. Lacy wurde jetzt beauftragt,
die rechte Flanke der Armee zu schützen und erhielt zu diesem
Zwecke das Commando über die beiden Corps der G^erale Bren-
tano und Okelly. unser Begiment kam zum Corps Brentano und
gehörte nunmehr zur Brigade G. - M. Fürst Esterhäzy. F. - Z. - M.
Lacy bezog eme Stellung bei Wüste- Waltersdorf. Der Marsch aus
dem Lager bei Dittmannsdorf in jenes bei Giersdorf schnitt die
österreichische Armee von der Festung Schweidnitz ab, welche von
jetzt an auf die eigene tapfere Wehr Migewiesen war. F. - M. Graf
Dann machte zwar am 16. August einen Versuch, die Festung zu
entsetzen, der aber erfolglos blieb. In Folge dessen musste sich die
Armee wieder in ihre frühere Stellung zurückziehen.
Da der F.-M. Graf Dann nach diesem misslungenen Versuche
die Hoffnung au^ab, dieses Ziel zu erreichen, nahm er die nötiiigen
Aenderungen in der Aufstellung der Corps vor, um Glatz und Böhmen
zu decken.
Laut Ordre-de-bataille vom 20. August finden wir daher das
Begiment Herzog von Württemberg Dragoner beim selbstständigen
Corps des G.-d.-C. Br. Hadik am rechten Flügel des ersten Treffens,
und zwar in der Division F.-M. - Lt. Br. Ellrichshausen, Brigade
G.-M. Fürst Esterhäzy.
Als der G.-d.-C. Graf Hadik später den Oberbefehl über die
kaiserliche Arme in Sachsen statt des in den Buhestand versetzten
F.-M. Graf Serbelloni übernahm, kam unser Begiment wieder zum
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19M-19a. 185
Corps des Generals Brentano. Dieses finden wir am 2. September
detacUrt, und zwar bei Dittersbach, woselbst miser Regiment zur
Brigade G.-M. Fürst Esterhäzy gehörte.
Die Operationen der Hauptärmee hatten fttr dieses Jahr ihr
Ende erreicht und fanden ihren formellen Abschluss mit der Einnahme
der Festung Schweidnitz durch die Preussen am 9. October 1762
Die Belagerung imd Vertheidigung dieser Festung bildeten
eines der merkwürdigsten Ereignisse des ganzen siebenjährigen Krieges,
indem von beiden Theilen seltene Tapferkeit, Entschlossenheit und
Ausdauer bewiesen wurden. Auch die Grenadier-Compagnie unseres
Regimentes nahm mhmTollen Antheil an deren Vertheidigung.
Bei einem Yon den Besatzungstruppen unter dem Oberst Freien*
fels unternommenen Ausfalle gegen die Schweidnitz einschliessenden
Preussen, den 8. August, wurde der Hauptmann Dominik Anton Graf
Lodron^) unseres Regimentes mit seinem aus 130 Dragonern und
Huszaren bestehenden Detachement den zum Ausfalle bestimmten
Truppen beigegeben. Bei dieser Gelegenheit fahrte er nicht nur eine
äusserst herzhafte Attaque im richtigen Momente aus, sondern leitete
auch, als das Infanterie-Regiment Graf Starhemberg, von Uebermacht
gedrängt, den Rückzug antreten musste, die Arrieregarde äusserst
geschickt und tapfer, indem er die fmndliche Reiterei zu verschie-
denen Malen angriff und durch Kraft und Ungestüm seiner Attaquen
jedesmal zum Weichen brachte. Dadurch hatte der Hauptmann Graf
Lodron wesentlichen Antheil an dem gelungenen Rückzuge und er-
hielt^ hl Folge dessen am 21. October 1762 das Ritterkreuz des
Maria Theresien-Ordens.
Auch der Oberlieutenant Johann Anton Graff ^''') unseres Regi-
mentes zeichnete sich bei dem erwähnten Ausfalle durch ausnehmende
Tapferkeit ganz besonders aus und wurde ebenfalls in Folge einer
kühnen That während der Vertheidigung von Schweidnitz mit dem
Maria Theresien-Orden decorirt. So oft er nämlich seinen Cavallerie-
Dienst versehen hatte, schloss er sich den Grenadieren des Infanterie-
Regimentes Platz bei den häufigen Ausfällen freiwillig an und erwarb
sich durch seine ausserordentliche Verwendbarkeit ihr volles Vertrauen.
*) Stammte aas einer uralten Familie, von dem römischen Geschlechte
der Lateranensiom ab und wurde am 13. Juni 1728 zu Trient geboren.
**) Offieierssohn, 1741 zu Wien geboren.
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186 19tS-19Ca.
Die Preussen waren gegen Ende September durch das Spr^gen
mehrerer Minen so weit vorgerückt, dass sie an den Pallisadea eine
sehr tiefe Minengnibe zu Stande gebracht hatten, mittelst der am
folgenden Tage eine neue Bresche gemacht werden sollte. Dadurch
wäre der Fall der Festung unfehlbar herbeigeffthrt Zur Zerstörung
der feindlichen Arbeiten unternahm deshalb der Oberlieutenant Wald-
hütter des Infanterie-Begimentes Erzherzog Ferdinand, am 27. Sep-
tember, mit 20 Grenadieren einen Ausfall. Zu dessen Unterstützung
eilte nun der Oberlieutenant Qraff in dem Momente herbei, als Wald-
hütter den Fei^d in der ersten Minengrube mit Ungestüm smfieL
Nachdem diese beiden wackeren Offidere die Preussen aus der
ersten vertrieben hatten, drangen sie auch in die zweite, verfolgten
die Feinde bis in die dritte Minengrube und von dort in ihre
Parallelen. Man suchte sofort die feindlichen Gallerieen und fand
deren drei, fast beendigt. Allsogleich wurden sie gesprengt. Alle vom
Feinde gemachten Versuche, die verlorenen Gruben wieder zu ge-
winnen, scheiterten, und erst nach dem Auffinden und Zerstdr^i der
feindlichen Hauptgalerie durch den Ingenieur - Oberstüeutenant von
Steinmetz kehrten die Tapferen wieder in den bededtten Weg zurück.
Zufolge dieser kühnen, freiwilligen That, erhielt der Ober-
lieutenant Graff am 21. October 1762 das Bitterkreuz des Maria
Theresien-Ordens und wurde gleichzeitig zum Bittmeister beim Begi-
mente Szächenyi-Huszaren befördert.
Das vom Festungs-Commandanten, F.-M.-Li Graf Guasco den
beiden genannten Officieren unseres Begimentes ausgestellte Tapfer-
keits-Zeugniss lautet folgendermassen :
„Der Hauptmann, Graf von Lodron, welcher das Beaterey-
,,Detachement befehligte, und ein sehr geschickter, erfahrner und
,,unerschrockener Offider ist, hat zu verschiedenen Malen wider die
„feindliche Beuterey, besonders aber, da er dieselbe bei einem, den
,8. August gemachten Ausfalle sechsmal zurückgeschlagen« unge-
„meine Proben seines Heldenmuthes abgelegt.
„Der Herr Ober -Lieutenant von Graff, unter den Württem-
„bergischen Dragonern, hat gleichermassen bei dem obgedachten
„Ausfalle sich besonders Ehre erworben, und die ganze Zeit der
„Belagerung hindurch unter den Platz 'sehen Grenadieren erspriess-
jliche Dienste geleistet*
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IVM-lMt. 187
Mit dem Falle von Sehweidnitz, welcher am 9. October durch
das Auffliegen eines Pnlverthnrmes herbeigeführt wiirde, endete auch
die Tb&tigkeit der Grenadier -Compagnie unseres Regimentes.
Am 24. November schlössen beide kriegföhrenden Theile
die Uebereinkunft mit einander, die Winterquartiere zu beziehen.
Sodann erfolgte im December die Eröffnung der Friedensunter-
handlongen auf dem sächsischen Jagdschlosse Hubertsburg.
Unser Begiment erhielt zur Bequartierung anfangs 43 kleine
Ortschaften mit dem Begimentsstabe zu Solnic angewiesen. Die
Dislocation dehnte sich nördlich von Solnic bis Sattel aus. Sp&ter
wurden Beuthengrund, Königswalde und die umliegenden Ortschaften
als definitive Winterstationen vom ganzen Begimente bezogen. Die
Musterung desselben fand am 29. Jänner 1762 zu Merkelsdorf in
Böhmen, am 28. Mai im Feldlager zu Hohen - Poseritz in Schlesien,
femer die der Beserve - Compagnie am 22. Juli zu Wien statt; die
Werbung geschah im Juli im Saazer- und Pilsener Kreise, im
November zu Prag.
Am 15. Februar 1763 wurde endlich der Friede zu Huberts- 1763.
bürg zwischen Oesterreich und Pi^eussen unterzeichnet
Der beiderseitige L&nderbesitz blieb unverändert so, wie er
vor dem Ausbruche des Krieges im Jahre 1756 gewesen war.
Bei den meisten Affairen, an denen unser Begiment im sieben-
jährigen Kriege Antheil nahm, wurde sowohl der eigene Verlust,
als auch jener, den der Feind durch unser Begiment erlitten hatte,
ausführlich angesetzt; indessen war es doch in manchen Fällen
geradezu unmöglich, aus den Kriegsarchivs - Acten etwas Bestimmtes
Merftber zu entnehmen.
Um so willkommener erscheint deswegen ein in denselben
vorhandener smnmarischer Eitract, welcher über jedes Begiment der
k. k. Armee in oberwähnter Hinsicht die genauen interessanten
Daten liefert.
Unser Begiment erscheint in diesem sunamarischen Eitracte
mit folgendem Verluste:
Vor dem Feinde geblieben: 1 Stabsofficier, 3 Oberofficiere,
8 Unteroffidere, 27 Mann.
Vom Feinde gefangen genommen : 1 Stabsofficier, 1 Stabspartei,
U Oberofficiere, 13 Unterofficiere, 346 Mann,
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188 1?M-17««.
Vennisst: 1 Stabspartei, 11 ünterofficiere, 165 Mamu
An Blessuren und in Spitälern gestorben: 1 Stabsofficier,
9 Stabsparteien, 2 Oberofficiere, 8 ünterofficiere, 217 Mann.
Als Invalide entlassen: 8 Ünterofficiere, 95 Mann.
Desertirt: 8 ünterofficiere, 215 Mann.
Summa: 3 Stabsofficiere, 11 Stabsparteien, 19 Oberofficiere,
51 ünterofficiere, 1065 Mann.
An Siegeszeichen verloren: 0.
Der dem Feinde durch unser Begiment beigebrachte Verlust
war folgender:
An Kriegsgefangenen eingebracht: 1000 Mann.
An Siegeszeichen erobert: 2 Fahnen, 1 Estandarte, 2 Kanonen.
Nach der Auflösung der im Felde gestandenen österreichischen
Armee kam das Begiment Herzog von Württemberg Dragoner in
den Chrudimer Kreis in Böhmen.
Nach Beendigung des Krieges hörte Qber Allerhöchste An-
ordnung die bisherige Eintheilung eines Cavallerie - Regimentes in
Compagnieen förmlich auf, dagegen wurden die Escadronen eingeführt,
wovon zwei eine Division formirten und die Grenadier-, Leib-,
Obrist-, Obristlieutenants-, Majors-, Mittelrechts- und Mittellinks-
Escadron genannt wurden.
Anfang April erhielt unser Begiment die Bereitschafks • Ordre
nach Slavonien, trat gegen Mitte des Monates den Marsch aus dem
Chrudimer Kreise an und traf am 15. Juni in der Stabsstation
Eszek ein. Von dort aus bezogen die einzelnen Escadronen die fOr
sie angewiesenen Ortschaften.
Die Leib-Escadron kam nach Fakrac, die Majors -Escadron
nach Ireg, die Obersüieutenants-Escadron nach Vukovär, die Obersten-
Escadron nach Veroviditz (Veröcze), die Grenadier -Escadron nach
Kuijjevo, die Mittellinks -Escadron nach Diäkovär, die Mittelrechts-
Escadron endlich nach Fleterniäa.
In diesen Stationen fand Ende des Jahres die Musterung der
einzelnen Abtheilungen statt, und zwar: zu Veroviditz am 18., zu
Kuljevo am 22., zu Fakrac am 28., zu Pletemica am 28., zu
Di^ovär am 30. November, zu Yukovar am 4., zu Ireg am
6. Dec^nber.
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U«e^l7M. 189
Aihaig wu Y. Pfritdf.
Die Heeresergänzung*) geschah in dieser Periode durch Recru-
tirung und Werbung, Der Adel und die Städte genossen damals
grosse Vorrechte, daher fiel die Last des Militärdienstes grössten-
theils auf das Landvolk. Von Letzterem fand aber auch der Beiche
nur zu leicht Mittel, sich der Becrutirung zu entziehen^ so dass
dieselbe meistens den Armen, mithin auch nur Jenen traf, der an
dem Wohle und Wehe des Vaterlandes nur den geringsten An-
theil hatte.
Die Werbungen**) versorgten die Begimenter gleichfalls mit
Recruten, darunter aber auch mit heimatlosen Landstreichern. In
manchen Provinzen war es sogar zum Systeme geworden, Ver-
brecher, um sie schnell los zu werden, dem Militär einzureihen.
Sie brauchten nur die erforderliche Körpergrösse ***) zu haben.
Der Soldat diente auf ewig, f) Er wurde gleichsam aus allen
bürgerlichen Verhältnissen herausgerissen. Dadurch konnte die Ab-
neigung gegen einen Stand, der zu jeder Zeit ein harter ist, damals
aber ein sehr schwerer war, nur noch vermehrt werden. Eine bei-
nahe unübersteigliche Scheidemauer erhob sich zwischen Soldaten
und Officieren.
Zu jenen Zeiten, wo der Mann sein ganzes Leben lang dienen
musste, und wo es noch kein Beurlaubungs - System gab, war man
bemüht, den Soldaten in Friedenszeiten ununterbrochen zu beschäf-
tigen, damit er nicht aus Langeweile auf allerhand Abwege ge-
rathe. Dieses Beschäftigungs- System artete oft in ganz unnöthige
Plackerei aus.
*) Nach einem im k. k. Kriegs - Archive befindlichen Manascripte des
F.-Z.-M. Bitter von Hauslab, betitelt: ,,Die Heeresergänzung im Jahre 1757.**
*♦) Bei der Werbebezirks - Eintheilung vom Jahre 1758 erhielt unser
Regiment Heilbronn und Bothenbarg am Neckar als Werbeplätse angewiesen.
♦**) Seit 1756: 5 Schuh 2 Zoll Wiener Maas, bis dahin 5 Sohuh 3 Zoll.
t) Sagt das Manuscript des F.-Z.-M. Bitter von Hauslab, wogegen
Meynert*8 Organisation angiebt, zur Zeit des siebenjährigen Krieges habe die
fiegimeoto- Werbung mit-, die Werbung von den Ständen ohne Gapitolation
stattgefunden.
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190 19M-19tK
Eine der Mode der Zeit huldigende mühevolle Adjostinmg
fällte einen grossen Theil des Tages aus; Hand- und Chargirgriffe
in unzähligen Tempos machten den SoUiten zur Gliederpuppe.
Was speciell die Adjustirung unseres Regimentes anbelangt,
so finden wir bis zum 16. August 1757, wie in der vorigen Periode,
rothe Böcke, dagegen gelbe Camisole bei demselben vorgeschrieben.
Die Um- und Aufschläge waren wie früher schwarz, desgleichen
die Knöpfe von weissem Metalle.
Im Jahre 1760 trat beim Regimente Herzog von Württemberg
Dragoner zufolge des am 16. August 1757 an die Commandanten der
Infanterie-, Kürassier- und Dragoner-Regimenter erlassenen hofkriegs-
räthlichen Rescriptes eine neue Adjustirung theilweise in's Leben.
^ Das bis jetzt noch wenig bekannte hofkriegsräthliche Rescript
lautet :
«An die Commandanten deren Infanterie-, Cuirassiers- und
« Dragoner - Regimenter.
«Nachdeme Ihre K. K. M. Bei gesammten Dero Infanterie-
« (Cuirassiers-) (Dragoner-) Regimentern eine Gleichförmigkeit in
„der Farbe ihrer Mondirung einzuführen Allergnädigst entschlossen,
«und zu dem Ende anbefohlen haben, dass gedachte Mondur (pro
«Infanterie et Cuirassiers) Künfftig durchaus weiss mit rothen Auf-
« Schlägen, (pro Dragoner) Künfftig durchaus blau mit rothen Auf-
« Schlägen erzeuget, auch i prima novembr. laufenden Jahres alle
«Mondirungs - Sorten aus der hiesigen Legstatt empfangen und
«hiemächst bei solcher gleichßlrbigkeit nur die Entscheidungszeichen,
«wie ein Regiment von dem anderen kennbar sein möge, anbanden
«gelassen werden sollen; So erinnern Wir diese Allerhöchste Reso-
«lution dem Herrn .... hiermit zur genauen Nachacht- und Befol-
«gung, stellen aber zugleich dessen gutbefinden anheim, mit Ein-
«verständniss des Herrn Regiments -Inhabers die Zeichen auszu-
«wählen und anbände zu geben, wodurch derselbe das Regiment
«eigentlich kennbar*) und von anderen entschieden zu machen
«glaubte. Als worüber Wir dessen Anzeige ehestens gewärtigen.
Wien, den 16. August 1757.
«Plöckher nt/p."
*) Die einzelnen Cavallerie- Regimenter unterschieden siek daroh vtr-
scbiedene Bordiran^ der Qhabraqaen und der Pi^tolenkolftem.
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iTse-ncs^ 191
Zufolge eines zweiten Bescriptes sollte die alte Montur noch
so lange getragen werden, als der Krieg dauerte. Wir finden jedoch
bereite im Jahre 1760 einen Theil unseres Begimentes blau adju-
stibrt, dagegen den anderen Theil noch wie früher mit rothen Böcken
bekleidet. Letztere waren auch noch Ende dieser Periode (1763)
im Gehranche.
Die Arbeit auf dem Exerderplatze war die Hauptsache und
worden Manöver der compUcirtesten Art dort ausgeführt.
Wenn die Mannschaft, über deren Haupte der Degen und der
Stock ewig schwebten, nach den Sprüngen und Zeichen der Flügel-
männer Hure zahllösen Tempos mit Präcision durchmachte und in
steifer Haltung an ihren Vorgesetzten vorbeimarschirte, galt sie für
ausgezeichnet und gänzlich ausgebildet.
Die Soldaten bestanden wohl aus wirklichen Berufssoldaten,
waren aber von der laxesten Moral und konnten nur durch die
strengsten Mittel in Ordnung gehalten werden.
Das Band, welches gegenwärtig bei der beschränkten Dienst-
zeit und dem Beurlaubungs - Systeme den Soldaten an seine Ange-
hörigen, an sein Haus und Land geknüpft; hält, war bei der lebens-
länglichen Dienstzeit in dem Augenblicke gelöst, wo er an den
Werbetisch trat und das Handgeld empfing.
Sowohl in der österreichischen, als preussischen Armee wurde
gutes Handgeld gegeben, was eine Lockung war, den eigenen Dienst
zu verlassen und es bei einer anderen Armee zu versuchen. Beson-
ders nach verlorenen Schlachten nahmen die Desertionen überhand.
So erlitt die preussische Armee nach der Schlacht von Kolin einen
Verlust von 8000 Mann durch Desertion.
Bei unserer Armee wurde jedem preussischen Deserteure zu
Pubs ein Ducaten, demjenigen aber, der ein Pferd mitbrachte,
30 Gulden verabreicht.
Um die während des Peldzuges neu Angeworbenen bewaffhen
und kleiden zu können, führten die Begimenter Monturen und
BttstuBgssorten mit sich; desgleichen befand sich ein angemessener
Vorrath bei der Armee. Auch während eines Feldzuges marschirte
eine Menge noch abzurichtender Leute mit den Begimentem; denn
während des Feldzuges selbst wurden die Werbungen fortgesetzt.
Aus diesem Grunde fanden häufig Exercir - Hebungen in den
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192 17ft«-17W.
Lagern statt. Aueh fahrten die ünterabthälm^en stets Exerdr-
pulver mit.
Die Kaiserin Maria Theresia gewährte nach der Frager Sdilaeht
(1757) den tapferen 22 Orenadier - Compagnieen, welche in jener
Schlacht auf dem rechten Flügel gefochten hatten, fllr Lebenszeiten
doppelten Sold und versprach ausserdem den Ofificieren und Unter-
ofßcieren vorzugsweise Beförderung.
Der moralischen Einwirkung durch Anerkennung und Belohnung
hervorragend tapferer Thaten wurde damals schon, und ganz beson-
ders von der Kaiserin Maria Theresia ein besonderer Werth bei^
belegt Li diesem Sinne handelte die grossmfiüuge Begentin aueh,
als sie nach dem Siege bei Kolin ausser den in der lY. Feriode
bereits angegebenen Belohnungen, alle vom F. - M. Graf Daun vor-
geschlagenen Beförderungen genehmigte. Den Feldmarschall zeichnete
sie dadurch auf eine schmeichelhafte Weise aus, dass sie selbst,
in Begleitung ihres kaiserl. Gemahles, der Gattin des Feldherm
die Nachrieht von jenem erfochtenen Siege brachte und ihm sechs
eroberte preussische Kanonen schenkte.
Zum ewigen Andenken an den Tag von KoUn gründete die
Monarchin bei Zäsmuk, in der Nähe von Kolin, eine Kirdte und
stiftete den militärischen Marien -Theresien- Orden.
Wie zu Ende der lY. Periode, fQhrte unser Regiment auch
noch im Jahre 1760 die Bangnununer '^) 12.
1758 z^te die österreichische Cavallerie 12 Dragoner-,
18 Kürassier- und 16 Huszaren-Begimenter; 1761 13 Dragoner-,
18 Kürassier- und 13 Huszaren-Begimenter.
Speciell unser Begiment, bestehend aus sechs Feld-Escadronen
und der Gr^adier - Gompagnie, wurde am 12. December 1756 vom
FriedensAisse (800 Beiter) auf den Kriegsfuss (1000 Beiter) gesetzt
Seit dem 17. Mai 1758 wurden nur fünf Escadronen als Feld-
Escadronen verwendet; die Grenadier -Compagnie blieb wie früher,
während die sechste Feld-Escadron eine Beserve - Escadron wurde.
Am 6. Februar 1760 fand die Umgestaltung unseres Begimentes
in ein Chevauxlegers - Begiment statt; es wurde jedoch schön am
6. December 1760 wieder ein Drs^oner- Begiment.
'*') Die Bangnummer von 1761—1768 ¥mr nirgends s« finden.
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17M-17«». 193
Nach der Beendigung des siebenjährigen Krieges hörf;e die
Eintheilung eines Cavallerie - Regimentes in Compagnieen förmlich
auf, dagegen ward jetzt die ausschliessliche Bezeichnung „Escadronen*
angeordnet, von denen je zwei eine Division formiriien und die
Qrenadier-, Leib-, Obristen-, Obristlieutenants-, Majors-, Mittelrechts-
ond Mittellinks -Escadron genannt wurden.
Die Assentirung der Eemonten *) für sämmtliche Dragoner-
Begimenter hatte zufolge eines Actenstückes des k. k. Kriegs-
Archives vom 26. November 1760 der F.-M.-Lt. de la ßeintrie
zu besorgen. Für ein Dragonerpferd wurden 70 Gulden gezahlt,
und es sollten unter 100 Bemonten nicht mehr als 20 Stuten
enthalten sein. Die assentirten Pferde sollten femer „von gutem
»gleichem Schlage, wohl aufgesetzt, von guten Köpfen, breitem
»Brustkasten und Kreuzen, gut bei Leib und Kräften, ramassirt,
.lang gestreckt, von rechter Länge, keinerdings aber zu kurz, von
»guten Knochen, nicht hochbeinig, hinten und vorne frei (d. h., dass
»sie vorne nicht kreuzen und hinten nicht kühefössig gehen), nicht
»platt- noch vollhüfig, nicht tiefrückigt oder eingesattelt, vorne
»nicht niedriger als hinten, nicht hornklüfiig, nicht mit Platten,
»Steingallen und Schaalen behaftet, nicht blind, auch nicht monat-
»blind, nicht etwa abgeschnitten'' sein, auch durften keine Bemonten
mit »Sau-Kreuzen, Batten-Schwänzen, Schlapp-Ohren, keine Krippen-
» Setzer, Luft - Schnapper, auch keine Pferde mit zu sehr behangenen
»Füssen, sondern nur solche von ganz reinen Knochen und Schenkeln
»und überhaupt von gutem Gewächs und vomämlich auch von
»keinem der gewöhnlichen und landesüblichen vier Hauptmängeln,
»als: Kollerisch, rotzig, dämpfig und gestohlen behaftet, auch keine
»Wildfänge, sondern gute, ganz gesunde, rittige und gleich zum
»Dienste und zu Feld - Strapazen vollkommen taugliche Pferde, so
»keinem Tadel unterworfen wären, assentirt werden."
Die Bemonten musstcn 5, 6 oder 7 Jahre alt sein, 15 Faust
oder mehr messen.
Was die Farbe anlangt, so sollten hauptsächlich Bappen und
Braune, ausnahmsweise Dunkelfüchse und Mohrenköpfe assentirt
♦) 1757 wurde das Mezöhegyes*er Gestüt gegründet und zu dessen
Leiter der Rittmeister von Osekonics ernannt.
13
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194 17S«-17«8.
werden. Alle Schimmel, Falben, Henneline, Tiger, Schecken und
diejenigen Pferde, »welche gar zu hohe weisse Füsse oder gar zu
„grosse Blessen und Laternen'^ hatten, durften nicht angenommen
werden. Desgleichen auch keine Hengste, resp. Klopfhengste.
Die Cavallerie war während des siebeiyährigen Krieges, wie
die Infanterie, in Brigaden, Divisionen und Flügel eingetheili Sie
befand sich im Lager imd in der Schlachtordnung stets auf den
Flügeln der Infanterie in beiden Treffen. Die Gavallerie hatte daher
eüien rechten und einen linken Flügel; ein General der Cayallerie
befehligte die in beiden Treffen stehende Beiterei eines Flügels.
Die Vorhut oder Avantgarde bestand bloss aus einem Treffen,
desgleichen das Corps de Beserve. Auch hier war die Gavallerie
auf beiden Flügeln der Infanterie vertheilt, stand jedoch unter den
Befehlen eines und desselben Flügel - Gommandanten.
Die Truppen lagerten gewöhnlich in der Ordnung, die ihnen
der Ordre - de • bataiUe gem&ss vorgezeichnet war.
Da die Armeeen in der Begel beisanmiengehalten wurden^ so
war es eine Hauptsorge, in der Nähe der Lagerplätze das nöthige
Wasser zum Kochen und Trinken zu haben ; denn das Betreten von
Dörfern war wegen beständiger Excesse und Plünderungen strengstens
verboten. Die Truppen waren zumeist genöthigt, das Wasser aus
Bächen und Teichen zu trinken, was besonders in der heissen Jahres-
zeit oft nachtheilige Folgen fdr die Gesundheit hatte.
Die Generale lagerten nicht bei ihren Truppenkörpem, sondern
in dem Orte, wo sich das Hauptquartier befand, oder in den zunächst
gelegenen Ortschaften. Es war ihnen aber aufgetragen, bei stehenden
Lagern wenigstens jeden dritten Tag zu ihren Flügeln und Brigaden
zu reiten und nachzusehen, ob Alles in Ordnung sei. Auch hatten
sie die Bekognosdrung der Umgebung des Lagers, besonders in
jener Sichtung anzuordnen, aus welcher der Feind erscheinen konnte.
Bei der Armee des F.-M. Graf Dann wurden von den
anwesenden Generalen täglich zwei Feldmarschalllieutenants (einer
von der Infanterie, einer von der Gavallerie), zwei General - Majore
von der Infanterie und zwei General - Majore von der Gavallerie
in den Dienst, d. i. zur Lager - Inspection conmiandirt.
Die General -Msyore hatten die Stabsofficiere ihres Treffens
oder ihres Flügels abzufertigen, auch die täglich von den Truppen
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17»«- IT«». 195
^Bzusendenden Bapporte durch den Feldmarschalllieateiiant und den
Feldzeugmeister, resp. General der Cayallerie, an den Oomman*
direnden zu schicken. Von diesen G^eralen hatte jeder täglich
wenigstens einmal die Treffen zu visitiren.
Wenn sich die Armee vor einer Schlacht in Ordre - de - bataOle
zu rangiren hatte, sollte das Ausrücken und die Bichtung ,in voll-
kommener Ordnung und mit möglichster Oeschwindigkeit* geschehen.
Jedes Begiment, sowie die demselben zugetheilte Artillerie, musste
die Distanzen auf das Genaueste beobachten, damit einestheils die
gerade Linie genau eingehalten würde, andemtheils keine Lücken
zwischen den einzelnen Abtheilungen entständen.
Zu diesen Zwecke sollten die G^erale «»beständig bei ihren
«Brigaden und Flügeln auf- und abreiten, die Mannschaft auf das
«Nachdrücklichste auflrischen, zu aller Tapferkeit, Pflicht und
«Schuldigkeit ermahnen, auch sehen^ dass Alles richtig nach dem
«Befehl« beobachtet werde, auch hatten sie stets den Feind zu
«observiren und seine Bewegungen in Zeiten abzunehmen. Dasselbe
«hatten auch die StabsofSciere bei ihren Begimentem, und jeder
«OflScier bei seiner Abtheilung zu vollziehen, um dem gemeinen
«Manne Alles leicht zu machen.
«Auch die ünteroffidere hatten dieses genau zu beobachten,
«dem gemeinen Manne kein Plaudern zu gestatten, nochweniger
«es selbst zu thun, um die Leute nicht confds zu machen, sondern
«beständig zu gutem Muthe und Tapferkeit anzufrischen, wobei
«sowohl Officiere als Gemeine jeder Zeit auf alle Befehle wohl
.aufinerksam sein sollten. Hingegen sollte Jedem, der sich umsähe,
«um die Flucht zu nehmen, mithin aus seiner Distanz träte, durch
«den Mchsten Ober- oder ünteroffieier der Degen durch den Leib
«gestossen werden, wonach sich jeder Obere bei seiner Ehre und
«Beputation halten musste. '^
Die Armeeen des siebenjährigen Krieges marschirten vereinigt,
was ihnen ihre geringe Stärke und die Verpflegung aus Mi^aziuen
möglich madite.
Im Jahre 1757 hatte jede Escadron einen Proviantwagen;
der CaTallerist trug die Lebensmittel auf drei Tage bd sich.
Die Traincolonnen, welche aus den im Bücken derselben
liegenden Magazinen mit Allem versehen wurden, folgten den ein-
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196 17»«-I?«S.
zelnen Armeeen. Dergestalt rückten dieselben in Tagesmärschen
von zwei bis drei Meilen (wobei meistens auch noch Colonnen-Wege
eröffiiet werden mussten) bis auf wenige Stunden an den Feind hin.
Abends wurde in einer sorgMtig gewählten Stellung in Schlacht-
ordnung unter Zelten gelagert.
Die Linear -Talctik mit ihrer steifen, unbeholfenen Schlacht-
ordnung war der Grund, weshalb femdliche Stellungen nur selten
angegriffen wurden; denn an das zerstreute Gefecht waren die
Truppen des siebeigährigen Krieges nicht gewöhnt. So geschah es,
dass sich die Kriegführenden in ihren Stellungen oft wochenlang
in nächster Nähe gegenüberstanden.
Zum Angriffe des nur wenige Stunden entfernten Feindes
rückte die österreichische Armee mit Zurücklassung oder Zurüd-
Sendung des Gepäckes (Zelt-, Proviantwagen etc.) vor. Hatte der
Feind eine Stellung bezogen, und fand man dieselbe in der Front
zu stark, so suchte man sie zuweilen durch einen Flankenmarsdi
zu umgehen, um dieselbe in der Flanke und im Bücken anz\^eifen.
1759 erschien ein neues- Militör- Feld -Reglement, in welches
dasjenige aufgenonunen war, was die Erfahrungen der letzten Feld-
züge als vortheilhaft hatten erscheinen lassen.
Anstatt der von allen Begimentem conunandirten und zu-
sanunengesetzten Trupps für Feldwachen, Bereitschaften etc., waren
von ^un an ganze Compagnieen, resp. Escadronen zu verwenden.
Um das Gepäck der Cavallerie zu erieichtem, wurden Pack-
thiere bewilligt, welche die Zelte zu tragen hatten.
Die Betstunden fanden noch immer statt.
Den ^Generals- Verhaltungen bei einer vorhergehenden Schlacht, '^
welche der F.-M. Graf Dann im Lager von Caslau 1757 erlassen
hatte, wurde noch beigefügt, dass im ersten Treffen bei der Caval-
lerie das Escadrons-Intervalle nicht mehr als 8 Schritte, im zweiten
Treffen aber 30—35 Schritte betragen solle, damit das allenfalls
geworfene erste Treffen sich hindurch ziehen könne. Damit aber
das zweite Treffen sodann das erste nicht debordire, so solle das
Begiment, bei welchem dieses der FaU wäre, ein drittes Treffen
bilden und letzteres 200 Schritte vom zweiten Treffen abbleiben.
Die Standarten mit den Standartrotten (1 Gorpond und 8 Mann
mit 1 Trompeter) sollten in jeder Escadron hinter der IvGtte auf
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17&«-17«S. 197
30 Schritte, zur Attaque aber auf 150 Schritte aufgestellt sein,
sich aber nach der Attaque wieder der Escadron nähern, damit sich
diese bei der Standarte rallire. Der Standartezug (der niittlere)
hatte zur Aufgabe, sich zuerst bei derselben zu versammeln.
Die Cavallerie hatte sich in ihren Bewegungen nach der
Infanterie zu richten und deren Flanken zu decken.
Wenn bei einer Mel^e der Feind geworfen wurde, durfte der-
selbe nie weiter, als etwa 200 Schritte verfolgt werden. Dann
wurden die Escadronen in aller Eile wieder fonnirt und erst jetzt
die von jedem Begimente bestimmte Mannschaft oder, je nach
Befehl, zwei Escadronen eines Begimentes zur Verfolgung vorgeschickt.
Wenn das erste Treffen den Feind zurückdrängte, so durfte
bei Verantwortung der Generale, aus dem zweiten Treffen kein
Mann, viel weniger durften aber ganze Trupps vorprallen oder dem
ersten zu nahe an den Leib rQcken, noch weniger aber sich in die
Attaque einmischen, damit, wenn das erste TreflFen neuen Wider-
stand träfe, das zweite zur Unterstützung bei der Hand wäre.
An organisatorischen Daten in dieser Periode sind noch fol-
gende erwähnenswerth :
1757 wurde dem Militärstande die besondere Begünstigung
zugestanden, dass jedem Oberof&ciere, der nach zurückgelegten
30 Dienstjahren Zeugnisse des Wohlverhaltens beizubringen ver-
mochte, die Erhebung in den Adelsstand unentgeltlich ertheilt und
das Adelsdiplom gegen die blosse Entrichtung der Schreib- und
Nebengebühren ausgefertigt wurde.
Am 1. November desselben Jahres erschien ein neues Regle-
ment für «Montirung, Gasse und Gage.""
1760 erfolgte das Verbot des Chargen - Verkaufes, in dem
nämlichen Jahre ein Bangsbestimmungs - Normal zwischen Militär
und Civil. Auch fand 1760 die Vertheilung der ersten goldenen
Medaillen statt, welche an einem grünen Bande getragen wurden.
Im Jahre 1763 wird zum ersten Male von einer Officiers-
Conduite- Liste gesprochen.
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VI PHied*.
Die FriedeisfpMhe, ier bairiseke Erkfel^ekrlf^, Friedeis-
perUde, Tarkeikrieg, FriedfisperMf. 1764—1798.
1764. Am SO. April 1764 wurde der Oberst und Begiments-Com-
mandant Josef Graf Kinsky zum Regimente Zweibrücken Dragoner
transferirt und an dessen Stelle der Oberst Friedrich Anton Graf
zu Hohenzollem-Hechingen des Regimentes Graf PäWy Kürassiere
am 1. Mai zum Regiments -Commandanten von Herzog von Würt-
temberg Dragoner emannnt.
Den 24. Mai wurde die Leib-, femer die Grenadier-^ Obersten-,
rechte Mittel- und Unke Mittel -Escadron zu NaSice in Slavonien,
die Oberstwachtmeisters- und Oberstlieutenants -Escadron dagegen
zwei Tage später zu Yukovär, der Regimentsstab endlich am
27. Mai zu Eszek gemustert
Unser Regiment erhielt sodann am 8. Juli die Bereitschafts-
Ordre nach Ungarn, wohin der Marsch Ende desselben Monates
aus der 1768 angeführten Dislocation in Slavonien angetreten wurde.
Der Regimentsstab kam daselbst in das Barser Comitat, die
Grenadier-, Leib-, Obersten-, Oberstlieutenants- und linke Mittel-
Escadron in das Honter-, die Majors- und rechte Mittel -Escadron
in das Zölyomer Comitat.
1765. Unserem Regimente wurde am 17. Februar 1765 »die Werbung
„unter der Hand, ohne öffentlichen Trompetenstoss' bewilligt, und
der Werbeplatz am 30. Mftrz in Wien ,auf der Wieden" an-
gewiesen.
Die Frühjahrs - Musterung des Regimentsstabes, sowie der
linken Mittel-, Obersten-, Leib- und Grenadier -Escadron fand am
15. Mai zu Börsöny (Pilsen), im Honter Comitate, diejenige der
rechten Mittel-, Oberstwachtmeisters- und OberstUeutenants-Escadron
am 13. Hai zu Zöljom (Altsohl), im Zölyomer Comitate statt, da-
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g^en wurde die Herbst- Musterung der Oberstlieutenants-, Majors-
imd rechten Mittel -Escadron am 5. November zu Mälna (Malinetz)
im Nögräder Comitate, diejenige des Begimentsstabes, der Leib-,
Grenadier-, Obersten- und linken Mittel -Escadron am 9. November
zu SzebeU^b im Honter Comitate abgehalten.
Remonten erhielt das Regiment Herzog von Württemberg
Dragoner 1765 zu Komotau in Böhmen.
Im Mai 1766 wurde die Majors- und rechte Mittel -Escadron l*^^-
aus dem Zölyomer- in das Nögräder Comitat verlegt, während die
Grenadier-, Leib-, Obersten-, Oberstlieutenants- und linke Mittel-
Escadron im Honter Comitate verblieben.
Auch in diesem Jahre fanden zwei Musterungen unseres Regi-
mentes statt, und zwar diejenige des Stabes am 27. Mai zu Sze-
bekl^b im Honter-, der Majors- und Oberstlieutenants-Escadron am
24. Mai zu Lntsenetz (Losontz), im Nögräder Comitate, der rechten
Mittel -Escadron am 25. zu Losontz, der linken Mittel-, Leib-,
Grenadier- und Obersten -Escadron am 27. Mai zu Szebeklöb.
Die Herbst- Musterung passirte die rechte Mittel-, Majors-
und Oberstlieutenants-Escadron am 13. November zu Balassa-
Gyarmat, im Nögräder Comitate, dagegen zu Szebeklöb: der Begi-
ments-Stab, die Leib-, Grenadier-, Obersten- und linke Mittel-
Escadron.
Wie im Vorjahre fand auch 1766 die Werbung unseres Regi-
mentes in Wien, die Remontirung zu Komotau in Böhmen und
eine Montnrfassung zu Wien statt.
Die Musterung von Herzog von Württemberg Dragoner geschah 1767,
im Mai 1767 in den nämlichen Stationen, wie im November 1766;
femer wurde der Begimentsstab am 26. August aus dem Barser
Comitate nach Yadkert in das Nögräder Comitat verlegt.
Weil Se. Majestät der Kaiser 1767 sänmitliche in Ungarn
dislocirten Cavallerie-Begimenter persönlich in Augenschein nehmen
wollte, wurden dieselben in zwei Lagern, nämlich zu Pest im Pester-
und zu Kitsee (Köpcsöny) im Mosoner Comitate concentrirt.
Das Lager zu Kitsee begann Ende September. An demselben
nahm auch unser Begiment Theil.
Nftch Beendigung der üebungen in jenem Lager brach die
rechte Mittel -Escadron in der Stärke von 117 Köpfen nach Wien
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200 17«4-1?W-
auf. Das daselbst stationirte Cavallerie- Regiment wurde nämlich
abgelöst und es war der Befehl ergangen, dass sechs Escadronen
verschiedener Regimenter auf die Dauer von einem Jahre nach
Wien verlegt werden sollten. Anfanglich kamen die Dragoner- und
nach diesen die Kürassier -Regimenter an die Reihe. Von denselben
*- hatten jedoch nur fOnf Regimenter je eine Escadron abzusenden,
während als sechste Escadron jedes Jahr eine Huszaren -Escadron
bestimmt wurde.
Wie in den früheren Jahren geschah die Werbung för unser
Regiment 1767 zu Wien und die Remontirung in Böhmen. Die
Monturfassungen wurden theils zu Wien, theils zu Iglau in Mähren
bewirkt,
1768. 1768 fand die Frühjahrs -Musterung des Regimentsstabes, der
Obersten-, Oberstlieutenants-, M^oft-, Leib-, Grenadier- und linken
Mittel -Escadron am 26. Februar zu Bäth (Frauenmark) im Honter
Comitate, diejenige der rechten Mittel -Escadron am 24. März zu
Wien statt.
Zufolge Allerhöchster Entschliessung vom 29. Februar erhielt
unser Regiment den Befehl, die Grenadier-Escadron in eine «ordinäre
Escadron*" umzugestalten. Für dieselbe wurde aus diesem Grunde
der Stand einer gewöhnlichen Escadron festgesetzt Eine solche
bestand im Frieden aus:
1 Hauptmanne, 1 Capitain - Lieutenant, 2 Oberlieutenants,
1 Unterlieutenant, 2 Wachtmeistern, 1 EstandartfQhrer, 1 Fouriere,
1 Feldscheerer, 1 Tamboure, 1 Sattler, 1 Schmiede, 6 Corporalen,
99 Gemeinen, Summa: 118 Köpfen.
Die Grenadier-Escadron musste femer alle Monturen, welche ^
die Grenadiere bisher von den Dragonern unterschieden hatten, der
ihr angewiesenen Montur-Commission abgeben, wogegen sie von
derselben mit den erforderlichen neuen Sorten versehen wurde.
Während die Grenadier-Escadron bei der bisherigen Auf-
stellung des Regimentes immer auf jenem Flügel desselben stand,
welcher der Bezeichnung des Flügels entsprach, zu dem da« Regi-
ment in der Armee-, Corps-, TreiFen- oder Brigade-Eintheilung
gehörte, und während des Marsches stets an der Tete marschirte,
hatte sie von nun an ihren Platz in der Mitte des Regimentes ein-
zunehmen und wurde nunmehr .Mittel-Escadron" benannt.
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17M-1798- 201 ,
Im April 1768 wurde die Leib- uüd Oberstlieutenants-Escadron
itf das Esztergomer (Graner-), die Majors - Escadron in das Honter
Gomitat verlegt, während die Mittel-, Obersten- und linke Mittel-
Escadron im Honter Comitate verblieben. Die in Wien stationirte
rechte Mittel -Escadron rückte im Juli wieder zum Regimente ein.
Die Herbst -Musterung der Majors-, Oberstlieutenants- und
linken Mittel -Escadron fand am 25. November zu Miskolcz im
Borsoder Comitate, die des Regimentsstabes, der Leib-, Obersten-,
Mittel- und rechten Mittel -Escadron am 29. November zu Balassa-
Gyarmath im Nögräder Comitate statt.
Im Juni 1769 wurde die Oberstlieutenants-, Majors- und linke 1769.
Mittel -Escadron in das Heveser Comitat verlegt.
Die Musterung der genannten Escadronen fand am 10. November
zu Jäsz-Beröny, diejenige des Regimentsstabes, der Leib-, Obersten-,
Mittel- und rechten Mittel -Escadron am 13. November zu ßalassa-
Gyarmat, die Werbung endlich 1769 in Mähren statt.
Im Jahre 1770 wurde unser Regiment im Herbste, gelegentlich 1770.
der Regiments -Concentrinmg, zu Balassa-Gyarmath gemustert.
Die Werbung fand bis April in Mähren, sodann auf das
ergangene Anerbieten des Obersten und Regiments -Coramandanten
Graf HohenzoUem hin, in den HohenzoUern'schen Gebieten Hechingen
und Sigmaringen statt. Das Werbegeld zu 10 Gulden verpflichtete
den Angeworbenen zu einer zehnjährigen Dienstleistung.
Im April 1770 erhielt unser Regiment polnische Remonten,
welche dasselbe aus Eomotau in Böhmen abholen lassen musste.
Ausser in Eomotau fand die diesjährige Remontirung noch zu Wels
in Oesterreich statt.
1771 trat eine neue Organisation der Cavallerie- Regimenter 1771.
in^s Leben.
In einem Vortrage des Hofkriegsrathes über mehrere nöthig
erachteten Aenderungen, deren Durchführung von Sr. Majestät för
den 1. Mai angeordnet wurde, heisst es nämlich:
,Das neue einzufahrende Cavallerie -Exercitium erfordert vor-
. züglich, die Escadrons, und respective Züge stärker zu machen,
,und die Noth wendigkeit jclieser Stärke gründet sich auf die Breite,
»welche der Pferde halber, wegen des Verhältnisses der Tiefe, zu
, denen Schwenkungen, erreicht werden muss.
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202 I7«4-17»8*
«Hiernach werden also bei jedem Cavallerie-Begimente aus
«denen bestehenden 7 Escadronen nur 6 deren formirt; 2 bestelle
«eine Division, und hat folglich jedes Cayallerie-Begiment fOr die
«Zukunft 3 Divisionen.
«Diese Formirung veranlasset, dass bei jedem CQrassier-,
«Dragoner-, Chevauxlegers- und Huszaren-Begimente eingehen oder
«in Beduction verfallen:
«1 Escadrons-Commandant, 1 Kittmeister oder Hauptmann-
«en-Second, 2 Oberlieutenants, 2 Wachtmeisters, 4 Estandart-
«fQhrers, 1 Fourier, 1 Feldscheer, 1 Tambour, 1 Schmied, 1 Sattler,
«1 Pauker bei allen Regimentern, die Pauken geführt.
«Dagegen werden neu creirt: 1 Oberschmied beim Stabe,
«5 Unterlieutenants, 6 Corporals, 12 Vice-Corporals. Bei denen
«Dragonern und Chevauxlegers gehen die Tambours successive ab
«und werden anstatt derselben Trompeters, wie bei den Cürassiers,
«angestellet.*
Die neu creirten Divisionen wurden die «Obristen-,* «Obrist-
lieutenants-* und «Majors -Division," femer die einzelnen Esca-
dronen nunmehr folgendermassen benannt:
früher: jetzt:
Bechte Mittel -Escadron, Obersten -Division rechts,
Leib-Escadron, Obersten -Division links,
Oberstlieutenants - Escadron, Oberstlieatenants - Division rechts,
Majors -Escadron, Oberstlieatenants -Division links,
Linke Mittel -Escadron, Majors -Division rechts.
Obersten -Escadron, Majors -Division links.
An die Stelle der Mittel -Escadron trat im Frieden ein Depdt,
im Kriege eine Reserve -Escadron.
Die Wachtmeister, Corporale und Vice-Corporale erhielten
von nun an statt der Karabiner, Mos Pistolen*) als Feuerwaffen
und behielten das Seitengewehr bei.
Femer behielt jedes Dragoner -Regiment nur drei Estandarten,
d. i. für jede Division eine.
*) Dieselben wurden in diesem Jahre zu Wien aosgefasst
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17«4-17f9* 203
Zur Erlernmig des neuen Exercitimns wurde von jedem Caval-
lerie-Begimente der Commandant, sowie eine gewisse Anzahl Indi-
viduen nach Wien commandirt.
Daselbst fand* nämlich vom Mai bis zum August 1771 ein
Eierder- Lager statt, und von unserem Regimente wurden hierzu
becvdert: Oberst Friedrich Anton Graf zu HohenzoUem- Hechingen,
Oberlieutenant Philipp Spielbring, 3 Corporale, 1 Vice-Corporal
und 42 Gemeine. Alle Vorgenannten hatten beritten zu erscheinen,
und ein Dienstpferd musste ausserdem noch mitgebracht werden.
Die Summe belief sich daher auf 48 Mann, 49 Pferde. Im Juli
und August wurden noch der Unterlieutenant Hermann Graf zu
HohenzoUem -Hechingen und ein Wachtmeister in das genannte
Lager commandirt.
Die Musterung des Regimentsstabes, sowie der sechs Feld-
Escadronen fand am 31. Mai in der Stabsstation Balassa-Gyarmat,
die des Depots am 15. Juni zu Szent-Märia (M. Theresiopel) im
B&cser Comitate statt. Das Depot war daselbst im Mai eingetroffen.
Nebst der oben erwähnten organisatorischen Veränderung wurde
in diesem Jahre bei der gesammten Cavallerie auch fClr die „zu
Puss- Ausrückungen* das Infanterie -Exercitium eingeführt.
Ausserdem wurde angeordnet, dass sich die Cavallerie -Regi-
menter nicht mehr durch eigene Werbungen, sondern von nun an
aus den Werbebezirken der deutschen Infanterie -Regimenter oder
aus diesen Regimentern selbst zu recrutiren hätten. Zu diesem
Zwecke wurde einem jeden Cavallerie - Regimente ein gewisser
Bezirk angewiesen, und zwar unserem Regimente von den nieder-
österreichischen Ständen in Hechingen und Sigmaringen, im römischen
Reiche.
In der Nähe von Pest fand vom 15. August bis zum 15. Sep-
tember ein grosses üebungslager statt, an welchem sich ausser
unserem Regimente noch 3 Cavallerie -Regimenter, 8 Infanterie-
Regimenter, 3 Grenadier -Bataillone, Grenz -Truppen und Artillerie
betheiligten. Die Truppen übten in diesem Lager: „Exercitien und
Manoevres.''
Nach der Concentrirung marschirten die einzelnen Abtheilungen
in die ihnen angewiesenen Winterquartiere. Von unserem Regimente
kamen drei Escadronen in das Nögräder-, zwei Escadronen in das
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204 1764-17M.
Heveser- und eine Escadron in das Honter Comitat; die Stabsstation
war Balassa-Gyarmath im Nögräder Comitate.
Die diesjährige Recrutirung fand in Hechingen und Sigmaringen,
die Remontirung zu Oedenburg und in Böhmen, eine Monturfassung
zu Stockerau bei Wien statt.
1771 finden wir für die Hauptleute die Bezeichnung: »Pre-
mier- und Second-Capitaine.*'
1772. Die einzelnen Escadronen erhielten im nächsten Jahre die
Bezeichnung: Obersten -Division 1. und 2. Escadron, Oberstlieute-
nants-Division 1. und 2. Escadron, Majors -Division 1. und 2. Esca-
dron. Dieselben wurden am 8. Mai 1772 in der Stabsstation
Balassa-Gyarmath gemustert.
Kurz zuvor hatte unser Regiment die Bereitschafts -Ordre
nach Polen erhalten, wohin es auch bald abmarschirte.
Gleichzeitig wurde das Depot von M. Theresiopel nach Vadkert
im Nögräder Comitate verlegt.
Nach Polen wurde unser Regiment nebst anderen Truppen
beordert, um dem schon seit Jahren daselbst entbrannten Bürger-
kriege durch die vollständige Unterdrückung der „Conföderirten von
Bar* ein Ende zu machen.
So finden wir Mitte Juni den F.-M.-Lt. Fürst Esterhäzy in
Lemberg, und, um seinen Rücken zu decken, den General Almässy mit
dem Regimente Herzog von Württemberg Dragoner nebst den Gar-
nisons-Bataillonen Marschall, Durlach und Poniatowsld in PraemysL
Nachdem die „Conf5derirten von Bar** vollständig unterdrückt
worden waren, erfolgte am 5. August 1772 die Theilung Polens.
An dem Kampfe gegen die „Conföderation von Bar ** hatte das
Regiment Herzog von Württemberg Dragoner zwar keinen Antheil
genommen, jedenfalls aber durch seine Gegenwart die Unterdrückung
des Aufstandes wesentiich beschleunigt.
1772 fand die Recrutirung in Hechingen und Sigmaringen
im schwäbischen Kreise, die Remontirung in Ungarn und Böhmen,
femer eine Monturfassung zu Stockerau statt.
1773. 1773 nahm unser Regiment an keinem Uebungslager Theil,
weil es in Folge des vorjährigen Marsches sowie der beschwerlichen
Dienstleistungen in Polen ungemein angestrengt gewesen war.
Die Musterung des ganzen Regimentes fand am 6. Mai in
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lT«4-i:»»* 205
i(x Stabsstation Nawosielce in Clalizien, diejenige des Depots am
30. April zu Vadkert (Nögräder Comitat) in Ungarn statt.
Die Becratimng geschah auch 1773 in Hechingen und Sig-
maringen im schwäbischen Kreise.
In diesem Jahre erhielten die Haupüeute die Benennung:
.erster und zweiter Bittmeister/
Am 27. Mai 1774 wurde unser ganzes Regiment in der Stabs- 1774.
Station Nowosielce in Galizien gemustert.
Das Depot finden wir in diesem Jahre zu VeKcsna im Arvaer
Comitate. Daselbst passirte es am 6. Juni die Musterung.
Vom 20. August bis zum 24. September fand eine divisions-
weise Concentrirung statt. Eine Lager - Relation, deren Verfasser
uns unb^annt ist, sowie ein von der Oberstlieutenants-Division
unseres Regimentes während der Concentrirung geführtes Beschäf-
tignngs - Journal sind von grossem Interesse imd gewahren uns
einen genauen Einblick in den damaligen Dienstbetrieb.
Die Lager- Relation lautet:
,, Württemberg Dragoner wurde vom 20. August bis 24. Sep-
,tember 1774, und zwar die Obersten -Division zu Stryj, Oberst-
.lieutenants- Division zu Drohobycz, Majors -Division zu Rohatyn
.cantonnirend zusammengezogen.
,1. Dieses Regiment hat sich in allen Stücken des Exercitii
»nach dem eigentlichen Verstände des Regulaments und deren suc-
tCessive herausgekommenen Anmerkungen gerichtet.
(2. Enthält nichts von Interesse.)
,i3. Auf Urlaub waren nur 2 Officiere, nämlich Rittmeister-
aen-Second de Patin und Rittmeister und Escadrons-Commandant
»Br. Hennegar.
„4. Sämmtliche Stabs- und Oberofficiere gaben sich Mühe,
.besonders Oberstlieutenant Br. Haan und Major Br. Habermann,
»den Soldaten die Standesbegriffe beizubringen.
(5. und 6. ohne Interesse.)
,7. Das gute Einverständniss ist sowohl zwischen Stabs- als
.anderen Officieren sehr gut bestellt, es ist daselbst keine Partei-
.lichkeit zu spüren, auch wurde keiner widerrechtlich präterirt
„8. Sämmtliche Ofßciere appliciren sich nach Mass ihrer
.Talente zum Allerhöchsten Dienst ; doch sind wegen Genie, beson-
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206 19f4-17t8.
,ders aber wegen bezeigenden vorzflglicben Diensteifers und Appli-
«cation folgende allen Uebrigen vorzuziehen:
«Premier Rittmeister Br. Bziczan (Bang 19. Febr. 1764)
«besitzt genngsam Qualität, die M^gors- Charge zu bddeiden,
«Premier Bittmeister Janus vom 29. M&rz 1768,
«Second-Bittmeister Demuth vom 1. August 1768,
«Oberlieutenant Spillbrin vom 4. Juli 1764,
«ünterHeutenant Janus vom 1. J&nner 1772,
«Unterlieutenant Schill vom 1. Jänner 1772,
«welche alle, nebst obberührten Eigenschaften, sehr gute Condmte
«besitzen.
«9. Das Begiment ist vorschrifksmässig montirt, das Feuer-
«und Seitengewehr, wie auch das Lederwerk sind in gutem Stande.
«Die Officiere sind durchgehends gut-, und ein grosser Theü vor-
«zflgUch gut beritten. Die Dienstpferde sind bei gutem Flasch,
«von mittlerem Schlage, sind etwas zu schwer, schdnen aber zur
«Fatigue beschaffen zu sein. Die jungen Pferde, besonders aber die
«Bemonten, sind im besten Stande; unter den alten findet num
«hingegen verschiedene defectuose.
(10. ohne Interesse.)
«11. Auf die Packordnung und gute Zäumung wird feste
«Hand gehalten.
«12. Beim Commandiren wird die gewöhnliche Stinmie ge-
nbraucht, und man ist mit erhaltenen Befehlen ziemlich kurz und
«eifrig gefasst.
«13. In der Uniformitä, Dienstordnung und Propret^ ist bei
«diesem Begimente vollkommene Gleichheit unterhalten.
(14. und 15. ohne Interesse.)
«16. Wegen zertheilter Dislodrung ist zwar keine eigentliche
«militärische Schule eingeftQirt, doch ist den Escadrons-ConDunan-
«danten aufgetragen, ihren Subalternen das Beglement vorzulesen
«und zu expliciren. Vom Dienste wird mit Emulation gesprochen.
«Der gemeine Mann wird von seinem OfiBciere mit Ernst, doch
«dabei mit guter Art behandelt Unter dem OfKcierscorps ist genug-
«samer Geist, Gehorsam und Liebe zum Dienste zu verspflren.'
Das Beschäftigungs-Journal bei der Qberstlieutenants-Division
Iwtet;
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17«4~17»8. 207
»Montag, den 22. August 1774. Vormittags zu Pferd:
»Das Auf- und Absitzen, Stellung zu Pferd, Abmarsch von
»der Stelle im Schritt, Trab und Gkdop, Marsch rückwärts, das
.Deployiren rechts und links.
»Nach dem Exercieren: Officiers- und ünterofficiers- Schule.
»Nachmittags zu Fuss: Richtungen, Handgriffe, Frontmarsch
»geradeaus in verschiedenen Schritten, das rechts und links Ziehen.
»Dienstag, den 23. August 1774. Vormittags zu Pferd:
»Verschiedene Richtungen, Marsch im GUede geradeaus im
»Schritt, Trab und Galop, Marsch rückw&rts, Front- Marsch, nebst
»rechts und links Deployiren und mit selbem ebenfalls rechts und
»links halten. Dann Officiers- und ünterofficiers -Schule.
»Nachmittags zu Fuss:
»Die Chargirung vor- und rückwärts, dann mit GMedem aus
»Pelotons, die Generaldecharge, das Lauffeuer und : Man wird laden.
»Mittwoch, den 24. August 1774. Vormittags zu Pferd:
»Glieder -öffnen imd schliessen, Reihen -öffnen und das dritte
»Glied eindupliren, nebst Herstellung. Chargirung auf der Stelle,
»im avanciren und retiriren. Schwenkung auf der Stelle. Front-
smarsch in dreierlei Schritten, Frontmarsch und sich rechts und
»links halten, wie auch ebenfalls so deployiren.
»Nachmittags zu Fuss:
»Schwenkungen en Colonne, Richtungen in andere Fronten,
»Reihenmarsch und Schwenkungen, Reihenmarsch und das Auflaufen,
»Reihenmarsch und reiheweise vor dem Defilö deployiren und sich
»seitwärts gezogen. Abmarsch rückwärts imd verschiedene Schwen-
»kungen auf das dritte Glied.
»Donnerstag, den 25. August 1774. Vormittags zu Pferd:
»Das gestrige repetirt, etc. etc.
»Dienstag, den 30. August 1774.
»Regen, daher übte sich die Mannschaft in der Fechtkunst.
»Nachmittags:
»Wegen anhaltenden Regens : Officiers- undUnteroflficiers-Schule.*
Die diesjährige Remontirung fand in Galizien, die Recrutirung
wie in den früheren Jahren in Hechingen statt.
Im Jahre 1775 wurde der Kriegsstand eines Dragoner- 1775.
Regimentes, einschliesslich der sechs Supemumerären per Escadron
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208 I7«4~iy»8»
auf 906 Köpfe festgestellt. Gleichzeitig wurde unserem Eegimente
der Befehl ertheilt, sich auf diesen neuen Kriegsftiss zn setzen.
Zur Completirung erhielt dasselbe im März die ganze Obersten-
Division vom aufgelösten Eegimente Liechtenstein in der Starke von
186 Eeitern. Das Eegiment erreichte dadurch die Stärke von
778 Eeitern, somit gingen noch 118 Mann vom vorgesdiriebenen
Stande ab.
Am 12. Mai fand die Musterung zu Zydaczöw in Galizien statt
Daselbst verblieb unser Eegiment nur bis zum Herbste, wurde
sodann nach Mähren verlegt und erhielt daselbst folgende Stationen:
1. Division: Eegimentsstab und V2 Escadron: Gaya, V4 Es-
cadron : Swatoborschitz, y^ Escadron : Wlkosch, V2 Escadron : Bisenz,
'/4 Escadron: Polleschowitz, '/^ Escadron: Nedakowitz.
2. Division: '/i Escadion: Neudorf, Vi Escadron: Chilitz,
74 Escadron : Kwatschitz, % Escadron : Ostra, 1 Escadron : Kunowitz.
3. Division: Oberstlieutenant und V4 Escadron: Wessely,
Vi Escadron : Milokoscht, V* Escadron : Gross Blatnitz, % Escadron :
Klein - Blatnitz, Major und ^4 Escadron: Strassnitz, Vi Escadron:
Sudomierzitz.
Auch das Depot wurde (24. September) von Ungarn nach
Mähren verlegt. Die Eecrutirung fand 1775 in Hechingen und
Sigmaringen, die Eemontirung zu Komotau in Böhmen, und eine
Monturfassung in Schlesien statt.
1^76. In Mähren finden wir unser Eegiment 1776 in der Division
F.-M. -Lt. Marquis de Botta, Brigade G.-M. Graf Kaunitz. Da-
selbst erhielt es im Mai den Befehl, nach Beendigung der vom
14. bis 28. September abzuhaltenden Lagerübungen in Mähren,
nach Ungarn abzumarschiren.
Dieser Befehl wurde jedoch mittelst einer hofkriegsräthlichen
Verordnung vom 20. August wieder rückgängig gemacht, weil
Se. Majestät inzwischen befohlen hatten, dass in Zukunft ein
ganzes Cavallerie - Eegiment zur Aufwartung nach Wien beordert
werden sollte und unser Eegiment hierzu bestimmt worden war.
Der Marsch nach Wien wurde am 28, September aus dem
Uebungslager bei Nennowitz in Mähren angetreten.
Dem erhaltenen Befehle gemäss traf die eine Hälfte von
Herzog von Württemberg Dragoner Ende October in der Sesidenz
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13«4-17t8. 209
ein, während die andere Hälfte in Nieder -Oesterreicb mit der aus-
drQcUiehen Bestimmung staüonirt wurde, das in Wien liegende
halbe Begiment abwechselnd abzulösen.
Auch 1776 fand die Becrutirung unseres Regimentes in Hechingen
und Sigmaringen im schwäbischen Ejreise, femer eine Monturfassung
zu Stockerau statt.
Die Musterung des Begimentsstabes, der Oberstlieutenants- i777.
Division und der Obersten zweiten Escadron fand am 28. April
1777, diejenige der Obersten ersten Escadron, sowie der Majors-
Division am 5. Mai zu Wien statt, wo in diesem Jahre ein üebungs-
lager bei Schönbrunn abgehalten wurde. An demselben mussten,
vom 2. August angefangen, der Major Georg Br. Habermann, ein
Stabstrompeter und ein EstandartfQhrer unseres Begimentes theil-
nehmen. Dieselben rückten am 9. September wieder zum Begimente
ein, welches in diesem Monate nach Ungarn marschirte. Daselbst
kam der Begimentsstab und drei Escadronen in das Bätser-, der
Major und eine Escadron in das Csongrader-, eine Escadron und
der vierte Stabsofficier in das Csanäder- und der Oberstlieutenant
nebst einer Escadron in das B^k^ser Comitat. Auch das Depot
wurde wieder nach Ungarn verlegt.
Yen den damaligen Stationen sind uns noch bekannt: Makö
im Csanäder-, Yäsärhely und Szentes im Csongrader- und Csaba
fan BA^ser Comitate.
Ausser den Becruten aus Hechingen und Sigmaringen erhielt
unser Begiment 1777 «mährisch - landstftndische Becruten,' den
Bedarf an Bemonten aus Wien.
Im Sommer 1778 entbrannte ein vierter Krieg zwischen der 1778.
Kaiserin Maria Theresia und dem Könige Friedrich H. von
Preussen, nämlich der bairische Erbfolgekrieg.
Der kinderlose KurfOrst Maximilian Josef HI. von Baiem war
am 30. December 1777 gestorben. In Folge dessen wurde sein
nächster Verwandter und Haupterbe: Carl Theodor, Herzog von Zwei-
brflcken, Kurf&rst von der Pfalz noch denselben Tag zum Herzog von
Baiem proclamirt und trat bald darauf die Begierung des Landes an
Jedoch nicht unangefochten blieb ihm diese grosse Erbschaft.
Der Kaiser, als Oberhaupt des österreichischen Hauses, machte
vermöge uralter Bechte Ansprüche auf einen Theil des Erbes. In
14
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210 I7»4-I7»8.
Folge dessen wurde der Kurfürst Carl Theodor dazu bewogen, am
8. Jänner ganz Nieder - Baiem und die Ober - Pfalz an Oesterrdch
abzutreten.
Dieses weckte den Neid anderer Staaten, welche, um mit ge-
nflgender Kraft auftreten zu können, den König von Preussen um
Vermittlung und Unterstützung baten.
Letzterem erschien nichts erwünschter, als die Gelegenheit,
sich in die Händel des Reiches mischen zu können, und daher
protestirte er Anfangs Februar förmlich gegen Oesterreichs Acqui-
sitionen.
Kaiser Josef war aber nicht der Monarch, dem man durch
Drohungen etwas abgewinnen konnte, und so kam es zum Kri^e.
Am 27. Februar erhielten die Regimenter die Bereitschafts-
Ordre, bald darauf den Befehl, bis zum 10. April an ihren Bestim-
mungsorten in Böhmen, Mähren und Schlesien einzutreffen. Unser
Regiment wurde auf den Kriegsfuss gesetzt und erhielt die Bestim-
mung zur mährischen Armee.
Auch die Reserve - Escadronen, von denen nur ein Depot von
je 36 Mann vorhanden war, wurden nun auf den vorgeschriebenen
Stand von 137 Köpfen gebracht.
Das Depot unseres Regimentes schickte daher im März einen
Officier und 15 Mann von Szent-Märia (M. Theresiopel im Bäcser-
Comitate, Ungarn) aus nach Mähren, um 101 Recruten und 136
Remonten zu übernehmen. Sodann passirte sie am 15. Juni die
Musterung zu Szent-Märia.
Am 10. April langte der F.-M. Herzog Albert von Sachsen-
Teschen in Olmütz an und übernahm das Commando der mährischen
Armee.
Das Regiment Herzog von Württemberg Dragoaer sollte laut
Ordre - de - bataille vom 1. April an den ämssersten rechten Flügel
des zweiten Treffens unter dem F. - Z. - M. Schaekmin, in die
Division F.-M. -Li Barco, Brigade 6.-M. Haag kommen, rückte
jedoch erst am 17. April zur Armee nach Olmütz ein ujid kam
nunmehr laut Ordre-de-bataille vom 10. April in die Brigade G.-M,
Blankenstein.
Bis auf Weitered wurden den ^bizelnen Trupp enkörpem Can-
tonnirungsquartiere angewiesen. Der Stab unseres Regimentes kam
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1964-17M. 211
Didi Gross -Wisternita, w&brend die Escadronen in 24 Ortschaften
ostogebradit würden.
Da die Yermuttaung, dass der E5nig von Preussen aus Ober*
SeUeaien gegen Mähren vorrücken würde, sich nicht bestätigte,
sondern weil ein Einfall in Böhmen zu gewärtigen war, brach der
Herzog Albert am 10. Mai mit 6 In&nterie- mid 5 Cavallerie-Begi-
raentem nach K5niggrätz auf. Zur Deckung Mährens liess er den
F.-M. -Lt. Marquis de Botta mit 5 Infanterie- und 2 Cavallerie*
Begimeniem zurück.
Unter Letzteren befand sich unser Regiment, welches nunmehr
in die Division F.-M. -Lt. Br. Miltiz, Brigade G. -M. Br. Knebel
kam und wie folgt im Olmütcer-Kreise dislocirt wurde :
Begimentsstab und Vi Escadron: Meedel. V2 Escadron: Aujezd,
% Escadron: Knibitz, % Escadron: Treiblitz, V4 Escadron: Deutsch-
Loosen, V4 Escadron: Markersdorf, V4 Escadron: Grätz, % Esca-
dron: Schwarzbach, 7« Escadron: Dreihöfen, '/^ Escadron: Ditters-
dorf, V4 Escadron: Aujezd, Vs Escadron: Skzelitz, V^ Escadron:
Pinke, V4 Escadron: Etoigs-Losen, 1 Escadron: Langendorf, ^/^ Esca-
dron: Schönwald, Vi Escadron: Tribenz.
Am 11. Juni fand wiederum ein Dislocationswechsel statt,
u. zw. kam unser Regiment nach Domstadtl, Tscheschdorf, Peters-
dorC, Seibersdorf und Herlsdorf.
Der Operaticmsplan der Oesterreicher war vollkommen defensiv ;
aber auch die Preussen zauderten, die Feindseligkeiten zu erdflhen.
Erst am 17. Juli erhielt der General -Lieutenant von Stutterheim und
der General-Lieutenant Werner den Befehl, von Silberberg aus gegen
das Corps des F.-M. -Lt. Marquis de Botta in Mähren vorzurücken.
%e drangen dedialb am 18. gegen Zuckmantel vor.
Ooneral Marquis de Botta zog zwar den grüssten Theil seines
Corps, etwa 10.000 Mann, bei Heidenpiltsch hinter die Mofara zu-
sammen, veriiielt sich jedoch rein defensiv. Ebenso auch im August.
In diesem Monate hielt der grossere Theil seines Corps alle Ueber-*
gänge über die Mohra besetsi
Als Avantgarde bei einem etwaigen Yormarsche war das Regi-
ment Henog von Württemberg Dragoner, zwei Escadronen Modena
IteBgoner und 100 Mann Infiinkrie bestimmt. Diese Truppen wurden
daher entsprechend vorgeschoben.
J4*
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212 I7«4-1»»8.
Am Morgen des 11. August standen sie hn Li^r zwisdkm
Dorfteschen und Mladetzka. G.-M. Br. Knebel, welcher die Dragoner
commandirte, war Tags zuYor davon benachrichtigt worden, dass die
Preussen einen Angriff gegen ihn zu unternehmen beabsichtigten.
Aus diesem Qrunde liess er seine Truppen die ganze Nacht hindurch
in Bereitschaft stehen. Gegen Morgen, u. zw. zwischen 5 und 6 Uhr,
als seine Patrouillen, die er nur längs der Lisiöre des Glommtz^-
Waldes entsendet hatte, ruhig zurückkehrten, wfthnte er die Gefahr
vorüber, liess daher absatteln, abzäumen, abf&ttem, und bald darauf
lag die Truppe im tiefsten Schlafe. Abgesehen davon, dass das
Lager äusserst ungünstig gewählt war, liess er jettt auch die
nöthigsten Yorsichtsmassregeln einer exponirten Truppe ausser Adii
Die Preussen lagen indessen in dem vor seiner Front laufenden
Glomnitzer- Walde versteckt, ohne dass derselbe von Patrouillen durch-
sucht, oder daselbst Posten aufgestellt worden wären. In Folge dieses
ümstandes allein gelang es dem Feinde, plötzlich mitten im Lager zu
erscheinen und sich desselben, sowie der ganzen Bagage zu bemächtigen.
Die Oesterreicher verloren bei dieser Gelegenheit 5 Todte und
35 Verwundete, während 329, darunter 6 Officiere, gefSangen ge-
nommen wurden.
Einzelne Dragoner, welche Klumpen bildeten, wehrten sich
zwar mit grösster Zähigkeit, so dass auch die Preussen Todte, Ver-
wundete und an Gefangenen 1 Officier, 17 Mann und 18 Pferde
einbüssten; aber der Widerstand konnte selbstverständlich nur von
kurzer Dauer sein. Einem Theile der GavaDerie gelang es, sich nach
Heidenpiltsch durchzuschlagen.
Speciell unser Regiment verlor bei dieser Affaire 2 Todte;
284 Mann, 310 Pferde geriethen in Gefangenschaft, darunter die
Oberlieutenants Johann von Houltschu, Anton Janus, Leopold von
Blumencron und Johann von Ermeltraut.
G.-M. Br. Knebel, sowie alle taghabenden Stabsoificiere wurden
auf kaiserlichen Befehl vor ein Kriegsgericht gestellt.
Nach der Schlappe, welche General Br. Knebel erlitten hatte,
zog der General Marquis de Botta seine Truppen näher zusammen,
blieb jedoch unverändert in seiner früheren Stellung hinter der
Mohra bei Heidenpiltsch stehen, um die nach Olmttz ftUur^den
Strassen zu decken.
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17C4-1998. 213
Die Preussen recognoscirten wiederholt die österreichische
Stellung, fanden sie jedoch zu stark, um einen Angriff zu wagen.
Im September fiel in Schlesien nichts Erhebliches vor. Ende
dieses Monates erhielten die bei Troppau stehenden Preussen be-
trächtliche Verstärkungen.
In Folge dessen wurde auch österreichischer Seits eine ent-
sprechende Anzahl von Truppen nach Mähren beordert.
Um nun einerseits diese Verstärkungen an sich zu ziehen,
andererseits sein durch viele Detachirungen geschwächtes Corps
keiner unnöthigen Gefahr auszusetzen, beschloss der F. - M. - Lt
Marquis de Botta, einem etwaigen Angriffe des Erbprinzen von
Braunschweig, welcher jetzt Commandant der Preussen war, auszu-
weichen. Er verliess daher am 1. October seine Stellung hinter der
Mohra und wählte eine neue hinter Lodenitz, eine Stimde nördlich
von Olmötz.
Den 6. October traf der F.-Z.-M. Br. Ellrichshausen mit Ver-
stärkungen beim Corps ein, dessen Commando er nunmehr vom
P.-M.-Lt Marquis de Botta übernahm.
Am 7. October recognoscirte der neue Commandant das Terrain
gegen Bärn und fasste den Entschluss, wieder an die Mohra vor-
zurücken.
Um seinen Plan um so sicherer durchzufahren, erhielt der
F.-M.-Lt. Barco den Befehl, sich am 9. October, um 2 Uhr Nach-
mittags in Marsch zu setzen, den Weg über Gübau, Domstadtl,
Altliebe und Gundersdorf einzuschlagen und mit seiner Cavallerie,
der sich bei Gübau noch die beiden Regimenter Herzog von Württem-
berg- ♦) und Savoyen Dragoner, sowie zwei Infanterie-Bataillone an-
schliessen sollten, am 10. in der Frühe auf dem Siebter - Berge,
westlich von Bautsch Posto zu fassen.
Dieser beschwerliche Marsch wurde in schönster Ordnung aus-
geführt. Bei Altliebe hatte der F.-M.-Lt. Barco SV« Stunden rasten
und bei dieser Gelegenheit abfüttern lassen.
Das in drei Colonnen nachrückende Corps bezog sodann an-
standslos die Stellung hinter der Mohra.
^ Unser Regiment hatte sieh inzwischen wieder completirt*
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214 tHi-ilW.
Laut Ordre - de - bataille vom 15. October find^ wir unser
Regiment am rechten Flügel des ersten Treffens zn sechs Esea-
droneu in der Division F.-M.-Lt. Barco, Brigade G.-M, Zeschwitz.
Am 18. October liess der F. -Z. -M. Br. Bllrichshansen der
schlechten Witterung wegen bis anf zwei Regimenter alle diqenigen
Cantonnirungsquartiere beziehen, welche bis dahin auf dem rechten
Ufer der Mohra campirt hatten. Unser Regiment wurde nunmehr in
den Prerauer Kreis verlegt, wo es überwinterte.
Der kleine Krieg wurde noch bis Ende December fortgeführt,
und erst dann bezogen sämmtliche österreichischen Truppen aus-
gedehnte Quartiere hinter der Mohra.
Die Recrutirung fand 1778 in Hechingen und Sigmaringen^ die
Remontirung zu Wien, in Böhmen und zu Klausenburg in Sieben-
bürgen, ferner eine Monturfassung zu Stockerau statt. Die Resene-
Escadron finden wir in Ungarn.
1779. 1779 fiel ausser einer Menge kleiner Gefechte in Ober-Schlesien
nichts von Bedeutung vor. Unser Regiment gelangte zu keiner be-
sonderen Verwendung. Wir finden dasselbe am 7. Jänner am Cordon
zu Mistek und Umgebung, woselbst es in der Stärke von 1109 Mann,
930 Pferden zur Division F. - M. - Lt. Barco, Brigade G. - M. Graf
Hohenzollem gehörte. Laut Ordre- de -bataille vom 13. Februar
kam es sodann zum Corps de Reserve, und zwar im bisherigen
Brigade- und Divisions -Verbände am rechten Flügel des Corps
zu stehen.
Die Vermittlung Frankreichs und Russlands brachte noch im
Frühjahre einen Waffenstillstand zu Stande, welcher bei den Armeeen
am 7. und 8. März publicirt wurde.
Sämmtliche Cordons bezogen in Folge dessen eine bequemere
Dislocation ; unser Regiment, nunmehr in der Division F. - M. - Lt.
Graf Wallis, Brigade G. - M. Br. Zeschwitz, erhielt die Stationen :
Holleschau, Napagedl, Ungarisch-Brod und Umgebung.
In Holleschau fand am 16. April die Musterung der sechs
Feld - Escadronen statt, während die Reserve - Escadron, welche wir
in diesem Jahre zu Bazin (Bösing) im Pressburger-Comitate finden,
daselbst am 25. Februar gemustert worden war.
Den 13. Mai wurde der Friede zu Teschen unterzeichnet, in
welchem Oesterreich der Burghausener Kreis (das jetzige Innviertel)
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19«4'UM. 215
Kuerkaimt wurde; dagegen entsagte es allen weiteren Ansprüchen
auf die balrisobe Erbschaft.
Nach erfolgtem Friedensschlüsse trat unser Begiment den
Marsch in die fQr dasselbe bestinimte Dislocation nach Ungarn an, .
und wurde wieder auf den Friedensfuss gesetzt (die Reserve - Esca-
dron anfgeldst).
Der Begimentsstab und eine Division kamen in das Arader-
Comitat.
Yon den damaligen Stationen sind uns noch bekannt: Csanäd
im Csanäder - Comitate, Perjämos, Nagy Szt. Miklos, Eomlös im
Torontaler - Comitate, Lugos im Krassöer - Comitate, Earansebes im
Temeser - Banale, Versecz (Kaserne), Kis Szt. Miklös im Temeser-
Comitate.
Am 22. Juni wurde eine Escadron (104 Mann) nach Fancova
commandirt und in der dortigen Kaserne untergebracht.
1779 erhielt unser Begiment ausser den in Hechingen und
Sigmaringen aufbrachten, noch „böhmisch -landstandische Be-
cruten." Die Bemonten bezog dasselbe aus Böhmen und Sieben-
bürgen.
Im August 1780 fand eine Concenhimng des Begimentes 1780.
Herzog von Württemberg Dragoner bei Temesvar statt, welche bis
zum 3. October dauerte. Nach derselben bezogen die Abtheilungen
unseres Begimentes folgende Stationen : Begimentsstab : Pätska
(Arader-Comitat), Oberstlieutenants 1. Escadron: Versecz (Kaserne),
Oberstlieutenant 2. Escadron, rechter Flügel: Lugos, Oberstlieute-
nants 2. Escadron, linker Flügel: Karansebes (Kaserne), Majors
1. Escadron: Nagy Szt. Miklos, Majors 2. Escadron: Mako (Csanider-
Comitat), Obersten 1. Escadron: Kis Szt. Miklos und Neu-Arad,
Obersten 2. Escadron : Alt-Arad und Umgebung. Die Becrutirung
fand 1780 in Hechingen und Sigmaringen, die Bemontirung in
Pancsova statt.
Am 21. Juli 1781 wurde unser Begiment zu Alt-Arad gemustert. 1781.
Die Escadronen finden wir bis auf die Obersten 2. ebenso, wie im
Vorjahre dislocirt. Nur Letztere verliess im Februar Alt-Arad und
kam nach GlogovAtz im Arader-Comitate. Die Becrutirung fand in
diesem Jahre zu Augsburg und Kempten im schwäbischen Kreise,
die Bemontii'ung in Inner-Oesterreich statt.
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216 17M-17f8-
1782. Auch 1782 wurde unser Regiment zu Alt-Arad, und «war am
30. April gemustert. Wie im Vorjahre war dasselbe noch immer im
Banate dislocirt.
1783. Am 13. August 1783 passirte das Regiment Herzog Ton
Württemberg Dragoner die Musterung zu Neu-Arad und wurde
später zwischen Versecz, Karansebes und Lugos zu den Waffen-
übungen concentrirt. Nach der Concentrirung bezog dasselbe wiederum
die im Jahre 1781 angeführten Stationen.
1784. Gelegentlich der Musterung unseres Regimentes zu Neu-Arad
am 24. Juni 1784, wurde demselben y erboten, die jungen Pferde
wie bisher »in der Rundung an der Corda* abzurichten, dagegen
anbefohlen, dass die Remonten von nun an auf der geraden Linie
dressirt werden sollten.
Im Juli trafen 60 ungarische Remonten beim Regimente ein.
Dasselbe erhielt 1784 den Befehl, Officiere und Mannschaft in den
Curs nach Wien zu commandiren, in welchem jedes Jahr Officiere
imd Mannschaft von 12 Reiter - Regimentern die neue Methode,
Remonten zu dressiren, gelehrt wurde. Dieser Curs war am 1. Sep-
tember 1783 in^s Leben getreten und endete nach je 12 Monaten.
Im November 1784 rotteten sich m Siebenbürgen Wallachen
zusanmien und übten Gewaltthätigkeiten gegen den Adel und deren
Beamten aus. Am 24. November imtemahmen gegen 2000 Bauern
sogar einen Einfall nach Ungarn.
Im November wurde daher der Second - Rittmeister Johann
Festenberg, Freiherr von Hassenwein, 4 Gorporale und 40 Mann der
Obersten 1. Escadron unseres Regimentes nebst anderen Truppen
an die Grenze entsendet, um die aus Siebenbürgen nach Ungam
führenden Pässe und Zugänge zu besetzen und dadurch weitere
Einfallsversuche zu verhindern.
Seine Majestät erachteten diese Massregel aber nicht für ge-
nügend und erliessen daher ein Handbillet vom 13. December an
den damaligen Commandirenden von Ungam, General Br. Schaefanin,
in dem ein Absatz folgendermassen lautet:
«Es ist daher nicht genug, dass, wie ich aus den Relationen
, Sturm und EoppenzoUer ersehe, die Pässe, so von Siebenbürgen nach
«Ungarn führen, besetzt werden, um die Aufruhrer zu verhindern,
«in Ungarn einzubrechen, sondern man muss mit verstärld^n Com-
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17C4-17t8. 217
«mandis und Zusammenziehung aller Truppen, so man an der Hand
«hat, besonders mit der Infanterie und Artülerie dureh diese Pässe
,in Siebenbürgen eindringen und auf die AufiUhrer losgehen.
güm dieses mit Erfolg zu bewirken, müssen die beiden Generale
»Sturm und Eoppenzoller sich mit den in Siebenbürgen stehenden
«Commandis einvernehmen und mit yereinigten Kräften wirken.
«Auch hat sich General Sturm selbst dahin zu begeben, um die
,ganze Unternehmung von ungarischer Seite zu leiten. Vorzüglich
,aber hat General Eoppenzoller mit dem Württembergischen Dragoner
«fiegimente, falls es nöthig ist, mit noch ein oder zwei Bataillonen
«Yon der Garnison zu Temesvar und der nöthigen Artillerie an die
«Maros hinaufzurücken und von Facset und Dobra bis D^va diesen
,Flus8 imd die darauf befindlichen Brücken wohl zu besetzen, dieses
«zwar hauptsächlich in der Absicht, damit diese aufrührerischen
«Wallachen, wenn sie sich in die Enge getrieben sehen werden,
«ausser Stand gesetzt werden, mit Gewalt über die Maros zu dringen
«und sich durch den Yulkanyer Pass in die Wallachei zu flüchten,
«weil sie nachher von dort aus mehrere schädliche Incursionen nach
«Siebenbürgen machen und gefährliche Aufwiegelungen anstimmen
«und unterhalten könnten.*
General Eoppenzoller meldete auf das hin, er habe bereits die
nöthigen Dispositionen getroffen, um von Temesvar aus mit zwei
Divisionen des Begimentes Herzog von Württemberg Dragoner
(Obersten 1. und 2., Oberstlieutenants 1. und Majors 1. Escadron),
bei denen sich der Oberst Br. Hasm und der Oberstwachtmeister
Br. Bziczan befinden, nebst der erforderlichen Infanterie und Artillerie
am 19., 20. und 21. December den Marsch über Lugos, Facset
nach D^va antreten zu können, und würde er daselbst noch Ende
December eintreffen.
Dieser Marsch wurde auch anstandslos ausgeführt, der Auf-
stand gedämpft und zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Von den
genannten Escadronen unseres Begimentes rückte jedoch nur die aus-
gebildete Mannschaft"") nach Siebenbürgen ab, während die unab-
gerichteten Leute, nebst den zur Abrichtung erforderlichen Chargen
*) Die BecmtirQDg fand 1784 im römisohen Reiche, die Hemontirnng iQ
Si^enbürgen statt.
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218 17«4-19f8.
in den Friedensstationen verblieben. Im December hatte eine neue
Dislocation stattgefunden, wonach für den Begimentsstab Üj-Pto
(Torontaler Comitat), die Obersten 1. Escadron : Osäkova, die Obersten
2. Escadron: Yersecz, die OberstUeutenants 1. Eseadron: Eis Szt.
Miklos, die Oberstlieutenants 2. Escadron: Gyarmath, (Temeser-
Comitat), die Majors 1. Escadron: Nagy Szt. Miklos, und die
Majors 2. Escadron: Hatzfeld im Torontaler - Comitate angewiesen
worden war.
In Folge des günstigen Ausganges wurde die Obersten-Division
unseres Regimentes bereits am 2. Jänner 1785 wieder in das Temeser
Banat beordert und traf am 20. Jänner 1785 in den oben ange-
gebenen Friedensstationen ein. Die Oberstlieotenants 1. und Majors
1. Escadron sollten dagegen zum Schutze des Hätszeger-Thides so
lange in Siebenbürgen bleiben, bis die Untersuchung zu Ende ge-
führt wäre, und die Gemüther sich beruhigt hätten.
1785. Die Afl'aire verlief bedeutend günstiger, als man es erwaitet
hatte, so dass die genannten zwei Escadronen bereits am 15. Jänner 1785
den Marsch aus Siebenbürgen in das Szathmärer - Conoitat nach
Ungarn antreten konnten. Auch doiihin wurden dieselben dislocirt,
um etwaige Buhestörungen zu verhindern.
Zu Anfang des Jahres 1785 hatte nämlkh das Beregher- und
Szathmärer-Comitat bei Sr. Majestät darum nachgesucht, eine Zu-
sanunenkunfk von Banderien veranstalten zu dürfen. Weil der Kaiser
jedoch befürchtete, dass dadurch Unruhen entstehen kannten, so er-
folgte ein abschlägiger Bescheid.
Um nun eine etwaige Buhestörung in Folge dieses abschlägigen
Bescheides zu verhüten, wurde die OberstlieutenantB 1. und Majors
1. Escadron unseres Begimentes aus Siebenbürgen in das Ssatiimärer-
Comitat beordert. Daselbst verblieben dieselben bis zum Mai des
nächsten Jahres und bezogen erst dann ihre ursprünglichen Stationen
im Temeser -Banate. Ein anderer Theil unseres Begimentes erhielt
1785 eine eigenthümliche Verwendung.
Im Mai 1785 hatten nämlich Zaporogische Kosadcen bei
Sr. Majestät darum nachgesucht, sich in Oesterreich ansiedeln zu
dürfen. Sie erhielten hierauf die Erlaubniss, sich theils im Banate,
theils im Bätser Comitate an beiden Ufern der Theiss, und zwar
in der Nähe von Dörfern, niederzulassen.
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19C4-l7fS* 219
Zbi üeberwachUDg dieser Kosacken wurden nun Abthdlungen
unseres Begimentes bestunmi
Die Ansiedler nahmen ihren Marsch durch die Bukowina, yon
da torch Siebenbürgen, sodann über die Pässe in das Banat und
das Bttser Cooiitatf wo sie sich Schilfhütten errichteten und
sodann, wie die €hrenzer in der Mheren Militär -Qreiize, militärisch
organisirt wurden.
Der Sammdpiatz derselben war 2^nta. Sie erhielten den
Befehl, partienweise daselbrt einzutreffen. Zur Uebemahme der-
selben wurde ein Commissär conmiandirt, dem zur Unterstützung
eine Escadron unseres Begimentes beigegeben wurde. Diese Escadron
erhielt den Befehl, so lange in Zenta zu bleiben, bis die Kosacken
hezügäeh ihrer Verwendnng gehörig classifioirt, eingetheitt und mit
^Len n()tiiigen Officieren versehen sem würden.
Zur Transportirung derselben wurde ausserdem ein Deta«
diement unseres Begimentes nach Csanäd, ein zweites nach Lugos
beordert.
Jeder Eosack wurde in Zenta bezüglich seiner Diensttaug^
lichkeit untersucht, die untauglichen wieder über die Grenze
geschicki Die Tauglichen wurden in drei Glassen dngetheilt und
aafiüiglich von ihnen eine Gompagnie von etwa 200 Mann formirt,
welcher die nöthige Anzahl von Officieren beigegeben wurde. Nach
Mass des Zuwachses soUte eine zweite und dritte Gompagnie
gebildet werden.
Nachdem die von unserem Begimente in Zenta verwendete
Escadron ihre Anfjgabe gelöst hatte, bezog dieselbe wieder ihre
firflb^ren Stationen.
Im Herbste wurde unser Begiment gemustert, und zwar die
Obersten -Di Vision, Oberstlieutenants 2. und Majors 2. Escadron
am 9. September zu Gsäkowa im Temeser-, die OberstUeutenants 1.
mid Majors 1. Escadron am 6. October zu Nagy-Eäroly im Szath-
märer Gomitate.
Die dem Begimente angewies^en Stationen waren 1785 die-
sdben, wie im Dec^nber 1784.
Im Jahre 1786 fand eine slavonisch-croatische Mappining 1786.
statt, zu welcher der Lieutenant Josef Begelsberg von Thumberg
unseres Begimentes am 10. April commandirt wurde.
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220 ITM-int.
Unser Begiment erhielt am 13. Mai den Befehl, sowohl die
im Szathmärer Comitate conmiandirte Divirion, als auch die in
Csanäd mid Lagos zur Bewachung der Zaporogischen Eosacken
befindlichen Detachements in das Temeser- nnd Torontaler Comitirii
zu verlegen, weil im Herbste eine Concentrirung'") stattfinden und
unser Begiment mit grösstmöglichster Stärke in dieselbe marschirm
sollte, daher bis zum Herbste einiger Schonung bedurfte.
Dieser Befehl wurde sogleich in Vollzug gesetet und wir finden
unser Begiment bald derauf folgendermassen stationirt:
Begimentsstab zu Uj-PSts im Torontaler Comitate^ Obersten
1. Escadron zu Csäkowa, Obersten 2. Escadron zu Versetz, von der
Oberstlieutenants 1. Escadron ^4 Escadron zu Ei8*Szt.-lIiUos,
% Escadron zu Neu-Arad, von der Oberstlieutenants 2. Esc^on
Vs Escadron zu Gyarmath, Vz Escadron zu Bruckraau im Temesor
Comitate, von der Majors 1. Escadron Vt Escadron zu Nagj-St.-
Miklos, V« Escadron zu Peijämos, von der Majors 2. Escadron
Vs Escadron zu Hatzfeld, Vz Escadron zu Grabatz im Torontalw
Comitate.
Das Depdt befand sich in diesem Jahre zu Pest
Die Musterung passirte das Begiment Herzog von WOrttembeig
Dragoner am 21. Juli zu Neu-Arad. Dasselbst erhielt am 5. Jftnner
21 mährische, imd am 5. December 75 bukowinaer Bemonten.
1787. Auch 1787 fand die Musterung unseres B^mentes am 14. Jnü
zu Neu-Arad statt.
Am 4. September dieses Jahres erhielten sänmitliohe Begi-
menter der Armee den Befehl, sich auf den Kriegsfuss zu setzen.
Im August hatte nämlich die Pfoi-te den Elrieg an Bussland wUärt,
und da sich Oesterreich durch Verträge verpflichtet hatte, Bussland
Hilfe zu leisten, beschloss der Kaiser Josef H., vom Dnjester bis
an das Adriatische Meer Truppen längs der türkischen Grenze auf-
zustellen. In Folge dessen fand die Mobilisirung der österreichischen
Armee statt.
Die Beserve- Escadron unseres Begimentes wurde am 1. Oc-
tober errichtet und von Pest theils nach Neu-Arad, theils in die
Kaserne zu Eis-Szt.-Miklos verlegt
*) Ob diese stattfand oder nicht, ist nirgends ersichtlich.
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17«4-17f8. 221
Auch die einzelnen Escadronen wurden näher zusammen*
gezogen, und zwar kam im November der Begimentsstab und die
Obersten 1. Escadron nach Csakoya, die Obersten 2. Escadron nach
öflid im Temeser-, die Oberstlieutenants 2. Division nach Nagy-
Betskerek, die Majors 1. Escadron nach Modos und die Majors
2. Escadron nach Ittebe im Torontaler Comitate.
Im December betrug der effective Stand unseres Regimentes
1285 Beiter.
Ausser den zu Augsburg und Ketnpten im schwäbischen Kreise
angeworbenen erhielt es in diesem Jahre noch «mährisch-landstän-
dische Becruten;* die Bemonten von verschiedenen Orten, und zwar:
Anfangs März: 100 bukowinaer, am 6. September: 75 ungarische,
am 9. September: 50 vom Pferdehändler, am 21. October endlich
30 aus dem Mez5hegyeser Gestfite.
Eine Monturfassung fand in diesem Jahre zu Ofen statt.
In Folge der türkischen Anmassungen erklärte Kaiser Josef 11. 1788.
der Pforte ain 9. Februar 1788 den Krieg.
Ausser der Hauptarmee, welche unter dem persönlichen Befehle
Sr. Majestät an der Donau und an der Save gegen Serbien
operiren sollte, wurden noch fanf Armee -Corps aufgestellt, da-
runter eines unter dem Commando des P.-M.-Lt. Graf Wartens-
leben im Banate. Zu letzterem kam das Begiment Herzog von
Württemberg Dragoner in der Stärke von sechs Escadronen. Dieses
Corps hatte ursprünglich die Bestimmung, das Banat bis zum
Vorrücken der Hauptarmee gegen Belgrad vor türkischen EinftUen
zu schützen.
Gleich nach erfolgter Kriegserklärung marschirte unser Begi-
ment an die Donau gegen Belgrad und wurde dort folgendermassen
dislodrt: Der Begimentsstab und die Obersten -Division kam nach
Bttvanistie, die Oberstlieutenants 1. Escadron nach Staröova, die
Oberstlieutenants 2. Escadron nach Panöova, femer die Majors-
Division nach Dolova.
Am 12. März fand die Musterung der Oberstlieutenants-Division
zu Panöova, am 13. jene des Begimentsstabes, sowie der Obersten-
und Majors-Division zu Bavanistie statt. Die Majors-Division mar-
schirte sodann von Dolova nach Kubin, wo wir dieselbe im April
in der Brigade G.-M. Graf Aspremont finden. Die Oberstlieutenants-
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222 17t4-17t8.
Division erhielt den Auftrag, nach dem Woibmzer'*') Eloster auf-
zubrechen, um als eine Art yon Cordon die Donaa-üeber^Uige yea
Serbien her zu bewachen, während der Begimentsstab vaA die
Obersten-Division zu diesem Zwecke nadi Pancova unter dem Q.-M.
Lilien verlegt wurden.
Da sich indess beim Woilovizer - Kloster dispimible Trappen
zur Oenflge befanden, so erhielt die dort befindlidie ObersUieute-
nants-Division unseres Regimentes bald nach ihrem Euirttcken den
weiteren Befehl, zum Gros des F.-M. -Li Graf Wartensleben nach
Mehadia abzumarschiren. Dieser Befehl wurde unverzü^ch ansge-
fOhrt und der Marsch im April über Weisskirchen angetreten.
Einem türkischen Streifkommando war es am 17. Juni ge-
lungen, von Po^arevac und Semendria aus die Donau bei Plo§ic tu
passiren imd in das Banat einzufallen. Sogleich warf sich der Major
Br. Festenberg unseres Regimentes an der Spitze einer Escadron
seiner Division mit ausgezeichneter Bravour den Türken entgegen
und zwang sie zum eiligen Bückzuge.
Am 23. Juni rückten die Türken neuerdings vor, und zwar
600 Beiter und 300 Infanteristen von Po2arevac, 300 Infanteristen und
60 Reiter von Semendria gegen Kuliß. Diesen Ort hatte der G.-M.
Graf Aspremont bereits am 21. Juni besetzen lassen, nachdem eine
Bewegung der Türken auf dem rechten Donau -Ufer gemeldet
worden war.
Da die Oesterreicher das weitere Vordringen des Feindes ver-
hindern wollten, so kam es am 23. um 10 Uhr Vormittags zum
Gefechte, bei welchem die beiden vom Major Br. Festenberg com-
mandirten Escadronen unseres Regimentes die Reserve bildeten. Die-
selben kamen an diesem Tage nicht zur Action, weil die Türken
bereits nach kurzem Wida-stande den Rückzug antraten. Nadi
dieser Affaire war kein weiterer feindlicher Angriff mehr zu besi^rgen;
G.-M. Graf Aspremont liess daher seine Truppen wieder nach Knbin
einrücken.
Diese Scheinangriffe gegen das Banat unternahmen die Türken
aus dem Grunde, um ihre Hauptmacht ungestört bei Cemeci, aof
dem linken Donau -Ufer, in der Wallachei, versammeln zu k^tonen.
^) Gb la^ in der Oe^eod Sefkerin, Jabuka, St. Boria, n^rdUcb von B«l^;ra<|.
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17M-17»8. 223
Nachdem ihnen dieses gelungen war, schoben sie Anfangs August
bedeutende Infanterie- und Cavallerie-Massen auf dem rechten Donau-
Ufer nach TeKa, gegenüber von Alt-Orsova vor.
Am 7. August setzten sie daselbst einige 1000 Mann auf das
unke Donau -Ufer unterhalb der Cema - Mündung. Diese passirten
sodann die seichte Cema und griffen den G.-M. Br. Papilla, welcher
Alt-Orsova und Supanek besetzt hielt, mit Ungestüm an. Der ge-
nannte Oeneral musste der Uebermacht weichen und zog sich unter
immerwährenden Gefechten gegen Mehedia zurück.
Als seine Artillerie in den sogenannten Eoramneker-Schlüssel
kam, warf unglücklicherweise eine Kanone um und sperrte dadurch
den zwölf nachfolgenden Geschützen den Weg. In Folge dieses un-
glücklichen Zwischenfalles gelang es der türkischen Gavallerie, welche
mit ausnehmender Geschwindigkeit herbeieilte, sich der dreizehn
Kanonen zu bemächtigen.
Von allen Seiten strömten jetzt die Türken herbei und brachten
das Eeiskysche und De ansehe Infanterie - Regiment, sowie das
wallachisch - illyrische Bataillon gänzlich in Verwirrung, sodass
dieser Tag unbedingt mit einer Katastrophe geendet haben würde,
wenn nicht gerade im kritischen Momente der F. - M. - Lt Graf
Wartensleben mit der Gberstlieutenants-Di^ision unseres fiegimentes
und einem Conmiaiido von Graeven-Huszaren zur Unterstützung
herbeigeeilt wäre. Mit Blitzesschnelle warf sich diese Gavallerie den
Türken entgegen und zwang dieselben durch einen wuchtigen Angriff,
von der weiteren Verfolgung abzustehen. Durch diese Attaque allein
wurde den Flüchtigen Zeit gegeben, sich wieder zu ralliren; die
dreizehn Kanonen blieben jedoch in den Händen der Türken.
F. - M. - Lt. Graf Wartensleben bezog nach dieser Affaire eine
8tdlüng auf dem Berge Lassmare.
Sobald der Kaiser über diese Vorfälle unterrichtet worden war,
und kein Zweifel mehr darüber obwalten konnte, dass der Grossvezier
den Weg in's Banat suchte, fasste er schnell den Entschluss, von
seiner Armee nur die unumgänglich ndthigen Truppen in der bis-
herigen Stellung von Semlin zurückzulassen, mit dem Beste aber
auf dem kürzesten Wege in das Banat zu marsdiiren.
Auf Allerh. Befehl wurde ferner sowohl die bei Pancova, als
auch die bei Kubin postirte Division unseres Eegimentes am 10. August
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224 17M-17f8*
als ünterstfitzung nach dem Mehadiaer Thale in Marsch gesetzt.
Dieselben vereinigten sich am 11. in Weiskirchen nnd setzten
von dort aus gemeinschaftlich ihren Marsch nach Mehadia fort
Am 17. August griffen die Türken mit 6—7000 Mann die
Stellung bet Lassmare an, wurden jedoch mit dem Verluste yon
500 Mann und 100 Pferden zurückgeschlagen.
P.-M.-Lt Graf Wartensleben meldete dem Kaiser diesen
Vorfall und bat Seine Majestät dringend um Verstärkungen^ da ein
weiterer Angriff durch 40.000 Türken in Aussicht stand.
Bis zum 24. August herrschte Buhe; vom 25. an hörten aber
die Türken nicht mehr auf, täglich Angriffe auf das Wartensleben'-
sche Corps zu unternehmen, sodass sich der Feldmarschalllieutenant
genOthigt sah, seine Stellung im Thale von Mehadia in der Kacht
vom 28. zum 29. August aufzugeben.
Der Bückzug wurde bei einem forchtbaren Gewitter ungehindert
bis zum Tagesanbruche foiigesetzt.
Unser Regiment, welches sich inzwischen vereinigt hatte,
formirte bei diesem Bückzuge mit drei Divisionen Graeven-Huszaren
und einem Bataillone Stain- Infanterie unter dem G.-M. Br. Vecsey
die Arriöregaide und hielt sich von 8 Uhr Früh bis 3 Uhr Nach-
mittags gegen die sechs Mal wiederholten Angriffe von 9000 Spahis,
2000 Mann Infanterie und einiger Artillerie mit heldenmüthiger
Ausdauer.
Major Br. Festenberg zeichnete sich bei diesem Bückzuge ganz
besonders aus und erhielt fQr die ausserordentliche Führung seiner
Division bei dieser Gelegenheit, später, imd zwar erst im Jahre 1790
das Bitterkreuz des Maria -Theresien- Ordens.
F.-M.-Lt. Graf Wartensleben relationirte über diese Affaire:
«Man kann nicht genug den guten WiUen, die inmaer genau
„beobachtete Ordnung und die Tapferkeit der zwei Cavallerie-Begi-
„menter Württemberg und Graeven und das muthvoUe Benehmen
„ihrer Stabsoflficiere loben. Der Württembergische Oberst Haan,*)
„dem ein Pferd unter dem Leibe erschossen wurde, erlegte mit
„eigener Hand einen vornehmen Türken. Auch der Obrist Otto
„von Graeven ging mir auf die thätigste und erspriesslichste Art
*) Der Türke hatte mit einer Pistole nach ihm geschoBsen, jedoch gefehlt
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17<4-19t8. 225
,an die Hand. Die übrigen Stabsofficiere : Oberstlieutenant Poutet
.von Graeven, Oberstlieutenant Kziczan und Mtgor Festenberg von
, Württemberg führten ihre Divisionen mit ausserordentlicher Stand-
.haftigkeit vor den Feind, und jeder Officier der zwei Regimenter
»folgte dem rühmlichen Beispiele der Vorgesetzten auf ausgezeich-
,nete Weise.
»Vorzüglich ist der Rittmeister Wodniansky von Württemberg
,bei dem ersten Angriffe mit seiner Escadron in die feindliche Flanke
«gefallen, degagirte hierdurch die Huszaren und hat wirksam hei-
mgetragen, dass der Feind weichen musste.
»Der Wachtmeister Grundler der Escadron des Br. Wodniansky
.hieb bei einer Attaque fQnf Spahis vom Pferde, verfolgte einen
»Anführer bis unter dessen Leute, wo er aber als ein Opfer seines
,Muthes erschossen wurde.*
Unser Regiment verlor bei diesen Arrieregarde- Gefechten an
Todten : Oberlieutenant Anton von Briessing, 2 Wachtmeister, darunter
den Wachtmeister Grundler, 28 Mann, 29 Pferde; verwundet wurden:
Lieutenant Maximilian von Hamach, 1 Corporal, 16 Mann, 18 Pferde.
In Folge dieser Affaire erliessen Se. Majestät folgendes Hand-
billet an den damaligen Hofkriegsraths- Präsidenten, den F.-M.
Andreas Graf Hadik:
»Lieber Feldmarschall Hadik !
,Da sich der Rittmeister Wodniansky vom Württemberg Dra-
»goner-Regimente bei der Retraite des F.-M. -Lt. Wartensleben
«besonders ausgezeichnet hat, so will Ich denselben zum Major bei
»diesem Regimente mit der ganzen auf diesen Character aus-
»gemessenen Feldgebühr ernennen, wodurch Sie also das Weitere
»verf&gen werden.
»Joseph m./p.*
Der Tag dieses Rückzuges, welcher über Eomja und Teregova
nach Fdnisch führte, ist eine der vorzüglichsten Ruhmeserinnerungen
in der Geschichte dieses alten, stets ausgezeichneten Regimentes.
Bei Fdnisch langte das Armeecorps am 28. August gegen
Abend an und bezog am 30. auf der Anhöhe nächst des Fönischer
Baches (Fönisuba) ein Lager.
Der Kaiser, welcher dem Armeecorps zur Unterstützung ent-
gegeneilte, traf am 30. August in Prebul ein und setzte den Marsch
15
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226 17«4-17»8.
•
Über Karansebes nach Illova fort. Daselbst langten Se. Majestät
am 3. September an.
An demselben Tage wurde das Armeecorps des F.-M.-Lt Gnrf
Wartensleben nach Armenisch zurückgezogen und bildete nunmehr
die Avantgarde der Hauptarmee. Die Cavallerie des Wartensleben'-
sehen Corps bildete das zweite Treffen desselben, resp. der ATantgarde.
Am 14. September, in der Frühe bemerkte man, dass die
Türken während der Nacht auf zwei, dem rechten Flügel des War-
tensleben'schen Corps gegenüberliegenden Anhöhen, Batterien er-
richtet hatten. Indem sie eine heftige Kanonade aus d^iselben
eröffneten, passirte ein Theil ihrer Cavallerie das Defil^ von
Armenisch, trachtete den linken Flügel unserer Armee zu umgehen
und derselben in den Kücken zu fallen.
Der ümgehungsversuch wurde jedoch noch rechtzeitig bemerkt
und die Türken zum Rückzuge gezwungen.
Unser Regiment, welches sich noch inuner in der Brigade
G.-M. Br. Vecsey befand, verlor bei dieser Affaire 2 Mann an
Todten.
In der Nacht vom 20. auf den 21. September wurde die
österreichische Armee in das Lager bei Karansebes verlegt.
Das Corps des F.-M.-Lt. Graf Wartensleben, welches jetzt
den Namen , Reserve Corps" führte, folgte der zweiten Colonne
als Arrikegarde.
Am 22. brach die Armee auch aus diesem Lager auf, bezog
ein neues bei Szakul und marschirte am 24. weiter nach Lugos.
Hier wurde das Reserve Corps oder die eigentliche Arriere-
garde südöstlich der Armee aufgestellt ; die Cavallerie ganz rückwärts.
Bis zum 9. October zeigten sich immer weniger Streifcommandos
und Patrouillen des Feindes. Um den Grund zu erfahren, wurde
daher eine Recognoscinmg unterüommen, welche ergab, dass sich
der Feind bereits bis Mehadia zurückgezogen hatte.
Der Kaiser beschloss nun, die Armee wieder zu theilen. Eil
Theil unter dem F.-M.-Lt. Graf Wartensleben, dabei unser
Regiment, wurde zur Bewachung der Mehadiaer- Strasse zurück-
gelassen, während der Rest nach Syrmien zurückmarschirte.
F.-M.-Lt. Graf Wartensleben wurde nach Karansebes beordert,
wohin er am 12. über Szakul aufbrach. In letztgenanntem Orte
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17<4-17f8. 227
wurde unser Begiment gelassen und verblieb daselbst bis Ende
Oetober unter dem G.-M. Br. Vecsey.
Nachdem die Türken das Banat am 31. Oetober völlig geräumt
hatten, besetzte der F.-M.-Lt. Graf Wartensleben wieder die Posi-
tion bei Mehadia und liess das Terrain bis an die Donau durch
ein .Cavallerie- Aviso-Corps'' bewachen. Unser Begiment wurde am
1. November aus dem Lager bei Szakul in jenes bei Earansebes
beordert, von wo es jedoch schon am 6. November in die ihm an-
gewiesenen Cantonnirungstationen abmarschirte.
Der Begimentsstab und die Obersten-Division kam nach Lugos
und Umgebung, die Oberstlieutenants-Division in das Bekeser-Comitat,
femer die Majors 1. Escadron nach Brukenau und die Majors
2. Escadron nach Gyarmath im Temeser-Banate.
Zur Schonung der beiderseitigen Truppen wurde am 18. No-
vember ein Waffenstillstand gegen zehntägige Kündigung abge-
schlossen; derselbe dauerte jedoch ohne gegenseitige Abmachung
den ganzen Winter hindurch.
Am 24. November erfolgte die Eintheilung der ganzen öster-
reichischen Armee in fünf Feldmarschall - Lieutenants - Divisionen.
Unser Begiment zu sechs Escadronen blieb unter dem G.-M. Baron
Vecsey beim F.-M.-Lt. Graf Wartensleben, dessen Truppen-Abthei-
lung von nun an die Bezeichnung ,1. Division '^ erhielt.
Als Bayon för die Winterquartiere der 1. Division wurde gleich-
zeitig die Gegend nördlich von Temesvär und Lugos bis zur Maros
mit dem Divisionsstabe zu Lugos bestimmt
Südlich von Lugos sollten nur kleine Posten und Patrouillen
postirt werden, welche sich mit Erdhütten zu behelfen hätten und
von Zeit zu Zeit abzulösen wären. Earansebes wurde als Haupt-
posten bestimmt, um die Strasse gegen das eiserne Thor imd die
Slatinaer-Strasse zu decken.
Unser Begiment blieb in den bereits oben angegebenen Can-
tonnirungsstationen auch den Winter über; die Beserve - Escadron
war am 16. September von Neu - Arad über Grosswardein nach
Diöszeg im Biharer - Comitate abmarschirt.
Die Becrutirung fand auch dieses Jahr im römischen Beiche
^iatt; Bemonten erhielt das Begiment Herzog von Württemberg Dra-
gier 1788 wie folgt: Am 9. Februar 110 aus dem Mezöhegyeser
15*
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228 17«4-l?f8.
Gestüte, am 10. März 200 ans Komotau in Böhmen, am 7. Mai
233, theils Holsteiner, theils MeHenburger, und am 27. Juni 40 aus
dem Mezöhegyeser Gestüte. Eine Monturfassung fand zu Ofen statt.
1789. Am 26. Janner 1789 verliessen sowohl die sechs Peld-Esca-
dronen, als auch die ßeserve-Escadron unseres Regimentes ihre bis-
herigen Dislocationen und bezogen nunmehr in der Gegend von
Hatzfeld im Torontaler - Comitate Cantonnirungen. Daselbst finden
wir den Regimentsstab und die Obersten -Division zu Hatzfeld, die
Oberstlieutenants - Division zu Szolteur, die Majors 1. Escadron zu
Grabatz, die Majors 2. Escadron zu Kis-J6tsa und die Eeserve-
Escadron zu Bogäros.
In Hatzfeld wurde das ganze Regiment am 6. Februar gemustert.
Nach der Musterung marschirte dasselbe in das Temeser - Comitat,
wo wir den Regimentsstab und die Obersten-Division zu Gyarmath,
die Oberstlieutenants - Division zu Szt. Andräs und die Majors-
Division zu Bnikenau finden. Die Reserve-Escadron blieb bis April
zu Bogäros imd marschirte dann nach Alt-Arad.
Der Oberst- und Regiments - Commandant Wilhelm Br. Haan
trat am 19. März mit General-Majors-Charakter in den Ruhestand,
worauf der Oberstlieutenant Ferdinand Br. Rziczan das Regiments-
Commando übernahm. Derselbe wurde sodann am 13. August zum
Obersten und Commandanten unseres Regimentes ernannt.
Auf den noch immer mit der Türkei bestehenden Waffenstill-
stand bauend (der jedoch ohne einen förmlichen Vertrag eingehalten
wurde), befahl der Kaiser, den Truppen volle Ruhe zu gönnen.
Erst am 15. April wurden sowohl die Hauptarmee als auch
alle Corps enger vereinigt; jedoch war es des Kaisers Wille, die
Waffenruhe auch über den Monat April hinaus auszudehnen.
Laut Ordre- de -bataille der kaiserlichen Armee vom 15. April
gehörte unser Regiment zum Corps im Banate, welches jetzt der
F.-Z.-M. Graf Clerfayt commandirte.
In der Stärke von 880 Reitern befand es sich in der Division
F.-M.-Lt. Graf Wartensleben, und zwar der Regimentsstab und zwei
Divisionen in der Brigade G. - M. Hütten, eine Division in der
Brigade G. - M. Br. Vecsey.
Am 9. Mai erhielten die einzelnen Divisionen den Befehl, sirf
in Karansebes zu sammeln, worauf unser Regiment am 16, Tti
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1M4-17M* 229
nadi Bäkas, sodann weiter über Xiszeten nach Lugos marschirte.
Von da setzte es den Marsch über Szakul, am 21. nach Karansebes
fort Die geänderten Truppen-Dislocationen, sowie einige inzwischen
erfolgten Beförderungen erforderten nunmehr eine neue Truppen-
Eintheilung.
Laut Ordre - de - bataille vom 1. Juni standen die sechs Feld-
Escadronen des Begimentes Herzog von Württemberg Dragoner im
Feldlager bei Karansebes, beim Corps des F.-Z.-M. Graf Clerfayt,
in der Division F.-M.-Lt. Graf Colloredo, Brigade G.-M. Fabry.
Die fortwährenden Neckereien der Türken im Thale von
Mehadia gegen die Stellung des dort postirten G. - M. Br. Vecsej
nöthigten diesen General am 6. August, Mehadia zu räumen und
sich bis Teregova zurückzuziehen.
Nachdem der F.-Z.-M. Graf Clerfayt hievon in Eenntniss ge-
setzt worden war, eilte er am 12. August mit sämmtlichen bei
Karansebes versammelten Truppen nach Fönisch, um den G.-M.
Br. Yecsey zu unterstützen.
Bei diesem Corps finden wir auch die drei Divisionen unseres
Begimentes.
In Fönisch angelangt, fasste der F.-Z.-M. Graf Clerfayt sodann
den weiteren Entschluss, gegen Mehadia zu marschiren.
Am 17. August rückte daher das Corps auf dem Wege über
Kornja vor. Bei dieser Vorrückung leistete der Major Br. Wodniansky
unseres Begimentes der Artillerie erspriessliche Dienste. Das starke
Begenwetter hatte nämlich die Wege deraii; aufgeweicht, dass die
Geschütze stecken blieben. Der genannte Stabsofficier liess einige
seiner Dragoner absitzen und befahl denselben, ihre Pferde vor die
Kanonen und Karren zu spannen. Auf diese Art war es möglich,
die Geschütze über die hohen Berge zu transportiren.
Am Nachmittage des 17. August wurde sodann Mehadia nach
kurzem Widerstände seitens der Türken von den Truppen des
F.-Z.-M. Graf Clerfayt besetzt.
Zehn Tage später rückten die Türken im Thale wieder vor
und besetzten am, 28. August die Hochfläche Lassmare.
Da der F.-Z.-M. Graf Clerfayt ihnen an Kräften gewachsen zu
sein glaubte, beschloss derselbe, jede weitere Vorrückung des Feindes
durch einen Angriff aus seiner Stellung bei Mehadia zu verhindern.
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230 17«4-17t8*
Hierzu erhielt die Infanterie den Befehl, Qaarr^ zu formiren
und sich in zwei Treffen aufzustellen. Die sechs Escadronen unseres
Regimentes wurden in die Zwischenräume des zweiten Treffens auf-
gestellt. Das Commando über die gesammte Kelterei in der Stärke
von 22 Escadronen erhielt der G. - M. Qraf Auersperg.
Die Vorrückung war gegen die in der Ebene postirten feind-
lichen Geschütze gerichtet. Als diese zum Schweigen gebracht waren,
ging es unaufhaltsam den Abhang des Lassmare hinan, unterstützt
von der österreichischen Artillerie.. Der Feind begann zu wanket,
und nun beorderte der F. - Z. - M. Graf Clerfayt eiligst die Reiterei
zum Angriffe. Dieser war so entscheidend, dass die feindlichen
Schaaren flüchtend ihre Stellungen verliessen. Die Cavallerie ver-
folgte den Feind und hieb fortwährend in denselben ein.
Major Br. Wodniansky unseres Regimentes zeichnete sich in
der Schlacht bei Mehadia neuerdings durch die entschlossene Führong
seiner Division aus, welche bei dieser Gelegenheit ^e türkische
Fahne eroberte. An diesem Tage wurde von unserem Regimente
nur ein Pferd blessirt.
In der Relation des F.-Z.-M. Graf aerfayt über die Schlacht
bei Mehadia heisst es unter Anderem:
„Ich muss der gesanmiten Truppe die Gerechtigkeit widerfahre
«lassen, dass man nicht mehr Tapferkeit und Begierde, an den
«Feind zu kommen, verlangen kann, als solche bezeiget hat.
«F.-M.-Lt. Wartensleben und General d 'Alton haben den
«linken Flügel, F.-M.-Lt. Wallis die Mitte angef&hret, und ich
«habe mich auf dem rechten Flügel aufgehalten, wo ebenfalls General
«Hütten war. General Auersperg commandirte die Cavallerie.
«Alle Regimenter, alle Ofßciere haben sich so betragen, dass
«sie gelobt zu werden verdienen. Die Scharfschützen und das Württem-
«bergische Dragoner Regiment haben jedes eine Fahne erobert.
«Clerfayt, m. p., F.-Z.-M.«
F.-Z.-M. Graf Clerfayt lagerte in der Nacht vom 28. auf
den 29. August mit seinen Truppen auf der Höhe von Toplec und
rückte den nächsten Tag zur Verfolgung der Türken bis zum Koram-
necker-Schlüssel vor.
Indessen hatte der Feind diesen Posten, und sogar die Fläche
nächst Supanek bereits in der Nacht geräumt.
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13«4r-t7tS. 231
Da in der dortigen Gegend somit nichts mehr von den Türken
zu befürchten war, erhielt der FeMzengmeister vom Armee-Comman-
danten, dem F. - M. Br. Laudon den Befehl, mit acht Bataillonen
und vier Huszaren - Escadronen zur Verstärkung der Hauptarmee
nach Belgrad zu marschiren und den Best des Corps bei Mehadia
unter dem Commando des F.-M. -Lt. Graf Wartensleben zurück-
zulassen. Zufolge einer Ordre-de-bataille vom 17. September finden
wir daselbst unser Begiment zu drei Divisionen in der Brigade
G.-M. Lilien.
Bald nach erfolgtem Abmärsche des F.-Z.-M. Graf Clerfayt
bezog der F.-M. -Lt. Graf Wartensleben ein Lager bei Orsova.
unser Begiment marschirte am 23. October aus dem Lager bei
Mehadia nach Orsova ab.
Von hier brach es sodann auf Befehl des F. - M. Br. Laudon
am 7. November in die Winterquartiere auf und wurde im Temeser-
Comitate, zur Brigade G. - M. Graf Auersperg gehörig, wie folgt
dislodrt: Begimentsstab und Obersten 2. Escadron nach Gyarmath,
Obersten 1. Escadron nach Szt. Andräs, Oberstlieutenants erste
Escadron nach Bmkenau, Oberstlieutenants 2. Escadron nach Merczi-
dorf, im Temeser-Comitate, Majors 1. Escadron nach Billiet, Majors
2. Escadron nach Besenyö, im Torontaler - Comitate. Die Reserve-
Escadron wurde im December von Alt-Arad nach Kis-Jötsa in das
Torontaler-Comitat verlegt.
Zufolge Allerh. Ehitschliessung vom 23. November 1789 wurden
sämmtliche Dragoner Regimenter um eine vierte, und zwar Chevaux-
legers-Division vermehrt Damit diese so schnell wie möglich orga-
nisirt und in Abrichtung genommen werden könnte, erhielten die
Regiments - Commandanten den Befehl, die geeignetsten Ober- und
ünterofßciere, sowie eine Anzahl Gemeiner von den bereits bestehenden
Divisionen vorzumerken, um dieselben gleich nach dem Eintreffen
der Recruten zur Chevauxlegers-Division einzutheilen.
Der Stand einer solchen Chevauxlegers-Division war folgender :
Beim Stabe:
Mann Pferde
Major 1 . . . 1
Estandartfahrer 1 . . . 1
Summa: . 2 . . . 2
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232
17«4-17*8.
1790.
Uebertrag
Bei den Escadronen:
Erste Bittmeister 2
Zweite Kittmeister 2
Oberlieutenants 4
Unterlieutenants 4
Wachtmeister 4
Fouriere 2
Unter-Chirurgen 2
Trompeter 2
Sattler 2
Schmiede 2
Corporale 16
Vice-Corporale 4
Gemeine 360
Mann
2 .
Pferde
2
2
2
4
4
4
2
2
2
2
2
16
4
360
Smnma: . 408 . . . 408
Die zur Errichtung dieser Division erforderlichen 398 Becruten
erhielt unser Regiment aus Mähren. Sie wurden gleich am Assent-
platze mit Monturen versehen.
Die Divisionen erhielten nunmehr die Benennung: Obersten-,
Oberstlieutenants-, Majors 1. und Majors 2. Division.
Da die Truppen im Feldzuge 1789 einen hohen Grad von
Manneszucht und Tapferlceit bewiesen hatten, so stiftete Kaiser
Josef n., um besonders tapfere Handlungen der Mannschaft durch
ein öffentliches und fortdauerndes Ehrenzeichen der Vergessenheit zu
entreissen, im Monate Juli dieses Jahres eine »goldene und silberne
»Denkmünze der Tapferkeit."
Die Recrutirung fand 1789 zu Augsburg und Kempten im
römischen Reiche statt.
Am 4. Jänner 1790 fand die Musterung der Majors 1. Division,
sowie der Reserve - Escadron zu Ö-Besenyö, diejenige der Oberst-
lieutenants-Division am 5. zu Brukenau und der Obersten - Division
am 6. Jänner zu Gyarmath statt. Nach derselben wurde unser Regi-
ment folgendermassen im Torontaler-Comitate dislocirt. Der Regi-
mentsstab nach Nagy Szt. Miklös, die Obersten 1. Escadron nach
Szt. Hubert, die Obersten 2. Escadron nach Marienfeld, die Oberst-
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17«4-l»f8. 233
fieutenants 1. Escadron nach Bogaros, die Oberstlientenants 2. Esca-
dron nach Peijämos, die Majors erste Escadron nach Billiet, die
Majors 2. Escadron nach Orabatz. Die Reserve - Escadron verblieb
zu Eis- J^tsa.
Die Aufstellung der vierten, oder Chevauilegers (Majors 2.)
Division fand erst am 1. Februar 1790 ihren Abschluss. Zum Com-
mandanten derselben war bereits am 24. November 1789 der Msgor
Marcus Br. Frossard des grossen Generalstabes ernannt. Derselbe
wurde jedoch schon am 16. Jänner 1790 Flügeladjudant bei der
Armee in Mähren, und an dessen Stelle der Bittmeister Ignaz von
Eggermann des Begimentes Erzherzog Josef Toscana Dragoner zum
2. Major bei Herzog von Württemberg Dragoner ernannt.
Am 27. Jänner fand die Vertheilung der Truppen für die
nächsten Operationen gegen die Türken statt.
Unser Begiment kam in die Division F.-M.-Lt. Graf Harrach^
Brigade G.-M. Fabry und erhielt die Bestimmung zum Observations-
Corps bei Eladova. Während nun der Begimentsstab, die Obersten-,
Oberstlieutenants- und 1. Majors - Division im Februar den Marsch
in's Feld antraten, wurde die 2. Escadron der 2. Majors - Division
nebst der Beserve- Escadron nach Nagy Szt. Miklös und die 1. Esca-
dron der 2. Majors-Division nach Triebswetter (Torontaler-Comitat)
verlegt Die 2. Majors-Division trat von hier aus erst am 29. Mai
de^ Marsch in's Feld an.
Im Februar fQhlte der Kaiser Josef 11. das Ende seines Lebens
herannahen und ertheilte aus diesem Grunde dem damaligen Hof-
kriegsraths - Präsidenten, Andreas Graf Hadik, die Weisung, nach-
folgenden Befehl der gesanmiten Armee zu publiciren:
«Weil Seine Majestät Sich dem Ende Ihres Lebens näherten,
»so hielten Sie Sich für undankbar, wenn Sie nicht der gesammten
«Armee für die in allen Gelegenheiten, und ohne Ausnahme Dero-
» selben bewiesene Treue, Tapferkeit und Unverdrossenheit Ihre volle
«Zufriedenheit zu erkennen gäben. ]
«Seine Majestät müssten die Armee, eben weil Sie dieselbe
«bei einer im Feldzuge Sich zugezogenen Krankheit nicht hätten
«verlassen wollen, nun früher ganz verlassen, als nach dem gewöhn-
«Uchen Laufe der Natur, und von Ihrer Leibes - Beschaffenheit zu
«vermuthen gewesen wäre.
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234 17t4-17f8.
^Soldat zu sein, war von jeher Allerhöchst Dero vorzügliche
«Neigung, sowie die Beförderung des Wachsihumes an Ansehen, an
, innerlichen Kräften und Werth der gesammten Armee stets der
»Gegenstand Höchstdero grösster Sorgfalt gewesen.
«Als LandesfQrst hätten Seine Majestät alles Mögliche dazu
«beigetragen, und als Kriegsgefahrte alles Ungemach and alle Ge-
«fahren mit Freuden getheilt Was immer zur Heilung der erkrankten
,^nd verwundeten Mannschaft, zu ihrer Erleichterung und Erhaltung
«ersonnen werden konnte, sei von Seiner Majestät nie ausser Acht
«gelassen worden, und jeder einzelne Mann sei Ihnen schätzbar
«gewesen.
«Der vorige Feldzug habe alle Wünsche, die Seine Majestät
«för die Ehre der Armee in Ihrem Vaterherz genährt haben, voll-
«kommen gekrönt, und dieselbe habe in ganz Europa das Ansehen,
«welches sie verdient, erworben. Seine Majestät nähmen die trost-
« reiche Beruhigung mit Sich, sie werde sich nun auch immer be-
«streben, diesen Buhm stets zu erhalten.
«Da Seine Majestät nach Ihrem Hinscheiden fttr die Armee
«nichts mehr thun könnten, so wollten Sie ihr diese Ihre dankbaren
«Gesinnungen mit dem innigsten Wunsche hierdurch zu erkennen
«geben, dass sie dem Staate und Seiner Majestät Nachfolger immer
«auch ebenso getreu, wie Allerhöchst Deroselben zugethan sein möge.
Wien, den 14. Februar 1790.
«Andreas, Graf v. Hadik,
„Hofkriegsraths-Präsident."
Diese schönen Worte, im Geiste Kaiser Josefs H. nieder-
geschrieben, verfehlten nicht, einen tiefen Eindruck auf die gesammte
Armee zu machen, welche nunmehr zu operiren begann.
Das Begiment Herzog von Württemberg Dragoner erhielt den
Befehl, in den ersten Tagen März beim Observations - Corps zu
Kladova einzutreffen.
Letzteres erhielt die Aufgabe, den Timok und die kleine
Wallachei zu behaupten, wurde vom F.-Z.-M. Graf Clerfayt befehligt
und bildete den rechten Flügel der Hauptarmee.
Wir finden unser Begiment am 4. März bei Alt-Orsova, wo
es die Donau passirte. Von dort aus marschirte es weiter nach
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17«4-17t8. 235
Eladowa, eriiielt hier den weiteren Befehl gegen den Timok vorzu-
röcken nnd am linken Ufer dieses Flusses Porto zu fassen.
Daselbst stand noch im März der Begimentsstab, die Obersten
1. Escadron und 1. Majors 2. Escadron zu Jasenica, die Oberst-
lieutenants - Division zu Samarinovac und die Obersten 2. Escadron
zu Domiara*) während die 1. Majors 1. Escadron den Vorposten-
dienst versah.
Am 17. April erhielt der Feldzeugmeister vom Commandirenden
en Chef, Prinz von Sachsen Coburg den Befehl, Truppen zur
Belagerung von Vidin zu bestimmen und mit denselben gegen die
genannte Festung vorzurücken. Supanek war der Sammelpunkt für
dieselben; die drei Divisionen unseres Begimentes blieben jedoch
gleich am linken Timok -Ufer, obwohl sie, wie auch die zu Nagy-
Szt.-Miklos befindliche 2. Majors - Division anfangs die Bestinmiung
zum Corps gegen Vidin erhalten hatten. Der Begimentsstab und
die Obersten - Division kamen im April nach Praovo, die Oberst-
lieutenants - Division blieb in Samarinovac, und die 1. Majors-
Division wurde nach Badujevac verlegt.
Von Supanek aus marschirte das zur Belagerung bestinunte
Corps am 7. Mai in das Feldlager bei Praovo an der Donau, wohin
nun auch die drei Divisionen unseres Begimentes kamen.
In Folge eines am Timok abgeschlossenen Waffenstillstandes
trat jetzt eine Buhepause daselbst ein. Während dieser Zeit, und
zwar in der ersten Hälfte Juni rückte auch die 2. Majors - Division
unseres Begimentes im Lager bei Praovo ein. Wie schon oben
berührt, war dieselbe am 29. Mai aus ihrer Station Nagy-Szt.-
Miklos abmarschirt. Somit war jetzt unser ganzes Begiment bei
Praovo versammelt.
Erst am 16. und weiter am 22. Juni erhielt der F.-Z.-M.
Graf Clerfayt die Nachricht, dass die Türken aus dem Lager zu
Vidin auf das linke Donau -Ufer überzusetzen und in die kleine
Wallachei einzufallen beabsichtigten.
Der Feldzeugmeister ersah aus dieser Meldung sogleich, dass
der Feind den WafTenstillstand am Timok nur aus dem Grunde
abgeschlossen hatte, um freiere Hand bei Vidin zu haben.
^) Domiara ist auf den Karten nicht zu finden.
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236 1764-17»8.
Er glaubte daher, die Krajina auch seinerseits nur schwach
besetzt lassen zu dürfen und beschloss, mit dem grösseren Theile
seiner Truppen dem Feinde auf dem linken Donau -Ufer entgegen-
zugehen.
Daher wurde nur der F. -M.-Lt. Br. Vecsey mit acht
Bataillonen, zwei Compagnieen Scharfschützen, sieben Divisionen
Cavallerie (darunter drei Divisionen unseres Kegimentes), sowie
einem Theile der Reserve -Artillerie auf dem rechten Donau -Ufer
im Lager zu Praovo zurückgelassen, während der F.-Z.-M. Grraf
Clerfayt mit dem Reste seiner Truppen (darunter eine Division von
Herzog von Württemberg Dragoner) gegen Kalafat aufbrach.
Am 25. Juni erhielt er vom F. -M.-Lt. Br. Vecsey den
Bericht, dass sich beträchtliche feindliche Abtheilungen am Timok
zeigten und es den Anschein hätte, als wollten sie diesen Fluss
mit Gewalt überschreiten und die in der Krajina zurückgebliebenen
Truppen angreifen.
Li der That erfolgte bald darauf eine Aufkündigung des
Waffenstillstandes am Timok.
F. -M.-Lt. Br. Vecsey zog sich daher, um nicht überfallen
zu werden, am 26. Juni Früh über die Donau in die kleine Wallachei
zurück und bezog ein neues Lager bei Izvoarele.
Denselben Tag erfocht der F.-Z.-M. Graf Clerfayt einen glänzen-
den Sieg bei Kalafat, an welchem die Division unseres Regimentes
rühmlichen Antheil nahm. Leider konnte der umsichtige Corps-Com-
mandant diesen Sieg nicht gehörig ausbeuten, sondern musste auf den
Rückmarsch in die Krajina bedacht sein, um dieselbe wieder zu besetzen.
Schon am 27. Juni, um 10 ühr Nachts, wurden in alier Stille
vier Bataillone, zwei Divisionen Erdödy Huszaren und eine Division
Herzog von Württemberg Dragoner beordert, aus dem Lager des
F.-M.-Lt. Br. Vecsey zu Izvoarele an die Donau zu rücken^ um bei
der Lisel Unter-Ostrov mittelst Pontons auf das rechte Donau-Ufer
übergeschifFt zu werden.
Diese Einschiffung kam wirklich zwischen 10 und 11 Uhr Nachts
zu Stande ; um 12 ühr wurde der Befehl zur Abfahrt ertheilt.
Ein heftiger Sturm erschwerte das Unternehmen zwar ungemein,
trotzdem erreichten aber alle Schiffe am 28. Juni, um 3 Uhr Früh,
das rechte Ufer.
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17«4-17»8. 237
Die daselbst angelangte Infanterie wurde bei Grabovica in
Quarre's aufgestellt, die Cavallerie dagegen sofort zur Eecognoscirung
des Feindes gegen Radujevac und Negotin entsendet.
Gleichzeitig gingen die Fahrzeuge ohne Aufenthalt wieder auf
das linke Donau -Ufer zurück, um noch zwei Bataillone Infanterie,
zwei Divisionen unseres Eegimentes, sowie die Artillerie auf das
rechte Ufer überzusetzen.
Nachdem die zur Eecognoscirung ausgeschickte Division unseres
Regimentes, sowie die zwei Divisionen Erdödy Huszaren zurück-
gekehrt waren, ohne auf den Feind gestossen zu sein, wurde die
frohere Stellung bei Praovo schnell wieder bezogen. Dorthin rückte
sodann auch das von Kalafat zurückkehrende Corps des F.-Z.-M.
Graf Clerfayt, somit auch die eine Division Herzog von Württemberg
Dragoner wieder zum Eegimente ein.
Die Tüllen standen um diese Zeit in einem verschanzten
Lager bei Bakovica am Timok.
Durch geschickte Operationen hatte der F.-Z.-M. Graf Clerfayt
nicht nur die kleine Wallachei in Folge des Treifens bei Kalafat
vor jeder weiteren Invasion gerettet, sondern auch die schon ver-
loren geglaubte Krajina wieder besetzt.
Am 2. Juli unternahm derselbe mit fünf Bataillonen Infanterie
und sieben Escadronen (darunter fQnf Escadronen des Eegimentes
Herzog von Würtemberg Dragoner) eine bewaflfnete Eecognoscirung
in zwei Colonnen.
Die erste, unter dem Conmiando des G.-M. Leonardo, bei welcher
sich drei Escadronen unseres Eegimentes befanden, erhielt den Befehl,
über Eadujevac zum Einflüsse des Timok in die Donau zu marschiren,
von wo aus man die türkischen Verschanzungen bei Eakovica sehr
gut sehen konnte, während der Feldzeugmeister die zweite Colonne,
bei welcher sich zwei Escadronen unseres Eegimentes befanden,
persönlich auf die Bükovcaer Höhen führte. Weiter recognoscirte der
Feldzeugmeister am 7. Juli die Passage des Timok gegen Bregowo
mit zwei Divisionen Cavallerie (darunter eine Division unseres
Eegimentes).
Den nächsten Tag, um 5 Uhr Früh zeigten sich die Türken
auf der Anhöhe von SrbovlaS, süd - östlich von Nogotin. Da ihrer
nur 100 Mann sichtbar waren, so rückte die hinter dem Defilde be-
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238 17Mr-l7fa
findliche Feldwache ohne Befehl über dasselbe vor, wurde jedoch,
ebenso wie ein Flügel, der als Unterstützung herbeigeeilt war, zurück-
getrieben.
Der Feldzeugmeister beorderte nun eine Division unseres Begi-
mentes nebst einer Escadron Erdödy-Huszaren zum Vorrücken, mit
dem Befehle, sich hinter dem Defil6e aufzustellen, die Feldwachen
aufzunehmen und bemüht zu sein, den Feind in's Defil^e zu locken.
Letzterer umging dasselbe jedoch zu beiden Seiten und als er die
vorgerückte Cavallerie, sowie das bereits heranmarschirende Corps
wahrnahm, zog er sich zurück, blieb bis Mittags in der Stärke von
etwa 8000 Mann auf der Anhöhe stehen und kehrte Nachmittags
um 2 Uhr wieder in sein Lager bei Bakovica zurück. Bei dieser
Bencontre verlor unser Begiment 3 Mann an Todten.
Nunmehr fasste der F.-Z.-M. Graf Clerfayt den Entschluss,
sich des türkischen Lagers mittelst einer Umgehung zu bemächtigen.
Während der Voranstalten hiei-zu kam jedoch der Befehl des
F.-M. Prinz Coburg, das rechte Donau-Ufer ganz zu veriassen, weil
ein Einfall der Türken in die kleine Wallachei zu befllrchten war.
F.-Z.-M. Graf Clerfayt bestinomte nunmehr den Obersten Nemes
des wallachisch-illyrischen Begimentes mit einem Corps von 3200 Mann
(dabei eine Chevauilegers - Escadron unseres Begimentes) zur Be-
setzung des Defil^e's von Brza-Palanka, welches in Verbindung mit
der Stellung von Grabovica zur Vertheidigung hergerichtet worden war.
Am 9. Juli, um 8 Uhr Abends, Hess der Feldzeugmeister das
Lager bei Praovo abbrechen. Die Truppen marschirten über die
Brücke und um 4 Uhr Früh stand schon das ganze Corps im Ls^er
bei Izvoarele.
Während jenes Marsches befanden sich drei Divisionen unseres
Begimentes bei der Arrieregarde, die eine Chevauilegers -Escadron
desselben beim Gros.
Am 11. Juli rückte das Corps nach Branistea, den folgenden
Tag nach Karaula in's Lager. Von dem Corps wurde jedoch der
G.-M. Graf Ealnocky mit zwei Bataillonen Infanterie und einer
Chevauilegers - Escadron unseres Begimentes bei Izvoarele zurück-
gelassen.
Am 17. Juli wurden Bewegungen der Türken auf der Donau,
und zwar von Vidin gegen Florentin zu, gemeldet. Daher erhielt der
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17«4-17t8^ 239
F.-M.-Lt. Br. Wenckheim den Befehl, mit einem Corps (dabei die
OberstUeatenants - Division miseres Begimentes) nach Obirsea zu
marschiren, Vorposten längs der Donau auszustellen, die Bewegungen
des Feindes zu beobachten und denselben ohne weitere Befehle an-
zugreifen, fitUs derselbe Miene machen sollte, die Donau an irgend
einem Punkte zu passiren.
Im Falle eines Angriffes sollte der F.-M.-Lt. Br. Wenckheim
jedoch unverzflglich die Meldung darüber erstatten, damit der Feld-
zeugmeister im Bedarfsfalle zeitgerecht Unterstützungen senden könnte.
Am 27. Juli zeigten sich nun türkische Abtheilungen, welche
bei Florentin die Donau passirt hatten. F.-M.-Lt. Br. Wenckheim
imd der ihm untergeordnete G.-M. Lichtenberg brachen daher sofort
mit ihren Truppen über Salcia gegen Florentin auf, um die tür-
kische Avantgarde wieder über die Donau zu treiben.
F. -Z.-M. Gi'af Clerfayt eilte ihnen nach und schickte gleich-
zeitig dem F.-M.-Lt. Graf Wartensleben nach Karaula den Befehl,
mit seinem Corps zur Unterstützung nachzurücken. Bei demselben
befimd rieh die Obersten- und die Majors - Division unseres Begi-
mentes. Als der Feldzeugmeister den F.-M.-Lt. Br. Wenckheim ein-
geholt hatte, liess er dessen Artillerie auf beiden Flügeln auffahren,
während die Infanterie in Massen vorrücken und die vier Divisionen
CavaUerie auf 150 Schritte folgen mussten.
Nachdem die Artillerie den Feind erschüttert hatte, liess der
Feldzengmeister , auf 300 Schritte vom Gegner angelangt, die
Cavallerie im vollen Laufe attaquiren.
Oberstlieutenant Br. Festenberg unseres Begimentes führte die
Attaque mit seiner Division auf dem linken, Erdödy - Huszaren auf
dem rechten Flügel mit solcher Wucht aus, dass der Feind total
geworfen, gegen 400 Türken in die Donau gesprengt und 80 nieder-
gemacht wurden. Der Best flüchtete mit genauer Noth auf die Schiffe.
Oberstlieutenant Br. Festenberg zeichnete sich bei dieser Attaque
durch Entschlossenheit und geschickte Führung seiner Division ganz
besonders aus.
Oesterreichisoherseits blieben sechs Mann todt, darunter ein
IXragoner unseres Begimentes. Ferner wurden von Herzog von
Württemberg Dragoner Lieutenant Franz Br. Zech verwundet und
zwei Mann vermisst.
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240 1764-17W.
Am 28. Juli, um 2 Uhr Früh, Hess der Feldzeugmeister, nach-
dem er die üeberzeugung gewomien hatte, dass bei Salcia von den
Türken nichts mehr zu befürchten wäre, den F.-M.-Lt. Br. Wenck-
heim nach Obirsea zurückmarschiren. Daselbst traf beinahe gleich-
zeitig das zur Unterstützung nachgeeilte Corps des F.-M.-Lt. Graf
Wartensleben ein.
Der Begimentsstab und die Obersüieutenants-Division unseres
Begimentes, vom Corps dieses Generals, wurden von Obirsea zur
Bedeckung des Magazines und der Bagage nach Karaula beordert
Gleich nach seinem Eintreffen in Obirsea hatte der F.-Z.-M. Graf
Clerfayt die Nachricht erhalten, dass die Türken bei Kalafiat die
Donau neuerdings zu überschreiten beabsichtigten. Er beschloss
daher, gleich nach dem Abkochen mit vier Bataillonen Infiänteiie
und sechs Divisionen Cavallerie, wobei sich die Obersten- und
1. Majors-Division unseres Begimentes befanden, gegen Cetatea zu
mai*schiren.
Den Best der zu Obirsea befindlichen Truppen liess er
daselbst unter dem Commando des F.-M.-Lt. Graf Wartensleben
zurück. Diese sollten theils den Feind beobachten, theils die Ver-
bindung mit dem zu Izvoarele stehenden G.-M. Graf Ealnocky,
bei dem sich noch inotmer die eine Chevauxlegers-Escadron unseres
Begimentes befand und in Bristol postirt war, erhalten; erforder-
lichen Falls sollte der F.-M.-Lt. Graf Wartensleben die Truppen
des G.-M. Graf Kalnocky oder wenigstens einen Theil derselben
an sich ziehen.
Am 28. Juli, um 3 Uhr Nachmittags, marschirte der Feld-
zeugmeister in zwei Colonnen von Obirsea ab, traf um 7 Uhr vor
Cetatea ein und liess daselbst ein Lager beziehen. Bei der zweiten
Colonne befanden sich die Obersten- und 1. Majors-Division unseres
Begimentes.
Da nun eine Becognoscirung vom 30. Juli ergab, dass die
Türken das linke Donau-Ufer wieder verlassen hatten, beschloss der
F.-Z.-M. Graf Clerfayt, seine Truppen zu theilen.
Das Begiment Styrum Infanterie, die Obersten- und 1. Majors-
Division unseres Begimentes, sowie eine Division Toscana Huszaren
wurden nach Earaula beordert, während der Best zur Verstärkung
der bei Obirsea stehenden Truppen dorthin abmarschiren musste.
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17«4-17f8« 241
Die nach Karaula bestimmten Abtheilungen trafen dort am
1. Augast ein, und nun befanden sich daselbst drei Divisionen
unseres Begimentes.
Von den Chevauilegers - Divisionen stand um diese Zeit noch
immer eine Escadron zu Brza-Palanka unter dem Obersten Nemes,
die zweite zu Bristol unter dem G.-M. Graf Kalnocky.
Bei den späteren Vorrückungen des F. - Z. - M. Graf Clerfayt
am 4. und 7. August an die Donau gegen Florentin zeichnete sich
der schon oft genannte Major Br. Wodniansky unseres Begimentes
durch seine Bravour neuerdings aus und erhielt noch in diesem
Jahre f&r seine wiederholten Heldenthaten das Bitterkreuz des Maria-
Theresien^Ordens.
Den 6. August hatte der F.-Z.-M. Graf Clerfayt einigen bei
Fraovo auf der Donau befindlichen Csaiken nebst zwei Landen den
Befehl übersandt, am 7. in aller Frühe die feindliche Flotille bei
Florentin anzugreifen.
Er wollte sie von der Landseite unterstützen und wählte hierzu
drei Bataillone Infanterie, drei Divisionen Herzog von Württemberg
Dragoner und eine Division Erdödy-Huszaren.
G.-M. Graf Kalnocky erhielt gleichzeitig den Befehl, mit einem
Bataillone die zum Angriffe bestimmten Csaiken und Landen zu
unterstützen.
AUe Truppen lösten die ihnen gestellte Aufgabe mit grösster
Prädsion und rückten um 9 Uhr Früh, nachdem die feindliche
Flotille vertrieben worden war, in die für sie bestimmten Lager ein.
Die Obersten-, Oberstlieutenants- und 1. Majors - Division unseres
Begimentes kamen nach Obirsea. Die Flotille zog sich wieder gegen
Praovo zurück.
Die näheren Daten bezüglich dieser Affaire sind leider nicht
mehr bis auf uns erhalten worden.
Am 10. August erhielt F.-Z.-M. Graf Clerfayt die Nachricht,
dass der Oberst Nemes die Türken in der Poretschka-Böka, welche
es gewagt hatten, die Stellung von Brza-Palanka durch dieses Thal
zu umgehen, geschlagen und gänzlich zurückgeworfen hätte.
üeber die specielle Thätigkeit der Chevauilegers - Escadron
unseres Begimentes, welche sich am Gefechte betheiligte, ist uns
leider auch nichts mehr überliefert
16
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242 I7«4-I7f8.
Im Lager von Obirsea finden wir laut Ordre- de -bataille vom
14. August eine Division im zweiten Treffen und zwei Divisionen
am linken Flügel des dritten Treffens.
Am 24. langte der Befehl herab, alle Feindseligkeiten einzu-
stellen, worauf den 2G. ein neunmonatlicher Waffenstillstand abge-
schlossen wurde.
Sobald die feindliche Armee zufolge der eingegangenen Ver-
pflichtung das linke Donau-Ufer gänzlich geräumt hatte, wurden die
Truppen in die Winterquartiere verlegt. Unser Begiment trat den
Marsch im September an und bezog dieselben im Banate, im Torontaler
Comitate, mit dem Eegimentsstabe zu Nagy Szi Miklös. Die ein-
zelnen Escadronen wurden folgendermassen dislocirt: Obersten 1. Esca-
dron nach Szt. Hubert und Masdorf, Obersten 2. Escadron nach
Marienfeld, Oberstlieutenants 1. Escadron nach Bogäros, Oberst-
lieutenants 2. Escadron nach Peijämos, L Majors 1. Escadron nach
Nagy- und Kis-J^tsa, 1. Majors 2. Escadron nach Orabatz, 2. Majors
1. Escadron nach Hatzfeld und 2. M^ors 2. Escadron nach Nagy
Szt. Miklös. Bis auf die Obersten 2. Escadron, welche im December
nach Besenova in das Temeser Comitat verlegt wurde, behielten
sämmtliche Unterabtheilungen unseres B.egimentes die genannten
Stationen den Winter über.
In diesem Jahre wurde ausser dem Major Br. Wodniansky
auch der Oberstlieutenant Br. Festenberg mit dem Maria-Theresien-
Orden decorirt, und zwar erhielt ihn Letzterer nachträglich für seine
ausnehmende Tapferkeit bei dem Bückzuge des F. -M.-Lt. Gr^
Wartensleben aus dem Thale von Mehadia nach Fönisch in der
Nacht vom 28. auf den 29. August 1788.
Da der Krieg augenscheinlich sein Ende erreicht hatte, so
wurde die am 1. October 1787 errichtete, in Nagy Szt. Miklös
stationirte Eeserve-Escadron unseres Regimentes am 10. November 1790
wieder aufgelöst.
Die Becrutirung fand nach wie vor im römischen Beiche statt
1791. Im Jänner 1791 wurde der Begimentsstab und die Obersten-
Division 2. Escadron zu Nagy Szt. Miklös, die Obersten - Division
1. Escadron und die 2. Majors-Division (Chevauxlegers) zu Hatzfeld,
die 1. Majors-Division zu Grabatz und die Oberstlieutenants-Division
zu Bogäros gemustert.
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17«4-17»8. 243
Die Chevauxlegers- Division erhielt am 8. Juni dieses Jahres
den Befehl, nach Lugos, sodann am 12. die weitere Ordre, nach
Orsova abzumarschiren.
Da sich nämlich diese Festung in einem äusserst schlechten
Vertheidigungszustande befand, wurde eine entsprechende Anzahl
von Truppen, theils zur Deckung derselben und des Banates, theils
zur Behauptung der kleinen Wallachei in einem Lager bei Obirsea
versammelt. Die Chevauxlegers - Division unseres Regimentes traf
daselbst noch im Juni ein.
Weil die dort versammelte Cavallerie dem F.-M. Graf Wallis,
welcher dieses Jahr zum Commandirenden en chef ernannt worden
war, nicht auszureichen schien, beorderte derselbe auch die drei
anderen Divisionen des Eegimentes Herzog von Württemberg Dragoner
in die kleine Wallachei, wohin dieselben im Juni aus ihren Friedens-
stationen aufbrachen.
Im Juli finden wir unser ganzes Begiment im Feldlager zu
Obirsea in der kleinen Wallachei.
Da bereits am 4. August der Friede zu Sistowo zu Stande
kam, wurden die Truppen ia Cantonnirungen verlegt. Von unserem
Regimente, welches sich in der Division F.-M. - Lt. Graf Wallis
befand, kam der Begimentsstab und die Obersten 1. Escadron nach
Karaule, die Obersten 2. Escadron nach Ciroiu, die Oberstlieute-
nants 1. Escadron nach Kalafat, die Oberstlieutenants 2. Escadron in
die Krajina, die 1. Majors 1. Escadron nach Cetatea, die 1. Majors
2. Escadron nach Obirsea, die 2. Majors 1. Escadron nach Ghirla
und die 2. Majors 2. Escadron nach Bristol
Am 17. September erhielt der F.-M. - Lt. Graf Wallis vom
Commandirenden en chef, dem F.-M. Graf Wallis den Befehl, sich
mit seiner Division aus der kleinen Wallachei und der Krajina nach
Orsova zurückzuziehen. In der dortigen Gegend, und zwar im Lager
bei Supanek musste sodann die 2. Majors - Division unseres Begi-
mentes so lange verbleiben, bis die Demarkationslinie richtig gestellt
war, während die anderen drei Divisionen in die für sie bestimmten
Friedensstationen abrückten.
Der Regimentsstab kam nach Üj-P6ts, die Obersten 1. Esca-
dron nach Hatzfeld, die Obersten 2. Escadron nach Perjämos, die
Oberstlieutenants 1. Escadron nach Nagy Szt. Miklös, die Oberst-
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244
17«4-17f8.
lieutenants 2. Escadron nach Grabatz im Torontaler-, femer die
1. Majors 1. Escadron nach Lugos im Erassoer-, und die 1. Majors
2. Escadron nach Versetz im Temeser Comitate.
Am 15. October 1791 erfolgte die Auflösung der Chevauxlegers-
Division, sowie der Reserve - Escadron unseres Kegimentes.
Die Chevauxlegers - Division wurde derart aufgelöst, dass die
Ober- und Unteroflficiere in die übrigen Escadronen eingetheilt, die
überzähligen Chirurgen, Fouriere, Trompeter, Sattler und Schmiede
mit einer Monatslöhnung entlassen, und die durch Beduction der
Begimenter auf den Friedensfuss überzählig gewordenen gemeinen
Inländer auf unbestimmte Zeit beurlaubt wurden.
Die leichten Pferde musste unser Begiment nach Mezöhegyes
abführen. 15 Bemonten hatte dasselbe am 1. Juni aus Böhmen, und
70 Mezöhegyeser am 30. Juli erhalten.
Der nunmehrige Stand eines Dragoner - Bepmentes auf dem
Friedenfiisse war Folgender:
Beim Stabe:
Mann Pferde
Oberst -Inhaber ^ . .
Oberst - Commandant
OberstHeutenant
Oberstwachtmeister
Caplan
Auditor
Bechnungsföhrer
Adjutant
Begiments-Chirurg
Stabs-Trompeter
EstandartfÜhrer '
Oberschmied
Profoss
Sunmia: . 15
Bei den sechs Escadronen:
Erste Bittmeister 6
Zweite Bittmeister 6
Oberlieutenants .12
Supama:
24
15
6
6
12
24
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17«4-I7f8.
245
Mann
Üebertrag 24
ünterlieutenants , .... 12
Wachtmeister 12
Fouriere 6
Unter-Chirurgen 6
Trompeter 6
Sattler 6
Schmiede 6
Corporale 48
Vice - Corporale 12
Gemeine . 906
Summa : 1044
Dazu der Stab: 15
Summa Sumraarum: 1059
Pferde
24
12
12
6
6
6
6
6
48
12
906
1044
15
1059
Im November wurde die Obersten 1. Escadron nach Gyarmath,
die Obersten 2. Escadron nach Brukenau in das Temeser Comitat,
und die Oberstlieutenants 2. Escadron nach Perjämos verlegt.
Die Recnitirung fand 1791, wie in den irüheren Jahren im
römischen Reiche, ferner eine Monturfassung zu Ofen statt.
Von der zu Versetz befindlichen Majors 2. Escadron unseres
Regimentes, welche damals der Rittmeister Br. Trauttenberg com-
mandirte, wurde am 13. Jänner 1792 ein Officier mit einigen
40 Reitern gegen Orsova entsendet, weil dort ein Angriff des öster-
reichischen Grenzcordons durch die missvergnügten Türken zu be-
sorgen war. Es kam jedoch zu keiner Ruhestörung.
Am 30. Jänner dieses Jahres wurde der Oberlieutenant Walter
Graf Philipps unseres Regimentes um den Maria - Theresien - Orden
bittlich und diesbezüglich am 3. Juli an die Hof-Staats-Kanzlei ge-
wiesen. Der herabgelangte Bescheid ist uns leider nicht überliefert.
Es ist zu bedauern, dass die That dieses Officiers in Vergessenheit
gerathen ist.
Im August fand eine divisionsweise „Exercier - Contraction*
unseres Regimentes statt. Der Regimentsstab und die Obersten-
Division wurden in Csäkova, die Majors - Division in Versetz im
Temeser- und die Oberstlieutenants-Division zu Hatzfeld im Toron-
taler Comitate concentrirt.
1792
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246 17«4-17»8^
In den angegebenen Stationen wurden die einzelnen Divisionen
am 6., 1. und 10. September gemustert.
Nach der Concentrirung rückte unser Regiment wieder in die
im Mai 1793 angefahrten Stationen ein.
Die Majors 2. Escadron musste am 14. Oetober abermals
Detachements gegen die missvergnügten Türken entsenden, und
zwar einen Zug nach Pancova, einen zweiten nach Kubin, weil der
in dortiger Gegend gezogene Cordon von Belgrad aus bedroht schien.
Das Erscheinen der Dragoner verfehlte nicht, den Missvergnügten
zu imponiren. Sie verhielten sich in Folge dessen ruhig.
1793. Im Mai 1793 wurde unser Regiment gemustert, und zwar die
Obersten 1. Escadron am 15. zu Gyarmath, die Obersten 2. Escadron
am 16. zu Brukenau, im Temeser-, die Oberstlieutenants 2. Esca-
dron am 17. zu Bogäros, die Oberstlieutenants 1. Escadron am 18.
zu Hatzfeld, der Regimentsstab am 21. zu Üj-P^ts, im Torontaler-,
die Majors 2. Escadron am 22. zu Versetz, im Temeser-, die Majors
1. Escadron am 25. zu Lugos, im Krassöer - Comitate.
Divisionär war in diesem Jahre der F.-M.-Lt. Soro, Brigadier
der G.-M. Ritter v. Melas. Der Brigade- sowie Divisionsstab befand
sich zu Temesvär.
Am 20. Oetober wtirde die Oberstlieutenants 1. Escadron
unseres Regimentes nach Pest beordert, mn von dort aus franzö-
sische Kriegsgefangene in die Kasernen des Banates, Siebenbürgens
und Slavoniens zu escortiren. Femer wnrde in diesem Monate die
Obersten 2. Escadron nach Arad und die Oberstlieutenants 2. Esca-
dron nach Perjämos verlegt.
Am 24. Oetober starb unser Regiments-Inhaber, der regierende
Herzog Carl Eugen von Württemberg-Stuttgard. Das Regiment wurde
nun am 10. November dessen Bruder, dem regierenden Herzoge
Ludwig Eugen von Württemberg - Stuttgard verliehen und derselbe
zum wirklichen Obersten bei demselben bestellt.
Ausser der Recrutirung im römischen Reiche fand 1793 noch
eine solche in Mähren, die üebemahme der Remonten in Böhmen
und Mähren statt.
1794. Im Mai 1794 passirte unser Regiment die Musterung, und
zwar die Obersten 1. Escadron am 5. zu Gyarmath, die Obersten
2. Escadron am 6. zu Arad, die Oberstlieutenants 2. Escadron am
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17i4-17t8- 247
7. zu Peijämos, der Regimentsstab am 8. zu Üj - P^ts, die Majors
2. Escadron am 9. zu Versetz, die Majors 1. Escadron am 12. zu Lugos.
Die zur Escortirung von Kriegsgefangenen in Verwendung
stehende Oberstlieutenants 1. Escadron wurde am 20. Mai zu Pest,
ihrer jetzigen Station, gemustert, rückte im August wieder zum
Kegimente ein und kam nach Nagy Szt. Miklös in das Torontaler
Comitat. Die Oberstlieutenant 2. Escadron wurde im November von
Peijämos nach Grosswardein verlegt. Die Bemonten bezog unser
Begiment 1794 aus Böhmen.
Am 3. März 1795 befahl Se. Majestät der Kaiser, die sechs 1795.
Feld-Escadronen des Regimentes Herzog von Württemberg Dragoner
sobald als möglich aus dem Banate nach Siebenbürgen zu verlegen.
Wegen Fouragemangels konnte jedoch dieser Befehl nicht allsogleich
in Vollzug gesetzt werden, sondern am 7. April wiu-de zuerst die
Obersten-Division nach Siebenbürgen in Marsch gesetzt. Der Begi-
mentsstab und die Oberstlieutenants - Division folgten am 1. Juni
nach, während auf Ansuchen des Divisionärs, P. - M. - Lt. Soro, die
Majors 1. Escadron in Lugos, und die Majors 2. zum Schutze des
Grenz-Cordons gegen die missvergnügten Türken in Versetz verblieb.
Die Majors 2. Escadron kam nunmehr in die Brigade G.-M.
Czemel und wurde am 6. August zu Versetz, die Majors 1. Esca-
dron am 5. zu Lugos gemustert.
Die Escadronen in Siebenbürgen wurden zugsweise, wie folgt
bequartirt:
Begimentsstab und Oberstlieutenants 1. Escadron : Begiments-
Stab und 1 Zug zu N. Enyed, 1 Zug zu Buzäs-Bocsärd, 1 Zug zu
Holdvilag und das Spital zu Monoza, 1 Zug zu Becze im Unter-
Albenser Comitate.
Oberstlieutenants 2. Escadron: 1 Zug zu Sz^pmezö, 1 Zug zu
Hoszszüaszo, 1 Zug zu Szancsal, 1 Zug zu Also-Bajom im Kükülöer
Comitate.
Obersten 1. Escadron: 1 Zug zu Almas, 1 Zug zu Homorod
Szt. Päl, 1 Zug zu Karäcsonfalva, 1 Zug zu Okland im Udvar-
helyer Comitate.
Obersten 2. Escadron: 1 Zug zu P^ntek, 1 Zug zu Sajgo,
1 Zug zu Pelßö-Tök, 1 Zug zu Alsö-Tök im Deöser Kreise, nörd-
lich von Klausenburg.
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248 17f4~17f8.
Die Musterung dieser vier Escadronen fand escadronsweise im
August statt.
In diesem Monate marschirte die Majors 2. Escadron zum
Schutze des Banates gegen die missvergnügten Türken nach Pancova.
Nachdem die Gefahr daselbst geschwunden war, rückte sie wieder
nach Versetz ein. Zum Schutze des Banates erhielt femer die Oberst-
lieutenants 1. Escadron im October den Befehl, aus Siebenbürgen
nach Gyarmath in Ungarn (Temeser - Comitat) abzumarschiren. In
demselben Monate wurde endlich auch die Oberstlieutenants 2. Esca-
dron nach Mediasch, nördlich von Hermannstadt disclocirt
Am 20. Mai war der Regiments -Inhaber, der regierende Herzog
Ludwig, Eugen von Württemberg - Stuttgard gestorben. An dessen
Stelle ernannte Se. Majestät erst am 17. December 1795 den Neffen
Ludwig Eugens : den Erbprinzen Friedrich , Wilhelm , Carl von
Württemberg - Stuttgard zum Inhaber unseres Regimentes, welches
nunmehr die Bezeichnung ^Erbprinz von Württemberg Dragoner-
Regiment* erhielt.
In diesem Jahre wurden demselben vorder - österreichische
Recruten angewiesen. Dreihundert überzählige Pferde mosste es an
die Regimenter Czartorynski, Kaiser Dragoner und Erzherzog Josef
Dragoner abgeben.
1796. Auch im Jahre 1796 finden wir vielfache Dislocationen der
einzelnen Ünter-Abtheilungen. So wurde am 10. April die Obersten
2. Escadron wegen ausgebrochener Unruhen nach Harczö in den
Kreis Maros-Vasärhely verlegt und die Oberstlieutenants 2. Escadron
zur Bewachung französischer Kriegsgefangenen, sowie zur Trans-
portirung von Ergänzungs-Mannschaften zur italienischen Armee, im
Mai nach Pest beordert. Mit einem solchen Transporte in der Stärke
von 251 Köpfen ging der Oberlieutenant Franz Chevalier de Janding
am 21. September von Pest über Marburg-Klagenfurt zur italienischen
Armee ab.
Im Mai war auch die Obersten 2. Escadron einem Befehle
gemäss über Szepmezö im Küküllöer Comitate und Persäni gegen
Kronstadt aufgebrochen und wurde dort nach Zeiden, Burgberg und
Marienburg verlegt.
Die Musterung unseres Regimentes fand 1796 wie folgt statt:
Oberstlieutenants 1. Escadron am 15. Juni zu Gyarmath, M^ors
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17t4-17f8* 249
1. Escadron am 18. Juni zu Lugos, Majors 2. Escadron am 21. Juni
tu Versetz, Oberstlieutenants 2. Escadron am 28. Juni zu Pest, in
Ungarn Begimentsstab und Obersten 1. Escadron am 6. Juli zu
Nagy-Enyed, die Abtheilungen der Obersten 2. Escadron am 15. Juli
zu Zeiden, am 27. Juli zu Marienburg, am 28. Juli zu Burgberg, in
Siebenbürgen.
In diesem Jahre wurde die Werbung unseres Regimentes im
römischen Beiche und die üebernahme von 40 Hamburger-Bemonten
zu Komotau in Böhmen bewirkt.
Bereits 1792 war der Krieg zwischen Oesterreich und Frank- 1797.
reich entbrannt. Die Aufregung in Folge des 1791 beendeten Türken-
krieges liess es jedoch nicht zu, Siebenbürgen und das Banat von
Truppen gänzlich zu entblössen, und so war unser Begiment in
der dortigen Gegend verblieben.
Erst am 18. Februar 1797, nachdem der Krieg gegen Prank-
reich immer grössere Dimensionen angenommen hatte, erhielt das-
selbe die Bereitschafbs-Ordre zum Marsche nach Italien, femer den
Befehl, die Beserve - Escadron zu errichten, welche am 10. No-
vember 1790 aufgelöst worden war.
Bereits im März hatten die sechs Feld - Escadronen den voll-
ständigen Stand von 1155 Mann, 1155 Pferden erreicht, und ausser-
dem waren noch 222 Mann und 138 Pferde ohne Chargen in die
einzelnen Escadronen eingetheilt.
Aus diesen überzähligen Leuten und Pferden wurde nun der
Kern der Beserve -Escadron gebildet und die für dieselbe erforder-
lichen Chargen ernannt.
Der Oberst und Begiments-Commandant Marcus Baron Frossard
wurde am 13. März zum Begimente Savoyen - Dragoner transferirt,
und an dessen Stelle der zweite Oberst Johann Festenberg, Freiherr
von Hassenwein zum Obersten und Commandanten unseres Begi-
mentes ernannt.
Denselben Monat wurde dasselbe zu der Armee gegen die
Franzosen beordert, welche sich in Wien sammelte.
Die Oberstlieutenants 1. Escadron marschirte daher, nachdem
sie am 7. März in Oyarmath gemustert worden war, von dort nach
Pest ab, wo die Oberstlieutenants 2. Escadron noch immer stationirt
war. Von Pest brach Letztere am 20., die Oberstlieutenants 1. Esca-
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250 1T«4-I7t8.
dron am 21. März nach Wien auf, während die Majors 1. Escadron
um diese Zeit aus Lugos, und die Majors 2. Escadron aus Versetz
nach Temesvär abmarschirten und daselbt am 22. März gemustert
wurden.
Am 21. brach auch der Regimentsstab, sowie die Obersten-
Division aus Siebenbürgen auf und passirten am 31. März die
Musterung zu Temesvär. Dort wurde nunmehr die Aufstellung der
Eeserve - Escadron bewirkt.
Der Marsch der Majors-Division, sowie später des Begiments-
stabes und der Obersten - Division fahrte von Temesvär über Fünf-
kirchen, Gross-Kanisza, Fürstenfeld und Brück an der Mur nach Wien.
Da der französische Oberfeldherr Bonaparte gegen alles Er-
warten schnell aus Italien gegen Inner-Oesterreich vordrang, erhielten
die einzelnen Escadronen unseres ßegimentes den Befehl, in forcirten
Märschen nach Wien zu eilen.
Bei guter Witterung und bei Mondschein sollte sogar Nachts,
und zwar inuner derart marschirt werden, dass nach sechs Marsch-
stunden sechs Stunden gerastet würde. Es fiel somit auch der Bast-
tag nach jedem fünften Marschtage aus.
Dafür wurde das Gepäck, sowie die Karabiner auf Vorspanns-
wagen fortgeschafft, femer der Mannschaft eine Bier-, Wein-, Brannt-
wein- und Fleisch-Zubusse bewilligt, welche gegen Quittung von den
Landesbewohnern verabreicht wurde.
Die Unterabtheilungs - Commandanten erhielten den Befehl,
darauf zu sehen, dass kein Missbrauch dabei getrieben würde. Die
Pferde bekamen 1 '/o Portionen Hafer.
Zuerst traf die Oberstlieutenants - Division, und zwar am 16.,
dann die Msgors - Division am 20., und endlich der Begimentsstab
und die Obersten-Division am 23. April in Wien ein.
Zufolge einer Ordre-de-bataille vom 18. April kamen die sedis
Escadronen unseres Begimentes in Wien zu der vom F.-Z.-M. Baron
Terzy befehligten Armee, und zwar an den äussersten rechten Flügel
des 1. Treffens in die Division F.-M.-Lt. Graf Mercantin, Brigade
G.-M. Fürst Liechtenstein.
Eine zweite Armee sanmielte sich bei Salzburg, und diese,
sowie die Wiener Armee, bildeten die italienische Hauptaiinee in
der Gesammtstärke von 60.000 Mann.
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17«4-17W* 251
Aus dieser Gesammt-Streitmacht wurden wieder zwei Arraeeen
und ein besonderes Corps zur Bewältigung der in mehreren Comitaten
Ungarns ausgebrochenen Insurrection formirt. Von der einen der
letzterwähnten zwei Armeeen, welche die Operationen eröflfhen sollte,
wurde ein Theil bei Klagenfiirt und Villach, ein Theil bei Görz auf-
gestellt.
Der nach Görz beorderte linke Flügel dieser Armee, zu welchem
auch die sechs in der Brigade G. - M. Ptirst Liechtenstein befind-
lichen Escadronen unseres Eegimentes bestimmt worden waren, stand
unter dem Commando des F.-Z.-M. Olivier Graf VSTallis und bestand
aus 14 Bataillonen, 20 Compagnieen und 32 Escadronen.
Der Marsch der letztgenannten Truppen wurde wenige Tage
nach der Ankunft unseres Regimentes in Wien von dort aus ange-
treten und fQhrte über Mürzzuschlag, Kindberg, Bnick an der Mur,
Peggau, Oratz, Ehrenhausen, Marburg, W.-Feistritz, Gonobitz, Cilli,
Franz, Laibach, Ober -Laibach und Wippach nach Görz.
Daselbst ti-afen die Truppen, darunter unser Regiment, am
31. Mai ein; Mürzzuschlag hatte dasselbe am 6. Mai passirt.
Laut Ordre-de-bataille finden wir das Regiment Erbprinz von
Württemberg Dragoner bei Görz am äussersten rechten Flügel des
1. Treffens in der Division F.-M. -Lt. Graf Mcrcantin, Brigade
G.-M. Fürst Liechtenstein.
In Folge des abgeschlossenen allgemeinen Waffenstillstandes und
des weiteren Friedensschlusses zu Campo-Formio am 20. October 1797
kam es in diesem Jahre zu keiner Action mehr. Unser Regiment,
dessen Lihaber, der Erbprinz Friedrich Wilhelm Carl von Württem-
berg-Stuttgard, am 23. September 1797 regierender Herzog geworden
war, fahrte seit dieser Zeit wieder den Namen Herzog von Württem-
berg Dragoner-Regiment und wurde am 7. November nach Marburg
und Umgebung, ferner Mitte December in die Gegend von Szom-
bathely (Steinamanger), Körmönd und Csäkäny (im Vaser Comitate)
nach Ungarn in die Winterquartiere verlegt. Der Regimentsstab
kam nach Csäkäny.
Die in Temesvär errichtete Reserve-Escadron wurde im März
nach Versetz und von dort im Mai nach Pest verlegt.
Die diesjährige Remontirung fand zu Eomotau in Böhmen,
femer eine Monturfassung zu Elagenfurt in Kämthen statt.
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252 M«4-17f8.
1798. Wegen erneuerter Unruhen im Baranyaer - Gomitate erhielt
unser Regiment am 10. Jänner 1798 den Befehl, in Eilmärschen
durch das Szalaer- und Somogyer-Comitat dorthin abzurdcken. Der
Begimentsstab und die Obersten-Division trafen bereits am 17., die
Oberstlieutenants - Division am 18., und die Majors - Division am
19. Jänner in Fünfkirchen ein.
Noch im Jänner wurde die Suhe wieder hergestellt, und die
Escadronen sodann im Baranyaer- und Somogyer- Gomitate bequem
einquartirt.
Zufolge eines hofkriegsräthlichen Erlasses vom 17. Februar
wurde sodann eine Division unseres Regimentes zum Schutze gegen
die missvergnügten Türken in das Banat verlegt. Dieselbe rückte
erst Mitte April wieder zum Begimente ein, nachdem alle Gefahr
für das Banat geschwunden war.
Wir finden unser Regiment um diese Zeit folgendermassen
dislocirt: Den Regimentsstab zu Fetsvarad, die Obersten 1. Esca-
dron zu Babartz, die Obersten 2. Escadron zu Ratz-F6terd im
Baranyaer-, die Oberstlieutenants 1. Escadron zu Istvändi, die
ObersÜieutenants 2. Escadron zu Sziget im Somogyer-, die Majors
1. Escadron zu Tolna und die Majors 2. Escadron zu Apar im
Tolnaer- Gomitate.
Zufolge Allerh. Entschliessung vom 3. August wurde der
F. - M. - Lt. Schulz, Gonunandant der zwischen Laibach und dem
Isonzo concentrirten Truppen, zu denen auch unser Regiment ge-
hörte, obwohl es sich momentan in Ungarn befand, dem Gonmian-
direnden der italienischen Armee, F.-Z.-M. Graf Wallis, unterstellt
Den nächsten Tag kam noch ein nachträglicher Befehl, dass
die sechs Escadronen unseres Regimentes nebst drei anderen Gavallerie-
Regimentem, welche zwei Brigaden, die Division F, - M. - Lt. Ott,
formirten, als eine besondere Gavallerie- Reserve anzusehen wären,
und sollte letztere nach Umständen verwendet werden.
Nach einer divisionsweisen Goncentrirung unseres Regimentes
im August, und zwar der Obersten-Division zu Bolly im Baranyaer-,
der Oberstlieutenants - Division zu Sziget im Somogyer- und der
Majors -Division zu Bonyhäd im Tolnaer - Gomitate, bezog dasselbe
wieder die Mheren, obenangefiihrten Stationen. Die Reserve-Escadron
befand sich noch inmaer zu Pest. Ausser der Verlegung der Obersten
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17M~17*8« 253
2. Escadron nach Herrend im October fand in diesem Jahre keine
Aenderung in der Dislocation mehr statt.
Zufolge Allerh. Entschliessung vom 25. April 1798 wurden
sämmtlicheDragoner-Eegimenter zu .leichten Dragonern*^ umgestaltet.
Unser Begiment erhielt statt der bisherigen weissen Böcke mit
schwarzen Aufschlägen dunkelgrüne Böcke mit bleichrothen Auf-
schlägen, gelbe Knöpfe und die Nmnmer 8.
Anhang zur VI. Periode.
Im Jahre 1764 zählte die k. k. Cavallerie 13 Dragoner-,
15 Kürassier- und 15 Huszaren - Begimenter. Ende dieser Periode
(1798) bestanden in Oesterreich 15 leichte Dragoner-, 12 Kürassier-,
12 Huszaren-, 2 TJhlanen- und 1 Jäger - Begiment zu Pferd, zu-
sammen 42 Begimenter, welche 282 Escadronen ausmachten.
In diesem Jahre erhielt jede Beitergattung fttr sich eine
eigene Nummerirung nach dem Bange.*) Die Benennung der ein-
zelnen Begimenter geschah nunmehr nach der Bangsnummer sammt
dem Namen des Inhabers, wie solches noch heute besteht. Unser
Regiment erhielt 1798 die Bangsnummer 8, somit die Benennung:
»Herzog von Württemberg Dragoner - Begiment Nr. 8.*
Als Adjustirung für die Dragoner - Begimenter wurden mit
hofkriegsräthlichem Bescripte vom 12. Mai 1765 wiederum die
rothen Böcke vorgeschrieben. Dieselben sollten jedoch erst nach
und nach in Gebrauch konamen, daher die alten Böcke ausgetragen
werden.
Die Adjustirungsstücke der Corporale, Estandarte - Führer,
Wachtmeister und Officiere erhielten denselben Schnitt und dieselbe
Farbe, wie die Monturen der Gemeinen.
Für imser Begiment wurden schwarze Auf- und Umschläge,
dann weisse Knöpfe bestinmit, wie sie zum Theil von früher her
*) 1769 war der Rang der Cavallerie -Regimenter festgeBtellt, wobei
unser Regiment die Nummer 38, und bei einer zweiten Rangs-Bestimmung im
Jahre 1780, die Nummer 31 erhalten hatte. 1790—1798 finden wir dasselbe
wieder unter der Rangsnummer 38.
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254 17«4-l!?t».
noch im Gebrauche waren; Camisole und Hosen waren von weissem
Tuche (Strohfarbe).
Statt des weissen Mantelfiitters wurde am 23. Juli 1766
schwarzes bewilligt.
Zufolge hofkriegsräthlichen Bescriptes vom 3. September 1766
trat an die Stelle der in den Chabraquen angebrachten Wappen die
^Namens - Chif^e Sr. Majestät, des römischen Kaisers, und der
„Kaiserin -Königin" sowohl bei den Dragoner-, als auch bei den
Kürassier- und Huszaren - Regimentern.
Den 23. März 1767 erschien ein hofkriegsräthliches Rescript,
welches eine neue Allerhöchst sanctionirte Adjustirungs -Vorschrift
veröffentlichte, wonach die Dragoner statt der rothen Röcke nun-
mehr weisse erhielten. Das Rescript lautet:
„Se Majestät haben zu resolviren allergnädigst geruht, dass
„die Hauptfarbe bei der Leib - Montirung der Cuirassiers und Dra-
„goner gleich weiss sein, an Platz der Mäntel in Zukunft Rokolors
„angeschafft, dann die Borde auf den Hüten der Gemeinen abge-
„ schafft und ausser einem Türken - Kriege keine ganzen Kürasse
„mehr, sondern nur deren Vordertheil geführt werden soll.
2. Die Aufschlagsfarbe bleibt grösstentheils nach dem heraus-
„ gegebenen Aufsatze.
„3. Den Grenadiers, Carabiniers und gesammten Corporalen
„wird auf den Hut eine V2 Zoll-, den Estandart - Führern und
„Wachtmeistern eine I72 Zoll breite Gold- oder Silber -Borde, dem
„gemeinen Reiter oder Dragoner aber nur wollene Seiten - Quastein
„nebst einem weissen oder gelben Schlingel über die Maschen
„gegeben, etc.
„4. Die Oflficiers-Üniformen sollen incl. Säbel, Taschen, Cha-
„braquen und Reitzeug über eine halbjährige Gage nicht betragen.*
Zufolge hofkriegsräthlichen Rescriptes vom 12. Mai 1767
wurden die „paillefarbenen (weisstüchemen) Camisole und Bein-
kleider* beibehalten. Die Auf- und Umschläge, sowie das Rock-
unterfutter blieben für unser Regiment wie früher schwarz, die
Knöpfe von weissem Metalle.
Im Jahre 1768 wurden bei den Dragonern die Achselschnüre
abgeschafft, welche ursprünglich zum Binden der Fourage, später
aber nur zur Zierde dienten.
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t9«4-17»a 255
Am 1. Mai 1770 erhielt die Mannschaft unseres Regimentes
neue glatte Hüte. Dieselbe war im Jahre 1778 ausser mit »glatten
Hüten, Eöckeln, Rokolors und tüchernen Hosen* noch mit »Leibein,
Zwildihosen, Zwilchkitteln, Bosshaar -Halsbinden, Stiefeln mit
Sporen und Stiefelstutzen" versehen; die OfRciere trugen, wie die
Mannschaft, strohfarbene Westen.
Seit dem Jahre 1776 hatte die Frisur der Haare mit Locken
bei der obligaten Mannschaft aufgehört; dagegen wurde die Frisur
mit Puder und Schmiere, dann ein kurzer, dicker Zopf vorgeschrieben.
Eine Verordnung vom Jahre 1779 verfügte, dass sämmtliche
Militär- Chirurgen in Hinkunft statt der bisherigen meergrünen-,
nunmehr eine hechtgraue Adjustirung erhalten sollen. Die schwarzen
Aufschläge, sowie die rothen Westen und Beinkleider wurden bei-
behalten.
ün Jahre 1785 finden wir bei der Cavallerie rothe Chabraquen,
bei den Ofificieren mit Goldborden und in der Ecke die Namens-
chiffre J. n.
1788 erhielten die gegen die Türken dienenden Dragoner-
Eegimenter , Pickelhauben, Kürasse und Kürassleibeln*, die sie gleich
nach beendigtem Kriege wieder ablegen mussten.
In demselben Jahre wurden femer bei jedem Cavallerie-Regi-
mente die sechs besten Schützen mit Schusswaffen*) versehen,
welche gezogene Laufe hatten. Diese Schützen, welche man bei
Uebungen vor der Front oder in den Flanken der eigenen Truppe
verwendete, waren gut beritten, standen bei ihrer ersten Aufstellung
hinter der Front und genossen eine tägliche Zulage von drei Kreuzern,
Am 13. Mai 1798 erschien eine neue Adjustirungs- Vorschrift,
derzufolge unser, am 25. April 1798 in ein „leichtes Dragoner-
Begiment" umgestaltetes Kegiment statt der weissen Eöcke mit
schwarzen Aufschlägen und weissen Knöpfen grüne, westenartige
»Leibel***) ohne Schösse, mit Aermeln zum aus- und anschnüren,
*) 1768 hatten die ünteroflficiere und Dragoner statt der biBherigen
Flinten mit Bajonneten, Karabiner erhalten; 1771 bekamen die Wachtmeister,
Corporale and Vice-Corporale statt der Karabiner blos Pistolen als Feaerwi^en.
**) Auf der vorderen Seite befand sich rechts und links je eine Tasche,
die mit einer 6*/^ Zoll langen, IV4 Zoll breiten Leiste von weissem Tuche
besetzt war. Die Schnttrlöcher wurden durch einen 1 Zoll breiten Tuchvorsohuss
bedeckt; Kragen und Knöpfe waren ganz klein.
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256 17«4-17f8.
ferner dimkelgrfine BGcke mit Kragen und Schössen, bleichrothen
(gris-de-lin), S72 Zoll breiten Aufschlägen und gelben Knöpfen
erhielt.
Ausserdem hatte jeder Mann einen Bokolor, eine weisse Tuch-
hose mit einem Latze, eine Beithose von graumelirtem Tuche, hohe
Stiefel ohne Kappen, Anschlagsporen, einen Helm, einen Säbel, einen
Karabiner und zwei Pistolen.
Bei den Officieren finden wir folgende Adjustirung:
Weste von weissem Tuche;
Uniform dunkelgrün;
Ueberrock von der Farbe der Uniform;
Hose von weissem Tuche, (ausser bei grossen Paraden waren
weissledeme Hosen gestattet);
Bokolor von weissem Tuche mit Aermeln;
„Ueberzughose* von der lichtgraumelirten Farbe, wie bei den
Gemeinen, jedoch mit einem Streifen Egalisirungstuche besetzt
Zwischen den Beinen war diese Hose mit schwarzem Leder versehen;
Lederne Handschuhe gelb, mit Stulpen, welche bis auf den
halben Aufschlag reichten;
Säbelkuppel von weissem Leder, Beschläge von Stahl;
Feldbinde von Kameelhaaren (wurden zu Pferd und zu Fuss,
dann bei kalter Witterung über dem Ueberrocke getragen);
Porte - iSp^e von schwarzem Leder mit zwei goldgestickten
Streifen ;
Säbel (statt des bisherigen Degens) von Stahl mit einer
83 Zoll langen Klinge. Die schwarz überzogene Scheide hatte drei
Bänder.
An Pferderüstung hatte die Mannschaft mit rothen Tuchstreifen
besetzte Chabraquen, Pferdedecken, ungarische Holzsättel, Mantel-
säcke, je zwei haarene Packtomister, Eisentaschen, Pistolenholfter,
Ober- und Untergurten, Steigriemen, Steigbügel, je drei Packriemen,
Mantelriemen, Yorderzeuge sammt Sprungriemen, Hinterzeuge,
Halftern, Trensengebisse, Hauptgestelle mit Zügeln, Beitstangen,
Zelthacken, 22 Zoll lange Sensen in hölzernen Futteralen und
Pferdepflöcke.
Die Officiers - Chabraquen waren mit Gold und schwarzen
Schnüren eingefasst.
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17t4-17f8* 257
Der Militärdienst war, wie in der vorigen, so auch in dieser
Periode lebenslänglich. Bei der deutschen CavaUerie hörte 1771 die
freie Werbung auf und sie ergänzte sich nunmehr aus den Werbe-
bezirken der deutschen Infanterie -Begimenter, oder aus dem Stande
dieser Begimenter.selbst. Es wurde denmach einem jeden Gavallerie-
Begimente ein gewisser Bezirk angewiesen. *) Bei den deutschen
In&nterie-Begimentem war dieses schon 1766 geschehen. In diesem
Jahre wurde auch die »Conscription* eingeführt **) und angeordnet,
dass die .Seelenconscription*^ jeden Jahres yom 1. Jänner bis Ende
December gefertigt, kein Ort, wenn auch nur eine einzige Seele
darin befindlich, davon ausgelassen und sofort eine vollkonmiene
Beschreibung eingesendet werden soUe. Zur Leitung der Reichs-
Werbeangelegenheiten wurde damals ein General als »Directeur* an-
gestellt, welchem alle im Beiche befindlichen Werbeofficiere unter-
geordnet waren. Auch erhielten die deutschen Infanterie-Begimenter
im Jahre 1771 beständige Werbecantone in den Erbländem.
Mehrfache Umgestaltungen vervoUkonmmeten die neue Werbe-
bezirks-Eintheilung.
Nach der Erwerbung von Galizien wurden daselbst längere Zeit
hindurch keine eigenen Begimenter aufgestellt, vielmehr nur Aushilfs-
bezirke für die verschiedenen erbländischen Truppenkörper bestinmii
Die Eintheilung des* Staates in die verschiedenen Haupt- und
Aushilfs-Werbebezirke und die Einführung der Conscription bildeten
die Grundlage fOr die Assentirung, so wie dieses System bis auf
unsere Zeit herrschend geblieben ist.
Im Jahre 1780 wurde die Begiments- Werbung conscribirter
Unterthanen innerhalb der österreichischen Staaten gänzlich unter-
sagt 1781 geschah die Veröffentlichung eines neuen Conscriptions-
und Werbesystems, nach welchem den Begimentem neue Werbe-
bezirke***) angewiesen wurden.
Jeder Begiments -Werbebezirk war in so viele Compagnie-
bezirke eingetheilt, als das Begiment Gompagnieen zählte. Der Com-
*) Unser ßegioient recmtirte sich, vom Jahre 1771 angefangen, auf das
ergangene Anerbieten seines Obersten und Gommandanten Graf Hohenzollern
hin, ans den Hohenzollem'schen Gebieten Heohingen nnd Sigmaringen.
♦♦) Ein weiteres Conscriptions-Patent erschien im März 1770.
***) Unserem Begimente : Augsburg and Kempten im soiiw&bisoiien Kreise.
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258 17«4-17»8»
pagüie-Commandant besorgte in seinem Bezirke die Conscription
und die Eecrutinmg. Zur Führung der Populationsbücher war bei
jeder Compagnie ein Of&cier bestimmt, der alljährlich die Bereisong
im Compagniebezirke in der Zeit vom 1. März bis Ende Mai
vornahm.
Die Aushebung der zum Ersätze des Abganges nöihigen
Mannschaft geschah durch vertraute und geschickte Unterofficiere.
Dieselben holten die Leute, ohne Aufsehen zu erregen, in möglichster
Stille aus ihren Häusern ab, worauf man die Tauglichen im Alter
zwischen 17 und 40 Jahren assentirte*J Seit dem Jahre 1788
mussten auch die Juden, gleich den übrigen Unterthanen, Militär-
Dienste leisten; sie waren nunmehr den allgemeinen Militärvor-
schrifben unterworfen und konnten danach auch Unterofßciers- und
Officiersstellen erhalten.
Die Yorschriften über die Beurlaubung der Officiere in das
In- und Ausland, über Urlaubsverlängerungen, über die GLebühren
der beurlaubten Officiere und die ihnen sonst obliegenden Formen
enthält das „Normal* vom 31. Mai 1777.
Die Bemontirung geschah Ende dieser Periode durch Assent-
Commissionen.
Die in den, nicht in Werbebezirke eingetheilten Ländern
(Ungarn, Siebenbürgen, Italien) liegenden 'Begimenter mussten zar
Abholung ihrer Bemonten ein Commando nach dem ihnen zu-
gewiesenen Werbebezirke abschicken.
Was die Belohnungen für militärische Verdienste betrifft, so
fügte K^er Josef 11. den bisherigen Grosskreuzen und Bittem des
Maria-Tbearesien-Ordens am 15. October 1765 noch eine dritte,
mitüere Classe, die der Commandeure hinzu. Ein Jahr zuvor fand
die Gründung des Ordens des heiligea Stephan, Königs von Un-
garn, statt.
Beweise von ausgezeichneter Tapferkeit bei der obligaten
Mannschaft waren vor Kaiser Josef's IL Zeiten nur mit Gelde
belohnt; da aber solche Auszeichnungen nur einen vorübergehenden
Vortheil gewährten, daher nicht geeignet waren, das Selbstgefühl
*) Ausländer wurden zwar auch jetzt noch mit Capitalatlon aufge-
nommen, jedoch sollte nach dem 1777 erschienenen Normale die Capitulation
bei der Cavallerie nicht unter 10 Jahre zugestanden werden.
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19M-1T98, 269
des Msranes zu erhöhen, so Hess dieser Monarch im Juli 1789
goldene und silberne Denkmünzen prägen. läne solche Militär-
Ehren-Medaille zeigte auf der einen Seite das Bildniss des E^aisers
mit der Ueberschrift: »Joseph 11/, auf der anderen Seite sechs sich
durchkreuzende Fahnen mit einem Lorbeerkranze und der Inschiift :
.Der Tapferkeit.*
Zufolge einer Verordnung vom Jahre 1776 erhielt jeder Mann,
der sein Pferd durch volle 12 Jahre geritten hatte, em Douceur
von sechs Ducaten.
Die Behandlungsweise der Untergebenen war in dieser Periode
viel humaner, als bisher. Zufolge des Normals vom 25. Jänner 1763,
welches erst mit Beginn dieser Periode in Wirksamkeit trat, soUtwi
Stockstreicbe lediglich bei jenen Leuten angewendet werden, bei
denen Ermahnungen in Güte nichts fruchteten. Einen Mann mit
dem Stocke oder Gewehre selbst zu strafen, wurde den Ofßcieren
bei Cassation verboten. Ein Escadrons-Commandant durfte höchstens
25, ein Subaltem-Ofißcier höchstens 7, ein ünteroflficier nur im
Detachirungs - Falle Stockstreiche austheilen lassen. Die üeber-
schreitung dieser reglementmässigen Zahlen wurde auf das Strengste
bestraft.
In dem angeführten Normale heisst es femer:
„Diejenigen, so einem Soldaten Fusstritte, Maulschellen Ohr-
»feigen und Stösse in die Rippen, auf die Brust oder wohin es sein
,möge, mit dem Gewehre oder Stocke geben, auch muthwillig auf
»den Kopf, Arm, Brust, Hals oder Füsse schlagen, soDen, wenn der
«Thäter ein Officier wäre, mit der Cassation, ein ünterofficier aber
«mit der immerwährenden Degradirung und sechsmaligem Gass^-
«laufen auf und ab dui'ch 300 Mann bestraft, und falls der Mann
«dadurch gelähmt würde oder sterben sollte, kriminalisch processiret
«werden.
«Die Becruten, so lange sie nicht völlig abgerichtet sind,
«sollen wegen eines im Exerciren begangenen Fehlers gar nicht
«gestraft werden, ausser es geschehe aus einer sichtbaren Maliz.'^
Nach dem Eeglement vom Jahre 1768 sollten der Begiments-
Adjutant, Begiments - Chirurgus, die Cadeten, der Bataillons-
Chirurgus, der Unter - Feldscherer, die Fouriere, der Profoss, die
Feldwebel und die Führer niemals mit dem Stocke gestraft werden.
17*
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260 17i4-lW8*
Bei den Corporalen sollte gleichfalls das , niederträchtige Prügeln'
möglichst vermieden und nur bei ehrlosen Leuten in Ausfibung
gebracht werden. Das Oassenlaufen wurde auch in diesem Beglement
beibehalten.
Nach demselben wurden Officiere mit Haus- und Profossen-
arrest bestraft, in Eisen und Banden jedoch nur dann gelegt,
wenn das Verbrechen einen Process verdiente. Denselben Strafen
war auch der Regiments -Adjutant, femer der Eegiments-Chirurgos
unterworfen.
Die Unterofficiers - Strafen bestanden in Profossenarrest (ge-
schlossen, resp. ungeschlossen), Entlassung, Degradirung, Wach-
dienst, Arrest mit oder ohne Eisen, Flintentragen, endlich, wie
bereits oben erwähnt, in Gassenlaufen und Stockstreichen.
Das rohe Gepräge der früheren Zeiten behielt jedoch die
«peinliche Theresianische Halsgerichtsordnung* vom Jahre 1768
noch bei. Danach existirte: die Feuerstrafe, das Yiertheüen, das
Badbrechen, etc. Die Peinigungsarten bestanden : 1. in dem Daumen-
stocke, 2. der Bindung oder Schnürung (der Arme), 3. der Folter
(mit Aufspannung und Beckung des Körpers auf der Leiter),
4. dem Feuer.
Die Tortur wurde beim Militär ,bei Verrätherei, Correspondenz
etc., nicht aber bei Desertion, Widersetzung gegen Oflficiere und
Vorgesetzte* etc. angewendet.
Es darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass die hier angefllhrten
Todesarten mit all' ihren Qualen, obschon die Kriegsartikel*) für
jede Gattung von Verbrechen eine besondere Todesart bezeichneten,
beim Militär nur selten nach dem buchstäblichen Gesetze aus-
geführt wurden.
Nachdem die Anwendung der Tortur und die Verschärfung
der Todesarten mit Peinigen am 1. Jänner 1776 gänzlich abge-
schafft und die Verhängung der Todesstrafe nur auf verhältniss-
mässig wenige, besonders abscheuliche und staatsgefährliche Ver-
brechen beschränkt worden war, galt bis zum Erscheinen der neuen
*) 1768 ersohien ein Keglement mit 49 neuen Eriegeartikeln. Bis dahin
hatte der im Jahre 1699 anter dem Kaiser Leopold I. ersohienene Artikale-
brief (jMltiglceit gehabt.
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17«4-lVf8* 261
Eriegsartikel der Grundsatz, *) dass aDe Verbrechen, auf welche
die Theresianische peinliche Gerichtsordnung auch nur eine einfache
Todesstrafe verhängte, in Kriegszeiten mit dem Tode bestraft
werden könnten, in Priedenszeiten jedoch nur bei jenen Verbrechen
die Todesstrafe des Stranges, Schwertes oder durch Pulver und
Blei stattfinden sollte, auf welche die Theresianische peinliche
Gerichtsordnung die verschärften Todesarten des Peuers, Bades und
Viertheilens setzte.
Bezüglich der Beförderung räumte ein hofkriegsräthliches
Bescript vom 1. April 1766 dem Begiments- Inhaber das Becht
ein, die Chargen im Begimente blos vom ersten Bittmeister resp.
Hauptmanne abwärts entweder selbst zu vergeben, oder diese
Befiigniss dem zeitlichen Obersten zu überlassen.
Während der Zeit, als die Cavallerie - Begimenter keine
Inhaber hatten, mithin „vacant'^ waren, hing das Avancement in
denselben vom Hofkriegsrathe ab. In diesem Falle fanden die
Beförderungen auf Grund der eingeschickten Bangs- und Conduiten-
Listen statt. Die Begiments-Tnhaber, sowie die Stabsof&ciere wurden
auf den Vortrag des Hofkriegsrathes hin, von Sr. Majestät ernannt.
Im Jahre 1768 trat bei der Cavallerie die Charge des zweiten
Bittmeisters in's Leben. Den Kegiments-Inhabem räumte femer eine
Verordnung vom 20. December 1777 die Wahl eines Adjutanten ein.
1766 wurde ein Lehrcurs der Fferde-Arzeneikunde (das jetzige
Thier-Arzenei-Institut) zu Wien errichtet.
Um eine schnellere und sichere Ausrüstung der Armee zu
erreichen, als bisher, wurde den Begimentem im Jahre 1767 die
Montur - Lederwerks- und Peldrequisiten - Beischaflung, sowie die
Oeconomie im Allgemeinen abgenommen, und man errichtete eigene
ärarische Montur-Oeconomie-Commissionen.
In demselben Jahre wurde auch verfügt, dass jeder Offider
bei seiner Verheirathung ein gewisses Capital (mit Bücksicht auf den
Unterhalt der Witwe) deponiren müsse. Eine Erhöhung der Heiratbs-
cautionen trat am 15. Pebruar 1771 in's Leben.
1768 erging ein General-Pardon far Deserteure, 1770 wurden
an verschiedenen Orten Schulen für Soldatenkinder angelegt.
^ Nach §. 1 und 2 der Straf norma yom Jahre 1790.
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262 m4-l?f8.
Im Jahre 1786 gründete der Kaiser Josef IL die medidnisch-
chirurgisohe Josephs-Aoademie :
1. als Schule zur Bildung von Teld-Aerzten,
2. als gelehrte Gesellschaft zur Förderung von Heilswissen-
scbaften,
3. als pemuuieDte Feld - Sanitäts - Gommission zur Berathung
oder Entscheidung über Sanitäts - Gegenstände.
Um die Führung grösserer Massen zu üben, wurden häufig
grosse Friedenslager (zu Minkendorf bei Wien, bei Pettau in Steier-
mark, bei Neustadt in Mähren, bei Kitsee*) in Ungarn, bei Pest,
bei Prag, etc.) angeordnet
Für die k. k. Cavallerie waren in den Jahren 1765, 1769,
1772, 1784 und 1796 neue Keglements erschienen.
Zufolge des Exercier - Reglements vom Jahre 1765 war die
k. k. Cavallerie in drei Gliedern formirt.**) Am rechten Flügel des
Segimentes stand die Grenadier -Escadron; zur linken folgten die
Leib-Escadron, die Oberstlieutenants-, die rechte Mittel-, die linke
Mittel-, die Oberstwachtmeisters- und die Obersten - Escadron.
Das Escadi'ons - Intervall betrug drei Pferdelängen oder nenn
Schritte. Jede Escadron hatte eine Standarte,*^) die sich in der
Mitte des ersten Gliedes befand. Beim jedesmaligen Ausrücken
wurde die Escadron so abgetheilt, wie dies bisher üblich war,
näJQÜich: die Mitte; zu drei Zügen; zu Vieren; das dritte Glied zu
Vieren oder Achten, um zwei Glieder formiren zu können; über
den zweiten Mann zum Absitzen.
Die Officiere standen vor der Front, der Capitän vor der
Mitte, die übrigen Chargen auf den Flügeln der Glieder und hinter
der Front. Jeder Capitän commandirte seine Escadron; die beiden
Stabsofficiere standen auf den Kegiments-Flügeln vor der Mitte der
Leib- und Obersten-Escadron. Der Oberstwachtmeister war übrigens an
keinen bestimmten Platz gebunden und hatte besonders bei den Aufinär-
schen die Bichtung und das Einrücken der Escadronen zu überwachen.
*) An demselben nahm unser Regiment im Jahre 1767, an jenem bei
Pest 1771, an jenem bei Schönbrunn 1777 Theil.
**) Nach einem im k. k. Kriegs -'Archive befindlichen Manuscripte dei
F.-Z.-M. Ritter von flauslab.
***) 1771 behielt jedes Dragoner -Regiment nur drei Ständarten, d. i. für
jedo Division eine.
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17«4-17W. 263
Alle Schwenkungen wurden im Trabe bewirkt.
Die „Chargirangen" zu Pferd waren vorzugsweise fthr den
Tfirkenkrieg, „wo man sich schier niemals des Seitengewehres
bedient," beibehalten, sonst sollte in der Aotion stets der Pallasch
in der Hand gebraucht werden.
Colonnenformationen geschahen mit Vieren, mit Zügen oder nüt
Escadronen ; die Aufmärsche aus der Abtheilungs-Colonne durch die
„Deployirung*', wobei die Abtheilungen vorher % Schwenkung gegCj^
die Seite, wohin auftnarschirt werden sollte, machten, oder durch
das Einschwenken in eine oder die andere Planke. Sollte der Auf-
marsch auf die Seite, nach welcher abmarsehirt war, bewirkt werden,
(Inversion), so durfte dieses nur mit Escadronen geschehen* Die
Escadronen mussten daher vor dem Aufinarsche, wenn sie zu Vieren
oder in Zügen formirt waren, in Escadronen aufinarschiren.
Bei der Attaque hatten die Stabsofficiere keinen bestimmten
Platz, „nur hatten sie stets auf den Obersten wohl Acht zu haben
„und die von diesem entweder durch Zeichen gegebenen oder aus*
»gesprochenen Commandos, sobald sie solche gehört, den Escadronen
»sogleich mit der Stimme zu wiederholen, damit die ganze Front
»desto gleicher avanciren könne.**
Auf das »Marsch!* setzte sich die Front im Schritt in Be-
wegung; auf das nächste »Marsch!* wurde in Trab übergegMigen 5
auf „Marsch! Marsch!* setzten sich alle Escadronen unter Hebung
des Pallasches über den Kopf in einen starken Trab und auf das
Commando: »Darauf los!* hatte jeder Mann seinem Pferde »beide
Sporen anzusetzen*, die Zügel etwas nachzulassen und die äusserste
Kraft anzuwenden, um seinen Gegner über den Haufen zu werfen.
Sodann wurde »Halt!* conmaandirt, worauf sich die Escadronen
schnell sanmaelten und sich aus jeder Escadron von beiden Flügeln
des dritten Gliedes acht Mann und ein Corporal hurtig vor die Front
der Escadron zur Verfolgung des Feindes begaben, indessen die
geordnete Front diesen Patrouillen nachrückte.
Der Eückzug en ^chiquier wurde zuerst von den ungeraden,
sodann von den geraden Escadronen angetreten.
Die meisten Bewegungen konnten auch auf das Zeichen der
Pauke oder Trompete oder der Trommel und darauf folgendes Com-
mando der Bscadrons-Commandanten ausgefahrt werden.
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264 17«4-I7t9-
Der Aufinarsch konnte femer auch auf die Tete durch doppelte
Schwenkungen geschehen, z. B. wenn sich beiderseits der Golonne
Hindernisse befanden, welche das Deployiren nicht gestatteten.
Standen die Escadronen «in Masse* hintereinander, so erfolgte der
Aufmarsch auf die T§te durch den « Seitenmarsch mit Vieren* rechts
oder links, oder durch die Abschwenkung mit Zügen. Uebrigens
war es dem Begiments-Commandanten überlassen, je nach den Ver-
hältnissen des Terrains den Aufinarsch am zweckmässigsten anzu-
ordnen.
Wenn die aus ganzen Escadronen gebildete Begiments-Ck>lonne
an ein Defil^e kam, so war der Abmarsch zu Zweien aus der Mitte
jeder Escadron im scharfen Trabe oder Galop vorgesdirieben ; jenseits
des Defil^es wurde die Escadron wieder in entwickelter Linie formirt
Um in der Escadron Front und Flügel auf der Stelle zu ver-
ändern, rückte die rechtsstehende Hälfte um die halbe Escadrons-
breite gerade vor und bewirkte eine ümkehrtschwenkung nach links,
während die stehen gebliebene halbe Escadron diese nach rechts
ausführte und sodann stehen blieb, erstere aber durch den geraden
Vormarsch in die neue Front einrückte. Diese Bewegung nannte
man die «hohle Graben-Schwenkung."
So oft die Escadronen schwach waren, oder wenn man dem
Feinde eine grössere Front darbieten wollte, wurden aus drei Gliedern
zwei formirt.
Im Cavallerie-Beglement vom Jahre 1769 blieben die Stellung,
die Bangirung und die Evolutionen im Allgemeinen nach den Bestim-
mungen vom Jahre 1765.
Die wesentlichsten Abänderungen bestanden in Folgendem:
Zur Attaque wurde commandirt : „Man wird attaquiren ! Marsch !'
Die Bewegung wurde im Schritt angetreten; auf: ^Marsch! Marsch!''
in einen massigen Trab übergegangen und etwa nach 40 Schritte
das „Marsch! Marsch !*" wiederholt und der Trab, unter gleichzeitiger
Erhebung des Pallasches über den Kopf, verschärft. Zum Einhauen
erfolgte sodann das Commando „Attaquirt!", worauf Alles in Carriere
überzugehen hatte.
Die Aufmärsche oder Entwickelungen aus der Colonne in die
Front konnten auch auf das „Allarm-Signal'' erfolgen und geschahen
nach jener Seite (Tete, Flanke, Queue), wo dieses Signal erfolgte.
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17t4-17M. 265
Im Jahre 1771 traten StaJbstrompeter an die SteUe der Pauker.
1772 wtirde bei der gesammten Cavallerie f&r das Ausrücken zu Foss
«das Infanterie-Eieroitium* eingeftUirt.
Das Cavallerie-Beglement vom Jahre 1772 enthielt folgende
wesentlichen Bestimmungen:
Die Gliederdistanz betrug zwei Schritte; jede Escadron wurde
in vier Züge abgetheilt und die Flügel der Züge mit Chargen ver-
sehen. Diese bildeten jedoch zwischen je zwei Zügen nur eine Botte.
Die üblich gewesenen Signale für die Handgriffe und für die
meisten Evolutionen wurden abgeschafifl; und durch das Commando
ersetzt. Bei Ertheilung des Conmiandos zu einer Bewegung musste
auch die Gangart: Schritt, Trab oder Galop beigeftlgt werden.
Alle im früheren Beglement vorgeschriebenen Formationen
wurden beibehalten, nur bei den Bewegungen zum Yergrössem und
Verkleinem der Abtheilungen wurde auf die neue Eintheilung Bück-
sicht genommen, wodurch auch Halb-Escadrons- und Divisions-
Golonnen zulässig wurden.
Der Au&narsch aus Zügen in Halb-Escadronen geschah auf das
Commando: „Die Geraden links (rechts) traversirt, Marsch I*" Sobald
diese den nöthigen Baum erhalten hatten, erfolgte das Gomnumdo:
«Halt!" und «Aufmarschirt!'', worauf sie gerade vorrückten. Um
mittelst der Deployirung aufzumarschiren, musste stets in Halb-
Escadronen durch d^ Travers aufinarschirt werden.
Das Zeichen zur Attaque gab der Stabstrompeter, worauf alle
anderen Trompeter dasselbe beantworteten. Em-z darauf erfolgte vom
Stabstrompeter ein weiterer Trompetenstoss, worauf die Divisions-Com-
mandanten ;,Im Galop Marsch l*" commandirten. Nach 40 Schritten
conmiandirten sie «Marsch i'^, worauf der Galop verstärkt wurde; auf
120 Schritte vom Feinde nochmals „Marsch I*", worauf der Galop
noch mehr zu verstärken war. Wenn man auf diese Art dem Feinde
bis auf 80 Schritte nahe gekommen war, so wurde vom Stabs- und
von den. übrigen Trompetern »Allarm" geblasen; die Divisions-Com-
mandanten conmiandirten abermals „Marsch! Marsch l*", worauf beide
Sporen gegeben und „im völligen Galop* geritten wurde, „jedoch
ohne die Zügel schiessen zu lassen. '^
War der Feind über den Haufen geworfen, so wurde „Halt!"
commandirt, sodann vom Stabs- und von den übrigen Trompetern
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266 ITM-ITfS^
ein Trompetenraf geblasen, auf welchen gleichzeitig im Schritt lang-
sam fortmarschirt wurde. War die Front geordnet, so erfolgten drei
doppelte Stösse, und die Divisions-Commandanten commandirten ,im
Galop Marsch!*, worauf sich Alles in „Mittel -Qalop* setzte, um
den Feind zu verfolgen.
Die wesentlichsten Neuerungen des Cavallerie-Exercir- Regle-
ments vom Jahre 1784 bestanden:
1. In der Einführung eines Exercitiums, um sich gegen Ca-
vallerie und Infanterie offensiv und defensiv zu decken, mi<Mn der
Anfang des Säbelfechtens.
2. Die Formirung einer Flanke mit dem einen Flügel, und der
Aufmarsch mit dem anderen.
3. Der Autinarsch auf das Centrum einer Colonne.
4. Abmärsche von beiden Flügeln rückwärts.
5. Das Aufrollen, eine Art, sich auf einen oder den anderen
Flügel, oder auf die Mitte vor-, resp. rückwäiis ^n Colonne zu setzen.
Hierbei wurde jene Abtheilung, auf welche sich formirt wurde, zur
Queue.
6. Vorschrift für Avant- und Arrieregarden, Flanqueurs und
Seiten-Patrouillen.
7. Formirung einer Flanke mit dem dritten GUiede, welches
vorerst Züge bildete.
8. Aus drei Gliedern zwei formiren. Zwei und zwei Rotten,
welche sich auf Eeitersbreite öfiheten, gaben dem dritten Gliede
Platz, die vorderen zwei Glieder zu doubliren.
9. KaUirungen, welche jedoch divisionsweise geschahen.
10. Formirung einer obliquen Linie (Frontveränderung halb
rechts mit Abtheilungen).
üeberdies findet man bereits die ersten Andeutungen Ar die
Bewegungen mehrerer Begimenter im Vereine, sowohl in entwickelter
Linie, als auch, um sie aus einer einfachen Colonne oder aus
mehreren Colonnen, die auf gleicher Höhe vorrückten, in die Front
zu ^twickeln. Femer findet man in jenem Beglement die Anordnung,
wie die Generalstabs-Officiere und Adjutanten bei diesen Bewegungen
verwendet wurden.
Im Mobilisirungsfalle hatte ein Dragoner-B^^iment (zu 6 Esca-
dronen) an Packpferden: f&r den Stab 4, für die Escadronen 24,
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17«4-I7f8. 267
als Keserve 2; ferner 10 Packknechte. Die Packpferde dienten zur
Fortschaffung der Zelte und Kochgeschirre. Da die Packpferde den
Truppen aber nicht immer folgen konnten, weil die Colonnen ihre
Märsche nicht immer auf Strassen bewirkten (namentlich in den
Türkenkriegen), so wurden statt derselben Tragthiere eingeführt.
Zelte und Kochgeschirre mussten immer in der Nähe ihrer Truppen-
körper bleiben.
Die Proviantwagen dienten nur zum Zu- und Nachführen des
Proviantes und zur Aufbewahrung des bei den Regimentern vor-
handenen Ueinen Vorrathes an Moituren und Scbidien.
Während des TttrkBnkriegas, 1788-— 1790, auch nach dem
Frieden von Campo-Formio (1797) blieb keine Zeit zu durchgreifenden
Beformen, doch besserte man im Einzelnen fort»
Die Taktik blieb bis zu den französischen Bevolutionskriegen
ungemein steif und paradeförmig. £s war dieses die Blüthezieit der
Lineartakükt ; Cavallerie- Attaquen grösserer Körper in entwickelter
Linie wurden mit Vorliebe durchgeftthrt.
In Folge der in den Feldzügen gegen die Franzosen gemachten
Erfahrungen wurde die Lineartaktik nach und nach über den Haufen
geworfen, wogegen die Fechtart in offener Ordnung immer mehr
zur Geltung kam (bei der Cavallerie die verschiedenen Colonnen-
fonnaidonen).
Die Kriegs - Operationen litten noch immer unter dem über-
grossen Einflüsse, welchen der vom Kriegsschauplatze entfernte
Hofkriegsrath auf dieselben ausübte; im üebrigen wurden die
Bewegungen selbst durch die Einführung der Bequisitionen weit
unabhängiger und freier als bisher.
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Vn. Periode.
Um VtliEwgt 17M !■ Itoliei bis smm trititm m
iMeville. 17M— 1801.
1799. Der Friede zu Campo - Formio trug von Haus aus den Keim
zu neuen Zerwürfnissen in sich, weil er nur abgeschlossen worden
war, um Zeit zu gewinnen. Auch Frankreich lieferte 1798, während
des Congresses zu Rastadt, noch hinlänglichen Stoff zu einem aber-
maligen Kriege.
Oesterreich benutzte daher in Voraussicht der kommenden
Ereignisse die kurze Friedensepoche eifrigst, um sein Heer zu er-
gänzen und schlagfertig zu machen.
Schon im Herbste 1798 wurde an der Zusammenstellung der
Armeeen fQr das nächste Jahr gearbeitet, und zwar wurden 88.000
Mann, darunter unser Regiment, fQr Italien bestinunt.
Nach erfolgter Musterung im Jahre 1799, und zwar der Oberst-
lieutenants - Division am 15. Februar zu Szigetvär im Somogyer-,
der Obersten-Division am 18. zu Siklös, des Regiments-Stabes am
19. zu P6tsvärad im Baranyaer-, der Majors - Division am 21. zu
Bonyhäd im Tolnaer Comitate und der Reserve - Escadron am
22. Februar zu Pest, erhielt das Regiment Herzog von Württemberg
Dragoner am 28. März die Bereitschafts-Ordre, femer am 18. April
1799 von Wien aus den Befehl, unverzüglich aus Ungarn zur
italienischen Armee aufzubrechen.
Dasselbe marschirte einem Marschplane zufolge am 1. Mai
aus dem Somogyer-, Tölnaer- und Baranyaer Comitate ab, und zwar
divisions-, respective escadronsweise in drei, respective vier Golonnen;
voraus die Oberstlieutenants - Division, dann der Regiments - Stab
und die Obersten-, endlich die Majors -Division.
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17M-1M1. 269
Jede Division, respective Escadron, marschirte einen Tage-
marsch hinter der anderen , und zwar über N. Kanisa, Friedan, *)
Pettan, W. Peistaritz, Qonobitz, CJilly, Franz nach Laibach, wo die
Oberstüeutenants - Division am 23., der Begiments - Stab und die
Obersten - Division am 24., eine Escadron der Majors - Division am
25., nnd die andere am 26. Mai eintraf.
In Laibach erhielt unser Begiment einen neuen Marschplan,
wonach es in der oben angef&hrten Ordnung nach Fadua weiter zu
marschiren hatte.
Dieser Weitermarsch ffthrte über Ober-Laibach, Planina, FrÄ-
wald, Haidenschaft, Görz, Cormons, Falma, Codroipo, Valvasone,
Pordenone, Sacile, Conegliano, Treviso, Mestre nach Fadua und von
hier über Verona zur Blockade von Mantua.
Daselbst bivouaquirte unser Begiment drei Tage und rückte
sodann in Eilmärschen bei Tage und bei Nacht zur Schlacht an
der Trebbia. In der Nacht vom 18. auf den 19. Juni 1790 langte
es bei der vom F.-M. Qraf Suwarow befehligten österreichisch-
russischen Armee an. G.-d.-C. Bitter von Melas befehligte die
österreichischen Truppen.
Die Schlacht an der Trebbia wurde der französischen Armee
unter dem Oenerale Macdonald geliefert, welcher dem im (Genuesischen
operirenden Generale Moreau Verstärkungen zuführen wollte.
Laut Ordre-de-bataille vom 19. Juni waren die sechs Esca-
dronen unseres Begimentes zur Division P.-M.-Lt. Ott beatinmoit;
es nahm jedoch nur die Oberstlieutenants-Division an der Schlacht
Theil. Die Division Ott hatte am 19. die Aufgabe, über S. Lazzaro
nach Fontenure vorzurücken, um die dort befindliche französische
Division Vatrin anzugreifen.
General Ott führte seine Aufgabe mit Geschick aus und zwang
den Feind zum Bückzuge nach Cadeo.
Der speciellen Thätigkeit der Oberstlieutenants-Division unseres
Begunentes wird in den Belationen keine Erwähnung gethan.
Der Verlust derselben betrug: todt 1 Mann, 1 Fferd; ver-
wundet 3 Fferde; gefangen 1 Mann, 1 Fferd.
^ Friedau warde von der Oberstlieutenants - Division am 13. und 14.,
▼om Regiments -Stabe nnd der Obersten -Division am 15. und von der Majors«
Division am 16. Mai passirt.
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270 IMt-lMt*
Der Begiments-Stab, die Obersten- mid die Majors-Division
kamen nach einem selir anstrengenden Marsche erst kurz yor
Beendigung der Schlacht in der Nähe des Kampfplatzes an, rasteten
einige Stunden bei Stradella und wurden sodann zur Yerfolgong des
Feindes verwendet
F.-M.-Lt. Ott verfolgte die Franzosen bis Parma, und zwar
bildete hierbei ein Flügri der Oberstlientenants 1. Escadron, unter
dem Commando des Bittmeisters Josef von Begelsberg, die Avantgarde.
Diese Abtheilung unseres Begimentes fand Gelegenheit, sich
bei dieser Verfolgung auszuzeichnen, machte nämlich viele Gefangene
und erbeutete mehrere Bagagewagen.
Durch das Vorrücken des französischen (Generals Moreau gegen
Alessandria beunruhigt, beschloss der F.-M. Graf Suwarow nun-
mehr, dorthin zurAckzukehren. Auch unser Begiment eriiielt am
22. Juni den Befehl, den nächsten Tag von Parma nach Piacenza
aufzubrechen, und von dort aus nach Alessandria weiter zu marschiren.
In Piacenza angelangt, wurde das Begiment Herzog von
Württemberg Dragoner, der neu angekommenen russischen Division
Behbinder beigegeben und marschirte sodann am 25. Juni mit
letzterer nach Alessandria ab.
Da sich der General Moreau auf die Nachricht vom Anmärsche
des F.-M. Graf Suwarow sowie des Behbinder'schen Corps ganz in
die Bocchetta zurückzog, fEisste der F.-M. Graf Suwarow den weiteren
Entschluss, die Belagerung der Festungen Mantua, Alessandria,
Tortona und Cuneo mit allem Nachdrucke zu betreiben imd zum
Schutze derselben eine Vertheidigungslinie aufzustellen.
In Folge dessen marschirte unser Begiment am 4. Juli mit
dem Behbinder'schen Corps, dessen Conunando am 6. Juli der
russische General der Infanterie Bosenberg übernahm, wieder in das
Lager von Piacenza zurück. Es traf am 9. Juli daselbst ein und
befimd sich in der Brigade G.-M. Prinz Hohenzollem.
Dem Corps fiel jetzt die Aufgabe zu, die Gegend gegen
Bobbio, Pontremoli imd M. Croce zu beobachten, und es diente als
Intermediär-Corps zwischen der Haupt- und der Belagerungs-Armee
vor Mantua.
Auch unser Begiment wurde zur Besetzung der Hauptzu^nge
in die Apenninen, besonders aber zu Becognoscirungen verwendet
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ITff-lMl« 271
Im Lager bei Piacenza blieb das Bosenbei-g'sche Corps, sowie
ctos Eegiment Herzog von Württemberg Dragoner bis zum 20. JnlL
Am 21. marschirte es sodann in das Lager bei Broni, um
durch diese Aufstellung in der Mitte zwischen der Armee und
Piacenza dem einen, oder dem anderen bedrohten Punkte schnell
zu Hilfe kommen zu können.
Ein Detachement unseres Begimentes, mit einer Abtheilung
Kosacken, kam nach Stradella.
Am 2. August wurde auch diese Stellung aufgegeben und eine
neue bei Viguzzolo und auf der Anhöhe Yon Monte - Gualdone
bezogen, um die Belagerung von Tortona zu decken. Daselbst finden
wir auch unser Eegiment, und zwar in der Division F.-M.-Lt. ßeh-
binder, Brigade G.-M. Prinz Hohenzollern.
Während sich nun der Feld-Marschall mit der Vorbereitung
zur Eroberung des Küstenlandes von Genua beschäftigte, stieg am
11. August die inzwischen verstärkte französische Armee von den
Apenninen gegen die Thäler der Bormida und Orba hinunter. Sie
vereitelte dadurch die Pläne des F.-M. Graf Suwarow gegen Genua.
Um dem weiteren Vordringen der Franzosen ein Ziel zu
setzen, trat er ihnen mit seiner Armee entgegen, und so kam es
zur Schlacht bei Novi, am 15. August 1799. General der Infanterie
Rosenberg, welcher mit seiner Division und dem ßegimente Herzog
von Württemberg Dragoner (sechs Escadronen in der Stärke von
1098 Reitern) noch immer bei Viguzzolo und bei der Höhe von
Monte Gualdone stand, um die Belagerung von Tortona zu decken,
wurde von dem am 15. August beabsichtigten Angriffe verständigt.
Im Falle die Armee, welche zwischen Novi und Acqui stand,
gedrückt werden sollte, hatte der General Rosenberg dieselbe dm'ch
einen Angriff der feindlichen rechten Flanke zu unterstützen; ihm
wurde das Gleiche versprochen. Die Schlacht bei Novi fiel siegreich
für die Alliirten aus, in Folge dessen das Corps Rosenberg nur
Zuschauer derselben blieb.
Nach dieser Schlacht marschirte der F.-M. Graf Suwarow mit
dem grössten Theile der Armee nach Asti, zwischen dem Tanaro
und Po, um jedem Vorrücken der Franzosen schnell entgegentreten
zu können. Das Hilfscorps des Generals Rosenberg erhielt gleich-
zeitig den Befehl, von Viguzzolo nach Rivaita zu marschireu, um
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272 17ff-18#K
von dort aus die Belagerung von Tortona weiter zu decken, während
der Oberst Br. Festenberg unseres Begimentes mit demselben nach
Pozzolo-Formigaro beordert wurde und die Aufgabe erhielt, Vor-
posten von Silvano d'Orba über Seravalle im Scriviathale bis Vignole
aufzustellen und vt)n da die ganze Gebirgsstrecke bis in das Trebbia-
Thal nach Bobbio zu beobachten.
Unser Regiment traf am 18. August in Pozzolo-Formigaro ein
und blieb daselbst bis zum 14. September.
Da viele Nachrichten eingelaufen waren, dass die Bocchetta
und das genuesische Küstenland vom Feinde geräumt wären, ordnete
der F.-M. Graf Suwarow eine Recognoscirung an, um die Bocchetta
zu besetzen, falls sich diese Meldungen bestätigen sollten.
Mit dieser Recognoscirung wurde der Oberst Br. Festenbeig
unseres Regimentes betraut. Derselbe brach am 3. September in
aller Frühe mit drei Bataillonen und drei Zügen seines Begi-
mentes auf. Er marschirte gegen Carosio, vertrieb die dort befindlichen
Franzosen, welche nunmehr von einem Berge auf den anderen
geworfen wurden. Die Besitznahme Voltaggios beschloss den Tag.
Die Franzosen, welche sich in diesem Orte festgesetzt hatten,
wurden zum Rückzuge in die Bocchetta gezwungen.
Der Verlust unseres Regimentes betrug an diesem Tage : todt
1 Mann, verwundet 1 Mann, 2 Pferde.
Am 4. September griflFen die Franzosen die Stellung bei Vol-
taggio zwei Male vergebens an. Da jedoch in beiden Flanken feind*
liehe Colonnen gemeldet wurden, zog sich der Oberst Br. Festenberg,
um nicht umgangen und abgeschnitten zu werden, um 11 ühr
Nachts freiwillig nach Carosio zurück und bezog daselbst eine neue
Stellung.
Am 4. September wnrde von unserem Regimente nur ein
Pferd verwundet.
Ueber das Vorgehen des Obersten berichtet der G. - d. - C.
Ritter von Melas in höchst ehrender Weise, wie folgt:
«Herr Oberst Br. Festenberg hat bei Ausführung dieses ihm
«zur Pflicht gelegten Auftrages ebenso viel Geschicklichkeit in
„Anordnung, als Klugheit im Vollzuge bewiesen, und muss ich den-
„selben wegen seines vorzüglich guten Benehmens namhaft machen.
„Melas, m. p., G.-d.-C,"
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17»»-18#1. 273
In Carosio erhielt der Oberst Br. Festenberg den weiteren
Befehl, diese Stellung nmunehr mit Cavallerie zu besetzen, die
feindlichen Bewegungen zu beobachten und die Infanterie unbemerkt
nach Tortona zu schicken. Um mit genügender Kraft auftreten zu
können, erhielt er zwei Divisionen seines Regimentes (Herzog von
Württemberg Dragoner) und eine Cavallerie-Batterie als Verstärkung.
Die dritte Division unseres Regimentes stand um diese Zeit noch
auf Vorposten zur Deckung von Tortona.
Bis zum 8. September war es dem tapferen Oberst möglich,
seine Stellung bei Carosio zu behaupten; an diesem Tage aber
drangen über 4000 Franzosen aus der Bocchetta über Novi zum
Entsätze von Tortona vor. Er sah sich daher zum Bückzuge
gezwungen, welcher musterhaft ausgeführt wurde.
Während dieses Bückzuges fand die Vereinigung unseres
ganzen Begimentes statt.
Der Brigadier G.-M. Br. Earaczay berichtet über diese AfFaire,
wie folgt:
„Um 3 Uhr Nachmittags vermehrte sich nicht nur der von
„Gavi gegen den Monte Mesma vorgerückte Feind, sondern war auch
,mit einer ansehnlichen Colonne auf der Hauptstrasse von Gavi, mit
»einer anderen gegen Tassarollo und mit einer dritten gerade über
,die Höhen gegen die Strasse im Anzüge, welche von Novi nach
aSerravalle führt. Im nämlichen Augenblicke erhielt ich zugleich die
„Meldung von Serravalle, dass eine andere Colonne über Arquata
,,dahin anrücke.
„Der Feind griff sogleich unsere Vorposten an und drückte
»dieselben in einer Geschwindigkeit bis nahe an die Stadt zurück.
»Entblösst von aller Infanterie und mit dem einzigen Begi-
»mente Württemberg Dragoner versehen, überUess ich dem Feinde
»die Stadt, um mich bei Fozzolo-Formigaro mit diesem Begimente
»aufzustellen und den Feind nach Möglichkeit mit Nachdruck zu
»empfangen, da ich schon vorher die gegen Tassarolo vorrückende
»Colonne in der Ebene beobachten liess. In der weiteren Ueber-
szeugung, dass das russische Corps von Bivalta ganz abmarschirf*")
»und die Armee nicht so geschwind herbeieilen könne, war mein
*) Der am 8. September erfolgte Abmarsch der JRussen nach der Schweiz
wird später erwähnt.
18
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274 I»f-180l.
^Hauptaugenmerk dahin gerichtet, dem Feinde das Terrain zwischen
„Novi und Pozzolo - Formigaro mit aller Anstrengung streitig zu
^machen, um ihm nicht die leere Ebene hinter Pozzolo-Formigaro
„entdecken zu lassen.
„Ich stellte daher das Regiment Württemberg en ^chiquier und
„maskirte dem Feinde unsere rückwärtige Schwäche, wo inzwischen der
«Feind hinter den vorpoussirten PlänUem mit mehr als 2000 Mann vor
„Novi aufinarschirte und gegen uns vorzurücken begann, indessen die
„schwache Colonne von Tassarolo unseren rechten Flügel beunruhigte.
„Ich befahl hierauf der auf und neben der Chaussee pladrten
„Cavallerie- Batterie, auf den nachrückenden Feind zu feuern und
„liess zugleich unter Begünstigung dieses Feuers die beiden feind-
„lichen Flügel mit einer Division attaquiren.
„Der Feind hatte nur wenig Cavallerie und wagte daher nicht,
„diese Attaque abzuwarten, sondern ergriff die Flucht und suchte
„sich in die Stadt zu retten, so zwar, dass unsere braven Dragoner
„nur wenig niedermachten und nicht mehr als 2 Ofißciere und
„15 Gemeine gefangen nehmen konnten, obschon sie den Feind bis
„nahe an die Stadt verfolgten, worauf denn die Colonne von Tas-
„sarolo sich auch in der Eile zurückzog.
„Der hiedurch erschütterte Feind vrird wohl nichts gewisser,
„als einen starken Soutien hinter Pozzolo-Formigaro vermuthet
„haben und fand es daher rathsam, in der Nacht auf den 9. Novi
„zu verlassen und sich nach Gavi zurückzuziehen.
„Der Feind hat bei dieser Gelegenheit nach eigener Ver-
„ Sicherung der Franzosen, welche ihre Todten allein auf 70 Mann
„angaben, keinen unbedeutenden Verlust erlitten, wogegen der
„unsrige unbeträchtlich ist.
„An dem glücklichen Ausgange dieser bedenklichen Affaire
„hat vorzüglich Herr Oberst Br. Festenberg den billigsten Antheil,
„welcher durch seine thätige Klugheit und aneiferndes Beispiel
„seiner persönlichen Tapferkeit dieses Lob im vollen Masse ver-
„ dient. Ein ähnliches Lob kann ich dem Herrn Oberstlieutenant
„Br. Wodniansky gleichermassen nicht versagen, welcher mit Ge-
„ schicklichkeit und Bravour unsere rechte Flanke deckte. Der
„Herr Major Hielscher vom nämlichen Regimente hat sich bei dieser
„Gelegenheit kein minderes Lob erworben.
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19«»-180L 275
, Dieser Herr Major commandirte eben die Vorposten und hat
«sich beim Bfickznge ebenso wie bei der nachherigen Attaque nüt
«Klugheit und Bravour benommen, und ich muss ebenso die Tapfer-
«keit des Bittmeisters Graf Philipps, Oberlieutenants Br. Lasberg
»und ünterlieutenants On^ Wittgenstein sowie der übrigen Officiere
»und Mannschaft besonders erwähnen.
»Gleiches Lob legt Herr Oberst Br. Festenberg seinem Ad-
jutanten Haslauer bei.
»Baron von Earaczay m. p., G.-M.*
Bei der erwähnten Affaire wurde der Oberlieutenant Isaias,
Chevalier de Janding blessirt, 2 Mann, 3 Pferde geriethen in Ge-
fangenschaft, 3 Mann, 4 Pferde blieben todt.
Für besondere Tapferkeit wurden Wachtmeister Bernhard
Enderes*) mit einer goldenen, Gemeiner Franz Nowatzek**) und Ge-
meiner Wenzel Druglitsch ***) je mit einer silbenien Ehren-Medaille
decorirt, und zwar zufolge Armee-Conunando-Verordnung ddto. Pavia,
am 15. December 1799.
Die Tapferkeitszeugnisse lauten:
»Nr. 1. Attestat,
»dass der Wachtmeister Bernhard Enderes, welcher bei dem
»Vordringen des Feindes auf die Vorposten am 8. dieses mit 1 Cor-
,poral und 18 Mann die Arridregarde gemacht hat, nicht allein
,durch eigenes tapferes Beispiel die nachjagenden zahlreichen Feinde
.sehr oft zurückgeschlagen und denselben namhaften Schaden zuge-
«ftgt hat, sondern auch mit sichtbarer Aufopferung seines Lebens
.den in Gefieüir, niedergemacht oder gefangen zu werden, gerathenen
«Herrn Rittmeister Graf Philipps degagiret, und nachdem er schon
.zwei Blessuren erhalten hatte, dennoch bis zum letzten Augenblicke
.zu fechten und durch sein muthvoUes Beispiel sehr viel Nützliches
.zu leisten nicht aufgehört hat.
»Feldlager bei Pozzolo-Formigaro, 8. September 1799.
.(L. 8.) Andreas Schemmel m. p., Dragoner etc. etc.
.(L. 8.) von Hielscher m. p.. Major.*
"*) In den Regimentsacten heiest er Endres.
♦*) In den JRegimentgacten finden wir Novak.
***) In den Regimentsacten steht einmal Drulik, ein zweites und dritte8
Mal DmUtz und Trnchlik.
18*
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276 17»»-1801.
»Nr. 2. Attestat,
,dass der Gemeine Franz Nowatzek von der Obrist ersten- beim
«Gefechte am 8. dieses seinen Cameraden Johann Seeda, der Obrist
a zweiten Escadron (dem das Pferd todtgeschossen), der unter der
«Last des Pferdes liegend, dem Tode nahe gewesen, durch seinen
«Muth und Entschlossenheit, womit er auf die denselben schon au-
fgefallenen Feinde losgedrungen und einige zusanmiengehauen, die
«anderen versprengt hat, gerettet habe, auch sich nicht durch diese
«rühmliche That allein, sondern auch durch einige wiederholte
«muthige Angriffe auf ein Infanterie - Piquet als Anführer wesentlich
«ausgezeichnet habe.
«Pozzolo-Formigaro, den 10. September 1799.*
(Unterschriften.)
«Nr. 3. Attestat,
«dass der Gemeine Wenzel Druglitsch von der Obrist zweiten
«Escadron bei der Affaire vom 8. dieses einen des Prinz de Ligni^schen
«Eegimentes von Serravalle nach Novi gekommenen, mit Auditors-
« Schriften und anderem aerarialischen Gute beladenen Wagen, welcher
«schon von einem ganzen Haufen Feinden umringt, die Stränge
«der Pferde abgehauen, geplündert zu werden und den Knechten
«der Tod zugedroht worden, dadurch Schriften, Baiechte, Wagen
«imd Pferde gerettet hat, dass er als Anführer ein Paar seiner
«Cameraden herbeirufend, gleich, ohne sie zu erwarten, in mehr als
«20 Feinde selbst eingehauen, die ersten niedergehaut und die
«anderen zerstreut hat.
«Feldlager bei Pozzolo-Formigaro, den 10. September 1799.
«Anton von Molineri m. p., Second - Rittmeister etc. etc.*
Leider fehlte gerade jetzt, wo so glänzende Erfolge erzielt
worden waren, die Einigkeit der russischen und der österreichischen
Regierung. Dieses war der eigentliche Grund, wesshalb Czar Paul I.
seinem Feldherm in Italien, dem F.-M. Graf Suwarow befahl, nach
der Schweiz abzumarschiren, sich mit dem Conmiandanten des dort
befindlichen russischen Corps, dem Generale Korsakow, zu vereinigen
und sodann in das Herz von Frankreich einzudringen.
Am 8. September, demselben Tage, an welchem sich unser
Regiment unweit Novi neue Lorbeeren sanmielte, brachen die Russen
nach der Schweiz auf.
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1?W-18#1. 277
Seine Majestät übertrug jetzt das Armee - Obercommando in
Italien dem G.-d.-C. Kitter von Melas, dessen erste Sorge eine neye
Eintheilnng seiner Truppen war. Die nächste Absicht des Conmian-
direnden ging nämlich dahin, die Armee nach Brä zu führen, um
von dieser gut gewählten Centralstellung zwischen den Alpen und
den Apenninen aus dem Vorschreiten des Generals Championet,
welcher eine neue Armee von Grenoble nach Italien geflihrt
hatte, Einhalt zu thun; nämlich durch einen Angriff die beab-
sichtigte Vereinigung der Alpen- und der Genuesischen Armee
zu vereiteln.
Das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner kam laut
Ordre- de -bataille vom 11. September zu der Hauptarmee, wo wir
es unter dem F.-Z.-M. Br. Kray in der Division P.-M.-Lt. Fürst
Liechtenstein, Brigade G.-M. Elsnitz finden.
Noch am 11. September Abends brach der G.-d.-C. Kitter
von Melas mit der ganzen Armee aus der Gegend von Alessandria
auf und fahrte dieselbe am IG. September in ein Lager bei Brä.
Gleich nach seiner Ankunft in Bra formirte er zwei Angriffs-
colonnen und brach am 18. September, um 11 Uhr Vormittags, gegen
Savigliano und Fossano auf, wo es zum Kampfe kam.
Das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner, über dessen
specielle Thätigkeit während dieser Affaire wir keine näheren Nach-
richten haben, befand sich bei der zweiten Angriffscolonne, mit
welcher der F.-Z.-M. Br. Kray gegen Fossano vorrückte.
Letzterer griff den auf den vorliegenden Höhen postirten
6000 Mami starken Feind entschlossen an und warf ihn nach drei-
stündigem hartnäckigen Kampfe nach Fossano, welchen Ort die
Franzosen um Mitternacht ebenfalls verlassen mussten.
Um 3 Uhr früh rückte der F.-Z.-M. Br. Kray in Fossano ein.
Sobald der G.-d.-C. Ritter von Melas erfahren hatte, dass
Fossano genonmien sei, legte er die Brigade Alcaini als Garnison
dahin und sandte dem F.-Z.-M. Br. Kray den Befehl, seine Truppen
nach Savigliano zu führen. Daselbst sammelte der Commandirende
seine Haupttruppe am 19. September.
Nun musste noch der im Susa- und Lusemathale vorgedrungene
Feind, welcher Turin zu bedrohen schien, aus den Ebenen vertrieben
werden.
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278 iyt9-lMl.
G.-d.-C. Ritter von Melas entschloss sich, dieses schnell und
mit allem Nachdrucke kuszuföhren, um eine Vereinigung der feind-
lichen Corps umnöglich zu machen.
Die Truppen, welche hierzu beordert wurden, sammelten sich
am 22. September, Abends, bei Saluzzo am Po unter dem Commando
des F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein. Dabei finden wir auch das
Regiment Herzog von Württemberg Dragoner in der Brigade
G.-M. Elsnitz.
Noch in der Nacht Hess der Fürst eine Schiffbrücke bei Saluzzo
schlagen und setzte am 23. September mit Tagesanbruch seine
Colonne auf das linke Po-Ufer über. F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein
marschirte sodann nach Cavour, wo sich das Corps theilte.
Oberst Br. Festenberg fasste mit zwei Bataillonen und einer
Division Herzog von Württemberg Dragoner bei Bricherasio an der
Chiamogna Posto, um die linke Flanke der Attaque gegen Lusema
zu decken. Der Rest des Corps (dabei die anderen beiden Divisionen
unseres Regimentes) marschirte gegen die besetzten Yerschanzungen
von Pinerolo.
Um 12 Uhr Mittags befahl der F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein
den Angriff auf allen Punkten zu beginnen. Während der Attaque
auf Pinerolo Hess der Oberstlieutenant Br. Wodniansky unseres
Regimentes das Chisola- und das Po-Thal durch Patrouillen ununter-
brochen beobachten.
Der Feind behauptete sich zwei Stunden hindurch, wurde aber
endlich gezwungen, Pinerolo zu verlassen und nach Fenestrelle zurück-
zumarschiren.
Nachdem nun der F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein durch Auf-
stellung einer hinreichenden Truppenzahl die Ebenen gesichert hatte,
zog er mit seinem Corps über Cavour wieder in das Lager von
Savigliano zurück, woselbst es am 25. September eintraf.
Als Solche, die sich sehr ausgezeichnet haben, bezeichnet der
G.-d.-C. Ritter von Melas auf die Anempfehlung des F.-M.-Lt. Fürst
Liechtenstein hin, den Oberst Br. Festenberg, den Oberstlieutenant
Br. Wodniansky und den Oberlieutenant Isaias, Chevalier de Janding
unseres Regimentes.
Ueber letztgenannten Officier berichtete der F.-M.-Lt. Fürst
Liechtenstein :
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17t»-180l. 279
»Herr Oberlieutenant von Janding hat sich durch die ausge-
, zeichnete Bravour und Tapferkeit, mit welcher er sich auf den
»Feind warf, wobei er auch blessirt worden, vorzüglich hervorgethan.*
Letzterer, 1 Mann und 5 Pferde wurden bei Pinerolo ver-
wundet ; 1 Mann, 1 Pferd blieben todt, und 1 Pferd wurde vermisst.
Am 28. September wurde der Oberlieutenant Mathias Mossinger
unseres Regimentes mit einem Zuge von Savigliano gegen Mondovi
und Ceva entsendet, nachdem das Anrücken feindlicher Abtheilungen
aus dem Tanarothale gegen diese Orte gemeldet worden war. Bei
dieser Kecognoscirung zeichnete sich der Gemeine Johann Machovsky
aus. Folgendes Tapferkeitszeugniss ist uns überliefert:
,Dass der Gemeine Johann Machovsky, von Muslau in Mähren
»gebürtig, 49 Jahre alt etc., etc., als ich Endesgefertigter den
»28. September a. c. mit einem Zuge bei Bastia am Ellero ge-
, standen, und, um die feindliclien Piquetter zu recognosciren, mit
»einem Corporal und 14 Gemeinen nach Lesegno der Instruction
»gemäss eine Patrouille gemacht, allein, so vorsichtig, als ich es
»untemoDMnen, dennoch in genanntem Orte durch den mir über-
»legenen Feind angefallen war, ihn aber durch eine nun selbst
»gewagte Attaque zurückgeschlagen hatte, in der Folge hingegen,
»da sich meine Leute, durch den guten Erfolg der Attaque gereizt,
»zu weit vorgewagt und zerstreut haben, mich folglich hierdurch in
»die Verlegenheit gerathen Hessen, von einem feindlichen Officiere
»und acht Gemeinen umringt, und in ein Haus getrieben worden
»zu sein, von welchem ich die mir angebotene Gefangennahme an-
» zunehmen, fast nicht mehr viel anstehen konnte: Eben in diesem
»Augenblicke, wo er den Vorgang wahrgenommen, die Gefahr ein-
»gesehen und gefühlt hat, mit einem grossen Geschrei in das Haus
»auf die Feinde vordrang, seinen Mosqueton abfeuerte, gleich drei
»derselben blessirte und den Ofßcier nebst vier Gemeinen gefangen-
»nahm, die übrigen aber zerstreute, etc. etc.
»Feldlager bei Morozzo, am 20. October 1799.
»Mathias Mossinger m/p.,
„Oberlientenant des löbl. Württbg. Drag. BgmtB.
»Jakob Suchomek,
„Corporal, als Zeuge, etc., eto,"
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280 17W-180U
Für diese muthvolle Handlung wurde der Dragoner Johann
Machovsky zu Folge Armee-Commando-Verordnung ddto. Pavia, am
16. März 1800 mit der silbernen Ehren-MedaiUe decorirt.
Da sich das Vorrücken des Feindes vom Tanaro gegen Ceva
und Mondovi bestätigte, beschloss der G.-d.-C. Eitter von Melas,
um die feindlichen Bewegungen in der Nähe zu bewachen, mit der
Armee vorzurücken. Der Marsch führte am 29. September nach la
Trinita, den folgenden Tag nach Magliano.
Unterdessen war aber schon ein grosser Theil der französischen
Armee an Ceva und Mondovi vorüber, weiter gegen Cuneo marschirt
und hatte dadurch die Verbindung mit dem bei dieser Festung
lagernden Corps des Generals Grenier hergestellt. Die Nähe der
feindlichen Armeeen führte daher zu häufigen Vorpostengefechten.
So am 30. September bei Margarita, nord-östlich von Cuneo, wo
der tapfere Oberstlieutenant Baron Wodniansky unseres Regimentes
den feindlichen Posten vertrieb, nachdem seine Dragoner 80 Mann
getödtet, und 55 Ofßciere und 70 Gemeine gefangen genonunen
hatten.
Da sich nun der Feind bei Cuneo immer mehr verstärkte,
beschloss der G.-d.-C. Kitter von Melas, sein Defensivlager bei
Magliano zu verlassen, gegen Cuneo vorzurücken, dem Feinde eine
Schlacht anzubieten und dadurch das Schicksal Cuneo'd zu ent-
scheiden.
Die Armee verliess daher am 12. October Magliano und rückte
in ein neues Lager bei Margarita.
Unser Regiment, unterstützt von der erforderlichen Infanterie
und Artillerie, besorgte nunmehr den Vorpostendienst. Nur zwei
Escadronen desselben, nebst der zugetheilten Infanterie und Artillerie
standen unter dem eigentlichen Commando des Regiments-Comman-
danten Oberst Br. Festenberg, erhielten jedoch die wichtige Auf-
gabe, durch ihre Stellung von Villanova über Mondovi bis Carrü
den Rücken der Armee zu decken. Ausserdem wäre es auch nicht
zweckmässig, ja beinahe unmöglich gewesen, die unendlich weit
ausgedehnte Vorposten - Stellung unseres Regimentes nur dem speci-
ellen Commando eines Stabsofficieres anzuvertrauen. Oberstlieutenant
Br. Wodniansky befehligte die übrigen vier Escadronen unseres
Regimentes. Dieselben sicherten Front und Flanken der Armee.
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17»t-18«l. 281
Trotz aller Vorsichtsmassregeln, welche der G.-d.-C. Ritter
von Melas anwendete, schien doch die linke Flanke seiner Armee
dadurch bedroht, dass die Franzosen das auf der Strasse nach Cuneo
sehr vortheilhaft gelegene Dorf Beinette mit 2000 Mann besetzt
hielten. Diese zu vertreiben, war daher seine nächste Sorge. Der
Angriff wurde auf den 13. October festgesetzt und der G.-M.
Mittrowsky damit betraut. Letzterer löste seine Aufgabe glänzend
und bemächtigte sich bereits in aller Frühe des Dorfes.
Die Vorposten, welche bisher zwischen Beinette und Margarita
gestanden hatten, wurden alsbald über Beinette hinaus vorgeschoben.
So ereignete es sich, dass bei den Angriffen, welche die
Franzosen Nachmittags gegen Beinette ausführten, um sich wieder
in den Besitz dieses wichtigen Platzes zu setzen, auch Abtheilungen
unseres Regimentes am Kampfe Theil nahmen.
Um 2 Uhr Nachmittags rückte der in der Frühe vertriebene
Feind in zwei starken Abtheilungen wieder vor. Er entwickelte
eine bedeutende Colonne vor Beinette, und ehe noch die nöthige
Unterstützung der Gestenreicher anlangte, vertrieb er die im Orte
befindliche Infanterie und setzte sich wieder in den Besitz des Dorfes.
Zwei Züge Levenehr- und ein Zug Herzog von Württemberg
Dragoner, welche dieses bemerkten, führten sofort eine Umgehung
aus und warfen sich mit Ungestüm dem überraschten Feinde in den
Rücken. Dadurch schnitten diese Braven ein 500 Mann starkes
Bataillon ab, nahmen 1 Gberst, 15 Officiere und 450 Mann gefangen,
hieben in die feindlichen Unterstützungen ein und verschafften der
Osterreichischen Infanterie Zeit, sich zu sanmieln um Beinette aber-
mals anzugreifen. Dieser Angriff gelang. Bei der Verfolgung des Fein-
des über Beinette hinaus zogen sich aber die Oesterreicher zu weit
gegen Süd-Osten, wodurch ihr rechter Flügel blosgestellt wurde.
Der Feind bemerkte den Fehler und rückte sofort wieder
zum Angriffe gegen diesen Flügel vor.
Hier war es ein Vice - Gorporal unseres Regimentes, Namens
Anton Hosp,'*') der sich mit ungefähr zwanzig Mann, ohne die weit
*) Derselbe hatte die Aufgabe erbalten, dem Feinde in der Flanke za
folgen und ihn zu beobachten. Vice - Gorporal Anton Hosp erhielt zufolge
General - Commando - Verordaang vom 19. October 1799 für sein tapferes
Benehmen die silberne Ehrenmedaille.
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282 17t»-l801.
überlegene Zahl der Franzosen zu beachten, auf dieselben stürzte
und einhieb. Seinem Beispiele folgte ein anderes (15 Mann starkes)
Detachement des Regimentes Erzherzog Josef Huszaren, und nun
zogen diese kühnen Beiterangriffe die gesanmite in der Nälie
befindliche Cavallerie herbei. Dadurch wurde ein Theil des Feindes,
welcher sich weit vorgewagt hatte, abgeschnitten und gefangen
genonmien. Es erfolgten zwar noch zwei feindliche Angriffe, welche
jedoch eben so glänzend wie der erste abgeschlagen wurden.
G.-M. Mittrowsky sagt zum Schlüsse seiner Relation, dass er
nur der ausserordentlichen Bravour der Truppen diese Reihe auf-
einanderfolgender Siege zuschreiben könne, und rühmt ganz besonders
das mit Tapferkeit und Klugheit verbundene ausgezeichnete Be-
nehmen des Oberstlieutenauts Br. Wodniansky unseres Regimentes.
Letzterer war zu jener Zeit als Commandant der Vorposten gerade
zugegen und führte seine in der Nähe von Beinette stehenden
Abtheilungen persönlich dem Feinde entgegen.
Von unserem Regimente blieben an diesem Tage todt 1 Mann,
3 Pferde; Oberlieutenant Ludwig von Lassberg wurde schwer ver-
wundet, ausser ihm 2 Mann, 12 Pferde.
Nach der Besitznahme von Beinette wurden die vier vom
Oberstlieutenant Br. Wodniansky befehligten Escadronen unseres
Regimentes folgendermassen postirt: 1 Zug jenseits des Flusses
Brobbio bei S. Biagio, 1 Zug am EUero mit der Front geg«n
Lesegno, 3 Züge vor und in Castelletto, 1 Zug vor und in Trucchi,
letzterer bis gegen Beinette, und 2 Züge vor und in Beinette,
8 Züge und eine halbe Batterie bildeten das Gros*), als Unterstützung.
Da die Stellung, welche die Armee bei Margarita einnahm,
für eine etwaige Schlacht nicht sehr günstig war, veränderte der
G.-d.-C. Ritter von Melas dieselbe und fühiie die Armee in
ein vortheilhafteres Lager zwischen Castelletto und Morozzo.
Dessen rechter Flügel lehnte sich an den ersteren, dessen linker
Flügel an den letzteren Ort. Li dieses Lager wurde auch unser
Regiment beordert. Wir finden es daselbst laut Ordre-de-bataille vom
26. October, zu sechs Escadronen in der Stärke von 969 Reitern, in der
Division F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein, Brigade G.-M. Graf Pälffy.
*) Wo dieses stand ist aus den Acten nicht zu ersehen.
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17tt-18#l. 283
Gegen Ende October trafen die Franzosen alle Anstalten, den
Oesterreichem durch Umgehung ihres rechten Flügels, und durch
Wegnahme von Savigliano den Weg nach Turin zu verlegen und
sie von ihren zu Brä befindlichen Magazinen abzuschneiden. Sie
setzten sich daher immer mehr auf dem linken Stura-Ufer fest
und zogen am 30. October Truppen gegen Murasso und Centallo vor.
Um nun die feindliche Absicht zu vereiteln, bestimmte der G.-d.-C.
Bitter von Melas die zwei Divisionen Ott und Elsnitz zum Angriffe
gegen die in der Nähe von Castel-Delfino stehenden Franzosen.
Bei der Division Elsnitz finden wir vier Escadronen unseres
Begimentes, während die zwei übrigen im Lager zurückblieben.
Die beiden Truppen - Divisionen passirten am 31. October in
aller Frühe die Stura unter dem Schutze von Artillerie, und zwar die
Division Ott bei Montanera, die Division Elsnitz bei Castelletto und
schlugen die sich ihnen entgegenstellenden Franzosen in die Flucht.
Von der Division Elsnitz wurde nebst anderen Truppen auch
eine Escadron des Begimentes Herzog von Württemberg Dragoner
zur Verfolgung der Franzosen beordert. Dieselbe fahrte über Bonchi
bis unter die Kanonen von Cuneo. Das Gros, darunter die anderen
drei Escadronen unseres Begimentes, rückten gleichzeitig zur Unter-
stützung der Verfolger bis Bonchi nach. Von dort aus wendete sich
die Division Elsnitz gegen Centallo, welcher Ort sodann gemein-
schaftlich mit der Division Ott angegriffen und nach einer hart-
näckigen Vertheidigung genonmien wurde. Die Cavallerie erhielt
auch den Befehl, die Franzosen zu verfolgen und fügte ihnen dabei
wesentlichen Schaden zu.
Die beiden Truppen - Divisionen hatten somit ihre Aufgabe
gelöst und blieben bis zum Abende an der Grana stehen. Da aber
der G.-d.-C. Bitter von Melas die Nachricht erhielt, dass der
General Duhesme mit Verstärkungen aus Frankreich angelangt sei,
liess er die Divisionen mit Einbruch der Nacht wieder auf das rechte
Stura-Ufer übersetzen und ein Lager bei Magliano beziehen. Dorthin
marschirte auch die Armee.
Unter denjenigen Officieren, welche sich bei Centallo besonders
auszeichneten, rühmt der Brigadier G.-M. Graf Pälfify in seiner
Belation den Bittmeister zweiter Classe Ferdinand Br. Zeppelin und
den Oberlieutenant Georg Br. Abele unseres Begimentes.
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284 I7tt-18«l.
Dasselbe verlor bei dieser AflFaire 2 Mann, 2 Pferde an Todten,
4 Mann, 5 Pferde an Verwundeten; 1 Mann wurde vermisst.
Im Lager bei Magliano finden wir die sechs Escadronen
unseres Regimentes laut Ordre-de-bataille vom 2. November, wie
früher, in der Division F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein, Brigade
G.-M. Graf PälflFy.
Nachdem die Franzosen bei Cuneo durch den General Duchesme
Verstärkungen erhalten hatten, setzten sie sich neuerdings gegen
Savigliano in Bewegung.
Um nun von seinen Magazinen nicht abgeschnitten zu werden,
verliess der G.-d.-C. Ritter von Melas das Lager bei Magliano am
3. November, fahrte die Hauptarmee auf das linke Stura-Üfer und
Hess sie die Stellung zwischen Marene und Fossano beziehen.
Denselben Tag rückten die Franzosen in Savigliano, der Vor-
stadt von Fossano und in Bene ein, forderten Fossano zur üeber-
gabe auf und bewarfen es mit Geschossen aus Haubitzen.
Unter diesen Umständen beschloss der G.-d.-C. Ritter von
Melas den Angriff auf den 4. November, an welchem Tage es auch
zur Schlacht kam, die mit einem Siege der Oesterreicher endete.
Der Angriff geschah in drei Colonnen.
Die erste unter dem F.-M.-Lt. Ott erhielt den Befehl, von
Marene gegen Savigliano vorzurücken.
Die zweite, unter dem F.-M.-Lt. Mittrowsky, bei der sieb
zwei Escadronen unseres Regimentes befanden, sollte von S. Lorenzo
gleichfalls gegen Savigliano vorrücken, den Sturm der ersten Colanne
unterstützen, sodann vereint mit ihr gegen Bernezzo vorrücken.
Die dritte, unter dem F.-M.-Lt. Elsnitz, dabei vier Escadronen
unseres Regimentes, war zum Angriffe auf Genola bestimmt.
F.-M.-Lt. Elsnitz marschirte über S. Lorenzo auf einem Feld-
wege nach Genola, nachdem er eine Seiten -Colonne unter dem
G.-M. Marquis Sommariva neben Fossano auf der geraden Land-
strasse von Genola entsendet hatte, um die Verbindung mit dem
G.-M. Gottesheim zu erhalten. Letzterer hatte den Befehl bekommen,
Scheinangriffe gegen La Maddalena und Murasso zu unternehmen.
Bei der vom F.-M.-Lt. Elsnitz selbst geführten Colonne finden
wir drei Escadronen unseres Regimentes, die vierte dagegen bei der
Seiten-Colonne des G.-M. Marquis Sommariva.
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17W-180L 285
Ueber die Thätigkeit der Division unseres Regimentes, welche
sich bei der Angriffs - Colonne des F. - M. - Lt. Mittrowsky befand,
erfiahren wir das Nähere aus der vom Feldmarschalllieutenant er-
statteten Relation. Dieselbe besagt:
„Zu der am 4. November angeordneten Attaque auf Savigliano
»marschirte ich mit den 3 Regimentern Reisky, Mittrowsky und
sTerzi nebst 1 Division von Württemberg Dragoner früh 5 Uhr ab,
,um genannten Ort im Rücken zu nehmen und den Feinden abzu-
.schneiden. Als ich daselbst ankam und die rechte Colonne (die des
,F.-M.-Lt. Ott) noch stark im Feuer war, schickte ich 2 Bataillone
„nebst 1 Escadron Württemberg Dragoner derselben zur Hilfe,
.welche auch sogleich 300 Gefangene machten und auf solche Art
,die Affaire beendeten. Hierbei muss ich — etc., etc. — hervorheben,
.vorzüglich aber den Herrn Rittmeister von Frank von Württemberg
„Dragoner, welcher, um immer dienstbar zu sein, alle Gefangenen,
«so er machte, jedesmal gleich an die Infanterie abgab und, als
„seine Leute, welche den zuerst gemachten Gefangenen die Tornister
„weggenonmien, den Feind neuerdings erblickten, die erbeuteten
„Tornister wegwerfen Hess und mit neuem Muthe auf solchen losging,
„um mehrere Gefangene zu machen.
„Nach Beendigung der Affaire bei Savigliano marschirte ich
„mit der Division nach Genola, von wo aus ich weiter nach Centallo
„marschirte, welchen Posten ich den 5. November verliess, den 6.
„zur Division des Herrn F.-M.-Lt. Ott stiess und mit selber vereint,
„den -Marsch über Caraglio nach Bemezzo fortsetzte.
„Mittrowsky m. p., F.-M.-Lt'*
Auf die Colonne des F.-M.-Lt. Elsnitz übergehend, muss ge-
sagt werden, dass er um 4 Uhr früh aufbrach und über S. Lorenzo
nach Genola marschirte. Etwa eine Viertelstunde vor dem Orte
stiess seine Avantgarde auf den Feind. Bei dem nun folgenden Vor-
rücken bildeten die drei Escadronen unseres Regimentes nebst anderen
Truppen die Reserve des linken Flügels unter dem G. -M, Niklas
Graf Pälffy.
Der linke Flügel drang siegreich vor ; das dadurch gewonnene
Terrain wurde von zwei Escadronen Herzog von Württemberg Dra-
goner und einer halben Batterie besetzt, sodann vereint auf den
Feind losgegangen.
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286 17t9-l8#K
Der anfängliche Bückzng des Feindes artete in eine voll-
ständige Flucht aus, worauf der F.-M.-Lt. Elsnitz die Verfolgung
durch Cavallerie anordnete.
Am 5. November erhielt die Division F. -M.-Lt Elsnitz den
weiteren Befehl, den Feind aus Murasso zu vertreiben. Das Vor-
rücken geschah zu diesem Zwecke in zwei Colonnen. Bei der redits
marschirenden befanden sich die oben erwähnten drei Escadronen
unseres Begimentes.
Diese Colonne ging über S. Biagio (süd-östlich von Morozzo)
und von dort auf der nach Centallo führenden Hauptstrasse nach
Murasso. Auch der hier befindliche Feind wurde total in die Flucht
geschlagen. Gegen 10 Uhr Vormittags bezog die Division Elsnitz
eine Stellung bei Murasso, blieb daselbst bis zum folgenden Tage
und rückte sodann um 7 Uhr früh in Folge eines inzwischen ein-
getroffenen Befehles zur Einnahme des verschanzten feindlidien
Postens Mad. dell' Olmo in zwei Colonnen vor.
Die drei Escadronen Herzog von Württemberg Dragoner
marschirten wie zuvor mit der rechts befindlichen Colonne und zwar
unter dem Generale Graf Bellegarde.
Der Feind hatte unter Zurücklassung eines nur 100 Mann
starken Piquets diese Stellimg bereits verlassen, so dass mit der Ver-
treibung des Piquets die Aufgabe des F.-M.-Lt Elsnitz gelöst war.
Wir haben nun noch die Thätigkeit der vom G. - M. Marquis
Sommariva befehligten Neben - Colonne des F. - M. - Lt. Elsnitz zu
schildern, bei welcher sich an diesem Tage eine Escadron unseres
Regimentes befand. Dieselbe hatte, wie bereits angedeutet, die Ver-
bindung zwischen der Angriffs -Colonne des F.-M.-Lt. Elsnitz und
derjenigen des G.-M. Gottesheim zu halten, wirkte beim Angriffe des
Feldmarschalllieutenants auf Genola kräftigst mit und erhielt hier
den weiteren Befehl, gegen Savigliano zu marschiren, um diesen Ort
zu decken und die dortige provisorische Besatzung zu unterstützen.
In der Relation des G.-M. Marquis Sommariva bezüglich
dieses Vorrückens heisst es nach einer kurzen Einleitung:
„Auf 1 Miglie von Savigliano gegen Genola traf ich eine im
„Anmärsche gegen Genola begriffene feindliche Abtheilung, während
„eine zweite gegen Marene vorgerückt war und einige zerstreute
„Truppen gegen Marene verfolgte.
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1999-186L 287
sAls der Feind unsere Vorrückung merkte, marschirte er auf.
.Ich folgte seinem Beispiele und griff ihn so geschwind an, dass
,er, trotz seiner Vortheile, zum Eückzuge gezwungen wurde.
9 Während diese Abtheilung den BQckzug links von Savigliano
^ gegen die Maira zu nehmen gezwungen worden, rückte eine dritte
, Abtheilung aus Savigliano*) vor, die ich durch das Greschütz und
.eine Attaque der Cavallerie gleichfalls warf und zum Bückzuge
«nöthigte; ich erreichte kaum die Stadt, als jene feindliche Ab-
,theilung, so gegen Marene die Direction genommen hatte, zurück
.und gegen meine rechte Flanke anrückte. Da ich im Verhütniss
.zum Feinde wenig Truppen hatte, so blieb mir nichts anderes
.übrig, als eine rasche Attaque von Lobkowitz, Levenehr und
.Württemberg auf sie zu machen, die diese mit wahrer Entschlossen-
.heit ausgeführt, die Abtheilungen geworfen und ungeachtet des sehr
.coupirten Terrains 250 Gefangene gemacht haben.
^Mehrere neuerdings versuchte Angriffe wurden abgeschlagen.
.Verlust 10 Todte, etwa 160 Blessirte unsererseits; 400 Ge-
.fangene machten wir.
.Sommariva m. p., G.-M."
Von unserem Regimente blieben in der Schlacht bei Genola
todt: 2 Mann, 2 Pferde; verwundet wurden die ünterlieutenants
Josef von Makay, Ferdinand von Herbaczy und 6 Pferde; ver-
misst ein Mann.
Dem Rittmeister Br. Rassler unseres Regimentes wurde die
Ehre zu Theil, die vom G.-d.-C. Ritter von Melas verfasste Re-
lation über den glänzenden Sieg bei Genola Sr. Majestät dem Kaiser
zu überbringen.
In derselben sagt der Feldherr, sowie er unvermögend sei,
der ganzen Armee vom Generale bis zum letzten Gemeinen das
gebührende Lob zu sprechen, so müsse er auch bekennen, dass
jeder sich muthvoU ausgezeichnet habe.
♦) Nach der Einnahme von Savigliano verfolgte der F. -M.-Lt. Ott den
Feind bis gegen Cuneo und Hess in Savigliano nur das Grenadier -Bataillon
Persoh znrüok. Dieses hatte eben ein Theil der von Susa angekommenen
Colonne (im Ganzen 3000 Mann) des Generals Dnhesme zerstreut, Savigliano
besetzt und war mit 2000 Mann gegen Marene in Marsch, als der G.-M. Marquis
Sommariva herbeieilte und den Feind vertrieb.
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288 17W-I801.
Vom Segimente Herzog von Württemberg Dragoner bezeichnete
er folgende Officiere, welche sich ganz besonders hervorgethan hätten :
OberUeutenant August von Leidreiter, Adjutanten des F.*M.-Lt
Fürst Liechtenstein, (welchen Oberlieutenant der P.-M.-Lt Ott, wie
auch seinen eigenen Adjutanten, den OberUeutenant Johann von
Müller, rühmend erwähnte. Letzterer nahm den Oeneraladjutanten
Leclaie des französichen Brigade Generals Duhesme gefangen), Bitt-
meister Anton von Frank und Rittmeister Andreas Br. Bassler.
Letztere zwei belobte der F.-M.-Lt. Mittrowsky ganz besonders.
Bittmeister Anton Frank von Nagelsfürst unseres Begimentes hatte
an diesem Tage seine Bettung vom Tode oder von der Qefangen-
schaft den Dragonern Anton Wagner und Matthias Sogel zu ver-
danken, wie wir aus folgendem Tapferkeitszeugnisse entnehmen:
„Bei Gelegenheit der Bataille vom 4. Nov. d. J. bei Savigliano
„(auch Genola), als ich mit der Escadron auf Befehl des Herrn
„OberstUeutenants Br. Wodniansky eine feindliche Infanterie-Colonne
„attaquirte; bei dieser Gelegenheit mit einer Abtheilung über eine
„schlechte Canal-Brücke an einer Casine zu passiren hatte, diese
„aber mit dem dritten Manne schon eingebrochen war, die übrigen
„also mir zu folgen gehindert gewesen, ich denmach sogleich um-
„ ringt, gefangen, oder zusammengehauen zu werden in Gefahr
„gestanden wai*, sie obgenannte zwei Gemeine (Anton Wagner und
„Matthias Sogel) diese Gefahr einsehend, aus eigenem Antriebe
„jeder für sich und von einer anderen Seite den Canal mit Aof-
„ Opferung ihres Lebens übersetzet, mir zu Hülfe von beiden Seiten
„gekonunen, in den Feind muthvoU eingedrungen, und mich vom
„Tode, oder Gefangennahme ganz allein sie beide mich gerettet
„haben, wobei ersterer am Arme schwer verwundet worden ist
„Pavia, am 11. Jänner 1800.
„A. Frank v. Nagelsfürst,
„Ister Bttmstr. von Württemberg Drag.
„Michael Schmidt,
„gemeiner Dragoner, etc., eto."
Für diese tapfere That erhielten die genannten Dragoner
zufolge Armee-Conmiando-Verordnung ddto. Pavia, am 16. März 1800,
die silberne Ehren-Medaille.
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1799-lMl. 289
Ganz besonders zeichnete sich der Gemeine Hildebrand Grfin-
wald am 4. November aus. Demselben heftete nämlich der Armee-
Commandant eigenhändig am Schlachtfelde von Genola die silberne
Ehrenmedaille an die Brust. Es ist zu beklagen, dass die That dieses
braven Mannes in Vergessenheit gerathen ist; jedenfalls muss der-
selbe aber etwas ganz Ausserordentliches geleistet haben, wie aus
Nachfolgendem zu entnehmen ist.
Es liegt uns nämlich ein sehr interessanter Brief des G.-d.-C.
lütter von Melas an den damaligen Stellvertreter des Hofkriegsraths-
präsidenten, G.-d.-C. Graf Tige, vor, welcher wie folgt lautet:
„Hochgeborener Reichs -Graf!
ff Der Gemeine Grünwald von Württemberg Dragoner, ein
,65jähriger Mann, welcher bereits 45 Jahre dient, den ganzen
.siebenjährigen Krieg mitgemacht, seines Alters ungeachtet noch bis
,zur Stunde alle Fatiguen dieses beschwerlichen Feldzuges ertraget,
^und seine jüngeren Kameraden zur Beharrlichkeit und Dienst-Eifer
^aufmuntert, hat sich besonders in der vorgefallenen Schlacht vom
,4. dieses ausgezeichnet.
„Um nun einerseits die langen Dienstjahre dieses braven
„Gemeinen und dessen Auszeichnung zu belohnen, andererseits aber
,der Mannschaft ein auszeichnendes Beispiel, wie sehr ich alte
a Krieger zu schätzen gewohnt bin, zu geben, habe ich diesem
.Gememen Grünwald nicht nur selbst die silberne Ehren-Medaille
, angehängt, sondern denselben auch öflFentlich an meine Tafel
«gezogen und an meiner Seite bewiiihet. Ich schmeichle mir, dass
„dieses Beispiel sehr auf die Mannschaft der Armee gewirkt habe
,und glaube. Euerer Excellenz durch diese Anzeige einen Beweis
,zu geben, dass ich keine Gelegenheit beseitige, der Armee öffentlich
ff an den Tag zu legen, wie sehr ich jedes einzelne Individuum
ff schätze, und wie sehr mir besonders das Wohl des gemeinen
, Mannes am Herzen liege.
ffich geharre mit ausgezeichneter Hochachtung
ff Euer Excellenz ganz gehorsamster
ffMelas m/p.,
„G. d. C.
„Borgo-S.-Dalmazzo, 24. Nov. 1799.»
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290 . 17t9-18#h
Dieser, von echt militärischem Geiste durchhauchte Brief hatte
folgendes Allerhöchste Handbillet vom 7. December 1799 zur Folge:
,Ich verwillige diesem Gemeinen Grünwald die doppelte
»Löhnung lebenslänglich.
, Franz m/p.*
Denselben Tag liess der G.-d.-C. Kitter von Melas seinem
Briefe an den G.-d.-C. Graf Tige ein Gesuch an den Kaiser mit
der Bitte folgen, ob Se. Majestät nicht geneigt wären, dem Gemeinen
Grünwald statt der silbernen eine goldene Medaille, oder ein Doucem*
von 12 Ducaten zu bewilligen.
Auf dieses Gesuch erging folgender Bescheid:
„Wien, den 19. December 1799.
„Man hat dasjenige Sr. Majestät unterlegt, was Euer — etc.
„unterm 24. des vorigen Monates wegen Betheiligung des braven
„65jährigen Gemeinen Grünwald vom Dragoner-Kegimente Württem-
„berg mit einer silbernen Medaille und seiner sonstigen Auszeichnung
„einberichtet haben.
„Da nun Se. Majestät diesem wackeren Greise lebenslänglich
„die doppelte Löhnung zu verwilligen geruhen,
„So überlasse ich Euerer — etc., ob Deroselben dem besagten
„Gemeinen nun mehr nicht auch die goldene statt der silbernen
„Ehren-Medaille zu geben erachten werden, da ihm die der ersteren
„anklebende Zulage von Sr. Majestät schon bewilligt ist. Ich — etc.
„Schrotter m/p., G.-d.-C.*
Zufolge einer späteren Armee -Commando- Verordnung ddto.
Alessandria, am 26. März 1800 wurde dem Dragoner Hildebrand
Grünwald mit Bezugnahme auf seine wiederholt an den Tag
gelegten Tapferkeit statt der silbernen, die goldene Ehren - Medaille
verliehen.
Nach der Schlacht bei Genola, welche das Schicksal Piemonts
entschied, stellte sich die österreichische Armee zwischen Muras^so
und Bonchi auf.
Am 6. November lief die Meldimg ein, dass der Feind mehrere
Plätze, namentlich Mondovi ansehnlich besetzt hätte.
Auf den Höhen vor und um Mondovi hatten sich nämlich die
französischen Divisionen Victor und Le Meine eingenistet.
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17*f-lML 291
G.-d.-C. Ritter von Melas beschloss sofort, das stärkste, bei
Mondovi postirte französische Corps anzugreifen und bestimmte hierzu
die beiden Divisionen Liechtenstein und Mittrowsky.
Bei der ersteren befand sich unser Regiment.
Die genannten Divisionen erhielten den Befehl, concentrisch
gegen Hondovi vorzurücken. Sie brachen zu diesem Zwecke am
12. November auf und wurden an jenem Tage ihrer Bestinmiung
so nahe als möglich gebracht; speciell die Division des F.-H.-Lt. Fürst
Liechtenstein nach Beinette beordert. Das eigentliche Vorrücken fand
hierauf am 13. statt. F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein theilte seine
Division in zwei Angriffscolonnen und bestimmte die Oberstlieutenants
erste Escadron unseres Begimentes nebst einem Bataillone Infanterie
zur Avantgarde unter dem Q. - M. Graf Pälffy.
G.-M. Graf Gottesheim erhielt den Befehl, die eine Colonne
über Villanova und Vasco di Monti zu fahren, der G.-M. Graf
Bellegarde sollte über Chiusa und Monastero marschiren.
Letzterer rückte über Roccaforte und Frabosa-sottana gegen
die feindliche Gebirgsstellung, erstieg mit unbeschreiblicher Bravour
die vorliegenden Anhöhen und warf den Feind aus seiner Stellung
in das Thal zurück.
Da nun das Defiliren der Division in dem engen Thale von
Monastero durch die Stellung des Feindes auf einem vor Mondovi
liegenden Berge gehindert war, liess der F.-M.-Lt. Fürst Liechten-
stein diesen Berg durch das Infanterie - Bataillon der Avantgarde
stürmen. Der Feind wehrte sich -jedoch mit unglaublicher Zähigkeit
und wich keinen Schritt. £s wurde daher die Oberstlieutenants erste
Escadron unseres Regimentes zur Erstürmung der Anhöhe befehligt
Die nun erfolgende Attaque war so wuchtig, dass der Feind
bis unter die Kanonen von Mondovi zurückgedrängt wurde, und die
Armee nunmehr ungehindert durch das Thal defiliren konnte.
Bei dieser Gelegenheit zeichneten sich von unserem Regimente
der Oberlieutenant Br. Wenckheim und der Oberlieutenant Leidreiter,
Adjutant des F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein besonders aus. Deren
Namen werden in der Relation über die Affaire von Mondovi rühmend
erwähnt.
In dieser Relation sagt der F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein
unter Anderem:
19*
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292 ITff-lSOl.
„Trotz der schlechtesten Wege und ungemein steilen Anhöhen,
,die sich zwei Stunden von Vasco fanden, allwo die Avantgarde
„unter Anführung des Generals Graf Pälffy an den Feind stiess,
„wurden dennoch diese Naturhindemisse nebst des Feindes Wider-
„ stand alles durch die mir anvertraute brave Truppe bewältigt.
„Der Feind wurde stürmend von Berg zu Berg gejagt und
„nur die Nacht konnte dem Eifer der Verfolgung ein Ziel setzen,
„zu welchem die Ermüdung schon längst berechtigt hätte.
„Herr General Graf Pälffy hat durch die zweckmässige An-
„führung und tapferste Vorrückung ä la tete der Avantgarde das
„Wesentlichste bei dieser AflFaire geleistet.
„Der brave Oberlieutenant Br. Wenckheim von Württemberg
„Dragoner unternahm eine der dreistesten, aber für den Zweck nütz-
„lichsten Attaquen, fand aber dabei einen ruhmvollen Tod.
„Liechtenstein m. p., F.-M.-Lt.*
G. - d. - C. Bitter von Melas sagt seinerseits in der Relation
über dieses Gefecht, dass er nicht Worte genug besitze, um das
Lob über eine so tapfere und bereitwillige Truppe auszudrücken;
dass jeder Theil sich Anspruch auf die Allerhöchste Zufriedenheit
erworben habe.
Mit besonderem Lobe gedenkt auch er zum Schlüsse seiner
Belation des „seiner T^ferkeit zum Opfer gefallenen Oberlieutenants
„Br. Wenckheim von Württemberg Dragoner.*
Auch von der Mannschaft wurden zahlreiche Heldenthaten
ausgeführt. So rettete der wohlbekannte, brave Gemeine Grünwald
den bereits vom Feinde unuingten ünterlieutenant Franz von
Leidreiter. Femer werden die Thaten des Wachtmeisters Georg
Sterzinger und des Gemeinen Josef Swoboda ganz besonders genannt.
Dieselben erhielten fQr ihr ausserordentlich braves Benehmen die
silberne Ehrenmedaille.
Das dem Wachtmeister Georg Sterzinger ausgestellte Tapfer-
keitszeugniss lautet:
„Georg Sterzinger, etc., hat als Wachtmeister die silberne
„Denkmünze erhalten (bei der bataille von Mondovi), nachdem der
„Herr F.-M.-Lt. Fürst von Liechtenstein Durchlaucht zwei Abthei-
„lungen des Regimentes zur Mitwirkung eines von der Lifanterie
„auf die Anhöhe von St. Lorenzo bei Mondovi gemachten, vom
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17»»-1801^ 293
^Feinde aber hartnäckig erschwerten Angriffes beordert hatte, sich
«selbst zur Erstürmung dieser Anhöhe angeboten, solche im Galop
,der erste bestiegen und durch sein herzhaftes Beispiel, ohner-
, achtet gleich Herr Oberlieutenant Br. Wenckheim des Regimentes
,und einige Mann todt geblieben, auch einige Mann und Pferde
»verwundet worden sind, dennoch den Rest der Mannschaft hinauf
»geffthrt, die Anhöhe bestürmt, den Feind verjagt und selbe be-
«hauptet hat, bis die Infanterie nachkommen und solche besetzen
«konnte, was Endesgefertigte demselben als Augenzeugen zu attestiren
»sich anmit verpflichtet erachten.
„Josef von Regelsberg, Rittmeister etc., etc.**
Nachträglich, und zwar zufolge Armee-Conmiando- Verordnung,
ddto Alessandria, am 26. Februar 1800, wurde dem Georg Ster-
zinger, welcher am 23. December 1799 zum Unterlieutenant befördert
worden war, für diese tapfere That statt der silbernen die goldene
Ehrenmedaille verliehen.
Die That des wackeren Dragoners Joseph Swoboda ist uns
durch folgendes Tapferkeits-Zeugniss überliefert:
,Da bei Gelegenheit der durch einen Zug des Württem-
, bergischen Dragoner-Regimentes den 13. November bei St. Lorenzo
»gestürmten Anhöhe Herr Oberlieutenant Br. Wenckheim durch eine
»feindliche Decharge nicht nur selbst tödtlich blessirt wurde, sondern
»auch dessen Pferd fünf Schüsse bekam, der Feind zugleich vordrang
„und gedachter Herr Oberlieutenant theils wegen eigener, als auch
»wegen Ermattung seines Pferdes in Gefahr kam, gefangen zu
»werden, ist der Gemeine Josef Swoboda dieses Regimentes Oberst-
„lieutenants 1. Escadron aus eigenem Antriebe und Liebe zu seinem
„Officiere abgesessen und ungeachtet des fortdauernden heftigsten
»feindlichen Feuers und des sowohl ihm, als Herrn Oberlieutenant
»auf dem Fusse nachgefolgten Feindes, den Herrn Oberlieutenant
»vom Pferde gehoben und ihn auf seinen Schultern weggetragen,
»auch ihn nicht eher verlassen, als bis dessen eigene Cameraden
»ihm zugerufen, dass der Herr Oberlieutenant auf seinen Schultern
»verschieden, ihm nicht mehr helfen könne und auf seine eigene
.Bettung besorgt sein solle, etc., etc.
»Feldlager bei Beinette, den 14. November 1799.
„Josef von Regelsberg, Rittmeister, etc., etc."
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294 17ff-180K
Der Gemeine Swoboda erhielt filr diese edle, tapfere That die
silberne Ehrenmedaille zufolge Armee-Commando-Verordnmig ddto.
Pavia, am 16. Februar 1800.
Der Verlust unseres Regimentes betrug: Oberlieutenant Josef
Br. Wenckheim todt, desgleichen 1 Mann, 3 Pferde; 3 Mann,
3 Pferde verwundet.
Nachdem die zur Verfolgung des Feindes (welcher über Vico
auf der Strasse Pamparato-Qaressio floh) entsendeten Truppen zu
ihren Divisionen zurückgekehrt waren, rückten Letztere wieder zur
Armee ein. Dieselbe breitete sich jetzt zwischen Beinette und
Chiusa aus.
Unser Begiment kam daselbst am linken Ufer der Stura zu
stehen.
Nachdem der Feind bis zum Passe CoUa di Tenda und an
den Tanaro zurückgeschlagen worden war, schritt der G. - d. - C.
Kitter von Melas zur Belagerung von Cuneo. Die einzelnen Truppen
nahmen daselbst am 17. November die für sie bezeichneten Stellungen
ein. Die sechs Escadronen des Regimentes Herzog von Württem-
berg Dragoner finden wir bei der dritten Abtheilung in der Division
F.-M.-Lt. Elsnitz, Brigade G.-M. Graf Pälffy. Bre Aufgabe war,
Cuneo am linken Stura-Ufer, und zwar von Mad. dell'Olmo bis zum
linken Flügel des Belagemngscorps zu umzingeln.
Am 3. December wurde Cuneo eingenonunen. Bei der Be-
lagerung dieser Festung zeichnete sich der Adjutant des F.-M.-Lt.
Fürsten Liechtenstein, Oberlieutenant Leidreiter unseres Regimentes,
neuerdings aus.
Ueber die That selbst ist uns nichts überliefert; F.-M.-Lt. Fürst
Liechtenstein bittet jedoch in einer Relation über die Belagerung
von Cumeo den G.-d.-C. Ritter von Melas, diesen Officier seiner
Verdienste wegen Sr. Majestät zur wohlverdienten Belohnung
namentlich anzuzeigen.
Da jetzt die Gebirge, welche beide Armeeen von einander
trennten, in Folge des hohen Schneees nicht mehr zu passiren, daher
weitere Operationen unmöglich waren, Hess der G.-d.-C. Ritter von
Melas seine Armee am 8. December enge Cantonnirungen beziehen.
Die Division Elsnitz, bei welcher sich unser Regiment befand,
kam nach Bene, Carru, Mondovi, la Trinita und Umgegend. Spater
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I7f»-18#l, 295
wurden dann die Winterquartiere bezogen, und zwai* kam unser
Regiment zu sechs Escadronen nach Crescentino und Umgegend.
Daselbst befand es sich in der Division F.-M.-Lt. Graf Hadik, Brigade
G.-M. Graf Pälffy. Der Divisions- und Brigade-Stab kamen nach Turin.
Der Feldzug 1799 war für die österreichische Armee in jeder 1800.
Beziehung glorreich gewesen. Aber auch mit unsäglichen Mühen
hatten die Truppen zu kämpfen gehabt; es war ihnen daher die
Buhe ebenso nöthig als der Ersatz manches Fehlenden.
Die grosse Entfernung von den Ländern, aus welchen die
Armee ihre Unterstützungen beziehen musste, hinderte jedoch die
schnelle Abhilfe der Mängel, welche sich durch die fehlerhaften Ver-
pflegsanstalten bereits fühlbar gemacht hatten.
Aus diesem Gnmde wurde der Commandirende am 15. Jänner
1800 gezwungen, die zwei Armee-Divisionen Mittrowsky und Hadik
aus Piemont in die Lombardei zu verlegen. '
Das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner zu sechs
Escadronen, in der Dinsion *) F. - M. - Lt. Graf Hadik, Brigade
G. - M. Graf Pälffy, verliess daher um die genannte Zeit die Gegend
von Crescentino und bezog die neuen Cantonnirungs - Quartiere zu
Mortara und Umgegend.
Daselbst übernahm der Oberstlieutenant Johann Br. Wod-
niansky am 2. Februar das Comraando unseres Regimentes, nachdem
der bisherige Regiments -Commandant Johann Festenberg, Freiherr
von Hassen wein, welcher schon am 11. December 1799 zum General-
Major befördert worden war, eine Brigade erhalten hatte. Nunmehr
fasste der österreichische Feldherr als nächstes Ziel seiner Unter-
nehmungen die Eroberung Genuas und des Küstenlandes in's Auge.
Das Vorrücken der Armee zu einem allgemeinen Angriffe war bereits
für den 25. Februar festgesetzt und hierzu auch eine Division
unseres Regimentes bestinmit.
Schon war die Disposition getroffen, um in sechs Colonnen
die Apenninen zu überschreiten, und schon waren die entferntesten
Truppen seit 11. Februar in Marsch gesetzt, (speciell die Division
unseres Regimentes von Mortara aus), als am 14. plötzlich starker
Schneefall eintrat. Ein heftiger Sturm kam hinzu, sodass nun alle
♦) Der Divisions -Stab kam am 15. Jänner nach Mailand, der Brigade-
btab nach Novara.
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296 17W-180U
Zugänge in das Gebirge verweht und der Marsch der Colonnen
unmöglich gemacht wurde.
Dem G.-d.-C. Ritter von Melas blieb daher nichts anderes
übrig, als den Angriff auf die bessere Jahreszeit zu verschieben.
Auch die zwei Escadronen unseres Regimentes wurden vom
Schneegestöber überrascht, wie aus einer Meldung des Rittmeisters
Br. Rassler hervorgeht. Dieselbe lautet:
«Travo, den 15. Februar 1800.
„Ich wollte heute mit einem Zuge den Marsch nach Bobbio
„antreten. Da es aber am 14. den ganzen Tag und Nacht schneite,
„und der Schnee über einen Schuh hoch gefallen ist, und die Land-
„leute versicherten, ein Marsch sei gefährlich und unmöglich, so
„habe ich 1 Corporal und 10 Mann unter Führung der dieser
„Strasse kundigen Leute nach Bobbio abgeschickt, um zu unter-
„ suchen, ob der Weg zu passiren sei. Sie kehrten zurück und
„meldeten, es sei unmöglich.
„Ich bin deshalb mit einem Zuge in Travo verblieben und
„habe drei Züge nach Rivergaro verlegt; die Obersten 1. Escadron
„musste ebenfalls wegen Schneefalles zu Pianello und Casanova
„einstweilen im Tidone-Thale verbleiben, und ich werde, so bald
„es die Wege zulassen, meinen Marsch nach Bobbio antreten.
„Ernst von Rassler,
„erster Rttmstr."
Nachdem die Franzosen nun die Absicht des G.-d.-C. Ritter
von Melas, die Offensive zu ergreifen, erkannt hatten, beobachteten
sie fortan alle Vorsicht und unternahmen ihrerseits, vom 5. Man
angefangen, Angriffe auf die österreichische Voi^posten- Kette.
Der Commandirende sah sich in Folge dessen dazu veranlasst,
um erneuerten Versuchen des Feindes, vorzurücken, kräftig begegnen
zu können, eine Aenderung in der Truppen- Aufstellung vorzunehmen.
Die vier bei Mortara cantonnirenden Escadronen unseres Regi-
mentes wurden daher am 17. März in die Gegend von Casale ver-
legt, wo sie zur unausgesetzten Beobachtung des Feindes ver-
wendet wurden.
Die anderen zwei Escadronen des Regimentes Herzog von
Württemberg Dragoner standen um diese Zeit noch immer nördlich
von Bobbia.
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17ff-l8M. 297
In der dortigen Gegend finden wir dieselben am 26. März
folgendermassen dislocirt : 1 Zug in Bobbio selbst, 1 Zug in Travo,
2 Züge in Kivergaro, 1 Zug in Pecorara, 1 Zug in Nibbiano,
2 Züge in Pianello.
Die bessere Jahreszeit veranlasste jetzt den Armee -Comman-
danten, die Truppen zum Angriffe auf die Eiviera noch enger
zusammenzuziehen. Er stellte daher die dazu bestinmite Armee
am 27. März in zwei Abtheilungen auf.
Das Commando über den 41 Bataillone und 46 Escadronen
starken linken Flügel erhielt der F. -M. -Lt. Prinz Hohenzollem.
Bei diesem finden wir am 2. April auch die sechs Escadronen
unseres Regimentes, welches in der Division F.-M.-Lt. Graf Hadik,
Brigade G.-M. Graf Pälffy verblieb.
Die Truppen des Generals Prinz Hohenzollem sammelten sich
an der Strada-Ferratta, zwischen der Scrivia undBormida, mit der
Front gegen Pozzolo-Formigaro.
Vier Escadronen des Regimentes Herzog von Württemberg
Dragoner waren von Casale, die anderen zwei von Bobbio aus an
ihre neuen Bestimmungsorte Rivaita und Fresonara abgerückt und
daselbst am 2. April eingetroffen. An diesem Tage fand eine neue
Eintheilung der gegen die Riviera bestimmten Truppen und zwar
in vier Abtheilungen statt; sodann wurde der 5. April zum allge-
meinen Angriffe bestimmt.
Unser Regiment finden wir unter dem F.-M.-Lt. Prinz Hohen-
zollem bei der dritten Abtheilung, welche im Vereine mit der vierten
Abtheilung unter dem F.-M.-Lt. Ott den linken Flügel der operirenden
Armee bildete und sich in der Stärke von 8 Bataillonen, 40 Esca-
dronen nebst Artillerie bei Novi und Fresonara concentrirte.
Die dritte und vierte Abtheilung sollten durch tägliche Schein-
angriffe gegen die Bocchetta und Genua die Bewegungen der ersten
und zv^eiten Abtheilung maskiren, um den Feind in der Meinung
zu erhalten, dass der nächste Zweck der österreichischen Operationen
noch immer die Erobemng von Genua sei.
Ueber den Aufenthalt und die Thätigkeit unseres Regimentes
liegt uns von dieser Zeit bis zum 10. Mai nur der Marsch- und
Attaqueplan bis zum 7. April vor, wonach es am 3. April Rasttag
hatte, den folgenden Tag nach Cartosio, am 5. nach Mioglia
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298 17W-1801-
marschiren, am 6. beim Angriffe auf Montenotte und am 7. bei
jenem auf die Bocchetta mitwirken sollte. Bekannt ist ferner, dass
der Brigadier, G.-M. Graf PälflFy, am 6. April die Division des er-
krankten F.-M.-Lt. Mittrowsky übernahm. Es dürfte unser Regi-
ment nunmehr den G.-M. Br. Festenberg, seinen früheren Conmian-
danten, zum Brigadier bekommen haben; mit Bestimmtheit lässt
es sich jedoch nicht feststellen.
Diese Annahme basirt nur auf der Ordre - de - bataille vom
10. Mai, derzufolge sich unser Regiment in der Stärke von 962
Reitern beim Coi-ps des F.-M.-Lt. Kaim in der Division F.-M.-Lt.
Graf Hadik, Brigade G.-M. Br. Festenberg befand.
Zu diesem Corps, welches der G.-d.-C. Ritter von Melas zum
Schutze von Piemont daselbst zurückgelassen hatte, muss dasselbe
schon vor dem 19. April gekommen sein, denn an diesem Tage
befand es sich nicht mehr bei der gegen das Küstenland operirenden
Armee.
Indessen hatte der General Berthier auf Befehl des ersten
Consuls Napoleon Bonaparte eine Reserve-Armee bei Dijon gebildet,
welche Napoleon selbst über die Alpen nach Piemont fahrte, um
dem Generale Massena in Genua die Hand zu reichen und ItaUen
zu erorbern.
F.-M.-Lt. Kaim traf nun alle Vorkehrungen, um dieser Armee
mit seinen in Piemont befindlichen Truppen die Spitze zu bieten.
So wies er die Reiterbrigade des G. - M. Br. Festenberg, welche
bisher unter dem Commando des F. - M. - Lt. Graf Hadik gestanden
hatte, dem F.-M.-Lt. Vukassovich zu und beorderte dieselbe nach
Vercelli.
Diese Brigade, bei welcher sich unser Regiment befand, hatte
die Aufgabe, die Hauptstrasse nach Mailand zu decken, die feind-
lichen Bewegungen an der Dora-Baltea zu beobachten und die
Verbindung mit der Truppen - Division des F. - M. - Lt. Graf Hadik
zu erhalten, deren rechter Flügel sich bei Vische an die Dora-
Baltea lehnte.
Von der Brigade G.-M. Br. Festenberg hielten zwei Escadronen
Santhia, andere zwei Escadronen Cigliano besetzt (letztere zwei
Escadronen waren von unserem Regimente), und der Rest stand vor
Vercelli.
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17M-1801. 299
Nachdem der Feind schon am 24. und 25. Mai starke Ab-
theilungen von Ivrea in das Gebirge gesendet und Biella in der
rechten Flanke des Generals Festenberg besetzt hatte, griff er am
26. dessen ,, Vortrab* bei Cavaglia an und warf ihn bis Santhia zurück.
General Br. Festenberg Hess zwar die Vorpostenkette ver-
stärken, um dem Feinde das weitere Vordringen so viel als möglich
zo verwehren, konnte es jedoch nicht verhindern, dass seine Truppen
am 27. Mai von einer bedeutenden feindlichen Uebermacht ange-
griffen und geworfen wurden.
Die Franzosen schritten hierauf so schnell zur Verfolgung,
dass die Truppen des G.-M. Br. Festenberg nur mit genauer Mühe
Zeit fanden, die Schiffbrücke an der Sesia zu erreichen, sie anzu-
zünden und die noch jenseits zurückgebliebenen kleinen Abtheilungen
mittelst einiger Fahrzeuge zu retten.
Von der bei Cigliano zur Verbindung mit dem F.-M.-Lt Graf
Hadik aufgestellten Division des Regimentes Herzog von Württem-
berg Dragoner konnte eine Escadron Vercelli nicht mehr erreichen,
sondern war gezwungen sich nach Casale zu werfen. Dieselbe wurde
in Folge des raschen Vordringens der Franzosen gänzlich von unserem
Begimente abgeschnitten und so ist es zu erklären, dass von dem-
selben nur eine, und zwar diese Escadron an der späteren Schlacht
bei Marengo Theil nahm.
Am 28. Mai war so zu sagen die ganze französische Beserve-
Armee zum Angriffe auf die verschiedenen Stellungen des F.-M.-Lt.
Vukassovich bereit.
Der 29. Mai war der allgemeine Angriffstag der Franzosen,
welche sich den Weg nach Mailand erzwingen wollten.
G.-M. Br. Festenberg hielt mit fünf Escadronen unseres Regi-
mentes, sechs Escadronen Levenehr Dragoner, zwei Compagnieen
Franz Graf Kinsky Infanterie, einer Compagnie Banater, femer Pie-
montesen und einiger Artillerie das linke Sesia - Ufer von Borge
Vercelli bis an den Po besetzt und war entschlossen, den Franzosen
den Uebergang, soweit es in seinen Kräften stand, zu erschweren.
Während nun Murat am 29. früh diese ganze Strecke beun-
ruhigte, brach eine Colonne von 4—5000 Mann zwischen Palestro
und Vercelli durch die Sesia, trennte den Beobachtungscordon und
rückte rasch auf der Strasse gegen Mortara vor. Durch diese Be-
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300 17ff-1801,
wegung war die linke Flanke des Generals Br. Festenberg sehr
bedroht. Die Compagnie Banater, sowie einige Abtheilungen des
Eegimentes Herzog von Württemberg Dragoner, welche zu Langosco
aufgestellt waren, um die Sesia abwärts bis Candia zu beobachten,
wurden durch dieses unvermuthete Vorrücken des Feindes dazu
gezwungen, sich nach Valeggio zu werfen. Kaum hatte der G. - M.
Br. Festenberg den Bericht hierüber bekommen, als auch Murat
eine etwa gleich starke Abtheilung bei Vercelli durch die Sesia
führte. Letzterer fand hier keinen grossen Widerstand, da der G.-M.
Br. Festenberg seinen Truppen den Befehl ertheilt hatte, eiligst den
Rückzug anzutreten, um den Ticino noch früher wie die Franzosen
zu erreichen.
Bis Novara wurden die Oesterreicher heftig verfolgt, von da
aus zog sich aber der G.-M. Br. Festenberg ruhig gegen den
Ticino zurück.
Kaum hatten seine Abtheilungen den Fluss auf einer Schiff-
brücke überschritten und dieselbe abgebrochen, so zeigte sich der
Feind bereits 4 — 500 Mann stark am jenseitigen Ufer.
G.-M. Br. Festenberg liess nun das linke Ticino-Üfer gerade
so, wie früher die Sesia durch einen Cordon bewachen, und erwartete
daselbst die erbetenen Verstärkungen vom F.-M.-Lt. Vukassovich.
Die Lage des Letzteren war jetzt sehr kritisch. Er fasste
jedoch schnell den Entschluss, alle seine Streitkräfte zu sammehi
und den Franzosen den Ticino-Uebergang mit aller Macht zu wehren.
Bei Sesto-Calende, am Lago Maggiore, liess er daher eine
Schiffbrücke schlagen, befahl dem dort befindlichen G.-M. Br. Lau-
don, nachdem er Arona besetzt haben würde, sich über den Ticino
zu ziehen und sodann die unter seinem Commando stehende In-
fanterie-Brigade mit Beschleunigung dem G.-M. Br. Festenberg als
Unterstützung zuzufahren.
F.-M.-Lt. Vukassovich eilte seinerseits dem bedrängten G.-M.
Br. Festenberg mit der Brigade G.-M. Döller entgegen.
Die Brigade des G.-M. Br. Laudon wurde daher am 31. Mai,
wie auch alle übrigen Truppen in Marsch gesetzt, um sich bei
Boffalöra zu vereinigen.
Murat war mit grauendem Morgen von Novara gegen Galliate
aufgebrochen, um den Uebergang bei Turbigo zu bewirken.
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1799-18<^L 301
Dessen Vortrab empfing der G.-M. Br. Festenberg, welcher
seine Geschütze zweckmässig aufgestellt hatte, mit einer lebhaften
Kanonade. Indem Murat das Feuer noch heftiger erwiderte, schiffte
dieser General einige Grenadier -Compagnieen niit einer Kanone ein
und liess sie eine Insel besetzen, von wo aus die österreichische
Artillerie in der Flanke beschossen werden konnte.
Die österreichische Kelterei war der buschigen Ufer wegen
nicht im Stande, viel zu wirken, und so gelang es den französischen
Grenadieren, das linke Ticino-Ufer zu erreichen.
Murat durfte jetzt keine Zeit verlieren und benützte daher
alle Kähne, um seine Truppen am jenseitigen Ufer festen Fuss
fassen zu lassen.
G.-M. Br. Laudon war eben angelangt, als der österreichische
Vortrab Turbigo schon verliess und sich gegen Castano wendete.
Die Wichtigkeit dieses Augenblickes war ihm nicht entgangen.
Schnell lässt er seine Geschütze gegen die Verfolger aufführen und
sanmielt die Fliehenden. Mit einem raschen Angriffe fällt Turbigo
wieder in seine Hände.
Die französischen Grenadiere fliehen über den Canal Naviglio-
Grande (zwischen Turbigo und dem Ticino), finden jedoch eine
etwa 2000 Mann starke Unterstützung, welche inzwischen den
Ticino überschifft hatte.
General Br. Laudon stellte nun seine Brigade hinter der
Canalbrücke längs des Naviglio auf, während inzwischen der F.-M.-Lt.
Vukassovich mit der Brigade G.-M. Döller zur Unterstützung herbei-
geeilt war.
Indessen hatte Murat mehrere Geschütze auf das linke Ticino-
Ufer überschiffen lassen und den Befehl gegeben, die Canalbrücke,
es koste, was es wolle, zu erstürmen, und dadurch die Entwickelung
seiner Truppen zu erleichtem.
General Monnier, an der Spitze der vier Halbbrigaden, welche
über den Strom hinübergeschifft waren, rückt jetzt gegen die
österreichische Stellung vor. Entschlossen wird er empfangen und
zum Rückzuge genöthigt. Nun erscheinen jedoch Verstärkungen.
Neuerdings dringt er vor. Schon neigt sich der Sieg auf die Seite
der Franzosen ; aber trotzdem endet der erbitterte Kampf mit einem
Siege der Oesterreicher.
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302 l7f»-t80L
Unser Regiment sieht nämlich seine hraven Gefährten hart
bedrängt im Kampfe mit einer überlegenen Macht, ohne ihnen zu
Pferde Hilfe bringen zu können.
Schnell sitzen jetzt die OfQciere ab ; sie ermmitem ihre Leute,
ein Gleiches zu thun. Die Pferde werden gekoppelt, und ohne lange
Ueberlegung eilen die Tapferen über die Brücke.
Ihr Erscheinen verleiht den bereits Verzagten neuen Muth,
der anfängliche Bückzug der Franzosen geht in eine wilde Flucht
über, und so langen sie, von den Oesterreichem verfolgt, bei ihrer
Seservelinie an.
Der weiteren Verfolgung setzte nun der G.-M. Br. Laudon
ein Ziel, damit seine bereits sehr erschöpften Truppen nicht etwa
der noch intakten französischen Reserve zum Opfer fallen möchten.
Die Oesterreicher bezogen nach dieser AflFaire wiederum ihre frühere
Stellung hinter dem Naviglio.
Auch die Nachmittags erfolgten erneuerten Angriffe wurden
mit der grössten Kaltblütigkeit abgeschlagen, und erst die tiefe
Nacht machte dem Kampfe ein Ende. Zu dem Zurückweisen der
letzteren Angriffe trugen einige Escadronen der Regimenter Herzog
von Württemberg- und Levenehr-Dragoner, welche der G.-M. Br.
Festenberg unter der Führung des G.-M. Döller dem Feinde ent-
gegensclückte, wesentlich bei.
Unser Regiment verlor am 31. Mai bei Tiu-bigo an Todten
6 Mann, 3 Pferde, während ein Oberofficier, 11 Mann, 14 Pferde
verwundet und 3 Mann gefangen genommen wurden.
Zum Schlüsse seiner Relation nennt der G.-M. Br. Laudon
die Tapferen unseres Regimentes, welche ihm bei Turbigo die
entscheidende Hilfe leisteten. Der bezügliche Abschnitt lautet:
9 Endlich muss ich Euer Hochwohlgeboren dienstgemessenst
„bitten , den verdienstvollen Oberstlieutenant von Qilscher von
„Württemberg Dragoner, der den ganzen Tag unter dem heftigsten
„Kleingewehrfeuer ä la tete der Infanterie sich befand und durch
„seine an den Tag gelegten militärischen Kenntnisse zimi Besten
„des Ganzen mitwirkte, besonders anzuempfehlen, femer den Bitt-
„meister von Frank, den Unterlieutenant Franz von Vitale, beide
„von Württemberg Dragoner, welche von ihren Pferden abgesessen
„sind und die Infanterie anfQhrten.
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17»»-180L 303
^Wir hatten beim Angriffe auf Turbigo uns gegenüber: vier
^feindliche halbe Brigaden und sechs Cavallerie-Kegimenter, welche
,Murat commandirte. Bonapari;e und Berthier sollen selbst zugegen
.gewesen sein.
,Lodi, am 2. Juni 1800.
„Br. Laudon m/p., G.-M.*
G.-M. Br. Pestenberg sagt feraer zum Schlüsse seiner Re-
lation über diesen Tag:
,Bei Gelegenheit der in diesen Tagen vorgefallenen Gefechte
»kann ich nicht imihin, die Bravour und Standhaftigkeit der bei-
»habenden Truppen (Württemberg- und Levenehr-Drag.) besonders
»anzurühmen, insbesondere aber muss ich den beiden Herren Regi-
,ments-Commandanten, Herrn Oberst Br. Wodniansky und Oberst
,6raf Latour das billige Zeugniss geben, dass sie sich auf das
»Eifrigste verwendet haben.
„Festenberg m/p., G.-M.**
Trotz des errungenen glänzenden Sieges am Ticino blieb dem
P.-M.-Lt. Vukassovich nichts anderes übrig, als der feindlichen
Uebermacht zu weichen. Er trat daher noch am 31. Mai um
Mitternacht den Bückzug nach Mailand an, wo er am 1. Juni in
der Frühe anlangte. Hier gönnte er seinen Truppen einige Stunden
Buhe und verstärkte die Besatzung des dortigen Castelles durch
eine Division Infanterie und 40 Dragoner unseres Regimentes.
Sodann marschirte er weiter nach Lodi, nachdem sich Napoleon
Mailand genähert hatte.
Indessen war das Corps des F.-M.-Lt. Vukassovich durch das
Gefecht bei Turbigo, durch die Verstärkung der Besatzung des
Mailänder - Castelles und durch die anstrengenden Märsche so herab-
gekonunen, dass es der Erholung unbedingt bedurfte. Abgeschnitten
von der Armee, im Rückzuge gegen die Erblande und einer bedeu-
tenden Uebermacht gegenübergestellt, beschloss der F.-M.-Lt.
Vukassovich sich in kein ernstes Gefecht mehr einzulassen.
Von Lodi aus zog er sich am 3. Juni Nachts nach Crema
zurück und schlug sodann, von den Franzosen verfolgt, den weiteren
Weg über Cremona, Bozzolo, den Oglio, nach Marcaria ein, wo er
am 7. Juni eintraf. Daselbst finden wir den G.-M. Br. Festenberg,
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304 17M-1801*
und bei ihm die fQnf Escadronen unseres Regimentes bis auf die
40 Mann, welche in Mailand zurückgeblieben waren. Seine Infan-
terie liess der F.-M. -Lt. Vukassovich sodann nach Curtatone in's
Lager marschiren und wies sie insgesanmit, nebst einer Division
unseres Regimentes, an den Commandanten von Mantua, den
P..M.-Lt. Minkvitz.
Es blieben somit nur noch drei Escadronen beim G.-M. Br.
Festenberg in Marcaria.
Wir sehen nun den F.-M. -Lt. Vukassovich bei Mantua, wo-
hin er sich im äussersten Nothfalle ziehen sollte, angelangt. Nur
seiner besonderen Umsicht und der staunenswerthen Ausdauer seiner
Truppen war es gelungen, sich ruhmvoll von einem unverhältniss-
mässig überlegenen Feinde zu befreien.
Wenden wir uns nun wieder zur Hauptarmee des G.-d.-C.
Ritter von Melas, mit welcher sich die eine Escadron unseres
Regimentes inzwischen vereinigt hatte, nachdem sie durch die
Ereignisse des 27. Mai bei Cigliano vom Corps des F.-M. -Lt.
Vukassovich abgeschnitten worden war.
Obwohl Genua von den Oesterreichem erobert wurde, befand
sich die Hauptarmee in Folge der unablässigen Thätigkeit der an Zahl
doppelt überlegenen französischen Truppen in einer, sehr kritischen
Lage. Trotzdem dachte der G.-d.-C. Ritter von Melas nicht
etwa an einen Durchbruch über Mailand nach Mantua, sondern
beschloss, im Vertrauen auf sein noch unbesiegtes Heer, eine ent-
scheidende Schlacht zwischen der Bormida und der Scrivia zu wagen.
Zu diesem Zwecke sammelte er bis zum 13. Juni die einzelnen
Abtheilungen seiner Armee in einem Lager zwischen Alessandria
und der Bormida. Den 14. Juni bestinmite der österreichische
Heerführer zum Angriffe. Hierzu wurden drei Colonnen formirt
Bei der dritten oder rechten, vom F.-M. - Lt. Graf O'Reilly befeh-
ligten Colonne finden wir die eine Escadron unseres Regimentes
zu 113 Reitern in der Brigade G.-M. Br. Rousseau.
F.-M. -Lt. Graf O'Reilly erhielt den Befehl, den rechten
Flügel der Hauptcolonne zu decken, welche beordert wurde, über
Marengo nach S. Guiliano vorzurücken und sich dann gegen Säle
zu wenden. Falls der Feldmarschalllieutenant auf den Feind stossen
würde, soUte er denselben entschlossen angreifen.
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17ff-lML 305
Diese dritte oder rechte Golonne, welche sich auf dem rechten
Bormida-Üfer befand, erhielt zu diesem Zwecke den Auftrag, über
Frugarolo und Bosco gegen Novi vorzurücken.
üeber die Thätigkeit der Escadron unseres Begimentes in der
Sehlacht bei Marengo ist in den Feldacten nichts erwähnt.
Die Schlacht fiel unglücklich aus. G.-d.-C. ßitter von Melas
sah sich genöthigt, seine Truppen, nachdem sie anfangs siegreich
vorgerückt waren, wieder gegen Alessandria zurückzuziehen. Um
10 Uhr Nachts lagerten die Oesterreicher hinter der Bormida wieder
80, wie in der Frühe. Nichts hatte sich geändert als der Stand des
Heeres, welches 9402 Mann, 1493 Pferde einbüsste.
Von der Escadron unseres Begimentes waren 4 Mann, 14 Pferde
verwundet, 8 Mann, 9 Pferde gefangen genonmien, darunter der
Kittmeister Anton Frank von Nagelsfttrst, welcher jedoch bereits im
Juli wieder ausgewechselt wurde. 8 Pferde blieben todt.
Nach dem Verluste der Schlacht bei Marengo gestaltete sich
die Lage des G. - d. - C. Ritter von Melas sehr kritisch. Durch
Napoleon in der Front bedrängt, vom Generale Suchet im Bücken
bedroht, somit vollständig eingeschlossen, sah er kein anderes
Mittel, um seine Armee zu retten, als am 15. Juni die für Oester-
reich so unheilvolle Convention von Alessandria zu unterzeichnen,
denufolge er gegen freien Abzug des gesanaraten Heeres nach
Mantua, das im Jahre 1799 so ruhmreich eroberte Italien heraus-
geben musste. Gleichzeitig schloss diese Convention emen Waffen-
stillstand in Italien auf zehntägige Aufkündigung in sich.
Der Rückmarsch der österreichischen Armee geschah in drei
Colonnen. Dieselben brachen am 18., 20. und 24. Juni aus dem Lager
bei Alessandria auf und marschirten über Yoghera, Stradella, Piacenza,
Borge Sandonino, Parma, Guastalla und Borgoforte nach Mantua.
Die Escadron unseres Regimentes marschirte am 20. Juni ab,
bildete im Vereine mit einem Bataillone und den Besatzungstruppen
von Alessandria die Arrieregarde der zweiten Colonne und langte
am 28. Juni in Mantua an. Daselbst rückte sie wieder zum Regi-
mente ein, welches wir Ende Juni laut Ordre-de-bataille zu sechs
Escadronen (989 Reiter) in der Division F.-M.-Lt. Graf O'Reilly,
Brigade G.-M. Br. Festenberg im zweiten Treffen der Annee finden,
dessen Conunandant der F.-M.-Lt. Ott war,
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306 i7ff-18«L
Das Hauptquartier befand sich zu dieser Zeit in Yillafranca,
das erste Treffen bei Valeggio, das zweite bei Boverbella; der
Yortrab stand am Mincio.
Der Kaiser, obwohl vom tiefen Schmerze über die traurigen
Ereignisse durchdrungen, liess nichtsdestoweniger seinen tapferen
Truppen alle Gerechtigkeit widerfahren. In einem echt kaiserlichen
Handbillet an den G.-d.-C. Ritter von Melas befahlen Se. Majest&t
demselben, der ganzen Armee Seinen Dank fQr ihre Anstrengungen
darzubringen und drückten darin die Hofliiung ans, dass ein augen-
blicklicher Wechsel des Glückes den Muth nicht beugen würde.
Indem der Armee-Commandant den Truppen diese huldreichen
Gesinnungen des Monarchen in einem Aufrufe mittheilte, sagte er
zum Schlüsse, dass er stolz sei, an der Spitze einer solchen Armee
zu stehen und getrost der Zukunft entgegensehe.
Nachdem am 15. Juli auch zwischen den beiderseitigen Armeeen
in Deutschland, Tirol, Schweiz und Graubündten ein Waffenstillstand
auf zwölftägige Kündigung zu Parsdorf abgeschlossen worden war,
verlegte der G.-d.-C. Ritter von Melas seine Armee am 20. Juli in
eine gedrängte Cantonnirung. Dieses war um so nothwendiger, da
bei der äusserst grossen Hitze der Krankenstand auffallend zunahm.
Unser Regiment kam nach Lonigo, Arcole, S. Stefano, Bonaldo,
S. Gregorio und Caneviera. Wir finden es hier in der Division
F.-M.-Lt. Br. Elsnitz, Brigade Oberst Eggermann.
Der Divisions-Stab kam nach Lonigo, der Brigade-Stab nach
Verona. Sein Hauptquartier hatte der G.-d.-C. Ritter von Melas
bereits am 15. Juli von Villafranca nach Verona verlegt.
Das Zunehmen des Krankenstandes erforderte Mitte August
eine ausgedehntere Bequartierung. Um diese durchzuitlhren, war
eine Aenderung in der Eintheilung der Truppen nöthig.
Unser Regiment kam nunmehr zum Reserve - Corps, welches
der F.-M.-Lt. Schellenberg befehligte. Es bestand aus 11 Grenadier-
Bataillonen und der Reiterbrigade des Obersten Eggermann, letztere
aus den sechs Escadronen unseres Regimentes und dem Regimente
Melas Kürassiere. Diese beiden Cavallerie-Regimenter wurden an die
Piave, zwischen Treviso und Oderzo verlegt.
Am 29. August kündigte der General Moreau, dem Befehle
des ersten Consuls gemäss, den Waffenstillstand in Deutschland auf.
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ITft-lML 307
Am 11. September sollten die Feindseligkeiten wieder beginnen.
Von Seite des Generals Bnme, welcher am 24. August das Gom-
mando der französischen Armee in Italien erhalten hatte, war dem
G.-d.-C. Bitter von Melas zwar noch keine Aufkündigung der
Waffenruhe zugekommen, als er diese Nachricht erhielt, da indessen
nicht zu erwarten war, dass die Feindseligkeiten blos in Deutsch-
land beginnen sollten, so versäumte es der österreichische Feldherr
nicht, alle nothwendigen Vorkehrungen gegen etwaige üeber-
rasdiungen zu treffen.
In der That langte am 4. September, um 4 Uhr Nachmittags,
dn Ck>urier aus dem französischen Hauptquartiere mit dem Auf-
kOndignngsacte des Waffenstillstandes in Verona an. Zufolge der
Cimvention von Alessandria sollten binnen zehn Tagen, nämlich am
13. September die Feindseligkeiten wieder beginnen. Die öster-
reichische Armee erhielt daher den Befehl, am 8. September in drei
Treffen oder Lagern versammelt zu sein.
Das dritte Treffen oder die Reserve unter dem F. - M. - Li
SdieUenberg, bei der sich unser Regiment noch wie früher in der
Brigade Oberst Eggermann befimd, finden wir am 8. September im
Lager zu S. Michele, östlich von Verona.
Zofolge einer Disposition, an den Mincio vorzurücken, setzte sich
die ganze österreichische Armee am 12. September in Bewegung.
Das erste und zweite Treffen marschirten in das Lager zwischen Po-
vegliano und Villafranca, das Reserve - Corps nach Tombetta.
Gerade während des Vormarsches der Armee an den Mincio
war der G.-d.-G. Graf Bellegarde in Verona eingetroffen, um, dem
Befehle des Kaisers gemäss, vom G. - d. - G. Ritter von Melas das
Commando der Armee in Italien zu übernehmen. Letzterer hatte
schon wiederholt um die Enthebung vom Armee-Commando gebeten,
da seine Gesundheit in Folge der überstandenen grossen Strapazen
ungemein gelitten hatte.
Am 12. September fand der Abschluss eines abermaligen Waffen-
stiDstandes auf unbestimmte Zeit statt, weil England endlich ein
Project über den von Frankreich verlangten Waffenstillstand zur
See gefordert hatte. Bonaparte wollte nämlich nur unter der Bedin-
gong die Waffenruhe zwischen Frankreich und Oesterreich fortdauern
lassen, w^m England auf seine Forderungen* eingehen würde.
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308 17ff-18#L
Der WaffenstUlstand war indessen keineswegs geeignet, den
Truppen Buhe angedeihen zu lassen, weil nach 24stündiger Auf-
kündigung die Feindseligkeiten wieder eröfhet werden durften.
Folglich mussten alle Abtheilungen in der genommenen AuMellmig
und in Bereitschaft bleiben. Als jedoch im italienischen Haupt-
quartiere am 24. September ein Courier vom Erzherzoge Johann aus
Deutschland mit der Nachricht eintraf, dass Se. MajeslAt den
Franzosen erneuerte Vorschläge zu einem aUgemeinen Friedens-
Congresse gemacht hätten, und in Folge dessen am 20. September
gegen Abtretung dreier fester Plätze ein Waffenstillstand auf
45 Tage zu Hohenlinden abgeschlossen worden sei, beschloss der
G.-d.-C. Graf Bellegarde, seine Armee eine ausgedehnte Bequartierung
beziehen zu lassen. Zu diesem Zwecke wurden die Truppen am
1. October in Marsch gesetzt.
Die sechs Escadronen unseres Begimentes kamen von Padua
abwärts bis an die Etsch in die Gantonnirungen, der Beserve-C!orps-
Stab nach Padua selbst.
Da der Waffenstillstand am 4. November ablief, so erhielten
sämmtliche Corps - Conamandanten den Befehl, am 28. October aus
ihren Cantonnirungen aufzubrechen.
Der rauhen Witterung wegen ftthrte der G. - d. - C. Graf Belle-
garde seine Truppen nunmehr in eine enge Cantonnirung zwischen
der Etsch und dem Mincio. Vom Corps de Beserve kam die Beiter-
brigade hinter die Etsch in der Umgegend von S. Martine, Montorio
und Parona zu stehen, speciell unser Begiment am 2. November
nach Parona, Quinzano, Arbizzano, Settimo und Umgegend.
Der Best des Corps wurde nach Verona verlegt, wo sich seit
1. November auch das Hauptquartier befand.
Gelegentlich des Marsches aus der Gegend von Padua nach
Parona wurde unser Begiment vom F.-M.-Lt. Motzen, dem da-
maligen Cavallerie - Inspector der österreichischen Armee in Italien,
in Vicenza, zur vollsten Zufriedenheit besichtigt.
Die Belation des F.-M.-Lt. Motzen an den Hofkriegsrath über
diese Visitirung lautet:
, Vicenza, am 31. October 1800.
»Das Dragoner Begiment Württemberg sieht noch besonders gut
»aus und hat weder im Dienste noch in der Acyustirung etwas verloren.
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17f»-lWl* 309
»Der Oberst Br. Wodniansky ist ein sehr tüchtiger Regiments-
«Commandant und bildet auch den Oberstlieutenant Hielscher und
«Major Degelmann sich nach. Der älteste Bittmeister Aichelburg,
»sowie der zweite im Range, Br. Rassler, werden nach ihrer Tour
,zu Majors angetragen und sind beide verdienstvolle Officiere. Geist
.und Stimmung ist im Regimente gut.
»Motzen m. p., G.-M."
Am 1. November erhielt der G.-d.-C. Graf Bellegarde vom
französischen Obergenerale Brune ein Schreiben, worin dieser in
Folge der von seiner Regierung erhaltenen Weisung, und nachdem
die Friedensverhandlungen zu Luneville bereits eröffnet seien, dem
österreichischen Heerführer den Antrag machte, den Waffenstillstand
gegen wechselseitige dreitägige Aufkündigung zu verlängern. In einem
nachfolgenden Schreiben machte er sodann den Vorschlag, die Auf-
kfindigungsfrist auf zehn Tage auszudehnen.
G.-d.-C. Graf Bellegarde nahm diesen Vorschlag an, weil er
dadurch in der Lage war, seine Armee, welche der Erholung vor
allem Andern bedurfte, wieder in bequemere Cantonnirungs-Quartiere
zu verlegen. Das Reserve - Corps des F. -M.-Lt. Schellenberg kam
nunmehr in die Umgegend von Lonigo.
Die zu Luneville gepflogenen Friedensunterhandlungen führten
zu keinem günstigen Resultate, wesshalb am 13. November abermals
der WaffenstiDstand gekündigt, und hiernach zehn Tage später die
Feindseligkeiten eröffnet wurden.
Sämmtliche Corps- Commandanten erhielten den Befehl, ihre
Truppen am 22. November in bestimmten Lagern aufzustellen.
Das Reserve - Corps des F. -M.-Lt. Schellenberg wurde nach
S. Michele beordert.
Aus den verschiedenen Lagern, in welchen sich die Truppen
am 22. gesanamelt hatten, brach die österreichische Hauptarmee
sodann am 23. früh in das Lager hei Gherla auf.
Das Reserve - Corps des F.-M. -Lt. Schellenbei^ finden wir
daselbst im dritten Treffen, und zwar befanden sich die sechs Esca-
dronen unseres Regimentes noch inmier in der Brigade des Obersten
Eggermann.
Das Hauptquartier hatte G.-d.-C. Graf Bellegarde am 22. No-
vember von Verona nach ViUafranca verlegt.
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310 17ft-184M.
Die Feindseligkeiten wurden von den beiderseitigen Vortruppen,
die zwischen dem Mincio und der Chiese standen, nur lässig betrieben,
während die Armeeen selbst hinter den genannten Flüssen zum grossen
Theile in Cantonnirungen verlegt wurden.
So erhielt unser Regiment, welches bis zum 4. December im
Lager bei Gherla gestanden hatte, den Befehl, am 5. über Villa-
franca und Povegliano nach Isolalta abzumarschiren und daselbst
Cantonnirungen zu beziehen.
Der französische Obergeneral Brune wollte nicht früher zur
Offensive übergehen, bis nicht seine linke Flanke durch den An-
marsch der zur Unterstützung bestimmten Graubündtener Armee
gesichert sein würde. G. - d. - C. Graf Bellegarde dagegen fühlte sich
zu schwach, um die Offensive zu ergreifen und beschloss, die nächste
Schlacht auf dem linken Mincio - Ufer anzunehmen, somit das rechte
bei einem ernsthaften Vorrücken des Feindes zu räimien.
Als nun General Brune am 19. December den Anmarsch der
vom Generale Macdonald befehligten Graubündtener -Armee erfuhr,
liess er am 21., um 8 Uhr früh den Vormarsch der Franzosen gegen
den Mincio antreten.
F.-M.-Lt. Prinz Hohenzollem, welcher die österreichischen
Vortruppen befehligte, zog sich dem erhaltenen Befehle gemäss lang-
sam gegen den Mincio und überschritt ihn erst nach Einbruch der
Nacht bei Borghetto.
Bereits am 21. December, Mittags, war die österreichisdhe
Armee bei Gherla versanomelt worden.
Zur Unterstützung der Vortruppen des F.-M.-Lt. Prinz Hohen-
zoUern wurde gleichzeitig ein vom F.-M.-Lt. Graf St Julien be-
fehligtes Corps bestimmt, während das erste und zweite Treffen der
Armee, sowie das Reserve - Corps (bei letzterem unser Begiment)
zwischen Valeggio und Villafranca bei Gherla in Schlachtordnung
aufgestellt wurden.
In dieser Verfassung wartete der österreichische Heerführer die
weiteren Bewegungen der Franzosen ab, welche aich am 22., 23. und
24. December blos mit der Recognoscirung des Mincio beschäftigten.
Am 25. gelang es mehreren französischen Divisionen diesen
Fluss bei Pozzolo zu passiren. Dort entbrannte nun ein äusserst
hartnäckiger Kampf. Nachdem die Franzosen vier Male aus dem
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ITW-lStt* 311
Orte vertrieben waren, erstürmten sie denselben znm fünften Male,
zwangen jedoch die Oesterreicber erst mit Anbruch der Nacht, sich
hinter das östlich von Pozzolo gelegenen Bideau zurückzuziehen.
In Folge dieser Ereignisse wurde nun das Reserve - Corps,
welches in Erkrankung des F.-M.-Lt. Schellenberg der F.-M.-Lt.
Graf Bellegarde (Bruder des Commandirenden) am 15. Dezember
übernommen hatte, noch in der Nacht des 25. December aus dem
Lager bei Gherla vorgezogen und derart aufgestellt, dass es nach
Erfordemiss in gleich kurzer Zeit gegen Monzambano, Valeggio oder
Pozzolo dirigirt werden könnte.
Unser Regiment befand sich noch immer in der Brigade Egger-
mann. Dieselbe wurde am 26. December in der Schlacht am Mincio
zwar verwendet, über deren specielle Thätigkeit an diesem Tage
ist uns aber nur überliefert, dass sie am Abende des 26. vor Villa-
franca aufgestellt wurde, um den Bückzug der Armee über die
Etsch zu decken. Sie hatte den Befehl erhalten, bis zum 27. früh
bei Villafranca stehen zu bleiben und aUe Nachzügler über die
Brücke bei Tomba in das neue Lager nach S. Michele zu weisen.
Der Bückzug der österreichischen Armee geschah in grösster
Ordnung und wurde vom Feinde nicht gestört.
Der 27. December verstrich beiden Theilen mit dem Ordnen
der Trappen. Bei der neuen Aufstellung der Armee kam das Beserve-
Gorps, bei dem sich noch immer unser Regiment befand, unter dem
F.-M.-Lt. Graf Bellegarde östlich von S. Michele zu stehen.
Als nun die Franzosen gegen die Etsch vorrückten, beschloss
der österreichische HeerfQhrer, sich langsam hinter die Brenta zurück-
zuziehen. Am 1. Jänner 1801 wollten die Franzosen die Etsch
überschreiten.
unter den Vorkehrungen zum Vorrücken einerseits, und zum
Bückzuge andererseits, endete das Jahr 1800.
Am 19. Februar dieses Jahres war unter der Aufsicht eines
Lieutenants und eines Wachtmeisters ein aus einem Oorporale, 62
berittenen Gemeinen und 93 Pferden bestehender Transport von der
in Ungarn liegenden Beserve-Escadron unseres Begimentes zum
B^pmente nach Italien abgegangen. Weitere 50 Bemonten erhielt
das Begiment Herzog von Württemberg Dragoner am 22. März aus
Eomotau in Böhmen.
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312 17»»-18«1.
1801. Nachdem es den Franzosen am 1. und 2. Jänner 1801 gelungen
war, die Etsch bei Bussolengo zu überschreiten, schickte sich der
G. - d. - C. Graf Bellegarde an, seine Armee aus der Stellung bei
S. Michele in jene von Caldiero zu fahren. Die Truppen traten
daher neuerdings in der Nacht vom 2. auf den 3. Jänner den Marsch
in drei Colonnen an.
Die Reiter - Brigade Eggermann und bei ihr unser Eegiment
2U sechs Escadronen finden wir bei der ersten Colonne unter der
Führung des F.-M.-Lt. Graf O'KeiUy. Bei Caldiero lagerte diese
Brigade im dritten aus Cavallerie gebildeten Treffen, welches daselbst
unter dem Commando des F.-M.-Lt. Graf O'Reilly stand.
Der weitere Rückzug fahrte über Soave, Monteforte, Monte-
bello, den Gua-Fluss nach Montecchio-Maggiore, wo am T.Jänner
eine Stellung bezogen und dieselbe bis zum Abende gehalten wurde.
Daselbst finden wir unser Regiment in der Brigade G.-M. Br.
Festenberg.
Um Mittemacht gab sodann der General Graf Bellegarde den
Befehl zum weiteren Rückzuge hinter die Brenta. Die Armee
marschirte nun über Tavemelle, Vicenza, Lisiera, am 9. Jänner
nach Fontaniva hinter den genannten Fluss.
Die österreichische Armee wurde in der Folge durch die Ver-
einigung mit einem bis dahin abgetrennt gewesenen Corps allerdings
in die Verfassung gesetzt, einen entscheidenden Kampf wagen zu
können, aber das Schicksal OesteiTeichs konnte nicht mehr auf dem
Schlachtfelde, sondern musste am grünen Tische der Friedensver-
handlungen zu Luneville entschieden werden.
Zufolge einer neuen Ordre - de - bataille vom 11. Jänner 1801
wurden die Truppen des G.-d.-C. Graf Bellegarde in einen Vortrab,
vier Divisionen und eine Reserve - Division gegliedert.
Das Regiment Herzog von Württemberg Dragoner finden wir
zu sechs Escadronen bei der vierten Division, deren Commandant
der F.-M.-Lt. Br. Vogelsang war, und zwar in der Brigade G. - M.
Schauroth.
Noch am 11. Jänner, Abends, wurde die Division F.-M.-Lt
Br. Vogelsang nach Treviso beordert, da der weitere Rückzug
beschlossen worden war. Um Mittemacht folgte die Armee nach.
Zu diesem plötzlichen Rückzuge bewog den österreichischen Heer-
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17»»-18«1* 813
ffihrer die Besorgniss, dass die Franzosen die Piave früher erreichen
könnten, als die österreichische Armee.
Die Division Vogelsang, bei ihr unser Eegiment, schlug den
Weg über Villarazzo, S. Floriano, Pozzobona, Fossalunga, nach
Treyiso ein.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Jänner erhielt der F.-M.-Lt.
Br. Vogelsang den weiteren Befehl, mit seiner Division nach Lovadina
zu marschiren, dort die Piave zu überschreiten und sich hinter
diesem Flusse aufzustellen. Die Armee folgte ihm am 13. Jänner
nach. Hinter der Piave wurde ein Lager in der Nähe von Campana
bezogen, und die Division F.-M.-Lt. Br. Vogelsang südöstlich des
Ortes aufgestellt.
Zu gleicher Zeit hatte der F.-M.-Lt. Br. Vogelsang die üeber-
fiihr bei Ponte di Piave zu besetzen und von hier ein Streifcom-
mando zur Verbindung mit dem bei S. Elena an dem Sile- Flusse
(südöstlich von Treviso) befindlichen F.-M.-Lt. Milius zu entsenden.
Vom Lager zu Campana aus besetzte der F.-M.-Lt. Br. Laudon
die Piave bis Ponte di Piave, und von hier aus der F. - M. - Lt.
Br. Vogelsang bis Noventa die Piave mit einigen Escadronen.
Am 16. Jänner wurde endlich ein Waffenstillstand zu Treviso
abgeschlossen, der bei einer Aufkündigungsfrist von 15 Tagen bis
zum 25. dauern sollte. Als Scheidungslinie wurde für die öster-
reichische Armee der Tagliamento, für die Franzosen der Livenza-
Floss festgesetzt.
Der Verlust unseres Regimentes seit dem Rückzuge von der
Etsch betrug 5 Mann und 5 Pferde an Gefangenen, resp. Ver-
missten.
Den Abmachungen des Waffenstillstandes zufolge, brach nun
die Armee gegen den Tagliamento auf, und zwar die Division
Vogelsang am 16. Nachmittags. Sie bildete die zweite Colonne der
Armee und marschirte über Portebuffolö nach S. Vito, passirte in
der dortigen Gegend den Tagliamento am 19. und entsendete sodann
die Reiterbrigade Schauroth (bei derselben unser Regiment) in ein
Lager bei Codroipo.
Am 20^ Jänner erschien eine Ordre- de -bataille und gleich-
zeitig eine Dislocations - Tabelle, wonach das Regiment Herzog von
Württemberg Dragoner zu sechs Escadronen in die Division F.-M.-Lt,
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314 17M-1ML
Graf O'Keilly kam, in der Brigade G.-M. Schauroth verblieb und
die Cantonnirungsstationen Ajello, Topogliano, Villesse, Campolongo,
Cavenzano, Ruda, Perteolo, Saciletto, S. Nicolo und YiUa Vicentina
in Istrien erhielt.
Am 1. Februar wurde die Armee in eine ausgedehntere Can-
tonnirung verlegt, und zwar erhielt unser Regiment in Steiermark,
nordwestlich von Cilli die Stationen Sachsenfeld, St. Peter, Guten-
dorf, Dobritschendorf, Greis, St. Ruppert, Sackl, Rabendorf, Podvin
und Frasslau.
Laut Ordre- de -bataille von demselben Tage stand das Regi-
ment Herzog von Württemberg Dragoner beim Corps F.-M.-Lt.
Br. Vogelsang, in dem früheren Divisions- und Brigade - Verbände.
Es wurde am 10. Februar nach Krain verlegt und erhielt da-
selbst die Cantonnirungsstationen Felbem, Imovitz, S. Veith, Prevoje,
Podgoritz, Nadgoritz, Stoob, Domschale, Aich, Kreutberg, Jauchen,
Studa, S. Paul, Dragomel, Klein -Lak und Pistava, nordöstlich von
Laibach.
Der Regiments - Stab kam nach Aich, der Brigade -Stab nadi
Kreutberg.
Am 9. Februar 1801 wurde endlich der Friede von LuneviUe
unterzeichnet.
Den dortigen Abmachungen gemäss, trat die österreichische
Armee am 9. April den Marsch in die Friedensstationen an.
Unser Regiment, welches am 14. Febniar zu Schembüchl in
Krain gemustert worden war, sollte Anfangs nach West-Ghdizien
marschiren. Hiervon kam man jedoch wieder ab, und erhielt dasselbe
nunmehr den Befehl, in das Torontaler Comitat nach Ungarn ab-
zurücken.
Am 4. April, fünf Tage vor dem Abmärsche unseres R^^entes
aus Krain, rückte der Rittmeister Johann Kierschner von Badenau,
welcher in französische Gefangenschaft;*) gerathen und gegen den
Capitaine Labaune ausgewechselt worden war, wieder zu unserem
Regimente ein. Auf dem Marsche nach Ungarn erhielt dasselbe zn
Földvär im Tolnaer Comitate einen neuen Befehl, nämlich, über
Debreczin nach Nagy Kärolj im Szathmärer Comitata einzurücken.
*) Bei weleher Äffaire, ist nirgends zu finden.
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17f»-18#l. 315
Die Oberstlieutenants- und Majors-Division rasteten am 18.
und 19. Mai in Debreczin, w&hrend welcher Zeit die Obersten-
Division Insurrections-Mannscbaft, welche sich bei Böszörmöny im
Szabolcser Comitate der Aufforderung, ihre Waffen abzulegen und
die Pferde abzugeben, widersetzt hatte, hierzu zwang.
Nachdem dieses geschehen war, marschirten alle drei Divi-
sionen unseres Kegimentes weiter in die angewiesenen Friedens-
dislocationen.
Der Kegimentsstab kam nach Nagy-Käroly im Szathmärer-,
zwei Escadronen in das Szathmärer-, eine Escadron in das Sza-
bolcser-, eine und eine halbe Escadron in das Beregher- und eine
und eine halbe Escadron in das üngher Comitat. Im Juni kam auch
die Reserve-Escadron, welche bisher in Pest gewesen und daselbst
am 30. März gemustert worden war, nach Nagy-Käroly.
Am 5. August erfolgte eine neue Dislocation unseres Regimentes.
Es kam jetzt der Eegimentsstab nach Nyiregyhäza, die Oberst-
lieutenants 1. Escadron nach Debreczin, die Oberstlieutenants 2. Es-
cadron nach Böszörm^ny, die Obersten 2. Escadron nach Nyir-
Bäthor im Szabolcser-, die Obersten 1. Escadron nach Tarczal im
Zempliner-, femer die Majors 1. Escadron nach Szt. Istvän und die
Majors 2. Escadron nach Miskolz im Borsoder Comitate.
Unser Regiment*) überwinterte in diesen Stationen und gehörte
zur Division P.-M.-Lt. Lusignan, Brigade G.-M. Frimont. Der
Divisions- und Brigade-Stab befanden sich zu Debreczin.
Aihaig MV VIL Periode.
Mit dem Beginne des 19. Jahrhundertes, als man den Krieg
unter dem Einflüsse eines genialen Napoleon und eines Erzherzogs
Carl nach rationellen Grundsätzen zu führen begann, wurde auch die
*) Am 9. Februar 1801 war ein Ergänzungstransport yon 76 Mann nnd
76 Pferden von der ßeserre-Esoadron zu Pest für unser Regiment nach Steyer-
mark abgegangen. Acht Remonten erhielt dasselbe femer am 28. Februar yon
den beim inner - österreichischen Beschall- und Remonten -Departement auf-
i^estellten Pferden.
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316 17»f-18#L
innere Armee - Verwaltung sehr vereinfacht. Namentlich blieb es
Sr. k. k. Hoheit, dem Erzherzoge Carl, welcher im Jahre 1801 zum
Feldmarschall und Hofkriegsrathspräsidenten ernannt wurde, vor-
behalten, die österreichische Armee gründlich zu reorganisiren.
Energisch nahm er dieses Werk in Angriff, und bald entfaltete sich
eine Thätigkeit im k. k. Heere, wie man sie bis dahin kaum fdr
möglich gehalten hatte.
Die Periode von 1799—1801 bildete den Uebergang zu dieser
neuen Aera. Bereits im Jahre 1801 sind einige organisatorische
Veränderungen zu verzeichnen. So erschien am 23. Mai eine hof-
kriegsräthliche Verordnung, derzufolge es Officieren und Militär-
Beamten auf das Strengste untersagt wurde, Theilnehmer von ge-
heimen Gesellschaften und Verbrüderungen zu sein. Ein jährlicher,
eigenhändig verfasster, eidlicher Revers musste angeben, dass der
Betreffende einer geheimen Gesellschaft weder angehöre, noch bei-
treten wolle, wie dieses bis auf unsere Tage beibehalten ist.
Die neue Organisation der Dragoner - Regimenter vom 5. De-
cember 1801 trat erst mit 1. Februar 1802 in's Leben und soll aus
diesem Grunde erst zu Anfang der nächsten Periode im Texte de-
taillirt werden.
Die Adjustirung dieser Periode blieb dieselbe, wie zu Ende
der vorigen.
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Vm. Periode.
Vm 1802 bis zum Friedeo v^i Wie«. 1802—1809.
(Kriegsjahre 1805 wi 1809.)
Nachdem die österreichischen Kegimenter ihre Friedenssta- 1802.
tionen bezogen hatten, wurden manigfache Aenderungen in der Armee
vorgenommen, welche bis zum 1. Febi-uar 1802 durchgeführt sein
sollten.
So fand am 5. December 1801 eine neue Organisation der
Cavallerie stati
Das hofkriegsräthliche Rescript lautet:
„Es haben Se. Majestät der Kaiser für gut befunden, alle
.Cavallerie - Regimenter für die Zukunft auf 4 Divisionen oder
,8 Escadronen zu setzen, dafür aber aus den dermal bestehenden
,41 Regimentern blos 35 zu formiren.
„Die sämmtliche Cavallerie hat demnach aus: 8 Kürassier-,
,6 Dragoner-, 6 Chevauxlegers-, 11 Huszaren-, 3 Uhlanen - Regi-
»mentern zu 8 Escadronen und 1 Grenz - Huszaren - Regimente zu
«bestehen.
„Jedes Regiment zu 8 Escadronen hat künftig 2 Majore im
«Stande zu führen.
„Jede Division bekommt 1 Ober- und 1 Unterarzt.*)
„Jede Escadron 12 Corporale, 6 Vice-Corporale und 2 Trompeter.
„Jeder StabsoflFicier und 1. Rittmeister einen Fourier schützen,
„jeder der übrigen Officiere vom 2. Rittmeister abwärts aber, dann
„der der Kaplan, Auditor, Rechnungsführer, Regiments-A^jutant und
*) Die Ober- und Unterärzte, Ober-Schmiede, Fouriere, Sattler, Esoadrons-
Schmiede and Riemer waren nur im Frieden, die Fouriersohützen aach im
Kriege anberitten.
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318
18#t-lS«f.
«Begiments Feld- Arzt einen unentgeltlichen Privatdiener *) ans be-
, sonderer Allerhöchster Gnade.*
Der neuen Organisation zufolge betrug der Friedensstand einer
Kürassier- resp. Dragoner-Escadron 144 berittene und 11 unberittene
Gemeine. Hierbei waren die 5 Privatdiener per Escadron eingerechnet
Somit belief sich der eigentliche streitbare Stand einer Esca-
dron auf 150 Gemeine.
Ein Dragoner-Regiment auf dem Friedensfusse z&hlte nunmehr
1532 Mann, 1392 Pferde, und zwar befanden sich:
Beim Stabe:
Oberst-Inhaber . . ,
Oberst-Commandant .
OberstUeutenant . . .
Majore
Begiments-Caplan . .
Auditor
BechnungsfQhrer . .
Adjutant
Feldarzt
Fouriere
Stabstrompeter . . .
EstandartfOhrer . . .
Oberschmied . . . .
Profoss
Fourierschützen . . .
Gemeine Privatdiener
Summa: • 28
Bei den acht Escadronen ;
Erste Bittmeister
Zweite Bittmeister
Mann
8.
8.
Summa:
16
Pferde
1
1
1
2
1
1
1
1
1
1
4
16
Pf«rd6
8
8
16
*) Bisher hatte jeder Officier einen Mann ans dem Dienststande in
seiner Bedienung nehmen dürfen. Derselbe musste jedoch jeder Ansrüoknng
in Beih* nnd Glied beiwohnen nnd zar Ezeroir- nnd Lageneit völlig ein*
räoken. Im Kriege war jedem Offioiere ein Privatdiener bewilligt, f&r welchen
er jedoch eine Pferdsprtion zurücklassen musste.
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18#t-lM*.
319
Mann
Uebertrag: . 16 .
Oberlieutenants . 16 .
ünterlieutenants 16 .
Wachtmeister 16 .
Fouriere 8 .
Ober-Aerzte 4 .
Unter -Aerzte 4 .
Trompeter 16 .
Satüer 8 .
Schmiede 8 .
Wirkliche Corporale 96 .
Vice-Corporale 48 .
Foorierschützen 8 .
Berittene Gemeine 1152 .
ünberittene Gemeine 48 .
Zur Privat -Dienstleistung 40 .
Summa : . 1504 .
Dazu der Regimentsstab ; 28 .
Sunmia Summarum: . 1532
Pferde
16
16
16
16
16
96
48
1152
1376
16
1392
Der Kriegsstand eines Dragoner -Regimentes betrug dagegen
1673 Mann, 1606 Pferde, und zwar befanden sich:
Beim Stabe: 30 . . . 21
Bei den acht Feld-Escadronen: 1456 . . . 1408
Bei der Reserve -Escadron : 187 , . 177
Summa Summarum : . 1673 . . . 1606
Die Errichtung der vierten Division bei den einzelnen Regi-
mentern hatte einen Stationswechsel, und in Folge dessen auch
eine neue Brigade und Divisions-Eintheilung zur Folge.
Nachdem die Errichtung der vierten Division (2. Majors-Division)
des Regimentes Herzog von Württemberg Dragoner im Szathmärer
Comitate vor sich gegangen war, wurde im März der Regimentsstab,
die Obersten- und Oberstlieutenants-Division in das Bätser-, die 1.
und 2. Majors - Division dagegen in das Pester Comitat verlegt.
Die Dislocation war daselbst Folgende : Regimentsstab zu
M. Theresiopel, Obersten 1. Escadron zu M. Theresiopel, Obersten
2. Escadron zu UJ- und 6-Futak, Oberstlieutenants 1. Escadron zu
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320 180«-180f.
Zombor, Obersüieutenants 2. Escadron zu Baja, 1. Majors 1. Esca-
dron zu Kecskemöt, 1. Majors 2. Escadron zu Nagy-Körös, 2. Majors
1. Escadron zu CzeglM, 2. Majors 2. Escadron zu Soroksar.
Unser Kegiment befand sich hier in der Division F.-M.-Lt.
Prinz Josef von Lothringen (Szegedin), Brigade G.-M. Pilati (Gross-
Zombor) und kam am 27. Februar in die Division F.-M.-Lt. Szent-
Keresty (Fünfkirchen), verblieb aber bei dieser Gelegenheit im
früheren Brigade -Verbände.
Die Musterung des Eegimentsstabes, der Obersten- und Oberst-
lieutenants-Division fand am 15. September 1802 zu M. Theresiopel,
diejenige der 1. und 2. Majors-Division am 20. September zu Eecs-
kem^t statt.
Zufolge eines hofkriegsräthlichen Rescriptes vom 1. Mai 1802
wurden 186 Gemeine des Regimentes Savoyen Dragoner Nr. 15 zu
unserem Regimente transferii-t.
1803. Am 25. Februar 1803 wurde das Herzogthum Württemberg
zum Kurfürstenthume erhoben. Unser Regiment erhielt demnach
den Namen : KurfQrst von Württemberg Dragoner-Regiment Nr. 3.
Die Oberstlieutenants-Division wurde dieses Jahr am 1. September
zu Baja, der Regimentsstab und die Obersten - Division am 15. zu
M. Theresiopel im Bäcser-, die 1. Majors-Division am 19. September
in Kecskem^t, und die 2. Majors - Division zu Czeglöd im Pester
Comitate gemustert.
Die Dislocation blieb das ganze Jahr hindurch die nämliche,
wie 1802.
Die diesjährigen Recruten erhielt unser Regiment theils durch
Werbung zu Ofifenburg im schwäbischen Kreise, theils aus Sieben-
bürgen, ferner Monturen aus Ofen.
1804. Am 21. März 1804 erhielt unser Regiment „neue kleine
Cavallerie Kessel*. Es wurde beauftragt, Packungproben damit an-
zustellen, weil es zur Aufwartung nach Wien bestimmt worden war.
Dorthin trat es den Marsch am 4. April an und passirte am 6. und
7. September in der Josefstädter-Kaseme die Musterung.
Es war jedoch nur der Regimentsstab, die Obersten- und die
1. Majors-Division in der Josefstädter Reiter-Kaserne untergebracht,
dagegen die Oberstlieutenants-Division und die 2. Majors 1. Escadron
in der Leopoldstadt, die 2. Majors 2. Escadron in Penzing einquartiert
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19M~lMf. 321
Die Werbung fand, wie im Yorjahre, zu Offenbnrg im römischen
Beiehe, die Bemontinmg znm Theile in Ungarn statt.
Nach korzer Friedensdauer kam es im Jahre 1805 zu einem 1805.
neora Sjiege mit Frankreich.
Trotz der feieriidisten Eröffnungen vor dem yersanmielten gesetz-
gebenden Körper (am 27. Dezember 1804), dem Eaiserthnme keinen
fremden Staat mehr einverleiben zu wollen, liess sich der Kaiser
Napoleon am 26. Mai 1805 in Mailand zum Könige von Italien krönen.
Als er sich sodann durch die Vereinigung Genuas mit dem
französischen Beiche einen neuen Bruch der feierlichen Tractate zu
Schulden kommen liess, trat Oesterreich am 9. August 1805 durch
eine förmliche Acte dem von Bussland, England und Schweden
bereits abgeschlossenen Bunde gegen Frankreich bei.
FrQher hatte Oesterreich jedoch durch Vorstellungen den
Frieden zu erhalten gesucht. Da nun aber eine Note Talleyrands
vom 5. August das Misstrauen Frankreichs auch gegen Oesterreich
ausdrQckte und nicht allein jede Friedensvermittlung direct ablehnte,
sondern sogar die Truppenverminderung an den Grenzen Italiens
und die strengste Neutralität Oesterreichs in einem drohenden Tone
forderte, so sah sich der Kaiser Franz genöthigt, dem erwähnten
Bunde beizutreten.
Die Absicht desselben ging dahin, jedem selbstständigen euro-
päischen Staate die Unabhängigkeit, den Frieden und den Wohlstand
wiederzugeben.
Oesterreich hatte schon vor dem Abschlüsse des am 9. August
1805 unterzeichneten BQndnisses seine Vorbereitungen getroffen,
welche bei den besorgnisserregenden Uebergriffen Frankreichs zum
Sdiutze seiner Grenzen nothwendig geworden waren. Die öster-
reichische Kriegsmacht sollte bis zum September auf 300.000 Mann
gebracht, und hieraus drei Armeeen, eine in Deutschland, eine zweite
in Tyrol und eine dritte in Italien gebildet werden. Zum Comman-
danten der letzteren ernannten Se. Majestät den Erzherzog CarL
Das Begiment Kurfftrst von Württemberg Dragoner wurde
zur italienischen Armee bestimmt und erhielt bereits im Mai den
Befehl, von Wien nach Steyermark, und zwar in die Umgegend von
Oleisdorf und St. Bnprecht (uord- östlich von Graz) zu marschiren.
Der Marsch dorthin erfolgte in zwei Colonnen.
21
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322 1«M-1«M.
Die Oberstlieatmants- und 1» Miyors - Divi^m (464 Msmn,
413 Pferde) bildeten die erste, der BegiiBe&tsstab, die ObeisteiK
und die 2. Majors - Division (499 Mann, 443 Pferde) die zweite
Colonne. Die erste marschirte am 7. Mai nach Mürasuschlag« sedaon
weiter über Eindberg, Brück a. d. Mur, Frohnleiten naeh Oratz und
traf am 14* Mai in der f&r sie bestimmten Dislocatioa ein. Die
zweite Colonne schlug denselben Weg ein, marsobirte jedo<^ um
9. Mai ab und kam am 16. Mal in der Gegend von Gleisdorf und
Si Buprecht an. Einen Tag später traf dort auch die Begiments-
Bagage ein, bei welcher sich 81 Mann befanden.
Die Oberstlieutenants - Division wurde nach Hartberg und in
die Umgegend von Neuberg und Kirohberg verlegt. Von der
1. Majors-Division kam: V2 Escadro^ nach Fttrstenfeld, V2 Escadron
nach Fehring, Vt Escadron nach H^fiadi und Vt Escadron nach
Bertholdsheim ; von der Obersten-Division : V2 Escadron nach Oleis-
dorf, 7» Escadron nach St. Buprecht, V« Escadron nach Hz, % Esca-
dron nach Wilfersdorf ; von der 2. Majors - Division: ^|^ Escadron
nach Neudau, Vi Escadron nach Wörth, V4 Escadron nach Unter-
MayeriM>fen, V^ Escadron nach Waltersdorf, ^/^ Escadron nach BorgM,
Vs Escadron nach Steinbach, V4 Escadron nach Blumau, % Bsea-
dron nach Schwarzraannshofen, Vs Escadron nach Bierbanm, % Esca-
dron nach Leitersdorf im Gratzer Kreise.
Hier befand sich unser Begiment in der Division F. - M. - Lt
Br. Schrottendorf (Gratz), Brigade G.-M. Br. Stephais (Badkersburg).
Diese Stationen musste es am 1. Juli verlassen und wurde
nunmehr nach Strass, Mureck und Badkersburg verleg
Unter Führung des G.^M. Löwenberg trat das Begiment Knr-
först von Württemberg Dragoner am 14. Augast den Marsdhi zur
italienischen Armee an und zwar von Skass aus Aber Marburg,
Mahrenburg, Lavamflnd, Yölkermarkt, Elagenfiirt, Yillach, Arodd-
stein, Tarvis, Pontsfel und Besiuta, am 27. August nach Yenzone
und Ospedaletto.*)
Der Weitermarsch führte über 3. Daniele und Yalvasone, am
1. September nach Sacile.
*) Die Kechnnngskanzlei und das Depot unseres Regimentes blieben in
Badkersburg zurück.
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MM-lMt. 323
An diesem Tage erschien der Befehl, wonach sich die öster-
reichisehe Armee auf den Eriegsfuss xa setzen hatte. Denselben
Tag wurde auch der bisherige Oberst und Commandant des Begi-
mentes Kurfürst von Württemberg Dragoner, Johann Br. Wodniansky
mm Generalmajor, dagegen der bisherige Oberstlieutenant und
(jeneral-Conmiando-Adjutant Wenzel Br. Ollenhausen zum Obersten
und Commandanten im Begimente ernannt. Letzterer rückte jedoch
Erankheits halber nicht ein; es übernahm daher der gleichfalls am
1. September ' beförderte Oberstlieutenant Josef Br. Degelmann das
Commando unseres Begimentes.
Die Generale, Stabs- und OberofBciere erhielten von Sr. Maj.
dem Kaiser einer, auch am 1. September erschienenen Verordnung
g^oiäss nicht nur die gebührende Gratis-Gage, sondern aus Aller-
höchster Gnade noch eine zweite Monatsgage, um ihre Equipirung
mit Beschleunigung besorgen zu können. Femer wurde den CavallBrie-
OfiScieren statt der vierten Pferdsportion ein Belutum ausgezahlt. Der
bezügliche Passus des hofkriegsr&thlichen Bescriptes lautet, wie folgt:
»Bei den Officieren der CavaUerie wird die vierte Pferdq)ortion
«angezogen und mit 10 fl. reluirt : es wird ihnen aber ihre Barake
^auf den ärarischen Packpferden fortgebracht, wonach sie vermögend
,sein werden, ihre Bagage auf dem Pferde ihres Knechtes in Beit-
«taschen und einem kleinen Mantelsacke fortzubringen.*^
Die Beserve-Escadron unseres Begimentes wurde am 1. Sep-
tember zu Badkersburg in Steyermark errichtet.
BezügSch der Beserve-Eftcadronen sagt der allgemeine Armee-
Befehl vom 27. August 1805:
„Jedes CavaUerie-Begiment errichtet seine Beserve-Escadron
»an Ober- und ünterofSderen und Prima Pianisten vollkommen in
,den Stand der Fddesoadronen ; an G^neinen wird aber für Kü-
»rassiere und Dragoner der Stand auf HO berittene und 10 un-
^beiittene festgesetzt Der Stand der berittenen Gemeinen bei den
«Fdd-Escadronen hl^t, wie jüngstfain fedigesetzt worden, nämlieh
»bei Kürassieren und Dragonern 110. *y
Für jede Division der Muiterie und Oavidlerie wurde femer
ein vieiBp&nmger Proviaatwagen altf Gebühr festgesetzt Derselbe
fasste 600 Laibe oder 1200 Portionen Brod.
*) Wann dieses gesekah, konnte siebt aosgenüttelt werden.
21*
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324 1M«-I8tf.
Ausser diesen Proviantwagen führte jedes Begiment einwi vier-
spännigen Cassawagen, eine zweisptonige Feldschmiede and einen
zweispannigen Stabswagen in's Feld. Die Cavallerie erhielt per Divi-
sion 18 Zelte und 3 Packpferde.
Wir verli essen unser Regiment in Sacile, wo es am 1. Septem-
ber eingetroffen war.
Von dort marschirte es am 2. weiter über Conegliano, Volpago
und Montebellana, Bassano, Vicenza, am 7. September nach Mon-
tecchio-Maggiore und gehörte daselbst in der Stärke von 8 Escadronen
zur Division F.-M.-Lt. Fürst Rosenbei^, Brigade G.-M. Frimont
Sodann kam es am 13. September in die Division F.-M.-Lt Mit-
trowsky. In der Gegend von Montecchio-Mj^giore verblieb das
Regiment Kurfürst von Württemberg Dragoner bis zum 15. September.
An diesem Tage wurde es nach Mont^bello, Lonigo und S.
Bonifacio verlegt.
Den 20. September erfolgte die Ankunft des Erzherzogs Cari
zu Padua. Kurz nach seinem Eintreffen erliess der beliebte Feldherr
einen kiilftigen Aufruf an seine Armee. Sodann erschien eine Ordre-
de-bataille der k, k. Hauptarmee in Italien, derzufolge das Regiment
Kurfürst von Württemberg Dragoner Nr. 8 zu acht Escadronen
(574 Reiter) in die Division F.-M.-Lt. O'Reilly, Brigade G.-M. Br.
Frimont kam. *)
Statt des erkrankten Oberstlieutenants Josef Br. D^elmann
erhielt der Major Maximilian Ritter von Baumgarten des Regimentes
Erzherzog Carl Uhlanen am 35. September den Befehl, das Gom-
mando unseres Regimentes zu übernehmen.
Am 26. September wechselte dasselbe die Dislocation, bezog
die Cantonnii-ungsstationen Soave, Monteforte und S. Bonifacio, ver-
blieb aber im früheren Divisions- und Brigade-Yerbande.
Kaum hatte unser Regiment die neuen Stationen bezogen, so
erhielt es nebst sieben anderen Regimentern den Befehl, über Tyrol
zur Aimee nach Deutschland zu rücken, nachdem die eingetretenen
Ereignisse eine Verstärkung der dortigen Armee erheischten. Die ge-
nannten Truppen wurden vom itaUenischen Armee-Gonmiando bis Inns-
bruck instradirt und traten den Marsch dorthin am 28. Sept^nber an.
*) Der Truppen-Divisionsstab befand sich in Montebello, der Brigadestab
in 6t. Martino; die Division war in d^r Gegend von Caldiero dialooirt
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iSM-lMf. 325
Unser Regiment marschirte Ober Sandrigo, Bassano, Primolano,
Borgo, Pergine, am 4. October nach Trient. Von hier sollte am
5. nach Salom weiter marscbirt werden; aber bereits am halben
Wege, nämlich in Lavis traf der Gegenbefehl ein, wieder nach dem
südlichen Tyrol zurückzakehren.
Zu demselben gab eine unrichtige Nachricht vom Anmärsche
und der nahe beyorstehenden Vereinigung der Bussen mit der
österreichischen Armee Veranlassui^.
In Folge dessen trat unser Begiment am 8. October, nach
zweitägiger Bast, den Bflckmarscfa an. Bereits hatte derselbe Ober
Pergine, Borgo und Primolano, am 12. October bis Bassano statt-
geftmden, als am 15. October, an welchem Tage der Weitermarsch
zur itaUenischen Armee h&tte stattfinden sollen, ein Courier in aller
Frfihe einen zweiten Gegenbefehl überbrachte.
Jetzt mussten die oben erwähnten sieben Begimenter, darunter
das unser^^, zufolge eines Allerhöchsten Handschreibens vom
6. October abermals umkehren und den Marsch zur deutschen
Armee neuerdings antreten.
Beinahe gleichzdtig mit dem Gouriere 6r. Migestät hatte auch
ein zweiter, welchen der Erzherzog Johann, Commandant der Armee
in Tyrol, abgeschickt hatte, Bassano erreicht Letzterer überbrachte
dai sieben Begimentem einen Befehl des Erzherzogs vom 13. October,
in Eilmärschen bei Tage und bei Nacht nach Innsbruck zu eilen,
da 20.000 Franzosen über Mittenwald gegen Tyrol vorrückten, das
Land daher höchst bedroht sei. Der rasche Vormarsch der Franzosen
gegen Tyrol, welcher zwar eine kurze Zeit unterbrochen, dann aber
mit doppelter Macht wieder aufgenooEunen wurde, war es, wodurch
die oft erwähnten sieben Begimenter darauf am Weitermaische zur
deutschen Armee verhindert wurden.
Den eingetroffenen zwei Befehlen gen^s brach unser Begiment,
welches der Major Bitter von Baumgarten conmiandirte, am 15. Oc-
tober von Bassano auf. Der Marsch fahrte über Primolano, Borgo,
Pergine, Trient, Neumarkt, Botzen, Brixen und Sterzing, zwischen
dem 21. und 25. October nach Innsbruck.
Hier angelangt, wurde die Oberstiieutenants- Division auf Vor-
posten nach Seefeld gesendet, die Obersten- und erste Majors -Di-
vision in die Gantonnirung nach Zirl am Inn verlegt, die zweite
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326 IMS-lMf.
Majors -Division dagegen zur Beförderung uad Deckung der Trans-
porte zwischen Brixen und Lienz in kldne Posten au^elöst.
Am 24. October erfuhr der Erzherzog Johann die Katastrophe
von Ulm (am 18. October).
Die französische Hauptmacht rückte jetzt in Eilmärschen Ober
Memmii^en und München an den Inn. Eine der nächsten Folgen
hieven war das Wiedererscheinen feindlicher Abtheilungen an der
Nordgrenze Tyrols. Die Lage des Landes gestaltete sich aeit dieser
Zeit immer bedenklicher.
Um so erwünschter war dem Erzküerzoge Johann die Ankunft
der zur Unterstützung herbeigeeilten sieben fiegimenter.
Dieselben machten nunmehr eine neioe Ordre- die -hataiUe aoä-
wendig, und zwar theilie der Erzherzog sein Corps in drei Divifiion^n
und eine Reserve ein.
Zu der letzteren, unter dem Commando des G.-M, Br. Festen-
berg, kamen sechs Grenadier -BataaUone und sedis Escadiwen unserea
Begimentes.
Die anderen beiden Escadronen des Begimentes Kurf&rst von
Württemberg Dragoner blieben bis auf Weiteres in Ueineti Ab-
theilungen zwischen Brixen und lienz postirt.
Die Oberstiüeutenants- Division unter dem Conmiando des Majors
Bitter von Baumgarten lief um diese Zeit grosse Gtefabr, von den
in Kordtyrol überaß eingedrungenen Feinden abgeschnitten zu werden.
Der geschickten Führung des genannten Stabsofficteis gelang es
jedoch, dieselbe aus ihrer geOhrliohen Lag« zn befreien und dem
Begimente später wieder zuzuführen.
Zum Schutze gegen die heranrückenden Franzosen wurde jetzt
das Centrum und der rechte Flügel der Armee so aufgestellt, dast
alle Eingänge der nördlichen Grenze voUkonmien gesiehert erschienMu
Die bei Innsbruck postirte Beserve erhielt zugleich den Auftrag,
etwa bedrohte Truppenttieile mit allem Nachdrucke zu unterstützen.
Weiter wurde dem G.-M. Br. Festenberg befohlen, am 1. November
mit seiner Beserve (dabei vier Escadronen unseres Begimentes) nach
Schwaz zu rücken und sich am 3. November mit der DivisHm
F.-M. -Lt. St. Julien bei St. Johann zu vereinigen. Ueber die
genannte Division, sowie über die Beserve, welche jetzt den rechten
Flügel der Armee bildeten, musste zu gleicher Zeit der F.-M.-Lt
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IMS-lMt. 327
Chasteler den Oberbefehl abeinehmen, weil er des Landes voUkommeu
kundig war. F.*M.*Lt. St. Jalien bekam dagegen das Commando
des Oentmms und ging nach Innsbruck ab.
Da nun die Franzosen in den ersten Tagen November mit
bedeutender Macht gegen den Schamitz-Pass vorrückten, so erhielt
ier F.-M.-Lt. Ghasteler den Befehl, seine Positionen im Inn-Thale
so lange zu halten, als der Scharnitz-Pass noch in den Händen der
Oesterreicher sei.
Dabei sollte er aber auch darauf bedaeht sein, das« ihm stets
em Weg zu einer etwaigen Vereinigung mit dem Hauptcorps frei bliebe.
Die üblen Folgen der Missgeschicke in Deutschland waren von
ungeheuerer Tragweite. Auch der Erzherzog Carl musste nunmehr
darauf bedadit sein^ Wien zu schüteen und ai» diesem Grunde trotz
seines bei Caldiero erfochtenen Sieges, (29. bis 81. October) Italien
verlassen.
Der Bückzug des Erzherzogs Carl bedingte auch jenen des
Erzherzogs Johann aus Tyrol. Letzterer ordnete daher am 4. No-
vember die ersten rückgäsigigen Bewegungen an. Der Fi^ des
Schamitz- Passes, der am Abende desselben Tages ganz unerwartet
erfolgte, war dabei keineswegs vorausgesetzt.
Den Btkekzugs - Dispositionen zufolge hatte der F. - M« - Lt.
Chasteler unverzüglich über Innsbruck gegen den Brenner - Pass
vorzurücken.
Daselbst sammelte nämlich der Erzherzog Johann s^ Corps,
um Ton dort aus den Bückmarsch des Erzherzogs Carl zu decken.
Noch bevor alle Truppen den ihnen anbefohlenen Marsch voll-
zogen hatten, lief im Hauptquartiere des Erzherzogs Johann am
5. November die Nachricht über den Fall der beiden Pässe
Schamitz nnd Luetasch ein. Nun war dem Feinde kein Hinderniss
mehr in den Weg gelegt, Innsbruck zu gewinnen.
Das Gros des rechten Flügels der Armee unter dem Generale
Chasteler war nicht mehr im Stande, diese Stadt zu erreichen, sah
sich daher gezwungen, einen anderen Weg einzuschlagen. Nur den
sechs Grenadier-Bataillonen und den vier Escadronen unseres Begi-
mentes unter dem Commando des G.-M. Br. Festenberg gelang es,
Innsbruck noch früher als die Franzosen zu passiren und den
weiteren Bückzug ungehindert gegen Matray zu bewirken.
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328 IMe-IMf*
Auf diesem Marsche war es nan, wo sidi die bereits auf-
gegebene Oberstlieutenants-Division unseres Regimentes mit den vier
Escadronen miter dem Brigadiere Q. -M. Br. Festenberg wieder
vereinigte.
Der Major Bitter von Baomgarten hatte nämlich die Oberst-
lieutenants-Division durch äusserst geschickte, aber auch anstren-
gende Ereuz- und Quermärsche aus den vom Feinde bereits occupirten
Gegenden herausgefOhrt und sich sodann der Division F. - M. - Li
St. Julien angeschlossen.
Dieser General hatte am 3. November Innsbruck geräumt und
seinen Nachtrab, der aus 300 Mann Infanterie und einer Escadron
des Regimentes EurfOrst von Württembei^ Dragoner bestand, bei
Matrey aufgestellt, um den G.-M. Br. Festenberg aufzunehmen, der
aus dem unteren Innthale erwartet wurde.
Diese Vereinigung fand denn auch wirklich statt Die zweite
Escadron unseres Begimentes hatte der F. - M. - Lt. St Julien bei
Steinach Posto fassen lassen.
Nun wurde der Bückzug durch das Puster-Thal fortgesetzt
Am 9. November kam eine Escadron unseres Begimentes zu der
vom G.-M. Schauroth befehligten Arrieregarde, während die übrigen
fünf Escadronen nebst sechs Grenadier -Bataillonen (Brigade G.-M.
Br. Festenberg) am 10. November der gesanmiten Artillerie-Beserve
als Bedeckung beigegeben wurde. Letztere erreichte zxl diesem Tage
Brunecken und am 11. Niedemdorf. Daselbst wurde der Msyor Bitter
von Baumgarten, welcher unser Regiment noch inmier befehligte,
zum Oberstlieutenant ernannt
Die Brigade G.-M. Br. Festenberg marschirte am 12. November
weiter nach Sillian, am 14. nach lienz,*) am 15. nach Greifenburg,
am 16. nach Spital und am 17. November über Patemion nach
Villach.
Den letztgenannten Tag befand sich eine Escadron unseres
Begimentes noch immer bei der Nachhut unter dem Generale
Schaurotb, eine zweite unter dem Conamando des F.-M.-Lt Mit-
*) Bezüglich der beiden, zwischen Brixen und Lianz ftufgelösten Esca-
dronen unseres Begimentes ist der Sammelpunct und Aufbruchstag aus den
Feldacten nirgends ersichtlich. So yiel ist jedoch gewiss, dass am 18. NoTember
alle acht Escadronen unseres Begimentes wieder Tereinigt waren.
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lM8-lMf . 329
trowsky. Eine dritte erhielt endlich vom Erzhenoge Johann den
Befehl, zur Unterstützung des Generals Siegenthal bis Amoldstein
Torzngehen.
Am 18. November erschien eine neae Ordre - de - bataille.
Zufolge derselben finden wir alle acht Escadronen unseres Regi-
mentes vereinigt Dasselbe kam nunm^r in die Division F.-M.-Lt.
Ifittrowsky, Brigade O.-M. von Speth.
Die Armee wurde jetzt folgendennassen eingethdtt: Die Divi-
sionen Mittrowsky und Lusignan bildeten unter dem Commando des
F.-M.-Lt. Hiller das Corps -de -bataille, die Division Chasteler die
Avant- und die Diviäon St. Julien die Anikegarde.
Die Division Mittrowsky brach am 19. November von Villach
auf und marschirte über Steinberg, Elagenftirt, YOlkermarict, CMi;en-
stein, Windischgratz, am 27. November in die Oegend von Marburg,
wo die Vereinigung des tyroler- und des italienischen Corps
stattfuid.
Zufolge einer Ordre-de-bataille vom 28. November erhielt nun
der Erzherzog Johann das Ccnnmando des rechten Elügds A&c ver-
einigten 80.000 Mann starken Armee.
Die acht Escadronen unseres Begimentes kamen an den
äussersten rechten Flügel des ersten Treffens, und zwar in die
Division F.-M.*Lt. Fürst Bosenberg, Brigade G.^M. Br. Knesevidi.
In der Umgebung von Marburg wurden Cantonnirungen be-
zogen. Das Begiment KurfQrst von Württemberg Dragoner bun nach
Maria-Bast und Feistritz. Der Weitermarsch nach Wien f&hrte durch
Ungarn über E5rm5nd und Oedenburg, um den sehleohten Gebirgs«
Wegen auszuweichen.
Am 2. December setzten sich die Truppen in vier Cobnaen
wieder in Bewegung.
Unser Begiment wurde an diesem Tage der Cavallerie-Truppen-
Pivision F.-M.-Li Graf O'Beilly als Verstärkung zugetheilt, welche
den Befehl erhielt, den Bückzug der Armee zu decken.
Der Marsch unseres Begimentes speciell fahrte über Marburg
in die Cantonnirungsstationen Siebendorf und Gersdorf am rechten
Drau-Ufer, bei Pettau. Dort finden wir es wie früher in der Divi-
sion F.-M.-Lt. Fürst Bosenberg, jedoch in der Brigade G.-M. Pro-
vencheres.
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380 18M^18M4
Am 3. December marscbirte die unter dem F. - M. - Lt. Graf
O'Reilljr vereinigte Cavallerie über Pettau auf der Priedauer-Stragse
und bezog die Cantonnirungen zwischen dem Pösnitz-Flusse und der
Stadt Friedau. Unser Regiment kam nach Formin, Goriscfanitz und
Platzendorf.
Am 4. December näh^e sich die Armee Körmdnd. Die
Cavallerie unter dem F. - M. - Lt. Graf O'Beillj kam in die Gegend
von Czakatbum (Gsaktornya) im Szalaer-Comitate.
Den 6. December vereinigten gicfa alle Golonnen in einem
Lager zu Eormönd im Yaser-Comitate. Am Abende des 7. December
erhielt Erzherzog Carl die officielle Naehricht dee Waffenstillstandes,
welcher am 6. December mit Napoleon abgeschlossen worden war.
Die Schlacht von Austerlitz (2. December) hatte mit einem Schlage
alle Hoffoungen auf Erfolge gegen den französischen Kaiser ver-
nichtet.
Erzherzog Carl verlegte nun seine Armee in bequeme Cm-
tonnirungen. Unser Regiment marschirte am 10. December nach
Czäk und Szerdarhely (südlich von Guus, im Yaser Comitate), am
12. nach Gross- und Klein- Warisdorf (Nagy- ^ Kis-Barom), am
13« nach St. Margar^tha und Osziop im Soproner Comitate, am
14« nach Pamd^, am 15. nach Strass - Sommerein (Hegyeshalom)
im Modoner Conüate, und am 16. December in die Cantonnirungen
nach Wieseiburg (Moson), Zanig (Sz<ilnok), St. Johann und St Peter
im Mosoner Comitate.
In den beiden letztgenannten Ortschaften war das Regiment
KnrMr8<> von Württemberg Dragoner bis zum 20. December gemein-
schaftlich mit dem Regimente Neugebauer Infanterie änquartiert;
vom 20. Deeember angefangen wurden diese Dörfer aber unserem
Regimente allein angewiesen. Dasselbe bildete in der Wieselborger
Disloeation den äussersten rediten Flügel des ersten Tr^ens unter
dem Erzherzoge Jobann und befand sich noch wie früher in der
Division F.-M,-Lt. Fürst Rosenberg, Brigade G.-M. Provenchires.
Der Divisionsstab kam nach ungarisch -AHenburg (Magyar-^vär),
der Brigadestab nach Wieselb«rg.
Am 19. December reiste der Erzherzog Carl in das Haopt^
quartier Sr. MajesUt aib und Übergab dem Erzherzoge Johann da»
AiTuee-Obercommando ad Interim.
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16Mi-lM». 331
Die Nachricht des am 26. December zu Pressburg geschlossenen
Friedens langte am SO. December im Hauptquartiere des Erzherzogs
Johann an.
1805 erhielt unser Begiment ^landstandische Becruten*, welche
zu Obernzdl angeworben waren; Linz war ihr Sammelplatz. Die
Bemontirung fand zu Komotau in Böhmen nnd m Babolna in
Ungarn statt.
Am 1. Jämer 1806 wurde das Kurfürstenthum Württemberg 1806*
zum Königreiche erhoben. Daher erhielt unser Begiment den Namen
«König T<m Württemberg Dragoner Begiment Nr. 3."
Am 2. Jänner ordnete der Erzherzog Carl aus dem Hairpiw
quartiere des Kaisers die AuflöBung und das Abrücken seiner Armee
in ihre neuen Friedensquartiere an und erliess zugleich einen Armee-
Befehl, dessen Schluss wie folgt lautet:
»Die Armee geht in ihre Friedensquartiere, bis einst der
»Schutz des Thrones und des Vaterlandes sie zu neuen Gefahren
»und zu neuem Buhme auffordern wird.
»Ich hoffe, dass OfBciere und Gemeine diese Zeit der Buhe
»zu ihrer Bildung anwenden, dass Manneszucht und Soldatengeist
»nicht erschlaffen, und dass sie ihre gesammelte Erfahrung zum
»Vortheile des Dienstes und zur künftigen Ehre ihrer Waffen
»benfitzen werden.
»Für die zu meiner Person bewiesene Anhänglichkeit begleitet
»sie mein aufrichtigster Dank.
»Ich werde in jeder Gelegenheit zu erproben suchen, dass das
»Wohl der Armee die liebste und die angelegentlichste Sorge meines
»Herzens ist.
»E. H. Carl m/p.,
„Feldmarsohall."
Die Auflösung der Armee und der Abmarsch der einzelnen
Truppenkörper in die Friedensdislocationen wurde, je nachdem der
Feind die Erbstasten den Abmachungen gemäss räumte, in den
ersten Tagen Jänner eingeleitet.
Die acht Escadronen des Begimentes König von Württemberg
Dragoner kamen in die Division F.-M.-Lt. Yukassovich, Brigade
G.-M. Bosowsky und wurden in das Torontaler-, Temeser* und
Krassoer Comitat verlegt.
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332
l8*t-lMf«
Der Begimentsstab kam nach Üj-P^t8, die Obersten 2. Escadron
nach HaMeld, die Oberstlieutenants 1. Escadron nach Perjämos,
die Oberstlieutenants 2. Escadron nach Nagy Szt. Miklos im To-
rontaler-, die Obersten 1. Escadron nach Oyarmath, die Miyors
2. Escadron nach Versetz im Temeser-, und die Majors 1. Escadron
nach Lugos im Erassöer Comitate.
Die am 1. September 1805 errichtete Reserve-Escadron wurde
am 31. M&rz 1806 wieder au^elöst. Desgleichen auch die 2. Majors-
Division am 30. April.
Mit dem 1. August 1806 wurde der Friedensstand eines
Dragoner-Begimentes wie folgt festgesetzt:
Begimentsstab :
Mann Pftt-de
Oberst-Inhaber 1 . . . 1
Oberst-Commandant 1 . . . 1
Oberstlieutenant 1 . . . 1
Major 1 . . . 1
Caplan 1 . . . 1
Auditor , 1 . • . 1
Rechnungsführer 1 . . 1
Adjutant 1 . . . 1
Feldarzt 1 . . . 1
Oberärzte . 3 .
Unterärzte 3 .
Fouriere 2 ,
Stabs-Trompeter 1 . . . 1
Divisions-Trompeter 3 , . . 3
Estandart-Führer 3 . . . 3
Oberschmied 1 .
Profoss 1 .
Fourierschützen 3 ,
Gemeine zur Privatdienstleistung . . ... 5 ,
Summa :
Eine Escadron:
Erster Bittmeister .
Zweiter Bittmeister
34
Mftnn
1 .
17
Pferde
1
1
Summa :
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19M~lMf.
833
Mftnn
üebertrag: . 2 .
Oberlieutenants 2 .
ünterlieutenants 2 .
Wachtmeister 2 .
Foorier 1 .
Trompeter 1 .
Satüer 1 .
Schmied 1 .
Corporale 12 .
Fourierschütz 1 .
Berittene Gemeine 112 .
Unberittene Gemeine 6 .
Gemmne zur Privat-Dienstleistung . . ... 5 .
Smnma:
Ein ganzes Regiment:
148
Stab: 34
6 Escadronen 888
Pferde
2
2
2
2
12
112
133
17
798
Somma Summaram: 922 .
Die Bemontirung fand 1806 in Böhmen statt.
Im Jänner 1807 wurde die Obersten erste Escadron zu Bessenova
hn Torontaler Comitate, die Obersten zweite Escadron und die Oberst-
lieutenants-Division zu Nagy Szt. Miklos, die Majors erste Escadron
zu Lugos und die Majors zweite Escadron zu Versetz gemustert
und denselben Monat die Obersten erste Escadron nach Perjtoos,
die Oberstlieutenants erste Escadron nach Arad, femer im März die
Obersten zweite Escadron nach Lugos und die Majors erste Escadron
nach Hatzfeld verlegt.
Vom 1. bis 28. September fand eine divisionsweise Concen-
trirung des Eegimentes König von Württemberg Dragoner, und zwar
diejenige tler Obersten -Diyision zu Lugos, der OberstHeutenants-
Division zu Pancova im Banate und die der Majors -Division zu
Csäkova im Temeser Comitate statt.
Nach dieser Concentrirung bezog unser Begiment folgende
Winterstationen :
Begimentsstab : Üj-P^, Obersten erste Escadron: Gjarmath,
Obersten zweite Escadron : Lugos, Oberstlieutenants erste Escadron :
1807.
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334 tM9-19M«
Peljdinos, Obergffieutenants zweite Escadron: Nagy Szt. Miklos,
Majors erste Escadron: Hatzfeld, Majors zweite Escadron: Versetz.
Der damalige Divisionär war F. - M. - Lt. Josef Prinz von
Lothringen (Szegedin), Brigadier der Commandant unseres Regimentes,
Oberst Br. Ollenhausen, als ältester Oberst.
Gegen Ende des Jahres kam unser Regiment in die Division
F.-M.-Lt. Weidenfeld (Ofen).
Die diesjährige Remontirung fand zu Babolna in Ungarn, femer
eine Monturfassung zu Ofen statt.
1808. Im März 1808 wurde unser Regiment dislocirt. Wir finden den
Regimentsstab zu Üj - P^ts, die Obersten erste Escadron zu Hatzfeld,
die Obersten zweite Escadron zu Perjämos, die Oberstlieutenants
erste Escadron zu Gyarmath, die Oberstlieutenants zweite Escadron
zu Lugos, die Majors erste Escadron zu Csäkova und die Majors
zweite Escadron zu Versetz.
Diese Stationen verliessen die einzelnen Abtheilungen im August
und marschirten in die Concentrinmg nach Kitsee im Mosoner Comitate.
Daselbst traf die Obersten - Division am 11., die Oberötlieutenants-
Division am 12. und die Majors-Division am 16. September ein.
Da der Oberst und Regiments - Commandant Wenzel Br. OUen-
hausen Erankheits halber in Temesvär zurückgeblieben war, so hatte
der Oberstlieutenant von Baumgarten das Regiments - Gonunando
übernommen. Letzterer wurde jedoch schon am Sl. August zur
5. Jäger -Division nach Mähren transferirt, mnsste daher das Com-
mando dem Majore Br. Rassler übergeben, welcher nodi vor dem
Beginne der Uebungen, und zwar am 15. September zum Oberst-
lieutenant befördert wurde.
Während des Lagers manövrirte unser Regiment sowohl vor
dem Kaiser Franz, als auch vor dem Erzherzoge Carl zur Aller-
höchsten Zu£riedeiiheit.
Gemustert wurde dasselbe am 5. October im Lager.
Die Concentrirung endete am 17. October. Tags darauf trat
das Regiment König von Württemberg Dragoner den Marsch nach
dm im Eiaeoburger (Yaser) Gomitate angewiesenen Winterstationen
an und bezog dieselben am 23. October.
Der Regimentastab kam nach Särvär, die Ob^cstea erste Esca-
dron nadi Särvär und Saar, die Obersten zweite Ssoadron nach
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335
Ikervär, die OberstUent^ants erste Escadron nach Y^p, die Oberst-
lieotena&ts zweite Eficadron nach Yasvär, die Majors erste Escadron
nach Jänoshäza, die Majors zweite Escadron nach Hoszu-Pereszteg.
Das Depot blieb im Banate.
Die Bemontirung fand 1808 zu Babolna und Mezöhegyes in
Ungarn, ferner eine Monturfassung zu Ofen statt.
Die fortwährend auf Oesterreichs Schwächung abzielende Politik
Napoleons, der namentlich auch gegen Oesterreich gerichtete Bhein-
bund (12. Juli 1806) und fernere ünbilde und Gewaltschritte, welche
Schlag auf Schlag folgten, veranlassten Oesterreich zum Feldzuge 1809,
welcher bezweckte, die Ausschreitungen Frankreichs einzudämmen.
Am 1. März 1809 wurde die österreichische Armee auf den
Kriegsfiiss gesetzt, die Dragoner Eegimenter speciell auf 1031 Mann
und 975 Pferde completirt.
Zum Eegimentsstabe gehörten:
Mann
Obent-Inhaber 1 .
Oberst -Commandant 1 .
Oberstlieutenant 1 .
Major 1 .
Caplan . : 1 .
Auditor 1 .
Eechnungsfahrer 1 .
Adjutant 1 .
Feld-Arzt 1 .
Oberärzte 3 .
Unterärzte 3
Fouriere 9 .
Stabs -Trompeter 1 .
Divisions - Trompeter 8 .
Estandart- Führer
Oberschmied
Unterschmied
Profosß . .
Fourierschatzen ,
3
1
1
1
3
Gemeine zur Privat -Dienstleistqng 5
Smnma; . 42
Pferde
1
1
1
1
1
1
1
1
1
3
3
7
1
3
3
1
1
1
1809.
?3
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836
twt-wm.
Zu einer Feld-Escadron gehörten:
Mmiq
Erster Rittmeister 1
Zweiter Rittmeister 1
Oberlieutenants 2
ünterlieutenants , . . . . 2
Wachtmeister 2
Trompeter 1
Satüer 1
Schmied 1
Corporale 12
Fourierschfitz 1
Berittene Gemeine 112
Unberitten zur Privat - Dienstleistung . > . 5
Summa: . 141
Zur Reserve -Escadron gehörten:
Erster Rittmeister 1
Zweiter Rittmeister 1
Oberlieutenants 2
ünterlieutenants 2
Wachtmeister 2
Unterarzt
Fourier
Trompeter
Sattler
Schmied
Corporale 12
Fourierschütz 1
Berittene Gemeine 112
ünberittene zur Privat - Dienstleistung . . . 5
Summa: . 143
Stand eines ganzen Dragoner -Regimentes
Regimentsstab 42 .
6 Feldescadronen 846 .
Reserve -Escadron . 143 .
Summa Summarum:
1031
Pferd«
1
1
2
2
2
1
1
1
12
112
135
1
1
2
2
2
12
112
133
32
810
133
975
Ueber den Stand waren: Ein Bflchsenmacher und ein Sporer.
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lS*8-lMt. 887
Die sechs Feld-Escadron^ unseres Begimentes traten am
25. Februar 1809 den Marsch zur deutschen Armee an. Die Beserve-
Escadron marschirte femer am 5. März aus dem Banate nach
Wien, traf daselbst am 18. März ein und wurde in der Leopold-
städter Kaserne untergebracht.
Die damaligen politischen Verhältnisse zwangen das E&nigreich
Württembei^, in den Bund mit Napoleon, somit in die Beihe der
augenblicklichen Gegner Oesterreichs zu treten.
In Folge dessen wurde an die Stelle des Königs Friedrich
Wilhelm Carl von Württemberg der F.-M.-Lt. und Vice-Capitän
von Croatien : Vincenz Br. Knesevich von St. Helena am 4. April 1809
von Sr. Majestät dem Kaiser zum Begiments- Inhaber ernannt.
Unser Begiment verlor sonach den Namen ^Württemberg*,
unter dem wir es fast ein Jahrhundert hindurch auf so vielen glor-
reichen Blättern der Geschichte Oesterreichs finden.
Werfen wir nun einen Blick auf den Operationsplan der Oester-
reicher für den Feldzug 1809. Man beabsichtigte ein offensives
Vorgehen nach drei Seiten, nämlich gegen Süd-Deutschland, Italien
und das Grossherzogthum Warsdiau. Man hoffte, die getrennten
Theile des Feindes in Deutschland zu sprengen, namentlich aber
die Bheinarmee zu vernichten, bevor Napoleon mit grösserer Macht
an der lUer und am Lech erschienen sein würde.
Wir haben es hier mit den Operationen in Süd - Deutschland
zu tiian, wohin unser Begiment, wie schon oben angedeutet, be-
stimmt worden war.
Am 16. Februar ernannte der Generalissimus die Corps-
Conunandanten, gab die Ordre - de - bataiUe und eine neue Armee-
Disloeation heraus und befahl, dass gegen Ende März die Truppen
anf den Sammelplätasen marschbereit stehen sollten.
Die Hauptarmee wurde nunmehr in sechs Armee- und zwei
fieserve- Corps eingetheilt. Unser Begiment kam zum 2. Beserve-
Coq», welches aus 5 Bataillonen und 24 Escadronea bestand und
am 18. Mirz bei Enns versammelt sein sollte.
Da jedoch der Beginn der Feindsi^gkeiten österreichischerseits
erst am 10. April erfolgen konnte, so musste auch der frühere
Operationqplan ge&ndeort werden« Das 2. Beserve-Ciorps erhielt den
Brfehl, am 8. April bei Braunau einzutreffen. Unser Begiment brach
22
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338 i«»«-i»»f;
daher am 20. März von Eons auf und marscbirte Ober Erems-
münster, Wimsbach, VöoHabrnck, Fi^ank^marlrt, Strasswalcben,
Mattighofen und Uttendorf, am 8. April nach Brannan.
Daselbst finden wir das 2. Reserve - Corps unter dem Com-
mando des F.-M.-Lt. Kienmayer und die sechs Escadronen unseres
Regimentes nebst dem Regimente Levenehr Dragoner in der Brigade
G.-M. Graf Clary.
Nachdem am 9. April der Krieg an Frankreich erklärt worden
war, überschritten die österreichischen Truppen am 10. den Inn.
Das 2. Reserve-Corps, dabei unser Regiment, passirte den Pluss bei
Braunau und marscbirte am 11. von Simbach Ober Buch nach MarktL
Den nächsten Tag rückte die Armee näher an den Yils-Ftass
und musste des anhaltend schlechten Wetters wegen am 14. April
in Notii-Cantonnirungen verlegt werden. Das 2. Reservfe-Corps kam
in die Gegend von Stätten (an der Landshuter-Strasse).
Am 15. April erreichte dasselbe Bckelshofen. Tags darauf
folgten beide Reserve -Corps unter dem Befehle des G.-d.-C. Fürst
Liechtenstein dem 8. Armee -Corps auf den Abstand einer halben
Stande. Letzteres marscbirte an diesem Tage von Vilsbiburg gegen
I^mdshut, um daselbst den Isar m überschreiten.
Die hinter diesem Flusse postirten Bajem waren auch nicht
im Stande, den üebergang zu verwehren, und nun ging das weitere
Streben des österreichischen Feldkerrn dahin, bei Eellheim die
Donau zu passiren und die noch getrennten feindlichen Heereetiieile
einzeln zu schlagen.
Am 18. April setzten die verschiedenen Colonnen der öster-
reichischen Armee ihre Offensivbewegung fort. Das 2. ReseiTe-^rps
rückte an diesem Tage über PfelfenlMmBen mch Siegenburg vor.
Daselbst erhielt es den Befehl, die in der dorKgen Gegend befind-
lichen Baiem im Vereine mit dem 5. Armee-Corps zu beschäftigen
und die österreichische Hauptoperationslinie zu sichern. Die anderea
Corps unter dem persönlichen Oenmiando des GeneraüsBiAMs sollten
dagegen in drei Colomieti zum AngHffe gegen das bei Begenibwg
vereinzelt stehende französische Corps des Mtrscballa Bavoust
schreiten.
Das 2. Reserve-Corps wurde nun zu beiden Seiten i^ Lemdii*
huter Strasse auf den Höhen bei Ludmatmadorf i^gesÜBt. Sn^
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ISM-lMf. 389
Division unseres Begimentes, welche frflher der zur Armee - Train-
bedeckong beorderten Infanterie beigegeben worden war, rückte am
20. April wieder zum Begimente in das Lager bei Ludmannsdorf ein.
An diesem Tage marschirten die Franzosen gegen Bohr vor.
P. - M. - Li Kienmayer, Commandant des 2. Beserve - Corps wurde
beauftragt, mit demselben zur Unterstfltzung des Erzherzogs Ludwig,
Conunandanten des 5. Armee-Corps, y(m Ludmannsdorf nach Siegen-
bürg vorzurücken. Den nämlichen Tag kam das vom F. - M. - Lt.
Hiller befehligte 6. Armee-Corps bei Pfeffenhausen an.
Jetzt übernahm dieser General einem früheren Befehle des
Erzherzogs Carl zufolge auch das Oberconmiando des 5. Armee-,
sowie des 2. Beserve - Corps.
^ Die Franzosen waren aber bei Weitem überlegen und rückten
unaufhaltsam vor. Es blieb dem Generale Hiller daher nichts weiter
übrig, als den Bückzug der drei Corps nach Landshut anzuordnen.
Die Verbindung mit dem Erzherzoge Carl war nun abgeschnitten,
mehrere Couriere bei Bohr vom Feinde aufgefangen; der F.-M.-Lt.
Hiller konnte also nicht mehr darauf rechnen, weitere Befehle vom
Generalissimus zu erhalten.
Nachdem der Erzherzog Ludwig mit dem Gros des 5. Armee-
Corps und dem 2. Beserve - Corps die Höhen von Siegenburg ver-
lassen hatte, setzten die Baiern ober- und unterhalb dieses Punktes
über die Abens, bildeten rechts und links von der Strasse je eine
Colonne und eilten sodann den Oesterreichern nach.
Dem Generale D'Aspre hatte der Erzherzog Ludwig befohlen,
mit zwei Grenadier -Bataillonen vorauszueilen, die Höhen von Lud-
mannsdorf zu besetzen, daselbst das Gros des 5. Armee-, sowie des
2. Beserve - Corps aufzunehmen und durch eine hartnäckige Yer-
theidigung seiner Stellung den weiteren Bückzug zu erleichtem.
Nachdem der Erzherzog Ludwig mit dem 5. Corps, dem Beste
der Grenadiere und dem Dragoner - Begimente Br. Enesevich sich
schon jenseits der Höhen von Ludmannsdorf befand, traf der General
Badetzky daselbst ein und vereinigte sich mit dem Generale D^ Aspro.
Der Feind, welcher dem Erzherzoge auf dem Fusse folgte,
griff zwar die beiden letetgenantiten Generale mit Ungestüm an,
wurde aber mit bedeutendem Verluste zurückgeschlagen. Inzwischen
war die Nacht angebrochen.
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340 19*«-t8M.
Um 10 Uhr vereinigte sich das ganze 5. Corps bei Pfeffen-
hausen, und nun nahm dasselbe im Vereine mit dem 2. Reserve-
Corps*) und zwei Regimentern des 6. Corps eine Stellung hinter
diesem Städtchen, östlich der Landshuter Strasse.
Der Weg durch die Stadt Pfeflfenhausen war mit Wagen voll-
gestopft, da vermöge des eingefflhrten Verpflegssystems jedes Corps
ein zahlreiches Fuhrwerk mit sich führte. Man sah sich daher ge-
nötbigt, Cavallerie - Abtheilungen voraus zu schicken, xnn den Weg
zu bahnen.
Am 21. April wurde der Rückzug fortgesetzt. Der Erzhenog
Ludwig und der F.-M.-Lt. Hillcr fanden auch auf diesem Marsche
die beiden Strassen von PfeflFenhausen imd Rottenburg gegen Landshüt
mit einer Menge Magazinswagen, Munitionskarren und Bagage be-
deckt, in Folge dessen höchst unangenehme Stockungen bei den
einzelnen Colonnen entstanden.
Bei Altdorf war eine solche Verwirrung von Fuhrwesen und
Artillerietrain, dass die Regimenter in dieser allgemeinen Unordnung
Mühe hatten, über die Isarbrücke zu kommen. Landshut war der
Hauptpunkt, wo sich die Kassen, Depots aller Art und Colonnen-
Magazine der Armee -Corps befanden, welche bei dieser Stadt die
Isar passirt hatten.
Das 2. Reserve -Corps traf zuerst in Landshut ein und stellte
zwei Grenadier -Bataillone an der Isarbrücke auf, um den Uebergang
zu decken. Die anderen drei Grenadier - Bataillone dieses Corps,
sowie unser Regiment bezogen eine Stellung auf der Anhöhe hinter
Landshut. Die Verwirrung der nachfolgenden Truppen bei ihrem
Uebergange über die Brücke konnte der Aufmerksamkeit des Feindes
nicht entgehen; er setzte sich daher schnell in Bewegung, um sie
anzugreifen.
Trotz energischer Gegenmassregeln erreichte der französische
General Mouton mit einem Bataillone die Brücke, und da diese in
grösster Eile und nur theilweise zerstört worden war, so gelang es
ihm, in die Stadt einzudringen. Dort bem&chtigten sich die Franzosen
einer grossen Anzahl Wi^en, darunter auch sechs Proviant- und
einiger Beqnisitenwagen unseres Regimentes. Der Cassawagen und
*) Bei demselben befand sich noch immer taaer Begimeat.
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18#«-18M. 341
die Feldschmiede wurden gerettet. Bei dieser Gelegenheit zeichneten
sich die Gemeinen B&rdocha and Hanak aus und wurden daför mit
Geldgeschenken belohnt.
Bei Landshut wurde dem Lieutenant Dreissig unseres Regi-
mentes das Pferd unter dem Leibe erschossen. Bei dieser Gelegenheit
that sich der Gemeine Michael Strupp durch Heldenmuth hervor.
Er überKess dem genannten Officiere mit eigener Lebensgefahr sein
Dienstpferd und rettete ihn dadurch vor der Gefangenschaft. Er
selbst eilte dem Begimente zu Fusse nach und konnte seine Esca-
dron erst nach dnigen Tagen erreichen.
Von Landshut aus schickte der F. - M. - Lt. Kienmayer ein
Grenadier -Bataillon und zwei Escadronen unseres Regimentes nach
Geisenhausen mit dem Befehle voraus, sich daselbst zu postiren
und den Marsch der Truppen des F.-M.-Lt. Hiller durch den
dort befindlichen Hohlweg zu sichern. Der Rest des 2. Reserve-
Corps, vier Grenadier - Bataillone und vier Escadronen unseres
Regimentes, unterstützt vom Generale Radetzky mit den Regi-
mentern Erzherzog Carl Uhlanen und Kienmayer Huszaren bildeten
den Nachtrab des 5. und 6. Armee -Corps, welche der F.-M.-Lt
Hiller nach Neumarkt in Marsch setzte.
Diese Truppen, welche sich seit mehreren Tagen fortwährend
mit dem Feinde geschlagen hatten und anhaltend marschirt waren,
mussten nun nach dem Gefechte bei Landshut noch einen Weg von
mehr als vier Meilen zurücklegen.
Der Feind folgte dem Nachtrabe, welcher jedoch in grösster
Ordnung und mit ruhiger Haltung marschirte und ohne Verlust den
Hohlweg bei Geisenhausen passirte.
Erst bei diesem Orte liessen die Franzosen von der Verfolgung
ab. Bei Vilsbiburg blieb der Nachtrab stehen und stellte Vorposten
vor der Vils auf. General Hiller kam um 1 Uhr Nachts mit seinem
Corps in Neumarkt an.
An diesem Tage (21. April) hatten die Oesterreicher einen
bedeutenden Verlust erlitten. Derjenige imseres Regimentes war ver-
hältmssmässig gering; 14 Pferde blieben todt, 12 Mann, 4 Pferde
wurden gefangen genommen.
Von Geisenhausen an übertrug Napoleon die weitere Ver-
folgung des F.-M.-Lt. Hiller dem Herzoge von Istrien.
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342 IMB-IM»«
Napoleon war am Abende des 21. April in Landshut einge-
zogen, wendete sich aber von dort aus gegen den Generalissinuis,
welcher damals in der Gegend von Eggmühl stand.
F.-M.-Lt Hiller zog sich weiter bis Neu-Oetting hinter den
Inn zurück, setzte sich dort fest und beschloss, in dieser Stellung
dem nachrückenden Feinde kräftigen Widerstand zu leisten. Was
den Generalissimus betrifft, so wurde derselbe namentlich in Folge
des unglücklichen Gefechtes bei Eggmühl, am 22. April, zum Bück-
zuge genöthigt und musste nun vorzugsweise dahin streben, seine
Armee ohne weiteren Verlust nach Gestenreich zurückzuf&hren.
Dass ihm diese schwere Aufgabe gelang, verdankte er sowohl
seiner hohen Einsicht, als auch dem vortrefflichen Geiste seiner
Truppen.
Bei den ersten Gerüchten, welche dem F.-M.-Lt HiUer über
den Ausgang des Treffens bei Eggmühl zugekommen waren, hatte
derselbe einen Offensivplan entworfen und wollte demzufolge von
Neu-Oetting gegen Dingolfing vorrücken, weil er vermuthete, dass
sich der Generalissimus über Straubing und Passau hinter den Lm
zurückziehen würde.
Noch am Nachmittage des 23. April hatte er seine Trappen
m drei selbststandige Avantgarden und ebensoviele Angriffs-Colonnen
eingetheilt, denen das 2. Beserve-Gorps folgte.
Vom Begimente Br. Enesevich Dragoner kam jetzt eine £sca-
dron zu der vom F. - M. - Lt. Graf Eottulinsky befehligten zweiten
Colonne. Wir finden eine halbe Escadron unter dem G.-M. Graf
Weissenwolff bei deren Vorhut, und eine halbe Escadron unter dem
G.-M. Graf Hohenfeld beim Gros. Eine zweite Escadron kam zu
der vom G.-M. Hofmeister befehligten dritten Colonne. Wie bei
der zweiten Colonne befand sich auch hier eine halbe Escadron bei
der Vorhut, die andere halbe Escadron beim Gros.
Die übrigen vier Escadronen unseres Begimentes blieben im
Verbände des 2. Beserve - Corps unter dem F.-M.-Lt Kienmayer.
Die diei Angriffs-Colonnen erhielten den Befehl, sich imi
24. April, um 3 Uhr Morgens, von Neu-Oetting aus in Bewegung
zu setzen, und zwar sollte die zweite Colonne (Mitte) auf der Chaussee
gegen Neumarkt vorrücken, die erste Colonne (rechter Flügel) östlich,
und die dritte Colonne (linker Flügel) westlich der zweite marschiren«
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1
IMA-ftM». 343
Das 2. Beserve-Corps sollte sodann um 5 Uhr früh aofbrecbeq,
stell Im der Inn-Brüdce bei Oetting sammeln und nach und nach
bis Stätten Torgehen.
Die Franzosen und Baiem hatten damals an den sumpfigen
TTfem des Bi(^Flusses etwa 18.000 Mann stehen.
Die ÜBindliehen Vorposten waren bis Unter - Bohrbadi vor-
geschoben.
Bereits um 7 Uhr früh stiess die zweite Colonne auf den
Feind und erhielt in Folge dessen andere Weisungen, als anfänglich.
Etwa eine Stunde nördlich von Stätten wurde diese Colonne
dem neuen Befehle gemäss westlich gegen Lohkirchen dirigirt.
G.-M. Wdssenwolffy bei ihm eine Eseadron unseres B^imentes,
erhielt den binderen Auftrag, sidi auf den Höhen von Lohkirchen
zu entwickeln und Plänkkr gegen den fiott^Fluss vorzuschieben, um
80 die rechte Flanke der Baieni zu bedrohen.
In Folge der Directionsveränderung erreichte die Colonne des
F.-M.-Lt Qraf Eottulinsky, gldch der über Zangberg vorgegangenen
dzitten Angriffs-Cdonne, beinalie unamgtfochten den Bott-Fluss, und
zwar in dem Momente, als die erste Colomae durch eine Umgehung
den Sieg für die östeireiehisohen Waffen ber^ts so ziemlich ent^
schieden hatte.
Es ging auf 1 Uhr Mittags, als der bairische Greneral-Lieute-
sant Wrede, in beiden Flanke umgangen und in der Front ange-
griffen, den Rückzug gegen Vilsbiburg eiligst antreten musste.
Auf dem langgestreckten Marktplatze von Neumarkt stiessen
die Abthdlungen der ersten und zweiten Colonne zusammen, und
der F.-M.-Lt. Hiller dankte dort den Truppen und ihren Conmian-
danten fär ihre erfolgreichen Bemühungen.
Um 8 Uhr Nachmittags war der Sieg'*') fOr die Oesterreicher
entschieden.
In der Nacht vom 24. auf dem 25. April wurde der F.-M,-Lt.
Hiller, als er eben im Begriffe stand, die Vereinigung mit dem
GeneraUssimus anzubahnen und gegen Dingolfing weiter zu marschiren,
*) Ueber die specielle Thätigkeit der einzelnen Abtheilungen unseres
Regimentes sind uns keine Daten überliefert, desgleichen finden sich im k. k.
Kriegs- Archive auch keine Angaben über den Verlust unseres Regimentes ge-
legentlich der Affaire bei Neumarkt.
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344 IMt-tö*»*
über den eigentlichen Sachverhalt aufgeklärt. Er erkannte nnn,
dass er sich, um Wien za decken, onverweilt hintw den Inn,
zurückziehen müsse.
Aus diesem Grunde liess er seine dr^ Colonnen am 25. April
in aller Frühe wieder nach Neu-Oetting zurückmarschiren. Die
früheren drei Avantgarden bildeten jetzt die Arridregaiden, femer
marschirte das Beserve-Corps an diesem Tage nach Marktl.
Den 26. April marschirten die drei Colonnen, sowie die drei
Arrikegarden von Neu-Oetting, das Beserve-Oorps von Marktl ans,
nach Braunau, und von hier setzte das Corps des F.-M.-Lt Hiller
gemeinschaftlich den Bückzug über Althdm, Bied, Haag, Lambadi,
Wels, Maria-Schar und Linz, am 4. Mai nach Ebelsberg fort. Dort
kam es an diesem Tage zu einem zwar unglücklichen, aber ftr
Oesterreichs Waffen über alle Massen ruhmvollen Gefechte, welches
als eines der blutigsten und hartnäckigsten des ganzen Felduges
betrachtet werden muss.
An demselben betheiligte sich sowohl die bei der zweiten, als
auch die bei der dritten Colonne befindliche Escadron unseres Begi-
mentes. Der Bittmeister Mossinger stürzte während der A&ke sammt
Pferd in einen Graben, wurde jedoch durch die Gemeinen Kaspar
Hoschek imd Georg Ottzassek im Angesichte des vorrückenden
Feindes herausgezogen und entging dadurch der Gefangenschaft.
Hoschek wurde für diese That nachträ^ch mit der silbernen Tapfer-
keits-Medaille dekorirt, während Ottzassek eine Geldbelohnung von
3 Ducaten erhielt.
Das 2. Beserve-Corps, wobei sich noch immer die übrigen vier
Escadronen unseres Begimentes befanden, war am 4. Mai an der
Tete marschirt und wurde bei Asten am Ipf- Bache aufgestellt
In dieser Stellung nahm dasselbe die von Ebelsberg sich zurück-
ziehenden Truppen auf und schickte sich eben selbst zum Abzüge
nach Enns au, als der Marschall Massena einige Bataillone and
etwas leichte Cavallerie gegen dasselbe vorrücken liess.
F.-M.-Lt. Kienmayer handelte jetzt wie ein tq^furer und um-
sichtiger Führer. Er entsendete ein Bataillon in die rechte Flanke
der Franzosen und blieb ruhig stehen.
Dieser festen Haltung wegen wagten nun die Franzosen keinen
entschiedenen Angriff mehr.
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18fe-18M. 345
Erst um 10 Uhr Abends folgte das österrdchisehe Beeerve-
Corps, völlig tmbelftstigt Tom Feinde, den fibrigen Truppen des
F.-M.-Lt Hiller hinter die Enns.
Der weitere Bfiokzug führte Ober Strengberg , Amstetten,
BHndenmarkt, Kemelbach und Melk, am 7. Mai nach Mantem.
Von hier wurden 10.000 Mann unter dem F.-M.-Lt Dedovkh
fiber Sieghardskirchen nach Wien beordert, während die übrigen
Truppen des F.-M.-Lt. Hiller, voraus das 2. Beserve * Corps, am
8. Mai die Donau überschritten.
Zu letzteren waren inzwischen die beidoi abeommandirten
Escadronen unseres Begimentes wieder angerückt Das 2. Beeerve-
Corps bezog am linken Donau-Ufer Cantonnirungs-Stationen in 4ler
Gegend von Langenlois und Hadersdorf.
So hatte F.-M.-Lt. Hiller den Bückzug Ms hinter die Dona»
mit wahrer Meisterschaft im Angesichte ^ines ihm bei Weiten über-
legenen Feindes bewirkt.
Die französische Hauptarmee marsefafarte indessen auf der
geraden Linie gegen Wien.
Nachdem der F.-M.-Lt. Hiller hievon Kenntniss erhalten hatte,
beschloss er, ein Intermediär - Corps zur Beobachtung der Dona«
zwischen seiner Stellung und Wien aufzustellen.
Er ordnete daher am 9. Mai den Marsch des 2. Beserve-Corps,
bei dem sich jetzt unser ganzes Begiment befand, nach Eirchberg
an und st^te es zwischen Krems und Stockerau auf. Zufolge
weiterer Anordnungen des im Anmärsche begriffenen Erzherzogs
Carl, eine Centralstellung zwischen Krems und Wien einzoaehmen,
musste das 2. Beserve-Corps am 10. Mai nach Komeuburg marschiren.
Da femer die am 10. Mai einlaufenden Meldungen den F.-M.-Lt.
Hiller besorgen Hessen, dass die Franzosen früher wie er Stockerau,
Komeuburg und Nussdorf erreichen würden, beschloss er, eiligst
nach Wien weiter zu marschiren.
Das 2. Beserre - Corps setete sich daher nach einer kurzen
Bast bei Komeuburg wieder in Marsch und traf am 11. Mai, um
7 Uhr früh an seinem Bestimnmngsorte, nämlich «auf der Spitz''
hinter der Taborbrücke bei Wien, ein. Der Best des Hiller'schen
Corps marschirte nach Lang - Enzersdorf, legte somit einen Marsdi
von neun deutsehen Meilen beinahe ohne Unterbrechung zurück.
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346 16M-1Mt«
F.-M.-Lt.*Hiller begab sich am 11. Mai in der Frfihe nach
Wien, um sich mit dem doridgen Gonimaiidanteii, dem £rzherz<^
Maximilian in's Einvernehmen zu setsen.
L^aiterer erbat sich vom F.-M.-Lt. Hiller eine Unterstfitzimg,
in Folge dessen das 2. Beserve - Corps zur Yerft^uiig des Prinzen
giestdlt wurde. Da^elbe verliess noch am 11. Mai seinen Auf-
stelfamgspunkt «auf der Spitz '^ hinter der TaborbrfidEe und zog gegen
Abend in die Jägerzeile der Leopoldst&dter-Vorstadt unter den leb*
haftesten Jubelrufen der gesanmiten Bevölkerui^ ein.
Die Franzosen waren bereits im Besitze der Vorstädte am
rechten Donau -Ufer. Tags zuvor hatte sich nlntilich der General
Coaroui darin festgesetzt.
Die Lage des Erzherzogs Maximilian war jetzt eine äusserst
missliche, und da er der grossen Entfiomung der österreichischen
Hawptannee wegen auf keinen Entsatz mehr rechnen konnte, beschloss
er, um unnötiiiges Blutvergiessen zu vermeiden, zu capitulirea.
Zuvor üQhrte er aber dem F.-M.-Lt. Hiller alle nur entbehrlichen
Feldtruppen, welche sich in Wien befanden, zu und unterstellte sie
seinem Commando. Hierunter befand sich das 2. Beserve - Corps
unter dem F.-M.-Lt Kienmayer, dabei die sechs Escadronen unseres
Regimentes. Letzteren hatte sich auch der in Wien entbehrliche
TImI der Beserve -Escadron unter dem Commando des Oberlieute-
nants Jaoob Adolph angeschlossen.
F.-M.-Lt. HiUer abemahm die vom Erzherzoge Maximilian ihm
zugefittirt^ Truppen, als er gerade mit seinen Corps die Donau-
brüok« nichet des im Frater befindlichen Lusthauses überschreiten
wollte, um dem Erzherzoge zu Hilfe zu eilen.
Br hatte nämlich in Erfahrung gebracht, dass die Franzosen
die genannte Brücke zu überschreiten beabsichtigten.
Erzherzog Maximilian kehrte, nachdem er das Qros der Garni-
son von Wien dem Generale Hiller übergeben hatte, dorthin zurück,
und noch denselben Tag, am 12. Mai, ging er die Capitulation ein.
Die ganze noch in Wien befindliche Garnison wurde knegsge&i^en
erkUürt, so auch ein Tbeil der Beserve-Escadron unseres Begimeates.
Während der Belagerung der Bcsidenz war eine Abtheilung
dieser Beserve-Eacadron unter dem Coounando des Oberlieutenants
Franz von AUnoch in der inneren Stadt, eine zweite Abtheilui^ unter
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1MS-18M« 347
dem Rittmeister Friedrich von Breidschwerdt im Ausarten zbt Besor*
gang des Vorpostendienstes, gegen die Donau zu, verwendet worden.
Den Rest, welcher als Gros in der Leopoldstädter Kaserne
zorackgelassen worden war, führte am 12. Mai, wie bereits oben
erwähnt, der Erzherzog Maximilian dem F.-M.-Lt. Hiller zu. Ober-
lieutenant Jacob Adolf, welcher letztere Abtheilung conunandirte,
erhielt sodann den Befehl, sich eiligst gegen Znaim in Mähren
zurflckzuziehen.
Nachdem die Franzosen in Wien eingezogen waren, musste
der Oberlieutenant Franz von Allnoch mit seiner Abtheilong unter
femdlichem Convoi nach Penzing marschiren, wo die Pferde über-
geben wurden. Sodann transportirte man den genannten OfiScier mit
der ihm unterstehenden Mannschaft als Kriegsgefangene nach
Chalons. Die Mannschaft, welche unter dem specielien Commando
des Bittmeisters von Breidschwerdt im Augarten gestancten hatte,
wurde in das neue Gamisons-Stockhaus eingesperrt.
Nachdem sich nun der Commandant unserer Beserve-Escadron
in feindlicher Gefangenschaft befand, so wurde der Bittmeister Mathias
Mossinger mit dem Commando des unter dem Oberlieutenant Adolph
nach Mähren geführten Bestes der Beserve-Escadron betraut, und
deren Completirung sofort in Angriff genommen. Oberlieutenant
Adolph war im Juni von Znaim weiter nadi Strassnitz, und am
11. Juli von doit nach Blatoitz im Hi-adischer-Iüeise marschirt.
Die am 12. Mai in der Leopoldstädter - Kaserne befindliehen
Sdiriften und Officiers - Bagagen wurden durch französische Abthei-
longen, welche aus der Brigittenau vordrangen, geplündert, versehl^tpt
und zerstreut. Das, was übrig geblieben war, sammelte später der
Bechnungsfohrer Födrich und deponirte es im damaligen Schiffamte.
Nachdem wir nun die Beserve-Escadron unseres Begimentes
bis zum Juli verfolgt haben, kehren wir wieder zu den sechs Feld*
Escadronen unter dem F.-M.-Lt. Hiller zurück.
Nachdem Letzterer das Gros der Wiener Garnison vom Erz-
herzoge Maximilian übernommen hatte, nahm derselbe eine Stellung
am Fusse des Bisamberges neben Stanmaersdorf auf der nach Brinn
führenden Strasse ein, beobachtete von dort aus den Feind und
wartete die Ankunft des Generalissimus ab. Die Vereinigung fand
denn auch am 16. Mai bei Stammersdorf statt, und nun bezog die
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348 18#«-I8»f*
Armee eine Stellung zwischen letztgenanntem Orte und Korneuburg.
Der Feind wurde von hier aus mit erhöhter Aufinerksamk^t beobachtet.
Die beiden bisher getrennten Reserve - Corps vereinigte der
Generalissimus am 16. Mai zu einem einzigen und fibertrug dem
G.-d.-C. Forst Liechtenstein das Commando über dasselbe. Dieses
Reserve - Corps wurde südlich von Wolkersdorf bei Pillichsdorf
aufgestellt.
Unser Regiment befand sich daselbst zu sechs Escadronen
(897 Reiter) in der Division F.-M.-Lt. Kienmayer, Brigade G.-M.
Graf Claiy.
Am 18. Mai, in aller Frflhe, lief von allen Seiten die Nach-
riefat ein, dass die französische Armee sich vorbereite, über die
Donau zu setzen und sich der Insel Lob -Au zu bemächtigen.
Da sich dieses bestätigte, liess der Erzherzog Carl seine Armee
am 20. Mai aus den am 16. bezogenen Lagern aufbrechen und den
bedrohten Punkten näher rücken.
Der Generalissimus liess die Cavallerie des Reserve - Corps
d«rch einen grossen Theil der Cavallerie - Regimenter verstärken,
welche bisher zu den einzelnen Armee - Corps gehört hatten« Sie
erreichte dadurch die Stärke von 91 Escadronen und marschirte am
20. Mai, um 4 Uhr früh, aus dem Lager bei Pillichsdorf nach AderUaa.
Gleichzeitig setzte die französische Armee ihren bereits früher
begonnenen Donau-Uebergang fort imd liess mit Tagesanbruch ihren
rechten Flügel nach Esslingen, den linken nach Asparn vorrücken.
Diese Bewegungen brachten den österreichischen Feldherm zu
dem Entschlüsse, den Feind anzugreifen, wenn er mit einem Theile
seiner Truppen die Donau übersetzt haben würde. Er ordnete nun
zur genauen Orientirung über die feindliche Stellung eine Reco-
gnoecirong an und theilte seine Armee zur bevorstehenden Schlacht
in fünf Angriffscolonnen und das Heserve-Corps ein.
Die Cavallerie des Reserve -Corps, bei welcher sich unser
Regiment befand, setzte sich am 21. Mai, um 12 Uhr Mitfa^, in
zwa Colonnen in Bewegung und marschirte zwischen Breitenlee
wad Raasdorf gegen das neue Wirthshaus.
Das Regiment Br. Knesevich Dragoner befand sich bei der
rechts marschirenden Colonne und zwar unmittelbar hinter dem Regi-*
mente Riesch Dragoner, welches die T6te der rechten Colonne bildete.
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lMa-18*». 349
Um Vs^ Uhr Nachmittags stiessen die Spitzen der Avanl^arden
vor Stadlau mid Hirschstetten auf die feindlichen, welcke sieh Bim
langsam auf ihre Hauptstellung zurQckzogen. Es erfolgte sodimn der
Aufinarsch der österreichischen Colonneu in zwei Treffen.
Die Cavallerie-Reserve marschirte in drei Treffen in der Gegend
vor dem neuen Wirthshause auf und hatte das Dorf Esslingen beinahe
Yor der Front Durch seinen Aufinarsch füllte das Reserve - Corps
in der Schlachtlinie den Baum zwischen dem linken Flügel der
dritten und dem rechten Flügel der vierten Angriffscolonne aus*
Unser Regiment stand im ersten Treffen unter dem Conmaando
des zweiten Obersten Carl Graf Guicciardi.
Nachdem die ersten drei Colonnen nach einem äusserst er-
bitterten Kampfe Aspam erobert hatten, versuchte der Kaiser Napo*
leon das österreichische Centrum zu durchbrechen. Durch einen
wuchtigen Stoss hoffte er das Geschick des Tages zu seinen Gkmsten
zu entscheiden. Er schickte daher 44 Escadronen aus der Gegend
zwischen Asparn und Esslingen zu einem allgemeinen Angriffe gegen
die österreichischen Bataillonsmassen der dritten Colonne und die
Cavallerie- Reserve vor. Hier war es, wo unser Regiment g6gen die
unter dem französischen Generale Foiüer vorrückenden und von
Napoleon selbst angefahrten Gai*de-Regimenter m Pferde zur Attaque
beordert wurde. Vier Male rückte das Regiment Br. Knesevich
Dragoner zum Angriffe vor, aber eben so oft hielt die tapfere Garde
Stand. Jedodi auch unser Regiment wollte seinen bisherigen Ruhm
wahren und rtickte zur fünften Attaque vor. Jetzt gelang es ancb
wirklieh den braven Dragonern, die feindlichen Beiben zu dureb-
brechen und zuifick^drängen. Ein heftiges Kartätscbenfeuer hinderte
dasselbe jedoch an der weiteren Yerfo^uBg.
Während einer der erwähnten Attaquen bemerkte der DragMer
Temeny unseres Regimentes einen feindlichen, durch seinen bordirben
Hot und die gestickte Uniform kenntlichen G^ieral. Es War dieses
der Divisions « General und Oberst -Stallmeister der framoösiscdien
Kaiserin, Nsmens Fovkr, in dessen nächster Nähe sieb der KmiMr
NiqH>leon damals selbst b^and. Sogleiah suchte ddr Dragoner Ter^
neny in die Nähe des Generals zu kommen, und indem er sich durch
die ihn umgebende feindliche Cavallerie durchschlägt und ihn selbst
verwundet, ergreift er dessen Pferd beim Zflgel und eilt mit Blitzes^
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350 IMS'lMt«
schnelle wieder zu den Seinen. Stutzig gemacht durch diese unglaub-
liche Kühnheit, wagen es nur einige Wenige, den tapferen Dragoner
zu verfolgen ; aber auch diese werden von demselben zurückgetrieben
und unversehrt erreicht er sein Regiment.
Eben so uneigennützig als tapfer übergab der Dragoner Temeny
den hohen Gefangenen dem ßegimente, ohne ihm das Mindeste
abzunehmen, vrie es der Kriegsbrauch erlaubte und eilte sogleich
wieder in's Handgemenge zurück. Für diese brave That wurde
Temeny nachträglich mit der goldenen Tapferkeitsmedaille deoorirt
In hohem Grade ausgezeichnet benahm sich auch der Dragoner
Josef Theimer unseres Regimentes. Er sammelte einige seiner zer-
streuten Kameraden, fiel mit ihnen einer feindlichen Kürassier-
Abtheihmg in Flanke und Rücken, machte viele davon nieder und
nahm die meisten gefangen. Bei dieser Gelegenheit erhielt der
wackere Dragoner zwei starke Kopfwunden und einen Hieb auf die
linke Hand. Dessenungeachtet verliess der Dragoner Theimer sein
Regiment nicht eher, als am anderen Tage in der Frühe, auf wieder-
holten Befehl seines Rittmeisters. Kaum hatte er sich aber ver-
binden lassen, so trieb in sein EhrgefQhl zurück in die Reihen seiner
Kameraden, und da er den Helm nicht aufsetzen konnte, nahm er
ohne denselben Theil an den Gefechten jenes ruhmvollen Tages.*)
Dragoner Josef Theimer erhielt später eine Geldbelohnnng von
drei Ducaten für seine Tapferkeit an diesem Tage.
Gegen 7 Uhr Abends rückten abermals circa 8000 französische
Reiter gegen den tunkt vor, wo die Cavallerie des Reserve - Corps
mit dem linken Flügel der dritten Angriffe - Colonne in Verbindung
stand und warfen sich neuerdings mit Ungestüm avf die Brigaden
Kroyher, Clary **) und zum Theil auf die Brigade Siegentiial. Jedoch
audi diese Attaque wurde mit derselben Bravour wie früher abge-
schlagen.
Nach diesen Misserfolgen schien Napoleon die Versuche, mit
seiner Reiterei das üsterreichische Centrum zu durchbrechen, auf-
geben zu wollen und deckte seinen Rückzug in der Richtang von
Aspam und Sssüngen durch ein heftiges Kartfctschenfeuer. Sehon
*) Aus dem Weite: JDtr Soldat im Fekle" von F. J. £. Bothaascher,
Olmütz 1851.
**) Bei dieser Brigade befand sioli noeh immer anser Regiment.
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war die Dämmerung eingetreten, es mochte 9 Uhr Abends geworden
seüi, da erschien plötzlich die frisch angekommene franzdsisohe
KUrassier - Division des Generals Nansouty.
Sofort beorderte Napoleon auch diese gegen den Verbindöngs^
punkt des linken FlQgels der dritten Colonne und den rechten FlQgol
der Gavallerie- Reserve und hoffte so eine endgiltige, günstige Ent^
Scheidung herbeiznffthren. Aber auch dieser Anprall blieb fiuchtlos.
Inzwischen war es Nacht geworden. Selbst diese konnte der
Eampfeswuth keine Grenzen setzen. Erst nach 1 Uhr in der Nadit
wurde der letzte Versuch der Franzosen, sich wieder in den Besitz
von Aspam zu setzen, durch den österreichischen rechten Flügel
abgeschlagen.
Die Nacht hindurch lagerten beide Armeeen mit den Waffen
in der Hand, um jede Minute bereit zu sein, den abgebrochenen,
beiderseits noch nicht aufgegebenen Kampf aufs Neue beginnen zu
können.
Ausser den wackeren That^en der Gemeinen Ciril T^neny und
Josef Theimer sind uns noch zahlreiche ZAge von Heldemnoth
dnzelner Leute unseres Regimentes fiberliefert. Das Medaillen-
ProtocoH vom Jahre 1810 sagt hierüber Folgendes:
„Wachtmeister Engelbert Föderl: 21. Mai bei Esslingen, stellte
«wiederholt neue Truppen zusammen und war beflisse, sie rar
«Attaque anzuführen und trug dadurch zum glftcklichen Erfolge viel
«bei. Er befreite seinen Rittmeister, der schon zu Fvss war, ans
«der Mitte der Feinde und brachte ihm, als der Rückzug begann,
,em Pferd, welches er leer sah und unter den Feinden heiausholte,
«auf welche Art zwei aus Lebens- oder Gefangenschaftsgefriir ge-
«rettet wurden. (Erhielt die silberne Medaille.)
«Corporal Nicolaus Laydecker, Gemeiner Josrf Mika unseres
«Regimentes und die Gemeinen Josef Consodik und Pokoniy von
«Rosenberg Chevauxlegers : am 21. Mai haben mit grösster Bravomr
«dne vom Feinde genommene Kanone wieder Robert nai solche
«dem Artillerie - Lieutenant Best übergeben. (Laydecker goldeiie
«Medaille, die Dragoner je vnei Ducaten.)
«Gemeiner Josef Dollesehal: 21. Mai 180d beiBsdmgen, war
«einer der ersten, welche die f^sAgeBclilosgene Front des Feindes
»durchbrach, s&belte tapfer unter die F«iiide hin^, und 9i$ Mm
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852 lM9-lMt.
»Lieutenant Oaravetti einen Hieb in's Gesicht bekam und hierdurch
«fDr den Augenblick ausser Stande war, sich selbst zu yertheidigeo,
»die Feinde aber auf selben einhieben, stellte sich DoUeschall den-
» selben entgegen, schützte durch seine gut angebrachten Sebe mit
«eigener Gefahr den gedachten Lieutenant und brachte ihn in
«Sicherheit. (Erhielt die silberne Medaille.)
«Corporal Josef Denzel : 21. Mai, eilte dem Gemeinen Qalda,
«dem das Pferd erschossen wurde, zu Hilfe, hieb zwei feindliche
«Kürassiere zusammen und rettete dem Dragoner das Leben. (Erhielt
«die silberne Medaille.)
«Unterarzt Eberhard Martini: 21. Mai, verband die Blessirten
«ohne Unterschied mitten unter dem Feinde ohne auf die drohenden
«Gefahren zu achten, stärkte trotz seiner Armuth die Blessirten mit
«Speise und Trank, und um die Verwundeten ?or dem Zusammen-
« Treten oder Beiten zu retten, wagte er sich unter dem Eanoaen-
«feuer auf das Schlachtfeld. In dieser eifrigen Bemühung verlor er
«auch sein Pferd. (Dem Hofkriegsrattie zur Entscheidung voi^gelegt;
«Beeultat unbekannt.)
«Gemmor Jacob Gesonitzky: 21. Mai, als sein Commandant
«von drei Feinden lunringt, in Lebensgefahr schwebte, sprang der-
«selbe herbei, schoss den einen vom Pferde, hieb den zweiten
«zusammen und befreite seinen Officier, erbeutete die feindlichen
«Pferde, liess sie aber wieder lau&n, als gleich darauf «Attaque*
«geblasen wurde, um seine Auszetchnung nicht zu versäumen. (£r-
«hielt zwei Ducaten«) 4
«Trompeter W^sel Petraschek: 21. Mai, bei Esslingen, hat
«sich nicht nur durch Appell, sondern auch durch wahren Soldaten-
«muth mit dem Säbel in der Faust ausgeseiehnet* (Bekam nidits.)
«Gemeiner Theodor Wilhelm: 21. Mai, bei Esslingen, als der
«Bittm^ster Makay und sein Pferd, mit Wunden bedeckt, den
«feindfichen Kürassieren in die Hände fiel, befreite ihn obiger
«Gemeine miik Muth und Entschlossenheit aus der Gefang^ischaft.
«^tkielt niohts.)
«Gemeiner Karl Erulioh: 21. Kai^ als Herr Oberlieotenant
«Streit» mit tüett Wiuiden bedeckt, auf dem Schlachtfelde lag und
«^ Willkühf einiger herumflankirender feindlicher Kürassiere
«pi^isg^eben war, sprang obiger Gemeine, als er seines Officiers
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19te-lMf. 353
«ansichtig wurde, vom Pferde, hob iha auf dasselbe, fand im
0 Augenblicke der grössten Gefahr ein hermnirrendes Pferd mid
, brachte ihn in Sicherheit. (Erhielt zwei Ducaten.)
„Die Gemeinen Simon Pfleger und Johann Billarsch brachten
,den Lieutenant Streit, der von einem feindlichen Stabs- und Ober-
^Officiere, nebst mehreren Andern angefallen und blessirt wurde,
.dadurch aus dem Gedrftnge, dass ersterer den einen Officier vom
«Pferde stach und letzterer dem andern OfBciere die Nase sammt
,der Brille abhieb, und noch mehrere andere tödteten und blessirten.
«(Beide erhielten die silberne Medaille.)*
Kaum begann der Tag am 22. Mai zu grauen, als die Franzosen,
von einem dichten Nebel begünstigt, neuerdings gegen Aspam
vordrangen.
Es gelang ihnen auch wirklich, sich jenes Dorfes wieder zu
bem&chtigen. Der rechte Flügel der Cavallerie-Reserve war um diese
Zeit Knks der dritten Colonne in ^chellons, der linke dagegen, zur
Unterstützung, in Massen aufgestellt.
Es mochte gegen 7 Uhr Morgens sein, als der Feind, nachdem
er, wie gesagt, Asparn wieder genommen und Esslingen behauptet
hatte, seine Schlachtlinie in mehreren Treffen hinter einander
zwischen diesen beiden DOrfem entwickelte.
Jetzt wollte er mit seiner Infanterie, durch Kavallerie aufs
Kr&ftigste unterstützt, die Sprengung des Osterreichischen Centrums
versuchen, was letzterer Waffengattung allein Tags zuvor nicht
gelungen war.
Eine fOrchterliche Kanonade eröffnete auf der ganzen Linie
den Angriff der Franzosen, der aufs Neue, wie so oft Tags vorher,
haupts&chUch gegen die Verbindung der dritten Colonne und der
Cavanerie-Beserve, also gerade gegen den Aufstellungsplatz unseres
Begimentes erfolgte.
Lange setzten die Massen der dritten Colonne den Franzosen
die grösste Standhaftigkeit entgegen; die Cavallerie-Beserve bemühte
sich, durch mehrere Attaque die feindliche Beiterei zurückzuhalten.
Doch alle Anstrengungen blieben erfolglos.
Die Osterreichische Cavallerie ward zu wiederholten Malen
gewMfen, die vom vorigen Tage geschwächte dritte Colonne begann
bereits zu weichen, sodass der Feind, welcher auch von Aspam und
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354 l«M~18*f«
Esslingen ans die wflthendsten AnsMe machte, auf allen Punkten
Terrain gewann.
In diesem Momente nun war es, wo der Erzherzog Carl voll
hoher Begeisterung die Fahne des Infanterie - Regimentes Zach
ergriff, den Muth der Trappen neu belebte und dieselben durdi sein
herrliches Beispiel mit sich fortriss.
Wie durch einen elektrischen Schlag ward die Ordnung wieder
hergestellt, wetteifernd drangen alle Waffengattungen wieder in ihre
verlassenen Stellangen ein, und zwangen die Franzosen wieder zum
Bückzuge in ihre frühere Stellung von Asparn und Esslingen.
So war es 10 Uhr Morgens geworden. Nun wurde auch Aspam
durch den österreichischen rechten FlQgel neuerdings erobert, und
vergebens waren alle weiteren Versuche der Franzosen, das Dorf
wiederzugewinnen.
Nach und nach ermattete auch der Kampf am linken Flflgel,
und obwohl Esslingen im Besitze der Franzosen blieb, mosst^
dieselben nunmehr auf den Bückzug bedacht sein.
Die Oesterreicher brachten die Nacht vom 22. auf den 23. Hai
auf dem mühsam errungenen Schlachtfelde zu.
Der Verlust unseres Begimentes in der Schlacht bei Aspam am
21. und 22. Mai war den enormen Leistungen desselben enisprechend.
Es zählte nämlich 15 Mann, 50 Pferde an Todten, 69 Mann,
25 Pferde an Verwundeten und 25 Mann, 34 Pferde an Vermissteil,
Summa 109 Mann, 109 Pferde.
Unter den angegebenen 69 Verwundeten befanden sich 13 Offi-
ciere und zwar:
1. Obersttieutenant Andreas Br. Bassler, 2. Begiments-A^iota&t
Karl V. Gamerley, 3. Bittmeistei erster Glasse Josef v. Makaj,
4. Bittmeister zweiter Cflasse Josef Hasslauer v. Haasiao, 5. Bitt-
meister zweiter Classe Peter Hrabowsky, 6. Oberlieutenaat Werner
Br. Gaugreben, 7. Oberlieutenant Casimir Duccar, 8. Obeiüdutenant
Emanuel y. Bberan, 9. Oberlieuteiuuit Friedrich Biese, 10. Unter-
lieutenant Johann Swoboda, 11. ünterlieotenant JohAaJt Streitt von
Streittburg, 12. Unterlieutenant Carl Flament, 13. UnterKeuteAant
Baiedict Gararetti.
Seines bedeutenden Abganges wegen formirte unser B^^tfit
nach üer Sehlacht bei Aspam nur zwei Divisionen.
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18M-180. 355
Den 23. Mai rfickten die Osterreichisdien Avantgarden in die
verlassene Stellung der Franzosen bis an die Donau vor. Das 6. Corps
driiielt den Befehl, seine Vorposten stromaufwärts nüt jenen des
5. Corps, welches zu Strebersdorf stand, zu verbinden.
Die CavaUerie-Beserve, dabei noch immer unser Regiment,
hatte als zweites Treffen hinter dem 6. Corps zu lagern.
Am 24. Mai beschloss der Generalissimus, den grössten Theil
seiner Armee aus dem Dunstkreise des noch mit Leichen bedeckten
Schlachtfeldes zurückzuziehen.
Die Cavallerie- Reserve wurde daher brigadenweise vor Aderklaa,
Sflssenbrunn, Breitenlee, Raasdorf, Pysdorf, Grosshofen und Glinzen-
dorf aufgestellt.
Durch immerwährende Ergänzungen, Uebungon in den Waffen
und häufige Ausrückungen wurde jetzt die österreichische Haupt-
armee auf dem Marchfelde für den möglichen Fall eines neuen feind-
lichen Versuches, über die Donau zu setzen, zweckmässig vorbereitet.
Dass ein zweiter Donauübergang auch wirklich in der nächsten
Absicht des Kaisers Napoleon lag, wurde von Tag zu Tag augen-
scheinlicher. Seit der Schlacht von Aspam waren nämlich die Fran-
zosen anhaltend bemüht gewesen, die Insel Lob - Au in einen furcht-
baren Yertheidigungszustand zu setzen. Sie coucentrirten alsdann
Ende Juni alle ihre Kräfte an der Donau bei Kaiser -Ebersdorf und
standen mit einer Truppenmasse von 140 bis 150.000 Mann bereit,
durch die Lob -Au zu debouchiren.
Da nun Kapoleon dieselbe Stelle seines früheren Ueberganges
neuerdings erwählt zu haben schien, so verfügte der Erzherzog Carl
am 1. Juli das Vorrücken der verschiedenen Armee - Corps auf jene
Poiikte, welche er bereits in einer früheren Disposition zum Empfange
des Feindes bezeichnet hatte.
Die Cavallerie - Reserve, dabei noch inmier unser Regiment,
fUUe den Zwischenraum zwischen dem zweiten und dritten Corps
aus und wurde staffelweise aufgestellt.
Das zweite Corps stand nördlich von Aspam, das dritte zwischen
Esslingen und dem Esslingerhofe.
Aus den weiteren Anstalten, welche die Franzosen zum bevor-
stehenden Donauübergange trafen, ging jedoch hervor, dass sie hierzu
die Richtung gegen Mühlleiten wählen würden.
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356 1M«-18M.
In Folge dessen wurde die Osterreichisehe Hanptstellimg bei
Aspam und Esslingen nicht nur überflüssig, sondern sogar geffthiBch,
indem die auf der weiten Ebene befindliche Armee in der linken
Flanke sehr leicht hätte überflügelt werden können.
Erzherzog Carl entschloss sich daher, jetzt eine andere, mehr
rückwärts liegende Stellung zu wählen und liess am 3. Juli, in der
Frühe, wieder diejenigen Positionen einnehmen, welche vor wenigen
Tagen verlassen worden waren. Von dort aus konnte die Armee die
feindlichen Bewegungen besser beobachten.
Die Avantgarde unter dem F.-M.-Lt. Nordmann, sowie das
6. Corps unter dem F.-M.-Lt Graf Elenau wurde jetzt zur Be-
setzung der am Donauufer angelegten Verschanzungen verwendet,
und die Cavallerie - Reserve zur Unterstützung jener Truppen staffel-
weise vorwärts Breitenlee, Baasdorf, Süssenbrunn und AderUaa in
der Ebene aufgestellt. Inzwischen zogen die Franzosen alle ms
denkbaren Verstärkungen an sich.
Die Oesterreicher hatten nach der Schlacht von Aspam zwar
auch alles aufgeboten, um sich wieder zu completiren, der Erzhenog
Carl hatte femer Alles, was er im Stande war, an sich zu ziehen,
auf dem Marchfelde veremigt; jedoch konnten diese meist aus noch
rohen Becruten und Landwehren bestehenden Verstärkungen dem
Feinde kein Gleichgewicht halten.
Auch das Regiment Br. Enesevich Dragoner hatte sich in-
zwischen wieder derart completirt, dass drei Divisionen fonnirt
werden konnten. Laut Ordre - de - bataille vom 4. JuH find^ wir
dasselbe nämlich wieder zu sechs Escadronen, und zwar beim ersten,
vom G.-d.-C. Fürst Liechtenstein befehligten Beserve-Oorps in der
Division F.-M.-Lt. Fürst Schwarzenberg, Brigade G.-M. Teimenu
In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli überschritten die Fran-
zosen die Donau, wie der Generalissimus es vermuthet hatte, von
der Lob-Au aus gegen Mühlleiten. Nachdem sich einige französische
Corps bei Wittau gesammelt hatten, begann am 5. JuU, um
11 Uhr früh, deren Vorrückung.
Das zweite Corps marschirte gegen Rutzendorf, daä dritte
rechts vom zweiten gegen GKnzendorf. Die österreichische Avantgarde
zog sich daher langsam in die Linie zwischen Esslingen und Raas-
dorf zurück.
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18««-18*f. 357
Es war 12 Uhr Mittags, als eine starke feindliche Cavallerie-
Hasse gegen letzteren Ort vorrückte. Dort entspann sich nun ein
sehr lebhaftes Gefecht mit einem Theile der österreichischen Beiterei
des Reserve-Corps.
Letztere kämpfte mit ausnehmender Bravour, und unter dem
Schutze derselben zog sich die österreichische Avantgarde um
5 Uhr Nachmittags noch weiter zurück.
An den Cavallerie - Kämpfen bei Baasdorf nahm auch unser
B^iment rühmlichen Antheil.
Auf die Dauer konnte sich die verhältnissmässig sehr schwache
Cavallerie - Beserve gegen den mit einer stets wachsenden Zahl
zwischen Esslingen und Baasdorf vordringenden Feind nicht halten,
zumal sie fortwährend von der französischen Artillerie flankirt
wurde. Sie zog sich daher, bis auf eine Brigade, welche in der
Gegend des neuen Wirthshauses zurückgelassen wurde, fechtend
gegen den linken Flügel der Armee, und zwar nach Markgraf-
nrasiedl hinter den Bussbach zurück.
Bei diesem Bückzuge, welcher trotz des heftigsten feindlichen
Feuers musterhaft, en ^chequier, wie am Exercierplatze ausgefllhrt
wurde, litt unser Begiment stark durch die französische Artillerie.
Späteren Weisungen zufolge marschirte die Cavallerie-Beserve
bis auf vier Regimenter, welche zur Verstärkung des linken Flügels
der Armee zurückgelassen wurden, von Markgrafneusiedl längs der
dort befindlichen Höhenzüge über Deutsch - Wagram und den
Bussbaeh in eine Stellung mit der Front gegen Aderklaa und
Süssenbrunn.
Die dorthin dirigirten Truppen, worunter sich auch unser
Begiment befand, erreichten diese Stellung noch am Abende des
5. Juli«
An diesem ersten Schlachttage war nur die Hälfte der
Cavallerie - Beserve, darunter auch unser Begiment, in's Feuer ge-
kommen, und zwar bei Baasdorf, um 12 Uhr Mittags.
Züge von Heldenmuth einzelner Leute desselben sind uns
durch das Medaillen * Protocoll vom Jahre 1810 überliefert. In
demselben heisst es:
lyCorporal Johann Jony und Corporal Johann Mayer: 5. Juli.
.Als Wachtmeister Hild durch zwei Kanonenkugeln schwer blessirt
l
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358 18M-18M.
, liegen blieb, ritten obige zwei Corporate über 400 Schritte unter
«dem heftigsten Eanonenfeuer zurück, hoben denselben aof ein
„Pferd und brachten ihn Schritt fQr Schritt, neben ihm reitend, in
„Sicherheit (Erhielten nichts.)
„Corporal Georg Wiederlick : 5. Juli, trug die Estandarte; die
„Truppe war im Rückzüge begriffen, der Feind folgte auf dem Fasse
„nach, der Standartestiel wurde obigem Corporate gleich oberhalb
„der Hand abgeschossen. Ungeachtet der drohenden Gefahr, von
„dem auf dem Fusse folgenden Feinde gefangen zu werden, stieg
„er vom Pferde, hob die Standarte auf, und durch seine Q^schwindig-
„keit gelang es ihm, soeben sich und die Standarte zu retten.
„(Erhielt nichts.)
„Corperal Georg Stollhofer: 5. Juli, bei Wagram, wurde mit
„sechs Mann recognosciren geschickt. Der anrückende, weit stftikere
„Feind tödtete einem seiner Leute das Pferd. Er vertheidigte sidi
„so lange gegen die üebermacht, bis der Mann sich unter dem
„todten Pferde hervorgearbeitet hatte und der Gefangenschaft ent-
„kam. (Bekam nichts.)''
Um Mittemacht traf der Erzherzog Carl alle Einleitungen, om
seinem Plane gem&ss den Franzosen eine zweite Schlacht auf dem
Marchfelde zu liefern.
Mit grauendem Morgen sollte namentlich der rechte Flftgel
und das Centrum der österreichischen Armee offensiv vorgehen.
Hierdurch beabsichtigte der Generalissimus, den Feind vom Haopt-
angriffe gegen seinen etwas schwachen linken Flügel abzuhalten.
Die Disposition, speciell für die Cavallerie - Reserve lautete:
„Das Cavallerie - Reserve - Corps unter dem G. - d. - C. Fürst
^Liechtenstem rückt zwischen Aderidaa und Süssenbrunn vor, sucht
„die Verbindung rechts mit dem Grenadier-, und links mit dem
„1. Corps unter dem G.-d.-C. Graf Bellegarde.*
Dieser Disposition gemäss brach das Cavallerie-Reserve-Corps
am 6. Juli um 4 Uhr früh ans seiner bisherigen Stellung aof
und bewirkte die angeordnete Yereiiigung.
Wir finden dasselbe um 8 Uhr früh mit dem linken Elflgd
an Aderklaa, und mit dem rechten an Süssenbrunn gelehnt. Yoraos
miarschirte jetzt Artillerie, hinter ihr das Grenadier - Corps, und^im
dritten Treffen befand sich erst die Cavallerie-Reserve.
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18tS-19M. 359
Es entspann sich nun ein heftiges Gefecht um das Dorf Aderklaa,
wekhes nach wiederholten Stürmen in den Händen der Oester-
reicher btieb.
Der G.-d.-C. Fürst Liechtenstein befahl nunmehr dem Grenadier-
imd dem Oayallerie-Beserve- Corps, yorzugehen. Dieselben rückten
Qftter dem heftigsten feindlichen Kanonen- und Haubitzenfeuer aus
dem AlUgnraie&t von Aderklaa nnd Süssenbrunn in jenes von Aderklaa
und Breitenlee.
Das Cavallerie-Corps befand sich auch bei diesem Vormärsche
Unter dem Grenadier -Corps. Letzteres hatte hierzu nur in einem
Treffen formirt werden können, weil zwei Grenadier -Brigaden zur
Behauptung von Aderklaa detachirt worden waren. Der Feind be-
merkte diese Schwäche, setzte daher dem Grenadier-Corps bedeutende
In&nterie-Massen mit zahlreichem Geschütze von schwerem Kaliber
entgegen und formirte gegen Mittag unter einem in der Kriegs-
gesehiehte beispiellosen Kugelregen eine starke Angriffscolonne von
Infanterie und Cavallerie. Mit derselben drohte er zwischen dem
rechten Flügel des Beserve-Corps und dem linken Flügel des dritten
Corps durehzubrechen.
G.-d.-G. Fürst Liechtenstein, welcher die Uebermacht und die
Absicht des Feindes erkannte, zog nun seinen rechten Flügel etwas
g^en Süssenbrunn zurück, um den Feind auf diese Art in ein
Kreuzfeuer zu bringen. So hartnäckig jetzt auch die Franzosen zu
wiederholten Attaquen vorrückten, ebenso toffex wurden sie sämmt-
lich abgewiesen.
Bei Süssenbrunn gerieth die Cavallerie - Reserve, dabei auch
unser Begiment, in ein äusserst erbittertes Handgemenge mit der
franiüsischeii Kürassier -Division Nansouty. Mit wahrer Todesver-
achtung kämpfte hier die österreichische Beiterei, ideb die feind-
heben Kürassiere zurück und schlug auch alle nachfolgenden Attaquen
mit der gröesten Bravour ab.
Trotz der allgemeinen, glänzenden Haltung seiner Truppen,
sah sich der Erzherzog Carl aber dennoch genöthigt, den Bückzug
anzuordnen, und zwar aus dem Grunde, weil das von Pressburg mit
Bestimmtheit erwartete Corps des Erzherzogs Johann nicht eintraf. Ein
weiteretr Kampf gegen eine so bedeutende Uebermacht, wie jene der
Franzosen damals bei Wagram, wäre gänzlich aussichtslos gewesen.
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360 180Ü-18M.
Um 1 Uhr Mittags wurde daher der Bückzog des Ceniamms
imd des rechten Flügels der österreichischen Armee angeordnet.
Derselbe geschah unter dem Schutze des vom G.-i-C. Füret
Liechtenstein befehligten Cavallerie - Reserve - Corps. Letärteres blieb
so lange hinter Aderklaa aufmarschirt, bis dieser Bückzug statt-
gefunden hatte. Erst jetzt wendete es sich gegen Qerasdorf und von
dort gegen die nach Mähren führende Chaussee ; sodann nahm die
Cavallerie -Reserve am Abende eine Stellung zwischen Seyring md
Hagenbrunn ein.
Die grosse Ordnung, mit welcher die einzelnen Abtheilungen
in ihre zugewiesenen Stellungen abrückten, mag es gewesen sein,
welche dem Feinde derart imponirte, dass er bis zum Abende nur
sehr behutsam nachfolgte.
Nach eingetretener Dämmerung machte Napoleon indess den
Versuch, die österreichische Stellung mit Cavallerie - Massen au
durchbrechen. Nachdem jedoch dieser Angriff abgeschlagen war,
stellte sich die französische Armee in einer bedeutenden Entfernung
von der österreichischen Stellung auf. Derart waren die Franzosen
durch die stramme Haltung der Oesterreicher eingesehüchtert, dass
ihnen an diesem Tage die eigentliche Bückzugslinie des Erzfaeraogs
Carl unbekannt blieb.
Das Grenadier- und das Cavallerie - Beserve - Corps wurden
noch denselben Tag über Hagenbrunn nach Komeuburg beiwrdert,
hinter welchem Orte die Cavallerie-Beserve eine Stellung bezog.
So endete die Schlacht bei Wagram, und wenn das Glück der
Waffen auch zum Vortheile der Feinde entschied, so konnten die-
selben mit ihrer üebermacht den Oesterreichem zwar die Palme
des Sieges entreissen, keineswegs jedoch deren bewunderungswürdige
Tapferkeit in den Schatten stellen. Wahrhaft heroische Thaten unseres
Regimentes sind uns auch über diesen zweiten Schlachttag durch
das Medaillen-Protocoll überliefert, in welchem es heisst:
»Die Regiments-Majors-Division, dem Hofkriegsrathe zurEnt-
» Scheidung vorgelegt: am 6. Juli, als der Feind die Cavallerie-
„Batterie bereits genommen hatte, warf sich diese Division auf den
„weit überlegenen Feind, ohne auf eine Unterstützung hoffen w
»dürfen, dass solcher, ungeachtet der bei dem Dorfe Aderidaa m
»seinen Gunsten gestandenen feindlichen Infanterie, nach ein^
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ISM-ISM. 361
„kunen, heftigen Widerstände die Flncht ergriff und die genommene
«G&Tallerie-Batterie znrOcklassen und das ganze Feld räumen mnsste.
«Dieser Vorgang gewährte der ganzen Bataille einen gQnstigen
«Vorgang mid die Truppe konnte durch das Geschütz wieder unter-
«stfltzt werden. Das Handgemenge war allgemein ; jeder Mann der
«ganzen Division hat sich nach allen Kräften hervorgeöian und
«wünschen durch eine Medaille auf die Estandarte Alle belohnt zu
«werden.*
Leider ist uns die hofkriegsräthliche Entscheidung mcht über-
liefert.
Weiter heisst es im Medaillen - Protocolle :
«Corporal Johann Siccura: 6. Juli, warf sich über den feind-
«lichen Commandanten und hieb ihn vom Pferde. Die dadurch unter
«den Feinden entstandene Verwirrung brachte sie zur Flucht. In der-
«selben Affaire entriss er allein 5 feindlichen Ghasseurs einen Pulver-
«karren, den sie escortirten. (Bekam nichts).
«Corporal Fabian Beck: 6. Juli, trug die Estandarte, stürzte
«mitten in dem Gefechte mit dem Pferde, wurde in diesem Augen-
«bücke durch einen Säbelhieb an der Stirn verwundet. Er kam nicht
«aus der Fassung, raffte die Standaite vom Boden auf, lief einige
«Zeit, das Pferd am Zügel führend, bis seine Verfolger, durch
«andere Gemeine aufgehalten wurden und fand sodann Gelegenheit,
«mit blutigem Gesichte sein Pferd wieder zu besteigen. (Erhielt
«nichts.)
«Gemeiner Josef Krugg: 6. Juli, bei Wagram, zeigte in der
«Schlacht die grüsste Bravour, wurde im Gesichte blessirt, verliess
«dessenungeachtet seine Abtheilung nicht, sondern eiferte vielmehr
«die Mannschaft durch Worte, mehr aber noch durch sein Beispiel
«an, welches umsomehr von grossen Nutzen war, da bereits unsere
«OfiSciere und ünterofficiere bei der Escadron abgängig waren.*
(Bekam nichts.)
Der beiderseitige Verlust war ungemein gi-oss; von unserem
Begimente blieben todt: Unterlieutenant Alois Dreysig, ünterlieute-
nant Josef Brangel, 18 Mann, 2 Officiers- und 86 Mannschafts-
Pferde; verwundet wurden: Oberstlieutenant Andreas Br. Eassler,
Major Anton Haering, Bittmeister 2. Classe Michael von Papius,
Oberlieutenant Begiments-Adjutant Carl von (Jamerley (verlor auch
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362 18M-1M*.
sein Pferd unter dem Leibe), Oberlieutenant Franz von Vitale,*)
47 Mann, 1 Officiers- und 22 Mannschafts-Pferde. Yennisst wurden
26 Mann, 14 Pferde.
Somit betrug der Qesanmitverlust unseres Regimentes 98 Mann,
125 Pferde.
Am 7. Juli, mit Tagesanbruch, bezog die dsterreichische Armee
eine Stellung auf den Ereuzensteiner - Höhen, welche sie noch am
Abende desselben Tages verliess und ein neues Lager bei CUMlere-
dorf bezog. Das Ca?allerie - Reserve - Corps folgte um Mittemacht
längs der Hauptstrasse über Stockeran und stellte sich bei Sieren-
dorf zur Unterstützung der Arrieregarde auf.
Von Göllersdorf marschirte die Armee in das Lager bei Schön-
Grabem, wohin auch das Reserve-Corps folgte.
Am 9. Juli Abends lief die Nachricht im Hauptquartiere zu
Guntersdorf ein, dass eine feindliche Colonne unter dem Marschalle
Davoust über Staatz und Laa g^en Znaim im Anmärsche seL
Um nun die feindliche Absicht, den Oesterreichern den Rück-
zug abzuschneiden, zu vereiteln, stellte sich der Erzherzog Carl noch
am Abende des 9. Juli persönlich an die Spitze der Cavallerie- und
Grenadier - Reserve und eilte mit denselben aus dem Lager von
Schön-Grabem nach ZnaiuL Diese Truppen erhidten den Befehl, die
dort befindlichen Höhen auf beiden Ufern der Thaya zu besetzen.
Die Armee folgte während der Nacht und im Verlaufe des
nächsten Morgens dem Reserve - Corps nach.
Mit letzterem kam der Generalissimus am 10. Juli, um 6 Uhr
früh, bei Znaim an. Daselbst erhielt der bisherige Divisionär unseres
Regimentes, F.-M.-Lt. Fürst Schwarzenberg das Commaudo des
Reserve - Corps.
Am 10. fand ein hartnäckiges Gefecht bei Tesswitz ujid Ku-
krowitz statt, welches bis zum Abende dauerte und zu Gunsten der
Oesterreicher ausfiel.
Da ein vom Obersten von Guicciardi unterschriebener, allerdings
negativer Ausweis über den Verlust unseres Regimentes bei Tesewitt
*) Wie dieser Officier sein Leben beschloss, war beim Regimente nieht
tu erheben. Dieses gebt aus einer Docirung vom October 1809 hervor, worin
es heisst: „Der von dessen Existenz nichts zn erniren and yennnthlieh an seinen
„Wunden gestorbene Oberiientenant von Vitale.^
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180S-180»* 363
und Kukrowitz im k. k. Kriegs -Archive vorhanden ist, so dürfte
daraus gefolgert werden, dass auch das Regiment 6r. Enesevich
Dragoner an jener Affaire Theil nahm.
Am 10. Abends Hess der Generalissimus das Cavallerie-Reserve-
Corps bis auf die Höhe von Winan vorrücken.
Daselbst stellte es sich hinter dem dritten und ersten Corps
zwischen Brenditz und der nach Budwitz führenden Chaussee in zwei
Treffen auf.
Der Feind befand sich in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli
in der Stellung östlich von Kukrowitz, Zuckerhandl und Tesswitz.
Trotz aller ihm in den Weg gelegten ffindemisse gelang es
dem Erzherzoge Carl, seine Armee bis zum 10. Juli Abends zu
sammeln.
In der Stellung bei Znaim beschloss er nun zu verharren und
sie bis aufs Aeusserste zu vertheidigen, um auf diese Art die eben
angeknüpften Unterhandlungen zu einem WaffenstiUstande kräftiger
f&hren zu können.
Am 11. Juli entbrannte der Kampf bei Znaim aufs Neue. Um
12 Uhr Mittags traf der Best der französischen Hauptarmee unter
Napoleons persönlicher Führung auf den Höhen hinter Tesswitz ein.
Das Cavallerie - Reserve - Corps ward nun zur Unterstützung
des dritten Armee -Corps, hinter welchem es auch jetzt noch auf
der Höhe von Winan stand, beordert.
Darauf stellte Napoleon den grössten Theil seiner Cavallerie
zwischen Kukrowitz und der Winaner- Mühle auf und schien so eine
grossartige Massen -Attaque gegen den äussersten linken Flügel der
Österreichischen Stellung vorzubereiten.
Um ihm entsprechend begegnen zu können, stellte auch der
F.-M.-Lt. Fürst Schwarzenberg seine Cavallerie - Reserve in vier
Colonnen zwischen dem ersten und zweiten Treffen des dritten Armee-
Corps, zum Angriffe bereit, auf.
Wider alles Erwarten rückten jedoch die Franzosen hier nicht
weiter vor. Dagegen dauerten die Kampfe des ersten und d^ fünften
Armee-Corps bei Znaim fort.
Unter den heftigsten Gefechten war es bereits Abend geworden,
und keinen Schritt breit waren die Oesterreicher gewichen, da
plötzlich willigte der Kaiser Napoleon in die Bedingungen zu einem
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364 18*a-18dft.
Waffenstülstande ein, welche bereits am Morgen dieses Tages von
Seiten der Oesterreicher durch den Fürsten Liechtenstein eingeleitet
worden waren.
Aach über den 11. Juli finden wir im k. k. Kriegs -Archive
einen vom Obersten von Guicciardi unterfertigten Verlust -Ausweis
unseres Begimentes, welcher, wie derjenige vom 10. Juli leer ausfiel.
Der Waffenstillstand wurde noch in der Nacht vom 11. auf
den 12. Juli im Hauptquartiere des französischen Kaisers ab-
geschlossen.
Die Demarkationslinie zog sich von Holitsch gegen Pressburg,
dann längs der Donau bis Baab, von dort längs des Baab-Flusses
an die Grenze von Steyermark, und längs dieser, und jener von
Krain und Istrien, bis Fiume.
Erzherzog Carl führte seine Armee am 12. Juli nach Budwitz.
Den 14. marschirte sie in ein Lager zwischen Triesch, Stannem
und Iglau, sodann weiter längs der Grenze von Mähren und Böhmen
über PKbislau, Kreuzberg und Policka, in sehr kleinen Märschen in
die Gegend von Zwittau und Leitomischl.
Daselbst traf die Armee am 20. Juli ein, ruhte in dieser
Stelluii^ und zog die bisher in den Depots von Böhmen und Mähren
ausgebildeten Beserven an sich.
Der Stand unseres Begimentes war, wie nach der Schlacht
von Asparn, auch jetzt wieder so geling, dass zufolge eines Armee-
Befehles, ddto. Leitomischl, am 22. Juli 1809, die Formation von
nur zwei Divisionen neuerdings angeordnet wurde. Die bezügliche
Bestinunung lautet:
^Da bei einigen Begimentern der Stand sich so beträchtlich
, vermindert hat, dass ihre alte Formirung ohne NachUieil des
, Dienstes nicht mehr beibehalten werden kann, so haben Se. kais.
«Hoheit der Generalissimus befohlen, die Cavallerie in zwei Divi-
»sionen zu formiren, als Knesevich Dragoner in zwei Divisionen. Diese
»neu formirten Divisionen werden mit der vorgeschriebenen Anzahl
«Officieren besetzt und die übrigen als supernumerär gesetzt
»Bei der Cavallerie wird mit 400 die zweite, mit 600 die
»dritte und mit 800 Köpfen die vierte Division errichtet.^
Um diese Zeit übernahm der Kaiser, der sich nach Ungarn
begeben hatte, selbst das Commando der verschiedenen Armeeen.
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18e«>18*r 365
Die erste Anordnung Sr. Majestät war die Aufstellung einer
besonderen Armee zur Deckung von Böhmen, Mähren und Schlesien.
Nach der Durchführung dieses Befehles sollte die Hauptarmee, bei
welcher unser Regiment verblieb, längs der March, sodann durch
das Waag-Thal gegen Komorn ziehen.
Se. Majestät beabsichtigten dieselbe am linken Donauufer zu
verwenden, während ein Corps von 12.000 Mann das rechte Donau*
ufer beobachten sollte.
Nachdem Erzherzog Carl die Einleitungen zu der vom Kaiser
erhaltenen Disposition getroffen hatte, übergab er am 30. Juli das
Conmaando der Hauptarmee dem G.-d.-C. Fürst Liechtenstein.
Am 27. Juli setzte sich die Hauptarmee den Befehlen Sr.
Majestät zufolge aus der Gegend von Leitomischl wieder in Be-
wegung. Unser Regiment befand sich laut Ordre-de-bataille vom
28. Juli in der Division E.-M.-Lt. Graf Nostitz, Brigade G.-M.
Theymem und kam am 3. August in die Brigade G.-M. Kroyher.
Am 31. Juli cantonnirte die Hauptarmee um Olmütz, den
9. August in der Gegend zwischen Ung. Hradisch und Skalitz. Die
Cavallerie-Reserve, bei der sich unser Regiment noch immer befand,
marschirte sodann über Jablonic und Nadas, über die Karpathen,
nach Tjmau.
Der Weitermarsch führte am 12. August über Szered, die
Waag und Ürm6ny, am 14. nach Suräny, von wo aus die einzelnen
Regimenter der Cavallerie-Reserve die ihnen angewiesenen Canton-
nirungsstationen bezogen.
Das Regiment Br. Knesevich Dragoner, welches bis zum
15. August zu vier Escadronen in der Division E. -M.-Lt. Graf
Nostitz, Brigade G.-M. Graf Wartensleben gewesen, wurde an diesem
Tage wieder zu drei Divisionen formirt und kam in die Division
F.-M.-Lt. von Speth, Brigade G.-M. Br. Minutillo nach Nagy-K6r,
Also- und Felsö-SzöMs (im Nyitraer Comitate).
Von nun an blieben, kleine Veränderungen abgerechnet, die
verschiedenen Abtheilungen ruhig in ihren Cantonnirungen östlich
des Waag -Flusses.
Gegen Ende September ging der Friedenscongress zu Deutsch-
Altenburg, welcher Mitte August begonnen hatte, auseinander, da
die französischen Anforderungen so Übertrieben waren, dass Se. Ma-
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366 1M8-18M.
jestät den Tiiippen den Befehl ertheilten, sich aufs Nene schlagfertig
zu halten. Alle Corps rQckten demnach in die ihnen angewiesenen
Stellungen.
Das Begiment Br. Enesevich Dragoner finden wir am 1. October
im früheren Divisions- und Brigade -Verbände zu üdvard, Besenyö,
Baromlak, Szemere, Csehi, Költa, Jäszfalu und Csöke. Der Begi-
ments-, sowie auch der Truppen - Divisions - Stab befanden sich zu
Udvard, der Brigade -Stab zu Csüz.
Es kam zu keiner Action mehr, da am 24. October der Friede
von Wien durch den zum französischen Kaiser entsendeten G.-d.-C.
Fürst Liechtenstein geschlossen und vom Kaiser von Ocsterreich
ratificirt wurde.
Unser Begiment blieb in der oben angefahrten Dislocation bis
zum 1. November. An diesem Tage setzte es sich in Marsch und
bezog am 6. die Interims-Friedensstationen HerM, Lörintzi, Szäntö,
Palotäs, D6ngeleg und Sziräk, im Nögräder Comitate. Der Begiments-
stab, sowie der Divisionär F.-M.-Lt. von Speth kamen nach Hatvan,
der Brigadier G.-M. Br. Minutillo nach Päsztö im Heveser C!omitate.
Am 12. November wurde das Begiment Br. Enesevich Dra-
goner in die Gegend von Aszöd (im Pester Comitate) verlegt, wo
es zufolge einer neuen Eintheilung der Hauptarmee vom 17. No-
vember zur fünften Hauptabtheilung derselben kam.
Die Dislocation um ksz6A verliess unser Begiment erst am
24. Deoember und marschirte dann über Ärok-szälläs, Jäsz-Berdny,
Jänoshida, Szolnok, Török Szt. Miklos, Eis-ig-szälläs, Eardszig,
Püspök Ladany, Säp, Szt. Märtony und Artand, am 9. Jänner 1810
nach Gross -Wardein (Nagy Yärad im Biharer Comitate). Dorthin
kam jetzt der Begimentsstab, zwei Escadronen in das Biharer-,
zwei Escadronen in das Arader- und zwei Escadronen in das B4käser
Comitai
In dieser Dislocation gehöi*te unser Begiment zur Division
F.-M,*Lt. Fürst Hessen -Homburg (Easchau) und zugleich mit dem
Begimente Erzherzog Johann Dragoner zur Brigade G.-M. Haager
(Debreczin).
Nachdem wir nun die Feld - Escadronen unseres Begimentes
hm Gross -Wardein begleitet haben, wenden wir uns noch zur Bes^rve-
Eseadron, welche wir am 11. Juli zu Blatnitz in Mähren verliessen*
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16M-1B#** 367
Daselbst verblieb dieselbe bis zum September, brach sodann nach
JosefiBtadt in Böhmen auf und kam dort am 27. dessdben Monates an.
Den 15. October wurde sie nach Eatriendorf in Schlesien
(Troppauer Kreis) verlegt und marschii*te endlich von hier am
23. December 1809 nach Gross -Wardein in Ungarn ab.
Für die oben detaillirten tapferen Handlungen im Feldzuge
1809 worden im Jahre 1810 zuerkannt:*) Die goldene Tapferkeits*
Medaille dem Corporale Nikolaus Laydecker und dem Gemeinen
Ciril Terneny; die silberne Tapferkeits- Medaille dem Wachtmeister
Engelbert Föderle, dem Corporale Josef Denzel, den Gemeinen
Josef Dolleschal, Kaspar Hoschek, Simon Pfleger und Johann Billarz.
Eine Geldbelohnung erhielten die Gemeinen Josef Theimer, Ji^ob
Cesomtzky, Geoi^ Ottzassek, Carl Krulich und Josef Miks.
Der am 13. Mai nach Chalons in die Kriegsgefangenschaft
abgefnhrte Oberlieut^nant Franz von Allnoch rückte im November
1809 wieder zum Begimente ein.
AihMg nr VIII. PerMe.
Im Jahre 1802 bestanden 6 Dragoner-, 8 Kürassier-, 6 Che-
vauilegers-, 12 Huszaren- und 3 Uhlanen -Regimenter; zu Ende
dieser Periode (1809) : 6 Dragoner-, 8 Kürassier-, 3 Chevauxlegers-,
12 Huszaren- und drei Uhlanen - Regimenter, sowie 6 Escadronen
Stabs-Dragoner. Die Dragoner- und Kürassier - Regimenter bildeten
die sogenannte , deutsche Cavallerie."
Auch in dieser Periode war es der, 1805 zum Kriegsminister,
am 10. Februar 1806 zum Generalissimus ernannte Erzherzog Carl,
welcher unablässig für Organisation, Ausrüstung und Bildung des
Heeres, sowie ffir Belebung und Hebung des echten Soldatengeistes
wirkte. Er beseitigte alles Veraltete, was den damaligen An-
forderungen der Kriegskunst nicht mehr entsprach, schuf neue
taktische Formen und legte trotz tausendfacher Hindemisse ein
*) Znsammenstella ng der im Texte (bei Anführnn^ der betreffenden
ThKteii) einzelB erwftlmttn Belohnungen.
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368 ISfS-lMf«
so glfickliches Verständniss in alle seine Verbesserai^en, dass in
unglaublich kurzer Zeit die herrlichsten Resultate erzielt wurd^u
Durch das Patent vom 4. Mai 1802 wurde der lebenslängliche
Militärdienst aufgehoben und den Unterthanen sämmtlicher eon-
scribirten Erblande regelmässig eine Capitulation auf eine bestimmte
Anzahl von Jahren bewilligt. Für die Mannschaft der Cavallerie
wurde die Dienstzeit nunmehr auf 12 Jahre festgesetzt Nadi
Ablauf dieser Zeit sollte es jedem Soldaten freistehen, entweder
unter den festgesetzten Bedingungen eine neue Capitulation einzu-
gehen, oder in das Civilleben zurückzutreten.
Die Beichswerbung währte nur noch bis zum Pressburger
Frieden (1805), da das römisch - deutsche Reich nach tausendjährigem
Bestände im Jahre 1806 aufgelöst wurde. Dagegen ward im
Jahre 1808 längs der österreichischen Grenzen die «Confinen-
Werbung* eingeführt.
Um im Frieden statt der entlassenen Capitulanten, im Kriege
zur Vermehrung des Standes die erforderliche Mannschaft ohne
Zeitaufwand und schon abgerichtet zu erlangen, wurde durch das
Patent vom 12. Mai 1808 die Errichtung der Mannschafts- Reserve
angeordnet. Dabei wurde festgesetzt, dass Jeder, der militärpflichtig
war, auch der Pflicht zur Reserve unterliege. Die Reservisten mussten
jedes Jahr zu den Waffenübungen einrücken und unterstanden während
der Dauer derselben der Militär-, sonst der Civil - Gerichtsbarkeit
Die Schaffung einer derartigen Reserve ermöglichte es, die active
Armee zu vermindern, ohne dass deren Schlagfertigkeit darunter litt,
während die Ausgaben des Staates dadurch erleichtert wurden.
Nach den Vorschlägen des Erzherzogs Carl errichtete man
zufolge des Patentes vom 9. Juni 1808 auch die Landwehr oder
legte wenigstens Hand daran, sie zu bilden, eine Vertheidigungs-
massregel, welche damals ihr Schöpfer allein nach ihrer vollen
Tragweite ermass.
Die Landwehr, bestehend aus Männern, welche zum eigent-
lichen Militär - Dienste nicht bestimmt waren, sollte nämlich eine
Armee ftlr die Grenz - Vertheidigung abgeben , oder aber nach
umständen auch theilweise mit den Linientruppen fechten.
Die grössten Schwierigkeiten bot selbstverständlich die Cavallerie
als jene Waffe, deren vollständige Ausbildung nur sehr mübaam und
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1S#S-18M. 369
la&gBam bewerkstelligt werden kann. Es darf daher nicht befremden,
dass die dnzdnen Armee - Corps im Feldzage 1809 zu keiner Zeit
mit hinreichender Beiterei versehen waren. Um so höher sind aber
ans diesem Grunde deren grossartigen Leistungen in jenem Kriege
ansusehlag^.
Durch die Bildung und Verwendung der Landwehr und der
massenh^ten Freiwilligen, die dem Heere zuströmten, um ihr Yater-
l^d gegen die Franzosen zu vertheidigen, erhielt der Krieg jene
Yelksthümlichkeit, die er sonst nie haben kann. Patriotische Opfer
in reicher FfiUe flössen dem Staate zu, und dadurch wurde es der
Begierung möglich gemacht, im Jahre 1809 eine halbe Million
Streiter für den grossartigen Existenzkampf zu bewaffnen.
Eine wesentliche Einrichtung war die Eintheilung der Armee
in Armee-Corps (im Februar 1809), deren jedes, fOr sich ein Ganzes,
aus sämmtlichen Waffengattungen gebildet wurde. Jedes Armee-
Corps hatte seinen conmiandirenden General^ seinen Generalstab,
seinen ArtiUerie-Chef^ seine Conmiissäre, etc.
Die innere Armee - Verwaltung wurde dmch die Einführung
eines ge<»rdneten Requisition* und Magazins -Systemes, dann durch
die Unterstellung aller Armee- Yerpflegs-Anstalten, Administrationen,
etc. unter die Stäbe der Armee-Corps und ihrer einzelnen Divisionen
B^ vereinfacht
Die Vorgesetzten wurden in dieser Periode fQr ihre Subaltem«
ofFiciere verantwortlich gemacht, das überflüssige Tabellenwesen ver-
schwand und die Kanzlei-Manipulatioi wurde wesentlich vereinfacht.
Um die Verbesserung des CavaUerie-Abrichtung- und Exercir-
Beglements erwarb sidi der G.-M. Graf Grünne grosse Verdienste.
Seine Ausarbeitungen erhielten am 25. Februar 1805 die Allerhöchste
SaoctioB. Die Stellung in drei GHedem wurde bei der Beiterei auf-
gebebt und daftür die in zwei GUedem eingeführt Mitte April trat
das neue Exercir-Beglement in Wirksamkeit
Kur Entsdieidung aller Bechtsangelegenheiten filr den ganzen
Militärstand (mit Ausnahme der Milit^ - Grenze) bildete das im
Jalire 1803 zu Wien errichtete"^) Militär -AppeUationsgericht die
zweite Instanz.
«) Zufolge Hofdecretes yo« 12. November 1802.
2i
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370 1«W-18W.
Die Umarbeitung der fQr die-^i. k. Cavallerie und Infanterie
seit 1768 bestandenen Dienstreglements hatte auch die Verfasstrag
neuer Kriegsartikel zur Folge. Dieselben erschienen 1808 an der
Spitze des zweiten Theiles dieses Reglements, dessen erster Theil
bereits im Jahre 1807 erschienen war. Durch eine besondere Kund-
machung erhielt das neue Dienstreglement verbindliche Kraft. In
seinen Grundsätzen, wie in seiner Sprache dem Portschritte der Zeit
angepasst, war es durch nahezu ein halbes Jahrhundert von wesent-
lichem und erhebendem Einflüsse auf den Geist der Armee, und
dessen Satzungen leben auch jetzt noch in ihr fort.
Die Kriegs - Artikel und die in demselben Jahre hierüber er-
gangenen Belehrungen bestimmten die meisten Verbrechen ausdiltok-
lich, bei welchen sowohl im Kriege, als im Frieden oder bei welchen
nur in Kriogszeiten eine Todesstrafe zu verhingen wäre. Seitdem
wurden nur noch die Strafen des Schwertes, des Stranges und des
Arquebusirens beim Militär angewendet.
In Bezug auf die Adjustirung in dieser Periode ist zu erwähnen,
dass im Jahre 1802 die grünen Röcke bei den Dragoner-Regimentern
abgeschaflFk, dagegen weisse eingeführt wurden. Unser Regiment er-
hielt daher weisse Röcke mit dunkelrothen (Pompadour) Aufschlägen
und Kragen nebst Knöpfen von weissem Metalle. Zufolge hofkri^-
räthlichen Rescriptes vom 25. Juni 1802 fand femer eine neoe
Nummerirung der Cavallerie -Regimenter statt, wobei unser Regiment
die Nummer 3 erhielt.
Dm einestheils längere Dienstzeit der Soldaten Öffenttieh m
belohnen, andemtheils auch die Reenga^rung der Mftnder - Capi-
tulanten zu befördern, wurden im Jahre 1807 Distinctions - Zeida
von zweierlei Gattung eingeführt, nämlich eine Gattung flh* die-
jenigen, welche sich das erste Mal reengagirten, die andere fir
jene, welche sich bereits zum zweiten Male reengagirten (Recapi-
tulanten).
Eine militärische Zeitschrift trat in dieser Periode in*8 Leben,
die GrundzOge fttr eine Volksbewafihung wurden entworfen imd
unter dem Einflüsse des Erzherzogs Cari die bekannten «Beiträge
zum praktischen Unterrichte im Felde* verfasst. Zu letzteren schrieb
der Erzherzog die Einleitung der verschiedenen Capitel; die Beispide
liess er unter seinen Augen ausarbeiten.
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180S-1809. 371
Ein bedeutender geistiger Aufschwung des gesammten Officiers-
corps kennzeichnet diese Periode. Persönliche Verdienste wurden
ganz besonders in's Auge gefasst, indem der Verkauf von Officiers-
Stellen am 1. October 1804 abgestellt wurde. Zufolge einer hof-
kriegsräthlichen Verordnung vom 4. April 1808 konnte den aus dem
Dienstverbande tretenden Officieren vom Kittmeister abwärts ein
höherer Officiers-Charactec erSieitt werden, wenn sie wegen Ge-
brechlichkeit und nicht blos aus Familien- oder Privatrücksichten
austraten. Einer Verordnung vom 25, Juni 1808 gemäss, wurde der
Officiers-Character nur jenen Austretenden auf Ansuchen belassen,
wdche sich Ober hinlängliche Mittel ausweisen konnten, die ihnen
eiaen atandesgemassen Unterhalt sicherten.
Zufolge eines hofkriegsräthlichen Bescriptes vom 12. April 1802
^hieltea die Begiments*-Adjutanten der Cavallerie Unterlieutenants*-
Bang. Am 12. März 1804 bekamen die Dragoner - Regimenter
deutache Sättel und Beitzeuge. Zufolge eines Allerhödisten Hand-
biUets vom 30. Jnli 1806 verlor die ganze Armee den Haarzopf,
und es wurde angeordnet, dass die Haare in der Folgezeit bis auf
einen Zoll abgeschnitten, so, wie sie natürlich fielen, getragen werden
aoUteUf und zwar bei der Mannschaft vom Wachtmeister abwärts
«uoeingesebmiert und ungepudert, bei allen Stabs- und Oberofßcieren
aber pomadirt und gepudert **
Auf das Eemontirungswesen und die Veredlung der Pferde-
saehi wurde grossei Sorgfalt verwendet, endlich im Jahre 1808 ein
Central- Annee-Equitations-Institut zu Wiener -Neustadt errichtet,
dessen erster Inspector der G.-M. Graf Badetzky war.
Was die Taktik dieser Periode betrifft, so eignete man sich
die Tirailleur- und Colonnen-Taktik Napoleon's inuner mehr und
mehr an« nämlicih das zerstreute Gefecht, die Stosskraft concentrirter
Colonnen auf einen wichtigen Punkt 'und die Verwendung von
]fassMi^»vaUeirie«
24*
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IZ. PwFiod«.
I8I0— I8I5.
1810. In der Vni. Periode verliessen wir das Begiment Br. Knese-
vich Dragoner am 9. Jänner 1810, wo es in der neu^ Friedeos-
Stabs-Station Gross-Wardein angelangt war. Daselbst verblieb ausser
dem Begimentsstabe noch die Obersten 2. Escadron; die Obersten
1. Escadron kam nach Belönyes im Biharer-Comitate, die Oberst-
lieutenants 1. Escadron nach Glogovätz mid die OberstUevtenantB
2. Escadron nach Elek im Arader-Gomitate, die Majors 1. Escadron
nach Mezö Ber^ny und die Majors 2. Escadron nach Csaba im
B&^ser - Gomitate.
Die Beserve- Escadron war bis zum 27. J&nner auf dem
Marsche, kam sodann nach Derätske im Biharer- Gomitate and
wurde daselbst aufgelöst.
Der Oberst und Gonmiandant unseres Begimentes Wenzel
Br. OUenhausen, welcher bereits längere Zeit leidend war, wurde
am 28. Februar mit Generahnajors-Gharakter pensionirt, und am
1. März der bisherige zweite Oberst Garl Graf Guicciardi) weldMr
das Begiment im Feldzuge 1809 glorreich gefflhrt hatte, zimi wirk-
lichen Obersten und Gommtodauten unseres Begimentes emanni
Leider blieb dieser tapfere Stabsofficier nur tus zum 81. Juli in
Activität. Gelegentlich seiner Pensionirung wurde ihm in Berflck-
sichtigung seiner 36jährigen, vorzüglichen Diensüeistmig der Oenenl-
majors-Charakter ad honores von Sr. Majestät huldreichst verliehen.
An seine Stelle trat am 1. August der Oberst Josef von Haecht,
welcher vom Begimente HohenzoUern EOrassiere als Gommandsnt
zu unserem Begimente transferirt wurde.
Unter dem Obersten Garl Graf Guicciardi hatten einige Dis-
locaüonen stattgefunden. Die Obersten 1. Escadron war im April
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nach Diöszeg verlegt, kam jedoch im Juli wieder naoh Bel^nyes.
Am 1. Mai war ferner die Oberstlieutenants 2. Escadron nach
P^tska im Arader- und die Majors 1. Escadron nach B^kös im
gleichnamigen Comitate gekommen.
Die Musterung des Eegimentsstabes, sowie der Obersten-
Division fand am 18. September zu Szalonta im Biharer - Comitate,
diejenige der Oberstlieutenants - Division am 22. zu Arad und der
Majors-Division am 24. September zu Gyula im Bdköser Comitate statt
Ein hofkriegsräthliches Eescript vom 7. Oktober ordnete den
Marsch unseres Regimentes von Gross -Wardein nach Siebenbürgen
an. Am 23. October wurde derselbe angetreten und es kam der
Begimentsstab und die Obersten 2. Escadron am 19. nach Szäsz-
B^en, die Majors 2. Escadron am 17. nach Thorda im Thordaer-
Comitate, die Obersten 1. Escadron am 20. nach Teke (Tekendorf),
die Majors 1. Escadron am 17, nach Ajton im Kolozser- Comitate,
die OberstUeutenants 1. Escadron am 20. nadi Magyaros und die
Oberstlieutenants 2. Escadron denselben Tag nach Lechnitz im
Bistritzer - Bezirke.
Einer Meldung vom Jahre 1810 entnehmen wir, dass die
Mannschaft unseres Regimentes im Lesen und Schreiben unter-
richtet wurde.
Am 1. Jänner 1811 wurde die Oberstlieutenants 1. Escadron 1811.
von Teke nach Maros-P^terlaka, am 5. die Majors 1. Escadron von
Ajton nach Teke verlegt Ausserdem kam die Miyors 2. Escadron
am 6. Jänner nach Dedräd. Sonst blieb die Dislocation des Regi-
mentes Br. Enesevich Dragoner das ganze Jahr hindurch dieselbe,
wie 1810.
Das Depdt, welches sich bis zum Juni bei den einzelnen Es-
cadronen befunden hatte, wurde im Juli nach Nagy-Sajö, süd-
östlich von Bistritz, verlegt
Am 13. September fand die Musterung des ganzen Regimentes
in der Stabs-Station Szäsz-Regen, die Remontirung 1811 zu Mezö-
hegyes in Ungarn, femer eine Monturfassung zu Karlsburg in Sieben-
btrgen statt
Napoleon's Uebermuth verleitete ihn im Jahre 1812 zu einem 1812.
Kriege gegen Russland, wozu Oesterreich, um nicht selbst feindlich
behandelt zu werden, dem Kaiser der Franzosen ein Auxiliar-Corps-
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374 1810-1915.
von 30.000 Mann unter dem Commando des F.-M. Fürst Cari zu
Schwarzenberg stellen musste.
Um nun Galizien und Siebenbürgen gegen etwaige Gebiets-
verletzungen von Seite Eusslands zu sichern, wurde in den genannteD
Ländern je ein Observations-Corps aufgestellt.
Das Commando des Corps in Galizien erhielt der P.-M.-Lt
Prinz HohenzoUem, jenes des Siebenbürgischen Corps der F.-M.-Lt
Br. Stipsicz.
Ein hofkriegsräthliches Rescript vom 8. April gab Letzterem
bekannt, dass es die Allerhöchste Absicht sei, ein mobiles Troppen-
Corps in Siebenbürgen auffeustellen. Zu demselben vnirdcn unter
Anderem auch vier Escadronen unseres Regimentes, und zwar die
Obersten- und die Majors-Division bestimmt. Ueber deren Completi-
rung heisst es in dem erwähnten Rescripte:
„Bei den drei Regimentern werden die Escadronen der Obersten-
„und Majors-Division dui*ch Transferirung von der Oberstlieutenants-
, Division derart verstärkt, dass jede Escadron der zwei ersten Divi-
„sionen auf 145 berittene Gemeine gebracht wird.
„Die Regimenter haben alle ihre Beurlaubten, sowie auch alle
„diejenigen Commanden und Detachements, welche ohne NachÖieil
„des Dienstes eingezogen werden können, unverzüglich einzubemfen.*
Um nun diesem Rescripte so schnell als möglich nachkommen
zu können, wurde vor allem Andern die Oberstlieutenants-Diviaioii
unseres Regimentes in die Nähe der Stabs - Station Szisz-B^ea
beordert. Beide Escadronen brachen am 26. April, und zwar vw
Magyaros und Lechnitz auf und mai'schirten nach Nagy-Brnye,
südlich von Szäsz-Rögen, und nach Koronka, südöstlich von Maros-
Vasärhely. Das Depot wurde ferner von Nagy-Sajö zur Obenräieute-
nants-Division in Marsch gesetzt, die Majors-Division *) endlich am
30. April in den Schässburger-Kreis verlegt.
Der Regimentsstab, sowie die Obersten-Division verbUeben zu
Szäsz- Regen und Pöterlaka, sodass sich die Oberstlieutenants-Divi-
sion Ende April in der Mitte des Regiments - Rayons befand. Die
Obersten- und die Majors - Division konnten sich daher jetzt adjr
bequem completiren.
*) Die Majors zweite Escadron kam naoh Scbässbtirg selbst
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1S10-1U6. 375
Kachdem dieses geschehen war, fand ein unbedeutender Sta-
tionswechsel statt. Der Regimentsstab und die Obersten - Division
kamen nämlich am 21. Juni in die bisherigen Stationen der Oberst-
lieutenants-Division (nach Nagy-Emye und Eoronka), während letztere
denselben Tag nach Szäsz-R6gen und Körtv61yf41va verlegt wurde.
Am 1. Juli verliessen der Segimentsstab und die Obersten-
Division auch die Stationen Nagy-Emye und Koronka. Die Obersten
erste Escadron marschirte jetzt nach Schässburg und Holzmengen,
die Obersten zweite Escadron aber nach Botibberg im Hermann-
städter Stuhle. In diesen Stationen trafen die genannten Abthei-
lungen am 17. Juli ein.
Die Majors - Division wurde gleichzeitig nach Burgberg und
Neudorf im Hermannstädter Stuhle verlegt
Am 5. August lief die Meldung ein, dass das russische Corps,
welches bisher in der Wallachei gestanden hatte, gegen den Dnjester
aufgebrochen sei.
Um nun die nächsten Absichten des Ganors zu erfahren, er-
hielt eine entsprechende Truppen - Abüieilung, darunter auch die
Oberste- und die Majors - Division unseres Begimentes die Ordre,
den Marsch der Bussen zu cotoyiren und sie genauestens zu beob-
achten. Da aus den weiteren Bewegungen ersiditlich wurde, dass sie
sich mit dem in Podolien stehenden russischen Corps zu vereinigen
beabsichtigten, Uess der F.-M«-Lt. Br* Stipsioz am 23. August den
F. - M. - Lt. Br. Nowak mit einer Huszaren - Division und einer
Cavallerie-Batterie, femer den G.-M. Br. Lederer mit einem Bataillone
Infanterie und der Obersten - Division unseres Begimentes zur Ver-
stärkung der in der Bukowina befindlichen Truppen dorthin abrficken.
F.-M.-Li Br. Nowak erhielt den Befehl, sich mit diesen Truppen
in der Gegend von Badautz aufzustellen und einstweilen das Com-
mando in der Bukowina zu übernehmen.
Ln Laufe des August folgte auch die Majors - Division des
Begimentes Br. Knesevich Dragoner der vorausmarschirten Obersteti*
Division nach, während die Oberstüeutenants-Division in den Stationen
SzäsZf'Begen und Körtvelyfäja verblieb.
Der Begimentsstab und die Obersten-Division waren bis zum 4.,
die M^jors-Division bis zum 9. September im Marsche und bezogen
sodann folgende Stationen in der Bukowina: Der Begimentsstab:
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376 18tt-181&.
Pradautz; die Obersten 1. Escadron: Hadikfalva; die Obersten
2. Escadron: Fradantz; die Majors 1. Escadron: Arbori; die Majors
2. Escadron: Satulmare.
Die Oberstlieutenants - Division, sowie das Depot brachen am
5. September von Szäsz-Kögen und Körtvälyfäja auf und marscbirten
in das Schässburger Comitat. Die Oberstlieutenants 1. Escadron kam
nach Schässburg selbst. Die Musterung des Begimentsstabes, der
Obersten- und Majors-Division fand am 16. September zu Fradautz
in der Bukowina, jene der Oberstlieutenants-Division und des Depots
am 24. September zu Schässburg in Siebenbürgen statt.
Vom 1. bis 15. October finden wir den Eegimentsstab und
die Obersten - Division zu Eadautz, vom 16. October an den Regi-
mentsstab und die Obersten 2. Escadron zu Petroutz, die Obersten
1. Escadron dagegen, vom 15. angefangen, zu Hadikfalva.
Die Majors-Division blieb diesen Monat in den im September
bezogenen Stationen, während die Oberstlieutenants - Division am
16. October nach Stein und Gross-Schenk in Siebenbürgen (Schäss-
burger Comitat) verlegt wurde.
Im November fand nur eine Dislocirung des Begimentsstabes
und der Obersten-Division statt. Der Begimentsstab und die Obersten
. 2. Escadron kamen am 22. nach Suczava, die Obersten 1. Escadron
nach Petroutz.
Wie im Vorjahre, fand auch 1812*) eine Monturfassung zn
Earlsburg in Siebenbürgen statt.
1813. Zufolge eines Allerhöchsten Befehles vom 18. December 1812
musste der F.-M.-Li Br. Stipsicz ausser anderen Truppen auch die
Obersten- und die Majors - Division des Begimentes Br. Enesevich
Dragoner an das galizische Beserve - Corps abgeben und dieselben,
gleich nachdem er den Befehl erhalten hatte (am 1. Jinner 1813),
nach Zloczöw abmarschiren lassen.
Diese Truppen sollten zur Sicherung der Grenze, vom Einflüsse
des San in die Weichsel an, über Sokal, bis Zloczöw imd Zboröw
verwendet werden und bildeten nach ihrem EintreflFen in GaHrien
den rechten Flügel des dortigen Beserve-Corps unter dem Commando
des F.-Z.-M. Fürst Heinrich XV. zu Beuss-Plauen.
*) Am 19. März diesefi Jahres wurde der Unterlientenant Alois Graf
Baller in den Militär •EquitatioüS'^Curs nacli Wiener-Neustadt commandirt.
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ldl«-181». 877
Die Obersten und die Majors - Division unseres Kegimentes
traten den Marsch ans der Bukowina nach Galizien am 1., der
Begimentsstab am 2. Jänner 1813 an.
Die Majors - Division erreichte am 10., die Obersten - Division
am 13. Jänner die fttr sie bestimmten Interims • Station^, und
zwar: Der Begimentsstab: Sniatyn; die Obersten 1. Escadron:
Zabloto^r; die Obersten 2. Escadron: Sniatyn; die Majors 1. Esca-
dron: Gwozdziec, und die Majors 2. Escadron: Kulaczkowce.
Die Oberstlieutenants-Division blieb bis Anfang JuH zu Gross-
Schenk und Stein in Siebenbürgen.
Am 6. Februar brachen die vier in der Gegend von Sniatyü
liegenden Escadronen unseres Regimentes von dort auf und niar-
schirten ftber Gwozdiec, Obertyn, TJumacz, Mariampol, Bolszowce,
Bohatyn, Firlejöw, Przemyslany und Gliniany, am 17. Februar nach
Busk. Daselbst finden wir sie unter dem G. - d. - 0. Fürst Hohen-
zollem in der Division F.-M.-Lt. Br. Nowak (Lemberg), Brigade
Q.-M. Lederer (Brody).
Zufolge der neuen Dislocation kam jetzt der Be^entsstab
nach Buslc, die Obersten 1. Escadron nach Erasne, die Obersten
2. Escadron nach Busk, die Majors 1. Escadron nach EozliSw vnd
die Majors 2. Escadron nach Bzepniow.
\ Yon hier sollten die beiden Divisionen des Regimentes Baron
Enesevich Dragoner bereits am 8. April nach Bzeszöw mars^iren.
Man kam aber wieder davon ab, und erst am 1. Mai veiüesseA sie
die im Februar bezogenen Stationen. Nach dnem sehr beschwer-
lichen Marsche kamen dieselben in der Gegend südlich von Eraka«
an und bezogen am 18. Mai folgende Stationen: Der Begimentssitab:
Polanka; von der Obersten-Division: V2 Escadron: Budaik, V4 Esca-
dron: Biertowice, V4 Escadron: Beczarka, V2 Escadron: Erzyseko-
wice, V« Escadron: Borzenta; von der Majors-Division : 1 Escadron :
Olszowiec und 1 Escadron: Glogoczow.
Die Majors-Division sollte jedoch nur einige Tage zu OteBOwiec
und Glogoczow bleiben ; denn schon am 22. Mai musste sie zur
Besetzung der Weichsel in die Gegend von Zator abrücken. Da-
selbst vmrden ihr zehn Ortschaften angewiesen, n&mlich: Zator,
Potolcie, Faczimir, Ochodza, Lazany, Patczowice, Smolice^ Mono-
wice, Dwory und Eruki.
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378 1S1#-18U.
Unser Eegiment gehörte noch immer zu der Division F.-M.-Lt.
Br. Nowak, Brigade G.-M. Br. Lederer. Der Di\1sions- und Brigade-
Stab befanden sich zu Myslenice.
Noch im Mai wurden einige Dislocationen bei der Obersten-
Division vorgenonmien ; auch wurde der Begimentsstab von Polaoka
nach Jawomik verlegt.
Vom 1. Jimi an besorgten die Obersten- und die Majors-
Division unseres Begimentes nebst dem Begimente Savoyen Dragoner
den Ordonnsmz - Curs von Gdöw bis einschliesslich Wadowice»
Zum Verständnisse der nächsten Bewegungen unseres Begi-
mentes ist es unbedingt nothwendig, einen Blick auf die jüngst ver-
flossenen wichtigen, politischen Ereignisse zu werfen.
Der Feldzug in Bussland hatte Napoleon's Kraft gebrochen,
die schönste Armee der Welt beinahe gänzlich aufgerieben. Obwohl
der grosse Kaiser im Frülyahre 1813 mit frischen Heeren neue
Siege über die jetzt verbündeten Bussen und Preussen erfocht, so
waren dieselben für das Gleichgewicht der Macht doch nicht mehr
entscheidend«
Oesterreich hatte einen Waffenstillstand mit Bassland abge-
aeUossen, bewahrte die strengste Neutralität und war bemüht, einen
billigen Frieden zwischen Napoleon und seinen Gegnern zu ver-
mitteln* Es kam auch zum Friedens - GoD^gresse zu Prag; da aber
Napdeon in seinem bishmgen Hochmuthe beharrte und noch immer
die Herrschaft über Europa behaupten wollte, so sah Oesterreich
dm Moment gekonunen, das so lange getragene Joch von Europa
ahxusdiüttdn. Es schloss jetzt eine Coalition mit Bussland, Preussen,
England und Schweden.
Am 12. August 1813 erfolgte sodann die Kriegserklärung
Oesterreichs an Frankreich. In der richtigen Voraussetzung, dass
Napoleon in seiner Verblendung die bestgemeinten Friedensanträge
zurückweisen würde, hatte der Kaiser Franz bereits früher die Vor-
bertttungen für einen eventuellen Krieg gegen Frankreich getroffen.
Demnach erfolgte die Zusammenziehung einer Armee von 120.000
Mann in Böhmen.
Ein Allerhöchstes HandbiUet an den Hofkriegsraths-Fräsidenten
vom 15. Juni 1813 verfügte ferner die Aufstellung von zwei
Reserve - Corps.
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Bas Commando des 1. Reserve - Corps, welches dem F.-M.
iHiist Schwarzenberg direct unterstellt wurde, erhielt der F.-Z.-M,
Forst Heinrich XV. zu Eeuss-Plauen. Das 2. Reserve -Corps, unter
dem Commsmdo des F.^Z.-M. Br. Hiller, sammelte sich in Inner-
Oesterreich.
Die vier in Galizien liegenden Escadronen unseres Regimentes
erhielten die Bestimmung zum ersteren, welches theils das Donau-
thal sichern, theils in Verbindung mit der in Böhmen aufgestellten
Armee wirken sollte. Für diese Angaben wurde das 1. Beserve-
Corps in zwei Abtheilungen getheilt. Die 1. Abtheilung kam in die
Gegend von Neuhaus in Böhmen, die 2. in die Gegend von Mauth-
hausen in das Donauthal.
Die Truppen, aus denen dieses Corps gebildet wurde, rührten
zumeist von der mit 25. Juni aufgelösten Observations- Armee her,
welche in Galizien gestanden hatte.
Nachdem sich die vier Escadronen unseres Begimentes an
diesem Tage zu Andrychau gesammelt hatten, brachen sie am 26.
von dort zur 1. Abtheilung des 1. Beserve-Corps auf und marschirten
Ober Biala, Skotschau, Teschen, Friedeck, Neu -Titschein, Weiss-
kirehen, Eojetein, Eywanowitz, Neu-Baoaidtz, Brttim, Eibenstbttz,
Bochowann, Budwitz und Datsehits, am 16. Juli nach Königaeck»
Von hier aus wurden sie am 17. Juli nach Platz in Oaatonnirvmgw
verlegt. Sie befanden sich daselbst in der Division F.-M. -Lt. Graf
Nostitz (Wittingau), Brigade G.-M. Br. Lederer (Neubaüs).
Seit 30. Juni hatte der G.-d.-C. Graf Elenau das Commando
der bisherigen 1. Abtheilung des 1. Beserve-Corps erhalten, welche
an dem genannten Tage den Namen „1. Beserve- Corps ^ erhielt,
wogegen die Bezeichnung „1. Abthälui^^ wegfiel.
Im Juni war auch die Oberstlieutenants -Division unseres Be^
gimentes auf den Eriegsftiss gesetzt und ferner die Beserve-Esoadroa
errichtet. Die letztgenannten Abtbeilungen brachen am 21. Juni
von Stein und Gross - Schenk in Siebenbürgen auf und marschirten
nach Göding in Mähren, wo sie am 10. August eintrafen.
Ein am 22. Juli Nachts im Hauptquartiere zu Wittingau
mittelst Couriers angelangter hofkriegsräthlicher Erlass ordnete an,
dass die vier bei Platz liegenden Escadronen unseres Begimentes
nebst sechs Escadronen Szekler Huszaren und zwei BatailloiteA
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SgO 1814I-181&.
Infanterie mit mdglicbster Beschleunigung vona 1. Beserve«^ Corps
zur Donau-Armee abzugehen hätten.
Zufolge einer am 30. Juni herabgelangten Allerhdehsten An-
ordnung hatte nämlich die zweite im Donauthale stehende Abtfaeilang
des 1. Keserve-Corps den Namen »Donau-Armee" und der F.*Z.-M.
Fürst Heinrich XY. zu Beuss- Plauen das Conunando derselben
erhalten.
Diesem Befehle gemäss sammelten sich die vier Escadronen des
Regimentes Br. Enesevidi Dragoner in Wittingau und marschirten
von dort aus am 24. Juli über Saehenthal, Gratzen, Eaplitz, Frey-
Stadt, Wartberg und Pilgarten, am 30. Juli in die Qegend von
Mauthhausen und Perg. Zwischen letzteren beiden Ortschaften be-
zogen sie sodann Cantonnirungen. Der Begimentsstab kam nach
Mauthhausen, eine Division nach Bied und Schwerdberg, die andere
Division nach Perg und Naarn. Diese Abtheilungen unseres Begi-
mentes kamen hier zur Cayallerie-Beserve, und zwar in die Brigade
G.-M. Graf Anton Hardegg.
Am 6. Amgnst wurde der bisherige Oberst und Gommandant
des Begime&tes Br. Knesevich Dragoner, Josef von Haecht, zum
Generalmajor bei der Armee in Böhmen, der bisherige Oberst-
Ikutenant Jacob Oläh von Ninäs dagegen zum Conmiandanten
unseres Begimentes emannL
Mit den Beförderungen wurde auch gleichzeitig eine neae
Ordre-de-bataille veröffentlicht Danadi standen die vier Escadronen
des Begimentes Br. Knesevich Dragoner in der Division F.-M.-LL
Br. Trauttenberg, Brigade G.-M. Merville.
Einige Tage später wurde sodann die Donau -Armee vom
linken auf das rechte Donau -Ufer in die Gegend zwisdien der
Traun und der Enns verlegt. Speciell die vier in der Gegend von
Mauthhausen liegenden Escadronen unseres Begimentes sammelten
sieh am 10. August zu Schwerdberg und Bied, kamen in die
Division F.-M.-Lt. von Pflacker, Brigade G.-M. von Süden und
marschirten am 11. nach Linz, den 12. August nach Asten. Dort
wurden ihnen die Ortschaften St. Florian, Asten, Wahlung und
Sonmiersleiten als Cantonnirungen angewiesen.
Ueberaus waaddbar war die Ordre - de - bataille der Donau-
Aimee. So kamen die vier bei derselben befindlichen Escadronen
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1819-18M* 381
unseres Begimentes bereits am 15. Angnst wiedenun ia einen neuen
Brigade- nnd Divisions -Verband^ n&mlioh in die Division F.^M.-Lt.
Br, Spleny, Brigade Q.-M. Br. Minntülo.
F.-M.-Lt. Br. Spleny bezog am 16. August mit den vier Es-
cadronen des Begimentes Br. Enesevich Dragoner, dem Begimente
laechtenstein Kürassiere und dner Cavallerie- Batterie bei Neuhofen
auf den westlichen Höhen dieses Ortes ein Lager. Am 20. Augast
wurde ihm der weitere Befehl ertheilt, von Neuhofen in die Qegend
von Wels absrarflcken und dort auf dem rechten Traun - Ufer ein
Lager zu beziehen.
F.-Z.-M. Fürst Beuss beabsichtigte nämlich, durch Conceatrirung
von Cavallerie- und Infanterie-Massen rings um Wimsbaeh die Auf-*
merksamkeit der am linken Inn-Üü^ stehenden Baiem von einer
beabsichtigten Offensivbewegimg des 2. Beserve - Corps abzulenken.
Von diesem sollte nämlich eine Brigade über Aussäe und
Ischl, eine zweite über Badstadt und Abtenau offensiv gegen den
Inn vorgehen.
Indessen unterblieb das Vorrücken, da gewiasermassen schon
seit dem 22. August eine stillschweigende beiderseitige Waffenruhe
stattfimd. Bereits seit einiger Zeit hatte man nämlich österreiebiseher-^
seits geheime Verhandlungen mit Baiem angeknüpft.
Die österrrichische Cavallerie wurde daher um diese Zeit in
Cantonnimngen verlegt.
Der Stab und die Obersten 2. Escadron unseres BegimMites
kamen nach Eesselswangen, die Obersten 1. Bscadron nach Dorfham
und die Majors-Division nach Giering im Traun-Viertd. Die Oberst^
Hentenants-Division war am 29. August von QMing in Mährwi auf*
gebrochen, um sich mit den anderen beiden Divisionen in Ober-
Oesierreich wieder zu vereinigen.
Sie erreiehte am 7. September Krems und nuurschirte von
dort weiter über St. PSlten, Melk, Konelbach, Amstetten, Streng«
berg, Enns und Eremsmünster, am 19. September nach Yorefadoit
YoH dort aus wurde die Obersüieutenants - Division nach lindach
und Umgegend in Cantonniiungen v^egt. Somit war jetzt unser
Regiment in Ober-Oesterreich vereinigt.
Die Annäherung an Baiem machte inzwischen erfireuliehe Fort-
schritte. Schon am 21. September erklärte der König von Bmsu
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382 1819-lSlK.
in einem an Napoleon gerichteten Schreiben diesem die Neatralitftt
seineg Landes. Am 23. erging sodann nachstehendes Ail^höehste
Handbillet des Kaisers an den Commandirenden der Donau-Armee:
»Lieber Fürst Beuss!
»Auf den Fall, als die freundschaftlichen Verhältnisse mit
»Baiem, wie ich hoffe, wieder herbeigeföhrt und der diesfiUlige
»Traktat vom Könige sanctionirt werden sollte, hat ein Theil Meiner
»unter Ihrem Befehle bisher gestandenen Donau -Armee sieh ohne
»Weiteres mit den königlich, bairischen Truppen zu vereimgen und
»mit denselben die vereinigte österreichisch -bairische Armee zu bilden,
»Das Commando Über diese wird der königlich bairische (}.-d.-C.
Graf Wrede, und jenes über Meine Truppen der G.-d.-C. Baron
»Frimont fUhren^ der in allen Operationen an Ersteren gewiesen
»wird, etc., etc»*
Am 8. October wurde der Bieder Vertrag imtenseichnet mid
fimd auch wirkfiob der Beitritt Baiems zur grossen Allianz statt.
F.-Z.-M. Fürst Beuss, welcher zur Armee in Böhmen bestimmt
worden war, legte sein bisheriges Coiomando nieder, und bis zum
Anlangen des G.-d.-C. Br. Frimont filhrte der älteste General des
Corps, F.-M.-Lt. Graf Fresnel, den Oberbefehl ad Interim fiker die
österreichischen Truppen.
Zu d^jesigen österreichiscben Begimentem, welche zur öster-
reichisch-bairischen Armee kamen, gehörte mf^ das Begiment Br.
Knesevich Dragoner zu sechs Escadronen.
Bereits am 9. October wurden die zur Armee des G.-d.-C.
Graf Wrede bestimmten österreichischen Truppen gegen den Inn in
Bewegung gesetzt Sie waren zu diesem Zwecke in vier CcAoBien
getiieili
Unser Begiment blieb in der Division F.-M.-Lt. Br. Sj^y
und marschirte in der vierten Golomie, am 10. October nach Lam-
bach, am 11. nach Haag, am 12. nach Bied und am 13. nach
Ostemach mki S. Martin.
Den 14. October sammelte sich sodann die Division F.-M.**Li
Br. Splenj in der Gegend von Braiunau, um daselbst den Jan m
überschreiten.
SGttelst Tagesbtfefales vom 15» Octob«: theUte der G,*d.-C.
Ctarf Wrede in warmen Worten sftmmöichen Truppen die üeber-
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181«-1«15. 383
nähme seines Commando's mit und traf alle Vorkehrungen zum
raschen Marsehe an den Main.
Die Division F. - M. - Lt. Br. Spleny übersdiritt de» Inn am
15. October und marschirte weiter über Eggenfelden, Vilsbiburg,
Siegenburg, Dinkelsbühl und Bothenburg, am 24. October nach
Weikersheim und Röttingen.
Am 20. October hatte der Q. - d. - C. Graf Wrede die «rate
Nachricht von dem grossen Siege der Verbündeten bei Leipzig dordi
ein vom F. - M. Fürst Schwarzenberg um Mittemacht vom 18. auf
den 19. October verfasstes Schreiben erhalten.
In demselben war ein schnelles Vorgehen gegen Würiburg
ganz besonders betont.
Die Einnahme dieser befestigten Stadt erfolgte schon am
26. October um 4 Uhr Nachmittags.
Der Commandirende ordnete sodann den Weitermarseh nnch
Aschaffenburg an, wo er sein Heer zu concontriren beschloß«.
Das österreichische Corps brach am 27. October von Würz-
bnrg auf, passirte bei Unter -Zell (nordwestlich von Würzburg) den
Main und marschirte über Lengfurt nach Aschaffenburg.
Seit mehreren Tagen schon zogen auf der Leipzig-Prankfarfcer-
Strasse eine Masse von Armee-Fuhrwerken und einzelne firanzCsisdie
Tmppenhaufen, an Hanau vorüber, dem Rheine zu, und es bestand
nach Allem, was man in Erfahrung gebracht hatte, am Abende des
29. October nicht der leiseste Zweifel mehr darüber, dass die Bette
der grossen französischen Armee im Kinzigthale hembkommend^
über Frankfiirt a. M. nach Mainz zu gehen beabsichtigten.
Obgleich es dem G. -d.-C. Graf Wrede wohl bekannt war,
dass die österreichische Hauptarmee noch viel zu weit entfernt sei,
um auf deren Unterstützung durch ein Eingreifen im Bücken des
Femdes rechnen zu können, brach er doch am 29. v(m Aschaflfen«-
barg auf, um den Franzosen entgegen zu treten und langte vm
2 Uhr Nachmittags in Hanau an.
Dem Gommandirenden folgte nebst anderen Truppen auch die
Division F.-M.-Lt. Br. Spleny, bei welcher sich unser Begiment beÜBind.
Durch ein 36 Stunden anhaltendes Sehneegestöber hatten die
braven Truppen ungemein gelitten; auch blieben in Folge der
früheren überaus anstrengenden Gewritmftrsche viele SoMaten zurück.
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384 1819-18U.
Es ist daher leicht erklärlich, weshalb die 60.000 Mann starke
Armee des G.-d.-C. Graf Wrede am 30. October bei Hanau blos mit
30.000 Mann dem Feinde entgegentreten konnte.
Ein unbedeutender Kampf am Abende des 29. October war
das Vorspiel zur Schlacht des n&disten Tages.
Der yerhängnissvoUe Morgen des 30. October war kaum an-
gebrochen, als im Lager der Verbündeten schon Alles in voller
Bewegung war.
Die Aufstellung, weldie der G. -d.-C. Graf Wrede seinen
30.000 Streitern imd 58 Geschützen gab, mit denen er 60.000 Feinde
mit 120 Geschützen zu bekütmpfen hatte, war eine sehr ausgedehnte.
Der rechte Flügel lehnte sich an die Einzig, der linke aber Staffel-
förmig an die Frankfurt-leipziger-Chauss^e.
Den linken Flügel der Armee bildete der grOsste Theil der
im diitten Treffen aufgestellten CavaUerie. Dieser Flügel lehnte sich
rechts «i die Chaussee, links an eine etwas sumpfige Wiese,
Das erste Treffen der daselbst aufgest^ten Gavallerie - Masse
biMeten 20 Escadronen bairischer Chevauxlegers, das zweite die
sechs Escadronen unseres Begimentes und vier Escadronen Liechten-
stein * Kürassiere, das dritte endlich sechs Escadronen Erzhenog
Josef Huszaren und sechs Escadronen Fürst Schwarzenberg ühlanen.
Vor der Front dieser 42 Escadronen waren auf und links nebmi
der Chaussee 28 Geschütze gegen den Waldeingang gerichtet. Infan-
terie^Abtheilmige& hatten diese Gavallerie und Artillerie au& £räf-
tigsie lu unteestützen.
In der Schlacht bei Hanau war Napoleon der Angreifer,
G--d.-C. Graf Wrede der Vertheidiger.
Napoleon wollte sich vor allem Andern ein riditiges Bild über
die AuMellung der österreidhisch-bairischen Armee verschaffen; der
Lamboy-Wald verbarg ihm aber das Gros seiner Gegner. Er be-
schloss daher, die Vorhut der Verbündeten aus dem Walde zu ver*
treiben.
Nach «md nach gelang ee dem Kaiser der Fransosen, einzehie
jGolonnen in denselben <u schieben, und nun fastte er seine letxtea
Entschlüese, nachdem es ihm gelungen war, einen kurzen Blick
in die Stellung der Verbündeten zu werfen. Seine Hauptabdcht giog
dahin, Wrede's linken Flügel mit Uebermacbt anzugröfen.
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lftl«-lftU. 385
FOr unser Begimeat von besonderem Interesse ist die Relation
des Divlsion&rs F.-M.-Lt Br. Spleny, wdcher die Schlacht bei
Hanan folgendermassen schildert:
,Mit Lieditenstein Kürassieren, Enesevich Dragonern und der
«CaTallerie- Batterie rückte ich früh 8 ühr auf den linken Flügel
«der Stellung, welche von der Armee zwischen der Einzig und dem
»FaUbaehe, ä oheval der Strasse von Gelnhausen, bezogen war, in
«das 2. Treffen laut Disposition.
«Gegen 11 Uhr Mittags wurde das Feuer der von unserem
„rechten Flügel in den Lampa-Wald vorgedrungenen Infanterie leb-
.haftor, zu welcher Zeit auch mehrere Batterieen auf den linken
«Flügel vor den beiden Cavallerie - Treffen vorpoussirt vmrden und
«den Feind, der auf der Strasse von Gelnhausen aus dem Walde
«lu debouchiren suchte, wieder zum Weichen nöthigten.
„In gleicher Weise wirkte die gegen den rechten Flügel vor
«d^n Lampa-Walde detachirte Cavallerie -Batterie meiner Division.
«Diese wurde aber in ihrer Thätigkeit von der feindlichen
«Cavallerie en fronte und fianque angegriffen.
«Der Bittmeister Bezard von Enesevich Dragoner, der zur
«Bedeckung dieser Batterie mit einem Flügel dabei aufgestellt war,
«hatte iea Feind zurüc^eworfen und bis in den Wald verfolgt,
«worauf er sich wegen des starken feindlichen Infanterie * Feuers
«wieder zurück in seine vorige Stellung zog.
«Nachmittags 4 ühr, als unser rechter Flügel sich nach und
«nach aus dem Lampa -Walde zurückzog, und unsere Artillerie sämmt-
«lich wegen versehossener Munition ihre Au&tellung verliess, debou-
«ehirte der Feifid mit mehreren Cavallerie - Massen an seiner tete
«SOS dem Walde gegesa unseren linken Flügel und unterstützte
«sebe Debonchirung mit einem starken Artilleriefeier.
«Um diesen günstigen Moment zu benützen, geschah der An-
« griff vom ersten Treffen des linken Flügels, der aus königlich-
«bairitchen Cavallerie - Begimentem bestand, wozu auch eine Ab-
jyiJieilung von Josef Huszaren mitwirkte, dem Feinde in die Flanke
«fiel und ihn zurück warf.
«Da aber die Cavallerie des Feindes durch rückwärtige Infanterie-
«Hassen und ein zahlreiches Geschütz unterstützt gewesen, hinter
y welche sie sich zurückziehen konnte, und unser Cavallerie -Angriff
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386 181»-181».
^in der Verfolgung des Feindes ans dem Walde en flanqne beschossen
, wurde, zog sich das 1. Treffen unter Begünstigung unseres wieder-
^holten Angriffes mit dem Enesevich Dragoner -Regimente zurOek,
«und nachdem es sich rallirt hatte, wurde der Angriff von liechten-
„stein Kürassieren sodann unterstützt und aufgenommen.
,Da der Feind bedeutend überlegen war, so zog ich msm
,zwei Regimenter vertheidigungsweise als Arri^regarde nach und
«nach zurück, bis auf den Theilungsweg, wo sich eine Strasse nacb
„Friedberg wendet.
«Hier traf ich auf eine aufgestellte tJhlanen-Abtheitamg mit
,4 Pi^^en Geschütz zu meiner Aufnahme, wo mir Se. Excellein der
»conmiandirende Herr General Graf Wrede den Befehl ertholte,
«meine Division durch die Stadt zu ziehen und in der Stellung am
«linken Ufer der Einzig hinter den Grenadieren als zweites Treffm
«aufzustellen, wobei die Nacht eintrat.
«Noch am n&mlichen Abende erhielt ich Befehl, meine Dimon
«vor Gross -Auheim hinter der Infanterie, ä cheral der Strasse mit
«dem linken Flügel am Main aufzustellen.
«Am 31. October rückte ich mit meiner Dirision in die
«Stellung, welche von der Armee südlich yon Hanau, zwisdien dem
«Main und der Einzig bezogen worden war, in das 2. Treffen, mit
«dem Orte Gross-Steinheim in gleicher Höhe.
«Nachmittags liess der commandirende Herr General die vom
«Feinde besetzte Stadt und Vorsttdte stürmen *), etc.
«Der Rittmeister Bezard von Br. Enesevich Dragoner, so zur
«Bedeckung der Gayallerie - Batterie commandirt war, hat sich be-
«sonders tapfer bewiesen, da selber den überlegenen Feind, der üb
«Cavallerie-Batterie bereits überflügelte und so zu sagen im Besitite
«hatte, muthvoU angriff und repoussirte und so die Batterie rettete.
«Schliesslich muss ich des Herrn lientenantB Graf HaDer^)
«von Enesevich Dragoner, welche als Ordonnanz -Officier bei mir
«commandirt war, Thätigkeit und UnermfidHchkeit in Exsequinmg
«meiner Anordnungen besonders anführen.
«Frankfurt, 3. November 1813.
«Spleny m» p., F.-M.-Lt*
*) Unser Begiment k»m am 81. Hiebt lar Aetien.
**) Derselbe war am 23. August ans dsr Wiener-Nensiadter £qaitatioo
wieder zum Regiment« eingerückt.
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181«-1816* 387
Die SeUaebt von Hanau, welche beiderseits viele Menschen-
leben kostete, endete mit dem Abzüge der Franzosen nach Frank-
fort a. M.
Von unserem Kegimente blieben am 30. October todt: ßitt-
meister Ednrand Ffretschner, Unterlientenant Stargfa, 25 Mann, 49
Pferde; verwundet wurden: Oberst und Begiments - Commandant
Jakob Olih von Nänäs, Rittmeister Josef Hasslauer von Hasslau,
UnterlieiitenaDt Wenzel Wessely, Unterlieutenant Maximilian Domi-
nich, 29 Mann, 88 Pferde; vermisst wurden 70 Mann, 67 Pferde.
Der Gesammtverlust des Begimentes Br. Knesevich Dragoner
betrug daher 130 Mann, 154 Pferde.
Der Oberst und Begiments-Commandant Jacob Oläh v(m Nänäs
erhielt am 9. September 1814, namentlich für die bei Hanau an
den Tag gelegte Tapferkeit den bairischen militärischen Max Josef-
Orden.
Auch von der Mannschaft unseres Begimentes verrichteten
zahlreiche Individuen in der Schlacht bei Hanau Wunder der
Ti^ferkeit.
Dem Bittmeister Heinrich Baron Boggenbach wurde am
80. October das Pferd imter dem Leibe erschossen. Sofort bot ihm
der Wachtmeister Ernst Stöwer sein eigenes Pferd an.
Er war gerade im Begriffe abzusitzen, als mehrere Franzosen
herbeieilten. Da warf sich der Wachtmeister Stöwer jenen Feinden
^^^^) j^^ ^^^ ^ ^^ Flucht und rettete dadurch seinem Bitt-
meister das Leben.
Ganz besonders zeichnete sich auch der Corporal Franz Mauler
an diesem Tage aus. Beim Bflckzuge über den Einzig -Fhiss stand
den Oesterreiehem nur eine einzige Brflcke zur YerfQgung.
Nachdem dieselbe bereits von den meisten Truppen überschritten
worden war, standen jenseits noch Abtheilungen des Infanterie-
Begimeiiies Jordis. Diese waren von französischen Cavallerie-Plänklern
beinake ganz umringt, und es war zu befürchten, dass ^e von der
Brücke abgeschnitten werden würden.
Da setzte der Corporal Franz Mauler mit sechs Dragonern
durch die Ktnsig, attaquirte jene französischen Beiter und hielt
dieselben so lange auf, bis die genannten Infanterie - Abtheilungen
über die Brücke g>ezogen waren und dieselbe verrammelt hatten.
25*
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388 181«-1815.
Mauler ging nun mit seinen sechs Dragonern wieder durch die
Kinzig zu den Seinigen zurück.
Der Corporal Civil Miksch rettete dem verwundeten Lieutenant
Maximilian Dominich das Leben.
Der Gemeine Fabian Straka, obwohl selbst blesrirt, veiMtete
gemeinschaftlich mit dem Gemeinen Johann Jurcsek die Gefai^^-
nähme des schwer verwundeten Rittmeisters Josef Hasslaner von
Hasslau, dessen Pferd gleichzeitig erschossen worden war. Bei
dieser Gelegenheit erhielt Straka noch eine zweite Wunde.
Der Dragoner Johann Budin hieb femer den von Franzosen
umringten Oberlieutenant Philipp Lefaivre heraus.
Sämmtliche hier angefllhrten Individuen erfairiten fOr ihr tapferes
Benehmen bei Hanau die silberne Ehren -Medaille.
Ausserdem bekam der Trompeter Josef B(^r daf&r, dass er
dem Obersten und Commandanten unseres Begimentes Jacob (Mb
von Nänäs, dem das Pferd in der Schlacht von Hanau unter dem
Leibe erschossen wurde, das Seinige übergab, sechs Ducaten.
Dem Oberstwachtmeister Josef von Makay, welcher gleich&ns
ein Pferd unter dem Leibe verlor, trat der Gemeine Johann Hradill,
dem Lieutenant Carl König der Gemeine Mathias Stöfanek sem
Pferd ab. Beide Dragoner erhielten hiefür je drei Ducaten.
Auch dem Lieutenant Josef Ehun, welcher als Ordoimanz-
Officier des G.-d.-C. Graf Wrede abgeschickt worden war, um einige
Kanonen herbeizuholen, wurde während des Bittes an seinen Be-
stimmungsort das Pferd erschossen. §ogleich sprang der Gtemäne
Mathias Schnelzer von seinem Dienstpferde und übergab es dem
genannten Offidere. Für diese That erhielt Schnelzer zwei Ducaten.
Auch die (Gemeinen Johann Waller und Franz Kretza zeicfanetai
sich in der Schlacht bei Hanau aus. Durch ihren Muth und ihre
Tapferkeit trugen sie nämlich sehr viel zur Bettang einer öeterrei-
chischen Cavallerie-Batterie, und zur Wiederenri>erui^ einet bairiscIieD
Kanone bei. Der Gemeine Kretza rettete auch den Waditmeister
HoUy, welcher sammt seinem Pferde in einen Graben gMHen war,
dadurch, dass er ihn herauszog, vor Gefangenschaft. £r eriiielt fUr
seine Bravour sechs, der Gemeine Johann Waller drei Ducaten.
Endlich that sich auch der Corporal Georg Kaiser am
30. October 1813 hervor. Als nämlich die Escadron unseres Begi-
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1
i
1B1«-I8t5. 389
meotes, bei welcher sich der Corporal Kaiser befand, feindliche
Cavallerie mit Ungestüm Terfolgte, kamen feindliche Tirailleurs dieser
Escadron in Flanke und Kücken und wollten ihr den Kückzug ab-
schneiden. Dieses sah der Corporal Kaiser, rückte sofoii mit 15 Mann
zur Attaque gegen dieselben vor und ermöglichte dadurch der Esca-
dron einen geordneten Kückzug. Er erhielt für diese That sechs
Ducaten.
Von Hanau aus rückte die Armee des F.-M.-Lt. Graf Wrede,
deren Commando nach der Verwundung dieses Generals der F,-M.-Lt.
Fresnel übernommen hatte, den Franzosen am 2. November bis
Frankftirt a. M. nach.
Napoleon führte nämlich das Gros seines Heeres gegen Mainz
und zog sich von hier über Frankreich zurück.
In der Dislocation in und um Frankfurt a. M. angelangt, er-
hielt die bisherige österreichisch - bairische Armee den Namen
V. Armee -Corps, und es fiel demselben nunmehr die Aufgabe zu,
die deutschen Provinzen am Mittel - Kheine zu schützen.
Zu diesem Zwecke wurde es von Frankfort aus in Marsch
gesetzt und erreichte am 5. November die ihm angewiesene Stellung.
Die Tdte der Baiem wurde über Heppenheim hinausgeschoben,
während deren Queue bei Zwingenberg cantonnirte.
Von den österreichischen Truppen war die Division F.-M.-Lt.
Br. Spleny, bei welcher sich unser Regiment befand, den Baiern
unmittelbar gefolgt und dehnte sich am 5. November zwischen
Ingenheim und Eberstadt aus.
In der angeführten Stellung verblieb das V. Armee-Corps bis
einschliesslich 10. November.
Am 7. hatte der G.-d.-C. Br. Frimont, aus Italien kommend,
das Commando dieses Corps vom F.-M.-Lt. Fresnel übernommen.
Der General Br. Frimont erhielt gleich nach seiner Ankunft
die Weisung, das V. Armee-Corps am linken Khein-Üfer vom Neckar
bis in die Gegend von Basel zu vertheilen, die Brückenköpfe von
Kehl und Neubreisach zu cemiren, jedoch ein Gros zwischen Ofifen-
borg und Appenweier zu behalten und dasselbe dort in Cantonni-
Ttmgen tu verlegen.
Der Weitermarsch aus der oben erwähnten Stellung fand daher
am 11. November statt, und zwar cantonnirte die Division F.-M.-Lt.
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390 1810-181&-
Br. Spleny an diesem Tage zwischen Qrosssachsen imd Laudenbach,
am 12. November zwischen Mingolsheim und Leimen, und am 13.
zwischen Durlach und Unter -Grombach.
Von hier aus marschirte dieselbe über Bastadt, am 18. No-
vember in die Gegend von Bischofsheim.
Der G.-d.-C. Br. Frimont schloss nun Kehl ein und wies der
Division F.-M.-Lt. Br. Spleny Cantonnirungen in entfernterem Be-
reiche an.
Vom Begimente Br. Enesevich Dragoner kam der Begiments-
stab und Va Escadron der Obersten - Division nach Bischofeheim,
V2 Escadron der Obersten - Division nach Hohbühn, eine EscadroD
nach Freistett, die Oberstlieutenants -Division nach Zierolshofen;
femer von der Majors - Division eine Escadron nach Diersheim, die
andere nach Honau. Der unserem Begimente angewiesene Allarm-
platz war bei Linz.
Das Begiment Br. Knesevich Dragoner befand sich in der
Brigade G.-M. Br. MinutiDo.
Am 24. November wurde der Begimentsstab, die Obersten-
und die Oberstlieutenants - Division nach Appenweier, die Majors-
Division nach Zimmern verlegt. Der Allarmplatz befand sich non-
mehr am Ortsausgange von Appenweier gegen Sand zu.
Bereits nach vier Tagen fand abermals eine Dislocation unseres
Begimentes statt Jetzt bezog der Begimentsstab, eine Escadron der
Obersten- und eine Escadron der Oberstlieutenants -Division die
Station Oberkirch, eine Escadron der Obersten - Division Gaisbach,
eine Escadron der Oberstlieutenants-Division Nussbach, sodann von
der Majors-Division eine Escadron Zusenhofen, Vt Escadron Zimmern
und Vt Escadron ürloffen. Der Allarmplatz blieb für die Obersten-
und Oberstlieutenants-Division, wie früher, der Ortsausgang von
Appenweier gegen Sand, dagegen wurde för die Majors -Division
ein Platz bei Urloffen als solcher bestimmt.
Bei den weiteren Operationen fiel dem V, Armee •Corps die
Aufgabe zu, als Flügelcolonne die rechte Flanke der Hauptcolonne
zu decken. Zugleich sollte sie ein Bindeglied der Armee des Kron-
prinzen von Württemberg sein, welche die Bestimmung eiiielt, di«
Blockade von Kehl zu übernehmen. Sodann hatte der Bheinübergang
stattznfinden.
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181»-1815. 391
Unser Begiment, welches sich wie früher in der Division
F.-M.-Li Br. Spleny, Brigade G.-M. Br. MinutiUo befand, verliess
die Cantonnirungen in der Nähe von Oberkirch am 8. Deeember
und marschirte über Offenburg, Mahlberg und Kenzingen, am
11. Deeember bis Emmendingen. Hier traf der G.-d.-C. Graf Wrede
am 12. Deeember ein and übernahm vom G.-d.-G. Br. Frimont
wieder das Conmiando des Y. Armee -Corps.
Durch das Zusammentreffen mit anderen Corps der Haupt-
armee wurde die Gegend um Freiburg mit Truppen übeifüllt und
das Land bis Basel hinunter strotzte von Militär. Man sah sich
daher genöthigt, das ursprüij^Gh in die Gegend von Heitersheim
in Cantoininmgen beorderte V. Corpe n^er an den Bhein und zur
Beobachtung von Alt -Breisach aufzustellen. Dasselbe erhielt aus
diesem Grunde am 11. Deeember den Befehl, in Emmendingen Halt
zu machen.
Unser Begiment wurde von dort aus mit den Begimentem
Srzhenog Budolf Infanterie und Szekler Huszaren nach Sulz, Schmie-
heim, Wallburg, Ettenheim, Ettenheimweiler, Münchweier, Etten-
heiiundnster und Schweighausen in Cantonnirungen verlegt Der
Truppen -Divisionsstab kam nach Mahlberg.
Am 19. Deeember wurde der G.-d.-C. Br. Frimont, Comman-
dant der österreichischen Truppen des Y. Amiee- Corps, mit den
Divisionen Sj^eny und Hardegg in die Gegend von Emmendingen
und £öndringen beordert.
Am 21. wurde die Division F»-M.-Li Br. Spleny zwischen
Oberseefelden und BaUrech, und den nächsten Tag zwischen Egringen
und Eireben in enge Cantonnirungen verlegt
Den 23. Deeember marschirte das Y. Armee -Corps in ge-
schlossenen Colonnen über Lön-ach gegen Basel. Zwischen letzterer
Stadt und Bieben wurden nun enge Cantonnirungen bezogen.
Ein Entwurf zum Uebergange über den Bhein bestimmte, dass
die verbündete Hauptarmee diesen Strom in nenn Colonnen zu über-
schreiten hätte« Das Y. Armee -Corps sollte, als sechste Colonne^
die rechte Flanke und den Bücken der in die Schweiz vordringenden
Hauptarmee sichern, ein Theil desselben die Festung Hüningen ein-
schliessen, sieh des Schlosses Landskron bemächtigen, auch versuchen,
BeUbrt zu erobern, das Gros aber bis in die Hdhe von Kolmar vor-
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S92 1810-1815.
geben, theils, um die rückwärügen Blockaden zu decken, theils, mn
jeder Offensivbewegung des Feindes rechtzeitig entgegen zu wirken.
Nacbdem durch einen Vertrag vom 20. December alle Hinder-
nisse für den Ein- und Durchmarsch durch die Schweiz beseitigt
waren, konnten die Colonnen über den Bhein gehen. Das V. Corps
oder die sechste Colonne überschritt diesen Strom bei Basel und
nahm Stellung gegen die Festung Hüningen.
Am 25. December hatten Abtheilungen des V. Corps die Ein-
schliessung von Hüningen, Landskron und Beifort bewirkt, während
das Gros bis Ensisheim vorgerückt war. Die Division r.-M.-Lt.
Br. Spleny kam nach Baldersheim und Battenheim.
Eine Division unseres Regimentes wurde am 27. December
der schlechten Unterkunft w^en von Baldersheim nadi Sausfaehn
verlegt. In dieser Stellung verblieb das Corps des G.-d.-C. Graf
Wrede bis zum neuen Jahre.
Die Reserve-Escadron unseres Regimentes war am 14. October
von Gödring nach Ostrau (Hradischer Kreis, M&hren) in Harsch
gesetzt und verblieb daselbst das ganze Jahr hindurch.
Die Remontirung fand 1813 zu Bristritz in Mähren und zu
Debreczin in Ungarn, femer eine Monturfassung zu Karlsbui];^ in
Siebenbürgen statt.
1814. Dem Armeetbeile des G.*-d.^. Graf Wrede fiel zu Beginn des
Jahres 1814 die Aufgabe zu, gemeinschaftlich mit dem vom Kron-
prinzen von Württemberg befehligten IV. Armee - Corps die recht»
Flanke der Hauptarmee zu sichern.
Da sich feindliche Truppen in der Gegend von Colmar zeigten,
erhielten der General Graf Wrede und der Kronprinz von Württem-
berg den Befehl, am 3. Jänner 1814 zum Angriffe gegen die dort
stehenden Franzosen vorzurüoken.
Die beiden Corps sanunelten sich zu diesem Zwecke am
2. Jänner zwischen Mühlhausen, Ensisheim, Cemay und Soultz.
General Graf Wrede führte sodann seine Trup^n in der
Nacht vom 2. auf den 3. Jänner nach Rouffach und stellte sie
südlich dieser Stadt in Colonnen auf.
Die beiden Corps-Commandanten rückten am 3. Jänner gegen
Colmar vor; es kam jedoch zu keinem Gefechte^ da die Franzosen
Colmar freiwillig räumten und sich über Schlestadt nadi Strassbmg
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lft1*-lSl5. 393
zurückzogen. Es war nämlich die eigentliche Besatzung der Festung
Strassborg gewesen, welche am 26. December 1813 gegen Colmar
gerftckt war und am 3. Jänner 1814 den Marsch nach ihrem Stand-
orte wieder antrat.
Die Österreichische Abtheilung des Y. Armee-Corps kam jetzt
nach Marckolsheim und. schloss von hier aus am 5. Jänner Schlestadt
ein. Die Begimenter Br. Enesevich Dragoner und Szekler Huszaren
kamen nach Artolsheim, Bichtolsheim, Saasenheim, Smidhansen,
Wittishdm und Bindernheim.
Den 7. Jänner erhielt ö. ^ d. - C. Graf Wrede vom Comman-
direnden den Befehl, unt^ ZnrQeklassnng ron zwei Blockade- Corps
von je 3—4000 Mann ror Htningen und Colmar (letzteres zrar
Beobachtnng von Schlestadt und Neu - Breisach), mit dem Gros
seines Corps gegen Bemiremont vorzurflcken, weil die Armee näher
vereinigt werden sollte.
G.-d.-C. Graf Wrede schickte unter Andern dem G. - M. Br.
Minutillo den Befehl zu, mit dem Infanterie-Begimente Jordis, einer
Division des Begimentes Br. Enesevich Dragoner und der Brigade-
Batterie am 8. Jänner, um 7 Uhr frth, in Marckolsheim einaü-
treffen, von dort zur Cemirung von Neu-Breisach nach Dessenheim
weiter zu miyrschiren und den dort befindlichen k. baiiiseben General
Br. Maillot abzulösen.
Bereits am 9. Jänner hvtte der G.-M. Br. Minutillo Breisaeh.
so gut es ging, eingeschlossen. Da jedoch der General Graf Wrede
ffie Truppenzahl des G.-M, Br. Minutillo unzulänglicäi fand, beor-
derte er noefa eine zweite Division unseres Begimentes als Unter-
itQtznng nach Heu - Breisach. Dieselbe kam nach Euenbetm «id
hatte von dort aus die Ortschaften Biesheim imd Wolfgaatzen zu
besrtzen^ während die andere Division in der G^end von Dessen-
heim verblidi).
Nachdem der General Graf Wrede sich so im Bfl<^ett ge«
sichert hatte, trat er am 10. Jänner mit dem Beste seinee Corps
den Marsch an.
Meldungen Qber die Anwesenheit feindlicher Abtheilungen in
Bamb^rvillers waren der Grund, weshalb das V: Corps mehr west-
Mch als sfidwestlich marschirte, wie es vom F.-M. Fürst Schwarzen-
berg ai^eordnet worden war.
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3d4 18i<^18i6*
G.-d.-C. Br. Frimont brach am 10. Jäuuer von Marokolsb^m
auf und marschirte über Qa^mar, St. Hippoljte and Chatenois,
darch die Yogesen Qber Ste Marie aux Mines, am 13. Jänner in
die Gegend zwischen Bambervillers und St. Di^. Densdben Tag Yer-
liessen die Franzosen Bambervillers und zogen sich nach Luneville
zurflck.
Vom Bambervillers aus bildete der G.-*d.->C. Br. Frimont die
rechte Flankendeckung des Y. (Jorps und marschirte tbet Bayon
und Colombey les Beiles, am 20. Jänner nach Nenfchateau*
Die am 7. und 9. Jänner zur Oemirung von Neu -Breisach
beorderten vier Escadronen unseres Begimentes waren inzwischen
wieder zum Y. Corps eingerückt; denn wir finden das Begiment
Br. Kneeevich Dragoner am 21. Jänner in folgenden Cantoimiruogen:
Den Begimentsstab und drei £scadr(men zu Freb^court, zwei Esca-
dronen in Sionne und eine Escadron in Noncourt
Den folgenden Tag kam unser Begiment nach Circourt, Pom-
pierve und Sartes.
Nun beabsichtigte der Oommandireude, den grOast^ Theil der
Hanptamiee^ darunter das Y. Corps, am 2. Februar Jm Troyes zu
vereinigen.
Er ertbeilte aus diesem Grunde dem G.-d.-C. Graf Wrede den
Befehl, am 27. Jänner von Neufchateau au&ubredien. Letsterer
manddite in Folge dessen über Bonrmont, am 28. Jänner g^en
Yignory.
Der Yortrab unter dem G. - d. - C. Br. Frimont erreidite auf
einem äusserst beschwerlichen Wege über Felder und durch WalduBgea
den Thahrand der Manie und bezog Abends Quartiere am redMen
Ufer dieses Flusses um Youtfcourt
Zur Beobaditong des Feindes wurde das Begim^ Br. Knese^
vich Dragoner am 29. Jänner nach Ferrike und Bl^court beordert,
und da der F.-«M. Fürst Schwarzenberg in Erfiahrung brachte» dass
die Fraazosen an diesem Tage den F.-M. Blücher, Commandnnten
der schlesischen Armee bei Brienne angegriffen hätten^ concentriite
er sein Armee-Corps am 31. Jänner zwischen Dommartin und Dou-
levant und beschloss, den genannten General su unterstützeii. Er
schickte auch dem Generale Graf Wrede den Befehl, am 1. Februar
gegen Brienne vorzurücken. Dort kam es an diesem Ta^e zur
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1B19-1815. 805
Sehlacht, an der auch unser E^iment, in der Division F.-M.-Lt.
Br. Spleny, Brigade 6.-M. Br. Minutillo, rühmlichen Antheil nahm.
G.-d.-C. Graf Wrede sammelte das V. Corps am 1. Februar
gegen 10 Uhr froh auf der Höhe zwisdien Nully und Tremilly.
Sodann marschirte er in einer einzigen Golonne durch den Wald
von Soulaines gegen la Chaise.
Die Division Br. Spleny bildete die Queue dieser Colonne.
Durch den aUmäligen Auftnarsch der aus dem Walde Ton
Soulaines debouchirenden Truppen bildete sich die Front, in welcher
das Y. Corps seine Angriffe gegen den französischen linken Flügel
unter Marmont ausführen sollte.
Die Division F.-M.-Lt. Br. Spleny entwickelte sidh dem Orte
MorvilHers gegenüber, am Waldrande.
Um diese Zeit erhielt G.-d.-C. Graf Wrede die Nachricht, dass
der Feind dem IV. Armee-Corps, welches südlich des Y. vorgerückt
war, einen hartnäckigen Widerstand entgegensetzte. Er beschloss
daher, das genannte Corps durch einen allgemeinen Angriff auf
Chaumesnil zu unterstützen.
Die Division F. - M. • Lt« Bt. Spleny, dabei unser Regiment,
mosste zu diesem Zwecke den Ort im Süden umgehen und wurde,
ita<didem derselbe erstürmit worden war, nebst der Division F.-M.-Lt.
Qraf Hardegg zur Dieckung desselben aufgestdli
Als der Kaiser Kapoleon die Misserfolge auf seinem Unksi
Flügel wahrnahm, eäte er persönlich dortiiin, um durch eisen
krftftigen Stoss das Yerlorene wieder zu gewinnen. Alle AngrifliB
scheiterten jedoch an der Standbaftigkeit der Oesterreidier vmi
Bdeni.
Die allürte Cavallerie flkhrte nun ihrerseits mdirere gl&nzeMle
Attaquen aus, brachte die Franzosen in Yerwirrung und nütiiigte
sie som Rückzuge. Bei der Verfolgung gelang es der österreichisch-
bamscben Beiterd, der französis^en Cavallerie, welche den Rück-
zog ihra- Infanterie zu decken hatte, in <fie Flanke zu fallen. Hier
war es, wo der Oberst Ifassion, Adjutant des Marschalls Berthoer;
UBserem Begimmte in die Hunde gerieth.
Die Yerfolgung wurde von der alliirten Cavallerie kr&ftigst
fortgesetzt, und nur die einbrechende Nacht rettete den Gegner vor
gSadieher Yeraiditung.
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3d6 181«-181&«
Speciell das Begiment Br. Knesevich Dragoner verfolgte dea
Feind bis Yendeavre und stellte sich sodann westlidi von dieser
Stadt, ä cheval der nach Troyes führenden Strasse, auf.
Der Verlost unseres Regimentes am 1. imd 2. Febraar war
unbedeutend; es blieben nur 3 Mann und 6 Pferde todt.
G. - d. - C. Graf Wrede erwähnt in seiner Belation über die
Schlacht bei Brienne, dass der G.-cL-C. Br. Frimont durch sein
tapferes und kluges Benehmen sehr wirksam zur Entscheidung dieses
wichtigen Tages beigetragen habe und rühmt unter Andenn auch
das Verhalten des F.-M.-Lt Br. Spleny, femer das vortrefiKidie
Benehmen des Oberlieutenants Swoboda*), des B^imentes Br. Knese-
vich Dragoner.
Am 3. Februar bezog das V. Armee-Corps Cantonniningen k
der Gegend von Bosnay, Perthes -en Bothike und Brienne, blieb
daselbst am 4. und wurde den nächsten Tag bei Vendeuvre coo-
centrirt, weil der Weitermarsch des V. Corps über Troyes und nicht,
wie der F.-M. Fürst Schwatzenl^rg ursprünglich bestimmt hatte,
über Arcis-sur-Aube stattfinden sollte.
Die österreichische Abtbeilung unter dem G.-d.-C. Br. Frimont
kam nacfa Spoix, Dolancourt und Baussancourt.
Voft hier aus erfolgte das weitere Vorrücken am 7. Febniar,
und zwar marschirte das V. Corps an diesem Tage hinter dim TU.
tereb Troy^ und bezog am Abende die angewiesenen Quartiere.
T^tt Begimente Br. £nesevich Dragoner kam der Bagin^ntsstab
und die Oberstlieutenuita - Division nach St Memui, drei Esoadroneii
Mdi Orvilliers und eine Bscadron nach Fontaine -St (Georges.
Die Avantgarden des V. und VT. Corps wurden bis in die
Nike von N<^ent vorgeschoben, welche Stadt der französische
Marschall Victor besetzt hatte.
Am 11. Februar rückte das V. Corps Ms Trainel vor, und da
nun die Commandanten des V» und VI. Corps einen Angriff auf
Nogent für unzweckm&ssig hielten, beschlossen sie, den Manchall
Victor durch Umgehung seiner Stellung zun Bückzuge zu zvmigeo.
Speciell der G.-d.-C. Br. Frimont ooncentrirte seine Tmppea
am 12. Februar zwischen Bray und Villuis.
*) Die That dieftes braven Offioiers ist leider in Vo^essenheit fperatbn.
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i91f-1815. 897
Der Plan gelang vollkommen, denn noch um Mitternacht ver-
liess der Marschall Victor Nogent und trat den Bfickzng gegen
Provins an, um nicht abgeschnitten zn werden.
um diese Zeit lief die Nachricht ein, dass eine starke feind-
Hebe Colonne im Anmärsche gegen Donnemarie begriffen wire nnd
das Dorf St Sauvenr bereits besetxt sei. Es wurde ans diesem
Grande noch in der Nacht die alliirte Division la Motte bei Bray
auf das rechte Seine -Ufer entsendet. Zur Unterstützung liess der
a.-d.-G. Graf Wrede am 13. Februar, um 10 Uhr firfih, die
Division F.-M.-Lt. Br. Spleny, bei welcher sich das Begiment
Br. Enesevich Dragoner befand, auf das rechte Seine -Ufer der
Division la Motte folgen und gegen Everly vorrftcken.
Um diese Zeit waren die Franzosen bereits aus St. Sauveur
vertrieben.
Die Nacht vom 13. auf den 14. Februar brachte das Gros der
Truppen des G.-d.-C. Br, Frimont, welcher der Division Br. Spleny
nachgeeilt war, auf den Feldern zwischen Everly und les Ormes zu
und rflckte am 14. bis Meigneux vor. An diesem Vormärsche be-
theiligte sich auch unser Begiment.
Den 16. Februar m der Frühe bezog das Y. Armee -Corps
coneentrirte Gantonnirungen in und um Donnemarie und Paroy, um
von dort aus die Bewegungen des Feindes genau zu beobaditeA.
Der F.-M. Fürst Schwarzenberg war um diese Zeit im Ui^ewissen,
ob Napoleon seine Marschrichtung gegen Paris oder gegen die allürte
Hauptarmee genommen hätte. Jedoch schon am 17. Februar klärte
sich die Lage. An diesem Tage drang nämlich NqK)leon gegen das
bd Nangis stehende VI. Armee -Corps vor und griff dasselbe mit
bedeutender Uebermacht an.
Das V. und VI. Armee -Corps erfaietten nun den Befishl^ das
rechte Seine -Ufer zu räumen, und zwar sollte das VI. Corps dem
Feinde am 18. Februar den Stromübergang bei Nogent, das V. Corps
dagegen joien bei Bray verwehren, weil der Commandireade be-
scfah)esen hatte, sdne Corps am 21. Februar wieder bei Troyes zu
sammeln und dem Feinde dort eine Schlacht anzubieten.
Dmrch eine mftglidist lange Behauptung des linken Seine-
Ufers suchte der Fi^M. Fürst Schwareenbei^ den Bückzu;; der Armee
in Ordnung auszuführen.
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898 18M-WM.
Der Disposition gemfiss marscfaiite das Y. Corps am 18. Februar
nach Bray-snr- Seine und stellte siofa daselbst zor Vertbeidigang
dieses Punktes auf. Von Bray aus bildete der 0.^.-€. Br« Fiimont
mit Tier Osterreichisdien, vier russiscben, siebea bairisohen Carallerie-
Regimentern und den reitenden Batterieen den Nftchtrab der Haupb-
armee und deckte ibren Marsch nach Troyes.
Am 19. Februar verliess er um 9 Uhr Früh Bray, zog sich
langsam auf die Höhen von Traiael und lehnte den rechten FlQgd
seiner Beiterei an Gumery, den linken an Triineh Die Be^mjenter
Br. Knetevich Dragoner und Szekler Huszaren standen bei Q%anery.
Den feigenden Tag verliess die Cavallerie des Qenerals Br. Frimont
um 6 Uhr früh die Höhen von Trainel, marschirte regimenterweise
über Bouy sur Orvin bis Echemines und breitete dich sodann in der
Linie von Fontaine St. Georges über Orvilliers bis Origny-le-Sec aus.
Der Feind schob am 21. Februar seinen Yortrab bis an das
Posibaus von Les Granges vor, hinter welchem starke Beitermassen
in der Bichtung gegen Orvigny folgten. Um diese Zeit hatte der
O.-d.-G. Br. Frimont zufolge eines aus dem Hauptquartiere er-
haltenen Befehles die Oberstlieutenants-Division unseres Begimentes
und Ewei Escadronen des Begimentes Erzhei^og Josef Hiszaren gegen
S. Aubin mit dem Auftrage entsendet, die dortige Gegend bis an
die Seine eu durchstreifen und alles au&ubieten, um genaue Naeh-
riohten vom Feinde su erhalten. Die genannten vier EBcadronen
stiessen bei Si Martin auf eine im Yorrflcien begriffene französische
Oavallerie - Colonne.
Der (M>ersäieüteiiant Antoi Haaring «iteres Begimentes wollte
die Gelegenheit zur AusEeichaong nicht ulibeiratat v<»flbexgehei
lassen, warf sich mit seiner Division, der die Hussaren ak Unter-
stützung folgten, auf den schwachen feindlichen Vortrab und jagte
ihn in die Flucht Als er aber 4ie Höbe gewonnen hatte, gewahrte
er eine Beitermasse von etwa 4000 Mann, welche zur Aitaqoe
gi^en ihn vonrückte. Hit' BMtzenchnelle stftitte sich diese auf die
vier Osterreicbischeii Etcadronen^ welche dadureh in grosse Gefehr
geriethen, von jenev zehnfitch flberlegtnen Beiterei aRrfgeribben n
werden. Det Oberatttentenant Haering eah gich daber zuat eiligen
BQdykuge g«gte die Htiien von Orvilliers gbböthigt, wo er seine
Escadronen vor der Linie der Vorposten raUirte»
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18t«-181& 809
Sobald der G.-d.-C. Br. Frimont von dem Anmaraeke der
feiadUcben Cavallerie-Massen Eenntniss erbielt, Hess er seine ganze
Beiterei vorrücken. Der Feind blieb in Folge dessen bei Ossey les
Trois Maisoitö sieben und scbiokte nur eine Plänklerkette vor, welobe
bis zum Abende des 21. Febmar mit unseren Huszaren sdiannfltzelte.
An diesem Tage wurden 6 Mann unseres Begimentes Uessirt,
72 Mann, 73 Pferde gefangen genommen. Die Nacbt hindurch ver*
blieb das V. Corps in seiner AufsteOung.
Den 22. Febmar zog sich die Beiterei des Y. Corps nach la
Pavillon, den nächsten Tag hinter Troyes zurück und stellte sich
zwischen Si Parres und Pont Sto Marie auf. Der Conunandirende
hatte inzwischen beschlossen, seinen Bflckzug noch weiter fortzusetzen.
Am 24. Februar sammelte sidi daher das Y. Corps um S Uhr
froh auf den Höhen von St. Parres und setzte sich in geschlossener
Colonne, die Infanterie und Artillerie an der T6te, gegen Lusignj
in Bewegung.
Um 1 Uhr Nachmittags wurde daselbst dem G.-d.*C. Br*
Frimont, dessen Cavallerie in mehreren Treffen vor Losigny hielt,
das Yorrücken des franzi^sischen linken Flügels gemeldet. QegeA
3 Uhr zeigte sich denn auch eine 3000 Beiter staike frassösiscfae
Colonne auf der Strasse, süd - Ostlich von Troyes. Kaum war dieselbe
der Yorposten des Y. Corps ansichtig geworden, als sie sich mit
Ungestüm auf dieselbe stürzte. Eben so schnell schickt ihnen aber
auch der General Br. Frimont die Begimenter Br. Enesevich Dra-
goner, Fürst Schwarzenberg Uhlanen, Szekler- uiid Erzherzog Josef
Huszaren, sowie eine Brigade bairisdier Cbevauxlegers entgegen
und liess rasch nach einander die Spitze dieser Beiterei an-
greifen. Ein Theil derselben wurde niedergehauen, der Best zuiDck-
gedrlngt.
Bei dieser O^egenbeit rettete der Dragoner Stanislaus Wengel
unseres Begimentes den Bittmeister Franz Peche vor der Gefimgen^
Schaft. Nachdem n&mlich das Pferd des Letzteren erschodses worden
war, übergab ihm der brave Gemeine sein eigenes und getMk
dadurch selbst in Gefangenschaft. Aus derselben zurückgekehrt,
wurde er nachträglich mit der sJlbemen Tapferkelts-Medaflle deeeriri
Denselben Tag bemdmen sich der Wachtmoster Jobann Otth
und der Gemeine Paul Bipka als wackere Oameraden# Das Pferd
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400 1S1«-181&
des Gememen ürcziczek stürzte in Folge von Mattigkeit zuswnmen,
als die Escadron, bei welcher er sich beüand, von Uebermacht an«
gegriffen, sich einen Moment zurückzog. Ürcziczek kam unter das
Pferd zu liegen, und schon sprengten einige Franzosen herbei, um
ihn gefangen zu nehmen. Dieses bemerkten die beiden ObgenannteUt
kehrten um, hieben auf die Feinde ein und jagten sie in die Flucht
Sodann halfen sie dem Gemeinen Ürcziczek unter dem Pferde beryor
und retteten ihn dadurch vor der Gefangenschaft.
Durch die wuchtigen Attaquen seiner Cavallerie gewann der
G.*d.-G. Br. Frimont Zeit, das Gros seiner Truppen in grOsster
Ordnung in die Gegend von Lusigny zu fUuren. Dieses Dorf war
wegen des Waffenstillstands - Gongresses neutral erklärt und sollte
von keiner Waffengattung betreten werden.
Trotzdem sprengten die Franzosen, welche sich inzwischen
wieder gesammelt hatten, durch Lusigny und hofften auf ^^em
kürzesten Wege die alliirte Gavallerie vom Defil^e von Montieramey
abKusehneiden. Allein, als sie den süd- östlichen Ausgang dieses
Dorfes erreichte, wurden sie mit einem mörderischen Kartätschen^
hagel empfiuigen, der ihnen das Debouchiren unmöglich machte.
Nach mehrfachen vergeblichen Versuchen Baben m sich genöthigt
von allen weiteren Angriffen abzustehen.
Die ganze Nadit hindurdk setzte das Y. Gorps den Marsdi
f<»rt, langte am 25. Februar, um 8 Uhr früh, m Bar-sur-Aube an
und bez(^ vor und hinter dieser Stadt ein Lager.
D^ folgenden Tag in der Frühe erhielt der G.«d.-C. Graf
Wrede den Befehl, den Nacfatrab der Wfli-ttemberger an der Brücke
von Dolancourt ablösen zu lassen, da dem lY. Gorps eine imdere
Bestimmung zufiel Die Division F.-M.-Lt Gi*af Haidegg wurde
aus diesem Gnmde nach Dolancourt beordeii) und zu deren Unter*
Stützung die Division F.-M.-Lt. Br. Spleny auf die Höhen von
AiUeviUe vorgesdioben.
Um 1 Uhr Mittags rückte der Feind auf der Strasse von Yen-
deuvre gegen Dolancourt mit starken Infanterie- und Gavallede-
Colonnen, sowie zehn Geschützen vor und griff die Division Graf
Hurdegg bei der Aube-»Brüeke von Dolancourt an.
F.-M. Fürst Schwarzenberg ertheUte nunmehr den Be£dü, das
Y« Corps zurüdpiufliehen und hinter Bir-snr-Anbe auftustellen.
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lSlf*191&. 401
Spedell uBser Regiment trat den Rückzug von AiUeville an,
welcher in grösster Ordnung ausgeführt wurde.
Die Franzosen setzten sich jetzt in Bar-sur-Aube fest und
trachteten um 5 ühr Nachmittags aus dieser Stadt zu debouchiren,
um das süd&stlicb derselben in zwei Treffen aufgestellte Y. Armee-
Corps anzugreifen.
Aber auch hier wurden sie, wie früher bei Lusigny, mit einem
mörderischen Artillerie- und Eleingewehrfeuer empfangen. Nach
dreimaligem Versuche sahen sie die Unmöglichkeit eines Durch-
biuches ein, begnügten sich mit dem Besitze der Stadt und bezogen
mit ihrem Gros eine sehr vortheilhafte Stellung zwischen AiUeville
Bnd Bar*sur-Aube.
Am 27. Februar, als der Tag graute, sah man den Feind auf
beiden Aube- Ufern, nordwestlich von Bar-sur-Aube in Schlacht-
ordnung aufgestellt. Sein Centrum hatte diese Stadt vor der Front,
das Dorf AiUeville im Bücken ; die rechte Flanke des Centruma
lehnte an die Aube. Der rechte Flügel der französischen Stellung,
durch die Aube vom Centrum getrennt, stand isolirt, 4000 Reiter
stark, auf den am linken Aube -Ufer gelegenen Höhen oberhalb
Bar-sur-Aube.
Das alliirte Y. Armee-Corps trat seinerseits mit Tagesanbruch
des 27. Februar unter die Waffen. Es war wie Tags zuvor mit dem
linken Flügel an die Aube, mit dem rechten an die Gebirgskette
angelehnt, in zwei Treffen aufgestellt, deren rechten Flügel die
Truppen des G.-d.-C. Br. Frimont bildeten.
In dieser Stellung erwartete G.-d.-C. Graf Wrede die Ankunft
des VI. Corps unter dem Generale Graf Wittgenstein, welches den
Auftrag vom F. -M. Fürst Schwarzenberg erhalten hatte, in süd-
westlicher Richtung über Arrentidres gegen die feindliche linke
Flanke vorzurücken.
Erst gegen 10 Ühr kam das VI. Corps in gleiche Linie mit
dem V. und griff sofort den auf den Höhen postirten linken Flügel
des Feindes entschlossen an.
Derselbe Imstete einen äusserst hartnäckigen Widerstand.
Namentlich traten aber der Colonne des russischen Generals Fürst
Gorlschakoff, welcher den linken Flügel des VI. Corps befehligte,
bedeutend at&rkere Truppenmassen entgegen, als sie der F.-M. Fürst
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Schwarzenberg nach seiner Schätzung erwartet hatte. Derselbe beor-
derte daher die Division P,-M.-Lt. Br. Spleny, welche ans den
Brigaden ö. -M. Br. Minutillo und ö. -M. Volkmann bestand, zur
Unterstützung des Unken Flügels des VI. Annee- Corps.
Gegen 4 Uhr Nachmittags langte die Brigade G. - M. Baron
Minutillo (Regimenter: Br. Knesevich Dragoner und Szekler-
Huszaren) beim Generale Fürst Gortschakoff an. Der Boden war
hier äusserst ungünstig für CayaUerie-AngrifTe, in Folge dessen die
alliirte Beiterei nur wenig verwendet werden konnte.
Nach einem äusserst zähen Widerstände wurden die Franzosen
endlich zum Weichen gebracht und aus Bar-sur-Aube vertrieben.
Glänzend endete der 27. Februar für die Alliirten, und wie es
in der Schlacht -Relation des G. -d. -C. Fürst Wrede heisst, ver-
richteten die Truppen seines Corps Wunder der Tapferkeit
Von unserem Regimente wurden am 27. Februar bei Bar-sur-
Aube 4 Mann, 9 Pferde getödtet, 1 Mann, 1 Pferd verwundet
In der Nacht vom 27. auf den 28» Februar theilte die Divi-
sion F.-M.-Lt Br. Spleny das Lager mit dem VI. Armee -Corps,
welches bei AiBonval und AUleville campirte. Erst den n&cbsten
Tag wurde das V. Corps bei Spoii wieder gesanmielt
Von hier aus unternahm der G.-d.-C. Br. Frimont am 1. Man,
um 5 Uhr früh, mit seiner ganzen Reiterei eine forcirte Recognos-
cirung gegen Vendeuvre. Er traf die feindlichen Vortruppen auf der
Höhe bei Magni-Fouchard, vertrieb sie von dort, ebenso das Gros
aus Vendeuvre und übertrug die Verfolgung den Regimentern BaroB
Knesevich Dragoner und Szekler Huszaren. Letztere stellten die-
selbe erst mit einbrechender Nacht ein.
Sodann schob der G.-d.-C. Br. Frimont seine Vorposten mit
dem Regimente Szekler Huszaren bis über Villeneuve vor und stellte
unser Regiment als Unterstützung zwischen letzterem Orte und Ven-
deuvre ä cheval der nach Troyes führenden Strasse auf.
Das V. Armee-Corps rückte am 2. März nach und concentrirte
sich bei Vendeuvre.
Der französische Marschall Oudinot, wekhei* am 1. Mfin aas
Vendeuvre vertrieben worden war, hatte sich in der Nacht durch
Lusigny, dann über die Brücke de la Guillotiere hinter die Barse
gezogen und diese Brücke besetzen lassen.
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ISM-lSlft. 40$
Die Division F.-M.-Lt. Br. Spleny war den Franzosen über
Losigny hinaus gefolgt. Sie erhielt den Befehl, die weiteren Be-
wegungen derselben genan zn beobachten.
Das V. und VI. Corps wurden am 8. März auf beiden Ufern
der Barse zum Angriffe formirt. Des Feindes rechter Flügel stand
dem y. Corps gegenüber und hatte die Brücke de la Guillotike
vor der Front. Sein Centrum war auf den H(>hen von Laubressel
anfinarschirt und eine starke Reserve zeigte sich vor St. Parres-
aux Tetres.
Es kam zum Gefechte. Nachdem das VI. Corps über Laub-
ressel gegen Trojes eine Umgehung des französischen linken Flügels
ausgef&hrt hatte, sah sich der Marschall Oudinot genöthigt, die
Brücke de la Guillotiere zn verlassen und den Bückzug anzutreten.
Der die Avantgarde commandirende französische General Duhesme
sandte zuerst sein Gaschütz zurück und wollte dann mit der In-
fanterie folgen. Allein kaum hatte die österreichische Infanterie die
Verrammlang der Brücke beseitigt, als die Brigade G.-M. Br. Minu-
tillo über dieselbe auf die feindliche Infanterie sprengte und dieselbe
grossentheils vernichtet haben würde, wenn sie nicht alsbald die
Heerstrasse verlassen und sich südöstHeh in das eoupirte Terrain
der unteren Barse geworfen hätte. Dorthin konnte ihr die Cavallerie
nicht folgen. Zwei Geschütze und 200 Gefangene blieben in den
Händen der tapferen Brigade G.-M. Br. Minutillo.
Die französische Division Duhesme erreichte nach einem sehr
ermüdenden Marsche, auf Kreuz- und Quer -Wegen, durch Moräste
gedeckt, die Stellung bei St. Parres aux Tertres. Aus diesem Orte,
sowie aus Trojes wurden die Franzosen den nächsten Tag durch
das V, und VI. Armee-Corps vertrieben.
Sodann eilten speciell eine Escadron unseres Regimentes, sowie
eine Escadron Fürst Schwarzenberg Uhlanen dem Feinde über le
Pavillon bis Echemines nach und brachten bis zum Morgen des
5. M&rz über 800 Gefangene ein.
Vom Begimente Br. Enesevich Dragoner blieben am 3. März
im Gefedite bei der Brücke de la Guillotike 1 Mann, 28 Pferde
todt; 1 Pferd wurde verwundet und 1 Pferd vermisst.
Am 5. März It^erte das Gros der CavaUerie des V. Corps
auf der alten Pariser Strasse zwischen le Pavillon und Troyes.
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404 lSl«-lftU.
Der Vortrab, bd welchem sich auch das Begiment Br. Enese-
vich Dragoner befand^ rückte an diesem Tage bis Avont-Ia-Peze
vor. Von hier aus wurde der Oberst und Commandant unseres
Regimentes Jakob Oläh von Nän&s am 6. März zur ünterstatzung
einer forcirten Becognoscirung gegen Fontenay-Bossery mit zwd
Divisionen seines Begimentes entsendet, wonach er am 7. Mta
wieder nach Avon-la-Peze einrückte.
Die österreichische Reiterei des Y. Corps hatte durch die
beinahe täglichen Gefechte und durch die ununterbrochenen Be-
schwerden der grossen Märsche bedeutende Verluste erlitten; nicht
allein durch die veiwundeten Leute und Pferde, sondern mehr noch
dadurch, dass viele Pferde wegen Fouragemangels und vernach-
lässigten Hufbeschlages undienstbar geworden waren.
Diese Erscheinung, sowie auch der zunehmende Krankenstand
seiner Armee, bestinmiten um diese Zeit den Gommandirenden, die
offensiven Operationen bis zum Anlangen der Golonnen-Magaxme,
Monturs*Depdts und Ergänzungs-Transporte bei Troyes einzustellen.
Um nun den nächsten Zweck, die Erholung der Truppen zu
erreichen, mussten denselben Cantonnirungen angewiesen werden.
Das Begiment Br. Enesevich Dragoner verblieb bis zum 13. Man
in Avon-la-Pöze.
Um sodann weitere, durch die Verhältnisse bedingte Bewegungen
unternehmen zu können, beschloss der Feldmarschall, seine Armee
so viel als möglich zusanunenzuziehen.
Das V. Corps erhielt den Befehl, sich am 14. März in der
Nähe von Arcis-sur-Aube zu sanmieln.
G.-d.-C. Br. Frimont hatte die specielle Ordre erhalten, bu
Plancy vorzurücken. Er marschirte daher, bei Arcia angelangt, über
die Aube, dann längs dieses Flusses an seinen Bestimmungsort
Denselben Tag, am 14. März, hatte der französische Maischt^
Macdonald eine Becognoscirung von Provins aus gegen Osten vorr
genommen. Bei Moeurs kam es bei dieser Gelegenheit zu einem
heftigen Kampfe mit dem VI. Armee-Corps. Die Franzosen worden
zwar zurückgetrieben, da jedoch ein erneuerter Angriff mit über-
legenen Kräften befürchtet wurde, erhielt der G.-d.-C. Br. Frimont
Nachmittags um 4 Uhr den Befehl, allsogleicb starke Cavallerie-
Abtheilungen über Pleurs gegen S^zanne und über Marsangis gegm
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I81«-f8ll 405
Villenanxe la Petite so weit als möglich vorzuschicken. Am 15.
in der Frühe sollten dann alle unter dem Commando des genannten
Generals stehenden Truppen in derselben Bichtnng nachfolgen.
Der schlechten Wege wegen rückte der G.-d.-C. Br. Frimont
mit seiner Cavallerie und Artillerie auf dem Umwege über Faux
Fresnay und Pleurs nach VilKers aux Comeilles vor, wo er um
6'/, ühr Abends ankam.
Das Regiment Br. Knesevich Dragoner wurde bei P^rigny
und Villeneuve aux Chatelot aufgestellt und hatte den linken
Flügel des 6.-d.-C. Br. Frimont durch Vorposten bis Montgenot
zu sichern.
Nachrichten, welche der F.-M. Fürst Schwarzenberg um Mitter-
nacht zvrischen dem 15. und 16. März erhielt, liessen deutlich er-
k^inen, dass der Kaiser Napoleon über Chalons, am rechten Ufer
der Marne hinauf, gegen den rechten Flügel der Hauptarmee vor-
znrGcken beabsichtige, wodurch die Rückzugslinie bedroht gewesen
wäre* Dieses war der Grund, weshalb der Feldmarschall die Be-
wegungen seiner Colonnen gegen den Marschall Macdonald einstellte
und dem Y. Corps den Befehl ertheilte, sich in Eilmärschen wieder
bei Ards-sur-Aube zu sammeln.
G. - d. - C. Br. Frimont hatte jetzt einen sehr langen und be-
schwerlichen Marsch längs der Aube zurückzulegen, welcher durch
die Nähe des Feindes um so gefährlicher wurde. Er marschirte
über Anglure, die ganze Nacht hindurch, und erreichte erst am
17. März Arcis - sur - Aube. Ganz erschöpft kam diese Abtheilung
dort gegen Mittag an und wurde in die längs des linken Aube-Üfers
liegenden Ortschaften einquartiert.
Napoleon war denselben Tag mit einem Theile seiner Garden
in Epemay angekommen und brachte dort die Nacht zu.
Am 18. März in aller Frühe rückte er sodann von Epemay,
der Marschall Ney Ton Chalons aus, gegen die bei Arcis stehende
Hauptarmee vor und griff das VI. Corps bei Sommesous an.
Die Meldung hierüber erhielt der F.-M. Fürst Schwarzenberg
erst um 3 Uhr Nachmittags. Sofort Hess er das V. Armee - Corps,
welches bereits in der Frühe auf das rechte Aube - Ufer befehligt
worden war, unter die Waffen treten und liess die Division F.-M.-Lt.
Br. Spleny gegen Sompuis vorrücken.
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406 181#-t81ft-
Von hier aus entsendete unser Regiment Patrouillen gegen
Sezanne, Fke-Champenoise, Chalons und Vitiy, um die Bewegung^
der feindlichen Colonnen zu beobachten.
Da die Franzosen nun mit üebermacht von N<Mrden her vor-
drai^en, wurde die Division F.-M. -Lt. Br. Spleny nach und nadi
zurückgezogen und auf dem linken Aube-Üfer aufgestellt
Die weiteren Daten erfahren wir aus der folgenden vom
F.-M.-Lt. Br. Spleny eingesendeten Belation über die Erdgnisse
des 19. und 20. März:
«Der Feind hatte am 19. März den kaiserlich rossisdien
«General Easaros, so die Aube gegenüber von Plancy beobachtete,
«von den Ufern entfernt und den üebergang über diesen Fluss
^forcirt.
«Dieses veranlasste mich, die zwei Regimenter Enesevidi
^Dragoner und SzeUer Huszaren die Front zu verändern und ihreB
«rechten Flügel an die Aube zu appuyiren. General Easaros ver-
«theidigte die Deäl^en von Bessy auf das Tapferste; selbet seinen
«Bfückzug gegen Yillette traute sich der Feind nicht mit Ernst za
«beunruhigen. Herr Oberstwachtmeister von Makay von Eaesevidi
«Dragoner wurde von mir mit einer Division zur allenfalsigen Deekong
«des Rückzuges der leichten Gavallene des Generals Eazaros vor
^yillette aufgestellt, mit dem Reste der zwei Regim^ter zog ich mich
„in die bei Arcis bestimmte Aufstellung des Armee - Corps zorfldL
«Dieser Tag endigte damit, da^s der Feind bei Plancy Brüden
.über die Aube schlug und seine ganze Armee da herüber defi-
«lireu liess.
«Am 20. wurde nach unternommenen gegenseitigen Recognos-
,,cirungen auf Befehl Arcis verlassen, und das Armee - Corps zog
„sich auf die Anhöhen von Petit -Torc^. Der Feind folgte unseren
«Bewegungen und besetzte Arcis. Zwei russische Cavallerie^Regimenter
«hatten inzwischen auf dem rechten Ufer der Aube eine Recognos-
«cirung gegen Arcis vorgenonmien. Der Feind, dem es vonhdchster
«Wichtigkeit war, sich die Ueberzeugung dieser Bewegung zu ver-
«schaffen, rückte diesen zwd Regimentern mit b^leidien 1500
«Pferden und fünf Eanonen entgegen. Die Russen, die sich zu
«seh wach hielten, dem Feinde zu begegnen, fingen an, sieh zurück-
«zuziehen. Der Feind verfolgte selbe schnell bis Isles.
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»M-18ffiu 407
«iDzwisohen war die Hauptdisposition eingetroflfeD, nach welcher
•die ganze Armee den bei Arcis stehenden Feind angreifen sollte.
«Die Angriffs - Massen waren colonnenweise angerückt. Seine
vEicellenz, der en chef Commandirende, fand es für höchst nöthig,
«dass die Anbe, so bereits durch den Feind auf mehreren Punkten
«bedroht war, zur Beruhigung der offensiven Bewegungen der Armee
«gesichert werden möchte.
«Ich erhielt diesen Auftrag mit den Begimentern Knesevich
«Dragoner und Schwarzenberg Uhlanen.
«Der Feind hatte unterdessen unsere Angiiffs - Colonnen be-
«merkt und hatte sich am rechten Aube-Ufer zurückgezogen.
«Nach Mass, als sich der Feind zurückzog, commandirte ich
»meine Truppen vor und richtete meine Aufinerksamkeit auf alle
«Furten über die Aube.
«Bei Ic Chßne, gegenüber von Grand-Torcy, sah ich beträcht-
«liche Massen von Gavallerie, als auch Infanterie; feindliche Abthei-
«lungen gingen am rechten Ufer den Aube-Strom aufwärts. Dieses
«veranlasste mich, die zwei Begimenter zwischen Grand* und Fetit-
«Tercy aufisustellen, das linke Aube-Ufer durch aufgestellte Piquets
«und inmiierwährende Patrouillen zu beobachten.
«Inzwischen war der Ort Grand-Torcy sechs Mal vom Feinde
«genonmien und ebenso viele Male von den Unserigen dem Feinde
«entrissen.
«Der Feind, der jenseits der Aube disponible Truppen hatte,
«hatte in unserem Bücken und Flanke Cavallerie und InEanterie
«über das Wasser detachirt, welches stets damit endigte, dass der
«Ort Grand-Torcy von den Unserigen nicht behauptet werden konnte.
«Die Aufstellung dieser zwei Begimenter, obwohl selbe durch
«Feuer der Kanonen und Granaten nicht gelitten haben, war von
«der grössten Wichtigkeit. Schon fing die Infanterie, so sich ver-
«feuert hatte und viel verlor, an, sich zurückzuziehen. Es war zu
«besorgen, dass eine Unordnung statt haben werde; unter dem An-
«blicke dieser zwei Begimenter aber haben sich die Abtheihingen
«wieder fonnirt und die Ordnung immer hergestellt.
«Die Armee hatte sich unterdessen auf den Höben von
«Chaudrey aufgestellt; die Begimenter Knesevich und Schwarzen-
«berg erhielten von mir den Befehl, von jedem Begimente eine
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408 181f'181&
„Division auf Vorposten herwärts Grand-Torey zu lassen, über welche
„Herr Oberstwachtmeister von Makay von Knesevich Dragoner das
„Commando führte.
„Ich halte mich verpflichtet, allen den Truppen, die ich unter
„dieser Zeit zu befehligen die Ehre hatte, die Gerechtigkeit wider-
„ fahren zu lassen, ihr tapferes, unerschrockenes, auszeichnend be-
„harrliches Betragen zur Kenntniss eines hohen Corps d'arm6e-
j, Commanders und gnädigster Berücksichtigung bestens anzuempfehlen.
„Ich empfehle bestens den Herrn Oberstwachtmeister von
„Makay von Knesevich Dragoner, der am 20. mit seiner Division
„mehrere Angriffe auf den Feind machte und trotz seiner Minder-
„zahl dem Feinde imponirte.
„Bungis, 8. April 1814.
„Spien y m. p., F.-M.-Lt.*
Der Verlust unseres Begimentes bei Arcis-sur-Aube war
nicht bedeutend; 8 Mann blieben todt, 1 Mann, 1 Pferd wurden
VOTwundet.
Das Treffen endete mit dem Bückzuge Napoleons. Er sah
jetzt ein, dass sein erschöpftes Heer nichts mehr gegen die ver-
bündeten Armeeen auszurichten vermochte und entschloss sich in
seiner verzweifelten Lage zu einem letzten gef&hrlichen Versuche.
Er gab nämlich den AUiirten die Strasse nach Paris fast vollkommen
frei, wendete sich aber mit seiner Hauptmacht nach Nord -Osten,
um sich auf die Bückzugslinie der AUiirten zu stellen.
F,-M. Fürst Sdiwarzenberg Hess jedoch nur ein stärkeres
Corps dem Heere Napoleon's folgen und ging mit seiner Haupt-
macht, dabei auch unser Begiment, direct auf Paris los.
Am 26. März fiel dem Kronprinzen von Württemberg die
Aufgabe zu, mit der Beiterei des IV., V. und VI. Corps womöglich
bis Lafert^ - Gauchire zu marschiren. Er fand S^zanne vom Feinde
geräumt, und als er bei Moeurs ankam, erfuhr er, dass sich die
Franzosen nicht auf der alten Strasse über Träfols, sondern auf der
neuen, längs des linken Ufers des Morin- Baches gegen Li^ert^-
Oauchere zurückgezogen hätten. Dieses veranlasste ihn, bloss die
Beiterei des V. Corps unter dem G. - d. - C. Br. Frimont gegen
Meilleray fortrücken zu lassen, mit dem Beste aber über Beveillon
auf der neuen Strasse weiter zu marschiren.
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181f-181& 409
Am 27. März hatte das Y. Corps den Naditrab der Armee
zu Ulden. Die Beiterei unter dem 0.-d.-C. Br. Frimont, dabei unser
Begiment, blieb daher auf den Höhen hinter Lafert^ - Gauchere
stehen, um alle Trains und Bagagen aufzunehmen.
Den 29. März rückte das V. Corps von Chailly bis Meanx vor.
Nachdem sodann am 30. März Paris capitalirt hatte, marschirte
es am 31. über Chelles bis St. Mandä und bezog in der Nacht
auf den 1. April ein Lager zwischen diesem Orte und der Vorstadt
St Antoine.
So hatten die Allürten die französische Hauptstadt erreicht,
aus welcher seit 22 Jahren so viele Sehrecken und Leiden über
ganz Europa gekommen waren.
Das Regiment Br. Enesevich Dragoner bezog am 2. April ein
Lager bei Bungis, wo es bis zum 10. verblieb. Sodann trat es den
Marsch in das ffir das Y. Corps angewiesene Departement der
Vogesen an. Wir finden es am 15. April zu la Neue, im 16. zu
St. Loup und Linth^, am 17. zu Dommartin -Lettr6e und Soud^-
N. D., am 19. zwei Escadronen zu Norrois, zwei zu Gloyes und
zwei zu Montcets-rAbbaye, am 20. April das ganze Regiment bei
Sommancourt. Von hier aus marschirte es in die Gegend von EpinaL
Zufolge einer Ordre- de -bataille vom 30. April bUeb das Re-
giment Br. Enesevich Dragoner wie bisher bei dem vom G-enerale
Graf Wrede befehligten V. Armee-Corps der Hauptarmee, auch bei
der vom G.-d.-C. Br. Frimont befehligten österreichischen Ab-
theünng dieses Corps und in der Division F.-M.-Li Br. Spleny;
es kam jedoch in die Brigade G.-M. Br. Geramb.
Am 1. Mai änderten vier Escadronen unseres Begimentes ihre
Stationen bei Epinal; zwei kamen in die Gegend zwischen Epiiial
und Chfttel-sur-Moselle, zwei zwischen Epinal und Bemiiiemont,
während die dritte Division, wie es in den Acten heisst, in der bis-
herigen Dislocation verblieb. Welche Ortschaften dieselbe bezogen
hatte, ist in Vergessenheit gerathen.
Von Epemay aus wurde das Begiment Br. Ejiesevich Dragoner
zum Marsche gegen Worms beordert. Wir finden es am 21. Mai
in Seherwiller, am 25. in Bischweiler, den folgende Tag zu Nieder-
BMeren und Bflhl, am 27. zu Freckenfdd und Minfeld, am 30. Mai
zu Iggelheim, Bohl und Meckenheim.
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410 i81f-18».
In der Gegend von Worms angelangt, wurde unser Regiment
nach Odernheim, Dolgesheim und Ountersblum verlegt. Der Diviskmir,
P.-M.-Lt. Br. Spleny, kam nach Worms, der Brigadier 6.-M.
Br. Geramb nach Pfeddersbeim.
Am 30. Mai 1814 wurde der erste Pariser Friede abgescWossen,
worin Frankreich Ludwig XYIII. zum König, mne neue Ver&ssnng
und die Grenzen von 1792 erhielt.
In der Gegend von Worms blieb unser Begiment bis zum
7. Juni. An diesem Tage wurde dasselbe in das Mosel-Departement
beordert und kam daselbst in die Division F.-M.-Li Graf Hardegg,
Brigade G.-M. Br. Geramb. Eine Escadron traf am 16. Juni als
Besatzung in Mainz ein, während der Begimentsstab nach Simmen
mad die übrigen f&nf Escadronen in die dortige Gegend verlegt
wurden. Sie trafen daselbst am 17. und 18. Juni ein. Auoh die
in MainsE befindliche Escadron des Regimentes Br. S^nesevich Dra-
goner kam spAter in die Gegend von Simmem«
Dort blieb unser Regiment, bis die Büdtkehr Napoleons voi
Elba im Ftühjahre 1815 neue Kämpfe hervorrief. .
Die Detail^Disloeation, vom August angefangen, war folgende:
Begimentsstab: Simmem, Obersten 1. Escadron: Kirchberg, Obeistea
2. Escadron: Dickenschied, Oberstlieutenants 1. Escadron: KastellaoD,
Oberstüeutenants 2. Escadron: Alterkölz, Majors 1. Escadron: Bern-
castel, Majors 2. Escacbron: Trarbach.
Im September wurde die Oboisten 2. Escadron nach Dill, im
Ootober nach Lotzbenren, die Oberstlieutenants 2. Eseadroa in
September nach Pldtzenhausen, im October nach Gddenrotii, in
November nach Kastellaun, endlich die Obersüieutenaats 1. Escadron
im November nach Beltheim verlegt
Die Beserve-Escadron unseres Begimentes kam Ende Min vea
Ostrau (Hradischer Kreis, Mähren) nach Ungarisch Brod, verMieb
daselbst bis zum 10. Juli und trat sodann den Marsch durch üngam
nach Siebenbürgen an.
Dort traf dieselbe im August ein, wurde nach Szisz^B^en in
Thordaer Comitate veriegt, musste jedoch schon Ende August wegen
Brodmangels Siebenbfirgen wieder verlassen und nadi Gross-Wardein
(Biliarer Comitat^ Ungarn) nuurschiren. Diese Stadt erreichte die Be-
serve-Escadron am 28. September und verblieb daeelkst über Wintet
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18M~iaifi. 411
Die während des Feldzuges eingetretenen Abgänge unseres
Begimentes wurden durch Erg&nzungs-Transporte Ton der Beserve-
Escadron wieder ersetzt. So erhielt es im Februar 1814 einen
Traaq^rt von 50 Mann und 132 Pferden.
8eit dem 30. September 1814 tagte der .Wiener -»Gdngress, 1815.
welcher mit ungeheuren Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, da es
galt, den Besitzstand der Fürsten, die Begrenzung aller Staaten
wieder auf einen geordneten Fuss zu bringen und hiebei eine Harmonie
zwiscken den atter^ten Beehten und dem während der jüngsten
Kriege von den einzelne Staaten gemachten Ländererwerfoe herzu^
steUen.
Da in Folge dessen am Congresse zu Wien ZerwürMsse ent-
standen, ausserdem das französische Volk durch eine Beihe ver-
kelirter Hassregeln des Königs Lsdwig XVIU. in hohem Grade ver-
Btimmt wurde, so v^^suchte Napoleon abermals sein Olüek.
Er Terliess Elba, landete am 1. März 1815 in Frankrdch und
zog bereits am 20. März, vom Volke und der Armee begrttset, als
Henfseher in Paris ein.
Diese überraschenden Nachrichten stellten sofbrt die Eini^it
der aHürt^ Fürsten wieder her, Napoleons Anträge und Friedens-
Yersicherungen wurden mit der Achterklänmg beantwortet und diie
starke Kriegsmacht zur Aufirecfaterhaltu^ des Pariser-Friedens auf-
gebotra.
Oesterreieh allein stelUe ungefähr 300.000 Mann, imd zwar
eine kldne Armee in Italien, räie grosse am Mittel - Bheine.
Qegen den bei letzterem angestellten F.-M. Fürst Schwarzen-
berg dirigirte Ni^oleon nur schwächere Heeresabtiieilung^ während
er selbst seine Hauptmacht nach den Niederlanden gegen Wellu^on
und Blücher führte.
Dort zertrümmerte der Verlust der Schlacht bei Waterloo dk
letzten HofGoungen des frfuizösiscben Kaisers.
Am 22. Juni musste er zum zweiten Male dem Throne ent«
sagen und am 8. Juli zog der König Ludwig XYIU. wieder in seine
Hauptstadt ein.
Nachdem Napoleon auf die Insd St. Helena gebracht worden
war, schlössen die AUiirten am 20. November 1815 den zweiten
Pariaer Frieden mit Frankreich ab.
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412 ISM-MIS«
Nach diesem kurzen BKi^e auf die grossen Ereignisse wenden
wir uns wieder zum Begimente Br. Enesevieh Dragoner.
Die Aufgabe desselben im Jahre 1815 war einestheils, die
deutschen Provinzen am Mittel - Rheine zu schützen, anderBtteils,
die dort befindiiel)en Festungen im Vereine mit andern Truppen zu
cemiren.
Die erste Dislocation unseres Regimentes fsuid in diesem Jahre
im März statt, und zwar kam die Obersten 1. Eseadron nach Masters-
hausen, die Obersten 2. Eseadron nach Laufersweito, die Oberst-
lieutenants 1. Eseadron nach Gensingen, die Ofoerstlieutenants 2. Esea-
dron nach Boppard, während der Segimentsstab zu Simmem, die
Majors 1. Eseadron zu Bemcastel, und die Majors 2« Eseadron zu
Trarbach verbfieben.
Im April wurden bis auf den Begimentsstab alle Abäieilmgea
unseres Regimentes dislocirt. Es kam die Obersten 1. Eseadron nach
Dkkenschied, die Obersten 2. Eseadron nach GemOnden, die Oberst-
lieutenants 1. E8(»dron nach Silz, die OberstBeutenants 2. Eseadron
nach Ai^enthal, die Majors 1. Eseadron nach Gensingen und <fie
Majors 2. Eseadron nach Eirohberg.
Diese Stationen wurden bis Mai beibehalten, sodann fiber Strom-
berg nach Sobemheim marschirt
Dorthin kam jetzt der Regimentsetab, dagegen die Obersten
1. Eseadron nach Eckweiler, die Obersten 2. Eseadron nach Wmter-
burg, die OberstUeutenants 1. Eseadron nach Staudemheim, die Oberst-
lieutenants 2. Eseadron nach Gensingen, die Majors 1. Bscadron nach
Waldbdokelheim und die Majors 2. Eseadron nach Weinsheim.
Anfang Juni wurde die Oberstlieutenants 1. Eseadron nach Fied^-
Hochstadt, nordöstlich von Landau, die Obersten 2. Eseadron naeh
Mainz beordert, während die übrigen vier Escadrcmen unseres Regi-
mentes die Bestimmung zum Blockade-Corps von Strassburg erhielten.
Während des Marsches dortiiin, schloss sich eine Division
unseres Regimentes am 26. Juni der Avantgarde des vom F.-M.-Li
Graf Wallmoden befehligten linken Flügels des alliirten Corps unter
dem Kronprinzen von Württemberg an.
F.-M.-Lt Graf Wallmoden hatte am 26. Juni die von den
Franzosen geräumte Festung Lauterburg besetzt und rückte aitf
26. weiter gegen Seltz den etwa 60.000 Mann starken Franzosen
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16t«-l»ift« 413
nach. Seine Avantgarde bestand an diesem Tage nebst den zwei
Escadronen des Begimentes Br. Knesevich Dragoner aus den Ba-
taillonen Bevss-Greitz, Isenborg, demjenigen des Frankfurter - Con-
tingentes und zwei Geschützen.
Sie wurde vom G.-M. von Wrede befehligt und stiess bei dem
nördlich v<m Seltz gelegenen Walde auf den Feind. Na(^dem die
Franzosen aus demselben verdrängt und bis Seltz zurfldcgeworfen
worden waren, kam es bei diesem Orte zu einem äusserst hart-
näckigen Gefechte. Die Division unseres Begimentes nahm rühm-
Hcben Antheil daran.
Inmitten des EampfgewlUiles bemerkte der Gemeine Josef
Wendraczek einen schwerverwundeten Officier des Bataillones vom
Frankfurter Gontingente. Schnell sprang er vom Pferde, hob den am
Boden liegenden Officier auf dasselbe und brachte ihn auf diese
Weise in Sicherheit.
Das Gefecht endete mit dem Büokzuge der Fianzosen. Von
der Division unseres Begimentes blieben 2 Mann, 4 Pferde todt.
In der Gegend von Strassburg angelangt, kam die Oberst-
lieutenants 2. Escadron in ein Feldlager in der Nähe von Strass-
burg, die Obersten 1. Escadron, sowie die Majors- Division aber
nach Wantzenau, nordöstlich dieser Festung.
Der Begimentsstab war zwischen Mainz und Strassburg in
Mutterstadt geblieben.
Im Juli wurde auch die Obersten 2. Escadron von Mainz, und
die Oberstlieutenants 1. Escadron vonNieder-Hochstadt zum Blockade-
Corps von Strassburg beordert, so dass sich in diesem Monate das
ganze Begiment Br. Enesevich Dragoner vor dieser Festung, theils
im Lager, theils in Cantonnirungen b^and.
Es verblieb daselbst bis zum 1. October und trat sodann den
Marsch ia die Gegend von Weissenburg an.
Der Begimentsstab kam nach Weissenburg selbst, eine Esca*
dron nach Steinseltz, Bott und Eleelmrg, zwei Escadronen nach
Altenstadt und Kapsweyer, zwei Escadronen nach Gross ^ Steinfeld
und Nieder-Otterbaeh.
Am 18. October fand abermals ein Stationswedisel statt. Der
Begimentsstab kam nach Lauterburg, die Obersten 1. Escadron nach
Sahnbach, die Obersten 2. Escadron nach Nieder -Lauterbach, die
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414 1«1«-181».
Majors 1. Escadron nach Scheibenhardt und die Majois 2. Escadion
nach Neuburg.
Denselben Tag erUess der zu Dijon befindliche Corps -€!<nn-
mandant, G.-d.-C. Br. Frimont, einen Befehl, wonach ein öster-
reichisches Truppen -Corps im Rhein -Thale zwischen Molsheim,
Strassburg und Landau aufgestellt werden sollte. Der F. - M. - Lt
Br. Wimpfen wurde zum Commandanten desselben ernannt und äe
Division F. -M. -Li Graf Hazuchelli demselben zugetiidlt Zur
letzteren kamen die Obersten- und die Majors-Division unseres Regi-
mentes, während die Oberstlieutenants-Division ^eichzeitig den BeSoU
erhielt, nach Gauböckelheim, südwestlich von Mainz, abzumarschiren.
Am 4. November erschien eine Ordre-de-bataille, wonach die
bei Lauterburg zurückgebliebenen vier Escadronen unseres Regimentes,
welche bisher zur Brigade G. - M. Br. Geramb gehört hatten, in
diejenige des G.-M. Marquis Paulucci kamen.
Am 18. November wurde ein Zug dieser vier Escadronen nach
Seltz verlegt.
Zufolge einer Ordre - de - bataille vom 5. December kamen sie
wieder in die Brigade G.-M. Br. Geramb.
Da das Corps des F.-M.-Lt. Br. Wimpfifen nunmehr die Haupt-
bestimmung erhielt^ die Festung Landau dnzuschliessen, wurde am
9. December der Regimentsstab und die Obersten 1. Escadron nach
Rheinzabem und Rülzheim, die Obersten 2. Escadron nach Langen-
kandel, die Majors 1. Escadron nach Weissenburg und Bergzabern,
die Majors 2. Escadron endlich nach Jockgrim verlegt
Einige Tage sp&ter erfolgte der Abmarsch der meisten öster-
reichische Truppen nach den Erblanden.
Das Regiment Br. Enesevich Dragoner erhielt die Ordre, Ins
auf Weiteres am Rheine zu verbleiben. Es blieb in der Division
F.-M.-Lt. Graf Mazuchelli, kam jedoch laut Ordre-de-bataille vom
12. December in die Brigade Oberst Kraus und erhielt eine be-
quemere Dislocation, wie bisher. Der Begimentsstab und die Obersten
1. Escadron kamen in die Festung Landau, die Obersten 2. Escadron
nach Ober- imd Nieder-Essingen, Knöringen, Walsheim und Böching^
die Minors 1. Escadron nach Weiler, Schweigen, SefaweighofNi und
Eapsweyer, die Majors 2. Escadron endlich nach Büchelberg, Berg
und Neuburg.
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l»t«-lS1ft. 415
Qegen Ende des Jahres 1815 wurden auch diese Stationen mit
anderen vertauscht. Nur der Begimentsstab und die Obersten
1. Escadron blieben in Landau, dagegen kam die Obersten 2. Esca-
dron nach Herxheim, die Majors 1. Escadron nach Bergzabern und
die Majors 2. Escadron nach Langenkandel. Die OberstUeütenants
1. Escadron befand sich um diese Zeit im Donnersberger* Departe-
ment, die Oberstlieutenants 2. Escadron zu Wendelsheim, nord-
we^ch von Alzey.
Die Reserve - Escadron unseres Regimentes blieb bis zum
3. Jänner 1815 zu Gross - Wardein in Ungarn und marschirte
sodann nach Ober - Oesterreich ab. Am 22. Februar erreichte sie
die neue Station Sieming im Traun - Viertel und verblieb daselbst
bis zum 15. October. Den folgenden Tag setzte sie sich wieder
nach Ungarn in Marsch und erreichte erst am 6. Jänner 1816 ihren
neuen Bestimmungsort Boszörmäny im Szabolcser Gomitate.
Aiibaiig zur IX, Periode*
Nach dem Frieden von Wien (14. October 1809) war man in
Oesterreich eifrigst bemüht, das Heerwesen mehr und mehr zu
verbessern.
Durch das Circular vom 1. September 1812 wurde die Reserve-
Institution reorganisirt. Demgemäss geschah die Stellung der Reserve-
Mannschaft durch die conscribirende Obrigkeit. Die tauglich Be-
fundenen wurden assentirt. Die för die Cavallerie bestimmten
Reservemänner entliess man gleich nach der Assentirung und Be-
eidigung unabgerichtet nach Hause, bis sie im Bedarfsfalle zur
Ergänzung eingezogen wurden. Jeder Reservemann erhielt bei seinem
Abgehen nach Hause zum Zeichen seiner Assentirung bei der Reserve
und zu seiner Legitimation als Reservemann eine Reservekarte. Der-
jenige Reservist, welcher das 40. Lebensjahr zurückgelegt hatte,
wurde aus dem Stande der Reserve gebracht und mit einem Ent-
lassungs - Certificate versehen.
1812 erschien ein Heiratsnormal mit neuen Cautionssätzen.
Mittelst Verordnung vom Jahre 1813 geruhten Se. Majestät
die Todesstrafe durch das Schwert aufzuheben und zu befehlen, dass
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416 181«-18U«
die Todesstrafe, wenn nach den Gesetzen der Schwertschlag statt-
zufinden hätte, mit dem Strange vollzogen werden sollte.
Die Instruction vom 1. September 1810 ordnete bezfiglich der
Militär ^Verpflegung an, dass dieselbe nunmehr durchgehends mittelst
Subarrendirung*) stattfinden und nur insoweit durch eigene Begie
bewirkt werden sollte, als die Subarrendirung mit unverhältnissmässig
grossen Kosten verbunden sein würde.
Die Statuten der Militär -Ehrenmedaille wurden 1810 durch
den Kaiser Franz erneuert und noch ausgedehntere BegOnstigangen
hinzugefügt. In demselben Jahre wurden auch zu den Statuten des
Maria Theresien - Ordens Nachtragsbestinmiungen hinzugeftigt Im
Jahre 1814 erlosch der 1805 gestiftete Orden der eisernen Krone.
Zufblge Allerhöchsten Handbillets ddto. Paris, am 31. Mii
1814, stifteten Se. Majestät das sogenannte Armeeb^uz, ein mili-
tärisches Ehrenzeichen fQr jeden österreichischen Soldaten ohne
Unterschied des Banges, welcher an den glorreichen Siegen in den
Befreiungskriegen 1813 und 1814 thätigen Antheil genommen hatte.
Dieses Sieges -Denkzeichen, aus erobertem Kanonenmetalle geprägt,
wurde zum ersten Male beim feierlichen Einzüge des Kaisers von
Bussland und des Königs von Preussen zum Gongresse von Wien
(25. September 1814) auf der Brust getragen.
Die Erfahrungen, welche aus den französischen Bevolutions-
kriegen, sowie aus jenen in Spanien und Bussland geschöpft worden
waren, fanden wirksame Anwendung in den Feldzügen 1813 und
1814. P.-M. Carl Fürst Schwarzenberg adoptirte das neue System
energischer Aufbietung aller Streitmittel, sobald dieses zur Erreichung
eines grossen Zweckes nothwendig wurde. Einfachheit im Entwürfe
und in der Ausführung seiner Pläne characterisirten diesen Feldherrn.
Er verstand es, Einheit selbst auf getrennte Massen zu übertragen,
so dass die verschiedenen Armeeen strategisch zu einem Operations-
ziele mitwirkten. Gleichzeitig hatte der F.-M. Fürst Schwarzenberg
in seiner Kriegsleitung den Grundsatz Napoleons befolgt, dass der-
jenige den Schlüssel zum Siege in der Hand habe, welcher auf dem
Schlachtfelde zuletzt noch über eine intacte Beserve verfügt
*) Verpachtungen an Städte, Gemeinden, Privatpersonen eto.
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Z. Pniodi.
Friedeasepoehe. 1816— 1841
Am 1. Jftnner 1816 war das Begiment Br. Eneseyich Dragoner 1816.
folgendermassen einquartiert: Begimentsstab und Obersten 1. Esca-
dron in der Festung Landau, Obersten 2. Escadron in Harxheim,
Oberstlieutenants 1. Escadron im Donnersberger-Departement, Oberst-
lieutenants 2. Escadron in Wendelsheim, Majors 1. Escadron in
Bergzabern und Majors 2. Escadron in Langenkandel.
Fortwährende Dislocationen fanden in diesem Jahre statt. So
kam am 4. Jänner die Obersten 2. Escadron nach Langenkandel,
die Majors 1. Escadron nach Landau und die Majors 2. Escadron
nach Bergzabern, im Februar die Obersten 1. Escadron aus Landau
selbst in den gleichnamigen Bezirk, die Majors 2. Escadron nach
Landau, die Majors 1. Escadron wieder nach Bergzabern. Beide
Escadronen der OberstUeutenants- Division finden wir diesen Monat
im Donnersberger-Departement.
Im März befand sich der Begimentsstab und die Obersten
2. Escadron in Landau, die Obersten 1. Escadron, sowie die Majors-
DiTision im Bezirke Landau und die Oberstlieutenants -Division, wie
früher, im Donnersberger- Bezirke; im AprU finden wir den Bep-
mentsstab, die Obersten 1. Escadron und die Majors -Division im
Bezirke Landau, die Obersten 2. Escadron zu Harxheim und Mons-
heim, nord- westlich von Worms und die Oberstlieutenants -Division
in der Oegend von Mainz.
Im Mai kam unser ganzes Begiment in die Gegend von
Pfeddersheim, und zwar der Begimentsstab nach Osthofen, die
Obersten 1. Escadron nach Hemsheim, die Obersten 2. Escadron
nach Westhofen, die Oberstlieutenants 1. Escadron nach Eich, die
27
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418 18l«-184^
Oberstlieutenants 2. Escadi-on nach Aisheim, die Majors 1. Escadron
nach N. Flörsbach und die Majors 2. Escadron nach Monsheim.
Am 20. Juni wurde femer die Oberstlieutenants 1. Escadron
nach Aisheim, die Oberstlieutenants 2. Escadron nach Bechtheim,
die Majors 1. Escadron nach Pfeddersheim und die Majors 2. Esca-
dron nach Pfiffligheim verlegt.
Aus den letzt angeführten Stationen trat der Regimentsstab,
die Obersten- und die Majors - Dirision am 11. Juli den Marsch
nach Galizien an, während die Oberstlieutenants-Division am Rheine
blieb, daselbst jedoch am 15. Juli in andere ßtationen verlegt wurde.
Die Oberstlieutenants 1. Escadron kam nach Wöllstein, die Oberst-
lieutenants 2. Escadron nach Bingen. Dieses war der letzte Stations-
wechsel der Oberstlieutenants-Division im Jahre 1816«
Der Marschplan des Regimentsstabes, der Obersten- und der
Majors - Division bis Brunn ist uns überliefert Danach marschirte
dieser Theil des Regimentes Br. Enesevich Dragoner am 11. Joli
nach Worms, weiter über Mannheim, Heidelberg, Sinsheim, Heil-
bronn, Backnang, Schorndorf, Göppingen, Geislingen, Ulm, Gfinz-
burg, Dillingen, Rain, Neuburg, Ingolstadt, Neustadt, Regensburg,
Pfatter, Straubing, Plattling, Vilahofen, Schärdiag, Payerbach,
Efferding, Linz, Enns, Amstetten, Molk, St. Polten, Krems, Hohen-
wart, Röschitz, Znaim, Misslitz und Prahlitz, am 2. September
nach Brunn.
Von Brunn aus marschirten sodann der Regimentsstab, die
Obersten- und die Msgors - Division nach Ost -Galizien, kamen am
28. September in der Gegend von Tarnow an und wurden daselbst
folgendermassen dislodrt: der Regimontsstab nach Tarnow, die
Obersten 1. Escadron nach Struszjna, die Obersten 2. Escadron
nach Dabrowka im Tamower- Kreise, die Majors 1. Escadron nach
Woynicz und die Majors 2. Escadron nach Borzgcin im Bochnier
Kreise. Am 5. October wurde die Obersten 2. Escadron von D^
browka nach Pil2no verlegt.
Nach den unendlichen Strapazen, Stations-Yerändenmgen und
Märsdien trat jetzt eine ungemein lange Zeit der Ruhe ein, denn
der Regimentsstab, die Obersten- und die Migors - Division blieben
in den hier angefahrten Ortschaften, ohne den geringsten Staüons-
wechsel, bis zum 16. März 1825,
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tSt«-lS47«
419
Die Reserve - Escadron verliessen wir 1815 auf dem Marsche
von Siemmg (Traim -Viertel in Ober-Oesterreich) nach Böszörmöny
(Szabolcser Comitat in Ungarn), wo sie am 6. Jänüer 1816 eintraf.
Daselbst wurde sie zufolge eines hofkriegsrftthHehen Bescriptes
vom 15. April 1816 aufgelöst und an ihre Stelle ein Depdt von
76 Köpfen errichtet. Dasselbe bestand jenem hofkriegsrftthlichen
Bescripte gemäss aus: 1 Bittmeister, 1 Oberlieutenant, 1 ünter-
lieutenant, 1 Wachtmeister, 6 Corporalen, 1 Trompeter, 1 Satüer,
1 Schmiede» 1 Jounerschützen, 60 berittenen Gemeinen und 2 ge-
meinen Privatdienem.
Das zu Böszörm^ny neu aufgestellte Depot unseres Begimentes
trat am 6. Mai den Marsch nach Mähren an und wurde daselbst
am 4. Juni nach Ungarisch -Brod verlegt.
Hier verblieb es bis 2um 2. September, wurde den folgenden
Tag nach Galizien in Marsch gesetzt und gleich nach seiner An-
kunft daselbst aufgelöst.
Zu gleicher Zeit wurden auch der Begimentsstab» die Obersten-
und die Majors-Division vom Kriegs- auf den Friedensfuss gesetzt,
während die am Bheine zurückgelassene Oberstlieutenants -Division
auf dem Kriegsfusse verblieb.
Der Stand eines Dragoner - Begimentes zu sechs Escadronen
auf dem Priedensfusse betrug im Jahre 1816: 1135 Mwin, 928 Pferde.
Zum Begimentsstab gehörten:
Mann Pferde
Oberst-Inhaber
Oberst-Commandaat
Oberstlieutenant
Major
Kegiments - Caplan
Begiments-Auditor
Peldarzt
Rechnungsführer
Adjutant
Oberärzte 3
Unterärzte 3
Fouriere . 5
Summa :
20
9
27*
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420
lSt«-lS47.
Mann
üebertrag : . 20 .
Stabs-Trompeter 1 -
Divisions-Trompeter 3
Standart-Führer
Oberschmied .
Profoss . . .
Fouriersehützen
Privatdiener .
3.
1 .
1 .
3.
5 .
Summa des Begimentsstabes : . 37 .
Eine Escadron zählte:
1. Bittmeister
2. Bittmeister
Oberiieutenants
ünterlieutenants
Wachtmeister .
Trompeter . .
Sattler . . .
Schmied . . .
Corporale . .
Foorierschützen
Gemeine . . .
Privatdiener .
Mann
1 .
1 .
2 .
2.
2.
1 .
1 •
1 .
12.
1 .
154.
5.
Smnma einer Escadron: . 183 .
Mann
Stand der 6 Escadi'onen 1098 .
Stand des Begimentsstabes :..... ... 37 .
Summa Summarum: 1135
Pferdo
9
1
3
3
17
Pferde
1
1
2
2
2
1
12
130
151
Pferde
906
17
923
Der Kriegsstand eines Dragoner - Begimentes zu sechs Feld-
Escadi'onen und der Beserve - Escadron betrug 1816: 1346 Mann,
1287 Pferde.
Zum Begimentsstab gehörten:
Mann Pferde
Oberst -Inhaber 1 . . . 1
Oberst-Commandant 1 . . . 1
Summa:
2.
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im«-lS4T*
421
Mann
Uebertrag: . 2 .
Oberstlieutenant 1 .
Major 1 .
Regiments-Caplan 1 .
Auditor 1 .
Feldarzt 1 .
BechnungsfÜhrer . 1 .
Adjutant 1 .
Oberärzte • 3 .
Unterärzte 3 .
Fouriere . • 8 .
Stabs-Trompeter 1 .
Divisions-Trompeter 3 .
StandartfOhrer 3 .
Ober-Schmied 1 ,
Unter-Schmied 1 .
Profoss . \ 1 .
Fourierschützen 8 .
Privatdiener 6 .
Summa des Begimentsstabes : . 41 .
Pferde
2
1
1
1
1
1
1
1
8
8
3
1
3
3
1
1
1
28
Eine Feld-Escadron zählte:
Mann
1. Bittmeister 1
2. Bittmeiater . 1
OberHerutenants 2
Unterlieutenants , . . . . 2
Wachtmeister 2
Trompeter 1
Sattler 1
Schmied 1
Corporate 12
Fourierschützen 1
Gemeine 150
Privatdiener . 5
Summa einer Feld-Escadronl . 179
Pferde
1
1
2
2
2
1
1
1
12
150
173
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422
IfiU^UM«;
Stand der Reserve -Escadron:
Mann
1. Rittmeister 1
2. Rittmeister 1
Oberlieutenants 2
Unterlieutenants 2
Wachtmeister 2
Unterarzt 1
Pourier 1
Trompeter 1
Sattler 1
Schmied 1 .
Corporale 12
Fourierschütz 1
Gemeine 200
Privatdiener 5
Summa der Reserve-Escadron: . 231
Mann
Stand des Regimentsstabes 41
Der 6 Peld-Escadronen 1074
Der Reserve-Escadron . 231
Summa des ganzen Regimentes auf dem
Eriegsfusse 1346
Pferde
1
1
2
2
2
12
200
221
Pferde
28
1038
221
1287
1817. Im Pebruar 1817 wurde die Oberstlieutenants 1. Escadron
unseres Regimentes von WöUstein nach Westhofen, die Obersüiente-
nants 2. Escadron von Bingen nach Alzey verlegt Sie blieben hier
aber nur bis zum 22. März und marachirten sodann nach Ost*
Galizien ab. Dieselben nahmen ganz denselben Weg, wie der Regi-
mentsstab, die Obersten- und die M^jors-Division im Jahre 1816
eingeschlagen hatten, passirten am 19. April Schärding, kam^ am
14. Juni an ihrer Bestimmung an und wurden daselbst auf den
Priedensfuss gesetat.
Die Oberstlieutenants 1. Escadron kam nach Gtogow, die Oberst*
lieutenants 2. Escadron nach Sedziszow im Rzeszower £jreise. Hier
blieb auch die Oberstlieutenants - Division, wie die anderen Abthei-
lungen unseres Regimentes in ihren Stationen unverändert bis znm
16. März 1825.
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l«t«-t»«y. 428
Am 21. August 1817 kam der Unterlieutenant Eudolf Ullrich
unseres Begimentes in die Equitation naeh Wiener-Neustadt.
Die Musterung des Stabes, der Obersten- und der Majors-
Division ftmd am 9. October zu Tarnow, diejenige der Oberstlieute-
nants-DiTision am 13. Oetober zu Sedziszow statt.
1818 passirte die Oberstlieutenants-Division die Musterung am 1818,
26. September zu Sedziszow, der Eegimenlsstab, die Obersten- und
die Majors-Diyision am 28. September zu Tarnow.
Wie im Vorjahre wurden die Kemonten auch 1818 in Böhmen
übernommen.
Am 31. März 1819 rückte der Unterlieutenant Eudolf Ullrich 18W.
aus der Wiener - Neustadter Equitation wieder zum Kegimente ein.
Die diesjährige Musterung unseres ganzen Regimentes hni am
6. October zu Tarnow statt.
Im Jahre 1820 wurde der Rittmeister Leopold Herbert des 1820
Regimentes Br. Knesevich Dragoner, welcher zum Abgrenzungs-
Geschäfte der freien Stadt Krakau commandirt worden war, zum
Ehrenbürger dieser Stadt ernannt.
Die Annahme des Ehrenbürgerrechtes wurde ihm zufolge Aller-
höchster EntschKessung vom 4. August 1820 genehmigt.
Die Musterung unseres ganzen Regimentes fand in diesem
Jahre am 4. October zu Tarnow statt.
1821 erhielt dasselbe Remonten aus Siebenbürgen, 1821.
1822 zu Radautz in der Bukowina. 1822.
Am 6. Jänner 1823 wurde der bisherige Oberst und Comman- 1823.
dant unseres Regimentes, Jacob Oläh von Nänäs, zum General-Major
befördert.
Bis zum 24. Februar führte der Obersttieutenant Josef von
Makay das Interims- Regiments -Commando und übergab es an diesem
Tage dem zum Obersten und Commandanten von Br. Enesevfch
Dragoner beförderten Franz Ludwig Qxaf Bigot de St. Quentin, bis-
herigen Oberstlieutenant des Regimentes Graf O'Reilly Chevauxlegers.
Die Remontirung fend 1823 wie 1824 in Böhmen statt. 1824.
Im Jänner 1825 erhielten die Regimenter Br. Knesevich Dra- 1825.
goner und Kienmayer Huszaren den Befehl, die beiden zur Auf-
wartung in Wien befindlichen Regimenter Graf Einsky Dragoaey
und Erzherzog Ferdinand Huszaren am 16. April abzulesen.
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424 lftU-lM7.
Unser Regiment sammdte sich in Brzesko, sfldwestlidi von
Tamow in Qalizien und trat von dort aus, am 16. März, den Marsch
nach Wien*) an.
Während dieses Marsches traf ein hofkriegsräthliches Besoript
vom 10. März 1825 ein, wonach der Bittmeister 1. Ciasse und
k. k. Eänmierer Friedrich Hannibal Fürst von Thmn und Taxis
unseres Begimentes beordert wurde, zur bevorstehenden Krönung
des Königs von Frankr^ch, den ausserordentlichen k. k. österrei-
chischen Botschafter Paul Fürsten Esterhäzy nach Bheims zu be-
gleiten.
Der erwähnte Kämmerer wurde beauftragt, sich Ende April in
Paris einzufinden und sich gleich nach seiner Ankunft beim Fürsten
Esterhäzy zu melden.
Der Begimentsstab, die Obersten-, die Oberstlieutenants-Division
und die Majors 2. Escadron trafen am 15. April in Wien ein. Dort
kamen sie in die Josefstädter Kaserne, die Majors 1. Escadron da-
gegen nach Penzing und nach Bothmühl. **)
Noch im April rückte unser ganzes Begiment in Wien vor
dem Begiments - Inhaber , G. - d. - C, Vincenz Br. Knesevich de
Sta Helena aus. Derselbe belobte in höchst ehrender Weise die alle
Erwartungen übertreffende ausserordentliche Haltung des Begimentes.
Im August kam die Majors 1. Escadron nach Wien in die
Josefstädter Kaserne, die Majors 2. Escadron dagegen nach Penzing
und Bothmühl.
Am 12. December trat bei unserem Begimente eine Fechtschule
nach der vom F.-M.-Lt. Prinz Coburg veröffentlichten Fechtart
in's Leben. Deren Leitung wurde dem Bittmeister Friedrich Hannibal
Fürst von Thum und Taxis vom Begi^ients-Commando übertragen.
In diese Schule wurden 1 Ofiicier, 2 ünterofSciere und 16 Gemeine
commandirt.
Qegen Jahresschluss erntete unser Begiment neuerdings Lob«
Gelegentlich einer Parade am 19. December sprach nämlich der
Hofkriegsraths-Präsident, G. -d.-G. Prinz HohenzoUem- Hechingen,
denoiselben seine vollste ZuMedenheit aus.
*) Zum letzten Male hatte unser Regiment im Jahre 1804 seine Aof-
wartung in Wien gemacht.
*^ Auf den verschiedensten Karten nirgends zu finden.
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Zufolge eines General -Commando- Befehles wurden denjenigen 1826.
OfBderen, welche noch keinen Feldzug mitgemacht hatten, vom
15. Februar angefangen. Vorlesungen über den Yorpostendienst, das
Lager, den praktischen Felddienst, sowie aus dem Dienst* und
Eiercir - Beglement durch den Bittmeister 2. Classe Franz Baron
Binck zu Baldenstein unter Aufsicht des Majors Josef Hafislaaer von
Hasslau gehalten.
Als Schüler waren commandirt: die Ob^lieutenants Ernst Graf
Festetics de Tolna, Bernhard Eannengiesser, Gonstantin Br. Ene-
sevich, Ludwig Br. Hartelmüller, femer die ünterlieutenants Casimir
Graf Stariienski, Michael von Repässy, Franz von Orosz, Heinrich
Graf Erasicki, Franz Ludwig Graf Kgot de St. Quentin, Carl von
SchöU, Carl von Stobnicki, Franz von Bauch, Anton Höppler und
Johann Isfordink.
Im April 1826 wurde unser Regiment in Wien abgelöst und
nach Lancut in GaUzien beordert
Gelegentlich der am 16. April stattgehabten Abschieds-Parade
erntete dasselbe die Höchste Zufriedenheit des Kronprinzen, £rz-*
henogs Ferdinand. Unmittelbar nach jener Parade erfolgte der
Abmarsch nach Lancut.
Der Begimentsstab traf am 22. Mai in Lancut, die Obersten
1. Escadron am 23. in Przeworsk, die Obersten 2. Escadron am
22. in Lancut, die Oberstlieutenants 1. Escadron am 24. in Lezaisk,
die Oberstlieutenants 2. Escadron am 24. in Grodzisko, die Majors
1. Escadron am 20. in Gtogow und die Majors 2. Escadron am
21. in Tycsgn ein.
In diesen Ortschaften verblieb das Begiment Br. Knesevich
Dragoner ohne irgend einen Stationswechsel bis zum Juli 1880.
Commandirender General in Galizien war 1826 der F.-Z.-M.
Graf Fresnel, Divisionär unseres Begimentes der F.-M.-Li Br.
Trapp, Brigadier der G.-M. Graf Schlottheim.
Noch im Mai wurde ein Bemonten- Depot in Lancut unter
dem Commando des Oberlieutenants Budolf Ullrich errichtet, bei
weldiem sämmüiche Bemonten unseres Begim^tes dressirt wurden.
Am 13. September rückte dasselbe vor dem Commandirendeu,
F.-Z.-M. Graf Fresnel, en parade aus und erwarb sich dessen
vollste ZuMedenheit.
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426 1M«-1S47.
Unter der Leitung des Bittmeisters 2. Classe Josef Jakubowski
Ton Toporc^yk trat im November eine Begimentsschule für Cadeten
zu Lancnt in's Leben. Als Lehrer fongirten der Ob^lientenant
Rudolf Ullrich, die Unterlieutenants Casimir Graf Starienski, Carl
Qraf Bigot de St. Quentin und Ignaz Hennig.
Dem Unterlieutenant Carl ron Scholl gelang es am 18. November
dieses Jahres, mit 16 Dragonern seines Zuges den berOchtigten B&aber
und Deserteur Kurz im Grodziskoer Walde gefiangen zu nehmen.
1827. Am 1. Mai 1827 wurde unsere Regimentsschule fBr Cadeten
aufgelöst.
Neues Lob erntete unser Regiment gelegenheitlich der am
13. September zu Lancut stattgehabten Parade von dem Comman-
direnden^ F.-Z.-M. Graf Fresnel. Am 24. September fand die
Musterung des ganzen Regimentes statt.
Die Recrutirung erfolgte 1827 in Böhmen.
1828. Unter der Aufsicht des Oberlieutenants Rudolf Ullrich trat am
1. Jtoner 1828 wiederum eine Winterschule*) bei unserem Regi-
menfte in's Leben. Als Lehrer fungirten ausser dem genannten
OfBciere der Oberlieutenant Josef Baron Jellacid und der Unter-
lieutenant Carl Graf Bigot de St. Quentin.
Im März dieses Jahres wurde der G. -d.-C. Prinz Hessen-
Homburg zum oommandirenden Generale von Galizien ernannt
Am 10. September rückte unser Regiment zu einer Parade
TOr dem Adlatns des Commandirenden, dem P. - M. - Lt Br. Stutter-
heim aus und wurde ron demselben belobt.
Die Musterung durch den Brigadier fand am 24. desselben
Monates, die Remontirung 1828 in Mähren statt.
Den 1. December begann wiederum eine Regiments -Winter-
sehule unter der Leitung des Rittmeisters 2. Classe Josef Jaku-
bowski von Toporczyk.
1829. Am 5. Jänner 1829 zeigte der Adlatus des Oommandirenden,
F.-M.-Lt. Br. Stutterheim, dem Hofkriegsrathe von Lemberg ans
einen,- mit dem Aufenthalte unseres Regimentes in Lancut in Ver-
bindung stehenden, im hohen Grade patriotischen Act des Grafen
Alfred von Potocki an.
*) Wann dieselbe aufgelöst wurde, war nicht zu finden.
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tm^tmr. 487
Das SchriftsiOck lautet:
«Das Dn^oner Begiment En^seTicb hat unterm 26. r. M.
.hiffl^er angezeigt, dass der Herr Graf Alired t<»i Potocki in der
„Stabs- Station Lanout eine Beitsohule ans hartem Materiale in
«einer pr&chtigen Form von 90 SehtEÜien in der Lange, 60 Sdbuhen
«m der Breite und 21 Schuhen in der Hdhe inneren Baumes, aal
.eigene Kosten habe erbauen und solche diesem Beginoente mit
«Vorbehalt des Eigenthums - Bechtes, vermöge einer an dasselbe
«erlassenen Zuschrift z«r Benützung habe flbergeben lassen.
«Diese gedeckte Beitsehule wird von dem gedachten Dragoner^
«Begimente bereits benutzt, wodurch dasselbe in den Stand gesetzt
«wird, den beihabenden vielen Bemonten nach Mass ihrer Yoll^
«jabrigkeit und ihrer Kräfte, den Winter hindurch eine zweckmässige
«Dressur in dem Grade zu geben, dass der grOsste Theil derselben
«sdion im nächsten Frühjahre wird einrangirt werden kennen, ein
«umstand, welcher in einem Lande, wo durch den langen anhaltaiden
«Winter die Dressur der Pferde auf offenen Reitschulen fkst durch
«6 Monate unmöglich gemacht wird, fQr den Dienst von grosser
«Wichtigkeit ist und demselben einen wesentlichen Nutzen gewährt.
«In dieser Uebwzeugung wird dem hiesigen Landes * Gouber-
«nium unter dnem mit dem Ersuchen davon die Mittbeilung gemacht,
«dem Herrn Grafen Alfred von PotooK fttr sein ausgezeichnetes
«Benehmen, wodurch dem Militärdienste so wesentliche YorCbdle
«verschafft werden, den Dank des General^Commandos zu erkennen
«zu geben.
«Stutterheim m. p., F.-M.*-Li*
Am 18. April wurde die Begimente-Wpiterschule au^eI5si
Die Musterung des Begimentes Br. Knesevich Dragoner fand
am 16. September statt, und am 1. December trat, wie in den
Vorjahren, eine Winterschule in^s Leben.
Die Kemontirung fand auch 1829 in Mähren statt, und zwar
trafen am 12. August 37 Bementen in der Stabsstation Lancut ein.
Im Juli 1880 kam die Majors 2. Eseadron von Tyczyn nach 1830.
Sok<4ow, wurde jedoch schon im August wieder nach Tyczyn zurAek-
verlegt
Am 14. November erhi^t das Begiment Br. Knesevich Dra-
goner die Bereitschafts - Ordre, am 24, den Marschbefehl f&r den
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428 laM-lMV»
5. December nach Nieder - Oesterreich. Gleichzeitig erhielt es den
Befehl, die Bechnungskanzla in Lancut zurückzulass^.
Der Bittmeister 2. Classe Martin Gzamecld wurde demgemlss
Ende November als Ofßcier zur Begelung der Quartiere voraus-
geschickt, während der Unterlieatenaat Ernst St^wer die Ordre er-
hielt, mit einem StandartfOhrer, einem Unterofficiere und sechs
Mann zur Besorgung der Dienstgeschäfte bei der Bechnungskanzlei
in Lancut zurückzubleiben.
Zu gleicher Zeit wurde audi das Bemonten- Depot, welches
bisher in Lancut bestanden hatte, aui^elöst
Unser Begiment trat sodann am 5. December den Marsch an,
erhielt jedoch schon am 7. einen Gegenbefehl, Es wurde nändich
wegen der ausgebrochenen polnischen Bevolution der Marsch sistirt
und unserem Begimente befohlen, die früheren Stationen wieder zu
beziehen. In denselben blieben die einzelnen Escadronen jedoch nur
wenige Tage; denn schon am 10. December traf ein Befehl zmn
Abmärsche nach Bochnia, Brzesko und Woynicz fOr den 12. De-
cember ein.
Zufolge eines weiteren General-Commando-Befehles vom 17. De-
cember bezogen sodann der Begimentsstab und die Obersten 2. Es-
cadron Tamow, die Obersten 1. Escadron D^rowa, die Oberst-
lieutenants 1. Escadron Pilzno, die Oberstlieutenants 2. Escadron
Dembica im Tamower Kreise, die Majors 1. Escadron Woynicz und
die Majors 2. Escadron Badlow als stabile Stationen.
Wie im Vorjahre, hatte auch 1830 die Bemontirung in Mähren
stattgeftmden, und zwar waren im April 50, im August 38 mährische
Bemonten in der Stab^* Station Lancut eingetroffen.
1831. Im Jänner 1831 wurde die Majors 2. Escadron von Badlow
nach Borz^cin verlegt
Am 25. März wurde der bisherige Commandant unseres Be«
gimentes, Oberst Frana Ludwig Graf Bigot de St. Quentin, als
Generalmiyor und Brigadier nach Fünfkirchen transferirt, und an
ctessen Stelle der bisherige OberstUeutenant Josef von Makay unseres
Begimentes (8. April) zum Obersten undBegiments-CommandanteB
befördert.
Am 8. Mai erhielt unser Begiment den Marschbefehl nach
Gabel in Böhmen und zugleich Ordre, die Bechnungskanzlei in
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1«HI-1M7* 429
Galizien, und zwar in Lanput, zurückzulassen. Bei derselben stellte
man ein Dep5t auf, welches aus 1 Oberofifidere als Commandant,
1 Wachtmeister, 4 Corporalen, 1 Schmiede, 50 Gemeinen und
1 Privatdiener bestand. Dieses Dep6t wurde über den vollzähligen
Stand geführt.
Am 22. Mai trat unser Be^ment den Marsch nach Gabel im
Jungbunzlauer Kreise an.
In der Marschstation Andrychau erkrankte der Oberst und
Commandant desselben, Josef von Makay. Er musste daher das
Begiments - Commando dem Oberstlieutenant Josef Hasslauer von
Hasslau übergeben.
Von Andrychau wurde der Oberst von Makay nach Wadowice
transportirt und ihm der Oberlieutenant Carl von Sdiöll, sowie der
Unterarzt Franz Wünsch auf einige Tage beigegeben, da die Krank-
heit sich sehr bedenklich zeigte. Vergebens war alle angewendete
Sorgfalt; er starb am 1. Juni.
Den 1. Juli bezog unser Begiment die neue Dislocation mit
dem Stabe zu Gabel. Die Obersten 1. Escadron kam nach Zwickau,
die Obersten 2. Escadron nach Wartenberg, die Oberstlieutenants
1. Escadron nach Machendorf, die Oberstlieutenants 2. Escadron
nach Eratzau, die Majors 1. Escadron nach Niemes und die Majors
2. Escadron nach Böhm. Leippa.
Hier befand sich das Begiment Br. Enesevich Dragoner in
der Division P.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein, Brigade G.-M. Fürst
Auersperg.
Am 8. Juli wurde der Oberst Ernst Graf zu Stollberg - Stoll-
berg vom Beghnente König von Baiem Dragoner Nr. 2 als Com-
mandant zu unserem Begimente transferirt.
Den SO. August producirte sich dasselbe vor dem Comman-
direnden, F.-Z.-M. Alois Fürst Liechtenstein, welcher seine besondere
Zufriedenheit über die Haltung unseres Begimentes ausdrückte.
Die Musterung fand am 22. September statt.
Im September wurde die Oberstlieutenants 2. Escadron nach
Bingenhain, im October aber wieder nach Kratzau verlegt.
Am 11. November trat das Begiment Br. Knesevich Dragoner
den Marsch nach Leipnik in Mähren an, nachdem es sich zwei Tage
früher vor dem Landescommandirenden producirt hatte. Als Officier
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430 lSt4l-lM9.
zur Regulirung der Qaaxtiere wurde der i^ttmeister 2. Classe Wilhelm
Priaz zu Schwarzburg-Rudolstadt vorausgeschicki Am 1. December
bezog unser Begiineiit die Btabilen Stationen.
Der Begimentsstab und die Obersten 2. Escadron kamen nach
Leipnik, die Obersten 1. Escadron nach Drahotusch, die Oberst-
lientenants 1. Escadron nach Huliein, die Oberstlieutenants 2. Esca-
dron nach Hollischau, die Majors 1. Escadron nach Prerau und die
Majors 2. Escadron nack Zialkowitz. Unser Begiment befand sich
hier in der Division F^-M.-Li Br« Eckhardt, Brigade G.-M. Gheyalier
de NarbonL Commandirender von M&bren war der 0.-d.-G. Baron
Lederer.
Das Dep$t unseres Begimentes verblieb das ganze Jahr hin-
durch in Lancut, in Galizien.
1832. Am 11. März 1832 starb der Begiments - Inhaber G. -d.-G.
Vincenz Br. Enesevich de Sta Helena auf seinem Gute Sta Helena
(Szalaer Comitat, Ungarn).
In Folge dessen Hess das Officiers-Gorps unseres Begimentes am
30. MiUrz ein solennes Todteaamt z« Lei^mik für denselben abhalten.
Am 16. April kam unser Begiment in die Division F.-M.-Lt
Chevalier de Fitzgerald, verblieb jedoch in der Brigade O.-H.
Chevalier de Narboni.
Im Juni fand ein Stationsweehsel des Begimentsstabes und
der Obersten^Division statt. Ersterer kam am 8. Juni nach Fross-
nitE, die Obersten 1. Escadron nach Tobitschau und die Obersten
2. Escadron nach Eralitz.
Der Conomandirende, G*-d.-C. Br. Lederer, visitirte am 12. Joni
die Oberstlieutenants- ^ und die Majors - Division und drückte Aber
das Ergebniss seine vollste ZuMedaiheit aus. Am 21. Septembtf
rückte sodann unser ganzes Begiment in ein Lager bei Olmütz.
Daselbst blieb es bis zum letzten September und bez<^ nadi
den üebungen wieder die früheren Stationen.
Am 18. Deoember dieses Jahres ernannte Se. Majestit den
F.-M.-Lt Friedrich Br. Mimitillo zum Inhaber unseres Begimentes,
dessen Namen es nunmehr erhielt
1833. Am 5. Juni 1833 nahm der neue Begiments-Inhaber F.-H.-Lt
Friedrich Br. Minutillo unser Begiment bei Prossnitz in Augenschein
und belobte dasselbe in höchst ehrender Weise.
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tm^-1%». 431
Vom 1. Angufit angefangen, sollte unser Regiment itt Vereine
mit den Begimentem Auersperg Kürassiere und Württemberg
Huszaren bei Tnras, nächst Brunn, concentrirt werden, nm die vom
G.-d.-C* Graf Eadetzky herausgegebene neue Cavallerie - Maüövrir-
Metfaode zu üben.
Um jedoch nicht gl^eh in der Brigade zu exerciren, mosaten
sieh die genannten drei Regimenter vom 20. bis let^n Juli divi-
skmsweise theoretisch und praktisch in 4emjenigea üben, was auf
die neue Manövnrart Bezug hatte.
Unser Regiment wurde daher derart in Marsch gesetzt, daas
der Regimentsstab und die Obersten-Division am 20. Juü zu Pross-
mtz, die Oberstlieutonants - Division zu Hollesdiaa und die M^}ors*
Division zu Prerau versammelt war. In der N&he dieser Stattonan
fanden die üebungen der einzelnen Divisionen unseres Regimentes
statt Dasselbe be&nd sich um diese Z^t in der Division F.-^M.-Lt.
Br. Nowak, Brigade Q. * M. Br. Loen.
Es trat Ende Juli den Marsch nach Turas nä^t Brfinn an,
wo es am 1. August anlangte.
Der Priksenzstand der einzelnen Esc^dronea betarug hier 130 Mann;
zwei Regimenter lagerten, eines cantonmrte abwechselnd.
Zum Exercirplatze wurde jene TerraEinstrecke benoiat, welche
zwischen der Schwedenschanze, der Olmützer-Ohmiss^ und den gegen
das Dorf Czemowitz abfallenden sanften Höhen liegt und eine gegMi
4000 Schritte lange und etwa eben so brdte^ voUkonmene Ebene
Uldei Der Lagerplatz befand sich etwa zwischen den Ortschaften
Turas, Nennowitz, Chirlitz und Hollasitz, mit der Front gegen
ftrünn. Gelagert wurde in einem Treffen, Leiter der Ueb«ngen waf
der General Br. Mengen.
Vom 1. bis 1&. August wurde das Regiment Br. Minutitto
Dragoner Nr. 8 in Cantonnirungen vejrlegt, und zwar kam der
Begimentsstab nach Turas, die Oboisten 1. Escadron nach Latein,
die Obersten 2. Escadron nadi Nennowitz, die Oberstlie«tenants
1. Escadr^Mi nach G^spitz, die OberstUeuteuants 2. Escadron nach
Czemowitz, die Majors 1. ßscadron nach SchlappanitK und ^e
Majors 2. Escadron na<A BUlowitz.
Tom 16. August bis 6. September bezog unser RegiBäeBt ein
Freilager und wurde am 4. September gemustert.
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432 lSH^iM7.
Den 7. September war es so glfiddioh, sich geiegenüich einer
AnsTfickung vor Sr. Majestftt, dem Kaiser Franz L, die Allerfatchste
Zufriedenhdt zu erwerben.
Nach dieser Ausrflcbmg Tor Sr. Majestät wurde das Begiment
Br. Minutillo Dragoner wieder in Cantonnirungen verlegt, und zwar
kam der Regimentsstab und die Obersten 1. Escadron nach Oppa-
towitz, die Obersten 2. Escadron nach Baigem nnd Bebeschowits,
die OberstHentenants - Divtsion nach Lantschfltz, die Majors 1. imd
eine Hälfte der 2. Escadron nach MOdritz und die andere H&Ifte
der MigoTS 2. Escadron nach Priesenitz.
In diesen Stationen yerblieb unser Begiment bis zum 24. Sep-
tember, bezog vom 25. September bis zum 4. Ootober das Freilager
und trat am 5. den Marsch nach den vor der Divisions-Concentriiung
innegehabten Stationen mit dem Begimentsstabe zu Prossnitz an.
Nach Beendigung der Goncentrirung geruhten Se. Majestftt
die Allerhöchste Anerkennung über die vorzügliche Leistung^ der
drei Gavallerie - Begimenter auszudrücken und ertheilten aus be-
sonderer Huld der Mannschaft vom Wachtmeister abw&rts eine
dreitftgige öratislOhnung, welche der Mannschaft unseres Begimentes
am 8. October ausgezahlt wurde.
An diesem Tage hatte dasselbe seine stabilen Stationen wieder
bezogen, welche das ganze Jahr hindurch unverändert beibehalten
wurden.
Die Bemontirung fimd 1838 zu Holitsch in Ungarn statt
1834. Am 27. JuH 18S4 begann die Begiments * Goncentrirung bei
Prossnitz. Aus diesem Qrunde verliessen die einzelnen Escadronen
kurz zuvor ihre stabilen Stationen und bezogen am 26. Juli folgende
Concentrirungs- Stationen: der Begimentsstab und die Obersten-
Division Prossnitz, Studenetz und Drzowitz, die Obersüieutenants-
Division Kosteletz, Starzechowitz, Billowitz und Leschan, die Majors-
Division Czecbowitz, Eralitz, Moskowitz und Ohrosim.
Am 1. August rückte unser Begiment bei Prossnitz vor dm
Commandirenden, F.-M.^Lt. Graf Mazzuchelli, en parade aus und
erlangte dessen vollste Zufriedenheit Während der Begiments-
Goncentrirung fand auch die Musterung des Begimentes Br. Minutillo
Dragoner (am 5. August) durch den Brigadier, O.-M. Fürst Liechten-
stein, statt.
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18t«-1847. 433
Am 17. August sammelten sich die Escadronen unseres Regi-
mentes zu Prossnitz und traten von dort aus den Marsch in das
Lager bei Turas an, wo sie am 20. eintrafen. Der Marsch führte
am 17. nach Wischau, am 18. nach Bausnitz, am 19. nach Schlappa-
nitz und am 20. nach Turas.
Während dort im Vorjahre nur drei Cavallerie - Begimenter
eoncentrirt gewesen waren, sammelten sich daselbst 1834 20 Ba-
taillone, 40 Escadronen und 9 Batterieen zu einer vierwöchenüichen
Truppenübung.
Die Cayallerie-Begimenter rückten mit dem grösstmöglichsten
Stande, speciell unser Begiment in der Stärke von 985 Mann,
1040 Pferden, in dasselbe ein. Zu den bevorstehenden Manövern
erhielt jeder Cavallerist 100 blinde Patronen.
Die ersten 14 Tage fanden »taktische und Feld-Uebungen mit
.Brigaden und mit Divisionen* nach Anordnung des Commandirenden,
F.-M.-Lt. Graf Mazzuchelli, statt.
Unser Begiment gehorte nebst dem Begimente Ficquelmont
Dragoner zur Division F.-M.-Lt. Br. Mengen, Brigade Q.-M. Carl
Fürst Liechtenstein.
Die Cavallerie hatte auch dieses Jahr einen eigenen Ezercir-
platz. nämlich zwischen Latein, der Höhe von Schlappanitz, Maxi-
miliansdorf und dem Gehölze von Turas. Die Uebungen begannen
am 21. August.
Am 23. rückte die Cavallerie -Division F.-M.-Lt. Br. Mengen
vor dem commandirenden Generale, F.-M.-Lt. Graf Mazzuchelli,
aas und vollführte einige Evolutionen. Da sich der Commandirende
bei dieser Gelegenheit die Ueberzeugung verschaffte, dass die Truppen
den Geist der Bewegungen mit grossen Truppenkörpem aufgefasst
hatten, beschloss er, am 27. August ein Probe-Manöver auszufahren,
welches später vor Sr. Majestät dem Kaiser stattfinden sollte. Er
wählte zu diesem Zwecke den Exercirplatz der Cavallerie und stellte
das Armee -Corps in vier Treffen auf. Die Infanterie bildete das 1.
und 2., die schwere Cavallerie das 3. und die leichte Cavallerie
das 4. Treffen. Die Annahme war, dass der Feind die Höhe von
Schlappanitz besetzt habe und seinen rechten Flügel an das Gehölz
yon Turas stütze. Das Manöver endigte mit der Wegnahme der
feindlichen Stellung.
28
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434 181«-1847.
Am 28. August fimd ein Revue-Manöver der sechs Cavaflerie-
Regimenter mit ihren Batterieen unter dem Befehle des F.-M.-Li
Gorczkowski statt.
Am 3. September war eine Ausrückung vor Sr. Majestät dem
Kaiser. Hierzu wurde das ganze Corps, wie beim Probe -Manöver,
in vier Treffen aufgestellt, und zwar zwischen Maximiliansdorf und
Schlappanitz. Nachdem Se. Majestät um 8 Uhr Morgens die Front
abgeritten hatten, wurde das Revue -Manöver ausgeführt.
Die Truppen ernteten sowohl wegen ihrer guten Haltung, wie
wegen der gelungenen DurchfQhrung des Manövers die AUerhdchste
Zufriedenheit.
Am 5. September rückten die Brigaden Liechtenstein und
Sunstenau vor Sr. Majestät en parade aus. Das Productions- Manöver
sowohl, wie auch die vom Kaiser auf dem Exercirplatze selbst
angeordneten Bewegungen waren vom Allerhöchsten Beifalle begleitet.
Am 6. September fand ein Feld-Mannöver statt, woza die
Truppen um 3 Uhr früh ausrückten.
Unser Regiment befand sich bei der Reserve unter dem Com-
mando des F.-M.-Lt. Br. Mengen.
Den 10. September wurde der Cavallerie-DivisionBr. Mengen
gelegenheitlich eines Productions-Manövers en parade vor Sr. Maje-
stät dem Kaiser die Allerhöchste Zufriedenheit zu Theil.
Gleiches Lob des Monarchen erntete die Gavallerie am 13. Sep-
tember. An diesem Tage fand nämlich em Productions- Manöver
der gesammten Gavallerie statt.
Den 15. September, Nachmittags um 3 Uhr, wurden die
Truppen en Ordre - de - bataille aufgestellt, um das zweite Feld-
Manöver auszufahren. Dasselbe fiel, wie alle bisherigen Uebungen,
glänzend aus.
Se. Majestät der Kaiser Franz I. waren über die Resultate
des Lagers bei Turas in hohem Grade befriedigt, wie aus folgendem
hofkriegsräthlichen Actenstücke ddto. Wien, vom 21. September
(ohne Unterschrift) zu entnehmen ist:
«Seine Majestät der Kaiser haben bei Aufhebung des Turaser
, Lagers (16. September) dem commandirenden Generale in Mähren
, eröffnen zu lassen geruht, dass Allerhöchstdieselben bei dem statt-
„ gehabten Revue - Manoeuvre sowohl, als bei den übrigen Aus-
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18t«-lB4r 485
,rQclnmg6n der im Lager versammelten Truppen, mit besonderem
, Wohlgefallen eine reine und sorgfältige Adjustirung, gute Haltung,
.bei dem Manövriren Buhe in den Bewegungen, und im Ganzen
„einen entsprechenden Grad der Manövrirfähigkeit in grösseren
.Körpern unter zweckmässiger Führung der Generalität wahrge-
,nommen haben, und dass es femer ebenso erfreulich für Se. Maje-
,stät war, zu bemerken, mit welcher Vorsorge die Voranstalten zu
.dem Lager eingeleitet wurden, indem fdr alle Bedürfhisse der
.Mannschaft und der Pferde auf eine Art fftrgedacht war, wodurch
.aHein die Erhaltung des guten Zustandes der Cavallerie- und
.Artillerie -Dienstpferde möglich gewesen, wozu nebstbei die muster-
.hafte Lagerordnung und der thätige innere Betrieb des Dienstes
.das ihrige beigetragen haben. Se. Majestät geruhten daher, dem
.commandirenden Herrn Generale insbesondere und den übrigen
.Herrn Generalen, Stabs- und Ober-OfBcieren, sowie der gesanunten
.Mannschaft die Allerhöchste Zufriedenheit bekannt geben zu lassen.'
Wie im Vorjahre, erhielt auch 1834 die gesammte Mann-
schaft vom Wachtmeister, resp. Feldwebel abwärts eine dreitägige
Gratis -Löhnung von Sr. Majestät dem Kaiser.
Am 17. September trat das Kegiment Br. Minutillo Dragoner
den Bückmarsch aus dem Turaser Lager in die früheren Stationen
an, und zwar kam der Regimentsstab am 18. in Prossnitz, die
Obersten 1. Escadron am 18. in Tobitschau, die Obersten 2. Esca-
dron am 18. in Kralitz im Olmützer Kreise, femer die Obcrst-
lientenants 1. Escadron am 20. in Hnllein, die Oberstlieutenants
2. Escadron am 20. in Holleschau, die Majors 1. Escadron am 21.
in Preran und die Majors 2, Escadron am 21. in Zialkowitz im
Prerauer Kreise an. Hier befand sich unser Regiment in der
Division P.-M.-Lt. Scheibler, Brigade G.-M. Loen.
Das Depot war noch immer in Lancut, in Galizien.
Am 2. März 1835 erfolgte das Ableben Sr. Majestät des 1835.
Kaisers Franz I. zu Wien, worauf der Kaiser Ferdinand I. den
Thron bestieg.
Am 1. Mai wurde die Oberstlieutenants - Division unseres
Begimentes translocirt, und zwar kam die Oberstlieutenants 1. Esca-
dron nach Kojetein, die Oberstlieutenants 2. Escadron nach
Niemtschitz.
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436 18t«*-184^
Am 1. September faii4 eine Begiments - Concentrirung zu
Prossnitz statt, welche bis zum 27. dauerte.
Am 14. hielt der G.-M. Oraf Schlick die Musterung ab, und
am 24. rückte unser Regiment vor dem Commandirenden von M&hren,
F.-Z.-M. Oraf Mazzuchelli, zu dessen vollster Zufriedenheit aus.
Den 28. September trat es den Bückmarsch in die stabilen
Stationen an. Der Begimentsstab blieb in Prossnitz, die Obersten
1. Escadron kam nach Tobitschau, die Obersten 2. Escadrcm nach
Kralitz, die Oberstlieutenants 1. Escadron nach Eojetein, die Oberst-
lieutenants 2. Escadron nach Niemtschitz, die Majors 1. Escadron
nach Eosteletz, die Majors 2. Escadron nach Qross - Senitz.
Am 1. November wurde das Depot unseres Begimentes in
Lancut aufgelöst; die Chargen, Mannschaft und brauchbaren Pferde
rückten zum Begimente in Mähren ein.
1836. Am 31. März 1836 wmde der Oberstlieutenant Hasslauer von
Hasslau nach einer 43jährigen Dienstzeit im Begimente mit Obersten-
Charakter pensionirt. Er machte die FeldzOge *) 1797, 1799, 1800,
1805, 1809, 1813, 1814 und 1815 mit, und erhielt 1809 in der
Schlacht bei Aspam sieben Wunden. Vollkommen erschöpft brug
man ihn als damaligen Bittmeister vom Schlachtfelde.
Auch bei Hanau 1813 wurde er als Bittmeister 1. Classe
schwer verwundet und verlor gleichzeitig sein Pferd unter dem Leibe.
An seine Stelle avancirte der Major Johann Swoboda unseres
Begimentes, welcher im Jahre 1809 auch schwer verwundet worden
war, am 1. April 1836 zum Oberstlieutenant, ferner wurde der
Bittmeister 1. Classe Josef Jakubowski von Toporczyk denselben
Tag zum Major im Begimente befördert. Letzterer machte die
Feldzüge 1809, 1813, 1814 und 1815 im Begimente mit.
1836 fand unter dem Commando des Oberstlieutenants Hasn
vom Begimente König Wilhelm von Preussen Huszaren der erste
Equitations-Curs in Salzburg statt, welcher zwei Jahre dauerte.
In denselben wurde der Unterlieutenant Friedrich von Holtser
und ein Unterofficier unseres Begimentes mit dem Befehle com*
mandirt, am 25. April in Salzburg einzutreffen.
•) AuBserdem noch zwei Peldzngsjahre, wie aus der Conduite- Liste z«
ersehen ist.
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181«-1847» 437
1836 kam unser Regiment in die Division F.-M.-Lt. Fürst
Beuss - Eöstritz, Brigade 6. - M. 6r. Droste und passirte am
24. August die Musterung. Die Dislocation blieb in diesem Jahre
bis auf einen Tausch der Majors - Division dieselbe, wie 1835. Die
Majors 1. Escadron kam nämlich im September von Eosteletz nach
Gross -Senitz, und die Majors 2. Escadron von Gross -Senitz nach
Eosteletz.
Dem Regimentsarzte Ferdinand Dr. Böhm wurde im Jahre 1837 1837.
vom Landescommandirenden für die während der Dauer der epi-
demischen Brechruhr entwickelte rastlose Thätigkeit und Ausdauer
in Ausübung seiner Berufspflichten die besondere Zufriedenheit
ausgesprochen.
In den hofkriegsräthlichen Acten von 1837 finden wir eine
Belation des Hof kriegsraths - Präsidenten, G.-d.-C. Graf Hardegg,
vom 3. Februar 1837, in welcher von der in Mähren dislocirten
Cavallerie die Regimenter Br. Minutillo Dragoner und -Auersperg
Eürassiere in Bezug auf materiellen Zustand, gute Haltung und
taktische Gewandtheit vom Landescommandirenden ganz besonders
belobt werden.
Auf Grund dieser Relation wurde unserem Regimente die
Ehre zu Theil, sich zufolge einer Generalcommando- Verordnung
vom 7. April 1837 den Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit
Sr. Majestät des Eaisers zu erwerben.
Im September fand die Concentrirung unseres Regimentes
bei Prossnitz, und während derselben am 16. die Musterung des-
selben statt.
Es rückte am 26. September zur Brigade - Concentrirung in
das Lager bei Turas (nächst Brunn), welches am 12. October
wieder aufgelöst wurde.
Am 3. und 7. October fanden grosse Productionen zur ganz
besonderen Zufriedenheit des Hofkriegsraths- Präsidenten, G.-d.-C.
Graf Hardegg, statt.
In der Truppenrelation dieses Generals vom 19. October 1837
heisst es unter Anderem:
«Was femer die drei genannten Cavallerie-Regimenter anlangt,
tSO gebührt dem Dragoner -Regimente Minutillo, wenngleich auch
»das Chevauxlegers - Regiment Windischgrätz bei den Manoeuvres
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438 1M«-I84r
,zu Pettau, und Auersperg Kürassiere bei den, im Vereine mit
,dem erstgenannten Dragoner-Begimente unter der ebenso gewandten,
«als militärisch einsichtsvollen und energischen Leitung des Generals
, Grafen Wrbna stattgefundenen üebungen, hinlängliche Proben
«einer sehr befriedigenden ManoeuvrirßLhigkeit gegeben haben, doch
«unbezweifelbar in jeder Hinsicht, besonders aber in der einzelnen
«Reiterei der Vorzug, welch' letzterer übrigens diesem Eegimente
«bei dem hierin erreichten wirklich seltenem Grade ausgezeichneter
«Gewandtheit, Solidität und Gleichheit kaum von irgend einem w-
« deren Cavallerie - Begimente streitig zu machen sein dürfte.
«Wien, am 19. October 1837.
«Hardegg m. p., Q.-d.-C.*
In einem hofkriegsräthlichen Bescripte ddo. Wien, 31. October
1837 wurde auf Grund der vorstehenden Belation, besonders dem
Begimente Br. MinutiUo Dragoner die vollste Allerhöchste Zufrieden-
heit ausgesprochen. Dieses Bescript lautet:
«Wien, am 31. October 1837.
«Se. Majestät haben über einen von dem gefertigten Hofkriegs-
«raths-Präsidenten nach vorgenommener Besichtigung der behoft der
«heurigen Waffenübungen bei Pettau in Steyermark und bei Brunn
«concentrirt gewesenen Truppen erstatteten ehrerbietigsten Vortrag
«mit Allerhöchster Entschliessung vom 27. d. M. zu befehlen geroht,
«dass insbesonders dem Begimente MinutiUo Dragoner, dann den
«Infanterie Begimentem Prinz Hohenlohe, Michailevits und Luxem,
«sowie dem 3. Bataillone Erzherzog Carl und dem Jäger -BataiUone
«Nr. 12 wegen des von ihnen, zum Theil auch unter minder gün-
«stigen Verhältnissen erreichten, in jeder Beziehung sehr befriedi-
«genden Zustandes, und endlich von den Herren Brigadieren dem
«Herrn General-Major Graf Wrbna über seine ebenso gewandte, als
«einsichtsvolle und energische Leitung der von ihm bei der Concen-
«trirung befehligten Cavallerie - Brigade, die volle Allerhöchste Zu-
«friedenheit bekannt gegeben werde.
«Hardegg m. p., G.-d.-C.*
Dieses war die zweite Belobung, welche Se. Msgestät unserem
Begimente in diesem Jahre Allergnädigst zukonunen liessen, und
ein edler Stolz belebte mit Becht ein jedes Mitglied dieses braven
Truppenkörpers.
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181«-184r 439
Das Begiment Br. Minutillo Dragoner trat am 13, October
den Büekmarsch aus dem Lager bei Turas in seine früheren Stationen
an, die es am 15,, wie vor der Concentrirung, wieder bezog.
Den 23. November wurde der bisherige Oberst und CJomman-
dant unseres Begimentes, Ernst Graf zu StoUberg - Stollberg zum
General-Major befördert und als Brigadier nach Troppau versetzt.
Mit schwerem Herzen verliess er das Begiment, an dessen
Spitze er so reiche Ehren geemtet hatte.
Das Commando desselben übernahm bis auf Weiteres der
Oberstiieutenant Johann Swoboda, weil der rangsältere Oberstlieute-
nant Carl Br, Strachwitz als General -Commando -Adjutant super-
numerär im Stande unseres Begimentes geführt wurde.
Letztgenannter Stabsofficier erhielt am 15. December dieses
Jahres den Posten als Vorsteher des Hofstaates des Erzherzogs
Carl Ferdinand.
Bemonten erhielt das Begiment Br. Minutillo Dragoner 1837
aus Wien.
Am 8. Jänner 1838 wurde der bisherige Interims -Commandant 1838.
unseres B^mentes, Oberstlieutenant Josef Swoboda zum Obersten
und Commandanten des Begimentes Ignaz Graf Hardegg Kürassiere
Nr. 8, dagegen der Oberstiieutenant Heinrich von Blankenburg des
genannten Begimentes zum Obersten und Conunandanten unseres
Begimentes ernannt. Gleichzeitig avancirte der Major Josef Jaku-
bowsld von Toporczyk zum Oberstlieutenant im Begimente, der zweite
Major Friedrich Edler v. Eichenhain des Begimentes Kaiser Kürassiere
Nr, 1 wurde aber als 1. Major zum Begimente Br. Minutillo Dra-
goner transferirt.
Letzterer avancirte bereits am 30. September dieses Jahres
zum Oberstlieutenant und kam als solcher zum Begimente Graf
Auersperg Kürassiere Nr. 5. An seine Stelle wurde der zufolge
Allerhöchster Entschliessung vom 19. August als übercompleter
Major zum Begimente König von Sachsen Kürassiere Nr. 3 trans-
ferirte Bittmeister Budolf Ullrich unseres Begimentes laut Bescriptes
vom 31. August als wirklicher Major wieder zu unserem Begimente
zurückversetzt.
In diesem Jahre fand nur eine Begiments- Concentrirung, und
zwar vom 1. bis 28. September bei Prossnitz statt. Während der-
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440 18l«-1847^
selben wurde unser Begiment am 21. en parade vom commandirenden
Generale von Mähren zur vollsten Zufriedenheit des Letzteren be-
sichtigt.
Den 29. September bezogen die einzelnen Abtheilungen folgende
Stationen: Der Regimentsstab: Prossnitz, die Obersten 1. Escadron:
Bedihost, die Obersten 2. Escadron: Eralitz, die Obersüieutenants
1. Escadron: Wischau, die Oberstlieutenants 2. Escadron: Hrädi-
borzitz, die Majors 1. Escadron : Eosteletz und die Majors 2. Esca-
dron: Gross -Teinitz.
Die Bechnungskanzlei befand sich noch immer in Lancut, in
Galizien.
Im October fanden einige Translocationen statt; die Obersten
1. Escadron kam nach Kojetein, die Obersten 2. Escadron nach
Niemtschitz, die Oberstlieutenauts 1. Escadron nach Wischau und
die Oberstlieutenants 2. Escadion nach Eywanowitz. Der Regiments-
stab und die Majors -Division behielten ihre früheren Stationen.
Am 1. November wurde eine Regiments-Equitation in Pross-
nitz eriichtet und dazu beordert: Als Commandant: Major Rudolf
Ullrich, als Reitlehrer: Unterlieutenant Friedrich von Holtzer, als
Frequentanten : die Unterlieutenants Johann Torkos von Enese, Cad
Br. Gayling v. Altheim, Josef HoUstein und Wilhelm Przihoda.
Am 25. December erhielt der Wachtmeister Rudolf Kratzer
den ehrenvollen Auftrag, dem Erzherzoge Karl Ferdinand. d'Este
Unterricht in den Säbelhieben und Chargir- Griffen zu ertheilen.
Letzterer kam am 28. December nach Eywanowitz, wo das
gesammte Officiers-Corps Sr. kaiserlichen Hoheit vorgestellt wurde.
1839. Im August 1839 fand eine Divisions-Concentrirung statt, woiu
die Oberstlieutenants 1. Escadron nach Wrchoslawitz, die Oberst-
lieutenants 2. Escadron nach Hoschtitz, die Majors 1. Escadron nach
Polkowitz und die Majors 2. Escadron nach Billowitz verlegt wurde.*)
Der Divisions-Concentrirung folgte sodann vom 1. bis 11. September
eine Regiments - Conceutriiung bei Prossnitz, darauf eine Brigade-
Concentrirung vom 12. bis 28. September bei Mähr. Neustadt
Während der Regiments - Concentrirung fand (2. September) die
•) Der Kegimentsstab blieb in Prossnitz, die Obersten 1. Escidron in
Kojetein und die Obersten 2. Escadron in Niemtsehitz.
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1816-1847. 441
Musterung des £egimentes Br. Minutillo Dragoner statt. Dasselbe
trat am 29. September den Marsch aus der Brigade - Concentrirung
in die stabilen Stationen an. Es kam der Regimentsstab nach Pross-
nitz, die Obersten 1. Escadron nach Tobitschau, die Obersten 2. Esca-
dron nach Eralitz, die OberstUeutenants 1. Escadron nach Leszan,
die Oberstlieutenants 2. Escadron nach Urtschitz, die Majors 1. Esca-
dron nach Niemtschitz und die Majors 2. Escadron nach Kojetein,
im Olmfitzer Kreise.
Im October kam die Oberstlieutenants 1. Escadron nach
Wischau, die Oberstlieutenants 2. Escadron nach Eywanowitz.
In diesem Jahre erhielt unser Begiment 66 Bemonten vom
mährischen Beschäll-Departement, 30 vom böhmischen Bemontirungs-
Departement und 6 Bemonten bukowinaer Landeszucht aus Badautz.
Vom 1. bis 28. September 1840 fand, wie im Vorjahre, eine 1840.
Concentrirung unseres Begimentes bei Prossnitz statt. Während der-
selben finden wir den Begimentsstab zu Prossnitz, die Obersten-
Division zu Kosteletz und Umgegend, die Oberstlieutenants 1. Esca-
dron zu Moskowitz, die Oberstlieutenants 2. Escadron zu Domamislitz,
die Majors 1. Escadron zu Prossnitz und die Majors 2. Escadron
zu Drzowitz und Umgegend.
Den 29. September brachen die einzelnen Escadronen aus
diesen Stationen auf und waren im October in folgenden Ortschaften:
der Begimentsstab zu Prossnitz, die Obersten 1. Escadron zu To-
bitschau, die Obersten 2. Escadron zu Kralitz, die Oberstlieutenants
1. Escadron zu Wischau, die Oberstlieutenants 2. Escadron zu Ey-
wanowitz, die Majors 1. Escadron zu Kosteletz und die Majors
2. Escadron zu Gross - Senitz. Die Bechnungskanzlei befand sich
noch immer zu Lancut in Galizien.
Statt des zum F.-M.-Lt. beförderten G.-M. Br. Droste, wurde
am 8. October der G.-M. Friedrich Fürst von Thurn und Taxis
Brigadier unseres Begimentes.
Am 1. November trat die Begiments - Equitation zu Prossnitz
folgendermassen zusammen: Commandant: Major Bndolf Ullrich;
Beitlehrer: Oberlieutenant Friedrich vonHoltzer; Theorielehrer: Ober-
lieutenant Vincenz Parkas de Nagy- Joka und Unterlieutenant Johann
Wohlrab; Freqnentanten: die Unterlieutenants Josef Hollstein, Wilhehn
Przihoda, Percy Isaacson, Anton Hermann, Albert Br. Wattenwyl
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442 181«-1847.
und Albert Br. Voss; die Cadeten Bronislaus Graf Star^enski, Leo-
pold Herbert, Carl Pelikan, Alois Eayser von Nükheim, Domioik
von Mainoni, Alfred Graf d'Ambly, Franz Baron Ertel v. Erehlan,
Ludwig von Kamptz und Jaroslav Baron Puteani.
Ln Winter dieses Jahres hatte der Equitations - Commandaiit
Major Sudolf Ullrich das Unglück, bei einem Sturze mit dem Pferde
ein Wadenbein zu brechen.
Der Oberst und Commandant unseres Regimentes, Heinrich
von Blankenburg, welcher den kranken Major besuchen wollte,
stürzte seinerseits so unglücklich auf dem Glatteise, dass er sich
den rechten Oberschenkel verrenkte. Die Aerzte erklärten eine
Wiederherstellung zum Dienstgebrauche für höchst unwahrscheinlich,
weshalb der Oberstlieutenant Josef Jakubowski von Toporczyk das
Interims -Begiments-Commando übernehmen musste.
1840 wurde von der k. k. Hofkanzlei im Einverständnisse mit
d^m Hofkriegsrathe eine «BecrutenaushebuDg*" angeordnet. Unser
Regiment erhielt 176 mährische Becruten, ferner 53 Remonten vom
mährischen Beschall - Departement
1841. Im Jahre 1841 nahm unser Regiment an der am 28. August
beginnenden Brigade - Ooncentrirung im Lager bei Turas TheiL Die
Uebungen dauerten bis zum 28. September.
Grosse Manöver fanden am 10. und 14. September statt. In
einem Tagesbefehle wurde das Regiment Br. Minutillo Dragoner
ganz besonders belobt. Dasselbe marschirte am 29. September wieder
in die früheren stabilen Stationen ab. Nur die Majors-Division kam
in andere Ortschaften, und zwar die Majors 1. Escadron nach
Eojetein und die Majors 2. Escadron nach Niemtschitz.
Die Rechnungskanzlei blieb auch dieses Jahr hindurch in
Lancut, in Galizien.
Die Regiments -Equitation wurde am 1. November zu Pross-
nitz folgendermassen zusammengesetzt: Commandant: Major Rudolf
Ullrich; Reitlehrer: die Oberlieutenants Friedrich von Holtzer und
Yincenz Parkas de Nagy-Joka; Theorie-Lehrer: lüttmeister 2. Chsse
Richard Ritter von Landgraf. Frequentanten : die Unterlieutenants
Anton Hermann, Albert Br. Wattenwyl, Carl Br. Schimding, Christof
Br. Gayling von Altheim und Franz Br. Ertel von Erehlau; die
Cadeten Carl Pelikan, Dominik von Mainoni, Alfred Graf d'Ambljr,
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18t«-1847. 448
Aids Eayser von Nilkheim, Josef Mally, und der ex propriis
Gemeine Josef Geringer.
In diesem Jahre erhielt das Regiment Br. Minutillo Dragoner
21 Bemonten vom m&hrischen Beschall - Departement mid 12 Be-
monten bukowinaer Landeszucht aus Badautz. Der Preis fQr ein
Dragonerpferd war 125 Gulden.
Am 1. Juli 1842 starb der am 8. Jänner 1838 als Oberst 1842.
zum Begimente Graf Hardegg Kürassiere Nr. 8 transferirte bisherige
Oberstlieutenant Johann Swoboda unseres Begimentes, zu Eojetein,
in Pension. Derselbe war am 1. October 1803 als ex propriis
Gemeiner assentirt und hatte bis zum 8. Jänner 1838 ununter-
brochen in unserem Begimente gedient.
An der Leichenfeier betheiligte sich das ganze OfGciers-Corps,
und eine Division imseres Begimentes rückte dazu aus. So leistete
ihm das Officiers - Corps unseres Begimentes die letzte Ehre, in
welchem er so lange Jahre hindurch rühmlich gedient und hinläng-
liche Beweise seiner Tapferkeit während der Feldzüge 1805, 1809,
1813, 1814 und 1815 abgelegt hatte.
Am 1. September begann die Brigade - Concentrimng bei Turas
nächst Brunn.
Nach derselben bezog das Begiment Br. Minutillo Dragoner
wieder stabile Stationen. Der Begimentsstab kam nach Prossnitz, die
Obersten 1. Escadron nach Eojetein, die Obersten 2. Escadron nach
Niemtschitz, die Oberstlieutenants 1. Escadron nach Wischau, die
Oberstlieutenants 2. Escadron nach Eywanowitz, die Majors 1. Escadron
nach Eosteletz und die Majors 2. Escadron nach Gross - Senitz.
Die Bechnungskanzlei war im Februar dieses Jahres von
Lancut nach Bzeszow in Galizien verlegt.
Am 10. November wurde die Begiments - Equitation in Pross-
nitz folgendermassen zusanmiengesetzt: Commandant: Major Budolf
Ullrich; Beitlehrer: Oberlieutenant Friedrich von Holtzer; Theorie-
Lehrer: Bittmeister 2. Glasse Bichard Bitter von Landgraf. Frequen-
tanten: die Unterlieutenants Carl Br. Schimding, Franz Br. Ertel
von Erehlau, Alois Eayser von Nilkheim und GotÜieb Br. Henne^
berg- Spiegel; Cadeten: Beinhardt Br. Voss, Josef von Horvath^
Szalaber, Josef Geringer, Alfred Graf d'Ambly, Josef Mally und
Carl Beales.
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444 18t«-1849.
Am 1. December dieses Jahres übernahm der G.-M« Ferdinand
Wenz, Freiherr \ron Niederlahnstein, das Brigade - Conmiando.
1843. Am 2. Juli 1843 starb der Oberst und Gommandant des Begi-
m^tes Br. Minutillo Dragoner Nr. 3, Heinrich von Blankenbnrg
am Schlagflusse, zu Prossnitz. Er wurde daselbst am 5. Juli unter
Theilnahme der Obersten - Division, sowie der dienstfireien Offieiere
unseres Begimentes bestattet. Feierlich, mit abgenommenen Helmen,
bewegte sich der Leichenzug von der in der Olmützer Vorstadt zu
Prossnitz gelegenen Wohnung des Verblichenen, durch die Stadt
Prossnitz, auf den in der BrQnner Vorstadt zu Prossnitz gdegenen
Friedhof. Weil der lutherische Pastor aus Olmütz daselbst nicht
erschienen war, so sprach der damalige Bittmeister, jetzige Q.-d.-C.
Graf Bigot de St. Quentin, ein erhebendes Gebet mit wahrer Innig-
keit fOr den in das Grab Versenkten.
Am 12. Juli wurde der G. - M. Br. Wenz pensionirt und statt
seiner der G. - M. Landgraf Fürstenberg Brigadier.
Im August wurde die Obersten 2. Escadron unseres Begimentes
nach Polkowitz, im September aber wieder nach Niemtschitz, die
Oberstlieutenants 2. Escadron im August nach Toppolan, im September
nach Dmowitz und im October wieder nach Eywanowitz verlegt.
Die Majors 2. Escadron kam im August von Gross -Senitz
nach Smrschitz, sodass unser Begiment Ende dieses Jahres bis auf
letztere Escadron gerade so stationirt war, wie im December 1842.
Am 24. Juli 1843 starb der Inhaber unseres Begimentes,
F.-M.-Li Br. Minutillo, zu Wien. Derselbe fühlte bereits einige
Zeit früher sein Lebensende nahen, wie aus folgendem Vortrage des
Hofkriegsrathes an den Kaiser Ferdinand vom 13. Juli dieses Jahres
zu entnehmen ist:
«Mit dem ehrerbietigst anverwahrten Berichte zeigt der G.-d.-C.
^drsf Civallart, welcher sich mit dem F.-M.-Li Br. Minutillo in
, einem freundschaftlichen Verhältnisse befindet, hierher an, dass der
„Gesundheitszustand dieses Feldmarschalllieutenants in so bedenk-
,vlicher Weise abnehme, und seine LebenskrS^ dermassen sinken,
«dass er fQr den Augenblick nicht im Stande sei, seine Inhabers-
«Bechte auszuüben."
Se. Majestät der Kaiser Ferdinand erliessen nun auf Grund
dieses Vortrages nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben:
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,Ffir die Dauer des Oesundbeitszustandes des Feldmarschall-
«lieatenants Baron Minatillo finde Ich dem Hofkriegsrathe die Aus-
,abnng der Inhabers-Bechte Ober das dem gedachten Feldmarschall-
,Iieutenant verliehene 3te Dragoner -Begiment zu übertragen.
, Schönbrunn, 14. Juli 1848.
, Ferdinand, m. p.*
Bereits am 24. Juli trat der Tod des F.-M.-Lt. Br. Minu-
tillo ein.
Statt des Verstorbenen ernannte der Kaiser Ferdinand Se. Maje-
stät den nunmehr regierenden Kaiser, damaligen Erzherzog Franz
Josef, zum Inhaber unseres Eegimentes, indem derselbe folgendes
Allerhöchste Handbillet erliess:
„Lieber Graf Hardegg!
»Ich habe Mich bewogen gefunden, das vacante Dn^oner-
»Regiment Minutillo dem Erzherzoge Franz Joseph, ältesten Sohne
»Meines Herrn Bruders, Erzherzogs Franz Carl Liebden zu ver-
,leihen, und zum zweyten Inhaber desselben den Feldmarschall-
slieutenant Graf St. Quentin zu ernennen.
„Sie haben hiemach das weiters Geeignete zu verf&gen.
»Schönbrunn, den 4. August 1843.
»Ferdinand, m. p.*
Das Patent fOr Se. k. k. Hoheit, den Erzherzog Franz Josef,
lautet:
»Dass Wir des durchlauchtigsten Ei'dierzogs Franz Joseph,
„Unseres geliebten Herrn Neffen Liebden in Anbetracht Seiner
, guten Gesinnungen fOr Unser durchlauchtigstes Kaiserhaus und
»bewährten Anhänglichkeit an dasselbe zu Unserem wirklichen
»Obersten und Inhaber über das Dragoner Begiment No. 3 ernannt
»und bestellt haben, etc. etc.*
Unser Begiment fahrte nunmehr den Namen »Franz Josef
Dragoner - Begiment Nr. 3."
Unter diesem ehrenvollen Namen, den es heute noch trägt,
sehen wir es fortan bei allen kriegerischen Thaten betheiligt, weldie
die Periode des Ueberganges des Staates in eine neue Aera mit
ewig denkwürdigen Zügen b^leitet haben.
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446 1816-184^-
Unser Regiment wird es für alle Zeiten als eine unvergäng-
liche und ehrenvolle Erinnerung bewahren, dass Se. Majestät in der
Uniform dieses Regimentes in die Reihen der Armee trat, die Dun
so Vieles zu verdanken hai
Der zweite Inhaber, F.-M.-Lt. Franz Ludwig Graf Bigot de
St. Quentin, war derselbe, der unser Regiment vom 24. Februar 1823
bis zum 25. März 1831 mit grosser Auszeichnung befehligt hatte.
Das durch Ableben des Obersten Heinrich von Blankenburg
erledigte Conmiando des Regimentes Erzherzog Franz Josef Dra-
goner Nr. 3 geruhten Se. Majestät mit Allerhöchstem Handschreiben
vom 11. August dem 2. Obersten Josef Ritter Gutjahr von Helmhof
unseres Regimentes zu verleihen.
Divisionär war der F.-M.-Lt. Graf Tige.
Den 1. November trat die Regiments - Equitation zu Prossnitz
fblgendermassen in's Leben: Commandant: Major Rudolf Ullrich;
erster Reitlehrer: Oberlieutenant Friedrich von Holtzer; zweiter
Reitlehrer: Unterlieutenant Carl Er. Schirnding; Frequentanten: die
Unterlieutenants Rudolf Kratzer, Franz Br. Ertel von Erehlau, Alois
Eayser von Nilkheim, GottUeb Br. Henneberg - Spiegel und Gustav
Bogovid Ritter von Grombothal; die Gadeten Reinhardt Br. Voss,
Johann Br. Ertel von Erehlau, Josef Geringer, Dominik von Mainoni,
Alfred Graf d'Ambly, Josef Mally, Ludwig von Eamptz, Frani
Eabath, Alois Ritter von Navarre und Carl Reales.
1844. Am 1. Mai 1844 kam der Cadet Carl Pelikan unseres Regi-
mentes in die Salzburger Equitation. Von hier aus rückte derselbe
Ende April 1846 zum Regimente Heinrich Graf Hardegg Eflrassiere
Nr. 7 ein, zu welchem er am 3. März 1846 als Unterlieutenant
transferirt worden war.
Am 19. Juli dieses Jt^res besichtigte Se. kaiserliehe Hoheit
der Erzherzog Albrecht unser Regiment divisionsweise und sprach
seine vollste Zufriedenheit darüber aus.
Am 1. September begann die Brigade-Concentrirung bei Turas,
unweit Brunn, welche am 26. September endete.
Vier Mal w^^chentlich wurden taktische- und Feldman5ver aus-
geführt.
Nach der Concentrirung rückte unser Regiment in eine con-
centrii*te Dislocation bei Prossnitz. DoriUa kam der Regimentsstab
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181«-184?. 447
nnd die Oberstlieutenants 1. Escadron, dagegen die Obersten 1. Esca-
dron nach Duban, die Obersten 2. Escadron nach Wrahowitz, die
Oberstlieutenants 2. Escadron nach Smrschitz, die Majors 1. Esca-
dron nach Hrubschitz und die Majors 2. Escadron nach Eralitz.
Am 28. September langte Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog
Franz Josef in Prossnitz an, wo die Vorstellung des Officiers-Corps
stattfand und unserem Begimente zum ersten Male das Glück zu
Theil wurde, seinen erlauchten Inhaber in unmittelbarer N&he zu
erblicken. Bittmeister 2. Classe Richard Bitter von Landgraf hatte
die Ehre, während der Zeit Seiner Anwesenheit als Ordonnanz-
Officier zu Hochdemselben conunandirt zu werden.
Am 29. rückte unser Begiment en parade bei Eralitz aus.
Hier genoss dasselbe die hohe Auszeichnung, unter d^n per-
sönlichen Commando Seiner kaiserlichen Hoheit einige Evolutionen
auszufahren und zum Schlüsse von Hochdemselben Sr. kaiserlichen
Hoheit dem Erzherzoge Albrecht, conmiandirenden Generale von
Brunn, zur Defilirung vorgeführt zu werden. In der Suite des
Letzteren befand sich Se. kaiserliche Hoheit der Herzog von Modena,
welcher damals Brigadier in Olmütz war.
Mit den wärmsten Worten sprach der Erzherzog Franz Josef
Seine besondere Freude darüber aus, ein so schönes Begiment Sein
nennen zu können und liess diese Seine Aeusserung der Mannschaft
publiciren, welche ausserdem eine dreitägige Gratisldhnnng erhielt.
Zugleich fand noch eine Beschenkung"*") der ältesten Leute unseres
Begimentes statt.
Am 30. September war grosses Diner bei Sr. kaiserlichen
Hoheit. Bei dieser Gelegenheit versprach Hochderselbe, dem Begi-
mente ein Andenken an diesen Tag zu senden.
Dasselbe bestand in einem grossen Oelgemälde, dessen Bepro-
duction sich am Schlüsse dieses Werkes befindet, und welches den
grössten Stolz unseres Begimentes bildet.
*) Die Actenstücke über die Aasrückang anseres Regimentes vor seinem
ersten Inhaber, die Beschenkung der ältesten Leute, sowie die Betheilung mit
der Oratislöhnnng, deren Nummern in dem Index der hofkriegsräthlichen Acten
bezeichnet stehen, sind leider cassirt, und wurden obige Daten meist nur den
Mittheilungen von Offioieren unseres Regimentes aus der damaligen Zeit ent-
lehnt. Besonders werthvoll waren die Angaben des in Olmütz lebenden Oberst-
lieotenants Ludwig Br. Harteimüller des Ruhestandes.
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448 18l«-184^
Das Gemälde hängt stets im Dieustzimmer des jeweilig
Regiments - Commandanten *) und stellt den Moment dar, wo der
Erzherzog Franz Josef unser Regiment Sr. kaiserlichen Hoheit dem
Erzherzoge Albrecht, conunandirenden Generale von Brunn, begleitet
von Sr, kaiserlichen Hoheit dem Herzoge von Modena, vorfahrt.
Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog Franz Josef verliess
Frossnitz gleich nach dem am 30. September stattgefundenen Diner,
geleitet vom gesammten Officiers-Corps zu Pferde, en parade.
Sodann bezog unser Regiment folgende stabile Stationen: Der
Regimentsstab Prossnitz, die Obersten 1. Escadron Kosteletz, die
Obersten 2. Escadron Gross-Senitz, die Oberstlieutenants 1 Escadron
Wischau, die Obei-stlieutenants 2. Escadron Eywanowitz, die Majors
1. Escadron Tobitschau und die Majors 2. Escadron Kralitz.
Die Rechnungskanzlei befand sich noch immer in Rzeszow, in
Galizien.
Am 1. November wurde die Regiments -Equitation in Prossnitz
folgendermassen zusammengesetzt : Commandant : Major Bodolf
Ullrich Edler von Helmschild, Reitlehrer: die ünterlieutenants
Rudolf Kratzer und Albert Br. Wattenwyl, Theorielehrer: ffittmeister
2. Classe Richard Ritter von Landgraf, Lehrer der polnischen
Sprache: Oberlieutenant Karl Kühnel, Lehrer der Manipulation:
Oberlieutenant Johann Wohlrab. Frequentanten : die Unterlieutenants
Qotüieb Br. Henneberg -Spiegel, Gustav Bogovid Ritter von Grom-
bothal, Reinhard Br. Voss, Josef Geringer, Severin von Micewski;
die Cadeten: Dominik von Mainoni, Alfred Graf d'Ambly, Ludwig
von Kamptz, Josef Mally, Johann Br. Ertel von Krehlau, Franz
Kabath, Alois Ritter v. Navarre, Julius von Milieski, Julius 6ott-
lieb und Hermann Graf Daun.
1^- Am 1. April 1845 wurde die Regiments* Equitation aufgelöst
Am 15. April erhielt unser Regiment die Weisung, die Oberst-
lieutenants - Division nach Wien zur Aufwartung abzusenden. Zu
diesem Zwecke wurden sänamtliche Recruten und Remonten, sowie
die unansehnlichen Leute und Pferde ausgeschieden und durch an-
dere ersetzt. So rückte diese Elite - Division unter dem Commando
*) Es wurde auf Veraulassung des jetzigen Regiments - Command&nten,
Obersten £mil Br. Bertrand d 'Omballe von dem Cnstos und Vorstuide der
Bestaurirscbule im k. k. Belvedere zu Wien, Sohellein, meisterhaft renoTirt
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181«-1847« 449
des Oberstlieutenants Josef Jaknbowski von Toporczjk am 26« April
ab und traf am 13. Mai in Wien ein.
In diesem Monate wurde auch die Obersten 1. Escadron nach
Wischau, die Obersten 2. Escadron nach Eywanowitz und die Majors
2. Escadron nach Gross -Senitz verlegt.
Gelegentlich einer Ausrückung (auf einem Platze neben den
bei der Leopoldstädter Beiter-Easerne befindlichen zwei Reitschulen)
vor Sr^ kaiserlichen Hoheit dem Erzherzoge Albrecht, fand zmn
Schlüsse eine Carriere-Defilirung statt. Dieselbe fiel so brillant aus,
obwohl der Platz im vollen Sinne des Wortes schlecht zu nennen
war, dass Se. kaiserliche Hoheit dem Oberstlieutenant von Jaku-
bowski vor dem versammelten Officiers - Corps die grdssten Lob-
sprüche machte.
Unter Anderm sagte Se. kaiserliche Hoheit dem allgemein be-
liebten StabsoMciere, dass, wenn Er der Division desselben wo
immer begegnen würde, so käme Er nur, um dieselbe zu begrüssen,
nicht aber, um sie etwa zu visitiren.
Es bleibe an dieser Stelle nicht unerwähnt, dass das «Carriöre-
Defiliren*" des Regimentes Br. Minutillo und Kaiser Franz Josef Dra-
goner Nr. 3 seinerzeit allgemein in der Armee berühmt war.*)
Am 1. September bezog unser Regiment Cantonnirungs-Quartiere
bei Brunn, wo bis zum 25. unter dem Obercommando Sr. kaiser-
lichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht manövrirt wurde.
Am 15. September war ein grosses Manöver vor Sr. kaiser-
lichen Hoheit dem Erzherzoge Franz Carl, welcher das Regiment
Erzherzog Franz Josef Dragoner besonders belobte und demselben
eine dreitätige Gratislöhnung auszahlen liess.
Am 28. September fand das Lager seinen Abschluss, und nun
kam die Obersten 1. Escadron nach Eojetein, die Obersten 2. Esca-
dron nach Niemtschitz, die Majors 1. Escadron nach Tobitschau,
die Majors 2. Escadron nach Gross-Senitz. Die Oberstlieutenants-
Division verblieb in Wien. Die Rechnungskanzlei befand sich noch
immer zu Rzeszow in Galizien.
Den 1« November wurde die Regiments - Equitation in Pross-
nitz gerade so zusammengesetzt, wie im Vorjahre.
^ Angaben des damaligen ünterlieutenants Alois Eayser von Nilkheim,
jetzigen Hanptoaesiers der Staatssohai den-Oassa in Wien.
29
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450 18W-1847.
Am 4. December langte das dem Regimente von Sr. kaiserlichen
Hoheit dem Erzherzoge Franz Josef verehrte Bild bei demselben am
In diesem Jahre wurde eine Recruten - Aushebung angeordnet,
und erhielt das Regiment Erzherzog Franz Josef Dragoner 229 böh-
mische und mährische Recruten.
1846. Am 16. Jänner 1846 producirte sich die Oberstlieutenants-
Division unseres Regimentes in Wien vor Sr. Majestät dem Kaiser
Ferdinand und dem Kaiser Nikolaus von Russland. Beide Monarchen
sprachen ihre besondere Zufriedenheit aus, und es erhielt der Oberst-
lieutenant Josef Jakubowski von Toporczyk den russischen Stanislans-
Orden 2. Classe mit der Krone.
Dieser vorzflgliche StabsoflTicier wurde am 13. Februar äeses
Jahres in Folge besonderer Verwendung Sr. kaiserlichen Hoheit
des Erzherzogs Albrecht, Commandirenden von Wien, aussertourlich
zum 2. Obersten im Regimente befördert.
Ein hofkriegsräthliches Rescript vom 16. Februar si^:
„Se. Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessnng yom
,13. Februar 1. J. aus besonderer Gnade den Oberstlieutenant Josef
„von Jakubowski von Erzherzog Franz Josef Dragoner Nr. 3 zum
,2. Obersten im Regimente zu ernennen geruht.
,,I>ie Division des bisherigen Oberstlieutenants Jakubowski ist
„gegenwärtig vom Regimente detachirt, hier gamisonirt.
, Durch entsprechende Führung dieser Division hat der Oberst-
„lieutenant Jakubowski in so hohem Orade die Zufriedenheit des
„commandirenden Herrn Generals, Sr. kaiserlichen Hoheit, des Herrn
„Erzherzogs Albrecht erworben, dass sich Höchstderselbe schon am
„Ende der letzten Concentrirung mit allem Lobe, und nun im an-
ngeschlossenen Berichte wiederholt in der auszeiehnendsten Weise
„über diesen Stabsofißcier auszusprechen, und auch dessen Beförderung
„zum 2. Obersten anzutragen Sich bewogen fanden, etc. etc."
Der in diesem Rescripte erwähnte „angeschlossene BmcW
Sr. kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht ist so eharacteristisch
für die hohe militäiische Auffassung des damaligen Commandirenden,
dass wir denselben hier vollinhaltlich wiedergeben. Derselbe lautet:
„An Seine Exoellenz, den k. k. Herrn wiiidiohen gdieinien
„Rath, General der Cavallerie und Hofkriegsraths -Präsidenten Ignaz
„Grafen Hardegg - Glatz und im Marchlaude.
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181«-1847* 451
»Wien, am 8. Jänner 1846.
,In dem Einbegleitungsberichte zu den vorjährigen Individual-
«Beschreibongen der Stabsofficiere, nahm ich mir die Freiheit,
«Eurer Excellenz geneigte Aufmerksamkeit auf die langjährige, er-
«spriessUche Dienstleistung des Oberstlieutenants von Jakubowski
«des Dragoner -Regimentes Erzherzog Franz Josef, Commandanten
„der hier stationirten Division dieses Regimentes, mit dem dienst-
« ergebensten BeifQgen zu lenken, dass ich mir vorbehalte, denselben
„fBr eine Allerhöchste Gnadenbezeigung, wofQr er in der letzten
«Individual-Beschreibung sowohl von seinem Brigadiere, Herrn G.-M.
«Graf Gyulai, als auch von seinem Di visionäre, Herrn F.-M.-Lt.
«Grafen Wrbna, auf das Wärmste empfohlen wird, speciell in
«Antrag zu bringen.
„Des Oberstlieutenants Jakubowski mehr als 37jährige, vor
«dem Feinde sehr tapfere, im Frieden nicht minder ausgezeichnete
«Dienstleistung wQrde allein schon alle Ansprüche auf eine ausser-
« ordentliche Berücksichtigung begrfinden, wenn nicht auch seine
«vorzüglichen Charakter -Eigenschaften, seine volle Hingebung fttr
„den Dienst, verbunden mit dem reinsten Eifer für die Erfftllung seiner
«Benifspflichten, seine aufs Höchste gesteigerte, in den schwierigsten
«Zeitverhältnissen auf die ehrenwertheste Weise bewährte Anhäng-
«lichkeit fQr den österreichischen Militärdienst, ihm ein unbestreit-
« bares Recht auf eine besondere Anerkennung erworben hätten.
,In seinem Regimente wegen seines loyalen Characters, seiner
«ernsten Grundsätze und vorherrschenden Pflichtgefähles eben so
«sehr, als wegen seines in 4 Feldzügen vor dem Feinde erworbenen
«ausgezeichneten Rufes als Soldat, und wegen seiner Begeisterung
«für alles Edle und Erhabene unseres Standes hochverehrt, erscheint
«er seit langer Zeit seinen Untergebenen als ein nachahmungs-
„würdiges Vorbild der schönsten militärischen Tugenden.
«Durch einen ihm zu Theil werdenden Gnadenact würde sonach
«nicht blos Oberstlieutenant Jakubowski Verdientermassen belohnt,
«alle seine Untergebenen und sein Regiment sich beglückt fflblra,
«sondern es würde auch die Armee, in welcher die Gelegenheit für
«die Ausbildung sdch echt mlUtärisober Gharactere in der gegen-
«wäriagen unkriegerischen Zeit leider inuner seltener wird, in ihren
«Gefühlen volle Befriedigung finden.
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\
452 181«- 1847.
,Da dieser Oberstlieutenant sonach alle Ansprüche auf meine
^wärmste Anempfehlung besitzt, so glaube ich nur in meiner Pflicht
„zu handeln, wenn ich gegenwärtig Eure Excellenz um die vor-
„wortliche Verwendung gehorsamst bitte, dass Seine Majestät der
„Kaiser in huldreichster Berflcksichtigung der zu Gunsten des
„benannten Stabsofflcieres sprechenden Grfinde, denselben zum
„2. Obersten im Regimente zu befördern AUergnädigst geruhen
„möchten, wobei ich noch die Ansicht auszusprechen mir erlaube,
„dass mit der hiedurch beabsichtigten Belohnung der militärischen
„Verdienstlichkeit des Oberstlieutenants Jakubowski auch gegenftber
„seines in neuerer Zeit von politischen Bewegungen heimgesuchten
„Vaterlandes in sprechender Weise der Beweis geliefert werden
„würde, dass unerschütterlich treue, loyale Anhänglichkeit an das
„regierende Kaiserhaus, im Bunde mit Ehrenhaftigkeit des Characters
„und eifriger PflichterftUlung sich jederzeit des gerechten Lohnes
„zu erfreuen, versichert sein kann.
„Erzherzog Albrecht m. p., F.-M.-Lt*
Wie bereits oben erwähnt, verfehlte diese kernige, von edit
' militäiischem Geiste durchwehte Belation Sr. kaiserlichen Hoheit
ihre Wirkung nicht, und die aussertourliche Beförderung des bis-
herigen Oberstlieutenants Josef Jakubowski von Toporczyk wirkte
auch vollständig in dem beabsichtigten Sinne.
Gehen wir nun wieder zu den in Mähren liegenden vier Esca-
dronen unseres Regimentes zurück. Dieselben wurden im März in
die Stationen des in Troppau dislocirten 2. Chevauilegers-Begimentes
beordert, welches seinerseits der in Galizien ausgebrochenen Unruhen
wegen dahin abrücken musste.
Die vier Escadronen unseres Regimentes brachen am 17. Mftn
aus ihrer bisheiigen Dislocation auf und trafen am 22. in den
neuen Stationen ein. Der Begimentsstab kam nach Troppau, die
Obersten 1. Escadron nach Fulnek, die Obersten 2. Escadron nach
Odrau, die Majors 1. Escadron nach Kaihrein und die Miyors
2. Escadron nach Bennisch. Divisionär war der F. -M.-Lt Carl
von Gorszkowski, Brigadier der G.-M. Graf Stollberg.
Am 16. Mai übernahm der G.-M. Br. Hackelberg - Landau
statt des zum FeldmarschaUlieutenant avancirten Grafen Stdlberg
das Brigade - Conunando.
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1
1816-1847. 453
Im August kam die Majors 1. Escadron nach Herrlitz (nord-
westlich von Troppau).
Vom 9. bis 28. September fand eine Lagerflbung bei Olmütz
statt, an der aueh die Obersten- und die Majors -Division unseres
Begimentes Theil nahmen. Daselbst war der Bundes - Gontingent,
3000 Mann, concentrirt, welche Truppen vor fremden Allerhöchsten
Herrschaften manövrirten. Zwei Male conmiandirte Se. kaiserliche
Hoheit der Erzherzog Franz Josef in Person Sein Regiment.
Am 29. September marschirten der Begimentsstab, die Obersten-
und die Majors-Division unseres Begimentes in nachstehende Sta-
tionen: der Begimentsstab und die Majors-Division nach Holitz, die
Obersten 1. Escadron nach Zialkowitz im Olmützer- und die Obersten
2. Escadron nach Prerau im Prerauer Kreise. Die Oberstlieutenants-
Division nahm vom 11. bis 30. September am Lager im Marchfelde
TheiL Während desselben kam die Oberstlieutenants 1. Escadron nach
Stamersdorf und die Oberstlieutenants 2. Escadron nach Gerasdorf.
Die Dislocation unseres Begimentes im October war folgende :
Be^mentsstab : Troppau, Obersten 1. Escadron: Zialkowitz, Obersten
2. Escadron: Prerau, Oberstlieutenants - Division : Wien, Majors
1. Escadron: Eathrein, Majors 2. Escadron: Braunsdorf.
In diesem Jahre finden wir ein Depot unseres Begimentes zu
Wien in der Leopoldstadt.
Am 1. November wurde in Troppau die Begiments-Equitation
nadistehend zusammengesetzt: Commandant: Major Budolf Ullrich
Edler von Helmschild; Beiüehrer: Unterlieutenant Budolf Kratzer;
Theorie -Lehrer: Oberlieutenant Anton Hermann. Frequentimten :
die Unterlieutenants Vincenz von Dolfin, Beinhardt Br. Voss, Severin
von Micewski und Johann Br. Ertel von Krehlau ; die Cadeten Franz
Kabatb, Anton Bitter von Pidoll zu Quintenbach, Maximilian Bitter
Tiegel von Lindenkron, Carl von Beissner-Collmann, Alois Bitter
von Navarre, Julius von Milieski, Carl Graf Arco, Wilhelm Graf
Magnis^ Heinrich Bessig und Franz Munsch.
Am 12. December starb in Wien die Grossfftrstin Alexandra
Helena von Bussland. Ihre Leiche wurde bis zum Bahnhofe durch
einen Zug und von Troppau aus durch eine Escadron imseres Begi-
mentes, letztere unter dem Commando des Bittmeisters 1. Glasse
Gustav Marquis Yasquez, bis an die preussische Grenze begleitet.
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454 18l«-1849«
Die Bemontirung fand in diesem Jabre zu Brunn ond zu
Badautz, eine Monturfassung zu Stockerau statt
1847. Zufolge Allerh&chster Entscfaliessung vom 8. J&nner 1847 sollte
das Begiment Erzherzog Franz Josef Dragoner Nr. 3. in diesem
Jahre nach Sarospatak in Ungarn kommen. Wegen Thenerang und
Nothstandes in dortiger Gegend ordnete jedoch ein hofkriegsritiH
liches Bescript vom 6. April die Verlegung unseres Begimentes ntdi
Topolczan an. Etwa vier Wochen vor dem Abmarsehe, und zwar am
26. April besichtigte der O.-M. Br. Hackelberg die am 1. Norember 1846
begonnene Equitation, worauf dieselbe aufgelöst wurde.
Am 29. Mai trat der Begimentsstab, die Obersten- und die
Majors - Division den Marsch aus ihren oben ai^fQhrten Statiofien
über Fulnek, Prerau, Üng.-Hradisch, HrosMikaut, Trentschin nach
Nagy^Tapolcsiny an, während die Oberstlieutenants-Division bereiis
am 15. Mai, von Wien aus, direct in die neue Disloeation ab«
marschirt war. Die Oberstlieutenants-Division erreichte b^eits am
17. Mai ihre neue Bestimmung. Die Oberstlieutenants 1. Escadroo
kam nach Qyerk im Honter- und die Oberstlieutenants 2. Escadron
nach Csejko im Barser Comitate. Die Obersten-Division bezog ihre
neuen Stationen am 2., der Begimentsstab und die Majors-Division
am 8. Juni. Es kam der Begimentsstab nach Gross -Tapolcsäny,
die Obersten 2. Escadron nach Chinorän im Neutraer-, die Obersten
1. Escadron nach Koväcsi im Barser-, die Majors 1. Escadron nach
Tepla und die Majors 2. Escadron nach Sillein im Trents^er Goniitate.
In dieser Dislocation verblieb unser Begiment, ausser w&hiend
der Concentrirung, das ganze Jahr hindurch; die BechnungdLanilei
befand sich noch inmier in Baeszow, in Galizien.
Die ungeheuere Entfernung der Escadronen von einander (40
Meilen Durehmesser) machte mit BerOcksichtigung der damaUgen
Postverhältnisse die Einführung eines genauen Ordonnanz - Courses
nothwendig, der eine Detachirung von 100 Mann erforderte.
Die im August begonnene Concenkirung der Divisionen musste
wegen des heftig grassirenden Fiebers aufgeschoben werden.
Im September wurde das Begiment Erzherzog Franz Josef
Dragoner Nr. 3 vom F.-Z.-M. Graf Lamberg inspicirt S«ne Ex-
cellenz war mit dem Befunde desselben sehr zufrieden.
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18W-1847. 455
AdiMg nr X. Periode.
In der Periode von 1816 bis 1847 bestand die österreichische
CavaUerie ans 6 Dragoner-, 8 Kürassier-, 7 Cheyanxlegers-, 12
Hnszaien- imd 4 Uhlanen - Begimentem.
Jedes Dragoner-Begiment bestand im Frieden ans dem Stabe,
drei Divisionen oder sechs Escadronen, Vier Züge bildeten eine
Escadron, zwei Züge einen Flügel, welchen em Bittmeister com-
mandirte. Die Züge theilt^ sich wieder in Cameradschaften.
Im EriegsMe hatte jedes Begiment noch eine Beserve-Esca-
dron zn errichten,*)
Die Dragoner ritten deutsche Pferde des Mittelscblages.
1817 erfolgte die Eintheilung der Monarchie in 58 Werbe-
bezirke. Die Gonfinenwerbung wurde in demselben Jahre wieder auf-
gehoben und die Anwerbung von Ausländem nur auf besonders
taugliche Individuen beschränkt. 1830 fand eine Umgestaltung der
Werbebezirks-Eintheilung vom Jahre 1817 statt An die Stell? der
bisherigen 58 Werbebezirke traten nunmehr 79. Die Cavallerie hatte
keine eigenen Werbebezirke, sondern bezog ihre Becruten, wie in
der vorigen Periode, aus den Bezirken der Infanterie, entweder aus
einzelnen Landern oder auch aus dem Concretum sämmtlicher con-
smtnrten Provinzen, unser Begiment ergänzte sich bis 1821 aus
Mähren, von 1822 bis 1830 aus Böhmen, von 1831 bis Ende dieser
Periode aus Galizien und fahrte die Bangsnummer 3.
Die Beserve-Anstalt wurde zufolge der mit dem kofkriegsräth-
lichen Circulare vom 4. August 1827 kundgegebenen provisorischen
Vorschrift ganz aufgehoben und verordnet, dass die Stellungspflichtige
*) 1845 zählte bei jedem Dragoner -ßegimente der Regimentsstab im
Frieden 37, im Kriege 41 Mann ; jede Feld-Eseadron im Frieden 163, im Kriege
177 Mann. (Friedens-Kscadron 1 erster, 1 zweiter Rittmeister, 2 Oberlieutenant«,
2 ünterJientenaDta, 2 Waohtmeister, 1 Trompeter, 12 Corporale, 130 berittene,
4 unberittene Gemeine, 1 Sattler, 1 Schmied, 1 Fonrierschtitz, 5 Privatdiener,
Auf dem Kriegsfusse war eine Feld -Escadron um 14 Gemeine stärker.) Die
Reserve- Escadron im Kriege hatte 1 Unterarzt und 1 Fourier mehr, als eine
Feld-Efletdron auf dem Kriegsfusse«
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456 181«~1847.
Mannschaft künftig unmittelbar aus der Bevölkerung in die Begimenter
und Corps einzutreten und nach vollendeter 14jähriger CapitulatioD
in der Linie in die Landwehr überzutreten hätte. Gänzlich befreit
waren die Geistlichen, Adeligen, Beamten, Bauern, welche ebe
Wirthschaft besassen, die Doctioren der Rechte, der Medizin und
der Chirurgie, die Prämianten ans der Academie der schönen Künste,
der einzige Sohn siebenzigjähriger, erwerbsunfähiger Eltern, Scbnl-
lehrer etc. Die Becruten durften ohne Ausnahme Stellvertreter
nehmen. Zu Gunsten des Stellvertreters musste der Betreffende
120 Gulden deponiren, welche nutzbringend angelegt und nach
vollendeter Dienstzeit dem Stellvertreter ausgefolgt wurden. Beeraten,
die keinen Liniendienst gemacht hatten, blieben bis zum 45. Lebens-
jahre in der Landwehr; solche Leute, welche bis zum 38. Jahre
gedient hatten, wurden bereits mit dem 40. Lebensjahre frei.
Alle Truppen durften unter gewissen Bedingungen Freiwillige
annehmen. Die freiwillig Eintretenden theilten sich in unobligate
(ohne bestimmte Capitulations-Dauer), in obligate Combattanten und
in Ausländer.
Durch das Allerhöchste Patent vom 14. Februar 1845 wurde
die Verpflichtung zum Militärdienste für Friedenszeiten, bis auf die
Länder der ungarischen Krone, auf acht Jahre festgesetzt.
Zur Versorgung des im Dienste untauglich gewordenen Militärs
bestanden Invalidenhäuser oder wurden Pensionen gezahlt
Zur Hebung der Pferdezucht im Allgemeinen, zur Besorgung
des Beschälwesens in den Provinzen und zum Ankaufe tauglicfaer
Bemonten für die Armee bestanden im Jahre 1845 sieben Beschäl-*)
und Bemontirungs - Departements, und zwar för Oesterreich ob und
unter der Enns zu Wien, für Mähren und Schlesien zu Brftnn, fflr
Böhmen zu Nimburg, fttr Galizien zu Drahowyze, för Inner-Oester-
reich und Illyrien zu Graz, fllr Siebenbürgen zu Dees, fttr die
Lombardei und Venetien zu Crema. Femer bestanden auch eigene
Gestüts-Etablissements zu Badautz in der Bukowina, zu Mezöhegyes
und Babolna in Ungarn, zu Piber und Ossiach im Bezirke des inner-
österreichisch-illyrischen Departements, endlich kleinere Gestüte in
Böhmen, Kärnten und Illyrien.
*) Die Beschälanstalten worden unter dem Kaiser Josef IL errichtet
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181f-]847* 457
Von den Militär-Qestüten wurde die gewöhnliche oder normal-
m&ssige Bemontirung ftr die Cavallerie und das Fuhrwesen geliefert,
und wo diese den Bedarf nicht deckten, wurden die feilenden Pferde
durch den Handeinkauf angeschafft. Die Dienstzeit der Pferde war
nicht bestimmt, jedoch erhielt der Mann, welcher ein Pferd zehn
Jahre geritten hatte, ein Douceur von drei Ducaten und fQr jedes
darauf folgende Jahr einen Ducaten.
Die Oberaufsicht über die gesammte Bemontirung, die MiUtär-
Pferdegestflte und das Beschälwesen fahrte die Bemontirungs-
Inspection zu Wien unter einem Generale, und diese stand unter
dem Hofkriegsrathe.
Die Eriegsartikel von 1808 blieben auch in dieser Periode in
voller Geltung.
Was die Adjustirung anlangt, so erschien zufolge Allerhöchster
Entschliessung vom 12. Mai 1827 eine Adjustirungsvorschrift*) fQr
die Generalität, Stabs- und Oberofßciere, sowie fQr die Feldärzte
der k. k. Armee. Die früher eingeführten Uniformen durften von
diesem Tage an noch 18 Monate ausgetragen werden. Das Ausstopfen
der Böcke auf der Brust wurde nunmehr auf das Strengste verboten ;
femer wurde fDr die Borden ein bestimmtes Muster vorgeschrieben.
Für die Officiere der deutschen Cavallerie (Dragoner und Kürassiere)
ordnete die Vorschrift von 1827 folgende Adjustirungsstücke an:
Helm: schwarz lackirt mit einem 5^4 Zoll hohen Kamme,
welcher mit vergoldetem dünnen Messinge durchaus beschlagen und
in dessen Seitentheilen die Gestalt eines Löwen geprägt war. Die
vordere Krümmung enthielt einige Verzierungen. An der Vorderseite
des Helmes befand sich ein vergoldetes Schild mit dem Allerhöchsten
Namenszuge Sr. Majestät; an beiden Seiten des Helmes waren
endlich Löwenköpfe angebracht und an letzteren die mit vergoldeten
Schuppen belegten Binderiemen befestigt. Die Kammquaste der
Stabs-Offidere war von Gold, an beiden Seiten mit schwarzer Seide,
jene der Officiere vom Bittmeister abwärts von gelb und schwarzer Seide.
Uniform-Bock mit Schössen : von weissem Tuche ohne EgaUsi^
rofigs - Vorschüsse mit einer Beihe metallener Knöpfe bis an den
Unterleib, zum Zuknöpfen eingerichtet.
*) Nach der Grundlage der Adjustirungs-Vorsehrift vom Jahre 1811.
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458 181«-1»4?.
Die Dragoner - Oflficiere hatten den Kragen gaaz vom Egalisi-
rungstuehe. Die Aufschläge der Aermel, vom Egalidrongstache,
2^4 Zoll breit, wurden auf dem Bocke aufgenäht.
Spencer: weiss.
Hose: von weissem Tuche mit deutschem «Bunde und Latze'.
(Ausser Aufwartungen zu Fuss wurde den OfFicieren gestattet, ein
weiss-ledemes Beinkleid von dem nämlichen Schnitte wie das tucheme
zu tragen.)
üeberzugshose : von grau-melirtem Tuche ohne Egalisinmgs-
streifen mit metall^en, 2V4 Zoll von einander abstehenden Uniform-
Knöpfen. (Das Tragen solcher Ueberzugshosen war bei Paraden nidit
gest^tet.)
Stiefel: von weichem Leder ohne Kappen.
Sporen: zum Anschnallen.
Mantel: von weissem Tuche mit Aermeln, Uniform - Knöpfen
und grossem Kragen.
Handschuhe: gelb, mit vier Zoll langen, steifen Stulpen.
Säbel: von Stahl mit einer Scheide von polirtem Eisen.
Sattel: von braunem Leder.
SchnurblU*te zu tragen war den Officieren der deutschai Cavallerie
nicht gestattet.
Die Adjustirungs-Vorschrift von 1827 wurde durch eine neue flr
die Generalität, Stabs-, Oberofificiere und Feldärzte vom Jahre 1837
ausser Wirksamkeit gesetzt. Die engen, weissen Stiefelhosen and
die hohen Stiefel wurden nunmehr bei den Dragoner - Officieren
abgeschafft, dagegen Pantalons aus kornblumenblauen, mdirtem
Tuche mit einer ^j^ Zoll breiten Silberborde, und Halbstirfd mit
Anschlagsporen eingeführt. Ausser bei Paraden bestinomte die neue
Adjustirungsvorschrift für die Kürassier-, Dragoner- und Ghevanx-
legers - Ofßciere ein Beinkleid von mohrengrauem Tuche, in Sclmiti;
und Form ganz gleich der Paradebose, jedoch ohne Passepoil. Als
Paraderock war das weisse CoUet, ferner ein Spencer und ein Ober-
rock vorgeschrieben. Der Spencer unterschied sich von dem CoHet
nur dadmch, dass er keine Schösse und weit genug zu sein hatte,
um über Letzteres angezogen werden zu können. Der Obenrock reichte
bis an die halbe Wade, war an jeder Hüftseite mit einer durch eine
vier Zoll breite Klappe überdeckten Tasche versehen und durfte
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1SI«-1947« 459
auch in Reih' und Glied getragen werden, wenn die Mannschaft in
Mäntehi ansrQckte. Der Helm nnd der weisse Mantel wurden, wie
früher, beibehalten.
1840 kamen die hohen Stiefel und engen weisse Hosen auch
bei der Mannschaft ab, wogegen Halbstiefel mit Anschlagsporen und
eine weiss-passepoilirte kornblumenblaue Hose (Pantalon), unten mit
einem Lederbesatze, eintraten. Die weissen Böcke wurden beibehalten.
Unser Regiment hatte dunkelrothe Kragen und AufscbUge und
weisse Knöpfe.
Jeder Dragoner trug einen Pallasch, zwei Pistolen, und ausser
acht Mann per Escadron, welche einen Stutzen fQhrten, waren alle
übrigen (Gemeinen mit Cavallerie-Kxrabinem versehen. Durdi diese
Bewachung eigneten sich die Dragoner sowohl für das Gefecht in
der zerstreuten Ordnung, wie auch durch die schweren Pferde, gleich
den Kürassieren, zum Angriffe in grösseren Massen.
Die Zäumung war bei der ganzen Cavallerie gleich ; die leichte
unterschied sich bloss durch das Stirnkreuz von der schweren.
Sämmttiehes Biemenwerk war schwarz, mit gelbmetallen^n Beschläge.
Die schwere (sogenauDte deutsche) Cavallerie hatte deutsche Süttel,
Satteldedcen von weissem Lammfelle mit einer Einfassung von krapp-
rothem Tuche. An diese Satteldecken konnte hinten eine Ohabraque
von krapprothttu Tuche (mit gelb - wollenen Bord^ eingefasst und
in beiden Ecken mit dem kaiserlichen Namenszuge verziert) befestigt
werden. Der Mantelsack war ebenfalls von krapprothem Tuche mit
gelber Einfassung.
Die Satteldecken sämmtUcher Officiere bestanden aus sdbwarzem
Lammfelle, welche mit zwei Zoll breiten, mit goldenen und schwarzen
Sdinüren eingefassten rothen Tuche besetzt war. Hinten wurde eben-
falls eine zugespitzte Chabraque (Wallrappe) von scharlachrothem
Tuche angebracht (mit breiten Goldborden verziert), in deren Ecken
sich der reich in Gold gestickte Namenszug Sr. Majestät befand«
Die Stabsofficiers - Chabraquen unterschieden sich nur durch eine
doppelte GolcHbordinmg von denjenigen der übrigen Ofißciere des
Bei den Champagne-Chabraquen der Officiere war in den Ecken
kein Allerhöchster Namenszug angebracht. Sonst waren sie genau
80, wie die Parade-Chabraquen.
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460 181<-164r
Am 1. März 1844 wurden statt der bisherigen weissen, schwane
Häute bei den Mannschaftssätteln eingeführt.
Statt der alten Säbelkuppeln mit breiten Sehnallen waren
endlich am 31. October 1838 andere, glatte eingefOhrt.
Zufolge Allei^öchster Entschliessung vom 4. September 1888
wurde die Oberlieutenants-Gage um drei Gulden, die Unterlieutenants-
Gage um fünf Gulden monaflich erhöht.
In wissenschaftlicher Beziehung hat diese Periode einen be-
deutenden Aufschwung zu verzeichnen.
Im Jahre 1817 wurde die Ingenieur - Academie in Wien ge-
gründet und deren Erziehungsplan 1847 ausgedehnt. Auf Allerhöchste
Anordnung Sr. Majestät des Kaisers Franz I. trat das Marine-
Cadeten-Collegium zu Venedig in's Leben. In dieser Periode fimd
auch die Gründung der Pionnier-Corps-Schule zu TuUn statt, femer
wurden die Cadeten-Compagnieen reorganisirt. Am 1. November 1822
fand auch eine Reorganisation des Thierarznei-Institutes statt Das-
selbe bildete nunmehr eine allgemeine Erziehungsanstalt, einen
Zweig der Wiener Universität und war in dieser Eigenschaft von
der niederösterreichischen Landesregierung und der Studien -Hof-
Commission abhängig. Zur militärischen Zucht und Ordnung blieb
die Aufsicht der Militär-Personen und Militär-Pferde, welche in das
Institut aufgenonmien worden waren, auch fernerhin der MiMtftr-
Behörde und dem Hofkriegsrathe überlassen.
Im Jahre 1828 wurde der Hufbeschlag nach der Methode des
Rittmeisters Balassa eingeführt.
Statt der im Jahre 1810 in Wiener-Neustadt errichteten Militär-
Equitations - Schule, welche später wieder aufgelöst worden war,
geruhten Se. Majestät im Jahre 1835 AUergnädigst die Errichtung
einer Central - Equitations - Anstalt in Salzburg mit dem doppelten
Zwecke anzuordnen, um durch die in derselben zu bildenden Abrichter
eine vollkonunen gleichförmige, den Grundsätzen des Cavallerie-
Abrichtungs - Beglements entsprechende Beit- und Dressur - Methode
in der gesammten Gavallerie zu verbreiten und die Mqore der In-
fanterie, Jäger und Artillerie mit tauglichen und gut abgerichteten
Beitpferden für billige Preise zu versehen.
Die von den Begimentem dem Hofkriegsrathe als Coursist^
vorgeschlagenen Officiere imd Unterofßciere mussten eine gute Ge«
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18I6-1847. 461
sundheit, einige Vorkenntnisse im Beitfache und ausser einer muster-
haften Conduite auch jene Dienstkenntniss und Erfahrung besitzen,
die von einem geschickten und erfahrenen Zugs-Commandanten ge-
fordert wird.
Was das Fechten anbelangt, so trat im Jahre 1825 die vom
F. -M.-Lt. Prinz Coburg för die Cavallerie herausgegebene neue
Fechtmethode in Wirksamkeit. Im Jahre 1833 erschien die vom
F.-M. Graf Radetzky verfasste FeWdienst - Insti*uction aller drei
Waffengattungen und am 8. April 1838 auf Befehl Sr. Majestät
ein lithographirter Anhang znm Exercir - Reglement.
Durch das hofkriegsräthliche Rescript vom 24. Jänner 1817
wurde die Zahl Derjenigen, welche heirathen wollten, beschränkt, so
dass in einem Regimente oder Corps nicht mehr als höchstens der
sechste Theil des Oflficiers - Corps verheirathet sein durfte. Neue
Heiraths - Cautionen wurden mittelst hofkriegsräthlichen Rescriptes
vom 8. Februar 1827 festgesetzt.
Der im Jahre 1814 erloschene Orden der eisernen Krone wurde
unter veränderter Form und Einrichtung, nach den Statuten vom
12. Februar 1816, fQr Jedermann ohne Unterschied des Ranges und
Standes wieder in's Leben gerufen und wurde ohne Ansuchen sowohl
zur Belohnung ausgezeichneter Civil- Verdienste, als auch rühmlicher
militärischer Thaten verliehen. Es gab drei Classen dieses Ordens.
Zum Schlüsse sei hier noch erwähnt, dass am 14. Mai 1840
der erste Versuch von Militär-Transporten mittelst Eisenbahn, und
zwar auf der Kaiser Ferdinands-Nordbahn angestellt wurde.
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XL Periode.
1848 Uli 1849.
1848. In Folge der revolutionären Bewegungen in Paris (Februar 1848)
kamen in den Städten Wien, Mailand, Pest ähnliche Aufstände imn
Ausbruche, welche speziell in Wien und Pest zu tiefgreifendea
Beformen des politischen Systemes föhi-ten.
Die revolutionäre Partei in Ungarn handelte hauptsächlich
unter dem Einflüsse des Yolkstribunen Ludwig Eossuth und verfolgte
eine mit den Interessen des Gesammtstaates in offenem Gegen-
sätze stehende Politik. Dieselbe führte im Vereine mit der im
October in Wien neuerdings zum Ausbruche gelangten, in der
Ermordung des Kriegs -Ministers Grafen Latour gipfelnden revo-
lutionären Bewegung eine derartige Verwirrung der Verhältnisse
herbei, dass die Wiederherstellung der gesetzlichen Ordnung nur
noch durch Anwendung der Waffengewalt möglich war, welche
schliesslich zum Kriege in Ungarn führte.
Umfassende Rüstungen gingen demselben voraus. Auch unser
Begiment*) erhielt die Mobilisirungs - Ordre und zufolge Eiiegs-
Ministerial-Erlasses vom 28. Mai den Befehl, die Beserve-Escadron
aufzustellen.
'^0 Am 29. April 1848 wurde der bisherige Oberst and Gommanduit dei
Regimentes Erzherzog Franz Josef Dragoner Nr. 3, Josef Ritter Gn^ahr toü
Helmhof znm General - Major befordert nnd kam als Brigadier nach Easebao.
Statt seiner ayancirte der bisherige zweite Oberst Josef Jaknbowski too
Taporozyk am 30. Mai zum wirklichen Obersten and erhielt das Commando
anseres Regimentes. Denselben Tag warde der M%jor Rndolf Ullrich Edler tod
Helmsohild zam Oberstlientenant und der Rittmeister erster GUsse Ladwif
Baron Hartelmüller zum Major in unserem Regimente befördert.
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1848-184». 463
Sie wurde beim Begimente in Ungarn errichtet, trat im Juli
den Marsch nach Tyczyn (Rzeszower Kreis) in Galizien an und
erreichte ihren Bestimmungsort im August.
Von den Officieren unseres Regimentes kamen zur Reserve-
Escadron: Rittmeister 1. Classe Andreas Weinbrenner, die Ober-
lieutenants Julius Gyursky de Gyursky, (welcher am 1. August zum
Rittmeister 2. Classe befördert wurde), Carl KOhnel und Josef Holl-
stein, und die Unterlieutenants Leopold Märkel und Josef Weeber.
Bis December blieb die Reserve-Escadron in Tyczyn und kam
sodann nach Rzeszow.
Die in Ungarn liegenden Abtheilungen unseres Regimentes
waren im Mai folgendermassen dislocirt: Regimentsstab: Nagy-
Tapolczäny, Obersten erste Escadron : Nyitra, Obersten zweite Esca-
dron: Chinorän, im Nyitraer-, Oberstlieutenants erste Escadron:
Bemecze im Honter-, Oberstlieutenants zweite Escadron : CsejkS im
Barser-, Majors erste Escadron : Tepla und Majors zweite Escadron :
Bellns im Trents^ner-Comitate.
Bei den am 19. Juni stattgefundenen Comitatswahlen fttr den
Pester-Landtag mussten mehrere Abtheilungen unseres Regimentes
in den Comitatsstädten interveniren, wobei dieselben in Folge der
blutigen Excesse, die von den fanatisirten und angetrunkenen Wählern
hervorgerufen wurden, von der blanken Waffe Gebrauch machen
mussten, was in allen Fällen von gutem Erfolge war.
Im Juli kam die Obersten zweite Escadron nach Szoltsänka
im Neutraer-, die Oberstlieutenants erste Escadron nach Vereböly
im Barser- und die Oberstlieutenants zweite Escadron nach Eälna
im Honter-Comitate.
Die Divisionen wurden aus dem Grunde möglichst concentrirt,
weil die feindliche Gesinnung in Ungarn schon so deuüich hervor-
trat, dass man oft nur mit Mühe Pourago von den Comitaten erhielt
Die Lage wurde von Tage zu Tage bedenklicher.
Im Drange der Ereignisse liess sich der Kaiser dazu berwegeti,
den Ungarn ein selbstständiges Ministerium mit Inbegriff jenes des
Krieges (M^szaros) und der Finanzen (Pulsky) zuzugestehen.
Die in Ungarn stehenden deutschen Cavallerie - Regimenter
kamen unmittelbar unter das ungarische Kriegsministerium zu stehen,
von wo aus ihnen nunmehr aussefaliesslieli alle B^ehle zukamen.
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464 184S-184».
Immer peinlicher wurde ihre Stellang, da die Anforderungen
des ungarischen Ministeriums einen Charakter annahmen, der loyal
und kaiserlich gesinnte Soldaten mit ihrem Fahneneide und ihrem
Pflichtgefühle in Widerspruch brachte.
Die Dislocation unseres Begimentes im September war folgende:
Begimentsstab : Galgötz (Freystadt), Obersten 1. Escadron: Bereg-
szeg im Nyitraer-, Obersten 2. Escadron: Biböny, Majors 1. Escadron:
Kokhoba, Majors 2. Escadron: Drietoma im Trents^ner-, Oberst-
lieutenants 1. Escadron: Yereböly und Oberstlieutenants 2. Escadron:
Nagy-Kälna im Barser-Comitate.
In diesem Monate erhielt unsere Majors-Division vom ungarischen
Eriegsministerium den Befehl, gegen die unter den Pfarrern Eurban
und Sczur stehenden slovakischen Insurgenten vorzurücken.
Die Division hatte sich bereits bei Drietoma, sechs Meilen von
von der mährischen Grenze, vereinigt, als ein Befehl anlangte, diese
Expedition dem 4. Huszaren-Begunente abzutreten.
Der Verkehr mit dem eigenen Begimentsstabe war inzwischen
vollkommen abgeschnitten und an eine Vereinigung mit den übrigen
Escadronen nicht zu denken; denn die Comitats- Beamten machten
gar kein Hehl daraus, dass ein solcher Versuch nur mit Oewalt
geschehen könnte.
Die Insurrection nahm in so schneller Weise zu, dass der
Division schon am 25. September alle Lebensmittel verweigert
wurden und im Wege der Bequisition herbeigeschafft werden mossten.
Als am 29. September die Nachricht von der Ermordung des
als kaiserlicher Commissär und Oberbefehlshaber nach Ungarn
geschickten F.-M.-Lt. Graf Lamberg auf der Brücke zu Buda-Pest
eintraf, blieb der Majors -Division nichts übrig, als das nunmehr in
offener Feindseligkeit gegen die kaiserliche Begienmg auftretende
Land auf dem kürzesten Wege zu verlassen. Hieran entschloss sieh
ihr Commandant, welcher nach drei Märschen ungarisch -Brod in
Mähren erreichte.
Hier erhielt die Division durch einen Offider den mündlichen
Befehl vom Generale Graf Einsky, in Eilmärschen über Gösing,
8t Johann und Malaczka in das Marchfeld vorzurücken.
Die gräuliche Ermordung des F.-M.-Lt. Graf Lamberg, sowie
die fast gleichzeitige Eunde, dass Graf Eugen Zichy, der kaiserliche
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1848-ie4t. 465
CiHnmissär bei der Armee des BanuB von Croatien, F.^M.^Lt Br.
Jellacid auf Befehl des ungarischen Generals Oörgey als Yerräther
angehängt sei, hatte am 28. September die Auflösung des ungarischen
Beichdages, die EiUänmg des Kriegszustandes über das Eönigreioh
und die üebertragung der Befehlshaberswürde über alle königlichefti
Truppen in Ungarn und den Nebenländem an den Banns von Groatien,
F.-M.-Lfc. Br. Jellaöid, rar Folge.
Es war derselbe Jellaiiö, welcher im April 1819 aus der
Ingenieur- Academie als UnterUeutenant in unser Begime&t eingetreten
war und bis zum 1. September 1830 in demselben gedient hatte.
Am letztgenannten Tage war er als Capitän- Lieutenant zum 3. Grenz-
Begimente transferirt.
Zufblge eines Actenstückes ohne üntersohrift ddto. Wien, vom
2. October erhielt der G.*M. von Enöhr den Befehl, längs der Donau
gegen Ofen vorzurücken und unter Anderm auch das Begiment
Erzherzog Franz Josef Dragoner Nr. 8 an sich zu mhen.
Gleichzeitig wurde der G.-M. von Enöhr mit den in jenem
Befehle bezeichneten Truppen an den Banus von Croati^, F«-M.-Lt<
Br. JeUadid, gewiesen.
Unser Begiment erhielt seiiierseits, als die Ermordung des
F.-M.-Lt. Graf Lamberg bekannt geworden war, den Befehl, nach
Pressburg zu rücken, um in die » grosse Schutt' detachirt zu werden.
Im Einklänge mit diesem Befehle stand die oben erwähnte
Weisung für die detacbirte Majors -Division, sich von Ungarisch-
Brod in Hihren in Eilm&rschen über GOMng, St. Johann und Ma^-
laczka in das Marchfeld zu begeben.
Am 6. October finden wir unser Begiisent vereinigt bei
S. Georgen.
Q.-M. V. Enübr stand an diesem Tage schon in Pressburg
and erwartete daselbst die Ankunft unseres Regimentes von 9. Georgen.
In letzterem Orte musste dasselbe jedoch I&nger bleiben, als es ii
der Absicht des genannten Generals lag.
Die Insurgenten hatten nänUch die S^iiTbrücke bei Pressburg
zerst^M, und tr«tz alller Bemühungen war es dem G.-M. Ton Enöiir
nicht möglich, diesselbe wieder herstellen eu lassen.
Er meldete diesen umstand 4em F. ->M.-Lt. Baron Jettaeid,
welcher ihm sodann den Befehl ertbeiHe^ das Dragoner-* Begiment
30
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466 1948-I84f*
Erzherzog Franz Josef von S. Qeorgen aufbrechen zu lassen und
dasselbe anweit der BrQcke zn concentriren.
Unser Begiment langte gerade noch rechtzeitig in Pressbmg
an, um den beiden dort befindlichen Generalen von En5hr und
Baron Karger den Abmarsch mit der kleinen Cktmison, deren Treue
schon wankend war, zu ermöglichen.
Weil die Ponton - Brücke noch immer nicht hergestellt war,
konnte das kleine Korps nur nordwestlich nach Neudorf marscfairen.
Am 10. October rflckte der 6.-M. von Knöhr auf das reehte
March-Üfer und bivouakirte um Schlosshof.
In der Nacht vom 10. auf den 11. October wurde eine halbe
Escadron unseres Begimentes unter dem Oberlieutenant Jobann
Baron Ertel von Krehlau mit der Bestimmung zur Neudorfißr Brflcke
entsendet, dieselbe abzutragen. Dieses war jedoch bereits durch die
Insurgenten geschehen, und der Oberlieutenant sah bereits das
ganze linke March-Ufer mit Insnrrections-Truppen besetzt
Ausserdem wurde von Groissenbrunn aus der Oberlieutenant
Anton Herrmann mit seinem Zuge an die Donau nach Hainburg mit
dem Befehle entsendet, sich möglichst heimlich nach diesem Orte
ttberschiffen zu lassen und sich der dort stationirenden ungarisdien
Dampfschiffe zu bemäditigen, um mittelst derselben die üeber-
schiffung der Truppen bewirken zu können. Der Auftrag wurde
voUkoDimen ausgeführt, doch konnten die Schiffe des zu seicbten
linken Donau-Ufers wegen zur Ueberschiffimg nicht benutzt werden.
Es wurden nunmehr alle Barken requirirt, welche aufinitreiben waren,
und auf diesen begann am 11. October, um 5 Uhr Früh, die Ueber-
schiffung des von den Generalen von Knöhr und Baron Karger
befehligten kleinen Corps auf das rechte Donau -Ufer.
Dem F.-M. Fürst Windisch - Grätz war von Sr. MajesOt dem
Kaiser der schwierige Auftrag ertheilt, die ungarischen Wirren aof
eine dem Wohle der Gesammtmonarchie mitsprechende Weise n
Ende zu f&hren.
Die erste Sorge des Feldmarschalls war es, die Strdtkiifte
zu bestimmen und zu ordnen, welche zu den Offensiv - Operationen
gegen Ungarn verwendet werden sollten. Bei dieser Gelegenbeit
abertrug er dem F.-M.-Lt und Banus von Croatien Br. JellaJä^
das Conmiando des L Armee-Corps.
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1848-184». 467
Unser Regiment rückte noch am 11. October Nachts bis
Fischamend, trat an diesem Tage in die volle Eriegsgebühr und
hatte in der FrQhe seine Eintheilung zum I. Armee -Corps erhalten.
Dort kam es in die Division G.-M. Baltheser, Brigade G.-M* Carl
Br. Lederer.
Am 12. October marschirte dasselbe gegen Schwechat und
bezog noch in der Nacht ein Lager bei Ober-Laa.
Den 13. October sanmielte sich unser Begiment bei Schwaa-
dorf, stellte Vorposten gegen die bei Brück a. d. Leitha befind-
lichen Insurgenten auf und liess unablässig gegen Trautmannsdorf,
Stimeusiedl und Arbesthai patrouilliren.
Am 14. October 1848 kamen die sechs Escadronen unseres
Regimentes aus der Division 6.-M. Baltheser in jene des G.-M.
von Ottinger, blieben jedoch in der Brigade G.-M. Carl Br. Lederer.
Am 16. October kam der P.-M.-Lt. Br. Jellacid nach Schwaa-
dorf und berief den Oberlieutenant Carl Br. Schimding unseres
Regimentes als Ordonnanzoffizier zu sich in das Corps - Quartier
nach Wien. Den nämlichen Tag wurde der Rittmeister erster
Classe Anton Br. Jellacid unseres Regimentes zum supemumerären
Major im Regimente mit der Bestimmung als Flügel - Adjutant
beim Banns ernannt.
Am 12. October war der Rittmeister 2. Classe Carl Kühnel
mit einem Ergänzungs - Transporte von der Reserve - Escadron zum
Regimente abgesendet; jedoch schon zu Strassnitz in Mähren erhielt
er den Befehl, den Marsch einzustellen, weil die Verbindung mit
dem rechten Donau -Ufer noch immer gestört war.
In Schwaadorf erhielt die Oberstlieutenants-Division am 17. Oc-
tober die Ordre, sofort gegen Brück a. d. Leitha vorzurücken und
diese Stadt zu besetzen. Die Division brach sogleich auf und langte
um 9 Uhr Abends vor Bnick an.
Mehrere vom Oberstlieutenant Rudolf Ullrich Edlen von Helm-
schild zur Durchsuchung Bruck^s entsendete Patrouillen kehrten in
der Nacht mit der Meldung zurück, der Ort selbst sei vom Feinde
nicht besetzt, die Insurgenten hätten denselben nach Aussage der
Einwohner noch bei Tage verlassen. Kaum graute jedoch der Tag,
als plötzlich in einer Entfernung von nur etwa 200 Schritten zehn
bis zwölf Kanonenschüsse abgefeuert wurden.
30*
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4G8 1848-184*.
Begreiflicherweise entstand hierdurch bei der nichts ahnenden
Truppe eine momentane Unordnung, zumal der Oberlieutenant Badolf
Kratzer unseres Regimentes tddtlich verwundet und f&nf Pferde
getödtet wurden. Nach wenigen Minuten hatte aber der Oberst-
lieutenant Eitter von Ullrich seine Division wieder voUkonunen ge-
ordnet und zog dieselbe, da man unwillkührlich an Yerrath glauben
musste, bis Stixneusiedl zurück. Den Oberlieutenant Budolf ELratzer
hatte der Gorporal August Kretschmar auf sein Pferd gehoben und
so bis Stixneusiedl gebracht.
Der brave OflTicier erlag am 18. October seinen Wunden und
wurde unter allgemeiner Theilnahme des Officiers- Corps in Stix-
neusiedl beerdigt. Ein vom Officiers - Corps gesetztes Denkmal be-
zeichnet das Grab des wackeren Cameraden.
In Folge dieses Zwischenfalles wurden am 18. October in aller
Frühe drei Escadronen unseres Eegimentes zur Aufoahme der be-
drohten Oberstlieutenants - Division nach Stixneusiedl vorgescbickt,
während eine Escadron den Befehl erhielt, nach Ebergassing zu
marschiren und daselbst so lange zu bleiben, bis dieser Posten ?ob
der nachrückenden ,, Division Kempen* übernommen sein würde.
Tags zuvor hatte die Majors-Division des Regimentes Erzherzog
Franz Josef- Dragoner den Befehl erhalten, die feindliche Stellung
zu recognosciren, hatte sich jedoch vor einer bedeutend st&rkeren
Huszaren - Abtheilung zurückziehen müssen.
Am 19. und 20. October finden wir die Brigade G.-M. Cari
Br. Lederer, bei welcher sich unser Begiment befand, zu Gallbrunn.
Am 21. October rückten die Insurgenten über Brück a. d. Leitha
und Wilfleinsdorf in drei starken Colonnen gegen Stixneusiedl vor.
Dem numerisch bei Weitem stÄrkeren Feinde mussten die Kaiser-
lichen weichen und sich bis hinter Gallbrunn zurückziehen. Hier bezog
das Begiment Erzherzog Franz Josef- Dragoner eine neue Stellung,
wahrend der Best der Cavallerie und die Artillerie weiter, bis hinter
Schwaadorf, zurückgezogen wurden und dort ein Lager bezogen.
Es kam zu keinem eigentlichen Gefechte, weil sich die h-
surgenten mit der Besetzung von Stixneusiedl begnügten und sich
auf ein starkes Geschützfeuer beschränkten.
Von unserem Begimente wurden durch dasselbe 2 Mann und
1 Pferd verwundet.
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1848-184t. 469
P
Das Eegiment blieb bis zum 27. October im Bivouak hinter
Gallbnmn, während sich die Insurgenten noch in der Nacht vom
21. auf den 22. October nach Brück a. d. Leitha zurückzogen.
Am 28. October rückten sie neuerdings in starken Colonnen
gegen Gallbrunn vor, und unser Regiment musste sich jetzt bis
auf die Höhen von Rauchenwarth und am 29. October bis nach
ZwOlfaxing zurückziehen.
Hier angelangt, wurde es zum G. -M. Franz Fürst Liechten-
stein beordert, welchem der Armee - Commandant, F. -M. Fürst
Wmdisch-Grätz, das Commando über die Cavallerie des ersten und
theilweise auch des dritten Corps übertragen hatte. Gegen Abend
gewahrte man die Colonnen der Insurgenten zu beiden Sdten der
von Schwaadorf nach Schwechat führenden Strasse.
Gegen die auf dem dortigen Höhenzuge von ihnen einge-
nommene Stellung sollte am 30. October vorgerückt werden. Ein
dichter Nebel verhinderte jedoch an diesem Tage bis 11 Uhr Vor-
mittags jede Action.
Alsdann erst, nachdem der Nebel sich gelegt hatte, konnte
sich die gesanmite Cavallerie am rechten Schwechat-Üfer ausbreiten.
Ihre Colonnen erstreckten sich von Himberg bis Schwechat,
unterstützt von einer zahlreichen Artillerie.
G.-M. Franz Fürst Liechtenstein wurde hierauf gegen Rauchen-
warth vorgeschickt. Nachdem die Spitzen seiner Kolonnen diesen
Ort erreicht hatten, ordnete der Fürst eine Directions -Veränderung
gegen Norden an und bedrohte nunmehr durch eine Stellung, mit
seinem rechten Flügel an Rauchenwarth, mit dem linken an
Zwölfaxing gelehnt, den feindlichen linken Flügel.
Die Insurgenten bildeten jetzt mit ihrer gesammten Reiterei,
nebst den Zwölfpfönder-Batterieen einen Haken gegen die Cavallerie
unter dem G.-M. Fürst Liechtenstein und eröffneten ein ebenso wohl
gezieltes als heftiges Feuer, während ihre Infanterie des zweiten
TrefiFens Bataillons-Massen formirte.
Der Banus von Croatien ergriff von Schwechat und Manswörth
aus die Offensive.
In Gefahr, von zwei Seiten angegriffen und umgangen zu
werden, traten die Insurgenten gegen 5 Uhr Nachmittags den Rück-
zug gegen Brück a. d. Leitha an.
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470 1848-184**
In diesem Treflfen bei Schwechat wurden zwei Gemeine von
miserem Begimente*) gefangen genommen, zwei Dienstpferde
blieben todt.
Erst in der Nacht wurde den Insurgenten eine Division des
Begimentes Graf Wallmoden Kürassiere nachgesendet, welche den
schleunigsten Bückzug derselben meldete.
Unser Begiment brachte die Nacht vom 30. auf den 31. October
in einem Lager bei Zwölfaxing zu und nahm am 31. an dem allge-
meinen Vormarsche nach Schwaadorf in der Cavallerie- Truppen-
Division des G.-M. Franz Fürst Liechtenstein Theil. Die Oberst«i
1. Escadron und die Gberstlieutenants-Division kamen nunmehr nach
Margarethen am Moos, die Obersten 2. Escadron und die Majors-
Division nach Gallbrunn. In diesen Stationen blieben die Escadronen
bis zum 5. November.
Von der neuen Dislocation am 6. ist uns nur bekannt, dass der
Begimentsstab an diesem Tage nach Trautmannsdorf kam, dass femer
zwei Divisionen bis zum 15. November in Ortschaften untergebracht
wurden, die dritte Division dagegen den Vorpostendienst versah. Vom
6. November ist uns ausserdem noch bekannt, dass eine 28 Mann
starke Patrouille des Szluiner 4. Land - Bataillons von Sommerein
*) Nach einer im k. k. Kriegs - Archive vorhandenen Eingabe des Obersten
und Regiments - Commandanten Josef Jakubowski von Toporczyk vom 6. No-
vember 1848 war am Tage des Treffens bei Schwechat (30. Octobg-) der dienst-
bare Stand unseres ßegimentes folgender:
„Oberst Josef von Jakubowski, Oberstlieutenant Rudolf Edler von Ullrich,
„Major Josef von Regelsberg, Major Ludwig Br. Hartelmüller, Begiments-
„ Adjutant Johann von Kiszelenyi, 4 Btabstrompeter, 1 £standartfnhrer.
„Erste Rittmeister: Theodor von Klein, Richard von Landgraf, Josef
„Graf Gallenberg, Ferdinand Saharek, Friedrich Schmiedt, Vinzens von Farkw.
„Zweite Rittmeister: Friedrich von Holtzer, Johann von Torkos, Aiigast
„Korren, Eduard Schanza.
„Oberiieutenants: Wilhelm Priihoda, Anton Herrmann, Vincena wn
„Dolfin, Gustav von Bogovich, Severin von Micewski, Johann Br. Ertd, Cwl
„Reissner- Kollmann, Friedrich von Thomstorflf.
„ünterlieutenants: Franz Kabath, Eduard Plank, Anton Kamy, Maxi-
„milian Tiegel, Alois von Navarre, Adolf Wiukler, Carl Graf Arco, Anton Br.
„Turkheim, Ferdinand Bollhar; 7 Wachtmeister, 60 Corporale, 662 Gemeine,
„6 Trompeter; 15 Offioiers-Dienstpferde, 630 ordinäre Dienstpferde etc., etc.
„Trautmannsdorf, 6. November 1848.
„Jakubowski m. p., Oberst."
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1M8-I84t« 471
aus Aber Kaiser -Steinbnieh Torgesehiokt und derselben ein Zug des
B^imentes Erzherzog Franz Josef Dragoner bdgegeben wurde. Diese
Abtheilung rflckte bis auf eine Viertelstunde von Nyulas vor.
Am 13. November erschien eine neue Ordre-de-bataille, wonach
das Begiment Erzherz(^ Franz Josef Dragoner beim 1. Armee-Gorps
yerblieb, dagegen in zwei Truppen-Divisionen und drei Brigaden ver-
theilt wurde.
Die Obersten- und die ObersUieutenants-Division unseres Begi-
mentes finden wir nunmehr in der Division F.-M.*Lt. Kempen, und
zwar erstere in der Brigade G.-M. Br. Neustädter, letztere in der
Brigade Oberst Br. Qramont, die Majors - Division dagegen in der
Division F.-M.-Lt. Bitter von Hartlieb, Brigade G.-M. v. Karger.
Um unser Begiment mit Btlcksicht auf diese Ordre-de-bataille
zweckm&ssig fEtr einen Abmarsch gegen den Feind einzuquartieren,
wurde befohlen, dasselbe in die Orte Bohrau, Fachfurtt), Brück
a. d. Leitha, Wüfldnsdorf und Sarasdorf, mit dem Begimentsstabe
zu Kruek a. d. Leitha zu verlegen.
Diesem Befehle gemäss marschirte es am 15. November in
die neuen Stationen. Die Oberste -Division kam nach Bohrau und
Pachfurth, der Begimentsstab und die Oberstlieutenants - Division
nach Brück a. d. L. und die Majors - Divisk)n nach Wilfleinsdorf
und SarasdorL
Am 25. November starb der Oberst und Begiments-Comman-
dant Josef Jakubowski von Toporczyk in Brück a. d. L. an der
Herzbeutelwassersucht. Er wurde sun 26. unter Tbeilnahme des
ganzen Begimentes auf dem dortigen Friedhofe beerdigt. Bis k\irz
vor seinem Tode hatte dieses Vorbild eines tapfem Kriegers mit
Aufbietung aller Kräfte das Gommando seines Begimentes geführt,
dessen Offioiers-Corps in ihm stets einen Vater im vollen Sinne des
Wortes fand. Tief ergriffen geleitete es seinen vielgeliebten Oberste
zur ewigen Buhestätte. Statt seiner übernahm der Oberstilieutenant
BudoH Ullrich Edler v. Helmschild das luterims-Begiments-Commando.
Im Laufe des Monates November kam die Obersten -Division
von Bohrau und Pachfurth nach Petronell und Frellenkirchen, und
zwar in letzteren Ort eine halbe und nach Petronell eine und eine
halbe Escadron. Dort finden wir die Obersten-Division am 30. No-
vember. Der Begimentsstab und die Oberstlieutenants-Division lagen
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472 lS48^i64»«
Bai diesem Tage Hoch wie am 16. in. Brück a. d. L^ des^icben
die Majors 1. fisoadron in Wilfleinsdorf und 4ie Majors 2. Eseadrea
in Saraddorf.
Der Divisionär, F.«'M.**Li Kempen, visitirto am 30. November
die Vorposten von Hainbnrg über Wolfsthal, flandahdm bis FreUoi-
Mrchen und fand, das» in den letzteren Ort, seiner Lage wegen, eine
grössere Cavallerie-Abtheilung verlegt werden müsse.
Er vorlegte aus diesem Oroftde von den IV, in PetroneU ge-
legenen EsoadronMi der Obersten-Division noeh eine halbe Eseadron
nach Prellenldrohen, so dase nunmehr in beiden genannten Ortsdiaften
je eine Eseadron unseres Regimentes lag. .
In den ersten Tag^ des Monates December traf die Eande
von der am 2. Deoember erfolgten Thronentsagmig Sr. Majestit des
Kaisers Ferdinand zu Gunsten Allerhöefast Seines Neffen, des Erz-
henoges Franz Joseph, bei unserem Begimente ein.
Als eine höbe Auszeichnung und einen fOr alle Zeiten ehren-
vollen Beweis persönlichen Wohlwollens rechnet es sich unser Bagi-
ment mit vollster Bereditigmig an, dass es kota der entsetz-
lichen poHtisohen Wirren eine der allerersten Eatsehliessungen 8r.
Majestät des Kaisers Franz Joseph L war, mittelst Allerhöchste
Handschreibens vom 4. December 1848 an den Kriegs-Minister,
F. - M. - Lt. Freiherm von Cordon, unserem Begimente, welchem
Hödhstderselbe unabläss^ Seine regste Fürsorge hatte zu Theil
werden lasisen, auch fernerhin Seinen Allerh()cb0ten Kamen zu be-
lassen. Dieses HandbiUet lautet:
»Lieber Freiherr von Cordon!
„Es ist Mein Wille, dass das Mir als Erzherzog ^on Sr. Majestit
«Ferdinand L verliehene Dragoner - Begiment Meinen Namen auch
,»feniearhin, und zwar als Kaiser Franz Joseph Dragoner -Begiment
„fortzsfQhren habe.
„Zugleich bestimme Ich, dass Mein vielgeliebter Vetter, Se.
„kaiserliche Hoheit der Erzherzog Joseph, bIb Qberz&hliger Major
„in obbenumtes Begiment eingetheilt werde.
^Olmütz, den 4* December 1848.
»Franz Joseph, m. p.'
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lM8^i84*. 473
Die in PrelleBkirchen liegende Escadron der Obersten*Division
rOekte um diese Zeit nach Fetronell, wo nnnmehr die ganze Obersten-
Difisioii zu verbleiben hatte. Qleichzeitig wurde die Oberstlieutenants-
DiTision von Brück nach Frellenkirchen und die Majors - Division
von Wilfleinsdorf und Sarasdorf nach Brück a. d. L. verlegt
Sodann erhielt unser Begiment die Aufgabe, den Yorposten-
dienst von Fetronell bis Hainburg zu versehen. Aus diesem Qruikle
wmrde der Biegimentsstab am 12. December von Brück a. d. L. nach
Hainburg, die Obersten Division den 12. von FetroneU nach Edela-
thal und Wolfsthal, die Majors - Divisiooi am 10. von Brück a. d. L.
nach Hdiein und Sehamdorf, und den 12. December von dort nach
Hainburg veriegt.
Am 15. December'") musste unser ganzes Begiment nach
Bmek a. d. L. abrücken, wo demselben ein Lager zwischen letzterem
Orte und Bohrau angewies^ wurde.
Der Gommandirende, F.-M« Fürst Windisch-Qrätz, hatte näm-
lich einen allgemeinen Angriff auf die feindliche Stellung bei Ffun-
dorf (in drd Cdonnen) für den 16. December bestinunt und aus
diesem Grunde die Concentrirung seiner Truppen auf dem linken
Leitha-Ufer angeordnet.
Unser Begiment gehörte zur dritten, vom F.-M.-Lt. imd Banns
von Croatien Br. Jellaiid commandirten C!olonne.
Dieselbe bestand aus der Infanterie^Division Bitter v. Hartlieb,
der CavaUdde - Division Franz Fürst Liechtenstein, der Artillerie-
Corps -Beserve, zwei Cavallerie-Batterieen der Hauptreserve, einer
halben firflcken-Equipage und der Brigade des Generalstabs - Chefs
G.-M. Zeisb^. Letztere war zum bevorstehenden Angriffe vom Banus
eigens zusammengestellt und zu derselben auch unser Begiment
beordert.
In der Belation des F.-M.-Lt. Br. Jella^iö über die Thätigkeit
der von ihm befehligten Colonne am 16. December an den F.-M.
Fikrst Windisch-Gräiz heiast es unter Andern:
*) An diesem Tage wurde der bisherige Oberstlientenant und Hegim«ntfl-
Commandant Budolf Ullrich Edler v. Helmschild zum Obersten und Oomman-
danten unseres Regimentes, femer der Major Michael Begelsberg von Thurn-
berg zum Oberetlieotenant nid der Rütmeister 1. Classe Theodor von Klein
2Qm Major im Begimente ernannt.
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474 l»48-184t.
«Um nicht die grosse Strecke zwischen Fotzneosiedl und Pach-
„ftirth offen zu lassen, hatte ich von der bei meinem Corps der
„Infuiterie zugetheilten Cavallerie eine Brigade, bestehend aus:
«sechs Escadronen Kaiser Dragoner, zwei Escadronen Sachsen-
„KQrassiere, vier Escadronen Banderial Haszaren und dner sechs-
„pfQnder Cavallerie -Batterie fOr den Moment formirt und selbe
«unter die Befehle des Generals Zeisberg*) mit dem Auftrage
«gestellt, meine linke Flimke zu decken und gleichzeitig mit der
«Division Liechtenstein das feindliche Centrum zu durchbrechen.
«Es war 11 Uhr, als ich mit der Cavallerie die Höhen r<m
«Pamdorf, dieses Dorf rechts von mir habend, erreichte, (etc., etc.)
«Gleichzeitig hatte meine linke Flügelcolonne unter General
«Zeisberg Neudorf — links lassend — umgai^n und den Ort von
«Cavallerie-Patrouillen durchstreifen lassen. Von da floh der Feind
«nach sehr kurzem Widerstände gegen Zomdorf. (etc., etc.)
«Gegen 4 Uhr Nachmittags erreichte General Zeisberg die
«Gegend von Casimir, (etc., etc.)
«Bei dem Gefechte vor dem Dorfe**) hatte eine halbe Escadron
«Kaiser Dragoner eingehauen und eine schwache Huszaren-Bseadron
«geworfen, (etc., etc.)*
Während des Ueberganges über die Leitha bei Bohraa war
unser Regiments - Adjutant, Oberlientenant Johann von Eiszel^Dji
mit seinem Pferde so unglücklich gestürzt, dass er sidi d^ Foss
brach. An seine Stelle wurde der Unterlieutenant Josef Mutina vm
Interims-Regiments- Adjutanten ernannt
Bei Parndorf stürtzte femer am 16. December der BittmeiBter
zweiter Classe Josef Hollstein, da ihm das Pferd getödtet wurde.
Hier rettete ihn der Rittmeister erster Classe Vinzenz Farkas de
Nagy-Joka durch cameradschaftliche Selbstaufopferung vor den
heransprengenden feindlichen Huszaren.
Wegen grossen Wassermangels in der Gegend von CaaiiQif
sah sich der Banus veranlasst, die Brigade Zeisberg, sowie die
ganze Artillerie - Reserve am 17. December nach Strass - Somerein
zu verlegen.
*) Derselbe passirte die Leitha mit seiner Brigade bei BohraQ.
*♦) Casimir.
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1848-184». 475
Am 18. December unternahm der Bauus um 9 Uhr Vormittags
mit der Obersten- und Oberstiieutenants- Division des Eegimentes
Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3, einer Division Sachsen Kürassiere
und 12 Cavallerie-Geschfitzen eine Eecognoscirung gegen Ungarisch-
Altenburg und Wieselburg. Er fand beide Städte vom Feinde stark
besetzt und umging dieselben aus diesem Grunde im Süd -Westen.
Die Insurgenten traten nun den Rückzug auf der nach Raab
führenden Strasse an, machten aber eine halbe Stunde südöstlich
von Wieselburg Front gegen den Banus, wurden jedoch zum weiteren
Bückzuge gegen Raab genöthigt.
Nachdem Ungarisch - Altenburg und Wieselburg provisorisch
besetzt waren^ wurde am Abende des 18. December der Rückmarsch
nach Strass-Somerein angetreten.
Unser Regiment wurde wegen seiner musterhaften Ausdauer,
Buhe und Ordnung vom Banus auf das Wäimste belobt.
Die Majors-Division war am 18. December zu der in Zumdorf
stehenden Brigade Gramont gekommen und nahm aus diesem
Grunde nicht mit an der Recognoscirung Theil. Der Oberlieutenant
Franz Kabath unseres Regimentes erhielt die Bestimmung als
OrdonnMiz-Ofßcier beim G.-M. Br. Gramont.
Am 19. December wurde unser ganzes Regiment nach Ungarisch-
Altenburg beordert. Von hier aus kam die Majors -Division am 22.
nach Kroatisch-Kimling.
Am 23. December wurden die Offensiv - Operationen wieder
aufgenommen, welche deshalb in^s Stocken gerathen waren, weil das
zweite Armee - Corps erst an diesem Tage den Uebergang auf das
rechte Donau -Ufer hatte vollenden können, und es der Grundsatz
des Feldmarschalls war, den Insurgenten stets mit möglichst ver-
einten Kräften entgegenzutreten.
Der Angriff auf die verschanzte Stellung von Raab lag in der
nächsten Absicht des Commandirenden. Zur Durchführung derselben
erhielt das erste Armee-Corps, bei welchem sich unser Regiment
befand, die Aufgabe, den Feind im Vereine mit dem Reserve-Corps
in der Front zu beschäftigen (im Westen) und festzuhalten, während
das zweite Armee- Corps und die Reserve - Cavallerie - Division des
F.-M.-Lt. Fürst Liechtenstein den Gegner durch eine Umgehung
von Komom gänzlich abschneiden sollte.
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476 1848-184».
Unser Begiment marschirte am 23. December nach Szt. Miklos,
am 24. zwei Escadronen desselben nach Bezi, die übrigen vier nach
Sövönyhäza. Am 25. rückten zwei von den in Sövönyhäza gelegenen
vier Escadronen nach Bezi, wo sich nunmehr die Obersten- und
Oberstlieutenants-Division befanden, während die Majors-Division an
diesem Tage zu S&v^nyhäza verblieb.
Am 26. Decenaber"**) sammelte sich das ganze I. Armee-
Corps bei Cs6cseny, brachte daselbst die Nacht vom 26. auf den 27.
zu und brach am 27., um 3 Uhr früh, weiter gegen Baab auf. Bei
Eäba Szt. Mihäly -wurde über die Baab, dann weiter auch über die
Marczal gesetzt und über Koronczö nach Szabad-Hegy, südösüich
bei Baab, marschirt. Dort kam das Armee-Corps um 12 Uhr Mittags
an, ohne die Insurgenten anzutreifen. Dieselben hatten nämlich die
Stellung bei Baab bereits verlassen und sich gegen Ofen gezogen.
Sobald das Corps des F.-M.-Lt. Br. Jellaciö bei Baab ange-
kommen war, ertheilte der Banus dem G.-M. v. Ottinger den Befehl,
seine Brigade, sowie die Begimenter Kaiser Franz Josef- Dragoner
und Banderial-Huszaren nach Thunlichkeit in den Dörfern Szabad-
Hegy und F. Kis Megyer unterzubringen. Sodann leitete er einen
eifrigen Patrouillendienst in der Bichtung gegen Päpa ein, weil das
feindliche Corps unter dem Insurgentenführer Perczel in jener Gegend
vermuthet wurde.
So finden wir eine Escadron unseres Begimentes unter dem
Conmiando des Bittmeisters 1. Classe Yincenz Farkas de Nagy-Joka,
welche am 28. December vonEis-Nyül nach Szabad-Hegy zurückkehrte.
Während nun der F.-M. Fürst Windisch-Örätz mit dem Gros
seiner Armee am 29. December weiter über Dotis offensiv gegen
Fest vorrückte, sollte der Banus mit dem I. Armee -Corps zur
Deckung seiner rechten Flanke, einem Marschplane zufolge, am
29. December nach Mezö-Örs, am 80. nach Kis-B^r, am 31. nach
M6or, am 1. Jänner 1849 nach Lovasz-Ber6ny, am 2. nach Muiion-
väsira und am 3. nach T^t^ny, vier Stunden von Ofen, marschiren.
Den 28. December, unmittelbar bevor die Armee ihren weiteren
Yormarsch gegen Ofen antrat, erftahr man erst in Baab, daes Ferczel
♦) An diesem Tage rückte der Oberlieutenant Percy Isaaoson unseres Regi-
mentes vom Urlaube ein und wurde als Ordonnanz*Offioier znm Banus oommandirt.
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1848-184». 477
am 26. in Päpa stand und von dort mit seinen Truppen in das
Oebii^e gegen die Stublweissenbnrger- Strasse gezogen war.
Dem Marschplane zufolge traf das I. Armee-Corps am 29. in
Mezö-Örs ein. Da dieser Ort aber nicht genügende Unterkunft bot
und die Truppen bei der strengen Kälte nicht bivouakiren konnten,
wurde die Brigade Gramont nebst vier Escadronen unseres Begi-
mentes und dem Regimente Banderial - Huszaren bis Kis-B^r vor-
geschoben. Die anderen beiden Escadronen (Majors - Division) des
Begimentes Kaiser Franz Josef - Dragoner waren gleich nach ihrer
Ankunft vor Baab gemeinschaftlich mit den Regimentern Graf
Wallmoden- und Graf Heinrich Hardegg - Kürassiere unter dem
Commando des G.-M. v. Ottinger nach P. Bäbolna entsendet, um
die flüchtigen Insurgenten zu verfolgen und das dortige Gestüt vor
Schaden zu bewahren.
Am 28. December stiess diese Abtheüung auf die feindliche
Nachhut, welche eine entschiedene Niederlage erlitt.
Die Division unseres Begimentes verlor 6 Mann, 7 Pferde u
Todten und erntete das besondere Lob des G.-M. v. Ottinger.
Am 29. December vereinigte sie sich in Kis-B^r mit den übrigen
vier Escadronen. Letztere gehörten noch zur Brigade G.-M. Zeisberg.
Es lag in der ursprünglichen Absicht des Banus, sein Corps
am 30. December rasten zu lassen. Da er aber bei seinem Einrücken
in Kis-B^r erfuhr, dass Perczel denselben Morgen von dort nach
Moor marschirt wäre, ordnete er für den 30. December eine allge-
meine Yorrückung gegen Moor an. Dort kam es zum Gefechte.
Während die Kürassier -Brigade von Ottinger den Frontal-
angriff ausführte, umging unser Regiment die feindliche rechte
Flanke mit Glück und trug dadurch wesentlich zum Erfolge des
T^es bei.
Ganz besonders zeichnete sich von unserem Begimente der
Bifctmeister 1. Classe Yincenz Parkas de Nogy-Joka im Treffen
bei Moor aus. Derselbe warf sich, wie der G.-M. v. Ottinger als
Augenzeuge bestätigte, mit seinem aus 38 Mann bestehenden Flügel
als Kanonenbedeckung mit giösster Kühnheit auf ein feindliches
Bataillon, ohne hierzu einen Befehl erhalten zu haben. Er sprengte
dasselbe und machte 450 Mann davon zu Gefangenen. Für diese
That erhielt derselbe später das Bitterkreuz des Leopold - Ordens.
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478 1848-184».
Ferner bekam der Gemeine Thomas Gumy für sein vorzügliches
Benehmen bei Moor die silberne Tapferkeits-Medaille 1. Classe und
der Gemeine Johann Lorenz der Oberstlieutenants 2. Escadron die
silberne Tapferkeits* Medaille 2. Classe.
Unser Begiment verlor bei Moor 6 Mann imd 10 Perde an
Todten.
Noch am 30. December wurden die Obersten- und die Majors-
Division unseres Begimentes mit der Brigade Gramont nach Bodajk
und SerM entsendet. Daselbst einquartiert, erhielten sie den Befehl,
gemeinschaftlich mit der Brigade Gramont den Yorpostendienst zn
versehen.
Die Oberstlieutenants-Division blieb in der Stellung bei Mo6r,
wo am 31. December gerastet werden sollte. Jedoch am Abende
des 31. wurde allarmirt, und die Begimenter erhielten die Weisung
über Lovasz - Beröny gegen Martonväsära vorzurücken.
Bei einer Kälte von 20 Grad Beamur marschirte unser Begi-
ment die ganze Nacht hindurch und erreichte am 1. Jänner*) 1849,
um 6 Uhr früh, Lovasz - Beröny.
1849. Am 1. Jänner 1849 wurden vier Escadronen unseres Begi-
mentes nach Päzmänd in Marsch gesetzt, und am 2. Jänner kamen
alle sechs Escadronen nach Martonväsära. Den 3. Jänner, um 8 Uhr
früh, setzte sich das I. Armee -Corps bei einer schneidenden Kälte
gegen T6t6ny in Bewegung. Die Brigade Gramont mit den Regi-
mentern Kaiser Franz Josef - Dragoner und Banderial - Huszaren
bildete die Avantgarde.
In der Nähe von T^t^ny stiess unser Begiment auf den Feind,
welcher eine Aufstellung zwischen diesem Orte und den westlich des-
selben gelegenen Hügeln (Weingärten), hinter einem zwei Elafter
breiten Graben, bezogen hatte. Es waren dieses die Perczerschöi
Truppen, die inzwischen durch Görgej beträchtlich verstärkt worden
waren. Um 1 Uhr Mittags begann ein hartnäckiges Artillerie-Oefecht,
woran sämmtliche Geschütze beiderseits Theil nahmen.
Zum Schutze der eigenen Artillerie wurde das ganze Begiment
Kaiser Franz Josef- Dragoner Nr. 3 beordert, nord - westlich der
*) An diesem Tage wurde der Oberlieutenant €K)ttlieb Br. Henneberg-
Spiegel unseres Regimentes zum Adjutanten des F,*M.-Lt. von Schulzig ernannt
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1848-184». 479
Chaussee in Divisionen anfznmarschiren. Es mnsste jetzt zwei Stunden
hindurch im heftigsten Kanonenfeuer stehen, da der oben erwähnte
breite und unpassirbare Graben beide Armeeen von einander trennte.
Unser Regiment kam jedoch, wie das Werk: ^Der Winterfeldzug
1848—1849 in Ungarn, im Auftrage Sr. Durchlaucht des P.-M.
Fürst Windisch-Grätz nach ofRciellen Quellen bearbeitet und heraus-
gegeben* sagt, , nicht im Geringsten aus seiner gewohnten ruhigen
«Haltung und Ordnung.*
Nach dem Gefechte bei T^t^ny wurde dasselbe durch den
Banns vor der Front mit begeisterten Worten belobt und wegen
seiner musterhaften Haltung im Armeecorps - Befehle auf das
Schmeichelhafteste genannt.
Während der Affaire hatte der Oberlieutenant Johann Br.
Ertel von Krehlau mit einer halben Escadron unseres Regimentes
eine feindliche Huszaren-Escadron attaquirt. Dieselbe hielt jedoch
lange Stand und wurde erst mit Hilfe einer nachrückenden halben
Escadron von Kaiser - Dragoner geworfen. Auch die Obersten erste
Escadron unter dem Commando des Rittmeisters erster Classe Josef
Graf Gallenberg führte eine glänzende Attaque auf eine längs der
Chaussee aufgestellte ungarische Huszaren-Division ans, welche voll-
ständig geworfen wurde.
Von unserem Regimente blieben 24 Mann und 38 Pferde auf
dem Walplatze liegen. Der Rittmeister erster Classe Friedrich von
Holtzer verlor sein Pferd unter dem Leibe. Für besondere Tapferkeit
an diesem Tage wurde der Wachtmeister Johann Weigert später
mit der silbernen Tapferkeits - Medaille erster Classe decorirt.
Mit einbrechender Dunkelheit rückte die Brigade Gramont nebst
vier Eseadronen unseres Regimentes nach P. Kis-T^t^ny, während
die anderen beiden Eseadronen den Yorpostendienst besorgten.
Am 5. Jänner Nachmittags wurde weiter vorgerückt, und beide
Armee -Corps vereinigten sich um 3 Uhr Nachmittags unmittelbar
vor Ofen, welches von den Insurgenten verlassen worden war.
Das erste Armee -Corps wurde nach Pest verlegt. Speziell
unser Regiment, welches mit dem Regimente Banderial-Huszaren
beim feierlichen Einmärsche in die Residenz den Zug über die
Kettenbrücke eröfinet hatte, wurde nach demselben in der Vorstadt
Theresienstadt untergebracht.
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480 1848-194».
Es blieb daselbst bis zum 26. JlUmer, zu welcher Zeit das-
selbe zur Unterstützung des G.-M. von Ottinger beordert worde.
Letzterer war am 9. Jänner von Pest aus mit seiner Efirassier-
Brigade nebst einer Cavallerie- und einer Baketen-Batteiie nach
Szolnok vorpoussirt und daselbst am 22. Jänner von sehr überlegenen
Strei&räften angegriffen. In Folge dessen hatte sich der genaante
General zum Bfickzuge Ober Nagy-Abony und CzegUA gefidftigt
gesehen. Zu dessen Unterstützung wurden damals sieben Bataillone
und drei Batterieen von Pest abgeschickt.
Als sodann am 25. Jänner Abends die weitere Nadiricht in
Pest eintraf, der G.-M. von Otänger sei in CzeglM aufs N^e
angegiiffen und habe sich trotz der erhaltenen VersUrkungen nach
Alberti-Irsa zurückziehen müssen, fasste der F.-M. Fürst Windisch-
Grätz sofort den Entsdiluss, mit sämmtlich^ verfügbaren Trappen
dem Feinde entgegenzurfldLen.
Unter diesen befand sich auch unser Begiment. Der Begiments-
stab, die Obersten- und OberstUeutenants-Division, sowie die Msyors-
erste Escadron marschirten über ÜUo nach Alberti^ und da das
Perczel^sche Corps von Czegl^d über Nagy-Abony und Szolnok wieder
auf das linke Theiss-Ufer zurückgegangen war, w^ter über GzegM,
Abony nach Szolnok, während die Majors zweite Escadron nnr bis
Gzegl^d vorrückte und daseU)st belassen wurde.
Vor dem Abmärsche von Pest hatte der Oberst Budolf UUridi
Edler von HehmschUd das Begiments - Conunando w^en äossenri;
misslicher Gesundheitsumstände dem Oberstlieutenant Michael fiegels-
berg von Thumberg übergeben.
In Ofen liess unser Begiment ein aus undienstbarer Mannschaft
und Pferden bestehendes Feldd6p<yt unter d^n Gemmaido des
Unterlieutenants Adolf Winkler zurück.
Die Tfaäti^ceit unseres Begimentes in Szolnok bestand im
Patrouilliren und in der Ausstellung von Vorposten auf don OaauDe
gegen Debreozin ; endlicb musste töglich ein Zug die Czorok-Osaria,
zwei Meilen nördlich von Szolnok, besetzen, um die überall hart
gefrorene Theiss zu überwachen.
Der Commandirende beschloss nunmehr, in Gyöngyös die Ycr-
einigung des U. Armee^Corps mit dem von Norden gegen Süden
vordringenden F.-M. - Lt. Graf Schlick zu bewirken und mt vcr-
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1848-184». 481
einten Kräften den Insurgentenftthrer Oörgey anzugreifen, welcher
in der dortigen Gegend Termnthet wurde.
In Folge dessen erhielt der General Zeisberg am 22. Februar
vom F.-M. Fürst Windisch - Grätz den Befehl, zum Schutze der
rechten Flanke des von Pest gegen Gyöngyös vorrfickenden II. Armee-
Corps mit einer hierzu zusammengestellten Brigade über Ozegläd,
Täpiö-Szele und Jäsz-Ber^ny vorzurücken.
Zu dieser Brigade kam auch die Obersten - Division unseres
Regimentes unter dem Majore Theodor von Klein. Dieselbe wurde
am 23. Februar nach Czeglöd beordert, von wo der General Zeisberg
aufbrechen sollte, während die Majors 2. Escadron von Czegl^d nach
Szolnok yerlegt wurde.
Am 26. und 27. Februar kam es zur Schlacht von Käpolna,
welche siegreich fOr die Kaiserlichen ausfiel. G.-M. Zeisberg nahm
jedoch nicht Theil am Kampfe, da er zu weit vom Gros entfernt
war, daher nicht rechtzeitig eintreffen konnte. Sein Marsch hatte
von CzeglM über Täpiö-Szele, Jäsz-Beröny, örs, Botsonäd, Möra
und Bodd, am 27. Febiiiar, also am zweiten Schlachttage, nach
Erdö-Telek geführt.
Die bei Szolnok zurückgebliebenen vier Escadronen unseres
Regimentes finden wir Anfangs März in der Brigade G. - M. von
Karger.
Letztere bestand aus 8 Bataillonen Infanterie, 2 Gompagnieen
Jäger, IVa Gompagnieen Pionniere, 6 Escadronen (darunter die 4
von unserem Regimente) und 2Vs Batterieen. Sie stand in Szolnok,
die Brigade von Ottinger in Nagy-Abony, der Rest des I. Armee-
Corps in CzeglM und Pest.
In der Nacht vom 4. auf den 5. März war es den Insurgenten
gelungen, mit einer Truppen - Division bei Czibakhäza unbemerkt
über die Theiss zu setzen.
Eine für unser Regiment höchst werthvolle Relation über die
nun folgende Schlacht bei Szolnok, war der Verfasser so glücklich,
in einem unter den hofkriegsräthlichen Acten befindlichen, an Se.
Majestät gerichteten Gesuche zu entdecken, welches von unserem
damaligen Regiments-Oommandanten, dem Oberstlieutenant Michael
Regelsberg von Thumberg selbst herrührt.
Wir lassen sie im Wortlaute folgen:
3J
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482 184«-184».
«Eure Majestät!
«Ich habe das Unglück gehabt, am 5. März 1. J. in dem Oe-
«fechte bei Szolnok als Interims- Regiments -Gommandant des Euer
«Majestät Allerhöchsten Namen fahrenden 3. Dragoner -Begimentes
«nach in der Attaque erlittenen mehrfachen Eopfvnmden und dadurch
«herbeigeführtem bewussüosen Zustande in die Gefangenschaft der
«ungarischen Bebellen zu gerathen. Nach vielfältigen, schweren
«Leiden bin ich am 13. August in Folge des siegreichen Yordringens
«der k. k. Armee aus der Gefangenschaft befreit worden, und obschon
«meine durch Säbelhiebe erhaltenen Wunden am Eopfe gänzlich
«geheilt sind, so habe ich doch nebstbei die Nachtheile erlitten, im
«ich meine Beförderung zum Obersten verlor, wie auch, dass mein
«rechtes, durch einen Pistolenschuss beschädigtes Auge unheilbar blieb.
«Von dem sehnlichsten Wunsche beseelt, meine erprobten
«treuen Dienste Eurer Majestät auch femer widmen zu können',
etc. etc. (Bittet um eine Obersten-Stelle in Berücksichtigung seiner
36jährigen Dienstzeit.)
Dann heisst es weiter:
„In neuerer Zeit habe ich die Gefechte bei Schwechat, Casimir,
«Babolna, Moor, Tätöny mitzukämpfen die Ehre gehabt, wo das
«Begiment seinen alten Buhm neuerdings zu bewahren so glficklich
«war und während dieser Zeit stets bei der Avantgarde eingetheüt,
«in diesem Winter besonderen Fatiguen unterlag.
«Das für uns zwar unglückliche, aber des unerschütterlichen
«Muthes unserer braven Truppen wegen dennoch nicht ohne Ruhm
«stattgehabte Treflfen bei Szolnok, am 5. März L J., erlaube ich
«mir in Kürze wie folgt zu detailliren:
«Abends vor dem Tage der Schlacht bei Szolnok bewirkte der
«Feind seinen üebergang über die Theiss bei Gzibakhäza. Morgens
«darauf griff er die Brigade mit 10.000 Mann in unserer rechten
«Flanke, und etwas später in unserer Front mit 5000 Mann an,
«wovon mittelst Locomotivs die Brigade Ottinger verständigt wurde.
«Ich selbst hatte meine Aufstellung mit den mir unterstehenden
«Truppen, somit vier Escadronen des Begimentes und zwei Escadronen
«Banderial-Huszaren in Staffellinie, um dem Feinde mehr zu imponiren.
«Die feindliche Cavallerie, aus Hannover- und Ferdinand-
«Huszaren, dann der pofaüsohen Legion bestehend, stellte sich
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1848-184». 483
,74 Meile vorwärts gegen meinen Rückzugapunkt nach Abony auf,
.wodurch die aufgestellte k. k. Infanterie in ihrer Bückzugslinie
, bedroht wurde, gänzlich abgeschnitten zu werden ; denn der Zagyva-
,Flu8S, welcher hier nicht zu passiren war, macht eine starke
,Erfimmung, und der Bflckzug der ganzen Brigade war stark bedroht
jfJJm diesem zu begegnen, hielt ich mit der mir unterstehenden
„Truppe im heftigsten Kanonenfeuer durch zwei und eine halbe
.Stande Stand, bis die Haszaren sich in Bewegung gegen die mir
.unterstehenden Truppen setzten, worauf wir, und zwar im Schritt, in
.der grössten Ordnung einen Scheinangriff gegen Szolnok begannen.
„Bis zum TQrkenhügel angelangt, machte ich die Schwenkung
.und betrat erst von da den eigentlichen Bfickzug gegen Abony, so
.langsam als möglich, um die im Bückzuge befindliche Infanterie
.zu decken. Indessen fing schon das eine Huszaren - Begiment an
.aufzumarschiren, und als ich den günstigen Zeitpunkt wahrnahm,
.Hess ich sogleich aufmarschiren und die Attaque im Galop be-
. ginnen, weil die Huszaren schon im scharfen Trab anrückten.
.Die mu: unterstehenden beiden Divisionen waren durch das
^beinahe dreistündige Kanonenfeuer zu sehr erschüttert und die
, beinahe sechsfache Uebermacht des Feindes zu stark, als dass ein
, eigentliches Beussiren zu erwarten war; allein die mir gestellte
, Aufgabe, die Infanterie -Massen in ihrem bedrohten Bückzuge zu
.schützen, gelang vollständig, und ich schmeichle mir, durch meine
.Dispositionen und Ausdauer allein dazu beigetragen zu haben, dass
.nicht mehrere dieser Truppenmassen gänzlich abgeschnitten und
.gefangen genommen worden sind.
.Ich selbst wurde im Laufe der Attaque vom Feinde umzingelt,
.empfing in diesem Kampfe mehrere Kopfwunden, verlor durch einen
.Pistolenschuss mein rechtes Auge und fiel dergestalt in feindliche
.Gefangenschaft, woselbst ich während meines zweimonatlichen
.Krankenlagers zwischen Leben und Tod schwebte und vielfaltige
.Leiden zu erdulden hatte.
.Bei jener Gelegenheit kam ich um meinen Wagen sammt
.Pferden, mein ganzes Gepäck sammt Baarschaft, und selbst meine
»geretteten kostspieligen Beitpferde wurden der damaligen Verhält-
.nisse wegen um einen Spottpreis licitando verkauft, etc. etc.
^Begelsberg m. p., Oberstlieutenant.''
31*
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484 1848-184».
In obigem an Se. Majestät gerichteten Gesuche erwähnt der
Oberstlieutenant unter Anderm auch, dass er im Jahre 1796 in
unserem Begimente geboren und 1813 aus der k. k. Militär-Academie
zu Wiener-Neustadt als k. k. Unterlieutenant zu unserem Begimente
gekommen sei. Er war somit der Sohn des am 31. März 1812 als
Major zum Begimente Graf O'Beilly Chevauxlegers transferirten
Josef Begelsberg von Thumberg.
Zufolge Allerhöchster Entschliessung vom 10. October 1849
geruhten Se. Majestät der Kaiser dem Oberstlieutenant Michael
Begelsberg von Thumberg fftr dessen in Ungarn erlittenen Verluste
eine angemessene Entschädigung Allergnädigst zu bewilligen.
Es ist uns femer noch bekannt, dass der Bittmeister 1. Classe,
Bichard Bitter von Landgraf, nachdem ihm sein Pferd erschossen
worden war, einen Schuss in den Schenkel erhielt und in Folge
dessen in Gefangenschaft gerieth.
Der Bittmeister 1. Classe Maximilian Saharek durchschwamm,
um der Gefangenschaft zu entgehen, ebenso wie der Bittmeister
L Classe Friedrich Schmidt und der Oberlieutenant Friedrich von
Thomsdorff, den sehr tiefen Zagyva-Bach. Der letztgenannte Officier
konnte dieses erst nach einem sehr hartnäckigem Kampfe mit den
Huszaren thun, wobei er einen Kopfhieb erhielt. Sein Pferd ertrank,
und nur der Aufopfemng eines Oberlieutenants vom Begimente En-
herzog Carl Infanterie konnte er seine Bettung verdanken.
Wahrhaft heroisch benahm sich der Bittmeister Saharek. Ein
ausgezeichnetes Pferd reitend, hatte er bereits den Zagyva-Bach
durchschwömmen. Da bemerkte er auf der feindlichen Seite einen
kranken Grenz -Officier, welcher sich in einem Wagen bis in die
Nähe des genannten Baches geflüchtet hatte und jetzt von mehreren
Huszaren auf das Empörendste misshandelt wurde. Entschlossen
durchschwamm der kühne Bittmeister nochmals den Bach. Er rettete
zwar seinen Cameraden, jedoch von der Uebermacht angegriffen,
brach der Bittmeister Saharek endlich unter 17 Wunden zusammen
und wurde gefangen genonmien.
Von Szolnok nach Pest in das Spital noch lebend gebracht,
starb der tapfere Kaiser-Dragoner schon am 21. März als ein wahrer
Held, tief betrauert vom ganzen Begimente,
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1848-184». 485
Selbst im Yolksmunde lebt diese That fort; es heisst nämlich
in dem Werke «Soldatenbüchlein von Zedlitz, 2. Heft;. Dem österr.
Heere in Ungarn gewidmet 1849*:
„Mancher ist nicht mehr gekehret,
„Den sein Stern hierher gesendet;
„Saharek mit siebzehn Wunden
„Hat als Heitersmann geendet !"*
Der Bittmeister Schmidt gelangte erst nach mehreren Tagen,
von einem Bauer geleitet, zu unserem Begimente zurück.
Der schwerverwundete ünterlieutenant Friedrich Br. Maltzahn
hatte die Bettung nur seinem guten Pferde zu verdanken.
Verwundet wurden auch die ünterlieutenants Emest Spiller
und Josef Mutina ; der Tags vorher vom Wachtmeister zum ünter-
lieutenant beförderte Josef Hinnck fiel, von einer Kanonenkugel ge-
troffen. Der schon in Gefangenschaft gerathene Oberlieutenant
Wilhelm Przihoda verdankte seine Befreiung einer Jäger - Patrouille.
Oberarzt Dr. Böhm, der Begiments-Caplan Franz Miszkowsky
und der Begiments-Profoss Franz Wirsich wurden gefangen genommen.
Als sich die Escadronen nach und nach unter dem Schutze
der gegen 12 Uhr auf dem Eamp^latze eingetroffenen Brigade von
Ottinger bei Abony gesammelt hatten, bezifferte sich der Gesanmit-
verliist unseres Begimentes auf 7 Officiere, 97 Mann vom Wacht-
meister abwärts und 92 Pferde.
Für hervorragende Tapferkeit bei Szolnok erhielten später der
StandartefQhrer Johann Noss, der Corporal Jacob Docoupil imd der
Gemeine Franz Mistak die silberne Tapferkeits - Medaille erster
Classe, während die Corporale Josef Forster, Johann Walk, Andreas
Gaydek, Ferdinand Wodiczka und Semko Bodzio mit der silbernen
Tapferkeits-Medaille zweiter Classe decorirt wurden.
Bis zum 11. März blieb das Begiment Kaiser Franz Josef
Dragoner, zu welchem die Obersten Division inzwischen wieder ein-
gerückt war, in Abony. Die Brigade G.-M. Zeisberg, bei welcher
sich die Obersten-Division unseres Begimentes befand, war nämlich
nach dem siegreichen Treffen bei Käpolna, am 27. Februar, bei der
Verfolgung des Feindes als rechte Flankendeckung der Kaiserlichen
über Besenyö bis Tärkäny vorgerückt und wurde sodann beauftragt,
wieder zum Corps des Banus zu stossen. Am 5. März hörte die
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486 1848-194».
Brigade Zeisberg schon beim Aufbruche von Jäsz-Ber^ny Eanonen-
donner von Szolnok her; trotz der grössten Eile kam sie jedoch
erst nach Beendigung des Gefechtes in die Nähe des Kampfplataes
und wendete sich deshalb nach Abony, wo die Obersten - Division
unseres Begimentes wieder zu demselben einrückte.
Am 6. März wurde der Major Ludwig Br. Hartelmüller daselbst
zum Oberstlieutenant befördert und denselben T^ rückte der bis-
herige zweite Major und dienstthuende Kämmerer beim Erzherzoge
Ferdinand Victor d'Este, Procop Br. Dobriensky von Dobrienit«
als wirklicher Major zu unserem Begimente ein.
Am 11. März rückte das erste Armee-Corps nach Nagy-Körös,
am 12. nach Eecskem^t ab. Um diese Zeit hatte der ConmiaDdirende
seine ganze Armee zwischen CzeglM und Eecskem^t conceDtrirL
Erhaltene Verstärkungen sowie der stattgehabte Abgang bei der
Armee ergaben die Nothwendigkeit, die Ordre-de-bataille zu ändern.
Danach kamen die sechs Eskadronen des Begimentes Kaiser Franx
Josef Dragoner am 12. März in die Division G.-M. von Ottinger,
Brigade Oberst Graf Stemberg. Zu der letzteren gehörten noch
sechs Escadronen Banderial Huszaren, zwei Escadronen König von
Sachsen Kürassiere und die Cavalierie-Batterie Nr. 5.
Den 15. März erfolgte die Pensionirung des bisherigen Obersten
und Commandanten unseres Begimentes, Budolf Ullrich Edlen von
flelmschild. Statt seiner wurde der Oberstlieutenant Leopold Graf
Sternberg des Kürassier - Begimentes Graf Wallmoden - Gimbom
Nr. 6 zum Obersten und Commandanten unseres Begimentes
ernannt.
Für seine in der Schlacht bei Moor an den Tag gelegte
Tapferkeit hatte dieser Stabsofficier das Bitterkreuz des Leopold-
Ordens erhalten.
Am 18. März marschirte unser Begiment wieder nach Nagy-
Koros und am 21. nach Czegl^d, wo es bis Ende März verblieb.
Das I. Armee-Corps hatte die Aufgabe erhalten, von CzeglM
aus die Theiss - Uebergangspunkte bei Szolnok und Czibakhäza auf-
merksam zu bewachen.
Am 21. erlag der Bittmeister erster Classe Maximilian Ferdi-
nand Saharek in Pest seinen Wunden und wurde daselbst mit
militärischen Ehren bestattet.
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1848-184». 487
Den 25. Mirz rückte der Oberlieutenant Josef Geringer mit
dem ersten Ergänzungs-Transporte von der noch immer zu Bzeszow
in Galizien liegenden Reserve-Escadron zu unserem Regimente ein.
Am 3. April marschirte Letzteres mit dem I. Armee -Corps
nach Alberti. Dieses Corps wurde weiter nordwestlich beordert, um
einerseits die Armee besser zu concentriren, andererseits das Corps
nicht unnöthigerweise zu exponiren.
Auf die Nachricht von dem bei Hatvan stattgehabten Gefechte
hin erhielt das I. Armee -Corps den Befehl, mit möglichster Be-
schleunigung nach Eöka und Däny zu marschiren; drei Brigaden
desselben kamen jedoch an diesem Tage nicht weiter als Tapio-
Bicske und die Brigaden Bastid und Stemberg nur bis Alberti. Von
dort aus wurde unser Regiment noch in der Nacht vom 3. auf den
4. April gegen Tapio-Bicske vorgeschoben.
Auf dem am 4. erfolgten weiteren Vormarsche des F.-Z.-M.
Br. Jellacid wurde seine Arriere- Garde zwischen 12 und 1 Uhr
Mittags vom Feinde angegriffen. Das Gros des I. Armee -Corps
befand sich um jene Stunde zwischen Szetsö und Eöka, die Brigade
Rastid bildete die Arrieregarde, und zwischen ihr und dem Gros
marschirte die Brigade Graf Stemberg.
Letztere hatte nach einem äusserst anstrengenden, von Czegl^d
beinahe ohne Unterbrechung fortgesetzten Marsche am 4., gegen 10 Uhr
Morgens, Tapio-Bicske erreicht. Die Cavallerie unter dem Obersten
Graf Stemberg durchstreifte die Gegend zur Rechten bis zum grossen
Tapio, und da sie nichts Verdächtiges fand, setzte sie ihren Marsch
weiter fort, bis sie auf einen offenen, zum AbfQttem der Pferde
geeigneten Platz kam. Dort machte sie Halt, wie solches die rück-
wärts von ihr befindliche Brigade Rastid bereits früher gethan hatte.
Plötzlich hörte man Kanonendonner in südöstlicher Richtung.
Sofort liess der Oberst Graf Stemberg aufsitzen und eilte mit
seiner Cavallerie gegen den bedrohten Punkt. Es war das L Corps
des Feindes unter Klapka, welcher die Brigade Rastid angegriffen
hatte. In einem sehr kritischen Momente traf der Oberst Graf
Stemberg auf dem Kampfplätze ein.
Hier war es nun, wo die Obersten -Division sowie die Oberst-
lieutenants erste Escadron unseres Regimentes gegen zwei Divi-
sionen Huszaren zur Attaque vorrückte. Letztere fiel trotz des
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488 1848-184».
äusserst ungünstigen Bodens so glänzend aus, dass hauptsfichlich
ihr, sowie dem Sturme der beiden Bataillone Ottochaner der gflnstige
Erfolg des Gefechtes zu verdanken war.
. Nachdem noch das feindliche III. Armee -Corps unter Dom-
janich zur Unterstützung Elapka's herheigeilt war, mnssten die
tapferen Brigaden auf den Bückzug bedacht sein, welcher von den
Insurgenten unbelästigt ausgefUirt wurde.
üeber die Sicherung dieses Bückzuges durch den Major Theodor
von Klein unseres Begimentes erfahren wir Näheres aus einer
Belation des G.-M. Bastid ddto. Gospich, vom 17. Mai 1851.
Diese Belation wurde nämlich in jenem Jahre nachträglich abver-
langt, weil der tapfere Major von Klein erst 1851 als Oberstlieutenant
zur Decorirung mit dem Militär -Verdienstkreuze in Vorschlag ge-
bracht wurde.
Nach Darstellung der allgemeinen Verhältnisse sagt der
Bericht des G.-M. Bastid Folgendes:
„Ich beschloss wieder durch das brennende Dorf Tapio-Bieske
,zu gehen und den weiteren Bückzug auf dem hinter diesem Dorfe
„befindlichen Bergplateau, wo ich zugleich eine weite üebersicht
„gewann, mit der Infanterie und einigen Escadronen Dragoner fort-
„ zusetzen, dagegen sollte der Best der Cavallerie - Brigade Graf
»Stemberg, welche schneller aus dem Bereiche der feindlichen
„Geschütze sich entfernen konnte, auf dem Wege zwischen den
„beiden Flüssen, den auch das vorangegangene Armee-Corps passirt
„hatte, weiter marschiren.
„Nachdem ich nun das Gefecht abgebrochen und meine Truppe
„wieder auf den Höhen hinter Tapio-Bicske gehörig geordnet hatte,
„übertrug ich das Commando der Arrieregarde dem anwesenden
„Stabsofficiere von Kaiser Dragoner, weil das Terrain för die Cavallerie
„besonders geeignet war, und weil die Fusstruppen meiner Brigade,
„welche durch 24 Stunden, Tag und Nacht, unausgesetzt auf dem
„Marsche waren und dann noch ein hitziges Gefecht gegen sechs-
„fache üebermacht zu bestehen hatten, sehr ermüdet waren.
„Mehrere feindliche Huszaren-Escadronen, theils in Schwärmen
„aufgelöst, theils in geschlossen Colonnen, waren uns nachgesendet;
„aber die Cavallerie -Arriöregarde hielt sie vollkommen in Bespekt
»und bevnrkte dadurch, dass die, theils leicht verwundeten, tbeiU
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1848-184». 489
«von grosser Müdigkeit erschöpften nachziehenden einzelnen Infan-
«teristen nicht in Feindes Hände fielen. — Ich glaube, dass dieser
sStabsofficier der damalige Major Klein war, bedaure aber, dass ich
«ihn damals nicht um seinen Namen befragt habe, um jetzt positiv
«sprechen zu können. Dass aber dieser Stabsofficier durch seine kluge
«und umsichtige Leitung und imponirende Haltung den viel stärkeren
«Feind im Schach gehalten und jeden Nachtheil abgewehrt hat, kann
«ich nach Pflicht und Gewissen hiermit bestätigen.
»Basti (5 m. p., G.-M.*
Für ihre an den Tag gelegte Tapferkeit bei Tapio - Bicske
wurden Oberst Graf Stemberg, Major Theodor von Klein*) und
Kittmeister 1. Classe August Korren später mit dem Militär -Ver-
dienstkreuze decorirt.
Am Abende des 4. April erreichte unser Kegiment Koka, den
nächsten Tag Däny. Am 6. April bezog es ein Lager, westlich
von Isaszeg, wo es um 2 ühr Nachmittags zum Kampfe kam,
nachdem <^ Corps F.-M.-Lt. Graf Schlick Aszöd auf Befehl des
Conmiandirenden geräumt und eine neue Stellung nächst GödöUö
eingenommen hatte.
Um die angegebene Stunde vernahm der Commandirende,
welcher sich persönlich beim HI. vom Generale Graf Schlick
befehligten Corps in GödöUö befand, heftigen* Kanonendonner von
Süden her. Es unterlag nun keinem Zweifel, dass der Banus in
em ernstliches Gefecht mit den Insurgenten verwickelt war.
Der Feldmarschall schickte sich daher unverzüglich an, dem
Banus mit der Division Fürst Liechtenstein zu Hilfe zu eilen.
Sehr bald sah er das Dorf Isaszeg in Flammen aufgehen und
um diese Zeit war es, wo der Banus seine zweite Stellung hinter
dem Bäkos-Bache bezog.
Bereits schickte sich der Feind zum erneuerten Angriffe an,
als die Division Liechtenstein gegen die rechte Flanke der Insur-
genten hervorbrach.
Während man sich nun auf beiden Flügeln der Aufstellungen
mit der grössten Erbitterung schlug, war im Centrum des L Corps
ein momentaner Stillstand eingetreten.
*) Dieser namentlich auch für Beine Bravour bei Hegyes, am 14. Jali 1849«
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490 1848-184»-
Der Feldmarschall, welchem diese Pause nicht entgangen war,
sendete jetzt dem G. -M. von Ottinger den directen Befehl, mit
seiner Cavallerie das feindliche Centrum zu attaquiren.
Zu dessen Unterstützung schickte der Commandirende gleich-
zeitig den Obersten Kisslinger des III. Armee-Corps mit zwei Esea-
dronen Auersperg Kürassiere und dem Begimente Piinz von Freossen
Kürassiere nebst der Raketen - Batterie Nr. 11 ab.
G. - M. von Ottinger führte nun die Begimenter Kaiser Franz
Josef Dragoner Nr. 3, Graf Walhnoden - Gimbom Kürassiere Nr. 6
und Graf Hardegg Kürassiere Nr. 7 nördlich von Isaszeg über den
Bäkos-Bach, gefolgt von den acht Escadronen unter dem Commando
des Obersten Kisslinger.
Unter dem Schutze einer Cavallerie- und der erwähnten Baketen-
Batterie hatte das Unternehmen die beste Aussicht auf Erfolg. Doch
plötzlich versanken die meisten Pferde beim Aufmarsche aus der
Colonne bis an den Bauch in einem Sumpfe.
Hiezu kam jetzt ein so mörderisches Kartätschenfeuer aus den
inzwischen auf den gegenüberliegenden Höhen aufgefahrenen%atterieen,
dass der Bückzug schleunigst angetreten werden musste.
Berücksichtigt man die peinliche Lage, in welcher der Bück-
zug geschah, so muss anerkannt werden, dass derselbe mit einer
geradezu staunenswerthen Buhe und Ordnung ausgefQhrt wurde.
Kaum hatten sich die Pferde aus dem Sumpfe herausgearbeitet,
als sie in ungemein tiefen Flugsand geriethen.
Die Majors-Division unseres Begimentes, welcher die Bedeckung
der Baketen-Batterie übertragen worden war, trat mit derselben den
Bückzug in nord-westlicher Bichtung gegen Gödöllö an, während
die übrige Cavallerie mit der Cavallerie-Batterie durch den brennen-
den Ort zurückging.
Die Obersten-Division unseres Begimentes wurde dort als Unter-
stützung für das Ottocaner Grenz-Bataillon zurückgelassen, welches den
Ort besetzt hielt. Durch ihre entschlossene Haltung verhinderte sie die
AusfQhrung eines bereits vorbereiteten feindlichen Cavallerie-Angriffes.
Der Bittmeister 2. Classe Josef Graf GaUenberg erwarb sich
bei dieser Gelegenheit das Militär -Verdienstkreuz. Der Bittmeister
1. Classe Friedrich von Holtzer wurde von seinem zusammen-
stürzenden verwundeten Pferde schwer beschädigt.
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1848-184*. 491
Obwohl das Gefecht mit dorn Bückzuge der Insurgenten endete,
zog sich doch die ganze kaiserliche Cavallerie Abends gegen G5d5ll9
zurück.
Der Verlust unseres Kegimentes bei Isaszeg ist aus den Feld-
Acten nicht vollständig zu ersehen. Es ist uns nur bekcmnt, dass es
durch das feindliche Eartätschenfeuer, während es sich im Sumpfe
befand, 20 Mann und 26 Pferde, und dass femer die Obersten-
Division beim Dorfe Isaszeg G Mann und 10 Pferde durch feind-
liches Geschützfeuer verlor.
Da die Insurgenten nunmehr auf der kürzeren Linie, nämlich
über Isaszeg nach Pest marschiren konnten, so war der Bückzug
für die Kaiserlichen unvermeidlich geworden.
Derselbe erfolgte am 7. April in zwei Colonnen; das I. Armee-
Corps marschirte auf einem östlich mit der Hauptstrasse (Gödöllö-
Budapest) parallel ziehenden Wege. Unser Begiment bildete während
dieses Marsches die Arrieregarde des I. Corps.
Hinter dem Bäkos- Bache wurde eine Stellung bezogen, wobei
das I. Armee -Corps ä cheval der nach Ü115 führenden Strasse
zu stehen kam. Unser Begiment finden wir am 8. in einem Lager
am Bennplatze.
Für den 13. April wurde eine Becognoscirung gegen Czinkota
und Eeresztur angeordnet und zu derselben auch unser Begiment
beordert. Bei dieser Gelegenheit fiel der Oberlieutenant Severin von
Micewski durch eine Kanonenkugel.
Auf Grund der vorausgegangenen Becognoscirung fand sodann
am 14. April, um 3 Uhr früh, eine scharfe Demonstration des
in. Armee - Corps gegen Czinkota, und des I. Armee-Corps gegen
Keresztur statt.
In der Nacht vom 13. auf den 14. April*) also unmittelbar
vor jener Demonstration wurde zufolge eines Allerhöchsten Hand-
billets der P.-M. Fürst Windisch-Grätz von der Armee abberufen
und der F.-Z.-M. Br. Weiden mit deren Commando betraut. Bis
*) Znfolge der Geschichte dee 3. Dragoner - Regimentes (Sachsen) kam
unser Regiment am 14. April in die Brigade Oberst Br. Simbschen. Derselbe
kann jedoch nur sehr karze Zeit nnser Brigadier gewesen sein, weil sich das
Kaiser Franz Josef Dragoner-Regiment am 24. April positiv, wie frQher, in der
Brigade Oberst Graf Sternberg befand.
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492 1848-184».
zum Eintreffen des Letzteren übernahm der Banus das Interims-
Armee - Conmiando.
Es gelang den Insurgenten in der Folge, Komom zu entsetzen,
und da der F.-Z.-M. Baron Weiden die ihm unterstehenden Tier
Armee-Corps für zu schwach hielt, um den bisher eroberten Land-
strich behaupten zu können, vor allem Andern aber die Sicherung
der inneren Provinzen und Wien's för unbedingt nothwendig erachtete,
ordnete er den Bückzug der verschiedenen Corps nach den Grenzen
Ungarns an. Hier wollte er Verstärkungen an sich ziehen und
sodann wieder offensiv vorgehen.
Zur Deckung des Rückzuges wurde das I. Armee -Corps unter
dem Banus einstweilen bei Ofen -Pest zurückgelassen und erhielt
sodann die Bestimmung, als Südarmee selbstständig zu operiren.
Zuvor wurde der Banus jedoch angewiesen, auf dem rechten
Donau-Ufer abwärts nach Slavonien zu marschiren, um bei seinem
ausgedehnten Wirkungskreise vor der Wiederau&ahme der Offensiv-
Operationen frische Kräfte an der unteren Donau zu sammeln.
Während die Armee noch bei Pest stand, wurde am 20. April
eine aus je einem Zuge des 8., 6., 7. Kürassier- und unseres Regi-
mentes (unter dem Commando des dem Generalstabe zugetheilten
Rittmeisters von Freiberg von Coburg Huszaren) gebildete Escadron
mit einer forcirten Fouragirung in Keresztur beauftragt. Diese konnte
jedoch der unverhältnissmässigen üebermacht des Feindes wegen
nicht ausgeführt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde der Unter-
lieutenant Leopold Br. Swrtnik des 6. Kürassier - Regimentes ver-
wundet und gerieth in Gefangenschaft. Dieses wahrnehmend rückte
der Oberlieutenant Josef Geringer unseres Regimentes energisch
mit seinem Zuge vor und befreite seinen Cameraden.
Für diese That erhielt der Oberlieutenant Geringer später das
Militär -Verdienstkreuz. Zufolge Armee - Corps - Befehles ddto. Pest^
vom 22. April 1849 erhielten femer der Standarteffthrer Johann
Noss und der Corporal Jacob Dokaupil die silberne Tapferkeits-
Medaille erster Classe.
In der Nacht vom 23. auf den 24. April wurde der Marsch
des I. Armee -Corps von Pest gegen Titel angetreten und bis
auf eine kleine Störung bei Battina gänzlich ausserhalb des feind-
lichen Bereiches ausgeführt Unser Regiment, welches sich noch
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1848-1849. 493
immer in der Brigade Oberst Graf Stemberg befand, marschirte
über T6t6njj Ertsi, Adony, Duna-Pentele und Pöldvär, am 1. Mai
nach Paks. Von hier aus wurde unser Regiments -Depot, welches
von Ofen dorthin gerückt war, unter dem Oberlieutenant Adolf
Winkler mittelst Dampfschiffes nach Eszeg vorausgeschickt. Dort traf
es bereits am 25. April ungefährdet ein.
Am 2. Mai marschirte das Regiment Kaiser Franz Josef
Dragoner von Paks weiter über Duna-Szent-György, Tolna, Szexärd,
Bättasz^k, Szektsö, Baar und Mohäcs, am 10. Mai nach Dälyogh.
In Folge eines Angriffes, welcher vom linken Donau-Ufer aus
vis-ä-vis von Battina durch eine Strandbatterie auf die Flotille
gemacht wurde, welche zum weiteren Einbarkiren von Maroden,
Trains, etc. von Eszeg aus dem I. Armee -Corps wieder enigegen-
gefahren war, blieb unser Regiment bis zum 17. Mai, bis nümlich
das jenseitige Ufer vom Feinde gesäubert war, in Iszäp und in
einem Theile von Dälyogh. Von Udvard bis Battina hatte es einen
Ordonnanz-Cours zur Beförderung der Dienstes-Correspondenz aufzu-
stellen und musste endlich theils im Vereine mit Infanterie, theils
allein mittelst Streifpatrouillen die Donau-Ufergegenden beobachten.
Zufolge eines Befehles des Banus an den F. - M. - Lt. Br.
Ottinger ddto Eszeg, vom 17. Mai übernahm der Oberst Moriz Br.
Lederer die Brigade Oberst Graf Sternberg.
Am 18. Mai*) erfolgte der Weitermarsch der Süd-Armee aus
der Gegend von Battina. Unser Regiment marschirte über Hertzeg-
Szöllös, Darötz, Eszeg**), Bobota, Ö-Vukovär, Sid, Kukojevcze,
Csalma, Veliko-Sädincze, Ruma, Dobrince und Neu-Karlowic (Saska),
am 31. Mai nach Alt-Szlänkamen.
Statt der von der Reserve - Escadron unseres Regimentes mit
Ergänzungstransporten eingerückten Oöiciere: Rittmeister zweiter
Classe Carl Eühnel, Oberlieutenant Leopold Märkel und Oberlieute-
nant Josef Weeber wurden Rittmeister zweiter Classe Johann
Wohlrab, Oberlieutenant Josef Mutina und Unterlieutenant Carl
Graf Arco um diese Zeit nach Rzeszow entsendet.
*) Die Starke unseres Regimentes betrng an diesem Tage 603 Mann,
619 Pferde.
**) Hier blieb der Oberstlientenant Ludwig Br. Hartelmüller krankheits-
halber znrüek.
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494 1848-184»^
Am 1. Juni wurde unser Regiment nach Titel übergeschifft
und hatte nunmehr den Vorpostendienst gegen Vilova zu versehen.
Am 3. Juni erschien die Ordre - de - bataille der nunmehrigen
Süd -Armee, bestehend aus dem bisherigen I. Armee -Corps, dem
syrmischen Corps, dem serbisch-österreichischen Corps, dem sieben-
bürgischen Corps, der Garnisonen von Temesvär und Arad sowie
der in Croatien und Slavonien vertheilten Truppen.
Das Regiment Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 zu sechs
Escadronen finden wir wie früher in der Dinsion F.-M.-Lt Br.
Ottinger, Brigade Moriz Br. Lederer.
An demselben Tage erfolgte auch die Pensionirung des Oberst-
lieutenants Ludwig Br. HartelmüUer unseres Regimentes.
Die Division F.-M.-Lt. Br. Ottinger rückte am 4. Juni bis
Käcs vor und bezog daselbst ein Lager.
Am 6. Juni, um 7 Uhr früh, verlegte der F.-M.-Lt. Br.
Ottinger das Lager auf die Ost -Seite des abgebrannten Ortes
Käcs. Die Division Fejerväri (Graf Wallmoden-Gimborn Kürassiere
Nr. 6, Graf Hardegg Kürassiere Nr. 7 und die Cavallerie- Batterie
Nr. 5) kam nebst zwei Escadronen Füret Schwarzenberg ühlanen
in das erste, die Brigade Oberst Moriz Br. Lederer (Kaiser Franz
Josef Dragoner Nr. 3, König von Sachsen Kürassiere Nr. 3 und
die Cavallerie-Batterie Nr. 3) in das zweite Treffen.
Am 7. Juni kam es zu einem Gefechte mit Truppen des
Ingurgentenführers Perczel (Gefecht bei Käcs und Järek), welches
im vollen Sinne des Wortes glänzend von der Division Br. Ottinger
durchgeführt wurde. Den eigentlichen Ausschlag zum Siege gab
unser Begiment unter der Anführung seines tapferen Obersten
Leopold Graf Stemberg. Letzterer bewies an diesem Tage einen so
hohen Grad von Heldenmuth, dass er im Capitel vom Jahre 1850
mit dem Bitterkreuze des Maria Theresien - Ordens daftlr aasge-
zeichnet wurde.
In der Relation des F.-M.-Lt. Br. Ottinger vom 7. Juni wird
speciell unser Begiment, sowie das Begiment Graf Wallmoden-
Gimbom Kürassiere lobend erwähnt. Der Passus lautet:
«Beim Durchbrechen des feindlichen Centrums ging das Regi-
«ment Wallmoden Kürassiere mit dem Bufe: ,£s lebe dw Kaiser!'
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.in die Attaque; desgleichen — und besonders vorzüglich war das
»Regiment Kaiser Dragoner in der Attaque auf das 8. Honv^d-
, Bataillon.
«Der besonderen Erwähnung haben sich würdig gemacht: G.-M.
,rejerväry und Oberst Br. Lederer als Brigadeführer, Oberst Graf
»Stemberg, der so vorzüglich sein Regiment in die Attaque führte.
»Ottinger m. p., F.-M.-Lt.*
Als General Br. Ottinger der herrlichen Attaque unseres
Regimentes von der Schanze aus folgte, rief er aus: „Ha! jetzt
rächen sich die Dragoner fQr Szolnok!'
üeber das Auftreten unseres Regimentes bei K&cs sagt die
Geschichte des Maria Theresien-Ordens von Dr. Hirtenfeld:
„Im Centrum folgten Hardegg Kürassiere und Kaiser Dragoner.
„Das unvermuthete Erscheinen dieser von allen Seiten auf-
stauchenden Cavallerie - Massen brachte in den feindlichen Reihen
,die grösste Bestürzung hervor und sie flohen in voller Hast den
,R9merschanzen zu, wo sie sich festsetzten und durch ein heftiges
, Feuer dem weiteren Vordringen unserer Truppen Einhalt zu thun
, suchten.
„In Verfolgung des Feindes war F.-M.-Lt. Br. Ottinger bis an
, diese Schanzen vorgedrungen; Oberst Graf Stemberg wandte sich,
„ohne einen Auftrag hierzu erhalten zu haben, rasch gegen Järek,
„wo er wegen Mangels an Durchgängen mit seinem Regimente
„einzeln die Römerschanze so zu sagen überkletterte und die In-
„surgenten in der linken Flanke mit so ausgezeichneter Bravour
„angriff, dass sie ihre vortheilhafte Stellung verlassen mussten.
„Jenseits der Schanzen mit der ersten Division auftnarschirt,
„warf sich der entschlossene Oberst ohne Zögern auf das bei einer
„Erchhoftnauer aufgestellte 8. Hon vM - Bataillon.
„Während dieser Attaque erhielt er vom F. - M. - Lt. Br.
„Ottinger den Befehl, sich mit dem Regimente zurückzuziehen, da
„die feindliche Cavallerie zur Unterstützung ihrer Infanterie im
„Vorrücken begriffen sei.
„Graf Stemberg, so nahe am Feinde, konnte aber berechnen,
„dass ein augenblicklicher, entschlossen ausgeführter Angriff auf das
„Honv^d - Bataillon gelingen müsse, ehe es der feindlichen Reiterei
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496 1848-184».
möglich würde, ihn daran zu hindern. Nebstljei erwog er auch,
«dass die Vernichtung dieses Bataillones im Centrum der feindlichen
»Stellung wesentlich zur Erreichung des Sieges beitragen dürfte.
9 Er mochte sich also in diesem Augenblicke, ungeachtet des er-
«haltenen Befehles, zum Rückzüge nicht entschliessen, sondern
, schritt nach Detachirung seiner zweiten Division mit der ersten
„zur wiederholten Attaque auf das Bataillon, und dieses mit einem
„so glänzenden Erfolge, dass dasselbe bis ai^f 19 Mann, welche man
„gefangen nahm, gänzlich vernichtet wurde.
„Ebenso rasch dirigirte Oberst Graf Sternberg die dritte
„Division des Regimentes auf die Strasse gegen Neusatz, um die
„in dieser Richtung fliehenden Feinde zu verfolgen und sie zu ver-
„ hindern, festen Fuss zu fassen.
„Abgesehen von dem dem Gegner beigebrachten empfindlichen
„Verluste war diese mit beispielloser Tapferkeit und Ausdauer durch-
„ geführte Attaque von grossen moralischen Folgen.
„Sie entmuthigte des Feindes Bataillone in so hohem Grade,
„dass die Insurgenten laut äusserten, gegen die Reiterschaaren
„Ottinger's nicht mehr kämpfen zu wollen. *)
„Oberst Graf Stemberg hatte den bei Weitem grössten AnÜieil
„an dem glänzenden Siege bei Eäcs, dessen unmittelbares Resultat
„die Befreiung der Bäcska und der engen Blockade von Peter-
„ wardein war."
Nach der Relation dieser heroischen That möge hier noch
eine kurze Biographie des Helden nach der „Geschichte des Maria
Theresien - Ordens ** folgen :
„Stemberg, Leopold Graf von, Generalmajor und Eänunerer,
„Ritter des k. Leopold-Ordens, Besitzer des Militär- Verdienstkreuzes,
„einem uralten fränkischen Geschlechte entsprossen, aus welchem ein
„Zweig unter König Ottokar von Böhmen die Tataren bei Olmütz im
„Jahre 1241 schlagen half, zur Belohnung hierfQr verschiedene Oflter
„in Böhmen erhielt und im Februar 1662 in den Beichsgrafenstaod
„erhoben wurde, kam am 22. December 1811 in Wien zur Weli
*) Diese Aeusserung ist anoh daroh einen aufgefangenen Befehl des
InsQrgenten-Führers Gayon, worin sich dieser über die Zaghaftigkeit seiner
Infanterie gegenüber der österreichischen Cavallerie ausspricht, TolUommen
besi&tlgt.
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1848-1840. 497
«Graf Sternberg, im August 1828 als Cadet bei dem be-
^standenen 7. Chevauilegers-Begimente eingetreten, diente bis zum
, Generalmajor in der Cavallerie, die unteren Officiersgrade und als
«Stabsoficier bei Wallmoden - Kürassiere, seit 16. März 1849 als
, Oberst beim 3. Dragoner - Regimente Kaiser Franz Josef.
,Vor Wien im Jahre 1848 hatte er bereits vortreflfliche Dienste
, geleistet und sich dann sowohl im Winter-, als auch im Sommer-
«Feldzuge in Ungarn, wo er in der Cavallerie-Brigade Ottinger bei
«dem Armee -Corps des Banus eingetheilt war, als einsichtsvoller
,und kühner Reiterofficier die allgemeine Achtung erworben.
»Die erste mit glänzendem Erfolge gekrönte Waffenthat führte
,Graf Stemberg im Treffen bei Mo<5r als Oberstlieutenant des Graf
, Wallmoden Kürassier -Regimentes aus, etc. etc. (Detaillirte Be-
schreibung der That.)
»Diese schöne Waffenthat wurde dem unerschrockenen Grafen
»mit dem Ritterkreuze des Leopold - Ordens gelohnt.
»Gleiche Tapferkeit um Umsicht bewies er in dem Gefechte
abei Szolnok am 22. Jänner und bei Tapio-Bicske am 4. April 1849. •
Ueber das Gefecht bei Käcs ist uns noch bekannt, dass beim
Vorrü<Aen unseres Regimentes gegen die vier Klafter hohen Römer-
schanzen einige Freiwillige vorauseilten, die Dämme mit ihren
Pferden erkletterten und mit der Meldung zum Regimente zunick-
kehrten, dass hinter den Schanzen zwei starke Infanterie-Abtheilungen
ständen, während mehrere Huszaren-Escadronen im Rückzuge be-
griffen wären.
Als dem Brigadiere, Oberst Moriz Br. Lederer, sein Pferd
getödtet wurde, stellte ihm der ex propriis Gemeine Moriz Siess
unseres Regimentes das seinige zur VerfQgung, wofür er die silberne
Tapferkeits - Modelle 1, Classe erhielt.
Der rasche und entschlossene Angriff machte den Verlust
unseres Regimentes kleiner, als vorauszusehen war. Ein Mann blieb
todt am Kamp^latze, 3 Corporale wurden schwer, 6 Dragoner leicht
verwundet.
Von jenen 8 Corporalen starben 2 am folgenden Tage. Von
den Pferden wurden 3 getödtet, 18 verwundet.
Dem Rittmeister 1. Classe Wilhelm Przihoda wurde sein Pferd
durch eine Musketenkugel schwer verwundet, den Unterlieutenants
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498 1848-184».
Theodor Ritter von Hesa und Johann Welka wurden ihre Dienst-
pferde unter dem Leibe erschossen.
Für besondere Tapferkeit an diesem Tage erhielten der ffitt-
meister 1. Classe Eduard Schanza und der Bittmeister 2. Classe
Albert Br. Wattenwyl das Militär- Verdienstkreuz.
. Für an den Tag gelegten Muth wurden femer einige Individuen
unseres Begimentes sogleich vom Banus ausgezeichnet und zwar er-
hielten: der Wachtmeister Anton Brzuzek, Ex proprüs Qemeine Horiz
Siess, die Corporale Stefan Hradil, Georg Eomarek und Josef MflUer,
sowie der Dragoner Stefan Mikulsky die silberne Tapferkeits-Hedaille
1. Classe, die Corporale Jacob Dokaupil, Franz Wottawa, Johann
Schreiber, Johann Wunderlich und Jacob Dressen die silberne Medaille
2. Classe. Drei Medaillen 2. Classe erhielt endlich unser Begiment zur
Betheilung der tapfersten Dragoner nach eigener Wahl des Obersten
Graf Stemberg. Als solche wurden anerkannt : die Gemeinen Michael,
rectius: Iwan Eolodziej-Czyczak, Stefan Stanczak und Johann Surufka.
Zufolge Allerhöchster Entschliessung vom 7. September 1850
wurden ferner noch folgende Personen nachträglich decorirt, und
zwar mit der silbernen Tapferkeits - Medaille 1. Classe: der Stabs-
trompeter Martin Irziczek, die Corporale Franz Brewka, Johann
Kurzweil, Eduard Janoschka, Franz Nawraiil, die Gemeinen Oleu
Mukosch, Yincenz Nowak, Jacob Mohr, und mit der silbernen Tapfer-
keits-Medaille 2. Classe: der Wachtmeister Franz Wichodill, die
Corporale Paul Boguski, Procop Marsa, die Gemeinen Georg Bd-
birczuk, Stefan Seneta, Albert Stefanowicz, Mathias Mliczko, Anton
Bidak, Anton Pitsch und Boman Milnikowicz.
Um so höher muss man die Leistung der Truppen in der
Gegend von Titel schätzen, als dieselben damals grosse Entbehrungen
in Folge Mangels an Nahrungsmitteln und trinkbarem Wasser er-
tragen mussten. Dazu gesellte sich noch Buhr und Cholera, welche
viele Leute hinrafften. So auch von unserem Begimente den Ober-
lieutenant Friedrich von Thomsdorf am 10. und den Unterlieutenant
Theodor Bitter von Hess, welcher am 16., wie Ersterer, in Titel
starb und daselbst begraben wurde. Am 29. Juni starb ferner der
Unterlieutenant Br. Ehrenfels an der Cholera zu Söve.
Da ein Angriff auf Neusatz beschlossen worden war, man
jedoch über die letzten Bewegungen, die Stärke und die Stellung
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1848-184», • 499
des Perczerschen Corps nicht genügend orientirt war, so musste
die Cavallerie- Division Otidnger, nebst einiger Infanterie bereits am
10. Juni eine Stellung nördlich von Neusatz beziehen, um einem
etwaigen Angriffe von dieser Seite her zu begegnen.
Zum weiteren Schutze dieser Cavallerie -Division gegen Nord-
Westen wurde die Majors - Division unseres Regimentes flügelweise
detachirt. Ein Flügel kam nach Petroväcz, ein Flügel nach P. Alpär,
ein Flügel nach Nagy-K^r und ein Flügel nach P. SzOreg.
Einem Befehle des Banus gemäss, concentrirte sich sodann
die Majors-Division am 13. Juni im Lager zu Eiszacs.
Am 15. Juni erfolgte der allgemeine Vormarsch bis an den
Franzens-Canal ; das Gros, die Cavallerie-Division Ottinger, die ganze
ArtiUerie und das Hauptquartier blieben an diesem Tage zu Ö-Kär.
Von hier kamen am 17. Juni vier Escadronen unseres Regi-
gimentes nach Sova, während nach Despot Szt. Iväny und Eulpin
je eine Escadron Kaiser Franz Josef Dragoner detachirt wurde, um
für Streifpatrouillen auf grössere Entfernungen verwendet zu werden.
Am 19. Juni Abends rückte auf Befehl des Banus ein Streif-
Corps unter dem Commando des Majors Beznicek des 3. Sluiner
BataiUones von Sova nach Zombor ab. Zu diesem Streif-Corps wurde
unter Anderm auch der Major*) Procop Br. Dobrienski mit der
Obersten-Division unseres Regimentes, und zwar zur Bedeckung der
Geschütze befehligt
In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni wurde über Despot
Szt. Iväny und Pivnioza nach Lalics marschirt, wo das Streif-Corps
mit grauendem Morgen eintraf. Von hier wurde der Marsch über
Sztäpär fortgesetzt und Zombor am 21. Juni in der Frühe militärisch
besetzt.
Während sich der Oberstlieutenant Procop Br. Dobr2enski mit
den beiden Escadronen unseres Regimentes auf dem Rückmarsche von
Zombor nach Sova befand, erhielt der Oberst Leopold Graf Stem-
berg am 24. Juni vom Banus den Befehl, die beiden in Despot
Szt Iväny und Kulpin detadiirten Escadronen seines Regimentes
*) Dieser war bereits am 14. Juni zam Oberstlieutenant und am näm-
liehen Tage der Rittmeister 1. Classe Andreas Weinbrenner zum Major be-
fordert, was bei der Süd-Armee erst später bekannt wurde.
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500 1848-184».
sofort nach Sova zu beordern. Sodann sollte er mit den beiden
Divisionen noch denselben Tag nach Szt. Tamäs abmarschiren» wo
er die weiteren Weisungen erhalten würde.
Es hatten sich nämlich Insurgenten in der Stärke von etwa
6000 Mann (Beste Perzerscher Truppen und Verstärkungen aus dem
Banate) bei Ö-Becse festgesetzt und eine Brigade bis Földvär und
Turfa vorgeschoben.
Um nun diese Truppen auf das linke Theiss-Ufer zu werfen,
sammelte der Banus seine Streitkräfte am 24. Juni in Szt. Tamas
und führte sie in einem Nachtmarsche gegen Ö-Becse vor, wo es
am 25. Juni zum Kampfe kam.
Der feindlichen Hauptstellung gegenüber wurden in erster Linie
sieben Batterieen entwickelt. Denselben folgte auf der nach Ö-Becse
fahrenden Strasse dro Brigade Horväth, links derselben die Brigade
Budisavlievich. Den äussersten linken Flügel sicherten als Staffel
die Majors- und die Oberstlieutenants - Division unseres Regimentes
unter dem Oberst Graf Sternberg.
Der Feind wurde gezwungen, das rechte Theiss - Ufer zu ver-
lassen, somit der angestrebte Zweck erreicht
Die beiden Divisionen unseres Regimentes kamen hierbei zu
keinem eigentlichen Eingreifen.
Um 6 Uhr Abends trat das Gros der bei Ö-Becse verwendeten
Truppe, darunter auch die vier Escadronen unseres Regimentes, den
Rückmarsch nach Szt. Tamäs an, trafen daselbst um Mitternacht
ein und marschii^ten Tags darauf vrieder in ihre frühere Dislokation.
Auch die Obersten-Division unter dem Oberstlieutenant Baron
Dobr^enski rückte am 26. Juni, von Zombor kommend, wieder zum
Regimente ein. Von demselben finden wir jetzt, wie früher, zwei
Divisionen in Sova, eine Escadron in Despot Szt. Iväny imd eine
Escadron in Eulpin.
Da die in Sova untergebrachten Truppen zu gedrängt lagen
und dieser Ort in erster Hand der Einquartierungs-Bezirk des6.-M.
Rastid war, so erhielt der F.-M.-Lt Br. Ottinger am 28. Juni vom
Commandirenden den Befehl, je eine Escadron des Regimentes Kaiser
Franz Josef Dragoner von Sova nach Despot Szt. Iväny und Kulpin
zu verlegen, so dass sich nunmehr je eine Division unseres B^-
mentes in den genannten drei Orten befand.
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J848-184»* 501
Zufolge Ordre - de - bataille vom 29. JiiDi kam das Kegiment
Kaiser Franz Josef Dragoner in die Brigade G. - M. von Horväth,
blieb jedoch wie früher in der Division F.-M.-Lt. Br. Ottinger.
Einem Befehle vom 4. Juli zufolge hatte eine Division unseres
Regimentes in Sova zu verbleiben, während die in Despot Szt. Iväny
liegende Division nach Szt. Tamäs, und die in Eulpin liegende
Division nach Eis-E^r marschiren musste.
Die in Szt. Tamäs im Dienste stehende Division erhielt ihre
unmittelbaren Befehle von der Brigade Puffer.
Anfangs Juli waren im Hauptquartiere des Banus die ersten
Nachrichten von dem Erscheinen neuer Insurgenten - Abtheilungen
nördlich des Franzens-Canales eingelaufen. Um sich daher über die
Bewegungen und die Stärke der Insurgenten genaue Eenntniss zu
verschaffen, wurden starke Streifcommandos ausgesendet.
Der am 5. Juli mit zwei Eürassier-ßegimentem und IV, Ca-
vallerie-Batterieen nach Hegyes beorderte F.-M.-Lt. Br. Ottinger
wurde am 6. Juli in aller Frühe bei dem genannten Orte ernstlich
angegriffen und zum Eückzuge gegen Verbasz gezwungen. Auf die
erste Eunde hiervon erhielten unter anderen Truppen auch zwei
Divisionen unseres Begimeutes (die zu Sova und Eis-Eär gelegenen)
den Befehl, zur Unterstützung des Feldmarschall - Lieutenants nach
Verbasz vorzurücken.
Da Letzterer jedoch, vom Feinde unbelästigt, noch am 6.
Verbasz erreichte, so kam es an diesem Tage nur zu einer Dislo-
cation der Majors-Division unseres Kegimentes, indem eine Escadron
nach Euczura, die zweite nach Torzsa verlegt wurde.
Am 7. Juli kam femer die zu Szt. Tamäs liegende Division
nach Sova, und die zu Euczura befindliche Escadron nach Torzsa.
Somit befanden sich jetzt die Obersten- und Oberstlieutenants-Divi-
sion unseres Regimentes zu Sova, die Majors - Division zu Torzsa.
Letzlere erhielt die gemessensten Befehle, das Ufer des Franzens-
Canales durch fortwährendes Patrouilliren sorgfältig beobachten zu
lassen und am 10. Juli die weitere Ordre, sogleich in das Lager
bei Verbasz abzurücken. Dort traf die Majors -Division noch den-
selben Tag, um 6 Uhr Abends, ein.
Im Hauptquartiere liefen indessen immer beunruhigendere
Nachrichten über die Insurgenten ein.
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502 1848-184».
um daher in der Lage zu sein, die fflr die Canal-Vertheidigung
höchst wichtigen Punkte Verbasz und Szt Tamis halten zu können,
sammelte der F.-Z.-M. Br. Jellacid am 11. Juli die ganze In&nterie-
Beserve, die Cavallerie - Division Br. Ottinger und die Geschütz-
Reserve in Kis-K6r zur Unterstützung der Vertheidiger jener Orte.
Die beiden zu Sova liegenden Divisionen unseres Begimentes
hatten daher am 10. den Befehl erhalten, nach Kis-K^r vonuröcka,
wählend die Majors-Division in Verbasz gelassen wurde.
Am 12. Juli liefen weitere Meldungen ein, die bei Hegyes
unter dem Insurgentenföhrer Vetter versammelte Armee sei durch
Zuzüge ausBaja, Szegedin, besondei-s aber aus dem ganzen Banate;
bereits auf 20—25.000 Mann angewachsen.
F.-Z.-M. Br. Jellaßid erkannte jetzt, dass nur ein glücklicher
Angi-iff seinerseits es ihm ermöglichen würde, sich noch länger an
der Linie des Franzens-Canales zu behaupten. Er beschloss daher,
die Insurgenten am 14. Juli in aller Frohe bei Hegyes zu Qber-
raschen.
Die vier in Kis-K6r liegenden Escadronen unseres Begimentes
wurden daher am 12. Juli, um 6 Uhr Abends, unter der Führung
des F.-M.-Lt. Br. Ottinger nach Verbasz abgeschickt. Sie zogen die
dort befindliche Majors - Division an sich. In Verbasz hatte das
Kegiment Kaiser Franz Josef Dragoner die rechte Flanke der Armee
zu decken.
Am 13. Juli, um 10 Uhr Nachts, wurde der Marsch von Ver-
basz nach Hegyes mit allen verfügbaren Streitkräften bis dicht ?or
Hegyes fortgesetzt.
Dort kam es zur Schlacht, über welche der F.-Z.-M. Baron
Jellaßid folgende Relation erstattete:
«An F.-Z.-M. Br. Haynau!
„Titel, 17. Juli 1849.
„In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli. In grösster Stille
„waren wir im Dunkel der Nacht bis in die Nähe des Ortes (Hegyes)
„gelangt, da loderten aus allen drei Dörfern*) gleichzeitig Signal-
♦} Hegyes, Peketehegy und Szaghegy.
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1848-184f. 503
«feuer auf, und fast im selben Augenblicke entwickelte sich in
,,^er Ausdehnung von fast ^j^ Standen ein heftiges Tirailleurfeuer.
,,Wir standen in zwei Treffen mit Bataillons - Massen, in
„Staffeln, vom linken Flügel vorwärts. Die Kürassier - Brigade
„Caatiglione*) links der vordersten Massen; das Regiment Kaiser-
,J>ragoner*'*') mit vier Escadronen als Deckung der rechten, dem
„Feinde zugewendeten Flanke.
«Bedeutende feindliche Uebermacht. Unser Vorrücken entweder
«verrathen (wahrsdieinlich) oder beabsiehtigte der Feind seinerseits
„eine YorrüdLong.
„Wegen Uebermacht Bückzug nach Yerbasz in bester Ordnung;
„er wurde über Kis-K6r bis Käcs fortgesetzt.
„Die Cavallerie-Division Ottinger lagert theilweise in der Ebene
„(bei Titel) und hat die Gegend bis an die Bömerschanzen vor
„feindlichen Streifereien zu schütten, nach Thunlichkeit auch die
„Verbindungen des Feindes in der Bacska zu bedrohen.
„Das Treffen dauerte von 3 Uhr früh bis 12 Uhr Mittags.
„Unsere Zahl der Combattanten gegen 7000 Mann mit 73 Ge-
„schützen; Feind 25—30.000 Mann mit mehr denn 100 Geschützen.
„Jellaßid m. p."
Für unser Begiment von hohem Interesse ist nachfolgende vom
Hauptmanne Gyurits verfasste Meldung an den Brigadier:
„Sr. Hochwohlgeboren, dem k. k. Herrn General und Truppen-
„Brigadier Br. Horväth!
„Titel, am 15. Juli 1849.
„Während der gestrigen Schlacht, als sich das Gefecht an
„unserem linken Flügel und im Centrum am lebhaftesten entspann,
„wurde ich durch den Herrn Oberstlieutenant und Chef des General-
„ Quartiermeisterstabes von Jacobs auf den rechten Flügel entsendet,
„um sichere Nachricht zu bringen, da eben die Meldung eintraf,
„dass sich auch von Feketehegy aus feindliche Abtheilungen zeigten.
*) Wallmoden und Hardegg.
**) Die Obersten -Division unter dem Commando des Majors Theodor
von Klein war der Reserve -Artillerie als Bedeckung zugetheilt.
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504 1848-1840*
^Tch ritt mit sechs Dri^onern schleunigst hin nnd stiess in
„unserer äussersten rechten Flanke, eben in einer Vertiefimg, da
„der Terrain wellenförmig sich gestaltet, auf bedeutende feindliche
„Cavallerie- und Infanterie - Abtheilungen, welche 8—10 (Jeschütze
„mit sich fahrten und die Direction gerade auf unsere Hanpt-
„ Munitions-Reserve nahmen, welche gegenüber von Feketehegy auf
„der Strasse von Verbasz nach Hegyes stand.
„In diesem kritischen Momente konnte ich nicht erst die
„Meldung hiervon Sr. Excellenz dem commandirenden Herrn Generale
„und Banus zubringen (eben war hier auch Niemand von den höheren
„Vorgesetzten); ich sprengte daher im grössten Laufe auf die erste
„getroflfene Cavallerie-Abtheilung*) des Herrn Majors, Klein glaube
„ich, der als Bedeckung bei der Qeschütz-Beserve stand, vom Eaiser-
„Dragoner-Kegimente, und stellte die grösste Nothwendi^eit dar,
„eiligst zu wirken. Er rückte auch gleich vor, während nun die
„Geschütz -Reserve ganz ohne Bedeckung blieb. Ich sah auch ein,
„dass diese Di\ision allein nicht im Stande sein würde, dem heftigen
„feindlichen Andränge mit sechs grösseren Gavallerie-Abtheilnngen
„und Geschütz zu imponiren und suchte die nächste Cavallerie-
„ Reserve auf; diese traf ich auch beiläufig hinter dem Centrum,
„bestehend aus dem Regimen te Kaiser-Dragoner, welches der Herr
„Oberstlieutenant Dobr^ensky befehligte.
„Die feindlichen Geschütze waren aber bereits auf 600 Schritte
„vor unserer Haupt - Munitions - Reserve aufgefahren und eröflftieten
„ein mörderisches Feuer. Mehrere Karren wurden durchschossen,
„zertrümmert, umgeworfen, Pferde getödtet, und es entstand eine
„grosse Confusion, die der Feind benützen wollte und mit Huszaren
„in Carriere heransprengte.
„Da eilte der einsichtsvolle Herr Oberstlieutenant Dobriensky,
„die grosse Gefahr wahrnehmend, mit dem ganzen Regimente im
„grössten Galop heran, im heftigsten feindlichen Feuer, welches
„in seinen tapferen Reihen grosse Verheerungen anrichtete, und los
„ging es auf den Feind!
„Als dieser nun sah, dass sich dieses Regiment unerschrocken
„auf sie warf, ward er gezwungen, seine Absicht aufzugeben und
„kehrte schleunigst um.
*) Obersten-Di vibion unseres Regimentes unter dem Major Theodor ▼. Klein.
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1848-1849* 505
„Da von höheren Vorgesetzten, wie früher bemerkt wurde,
„eben Niemand''') hier anwesend war und dieses Begiment in Enerer
„Hochwohlgeboren Brigade stand, so fühle ich mich verpflichtet, Hoch^
„dieselben hiervon in Kenntniss zu setzen, — denn das Verdienst,
„die Haupt -Munitions- Reserve etc. gerettet zu haben, gebührt allein
„diesem Begimente, — damit diese That auch zu Sr. Excellenz dem
„commandirenden Herrn Genei-ale und Banus gelange, welcher stets
„das Verdienst seiner Kiieger zu würdigen und zu belohnen weiss.
„Gyurits m. p., Hauptmann,
^zugetheilt beim General -Quartiermeisterstabe.^
Für diese, ohne dazu erhaltenen Befehl, so kühn ausgefQhrte
That wurde dem Oberstlieutnant Procop Br. Dobr^ensky v. Dobfzenitz
von Sr. Majestät der Leopold - Orden AUergnädigst verliehen.
Interessante Daten über Züge von besonderer Tapferkeit einzelner
Individuen unseres Regimentes sind uns ferner durch nachfolgende
Eingabe des Oberstlieutenants Br. Dobr^ensky überliefert:
„Consignation über nachstehende, sich bei dem Treffen bei
„Hegyes am 14. d. ausgezeichnete und zur Betheilung mit Tapfer-
„keits- Medaillen beantragte Mannschaft.
,iEaiser Franz Josef 3. Dragoner - Begiment.
„Corporal Andreas Bloch zeichnete sich bei Führung einer
„Patrouille besonders aus, da er ungeachtet der bei dem Dorfe
„Feketehegyes sichtbaren feindlichen Cavallerie- Abtheilungen an
„selbe anritt und sich von der Stärke überzeugte, bei seiner Ver-
i^folgung aber von seiner, mittlerweile nach Verbasz mit der Munitions-
„Beserve retirirenden Division abgeschnitten, sich zum Begimente
„durchschlug.
„Gemeiner Johann Pick stieg im grössten Granatenfeuer von
„seinem Pferde, übergab selbes dem Herrn Bittmeister Herrmann,
„dem sein Dienstpferd unter dem Leibe erschossen wurde, wodurch
„er sich der grössten Gefahr aussetzte.
*) Kandbeinerkung des Brigadiers G.-M. v. Horvath mit Bleistift auf
dem Originale dieser im k. k. Kriegs- Archive befindlichen Meldung des Hanpt-
mannes Gyurits: „Laut Disposition war mir eine Division Sachsen -Ktirassiere
„mit Vs Cavallerie - Batterie zugewiesen. Erst als der Rückzug aller Truppen
«begonnen hatte, erhielt ich wieder meine Brigade mit dem Auftrage, denselben
„zu decken.'* „Horv4th.m. p., G.-M."
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506 1848-184».
„Gemeiner Johann Seemann übergab gleichfalls sein Dienst-
„pferd während des Kanonenfeuers an den ünterlientenant Swoboda,
„dem sein eigenes Pferd durch das Platzen einer Granate scheu
„geworden, sich überschlug und davonlief.
„Lager bei Titel, 23. Juli 1849.
„Dobrzenski, Oberstlieutenant.*
Zufolge dieser Eingabe erhielt der Cörporal Johann Bloch die
goldene- und die Gemeinen Johann Pick und Johann Seemann je
die silberne Tapferkeits - Medaille 2. Classe.
Zur Schlacht bei Hegyes zurückkehrend, finden wir, dass, als
der Oberstlieutenant Br. Dobr^enski bei der Haupt-Munitions-Kesene
anlangte, der Major von Klein die Obersten - Division bereits zwei
Male zur Attaque vorgeführt hatte. So glänzend die Truppe aber
auch attaquirte, so hätte sie sich der unverhältnissmässigen üeber-
macht auf die Dauer doch nicht halten können, wenn nicht die
anderen vier Escadronen zur Unterstützung herbeigeeilt wären.
Das heldönmüthige Eingreifen unseres braven Regimentes
konnte keine Entscheidung des Kampfes selbst mehr herbeiführen.
Die tapfere Süd-Armee war nicht im Stande, einer vierfachen Ueber-
macht auf die Dauer zu widerstehen. Der Banns ordnete daher den
Bückzug an. G.-M. von Horväth erhielt den Befehl, denselben mit
sein^ Brigade zu decken, und erst jetzt kamen die Obersüieutenants
und Majors - Division unseres Regimentes unter dessen dhrefctes
Commando. Die Obersten-Division unter dem Majore Theodor von
Klein hatte nach wie vor die Reserve-Artillerie zu decken.
Der Rückzug wurde in bester Ordnung bewirkt, und dieses
war vorzüglich das Verdienst der Brigade Horväth, welche sich
wahrhaft musterhaft hielt. Drei Stunden hindurch standen die Oberst-
lieutenants und Majors - Division unseres Regimentes im Geschütz-
feuer an der Brücke über den Franzens - Canal bei Ö-Verbasz und
deckten sodann den weiteren Rückzug über Kis-Kör bis Käcs unter
steter Verfolgung dmch den Feind. Erst nach einem 36stündigen
Marsehe und Kampfe sollte unser tapferes Regiment kurze Zeit rasten.
Dasselbe verlor bei Hegyes an Todten 22 Mann, 19 Pferde;
an Verwundeten 20 Mann, 23 Pferdci.
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1848~184f. 507
Am 15. Juli rückte die Cavallerie-Division Br. Ottinger nach
Vilova mit dem Auftrage, die Gegend bis an die Römerschanzen
vor feindKchen Streifimgen durch Vorposten zu sichern.
Bereits am 19. Juli fand eine Recognoscirung der Stellung
des Banus am Titler- Plateau durch den InsurgentenfQhrer Guyon,
mit 4 Bataillonen, 4 Escadronen und 2 Batterieen statt. Um 6 Uhr
froh erschien derselbe vor Vilova. Unsere Vorposten wurden gegen
Vilova zurückgezogen, worauf der Feind seine Geschütze auf etwa
1200 Schritte 2V2 Stunden hindurch spielen Hess und sich sodann
gegen Despot Szt.-Ivän zurückzog.
Die Oberstlieutenants-Division, sowie die Obersten erste Esca-
dron unseres Regimentes waren bei dieser Afifaire engagirt und
verloren einige Todte und Verwundete.
Noch am Abende desselben Tages musste der F.-M.-Lt. Br.
Ottinger von Vilova aus auf Befehl des F.-Z.-M. Br. Jellacid eine
Division des Regimentes Kaiser Franz Josef Dragoner nach Titel
detachiren, wo dieselbe dem serbischen Generale Knicanin zur
Verfügung gestellt wurde. Den anderen beiden Divisionen unseres
Regimentes wies der Oberst und Brigadier Lang des General-
Quartiermeister - Stabes , welchem die Vertheidigung von Vilova
anvertraut worden war, gleichzeitig ein Lager auf dem Plateau,
östlich von Vilova, an.
Bis zum 23. Juli fiel nichts von Bedeutung bei unserem
Begimente vor. An diesem Tage kam es aber zu einem Kampfe
bei Mosorin, welcher für die Truppen der Süd-Armee zwar der
letzte, aber auch, in Berücksichtigung ihrer strat^schen Lage, der
gefährlichste im ganzen Feldzuge war und beiderseits mit unge-
meiner Erbitterung geführt wurde.
Von der Donau und der oberen Theiss her hart bedrängt,
beschlossen die ungarischen Machthaber, die ganze Insurrections-
Armee im verschanzten Lager bei Szegedin zu vereinigen, um von
dort ans noch eine entscheidende Schlacht gegen die österreichische
Hauptarmee zu wagen. Nun wurde aber diese Stellung bei Szegedin
in der linken Flanke durch die Süd -Armee bedroht. Es musste
daher alles daran gesetzt werden, sich diese Flanke zu sichern, und
ans diesem Grunde traf das ungarische Ministerium alle Dispositonen
zur Ergtflrmung des Titler-Flateau's für den 23. Juli.
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508 1848-184».
Dieser Tag schien von den Insurgenten dazu bestiramt, es koste
was es wolle, sich in den Besitz des genannten Plateau's zu setzen.
Um 3 Uhr früh erschienen sowohl vor Vilova, als auch vor Mosorin,
Truppen der Insurgenten. Jene bei Vilova wurden bereits um 7 Uhr
Morgens zum Rückzuge nach Despot Szt. -Ivan genöthigt; bei
Mosorin sollte aber um so hartnäckiger gestritten werden.
An den Vormittags bei Mosorin geführten Kämpfen nahmen
keine Abtheilungen unseres Regimentes Theil, wohl aber Nachmittags
an dem Entscheidungskampfe des Hauptangriifes , welchen die
Insurgenten um 7^2 Uhr begonnen hatten. Das vom damaligen
Chef des Generalstabes bei der Donau -Armee, Oberstlieutenant
Br. Ramming, verfasste Werk: ^ Feldzug in Ungarn und Sieben-
„bürgen im Sommer des Jahres 1849* schildert das Eingreifen
unseres Regimentes in den Kampf wie folgt:
„Es mochte 5 Uhr Nachmittags sein, als die ganze Schlacht-
„linie im heftigsten Feuer verwickelt war und es einer feindlichen
„Abtheilung gelang, diesseits festen Boden zu gewinnen. Da, gerade
„im wichtigsten Augenblicke, traf aus Vilova, vom Oberst Lang ge-
„ sendet, eine Division Kaiser-Dragoner mit einer halben Cavallerie-
„ Batterie auf dem Kampfplatze ein. Diese Geschütze, von einem
„Flügel Dragoner bedeckt, eilten dem bedrohten Punkte zu; einige
„wirksame Kartätschenlagen und die hierauf durch Oberlieutenant
„Maltzahn unternommene Attaque warfen den Feind in den Sumpf
„zurück. Nun ging auch Knicanin mit dem Reste seiner Infanterie
„und mit den herbeigeeilten verschiedenai-tig bewaffneten Bewohnern
»von Mosorin zum allgemeinen Angriffe über. Der Feind wich, ohne
„den Stoss abzuwarten und begnügte sich, ein unwirksames Geschütz-
„feuer bis 8 Uhr Abends fortzusetzen, worauf er in die Stellung
„bei Gyurgjevo zurückzog."
Nähere Details über die Thätigkeit der Majors-Divisiou miseres
Regimentes bei Mosorin am 23. Juli erfahren wir aus nachfolgender
Relation des Majors Andreas Weinbrenner an unser Begiments-
Gommando :
„Nachdem der Feind seinen am Morgen dieses Tages ver-
„ suchten Angriff auf Vilova aufgegeben und mit aller seiner Kwft
„sich gegenüber von Mosorin, jenseits des Sumpfes, Nachnaittags
„gegen 2 Uhr aufgestellt hatte, wurde die zu Vilova an
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1848-184». 509
, Majors-Division gegen 4 Uhr Nachmittags von dem Herrn Oberst
„und Brigadier von Lang*) während der bei Mosorin stattgefiindenen
•heftigen Kanonade mit einer halben Cavallerie- Batterie beordert,
„schleunigst auf das Schlachtfeld bei Mosorin als Unterstützung vor-
„zurOcken ; welche Vorrückung auch im Trab ausgeführt wurde.
^Auf dem Plateau bei Mosorin angelangt, wurde die halbe
, Batterie, welcher der 1. Flügel der Majors 1. Escadron unter Com-
„mando des Herrn Oberlieutenants von Navarre als Bedeckung folgte,
, weiter auf das Schlachtfeld vorzurücken beordert, um gegen eine
, gegenüberstehende Batterie des Feindes ihr Feuer zu eröffnen.
„Als die halbe Batterie, diesem Befehle nachkommend, vom
„Plateau durch einen Hohlweg hinab in die Fläche vormarschirt
„war, wurde vom Gefertigten, dem Herrn Rittmeister Korren und
, Herrn Oberlieutenant Br. Maltzahn wahrgenommen, dass jene Batterie,
„gegen welche die unserige halbe das Feuer hätte eröffnen sollen,
„keine feindliche, sondern eine von uns sei. Hierauf gab der Unter-
„zeichnete dem Herrn Oberlieutenant Br. Maltzahn den Befehl, der
„unserigen halben Cavallerie - Batterie eiligst nachzureiten, um den
„Commandanten derselben über diesen Irrthum aufzuklären. Der
„Herr Oberlieutenant Br. Maltzahn, wahrnehmend, dass der Feind
„gegen unseren rechten Flügel über einige Sümpfe bereits vorgerückt
„sei, fährte nun diese halbe Batterie ohne weiteren Befehl auf den
, Kampfplatz unseres äussersten rechten Flügels und leitete dort
.nach Aussage des Herrn Oberlieutenants von Navarre mit vieler
„Umsicht und Erfolg das Gefecht mit mehrerwähnter halben Cavallerie-
„ Batterie und einer, von einer gegen die Mitte stehenden Batterie
,atif sein Begehren erhaltenen 12pfündigen Kanone.
„Dessenungeachtet rückte die feindliche Plänklerkette, immer
„mehr Ten*ain gewinnend, über die Sümpfe gegen vorerwähnte vier
„Geschütze plänkelnd vor, so dass das feindliche Kleingewehrfeuer
„fQr unsere Artillerie-Mannschaft gefahrbringend zu werden drohte.
„Der Herr Oberlieutenant von Navarre, dieses wahrnehmend,
„rückte nun, ohne von Jemanden beordert zu werden, mit vieler
„Entschlossenheit im heftigsten feindlichen Kartätschenfeuer, selbst
*) Unser Begiment gehörte damals nooh immer zur Brigade Horvath;
dem Oberst und Brigadier Lang waren zwei Divisionen desselben nur zur Ver-
fügang gestellt.
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510 1848-184*.
«über zwei Sümpfe mit seinem Flügel gegen die feindlichen Flankier
«vor und jagte selbe, unterstützt von beiläufig 10 Mann serbischer
«Flankier in die weiteren Sümpfe zurück.
«Alsbald der Feind diesen Flügel in seiner linken Flanke so
«nahe bemerkte, theilte er sogleich sein Geschützfeuer und beschoss
«nun lebhaft sowohl unsere mehr rückwärts stehende halbe Cavallerie-
« Batterie, als auch die vorgeschobene Bedeckung bis zum Ende des
«Gefechtes, wobei die Bedeckung 1 Pferd verlor.
«Diese entschlossene Vorrückung des Herrn OberUeutwiants
«von Nayarre mit seinem unterstehenden Flügel hatte zor Folge,
«dass die feindlichen Flankier nicht mehr vordringen konnten, wo-
« durch auch unsere Artillerie-Mannschaft nunmehr ihr Feuer unge-
«hindert gegen den Feind fortsetzen konnte.
«Wachtmeister Stöhr und Corporal Paul Prudel jenes Flügels
«zeichneten sich durch ihren personlichen Muth und Aneiferung der
«Mannschaft zum raschen Vorgehen gegen den Feind während des
„heftigsten Eartätschenfeuers besonders aus.
«Das Gefecht nahm bei der eingebrochenen Dunkelheit sein
«Ende; die Bedeckung rückte mit der halben Ca vallerie - Batterie
„auf dem Lagerplatze bei Mosorin zur Division ein, gleich darauf
«die zweite Escadron auf Befehl des Herrn Obersten und Brigadiers
«von Lang nach Vilova zurück; die erste Escadron mit der halben
«Batterie lagei-te dagegen bei Mosorin und rückte vor Tagesanbmch
«zu Folge eines vom Herrn Generale Knicanin in der Nacht er-
«haltenen Befehles gleichfalls am 24. Morgens mit der halben
«Cavallerie-Batterie in ihre vorige Stellung bei Vilova ab.
«VUova, 27. Juli 1849.
«Weinbrenner m. p., Major.*
Für die in der vorstehenden Relation geschilderten Thaten
wurde sowohl dem Oberlieutenant Friedrich Br. Maltzahn, als anch
dem Oberlieutenant Alois Bitter von Navarre zufolge Allerhöchster
Entschliessung Sr. Majestät vom 2. September 1849 der eiserne
Kronen-Orden III. Glasse Allergnädigst verliehen.
Der Wachtmeister Franz Stöhr und der Corporal Paul Prudel
erhielten femer fftr ihre Bravour am 23. Juli die silberne Tapfer-
keits-Medaille 1. Classe.
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I848-184«* 511
Zufolge eines Befehles des F. - Z. ^ M. Br. Jellaöic an den
F.-M.-Lt. Br. Ottinger, ddto. Bums, vom 23. Juli 1849 wurde das
Regiment Kaiser Franz Josef Dragoner bis auf weiteren Befehl dem
F.-M.-Lt. Dietrich mit der Bestimmung untergeordnet, den Dienst
im Titler-Districte zu versehen.
Weil der F.-Z.-M. Baron Haynau um diese Zeit von Ofen
gegen Szegedin offensiv vorrückte, wurde das Corps des Insurgenten-
fahrers Guyon am 25. Juli nach Szegedin abbenifen. Hierüber
liefen alsbald Meldungen im Hauptquartiere des Banus ein. Um
sich nun volle Gewissheit über die Kichtigkeit dieser Nachricht
zu verschaffen, ordnete der Commandirende für den 29. Juli eine
scharfe Eecognoscirung unter dem Commando des F.-M.-Lt. Dietrich
gegen Kovil Szt. Iväny an.
Zu derselben wurde unter Anderem auch der in Titel be-
findliche Oberstlieutenant Procop Br. Dobr2enski mit drei Flügeln
unseres Regimentes beordert. Zur Deckung des Rückens der offensiv
vorgehenden Tnippen sowie zur Durchsuchung und Beobachtung
der Strasse und des anliegenden Terrains wurden feiner ein Bataillon,
eine Division unseres Regimentes und zwei Geschütze unter den Befehl
des Obersten von Lang des General-Quartiermeister-Stabes gestellt.
Die zu dem Unternehmen bestimmten Truppen sammelten
sich am 28. Abends in aller Stille bei Vilova und gingen von dort
aus am 29. Juli um V«^: Uhr offensiv vor. Der Oberstlieutenant
Br. Dobr^enski commandirte die Avantgarde und erhielt den Befehl,
in der Richtung gegen Kovil Szt. Iväny und Kuriäkoväcz vorzurücken.
Nachdem sich der F. - M. - Lt. Br. Dietrich von dem wirklichen
Abmärsche der feindlichen Streitkräfte überzeugt hatte, ordnete er
den Rückmarsch der zur Recognoscirung verwendeten Truppen in<<
umgekehrter Marschordnung an.
Der Banus concentrirte hierauf alle verfügbaren Streitkräfte
bei Titel. In Folge dessen kamen von unserem Regimente am
31. Juli der Regimentsstab und die Majors-Division nach Titel, die
Oberstlieutenants-Division und die Obersten zweite Escadron in das
Feldlager bei Titel, die Obersten erste Escadron nach Mosorin.
Laut Ordre-de-bataille vom 1. August kam das Regiment
Kaiser Franz Josef Dragoner wieder in die Division F. - M. - Lt.
Br. Ottinger, jedoch in die Brigade G.-M. Br. Lederer. Da der
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512 1848-184».
F.-M.-Lt. Br. Ottinger darauf nach Wien abberufen wurde, kam
unser Regiment am 5. August bis auf Weiteres wieder in die
Division F.-M.-Lt. Dietrich.
Am Abende dieses Tages erfuhr der Banus die Einnahme
von Szegedin durch die Armee des F.-Z.-M. Br. Haynau. Den
6. August wurde sodann die Verbindung mit Letzterem durch das
Streifcorps des von Magyar-Kanizsa, längs der Theiss hinabgeschickt^n
Obersten Graf Althann hergestellt, welcher am 5. zu Földvar und
den nächsten Tag vor Titel eintraf. In der Nacht vom 8. auf den
9. August räumten die Insurgenten endlich auch Perlaszväros und
zogen nach Weisskirchen ab. Nun konnte die Söd-Armee bei Titel
ungestört auf das linke Theiss-Ufer Obergeschifft werden.
Die Oberstlieutonants-Division *) unseres Regimentes, welches
inzwischen in die Truppen -Division G.-M. von Horväth gekonunen
war, wurde am 0. August Ober den Strom gesetzt und rück-te von
dort in ein Lager bei Perlaszvdros. Von hier aus entsendete diese
Division Patrouillen bis Farkasdin an die Temes und bis Ecska.
Ein Zug unseres Regimentes kam am 10. August in letzteren Ort,
nachdem vom Feinde keine Spur angetroffen worden war.
Den 11. August folgten auch die anderen beiden Divisionen
des Regimentes Kaiser Franz Josef- Dragoner Nr. 3 auf das linke
Theiss - Ufer. Das Regiment kam an diesem Tage in die Division
F.-M.-Lt. Fürst Schwarzburg -Rudolstadt und blieb wie bisher in
der Brigade G. - M. Br. Lederer.
Am 12. August übernahm der Oberst Graf Stemberg wieder
das Regiments - Commando.
An diesem Tage bezog das Gros der Süd -Armee ein Lager
bei Perlaszväros, nachdem dasselbe auf einer unterhalb Titel Aber
die Theiss geschlagenen Brücke diesen Strom passirt hatte. Tags
darauf verliess unser Regiment dieses Lager und marschirte fiber
Ecska, Nagy-Becskerek, Stefanifeld, Üj-P6ts, Paracz, Zsebely, «»
28. August nach Liebling, woselbst es bis zum 31. August in
Cantonnirung verblieb.
♦) Das Üeberschiflfen von IVt Divisionen dauerte am 9. Augnst von
3 Uhr Nachmittags bis 7 Uhr Abends.
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1848-184». 513
Am 26. Au^st fand die feierliche Medaillen - Yertheilnng für
die Schlacht bei Käcs statt.
Oberarzt Mathias Dr. Seitz, welcher sich durch Muth beson-
ders hervorgethan hatte, erhielt die goldene Verdienst - Medaille.
Leider starb derselbe schon zwei Tage später zu Liebling.
Während dieser Vorgänge war die Hauptarmee unter dem
F.-Z.-M. Br. Haynau ober Szegedin gegen Temesvär gezogen ; nach
der blutigen Schlacht bei Szöreg, am 5. August, war am 9. jene
vor Temesvär geliefert. Diese Niederlagen der Insurgenten einerseits,
das Vorrücken der Russen unter dem F. - M. Fürst Paskiewitsch
andererseits, hatten die Waffenstreckung bei Vilagos am 13. August
zur Folge.
Von diesem Tage an ist die Insurrektion als gebrochen zu
betrachten.
Das Regiment Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 hatte ge-
stritten, wie nur ein braves Regiment es zu thun vermag. Glänzend
wurden aber auch die Thaten gelohnt; denn es wurden demselben
folgende Decorationen för 1848—49 zu Theil: 1 Maria - Theresien-
Orden, 2 Leopolds -Orden, 2 Orden der eisernen Krone III. Classe,
10 Militär-Verdienstkreuze, 1 goldene Tapferkeits - Medaille, 24 sil-
berne Tapferkeits - Medaillen 1. Classe und 27 silberne Tapferkeits-
Medaillen 2. Classe.
Von den im Texte noch nicht erwähnten Decorirten erhielten
die Wachtmeister Philipp Blaszkow (unbekannt wo?) und Moriz
Kotzauröck die silberne Medaille 1. Classe bei Hatvan, Corporal
Thomas WaUha die silberne Medaille 1. Classe (unbekannt wo?),
und Corporal August Kretschmar die silberne Medaille 2. Classe;
femer die Gemeinen Ostrowski und Kuzniarz den Ausdruck der
Allerhöchsten ZuMedenheit.
Für unser Regiment wurde nun Eszeg als Friedensstation be-
stimmt und der Marsch dorthin am 31. August angetreten.
Derselbe fQhrte über Üj-P6ts, Szt. Istvän (Stefanifeld), Nagy-
Becskerek, Titel, Käcs, Ö-K6r, Kula, Szivacs, Zombor, Bezdän,
Battina und Herczeg-SzöUös, am 14. September in die Interims-
Friedensstationen. Der Regimentsstab, die Oberstlieutenants- und
die Majors-Division kamen nach Därda, die Obersten-Division nach
Bellye. Da diese Dislocation zu gedrängt war, wurde unserem Regi-
33
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514 1848-184».
mente ausser den bereits genannten Stationen noch Daröcz ange-
wiesen, wohin die Majors 2. Escadron im October, von Därda aus,
verlegt wurde. Diese provisorischen Stationen behielt das Begiment
Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 bis zura 12. November. Sodann
wurden die eigentlichen Winterstationen bezogen. Es kam der Begi-
mentsstab nach Eszeg, die Obersten 1. Escadron nach Veröcze, die
Obersten 2. Escadron nach Yalpovo, die Oberstlieutenants 1. Escadron
nach Ruma, die Oberstlieutenants 2. Escadron nach Yukovär, die Majors
1. Escadron nach R^tfalu und die Majors 2. Escadron nach Szarvas.
Laut Ordre- de -bataille vom 1. December kam unser Beghnent
in die Division F.-M.-Lt. Kriegern, während die Stelle des Brigadiers
vorläufig unbesetzt blieb.
Was die Reserve - Escadron betrifft, so blieb sie das ganze
Jahr hindurch zu Rzeszow, während das im Jahre 1848 erwähnte
Regiments -Depdt (zu Strassnitz in Mähren) im Februar 1849 mit
dem Ende Jänner 1849 in Ofen errichteten Feld -Depot vereinigt
wurde. Letzteres marschirte, wie bereits oben erwähnt, am 23. Ajml
von Ofen aus mit der Armee bis Paks und wurde von dort ans am
2. Mai mittelst eines Dampfschiffes nach Eszeg befördert. Ende
Juni finden wir es zu Pakrac, Ende Juli zu Daruvär. Im August
wurde es sodann aufgelöst.
Aihaig iir XI. Periode.
In der Periode bis zum Regierungsantritte des Kaisers Frans
Josef I. fanden nur wenige organisatorische Veränderungen statt
Von besonderer Wichtigkeit war die am 31. März 1848 erfolgte
Verwandlung des Hof-Kriegsrathes in ein Kriegsministerimn.
Um dieselbe Zeit wurde der Stock und das Rohr als Chargen-
zeichen in der Armee abgeschaft und seit 2. Juni 1848 die An-
wendung der körperlichen Leibesstrafe nur nach kriegsrechtiichen
oder von einer besonderen Commission abgegebenen Erkenntnissen
gestattet.
Im Juli 1848 erhielten die Officiere und Unteroffidere sicht-
bare Abzeichen ihrer Chargengrade an der Uniform; nämlich der
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1848-184». 515
Bittmeister drei silberplattirte Litzen am Collet- Kragen, der Ober-
lieutenant zwei, der ünterlieutenant eine; der Wachtmeister drei
wollene, weisse Litzen, der Corporal zwei tmd der Vice - Corporal
eine. Die Officiere der deutschen Cavallerie erhielten femer die
Erlanbniss, Schnurrbarte zu tragen; der Corporal durfte nicht mehr
mit „Er", sondern musste von nun an mit »Sie* angeredet werden.
Die Initiative zu diesen Neuerungen ging von dem gefeierten
Feldherm der italienischen Armee aus. Der siegreiche Feldzug gegen
Sardinien unter dem geehrten und geliebten Marschalle Graf Radetzky
hatte in der italienischen Armee eine regere moralische und geistige
Bewegung bei strenger Aufrechthaltung der Disciplin hervorgebracht.
Die alten, pedantischen Formen, das verknöcherte System machten
einem freieren, von frischerem Geiste durchwehten Leben Platz, und
der Impuls erstreckte sich von Italien aus auf die ganze übrige
Armee.
Am 21. August 1848 stifteten Se. Majestät der Kaiser Ferdinand
eine silberne Tapferkeits - MedaUle zweiter Classe. Dieselbe unter-
schied sich von der bisherigen silbernen Tapferkeits -Medaille, nun-
mehr erster Classe, durch ihren geringeren Umfang, femer dadurch,
dass keine Löhnungszulage damit verbunden war. Bezüglich der
Tapferkeits-Medaillen ordnete nachträglich ein Allerhöchstes Cabinets-
schreiben vom 5. Juni 1849 noch an, dass sämmtliche drei Medaillen
(goldene, silberne 1. und silberne 2. Classe) gleichzeitig getragen
werden können.
Den 18. Mai 1849 stifteten Se. Majestät der Kaiser Franz
Josef I. das k. k. Militär-Dienstzeichen für Officiere und Mannschaft,
am 22. October 1849 das k. k. österreichische Militär -Verdienst-
kreuz. Statt der bisherigen grossen blechernen Sterne wurden im
November 1849 Distinctions-Kreuze für die reengagirte Mannschaft
eingeführt
Wie in der vorigen Periode, ergänzte sich unser Begiment
anch 1848 und 1849 aus Galizien und führte die Nummer 3. Auch
in der Acyustimng traten keine Neuerungen ein.
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zu Periode.
1850—1865.
1850. Mit 1. Jänner 1850 trat die Armee in Ungarn wieder in die
Friedensgebühr. Gleichzeitig wurde die Auflösung der Reserve-Bsca-
dronen und die Aufstellung eines Depots in der Stärke von 1 Ritt-
meister 2. Classe, 1 Oberlieutenant, 1 Wachtmeister, 4 Corporalen,
30 berittenen Gemeinen, 10 unberittenon Gemeinen und 2 Privat-
dienem angeordnet.
Eine Escadron bestand nunmehr aus: 1 Bittmeister 1. Cbsse,
1 Bittmeister 2. Classe, 2 Oberlieutenants, 2 ünterlieutenants,
1 Sattler, 1 Schmiede, 1 Trompeter, 2 Wachtmeistern, 12 Corporalen,
140 berittenen und 14 unberittenen Gemeinen.
Zufolge Eriegsminist^rial - Bescriptes vom 17. Februar wurde
der Oberlieutenant Alois Bitter von Navarre und der Corporal Adolf
Matter am 1. März in das Central-Equitations-Institut zu Salzbarg
commandirt.
Am 27. April fand die Verleihung des Bitterkreuzes des Maria
Theresien - Ordens an unseren Begiments - Commandanten Leopold
Graf Sternberg zu Eszeg statt, wozu die ganze Garnison en parade
ausrückte. Ebenso fand an diesem Tage die Decorirung der Ofifeäere
und Mannschaft statt, welche die ihnen zuerkannten Decorationen
noch nicht erhalten hatten.
In diesem Monate wurde die Majors 2. Escadron von Szarras
nach Diäkovar verlegt^ sonst blieb die Dislocation bis August genau
so, wie Ende December 1849.
Am 7. Juni wurde zur Erinnerung an die Schlacht bei Käcs
in allen Stationen des Begimentes Kaiser Franz Josef Dragoner
ein feierliches Bequiem und eine Kirchen-Pai-ade abgehalten.
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1860~18«5. 517
Den 18. August verliess unser Regiment Slavonien und trat
den Marsch nach Könnend (Vaser Comitat) in Ungarn an. Gelegentlich
dieser Dislocation erhielt unser Begiment am 13. August einen höchst
ehrenden Abschiedsbefehl des Landes - Commandirenden, F. - Z. - M.
Br. Jellaeid.
Der Marsch führte über Siklos, Fünfkirchen, Szt. Lörincz,
Szigetvär, Szulok, Bäbocsa, Berzencze, Ihäros-Beröny, Nagy-Kanisza,
Hahöt und Szala-Egerszeg, am 4. September nach Könnend.
Ende September lag der Begimentsstab und die Obersten
1. Escadron in Könnend, die Obersten 2. Escadron in Nädalla, die
Oberstlieutenants 1. Escadron in SzöUös, die Oberstlieutenants
2. Escadron in Szombathely (Steinamanger) und die Majors-Division
in Nagy-Kanizsa.
Laut Ordre - de - bataille gehörte unser Kegiment hier zum
2. Armee-Corps der unter dem F.-M.-Lt. Graf Wallmoden stehen-
den in. Armee. Es befand sich in der Division F.-M.-Lt. Fürst
CoUoredo, Brigade G.-M. Br. Lederer.
Am 12., 14. und 15. September visitirte der Corps-Comman-
dant, F.-M.-Lt. Br. Schulzig, unser divisionsweise concentrirtes
Begiment zu seiner vollsten Zufriedenheit. Am 28. September fand
die Musterung statt
Li Folge der zwischen Oesterreich und Preussen entstandenen
Meinungs- Verschiedenheiten über die Anwendung der Bundes-Qesetze
auf den Verfassungs-Conflict in Chur-Hessen, sowie über die Schlich-
tung der Schleswig -holstein'schen Angelegenheiten, wurde die Span-
nung eine so grosse, dass kurze Zeit hindurch der Ausbruch eines
Krieges zwischen diesen beiden Mächten nahe bevorstand. Oester-
reich schritt sofort unter dem energischen Impulse des damaligen
Ministerpräsidenten Fürsten Felix Schwarzenberg zur Aufstellung
emer grossen Armee in Böhmen.
Mittelst Estafette erhielt unser Begiment den Befehl, am
31. October in das Marchfeld bei Wien abzurücken.
Es zog daher die Oberstlieutenants-Division am 6., die Obersten-
Division am 8. und die Majors-Division am 11. October in Wien ein.
Se. Majestät der Kaiser ritten der Oberstlieutenants-Division
entgegen und geruhten den Oberstlieutenant Procop Br. Dobr^enski
persönlich zum Obersten und Commandanten unseres Begimentes m
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518 18M-18«5.
die Stelle des zum Qeneral-Major beförderten Obersten Leopold Graf
Stemberg zu ernennen.
Dieselbe Auszeichnung wiurde auch dem Major Theodor v. Klein
zu Theil, welcher auf die nämliche Art zum Oberstlieütenant avancirte.
Sämmtliche Officiere hatten das Glück, in Wien zur Hoflafd
geladen zu werden, und bei dieser Gelegenheit sprachen Se. Majestät
dem Obersten in besonders warmen Worten die Allerhöchste Aner-
kennung fiber das vorzügliche Aussehen unseres Begimentes ans.
Von Wien rückte das Eegiment Kaiser Franz Josef Dragoner
in Eilmärschen zu der in Böhmen aufgestellten Armee und erreidite
am 26. November die für dasselbe angewiesenen Stationen. Ende
November befand sich der Begimentsstab und die Obersten 2. Esca-
dron in Schlan, die Obersten 1. Escadion in Hobsowitz, die Oberst-
lieutenants 1. Escadron in Welwam, die Oberstlieutenants 2. Esca-
dron in Alt-Auholic, die Majors 1. Escadron in Muncifaj und die
Majors 2. Escadron als Feuer-Fiquet in Prag. Letztgenannte Esca-
dron kam am 16. December nach Pcher.
Das Depot und die Bechnungs-Eanzlei blieben das ganze Jahr
hindurch in Bzeszow, in Galizien.
In Böhmen gehörte unser Begiment laut Ordre-de^bataille cur
I. Armee unter dem Commando des G.-d.-C. Graf Wratislaw. Das-
selbe befand sich beim 13. vom F.-M.-Lt. Franz Fürst Liechtenstein
befehligten Armee-Corps in der Cavallerie-Truppen-Division Q.-M.
Graf Stadion, Brigade G.-M. Graf Mensdorflf-Pouilly.
Es kam zu keiner Action, weil das Einlenken Preossens auf den
Bechtsboden mittelst der sogenannten Olmützer-Funktationen zu einem
Einvernehmen beider Mächte über die schwebenden Fragen führte.
Am 16. November dieses Jahres war der M^or Andreas Wein-
brenner nach einer 29jährigen Dienstzeit in unserem Begimente
pensionirt. Statt seiner wurde denselben Tag der Bittmeister 1. Classe
Gustav Graf Bindsmaul des Begimentes Kaiser Franz Josef Chevaui-
legers Nr. 1 zum M^jor in unserem Begimente ernannt.
Im Herbste 1850 erhielt das Begiment Kaiser Franz Josef
Dragoner 38 Bemonten aus Mezöhegyes in Ungarn«
1851. Zufolge Verordnung vom 28. Jänner 1851 wurde der Stand
der Escadronen auf 130 berittene und 13 unberittene Gemeine herab-
gesetzt, die überzählige Mannschaft beurlaubt, die überzähligen Pferde
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18M-18M. 519
ausgemustert. Gleichzeitig fand die Auäösüiig des zu Bzeszow in
Galizien befindlichen Regiments - Depots statt, während die Bech-
nungskanzlei wie bisher daselbst verblieb.
Am 28. Jänner erhielt unser Begiment den weiteren Befehl,
den 31 naoh DobfiS abzumarschiren. Die neue Dislocation wurde
am 6. Februar bezogen.
Der Begimentsstab kam nach Dobfis im Prager-, die Obersten
1. Escadron nach Bo2mital, die Obersten 2. Escadron nach Bfeznic
im Pilsener-, die OberstUeutenauts 1. Escadron nach Pribram, die
Oberstlieutenants 2. Escadron nach Langen-Lhota, die Majors 1. Esca-
dron nach Cerhowic und die M^ors 2. Escadron nach Hostonmic
im Prager-Bezirke. Hier gehörte das Begiment Kaiser Fraaz Josef-
Dragoner ziun 3. Armee -Corps der I. Armee und befand sich in
der Cavallerie-Division P.-M,-Lt. Br. Ottinger, Brigade G.-M. Graf
Paar. Armee-Conamandant war der G.-d.-C. Graf Wratislaw, Corps-
Commandant Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog Albrecht.
Im März übernahm der Erzherzog Leopold das Cavallerie-
Truppen - Divisions - Commando statt des zur Garde versetzten
F.-M.-Lt Br. Ottinger.
In diesem Monate wurde ibmer die Oberstlieutenants 1. Esca-
dron von Pribram nach Alt-Knin im Prager -Bezirke verlegt
Am 10. und 12. Mai fand die Besichtigung unseres Begimentes
durch den Corps - Conmiandanten, Sr. kaiserlichen Hoheit den Erz-
herzog Albrecht, zu dessen vollster Zufriedenheit statt.
Am 23. Mai visitiiiie der Brigadier, G.-M. Graf Paar, dasselbe
im Beiten nach dem neuen Abrichtungs - Beglement.
Im Corps - Befehle vom 27. Mai wurde unser Begiment auf
Grund der stattgehabten Truppen - Inspicirung besonders belobt.
Am 1. Juli fand die Transferirung des Majors Franz Schmidt
vom 10. Uhlanen- zu unserem Begimente statt, dagegen wurde der
Major Gustav Graf Bindsmaul am 9. Juli pensionirt.
Am 14. Juli, als am Jahrestage der Schlacht bdi Hegyes, fand
ein feierliches Seeleuamt in DobriS statt, dem das Officiers - Corps
unseres Begimentes, sowie die decorirte Mannschaft beiwohnte.
Beim Obersten Procop Br. Dobr2enski war sodann ein grosses Fest-
Bankett, welches auch Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog Josef,
als Major unseres Begimentes, mit Seiner hohen Gegenwart beehrte.
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520 1860-1M5.
Am 12., 13. und 14. August visitirte der Divisionär, Se. kaiser-
liche Hoheit der Erzherzog Leopold, unser Regiment escadronsweise
in der neuen Glieder- und Zugsarbeit.
Am 31. August marschirte die 1. Division*) zur Dienstieistung
nach Prag, während sich die 2. und die 3. Division zum Divisions-
Exerciren bis zum 15. September concentrirten.
Nach den Uebungen kam der Begimentsstab nach DobHs,
I. Division, 1. Escadron nach Woseßan, L Division, 2. Escadron
nach Prag, IL Division, 3. Escadron nach Küchel, 11. Division,
4. Escadion nach Kdnigsaal, lU. Division 5. Escadron nach Langen-
Lotha und EL Division, 6. Escadron nach Mniäek im Prager und
Pilsener -Bezirke.
Am 1. October trat unser Regiment divisionsweise den Marsch
nach Prossnitz in Mähren an, woselbst es am 19. October eintraf
und nachstehende Dislocation bezog: Begimentsstab: Prossnitz im
Olmützer-, I. Division, 1. Escadron: Prerau, L Division, 2. Esca-
dron: Kisselowitz im Prerauer-, IL Division, 3. Escadron: Kostelez,
Ux Division, 4. Escadron: Namiescht, III. Division, 5. Escadron:
Kralitz, IIL Division, 6. Escadron : Tobitschau im Olmützer-Bezirke.
Als Frequentanten des am 1. October in's Leben getretenen
Militär- Central -Equitations- Institutes zu Wien waren von unserem
Begimente der Oberlieutenant Carl Goebel und der Cadet Ludwig
Elastersky dorthin commandirt.
In Mähren kam das Begiment Kaiser Franz Josef Dragoner
zum 2. Armee-Corps der I. Armee in die Division F.-M.-Lt. Br. Barco,
Brigade G.-M. Graf Paar. Armee - Commandant war der G.-d.-C.
Graf Wratislaw, Corps - Commandant der G. - d. - C. Graf Schlick.
Vom 21. October an wurde der Bittmeister 2. Classe Percy
Isaacson mit einer halben Escadron als Feuer -Piquet nach Brfinn
detachirt.
Am 7. November übernahm der F.-M.-Li Br. Perglas das
Divisions - Commando.
In Prossnitz wurde am 15. November eine Begiments-Eqni-
tation in nachstehender Weise zusammengesetzt: Commandant:
*) Die neue Bezeichnung der Escadronen und Divisionen ist im Anhange
zu dieser Periode angegeben.
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1850-1M5. 521
»
Major Josef Graf Gallenberg; Keitlehrer: Rittmeister 2. Classe
Anton Herrmann, spater Major Franz Schmidt; Freqnentanten : die
Oberlieutenants Ernst Löwenthal, Friedrich Graf Stockau, Gustav
Br. Dückher ; die Unterlieutenants Josef Swoboda, Julius Boronkay
von Nazette, Adolf Leddihn, Carl Graf Schönburg -Wechselburg,
Gottlieb von Haeseler, Eduard von Grienberger; die Cadeten Ernst
Pokomy, Franz Dworzak, Otto Br. Stembach und die Ex propriis
gemeinen Jasper von Oertzen, Carl Schwerdtner und Franz Kitter
/ ' Benischko von Dobroslaw.
Die Dislocation unseres Regimentes blieb bis Ende des Jahres
80 wie im October, die Rechnungskanzlei nach wie vor in Rzeszow,
in Galizien.
Am 11. Jänner 1852 starb der Rittmeister 1. Classe Julius 1852.
Gytirsky de Gyürsky zu Prerau. Seine Beerdigung fand unter Theil-
nahme des ganzen Ofificiers - Corps am 13. statt.
Im Februar rückte die Rechnungskanzlei unseres Regimentes
von Rzeszow in Galizien zum Regimente ein.
Am 16. März ging der Unterlieutenant Julius Boronkay von
Nazette mit 3 Corporalen und 6 Gemeinen nach Wien ab, woselbst
eine aus Contingenten aller Cavallerie-Regimenter zusammengesetzte
Lehrabtheilung aufgestellt wurde. Der Zweck derselben war, eine
gleichmässige Abrichtung und Adjustirung nach den neuen Regle-
ments in der ganzen Cavallerie zu erzielen. Das genannte Commando
rockte am 17. October wieder zum Regimente ein.
Den 13. April kam unserem Regimente im Dienstwege der
Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit über das vortreffliche
Aussehen des gesendeten Contingentes zu.
Am 23. März wurde der Oberstlieutenant Theodor von Klein
zeitlich, am 12. August definitiv pensionirt, dagegen wurden Se. kaiser-
liche Hoheit der Erzherzog Josef und der Major Josef Graf Gallen-
berg den 31. März zu supemumerären Oberstlieutenants im Regi-
mente ernannt. Der Rittmeister 1, Classe Carl Sp^cz von Lädhäza
des Regimentes Grossherzog von Toscana-Dragoner Nr. 4 avancirte
denselben Tag zum Major und wurde als solcher zum Regimente
Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 transferirt.
Am 20., 21. und 22. April visitirte der Divisionär, F.-M.-Lt.
Br. Ferglas, unser Regiment escadronsweise in allen Zweigen und
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522 18»#-i8«6.
sprach sich sehr befriedigt über dasselbe aus. Bei dieser Yisitirung
rückten die Officiere zum ersten Male mit den neuen Helmen aus.
Den 23. April besichtigte der genannte General auch die
Begiments - Equitation, welche drei Tage später aufgelöst wurde.
Am 1. Mai bezog das L Divisions -Commando und die 2. Esca-
dron die Station Eojetein, die 1. Escadron Eywanowitz. Sonst blieb
die Dislocation so wie im October 1851.
Den 15. Mai wurde zu Prossnitz eine Equitation ftlr Gemeine
unter dem Oberlieutenant Alois Bitter von Navarre zusanmiengesetzt,
um dieselben zu Unterofiicieren heranzubilden. Dieselbe endete am
31. Juli.
Am 17. und 18. Mai fand eine escadronsweise Yisitinmg
unseres Begimentes durch den Brigadier, G.-M. Graf Paar, statt
Den 30. Juni wurde ferner die 3. und die 5. Escadron vom Armee-
Commandanten, dem G.-d.-C. Graf Wratislaw« en parade besichtigL
Den 20. Juli wurde der Oberlieutenant Johann Br. Ertel von
Erehlau mit 48 Mann unseres Begimentes nach Olmütz commandirt,
um die Artillerie - Bedienung zu erlernen.
Am 1. August begann eine divisions weise Conoentrirung, wozu
folgende Stationen bezogen wurden: Begimentsstab: Prossnitz, 1. Esca-
dron: Nienischitz, 2. Escadron: Eojetein, 3. Escadron: Kosteletz,
4. Escadron: Domamislitz, 5. Escadron: Kralitz, 6. Escadron: Elo-
potowitz.
Am 5. August kam der Elfigeladjutant der lY. Armee, Alexander
Graf Pappenheim, als supemumerärer 3. Msgor in den Stand unseres
Begimentes.
Mit dem 7. September begann die Begiments - Concentriimg,
wozu folgende Stationen bezogen wurden : Begimentsstab und 1. Esca-
dron: Prossnitz, 2. Escadron: Urtschitz, 3. Escadron: Kosteletz, 4. Esca-
dron: Domamislitz, 5. Escadron: Eralitz, 6. Escadron: Drzowitz.
Am 13. September besichtigte der Corps-Commandant, G.-d.-C.
Graf Schlick, unser Begiment bei Prossnitz zu seiner vollsten Zu-
friedenheit.
Am 23. September wurde die zufolge der neuen Organisation
vom 3. August angeordnete Aufstellung der Depot-Bscadron *) aus-
'^) Siehe Anbang.
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18M-18CS. 523
gefQhrt. Dieselbe blieb bis zum 11. October 2u ürtschitz und Doma-
mislitz und trat sodann den Marsch nach Tarnow in Qalizien an,
wo sie Anfangs November eintraf.
Nach der am 30. September beendeten Eegiments-Concentrinmg
wurden nachstehende Stationen bezogen und das ganze Jahr hin-
durch beibehalten: Regimentsstab: Prossnitz, 1. Escadron: Niemt-
schitz, 2. Escadron: Kojetein, 3. Escadron: Kosteletz, 4. Escadron:
Nanaiescht, 5. Escadron: Kralitz, 6. Escadron; Tobitschau.
Die diesjährige Begiments-Equitation wurde am 20. November
in Prossnitz folgendermassen zusammengesetzt: Commandant: Oberst-
lieutenant Josef Graf Gallenberg; 1. Reitlehrer: Rittmeister 2. Classe
Carl Br. Schimding, später Rittmeister 2. Classe Gottlieb Baron
Henneberg -Spiegel; 2. Reit- und Theorie - Lehrer : Oberlieutenant
Alois Ritter von Navarre ; Fechtlehrer : Wachtmeister Adolf Matter.
Prequentanten : Oberlieutenant Friedrich Graf Stockau ; die ünter-
lieutenants Carl Graf Schönburg- Wechselburg, Gottlieb von Haeseler,
Eduard von Grienberger, Moriz Br. Coletti, Anton Graf Harbuval-
Chamar^ und die Cadeten Franz Ritter Benischko von Dobroslaw,
Edwin Br. Schönstein, Leopold Graf Seilern, Jaspar von Oertzen,
Friedrich Florian, Heinrich Fröhlich, Johann von Wasmer und Carl
Graf Herberstein.
Ausser den eigenen und Chargenpferden wurden den Oflficieren,
welche in die Equitation commandirt worden waren, noch Ordonnanz-
pferde zugetheilt und zugleich von jeder Escadron zwei Remonten
in die Equitation commandirt.
Ln Februar 1852 erhielt unser Regiment 78 Nimburger
Remonten.
Am 30. März 1853 ging der Oberlieutenant Franz Kabath mit 185:^.
l Corporale und 3 Gemeinen zur Lehr - Escadron nach Wien ab.
Dieses Contingent rückte am 22. August wieder zum Regimente ein.
Dessen neue Packung und Sattlung hatte nunmehr als Muster zu
dienen.
Zur Vereinigung der Rechnungs-Eanzlei nüt der Depöt-Esca-
dron ging erstere am 21. April nach Tarnow ab.
Am 26. April visitirte der F.-M.-Lt. Br. Perglas die Regiments-
Equitation, welche den nächsten Tag aufgelöst wurde.
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524 1850~18«5.
Der Divisionär visitirte ferner am 20., 21. und 22. Juni die
einzelnen Escadronen zu seiner vollsten Zufriedenheit.
Den 11. Juli fibernahm der 6.-M. Br. Lauingen das Brigade-
Commando vom G.-M. Graf Paar.
Am 14. Juli wurde die 2. und 3. Division unseres Begimentes
von Sr. M^estät dem Kaiser besichtigt und denselben das Aller-
höchste Lob ausgesprochen.
Den 18. Juli erhielt der Wachtmeister Philipp Blatzkow nach-
träglich ffir sein tapferes Verhalten im ungarischen Feldzuge die
silberne Tapferkeits-Medaille 1. Classe nebst einem Gnadengeschenke
Sr. Majestät von 100 Gulden.
Aus der Dislocation, welche uoser Kegiment im August bezog,
lässt sich schliessen, dass bis zum Beginne des grossen Lagers bei
Olmfitz (15. September) eine Regiments-Concentrirung stattgefunden
habe. Am 81. August lag nämlich der Kegimentsstab in Prossnitz,
die 1. Escadron in Urtschitz, die 2. Escadron in PiX)ssnitZf die
ä. Escadron in Kosteletz, die 4. Escadron in Domamislitz, die
5. Escadron in Kralitz und die 6. Escadron in Drzowitz.
Zu der Concentiirung von 20.000 Mann bei Olmütz gelegentlich
der Bundes - Inspection rückte unser Kegiment am 12. September
aus den genannten Stationen ab. Bei Olmütz bezog der Kegiments-
stab und die 3. Division Nimlau, die 1. Division Nedweiss und die
2. Division Nebetein als Cantonnirungen.
Zu Ehren des Kaisers von Kussland fanden grossartige Manöver
und Paraden, dann Festivitäten aller Art statt.
Am 16. September lückte unser Kegiment vor den Kaisem von
Oesterreich und Kussland aus.
Mehrere Evolutionen wurden zur ganz besonderen Zufriedenheit
der Majestäten ausgeführt, in Folge dessen der Mannschaft vom
Wachtmeister abwärts von Sr. Majestät dem Kaiser Franz Josef I.
eine dreitägige Gratislöhnung Allergnädigst zu Theil wurde.
Während der gesammten Lagerübungen und Peldmanöver,
welche bis Ende September dauerten, erlangte unser Kegiment stets,
wie es auch im Corps-Befehle publicirt wurde, die vollste Zufrieden-
heit seiner Vorgesetzten.
Am 2. October wurden stabile Stationen bezogen. Der Kegi-
mentsstab kam nach Prossnitz, die 1. Escadron nach Kojetein, die
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18&0-1865. 525
2. Eseadron nach Niemtschitz, die 3. Escadron nach Namiescht, die
4. Escadron nach Eosteletz, die 5. Escadron nach Tobitschau und
die 6. Escadron nach Eralitz.
Am 1. November trat die Begiroents - Equitation in Frossnitz
folgendennassen in's Leben: Commandant: Oberstlieutenant Josef
Graf Gallenberg; Theorie - Lehrer : Rittmeister 2. Classe Gottlieb
Br. Henneberg-Spiegel; Reitlehrer: Oberlieutenant Alois Ritter von
Navarre; Unter-Reiüehrer : ünterlieutenant Adolf Matter. Frequen-
tanten : ünterlieutenants Moriz Br. Coletti, Alois Br. Gussich, Anton
Graf Harbuval-Chamare, Leopold Graf Seilern, Alfred Graf Enzen-
berg, Ernst Fokomy; Cadeten Franz Ritter Benischko von Dobroslaw,
Miecislaus von Younga und Ferdinand von Janso.
Am 5. November wurde Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog
Josef zum Infanterie-Regimente Prinz Wasa Nr. 60 transferirt.
Im November und December blieb die Dislocation unseres
Regimentes wie im Octoben Die Depot - Escadron, sowie auch die
Rechnungs - Kanzlei blieben, wie in den früheren Monaten, so auch
im December zu Tamow in Galizien.
Am 26. Februar 1854 erfolgte die Ernennung Sr. kaiserlichen 1854.
Hoheit des Erzherzogs Ludwig Victor zum flberzähligen Lieutenant
in unserem Regimente.
Im Februar wurde ferner unsere Depot - Escadron auf 1 Ritt-
meister 1. Classe, 1 Oberlieutenant, 1 Wachtmeister, 6 Corporale,
18 berittene und 12 unberittene Gemeine reducirt
Nach bewirkter Restringirung marschirte dieses Depot am
3. April von Tarnow m Galizien zum Regimente nach Mähren ab
und traf am 21. April in üi*tschitz ein.
Am 1. Mai wurde der Oberlieutenant Gustav Br. Dückher in
die Central-Cavallerie-Equitation nach Wien commandirt.
Den 14. Mai ging der Oberlieutenant Adolf Leddihn mit einem
Transporte von 8 ünterofficieren und 42 Pferden zur Completirung
des neu aufgestellten Dragoner Regimentes Grossherzog von Toscana
Nr. 8 nach Oedenburg ab.
In Folge der Verwickelungen im Oriente und der damit im
Zusanunenhange stehenden Armee-Aufstellung wurde unser Regiment
un Mai auf den vollen Eriegsfuss '*') gesetzt
♦) 150 berittene Gemeine per Escadron.
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526 1860-1M&.
Aus diesem Grunde erhielt dasselbe am 23. Mai 70 lugarische
und 170 böhmische Bemonten.
Oesterreich beschränkte jedoch seine Action darauf^ die Eäumung
der DonaufQrstenthOmer durch die Bussen zu erzwingen und mit
eigenen Truppen zu besetzen, während in Galizien und Siebenbürgen
eine imposante Armee-Aufstellung stattfand. Nach Galizien wurde
auch unser Eegiment (zum 11. Cavallerie-Corps des P.-M.-Lt Graf
Clam-Gallas) beordert. Der Eegimentsstab und die I. Division traten
den Marsch aus Mähren am 29., die IL Division am 31. and die
in. Division am 30. Mai an. Gleichzeitig marschirte auch das Depdt
dorthin ab.
Anfangs Juli kam unser Begiment an seiner Bestimmung an.
Der Begimentsstab kam nach Jaroslau, die 1. Escadron nach Sosnica,
die 2. Escadron nach Frzemysl, die 3 Escadron nach Lancut, die
4. Escadron nach Przewoi*sk, die 5. Escadron nach Badymno, die
6. Escadron nach Jaroslau und das Depot nach Erosno. In letzt-
genanntem Orte fand die Zusammenstellung der Depöt-Escadron auf
den Kriegsfuss statt.
Typhus und Dissenterie rafften im Herbste viele Leute hinweg,
so dass von unserem Begimente allein 120 Mann im Laufe des
Jahres 1854 in den Spitälern starben. Trotz aller erdenkliche Vor^
Sichtsmassregeln und Ueberwachnng der Mannschaft konnte der
Epidemie nicht gesteuert werden.
Statt des am 21. Juni zum Obersten und 2. General-Adjutanten
des Commandanten der III. und IV. Armee, F. -Z.-M. Br. Hess,
ernannten bisherigen Oberstiieutenants Josef Graf Gallenberg unseres
Begimentes wurde zufolge Allerhöchsten Befehles Sr. Majestät ddto.
Wien, vom 3. Juli, der Major Franz Schmidt zum Oberstlieutenant
und der Bittmeister 1. Classe August Eorren zum Major im
Begimente befördert.
Am 25., 26. und 27. Juli besichtigte der F.-Z.-M. Br. Hess
unser Begiment und sprach seine vollste Zufriedenheit aus.
Am 1. August fand eine Dislocation statt. Der BegimentsstÄb
kam nach Zolkiew, die 1. Escadron nach Alt-Jaryczow, die 2. Esca-
dron nach Jandw, die 3. Escadron nach Eulikow, die 4. Escadron nach
Zarudzie, die 5. Escadron nach Mosty, die 6. Escadron nach Zolkiew,
während die Depöt-Escadron in Krosno (Jasloer Kreis) verblieb.
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18M-18«5. 527
Am 15. September starb der 2. Inhaber unseres BegimenteSf
F.-M.-Lt. Franz Ludwig Graf Bigot de St. Quentin, zu Wien, tief-
betrauert vom gesammten Officiers-Corps.
Den 15., 16. und 17. September musterte der Brigadier,
6.-M. Br. Laningen, unser Regiment divisionsweise.
Am 26., 27. und 28. September traten die Escadronen den
Marsch in die Winter - Dislocation an und erreichten die neuen
Stationen am 30. September. An diesem Tage kam der Begiments-
Stab nach Sambor, die 1 Escadron nach Chyröw, die 2. Escadron
nach Nizankowice, die 3. Escadron nach Czyszki, die 4. Escadron
nach Wolcza, die 5. Escadron nach Sambor und die 6. Escadron
nach Czaple.
Im October kam die 5. Escadron nach Nadyby, im November
die 6. Escadron nach Gteboka, die Depöt-Escadi*on verblieb dagegen
das ganze Jahr hindurch in Erosno.
Am 15. October wurde eine Brigade - Equitation in Grodek
zusanmiengesetzt und von unserem Begimente als Beit- und Theorie-
Lehrer der Oberlieutenant Carl Goebel, als Frequentanten die ünter-
lieutenants Ernst Pokorny, Alois Br. Gussich, Carl Graf du Parc
de Locmaria, Leopold Graf Seilern und Stefan von Janössy in
dieselbe commandirt.
Am 1. und 2. November sprach der Corps - Commandant,
F.-M.-Lt. Graf Clam-Gallas, gelegentlich einer Visitirung unseres
Begimentes seine ganz besondere Zufriedenheit aus und beschenkte
jeden decorirten Unterofficier und Gemeinen mit fQnf Gulden
Conventions-Münze.
Am 1. December lösten nachstehende Officiere die in der
Brigade - Equitation *) befindlichen ab: Oberlieutenant Alfred Graf
Enzenberg, Unterlieutenants 2. Classe Hugo Förster, Isidor Graf
Deym und Stritetz, Franz Bitter Benischko von Bobroslaw und
Otto Graf Szirmay.
Am 14. December erhielt unser Begiment 60 Bemonten.
Zufolge Allerhöchster Entschliessung vom 22. Februar 1855 1855.
geruhten Se. Majestät an die Stelle des am 15. September 1854
zu Wien gestorbenen 2. Inhabers, F.-M.-Lt. Franz Ludwig Graf
*) Dieselbe wurde am 30. April 1855 anfgeldst
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528 18M-1865.
Bigot de St. Quentin, den F. - M. - Lt. Carl Graf Cavriani zum
2. Inhaber unseres Begimentes zu ernennen.
Der dritten Division desselben wurde am 7. Juli das Glück
zu Theil, von Sr. Majestät dem Kaiser, welcher von Stryi gekommen
war, bei Sambor besichtigt zu werden. Den nächsten Tag geruhten
Se. Majestät auch die zweite Division bei Chyröw zu inspiciren und
Se. Allerhöchste, ganz besondere Zufriedenheit über die vier Esca-
dronen unseres Regimentes auszusprechen.
In diesem Monate brach die Cholera in West - Galizien aus,
in Folge deren die Sterblichkeit ihren Culminationspunkt erreichte.
Bis Ende Juli waren vom Regimente Kaiser Franz Josef Dragoner
Nr. 3 seit dem Einmärsche in Galizien 300 Mann gestorben.
Am 18. Juli erhielt unser Regiment die Bestimmung nach
Lancut,' wohin der Marsch, nachdem das IL Armee -Corps aufgelöst
worden war, am 9. August angetreten wurde.
Am 16. August wurden die neuen Stationen bezogen. Der
Regimentsstab kam nach Lancut, die 1. Escadron nach Zotynia, die
2. Escadron nach Gfogow, die 3. Escadron nach Sedziszow, die
4. Escadron nach Ropczyce, die 5. Escadron nach Przeworsk, die
6. Escadron nach Lancut und die Depot - Escadron nach Lezaisk.
Diese Dislocation blieb das ganze Jahr hindurch. In allen Stationen
wurden Marodehäuser eingerichtet.
Am 12. und 13. October visitirte der Corps - Commandant,
F.-M.-Li von Parrot, unser Regiment in Marsch - Adjustirung.
Den 15. November wurde eine Regiments-Equitation in Lancut
folgendermassen zusammengesetzt : Commandant : Obersüieutenant
Franz Schmidt; Reitlehrer: Oberlieutenant Adolf Leddihn ; ünter-
lehrer: ünterlieutenant 2. Classe Josef Krell, später Oberlieutenant
Adolf Matter; Frequentanten : Oberlieutenant Alfred Graf Enzenberg;
ünterlieutenants 1. Classe Isidor Graf Deym, Carl Graf du Parc de
Locmaria; Unterlieutenants 2. Classe Julius Graf Conti, Josef
Br. Karg-Bebenburg, Hugo Förster, Wilhelm von Wagner, Adalbert
Hess; Cadeten Otto Märkel, Boleslaus von Younga, Carl Holtzer,
Franz Graf Szirmay und Sigmund Br. Gussich,
Am 15. December wurde die Depot - Escadron zufolge eines
Eriegsministerial-Erlasses auf den Friedensstand gesetzt.
Im Jahre 1855 erhielt unser Regiment Remonten aus Radautz.
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18S0-18«S« 529
Am 7. Jänner 1856 wnrde das Depot unseres Regimentes 1856.
nach Lancut und die 1. Escadron nach Bzeszow verlegt.
Den 1. Mär« übernahm der F.-M.-Lt. Graf Leiningen das
Corps - Commando, starb jedoch schon am 1. October dieses Jahres
za Ei'akau. Statt seiner erhielt der F.-M.-Lt Br. ßarco am
15. December das Commando des Corps.
Am 26. April visitirte der Divisionär F.-M.-Lt. Br. Simbschen
die Begiments-Equitation, welche am 27. aufgelöst wurde.
Den 28. April wurde zu Zolynia eine Sonuner - Unterofficiers-
Schule unter dem Oberlieutenant Carl Goebel errichtet. Dieselbe
dauerte bis zum 20. Juni.
Am 29. April löste der Oberlieutenant Jacob von Mecsery den
Oberlieutenant Gustav Br. Dückher, Frequentanten der Central-
Cavallerie - Equitation zu Wien, ab.
Den 9. Mai wurde der bisherige Major Carl Spöcz von Lädhäza
als Oberstlieutenant zum Kegimente Graf Fiquelmont-Dragoner Nr. 6
transferirt, dagegen der Rittmeister 1. Classe Anton von Christo-
phori des Regimentes Grossherzog von Toscana Dragoner Nr. 4 als
Major zum Regimente Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 transferirt.
Am 5. August begann die Divisions-, am 1. September die
Kegiments-Concentrirung bei Grödek. Die Divisions-Concentrirungs-
Stationen waren ffir den Regimentsstab und die 1. Escadron Lancut,
für die 2. Escadron Eosina, für die 3. Escadron und die 3. Division
Bzeszow, fQr die 4. Escadron Slocina.
Am 10. und 13. August producirte sich unser Regiment vor der
hohen Generalität zur vollsten Zufriedenheit. In Folge der grassiren-
den Typhus - Epidemie musste die Concentrirung am 15. September
sistirt werden, worauf die früheren Stationen wieder bezogen wurden.
Den 6. November wurde Se. kaiserliche Hoheit der Erzherzog
Ludwig Victor zum überzähligen Oberlieutenant im Regimente
emannnt.
Mit 15. November trat eine Regiments -Equitation zu Lancut
nachstehend in's Leben: Commandant: Oberstlieutenant Franz
Schmidt; Theorielehrer: Rittmeister 1. Classe Franz Kabath; Reit-
lehrer: Oberlieutenant Adolf Leddihn ; Unterlehrer: Oberlieutenant
Ludwig Klastersky; Lehrer in der polnischen Sprache: Regiments-
Caplan Victor Ritter von Lubinski; thierärztlicher Vortrag: Ober-
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530 1850-18«5.
Curschmied Anton Kreissl; Frequentanten : Oberlieutenants Alfred
Graf Enzenberg, Heinrich Poiger, Alois Br. Gussich ; ünterlieutenants
Stefan von Janössy, Hugo Förster, Maximilian Bnrgstock, Adalbert
Hess, Julius Graf Conti ; Cadeten Boleslaus von Toiinga, Franz Graf
Szirmay, Albrecht von der Mfllbe, Johann von Mieta, Sigmund von
Chwalibogowski und Jacob di Baccaglini.
1857. Den 26. April 1857 bezog die 3. Escadron die Station Lezaisk
und die 4. Escadron Zolynia. Der Begimentsstab lag somit in Lancnt,
die 1. Escadron in Ezeszow, die 2. Escadron in Glogow, die 3. Esca-
dron in Lezaisk, die 4. Escadron in Zolynia, die 5. Escadron in
Przeworsk, die 6. Escadron und das Depot in Lancut.
Am 27. April wurde die Regiments - Equitation aufgelöst.
Am 18. Juni fand zu Wien das 100jährige Erinnenmgsfest
der Errichtung und des Bestandes des Militär -Maria -Theresicn-
Ordens statt, wobei ausser den Ordensrittern alle Truppen der Armee
durch eine Deputation vertreten sein sollten. Von unserem Begimente
wurden der Rittmeister Alois Ritter von Navarre, 1 Wachtmeister,
1 Führer und 2 Gemeine dorthin conmiandirt.
Mit dem 1. August begann die Divisions-, am 2. September
die Regiments-Concentrirung bei Zaczezmia, und vom 20. September
bis 10. October fand eine Brigade-Concentrirung bei Rzeszow statt.
An letzterer nahmen die Regimenter Kaiser Franz Josef Dragoner
Nr. 3, Erzherzog Johann Dragoner Nr. 1 sowie eine Cavallerie-
Batterie des 2. Artillerie - Regimentes Theil.
Während der Divisions - Goncentrinmg befand sich der Stab
unseres Regimentes in Lancut, die 1. Escadron in Rzeszow, die
2. Escadron in Gtogow, die 3. Escadron in Lezaisk, die 4. Esca-
dron in Wierzawice, die 5. Escadron in Slocina und die 6. Esca-
dron in Rzeszow.
Während der Brigade-Concentrirung lag der Stab in Rzeszow,
die 1. Escadron in Wysoka, die 2. Escadron in GJogow, die 3. Esca-
dron in Zaczernie, die 4. Escadron in Jasionka, die 5. Escadron in
Bratkowice und die 6. Escadron in Mrowla.
Nach den WaffenObungen wurden die früheren Stationen wieder
bezogen und das ganze Jahr hindurch beibehalten.
Das zu Lancut stationirte Regiments-Depdt wurde am 15. No-
vember aufgelöst.
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186«-18M. 531
Am 2. October avancirte der bisherige Oberst und Regiments-
Commandant, Procop Br. Dobr2ensky von Dobrienitz, zum General-
major und übernahm die Brigade Künigl beim 10. Armee -Corps.
Den 5. October wurde ferner der Rittmeister 1. Classe, Leopold
Br. Swrtnik des 5. Di*agoner-Begimentes als Major zum Begimente
Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 transferirt, am 21. October der
Oberstlieutenant Franz Schmidt pensionirt, am 23. October der
Oberstlieutenant Carl Sp^cz von Lädhdza des Regimentes Freiherr
von Horvätii Dragoner Nr. 6 zum Obersten und Commandanten
unseres Regimentes, und am 27. November der Major August Korren
zum Oberstlieutenant im Regimente ernannt.
Am 3. November wurde eine Regiments-Equitation in Lancut
in nachstehender Weise zusammengesetzt: Reitlehrer*): Oberlieute-
nant Adolf Leddihn; Unterlehrer: Oberlieutenant Adolf Matter;
Lehrer der polnischen Sprache: Regiments - Caplan Victor Ritter
von Lubinski ; Lehrer der Veterinär-Kunde: Thierarzt Johann Peschko.
Frequentanten : Oberlieutenants Heinrich Poiger, Carl Demmer;
ünterlieutenants Carl Paleczek, Otto Märkel, Stefan Krizstiany,
Albrecht von der Mülbe; Cadeten Carl Holtzer, von Baccaglini und
Johann von Mieta-Mikolajewicz.
Der Beginn des Jahres 1858 brachte ein trübes Ereigniss für 1858.
das österreichische Heer.
Am 5. Jänner starb nämlich der F.-M. Josef Graf Radetzky
in Mailand. Zu Ehren desselben wurde am 14. Jänner in allen
Stationen unseres Regimentes eine solenne Todtenfeier abgehalten,
und in der ganzen k. k. Armee eine vierzehntägige Trauer angelegt.
Am 11. März visitirte der Armee-Conmiandant, G.-d.-C. Graf
Schlick, die Regiments-Equitation, die am 15. April aufgelöst wurde.
Den 18. März wurde der Oberlieutenant Stefan von Janössy
als Frequentant der Central-Equitation nach Wien commandiri
Am 10. und 11. Juni visitirte der Armee - Commandant,
G.-d.-C. Graf Schlick, unser Regiment escadronsweise.
Den 16. August begann die Divisions-Concentrirung. Während
derselben fand am 22. August aus Anlass der Geburt (21. August)
*) Wer der Commandant dieser Eqaitation war, konnte nicht ermittelt
werden.
34*
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532 185«-18«5.
des Kronprinzen, Sr. kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Rudolf, in
allen Stationen unseres Regimentes ein feierlicher Gottesdienst statt.
Den 30. August begann dfe Regiments - Concentrirung bei
Rzeszow. Am 9. September visitirte der Brigadier, G. - M. Baron
Lauingen, am 28. September der Corps - Commandant, F. - M. - Lt.
Eduard Fürst Liechtenstein, unser Regiment ; am 27. September fand
die Musterung statt.
Während der Regiments-Concentrirung lag der Regimentsstab
in Rzeszow, die 1. Escadron in Trzciana und Woliczka, die 2. Esca-
dron in Swilcza, die 3. Escadron in Rzeszow, die 4. Escadron in
Przybyszowka und Bzianka, die 5. Escadron in Rudna, Mrowla und
Mitocin und die 6. Escadron in Zaczeraie.
Am 2. October endete die Concentrirung. Hierauf kam der
Regimentsstab nach Lancut, die 1. Escadron nach Przeworsk, die
2. Escadron nach Lancut, die 3. Escadron nach Rzeszow, die 4. Esca-
dron nach GJogow, die 5. Escadron nach Lezaisk und die 6. Escadron
nach Zotynia.
Die diesjährige Regiments-Equitation war bereits am 20. Sep-
tember folgendermassen zusammengesetzt : Commandant : Major Anton
von Christophory; Reitlehrer: Oberlieutenant Jacob von Mecs^ry;
Therorielehrer: Unterlieutenant 1. Classe Julius Graf Conti; Lehrer
der polnischen Sprache : Regiments-Caplan Victor Ritter von Lubinstd;
Lehrer der Veterinär - Kunde : Thierarzt Johann Peschko. Frequen-
tanten : Oberlieutenant Heinrich Poiger und Carl Demmer ; Unter-
lieutenants 2. Classe Albrecht von der Mülbe, Claudius Dabon,
Ladislaus Ritter von Zaklika, Gustav Br. Crailsheim; Cadeten Carl
Fahringer, Johann von Mieta, Adolf Hrabal, Carl Br. Bourgeois,
Zdislaus Ritter von Zaklika, Roman Bitter von Michalowski und von
jeder Escadron ein ünterofficier.
1859. Schon in der zweiten Hälfte des Jahres 1858 war die Spannung
zwischen Oesterreich und Sardinien sowie Frankreich zu einem hohen
Grade gediehen.
Es war augenscheinlich, dass die Regierung Napoleons ÜIm
welche das Schlagwort der Nationalitäten - Politik auf ihre Fahnen
schrieb, eine vollständige Umwälzung der politischen Verhältoisse
in Italien, selbst um den Preis eines Krieges mit Oesterreich an-
strebte. Nach dem Erscheinen der von Napoleon HI. selbst inspi-
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185«-18«ft. 533
rirten und vom Moniteur empfohlenen Broschüre , Napoleon m. und
ItaUen*", war der offene Bruch zwischen Oesterreich und Frankreich
unvermeidlich geworden.
Ein von Russland und England vorgeschlagener europaischer
Congress zur Lösung der italienischen Frage kam nicht zu Stande,
weil die Forderung Oesterreichs, dass Sardinien früher abrüste, un-
berücksichtigt blieb.
^ Ein von Oesterreich an Sardinien gestelltes Ultimatum blieb
erfolglos, worauf die k. k. U. Armee unter dem Commando des
F. - Z. - M. Graf Gyulai zufolge eines telegraphischen Befehles Sr.
Majestät des Kaisers vom 27. April in Piemont einrückte. Da Prank-
reich das näniliche that, führte dieser beiderseitige Schritt den Krieg
zwischen Oesterreich und Frankreich tiiatsächlich herbei.
Das Regiment Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 8 *) befand
sich am 1. Jänner 1859, wie früher, in Galizien. Es gehörte daselbst
in der Stäi-ke von sechs Escadronen zur IV. Armee (G.-d.-C. Franz
Graf Schlick [Lemberg]) und dem 2. Infanterie - Armee - Corps,
(F.-M.-Lt. Eduard Fürst Liechtenstein [Krakau]). Divisionär war
der F.-M.-Lt. Graf Thun-Hohenstein und Brigadier der G.-M.
Gustav Br. Lauingen. Zur Brigade des letztgenannten Generals ge-
hörten ausser unserem Regimente noch die Regimenter Erzherzog
Johann Dragoner Nr. 1 und Grossfflrst Nicolaus Huszaren Nr. 2.
Am 13. April kam die Cavallerie- Brigade G.-M. Br. Lauingen
in die Truppen - Division F. - M. - Lt. Bätky von Felsö - Bätka des
4. Armee-Corps.
Am 25. April erhielt unser Regiment den telegraphischen Be-
fehl, sich auf den Kriegsfuss zu setzen. Die Depöt-Escadron wurde
am 29. April beim Regimentsstabe zu Lancut aufgestellt.
Die Regiments - Equitation war bereits am 5. April aufgelöst.
Zur Depöt-Escadron kamen: Rittmeister 1. Classe Johann
Rössler als Commandant, Rittmeister 2. Classe Eduard von Grien-
berger, die Oberlieutenants Ludwig Klastersky und Julius Graf
Conti, sowie die Unterlieutenants 2. Classe Carl Graf Bourgeois
und Adolf Hrabal.
*) Dasselbe verlor zufolge einer Verordnung vom 1. Februar 1859 seinen
bisherigen Werbebezirk in Galizien und erhielt Padua in Italien als neuen.
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534 18S«-18«».
Anfangs Mai kam unser Eegiment zum Armee-Corps, welches
sich längs der russischen Grenze sammeln sollte. Aus diesem Grunde
wurde dasselbe nach Bochnia beordert.
Die 1. und 4. Escadron marschirten am 10., der Regunents-
stab und die übrigen Feld - Escadronen am 11. Mai aus ihren bis-
herigen Friedens-Stationen ab. Die Depot - Escadron blieb bis zum
18. in Lancut, brach am 19. Mai nach St. Georgen im Pressburger
Comitate auf und langte daselbst am 24. Mai an.
Den 14. Mai kam unser Eegiment in die Beserve-Cavallerie-
Truppen-Division F.-M.-Lt. Graf Horväth - Tholdj und blieb in der
Brigade G.-M. Br. Lauingen.
Zu derselben gehörten ausser dem Regimente Kaiser Franz
Josef Dragoner Nr. 3 noch Erzherzog Johann Dragoner Nr. 1 und
Fürst Schwarzenberg ühlanen Nr. 2.
Der älteste Brigadier der genannten Division erhielt den Be-
fehl, bis zum Eintreffen des F.-M.-Lt. Graf Horväth das Dirisions-
Conamando zu führen.
Am 18. Mai erhielt die Cavallerie-Division Horväth den tele-
graphischen Befehl, sofort mittelst Eisenbahn den Marsch nach
Böhmen anzutreten.
Dort kam der Begimentsstab unseres Regimentes am 21 Hai
nach Eöniggrätz, die 1. Escadron am 20. Mai nach Josefstadt, die
2. Escadron am 20. Mai nach Josefstadt, die 3. Escadron am 21. Mai
nach Predmeric, die 4. Escadron am 21. Mai nach Flötist, die
5. Escadron am 21. Mai nach Chlum und die 6. Escadron am
22. Mai nach Chlum.
Mit dem Allerhöchsten Erlasse vom 26. Mai wurde die Bildung
der fQr den italienischen Kriegsschauplatz bestimmten I. Armee,
bestehend aus dem 1., 2., 9., 11. Corps und einer Cavallerie-ßeserve
angeordnet und auch unser Eegiment dazu bestimmt. Es brach
daher am 31. Mai mittelst Eisenbahn aus Böhmen über Sachsen,
Baiern und Tyrol nach Yenetien auf.
Den 4. Juni wurde Innsbruck erreicht und daselbst bis zum
6. Juni gerastet. Am 8. Juni marschirte die 1. und 2. Division
unseres Regimentes von Botzen ab, während der Regimentsstab und
die 3. Division erst am 10. von dort aufbrachen und Trient am
14. Juni erreichten. In Botzen hatte man die Nachricht von der
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18ft0-i8«ö. 535
Niederlage bei Magenta (4. Juni) und dem Rückzüge der Armee in
der Biehtuug von Verona erfahren.
Am 11. Juni übernahm der F.-M.-Lt. Graf Zedtwitz das
Commando der Reserve-Cavallerie-Division, welche die Bestimmung
nach S. Zenone - in - Mozzo erhielt und zur I. Armee kam. unser
Regiment blieb in der dazu gehörigen Brigade G.-M. Br. Lauingen.
Mit dem 15. Juni schliesst gewisseimassen der erste Theil
des Feldzuges 1859 ab.
Die unter dem Commando des F.-Z.-M. Graf Gyulai stehende
Armee war in der Nähe des Festimgsviereckes angelangt, wo mittler-
weile das 10. und 11. Corps sowie eia Theil der Reserve-Cavallerie-
Divigion Graf Zedtwitz zur Verstärkung eingetroffen waren, mithin
sehr leicht mit der am Chiese stehenden Hauptarmee vereinigt
werden konnten.
Se. Majestät der Kaiser hatten das Hoflager zu Verona
genommen und übernahmen in der Folge den Oberbefehl über
sämmtliche auf dem Kriegsschauplatze verwendeten Heerestheile
Allerhöchst Selbst.
Der vom General - Qoartiermeister Sr. Majestät des Kaisers,
F.-Z.-M. Br. Hess, entworfene Operationsplan beabsichtigte alle
disponiblen Streitkräfte innerhalb des Festungsviereckes zu vereinigen,
um von dort, sobald der günstige Moment eintreten würde, neuer-
dings offensiv vorzugehen.
Demgemäss erhielten der F.-Z.-M. Graf Gyulai den Befehl, den
Rüekzug bis hinter den Mincio fortzusetzen, wo sich die Concentrirung
der gesammten k. k. Armee am 17. Juni vollzog, und die neue
Ordre-de-bataiUe in Wirksamkeit trat.
Unser Regiment stand bei der I. Armee (F. - Z. - M. Graf
Wimpffen, Hauptquartier Mozzecane) in der Reserve -Cavallerie-
Dinsion F. - M. - Lt. Graf Zedtwitz, Brigade G. - M. Br. Lauingen.
Die Reserve - Cavallerie - Division erhielt den Befehl , sich
zwischen VillaEranca und S. Zenone-in-Mozzo zu sammeln. Sie traf
am 17. Juni mit ihren Spitzen, und zwar der 1. und 2. Division
des Regimentes Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 in Verona ein.
Dort langte am 18. Juni auch der Regimentsstab und die 3. Division
unseres Regimentes an, welches an diesem Tage von Seiner Majestät
dem Kaiser zur vollsten Zufriedenheit besichtigt wurde.
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536 i86«-18«3.
Am 19. Juni rückte unser Begiment in das Lager bei Grezzano
wo am 21. Se. Majestät der Kaiser zu Pferd erschienen und Sich bei
jeder Escadron danach erkundigten, ob alles Nöthige vorhanden sei.
Für den 23. Juni wurde der üebergang der Armee auf das
rechte Mincio-Üfer und ein weiteres offensives Vorrücken beschlossen.
Dabei sollte die I. Armee den linken Flügel, speciell die Beserve-
Cavallerie-Division Graf Zedtwitz den linken Planken-Schutz bilden,
gegen Medole vorrücken und Detachements gegen Casaloldo und
Castel Goffredo vorschieben.
Erst am 22. Juni war die Division F.-M.-Lt. Graf Zedtwitz*)
durch das Eintreffen des Begimentes Prinz von Baiem Huszaren
Nr. 3 und der Cavallerie-Batterie Nr. 12 /IX. im Lager bei Grezzano
vollständig vereinigt
Am 23. kochte sie in aller Frühe ab und brach um 6 Uhr
Morgens aus dem Lager auf. Bei Marengo fand eine kurze Bast
statt, die Pferde wurden abgefQttert, sodann wurde der Marsch
fortgesetzt.
Die Division F. - M. - Lt. Graf Zedtwitz war am 23. Juni,
nachdem sie den Mincio um 2 Uhr Nachmittags bei Gofto fiber-
schritten hatte, getheilt und zwar ein Theil nach Gazzoldo, der
zweite nach Medole dirigirt. Die Brigade G.-M. Br. Lauingen, drei
Divisionen des Begimentes Prinz von Baiem Huszaren Nr. 3 und
zehn Geschütze erhielten die Bestimmung nach Medole. Speciell
unser Begiment traf daselbst erst um 10 Uhr ein, weil es in der
Arrieregarde marschirt war. Auf einem grossen, mit Kukuruz
bebauten, ummauerten Platze wurde unserem Begimente das Bivoaak
angewiesen.
Die Beserve-Cavallerie-Division Graf Zedtwitz berichtete, dass
bei ihrem Eintreffen in Medole eine Lanciers-Patrouille sich eiligst
aus dem Orte zurückgezogen habe; grössere, meist aus Cavallerie
bestehende feindliche Streitkräfte sollten bei Cari»enedolo and
Castiglione delle Stiviere stehen und häufig Patrouillen zu 50 bis
60 Beitem gegen Medole und Castel Goffredo entsenden.
*) Sie bestand aus den Regiüientern : Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3,
Stadion Dragoner Nr. 1, Prinz von Württemberg Huszaren Nr. 11, Prinz von
Baiem Huszaren Nr. 3 und den Cavallerie-Batterieen Nr. lO/IX. und 12/IX.
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1850-18«5. 537
Die gesammte französisch - sardinische Hauptmacht, mit Aus-
nahme des III. französischen Corps, der Garde - Cavallerie und
Artillerie, lagerte am 23. Juni Ahends am linken Chiese-Üfer.
Die Reserve -Cavallerie -Division Graf Zedtwitz erhielt in der
Nacht vom 23. auf den 24. den Befehl vom P.-Z.-M. Graf
Wimpflfen, zu dem am 24. Juni beabsichtigten Vormarsche mit dem
Gros um 10 Uhr früh aufzubrechen, bei Medole das 9. Armee-Corps
passiren zu lassen und dann in die Höhe von S. Vigilio vorzu-
rücken, um bei dem beabsichtigten Angriife auf Carpenedolo ent-
sprechend mitzuwirken.
Zum Angriffe auf Carpenedolo war nämlich das 9. Armee-Corps
bestimmt. Die Dispositionen des I. Armee - Commandos langten erst
zwischen 2 und 3 Uhr Morgens in den entfernteren Corps-Quartieren,
respective bei den Divisions - Stäben an. Diese Verzögerung verhin-
derte eine frühzeitige Annahme der Kampfbereitschaft, da Stunden
vergingen, bis alle ünterabtheilungen Kenntniss davon erhielten und
der Feind schon um 2V2 Uhr zum Angriffe auf Medole vorging.
Kaiser Napoleon III. hatte den Entschluss gefasst, das vom
Garda-See bis zur Strasse Castiglione - Golto sich erstreckende
Hügelland zu besetzen und bis an den Mincio vorzurücken. So
schnell und so überraschend geschah dieses, dass unser Regiment
(welches sich nach einem räumlich zwar kurzem, dennoch mehr als
13stündigen Marsche bei einer enormen Hitze vollkommen erschöpft
in dem ummauerten Lager befand), plötzlich durch Kanonenschüsse
und bald darauf sogar durch Kleingewehrfeuer allarmirt, kaum Zeit
hatte, aus seinem Lager auf die Chaussee zu kommen. Die Infanterie
war bereits engagirt, als es sich in der Rotten - Colonne auf der
von allen Seiten durch Culturen und breite Gräben eingesäumten
Strasse gesammelt hatte. Ein Ausbreiten nach seitwärts war des
Terrains wegen unmöglich ; es blieb daher nur der Vormarsch durch
Medole oder der Rückzug gegen Ceresara übrig. Eine halbe Stunde
stand unser Regiment in der Rotten -Colonne, wobei der Ober-
lieutenant Otto Maerkel und 2 Mann durch feindliche Gewehr-
schüsse verwundet wurden. Endlich kam ein Befehl, und zwar zum
Rückzuge gegen Ceresara.
F.-M. -Lt Graf Zedtwitz blieb in Medole bei der den Ort
besetzt haltenden Infanterie zurück und hatte dem G.-M. Br. Lauingen
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538 18&0-i9«5.
ausschliesslich das Commaudo über die beiden Dragoner-Kegimenter
übertragen, während die Huszaren - Brigade G.-M. Vopatemy in
der rechten Flanke unseres Regimentes, durch Culturen gedeckt,
stehen blieb.
Gegen 6 Uhr früh kam das Regiment Kaiser Franz Josef-
Dragoner Nr. 3 im Trab bei Ceresara an, wo Halt gemacht wurde.
Der sehr starke Kanonendonner von Guidizzolo und Solferino her
liess vermuthen, dass unsere Truppen auf der ganzen Linie eDgagirt
seien. Trotzdem befahl der G.-M. Br. Lauingen den Rückzug gegen
Goito. Etwa um 8 Uhr früh langte die Brigade G.-M. Br. Lauingen
mit äusserst ermüdeten Pferden bei Goito an. Gegen 11 Uhr kamen
nach einander mehrere Ordonnanz - Officiere vom Hauptquartiere,
welche die Brigade bis dahin vergebens gesucht hatten, um sie in
die Hauptlinie vorzuführen. Doch an einem Vormarsch war nicht
zu denken, da die Pferde durch den forcirten Rückmarsch derart
ermüdet waren, dass die beiden Regimenter nicht hoffen durften,
mit Erfolg activ einzugreifen.
Um 3 Uhr Nachmittags brachten die ersten Versprengten,
bald darauf weichende Abtheilungen die Gewissheit von der Nieder-
lage der Armee bei Solfeiino.
Um 6 Uhr Abends traf der Commandant der I. Armee, F.-Z.-M.
Graf Wimpffen, in Goito ein und liess die Regimenter Stadion-Dra-
goner Nr. 1 und Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 sofort gegen
Ceresara vorgehen, um dem Rückzuge der weichenden Truppen Halt
zu gebieten und sich allenfalls den verfolgenden Abtheilungen ent-
gegenwerfen zu können. Der Feind stellte jedoch die Verfolgung ein,
und so blieb die Brigade bis 10 Uhr Nachts in der von ihr bezogenen
Stellung. Um %11 Uhr begann der Rückzug gegen Roverbella.
Im Laufe des 25. Juni concentrirte sich die Reserve-Cavallerie-
Division F.-M.-Lt. Graf Zedtwitz bei S. Brizio. Weiter stellte sieh die
genannte Cavallerie-Division am 26. Juni, um 4 Uhr früh, zwischen
Roverbella und Belvedere auf, um zur Unterstützung des 9. und
3. Armee -Corps bereit zu sein. Dort erwartete sie den Befehl zum
weiteren Rückzuge nach Grezzano. Derselbe erfolgte erst am 28. Jani,
bis wohin die Division Graf Zedtwitz in concentrirter Aufstellung
Süd-östlich von Belvedere mit dem Stabe zu Foroni verblieb, ohne
dass der Feind vorgerückt wäre.
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18M-1M5. 539
Am 28. Juni trat die ßeseiTe - Cavallerie - Division um 2 Uhr
Morgens den Bückzug hinter die Etsch aus dem Lager bei Belvedere
an und marschirte an diesem Tage über Mozzecane, Grezzano, Noga-
role, Trevenzuolo und Isola della Scala bis Yillafontana, am 29. über
Oppeano, Ohno, Tomba Zosana, bei Albaredo über die Etsch, weiter
bis Cologna und am 30. Juni bis Lonigo, wo bivouakirt wurde.
Nach Lonigo wurde aus dem Grunde marschirt, weil die
Concentrirung der I. und II. Armee bei Verona von Sr. Majestät
beschlossen worden war.
Laut Ordre - de - bataille vom 29. Juni erhielt der F. - M. - Lt.
Leopold Graf Sternberg das Commando der Cavallerie -Reserve-
Division und der G.-M. Schiller von Harka das Commando der
Brigade Br. Lauingen. Bis dahin hatte der G.-M. Yopaterny das
Divisions- und die rangsältesten Oberste die Commandos der Bri-
gaden Br. Lauingen und Yopaterny geführt.
Zur Schonung der Truppen bezog die Cavallerie-Division am
1. Juli, um 6 Uhr Abends, enge Cantonnirungen um Lonigo und
Lobia; der Brigade-Stab, der Stab, die 1. und 2. Division unseres
Regimentes, sowie die Cavallerie - Batterie Nr. 12/IX. kamen nach
Lonigo, die 3. Division des Regimentes Kaiser Franz Josef Dra-
goner Nr. 3 nach Bagnolo.
Den Allerhöchsten Anordnungen gemäss brach die Cavallerie^
Division am 4. Juli nach S. Bonifacio auf und von hier setzte die
schwere Brigade Schiller ihren Marsch am 5. Juli bis Campalto
bei Yerona fort. Es wurde derselben dieser Lagerplatz zwischen der
Etsch und der Chaussee Yerona -S. Bonifacio angewiesen, damit sie
sowohl über S. Giovanni Lupatoto, als auch über Zevio das rechte
Etsch-Ufer erreichen könnte. Die leichte Brigade kam diesen Tag
nach Ponte.
Am 8. Juli wurde ein fünfwöchentlicher Waffenstillstand zu
Villafranca mit Frankreich abgeschlossen, und am 9. endigten die
Feindseligkeiten auf allen Punkten.
Nach Yerlautbarung der Waflfenstülstands - Convention wurden
sämmtlichen Truppen Cantonnirungen angewiesen. Der Stab der
Reserve-Cavallerie-Division Graf Stemberg kam nach Montagnana,
jener der Brigade von Schiller nach Saletto, der Stab sowie die 1. Divi-
sion des Regimentes Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3 am 13. Juli
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540 186«-18«5.
nach Ospedaletto, die 2. Division unseres Begimentes nach Meglia-
dino S. Vitale und die 3. Division nach S. Margherita.
Der Marsch unseres Begimentes hatte über S. Martino,
S. Bonifacio, S. Stefano und Cologna dorthin gefQbrt.
Hatte auch unser Begiment leider keine Gelegenheit gehabt,
im Feldzuge 1859 neue Beweise seiner traditionellen Tapferkeit zu
liefern, so hatte es gewiss nicht an dem besten Willen gefehlt
Bei Nennung des Namens Medole verfinstert sich mit Recht
das Auge aller Kaiser - Dragoner , welche damals im Begimente
dienten. Ihr sehnlichster Wunsch, jenen unverschuldeten Bückzug
durch irische Thaten in den Hintergrund zu drängen, sollte leider
in Folge des bereits am 14. Juli geschlossenen Friedens von Vills-
iranca nicht mehr in Erfüllung gehen.
Der Oberst und Begiments - Commandant Carl Sp4cz von
Lädhäza war gewiss der Mann, welcher unser Begiment zu neaem
Buhme geführt haben würde, wenn sich nur irgend eine Gelegenheit
dazu geboten hätte.
Die Brigade Schiller erhielt den Befehl, nach Cilli in Steier-
mark abzurücken.
Der Begimentsstab, die 2. und 3. Division unseres Begimentes
brachen am 25., die 1. Division am 26. Juli aus der Gegend von
Ospedaletto auf und marschirten über Monselice, Padua, S. Maria
di Sala, Zero branco, S. Biagio, Motta, Portogruaro, am 3. Augost
nach Latisano, wo ein Bivouak bezogen wurde.
In dieser Gegend zeichnete sich der Gemeine Josef Ziwiec
der vom Bittmeister Alois Bitter von Navarre commandirten 5. Es-
cadron unseres Begimentes durch ausserordentliche Entschlossenheit
aus, indem er seinen Cameraden Michael Durlak vom Tode des
Ertrinkens mit eigener Lebensgefahr rettete, wofür er nachträglich,
zufolge Allerhöchster Entschliessung vom 6. October, das silberne
Verdienstkreuz erhielt.
Die ohne Unterschrift in den hofkriegsräthlichen Acten vor-
gefundene Belation über diese That lautet:
„Der Gemeine Michael Durlak der dritten Escadron ist bei
„Gelegenheit des Pferdetränkens im Tagliamento am Marsche dordi
„Latisana am 3. August 1859 mit zwei Dienstpferden in die Strömung
„gerathen, wobei er sammt denselben in die Tiefe versank.
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1860-18M. 541
»Die Pferde tauchten bald wieder auf und der Gemeine Durlak
«der dritten Escadron mit ihnen. Er hielt sich einige Zeit an den
.Pferdehälsen fest, dann aber, als ihn die Ki*äfle verliessen, verlor
,er diese Stütze, und da er nicht schwimmen konnte, ging er unter.
«Als der Gemeine Josef Ziwiec der fünften Escadron diesen
«Vorgang bemerkte, stürzte er sich in den Strom, suchte den
»ersteren in der Tiefe auf und brachte ihn an das Ufer. — Mit der
«Bettung seines Cameraden nicht zufrieden, wagte er sich noch
«zwei Male in die Strömung, um die zwei Pferde, welche sich in
«die Stricke verwickelt hatten, herauszuholen, was ihm auch gelang,
«obschon ihm die Bettung des zweiten Pferdes beinahe selbst das
«Leben gekostet hätte, weil er durch dreimalige Anstrengung er-
«mattet, nur mit Noth dem reissenden Strome widerstehen konnte. '^
Von Latisana fahrte der Weitermarsch über S. Giorgio di
Nogaro, Bomans und Görz nach HaidenschafL Dort kam der Stab
sowie die 2. und die 3. Division unseres Begimentes am 8. August,
die 1. Division am 10. August an. Von Eeidenschaft setzte der
Begimentsstab, die 2. und die 3. Division den Marsch am 10., die
1. Division am 11. August fort. Derselbe führte über Kirchdorf,
(Ober-Loitsch), Laibach, Kraxen, Franz, Cilli, Gonobitz, Windisch-
Feistritz, am 19. und 20. August in die Dislocation bei Pettau,
wo unser Begiment die Stationen Pettau, Tumisch, Pobrech, St. Veith,
Markldorf, Lanzendorf, St. Lorenzen, Saukendorf, Pleterje, Zirkovitz,
Michldorf, Drasendorf, Schikola, Jabling, Pongerzen, S. Johann,
Altendorf, Windischdorf und Siebendorf bezog.
Hier wurde unser Begiment laut Armee-Obercommando-Tele-
graumi vom 19. August vom Kriegs- auf den Bereitschafts -Fuss
Am 15. September erhielt dasselbe seinen früheren Ergänzungs-
bezirk in Galizien wieder und gab die italienische Mannschaft an
das 8. Dragoner-Begiment ab.
Den 7. October erhielt unser Begiment telegraphisch die
Bestimmung nach Wien. Der Abmarsch des Stabes und der 2. Division
erfolgte daher am 9., der 1. Division am 10. und der 3. Division
am 11. October aus der Gegend von Pettau. Der Marsch fahrte
über Dreifaltigkeit, Badkersburg, Straden, Peldbach, Hz und Hart-
bei^, am 17., 18. und 19. October nach Friedberg, dann über
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542 i8»«-18«5.
Wiener - Neustadt und Laxenburg nach Wien. Der Regimentestab
kam am 23., die 2. Division am 24. October in die Leopoldstädter
Kaserne, die 1. Division am 26. October nach Ober - Meidling, die
5. Escadron am 27. October nach Schwechat, die 6. Escadron am
27. October nach Himberg.
Die Depöt-Escadron *), welche wir am 24. Mai zu St. Georgen
im Pressburger-Comitate verliessen, kam in der zweiten Hälfte des
August nach Bösing im Pressburger - Comitate und wurde von dort
am 22. October nach Wien in Marsch gesetzt. Dieselbe traf daselbst
am 26. October ein, wurde in der Leopoldstädter Kaserne unter-
gebracht und gleich darauf aufgelöst.
In Wien gehörte unser Eegiment laut Ordre-de-bataiUe zum
Corps F.-Z.-M. Edmund Fürat Schwarzenberg und befand sich in
der Division F.-M.-Lt. Graf Horväth, Brigade 6.-M. von Schiller.
Den 11. November hatte die 1. und die 2. Division unseres
Regimentes das Glück, zur Allerhöchsten Zufriedenheit von Sr.
Majestät dem Kaiser en parade besichtigt zu werden.
Am 15. November wurde eine Regiments - Equitation in der
Josefstadter - Reitercaseiiie folgendermassen zusammengesetzt: Reit-
lehrer: Rittmeister 2. Classe Jacob von Mecsöry, Frequentanten:
Oberlieutenant Anton Szabo, .Unterlieutenants 1. Classe Claudius
Dabon, Gustav Br. Crailsheim, Stefan Augustovich, Rudolf Graf
Meiaviglia, Adolf Hrabal; Unterlieutenants 2. Classe Zdislaus Ktter
von Zaklika, Wilhelm Herz, Emil Specz von Lädhäza und Wilhelm
Lozinski Edler von Schwerttreu.
Am 31. December übernahm der F.-M.-Lt. Graf Montenuovo
das Divisions-Commando.
Den 26. December wurde der Oberst Carl Sp^cz von Lädhiza
zeitlich pensionirt und statt seiner am 28. December der bisherige
Oberstlieutenant August Korren von Pernbrogg zum Obersten und
Commandanten imseres Regimentes ernannt. Denselben Tag avancirte
*) Einem im k. k. Kriegs - Archive befindlichen Marschplane gemäss,
wonach die Depdt-Esoadron unseres fiegimentes am 15. Juli von Yioenza naeli
Lonigo nnd am 16 Juli nach Montagnano marschireu sollte, scheint dieselbe
in der Zeit zwischen dem 24. Mai und der zweiten Bälfte August ans deo
Pressburger-Comitate nach Italien und von dort zurück in das Pressburger-
Oomitat marscbirt zu seiQ.
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1850-1865. 543
der Major Anton von Christophory zum Oberstlieutenant im Begi-
mente, und wurde der Major Justin Graf Koziebrodzki - Bolesta des
Graf Wallmoden - Gimborn Uhlanen - Eegimentes Nr. 5 zu unserem
Regimente transferirt.
Am 15. Jänner 1860 wurde Se. kaiserliche Hoheit, der Erz- 1860.
herzog Ludwig Victor, bisheriger Oberlientenant des Regimentes
Kaiser Franz Josef Dragoner Nr. 3, zum Oberst - Inhaber des
65. Linien-Infanterie-Begimentes ernannt.
Den 1. Februar bezog die 3. Division die Josefstädter-Kaseme
zu Wien.
Am 1. März wurde unser Regiment in ein Kürassier-Regiment
umgestaltet. Es erhielt nunmehr die Nummer 11 und scharlachrothe
Aufschläge. Die Kürasse selbst waren bei der Armee abgeschafft
worden.
Am 15. März besichtigte der 2. Inhaber, F.-M.-Lt. Graf
Cavriani, die 1. Division unseres Regimentes und sprach sich im
hohen Grade befriedigt über deren vortrefflichen Zustand aus.
Am 7. April wurde der am 26. December 1859 zeitlich pen-
sionirte Oberst Carl Sp^cz von Lädhäza nach dem Ergebnisse der
nachträglichen Superarbitrirung in den definitiven Ruhestand versetzt.
Im Mai kam die 1. Division von Ober - Meidling nach Wien,
dagegen die 2. Division von Wien nach Ober-Meidling.
Am 2. Juni besichtigte der Corps -Commandant, F. -M. Fürst
Schwarzenberg, unser Regiment zu seiner vollsten Zufriedenheit.
Am 10. Juni wohnten Se. Majestät der Kaiser dem Regiments-
Exercireu auf der Schmelz bei und geruhten Seine Allerhöchste
Zufriedenheit auszusprechen.
In die nach einem neuen Systeme in Prossnitz zusanamen-
gestellte OflRciers-Equitation wurde der Rittmeister 2. Classe Adolf
Leddihn als Frequentant commandirt.
Am 22. Juni wurde der Unterarzt Johann Weber nach einer
50jährigen Dienstzeit (zehn Jahre in unserem Regimente) pensionirt
und demselben das Verdienstkrenz mit der Krone verliehen.
Im Monate Juni nahm unser Regiment Schiess- und Schwimm-
Uebungen vor.
Am 24. Juli wurde das Springen über Graben und Barriken
in Abtheilongen eingeführt.
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544 18&«-18«5«
Den 18. September visitirte der Cavallerie-Inspector, G.-d.-C.
Franz Fürst Liechtenstein, unser Regiment und sprach sich sehr
lobend aus.
Am 28. September bezog das ganze Regiment Kaiser Franz
Josef- Kürassiere Nr. 11 die Josefstädter -^ Kaserne in Wien. Den
5. October übernahm der 6.-M. von Wussin das Brigade -Com-
mando.
Am 1. November wurde die Regiments-Equitation nachstehend
zusammengesetzt: Commandant und 1. Reitlehrer: Rittmeister
2. Classe Adolf Leddihn ; 2. Reitlehrer : Rittmeister 2. Classe Scipio
Ritter von Ferro ; Lehrer der Hippologie : Thierarzt 2. Classe Anton
Kreissl ; Lehrer der polnischen Sprache : Regiments - Caplan Victor
Ritter von Lubinski ; Frequentanten : Oberlieutenants Anton Mansch,
Otto Märkel, Carl Ritter von Scheidlin; ünterlieutenant 1. Classe
Adolf Hrabal; ünterlieutenants 2. Classe Josef Tesch, Wilhelm
Lozinski Edler von Schwerttreu, Wilhelm Herz und von jeder Esca-
dron 2 Unterofficiere.
1861. Am 13. April 1861 besichtigte der 2. Inhaber, F.-M.-Lt
Graf Cavriani, die Regiments-Equitation, welche den nächsten Tag
aufgelöst wurde.
Vom 14. bis 20. wurden die einzelnen Escadronen von Sr. Ei-
cellenz visitirt, und fiel diese Besichtigung zu seiner vollsten Zu-
friedenheit aus.
Am 18. August erhielt unser Regiment Instructionen zu dem
in Aussicht stehenden neuen Abrichtungs - Reglement Besonders
wurde das Einzeln -Reiten, das Leicht-Reiten und das ,In Athem-
Setzen* der Pferde behandelt.
Den 10. September fand die Musterung statt, und den nächsten
Tag besichtigten Se. Majestät der Kaiser unser Regiment.
Am 6. October wurde die 1. Escadron nach Schwechat, die
2. Escadron nach Himberg verlegt, während der Rest unseres Begi-
mentes, wie bisher, in Wien verblieb.
Den 27. October löste der Oberlieutenant Carl Dr. Gero von
Gerstdorf den Oberlieutenant Alfred Graf Enzenberg als Frequen-
tanten der Central - Cavallerie - Schule in Wien ab.
Am 1. November trat eine Ünterofficiers-Equitation unter
dem Commando des Rittmeisters 2. Classe Carl Goebel in*s Leben.
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1860- 18e5. 545
Den 16. November wurde eine Begiments-Equitation in Meidling
nnter Benfltznng der Hof-Beitsehule wie folgt zusammengesetzt:
Commandant: Major Justin Graf Bolesta-Eoziebrodzki; Beiüehrer:
Bittmeister 2. Classe Adolf Leddihn; Theorielehrer: Oberlieutenant
Alfred Graf Enzenberg; Lehrer der Hippologie: Thierarzt 1. Classe
Anton Ereissl; Frequentanten : Unterlieutenants 1. Classe Gustav Br.
Crailsheim, Alexander Bitter Borzecki von Kozarz, Johann Pouchly ;
ünterlientenants 2. Classe Josef Tesch, Wilhelm Herz, Alfons Graf
Dubsky-Trzebomyslic, Eduard Br. Beichlin-Meldegg; Cadeten Julius v.
Michailovits, Franz Jungnicki, Adolf Beth^, Hugo Br. Siber, Moriz von
Campe, Zdenko Graf Strachwitz und Johann Graf Spaur-Burgstall.
Am 13. December kam der Unterlieutenant 1. Classe Johann
Pouchly als Adjutant zum G.-M. Bitter von Wussim.
In Folge des grossen Donau -Eisganges musste die Leopold- 1862.
städter-Kaseme geräumt werden. Aus diesem Grunde verliessen der
Eegimentsstab und die 6. Escadron am 13. Februar 1862 Wien
und marschirten über Schwaadorf, am 14. Februar nach Brück a. d.
Leitha. Die 5. Escadron verliess Wien am 14. und marschirte über
Schwaadorf, am 15. Februar nach Trautmannsdorf. Die 2. Division
blieb in Wien, die 1. Escadron in Schwechat und die 2. Escadron
in Himberg.
Am 14. April besichtigte der 2. Inhaber unseres Begimentes,
P.-M.-Lt. Graf Cavriani, die Equitation und sprach sein besonderes
Lob aus.
Die Officiers-Equitation wurde am 25. April, die Ünterofficiers-
Equitation am 2. Mai aufgelöst.
Am 1. Juli wurde der Oberstlieutenant Anton von Christophory
pensionirt und der Oberstlieutenant Josef Graf Wallis des 2. Kürassier-
Begimentes zu unserem Begimente transferirt. Derselbe quittirte
jedoch bereits am 10. Juli, und an dessen Stelle wurde der Major
Justin Graf Bolesta-Koziebrodzki zum Oberstlieutenant im Begimente
ernannt.
Am 8. Juli wurde femer der Major Leopold Br. Swrtnik zum
5. Eürassier-Begimente und der Major Ignaz Eirich des 5. Eürassier-
Begim^tes zu unserem Begimente transferirt.
Einem Eriegsministerial-Bescripte vom 5. Juli gemäss, wonach
die in Wien und ümgebmig dislodrten Begimenter Stadion-Efirassiere
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546 1850 -18«5.
Nr. 9 und Kaiser - Kürassiere Nr. 11 durch die Segimenter
von Sachsen Nr. 3 und Herzog von Braunschweig Nr. 7
werden sollten, brach unser Begiment am 25. und 27. Juli aas
seinen Stationen nach Gflns auf, und Anfangs August kam der
Begimentsstab nach Güns, die 1. Escadron nach St. Gotthard, die
2. Escadron nach Budersdorf, die 3. Escadron nach Sirvär, die
4. Escadron nach Könnend, die 5. Escadron nach Güns und die
6. Escadron nach Steinamanger.
Den 15. August wurde der Bittmeister 1. Classe Franz
Br. Ertel von Krehlau zum Major im Begimente befördert.
Am 1., 2. und 3. October fand die Mustenmg unseres Regi-
mentes durch den Divisionär, F.-M.-Lt. Br. Minutillo, statt
Eine Verordnung vom 10. October verfQgte die Auflösung
einer Escadron bei den schweren Cavallerie - Begimentem, indem
dieselben von nun an nur fünf Escadronen bilden, diese jedoch um
je 10 berittene Gemeine vermehrt werden sollten.
Demgemäss wurde die 3. Escadron unseres Begim^tes am
21. October aufgelöst. Die guten Pferde derselben erhielten die
anderen Escadronen, die defectuosen wurden ausgemustert, die weniger
guten zum Militär-Fuhrwesen abgegeben und die überzähligen Leute
beurlaubt. Die 1., 2. und 5. Escadron behielten ihre Nummern, die
4. Escadron erhielt Nr. 3, die 6. Nr. 4. Die 1., 2. und 3. Escadron
bildeten nunmehr die 1. Division unter dem Oberstlieutenant Justin
Graf Bolesta-Koziebrodzki, die 4. und 5. Escadron die 2. Division
unter dem Major Ignaz Eirich.
Die Auflösung der 3. Escadron machte einen Stationswechsel
uötiiig. Die neue 3. Escadron kam nach Könnend, die 4. Escadron
nach Steinamanger, während der Begimentsstab und die 5. Escadron
in Gfins, die 1. Escadron in Si Gotthard und die 2. Escadron in
Budersdorf blieben.
Am 12. October war in Güssing eine Bauern - Bevolte ausge-
brochen, welche durch die 1. und 2. Escadron unseres Begimentes
mit der blanken Waffe unterdrückt wurde.
Den 28. October löste der Bittmeister 2. Classe Sdpio Bitter
Ton Ferro den Oberlieutenant Carl Dr. Gero von Gersadorff als
Frequentanten der Central -Oavallerie^Sdiitle in Wien ab.
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M
I85«-186». 547
Die Begiments-Equitation wurde am 1. Norember in Güns
folgendennassen zusammengesetzt: Commandant: Mtgor Ignaz Mrich;
Theorielehrer: Oberlieutenant Alfred Graf Enzenberg; Reitlehrer:
Oberlieutenant Carl Dr. Gero von (Jerssdorff ; Frequentanten : Ober-
lieutenants Julius Bock, Albrecht von der Mülbe; Unterlieutenants
1. Classe Alexander Bitter BorzecK von Eozarz, Gustav Br.
Crailsheim, Adolf Hrabal; Unterlieutenants 2. Classe Alfons Graf
Dubsky - Trzebomyslic, Carl Br. Mortons, Oscar ßenzhausen, Con-
rad Drexler; Cadeten Adolf Beth^, Hermann Artois und Leopold
Br. Gussich.
Denselben Tag wurde in Steinamanger eine Unterofficiers-
Schule unter dem Commando des Oberlieutenants Alois Br. Gussich
zusammengesetzt, die den Zweck hatte, ffir die Heranbildung von
tüchtigen ünteroflRcieren zu sorgen.
Am 9. November übernahm der Oberst Leopold Br. Edelsheim
das Brigade - Commando. Den 12. November visitirte derselbe in
instructiver Weise bei CsSmete die 3. Escadron in Gegenwart aller
Stabsofficiere und Escadrons - Commandanten, wobei er s^ System
praktisch und auf das eingehendste erklärte. Am 13. November
geschah dasselbe in der Begiments - Equitation.
Am 17. November bezog die 2. Escadron die Station Särvär.
In diesem Jahre erhielten sämmtliche Escadronen unseres
Begimentes die vom Obersten Br. Edelsheim verfasste Anleitung
zum ,In Athem- Setzen* der Pferde, über das Springen, über die
Uebungsmärsche, etc. Auch erhielt unser Begiment im December
eine neue Tagesordnung vom Brigadiere, welcher auch befahl, dass
zeitweise alle Officiere an einem bestimmten Orte zusammenkommen
soUten, um über militärische Gegenstände belehrt zu werden.
Am 8. Jänner 1863 wurde der Major Ignaz Eirich pensionirt. 1863.
Den 10. April bezog die 3. Escadron die Station Bechnitz,
die 1. Escadron die Station Eörmend.
Am 21. April vnirde die Unterofßciers - Schule, am 30. April
die Begiments -Equitation aufgelöst.
Vom 1. bis 29. Juni nahm unser Begiment am Uebungslager
Im Brack a. d. Leitha Theil, wo unter dem Commando des F.-M.-Li
Graf Horr&th 2 Infanterie-Brigaden, 1 Cavallerie-Brigade, 4 Batterieen,
technische und Sanitftts-Abtheüungen und Train concentrirt war^.
86 ♦
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548 185«-186».
Unser Begiment verliess seine Stationen am 26. Mai, iaraf am
31. Mai im Lager ein und wurde daselbst vom Lager-ConmumdanteB
besichtigt.
Am 6. und 8. Juni fanden Ausrückuugen vor Sr. Majestfit
dem Kaiser statt.
Nach der am 26. Juni ausgeführten Feldübung genihten
Se. Majestät der Cavallerie Seine Allerhöchsto ZuMedenheit aus*
sprechen zu lassen. Am 27. Juni war die letzte Uebnng.
Den 30. Juni rückte unser Eegiment aus dem Lager ab und
es kam der Kegimentsstab nach Güns, die 1. Escadron nadi Kö^
mend^ die 2. Escadron nach Särvär, die 3. Escadron nach Güns,
die 4. Escadron nach Steinamanger und die 5. Escadron nach
Bechnitz.
In Särvär wurde am 20. Juli eine Unterofficiers- Schule unter
dem Commando des Oberlieutenants Alois Br. Gussich zusammen-
gesetzt.
Am 23. August visitirte der G.-M. Br. Edelsheim die 3. Esca-
dron in Gegenwart sänmiüicher Escadrons-Gommandanten und gab
practische Erläuterungen zur neuen Glieder- und Zugsarbeit, sowie
auch zu den Uebungen im Turnen.
Den 5. September fand ein Bennen in Güns statt, an welchem
die eigenen und Chargepferde vieler Officiere, sodann die bestbe-
rittensten Unterofficiere und Gemeinen Theil nahmen.
Am 19., 20., 21. und 22. September fsmd die Musterung
unseres Begimentes statt.
Am 1. October wurde der Begiments - Commandant, Oberst
August Korren von Pembrogg, pensionirt, und es übernahm der
Oberstlieutenant Justin Graf Bolesta - Koziebrodzki das Conunando
unseres Bereutes.
In den am 1. November beginnenden Central* Cavallerie -Cnrs
wurde der Oberlieutenant Wilhelm Br. Wagner aLs Frequentant
commandirt.
Am 1. November trat die Begiments -Equitation m Gfins
nachstehend in's Leben: Commandant und Beitlehrer: Bittmeister
2. Classe Scipio Bitter von Ferro; Theoiielehrer: Oberlieutenant
Carl Dr. Gero von GerssdorflF; Tum- und Voltigirlehrer: Ober-
lieutenant Julius Boeck; Lehrer der polnischen Sprache: Unter-
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18M-18M. 549
lieutenant 1. Glasse Alexander Bitter Borzecki yod Kozarz; Lehrer
der Hippologie: Thierarzt 1. Classe Anton Ereissl; Frequentanten:
Oberlieutenants Anton Munsch, Carl Demmer; Unterlieutenant
1. Classe Johann Bödiger; ünterlieutenants 2. Classe Wilhelm
Lozinslri Edler von Schwerttreu, Oscar Eenzhausen, Conrad Drexler
und Cadet Leopold Br. Gussich.
Am 18. November wurde der Begiments-Commandant, Oberst-
lieutenant Justin Graf Bolesta-Koziebrodzki, zum Obersten und der
Major Franz Graf Schaaffgotsche des 3. Kürassier -Begimentes zum
Oberstlieutenant in unserem Begimente ernannt.
Am 8., 9. und 10. Jänner 1864 visitirte der neue Brigadier, 1864.
Oberst von Bupprecht, alle Abtheilungen unseres Begimentes.
Am 22. März bezog die 3. Escadron die Station Bechnitz, die
5. Escadron Güns.
Den 1. Mai wurde die Regiments - Equitation aufgelöst und
gleichzeitig eine UnterofRciers - Schule in Steinamanger unter dem
Unterlieutenant 1. Classe Wilhelm Lozinski Edlen von Schwerttreu
errichtet.
Vom 1. bis 5. September fand eine Divisions -Concentrirung,
vom 6. bis Ende September eine Regiments - Concentrinmg statt.
Während der Divisions-Concentrirung war unser Begiment folgender-
massen dislocirt: der Begimentsstab in Güns, die 1. Escadron in
Csenje, die 2. Escadron in Szärvär, die 3. Escadron in Lukazhaza,
die 4. Escadron in Ölbö und die 5. Escadron in Güns*
Am 5. und 6. September fand die Musterung und am
10. September eine Visitirung der 2. Division durch den F.-M.-Lt.
Graf Bigot de St. Quenün statt.
Am 1. October bezog unser Begiment nachstehende Stationen:
der Begimentsstab Güns, die 1. Escadron Szärvär, die 2. Escadron
Bechnitz, die 3. Escadron Steinamanger, die 4. Escadron Könnend
und die 5. Escadron Güns.
Am 8. October wurde ein Officiers- und Unterofficiers-Bennen
veranstaltet und am 15. October die Unterofficiers-Schule aufgelöst.
Am 1. November begann der neue Cours in der Central-
Cavallerie-Schule in Wien, wohin der Oberlieutenant Hugo Förster
commandirt wurde.
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550 18ft«-18t5«
Beuselben Tag trat folgende Begiments - Equitation in Güns
in's Leben: Cominandant und BeiUehrer: Bittmeister 2. Classe
Scipio Bitter von Ferro; Theorielehrer: Bittmeister 2. Classe Alfred
Graf Enzenberg; Lehrer der polnischen Sprache: Oberlieutenant
Alexander Bitter Borz^cM von Eozarz, später Begiments - Capka
Franz von Sitarski; Lehrer der Yeterinärbmde : Tbierarzt Lambert
Wagner.
Frequentanten : Unterlientenant 1. Classe Conrad Drexler,
Unterlieutenants 2. Classe Nicolaus Oraf Cayriani, Oeza Dobner von
Bantenhof, Emil Bitter von Aulich und Friedrich Bothauscher.
1865. Am 1. Mai 1865 fand die Auflösung der Begiments-Equitation,
am 3. Mai jene der Escadrons - Unterofficiers - Schulen statt. Am
9. Mai wurde eine Begiments - Unterofficiersschule in Pereny unter
dem Commando des Oberlieutenants Wilhelm Lozinski Edlen von
Schwerttreu zusanmiengesetzt.
Den 12. und 13. Mai visirte der Commandirende, G.-d,-C.
Friedrich Fürst Liechtenstein, die 2., 3. und 5. Escadron.
Am 22., 23. und 24. August wurde unser Begiment gemustert
Dasselbe bezog am 1. September folgende neue Dislocation: Der
Begimentsstab Güns, die 1. Escadron Güns, die 2. Escadron Steina-
manger, die 3. Escadron Eberau, die 4. Escadron Könnend und
die 5. Escadron Särvär.
Den 23. September fand bei Güns ein Officiers-Wettrennen statt
Als Frequentant des diesjährigen Courses der Central-Cavallerie-
Schule in Wien wurde der Oberlieutenant Alfons Graf Dubsky-
Trzebomyslic bestimmt.
Am 1. November wurde der Oberlieutenant Johann Pouchly
(bis zum 31. October Adjutant des G.-M. Bitter von Wussim)
Brigade - Ordonnanz - Officier beim G.-M. von Mengen und blieb
in dieser Stellung bis zum 13. August 1866.
Den 11. November trat folgende Begiments - Equitation in
Güns in's Leben : Conomandant und Beitlehrer : Oberiieutenant Hogo
Förster; Theorielehrer: Oberlieutenant Theodor Seeliger; Lehrer der
polnischen Sprache: Begiments - Caplan Franz von Sitarski; Lehrer
der Hippologie: Thierarzt Lambert Wagner.
Frequentanten: Unterlieutenants 1. Classe Nicolaos Graf
Cavriani, Geza Dobner von Bantenhof, Emil Bitter von Anlidi;
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18M-18t&. 551
Unterlieatenatits 2. Classe Friedricb Kothauscher, Dominik Wenchia-
rotti, Arthur Graf Potocki, Koman Ritter Podlewski von Bogorya,
Franz Ritter Lueger von Thumfeld; Cadeten Wilhelm Br. Spiegel
von und zu Pekelsheim, August Ritter von Zielinski und Emil
Wegner.
Am 16. November visitirte der Divisionär, F.-M.-Lt. Graf
Festetics, die Regiments-Equitation und die 1. Escadron.
Aihaig nr XIL Periode.
Nach den Kriegsjahren 1848 und 1849 erfolgte eine gründ-
liche Reorganisation der k. k. österreichischen Armee.
Die Landwehr wurde zufolge des Allerhöchsten Patentes vom
31. Juli 1852 aßgeschafiFt und fOr die ganze Monarchie, bis auf die
Militär - Grenze, eine Reserve errichtet. Danach hatte der Soldat
nach zurückgelegter 8jähriger Dienstleistung noch einer 2jährigen
Reservepflicht zu genügen, und nach diesen zwei Jahren hörte dann
jede weitere Wehrpflicht für den Reservisten auf.
Die 8jährige Capitulationsdauer war durch das Allerhöchste
Patent vom 19. April 1850 auch auf die Länder der ungarischen
Krone ausgedehnt. Dazu kam nachträglich noch die Bestimmung,
dass sich jeder diensttaugliche brave Gemeine oder ünterofficier
gegen ein Handgeld von 15 Gulden und eine lebenslängliche Zulage
von 5 Kreuzern täglich, auf fernere 8 Jahre reengagiren lassen könnte.
Die reengagirten Leute*) erhielten sodann das am 18. Mai 1849
gestiftete Militär -Dienstzeichen, Dasselbe bestand sowohl für Offi-
ciere als auch für die Mannschaft aus 2 Glassen, und zwar ftLr
Officiere aus einem bronzenen Kreuze mit einem silbernen oder
goldenen Adler für 25- oder 50jährige Dienstzeit; für die Mann-
schaft aus einem bronzenen Kreuze mit einem bronzenen Mittel-
schilde för solche Leute, welche sich nach voUstreckter 8jähnger
Dienstzeit auf weitere 8 Jahre, und mit einem silbernen Mittel-
*) Laut VerordniiDg vom 8. März 1860 erhielten dieselben den Namen
„Veteranen."
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552 1850-18«5.
Schilde ilir Leute, die sich nach 16jSAriger Dienstzeit auf weitere
8 Jahre reengagiren Messen.
Mittelst Verordnung vom 28. Jänner 1851 wurde der Stand
einer Escadron auf 130 berittene und 13 unberittene Gemeine herab-
gesetzt,*) femer fand die Auflösung der Depots statt.
Eine Allerhöchste Entschliessung vom 3. August 1852 ordnete
jedoch die Aufstellung der Depot -Körper wieder an. Speciell
die Keiterei betreffend, verfQgten Se. Majestät der Kaiser am
3. August 1852, dass jedes Cavallerie - Kegiment eine Depot-
Escadron (130 berittene und 13 unberittene Gemeine) zu unter-
halten habe, welche die Keserve - Mannschaft und die Urlauber
evident halten, die Beservisten im Falle einer Mobilisirung aus-
rüsten und zum Regimente absenden, endlich die Feld-Escadronen
completiren und ergänzen sollte.
Im Februar 1854 wurden die Depot- Escadronen im Cadre
(39 Köpfe) aufgestellt.
Zufolge Verordnung vom 21. Febiniar 1857 wurde der Friedens-
und Kriegsstand der Cavallerie- Regimenter neu normirt. Danach
bestanden die schweren Reiter - Regimenter im Frieden aus je
6 Escadronen und einem Depot - Cadre, im Kriege aus 6 Feld-
Escadronen und 1 Depot - Escadron ; die leichten Regimenter aus
je 8 Escadronen und 1 Depot -Cadre, resp. 1 Depot -Escadron.
Die Stärke einer Escadron betrug bei der schweren Cavallerie
184 Mann, 170 Pferde, bei der leichten Cavallerie 227 Mann,
220 Pferde. Die Depot -Cadres zählten bei den schweren Reiter-
Regimentern 43 Mann, 23 Pferde, bei den leichten Regimentern
53 Mann, 29 Pferde; die Depot - Escadronen bei den ersteren
141 Mann, 113 Pferde, bei den letzteren 174 Mann, 143 Pferde.
Eine Verordnung vom 10. October 1862 verfügte die Auf-
lösung einer Escadron bei den schweren Cavallerie - Regimentern,
^ sodass dieselben von da an nur 5 Escadronen bildeten, welche jedoch
um je 10 berittene Gemeine vermehrt wurden. Die 1., 2. und
3. Escadronen bildeten nunmehr die erste, die 4. und 5. Escadron
*) Bis dahin gehörten zu einer Escadron: 1 Rittmeister 1. Classe, 1 Ritt-
meister 2. Classe, 2 Oberlieatenants, 2 Unterlieotenants, 1 Sattler, 1 Sohmied,
1 Trompeter, 2 Wachtmeister, 12 Oorporale, 140 berittene und 14 unberitteoe
Gemeine.
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186*~18«&. 553
die zweite Division. Vor dem Feinde hatten die Begimenter mit
vier Escadronen auszumarschiren, während eine Escadron als Depöt-
Esoadron zurQckbleihen sollte.
Eine Allerhöchste Entschliessung vom 8. December 1856
ordnete die Eintheilung der Gesammtmonarchie in 64 «Haupt-" und
8 selbstständige „Aushilfs- Ergänzungsbezirke* mit geographischer
Abgrenzung an. Gleichzeitig trat an die Stelle der bisherigen
Bezeichnung »Werbebezirk" der Ausdruck „Ergänzungsbezirk*.
Die Heeresergänzung erfolgte in der Begel durch Becrutirung.
1851 hörte die Assentirung von ,Ex propriis Gemeinen* auf,
das Institut der Cadeten wurde neu geordnet und jedem gebildeten
jungen Manne ohne Standesunterschied die Möglichkeit geboten,
Cadet zu werden.
Das erforderliche Becruten - Contingent wurde aus den Ergän-
zungsbezirken, nach Bedarf und nach Massgabe der Bevölkerungs-
ziffer alljährlich assentirt und den Truppenkörpern überwiesen.
Im Prinzipe auf der allgemeinen Wehrpflicht beruhend, ge-
stattete das Heeres - Ergänzungs - Gesetz vom 29. September 1858
noch zahlreiche Befreiungen und die Stellvertretung gegen Erlegung
einer Befireiungstaxe. Die Dienstpflicht begann mit dem vollendeten
20. Lebensjahre.
Am 1. Februar 1859 verlor unser Begiment seinen bisherigen
Erganzungsbezirk in Galizien und wurde ein venetianisches Dragoner-
Begiment mit dem Ergänzungsbezirke in Padua; doch bereits am
15. September 1859 erhielt es den frflheren Ergänzungsbezirk in
Galizien zurück.
Was die Adjustirung betrifft, so traten mit der am 5. De-
zember 1850 Allerhöchst sanctionirtcn neuen Adjustirungs-Yorschrift
wesentliche Veränderungen bei der Gavallerie ein. Die CoUets wurden
abgeschafft; und an deren Stelle weisse Waffenröcke mit zwei Beihen
Knöpfen eingeführt. Die Oiflciere erhielten statt der Silberborden
weisse Passepoils an den Paradehosen. Auch die langen weissen
Caputröcke der Ofiiciere wurden abgeschafft. Die Unterofflciere be-
kamen Tuchsteme als Distinctionen am Kragen, die Mannschaft
statt der bisherigen weissen Fäustlinge blaue.
Laut Verordnung vom 26. April 1851 hatten die Officiere in
Zukunft bei aUen Ausrückungen ebenso acyustirt zu erscheinen, wie
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554 18&«-18«&*
die Mannschaft. Im März 1842 traten neuartige OMciershelme, im
November 1852 neuartige Mannschaftshelme an die Stelle der früheren.
Im November 1852 wurden längere (über den Bock anzuziehende)
Leibel statt der Spenser eingeführt. Zufolge einer Verordnung vom
21. Februar 1857 wurden die vier Zugscorporale zu ZugsfÜhreni
ernannt. Letztere bekamen drei Bosetten als Distinction, während
die Wachtmeister zur Unterscheidung noch eine gelbe Borde am
Kragen erhielten.
Am 1. März 1860 wurde unser Begiment in ein Eürassier-
Begiment umgewandelt und erhielt die Nunmier 11. Die Adjustirang
bestand aus weissen Böcken, lichtblauen Pantalons, scharlachrothen
Au&chlägen und weissen Knöpfen. Die Kürasse waren kun zuvor
abgeschafft. Zufolge Allerhöchster Entschliessung vom 26. März 1865
wurde für die OflTziere ein schmaler Cartouche-Biemen sammt Kasten
eingeführt.
Auch die Armatur und Büstung erlitten in dieser Periode
mannigfache Aenderungen. Die Sättel und die Packung wurden 1850
bedeutend vereinfacht. In demselben Jahre bekamen die Ofüdere,
1852 auch die Mannschaft schwere Säbel statt der Pallasche. 1852
erhielten die Unterofficiere je zwei neuartige Pistolen, die Mannschaft
je eine. An die Stelle der bisherigen Steinschlösser traten nunmehr
Percussionsschlösser. Im November 1852 wurden neuartige Haapt-
gesteile und statt der deutschen Sättel, ungarische eingeführt Diese
Umgestaltung fand jedoch erst im Jahre 1855 ihren völligen Ab-
schluss. Am 21. Juli 1859 wurden die Hinterzeuge bei den Pferden
abgeschafft. Die Yorzugstricke, die zweiten Fouragestricke und die
«Schanzriemen'' für die Pferdepflöcke kamen nach dem Feldxuge 1859
ab. Auch verlor die CavaUerie die von Alters her vorgeschrieben
gewesenen Chabraquen von rothem Tuche mit gelben Borden. Dafür
wurden bei den Ofücieren die Wallrappen (schwarze Lammfelle),
femer Mantelsäcke und Pelzdeckel eingeführt.
Am 6. Juni 1860 kamen die Karabiner*) ganz ab, und die Sattd-
häute erhielten einen neuen Schnitt. Vom 3. November 1860 an
traten neunfach zusammengelegte Pferdedecken an die Stelle der
*) Im Feldzuge 1859 hatten alle gemeinen Dragoner einen gezogenen
Kapsel -Karabiner; zufolge Verordnung vom 1. October 1859 blieben jedoch aar
16 Mann per Kseadron damit bewaffnet.
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18M-1M6« 55S
früher zwölffach zusammengelegten. 1861 wurden die Säbeltaschen
abgeschafft, femer neue Pistölen - Anhängriemen eingeführt. Am
23. October 1864 geruhten Se. Majestät die EinfCLhrung einer neu-
artigen Pferderüstung ffir die Maimschaft der gesammten Cavallerie^
Regimenter Allergnädigst zu genehmigen; ausserdem wurde das
neuartige Reitzeug für die Officiere zufolge Allerhöchster Ent-
schliessung vom 29. Mai 1865 sanctionirt.
Was die Pferde anbelangt, so war die schwere Cavallerie im
Feldzuge 1859 mit Pferden schweren Schlages, mit dem geringsten
Masse von 15 Faust, 2 Zoll bei den Kürassieren und von 15 Faust
bei den Dragonern, die leicl)te Cavallerie mit Pferden leichten Sidilages
von 14 Faust, 8 Zoll beritten. Die Mannschaft der schweren Reiter-
Regimenter musste das Eörpermass von wenigstens 64, jene der
leichten von mindestens 61 Zoll haben.
Nach dem Frieden von Villafranca (14. Juli 1859) erhielt die
k. k. Kriegsmacht eine [neue Eintheilung in vier Armeeen, bestehend
aus eilf Infanterie -Armee -Corps und einem Cavallerie - Corps. 4m
fttober 1859 wurde die gesanmite k. k. Armee in acht Infanterie-
Corps und ein Cavallerie - Corps eingetheilt.
Die Truppen -Divisionen wurden im Jahre 1860 aufgehoben
und zur eventuellen Vertretung der Corps - Conmiandanten jedem
Armee- Corps -Conmiando ein Feldmarschall -Lieutenant zugewiesen.
Bezüglich der Cavallerie kann das Jahr 1861 als dasjenige
bezeichnet werden, in welchem die Grundlage zur Umgestaltung der
Reiterei gelegt wurde. In der Ausrüstung von Mann und Pferd strebte
man die möglichste Leichtigkeit und Einfachheit an ; die Beweglichkeit
des einzelnen Reiters, seine unbeschränkte Verwendung in der Masse
und in offener Ordnung, sowie im Terrain bildeten das Ziel. Diese
vorzügliche Reform wurde jedoch erst nach und nach unter vielen
Kämpfen und Irrthümern durchgeführt, und viel Material ging in
Folge falscher Auffassung zu Grunde.
Mit Recht wird das Jahr 1861 von Cavalleristen das Jahr der
Experimente genannt, welches so manchem Reiter und so manchem
Rosse die Dienstzeit bedeutend abkürzte.
Der Träger des neuen Systemes war der Oberst Leopold Baron
Edelsheim, jener Cavallerist der österreichischen Armee, der es seit
dem Jahre 1859 bewiesen hat, was die Cavallerie unter einem Reiter-
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556 18ft«-18«5«
führer zu leisten im Stande ist, und welcher seither mit wunderbarer
Ausdauer und Ueberzeugimgskraft seine Ideeen zur allgemeinen An-
Wendung zu bringen suchte. Unserem Begimente wurde das glückliche
Loos zu Theil, schon im nächsten Jahre unter das unmittelbare
Gommando dieses Führers zu konmien, und hiermit hOrte bei dem-
selben das Experimentiren auf.
Im Jahre 1862 gab der Oberst Br. Edelsheim unserem Be-
gimente die Anleitung zum «In Athem Setzen "^ der Pferde, Springen
derselben, zu Uebungsmärschen, etc. Femer ordnete er an, dass
zeitweise alle Officiere an einem Oi*te zusammenkommen sollten, um
über militärische Gegenstände belehrt zu werden.
Es mögen nunmehr noch die sonstigen wichtigsten organisatori-
schen Veränderungen dieser Periode, chronologisch geordnet, folgen:
Mit dem Jahre 1850 trat eine Zeitperiode ein, in welcher den
Abtheilungs-Commandanten grössere Humanität"^) als bisher bei der
Bestrafung der Mannschaft eindringlichst zur Pflicht gemacht wurde.
• In diesem Jahre hörte auch die bisherige Vorschrift auf, schlecht
conduisirte Leute der Gavallerie zur Infanterie zu transferiren ; da-
gegen wurden Disciplinar-Strafcompagnieen fOr diejenige Mannschaft
errichtet, welche bereits zwei Mal kriegsrechtlich abgeurtheilt worden
war und sich neuerdings ein Vergehen zu Schulden konmien liess.
Zufolge Verordnung vom 9« Juli 1850 erhielt jeder berittene
Oberoffizier zur Anschaffung und Unterhaltung eines eigenen Pferdes
ein Pauschal von 40 Gulden und zur Unterhaltung eines ärarisch^
Pferdes 20 Gulden. Diese Verordnung bildete somit die Grundlage
des Pferde -Fondes.
Mit 1. November 1850 trat das Armee -Verordnungs- Blatt
in^s Leben, welches alle Verordnungen, sowie Personal- Veränderungen
enthielt und jeder Abtheilung im Dienstwege zugestellt wurde.
Am 16. Februar 1851 erschien ein neues Abrichtungs-Begle-
ment, dessen Hauptgrundzüge folgende waren:
Die Züge bei den Escadronen erhielten die Nummern 1 bis 4
vom rechten gegen den linken Flügel, die Escadronen die fort-
laufenden Nunmiern von 1 bis 6. Die Oberstlientenants 1. Escadron
*) Schon am 29. Juli 1851 wurde den Ablheilungß-Commandanten wieder
die unbegrenzte Ausübung des regiementmässigen Strafreohtes eingeräumt*
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185«-1865. 557
Würde jetzt die erste, die Oberstlientenants 2. Escadron die zweite,
die Obersten 1. Escadron die dritte, die Obersten 2. Escadron die
vierte, die Majors 1. Escadron die fanfte und die Majors 2. Escadron
die sechste Escadron.
Die 1. nnd 2. Escadron bildeten nnnmehr die L, die 8. nnd
4. Escadron die IL und die 5. und 6. Escadron die in. Division.
Diese neuen Bezeichnungen traten zufolge Beichskriegsministerial*
Erlasses vom 1. August 1851 an in's Leben.
Die Glieder- und Zugsaibeit wurden vollständig geändert, die
complicirten Gefechts- und Chai^rgrifiFe vermindert, femer wurde
das Springen über Barrieren, sowie das Plänkeln in aufgelöster
Ordnung eingeführt.
Die Verordnung vom 15. Mai 1851 machte den Ofificieren die
Aneignung der Begimentssprache zur strengsten Pflicht.
Mit dem 16. Juni 1851 fand die Einführung der Regiments-
Waffenofficiere statt.
Am 24. Juni traten neue Trompetensignale an die Stdle der alten.
Mittelst Allerhöchsten Armeebefehles Nr. 13 vom 9. JuH 1851
wurden die Friedensgagen folgendermassen festgesetzt: Für einen
Obersten 1800, OberstUeutenant 1500, Major 1200, Rittmeister
1. Classe 900, Rittmeister 2. Classe 700, OberKeutenant 500, Unter-
lieutenant 1. Classe 450, ünterlieutenant 2. Classe 400, Cadeten
150 Gulden jährlich.
Als monatliche Ber^tschaftszulage erhielt ein Oberst 45, Oberst-
lieutenant 35, Major und Rittmeister 1. Classe je 20, Oberlieutentnt,
ünterlieutenant 1. Classe und Unterlieutenant 2. Classe je 12 Gulden;
als monatliche Eriegszulage ein Oberst 120, Oberstlieutenant 80,
Major 60, Rittmeister 1. Classe und Rittmeister 2. Classe je 30,
Oberlieutenant, Unterlieutenant 1. Classe und Unterlieutenant 2. Classe
je 20, Cadet 15 Gulden.
Am 19. August 1851 erschien ein neues Exercir- Reglement,
welches noch sehr viele Mängel enthielt Dasselbe musste daher geän-
dert werden und erschien bereits 1852 umgestaltet, zugleich mit
einem Anhange zum Abrichtungs-Reglement über Remonten-Dressur.
Am 30. August 1851 erschien eine neue Instruction für den
Felddienst, am 9. September desselben Jahres ein neues Cavallerie-
Manövrir - Reglement.
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558 185«-186S.
Den 1. October 1851 trat die Central -Eqnitation zu Wira
in's Leben.
Eine Verordnung vom 24. November 1851 ordnete die Aus-
arbeitung schriftlicher Themas durch die Officiere an.
Die Militär -Bildungs- Anstalten, welche froher ans isolirtea
Instituten bestanden hatten, wurden durch die Reorganisation zufolge
Allerhöchsten Befehles vom 12. Februar 1852 zu einem organisch
gegliederten Systeme verbunden. Man unterschied nunmehr eigentliche
und höhere Militär - Lehranstalten. Zu den letzteren gehörte unter
Anderem auch das Central -Equitations- Institut in Wien.
Mit der Verordnung vom 14. Februar 1852 wurde die Charge
der ünterlieutenants 2. Classe in's Leben gerufen. In demselben
Jahre wurde auch eine Cavallerie - Lehr - Abtheilung in Wien zur
Begründung der Oleichmässigkeit in der Anwendung der taktischen
Vorschriften und der Adjustirung gegründet.
Mit dem 1. Jänner 1853 wurde ein neuer Feld- und Vor-
posten-Dienst bei der Cavallerie eingeführt.
Ein Eriegsministerial - Bescript vom 15. März 1853 ordnete
die koppelweise Transportirung der Bemonten an.
Zufolge einer Verordnung vom August 1853 sollten die seit
fünf Jahren eingestellten Musterungen wieder abgehalten werden.
Mit October 1854 traten Brigade -Equitationen (4 bis 5 Offi-
ciere per Kegiment) in's Leben, welche bis December zu dauern
hatten. In diesem Monate fand sodann eine Ablösung der Freqnen-
tauten statt.
Am 10. November 1854 wurde ein neues Abrichtungs- tmd
ein neues Exercir-Beglement eingeführt
Am 15. Jänner 1855 kam die Spiessruthenstrafe (das sogenannte
Gassenlaufen) ab; den 1. Juli erschien ein neues Militär -Straf-
gesetzbuch mit neuen Eriegsartikeln, 35 an der Zahl.
Zufolge Allerhöchster Entschliessung vom 29. Juni 1855 wurde
das Disciplinar - Straf befugniss beschränkt.
Mittelst Allerhöchsten Armee-Befehles Kr. 20 vom 23. Juli 1855
geruhten Se. Majestät ein neues Pensions -Gesetz fär Generale, Stabs-
nnd Oberofflciere Allergnädigst zu erlassen.
Am 1. Juni 1856 erschien ein neuer provisorischer «Felddienst'
und am 1. November 1858 ein neues Gebflhren-Beglemeni
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185«-1865 559
Die unmittelbar vor dem Feinde erworbenen Decorationen des
Leopold - Ordens, des eisernen Kronen - Ordens and des Militär-
Yerdienstkrenzes wurden zufolge Allerhöchster Entschliessung vom
12. Jänner 1860 durch einen Lorbeerkranz als „Kiiegs- Decoration*
kenntlich gemacht. Ferner wurde angeordnet, dass auch die pen-
sionirten und die mit Character - Beibehalt quittirenden Stabs- und
OberofiBciere die Uniformen ihrer Begimenter tragen sollten.
Vom Juli 1860 an wurde jede Ernennung zu einer Officiers-
Charge dem BetrefiFenden mittelst besonderer vom Oberst -Inhaber
auszustellenden Emennungs - Decrete bekannt gemacht, und allen
damals activen Ofßcieren musste die Ernennung in ihrer damaligen
Charge bestätigt werden. In demselben Monate (Juli) wurde auch
das Graben- und Barrike - Springen in Abtheilungen eingefahrt.
Vom 22. Juli 1860 an wurden Probeyersuche mit der Huf-
beschlagsmethode nach den von William Miles aufgestellten Grimd-
sätzen vorgenommen und am 21. November 1860 wurde angeordnet,
die nach Miles gearbeiteten Eisen fQr die Zeit des Schneees und
Frostwetters mit dreieckig geformten, scharfen Stollen zu versehen.
Am 30. August 1860 wurden beide Lehrcourse des bisherigen
Central -Equitations- Institutes in Wien aufgelöst und statt dieser
Anstalt eine «Central -Cavallerie- Schule'' errichtet, welche die Be-
stinunung hatte, befähigte Officiere der Cavallerie nicht blos im
Beiten, in der Dressur, Behandlung und Benfltzung der Pferde zu
unterrichten, sondern sie auch über die Führung und Verwendung
der Beiterei zu belehren.
Am 18. März 1861 erschien die vom Q.-M. Qraf Coudenhove
verfasste Anleitung zur schnelleren Abrichtung der Becruten, den
23. März 1863 ein Auszug aus dem in der Ausarbeitung begriffenen
Abrichtungs- und Exercir - Beglement. Letzteres wurde am 1. Juli
1863 herausgegeben.
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ZUL Periode.
»er Feldiig 1866.
1866. Die Rivalität Oesterreichs und Preussens um die Fühnmg in
Deutschland, die schon im Jahre 1851 nahezu zum Kriege zwischen
den heiden Mächten geffthrt hatte, wurde durch die gemeinsame
Intervention in Schleswig -Holstein nicht nur nicht gebannt, sondern
musste endlich, als die Unvereinbarkeit der beiderseitigen Ansprüche
immer offener an den Tb% trat, zum Kriege fahren.
Preussen alliirte sich fQr diesen Krieg, wie es dies schon un
Jahre 1865 zur Zeit vor den Holsteiner Verhandlungen versucht
hatte, mit Italien, um Oesterreich, mit dem vereint es eben einen
siegreichen Feldzug gef&hrt hatte, in die möglichst ungOnstigste
Lage zu bringen und es zu zwingen, einen Theil seiner Streitkrtfle
zur Vertheidigung seiner Südgrenze zu verwenden.
Angesichts der dadurch gegebenen politischen und strate-
gischen Verhältnisse sollte der grössere Theil des österreichischen
Heeres gegen Preussen als Nord -Armee verwendet werden. Diese
Armee sollte aus dem 1., 2., 3., 4., 6., 8. und 10. Armee -Corps,
dann zwei leichten und drei schweren Cavallerie- Divisionen, emer
Armee - Geschütz- und Munitions - Reserve und allen übrigen erfor-
derlichen Feld - Anstalten bestehen.
Das Regiment Kaiser Franz Josef Kürassiere Nr. 11 in der
Stärke von vier Feld - Escadronen war im März zur Nord -Armee,
und zwar zur I. Reserve -Cavallerie -Division nebst dem Kürassier-
Regimente Nr. 9 und dem Uhlanen-Regimente Nr. 4 in die Brigade
Q.-M. von Schindlöcker bestimmt. Dieser Brigade - Verband trat
auch wirklich in's Leben, und es kam ausser den angeführten drei
Regimentern noch die Batterie 6, VI (Batterie Nr. 6 des 6. Artillerie-
Regimentes) hinzu.
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18««* 561
Am 13. März 1866 gab ein General -Commando -Befehl unserem
Begimente bekannt, dass sämmtliche Cayallerie - Regimenter bei
einer eventuellen Mobilisirung der Armee ausser der anzunehmenden
Eriegsformation noch eine Stabs -Cavallerie- Abtheilung aufzustellen
hätten, wozu verlässliche Chargen imd Mannschaft, sowie gute Pferde
zu bestimmen wären. Speciell die Stabs - Cavallerie unseres Begi-
mentes sollte aus 1 Führer, 1 Corporale, 22 berittenen und 2 unbe-
rittenen Gemeinen, im Ganzen aus 24 Mann und 22 Pferden bestehen.
Leute und Pferde der Stabs - Cavallerie - Abtheilungen sollten die
Adjustirung und Ausrüstung ihrer Regimenter beibehalten, über
deren vorgeschriebenen Kriegsstand geftthrt und deren eventueller
Abgang auch von den eigenen Regimentern ersetzt werden. IJtiser
Regiment erhielt femer den Befehl, bei einer etwaigen Mobilisirung
nur die abgerichteten Urlauber und Reservisten zu den Feld-Esca-
dronen einzutheilen und die Depot - Escadron auf den Stand von
300 Gemeinen zu setzen, von denen 30 unberitten bleiben sollten.
Für je 100 Gemeine über den normirten Kriegsstand wäre die
Depot -Escadron um 1 Wachtmeister, 2 Führer und 8 Corporale
zu vermehren, femer 1 Curschmied und 1 Riemer über den vorge-
schriebenen Stand der Depot-Escadron zu erhalten. Alle Nachschübe
sollten einzig und allein von der Depot-Escadron bewirkt werden.
Der Oberst und Commandant unseres Regimentes, Justin Graf
JJolesta-Koziebrodzki, erhielt zugleich den Befehl, sich schon jetzt
mit dem Ergänzungs - Bezirks - Commandanten bezüglich der Erfor-
deraiss an Ergänzungs - Mannschaften in's Einvernehmen zu setzen.
Dem Ergänzungs - Bezirks - Commandanten war übrigens auch schon
vom k. k. Kriegsministerium aufgetragen, die Einberufimgs - Vor-
arbeiten für den Mobilisirungsfall zu besorgen.
Zufolge General - Commando - Befehles vom 17. April 1866
wurde unser Regiment angewiesen, sogleich vier schwere Zugpferde
vom 9. Kürassier - Regimente zu übernehmen, femer Commanden*)
*) Am 26. März war der Oberlieatenant Paul Graf Cayriani som Abholen
TOD Bemonten nach Pest abgesendet. Zafolge telegraphisoher Weisong vom
20. April wurde femer der ünterlieutenant Emil Bitter von Anlioh zum Abholen
TOD 33 Zagpferden von der Remonten-Assent-Gommission nach Pest oomman-
<ürt, dagegen den 12. Mai der Oberlieatenant Oskar Benzhansen zum Abholen
Ton 70 Bemonten nach Wien bestimmt, von wo er am 27. Mai den Marsch
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5G2 IM«.
zur Fassung der von der Kemonten - Assent - Commission in Pest
zu übernehmenden Pferde derart bereit zu halten, dass solche gleidi
nach erfolgter telegraphischer Verständigung nach Pest abgesendet
werden könnten. Gleichzeitig erhielt das Regiments - Commando die
Erlaubniss, den Bedarf an Zugpferden durch Handeinkauf selbst-
ständig zu decken, falls es möglich wäre, solche Pferde im eigenen
Begimentsrayon zu bekommen.
Während OcsteiTeich mit der Aufstellung der eigenen Armee so
lange als möglich zögerte, um einen Krieg zu vermeiden, nahmen die
Rflstungen der italienischen Armee einen so drohenden Charaeter an,
dass bereits am 21. April*) zur Mobilisirung der Süd- Armee und am
25. April auch zu jener der Nord-Armee geschritten werden musste.
unser Regiment erhielt am 29. April den telegraphisch^
Befehl, die Eriegsformation anzunehmen.
Zur Depot -Escadron bestimmte der Oberst und Regiments-
Gommandant Justin Graf Bolesta-Eoziebrodzki die 2. Escadron^)
und es wurden die vom, respective zum DepOt bestimmten Leute
und Pferde sofort abgesendet. Desgleichen gingen auch die zur
Stabs - Cavallerie bestimmten Leute und Pferde ab und die Maga-
zine wurden schleunigst gepackt.
Am 13. Mai erhielt unser Regiment den Mai-schbefehl. Das
Gros der Nord -Armee sollte sich bei Olmütz, die L Keserve-
Gavallerie - Division bis zum 10. Juni bei Prossnitz sammdn.
Oesterreich lieferte aber auch jetet noch den Beweis seiner
Friedensliebe, indem es seine Bereitwilligkeit zu einer gieichzeit^n
beiderseitigen Abrüstung erklärte. Alle Verhandlungen schdtoiien
aber an der bestimmten Absicht Preussens, es zur kriegerischen
Entscheidung zu bringen.
Der äussere formelle Anlass zum Bruche ergab sich dadurch,
dass Oesterreich am 1. Juni dem deutschen Bunde die Entscheidung
über Traiskirohen, Wiener -Neustadt, Edlitz und Ober-Warth zur Depot -Ebci-
dron in Steinamanger antrat and daselbst am 2. Juni ankam.
*) Am 21. April erfolgte die Visitirnng der fiegimenta- Equitation nod
der 1. Esoadron, am 23. jene der 2. und 8. Escadron, am 2i. die der 4, nüi
am 28. die der 5. Escadron unseres Regimentes durch den Brigadier G.-H
TOD Bupprecbt.
**) Dieselbe blieb in Steinamanger, wohin auch die Rechnungs- Kanzlei
beordert wurde.
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ISM. 563
der Schleswig -holsteinschen Präge übertrug. Preussen protestirte
dagegen und zwang dnrch sein gewaltsames Einrücken in Holstein
(7. Juni) die dortige, nur noch ans einer Brigade bestehende Gster-
raehische Besatzung (unter dem Statthalter F.-M.-Lt. Br. Gablenz)
zur Bänmung des Herzogthumes. Dieser Vertragsbruch Seitens Preus*
sen, dem schon eine erst später zur allgemeinen Kunde gelangte
heimliche Convention Preussens mit Itdien vom 8. April 1866
Yoransgegangen war, welche beide Contrahenten selbst als ,,Oifensiy-
nnd Defensiv -Allianz' bezeichneten, des Inhalts:
„Wenn Seine Majestät der König von Prenssen Sich in
„den Stand gesetzt haben wird, die Waffen zu ei^eifen, um
„seine Vorschläge einer Bundesreforra in Deutschland zur Gel-
„tung zu bringen, so wird Seine Majestät der König von Italien,
„auf die Initiative Preussens, sobald es die Kunde davon erhalten
„haben wird, Oesterreich den Krieg erklären.
„Von diesem Augenblicke an soll der Krieg von Ihren Maje-
„stäten mit allen ihren Kräften betrieben werden, und weder
„Preussen noch Italien sollen Frieden oder Waffenstillstand
„schliessen, ohne gegenseitige Einwilligung.
„Die Einwilligimg wird nicht versagt werden können, wenn
„Oesterreich dahin gebracht sein wird, zuzugeben, dass Italien
„sich das Lombarde - Venetianische Königreich annectire und
„Preussen sich die äquivalenten, ihm benachtbarten Länder.',
dieser Vertragsbruch führte nun den unheilvollen Bruderkrieg herbei.
Am 17. Juni verkündeten Se. Majestät der Kaiser Franz
Josef I. Seinen Völkern durch ein Allerhöchstes Manifest, dass der
Ausbruch eines Krieges für Oesterreich unvermeidlich geworden
sei, und wirklich erfolgte bereits am 20. Juni die fonneUe Kriegs-
erklärung Italiens, am nächsten Tage dagegen die einfache Anzeige
Preussens, dass es Oesterreichs Antrag auf Mobilisirung des ganzen
Bundesheeres als Kriegserklärung ansehe.
Unser Regiment, *) welches wir im Soproner und Vaser Comi-
tate (Ungarn) verliessen, marschirte nach dem am 13. Mai erbal-*
tenen Marschplane, in zwei Golonnen.
*) Am L Febroar 1866 wurden Ober- und Unter -BUdeim als Stationen
eines Zuges der 3. Escadron verlassen, hingegen Moschendorf bezogen. Des-
86*
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564 IM«.
Der Begimentsstab , der 2. Divisionsstab , die 1. und die
5. Escadron bildeten die erste-, der 1. Divisionsstab, die 3. und
^e 4. Escadron die zweite Golonne.
Von der ersten Golonne marschirte die 5. Escadron am 14. Mai
von Särvär nach Säg^, den folgenden Tag der Begimentsstab, der
2. Divisionsstab und die 1. Escadron von Qflns nach Oross-Warisch-
dorf und die 5. Escadron von Sägh nach ESvesd. Am 16. Hai
vereinigte sich die erste Golonne in Oedenbnrg, und nun waren die
nächsten, gemeinschaftlichen Marschstationen folgende: 17. Mai*)
Oschies, 19. Breitenbrunn, 20. Guttendorf, 21. Eitsee, 23. S. Georgen,
24. Schattmansdorf, 25. Nädas, 27. Szenicz, **) 28. Holiö, 29. Qaya,
31. Mai Strzilek, 1. Juni Patschlawitz (Begimentsstab: Morkowitz)
und 2. Juni Niemtschitz. Am 18., 22., 26. und 30. Mai waren Bast-
tage; den 3. Juni wurden die ftlr die erste Golonne ansgemittelten
Stationen von derselben bezogen.
Von der zweiten Golonne unseres Begimentes marschirteo: die
3. Escadron von Eberau und die 4. Escadron von Könnend, am
16. Mai nach Steinamanger, wo sich der 1. Divisionsstab befand.
Von Steinamanger aus waren die gemeinschaftlichen Marschstationen:
17. Mai Sajtos-Eäl, 19. Fertö Szt. Miklös, 20. Pammaggen, 21. GäUos,
23. Eitsee, 24. S. Georgen, 25. Schattmansdorf, 27. Nädas, 28. Sze-
nicz, 29. Holiö, 31. Mai Gaya, 1. Juni Strzilek, 2. Juni Patschla-
witz und 4. Juni Niemtschitz.
Am 18., 22., 26., 30. Mai und 3. Juni hatte die zweite Colonne
Basttage; den 5. Juni bezog sie die ihr angewiesenen Stationen.
gleichen war anch am 23. März die Zagsstation Uj-Perent der 2. Escadron
mit SzöllöB vertaasoht.
Am 27. März fand die Aoflöaung der UnteroMoiers- Schule statt, bei
welcher Gelegenheit dem Oommandanten derselben, Lieutenant Oskar Renz-
hausen, im Namen des Dienstes der Dank für seine Thätigkeit mit dem Bei-
fügen ausgesprochen wurde, dass das Regiments - Gommando noch durch keine
zweite Schale dieser Art so vollkommen zufriedengestellt worden wäre.
Den 26. April wurde Tom Regiments - Gommando angeordnet, dass jede
zweite Woche eine dlvisionsweise Schule abgehalten werden sollte. Für den
Vortrag bei der 1. Division wurde der Rittmeister Alfred Graf finzenberg, for
jenen bei der 2. Division der Oberlieutenant Theodor Seeliger bestimmt
*) Am 18. Mai wurde der Armeebefehl des P.-Z.-M. v. Benedek publioirt,
worin er die Uebernahme des Armee -Oommandos bekannt gab.
*^) An diesem Tage überschritt unser Regiment die kleinen Karpathen
(sog. weissen Berge).
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IBM. 565
Es lag nunmehr der Begimentsstab und eine halbe 1. Eseadron
in Drahan, eine halbe 1. Eseadron in Bausin, das I. Divisions-
Commando und die 3. Eseadron in Ottinowes, die 4. Eseadron in
Bostein, der n. Divisionsstab und die 5. Eseadron in Hartmanitz.
Die Eintheilung der Officiere war folgende:
Oberst, Begiments - Commandant Justin Graf Bolesta-Eozie-
brodzki, Begiments -Adjutant Alexander Bitter Borzecki v. Kozarz,
Proviant - Officier Oberlieutenant Johann Bödiger, Begimentsarzt
2. Classe Johann Dr. Eoptiwa, Oberlieutenant -Auditor Bernhard
Beer, Begiments - Caplan Franz v. Sitarski, Begiments - Thierarzt
Lambert Wagner.
I. Division: Commandant: Oberstlieutenant Franz Graf Schaaff-
gotsche.
3. Eseadron: Commandant: Bittmeister 1. Classe Alois Baron
Oussich ; Oberlieutenant Friedrich Bothauscher, Oberlieutenant Alfons
Graf Dubsky, Unterlieutenant 1. Classe Stanislaus Br. Hagen, Unter-
lieutenant 2. Classe Biehard Bitter v. Eumatowski.
4. Eseadron: Commandant: Bittmeister 1. Classe Alfred Graf
Enzenberg; Oberlieutenant Wilhelm Lozinski Edler v. Schwerttreu,
Oberlieutenant Emil Bitter v. Aulich, Unterlieutenant 2. Classe Alfred
V. Bodt, Cadet Emil Wegner. *)
n. Division: Commandant: Major Carl v. Andrzejowski. ♦♦)
1. Eseadron: Commandant: Bittmeister 1. Classe Gustav Baron
Dückher ; Oberlieutenant Paul Graf Cavriani, Oberlieutenant Dominik
Yenchiarutti^ Unterlieutenant 1. Classe Franz Bitter Lueger v. Thum-
feld, Unterlieutenant 2. Classe Boman Ejüaz de Puzyna.
5. Eseadron: Commandant: Bittmeister 1. Classe Scipio Bitter
V. Ferro; Bittmeister 2. Classe Theodor Seeliger, Oberlieutenant
Conrad Drexler, Oberlieutenant Arthur Graf Potocki, Unterlieutenant
2. Classe Carl Skalka.
Depdt- Eseadron: Commandant: Bittmeister 1. Classe Adolf
Leddihn; Bittmeister 2. Classe Carl Demmer, Oberlieutenant Oskar
Benzhausen, Oberlieutenant Nicolaus Graf Cavriani, Unterlieutenant
*) Am 29. Jani als Unterlieutenant 2. Glftsse z^r Dep6t - Eseadron
transferirt.
**) War am 28. Mai in der Marschstation Holic von einem Urlaube zu
Unserem Eegimente eingerückt.
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566 IBM*
1. Glasse Boman Bitter Podlewski von Bogorya, ünterlieutenant
1. Classe Carl Jellinek und Cadet Alfred Br. Bieger.
Der Bittmeister 1. Classe Carl Leidesdorf war am 13. Mai
dem k. k. Generalstabe zeitlich zugetheilt (Cavalleiie -Division O.-M.
Leopold Br. Edelsheim), desgleichen der Bittmeister 2. Classe Hugo
Förster der Brigade G.-M. Graf Sottyk. Oberlieutenant Johann
Pouchly war Brigade- Ordonnanz -Offider beim G.-M. yosl Mengen
(seit 1. November 1865).
Der Truppendivisionsstab hatte sich in Pressburg organisirt
und Se. Hoheit der F.-M.-Lt. Prinz zu Schleswig-Holstein-Glüch-
burg gab seiner Division am 16. Mai die üebemahme derselben
durch nachstehenden Divisions -Befehl Nr. 1 bekannt:
„Se. Majestät der Kaiser haben mit Allerhöchster Entschliessong
»vom 21. April 1. J. mich zum Commandanten der L Beserve-
«Cavallerie- Division zu ernennen geruht.
9 Indem ich mich glücklich schätze, dieses Commando anzutreten^
, spreche ich die Uebei-zeugung aus, dass die braven, meiner Führung
»anvertrauten Truppen unter allen Verhältnissen des Bufes der
»österreichischen Armee eingedenk bleiben und mit mir in dem
»Streben wetteifern werden, den gerechten Erwartungen unseres
»Allerhöchsten Kriegsherrn jederzeit zu ent^rechen, mit einem Worte,
»dem Geiste des Armee - Befehles Nr. 1 vom 12. d. M. gewissen-
»haft nadizukoDunen.*^
In den oben angeführten Gantonnirungs - Station» veridieb
unser Begiment bis zum 18. Juni und füllte diese Zeit mit den
letzten Zurüstungen und der Pflege der Pferde aus.
Am 6. Juni visitirte der Brigadier, G.-M. Eugen v. Schind-
löeker, das 11. Kürassier -Begiment (bei Plumenau) zu seiner vollsten
Zufriedenheit. Den 9. Juni war ebendaselbst eine Ausrückung vor
dem Divisionär, F.-M.-Lt. Prinz zu Schleswig-Holstein-Glücks-
burg, und auch dieser General drückte sich in hohem Grade befriedigt
über unser Begiment aus.
Am 11. Juni besichtigte der Armee • Commandant, F.-Z.-K.
V. Benedek die I. Beserve - Cavallerie - Division am Exercirplatze
bei Prossnitz (an der Ohnützer- Strasse, südlich von Drzowitz.
Zu dieser Visitirung war die Brigade G.-M. v. Schindlöcker
um 872 Uhr früh gestellt. Unser Begiment rückte in Marsch-
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18M. 567
a^ustirung und voller Stärke, die Stabs- und Oberofüciere in der
Campagne- Uniform aus. Nachdem Se. Excellenz die Front abgeritten
hatte (wobei er mehrere Offidere anredete), versanmielte der Peld-
zengmeister sämmüiche Officiere, Aerzte, Geistliche und Cadeten,
dann von jeder Escadron einen ünterofficier und einen Oemeinen,
endlich die gesammte decorirte Mannschaft vor der Front und hielt
an jede dieser Omppen eine den Verhältnissen entsprechende kurze
Bede, worin er die besten Hoffiiungen fftr den bevorstehenden Feld-
zug aussprach und namentlich auf die pünktliche Ausführung der
Vorschriften des k. k. Dienstreglements Nachdruck legte. Zum
Schlüsse defilirte die Division im Trab und rückte hierauf in ihre
Cantonnirungen zurück.
Am 17. Juni kam der Marschbefehl und der weitere Marsch-
plan bis Josefstadt. Bei dem nun folgenden Flankenmarsche der
Nord -Armee an die obere Elbe (vom 18. bis 24. Juni) marschirte
fie I. Reserve -Cavallerie- Division vereinigt über Konitz (18. Juni)*),
Gewitseh, Tümau, Mähr. Trübau (19.), Sichelsdorf, Bothwasser (süd-
Uch von Gabel, 20.), Geiersberg, Senftenberg, Kamenicna, Slatina
(21.), Beichenau (22.), Solnic, Weiss - Aujezd, Tmow, Opocno (23.),
am 24. in die Gegend von Josefstadt.
Die Brigade G.-M. v. Schindl5cker hatte sioh am 18. Juni in
Ptin gesammelt und cantonnirte am 19.**) in Banigsdorf und Grünau,
während den 20. Juni bei Dittersbach, tiieUs cantonnirt, theils ein
Freilager bezogen wurde. Am 21. Juni bivouaquirte unser Begiment
bei Slatina, wo die erste Bereitschaft durch eine Escadrou gehalten
wurde. Tags zuvor war der Bittmeister 2. Classe Theodor Seeliger
als Ordonnanz-Offizier zum G.-M. v. Schindlöcker, der Oberlieutenant
Dominik Venchiarutti zur Trainbedeckung conmiandirt. Bei Beichenau
bezog die ganze I. Beserve-Cavallerie-Division ein gemeinschaftliches
Lager, desgleichen den 28. Juni bei Opocno. Am 24. Juni marschirte
unser Begiment über Josefstadt und Dolan nach Chwalkowic und bezog
theils in diesem Orte, theils in der Umgebung, Cantonninmgsquartiere.
*) Am 18. Joni worde ein von öteinamanger für das 11. Eörassier-fie-
giment nach Mähren bestimmter Ergänzangs - Transport von 18 Mann nnd
18 Pferden von Wien aus dorthin instradirt.
*♦) An diesem Tage wurde die Regiments -Musik aufgelöst, die Eleven
zum Depdt abgesendet, die älteren Leute bei den Escadronen eingetheilt.
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568 IM«.
Am 25. Juni, in der Frühe, entsendete der Oberst Graf Korie-
brodzki drei Secognoscirungs-Fatrouillen ; die erste unter dem Ober-
lieutenant Arthur Oraf PotocM nach Skalic, die zweite unter dem
Oberlieutenant Conrad Drexler über Keule nach Trantenau und die
dritte unter dem ünterlieutenant Carl Skalka nach Oradliz. Ober-
lieutenant Drexler, wie auch der Oberlieutenant Oraf Potocki, kehrten
mit der Meldung zurück, dass feindliche Patrouillen auf den An-
marsch der Preussen schliessen Hessen.
Am 26. Juni, in der Frühe, las der Begiments-Caplan Franz
V. Sitarski eine Messe, welcher ausser dem Obersten Oraf Kozie-
brodzki auch die meisten in Chwalkowic stationirten Officiere bei-
wohnten. Im Laufe des Vormittages traf die Kunde von dem Si^e
8r. kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht bei Custozza ein.
Diese Nachricht rief allgemeinen Jubel hervor imd erhöhte die Si^es-
gewissheit der Nord-Armee.
Der Unterlieutenant Franz Bitter Lueger v. Thumfeld eriiielt
kurz darauf vom Brigade-Conmaando den Befehl, mit einer Patrouille
nach Trautenau zu marschiren, über die dortigen Verhältnisse Nach-
richten einzuholen und die Verbindung mit dem 10. Corps des
F.-M,-Lt. Br. Gablenz herzustellen. Diese Patrouille rückte gegen
Mittag von Chwalkowic über Keule nach Trautenau vor, wo der
Patrouille - Commandant von dem dort mit seinem B^imente
(Windischgrätz-Dragoner) auf Vorposten befindlichen Obersten Fürst
Windischgrätz eine Skizze der feindlichen Stellung, sowie die Mit-
theilung erhielt, dass mit ziemlicher Sicherheit am nächsten Tage
ein Oefecht erwartet würde. Auf dem Bückwege traf die Patrouille
die Brigade Oberst Mendel des 10. Corps als Vorposten, Der General-
stabsoificier dieser Brigade, Hauptmann Wieser, gab dem ünter-
lieutenant von Lueger die Stellung der eigenen Vorposten, sowie
des 10. Corps bekannt. Während dieses in Bausnitz geschah, traf
daselbst eine Patrouille des 8. Uhlauen-Begimentes mit der Meldung
ein, dass preussische Abtheilungen im Anzüge gegen Kostelec seien
und der Oberstlieutenant Prinz von Thurn und Taxis sich mit seiner
Division zurückziehe. Abends trat der ünterlieutenant v. Lueger den
Bückmarsch mit seiner Patrouille an und stiess in Nimmersatt auf
eine zweite des eigenen Begimentes unter dem Führer Mlynarczyk»
welcher vom Begiments - Commando mit dem Befehle abgesendet
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I
18««. 569
worden war, der ausgeschickten Patrouille zu melden, dass unser
Regiment um 6 ühr in das Bivouac bei Dolan '*') abgerückt sei.
Beide Patrouillen vereinigten sich und langten gegen Mittemacht in
Dolan an.
Auf Grund der vom Unterlieutenant v, Lueger erstatteten
Meldung beorderte der G.-M. v. Schindlöcker sofort einen Zug
unseres Regimentes**) unter dem Comraando des Oberlieutenants
Friedrich Bothauscher auf den durch den ersteren Officier bezeichneten
Punkt (die nordöstliche Spitze des südlich von Eeule unweit der
Chaussee gelegenen Waldes.)
Oberlieutenant Bothauscher erhielt den Befehl, die Vorgänge
bei Trautenau durch Entsendung von Streif- Patrouillen bis Neu-
Bognitz zu beobachten^ die Verbindung mit dem 10. Armee -Corps
zu erhalten und Meldungen über die gemachten Wahrnehmungen
einzusenden. Dieser Zug sollte einrücken, wenn ein Gefecht bei
Trautenau stattfinden würde.
In der Nacht vom 20. auf den 27. Juni wurde die I. Be-
serve-Cavallerie- Division vom Armee -Commando dem 6. Armee-
Corps des F.-M.-Lt. Br. Bamming zugetheili Demselben fiel die
Aufgabe zu, im Vereine mit dem 10. Corps den noch nicht beendeten
Aufinarsch der Armee in der rechten Flanke zu decken. Die I. Beserve-
Cavallerie -Division war am 27. Juni, in der Frühe, ä cheval der
Strasse Jaromer- Dolan, Skalic aufgestellt. Gegen VzS Uhr rückte
die Brigade G.-M. Prinz Sohns nach Kleny, circa eine Meile von
Dolan vor, während die Brigade G.-M. v. Schindlöcker in ihrer
Stellung bei Dolan verblieb.
Es kam nunmehr zum Gefechte bei Wisokow, in welchem
unser braves Begiment seme sozusagen sprichwörtlich gewordene
Buhe und Bravour im vollsten Sinne des Wortes neuerdings bethätigte.
Es herrschte und herrscht nur eine Stimme in der k. k. Armee
über die tapfere und umsichtige Führung unseres Begimentes durch
seinen damaligen Begiments - Commandanten , den hochverehrten
*) Von Josefstadt war die I. Beserve-Cavallerie- Division gegen Skalio
mit dem Auftrage dirigirt, die rechte Flanke der Armee zu sichern, in Folge
dessen die Brigade von Schindlöcker nach Dolan vorgeschoben worden war.
^ An demselben Tage (27. Juni) rückte die telegraphisoh eingerufene
Jdusik bei unserem Regimente wieder ein.
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570 1M6.
Obersten Justin Graf Bolesta - Koziebrodzld. Herrlich war der Geist
bis zum letzten Gemeinen; alle Augenzeugen der damaligen Zeit
erinnern sich dessen.
Vor der Darstellung des Gefechtes sei aber noch einer Scene
gedacht, welche damals in ihrer Bedeutung fQr den Soldaten ebenso
rührend, als erhebend und begeisternd war.
Eine kurze Zeit vor dem Abrücken unseres Begünentes auf
das Schlachtfeld ritt der Begiments - Gaplan Franz v. Sitarski (bd
Dolan) im Ornate mit dem Ciborium Tor die Frcmt Die Säbd
wurden ergriffen, Sitarski sprach in polnischer Sprache emige
ermunternde Worte und ertheilte den Segen; die Säbel wurden
„zum Gebet^ gesenkt und die Musik intonirte ein ergreifendes
Kirchenlied.
Da erscholl das Conmiando des Obersten Graf Eoziebrodzid
zur «Herstellung''. Eine kurze, zündende Bede dieses hochverehrten,
tapferen Führers fand ihr Echo in einem hundertstinunigen «Hurrah!',
in welches die Musik mit der Yolkshymne und dann mit dem Ba-
detzky- Marsche einfiel.
In dieser gehobenen Stimmung braf unser Begiment der Befehl,
mit der Brigade um y, 11 Uhr auf das Schlachtfeld zu rflck^L
Die vom Begiments - Commando erstattete Original - Belation
schildert die weiteren Ereignisse wie folgt:
,Es mag % 11 Uhr Vormittags gewesen sein, als das Begiment
«den Auftrag erhielt, auf dem Lagerplatze bei Dolan aufirasitzea
»und im Verbände der Brigade gegen Skalic vorzurücken. Um 12 Uhr
V ungefähr ist dasselbe über Skalic auf dem Kampfplätze angekommeH
«und hat dort im Centrum längs der Strasse, zuerst in der Regiments-
„Colonne, dann in Colonnen - Linie Stellung genommen, in welcher
„es von der feindlichen Artillerie stark beschossen wurde, aber keine
«Verluste erlitt. Nachdem das Begiment beiläufig eine halbe Stunde
«in dieser Aufstellung gestanden war, erhielt ich von Sr. königlichen
«Hoheit, dem Prinzen Holstein den Auftrag, in die rechte Flanke
«des Feindes vorzurücken, und womöglich durch Umgehung s^es
«rechten Flügels, ihn zum Bückzuge zu zwingen.
«Als ich mich mit dem Begimente, um dem Auftrage Folge
«zu leisten, in Bewegung gesetzt hatte, kam Se. Hoheit persönlich
«und übernahm die Führung imd Leitung der Umgehungs-Coloime.
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ISM. 571
.Während des ganzen Yorrückens, wobei das Begiment einige
»Male die Formation'*') änderte, wurde dasselbe fort und fort
„von der feindlichen Artillerie beschossen, erlitt aber dabei nur
«einen unbedeutenden Verlust. Erst auf der Höhe von Skalic an-
«gekonunen, wo in Colonnenlinie Stellung '*^''') genommen wurde, und
,wo auch eine diesseitige Batterie auffuhr, um die feindliche Position
„zu beschiessen, wirkte das feindliche Feuer ziemlich yerheerend auf
,die Abtheilungen des Regiments. Von den feindlichen Eanonen-
, kugeln getroffen, fiel der Oberlieutenant Graf Dubsky, 10—15 Mann
„und ebensoviele Pferde.
„Es wurden von dieser Stellung in nördlicher und nord-
„ östlicher Sichtung Patrouillen ***) ausgesendet, um die feindliehe
„Stellung zu recognosciren; diese stiessen aber unmittelbar auf keine
„feindliche Abtheilung und wollten nur feindliche Infanterie auf
„2000 Schritte Entfernung im Walde versteckt gesehen haben.
„Nachdem das Begiment beiläufig eine halbe Stunde oben
„gestanden war, erhielt es den Befehl, den Rückzug anzutreten, und
„es blieb für den Augenblick nur die halbe vierte Escadron unter
„Commando des Herrn Rittmeisters Graf Enzenberg als Eanonen-
„bedeckung zurück.
„Bei der rückgängigen Bewegung musste das Regiment einen
„steilen Abhang hinunterreiten und einen nicht unbedeutenden Sumpf
„passiren.
„Da war es nun, wo das Regiment den grössten Verlust erlitt
„Aus dem angrenzenden Walde, welcher mittlerweile von dem diess-
„s^gen Jägerbataillone geräumt und von der feindlichen Infanterie
„besetzt worden war, wurde dasselbe mit Kleingewehrfeuer heftig
„angeschossen, bei welcher Gelegenheit mir auch mdn Pferd er-
„ schössen wurde.
„Als ich nun abgesessen, um mir ein anderes Pferd geben zu
„lassen, welches der Gemeine Koropka denn auch bereitwilligst
*) Diese Formations-Veränderangen wurden nach den Schilderungen
eines Augenzeugen mit einer Ruhe und Präcision ausgeftihi-t, als wenn das
Regiment eine Produciion auf dem Eieroirplatze zn machen gehabt hätte,
nicht aber dem stärksten feindlichen Kanonenfeucr angesetzt gewesen wäre.
♦•) Front gegen Nord -Osten.
***) Zwei Patrouillen; die eine unter dem Oberlieutenant Paul Graf
Cavriani, die zweite unter dem Commando eines Unferofßciers,
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572 IBM.
«gethan hat, bemerkte ich hauptsächlich in Folge der vielen, theils
,, erschossenen, theils im Sumpfe stecken gebliebenen Pferde mcht
„die bis zu diesem Augenblicke aufrecht erhaltene musterhafte Ord-
,»nung in den Reihen des Begimentes, welche jedoch, nachdem idi
,,das Regiment wieder eingeholt'*'), anstandslos und im Augenblick
,, wieder hergestellt wurde.
,, Auf dem ganzen Bflckwege bis zum Anschlüsse an die beiden
, anderen Regimenter der Brigade, wurde das Begiment fort und
,ifort von der feindlichen Artillerie beschossen, und hier war es, wo
„eine der letzten Kugeln den Bittmeister Graf Enzenberg an der
„Tdte seiner Escadron*"^) zu Boden streckte. Hinzufügen muss ich
„noch, dass die als Bedeckung bei der Artillerie verwendete halbe
„Escadron, nachdem das Begiment das Plateau geräumt und ich
„schon mein Pferd verloren, eine Attaque gegen zwei Escadronen
„Uhlanen zu bestehen hatte, wobei sie einen nicht unbedeutenden
„Verlust an Mann und Pferd erlitt.
„Stark verwundet fiel in die Hände des Feindes der Lieutenant
„Bodt***) des Begimentes.
„Wenn auch die gemachte Umgehung kein bleibendes Resultat
„erzielte, weil das Begiment wieder den BQckzug anfa*eten muaste,
„so ist erwähnenswerth zu bemerken, dass das Yorrflcken desselben
„die diesseitige Infanterie-Truppe aneiferte und dass diese gleicb-
„ zeitig auch die vom Feinde besetzten Höhen einnahm, wobei ich
„hinzuzufügen nicht unterlassen kann, dass ich beim Zurfickgehen
„den Btickzug der Infanterie deckte.
„Zur besonderen Berücksichtigung nehme ich mir die Freiheit
„anzuempfehlen :
„Den Oberlieutenant von Lozinski, welcher im Gesicht und
„Genick nicht unbedeutend verletzt f), nicht einen Augenblick die
•) Als der Obert Graf Koziebrodzki das Pferd des Dragoners Anton
Koropka besteigen wollte, drehte sich in Folge der zu lockeren Gartang der
Sattel herum, weshalb im dichtesten Kugelregen erst umgesattelt werden mnsste.
♦♦) Er war eben mit der als Geschützbedeckung verwendeten Halbescadron
wieder zum Regimente eingerückt.
***) Lieutenant ^fred Br. Rodt erhielt einen Schuss durch den Schenkel,
blieb trotz der Anstrengungen des Gemeinen Casimir Dndek der 5. Esc&dron,
ihn forzuschaffen, liegen und gerieth in Gefangenschaft.
t) Durch eine EleingewehrkugeL
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18M. 573
«Trappe yerliess, bis zum Ende des Gefechtes ansharrte und auch
«sofort den Dienst bei der Truppe yerrichtete; den Gemeinen Anton
«Koropka, welcher mir sein Pferd überliess, indessen aber in Ge-
«fangenschaft gerieth; den Gemeinen Jan Latawiec, welcher mit
»grosser Kühnheit bei einer Patrouille, geflöhrt durch Herrn Ober-
«lieutenant Rothauscher durch einen brennenden Ort ritt und jenseits
»desselben stark, beschossen, des Feindes Stellung recognoscirte und
.nicht früher zurückkehrte, bis er nicht ganz genau über dessen
»Stellung Meldung zu machen wusste; den Gemeinen Anton Gondek,
»welcher, ungeachtet starker Verletzungen, das ganze Gefecht mit-
»machte und tapfer ausharrte ; endlich den StandartfQhrer Czaikowski,
»welcher die Geistesgegenwart hatte, als ihm das Pferd verwundet,
»im Sumpfe stecken blieb und er zu Fuss zurückbleiben musste,
»Leute herbeizurufen und ihnen die Standarte zu übergeben.*)
»Bezüglich des Gefechtes am 28. habe ich nur zu berichten,
»dass unter den Verwundeten auch der Herr Oberlieutenant v. Bor-
»zgcki**) gewesen ist, und dass er trotz der Schmerzen, als das
♦) In dem Speoial-Belohnungs-Antrage vom 30. Jani über das Gefecht
vom 27. Joni wurde auch der Wachtmeister Ferdinand Schnberth genannt
Dort heisst es:
„Als bei dem Röckznge des Regiments die Escadron durch das Ueber-
«sohreiten eines steilen Waldanhanges und Passirnng eines nicht unbedeatendeu
^Sumpfes aus einander gerathen war nnd dessen Escadrons-Commandant selbst
„im Sompfe etwas aufgehalten wurde, war Wachtmeister Sehuberth, trotzdem
.ihm das Pferd unter dem Leibe erschossen, der Erste, dessen Kaltblütigkeit
„es gelang, seinen Zug zu ralliren nnd dadurch zur Formirung der Escadron,
„im heftigsten feindlichen Feuer, den günstigen Anstoss zu geben. Auch trug
„er durch seine fortwährende Buhe und Heiterkeit inmitten des Kugelregens
„sehr viel dazu bei, die Mannschaft in ihrem guten Verhalten zu bestärken,
„Lager bei Josefstadt, am 30. Juni 1866.
„Koziebrodzki m. p., Oberst."
^ Der Special -Bericht lautet:
„Der Herr Oberlieutenant Alexander v. BorzQcki wurde bei dem Gefechte
„am 28. Juni am linken Fusse im Knöchel verwundet. Anfangs Hess er es ganz
„unbeachtet; als jedoch das Begiment in eine Beservestellung zurückgeführt
„wurde und dort abgesessen rastete, musste er zur Linderung seiner Schmerzen
„seine Besohuhung ablegen. Da bekam nun das Begiment den Befehl vorzurücken
„und der Oberlientenant v. Borz^ki, welcher seinen Stiefel der Geiohwulst
„halber nicht wieder anziehen konnte, stieg ohne Beschuhung zu Pferd nnd
„lies« sich nieht abhalten, mit dem Begimente die Vorrüekung mitzumachen.
„Lager bei Lochenic, am 2. Juli 1866.
„Koziebrodiki m. p., Obirst*'
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574 ISM*
«Regiment den Befehl zur Vorrficknng bekommen, sich diesem an-
ffSchloss nnd die Truppe erst spät Abends verliess.
»Koziebrodzki, m. p., Oberst
„vidi
»Holstein m. p., F.-M.-Li*
Im Gefechte von Wisokow (Nachod) hatte unser Regiment nach-
stehende Verluste:*)
1. Escadron: todt 1 Mann, 9 Pferde, verwundet 4 Mann;
3. Escadron: todt 1 Officier (Oberlieutenant Alfons Graf Dubsky-
Trebomyslic), 5 Mann, 20 Pferde; 4. Escadron: todt 1 Offizier
(Rittmeister Alfred Graf Enzenberg) 7 Mann, 8 Pferde, verwundet
1 Officier (Oberlieutenant Wilhelm Ritter Lozinski v. Schwerttren),
6 Mann, vermisst 8 Mann, 10 Pferde; 5. Escadron: todt 2 Mann,
4 Pferde, verwundet 2 Mann, 2 Pferde, vermisst 1 Officier (Lieute-
nant Alfred v. Rodt), 5 Mann, 4 Pferde. Summa: todt 2 Officiere
15 Mann, 41 Pferde; verwundet 1 Officier, 29 Mann, 2 Pferde;
vermisst 1 Oflßcier, 13 Mann, 14 Pferde. Summa Summanun:
4 Officiere, 57 Mann, 57 Pferde.
Pferde wurden unter dem Leibe erschossen:'*')
Dem Obersten Justin Graf Bolesta - Eoziebrodzki 2 Stftek,
dem Rittmeister Theodor Seeliger 1 Stück (dieser Officier mosste
dem Regimente bis Skalitz zu Fuss nacheilen), dem Lieutenant Cari
Skalka ein Stack.
Es seien hier noch zwei Herren des Regimentes**) erwihnt:
der Regimentscaplan Franz v. Sitarski, welcher das Regiment während
des heftigen Feuers nicht verliess und durch sein aufmunterndes
Benehmen einwirkend, sich erst auf Befehl zum Verbandplätze begab;
femer Lieutenant Richard Ritter v. Kurnatowski, welcher wahrend
des geschilderten Rückzuges vom Plateau absass, einen am W^e
liegenden, schwer verwundeten Officier des 6. Jäger -Bataillons auf
sein Pferd hob und dasselbe am Zügel führend und seinen Kameraden
*) Nach der vom Obersteo Graf Kouebrodzki eingesendeten, im k. k. Kriegs.
Archiv »ifbewabrten Verlost-LiBte, sowie ans der ebendaselbst beftndliehen Ver-
last-Eingabe der Bridade v. 8chindldcker.
**) In einer dem Verfasser zar Verffignng gestellten Skiize wird besonders
ehrend des Rittmeisters Baron Düekher gedacht, dessen £scadron (die erste)
mustaiiaft geführt wurde.
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18M. 575
stAtzend, den Bfickzng fortsetzte. Er bestieg sein Pferd nicht eher,
als bis er den so vor Gefangenschaft Bewahrten sicheren Händen
flbergeben hatte.
Gegen 6 Uhr Nachmittags bezog unser Begiment ein Lager
nördlich von Skalic, am linken Aupa-Ufer bei einer Mühle.
Dieses ist eine kurze Schilderung der Ereignisse des hier
erwähnten Schlachttages.
Um so befremdender musste es demnach auf das Offtciers-
Corps unseres Eegimentes, wie auf alle Augenzeugen dieses Tages
wirken, als im Jahre 1870 die sonst so verdienstvolle anonyme
Schrift: »Kritische und unkritische Wanderungen über die Qefechts-
felder der preussischen Armeeen in Böhmen 1866* eine zwar nur
bedingungsweise*) gefällte Kritik vor die Oeflfentlichkeit brachte,
wodurch die seit 1688 noch von keiner Seite bezweifelten Leistungen
unseres Begimentes auf eine sehr kränkende Art angegriffen wurden.
Obwohl sich unsere Feder dagegen sträubt, jene Kritiken (die
übrigens vom Verfasser bereits zurückgenommen worden sind) noch-
mals an die Oeffentlichkeit zu ziehen, so erfordert es doch die Voll-
ständigkeit dieser Darstellung, hier nochmals auf den Gegenstand
einzugehen.
Im ersten Hefte der erwähnten kritischen und unkritischen
Wanderungen über die Gefechtsfelder der preussischen Armeeen in
Böhmen 1866 heisst es:
„Die österreichische Artillerie benutzte das Terrain zur Unter-
«stützuDg des Angriffs offenbar in sehr geschickter Weise (sie stand
»auf dem Plateau von Wisokow), indem sie nicht nur das Dorf von
«allen Seiten umfasste, sondern auch die zur Unterstützung der Ver-
«theidigung bestimmten preussischen Batterieen auf das Wirksamste
»flanMrte. Der Verlust einiger Geschütze kann der österreichischen
»Artillerie nur zur Ehre gereichen; er wurde dadurch bedingt, dass
»man die Terrainhindernisse nicht scheute und in seiner Position
^bis zum letzten Moment unerschrocken ausharrte.
*) Der Verfasser sagt nämlich im Vorworte:
„Ich erkläre daher bestimmt nnd feierlich, dass ich mit meiner Kritik
„nie und nirgends den leitenden Personen, ja, nicht einmal den Vorgängen an
„sich einen Vorwarf machen will.**
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576 IM«.
„Entschieden zu tadeln ist dagegen das Verhalten des EQrassier-
^Regiments Kaiser Franz Josef Nr. 6 (soll heissen Nr. 11)*), in-
, sofern nicht etwa Entschiildigungsgründe dafür vorliegen, die bis
«jetzt noch nicht in die OelTentlichkeit gelangt sind.
„Nach dem Werke des österreichischen Generalstabs stand das
„Regiment allein neben den IV» Batterieen der Corps - Geschütz-
„ Reserve auf dem Wisokower Plateau und musste sich daher —
»selbst wenn es nicht einen bestimmten Befehl dazu erhalten haben
„sollte — als Specialbedeckung der Artillerie betrachten. Jeder
„Truppentheil, der in der Nähe einer Batterie steht, haftet mit
„seiner Ehre dafllr, dass kein Geschütz in feindliche Hände Mi
„Schande der Infanterie, die in einem solchen Falle bei der Ver-
„theidigung der Geschütze nicht die Hälfte ihrer Leute verloren ; —
„Schande der Cavallerie, die zu gleichem Zwecke nicht die ganze
„Kraft und Wucht ihres Angriffes daran gesetzt hat! Trifft der
„preussische Bericht die Wahrheit, wonach die Kürassiere Angesichts
„der attaquirenden Uhlanen ohne Gegenangriff sich davon machten
„(sie!!*), so bleibt dies ein schwer auslöschlicher Flecken fQr die
„Ehre des österreichischen Cavallerie - Regiments.
„Ist aber auch nur die Angabe des österreichischen General-
„stabs- Werkes richtig, wonach die Kürassiere ihre Stellung vor der
„Artillerie verliessen und dieselbe dadurch dem Angriffe der preus-
„sischen Cavallerie schutzlos preisgaben, so wird auch dies schwer
„zu rechtfertigen sein, da der Umstand, dass das Regiment eine
„halbe Stunde im Kanonenfeuer gestanden, als ein zureichender
„Entschuldigungsgrund nicht zu erachten ist. Wird nicht die Special-
„bedeckung einer jeden Batterie fast immer in diese Ls^e kommen?
„Soll die Artillerie bis zum letzten Momente ausharren, dann muss
„ihr auch die Ueberzeugung verschafft werden, dass sie auf den
„aufopfernden Schutz der beiden anderen Waffen unbedingt rechnen
„kann. Nach dem Werke des österreichischen Generalstabs betrug
„der Totalverlust des Kürassier - Regiments Franz Joseph Nr. 11 am
„27. Juni 3 Ofßciere, 24 Mann, 50 Pferde;**) das ist freilich viel,
*) Anmerkung des Verfassers.
♦*) Nach der im k. k. Kriegs - Archive aufbewahrten, vom Oberst Graf
Koziebrodzki eingesendeten Original -Verlust -Eingabe betrug der Verlust an
diesem Tage 4 Officiere, 57 Mann, 57 Pferde. Details: siehe Gefecht bei Naohod,
am Schlüsse, Seite 574.
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18««. 577
.wenn er blos durch das halbstündige Ausharren im feindlichen
, Kanonenfeuer erwuchs. Wird die Cavallerie ihn aber als ßecht-
»fertigungsgrund für die schwere Unterlassungssünde erachten, welche
«sich das Begiment durch die Nichtannahme der Attaque, resp.
„durch das irflhzeitige Verlassen seiner Aufstellung zu Schulden
«kommen Hess ? Hierbei dürfte noch die Frage auftuwerfen sein, ob
«das österreichische Kürassier - Kegiment Terrain, Stellungswechsel,
B Formations - Veränderungen, Trennung der Escadrons u. s. f. in
«ausreichendem Masse und zweckmässiger Weise ausnutzte, um die
«Verluste in seinen Reihen zu mindern.*
Schliesslich heisst es auf Seite 115:
«In Betreff des Auftretens des Kürassier -Regiments Franz
«Josef Nr. 11 muss eine billige und gerechte Kritik ihr Urtheil so
«lange zurückhalten, bis die Gründe bekannt sein werden, welche
«das anscheinend unentschuldbare, durch und durch uncavalleristische
«Benehmen des Regiments entschuldigen mögen.''
Das Erscheinen dieser völlig unbegründeten Kritik rief einen
Sturm des Unwillens nicht nur im Regimente, sondern bei Allen,
welche demselben jemals nahe gestanden hatten, hervor.
Das Regiments- Comraando (Oberst Josef Ritter v. Rodakowski)
machte es sich sofort zur Pflicht, dieselbe in ausgiebiger Weise
zurückzuweisen und den Ruf unseres Regimentes vor der Oeffent-
Uchkeit gegen solche Anschuldigungen zu vertheidigen.
Das Regiments - Commando war vor Allem bemüht, den wahren
Verlauf der Ereignisse auf dem Plateau bei den Batterieen klar zu
stellen, um so die darüber ausgesprochene Kritik in sich selbst zer-
fallen zu machen. Es wendete sich deshalb an alle Mitwirkenden
und Augenzeugen ausserhalb des Regimentes. Auch alle Officiere,
welche an dem Feldzuge 1866 im Regimente Theil nahmen, mussten
auf das Ausführlichste relationiren, was ihnen über das Qefecht bei
Wisokow noch erinnerlich war. Das Regiments -Commando war bald
im Besitze der folgenden zur gründlichen Widerlegung der oben
erwähnten Kritik geeigneten Documente:
1. Eines Schreibens des jetzigen G.-M. Justin Graf Bolesta-
KoziebrodzM (im Jahre 1866 Oberst und Commandant unseres Re-
gimentes) an das Commando des k. k. Kaiser Franz Josef- Dragoner-
Regimentes Nr. 11 (vom 15. Jänner 1871).
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578 18««.
2. Einer Relation des Oberlieuteuants Franz Bitter Lueger
V. Thumfeld (vom 18. Jänner 1871),
3. Eines Briefes Sr. Hoheit des P.-M.-Lt. Prinzen zu ScMes-
wig - Holstein - Glücksburg an den G.-M. Graf Koziebrodzki (vom
6. Februar 1871).
4. Eines Schreibens ebendesselben an das k. k. 11. Dragoner-
Begiments-Commando (vom 14. März 1871).
5. Eines Schreibens des Hauptmannes Friedrich Filz des
k. k. v. Hutschenreiter Feld - Artillerie -Begimentes Nr. 10 an das
Commando unseres Begimentes (vom 18. Febniar 1871).
Da die sub Nr. 1 und 2 bezeichneten Documente überein-
stimmend den Inhalt der nachträglich im k. k. Kriegs -Archive auf-
gefundenen, bereits oben angefahrten Original - Belation des Obersten
Graf Bolesta- Koziebrodzki bestätigen, so entfällt deren Anführung
an dieser Stelle.
Der oben sub Nr. 3 erwähnte Brief Sr. Hoheit des F.-M.-Lt
Prinzen zu Schleswig -Holstein -Glücksburg an den G.-M. Graf
Koziebrodzki vom 6. Februar 1871 lautet:
„Athen, am 6. Februar 1871.
»Mein verehrtester General!
„Mit aufrichtigstem Danke erhielt ich dieser Tage Ihr werthes
„Schreiben vom 21. v. M. ; ich konnte es nicht früher beantworten,
„weil nur alle acht Tage von hier aus das Loyd - Dampfischiff die
„Post mitnimmt.
„Nun beeile ich mich heute, den ersten Posttag, meinen Dank
„nachzuholen und Ihnen meine Bemerkungen auf das von Omen
„verfasste memoire, zur Berichtigung der preussischen Brochüre, in
„Betreff der Betheiligung des 11. Kürassier -Eegiments, welches
„ebenso wie sein braver Commandant damals der vollsten Aneikenntuig
„sich würdig machte, hiw beizufügen.
„Wenn ich auch keine Nothwendigkeit finde, jede Brochüre
„von anderer Seite zu beantworten, so kann ich Ihnen doch nur
„vollkommen beistimmen, wenn Sie ungerechten Angriffen Buixkss
„Brochfkre über die brave Truppe, die Sie so ausgezeichnet fllhrten,
„mit Entschiedenheit entgegentreten und sie durch Thatsacben est-
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186«. 579
^kriften. Die offidellen Berichte, die aas sämmtlichen Rapports der
vZeit zusammengestellt worden sind, erschienen, um jeder einseitigen
«Beurtiieilung yorzubeugen.
,Da indessen Angriffe auf eine so brave Truppe sich doch
«wiederholen, so kann man gewiss nur beistimmen, wenn diesen von
,competenter Seite entgegengetreten wird.
,Bei ihrer Berichtigung empfehle ich daher, die ofBciellen
„Berichte in Betracht zu ziehen.
„Sie werden Sich erinnern, dass der Zweck der Vorrückung
„des 11. Kürassier -Kegimentes um den Wald, links von Wisokow,
.die Umgehung oder der Angriff der feindlichen Flanke war und
,im Einverständnisse mit der Infanterie - Brigade, welche Wisokow
,und die Weinberge links des Dorfes besetzt hatte, zum Angriffe
,des theilweise dort sich festgesetzten Feindes geschehen sollte;
„sodass, wenn der Feind aus dem Dorfe geworfen worden wäre, das
„Regiment, welches so die Flanke gewonnen hätte, ihn in Gemein-
„ Schaft mit den beiden anderen Regimentern der Brigade G.-M. von
„Schindlöcker, welche auf das Plateau rechts des Dorfes beordert
„waren, zu verfolgen und möglichst Abbruch zu thun, bestimmt
„worden wäre. Dazu musste das Regiment diese Umgehung möglichst
„gedeckt, wie es geschah, ausführen, danach abwarten, bis der Feind
„durch unsere Infanterie angegriffen und aus dem oberen Theile des
„Ortes herausgedräAgt war.
„Statt dieser Voraussetzung, welche allein die Wirkung des
„11. Eflrassier- Regimentes dort bedingen k<Mmte, wurde ab^ unsere
„In&nterie von der feindlichen aus dem Dorfe und den Weinbergen
„zurückgeworfen, der Wald, an den man sieh gelehnt, um dort ab*
„zuwarten, vom Feinde besetzt und ä beut portant in die Cavallerie
„hineingeschossen. Es blieb also nur übrig, sich (ohne dort einen
„Zweck vor sich zu haben, zu der Hauptiruppe einzurücken) auf
^itm einzigen Wege, der frei stand, znrftidrzuzieh^. Der Sumpf^
„welcher auf dem Rückmarsche theiweise hinderlich wurde, war nicht
„der eigentliche Weg, sondern hatte sich das Qanze, indem von
„links beschossen, mehr rechts gezogen, und so blieben auch die
„Geschütze, welche sich auf dem Plateau oben freiwillig dem Re-
„gimente angeschlossen und durch dasselbe gede<^, den Rückmarsch
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580 18««*
^ausfahren sollten, in diesem Sumpfe weiter rechts steck^ d. L
^zwei *) derselben, ohne wieder herausgebracht werden zu können.
«Was die halbe Escadron vom Kittmeister Graf Ensenberg
»betrifft, so bin ich fest überzeugt, dass er die Attaquen derfeind-
„lichen Uhlanen auf die Geschütze, bevor sie Platz fisuid^ um ab-
„zumarschiren, aufs Tapferste angenommen hat. DafQr sprechen die
„Aussagen der Unterofficiere, seine eigene Bravour und die that-
, sächlichen Verluste desselben.
9 Dieses hervorzuheben, nach möglichster Gonstatirung, wäre
„meiner Ansicht nach die Hauptsache ; dass er geworfen worden ist,
„selbstverstöndlich bei der Uebermacht!
„Bei Berichtigung dieser in genannter preussischer Brochflre
„vorkonmienden kritisirenden Bemerkungen, möchte ich also diese
„in meinem jetzigen Schreiben gemachten Erwähnungen nicht nn-
„ beachtet zu lassen empfehlen und Alles, was nur Nebensachen
„dabei sind, thunlichst auslassen.
„Ich benutze diese Gelegenheit, imi Ihnen nochmals meine
„vollste Anerkennung auszusprechen und für Ihre, wie des Regimentes
„Haltung und Leistungen während des ganzen damaligen Feldznges
„und wie ich mich nur mit Stolz erinnere der Zeit, wo diese brave
„Truppe, gefllhrt von einem so bewährten Commandanten, unter
„meinem Commando gestanden ist.
„Mit wahrem Kummer und wärmster Theilnahme erflfllte mich
„Ihre schwere Verwundung, die der Armee einen ihrer besten Führer
, entziehen machte.
„Möchte Ihre Gesundheit, fdr die ich die wärmsten Wünsche
„thue, sich nun mehr befestigen, dass Sie noch lange und wie bis
„dahin Ihre ausgezeichneten Dienste der Armee und dem Kaiser
„femer widmen können.
„Ennpfangen Sie noch die freundlichsten Grüsse und die hen-
„liebsten Wünsche für Ihre baldigste, völlige Wiederherstellung lud
^ seien Sie überzeugt von der unwandelbaren Freundschaft, Hoch-
, Schätzung und Anerkennung
„Ihres aufrichtig ergebenen Freundes
„Holstein m. p., F.-M.-LL*
*) Nur eines. 6iehe Belation des Hauptmannes Fils.
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18M. 581
Das Schreiben Sr. Hoheit des F.-M.-Li Prinzen zu Schleswig-
Holstein-GIücksbnrg an das k. k. Kaiser Franz Joseph 11. Dragoner-
Begiments-Commando vom 14. März 1871 lautet:
«Wien, am 14. März 1871.
«Ich kann dem Begimente nur die volle Bestätigung geben,
,dass Niemand Anders, als ich selbst, als Divisionär des Begiments,
9 an dem Gefechtstage bei Wisokow dem damaligen Begiments-
„Commandanten Graf Eoziebrodzki den ausdröcklichen Befehl er-
«theilte, das Begiment vom Plateau bei Wisokow zurückzuführen,
„nachdem die Infanterie -Brigade Waldstätten, mit welcher die Ver-
»abredung zur Wiedemahme des Dorfes Wisokow im Vereine ge-
,schehen war, einmal aus diesem Dorfe herausgedrängt und der
«Feind das Dorf und den angrenzenden Wald, an dem das Begiment
«sich aufgestellt hatte, genommen und yon dort ein so verheerendes
«Feuer auf das Begiment richtete, dass die Verluste in keinem Ver-
«hältnisse mit dem mehr zu erwartenden Nutzen standen; — auch
«die Cavallerie, nachdem diese Terraingegenstände einmal vom
«Feinde besetzt und genommen waren, keinen Zweck mehr haben
«konnte, da kein fQr diese angreifbares Object vorhanden war, welches
«zur Berichtigung allenfallsiger unrichtiger Auffassung der Sachlage,
«was das Eingreifen des Begiments in das Gefecht an jenem Tage
«betrifft, ich nicht anstehe, mit einer wiederholten Anerkennung
«seiner ausgezeichneten Haltung dabei, hier wieder auszusprechen.
«Holstein m. p., F.-M.-Lt.*
Das Schreiben des Hauptmannes Filz des k. k. von Hutschen-
reiter Feldartillerie -Begiments Nr. 10 an das Commando unseres
Begimentes vom 18. Februar 1871 lautet:
«Ehe ich zur definitiven Beantwortung der mir mit Aufforderung
«vom 6. d. M. Nr. 15/adj. übermittelten Punkte übergehe, möge es
«mir gestattet sein, zur vielleicht grosseren Deutlichkeit einen kurzen
«BflckbUck auf die fragliche Episode zu werfen, deren Endresultat
«so wenig meiner aniUnglich hoch gespannten Erwartung entsprach«
«Als ich mit noch zwei Batterieen von der vereinten Aufstellung
«der Geschützreserve des 6. Armeecorps bei Eleny abgetrennt wurde,
«um den Angriff der Brigade Waldstätten auf Wisokow zu unter--
«stützen, richtete ich sogleich mein Augenmerk auf das nOrdlicU
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582 IBM.
^ davon liegende Plateau, und nachdem ich vom Herrn Artillerie-
»Ghef Oberst von HofEmann die Erlaubnis erhalten, mir dortselbrt
„eine Aufstellung zu suchen, recognoscirte ich selb^es und fand
,eine besonders günstige, den Feind in der rechten Flanke und
^beinahe schon im Rücken enfilirende Geschützstellung, und da ich
, gleichzeitig den Anmarsch eines CavaUerie-Begiments auf diesem
»Plateau wahrnahm, überwand ich die momentanen Bedenken, welche
^sich mir bezüglich des weiter nord-5stlich gelegenen und von ans
„nicht besetzten Wäldchens, an welchem der linke Flügel meiner
„Batterie stehen würde, aufdrangen, den Gedanken festhaltend, dass
„hier alles darauf ankäme, einen schnellen, mit vereinten Kräften
.geföhrten Stoss auf das Dorf zu führen. Ich holte meine Batterie
„und setzte mich eben gegen die auf das Dorf sich bewegende feind-
„liehe Infanterie in's Feuer, als sich auch die halbe Cavallerie-
„ Batterie Nr. 7 unter Commando des gewesenen Herrn Oberlieutenants
„Piwnitzka, vom Herrn Artillerie-Chef hierzu befehligt, mir anschloss
„und welcher ich den Platz rechts von meiner Batterie als Aof-
„ Stellung anwies. Kurze Zeit darauf meldete mir eben der Com-
„mandant dieser Halbbatterie, dass sich das erwähnte Cavallerie-
„Begiment entferne; ein Blick nach rückwärts liess auch mich diese
„Bewegung erkennen, worauf ich sogleich diesen Herrn OfGcier
„beauftragte, das Begiment um Bücklassung einer Bedeckung za
„ersuchen. Sei es nun, dass das Regiment aus eigenem Antriebe
„schon eine Bedeckung bestimmte oder dem Ansuchen des Artillerie-
„Officiers Folge gab, kurz, einige Augenblicke später stellte sich
„mir ein Herr Kürassier -Rittmeister mit einer halben Eseadron
„Kürassiere iJs Bedeckung zur Verfügung, welchen ich ersudhte,
„meine linke Flanke zu schützen.
„Es schien, als ob auch der Feind das Abgehen des Cavallerie-
„Regimentes wahrgenommen hätte; denn es richtete sich nunmehr
„ein sehr starkes Schützen-, sowie auch Artillerie -Feuer auf die
„Batterie, wobei in kurz sich folgenden Momenten 8 Mann und
„10 Pferde derselben fielen, der Gefertigte selbst zweimal verwundet
„wurde und ihm zwei Pferde unter dem Leibe erschossen wurden.
„Nach einer in dieser gefährlichen Lage mit meinen Henen
„Offieieren gehaltenen kurzen Berathung, gab ich, gefusst auf die
^Wahrnehmung, dass mir der Weg, den ich zum Hinauffahren auf
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18««. 583
„das Plateaa nahm, durch den Feind schon verlegt, mithin Theile
„der Brigade Waldstätten schon zurückgewichen, die Batteiie nun-
„mehr gänzlich isolirt und in Gefahr sei, abgeschnitten und gefangen
„zu werden, meinem Herrn Batterie -Oberlieutenant Schaffer den
„Befehl, die Batterie zurück, und zwar nördlich durch den Wald zu
„fOhren, während ich noch auf dem Platze blieb, theils, um mich
„von dem gänzlichen Abgehen der Batterie zu überzeugen, theils
„wegen leichter Athemnoth, in die ich durch einen Prellschuss in
„die linke Hüfte gerieth. Die Batterie -Bedeckung ging in gleicher
„Höhe mit der Batterie, jedoch in dem schon erwähnten östlicher
„gelegenen Wäldchen zurück, während die Batterie auf dem Plateau
„ging. In der sogestaltigen Lage mm war es, als ich zum ersten
„Male während der ganzen erzählten Affaire auf dem Plateau feind-
„liche CavaUerie (Uhlanen) erblickte, und zwar kamen dieselben von
„ostseits um die südliche Ecke jenes Wäldchens, in welchem die
„Bedeckung zurückging, vorsichtig herum und schwenkten gegen
„die abgeheiide Batterie, welche den Band des Waldes, der das
„freie Plateau nördlich abschliesst, noch nicht ganz erreicht hatte.
„Ein schneller Bundblick überzeugte mich, dass ausser meiner
„Bedeckung kein Mann irgend welcher Truppe auf diesem Theile
„des Plateaus war; daher ich mit einigen Sätzen in das Wäldchen
„sprengte, dem Bedeckimgsof&ciere die Gefahr mit der Aufforderung
„zurief, sich aus dem Walde Unks zwischen die Geschütze und die
„feindlichen ühlanen zu werfen, was dieser Herr Officier auch ohne
„weiteres und ohne sich um die Stärke des Feindes zu kümmern,
„in muthigster Weise vollführte und so gewiss mit eine Haupt-
„ursache war, dass von meinen 8 Geschützen nur eines in Feindes
„Hände kam, und da nur, weil es demolirt, wenig beweglich und
„sämmtliche Mannschaft dabei durch Stich- und Hiebwunden schon
„verwundet war.
„Eine weitere Erzählung wäre, als nicht zur Frage gehörig,
„entbehrlich; bis hierher aber glaubte ich, jene Episode möglichst
„kurz, jedoch mit allen Details, wie sie mir noch im Gedächtnisse
„sind, gewissenhaft beschreiben zu müssen, um hieraus gleichsam
„von selbst die Schlussfolgerungen ziehen zu können, dass in dem
„Momente des Abmarsches des CavaUerie - Begiments über die, die
^Batterieen gefährdende Anwesenheit oder Annäherung feindlicher
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584 18««-
„Cavallerie noch nichts bekannt war, ferner, dass die Zeitdauer, in
„welcher ich nach dem Abgange des Cavallerie- Regiments noch
„im Feuer stand, vereint mit allen jenen früher erzählten Momenten
„bis zum Augenblicke, in welchem sich die feindliche Cavallerie
„zeigte und auf die Geschütze warf, eine solche war, dass man
„mit Sicherheit auf schon längeren, gänzlichen Abmarsch des Begi-
„ments schliessen, mithin selbiges nicht in der Lage sem konnte,
„för den Schutz der Batterieen eine Attaque anzunehmen. Obgleich
„ich von dem schon länger erfolgten Abmärsche des Begiments
„Gewissheit hatte, überzeugte mich, wie schon gesagt, beim An-
„ sichtigwerden der feindlichen Cavallerie der gemachte Bmidblick
„erneuert, dass ausser der Bedeckung nicht die kleinste Abtheilung
„irgend einer Truppe zum Schutze der Batterieen in der Nähe
„sei; — die feindliche Cavallerie hatte sich nur einfach auf die
„Batterieen zu werfen, was sie auch that, dürfte aber kaum auf
„das von mir durch die Bedeckung hervorgerufene Hindemiss geftsst
„gewesen sein, sonst müsste bei ihrer viel grösseren Stärke auch
„der Erfolg ein grösserer gewesen sein.
„Die Bedeckungsfrage dürfte als schon vielfach erwähnt, einer
„weiteren Erörterung entbehren, die Beistellung derselben ist als
„eine Folge des früheren Abgehens des Begiments zu betrachten,
„sonst wäre sie nicht nöthig gewesen.
„Diesen Anlass benutzend, wolle es mir erlaubt sein, meine
„besondere Freude darüber auszudrücken, dass mir in dem Schreiben
„des Begiments zum ersten Male der Name des wackeren Hern
„Cameraden und BedeckungsofBciors, Rittmeister Graf Enzenberg,
„bekannt wird. Was ich bezüglich dessen aufopfernder Handlungs-
„weise dachte, wolle gütigst aus der zuliegenden Abschrift des
„Conceptes des Berichtes entnommen werden, welchen ich in der
„Cantonnirungs- Station Unter - Waltersdorf auf der Insel Schutt
„bei Gelegenheit, als mir die Gefechts - Relationen von Nachod und
„Königgrätz zur nochmaligen Reinschrift zurückgegeben wurden,
„dem eigenen Regiments - Commando, beziehungsweise Artillerie-
„Chef des 6. Armee - Corps zur Weiterleitung vorlegte, und es
„wolle nicht ungnädig aufgenommen werden, wenn ich bitte, mich
„gütigst avisiren lassen zu wollen, ob diese Eingabe irgend einen
„Erfolg hatte oder nicht, und nachdem mich das Regiment ia
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18M. 585
„ehrender Weise bei der besprochenen Episode als massgebenden
„Theilnehmer bezeichnet, erlaube ich mir weiters um die seinerzei-
„tige Bekanntgabe zu bitten, in welcher Zuschrift, Brochüre etc. etc.
„das Regiment die beabsichtigte Entgegnung niederzulegen gedenkt.
„Prag, am 18. Februar 1871.
„Friedrich Filz m. p., Hauptmann.*
Die Abschrift des in der vorstehenden Relation erwähnten
Coneeptes lautet:
„An das löbliche k. k. Commando des Artillerie - Regimentes
„Yon Hutschenreiter Nr. 10 zu Pressburg.
„Concentrirungs- Station Unter- Waltersdorf, am 2. Septem-
„ber 1866.
„Bei Einsendung der Gefechts - Relation über die Verwendung
„der Batterie in dem Gefechte bei Nachod, am 27. Juni d. J., und
»nach reiflicher Erwägung aller Umstände, glaube ich nicht zu
»fehlen, die Handlungsweise jenes Herrn Rittmeisters, welcher der
„Batterie in ihrer letzen Aufstellung auf der Höhe und dem äussersten
„linken Flügel unserer Gefechtslinie mit einer Abtheilung im Momente
„des Bückgehens seines Regimentes, als Bedeckung zurückgelassen
„wurde, als eine verdienstvolle und für eine Belohnung würdige zu
„bezeichnen. — Dieser Herr Officier ging nämlich mit der Batterie,
„als diese sich bei Abgang jeder sonstigen Unterstützung, um nicht
„abgeschnitten und gefangen zu werden, zurückziehen musste, in
„den Wald zurück und konnte jene feindliche Uhlanen -Abtheilung,
„die gedeckt und in der Flanke anschlich, nicht bemerken, schwenkte
„jedoch augenblicklich, ohne sich zu besinnen und ohne die Grösse
„der attaquirenden feindlichen Cavallerie zu kennen, auf meinen
„Zuruf aus dem Walde und warf sich zwischen selbige und die
„längs des Waldsaumes sich hinziehenden Geschütze, ohne mehr
„Zeit zu gewinnen, gegen die feindliche Cavallerie Front zu machen
„und sich vertheidigen zu können; aber diese Bewegung allein war
„hinreichend, wenigstens sieben Geschützen der Batterie Zeit zur
„schnellsten Wendung in den Wald zu geben und sie in Sicherheit
„zu bringen; das achte Geschütz, welches demolirt und so ohne
„Beweglichkeit war, hatte, wie die Relation besagt, hierzu nicht
„mehr die entsprechende Zeit und blieb in Feindes Händen, wobei
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586 IM«.
„die Fahr- und ein Theil der Bedienungsmannschaft nieder gemacht
„wurde. Von der Bedeckungsmannschafk wurden Viele durch Piken-
fc Stiche verwundet, ohne sich vertheidigen zu können.
„Der gehorsamst Gefertigte in seinem Pflichtgefühle, theils
„aber auch in Folge des einige Momente früher erhaltenen Prell-
„ Schusses, welcher mich auf Augenblicke athemlos machte, war
„nebst seinem Batterie - Trompeter und einem Corporale, welche
„beide mich unterstützen wollten, der Letzte der rückgehenden
„Batterie, daher Zeuge dieser Attaque und des aufopfernden muth-
„vollen Entgegenwerfens dieses Herrn Bittmeisters. Nachdem mir
„aber, wie schon gesagt, die Bedeckung im letzten Momente bei-
„ gegeben wurde, ich nach der Attaque dieselbe aus den Augen
„verlor, mithin unser Beisammensein im Ganzen nur kurze Zeit
„dauerte, konnte ich den Namen dieses Herrn Bittmeisters nicht
„erfahren imd bitte ein löbliches k. k. Regiments - Commando ehr-
„ erbietigst, es wolle gnädigst diese That dem hohen 6. Armee-
„Commando zur gerechten Würdigung bei etwaigen Belohnungs-
„ antragen zur Eenntniss bringen.
„Ich erlaube mir nur noch beizufügen, dass ich in der Schnel-
„ligkeit rothe Aufschläge, wie solche das Kürassier - Regiment
„Nr. 11 trägt, zu bemerken glaubte.
„Friedrich Filz m. p., Hauptmann.*
Auf Grund dieser Documente wendete sich das Begiments-
Commando an den damals vor Paris stehenden Verfasser der
«kritischen und unkritischen Wanderungen '', um von ihm eine Be-
richtigung seiner ungerechten, aus einer unrichtigen Auffassung der
Tfaatsachen hervorgegangenen Kritik zu erlangen.
Der damals anonyme, nunmehr als königl. preussischer General-
stabs-Major Kühne bekannte Verfasser der „Wanderungen" entsprach
dieser Aufforderung in der loyalsten und ritterlichsten Weise in der
Vorrede zum zweiten Hefte seiner Schrift.
Nach einer kurzen Schilderung des Inhaltes der oben erwähnten
Documente erklärt der Verfasser (pag. XI.) Folgendes:
„1. Das Regiment Kaiser Franz Joseph Kürassiere Nr. 11 ist
„nur auf ausdrücklichen Befehl Sr. Hoheit des F.-M.-Li Prinzen
tu Holstein — nicht aber aus eigner, etwa durch die Verluste
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IM«. 587
,p hervorgebrachter Initiative ~ vor dem Abfahren der Artillerie aus
.seiner SteUnng anf dem Wisokower Plateaa zurückgegangen.
„2. Im Momente seines Abmarsches hatten die entsandten
„Patrouillen von den allerdings nicht zu fern stehenden, aber gut
«gedeckten preussischen Escadrons Nichts entdeckt und erschienen
»daher die V/^ Batterieen am Plateau noch in keiner Weise von
„feindlicher Cavallerie bedroht.
,3. Es wurde vom Begimente eine halbe Escadron als Special-
„Bedeckung fQr die IVa Batterieen commandirt und bei dessen Ab-
»marsche auf dem Plateau zurückgelassen.
„4. Das Regiment kam sonach als solches nicht in die Ge-
jilegenheit, zum Schutze der Batterieen eine feindliche Attaque an-
» zunehmen und kann ihm unter solchen Umständen der Verlust der
„Geschütze nicht zur Last fallen, noch der harte Vorwurf eines
y.durch und durch uncavalleristischen Benehmens^ treffen.
,5. Auch die vom Begimente als Geschützbedeckung detachirte
„Halb -Escadron hat ihre Schuldigkeit voUkonunen erfüllt, da es
„namentlich durch den Bericht des Hauptmanns Filz als constatirt
„anzunehmen ist, dass dieselbe zum Schutze der abziehenden Batterie
„die Attaque der preussischen ühlanen wirklich annahm und nur
„deren üebermacht wich. Es liegt hier eine Lücke in den preus-
„sischen Berichten, welche diesen Zusammenstoss mit der feindlichen
„Cavallerie nicht erwähnen. Vielleicht lässt sich dies dadurch erklären,
„dass man die grosse Masse derselben noch im Abzüge bemerkte
„und über die Fortnahme der Geschütze und den Kampf mit den
„Bedienungsmannschaften die kleine Abtheilung Kürassiere vergass,
„welche die Attaque zum Schutze der Batterieen nicht gescheut hatte. **
Kehren wir nun wieder zur Schilderung der weiteren Begeben-
heiten zurück.
Am Abende des 27. Juni wurde die Brigade G.-M. v. Schind-
löcker auf Befehl des F.-M.-Lt. Br. Ramming zur Deckung der
linken Flanke der Aufstellung gegen Kostelec entsendet. Die Brigade
nahm nördlich von Zlic Stellung, weil sie wegen der grossen Dunkel-
heit Zemow, den eigentlich bestimmten Punkt, nicht erreichen konnte.
Speciell unser Regiment hatte um 10 Uhr Abends den Befehl
erhalten, nach Zemow zu marschiren. Es übernachtete mit der
Brigade, vom Feinde nicht belästigt, auf dem Plateau zwischen Zlii
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588 18M.
und Zernow, rechts der Strasse, und zwar mit dem Begimente Kaiser
Uhlanen Nr. 4 im ersten Treffen.*) Von hier aus wurde fleisdg
patrouillirt.
Von 8 Uhr früh des 28. Juni an war das Vorrücken des
Feindes von Nachod und Eostelec her deutlich wahrzunehmen. Unser
Begiment ging bis gegen Zemow vor, nahm dort auf knne Zeit
Stellung und kehrte dann in die frühere Position zurück.
Da die Brigade G.-M. v. Schindlöcker nunmehr durch bedeutende
feindliche Kräfte aller Waffengattungen in ihrer Stellung auf das
Heftigste angegriffen wurde, musste sie sich nach einigen gelungenen
Attaquen in Folge des heftigen Kleingewehr- und Kanonenfeuers,
welches die Preussen in dem fdr die Cavallerie durchaus nicht
geeigneten Terrain gegen sie entwickelt«, durch das Defil^ fechtend
auf Skalic zurückziehen. Hier nahm unser Begiment „in Masse' im
Stadtgraben Stellung. Kurz darauf erhielt der Oberlieutenant Be-
giments - Adjutant, Alexander Bitter Borzecki v. Kozarz, den bereits
oben erwähnten Prellschuss am Fusse.
An diesem Tage kam unser Begiment nicht mehr in Action.
Zufolge Disposition des Armee - Commando's wurde die I. Be-
serve - Cavallerie - Division mit dem 8. Corps gegen Mittag zuröck-
genommen und bezog ein Lager bei Dolan, wo sich das 4. Coips
wieder zur Aufnahme des 6. und 8. Corps aufgestellt befend. Die
Brigade G.-M. v. Schindlöcker deckte von 4 Uhr Nachmittags an
den Bückzug des 8. Corps bis Ti:ebe§ow und langte um 7 Uhr
Abends im Lager bei Dolan an.
Die Verluste an diesem Tage betrugen:**)
Stab: verwundet 1 Officier (Oberlieutenant Alexander von
Borzecki); 1. Escadron: todt 1 Mann, 1 Pferd, verwundet 1 Pferd;
4. Escadron: verwundet 1 Mann, 1 Pferd, vermisst 4 Mann, 4 Pferde;
3. Escadron: vermisst 5 Mann, 7 Pferde. Summa: todt 1 Mann,
I Pferd; verwundet 1 Offizier, 1 Mann, 2 Pferde; vermisst 9 Mann
II Pferde. Summa Summarum: 1 Officier, 11 Mann, 14 Pferde.
*) Nach der Gefeehtsrelation des Obersten Schmid, Generalsttbs- Chefs
der I. Reserve - Cavallerie - Division.
**) Nach der im k. k. Kriegs -Archive aufbewahrten Original -Verlast«
Eingabe des Obersten Graf Koziebrodski.
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IM«. 589
Während der heftigen Kanonade bei Zlic wnrde dem Führer
Michael Balawajder der 1. Escadron das Pferd erschossen. Der
Beiter fiel unter das sich fiberschlagende Pferd. Nach längerer Zeit
erst gelang es dem Ffihrer, sich von der Last des Pferdes m befreien.
Bei dieser Gelegenheit blieb ein Stiefel, der ihm bei seinem Be-
mfihnngen vom Fusse gerutscht war, unter dem Pferde liegen. Obwohl
sich feindliche Uhlanen - Patrouillen näherten, hob Balawajder mit
der grOssten Eraftanstrengnng das Pferd, nahm seinen Stiefel auf,
und nachdem er keine Zeit mehr hatte, sich damit zu bekleiden,
behielt er ihn in der Hand und erreichte so laufend unser Regiment
bei Skalic.
Ffir seine feste Haltung und die ausgezeichnete Ffihrung seines
^gimentes am 27. und 28. Juni wurde der Oberst Justin Graf
Bolesta-Koziebrodzki vom Divisions - Commando (F.-M.-Lt. Prinz
zu Schlesswig- Holstein -Glficksburg) dem Armee - Commando fttr
den Leopolds - Orden vorgeschlagen,*) femer:
Zur Allerhöchsten Anerkennung: Oberstlieutenant Franz Graf
SchaaflFgotsche,**) för den eisernen Kronen -Orden Hl. Classe: Ritt-
meister Alfred Graf Enzenberg (todt), und för das Militär -Verdienst-
kreuz: die Oberlieutenants Wilhelm Ritter Lozinski v. Schwerttreu
und Alexander Ritter Borzecki von Eozarz.
Am 29. Juni, um 4 ühr frfih, brach unser Regiment im Brigade-
Verbände nach Dubenec auf, marschirte jedoch in Folge eines Gegen-
befehles um 10 Uhr frfih in das Bivouac b^ Salnei (zur Unter-
stützung des 2. Corps, welches jedoch nur in ein Geschfitzgefecht
fiber die Elbe verwickelt wurde), wo die Brigade Aufstellung auf der
Höhe, Front nach Osten, nahm. Patrouillen gingen fiber Prode und
Hehnanic gegen Wölsdorf und Chwalkowic.
Im Lager bei Salnei Qbemahm der Rittmeister Theodor Seeliger
das Commando der 3. Escadron statt des erkrankten Rittmeisters
Alois Br. Gussich. Dort blieb unser Regiment am 80 Juni. Gegen
4 Uhr frfih war es in Folge des Feuers bei Gradliz gegen das
2. Corps allarmirt, verUess jedoch seine Stellung nicht. Nachmittags '
*) AotenBtüok aus dem k. k. Kriegs-Arokive ddto. Salney, vom 90. Juni 1866.
**) Mit der Bemerkung des DivitionB-Oemmandos: „W^ er das Yerdienst-
kreoz bereits hat."
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590 t8M.
um 3Vs Uhr wurde zum zweiten Male aOarmirt; das Begiment
rückte gegen Gradliz Tor, ohne dass es 4ort zur Action kam.
Gegen Abend langte vom Armee - Commwdo der Befehl fiir
die I. Beserve-Cavallerie- Division an, um Mitternacht über Sahei,
Jeabin nach Trotina aufzubrechen. Die Brigade G.-ML v. Schind-
I9cker marschirte an der Tete. *)
Nach einem anstrengenden Nachtmarsche traf die L Besene-
Cavallerie- Division am 1. Juli bei Trotina ein, rastete dort knne
Zeit und setzte alsdann den Marsch nach Lochenic fort, wo nofler
Begiment um Vt? Uhr früh das Lager wesüich der Chaussee bezog
und daselbst bis zum Schlachttage von Königgrätz blieb.
Von Lochenic aus gingen Patrouillen über Smifiz gegen Opocno
und Dobrnika.
Ueber die Thaten unseres Begimentes in der Schlacht bd
Königgrätz entnehmen wir der Belation des Obersten Schmid, G^enl-
Stabschefs der L Eeserve - Cavallerie - Division, Folgendes:
,Li der Frühe **) (um 6 Uhr) vernahm man Geschützfeuer in
,nord- westlicher Bichtung, welches immer stärker wurde, wonwf
,pdie Division um 8 Uhr aus dem Lager bei Lochenic abrückte und
sich östlich von Sweti aufstellte.
»Laut Armee -Befehl nämlich hatte die Division für den Fall
„eines allgemeinen Angriffes, welcher am Tage vorher viurgesehen
„war, östlich von Sweti Aufstellung zu nehmen und dort zur ^eoen
„YerfDgung des Armee - Commandanten zu verbleiben.
„Dort angelangt, wurde sie auf die Höhe von Ghlum vorgezogen,
„wo sie sidi in Brigade - Staffeln links vorwärts, jede Brigade in
„Doppelkolonne, formirte. ***) Brigade Solms an der T^
„Die Division blieb in dieser Beserve - Stellung bis NachmitUg,
„circa IV2 Ul^i ^ plötzlich in der rechten Flanke der ScUacht-
„linie bei Chlum feindliches Infanterie - Feuer begann, auch einige
„Geschützkugeln von dieser Seite herüber kamen, von welcher aach
„starke Bauch wölken auftti^gen, welche als feindliche Besetsangs-
„ Signale gedeutet wurden.
*) An demselben Tage rückte ein grösserer Ergänzungs- Transport tob
d«r D«pOt-£scadron z^ unserem Beghnente ein.
^) Um 5 Uhr früh kochte unser Begment abw
***) Zwischen Bozbiric und der Königgrätzer - Chaussee.
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ISM. 501
»Die Brigade Schindlöcker, welche links von Chlum, in der
«Tiefe aufgestellt war, und vor welchem Dorfe unsere Infanterie
«stand, wurde durch das feindliche Infanterie - Feuer aus dem Dorfe
^sowohl, als auch aus dem Hohlwege rechts rückwärts und aus
«Gärten in Flanke und Bücken beschossen.
«Es bestätigte sich, dass feindliche Infanterie sich bereits in
«Chlum festgesetzt habe.
«Gleich, nachdem dieses von uns wahrgenommen worden
«war, hatte die Cavallerie - Batterie Nr. 5/ VI. augenblicklich Front
«nach rückwärts gemacht und die anrückenden feindlichen Abthei-
«lungen durch Kartätschenladungen zurückgeworfen, während das
,4. Uhlanen - Regiment, welches zunächst stand, gegen dieselben
«vorging und sie mit der sechsten Escadron zurückwarf, wobei die
«Batterie Nr. 6/VI. herbei eilte, um sie zu unterstützen, bis die
«feindliche Infanterie sich in einem Hohlwege und in Gärten rück-
«wärts festsetzte.
»Von dort aus wurde nun unser Infanterie Corps de Reserve
«durch diese feindlichen Abtheilungen beschossen, welche jedoch
«durch die beiden Cavallerie - Batterieen zum Schweigen gebracht
«wurden. Oberst Graf Koziebrodzki von Kaiser -Kürassiere Nr. 11
«hatte zugleich mit der 3. Escadron seines Regiments die Attaque
«auf feindliche Infanterie ausgeführt, wobei er selbst schwer ver-
«wundet fiel, sowie Rittmeister Seeliger todt auf dem Platze blieb
«und die Escadron fast aufgerieben wurde.
«Die Brigade Schindlöcker wurde, nachdem sie vom morde-
«rischsten Feuer gelitten, von der nach Langenhof zurückgezogenen
«Reserve - Brigade Solms angenommen.
„G.-M. v. Schindlöcker mit seiner Brigade hatte trotz dieses
«Feuers den rechten Flügel auf das Musterhafteste gehalten und
«war erst^ nachdem er die vorbrechende Infanterie geworfen, aus
«dem Feuer herausgezogen, gegen das er, sowie beide Batterieen,
«nach seit- und rückwärts hatte Front machen müssen.
«Beim Bückzuge der Armee nahm die I. Reserve - Cavallerie-
« Division eine Stellung in der vor- und seitwärts liegenden Ebene,
«um den Bückzug der Infanterie zu decken, wobei die Division in
«Front und Flanke stark beschossen wurde.
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592 18M.
„Feindliche Cavalleric- Linien, mit Infanterie zur Seite, zeigten
„sich auf den Höhen gegenüber und weiter rechts, welche bereits
„mit feuernden Batterieen versehen waren.
»Durch die Brigade Schindlöcker, vom Generale persönlich
„vorgefahrt, — das Begiment Stadion Kürassiere, unterstOtzt von
„zwei Escadronen Kaiser Kürassiere, denen das Begiment Kaiser
„Uhlanen Nr. 4 folgte, — wurde gegen die ihnen mehr rechts
„entgegenrückenden feindlichen Cavallerie- Linien eine Attaqae aus-
„ geführt, welche derart gelang, dass sie bis auf ein zweites feind-
„liches Cavallerie - Treffen durchbrach, welches nach grossen Ver-
„lusten zurückwich. Diese Brigade litt dabei ebenfalls bedeutend
„vom feindlichen Infanterie - Feuer, welches bei allen Gelegenheiten
„zur Deckung der feindlichen Cavallerie in Anwendung gebradit
„wurde.
„Durch diese gelungene Attaque*) wurde der weitere unge-
„fährdete Bückzug der Infanterie ermöglicht und die feindliche
„Cavallerie von der augenscheinlich beabsichtigten Verfolgung ab-
„ gehalten, — ja, die Beiterei des Feindes kam dort von nun an
„gar nicht mehr zum Vorschein. Es ist dabei noch zu erwähnen,
,dass, wo immer feindliche Cavallerie sich im Gefechte mit ganzen
„Begimentern der Division eingelassen hat, dieselbe jedesmal geworfen
, worden ist.
„Die Division rallirte sich hierauf möglichst rasch ausser dem
«Bereiche des feindlichen Feuers und folgte dem Bückzuge nach
„Pardubic. Verfolgung vom Feinde fand in keiner Weise mehr statt,
»als durch Geschützfeuer.*
Ueber die Attaque des Obersten Graf Koziebrodzkj auf die
feindliche Infanterie sagt die mehr erwähnte, dem Verfasser vom
k. k. Begiments - Commando zur Verfügung gestellte Skizze, in's
Detail eingehend, Folgendes:
„Kaiser Uhlanen Nr. 4 attaquirten im Schwann, wahrend der
„Oberst Graf Koziebrodzki den Aufmarsch und die Attaque gegen
„die feindliche Infanterie commandirte. Gleichzeitig fuhren die
„Batterieen auf und eröfbeten das Feuer. Nur die nach der ,Üm-
*) Bei derselben wurde der Oberlieutenant Conrad Drexler uueret B«-
gimentes duroli einen Säbelhieb verwandet*
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18««. 593
,kehrtschwenkung* an der Tete des Regiments befindliche 3. Esca-
,dron vollführte den Aufmarsch, da die anderen Escadronen das
^Commando zum Aufmarsche nicht vernommen hatten. Mit dem
^Obersten an der Spitze jagt die 3. Escadron — gefolgt vom Reste
„des Regiments in der Colonne — gegen den Feind; der Hohlweg
»Chlum-Rozberic wird im Fluge übersetzt, doch bevor die Escadron
„an den Feind kommt, ist sie bereits aufgerieben und versprengt.
»Oberst Graf Koziebrodzki und Oberlieutenant Regiments -Adjutant
,von Borzecki sinken schwer verwundet vom Pferde; der Com-
.mandant der 3. Escadi-on, Rittmeister Theodor Seeliger*) erhält
, einen Schuss in den Arm, ruft noch em kräftiges , Hurrah!" um
,im nächsten Augenblicke, von einer zweiten Kugel getroffen, zu
»Boden zu sinken, wo er, von noch mehreren Schüssen getroifen,
,den Heldentod stirbt. Oberlieutenant Rothauscher verliert sein Pferd
„und geräth in Gefangenschaft; von der braven Mannschaft sind
,kaum noch 20 zu Pferde.**) G.-M. von Schindlöcker sieht diese
„heroische Niederlage und giebt, noch am Boden stehend, da er sein
„Pferd eben verloren hatte, den Befehl zur Umkehr der übrigen
„Escadronen. Oberstlieutenant Graf Schaaifgotsche übernimmt das
»Regiments -Commando und commandirt die „Umkehrschwenkung*
„im Trab. Bei dieser Gelegenheit verliert Oberlieutenant von Lueger
„sein Pferd unter dem Leibe, das Regiment reitet theil weise über
„ihn und derselbe sieht sich der Gefangenschaft preisgegeben. Da
„sprengt Führer Mtynarczyk der 3. Escadron heran, giebt dem Ober-
„lieutenant sein Pferd und eilt selbst gegen die Batterie zu Fuss,
„wo er einen Protzkasten besteigt und sich so rettet. Er erhielt für
„diese wackere That die silberne Tapferkeits - Medaille 2. Classe.*
Im k. k. Kriegsarchive befindet sich ein von 4er Division
F.-M.-Lt. Prinz Holstein an das k. k. Armee - Commando ein-
*) Onkel des Verfassers, aos Wolfenbüttel im Herzogthame Braunsohweig
gebürtig.
*♦) „Zum Vorgehen zur Attaque, welche der Oberst Graf Koziebrodzki
„dem Bittmeister Seeliger befohlen, muss zur Aufklärung bemerkt werden, dass
„zur Entwicklung nur Raum für eine Escadron da war. Nach dem Feinde
„sehend, war zur Bechten die Batterie und das 4. Uhlanen-Begiment, zur
„Linken ein tiefer Hohlweg, beinahe Abgrund; sonst würde es der Oberst Graf
„Koziebrodzki nicht unterlassen haben, das ganze Regiment zu entwickeln und
„mit diesem dann auf die Preussen loszugehen.
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594 18««.
gereichter Belohnungs- Antrag für tapferes Verhalten in der Schlacht
bei Königgrätz (3. Juli). Derselbe macht folgende Officiere unseres
Begimentes namhaft:
, Oberst Graf Koziebrodzki. Wegen glänzender Tapferkeit und
^vorleuchtenden Beispieles bei jeder Gelegenheit, so auch hier, wo
„er schwer verwundet blieb (Antrag: Leopolds -Ordens -Bitter).
„Eittmeister 1. Classe Gustav Br. Dückher. Wnsste seine Esca-
„dron während der ganzen Schlacht in der grössten Ordnung und
„Schlagfertigkeit zu erhalten und nach der Attaque augenblicklich
„zu ralliren. (Antrag M.-V.-K.)
„Oberlieutenant Franz Ritter von Lueger. Machte mit heftigem
„Fieber, an dem er seit zwei Tagen litt, die Schlacht mit und
„zeichnete sich durch nihiges, entschlossenes und aufmunterndes
„Benehmen aus. (Antrag M.-V.-K.)
„Regiments -Kaplan Franz von Sitarski. Machte schon die
„Gefechte am 27. und 28. Juni mit und that sich durch sein tapferes
„aufinunterndes Benehmen hervor, war stets auf den Verbandplätzen
„gegenwärtig, im Verbinden der Verwundeten hilfreich und sprach
„den Verwundeten Trost zu. (Antrag: goldenes geistliches Verdienst-
„kreuz pro piis meritis.)
„Aspam bei Mistelbach, am 15. Juli 18G6.
„Holstein m. p.*
Ueber das Schicksal des obenerwähnten Oberlieutenants Friedrich
Bothauscher erfahren wir das Nähere aus der nachfolgenden Ein-
gabe des Obersten Graf Schaaffgotsche unseres Begimentes an das
k. k. I. Cavallerie- Divisions -Commando zu Grosswardein, ddto. Kecs-
kemöt, vom 30. Jänner 1867:
„Durch das Graf Haugwitz 38. Linien - Infanterie - Begiments-
„ Commando bin ich nachträglich zur Kenntniss gelangt, dass der
„hierseitige HeiT Oberlieutenant Friedrich Bothauscher in der Schlacht
„bei Eöniggrätz, am 3. Juli 1866, nachdem ihm bei der durch die
„3. Escadron des Begiments auf die bei Chlum postirte preussische
„Infanterie ausgeführte Attaque sein Pferd erschossen und er durch
„die scharf nachrückende Infanterie gefangen genommen wurde, sich
„selbst ranzionirte, dem ersten Bataillone des obbenannten Begiments
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18««. 505
Kanschloss und mit selben den Sturm auf die nördlich gegen Chlum
^gelegnen Höhen ausführte."")
„In Erwägung dessen, dass der Herr Oberlientenant, als ihm
„sein Pferd erschossen, er als wehrlos gefangen, sich selbst wieder
„befreite und mit einem fremden Truppenkörper zu Fuss erneuert in
„das Eampfgewühl stürzte, um seiner Pflicht als Soldat und Officier
„nachzukommen und hierbei eine aussergewöhnliche Tapferkeit und
„Geistesgegenwart an den Tag legte, erlaube ich mir, von dieser
„vollführten schönen That die Meldung mit der Bitte gehorsamst zu
„unterbreiten, diesen Officier Allerhöchsten Ortes allergnadigst nam-
„haft zu machen, wobei ich mir noch beizufügen erlaube, dass der
„benannte Herr Oberlieutenant, obwohl der sechste im Kange, auch
„jetzt, während der dreimonatlichen Beurlaubung des Herrn Ritt-
„meisters Escadrons - Commandanten Scipio Bitter v. Ferro das Com-
„mando der 5. Escadron ad Interim führt, durch seinen unermüdlichen,
„durch Sachkenntniss gepaarten Fleiss und Eifer in der Ausbildung
„seiner ihm anvertraut gewesenen Abtheilung und der dadurch
„erzielten guten Eesultate zur ferneren Aneiferung der Allerhöchsten
„Anerkennung sich erneuert würdig gemacht hat.
„Schaaffgotsche m. p., Oberst."
Auf Grund dieser Eingabe verlangte das k. k. Armee -Ober-
Commando zu Wien vom k. k. Graf Haugwitz 88. Infanterie - Be-
gimente einen Bericht über das Sachverhältniss, welcher folgender-
massen lautet:
„In gehorsamster Erledigung der hohqn Indorsat- Verordnung
„vom 14. d. Mts. C. K. Nr. 289, welche in der Anlage mitfolgt,
„wird ehrfurchtsvoll berichtet, dass die diesseitigen Herrn Haupt-
sleute zweiter Classe Bobert yoji Grünenwald und Karl Stöckl
„bestätigen, dass am 3. Juli 1866 während der Schlacht bei König-
„grätz, unmittelbar vor dem Zeitpunkte, als dieses Begiment zum
„Sturme gegen Chlum anrückte, ein Oberlieutenant und ein Ge-
„meiner**) eines Kürassier -Begiments, beide zu Fuss sich dem
„Begimente anschlössen und den Sturm mitmachten.
*) Bei diesem Sturme gerieth Bothauscher zum zweiten Male in preus-
sische Gefangenschaft
*^ Der Name dieses Braven ist leider in Vergessenheit gerathen.
38*
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596 18««.
„Der Herr Oberlieutenant soll den obigen Officieren mit-
„getheilt haben, dass er in feindlicher Gefangenschaft gewesen, durch
„die österreichische Infanterie wieder befreit worden sei.
„Nach dem misslungenen Sturme auf Chlum gerieth dieser
„Oberlieutenant gleichzeitig mit dem Herrn Hauptmanne Carl Stöckl
„in Gefangenschaft, und hier erftihr dieser Herr Hauptmann, dass
„der Oberlieutenant Friedrich Rothauscher heisse und vom 11. KU-
„ rassier - Regimente sei.
„Hauptmann Stöckl, über die Umstände, unter welchen seine
„Gefangennehmung erfolgte, gerichtlich vernommen, berief sich auf
„diesen Herrn Oberlieutenant, worauf dessen gerichtliche Vernehmung
„beim 11. Kürassier -Regimente eingeleitet wurde.
„Chrudim, am 23. Febi-uar 1867.
„M. Joelson m. p., ObersÜt
Hierauf wurde von Sr. k. k. Apostolischen Majestät mit Aller-
höchsten Cabinetsschreiben vom 1. April dem Oberlieutenant Friedrich
Rothauscher für sein tapferes Verhalten im Feldzuge gegen Preussen
das Militär - Verdienstkreuz mit der Kriegsdecoration AUergnädigst
verliehen.
Auch der Regiments - Caplan Franz v. SitarsM wurde nach-
träglich, zufolge Allerhöchsten Cabinetsschreibens vom 1. April 1867,
mit dem goldenen geistlichen Verdienstkreuze decorirt
Vom Regiments - Commando wurden endlich folgende Leute
zur Belohnung vorgeschlagen : *)
„Escadrons-, una Divisions - Trompeter Georg Ruschka. Hat
„in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli während des Mel^s,
„wobei dem Herrn General - Brigadier v. Schindlöcker das Pferd
„erschossen wurde, sein Pferd zur Verfügung gestellt und sich da-
„ durch der grössten Gefahr der Gefangennehmung Preis gegeben.
„Wachtmeister Friedrich Birner. Wollte in der Schlacht bei
„Königgrätz dem Herrn G.-M. Brigadier v. Schindlöcker, dessen
„Pferd erschossen ward, sein eigenes Pferd zur Verfügung stellen,
„was ihm jedoch durch das Vorkommen des Escadrons - Trompeters
*) Original -Belohnungs- An tragi aufbewahrt im k. k. Kriegs -Archive.
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186«. 5Ö7
«Boschka vereitelt wurde und führte nach dem Abgehen des Herrn
.Lieutenants Skalka seinen Zug mit grosser Bravour.
, Gemeiner Valentin Kopalla. Ist in der Schlacht bei König-
.grätz am 3. Juli 1. J. in preussische Gefangenschaft gerathen und
«ist es ihm gelungen, aus seiner Haft aus Danzig zu entweichen
,und in Gesellschaft galizischer Flösser in Bauemtracht bis nach
.Warschau zu gelangen.
»Wachtmeister Johann Kuttas. Weil er durch sein vorzügliches
.Beispiel und aufmunterndes Benehmen, sowohl im Geschütz-, als
.auch im Kleingewehr -Feuer seinen Zug in der schönsten Ordnung
.und Buhe erhielt, ihn auch nach der Attaque augenblicklich rallirt
.gehabt hat, sich übrigens auch in den beiden früheren Gefechten
.bei Skalic am 27. und 28. Juni durch sein braves tapferes Be-
. nehmen ausgezeichnet.
.Escadrons- qua Divisions - Trompeter Franz Hawel. Hat sein
.Pferd dem Herrn Bittmeister Graf Bowrowski, Galopin des Herrn
.G.-M. v. Schindlöcker im heftigsten Geschütz- und Kleingewehr-
.feuer zur Verfügung gestellt und musste sich zu Fuss der Ge-
.fangenschaft preisgeben.
„Gemeiner Johann Smik und Max Bednar attaquirten für sich
.eine Abtbeilung von 10—12 preussischen Beitern gegen Chlum zu,
.wurden von ihnen umringt, hieben mehrere herab, und vertrieben
.mit noch zwei mittlerweile herbeigeeilten Huszaren die Uebrigen.
.Dem Gemeinen Smik wurden auch an diesem Tage zwei Pferde
.unter dem Leibe erschossen.
„Zugsfuhrer Josef Nagele. Hat seinen, durch den heftigen
.Kugelregen wankend gemachten Zug durch sein Zm*eden und sein
.äusserst muthiges Benehmen an den Feind gebracht; ist schwer
.verwundet am Schlachtfelde liegen geblieben.*)
„Zugsföhrer Andreas Mtynarczyk. Hat dem Herrn Oberlieute-
.nant v. Lueger, nachdem dessen Pferd erschossen war, im heftigsten
.Kugelregen unaufgefordert sein eigenes Pferd gegeben und wurde
.gefangen**) genommen.
*) Erhielt einen Schuss in die Brust. £r flüchtete sich, als er Nachts
zur Besinnung kam, in ein Dorf, gewann einen Bauern, der ihn verkleidete
und pflegte, sodass Nagele genesen, nach drei Monaten zum Regimen te einrückte.
"^j Nach der mehrfach berührten Skizze rettete er sich, indem er eineq
Protzkasten bestieg.
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598 IM«-
„Gemeiner Johann Kopoiuk. Zeichnete sich dadurch aus, dass
»er den Herrn Oberlieutenant Graf Potocki, welcher von Feinden
«umringt war, heraushieb und bei der Ballirung thätigst mitwirkte,
,, seine Kameraden zu sammeln.
„Gemeiner Albert W^glarz. Hat, durch den Gemeinen Kopciok
„aufgefordert, zur Befreiung des Herrn Oberlieutenants Graf Potocki
„mitgewirkt.
„Gemeiner Casimir Dudik. Banzionirte sich selbst, indem er
„die ihm escortirenden feindlichen ühlanen niederschlug und durch
„die Elbe schwamm.
„Divisions -Titular- Stabstrompeter Johann Schoffer. Hat des
„Herrn Oberaten und Regiments - Conmaandanten sowohl in den
„Gefechten bei Skalitz am 27. und 28. d. M., als auch in der
„heutigen Schlacht bei Chlum nie verlassen und während des
„heftigsten Kugelregens den verwundeten Herrn Oberlieutenant und
„Regiments -Adjutanten Alexander v. Borzecki auf den Verbandplatz
„gefQhrt."
Wir verliessen unser Regiment nach der Schlacht von König-
grätz, auf dem Rückzuge nach Pardubic. Die zurückgebliebenen
Theile des Regimentes wurden gesammelt. Dabei geschah es, dass der
Führer Martin Marek, von einer Flintenkugel getroffen, liegen blieb.
Gegen %Q Uhr wurde der eigentliche Rückzug über Opotowic
nach Pardubic angetreten, wo die Division um ^|sjll Uhr Abends
eintraf und an der Elbe lagerte.
Der Verlust unseres Regimentes in der Schlacht bei König-
grätz war folgender:'^)
„Stab: todt 2 Pferde; verwundet 1 Stabs - Officier, (und ge-
„fangen) und der Regiments -Adjutant.
„1. Escadron: todt 7 Mann, 18 Pferde*
„3. Escadron: todt 1 Officier, 17 Mann, 55 Pferde; blessirt
»28 Mann; vermisst 1 Officier, 7 Mann, ^20 Pferde.
,5. Escadron: blessirt 1 Officier, l*Mann, 3 Pferde; vermisst
„5 Mann, 21 Pferde.
„4. Escadron: vermisst 9 Mann, 13 Pferde.
„Todt: Rittmeister Seeliger.
*) Eingabe de« 11. Klirassi er -Regiments, aufbewahrt im k. k. Kriegs-
Archive.
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18««. 599
»Blessirt und gefangen: Oberst Qraf Eoziebrodzki.
»Blessirt: Oberlieutenant Regiments - Adjutant v. Börzeckiund
»Oberlieutenant Drexler.
„Vermisst: Oberlieutenant Rothauscher.
„Unter dem Leibe wurden Pferde erschossen : Den Oberlieute-
,nants v. Lueger und Rothauscher.*
Summa des Verlustes: todt 1 Officier, 24 Mann, 75 Pferde;
verwundet 3 Officiere, 29 Mann, 3 Pferde; vermisst 1 Officier,
21 Mann, 54 Pferde.
Summa Summarum: 5 Officiere, 74 Mann, 132 Pferde.
Laut Disposition des Armee -Gommandos hatte die Division
am 4. Juli in Chrast einzutreffen; da jedoch der Befehl dazu nicht
rechtzeitig anlangte, so marschirte*) die Division nach Hohenmauth.
Um 4 Uhr Nachmittags rückte unser Regiment auf Vorposten und
am 5. Juli, früh 6 Uhr, nach Krauna ab, wo es um 12 Uhr anlangte.
Den 6. Juli, des Morgens um 7 Uhr, wurde der Marsch über
Prosec und Mladoßow nach Sebranic fortgesetzt und es wurden
Patrouillen gegen Leitomischl entsendet.
Nunmehr erfolgte ein Armee - Commando - Befehl ddto. Zwittau,
vom 6. Juli, dass die drei Reserve - Cavallerie - Divisionen und die
I. leichte Cavallerie - Division ein Cavallerie - Corps unter dem Com-
mando des P.-M.-Lt. Prinz Holstein zu bilden, und ihren Marsch
nach Wien, den Rückzug der Armee deckend, den Weisungen des
Prinzen Holstein gemäss, fortzusetzen hätten.
Das Commando der I. Reserve -Cavallerie -Division übernahm
der G. -M. Prinz Solms.
Am 7. Juli erfolgte der Marsch nach Policka. An diesem Tage
war ein preussisches Cavallerie - Streifcorps bei Zwittau angelangt,
wo sich der grösste Theil des grossen Trains befand. Einige Kanonen-
schüsse genügten, um in der Train - Mannschaft grosse Verwirrung
und Unordnung herbeizuführen. Vom Train unseres Regimentes,
welcher sich ebendort befand, wuiden laut Meldung des Ritüneisters
Rödiger 8 Mann und 11 Pferde vermisst.
*) Die Armee führte den Rückzug in drei Oolonnen aus, wobei die
I. Reserve- Cavallerie - Division bei der 3. grösstentheils aus Cavallerie bestehen-
den und dem Commando des Kronprinzen von Sachsen unterstellten Colonne
eingethoilt war.
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600 18M.
Am 8. Juli wurde über Brüsau, am 9. nach Czemahöra mar-
schirt. Der bisherige Froviantofficier, Bittmeister Ködiger, flbemahm
statt des Krankheits halber beurlaubten Rittmeisters v. Ferro das
Commando der 5. Escadrou, Lieutenant Skalka dagegen die Froviantur.
Nach einem Basttage marschirte die Division am 11. Juli
nach B^eezkowitz; unser Begiment kam in Gantonnirungen nach
Medlanka bei Brfinn. Dasselbe verliess Medlanka noch um 11 Uhr
Nachts und marschirte über BrQnn nach Pohrlitz, wo es am 12. Juli,
um 6 ühr früh, ankam.
Den 13. Juli übernahm der mit der Südarmee aus Italien
herbeigeeilte siegreiche Erzherzog Albrecht das Commando des
Gesammt- Heeres mit dem Hauptquartiere Wien.
Die Division setzte am 13. Juli den Bückzug hinter die Thaya
fort und traf im Lager hinter Nikolsburg bei Drasenhofen ein.
Unser Begiment rückte zur Unterstützung der Brigade Mendel
nach Lundenburg ab,*) wo letztere seit 9. Juli stand und von den
Freussen bedroht wurde.
Am 14. Juli**) marschirte die Division nach Foisdorf und büeb
in der hier genommenen Aufstellung am 15., mit den Aussentruppen
bei Foysbrunn. Um 11 Uhr Nachts brach die Division nach Gauners-
dorf auf, wo sie am 16. früh anlangte. Doii rückte imser zur
Brigade Mendel detachirt gewesenes Begiment von Lundenburg wieder
zur I. Beserve - Cavallerie - Division ein. Letztere marschirte am
17. Juli nach Wolkersdorf, am 18. in das Lager im Frater bei Wien,
wo Nachmittags Se. Majestät der Kaiser erschienen.
Am 20. Juli ***) traf die Division in dem ihr zugewiesenen Can-
tonnirungs -Bayon Fischament-Bauchenwarth-Ebergassing-Wilfleins-
dorf-Göttlesbrun ein. Der Stab der Division kam nach Schwaadorf,
das Corps -Hauptquartier nach Trautmannsdorf; von unserem Eegi-
mente der Begimentsstab, der I. Divisionsstab, die 3. und 4. Escadron
nach Wilfleinsdorf, der II. Divisionsstab, die 1. und 5. Escadron nach
Sarasdorf..
*) £s traf am 14. Juli in der Stärke von 324 Keltern in Lundenburg ein.
**) An diesem Tage ging ein Krganzungs -Transport (36 Mann, 36 schwere
Pferde) für unser ßegiment von Steinamanger über Wiener-Neustadt per Bahn ab.
***) An diesem Tage ging ein fiemonten - Transport (1 Offioier, 34 Mann,
91 schwere Pferde) für die Depot -Escadron unseres Regimentes von Wien naeb
Steinamanger ab.
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18M. 601
Mannschaft und Pferde waren durch die seit Mitte Juni un-
unterbrochen erduldeten Strapazen so erschöpft, dass einige Tage
Buhe nothwendig waren.
Nach kurzer Zeit war aber das Begiment in Folge des Eifers
der Officiere und des guten Geistes der Mannschaft wieder eben so
kampftüchtig, als früher.
Mit dem 22. Juli trat eine fünftägige Waffenruhe ein. Am 23.
fand in der Pfarrkirche zu Wilfleinsdorf ein Seelenamt für die
gefallenen Ofidciere und Mannschaft statt, welchem das ganze OfQ-
ders- Corps unseres Regimentes und ein grosser Theil der Mann-
schaft beiwohnte. Zu dieser Feierlichkeit rückten auch zwei Züge
der 3. und zwei Züge der 4. Escadron aus.
Am 24. Juli Abends traf der Befehl vom Armee - Conmiando
ein, wonach das für die Dauer der letzten Marschbewegungen auf-
gestellte Cavallerie - Corps - Conmiando mit 25. Juli aufhören sollte
und die drei Beserve-Cavallerie- Divisionen wieder in ihr früheres
selbststandiges Yerhältniss zu treten hätten.
Gleichzeitig wurde der I. Beserve - Cavallerie - Division nach-
stehende Ordre - de - bataiUe bekannt gegeben:
„Armee- Commandant: F. -M. Erzherzog Albrecht. Corps-
„Commandant: F.-M.-Lt. Prinz Holstein. Divisions -Commandant:
,G.-M. Prinz Solms- Braunfels. Brigadier: G.-M. von Schindlöcker/
Am 26. Juli^) erfolgte, da noch nichts über den Abschluss
des Waffenstillstandes bekannt geworden war, die Disposition zur
Concentrirung der Armee zwischen der Donau, der Fischa und dem
Neusiedler -See. Danach hatte die I. Beserve -Cavallerie -Division
am 27. nach Bohrau, am 28. nach Gattendorf zu marschiren; jedoch
schon am 26. Juli kam der Gegenbefehl. An diesem Tage wurde
zu Nikolsburg ein vierwöchentlicher Waffenstillstand geschlossen,
welcher am 2. August Mittags zu beginnen hatte. Bis dahin wurde
die Waffenruhe verlängert, und blieb unser Begiment in den zuge-
wiesenen engen Cantonnirungen. **) Am 5. August marschirte das-
*) An diesem Tage traf ein 40 Mann, 40 Pferde starker Erg&nzungs-
Transport, von Steinamanger kommend, in Wilfleinsdorf bei unserem Regi>
mente ein.
**) Am 1. August ging ein £rgänzungs - Transport für unser Begiment
per Bahn von Steinamanger bis Wiener -Neustadt und dann weiter nach Wilf*
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602 IM«.
selbe in eine zufolge des abgeschlossenen Waffenstillstandes vom
Generalstabsofficiere Bittmeistar Br. Oenuningen ausgenüttelte aas-
gedehntere Cantonnirung. Der Kegiments-, I. Divisionsstab und die
4. Escadron kamen nach Mannersdorf, die 3. Escadron nach Som-
merein, die 5. Escadron nach Hof, das II. Divisions -Gommaudo and
drei Züge der 1. Escadron nach Qötzendorf, ein Zug der 1. Esca-
dron nach Pischelsdorf. Am 7. August kamen: die 3. Escadron
(Oberlieutenant von Lozinski) nach Hof, der U. Divisionsstab (M^or
von Andrzejowski) und zwei Züge der 1. Escadron nach Wimpassing,
zwei Züge der 1. Escadron nach Homstein (Lieutenant Graf Spiegel),
Escadrons - Commando und zwei Züge der 5. Escadron nach Aa
(Rittmeister von Ferro), ein Zug der 5. Escadron nach Loretto
(Oberlieutenant Graf Fotocki), ein Zug der 5. Escadron nadi
Stotzing (Wachtmeister Schubert), während der Begimentsstab
(Oberstlieutenant Graf Schaaffgotsche), I. Divisionsstab und 4. Esca-
dron in Mannersdorf blieben.
Da zu jener Zeit die Wiederaufnahme des Krieges gegen Itali»
in Aussicht stand, ging das Commando der operirenden Armee
sammt Armee - Intendanz am 8. August nach Görz ab. Die L Re-
serve-Gavallerie- Division trat nun, zufolge des Armee -Befehles
Nr. 8 vom 8. August, in allen militär - administrativen und den
laufenden dienstlichen Angelegenheiten unter das Commando Sr. kai-
serlichen Hoheit des G.-d.-C. Erzherzogs Carl Ferdinand^ Conunan-
direnden zu Wien. Demgemäss erhielt die Division am 10. August
folgende neue Ordre - de - bataille :
„Landes - General - Commando : G. - d. - C. Erzherzog Carl Fer-
„dinand; Divisionär: F.-M.-Lt. Prinz Holstein; Brigadier: G.-M.
«von Schindlöoker.'
Jedoch schon am 17. August traf der F.-M. Erzherzog Albrecht,
von Görz kommend, wieder in Wien ein, in Folge dessen die
I. Reserve • Cavallerie - Division in operativer Beziehung wieder
unter Se. kaiserliche Hoheit den F.-M. Erzherzog Albrecht n
stehen kam.
Den 21. August kehrte der Oberlieutenant Friedrich Bothauscher
aus der Kriegsgefangenschaft zurück.
leinsdorf, am 3. August ein Remonten- Transport für die Depot -fisoadron nfteii
Steinamanger (1 Offleier, 20 Mann, 56 schwere Pferde) von Wien ab.
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ISM. 603
Am 28. August '*') erhielt unser Begiment den Marschbefehl
nach Ungarn nach folgendem Marschplane :
29. August Abmarsch nach S. Margarethen^ 30. Zinkendorf,
31. Kapuvär, 1. September**) Rast, 2. Szill, 3. Marczaltö, in welcher
Station der Begiments-, n. Divisionsstab und die 5. Escadron bis
zum 22. September verblieben, während die 4. Escadron nach Däka,
der I. Divisionsstab und die 3. Escadron nach Eoväcsi und die
1. Escadron nach Acsäd kam.
Am 10. September wurden in Marczaltö durch den F.-M.-Lt»
Prinz Holstein die verliehenen Tapferkeits - Medaillen vertheilt, wie
folgt: die silberne Tapferkeits - Medaille 1. Classe dejn Führer Josef
Nagele der 3. Escadron; die silberne Tapferkeits -Medaille 2. Classe
dem Stabsti'ompeter Johann Schofler des Stabes, dem Wachtmeister
Johann Euttas der 1., dem Wachtmeister Ferdinand Schubert der 5.,
dem Führer Andreas Mtynarczyk der 3., dem Führer Balawajder
der 1., dem Escadrons - Trompeter Franz Hawel der 1., dem Esca-
drons - Trompeter Georg ßuschka der 3., den Qemeinen Johann
Kopciuk der 4, Albert Weglarz der 4., Johann Smyk der 1., Max
Bednar der 1., Casimir Dudek der 5., Anton Grudek der 4., Jan
Latawiec der 3. und Anton Koropko der 5. Escadron.
Stabswachtmeister August Birner erhielt die belobende Aner-
kennung.
Gleichzeitig nahm der hochverehrte Führer der Division,
F.-M.-Lt. Prinz Holstein, welcher im Momente der Gefahr stets
der Erste gewesen war, mit herzlichen, anerkennenden Worten Ab-
schied von unserem Begimente und erliess nachträglich (am 14. Sep-
tember), von Baab aus, folgenden Abschiedsbefehl an seine bisherige
Division :
„Nachdem mir von Sr. Majestät eine neue Bestimluung ertheilt
»worden und ich daher die Division, die ich das Glück und die
»Ehre hatte, im letzten Feldzuge zu f&hren, leider übergeben muss,
»drängt es mich noch, der Division, ihren bewährten Führern, Offi-
*) Tags zQVor war ein am 23. August von Steinainanger über Gans,
Warisohdorf, Oedenburg uud Gschies marsohirter firgänznngs - Transport
(37 Mann, 37 sohwore Pferde) in Mannersdorf für unser Begiment eingetroffen.
**) An diesem Tage wurde der Oberstlieutenant Franz Graf Schaaffgotsche
zum Obersten befördert.
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604 18«6.
, eieren und Mannschaft beim Abschiede meinen aufrichtigen Dank,
„meine tiefgefühlteste, wahrhafte Anerkennung des Ganzen, wie
„jedes Einzelnen aus vollem Herzen auszusprechen.
„Nie wird die Erinnerung in meiner Brust erlöschen der Tage,
„wo diese, von ritterlichem Geiste beseelte Truppe freudig und
„todesverachtend, alle Gefahren und MQhen des Krieges mit unver-
„ gleichlicher Aufopferung bestand.
„Das theuerste Andenken wird es mir bleiben, dieser Division
„angehört imd sie geführt zu haben. An ihr lag es nicht, wenn der
„Erfolg dieses Feldzuges kein glücklicher war.
„Den gefallenen Cameraden der braven Division, die f&r Kaiser
„und Vaterland ihr Leben gelassen, wollen wir ein ehrendes Denk-
„mal in unserer Brust erhalten, ihr Opfer, ihr Vorbild soll uns zu
„späteren Thaten anspornen. „Für immer mit Gott, für Kaiser und
„Vaterland!"
„Mit schwerem Herzen trenne ich mich von der braven L Be-
„serve-Cavallerie- Division, deren Leistung in dem letzten Kriege
„ihr das Anrecht giebt, ein schönes Blatt in der Kriegsgeschichte
„der k. k. Cavallerie auszufüllen. Ihr Wohl imd Wehe wird auch
„das meine stets bleiben.
„Mein innigstes und aufrichtigstes Lebewohl und wärmsten
„Dank Ihnen Allen!*
Statt des F.-M.-Lt. Prinz Holstein erhielt unser Eegiment
den G.-M. Bn Edelsheim zum Divisionär.
Indessen traf der weitere Marschplan in die definitive Friedens-
Dislocation Kecskem^t in Ungarn ein. Der Kegimentsstab, der
II. Divisionsstab und die 5. Escadron marschirten am 23. September
von Marczaltö nach Päpa, am 24. nach Väros-Löd, wo diesen Tag
auch die 4. Escadron*) anlangte. Der Weitermarsch der genannten
Abtheilungen erfolgte vereint über Veszpröm (25), Kencse (27.),
Lepsöny (28.), Kälöz (29.), Czecze (1. October), Duna-Földväi (2.),
Sölt (3.), Fülöpszälläs (5.), Izsäk (6.), am 7. October nach Kecskernft.
Am 26. und 30. September, sowie am 4. October waren Rasttage.
Der I. Divisionsstab und die 3. Escadron marschirten von
Koväcsi aus, die 1. Escadron von Acsäd aus, am 23. September
*} Sie marschirte am 24. September von Daka naoh Varos-Löd.
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18««. 605
nach Väros - Löd, dann gemeinschaftlich weiter über Yeszpr^m (24.),
Kencse (25.), Leps^ny (27.), Kälöz (28.), Czecze (29.), Duna-Föld-
vär (1. October), Sölt (2.), Akasztö (3.), Vadkert (5.), Majsa (6.),
am 7. October an ihren Bestimmungsort, und zwar der I. Divisions-
stab und die 1. Escadron nach Szegedin, die 3. Escadron nach
Fflegyhäza.
Nach dem Einrücken der 2. (Depot) Escadron in Kecskemft,
am 21. October, marschirte die 5. Escadron nach Dorozsma ab, so
dass unser Begiment nunmehr folgendermassen dislocirt war:
Kegimentsstab, 11. Divisionsstab, 2. und 4. Escadron in Kecs-
kem^t, 3. Escadron in Fdlegyhäza, 5. Escadron in Dorozsma, I. Divi-
sionsstab und 1. Escadron in Szegedin.
Am 25. October wurde das 11. Kürassier-Regiment vom Kriegs-
auf den Priedensfuss gesetzt.
Um diese Zeit wurden demselben die Auszeichnungen bekannt
gemacht, welche Se. Majestät der Kaiser zufolge Allerhöchster Ent-
schliessung vom 3. October 1866 Einzelnen unseres Regimentes in
Anerkennung hervorragend tapferer und sonst verdienstlicher Lei-
stungen im Feldzuge gegen Preussen zu verleihen Allergnädigst
geruht hatten.
Das Militär- Verdienstkreuz mit der Kriegs-Decoration erhielten
die Rittmeister Alexander v. Borzecki und Wilhelm v. Lozinski.
Die Allerhöchste Anerkennung wurde ausgesprochen den Ritt-
meistern Carl Leidesdorf, Alfred Graf Enzenberg *) und dem Re-
giments - Caplane Franz v. Sitarski; nachträglich dem Obersten
Justin Graf Bolesta - Koziebrodzki **) und dem Rittmeister Theodor
Seeliger. ***)
*) In einem Briefe an den Verfasser vom 12. April 1879 sagt der G.-M«
Graf Koziebrodzki:
„Der Verlust des Bittmeisters Grafen Enzenberg und des Rittmeisters
„Beeljger ging mir unendlich nahe; denn das waren in jeder Hinsicht Tor-
„züglicbe Officiere, wie sie nur ein Regiments -Oommandant wünschen kann.''
**; Wurde am 11. October 1866 zum 8. Kürassier-Regimente Prinz Carl
von Preussen transferirt und mit selbigem Tage der Oberst Franz Graf Schaaff-
gotsche zum Commandanten unseres Regimentes ernannt. Am 11. October wurde
auch der Major Carl Reales des 8. Kürassier-Regimentes als Oberstlieutenant
nun 11. Kürassier-Regimente transferirt.
***) Das Belobungsschreiben wurde nach seinem Tode der Familie zugestellt*
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606 18C«.
Am 16. October nahm der Brigadier Gr.-M. v. Schindlöcker
mit nachstehenden kurzen, aber herzlichen Worten Abschied tob
unserem Kegimente:
»Ich bedaure, von Euch nicht persönlich Abschied nehmen zu
»können. Ich habe Euch achten gelernt im diesjährigen Feldzuge,
»und wird mir dieses brave Regiment im ewigen Angedenken bleiben,
»was ich auch im Kegimente zu verlautbaren bitte. ^
Das Brigade - Gommando übernahm der G. - M. Chevalier Isidor
Prouvy de Menü et Plassigny am 28. October.
Den 1. December begann folgende Begimentsequitation in
Kecskem^t:
Commandant und Reitlehrer: Major Gustav Baron Dückher;
Theorie -Lehrer: Rittmeister Hugo Förster; Hippologie: Thierarzt
Lambert Wagner ; Frequentanten : Rittmeister Alexander Ritter Bor-
z^cki V. Kozarz, Rittmeister Johann Pouchly; die Oberlieutenants
Nicolaus Graf Cavriani, Emil Ritter von Aulich, Conrad Drexler,
Dominik Venchiarrutti, Roman Ritter Podlewski v. Bogorya; die
Lieutenants 1. Classe Carl Jellinek, Richard Ritter v. Kurnato wski;
die Lieutenants 2. Classe Franz Graf Spiegel, Zeno Graf Goess,
Ludwig Sigmund und Alfred Br. Rieger.
Am 9. December trat eine Unterofflciersschule in Szegedin unter
dem Commando des Oberlieutenants Oskar Renzhausen in's Leben.
AabaBg iir XIII. Periode.*)
Die Organisation der k. k. österreichischen Armee war von
jener der übrigen Staaten und namentlich von jener Preussens und
Italiens vielfach und in den wesentlichsten Dingen verschieden.
Vor Allem hatte sich Oesterreich mit einer Truppenzahl
begnfigt, welche im Verhältnisse zu seiner Bevölkerung weit geringer
war, als die seiner Nachbarn.
Während Oesterreich bei einer Bevölkerung von circa 35 Ml-
lionen Einwohnern, im Ganzen 600.000 Mann aufbieten konnte,
*) Dem k. k. Generalstabswerke lyOesterreiohs Kämpfe im Jahre 1866'
entlehnt.
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18««. 607
stellte Prenssen durch eine stärkere Anspannang der Volkskraft
fttr den Kriegsdienst bei einer Bevölkerung von nur 18 Millionen
660.000 Mann und Italien, bei einer Bevölkerung von circa
22 Millionen, 360.963 Mann.
Die beiden letzteren Staaten zusammen waren also Oesterreich
durch ihre Kriegsorganisation um circa 420.000 Mann fiberlegen.
Die militärische Organisation Oesterreichs genügte fQr gewöhn-
liche Kriegsfälle, ferner fDr solche, in denen es als deutsches
Bundesmitglied auf die natQrliche Hilfe des deutschen Bundes
rechnen durfte; fflr den Krieg gegen den mit Italien verbündeten
preussischen Staat war die Organisation Oesterreichs aber nicht
berechnet.
Das innere Gefflge des östeiToichischen Heeres war auch nicht
so fest und unabänderlich gegliedert, wie jenes Preussens.
Während in Preussen das nach Armee-Corps gegliederte Heer
im Frieden und im Kriege die gleiche Formation behielt, was die
Bfistungen zum Kriege sehr vereinfachte, war die Ordre-de-
bataille der österreichischen Armee eine wandelbare, wodurch die
Mobilisirung des Heeres mit bedeutenden Schwierigkeiten ver-
bunden war.
Das Misslichste an der Organisation des österreichischen
Heeres war aber, dass die kaiserlichen Truppen, der inneren poli-
tischen Verhältnisse wegen, selten in jenen Provinzen liegen konnten,
aus denen sie sich recrutirten, was die Mobilisirung derselbea
selbstverständlich verzögerte und complicirte, während in Preussen
und theilweise auch in Italien die in ihren Heimatsbezirken
stehenden Armeekörper sich binnen weniger Tage, wenigstens was
die Mannschaft betraf, auf den Kriegsfuss setzen konnten.
Die Schwierigkeiten der Mobilisirung des österreichischen
Heeres konnten indessen wohl noch durch ausserordentliche Thätig-
keit der Militär-Behörden mehr oder minder rasch überwunden
werden, — gegen die unverhältnissmässige Uebermacht der beiden
feindlichen Staaten aber bot die Organisation kein Mittel.
Es wäre offenbar Sache der auswärtigen Politik des Staates
gewesen, den letzteren vor Lagen zu bewahren, in denen sich der-
selbe kaum mit Erfolg zu behaupten vermochte; Oesterreich hatte
aber doch Grund auf die Allianz mehrerer deutscher Staaten zu
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608 18<«.
rechnen, obgleich solche Hilfe sich leider nach manchen Erfahrungen
über derartige Bündnisse als eine sehr zweifelhafte und unsidiere
erwies.
Oesterreich war in Folge dessen im Doppelkriege, dem es
entgegenging, imd von welchem sein Bestand für die Gegenwart
mid die Zukunfb abhing, vor Allem auf die eigene Kraft angewies^.
Es bestanden vor dem Ausbruche des Krieges 7 Armee-Corps.
Ein Armee-Corps zahlte in der Regel vier selbstständige Brigaden.
Die Cavallerie-Regimenter waren nach Bedarf in der Monarchie
(zum grossen Theile in Ungarn) dislocirt und formirten schon im
Frieden Brigaden aus zwei bis drei Regimentern mit einer rier-
pfQndigen Cavallerie-Batterie.
Zwei bis drei solcher Brigaden bildeten eine Cavallerie-
Division,*) welche schwere (Reserve) oder leichte Divisionen Wessen,
je nachdem die Mehrzahl der Cavallerie-Regimenter, aus denen sie
bestanden, schwere oder leichte Regimenter waren.
Die Cavallerie rangirte in zwei Gliedern, führte den Säbd
oder die Lanze und eine Kapsel-Pistole und war in jeder Beziehung
eine ausgezeichnete zu nennen.
Die ganze Armee war mit einfachen und vorzüglich Exerdr-
und Manövrirvorschriften versehen und Hess in der Leichtigkeit
ihrer Evolutionen nichts zu wünschen übrig. Nur fehlte es ihr an
gründlichen, den Forderungen des Krieges entsprechenden Hebungen
im grossen Style.
Nach dem Feldzuge (15. September 1866) wurde Se. kaiser-
liche Hoheit der Erzherzog Albrecht zum Armee-Ober-Comman-
danten ernannt. Sr. Majestät dem Kaiser unterstanden nunmehr
das Armee-Ober-Commando und das Reichs-Kriegs-Ministerium als
oberste Militär-Behörden.
♦) Die Armee-DivlBionen waren, wie Bohon in der vorigen Periode
erwähnt ist, als erste strategische Einheit abgeschafft.
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SV. Pniedti*)
FriedeMepMbe. 1867 bis C. Mai 1879.
Am 4. Februar 1867 wurde der P.-M.-Lt. Prinz Sohns- 1867.
Braunfels zum Commandanten der I. Cavallerie - Division (Gross-
Wardein), zu welcher unser Regiment gehörte, ernannt.
Mit General - Commando - Verordnung vom 17. Febraar erhielt
das Regiments-Commändo den Befehl, eine Escadron für die Dauer
der Beschälperiode nach Nagy-Körös zu verlegen. Dorthin marschirte
die 2. Escadron des Begimentes am 28. Februar. Zufolge einer
weiteren General -Commando- Verordnung vom 6. März wurde der
Regimentsstab von Kecskemöt nach Szegedin verlegt. Der Abmarsch
erfolgte am 11. März (über Fölegyhäza und Kis-Telek).
Den 16. März 1867 wurde der Rittmeister 1. Classe Gustav
Br. Dückher unseres Regimentes zum Major befördert und am
5. April zum Kürassier -Regimente Ludwig I. König von Baiem
Nr. 10 transferirt.
Den 1. April fand die Auflösung der Unterofflciers-Bildungs-
Schule in Szegedin statt.
Am 1. Juni kam der vierte Zug der 1. Escadron in das
Szegediner-Castell; der zweite Zug der 1. Escadron von Tap^ nach
Szöreg. Den 14. Juni brach die 2. Escadron von Nagy-Eörös auf,
Buurscbirte über Eecskem^t, Als<}-Alpär, Gsongräd, Szentes und
fiold-Mezö-Väs&rhely und kam am 20. Juni in Makö an.
Gelegentlich der Uebergabe der 1. Escadron erhielt der Ritt-
meister Jobann Ponchly mittelst Regiment^febles vom 4. Juli
folgende Belobung:
,Dem Herrn Rittmeister Pouchly, welcher nun wieder das
.Conmoiando der 1. Escadron an Herrn Bittmeister Bödiger übergab
*) Der Verfasser beabsichtigt diese Periode bis zum 200jährigen Jubi-
ISum des Regimentes (20. December 1888) auszndehnen, weshalb der Anhang
ZQ derselben erst dann geliefert werden wird.
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610 18«7-I87».
,und dieses während des Zeitraumes von drei Monaten zur grössten
„Zufriedenheit unbeschadet des Uniformirungs- und Handcassa-
» Geschäftes, dann Stabsdienst -Commando's f[lbrte, kann ich nicht
»umhin, för seine an den Tag gelegte Thatigkeit, unermüdeten
„Fleiss und ünverdrossenheit im Namen des Dienstes meinen Dank
„auszusprechen und dieses zu verlautbaren.
„Schaaffgotsche m. p., Oberst"
Zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers wurde
am 18. August in aUen Stationen des Regimentes eine feierliche
Eirchenparade abgehalten. An diesem Tage war es auch, wo sich
in Makö der Ffihrer Michael Eicbuczynski durch persönlichen Mnth
auszeichnete, indem er den Gemeinen Anton Pid mit eigener Lebens-
gefahr vom Tode des Ertrinkens in der Maros rettete. HiefQr wurde
dem Führer Eicbuczynski die belobende Anerkennung des Eriegs*
ministeriums zu Theil.
Am 5. September visitirte der Commandirende von Ungarn,
G.-d.-C. Friedrich Forst zu Liechtenstein die 1. und 5. Escadron
sowie die Begimentsmusik auf dem Szegediner Exercir-Platze.
üeber das Resultat der Inspicirung sagt der Regiments-
Befehl vom 8. September:
,Se. Durchlaucht der Commandirende von Ungarn, HenG.-d.-C.
„Fürst Friedrich von und zu Liechtenstein, hat bei Visitiruug der 1.
„und 5. Escadron seine vollste Zufriedenheit ausgesprochen.
„Den Chargen dieser Abtheilungen ftlr ihre Verdienste meinen
„Dank zollend, gebe ich dies allgemein bekannt
»Schaaffgotsche m. p., Oberst*
Am 9. September wurde der in Szöreg stationirte zweite Zng
1. Escadron in die bisherige Gensdarmerie - Caseme zu Szegedin
verlegi
Am 18. September musterte der Brigadier G.-M. Chevalier
de Prouvy die 1. und 5. Escadron in Szegedin, am 19. die 2. Es-
cadron in Makö, am 20. die 3. Escadron in F^egyhiza und am
21. die 4. Escadron in Eecskem^t.
Der Brigadier sprach sich, wie es im Regiments-Befehle vom
22. September heisst, über das Aussehen, die Abrichtung und
die Schlagfertigkeit unseres Regimentes in jeder Beziehung ausser*
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18«7-187». 611
ordentlich befriedigt aus und erstattete in diesem Sinne höheren
Ortes seine Belation.
Am 1. October trat unter dem Commando des Majors Carl
Yon Andrzejowski des Begimentes die erste nunmehr systematisch
eingefllhrte Brigade - Officiersschule in Eecskem^t ins Leben. Als
Lehrer fungirten: Major Carl von Andrzejowski (Dienst-Beglement,
Eiercir - Beglement , Erläuterung der Militär -Strafgesetze); Sitt-
meister 2. Classe Hartwig Freiherr von Wersebe des 9. Kürassier-
Begimentes (praktischer und theoretischer Reit-, dann Turn-, Fecht-
und Voltigir - Unterricht, sowie Abrichtungs - Beglement im zweiten
Jahrgange); Bittmeister 1. Classe Alexander du Jarrys de la Boche
des 4. Uhlanen - Begimentes (die Gegenstände des Bittmeisters
Br. Wersebe im ersten Jahrgange); Bittmeister 1. Classe Hugo
Förster unseres Begimentes (unter gleichzeitiger Fortführung des
4. Escadrons - Commando's : Organisation, Geometrie, Geometral-
Zeichnen, praktische Messkunst, Situationszeichnen, Terrainlehre,
allgemeine Kriegsgeschichte, Militär-Geographie, Taktik und Feld-
Instruction) ; Oberlieutenant Boman Bitter von Podlewski unseres
Begimentes (polnische Sprache; gleichzeitig Frequentant) und Cur-
schmied Jeckel unseres Begimentes (Hippologie).
Als Frequentanten wurden vom Begimente in die Brigade-
Ofificiers - Schule commandirt: die Oberlieutenants Emil Bitter von
Aulich, Clemens Graf Schmissing, Boman Bitter von Podlewski;
die Lieutenants August von Kurnatowski, Friedrich Thurneyssen,
Zeno Graf Goess, Carl Dammers und Carl Jellinek«
Am 6. October trat unter dem Commando des Oberlieutenants
Oscar Benzhausen eine Unterofßciers - Bildungs - Schule in Makö
in's Leben.
Den 31. October wurde die 1. Escadron von Szegedin nach
Dorozsma, dagegen die 5. Escadron von Dorozsma nach Szegedin
verlegt.
Zur Frequentirung des Courses in der Central - Cavallerie-
Schule zu Wien fttr das Schuljahr 1867/68 wurde der Bittmeister
1. Classe Scipio Bitter v. Ferro bestimmt (Anfang am 1. November).
Den 1. November wurde unser Begiment in ein Dragoner-
Begiment umgestaltet und fahrt seit jenem Tage die Bezeichnung:
,k. k. Kaiser Franz Josef Dragoner-Begiment Nr. 11.*
39*
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612 1867-197»,
Zufolge AlleriiOclister Entschliessung vom 27. December wurde
der bisherige Brigadier, G.-M. Chevalier de Prouvy in den Bake-
stand versetzt. An dessen Stelle trat der Q.-M. Freiherr v. Waldegg.
Bemonten erhielt nnser Regiment 1867 theils von der stabilen
Bemonten-Assent-Commission in Budapest, theils ans dem Mei5-
hegyeser Oestfite; ausserdem am 5. Mai 31 Pferde vom ao^
lösten 9. Landes-Gensdarmerie-Commando.
1868. Mit Allerhöchster Entschliessung vom 18. Februar 1868
geruhten Se. Majestät der Kaiser folgende Aenderungen im Stande
der Cavallerie AUergnädigst zu verfQgen:
„1. Die Musikbanden sind mit Ende März gänzlich auixulösen.*)
„2. Der Friedensstand der berittenen Gemeinen ist bd allen
»Regimentern auf 98 per Escadron herabzusetzen. Die Dragonar-
»Begimenter, welche dermalen nur 5 Escadronen haben, errichten
»die 6. Escadron.
»Sämmtliche CavaUerie - Begimenter werden den Gesammt-
»Friedensstand mit 27 Officiers - Charge- und 690 Mannschafts-
„Dienst-Pferden, im Ganzen 717 StQck annehmen.
»Für die zur Aufstellung gelangenden Ergänzungs-Depöts hat
»jedes Regiment 1 berittenen-, 1 unberittenen Wachtmeister,
»1 berittenen Führer, 1 berittenen, 1 unberittenen Corpora!, dann
»10 unberittene Gemeine im Stande zu behalten.*
Diese Veränderungen sollten mit dem 1. April in's Leben
treten. Die neu formirte 6. Escadron unseres Begimentes kam in
der Stärke von 1 Bittmeister (Alexander Bitter Borzecki v. Koran**)
2 Oberlieutenants, 2 Lieutenants, 2 Wachtmeistern, 4 Führern,
8 Corporalen, 1 Escadrons - Trompeter, 98 berittenen und 10 nnbe-
rittenen Gemeinen, 1 Curschmiede, 1 Biemer und 5 Offidersdienem
nach Hold-Mezö-Yäsirhely. Am 1. April kam ferner die 3. Escadron
von F^legyh&za nach Csongräd und von der 2. Escadron das Com-
mando und zwei Züge von Makö nach Nagy-Lak, die anderen zwei
*) Jene rnnsikkondige Mannsohaft nnieres Regimentee, derea Beibekaltu;
im eigenen Stande mit Rücksicht anf ihre specielle Qoalificaüon dem Dienstes-
bedürfnisse nicht mehr entsprach, wurde zur Infanterie transferirt.
**) ßis dahin Commandant der zweiten Escadron, übergab der Bittmeister
Yon Borz^eki das Commando derselben dem Rittmeister Johann PoieUj;
letzterer seinerseits das bis dahin geführte Cassa-Geschäft, die Magaiins-Vtf-
waltung und den Stabsdienst dem Lieutenant Carl Jcllinek.
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18«7-t87** 613
Zfige nach Palota. Es lag nunmehr die 1. Escadron in Dorozsma,
das Escadrons - Conunando und Vz 2* Escadron in Nagy-Lak,
'/i 2, Escadron in Palota, die 3. Escadron in Csongräd, der U. Divi-
sionsstab und die 4. Escadron in Kecskem^t, der Regimentsstab,
L Divisionsstab und die 5. Escadron in Szegedin und die 6. Esca-
dron in Hold-Mezö-Visdrhely,
Die Mannschaft des Ergäuzungs-Depdts war bei den Escadronen
eingetheilt.
Die Unteroffiders - BilduDgsschule in Makö war bereits am
17. März aufgelöst. Die Schlussprüfung fiel glänzend aus, in Folge
dessen der Oberst und Begimentscommandant Franz Graf Schaaff-
gotsche noch am 17. März folgende Belobung erliess:
,Die Regiments -Unteroffiziers -Schule, welche ich heute der
B Schlussprüfung unterzog und die mit Bewilligung des löblichen
,L Gavallerie- Divisions -Commaudos ausnahmsweise wegen des Be-
«darfes an Chargen aufgelöst wird, hat unter Leitung des Oberlieute-
gnants Benzhansen derart ausserordentliche Resultate geliefert, dass
,ich die Frequentanten alle mit Beruhigung zu Vice - Corporale er-
,nennen und sie den Escadronen zur Dienstleistung übergeben kann.
,Dem Herrn Oberlieutenant Renzhausen sage ich für seinen
.in diesem wichtigen Fache wiederholt an den Tag gelegten Fleiss
aim Namen des Dienstes meinen wärmsten Dank.
»Schaaffgotsche m. p. Oberst.*
In der Nacht vom 16. auf den 17. März 1868 wurden in
Szegedin die mit dem Wiener resp. Pester Zuge angekonmienen
Verpflegsgelder für unser Regiment beim Transporte derselben vom
Bahnhofe in die Stadt im Postwagen geraubt.
In Folge der in F^legyhäza bei der Arretirung eines politischen
Agitators Aszalos am 12. d. Mts. stattgefondenen Ruhestörungen
wurde auf Ansuchen des dortigen Stuhlrichters eine Assistenz in
der Stärke von 200 Mann ;nit den nöthigen Chargen unter dem
Commando des Hauptmannes Wenz des 33. Feld-Jäger-Bataillones
von Szegedin nach Fölegyhäza abgesendet und durch die 4. Esca-
dron unseres Regimentes von Eecskem^t aus verstärkt.
Die Assistenz kam am 13. April in der Frühe in F^legyhäza
an, wurde einquartiert, jedoch schon um 10 Uhr Yormitt^s beim
Stadthause consigniii.
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614 18«7-187».
Weil der Pöbel sich zusammenrottete, gegen das Stadthaus
andrang, die Herausgabe der Gefangenen verlangte und die Assistenz
insultirte, wurde diese letztere in den Hof des Stadthauses postirL
Der Pöbel warf sodann Fenster ein, sprengte das Stadthausthor
und wollte trotz aller Anstrengungen der Verwaltungsbehörde, Kohe
zu stiften, von seiner Forderung nicht abstehen. Die unter dem
Stadthausthore anwesenden Officiere wurden überdies insultirt, und
so erfolgte zuletzt eine Decharge, wodurch der Platz geräumt wurde.
Da im Laufe des 13. und 14. d. Mts. die Buhe nicht weiter
gestört wurde, rückte das Assistenz - Commando der Jäger unter
Zurücklassung eines Officiers mit 50 Mann am 14. April Abends
wieder nach Szegedin ab. Die Escadron des Regimentes blieb jedoch
bis auf Weiteres in Fölegyhäza.
In Folge der neuen Organisation der Cavallerie wurde am
15. April im Begimente eine Proviantur (Lieutenant Carl Jellinek)
errichtet, welcher auch das Commando des Stabsdienstes, die Ver-
waltung des Begiments - Magazines, die Officiers - Uniformirung und
das Handcassa - Geschäft zufieL Somit hörten von nun an die
Benennungen „ Stabsdienst - Commando , Handcassa- , Begiments-,
Magazins-, üniformirungs- Verwaltung" etc. auf, und es wurde statt
derselben einzig und allein die Bezeichnung « Proviantur ** angewendet
Wegen Mangels an Chargen trat den 16. April in Szegedin
eine TJnteroflBziers-Sommer-Schule unter dem Commando des ffitt-
meisters Wilhelm von Lozinski in's Leben.
Am 1. Mai besichtigte der Armee-Commandant, Se. kaiserliche
Hoheit Erzherzog Albrecht, die Garnison Szegedin (AdjustiruDg: en
parade mit Feldzeichen). Die Visitirung fiel zu seiner ganz besonderen
Zufriedenheit aus. An dieser Ausrückung nahmen die 1. und 5. Es-
cadron unseres Begimentes unter dem Conmiando des Oberst-
lieutenants Carl Beales Theil.
Vom 4. bis 7. Mai visitirte der Divisionär, F.-M.-Lt PriM
Solms-Braunfels, unser Begiment en detail, und zwar am 4 die
2. Escadron in Nagy-Lak, am 5. die 6. Escadron in Hold-Me«5-
Väsärhely, am 6. die 1. und 5. Escadron auf dem Szegediner
Exercirplatze, am 7. die 3. Escadron in Csongräd und die 4. Es-
cadron in Eecskem6t. Am 11., 12. und 13. Mai visitirte femer der
Brigadier, G.-M. Br. Waldegg, die einzelnen Escadronen.
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18«»-187»* 615
Der Begimentsbefehl vom 15. Mai sagt bezüglich der letzten
beiden Yisitinmgen :
»Der Herr Di visionär, F.-M.-Lt. Prinz zu Solms - Braunfels,
»sowie der Herr Brigadier, G.-M. Freiherr von Waldegg, haben
»sich nach beendeter Visitirung des Regimentes über den Zustand
»und die Schlagfertigkeit desselben, sowie über den gleichen Grad
»der Ausbildung aller Abtheilungen sehr lobend ausgesprochen.
»Das Verdienst der Herren Escadrons-Commandanten, Officiere
»und ünterofficiere nicht verkennend, spreche ich denselben meinen
»Dank aus.
»Stolz darauf, ein Begiment zu commandiren, wo keine
»Abtheilung der anderen nachsteht, war und wird es stets mein
»Streben sein, dies aufrecht zu erhalten.
»Der Mannschaft ist gleichfalls fQr ihre lobenswerthe Haltung
»und ihren guten Willen meine volle Anerkennung auszusprechen
»und ihr hierfür, von der Praesentirung dieses Befehles an, durch
»vier Tage volle Ruhe zu geben.
»Ihre Züge haben sehr hübsch vorgeführt und exercirt: Führer
»Mudra der 1,, Oberlieutenant Drexler der 2., Oberlieutenant von
»Lueger der 3., Wachtmeister Baroch der 4., Oberlieutenant Graf
»Schmissing der 5. und Nicolaus Graf Cavriani der 6. Escadron;
»ebenso lobend muss ich erwähnen die Zöge des Herrn OberUeute-
»nants Rothauscher der 1., Wachtmeisters Herglotz der 2., Ober-
»lieutenants von Mentzdorff der 3., Oberlieutenants von Aulich
»der 4., Wachtmeisters Bimer der 5. und Oberlieutenants Benz-
shausen der 6. Escadron, welche sich im Reitschulreiteu producirt
»haben, etc., etc.
»Schaaffgotsche m. p., Oberst.''
Am 28. Mai unternahm der Oberst und Regiments -^ Gomman-
dant Franz Graf Schaaffgotsche mit den Ofßcieren des Stabes, der
1., 5. und 6. Escadron einen Recognoscirungsritt von Szegedin nach
Maria -Theresiopel. Der Major Carl von Andrzejowski erhielt gleich-
zeitig den Befehl, einen Recognoscirungsritt nach eigenem Ermessen
mit den OfKcieren der 3. und 4. Escadron auszufahren, während
der Rittmeister Johann Pouchly einen solchen nach Pöcska mit den
Officieren der 2. Escadron unternahm.
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616 19t7-t89*.
Am 27. Juni fand ein Kecogoosoirongsritt sämmtiioher Offi-
ciere des Eegimentsstabes, der 1., 2. und 5. Escadron nadi Meto-
hegyes statt, mit welchem eine eingehende Besichtigung des dortigen
Gestütes verbunden wurde.
Der 2. Escadron wurde vom 1. Juli an bewilligt, die Orte
Palota und Sajt^ny zur wechselweisen Bequaiüerung mit zwei ZQgen
zu benutzen. Es kam somit die in Palota liegende halbe Escadron
am 1. Juli nach Ssytäny.
Den 15. August wurde die Unterofliciers - Sonunerschule auf-
gelöst.
Vom 17. August bis 6. September fand eine Regiments -Con-
centrirung in Szegedin statt. Während derselben lag der Begimente-
stab, der I. und II. Divisionsstab, die 2., 3., 5. Escadron und ein
Zug der 4. Escadron in Szegedin, ein Zug der 4. Escadron in Alt-
Szt.-Ivan, zwei Züge der 4. Escadron in Neu -Szt- Ivan, die 6. Esca-
dron in Szöreg und die 1. Escadron in Dorozsma.*)
Zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers, wurde
am 18. August, Vs^ ^^^ A:üh, auf der Hutweide hinter dem Nea-
Szegediner Yolksgarten eine Feldmesse gelesen, wozu das ganze
Begiment zu Pferd, en parade mit Feldzeichen, ausrückte.
Am 1. September fand eine Yisitirung, gleichzeitig die Mus-
terung unseres Begimentes durch den Brigadier, G.-M. Br. Waldegg,
am 2. September eine Ausrückung vor dem Commandirenden tob
Ungarn, G.-d.-C. Fürst Liechtenstein, statt. Beide Generale drückten
sich sehr lobend über das Begiment aus, was mittelst Beghnents-
Befehles vom 2. September allgemein verlautbart wurde.
Zum Schlüsse der Concentrirung fand ein Officiers- und ünter-
officiers - Wettrennen bei Szegedin statt.
Nach den Waffenübungen wurden folgende Winterstationen
bezogen: Begimentsstab, I. Divisionsstab und 2. Escadron : Ss6gedin;
*\ Marsch der einzelnen fiscadronen in die Concentrirung: 2. Escadroi
am 15. August Yon Nagy-Lak nach Makö^ am 16. nach Szegedin; 3. Escadron
am 15. von OsongrAd nach Kis - Telek, am 16. nach Szegedin ; ü. Di? isionsstib
and 4. Escadron am 18. von Keoskemet nach F^legyhisa, am 14. nach Kit-
Telek, am 15. nach Szegedin, Alt- und Neu-Szt.-Ivan ; 6. Escadron am 16. Angnst
von Hold-Mezö-Yasarhely nach Szöreg. Der fiegimentsstab, I. Divisioasstab
and die 5. Escadron befanden sich schon früher in Szegedin, die 1. Escadron
in Dorozsma.
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1M3-187*. 617
1. Escadron: Dorozsma; IL Divisionsstab und 3. Escadron: Makö;
4. Escadron: Eecskem^t; Escadrons-Gommando und ein Zug der
5. Escadron: Neu -Szi- Ivan; ein Zug: Des^^a; zwei Züge: Szöreg;
6. Escadron: Hold-Mezö-Väsärhely.
Gelegentlich der [Jebemahme der Proviantur vom Lieutenant
Carl Jellinek (am 7. September) wurde dem bisherigen Begiments-
Adjutanten, Lieutenant Moriz Lang, folgendes Lob des Regiments-
Commandanten zu Theil:
«Indem ich den Lieutenant Lang der Adjutanten - OeschJUte
„en^ebe, kann ich demselben nur meinen Dank aussprechen für
„den stets an den Tag gelegten unermüdlichen Fleiss und Eifer,
„sowie f&r die vortrefflichen Dienste, die er mir und dem Begimente
„geleistet hat
„Schaaffgotsche m. p., Oberst.*
An die Stelle des Lieutenants Lang wurde nunmehr (7. Sep-
tember) der Oberlieutenant Franz Bitter Lueger von Thurnfeld zum
Begiments-A^'utanten ernannt.
Am 1. October trat in Szegedin unter dem Lieutenaut Carl
Hage eine Ünterofficiers-Bildungs- Schule in's Leben.
Den 6. October begann eine Brigade -OfKciersschule in Eecs-
kem^t unter dem Major Gustav Hüpeden unseres Begimentes. Als
Frequentanten wurden vom Begimente commandirt: Oberlieutenant
Boman Bitter von Podlewski; die Lieutenants Carl Skalka, August
V(m Eumatowski, Franz Strenczioch, Heinrich Natich, Ferdinand
Bandrowski, Julius Furiakoviö, Carl Danmiers; die OfBciers - Aspi-
ranten Hermann Labres und Emil Steiger.
Am 26. October begann eine Infanterie - Equitation in Szegedin.
Unter dem Inspectorate des Obersten Graf Schaaffgotsche fungirte
der Lieutenant Carl Hage als Beitlehrer in derselben.
Als Frequentant der Central - Cavallerie - Schule wurde für
das Schu\)ahr 1868/69 der B}ttmeister 1. Classe Hugo Förster vom
Begimente bestimmt Bittmeister 1. Classe Scipio Bitter von Ferro
hatte den Cours mit vorzüglichem Erfolge absolvirt, und es war
ihm in Folge dessen die Bewilligung ertheilt, als ausserordentlicher
Hörer, ohne Vorprüfung, in den zweiten Jahrgang der k. k. Kriegs-
schule eintreten zu dürfen.
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618 18«?-18W.
Mit dem 1. November wurde das Brigade - Commando (6.-M.
Br. Waldegg) von Arad nach Gross - Wardein verlegt
Denselben Tag trat eine Infanterie -Equitation in Eecskemit
unter dem Inspectorate des Bittmeisters Märkel, Commandanten der
4. Escadron, in's Leben. Zum Beitlehrer wurde der Oberiieutenant
Paul Graf Cavriani vom Begimente bestimmt und demselben der
Wachtmeister Georg Baroch zugetheilt.
Am 11. November übernahm der F.-M.-Lt. Br. Boxberg das
Commando der I. Cavallerie - Division.
Den 15. November kam die 1. Escadron von Dorozsma nach
Halas.
Am 27. November 1868 wurde der Major Carl von Andße-
jowski als Oberstlieutenant zum Uhlanen - Begimente F&rst Schwär-
zenberg Nr. 2, dagegen am 8. December der Bittmeister 1. Classe
Gustav Hüpeden des Dragoner -Begimentes Prinz zu Solms-Braon-
fels Nr. 9 als Major zu unserem Begimente transferirt.
Zur Sicherung der Geld- Werth- Sendungen auf den Post-
strassen Kecskemöt, Kalocsa, Szegedin, Väsärhely, Szentes, Mint-
szent, Szegedin, Dorozsma, Eis - Telek und F^legyhäza - Szentes
wurde auf Ansuchen des k. ung. Ministeriums des Innern die
Begleitung der Postwagen durch Cavallerie - Patrouillen höheren
Ortes angeordnet und mit diesem Dienste unser Be^ment betnuit.
Aus diesem Grunde kam am 17. December ein Zag der 6. Escadron
von Hold - Mezö - Väsärbely nach Szegvär; ein Zug der 1. Escadron
von Halas nach Kalocsa; ein Zug der 2. Escadron von Szegedu
nach Dorozsma; ein Zug der 4. Escadron von Eecskem^t nach
Izsäk; von der 5. Escadron das Commando und zwei ZQge nadi
F^legyhäza, ein Zug nach Csongräd und ein Zug nach Eis-TeleL
Die 3. Escadron blieb, wie frQher, in Makö.
Am 27. December wurde der Oberst Graf Schaaffgotsche vom
General- Commando zu Budapest, im Einvernehmen mit dem k. ung.
Ministerium des Inneren, zum Commandanten sämmüicher zur
Sicherung der Eisenbahnstrecke und Postverbindung Szegedin -Czeg*
IM entsendeten Detachements ernannt.
Wie in den früheren Jahren erhielt das Begiment auch 1868
seine Becruten aus Galizien und die Bemonten von der stabile
Bemonten-Assent-Commission in Budapest.
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18«?-189»* 619
Zufolge General -Commando- Befehles vom 5. Jänner 1869 1869
winde zur Aufrechthaltung, resp. Wiederherstellung der öffentlichen
Sicherheit ein Zug der 2. Escadron von Szegedin nach Horgos
verlegt.
Am 1. Februar kam aus Anlass der Auflösung der Cavallerie-
Divisionen unser Regiment in die vom r.-M.-Lt. Br. Scudier
befehligte XVn. Truppen -Division (Temesvär) und in die Brigade
6.-M. von Simonyi.
Den 15. März wurden drei Züge und das Commando der
1. Escadron von Halas nach Majsa dislocirt, während von dem in
Kalocsa befindlichen Zuge ein Theil nach Eeczel kam. Der Lieute-
nant Carl Dammers, 2 Corporale und 14 Dragoner blieben in Ka-
locsa. Dort fand im März eine Abgeordneten -Wahl statt, wobei
ein Candidat der äussersten Linken aufreizende Keden hielt. Mit
dem Rufe: «Nieder mit den Herren und den Pfaffen!** zog ein
Haufe von circa 300 Bauern eines Abends in Kalocsa umher, warf
bei vielen anständigen Leuten die Fenster ein, prögelte eine Menge
Herren durch, schoss mit Pistolen in den Strassen und beging alle
möglichen Excesse. Um 11 Uhr Nachts vom Stuhlrichteramte um
Intervention gebeten, rückte der Lieutenant Dammers mit seinen
beiden Corporalen und den 14 Dragonern sogleich aus. Da der
Haufe bereits die Strasse hinaufzog, in welcher die Leute ein-
quartiert waren, wurde attaquirt. Beim Zusammenstosse packte der
Pöbel das Pferd des Lieutenants Dammers und riss es zu Boden.
Während des Sturzes sprang der Reiter vom Pferde und behielt die
Zügel in der Hand. Doch das Volk riss das Hauptgestell vom
Pferdekopfe herunter, sodass das Ross davonlief. Die Dragoner
sprengten schnell vor, und ein Mann übergab dem Lieutenant
Dammers sein Pferd, auf welchem derselbe weiter attaquirte. Die
Bauern wurden jetzt zurückgedrängt, ihre Fahnen weggenonunen
und die Haupträdelsführer, von denen einer Baranyi hiess, arretirt.
Die Bauern liefen in wilder Flucht davon und die theils verwundeten
Arrestanten kamen unter Escorte in das Stadthaus. 35 Bauern und
2 Dragoner wurden bei dem erwähnten Zusammenstosse verwundet ;
letztere jedoch nur leicht.
Gegen Mitternacht machten die Bauern beim erzbischöflicheu
Palais neuerdings einen Versuch, sich zu sammeln.
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620 1M7-1»».
Sofort ritt der Lieutenant Dammers im Trab an; da der Pöbel
aber sogleich auseinanderstieb, liess er nicht wieder einhauen. Die
Mannschaft hielt sich bei der ganzen Affaire musterhaft, und der
Lieutenant Charles Dammers wurde nachträglich f&r sein ent-
schlossenes Vorgehen mittelst Begimentsbefehles auf das Schmeichel-
hafteste belobt.
Nachdem die Ruhe wieder hergestellt war, erhielt der oft-
erwähnte Lieutenant vom Pester General- Commando den tele«
graphischen Befehl, sich im Falle von Unruhen unter keiner
Bedingung einzumischen, da bei so schwachen Kräften kein gOnstiger
Erfolg vorauszusehen seL
Am 9. März 1869 hatte der Kegiments - Gommandant, Ob^
Franz Graf Schaaffgotsche, um seine Versetzung in den Buhestand
nachgesucht und aus diesem Anlasse folgenden BegimentsbefeU
erlassen :
„Meine sehr hergenommene Gesundheit zwang mich endlich zo
,,dem Entschlüsse, um meine Uebersetzung in den Buhestand bitüicb
«zu werden.
,Mit schwerem Herzen verlasse ich mein mir lieb gewordenes
„Begiment, welches ich während der Schlacht vonEdniggrätz ud-
, mittelbar vor der Attaque übernommen zu haben das GlQck, imd
, dasselbe durch 3 Jahre zu commandiren die Ehre hatte. Wahr^
«dieser Zeit habe ich viele Einrichtungen, Beducirungen und so
«mancherlei andere Veränderungen dmchzuführen gehabt. Die Henen
«Officiere sind mir bei jeder Gelegenheit thatkräftig und mit dem
«besten Willen an die Hand gegangen, und ich kann mit Stoli
«sagen, dass wir bei jeder Gelegenheit nur Lob von unseren Vor-
« gesetzten ernteten.
«Dafür kann ich sämmtlichen Herren, insbesondere dem Be-
«giments-Adjutanten, Oberlieutenant von Lueger, dem Proviant-
«ofKdere, Lieutenant Lang, für ihren rastlosen Eifer, dann sämmtlichefl
«Escadrons-Commandanten und den übrigen OiDBcieren, wie nidt
«minder meinen braven Unterofficieren nicht genug danken.
«Unter letzteren fühle ich mich verpflichtet, die Wachtmeister
«Grün, Jutras und Herglotz wegen ihres durch Jahre bewährten
«Eifers sowie der stets bewiesenen Sachkennbiiss besonders bervor-
„zuheben.
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1867-187». 621
„Ebenso spreche ich dem Oberarzt Dr. Gutmayer, welcher oft
„und lange die chefilrztlichen Dienste versah, sowie dem braven
„Thierarzt Wagner fftr ihren stets bewiesenen Fleiss meinen Dank aus.
«Der Mannschaft bitte ich zu sagen, dass dieselbe mir nur
„Freude gemacht hat; sie möge stets den vorzüglichen Geist bewahren,
„der in ihren Beihen lebt.
„Ich w^e stets die besten und herzlichsten Wünsche für das
„Regiment hegen und mit aufrichtiger Theilnahme seinem Geschicke
»folgen.
„Ich würde die Herren noch bitten, zu mir zu kommen, um
»von ihnen mit wenigen, jedoch herzlichen Worten Abschied nehmen
„zu können. Da mir dies jedoch zu schwer fallen würde, so stelle
»ich die dringende letzte Bitte, mir weder eine Aufwartung, noch
»immer welchen Namen habende Ovation zu machen und mir nur
„stets ein freundliches Andenken zu bewahren.
„Wenn einzelne Herren mich noch sehen wollen, so wird es
„mich herzlich freuen, denselben noch ein cameradschaftliches Lebe-
„wohl zu sagen.
„Schaaffgotsche m. p., Oberst.*
Das Oflficierscorps beschloss, dem Obersten Graf Schaaffgotsche
als Zeichen seiner dankbaren Verehrung ein Standartband zu widmen,
welches demselben vor seinem Scheiden aus dem Regimente über-
reicht wurde.
Das zweite Standartband, welches unser Regiment besass,
wurde auf Antrag der Officiere, welche noch unter dem Obersten
Graf Eoziebrodzki gedient hatten, in dankbarer Erinnerung an den
heldenmüthigen Führer unseres Regimentes im Feldzuge 1866, dem
G. - M. Justin Graf Bolesta - Eoziebrodzki verehrt.
Am 23. April 1869 wurde der Major Eduard Graf Paar des
Regimentes, Flügeladjutant Sr. Majestät des Kaisers (unser jetziger
Brigadier), als Oberstlieutenant zum Dragoner -Regimente Kaiser
Ferdinand Nr. 4 transferirt.
Im April rückten die auf Räubercommando befindlichen Züge
wieder zu ihren Escadronen ein; am 30. April marschirte die
8. Escadron von Makö in die neue Station Nagy-Kikinda ab und
am 8. Mai kamen von der 5. Escadron zwei Züge und das Com-
mando nach Csongräd, zwei Züge nach Szentes.
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622 1867-187»*
Die DislocatioD unseres Regimentes war nunmehr folgende:
Begimentsstab: Szegedin; 1. Escadron: Majsa; 2. Escadron: Szege-
din; 3. Escadron: Nagy-Kikinda; 4. Escadron: Kecskemdt; Escadron-
Commando und zwei Züge der 5. Escadron: Czongräd, zwei Zöge:
Szentes; 6. Escadron: Hold - Mezö - Väsärhely.
Zum Obersten und Commandanten des Regimentes wurde der
bisherige Oberstlieutenant des 7. Uhlanen- Regimentes, Josef Kitter
von Rodakowski, ernannt.*) Derselbe übernahm am 9. Mai das
Regiments - Commando.
Am 14. Mai visitii-te der Brigadier, G.-M. von Simonyi, die
3. Escadron, am 15. die 6. und 2. Escadron und am 18. Mai die
4. und 1. Escadron.
Mit 20. Mai wurde die Unterofficiers-Bildungsschule aufgelöst
Bei dieser Gelegenheit erntete deren Conunandant, Lieutenant Carl
Hage, das Lob des Regiments - Commandos.
Am 17. Jimi visitirte der General - Cavallerie - Inspector,
F. -M.-Lt. Br. Edelsheim, die 2. und 6. Escadron in der Frühe
nächst Algyö, die 1. und 4. Escadron Nachmittags bei Fölegyhäza
in instructiver Weise.
Am 19. Juni 1869 wurde der bisherige Oberstlieutenant Carl
Beales unseres Regimentes als Oberst - Commandant zum Dragoner-
Regimente Graf Wrangel Nr. 2 transferirt.
Das Abgehen dieses hochverehrten und von Allen geliebten
Vorgesetzten wurde durch ein Festbankett gefeiert, dem alle Offi-
ciere des Regimentes und der Garnison Szegedin beiwohnten.
In Folge einer Circular- Verordnung vom 17. Juni 1869 wurde
der Ergänzungs-Cadre unter dem Conmiando des Rittmeisters Jobazm
Pouchly am 30. Juni zusammengesetzt und zufolge einer General-
Commando- Verordnung ddto. Ofen, vom 2. Juli, am 6. Juli mittelst
Eisenbahn an seinen Bestimmungsort Sambor in Galizien abgeschickt
Dort traf derselbe am 11. Juli ein; Der Ergänzungs - Cadre kam
nunmehr in die Division F.-M.-Lt. Hugo Br. Weckbecker, Brigade
Oberst Hompesch (Lemberg).
Zufolge Reichs -Bjiegs-Ministerial- Erlasses vom 16. August
wurden der Lieutenant BandrowsM imd der Wachtmeister Baroch
in die Schützenschule nach Brück a. d. Leitha conmiandlrt
^ Rang vom 29. Mai 1869.
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18«7~187». 623
Vom 1. bis 20. September fand eine Begiments-Concentrirong
in Szegedin statt Während derselben lag die 6. Escadron in Szöreg,
drei Züge der 3. Escadron waren in Alt- und Neu-Szt-Ivan unter-
gebracht, während sich der Best unseres Begimentes in Szegedin
selbst befand.
Nach der Concentrimng marschirten die einzelnen Escadronen
in ihre Winterstationen. Die 1. Escadron kam am 23. September
nach Kecskem^t, die 2. Escadron nach Nagy - Szt. - MiUos, die
3. Escadron nach Szegedin, die 4. Escadron nach Mokrin, die
5. Escadron nach Hold-Mezö-Väsärhely und die 6. Escadron nach
Nagy-Kikinda. Der Be^mentsstab blieb in Szegedin.
Am 14., 15. und 16. September visitirte der Divisionär,
P.-M.-Lt. Br. Scudier, das Begiment. Bei dieser Gelegenheit sprach
derselbe seine ganz besondere Zufriedenheit aus, welche mittelst
Begiments-Befehles vom 16. September publicirt wurde.
Den 16. September trat eine UnteroflRciers - Bildungsschule in
Szegedin unter dem Commando des Lieutenants Carl Hage zu-
sanunen; der Unterricht begann jedoch erst am 1. October.
Als Frequentant des Central-Cavallerie-Courses wurde für das
Schuljahr 1869/70 der Bittmeister Emil Graf Wurmbrand vom Begi-
mente bestimmt. Wie 1867/68 der Bittmeister Scipio Bitter von
Ferro, hatte 1868/69 auch der Bittmeister Hugo Förster den Cours
mit vorzflglichem Erfolge absolvirt, und auch ihm wurde in Folge
dessen die Bewilligung ertheilt, als ausserordentlicher Hörer, ohne
Yorprflfung, in den zweiten Jahrgang der k. k. Kriegsschule ein-
treten zu dürfen.
Am 9. October übernahm der bisherige Oberst Adolf Schwarz "*")
das Brigade-Commando in Temesvär.
Zufolge eines Militär -Commando -Befehles wurde am 15.0c«
tober eine Infanterie -Equitation unter dem Inspectorate des Obersten
von Bodakowski in Szegedin errichtet. Zum Gommandanten und
Reitlehrer wurde der Begiments - A^utant Franz Bitter Lueger von
Thumfeld, zum Unterlehrer der Divisi<ms-Trompeter Zelinka enuuint
Die erforderliehen Pferde stellte die in Szegedin statienirte 3. Es-^
cadron bei.
*) Bis dahin Commandant des Dragoner-Regimentes Johann König von
Sachsen Nr. 8.
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624 19fS-18?f.
Am 1. November begami eine Brigade -Equitation in Eecs-
kemöt. Commandant derselben war der Major üeberfeld das
1. Ühlanen-Beghnentes ; Beitlehrer: Bittmeister Br. Gtommingen des
1. Ühlanen-Begimentes; Lehrer der Hippologie: Oiurscbmied Josef
Stockmayer. Als Frequentanten waren von unserem Begimente
commandirt : die Oberlientenants Paul Qraf Cayriani, Conrad Drexler,
Emil Bitter von Anlich, Friedrich Bothanscher, Clemens Graf
Schmissing und Friedrich Thurneyssen.
Am 14. November 1869 wurde der bisherige Major Georg
Fricke des 6. Dragoner-Begimentes als Oberstlieutenant zu unserem
Begimente transferirt.
Den 1. December lOste der Oberlieutenant Marcus Miriässy
de Markus et Batisfalva den bisherigen Begiments - Adjutanten,
Oberlieutenant Franz Bitter Lueger von Thumfeld ab. Lettterer
wurde nunmehr Commandant der 1. Escadron.
Die diesjährigen Becruten erhielt unser Begiment vom 77.
Ergänzungs-Bezirke (Galizien), Bemonten wie in den Vorjahren von
der Pester Assent - Commission. Am 20. December wurde vom
Lieutenant Moriz Lang die Fassung von Monturen und Carabinem
in Ofen bewirkt.
1870. Am 16. März 1870 trat der Pionnierzug als solcher (4. Zug
der 6. Escadron) unter dem Commando des Lieutenants Jahns
Furiakovid in's Leben.
Vom 1. April angefangen begann der Yorunterridit zom
Gebrauche des neuen Carabiners (die bisherigen Pistolen wurden
abgeliefert.)
Am 29. April visitirte der Brigadier, G.-M. Schwan, die
Ünterofficiers-Bildungsschule. Es erfolgte sodann deren Auflösung.
Bei dieser Gelegenheit erhielt deren Commandant, Lieutenant Carl
Hage, eine sehr ehrenvolle Belobung.
Den 30. April 1870 wurde der Oberstlieutenant Georg Fridro
zum 2. Dragoner -Begimente tnmsferirt und am selbigen Tage der
Major Carl Stuart d^Albanie des zeitlichen Bubestandes zu unserem
Begimente eingetheilt. Letzterer quittirte jedoch, ohne eingerfldrt
zu sein, bereits am 8. August 1870 ohne Beibehalt des Characters.
Mit dem 1. Mai begann unter dem Commando des Ober-
lieutenants Friedrich Bothauscher eine Mannschafts - Equitation in
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1M7-187». 625
Szegedin, welche den Zweck hatte, besonders gute Beiter unter
den zu Cnterofficieren geeigneten Leuten heranzubQden. Denselben
Tag verliess die 1. Escadron ihre bisherige Station Eecskemät und
marschirte Ober F^egyhäza und Mintszent nach Makö.
Am 6. Mai wurden die Lieutenants Carl Hage und Ignaz
Bitter von Dunin in die Armee-Schützenschule nach Brack a. d« Leitha
commandirt.
Vom 7. bis 13. Juni fand eine Visitirung unseres Begimentes
durch den G.-M. Schwarz statt. Derselbe sprach sich in hohem
Grade befriedigt Ober dasselbe aus.
Den 6. Juli wurde die 1. Escadron von Makö, die 3. Escadron
von Szegedin nach Puszta-Kis-Horgos und die 6. Escadron von
Nagy-Eikinda nach Makö verlegt. Es lag nunmehr der Begiments-
Stab in Szegedin, die 1. und 3. Escadron in Puszta-Eis-HorgOs, die
2. Escadron in Nagy-Szt.-Miklos, die 4. Escadron in Mokrin, die
5. Escadron in Hold - Mezö - Yäsärhely und die 6. Escadron in Makö.
Am 12. und 13. Juli visitirte der Bemontirungs - Inspector,
G.-M. von Mengen, die Bemonten unseres Begimentes, welche seit
October 1869 zugewachsen waren und sprach über das Besultat der
Besichtigung seine vollste Zufriedenheit aus.
Vom 21. Juli an begann das Scheibenschiessen mit den neuen
Carabinem.
Am 23. Juli starb der zweite Inhaber unseres Begimentes,
F.-M.-Lt. Graf Cavriani. Zum Begräbnisse (am 24.) reiste eine
Deputation unter der Führung des Obersten von Bodakowski nach
Wien. Bei der Einsegnung der Leiche war ausser dem engsten
Familienkreise nur die Deputation unseres Begimentes zugegen,
wdche als zu diesem gehörend betrachtet wurde, da der verstorbene
Inhaber sich ausdrücklich jede müit&rische Leichenfeier verbeten hatte.
In seinem von der ganzen Armee wegen seines ritterlichen,
edlen Characters hochverehrten zweiten Inhaber verlor das Begiment
einen überaus wohlwollenden und dem Begimente mit lebhaftem
Interesse zugethanen Chef.
Auch als die Inhabers -Bechte, die derselbe stets mit der
höchsten Bücksicht für das Wohl des Dienstes und des Begimentes
ausgeübt hatte, erloschen waren, blieb sein Interesse dem Begimente
gleich warm erhalten.
40
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626 1M7-1W«.
Durch diesen Todesfall verlor das Begiment auch in dem Sohne
des Inhabers, dem Oberlientenaut Panl Qraf Gayriani, der in Folge
dessen als Majorais - Erbe in den Beserve - Stand trat, einen aus-
gezeichneten, zu bedeutenden Hoffnungen berechtigenden Reiter-
Oflftcier.
Den 5. August erhielt unser Begiment den Befehl, sich auf
den Kriegsstand zu setzen. Der Abgang von 260 Mann wurde daher
vom Urlauber- und Beserve- Stande einberufen und vom Erg^ongs-
Cadre bekleidet und ausgerflstet zum Begimente geschickt
Die Mobilisirung der k. k. Cavallerie, der Artillerie und des
Militär-Fuhrwesens-Corps wurde zufolge Eriegsministerial-Bescriptes
vom 5. September sistirt.
Am 14. September kam in Folge der Standeserhdhung *) ein
Zug der 1. Escadron von Puszta-Eis-Horgos in das Dorf Horgos.
Den 16. September 1870 kam der Major Emil Br. Bertomd
d'Omballe des Dragoner -Begimentes Graf Wrangel Nr. 2 (Bang:
28. April 1868) als solcher zu unserem Begimente.
Als Frequentant des Central - Cavallerie - Courses in Wien
wurde fQr das Schuljahr 1870/71 der Bittmeister Friedrich Freiherr
von Hammerstein -Loxten vom Blegimente bestimmt.
Am 25. September marschirte die 4. Escadron von Mokrin in
die neue Station Makö ab, während die 6. Escadron von Makö nich
Nagy-Eikinda kam.
Den 10. und 11. October besichtigte der F.-M.-Lt. Br. Scadier
in Begleitung des Q.-M. Schwarz die 2., 4. und 6. Escadron unseres
Begimentes in Marschadjustirung und drückte seine ganz besondere
Zufriedenheit fiber den Befund der Visitirung aus.
Gelegentlich der am 15. October in Siegedin stattgefundeaen
Schlussprüfimg der Mannschafts^Equitation erntete deren Commn-
dant, Oberlieutenant Friedrich Botiiauscher, mittelst Begiments-
befehles f<dgendes Lob:
„Die heute vorgenommene Prüfung der Mannschaffcs-Equitation
„hat mich, sowie alle früheren Besichtigungen dieser Abtheilnng
„überzeugt, mit welcher richtigen Auffassung, Sorgfalt und Liebe
*) Dde EriidhBDg dee FriedtuBStondes «iner fisoadren um dO berittene
und 5 anberittene Gayalleristen fand bereits 1870 statt, worde jedoch ent
zufolge Oironlar- Verordnung vom 28. B'ebrnar 1871 systematisch eingeführt
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18«7-187». 627
„der Herr Oberlieutenant Rothanscher seine Aufgabe durchgef&hrt
^hat, dem Begimente einen Kern von gaten, verstSlndigen Beitem
„aoszabflden.
,Im Bewnsstsein des Oberlieatenants Bothanscher muss zwar
„die Befriedigung oben anstehen, znr cavalleriestitischen Ausbildung
„des Begimentes in dieser Weise beigetragen zu haben; ich finge
„aber gern meinen Dank fQr seine eifrigen und erfolgreichen Be-
„mflhungen bei.
„Bodakowski m. p., Oberst."
Am 25. October trat in Szegedin eine UnteroflRciers-Bildungs-
schule unter dem Commando des Lieutenants Carl Hage in's Leben.
Als Aushilfscharge bestimmte das Begiments-Commando den Cadet
Vice- Corporal Br. BouUes- Bussig.
Ende October wurde die Station . Puszta - Eis - Korgos aus
Gesundheitsrücksichten Ton unseren Escadronen yerlassen. Die
1. Escadron traf am 31. October in N^met-Gsanäd, die 3. Escadron
denselben Tag in Lovrin (Commando und drei Züge) und Gottlob
(ein Zug) ein.
Mit dem 1. November begann eine Brigade -Officiersschule
in Temesvär. Commandant derselben war der Oberstlieutenant
Br. Fleissner des 1. Uhlanen-Begimentes; Beitlehrer der Bittmeister
Hugo Förster unseres Begimentes; Frequentanten : die Oberlieu-
tenants Carl Schramek, Otto Bitter Benischko von Dobroslaw, Carl
Skalka und Franz Strenczioch.
Becruten erhielt das Begiment, wie im Vorjahre, vom 77.
Ergänzungs-Bezirke. Die Bemonten wurden mittelst Handeinkaufes
assentirt.
Am 1. Mai 1871 kam die 5. Escadron von Hold-Mezö-Väsär- 1871.
kely nach Ö-Besenyo. Es lag nunmehr der Begimentsstab in Szegedin,
die 1. Escadron in N^met-Csanäd, die 2. Escadron in Kagy*Szt.-
MiUos, die 3. Escadron in Lovrin und Gottlob, die 4. Escadron in
Mak6, die 5. Escadron in Ö'-Besenjö und die 6. Escadron in
Nagy-lBokinda.
Für den ersten Turnus (1. Mai bis 17. Juni) der unter dem
Commando des Truppen-Divigionftrs G.-M. Graf Auersperg in Brück
a. d. Leitha in's Leben getretenen Armee^SchützenschuIe wurde der
Lieutenant Julius Furiakovi^ vom Begimente bestimmt.
40*
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628 18«7-187».
Gelegentlich der Auflösung der Unteroflficiers-BUdongsschale
erliess der Oberst Sitter von Bodakowski folgenden Begimentsbefehl:
„Die am 4. und 5. Mai abgehaltenen Schlussprfifongen der
„Ünterofficiers-Pflanzschnle haben trotz des heuer minderen Mann-
„schafts«Materials die vorzüglichsten Resultate ergeben und nener-
^dings gezeigt, was man mit guter Methode, Interesse für die Sache,
„SorgMt und Geduld unserem Manne beibringen kann.
„Dem Pflanzschul-Commandanten, Herrn Lieutenant Carl Hage,
„spreche ich im Namen des Allerhöchsten Dienstes den Dank und die
„Anerkennung ans fQr die unermüdliche Thätigkeit, mit der er sich
„nun schon im vierten Jahre seiner mühevollen Au^be gewidmet
„hat, und für die Sachkenntniss, mit der es ihm gelungen ist, neue
„Vervollkommnungen in der Unterrichtsmethode herbeizuftihren.
„Bodakowski m. p., Oberst."
Am 1. Juli 1871 trat unser Regiment aus dem Verbände der
Truppen - Division F.-M.-Lt. Br. Scudier. Dieser General erliess
aus diesem Grunde am 30. Juni 1871 folgenden ftbr unser Begim^t
überaus ehrenvollen Abschiedsbefehl an den Begiments-Comman-
danten. Obersten von Bodakowski:
„Mit dem morgigen Tage tritt das von Euer Hoohwohlgeboren
„befehligte Dragoner - Begiment aus dem diesseitigen Verbände.
„Ich verliere hiermit ein Begiment, welches mein volles Ver-
„trauen besitzt und welches zu den schönsten Erfolgen berechtigt
„Euer Hoch wohlgeboren wollen sämmtlichen Stabs- und Ober-
„OfGcieren, dann der Mannschaft mein lebhaftes Bedauern darflber
„aussprechen und sie versichern, dass ich den ferneren Geschicken
dieses vortrefflichen Begimentes mit reger Theilnahme folgen werde.
„Da der ausgezeichnete Zustand des Begimentes in erster
„Linie Ihrer einsichtsvollen und intelligenten Leitung und Ihrer
„bis zur Aufopferung gesteigerten Th&tigkeit zu verdanken ist, so
„fühle ich mich ganz besonders gedrängt, Euer Hochwohlgeborea
„meinen wärmsten Dank dafibr auszusprechen, welchen ich Omei
„auch für das Vertrauen zolle, welches Sie mir bei jeder Oelegenhot
„entgegengebracht habqn.
„Ich warde mich stets mit Vergnügen an die Zeit unseres
„gemeinsamen Wirk^s erinnern. **
„Scudier m. p., F.-M.-Lt.*
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18«?-i87«. 629
Laut Ordre - de - bataille vom 1. Juli kam unser Begiment
Dumnehr unter das General - Commando von Budapest, und zwar in
die XX. Infanterie - Truppen - Division F.-M.-Lt. Br. Boxberg,
Brigade G.^M. von Ziegler; letztere mit dem Stabe in Szegedin.
Vom 22. Juli bis 5. August fand die Divisions-, vom 7. bis
21. August die Regiments-, vom 26. bis 31. August die Brigade-
und vom 1. bis 15. September die Truppen -Divisions -Concen-
trirung*) statt.
Während der Divisions - Concentrirung lag der Stab des Regi-
mentes, ferner der I. Divisionsstab und die 2. Escadron in Nagy-
Szt.-Miklos, die 1. Escadron in Nömet-Csanäd, die 3. Escadron in
Lovrin, der IL Divisionsstab und die 4. Escadron in Triebswetter, die
5. Escadron in Keglevich und Polgartelep, die 6. Escadron in Gottlob.
Während der Regiments-Concentrirung befanden sich der Regiments-
Btab, der L Divisionsstab, die 2. und 3. Escadron in Nagy-Szt. Miklos,
der II. Divisionsstab, die 1. und 4. Escadron in N^met-Csanäd, die
5. Escadron in Keglevich und die 6. Escadron in O-Besenyö.
Während der Uebungen in der Brigade und in der Truppen-
Division zwischen Arad und Temesvär waren der Brigadestab in Arad,
der Regimentsstab, IL Divisionsstab, die 4., 5. und 6. Escadron in
Vinga, der L Divisionsstab und die 1. Escadron in Segenthau, die
2. Escadron in Zadorlak und die 3. Escadron in Schöndorf untergebracht.
Zur Feier des Geburtsfestes Sr. k. und k. Apostolischen Majestät
des Kaisers wurde am 18. August, um 8V3 Uhr früh, eine Feldmesse
in der Nähe des Kis-Szt. Mikloser Waldes abgehalten, der eine
Predigt in polnischer Sprache (Militär-Caplan Warczeoha) folgte. Zu
dieser Messe rückte unser Regiment unter dem Commando des Majors
Emil Br. Bertrand d'Omballe en parade mit Feldzeichen aus. Nach
der Predigt ffthrte der genannte Major das Regiment dem Obersten
zur Defilirung vor, welche glänzend ausfiel. Sodann rückten die ein-*
zelnen Escadronen wieder in ihre Stationen ein, während sich das Offi<-
ciers- Corps zu einem Festbankett in Nagy-Szt. Miklos versammelte.
♦) Jnfanterie-Brigade G-M. von Dossen (2. ond 33. Infanterie-Begiment),
iDfanierie - Brigade Oberst vod Zaremba (61. und 64. Infanterie-Begiment)»
Cavallerie - Brigade G -M. von Ziegler (11. Dragoner- und 4. UJilanen-Begiment),
Artillerie -Chef Major Beran (3. Cavallerie - Batterie und zwei achtpfünder
Batterieen).
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630 lWJ-189».
Zum Schlüsse der Begimentsconcentrinmg, am 21. Augast,
fand ein Officiers- und Unteroffiders-Wettrennen auf der grossen
Hutweide unweit Csanäd (gegen E. Zomber zu) statt. Beim Officiers-
Rennen gewann der Cadet Br. BouUes Bussig den 1., der Lieutenant
Franz Dedekind den 2. Preis.
Am 25. August fand eine instructive Visitirung des ühlanen-
Begimentes Kaiser Franz Josef Nr. 4 bei Arad durch den General-
Cavallerie-Inspector F.-M.-Lt. Br. Edelsheim-Gynlaistatt, welcher
simmtUche Stabsofficiere, Escadrons - Commandanten und mit Be-
willigung des Obersten Bitter von Bodakowski auch der Ober-
lieutenant Otto Bitter Benischko von Dobroslaw sowie die Lieute-
nants Carl Haage, Bronislaus PoUo, Franz Dedekind, Ignaz Bitter
von Dunin und Caii Nahlik unseres Regimentes beiwohnten.
Den 26. August, um 8 ühr früh, visitirte der Genenil-
Cavallerie-Lispector auch unser Begiment auf einer Hutweide nädist
Vinga (Theresiopel) und sprach sich über dessen vortreffliche
Schulung in jeder Beziehung höchst belobend aus.
Am 12. September rückte unser Begiment in ein Freilager
bei Guttenbrunn ab. Von dort aus fand im Beisein Sr. kaiserlichen
Hoheit des F. - M. Erzherzc^s Albrecht ein dreitägiges Manöver
bis nach Temesvär statt, wobei die Truppen-Division bivouaquirte.
Während der ganzen überaus lehrreichen, aber durch die grossen
Entfernungen sehr anstrengenden üebungen wurde von all^ an-
wesenden höheren Militärs, wie F.-M.-Lt. Br. Pulz, G.-M. Graf
Hompesch u. s. w. ganz besonders die felddienstliche Ausbildung
unseres Begimentes anerkannt und gewürdigt.
Nach dem Schlussmanöver gingen der Lieutenant Franz Dede-
kind und der Begiments - Thieraizt Georg Erb mittelst Vorspanns
nach Bdnät Komlös ab, um daselbst als Conmiissions-lGtglieder
bei der am 15. September stattfindenden Visitirung der Civil-
Fferde und Stallungen zu fungiren. Von B&nät Komlös rflcUe
sodann der Thierarzt Erb nach Szegedin, der Lieutenant Dedekind
als Quartierregulirender nach Török Kanizsa ab. Die Escadronen
bezogen nunmehr die Winterstationen. Der Begimentsstab kam
wieder nach Szegedin, die 1. Escadron nach Marienfeld, die 2. Esea-
dron nach Ö-Beseny5, der I. Divisionsstab und die 3. Escadron
nach Török -Kanizsa, der U. Divisionsstab und die 4. Escadron
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lS«7~189t. 631
nach Eecskem^, die 5. EscadroD nach Oroshäza und die 6. Esca*
dn>n nach Szegedin.
Am 21. September wurde unter dem Commando des Lieute-
nants Josef Zdraäilek eine Unterofficiers - Bildungs - Schule in
Szegedin zusammengesetzt.
Den 1. October begann eine Brigade - OflRciers - Schule in
Maria - Theresiopel unter dem Commando des Oberstlieutenants
Demel vom 12. Uhlanen - Kegimente. Als Prequentanten wurden
von unserem Regimente dorthin commandirt: die Oberlieutenants
Wsar Conte Zenone de Castel Ceriolo und Carl von Tettenbom;
die Lieutenants Julius Furiakovid, Moriz Lang und Bronislaus Polio.
Für die Zeit der Commandirung des Oberlieutenants von
Tettenborn imd des Lieutenants Lang wurde der Lieutenant Franz
Dedekind vom Regiments - Commando zum Interims - Regiments-
Adjutanten und der Oberlieutenant Carl Schramek zum Interims-
Proviant - OflFicier ernannt. Lieutenant Dedekind wurde jedoch auf
eigenes Ansuchen bereits am 6. November von der Führung der
Regiments -Adjutantur enthoben und der Oberlieutenant Otto Ritter
Benischko von Dobroslaw an dessen Stelle mit der interimistischen
Führung der Regiments - Adjutantur betraut.
Am 1. November 1871 wurde der Major Emil Br. Bertrand
d'OmbaUe zum Oberstlieutenant und der bisherige Rittmeister
1. Classe jies Dragoner - Regimentes Alexander Prinz zu Hessen
und bei Rhein Nr. 6, August Busch, zum Major in unserem Regi-
mente ernannt, dagegen der bisherige Major Gustav Hüpeden als
Oberstlieutenant zum Uhlanen - Regimente Graf Bigot de St. Quentin
Nr. 8 transferirt.
Als Frequentant de^ Central -Cavallerie-Courses in Wien
wurde für das Schuljahr 1871/72 der Rittmeister Emil Ritter von
Arbter vom Regimente bestimmt.
Den 3. November trat in Szegedin eine Infanterie -Eqoitation
in's Leben. Zum Reitlehrer wurde der Oberlieutenant Carl Schramek^
zum Lehrer der Hippologie der Regiments -Thierarzt Georg Erb
ernannt.
Recruten eridelt unser Regiment 1871 aus Qalizien; die
Remonten wurden mittelst Regiments -Handeinkaufes assentiri
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632 1M7-185«.
1872. Vom Jänner 1872 an wurden die Brigaden nicht mehr nach dem
Namen des Brigadiers, sondern nach Nummern benamit Die Brigade
6.-M. von Ziegler (Szegedin) erhielt nunmehr die Bezeichnung:
,2. Cavallerie - Brigade der XX. Infanterie -Truppen -Division.*
Im Februar wurde dem Oberstlieutenant Emil Br. Bertrand
d'Omballe und dem Oberlieutenant G^sar Conte Zenone de Castel
Ceriolo, im März dem Rittmeister Wladimir Bitter Lipowski von
Lipowiec das Mariannenkreuz des deutschen Bitterordens verliehen.
Am 5. Februar übergab der erkrankte Lieutenant Ignaz
Hrehorowicz das Commando der Ünterofficiers-Bildungsschule (Sze-
gedin) dem Cadet - Offiziers - Stellvertreter Thaddäus Bitter vcm
Jabtoiiski. Mit der Oberleitung wurde gleichzeitig der Major Augast
Busch betraut.
Ueber das Resultat dieser Schule sagt der Begimentsbefehl
vom 26^ März 1872:
»Die heute vorgenommene praktische Prüfung der Ünterofficiers-
-Bildungsschule hat mir die Ueberzeugung verschafit, dass die
, darin conmiandirte Maimschaffc, besonders in der Kelterei, sehr gute
„Fortschritte gemacht und durchgehends einen sehr schönen, gleichen
.Sitz, sowie eine rationelle und correcte Führung erlangt hat.
.Dies ist zunächst der vom regsten Interesse für die Sache
„eingegebenen und erfolgreichen Anleitung des Herrn Majors Bosch
.zuzuschreiben, dem ich hiefÜr im Namen des Dienstes meinen
„Dank sage, indem ich zugleich den vom Cadet - OMciers - Stell-
. Vertreter von Jabloiiski gezeigten Eifer und die Anstelligkeit im
„Benützen der erhaltenen Belehrung lobend anerkenne.
.Rodakowski m. p., Oberst*
Am 9. März fahrten sämmtliche Officiere und Cadeten der
1., 2., 6. Escadron und des Begimentsstabes einen üebungsritt
nach Török-Eanizsa aus, wo der Oberst und Begiments-Conunandant
Josef Bitter von Bodakowski um 2 Uhr Nachmittags eine Be-
sprechung abhielt. Der Bitt wurde derart von den einzelnen Esca-
drons - Gonmiandanten geleitet, dass Alle gegen 1 Uhr Mittags ff^
Török Kanizsa eintrafen.
Ein zweiter üebungsritt wurde von sämmtlichen Officieren und
Cadeten der 1., 2., 8., 5., 6. Escadron und des Begimentsstabes
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lM7^189ft. 633
am 25. April nach Makö unternommen, wo der Oberstlieutenant
Emil Br. Bertrand d'Omballe einen höchst interessanten und lehr-
reichen Vortrag über den Parteigängerkrieg in Mexico hielt Auch
bei diesem Bitte fiel die Leitung den einzelnen Escadrons-Com*
mandanten zu, welche mit ihren Hen*en um 10 Vs Uhr frQh in
Makö einzutreffen hatten.
Während der Frühjahrs-Inspidrung des Obersten, zu welcher
derselbe wie alljährlich alle Stabs - Ofiiciere und Escadrons - Com-
mandanten mitgenommen hatte, ergriffen diese die Initiative zur
Gründung eines Preis-Beitens im Begimente. Es wurde von ihnen
der Betrag gezeichnet, um alljährlich 300 fl. für diesen Zweck zu
sichern. Die Statuten fQr dieses Preis -Beiten, welches damals in
der Cavallerie eine der ersten derartigen Gründungen war, entwarfian
der Major August Busch, Bittmeister Albert Graf Nosütz - Bhinek
und Oberlieutenant Cäsar Ccmte Zenone de Castel Geriolo. Später trat
das gesammte Offiders - Corps dieser Gründung mit Beiträgen bei.
Den 1. Mai kamen drei Züge und das Commando der 6. Es«
cadron von Szegedin nach Dorozsma, am 8. Mai zwei Züge und
das Commando der 2. Eseadron von Ö-Besenyd nach Szegvär und
zwei Züge derselben Eseadron nach Mitszent.
Am 6. Mai wurde der 1. Eseadron in Nagy-Kikinda, am 9. Mai
der 5. Eseadron in Oroshäza und der 6. Eseadron in Szegedin das
Glück zu Theil, von Sr. Majestät dem Kaiser gelegentlich Allerhöchst
Dessen Bereisung von Ungarn in Augenschein genommen zu werden.
Bei diesen Ausrückungen vor Sr. Majestät erschienen die
Escadronen zum ersten Male in den neuen blauen Waffenrdcken.
Se. Majestät geruhten bei jeder der drei Abtheilungen unseres Begi-
mentes die Allerhöchste Zufriedenheit und das vollste Lob über
das vorzügliche Aussehen und die schöne Haltung derselben, sowohl
den Escadrons - Commandanten und den Officieren, als auch dem
Obersten von Bodakowski Allergnädigst auszusprechen.
Speciell die 5. Eseadron war in Oroshäza vor dem Bahnhofe
aufgestellt. Trotz des namenlosen Staubes, der Banderien und der
Masse Volkes producirte sieh diese Abtheilung wahrhaft glänzend,
sowohl was Sauberkeit, als auch ruhige, s(^öne Haltung beim
Defiliren in der Colonne betrifft. Se. Majestät waren sichtlich hoch*
erfreut, geruhten sänmitliche Officiere der Eseadron (Oberlieutenant
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634 1M7-18»»,
Escadrons - Commandanten Emil Bitter von Aalich, ObeiUeatenant
Daniel Sajatovi<^, Lieutenant Franz Dedekind und Lieutenant Swe-
tosar Davidow) zu Sich berufen und drei Male Seine vollste
Zufriedenheit Aber die musterhafte Haltung der Escadron Aller-
höchst auszusprechen.
Begeistert rückte die Truppe ein, und eine von den Officieren
veranstaltete Unterhaltung belohnte Abends die brave Mannschaft.
Die Allerhöchste Zufiriedenheit Sr. Majest&t des Kaisers mit
der 1., 5. und 6. Escadron wurde der gesanunten Mannschaft des
Begiments in ihrer Muttersprache bekannt gegeben.
Am 2. Juni visitii-te der General - Bemontirungs - Inspector,
G.-M. von Mengen, die seit 1. August 1871 im Haudeinkaofe
assentirten Bemonten der 4. Escadron in Eecskem^t, am 3. Jimi
jene der 3. Escadron in Török-Kanizsa, der 1. Escadron in Mokrin
und der 6. Escadron in Dorozsma, am 4. Juni die der 2. Escadron
in Hold-Mezö-Väsäiiiely und der 5. Escadron in Oroshäza and
sprach sich über dieses Pferdematerial in sehr belobender Weise aus.
Mit den Allerhöchsten Entschliessungen vom 3. und 6. April
wurde der damalige OberstUeutenant, jetzige Commandant unseres
Begimentes, Emil Br. Bertrand d'Omballe, zu den in Berlin statt-
findenden Frühjahrs - Besichtigungen des k. preussischen Garde-
Corps AUergnädigst bestimmt. Der genannte Stabsofficier trat diese
Beise am 4. Juni an.
Zufolge Beichs- Kriegs -Ministerial-Bescriptes vom 31. Mai
wurde der G. - M. Ladislaus Graf Szäpäry zum Commandanten der
2. Cavallerie-Brigade der XX. Infanterie-Truppen-Division (P.-M.-Lt
Br. Boxberg) ernannt. Gleichzeitig kam der 2. Cavallerie-Brigade-Stab
der XX. Lifanterie- Truppen -Division von Szegedin nach Gyöngyds.
Zufolge Beichs -Kriegs -Ministerial-Bescriptes vom 12. April
ging der Oberst und Commandant unseres Begimentes, Josef Bitter
von Bodakowski, am 29. Juli in das üebungslager bei Brück a. d.
L^tha ab, wo 14 Tage hindurch unter der Leitung des General-
Cavallerie - Inspectors, F.-M.-Lt. Br. Edelsheim-Gyulai, instructive
Uebungen im Beisein aller Brigadiere und Obersten der Cavallerie
vorgenonunen wurden.
Vom 7. bis 20. August fand eine Divisioiis-, vom 21. Augast
bis 4. September eine Begiments - Goncentrirung statt
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18«9-189t. 635
Die Stationen f&r die Divisions - Concenkirung wurden am 5.
und 6« August bezogen. Es lag der B^imentsstab, der I. und
n. Divisionsstab, die 2., 3., 5. und ein Zug der 6. Escadron in
Ssegedin, die 1. Escadron in Szöreg, die 4. Escadron und drei Züge
der 6. Escadron in Dorozsma.
Der Allarmplatz für das ganze Begiment war die Hutweide
in der Nähe des Szegediner Stadtwäldchens.
Zum Schlüsse der Concentrirung fanden Officiers- und ein
Unterofficiers- Wettrennen in der Nähe von Doroszma statt, welche
glänzend ausfielen.
Nach den WaflFenübungen bezogen die Escadronen ihre Winter-
stationen. Der Kegimentsstab blieb in Szegedin; die 1. Escadron
kam nach Szentes, die 2. nach Oroshäza, die 3. nach Töt-Komlös,
die 4. nach Majsa, die 5. nach Kecskemöt und die 6. nach Czongräd*
Am 1. October trat eine Unterofficiers - Bildungsschule in
Szegedin unter dem Cadet - Officiers - Stellvertreter Eduard Freiherr
von Wallisch in's Leben, welchem der Corporal Cornelius Freiherr
von Wallisch als zweiter Lehrer beigegeben wurde.
Den 1. October begann auch die Brigade - Officiersschule in
Maria - Theresiopel unter dem Commando des Majors August Busch
unseres Begimentes. Theorielehrer war der Eittmeister Johann
Br. Boxberg des 10. Dragoner - Begimentes, welcher zugleich aus
eigenem Antriebe den gesammten Beit-Ünterricht mitmachte; Lehrer
der Militär -Bechtspflege: Hauptmann-Auditor Vincenz WosolsobS;
Lehrer der Hippologie: Thierarzt Josef Stentzky des 12. Uhlanen-
Eegimentes; Frequentanten vom Begimente: die Lieutenants Frie-
drich Chevalier Selliers de Moranville, Franz Dedekind, Ignaz Bitter
von Dunin, Julius Ogris, Swetosar Davide w und Carl Nahlik.
Am 1. November wurden die Bittmeister Wladimir Bitter
Lipowski von Lipowiec und Johann Pouchly als Frequentanten in
den Central - Cavallerie - Cours nach Wien commandirt.
Den 26. December 1872 erschien folgender Begimentsbefehl :
«Der Bechnungs - Wachtmeister Josef Jutras der 4. Escadron
,ist vom k. k. Landes -Vertheidigungs- Minister zum Landwehr-
iBezirks- Feldwebel in seinem Heimathsorte Budolfswerth in Erain
, ernannt worden.
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636 18C3-197».
,Dies^ mit 565 Guldeu jährlicher Einnahme dotirten und mit
»vielen Beneficien verbundenen Posten, auf den zahlreiche Bewerber
Jahrelang warten, hat Wachtmeister Jutras nicht angenomm^.
„Die Anhänglichkeit an das Begiment, in dem er seit 15 Jahren
«mit Auszeichnung dient, sowie das Bewusstsein, noch kräftig genug
«zu sein, um in dem anstrengenden activen Dienste Erspriessliches
„zu leisten, haben seinen Entschloss veranlasst.
«Für diese von echt militärischem Geiste und wahrem Pflicht-
„gefDhle eingegebene Handlungsweise, an der sich jeder Soldat ein
«Beispiel nehmen soll, spreche ich dem Wachtmeister Jutras im
«Namen des Dienstes die vollste Anerkennung aus und wünsche,
«dass er noch recht lange als ein Muster für das ganze Uuterofiiciers-
«Corps dem Begimente erhalten bleibe.
„Bodakowski m. p., Oberst*
Auch dieses Jahr erhielt unser Begiment seine Becruten ans
Galizien; die Bemontirung geschah mittelst Begiments-Handeinkaofes
mit dem Mtgor August Busch als Präses der Einkaufs-Commission.
1873 Am 31. März 1873 wurde die am 1. October 1872 in's Leben
getretene Unterofficiers - Bildungsschule aufgelöst und deren Com-
mandanten, Cadet-Officiers- Stellvertreter Eduard Br. Wallisch, für
die erfolgreiche Leitung, insbesondere für die vortreffliche Ordnung,
welche immer bei dieser Abtheilung herrschte, die Anerkennung des
Begiments - Commandos ausgesprochen.
Den 1., 2., 3. und 4. April traten die Escadronen den Marsch
in die Sonunerstationen an. Die 1. Escadron marschirte am 1. von
Szentes über Kis-Telek, Majsa, am 4. April nach Vadkert; die
2. Eskadron am 1. April von Oroshäza über Hold- Mezö-VäsäAely,
Mintszent, Kis-Telek, am 4. April nach Majsa; die 3. Escadron
am 2. April von Töt-Eomlös über Hold-Mezö-Väsärhely, Mint-
szent, am 4. April nach Eis-Telek; die 4. Escadron am 3. April
von Majsa über Fölegyhäza, am 4. April nach Csongräd; die 5. Es-
cadron am 4. April von Eecskem^t nach Izsäk; die 6. Escadron
am 3. April von Csongräd über Also - Alpär, am 4. April nach Eecs-
kem^ Der I. Divisionsstab befand sich in der Begimentsstabs-
Station Szegedin, der It. Divionsstab in Eecskem^t.
Laut Allerhöchster Entschliessung vom 2. April geruhten Seine
k. und k. Apostolische Majestät dem Bittmeister Emil Bitter von
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18«7-I89»« 637
Arbter AUergnädigst die Bewilligang zur Annahme und tarn Tragen
des königl. prenssisehen Kronen • Ordens 3. Classe zu ertiieilen.
Am 1. Mai fährten sämmtliche Officiere und Cadeten des Be-
gimentes aus ihren Stationen einen Ritt nach F^legyhäza aus, wo
der Oberst von Rodakowski einen höchst interessanten militär-wissen-
schaftKchen Vortrag hielt.
Den 2. Mai wurde unter dem Commando des Lieutenants
Swetosar Davidov eine Unterrichts - Abtheilung, *) bestehend aus
sämmtlichen Escadrons - Pionnieren des Regimentes in Szegedin, und
am 12. Mai unter dem Commando des Oberlieutenants Otto Ritter
Benischko von Dobroslaw eine Unterrichts -Abtheilung fär den Signal-
Dienst in Kecskemöt zusammengesetzt.
Zufolge Reichs -Kriegsministerial'Rescriptes vom 11. Juni 1873
wurde dem Oberlieutenant Moriz Lang fär seinen als Reitlehrer der
Infanterie -Equitation bethätigten rastlosen und unermüdlichen Eifer
die Anerkennung ausgesprochen.
Am 23. Juni visitirte der Brigadier, G. -M. Graf Szäpäry, die
3. Escadron in Eis-Telek, am 24. die 2. Escadron in Msysa und
die 1. Escadron in Vadkert, am 25. die 6. Escadron in Kecskemöt ;
sämmtliche Abtheilungen zu seiner vollsten Zufriedenheit.
In Folge der 1873 herrschenden Cholera -Epidemie wurden
beim Regimente die Divisions- und die Regiments - Concentrinmgf
dann fQr die nicht in Kecskemöt stationirten Escadronen auch die
Theilnahme an den Uebungen mit gemischten Waffen sistirt.
Am 10. August, um 4% Uhr Nachmittags fand das erste
Regiments - Preisreiten in Eecskem^t im Beisein des General^
Cavallerie - Inspectors F.-M.-Lt. Br. Edelsfaeim - Gyulai statt, der
sein lebhaftes Interesse fär diese Einrichtung durch einen namhaften
Beitrag zum Preise an den Tag legte. Der Production wohnteA auch
viele Officiere des 9. und 12. Uhlanen- Regimentes bei, die sich als
Zuschauer der f&r den n&dhsten Tag angesagten Yisitirug det
6. Escadron durch den General- Cavallerie -Inapector eingefimden
hatten« Die Yiaitirung unterblieb wegen einer pUHsHchen ErkrankuBg
des F.- M.- Li Br. Edelcdieim-Gyulai.
*) Dieselbe wurde aa 17. Jali aufgelöst
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638 1M7-1«?»*
Auf Allerhöchsten Befehl Sr. M^est&t des Kaisers wurde dtf
Oberst -Begiments-Gommandant von Bodakowski am 24. August
naoh Wien beordert und dem Fürsten Milan von Serbien während
dessen Anwesenheit zur Weltausstellung in Wien zugetheilt.
Während der Abwesenheit des Obersten führte der Oberst-
lieutenant Emil Br. Bei-trand d'Omballe das Interims -Begimenis-
Commando (bis 5. September).
Am 30. September trat eine Unterofßciers - Bildungsschule ♦)
unter dem Commando des Oberlieutenants Carl Hage in Szegedin
in's Leben.
In der am 1. October 1873 bezogenen Winter -Dislocation
bildeten die 2., 4. und 6. Escadron die I. Division mit dem Divisions-
stabe in Szegedin und die 1., 3. und 5. Escadron die n. Division
mit dem Divisionsstabe in Kecskemät. Die 1. Escadron lag nunmehr
in Kis-Eörös, die 2. in Dorozsma, die 3. in Eecskem^t, die 4. in
Halas, die 5. in Eeczel und die 6. in Horgos.
Am 1. October trat auch eine Brigade -Oflficiers- Schule in
Maria-Theresiopel unter dem Commando des Oberstlieutenants Robert
Peschkettel des 12. ühlanen - Regimentes zusammen. Rittmeister
Emil Ritter von Arbter unseres Regimentes war Theorielehrer;
Frequentanten vom Regimente: Oberlieutenant Richard Ritter von
Eumatowski und die Lieutenants Hermann Labr^, Josef Polio nnd
Zsenko Pokorny.
Den 23. November übernahm der neuemannte Brigadier, Oberst
Rudolf Freiherr Wagner von Wehrbom vom 10. Dragoner-Regimente,
das Commando der 2. Cavallerie - Brigade der XX. In&nterie-
Truppen - Division statt des zum Commandanten dieser Division
ernannten Ö.-M. Ladislaus Graf Szäpäry.
Auch 1873 geschah die Remontirung mittelst Regiments-Hand-
einkaufes.
1874. Am 29. Jänner 1874 wurde der bisherige Oeneral - CavaUerie-
Inspector P.-M.-Lt. Leopold Br. Edelsheim-Gyulai zum G.-d.-C.
«nd oommandirenden General von Ungarn und der bisherige General-
Adjutant Sr. k. und k. Apostolischen Majest&t, G.-M. Nioolaus Qnt
Pejacsevich de Yeröcze, zum General »Cavallerie* Inspector ernannt
*) Dieselbe wnrde am 28. April 1874 aa^eUitt.
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mn-iwi. ' 689
Im Pebruar fand die Decorirung der Anspruchsbereditigten
unseres Regimentes mit der am 2. December 1873 von Sr. Majedt&i
gestifteten Kriegs - Medaille statt. Dieselbe erhielten:
Vom Begimentsstabe: Oberst Josef Bitter von Bodakowski,
Oberstlieutenant Emil Br. Bertrand d^Omballe, Oberstlieutenani Adolf
Iieddihn, Major Angust Baseb, Oberiieutenant Begiments- Adjutant
Carl von Tettenbom, Oberlieutenant ProviantofRcier Moriz Lang,'
Regimentsand; Dr. Alois Qörlicb, Bittmeister -BecbnungsfQhrer Wil-
helm. Engel, Oberarzt Dr. Anton Schubert, Thierarzt Georg Erb,
Begiments -Trompeter Andreas WolfVam, die Wachtmeister Bichard
LapaJ^ek, Theodor Burdus, Adolf Veigl.
Von der 1. Escadron: Rittmeister Carl Schreyner, Oberlieutenant
Julius Furiakovid, Lieutenant Ignaz Bitter von Dunin, Bechnungs-
Wachtmeister August Binder, die Wachtmeister Anton Garra, Andreas
8enkow und Curschmied Anton Paduschitzky.
Von der 2. Escadron : Bittmeister Wladimir Bitter von Lipowski,
die Oberlieutenants Bichard Bitter von Kumatowski, Franz Stren-
czioch und Friedrich Chevalier Selliers de Moranville, Wachtmeister
Franz Badek, Bechnungs - Wachtmeister Johann Schadutz und Führer
titl. Wachtmeister Blasius Starzec.
Von der 3. Escadron : Bittmeister Emil Ritter von Arbter, die
Oberlieutenants Carl Schramek, Daniel Sajatovid und Hermann Labrös»
Lieutenant Carl Nahlik, die Wachtmeister Michael Balaweider und
Wilhelm Lauter, die Bechnungs - Wachtmeister Carl Schiller und
Paul Wojtowicz und der Führer titl. Wachtmeister Josef Kiwior.
Von der 4. Escadron : Bittmeister Josef Hübel, die Oberlieu-
tenants Emil Bitter von Aulich, Carl Hanns und Carl Hage, Bech^
nungs - Wachtmeister Josef Jutras, Wachtmeister Georg Bafoch,
Führer titl. Wachtmeister Nicolaus Dabrowski, Curschmied Josef
Jeckel imd Corporal Anton Aschenbrenner.
Von der 5. Escadron : Bittmeister Johann Poudüy, die Lieute-
nants Swetosar Davidow und Eduard Br. Wallisch, Bechnungs-
Wacbtmeister Friedridi Bimer und Wachtmeister Anton Budnik.
Von d^ 6. Esoadron: Bittmeister Albert Gmf Nostitz-Bhinek,
Bittmeister Josef Skraba, Oberlieutenant Otto Bitter Benischko von
Dobroslaw, Lieutenant Thaddäns Bitter von Jabtouiiski, Wachtmeister
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640 18«7-I979^
Josef Wessely, Rechnungs - Wachtmeister Julias Godlewski, Wacht-
meister Franz Goufal und Führer Jan Kwiatkowski.
Vom Er^zungs * Gadre : Rittmeister Emil Graf Wurmbiand-
Stuppaoh und Rechnungs - Wachtmeister Carl Weeger.
Die Yertheilung der Eriegsmedaillen geschah bei den einzehen
Eseadronen in feierlicher Weise durch die Eecadrons-CommandanteiL
Dazu rückte in jeder Station die ganze Escadron en parade aus.
Zur Herstellung der taktischen Vereinigung der Eseadronen
in jeder Division traten die !.<, 2. und 3. Escadron wieder in den
Verband der I. Division, die 4., 5. und 6. Escadron in jenen der
IT. Division. Die räumliche Vereinigung in der Dislocation wurde
beim Beziehen der Sommerstationen nur theilweise, in der Divisions-
Concentrimng aber vollständig durchgeführt.
Am 21. April visltirte der Oberst Brigadier Br. Wagner die
1. Escadron in Kis-Kör$s, am 22. die 5. Escadron in Eeczel, am 23. die
4. Escadron in Halas, am 2. Mai die 6. Escadron in Horgos und die
2. Escadron in Dorozsma und am 3. Mai die 3. Escadron in Kecskemft.
üeber alle Abtheilungen sprach er seine vollste Zufriedenheit ans.
Mit Allerhöchster Entschliessung vom 30. April wurde dem
Oberstlieutenant des Regimentes und Generalstabs - Officiere Adolf
Leddihn in Anerkennung der besonders verdienstlichen Leistung bei
der Bearbeitung des neuen Dienstreglements ftlr das k. k. Heer das
Militär - Verdienstkreuz verliehen.
Den 1. Mai wurde unter dem Commando des Lieutenants
Zdenko Pokomy eine Unterrichts -Abtheilung*) aus sämmtlichen
Escadrons-Pionnieren in Szegedin zusammengesetzt.
Am 3. Mai marschirte die 3. Escadron von Eecskem^t über AM-
Alpär nach Csongräd ; die 5. Escadron von Eeczel über Izsäk nach
Kecskem^; die 6. Escadron am 4. Mai von Horgos nach Kis-Telek.
Am 11., 12. und 13. Mai visitirte der General • Cavaflerie-
Inspector, G. - M. Graf Pejacsevich, das Regiment. Die 2. Escadron
und die Pionnier- Unterrichts -Abtheilung rückten bei Dorozsma
aus, und es erntete die erstere ganz besonderes Lob. Bei Majsa
wurde die 1. und 4. Escadron, bei Eis-Telek die 3. und 6. Esca-
dron und endlich in Kecskem^ die 5. Escadron inspidrt
*) Dieselbe wnrde am 90. Juni aufgelöst.
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18«7-18?«* 641
P. - M. - Lt. Freiherr von Morhammer, Präses der Musterungs-
Commission, begleitet vom Brigadiere Oberst Br. Wagner, musterte
am 1. Juni die 3. Escadron unseres Begimentes in Csongräd, am 2.
den Begimentsstab (Szegedin) und die 2. Escadron (Dorozsma),
darauf die 6. Escadron (Kis - Telek), die 4, Escadron (Halas), die
1. Escadron (Kis-KdrSs); zum Schlüsse die 5. Escadron (Eecskemät).
Am 15. Juni 1874 wurde der Oberlieutenant Carl Hage statt
des erkrankten Oberlieutenants Cavallar, zur Versehung der Geschäfte
des Brigade - Generalstabs - Officiers, der 2. Cavallerie - Brigade der
XX. Infanterie -Truppen -Division (Budapest) zugetheilt. *)
Zu der vom 4. bis 29. Juli abgehaltenen Divisions - Concen-
trirung kamen der I. und U. Divisionsstab, dann die 1. und 6. Esca-
dron, sowie drei ZQge der 5. Escadron nach Szegedin, ein Zug der
5. Escadron nach Tap^ ; von der 2. Escadron zwei ZQge nach Szöreg
und zwei Züge nach Szt. Ivan; die 3. Escadron nach Deszk und
die 4. Escadron nach Dorozsma.
Die Begiments - Concentrirung (Szegedin) dauerte vom 1. bis
8. August; sodann rfickte das Begiment, mit specieller vom Begi-
ments - Commando eingeholter Bewilligung des General- Commandos,
mittelst eines Doppelmarsches, am 9. August, zur Brigade - Concen-
trirung nach Maria -Theresiopel ab. Die I. Division sanmielte sich
zu diesem Marsche bei Török-Eanizsa, wo die Escadronen von
9 Uhr früh ab successive eintrafen und auf das rechte Theiss-Ufer
hinübergefQhrt wurden. Dort fütterten und kochten sie ab. Die
n. Division machte den Marsch über Horgos. Gegen 3 Uhr trafen
die beiden Divisionen bei PaUcs zusammen und zwischen 5 und
6 Uhr rückte das Begiment in Maria - Theresiopel ein.
Der Divisionär, F. - M. - Lt. Graf Szäpäry, wohnte während der
ganzen Dauer der Brigade - Concentrirung bis 15. August allen
Uebungen bei und war von dem Zustande und der Leistungsfähigkeit
des Begimentes, wie von der Führung sehr befriedigt.
Zufolge Beichs - Eriegsministerial - Bescriptes vom 19. Juli
wurde der Oberlieutenant C^sar Conte Zenone de Castel Ceriolo"*"*)
unseres Begimentes dem Generalstabe zugetheilt.
*) Er rückte am 20. Ootober 1874 wieder zum Regimente ein.
**) Derselbe rückte am 1. October 1875 wieder zam Begimente ein.
41
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642 18«7-187».
Nach der Concentrirung kam der Regiments- mid der L Di?i-
sioüsstab nach Szegedin, die 1. Escadron nach Eis-Telek,. die 2.
nach Izsäk, die 3. nach Horgos, die 4. nach Fülöpszälläs, die 5.
nach Szabadszälläs, der IL Divisionsstab und die 6. Escadron nach
Kecskemät.
Am 1. September trat eine Unterofßciers - Bildungs - Schule *)
unter dem vorläufigen Commando des Lieutenants Eduard Br.
Wallisch in Szegedin zusammen. Von Letzterem, der in die Brigade-
Officiers - Schule commandirt wurde, übernahm der Lieutenant Ignaz
Bitter von Dunin am 28. September das Commando.
In die am 1. October unter dem Commando des Majors Augast
Busch beginnende Brigade - Officiers - Schule wurden vom Eegimente
als Frequentanten commandirt: die Oberlieutcnants Emil Bitter von
Aulich, Otto Ritter Benischko von Dobroslaw ; die Lieutenants Julias
Mikolaschek, Eduard Freiherr von Wallisch, Thaddäus Bitter
JabloAski von Jasienzyk und Franz Ritter von Görtz.
Als Frequentanten des Central -Cavallerie-Courses in Wien
wmden far das Schuljahr 1874/75 die Rittmeister Wladimir Bitter
von Lipowski und Carl Schreyner vom Regimente bestimmt.
In Folge General - Commando - Verordnung vom 15. Novembar
wurde der Stab unseres Regimentes am 26. November von Szegedin
nach Kecskem^t verlegt. In Szegedin verblieb nur das I. Divisions-
Commando und die ünterofficiers - Bildungs - Schule.
Recruten erhielt unser Regiment wie in den Vorjahren aas
Galisien; die Remonten wurden 1874 theils im Regimentshand-
einkaufe, theils von der stabilen Remonten -Assentcommission Nr. 2
in Budapest assentirt.
1875. Am 1. April 1875 wurden die Sommerstationen bezogen. Die
1. Escadron marschirte von Eis-Telek nach F^legyhäza; die 2. von
Izsäk nach Eis -Koros; die 3. von Horgos über Dorozsma nach
Majsa; die 4. von Fülöpszälläs über Izsäk und Fölegyhäza nach
Csongräd; die 5. von Szabadszälläs nach Eecskemöt; der IL Divi-
sionsstab und die 6. Escadron von Eecskem^t nach Csongrid. Der
I. Divisionsstab und die Unterofßciers - Bildungs - Schule blieben in
Szegedin. Letztere visitirte der Brigadier G.-M. Br. Wagner am
*) Dieselbe wurde am 30. April 1875 aufgelöst
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IM7-187»* 643
11. April, am 12. die 3. Escadron, am 13. die 2., am 14.
und 15. den Begimeutsstab und die 5. Escadron, am 16. die 4.
and 6. mid am 17. die 1. Escadron in ihren neuen Stationen,
üeber das Besultat der Besichtigung sprach er seine vollste Zu-
friedenheit aus.
Am 24. April 1875 wurde der bisherige Oberst und Gom-
mandant des Begimentes, Josef Bitter von Bodakowski, zum Com-
mandanten der Cavallerie - Brigade der XXXI. Infanterie - Truppen-
Division in Fflnfkirchen und gleichzeitig der Oberstlieutenant Emil
Br. Bertrand d'Omballe zum Begiments - Commandanten ernannt.
Am 24. April erliess der Oberst - Brigadier von Bodakowski
folgenden Abschiedsbefehl:
.Beim Scheiden aus dem Begimente, an dessen Spitze ich
»durch 6 Jahre gestanden, ist es mir Bedürfniss, dem Officiers-
, Corps zu danken für die eifrige Pflichterfüllung, die willige Unter-
.stützung, die ich in demselben gefunden habe.
.Auch den weitgehendsten Anforderungen hat das Ofiiciers-
tCorps mit seinen Leistungen zu entsprechen gewusst, und nach
«mancherlei Wechseln und Läuterungen, sich zu einem einheitlichen
«Ganzen herausgebildet, das den höchsten Aufgaben unseres Berufes
.vollkommen gewachsen ist.
.Mit Befriedigung lege ich die Führung dieses braven Begi-
.mentes in die Hände meines Nachfolgers, dessen loyale und ritter-
.liche Einwirkung auf den Geist des Officiers - Corps so viel zum
•gegenseitigen guten Einvernehmen, zur correcten Haltung des
.Oanzen beigetragen hat.
.Ich wünsche dem Begimente die besten und schönsten Erfolge
«und hege die Zuversicht, dass es sie erringen wii'd.
.Das mehrjährige gemeinsame Streben und Wirken für ein
.Ziel hat ein festes Band zwischen mir und dem OfGciers - Corps
«geknüpft, ein Band, das nicht schmerzlos zerreissen kann, und das
«Scheiden Wlt mir schwer.
.Möge jedem Einzelnen die Zukunft Alles das gewähren, was
«er nur wünschen kann; mein wärmstes Interesse, meine aufrichtigste
«Theilnahme folgt Allen auch fernerhin.
«Bodakowski m. p., Oberst. **
41*
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644 1867-187».
So schied ein Oberst vom Begimente, der dasselbe durch volle
sechs Jahre mit rastloser Thätigkeit befehligt hatte. Unter seinem
Commando gelangten die meisten der neuen Ausbildungs- Bestim-
mungen für die Cayallerie zur Durchführung, und auch das Ofificiers-
Corps des Regimentes hatte sich unter seiner Führung mehr als
zur Hälfte neu gebildet.
Den 5. Juni besichtigte der General -Bemontirungs-Inspector
die Bemonten der 1., 3., 4. und 6. Escadron in F^legyhäza, am
6. Juni jene der 5. Escadron in Eecskem^t und am 3. Juli jene
der 2. Escadron in Ealocsa.
Vom 6. Juli bis 6. August fand eine Divisions-, vom 7. bis
16. August eine Begiments- und vom 23. bis 26. August eine
Brigade - Goncentrirung statt.
Während der Divisions - Goncentrirung lag der Begimentsstab
in Kecskemöt, der I. Divisionsstab, die 2. und 3. Escadron in Es-
Körös, die 1. Escadron in Vadkert; der IT. Divisionsstab, die 4.
und 6. Escadron in Szabadszälläs und die 5. Escadron in Ftilöp-
szälläs.
Am 26. Juli visitirte der General-Gavallerie-Inspector, F.-M.-Li
Graf Pejacsevich die 2., 3. imd 1. Escadron unseres Begimentes in
Eis -Koros, am 27. die II. Division. Bei dieser Gelegenheit erntete
das Begiment und dessen neuer Gommandant Oberstlieutenant Emil
Br. Bertrand d'Omballe ein wohlverdientes, reiches Lob.
In Folge der Visitirung erliess der Oberstlieutenant Emil Br.
Bertrand d'Omballe nachstehenden Begimentsbefehl vom 28. Juli:
„Se. Excellenz der Herr General-Cavallerie-Inspector, F.-M.-Lt
„Graf Pejacsevich, haben mich mündlich beauftragt, hochdessen
»vollste Anerkennung über die mit grossem Fleisse erzielten Fort-
„ schritte der Abtheilungen des Begimentes allen Herren Officieren
„auszudrücken.
„Indem ich mich dieses angenehmen Auftrages entledige,
, spreche ich allen Herren Officieren im Namen des Dienstes meinen
„wärmsten Dank aus, in der üeberzeugung, dass diese hohe An-
»erkennung alle Mitglieder des Begimentes anspornen wird, durdi
„ihren beharrlichen Eifer und Fleiss die höchst möglichste Stofe
„zu erreichen.
«E. Bertrand m. p., Oberstlieutenant'
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18«7-187». 645
Die Begiments-CoDcentrirung fand in Eecskem^t, die Brigade-
Concentrirung*) in Maria-Theresiopel statt.
Nach derselben erliess der Oberstlientenant Br. Bertrand folgen-
den Begiments-Befehl vom 31. Angnst:
«Ich finde mich sehr angenehm veranlasst, dem Officiers-Corps
„des Regimentes meinen vollen Dank im Namen des Dienstes zu
.wiederholen für die durch sein reges Pflichtgeffthl und correctes
»Benehmen in jeder Hinsicht während der Concentrirungen von
»unseren hohen Vorgesetzten dem Re^mente ausgesprochene Aner-
»kennung. Die Herren Escadrons-Conmiandanten ersuche ich, dies
»auch ihren Unterofficieren und Dragonern in angemessener Art zu
»verlautbaren.*
Nach der Brigade - Concentrirung bezog die I. Division die
Winterstationen. Der I. Divisionsstab, die 2. und 3. Escadron
kamen nach Ealocsa, die 1. Escadron nach Halas. Die II. Division
nahm vom 1. bis 17. September noch an den kleinen üebungen
mit gemischten Waffen bei Szegedin Theil. Dieselben wurden ausser
von der 4., 5. und 6. Escadron unseres Regimentes vom 5. Batail-
lone des Reserve - Infanterie - Regimentes Herzog von Sachsen-
Meiningen Nr. 46, vom 2. Bataillone des Linien - Infanterie - Regi-
mentes F. -Z.-M. Freiherr von Mollinari Nr. 38 und von der
Cavallerie-Batterie Nr. 6/V. ausgefQhrt.
Nach den Üebungen mit den gemischten Waffen bezog auch die
II. Division unseres Regimentes die Winterstationen. Der H, Divi-
sionsstab kam nach Eecskem^t, die 4. Escadron nach Dorozsma,
die 6. nach Eis-Telek, während die 5. Escadron in Szegedin blieb.
Am 1. October trat eine Ünterofficiers-Bildungs-Schule**) unter
dem Commando des Lieutenants Thaddäus Ritter von Jabloiiski in
Eecskem^t in's Leben.
Am l. November 1875 wurde der bisherige Oberstlieutenant
Begiments-Commandant Emil Br. Bertrand d'Omballe zum Oberst-
Regiments-Commandanteir und der Major August Busch zum Oberst«
*) Von Kecskemet aus marscbirten der Regimentsstab, der 1. Divisionsstab,
die 1., 2. und 3. Escadron am 19. Augast nach Izs4k, am 20. nach Halas und
am 21. nach Maria-Theresiopcl ; der II. Divisionsstab, die 4., 5. und 6. Esca-
dron am 19. August nach Felegyhaza, am 20. nach Majsa und am 21. über
die Puszta Ottdm5s nach Maria-Theresiopel.
♦*) Dieselbe wurde am 27. April 1876 aufgelöst.
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646 18«7-1»7».
lieutenant im Begimente ernannt. Denselben Tag begann die Brigade-
Officiersschule in Maria-Theresiopel. Commandant und Lehrer der
theoretischen Gegenstände war der Major Johann von Bavier*) des
Dragoner -Regimentes Fürst Montenuovo Nr. 10; Eeitlehrer: Ritt-
meister Eugen Ergert desselben Regimentes; Frequentanten von
unserem Begimente : Oberlieutenant Hermann Labr^s und die lieote-
nants Ignaz Hrehorowicz, Zdenko Pokomy, Julius Mikolaschek, Ernst
Pafi^ek und Casimir Bitter Dobrzaliski de Dobra.
Am 14. November 1875 katn der Oberlieutenant Swetosar
Davidow als Frequentant in das neu errichtete Beitldirer - Institut,
wo er bis zum 1. November 1877 blieb.
Während einer Beurlaubung des Begiments-Adjutanten, Ober-
lieutenants Carl von Tettenbom (vom 19. September bis 15. No-
vember), fungirte der Oberlieutenant Otto Bitter Benischko von
Dobroslaw als Interims-Begiments-Acyutant.
Laut General - Commando - Befehl vom 26. December 1875
wurde der Oberlieutenant Julius Ogris**) zum zweiten Lehrer de«
Beitens und der Cavallerie - Beglements an der Cadeten - Schule in
Budapest bestimmt
Die diesjährigen Becruten erhielt unser Be^ment wie bisher aas
Galizien, die Bemonten von der Budapester Assent-Gonmdission Nr. 2.
1876. Am 30. April und 1. Mai 1876 bezogen drei Escadronen nene
Stationen. Die 5. Escadron brach am 27. April von Szegedin auf
und marschirte über Eis-Telek, F^legyhäza und Eecskemöt, am
1. Mai in die von der Grossgrundbesitzerin Frau Fanny v. Yärady
für das Aerar neu gebaute Caseme zu örköny.
Die 3. Escadron marschirte am 27. April von Ealocsa Aber
Eis*Edrös, Izsak und Eecskemöt, am 30. April nach Örköny und
Tatär-Szt.-György. In jeden der beiden letzten Orte kam eine halbe
Escadron. Der I. Divisionsstab und die 2. Escadron marschirten
am 1. Mai'*''^''') von Ealocsa nach Izsäk.
Laut Gircular - Verordnung vom 26. April wurde angeordnet,
dass, vom 1. Mai angefangen, die Cavallerie - Brigaden nach fort-
*) Später Major Gastav Wimmer unseres Begimentes.
*♦) Derselbe rückte am 19. October 1877 wieder zum Begimente ein.
***) Am 1. Mai 1876 avancirte der Bittmeister 1. Classe Gustav Wimmer
zum Major.
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18«~187». 647
laufenden Nummern, von l angefangen, bezeichnet werden sollten.
Die Brigade, bei welcher unser Begiment eingetheilt war (2. Ca-
vallerie - Brigade der XX. Infanterie - Truppen - Division), erhielt
nunmehr die Bezeichnung „14. Cavallerie-Brigade (G.-M. Br. Wagner)
der XX. Infanterie -Truppen -Division (P,-M.-Lt. Graf Szäpäry).**
Im Mai trat auf Anregung des Obersten und Commandanten
unseres Begimentes, Emil Br. Bertrand d'Omballe, ein Sparverein
der Oflficiere, Aerzte und des Thierarztes unseres Begimentes in's
Leben. Durch cameradschaftliches Zusammenwirken wurde ein Fond
gegründet, um mit dem Baarcapitale Mitglieder des Vereines
nöthigenfalls zu unterstfitzen.
Am 2. August wohnten fast sänmiüiche Officiere unseres
Regimentes einem Probeschiessen der 9^ Fussbatterie Nr. 8 des
Feld-Artillerie-Regimentes Br. Lenk Nr. 5 (mit den neuen üchatius-
Kanonen) am Schiessplatze nächst örk^ny bei.
Die diesjährige Divisions-Concentrirung dauerte vom 15. August
bis 15. September. Dazu bezog der L Divisionsstab (Oberstlieutenant
Wimmer), die 1. und 2. Escadron die Station Eis-Koros, die 3. Esca-
dron Vadkert. Von der IL Division lag der Stab (Major Busch), die
5. und 6. Escadron in örk^ny, die 4. Escadron in Tatar Szt.-Györgj.
Am 16. September begann sodann die Begiments-Concentrirung
in Eecskemöt, welche bis zum 30. September dauerte. Zum Schlüsse
der Concentrirung fand ein OfiFiciers- und Unterofificiers- Wettrennen,
femer ein Preisreiten bei Kecskem^t statt. Sodann wurden die
Winterstationen bezogen. Der Begiments- und II. Divisionsstab
blieben in Kecskem^t, die 1. Escadron kam nach Dorozsma, die
2. nach Horgos, die 3. Escadron und der I. Divisionsstab nach
Fflegyhäza, die 4. Escadron mit je zwei Zügen nach Öcsa und
Alsö-N^medi, die 5. Escadron nach örkeny und die 6. Escadron
nach Eulocsa.
Wegen des Abmarsches der XX. Infanterie -Truppen -Division
(F.-M.-Lt. Graf Szäpäry) nach Slavonien wurde die 14. Cavallerie-
Brigade zufolge Kriegs - Ministerial - Erlasses vom 3. Juli der
XIIL Infanterie - Truppen - Division in Budapest zugetheilt. Com-
mandant derselben war der F.-M.-Lt. Ludwig Fröhlich von Elmbach.
Am 1, October begann eine Unterofficiers-Bildungsschule unter
dem Conunando des Lieutenants Eduard Freiherm von Wallisch in
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648 18W-187»*
Kecskem^t. Letzterem wurde der Wachtmeister Cornelius Freiherr
von Wallisch als Unterlehrer beigegeben.
Den 1. November trat eine Brigade - Officiersschule in Maria-
Theresiopel in's Leben. Commandant derselben und Theorielehrer
war der Major Gustav Wimmer des Regimentes; Reitlehrer: Ober-
lieutenant Friedrich Lazar des 8. Huszaren -Regimentes; Lehrer der
Hippologie: Thierarzt Josef Stentzki des 12. ühlanen- Regimentes;
Lehrer der Militär-Rechtspflege : Hauptmann- Auditor Vincenz Wosol-
sobä; Frequentanten voni Regimente: die Oberlieutenants Julias
Furiakovid, Carl Hage und Franz Dedekind (alle drei hatten, obwohl
sie die Brigade - Officiersschule schon mit gutem Erfolge absolvirt
hatten, selbst um diese Commandirung gebeten); femer die Unter-
lieutenants Julius Mikolaschek, Casimir Ritter von Dobrzaiiski und
Wilhelm Hessler.
Im November 1876 erhielten das Dienstzeichen 1. dasse: Ober-
lieutenant Carl Schramek, die Wachtmeister Rudolf Müller, Josef
Roucek, die Rechnungs - Wachtmeister Johann Schadutz und Franz
Coufal, der Führer (Titular - Wachtmeister) Nicolaus DabrowsK,
Rechnungs-Wachtmeister Carl Schiller, Wachtmeister Franz Badek,
Curschmied Franz Grilz, Rechnungs -Wachtmeister Carl Weeger und
Führer (Titular - Wachtmeister) Anton Aschenbrenner.
Die Remonten erhielt unser Regiment von der stabilen Assent-
Commission Nr. 2 in Budapest.
1877. Am 3. März 1877 bezog die 3. Escadron Eeczel als Sommer-
station (lag bis dahin in F^legyhäza); die 4. Escadron kam am
16. April von Ocsa und Alsö-N^medi in die Ortschaften Alsö-Dabas,
Felsö - Dabas, Gyön und S&n mit dem Escadrons - Gommando in
Als6-Dabas,
Dienstag den 17. Juli 1877 visitirte der commandirende
General von Ungarn, G. - d. - C. Br. Edelsheim - Gyulai, die 2. und
1. Escadron unseres Regimentes bei Horgos, wozu die 1. Escadron
Tags zuvor nach Horgos marschirte.
Die instructive Visitirung des Glieder-, Zugs- und Escadrons-
Exercirens, dann der Attaquen dauerte von 7 Uhr früh bis gegen
2 Uhr Nachmittags.
Se. Excellenz sprach in schmeichelhaftester Weise seine vollste
Zufriedenheit über die Wartung der Pferde, die ausserordentliche
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18«7-187»* 649
Buhe bei den Abtheilungen und das vortreffliche Exerciren aus.
Commandant der 1. Escadron war der Oberlieutenant Otto Bitter
Benischko von Dobroslaw, jener der 2. Escadron Bittmeister Franz
von Seist.
Am 1. August trat der bisherige Brigadier, G.-M. Budolf
Br. Wagner, in den Buhestand. An dessen Stelle wurde der Oberst
und Gommandant des Ühlanen-Begimentes Kaiser Franz Josef Nr. 4,
Heinrich Graf Herberstein, zum Commandanten der 14. Cavallerie-
Brigade mit einstweiliger Belassung in seiner Charge ernannt
G.-M. Br. Wagner erliess bei diesem Anlasse folgenden Ab-*
schiedsbefehl :
, Nachdem die wegen meines langjährigen, nunmehr derart zu«
«nehmenden Leidens, dass mir das Seiten derzeit unmöglich wurde,
.von mir angesuchte Uebersetzung in den Buhestand mit Personal-
»Verordnungsblatt vom 3. Juli erfolgt ist, verabschiede ich mich
„von den unterstehenden Truppenkörpem und Gommanden und
«spreche vor Allem den Truppen - Commandanten, den Stabs- und
»Oberofficieren för den guten Geist, für das allseitige Streben und
«Wirken, dann den Mannschaften für die an den Tag gelegte
«Pflichttreue und deren insgesammte Dienstleistung meinen herz-
«liebsten Dank aus.
«Den mir Allergnädigst ausgesprochenen Ausdruck der Aller-
»höchsten Zufriedenheit theile ich, soweit es die letzteren Jahre
„betriflft, mit: den Truppen meiner Brigade, deren Officiers - Corps
«und Mannschaften, durch deren Mitwirkung sie es mir erleichterten,
«ein so ehrendes Ziel zu erreichen, und scheide ich mit der üeber-
«zeugung, dass es denselben gelingen wird, auch in der Zukunft bei
»jeder Gelegenheit sich die Allerhöchste Zufriedenheit zu verdienen.
«Budapest, am 5. Juli 1877.
«Wagner m. p., G.-M."
Bereits am 16. Juli übernahm der Oberst Heinrich Graf
Herberstein das Brigade-Commando.
Am 6. Juli 1877 wurde der Oberstlieutenant August' Busch
auf drei Monate der stabilen Bemonten-Assent-Conmiission Nr. 2
in Budapest zugetheilt, jedoch wegen seiner vorzüglichen Verwend-
barkeit bereits am 8. September desselben Jahres zum Präses der
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650 IM7-187».
erwähnten Commission ernannt. Das Oflficiers -Corps beglückwünschte
den Oberstlieutenant Busch von der Goncentrirungs - Station Nagy-
Eörös aus mittelst Telegrammes, und drückte in demselben gleich-
zeitig das lebhafteste Bedauern aus über dessen Scheiden aus dem
engeren Kreise des Begimentes, welches ihm so viel verdankte.
Vom 2. bis 16. August fand eine Regiments - Concentrining
in Eecskem^t, vom 21. bis 30. August eine Brigade-Concentrinug
in CzeglM und vom 1. bis 15. September unter der Leitung des
General -Cavallerie-Inspectors, F.-M.-Lt. Graf Pejacsevich, eme
Cavallerie - Truppen • Divisions - Goncentrirung in Gzegläd statt *)
Während der letzteren wurden die ünterabtheilungen unseres Regi-
mentes vom 6. Uebungstage an zum Markiren einer Truppen-Divi-
sion verwendet. Es blieb aus diesem Grunde die ersten fünf Tage
in Gzegl^d, kam dann auf weitere fünf Tage nach Alberti-Irsa und
Berczel und die letzten vier Tage nach Nagy- Koros. Den letzten
drei Manövern wohnten Se. Majestät der Kaiser bei, begleitet von
einer grossen Zahl ausländischer Officiere.
Se. Majestät der Kaiser waren über das Kesultat der Manöver im
hohen Grade befriedigt und geruhten huldvollst nachstehendes Aller-
höchste Handschreiben an Se. Excellenz den commandirenden Qenend
von Ungarn, G,-d.-G. Freiherm von Edelsheim-Gyulai zu erlassen:
«Bei dem Abschlüsse der WafFenübungen der hier concen-
«trirten Gavallerie - Truppen - Division sehe Ich Mich angenehm
«veranlasst, über das Aussehen und über den vorzüglichen Znstand
,der Gavallerie - Regimenter, sowie über die an den Tag gelegte
«grosse Ausdauer und Durchbildung derselben Meine vollste Aner-
„kennung auszudrücken.
„Auch das Aussehen und die Ausbildung der reitenden Bat-
«terieen hat Mich voUkonmien befriedigt.
„Ich beauftrage Sie daher, allen Herrn Generalen, den Stabs-
«und Oberofficieren füi- ihren hingebungsvollen Eifer und fBr die gate
«Führung Meinen Dank auszusprechen und der gesammten Mann-
« Schaft Meine Zufriedenheit im Tagsbefehle sofort zu verlautbaren.
«Gzeglöd, am 15. September 1877.
„Franz J o s e f m. p.*
*; 11. Dragoner-, 8., 9.. 14., 16. Haszaren - Regiment and die reitenden
Batterieen Nr. 12/V and Nr. 13/V.
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1867-189». 651
Nach der Concentrirung rückte unser Begiment in die Winter-
stationen ab. Der Begiments- und der I. Divisionsstab kamen nach
Eecskemät, die 1. Escadron kam nach Ealocsa, die 2. nach Örk^ny,
die 3. nach Laczhäza (Commando und drei Züge) und Pereg (ein Zug),
die 4. nach Dorozsma, das 11. Diyisions-Commando und die 5. Esca-
dron nach Halas und die 6. Escadron nach Eis-Telek.
Am 22. September kam das 14. Gavallerie-Brigade-Gommando
von Budapest nach Maria-Theresiopel.
Den 1. November wurde der bisherige Bittmeister 1. Classe
des Dragoner -Begimentes Fürst Windischgrätz Nr. 14, Friedrich
Freiherr Büdt von Collenberg, als Major zu unserem Begimente
transferiri Denselben Tag trat eine UnterofBciers-Bildungs-Schule
unter dem Commando des Oberlieutenants Carl Hage in Eecskem^t
in's Leben. Unterlehrer war der Cadet Corporal, titl. Führer Con-
stantin Dydinski Edler von Mart^nowicz.
Den 1. November begann auch eine Brigade-Oflßciers-Schule
in Maria-Theresiopel unter dem Commando des Majors Wahlkampf
des 12. ühlanen- Begimentes. Als Beitlehrer fungirte der Ober-
lieutenant Swetosar Davidow des Begimentes; als Frequentanten
waren vom Begimente commandirt: die Lieutenants Martin Joffe,
Wilhelm Hessler, Bichard Henike und Cornelius Freiherr v. Wallisch.
Auch 1877 erhielt imser Begiment seine Bemonten von der
stabilen Bemonten-Assent-Commission Nr. 2 in Budapest.
Am 8. Februar 1878 wurde der Oberstlieutenant August Busch 1878.
unseres Begimentes, bisher Präses der stabilen Bemonten-Assent-
Commission Nr. 2 in Budapest, *) zum Präses der neu errichteten
Bemonten-Assent-Commission Nr. 2 in Gross-Wardein und am 1. Mai
desselben Jahres zum Obersten auf dem bezeichneten Posten ernannt.
Am 13. April übernahm der Oberst und bisherige Commandant
des ühlanen -Begimentes Graf Grünne Nr. 1, Carl Freiherr von
LasoUaye, das Brigade -Commando von dem in den überzähligen
Stand übersetzten Oberst -Brigadier Heinrich Graf Herberstein.
Im April erhielten das Dienstzeichen 1. Classe: die Bittmeister
Johann Pouchly, Wladimir Bitter von Lipowski, Anton FranMewicz,
Adalbert Nossek, Oberlieutenant Moriz Lang, die Wachtmeister
*) Dieselbe erhielt nanmehr die Nr. 1.
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652 1M7-187».
Richard Lapacek, Theodor Burdus, Ladislaus Lobecki, Bechnungs-
Wachtmeister Georg Groll, Corporal Franz Herz, Curschmied Anton
Paduschitzki, die Wachtmeister Budolf Müller, Josef Eiwior und Anton
Budnik; das Dienstzeichen 2. Classe erhielten: Bechnungs- Wacht-
meister Friedrich Bimer und Curschmied alten Systemes Josef Jekd
Am 1. Mai 1878 avancirte der Major Gustav Wimmer znm
Oberstlieutenant.
Mitte Mai wurde eine Pionnierschule in Eecskem^t unter dem
Commando des Oberlieutenants Ernst PaH2ek zusammengesetzt.
Am 20. Mai bezog unser Begiment die bisherigen Stationen
des 8. Huszaren-Begimentes.
Der Begimentsstab kam nunmehr von Eecskem^t nach GzeglM,
die 1. Escadron von Ealocsa nach Aszod und Bagh, die 2. Escadron
von örk^ny nach Tura und Hevisz, die 3. Escadron von Laczhäza
nach Budapest, die 4. Escadron von Dorozsma nach Alberü-Irsa,
die 5. Escadron von Halas nach Czegl^d und die 6. Escadron yon
Kis-Telek nach Nagy-Abony.
Am 20. Mai trat das Begiment aus dem Verbände der
14. Cavallerie- Brigade und kam in jenen der 4. Cavallerie- Brigade
in Budapest (G.-M. Gustav Dunst von Adelshelm). Diese Brigade
gehörte wie die 14. Cavallerie -Brigade zur XIII. Infanterie -Truppen-
Division (F. -M.-Lt. Ludwig Fröhlich von Elmbach) in Budapest
Am 1. Juli hielten Se. Majestät der Kaiser eine Bevue Aber
die Truppen der Garnison Budapest ab.
Die Parade fiel glänzend aus, in Folge dessen nachstehender
General -Commando -Befehl erlassen wurde:
„Budapest, am 1. Juli 1878.
,Se. k. u. k. Apostolische Majestät geruhten nach der heutigen
„Parade -Ausrückung auf der Generals - Wiese den versammelten
„Herren Generalen und Truppen - Commandanten die Allerhöchste
„Zufriedenheit über das Aussehen und die Haltung der ausgerQcliien
„Truppen, sowohl bei der Besichtigung der Treffen, als auch bd
„der Defilirung Allergnädigst auszusprechen und mich nachträglich
„zu beauftragen, diesen Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit
„auch allen übrigen Officieren und der gesammten Mannschaft bekannt
„zu geben, etc. etc.
„Edelsheim-Gyulai, G.-d.-C.*
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18«7-187»* 653
Der PublicatioD dieses General - Commando - Befehles fügte
der Oberst und Begiments - Gommandant, Emil Br. Bertrand d'Om-
balle, seinerseits noch folgende Worte hinzu:
,Die 3. Escadron des Begimentes war zu dieser Ausrückung
^befohlen und hatte Theil an dem von Sr. Majestät Allergnädigst
„ausgesprochenen Lobe.
„Dieses Lob ist der gesammten Mannschaft unseres Begimentes
„in ihrer Muttersprache bekannt zu geben, und muss ich namentlich
„die tadellose Beinlichkeit von Mann und Pferd, die ganz vorzügliche
„Lackimng und Putzung der Helme, die correcte Haltung, Fühlung
„und Distanz bei der Defilirung hervorheben.
„E. Bertrand m. p., Oberst.*
Dieses Lob gebührte dem Oberlieutenant Carl Schramek,
welcher die 3. Escadron sozusagen bereits zwei Jahre commandirt
und sich dieselbe in die Hand gerichtet hatte, ferner der pflicht-
getreuen Unterstützung durch seine Subaltem- und UnterofBciere.
Mitte Juli visitirte der Divisionär, F.-M.-Lt. von Fröhlich, die
1., 2., 4., 5. und 6. Escadron unseres Begimentes und sprach seine
vollste Zufriedenheit über das Besultat der Inspicirung aus.
Vom 1. bis 15. August fand eine Divisions-, vom 16. bis
letzten August eine Begiments - Goncentrirung in Gzegl^d statt.
Nach derselben blieb der Begimentsstab, der II. Divisions-
stab und die 5. Escadron in Czegl^d; die 1. Escadron kam nach
Baja, die 2. Escadron nach Maria - Theresiopel, die 3. Escadron
nach Dorozsma, die 4. Escadron nach Alberti-Irsa und die 6. Esca-
dron nach Nagy-Abony.
Mitte August war die XEI. Infanterie -Truppen -Division nach
Bosnien verlegt. In Folge dessen kam unser Begiment nunmehr zur
XXXU. Infanterie -Truppen -Division in Budapest (G.-M. August
Würth Edler von Hartmühl).
Als Frequentant des Wiener Beitlehrer- Instituts wurde am
15. October der Oberlieutenant Eduard Freiherr von Wallisch vom
Begimente bestimmt.
Der Begimentsbefehl vom 15. October ordnete einen Stations-
wechsel der 1., 2., 3. und 4. Escadron an. Es kam jetzt die 1. Es-
cadron nach Örk^ny, die 2. nach Alberti - Irsa, die 3. nach Üllö und
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654 1M7-187»*
Yecs^s, die 4. nach Budapest, während die 5. Escadron in CzeglM
und die 6. Escadron in Nagy-Abony blieb.
Am 1. November 1878 wurde der Major Friedrich Freuen
fiüdt Yon CoUenberg zum Dragoner -Begimente Nicolaus L Kaiser
von Bussland Nr. 5 transferirt, dagegen der Bittmeister 1. Classe
Johann Pouchly zum Major im Begimente ernannt. Denselben Tag
trat eine Unterofficiers-Bildungs-Schule *) in Gzegl^d unter dem Com-
mando des Oberlieutenants Carl Hage in*s Leben. Eine «Einjährig-
Freiwilligen - Abtheilung' wurde in Budapest aufgestellt unter dem
Conmiando des Oberlieutenants Franz Dedeldnd als «InstructioDS-
Officier.« **)
Nachstehende Einjährig-Freiwillige dienten ihr Jahr bei unserem
Begimente ab : Johann von Harkänyi, Andreas von Dözsa und Josef
£atzenbach des 8. Huszaren - Begimentes, Iwan von Bänö und Geza
von Szabö des 16. Huszaren - Begimentes, Georg von Badisics des
13. Uhlanen- Begimentes imd Geza von Baranyay des 10. Dragoner-
Begimentes.
Eine Brigade - Officiers - Schule wurde in Theresiopel errichtet,
unter dem Commando des Oberstlieutenants Gustav Wimmer des
Begimentes.
In letztere (Beiüehrer: Oberlieutenant Ludwig Graf Breda des
10. Huszaren - Begimentes) wurden vom Begimente commandirt: die
Lieutenants Martin Joffe, Emanuel Hanikyr, Constantin Dydinsld
Edler von Mart^nowicz, Johann Lux und Gadet Dragoner titl. Führer
Emerich Boeszner.
In Folge der Occupation von Bosni^ und der Herzegowina
erschienen nachfolgende, Mitglieder des Begimentes betreffende
Allerhöchste Belobungen:
1. «Se. k. und k. Apostolische Majestät geruhten Allergnädigst
,,in Anerkennung der hervorragend tapferen und sonst verdiensttichen
„Leistungen in stattgehabten Gefechten und Operationen in Bosnien
«anzuordnen, dass dem Herrn Oberlieutenant in der Beserve Lothar
*) Dieselbe wnrde am 19. April 1879 aufgelöst.
**) Demselben wnrde die Ausbildung der Einjährig -Freiwilligen au Pferd
und zu Fuss, dann der theoretische Unterricht aus dem Dienstreglement, Ab-
richtungsreglement, Felddienst und Taktik, Hippologie, Heeres - Organisation,
Milit&r- Administration und Milit&r - Stylistik anvertraut.
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18W-187». 655
«Ritter von Berks *) des Begimentes die Allerhöchste belobende
«Anerkennung ausgesprochen werde.
2. «Se. k. und k. Apostolische Majestät geruhten Allergnädigst
,in Anerkennung der hervoiTagend tapferen und sonst verdienstvollen
«Leistungen in der Zeit vom Beginne bis zum Abschlüsse der
«Operationen in der Herzegowina anzuordnen, dass dem Herrn
«Oberlieutenant Swetosar Davidow als Commandanten der Feld-
«gensdarmerie die Allerhöchste belobende Anerkennung bekannt
«gegeben werde.*
Mit der Eriegsmedaille wurden von unserem Regimente decorirt:
Die Corporale Ladislaus Nowosielski der 2. Escadron, Mordko Ehr-
lich der 6. Escadron, Johann Mfihlbauer der 4. Escadron und der
Dragoner Johann Szymanski der 6. Escadron.
1878 erhielt unser Regiment seine Remonten von der neu
errichteten stabilen Remonten -Assent-Gommission Nr. 2 in Gross-
Wardein.
Am 24. März 1879 fibernahm der Oberst und Commandimt 1879.
des Regimentes, Emil Br. Bertrand d'Omballe, als rangsältester
Oberst das Interims -Commando der 4. Cavallerie- Brigade von dem
mit Peldmarschall - Lieutenants - Character in den Ruhestand ge-
tretenen G.-M. Gustav von Dunst. Das Regiments -Commando fahrte
der Major Johann Pouchly während der Commandirung des Obersten.
Zum Commandanten der Brigade wurde mit dem 1. April
1879 der Oberst Eduard Graf Paar des Dragoner -Regimentes Erz-
herzog Albrecht Nr. 4 ernannt. Er rückte jedoch erst am 3. Mai
nach Budapest ein und übernahm das Brigade • Commando vom
Obersten Br. Bertrand, welcher seinerseits am 4. Mai das Regiments-
Commando vom Major Pouchly wieder übernahm.
Vom 2. bis 10. Mai fand eine Uebungsreise unter der Leitung
des Generalstabs-Chefs der XXXII. Infanterie-Truppen-Division, Major
Carl Sinnreich des Generalstabs -Corps, statt, an der vom Regimente
der Rittmeister Otto Ritter Benischko von Dobroslaw Theil nahm.
Am 6. Mai hielten So. k. und k. Apostolische Majestät eine
Parade über die Truppen der Garnison Budapest auf dem Rakos-
*) Er rückte am 14. Juli 1878 als Ordonnanz - OMoier zur 8. Gebirge«
Brigade der VI, Infanterie -Truppen -Division ein.
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656 1M7-187»»
Felde ab, zu welcher auch die 4. Escadron unseres Begimentes
(welche der Oberlieutenant Carl Schramek im November 1878 von
dem zum Major avancirten Bittmeister Johann Pouchly übernommen
hatte) ausrückte.
Die Truppen stellten sich in vier Treffen auf; die 4. Escadron
des Begimentes bildete den rechten Flügel des 3. Treffens.
Nachdem Se. Majestät mit einer glänzenden Suite die Treffen
im Schritt abgeritten hatten, begann die Defilirung. Den Anfang
machte die Infanterie; ihr folgte das &. Artillerie - Begiment und
diesem die 4. Escadron unseres Begimentes in der Escadrons-Colonne.
Se. Majestät, der Begimentsinhaber, geruhten der Escadron sowohl
bei der ersten Defilirung im Schritt, als auch bei der zweiten im
Trab zu wiederholten Malen „Bardzo dobrze'^ (sehr gut) Allergnädigst
zuzurufen und den Oberlieutenant Carl Schramek, welcher auch im
Vorjahre das Lob Sr. Majestät geerntet hatte, neuerdings zu beloben.
Dieses Lob wurde dem Oberlieutenant Schramek sowohl durch den
Brigadier, Oberst Eduard Graf Paar, vor allen Officieren der Esca-
dron (Oberlieutenants Franz Dedekind, Ernst Parizek, Franz Bitter
von Görtz und Lieutenant Otto Sunkel), als auch später durch den
General -Cavalierie-Inspector, F.-M.-Lt. Graf Pejacsevich, bekannt
gegeben. Letzerer äusserte sich gelegentlich seiner späteren Yisi-
tirung der übrigen Escadronen unseres Begimentes (am 12. und
13. Mai), welche glänzend ausfiel, er hätte in Folge der Bevae vor
Sr. M^'estät in Wien vemonmien, dass die Escadron sehr schDn
sei, und es thäte ihm leid, dieselbe nicht auch sehen zu können.
Das Lob unseres Allerhöchsten Kriegsherrn und AUergnädigsten
Begimentsinhabers bilde den Schluss dieses Geschichtswerks; ist
es doch der schönste und höchste Lohn für das Begiment und seinen
Gonmiandanten !
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Chronologisches Verzeichniss
der
Affairen, an welehen das Dragoner -Reginent Kaiser Frani
Josef Nr. 11 seit seiner Erriehtmig Theil nahm«
1. Arriöregarde- Gefecht bei Belgrad, am 12. September 1693.
2. Schlacht bei Olaschin, am 26. August 1696.
3. Angriff auf Bihäc, am 24. Juni 1697.
4. Schlacht bei Zenta, am 11. September 1697.
5. Scharmützel bei Albaredo, am 4. Juni 1701.
6. Schlacht bei Carpi, am 9. Juli 1701.
7. Vorposten -Gefecht bei Bovolone, am 12. Juli 1701.
8. Schlacht bei Chiari, am 1. September 1701.
9. Scharmützel unter dem Hauptmanne Golomba, am 3. Septem-
ber 1701, am 5., 10., 16., 20., 23., 26. September, am 3., 5.,
9., 13., 21., 24. October, am 24., 26., und 28. November 1701.
10. Gefecht bei Marcaria, am 5. December 1701.
11. Gefecht bei Castellucchio, am 7. December 1701.
12. Gefecht bei Goito, am 22. Mai 1702.
13. Gefecht bei Madonna delle grazie, am 3. Juli 1702.
14. Recognoscirungs-Oefecht in derselben Gegend, am 5. Juli 1702.
15. Schlacht bei Luzzara, am 15. August 1702.
16. Gefecht bei Crescentino, am 26. December 1704.
17. Schlacht bei Cassano, am 16. August 1705.
18. Schlacht bei Sibö, am 11. November 1705.
19. Schlacht bei Turin, am 7. September 1706.
20. Belagerung von Lille (am 22. October 1708 capitulirt).
21. Schlacht bei Malplaquet, am 11. September 1709.
42
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22. Belagerung von Mons (am 25. September 1709 capitulirt).
23. Belagerung von Douay (am 25. Juni 1710 capitulirt).
24. Belagerung von Quesnoy, vom 8. Juni bis zur Capitulation am
4. JuU 1712.
25. Gefecht bei Denain, am 24. Juni 1712.
26. Belagerung von Temesvär, vom 25. August bis zur Capitulation
am 14. October 1716.
27. Belagerung von Belgrad, Mitte Juni bis zur Capitulation am
18. August 1717.
28. Schlacht bei Parma, am 29. Juni 1734.
29. üeberfall bei Quistello, am 15. September 1734.
30. Schlacht bei Guastallo, am 19. September 1734.
31. Gefecht bei Novi - Bassara, am 3. August 1737.
32. Gefecht bei Ratscha im October 1738.
33. Kampf bei Grotczka, am 23. Juli 1739.
34. Gefecht bei Pancsova, am 30. Juli 1739.
35. Schlacht bei Mollwitz, am 10. April 1741.
36. Schlacht bei Caslau (Chotusic), am 17. Mai 1742.
37. Belagerung von Prag, vom Juni bis zum 17. September 1742
(mehrere Gefechte).
38. Gefecht bei Habelschwerdt, am 14. Februar 1745.
39. Schlacht bei Hoh^nfriedberg (Striegau), am 4. Juni 1745.
40. Schlacht bei Burgersdorf (Soor), am 30. September 1745.
41. Schlacht bei Lüttich, am 11. October 1746.
42. Schlacht bei Laeffeld, am 2. Juli 1747.
43. Schlacht bei Kolin, am 18. Juni 1757.
44. Schlacht bei Breslau, am 22. November 1757.
45. Schlacht bei Leuthen, am 5. December 1757.
46. Gefecht bei Prödlitz, am 15. Mai 1758.
47. Gefecht bei Holitz, am 17. Juni 1758.
48. Gefecht bei Gross -Wisternitz, am 17. Juni 1758.
49. üeberfall bei Domstädtl, am 30, Juni 1758.
50. Gefecht bei Holic, am 11. Juli 1758.
51. Gefecht bei Arnsdorf, am 16. September 1758.
52. üeberfall von Hochkirch, am 14. October 1758.
53. Schlacht bei Kunersdorf, am 12. August 1759.
54. Gefecht bei Nieder- Mülsen, am 9. April 1760.
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659
55. Schlacht bei Landshut, am 23. Juni 1760.
56. Belagerung von Glatz (fiel am 26. Juli 1760).
57. Gefecht bei Jeschkendorf, am 15. August 1760.
58. Gefecht auf den Jauerniker Anhöhen (vor Schweidnitz), am
3. September 1761.
59. Stunn auf Schweidnitz, am 1. October 1761.
60. Gefecht bei Kammendorf, am 14. Juni 1762.
61. Gefecht bei Peiskersdorf, am 20. Juli 1762.
62. Belagerung von Schweidnitz (fiel am 9. October 1762).
63. üeberfall von Mladetzka, am 11. August 1778.
64. Gefecht im Koramneker- Schlüssel, am 7. August 1788.
65. Gefecht bei Lassmare, am 17. August 1788.
66. Arriöregarde-Gefecht beim Rückzüge aus dem Thale von Mehadia
über Komja und Teregova nach Fönisch, am 29. August 1788.
67. Gefecht bei Armenisch, am 14. September 1788.
68. Schlacht bei Mehadia, am 28. August 1789.
69. Schlacht bei Kalafat, am 26. Juni 1790.
70. Gefecht bei Srbovlas, am 8. Juli 1790.
71. Gefecht bei Florentin, am 27. Juli 1790.
72. Gefechte bei Florentin, am 4. und 7. August 1790.
73. Gefecht bei Brza-Palanka, am 10. August 1790.
74. Schlacht an der Trebbia, am 19. Juni 1799.
75. Gefecht bei Carosio, am 3. September 1799.
76. Gefecht bei Voltaggio, am 4. September 1799.
77. Gefecht bei Novi, am 8. September 1799.
78. Gefecht bei Fossano, am 18. September 1799.
79. Gefecht bei Pinerolo, am 23. September 1799.
80. Gefecht bei Lesegno, am 28. September 1799.
81. Vorposten -Gefecht bei Margarita, am 30. September 1799.
82. Gefecht bei Beinette, am 13. October 1799.
83. Gefecht bei Centallo, am 31. October 1799.
84. Schlacht bei Savigliano (Genola), am 4. November 1799.
85. Gefecht bei Murasso, am 5. November 1799.
86. Gefecht bei Madonna dell' Olmo, am 6. November 1799.
87. Gefecht bei Mondovi (Vasco, St. Lorenzo), am 13. Novem*
her 1799.
88. Belagerung von Cuneo, vom 17. November bis 3. December 1799.
42*
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660
80. Gefechte gelegentlich des Bückzuges vom linken Sesia-Üfer
(Langosco, Candia) über Novara bis hinter den Ticino (Tar-
bigo), am 29. Mai 1800.
90. Gefecht bei Turbigo, am 31. Mai 1800.
91. Schlacht bei Marengo, am 14. Juni 1800.
92. Schlacht am Mincio, am 26. December 1800.
93. Gefecht bei Landshut, am 21. April 1809.
94. Gefecht bei Neumarkt, am 24. April 1809.
95. Gefecht bei Ebelsberg, am 4. Mai 1809.
96. Uebergabo von Wien, am 12. Mai 1809.
97. Schlacht bei Asparn und Esslingen, am 21. und 22. Mai 1809.
98. Schlacht bei Wagram, am 5. und 6. Juli 1809.
99. Gefecht bei Tesswitz und Kukrowitz, am 10. Juli 1809.
100. Gefecht bei Znaim, am 11. Juli 1809.
101. Schlacht bei Hanau, am 30. October 1813.
102. Schlacht bei Brienne, am 1. Februar 1814.
103. Gefecht bei St. Martin, am 21. Februar 1814.
104. Gefecht bei Lusigny, am 24. Februar 1814.
105. Gefecht bei Bar-sur-Aube, am 27. Februar 1814.
106. Recognoscinmgs - Gefecht bei Magni - Fouchard (Vendeum),
am 1. März 1814.
107. Gefecht bei der Brücke de la Guillotiöre, am 3. März 1814.
108. Treffen bei Arcis-sur-Aube, am 20. Mära 1814.
109. Gefecht bei Seltz, am 26. Juni 1815.
110. Affaire bei Brück a. d. Leitha, am 18. October 1848.
111. Affaire bei Gallbrunn, am 21. October 1848.
112. Treffen bei Schwechat, am 30. October 1848.
113. Gefecht bei Pamdorf (Puszta Casimir), am 16. December 1848.
114. Recognoscinmgs - Gefecht bei Wieselburg, am 18. Decem-
ber 1848.
115. Gefecht bei Bäbolna, am 28. December 1848.
116. Gefecht bei Moor, am 30. December 1848.
117. Gefecht bei Töt^ny, am 3. Jänner 1849.
118. Schlacht bei Szolnok, am 5. März 1849.
119. Gefecht bei Tapio - Bicske, am 4. April 1849.
120. Gefecht bei Isaezek, am 6. April 1849.
121. Becognosdrungs - Gefecht bei Eeresztur, am 13. April 1849.
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«61
122. Scharmützel bei Keresztur, am 20. April 1849.
123. Gefecht bei Käcs und Järek, am 7. Juni 1849.
124. Gefecht bei Ö - Becse, am 25. Juni 1849.
125. Schlacht bei Hegyes, am 14. Juli 1849.
126. Gefecht bei Vilova, am 19. Juli 1849.
127. Gefecht bei Mosorin, am 23. Juli 1849.
128. AflFaire bei Medole, am 24. Juni 1859.
129. Gefecht bei Nachod (Wisokow), am 27. Juni 1866.
130. Treffen bei Skalitz, am 28. Juni 1866.
131. Schlacht bei Königgrätz (Chlum), am 3. Juli 1866.
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Chronologisches Verzeichniss
der
Reginents-Inhaber und der Obersten -RegineBts-Connaidaitei.
A. Inhaber.
1. Heissler, Freiherr von Heitersh eimb, Donat,
G.-F.-W., vom 20. December 1688 bis 11. April 1692,
(4. Jänner 1689 F.-M.-Li; 9. Februar 1692 G.-d.-C.;
12. Mai 1696 F.-M.).
2. Porthen, Philipp Jacob von der, Oberst, vom 11. April
1692 bis 16. November 1693.
3. Sereni, Franz Josef Graf, Oberst, vom 16. November 1693
bis 28. Juni 1705 (26. Jänner 1700 G.-F.-W.; 22. April 1704
F.-M.-Lt.).
4. Colonna Graf zu Fels, Carl, G.-F.-W., vom 16. Sep-
tember 1705 bis September 1713 (30. December 1705 F.-M.-LL;
12. März 1709 G.-d.-C).
5. Württemberg, Eberhard Ludwig, regierender Henog
von, F.-M., vom 14. November 1713 bis 31. October 1733,
6. Württemberg, Carl Alexander, regierender Herzog von,
F.-M., vom 18. Februar 1734 bis 12. März 1737.
7. Württemberg-Neustadt, Carl Rudolf, regierender
Herzog (Administrator) von, F.-M., vom 6. April 1737 bis
21. November 1740.
8. Württemberg-Stuttgard, Carl Eugen, Landprinz Ton,
Oberst (später F.-M.), vom 21. November 1740 bis 24. Octo-
ber 1793 (23. März 1744 regierender Herzog).
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663
9. Württemberg -Stuttgard, Ludwig Eugen, regierender
Herzog von, Oberst, vom 10. November 1793 bis 20. Mai 1795.
10. Württemberg-Stuttgard, Friedrich Wilhelm Carl,
Erbprinz von, vom 17. December 1795 bis 13. April 1809
(1803 Kurfürst, 1806 König).
11. Knesevich von St. Helena, Vincenz Freiherr von,
F.-M.-Lt., vom 14. April 1809 bis 11. März 1832 (1815 G.-d.-C).
12. Minutillo, Friedrich Freiherr von, F.-M.-Lt., vom
18. December 1832 bis 24. Juli 1843.
13. 8e. k. k. Hoheit^ der Erzherzog Franz Josef^ vom
4. August 1843 bis 2. December 1848.
14. Se. MigestSt, der regierende Kaiser Franz Josef I.^ vom
2. December 1848 bis jetzt.
Zweite Inhaber.
1. Bigot de St. Quentin, Franz Ludwig Graf, F.-M.-Lt.,
vom 4. August 1843 bis 15. September 1854.
2. Cavriani, Carl Graf, F.-M.-Lt., vom 22. Februar 1855
bis 23. Juli 1870.
B. Oberste und Regiments -Commandanten.
1. Porthen, Philipp Jacob de la, vom 11. April 1692 bis
16. November 1693.
2. Sereni, Franz Josef Graf, vom 16. November 1693 bis
26. Jänner 1700.
3. Selb, Johann Gabriel Freiherr von, vom 7. Juni 1703
(unbekannt bis wann).
4. Heissler, Franz Bernhard von, vom 24. Mai 1708
(unbekannt bis wann).
5. Wadderborn von Dundi, Josef Freiherr, vom
4. April 1711 bis 2. October 1727 (vom 18. October 1723 an
als General -Feld -Wachtmeister).
6. Waldeck, Christian Ludwig Graf, vom 2. October 1727
bis 19. März 1734.
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664
7. La Tour et Taiis, Christian Prinz, vom 19. März 1734
bis 26. December 1734 Oberstlieutenant -Eegiments- Comman-
dant; vom 26. December 1734 bis 16. Jänner 1741 Oberst-
Begiments - Gommandant
8. Bretlach, Ludwig Carl Pjreiherr von, vom 16. Jänner
1741 bis 16. Juni 1742.
9. Joyeuse, Jean Baptista Graf, vom 17. Juni 1742 bis
10. December 1748.
10. Bretlach, Ludwig Freiherr von, vom 13. December 1748
bis 19. Jänner 1757.
11. Saint-Ignon, Josef Graf, vom 19. Jänner 1757 bis
3. Mai 1758.
12. Pachta, Johann Josef Graf, vom 3. Mai 1758 bis
25. März 1762.
13. Kinsky, Josef Graf, vom 25. März 1762 bis 30. April 1764.
14. Hohenzollern-Hechingen, Friedrich Anton Graf
zu, vom 1. Mai 1764 bis 31. August 1771.
15. Breidbach von Büresheim, Friedrich Freiherr, vom
31. August 1771 bis 1. Mai 1773 Oberstlieutenant -Kegiments-
Conunandant; vom 1. Mai 1773 bis 8. April 1783 Oberst-Eegi-
ments - Commandant.
16. Haan, Wilhelm Freiherr von, vom 8. April 1783 bis
19. März 1789.
17. Bziczan, Ferdinand Freiherr von, vom 30. April 1789
bis 13. August 1789 Oberstlieutenant - Regiments - Conamandant;
vom 13. August 1789 bis 23. September 1796 Oberst -Regi-
ments * Commandant.
18. Frossard, Marcus Freiherr von, vom 26. September 1796
bis 13. März 1797.
19. Festenberg von Hassenwein, Johann Freiherr, vom
13. März 1797 bis 2. Februar 1800.
20. Wodniansky, Johann Freiherr von, vom 2. Februar 1800
bis 1. September 1805.
21. Ollenhausen, Wenzel Freiherr von, vom I.September
1805 bis 28. Februar 1810.
22. Guiccardi, Carl Graf, vom 1. März 1810 bis 31. Juli 1810.
23. Haecht, Josef von, vom 1. August 1810 bis 6. August 1813.
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665
24. Oläh von Nänäs, Jacob, vom 6. August 1813 bis
6. Jänner 1823.
25. Bigot de St. Quentin, Franz Ludwig Graf, vom
24. Pebniar 1823 bis 24. März 1831.
26. Makay Josef von, vom 8. April 1831 bis 1. Juni 1831.
27. Stollberg-Stollberg, Ernst Graf, vom 8. JuK 1831
bis 23. November 1837.
28. Blankenburg, Heinrich von, vom 8. Jänner 1838 bis
2. Juli 1843.
29. Gutjahr von Helmhof, Josef Ritter, vom 11. August
1843 bis 29. April 1848.
30. Jakubowski von Toporczyk, Josef, vom 30. Mai 1848
bis 25. November 1848.
31. Ullrich Edler von Helmschild, Rudolf, vom 15. De-
cember 1848 bis 15. März 1849.
32. Sternberg, Leopold Graf, vom 16. März 1849 bis 22. Oc-
tober 1850.
33. Dobrzenski von Dobrzenitz, Procop Freiherr, vom
11. November 1850 bis 2. October 1857.
34. Sp^cz von Lädhäza, Carl, vom 21. October 1857 bis
26. December 1859.
35. Korren von Pernbrogg, August, vom 28. December 1859
bis 1. October 1863.
36. Bolesta-Koziebrodzki, Justin Graf, vom 1. October
1863 bis 11. October 1866.
37. Schaaffgotsche, Franz Graf, vom 11. October 1866 bis
23. April 1869.
38. Bodakowski, Josef Ritter von, vom 23. April 1869
bis 1. Mai 1875.
39. Bertrand d'Omballe, Emil Freiherr, vom 1. Mai 1876
bis 1. November 1875 Oberstlieutenant-Regiments -Commandant;
vom 1. November bis jetzt: Oberst- Regiments -Commandant.
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Alphabetisches Namens-Verzeichniss
über
alle Stabs- und Oberofficiere des Regimentes
seit seinem Bestände.
Namen
Abbruzzini, Peter |
Arkony Graf [31
Abele, Georg Frei-
herr von
Adler, Josef Dr. ,16,
31
I
Adolph, Jacob
116.
!l8.
i 1.
bis 15.
Aentzinger, Ignaz
8.
Monat
October
September
>-5
Anmerkung
1725
1731
1735
1742
Febmar
Mai
1785
1790
1801
1809
1843
1845
JuU
August
September
Februar
April
August
1800
1802
1805
1809
1811
1741
1751
Lieutenant.
CapitäQ - Lieatenant.
Hauptmann.
noch als solohor im Kegimeote.
Unteriieutenant.
Obcrlieutenant.
Rittmeister 2. Ciassc.
zum Feidspitale Nr. 3 transf.
Oberarzt anher vom Haszaren-
Kegimente König v. Preussen
Nr. 10.
zum Infanterie-Begim. Freiben
von Fürstenwärther Nr. 56
transferirt.
Hegiments- Adjutant.
Unterlieutenant
Oberlieutenant.
Regiments-Adjutani.
zur Monturcommission io Ofen
transferirt.
Fähnrich.
noch als solcher im
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667
Namen
H
Monat
^
'i
»-:>
Anmerkung
Ahrenstorff
1743
Lieutenant
[ Alberg
October
All noch, Franz von
21
8,
1
i27,
i 6,
31
Almdsy, Elias Graf
Althann, Michael
Johann Graf
Altmann, Josef
d'Ambly, Alfred Graf
Amende
Andrzejowski, Carl
von
Mai
Mai
September
Juni
November
December
Juli
September
September
1721
1781
1799
1805
1813
1821
1822
1805
1805
1805
Lieutenant anher.
zum Regimen te assentirt.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
zweiter Major anher vom Re-
gim. Liechtenstein Huszaren.
erster Major,
m. B. d. Char. quiltirt.
Juni
November
'1779!
,1782
i 1851 I
1856
Unterlieuteuant.
noch als solcher im Regimeute.
Ann er, Johann
24.
27.
Annisch, Franz Dr.
!l840
December 1846
December
Februar
November
Jänner
Februar
November
April
Rittmeister- Auditor anher vom
General-Oommando in Agram,
in Müuchengrätz gestorben.
1738
1866
1868
1874
1875
1855
1863
Cadet.
als Unterlieuteuant zum 4. Che-
vauxlegers-Reg. transferirt.
Regiments-Auditor.
Major anher vom Kürassier-
Regim. Graf Wrangel Nr. 2.
als Oberstlieutenant z. Uhlanen-
Regim. Fürst Schwarzenberg
Nr. 2 transferirt.
Cadet anher vom 80. Inf.-Reg.
zum 56. Inf.-Reg. transferirt.
Regimentsarzt anher vom 40.
Infanterie-Regimente.
z. Garu.-Spitale in Erakau transf.
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668
Namen
Antony, Franz
Appel, Johann
Arbter, Emil Ritt,
von
Arco, Carl Graf
Arnold, Jacob
1
26.
1.
9,
21.
31
16.
17.
Arrigoni, Franz von
Artois, Hermann
31
Monat
December
August
JuU
September
Mai
Mai
April
Jänner
Februar
November
03
►-5
1820
1821
1850
1851
1854
Anmerkung
Rittmeister 2. Classe aiiher ?om
Kürassier • Begim. Grossfont
ConstantiD.
als Hauptmann zom Infanterie-
Reg. De Vaux Nr. 25 tramf.
Oberlieuteuant -Rechnungsführer
vom Oberfourier.
Rittmeister-Rechnungsführer,
ausgetreten.
JuU
Juni
Mai
Mai
Juli
Juni
April
Mai
März
October
August
Februar
December
1871
1871/72
1873
1875
1876
1876
1846
1848
1849
1853
1859
1859
1871
1872
1872
1875
1735
1742
1862
1863
Rittmeister 1. Classe anher ?om
Hauptmanne 1. Classe des
Generalstabes.
Frequeniant des Central-Garal- 1
lerie-Courses in Wien,
k. preuss. Kronen -Orden 3. CL
dem Generalstabe zugetheilt
z. Generalstabs - Corps eingeth.
Major und Flügeladjntant bei
Sr. k. k. Apostol. Majestät.
Ö. E. K. 0. - R, 3.
Cadet
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
m. B. d. Char. quittirt.
wieder eiugetheilt.
ausser Stand gebracht.
Cadet anher vom 9. Inf.-Beg.
Cadet - Officiers - Stellvertreter.
Lieutenant,
pensionirt.
Lieutenant anher vom Regi-
mente Albani. j
in das Pester Invalidenhaos i
transferirt.
Als Cadet z. Regimente l_
z. 10. Kürassier -Regim. tränst
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669
Namen
Monat
HD
Anmerkung
Attems, Ferdinand
Graf
Mai
März
1801
1804
1808
Oberlieutenani
ßittmeister 2. Classe.
zum Haszaren - Begimente Br.
Frimont transferirt.
Attems, Wilh. Graf,
k. k. Kämmerer
8.
26.
27
Mai
August
Mai
1831
Unterlieutenant anher y. Infan-
terie-Regim. Graf Leiningen.
1834 Oberlieutenant.
1841 m. B. d. Char. quittirt.
An er, Maximilian
März
December
1814 j ünterlieutenant im Regimente.
1817 1 zum Begim. Klenau Chevaux-
legers transferirt.
Auersperg, Franz 22
Graf
30
Auersperg, Wilh.
Graf
Augustin
I
Augustovich, Stefan
Aulich, Emil Bitter
von
JuU
November
19
1
15.
October
April
Juni
2.
8.
13
1.
12.
April
Mai
Mai
Mai
August
Juli
October
Mai
Mai
1809
1810
1809
1811
1797
Supern um. Major anher vom
Reg. Erzherzog Carl ühlanen.
zum Begim. Bosenberg Gheyaux-
legers transferirt.
ünterlieutenant anh. v. Infant.-
Begimeute Beisky.
noch als solcher im Hegimente.
Begiments-Chirurg anher vom
Begimente Huss Infanterie.
zum Dragoner- Begimente Erz-
herzog Johann transferirt.
1858
1858
1859
1859
1861
Unterlieutenant 2. Classe vom
Wachtmeister,
bis
Begimcnts - Adjutant.
Unterlieutenant 1. Classe.
0. B. d. Char. quittirt.
1864
Unterlieutenant 2. Classe anher
vom 9. Kürassier-Begimente.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant.
1876' Bittmeister 1. Classe.
1879 Commandant der 5. Escadron.
1865
1866
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670
Namen
^ Monat
Anmerkang
Axmann, Johann
26.
August
October
Baccaglini
Bachen, Friedrich
Bald auf, Joh. Dr.
1816
1816
Unterlieutenani anher t. Ifili-
tär-Fuhrwesens-Corps.
pensionirt
1856 Cadet.
Balucandi, Franz
Graf
Bandrowski, Fer-
dinand
Barbo von Waxen-
stein, Maximilian
Graf
Barttel, Niclas
Bast, Bernhard
Bauhöfer, Ludwig
16.
6
19,
1.
128.
20.
1.
3.
4.
1.
30,
Baumel
Baumgarten, Maxi-
milian Kitter von
Mai
März
November
Juni
October
April
März
December
December
September
November
18161
18171
1806
1819
1785
1790
1868
1869
1870
1860
1860
«1699
1815
1819
Cadet
noch als solcher im Regimente.
1805
1816
1705
25.' September
11.' November 1805
'31. August 1808
Regimentsarzt anher vom Regi-
mente Alvinzy Infanterie,
in Tamow gestorben.
rnterlieutenant.
quittirt.
Unterlieotenant 2. Classe anher
vom 12. Feld-Artill.-Regim.
Regiments - Waffenofficier.
seine Charge freiwillig abgelegt
Rittmeister 2. Classe anher t.
aufgelösten 4. Dragon.-Regim.
z. 4. Kürassier -Regim. transf. I
Fähnrich.
Cadet anher. j
noch als solcher im Regimrate.
Rittmeister-Auditor anher Tom I
Regim. Fröhlich Infanterie.
Garnisons-Auditor in Easchao.
Hauptmann.
Major anher vom Uhlanen-Regi-
mente Erzherzog Carl Nr. 3.
Oberstlieutenant.
als Oberst u. Commandaot zor
neu errichteten Jäger- DiWs. i
Nr. 5 in Mähren transferirt i
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671
Namen
Monat
1
Anmerkung
■•
Bayer, Anton
1765
1768
Regiments-Chirurg.
noch als solcher im Begimente.
Bayer, Johann
1.
Mai
1822
Oberarzt anher vom Regunente
Wenzel Colloredo-lnfanterie.
31.
August
1822
zurücktransferirt.
Beales, Carl
1842
Cadet.
27.
März
1844
Unterlieutcnant beim 1. Drago-
ner-Regimeute.
11.
October
1866
Oberstlieutenant anher vom 8.
K ürassi er-Regim en te.
19.
Juni
1869
als Oberst u. Commandant zum
1
1808
Regimente Graf Wrangel Dra-
goner Nr. 2 transferirt.
Bechtold, Friedrich
Juni
Rittmeister 2. Classe anher v.
Freiherr von
Regim. Ferdinand Kürassiere.
Mai
1809
Rittmeister 1. Classe.
7.
October
1815
Supernumerärer Major.
31.
JuU
1816
als wirkl. Major zum Chevaux-
legers-lJegim. Fürst Rosen-
,
'
berg Nr. G transferirt.
Beck, Johann
1.
Jänner
1772
1775
1777
Regimentsadjutant vom Wacht-
meister.
Unterlieutenant,
noch als solcher im Regimente.
Oberiieutenant- Auditor anher.
Beer, Bernhard
27.
Februar
1864
1.
März
1869, zum Garnisons-Auditoriate in
August
1717
Wien transferirt.
Begersperg, Frie-
16.
Als Hauptmann bei Belgrad
drich Graf
1725
gefallen.
Bellegarde
Als Hauptmann gestorben.
Bemmel, Anton
1749, Lieutenant.
Engen von
1758 ; Capitän-Lientenant. 1
1763
Hauptmann, Escadr.-Gommand. ^
4.
JuU
1764
quittirt.
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672
Namen
g
Monat
1
Anmerknng
Bender
10.
18.
April
1741
Als Fähnrich bei Mollwiti f/t-
fallen.
Benischko von Do-
Febmar
1852 Cadet Tom ABpiranten.
broslaw, Franz
17.
Mai
1854
Unterlieutenant 2. Claue.
Ritter
8.
Mai
1855
Unterlientenant 1. Classe.
1.
October
1856 i zum Infanterie-Regimente Onf
1.
Kinsky Nr. 47 transferirt.
Benischko von Do-
Juli
1860
Unterlientenant anher vom In-
broslaw, Otto
fanterie - Regim. Erzhenog
Ritter
1.
November
1869
Rainer Nr. 59. |
Oberlieutenant. i
1.' Mai
1879! Rittmeister 1. Classe, CommM- 1
1 dant der 1. Escadron.
Tyrolcr Brinncrungs - Medaille.
Beöthy, Alexan-
1848
Cadet. 1
der von
1867
1
Berger, Otto von
25Jjiüi
Rittmeister 1. Classe anher v.
Küras8.-Regira. Graf Wrangel
Nr. 2.
21.
Mai
1868
gestorben.
Berks, Lothar Ritter
1.
Mai
1872
Reserve -Lieutenant anher vom
von
26. Infanterie-Regimente.
14.
Juli
1878
zur 3. Gebirgs-ßrigade (Bos-
nien) der VI. Infanterie-Trnp-
pen-Division eingerückt.
1.
September
1878
Oberlieutenant.
13.. November
1878
in das Reserve- VerbSltniss n-
rückgetreten.
31.
December
1878
in die nicht aotive Landwehr
übersetzt.
Berthold, Mathias
—
1761
ünterlieutenant
Bertoni
1749
Regiments-Chirurg.
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673
Namen
Monat
'S
Anmerkung
Bertrand d'Om-
balle, Emil Baron
16
September
November
Mai
November
1870
1871
1875
1875
1879
Major (Eang 28. April 1868)
anher vom Dragoner • JReglm.
Graf Wrangel Nr. 2.
Oberstlientenant.
Begiments-Commandant.
Oberst-Hegiments-Commandant.
desgleichen.
Deoorationen: Mexican. Gonade«
lonpe- Orden; kais. französ.
Medaille ; Mariannenkreuz ;
Kriegsmedaille ; Dienstzeieh.
Berwath von Blan-
kenfels
Beschwedtner, Leo-
pold Josef
1767
Cadet-Corporal.
1745
Fähnrich und Proyiantmeister.
Bessler, Cajetanvon
1777
1779
Oberlieutenant.
noch als solcher im Begimente.
Beth6, Adolf
Betkowski v. Os-
toja, Stefan Ritter
4,
28.
16.
1.
1
Februar
Februar
Juli
December
Mai
1861
1864
1864
1871
1872
Cadet assentirt.
(Jnterlicutenant 2. Classe.
0. B. d. Ghar. quittlrt.
Cadet anher vom 57. Infanterie-
Eegimente.
zum 56. Infanterie -Begimente
transferirt.
Bezard,siehe Fiacrö
Bieglia
1694
Hauptmann.
Biela, von
10,
April
1741
Lieutenant b. Mollwitz gefallen.
Bieschin, Johann
Josef von
1768
1774
Unterlieutenant.
noch als solcher im Begimente.
Bi es sing, Anton von
29.
August
1786
1788
I
Oberlieutenant.
bei Szupanek gefallen.
43
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674
Nam en
Monat ^
AnmerkoDg
Bigati, Ernst Chri-
stof von
Bigot de St. Quen-
tin, Franz Ludwig
Graf
24. Februar
25.
März
4.1 August
15.
Bigot de St. Quen-
tin, Carl Graf
September
1745 1 Fähnrich.
1823
I
1831 1
1843
1854
Oberst- Regiments - Commandant
anher vom Obers tÜeatenftDt
des Hegimentes Graf O'Keillj '
Chevanxlegers.
General - Major (Brigadier in
Fünfkirohen).
als Feldmarschali-LieatenaDt l
zweiten Regiments • Inhaber
ernannt I
in Wien gestorben.
Orden : R. A. O.-R. 2 ; F. L. O.-ii.
Jänner ! 1824 Unterlieatenant zom Regimeote.
September 1830 i Oberlieutenant.
Februar 1836 Rittmeister 2. Classe.
23.; März , 1839 Rittmeister 1. Classe.
25., September 1848 als 3. Major zum Uhlanen-Reg.
I Erzherzog Carl Nr. 3 transf.
Bilinski-Sas, Casi-
mir von
1.
BHletzky, Martin
il823. Cadet.
September 1828 1 Cnterlieutenant.
16., October 1 1831 , Oberlieutenant
28. September ! 1838 ^ Rittmeister 2. Classe.
15.| November 1840 pensionirt
I 1804 I l'nterlieutenant
, September 1805 Oberlieutenant
16. August 1809 Rittmeister 2. Classe.
1. September 181 1 gestorben.
Blach
Blankenburg, Hein- 8. Jänner
rieh von 1
2.' Juli
Blaschka, Thomas
1736' Als Lieutenant transferirt
1838 I Oberst-Regiments - Commandanl
I anher vom Oberstlieotenant
I des Kürassi er-Regim. Igoaz
i Graf Hardegg Nr. 8.
1843 gestorben.
1802 I Unterlieutenant.
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675
Namen
Monat
1
Anmerkung
Blaskovits, Wil-
helm
Blitterstorff, siehe
Plittersdorf.
Blois, Carl Philipp
Josef Graf
Blamencron, Leo-
pold von
Bobowski, Constan-
tin Ritter von
Bochitzky
Boeck, Julius
Böhm, Ferdinand Dr.
Böhm, Johann Dr.
12.
15.
4.
November
August
September
August
Mai
Juni
März
April
März
Februar
Mai
December
Jänner
October
Februar
1877
1878
1878
Gadet anher vom 3. Uhlanen-
Kegimente.
Cadet-Offioiers-Stellvertreter.
zum 12. Haszaren - Regimente
transferirt.
1753
1758
1759
1759
1771
1772
1778
1786
1796
1824
1828
1836
1710
1860
1866
1819
1837
Fähnrich.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
bei Kunnersdorf gefallen.
Cadet.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Kittmeister 2. Classe.
zor Pack-Beserve transferirt.
Cadet.
Unterlieutenant,
wegen eigenmächtiger Entfer-
nung cassirt.
Regiments-Quartiermeister.
Oberlieutenant anher eingetheilt
vom aufgelösten 4. Dragoner-
Regimente (Adjutant beim
P.-M,-Lt. Br. Koudelka).
0. B. d. Char. quittirt.
Regimentsarzt anher t. Regim.
Klenau Chevauilegers.
Stabsarzt nach Olmütz.
Decoration: Silberne Wiener-
Aufgebots-Medaille.
1843 ; Unterarzt anher.
1843
1850
Oberarzt.
zum 25. Jäger-Bataillone transf.
43*
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676
Namen
Böhmlich, Ferdi-
nand von
Böschl, Johann
Leopold
Bogovich V. Grom-
bathal, Gustav
Ritter
Bojakowski, Frie-
drich Freiherr von
Bolange, Jacob
Bolesta, siehe Ko-
ziebrodzki.
Bollhar, Ferdinand
B 0 n i n , Maximilian
von
Boronkay von Na-
zette, Julius
29.
1.
1.
16.
Monat
od
Anmerkung
Februar
Jänner
23.
21,
September
JuU
August
August
13. Jänner
Juli
October
Juni
31. December
15.
14.
1
IG
31.
März
Jänner
Juni
Juni
August
December
1816
1817
1738
1843
1848
1849
1855
1859
1779
1701
1848
1849
1850
Rittmeister 1. Ciasse anher ?.
Stabs-Dragonem.
pensionirt.
(Erhielt als Wachtmeister die
silb. Tapferkeits-Medaille.)
Regiments - Quartiermeister.
Unterllentenant anher aas der
Wiener-Neustädter-Aeademie.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Ciasse.
Rittmeister 1. Ciasse.
in Przeworsk sich ersobosseo.
Unterlieutenant.
Fähnrich.
Unterlieutenant v. Wachtmeisi.
Oberlieutenant,
zum Pest- Ofener Militär -Poli-
zei - Wach - Corps transferirt.
1860 Unterlieutenant 2. Ciasse anher i
vom aufgelösten 4. Dragoner-
Regiment.
1861 entlassen.
1849
1852
1853
1855
1856
Unterlieutenant 2. Ciasse Tom
Cadeten.
Unterlieutenant 1. Olasse.
Oberlieutenant. i
Proviantofficier.
m. B. d. Char. quittirt
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677
Nam en
bß
H
Monat
Anmerkung
Borzecki von Ko-
zarz, Alexander
Ritter
Boucek, Guido
,16.
Boulles- Russig,
Josef Freiherr von
August
Jänner
JuU
April
JuU
November
Mai
August
1859
Bounuomo de
Guicciardi
I Bourgeois, Carl
! Freiherr von
Bouzet, Ludw. Cäsar
Chevalier de
Bracklein, Adolf
März
October
November
Juli
November
April
October
3.
1.
17.
31
31
Bramerz von Hul-
denburg, Anton
1864
1866
1864
1866
1866
1868
1870
1871
1871
1870
1871
1871
1872
1735
1747
ünterlieutenant 1. Classe anher
von der Stabsdragoner-Divi-
sion der 4. Armee.
bis
Regiments-Adjutant
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Regiments- WaflFenofficier.
Rittmeister 1. Classe.
zum 5. Uhlanen-Regim. transf.
Decoration: M. V. K.-(K. D.).
Mai
Mai
Juli
Jänner
Mai
April
Jänner
1858
1859
1859
1860
1.
Jänner
November
I
1804
1838
1843
1809
1813
1820
Cadet anher vom 1. Dragoner-
Regimente.
z. 58. Infanterie-Regim. transf.
Cadet vom Dragoner.
CadetOflficiers-Stellvertreter.
Lieutenant.
zum 6. Uhlanen-Regim. transf.
Hauptmann anher vom Ritt-
meister des Regim. Albani.
ausgetreten.
Cadet assentirt.
Unterlieutenant 2. Classe.
Unterlieutenant 1. Classe.
0. B. d. Char. quittirt.
Oberlieutenant zum Regimente
V. Melas Dragoner transferirt.
Oberarzt v. feldärztl. Gehilfen,
zum 9. Infanterie-Regim. transf.
Oberlieutenant anher vom Regi-
mente Levenehr Dragoner.
Rittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Regimente.
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678
N am en
Monat
1
Anmerkung
Brandenstein,
Freiherr von
10.
25.
16.
5.
Mai
Juli
1849
1849
Unterlieutenant anher vom 6.
Dragoner-Begimente.
zurücktransferirt.
Brangel, Josef
Februar
JuU
1809
1809
Unterlientenant anher v. Begi-
mente Franz Kürassiere,
bei Wagram gefallen.
Bratfisch, Philipp
von
3.
1.
Juli
December
1802
1808
1791
1792
Eittmeister 1. Glasse anher t.
Kürassier -ßegim. Erzherzog
Franz Nr. 2.
mit Majors-Characterpensionirt.
Braun, Friedrich
Freiherr von
Rittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Breidbach vonBü-
res heim, Friedrich
Freiherr von
26.
21.
31.
1.
8.
1.
22.
December
December
August
Mai
April
1764
1769
1771
1773
1783
Aggregirter Oberstlieutenant
wirklicher Oberstlieutenant.
Oberstlieutenant-Reg.-Conunmd.
Oberst-Regiments-Commandant
als General-Major pensionirt j
Breidschwert, Frie-
drich von
September
Juli
November
1791
1797
1805
1809
1809
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe. ]
zum Peld-Spitale Nr. 2 transf.
Breidschwert, Wil-
helm von
12.
16.
16.
16.
7.
10.
13.
21.
1791
1792
Unterlieutenant
als solcher noch im Regimente.
Bretlach, Ludwig
Carl Freiherr von
April
Jänner
Juni
1739
1741
1742
1741
1744
1747
1748
1757
Aggreg. Oberst anh. v. Obentli«-
tenant u. General- Acijutaiiteii.
Gberst-Regiments-Commandaot
General - Feld - Wachtmetster.
B retlach, Christian
Ludwig Freih. v.
Mai
October
Jnni
December
Jänner
Hauptmann anher Tom Regi-
mente Sachsen -Gotha.
Oberstwachtmeister.
Oberstlieutenant.
Oberst-Begiments-Commandtnt
m. General-Feld-Wachtmeistert-
Charaoter pensionirt.
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679
Namen
Monat M
Anmerkung
Bretlach, Christian
Freiherr von
ßrieger
Briffaut, Johann
Ritter von
Brockdorf, Friedrich
! Leopold Freih. v.
' Brückner, Johann
Brükel, Heinrich
Buberl, Anton
Buccow, Louis Frei-
herr von
B 11 hier, Sebastian
Bugnetty, Anton
Freiherr von
Burghard, Jacob
April
October
Februar
Jänner
September
April
1789 Unter lientenant
1757 Oberlieutenant.
1832
1838
1837
1844
1699
1701
1797
1799
18
März
Decembcr
Juni
August
März
1826
1831
1842
1777
1779
1800
1808
1813
1821
1793
1797
1799
1768
1770
Cadet anher.
als unobligat mit Abschied ent-
lassen.
Cadet.
sich erschossen.
Fähnrich.
noch als solcher im Regiraente.
Unterlieutenant.
als solcher noch im Ecgimente.
Oberlieutenant -Auditor anher.
Bittmeister - Auditor,
als fixhibitions-Protocollist weg-
transfek-irt.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Oberlieutenant anher.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Rittmeister 1. Classe.
als Commandant des böhmischen
Armee -Remonten -Depdts ab-
gelöst und zum Regimente
wieder eingerückt.
ausgetreten.
Unterlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
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680
Namen
Burgstock, Maxi-
milian
Busch, August
Bzowski, Cölestin
von
Cadoudal, Georg
von
Caesar, Nicolaus
Campe, Moriz Ale-
xander von
Capobianco, Jacob
CS
H
1.
1.
22.
1.
8.
16,
11.
4.
13
16.
1
1.
23
Monat
October
Juni
Juni
November
November
Juli
September
Februar
Mai
December
Februar
Mai
September
Mai
JuU
Juli
Februar
März
'S
1856
1857
1859
1871
1875
1877
1877
1878
1878
1879
1848
1849
1846
1847
1753
1755
1861
1862
1815
1824
1832
1836
1839
Anmerkung
Unterlientenant 2. Classe anher
vom 16. lDfanterie-R«gimente.
Unterlientenant 1. Classe.
pensionirt.
Major anher vom Rittoeister
des Dragoner - Regina. Ale-
xander Prinz zu Hessen nnd
bei Rhein Nr. 6.
Oberstlieutenant
auf drei Monate der stabilen
Remonten-Assent-Gommission
Nr. 2 in Budapest zugetheilt
Präses der stabilen Remonten-
Assent-Commlssion Nr. 2 in
Budapest.
Präses der neuerrichteten sta-
bilen Remonten-Assent-Gom-
mission Nr. 2 in Gr.-Wardein.
Oberst.
noch in Gross- Wardein.
Oberlieutenant anher Tom 1.
Chevauxlegers-Regimente.
zu Banderial-Huszaren transf.
Gadet.
als solcher noch im RegimeDte.
Regiments-Adjutant.
als solcher noch im Regimente.
Gadet assentirt.
degradirt.
Unterlieutenant anher von
italienischen Armee.
Oberlieutenant
Rittmeister 2. Glasse.
Rittmeister 1. Glasse.
pensionirt
der
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681
Namen
OS
H
Monat
cä
Anmerkung
CaVavinsky, Carl
Johann Josef Frei-
herr von
Carlowitz, Gunda
Freiherr von
Carmasini, Franz^
Freiherr von
Carraciolo, Ludwig
Graf
Cassidanius, Jo-
hann
Cavriani, Carl Graf
Cavriani, Nicolaus
Graf
Cavriani, Paul Graf
Chamar^, siehe
Harbuval.
27.
14.
21
25
22
23.
26.
5.
1
1.
14.
1
1.
19.
1755
1758
1759
1791
1833
1835
November
August
Jänner
Mai
1751
1753
1757
1757
März
1803
1810
1811
Februar
Juü
1855
1870
April
December
Mai
November
1864
1864
1866
1869
Fähnrich.
Lieutenant.
als solcher noch im Regiments.
Unterlientenant.
Cadet.
als solcher noch im Regimente.
Aggregirter Oberstlientenant.
wirklicher Oberstlieatenant.
aggregirter Oberst,
zum Eegim. Stampach transf.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe«
pensionirt.
Als Feldmarschall-Lieutenant z.
zweiten Regiments - Inhaber
ernannt,
in Wien gestorben.
Als Unterlientenant 2. Classe z.
Regimente.
Unterlientenant 1. Classe.
Oberlientenant.
zum Dragoner-Regimente Graf
Neipperg Nr. 12 tranisferlrt
Februar
September
März
Februar
1866
1870
1873
1878
Oberlieutenant anher v. Unter-
lientenant 1. Cl. des Uhlanen-
Regim. Graf Trani Nr. 13.
in die Reserve übersetzt.
k. k. Kämmerer.
in Wien gestorben.
Digitized by
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682
Namen
Monat
an
Anmerkung
Chardon, Honorius
Chlgdowski, Casi-
mir von
Chlumsch
Chotek, Josef Graf
4.
1.
8.
26.
1.
1.
1.
16.
29.
Christ, Tobias
16.
31
Christoffer von
Arnstorff, Georg
Christophory, An-
ton von
9.
März
Juni
Jänner
November
März
JuU
November
Mai
September
April
September
Jänner
October
Mai
1810
1812
1871
1871
1872
1872
1872
1873
1875
1694
1804
1804
1826
1827
1742
1745
28. December
1. Juli
1856
1859
1862
Rittmeister 1. Glasse uher t.
2. mährischen Landwehr-Ba-
taillone.
zum Regimente Prinz von Sft-
voyon - Dragoner transferirt
(Erhielt als Wachtmeister die
silb. Tapferkeits -Medaille )
Als Dragoner assentirt.
Oadet-Dragoner.
Cadet-Corporal.
Cadet-Führer.
Cadet-Officiers-Stellvertreter.
Lieutenant
zum ühlauen- Regimente En-
herzog Carl Nr. 3 transferirt
Hauptmann.
Major anhor v. General-Qoartier- j
meister-Stabe. '
zum Regimente von Melas Dra- 1
goner transferirt
Oberarzt anher vom Regimente
Bellegarde Infanterie.
zum Liccaner Grrenz-Regimente
transferirt.
Lieutenant.
Hauptmann.
Major anher vom Rittmeister
1. Cl. des Regimentes Gross-
herzog von Tosoana Dragoner
Nr. 4.
Oberstlieutenant.
pensionirt.
Orden: S. S. G.O.-R.; P.S. 0.
O..R.;StS. 0.-R.2.
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683
Namen
^1 Monat
A
Anmerkung
Chrianowski, Sig-
mund Ritter von
Chwalibogowski,
Sigmund Ritter von
Chwalibogowski,
Alexander Ritt, von
Clary von Aldrin-
gen, Philipp Ne-
rius Graf
Glaub art, Guido
Clerque, Alexander
de la
Cölle, Friedrich
Colletti, Richard
Freiherr von
Colomba
16.
18
19.
1859
Juli
1856
1862
November
Mai
1873
1874
December
August
1754
1763
1764
1768
Februar
August
Juni
1737
1738
1739
August
Februar
December
1775
1777
1785
August
Februar
1818
1852
1854
März
Juni
1701
1702
1702
Cadet.
Cadet.
als Unterlieutenant 2. Glasse
zum 2. Kürassier - Hegimente
transferirt.
Cadet neuen Sjstemes v. Cadet-
Corporale alten Systemes.
als Lieutenant zum Uhlanen-
Regimente Graf Trani Nr. 13
transferirt
Hauptmann anher v. Fähnrich
des Hegim. Tranttmansdorff.
Hauptmann, Esoadr.-Command.
Oberstwaob tmeister.
gestorben.
Aggregirter Oberstlieutenant,
wirklicher Oberstlieutenani
quittirt.
Kittmeister 2. Classe anher v.
aufgelösten Regimente Thurn
Kürassiere.
Rittmeister 1. Classe.
gestorben.
Cadet.
Unterlieatenant 2. Classe anher
aus der Wiener -Neustadter-
Academie.
in Prossnitz gestorben.
Hauptmann.
General adjutant.
als solcher bei Madonna
grazie gefallen.
delle
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684
Namen
Monat
1
Anmerkung
Colonna Graf zu
Fels, Carl
16.
30.
12.
1.
September
December
März
Mai
September
1705
1705
1709
1712
1713
General - Feld- Wachtmeister, l
Regi ments - Inhaber emannt.
Feldmarschall-Lientenant.
General der Cavallerie.
in den Beichsgrafenstand er-
hoben.
gestorben.
Condö, Timoleon
Freiherr von
December
1801
1808
Unterlieutenant,
mit Oberlieutenants -Character
pensionirt
Congwal, Freiherr
von
1743
Fähnrich.
Conrad, Carl
Augast
1801
1804
Unterlientenant
qnittirt.
Constanz, Anton
31.
October
1805
1809
Oberarzt.
zum Feldspitale Nr. 45 tnnsf.
Conti, Julius Graf
27.
1.
1.
22.
Mai
JuU
Mai
Februar
1855
1858
1859
1863
Unterlieutenant 2. Classe anb.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant,
entlassen.
Copainigg, Zeno
1.
1.
28.
April
1861
1867
Unterarzt.
zum 4. Artill.-Regimente transf.
Cordes, Anton
October
März
1764
1773
Auditor und Secretair neu er-
setzt,
gestorben.
Coronini
März
1737
Hauptmann.
Crailsheim, Qastar
Freiherr von
1.
6.
1.
22.
JuU
Mai
Jänner
Februar
1858
1859
1864
1864
Unterlieutenant 2. Cl. anher vom
Cadeten des 9. Uhlaoeu-Beg. >
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant,
gestorben.
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685
s
Namen
g
Monat
1
Anmerkung
Croce, Cajetan della
4.
1.
December
JuU
Juli
1818
1828
1831
Oberlieutenant anher vom Regi-
mente Hohenzollern Chevanz-
legers.
Hittmeister 2. Classe.
zum Garnisons-Bataillone Nr. 2
transferirt.
Crocin von Draho-
beyl, Johann
10.
1.
Juni
Juni
Jimi
November
1739
1740
1742
1747
1751
1699
1721
Lieutenant.
Capitän -Lieutenant.
Hauptmann.
Oberstwaohtmeister.
seine Charge dem Rittmeister
Johann Joseph Graf P a o h t a
des Regimentes Lobkowitz für
D200 Gulden verkauft.
Cron, Johann Chri-
stof
November
Lieutenant.
Hauptmann.
Crotti, Engelbert
Chevalier de
August
1801
1804
Unterlieutenant,
zum Regimente Hohen - Cohn
Dragoner transferirt.
Csäky, Carl Graf
16.
August
August
October
1807
1809
1809
Unterlieutenant neu ersetzt.
Oberlieutenant.
zum Regimente Hesseu- Hom-
burg Huszaren transferirt.
Cseres, Josef Graf
1758
1759
1846
1848
Fähnrich.
als solcher noch im Regimente.
Cunningham,
Georg Esquire
16.
1.
1.
Cadet.
als solcher noch im Regimente.
Czarnecki, Martin
März
September
Juli
Februar
1819
1825
1832
1836
Oberlieutenant anher v. Regi-
mente Hohenzollern Chevaux-
legers.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
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686
Namen
Czika, Ferdinand
Leopold
Czeyka von Abra-
mowitz, Johann
Freiherr
Dabon, Claudius
Dabrowski, Hein-
rieh Bitter von
Dammers, Charles
John
3.
1.
23
Daun, Hermann Graf
Davidov, Swetosar
30,
5.
1.
1.
14
1.
Monat
Mai
Mai
Jänner
März
December
Jänner
Mai
Mai
Februar
October
Mai
November
Mai
November
November
März
•i
1699
1758
1759
1760
1775
1858
1859
1860
1860
1863
1867
1868
1871
1844
1846
1869
1870
1870
1875
1875
1877
1878
1879
Anmerkmig
Lieutenant.
Fähnrich.
Lieutenant.
Oberlientenftnt
als solcher noch im Begimente.
Unterlientenant 2. Classe anher
vom Cadeten d. 11. ühlanen-
Regimentes.
Unterlientenant 1. Ciasse.
m. B. d. Char. qnittirt.
Bittmeister 1. Classe anber t.
4. Dragoner -Begimente.
mit Majors-Character pensionüi
Unterlientenant 2. Classe aoher
vom Lientenant des königl.
hannoverschen Henog von
Cambridge Dragoner-Regim.
Unterlientenant 1. Classe.
0. B. d. Char. qnittirt
Cadet.
als Unterlieutenant zum 10.
Huszaren - Begimente traosf.
Cadet -Fuhrer anher vom 14.
Grenz - Infanterie - Begimente.
Cadet - Offioiers - Stellvertreter.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
bis
Frequentant des Beitlehrer -In-
stitutes in Wien.
den Feldzug in der Henego-
wina mitgemacht.
aus der Herzegowina zum Begi-
mente eingerückt
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687
Namen
I
^i Monat
1-4
Degelmann^ Josef
Freiherr von
Delena, Robert
Demnier, Carl
Demuth, Maximilian
Dengg, Alois von
1
25
2
1
26.
1
1
1
1.
27.
1
1.
August 1869
November
November
November
Mai
Februar
September
September
1869
1874
1879
August
November
November
Juni
Mai
Juni
September
August
August
Juni
August
1788
1789
1800
1805
1805
1869
1869
1856
1857
1866
1866
1867
1768
1773
1775
1784
1781
1788
1799
1804
1807
Anmerkimg
Als Dragoner zum k. k. König
Johann v. Sachsen Dragoner-
Reg. Nr. 3 assentirt und mit
selbigem Tage anhcr transf.
Cadet - Dragoner und gleich-
zeitig Lieutenant.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Rittmeister 2. Classe anher v.
Regim. Nassau Kürassiere.
Rittmeister 1. Classe.
Major.
Oberstlieutenant.
0. B. d. Char. quittirt.
Cadet-Wachtmeister anher vom
Cadet-Feidwebel des 42. In-
fanterie - Regimentes.
als Lieutenant z. 12. Dragoner-
Regimente transferirt.
Unterlientenaut 1. Glasse anh.
vom Infanterie - Regim. Her-
zog von Nassau Nr. 15.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
zeitlich pensionirt.
Capitän- Lieutenant anher vom
Oberlieatenant des Regim.
Kalchreit Kürassiere.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Unterlientenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
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688
Namen
^ Monat
•I
Anmerkung
Dengg, Franz von
Derbowski, Bitter
von
Desmarez, Johann
Devaldr^, Alexander
Deverry
Deym, Wenzel Graf
Deym undStritetz,
Isidor Graf
Dickweiler, Philipp
Freiherr von
Diendel
Dippold, Philipp
von
16.
26
October
August
1810
1813
1820
ünterlieutenftnt anher v. Regim.
Erzherzog Ludwig Infanterie.
Oberlientenant
als solcher noch im Begimente. :
November
1848
Cadet z. Unterlieutenant beim
Kegimente Kress CheTanx-
legers.
August
1717
August
September
Mai
1816
1816
1718
Unterlieutenant, bei Belgrad '.
gefallen. |
Unterlientenant anher v. Mili-
tär-Fuhrwesens-Corps.
in Peterwardein getorben.
(besass die goldene Tapferkeits-
Medaille.)
Lieutenant.
1762
1769
1775
Unterlieutenant. |
Oberlientenant.
als solcher noch im Begimente. I
November
Mai
1854
1856
1747
1751
Unterlientenant 1. Glasse loh. !
vom Infanterle-Begim. Forst
Carl Schwarzenberg Nr. 19.
Oberlieutenant b. Adjatanten-
Corps.
Hauptmann.
als solcher noch im Begimente. '
1730
Fähnrich.
1769
1779
1785
1790
1791
Unterlieutenant.
Oberlieutenant
Bittmeister 2. Classe.
Bittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Begimente.
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689
Namen
Dippold, Wenzel
Dobiasch, Theodor
D ebner von Ran-
tenhof, Geyza
Dobr2a!iski, Casi-
mir Ritter von
Dobr^ensky von
Dobr2enitz,Pro-
cop Freiherr, k. k.
Kämmerer
Monat
25.
17
27
1.
16.
1.
6.
14.
11.
2.
December
Juli
Juli
April
August
November
Februar
Mai
December
März
Juni
November
October
»-5
1779
1855
1859
1863
1864
1865
1866
1878
1874
1875
1875
1879
Anmerkung
Unterlieatenant.
1848
1849
1849
1850
1857
Oberwnndarzt.
als solcher noch im Hegimente.
Cadet assentirt
Unterlieutenant 2. Olasse.
ünterlieutenant 1. Classe.
pensionirt.
Wachtmeister anher vom Feld-
webel des Infanterie -Hegim.
Prinz za Holstein Nr. 80.
Cadet - Wachtmeister.
Cadet - Offioiers - Stellvertreter,
Lieutenant.
als solcher noch im Hegimente.
Zweiter Major u. dienstthuender
Kämmerer beim Erzherzoge
Ferdinand Victor d*£ste, an-
her transferirt vom Hegi-
mente Erzherzog Carl Ludwig
Chevauilegers Nr. 2.
wirklicher Major.
Oberstlieutenant.
Oberst-Begiments-Commandant
General-Major und Commandant
der Brigade Künigl beim
10. Armee -Corps.
Orden: Ö. L. O.-B; G. H. L.
O.-B. 1 ; R. A. 0-.B. 2 (30. Sep-
tember 1853); E. A. O.-B.
(18 Februar 1856).
Dokoupil, Jacob
16.
17.
1.
December
Mai
November
August
November
1850
1852
1854
1854
1855
1856
Unterlieutenant 2. Classe.
Unterlieutenant 1, Classe.
Oberlieutenant.
zur Stabsdragoner-Divis. Nr. 2
transferirt
zurücktransferirt.
zur Beschäl- und Bemontirungs-
Branche transferirt.
Medaillen: 0. 1; 0. 2.
44
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690
N amen
Dolfin, Vinzenz von
Domdnyi, Jacob von
Dombrow8ki,Sta-
nislans Ritter von
Domelius, Jobann
Georg
Dominicb, Maxi-
milian
Dressel von Neu-
berg
Drexler, Conrad
Dreyseitl, Anton
Dreysig, Alois
DrOgsler, Eduard
10
1.
13.
26.
16
5.
30.
Monat
October
Juü
März
August
März
März
Mai
October
Mai
August
September
September
November
April
Juli
Juni
Februar
JuU
Jänner
November
1845
1848
1849
1772
1779
1783
1824
1829
1834
1758
1813
1814
1737
1738
1802
1864
1866
1873
1849
1809
1809
1834
1834
Anmerkung
Unterlieotenant anher fon der
ungarischen Garde.
Oberlientenant.
in den snpernumeraren SUnd
übersetzt
Unterlientenant.
Oberlientenant
als solcher noch im Regimente.
Cadet anher.
Unterlientenant
cassirt.
Regiments-Ohinirg anher.
Unterlieutenant anher.
zum Hegimente Gyulai Infknt
transferirt.
Oberstwachtmeister,
gestorben.
Unterlientenant 2. Glasse anher
ans der Wiener-Neustadter-
Academie.
Unterlieutenant 1. Glasse.
Oberlieutenant
pensionirt.
Unterarzt anher vom ßegim.
Br. Kondelka Infanterie.
Unterlieutenant vom Cadeten.
bei Wagram gefallen.
Oberarzt vom feld&rztlichen Ge-
hilfen.
znm 57. Infanterie -Regimente
transferirt.
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691
Namen
Dubois, Carl Graf
üubouzet, Carl
Cftsar Graf
Dubsky -Trzebo-
myslic, Alfons
Graf
Duccar, Casimir
Dückher, Gustav
Freiherr von
(Die Tapferkeits-Medaille
für besondere Bravour
als Commandant einer
Patrouille des G. Dra-
goner-Hegimeutes bei
Wieselbarg erhalten).
Dumaney de Pres-
sy, Johann Michael
Danin, Ignaz Bitter
von
2
19
7.
25.
27.
Monat
December
Juni
26
1
1.
16.
5
20,
Februar
Juni
Jänner
JuU
Juni
I
1802
1808
1802
1804
Mai
April
Juni
Mai
December
Juni
Juni
März
April
Juli
August
August
October
November
November
October
1861
1861
1864
1865
1866
1805
1809
1810
1849
1850
1857
1861
1867
1867
1724
1735
1737
1738
1869
1869
1874
1878
Anmerkung
Unterlienteiftnt.
pensionirt.
Oberlientenant.
znm Begimente von Melas Dra-
goner transferlrt.
Cadet assentirt.
Unterlientenant 2. Olasse.
Unterlieutenant 1. Glasse.
Oberlieutenant.
bei Naohod (Wisokow) gefaUen.
Unterlientenant anher vom Regi-
mente Mak Kürassiere.
Oberlientenant.
pensionirt.
Unterlientenant anh. v. Cadeten
des 6. Dragoner-Hegimentes.
Oberlieutenant.
Kittmeister 2. Olasse.
Rittmeister 1. Olasse.
Major.
zum Eürassier-Regimente Lud-
wig I. König Y. Baiem Nr. 10
transferirt.
Medaille: 0. 2.
Hauptmann.
Oberstwacbtmeister.
Oberstlientenant.
gestorben.
Cadet anher vom Wachtmeister
des Uhlanen-Begimentes Graf
Granne Nr. 1.
Lieutenant.
Oberlientenant
pensionirt.
44*
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692
Kam en
Du Parc de Eoc-
maria, Carl Lud-
wig Graf
Du Passiei
Caspar
', Johann
Duroure
Chevalier.
, Carl
Dworski,
Josef
Dworzak,
Franz
Dydinski, Edler v.
Mart^nowicz,
Constantin
Dzwonkowski, Ig-
naz von
E b e n g e r , rectius
Ebenberger,
Ignaz
Eberan, Emanuel
von
Eder, Johann
Monat
'S
28.
Mai
1854
16.
9.
August
December
1855
1857
1741
1742
1804
1830
26.
1.
Juni
Jänner
14.
Jänner
1834
13.
1.
1.
15.
October
1849
1857
1877
1878
1878
1879
November
August
September
26.
28.
November
Februar
1829
1831
1818
1828
1801
1805
1809
1813
1815
1815
28.
15.
October
Juli
September
September
Juni
1.
21.
21.
15.
April
October
Anmerkung
Unter! ieotenant 2. Classe anher
vom Cadeten des 5. ühlanen-
Regimentes.
Unterlieatenant 1. Classe.
0. B. d. Char. quiltirt.
Lieutenant.
als solcher noch im Begimente.
Als Unterlientenant o. E d.
Char. quittirt.
Unterarzt anher vom 19. In-
fanten c - Begi m eute.
zum 9. Jäger-Bataillone transf.
Cadct V. Ex propriis Gemeinen,
noch als Cadet im Regiment«.
Cadet.
Cadet - Officiers - Stellvertreter.
Lieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Cadet anher.
als unobligtt entlassen.
Privat -Cadet anher.
als Ealblnvalid entlassen.
Unterlieutenani
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
zum 1 . Dragoner - Regiment«
transferirt.
Unterarzt anher.
zum Regimente Colloredo In-
fanterie transferirt.
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6d3
Namen
Monat
-ä
Anmerkung
Eder von Eichen-
hain, Friedrich
8.
26.
Jänner
August
Eggermann, Ignaz
von
16. Jänner
Ehner
Ehrenfels, Freiherr
von
Eichinger, Franz
16.
23.
29.
1
Eirich, Ignaz
Eisinger, Franz
Juli
Mai
Juni
Juni
1838
1838
1790
1793
1706
1849
1849
Erster Major anhor vom Regim.
Kaiser Kürassiere Nr. 1.
Oherstlicutenant beim Eegim.
Graf Auersperg Kürassiere
Nr. 5.
November
Ellsenwanger
Eis n er, Franz Se-
bastian
3.
Juli
8.
Jänner
August
August
Jänner
August
16.
Juni
1877
October
1862
1863
1811
1812
1810
1810
1742
1743
1758
1766
Superuumerärer Major anher v.
Regimento Erzherzog Josef
Tosoana Dragoner.
zum Regim. Cavagnac Küras-
siere transferirt.
Hauptmann.
Unterlieuteuant vom Cadeten.
in Sove gestorben.
Lieutenant in der Reserve anh.
vom Einjährig - Freiwilligen
des 12. Uuszaren-Regimentes.
Major anher vom 5. Kürassier-
Regimente.
pensionirt.
Unterlieutenant,
zum Regim. O'Reilly Chevaux-
legers transferirt.
Rittmeister 2. Classe anher v.
3. Pilsener Landwehr-Bataill.
zum Regimente Riesoh Drago-
ner transferirt.
Oberlieuteuant.
Hauptmann.
aggregirter Oberstlieutenant v
Hanptmanne.
zum Regimente Bretlach trans-
ferirt.
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694
Namen
Eisner, Joachim
Friedrich
Engel, Wilhelm
Englerth,Mainradus
Enzenberg, Alfred
Graf
Erb, Georg
Erdödy, Ignaz Graf
1.
1
28
25.
17.
21.
18.
1
27
Monat
October
Mai
Mai
December
April
1.
1.
26.
Juni
Mai
September
März
Mai
Juni
U4
1721
1737
1739
1871
1872
1877
1878
1879
1768
1781
Mai
November
Jänner
Jänner
Jänner
Juni
1853
1854
1854
1864
1866
1866
1871
1871
1873
1877
1815
1818
Anmerkung
Lieutenant anher.
Hauptmann.
gestorben.
Gberlieutenant-Beohnungsfubrer
anher vom Recfanungs-Offi-
oiale der Fach - Bechnnngs-
Abtheilnng d. Reiohs-Kriegs-
ministeriums.
Bittmeister-Rechnungsfuhrer 2.
Classe.
Hauptmann- Rechnungsführer 2.
Classe.
Hauptmann-Rechnungsführer 1.
Classe.
alB solcher noch im Regimente.
Regiments-Caplan.
als solcher noch im Regimente.
Unterlieutenant 2. Classe anher
vom Cadeten des Regimentes
König Ludwig von Baiem
Dragoner Nr. 2.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant
Rittmeleter 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
bei Nachod (Wisokow) gefallen.
Unter -Thierarzt anher von der
Militär-Puhrwesens-Feld-Es-
cadron Nr. 5.
ThierarKt 2. Classe.
Thierarzt
pensionirt.
Oberlieutenant anher vom eroa-
tischen Huszaren- Corps.
0. B. d. Char. quittirt.
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695
Namen
Monat
'S
Anmerkung
ErdOdy, Anton Graf
Erla Benedict; Dr.
und Operateur
Jrmeltraut, Jo-
hann von
Juni
November
1. JuU
I
1. April
Ertel von Krehlau,
Franz Freiherr von
Essinger« Johann Dr.
Eywo, Mathias
Bitter von
Faber, Wilhelm von
1. Juli
1.1 November
Ertel von Krehlau,
Johann Freiherr v. i J-
27
16.
1.
22,
16.
15.
26.
1814
1819
1868
1869
1775
1783
1790
1791
1792
Unterlieatenant anher y. oroa-
tischen Haszaren - Corps.
zum Regim. Gyalai Infanterie
trausferirt.
Regiments-Arzt anher vom Gar-
nisons-Spitale in Josefstadt.
zum Infanterie -Regim. Nr. 20
transferirt.
November
September
Mai
October
Juli
März
Jänner
August
Jänner
April
December
August
Juni
1843
1845
1848
1855
1841
1848
1850
1854
1862
1866
1845
1848
1836
1837
1779
1781
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Cadet.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant,
entlassen.
Unterlieutenanf vom Gadeten.
Oberlieutenaut.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Major.
pensionirt.
Regimentsarzt anher v. 59. In-
fanterie - Regimente.
zum Aufnahms - Spitale Nr. 2
transferirti
Unterlientenant anh. v. Cadeten
des Regim. Kaiser Kürassiere.
zum Regim. Tiapp Infanterie
transferirt.
Unterlientenant
als solcher noob im Regimente.
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696
Namen
Monat
1
Anmerkung
Fachini, Anton
Jähner
April
1817
1818
Oberlietitenant anber vom Re^-
mente Constantin Kürassiere.
wegen Misshandlang eines Poli-
zeibeamten cassirt
Orden: R. W. O.-R. 4.
Fahnenberg, Phi-
1846
Cadet, als Unterlientenant zum
lipp Freiherr von
2. Uhlanen-Regimente transf.
Fahringer, Carl
6.
September
1858
Cadet anher ans der Cayallerie-
Schule in Weisskirchen.
1
1
Fantoni, Graf
2.
26.
Juni
1742
Fähnrich anher.
Fantoni, Josef Graf
JuU
1742
Hauptmann vom Lieutenant
19.
Juni
1757
Major.
3.
Mai
1758
Oberstlieutenant.
16.
Februar
1761
General -Adjutant; zur Haopt-
armee des Generals Br. Uu-
don transferirt
Farkas de Nagy-
20.
October
1832
Unterlieutenant anh. t. Cadeten
Joka, Vinzenz;
des Regim. Coburg Hustaren.
k. k. Kämmerer
28.
September
1838
Oberiieutenant.
17.
Jänner
1840
bis
30.
November
1841
Regiments - Adjutant.
1.
Juni
1847
Rittmeister 2. Classe.
18.
October
1848
Rittmeister 1. Classe.
•
9.
Juü
1851
als Major zum 9. HosKaren-
Regimente transferirt.
Orden: Ö. L. O.-R.
Faulhaber
10.
31.
October
1767
1744
ünterlieutenant v. Wachtmeister.
Faupl, Philipp
October
Regiments -Auditor o. Seoreür,
16.
1811
quittirt.
Feder, Johann
JuU
Regiments -Oaplan anher vom
1. Dragoner Regimente.
26.
1
Augufit
1819
gestorben.
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697
Namen
g
Monat
1
Anmerkung
Feilitsch, Fedor
Freiherr von
3.
1.
26.
15.
14.
16.
Juli
Februar
November
Februar
1874
1875
1876
1877
Dragoner vom Trnppen-Bleven.
titl. Corporal.
titl. Führer,
ausgetreten.
Felix, Michael
December
Mai
1798
1799
1804
Oberlieutenant -Auditor anh. v.
Brooder Grenz - Regiments-
Cantone.
Rittmeister -Auditor,
als solcher noch im Regiments
Feraris, Ludwig
von
16.
31.
Juni
März
Juni
August
1802
1804
1804
1804
Oberlieutenant anher v. Regim.
Graf Bellegarde Infanterie.
zum Regimente von Melas Dra-
goner transferirt.
wieder zurücktransferirt.
m. B. d. Char. quittirt.
Ferro, Scipio Bitter
von
1.
25.
1.
1.
März
JuU
November
März
1860
1865
1867/68
1870
1873
Rittmeister 2. Ciasse anher v.
Regimente Prinz Eugen von
Savoyen Dragoner Nr. 5.
Rittmeister 1. Glasse.
Frequentant der Central-Oaval-
lerie - Equitation in Wien.
zeitlich pensionirt.
als kriegsdiensttauglich aner-
kannt und zum Regim. Graf
Neipperg Dragoner Nr. 12
transferirt.
Festenberg von
Hassenwein, Jo-
hann Freiherr
bis zum
1.
13.
13.
23.
13.
11.
2.
August
Juli
August
September
März
December
Februar
1775
1785
1789
1790
1796
1797
1799
1800
Rittmeister 1. Glasse anher v.
Regimente Lichtenstein.
Major.
Oberstlieutenant,
Ritter des Maria - Theresiens-
Ordens.
zweiter Oberst.
Oberst-Regiments-Commandant.
General -Major.
Regiments - Commandant.
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Namen
gp, Monat
I
Anmerkung
Festetics de Tol-
na, Ernst Graf
Fiacr^-Bezard,
Andreas
Fikker, Franz von
16.
31.
1,
23
1.
1
24.
16.
16.
Flament, Carl
16.
Flamnitz er, Johann
Michael
Florian, Friedrich
Föderl, Engelbert
27.
Födisch, Franz
16.
März
August
Juli
Februar
April
JuU
September
October
October
Februar
Mai
August
JuU
März
Juni
Juni
December
October
Februar
August
1824
1827
1810
1823
1831
1831
1838
1841
1844
1809
1810
1696
1699
1852
1854
1809
1813
1817
1805
1809
1838
OberlieateoAnt anher vom Begi-
mente Württemberg Hassjiren
Nr. 6.
m. B. d. Ohar. qaittirt.
Bittmoister 1. Clasie anher t.
25. Infanterie - Regimente.
als Migor lom Regim. Olieilly
Chevaoxlegers Nr. 3 transL
Unterlieatenant anher von der
uDgarisohen Garde.
Oberlieutenaut.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Pension irt.
Unterlieatenant anher y. Begi«
mente Franz Kürassiere.
wegen eigenmächtigen Aisbld-
bens vom Regimente entlassen.
Fähnrioh.
als solcher noch im Regimente.
Cadet vom Aspiranten,
unterlieatenant beim 5. Dra-
goner - Regimente.
Unterlieatenant v. Wachkneister.
Oberstlieutenant.
0. B. d. Char. qulttirt.
Decoration: Silberne Mlliti^
£hren- Medaille.
Oberlieu tenant-Rechn ongsfahrer
anher v. Regimente Enhenog
Albrecht Kürassiere Nr. 3.
Rittmeister - Reoimangsfnhrer.
peasionirt.
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699
Kam en
Monat
Anmerkong
Förster, Hugo
11. JuU
9
30.
16,
1.
5.
Fourier, Augast
Friedrich von
November
März
December
Mai
November
Mai
Mai
August
1.
28.
Frank v. Nagels-
fürst, Anton
Frankiewicz, An-
ton
Jänner
März
1854
1856
1859
1860
1864
1864
1866
1866
1866
1868/69
1869/70
1871
1873
1873
Cnterlieutenant 2. Classe anhdr
vom Cadeten des Erb*Gross-
herzoges von Toseana 8. Dra-
goner - Regimentes.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant.
Adjutant beim G. -M. Br. Son-
dier bis zum
Prequentant der Central-Caval-
lerie- Schule in Wien.
Rittmeister 2. Classe.
dem k. k Generalstabe (Brigade
G.-M. Graf Soltyk) zeitlich
zugetheilt.
Rittmeister 1. Classe.
Frequentant der k. k. Ceutral-
Cavallerie-Equitation in Wien.
Frequentant der k. k. Kriegs-
schule als ausserordentlicher
Hörer.
dem k. k. Generalstabe beim
k. k. Militär -Commando in
Temesvar zugetheilt. Sodann
beim k. k. I. Truppen - Divi-
sions - Commando in Wien.
dem k. k. Ministerium f. Landes-
vertheidigung zugetheilt.
zur k. k. Landwehr übersetzt.
1 741 Regiments - Proviant - Meister.
Mai
1791
1799
1801
1875
1879
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Reginiente.
Rittmeister 1. Classe anher r.
Oberlieutenant des 10. Dra-
goner - Regimentes.
als solcher noch im Regimente.
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700
Namen
^ Monat
Franz Josef I., Kai-
ser von Oester-
reich etc. etc.
Frech, Johann
Frey, Johann
Fricke, Georg
Friedrich, Victor
Fritzdorfer, Josef
17.
16.
1.
15.
11.
14
30.
August
December
December
März
November
1.
31.
1.
23.
December
Februar
October
März
November
September
November
Februar
Mai
I
Anmerkung
1843
1848
1848
1860
1867
1879
Erzherzog, Oberst und enter
Begiments-Inhaber.
Kaiser.
1789
1809
1809
1824
November
April
November
Mai
November
Februar
Mai
Febniar
October
1873
1875
1876
1877
1877
1869
1870
187Ö
1871
1871
1879
1807
1813
1815
1833
Kaiser Franz Josef DragoDe^
Regiment Nr. 3.
Kaiser Franz Josef Kürassier- i
Regiment Nr. 11. ;
Kaiser Franz Josef Dragoner- !
Regiment Nr. IL
desgleichen.
zum Regimente assentirt.
Unterlieutenant y. Wachtmeist
Oberlieutenant,
pensionirt.
Einjährig - Freiwilliger, titolar
Führer anher v. 77. Resene-
Commando.
titl. Wachtmeister.
Cadet.
Cadet-Of/iciers-StellTertreter.
Lieutenant b. Regimente Frei-
herr V. Pieret Dragoner Nr. 9.
Oberstlieutenant anh. v. Ma^'or
des 6. Dragoner-Regimentes,
zum 2. Dragoner- Regim. transf. |
Decoration: M. V. K. (K. D.) !
Oberlieutenant anher v. Regia.
Graf St. Quentin Uhlanen
Nr. 8.
Rittmeister 1. Glasse.
pensionirt.
bei d. königl. uugar. Leibgarde.
Decoration: M. V. K. (K. D).
Unterarzt anher.
zum Feldspitale Nr. 12 transL
als Oberarzt zurücktrausferirt
zu Prossnitz in Mähren gestorb.
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701
Namen
1
tu
Monat
•1
HS
Anmerkung
Fröhlich, Heinrieh
9.
Juli
1852
Cadet ?om Aspimnten.
1.
10,
Februar
1858
zum 8. Uhlanen-Regim. transf.
Frohberger
April
1841
als Unterlienienant bei Moll-
witz gefalJen.
Frossard, Marcus
24.
November
1789
als zweiter Major anh. v. grossen
Freiherr von
General-Quartiermeister-Stabe.
16,
Janner
1790
Flägeladjutant bei der Armee
in Mähren.
22.
September
1790
wieder zum Begim. eingetheilt.
30.
Juni
1793
z.üeneral-Quartiermeister-Stabe.
26,
September
1796
Oberst und Regiments - Comman-
dant anh. aus dem Pensions-
stande.
13.
März
1797
zum ßegimente Prinz Eugen
1.
von Savoyen Dragoner transf.
Fähnrich.
Fürst, Freiherr v.
Mai
Juni
1733
Fürstenberg, Phi-
1802
Zweiter Major anher vom Ritt-
lipp Landgraf zu
meister des Regimentes Fürst
Schwarzenberg Uhlanen.
1.
Juli
1805
erster Major, zum Regimente
1.
1868
Liechtenstein Hnszaren transf.
Puriakovid, JuKus
Juni
ünterlieutenant 2. Classe anher
vom Pionnier - Regimente.
1.
November
1871
Oberlieutenant.
--
1879
1735
als solcher noch im Regimente.
Putschek
October
Capitän- Lieutenant anher vom
Regimente Albani.
1736
1785
als solcher noch im Regimente.
G an sei, Ferdinand
Unterlieutenant.
1790
Oberlieutenant.
1796
als solcher noch im Regimente.
Gäl, Josef von
1790
Unterlieutenant.
1
1794
als solcher noch im Regimente.
Digitized by
Google
702
Namen
Monat
-I
Anmerkung
Gallavresi, Josef
Gallen berg, Josef
Graf, k. k. Käm-
merer.
Gamerley, Carl v.
1.
15.
26.
15.
4.
16.
7.
1.
11.
21.
5.
31.
8.
21.
11.
16.
Mai
Jänner
1815
1823
September
November
März
October
August
Juli
JuU
Februar
November
März
Februar
Juni
August
Jänner
1831
1834
1838
1836
1841
1843
1848
1849
1850
1850
1852
1852
1853
1854
1854
1855
1856
6.
7,
11
15.
April
August
August
Mai
Juni
1809
1813
1813
1822
1824
Unterlieuteoant aoher.
pensionirt.
Unterlieutenant anb. t. Cadetea
d. Regim. Sachsen Käraesiere
Nr. 3.
bis
Brigade - Adjotant.
Oberlientenant.
Rittmeister 2. Glasse.
k. k. Kämmerer.
Rittmeister 1. Classe.
snpernamerärer Major.
Militär - Verdienst - Kreuz,
wirklieber Major.
Ober - Erbland - Jägermeister im
Herzogthnme Krain nnd in
der windiscben Mark.
OberstlieateDant
zweiter Generala^jnt. b. Ober-
Oonnnando d.ül. n. IV. Amet
(F.-Z.-M. Br. Hess).
Ritter d. königl. hannöverseben
Quelpben Ordens.
Oberst n. 2. General - AdjntasL
als zweiter Oberst zum Regi-
ment zorüoktransferirt.
zum Regimente Kaiser Kieolans
V. Russland Kürassiere Nr. 5
transferirt.
Decorationen: K. P. S. O.-K. 4;
St.S. 0.-R.3; H. Q. 0.-B.2;
R. W. O.-R. 4; M. V. £; '
P. R. A. O.-R. 3.
Oberlientenant, Regiments -Ad-
jutant bis zum
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.'
pensionirt.
Digitized by
Google 1
703
Namen
> Monat
1
Anmerkung
Garavetti, Benedict
1.
1.
7.
September
Juni
Februar
August
Jänner
1805
1809
1813
1813
1815
Unterlieutenant vom Cadeten.
Oberlientenant.
Adjutant beim G.-M Br. Lederer.
Eittmeister 2. Classe.
zum Regimente Nostitz Ohevaux-
legers transferirt
Gärtner
1730
Fähnrich.
Gatterburg, Fer-
dinand Graf
31.
15.
16.
28.
16.
15.
16.
1.
December
Juni
1826
1828
Unterlieutenant anher.
m. B. d. Char. quittirt.
Gaugreben, Werner
Freiherr von
September
Mai
November
Jänner
Februar
1804
1809
1809
1810
1810
Unterlieutenant vom Cadeten.
Oberlieutenant
zum ßegim. Crenevillefluszaren
transferirt
zurücktransferirt.
V. B. d. Char. quittirt.
Gay er, Mathias
Februar
1809
ünterlientenant vom Cadeten.
Gaylingv. Altheim,
Carl Freih. v.
Gayling v. Altheim,
Christof Freih. v.
August
JuU
März
August
März
1834
1841
1845
1841
1848
Unterlieutenant vom Cadeten.
Oberiieutenant.
m. B. d. Char. quittirt.
Unterlieutenant vom CadeteB.
0. B. d. Char. quittirt
Gedenk, Johann
16.
1.
August
1847
Unterarzt anher vom 29. In-
fanterie-Begimente.
Geiger, Josef von
September
Jänner
1802
1805
1808
Oberlieutenant
Rittmeister 2. Classe.
z. Regimente Frimont-Huszaren
transferirt
Geimb erger, Franz
31.
7.
October
Februar
1787
1790
1791
1792
Regimentsadjutant bis zum
Oberlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
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Google
704
Namen
SP
Monat
'S
Anmerkung
EH
^
1
Oellinek, Gustav
1.
November
1877
Lientenant in der Reserve von
•
1814
Einjährig - FreiwiUigen des
13. Dragoner-Regimentes.
!
Geringer, Carl
Cadet.
Geringer, Josef
16.
October
1844
Unterlieutenant vom Ex propriis
t
Gemeinen.
1.
Juli
1848
Oberlieutenant
1.
Mai
1850
Rittmeister 2. Ciasso.
3.
Juni
1850
Proviantofficier.
7.
30,
1.
September
April
1850
1857
1861
Militär- Verdienstkrenz.
m. B. d. Char. quittirt.
1
Gero V. Gerssdorff,
März
Oberlieutenant anher v. 1. I>n-
Carl, Dr. d. R.
1.
April
1864
1751
goner - Regimente.
Eum Uhlanen-Regimente Kaiser
Franz Josef Nr. 4. transferirt
G e y 8 a u , Budolf,
Fähnrich.
Freiherr von
1758
1760
Lieutenant.
Oberlieitenant.
10.
Mära
1764
1743
quittirt.
G i e n g e r , Johann
9.
April
Lieutenant.
Adam Freiherr v.
1757
1763
Hauptmann. ,
Hauptmann Escadrons-Oomman-
dant.
21.
3.
1.
April
August
Mai
1768
1768
1771
2. Major.
1. Major.
mit Oberstlieutenants-Charsoter
pensionirt.
Giertier, Ignaz
1.
Juli
1871
Unterarzt anh. y. 4. Artiüerie-
1.
JuU
1872
Regimente. j
zum 28. Feld-Jäger-Bataillone
1759
transferirt
Gilly, Lorenz
1
Lieutenant.
1765
Oberlieutenant
Digitized by
Google
705
Namen
Monat
'S
Anmerkung
Giro wetz, Johann j 4.
30,
Mai
Juni
1835
1847
Oberarzt vom feldärztlichen Ge-
hilfen.
zum Prager Militär-Invaliden*
hause transferirt
Giustiany, Jocob
Nobile de
1.
Mai
Mai
1815 Oberlieutenant anher von der
italienischen Armee.
Gnoli, Johann Graf' iJ September I
I : April I
1817
1805
1811
Goebel, Carl 21
,24,
20.
Göpfert, Josef
Görlich, Alois Dr.
Görtz, Franz Ritter
von
Götz
1.
1.
zum Begimente Kaiser Uhlanen-
transferirt.
Unterlieutenaut vom Gadeten.
m. B. d. Char. quittirt
Juni
September
März
Juni
März
1849
1851
1857
1857
1864
Februar
Jänner
Mai
1810
1871
1873
1879
August 1 1872
November
Mai
September
1873
1878
1879
1761
Unterlieutenant vom Gadeten.
Oberlieutenant.
Lehrer an d. Cavallerie-Schul-
Escadron in Weisskirohen.
Rittmeister 2. Glasse.
pensionirt.
Oberlieutenant anher v. Sieben-
bürgischen HuBzaren Gorps.
Regimentsarzt 2. Glasse anher
V. Infanterie - Regim. Herzog
Adolf von Nassau Nr. 15.
Regimentsarzt 1. Glasse.
als solcher noch im Regimente.
Gadet-Officiers-Stellvertret. anh. '
V. Infanterie - Regim. Gross-
herzog Friedrich Franz von
Meklenburg-Sohwerin Nr. 57.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Unterlieutenant.
Göschl
August
Mai
1729
1740
Regiments - Quartiermeister,
als Lieutenant gestorben.
45
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706
Goess, Zeno Graf I 2.; August
; 1. Mai
1.1 Mai
1866
1868
1872
Goldbach, Baltha- 14.
sar Wilhelm von '
Goldberger, Ale- 22
xander Dr. ,10.
Unterlieatenant 2. Classe anh.
Untcrlieatenant 1. Classe.
in den Reserve -Stand d. Dra-
goner-Regimentes Nioolaas I.
Kaiser ?on Rassland Nr. 5
übersetzt
August 1742
1756
August ; 1848
Mai 1849
Hauptmann.
als solcher noch im Regimente.
Uoterohirarg anher.
zum Feldspitale Nr. 5 tnnsf.
Golz,
Gottlieb, Julius
7. April
Grabow, Freih. von 29. Mai
1698
1844
1846
ll849i
Officier im Regimente.
Cadet.
Ais Unteriieutenant zam i
Chevauxlegers-Regim. transf.
Grace, Jean Cheva-
lier de
Graebe, Hermann
Freiherr von
Graeth, Franz
Xaver de
Graf, Josef
als Unterlieutenant (vom CV
deten) z. 6. Kürassier- Regi-
mente transferirt
1769
|1773
|1777;
1834
11836
Hauptmann 2. Classe.
Kittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Regiment«.
1. September ,1741
ll.jDecember 1751
! j 17581
; Dccember 1764
Cadet.
als solcher noch im Regimente.
Fähnrich.
Unterlieutenant.
Capitän- Lieutenant,
gestorben.
lll.
, 1.
i2.
—
April
November
Februar
1826
1834
1838
Vom Bombardier- Corps anher.
Unterlieutenant.
oassirt
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707
Namen
Graff, Johann Adam
G r af f, Johann Anton
Freiherr von
es
H
30,
31.
21,
30.
Grassmann, Georg
Christof
Gregor, Franz
6 reib ig, Nicolaus
Gresselsberg,
Johann von
Grienberger,
Edaard von
Griesmüller, Paul
1,
24,
1,
1,
30,
22,
3,
19,
Monat
September
März
October
März
JÜU "
Jänner
März
October
November
Februar
September
Mai
April
JuU
März
JuU
September
December
September
April
-ä
1751
1764
1757
1759
1761
1762
1763
1807
1705
1789
1797
1742
1809
1809
1850
1851
1852
1854
1855
1854
1859
1861
1790
1796
1801
1805
1807
Anmerkung
Auditor und SecretSr.
quittiri
Als Gemeiner assentirt.
Unterlieatenant vom Fähnrich.
Oberllentenant.
Hauptmann, Ritter d. Militär-
Mari a-Theresien-Ordens und
in Folge dessen Freiherr.
z. Regim. Sz^chenyi -Baszaren
transferirt.
in St. Polten gestorben.
Hauptmann.
Regiments- Chirurg.
in Hermannstadt gestorben.
Regiments-Caplan, neu ersetzt.
Unterlieutenant, neu ersetzt,
zum Regimente Hohenzollem
Kürassiere transferirt.
Als Expropriis Gemeiner assent
Unteriieutenant 2. Classe.
Unterlieutenant 1. Classe.
bis
Inhabers-Adjutant (b. F.-M.-L(.
Graf Bigot de St. Quentin
in Wien).
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
m. B. d. Char. qulttirt
Regiments -Adjutant bis
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
zum Regimente Hohenzollem
Chevauxlegers transferirt.
45*
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708
Namen
s
Monat
t
Anmerkung
i
Gross, Gottfried 1.
Februar
1803
Oberlieutenant-Aoditor anher t.
Szluiner Grenz -Ecgimente.
1.
September
1805
als Eittmeister-Auditor z. Josef-
stadter Festongs - Gamisoo
---
1721
transferirt. \
Grossheim, Johann
October
Hauptmann anher.
Hannibal von
9.
Februar
1734
Oberstwachtmeister.
9.
JuU
1735
Charge d. Hauptmann Dumanej
de Pressy verkauft.
Grossheim, Johann
Jänner
1739
Lieutenant.
Heinrich von
17.
Mai
1742
als Hauptmann bei Caslaa ge-
1699
fallen.
Grossmann, Georg
Lieutenant.
Christof
Gruber v. Gamer-
1.
September
1803
Unterlieutenant anh. v. fi^m.
ley, Carl
von Melas Dragoner Nr 6
16.
Februar
1809
1809
1813
Oberlieutenant.
bis
Regiments-Adjutant. |
1.
Juli
1813
Rittmeister 2. Classe.
1.
Mai
1822
Rittmeister 1. Classe.
31.
1.
Mai
1824
pensionirt.
Gm da, Johann
November
1870
Lieutenant
1.
October
1872
zum Regim. Erzherzog Franz
Carl Infanterie Nr. 52 trans-
ferirt.
Grünbach er, Lorenz
1753
ünterlieutenant.
Josef
1759
Oberlieutenant.
12.
August
1764
Capitän - Lieutenant.
Grünt, Franz
1767
1853
als solcher noch im Regimente.
Oberwundarzt.
1859
als solcher noch im Regimente.
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70d
M
Namen
Monat
>ä Anmerkung
Gruske, Johann
1.
16.
1.
December
Februar
Jänner
1808
1809
1811
Rittmeister 2. Glasse anher vom
Begimente Merveld-Uhlanen.
Rittmeister 1. Ciasse.
gestorben.
Gschwentner,
Leopold Josef
1.
22.
15.
September
1741
1749
1751
1847
1848
1735
Regiments - Proviant • Meister.
Regiments -Quartier -Meister,
als solcher noch im Begimente.
Günsburg, Josef
September
JuU
Unterarzt anher v. 41. Szluiner-
Grenz - Infanterie - Regimente.
zum 14. Infanterie -Regimente
transferirt.
Guicciardi
October
Hauptmann siehe Bounuomo.
Guicciardi, Carl
Graf, k. k. Kämm.
5.
1.
31.
März
März
JuU
1809
1810
1810
2. Oberst anher vom Regimente
Franz Kürassiere Nr. 2.
Oberst-Regiments-Commandant.
mit General- Majors -Character
pensionirt.
Gursky, Martin von
■
JuU
1701
Lieutenant.
Gussich, Alois Vin-
zenz Freiherr von
3.
20.
1.
18.
28.
9.
1.
15.
September
Mai
Juni
JuU
Juli
Mai
Jänner
1853
1854
1856
1856
1865
1866
1867
üuterlieutenant 2. Classe aus
der Wr.-Neustädter-Academie.
Unterlieutenant 1. Classe.
Regiments- Waffenofficier.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Gussich, Sigmund
Freiherr von
September
1854
1858
Cadetanh. v. 11. Jäger-Bataillon,
als solcher noch im Regimente.
Gussich, Napoleon
Freiherr von
13.
22.
November
April
1860
1861
Cadet assentirt.
Unterlieutenant 2. Classe
beim 5. Huszaren-Begimente.
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710
Namen ; g>, Monat
>H
1
Anmerkung
1
Gussich, Leopold
Freiherr von
19,
1.
1.
16.
11.
7.
29.
Juli
1862
1864
Gadet anh. vom 17. Infftiiterie-
Begimente.
als solcher noch im fiegimeDte.
Gussmann, Isaak
September
October
1867
1867
Unterarzt anh. v. 73. Infanteric-
Regimente.
zom 60. Infanterie -R^ment«
transferirt
Gutjahr v. Helm-
hof, Josef Ritter
Juli
August
JuU
April
1841
1843
1846
1848
2. Oberst anher vom Regimente
Ignaz Graf H ardegg Küne-
siere Nr. 8.
Oberst-Regiments -CommandMit
in den Ritterstand erhobeo.
General-Major und Brigadier.
Gutmayer, Hein-
rich Dr.
1.
1.
März
October
1864
1869
Oberarzt anher vom 12. Kur»»-
sier-Regimente.
zum 65. Infanterie -Regiment«
transferirt.
Guttenberg, Conrad
Freiherr von
27.
Jänner
1762
1768
1824
1826
1
Unterlieutenant. |
quittirt. >
Gyra, Adam lUtt. v.
Cadet. '
als solcher noch im Regimente. [
Gyiirsky de Gyürsky,
Julius
(Honorar-Gerichts-
tafel-Beisitzer)
18.
6.
31.
1.
1.
11.
April
November
Mai
August
Mai
Jänner
1841
1843
1847
1848
1849
1852
1
Oberlieutenant anher von der
ungarischen Garde.
Regiments-Adjutant bis |
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
in Prerau gestorben. 1
Haag er, Michael
1759
1762
1767
Uuterlieutenant vom Fähnrich, i
Obeilleutenant
als solcher noch im Begimenta. |
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711
B
Namen
^ Monat
^i 1
Anmerkung
Haan, WUhelm Frei-
herr von
Habermann, Tho-
mas Aquinus
8.
1
28.
12.
9.
8.
19.
6.
23.
28.
13.
31.
Mai
September
März
April
April
März
1771
1773
1778
1778
1783
1789
1749
176G
1758
1759
1762
1705
1766
1773
1778
1778
1814
1816
1745
Oberstwachtmeister anher vom
Rittmeister des Graf Altiiann
2. Carabinier-Regimentes.
Oberstlieutenant.
zum neu errichteten Stabs-Dra-
goner-Regimeute transferirt.
zurüektransferirt.
Oberst-Regiments-Conuuandant.
mit General -Majors Charaeter
pensionirt.
Regiments • Caplan.
gestorben.
Fähnrich.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
Capitän -Lieutenant.
Hauptmann Escadr. - Command.
Major.
Oberstlieutenant
pensionirt.
December
August
September
März
Mai
Habermann, Oeorg
Freiherr von
Haberter, Johann
1.
6.
Cadet.
als solcher noch im Regimente.
Hackmon, Josef von
Fähnrich.
Haecht, Josef von
August
August
1810
1813
Oberst-Regiments - Commandant
anher vom Regimente Hohen-
zollern Kürassiere.
als General - Major zur böhm.
Armee.
1
Haering, Anton
22.
15.
7.
30.
Jimi
September
August
September
1802
1808
1813
1821
Rittmeister 1. Classe anher t.
Regimente v. Melas Dragoner
Nr. 6.
Major.
Oberstlieuteuant.
mit Obersten - Char. pensionirt.
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m
Namen
H
Haeseler, Gottlieb
von
Hage, Carl
Hagen, Stanislaus
Freiherr von
26.
16.
1.
21,
Hall er, Lndwig
Hai 1er, Alois Graf
Hammerstein-
Loxten, Friedr.
Freiherr von
Hampel, Carl
Hangel, Carl
20.
1
19.
Monat
M
^
^
Anmerkung
März
Juli
August
Juni
April
November
October
März
Mai
April
September
Juli
JuU
Mai
December
Jänner
Juni
Juni
September
18501 Cadet.
1851 j Unterlieatenant 2. Clftsse.
1852 Unierlieutenant 1. Classe.
1854 Oberiieutenant.
1854 sich zu Wi^czowa in Galiiien
erschossen.
1868
1870
1872
1879
1865
1866
1866
1867
1762
1768
1771
1809
1814
1870
1872/73
1873
1816
1826
1809
1813
1818
Unterlieatenant 2. Classe anher
V. Artillerie-Hegimente Prinz
Luitpold Ton Baiern Nr. 7.
Rej^iments - Waffenofficier.
Oberlientenant.
als solcher noch im Begiment«.
Medaille: 0. 2.
Cadet assentirt.
Unterlieutenant 2. Classe.
Unterlieatenant l. Classe. '
0. B. d. Char. quittirt. '
Unterlieatenant.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Begimente.
Unterlieatenant vom Cadeten
zum Begim. Badetzky Haszaren
Nr. 5 transferirt.
Bittmeister d.Bahestandes anher |
eingetheilt.
Frequentant des Central-Cafal-
lerie-Courses in Wien. .
pensionirt. |
Bittmeister-Auditor anher vom i
30. Infanterie - Begimente. {
pensionirt.
Unterlieatenant V. Wachtmeister.
Oberlieutenant.
gestorben.
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713
Namen
Hanikyf, Emanuel
Monat
'S
»-5
September
1878
1879
Anmerkung
Lieutenant anher aus der Wr.-
^eustädter Academie.
als solcher noch im Begimente.
Hanisch, WenzelDr.
25.
1.
Hanke, Josef
Hannisch, Franz v.
Hanns, Carl
Harbuval et Cha-
mar6, Anton Graf
Harbuval et Cha-
mar^, Anton Graf
April
December
,1
1869 Regimentsarzt anher.
1870 pensionirt.
Juü
l.| April
6.' Juni
23
18,
28,
17.
2.
9.
28,
21
1872
1873
1876
1768
1775
Unterarzt anher vom 14. Grenz-
infanterie -Regimente.
in den Reserve-Stand übersetzt
in den Reserve -Stand des 3.
Huszaren-Regim. übersetzt.
Hauptmann Escadr. • Command.
als solcher noch im Regimeute.
November 1871
Jänner
1876
Oberlieutenant anher v. Lieute-
nant d. Dragoner-Regimentes
Nicolaus I. Kaiser von Russ-
land Nr. 5. ,
zum Dragoner-Regimente Wil-
helm Herzog v. Braunschweig
Nr. 7 transferirt.
1789 Unterlieutenant.
1794 j als solcher noch im Regimente.
Jänner
Februar
September
Mai
Juli
JuU
April
November
1852
1852
1852
1854
1854
1856
1859
1859
Gadet- Aspirant assentirt.
Cadet.
Unterlieutenant 2. Classe.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant.
zur Garde-Gensdarmerie transf.
Rittmeister 2. Classe, zurück-
transferirt.
m. B. d. Char. quittirt.
Harbuval et Cha-
marö, Alfred Graf
21
1.
Jänner
December
1855
1855
Cadet assentirt.
Unterlieutenant b. 9. Huszaren-
Regim ente.
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714
Name n
Monat
'S
»-5
Anmerkung
Harnach, Maximi-
lian von
Hartelmüller,
Ludwig Freih. v.
Hartl, Eduard
Hartmann, Josef v.
Hassenweih de
Pestenberg, Jo-
hann Freih, v.
Hasslauer von
Hasslau, Josef
1787 I Unterlieutenant.
1790 j Oberlieutenant.
1792] als solcher noch im Regimente.
16.
2
4.
30.
6.
3
November
Juli
December
März
Mai
März
Juni
1821.
1825
1833
183G
1848
1849
1849
November
April
1851
1854
1742
1747
August 11775
1.
15,
18.
16,
1.
31,
16.
1.
7.
11.
13,
31.
November
März
Juli
JuU
Juli
Jänner
Februar
September
August
August
November
April
März
1792
1797
1800
1800
1801
1806
1809
1809
1812
1813
1821
1831
1836
Unterlieutenaut anher v. Fähn-
rich d. Kegimentes Argenttn-
Infanterie.
Oberlieuteuant.
Kittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Major.
Oberstlieutenant.
pensionirt.
Cadet assentirt
Unterlieutenant b. 6. Dragoner-
Hegimente.
Fähnrich.
als solcher noch im Regimente.
Rittmeister 1. Classe.
siehe Festenberg, Johann Frei-
herr von
Ei propriis Gemeiner anher.
Regiments- Adjutant bis
Oberlieutenant.
Adjut b. G.-M. Br Frimont bis
Rittmeister 2. Classe.
Inhabers -Adjutant bis
Rittmeister 1. Classe.
Major.
Oberstlieutenant.
mit Obersten Char. pensionirt
Hatwany, Anton v.
August
Apnl
Mai
1831
1836
1839
Cadet anher.
Unterlieutenant
m. B. d. Char. qnittirt.
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715
Namen
Monat
'S
Anmerkung
Haasner, Josef
12. August
11. October
31. Mai
Haysdorff, Hart-
mann Freih. v.
7.
Hebenstreit, Mo-
destns
Heberlinger
Heegel, Johann v.
Heegler, Friedrich
Heiliger, Michael
19.
1
1
1.
17.
2
Heinrich, Franz v.
18.
Heinz, Moriz
16.
27
1778
1778
1788
Juli
1787
t
September
Jänner
Februar
November
April
November
November
Jänner
Mai
Februar
November
Jänner
Mai
1781
1789
zum Regimente.
Rechnungsführer.
Pension irt.
Ex propriis-Cadet anher.
1737
1741
1742
1758
1763
1764
1759
1830
1833
1833
1834
1840
1842
1802
1802
1859
1859
Regiinents-Caplan anher.
gestorben.
Lieutenant.
Fähnrich.
Lieutenant.
Hauptmann.
Hauptmann Escadr. - Oommand.
als solcher noch im Regimente.
Lieutenant.
Unterlieutenant v. Wachtmeist.
Oberlieutenant.
Brigade-Adjutant.
Regiments-Adjutant bis
Rittmeister 2. Glasse.
zu Prossnitz in Pension gestorb.
2. Oberst anher y. aufSgelösten
Regimente Gzesehwitz-Eüras-
siere.
als Oberst-Regiments-Command.
z. Regimente Nassau-Küras-
siere Nr. 5. transferirt.
Cadet anher v. 35. Infanterie-
Regimente.
0. B. d. Ghar. quittirt.
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716
Namen
Monat
'S
Anmerkung
Heissler Freiherr
V. Heitersheimb,
Donat
Heissler, Franz
Bernhard v.
December
Jänner
Februar
April
Mai
August
August
1688
1689
1692
1692
1692
1694
1696
1696
1696
General-Feld-Wachtm., Reg.-hL
Feldmarschall-I^ieutenant i
General der Cavallerie.
das Regiment dem bisherigen '
Oberstlieutenant im Begim. i
Philipp Jacob de la Porte
als Inhaber übergeben.
in den Reichsgrafenstand er-
hoben.
Kämm., General-Kriegs-Commiss.
u. Gouverneur v. Ober-Ungarn.;
Feldmarschall.
bei Olaschin verwundet
an seinen Wanden in Szegedin
gestorben.
24
Mai
1694
1701
1705
1708
Hauptmann.
Oberstwaohtmeister.
Oberstlieutenant,
wirklicher Oberst.
Heller, Josef
Juni
August
1854
1854
Rechnungsführer anher.
fort.
Henike, Bichard
September
1876
1879
Lieutenant anh. aus der Wiener-
Neustädter - Academie.
als solcher noch im Regimente.
Henneberg
Henneberg-Spiegel,
Gottlieb Freih. v.
16.
Februar
23.
16.
1.
1.
21.
20,
2.
2.
30.
September
October
JuU
Jänner
Juni
Juli
October
JuU
April
1788
1842
1847
1848
1849
1849
1852
1852
1854
1858
Unterlieutenant, zum Inhabers-
Adjutanten ernannt.
Uuterlieutcnant anher ans der
Wiener- Neustädter Academie.
Brigade -Adjutant.
Oberlieutenant.
Adjutant beim F.-M.-Lt von
* Schulzig.
Rittmeister 2. Classe.
Regiments-Waffenofficier bis
Rittmeister 1. Classe.
m. B. d. Ghar. qnittirt.
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717
Namen
Monat
'S
»-5
Anmerkung
Hennegar, Josef
Freiherr von
Hennig, Ignaz
Herbaczy, Ferdinand
von
1.
23.
24.
1.
1.
16.
31.
19,
28,
17
1.
15.
4,
15.
Herbatsch, Anton
Franz
December
August
Juni
1760
1764
176G
1767
1775
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Capitän - Lieutenant.
Hauptmann - Escadr. - Command.
als solcher noch im Hegimente.
November
Juli
April
October
November
September
Jänner
Herberstein, Carl |25.
Graf 31
Herbert, Leopold
15
JuU
September
Jänner
September
Juni
1823
1829
1830
1834
1834
1838.
1840
1797
1800
1806
1801
1806
1807
1807
1749
1752
October
December
Jänner
August
April
October
1852
1852
1819
1820
1828
1830
1830
1831
Unterlieutenant v. Wachtmeister.
Oberlieutenant.
Regiments -Adjutant bis
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Glasse.
pcnsionirt.
Unterlieutenant.
Adj. b. G.-M. Br. Festenberg bis
Oberlieutenant.
z. Regim. Riesch Drag. Nr. 6 trsf.
zurücktransferirt.
z. Gensdarm. -Reg. Nr. 1 transf.
Fähnrich.
als solcher noch im Regimente.
Cadet anh. v. 5. Küras.-Regim.
Unterlieuteuant beim 5. Dra-
goner-Regimente.
Rittm. 1. Classe anh. v. Regim.
Graf O'Reilly Chevauxlegers.
Ehrenbürger der Stadt Krakau.
dem General - Quartiermeister-
Stabe zugetheilt bis
einen mit Diamanten gezierten
Ring vom Kaiser Ton Russ-
land erhalten.
zum Fuhrwesens -Corps transf.
Orden: R. W. O.-R. 4;
K. P. S. O.-R.
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718
Namen
——
s»
H
Monat
'S
Anmerkung
Herbert, Adolf
1830
Oadet.
16.
October
1831
Unterlieutenant
13.
Jänner
1838
Oberlieutenant
7.
April
1838
zum Regim. Schneller CheYsai-
legers transferirt
Herbert, Leopold
1840
Cadet.
10.
October
1841
al8 Unterlieutenant zum Regi-
mente Liechtenstein Chevaoi-
legers transferirt
Herrmann, Paul
1.
Juli
1812
Rittmeister 1. Classe anher t.
Regim. Kronprinz Ferdinand
Kürassiere.
10.
Juni
1822
gestorben.
Herrmann, Anton
15.
September
1839
Unterlieutenant anher Tom C»- 1
deten d. 10. Infanterie-Regim. j
10.
April
1845
Oberlieutenant. '
1.
Mai
1849
Rittmeister 2. Classe.
1.
October
1852
Rittmeister 1. Classe.
21.
November
1857
Major beim 5. Dragoner-Regim.
Hertenhalch, Job.
1699
Hauptmann.
Carl
1714
als solcher noch im Regimente.
Herz, Wilhelm
22.
Juni
1859
Unterlieutenant 2. Classe vom
Wachtmeister.
28,
October
1863
0. B. d. Char. quittirt i
Hess, Leonhard von
10.
April
1741
titl. Lieutenant.
1.
September
1741 i wirklicher LieoteDant.
1757 j Hauptmann.
19.
Mai
1758 seine Charge dem Lieutenant,
Graf Wratislaw verkauft.
Hess, Christian
1753
1757
Regiments -Chirurg.
als solcher noch im Regimente.
Hess, Theodor Ritter
25.
September
1848
Unterlieutenant yom Cadeten.
von
16.
Juni
1849
in Titel gestorben.
1
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719
1
Namen ^
Monat
1
Anmerkung
|h
H?
Hess, Adalbert 3.
Juni
1854
Als Oadet asseDtirt.
16.
August
1855
(Interlieutenant 2. Classe.
16.
Mai
1858
1876
0. B. d. Char. quittirt.
Hessler, Wilhelm
1. Mai
Unterlieutenant anher v. Cadet-
'
Officicrs-Stellvertreter d. Dra-
1
goner - fiegim. Graf Wrangel
1
Nr. 2.
1879
als solcher noch im Regimente.
Heussler siebe
Heissler
Heyden
Jänner
1716
Lieutenant.
Heysdorf, Carl
1789
Unterlieutenant.
Hartmann Freih. v.
1796
1799
Obcrlieutenant.
als solcher noch im Kegimente.
Hielscher, David
23.
April
1764
Als Gemeiner assentirt.
Ehrenfried von
14.
Jänner
1775
Unterlieutenant.
1.
Mai
17VV
1778
pensionirt.
dem Eegim. wieder zugetbeilt.
14.
Mäi*z
1778
Oberlieutenant, zu 2Stabs- Dra-
gonern transferirt.
1.
Februar
1782
aggregirtcr Rittmeister 2. Ol.
wieder zurücktransferirt.
5.
September
1785
Rittmeister 1. Classe.
120.
December
1796
2. Major.
. 119.
Mai
1798
1. Major.
2.
Februar
1800
Oberstlieutenant.
1.
September
1805
als Oberst zum neu errichteten
italienischen Stabs-Dragoner-
Regimente transferirt
Hubert, Alois
!•
Mai
1810
Regiments - Caplan anher vom
1
1 1
1. Dragoner-Regimente.
16. JuU
1 1
1811
als Civil-Caplan nach Pisenz.
Hill er, Johann von {
1769
Unterlieutenant.
1
1
1770
als solcher noch im Regimente.
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720
Namen
Monat
'S
»-5
Anmerkung
Hinnck, Josef
März
März
1849
1849
Unterlieatenant vom Wachtm.
bei Szolnok gefallen.
Hirsch, Theodor
Februar
Jänner
1850
1851
Als £x propriis Gemeiner assent
Unterlieutenant b. 7. fluszareo-
Regimente.
Hirschenhausen,
Maximilian
September
November
1820
1821
Unterarzt auher.
als uuobligat entlassen.
Hochhauser, Josef
August
August
Juni
1857
1859
Reehnnngsoffieial anher.
zum Seohnungsdepartement in ,
Wien transferirt. 1
Hocke
Hölbling, Peregrin
Höppler,Joh. David
Höppler, Johann
Friedrich
26.
Höppler, David
November
1736
Fähnrich.
September
August
Jänner
Mai
1805
1809
1810
1810
Oberlieutenant anher vom In-
fanterie-Regim. Franz Carl
zu Palatinal Huszaren transf.
zurüoktransferirt als Rittmeister
2. Classe.
z. Dragoner-Regimente Hobeo-
lohe transferirt.
1749
Unterlieutenant.
December
1760
1764
1775
Unterlieutenant
Oberlieutenant
als solcher noch im Regimente.
1775
1782
Unterlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Höppler, Anton
16
1.
13.
December
Mai
August
1818
1825
1828
Cadet anher.
Uuterlieutenant.
sich aus Unvorsichtigkeit auf
der Jagd erschossen.
Hoffmann, Anton v.
December
1795
1801
1805
Unterlientenant
Oberlieutenant
quittirt
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721
1
Namen
1
Monat
1
Anmerkung
Hoffmann, Ignaz v.
Jänner
November
1799
1805
1807
Unterlientenant
Oberlieutenant.
gestorben.
Hoffmann
1802
Kittmeister 2. Classe.
Hohenberger, Emil
22.
November
1864
1853
1853
1764
1771
1770
1773
1774
1836
1838
1843
1848
1849
1857
Cadet assentirt.
Hohenrichs, Con-
rad FreiheiT von
1.
10.
1.
31.
22.
1.
3.
6.
18.
25.
16.
31.
25.
23.
1.
16.
1.
Mai
October
Mai
August
Mai
Juli
Februar
November
October
Juli
April
Cadet assentirt.
ünterlieut. b. 3. Uhlanen-Rcgim.
Hohenzollern-He-
chingen, Friedr.
Anton Graf zu
Oberst-Regiments- Commandant
anber vom Eegimente Carl
Graf Palffy Kfii-assiere.
General - Feld - Wachtmeister.
Hohenzollern, Her-
mann Graf zu
Unterlientenant anher vom In-
fanterie-Regim. Graf Kinsky.
snpcrnamcrarer Rittmeister 2.
Classe vom Unterlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Hollstein, Josef
Cadet.
Unterlientenant.
Oberlieatenant.-
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
mit Majors - Character pension.
Holtzer, Friedrich
von
März
April
März
Juni
December
Mai
1830
1832
1836
1839
1847
1848
1849
Cadet.
Unterlientenant.
Freqnentant des ersten Eqni-
tations • Conrses in Sahbnrg.
Oberlientenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
mit Majors -Character pension.
Holtzer, Carl
1.
11.
JuU
August
1855
1857
1858
Aspirant.
Cadet.
Unterlientenant beim 2. Infan-
terie-Regimeute.
46
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722
Namen
w> Monat
1
Anmerkung
H
•-»
Hombourg, Josef
1742
Capilän-Lieutenant.
Clemens de
1745
1750
Hauptmann.
als solcher noch im ßegimente.
1
Hopfern v. Eichen-
1783
Oberlientenant.
burg, Josef Franz
1789
1790
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
1.
September
1805
2. Major.
11.
November
1805
1. Major.
27.
Mai
1807
1866
pensionirt.
Hofinek, Alois Dr.
20.
October
Regimentsarzt 2. Classe aüher
V. 23. Infanterie • Regimente.
Hornig, Bernhard v.
1.
1.
Mai
1868
zeitlich pensionirt. ,
Juli
1804
ünterlieutenant anher v. 2. In-
fanterie-Regimente.
10.
Febniar
1809
Oberlientenant.
7.
August
1813
Rittmeister 2. Classe.
7.
Jänner
1823
Rittmeister 1. Classe.
8.
April
1831
Major.
Horny, Johann Dr.
1.
1.
November
1834
1873
pensionirt.
Juni
Oberarzt anher vom Garnisons-
Spitalo Nr. 16 in Budapest
24.
December
1877
z. Infanterie -Regimente £rzh.
—
1840
Siegmund Nr. 45 transferirt '
Horvath-Szalaber,
Cadet.
Josef von
1845
als solcher noch im Regimente.
Houltschu, Johann
1768
Lieutenant, Regiments- Adjutant ,
von
1775
1785
Oberlieutenant. 1
Rittmeister 2. Classe. [
Hrabal, Adolf
1789
1858
als solcher noch im Regiment«. |
16.
August
Cadet anher vom 32. Jnfaoterie-
Regimente.
1.
Mai
1859
ünterlieutenant 2. Classe.
Juni
1859
ünterlieutenant 1. Classe.
14.
Februar
1863
0. B. d. Char. quittirt.
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723
Namen
g
Monat
1
Anmerkung
Hrabovsky, Peter
1
Angust
Mai
August
1802
1805
1809
1818
Unterlieutenant
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
m. B. d. Char. qaittirt.
Hranatscb, Josef
1.
16.
1.
1.
1.
1.
1.
1.
8.
1.
1.
25.
1.
22.
1.
1.
1.
26.
März
Mai
November
Mai
Mai
Juni
Mai
März
December
November
1823
1834
Kegiments-Caplan anher vom
Weltpriester.
0. B. d. Char. quittirt.
Hrehorowicz, Ignaz
1870
1871
1876
1877
1873
1877
Cadet anher vom Wachtmeister.
Lieutenant.
Oberlieatenant.
z. Dragoner -Regimente Freih.
von Pleret Nr. 9 transferirt.
Hübel, Josef
Rittmeister 1. Classe anher v.
Oberlieutenant des Dragoner-
Regimentes Nr. 13.
pensionirt.
Major anh. v. Rittm. 1. Classe
des Dragoner -Regim. Prinz
Solms- Braunfels Nr. 9.
Oberstlieutenant beim Uhlanen-
Regimente Graf Bigot de St.
Quentin Nr. 8.
Hupenden, Gustav
1868
1871
Hugonai, Colomann
Graf
Juni
September
1824
1828
Cadet anher vom Regimente
Erzh. Franz Kürassiere Nr. 2.
z. Regim. Rosenberg Chevaux-
legers transferirt.
Humelberger,
Lorenz
November
December
Februar
Mai
Mai
Juni
1768
1870
1870
1871
1872
1877
1878
Oberlieutenant.
Jabloüski von
Jasienzyk, Thad-
däus Ritter
Cadet vom Corporal.
Cadet -Wachtmeister
CadetOriciers-Stellvertreter.
Lieutenant.
OberJieutenant
in den aotiven Stand der kdn.
Ungar. Landwehr übersetzt.
46*
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724
Namen
! t)C)
Monat
•1
Anmerkung i
\^
^
Jakubowski
von
5.
März
1809
Unterlientenant an her Ton der
Toporczyk,
Jos.
gaJizischen Noble- Garde.
1.
October
1809
Oberlieutonant.
16.
JnU
1824
ßitlmeister 2. Classe.
16.
October
1831
Rittmeister 1. Classe.
1.
April
1836
Major.
8.| Jänner
1838
Oberstlieutenant
13. Febrnar
1846
2. Oberst.
30. Mai
1848
Oberst-Regiments-Commandint
25. j November
1848
in Brück a. d. Leitha gestorben.
—
1779
Orden: R. St. O.-R. 2. m. Kr.
J a n d i n g , Franz
Snpernumerärer Unterlieaten.
Chevalier de
19.
November
1780
1788
1797
wirklicher Unterlientenant
Oberlientenant.
Rittmeister 2. Classe.
26.
1799
1787
als solcher noch im Regimente.
J a n d i n g , Isaias
März
Ex propriis Cadet anher.
Chevalier de
1790
1797
1801
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
2.
Juni
1808
pensionirt.
Janicz
November
1848
Cadet, als Unterlieutenant zun
Regimente Eress CheT»oi- ;
legers transferlrt
Janössy, Stefan v. ,28.
Mai
1854
Unterlientenant 2. Classe anher
y. Cadeten d. Haszaren-Regi-
mentes König von Württem-
berg Nr. 6.
27.
Mai
1855
Unterlientenant 1. Classe.
1 1-
Juni
1857
Oberlieutenant.
28.
Jänner
1861
zum 4. Huszaren-Regim. transf.
Janowski, Leop.
1834
Cadet.
14.
April
1836
Unterlieutenant
16.
October
1841
Oberlientenant.
28.
April
1844
zur Monturs- Branche tranifer.
Digitized by
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725
Namen
Monat
Ha
Anmerkung
Janso, Ferdinand v.
Jan US, Emanuel
Erdmann
14
Jan US, Anton
Januschka, Eduard
Jax, Ernst von
Jean, Georg Fer-
dinand de
Jellacic, Josef Frei-
herr von
I (der spätere Banus von
I Croatien)
1.
Jänner
December
März
1853
1854
Cadet.
gestorben.
1753
1758
1759
1762
1764
1768
1773
1775
Jänner
17.
28.
10.
31.
10.
26.
Mai
Juü
Juli
JuU
November
December
April
Mai
September
1772
1778
1784
1854
1854
1855
1854
1856
1859
1745
1789
1795
1797
1819
1825
1830
Fähnrich.
Lieutenant
Adjutant beim Generale Br.
Bretlaoh.
Oberlieutenant.
Oapitän • Lieutenant.
Hauptmann Esoadrons -Com-
mandant.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Uuterlieuteuant vom Cadeten.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Unterlieutenant 2. Classe vom
Wachtmeister.
Regiments -Adjutant bis
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant,
pensioniil.
MedaUle: 0. 1.
Fähnrich, zugleich Adjutant b.
Generale Br. Bretlach.
Unterlieutenant
Oberlieutenant
als solcher noch im Regimente.
Unterlieutenant anher aus der
Ingenieur- Academie
Oberlieutenant
Gapitäu-Lieutenant b. 3. Grenz-
Regimente.
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726
Namen
Jellacid, Anton Frei-
heiT von
Jellaöid de Buzim,
Johann von
1,
1.
16.
16.
18.
1.
31.
Jellinek, Carl
Jenisch, Josef
Jenison-Wallworth,
Rudolf Graf
Monat
September
JuU
September
October
October
April
GS
1830
1832
1839
1844
1848
1849
October
October
1.
1.
7.
April
Mai
April
October
Mai
Jänner
16.
25.
April
October
Octobw
September
1849
1851
1866
1866
1868
1868
1869
1870
1762
1779
1783
1838
1843
1844
1846
Anmerkung
Unterlieutenant anh. v. Murine-
Cadeten.
Oberlieatenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
sapernamerärer Major a. Flügel-
adJDtant b. Banas v. Croatien,
F.-M.-Lt. Br. Jella^lö (Bang
7. December).
z. Regim. Banderial - Huszaren
transferlrt.
Orden: H. G. O.-R.
Cadet assentirt.
Unterlieuteuant hAT. Infanterie-
Regimente.
UuterlieateDaDt 2. Gl. anher ?om
Gadet-Waehtmeister des Begi-
meDtes Kaiser Nicolaas Ton
Russland Kürassiere Nr. 5.
Unterlieutenant 1. Classe.
Proviantofficier bis
Oberlieatenant.
Abends am 9 Ohr sich in Szege-
din in seiner Wohnung e^
schössen.
Unterlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Reginente.
Oberlieutenaut anher v. Begim.
Schneller Chevauxlegers.
Adjutant b. Regiments-Inhaber,
F.-M.-Lt. Graf Bigot de St.
Quentin, bis
Rittmeister 2. Classe.
penslonirt.
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727
Namen
^ Monat
i ^
Anmerkung
Jenner, Gottlob
Jhnasiewicz de
Jaworski
Joffe, Martin
Jolic, Franz
Jordan Edler von
Stojowski
16,
21.
30.
Josef, Eraherzog
'5
i 5.
Josephovich, Anton
Joyeuse, Jean Bap-
üsta Graf
Joyeuse, Johann
Franz Graf
August
November
November
April
Juni
März
September
December
März
December
November
23.
September
October
September
Juni
Juni
December
März
1832
1837
1846
1876
1877
1879
1809
1810
1829
1830
1848
1852
1852
1853
1814
1815
1738
1739
1742
1748
1743
1749
1753
Oberlientenftot
als solcher noch im Regimente.
Gadet anher vom 10. Infanterie-
Begimente.
Cadet vom Dragoner.
Lieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Unterarzt anher.
als uuobligat entlassen.
Cadet anher.
als nuobligat entlassen.
Als supernum. Major anh. eiu-
getheilt.
supernum. Oberstlieutenaut.
Ritter des Ordens v. goldenen
Vliesse.
zum Infanterie-Regimen te Prinz
Wasa Nr. 60 tiansferirt.
Oberlieutenant anher von der
deutschen Legion,
in Mainz gestorben.
Oberstwachtmeister v. ilauptm.
Oberstlieutenaut.
Oberst-Regimcnts-Oommandant.
(ienei-al -Feld - Wachtmeister.
Lieutenant.
Hauptmann,
als solcher noch im Regimente.
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728
Namen
Isaacson, Percy
Isfordink, Johann
Nepomuk
Jüptner, Johann v.
Jungnicki, Franz
Juncker, Ferdinand
Freiherr von
Jvirin,Leonh. Beruh.
Kabath, Franz
^ Monat
31
1.
21.
21.
1.
9.
1.
16.
16.
10.
1
Mai
October
Mai
Jänner
März
Juni
März
April
Mai
September
Februar
November
November
März
December
Jänner
Mai
Juü
1836
1839
1844
1846
1849
1849
1849
1850
1852
1856
1828
1871
1872
1861
1862
1753
1757
1751
1843
1848
1848
1854
1856
1866
Anmerkung
Cadet.
ünterlieutenant.
Oberlieat. u. Adjat b. Rcgim.-
Inhaber F.-M.-Lt. Graf Bigot
de St Qaentin, in Wien bis
I
als Ordonnanz-Officier z. Hinpt- 1
quartiere des L Armee-Corpi
commandirt bis
ßittmeister 2. Classe.
Militär -Verdienstireui.
Rittmeister I. Classe.
Major beim Prinz Eugen tod
Savoyen 5. Dragoner-Regim.
UuterlieutenaDt anh. y. Cadeten |
des Infanterie-Regimentes Br.
Katscbera Nr. 2a
z. 1. Infanterie-Regim. traosC
Lieutenant anber vom Cadet-
Officiers-Stellvertreter d. Dra-
goner-Regimentes Nr. 8.
z. 8. Drag.-Regim. zaruektransl
Cadet
als solober nocb im Regimente.
Fäbnricb.
Lieutenant.
Lieutenant
Ex propriis Cadet
Unterlieutenant
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
mit Majors-Character pensionirt.
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729
Namen
Eadrnberg, Joachim
von
Kageneck, Freih. v.
Kaiser
Ealitoviö, Franz
Kaltmayer, Mathias
Kamptz, Ludwig v.
Eandelka, Ignaz
Kanne, Rudolf Frei-
herr von
Kannengiesser,
Bernhard
Karavinsky, Johann
Josef Freiherr von
Karg-Bebenburg,
Josef Freih. v.
es
H
16.
1.
1.
22.
7.
16,
25.
26.
Monat
JuU
Februar
October
November
März
Jänner
April
September
October
November
März
August
October
1742
1758
1720
1869
1870
1779
1781
1840
1847
1819
1874
1875
1814
1815
1824
1831
1756
1760
1763
1854
1857
Anmerkung
Als Begim.-Adjatftüt gestorben.
Fähnrich.
Als Fähnrich gestorben.
Bittmeister-Bechnnngsführer 2.
Classe anhcr v. 6. Infanterie-
Begimente.
als Hauptmann Bechnungsführ.
z. Pionnier-Begimentc transf.
Unteriieuteuant.
als solcher noch im Begimente.
Cadet.
Unterlieutenant beim 6. Dra-
goner-Begimente.
Cadet.
Cadet anher vom 41. Inf.-Beg.
Cadeten - Charge abgelegt.
Cadet anher.
Unterlioatenaut.
Oberlieatenant.
gestorben.
Fähnrich.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Begimente.
Unterlieutcnaut 2. Classe anher
V. Cadeten des 13. Infanterie-
Begimentes.
cassirt.
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730
Namen
od
H
Monat
Anmerkung
Karny, Anton
Kayser von Nilk-
heim, Alois
Eazenbeck, Daniel
von
Kechler
Kellner, Martin Dr.
Kendik, Franz Dr.
Kerchenkall
Keusch, Eduard Dr.
Kuhn, Josef
Kielmansegge, Carl
Freiherr von
1.
14.
17.
13.
29.
15,
14.
16.
1
14
Juü
April
Mai
April
Februar
Juni
Juü
August
März
December
März
Apiil
April
August
September
Juni
October
October
Juni
Februar
1. Mai
14. Februar
14.
October
1848
1849
1854
1858
1860
1839
1842
1848
1742
1742
1866
1868
1853
1854
1706
1872
1878
1879
1803
1809
1817
1818
1825
1821
1825
Untorlieutenant y. Qua Wächtm.
Oberlieotenant.
Rittmeister 2. Classe.
Hittmeister 1. Classe.
pensiouirt.
Cadet zum Begimente.
Unterlieatenant.
0. B. d. Char. quittirt.
Lieutenant.
Als Hauptmann qulttirt.
Oberarzt anher vom 44. In-
fanterie - Regimente.
z. 64. Infanterie-Regim. traasf.
Oberarzt,
fort.
Hauptmann.
Oberarzt anher vom Unterant
des Infanterie-Regim. Freih.
von Maroidic Nr. 7.
Regimentsarzt 2. Classe.
als solcher noch im Regimeote.
Gemeiner assentirt
Untcrlieutenant.
Adjutant b. G.-M. Br. Gallois.
Reglmeuts-Ädjutant bis
Oberlieutenaut.
sich entleibt.
1854 Cadet assentirt.
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731
Nam en
^ Monat
'S
Anmerkung
Eierschner von
Badenau, Johann
Kiesewetter, Franz
von
Kinsky, Josef Graf
25,
30.
Kirchberger, Jos.
Mathias
Kiszel^nyi, Joh.
von
Klang
Klastersky, Ludwig
1.
December
1779
1788
1797
1801
1808
ÜDterlieQtenant.
Oberlieatenant.
Kittmeister 2. Classe.
Hittmeister 1. Classe.
mit Majors - Character pension.
1785
1789
1792
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Begimente.
Milrz
April
1762
1764
Oberst-Regiments - Commandant
anher vom 2, Obersten des
Regimentes Fürst Löwenstein
Dragoner.
zum Regimente Zwelbrückch
Dragoner transferirt.
November
11,
1
I
17
25.
1.
April
Juni
Juli
Jänner
Juli
September
1744
1749
1844
1847
1848
1849
1849
1850
Regiments- Auditor u. Secretär
neu ersetzt,
als solcher noch im Regimente.
Unteriieutenaut v. titl. Waclitm.
Regiments - Adjutant.
Oberlieutenant und Regiments-
Adjutant bis
Rittmeister 2. Classe.
zum 13. Gensdarmerie - Regim.
transferirt.
August
1729
Fähnrich.
22.
24.
22.
3
9.
lö
September
April
Februar
Juli
November
December
1850
1851
1854
1854
1856
1863
Corporal anher v. Militär Fahr-
Wesens - Corps.
Cadet
Unterüentcnant 2. Classe.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant-
iu Civil-Staatsdienste übertreten.
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732
Namen
^1 Monat
\
'S
Anmerkmig
Klein, Theodor v.
18.
October
1825
Als Gemeiner assentirt.
26.
October
1826
Corporal.
16.
Mai
1829
Wachtmeister.
1.
August
1830
Unterlieutenant.
2.
Juni
1832
Oberlieutenant.
16.
August
1839
Rittmeister 2. Classe.
6.
November
1843
Rittmeister 1. Classe.
15.
December
1848
Major.
5.
November
1850
OberstiieuteDant.
24.
Juni
1851
Militär - Verdienst - Ereaz.
23.
März
1852
zeitlich pensionirt.
12.
August
Juni
1853
i814
definitiv pensionirt.
Eleindienst, Job.
Rittmeister 2. Classe anber ?.
Regim. Würzburg Dragoner.
September
1814
zum Regimente Toscana Dra-
26.
1.
Juli
Mai
1742
1879
goner transferirt
Kleininger, C. v.
Als Fähnrich quittiri
Kleyle, Carl Ritter
Lieutenant anh. aus d. Wiener- 1
von
—
Neustädter - Academie.
E 1 i m e s c h von
1814
Cadet.
Klimburg, Ed.
1816
1742
als solcher noch im Regimente.
1
Klingenhöfer, Joh.
Hauptmann.
Georg von
10.
Juni
1747
aggregirter Obcrstlientenant f.
Hauptmann.
16.
December
1753
aggregirter Oberst.
4.
Juni
1757
pensionirt.
Klingenhöfer v.
1749
Fähnrich.
Elingenthal, C.
4.
Juni
1757
Lieutenant
Friedrich.
1759
Capitän-Lieutenant
26.
December
1V64
Hauptmann Escadr. - Commtnd-
30.
1774
1693
als solcher noch im Regimente.
Elumpschansky
October
September
Hauptmann.
Knapp, Josef
1803
Unterlieuteuant anh. v. Regim.
Mack Kürassiere Nr. 6.
März
1807
0. B. d. Char. quittirt
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733
Namen
Monat
'S
Anmerkung
Knapp, Franz
Knapp, Vinzenz
Knesevich von St.
Helena, Vinzenz
Freiherr
Knesevich, Con-
stantin Freiherr v.
Knesevich, Johann
Freiherr von
Kniaz de Puzyna,
Boman
16.
17.
16.
31.
1.
1.
25.
1.
11
18.
1.
16.
1.
14.
26.
15.
22.
31.
11
27
Knight, Alexander 23.
30
Juni
Februar
Februar
März
Octoher
Juni
März
Juli
April
Mäi-z
1805
1811
September
September
September
April
April
März
Juni
Mai
Mai
JuH
April
März
September
1809
1809
1809
1824
1831
1832
1809
1815
1832
1820
1821
1825
1833
1836
1831
1832
1866
1866
1866
1867
1838
1838
Unterarzt anh. vom Begimente
Erzherzog Ludwig Infanterie.
im Regiments-Spitale gestorben.
Oadet, zum Unterlieutenant u.
Regiments- Adjutanten bis
Oberiientenant.
Bittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Feldmarschall -Lieutenant und
Viee-Capitän von Croatien,
Regiments-Inhaber.
mit Generals der Cavallerie-
Character pensionirt.
auf seinem Gute St. Helena (im
Szalaer Comitate, Ungarn)
gestorben.
Orden : Maria - Theresiens - Or-
dens-Ritter
Cadet anher.
ünterlieutenant.
Oberiientenant.
Rittmeister 2. Classe.
zu Stridau in Ungarn gestorb.
Unterlieutenant anher vom 9.
Jäger-Bataillone.
0. B. d. Char. quittirt.
Cadet assentirt.
Unterlieutenant 2. Classe.
Ünterlieutenant 1. Classe.
m. B. d. Char. quittirt.
Cadet anher.
als unobligat mit Abschied ent-
lassen.
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734
Namen
es
Monat
Enör, Franz Josef
Knor, Job. Ulrich
Kober, Julius Wilh.
K 0 b e r a, Johann
Michael
Kobler, Anton
Koch, Wilhelm
Köchler
Köhler, Anton
König, Carl
Koenitz, Friedrich
Freiherr von
31.
16
1.
1.
14,
2,
14.
16.
Körner, Josef von
October
November
December
Jänner
März
Jänner
October
September
Mai
November
December
September
August
Februar
April
1721
1699
1719
1722
1862
1750
1757
1805
1870
1871
1873
1733
1799
1806
1809
1820
1821
1830
1833
1838
1859
1860
1799
1805
Anmerkung
Als Fähnrich ausgetreten.
Lieutenant.
Hauptmann,
gestorben.
Cadet.
Fähnrich anher von der Land-
miliz,
noch als solcher im Regimente.
Oberarzt.
Cadet vom Dragoner.
Cadet- Wachtmeister.
Cadet-Officiers-Stellvertreter, z.
Regimcnte Graf CrenneTÜIe
Huszaren Nr. 3 transferirt.
Fähnrich.
Oberarzt.
mit Abschied entlassen.
Unterlieutenant vom Cadeten.
Adjut. b. G.-M. V. Gresselsberg.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Unterlieutenant 2. Classe neo
ersetzt,
fort.
Unterlieutenant
0. B. d. Char. quittirt.
Digitized by
Google
735
Namen
Monat
Anmerkung
Köszeghy von Ke-
rne le, Sigmund
Kötting, Friedrich
Kohn, Heinrich
Kollew e, Franz
Kollobrat
Kometa, Johann
Konopka, Johann
Freih. v.
Kopfiwa, Johann Dr.
Koprziwa, Franz
Korff-Schmissing-
Kerssenbrock,
Clemens Graf
29.
16.
16
31
16.
31.
1797
1801
1804
1814
September
Angust
1815
1757
1758
August
April
1813
1820
Jänner
1716
März
1822
1824
1828
1830
1863
März
März
Juli
Juni
Juni
Juli
1866
1866
1837
März
November
1857
Juli
1867
Mai
1873
October
1875
Unterlieutenant.
Oberlientenant.
m. B. d. Char. quittirt.
Unterlieutonant anher von der
deutschen Legion,
znm Regimente Graf Nostitz
Chevauxlegers transferirt.
Proviantmeister.
als solcher noch im Regimente.
Unterarzt anher.
als unobligat entlassen.
Fähnrich.
Oberarzt, pensionirt.
Cadet anher.
ünterlientcnant.
m. B. d. Char. qnittirt.
Regimenfsarzt 2. Classe anher
V. 33. Infanten e-Regimente.
Regimentsarzt 1. Classe.
zum 11. Infanterie -Regimente
transferirt.
Oberarzt anher v. 5. Huszaren-
Regimente.
zum 57. Infanterie -Regimente
transferirt.
Oberlientenant anh. v. Kürassier-
Reglm. Graf Stadion Nr. 9.
in den Reserve - Stand d. Regi-
mentes übersetzt.
znm 14. Dragoner-Regimente in
den Reserve-Stand übersetzt
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736
Nam en
Sri
Monat
Anmerkung
Korren von Pern-
brogg, August
16.
IG.
29.
April
1833'
1.
25.
7.
4.
27.
28.
1.
Kosko von Saxen-
thal, Josef
Kossak, Adalbert
Ritter von
Koszeghy von Re-
methe,
Kovacsi, Aurel
Kowaloffsky
Koziebrodzky-Bo-
lesta, Justin Graf,
k. k. Kämmerer ;
Ehrenbürger der
k()nigl. Freistadt
Temesvär.
September 1839
September 1841
1. Mai
16.
28
10.
1.
18
11.
Juli
März
September
October
November
December
October
November
1846
1848
1849
1850
1854
1857
1859
18G3
1777
1779
1781
1878
1879
Mai
December
JuU
October
November
October
1804
1850
1743
1859
1862
1863
1863
1866
Unterlieutenant anh. v. Cadeten
des 2. Uhlanen-Begimeotes.
Oberlieutenant.
Brigade -Adjutant.
Adjutant beim Q.-M. Landgraf
Fürstenherg in Brunn.
Bittmeister 2. Classe.
Bittmeister 1. Classe.
Militär-Verdienst-Kreur (K. D.)
Major.
Obcrstlieutenant.
Oberst-Begiments-Commandant.
pcusionirt.
Obcrlieutenant.
Bittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Begimeote.
Lieutenant in der Beserve anh.
V. Einjährig-Freiwilligen des
1. Uhlanen-Begimentes.
desgleichen.
Als Oberlieutenant
m. B. d. Ohar. quittirt
Ex propriis Gemeiner assentirt
Als Lieutenant gestorben.
Major anher v. Ühlanen-Begi-
mente Graf Wallmoden-Gim-
born Nr. 5.
Oberstlieutenant.
Bcgiments-Commandant
Oberst-Begiments-Commandant
als Begiments - Commandant i.
8. Kürassier -Begim. transf.
Orden : Oe. E. K. O.-ß. 3. (K. D.)
M. V. K. (K. D.)
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737
Namen
Krasicki, Heinrich
Graf
1.
1.
31
Kratzer, Budolf
Kraus, Josef
Kreer
Kreissl, Anton
Kr eil, Josef
Kress v. Kressen-
stein, Georg Frei-
herr, k. k. Käm-
merer
7.
1
17
11.
2.
Monat
Mai
Februar
August
Jänner
Juni
October
Jänner
August
September
Jänner
August
November
JuK
'S
1822
1823
1828
1841
1847
1848
1824
1825
Anmerkung
Ex proprüB Gemeiner anher.
XJnterlieutenant.
m. B. d. Char. qnittirt.
Unter) ientenant vom Wachtm.
Oberlientenant.
an den bei Brück a. d. Leitha
erhaltenen Wanden in Stiz-
nensiedl gestorben.
JuU
October ; 1857
1784
1860
1860
1863
1854
1856
November
October
Juni
April
Oberarzt anh. v. 37. lufanterie-
Regimente.
zur 2. galizischen Cordons- Ab-
theilung tranpferirt
Hauptmann.
Regiments-Thierarzt 2. Olasse.
Thierarzt 1. Classe.
z. Landes-Fuhrwes. - Commando
in Udine transferirt.
Unterlieutenant 2. Classe anh.
V. Feuerwerker d. Artillerie-
Aoademie.
Unterlieutenant 1. Classe.
pensionirt.
1826
1828
1831
1834
Supernnmerärer Major anher ?.
Rittmeister 1. Classe des 3.
Uhlanen - Regimentes,
dienstthuender Kämmerer beim
Ersherzoge Carl,
supemum. Oberstl ientenant mit
Beibehalt seiner bisherigen
Stellung,
als 2. Oberst zum Regimeute
Toscana Dragoner transferirt.
Orden : S. C. V. O.-R.
47
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738
Namen
Monat
I
Anmerkung
Kristinus, Beinhold, 16.
16,
Krizstiany, Stefan 1.
August
December
Juni
April
1849
1850
1857
1858
Krön, Johann 16.
28,
15.
Mai
Juni
Mai
Eronfeld, von
10.! Mai
November
Uüterlientenant y. Waehtmeister
0. ß. d. Cbar. quittirt
Kubiczka, Victorin
Dr.
Kubin, Carl Dr.
I
Kubisch, Ferdinand
Dr.
17
1
1
1.
November
Mai
Juni
30J November 1847
1839
1839
1849
1849
18491
1849
1868
18731
Unterlieatenant 2. Glasse anh.
v. Cadeten des 4. Dragoner-
Regimentes.
0. B. d. Char. quittirt
Lieutenant Reehnnngsföhrer ?. |
Oberfourier.
Oberlieutenant Rechnnngsfohr.
als Rittmeister-Reebnungsfahicr
Pension irt.
Oberlieutenant anher v. Würt-
temberg Huszaren.
X. Reg. Württemberg Hnsaren
zurücktransferirt.
Kühnel, Carl
•15. August
'16.! August
25. September
lU.i Juni
11.! August
Eflnigl, Philipp
Graf
Kflngl, Mathias
1835'
1841
1848
1849
1855;
!
1790;
17991
Oberarzt anher vom Unterarzt
des 20. Infanterie-Regiment».
Oberarzt anher aus der Josefs-
Academie.
zum Garnisons-Spitale Kr. 16
in Budapest transferirt.
Oberarzt anh. y. 3. fDfa^teri^
Regimente.
Unterlieutenant vom Cadeten.
Oberlieutenant
Rittmeister 2. CUsse.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Oberlieutenant.
als soleher noch im Regimente.
1760
Regiments • Adjutant
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J
739
Namen
Eagler, Tiberius
Eulisch, Ferdinand
Dr.
Enlnik
Ennert, Carl
Eunkler, Paol
Enrnatowski, Bi-
chard Bitter von
Enrtz T. Traaben-
stein, Johann
Michael
Earz, Johann von
Easzban, Felician
Eh
17.
14.
1
15.
31,
21.
1
11
25
1
31
1.
1.
22.
19,
Monat
$1
März
März
October
August
März
März
April
Mai
JuU
November
Mai
Augast
December
JuU
Jänner
April
1813
1820
1850
1739
1840
1842
1849
1852
1853
1866
1866
1866
1869
1871
1872
1872
1876
1742
1755
1758
1759
1762
1787
1791
1792
1789
1810
Anmerkung
Cadet.
als solcher noch im Regimente.
Oberarzt, in die höhere Glasse
der Oberärzte vorgerückt.
Hauptmann.
Cadet.
sich erschossen.
Unterlieatenant 2. Glasse anher
vom Cadeten des Regimentes
Graf Clam Chevanjdegers.
Unterlieatenant 1. Clasbe.
0. B. d. Ghar. quittirt.
Cadet assentiri
Unterlieutenant 2. Glasse.
Unterlieutenant 1. Glasse.
in den Reservestand übersetzt.
Oberlieutenant in der Reserve,
d. Reg. probeweise zugetheilt.
zum Regimente übersetzt
0. B. d. Ghar. quittirt.
Fähnrich.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
Capitan - Lieutenant.
als solcher noch im Regimente.
ünterlieutenant.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Regiments • Gaplan anher.
Feld-Superior in Mähren.
47*
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740
Nam en
Monat
Anmerkung
Labres, Hermann i 1.
I
I
1.
1
i Lagus, Leopold
I La Motte, Leonhard
I Quirin
Landgraf, Bichard
Ritter von
Lang, Moriz
Lanip, Lorenz
La Renodi^re Bitter
von Kriegsfeld,
Carl
Lassberg, Lndwig
von
Lathem, Peter von
16.
Angnst
Mai
November
Jänner
Juli
August
Juli
Juni
März
Juli
October
Mai
26.
5,
Juni
Juni
1868
1869
1873
1879
1850
1751
1756
1831
1834
1841
1847
1847
1850
1866
1868
1872
1879
1802
1832
1834
1795
1799
1801
1777
1779
1782
Cadetaspirant anh. v. Infanterie-
Begim. Wilhelm Kronprinz
von Preussen Nr. 20.
Uut^rlieutenant 2. Glasse tob
Cadeten.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Begimente.
Unterarzt anher v. anfgelösten
Armee- Aufnahms-SpUale.
Lieutenant,
gestorben.
Unterlieutenant vom Cadeten.
Oberlieutenant
Bitlmeister 2. Classe.
Bittmeister 1. Classe.
H. Q. O.-fi. 2.
Major beim 1. Dragoner-Begim.
Unterlieutenant 2. Classe rom
Wachtmeister u. Begiments- :
Adjutant bis [
Proviantofficier. |
Oberlieutenant, Proviant-Offieier.!
als solcher noch im Begimente. I
Unterlioutenant
Cadet anher.
als unobligat mit Abschied ent-
lassen.
I
ünterlleutenant.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Begimente.
Oberlieutenant
Bittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Begimente.
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741
Namen
g^ Mouat
Anmerkimg
Latorre, Philipp
1785 Cadet.
Laquay, Franz
!l6
Lazar, Benedict Graf
Lebowski, Stanis- | 1
laus Ritter von
August
November
Lebsky, David
Leddihn, Adolf
6.
i21.
i 1
• 1
il5.
1.
|20.
,26.
April
Juni
August
September
Juli
December
December
April
1767
1779
1781
i^fo
1813
1878
1879
1691
1849
1849
1852
1853
1858
1863
1866
1868
1871
Oberlieutcuant.
Kittmoister 2. Classe.
gestorben.
1. November ' 1872
1876
I l.i Febniar
i Le derer, August
Freiherr von
25.
Jänner
1839
15. Juli
1841
Bitlmeister 2. Classe anher v.
Kegüu. Banderial - h uszaren.
m. B. d. Char. quittirt.
Licuteuaut i. d. fieserve anh. v.
Einjähr.-Freiw. d. 1. Uhl.-fieg.
als solcher noch in d. Keserve
des Begimentes.
Fähnrich.
Als Ex propriis Gemeiner zum
Regimente assentirt.
Untorlieutenant 2. Classe.
Unterlieuteuant 1. Classe.
Oberlieateuant.
Eittmeistor 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Frequentant der k. k. Central-
Cavallerie - Schule.
Major beim Geueralstabe.
(ieneralstabs • Officier mit der
Eiutheiluiig als übercomplei
im Regimeute.
Oberstlieuteuaut, dem Reichs-
Kriegs-Ministerium z. Dienst-
leistung zugetheilt.
zum Generalstabfi-Corps iraiisf.
Orden: M. V. K.
Supernum. Oberstlieutcnant anh. !
eingetheilt vom Major des
Geu. -Quartiermeistcr - Stabes
m. Beibehalt s. Anstellung
als Flügel-Adjutant Sr. Maj.
des Kaisers.
als wirklicher Oberstlieuteuaut
z. Regim. Iguaz Graf Hurdegg
Kürassiere Nr. 8 transferirt.
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742
N amen
Lefaivre, Philipp
Lehmann, Eduard
Edler von
Leidesdorf, Carl
cd
Monat
1.
13
1.
Leidreiter, Augast
Christian Ludwig
von
Leidreiter, Franz v.
Lelmy v. Mentini,
Crescentinus Graf
Leschier, Josef de
Leslie, Johann
Eduard Graf
October
Juni
Mai
April
Mai
JuU
V4
'S
1810
1815
1817
1879
1866
1866
1867
December
Jänner
18.
15
Mai
März
Mai
Februar
1795
1799
1804
1805
1796
1799
Anmerkung
Oberlieatenant.
Rittmeister 2. Ciasse.
z. Regirn. Rosenberg Chenni- j
legers transferirt.
Rittmeister 1. Classe anher t.
Oberlieutenant des Dragoner-
Regim. Kaiser Franz Josef
Nr. 1. I
Rittmeister 1. Classe. anher r.
Kürassier Regimente Priux ?.
Hessen und bei Rhein Nr. 6.
dem k. k. Generalstabe zeltlich
zugetheilt
pensionirt
Unterlieutenant. 1
Oberlieut^jnant und Adjutant b.
F.-M.-Lt Fürst Lichtenstein, i
Rittmeister 2. Classe.
zum Regimente vonMelasDn-
goner transferirt I
1774
1779
1780
1769
1771
1836
1837
Unterlieutenant. I
als solcher noch im Regiments.
Unterlieutenant
Oberlieutenant
quittirt.
Regiments -Chirurg
gestorben.
Cadet anher. I
als unobligat mit Abschied ent-
lassen.
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743
Namen
Monat
u
I
Anmerkang
Lestina, Remedios
Levetzov, Carl
Freiherr von
Liebling, Joachim
Lilien, Carl Frei-
herr von
Lindemann, Josef
Anton
Lipowski-Lipo-
w i e c, Wladimir
Ritter von
Littka, Ignaz
Locher v. Linden-
heim, Joh. Zacher.
Freiherr von
Locher v. Linden-
heim, Caii Frei-
herr von
1.
1.
19.
14
1.
18.
1.
16.
16.
November
Februar
Mai
December
April
November
März
August
Mai
August
1840
1841
Oadet.
als solcher uooh im Reglmentc.
1878
1879
Hittineister 1. Classe auher v.
Dragoner - Regimeute Kaiser
Franz Josef Nr. 1.
in das VerbäUniss ausser Diensl
versetzt.
1828
1829
Unterarzt an her.
in Wien gestorben.
1758
1759
Fähnrich.
Brigadeadjutant.
1759
1868
1872/73
1879
1768
1778
1784
1785
1787
1759
1759
1760
1762
Regiments - Adjutant.
Rittmeister 1. Classe anhcr v.
Regim. Graf Wrangel Dra-
goner Nr. 2.
Frequentant des Central Caval-
lerie Courses in Wien.
als Rittmeister noch im Regim.
Als Gemeiner assentirt.
Regiments -Adjutant v. Wacht-
meister,
noch Regiments -Adjutant.
Oberlieutenant,
als solcher noch im Regimente.
Fähnrich.
Untorlieutenant
als solcher noch im Regimente.
Unterlieutenant.
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744
Namen
^
H
Monat
Anmerkung
Loczitzky, Friedrich
von
Lodron, Dominik
Anton Graf
19.
8.
21,
Löwenthal, Ernst
14
16
1.
1.
24.
Löwenstein, Fürst
von
Löwenstern, Franz
Freiherr von
Longueval, Josef
Freiherr von
Lorenz, Budolf Dr.
Lossert, Athanasius
Lovasz, Stefan von
26.
11
April
November
Mai
October
März
Juni
October
Mai
April
Mai
März
Juli
October
1829
1830
1831
1745
1762
1762
1849
1850
1856
1859
1861
1835
1847
1742
1749
November
August
1866
1866
1805
1807
UnterlieutenaDt anher Ton der
ungarischen Garde.
Oberlieutenant
zum Gradiscaner Grenz-fiegim.
transferirt.
Als Volontair anher
Ritter des Militär Maria -Tbe-
resien- Ordens,
als Hauptmann zum Begimeote
Savoyen Dragoner transferirt.
Unterlieotenant vom Cadeten.
Oberlieutenant.
Kittmeister 2. Classe.
Bittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Fähnrich.
Unter] ieutenant anh. y. Cadeten
des 1. ühlanen- Regimentes.
Fähnrich.
Lieutenant.
Regimentsarzt 2. Classe uiher
V. Oberarzt des 2. Feld-Jäger-
Bataillones.
zum Garnisons-Spitale in Lern-
berg transferirt.
Uuterlieutenant vom Cadetea.
gestorben.
1786
1788
Unterlieutenant.
als solcher noch im Begimenlc.
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745
Namen
Monat
Anmerkung
Lozinski von
1.
Juli
1859
ünterlieutenant 2. ChßBe anher
Schwerttreu,
1
aus der Wiener -NouBtädter-
"Wilhelm Ritter
1.
Jänner
1864
Acadcmie.
Unterlieutenant 1. Classe.
1.
November 1864
Oberlieutenant
18.
August
1866
Bittmeister 2. Olassc.
16.
October
1866
M. V. K. (K. D).
1.
25.
April
1869
Eum 8. Dragoner-Regim. transf.
Lubas, Andreas
September 1860 1 Beofanungs-Official 3. Cl. anher.
1.
December 1867
Mai ! 1702
■
1855
zum 1. Infanterie-ßegim. transf.
Lubiana
Hauptmann im Regim. ernannt.
Lobinski, Yictor
Rcgiments-Caplan.
Bitter von
Juli |1863
fort.
Ludwig Victor,
26.1 Februar 1854
Zum überzähligen Lieutenant
Erasherzog
1
im Regimeute ernannt.
6.
November 1856
überzähliger Oberlieutenaut. i
15.
Jänner 1860
Oberst-Inhaber des 65. Linien-
Infanterie - Regimentes.
Ludwigstorff, £a-
1.
November
1875
Lieutenant in der Reserve anh.
dolf Freiherr von
V. Einjährig Freiwilligen d. \
Dragoner - Rcgimente Kr. ö. 1
(
1879
noch Reserve - Lieutenant im
1
Regimente.
Lueger v. Thurn-
3.
Mäiz
1865
Als Cadet asseutirt.
feld, Franz Ritter
13.
October
1865
Unterlieutenant 3« Olatse.
1.
Mai
1866
Ünterlieutenant 1. Classe.
28.
Juni
1866
Oberlieutenant.
1.
October
1868
Regiments- Adjutant bis
1.
December
1869
1.
21.
August
Juni
1871
1860
0. B. d. Char. quittirt.
Ünterlieutenant 2. Classe neu
Lfitzow, Budolf
Freiherr von
ersetzt.
7.
Jänner
1864
Ünterlieutenant 1. Classe.
i
5.
December
1864 Oberlieutenant.
28.
December
1866
0. ß. d. Char. quittirt
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746
Namen
Lax, Johann
Märkel, Johann
16.
27.
11.
1
15
1,
1.
Märkel, Leopold
Märkel, Otto
Et
1.
17
9.
9.
5.
6.
1.
Monat
Mai
September
Juni
Mai
Mai
April
JuU
Jwii
JuU
Jänner
Mai
Juni
August
JuU
Juli
April
Mai
März
April
December
OS
1878
1879
1812
1813
1822
1825
1830
1831
1832
1848
1849
1854
1857
1858
1854
1856
1859
1859
1864
1868
1868
Anmerkung
Lieutenant anher vom Cadeten
des Dragoner -Begim. Fant
Montenuovo Nr. 10.
als solcher noch im Regimente.
Cadct anh. von der croatisch^
Personal - Insurreetion.
Unterlieutenant. |
Oberiieutenant. I
Regiments -Adjutant hk \
Rittmeister 2. Olasse.
quittirt.
Uuterlieuteiiant v. Waohtmeiiter.
Oberiieutenant
Rittmeister 2. Ciasse.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Cadet anher aus der Talker
Academie.
Unterlieutenant 2. Classe.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant
mit Rittmeisters Char. pens.
als Rittmeister 2. Classe wieder
zum Regimente eingetheilt
zum 10. Dragoner -Regimente
transferirt.
Magnis, Wilhelm
Graf
Februar
1846
1847
Cadet
Unterlieutenant b. 3. Uhlanen-
Regimente.
Majerfy, Alois von
Juni
Februar
1804
1807
Rittmeister 2. Classe anher ?.
Oberiieutenant d. Regimentes
Ferdinand Kürassiere,
pensionirt.
Maier Johann siehe
Mayer
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747
Namen
Mainoni, Dominik
von
CO
H
Maithenyi, Anton
Freiherr von
Makay, Josef von
1,
20,
2,
II
1
7.
6
8
1
Makowsky, Johann
Malcomes, Julius
Freiherr von
Malko
Mally, Josef
Maltz ahn, Friedrich
Freiherr von
Märiässy, Emerich
von
15,
1.
30.
Monat
Juni
October
December
Februar
November
December
August
November
April
Juni
April
Mai
Juni
Februar
Juni
September
December
JuU
Februar
Juni
-§
»-:>
Anmerkung
1840 Cadet.
1845 I Unterlieatonant b. 1. Chevaui-
legers-Regiiaeute.
1801 , ünterlieutenant
18041 in. ß. d. Ghar. quittirt
1794
1796
1800
1805
1808
1813
1821
1831
1831
1811
1838
1841
1730
1721
1840
1845
Cadet auher.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Hittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Major.
Oberstlicutcnant,
Oberst- Regiments-Commandant.
in Wadowioe gestorben
Unterarzt anher.
Cadet.
als Unterlieiitenaut zum Regim.
Szekler fluszaren transferirt.
Fähnrich.
als solcher noch im Regimente. '
Cadet.
Ünterlieutenant z. 5. Dragoner-
Regimente.
1849
1849
1849
1851
Unterlieutenant anher aus dem
Civil- Stande.
Oberlieutenant.
Oe. E. K. O.-R. 3.
mit Rittmeisters Char. quittirt
1810
1811
1811
Supern umerärer Oberstlient. anh.
V. Reg. Liechtenstein Huszaren.
wirklicher Oberstlieutenant,
m. B. d. Char. quittirt
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748
Namen
Monat
Anmerkung
Märiässy de Mär- 17
kus et Batis-i
falva, Marcus I -
I A.
24,
Juli
1867
Martienez, Josef v.
Martini, Eberhard 1 1
December |1869|
August j 1870
;1760|
1 17(51
December [ 1813 !
;30.| September 1819,
Oberlieuteuut anher vom Ei- '
raseier - Regimente Nieolaas •
Kaiser von Rassland Nr. 5.
Eegimeuts - Adjutant bis j
In Leutschau gestorben. I
Unterlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
I
Oberarzt.
zum Regimente HohenzoUerih
Chevauxlegers transferirt
Martiniz, Valentin
Marziani, Anton
16.
28.
Matkovsky, Johann jSl.
26.
Matkowid, Johann
Dr.
Matter, Adolf
Mattheides von
ßevysnye, Carl •
Mau SS, Anton
1.
13
Juli
August
September
October
1816
1824
1884!
1818
1818;
Rittmeister 2. Olasse.
Rittmeister 1. Classe.
pousionirt.
Rittmeister 1. Olasse anher t.
der üensdarmerle.
peusionirt.
Mai
April
April
August
Mai
August
Juni
Jänner
Juli
Mai
1817
Unterarzt, als unobligat entlassen.
1862
1863
Oberarzt anher aus der Josefe
Academie.
zum Greuz-Infanterie-Regimeute
Wr. 3 transferirt.
1853
1854
1855
1858
1838
1843
1844
1745
Unterüeutenant 2. Ol. v. Wachirn.
Untcrlieutenant 1. Olasse.
Obcrlicutonaut.
m. B. d. Char. quittirt.
Unterlieutenant anh. v. Cadeten
des Regimentes Prinz Eugen
von Savoyen Di-agouer.
Oberlieuteuant.
pensionirt.
Regiments -Oaplan.
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749
Namen
Monat
I
»-:>
Anmerkung
Mayer, Josef
Mayer, Johann
Nepomuk
Mayer, Anton Dr.
Mayer, Johann
Mayr v. Mayrbach
Mayzik, Georg von 1.
31.
16.
20.
October
Juni
Mai
September
November
März
Maximovits, Bla-
sios
Mecs^ry, Jacob von
Meerveld, Armand
März
October
1
22.
31,
1,
1.
26.
März
October
Juli
Juli
Mai
October
September
December
1773
1782
1840
1850
1855
1876
1877
1879
1699
1819
1821
1860
1864
1854
1854
1859
1863
1864
1864
1836
1837
Auditor und Secretair anher y.
Regimente Kaiser Huszaren.
als solcher noch im Regimente.
Unterarzt anher.
Regimentsarzt anher.
zum 48. Infanterie -Regimente.
transferirt.
Thierarzt anher zugetheilt von
d. Fabrwesens Feld-Rscadron
Nr. 35 in Budapest.
anher transferirt.
als Thierarzt noch im Regim.
Lieutenant.
Privat -Cad et anher.
als unoMigat entlassen.
Oberlieutenant anher v. aufge-
lösten 8. Dragoner-Regim.
pensionirt.
Decoration: 0. 2.
üntcrlieutenant 1. Classe anher
vom 5. Huszaren-Regimente.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
pensionirt.
rearbitrirt.
pensionirt.
Gadet.
als Lieutenant^egtransferirt.
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750
Namen
Megla, Alois
ei
H
Mena
Mentzdorff, Julius
von
Meraviglia, Rudolf
Graf
Merlein, Georg
Merta, Johann Dr.
Mertens, Carl Frei-
herr von
la
15
6.
26.
11,
15,
1.
15
1.
24
Monat
JuU
October
August
März
Mai
Mai
Mai
•November
December
September
October
Jänner
Februar
November
November
Jänner
Jänner
-1
1857
1857
1735
1866
1870
1859
1859
1860
1861
1862
1806
1813
1815
1870
1873
1874
1862
1864
Anmerkung
Reohnongs - OffieiftL
fort
Lieutenant anher vom Regim.
Albani.
Oberlientenant anb. vom Unter-
lieutenant des 5. Küranier-
Regimentes.
kriegsgerichtlicb entlassen.
Unter! ientenant 2. Classe anher !
y. Cadeten des 6. Uhlanen-
Regimentes.
Unterlientenant 1. Classe. |
zeitlich pensionirt. I
rearbitrirt. !
0. B. d. Char. qnittirt.
Unterarzt anher v. Begimente
Aaffenberg Infanterie.
zum Haaptfeldspitale Nr. 29
transferirt.
als Oberarzt z. Regimente zo-
rücktransferirt. i
Oberarzt anher vom Gamisons-
Spitale in Olmütz.
Regimentsarzt 3. Classe.
zum Infanterie-Regimente Erz-
herzog Carl Nr. 3 transferirt
_l
Unterlieutenant 2. Classe snh.
vom Cadeten d. 12. Uhlanen-
Regimentes.
als Oberlientenant z. 4. Eüns-
sier- Regimente König Maxi-
milian V. Baiern Nr. 2 tnas-
ferirt
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751
Namen
Micewski, Severin
von
13.
1.
13.
Michailovits, Julias
von
Michail, Johann
MichaJowski, Ro-
man Ritter von
Mieta-Mikolaje-
wicz, Johann von
Mikolas, Stefan
Mikolaschek, Julins
19.
16.
1.
1
3
1
1
26
1,
1.
26.
Milckau, Johann
Georg Freih. v.
Mildau
Milieski, Julius v.
14
19
Monat
October
August
April
JuU
November
Juni
November
Mai
December
1844
1848
1849
1861
1863
1834
1839
Februar
Mai
August
Juli
November
Mai
Juni
November
December
1858
1859
1860
1856
1859
1816
1817
1873
1877
1879
Anmerkung
ünterlientenant anlier aus der
Ingenieur - Aoademie.
Oberlienteroot.
bei Keresztor gefallen.
Cadet assentirt
fort.
Regimentscaplan anher v. Coo-
perator in Sandeo.
zum 15. Infanterie -Regimente
transferirt
Cadet anher vom 8. Dragoner-
Regimen te.
Unterlientenant 2. Classe.
0. 6. d. Char. qnittirt.
Cadet anher v. 29. Infanterie-
Regimente.
Ilnterlieutenant 2. Classe beim
6. Haszaren - Regimente.
Unterlieutenant anh. v. Militär-
Fuhrwesen,
pensionirt
Lieutenant anher Tom Regim.
Clam Gallas Huszaren Nr. 16.
Oberlieutenant.
Regiments - Adjutant.
1727'
1732
1730
1844
1846
Oberstlieutenant,
seine Charge dem Prinzen La
Tour et Taxis verkauft
Hauptmann.
Cadet.
Unterlieutenant beim 3. Uhlanen
Regimente.
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752
Namen
Mindel, Ladislaus
Minutillo, Friedrich
Freiherr von
Miremont de Ee-
sequier, Roger
Julius Marquis
Mischka, Heinrich
H
Monat
I
Anmerkung
November
I
December
I
24.J Juli
19. November
1767
1832
1843
Regiments - Cap)an anher.
Feldmarschall -Lieutenant und
Begiments - Inhaber,
in Wien gestorben.
1833
1834
Miszkowski, Franz
Molineri, Anton v.
Molitor, Christian
Montag, Michael v.
M orzin, Peter Graf
1699
IJ August !l839
August 1854
1779
1786
1796
1801
1804
1
15.
Mossburg
Mossinger, Mat-
thias
Mai
August
September
Mai
November
1731
1819
1825
1753
1755
1760
1764
September
December
August
1743
1794
1799
1805
1808
1810
Rittmeister 2. Classe.
quittirt.
Fähnrich.
Regiments-Caplan anh. aus der
Tarnower Diöcese.
zum neuen 3. Feldartillerie-
Regimente transferlrt.
Unterlientenant.
Oberlientenant.
Kittmeister 2. Olasse.
Rittmeister 1. Classe.
0. B. d. Char. quittirt.
Lieutenant,
Oberlieutenant anher t. R^im.
Riesch Dragoner Nr. 6.
peusionirt.
Fähnrich.
Hauptmann.
Major,
quittirt.
als Hauptmann gestorben.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2, Olasse.
Rittmeister 1. Classe.
mit Majors-Oharaoter pensioniri
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Google
758
Namen
Mouffarts, Theodor
Freiherr Ton
Mflbl, Josef
Mülbe, Albrecht
von der
10.
30.
26.
1.
17.
13.
Müller, Franz
Müller, Johann von
Mflnichhausen,
Freiherr von
Mfinichhausen,
Anton Günther
Freiherr von
Mansch, Franz
Munsch, Anton
Monat
'S
1.
18.
10.
1.
12
2.
1
12.
October
April
October
Mai
Juli
Juni
December
Februar
Mai
April
Juni
April
Februar
September
November
April
October
März
März
März
April
Anmerkung
1762 Unterlientenant.
1767 quittirt.
Kegiments-Caplan.
1738
1856
1857
1859
1859
1864
1777
1785
1788
1789
1797
1799
1801
1804
1741
1741
1742
1749
1750
1845
1848
1848
1849
1849
1860
1864
Cadet assentirt.
Unterlieutenant 2. Classe.
Unterlieatenant 1. Classe.
Oberlicutenant.
pensionirt.
Rittmeister 2. Classe.
Regiments - Adjutant.
Unterlieatenant.
Oberlieutenant.
bis
Adjutant beim P.-M.-Lt. Ott;
dann zur Pack-Reserve nach
Italien commandirt.
Rittmeister 2. Classe.
0. B. d. Char. quittirt.
als Fähnrich bei Mollwitz ge-
fallen.
Lieutenant.
Hauptmann.
aggreg. Oberstwachtmeister.
zum Regimente Bretlach transf.
Cadet aßsentirt.
Unterlieutenant b. 4 Huszaren-
Regimente.
zurücktransferirt.
Oberlientenant.
in Wien gestorben.
Oberlieutenant anher vom 8.
Dragoner - Regimente.
mit Rittmeisters Char. quittirt.
48
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754
N am en
Murari della Corte-
Brä, Hieronymns
Conte
ei
Mutina, Josef
Nahlik, Carl
Natich, Heinrich
Navarre, Alois
Ritter von
Nefzern, Wilhelm
Freiherr von
Neugebauer, Eduard
Neuhaus
Neuhold, Franz Dr.
Neumann
1.
14
20.
1.
1.
1.
1.
2.
18.
16.
1.
Monat
December
Juli
März
September
■1
Anmarkong
Jänner
November
August
November
Juli
Mai
September
Juli
September
November
1. September
l.'Mai
März
1.; December
31.; December
März
1847
1848
1849
1849
1871
1875
1879
1868
1870
1843
1848
1849
1849
1854
1858
1863
1801
1805
1854
1733
1822
1823
1733
Unterlientenant anber von der
italienischen Garde, glttdi-
zeitig 0. B. d. Char. quittiit.
Unter! ientenant v. Waebtmeist
Oberlieutentnt.
in Rzeszow gestorben.
Lieutenant anb. y. 12. Hnszareih
Regimente.
Oherlientenant.
als solcher nooh iin Regimente.
Unterlieutenant 1. Classe anb.
vom 7i. Infanterie-Regimente»
Oberlieutenant b. 8. Ublanen-
Regimente.
Oadet.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Ö. E. K. 0 -R. 3.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Class«.
pensionirt.
Oberlieutenant.
m. B. d. Char. quittirt
Unterlieutenant 2. Classe beim
6. U blauen Regimente Tom
Wachtmeister.
Fähnrich.
Unterarzt anber vom 3. Kfins-
sier Regimente.
zum 37. Infanterie -Regimente
transferirt.
F&hnriob.
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755
Namen
SP
Monat
Anmerkung
Nickel
Noltsch, Franz
Nombsi, von
Nosetzcki, Mathias
Nossek, Adalbert
Nostitz-Bhinek,
Albert Graf, k. k.
E&mmerer
Nowalofski
Obietezky, Cajetan
Freiherr von
0-Byrn, Albert
Freiherr von
Oertzen, Jasper von
November
10,
September
April
November
Mai
Jänner
December
Februar
October
16,
27,
21,
März
August
November
Juli
1730
1877
1879
1738
1741
1699
1874
1875
1879
1871
1873
1875
1747
1759
1762
1768
1769
1771
1759
1762
1851
1852
1853
Fähnrich.
Lieutenant in der Reserre vom
Einjährig Freiwilligen des
13. Dragoner -Regimentes
als solcher noch im Regimente.
Hauptmann.
bei Mollwitz gefallen.
Fähnrich
Oberlieuteuant anh. v. Dragoner
Regim. Graf Wrangel Nr. 2.
Rittmeister 1. Ciasse.
mit Wartegebühr bearlanbt.
Rittm. 1. Classe anh. v. Uhlanen-
Regim. Graf Clam Gallas Nr. 10.
dem Hofstaate Sr. kais. Hoheit
des Erzherzogs Carl Ludwig
zugetheilt.
z. Dragoner- Regimente Kaiser
Franz Josef L Nr. 1. transf.
Decoration: J. O.-R.
Lieutenant.
Unterlieutenant vom Fähnrich.
Oberlieutenant.
Capitän - Lieutenant.
Hauptmann 2. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Lieutenant.
als solcher noeh im Regimente.
Ex propriis Gemeiner assentirt.
Cadet.
Unterlieutenant 2. Classe beim
10. ühlanen- Regimente.
48*
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756
Namen
^
Monat
Anmerkung
H
»^
1
0 ex eil, Adam von
1
1
1791
Unterlieutenant.
1.
November
1792
1870
als solcher noch im Begimente. >
Ogris, Julius
Lieutenant anher vom Gadeteo
des Dragoner - Regim. Graf |
Wrangel Nr. 2.
1.
Mai
1875
Oberlieutenant.
16.
1879
1811
als solcher noeh im Begimente. |
1
Oläh von Nänäs,
September
Oberstlieutenant anher v. Begi-
Jacob
mente Palatiual Hnszaren. i
6.
Angust
1813
Oberst-Begiments-Commandant.
9.
September
1814
B. M. J. 0..R.
6.
1.
Jänner
Juni
1823
1801
General - Major.
Ollenhausen, Wen-
Supernumer. Oberst] ientonant
zel Freiherr von
anher vom Genenil-Qaartier-
meister-Stabe.
3.
Juni
1803
bis
26.
August
1805
(feneral-Commando-Adjutant in
Ungarn. •
31.
August
1805
wirklicher Oberstlientenant
1.
September
1805
1806
Oberst-Regiments-CommandaDi
k. k. Kämmerer.
28.
Februar
1810
mit General - Majors Oharaeter
11.
?
pensionirt.
Ollsza, Andreas
November
Unterlieutenant vom GemeineiL
0 p p e 1 n , Caspar
1762
Unterlieutenant.
Christian Freih. v.
1766
Oberlieutenant,
24.
Juni
1767
1769
Capitän- Lieutenant.
Hauptmann 2. Classe.
1771
1819
als solcher noch im Begimente.
Orosz, Franz von
Cadet. [
Jänner
1823
Unterlieutenant i
1.
März
1829
Oberlieotenani |
28.
August
1834
Kittmeister 2. Classe.
24.
September
1838
Bittmeister 1. Classe.
1.
Juni
1847
pensionirt.
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757
Namen
H
Monat
I
^ I
^ I
Anmerkung
Orsini, Franz
Ostertag, Emanuel
Oswald, Ludwig
Paar, Eduard Graf,
k. k. Kämmerer
Pachta, Johann
Josef Graf
Pacz
Paleczek, Carl
JuU
April
27,
16.
14
5.
23.
October
October
Juni
März
1
30
3
25.
August
September
Jänner
April
1817
1835
1838
1812
1813
1814
Unterlieutenant anher von der
italienischeu Armee.
0. B. d. Chai\ quittirt.
November
März
Mai
Mäi'z
Februar
October
September
Juni
November
Juü
1866
1867
1868
1869
1751
1757
1758
1762
1723
1729
1857
1858
1859
1859
1864
Cadet anher.
als unobljgat entlassen.
Cadet.
Unterlieutenant.
zum 1. Jäger-Bataillone transf.
Als supernumerärcr Major und
Flügeladjutaut Sr. Majestät
des Kaisers zum JRegimente
elugetheilt.
Grosskreuz des päpstlichen St.
Gregor-Ordeus.
Comthur-Kreuz 2. Classe des
k. württembergischen Frie-
drichs-Ordens.
Oberstlieuteuant beim Dragouer-
Kegimente Kaiser Ferdinand
Nr. 4.
Oberstwachtmeister anher vom
Regimente Lobkowitz.
Oberstlieutenant.
Oberst-fiegiments-Commandaut.
mit General - Majors - Character
pensionirt.
Hauptmann anher.
als solcher noch im Regimeute.
Unterlieutenant 1. Classe anh.
vom Militär-Fuhrwes. - Corps.
Oberlieutcnant.
bis
Rechnungs - Officier.
fort.
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758
Namen
^, Monat
'S
Anmerkung
Pälffy, Carl Graf
Pallavicini, von
Palm, Carl Freih. v.
Paname de Guic-
ciardi,sieheBuon-
uomo.
Papius, Michael von
Pappenheim von
Pappenheim,
Friedrich Carl Graf
zu
Pappenheim von
Pappenheim,
Friedrich August
Graf zu
Pappenheim,
Alexander Graf
P a r c , siehe D u
Park
30,
18,
5.
14.
13.
1
1718
1725
JuU
1788
1762
September
October
1802
1808
1811
März
Juni
1749
1757
1757
1750
1751
November
August
1852
März
1852
October
1853
Hauptmann.
als Oberstlioutenant (?. Haopt-
mann) zum Begimente Pilffy
transferirt.
Regiments -Chirurg anher vom
Bataillons Chirurg.
Unterlieotenant.
Oberlieutenant.
Bittmeister 2. Classe.
mit Bittmeisters 1. Classe Char.
pensiouirt.
Hauptmann.
Oberst Wachtmeister,
bei Eolin gefallen
zum Begimente.
Hauptmann.
Als 3. supernnmerarer M^«r
anher (Flügela4jutant beim
4. Armee-Commando in Lein-
berg).
Ritter des k. baierischen Ver-
dienst-Ordens Y. hl. Mieh&el.
beim Beg. in Abgang gebracht
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759
Namen
^1 Monat
.£3
03
Anmerkung
Pafi2ek, Ernst
Patay, Franz
1.
Patin, Louis de
Patzinsky, Carl
Josef von
Pauer, Heinrich
Paul
Pauly, Anton
Payer
Peche, Franz
31.
21.
1.
16.
November
Mai
September
Mai
April
1873
1878
1879
1805
1808
1768
1769
1773
1775
1777
Mai
September
1742
1745
1757
1763
1767
1874
1878
October
Jänner
1699
1805
1806
1765
Juli
JuU
1811
1824
Lieutenant anher vom Gadet-
Officiers-Stellvertreter d. Dra-
goner-Regimentes Carl Prinz
von Preussen Nr. 8.
Oberlieutenaut.
als solcher noch im Kogimente.
Unterlieutenant vom Cadeten.
als solcher noch im Kegimente.
Capitäu - Lieutenant.
Hauptmann 2. Classe.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
quittirt.
Fähnrich.
Lieutenant.
Hauptmann.
Hauptmann Escadr.-Command.
als solcher noch im Regimeute.
Rittmeister 1. Classe auhcr v.
Oberlieutenant des Dragoner-
Regimentes Gr. Wi-angel Nr. 2.
als Lehrer in der Cavallerie-
Cadeten-Schule, nach Mähr.-
Weisskirchen abgegangen.
Fähnrich.
Unterarzt.
zum deutsch • banater Grenz-
Regimente transferirt
Regimeutschirurg anher.
Rittmeister 1. Classe anher v.
1. Dragoner-Regimen te.
pensionirt.
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760
Namen
Monat
u
I
Anmerkung
Pechin
Pejacsevich, Stefan
Graf
Pelikan, Carl
Pell er, Heinrich
Pelzer, Josef
Pengraf
Perrez, Eduard von
Perzetti
Peschka, Franz
Peschkettel, Eobert
Peschko, Johann
25.
1,
1.
31,
Juli
1699
1702
1807
1809
1840
1846
Juni
Juni
März
August
1877
1879
Jänner
1805
1727
1729
November
Juni
1849
JuU
1849
1803
1821
1828
1843
1864
Mai
Februar
Juli
Mai
April
1866
Jänner
1857
1860
Fähnrich.
Hauptmann.
Unterlientenant neu ersetzt,
zam Regim. Radetzky Haszaren
Nr. 5. transferirt.
Gadet
unterlientenant b. 7. Kürassier-
Regimente.
Ober Wundarzt anh. v. Infanterie-
Regiment Freih. v. Zimi^cki
Nr. 36.
als solcher noch im Regimente.
Cadet anher.
Lieutenant.
als solcher noch im Regiment«.
Unterlieuteoani anh. t. Gadeten
des 6. Dragoner-Regimentes.
z. 6. Dragoner-Regim. zurück-
transferirt.
Rittmeister 2. Glasse.
Unterarzt assentirt.
Oberarzt.
z. Grenz-Infanterie-Regimente
Nr. 6. transferirt.
Rittmeister 1. Glasse anh. Tom
7. Eürassier-Regimente.
pensionirt.
Regiments-Thierarzt 1. Glasse.
pensionirt.
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761
Namen
H
Monat
Anmerkung
Petit, Christof de
Petricevi<5, Marian
Petfzik
Pfefferkorn, von
Ottebach
26.
Pfeiller
Pflanzer
Pfretschner, Ed-
mund
Pfuel, Carl von
Philipps, Walter
Graf
Jänner
Mai
December
April
August
August
30.
Jänner
October
3.
Juni
1742
1747
1751
Lieutenant.
Hauptmann,
als solcher noch im
1871
1871
Unter • Thierarzt anher vom
Militär-Fnhrwesen-Corps.
Thierarzt 2. Classe b. Militar-
Puhrwesen-Corps.
1729
Regiments-Auditor.
1734
1735
1737
Supern umerärer Oberstlieutenant
anher v. Oberstwachtmeister
des Regimentes Lanthieri.
wirklicher Oberstlieutenant.
bei NoYi-Passara gefallen.
1746
1747
Hauptmann.
als solcher noch im Regiments.
1848
Unterlieutenant beim Militär-
Fuhrwesen-Corps vom Wacht-
meister unseres Regimentes.
1810
1813
Rittmeister 1. Classe anher v.
3. Landwehr-Rataillone.
bei Hanau gefallen.
1742
1743
Lieutenant.
als solcher noch im Regimente.
1779
1785
1795
1799
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Regimente.
(Bewarb sich am 80. Jänner
1792 um den Militär -Mariar
Theresien- Orden.)
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762
Namen
Pichelbauer,
Philipp
Pickocz,
Johann
Pidoll zu Quinten-
bach, Anton ßitter
von
Pigatti, von
Pillecki
, Martin
Pinn de la Keintrie,
Alexander
Pininski, Victor
Graf
Pivitz
Plaach
Plauck, Eduard
Plessl, Johann
Plittersdorf, Frei-
herr von
31.
Monat
Deoember
1.
17.
15,
9.
9.
18.
15.
November
Februar
September
Juni
October
Juli
Mai
December
Mai
Jänner
Februar
Mai
Juli
Juli
03
1768
1771
1772
1774
1699
1702
1845
1847
1743
1805
1742
1744
1746
1867
1869
1873
1704
1694
1848
1849
1849
1832
1835
1694
1702
Anmerkmig
bis
Regimeots-Adj utant.
UDterlieuteDaot.
Adjutant boim Generale v. KJbs.
Fähnrich.
Lieutenant
Oadct assentirt.
Unterlieuteoant b. 2. Hufiztren-
Regimente.
Fähnrich.
Obeiiieutenant v. Unterlieuten.
Oberstwachtm. v. Hauptmann,
aggregirter Oberstlieutenant
zum Baliayri'schen Begimente
transferirt.
Oberlieutenant anh. v. Küraesier-
Regim. Kaiser Franz Josef
Nr. 1.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Hauptmann.
Hauptmann.
Cadet, z. Unterlientenant beioi
Regim. Schmerling-Infanterie,
zurücktransferirt.
bei der Szorök-Csarda gefallen.
Cadet assentirt.
entlassen.
Hauptmann.
als Oberstwachtm. gestorben.
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763
Namen
Podlewski von Bo-
gorya, Romau
Bitter
«I
9,
25.
1.
28,
1,
Monat
c3
Podstatzky, Clau-
dius Freiherr von
Podzametzki,
Johann
Pöschel, Johann
Pohl
Pohl, Wühelm
Poiger, Heinrich
Pokorny, Ernst
20.
2.
24.
1.
1.
16.
27.
13.
4.
15.
17.
2.
1.
März
1865
Juli
1865
Mai
1866
Jiui
1866
Jänner
1870
Jänner
1851
August
1851
April
1806
Februar
1808
1819
December
Jänner
1823
März
1733
1868
Juni
1869
November
1856
Mai
1859
November
1863
Juli
1865
1850
December
Jänner
1851
März
1853
Mai
1854
Juli
1854
Jänner
1856
Anmerkxuig
Cadet aseentirt.
Unterlieutenant 2. Classe.
Unterlieatenant 1. Classe.
Oberlieatenant.
in d. Reserve als Cadet-Officiers-
Stellvertreterbeim 1. Uhlanen-
Regimente.
Cadet assentirt
Unterlieatenant b. 5. Uhlanen-
Regimente.
Unterlieatenant aulier von der
angarischen Insurreotion.
zum Regimente Hohenzoliern-
Chevauxlegers transferirt.
Vom Herzog von Württemberg
Infanterie -Regim. anher als
Regiments -Gaplan.
Pfarrer in Radlow.
Lieutenant.
Oberwandarzt,
pensionirt.
OberlievtenMit anh. v. 34. Infant.-
Regimente.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
0. B. d. Char. quittiri
Ex propriis Gemeiner assentirt.
Cadet.
Unterlieatenant 2. Classe.
Unterlieatenant 1. Classe.
Oberlieatenant.
0. B. d. Char. quittirt.
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764
Namen
H
Monat
1
Anmerkm^
Pokorny, Zdenko
1.
November
1871
Lieutenant anh. v. Gadet-OfQ-
ciers- Stellvertreter des Dra-
goner-Regim. Graf Wrangel
Nr. 2.
1.
November
1876
Oberlientenant i
März
1879
1733
1870
als solcher noch im Begimeote.
1
Polenz
Fähnrich.
Polio, Bronislaus
9.
Juni
Lieutenant anher v. Infanterie-
Hegimente Martini Nr. 30.
1.
November
1873
1879
Oberlieutenant.
als solcher noch im fiegimeote.
Polio, Josef
1.
September
1871
Lieutenant anher aus der Wr.-
Neustädter - Academie. <
1.
November
1876
Oberlieutenant
1.
1879
als solcher noch im fiegimente.
Poltinger, Ladislaus
April
1804
Unterlieutenant anher Tom 4.
Kürassier-Regimente.
31.
März
1805
1810
zum 5. Hnszaren - Regimente
transferirt.
Pommer, Paul
Jänner
Unter) ieutenant anher Tom 1.
Stabs-Dragoner-Flögel.
October
1812
zum Regimente LeTenehr-Dra-
—
1825
goner transferirt.
Pongräcz de Szent-
Cadet.
Miklos et Ovar,
1835
als solcher noch im Regimente.
Anton
Porthen, Philipp
1691
Oberstlieutenant-Regim.-Gomm.
Jacob von der
11.
April
1692
Oberst - Regiments - Inhaber.
16.
20.
November
1693
1864
seine Inhabers-Oharge verkattft.
Potoeki, Arthur
November
Cadet assentirt
Graf
5.
December
1864 ' Unterlieutenant 2. Clwe. j
7.
April
1866, Unterlieuten»nt 1. Cl«««. ;
1.
Mai
1866 , Oberlieutenant
1.
Februar
1868
1
zeitlich pensionirt. |
Digitized by
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765
Namen
Monat
1
Anmerkung
Pouchly, Johann
9.
August
1861
Unterlieutenf^nt 1. Classe anb.
vom 9. Ktirassier-Regimente.
13.
December
1861
bis
31.
October
1865
Adjutant beim Q.-M. Ritter y.
WiiSBim.
6.
September
1864
Oberlieutenant.
31.
October
1865
bis
13.
August
1866
Brigade -Adjutant beim G.-M.
Mengen.
1.
August
1866
Rittmeister 2. Classe.
1-
Mai
1868
1872/73
Rittmeister 1. Glasse.
Frequentant des Central-Caval-
lerie-Courses in Wien.
1.
November
1878
Major.
21.
1879
1850
als solcher noch im Regimente.
Predoglavits, Georg
December
Rittmeister -Auditor anher von
der Grenze.
28.
Mai
1851
zum 5. Gensdarmerle-Regimente
1878
transferirt.
Prelocki, Casimir
3.
September
Oberarzt in der Reserve anher
Dr.
vom militärärztlichen Eleven
des Garnisons-Spitals Nr. 15
in Erakau.
1.
10.
December
1878
zum 45. fnfant.-Regim. transf.
Preta, de
April
1741
Lieutenant, b. Mollwitz gefallen.
Pritzler v. Lilien-
1707
Hauptmann.
zweig
2.
October
1727
Oberstwachtmeister.
9.
Februar
1734
8. Majors -Charge dem Hanpt-
manne Grossheim verkauft.
Prohaska, Philipp
1.
November
1783
Auditor mit Rittmeisters-Ghar.
anher vom Infanterie-Regim.
Siskovitz.
28.
April
1797
sich in Gross -Szigeth entleibt.
Prohaska, Josef
1.
April
1828
Ex proprÜB Gemeiner assentirt.
5.
September
1880
als unobligat entlassen.
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766
Namen
Pronay, Gabriel von
Prost de Worse-
lair, Johann Bapt.
Pruckmüller, Job.
Dr.
Przihoda, Wilhelm
Purzel, Matthias
Pugnetty, siehe
Bugnetti.
Pundl, Franz
Punzel, August
1.
Purm, Anton
1.
19.
Puteani, Jaroslav
Freiherr von
24.
Baab
28,
13.
6,
24.
3
21.
16
Monat
1
1769
1771
1765
JuU
1768
1845
October
November
1840
September
April
März
1838
1844
1849
Jiüi
1849
Juni
1850
Jänner
1852
Jänner
1854
1751
1753
1768
1778
1745
1805
1807
September
August
Juni
1868
Jänner
1869
1840
Jänner
1842
November
173«
Anmerkung
Untcrlieatenant.
als solcher noch im Begiraente.
Oapitän - Lieutenant,
ausgetreten.
Oberarzt anher.
zum 39. Infanterie -Regimente
transferirt.
U Uterlieutenant vom Cadeten.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Olasse.
bis
ProTiant - Oflficier.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Fähnrich.
Regiments - Quartiermeister.
Rechnungsführer.
als solcher noch im Regimente.
Fähnrich.
Unterlieatenant vom Waehtm.
gestorben.
Onterlieutenant 2. Classe anher
vom 2. Feld-Artillerie-Regim.
entlassen*
Oadet
Unterlieutenant b. 4. Uhlasen-
Regimente.
Lieutenant, sieh entleibt.
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767
Namen
Badicati, Anton
Graf
Raffay, Leopold Dr.
Raffay, Carl
Ramuntzay, Josef
von
Eapf, Georg
Rapp, Johann Gott-
fried
Rassler, Andreas
Freiherr von
Rättky von Salä-
monfä, Ludwig
^ Monat
September
August
14. März
31.1 October
1.1 Mai
12.j Februar
21. December
L
16.
Rauch, Franz von ,11.
16.
126,
il8,
Rauttenstrauch,
Josef von
November
Juni
November
Mai
September
November
September
December
April
November
Mai
April
•9
1801
1804
1808
1836
1842
1846
1850
1813
1819
1821
1741
1743
1757
1791
1797
1805
1807
1808
1810
1814
1818
1821
1824
1881
1833
1788
1794
1797
Anmerkmig
UnterlienteaaBt.
Oberlieutenant.
0. B. d. Char. qnittirt.
Oberarzt anher.
zum 12. Jäger Bataillone transf.
Oberlieutenant - Auditor anher.
Rittmeister - Auditor,
zum Ofener General-Oommando
transferirt.
£x propriis Cadet.
als solcher noch im Begimente.
Unterarzt assentirt.
Lieutenant.
Oberlientenant.
pensionirt.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
2. Major,
wirklicher Major«
Oberstlieutenant,
cassirt.
Rittmeister 1. Classe anher v.
Berg Jägern,
pensionirt.
Gemeiner anh. v. 31. Inf.-Reg.
Unterlieutenant.
Oberlientenant
quittirt.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant
als solcher noch im Re^meni^
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768
Namen
Monat
l-i
Anmerkung
1
1
Bebsamen, Johann
22.
31.
16.
1.
15.
1.
27.
15.
7.
12.
14.
Jänner
December
1810
1810
Rittmeister 1. Classe anh. vom
Eosacken-Regimente.
ZQ Riesoh Dragoner transf.
Eegelsberg von
Thurnberg, Josef
Juli
März
1784
1789
1799
1801
1809
1812
Unterh'eutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
sapemnmerärer Major.
als wirklicher Major z. Regim.
Graf O'Reiily Che?auxleger8
transferirt
Eegelsberg von
Thurnberg, Josef
September
November
October
November
April
December
September
1813
1823
1831
1835
1846
1848
1850
1765
1774
1785
1789
1798
Unterlieutenant anher ans der
Wiener-Neustadter-Academie.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe,
Rittmeister 1. Classe.
Major.
Oberstlieutenant.
als Oberst Regiments-Command.
zum 4. Gensdarmerie-Regim.
transferirt.
Kehbach, Josef Frei-
herr von
August
M&rz
Unterlientenant
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Chtsse.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Beichard, Johann
1,
3.
1814
Cadet
Reichling-Mel-
degg, Eduard Frei-
herr von
Juni
Juli
1861
1862
Unterlieutenant 2. Classe vom
Cadeten des 2. J&ger-BatailL
sich in d. Josefstfidter-Easeroe
zu Wien erschossen.
Beinier, Ferdinand
_
1699
Lieutenant.
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769
Namen
Beiütrie, siehe Pinn
' Reissner- Coll-
I mann, Carl von
Reiter, Michael
Renzhausen, Oscar
1
1.
18.
20.
Bepässy, Michael
von
15.
7,
15
12.
1.
1.
4,
26.
13.
15
Bessig
Monat
I
November
Juni
October
August
Jänner
October
August
März
April
October
1845
1847
1848
1849
1840
1861
1862
1864
1866
1869
Anmerkung
Gadet assentirt.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
m. B. d. Ohar. qoittirt.
Unterarzt, zum 27. Infanterie-
Regimente transferirt.
Gadet assentirt.
Unterlieutenant 2. Glasse.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant.
zum 58. Infanterie -fiegimente
transferirt.
November
JuU
August
Jänner
September
1821
Februar
Gadet
Unterlieutenant
Oberlieutenant
Bittmeister 2. Glasse.
1838 ' Rittmeister 1. Glasse.
1839 zur ungarischen Garde transf.
1822
1828
1834
1847
Gadet, zum Unterlieutenant b.
4. Ghevauxlegers - Regimente
befordert.
Ressig, Heinrich
August
4.
23.
Reu SS, Josef
Richter, Christian
Jänner
Juni
1846 i Gadet.
1849 1 Unterlieutenant.
1849 pensionirt.
October
1869
Jänner
December
1699
1711
1717
1718
Oberlieutenant-Rechnungsführ.,
zum 6. Infanterie-Regimente
transferirt.
Lieutenant.
Hauptmann.
Oberstwachtmeister.
als solcher noch im Regimente.
49
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770
Namen
Anmerkang
Eichte r, Ambrosius 24. September
' 1. Jämier
1 I
1867
1871
Unterarzt aiiher Tom 54. Id-
fantcrie-Regimente.
zum 49. Infant. -Kegim. transf.
Siedel, Ignaz
27
Kiegdh, Carl von
Bieg er, Friedrich
Jänner
Juni
November
I Juni
1810
1813'
Unterlieutenant anher vom 6.
Stabs-Dragoner-Flugel.
Oberlieutenant,
wegen eigenmächt. Requisition
von Bauernpferden entlassen.
1801
1804
K i e g e r, Alfred Frei-
herr von
7.^ August 1813
Juni
j April
4. Mai
11.' Juli
27. April
Kiese, Friedrich
December
September
, Binck zu Balden-
I stein, Franz Frei-
1 herr von , k. k.
Kämmerer
31.' December
I I
I 1.1 Jänner
130.
31.
Juli
Mai
Sindsmaul, Gustav
Graf
|1 6.1 November
9. JuU
1818
1819
1866
1866
1867
1804
1805'
1809
1822
1823
1824
1828,
1850
Oberlieutenant.
zum Regimente Latour CheTaui-
legers transferirt.
Unterlieutenant v. Wachtmeister
und Regiments -Adjutant bis
zum
0. B. d. Cbar. quittirt.
Cadet assentirt.
Unterlieutenant 2. Classe.
0. B. d. Cbar. quittirt. i
1851
Unterlieutenant anher ?. Fähn-
rich des Regimentes Deutsch-
meister Infanterie.
Oberlieutenant. |
m. B. d. Char. quittirt. 1
Oberlieutenant anher vom Reg. ;
Kronprinz Ferdinand Kürass.
Rittmeister 2. Classe.
Ehrenritterkreuz d. Johanniter-
Ordens.
m. B. d. Char. quittirt !
Major anh. t. Rittmeister 1. CL
des Kaiser Franz Josef L
Chevauxlegers - Regimentes. (
pensionirt •
Decoration: D. O.-B.
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771
Namen
Monat
Anmerkung
Bippel, Franz
Hippel, Wenzel
Ritter, Ferdinand
Eodakowski, Josef
Eitter von
1. September
Juni
29. Mai
Rodde, Peter
1.
Mai
1781
1787
1797
1799
1781
1787
1805
1807
1869
Unterlientenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Olasee.
als solcher noch im Regimente.
Unterlientenant.
Oberlieutenant.
Unterlieutenant.
in. B. d. Char. quittirt.
l.i November ;1876
1879
Oberst-Regiments • Commandant
anh. V. Oberstlieutenant des
7. Uhlanon- Regimentes.
Oberst-Brigadier der Cavallerie-
Brigade d. XXXI. Infanterie-
Truppen - Division in Fünf-
kirohen.
General-Major, Commandant d.
18. Cavallerie-Brlgade.
(als solcher in Fün^irchen.)
Deooration: M. V. K.-(K. D.)
September ' 1814 Rittmeister 1. Classe anher von
der deutschen Legion.
August 1815 zum Regimente Graf Nostitz
Chevauxlegers transferirt.
Rodt, Alfred von
26.: Februar
I.Mai
I
1. Jänner
1866 j Cadet assentirt.
1866 Unterlientenant 2. Classe, zu-
gleich Unterlieutenant 1. Ol.
1868 zeitlich pensionirt.
Röder, Friedrich
Reinhard Freib. v. i
1749 Lieutenant.
1751
als solcher noch im Regimente.
49*
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772
Namen
^ Monat
1
^ 1 Anmerkung
H
»-Ä 1
«
Ködiger, Johann
22.
Februar
1852 i Gemeiner, freiwiUig asseatirt.
9.
April
1859' Unterlieutenant 2. ClMse vom
1
Wachtmeister.
6.! Mai
1859 Unterlieutenant 1. Oasse.
13.; Mai
1859 bis
15.! Jänner
1864 Regiments -Adjutant.
12 ' März
1864 Oberlieutenant
1., Mai
1866, Proviant-Officier.
27.
Juni
1866
Rittmeister 2. Classe.
5.' August
1866; Rittmeister 1. Classe.
25. Juli
1867J aum Kürassier-Begimente Qnf
1783
Wrangel Nr. 2 transferit
!
Rössler v. Eosen-
Unterlieutenant.
thal, Johann
■
1785 Oberlieutenant.
1791 Rittmeister 2. Classe.
1.
1792
1849
als solcher noch im Regimente.
Bö ssler, Johann
März
Unter] ieutenant anb. v. Wachtm.
1
des 1. Uhlanen-Regimentes.
20. August
1849
Oberlieutenant.
l.> Juli
1850' bis
9. Februar
1852
Regiments- Adjutant
1. August
1853
Adjndant beim G.-M. Baron
Lauingen.
24. Juli
1854
bis
1. October
1856 Brigade -Adjutant.
l.| October
1856
Rittmeister 2. Classe.
22.: Februar
1859
Rittmeister 1. Classe.
9.i Juli
__ 1
1. September
1863
1878
pensionirt.
Köszner, Emerich
Cadet vom titl. Corporal.
1
1
1.' Juni
1879
1807
als solcher noch im Regiment«,
Rogel, Andreas
Unterarzt anber.
i
31.
1.
Jänner
1809
1832
im Begiments-Spitaie gestorben.
Roger de Rosc-
August
Rittmeister 2. Classe anher yom
quier, Marquis de
i
Begimeute Luzem-Infanterie.
Miremont, Jules ,
31.|October
1
1834
m. B. d. Char. qnittirt.
1
Digitized by
Google
773
Namen
g> Monat
cö
Ha
Anmerkung
Roggenbach, Heinr.
Freiherr von
Roggenbach, Carl
Freiherr von
Romelius, Johann
Georg
Rosa, Josef Alex.
R 0 1 h a u s, Caspar
Rothausche r
Friedrich
Ro thisch
R Ott er, Franz
Rüdt von CoUen-
b e r g , Friedrich
Freiherr
Ruesch, Ignaz von
Mai
October
Jänner
20.
16.
Jänner
August
1.
September
April
Mai
April
November
October
November
November
1810
1815
1816
1838
1841
1760
1765
1717
1719
1864
1866
1866
1867
1871
1721
1730
1761
1768
1779
1877
1878
1772
1775
Rjttineistor 2. Classe anhervom
Buccowinaer Frei-Corps.
fiittmeister 1. Classe.
m. B. d. Char. quittirt.
Oadet
als solcher noch im Begimente.
Regiments -Chirurg,
entlassen.
Fähnrich, bei Belgrad gefallen.
Begiments - Auditor u. Secretär.
Unterlientenant \i. Classe anker
aus der Wiener - Neiwtadter-
Academie.
Unterlieutenant 1. Classe«
Oberlieutenant.
Militär - Verdienst - Kreuz.
zum 9. Huszareu-Begim. transf.
Fähnrich asseutirt.
Lieutenant.
Regiments - Adjutant.
Oberlieuteuant.
als solcher noch im Regimente.
Major anhcr vom Rittmeister
1. Classe des Dragoner-Regi-
mentes Fürst Windischgrätz
Nr. 14.
zum Dragoner-Regimente Nico-
laus L Kaiser von Russland
land Nr. 5 transferirt
Unterlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
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774
Namen
Busca, Bernhard
Graf
ei
H
Monat
B z i c z an, Ferdinand
Freiherr von
Sacken, Leopold
Anton Freih. von
Säghy, Josef von
Saglier, Onofrio de
Saharek, Maximilian
Ferdinand
Sajatovid, Daniel
Saint- Amour,
Franz Josef Graf
Jänner
Mai
Juli •
April
August
September
Februar
Jänner
August
April
Juli
März
November
-1
1755
1758
1759
1775
1777
1770
1784
1785
1789
1789
1796
1699
1768
1781
1721
1723
1832
1838
1845
1848
1849
Anmerkung
FähnrioL
Lieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Begimente.
H auptmann - Escadr. - Commuid.
anh. V. Second-Waehtmeister
der k. k. adeligen Leib-Garde.
Major.
Oberstlientenant.
Oberstlieutenant - Regim. -Com-
mandaut.
Oborst-Regiments-Commandwit.
General -Major.
Hauptmann.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Begimente.
Hauptmann,
wegtransferirt.
T
1871
1879
1758
1761
1765
1767
Unterlieutenant vom Cadeten
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
in Folge der bei Szolnok er-
haltenen Wunden in Pest ge-
storben.
Oberlieutenant anher v. Lieute-
nant des 10. Dragoner- Beg.
als solcher noch im Begimente.
Fähnrich.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
als solcher noch im Begimente.
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775
Namen
Monat
»-5
Anmerkung
Saint-George,
Stefan
Saint-Ignon, Josef
Graf
Saint-Ignon, Josef
Graf
Saint-Ignon, Carl 1.
Graf 1
Saint- Julien,
Nicolaus Graf
Salmhofer, Josef
t Dr.
Salomon, Josef Dr.
Sanchez,,
Mai
April
Jänner
Mai
Mai
1819
1821
1757
1758
1779
1758
1759
1.
1.
lö,
15
Sandner, Johann
-
September
August
1767
1768
1770
1781
1783
April
Februar
1861
1864
Februar
Juni
Mai
1788
1797
1806
December
1733
—
Oberlientenant anher v. Begim.
Kronprinz von fiaiern Dra-
goner.
pensionirt
Oberst-Regiments - Oommandant
anher t. Cheneral-Adjutanlen.
General - Feld - WaohtmeistöT.
als Feldmarschall-Lieutenant za
Boux in Luxemburg gestorben.
Fähnrich.
als solchor uooh im Begimenie.
Jänner
August
Supcrnumcrärer Unterlieatenant.
Untcrlieutcnant und mit Con-
vention zum Oberlieutcnant
avancirt.
zum Infanterie-Kegim. Ahrem-
bcrg transforirt.
Kittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Hegimentc.
Oberarzt anher.
zum Feld-Spitale Nr. 16. transf.
Ober-Chirurg v. Unter-Chirurg.
Regiments- Chirurg,
quittirt.
Bauptmann.
1810 Unterlieutenant anher vom Ko-
sackcn - Regimen te.
1812 zum Regimente Hohenzollorn
Chevauxlegers transferirt.
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776
Nam en
g
Monat
1
Anmerkung
Sändor von Si Do-
27.
Juni
1813
Unterlientenant vom Cadeten.
t
mokos, Michael
März
1819
0. B. d. Char. jnittirt.
Sanmartiny, Tho-
1801
ünterlieutenant.
mas Chevalier de
Februar
1805
gestorben.
'
Sawacki, Mecys-
1831
Cadet.
lans von
Sax, Josef
1742
1745
1823
Lieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Schaaffgotsche,
1.
November
Rittmeister 2. Gl. anher v. Reg.
Franz Graf, k. k.
Kämmerer
1.
Juni
1824
Rittmeister 1. Olasse.
5.
Februar
1831
Major beim Regimente Graf >'
18.
Nostitz Ghevauxlegers.
Schaaffgotsche,
November
1863
Oberstlientenant anher t. Major
Franz Graf, k. k.
des 3. Kürassier-Regimentes.
Kämmerer
1.
September
1866.
Oberst.
11.
October
1866
Oberst-RegimeDts-Commandant
1.
Mai
1869
zeitlich pensionirt.
13.
April
1871
als überzähliger Oberst, mit
Wartegebühr beurlaubt, som
Regimente eingethellt
1.
April
1872
pensionirt.
Orden: M. V. K.-(K. D.) und
Ritterkreuz des herzoglich
braunschweigischen Ordens
Heinrichs des Löwen (am 31.
Mai 1854).
Schack, Freiherr v.
1753
Lieutenant
Schack von Rado-
1762
Unterlieuteuant.
beyl, Anton
1768
als solcher noch im Regimente.
Schaeffer
October
1721
1730
Fähnrich anher.
Lieutenant
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777
Namen
Seh äff er, Josef
1
30.
Schalk, Thomas
Schanza, Eduard
Scharffenberg,
Christian von
Schebesta, Alexan-
der Dr.
Sehe ff, Josef
Scheidlin, Carl
Bitter von
26.
11-
I 6
17
29.
Monat
November
Juni
April
Februar
Schellard, Graf
August
Jänner
JuU
Mai
September
März
August
Februar
•a
^
1843
1847
1806
1808
1841
1848
1849
1850
1851
1775
1777
1785
1789
September 1855
November
1855
September 1831
April 1836
December
Oetober
November
Oetober
März
Mai
1841
1843
1843
1845
Anmerinmg
Unterarzt anher.
als nnobligat enÜassen.
Unterlieutenant anher von den
italienischen Stabs-Dragonem.
zum fiegimente Hohenzollem
Chevauxlegers transferirt.
1834 I Unterlieatenant vom Cadeten.
Oberlieutenanf.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Militär - Verdicnstkreuz.
m. B. d. Ohar. qnittirt
Oberlieatonani anher vom auf-
gelösten Regimente Schake-
min Kürassiere.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Regimentsarzt anher vom 48.
Infanterie - Regimente.
zum 40. Infanterie - Regimente
transferirt.
Unterlieutenant v. Wachtmstr.
Oberlieutenant.
bis
Regiments - Adjutant.
Rittmeister 2. Classe.
pensionirt.
1860 Oberlieutenant anher vom auf-
gelösten 4. Dragoner-Regim.
1861 pensionirt.
1698
Ofifioier.
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778
Namen
Schertel, Carl Lud-
wig Freiherr von
Scheuermann,
Philipp Friedrich
Scheutter, Josef
Schickmayer Edler
y. Steindelhach,
Julius
Schiffer, Ernst
Freiherr von
Schilder, Johann
Schill, Christian
Friedrich von
Schill, Nicolaus
von
S c h i 1 s 0 n , Frei-
herr von
Monat
I
|1785
11788
Anmerkung
Unterliootenant.
Oberlieutenant.
{1790; Rittmeister 2. Classe.
j 1795 Rittmeister 1. ClAsee.
1 1799 als solcher noch im Regimente.
17421 Lieutenant. |
1748 Hauptmann.
1754 seine Charge d. Fähnrieh Gnf
Clary vom Regimente Traut-
! mannsdorf für 6000 Galden
1788
1.
August 1 1858
I
September 1 1858
April i 1859
;1758
Mai 1 1759
August !l759
Februar i 1788
;i790!
Jänner
terkauft.
Regiments - Adjutant.
Unterlicutenaut 2. Classe auher
vom 7. lufanterie-RegimeDte.
Uutcrlieutenant 1. Classe.
m. B. d. Char. quittirt
Fähnrich.
Oberlieutenant.
bei Kunersdorf gefallen.
Ober-Chirurg v. UBter-Chirurg.
als solcher noch im Regimente.
1772
1779
1780
1790
1790
1850
1730
I
Uuterlieutonaut.
Oberlieutcnant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Cadet
Fähnrich.
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779
Namen
Schirnding, Carl
Freiherr von
cd
H
Monat
Anmerkung
I
16.! JuU
1.1 Juni
18. October
iMärz
14., Juni
21.j Februar
15.' October
Schlager, Franz v.
Schlenek, Anton Dr.
Schlichting
I
' Schmerzing, Anton
! Freiherr von
I
Schmid, Andreas
von
Jchmidek, Frei-
herr von
Schmidt, Franz
Schmidt, Heinrich
31
10.
Februar
December
Juli
Februar
April
JuU
Juli
October
December
1841
18471
18481
1849 1
18491
1850
1853,
UnterlieBtenant vom Cadeten.
Obcrlieutenant.
bU
b. I. Armee- Corps -Commando
bei Wien.
Rittmeister 2. Glasse.
M. V. K.
m. B. d. Char. quittirt
1789
1793
1853
1855
1698
1810
1811
1775
1778
1788
1789
(Juterlieutenant.
als solcher noch im Begimente.
Oberarzt
als solcher noch im Rogimente.
Officier, im Duelle mit einem
gewissen Offi eiere Golz des
Regimentes erstochen.
Rittmeister 2. Classe auher y.
der croatischen Insnrrcction.
zum Regimente Liechtenstein
Kürassiere transfcrirt.
Regiments -Adjutant bis
Oberlientenant.
Rittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Regimente.
1734 Hauptmann.
1741 als Rittmeister bei Mollwitz
gefallen.
1851
1854
1857
1854
1856
Ms^or anher vom 10. Uhlanen-
Regimente.
Oberstlieutenant,
pensionirt
Decoration: M. V. K.
Rechnungs-Official 5. Classe.
als solcher noch im Regimente.
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780
Namen
Schmidt, Friedrich il7
16.
I
1.
2Ö.
16.
Schmidt, Franz 1
15
Schmiedel vonAu,
Ignaz Carl
Schmiedel von Au,
Anton
Schmissing-Kers-
senbrock, Clemens
Graf: siehe Korff
Schmitter, Anton
Schnautz, Gottfried
Schnell
Schneider, Leopold
14
Monat
HD
September 1831 1
Juni
October
November
September
November
1832
1838
1845
1848
1850
Anmerkung
El propriis Gemeiner »nher r.
4. Infanterle-Begimente.
Unter] ieutenaut vom Cadeten.
Oberlieutenant.
Kittmeister 2. CJasse.
Rittmeister 1. Classe.
Major b. Kaiser Franz Josef L
Ghevauxlegers - Regimen te.
November 1849 Oberwnndarzt anher vom König
von Hannover 2. Haszaren-
Rogimcnte.
zum 30. Infanterie -Regimente
transferirt.
Mai
April
1850
1742! Lieutenant.
1745 I als solcher noch im Regimente.
1758 ; Fähnrich.
1759. Oberlieuteuant.
1773 j als solcher noch im Regimeute.
1757 1 Fähnrich.
11759 Lieutenant und Oberiientenant
als Oberlieutenant noch im Reg.
1768
März
27.' Juni
October
31
1810
1813
11818
October 1721
I
Unterlieutenant anL von Stabs-
Dragonem.
Oberlientenant
m. B. d Char. quittirt.
Lieutenant anher.
|1805| Unterarzt.
Jänner ' 1807 1 als unobligat entlassen.
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781
Schödy, Ferdinand | 1.
! 7.
115,
März
August
November
1810
Anmerkung
1813
1824
Scholl, Carl von
Schönfeld,
Schönburg-Wech-
selburg, Carl Graf
25.
4.
15.
Unterlieatenant aiiher vom 2.
mährischen Landwehr-Batail-
lone.
Oberlieutenant.
pensionirt.
Juni
März
März
September
5.: November
1821
!l824
1831
11836
;1839
1843
Cadet.
Unter] ieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
in Wiscbau gestorben.
1 17361 Hauptmann.
26. Mai
22. März
4.j März
|1850|
I 1851 I
I 18541
Schönowitz, Thad- 23.1 August [17661
däus Freiherr von I i i i
I I 1768]
j 11769
; ! |1773,
I ' 1 77r.
Schönowitz von
Ungerswerth und
Adlerslöwen,
Balthasar Freih. v.
Schönstein, Erd-
win Freiherr von
l.j September 1767
1.' August
12.1 April
20.; Juli
2.'juU
1768
il778
|1852
|l853
Unterlientenant 2. Classe neu
ersetzt.
Unterlientenant 1. Classe.
Oberlieutenant beim 8. Dra-
goner Reglmentc.
Oberlieutenants-Charge als Cor-
pora! erkauft.
Capitän-Lieutenant.
Hauptmann 2. Classe.
Rittmeister 2. Classe.
als soloher noch im Regimente.
Unterlientenant.
Oberlieutenant.
zum neu errichteten Stabs-Dra-
goner-Regimente transferirt.
Cadet anher vom 9. Uhlanen-
Regimente. |
zum 2 Kürassier • Regimente
transferirt
Schöppl, Conrad
I 8., Juni
I l.j August
( I
I I
i 1867 I Unterarzt anher.
1870 1 in die Reserve des 14. Infant.-
I Regimentes übersetzt.
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782
Name n
' ^ Monat
03 t
Schoiber, Ignaz
Scholl, siehe SchdlL
April
Anmerkung
|1797
;1805
Schott, Adolf
Schramek, Carl • PJJuni
1829
1837
1870^
1. November '1870
1879
Schreder, Friedrich ,13.i October ' 1861
24.i Juni 1862
Schreyer, Friedrich , 1.1 September 1 1805
' August 1807
Schreyner, Carl | 1.
! 1
I
I
i 1.
1871
Schröckh, Josef ,27.
Schröder, Friedrich
Schubert, Ludwig
13.
16.
1.
Schubert, Anton 1
Dr.
1
1.
Mai
November
December 11877
1871
1874/75
Juli
11742
!l745
October ! 1861
Ober-Chirnrg v. Unter-Chimg.
als ßolcher noch im Begimente.
Cadet.
als eolcber noch im i^egimenU.
LieutenaDt anher v. Infanterie-
Regimente Grossfurst Con-
stantin von Rassland Nr. 18.
Obcriieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Cadet anh. v. 49. Infanl.-Keg.
z. <). Kürassier -Regim. tr&nsf.
Unterliciitenant.
m. B. d. Char. quittirt.
Obcriieutenant anh. v. Uhlanen- 1
Regimente Fürst Schwarzen-
berg Nr. 2.
Rittmeister 1. Ciasse. i
Freqaentant des Central-Cavil-
lerie-Courses in Wien. i
pensionirt.
Fähnrich.
als solcher noch im Begimente.
-I-
Cadet anher Tom 49. Infanterie- {
Regim onte.
1 1797 I
' 1801 ;
Februar 1809 ,
November |1813'
Mai i 1817
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Ciasse.
gestorben.
Juni
1873
November , 1873
Juni
1875
titl. Oberarzt anher vom 53. In-
fanterie-Regimente. <
wirklicher Oberarzt {
zum Garnisonsspitale Nr. 7 in ;
Graz transferirt. '
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783
a
Namen
g> Monat
Jahr 1
Anmerkung
Schüll,
26.
5.
31.
8.
26.
14.
15.
1.
1771
1757
1759
1765
1766
1758
1759
1764
1778
1831
1832
1838
1850
1854
1832
1835
1833
1805
1807
1788
1791
1864
1866
1866
Cadet.
Schuster, Johann
Theodor
December
Februar
Juli
Jänner
Februar
December
April
September
April
Fähnrich, Regiments-Adjutant.
Lieutenaut.
Oberlieatenant.
als solcher noch im Regimente.
Schwanzer, Johann
Michael
Schwarzburg-Ru-
dolstadt, Wilhelm
Prinz zu
Schwerdtner, Carl
S c 0 w e 1 1, Heinrich
von
Lieutenant.
Oborlieutenant.
Capitän- Lieutenant.
als solcher noch im Heglmente.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Major beim Regimente Kaiser
Kürassiere Nr. 1.
Decoration: H. G. O.-G. K.
Ex propriis Gemeiner assentirt.
als solcher noch im Regimente.
Cadet anhcr.
als unobligat entlassen.
Cadet.
Seckendorf, Ferdi-
nand Freiherr von
Seeber, Dominik
ünterlientenant vom Cadeten.
gestorben.
Seeger, Franz Frei-
herr von
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Seeliger, Theodor
1.
1.
8.
April
Mai
Juli
Oberlieutenant anh. y. Uhlanen-
Regim. Kaiser Franz Josef
Nr. 4.
Rittmeister 2. Classe.
b. Ohlnm (Königgrätz) gefallen.
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784
Namen
Sei dl, Johann
Seilern, Leopold
Graf
Seitz, Mathias Dr.
22.
17,
18.
2.
15.
23.
28.
Selb, Johann Ga-
biel Freiherr von
Selliers de Mo-
ranville, Frie-
drich Chevalier
Selzer, Carl
Semsey de Semse,
Eduard
16.
27,
7.
15.
1.
30.
Sereni, Franz Josef 16.
Graf
26.
22.
28,
Monat
März
Jänner
August
Juli
Jänner
Juli
August
Juni
August
Juli
November
Mai
August
Jänner
Juni
November
November
Jänner
April
Juni
%4
'S
1852
1853
1854
1856
1847
1849
1699
1703
1704
1872
1872
1879
1804
1813
1824
1828
1828
1693
1700
1704
1705
Anmerkung
UnterlienteDant 2. Classe beim
Militar-Fubrwesens - Coq» t.
Wachtmeister.
Cadet anhcr vom Infanterie-
Regimente Hess Nr. 49.
Unter] ieutenant 2. Classe.
Unterlieutcnant 1. Classe.
0. B. d. Char. qaittirt.
Oberarzt anber vom 42. Infant.-
Regimente.
zu Liebling in Ungarn gestorben.
Oberstlieutenant.
wirklicher Oberst.
als solcher noch im RegimeDte.
Lieutenant anher vom Infant-
Regimente Erzherzog Fraoi
Carl Nr. 52.
Oberlieutenant
als solcher noch im Regimente.
Gemeiner assentlrt.
Unterlieutenant
pensionirt
Cadet anher.
zur ungarischen adeligen Garde
transferirt.
Oberst, Regim. -Inhaber. (Diese
Charge für 50.000 Golden
Rheinische W. erkauft)
General-Feld-Wachtmeister.
Feldmarscball • Lieutenant
im Ogllo ertranken.
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785
Namen
Monat
'S
HD
Anmerkung
Seron, Johann Lud-
wig Freiherr von
31
Seydlitz, Carl Hein-
rich Freiherr von
Sever, Jacob Dr.
Siber, Hugo Frei-
herr von
Mai
März
1815
1818
17
16.
30,
Sibiger, Franz
Josef Dr.
Sieminski v. Kro-
ne n fe 1 d, Josef Graf
Siess, siehe Süss.
Sigmund, Ludwig
Juni
Juni
1733
1739
1741
1742
1745
Sapernumerär. Oberstlieutenant
anher von der ehemaligen
italienischen Armee.
wegen eigenmächtigen Aasblei-
bens und nicht Erscheinens
„auf offen tl. Citation" cassirt.
Jänner
April
JuU
3.
21
Simtsö, Franz von 1 1
' 1
JuU
Jänner
JuU
November
Februar
Juli
JuU
1850
1850
1861
1856
1861
1849
1849
1850
Lieutenant.
Hauptmann.
Major.
Oberstlieutenant.
als solcher noch im Regimente.
Regimentsarzt anher vom Ober-
arzt des 44. Infanterie-Reg.
zum 52. Infant. - Regim. transf.
Cadet assentirt.
anher.
fort.
Oberlieutenant anher vom 6.
Huszaren - Regimente.
zum 6. Huszaren- Regimente zn-
rücktransferirt.
nachträglich: M. V. K.
1866
1867
JuU
November
Aprü
1809
1813
1819
Unterlientenant 2. Classe anher
y. Gadeten des 7. Kürassier-
Regimentes.
0. B. d. Char. quittlrt.
Unterlieutenant vom Cadeten.
Oberlientenant.
z. Reg. Württemberg Huszaren
transferirt.
50
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786
Namen
^ Monat
1 ;
ä Anmerkoog
H
A
Sitarski, Franz v.
29.
August
1863
Kegiments-Caplan 3. CI. anher.
1.
April
186.7
G. G. V. K.
1.
März
1869
1323
ausgetreten. i
Skalka, Vinzenz
Oadct.
1.
Mai
1824
1866
als solcher noch im Regiment.
Skalka, Carl
Unterlieutenant 2. Classe anher
V. Wachtmeister des Ihlaneü- •
Regim. Erzherzog Carl Kr. 3. ,
10.
Juli
1866
Proviant -Officier.
11.
JuU
1866
Unterlicutenant 1. Ciasse.
1.
Mai
1869
Oberlieutenant.
1.
Februar
1873
zum Uhlanen - Regimente En-
1.
Mai
1873
herzog Carl Nr. 3 transferirt
Skraba, Josef
Rittmeister 1. Cl.anh. v. Ober-
lieutenaut des Dragoner-Reg.
Prinz Eugen v. Sivoyen Nr. 13.
1.
August
1874
mit Wartegebühr beurlaubt
1.
November
1875
zum 13. Dragoner - Regimente
zurücktransferirt.
■
Februar
1856
Decoration: Ö. F. J. 0,-R.
Slawik, Carl Dr.
Oberarzt anher.
Mai
1856
1741
fort.
Soll, Dominicus Pan-
Hauptmann.
cratius Freih. von
8.
August
1757
aggregirter Oberstlieutenint v.
1.
November
1876
Hauptmann.
So ist, Franz von
Rittmeister 1. Classe anher v.
Dragoner-Regim. Nicolaos I.
Kaiser von Russland Nr. 5.
7.
1879
1864
als solcher noch im Regiment«.
Solms-Braunfels,
Jänner
Rittmeister 2. Cl. anh. v. Ober-
Bernhard Prinz zu
lieutenant d. 2. Kürass.-Reg.
1.: Mai
1866
Rittmeister 1. Classe.
7.
Mai
1866
zum Br. Vernier 12. Artillerie-
Regimente transferirt
Orden: M. V. K.-(K. D.)
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Google I
787
Namen
Monat
'S
Anmerkung
Somogy, Anton
Spanow V. Blut-
sendorf
Spatschek, Josef
Spaur- Burgstall,
Johann Graf
Sp^cz V. Lädhäza,
Carl
Sp^cz V. Lädhäza,
Emil
Spiegel von und
zu Pekelsheim,
Wilhelm Freih. v.
Spiegel, Franz Graf
23.
31.
31
21
26,
7,
1,
13.
29.
26.
12.
11,
Juli
Mai
1825
1827
1699
August
1817
JuU
Februar
1861
1862
1852
April
Mai
1856
October
1857
December
April
1859
1860
Mai
Mai
Mai
1859
1859
1860
1865
Juli
November
1865
1866
Juli
November
1867
£x propriis Gemeiner anher.
als unobligat entlassen.
Lieutenant.
Unterarzt, nis supem. entlassen.
Cadet assentirt.
Unterlieatenant 2. Ciasse beim
9. Eürassier-Regimente.
Major anher vom Rittmeister
1. Classe des Dragoner-Reg.
Grossberzog y. Tosoana Nr. 4.
Oberstlieutenant beim Dragoner-
Regimente Graf Ficquelmont
Nr. 6.
Vom Dragoner - Regimente Br.
Horvath Nr. 6 als Oberst-
Regiments-Commandant anh.
zurücktransferirt.
zeitlich, und am
de/initiv pensionirt.
(Blieb bis zum 31. December
1859 beim Regimente).
Cadet assentirt
Unterlieutenant 2. Classe.
0. B. d. Char. quittirt
Cadet anher vom 11. Jäger-
Bataillone.
Unterlieutenant 2. Classe beim
5. Uhlanen - Regimente.
Unterlieutenant 2. Classe ?om
Cadet- Aspiranten,
gestorben.
50*
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788
Nam en
g
Monat
1
Anmerkung
Spiegel-Henne-
berg, siehe Hen-
neberg.
1
Spilb ring, Philipp
Friedrich
24.
14.
4.
1.
April
April
Juli
November
Juli
1757
1759
1764
1775
1778
1785
1789
1848
1849
1850
1736
1741
1850
1851
1827
1830
1791
1792
Regiments -Adjutant. |
Lieutenant.
OberJieutenant. i
Rittmeister 2. CJasse. !
General-Adjutant beim G..d..C.
Br. Sohakmin. |
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Spiller, Ernst
16.
1.
18.
December
August
September
September
April
März
März
December
September
ünterlieutenant. ^
Oberlieutenant i
0. B. d. Char. quittirt.
Hauptmann.
bei Mollwitz gefallen.
Spinola, Marquis
10.
20.
22.
19.
5.
Stadion, Eduard
Graf
Unterlieutenant vom Cadeten.
Oberlieutenant beim HuBzaren-
Regim. Fürst Reuss Nr. 7.
Stadnicki, Ladis-
laus Graf
Cadet anher.
als unobligat entlassen.
Stahell, Melchior
von
Oberlieutenant
als solcher noch im Regimente.
Stamm, Carl
1.
15.
Juni
September
1824
1825
1813
Rittmeister 1. Classe anher v.
2. Kürassier -Regimente,
pensionirt.
Stargh
Unterlieutenant b. Hanau gefall.
Starke nski, Casi-
mir Graf
16.
11.
1.
28.
December
Mai
September
Februar
1821
1822
1827
1829
Ex propriis Gemeiner assentirt
Unterlieutenant.
Oberlieutenant
0. B. d. Char. quittirt
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789
Namen
Monat
'S
Anmerkung
Star^enski, Adam
Graf
21
25.
Starzenski, Bronis-
laus Graf
Steiger, Wenzel
Steinbeiss, Graf
Steinbrecher, Carl
10
10.
Steinbrunner, Jacob
Steiner, Anton
24,
13,
Steinheyl, Carl
Ludwig von
23.
Steinheyl, Christian
Heinrich von
Steinheyl, Carl
Anton von
Steinkühl, Maxi-
milian von
September
Jänner
1829
1831
Cadet assentirt
als anobligat entlassen.
1840
1841
Cadet.
als solcher noch im Regimente.
1720
Lieutenant.
1702
Hauptmann.
Mai
Jänner
1849
1850
1699
1719
U Uterlieutenant vom Gadeten.
Oberlieutenant b. 2. Huszaren-
Begimente.
Lieutenant.
als Lieutenant gestorben.
Juli
December
August
1797
1798
1745
1748
1763
1766
Oberlieutenant-Auditor anh. v.
Tschay kistischen Grenz-Cordon.
z. Brooder Grenz-Canton transf.
Begiments -Quartier -Meister.
Hauptmann.
Hauptmann fiscadr.-Command.
ausgetreten.
1749
1758
1759
1762
1764
Fähnrich.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
Capitän- Lieutenant.
als solcher noch im Begimento.
1775
1783
1786
Uuterlieutenant.
Oberlieutcnant.
als solcher noch im Begimente.
1. August
17.
30,
22,
22,
Mai
April
März
December
1849
1852
1854
1857
1870
1878
Unterllüutenant 2. Ol. v. Cadeteu.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant.
m. B. d. Char. quittirt.
in die Beserve d. Beg. eiugeth.
gestorben.
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790
Namen
H
Monat
'S
Anmerkung
Stenzel, Edmund
16.
31.
October
Juli
1816
1817
Stepp
October
1738
1739
Sternbach, Otto Frei-
herr von
29,
2,
März
Februar
1851
1852
Sternberg, Leopold
Graf, k. k. Käm-
merer
16.
27,
22.
März
April
October
1849
1850
1850
Sterzinger, Georg
23.
1.
December
September
April
1799
1805
1813
Stetten, Carl Sig-
mund Freiherr v.
1742
1753
1757
1763
1775
Unterarzt anher v. Regiment«
Colloredo Infanterie.
zum Begimente Gzatorinsky In-
fanterie transferirt.
Hauptmann.
als solcher noch im Regimente.
Cadet assentirt
Uuterlieutenant b. 9. Hoszaren-
Regimente.
Oberst-Kegiments - Commandant
auher vom Oberstlieotenant
des Kürassier • Regim. Graf
Wallmoden - Gimbom Nr. 6.
Ritter des Militar-Bfaria-There-
sien- Ordens.
General -Migor.
Orden: M. M. Th. O.-R; Ö. L
O.-R;M.V.K;R.A.0.-ß.2.
(K. D.).
Unterlieutenant.
Oberiieutenant.
pensionirt.
Lieutenant.
Oberlieutenant.
Gapitän - Lieutenant.
Hauptmann - Escadrons - Com-
mandant.
als solcher noch im Regimente.
Stetten, Carl Frie-
drich Freiherr v.
1773
1779
1786
Unterlientenant.
Oberiieutenant.
als solcher noch im Regimente.
S tiebenroth, Johann
Peter
1742
1752
Lieutenant
als solcher noch im Regimente.
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791
Nam en
^ Monat
»-5
Anmerkung
Stobnicki, Carl von
Stock an, Friedrich
Graf
Stockmayer, Josef
Stöger, Eduard
Stöhr, Franz
Stöwer, Ernst
16.
25.
1.
13.
14.
17.
16.
28.
15.
16.
11.
1.
30.
1.
16.
30.
27.
16.
8.
13.
17.
Juli
März
Jänner
Mai
April
Jänner
October
Juli
September
August
April
November
November
Stojowski: siehe
Jordan.
September
August
Jänner
Juni
October
September
Mai
Jänner
September
1822
1824
1831
1832
1833
1836
1840
1841
1849
1849
1850
1854
1867
1872
1849
1849
1852
1854
1854
1815
1825
1831
1838
1839
Oadet.
UnterlieuteDant.
OberlieDtenant.
Pension irt.
rearbitrirt.
Kittmeister 2. Classe.
Kittmeister 1. Classe.
pensionirt.
üiitcrlieutenant v. Cadeten des
5. Kürassier •Kcgimentes.
Obeilleutcnant.
Brigade-Adjutant.
zum Uhlanen-Kegim. Ur. Clam-
GjiIJas Nr. 10 transferirt.
Curschmied auher v. Artillerie-
Kegim. Kronprinz Erzherzog
Kudolf Nr. 2.
I jitcr-Tlüerarzt im Thierarzenei-
Institute zu Wien.
Cadet assentirt.
Unterlicuteuant 2. Ol. v. Wachtm.
Untcriieutenant ]. Classe.
Obcrlieutenant.
0. B. d. Char. quittirt.
Silberne Militär-Ehren-Mcdaille
als Wachtmeister.
Unterlieutcnant vom Cadeten.
Oberlieutenant.
Kittmeister 2. Classe.
pensionirt.
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792
Namen
^ Monat
'S
»-5
Anmerkung
Stollberg-Stoll-
8. Juli
1831
Oberst • RegimeDts-Commandant
berg, Ernst Graf
anher v. Dragoner-Regiment«
zu
König von Baiern Nr. 2.
S
53. November
1837
General - Major (Brigadier in
Troppau).
Strachwitz, Carl
9. Mai
1835
Supemumerär. Oberetlieutenint
Freiherr von, k. k.
anher eingetheilt Tom Adju-
Kämmerer
1836
tanten • Corps, mit BeibeJialt
seiner damal. Stellung beim
Erzherzoge Carl Ferdinand.
General-Commando- Adjutant in
Mähren.
1. November
1836
bis
1
5. December
1837
Vorsteher des Hofstaates des
Erzherzogs Carl Ferdinand.
4. December
1837
2. Oberst beim Eegim. Kaiser
Chevauxlegers.
1861
Orden: S. S. G. O.-R,
Strachwitz, Zdenko
Cadet.
Graf li
i. März
1862
ünterlleutenant beim 8. Köm-
sier-£egimente.
Strasoldo, Johann
1699
Fähnrich.
Bernhard Graf
1809
Streitt V.Streit- If
). Februar
ünterlleutenant anh. t. 60 In-
bürg, Johann
fanterie - Regimente.
]
l. JuH
1809
OberlieutenanL
]
L. September
1821
Rittmeister 2. Classe.
1£
>. September
1825
Rittmeister 1. Classe.
2
l December
1833
in Lancut gestorben.
Strenczioch, Franz 1
. Juni
1868
Lieutenant 1. Classe anher t. ,
Infant. -Regimente Erzherwg
Wilhelm Nr. 12.
1
. Mai
1870
Obcrlieutenant.
16
. März
1874
ausgetreten.
Strieh eil, Carl Ludw.
1742
Regiments - Quartier - Meister.
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793
Nam en
Monat
'S
Anmerkung
Strobentz, Anton
Stummer, Valen-
tin Dr.
Stürgkh, Carl Graf,
k, k. Kämmerer
Stuart d'Albanie,
Carl
Sturm, Anton
Sturmreich, Hein-
rich Dr.
Süss Moriz
Sumossy, Nico-
laus von
Sunkel, Otto
1738
September
Jänner
1825
1826
September
Mai
September
October
1812
1813
1821
1823
April
August
1870
1870
September
April
1790
1799
1801
1805
1807
Juni
August
1868
1868
Juni
Juni
Jänner
1849
1849
1850
1826
1827
14.
1.
August
August
1878
1879
Regiments - Proviant • Meister.
Oberarzt anber v. 31. Inf. -Reg.
zum Pionnier-Corps transferirt.
Gadet anber.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe beim Reg.
O'Reilly Cbevauxlegers Nr. 3.
Major d. zeitlicben Ruhestandes
anber eiugetbeilt.
0. ß. d. Cbar. qulttirt.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
zum Regimeute Hohenzollern
Cheyauxlegers transferirt.
Regimentsarzt 2. Classe anber.
fort.
Unterlieutenant vom Ex propriis
Gemeinen,
silb. Tapferkeits-Medaille 1. Cl.
Unterlieutenant b. 2. Huszaren-
Regimente.
Cadet.
als solcher noch im Regimente.
Lieutenant in der Reserve des
Dragoner -Regim. Carl Prinz
von Preussen Nr. 8 anher
eingetheilt.
als BerufsoMcier z. Regimente
übersetzt.
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794
Namen
Susany, Nicolaus
von
Swoboda, Johann
Swoboda, Josef
Monat
U4
'S
Anmerkung
Swrtnik, Leopold
Freiherr von
Szabo, Anton
Szapka, Franz
Szirmay, Otto Graf
10.
September
1813
1.
November
1813
31.
December
1822
T.
October
1803
11.
November
1805
16.
August
1809
6.
November
1821
19.
November
1830
1.
November
1834
1.
April
1836
8.
Jämicr
1838
21.
Juni
1849
28. September
1852
10. Juli
1855
13.
April
1858
20.
September
1859
1857
5.
October
3.
Juli
1862
1.
November
1858
1.
December
1858
1.
Mai
1859
28.
October
1860
28.
Februar
1742
3.
Juni
1854
August
1854
8.
November
1856
1.
Mai
1859
3.
December
1860
Cadet anber.
Unterlieutenant,
zum 4. Kürassier - ReguDeote
transferirt.
Ex propriis Cadet inher.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Kittmeister 1. Classe.
Major.
OberstJieutenaut.
Oberst b. Kürassier-ßogimente
Graf Hardegg Nr. 8.
Unterlieutenant vom Cadeteo.
ObcrJieutenant.
Regiments - Adjutant.
Rittmeister 2. Classe.
in Civil Staatsdienste übertreten.
Major au her vom Rittmeister
des 5. Dragoner-Rcgimentefl.
zum 5. Kürassier - Regimente
transferirt.
Unter] icutenant 2. Classe anher
V. Militär-Fohrwesens-Corpfi.
Untcrlientenant I. Classe.
Oborl icutenant und Proviant-
officier.
l>ensionirt.
Regiments -Oaplan, qnittirt.
Cadet asseutirt.
Unterlieutenant 2. Classe.
Unterlieutcnant 1. Classe.
Oberlicutenant.
zum 2. Huszaren-Regiffl. transf.
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795
Namen
Monat
cd
»-5
Anmerkung
Szirmay, Franz Graf
JuU
Februar
Tamposch, Carl
von
Taronca, August
Graf
Tattenbach, Con-
stantin Graf
Tau, Franz
Taube, Johann
Tellesch, Josef
Tesarz, Franz
Tesch, Josef
29.
Mai
13.
1.
23.
März
Mai
Mai
16.
20.
Februar
April
Juni
October
Jänner
Mai
JuU
August
October
24.
30.
1855
1857
1779
1784
1790
1791
1837
1838
1778
1784
1785
1809
1809
1788
1805
1857
1865
März
Jänner
September
1816
1828
1829
1860
1862
1865
Gadet assentirt.
Unterlieuten. b. 11. Huszaren-
Regimente.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Cadet.
Unterlieutenant b. 2. Uhlanen-
Regimente.
Major anher vom 2. Carabinier-
Regimente.
Oberstlieutenant,
in Temesvir gestorben.
Unterarzt anher.
zum Feldspitalsstande transf.
Oberlieutenant-Reohnungsführer
vom Fouriere.
als Oricial zur k. k. Hof-Buoh-
haitung transferirt.
Rittmeister-Auditor anher vom
57. Infanterie-Regimente.
fort.
als nnobligater Fourier anher.
Unterlieutenant.
0. B. d. Char. quittlrt.
Unterlieutenant 2. Classe anh.
vom aufgelösten 4. Dragoner-
Regimente.
Unterlieutenant 1. Classe.
pensionirt.
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796
N amen
Monat
1
Anmerkung
Tettenborn, Carl
9.
Juni
1870
Lieutenant anher vom 46. In-
von
fanterie>Regimente.
1.
September
1870
bis i
26.
Juni
1879
Regiments • Adjutant.
1.
November
1870
Oberlieutenant i
—
-
1879
1749
als solcher noch im Regimente.
Thallmann, Her-
Fähnrich.
mann von
1758
1760
Lieutenant.
Oberlieutenant.
8.
Februar
1762
1739
fort.
1
Thevenot, Chevalier
September
Hauptmann anher.
de
—
Juni
1740
fort.
Thomsdorff, Fried-
1839
Cadet.
rich von
11.
Mai
1847
ünterlieutenant.
23.
October
1848
Oberlieutonant.
10.
Juni
1849
1771
in Titel gestorben.
Thoss, Philipp von
Unterlieutenant.
7.
16.
1773
als solcher noch im Regimente.
Thun V. Neuberg,
August
1741
Als Fähnrich quittirt.
Thurn und Taxis,
August
1821
Rittmeister 2. Classe anher ?.
Friedrich Hannibal
Oberlieutenant des 8. Küras-
Fürst von, k. k.
sier -Regiments.
Kämmerer
1.
November
1823
Rittmeister 1. Classe.
24.
6.
October
1829
Major beim 3. Kürassier- Beg.
Thurneyssen,
Februar
1864
Cadet anher vom 5. Kürassier-
Friedrich
Regimente.
9.
März
1864
Ünterlieutenant 2. Classe.
23.
October
1864
in die mexikan. Armee über-
getreten.
22.
März
1867
zurück anher. ,
1.
März
1868
Ünterlieutenant 1. Classe.
1.
November
1868
Oberlieutenant.
1.
Juni
1872
mit Wartegebühr beurlaubt.
1.
September
1873
1
Pension irt.
Digitized by
Google
797
Nam en
Monat
Anmerkung
Tiegel v. Linden-
krön, Maximilian
Kitter
1.
1.
31.
1.
Tiess, Moriz
Tkalcsics, Josef
Tlust^, Josef
Todeschini, Paul
27.
I
1
1
16
2
31
Torkos V. Enese,
Johann
15.
15
1.
6.
15.
10
31.
Juli
Mai
Juli
October
Juni
Jänner
November
December
Mai
Juni
Juni
März
T 0 1 h , Carl von
Tour et Taxis,
Christian Prinz de
la
14.
19.
26.
März
September
Juli
März
April
Jänner
März
Mai
November
März
December
16. Jänner
1846
1848
1849
1854
1856
1850
1813
1818
Cadet.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
pensionirt.
Unterliciitenant.
Unterlieutenant vom Cadeten.
0. ß. d. Cliar. quittirt.
1871
1871
1815
1824
1832
1833
1838
1839
1848
1849
1849
1850
1852
1802
1806
1732
1734
1734
1741
Rittmeister 1. C\, anh. v. Ober-
lieutenant des 10. Uhl.-Reg.
z. 10. Uhl.-Reg. zurücktransf.
Unterlieutenant anher von der
italienischen Armee.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
in Tobitschau gestorben.
Unterlieutenant anher von der
ungarischen üarde.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe«
z. 4. Huszaren-Regim. transf.
zurück anher.
Major beim 4. Dragoner-Regim.
Oberlieutenant.
0. ß. d. Char. quittirt.
Oberstlieutenants - Charge vom
Oberstlieutenant Br. Milckau
gekauft.
Oberstlieutenant-Regim.-Comm.
Oberst-Regimcnts-Commandant.
m. General-Feld-Wachtmeisters-
Charaoter pensionirt.
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798
s
Namen
Monat
•1
Anmerkung
Tourner: siehe
Turner
j
Trauttenberg,Frie-
drich Freiherr von
1.
1.
2.
15.
23.
30.
1.
19.
1.
16.
1.
15.
Februar
1782
1785
1790
1797
1799
1831
1832
1835
1834
1838
1797
1799
1805
1809
1821
1824
ünterlieutenant anher v. Begi- .
mente Prinz von Savoyen '
Dragoner.
Oberlientenant.
Rittmeister 2. Classe.
Bittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Begimente.
Trautvetter, Carl
von
November
Juni
August
Cadet anher.
ünterlieutenant.
m. a d. Char. quittirt
Trenner, Josef
October
April
Cadet anher. '
als unobligat mit Abschied ent-
lassen.
Troeltsch, Carl
Freiherr von
September
Februar
September
August
September
Juni
Cadet anher vom Regimente
Kaiser Chevauxlegers.
Unterlieutenant.
Oberlieutenant
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Troyer, Ferdinand
Graf
1840
Cadet.
Trugler, Martin
Juli
1791
1797
1805
Unterlieutenant
Oberlieutenant
0. B. d. Char. quittirt.
Türkheim, Johann
Freiherr von
1.
23.
August
Juni
1846
1848
1849
Cadet.
Unterlieutenant
0. B. d. Char. quittirt
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799
Nam en
^
Monat
'S
Anmerkung
Turner,' Carl
1840
1842
Cadet.
als soleher noch im Regimente.
Tux, Erast Frie-
1742
Lieutenant vom Fähnrich.
drich von
11.
April
1764
als Capitän-Lieutenant sich ans
Unvorsichtigkeit erschossen.
Tux, Ludwig Frie-
1743
Fähnrich.
drich von
1753
1759
1762
Lieutenant.
Oberlieutenant.
Capitän - Lieutenant.
27.
1763
als solcher noch im Eegimente.
Ullrich Edler von
Juni
1813
ünterlieutenant v. Ex propriis
Helms child,
Cadeten.
Rudolf
6.
November
1821
Oberlieutenant.
25.
März
1831
Rittmeister 2. Classe.
28.
August
1834
Rittmeister 1. Classe.
19.
August
1838
2. Major b. Regimente König
V. Sachsen Kürassiere Nr. 3.
31.
August
1838
als 1. Major anher zurück-
transferirt.
23.
Mai
1844
in den Adelsstand mit dem
obigen Prädicate erhoben.
30.
Mai
1848
Oberstiieutenant.
15.
December
1848
Oberst-Regiments-Commandant.
15.
März
1849
pensionirt.
Ulm von Erlach,
1827
Cadet.
Johann Freiherr v.
15.
October
1829
ünterlieutenant.
1.
Jänner
1832
Oberlieutenant.
23.
März
1839
Rittmeister 2. Classe.
7.
Juli
1841
m. B. d. Char. quittirt.
Ulm, Carl Freiherr
1827
Cadet.
von
1832
1833
Unterlieutenant.
Oberlieutenant.
Ulrich, Johann
April
1705
Lieutenant.
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800
Namen
Ungar, Dagobert Dr.
ürban, Franz
Vairi,
Vasmer, Johann v.
Monat
August
August
1873
1878
1879
December
Juni
März
Juli
April
1832
1834
1733
1852
1853
Anmerkung
Oberarzt auher yom Gamisons-
Spitale Nr. 23 in Agram.
znm Reserve - Commando des
26. Infanterie-ßegim. transfrt
beim 15. Hnszaren-Regimente.
Unterarzt anher.
zum 60. Infanterie-Regim. trtnsf.
Als Hauptmann gestorben.
Cadet vom Aspiranten.
Unterlieutenant b. 5. Dragoner-
Regimente.
Vassie, Josef Cheva-
lier de
1758
1759
Fähnrich.
Lieutenant.
Vasquez, Gustav
Vehlen, Hyacinth
Graf
8.
19
7.
27
1
Mai
April
Februar
Jänner
April
Juni
Mai
August
1829
1831
1833
1837
1841
1846
1847
1717
1717
Cadet.
Unterlieutenant
Oberlieutenant.
Inhabers-Adjutant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
in den supernumerären Stand
übersetzt.
Oberst wachtmeisterssteile erkauft
bei Belgrad gefallen.
Venchiarutti,
Dominik
28.
öctober
April
Mai
December
1864
1866
1866
1866
ünterlieutenant 2. Classe anher
vom Cadeten des 1. Uhlanen-
Regimentes.
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant
in die k. italienische Armee
übergetreten.
V e r g a d a, Jacob
Graf
Jänner
April
1815
1817
Oberlieutenant anher v. croati-
schen Huszaren - Corps.
z. Regimen te Merveldt Uhlanen
transferirt
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801
N amen
Monat
Anmerkung
Vicq, Philipp Franz |11
Freiherr von '
|14
m
Jänner
August
September
1749
1753
1753
Obcrstlieutenant anher v. reda-
cirten fiegimente Styram.
aggregirter Oberet.
z. Regimente Luchesic transf.
Vidomus, Friedrich
Anton
l21
Mai
December
1704
1717
1717
1730
Hauptmann.
0 her stwaohtmeister.
dem Grafen Yehlen seine Charge
verkauft,
gestorben.
; Yiembans
Vitale, Franz Xaver
von
Vitkowitz V. Wit-
ten fei d, Ernst
10.
April
1741
Fähnrich, b. Mollwitz gefallen.
11
November
1801
1805
1809
ünterlientenant.
Oberlieutenant.
wurde er in der Schlacht bei
Wagram verwundet und ist
wahrscheinlich seinen Wun-
den erlegen. Das Eegiment
blieb über sein Eide in.Un-
gewissheit.
Juni
1809 1 Unterlieutenant vom Cadeten.
1810 1 als solcher noch im Regimente.
Vlassak, Wenzel
1. Juni
Mai
August
1873 j Unterarzt anher vom Brooder
I Grenz - Infanterie - Regimente
i Nr. 7.
18761 Oberwundarzt.
1877 ' zum Reserve-Commando d. 53.
Infanterie-Regimentes transf.
Yogelsang, Bruno
Freiherr von
11,
November
November
1801 . Unterlieutenant.
1805 j Oberlieutenant.
1810 gestorben.
Vogt, Josef
1805
Oberarzt
Vollgruber, Franz
1822 Cadet.
51
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802
Namen
Yorselare, Johann
Baptist de
Voss, Albert Frei-
herr von
Voss, Reinhard Frei-
herr von
13.
13
Wadderborn von
Dundi, Josef Frei-
herr
4.
18.
Monat
'S
1766
October
Juni
April
Juni
April
October
October
1839
1842
1842
1844
1847
1699
1705
1710
1711
1723
1725
1727
Anmerkung
Capitän - Lieutenant.
Unterlientenant yom Cadeten.
0. B. d. Ohar. qnittirt.
Cadet.
ünterlieatenant.
0. B. d. Char. qnittirt.
Hauptmann.
Oberstwachtmeister.
Oberstlientenant
Oberst - Regiments - Command.
General-Feldwaolitmeister ; blieb
jedoch Regiments-Commaod.
Freiherm-Titel bekommen.
Inhaber d. Regimentes RabutiD ,
Dragoner.
Wagner
October
1735
1743
Fähnrich anh. vom Reg. ilbaoi.
gestorben.
Wagner, Wilhelm
Freiherr von
17<
8,
1.
1.
Juli
Mai
Juni
Mai
April
1854
! 1855
1857
1859
1866
Cadet assentirt. |
Unterlieutenant 2. Classe. i
Unterlieutenant 1. Classe.
Oberlieutenant
zurMilitär-Gestüts-Branchenacii ;
Mezöhegyes transferirt. I
Wagner, Lambert
19
1.
1
December
Mai
Mai
1863
1871
1872
Regiments -Thierarst anher.
mit Wartegebfihr beorlaobt |
pensionirt.
Weidenfeld,
Eduard Freih. von
31
Wallburg, Johann
Georg von
Mai
October
16
August
1821 Unterlieutenant anher rom £i
proprils Gemeinen d. 4. D«*
goner- Regimentes.
1822
1717
m. B. d. Char. quittirt
Als F&hnrioh bei Belgrad g^ ;
fallen.
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Google '
803
Namen
CQ
Monat
I
Anmerkung
I Waldeck, Christian
Ludwig Graf, k. k.
I Kämmerer
Waidenfels, Frei-
herr von
|2lJ Deceraber
! 2.j October
'29.1 Deceraber
19. März
Mai
1718
1723
1727
1733
1734
OberstUeuteuant
Oberst
Obcrst-Regiments-Commandaut.
Oberst-Keld-Wachtmeister; be-
hielt jedoch das Regiments-
Oominando bis zum
I
Walderode, Johann
Franz Graf
Waleczek, Franz
Wallis, Graf
Wallis, Josef Graf
Wallisch, Eduard
Freiherr von
Wallisch, Cornelius
Freiherr von
1.
10.
1
1
11
15.
1.
19.
16
1.
1.
1,
Juni
März
1810
1810
1694
1705
November
November
1871
1872
Jidi
Juli
November
Mai
März
October
1814
1862
1862
1871
1873
1878
1878
1879
Oberlieutcnant anher v. nioder-
österr. Land wehr- Bataillone.
0. B. d. Char. quittirt.
Hauptmann.
z. Generaladjutanten befördert.
Lieutenant anb. v. Oadet-OM-
ciers-Steilvertreter des 2. Uh-
lanen - Regimentes.
zum 2. Uhl.-Reg. zurücktransf.
Unterlieutenant
Mai
September
März
November
Februar
Mai
Juni
1872
1874
1875
1876
1877
1877
1877
11879
Oberstlieutenant anher yom 2.
Kürassier - Regimente.
m. B. d. Char. quittirt.
Cadet vom Wachtmeister.
Lieutenant vom Cadet-Officiers-
StcUvertreter.
Oberlieutenant mit dem Range
vom 1. November 1877.
Frequentant d. Reitlehrer - In-
stitutes in Wien.
als Oberlieutenant noch i. Reg.
Gorporal anh. y. Feld-Artillerie-
Reg. Kaiser Franz Josef Nr. L
titl. Wachtmeister vom Führer.
wirklicher Wachtmeister.
Cadet.
Cadet - Offioiers - Stellvertreter.
Lieutenant beim Dragoner-Reg.
Freiherr von Piret Nr. 9.
anher zurücktransferirt.
als Lieutenant noch im Rcgim.
öl*
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804
Namen
Walter, Norbert
Wasseige, Moriz
Freiherr von
Watten wyl, Albert
Emanuel Freih. v.
Weber, Anton
Weeber, Josef
Weeber, Johann
Wegner, Emil
Weigert, Johann
Weinbrenner,
Andreas
1.
Monat
November
16. October
1.! November
iJMai
7.
15.
5
September
October
April
^
1699
1842
1839
1845
1849
1850
1852
1860
Mai
März
16., Juni
16. Juni
22.' Juni
1730
21.1 Jänner
27.J Juni
1.1 September
1. December
25. Mai
11
1
16
26.
1.
16
1
14.
16.
1848
1849
1850
1850
1860
April
1865
1866
1867
1869
1870
|1849
il854
Anmerkung
Lieutenant
ünterlieutenant b. Reg. Kress ^
Ohevaaxlegers yom Cadeteo.
1
UDterlieutenaDt anher aus der
lugenienr-Academie. i
Oberlieoteoant.
Rittmeister 2. Classe. '
Militär- Verdienst-Kreuz.
Rittmeister 1. Glasse. ;
zur Arci^ren-Leibgarde tranif.
Fähnrich.
Unlorlieutenant vom Wachtm.
Oberlientenant.
zum 3. Gensdarm.-Reg. transf. ^
Unterarzt anher v. Regimente
Fürstenwärther Infanterie. |
pensionirt.
Cadet assentirt. i
Ünterlieutenant 2. Classe. |
pensionirt. j
wieder eingetheilt. '
zeitlich pensionirt I
Juni I
November i
September
September i
November
August I
Juni
Juni I
November
1821
1821
1825
1831
1834
1841
1847
1849
1850
Silberne Tapferkeits - Medsilifl
1. Ol. bei Teteny als Wachtm.
Unterlieutenant 2. Classe beim
Militär - Fuhrwesens - Corp«.
Gemeiner assentirt.
Oorporal.
Wachtmeister.
Unterlieutenant
Oberlieutenant
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
Major.
pensionirt.
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805
N amen
SP
Eh
Monat
I
Anmerkung
Weisser, Benedict 26.
1,
20,
19.
7.
6.
Welka, Johann
Wellesley, Bern-
hard Beinhard
Wend, Julius von
Wen dl, Franz
Wenkheim, Carl
Friedrich Freiherr
von
Wenkheim, Josef
Freiherr von
Werde, Philipp Frei-
herr von
December
Juli
Juni
Juli
1
20.
16,
9,
I
Februar
März
Juli
August
Juni
August
November
Mai
13. November
April
1850
1852
1854
1859
1860
Unterlieutenant 2. Classe vom
Waohtmei&ter.
Unterlieatenant 1. Classe.
Oberlieatenant.
der Monteurs - Commission in
Venedig zugetheilt
m. Rittmeisters-Charaeter pens.
1849
1849
1849
1850
1849
1851
1852
1856
1847
Silberne Tapferkeits - Medaille
2. Classe.
Unterlieutenant anh. v^. Wacht-
meister des 6. Kürassier-Beg.
bis
Regiments- Adj utaut.
Oberlieutenant.
Waffen - Inspectious - Officier.
wiederum Regiments- Adjutant.
in Civil • Staatsdienste überge-
treten.
Cadet.
1841
1742
1749
1749
1756
1760
1765
1785
Cadet.
Fähnrich.
als solcher noch im Regimen te.
Fähnrich.
Lieutenant.
Oberlieutenant
Capitän- Lieutenant,
als Rittmeister quittirt.
1794
1799
Unterlieuteuant.
als Oberlieutenant bei Mondovi
gefallen.
1751
Fähnrich.
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806
Namen
Wergel, F. S. P.
Werner, Josef Frei-
herr von
Wessely, Wenzel
Wieden, Josef
H
Monat
11.
16
16.
30.
Wielopolski, Paul 26.
Graf
1.
29.
Wiener, Nicolaus
Wild, Heinrich Dr.
31.
Wilstach, Johann
Georg
Wimmer, Alois
Wimmer, Gustav
Juli
Juni
Februar
Juli
Juü
October
Juni
Februar
April
Februar
Juü
October
Jänner
JuH
März
September
Octobw
Mai
Mai
Mai
^
1757
1768
1769
1784
1788
1789
1809
1809
1820
1829
1790
1797
1838
1839
1840
1809
1815
1817
1839
1845
1748
1751
1834
1838
1875
1876
1878
1879
Anmerkung
Hauptmann.
Unterlienten. - Charge gekaoft. i
Oberlieatenant.
Rittmeister 2. Olasse.
Rittmeister 1. Classe.
als solcher noch im fiegimente.
Cadet anher vom 6. CheTioi-
legers-Regimente.
Unterlieatenant
Oberlieatenant
pensionirt.
Unterllentenant
Oberlieatenant
Cadet anher.
Unterlieatenant.
0. B. d. Char. qaittirt
Unterlieatenant vom Cadeten.
Oberlieatenant
zam Regim. CReiUy Chemx-
legers transferirt.
Regimentsarzt anher Tom Ib-|
fanterie - Regim. EnherMg
Albrecht
Stabsarzt in Pest.
Fähnhoh.
Unterlieatenant
Cadet anher.
als anobligat entlassen.
Rittmeister 1. Classe anher t |
Dragoner - Regimente Nioo- ;
laas 1. Kaiser von Boulttd i
(als Divisions-Commandiot). j
Migor.
OberstUeutenant
als solcher noch im Begimeota.
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807
Namen
Wimmer, Alfred
Freiherr von
Winckelburg, von
Winckelmann,
Otto Heinrich
Win kl er, Adolf
Julius
Wintershoffen,
Jacob Freih. von
Wipplar, Ferdinand
Freiherr von
Wirsich, Franz
Wisinger, Carl
20,
1,
14.
5.
19.
Monat
November
Augast
März
Juli
Jiüi
Mai
October
Mai
August
August
October
Mai
Mai
JuU
November
April
April
Mai
'S
1877
1879
1702
1704
1707
1694
1696
1847
1848
1849
1851
1852
1854
1855
1855
1856
1742
1743
1745
1802
1809
1854
1854
1856
1859
1771
1788
Anmerkimg
Lieatenant in der Reserve anh.
vom einjährig Freiwilligen
des 13. Dragoner-Regimentes.
als Lieatenant noch in der
Reserve des Regimentes.
Fähnrich.
Hauptmann.
als solcher noch im Regimente.
Hauptmann.
als solcher noch im Regimente.
Cadet V. Ex propriis Gemeinen.
Unterlieatenant.
Oberlientenant.
pensionirt.
reabitrirt
bis
Proviantofdcier beim Armee-
Corps - Oommando.
Rittmeister 2. Classe.
pensionirt.
Fähnrich.
Jjieatenant
als solcher noch im Regimente.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
Unterlieatenant 3. Classe vom
Regiments-Profossen.
Unterlieatenant 1. Clatse.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe bei Stabs-
Dragonern der IV. Armee.
Regiments - Chirurg anher vom
Carabinier - Regimente Graf
Aithann Nr. 2.
pensionirt.
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808
Namen
Monat
Ajunerimiig
Witkovich, Franz
Wittgenstein, Carl
Graf
Wittmann, Mathias
Wodniaosky, Job.
Freiherr von
Wodniansky von
Wildenfeld, An-
ton Freiherr
Wodniansky von
Wildenfeld, Jos.
Freiherr
Juni
1809
1810
Jänner
August
December
Juni
12. Juli
23
2.
1
8.
Februar
September
August
September
Februar
September
1797
1801
1805
1742
1751
1753
1758
1764
1767
1779
1785
1788
1789
1790
1796
1800
1805
Febraar
September
1805
September
1809
Mai
1822
Februar
1831
Juli
1832
1790
1791
1792
Unterlieutenant vom Cadeten.
cassirt
Unterlleatenant.
Oberlieutenant.
0. B. d. Char. qnittirt
Regiments -Adjutant t. Wacht-
meieter.
noch Regiments -Adjutant
Lieutenant
Capltan - Lieutenant
Hauptmann Escadrons-Comiiiaih
dant.
seine Charge verkauft
Rittmeister 2. Classe anher vom
Regimente Trautmannsdorff-
Kürassiere.
Rittmeister 1. Classe.
supernumerärer Major.
wirklicher Mig'or.
Ritter des Militar-Maria-Thece-
sien - Ordens.
Oberstlieutenant.
Oberst-Regiments-Commandani
General -Major.
Oberlieutenant anher v. Regim*
Wallisch-Kürassiere.
Rittmeister 2. Classe.
als solcher noch im Regimente.
Unterlicutenant neu ersetzt.
Oberlieutenant.
Rittmeister 2. Classe.
Rittmeister 1. Classe.
pensionirt.
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809
Namen
Wöllwarth, Frie-
drich Freiherr von
(Deutscher - Ord. -Ritter^.
Wohlrab, Johann
Wolfram, Franz
Wolkenstein, An-
ton Graf
Wolkenstein, Carl
Graf
24.
23.
18
28.
28.
16.
9.
15
1.
17
8,
22.
27.
24
Monat
August
September
Mai
September
April
December
Juli
October
Februar
Mai
Juni
December
November
Februar
August
Juni
Jänner
August
'S
1790
1796
1796
1798
1838
1844
1848
1851
1852
1850
1852
1854
1854
1855
1856
1859
1864
1766
1767
1769
1773
1777
1779
1851
1851
Anmerkung
Rittmeister 2. Classe (später
wegtransferirt.)
2. Major anher vom grossen
Generalstabe (Armee d. F.-M.
Graf Wurmser).
wirklicher Major,
zam RegimeDto Mak-Ktirassiere
transferirt.
Unterlieutenant v. Wachtmeist.
Oberlieutenant.
Eittmeister 2. Classe.
Eittmeister 1. Classe.
pensionlrt.
Unterlieutenant 2. Classe anher
vom Wachtmeister des Eeg.
Carl Ludwig Chevanxlegers.
Unterlieatenant 1. Classe.
Oberlieutenant,
zur Stabs - Dragoner - Escadron
transferirt.
von der aufgelösten Stabs-Dra-
goncr-Escadron zum Eegim.
zurücktransferirt.
Adjat. b. G. -M. £r. Lauingen.
Eittmeister 2. Classe.
pensionlrt.
Unterlieutenant.
Capitän - Lieutenaut.
Hauptmann 2. Classe.
Eittmeister 2. Classe.
Eittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Eegimente.
Cadet assentirt.
Unterlieatenant b. 5. Kürassier-
Eegimente.
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810
Namen
Wolsky, Casimir
Woschitzkj, Fer-
dinand
EH
23.
Wotypka, Alexan-
der Dr.
Wratislaw von
Mittrowitz, An-
ton Graf
Monat
Augast
September
I
Anmerkung
Jänner
Juli
Mai
April
October
1813 Unterarzt anher.
1706
1838
1839
1749
1751
1758
1760
1769
Lieatenant.
Oberarzt anher vom Infanterie- ^
Reg. Prinz Hessen-Hombarg. '
als Regimeutsarzt zum 44. In-
fanterie-fiegimente transf. [
Fähnrich.
Hauptmann.
Mig'or.
Oberstlieutenant.
quittirt.
Wratislaw, Pro-
cop Graf
19
Mai
1757
1764
1765
1767
Caplt&n- Lieutenant anher tob
Lieutenant des Regimentes
Erzherzog Josef Dragoner.
Hauptmann.
Hauptmann fiscadr.-Conunand.
als solcher noch im Regimente.
WülknitZi Freiherr
von
23.
10
April
Juni
April
1736
1739
1741
Hauptmann, bis
Adjutant beim Regiments -In-
haber, Herzog Carl Alexander
von Württemberg.
Major«
bei Mollwitz gefallen.
Wünsch, Franz
1.
29
Februar
März
1831
1836
Unterarzt anher.
«. Regim. Fitzgerald - Che?aux-
legers transferirt.
Würsching, Carl
Josef Freih. von
Mai
Jänner
JuU
1753
1758
1759
1772
1773
1778
1789
F&hnrich.
Unterlieutenant.
Oberlientenant
Hauptmann 2. Classe.
Rittmeister 2. Classe. ,
Rittmeister 1. Classe. |
als solcher noch im Regimente. |
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811
Namen
Württemberg,
Eberhard Ludwig,
regierender Herzog
Ton
Württemberg,
Carl Alexander,
regierender Herzog
von
Württemberg-
Neustadt, Carl
Rudolf, Herzog,
Administrator der
württembergischen
Lande
21.
Württemberg-
Stuttgard, Carl
Eugen, regierender
Herzog von
21
23.
24.
Monat
November
October
Februar
März
April
November
'S
1713
1733
1734
1737
1737
1740
November
März
October
1740
1744
1793
Anmerkung
Feldmarschall nnd Regimenis-
Inhaber.
gestorben.
Feldmarsoball nnd EegimeittB-
Inhaber.
gestorben.
Feldmarsohall und Regiments-
Inhaber.
¥regen vorgerückten Alters anf
seine Inhabers - Rechte ver-
zichtet.
Landprinz und Regiments - In-
haber,
regierender Herzog,
gestorben.
Württemberg-
Stuttgard, Lud-
wig Eugen, regie-
render Herzog v.
November
Mai
1793
1795
Regiments - Inhaber,
gestorben.
Württemberg-
Stuttgard, Frie-
drich Wühelm Carl,
£5nig von
17
23.
25.
1.
13.
December
September
Februar
Jänner
April
1795
1797
1803
1806
1809
Erbprinz u. Regiments-Inhaber,
regierender Herzog.
Kurfürst.
König, bis
Regiments - Inhaber.
Wurmb, Emil
13.
16.
Mai
Jänner
1859
1860
Unterlieotenant 2. Classe vom
Oadeten.
0. B. d. Ohu. qoittirt.
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812
Namen
Wurmb rand-Stup-
pacb, Emil Graf,
k. k. Kämmerer
Yoanga, Miecislaus
von
1.
14.
1
Monat
Februar
December
Juni
März
'S
1867
1876
1853
1854
Anmerinmg
Rittmeister 1. Claese anher t.
Regiinonte König y. ßM^sen
Kfirassiere Nr. 3.
mit Majors - Gharacter pension.
Orden: J. O.-R.
Cadet anher vom 1. Hosxiren-
Regimente.
Unterlieutenant beim R^gimente
Sayoyen Dragoner Nr. 5.
Younga, Boleslaus
von
10.
1.
1
6.
28.
JuU
Juni
Mai
Mai
October
1854
1857
1859
1859
1860
Cadet assentirt.
Unterlieatenant 2. Classe.
Unterlientenant 1. Classe.
Oberlientenant.
m. B. d. Char. qulttirt
Zaklika, Ladislans
Bitter von
26.
1.
5
21.
Jänner
Juni
Mai
September
1858
1858
1859
1860
Cadet anher vom 1. Husxaren-
Reglmente.
Unterlieutenant 2. Ciasse.
Unterlientenant 1. Classe.
0. B. d. Char. quittirt.
Zaklika, Zdislaus
Bitter von
Zambrini, Adolf
9.
1
16
September
Mai
December
1858
1859
1859
Cadet anh. ans der Cavallerie-
Schulo in Weisskirehen.
Unterlieatenant 2. Classe.
m. B. d. Char. qoittirt
März
December
1828
1828
Ex propriis Gemeiner tniier.
als nnobligat entlassen.
Zasse, Louis de
October
1809
Unterlientenant anher v. Regi- |
mente Kaiser Kfirassiere. i
Zawadski, Csgetan
von
1788
1791
Unterlieatenant.
als solcher noch im Regimente.
Zawadski, Metzes-
laus von
4.
28
Juni
Februar
1830
1881
Cadet anher.
als nnobligat entlassen.
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813
Namen
ZdraSilek, Eduard
Zdraiilek, Josef
Zech, von
Zech, Franz Freih.
von
Monat
JuU
Mai
October
August
November
November
'S
1867
1868
1869
17.
11
Zecher, Paul
31
Zeh entner, Jacob
Graf
Zellner, Johann
22
Zenetti, Ferdinand
Marquis de
Zenone de Castel
Ceriolo, C^sar
Conte
Mai
November
Juni
1869
1869
1871
1742
Anmerkung
Unterlleutanant 2. Classe anh.
V. Militär -Fohrwesens-Corps.
Unterlientenant 1. Classe.
pensionirt
Cadct- Wachtmeister anher vom
Cadet- Feldwebel des 65. In-
fanterie -Eegimentos.
Lieutenant.
znm 1. Huszaren-Kegim. transf.
1790
1797
1801
1805
1811
Mai
Jänner
August
August
1
1.
1.
15.
November
August
November
September
1805
1807
1742
1749
1779
1786
1804
1808
Als Lieutenant bei ßaslau ge-
fallen.
Unterlieutenant
Oberlieutenant.
Bittmeister 2. Classe.
Bittmeister 1. Classe.
m. Majors-Charaoter pensionirt
Unterarzt.
als unobligat entlassen.
Fähnrich.
Lieutenant
Unterlientenant
m. B. d. Char. quittirt.
1868
1874
1875
1878
1879
Unterlientenant anher aus der
Ingenien r-Academie.
0. B. d. Char. quittirt
Oberlieutenant anher.
bis
dem k. k. Generalstabe zuge-
theilt.
Bittmeister 1. Classe.
als solcher noch im Begimente.
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8U
Namen
Zeppelin, Ferdinand
Freiherr TOn
Monat
1796
1801
Anmerkung
Bittmeister 2. Clane.
Rittmeister 1. ClMse.
Zerboni di Spos-
seti, Witt. Ritter
von
1825
Gadet
Ziegelmayer, Josef
Februar
September
1790
1790
1792
Befiments- Adjutant t. Weekt-
meister.
UnterlientenftBt.
als solcher noek im BegimeDte.
Ziegessar
1740
Lieutenant.
Zielinski, August
Bitter von
März
Juni
1865
1866
Gadet assentirt.
znm 4. Uklanen-Begim. trantt
Zurakowski, Josef
von
Juli
Mars
1825
1828
1831
Gadet
Unterlientenant
casslrt
Zweigard
Juni
1758
1768
ProTiant- Meister.
als solcher noch im Begimeate.
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