REYNOLDS HISTORICAL
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fiftifiiiiÄTr P(jblic
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- 3 1833 01424 2777
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öefcbiditsblätter
ber
NieberrächpTcijen Familie Rofdjer.
■CO
Pon
Dr. jur. Theobor Rofdier,
= fjannooer. '
f) anno wr 1909.
Druil( tri G ü Ij rn a n n ftJi e 11 Dudj&rudcercl
N
i
koscher, oi Äaxony, family
791IY:
H03Cber. Theodor
Oescrftehtsblätter der nieaersacnsl-
schen Familie Röscher. Hanover, uöh-
Acce^sion
mann sehen, 1 909.
Vol. Cop. Qranci i
Acc^ion
Vol. i Cop. (Branch
'J....C Uü
I6S-34G- INV. '57,
Dortoort.
Seitbem ia? ^892 meine Schrift „§ur (Sefdndjte ber Familie
Kofdjer m Hieberfad?fcn" einer befdjränften (Öffentlid?feit über*
geben fyabe, finb J7 3a^re vergangen.
&ud? bie (S-efdn'cfyte einer einzelnen Familie ftefyt nicfyt (tili —
roofyl bie heften ber bamats nod? iebenben (Seneration finb fyeute
ins (Srab gefunfen, nnb immer mefyr beginnen bie Otiten einem
neu fyeranmadifenben (Sefcfrledjt piat, 311 machen.
21ußcr bem faufenbeu löebfturd ber §eit tiahen aud? bie
(Ergcbuiffe meiner iirjnnf dien fortgefctjten ^-orfdiungen in betreff
ber älteren Derljältniffe ber ^amilie oftmals bm iDunfd? in mir
rege gemacr/t, t>on jener Schrift eine r»crbefferte unb t>ermefyrte
Auflage erfd^cinen 3U letffen. ^erufsgcfdjiäfte, Kranfrjeiten unb
anbere Urfadjen Ijabcn fid? tnbes bem plan einer völligen Heu*
bearbeitung bes 23ud}es fyiubernb in ben Weg, geftellt. 211s
unoollfommenen «Erfatj biete id? ber Familie unb fonftigen
3ntereffenten biefe Slättcr, beren £eftüre eine Kenntnis ber
vorerwähnten, im Hadifolgenbcn fru-3 als „^amiltenbmf»" 31t
3Üicvenben Sdjrifl 3111- l">oraiisfefjung Ijat. Wögen bicfelbeu einem
(Epigonen, berfid;» mit frifdjer Kraft einer fold?en Heubearbeitung
unterer;:, babei oon ZTutjen fein.
f)annooer, im £?erbft ^909.
Dr. Cfyeoöor Hofd|er,
3uftt3rat.
(r
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-J)
I.
6eorg nibredit Rofctjer unb fein fjaus
am Berge Tlr. 35 in Eüneburg.
IDenu man bon ben Söa^nljöfen Süneburg? fommenb üon bet
^Uteubrüdertorfeite l)cr bie alte Salinem imb .fjanjeftabt betritt, gelangt
man nacrj ilberfdjreitimg ber Ilmenau bei ber majeftätifdjen ^ß[arr=
firdjc 51t St. $ol)anni? auf ben (&anb, ben größten unb fd)önften ^>ta|3
ber ©tabt. 9?ed)tcr .^anb groeigt bom ©anbe bie ©trafje „9(m Serge"
ab, unb f)ier finben roir unter Ter. 35 an ber ßefe ber Gonbeutftrafse
ba$ feit länger at? einem 3a^rY)urtbert im 23e[ij3 einer gamitie Stalle
befinbtidje §au§, meldje? öorbciu meinem llrgrof^oater öeorg (Jürgen)
^llbredjt sJio|d)er getjört fyat unb oon beffen galjlreidjeu 9?ad)fommen
a!3 ba§ ©tammfyau? ber ^amÜie 9iofd)er angefprod)en roerben barf.
(Jy ift ba$ lebte Überbleibfet be? ehemaligen ^rämonftratenferflofter?
311m .freitigeutal, ba? bereite im $cfyxe 1385 erbaute ^ropfteigebäubc
beweiben, unb fjeute mof)t baZ ältefte s4>rinaii;aii5 Lüneburg?. Sie
Ur|pruug^ge[djidjte be? §aufe» fällt mit ber gleichseitigen ©efdjidjte
beä genannten ß (öfter? jufammen. Sa? ftloftcr 511m §etltgental mar
aufjertjalb ber ©tabt im ^aljre 1314 51t ftirdjgefterfen geftiftet unb bon
bort 1319 uad) ©iebeling?borftel, bemnadjft ^ciligental genannt,
berfegt. ?fuf betreiben feines" tatfräftigen tropfte? Ctto ftülsing au?
tilgen fiebelte ba? SUofter 1383 nad) Lüneburg über, roo e? bereit? auf
beut ©elänbe groifdjen ben heutigen ©trafen 2(m Serge, 2Banbfärbcr=,
doiment* unb <pabcnftraf]e ein (SnmbftüdE befafj unb eine Stirdjc ex*
baut Ijatte.
ÖHngefdjaltct mag l)ier roerben, baf} bie Drt^bejeidjuungen 9Cuf
bem ©aube unb 9(m Serge bereit? im alten Sarboroief: borrommen
— 6 —
unb nadj beffen 3er[Törung burd) ^einlief) bcn £ött>en im ^a'fyre 1189
Don bort nndj Süneburg, roefdjeä bic (Srbfcljaft ber ^crftörten ©tobt
antrat, übernommen (ein tuerben. 2(n ber Söanbfärberjtrafee rourbe
eine (1571 tum ben (ycwaubfdjneibcrn ober £ud)I)änblern angelegte)
Färberei betrieben. Sie Gonüentftrafje fiu)rt üjren Tanten üon bem
blauen ßonbent, ber bort befinblidi geroefenen Weberlaffung ber blau
gerfeibeten SSeginen, jener Saienfcrjtoeftern, bic wir an ber öjrenge be§
9?cformatton»geitalters fo bjäufig in 9Jorbbeutfd)tanb unb in ben Stteber*
lanben antreffen. 2)er State ber ^aüenftrafte enblid) Wirb fid) burd)
bic sJtä()e ber ^mmiyfirdje ernaren.
1>er feierfidje Singug be3 ittofici» in Lüneburg ging im 93eifcin
bcö fianbe&jcrru, bei iperjogä Sflbtcdjt, oor fid). ßinen eifrigen ftörberet
ber Verlegung in bie ©tabt fanb Vai^ing aufeerbent au bem 9fate.
^uöbefonbere mürbe fie üon ben beiben iljm eng befreunbeten Söürger*
meiftern ^iebrid) ©pringiutgut unb ^oljanu Sänge begünftigt. £n
unmittelbarem ?(nfd)Iufr an bcn Smgttg mürben auf bem ermähnten
©cfänbc — tueldjeS beut ftlofter, foweit e.§ ibm nidjt bereite geborte,
turnt 9iat übereignet mürbe — neue ftfoftcrgebä'ube auf gefüllt, barunter
and) nörblid) üon ber netten ,uird)c eine 2M)nung für bcn ^ropft, baS
f)icr intcreffiereube §au§, unb bereit! im ^atyre 1385 tonnte Te^tereS
eingeweiht werben, wäbrenb bie angrengenbe neue ftirdje im gafjre 1391
uottenbet murbc. ^itfging felbft I)at uu§ burd) Stufäeiajnungen, Weldje
burd) Seibniä ber 9tod)toelt überliefert finb, eine S3efd)reibung alter
biefer Vorgänge Irintcrlaffen (Dtto ßülging, Narratio de fundatione et
translatione monasterii sui in Luneboreh bei Leilmiz, Seriptores rerum
Brunsvicensiuni 1 1 363 flg.). teuere ftorfdjungeu lniben bie (öriinbe
für bflä lebhafte ^ntereffe ergeben, meld)c§ bie ©tabtoerwattung ber
Überfiebelung ber ^rämonftratenfermöndie naef) Lüneburg entgegen*
brachte, ©ie finb §u fudjen in bem SBunf'dje be3 DiatS nad) ©rünbung
einer unter feinem ©influft ftebenben neuen ©djule, ber fid) ba<3 itfofter
int Saljre 1395 unterzog. 23i3 barjin batte in Süueburg eine gclel)rte
©d)ute nur bei bem ariftofratifdjen S3encbi!tiner!lofter 511 ©t. Mäpelte
beftanben, WeldteS in biefer Segierjung, gefügt auf ein ^riüileg ber
^erjage Otto unb Söifljelm, ein Monopol beanfprudj'e. ©te ©rünbung
ber ftonfurrenafdniie be3 ffofterS <peiügental gab 9(nfajs 31t einem
langwierigen unb erbitterten ^ro^effc üor ben geifüicbcn ©cridjtcn, ber
formell äwifdjen ben beibci; Mtöftern, in 3Birflid)?eit aber auf Joe! reiben
beS Sfmeburger 9fatö im ftntcreffe ber tum il)in beantworten Srind* '
- 7
frei()eit, geführt mürbe. %m Saufe bie[eö ^tojeffeS, in bem bet SRof
bcn froren 2(nfprud) erbjob, „alles irnb jebeS ein- unb aufsuridjten, mal
bem ©emeinmorjt ober ber Stärfung bei ©otte£bienfte§ bienen folle",
unb babci behauptete, „baft e3 ben ©dmlaren unter [einen 83ürger§»
fintetn ton SfltetS freiftefje, fid) in ©rainmatif, in anberen SSiffen*
fdjaften, [omie in ben {djolaftifdjen Sefyrfärfjern, je nad) bem (Srmeffen
ber ßltern, an jebem beliebigen Döe unterridjten 3U (offen", unb in bem
er jur Vertretung biefe* Stanbpunfte? ben WatSfdjreiber $tnrif ftufc
und) Dann faubte, nerfiel boä illoftcr §ciligental bem päpftlidjen S3ann-
flud)e, ber altcrbing3 fpäter §urüdgcuonnneu mürbe. "Sie com Sßäpft
betätigte Crntjdjeibung ber geiftlidjeu ©eridjtc fiel in jeber SBegiefiung
gegen bnä silofter <öei(igeutat au» unb mürbe bemfelben bie ©crju'efjung
feiner neuen ©djule oufgegeben. Srofcbem T)ot bie ©dnile nod) längere
3eÜ beftaubeu, bo ber »uit beut Mfofter feinen Söciftanb Uefj unb md)t
fomoi)I, um gerabe biefe -Sdnile 311 erbalten, fonbern um i>a$ ermähnte
äJlowpol 311 bredjeu, ben Mampf fortfebte. Unb biefen Mampf bat er
tum bcS 2lu3ganfl§ jene» Sßrogeffe» 51t einem fiegreidjen (Snbe geführt,
inbem er 14UG mit bem oiiy anberen GJrünben gefügig gemorbeneu
Wictjaelietlufter einen SSergteid) obfdjtoft, in metdiem bem 9iate ba»
3icdjt eingeräumt mürbe, fo biete ©dnilen 31t errieten, als it)m an*
gemeffeu erfdjcinc. ®ie golge biefey SSergleidj» mar, haft ber diät,
meldjer iughrifdjeu ba§ ^atrouatredit über bie go|annMttf)e erlangt
baue, im orgauifdjeu ßitfamraeiüjang mit biefer ba§ nod) bjeute aU
ftäblifrije gefyranjtalt blül)enbe ©himtafium ^obanneum grünbete,
mobingegeu bie £ciligentaler ©dnile einging.
3«T ;>eit ber SU'fonitation tonten bie biernad) fdum fo engen siV
Hebungen 3>i>i]d)cu bem 3ial unb bem Mloftcr Meiligenlal nod) immer
inniger gemorbeu. Sa* Mlofter mar iubc» uerfdjulbet unb Herfiel im
ga$re 1530 ber 91uflöfuug, obme bafs es fid) — im Qkgenfah 31t hen
übrigen £üncburger fi'löftern — ber (Sinfüljrung ber neuen fieljre miber=
fefct bjatte. SDie bamat» nur nod) oorfjanbenen bier Sflöndje übertrugen
im genannten §cil)xc gegen öemäljruug tion Scibreuten ben gefamten
Mlofterbefü) bem SRflt ber £labt 311 (Eigentum. 3)cr Saubcötjerr .'per^og
Grnft ber Söefcnner erljob gegen biefe Übertragung (Sinfprud), unb im
,>l)re 15G2 ucrglidjcn fid) £anbc»f)crr nub 9tat babjn, büg febterer bcn
in ber Stabt, iusbefonbere ben Slifi 23crge gelegenen (yrunbbefib, elfterer
bie a neuartigen Söeji£ungen be3 Mlofterö erhielt, namcntlidj bai 311m
fanbtngsfäbineu (mit erhobene fteiligcntal, momit ber ^erjog feinen
— 8 —
ftnnäter SRöftet belehnte, bcffen Sfatdffotnmen fidj nod) gegenwärtig int
SScfijje bc3 QMity bcfiubcu. 2)et 9ml traf über bic üjm angefallenen
Stloftergcbäube atäbafb Verfügung. S)ie Siirdjc mürbe profaniert unb
ift, JoDicl befannt, nie mieber gum QwtteSbicuft benutzt, Sie übrigen
Sauten mürben glcicr) ber Slirdje ftäbtifd;en ^ntereffen unb — ma3 in
Lüneburg äiemlid) auf ba§felbe rjinauelief — ben ^ntereffen ber Saline
(Süt^e), auf meldjer ber 25or)lftanb ber Stobt berubte, fowie ber mit bem
Satincnbetriebe gu[ammcnt)ängenben bürgerlichen QJeroerbe bienftbar
geniadjt. Cin Seit ber öebäube, mSbefonbere awdj bie <J5ropftci, «mibe
bonialy (etma um 15G4) an Bürger berriujjert; bie ttirdje würbe gteid)
einer Wngatjl ber übrigen Slloftergcbäube 51t Satäfpeidieru eingerichtet,
bie an Spebiteure unb anbere SSürget nermietet mürben.
1718 mürbe ba$ ftirdicngcbäube im ^ntcreffe ber Salämagagine
nod) mit einem neuen Sadje oerfeljcu. Sc^tcreö mürbe im ^atjre 1800
burdfj einen Sturm abgebest, unb ba bie ücränbertcn Sßcrbjältuiffe ber
Saline feine Satsfpeidjer mel)r erforderten, mürbe bie Stirdje im .^aljre
1801 an einen ÜDcaurermeifter auf 9(bbrud) oerfauft. 3hif ben Krümmern
bcrfelbcn mürbe im Safere 1819 ba3 bon <pinüberfdie, nacbmaB bem
@el). SanitätSrat Dr. Söget gehörige fQ<xv& erbaut. 3(n ber Sübmanb
bes un5 intereffierenben alten ^ropfteigebäube3 %m Serge SJJr. 35, nadj
bem 93ögclfcf)en §aufe 51t, erinnern nod) Ijeute beutlidje 5(nfä^e üon
gotifdjen Spitzbogen an bie ehemalige 9?ad)barfd)aft ber abgebrochenen
Sfoftetrtrcr)e unb bei früheren ßreuggangS. 9tud) ba» §au§ üftr. 35
felber meift nod) gegenwärtig gotifdie örunbformen auf. Surd) ba5
fpitsbogige portal gelangt man bon ber Strafte auf eine große Siele,
mie fic für alte fifmeburget Käufer cTjarnfieriftifcr) i[i, unb in meldje in
nacbgofifiliei ^eit mätcrifdje (Materien eingebaut fiub. Seit hinter*
griiub ber Siele bilbet ein gemalt ige-?, bie gniije S26anb uad) bem £ofe
einnel)menbey genfter. $m 17. $nr)rJmnbert Ijat bie Stenaiffance in
bem alten gotifdjenSau it)ren Ginäiig gehalten. 2(113 biefer^eit flammen
bie funfibolt gearbeiteten Spfoften be§ erwähnten Sielenfenftery, an beut
mittleren <ßfoften finbet fidj bie Qat)re§3at)l 1637. $on ber Siele au»
fii^rt eine 9ienaiffancetür §u einem angrenjenben 3iniT7lt r- 8n einem
anbereu, ebenfalls neben ber Siele gelegenen iteineu $i unter oerbirgt
fid) eine Selien§mürbigfeit Süneburg§, eine and) bic ^aljrcsgnr)! 1G37
tragenbc braäjtboue Studbecfe mit Sarfiellungen auf t>er bibüfdjeu
©efffjicrjte. ginc Vlbbilbttng ber Siele fiubel fid) in meinem Tvamiliem
bud)c unb rüfjrt bon bem SUcntcr Otto grüßen ()er, in beffeu imueburger
— 9 —
©rmenbitd) bic 3cic^uunÖ Qfcicfjfatl^ Sdifnatjme gefuubeu Ijat. (Sine
nnbcre IPfoitbung ber .ftausbiefe gibt fet^off auf Safe! XII im bierten
(ba3 ftürfieutum Süneburg tjetjanbclubcn) Süanbe [eines Sßerfeä „Shmft*
benfmate itnb SHtettüther im Spannoberfdicn" (§annobcr 1877). gn
biefem Sßcrfe Ijeißt e§ ((Seite 201) über bie erroärjnte "Siele: „Sie ©tue!*
beefe Jjat bei 6,72 m Sänge unb 3,07 m breite 11 größere aefiteefige
■gelber, bie nad) beiben Stiftungen t)in mit Heineren oblongen Füllungen
roed)feln. Se|tere finb borgugsroeife mit fjrüdjten, bereingelt aud) mit
einem SSruftbtlbe ober einem ©ngefölopfe gefcfjmücft, bie größeren
gelber bagegen enthalten ftar! bortretenb gearbeitete fyigurengruppen,
gum Seil mit Angaben bon SJibelftelten. Sie Figuren berraten foroofjl
in ben naeften Seilen als aud) in bem fließenben galtentourf ber Qte*
nuinber eine SMjiertjanb." Sie ermahnten 11 größeren gelber Reiben
folgenbe Sarftetlungeu: 1. GHuc ©nippe, bejeidjnet mit ßueae 8 (tß&
ging ein (Säcmami ouö 311 faen feinen Samen"). 2. Sine teüiueife gcr^
üörte (Gruppe, üon ber ein fdjlafenbcr ttnabt mit Sanbubr unb Soteu*
topf fiditbar ift. fön bem fletnen £yclbc gruijdjen 1 unb 2 eine 23afe.)
3. (guufdjen sioei grutf)tfrücien) Scr reidjc SÜiann unb ber arme £030™?,
begeidjuet mit ßuc. 16. SiefeS ftelb trägt bie ^tejjo^l 1637. 4. SOfojfy 18
(„Sa? §immelrcid) ift gleid) einem Könige, ber mit feineu ftnedjten
redjnen »wollte. ") 5. SJcatI). 20. („Sa§ ^immelreid) ift gleid) einem §au§=
bater, ber am borgen ausging, Arbeiter 311 mieten in feinen SBeinbcrg.")
(§n bem Keinen gelbe giuifdjen 4 unb 5 ein gmdjtftücf.) 6. (gmifdjcn-
3»uei jjefberit mit geflügelten Gugelbüfteu) Ser Äöuig, ber gut §ocli3eit
einlaben läßt, be-jeidjnet mit SUtatt). 22. 7. diue mit ^sor). 4 begeidjnete
©nippe; ber $into'ctä ift niclit oeiftänblirf), bie Sarftelluug beutet biel*
inelir iiuf £in\ IG 9Ser3 1—9 (Ser mtgeredjfe £au*rjalter — „Gdjreibe
fing? fünfzig!"). 8. 2uc. 10, ber barmfjergige Samariter, (^rotfdjeu
7 unb 8 ein ^rudjtftücf.) 9. (groifdjen sroci gelbem mit einer SDiana
unb einer männiidjen SBüfte) Suc. 18, ^bjarifäer unb Zöllner. 10. (?ine
balb gerftörtc ©ruppe. 11. (Sine teilroeife getftörte ©nippe, bon ber
ein 2lffe mit einem 2(pfcl fiditbar ift. ($11 bem Seinen treibe jhrifdjen
10 unb 11 ein unbefauntes SBoppcn.) ^fjotograpfnfdje SSiebcrgaben
ber eisernen gelber finb 1895 auf meine ^eraulaffung (üon £ittjr
©ebrüber in Süneburg) gefertigt unb befinbeu fidj in meinem Söefifce.
2(ud) bat im auftrage ber <pauuubcrfd)en ^robingialbcnualtung I)crau3*
gegebene SBerf „Sie ifunftbenfmäler ber ^rouinj Mannober" gibt in
bem bie Staut i'i'meburg berjanbetnben Söanbc ©. 328 inib 329 $\b*
— 10 —
bitbunQcn ber keife; (Sbenbafelbft finbet fiel) 6. 326 eine Mbitbung
be§ §ofgicbel§ be3 gauftö.
©corg Srtbredjt 9iofd)er bat bä§ $an§ geerbt bon [einer Butter,
ber (Stettin be§ Hauptmanns gotjann 9flbrecf)t SRofd^cr, C£-ii[abetr)
tiatrjarine geb. trüget, unb bte[e mieber war bic 9fed)t3nadifolgerin
ir)re3 SSatetg, bc§ epebiteurS Jürgen (®eorg) trüget. £n meiner
SBetfe leitetet baZ Qkuubftücl erworben, ergeben betriebene im 33efike
be§ ieiügen .ftamScigcntümerä Staate bcfinbtidie Urhmbcn, beren 3nr)att
an getoiffe im 3mmobtÜarberfef)t noer) bente 311 beobad)tenbe ©e*
uflogenbeiteu erinnert. Saut Kaufbrief bont 17.3>eäentbetl715 betfauft
Strato @obl)te, be§ ©utcjetS ^afob SapmannS äBittöe, btt§ auf bem
öerge nn ber gonbenfftrafjen*©cfe nirtje bem §eüigental belegene $au§
für 2500 Sater Muraut an goddjftn (Sbettng nn beffen nid)t genannten
Auftraggeber. SfaS ber Urfunbc ergibt fid), baft auf bem ©ruubftücf
borljer Färberei betrieben mar, ruat)rfc[)cinticT) im 3ufamment)ang mit
einem betriebe au ber Benachbarten 2öanbförber|rrü|e. (Sbelingä
Auftraggeber mar offenbar ein 23öttd)ermcifter £embrfe, beim taut
«ertrag bom 24. ^ebruar 1716 bcrfnttft Steiftet factum Sembcfe,
Bürger unb Sat^tonncnbüttdier, metdjer ba§ ©runbftücf üon 33at)rtmann§
mtioe errjanbclt, babüri baö Sott>er$au3 mit bem im £ofe unb an ber
(Seite ber Gonbcntftrafec fterjenben langen ©ebäube (49 %\$ lang unb
2 Etagen bod)) famt ©arten unb feof nebft barin befinblirijen brei ©als»
räumen, Soriueg nfm. für 1960 £ater Garant miebetttnt au etjttfttan
iöutajarb Stöeber, rcäfjrenb Sembrfe ba§ alte prbefyüsS, ^ferbeftaU
unb gotsfdjeune 311 feinem (mabrfdieinüdi an ber SSaubfärberftrafje
belegenen) ©crofe behielt. $ie Sertjattniffe ber beiben ©runbpcf&eue
^neinanber merben in ber Urhiube einget)enb reguliert, ^n einer wetteren
itrfunbe bom 17. 3lügufi 1716 erllärt Gtyrifttan SurtfjOtb 9Heber, ha^
er bat SforbertjauS nidjt für fid), fonbern für feinen ©djtoager, ben
g-aftor Jürgen JTrügcr, gefauft tjabe. $n einer Dom Gtabtfefrctär
g-. ©. SSüttner getriebenen tateinifdjeu ^ergameuturfunbe bottt
28. April 1716 enb(id) befd)eiuigen Söütgermcifter unb 9iat, baft ber
^rofurator SSranb ßubolf Sdjutfce afö gpadjim Sembcfeföet SSebott*
mäd)tigter ba§ be^eidjnete SotberfjauJ, meld)e§ Sembcfe bon ber SSittoc
S3at)tt§ntann getauft unb für i960 Safer mieber Herlauft, bem Georgio
Krügen), civi nöstro et negotiatori, aufgetaffeu l)abe. ®ie Urfunben
finb ein Scte'g für ben gewaltigen gmftttß, ^n bie Saline (©tilge)
bamafö auf bie gemerbtidien ^erljättniffe 1'üuebnrgS ausgeübt l)at.
— 11 —
(B Iwtte [idj ein befonberc» GJeroerbe tjerauSgebübet jur Anfertigung
bcr Sonnen, in benen ba§> auf ber Saline ^robujierte Saf3 gum SSerfanb
gelangte. daneben blühten (Spebitionefjanbel unb Sdiiffai)rt, inbem
ha* in Sonnen oerpatfte Safj non Spebitcuren ober ^-aftoren in
SJcagaginen gelagert unb auf bcm £anb* unb uamcntlid) auf bem SBaffer*
toegc und) ausmärt» beförbcrt mürbe, mäfyrcnb Oicgeriftaub ber 9iüd=
fradjt bie großen Mengen £0(3 31t bilben pflegten, beren bie Saline
jur Neuerung benötigte. So roirb e» uerftänblidi, baß ^oarijim £cmbde
Sa^tounenböttcber mar, mätnenb Jürgen Krüger ha» QJrunbftüd mit
brei auf bem alten itioftergruubftüd eingerichteten Saljräumeu faufte,
um uon bort au» ba^ Sal^gut auf ber natien ^Imeunu nadj Hamburg
unb £übecl 31t berfradjtcn.
ÜöüvgerHdjcr Qkmerbefleiß unb l)aufeatifd)er lluteruetjiuung^
geift begetdjnen atfo bie Atmofprjäre bei alten §nufe§ 91m $3erge in
Lüneburg, baS mit ber £ebcu<?gefd)id)te meine» llrgrojlüater» ©eorg
(Jürgen) Sltbredjt ifiofdjcr fo eng oerfnüpft i[t. GJcorg Sllbredit Siofdjer
mar ein fiüneburger £inb, feine 28iegc ftanb im Sdjatten ber gotftmni^
firrije, nad) beren ftirdjenbudj ir)n fein genannter mütterlidjcr ®xofc
üater Jürgen ftriiger aU alleiniger ^3ate au» ber Saufe gehoben tjat.
0leid)roor)t fcfjien er 311 einem bürgerlidjen SBerufe nidjt präbefriniert.
Sein Später 3°t)aKn ?(Ibredit (gamitienbud) Stammtafel 92r. 13) mar
Dffijiet bcr .^annooerfdjeu Armee, fein örofmatcr $oad)im griebrid)
(Stammtafel 9Jr. 10) tiatte ttö Cberftleutnaut im ftannooerfdieu 9toter=
regiment t>on 9\cbcn 1709 bei 9.Mplaquct fein 331ut oerfprifet, fein Cbetm
gotjfmn jvricbridi (Stammtafel 9?r. 11) nnlmt eine angefeljene Stellung
in ber Armee ein nnb bat wl in berfcUu'u .nun ©eitern] gebradit, ein
auberer Cbciiu ^oadiim jpeinrid) (Stamniiafel Ü)?r. 14) mar Seeoffizier,
unb fo tpiefen bie Srabttionen ber g-amilie iliofdjer ©eorg Albredit
3iinäd)ft auf bie miiitärifdje ßaufbatm l)iu. (B mirb aud) be3eugt, bon
er für fein Sebcn gern Cffijier gemorben märe. SBenu c» anber» ge=
fommen ift, fo mögen bagu berfdjiebene llmftänbe mitgemirft ljabcn,
namenttidj ber frütje Sab feine» ^atcr§, beu er bereit» im Alfter uon
fünf ^aljren oerlor, moöurdi naturgemäß bie SMutter unb beren 75-amifie
einen erljöfjten GinfluR auf bie ßr^ielmng ber ftinber geminnen mußten,
maö1 alferbing» nid)t getjinbeut tjnt, baß nod) ber jiingftc Sot)tt ^oljann
ftriebridj (Stammtafel sJcr. 24), bcr im Januar 1700 nlö Cpfer bcr
Mampaguc 0011 1750 enbetc, fid) bem Wililärbienfte 3iimanble. (Meorg
Albrcdjt»' SebciKgang ift in bcr Aamiliengcfdjidjte unter 9?r. 22 S. 6G flg.
12
gefdjilbert, [o bajj iclj midj auf einige Söeridjtigungen unb ®rgärt$ungen
bc)"d)ränt;en Fann. Qrrtümfid) ifi bort angegeben, er fei bereite nm 1. 3Kai
1749 im SWter oou nodi nidjt 17 galten afö bor «Redete Seffiffener in
Ü5öttingen immatriruliert, oietmefjr besicTit [idj ber betreffenbe Gintrag
in bie SDcatrifel auf [einen SSetter ^obann 9übredjt ((Stammtafel 9ßr. 18).
ßteorg Sdbredjt ljat Dort 1752 bi3 1755 in. $ena unb ©öttingen ftubiert.
^n ber Söfatrifet ber llniberfität $ena i[t eingetragen: 1752 20. Sfyr.
Georgus Albertus Röscher Lüneburg, unb in ber ööttinger Sftatrifel
finbet fid) unter bem 8. 9flai 1754 bie Eintragung: G. A. Röscher, Lune-
burgensis, Juris stud. Ex academia Jenensi. SQBie tu ber Familien*
gefdjidjte gutreffenb angegeben, ließ fid) QJcorg SJlbredjt 1758 in Lüneburg
aU ?(buofat uieber unb f)at er als [ofdjer nad) [einen im ©tabtardjiü gu
Lüneburg befiublidjen, übrigen! für ben 3;or[cC)er roenig ergiebigen
$erfonataften eine ausgebreitete $raji§ ausgeübt, daneben ;uar er
[eit 1773 ©armfon4tubiteut. S)ie (Stellung eines foldjen, bie neben*
amtiidj bou einem $uriften Herren 31t luerben pflegte, madjte ihn
S»uar nidjt 511m ©olbateu, bradjte it)n aber bod) in eine gcrui[[e S3e*
jjieljung 311m Militär. ßm Sn^re 1^85 tuurbe er nadj luiebcrljolter
iöetuerbung 311m 3tueiteu ©rjnbifitS bei ©tabt Lüneburg gciuä'blt, unb
in biefer Stellung ruie in ber t>c$ ©arnifon*3(ubiteur» i[t er biä 311 [einem
1801 erfolgten Ableben üerbtiebeu.
Um 311 geigen, tuc-3 ©eifteS .stir.b ©eörg TOreäjt mar, niadjt ba$
^•amilienbud) eingetjenbe Mitteilung über i>a§> merfroürbige SRedjen*
büdjlcin, ha* er 1780 für [einen bamalS nodi nid)t fedj§j;är)rigen ©oljn
Sfaguji ((Stammtafel 9ßr. 34) gefdjrieben tjat. 3>a3 SMidjlcin i[t ein SUnb
feiner $c\i. $9 eiit[taiumt ber an bie SRamen Söafeboh) unb ©algmann
lUifnupfenbeu $eriobc be3 ?|>r)ilantljropt»Tini0. SHHe fet)r bieg ßeitatter,
[agt SJtiefjl in [einem rjerrlidjen s-öudje über bie Familie, „einem öäbago*
gi[d)cn £r)coretifieren berfiet unb barüber ben einfadjften SJhittertofej
in ©rgierjungsfragen berfor, geigt ba§ SSeiffciet be3 ^Ijilofobrjen gierte.
SHefer Genfer, ber [eiber ber uljilanthrouifdjen ©rjier)ung§f^ieterei in
[einen ©djriften at» ein ^Reformator gegenüberfteljt, roanbte fid) an ben
^hilofoubcn Johann ftafob SBagncr, um ihn a(3 (gjgietjer für [einen
anberthaibjäbjrigeu Mnaben 31t engagieren, loci! t)tö ftinb beim erfteu
(üriuadjeu [einer Vernunft gleidj alä üollig beruüuftig ucfjanbelt luerben,
batjer unabläffig in berftänbiger unb gefegter GJefellfdjaft fein [olle,
bie fidf) mit ir)m unterhalte, aH ob e3 [elb[t oerftänbig fei. ©rft aB bie
2lu3fürjrung bes Problems fjeraunaljte, noljm ftidjte lunljr, bafj ber
— 13 —
anbertfjalbjäfjrigc kleine nodj nidjt einmal %toei 2ßorte beuttief) füredjen
tonnte, alfo fd)ted)terbing§ aufierftanbe toax, bie itjm gugebadjte übjito*
foüljtfdje Gi-gierjung bereite aufzunehmen!"
Übrigen^ ejifriert 311 bem fttedjenbudje ein etroa au§ bem ^arjre 1795
ftammenber fjanbfdjriftlidjer Sftadjtrag be§ ^erfaffer», ber fid) im 23efi£e
be» 1S98 üerftorbenen (SanitatSratS Dr. Sofjmann in ^annoüer (bergt.
£yamiticnbudj <3. 89) befunben l)nt. SaS SDfamitffript i[t überfdjriebcn:
„Einige ^u\ä^c unb ^eibäfferungen, bie ber Stbrjanbhmg über ben
bem beinahe ©eiligen ©obme im Sacdmen erteilten Unterricht bei*
anfügen finb". Sie te£te Seite be3 SttanuffribtS lautet:
„SKeit nodj $(a|3 ift, toi« gdj bie 2trt üon (Smpfet)tung fjerfeken,
roomit ^d) meine fteine Stbfjanbtung, bie nidjt biet belannt geroorben,
bem §crrn §ofratt) Ääftner üor einigen fahren bnrdj meinen Soljn,
unbemerft, auf [einen £ifd) fjabe Einlegen laffen."
„Sem unter beu ^e^tlebenben
©röfren Stenuer
me§ beffen,
roa3 bat SBefen unb bie (Srfinbitng
üon ©rö&en betrifft,
Sen Serjenige, für ben
Sicfe 5(bl)anbhtng gcfdjriebeu ruorben
auS genoffenem münblidjeu lluterridjt
unbegränst beredet,
Sem £>r. tfofratf) ® St © © 2 SR 1$ «R ,
nbenvidit Siefe-3,
luoil üielleidit bariu cÜUflä fein hm,
bat er mit Beifall beehret,
Ser SScrfaffer,
üon bem auefj bie beigefdjriebenen
33emerlungen fommen."
Ser alz HJiatrjematifer roie aud) at§ Güigrammatift berühmte
§ofrat Stbrafjam (^otttjetf ftäftuer, geboren 1719 in Seip^ig, lehrte feit
1756 in ©öttingen unb ift bafelbft 1800 oerftorben. (Sonrab ?(uguft
IHlbredjt 9iofd)er, für ben bat föcdjcubud) gefdpebeu, t;at tum 1792
bi3 1796 in OJötl innen ftnbiert.
Übrigen;! ergibt ber Wnfjung 31t bem Wcdjenbndje wd), baft eine
Jöcurtcflung beu Wbfianbdmg [eincrjcii crfdjicnen ift in ber Sfffacm.
— 14 —
Seutfdjcn S3iM. 2for). 311111 37. big 52. $önnbc 6. 1696 big 98. 2tud)
ttrirb ©eorg Sllbredjt mit bem 23udje erroärmt in ?tteu[efg ©eletjrteg
Scutfdjlanb 6. SBaHb (1798).
grit Gtabtardjiü 3U Lüneburg befinbet ficf) unter ber Signatur
„Scholastica, Conrectores" bog äRanuffnjtt" einer Diebe, mit ber ©eorg
?Hbred)t namenS be3 9J?agiftratg ben gum 9icftor beg ©rjmnafiunt
Sofjanneum in Süneburg ernannten {eiterigen ftonreftor Sorjann
griebricrj SBagener am 24. Cftober 1794 in [ein neueg 2(mt eingeführt
t)at. SSagener — ridjtiger Sßkigncr — , roetdjer 1797 ben Site! eines
9ieftorg mit bem eineg $ircfror» ücrtaufdjte unb nad) fünföigiärjriget
3)ien[4eit ben Gereifter aß gdjutrat erhielt, [tarb 1834 unb ift einer
ber befteit Seitcr ber Slnftalt gemefen, ber er big 311 [einem Sebengenbe
angehört tjot. $er ^nfjalt ber SRebe ergibt, bafj GJeorg 2(tbredjt mit
SSagncr petfönlicr) eng befretmbet mar unb ir)m in Sfrtfeljung [einer
garjircietjen Miubcr Diel 311 bauten gehabt t)at. gittere jfant ift bie jiemlidj
breite Einleitung, in metdjcr ber 9iebner bie ücrfdjiebenen iljm entgegen*
ftefymbeu ©djruierigfeiten erörtert unb babei namentlicf) Ijeruorljcbt,
bafc er nidjt geroofjnt fei, öffentfid) gu fpredjen, ein öeftänbnig, bag
aug bem SQcunbe eineg alten 9(nroattg ficutgutage eigentümlict) anmuten
Würbe, für bie bamatige geit aber, bie ein münbtidjeg föeridjtgüerfafjren
nodj nidjt fannte, roeniger üerrüunberliaj erferjeint.
2((g djarafterifrifdj feien bie fotgenben Sä|e angeführt: „Sänge
fyabe idj nidjt üor einer öffentlichen SSerfammhtng gerebet; unb ein
einziges SM fjabe idj fotdjeg nur mit einem $(uffa£ eineg £el)rerg getan,
ben id) gut augmenbig gelernt r)ätte." ;'
„Spange genug \}abc id) jroar [dum Srfnilbige uu ;ö>erid)t angetlaget
unb Ilnfdiulbige luuteibigt, ober btelmcljr, umg idi sJ\ed)t 311 fein geglaubt,
51t erringen gefudjet; aber bn mau babei uadj uuferer SSerfaffung nur
auf beutlidjen Vortrag ber Sa die unb fcrjmifmofe ?(mr>enbung ber
©efe|e 31t [etjcn tjat; [0 rann, menn [djon nidjt gan$ unmöglidj fällt,
aud) Ijier ben 9iidjter [ür bie gute ©adje, burdj bie ^(rt, ruie fie cor-
gebradjt roirb, 3U gereimten, üon einem bejufjiten Sadjtuafter noct)
nidjt bie Gigcnfdjaft . eineg guten Sfiebner» ber&rWt werben, $u ber
Sßoutommenr)eit roerben mir atebann erft getanem, 1.1cm, babor ber
§immel ung befnite, rotr in einem Stogionalrp&enli ober in einem
Parlamente ung roerben rüljren muffen, baf^r ii 'teuer uufer
rueit größerei Offuf, in uuferer ruljigen (5taatviH';",|,ung, geniefjeu
luollen."
;
'
— 15 —
ÜHcfjr Sßerftanbnüa ruirb man r)eute bafür tjaben, ruenn ber Ütebner
um Gntfdjiilbigung bittet, bafj er bem ^erfommen guroiber nidjt fateinifdj,
foubexn beutfdj fpiidjt. Qdj greife bie nadjfteljenbcu SBcmerfungen
Ijcrauä:
„SBaS burfte id) mir aber IjerauSneljuten, Don einem längft Der*
idtulen Qkbraudj in Shifeljuug ber Spradje au3uger)en, bie unter foldjcu
Umftänben Ijier gerebet ruerben fölt? Weim Sieben für afleä SktBpnige,
\va$ unS an* ber SScrlaffcnfdjaft ber ©riedjen unb Lanier übrig geblieben,
tjat, bei meiner ?ht Don 2ftttt3gefcr)äften, unb bei ber Scbeu.yart, bie
mir mein ^auStoefen notfjiuenbig gemad)et, fidj längft Darauf eiufdjränfcu
muffen, bafj idj nur jene (Sdjäjje 31t untren, bie barunter begriffenen
äöaljrtjeiten 311 Derftetjcn, bie <2djbuf)eiteu, tuomit fie auygefdjmüdct
[inb, n)ar)r$uner)men unb 31t empfinben gefudjet unb mir bann genügen
(äffen, uerftänbtidj in bei Gpradje 511 rebeu, bie mir ber tägüdjc ©ebraudj,
\)o\\ ber elften itinblieit an, geläufig genmdjet. 'Sollte nun ba§ jctU
hier nidjt angeljen, baft id) alfo burdjauy 311 bem GJcfdjaftc, baä id)
nun Dierjig Qaf)re fjinburdj, wenn idjä gleidj oorljiu nidjt oljue Söcifall
unb ßufriebeutjcit meiner fieljrcr getrieben, gans liegen gelaffeu fjabe,
hätte äurüdfetjren muffen; ruürbe bodj nidjts Ruberes, aß> ein ängftlidjcy,
aud) tooljt ganj uuüerftänblirij fiatein tjerau»gefomiuen fein. Senn
unerträglich, tourbe niirS äuferft gctucjjen fein, fe£t üon ber Arbeit eines
Ruberen, luic fehl aud) bie G-uüuenbuug ober bas" 9lnlcrjen 311 Derbergen
fein mbdjte, ©ebraudj 31t utadjen; ruobei man audj fo leidjt, burdj bie
unridjtige Sluöfpradjc eineä SBwteä unb fouft, luenu man gleidj nodj
itditig 511 belliiüicu unb ITepouei^ieu Don 9(ctiui3 311 nuterfdieibeu
toeifj, feljleu unb fidj Derratbeu fanu."
„'Sie ganse SSerfammlung alüjier, bnbou bod) mehrere audj bay
fdjönfte Satciu nidjt oerftetjen, luiib mirS bann »uoljl gern überfel)en,
ober tuoljl gar gutucljiucu, bafj idj an bie alte Sitte midj nidjt gcfefjret
unb lieber bie i'lbfidjt bie Spradjc bou beneu berftanben fein 311 rooUen,
31t benen mau 311 rebeu Ijat, auszuführen geruagt Ijabc."
3ur Cljaratteriftif QJeorg Sfloredjtl ift burdj feinen ©djroicgerfohn
Dr. (Dinner (öergt. ftaiuilicnbudj ©. 87) folgenbey überliefert:
GJeorg Sdbrcdjt^ ft-üfjigfeiten hätten ilnu eiuclHuiuaitfdjaft barnuf
gegeben, mit ber *)eit Dom ©rjnbihtä 311m ^iirgeruieifler Dun fiiiuebuig
311 nuancieren, ruenn er, tt)a§ baiualy eine uueutbeljrlidje ÜJurftufc 311
[oldjem Sfoancement mar, ber Folterung bou ^uquifiten (jälle bei-
— IG —
mobneu mögen. 2)a3 aber mar ifjm, beni förderlid) ftarfen 'Mann,
unmöglidj. Seim erften SBerfudje fotl er in Dbnmacrjt gefallen fein.
S)er reidjbattigen 93ibliotr)ef Gkorg 2(lbred)t3, bie fein größter (Scfjatj
mar, ift bereite in ber gamiliengefdjidjte ©. 67 gebadjt. 2)er bafetbft
ermähnte ftatalog ift in Sfnfofj ber nad) feinem Weben erfolgten Sßer*
fteigerung aufgehellt uub mehr aÜ 200 Srurf'fciteu ftarf. Sie barau»
5tt cntuehmeube sJieid)tjaftigreit ber 33üdjer[aminhing ift ein fpredjenbeS
$eugni3 für bie S3ielfeitigieit ihre* bamaligen öigentümers. ®ie SSüdjet
finb anfdjeinenb üerjeidjnet, fo mie fie in iien legalen geftnnben Reiben,
bie 2morbnung be3 S!atatog3 ift eine mefenttid) äufjertidje nad) bem
$ormat ber Siiidier. Sitel unb SSorloort l)aben fülgenben SSorrlaut:
Catalogus bibliothecae
exquisitae
Georgi Alberti Röscher
nuper Syndici Luneb. et milit. judicis.
Complectentis
libros ad omne literarum genus speetantes,
nitore
suo eximio, externo internoque, arridentes;
divendendae
Luneburgi in aedibus defuneti
a die XII Octobris MDCCCI
horis consuetis pomeridianis.
Accedunt notae bibliographicae.
Luneburgi, typis Sternianis. CID lo CCCI.
Ser 33efi|3er ber hier der* Bibliothecae hujus, prope
geidjneteu Öibliottjef gehört uidjt diem distrahendae, b. possessor
•mr 3al)l beteiligen, meldjen ihre non erat ex iis qui librorum
löüdjer nur als £apete bienen. suorum copiam ostentationis causa
(5r gebraudjte fie täglid) unb diel; aliis speetandam, tapetum instar,
er faub in ihnen bie hödjfte (5r* propinent; quin quotidie, et mul-
holung feine? tätigen £eben3. Slber tum, libros suos consulendo evol-
bennod) mar er, ma3 berj dielen veret, et in hoc studio laborum
Öklehrten nirfjt ber $alt ift, für multorum et molestorum lenimen
baö 5(euf3ere feiner (Sammlung dulcissimum quaereret. Accedit
feineälücgä gioidjgültig. Stöfjet quod, praeter multorum litera-
fünneu Jid) bie Miiufer feft der- torum honünum morem, exter-
— 17
[idjcrt Tjattcn, ba$ alle SBüdjer
rcinlid) unb fauber conbitionirt,
alte [cfjön unb gut, Diele prndjtig
gebunben finb. 33oräüglid) jeidvnen
fidj, in bic[er Jpinfidjt, bie ©cfjriften
av&f \vdd)c ber SBerftorbene jeit
bcit 1760er %crt)xexi, neu au3 bem
SabeH taufte unb fetbft binben
lieft, namentlich bie Pergament*
unb grangbänbe.
OJcm Ijätte mau bicfen Katalog
[rjftema-tifdj gcorbnet. allein e£
l)atte tjicr, roie bei bcn meiffen
^riuatbtbliotljcfen, baS befdjriiuite
l'ocat nur eine fotctje 2(norbnung
geftnttet, locldje für einen $remben
nidjt toöijl gang ^u überfein ift.
9Jton mufjte bafyer einer genauen
Glaffificirüng entfagen, rucil fie
311 biete Bcit geraubt tjnbeu Würbe.
Sie beigefügten litterärifdjen
Dtadjroeifungen fallen ben 93ücf)er*
freunb nur auf einige ber uor=
jügüdjcreu SBcrfc aufmcitfam
macrjen, bie üietleidjt lueuiger alt*
gemein befonnt fiitb.
2>on SBerfanpbeäincjurtejen
luirb btofj bic-3 anzuführen nöttng
[ctin, bofi
num librorum suorum splendorem
minime contemneret, imo sollicite
curaret. Persuadeant ergo sibi
quieunque emturi, omnes ad unum
hos libros esse mundissimos, bene
et eleganter conservatos, quosdam
vel splendidissime ligatos, et per-
multos velut novos. Hoc mo-
mento inprimis enitent ii libri,
quos b. possessor inde ab anno
MDCCLX ex bibliopoliis sibi 110-
vissimos comparavit, et plurimum
ligatura Francica vel Pergamena
induendos curavit.
Erat qnidem heredibus b.
Roscheri propositum, ut hunc
catalogum ad ordinem systema-
ticum, more eruditorum, idoneo et
consueio compositum, in lucem
publicam emitterent, sed deerat
atrii amplitudo, quae talem novum
ordinem admitteret; quippe pri-
vati hominis literati domus, ut
fieri solet, locis amplisnon abundat.
Dent igitur eruditi viri, dili-
gentiae talium indicum adsueti,
meritam hanc nobisveniam ; quippe
tempori parcentes de expeditohoc
negotio solliciti esse debebamus.
Notae bibliographicae an-
nexae inservient iis bibliophilis,
qui vel de pretio nonnullorum
librorum nondum recte statuant,
vel de hoc nostro exemplo cer-
tiores fieri cupiant.
Venditionis publicae condi-
tiones sunt :
— 18 —
1. nidjts ohne baare SSegacjtttng
oerabfotgt mirb, metdje
2. in fyicfiger 8anbe§= unb
Eaffentitünge, ben £oui§ b'or §u
4 ÜJithlcr 16 ögr. unb benSucaten
ju 2 9\tl)ler 16 GJgr. geredjnct,
gefdjicbt.
*ßoftfrerje Aufträge finb
übernehmen crbötbjg
in Lüneburg
§err 3ötlner Wanede,
„ Cber[rmbifu§ Dr. Srraut,
„ 2)irector Söagner,
„ Subconrector Mautner,
„ 9iegi[rrator ftonoin."
3"
Prima: Ne cui liceat libros,
publica lege et praeconis voce
sibi addictos, nonnisi exhibito
ante pretio domum auferendos
curare.
Altera: Pecuniam rogamus
argenteam, in terris Hannove-
ranis publice, Regia auetoritate,
probatam; seu auream, pretio
regiae monetae aequalem; ita ut
Ludovicius quatuor thaleris et
XVI bonis grossis; Ducatus vero
duobus thaleris et XVI bonis
grossis numeretur.
Provisum est diligentissime,
ut emtorum studiis consulatur,
benevolentia virorum sequentium
Alanecke, vectigalium exaetoris,
D. Kraut, protosyndici,
Wagner, Directoris Joannei,
Kantner, Subconrectoris Joannei,
Jouvin, Registratoris ad monaster.
S. Michaelis."
%\t borftcfjenben tarnen finb bie den £yrennben Qkorg SHDreditö,
bic ihm uidit nur im £eben nnfyc ßeftanben, [onbem and) iuidj [einem
SEobe lunl) feiner Hinterbliebenen [idj angenommen l)abcu. S)et einer
angef ebenen Süneburger Familie augeljüreube Dr. Staut mar a!3
Dberfbnbifu» ©eorg 2(lbred)t3 (Spegialfollege im sJftagi[rrate. 2)e3
3)ircftor3 SBagner iß bereite oben ©rmähmmg gefdiehcu. S)er an erfter
Stelle genannte Zöllner äßaneefe mar bei SSetfaffer be£ ftatalogS.
Seine £od)ter Anna (Annette) SDtonerife verheiratete fidj 1812, aI[o
11 galjte nad) bem £obc ©eorg 9übrcd)t3, mit beffen Sohn Xheobor
Qtottfrieb 9iofdjer ($amilienbitd) Stammtafel $tt, 40), meinem (55rof3-
batcr, [o baf; gteid) Weorg 9Hbted^t and) fein ftreuub SJtancrfe mein
Itrgrofjöatcr ift. „Unffreitig ber größte Sammler aller baS Söatetfanb
betreffeubcu 9?oti#en imb ein fetjr teuutuivreidier üöteroi". So lautet baS
Urteil über SRqnciff in einem nadj feinem Stöbe erfdjieueueu ÜKefrologe
— 19 —
tut leiten üotertänbifdjen Wtäfio ^afjrgang 1828, unb feine umfaffenben
(je|t in ber ßöniglidjen SBibtiotijcf gu §annoüer befinblidjen) Gollectaneen
luerben bort aU bie reidjfjattigften bejeicfinet, meldjc je gujammen*
gebracht fiub. 5(udj biefer utein ttrgrojjöater rou^clte mit ollen gafern
feines Stofeini in Lüneburg, unb in Stnerfennung [einer SSerbienfte unt
feine engere <peimat r)at man fdjon bor einer 9\eit]e oon ^arjren ben
©ibungSfaal im Dbergefdjofe bei Süneburger Sftu[eum3 mit feinent
SBilbe gefdjmüeft. StaerbingS ift audj in anberer äßeife bie Erinnerung
an il)n in Lüneburg roieber geroedt. Ser ©djriftfteller Sßilfyetm 5Tee^
(geft. 1909) fjatte auf bem uom Softer ©t. Sflidjaetiä angelegten fog.
üfteuen ftirdjfjofe §u Lüneburg bie üerroaljrfojie ©rabftätte 2Jianecfe§
auSfinbig gemctdjt unb eine 9aeftaurieruttg berfelben in ber treffe
angeregt. Sem (Sntgegenfommen bes 9ftagtftrat§ gu Lüneburg fotoie
ber ftöniglidjcn illofterlammer 311 §annooer, ber §errin be§ $friebrjofe3,
unb irjrei ttontuüffav!?, bei SRcgieuingSrnts oon äßanbel£tor) §u £üne=
bürg, ift eä 511 bauten, bafj ein eiitfncljer aber luürbiger 3uftnnb ber
öirabftatte loieber fycrgeftellt unb iljre banerube ©Haltung gcroäljrfeiftet
ift. Über beut mit einer ©aubfteinfaffung umgebenen ©reibe erljebt
ftdj ein mctcrl)ol)er bel)auener g-inbiing au§ ber Süneburger £cibe,
roeldjer auf einer fdjroarjen ©ranittafei in golbenen Settern bie
Snfdjrift trägt: „Sern Mnbenfen beä oerbientcu ©cfdjidjtyforfdjerS ber
Heimat. Erneuert 1908." Stuf beut ©teilt Ijat bat alte gujjeiferne ilreuj
loieber s£tak gefunbeu mit ber neu uergoibeten alten gnfdjrift: „Urban
g-riebrid) Grjriftopb 9Jtonede, Zöllner 5U Süneburg, geb. 2. 9. 1746,
geft 31. 10. 1827." ©ergl. über bie äötonede btä «ftäfjere mein ^anritten*
luuli ©. 9.'5 flg.
(Steorg §Ubredjt mar oenuälift mit Henriette itod), ber Xodjter
eines ©eiftlidjcu, »uetdje 20 gaTjre jünger ati er getuefeu ift. 5He GjIjc,
loeldje bie bentbar glüdlidifte roar, ift mit uidit lueuigcr aly 13 in ber
3eü tum 1772 bis 1793 geborenen ßinbern (gamilienbud) 9k. 33 bis 45
ber ©tammtafel) gefegnet gcroefen, üon betten 10 bie eitern überlebt
rjaben. ©ine grofje tfinberfdjar lourbe bamalS nodj nidjt für ein llnglüc!
gehalten. SJtein öatgenanntex anberer llrgroftbntcr äJtanedfe fjat fogar
(allerbing? onä pm (ifjen) 18 Siinbcr getjabt unb bennodj nidjt besagt.
Unfere Sorfoljren l)ieltcu e3 mit bem treffltdjen $ot). ffödjart, roeldjer
in feiner 1575 erfdjienencn ©argantoa fagt:
„Sic ftinber finb ber Gltcru fdjönfter Söintermnicn, Seibücrgefj
unb SBenbuuumtr), be§ Gattern ^nfciiltjaltung, Seilfläb, iirntfen unb
2*
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©ti^en, in roefdjen fein 8fltet roieber bftiljfam roirb, finb ber leibfid)
üftani' feines «Stammen?, ©bieget feiner d ergangenen ^ugenb, 21n=
mafjung feiner ©eberben, ?(ngefiri)t nnb ?tngeftaft, gfcid) roie eine
gezeichnete §eerb'."
Sei ber ©eburt feiner jüugftcu Xodjter ftanb ©eorg ?ttbred)t bereite
im SUtez oon 86 g&fyten. Gin befonber» fdjmercy SKodjcnbett T;at bie
grau mit ber am 11. Oftober 1776 geborenen, nI3 ilinb mieber ber*
ftorbcnen Sodjter Sllbcrtiue £eloifc (Stammtafel SJlr. 36) burdjgemadjt,
unb begießt fid) hierauf ein in meinem S3efi^ befinblidje», bon inniger
Siebe geugenbe» ©ebidjr, meldjeS Sjt u)t ©ruber, ber im gamilien*
bndje ©. 83 aU $ate be3 Botyieä Wuguft enniitmte bamaligc „<pof*
meiftcr" Kugujl Sfisilfjclni griebrid) ftod) gemibmct Ijat, aB fie „nadj
ben gefäfjrlidjfren äöodjen enblid) am 19. Januar 1777 itjten ftirdjgang
rjietr."
ginben mir in ©eorg $Ubred)t§ SBefen einen üom ©eift ber Slntife
bel)errfd)ten pf)ilofo.pt)ifd)en ©runbgug, fo fjci fid) berfeibe in ßlürfticr)er
Steife mit bem djriftlidjen Ginn gepaart, ben bie grau als $farrer§=
todjter in bie (Slje einbradjte, unb bie gofge toar bie ©rgtefnmg ber
Slinber 311 einer ibcafcn £eben§auffaj|ung, roetdje ben üftadjfommen
mefyr ©lud t)at gutcil merben (äffen, a\§ ©efb unb Q5ut oermodjt fjätten.
Materielle (Sorgen finb ber h'nberreidjen gamitie allerbing§ nidjt
erfpart geblieben. £n ben borcrroc'.jnten ^erfonafatten befinbet fid)
ein ©efud) ©eorg ?Ubrcd)t3 an ben Magiftrat bont 2. Oftober 1786,
in meld)em er eine Sitte um ©erjnlt^ulage mit bem §inn?ei§ auf bie
Neuerung unb auf feine große gamitie (bamnls oon 10 ftinbern adit am
Vebeu, bo3 aitefle mnii uidit 14 gatjre ctff) bcgvfmber. 9h"rt)renber uod)
i|'r du bei [eircn Vltteu bcfinblid)e§ @efud) uom ^alive 1802, in lueldjem,
nac^feem er beiftorben, feine SBitfte um ^erbobbelung il)rer ^enfion auf
60 £aler einfommt, ba ein großer Seil il)rer Stinber noer) unberforgt fei.
$m gamifienbudje ©. 76 unb 77 ift bereite ber treuen greunbfdjaft
gebad)t, bie „ber ftaffirer" ber gamiüe beioiefen. fieserer ift bort
inbe§ irrtümtid) aß ftämmerei=ftaffierer Start griebrid) taler be-
geidmet, toäfjrcnb e§ tjeijsen muß: ftaffierer beim Süneburger ©0(3-
fombtoir ftarl §eiurid) Müller. Müller ift am 17. $uli 1820 ju gannotier
im §aufe oon ©eorg Wntäß ©d)n>icgerfof)n ©runer Ocrftorben.
tiefer fotoie ©eorg Wntäß ältefter ©orm 9tuguft (Stammtafel sJlx. 34)
t)aben if)m bie yiugcu jugcbrürfi unb aiiyiueiölidj ber mir Oorliegcnbeu
Söten feine dibfcbnft reguliert. $n feinem Xefimueule f)ntte Müller
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Gkuncr [oiuic Georg 2(tbred)t3 ©onmc SHiuguft, §an3 unb £()eobot
Ciottfricb ((Stammtafel 9?r. 34, 39 unb 40) 31t ©rben eingefeitf, toärjreub
Georg Sflbredjtg tfinber Henriette üerel)elid)te Grimme, Georg; ^riebrid),
SJorotfyea ueref)clid)te Steuer, (SI)riftiue ocreljelidjte ©tuf)tmann, §einrid)
unb ftrieberife beret)elicf)te 0011 tagloff (Stammtafel 9h; 33, 38/41, 42,
43 1111b 45) in Gobiciftcu mit sisermüd)tuif[en bebadjt tuaren.
3>urd] einen glücrfidicn 3ufalt bin id) im Qtt^te 1906 in ben S9cfi|
mm Silbern Georg 2fib*ed)t§ unb [einer Gattin gelangt. Sei einem
Gbttinger Antiquar (^fanueberg) taudite bantalv eine Sammlung
von (3ilt)ouetten auf, bie int 18. Saljrtjuubert Uon einem stud. ftugler,
ber in Seidig nnb OJöttiugcu [tubiert fjat — }naf)rfd)cintid) einem ©orjnc
od 3n[peftor5 an ber Diitterafabcmie 3tat gofjann g-riebrid) Sugter
in Lüneburg — , in [einer £u[d)3eid)nung l)ergeftellt roaren unb meiften»
Süneburger ^erfönl'idjfcitcn barftefften.
Unter biejeu <3i(()ouetteu trug eine bie SBegeidEjnung Georg §Hb.
))lo')d)ci N. 9. 9(ug. 1732. ®tefe ridjtigc Angabe be3 GeburtSbntumä
meinet Urgrofjüatcrä [teilte bie $bentität amjcr 3meifef, nnb als Gegem
[tiief faitb [id) eine jroeHe (Silhouette mit ber Se^eidmung Pabome
sJio[djer. $dj Ijabc bie Driginn^eidjnungen erworben unb ücrDielfättigen
laffett; SefonberS d)arai'teri[ti[d) i[t auf ben Silbern bie <naartrad)t.
©eorg ?(lbredjt i[t mit bem bamal.3 übüdjen 3°P[e bargcfteltt, ba$
,v)aupt [einer (Stettin giert eine turmbjobje ^vi[nt.
Wad) Georg ?llbrcd)t» Übe mürbe niebt nur [eine SäMofljel öer=
[teigert, fonbern and) baZ §aiß 5(m Serge 9er. 35 oerfaufr, bä£ [id)
feitbem ummterbrodjen im Sefifte ber obengenannten ft-amilie iM)Ie
rrljnttcti f)at. $alb nnrfjtjer ftavb and) [eine Geinaf)liu, un'o bie .sTinber,
bie großenteils in Hamburg eine §n>citc .sSeimat [auben, würben balb
^•rembltnge in Lüneburg, wenufdiou [ie bort nod) bei [Röteren 83efudjen
bie biete Siebe, bie itjre Altern überall l)interla[[en, wohltätig empfunben
l)abcn; in Ermangelung be§ SSatetSjmtfeg würben [ie namentlid) in ber
Familie Sötonede ga[tlid) aufgenommen.
£n neuerer 3eit *)ofot id) fyäufiger Gelegenheit gehabt, midj in Lüne-
burg um3u[el)cn. Stftaudjmc.l bin id) bann babei betroffen worben,
wenn id) finueub in ber (Strafte 9(m Serge au ber ©de ber (JotWent-
ftrafje geftauben l)abc. ßin fyalbeä ^afyrtaufeub T)at ba§ alte ßdfjauS über-
bauert, auf ba§ meine Solide [id) immer wieber heften. 6d)on Dor
länger al§ einem S'afyrTjunbert t)al mein Ifrgrofibatct ©eorg 2flbred)i
[einem (Sobjne .v>einrid) (Stammtafel sJh\ 43) eine aiivgewidjene SSanb
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be3 §aufe3 gegeigt unb babet feiner ©orge 2fa3brud gegeben, wetdje
Soften ir)m gar balb eine ^Reparatur oerurfadjeu werbe. 31ber bie ba*
matö argwofmifd) betrachtete fdjief geworbene Sßanb ftetjt nod) rjeute,
unb ba§ alte (Gemäuer frfjciiit immer wiberftanbyfäljiger geworben
äit fein. äöcit in bie SSergcmgenljeit gelten bie ©cbaufen gurüd 311m
ftlofter <gciligeutat unb 511 feinem ^ropft Slitging. $d) werbe er=
innert au einen grofjert QJcifte»fcttm}f, ber bem fjier au§ geführt unb
päpfttidjcm S3anuftraf)l 311111 £ro| 311 gutem (X-nbe gebradjt würbe.
9icid)lid) ein ^al)rl)iiubert fpäter tjaben biefe felbeu alten Stauern
ha* 3e.italtcr ber Sieformation mit allen trjren SSkmbmngcn geferjaut,
unb lange finb fic bann 3euÖe babon gewefen, baf3 Arbeit bei 93ürger§
3ierbe unb (Segen ber SJh'tfje *ßrei3 ift. fe ein föofdjcr aber begrübe
id) fdjliefjlidi in beut erjrroürbigen 83au ha» §au3 be§ llrnljnen. §icr
finb ir)m wärjrenb eines! langen ÜDlenfdjenleben» bom uarjen $ofjnurtt£>
firdjturm bie QHocfen ertönt, wenn fie in guten wie trüben Sagen mit
metallenem SJtunbe feine wedjfetnben ©dntffate begleiteten. §ier rjat
er alS Slnabe unter ben Stitgen ber SDtutter unb bei GJrofjbaterS gejpielt,
al§ SJtonn gewirft, tri§ Jpaitpt einer großen ^amilie gewaltet unb all
©reis} bie fingen jum ewigen ©djlummer gefdiloffeu. ^abr3etmte
fjinburcr) r)at er täglicr) biefe Sürfdjwelle überfdjritten, um über 9tofeu*
ftrafje unb Srobbänten 3um 9?atr)au|e §u eilen unb bort feinen ?(mt3=
gcfd)äften nad)3ugcT)en. $m 3nneTn feine? JpaitfeS waren bie Sdjäke
feiner geliebten 33ibtiotT)cf aufgefpeidjert, bie für feinen 2Biffeu*bitrft
ein reiner unb ungetrübter Duell freteu QJcmiffe» War, unb burdj bö§
mäd)tige ^enfter im §intergruube ber SMele glaubt bav Singe nod)
ben ^aiiiu 311 erblideu, beffeu SBcfteigurig ©eorg ?ltbtccr)l im r)or)'en
Filter fftft 311111 SSerberben gereidjt Ijätte, wie er in einem Söriefe an
feinen Sofjn fean» fo anfcr)aufid) gejdjilbcrt r)at föamilieubud) (3. 73
b\§> 75). 93ei foldjen 25etrad)tungen ift mir $>a* Sßerftänbni3 aufgegangen
für bie SBorte 0oetr)e§ im £affo:
Sie Stätte, bie ein guter 9Jcenfdj betrat,
Qft eingeweiht, uadj tjuubert ^ahjeu tüugt
©ein äSort unb feine Xat bem (Snfel wieber.
23 —
IL
Die flbftammung bes Oberleutnants
Joadjim Friebrict) Kofctjcr.
Auf ßirurtb mannigfadjer (Srmägungen bin id) in bem Familien*
budjß S. 46 311 bcr 2(uuat)iue gelangt, bafs ^oadjim griebrid) 9iofd)er
(Stammtafel 9ir. 10) im 3a*)re 1651 gu §ergberg afö ©of)n be3 nad)=
maligcu ?(mt5fd)reiber§ Sofjann 9vofd)er 3U SBobenteid) (Stammtafel
s)lx. 4) geboren nnb [omit ein (frtfel be3 £ofprebiger§ 3;or)anne§ 9iofd)er
in .^ergoera, (Stammtafel sJZr. 2) geruefen fei. S>iefe§ fnmpatbjfdje
Grrge&niä muß id) burd) fpätere $orfd)ungen afö crfd)üttert betrachten
unb bcr Bearbeiter einer neuen Auflage beS ?yamilienbud)§ roirb maf)r=
fd)eiu(id) in bic Sage foiumen, btc gnmilie hei .fiofprebtgcr» au% ber
^ufammenbängenben ©atftellung auöfdjcibeu nnb in einen Sfnfjang
ueriueifeu 511 muffen, Snttäufdjungen, gniual wenn fie forgfältige
arbeiten hinfällig madjen, finb nicfjt angenehm, bod) ber £>iftorifcr,
ber allein bcr Sfttaljrfjctt naci)$ugcf)en fjar, barf fid) baburer) nidjt be*
irren laffen.
3n ber Siöniglidjen 23ib(iott)ei §n .«pannober befinbet fid) ein
■üJtomtffript be§ fiüneburger ©djriftfteller» Büttner aus bem 18. ^af)r-
bunbert, betitelt Collectanea ad Familias Lüneburg. (XXIII. 905).
3n biefem DJcanuffript ift bie (Genealogie bcr Familie 9\ofd)cr
uaaj ber befanuten äftanedefdjen auftoättf mir bi3 $oad)im ftriebridi
reidienbcn Stammtafel miebergegebeu. Getrennt bauen ftcljeu üftoHjen
über einzelne Präger be3 iVamcuv 9io|\ber (9vöfcr)et), 3. SB.: ^oljann
9ibfd)e.r, %mt$\d)xeibtx in Bobeuteid) 1662—1676, nnb neben bcm
Manien ^oaetjim %xitbt. 9iofd)er, ßfjurfürftl. Brauufdjtu. Süncb. Dbliffr»
lieutnant, finbet fid) — anfd)einenb öon anberer &anb — ber 3ufat3
„ftiliuä Saureutii, ber 1604 ©rojjfjänbler in Seidig mar".
9cadibem id) oon bcm Büttnerfcfjen -tWanuffript iTenntni§ ge=
nommen, tjabe id) über ben 2tmt-3fdjreiber ^obann 9t. neues Material
auSfiubig gemadir, unb groar fonnte id) folgeube Quellen bemühen:
a. bie SJtouogrnpbie beS ^rofeffors (5rnft ßodj in äfteiniugen
über bie Stiftung Sta^par Srüller's (Süceintngen 1889),
b. bie ^amilicnpapiere ber oerftorbeuen $rau ^oftbireftor
fiatfjinfa ©trübe geb. Stiller in Mief,
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c. Ginträge im ftirdjenbudje üon Ü^en nacb, Mitteilungen be*
%wp%e$ SSanftäbt bafclbft.
Sic unter a erwähnte Stiftung batiert com 29. (September 1617
unb befinbet ficf) bei ber llnioerfität Seidig. ftodj l)at fidj bie Genealogie
bei für bie Stiftung berechtigten ftamilie %xt)\kv (Triller) 311m Special*
[tubinm erForcu nnb bereite in borangegnngenen Schriften bie Segenbe
loiberlegr, bafj bie[e ftamiüc mit bem ©efdjledjte bc3 burcf) ben <5äd)fifd(jen
^ringenroub Don 1455 berühmten äöIjterS Strittet ibentifdj [ei ober im
Bufammentjang fter,e. Saut (Stammtafef III ber üorertoabjnten Mono*
graste toar ber ber friftung^beretfjttgten gamitie angc^örige ßonreftor
ftafpar örnft Sriller gu fltgen (geftorben 13. ft-cbruar 1717 31t 6d&fe§tmg),
[cit 2G. Stnguft 1G85 Verheiratet mit Margarete Glifabetl) 9?öfdjer,'
Sodjter bcS m^etm unb Zimmerers Sodann Diöfdjer 311 Ö%en, beffert
Sbcntität mit bem StmtSftfjtei&er einem Steifet uidjt unterliegen form.
Qu ben sJ?ad)Fommen biefeS (Hjebaareä geborte bie 31t b genannte
grau «ßoftbireftor ©trübe, in hexen S3eft£ füf| in «eranlaffung ber
(Stiftung forgfä'Itig Fonferbierte g-amilienarten befunbeu traben, hie
Don fäoty benutzt finb.
Siefe 2(ften finb nadj bem 2obc ber $vm ©trnbe auf Ojte Sodjter
Stauten 2mna (Struüe in 5tttona (93cI)nfrro&e 3?r. 83) bererbt, roeldje
bie ßiebenStoürbigfeit gehabt i>t, mir im gebraar 1908 bie barau3
für meine ftorfdfnmgeu intereffierenben (Scbjriftftüde gur Ginfidjt m
übertaffen.
%d) \)abe au3 biefen ©diriftftüdfeu gunädjft feftftetten formen, ha'n
Mann g^fdjer (9?t. 4), beffeu ©eburtsbatum mir bislang fehlte, am
9. frinl 1G27 311 ftetäberg geboren ift. Steiler gebt «tf ben etnioefdien
«Won benuu, bof; beifelbe »erheiratet liuir mit 2tiutq Marie, Sodjier
be$ StnitmannJ ©eorg ßläfce in D&enjtebt Gnbliaj roar hen 9Iften eine
Stammtafel 31t entnehmen, nadj ber Soljnnn Sfofdjer unb Slnna Marie
tläfce bie folgenben oier SCöäjter gehabt Ijaben:
a. %ma £ucie, oerljeiratet mit bem ©eneralftiberintenbentcn
Sonrab Qtottfrieb Sölanfenbcrg in Setfin,
b. Margarete Cffifabetr,, Oertjeirafet tote angegeben mit Mpat
CDrnft Triller,
c. Sfnua Eleonore, betratet mit bem Ö*rmnf$to.*£üne*
burgfdjen Major >f). £bcn,
cl ©prottjeo ©opfjie, Ocrtjetralct mii tyüipp 1'nbmig Modi,
^H-.iiiii|ilj)u..^iiiiebiii-gfdjer Vdnl^oogi 311 Gforlftoef.
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2)o3 Siirtfjen&udj gU 1'Ugen bezeugt bie Stauung ber Sodjter
SJtorgarei&e GIi[abet^ mit Stiller, beurlunbet bie Saufen äabjfreidjer,
bereite >todj befannter Sriüerfdjer fiinber unb entljätt audj eine gin?
tragung über ba£ 5(bteben Soliann «Rofdjetö, unb jwar im Saljrgang
1084 mit ben Porten: „16. 3Bär5 begraben <ncr gofwnnel 9iofdjer".
.vneruadj ergibt fidj unter 93etücffidjtigimg ber Säten 3. 41 flg.
bc3 gainiüenlrndjä folgenbel 93itb:
Sodann Diofdicr, geboren am 9. guni 1627 in £eraberg afö ©oiju
bei bortigeu «pofprcbigerS Soljanneä SRofdjer unb feiner erfreu ©rjefrau
Vfnna Surdjtjarbr, ftubierte in £e(mftebt bie Siedjte feit 1646, erfdjeiut
bon 1649 bis 1656 unter ber SSejeidjnung als studiosus juris in £>er5*
borg unb fem, nadibem er sunädjft am leiteten Orte aU Kammer*
fdjreibcr angefteflt mar, 1659 als Stornfdjreiber 311m SImte Dlbenftabt.
SJon f)ier mürbe er 1662 cß Stmtöfdjreibcr nad) S3obenteidj berfefct,
nadjbem er [idj mit Slrma 9Kark, ber Sodjtcr bei WmtmannS ©eorg
ftlo&e in DIbcnftnbt, üerfjeiratet Ijatte. 1676 gab er bie Stellung in
Sobenteidj auf unb marb er bann Matten unb Stummerer ber ©tobt
ll^en, 0 bereu deputierter er in beut £anbtagSabfdiieb bon 1680
crfdjciut. $n Üfcen ift er im 2D?är§ 1684 berftorben.
9fau| ben (Strubefdjeu papieren mufj angenommen merben, baj^
er nur 4 Söditcr gehabt Ijat unb ftoadjim griebtidj jebenfnltö fein 6ot)n
nu» feiner (£r)e mit Slrma 9Jtarie SHöke gemefen ift. SDlit leiderer r)at
fidj ^otjauu SJofdjer offenbar erft nerelje(id)r, nadjbem er 1659 nadj
£löeufiabt gefommen mar, unb ha nidjtS bafür borliegt, aud) fjödjft
unrualjrfdjcinlid) ift, bafj er 1651 aU stud. jur. im 2tlter bon 24 Scujren
bereite nuVrmeii oeilieimtet mar, [0 eijdieiut c3 nuvgcfdjloffen, bajj
ftiMidjhn J-viebiidj N. im flugitft 1G5J cui -Ve^berg afö [ein 6oT)ii ge-
boren fein fo(I, 5uma( gegen biefe äfonaJfjme aud) bie bereits früher
geäußerten Sebenfen füredjen, ba$ nad) ber Giutragung im ftirdjen-
budj bon ^erjberg bie Vornamen beS am 12. Shtguft 1651 ©etauften
Soljann griebridj (nidjt goadjim ftriebridj) tauten unb aU SBater Sotjann
9iosfer (nidjt Siofdjcr) angegeben ift.
$dj tjabc midi mit biefeu negatmen SRefuttatcn nidjt begnügt,
[onbern hin beftrebt gemefen, ein neue! tiofitibeS 311 erlangen, ftu&cnb
auf ber Söemerlung beS SBüttnerfdjen ^ÜcanuffriptS, ftoodjim griebrid)
fei ein ftiiiuS £aurentii, ber 1694 iförojföcinblet in Seidig gemefen,
tjabe idj 9üu(jforfdjiiiigen uadj einem Joldje« £oren3 (£mirentiu3)
»iofdjer auffeilen laffeu. '£iefe Cmiiit Illingen fjabeu ergeben, bnfi im
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legten Viertel beg 17. .^afjrfjuubert^ ein Sorenj 9io[d) (sie!) ber Seidiger
tamer^umtug angehört t]at. 1681 23. 9fprili§ erroarb in Seidig baZ
itramerredjt £oren{3 9\o[dj oon (Stfjfeubifc („9111er Strammer üftafymen
Ü8u<fy" <3. 83, Söi&lipäjef ber .ftaubetöfammcr, tamcrarcrjiu).
„ — Ijat fitlj §ei; £or;en§ ßtof($; ©üter Söeftcbtex angeben, ruegeu
bc§ Krauter Merfjtey, ber min aud) [eine ftaljre, bei; £r. Sebaftiau SERüUer
in ber Gattjarineuftrafie erftanben nnbt fdjon alter 93ürger atfjier, ebener*
mafseu nidjt» 31t [agen toiffen, tior $f)ne nnbt [eine £yrau, mit 3 Södjter,
Sxtrjtr. 60 be3ablr, aber bie 2 (Sübne atuigefdjfofjen, meileu [ie fid) au3=
roärtig [et^en roerben. $ur Unterhaltung be§ Gramer §nu§ aud) 9itl)tr. 8
tiergnügt." („Memorial" ber ilramerinnung, 33ib(ictt)ef ber §anbel&»
tammer, .ftramerarcfjiü).
sJtad) bem im 9iat3ard)iui tu Seidig befinbUcrjen 33ürgerbud) ift
ßoreHjj 9iofd)e, £>anbd3maim üou ©djreubifc, bereits am 15. ^ntt 1657
Bürger in Seidig geworben unb 1662 [tel)t Soren| 9io[d)e ©ftterbeftätter
eingetragen im SBrüberbud) ber ©d}ü|engübe bei ben $irmbrufr[d)üj3en
(„Sic Seidiger ©<pfcfngefeiP)aft", ge'jtfdjrift 1803).
%-\d) bem yardjeubudj 31t St. 9iiTo(ai in Seidig luareu bort am
25. Januar 1657 getraut „ber Grbare unb 9?aT)iuf)afte ^oreufj 9?ojd)e
geb. tion ©rijfeubifc, ^anbelsbicuer albier, unb Jungfrau 9(nna, be3
©rjarrten (Starbt .s)aberma% SöiirgcrS nnbt S5ötticr)erg 31t Grimmitfdjau
[eljt. tyuterl. Gfjct. %.". (Zmuhud) ©, 75 tfbe. Sfc 8).
dlad) bem £aufbud)e berfelbcu .Slird>e fiub bort folgeube Stinbcr
ber genannten Seeleute getauft:
0. ©cjember 1657 Sebaftiau ^vicbr-icl) (unter ben Spate»
Sebaftiau Elidier, Gramer).
11. ä)tär$ 1659 Glmfiiau Sorciifc.
30. ®e$ember 1662 $o§&me§ Gkorge
unb aufserbem in ben Satjren 1661 bis 1672 fccl)§ Södjter (unter ben
^aten ber 1666 getauften £od)ter ?Jauie 9)iagbateue grau Paria,
.fierru D. unb i^ürgermeifter <J?aul SBagucrS cr)ct. §au3fr.):
SSeitere ftinber fiubcn fid) roeber in bem tfircbenbudje 31t
St. sJ?ifolai nodj in bem 31t St. Stomas eingetragen, foufrige $farr*
tirdjeu aber gab e§ batnafS in Seidig uidjt.
%V& obigen unb [ouft ermittelten 35nlcu gel)t bie bürgcrlicfje Gebens!*
[tellung be§ £oren3 9io[d) (9io[d)e) beutlid) Ijerbor. ©r mar, aB er 1657
Tjciratcte, nodj .S^aubdSbiener, aber [idjer in gehobener Stellung, beim
fonfl iua're ei nid)l halb lindjljer Wirger 1111b Sd)iijuMibruber gemorben,
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tm§ nidjt uubeträrijtlidie finangielle £aften mit fidj brachte. (Später
lünrb er fclbftänbig qH ©üterbeftärter ober Spebiteur. 93t§ 1G70 toofjnte
er in ber Gatt)nrinenftrnf3C/ 1672 im SBrür)!, beibe ©treten finb nod)
[)cute <nanpt[it3e be§ ©rofcf)anbel§ itnb be§ SDtcf^erferjr^. ©ein [ogiateg
?fnffteigen geigt fiel) audi in ber 3fn^n?aTjl ber Reiten fetner itinber.
16.57 ftetjt Sebaftian 2ffüfler, [ein ^ringipat, ^nte, 1659 einer ber
ftäbtifdjen ©clcitstcutc, 1662 be§ 23ürgcrntci[rcr§ 23ud)l)atter, 1666
aber bie (Stettin be§ bantaligen SBürgcrmetfter» Dr. SSägner.
Stofj 9iofd) (9?ofdje) er[t fo fpät SDHtglieb ber Stramerinnnng rourbe,
mag fiel) roofjl batttü§ erffären, bnf? er al§ ©üterbeftätter nidjt gegmungen
mar, biefer Drganifation be§ ©rojjjrjanbcll anzugehören, feine lang*
jährigen S3ejiet)nngen gur ifaiifmannfdjaft mögen ifjn fdjfiefjlidj be=
wogen tjaben, freimütig beigntteteh. 'Sie ftramerinmmg gemäfjrte
i()ren SD^itgTieberÄ nnb beren 3tnger)örigen gemiffe Vorteile (Geleit
beim ^egreibm?, Unterftütuing in Notfällen ufm.), Ijierauf üergidjtetc
Soreng bei feinem Eintritt 1681 für feine bamalS nod) lebenben beiben
Söhne, ba bicfelbcn bon fieibgig banernb fortgeben rcollten.
Söefriebigenb finb biefe Bestellungen für nnfere gamilieugefdjidjtc
nidjt. 33ebcn!en mnf3 namentlid) ber llmftanb berurfadjen, ba| fidj
burdimeg bie Sdjreibmeife iKofd) ober 9\ofd)e finbet, tt>är)renb ber
Taimc 9\ofd)cr fdjon feit ^afirtjunberten in Sadjfen geläufig ift Sludj
bleibt unter ben Vornamen ber ftinbet £>oadjim $riebridj 311 bermiffen,
mennfdjou man nn eine ^bentität beS 03cfudjtcn mit beut am 9. 3UU
1657 getauften Sebaftian £>-ricbrid) beuten föuute.
©11 fnuftiger (Tfironift ber Familie r)nt alfo uodi Gelegenheit,
bie tum mir eingeleiteten ^oifdiimgen foitgnfeluni. 'Tnbei mill id) auf
folgenbe Gejiditvpnnlte l)inmei|en:
Qm Jauülieubudje S. 42 ift bemerrr, bafj ba$ Siegel ^otjaun
jftofdjer'3 unter bem £anbtag3abfd)iebe bon 1680 bie Sdjübfigur be3
Sinr)orn§ geige. SBei biefer üöemerfung r)abe id) micr) an eine bergröftertc
Slöbilbttttg gehalten, bie mein berftorbencr Sßatct bon bem Originale
be3 Siegeln r)dt anfertigen (äffen. 'Senfbar märe, baft bie ?(bbilbnng
feine forrel'te ifl, nnb c\dic id) bafyer eine nodjinalige Prüfung bc5
Criginaly anl)cint. (Sollte fkf) betätigen, bnfj ber £anbtag3abfdjieb in
ber Stat mit bem (Jinrjoru bcfiegelt ift, fo mürbe bamit bie ^itgefjörigteit
^oadiim %ntbvtäß gut Familie be§ <nofprebiger§ mieber gltrublicrjei
erfdjeinen, gitmrt! nadi einer $rt$ttunß in Söfttrnei'S 9J?nnuffribt fdjou
>ad)im $riebrid)ö Soljii $öT)<wn ?flbred)l (Stammtafel ÜRr. 13) baS
28
©nfjorn nid)t nur o» (5d)tlbfigur, fonbcrn aud) (ß ^clm^ier hu SBaüben
geführt Ijat. Qji freilief) 3oad)im ftriebtidj fein Sonn beS 2tmt3fd)rciber3
^oljann, fo formte er ber gamitie bc§ ^ofütebigerJ nur als <5or)ri beS
^lmtSfd)rciberS (Samuel (Stammtafel 9tr. 3) angeboren, roa§ roieber
bntm anäunef)men ift, ba teuerer erft 1675 cje^eiratet l)at. Studj mödjte
id) gfottBen, ba£ eS SRanedt nidjt unbefaunt geblieben fein fönnte,
wenn Soadjim ftriebrid) ein Gnfel be.3 §ofprcbiQcr3 getuefen roäre,
bem bod) in getuiffer SGßeifc bie Söcbcutung einer Ijiftorifdjcu <JSer[önlid)feit
äufommt.
3ft eine Söfung beS Sftötfefö überljaubt uod) mögtid), fo erhoffe
id) fie nur Hon erneuten 9?adiforfdjungcn im ftöniglidien ©tnatäatdjiü
311 .§aui*ober, beffeu Wilitavia oietleidjt nodj lUtbeTanjjttea Material
enthalten. $ie uadj 18GG in bflS itriegSiuiuifteriuiu in 33(?tUn gelangten
^erfonalaftcn ber ehemaligen $annoüerfd)en Slrmee reiben uidjt
bis in baS 17. ^atjrfjunbert jutüd.
SR a d) | d) r i f t.
«Radjbcm üorfteljeuber «uffqfc bereits abgefd)fof[en; crl)ielt id)
(G-nbe DItobcr 1909) bou fträirtein Snrta Struoe in ultima unerwartet
no$ ein oergübteS ©d)riftftücf überfaubt, baS bei ben fritijet tion mir
eingeferjenen Struüefdjeu ftamilienbabieren gefehlt fjatte unb fidj als
fon§ej)t ber bem GamerariuS ^ofjann 9?ofd)er in Ölgen bei feiner am
IG. »3 1684 erfolgten ^eifetjung bon einem ©eifütdjeh gesottenen
Seidjenprebigt ober bod) beS ber eigentlidien ^ßrebigt angelangten
üblidjen £ebcnSabriffeS eruneS. Q$ teile baS in melir als einer 93c-
SieTjung iuteveffiereube ©djriftfturt — beffeu SdjTufj bon anbetet §aub
ntö bor jghupfiojrt, unb 3iuar nitijt fetjic beutlid) gefdjtieben ift — unter
3üi'tld}fUng eines Ecit3 beS lebten oou ben Vuanmeiteu unb Stöbet
nöten beS Verdorbenen ljanbelnben 9föfd)nitt3 fjtet mürttid) mit:
„Personalia Dni Johannis Roscheri
Camerarii Ultzinsensis.
$u biefer itjo gelittenen procession unb Stauergange tute aud)
abgelegten Seid) Sermon fjat un3 urfadjc gegeben ber lueuaub 2BoU
Gtirenbefte föroftadjlbare SSougelcfjrtcr aud) SKoltrocifeet §ett ftorjanneS
föofdjet, getuefeuer ältifter Camcnirius Ijiefiger löblidjcu ©tabt Ütfcett,
unb ift nun uod) übrig, bafi roir dirifttöbudjemGJebraud) unb $crfommen
nad) aud) etmaö liiu^utljitn, erftlid) öon beffeu lebeuSut)rfpruug unb t
aufaug, barnodj oou feinen geführten tmbtern, (tf)ren unb ei)eftmib,
29
bnn ferner unb brittenS bort [einem Crrjrlidjen 2£anbef unb Grjriftentljimt,
unb and) eublid) öon [einer Stranfljcit unb jeetigen ab[djicbe auft bie[er
tuelt, unb [old)c3 diel beut [eelig üerftorbenen £>erm Camerario gum
nmrfjnftigen unb ritfjmligften anbenfen, ben Hinterbliebenen ljodjbetrübten
aber 511m fräftigen %xo% unb un[3 allen gitr d)ri[tlid)cn £-ofge unb rjodj*
nötigen nadjiidjtuug. 83cfaugcnb bemnad) füt§ erftcvbc3 [eeligen SDtonuc»
lebenSuMprimg unb oftfang, [0 i[t berjelbe öon üornef)men &)x\p
unb Grjrtiebenben Sltern in biefe elenbe unb iiüil)[ar)me luelt gebotjren
3uni .fperfcberge im gürftentr)um ©rubenrjagen im ftafyxt nad) Gfjrifti
unfern §eilanb3 gebufjtt 1627 ben 9 Juni! mittagefj 3roi[djen 3 unb 4 urjr.
Sein SSnter ift geroefcen ber Söolt ©tjrmürbige, $fnbädjtige unb Söofl»
gelafjtfe §err ^orjanne^ 9to[d)er, $ürftlicr)er S5raun[d)ro. 2üncburgi[djer
unb in bie 45 $ar/t roollmeritirter £o[tirebiger gum £>er|3berge, [eine
SJhitter aber bie roeifanb §otf) (Sr)r unb ©rojstugcnbrcidje $rau Slnna,
bc3 8&ÖÜ ©jreuö'eften Wrofjarfjtbareu, SMfg'efnrjrteri audj Sßollmei[en
viernt (Samuel 93urtf)atbi (iljurfür[tlid)cu Säd)[i[d)cu S3crgbcamtcuv
unb ber Gtnbt S. ^(unenberg luuliiueritirteu S3ürgermeiftct3 (£f)clid)e
Sodjtcr, [ein gtojjöoter ber aud) SSoli (Stjrcuueftc ©Tofjadjtbörjre unb
32Jo(lgefar)rte £>err QoTjnnn 9xo[ct)ci-, (Sluir[iir[ttid)er Säd)[i[d)cr 93etg=
merjfet «mm S^olfenftciu, [eine (Steo$muttet aber bie 5>icl Sr)t unb
£ugcubreid)e %xau 9(nnn, be3 roeifanb SSott Gr)renüeften ©rofendjibaren
unb ^oUgelaljrteu aud) SSgflfoeifen iVrru $bffqnh ftorjtr)er3 Gljur
©äd)[ifd)en Sfujjfydfetä audj üoineljmeu ÜHatfySuerüautcu 31t @t. Sinnen*
berg naäjgefafjene gtjeleibfidje £od)ter. &on bie[cu Gf)vi[t(id)en S3or=
nehmen Sltern unb Voreltern i[t unjer [ecliger §en Camerarius t)cr*
Uuuuum unb gehören, unb bnrnttf burdt biijj Sacrament ber .^eiligen
Saufe ivnebergeboljreu, [einem Qjiiöfci unb Seeligniadjer etuüerteibt,
unb mit beut murinen $of)anne§ in ba[j 33udt) be3 lebend ge[d)riebeu
luorben. 33ei [einen amoadjfenben ^ttfrreh nun |at [ein [eeligcr §r
^ater an [leidiger öäterfidjer au[[id)t unb unterroeifung nid)t§ oerroinben,
aud) Qr)n in ber matten ©otteSfurdjt [rügeitig ergießen tafcen, unb mie
in il)m ein fätjig ingenium unb gum ftubieren gcfrfiicfte Statur berftritret,
al|3 b,at er il)m barau[ gelal)rte praeeeptores borgefefcet, bei benen er
in humanioribus literis [oldje fundamenta gefegel, bnf; er Ao. 163S
£r Magistri Georgii Andreae Fabricii bei beriil)iuteu Paedagogii 31t
GJüttingen tuotlberbienieu Rectoris Institution untergeben, bei toeldjem
er bemtaften in [einen studiis ftdj angelagert, unb al[o angenommen,
bnfj ir)n tfoTgebndjtet [ein fgm SSater, obbcuuiteu .ftr M. fabricii ein*
— 30 —
rntljen nad), Ao. 1G4G auf bie (öblid)c Uniberfität nad) Jpelmfteb ber*
fdnffet, [einen toollangefangenen studiis infonberrjeit Jurisprudentiae
ferner pj^utiegen, roeldjcr [etneä Heben Katern gefdjbpften §ofnung
unfer in ©Ott rutjenber ju begnügen fiel) mid) IjödjfteS gleite» angelegen
fein lagen, gcftalt er hann bie lecliones publicas ber Ferren Professorum
fleißig bcfudjt, bebornb in be§ Jperm Doctor gelbenfj unb Binnii privat
Collegiis Institutionum Juris uuuadiläfjig fid) finben taften. 233ie er
nun bei bie 2 ftafjr fid) bafeibft aufgehalten, ift er nad) §aufe gefobert, alba
er Infi 49 uerbtiebeu, unb alf3 ber bamafjiigc gürfil. S3raunfd)m. Süneb.
2ßittf)iun&3 Statt) unb §off 9Jlard)all gum §errjberg §err Otto Hartman
bon <3d](ij3 genannt ©ür{3 bon bem ipernt Saubgraff öeorg bon §ef3en
gunt (Statthalter nadjer ^armftabt ooeiret, l)tit folcfjer melier §err
Statthalter bei feinem 83ater angehalten,, gtjn gu feiner Siinber Praeceptor
mitgicr)en %vl lafcen, tocfdjeS aud) Ao. 1G49 ben 12 ^ulii in§ Söerd gerietet,
wobei) (Sc bift 'oen 10 ftulii Ao. 1654 berbliebcn, unb bejjen Siinber alfo
informieret, bnfe ber £err (Statthalter wolt mit ifjm aufrieben, unb wenn
e3 feine Gelegenheit ferneres leiben Wollen, gerne länger babei be=
fjatten mögen, weil er aber üon feinem alten SBater, weidjer unterbefjen
in beu betrübten SBitlibcnftanb berfe^et, wieber irad) !gav$ gefobet
worben, ift er barauf üon ber 2)urd)laud)tigften gürftin unb grauen grauen
Sinnen Eleonoren, §ertwgin 511 SBraunfdjro. unb fiüncb. geborenen £am>
gräfiu 31t ^efecu :c., 511m §er$bcrg, allmo (Sie residiret, 311 bero Kammer*
fdjreiber gnäbigft ooeiret unb angenommen, in wekfycr funetion er
fid} alfo erzeiget, bajj $fyre 3*nrftL 2)d)l. ein gnäbigeS gefallen baran
gehabt, aud) bifj an $£vr feelige» enbe unb aß brüte $al(jr bei) Qfyr ber*
bleiben miijjeu, nad) beten [eetigen SEobt Gr bann luieberum an bero
Gerrit Solm §cr|}bg Gnrifriau £ubewig £>orf)feeligen aubeufeny erftlid)
uad)er SDIbenftabt sunt .Säu'ufcfnoibov beftellet, mekfye condition er bann
aud) 3 ,^al)r laug getreulid) berfcfyen, bon bmtueu er ferner nad) beut
Stmbtc $3obeutcid) 51t einem Wmblfd)reibcr befobert, alba er fid) aud)
in beu ^eiligen (SJjeftaub begeben unb mit consens beiber Altern unb
greuubfdjaft fidj Ao..lGG2 anbertrauen lafjcn bie ©rof Gbr unb SSiel
Sugenbreidje 3ungje;r 9(nua äftarie, bei (Sblen, SSeftcn unb SBollgelaljileu
£crru ©eorgii MuMmn gürftl. Söraunfdjiu. £üneb. wottoerbienten
WmütmnnnS jnr Dlbenftatt (Sljelidjc eitrige Sodjter, mit weldjer er
nad) (55ottc3 mitten eine grieb* unb fdjiebfidje Glje acljabt, aud) mit
felbiger erzeuget 5 Üödjter uub einen fülju, bnbon 4 2M)ter unb ein
fotjn auuodj, folartge ö5ot! mil(, im Sebeu, bie eine aber tobt §ur äiJclt
— 31 —
fommen. Hub nadjbem Ao. 167G baft ftürftf. 5(mbt SBobenteid) Der*
pachtet roorben, ift er besmegen gnäbigft oerlaffen roorben, barjero er
ein §aufe altrier in ber ©tabt an fid) erlauft, unb mit ben lieben Seinigen
fiel) 'nadjero begeben unb ein ruhigere» leben gefudjet, weit er orjne
bnü ber befdjroerttdjen §errenbien[te Don §er§en mübe gemacht roorben,
ba er ben Ao. 1678 511 einem 8to^etni erfotjren unb ertuef>tet roorben,
in toetöjem Sfatbte er bann fid) aud) embfig unb flcifsig erzeiget, toie
einem §eben baf3e(be biefes orjrtl or)nc bem faatfabm befant unb roeifcent.
3ein ei)riftentr)um betreffen! mujj $ebermann ber ü)tt gelaut obm
ftiattienmg ibm rütjmlicl) biefj geugnig geben, bafs er ein frommer
rcdjtfdjnffcner Gljrift geioefjen, nienfdjlidje fdjroadjfjeiten aufgenommen,
beren fid) aud) ber roiebergeborene *jkmlu§ nict)t gar lönnen entbredjen,
bie er aber abenb-3 unb morgend, fonberlid) aud) in ber beidjte mit
üieten faulen bereuet, unb in uxünem glauben an Gtjriftum ©Ott
abgebeten, aud) genninfdjet, baf3 er fid) lünftig f(eif3ig bafür l)üten
mödjte. Gr f)at Giott unb fein SBort fjodj gcliebet, guin öffenttidjen
©otteibienp tjat er fid) fleißig gehalten, bem geprebtgten SBort e ©otte§
mit fonberlidjcr reverentz unb anbad)t sugetjört, baji ^eilige 51benbmal)l
iu geroißet Seit mit SfyiftlidjeT Vorbereitung unb gebürjrlidjer devotion
gebraudjt, rote er ben aud) 311 öaufee ber roat)ren öottfeeligleit fid)
befliften, mit fleißigem Scfeu unb ©etradjtung ©öttlidjcS SSortcl,
»ute ben faft lein neuer author, ber uon ber Gtottfectigfeit unb \vc\\)
511m (iürifteutfjinu gehörig gefd)itebeu Unb t)crau*gegcbcu, ben er uicljt
an fid) getauft unb feine erbauung baraufj gewonnen, aud) mit eigener
fcanb unb rottjer S>inf bnfs befte barinn fleißig anfjgefrridjen unb notiret,
tute ben feine Heine iebocli nette bibliothec befjeu ein ttareä flugen*
[djeinlidjcä 3engmtfj bnlwn geben taun, abeubv unb morgen* bat er
uicljt allein für feine perfolju, Jonbern aud) feine liebe Miuber 311m beten
fleißig angel)altcu, unb mit bem lieben gebet!) feine obliegeube SfotbtS
unb anbete #aufjgcfd)äfte unb Vorridjtimgeu in Qkrtteß nahmen au-
gefangen unb gefdiloileu, t;at bemuad) ein rcdjt gotlfeclig leben für
öott unb menfdjen 3U führen, unb baburd) ^eberniänniglid) gute loblidje
exempel eintö £ugenbt)aften unb ©ottlooügefälfigen lebenfj 311 geben
fid) äufctft bcmül)t, aud) im leben fid) fel)r mäßig einiget feiner lieben
Miuber education t)nt er fid) forgfältig angelegen fein faßen, aud) gegen
bie uotl)teibenbcn unb armen fid) barrntjerlüg unb nad) feinem geringen
Dermögen milbe ermiefeu. Gnblid) be3 feelig Derftorbencu letzte itranlljeit
unb barauf erfolgtes fertigen nbfterben betreff ent, ba§ «
32
bcn 4 Martii gmifdjeu 12 unb 1 Ut)r nadjtS, in bewein ber 9?är)cften,
fanffi unb Scctig öon bietet öötfig betrübten SSclt abgefobert, aljs ©r
im (£-tje=Stanbe iuol unb frieblid) gelebt 21 gaTjte, Seines alters 57 §ai)x
meuiger 13 Söodjeu 6 Sage."
3)anad) fiub bie bislang feftgeftcltteu ^erfonatien $of)ann 9iofd)erS
nod) mie folgt ju ergangen:
©leid) [einem SSruber Samuel 0tt. 3) l)at 8bf)anh 9\ofd)er feine
SdjulauSbilbung auf bem ^abagogium 31t Qöttingcn erhalten unb
bann bon 1646 an gmet ^afjre in §clmftcbt bie 9\ed)te ftubiert. 9tocf)
feiner ütticffefjr nad) §ergberg brad/teu bie SBegicljungen feine! Söater^,
beS .IpofbrebigerS ber in .^ergberg refibierenben 2Bitme beS §ergog§
©eorg, Stnna Eleonore geborenen Sßringeffin bon .speffeu^armftabt,
eS mit fiel], ba£ Soljann bon bem §ef]'ifd)en (Statthalter bon Sdjliti
genannt ©örg als ßfrgiefjet ber ftinber beSfelben nad) ©armftabt be*
rufen mürbe unb bieje Stellung bon 1649 bis 1654 inne gehabt tjat.
$n legerem 3n^re finben mir if)n mieberum in <pergberg, an baS er
feine Slnfjängtidjfeit bemanrt ijatte, unb trat er tjier nunmehr als Sammer*
fdjreiber in bcn Sienft ber §ergogin 9fttna (SIeonore, meldjer baS 5(mt
§ergberg als Sßittum überroiefen mar. Sßon bem Sol)n ber §etgogin,
bem §er3°Ö Gbriftian Submig bon Lüneburg, mürbe er bann 1659
als Sornfcbreiber in Dlbeuftabt unb 1662 als 2(mtS[d)reiber in SBoben*
leid) angeftettt. Sie Aufgabe ber letzteren Stellung 1676 mürbe ba-
burdj bcranlafjt, ba^ bie SanbeSberrfdjaft in biefem .^aljre baS bislang
Tür eigene 9iedmung abminiftrierte 51mt SBobenteicI; berpaditete, mobei
id) erläutemb bemerf'e, ba[i in früheren ßciten bei bcn £auuobcrfd)eu
Wintern ber Sdimerpunft ber Stcitigfeit ber SScämtcn nidit in ber Sr*
füllting öftentlidireditlidjer Stufgaben (o^l^'S u,lb SSermallung im
ljeutigeu Sinne), fonbern in ber Somaniatüermaltung, bem fog. 9(mtS=
rjauSfjaft, lag. ^ofjann 9?ofdjer bergog 1676 nad) tilgen, mo er fiel; ein
eigenes §auS ermarb unb 1678 gum 9iatSt)errn ermäblt mürbe. gm
©ienfte ber Stabt Üfgcn ift er baneben Kämmerer gemefen, aueb miffen
mir auS bem fjamüienbudjc, baf} er 16S0 (neben bem SBürgcrmeifter
Sßemaring) bie Stabt als deputierter im Hmcburgfcben fianbtage
bertretcu fjat. (Meftorbcu ift er in tilgen am 4. Wlät$ 1684 (bislang mar
anS bem ftirdjenbudje nur ber 2"og beS 93egräbni[feu — 16. SKatg —
31t entucljineu). Sie SSerljetratimg ^;ol)ann 9\o[d)crS mit ber Sodjter
beS SlmtinannS 03eorg SHöjjc (fo unb uidjt etma 5ilo|j ober klotze fdjcint
bie güfreffenbe Sdireibmeifc 311 fein, mic id) namentlid) anS bem bei
— 33 —
ben &&tbefcijen papieren befiublidjen notariellen gnüchtar be§ 9todj«
laff« eines ^uliu§ ÄWfce Dom Satjre 1690 föfiefle) fiat 1662, ntfo in
bemfetbeu ^dtjxe ftcittQcfuiiben, in bem er bort DIbcnftabt nad) 93oben*
leid) uerfelU toittbe.
®ie interef[nntefte Söcmertung in obigem nenentbeclten ©djriftftücf
ift für ynS bie, bafs ^oljann Diofdjer au&er 5 Stödrtern— einer tot geborenen
unb bier bereit namenttid) üon mir angeführten — and) einen ©orjn
gehabt f)at, ber 1684 uod) am geben loar. tiefer (gor)n>, über ben bie
früheren ©trubefdjen ^aüiere nidp ergaben, beffen Vornamen oe-
bauerüdjerioeife and) jj$t nidjt erfidjtltdi finb unb ber in ber 3eit üon
1662 bi3 1676 in iöobenteid) geboren fein roirb, reo bie ftircbenbücrjer
(eiber nur bis 1679 gurütfreidjen, fann bem 5dter nad) [et> rooljl mit
Soadjtm griebrid) 9?ofcf)cr ibentifd) fein unb eröffnet fid) bamit loieber
bie a^öglidjfeit, baf3 id) bei meinen früheren gorfdjungen üieüeid)t
bodj auf ber richtigen Spur geroefen bin.
III.
lladjträge zur fpezieilen öencalogie
bes Familienbuchs.
3)ie folgeuben dummem finb bie ber fpe^ieilen ©eneatogie unb
in iUHUTiiiffiimiiiiiu] bamii bie bev Gtnnunlafeln be3 g-auüUentmd#
9?t. 3. (Samuel 9?o[d)er.
$n meinem 5üc[itjc befinbet fid) eine iateinifdje ©infabung be'ä
^äbagogiard)cn GJeorg 9Tnbrea§ ^aoriciul in ©ötttngen bom 24. Stürit
1642 311 einem am 28. beweiben SJhmatS im ^tibagogium in ©ottingen
abgehaltenen ©dnuaftuS; afö agierenber 6d)ü(er tuirb neben gtuel
anbeten aufgeführt Samuel Roscherus Libotschanensis Bohemus.
9?r. 4. gofymn sßofdjer, Sfnitsfdjrei&er gu SBobenteid).
Scrgf. ben obigen Sluffaij über bie iHbftaimnnng be? Oberleutnants
3oact)im griebttdj jKofdjer. 8u ©. 42 be§ ftcmuTteubud^ ift riodj 31t
bemert'en, bofj ber bort etluäl)nte ^ei^berger .Uirdjenbndjeinlrag Dom
27. ftebrnar 1646 unbeut(id) gefd)rieben unb auftatt ©irnon Woßkz
fit 3
34
rvarjrfdjcinlid) §u tefen ift (Simon 23eder. 9tad) bem 3rotcnlnuf}c bon
^ergberg ftarb 1655 ©imun Sedfetä §au§frau; c» ift cmjSgefcljfoffen,
bnjj in btcfem fehleren Gin trag ber -Käme 9?o3ter Ijeifcen foil.
9h. 5 bis 9. ^ie fünf Slödrter bc3 §bfbtebiger§ $or)anneS Siofdjcr.
£on bem ßetjrer GJ. SMiS, roefdjcr öon 1762 bis 1816 in $ex%*
berg lebte, erjftiert eine int 83eji£ ber bärtigen Pfarre bcfinblidje über
500 ©eitert ftatfe rjanbfdjriftlidje Gljronil bc3 glectenip ^er^berg. 2)icfe
Gfjronif enthält and) betriebene Sßitfeifungen über bie ftinber be3
ftofprebigerS, fenrif aber aujjet ben beiben Söhnen nur brei SMjter:
a. bie ältefte verheiratet an ben ^aftor 31t Gjdjerytjaufen
^oadjintita S3obiniu§,
b. bie arbeite verheiratet nn ben ^aftor 31t §öxjter an ber
St. Stüiany Siirctjc M. SoIjanneS gfinen (offenbar SJattter
be§ im gamHienöiti^e S. 44 etroärjnten dle\)o% 21. &. %.),
c. bie britte verheiratet an ben ^paftor ^ot). Valentin £ifegang
in ^(felb (oergl. ^amiuenbud) <£. 36).
Sie £od)ter gu c t)ie[3 SInna Gleonore unb ift geboren 311 §et$berg
24. Stoüember 1624; ifjre Vornamen führte fie äioeifelloy nad) §cro°Ö
6Jcorg§ ©emar)fin finita Gleonore (biefelben Vornamen baue nad)
obigem ?tnffah über bie 91bftammuug .^oadjim griebrid)l and) eine
£od)ter be§ Stint SfdjrcibcrS ftotjnnn Siofdjcr); fie Verheiratete fid) mit
i'ifegang 1644 imb t)at bemfetben stvei ©öfure unb vier SMjter geboren;
bie feilte Socbtcr ftarb untitittelbar nad) ber Qteburt unb mit ir)r Slnna
Gleonore 27. jöejembet 1656. „1657 bett 2. gan, ift bie Setige mit
irjrem Sinbe begraben. 2>ie £cid)onprebigt ift gefallen bind) M. Sftjomam
SVuuimu, ^fnlnbenit 31t Gllrid). Gv> finben fid) 31001) it)rer trüber,
So teut febe Garmen anff il)r abfterben gentaebt. GHeidjfanj groet)
ScIj)oäger3 ber SSetftorbenen, tocld)c lateinifdje Garmen betfertigt."
S)ie Södjter 3U 2, unb b loerbeu gl cid) bem Sot)nc Samuet in
SBöfjmen geboren feilt, ebenfo bie bon SBalfiS flidjt etroöfjnte vierte
vorl)aitben geivefene verheiratete £oct)tcr; in föergberg lvnrbe 3ticrft
1624 Slnna Gleonore geboren, nad) ir)r 1627 £jor}ann unb [djlicpdj
1631 bie Von SBaHiä ebenfalls nidit enoaljnte, 3tig!eid) mit ber Suhittet
unmittelbar nad) ber Oteburt geflorbene £od)ter.
9er. 10. £berftleiilnant ^oadiim ftriebrid) Mvfdjer.
Seine Slbfluinutiing ift in bem obigen befonberen Sluffaju1 einer
erneuten Grürtenntg unterlagen.
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Seine £ciuiof)mc an bei ©rfjladjt bei äMplnquct (11. September
1709) ig Don bcm (Senator £einricr) SKofdjcr (9?r. Gl) junt Söilafj ge=
nommen, irrt (September 1909 gur Erinnerung nn bic sfoeifymbett*
jährige 2BteberFcl)r be3 £age3 tiefer ©djtacrjt eine sunäcfift für bie gamilie
befttmmte fteine ©enjjdjrift int ©rud Ijcrau^ugebcn.
3ft. 11. (Senetalmojot gp^ann ftriebrict) 9iofdjcr.
Ser im gamilicnbudje regelmäßig aj§ Sannenberg angegebene
Sfoune [einer (gr)egattin roirb richtiger ®anneberg §u lauten t)äben.
9fc. 14. ^oadjtnt «geinrid) Diofdjer. 1946360
Sie Angabe SDtanedfeg, er [ei See=£eutuant gemefen, [inbet ir)re
SBeftätigung buicr) Büttner, ber il)n in [einen in ber Stöniglictjen 23tb*
liotrjef 31t §annooer bejinblidjen CoJlectanea ad Farn. Lüneburg. a&
„Lieutenant auf ber %\ottc" bc^eidmet. 3?nf)ere 9i\id)rid)leu über biefeä
ber Statine angetjörig geruefene ganiiiienmitQtieb mitzuteilen, bin idj
(eiber and) je£t uidit in ber Säße.
3fa. 17. SJtojor ©eorg griebricrj 9?pftf>er.
©r mar nierjt, rote c* int ganüüeubudic (5. 60 nad) ÜJJtonedfe Ijcifet,
ber ältere, [onberu ber jüngere Sobju beS nachmaligen ©enerülntajosJ
^orjann ^riebrid), tute nacijfteljenö 51t dlx. 18 näfjer bftrgetegt roerben
toirb, unb Ijot er baljcr eigentlirt) in ber ©enealpgie bie Steintet mit
[einem trüber ^ofjaun Vllbredit 511 taufdieu.
Ter %-iine [einer erften Gattin mar nidjt, mic im $amuienbud)C
S. tu unb (13 augen/ben, 0011 Woribeu, [onbent tum 9M)be, unb [iub bie
bort über Üji-e £erruuft gemalten SBitteUungßn unter Söepgnatjme auf
^ratje, Me§ unb $eueli an§ ben §eräogtümern Bremen unb Serben,
Söanb 7 (1774) ©. 235 flg. tote folgt gu berichtigen:
3i)r Sater (Jibe Rentier) bon Siljobe, beffen SSttroe nad) [einem
1757 (1758 ?) erfolgten £obe mit il)ren beibeu Södjtcru auf bcm Don
ir)rem Jjfö&t ererbten abdidjfrcieu vmfe 31t Dlbenborf bei Stabe
luolmte, mar ein Colin beä >f)aitu #ifolau3 Don W.olibe au3 beffeu
©je mit §e(eue Sitcte geb. $orjünn3 (Sodjter be3 22. 9Jcä*a 17C0 der*
[torbeueu Dberteidigrufcu unb ©rbgefeffenen im Sanbe SBurften dibe
Siebe >t)annö). :;v>l;ami SföfofcmS mar Hmtraann ,m Söremeruürbe
unb Ijaltc bog abdjcrjfieie (Mut Molle bei Slotel 0011 beiu Ttoftcn tum
ber ^afeu biml) .St auf an [idj gebrndjt. Seine (t-ilern luareu $nn3
— 36 — •
bon 9M)be unb Gfjriffine Glifabetf) geb. $flug. ©an§ bon JJorjbe rjattc
ba§ ©ut Staltemjoff bei 2SiIrjeim§burg, ben alten ©tammfife [einer
2>orfat)ren, bon ber Stämfdjen Stammer roiebergerciuft, mar aber barüber
in einen langen unb fo[t[pieligen ^rojefs geraten; infotgebcjfen luurbe
ber ftauf rücfgängig gemadjt, in 5lnbetract)t ber [duneren Soften aber,
bie er gehabt, rourbe it)m bie önabe enoie[en, bnjj it)m "oaZ ©ut auf bie
Stauet feine» SebenS 31t einem mäjjigen 3in3 padjtiueife belaffen mürbe.
Unter bem 27, $uli 1720 rjattc er Don ftaifer Hart VI eine Erneuerung
[eine§ StbelS erfjatten. 2er Slbeläbrief fonftatiert „baS alt abelidje
§crf'ommeu bereu SKotjbe, bon benen Unfer unb be» 9ieidj§ lieber ge=
treuer §an5 ffioljbe fjerftammt, gehalten einer [einer S3orfar)ren, locldjer
in beseitigen itabf. Sicnftcn aU öbrifiet geftanben, luegeu [einer in
einer ftrieg<MMction betoie[encn Supfert'eit, bon beut bamaügen re=
gierenben fRöm. ftarj[er bor mcfjr aß? giner) tmnbert ^afjten mit bem
9(bel[tanb begnabet toorbeu, unb bon beut (trafen bon Gdjaumburg
baZ ©ut SFnltciitjof ober 9iof)bertef)u, a!3 ein 9iittcr[i|3 crljaubelt, audj
basfelbe [0 lang befejjcn, bi§ bay öe[djlcdjt burdtj ber[dviebcne, [onberlidj
SBa^er^UngtüdtBfälle, um ben 9tbel3*S3rief nebft anberen 3>ocumenten
unb §aabfdjaften, gefommen". %a§ W&appen roirb in ber llrfunbe
betrieben: „einen nadj groergS abgetbcüteu Sdjilb, in toeldjem untern
großen toeijV ober [itber[arben £f)eil ein brauner JDdjfenfopf mit äiuetj
Römern, auf bie[em ein grüner mit gelb bcrmi[djter ftranj, in bem
obern Keinem btau= ober lasurfarben SUjeil aber brel) gleicr) nad) einanber
jiefjenbe rr;ei[3= ober [ilberfarbe adjtccfigte Sterne gu etferjen, recfjtet*
fett» mit tneiiV ober [über unb rptr> ober rubinfetrb, linferfeit* aber
mit loeif; unb blau ober lajjurfnrbe bermijqjt ljcrabljaugeubeu ^etm*
beden gc3ierct/ auf bem Sdiilb ftetjet ein offener abelidjer, furnier»*
§elm mit aurjangenbem JUeLob, ob biefem ein ineifc unb blau ber=
mifdjt gcrounbencr 53unb unb ber im iueifjen Sfjeif beS ©djitb3 be=
[djriebeuc £dj[enfopf."
©eorg gtiebricr)§ jincite OJattin Gopfjic (irueftinc ftrieberife bon
SEcijtje [tammte au$ einer gjamilic, bie il)rcu sJcameu nad) bem ©tottim*
[it3 in ber ©rafjdjaft §orja füljrt unb urfunblidj feit 1244 borrommt.
Störe SKutter, geb. ftmmengiefser, ift 15. 9Jcär§ 1789 oerftorben.
3lt 18. >[ianu 9CtbvccI)t 9to[d)er, ber Tragoner-Mabitäu,
mar, luie \dp\i 511 SWtf. 17 bewerft, nicht bec iuugere, [oubern ber allere
Soljii be-5 i'HiierrifiiiajoivS ftotjonn ftriebrid). ©ei beu [ein £c[taiiumt
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betreff cnbcMt Wien beä Vlutfö Sadjem (fetjvt beim Wintögeridjt Hameln)
befinbet fidj ein au6 Siincburg uom 8. ftebrnnr 1780 batiertcS (Sdircibcu
[einer <Sd)iuefler Steno §cbmig $lx. 16), iuorin fie ben übertebenbeu btv
matigen Mabitau ©eorg ftrtcbrid) al§ ifjren iilngjten Söruber bcgeidinct.
2tit(fj bei Büttner (Collectanea ad Fam. Lüneburg.) lüirb ^oTjnnn 9Hbred)t
aU ber ältere trüber aufgeführt/ unb |toar mit bem S3emcr!en, er
Dabo 1748 bi§ 1751 in ftena [tubiert. $n ber äMtifel bon Sena ift ein*
getragen 1750 18. 2(pri( Jo. Albertus Röscher Hannoveranus. SDamit
ift gu bergleidjen bie im gamüienbudje 6. 67 erroäfynte unb auf ©eorg
Wbredjt (9?r. 22) belogene Eintragung in ber SRttttEel bon ©öttiugcn,
luonndj t)ier ^or)fmneg Albertus föofdjer au§ Süneburg 1. Wai 1749
nä ber SHedjte 23efüffener immatrifutiert mürbe. Sorjamt ?übrcd)t
fdjeiut banadj juerft in ööttingen, bann in £ena bie 9red)te ftubiert
3U I)aben, beuor er Dffijiei mürbe, morauö [idj erffären mürbe, bafi
er erft in uorgeriidterem SBtec 1754 ficrj bem OTitärbienfte gutoaubte.
gg mirb boljer bie früljcr mit einem ftragegcidjen berfefjene Angabe
feiner ©terbeutfunbe, monad) er ein SÖtet bon 55 ^abren erreidjt rjat,
bod) für gutref fenb erachtet toerben bürfen unb fomit, "ba er am 30. Januar
1780 berftorbeu, nuguneljmen fein, bafj er um§ %q%% 1725 geboren ift.
S&enn bie Gtättingcr SJtottifcl als feine §eimat Lüneburg begeidjnet,
luober ja nudi ba§ ermähnte Gdjreibcu feiner ©djmefter 2(nna «gebluig
bntiert ift, fo ift an^unefmien, bafs [ein Sater Sofjaun ftrtebrid) bie
Geinigen in Lüneburg r)at rootjnen {äffen, marjrfdj einlieft, med bie
militärifdjeu Stanbquartiete fo rjäufig medifelten unb fidfj btelfad) auf
bem blatten Sctnbe befauben. 9fad) gafjonn ^-viebridy? trüber ^orjauu
Vllbrerti! $?r. II), ber ^ater meine-;; Uii-\iofanitovv oieovg ?Ilbred)t
($r. 22), ljat mobl mrä gleidier ^eranlajfuua. feine Tsomttie in ßüBfcbittg
gehabt.
9ft. 22. ©tjnbtfuä ©eorg Stföredjt 9iofd)er.
3?ergl. ben obigen befonbereu 9Öiffü| über ir)n unb fein &aüg te
tage Ta. 35 in Lüneburg.
Ta\ 23. 2(nna tflifabeth 9bfd)cr. .
9todj Büttner mt Bß Geburtstag ber 10. Januar 1734.
3h-. 24. tonet ^otjaun ftriebrid) 9iofd)er.
Söüttucr bringt [ein Ableben in .SufammcuVjaug mit ber tßaw»
pngue 1751)".
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üftr. 33. Henriette (Soptjie (?ti[abctf) 9io[rf>er berebjelidrre (Stimme.
2)er im g-anütieuburije burd)meg Qkimnt gefdjriebene üßame wirb
in Gkimme 3U beridjtigen [ein.
dlx. 34. Gonrab 91 u g u ft Silbtedjt Stofdjer.
3u bcn SDWtteihwgeti über iljn im ftamtlienbudj ©. 81 flg. beimag
tcrj nocl) bie folgeube 9?ad)lefe 31t bieten.
©eine ?tbt)anbtung De vi investiturae eventualis et exspectativae
mar eine oon her ©öttinget guriftenfafultät gefrönte ©djrift, intern
fie bcgeicfjnct tüttb a(3 Commentatio juris feudalis, quam in literario
civium Academiae Georgiae Außustae certanüne A. D. IV Junü 1797
palma secunda illustris Juris consultormn ordo condecoravit.
OT feiner 1799 erfdiieueueu ©djrift M,28em luirb bog Vermögen
be3 Sünebutgfdjen ©aljcomtoirä bei) bcr beuotftcijenbeu 2luft}ebung
beweiben gu if)eil?", luetdje in tatftidjtidjcr £infid)t im mefentlidjen
auf Bestellungen be3 Süueburger §iftorifer» Sftot ©cbfjatbi beruht unb
in meldjcr bafür blaibiert toirb, hak bic ©ülfmeifter ba3 Vermögen
311 empfangen fjabcn, mirb Sluguft 9iof d)er erroäljut in sDceufePy „©elerjrteS
Seutfcrjfanb" SSanb 10 (^ndjtrag 2 luuu ^af)rc 1803). Sie ?(uff)ebung
be§ ftovioxä, toetcr)e3 ben Vertrieb be£ ©algeS bcr Süueburger Saline
bcforgt tjatte, erfolgte nod) 1799. &>egen eiuc^ Cigentuniypro3effe§,
ben bic ©labt Lüneburg cmftrcugte, mürbe ba3 gegen 145 000 £ater
it\iffcnmün3c betragcube Vermögen giuäficl) belegt unb crft nad) %a\)x-
3chnten ift c§ infolge oerglcid^roeifer Beilegung ieuc» $to$effc? unter
bie nerfdjicbeuen .^utereffenteu verteilt.
•Ouidi beut ^Ibrefiluidie ber Stabt moiuuhht Don 1799 mol)iite
bor „Sflrtwtüi Gfcnrab Gilbten"}! Ölugnft JNofdjct am ©teiumege beut
sJieuftäbter äftctttt gegenüber", uielleidjt in ber banwl» feinem ©djmager
©runcr gehörigen Sffcafrjefe, mefdje an bem jebt (Satenbetgctfttafje '
genannten ©teiumege gegenüber bem Sceuftäbter SJcatft belegen ift.
3>a3 Sibtepucrj bpn 1802 beäeidjnet aß SBorjnung bei ©cpefeben*
Megiftratory Diofdjer 95öttdt)era ©d)enfe in ber Galeuberger 9ceu[tabt;
biefe „©djcnfe", and) Hutel de Strelitz genannt, mar baumle ein
renommierter ©afüyf au ber fjeutigen (i'alenb erger ftrofje (fpater lauge
©bauier» Jpotet), and) unmittelbar oiu Wcujhibtct SJtod't gelegen.
®er jejüge ©tabtbibliott)efar Dr. phil. ft-riebrid) Xfjimmc iu.siauuouer,
beut id) bie Stäütcihmgcn ©. 82 flg. beä ifymtUcnbucfyS übet SlitßUftä
3mtigt'eit im 3)iciiflc ber geheimen £>anuül)Ct[ci)CM Wegiermtg mnljieub
39
ber fran-jöfifcijen g-rentbberrfdjaft Oerbanfe, ijctt in feinen fpäteren
^nblit'ationen über jene Qeii biefer SßtigYeit itotfj läufiger gebadit, \o
namcntUdi in bem 1S93 crfdjtcncnen erften 23anbe feines SBetfel „Die
inneren 3uf|fjnbe be3 ilnrfüiftentum3§annoocr luäljrcnb bcrft-ranäöfifcrj*
Seftfäüfdjen £errfd)aft 1806—1813" @. 398 flg. nnb @. 425. 2ßieberr)c*lt
erroär)nt roirb Sluguft Stofcrjer ferner in S^hnme§ Sfuffcifc „Die Jparinö*
berfdjen 9Iufftonb^tänc im ^arjre 1809" in ber 3eitfd)rift bc§ gijWtfltdJeh
^eveinö für 9fteberfad)fen, ^atyrgang 1897 ©. 278 flg.
Die gefaljröofle Aufgabe, üon ber unteren ßtbc au§ bie ©cfdiäfte
ber geheimen ftaffe ber Ijannoüerfdjen 9iegiernng 31t führen unb bie
Morrefponben3 mit beut ©reifen SHiünfter in Sonbon 31t beforgen, mirb
— tote ber (Senator §cinrid) sJtofcl)cr (9?r. Gl) in feiner eben 31t 9?r. 10
ermähnten flehten ©djrift jur Erinnerung an bie ©djtndjt bei SDcalpIaqnet
©. 5 luofjl mit Sierijt üermutet — Sfuguft Üvofdjer bnrdj niedrere feiner
SSrüber erleichtert fein, 33on benfelben mar £>cm3 (9er. 39) ^Teilhaber
beo1 engfifdjen $aufe3 ^otjtt .Cuitdjinfon in SH'tonci, luäbrcnb ."peinrid)
(9ir. 43) mäfjrenb ber SßlocTabcit auf £)elgqlanb nnb ©eorg Tsricbvtcl)
($ri{3) (9fr. 38) in (Wiidftabt für bieg! §au<? etabliert mar. 9luf einen
biefer trüber beutet 3(uguft anfdjeinenb hin, toenn er in einem SSerirfjte
an ben (trafen fünfter dorn 19. 2M 1809 bemerft, unter llntftänben
muffe „ein gemiffer sTaufmcnm" feinen 338or)n[t| oerlaffen, eine (Tuen*
tnatität, bie er atv uiitoitlfomincu hinftedt, inbem er e§ als1 feljr nad]'
teitig frejeto^net, gemiffe j,e|t fo gtüdltdjc bittet btfgugefeen nnb nm
bequemere, meitlänfigere unb gefärjrlidjere 311 fndjen, bei benen er
jicf] metjv ober menigev gan3 nnbetannten SEftchfcCjch anüertranen muffe,
tiefer S)crldjt ift mir itebfjt uerfdiiebenen anbeven Briefen 9(ngnfty au
ben QJrafen SDUtufter im SftiSguge tum Dr. Stimme frcnnblidjft gut
Verfügung gefteltt. £>-amitiengeid)id)tlidj intereffant ift namentlict) ein
93rief ausDobberan Dom 15.9(uguftl813, in meld)cm9(nguft bie Gjriinbe
für bie Verlegung feine? 2(ufentr)alt3 äu§ ber Hamburger ©egenb
nach 9Jtecftcnbnrg barlcgt. (B Ijeifjt barin:
„lim. ßjjeUenj loerben jicf) 31t erinnern gemhen, ha$ icrj bis ftii
gängüdjen llnterbredmng ber Stomntunifation mit Cnglanb mid) in
Vdtona befnnben nnb bie anfommenbcu bärtigen Dcpefdjeu an ber
[jiefigen SJünifter Ciaceü., meldjc fdjon früher bie Jpambutget ©egertb
oerlaffen, beforgt l)abe. 2fl3 biefer ßroec! uidjt länger 311 erreid)cn ftanb,
hoffte icjj be: ;unf) immer, bie Öetbangelegenheitcn nad) ben Söcfcljlcn
ber gebadjliii beiben getreu SRimjlct Don ?((lona aiiv arrangieren 311
1
— 40 —
tonnen nnb auf btefem Pafje ungcftürt git bleiben. §rt§ttjifd)eti uer=
breitete fidj baZ ©erüdjt, baft bie geioefeucn Ginluorjnet ber §anfeatifd)en
Departement*; in ben Stähifdjen §er3ogtümcru nnb ^ütlnnb nidjt metjr
gebulbet werben, foubern fidj entroeber nadj ben .^ufefn begeben ober
ba$ 9veid) räumen foulten, allein ber Dberpräfibent in ?((tona oerfdjob'
ntdjt nur bie S3efauntinad)uug unb &oltgieI)üng biefe3 ©efe£e§, foubern
mau erfuhr aucl) beftimmt, bafj er SBorftethmgert bagegen und) <Ttopeu=
fjagen gebracht unb auf miebtige SMüfif-afionen angetragen Ijabe. SBieber
nad) Hamburg gwüd^ule^ten, roo id) liuibrenb bei S8ombarbement§
raeggegogen roar, ftanb ntdjt in meiner SJtadjt. 3)er Gtefafjr für mief)
unb meine Familie im %a\le einer etroaigen Belagerung gefdjroeige
id); cbeufo ber fnftigcu, glicht tum einem jeben ofjne lluterfd)icb in
eigener Sßerfon 31t leifteubeu ©Landarbeiten. 9lbcr id) befürchtete
nid)t ol)ite Ghimb namentlid) ?(ufmerffamreit auf mein Subibibuunt,
unb id) fal) mid) gang aufjet ber Sflöglidjfett, meine Cuote 31t ber ©traf*
fontribution jugafjlen, bie fidj, nad) anberen ärjnlidjen gälten 31t fdjliefjen,
fid)cr auf 8000 grancS belaufen roirb, fohne 31t ben übrigen gabllofeu
unb uiterfd)tuiuglid)eu Steuern für bie Sruppeuüerpfleguug. $n bent
Hamburger SBodjenblatte tuurbe fd)ou „ein Dr. 9?., beffen ictügeu SBofyn*
ort man nid)t miffe, megen einer ifym roiditigen Sftadjricfjt auf ba3 SSureau
ber SJcairie getabcu". $d) tjatte feinen fieberen ©ranb anguuefnuen,
bafr biefe ©djlingc nid)t mir gelegt fei; ber llmftaub, ba[\ mein S&mte
neben beut be§ 3)d?tor3 bou Mefj all Verteiler ber benmfjtett erfteu
2000 *)?funb Sterling in ben Reifungen gebrudt ftanb, ntarfjtc oicfmcrjr
meine SSeforgnte be§ ©egenteitS glanblid) genug. 9(bet and) bie btofjc
nnlerlaffene ^anjung ber Kontribution fcjjtC ben ingfteu finpcrlidieu
Wifibanblnngeii, beiu ü'infperren auf bie fenfterlofeu 3iimiier bc3
•Varburger ©d)!offe0, auf ungebedte ©djiffe im ©onnenbranbe unb
in Üiegcngüffen au?; unb uadjbem biefe SBetjanbhtng gtterft nur ben
grofjen Kontribuenten roiberfabren roar, fing mau nun, be§ öeifpiefä
t)alber, aud) an, fie auf eingeftte fteincre aujunjenben. (Sure ifgefleng
benfen 31t menfd)enfreunbtid), um eS mir 31t berargen, bafj id) unter
biefen Umftäubeu in IHltona blieb, luo mir nidjty in ben SScg gelegt
mürbe, unb baf; idi fo ben 5. ?(ngnft, beu lebten Termin 3ur DtTicflc^t
berer, bie üon ber fran$8fifd)en Vlnnieflie (Mcbrand) inadjeu looHlen,
betflreid)eu lief}. Gtöetd) beu Sttg nadjljec lonibe aber aml) mir Don ber
Wftonaer ^ottjei bie Vtöuigfidje Verfügung eröffnet, nad) iueldier id)
auf bie Qiifeln ge()in ober bat Meid) ineibcu fällte, giue Dnittnng über
bie ötgape ^tmumtfiei ©teuet Ijätte mid) 511111 Sölcibcn befugt; allein
bie feljftc mir; 1111b id) geftefys, bog id) 51t einem illegalen 9utf enthalt
in ."polftciii, mobei idj auf baS ftannibieten ber llnterbcljörbcii fyitte
fjoffen nuiffcn, mid) um [0 meniger entfalteten formte, med id) bann
[lüublid) bau girieren eine* beremtorifdjen Xetminl §ur 2(breife mürbe
31t fürdjren gerjabt r)aben, oiel(eid)t 311 einer 8$, mo eä, nad) abgelaufenem
Sßaffcnfttlfftanbe, gar mdjt meljr möglid) gemefen märe, mit gamilic
burd) bie Armeen 3U !ommen. ©0 leib e3 mir bafjer aud) tat, bon meinem
Soften 311 roeierjen, [0 glaubte id) mid) je$ ba^u untotberftcnlid) gelungen;
unb id) ua()iu mir bor, mir in ^cdlenburg oon beu .s>errn äJftniftern
biejenigeu 2>crf)altung3befel)lc 511 erbitten, bie mir, 3U meinem grö[3tcu
©djme^e, nidjt einmal sugefommen teuren, ob fie gteid) auf mehreren
Sßcgen an mid) abgefanbt finb, roie id) nun erfahre. 53or meiner ?(brcife
übennadjte idi uod) nad) §anuoocr alles 03elb, morüber id) biypouiercn
tonnte, aud) 1)C]\ Grirag ciueö SQBcd^fetS auf bie im u. jffl. .fällig gemefeneu
210-6-11 $funb Sterling. 9lm Steit reifte id) mit bänifdjen Pffen
nad) beut Saueuburgifdjeu auf einem Hmmcge burd) öolftciu und)
8MIn ah unb begab midj bann rjierfycr, als id) untcrtocgS erfuljr, bafc
ber §err3)Mnifterbon SBrcmcr, ber für jefet allein in fteter ftommunifation
mit §od)benfelben fter)e, fid) l)ier befinbe. (£r t)at bie önabe gehabt,
mir 311 beseigeu, bafc er meine ÜUmfjregeln billige; unb id) mürbe mid)
liöd)ft glüdlid) unb beruhigt füllen, meun Gure dr^cllens meine Sdnntte
ebenfo 311 beurteilen unb fid) 311 überseugen llrfad)c fäuben, bafj id)
ber mir angemiefeneu ^flid)t, folange unb fomeit e3 in meiner $>tad)t
ftanb, ©enüge geleiftet l)abc.
Tn l)ier jefrt feine ©efdj&fte für mid) finb, fo luetbc id) mid) nad)
ber LMeiieTnuiijiuwj Sr. Qr^ellew^ be3 .Venu oon Bremer oorerft in
Sdjiucriu, ä portee oou ilmt unb be» Iperrn 0. b. 2>eden Sjgeflcnj auf*
lullten unb bie meiteren JBefefjie biefer öerren nad) ben llmfränben
bort crmarten. $Jtjftrifd}en l)offe id) e§ möglid) 51t mad)eu, bie nad)
£>cmnobet 31t beu befauuleu milben gmeden |e|t uod) beftimmten
2500 sßfunb Sterling über IHltona ba^in 31t remittieren unb aud) anbere
Summen, 31t benen fouft f)ier 9\at 311 fd)affcn i[t. Untertänigft abüifiere
id)iuu1äiiiig biei^edifet Don 1000 ^fuub Sterling, 1000 ^funb Sterling,
500 ^fnub Sterling.
(Sure d7j3elleu3 bat e§ bcfretubcl, bafj oou mir für beu D.*$.*2R. $•
in fQ. (--= Dberpoftmcifter ftoljannS in Hamburg) nid)t§ gefd)et)cu fei.
B« meiner ^icdiifertigiing iiuifj id) nuterläuigft gmet fünfte beiuerfeu.
Mi f
42
(Srften» Ijctt $5. mir nie eine Silbe bon (einer Dürftigen Sage geäußert,
[o oft iclj ttjn and) ge[prod)eu liabe; bermutlid), med er ntdjt Kniete,
bnfc gonb§ in meinen §nnben umreit, gdj rannte 3mar ba$ 2(u[f)ören
[einer Ofmtseinnarpucn, glaubte aber, bafj er in früheren guten Seiten
foöicl erübrigt fjätte, um, menugleid) mit Gtnfdjränfungen, bor 9?ot
geficfjert 31t [ein; unb e§> fiel mir nidjt ein, ba er über biefen ©egenftanb
gängfidj [dinueg, ifju meinerseits otme ^nbi^fretion [omof)t in §in[icl)t
[einer aU nocl) mer)r in betreff" ber [et)r belifaten Sadjc berühren 31t
bürfen. Stufjerbem aber i[t bie Siepartitiou ber llnterfrüjnmgen nie
mir übertragen getoefen, fonbern [tet3 altein bonör. b. £>. (= bon hinüber),
unter unmittelbarer SDireftion be§ iperrn bon Sremer ©Egelteng, be[orgt
morben. 9(u§ einer ©djonung, bie idj fetjr bereljre, meil (ie nadj meiner
galten Sage für ntict) bringenöe» JöebtirfnisS mar, i[t mir [elb[t bie bloße
btrefte ^uägabjfung etn bie Smbfänger nur in wenigen ftdjereu fällen
augemutet morbeu. Sßegcu biefer©rfinbe rjo[[e id) bafycr bon einer 9?ad)=
Iriffigfeit in Wnfef)ung be§ &.*%.*$%. % in ben Wugen Surer ©jgeft'eng be*
[reit 31t crfdjeincn. Gr« roirb Sorge getragen, [obalb al§ mögliel) 311 tjelfen."
9tod) ^eenbiguug ber grembfjerrfrijaft mar 9(ugufi SRofdfjer, tote
im $ami(icnbuct)c 'S. 84 ermähnt, für bie /pamtoberferje «Regierung bei
ber $nbefi{jnar)me Cftfricslanb* tätig, •gier (iubeu mir tfjn nod) in
ber euften plfte beS ftcfyteä 1816, benu am 17. Mai 1816 mürbe gum
9]citg(iebc ber tt'oniglidieu Sanbmirl[rfia[t^05e[e(l[dja[t in Gelle ermäl)lt
ber Web. Stangtcifcfreiär 9io[d)cr 311 Vfuricl). Sflä bann im Saufe be3
o'al)rc3 181G ba$ Oberjufn>2)eparteinent beim ftöniglidien ftabinettv*
WMnifterium in £munober erridjtet mürbe, fcfjrte 9(ugu[t Siofdicr bauernb
iwrfj ber ©tobt futnuooet guri'nf. SMnviib liier im Slörcfjbitrljc bon 1S15
ber Welt, tagleifefrctär Wofdier JÜcinfhäße 1040 aufgefüllt loirb,
moljute ber Dberjuftigrat iltofcbcr uad) beut Stbrejjbudj bon 1819 OJeorgen*
frrafje 19a unb nacr) bem bon 1824 ©eorgenftrafje IM $a§ $au3 üftr. 19a
mirb lebiglid) umnummeriert unb mit ber [päteren 3ßr. 19d ibentifdj
[ein. 3)a§ ©runbftütf, ba% in ber golge bie 9fe 10 an ber ©eorgfrraße
fütjrtc, mar SfuguflS Eigentum unb i[t [bäter bon ber Familie mieber
berfauft. (£§ bat nadifjer lange einer ftauülie ftogrefe gebort, i[t im
GJrnnbluirtje bon .s>anuobcr^(ltftabt Sofort 1120 betrieben unb in
neuerer ^eit uad) \Hbbrud) bei aften $aufc3 in bie fog. Wcorgsftrafrou-
Sßaffagc cinbegogen.
Tsit einem 9ietio(oge, ber uad) Stuguffö am 1. $ttfi 1827 in .s^anuober
erfolgten Ableben in Spangenbergy feuern baterläiibi[djen Sfrdjto
— 43 —
galjrgang 1827 S3cmb 2 ©. 338 erfdjien, ^eigf tä über ihm: „(Sin äJlann
tum bcu oielfciligfien, grtinblidjften Stenntniffen, fjo^er Serterität,
eifernem ^leifje unb großem logifdjen Gdiarfblide, ber bei ©nttoetfung
lucler 5serüibinnif\eii int^iifti^fadje au<met)mcnb tätig gemefeu ift." Sludj
unvb bort bcmeri'r, bie Überfejmng ber befcmnten Lettres Peruviennes
de Madame de Graffigny fotlc tion if)m liemibrcn.
23itbcr öon il)m unb feiner ©nttin SQBitfjcImine geb. tum Stnbtoff
Tinte idj bei feinem Sotjne Söilrjcfm (9?r. 50) gejeljen.
Sie (genannte 05nttin mar, uüe au.ä bem gamifienbudje erfidjtlidj,
eine £od]ter öon g-ricbrid) 2fuguft Siubfoff (fbäter tum 9iubloff) in
©djmerin aus1 beffen (H)C mit einer £od)ter be3 Dr. ?tttbteal (£r)rijHän
£öper (Soeper) bafeibft.
s)l?bcn ber im ^ainiiienbndje ertoärjuteu Stammtafel ber Üüibtoff,
tum lueldjer fid) ein (Jt'tumiplar in ber ftönigiidien SSibliotfjel in .franuoüer
befinbet; enthält aud) SÖrcbljnuötö befnnntc „^efdjreibnng be3 San(-=
freifeö" (£alle 1749/50) $ane II Söeifosge B ©. 134/135 ein „Cvefdjfedjt^
regifter berer sJiubfoffe"; bleibe beginnt mit ,£§ot). 9&ibfaff, (il)iirfürft
^oljnnu $riebrid)3 511 ©adjfen 9iatl) unb OMjeimer Sccretarins"; unter
9lx, 39 ift berseidjnet (Hjiliau unb unter fftc. 60 fein ©ofyn Hunft Wuguft.
$n ber allgemeinen Seutfdjeu S3iograpt)ie finbct fid) ein Prüfet
VtranfcS über griebrid) ^tuguft öon 9\ub(off. Über benfctben tjeiftt e»
bort mit S3ejug auf feine 1817 erfolgte 9iobtlitiernng: 3>er neue ^Ibct
erlofdj mit irnu. ®a§ ift uidjt ridjtig, nudj loenn man tum feinen £ücrjrcvn
abfielt, fyriebridi Sttigufl Ijatte einen Sol)n 5t. <8. tum 9\ub(off, toeldjet,
imdibem er nrjpriiiiglid) WedUmbuvgifdier 9u\ueni]uy;ni|je|for gemefen
weit, unituenb ber (vraii^ofeii^eil im aiiliafl -beffaiiifdien nnb im
rnffifdnm, feit 1816 im öveujsifcfyen Wilitärbienfte geftanbeu unb 311*
lefot al§ ©enerannajor bem ^reufufdjeu Jlrieg»minijierium angehört
ljat. %m fpäteren SebemkVtter lebte biefer ©of)n als üftitglicb ber S3rübcr=
gemeinbe 311 Sföefft) bei @ötlt£ in ber Cberfaufiü. SSon it)m ftammt
bie bem alten s}>reufüfd)cu iiJd(itär=©efaugbud) 3ugrunbe liegenbe
£ieberau*mal)f tier. (Sr fdirieb ein tnetbcniUUc^.spanbbndj beS ^reufjifdjen
SOHlitnrrcdjt^ eine Wefdjtrfjte ber Meformaliou in Sdiottlanb, foiuie
eine 1863 in 2. Auflage erfdjienene biblifdie „i'eljrc uo.n SWenjcIjcn".
Sein 0011 ifjiu felbft berfafjter ßebenltauf afö <perren()uter in 9iie3fy
ift nad) feinem £obe in beu Sd)iifteu ber /oerrcnbnter Molbnie tun---
üffeullidjl.
__ 41 —
2)a§ 9hibibfffdje Wappen ift im „jjßeuen Sicbmadjer" (r)erau&=
gegeben bon .\)ilbebranbt) löte folgt befdjricben: Sdnlb fdjräg rcdjtö
geteilt, otjen [ilberner Söwc in 9ftot, unten brei fa'ngä ber Teilung ge=
[teilte gtprte Strange ((al. fdjwarsc 9finge) in QWIb; .<pelm gefrönt, groei
aufwärts gefteütc grüne Gidjenblcitter, bon einem fdjwcbcubcn golbenen
9\tng umgeben; Werfen filbernrot. ©ine mit btefer Skfdjreibung über-
einfrimmenbe 2Sappeuabbilbung, nur bafj ber ©dn'Ib fcfjräg ünfe geteilt
ift, finbet fiel) bei $rerjr)aubt n. a. 6. SSanb II STnfct XXIX.
SScgen ber öcnealogie unb beS SöappeuS ber gnmilic .2 o e p e r
ift 51t berweifeu auf baS bon Körner herausgegebene 6Jenealogifcr)e
§anbbudj bürgerltcrjcr Familien S3anb 10 (Berlin, 33ruerS Verlag,
1003) g. 361 flg. %ex genannte Dr. 2Tnbrea§ Stjripian £oepcr ift ba=
felbft aufgeführt S. 371 unter VIc. Seine JKädjiommen unb bamit
audj bie STuguft 9vofd)erS auS feiner &)c mit 2BiIl)cliuiue bon Üiubloff
bjaben 3(nrcd)te au folgenben (Stiftungen:
1. SdjabbeffdjeS Stipenbium, geftiftet 20. Se-jembet 1637 bon
bem fiuberlofcn Hamburger Kaufmann §einridj Sdjabbet gut 93c=
fbibcruug beS StnbiuntS ber eoaugelifdj4utf)crifd)eu Geologie. Stuf*
fid)tsbcf)örbe ift bie geWrafarmeubeJmtation in Sübedf. 83ei bcrfelbeu
ift ber jeweilige Vermaltet ber Stiftung 311 erfahren, 1904 führte bie
Verwaltung ber £auptpaftor an St. ^acobi in fiübect §einr. SÜBiuj.
iMubeuberg. Gilbe 1900 fjntte bie Stiftung ein Vermögen bon faft
103 900 3)larl unb hieraus eine 3al)reSeiuuaf)uie bon ruub 3800 SDcart.
Tiefe Etmtfltjme wirb ftiftungSgcmäft in elfter fiinie 311 biet {yibreS*
ftipenbien bon je 800 Wail für Stubterenbe ber ebaugelifdHutljcrifdjeu
Sbeologie berweubet. O'rft bom 5. Seniefter an unb nur auf gWci $al)rc
(oh tiinftige 3Hv$euteu jebod) auf längere ßeit) wirb baä Stipeubiiuu
oerliel)en. Bewerbungen, weldje an ben SSerwalter 31t ridjten finb,
tonnen Sar)re borljer eingereicht werben. 33tutSberwanbte beS Stifters
werben unbebingt bebor3iigt. SSön 1877 bis 1903 ift baS Stipenbium
45mal berlierjcn worben, barunter an 12 23(utSfreuube, obwobl nie
bie Bewerbung eines foübeu wfifjreub biefev 3,e|t erfolglos War. V(nS
etwaigen Übevfdiiiffeu Tonnen and) 9;idjttl)eo(ogeu bebacfjt werben.
Gin bie Stiftung betreffeubeS OJebeufblafi bat 1904 ber Seuiinarbirettor
IHbolf Sellfdjopp 311 9ccutfofter in OTed'leuburg bruden laffen.
2. Stiftung beS"- 9iatSrjerrn Surfe bon Söbing in Lüneburg, er-
riditet 1428. Verwalter war 1904 ber ftiubriclilcr §. bon Gaffel in
Hamburg. Sa« Q^tc$eiufomtnen bon ruub 2000 9Jcarf finbet SBcr*
— 45 —
ruenbung gu Unterftü&ungen bon je 180 SRatf ort bie biet äftefte» Sßitrocn
unb an bebürftige £öd)ter nu» ber gamitie beö Stifters.
3. 9?adj ftbmei a. a. D. ©. 362 unb 363 Ijat bie gamiiic Soeper
[erner Anteil an folgcnben brei (Stiftungen:
a. Stiftung bes §ofrats $ol)ann Söit^elm Soeper aus Stargarb
in Sommern, geworben in §atte am 3. 9)cai 1776, bom ^afjre
1775, unter Sfaffidjt bes Dbertanbesgeridjts Stettin, meldjes
über bie SJcrsroetgung ber gamitte genaue Sexgeid^niffc
füljrt. $ier Legate 511 je 150 Sßarf jäfjrlidj für biet 311 gaffe
Stubicrenbe, bcsgleidjen bier Legate 511 je 150 SJtotf für um
bcrbciratete loeibudic SBaifen aus bcn $amiücn Soepcr unb
<pabcrfarf (SButtet bes Stifter?); fäfttefflid) fotdje, bie aus
biefen g-amilicn flammen.
b. Stiftung bes trafen ftriebrid) 88iu)elm bon Sepetf, erridjtet
ant 8. 2>c3em6er 1780 gu Stettin, ruljenb auf ber Sftaffentjeibe
bei Stettin. Stubierenbe au§ ber gamilie ßoeper erhalten
brei ^aljre fyinteteinanbet Stipenbien bon je 150 Saler.
c. bon SÖIanfenbutgfcrje Stiftung.
9?äf)eres gu 3a, b unb c roar 1904 §u erfahren beim Ritterguts*
befnjet Dittimeiftet a. 3). .9?id)atb fioeper auf SßiiljelmSfetbe in ^ommeru.
3u 1 unb 2 fommt fotgenbe Stammteüje in Söetradjt:
£einrid) Sdjabbei, ber $3egrünber ber Stiftung 311 1, geftorben
1639 311 Hamburg, roar ein Sorm bes S3ürgermeifters Jpcinridj Sdjabbef
in S33t»mai (geftorben 1600) aus beffeu Sf>e mit ?(nna Sargun unb ein
SBnibet ber M'atl'jnrina Sdiabbel, tueldjc mit bem Ratsherrn 93ercnb
O'liuoiirjoff in SBtöumt (geftinbeu 1004) uevlicivatet mar.
Soljii ber üijeieute (flineuljoff mar geinädj Glmentjoff, Dtotlfyett
in tentOT, geboren 1569, geftorbm 1652.
Xodjtcr aus bes lederen Gr)e mit 9!Jtorgaretr)a Stube mar ÜDtotgatetlja
(rfmenljoff, geftorben 1671, bertjeiratet geroefen mit Cannes Sdjlie*
mann, Kaufmann unb Trauer in SSismar, geftorben 1673.
bereit Sodjtcr SInna Sflargatctlja Sdjttcmann, geftorben 311 SSismar
1700, roar bie ©ortin bes ßmifmonnS 3oa^"U öröning in Wismar,
geftorben 1689.
Sohn tiefet ßtyclcute (Mröuing loar (iljriftopO OJrüniiig, geboten 31t
biliar am 20. $uut 1666, Dr. jur. unb iüürgcrmciftet 311 SBismar, ge=
ftorben bafelbft um S. Januar 1733. Gr mar (feit bem 14. gufi 1704) in
jmoitet Gfjc benimmt mit Sufmuta Sütorg. Sdjomer.is, uerto. sj>n[iorin
4G
ftibler, geboten 31t ütojhxf am 1. guni 1085, geftorben 31t 3Si§mar am
22. Wiigufi 1757, einer StefeenbettEm be* jn oben 31t 2 genannten 9\at3=
fjerrii oon 2öbing.
Sodjter aiiy biefer Qf)c mar 9Äargarclr)a S)orotr)ca ©röning, geboren
311 2Bt§mat 1714, geftorben 311 ©djttjerin am 21. Januar 1795, feit beut
24. Storni 1743 ©attin be» obengenannten 9lnbrea3 &r)ttfrian £oepcr,
geboren 31t ^arerjim am 26. September 1704, Dr. jur. unb Kammer»
pxot urator in Sdjroerin, geftorben bafclbft am 20. äßäTg 1767, nnb SRiittet
ber Grjrifiiane £oepcr, geboren 31t Sdiroerin am 30. September 1755,
roetdie mit griebticlj 9lugufl oon SEubloff üerrjeiratet nnb SKurrer üon
Sluguft 91ofcrjer3 ©attin 8Bift)ehnme geb. oon 9\nb(off mar.
2ie Ütadifommen ber teueren merben, ba fte oon ber genannten
©ufanna SDtorg. 6cr)ometu3, baburd) oon Gfifabetlj 33öbbefmg geb.
ÜDhifefttn in Sünebnrg nnb burcrj oiefe oon ben meiflen Sünebnrger
*Bairijjiergefrf)Iecr)tcrn abftammen, oieKcicbt audj ben 8ua,an9 8***
Jjatriäifdjen Stipenbtenfaffe in Simeburg finben. (SSergf. Schrift be§
£anbrid)ter£ Oon Tajfet in Hamburg über biefen Ciegcnftanb.)
SSon ben Gdjroeflern ber ©atttn 2lugufi föofdjer» luar oer=
fjeiratet 75-rieberife oon SRtibfoff, geboren am 5. 9Fuguji 1780, geftorben
am 27. ganuai 184»'], feit bem 12. Dftobet 1808 mit .sxinrid) ©djmibt,
geboren 31t SBairen in SJlecffenburg, 9r'aftor 31t Setteüiin, geftorben am
17. Sfuguft 1829, SCmalie Oon 9tnbioff, geboren am 30. Dftbbet 1783,
feit bem 4. Dftober 1801 mit £f)tijrian Sdjmibr, geboren 3U SSaren am
26. Sföat 1772, ^aftor in SKoifall (bem oon 3ftiblofffd)en Ghitc), ^räpofitu5
in giibj, geftorben am 24. v~\nni 1S47, nnb GTjviftiana oon 9üib(off,
geboren 1785, gcjlorbcn am 9. Dftober 1853, feit bem 19. guli 1806
mit Statl Sännibt, geboren 511 Sparen am 27. 9iooember 1776, Bürger*
meifter nnb £>ofrat in SBaren, geftorben am 30. äJtörg 1851. 3)et 9(boofat
SSütjeTm ©crjmibt in SBaren, mit roclcf)em Hngnft SRofdjerS ältefte £od)ter
äöitfjelminc (9er. 46) oerbjciratet mar, fdicint bemnadj ein fetter ober
bodj naf)et SSeriponbter ibrer Stöntter getoefen 311 (ein.
9tr. 37. Slniia (f I e 0 it 0 r e SSilljclminc Dvofdjet ocrcliclicbtc ©tuner.
£U)r ©arte ^orjann ßirbrotg SBB i It) e I m (Ahr.ncr mar geboren 311
Ma((e a. <5. nm 20. SDtötg 1771. 1k Angabe bc3 gamilienbud)§, bafj er
au-? einer MaKefdien ^otrtjtetfnmiiic ftanime, ift 311 beridjtigen. ©inet
Xtnbttion ,'üfolge foll bie Jyamilic ©runer ibre Meiniat in S3ö()incii
gefjabt ! . ben nnb oon bort jtit 3eii ber §iiffitenunntf)en (?) oertrieben
47
fein. $eft ftet)t, ba$ Ghriftopt) GJruncr, geboten 1551 in 9?euftabt bei
Sdjneeberg in Sadifen, feit 1601 Qkneralfuperintenbeut in kleben
toar unb bort nm 20. 9tobember 1606 geftorben ift. Giner feiner %lady
iommen mar ftötjam ftriebridj QJruner, geboren am 11. September
1688, geftorben aB itonfiftoriatpräfibeut in Coburg nm 17. 2tyrii 1750.
SHefer r)atte neun Stinber. 2)cr ältefte (Solin, ebenfalls Soljann griebrid)
mit Romainen, mar $rpfeffor ber Geologie in §atte unb in erfter
Cr£;c mit (Xiifnbetl; Gküjsner, in grocitci: mit Gfn'ijtiane Sophie fyvautc
bertjeiratet. ©einer §n>eiten Qfye entflammten bie im ^amittenb-uclje
genannten brei trüber: 5t a r 1 ^-riebrtdj ©crr)arb, geboren in .spalte
nm 13. SRftq 1768, meldjer Geologie in Seipjig ftubiercu follte, aber §ut
.Staufmaunfdjaft überging unb aß Gkofjbäubter am 9. Januar 1837 in
iieipjig berftorbcu ift, 3ot)ann ifyeöbor jj' e t b i n a n b , geboren in
£alle am 17. SM 1769, berljeiratet mit Carotine bon Sötümner, geftorbeu
of§ §anbcl«f)crr in Seidig am 14. 9tobcmber 1851, unb Eleonores
Oicmatjt Sofjanu Subnüg 22 i 1 1) e 1 m.
Sßon einem ©eitenbermanbten bc3 genannten Goburgcr ©tuner
[tammt ab Sobanu Grnft öruucr, roetdjer am 19. $uti 1817 oout fönig
bon Sadjfen geabelt mürbe. 3)a§ in beut Älöbiplom betriebene
äSappen ftimmt mit bem audj fonft bon ber g-amilie ©runer geführten
im luefentiidjen iiberein. Sie Söefdjreibung, tautet: „Gin filberuer
Scr)ilb mit einem roten liufen GiicrbaUeu, bon groei GidjenäVbcigeu in
uatürlidjcr garbe begleitet, loobou ber obere abvuärts, ber untere auf*
ItmrtS gefebrt ift. Stuf bem Sdjilbe rul)t ein rcd)t» gefteüter blau an-
gelaufener £clm, rot gefuttert unb mit golbeuer Mette aU ftleinob;
tjiiuaiio nu'iibft ein luilbei Sttauii mit einem grünen Sölätterfcjjur^ nm
bon \nifieu unb einem tfraujc anf bem .stopfe Ijcrbor; er pH in ber
9{ed)ten einen Gidjen^ueig unb ftemmt bie £in?e tu bie Seite."
Unfer SSityclm öruuer erlernte bie ?(potl)cfert'uuft in Berlin,
ftubierte gmei ^abre in gafle unb luar, bebor er fiel; in §auuober uieber*
lief?, fünf ^aüre in ber ^ofapotbefe in Gelle.
%üi bie bou ibm fäuflidj ermorbene, noclj ^eutc unter bem Namen
ftirfdjapotüefe beftebeube, urfprüngtiel) einem Dr. ^nger fongeffwmiert
gemefene, bann lange bon ber ftamitie ^lubreac^orubivtel befeffeue,
nm 1666 auf utorafligem unb bnljet fel.ir fd)ibierigeiu llulergmiibe ein
itjrer jetzigen Stelle neuerbaute Wpotfyek an ber Galcubcrgerftraf;e in
§aunobcr bat Sßityeim Öiruner 1803 bom .Uüuig Okorg 111. ein ^-ribtleg
ermatten. Sie Urtunbe bestätigt bai alte ?(ubreacfd)e ^rioileg unb
— 48 —
übertragt btefcä uoni fehten ,>baber fcofapbtfjefet Stbet $attä öerbarb
Segler in Gelle, nncijbcm berfelbe fid) mit feinen Wefd)toiftctn al§ 50Ut*
erben ctögefunbeh, auf Gkiiuer ttnb feine (StBen. 9(li ©runer fiel) 5m
Mje fegte, ift bie Wpotljcfc auf bie 9fyo*fjefet ©vbnmnn uub 9(ngct--
ftem ttfretgegangerf.
SBWjetm Öruner fcljricb: 1. £abellarifd)e ttbcrfidjt ber £et)rc üon
ben galjeu. pttnobet 1795. 2. Über bie oerfdiiebeueu Qualitäten be3
auf ber ©aline gu Lüneburg in bleiernen Pfannen, in eiferneu «Pfannen
uub an ber Sonne angefertigten ©cdjeä (int §ann. DJcaga^iu öon 1798).
3. §annoüerfd)e $I)armafopöe, au3 beut Sateinifdjen überfet^t. 4. eine
Wcitie üou «Ibhaubtitugeu in ©ilberts Staaten ber pjgfi!» (5d)roeiger3
Journal für bie Chemie, §8ogt§ SJtagasin ber 9caturfuube uub oon äßonS
Journal ber dtjemie.
2ßa3 bie im ^amiüenbudje ermähnten ^adjfommeu SSSiWjetm
©tunerS uub feiner ©attin Gleonorc geb. Siofdjer betrifft, fo ift bie
Guleliu Staie ©rimcr, ©emnpn bcö Senators £eiurid) 9iofd)cr (9fr. 61),
am 9. Sßata 1900 iit Hamburg oerftorbeu.
Stbctrjcib ©tunetö (Satte, ber ©anitätSrat Dr. med. SBitt)etm
Sofjmann, ftarb in gqnnober, too er bat itynt gebörige §au§ ^ringen*
ftrafje ?fr. 19 bcroobjnte, am 22. guti 189S im faft oollcubcten 04. gebend
jabjrc. Qx mar urforüngüd) §annoberfd)et SWüitäraj^ uub übte bann
iri ber Stabt §auuouer eine umfaffenbe äTgtlidje $ra£iä au3. Sie
©begatten Sobmauu Reiben fedjä Tauber nadjgelaffen: &an§ (^profeffor
in Stet), StbolJ (23ud)l)äubler in flauen im Spgtianbe), ©obfjie (2)ian>
uiffiu im .syurietteuftijt &u fcnmtö&er), ^illielm ((.mmmaftalbirettor
311 fyveibeig tu ©dilcficiO, 9)tovtc (oeiViratei mit bem MoujifUumlrat
\Hlftvb ttlofe) uub ?fnnn (bei beut trüber äBtttjelm in gteiljctg).
Sic Eingaben be3 ftanülicnbudjS über bie ftamifte SBitbing berufen
großenteils atif bem ©otrjaifdjcn ©cneatogifdjeit 2afd)cubud) ber
Ökäflidjen Käufer, bebürfen aber in mandfjen fünften ber 2>crid)tigung.
£et Gtantmuater ber ftmuilie luar Gruft Otto © c 0 r g Sötlbiug,
^•äljuiid), bnmi ficutnöni uuo fdjliefjüd) ,\>mplumuu ber im $ciT)rc 1803
aufgelösten Mnuuooeifdjeu 9fonce, uub ,^uar im 12. ^nfanteric-
Wegimeut (bcö (SenetalS bon Öinfingen) 311 Ülgeit. lir mar ucrljciratel
feit' bem 17. September 178'.) mit Henriette Ü'leonore Soroll)ce
geb. T>t'oel)ueiuolff, SBHtoe be$ Kmtäfttjrcibcid Meftueu \iu\) Üodjter bc3
s^voUflev ferner Ökwfl i'ubiuig Taoelmeioolff hl Ul,>eu (0a<$ ttfolljaet
Xnfdjeubml) iieinil fie fälfdjlid) ©*Jfi)in 3>cmbiuolff). Xer Gl)e eilt-
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flammen 13 in ben ^abien 1790 bis 1807 geborene Stinber, barunter
brei 3füilling3paare. SBon ben Söhnen ift nad) bem ftirdjenbudje üon
fujen geboren © e o r g SBiltjelm ilart am 29. 3uru Yßtt, Gruft (im
©otbaer ;tafd}enbud) Gruft 23iif)elm genannt) am 13. ^uli 1792 utib
b e i n r i ctj ©eorg am 28. SDfcri 1797. 3)ie auj bie Söfyne öeorg unb
(fruft S3e&ug fjaüeubcn ftird)enbudjeimrage teile idj nadjftetjenb toörtlirf)
mit, ha bie ©e&urtsbaten nidjt nur im Öotbaer Safdjeuburi), fonbern,
tua-3 ©eorg anlangt, fogar auf [einem SJiarmorfarfupljage auf bem
©artenfird)r)of in öannooer abroeidienb angegeben finb. 2ie lauten:
a. ^er^eidjuiy ber (Detauften. ^al)rgang 1790.
„3)en 5. SnT. bat £en Graft Dttö ©eotg Söilbiua,, ^-ätmbrid)
u. ^Ibjntant bei ben 12ten ^nfantrie^Jieqimeiit be§ Gerrit Okmeral
üon fiinfing, ben Don feiner Gliefrau öenrietta Gteonora Sroelme*
roolff am 29. gnni ifjm geb. Solu: Ojeorg äSiltjetm Gart taufen
laf-en. öcüatt.: 1. fcerr Stopft Sroefmeiuolff. 2. bie Cfapitain*
l'teutenantiu SBilbing. 3. Der fteir ©ceretait SteDetynetnolff."
b. ^er^eidmiy ber (getauften, ^abjrgang 1792.
w$en 18. gut liat £err Gruft Dtto ©eoig SBflbmg, gaTjnbrtdj
iL ?lbjutant bei ben 12. .^nfantrie^egiment bes £erm ©eneral
con Sinfing bie üon feiner Gbefrau ftenrietta Gteonora ^orotfyea
Sroeljnerooiff am 13. ej. ir)m aeboljmen gmiumg^inber, a^
Sobn u. Sodjier, ben <3orjn Gruft, bie Soditcr Gleonora taufen
fofjen. 3ur Saufe fjielt ber 33ater felbft feinen ©o^u, bie Jodjter
Ijielt jur Saufe bie gtau ^röbfriu Xroebnetuolff, al* ber Sinbei
(>uof;n:mtcr."
Über bie Salute ükwg uiü) fiiuft werben lueiter nuten uodj nabere
Mitteilungen folgen. ®et Sofpi geinridj ift Leutnant im 1. ßnuen*
Bataillon ber 3)eutfd)en fiegion geroefen, in metdie er im 9Jtoi 1813
eingetreten üjar; er rjat 1814 unb 1815 an ben Stampfen in ben Üaeber*
lanbeu teilgenommen, ttnitbe am 18. 3uni 1815 bei JSaterloo fdjruer
ueruninbet unb ift als Leutnant im 3. .spann. ©arbe*23ataitlon am 16. 9Jtai
1820 )u £$bftein ür XaunuS geftorbeu.
$fe SRuitei ber ix>i Ibiugf d)eu -Söhne Henriette geb. Sroefjnetoolff
mar, bcoor fie 17S9 bem baiualigen gätmridj SSÜbing bie Jpanb reidjte,
uerljeiratct geroefen mit guftuS 9lrnolb Hart Sleftuer, luetdier am
25. 3i:,uuar 1738 &u öanuooer geboren, Olmtsüijreiber beim vjlmte
SBuunemui geiuefen unb 1785 uerftorben mar. Siofor u)t elfter Gtjemami
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roar ein trüber bes JpofratS Sodann (Jfyriftian fteftner (geboren 311
"nannober am 28. Sluguft 1741, gcftorben 31t Süneburg nnt 24. SOZai 1800),
bei Chatten öon Gfjarlotte SSuff (©oetfjcä „Sötte").
©corg 2Bi!Mng§ 9(uffteigen äum dürften bon 93ut£ra»9ftabaü ift
im gainiüenbitclje 6. 89 unb 90 futg bnrgclcgt nnb Don äfttmjä bon 23erg
(Dberftleutnaut 9Kori£ bon itaifcnberg) in [einem biftorifdjen Vornan
,,Som SßnftotSfoljit 511m dürften" (Sfteue ftuSga&e bon „Giner bon ben
Grftcn §ufaren ber (Snglifd^eutfdjen Segion", Berlin, Mittler & ©oljn,
1899) mit bidjterifdjer ^reibjcit gefdnlbert. (Seorg SBHbing mar nad)
obigem lein Sßajrotgfotjn, fonbern lebiglid) ßnfef eines 'ijkobftes jit
Ülgen. 2iud) r)at er ungroeifetrjaft nidjt, mie es ber Vornan barftellt,
bcm 1. £ufaren*9iegiment, fonbern bem 8. Sinicn=23ataillon ber 3)eutf djen
Segion, nnb 1X00.1 al§ Seutnant angehört. SJtog aber bie ftaifenbergfdje
(Sdjilberung in (Jingelrjeiten bor l;iftori[cf)er ftritif ni'djt ftaubrjalten,
ridjtig bleibt bodj ttjr £ern, ba§ ein jugenblidjer germanifdjer Krieger
öuä ber Siineburger §cibe in ÜJJkffina burct) bie JüJtodjt ber Siebe bas
§erj ber rucgen ifyrcr ©djöiifjeit nnb ?(muut af§ Venere di Palermo
allgemein bciuunbcrteu ätfitme eines von ift nie geliebten itolienifdjen
dürften, ber (Srbtorfvtct bc3 reidjfteu figilicmifcrjen Magnaten, erobert
l)nt nnb iljrer $ürftemoürbe toie üjrer imetmefjiicfjen 9ieid)tümer teil*
rjaftig gemorben ift.
Sieben bcm Site! eines' dürften bon S3ut6ra*SftöW erlangte ©eotg
SBilbing nod) ben eines" Principe di Campofiorito. 9fus ber ®eutfcr)en
Segion mar er 1814 auSgefdiiebcn. dt trat in ben Snenft feines neuen
SSatetTrtnbci nnb ift and) an ben .ftöfen bon $nrt§ nnb Sonbon 9ieapoti=
tauifdicr (.Mcfanbter geiucfcn, beoor er rtfä [oldjet am Nnffifdjcu £ofc
beglaubigt mürbe. Sine Slbbilbung feiner Ijetrlicben SStfla ÜöutSta in
Palermo finbet fiel) in bem ^radjtmerle Sönrttemberg nnb fein Stönig
1864—1889 ((Stuttgart 1889) in Erinnerung an bie Satfadje, bnfj 1846
ber nadjmafigc Stönig STnrl bon Württemberg fid) bort mit feiner ©e*
mal)liu Wroftfnrftin Dlga, £od)ter bei flaifers 9ftfoImi§ I. bon Diuftfnnb,
üedubl (jiil. (Akorg $Bitbirtg3 giucitc @eftiat)Kn Jöarbata geb. fjjrütftin
©rtjaforusfoi, bie ifjnt nad) feinem 1841 erfolgten Ableben basbradjtoolte
SKatrnotbenfmal auf bem .fwnnoberfdjeu ©artei.ttrd)()ofc gefegt fyät,
überlebte irjn nur t'nr^e geit. %m $ami(ienbud)C ift 6. 90 crruät)ut,
bie Ojrabftätte fei bamals (1892) im Verfall begriffen gemefen. 2}alb
nndjbev UMivbe riuf ^cranlnffimg ber £aini(ie SlMlbing eine Stiebet*
iiiftaiibjclumg umgenommen, leiber ift aber feitbent eine neue SBe*
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fdjiibigung be3 ©enfmaB gu beftagen, namentlid) jinb bie baron be*
finblifljcit Beiben ©ngej in baubalifdjer Steife berftümmett.
©co$$ Uuibcrfalerbe toarb fein borgeuannter ©ruber (Stuft SSilbing,
lueldjcr [eit bem 25. Sfyrä 1826 mit ©runerg Sodjter Marianne üerl)eiratet
mar. 9(m 27. 2lprit 1842 toarb nunmebr ifyra ber Site! eine» Principe
di Radali bom Stönig gerbinanb II. bon Neapel üerliefjen. 9(udj (Smft
SBübing Ijatte ber Seutfdjen Segion angehört, unb 5 fear aU Leutnant
im 1. Sinien=©atailton. 9lm 27. g-ebruar 1814 toar er bor ©atjonne
[djroer bertounbet. 9cad) 21uftöfung ber Segion trat er in ben §anno*
ücrfdjen SJtititärbienft über, in bem er gideft all SJcajor beim ©arbe=
.^äget=©ataitlon [tanb. ßr tief} fid) 1834 benfionieren unb bergidjtete,
nly er 1841 [einen ©ruber ©eorg beerbte, auf ben ^-ortbejug ber ^enfiou.
9todjbem er bom ©rafen bon ^ohentfjal bie Gtaubeytjerrfdjaft Siönigsbrtttf
enoorbeu, berltcb ilmt ber ftöuig bon ©adjfen 1857 ben Site! eines
©rafeu S&ilbhig bon StönigSbrücf, ben er feitbem in elfter Sinie geführt
bat. Cr ftarb in ,s>ibelberg am 14. .^inil 1874.
35ai Wappen ber ©rafeu Sßübiitg bon Stüiiigöbrüd ift ba3 folgenbe:
Gdjilb ber Säuge nadj geteilt, xexhß quer geteilt, oben in ©Über brei grüne
(Sidjcln uebencinauber (roobt in Stntebjnung an bciZ ©runerfdje SBappeu),
unten inSRot ein golbener abgefaßter ©aumftamnunitbrei Sölättcrit, linfö
in Sölau ein fitberner glufj, toeldjer burdj eine gotbene SSrüde f liefst,
über roeldjer eine golbene tone unb gipei golbene «Sterne fdjroeben
(AtonigSbrüd).
©eorg tote (Srnft SSitbing traben lange mit ber §annoberfdjen
.fteimat unb it)veu bortigen ©erroanbten $üt)lung behalten. %lc\d) bem
lobe bcö Saterä l)at bie ÜDluttcr, lueldie, mie fdjon beuterft, in erfter
ßlje mit beut ?liui»fd)reiber iteftner berhetratet geiucfeu loar, in ber
Stabt £aunober geiootjiit, tuo audj fteftnerä ©ruber, ber §ofrat fteftner,
gelebt fyatte. 9Rit ben fttnbern be3 §ofrat3 unb feiner al3©octb,c3 Sötte
bekannten ©attin berbanb bie gamilie SSilbing innige ftrcunbfdjaft,
namentlid) 3(uguft (ber fog. römifdjc) Steftner unb feine ©djroefter
(iljarlotte erlognen bie ©rüber ©eorg unb ©ruft SBilbiug öfter» in irjren
©riefen unb gebeulen iljrer ftetö in ben rotirmften 9(ust>rüdeu. ?(ud)
üjren alten ftrieg»famerabeu bjaben bie beiben dürften treue $reunbfdjaft
bctonljrt, g. ©. ift ber im $flt)re 1859 in Neapel berftorbene feaWpt*
manu a. 2). SUtotJjia^ 2)eb3, roeldjer at§ Seutnaut im 6. Siuien=©ataiitou
ber Scntfdjcii Segion geftaubeu Ijatte, lauge ibr ©ertrauciwmami bei
ber ©erloaKiuig i^rcS grofjen italicuifdjcn ©üterbefi^e» geloefen.
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gtnft Sßilbmg unb Marianne geb. ©runer Ijaben, toie im Familien*
bucfje 6. 89 an&ctüfyrt, jiqet ©injnc unb stuei £ödjtet gehabt: ©eorg,
9(uguft ^inia imb 9)carie.
©eorg ©raj Söttbtrig öon StonigSbriid, geboren am 11. 2Kärg 1826,
bormafö Dffäier in ber ©arbe be§ $Önig3 beiber (HtcUien, führte feit
beul £obe bei SSqteri beit Site! eine3 Principe di Radali. (£t war §ett
auf %\jiio unb Sarcötto, £urcb*(^rcrnbe, Mtincjane, 3Rabaft unb $a*
lornara auf ©Vitien unb Söcfi^et beS ©djto|jgjtf3 jHItcnbutg bei SBefter*
r)crm in Dberbarjern. @r lebte jujamineri mit feiner (Sdjwcftcr äftatie
auf 6djlüf3 WttxihviiQ, wo et am 11. ^nltl898 berftotben ift.
SOtgufi ©raf 2$tbing bou $önig§b'rudf, geboren am 17. ©egembet
1829, jatte öoin SSgt'et bie ftibejlommijj- unb ©tanbe^trjdjaft ftönig§-
brür! in Sadjfen ererbt, bod) ift el ibm nidjt ö'e'rgönnt gemefen, ber
Familie biefen fdjöneu SBefüj 31t ermatten, ©erfclbe würbe (uadjbem
anfdjcincnb bie SibeUommifjcigcufdjaft mit Buftimmung ber Agnaten
aufgehoben) tm 5-riibjaf)r 1893 swangSwcife üerfteigert unb öon bem
^ommer^ienrat Sruno Naumann, beut früheren feefitjet ber 9ccü>
ntnfdjineiifabrif in taSben, für ben $rei3 öon 1 121 200 3ttail erftanben.
9tad) tiefet ftataftrobfje lebte ©raf STuguft in Bresben, »du er am
22. Sfoöember 1900 öerjtorben ift. ©ine g-rudjt feiner unfreiwilligen
sflcufje ift worjl ein in SKarjmitian §arben§ Bufunft 91r. 58 00m 4. 9coöember
1893 Don itjut öetöffentttdjtet 2tuffa| über ©teuerfragen.
SWarie ©raftn SSilbing öon sbniggbrüd erbte öon intern SBrubcr
©eorg beffen gefamten itaiienifdjen 53efit3 wie and) ba§ ©djlojjgut
9fltenburg, auf beut fie nodfj gegenwärtitj kht.
©vaj ?hißijfö Tvaiutlieuueiljaltuiffe i)abeu fid) in fofgenber SOSeifc
geftaüet; 311 elfter ki)t l)atte et fidj am 18. ganuar 1853 öcrmäijlt mit
sjJiatljilbe Sucie ©ronom, 3Todjter bau 9?ee3 §omet ©ronow unb
Slnfoiue geb. Sibier. SMefe gfye würbe gefdjieben unb öermäpe fid)
bie g-rau am 26. 3'nli 1862 in tyaxtö auberweit mit tarnet %mn ^acqueS
be dourfüu be ^ceaiuh in 9ßoruöort. ©raf Stuguft felbft ging am 22. guni
1858 311 £te5lal iu ber Sdnueig eine gtuettc (H)e ein mit 91 ngelif a
üDiarja Xljcrclici öertu. Üebcan be ^erifle* geb. <B0d)X(\ Don £r$cbiu3?a,
geboten in SSBatfdjaii am 27. SKoii 1831 (tattjolifd)), jeht wofmljaft in
Wuutjiuih bei Ipcigbcrg m bei Alfter. <
9litö biefei ^oeileu O'be eiuflamiiieu folgenbc lu'ei Miubei:
I. ityfti 1 i e Viugdil'a ^niiliue Mouflaii^e, geboren 311 Xievbeu am
8. Vlpiil 1850, mo()iiljnfl in Mailviulje.
— r>:t —
2. @ r ii [t ©eortj Sluguft, gefroren 511 ©selben am 9. Dltoßei 1861,
StöuiflTufjcr Mantmerrjerr unb Dbcr*3^cmouienmeifter 311 ®te§ben,
SUttmciftcr a. So. unb botmafö perfönlidjcr 2fi)jutant beö bamaligcu
grinsen, nadjmaligeu itönig3 ©eorg Don ©ad)fen. £8ot)t mit 9\üdfid)t
auf feine 9tnruartfcfjaft auf bcu äunärfjft auf feine Saute äRatie über*
gegangenen ttnlienifd)enöüterbefitj ttntrbe if)m burd] Urfunbe d. d.9iom,
20. Sanitär 1902 ber Site! eiltet Principe di Radali berlicljen. C5v
Wat borinfirjtt mit Wcaria Don Mlenrf, geboren 31t Bresben am IS. ?(uguft
1870, geftorbeuju Wcran am 10. Wäx% 1904, einer lodjter be§ Säd)fifdieu
SRajorä gBQti) oon ttteud, toeldjer bis 1SG6 afö ^remier-Seutnant
beim .(nannonerfd)eu Wb^tigim.ftufarcmNegiment in Lüneburg [tanb.
Vhiv ber (ifjc fiub bret Xüdjter oorbanbeu:
a. g- r i e b a * SD2 arte, geboren 31t ©reöben am 17. ^oOentber
1892,
b. SöerHja 9(ngctifa (iornelia (vftf)cr, geboren 31t Scegben
am 24. Oftober 1897,
c. datertna (Stifabetb, Sonljie, geboren 31t Bresben am G. Februar
1901.
3. 9( u g u ft e Sparte, geboren gm Bresben am 15. Sluguft 1867,
oermätjlt bafclbft am 23. $uni 1889 mit Dr. jur. Gamitfo ßmit
©ctbio ÜBoron (feit 1902 audj preufiifdjer „Reiben Don") ^afombini,
orenf]ifd)er gattbrat be3 M'reifeS ©rt)meiuij3, £err auf WrodnuiH bei
,s)er3bcrg ait ber Alfter.
4. ?(ugetifa 9)carta XJjerefia, geboren 311 Treiben am 2. Sföai
1870 (fattiotifdi), lüoT)uf)oft in ftomlmrg oov ber §5f}e, nernmbU 31t
^eniia am 17. \re3ember 1898 mit ou'ovg $faiiolc*co (gefiliiebeiO.
9er. 40. ^1b3ollbirettor % 1) e 0 b 0 r Öottfrieb 3iq[ä)er (mein ©refjbater).
Gr befafc, n(3 er in Hamburg augefteflt mar, bort oon 182G b$ 1830
ein eigene! ©runbftüd an ber Wünjcnftrafte „sroifdicn 33ercnb Sfterjer
unb ber großen neuen (St. Mfyaäi&fäxtye CSrben". 33on Hamburg
nad) Stabe berfefct, ertoarb er fid) mid) bier ein eigenes &mt§, n?ctd)cS
und) beu Manfbriefeu an bei 8013- imb Ration 11 i«ftrafse gnnfcfycn beut
,\>aufe beä DbetfliufMtnnuS Tobt (mit loeldjent es eine aemeinfdjafüidje
Sdjetbemaub I)a(te) unb bemjenigeu be§ 6d)ut)tuadjero Sdjelper lag,
fcmergelt auf bem St. 3ot)anui*tioftert)ofe auf Wtien erbaut mar unb
bie Sin taftern 1 immer 50, foäier 51, führte. Gr Derfaufte baSfetbe für beu
«ßtct3 Oon 513H Tater 1857 mieber an beu rbergeriditvrnt ©rfjnet. ®«S
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!gavß Ijat in bcr fjolge bic ^r. 55 bcr (saläftrafje erhalten unb tourbe
1894 öori einem 3föedjattifet 9?ofenötü bcinot^nL %c@ benachbarte
ctjemafS ©obtfdjc £au§ gehörte jeitweilig bem SUcajor Dübcrmann,
baS an bie[cS angrcn3enbc bent DbcrgcridjtSantualt, Notar unb ©tobt*
[rjnbifnS Dr. jur. Grnft SSr/nelen, tuobei 311 bemerfen tft, bofr bic brei
.ftäufer eine cinrjeülidjc Gknbbc bilben. Sücit ben Familien Dbbermann
unb Sörjuefen T;nt bie $amifie SKofdjcr bamafS gute üttadjbarfcfjaft unb
Sfreunbfdjaft gehalten1. Q>-\n ©olm beS 9}aijov-3 Dbbermauu mar ber 1892
31t $annobet betftorbene QJcncraKcutnnnt 3. 1). &. 91. üon Dbbcrmann,
ein ^ngcnbjrcitnb meine! SßatetS, ioeldjer 18G6 als Dbcr[tfeutnant
CStjef beS .^anuobcrfdjen ftugcnieur^orbS mar, bann in breufjifdje
1)ien[lc übertrat unb geabelt nmrbc. ©et StabttynbiutS Dr. Söljnelen
(geboren am 13. Dtlober 1801, gefiorbeu am 24. 3KäQ 18G2) mar ein
trüber be§ ^paftorS sTorl SBrnicicii in 9ttbergen ($amittcnbudj unter
•ftr. 53) unb mürbe loegen biefer Söeste^ung geroi[[crntaf]en als SSerroanbtcr
ber Familie 9]o[d)er betrachtet. !?■•*
SBenn tum ber ^cit meine? ©ro^batetS tu ©tabc unb bem hc-
nndjbarten 33ntn3l)aufcn bic 9aebe ift, pflegt auclj bcr Hummern unb
9Iuftcrn ßrruärjnung 3U gefctjcfjen, in benen mau bamalS gcfdjiuelgt Ijat.
3u ben SBesügen beS DbersoltinfbeftorS beim SBrunSfjaujer Glb^oH
gehörten bie [og. ©ebutat» ober ?(cciben3=©ee[ifd)e an geringen,
Kabeljau, ©djcff[i[djcu, Hummern unb Sfitftern. $ie bou ben ©ee=
fifdjcrn 31t Icijienbcn Naturalabgaben bedten nidjt nur iiberreid)tidj
ben eigenen 23ebarf meines ©roßbater» an [otcfjen 9Öfceere3erjeitgmf[enl
[onbern gematteten ifjm attd), [irfj barattS eine niebt unbeträd)tlid)e
(Jinnaf)meqnolfe 311 lievfcTjaffen. Wir liegt ein Vertrag bor, ben mein
l$kbjjbdtet im $amiar 1833 mit bem MYutfmann tonne in Stabe ge»
[djlo[[en bat, ioonadj er biefem [eine gefamten -ftaturalbejüge ber he*
geiefmeten 5(rt, foroeit er nidjt felbft bicfclben in [einem eigenen $auSr)afte
oerbrattdjte ober irgenb rooT)in berferjenfte, fortfaufeub fäuflid) überlief,
unb groar 3U folgeuben greifen in gercdjter, nad) bem Jtbangigpfbenfujj
ausgefragter 5ronüention§müngc: geringe l/a £onne 4 Safer oljne
Unterfdjieb ber ^atjte^eit unb erHufibe ber üon tonte 31t gafjfenben
©ingangSfteuer; Kabeljau baS ©tüd im Wpxxl, Wlax unb ©ebtember
12 ©djillinge, im Sunt, ^uli unb Sluguft 8 ©djilliitge, bom 1. Dftober
bis (Snbe 9Jcät3 24 ©djiltinge; ©d)ef([i[d}e baS ©tücf bom 1. Dftober
bis ©übe Wlikft 2 ©diillinge, im 9lbri(, 9Jcai unb September 1 ©djitting,
im Suni, $nfi unb 9(ttgu[t 2/3 ©djitling ober 4 ^jennig; .fmmmet fürs
Kr*
tyaax 20 ©(^iUinge o$ne itutcrfdjieb bcr ^nnje^cit unb QJröjje; Lüftern
für! £ttnbert 24 ©djiffinge, unb groar obne tlnterfdjieb ber gatjreSgeit
unb ber ©orte, mithin für rjotfteinfdje Sfujiern nidjt mcljr als für norbtfdje,
bollänbifdje unb englifdje, bagegen für ledere aucr) ebenfobief aU für
erftere. liefen $8crt)ättniffen mürbe ein (Jnbe bereitet burcrj ein am
1. Januar 1S45 in SBirffamfeit getretene» Reglement, rocldjeS einen
einigen ®croid)t33olt einführte unb alle Naturalabgaben aufhob. §In
bie einfüge §errlicrjfett erinnert eine ^umoreMe be§ burdj feine Gr=
aäfjlung „©minegetS Sebcnsloop un Gmnc" belauntcn plattbeutfdjen
©dniftfteltery Sßttljelm ©probet bon einem bnmmen Sauern, bcr
im auftrage meines ©rofjbaterS beffen greunbe SiMndelmann (bergt,
unten ben Sföfcfjnitt über bie fog. Neufteinbrüder Sinte) eine bliebe
bolt Shtfiern nl§ $rä[ent bon ©tabe nad) Söremcrbörbe 311 überbringen
Tratte unb fiel) unterruegy bon einem GJourmnnb Überreben tieft, bem*
felbcn 31t geftatten, bie Sfuftern ou§gnne|men, bamit fie nicljt berberben
tonnten.
2)er Familie M a u e cf e , meldjcr Styeobor ©ottfriebl ©nttüt,
meine Oirofjmuttcr, angehörte, ift aujjet int ftantiüenbitdie ©. 93 flg.
bereite oben in bem ?tnffaü über QJeorg 9flbtedjt *Jiofd)er gebadit. $ur
örgänsung barf id) noefj bermeifen auf meine Seröffentlidnmgen in
bcr 3eit[djrift be§ £nftorifdjcn herein? für Nieberfacbfen Sabrgang 1898
©. 52 flg. (^bilipp SJtonecfe, £cbcn«bitb eine! ©rmbifuS ber ©tabt
^annober) fomic in bot <öannobcrfd)en ©efdjicr)t3btättern ^al)rgang
1900 Dir. 22 ©. 1G9, SHr. 23 ©. 177, Nr. 24 ©. 185, Nr. 25 ©. 195 ($er
Süneburger Sürgermcifter 3oh,ann ^ßlnlipp SRancdfe. Mitteilungen
nuä feiner ©elbftbiograpl)te). $Jm £iincbiirger SDhifennt befinben fidi
feit 1892 fünf ÜütoiietrVfcIjc ^•amiUcm',l>ortral* (Olbilber), nnb jlunr
aufcer bem oben in bem Sfuffafc über ßkorg Öflbredfjt Diofdjcr enoäl)itteu
im Dbergcfdjoft l)ängenben ^orträt llrban griebrid) (£r)riftopr)§ bie im
£0 djbarte rre aufgehängten Silber bon P)iftbb> feiner (Gattin geb.
2)ube, Sorenj Sernrjarb unb ^o^ann P)i%b. $m nörblidjen Seile
bcr Nifolaifirdje in Lüneburg (bon aujjen fidjtbar) ift nnet) bcr ©rabflcin
£orcn5 üöerntjarbs' unb feiner (Gattin geb. Sänge mieber aufgefunben,
mit beut 2Sappen ber ötycgntten ber3iert, ^iemlidj tuof)( erfüllen, aber —
atö jetziger Xritlftein! — bcr 03efal)r allntä()(id)er Sernidjtttng ausgefegt.
Über bie © t i p e n b i e u ft i f t u u g e n , lueühc für bie $hdy
fommen llrban g-rtebrieb GTjriftobf) ÜDinncdey unb bamit nnd) für bie
Nadjfomm»::! ber ©nttin STljcobor Gmttfrtcb SiofdjcrS in Sctradjt fommen,
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finb int gamitienbucr)e ©. 97 ffg. eingef)enbe Mitteilungen gemadjt,
bie irf) nadtfterjenb nodj in einigen 9iidjhmgen ergäbe:
a. % a 5 83 c 1 1 rit a n n | d) e © t i p c n b i um 3 11 § (innoöet.
2)a3fd6e mar nad) ber (StiftniigSiirfuiibc 31t oemmlten bon beni (Senior
bor Pfarre St. Geörgii et Jacobi (2J?ar!'tUrcIie) in .fmunouer unb bon
ben S$orJrcr)ern be3 SfrcmtetafntS bafelßjt. Nad) Grlöfdjen biefeg Stmteg
unb ber an beffen (Stelle getretenen §cnibel5inmmg f)at ber SKagijliat
bet Siönigl. ^aubt* unb Sfiefibenaftabt Jpcmnobei ont 31. Oftober 1888
eine neue ^erlonUung§orbming erlaffen. S-anaci) mirb ba3 Stipcnbinm
berroaltct bon beiu elften ^aftor an ber Sttarf'trirdje unb bon Hier WiU
glieberu be§ 9Jtogiftrcit3, bie berfelbe au§ feiner SOiitte rocifjtt. SSorfifccnber
ber ^erioaltnng ijt ba<5 beut S)ienftolter nad) ältefte SKagiftrntSmitglieb.
©ie ^vedjiunuvofiiljning mirb bon ber Stabtfämincrei loalngeuommen.
®aä ©tibcubiuni roirb auf brci uadjeinauber folgenbe ^aljre eine nt
Stipcnbiaten berlicljen, unb ^tuar in §ür)e ber järjrfidjen ©infünfte
bon 365,43 SDlarf abgüglid) ber SSerronftunggfofren. %n ber neuen
S?erroctItung»orbnung i[t ber ©efidjtäbunft in ben §intergrunb gc*
treten, ba|l ba3 Gtibenbium ein g-amifieuftipenbium ift, bod) roirb
anerfannt, bafj SSernjanbtfdjaft mit ben Stiftern, ben Gnetentcu Sßelt*
mann, ein Sßorredjt begriinbet. Siefc ^ertoanbtfdjaft ergibt fidj au§
folgenbenv:
©ororljea (nid)t ffaifjatina, hrie im ^amilienbndjc oerferjeuttid)
angegeben) .s)aliljnfen (Gdjtoefter ber äftitfriftcrin ftatljarina Weltmann
geb. &ottr)ufen), oerl)ciratet gewefen mit $axß ®ube, ^atöberr 31t §am
nober (geftorben am 12. SKai 1G0S).
Salm: ©ottfdjalf 3)ube, geboren 1582, berjtorben 1660 (Gbitnbl)
an ber sJ(ilolaiiapelle 311 ^anuober); (Hjefrnu föatfjarina ^relclä (geboren
1583, geftorben 1647),
(Sorjn: ©eorg 3)ube, geftorben 1634; Ehefrau Barbara S31adogeI.
©otjn: SSernb ©übe, geboren am 9. Januar 1634, geftorben am
21. Januar 1681, beitratet geroefeu feit bem 14. öftober 1656 mit
?(nna 2Kargqretr)a Simmeuborf, geboren am 27. Stuguft 1637, geftorben
am 9. gebruar 1688.
£od)ter: 9lmw Gftfabetr) £)ube, geboren am 4. Februar 1658, ge=
ftorben am 23. 9fyrU 1688, berTjetratet gemefen mit ^tjifibp SJtonede,
geboren am 9. gebninr 1638, geftorben am 9. Pari 1707.
®ie weitere Stammreifje ergibt jtcr) au§ bem ^amilienbudje
©. 95 flg.
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b. § e i n v i d) ß r ü g c r f d) c % a m i 1 1 c n ji i f t u ng i n
£ ü u c I) u r g. $)ie SScriunltnng berfelben rurjt $us§eit in bcn ."pänbcn
be3 Dbetbütgernieifieiä Slönig in Sünebnrg. 'Sie im gnmttienbudje
6. 97 mitgeteilten ©ttbenbienfäfte fdjeinen, otjne bojj ba» 9\egulntib
bon 1856 im übrigen geentert ift, nenerbingy errjöfjt gu fein, g. 33. rotrb
bo£ (Sdmfftibenbiiun jefet in £ör)e bon järjtlicrj 50 SKaxi gctuät)rt.
©tnmmreibc:
§einrid) Strüger (Jpinridj itrüger), geboren $u Briefen im SBistnm
Cruttii 1508, Bürger unb 33rnncr gu Lüneburg, geftorben bnfclbft nm
12. ft-ebrnnr 1590, bcrljcirntct gebjefen mit Slnnp ftodj (Stoffe*), ge=
boren 1529, geftorben nm 20. 9?obember 1C>00.
£od)ter: ©orotfjea Krüger (Kroger), geboren 1552, geftorben bot
1584, berbeirntet gemefen mit (Siebert ÜDtottrjin» (ÜJcnttljicfsen), Bürger
31t l'üncbnrg, geftorben bor 1584.
Softer: Barbara SWatttjiaS (äMtfjiefcen), geftorben nacr) 1645,
üerTjctrntct getoefen mit 9ßtroinu3 SÖlcncfe (Hernien), geftorben bor 1603.
Sodjtet: 83nrbora (Sfnno) Spende (Üftcnden), berbeirntet gemefen
mit ^ermann SUntt (Gtnbbcn).
SToditcr: £orotr)cn Stlntt (Gfnbben), berbeirntet gemefen mit ,<penridi
Gelier, itaiferf. *ßoftmeifret gn Lüneburg, geftorben 1664.
Soljii: 9ft?otnu3 äftetjer, $o[tmdftet gn Lüneburg, geftorben im
ftuni 1682, berbeirntet gemefen mit $ffe (Stnllborn, geftorben 1701.
Soditer: Glifnbett) Storoiljeä SJcerjer, geboren im Scgember 1660,
geftorben nm 9. ?(bvil 1704, feit beni 22. ftcbtnm: 1($2 berbeirntet
neioefcii mit WiibrcnsS £nngc, geboien 16-19, ^ofimeiftcr in Lüneburg,
geftorben ISrifcIbft nm 30. SJtai 1708.
£od)ter: Slnnn Grjtiftinne Sauge, geboren nm 12. j^uli 1693, ge=
ftorben nm 27. 93?ni 1766, feit bem 30. ©egember 1711 berbeirntet
gemefen mit fioreng 33emr)nrb ÜDcnnecfe.
Sie meitere 9tbftommung ergibt fid) nu§ bem ^amilienbudje
(3. 95 flg.
©leidj meiner Xodjter SBilma geb. Btofdjet (^amüienbitd) 9er. 104)
gehört nnet) bereu (Matte äBilfoelnt (Immer 311 bcn $ntereffenten ber
fttügcrfdjen (Stiftung. GJemcinfamer (Stnmmbaier ift ber borgennnnte
^offmeifter 3ftfoiau3 ÜWetjer. ©erfelbe bjnttc aujjet ber STodjter ßlifnbett)
Sorotfjcn einen Sofjn Gr)tiftion ^ierontjmn», bon meldjem mcin.ge*
nanntet Sdjftncgerjoljn in folgenber SBeife nbflmnmt:
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(Jhriftian §ieroiirjinu3 ?Jlet;er (IRejer), $trieg§fommi[[ariu§ 311
§annober, geboren 1666, geftorben 1722, bcrfjciratct geroefen mit
$nna glfa hinüber, geftorbeit am 13. 9fügu|t 1745.
Sobn: ^-ran^ Otto Sftejet, geboren 1708, geftorben all 5trieg§»
fangleifeltetär in ^annobcr mn 13. Februar 1774, berbeiratet getoefen
fett bem 14. ?(pril 1741 mit Sophia 5Tatt)arina tapfer, geftorben nm
6. $ufi 1759.
(söhn: fteinrid) Oicorg Sfuton Sftejer, geboren am 5. SJtoi 1752,
Slmliminn in Dfterobe, geftorben 1794, berbeiratet getoefen mit Henriette
(Sophie £nnbe.
©ohn: Johann Sffitfljehn ffie\tx (^amifienbud) 6. 110 nnb unten
511 Sßr. 54), geboren 1789, 9(boo?at in (Ifoißiljat, jule^t 06ergcrid)t§vat
in Ofterobc, geftorben 1871, berbeiratet getoefen mit gulie greffel.
Sodjtcr: 9rathalic SHcier, geboren am 22. Siuguft 1837, verheiratet
getoefen mit §iceo Sübbert Gramer, geftorben al» 2(mtygerid)t3rai in
Singen 1894.
So|ns SB i IT) e Im Sßirror Gramer, geboren am 21. (September
1870, £anbrid)ter in .£ilbe£hctm.
3u bem 9\at§filberfd)a|e ber ©tabt £ünebnrg, toetdjer in btö
ftöniglidje ©etoerbemnfenm in SBerlin getoanbert ift nnb bon bem fid)
im Süncbnrger 91athanfe mir nodj gatbanoplaftifdje 9cnrfjbitbungen
befinben, gehört andi einbon.£inrid)$h-ögcr,bem$egnmberber$amilien»
ftiftnng, geftifteter 3)oppeIpofal, toetdicr bon Seffing („$a§ 9iat3füber=
jeng ber ©tabt Sünebnrg") toie folgt betrieben ift: „l&r. 16. Goppel*
pofal. (Silber getrieben nnb bergolbet. Tie beiben .ynilften finb gleich.
'vVbe beflelit nuS einem bauchigen, in ber TOtc eingebogenen SMdje
mit Ümtfelu nnb brei getriebenen Sappeufdjifberu ber Kroger nnb
(Senben unb au§ einem tjotjen $ufie mit 9tta3fen nnb ^ruebtgerjängen.
2>er obere Ücanb, mit feinem SBlatttoerf graoiert, enthält bie $n[djrtft:
„Der Segen des Herrn macht reich ohne alle Mühe. Hinrich Kroger
Anno 1585." ^eber ^ofal einzeln 0,365 m tjodj, 0,21 m breit, §nfammen
0,70 m Ijodj. GJeioidjt 2,606 Kilogramm." $ie Angabe, bafr ba§ eine
Söappen bei» ber Familie ©enben fei, ift au§ einer alteren 23efchreibung
(bon Wbefä) übernommen, aber irrig. (53 liegt eine ^ertoedjflung be»
SSappenS ber Sünebnrger ^ßatri^ierfamilie bon ©enbeu mit bem bon
ftinritf) tfrügerS Gattin ?(nna Stod) (Stoffes) bor, toie eine ^ergteichuug
ber Wappen auf bem ^of'al mit ben bamit übereinftinunenben ergibt,
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toeldje fiel) ouf bem iut^amilienbudje©. 98 erroatjutcu SSilbe bei (Seeleute
Sltöger befinben; bnnad) ift ba«> eine äßabfcen (tfan, ber einen tag
barreidjt) bä3 Slrögerfcrje, bal anbere (9Jtonb, jftjei Sterne imb brei
©träud)e) aber ba§ feiner genannten Ehegattin, alfo baS tfodjfdje. §inrid)
Wgct roirb in Süueburg bal §au§ ©rapeugiefierftrafse 9?r. 12 befeffeu
Ijabcn, beim and) an einer ©djmette be£fc(bcn finbet man bo§ Poppet*
lunppcn foftjte beu SBahlfprud) „De Segen des Heren maket rick ane
Moihe". ^n bem Don ber ,§annobcrfd)cn ^rotingialöertünttlinfl fyerauS*
nehmen Sßerfe „SDte ftunftbenfmäter ber ^roötng §annober" Ijetgt
el in bem 1906 erfdjienenen, bie ©tobt Süucburg bchanbelnben S3anbc
©. 392 über jene§ <pau§: „gadjrucrf auf maffibem (Srbgefcbof} be3 langen
ftofflügefö, in bereute ein grofjetSeil abgeriffen. Stuf ben^nfjbänbern
klinge, innerhalb biefer auf ben ©tänbern eingefdjnitteneS Drnameut.
2>ie anbcrllnterlante profitierte ©djroelle trägt bie eingefallene ^nfc^rift:
(Karken gandt sumedt nicht. Almissen gevent armedt nicht. Unrecht
verdien Gudt diet nicht. Wente wol up Godt vortruwwedt lieft wol
gebowedt) De Segen des Heren maket rick ane Moihe. Anno 1572. —
gtoei Söabben, bon benen bo§ erfte ba§ ber biirgertidjen gamilic Kroger
ift — Love, Leve, Trowe, Ehr slapen ale 4. ®ie eingedämmerte ©teile
nad) TOfjoff, ber nodj bie gonge ^nfdjrift getefen hat. 3>a3 ©diroeHeu*
ftücf mit: Almissen bis diet nicht ift fbäter an ber 9\i'idfeite beS SPorber*
baufey luieber augebrndit." Qn ber Srürtcituino, be§ $aiffe$'3Tm ©anbe
Sßr. 46 ift nach bemfelben SBorfe ©. 340 ein SSeifdjfagSreft mit bem 3S>abbcn
ber biiigeilidjen ft-amilie klüger imb ber .^^ireSjabl 1572 eingemauert,
alfo tuotjl eine weitere Erinnerung an ^inridj Äröger, imb gtoar attfl
bem gleidKu ^ahve mie am .Kaufe C^ibemuYfrerftrajje Wti 12. ?ltifter-
lyiii eviiineit mi ben "-IVgiiiubei ber ^niiülienfliftuug unb feine ©attiii
eine im sJJiitteljd)iff ber Sorjanntefirdje 511 Lüneburg hängeube SRejfing*
frone (ber roeftfirbfte ber bort befinblidjcn brei ftronleudjter) mit (?he*
roabben unb -Kanten: |>tnri! Kroger unb Stnna togerS.
c. <p e fj e u \ 3$ 0 | f et) e 3 11 n i b e r f i t ä t § ft i b e n b i u m.
©ie S3eredjtigung 311m SBeguge besfelbeu grünbet fidi, loie au§ bem
gamiltenbudje ©. 98 heiborgebt, auf bie Stbftammung ber 9?ad)fommeu
^otjann Pjüibb ÜDtauecfeS unb bamit and) ber sftadjfommen £t)eobor
©ottfrieb Siofdjery bon Sotjann 33urdiarb 23aumgait.
Seigerer, geboren am 17. 5(prü 1624, ©rmbituS ber ©tobt Kranit*
fdimeig, bann ^rotofhnbifuS ber ©tabt Lüneburg, geftorben am 21. Wbril
1685, tunr bertjeiratet gemefeu feit bem 28. Dftober 1650 mit ©obhta
60
ftatfjorina oon llvlar, geboren am 1
12. Dftbbet 1710.
Wugnft 1628, geftorben nm
s
ein Sonn mar ©otttieb .siermann SSaumgart, geboren am
30. ^ooember 1669, ©rjnbifuä ber ©tabt Süneburg, geftorben am
9. September 1725, rcrrjciratet geföefen feit bem 15. 9ftai 1710 mit
\>tnna (Säcilie SJletjer.
Steffen Softer Sftargaretlje Sophie Söaumgart, geboren am 10. guni
1724, geftorben am 30. Januar 1782, mar feit bem 13. Dftober 1741
ucrfjciratct gemc[en mit $or)ann ^fnüpp SJcanedfe.
2)te Familie 83aumgati (SSaumgarten) f)atte ifjre nrfprüngfidje
.fteimal in §annober. Qofyum SöurrfjorbS SSorfaljr .ftermamt SSaumgart
ber ältere, bertjeiratet gemefen mit 2üma Mofmeifter, morjnte in^annouer
imb [oll einem alten (Sefdjledjte be§ gürftentuniä Galenberg angehört
l)abcn, an§ bem 2nM SSaumgart 1505 ben 0erjog (Srict) I. naef) bem
9ieidi§tag 311 OJegens&urg begleitete, ©ein 6orm Henning Söaumgart,
oerbeiratet gemefen mit ©opbie ©ieffelmann, moT)iite ebenfalls 311
.^annoner, too ilpu am 1. !^anuat 1586 [ein 6oI)n ^ermann Söaumgart
ber jüngere geboren nmrbe. Sicfer ftubierte in Wittenberg nnb ."gelm*
ftebr, promobierte 1617 in SSafel 311m Dr. jur. nnb lieg fid) bann gur
StuSübung ber 9(boofatnr in §annobcr nieber. ©eine 1618 erfolgte
^ennärjwng mit 9(nna XreMo, Soditer be§ Söürgermeijier» ©ebafttan
£re3cfo in $ilbe3fyeim, War mobt bie SSerantaffung, bajj er 1620 nach,
letzterer ©tabt überfiebette, mo er auger at3 Stbüofat oud) im 3)tenftc
bc3 9?at§ tätig mar. 58on 2pilbe3f)eim mnrbe er 1625 nadj ^rannfdim.eig
berufen, wo er bis 511 feinem am 6./16. ^nfi 1636 erfolgten Sobe .ba§
9tml eines GlmbiTitö betleibet ljot. ©ein ©obu mar ber obengenannte
©tjnbihty $of)ann 33urd)arb Söaumgart.
.Hermann Söaumgart ber jüngere mnrbe r)äufig bon ber ©tabt
Sörannfrfjlucig 31t biplomntifdien 3ftif[ionen oeitoenbet. Sftamentlid)
mar er 1628 als Vertreter Söraun[ct)lveig3 SNilglieb einer Wcfanbtfrfjoft
ber öanfa an ben ftaifcrltdien öof in Sßrag. 1629 mnrbe er miebernm
in einer .f>anfrfri)en ©cfanbtfdjaft nm beS belagerten ÜWagbebnrg millen
an SÖhftcnftein nort) ftnlberftabl gefdürtt. J631 natjm er an einem in
Hamburg abgehaltenen Kreistage teil. 1632 ging et afö deputierter
ber ©tabt Söraunfcfjtoeig 311 öuftab Sfbolf nad) ftranffnrt am SHairi.
23ei ©elegcnfjcit ber ©enbung an ben ftaiferlidjen <qo\ 1628 befdjenfte
ifm ftaifer $ctbinanb II. mit einer golbeneu ©nobenfette fomie mit
Gl
einer 109V2 £'otf) fdjroercn, [tat! bergotbeten [übetnen großen Hanne.
Sefjtere ipt fiel) nod) im sJiad)(af3 feiner Urenf'eün 2)iargaretl)e (Sophie
ÜUtanecfe geb. 23anmgart oorgefunben nnb ipurbe bei ber ßrbtciutng
uon bereu <3ohn Urban giiebridj Chriftopfj äKanecfe angenommen,
ber fie leiber 1786 für 70 9ü()tr. 17V2 ®W- fttefjenmünäe berfauft Ijat.
1892 crfcfjien in SBolfenbüttel eine rjodjintereffante, anf ben §anfeaften
ber ©tobt £>rannfd)ioeig beruljenbe SKonogvap^ie: „(Sine £anfifd)e
©efembifdjaft m ben .Siaiferf. §oj 311 $tafl 1028. Jßeiidjl be3 Staun*
fd)ioeigifd)en Gijnbifiio Dr. ^ermann ^anmgart. herausgegeben bon
fceinrid) ättad."
Gin für bie g-amilie Söanmgart bebentfamey 3)entrital ift ber in
ber ftotjanniSfircije 311 Süneburg, nnb gtoat in einer ber nbrbtidjen
Kapellen, bcfinblidje Gkabftein einer 1653 geborenen nnb 1676 oer=
ftorbenen Sodjter be§ ©tjnbifuä ^orjann Butäptä, namens itatharine
(Soptjie. £>ie mittlere (Sdjriftplattc ift p beiben (Seiten oon einer &>appem
reitie eingefaßt, roeldje bie Wappen ber nd)t Urgroßeltern ber £od)ter
(linfö: 33anmgart, £reyrfo, ©ieffetmaun, taefen, redit»: oon XÜSÜjax,
oon 33urd)torff, S)etd>§ ober SiefS, Sßirfd) ober äfcttrfrfien) barftellt. .
$n ben bort £>. b. Staffel t)erau3gegebenen g-amiliengefd)id)tlid)en
^Blättern Sanb I 1903/05 S. 270 flg. befinbet fiel) eine Sibbilbung beö
©rabftein*, bie gnfdjttft beöfefben imb im .gufammenljang llut Den
Wappen eine Stfmetttafel ber STatfjarine Sophie ätamugart (SSäwte
gorten).
a. Segen ber b ü r g e r li d) e n 6 1 i p e n b i e n r' a f f e i n
£ ü 11 e 6 11 r g (^-amilienbudi ©. 98) neigt, noch unten bie Angaben
311 9»r. 54 oni Siiiliif;.
9h\ 41. £)otott)eq ($ori&) iTattjarina SHbertine jRofdjet ber=
elietidjte üDcerjcr.
^Ijr Chatte % x i e b r i dj ?(rnalb 5fnton 3Ket>et entflammte, ruic
im ^amilienbiidje 6. 100 nnb l()| mitgeteilt, einer nrfpriingfidj anf
einem §ofe in 'Sdjtebeljaufeu im £^uabiüclfdjen angefeffenen Familie.
üßadj oorliegenben Sffcjtigen foll ^'ifdjof %xa\\] Don C-nabrüd biwdj
Itrtnnbe uum 9. ^ebmnr 1551 für Gilbert SJieljer anf bcin Nebeiwfe
31t (Sditeberjanjen bie Sßedjte nnb ^flidjien bicjeS §ofe3 fefigcjeiU, eine
Urfnnbe oon 15sd füll auf Weib feetycr gelautet nnb S3i[d)of graii^
SBinjelm bon Dyitabrftcl foll burcl) llrfunbe bom 28. Januar 1657 bem
— 02 —
Hermann ÜDcencr uon S3nl(uiu auf beut 9iebefjofe %u ©djtebeljaufen
bte g-reifjciteu uub ©eredjiigfeiten be3 £ofe§, folvie foldje Dom 83ifd)of
Grid) erteilt maren, mit (Smfdjlufj Don §afeujagb uub fjifdjerei beftatigt
fjaben. S)ie §ofbefi{jer Dort ©djtebeljaufen lebten — im ©egenfafs
■ju ben ©gen&'crjörigen nadi Dtitterredjt, ben Seibeigenen im engeren
Sinne — aU fog. £>au3genoffeu natf) einem befonberen §au3genoffen*
redjt nnb machten ntit ityren £9fen unter einem ipaupthofe, bem 9ftcier*
ober SKcbefjofe, ein gefdjloffeneS &ar\^ au» (oergt. ©refe, "pannob.
3?ecfjt, 2. 9tuft. I. 6. 134). 2)te gebadjte llrfunbe bom 9. ^ebruar 1551
ift, roie idj oermute, ibentifdt) mit ber im gamilienbuerje ©. 101 ermähnten,
im Corpus Constiüilioiuim Osnabrugensium Seil II Sßanb 1 ©. 13 ab*
gebrutfteu bom 9. Sföai 1551. $u [enteret mirb „ber Sßetger üb Ufern
Sieibcbofe to ©djlebeljufecn" albert Sebcbucr genannt. ßebebuer
bebeutet 33auer auf ber £ebe, b. i. auf ber £>eibe (Hilmar, 9cameubüd)(ein
©. 22). 33ir bjaben e» barjer oermutüdj 1551 nod) nidjt mit einem bereite
feftgemorbeneu Familiennamen 31t tun, [0 ba% Gilbert Sebebuer urtb
albert heftet gleid)bcbeutenbc ^e^eidjiutngen für ben bamaftgen iöc*
fijjer be3 93Mer* ober 3$ebef)ofe3 §u ©djffebefjaüfen fein werben. (&cc\en
ß-ubc be§ 17. ^al)rl)iinbert§ mar SBefi^er beS SRebetjöfeS Stephan Ulrid)
Sföeijer. 3)erfet6e l)aitc bret ©öfjne. S)cr ältefte ©orjn 2Bilf)elm Gt)riftopf)
üfterjer mar 33efiijer nidjt nur be3 9iebcf)ofe3, fonbern audi ber frei*
abligcn üötiujle 31t ^ibbingljaufen uub bc£ GJutcä Äaltenmeibe bei gunte*
bürg. ®er Sfufrtjrat £ugenberg in Dönabrüd foll gu jeinen 91ad)lommen
getjört uub über biejeu ßmeig ber Familie eine ©tammtafel befeffen
l)abeu. Sflrjehn öfiriftopTiS ?lbrömmfiuge fiub im SBcfiJs be3 Nebelmfv
geblieben, bk< ibu ^ilior Olugiift IS2U gegen baä abelige &\\t Sörurfj*
iniiiileu au ben SKtniflci öon Sdjele oertaufdite. 2>ie Sßomamen besl
gmeiten uub britteu ©olme3 3teuljan Ulridjy l)abeu fid) rridjt ermitteln.
[äffen, i>a bat Siirdjeubud) tum ©djfebe'rjaufen öerbrannt fein fol(. Ter
jmeite, geboren am 22. guni 1695, war <J?äd)ter in §untcburg, ber
brüte, beut nad) ben OJruubfäfjen be§ bautalS im D§nabrüdfcf)en geltcubcn
SKinoratg ber Mebeljof gebührt baue, öergidjtete jugunpen feines ältefteu
S3rubcri 39tu)ciiiit Efjriftopi) auf fein Vluerbenredjt uub trat in ben
l)aunoi)crfdjeu Sinatsbieuft. Tiefer brittc ©otjn ober beffeu ©ar)n ift
ibeutifdj mit bem O'lü^ülhicr Wrirolb ftriebritfj SWctjcr in Saucnburg,
beffeu ©atfin grb. SFaiffmann uaaj ben SlnnaJen ber ^rauufdim.^üueb.
Murlaube I 2. 3. IS2 jii i'aiienbuvg am 19. Dftober 17S6 im 80. ßcbeuä-
jafjiv oeifioibeu ifl. (5iu Salju bei Elb^öHner? mar ber Dberamtmann
— 63 —
£einrid) Grnft £ubmig äÄeljet in äBefte» (afö foldjer nod) im Staate
lalenber bon 1803 borfommenb) unb bieget ber $ater griebrid) SIrnoIb
Sintern 20to$et3.
Sefeteret, gebaren am 17. Ottober 1762, mar 1790 Wmtäjdjrciber
beim 5(mtc äBinfen an ber ßur)e. 1803 bei Seginn ber gretnb*
l)errfd)aft [taub er oll „Gamnicr=(5ccrctair" im Stcnfte ber fturfürftiidjen
Stammer gu&anttoüet, unb gehörte er fpcäiett 51t ben fog. „9ient=(Jammer=
23ebienten". «Seine pictiftifdjeu Steigungen trugen irjm ben Beinamen
pui SQceber ein, unter bent er in Jpannober aligemein berannt mar,
unb ber ftd), nebenbei beuterlt, fpäter and) auf feinen Sotju ©büatb
bererbt tjnt. £au*niauu, Erinnerungen nju£ bem 80]<tt)rjgcn £ebeu
eines §auimberfd)eu Jüürgerä, berietet S. 71 bereite an* bem ^aljrc 1810,
ba[3 311 ber Infanterie ber Etjrcngarbe, meldje bamaß in £annobcr
gum empfang be£ StönigS S&öme gebilbet mürbe, unter anberen [er)r
erjrcnmcrtcu Ferren and) bie Stainnicr*öcfretäve Sueber, Scriba,
9)cct)cr (genannt $iwf) nnb ^eiliger gefrört hätten. $uj crfjcOlicr) [unterer
3ett teilt gBilfinfon, ber cngtifd)e £au*iaplan bc§ SUmigS Grnft 2(ugn[t,
in bem 23ud)e „Honig 8N* 5(uguft bon £annoöer, Erinnerungen an
feinen £of unb feine 3eit" (Überfejjung bon £>anno SBeranu», ©. 334 flg.)
eine ergöfclidje Mnefbote über bie 23ibel[tubien griebricl) Strnolb SfaipnS
mit, ben er babei übrigen* irrtümtid) (febod) mit bem ausbrücfticrjcn
SBorberjalt, bafe er bc3 %\teU nid)t gon| [ict)et fei) otö Oberappettation^
gerid)t^55iäepräfibcnt begcicfjnet.
1813 [djeint ftriebrid) Strnolb Sfaton in fransöfifdjen Sienfteu
©reffier bei ber Cour Prevotale in Hamburg gemefen gu fein. 3>ie
^ivbotal - ^eriibtoliöfe nmivn 1810 boii Napoleon in Sfntajj ber
Vuuitiuentat Sperre eingeridjtet nnb Ijatteu mimentlid) bie Aufgabe,
in brafouifdjer SSeife beut ©d)(eid)t)anbel 311 ftenem. ®er &erfafjer
ber anonym erfd)ienenen „Erinnerungen au§ §aunober unb Hamburg
aus ben Sauren 1803 big 1813" (gföeiptSfh) berietet ©. 126 bon rjannp*
berfd)en ©djiffern, bei benen berbäd)tige Briefe gefunben unb bie 1813
burd) ©enbarmcu ber Cour Prevotale in Hamburg eingeliefert maren:
„Wad) ben ©efefeen fotlten fie otjne weitere! erfdjoffen merben. W>tl
aB <gannobcraner fauben fie oon allen (Seiten eifrige SPerteibiger ober
bielmcl)r ^utercebenten unb Entfdiutbiger. $er unermübeten &er:-
mcubuug bc3 ©refftet bei ermähntem Sribuual (feUt ©et). & % SR»)
berbanftcu fie bie Rettung bom %ßbe, ber fd)ou über fie berbängt mar
unb bem anberc in folgen gälten unterlagen." ©ine ältere l)anbfd)iiftlid)e
— G4 —
9ioÜ3 in meinem ©jempfat beS bescidjnetcn SSudjeS erläutert ben
SBndjjtaben m- iu Ǩtel)e*/ genannt pǤ*.
9?ad) 33eeubigung ber grcmbbcrrfdjaft fiuben mir griebridj 9(ruolb
9fntön äRerjer mieber im 2)ien[te ber ^cmnoöetfdjen fftnongöertecrftung,
in ber er DbergaTjfmeiftet unb bamit Stycj ber ©cnetolfaffe toarb. 1849
ging er in Sßenfüm unb aU QM). ^-inan^vat a. $. ftarb er am IG. 9Jairj
1853. Gr luar 9iitter unb feit 1843 tfonunanbenr be§ .\\umouer[djcu
($5uelpbenorben§. 3>l ömmouer mot)nte. er in beut bamalS bie
9cummer 261b für)rcnben £au[e an ber ££alenberget:ft?afje, au ber autfi
bie 9tbotrjefe [eines Sd)mager3 ©runer belegen mar.
$on beu im gamiitenbudje S. 100 aufgeführten üier ftinbern
<$-riebridj 9(rnolb 9(uton SKetjcrS nu§ [einer C£f}e mit %otfö 9tofdjer ftnb
jcjjt aucl) Gbuarb, öcorg unb Soptjic berftotfcen, [o baft feines! met)r
am Seben ift. $fn (Stgän&ung ber früheren Stttgaben [ei über fie nod)
fotgenbe§ mitgeteilt-i
1. $ricbricl] Gbuarb 9(uguft ^cetier, geboren am 1. $nni 1817
31t ^annoüer, befugte gnnädjft bftf Streunt [einer £>atcr[tabt unb
bann bie Sanbegfdjule ^forta. $on 1835 bis 1839 [tubierte er in ©ättingen
unb Söcrliu bie 9M)t£roif[en[d)aft (iu Hattingen 9Jlid)aelis> 1835, nad)
Berlin Dftern 1836, neu bort frvtiid und) ©öttingen Dftern 1837). 1839
trat er at§ 9(ubitor beim 9tmte 9ceuf)au3 an ber Gtbe in ben fjnnno*
oerfdjeu <5tant»bicuft. 1841 marb cv $nfti3fau3lciaubitor, 1842 $nfh>
?anäleia[[e[[or in CSuabrüd, 1846 tfoufiftorialaffeffor, 1851 %u\tipat
(b. 1). 9\at an ber ^tfH$ftn§Iei) in «oannooer. 1852 erhielt er ben Site!
Dbergeriditvrat unb mnrbc er nI3 «fnlfSarbetler in bn§ ^ftiäininiffeeriüm
in ßninrtftfrt berufen. 9ln[ ^läfeutatiou ber Dftfi-iefifdjcn ganbfdjaft
luarb er 1S5S 511m Dberapoellatioiivrat in Gelle ernannt. 18G7 marb
er iltitgtieb be3 DberappetlationSgeridjtS für bie neuen «ßrobingen in
Berlin, 1868 lebrte er nad) (Jette §urüd oll SSt^epräfibent be» bortigen
uunntetjrigen ?(pbettation§gcridjt3, bei be[feu Itmgcftattung §um Ober*
laube§gerid)t er an bemfelben 1879 ©enatSbräfibent mürbe, %m ^Dc^ember
1892 mürbe irnn ber (i'barafter nt3 2öirflid)cr ©cljeimer Dberjuftiärat
tretfiefjen, uadjbem er [djou 1879 ben Stet QJctjeimer Cbcrjuftijrat
erlangt rjatte. Vi 111 1. 9Jcai 1893 [eierte er fein ?5jäf)rige§ Jubiläum
tü§ 95ige* be^o. CeuatSpräfibent unb nm 28. 9iooember 1889 fein
50jät)rige§ 'Sienftiubifänm. $n letzterer ^eraulaffuug mürbe er burdj
^evfeibnng be3 ^renf;ifd)eit Mrouenorbeiiv gmeiter Mtaffe mit bem
©tein [oiuie be$ ^fti-ftlid) Üippefdjeu (A'ljrentreu^ey mit Gidjeulaub cw3*
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gegeicfjnet. Um 1. Wlai 1899 trat er nadj 60jär]riger ^ienfoeit in ben
berbientcn Mjeftanb, imb erhielt er bei bieder ©efegenf)cit ben ©tern
gum «J5reufji[d)en 9ioten 2(bler=£)rben gmeiter kläffe, Sauge gatjre
fjinburd) mar er SSorfhjcnber ber beim £ber(anbe£gerid)t Gelte beftefjenben
ftommiffion für bie erfte jnriftiferje Prüfung. 2>ie Uniberfitöt ©öttingen
ernannte um 1887 pm (*r)renboftor ber 9\ed)te itnb 1899 311m (Stjrem
boftor ber Geologie. 1S64 tuarb er ton ber eöangelifdjett QJeiftlicfyfcit
311 einem ifjrer bier Vertreter in ber §annoberfd)cn &meiten Mammer
ermüljlt, bie if)n fym QknerdfbnbiiuS be[tci(te. gm SRai 1S66 mufjte
er bal SDZanbat niebertegeu, rocil itjm gleid) anbeten SJtttgKebein be§
(Seiler DberappeltationSgeridjtS ber §nr parfamentarifdjcu £ätigfcit
er[orberlid)c Urlaub berfagt mnrbe (bergt, ftamilienburfj ©. 112). 1869
rourbe er burdj 8aierr)ödjfte3 Vertrauen in bal $£ettj$ifdje "pcrreuljaus
berufen unb 311m ftronftmbifuS ernannt, ©eine 2M)t in bie framw*
berfdje groeite frommer berbantte er bem [treng !irdi(id)cn ©tanb*
puufte, ben er 1863 in ber öauuobcrfdjcn Sotfrjnobe all uom Stimige
ernanntet SBitaJieb berfetben bertreten l)atte. SDen fpatcren ©rjnobeu
ber tjanuooerfdjen SanbeSiirdje gehörte er atS gemäljlteS SDUtglieb an,
bie ©nnobe bon 1869 mäfjlte ü)n gum SBigepräfibenten, in ben ©nnoben
feit 1875 mürbe er meift einftimmig jum ^räfibenten berufen. ?htct)
mar er 33titg(ieb unb ftelfoertretcnber Sorfijjcnber be§ ftänbigcn 9(u§*
fdjuffcy ber SnnbeSftonobe. Sieben feiner amtlirtjcn unb pariamem
tnrifdjcn SBirffamreii betätigte er audj auf anberen ©cMeten regeä
gntereffe. 60 mar er 24 gatjre lang SSorfi&enbcr bei Kuratoriums i)c»
SinerrjaufeS in SUtencelle, eines in ber 9?äf)e bon Geile gelegenen großen
9(ft)!3 für iHU'unil)vlo|te fctinber. Sind) nun- er ein eifvigev Sotanifctj
hl Subbentfdjlanb loiib eine fdjihte Begonie uael) il)iu „^vafibeut
ÜWetjer" genannt. Cüt ftarb, 8-1 gafjte alt, am 11. Slwßuft 1901 31t (ielle.
©ein 23ilb finbet fid) int „Safjeim" Sö^tgang 1901 9?r. 48 ©. 2.
SSon feinen im gamitienburfje ©. 100 genannten fünf Södjtern
lebt bie äitefte, <fiübegarb, rueldje bis 311 feinem Sobe bei it)m gemefeu
ift, feiibem in Bremen. ©ie gmette, ßmitie (@mmt)), ift, nad)bem ijjt
Wemaljt g-rang bon 'IroU)a al3 sJ^nfor 3. 3). unb äSegirf^Stommanbcur
am 9. 2ßaj 1900 311 SBei&enfelö öerftorben, bon bort nad) (Sifenorf) ber»
goejen; fie r)at bier in ben galjren 1874 bis 1886 geborene ftinber: Marl,
Einmt;, 'Iljilo unb $fe bon £rotf)n. 5Me brittc Softer, grieba, ift am
8. ganwar 1891 nl§ Woiliu bes bamatigeii Midjlers? albert ©djepp in
Bremen öerftorben; legerer, gtile^t Sanbflcrirl)t0bire!tor in S3rem.cn,
— CO —
i[t ifjr am G. Quitt 1908 im 2obe gefolgt; oon ad)t in ben galten 1874
bis 1888 geborenen Stinbern rjaben fünf bie filtern überlebt: (Sbuarb,
£ans (berbeiratet mit ©ufte Wertet), Sflbext, ©ertrub (berrjeiratet mit
Dr. jur. 2I)eobor $hkbemeber) nnb g-rieba Sdiebb.
2. & c o r g SBilljelm 91uguft SDcetjcr, bromobicrie am 20. Qfult
1843 auf ber llnibcrfität (Hattingen 311m Sortor ber äftebtght. $utdj
Verfügung bes §annoberfdjen ÜDcinifterti bes 3nnern D°rn 31. ^uli 1846
mürbe er mit ben ©efdjäften eines groeiten ©eljüf&trgteg bei ber bamals
ftaatiidr)en ^nen^etl* nnb ^flegeanftalt gu A)ilbest)eim beauftragt, unb
ift er als foterjer am 14. Stuguft 1846 in ©ib unb *pflid)t genommen.
S)urd) Verfügung bcsfclben SCtiniftcvit bont 21. ^uli 1848 mürbe er
311m erften öetjilfsar^t an ber genannten SlnftaÜ beförbert. Siirdj $er=
fügung ber 3MtäkTOttwfrraiion Dtin §annober bont 11. DJlär^ 1868
lourbe er mit ber Leitung ber am 1. 9(pri( 18G8 eröffneten ^iren^eit*
unb *pflegcanfta(t auf beut 03ertrubenberge 511 Onabrüd beauftragt
unb bei llbcrnabme biefer Slnftßlt bnrd) bie <nannoberfdje ^probinstal*
bcnualtimg am 1. Sfymi 1869 in bereu 5)icn[t mit übernommen. 21m
14. SJwguft 1871 feierte er fein 25jät)riges Sicnft* nnb am 20. guli 1893
fein 50jat)riges 'Softorjubiiäum. Seit bem 27. SM 1858 Sanitätsrat,
erbielt er am 12. gebruat 1SS4 ben Sttcl. eines ©efjcimen (Sanitätsrats.
9lm 1. üftobentber 1S99 legte er bie Leitung ber Csnabrüder91nftalt nieber
unb trat in ben 9iur)eftanb. Cr ftotb mäljrenb eines Slufentijalt» in Sab
Ocrjnfjaufen am 16. Qutt 1906 unb ift in Dsnabrüd beigefefct. SScwhiujlt
ift er nirfjt getoefen. ©ein s23ilb brndjte bie .geitfdjrift „9iicberfad)fen" in
ibrer 9hnnmer bont 15. Shtguft 1906 gngleidi mit einem 9terrofoge,
in meldieiii i\i über ilm Ijeifjt: „©djcimrni SÖietia bcrbtente nidjt nur
bie SÖC3eTcr)nung „Sccftör ber beütfdjett ^dualer", fonbern oor allem
aud) Diejenige eines fyerborragenbeu Slrjtes unb 9Jcenfdjenfreunbes.
9Jcetjer mar eine burdjaus oornefyme 9?atur im beften (Sinne bes Söortes,
ber alles SHeinlidje fernlag. Sabei mar er ein SKann Don gerabe^u uni=
berfeller SBilbung unb einer geiftigeu 9vegfamFeit, bie ifjm bis 31t feinem
Gnbe erhalten blieb."
3. @ä#jie Steifjet, Gfjanoineffe bes ftfofters ?l<arienfec, ift am 23. ^uü
1901 im 3)iafoniffenl)an|e S8etijc»ba ju Stirdjrobe bot ftannober oerftorben.
9er. 42. CEfjiifrine föofdjer öetcr)elicr)te ©tuljfmann.
3u ben Angaben bes gamiu'cnbucrjs 6. 101 unb 102 fei nod)
folgenbes ergän^enb beinerft:
G7
3)er Vorname be3 Slfrifareifenben Dr. ©tulitmann ift üran3-
$8on ber gebrückten poetifdjen 23efd)reibung ber -Spod^cit (XfjriftincS
burdj ihren ©djroager STarl SSiltjelm ©tiujlmaun ift ein ßjemplar in
meinem Sefitj, ebenfo ein ausführtid) über bie $odfoett teferierenber
SSrief ifjtcS SBttibetS gti| (3fa 38) unb ein Don einem nnberen geft*
teünefjmer (ftnnbtbat Sftinber) bem Bräutpaar gcroibmetes, bei $. G.
33rüggemanu in Hamburg gebrudtey ©cbidjt; Materialien, bie fid)
bagu eigneten, 311 einer lulturtjifiorifd) iutereffauteu Darftetfung uer*
arbeitet gu werben.
Gfj'riftineS ©atte SDtottljiaS §einrid) ©turjtmaun roirb im $ahrbud]e
für bie §anfeatifd)cn Departements üon 1812 aufgeführt at§ britter
SDiafomty an ber 6t. Mathariuenfirdje unb al§ Sßajtor am ©piuurjaufe
511 Hamburg, mit äBorjuung (uermntlid) Sicuftniohnuug) .Stattjariuen-'
firdjhof 9fr. 38.
(sdjon öor feiner Verheiratung roar er literarifd) an bie Öffentlidjfett
getreten mit einem 1804 bei %x. Sßertfjeä in Hamburg erjdjiencnen
93ndje „§iob. Gin reiigiöfey öebidjt, aus1 bem .Spcbräifdjcu neu äfecu»
fc^t unb erläutert" ($rei§ 1 Mjix. 16 ©t.).
GrjriftincS im gamitienbudje ©. 102 genannte (5ör)ne tat unb
däfar ©tutjftnann fjaben fotgenbe 9cadifommen rjiuterlaffen:
1. ftinber be§ Dr. tat ©turjfmanu:
a. Gmil Ipeintid) ©tnhlmaun, geboren 1850, ücvrjciratet mit
Suife Sööljm (brei itiuber: Slnna, 9ltejanber nnb äßatpbe
(Eleonore).
b. Saliner ©ttihtmann, geboren 1S52.
c. Öuiftao ©tnlilinann, geboren 1854.
d. Jfnvl ©tnljlniann, geboren 1S56.
2. ftinber däfar ©tuhlmann3 au3 feiner erften Ghe mit ^anua
©lomait:
a. däfar ®tut)tmaun, geftorben am 5. gebruat 1909, ging all
Kaufmann nadi Gl)ina, luarb bort, und) grünblidjer Grteruung
ber ct)ine)ijd)cu Gpradje ^oltbcaiutcr, ftubierte Gbjemie, loarb
Dr. phil., Ghemifer im Staatylaboratorium in Hamburg,
^rofeffor an ber neubegrünbeten Unioerfität gering, oerlor
bei bereu gerftörung feine (Sammlungen unb rourbe triebet
djinefifdjer Zollbeamter.
b. SCßil(t) ©tut/lmanu.
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c. ÜUcarie geb. ©tuljlmann bcrru. $örn (£od)ter: ßtifabetl)).
d. SInnette Stnljtmann.
e. STocIjtcr 9?. 9?. ©tutjlmnuh (geftorbeu).
SRt 45. grieberife 9iofd)cr berdielidu'e bon SlaSloff.
3« einem ©djriftftüd au§ bem Safjre 1820 loirb i|r ©emaljl be*
jetdinet als ©oubcrncmentsrnt 511 SBoroncfd) in Sinfelanb.
gn ber im ga^re 1834 bon Dr. SBifljelm öruner gelegten Üicdjnung,
betreffenb ben 9?ad)lajj be3 Staffieret SRöÜei (bergl. ben obigen 9üiffa|
über ©eorg Stlbredjt 9\ofdjer) finben fid) in Stntcdinunß auf baZ xt)x
ausgefeilte SSermäd^tnil SBetrage berauSgabt unter bem 26. Januar
1833 an «ßtobame SToJfoff unb unter bem 6. 5(prit 1833 au 3ftabame
Stalloff» ftinber; bnnndj ttrirb ansunerjmen fein, bajj ^ricbcrife etroa
im gebruar ober 9Jcär§ 1833 berftorben ift.
3,n meinem Söefijj befinbet fid) ber fiadfabbrucf eines Siegel» mit
bem Cfjeroappeu bon Jrtac4off=9iofd)er, rocldjen id) ber g-rennblidifeit
bei aU ©iegelfammter befnnnten 8ftnt£gerid>i§rat3 Ciricf; bon Söeunigfcn
in <St)fe berbanfe.
92r. 46. SBitrjelmine 9iofd}er berefjelidjte (Sdmübt.
Sßergl. oben unter 9k. 34 am Cnibe.
9tr. 50. ©eorg griebrid) SB i II) e 1 m 9iofd)er, ber berüf)nüe 9cationat*
öfonom,
ift in £cip$ia, am 4. gunj 1894, morgens1 5 llfjr, nad) fnrjer ftranfrjcit
berftorbejL £ltö et bie fingen fd)lof;, lag bei fünfte nnb letUe bie Slrnten*
pflege nnb \Hrnienpolitif beljanbelnbe ©nnb fetney Snftcm» ber' $>otf£=
roirtfrijaft, beffeu elfter s$anb in erfter Auflage 1854, alfo bier^ig $at)re
gubor, erfdiienen pax, in fertigem DJuinnftript auf feinem ©direibtifdje,
fo baß e$ it)m bergönnt geroefen ift, ba§> §üiiptroerf feinet Sebcnö im*
mittelbar bor beffen 9(bfd)luf} gu bollenben, unb jene feine legte Arbeit im
^aljre 1894 balb nad) feinem Xobe bie treffe berlaffcn tonnte, öetoiffcr»
mafjcn als" ein Sktmädjinis" bon if)iu erfd)ienen bann nod) im §al)xe
1895, herausgegeben bon feinem '8o()ii Start («Stammtafel 9?r. 06) bie
„geifUid)cn (gebauten cincä pfakonalüfonojHen", ein in gtoei iXeife
letfaHenbeg SBiidjkin, beffen erfter nnb größerer Seil bis batjin un*
gebnidle Jlufeeiduningen bc3 SScrßorbcncii miebergibt, nwiljrciib ber
gtuettc Steil eine ;}iifani)iienflel(iing religiöfct SUetradjüingeii enthält,
— 69 —
bie [einen [d)on früher gebrudten SEBerfcn entnommen jinb. (h[t burtf)
btefeg 23ücrjfein baben meite Greife einen offenen (Sinblicf in ba§ iinbtid)
fromme nnb befcnntni§freubige ©emüt be§ großen Gelehrten erhalten,
baS atterbingS für biejenigen fein ©efjciamil mebjr mar, bie i(jn im
Sebcn näbjer gefannt ober feine galjlteidjjen 2Berie genauer ftnbiert
tjntten. 3mei ^erfönlidjfeitcu finb es! bornefymtid) geroefen, bie in
SBinjefm DtofdjerS gugenb in öjm ben rcligiöfen Sinn geroetft nnb
auf beffen Gntroidtung einen beftimmenben ®inffai| ausgeübt fyaben:
feine treffliche Butter SBüfjehnine geb. üon Dhibloff, an bie er fid)
nad) be§ 2?ater§ frühem %obe aufs engfte anfd)Iof3 nnb bie and) nod)
nad) feiner 5ßcrt)eiratimg bi§ 31t ifjrem eigenen Ableben (1857) in ©öt*
tingen unb Seidig mit it)m in t)äu3(id)et ©emeinfdjaft gelebt f)at, foruie
fein 9tefigion§?er)tet, ber ^aftor Subnrig Slbolf $§tri in £>aunoüer (gc*
ftorben 1873). Unter biefem GUftfluf ftefjt eine 9Rebe, bie er al§ Sd)Met'
ber ^rima be§ Srjäeum» in £onnoüer am 28. 9M 1834 bei Gelegenheit
eine3 f$e[tafhi§ in ©egenroart be3 §cr(^og-3 Slboff üon Cambribge, bc3
bamaligen SSgefönigS öon §aunooer, über „bie Söcüie ber Sffiiffcnfdjaft"
gehalten, nnb in ber er fid) 311 folgenben ©rünbfä|eti befannt l)at:
„pr fid) allein jiefjenb ift bie SBiffenfdinft nid)t fäfjig, ben 5ülenfd)en
feiner SSeftimmung entgegengufür)ren. (Sin breifacrjeS mufj fynaufomnten,
um if)r bie rjödjfte Sßeifje gu erteilen: frommer ©taube, ber bas, roa§
ber 2>erftanb erfaßt, mit bent götttidien Urquell alles geifrigen £eben3
in S3e5iefmng fetjt, bie Übersendung öon einem eingreifen be3 ©ötttirfjcn
in bn3 Qrbifd)e, unb ha* Streben, beibeS nad) Gräften miteiuanber in
Cintlang 31t bringen; ferner aufrichtige Fenint, bie ber menfdjticbeu
C1)nmad)t, ber ©vöjjc bev nod) unbebauten gdbcS nnb beffen benmfjt
bleibt, bafi alle menfdilicbe pWgfeil nnb Mvaft bn$ O'igentuni \\}X<&
Sdjbpfeiv ift, bajj ber Penfd) mir bereu Ociefrbrand) bat unb 0011 ibrer
SBenufcung einft 9\ed)enfd)aft ablegen mujs; cnblid) tätige Siebe, bie
alle SQtenfdjen mit gleidjcr Seilnarjme umfaftt mie baS eigene %d), bie
aber aud) bat lebenbige Streben f)eruorruft, baS gan3e SEenfcfjcngefdjtedjt
in feinen l)ö()eren ^ntereffen Weitet 31t fürberu, bie ber SQBiffcnfdjoft it)r
IjeitigeS 3tcl unb ibre fegcua-eidje Wnrocnbnng gibt."
£n erfreulicher ^rifcbje Ijatte SBiÜjelm Üiofdjer noeb am 23. StyrH
1894 gu Setygig mit feiner ©nttin Gonftange geb. SReuenborff im greife
fämtlid)er ftinber nnb Mel baö fteft ber golbeuen .^oeb^eit feiern
tonnen; fein Sofyh Marl f>ai bie fteicr in einer flcinen Xrndfdjrift mit
bem SJtotto „Soli Dco Gloria!" eingeljenb bcfcrjricbeu.
70
Wenige Sßodjen [bäter bereinte [ein Ableben bie gamtfie 311t
©rauerfeier. Witt nidjt nur bie gamiiie, fonbern mit ü)t bie große
me%ttentfyuW% bie afabcmi[d)e ftugenb, ba§ beutle SBaterfonb
unb bie ga^e gebilbete SBelt trauerte an [einer SBaljre. Zottig SUbert,
ber bamalige .^errfcTjer ©ad£)fen§, ber e§ in früheren Saljren niemals
berfäumte, mcnigfteuS einmal alljäljrlid) eine Sßorlefuug fafjcfat
9?o[d)er3 mit [einem 23e[ud) £ü beeren, telegrafierte an [einen Shiltug-
miniftcr bon Sebbcnm): „©er ©ob biefel borttefjltdjen Cannes getjt
mir feljr narje". ^rin3 ftriebridj maü% ber je^ige ftonig bon (Sachen,
ber 1890 aß £örer 3u ben £-iif3en bc§ ©etMidjerteit gefeffen fjatte, be*
funbete gleid) gcrfjfreitfjen anberen fiirftfidjen SdjiHem ber g-amilie
[eine ©eifnanme. ©eleljrte Korporationen beö $n* unb 2lu§fonbe3
[anbten SBeileibSbeaeugungcn. ©er ©eif^uitg im 9to[djer[cr)en (£rb*
Begräbnis in ber 7. Abteilung be§ Seidiger Monni§friebr}ofe§ am
0. Sunt 1894 ging eine erfjebenbe £rawerfeier in ber ItniberfttätSfirdje
m St. «ßauli borau£, roetdjer außer ben Angehörigen u. a. ber SUtmifter
bon ©erjbett% <J?rofe[[or Sdjmoller htig SöerTtn, foor)! ber bebeutenbfte
Spe^ialfollege be« Gestorbenen, ber Metfor unb bie ^ro[e[[oren ber
lluiberfität Seidig, Vertreter ber ©tubaitenffyaft, bie Sbitjcn ber
Seidiger S3el)örben, auSroärtige Aborbnuugen unb äarjlreidje Sdrüter
be§ Gcrblidjenen beimol)nten. ©er ©arg roat bor bem Altar ber ftirrfjc
aufgebahrt. <J?nftor <ntfl[d)cr, ber Seelforgcr ber Familie, [brad) bat
GinlcituugS* unb Sdihtfegebet, toie er and) midier auf bem griebr)ofe
amtierte. ©ic geifttidje Sfnfpradje fjielt $tofeffot fflietföd auf ©runb
be8 StöeäsottS, ha?, ber SgerftorBene unter eines [einer Dcfanntcften
Silber geblieben: „©er We,t[d) lebt nidit bbttl SBrvi allein, [onbeni
mm einem ieglidieu Worte, bnS buvd) ben SJhiitb ÖJottcS qeljt". ^vofcffor
bon 9flia3foto3fi entwarf ein JOebengbifö beä Heimgegangenen, Ijob
[eine rjoljen wi[fenfcf)aftiicr)en «erbienfte r,erbor unb [d)i!berte fön
nidjt nur aU ©eletjrtcn unb Sefjrer, [onbern audj als gxeunb, ©arten
unb Sfotcr. Weitere An[brad)eu tjietteu «ßrofeffor mbbetf, [objie namens
ber ^ablonoiüsti[djeu C3e[e(([d)a[t ber SBiffenfdfjaften, bereu Sorfifcenber
28tu>*m9?öftf>er lange geroe[en war, ^rofef[orHb[iu§. ©e[ang§borträge
bei? ltmber[itä't^Säugerbereiu§ 31t St. sßaäj ernül)teu bie loeiljebolfc
Stimmimg. 9fo| fo^ebeSHaflfajfös feien l)ierimrbie[olgeitbeitSä^e
lutebergegebeu, loeldjc ben Heimgegangenen aU äTCcnfrljen [djilberten:
„Gbenfo gtrifje SBerbienfte wie um bie 3Si[fen[d)aft im tucilc[ieu
Staue, Ijaj ber ^erftorbene [id; audj im eugffeu Greife [einer Familie
__ 71 —
erworben. CSüu muftertjaftet ©fltte unb Später, toufjte ber fdjeinbar
meiere SJcann namentlich) feinen ©öljnen Gegenüber immer feft unb
gelegentlich and) [er)r ftreng 3" fein/ namentüd) trenn c3 galt, fie 31t
berfelben ^Infprud^fofi gleit unb «pflichttreue 31t erg(et)en, bie ffmt fetbft
eigen mar. ©in geinb jebc§ @cr)ein§, richtete er in Übereinftimmung
mit feiner iljn berftänbniSöofl ergänsenben (Stettin ben SSliä feiner
tfiuber immer auf ba? eine, ba§ ollen nottut. &er £or)n für folcfje
treue 3udt)t ^dt bem (J-fternpaare beun nud) nidjt gefehlt, inbem ein
ftreiä tüdjtiger ftinber unb fröfjlicrj gebeif)enber Mei ir)m bn§ ?l(ter
uielfad) berfcljönt t)at. durften bie Regatten bod) nod) bor einigen
äSoctjen in biefem g-amffienfreife il)rc golbene &oci)3cit in ungetrübtstem
©lue! begeben.
,<pier im ftamilicufrcife, fomie im gefetligen 93erfe1)T mit feinen
Moliegeu, ben er gern pflegte, trat be<3 SSctftorbenen eigenfte Mur
mit beullidjflen sutagc. 60 biet SnbibibueJleS fie and) bot, [ö trug [je
bod) bie tl)pifd)eu Büge beteiligen (Stamme! i\u fidi, bem er bitrcr) bie
©eburt angehörte, 9iieberfäd)fifd)c Eigenart, alte iliittur auf ber ®nmfe
tage allgemeinen SBoljIftanbeg unb bie. lange tuäfyceribe 53erbinbuug
£annober§ mit ©nglanb l)aben bem Jpannoöeraner eine referierte
unb !ül)l erfdjeinenbe Haltung gegeben unb if)n gur ftärferen 23erücf=
fidjtigung ber gorm geführt, at§ fie bei anberen beutfdien SSolfsftämmen
üblid) 3U fein pflegt. £iefe trjpifdjen Gigenfdjaften feiner £anb§fcute
bat and) 9lofdjer niemals berleugnct. Sie bilbeten aber bei tr)m nur
bie äufcere ptle für ein tädjeß inneres Seben, baä fid) am liebfteu
üon ber Slu&enmelt gang fern l)ielt. (53 geigte fid) unter anberem in ber
^artefteu Nücfficbtnabme auf bie ^erföuliditeit dritter. Cr bereitete
lieber auf bie bollftünbigc MYnnlnio ehitti SHcnfdjeii, otS bajj er auf
feine Scljattenfeiten ualier einging, ano ftutdji; benifelbeu lue!) ober gar
uured)t 311 tun. Milieu tuefentMjen SScftanbteil biefeS inneren gebend
bilbe§ bilbete aud) feine aufrichtige föeligiofität; fie erflärt e§, bafs er
felbft auf bem eugften ©ebiete feiner SBiffenfd)aft bie Religion 31t SSSotte
fommen liefe, fie führte il)u eublid) 311 jenem füllen 9ßot)ltun, ba§ er in
gro|em Umfange geübt bat. (St, beut fein gleife unb bie ®unjl beS
©djtctfalä aud) materielles 2M)lcrgel)eu gebrad)t l)ntte, folgte mir
feiner inncrfleu Überzeugung bau ber Wotmenbigfett geiueiuuürjigen
Webraucbp bei sßribaieigeutums!, lueuii er baofelbe mit beujenigen
teilte, bie au irbifd)en Gütern 311 lnvö gctbmmen loarcn, or)ne tt)re§
Wcnuffeö bodi uniuürbig 31t fein. JRofdjer mar in all biefen Singen M
— . 72 —
Okgenftiirf bcrjenigcn, bie mit ÜMcib linb §nfj int i&etj&en eine neue
Drbnung bei 3)inge begrünben loollcn, lueldje bod) bie fyngebenbfte
Siebe für bie 931enfcl)l)eit gut SSorougfefiung rjor, imb bie, träfjrenb
fie bie gegenhmftfge SÖBeli in Stummer fingen möchten, fid) bod)
einfttuetfeu nrt iffrert ^rüdjten gütüd) tun."
Sie Qtilji ber eljrenoollcn 9?ad)rufe, bie bem OJetebjteu unb Sefjrer
aBbalb nad) feinem £obe in ber fjjfaäj* unb übrigen treffe geroibmet
rourben, ift eine gewaltige. 9Iuf ifjren $nr)aft fvier rtatjer einstigeren,
bürfte burdj bn§ fami(iengefd)id)ttid)c ^ntcreffe nidjt geboten fein.
SEßet fid) über bie fjolje roiffenfdjaftlidje S3cbcutung Sßilrjclm IftdfdEjeiS
nod) näfjer informieren roill, fei auf ben neuerbing§ in ber allgemeinen
Scutfdjeu $iograpf)ie über irjn erfdjiencnen ?(rtifct 5Büdjer3 berroiefen.
2>ie Stabt fieipjig, bie ben SScrftorbencn in Wnlafj feinet am
10. September 1888 gefeierten 50jäl)rigen *3)oftor= Jubiläums $um
Ehrenbürger ernannt baue, bat nad) feinem £obe fein Slnbenfen and)
baburd) geehrt, bajs eine (Strafte in ber SMie ber fieipgiger ©aSanftalt
(Don ber berliner über bie (Sutrifcfdjcr nad) ber ©ot/fifer (Strafte füljrenb)
3iofd)crftraf;e benannt mürbe.
5)a3 im SuÜ 1909 begangene fünffmnbertjä()rige ^nbilänm ber
llniberfität Seipjig fyat bie Erinnerung an äBifljelm 9iofd)er mannigfad)
mieber geroedt. Sic Seutfdie $urijicn3cituug 5. 93. brad)te über üjn
in ifjrer g-eftnnmmcr bom 1. Slugujt 1009 au§ ber $ebcr be§ 3ttnt3*
gerid)i3rat3 Dr. Seuerfütm in SflbcdC einen luarnt gehaltenen ?luffajj
mit 33ifimi§. Scr 9Jcidj!?Tanstcr $ürft bon Sßiitoiu, ber c&§ ehemaliger
Scipsiger ©tubent eine Einfabung 51t ber <yeier erhalten batte, enU
fdtnlbigte feine Wbfage in einem c\n ben SReftot genuteten ©djreiben,
iu lueUbem e$ Ijeiftt: „Erinnerungen mandierlei 8ltt; perfönlidje nnb
biftortfdje, beuten mid) motjl nad) Seipjig gesogen, $>d) gebenfe gern
ber beiben ©emefter, bie id) bort am alten §od)fd)ulfitie beutfdjer SBilbung
unb Q3elef)rfam!eit berbrad)t fjabe. $d) beroafjre in banfbarem ©ebäd)tni§
oor allem bie ©tunben, bie id) §u üiofdjerS fPfen faft. 9(u3 feinen
Vorträgen f)ahe id) reid)e Anregungen mit in§ Seben rjinau^genommen,
unb fein „(Softem ber $oH'5roirtfd)aft'' ift mir and) in fpäteren $nr)reu
nod) oft genug 33era(er nnb $üf)rer gemefen."
S3efd)cibeu nnb bodj mit groftet Genugtuung borf id) an btefer
©teile aud) meiner eigenen perfönlid)cn 93eäict)itngcn 3U SBHfljefttt
9iofd)er (5rroäl)ming tun. $d) lernte ir)n lennen, al§ id) bon Dftern
1872 &il baljiii 1874 in l'eip^ig flubieite. SüSätjrenb biefer oier ©emefter
— 73 —
fjabc id) feine faniMidjcn bamaligen Sßortefungen bcfudjt, bie in beut
gröfjten .Jpörfaalc bei £)odifd)ule (im gitmnet 5ßr. 8 bei fog. SSorncricmum)
ftattfauben unb 311 benen er, beiläufig bemerft — berjeit eine unerhörte
Neuerung — , and) roeiblidjc ©tubeuten gulie$. Dtjne Übergebung
barf id) behaupten, bn|3 id) rooljl faum einmal bo§ Slolleg Bei iljm ge=
fcljhjänjt l)abe, obtoof}! bie geit feiner Sorlefungen — in früfjer SJtorgen*
ftunbe unb gteid) nad) bem üOftttageffeu — fo ungünftig als mögfid) lag
unb mandje burd)fd)tt)ärmte 3?adit mir ben Söefttdj oft erfdjroert Ijat.
3lber e3 ging mir toie ben meiften feiner ,£örcr. SSennfdjon er nid)t3
weniger aU oon 1) inreifte üb er Söerebfamfcit mar, mußte er bodj burd)
ben gebtegenen ftnfjalt unb nriirbigen Crnft feine» Vortrage? in immer
fteigeubem SKafje 511 feffeht uub mit drfofg bie fiernbegierbe 5U weden.
Seine Sßorjnung Ijaüc er in einem ualjc ber UniOcrfität gelegenen,
biefer gehörigen unb burdjroeg an ^rofefforcu oermieteten Jpaufe
gegenüber ber SSürgerfdmte nu ber feigen ©djiUerfiraf3e. Oft l)abe
idj Ijier bei ifjiit berfefjrt, uanicntfid) in Reinen Mittags* unb Sfbenb*
gefellfdjaften, 31t benen er außer feinen Stngcfjörigcn GJetefjrte unb
©tubierenbe 31t laben pflegte. $n foldjen öefcllfdiafteu bilbete er ben
geiftigen Httittctpunft, unb gern f)abe idj mief) immer ber anregenben
©tunben erinnert, bie id) auf biefe SBeife in feiner £äu£(id)f'eit tierleben
burfte. S3cfonbcr§ moljltuenb aber Ijnbe id) bie nu§ge[ud)te $reunblid)feit
empfunben, mit ber id) nl§ SBermanbter nu§ feiner alten rjannooerfdjeu
£eimat bnmnfö ftetS Hon iljm beliaubelt bin, nidjt 311 gebenfeu ber an-
genehmen ©cfül)le, bie fein gute§ §erg aiivlöfte, wenn er im Saufe
beS ©emcfteiy mir IjcimIM) beim kommen ober Oieljen gut 9(uffrifrfmug
meines uotleibcnbeu 28ed)fo13 bie für ben Megienbefmi, bei ber Duaftur
mm mir ciugejoljUeu betröge (abgüglid) bcS ber llnioerfität ocrblcibenbeu
„sMy uub ©tuljlgelbes") in Rapier gewidelt wieber guftedffce. SDie
SBorjnung, an weldje fiel) biefe lirinnerungcn für midj fnüpfen, rjat er
bi§ 3u feinem Slbleben innegehabt, unb wirb biefelbe unöeranbert nod)
gegenwärtig bon feiner eljrwürbigen (Gattin bewobjnt. Sind) in fpätcrer
geit bin id) mit il)m, wcnnfdjon mit llnterbred)iingen, in $üt)tung
geblieben, uub namentlid) in feinen Iejjten ^afiren finb mir tjäufigcr
loieber 3itfammengetroffen, nidjt nur in Setpgig in feiner Söefjnufung,
100 mid) im Söofjuäimmcr bie SBnnb- mit ben gamilimbilbern ftctö
lieber angeheimelt bat, fonbern and) im 23ab öaftein, ba3 er im Sommer
mit feiner 0>jemal)lin regelmäßig 311 befudjeu pflegte, gut ba§ ftnmilien*
bnd) Ijabc idi ifjm ucrfdjiebeneS Material 31t »erbauten, unb nod) wenige
74
Monate üor [einem £obe Betätigte er [eine oerwanbtfdjafttidje ©e=
finnung baburd), baf? er bei meinem am 7. Januar 1894 geborenen
6ol)ne Sltöredjt ^atenftellc übernahm. '23alb nad) [einem Ableben
überfanbte mir [eine ©atrin bn§ in§tüifcf)cn erfdjiencne 93udj über
9(rmenbf(ege unb 9(rmenpolitü. 3)a§ Segteitfdjrcibcu beginnt mit
bat Porten: „'Sem gefteru an $idj unter ftreugbanb abge[anbten leWen
Sßcrfe meine? teueren Heimgegangenen 9ftanne§ mödite id) gern, wenn
and) mir Wenige geilen folgen faffen, benn e3 i[t mir ein ^ergenS*
bebürfnii, mit ben lieben ^erwanbten in 3?erbinbuug 51t bleiben."
2>iefe SBerbinbuug ift nid)t mir nufrcdjt erholten, [onbern mit ber $eit
immer inniger geworben, [0 baft and) tjeutc nod) ein fjerälidjeS 33a nb
mid) unb bie Steinigen mit bem [äd)[i[d)en S^ge ocr ?ynmi(ie oerfmipft.
9er. 52. $°f)ann (&an3) 9iofd)er.
©eine SBornanteu waren nidjt, wie im $amitienbud)e ©. 107 ah»
gegeben, Q;or)ann Start, [onbern ^ob,ann ^-riebrid) 9(uguft. Gr mürbe
geboren gu Harburg am 12. ^uft 1S13 unb getauft am 8. Sfuguft 1813.
öeünttern waren nad) bem ftirdjenbudjc üon Harburg bc» $ater§
SSrüber Gbuarb Sorjann 2)abib (9?r. 39) unb Gonrab Stuguft 2(fbred)t
9tofd)er (9?r. 34) [oroie ber 3Jcutter SSater Itrban ^riebrid) (Sfjriftotf)
ÜDamede (bergt, unter 9er. 40). ©eit Gnbe WpuX 1821 mar er in ^penfion
beim ©tift§prebiger ^ieüer in Söaffum, wo er nad) bem bortigen ftirdjen*
budie am 12. Sluguft 1821 an einer Gkf)hncnt,5ünbung uerftorben unb
am 15. Sjuguft 1821 begraben ift.
9?r. 53. © 0 p 1) i e Henriette Glifabetl) 9tofd)er bererjelidjte Sötjnefen.
^fjr ^ngenbbilb (etwa nu-3 bem Scrfjrc 1830, ÖlgcnuHIbe) befinbet
[idi gleid) einem rtW ^'enbant (m bei rächt enbeu gteidjjcitigen Silbe
üuv* 33niber£, meine? SJaterS ^illielm 9fofdjer [9lr. 54), in meinem
Sefike.
Sie Angaben über ftjre im ^-amilienbudj ©. 108 aufgeführten
neun ttinber [inb wie [olgt gu beriditigen be^m. 51t ergangen:
a. Tie unter 3 genannte ütodjter Ginilie SEBljnefCn berefjetidjte $ejj
ift geboren am 27. Januar 1839 (nidjt 1834). $r)r G)cmoI)l 33aurat
Wuguft £jefj, geboren am 20. äftai 1S27 in Sfineburg, eine Srapagitäi
auf bem (Gebiete bei SBflffet* unb TOefiovatiomSbaue?, ftarb gu .ftanuober
am J2. DJJärg 1894. 5ßpn il)ren beiben Stinbcrn lebt bie Xodjter äRinua
.$efj bei ber SKutter in .^annober, wäfjtenb ber ©ofm Marl (Garfo)
am 2. ^Uli 1005 in ^annober geftorben ift.
75
b. Sie unter G genannte STodjier 9(nua Sökjnclcii beteljettdjte
SBcnblanb ift am 19. S)egetn£ier 1906 in ^nnnoüer Derftorbcn. $ft)i
in crfter Glje mit tljrer (Sdjrueftcr Sobfyie (6. 108 3*ffe^ 1) verheiratet
getoefener GJcmaljl ©uperintenbeitt ftad Sßcnblanb, mdcfjcr jnleijt
im Omfjeftanbc 31t eftannouer lebte, [tarb rjicr am 15. Dftober 1905;
[eine nadjgeta[fenen fed)3 STinber Sßcnblanb finb: aiiy crfter (£t)e ©obbic,
berljeiratet mit bem Sanbruirt STonrab S3rnn§ euß (Gronau, jcf?t in
$ilbe3l)etm,GmiHe, berbjciratet mit bem^aftorökorg SSefytenl, ^ermann,
Sl'arl (Dr. med. in §annoüer*©ro{j Jöudjljolg, verheiratet mit ÜSKarie
geb. Grberroeiu), an? groeiter ©je SRarie itnb §einrid) (?Kcferenbar,
üertjetratet).
2>et Guberintcnbcnt SßJcnblaub ftammte nuS einer beriifjmtcu
(Märluciyg-amilic. Sein GJrofjuatcr ^ofyinn Ef}rifto$) mar am 18. jguti
1755 31t Sanban all ©oljn bc3 bärtigen £ömcnftciu»3Scttf)ctm[d}en
§ofgätluer3 geboren, erlernte bie GJättucrci in SlarlSrurjc, fant 1778
na dt) $annober».§errentjau[en, tuarb bort 1795 QJartenmeiftcr auf beut
93crg* nnb ßkofjcu (Märten, 1817 (Marteniufpettor ujtb ftarb 31t .ficiTcm
fjaufett am 27. ftuli 1828. GoiuüIjI bc3 Gnberintcnbenten Sätet nüc
fein am 12. Januar 1903 af» Siöniglitfjer §üf4Mnrtcnbireftor berftorbeuer
SBruber ^ermann Sßcnblanb maren a\% 9?adjfoIgct bei ©rofftaterg
SBotfteljet be£ §errenr)äufer 93 erggart en§.
c. Sie unter 7 genannte £od)ter Sparte Sßtynefcn ift 31t .fiannober
al§ Siafoniffin be§ §enricttcnftift§ am 23. ?(uguft 1900 berftorben.
d. Sie unter 8 genannte Stocliter Sfjeoborc SStmefen lebt mit
irjrent GJcmaoI, bem ©nberintenbent $'oljannc§ Sicdjtern, nadjbem
betjdbe in ben Wubcftanb getreten, 51t ®ö§lar. (Mfyttre Minber [Bestem.)
e. Tvr niifer 9 genannte Sotjn ,v>eimid) Sltyucfcu, ^aftor in Stfaf*
beim bei Cnmbed, ftarb 311 Gknber*borf in Sditefien am 27. ^nni 1893.
©eine Sßttroe Antonie geb. ^randjen (nitfjt $tanff«H) lebt in ©öttingen.
SSon feinen Hier ftinbent SBtmefen ift ^einridj, geboren am 16. guni
1885, berftorben am 11. g-ebruar 1890, Gäua, geboren am 25. September
1886, feit bem 22. ?fbrü 1908 verheiratet mit Gruft StobuS, ^aftor 31t
SReuljauä im ©olting, ©fifabctri, geboren am 8. SKärg 1889, berftorben
31t Gtättingen am 6. Februar 1908, unb g-riebrid), geboren am 8. Sei>
tember 1891, ©tjmnafiaft in ©öttiugcit.
Sie g-a mitte Sfötjiicfe.n, lum ber id) einen umfangreidjen
(Stammbaum 3iifammcngebrad)t l)abe, Tjat ir)re .fteimat im .^erjoglum
Bremen, nnb ift geiueinfainer Wjnljcrr ber l'anbrentmcifter (Srjriftobfj
— 76 —
SBttnefen 51t Gtnbe (gcftorbcu etwa 1652). ©ittdj ben Weftfä(ifd)en
^•rieben würben baä (Srgfetötum Bremen unb i>a§> SSiätum Serben afö
mettiitfje £>er3ogtümer ber Slrone 6d)h)eben überwtefen. 3>ie Königin
Gfjrifrine, QJuftab 9(bolf§ £od)ter, wetdje bamatö in (Sdjweben ^exr[cf)te,
berfdjcnfte in berfdjwenberifdier Weife fälulnrifierte, bislang geiftfidje
©üter in ben neu erworbenen Sänbern an getbfjerren, Beamte unb
anbete ©ünftltnge. 2>iefe „bontetten" ©ütet würben großenteils fpäter
üon GfjrifrineS üftadjfotgcrn im ^ntereffe ber ©taatSrnifou wieber ein-
gesogen („rebu^iert"), tva* befouber§ bann 311 großen §ärten fütjrte,
wenn bie ©üter injwijdjen üon ben „$>onatarien" beräußert waren
unb bann ben neuen Eigentümern wieber abgenommen würben. $u
jenen Sonatarien gehörte aud) ber genannte Sanbrentmeifter SEnnefen.
©et meiften gei[t(id)eu üiütcr, bie if)m gefdjenlt würben, entäußerte
er fidj feijr balb wieber, unb fdjeint mit bem Grtöfe ba% abettge <55ut
9tüftje bei ©tobe erworben 31t fein, wetdje» fid) etwa bi§ 511m ^afjre 1820
im SBcfife eine» BmcigeS oer ftamilie Wijneren erf)a(ten Ijat; üorüber*
getjenb oefafj ber Sanbrcntmeifter audj bie fog. fitetf) bei ©tabe; er
beräußerte biefetbe an ben fdjwebifdjen gelbfjerrn feanä Sbriftopf)
oon $Tönig§marf, ber auf bem Qhite ein Cdjfoß erbaute unb bemfetben
i>en tarnen 9(gatrjenburg gab. [1 l.-.j
Sie gltem üon ©opbje ftofdjerS ©emat)! Start Wtjnelen waren
£einrid) dr)rtftopr) Wüneten, geboren um 27. Shicuift 1766, ^aftor feit
1791 in 93e£f)öüebe, fpäter in Serben, unb Suife geb. SJcerjer, geboren
am 24. 2)esemüet 1773, geftorben am 10. 8luguft 1S63.
Wappen ber Familie WnnefVn: im ©dütbe eine Weintraube, auf
beut velm ein eine Weintraube im ©diuabet Imttenber Söget. Offenbar
ein fog. rebenbeo Wappen, iubem ber in ber 2raube enthaltene Wein
(nieberbeutfdj: win) an ben tarnen ber Familie anflingt.
9fr. 54. £anbgerid)t5präftbeut SB i 1 1) c 1 m Sfjeobor 9Rofcl)er in ©öttingen
(mein £>ater).
sJcad) ben ^'U-fouaWci^eidjuiffeu ber Georgia Augusta mofjnte er
al§ ©tubiofus in ©öttingen foworjt 1837/38 wie audj fpäter nad) feiner
ffiücffefjr bon fteibelberg bei W. £utf)tn im §anfc ©ottyniurftraße 9fr. 519,
ibentifd) mit bem fpäteren Ojlafenneifter 93(eßmannfd)en .'paufe ©ottjmar*
ftraße 9fr. 10; gieidjjetttg mit il)m ftubiertc in ©öttingen fein fetter,
ber tftotionalöt'ouom Wilhelm Wofdjcr (9er. .r)0), wie and) ber ber 9?euftcin*
— 77 —
brürfcr Sinie angctjörige nadjmalige Dr. med. QJuftaö Siojdjer (gamüien-
tutcr» 'S. 156 Sftt. 5). •
Seine im $amilicnbud)C ©. 110 erwähnte ßufi^ötigleit 311m
Korps Bremensia gicljt fid) wie ein roter gaben burd) fein gangeS Seüen.
58i3 5U [einem £obe rjat er biefer Korporation unberbrüdjfidje Sreuc
gehalten. 93ei ber ©runbfteinlegung beS $remenferforpSb,aufcS am
13. 9Jcat 1891 fyelt er bie nadjftefjenbe anfpradje, nnb mürben banadj
bon ü)m nnb bort bem bamaligen grinsen Mfjelm, jefcigen König
SBilljelm II. bon SBürttemberg, bem Spenber be§ Söcntpla^eg, ruie bieS
aitct) in ber in bem ©runbjiein berfenften Urfunbe bermerft ift, bie
erften £ammerfd){äge getan. Sie 9(nfbradje lautete:
„9? 0 1 ruie bie Siebe ift ber Vorüber 3eicrjen/
& r ü n wie bie §of fnung, bie uns nimmer fliegt !
11 nb bafs luir nie, im Sobe felbft nidjt meidjeu,
Oft © d) w a r 3 baS Söanb, baS unfere Sönift uw^ie^t !
£od)bereI)rtc Sameu, liebe KorpSb ruber, fetjr werte g-reuube
nnb fteftgenoffen! 3Ü3ir finb ljier bcrfammelt gut geiet ber ©runb*
(teintegung ber §eimftätte, meldje bie Sitten §errcn, in beten tarnen
idj §u $rmen 511 fpredjen bie (Srjre l)abe, itjren lungeren KorpSbrüberu
bereiten motten. 93ci foldjer Gelegenheit gekernt eä fiel), bafr mir
in erftcr Siuie Seiner SDtojeftät beS KaifcrS gebenfeu, ber nod) jüngjt
feine ©i)mpatt)ieu für baS Sefcen unb Streben ber beutfdjen Korps
auSgefprodien fjat. Safür mollen and) mir il)m efjrerbiciigfteu Sani
Jagen! Jgcrglidjcn S)an! jagen mir and) lauert, lmri)bcrel)rte Samen
unb fteftgeuoffeu, fiit ftln? SViluatjuie an biejem SiebcSttjerfe. Senn
Siebe ifi 1% weldie bieä &aiu8 bauen luiU, Siebe jur atabemifdjeu
Sfugenb, Siebe infonberfjeü &ur Bremensia!
Sie ^ugcnb rmipft leidjr ifjrc gteunbfdja?i36anbe, bie aber oft
gar balb roieber gelodert unb gerrijfen merben. — SaS ift anberS
im KorpSleben. SBer gewürbigt ift, aufgenommen 31t werben in bä§
Korpg, wer gelobt bat, ftetS ein braber 23urfd) 511 fein, ber gehört
bem g-rcuubeSbunbe fürs Sebcn an!
Steine Ferren! 2>a§ 83a üb, baS uuS umfdjlingt, ift gelniipft
nidjt mir burd) gemeinfanie ftrcubcu unb Selben, foubem burd)
SBaffenbrüberfdjaft unb garbeugeiueiufdjaft, unb bie Okfdjidjte ber
Korps geigt, bafj bieS ein Kitt ift, ber fid) regelmäßig als faltbar
erweift. 0"r berbinbet nid)t nur bie gteidiattrigeu Korpobrüber, foubem
— 78 —
bie gemeinfdjaftlidjcn giele, metdje bie «erbinbuug beifolgi, tiererben
fiel; bon ©eneration 51t (Generation.
?(udj mir 9tften Ferren tjaben noct) §er$en, bie freubig fdjfagen,
menn baZ ftorpS blüljt nnb gebeizt, nnb mir betrauten es immer
als einen gefttag, meun »Dir im 5lrei[c ber afttoen ftorpsbrüber ber*
lehren, ©eru gebenlen mir bann ber golbenen Sugenbgeit — aud)
noct) mit 109 ©emeftem, mie [ie mir gufommcn.
Slbcr mir bauen nidjt aus Siebe allein, fonbern auetj auf Hoffnung.
®as tforbs folt fein eine Sdjule fürs Seben, imb mir tjoffen, baf3 bie
Söremenfcr beffen eltegeii eingeben! feien. & tjaubelt fidt) nidjt
um baS fernen allein, um baS SBiffejn an fiel), fonbern um baS .Uönncu.
Steine Ferren! £ie ernfte SBiffenfcfjaft uub baS frifdtje, frötjiidje
.Storbslebcu finb nidjt uuoereiubarc Singe. SSieltraJ>r ift bas.ber
ridjlige Bolg ber Moros, trojj äUcufureu unb ftneibe niemals 31t
bergeffen, mcStjalb [ie auf ber Uuiberfität finb, trotjbem £eü §u finben
311m Slrueiicu, unb nidjt ans beut Äuge 311 berüeren, mas ber SSeruf
bedangt
Sie befonberen Wnforberuugcn aber, meldje baS'ftorbs an bie
©einen [teilt unb ftellen muf, baS finb männlierje Stngenben: SÖtut,
euergifdje äSilfensfrafr, Cljarafterfefti gleit, £reue gegen fidj felbft
unb £reue gegen bie trüber. 2)aS finb in gemiffer SBetfc angeborene
Gigenfdjaften, aber fie finb ber ftöröcrung unb fteftigung fäljig unb
bebürftig, unb bap ift nidjts geeigneter als bie freimiilige Unterordnung
bcZ ftudjfcS unter ben ftorpsburfdjcn, als ber ergiepd/e Grinftufs,
meiner gegenfeitig burdj SSeifbiel unb SMjnung g.iibt mirb.
Üßcr [0 btyjiblimeri In baS praltifdie SeÜen eintritt, Don bem
barf mau boffen, bafj er audj im 5J5r)iiiftcrium fein $t)ififter unb bei
aller Südjtigfeit fein (Streber mirb. Win, er mill bot allem bleiben
ein freier SJcann, unb bariu liegt bie ©etoa'fjr, bafj er audj treu bleiben
mirb ber fyaljne, ber er äugefebmoren, treu bis in ben £ob.
Wx tjaben uodj eine %\M)t ber $ietät unb ber Sanfbarfeit
311 erfüllen, bergeffen mir audj t)eute ber treuen Sotcn nidjt. $d)
gebenfe bor allem ber eblen (Stifter unfercs ftorbs, bon benen faum
einer nodj unter ben Zebenbcn fceift. £dj benfe audj an bk anbeten
abgeriebenen Vorüber, roelcbe girier) jenen Bremensias g-aljne t)odj»
geljalten bnbeu bfe sunt £obe. ßr)re ir)rcm Anbeuten unb trieben
ifjrer Slfdje!
79 —
Wicmanb luirb bic frenbige geftjrimntung, in bcr mir uv® fnVr
üerfainincU Ijaben, burd) ein fotc§e§ Memenlo rtiori! fid) trüben
(äffen. Sarnm ftelje iclj uidit an, nodj einem onberen betnmnbten
Gebauten Turnen StuSbrud au geben. £$ !ntm c§ "*# Icibcn' ,ocn"
r.inn bei menjdjlidjen fingen bon einer etüigen ^ortbauet rebet.
Hudj biefe§ §au§ luirb etnflmal§ triebet ^erfüllen, unb tuet fauu
fagen, \mi int Söucl)e beg ©dpdfaB gefdjriebcn freTrt" übet bie Bulimft
ber beutfdjcu Üniberfitäten unb beutfdien ©tubententebens\ SBenn
aber audj ben ftotifö eine emige Stauet ntdjt befdjieben feilt füllte,
jo bütfen tuir bod) ^offen, bafc ber ©eilt, meiner Jle gefdjaffen, ber-
einft wenn nnrij in anbetet gotnt, fid) luiebet berförpern unb ©eflaft
finben merbe.
$n biefem (Sinne laffen ©ie mirf) fbtedjen: fiange nod) bliif)
unfet trauter herein, ftets nod) gefeiert bon frörjlidjen fteib/n! Hub
in biefem Sinne bitte id) Sie mit mit 311 rufen: Vivat; floreat, crescat
Bremensia!"
SBät)tenb feines im gamilienbudje ©. HO ettufifjuten längeren
Hufentfaitö in ßfouSttjal »otmte SBuTjcltn SRoföer bort in bent ptet
beut Dbcrfteigcr PÄqc gehörigen §aufe Gorge 9tt. 782 (in ber 9cäf)c
be3 ftrmieitylafee* unb bcr &inbmm)le). St unb fein bamatiger Setjrer
Dr. jur. Sorjnnn aSilfjelm ERejer in £tau§tr)al rennten bamafö nid)t
atmen, bafj faft 70 %al}te foäter be3 einen gnfefin bon be3 anbeten
gnfel cilg QJattiu rjeimgefüljrt luerben toürbe: am 4. Suni 1908 heiratete
SJteicrS ©rofjfotju Dr. jur. 2ßilr)clm Gramer meine Sodjter äBRma
JHofdjcr 01r. 104).
(>t 'oamilieiibmlie G. 112 ift über bie botfomentnrifrfjc Sätigfett
meines Katers berietet unb babei erioäljnt, bafe er 18G7 bei ben SBafjlen
äum fonftituiereuben SReidEjStac^e be£ 9torbbeuifd)cn 93unbeS ofjnc
erfolg im 15. banuooerfdjen Mjlfteife (Ü^emSBenblanb) fanbibtert
t)abe. & f djeint mir nidjt orjne $ntereffe, menn id) l)ier ben nadiftebenben
SStief mitteile, ben er bamatö in bewegter Beit, unmittelbar und) beut
für &annobet fo fdjidfal&eidjcn gafyre 1866, unter beut 25. Januar
1867 aul Gelte an ben bersetttgen Sürgermeifter gugenbetg in Olsen
alö Borfifecnbcn be3 in bent SBoljtrrcife gebttbeten uattonaMltberafen
SSa^lfomiteeg gerietet t)at. 3)cr SSrief lautet:
,,<öod)ücrctirteftcr $>err! $)t erft geftern abeub 311 meinen Rauben
gefomnteneS abreiben bo'm 23. b. W. unb ein fdjou bor einigen Sagen
eingegangener Sötie] beg ^enn ®ömänen|)ädjtet3 gotfe in (5bftorf
— 80 —
(äffen mid) nidjt länger bezweifeln, bafs bie (iberaf-nationate Partei —
trenn wir nun einmal biefen ftemb ftingenben Kamen tragen fotlen —
mid) 5U üjrem ftanbtbatcu im 15. 2Barjtrreife aiiSerfe^en fjat, iro|3 ber
nur eoentuellen unb üerrtaufulierteu Slnnarjme-ßrflärung, meiere id)
fowohl gegen Sie wie gegen ha» 3ential*28af)lfomitee abgegeben
hatte. Dbgleidj idj nun wieberfyolen mu.% bafj e3 mir unmögtid) ift,
als 23 e w e r b e r um einen *parfament«jiB aufzutreten, folgeweife ein
Programm gu öeröffentltcTjen, fo groingt mid) bod) bas Vertrauen,
mit wetdjem Sie mid) beehren, roenigjienä Sftnen perfönlid) gegenüber
au» meiner referöierten Haltung tjeröorgutreten.
Unter beu 9iüdfidjten, roeldje midj 311 einftweiliger $ßa[fibität
nötigen, will id) meiner pcrfönlidjcn SSertjältniffe — fo fdjwcr fie nud)
wiegen mögen für einen gamitienbatei mit fiebert uuerwadjfencu
Stinbcin unb ohne nennenämerte» Vermögen — nur beiläufig gebenteu;
fie muffen fdjweigeu, wenn baß Sßaterlanb ruft. Crtieblidjcr bürfte e§
fd)on ih§ ©ewidjt falten, bafj unfer gleitet 3ttülfenat einen Krfa|
für feinen auggcgeidjneten sl?räfibeutcu uou $ape allem Slufdjeine
nad) fo balb nod) nidjt erhalten fotl, t>a]] bie ?lrbcit§faft für bie nod)
übrigen SÖKtgliebet biefer (yeridjt^abtciluiuj in ber Zat feine geringe
ift, unb bafj bie freiwillige Abwälzung meines Sed)ftel3 auf bie Sdjulteru
meiner fünf Suegialfüllegen mir um fo mehr öerbadjt werben müjjte,
a(5 bie fonft in boHem SEftafje beflefjenbe fotfegialifdjc .vmrmomc fid)
bod) leiueyweg» auf politifdje SMuge erftredt.
Sie Jpauptfadje aber ift, bafj id), um wegen meiner Wnfdjäuungcn,
meiner Befähigung imi uor allem wegen meines Gf)arafter§ mid)
au-^u weifen, im wefeutlidieu bod) nur auf baä ^euguio auberer SVgua,
nehmen iiiufite, 1111b mir 51111t geviugfteu Seile auf mein frühere-.? äffend
lidjeä Öluftreteu mid) berufen \mu. ?lbgefebeu uou meiner ^imen
bekannten Xeünatjmc an ber §anuoucrfd)en Stänbcüerfammlung in
bert fahren 1864 unb 1865, l)abe id) immer nur in Heineren greifen
Gelegenheit gehabt, meine %etbe 311 zeigen. So oft ha» gefd)'ef)en
ift \u\^ infoweit id) midj felbft feunc, glaube id) freilid) feit einer langen
9icii)c uon ^abren mir felbft treu geblieben 311 fein. SKinbeftenl feit
1848 bin id) mit bei: heruorrageubftcn SKännewt unter u uferen liberalen
nid)t blof] befanut, fonbern gum Seil eng befreuubet gemefen. Siofor
$8erfei)r hat aud) waljrenb ber ndjt %ai)ic uon 1852 biö 1860, wo id)
als Referent im ^uftigmiuiftcnum (burd)Weg mit politifd) inbiffereuteu
Singen) bef^äjtigt war, feine Uuteibrediuug erlitten, wiewol)! meine
81
bamalige (Stellung eine altiuc Beteiligung an op^ofirioneWen S3e»
fttebungen felbftrebenb nid)t cjeftattete. SSefettölidj ber UittetfiflfetntQ
meiner politifdjeu §fteatnbe l)abe id) bann meine 2lMt)t 511m Übet»
appetlation3rat (in ben bremifcben ©tobten nnb im Snnbe fabeln)
5U üerbanfen. 21ud) meine Soppelroabjf gur ©tänbeoerfammlung (in
.•panuober 1111b (Sinbecr) mürbe bnrd) bie ^-ütiruug ber l)annoüerfd)en
Dppofition beranlajji, otjue $utun tym meiner Seite.
Söofyl föunte id) mm nodi bie eine ober nnbere Staffage anführen,
um mid) im 8Serr)ältnijfe gu ber öormaTigen rjannouerfdjen SxeQientng
aß eine persona minus grata ju fenngeidjncn. SUtein jejjt, nadjbcm
bie 3Belfen*3M)nnftie bon it)rem furdjtbar fdiioeren ©efdfjicfe ereitt ifi,
mag bie SBerjeidinung flirret ©iinben ber ©cfdjidrte überlnffeu bleiben.
$dj perfonlid) werbe lieber be3 ©itten, beffen bn'3 fynnnoücrfdjc Snnb
unter üjrent (trofj allein imb oerbältniSmäjiig) miibeu uub geredjten
©Setter fid) 311 erfreuen aerjabt Ijat, mid) erinnern unb foldjel allezeit
in bantbarem Anbeuten behalten.
Santit follte e§ beim billig aber audj genug fein; für bie 3"ftirtft
fiub mir quitt, ©ie, öerefyrtet £>e'rr, uub meine alten ^arteigeneren
Ijaben fidj infofern nidjt in mir geirrt, al§ id) mid) unumrouuben auf
ben 23oben ber gegebenen Satfadjen [teile. <B gibt eben Singe, bie fidj
nidjt mit ber jurijrifdjen Ctte meffen laffen. SJlogen beim bie Sotcn iljre
Suten begraben; baö bcutfdje SSol! roifl leben!
Sie Aufgabe be3 Parlaments fdjeUü mir iufoiueit ftar oorge5cidmet
ju fein, 0 e3 fiel) bari;m l)anbett, bie glürflid) gewonnene ^ofitiou
^veufien», bem ?luvlaube \\\\^ iiniHcntUdj Oftevreidj gegenüber, ^u
beifügen. Sluäj bmübev wirb unter bcutfdjen Patrioten taiuii ein
^wiefpalt ber Meinungen tjerrfdjen, bajj nidjt blQJj bie SBrüde über
ben 3Mn gefcblagcu, fonbern aud) ber Sßla| offen gehalten merben
muf3 für bie Shibera be3 [terbenben Öfterreid)3, fomeit fie 511 unl gepren.
3lm "öa§. 2Bic? bereitet bie ©djwicrigfciten, biefe fiub aber aud) —
man barf fid) barüber feinen Stlufigncn Eingeben — nod) furd)tbar grofj.
3iucifelnb frage id), ob ber ©tanbpunft bc§ SSurtbeSftaatg fid)
bauernb feftl)alten laffen werbe. 9tod) ftebc id) auf bief;r 33nfi3. %w&
bem, bafi wir iiannoberaner nun einmal auuettiert fiub, baß ^reufjen
unä nimmermehr wieber fahren laffen wirb uub 51t unferem eigenen
§cite un§ feftbafteu mufj, wirb e§ mir fcljiucr, Don bem mit ber SERutiec*
mild) ciugcfi::v'ueu uub mit Siebe gehegten (Gebauten, baä gange 3)eutfd>
6
1
— 82 —
lanb gerabe in biefer $orm geeinigt gu miffen, mid) |u trennen. 63
fpridjt ja aud) gm öieleg bafür, bn^ ba£ enbtidje £iel auf tiefem SBege
am leidjteftcn ju erreichen [tefje, uub nod) meniger läfjt fid) begineifeln,
bnf3 ba§ $8emufctfein bei 6tamme3uetfd)iebenf)eit fetbft in ben einzelnen
^roüingen beS preuftifdjen ©taateS nod) lebenSrräftig unb in gereiftem
©tnne beredjtigt i[t. 2(ber met mödite aubererfcitS üerf'ennen, baft
bie eigenttid) treibenben ©erneute, mtfjt btofs bie prcufcifdje Regierung,
[onbern aud), mie e§ [djeint, bie foeit übermiegenbe Majorität be§
preufjijcrjen SSolfeS, anbete Biete th§ Stöße gefaxt Ijabcn. Unb menn üa*
miber nidjt aufgufonunen fein foltte, fo mürbe id) mit unter 23 e =
b i u g u n g c n and) ben bentfdjcn (Siiujcitsftaat gefallen laffeu muffen.
Sie £-rage ift oräjubijiell für bie anbete: ob mir uiifcreu ©djluer*
pvetät im norbbeutfdjeu Parlamente ober uieimeljr im «ßreufjifdjen Kb*
gcorbnetenl)aufe fudjen folleu. & mirb für jejst barauf aufoiiimen
unb boffentücfi gelingen, einen jroifdien biefeu beiben ^-aftorcn üer~-
ntitteliibeu Sto§»eg 31t fiubeu, bamit ber 8ufunft wfy präjubisiert
merbe, mie bie SGßütfd aud) fallen mögen. Senn bog ift mit bie §aupt-
fadjc, baji fo obet fo aud) ba3 SSotf feine fefte ^ofitiim gemtuue, um
ben Stampf füt bie greüjeit mit frifdjeu Straften unb mit ber ©etoif$eit
enbuerjen ©iegei mieber aufnehmen gu tonnen. ®ie ©iftatur — bo3
miffen mit ja au§ unfetet jetzigen täglichen (5tfal)tung — ift eine bittere
Wt$m\, bie man fid) mol)l eine geitlnng gefallen läfrt, aber and) nur
eine 3eitlaug. ©ollle l)ingegeu ber ganje Sfppaiat lebiglid) 31t bem
3mede in ©jene gcfeM merben, nm bau einige ©eutfdjfonb in eine
napoleonifdic 8tt>ang§jatfe §u ftedeu, bann mögen Dinare! unb ber
^iinbbeiitfdie Sftinb, allgemeiucv Stimmrect)t unb Parlament 511 allen
Teufeln fid) fdjereu!
SBaS id) üorfterjenb über unfere potitifdje £age cjcäufsert, ba» finb
bie Stnfidjten, 311 mc(d)cu id) mid) Ijiet münblidi, aud) fouft brieflid)
üielfad) belannt l)abc. ßg ftefjt bafjcr nxä0 im Söege, bafj (Sie babon
ben $(>tten geeignet fdjeincnben b i 3 1 r e t e n Gkbraud) matten. §m
übrigen i)abc id) e§ lebiglid) ftfjrcm uub bei oerct)rlid)eu SßaljlfomitccS
Cmucffcu atü)cini3iiftelteu, ob mau meine Manbibatur bort ferner auf"
red)t erhalten miü. gdj fel)e bem m eiteren Verlaufe ber Angelegenheit
burdjauö uid)t gleidjgültig, aber bodj mit um fo größerer Sftuje entgegen,
al§ id) öon petföntidjer Gitelf'eit unb fonftigen Sßebenrürfjiditen mid)
frei meifj. SBotjl ift eS eine grofje (Jhre, 311 ben AuSermüblleu bei beutfd)eu
SBotfeä 311 geljöieu, meld)e über beffen Wefdjicle 311 Wale ftycn folleu;
— 83 —
aber [eignerer uodj roiegt, roie mid) bünlt, tue ungeteilte SBetantruort*
lidjf'eit, roetdje ber Srmäl)lte auf fiel; labet.
35cmiit bann ©ort befohlen!
0itt fteunblidjem.GJtufee $r)t ergebender SOS. Siofdjer."
®er freier bc3 fünfzigjährigen ®teu[tjubiiäuni§ meine» SJJaietl
ift in bem fjamiüenbudje S. 113 flg. ein längerer 9(b[d)iütt geroibmet.
Über bie bafefbft S. 118 mitgeteilte 9Ibreffe ber ©öttinget fünften*
fafuftät finbet fid) in einer balb nad) bem Jubiläum erfdjienenen Kummer
be§ ßeipjiger „©tenaboten" (Satjtg. 1892 S. 140, 141) f olgenbe Siuslaffimg :
„(Sin et)renbe3 ®en!mal l>at fürglid) bie jutiftifdje fafultät gu
©öttingeu fid) felbft burdj bie bem boriigen ßanbgeridjtspräfibcnten
Dr. SB. Sftofdjet bei feinem fünfzigjährigen ?(nit*jubilcium überreidjte
9lii[ptadjc gefegt. 3Dre Sporte, bie bem (gefeierten ein [djörtel geugnis?
über [ein SäHtfen auSfprcdjcu, fiub fo beljerjigenytuert, baf3 fie berbienen, für
ineitere greife befannt gemadjt §u roerben. 3)a3 ftcruftücf ber 9tn[pracr)e
lautete folgenbcrmafjcn: „Qu Qtjuen beichten »ix eine jener feit eueu
Staturen, benen bie tidjtetlidje Sxitigfeit ntdjt nur ein 2ßt beS SßetftanoeS,
foubern aud) eine ftufjetung be§ Gfjataftetö ift, bie in fid) felbft, in ber
Sautetfeit unb ^rutdjtlofigfeit ber eigenen Seele ben SäJtafjftaö fiuben für
bie ^Beurteilung Don ©ut unb Sdjledit, bon Dted)t unb Unrecfjt bei
anbeten; ®ie gerabe bem .ftodjbegabtcn uafyeliegcnbe ©efat)r, bie £)anb=
l)abung ber Ncd)t§pfiegc 311. einem Spiele überlegenen Sdjatffinnä 31t
gcftalteu, nmfjten Sie p bermeibcu; ein tebeubige» Dtedjtggefiitjl f)at
Sie. frei» mit nie fef)lenbev Sid)erf)eit geleitet. Sic babcu Qljre gläu^enbc
iiuifüfdie ^egiibmig, $)i" uiiifoji'eubeo älMjjcu, £$tc rcidje (h'fal)nuig
ftetv mir in ben 3>ieuft lualner ©ercd)tigleit geftellt. Sie Ijabeu $fytm
SBetuf nidjt all ein ©efdjäft betradjtet, bem geruiffe Stunben beS %aqß
geboren, fonbern al» ein ljeüiaeg Sltnt, btö ben ganzen SJlenfdjen in
^(nfprudj nimmt; unb wenn Sie feljen mieten, bafj heutzutage ber
gtöfjte äujjete örfolg l)äufig ber gcfdjäftSgeiuonbtcn [Routine siiteil
roirb, fo fiub Sie unbeirrt $f)ten äßeg tnciter geroanbett, ba% SUiiiftct
unb Söorbifb eine» weifen unb geredjten, eines roaljrhuft „frummeu unb
getruroen Sftidjtetä", luie ihn bie alten SöeiStümcr begcidjnet unb bie
alten Siebet öettjetttid}! (jöben."
2)tc|c golbeueu SSotte, boppett tbcrlbotl in bem ÜÖhinbe bon SJiännetn,
bie berufen finb, bie $ugenb in bau» Heiligtum ber SftedjtÜunbe etngu*
fiirjreu, fällten lmferen SRidjtetn inmicibat bor \H11gen fcfjrueben unb fie
6*
84
beroegen, bei irjrcn Slmtsrjaublungcn, bie fo tief in ba3 SSotjl unb Sßefye
ber Staatsbürger eingreifen, üor allem mit bem §er3en, mit aufrichtiger
£cilnat)mc bei ber (£ad)e 31t fein. 9htr fie, nid)t SSerftanbcsgrübetei unb
Spii3finbigicit öermag in ber 9ied)t3pf(ege ba3 richtige 311 treffen! WS
üjr fcljlimmfter ^einb ift bestjalb in obigen Porten bie leibige „Routine"
gefennjeidjnet, ber £ob altes SRcdjtc» unb alter Vernunft — bie rjergfofe
unb obcrfladjlidje ©leidigültigfeit, bie nur „Hummern abzuarbeiten"
oerfterjt unb üon ber rounberbaren SBerfdjiebenfjcit ber gälte, beren
jcber feine eigene S3eljanbhing üerlangt, feine 9(f)nung fjat — ein gefjter
freilid), ben mau feinestoegs in ben ©eriditsfäten allein finbet, fonbern
bem unfer ^Beamtentum, insbefonbere ruo es überbiirber ift, allgemein
üerfaflen fann unb leiber nidjt fetten verfällt.
Sie Icbenstuarmc unb tcbeusüolfe SXuffaffung bes 9üd)teramte3,
ttrie fie bie ©öttinger Qlnfpradje erfennen läßt, ift eine roarjre greube;
e3 roerjt borin ettuaS bon bem QJeifte eigener ©rfarjrung. SBirflidr) finb
ja aud) mehrere SDiitgüeber ber fyafultät aus bem Diidjterftanbe fyerüor»
gegangen. (£3 roirb aud) t)ier roieber einmal beutlid) bezeugt, ba^ nidjt
bie Sien.ftüorfdjrift ba3 2(mt madjt, fonbern nur bie *ßerföntid}feit beffen,
bem es anoertraut ift, it)m £eben unb ^nfyalt fli&t unb feinen roarjren
Sßert jur Geltung §u bringen öermag.
JSnblidj — toed nodj als befonbers erfreulidj fjerüorgerjoben fein
foll — bie fadjfunbige Slnerfennung unb Sebeutung bes 9\id)teramts
unb feiner SScrmitttungsftellung §töifcr)en bem Sßolfc unb ber 9ied)ts*
orbnung gerabe üon feiten ber 9\ed)tstct)rer Iäfjt Ijoffcn, baß ber lurglid)
nocli öon bem,©iefjener ^rofeffor 9?. grau! in feinem Vortrage über
„9uijitrrec[]t, geKlikljtlirtiesWedjt unb [ojialeS SRedjt" uncberljolte äSunfdj
einer ^luualjeniug jluifdjcn Seljrcubeu unb Übeubeu in ber guri^rubenj
ntc.ljr unb nieljr feiner Erfüllung entgegengehe!"
93ci Überreidjung bes im gamitienbudje (5. 113 ermahnten, üon
btn ehemaligen üveferenbaren bes Jubilars geftifteten filbernen (Sdjreib*
geuges tjiett ber güfyrer ber Deputation Dr. SBilbljagen, bamall 9ved)ty=
auiualt tu Ojöltiugen, jcjjt ^uftisrat beim 9teid)sgerid)t in £eipaig,
folgeube 51nfprad)c:
„.fjodjgecljrter Ipetr *J3räfibent!
SSir Ijabeu bie (5t)re, rjeute üor §lmer\ im Kamen berjenigen
31t erfdjeinen, meldje feit bem 1. Cftober 1879 unter ^fjuen am fjiefigen
Sanbgeridjte als 9iefcrenbare im $>>orbcreitungsbienfte gearbeitet
85
(jabeu. 2(n Ofyrem heutigen %ubcU unb üljrcntagc, ben Sljnen al3
Jöeüorsugten unter nieten Staufenben ein gütige^ ©efdjid bergönnt,
ift e3 öftren ehemaligen unb gegenmärtigen Dieferenbaren ein roatyreS
^exgenf&ebürfmS, §r)nen bie aufridjtigfteu unb innigften ©lud* unb
©egeniömnfdje beizubringen unb babet ber Hoffnung unb bem
SSunfdje 9(u§brud ju geben, baft Sbnen nod) biele unb fdjöne $afjre
3$nB reidjgefegneten unb fegen^reidjen SBirfenS in unberanberter
^frifdje be3 SiörperS unb ©eifteS befdjiebeu fein mögen.
Wie biejenigen, tu bereu Kamen mir bor Sftnen, frefjen unb bie
— rnumüdj rueit getrennt — in biefem Siugenblide fidj im ©eifte
fämtlid) tjier mit uns bereinigen, nerfnüpft ba§ gemeiu[ame Söanb
fjerglicfier SBeretjrung, Siebe unb 2)anfbarfeit für Sie, unferen r)octj*
bereiten Sßräfibenten, unferen teuren Ser)rcr. Uhfer ßer)rer innren
Sie rcdjt eigeuttidj in [eitern flaffifdjen Sinuc, Jute ein[t bie rjerbör*
ragerrbften ©elfter unter ben römifdjen Suriften ba§> „jus civile docere"
betrieben, inbem jie bei ihrer praftifdjen Xäiiglcit bacS rjeraniuadjfenbe
©efdjledjt anzogen, um bie ©djüter buretj 9tnfcr)auitng unb Erläuterung
in "oen rt>ar)ren@cift unferetSBiffenfdjaft einjufür)ren. ?lbcrSie ruareu
unb finb öftren Wcferenbarcu nidjt bloß ein i'eljrer, Sic finb iljueu
mer)r nod): ein tuotjliüorieuber greuub unb S8efä)ü|et; unb loenn
und) bem 3iUffprufr)e eine* unfercr großen ÜWeifter ber natürlidje
Sinn überTjaupt tu bem Nidjter einen üäterlidjen Berater erbtidt,
fö finb Sic bcjoitbcrs Streit Kefcrcnbarcn ein foldjer int reidjftcn
Wlafc. gr)r Soblmoflen für bie Sugciib eutfuiiugt einem felteuen
Sßerflänbniffe für biefcl&e, bo§ burdj bie ßat}! Igrjter ^aljre nidjt gc*
miubert, fouberü bn§ gfönen ju nnferem ©lud unb unfercr fjreube
ituociviubcrt geblieben ift unb für alle geit erljalten bleiben möge.
lautbaren feigen! erinnern mir um unb tueibeu uns» ftetS er«
tnnern, rute mir ben SSorgug genoffen tjabeit, unter ^tjiteu in ber
erften giüilrammer be§ ©öttinger SanbgeridjtS ju arbeiten, bie bei
ben ^triften unter bem Kamen „bie 9iofdjerfdje 3ioitrammer" meitljiu
befannt unb angeferjen ift. 2Bir lernten in Seiten rennen unb bereljrot:
einen SJceifter im 9recf)te ! einen 2Mfter; ber über bie tiefften ilemttniffe
in ben SSüdicrii unb Sdjriften tutferer SBiffcnfdjnft nie beigt&t, ba$
ber letjte ^rüfftein edjter 9ied)tsgelef)rfamfeit nur u)rc S3raudjbarfeit
für baZ praftifdje £eben ift, — bafs ber ©eift unb nidjt ber S3udjftabe
fjerrfdjen fall; einen SKeifter, ber ben uralten ©egcnfnjj in ber 9icdjt3=
rüiffenfdjart, melcrjer fid) einft in ben Kamen „Capito" unb „Labeo"
— 86 —
berförberte, in genialer Steife 51t berotfttefft berftefjt, inbetn er bem
Slnfcfien überlieferter Steinungen nnb feftftcrjenber ©ätje fdjntbige
Slditung goltt unb bod) mit feinem ©inne ben mä'djtig emporroadjfenben
91nforbenmgen nnb auffeimenben 23ebiirfniffen neuer £eben§*
geftdtungen tealjteS SBetpnbniS entgegenbringt unb beule ©eredjtigieit
nnbcrfaljren täfjt; einen SDMfter enbüdj, ber burd) feine gange eljrfurdjt»
gebietenbe ^>erföntid)feit in fidj ba§ SBort beriörbert: res sanetissima
civilis sapienta.
ÜDtit biefen Gmpfinbungen in unferen ^erjen roagen mir bie
Sitte an <5ie 311 richten, 311m ©ebädumiffe bei heutigen £age§ bou
unä biefe£ ?(nbeufen freunblidjft entgegennehmen 31t »ollen.
Sföir berbinben bamit ben SBunfcr), baf3 bieg (Sdjreibseug bou
rjeute ob auf Syrern 8(töeit§tifdje feinen $!o$ finben batf, beim feine
Stfefrimmung ift> ^tjnen beim täglidien ©ebratidje ein 3eid)en bafür
311 fein, ba£ Jfjre Steferenbare allzeit erfüllt finb bon SBerefvrung
unb 3)anfbarfeit gegen (Sie unb ben rieften S^ünfdjen für jjljr
©lue! unb Jrjr 2Bol)Iergerjen."
dlad) ber Jubelfeier richtete ber Jubilar an alle, bie burd) SBort
unb %at ba3u beigetragen Ijatten, ben Sag für üjn 31t einem rjofjen
$reuben= unb (f^rentage 3U geftalten, eine auf med)anifd)em äßege
berbielfältigte ©anffagung, bie mit ben beroegten SSorten fditiefjt:
„Sa? mir alifeitig entgegengetragene Sföonjrüollen r)at meinem ^er^en
fetjr roorjt getan unb nüd) beinahe bergeffeu laffen, baj3 e§ roill Slbenb
roerben".
i'eiber [mich ber Sibenb gar balb Ijerein. 9iod) im hinter 1892/93
begann ber b\6 balün [0 riiftige SSierimbfiebengiger, bon beut id) miri)
nidit erinnern tonnte, bafj er jemals franf gciuefen mar, batjmmfiedjen
nnb am 22. ^ooember 1893 bradjtc ibm ber £ob ©rlöfnng oon faft
einjährigen Reiben. <Sr ftarb an biefem Sage 311 ©öttingen al§ ber
bem Sienftafter nadj älteftc arribe £anbgerid)t3bräfibent ber breuf$ifd)eu
Utonarciiic (feine Slncienmtät batiert bom Jafue 1860, in meldjem er
DberabbclIation3rat in Seile geroorben mar). 3(m 25. ^obember 1893
mürbe er an ber Seite feiner ©attin Siftoriue geb. Sdiaumann auf bem
SHrdjtjofe an ber SSeenbet Er)auffee in ©öttingen beige [efct.
$}X (frgän3img ber Angaben bc^? SfnmiüciibudiS S. 119 flg. über
bie ^orfal)ren bev genannten ©attin, meiner üöhitter, fiirjre id) nod)
folgenbc? an:
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S8c$en ber ftamiüe © d) a n m a u u ift näheres 311 crfeljcn ßti€
meinem SSeitrag über bte[elbe im ©eueatogiftfjen §cmbbud) SSfirgerüdjer
Familien Banb 8 (Vertut, SSrnerS Verlag, 1901) 6. 399 bt-3 418.
®ä§ Wappen biefer $anütie ift betrieben uitb abgebitbet in ben
.speralbifdjeu äftiffeiwngen be§ Vereins jum Kleeblatt in §nnnobet
4. ßnljrgang Nr. 5 Hont 1. 9)cai 1893 ©. 47 be^iu. ScidjnungSbcitage 3.
^ie Beitreibung ift fotgenbe:
(Sdjilb in QJotb eine rote (fupferfarbige) .^certrommet (ileffelpaufe)
mit brei eifeufarbenen giften, ebenfotd)em53efdifag nnb (Scrjtieftfdjrauben
joroie meinem Stommclfett, auf bem §efm mit rotgolbcner SDecfe ein
tüatfifeuber, bärtiger, rotgefleibeter SUtonn (^aufenfcb/läger), beffen
OJürtel, knöpfe, Strogen uub ^(rmefauffdjfäge gotben fiub, ber mit «V&*
geftred'teu Sftmen in jcber .ftanb einen ^aufcnflüppet (rot mit runbeut,
golbeuem Ballen) rjält uub auf bem .Stopfe einen mit golbenem Sfranje
oerfefjencn uub mit golbener $-eber beftetften roten .fmt trägt.
tiefes SSnppen entfprid)t einem im Befi£ be§ oerftorbenen GteneralS
ber Infanterie ftarl oon ©ctjaumann (Sjgettenj 51t föannooer befinblirf)
geroefenen, beut Nürnberger SBürg'er ©tepfjan ©djaumann üom ^falg*
grafen $äulu3 äMifftiS namens be3 Staifcr? sJfrtbotf II. berlietjenen
Söappenbriefe d. d. §eibetberg am 12. Nobember 1596. (B mirb feit
unborbenfüdjer 3eit in ber $amilie geführt. 3)ie anfdjeinenb burd)
einen mangelhaften ©iegetabbrud beraulafste Befdjreibung im „Neuen
©tebmarfjer" Bürgert. Wappen Baub 5 Seit 1 6. 06: „ein ©efäfc )oic
ein Seimtiegel, avß beut 3 Kleeblätter I)erborgeI)eu; <petm madjfeuber
Sötonn, in jeber ,s>iub einen Löffel l)alteub" (!) ift banad) 311 beridjtigen.
'TWofotbe Snppeii )oie ba^obeu befdimbeue, nur mit bem Uuteifdiiebe,
boji ber .sxliu gefrönt ift, luirb muh SJtoJjflflbc beo bem genannten (Stellend
nun Sdjauiuauu Dom jftrifer SQ3iIt)eTm I. unter bem 1. Dftobcr 1877 311
Baben-Babeu erteilten 9lbel§briefe§ Don beut geabetten .Steige ber
ganiitte fortgeführt. Güter Srabition gufolge foll bereite ein 33orfaf)r
©tepljan ©djaumauuö, roetdjer unter einem dürften tSlattytö aB
Mrieger gebient, jene? 3Sappen erworben Ijabcn, toeit er in einer ©djfadjt,
nacrjbem ber gjeerpanfer erfdjoffert toorben, fid) an bie Raufen geftctlt
uub burd) eifrige^ ©djtagen berfetben bie fdion mcidicnben Gruppen
roieber ratliiert tjatte.
Wad) einer Überlieferung, bereu 9iief}tigfcit beä urrunblicben 9la(fy>
meifeS entbehrt, ift ber Bürger Stephan ©rfjnumnnn in Nürnberg,
bem 1596 ber enuäfjntc SBappcnbrief Dcrfieljen nnirbe, ber ©tnminbater
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bes ©efd)(ed)ts. 2)ie beglaubigte ©tammreibe beginnt mit ^obann
fyriebridf) ©djaumann, geboren 1721, gestorben als £iäenteinnel)mer
in ^ertbeim. Scrfelbc mar Verheiratet mit Gbarlotte .^ollmiann aus
Öerjberg (geftorben 8G ^afjre «W in SBälfel bei <pannouer am S. ftuni
1806), unb [inb aus biefet Gfje 10 Sltnber bjcrüorgegangeu, barunter
ber im $-amilicubud)e ©. 119 genannte ©toföater meiner Butter,'
Seutnant $uftn§ §einridj ©djaumann. liefet mar geboren in 9?ortr)eim
am 23. Wpx& 1759, ftanb feit 1782 im 10. furl)aunoücrfd)en Infanterie«
Regiment unb ging 1793 in ^enfiou, ioie behauptet toirb infolge einer
in beit 9ticbcrlanbeu in biefem ftnfjrc (öei tJömarl 00Cl D<ü £)imtfdioote?)
erlittenen Scrnnmbuug, lebte bann in Sörjreu bei .ftannooer, bicrauf
als ^äditer ber oon 9Jamtfif)aufcnfcl)en Qn'iter in bringen unb fd)ttepd)
toieber in Söbreu, roo er Eigentümer bes öalbmeierbjofes 9?r. 7 ge*
loefen unb am 29. 9(uguft 1818 geftorbeu ift.
©eine erfte ©attin geborene ö o n 58 e I) r , bic ©roftmutter meiner
Butter, gehörte einem urabeligen öefdjledjte an. "£ie oon S3ebr finb
feit 1407 Grbmarfdjälle unb ßrbfämmerer bes 23istums Serben, foroie
feit 1624 Grbfdjenfen unb ©rbfudjennieiftcr bes ^ürftentums Lüneburg.
Sßafcfcenl ©d)i(b in ©über fdjreitenber fdjtuar^cr S3är; §e(m golbeuer
©diaft mit ^fauenfdjroeif, bnoor ber 93är; £>elmbcacu filbern=fcl)tt>ar§.
Sic ?(bframmung ber genannten ©attin oon $öfjann oon 93erjr
unb bantit bie 83ered)tigiing il)rer 9iad)fommcn 511t Seifnarjmc an ber
im ^amilienbudje ©. 120 ermahnten oon 23 0 t bin a r f di e n
© ti f tu n g ergibt ficfi aus folgenbem: js l ;- }j. ■ '%*
oobaun oon 93e^r( geboren am 5. $nli 1577 in (JbnmNcn (.sturlaub),
Stifter ber alleren Vinie ber fjfamilic in Tvutfdilaub, ßrbljcrr auf .s'unm,
©efieimrat unb 2)rop 311 ^ifjlbcn, ©rofpogt in Celle, geftorbeu 31t Celle
am 27. Sluguft 1628, berljeitatet gemefeu feit 1603 mit Waxla
oon Söotljmar, £od)ter eines 33rubcrs bes ©tifters.
©ot)n: ^-riebrid) oon 83er)t, geboren 3U £äusfiugen am 6. Shtgnft
1605, Hauptmann (b. i. Amtmann) in (Xlöfcc, baute bie im 30jäl)rigcn
Kriege emgeäferjerte Sefikung in feötya triebet auf, geftorbeu 3U £orm
am 30. 5(uguft 1656, berfjeiratet gemefen mit ftatrjarina Sorotfjca
0. b. ©dmlenburg (nact) anberer £esart: 0. Seltrjcim ans beut §aufe
Sartens(eben).
©ofjn: ^-riebrid; bon 23erjr, geboren am 22. Sutguft 1645, SDiajor
(oerrounbet in (Sanbin 1670, dor äJtoftricvjt 1676), Grbberr auf ©telfidjte,
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§äu«Iingen uub 9fctf)cm, gestorben |U Üctle am 10. Januar 1700,
fcrt)eiratet geiuefen fett 1688 mit $reba DJtagbalena grefe.
(Sofjn: Gbriftian üon SBetjr, geboren am 29. Januar 1689, S8efi|ei
üon SSL öäusfingen unb Steigern, geftorben am 28. Sütguft 1728, ber*
heiratet geiuefen feit 1721 mit 2tnna ©opijie üon Dmpieba.
©otjn: Xiebridj (Seorg Subluig üon SSeljr, geboren am 10. Stegeuiliex
1727, (Srbtjerr auf Säuglingen, 9ictljem, §ot)a unb SDtün^of, geftorben
am 3. guni 1792, ücrrjeiratet getuefen feit 1753 mit Caroline Gljriftine
ßuife üon Srudjttebcn.
3Tocf)ter (neben 13 anbereu iünbern): ©opfjie SJorotljee Henriette
üon S3el)r, geboren am 6. Sejcmber 1764, geftorben am 12. 2ßai 1798,
ucrfjciratet getuefen feit bem 23. 9(prit 1795 mit betri üorgcbadjten
Seutnant $uftu§ £>etnrid) Sdjaumanu.
^nj 2)om oii SDtagbeburg befinbet fiel] ba3 tjcrttidje Epitaphium
be3 SegriiubcrS bet obigen Stiftung, beä Sttagbcburgcr Ssomfjerrn
Sofjann üon S3ottjmar, uub jiuar in ber SKä'tje ber üon ilmt geftifteteu
unb mit feinem Sappen gezierten Standet.
5Dic im gfamitienbudje ertuätjnte dmtfdjcibung be» berliner Obet*
tribuuate in Sadjcu $orrfe hübet üon SSottjniatfdje Stiftung batiert
üom 15.9Jtoi 1865, unb finb baburdj bie §u gteidjem Ergebnis gelangten
Urteile ber SSorinftangen (Stabt* unb ft tei§gerid)t SDtogbeburg üom 3. Sftärg
lS64,9Jp:petlation3geridjt2Jtagbeburg üom 24. September 1864) beftätigt.
Über bie gamitie £ i dj t e n b e r g , luetdjcr bie Butter meiner
Mutter angehört tjat, finb int gamilienbudje S. 120 biä 122 Mitteilungen
gentadjt. 3lir Ergänzung berfelbeu ift 511 oenueifen auf meinen 9(uffaj3
,,^oftf)orn?tängc a 1 1 0 oevgangeueu Säßen" in be« ,\>uiino0erfd)eu Qk*
idmlitvWatteiu tum 1898 9Jr. 8 6. 60, l\'r. 9 ©. 68, 9lt. 10 @. 75 unb
Wr. 11 @. 83, juiuie auf bie 1901 afö aUauuftript gebrurfte, in bäirifdjet
Spradje abgefaßte Sdjrift beä s£aftorö Silbetnt Sopljuy fiidjtenberg
511 Storcrjebinge beiftopeuljagen, jefct §u JpaSle auf S3orn()oim „Familien
Stoltenberg".
#11 ben Sltfdjteru ftoljann .fteinrid) 2 i cfj t e üb ergy" gehörte oufjer
meiner ©rofjmuttcr Henriette oerctjelidjtcu Sdjaumanu aud) Henriette
Stugufte m a 1 (j i 1 b e £id)tenberg, geboren am 2. ^Ipril 1808, ge-
ftorben am 31. Se^ember 1881, toetdje ücrtjciratet \vc\c mit bem ®&
Ijeimen 9ffcgieru«g§rat g r i e b r i d) (ftritj) Dito üubiuig Sßtntcfcii.
ÜeWerer, geboren (ui Kette am 16. Q;uni 1805 unb geftorben 511 ^(felb
am 17. SOfoii 1887, mar Wmtäaffcffot Su SEBifdjftafen im Sanbc Stellingen,
DO
ftlä mein Sßatcr bort ÜHubitor toar, unb fjabcn in feinem §aufe meine
(Jfteru fiel) gefunben, Gr gehört bei oben ju 9er. 53 ermähnten fJfantiHc
inneren, unb $toax bem älteren Steige bcrfelben an, roetdjer bt§
etroa 1S20 ba3 Suttetgut 9?üftje befafc.
£as äöoppen ber L'idjtenberg Tiat im Srijilbe einen SSerg mit
flnmmenber Sonne barübet, ber §etm trägt in nencren SDarftemmaen
einen offenen glug.
Stfe ?(bftammuug ber (fleonorc ßuife Lichtenberg geb. Scrjroert*
feget, tidjtiget Sdjroerbtfeger, oon bem SBütgetmeijiet §eintidj Geltung
nnb bie batauS folgenbe SSetedjtigung ibrer sJ?adjfommen gum SSejugc
ber ©tipeubien avS ben 9Mt$ing*ftommanben in Ülgen (oergt. Familien-
bud) 3. 122) ergibt [idj av& folgenbem:
§einticf) Sftclhing, S3ütgetmeiftet in Üljen, betmäfjtt mit 33cfc
ißorenborff.
Stodjter: STnno SUleifcing, bertjeiratet mit SSütgetmeiftct Sflbett
SRofffad in Üljen.
©otjn: §einrid] Stoff fad, ^ßaftor, öettjeiratet mit 5Inna 9tebeber.
©orjn: Gilbert Dtofffad fen., verheiratet mit Äatr)arina ^apeuborff.
©ofm: 2((bert 3vofffad jun., Verheiratet mit 2(nna Dflmann,
£odjter: ftlfe Sftatgatetrja Stoff fad, geftorben 511 Göftotf am
7. Februar 1792, oerfyeiratet geroefen mit ?JJajimitian <geinrid) Sdjmetbt*
feger, geboren 1692 ober 1693, <J3ojimei[tei in Gbftorf, geftorben bafelbft
3roi[d>en 1755 nnb 1770.
£od)ter: Gfeonore £uife ©cfjmerbtfeger, geboren am 29. (September
1732, geftiuiien am 21. ^iili 1808, feit bem 6. September 1754 ber*
heiratet gemefeu mit ^olinmi ISljrifiopI) Cidjteiibcrg, getauft am
3. Cltobev 1716, gefknbcit am 28. SJtai 1782.
2fl3 9?ad)fommen biefer letztgenannten (Jfjegatteu Lidjteuberg
werben bie 9tad)fommen meiner Gftcrn, and) abgefebjen öon ifjrcr
^(bftammung oon llrban Tyriebrid) EfjtiftobrjSWanerfe, für bie tmgamüien*
luidje <ö. 98 etröäfjnfe bürgerliche Stipenbienfaffe in Lüneburg bie
^atrouatberedjliguug in 91nfprud) nefjmen fönnen, roeif fie butcr) bie
Sdjioerbtfcger abfmmmen oon §an§ 3abcll, toetdjer im 15. Qarjt^unbett
bie 3 Vic. Elisabethae ad eceles. S. Nicolai in Lüneburg fuubiertc.
Sefäcubentin biefei §anl 3abell im fcdjften (bliebe (burd) Vermittlung
ber Söottermanu) mar ?lnna §übetbing, Gfjefrnu be§ Sßoftmeifteis!
$ctct ©djioerbtfegei in Gbftorf. Letzterer fjnlte Oou biefer Omüin
3toei Sbljiie: ^oadjim s}>cter Sdjioerbt feger unb Cmifl Httguft Sdjiocibi*
91
feger. Grnft Sfuguft mar 1666 Jnfyaber ber .3flbell[d)cn SBifarie, woraus
fiel) feine unb feine! 33 rubere Joadjim ^etcr Miftammuug bou beut
g-unbntor ergibt. Joadjim Sßeter, feit bem 1. Sunt 1681 ücrr)ciratet
getuefen mit Jtfabe DJtargnrct^e SBincfcimaim, war ber SSater bes
obengenannten *J?oftmeifter3 ÜUcarnnilian .v)einrid) Sdjmerbtfeger.
Sas SBappcn ber Sdjmerbtfeger fjat im Sdjitbe ein laufenbes
unb auf bem öelme ein tuadjfenbes $ferb.
9fr. 55. ft a r 1 tfirtofi) SSttyeftri 9tofd)er
Ijat bie legten Jarjrjermte feines Sebens feinen 2Bor)nft$ in SDtacjbcburg
gehabt. 2Us Sltfnigl. (fifenbarjnfefretär ging er Sßeujnrjr 1899 in ^etifion,
unb würbe ibm bei biefer Gelegenheit ber 9fote Sfbterorbcn 4. Stoffe
bertterjen! 93ereit3 borber, um 2. 9?obembcr 1894, mar ei? irmt bergönnt,
mit feiner Gattin $otjanne geb. £inbegaarb in boftet Su'tftigfeit bie
golbene §ocr)$cit 51t begeben. Sei ber fircf)ücr)en Order, bie in feiner
S5?or)nung gu ÜOmgbeburg ftattfanb, fprad) ber *ßtebiger Sreu tum ber
boriigen JobanniSFirdjc über ben £cj:t 1. k&r. 10, 13 („©ott ift getreu")
unb überreichte bann bem Jubelpaare mit einem (Schreiben aus bem
5tönigücr)en Kabinett bicC^ejubilaums^Jccbaille. ©a§ am sJcad)mittagim
ßitrj*$btel (Gr. Utricrjjrrafje 3) angefeilte geftmarjf erfuhr leiber gletdj bei
Beginn einen jär)en 9(bfd)tufj burd) ben £ob bon ilarts Söruber .^einrieb,
(bergt. 311 9er. 57). ftarlS genannte Gattin ftarb in SJtogbeburg am 19. Juli
1899. Gr fclbft folgte ibr nad) am 11. <Hurit 1906 unb mürbe am 14. Styril
1906 neben feiner SebenJgefäljrtin auf bem SJfegbebutget SBeftfriebtjöfe
beigefejjt; bei ber Srauerfcier fprad) bcrfelbe Geifttirije, ber bie golbene
frod^eit eingefegnet fja'tte, unb jttwt im «ftinblicf auf bas fjolje fftter,
ba3 ber S$erftorbene eneidit — er ftarb im 86. Jabre — , unter ßü*
gnmbelegttng tum ^fabu 91 f&exä 16 („Jet) Will i!)n fättigeu mit langem
fieben unb milt ibm ßeigen mein §eil"). SSon ben 30 Jal)rcn feines
S(ufentr)alt§ in SJtogbeburg bewohnte ftarl 9toftf)er 28 Jab,re lang eine
3Jciet§root)nung im £aufe ^-ürftenufer Ta. 4, nafye ber alten 93rüde,
mit 9bi5fid)t auf ben berferirsretdjen ©tbfttom; feine ^ausroirtin mibmete
bem treuen Bieter einen öffentlichen Dcadjruf.
fflt. 56. Gbuarb Sfofcrjet,
genauer ß b u a r b ^ljilipp 9iofdjer, geboren 1822 311 SttcrjC, ift nidjt,
mie es im ^amiHenbudje S. 123 rjdfjt, 1832, fonberu bereits amu
16. Dltober 1831 geftorbcu, unb fitoai in 33ruusf)aufeu. (rr ift auf bem
St. S58itr)abi*jtirtfjr)ofe 311 Stabe beigefetjt.
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9Jr. 57. 9(mt3gerid)t3rat ftorjann £> e i u r i dj Jpettttflnn Stofdjer
gehörte att ©htbtofträ 31t Göttinnen 1843 big 1846 bem ftorpS Söremenftn
an. 1848 warb er Wmtöaubitor 31t StotenWtg bei Serben, 1850 ftanb er
aU foldjer in Seet, wo er 1851 aud) ätl (5uberuumerar^Imt3affeffor
angeftettt mürbe, &r toajdp bann 1852 öeridjtöaffeffor, 1853 2Imt&
gerid)t§affeffor in X'ornum (DjlftieSlanb), 1859 laut er in gleicher ©igen*
fdjaft naef) 93erum (Dftfrieyfaub), wo er 1863 ginn Slmtstidjter auf*
riidtc. 9fl§ foldjer 1865 uacl) 9(r)Iben an ber etiler berfejjt, erhielt er t)ier
1874 ben Sitel £>beramt3rid]ter, ben er 1879 bei ^nfrafttreten ber neuen
ftuftigorganifatton mit bem eine? |tmt3gericr)t§rat3 bertaufdjte. dt
ftarb am 2. 9iobember 1894 bei ber freier ber golbenen §od]3eit feines
S3ruber§ Start (9?r. 55) §u Magbeburg, unb jwar ftürgte er, watjrenb
er an ber $efttafet bie SRebe auf ba§ ^ubefbnar l)iell, bom ^erjfdilage
getroffen bor ber gangen gur $eier bcrfammclten Familie tot nieber.
Seine SSeerbigung fonb unter !EciInar)me weiter Streife am 6. 9?obember
1894 in 2tr)lben ftatt. ®er fpätere guftiämtnifter Gdjönftebt, bamaß
OberlanbeSgeridjtSpräfibeut in Celle unb aly foldjer be<3 SSerftorbenen
bienftlidjer SBorgefefjter, bent idj fofort bou Magbeburg au3, wo id)
geuge be§ traurigen (Mgmffeg gewefeu wor, bon bem SEqbeffaUe
^fnjeige gemacht ljatte, fdjrteb mir barauf unter bem 3. 9?obember 1894:
„2)a5 war aflcrbingS eine erfdjüttcrnbe Mitteilung, bie idj fyeute
Morgen bou $fmen erhielt. ?U§ idj in biefem (Sommer beu'9lnir3*
geridjtSrat 9iofd)cr feinten lernte, fjafte id) ben Ginbrud, ba|3 fein
alte§ ^ergleibeu fid) gemiubert Ijnbcn muffe unb bafj Um nodj eine
lauge SBtrffajnMt belieben fein werbe, ^obbelt tragifd) erjdjeint
eo, bafi iojjl fcTjeinbav eine freubige Erregung fein jjlöfolidjeS Qnibc
beibeigefiibvt bat.' ?ludj bom bienftu'tfjen ©taiibpuntte nu3 betradjtc
id) feineu SSerluft aly einen befonberS fd)mer5tidjcn.
£>cr SBSittüc be§ SSerftorbenen bitte id) meine Ijerjlidje Sicünafjme
auSbrüden %u wollen."
§einrid) 9?ofdjer§ SBitwe Sßaunt) geb. ©diufter lebt jefjt in ^annober;
irjre im ^-nnülicnbudje ©. 123 erwähnte Mutter Mannt) ©dniftcr geb.
STnbrae ift am 12. »3 1896 31t Selben berftorben.
STJt. 60. Dr. ©eorg 91 1 b r c dj t Mofdjer, ber Wfrifareifeubc.
2(u§für)rlid)er 2(rtifet über itjn (bon griebr. JRofccI) in ber 9C(lgem.
Scutfdjcn S3iograbl)ic Üöonb 29 (Seidig 1889).
— 93 —
Neid) ben ^erfdttafeetgeidjmfferi ber llnioerfitat Seipjtg luiivbe
er bort Cftern 1856 afö stud. med. immatrifuliert unb worjnte er int
SBinterfemeftcr 1857/58 31t Seidig ^lönicjftrape 2k. 15.
Gin 23ilb öon it)m ift in meinem Söcfife.
;'• üftr. 61. Senator Gbuarb Sßilfjetm Subwig § e i n r i d) Üwfdjer.
(Geboren am 16. 9(uguft 1838 in Cttenfen, wo fein Sßater ein JCanb*
fjaüä befaft, wibmete er [id) narf) SBeenbtgung ber ©cfjul^eit bem fiauf*
mannsbcruf unb grünbete fpäter mit feinem fürjlid) öerftorbenen
$reunbe %. <J. g-etterlein unter ber %ixma Üiofdier & gettcrleiu in
Hamburg (Sdwpenftef)!) ein Gj:portgefd)äft. Seine prioate (Srwerb^
tätigfeit trat iubes1 fefjr balb Ijintcr feiner SBirijamreit im öffentlichen
Sieben £ambutg§ surüd. SSeteitä 1871 würbe er in bie SBürgerftfjaft
gcwätjlt, bereu üJJcitgüeb er junäcfjfr bi-3 1880 unb bann tum 18S3 6i3
311 feiner Berufung in bcn Senat war. 2Hs> SJfttglieb ber 33ürgcrfdjaft
öerfat) er guetft bas 9lmt eine» Sdndp fleger». 1872 trat er in ba3 9?ieber-
geridit, 1873 in oa§ Cbergeridjt ein, feit 1876 gehörte er ber ftinang»
beputation an. S3ei ber 9teid)»tagswat)l im ^aljre 1883 würbe er, aller*
bing§ ber Sogiafbemofratie gegenüber oljne Grfolg, oon ber national«
liberalen Partei afö 5lanbibat aufgeteilt, ba mau Oon feinen oielfeitigen
f)anbe(5politifd)en [yät)igf'eiten burd) ir)n eine g-örberung ber ^ntereffen
Hamburgs im 3Reidje erwartete. 2In Stelle bes1 oerftorbenen Senators
W. 2:1). §arjn würbe er am 2. $uti 1888 in ben Senat gewählt. S5ei
feiner ©nfürjrung in beufelben am 9. $uti 188S riditete ber SBürger*
meifter Dr. SBetämann an ir)n in gemeinfdiaftlidicr Situiug be§ Senats
unb bor Ümigevfdjaft bie SSortc: „Sßon $t)nen, mein gcetjrter .v>err
iKofdjer, barf in ^alirlieit gefagt werben, bafj Sie unb bie offene
lidjen $utereffeu alte SBelannte unb gfteunbe finb. S>a» ergibt fid)
fdjon baraus, baf3 Sie in ber 2Ret)tgat)l ber t)ier Sßerfamntelten, unb
gwar nidjt nur, foweit biefelben ber SBürgerfcfjaft, fonbern aud) foweit
fie bem Senat angehören, langjährige 3lmt5gcnoffen erbliden." Stitct)
atö OTitglicb bc§ Senat» würbe er wieberum SDtitglicb ber ^tnan§*
beputation unb gugleid) ÜDHtglieb ber ftommiffion für bie Sföüngftätte.
3n ber ftinangbeputotion fan0 et nac^ ^e üor oen Sd)Werpuntt feiner
Sätigfeit unb auf bem ©ebiete bc3 Hamburger ginan^wefenä warb
er erfte Autorität. SJcan etgäljlt, bafj ber 1907 uerftorbene Sürgetmeiftet
SÖÜmdfeberg, ber Damalige SBotfifjcnbe ber ^inan^beputatiou, in feiner
testen Shanfljeii fid) mit beruflichen Sorgen gequält unb babei in ()alb
- 94 —
letf)argifdjem ßuftanbe fterbcnb 311 feiner QJattin gefagt Ijabc: „2)a§
mnfe 9iofd;er ertebigen, ber iuirb'3 fdjon madjen". 9?ad) Sftöncfeberßg
Stbteben iuoib §einricl) SRoftijci ^orfiUcuber ber ^-iuangbcputation.
QJrofj »uar bie QaXjl ber avß feiner geber ftammenben 25rucffacf)en in
Stngetegenjjeiten, bie er aß Referent beS Senats ber 23ürgcrfd)aft
gegenüber 311 bertreten fjatte. ®a| itjrn Dabei trovi ber fiaft ber
Qtefduifte ber £mmor niefjt abfjanben tarn, beroeift fein Referat
au§ bem Safjre 1892 über ben im neuen Hamburger Dtotrjaufe ein*
guridjtenben 9?ai3felterbetrieb; biefeS offizielle ^(ftenftücf Ijebt mit
ben SSeräjeilen au:
Ütegiert un3 nüditerner SBerftanb,
©0 fdjtäft gelaugloeitt ©tobt unb Sanb.
©efegnet brum ein $QQ%t% 9iat,
5Der ebten 2Bcin im Steiler Ijat.
Sie Srgebniffe langjähriger arbeiten auf bem ©ebicte be§ grofj*
ftäbtifdjen 5(rbeitertoof)nung5rocfen§ oeröffenttidjte er 1899 in einer
,,SBoi)nung§ftubien" betitelten Keinen ©djrift, bie lebhafte 83cacl)tnng
fanb. 9cad)bem er am 16. ?(uguft 1908 fem tum Hamburg in aller ©title
feinen 70. (Geburtstag gefeiert, Ijielt er bie $eit für genommen, fid)
an» beut öffentlichen Scben gurücfju&teljen. 3um 15. Sftärg 1909 legte
er ben ©enatorpoften nieber. ©ein ©ntfcbhtfj erregte bei feiner nod)
oorlianbenen 9iüftigleit unb Cflafti^ttat allgemeine Übcrrafclmug unb
jebenf alfä allgemeine» 33ebaueru, Welches nameutlid) attefj $ttm %&>
brur! tarn in einer [Rebe, bie ber Söürgermcifter Dr. Söurcfyarb
am 20. 9ftör§ 1909 in geuieinfd)aftlid)er ©itutng öe» Senat» 1111b
bor Imrgerfdjaft bei (MelegcnluHt ber (Sinfütjtung bei 511 jpeinridj
9vofdjer» 9iad)folger ernniblteu Senators* Jpetbmann l)iclt. $n biefer
9tebe f^ei^t e£:
,,$1» Senator 9tofdjer am 2. Quli 1888 in ben ©enat gciuäljtt
mürbe, rjatte er bereite manches* $ar)r im öffentlichen Scben geflanben
unb 3C^ unb .Straft ben Slngelegentjeiten unfercr Sßaterftobt Opfer*
roillig getoibmet. !yn»bjefonbere roar er 13 galjre rjinburcr) 3JKtgtteb
ber SSürgerfdjaft unb fieben Satjre lang 9JJitglicb ber ginangbefcutation
geioefeu unb tjoltc fidj tjter luie bort aiijlerorbcuttidje ^crlfdjiüuiug
unb ben 9{uf eine! ebeufo fingen luie tüdjtigeu SJtonncsl eriuorben.
£$m ©enate tjot Senator 9iofdje: fidj Ijotjen Sfnfcljen» unb allgemeiner
Sßercrjruug erfreut. fttjin, bem Spanne fmjTer (Srroägnng, fdjarfen
— 95 —
SBerftanjjeä, abgeHärtcn, reifen Urteil, borurteilylofer, festgefügter,
ben fingen auf ben ßJrunb getjenber 9lnfcf)aiiung itnb unoegrenjten
^eifjej, tunrb rucitgerjenbey' Vertrauen entgegengebradjt unb in
ntcmcljcr SSegieljung entfdjeibeuber (fötiflufj bereitroillig guQcftanben.
Unoergeffcu roirb ba§> ttmrmtjerjjigc ^ntcreffc bleiben, bay Senator
Siofdjer für ba£ imcnbüd) voidjtigc, feit Rubren erfreutidjerroeife
and) bei uns merjr nnb mebjr beadjtete Problem be» 2(rbcitcr)uot)nungy-
roefcnS in SBort unb ©djrift betätigt Ijat; uuüergeffen audj feine
rege Mitarbeit in ber ©auierungMommiffion, bei JBerjörbe, bie in
ifyren Beratungen ben fogiaten (Gebauten 31t toürbigen unb irjrc
Cüntfdjcibungen bei Dotier S3erüdfid)ligung be§ jrantfidjen fjrinang»
intereffcy" otme Gngrjerjigfeit 311 treffen auet) in 3ll^unft bemüljt
bleiben roirb. Uuüergeffen bleibe feine bou rocitem SBüdE getragene
Satfraft, bie it)u ftct§ redjtjcitig bafür eintreten lief;, bafj in ben
berfdjiebenften Seilen unfereg ©cbieteS ba§ ftaatlidje ©runbeigentum
im Sege auygebcfynter SInläufe abgeruubet unb erweitert tuerbe.
Siebte er bod) ber Überzeugung, baf3 burdj foldje Sanbcrroerbuugen,
bereu üftotroenbigfett frühere (Generationen ntdjt immer r/inretdjenb
erfannt Ratten — ttfj benfe 3. 33. an ben ÜDtongcl au öffentlichen
^frifoen im innern §ammerbroof — , für Hamburg! fbtitere ©e*
fditcdjter eine überaus ermüufdjte Stabitalanfage geftfjaffen tuerbe;
ifjflt üor anberen ift cy 31t banfen, bafj ber Ijninburgifclje Staat feilte
in Qkojjborftef, in iporn, in iöaunbcrf, in ben sT)tarfdjeu aiiygebetmtc
£nnbcreieu fein eigen nennt, bie fidj in näherer ober fernerer 3ulunft
borteiltjaft realifieren ober fonfttoie uu^bringenb luerbcu benueuben
loffcii; Unb euMid) f oll iiuueigeffen bleiben, oa\\ Senator 9?ofd)cr,
bem [Rufe be3 (Senat! folgeub, im SSorjatjre bereit getoefeu ift, bie
fdjiocrc #aft bey *ßräfibium3 ber ginänabeputatibn auf fid) 311 nehmen,
ber Üöcljörbc, lueldier er, toie früljer aU Remitierter, fo nniljrenb
ber ganzen Rauer feines1 fenatorifdicn %mtt% angehört Jjat.
3lim, wo Senator 9iofdjer avsM beut Streife be§ Senate gcfdjiebcn,
fei iljm lunrnt empfunbener Raul aiiy'gefbrodjeu für fein laugjäljrigcl
erfolgreiche«? SStrlen; Rauf bem [tet£ freuublidicn, oercljrungstuertcn
Üollegeu, ber in rul)iger, bornel)irier, felbfttofer 9(rt feines berank
tuortungyreidjeu 3ftnieS obferruidig geiualtct \)üt. Sir bermiffeu
ihn feljr unb tuerben ü)in ein treuem unb Ijerjtidjcy einbeulen bcloafyren.
Ötögc bem rjodjuerbienteu, trefflidjen Scanne ein langer gefegneter
Seben^abenb befdjiebcn fein!"
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Stuf beiit giofjen Ötgemätbe neu giego Sgoget-95crlin „$er Senat
bet freien üitb §anfeftabt Hamburg" ift aud) £einrid) ^Kofcfjer in feiner
Scnatorcntradjt mit abgebitbet.
Unter ben Seilagen jut ^-eftfclirift gur ^eiet beb 25i<U)riaen 23e*
ftetjen^ beä ©ereinä gerolb in Berlin befinbet fid) ein bort (*b. £01x115
9Jkt)er in Hamburg entworfenes Stunftbiatt, tueldjes in fräftigem
gotifdjen (Stil bie SBappeu ber Stabt Hamburg unb i()rer Senatoren
oom Sntjre 1894 barftettt, barnnter bat 9?ö[Äerftf)e Wappen mit ber
Sdjitbfigur be§ gin()orn§. Stad) an ber ^nfjenfeiie bc3 Hamburger
9tatfjnufe§ (gfeid) fiufö oom £auptportal) i)"t in Stein getanen ba§
sJtofd)erfd)e GiufyormSSappcn angebradjt.
^abrjeljntetang fjat £einrid) 9iofd)er in bem it)m gehörigen £aufe
prmerpofieu 9te. 16 in Hamburg gerooljnt. 9?ad)bem er ba.Sfelbe oer*
fauft, begog er im SQa'irg 1905 ein roöt)u(idjere3 §eim in ber lUi(enI)or[t
(9lbofpl)ftrafte 9ixr. 54).
Slirt 9. DJWrs 1906 oertor er, roie fdion oben 511 0h. 37 bemerft,
feine öattin Sparte geb. ©runer burd) ben %oh. SMcfctbe fanb auf bem
St. Safobi^-riebrjof ifjre lct?tc Mjeftätte.
9h. 65. SSi tf) e 1 tn §einrid) 9iofd)er.
Gr roarb 1893 ÜMtor be§ örjmnafiumS §u ^ur^en, ging 1905 in
sl>eufion unb lebt feitbem in Bresben mit bem Site! eine» ftonigl.
Dberftubienratä CrbentüdjeS 9Jcitgticb ber Stoma,!, ©adjf. ©efeflf(b,aft
ber £>iffenfd)aften in ßeipjig unb forrefpoubierenbes DJiitglieb be3
Philol. Syllagos Parnassos in 9ltf)en.
9h. 06. tf a r 1 Sviuitä $eorg 3iofd)er.
^erfelbe warb 1870 $crid)tsrefereubar, ruar 0011 1872 bis 1879
Sefretär ber £anbet§* unb öeroerbct'ammer in 3ittau unb gehört jeit
bem 1. ?(piil 1879 bem Stöniflf. Säd)[. sJ)iiuifteiiuiu bes gnnern in
©cc§beii an, juiinrfjjl ntö SiCQicrunßörnt, jeit 1K87 n13 Cber-
9kgtcrung3rat, feit 1892 ate ©efjeimer flicgieruugörat unb bottraaenber
9kt, feit 1900 al§ ©etjetmer Sftat, feit 1903 aß »anifteuolbireiror (9lb=
teilung für Wcfcrbou, ©efocrbc unb ftnnbel). Gr ift audi SSürfitienbcr ber
Ial)iiifd)eu Tepulolion, flelloeilvcieiibiT ^euofliuödiiiglev Gndjjeirä
§11111 ÖnhbeSrnl fojuie Sttttct ber 1. Klaffe bc3 Möuigl. Siidjf. WbTed/tS-
Drbcuö.
97
Aujjer bem im ^omilienbuc^e erronfjnten SBerfe „gut ftritif ber
neueften röirtfcrjaftlidjen Gutnndlung im Seutfdjen 9Reid)e" fcfjrieb er:
„lln|*erc Beitungen" (1873), „$er Srud} beS Arbeitsertrages" (1874),
„Beteiligung ber ebangeüfdjeu ©eiftltdjen nn ber fojialen SBerueauna,
unferer 3cit" (1878), „^oftfparf äffen unb £ofalfbarfa[[eu" (1885),
„$er geroerbtidje Unterrid)t" (1892).
©einen SBorjnfifc in ©reiften pflegt er im ©ommer mit bem 2htf*
enthalt in einer fßilla jtl SofdjrDifc (©djitlerftrafte Wx. 29) ^u bertoufdjen.
©eine ©attin f^riebn bon SSetbenbad) (nidrt bon 2Biebenbad>,
rote e3 im fjamilienmtc^e ©. 20 unb 6. 128 irrtümlid) fjeifjt) ift eine
Sodjter be3 9tittergut3be[if}erS bon SBeibcnbarr) auf ©d)lofc S3utten*
fjaufen in Sßürttemberg.
®ie Ehegatten fjaben brei £öd)ter be§ beworbenen §elfer3 ^mnnuet
S3unj 311 SSinnenben in Söürttemberg abobtiert, loetdjc nad) bem bom
föonig bon ©nd)[en unter bem IG. April 1895 genehmigten Abobtion^
bertrage bom 16. äftärj 1895 ben tarnen 33unä*9\oj'djcr fürjren,
nämUd):
a. öebmig S3un§*&ofd)er, geboren am 8. SJJtöra 1872 ju Settnang,
berfyetratct geroefen mit bem 31t ©reiben am 17. Abrit 1906
beworbenen Sßaftor unb SSereinSgetftHdjen bc3 ßanbeSbereini
für innere SJciffion im Slönigreid) ©adj[en Diubolf SBeibauer,
bem [ie fünf ilinbcr geboren 1; a t .
b. Agneö S3un3*Üiofdier ) geboren am 21. ©cjember 1883 311
c. Gmma 93unä*9?ofdjcr J SBinnenben.
9k, 68. 93 e r 1 1) n Caroline Albertiue %öa 9iofd)er bererjeiidrte Söinbifd).
©on iljren Söhnen Ijot SBifljelm Ätiologie, ^ermann Dicdjt^
luiffcufcljaft unb §an3 Geologie [tubiert. §ermann bromobierte a\§
9teferenbar in Seidig 1907 junt Dr. jur. mit einer bem Anbeuten
[eine§ ßkofcoaterl SSilfjelm Oiofdjer geroibmeten Abljanblung über
„3)a§ 23efen ber £>anbeßfirma nad) heutigem beutfdjen 9ted)t".
5er. 69. X 1) e r e f c Gmilie ÜDtartlja donftange 9tofdjer berct)etid)te
^ermann.
^o\\ ben im ftamitienbudje ©. 129 genannten brei ftinbern, btc
[ie irjrcm Ötotten Dr. jur. ft-riebrid) ^ermann, SRittergutöbefijser auf
SSeibliij unb ^annerbifc, geboren, Ijnt fidj bie Sodjter Glifabetrj bp
7
— 98 —
(jciratct mit Qmftaü gering, Leutnant im 4. ftönigf. Säctjf. 3nf.=91eg.
9fr. 103 in SBautjen. 3roei weitere in SBeibtifc geborene ftinber finb:
a. gifriebe § i I b c g n r b öermanu, geboren am 30. gura 1893.
b. Suibolf ftermann, gefeoreti am 27. 9(pril 1S9G.
9fr. 71. Dr. jur. ftriebridj SBitfjetm £ f) e o b o r 9\ofcrjer in önnnober,
ber Herausgeber bie[er glätter.
geboren bin id) §u gannoüer in bem jefet nnter 9h. 6 an ber Soadjim-
ftrafje belegenen ftaufe (örunbbud) oon £annooer— Grnft*?(nguft*©tabt
Statt 27), ba§ aud) ba$ ©eburt§f)au3 meiner 6d>efter Maxie (9er. 72) ift.
9>ceinc Sdratbilbung erhielt id) auf bem ©nmnafium 51t Gelte,
. bn§ id) am 1. »3 1872 mit bem geugn^ ber SReife berttej?.
97ndibem idj Don Dftedl 1872 bis bafjin 1875 auf ben Itnioerfitäten
Seidig, 'okeifsmaib nnb ©öttingen bie 9tcd)te [tnbiert, beftanb id)
nm 2. äßai 1875 beim bamaligen 2(ribcltatioir»gcrtd)t 311 Seite bie elfte
juriftifdie Prüfung. &m Sficfercubar ernannt, marb id) am 13. Mai
1875 beim 9(mt§geridjt Sücinerfcn in Gib nnb «ßflidjt genommen. 23i3
1879 mar id) im iuriftifdjen «orbereitungsbienfte bei ben SlmtSgeridjten
9)ceinerfen, Gelte nnb Scfjc, bei ben Dbergeriditen Gelte nnb Dcmabrüd
forme bei bem Sippcllation&jcridjtannroalt QttjKgtat ^narmann in
Gelte befd)äftigt. 9(nt 29. Scooembcr 1879 legte id) in Berlin bie große
jnriftijdje (Staatsprüfung ah nnb lief} mid) bann al§ 9tedjt»amuatt beim
Sanbgeridrt in £annober nieber, mo meine Gin[ül)rnng am 2. Januar
18S0 ftattfanb. 1894 mnrbe id) gugleidj gum 9Jotar ernannt, 1904 mürbe
mir ber iiief ^uftijrat uetttetjen.
;Vb biiiGigenliiiiuT bed im i^ninbbiulie 0011 ^annouer— Mirdnuenbe
©ftltl 247 bofdivi ebenen, nnier Sc 12 (f ruber 10A) an ber Minium
bi'(d)en|traüe 51t "gaunouer belegenen £>anfe», ruetdjeS id) feit bem 12. gunt
1889 bemobne.
Steine fdjriftftetlerifdje Sätigfeit f)at [idj aufeer auf bie ©efdridjte
meiner ftanülie and) auf fonftige, namentlid) nteberfädjjifdje Gkfdjidrtc
erftredt. fjüt bie geflföxift beS 17. Scutfdjcn SlmualtStagcS in §annoüer
1905 lieferte id) bie rcd)t$gcfcbid)tlid)e Sfijse „ÖJcrid}t3berfaffuug nnb
Wnroaltfdjaft im einftmaligen frurftaat unb ftönißteid) gannoüet".
3al)lrcid)c Heinere arbeiten Ijnbc id) in betriebenen iuftori[d)eu 3nt*
fd)uiften üerbffentlid)t.
Wfo 6. r\d)iuar 1909 mar e§ mir bergönnt, mit 3nl)(rcid)eu ftamitiem
mitglieben; imb ftminbcn bn-o ^efl ber filbernen .^od^eit 311 feiern.
— 90 —
Sie ftaty meiner im ^amilienbudje ©. 129 erroäfjnten brei ftinber
(2lx. 104 bi» 106) r)at ficr) nocl) um groei bermeljrt (fiet)e unten unter
9?r. 106 A unb 106 B).
"Die $ a m i l i e 2üj 1 b o t n , ber meine grau angehört, [tammt
au§ £o(tenfen (£angeur)ottenfen) im normaligen Slmte 93runftein
(jetjt Streik 9?ortf)cim), too fie im 18. ^atjrljunbert Sänbereien befafc,
bie i()r ai§ bäuerliche Sefyen bon ben örafen bon ^arbenberg oerlieljen
Waren. 5oI)ann§ einrief) Gl) r i ft i a n Stfjlborn, geboren am 6. 9?obember
1742 511 §ottenfen, biente 22 gcrtjre taug im §annoberfcf)en 9. ftaballerie*
Regiment (leidjte Dragoner), nar)m im Januar 1790 al§ SBacrjtmeiftet
[eine ©ntlaffung unb rourbe SBeggelbeinnetjmer 311 33)iebennüefe im
$mte Galenberg, reo er am 13. Wim 1810 oerftorben iji. Gr mar feit
1790 üerfjeiratet mit fttfe Sophie ©Hfabett) Martins aui 91rpfe (bamafö
9fmt SSfteinerfen, jejjt Streik Surgborf), mit ber er am 24. äföärg 1790
eine Gtjeftiftung errichtete. (Sofia avS tiefer Gfyc mar ber mit bem ©rofc
bater meiner grau ibentifdje Grnft Jpeinridj 81 u g u ft SUjIBotn, ge-
boren am 1. Februar 1791 311 23)iebenh)iefe. Serfelbe marb 1814 ^ätjndd)
im ^annoocijcljeu £cmbmef)r*93araillon unb mürbe bom ftünig Ocorg III.
burd) patent d. d. Garttom^oufe am 23. Januar 1815 311m Leutnant
ernannt. Sflg *ßremier»£cutnant unb 9(bjutant im Jpannooerfdjen
2. ober £ynfanterie*9?egiiuent Galenberg 3U §ameln ging er in Sßenftön.
Gr manbte fidj ber Sanbwirtfdjaft 311 unb ertuarb 1838 für 7450 Safer
üon ber Familie bon Stcrnfclbt bo§ Rittergut ©djroarnte in ber ©raf*
fdjaft §oi;a. Gr mar SOcitcjticb ber <nauu ob erf dien jluciten Kammer
unb ift 1852 geftorben.
(Seine boibeii Sflljue um reu ber Obernintinann \Huguft ©ottlob
Slljtbom, ber öater meiner ^rau, unb ber Siommei^ieurat Gbttarb
5(t)lborn, ^nl)aber ber formen K £. SKetjer unb Gbuarb 2(r)lborn in
Jpilbe»i)eim (geftorben 3U 9?erbi am 22. Februar 1899).
Grfterer mar Eigentümer eines S8ollmeierl)ofe§ 311 fingen (Q5raffcr)nft
igotja), auf loeldjeri 1854 bie £anbtag§beredjtigung be» unterließen
QJutS ©djmarme übertragen murbc unb ber nari) feinem 3r>be berfauft
ift. .^ugleidj War er Sßädjter ber Domäne Gfyreuburg.
(Seit bem 11. SÄän 1855 mar er bcrtieiratet mit '.%• >" mne 9(ntoinette
£ u i f e ^aeger, ber 2Rutter meiner grau.
®ie gamifie $aeger flammt ab bon vlfcm llniberfität»=
91potljefer $ofianu Gbatb Sfttger 311 ©öttingen, bem bort bon feiner
GJaltin SRegina ÜUmria geb. ffiiebenrjaufen am 15. ^imi 1752 ein Sonn
— 100 —
$of)cmn §enrid> .^aeger geboren mürbe, ber mit bem im Familien*
budje ©. 130 ermähnten §ofmebiht§ ibentifd) ift. Sie Jperfunft be3
gebadjten llniüerfität^lpotbefers ift noct) uidjt ermittelt, bod) fjalte
id) nidjt für auggefäjloffen, ba$ ein 3llfmnmenf)ang befteljt mit bem
£ofapott)efer Styriftian ^aeger, roekber am 28. ?(prü 1637 ju 9Jtoer§
mit 9itjein atö Soljn bcS „gelbtfcfyererg unter bem Dberftleiitnant §anfrab
Wiipp Sfäeger unb feiner Ehefrau GUfnbetl)" geboren ift, laut patent
d. d. ^bnrg am 29. jjuti 1668 oon bem bamaligcn Sbifdjof Grnft Slnguft
uon C3nabrütf gum §ofabotr)efer ernannt mürbe, aU fotdjer 1680,
afö Gruft Stuguft in Galenberg fiifgebierte nnb feine §ofr)altung nad)
§onnobcr beilegte, ebenfalls üon DSnabrüd uadi Jparatobet in bie
(ntdjl mit ber Wnbrcacfdjen 9(botI)cfc — bergt, unter sJ?r. 37 — 51t ber*
loedjfetnbe) §ofapot()cfe an ber Galenbergerftrafce überfiebette, mit
Regina 2lgne§ ©ilbemeifter (geboren in £edlenburg am 20. (September
1640, geftorben in §anuober 1716) verheiratet toar unb 1719 31t §annober
berftorben ift (Gpitapf) an ber Sßeufiäbtei ftirdje 31t St. .^obanimS in
£>aunober. SSergt. <gannoo. OJefdjidjtSblätter ftabrgang 1901 ©. 399 flg.
unb 0. Gaffel- 0. Diobbe, gamiUengefdjidjtl. Blätter %anb III 6. 101).
©er genannte ,£ofmebifu3 $aeger fhibierte in ©öitingen Sftebiain feit
1770 unb promobterte aU Dr. med. 1775. Gr ta3 an ber ©öttinger
£od>fcr)ule sßrtomfollegien, toarb 1784 attebifuS bei ber ©arnifon in
©öttingen, erhielt bann ben Ctjarattcr all §ofmebifu3 unb ftarb 51t
©öttingen am 29. SCRai 1814. ©eine Sßitiue Marianne geb. Söttidjer
berr)eiratete fidj fpätcr anbertoeit mit bem Slauste&Sefretär Günter
in ©öttingen. ©ein 60t, u, ber im ^amiiienbudje ©. 136 genannte
9fmt?vid)ter Cbimvb oaoger mar, luic bafelbft angegeben, bertjeiratet
mit S 1) r i ft i a n e SNofinc Gftber geb. .^eiliger, lueldjc am 22. 2)c*
gember 1902 511 tilgen berftorben ift.
Über ifjren ©rojioater, ben §annöberfcr)en Jöürgermeifter Grnft
9(nton ^eiliger, loie überhaupt über bie % a m i 1 i e § c i 1 i g e r ,
nad) ber feit 1897 and) eine (Straße in ber SHtftabt §annoocr benannt
ift, finben fidj uätjere eingaben im g-amilienbudje ©. 130 unb 131.
Soljann Jpcinrid) $eiftget, bei Sater bei SBürgermeijrerB, tuirb ermähnt
bon SSetffe in feinem befannten SSBerfe ,,©cfd>id)te ber £>öfe be§ $nufe§
23raunfdjrocig;; Sßanb 2 ©. 34 bei ©clcgenfjeit einer GI)aiaftcrtftif bei
©erjeimen fRatä unb Jöergljaubtmannl Jpeinrid) Sflbrcdjt bon beut
93u§fdje in §anuober. Über teueren Ijeifjt e§ bort: „Gr ftammte au3
einem (^fdjledjte, ba% in 9?icberfad)fcu 31t ben älteften geljört, unb
im
mar ein Criminell be3 18. QarjrfjunbertS. (St mar fcljr retd) unb uu-
verheiratet unb ein fcfjr langer unb Ijagerer, feljt ftolger unb heftiger
unb burrfj unb burdj nnmberüdjer ,\3err. gmcimal mödjcnttid) l)ic(t er
offene Siafcl; er fpeifte nachmittags brei lUjr, bamatö eine uncttjüvt
fpäte geit — bann tjörte man ifjn, bei ben §ut auf bem $ovfe behielt
(er lub and) alle ©äfte ein bieg gu tun) unb bic ©erviettc au ber ^erücle
feftgebunben, in abgemeffenem SEone bic Unterhaltung leiten. 25ie
GJäfte festen fidj aber oljne §ut 31t £ifd), nur ber icricgSaaljImciftcr
^eiliger, ber fein ©ve^iat roar unb fidj uidjt bor it)m gu genieren braudjte,
behielt gfeidjergeftalt ben $ut auf."
füt. 72. SRattc ffiofdjet vereljetidjte Ufer.
gföt ©ntte Otto Utej ift jefjt 0berlanbe£gerid}t§tat in Hamburg,
ioo ba§ ötjcpaar am 5. Wpril 1902 unter reger Beteiligung ber $dmilie
bat» g'Cfl ber fitbernen §ocr)äeit feierte.
SSon ben im $amitieubud)c 6. 132 geuauutcu brei ft'inberu ift:
a. 9lnna sDletta geb. Wer. verheiratet mit bem Kaufmann $tnn3
93ernt)arb 9JZei;er in Hamburg. 2)ie §od)jeit fanb am 3. ^uni
1899 in Hamburg ftatt. gttei ftinber: © a n 3 Otto unb Jpilbe*
garb SJcerjet.
b. SBilfjelm Ufer, ftel)t als Oberleutnant im §otfteinifd)en $eü>
artillerie^egtment 9h\ 24 in GJüftroto unb ift feit bem
17. Oftober 1908 verheiratet mit äMa Tegeler, £od)ter be§
9\ittergutybefil5ery &. Tegeler unb feiner ©attin SDtarie geb.
ftovftniann auf Maroio bei WüftriUo.
c. .veinviil) (.fteiua) Wer ift 9irfcfeubat in Hamburg.
?h\ 73. 9(nna iKojdjer verebbte SBulfop.
3t)re filberne 0bt$geEi mürbe am 30. November 1907 im engften
fjamiiienfreife in Hannover gefeiert.
SSon üjren im gamüicnbucr)e ©. 133 genannten Vier ftinbern ift
bic £od)ter (51ifabctf) (Ulfe) verheiratet mit beut 9\ed)tyanrvaft (HauS
9?agel in ©tabe (bie. (ffjcfdjticfiuug fanb am 17. £c;ember 1907 in
Gelle ftatt. Soljn: dlau§ Subnüg 9cagel, geboren in (Stabe am 14. 3e--
^ember 1908). Sie £od)ter Sftarie ift fiefjrerin geroorbeu, bie £odjter
3(nna vertobt mit bem Okridjtsoffeffor ftnrf .^agentanu a\& Bernburg,
ber ©oljn freinrid) ftubiert bic 9icdjt?iuiffenfd)aft. ?(!<? fünftel ffinb
102
i[t nad^utragen ein So§n fiubroig SSulfob, geboren in Gelle am
7. Sfosuß 1896.
SRt. 74. d-tifabetf) ftofdjer berefjeüdite Wej.
: Sfyr ®ntte Gkorg Ufer, ift bon ber Staat»oar)nüernjalrung in ben
©ienft ber ^annoberfdjen ^robingiatberbjattung übergetreten, in bcr
er als Saubcsbautnfbeftot gut SBetröctttung be3 2Begebauc§ in ben Greifen
Söurgborf, QJifljorn unb $eine mit SSobnfitj 31t öannober angeftellt i[t;
1907 mürbe tt)m ber Site! al3 ftöniglidjer 2?aurat bcrtiefyen. $u oen
im Ofömittenbucfje @. 133 genannten beiben Södjtern ift rjingugefommeh
eine britte £od)ter Cr na Henriette S^coborelllej, geboren 511 .'pannooer
am 8. Suni 1896.
9fa. 75. 6 r n [t 5?art 2ü>olf 9bfd)er
i[t ^rofnrift unb SiSbonent ber fjirma Otto @cr)ticl in Berlin. 3U*
gleid) ift er crjrenamtlicr) SöorftonbSmitgtieb bc§ berliner ©bar- unb
S3aubcrein3, at£ beffeu ©eefc er gelten barf unb beffen genoffcnfdjaftlidje
SBeftrelhmgen ibm £cben£beruf geworben [inb. Seit Satyren iüor)nt
er, in biefem Söcrufc aufgerjenb, in bem (StenoffenfdjaftSIjaufe Sidfingen*
jrrajje üftr. 7 in Berlin. 3n Wnerfennung feines unermübtidjen unb
erfolgreichen felbftlofen, [ogialen 3Sirfen§ mürbe if)m bei ber ©ntnbftein*
legung ber Sauten be§ SScretnS in (Xljarfottenburg am 6. 9Jcai 1906
ber ^reuftifdje Shoncn=Crben 4. SHaffe berfierjen.
21m 28. Sluguft 1901 berbeiratete er fid) 51t SBertin mit Spanne
$rieberife SR e t fl Döring, geboren am 27. Januar 1874 31t ©djönrobr
(MreiS SHebentng, Cftprcufeen) als Sodjtcr be3 GJut3bc[i£er» g-riebrid)
Döring 511 StoTarten (S?rcK> Meberung) unb feiner ©rittin ftriebevife
geb. ^iliabvel, [e^l (micfj ibvev ©Reibung) luiebev berebeliditeu £obbc.
Seine beiben M'inber werben unten unter SRr. 106C unb 106D
aufgeführt.
9er. 76. SSifrjehn ftnrt § e i n r i er) 9vp[cr)cr
lebt feit 3<u)ren als Ingenieur eine3 £üttenwerf3 (Usine de D&argen-
tation) 3U .'pobofen bei Antwerpen.
(5r berr)ciratete [irr), am 24. Sfyril 1900 31t 93raunfd)weig mit SfgneS
$ur)n, geboren am 7. STtai 1878 311 Sraunfdjwcig, Sodjtcr be3 bortigen
SReditsanwalts unb Stators" ^uftisrat Stugujt fturjn nnb feiner am 9. Vlo*
bember 1908 berftorbenen Gattin Suife geb. Crufe.
©eine beiben Minbcr werben unten unter 9?r. 106E unb 106F
genannt.
— 103 —
9fr. 79 bis 813. Stinber be$ loeilanb CSifenOnfjnjcfrctdr^ gari 9?ofdjer
in SDtogbeburg (9fr. 55).
gu ben über fie im ftanültenbudtc S. 134 unb 135 gemachten
STngaben ift nacfjträglid) folgenbe» gu bemcrfen:
a. Söttrjelm föofdjer (9fr. 80), Saufmann 3u Jtöm, ift bafelbft mn
19. 3uü 1904 üerftorben. 9(m 13. 9tobember 1906 bcrftarb
aucl) feine (Gattin Shbilia S^eif bermitroet getoejene Scrger.
Gine Sodjter bcrfelben am ifjrer erften Qfye, %mu Charlotte
trüget geb. Söerger in üßeefen bei SHinben in SJeftfalen, ift
Hon SBifljefah Stofdier aboptiert.
b. Marl itfofcrjcr (Sfr. 83). Seine ©attin Cnnma geb. SBöfjme
flarb 511 ßlauStljal am 4. Stegetn&et 1903.
c. Jfcfjerefe 9iofd)cr bcrcrjetidjte uon SJfoben (9fr. 86). ^t ©arte
fl a r 1 Slugufi bon Droben ftarb imSHtei Don 60^a()ren afö <J3oft*
bireftor in SSernigerobc am fjatg am 24. (September 1903, unb
berjog fie barauf mit ifjrer Sodjter .s^ilbcgarb bou Stoben nacl)
Söffet. $f)r Sorju lobend) uon Stoben ift Sfyoüjefer in Hamburg.
d. Marianne unb SiftörTne iltofdjer (9fr. 88 unb 89) leben feit beut
Sobc it)re§ $8atcr§ bei üjrem SBruberftarl (9fr. 83) iuGtauötrjat.
5fr. 90 m 95/ fähber hc§ toeilanb 9(mt§gericT)t§rat§ ^einridt) 9tofdier
in Wßm (9fr. 57).
2)ie über fie int^amilicnbiidje S. 135 unb 136 enthaltenen Angaben
finb roie folgt 31t ergänzen be$»u. 31t beridtfigeu:
a. SHctatdj Wofrner (9fr. 90). Seine Sattin Sobljie geb. ©dnnibt
ift nm 1. $uni 1903 311 Tvovt äBatync nevftoiven.
b. Sfaurttc JHofcTjcr (9fr. 91) lebt je^t bei itjrei Stiefmutter Stamüj
9io)"dier geb. Sdmfter in .spaunober.
c. ^online 9iofdjer Derer) efldjte SBtefen (9?r. 92). STjre Sodjter
©ertntb Sßicfcn Verheiratete ficf> am 19. 9?obember 1909
mit ^eiurid) Dfjtenburg, ©eridjtSaffeffot iu £yafler3lebcn.
d. £f)eobor dlo\djex (9fr. 93) berüc^ Stfailanb im Suni 1901 xm'ö
mar längere 3eit berfdjolleu. 3(m 31. 9)cär3 1902 mürbe er in
einem 9(bgruub in ber 9?älje bon£ttgano aföfieidjc aufgefunbeu.
e. ©ertmbe Mufcbcr bercljelidjtc Strimic (9fr. 94). $}t Chatte
Dr. jur. Siegfrieb ftrimfe ift nidit, mie im g-amüicnbudjc
angegeben, am 20. Sebtember 1858, fonbern am 23. September
1859 in §annober geboren, Cfr ift nierjt nur 9ied)t£anroaU,
- 104 —
fonbern and). 9?oMr in Serben unb erhielt 1905 ben Site!
guftiarat. Soii bct STinbem ift ©cargaretrje am 16. SLRärä 1888
(nicTir 18S0), 9Kf$b (je£t stucl. jur.) am 24. ftebrnar 1891
(nicljt am 24. " ,öu[t 1890) geboren; fjingU^ufügen ift eine
Jodjter öertrubtf ftrimie, geboren am 29. 9lpril 1895, unb
ätoar gleidj ben übrigen ftinbern in Serben.
f. 3u ermähnen ift, bafc ber ^mtsgeridjtSrat ^einrid) Svofdjer
aufjer ben im gamifienbudje aufgeführten fed)§ ftinbern nodi
einen ©orjn gehabt fjat, roetdjer gegen 1862 in S3erum (Oft-
friestanb) geboren unb bafelbft im 2Uter oon etroa 2 %ab)xen
ttrieber berftorben ift.
üftr. 96 bis 99. Söditer be§ (Senator^ §einrid) £)?ofd;er in Hamburg.
Son tfjnen ift
a. SJtargaretf) (9?r. 97) feit bent 16. WlcA 1893 »erheiratet mit
%x\fy Crbe, ^paftor in 9?euf)au3 an ber Clbe. (Wlet)xexe SHnber).
b. Sucie (??r. 98) ift feit bent 22. ^ebrnar 1S94 ocrmärjtt mit
Sieinbarb §ifd)er, Kaufmann 311 Hamburg, geboren bafelbft
am 22. Januar 1865.
9tt. 100 Nl 103. ftinber bes CberftubienratS SBürjelm 9tofd)er in ©reiben
(9?r. 65).
a. Waric Söjctefe ffiofdjer (9hr. 100) ift oerfjciratet mit bem Dber»
ftab§ar§t Dr. Sommercn in Soliden.
b. Sßtffjelm 3tof(fjet (9?r. 101) ftubierte bie ^cd)t3roiffeufdjaft,
ift Dr. jur. unb fjat fidi im ftnfire 1909 in £nnnni£ afe flicditv-
nnn.m1l nlebetftclnffen.
c. ÜUtorcuicrifc (SDtorgflrcftye) Wofdjcr (Mr. 103) ift am 19. gjuli
1900 in SButgen ücrfuibcn.
!öei ber $cier ber gotbenen .•öodjjcit oon SQ5Üf)eIni unb ftonftan^e
fflofdjer [9tt. 50) in £eipgig am 23. Sfyral 1894 bradjtcu bie oerfdjiebenen
önielfinber bc§ Jubelpaaren bemfelben §ulbigungen bar. 2>er gu b
genannte bamal» 14jäT)rige SBilrjelm SRofdjcr fprad) bei biefer Qtetegenfyeit
ba§ folgenbe, gftgletrij feinen Satcr (Stfr. 65) unb feinen Drjeim ftarl
(Mr. 66) erjrenbe öebidjt:
2H§ icrj eiufam, traumoerloren, jüngft in meinem ÜJimmet fafj,
Unb ber alten fte'üen benfenb, meiner Styuen £atcn Ia3,
£$ic fie @rofje3 ftet3 erftrebten, fü()(t' idj ntirf) fo fdnund) unb Kein,
— 1 05 -
Hub bodj fott id) in ber ßuhinft itjreS 9camcn§ ©riiger [ein.
$-aft fdjon wollte id) beringen, f oft fdjon frfjttjonb mir 9Jcut unb SBraft;
©cnn idj fübjt' in mir fid) regen mandje fdjlimme Seibcnfctjoft.
5Da l)ob id) baS Slug' gum Rummel, nd)r e£ mar bon ©räuen fd)roer —
Spiötjlid), ot)ne baß idj'§ merfte, trat ber SÜerggeift p mir r)er.
„93ift ©u traurig, junger 9?ofd)er, lern' ber 3uft*nft [tili bcrtrau'n.
Pfaffe 9Jiut nur, trau ©ir fetber, mußt auf ©otteS §ilfe bau'u.
Siel) nur, ioie in bie[en Sagen, in bc§ rjeut'gcn SebenS SBirr'n,
9iuf)ig, ftar unb fid)er leuchtet Seinem Kaufes ©reigeftirn;
2öie Sein Sater unb ©ein Df>eim, in beS 2Hter§ boller Straft,
©rof^eS lei[ten, roie im ßebeu fo im SHeidj ber SBiffenfcfyift.
Unb büd' auf bann aud) 31t ©eines f)el)ren GlternbaterS §aubt,
©em bie fecfySunbfiebaig $al)re St'raft unb ^rifd)e nid)t geraubt,
©er jefct auf ben ©überlüden trägt ber ©reue golb'ncn Rxany,
Sft aud) ©reis er, bleibt er immer bod) ein SDtann nod), bol( unb ganj.
2Ba3 in frifeber ^ugenb $dfycen fuljncn 9Jiut3 er einft begann,
©eines £eben3 reifes SBerf jcjjt für)rt junt (Snbe er fjeran.
©aufenb treue ©djüter fd)aueu gu bem ÜDkifter fror) empor,
Sauen roeitcr, roaS er grünbet, fdjaffen fort, roie er gubor.
Unb babei ift er ben ©einen immer freunblid), l)olb unb gut,
©attin, Sänket, ©nfel l)ält er liebenb unter treuer §ut.
SSo ift ein fo inn'gcS fieben a\ä in ber Großeltern <oeim?
fyrömmigfcit unb Siebe tjegen bort ber füuft'gcn ©röfic Seim.
©'nun fei mutig, junger SRofdjer, fdjau auf fie nur immer l)iu,
Staue fröl)lid) ber Scrneijjimg, nieifjt ©u aud) uidit, 10er id) bin!" —
Unb berfdmunibon umr ber (Seift bann, bod) mir l)ob fiel) [totj bie Söntft,
flfajjtc fülmc SebenSpläne, fimlt' in mir be§ SdjaffenS Suft.
©0 gelob id) Qiudt, $fox ©euren, id) null tuen, toai id) fanu,
SBifl ein c cb t e r Üi 0 f d) e r toerben, werben aud) ein ganzer üötann!
9h-. 104 bis 106, aud) 9fr. 106A unb 106B. ftinber beS £erau§geber§
biefer glätter ftticbridi SSilbclm ©fjeobor 9?ofd)er 01t. 71) unb
feine ©atiin Slnna geb. Stpbom.
Über meine im ftamilienbndie ©. 1^7 genannten ältefteu biet
ifinber ift 31t bemerfen:
9?r. 104. 9$ i 1 m a Siftoriue Suffe sJxofd)cr bertjeirntete fid) am
4. ^uni 1908 in ftannober mit bem einer oftfriefifdjen fjamiße ent-
— 106 —
flammten Dr. jur. SfÖ i l f) c 1 in Sßiftor dränier, geboren in SBremer*
bötbe am 21. ©eptembcr 1870, ßanbridjter in §ilbe3f)eim. SSergl.
über il)n oben unter 9fr. 40 unb 9fr. 54.
9fr. 105. G x n ft Sari Shibmig 9tofrl)er beabfidjtigt, fiel) ber fjöfjeren
?J?artuebau==Sarricre 31t mibmcii nnb ftubiert sttrjeit (Schiffbau auf ber
Sedjnifdjeu £od)fd)ttle in (ffjarlottenburg. Gr befttdjte bc& Sijäeuttt unb
ba§ SRecrtgtjtnnafiuttt 51t Jpannober unb erlangte bei letzterem Dftem
1906 bay SReifegeugrite unter $i»penfation oon ber münbHdjcu Prüfung.
(Seiner äfälitärbffidjt genügte er bom 1. Stytil 1906 6i£ baljin 1907 bei
ber STaifcrlidicn Marine aU SBauelebe auf bem STabcttcn-3cI)ulfcf)iff
Gfjarfotte, auf beffen neunmouatlidjer ?üi§Ianb§reife er bc& gange
9Jattefmeer mit allen feineu ffaffifdjen ©eftabeu feinten lernte, ©eine
©tubien in Grjailottcnburg mürben mebrfad) unterbrodjeu buref) praltifdje
Söefdjäftigung auf ber Saiferlidjen SBerft in Siel, im (Sommer 1908
burrf) Seftrtätmie an einer 9)ianöoet;faI)rt ber beutfdjen §odifeeflotte
uacl) 9)tobeira unb Teneriffa (als Dfftjtecafbirant auf bem Heilten ßteufcex
Sandig, bem mäljrenb biefer ftafjrt ber Saifertidje sjfring ?(balbert
pgeteilt mar) unb im ©ommer 1909 burdj eine $ab,rt nad) Ceylon unb
?luftralien, für bie er fid) al§ frcimilligcr 9Jtofd)imftcn*2(fftfteitt 3U feiner
Stuföilbung auf beut ?icid)3poftbampfer ©etjblifc be§ 9?orbbeutfd]en
Sfobb fjatte cinftellen laffen.
9fr. 106. QanZ ^cinrief) Gbuaiö Üiofdjer ift ^ur^eit Oberprimaner
be3 ßtjäeumS in £annober.
Stu|er tiefen brei finb mir bon meiner ©attin nod) bie folgeuben
beibeu Siuber geboren:
9fr. 106A. ©eorg SStttjelnt 91 1 b r e dj t 9iofct)er, geboten in §an=
uoüer am 7. Januar 1S94.
9fr. 106B. Sari Otto Helmut Üiofdjer, geboren bafelbft am
16. SDfari 1898. *
9fr. 106C unb 106D. Miuber bon (5 r u ft Sari i'tbolf iKofdjer (9er. 75)
unb feiner ©attin 2fteta geb. Döring.
9fr. 106C. S33i I % e I m Sari .\>rmnnn 3iofd)er, geboren 51t Berlin
am 27. ?(uguft 1902.
9fr. 106D. Glifabetl) ftrieberife Watljitbe 9iofrf)cv, geboren
bafelbft am 19. SJegembet 1904.
— 107 —
9fr. 10GE unb 106P. SHnber üon Sßitfjclm 51'art £eiurid) Wofdjer
(9fr. 76) unb feiner Gtottin 9(gne3 geb. ftidjn.
92r. 106E. §eing SH&ctt 33jeobor 9vofd)er, geboren ^u Roboten
bei Slntroerpen am 4. Sfaguji 1901.
Ü8r. 106 F. 9totrub SEatie Suife 9iofd)er, geboren böfelßß am
4. 3u(i 1904.
9^L 108 bi3 110. ftinber beS WkurermeifterS Sinti Stofdjei (9fr. 83).
Sßon ben im gamilienbudje ©. 137 genannten brci Sünbern ift:
a. 9fr. 108. 2(uguft 9?o[djer Kapitän bcs 5itr§ctt in bor ©i'tbfce
farjrcnbcn Stempfeti Sangeoog bei 9corbbeutfdicn filotjb.
b. 9fr. 109. UBißj&m 9^ofd)er ifl im üäterticljcn 93augc[rf)äft in
(Sfouifyrf tätig.
c. 9fr. 110. (55ertntb geb. SRofdrjcr Verheiratete ftdj am 10. Quti
1906 3u Clausthal mit bent bortigen Kaufmann 9?idjnrb 2ftcr)et, bem
fie am 11. «ptfl 1907 einen ©oljn fdjenftc.
IV.
Das Wappen ber Familie.
©en bieljcidrt' [djon ettuaS ,m umfangveid) au>?gefalfe:teu Ijerfllbifdjeii
Ih'iH'lentngeu 6. 139 jlg. bcS '^•aniilieiiluidj-? ift nur luenig fjingujufügcn.
Wit Genugtuung barf id) feftftelfen, ba| meines SBifjenS aitä ber
$amilie tjerauS gegen ba$ Ergebnis biefer Erörterungen öon feiner
©eitc SBiberfprud) erhoben ift. 2>amit bürfte numuerjr als ron ben
9£äcr}ftoeteiligten allgemein anerfanut 31t gelten IjnOcu, bafj für. ba$
SBappen fotgeube Fur^e SSefdjreibung zutrifft:
©djilb in SBIau ein filberueä (Siurjoru mit golbener 23eiucl)rung,
auf bem gehonten §elme bie Gdjilbfigur ir>ad)fenb, £elmbctfe nufjcn
Mau, innen füberu.
SBilf GJrunb biefer iebem .fteralbifer uerftäubüdjeu ^efdjreibiuig
(S3ta[i>nietung) finb bie einzelnen ©cftf|Ie4)tSange^örigen jcbcr$cit
in ber Sage, [idj eine äöiijjpcnnuäfüfjrimg, iuSbcfoubcre and) ein
— 108 —
. fyeralbifdjeS 6icgef, anfertigen 311 lajfen, toobei bie Stuart je nadj ber
ÖcfdjmadSridjtung frei gciuäljlt lucrben fann.
3fud) bon anberer Seite roirb ba3 befdjriebene Sßappcti einer
2tnfed}tung tool)l nidjt ausgefegt [ein. bereits auf ©. 141 beS gcrmilien-
biltiß ift barauf r)ingenricfen, bafj bie bemfeföen Beigefügte farbige
^appenaböilbüng fdjou borljer als Beilage 31t beu Heralbifcljen 3Äu>
teilungett be§ Vereins jum Kleeblatt in §onnobcr (3. gotjrgang Üftr. 3
bom 1. Sjtätgj 1892) aud) über ben flreiS ber fyantitiemnitcjTicbcr fiittöitS
Verbreitung gefunbenljatte. ^mifdjen ift baS S&appen in gleichfarbiger
StuSfürjrung aud) in bie bon SBeHerS Verlag (jejjt ©ebr. Vogt) in Rapier*
mürjle bei 9tobä (@adjfcn*9Htenburg) im Vuutbrud herausgegebene
große SSappenfammlung aufgenommen, [ohne in bent bom Verein
Herolb in Verlin herausgegebenen brttien Vanbe beS ©enealogifdjen
HanbbudjS Vürgerlid)er Familien ©. 224 übereinftimmenb befdjricben.
(Sine ber obigen Söefdjreibung entfprcdienbe farbige ©arjiefiung beS
SSappenS ober bodj roeuigftenS beS (SdjilbeS, angefertigt in ber Shmjl-
anftatt beS Hoflieferanten SRüflet in Guebtinburg, finbet fidj aud)
in einem fyenfter beS fog. ^ünflferjimtne^ im Vaterläubifdjcn SJhifcunt
in (IcKe. 2)afj baS SEBappen in Stein genauen ferner am neuen Ham-
burger SJatfjaufe angebradjt mürbe, ift bereite oben 311 5Wr. 61 ber
fpejiellen ©enealogie ernnifjnt.
©aß prinaipieU aud) bürgerliche Familien ofjne befonbere Ver*
leirjung jur ftüljrung eine! SBappenS berechtigt finb, bürfte Ijeutjutagc
froh ber abroeidjenbeu 9Infidjt Hauptmann?, beS VerfafferS be3*„5Bappeu*
recfjtS* einem ernfttidjen giueifet nient metjr unterliegen, minbeftenS
luivb bie Uuborbeuftidjfeii geiueiurecinlid) als ein ber Verleihung gleit!)-
»uertiger Xitel anerlannt merben muffen uub als foleber tiou unferer
[yamilie in 51nfprud) genommen roerben fünnen. SDabct toill idt) an-
gefidjtS ber in bem obigen Sfuffafc über bie §(bftammung beS Oberft*
teutnantS ^oadjim ftriebrid) 3tofdt)er geäußerten Vebenfen ganj ob*
fel)en bon bem unter bem £anbtagSabfd)icbe bon 1680 befinbtidjen
(Siegel ^or)ann JJiofdjcrS, bagegen nameutlid) barauf bjmueifen, ba^
baS GMjormuappen nidjt nur auSrueiSItd) eines iu meinem Vefttj
befinblidtjen SiegetabbrudS bon ©eorg Sttbredjt (9er. 22), fonbern nad)
einer burd) Vüttner in bem mer)rcrroät)nten SJcamtfftipt — allerbingS
im Spiegclbilbc — überlieferten Slbbifbung bereits aud) bon ©eorg
9llbrcd)tS Vater $p$}aim Wbredjt («Hr. 13) geführt ift. SDie Söappen* *
fät)ig!eit ber ^ainilie ift übrigen? bon ber tjannobcrfcljen Regierung
_ 109 —
nodj befonbcrS babiirdj anermnnt, baji ftonrab 91uguft ^tlbrccfjt 92of$ex
(ÜHr. 34) int ^afyre 1815 ginn Siitter be3 GJuelptjenorbenä ernannt trmrbe,
benn ba% gteid^eirig mit ber 5}erorbnung über bie Stiftung biefeS
Drbenl crtaffcne Soniglictje patent uom 12. 3luguft 1815 beftimmte unter
üftr. 1: „Um biefem Un[ern Drben einen bcfto größeren SSertl) unb anä*
ge^eidjnete SSürbe p geben, fetjen 2Sir r)iemit f eft, bafj nur fotdje Sßerfonen
in benfelben aufgenommen roerben [ollen, roetdje oon guter Sfbfunft
unb Geburt, SSap^enfärjig unb oon untobelfjaftcm SBanbel finb".
Qmmerijin mögen bie SJUtgtieber ber Familie betjerjigen, bafj, ruer
ein 2Bappen gu füljren berechtigt ift, fid) feiner nucl) ruürbig jeigen unb
feinen ©crjilb ftetS rein fjaltcn fott. 2)cr bereit» au anberer Stelle (in
bem 9luf[o| über öeorg Stlbredjt fl?ofct}er) jitierte, im 16. Saljrrjunbert
lebenbe Soljann gifdjart brüdt ba§ in feiner „crnftlidjcn Grmat)nung
au bie lieben 3)cutfcr)eu" mit ben SSorten au§:
2)arum ift mcr)t§, bafc man Slbler fül)rt,
23cnu man be§ 9lbter§ 9Jhttf) nidjt fpürt.
9cid)tü ift'3, bafj mau fürmalt bie SBeft
Unb faum ein ©tüd ber Söelt erhält:
©onbern man mufj ertoeifen fein
Sifj, befc man null gerärjmet fein.
2)aran fmtpft er bann nod) bie mer)r allgemeine SQtdfymntß:
9tuffredjr, Statt, Sieblid) unb ©ranbfjafr,
£a3 genünnt unb erfjäft Seut' unb Sanbfdjaft.
V.
Die |og. Tteufteinbrücker £inie.
3u ben Mitteilungen im ftamitienbudj Erfter 9Inr)ang (6. 151 flg.)
ift nadjjjutragen:
Sie auf (Seite 152 errt»är)nte #l)rüid)feit ahnfdjen Steift unb bem
93oteumeifter 9to{d)er nrirb bejeugt in einem Briefe, meldjcu ©leint
cm« .fmlbcrftabt unter bem 14, Sluguft 1800 an &einrict) SSofj, einen
bamaB anfdjciuenb aufamme» mit (Il)riftian §eiuridj Dioftycr (©. 154 1 1 1)
ftubiercnbeu 6ot)n be3 5>id)ter3 Sofjann £einriäj Soft, gcfdjrieben tjnt,
unb in bem e3 rjeijji: „§ierberj fenb idj Sfjnen 25 4 in ©otbe, baoon
— 110 — .
15 *f für ©ie unb 10 4 für ben jungen 9\ofdier, bem ©ie biefe fleine
Söarjtjütfe, [o, baft er nid)t erfahre, ba|3 fie bon mir fommt, geben unb
anbringen müfjcn StofäjerS Sätet ift ein [ehr braber Wann,
unb tucit Kr meinem Sioalb SHeift überbeut fefyr äljnlidj fietyt, fo fjab idj
$rju fer)r lieb." Sßou beut und) bem 23otenmeiftcr angefertigten Porträt
Jtfetftö ftubet fid) eine Wbbübung in Mimneder» S3itbcratla§ jur
©cfdjidjte ber Scutfdjen KätioridOteratttt (Harburg 1887) ©. 154.
2)a3 im £>-amilienbud) ©. 152 criuäfjnte Sieget be§ Dt»etamtmatin§
(Sr)rifttan Rehmer) fjatte berfelbe geerbt bem bem ©er). Äommeräienrat
unb 93ürgermeifter ftriebrid) Daniel (©. 153. I. 6b). SBietteidn" finb bie
$ßjten be» ©iegcla al§ SRoggenärjren unb ift ba§ SSappen fll§ ein fog.
rebcnbeS nu^ufpredjen (Entlang an ben Warnen SRofdjer), ruie ein in
§°fj gefd)nti3tc3 Söappen, toeldjeS fid) in bem im £urm ber 9Inbrea§*
ürd)e gu JpilbeSljeim eingerid)teten SKufeum befinbet unb metdjC§ fo*
root)I im ©djübe roie at<§ ^clm^icr brei 9?oggenär)ren fjar, einer $amilie
Düoggcn angehört.
3 u f ä | e 3 u r & e u e a I o g i f er) e n Ob er f i dt) t ©.152 f tg.
(3. 152. I. QJeorg Dtofdjer. 28ie in anberen Orten be3 ßrggcbirgeS,
fürjrt aud) in 6ei)ma uod) gegenwärtig ein 93efi|tum bie öeseidmung
(Srbgcridjt. Sasfelbe ift in ber 9lät)e ber Gifcnbaljnftatiou untert)atb
be| ftird)l)of§ belegen. 1898 ruar (irbgerid)t3befi£er in ©efjma £)$ka
93ret[dmeiber, unb gehörte %u ber ©teile ein bom (Eigentümer berpadjteter
©aftfyof gum ßrbgeridit.
©. 15;;. 1. (ib. ■pvviebvid) ^uaid »fofdiev. Et um 1795 bio 1802
reid)öfti'ibtifd)er unb htfbefonbere 1795, 1798 unb 1801 erfler regiereuber
33ürgermeifter gu Sftorbljaufcn (uergl. görftemaun, Worbfyaufer Bürger*
meifter bon 1627-1802. 9corbrjaufen 1848). •
©. 153. II. 2. Über ©eorg Gfjriftian (Sor)ann Gljriftian) SWofcfjer
roirb uod) folgenbey berid)tet:
Stodjbem er 1738 fonfirmiert ruorbeu, luurbe er 1741 guni fädjfifdjen
Militär ausgehoben unb in Dicidjeubad) im 5?oigllaubc beim ilüraffier*
Regiment bon QJerSborff eingeftcllt. Sttit biefem fäd)fifd)en Dvegiment
fämpfte er am 4. ^uni 1745 in ber ©d)(ad)t bei §oljenfricbbcrg. S3ci
einem Gnjof, ben bie fäd)fifd)e SlaüaUerie gegen bie prcufjifdjc au§*
führte, nntrbe itjui ber 3üget bc3 *ßfeibe3 burdjbaiieu. SBeim §ernb»
fpringen Dom ^ferbc oerlor er ben .fmr, crljielt eine fdjiuere /öiebluunbc
— 111 —
in beu Stopf unb bann norij oicr SBuubeu nu Stopf, ©ftenbo&en uub
§nnb. Öt)iimäd)tig liegen geblieben, mürbe er oon SUtarobcurcn bi§
aufä §emb ausgesogen. Um 4 Ubr morgen» crmadjte er. Sine $rau
füllte [einen 2)nrft. ©in Jpufar bemerfte ft)tt nnb Ijolte einen 33aucr
mit einem Söagen, ber iljn nad) ©triegau omd^te, mo er mit 300 Stftonn
in einem ft'armeliterfloftcr auf Stroh, gebettet mürbe. (Srft am 12. $urä
betam er ärgtlidje §ilfe. 3(m 13. Sunt tonnte er mütjfam anf[tef)cn
nnb fid) t>on öeftorbenen einige Stletbnng üerfdiaffen. Sflad) brci SBodjen
murbc iljm ein grojjei? ftnodjenftücf auS bcm Sdiäbct gebogen. Km
19. September 1745 !am er (infolge ber ?(u3med))tung üon (befangenen
gmifrfjen Sadjfeu nnb ^reufjen) in ber Sftifje bon ®öniggrä| mieber 51t
feinem Mcgiiuentc. Stm 30. September 1745 erhielt er im Steffen
bei Sorr einen Streif fdjnft am Jpalfc- dlad) feiner SöicberfjcrfrcUung
ftiefr er in §euncrsborf mieber gu feinem Öiegimente. Vlad) faitm jmet
Stunbeu erfolgte ein Überfall feitenS ber ^renfjcn, mobei fein Regiment
mit nod) brei anberen Regimentern gefangen genommen mürbe. QJlcicI)
ben meiften ÜDiitgcfangeneu tief} er fid) nuumcljr für preufjifdje 2)tenfte
anmerben. (5r !am nad) Breslau unb Don ba nadj 23ricg, mo er bem
Stönig bon <JSreufjen am 15. SDegember 1745 ben Gib ber Sreue leiftete.
3)em Regiment s^rinj §einrid; gugetettt, tarn er nad) bem ®re§bner
^•rieben (25. Xegembet 1745) nad) *j5ot»bam in ©arnifon. ffiad) gmei
^aljren nafjm üjn s$rin,5 £einrid) gur Seibfompagnie unb als Drbonnang.
3m ©iebenjäljrigen Kriege mar er bei 11 Sd)Iad)ten unb öefedjten
(„Aktionen") beteiligt. 5(m 12. Sfaguft 1759 erhjett er einen ^rellfdjnf]
an baä Sdjienbein, meMjrlb er in ber %o\%t für inbatibe erflärt mnrbe.
Üftadj oloon^igiälirigen .vuiegvbienften lonibc et am 2. fyebtuat 1701 tum
feinem ^voiettor tyny& .veinridj unter bem ^erfpredjen meiteieu $ür*
forge aU inoaliber Unteroffizier oerabfdjiebet. Bin ftabinettereflript
beftimmte, ba^ er bei ber erften geeigneten (Gelegenheit angeftellt merben,
bi§ baljin aber monatlid) einen Saler erhalten follte. 9(m 23. Januar 1762
mürbe üjm bom (Generalleutnant unb ftriegämiriftcr Don SSebbe an*
getragen, beim 0. Söoruftebtfdjeu Bataillon in $ranffnrl au ber Ober
eine oafante Dffigierftelle anguitefmien, mas er tnbeS ablehnte. 9(m
9. Qmü 17G2 511m JÖolenmeifter bei ber Stiegt uub SDnmänenfammer
in §alberftabt ernannt, mnrbe er ai§ foidjer am 1. ^u\\ 1762 beeibigt
unb eingeführt, ©ein Öktjalt betrug 77 Safer 12 ©rofdjen, bagw
Slfgibeniien nnb 3n)imiation3gebübren. 8m 7. §nm 1766 mnrbe iljm
and) bie Stelle eine*? Sporte(n*i)tenbanten bei ber gebrauten Söetjörbc
— 112 —
übertragen unb nm 8. 5Dlai 1770 ferner bie ©teile beS SRenbanten bei
bem Slmtc ber £et)n3*9Jtojorei mit 34 Safer GJefjatt. ©ätnttietje hinter
hat er bi£ 31t [einem (£nbe nad) einem 3eugniffe ber Stammet „ftetS
mit ejemplarifdjer ©enauicjleit, JErcue unb Unüerbroffenfjeit detfer)cn".
2ftn 15. Stejjetnbet 1795 mürbe [ein fürifsigjär)rige3 Sienftjubiläum u>on
bet lammet gefeiert; bei bem geftmaljt, mcldjeS biefelbe üjm gu (Stjren
ueranftaftete, fafj er gtüifdjen bem $räfibenten unb bem SDireftor. S3e*
fonberS geruogen mar ujnt fein dfyef ©ctjeimrat bon Slrnftcbt. 9ltn
16. Januar 1804 geftorben, mürbe er auf bem bomfapitularifdjen ®\xcfy>
Ijofe in ,'palberftabt beigebt, mo irjm fein Sofyn QHjrijrian ipeinrief)
(S. 154. III ) ein Senfmat errichtete.
S. 154. II. 3. (ffjrtftinn griebrid) Siofdjer (ber jüngere), tueldjcr
au§ Serjma gebürtig unb fpäter Slaubibat ber ftameralmifj'cnfdjaften
unb ber SRedjtägeleljrfamfeit in Seipgig mar, rjat nad) SJceufete %z*
leljtteS ®eutfd)(anb Söanb 6 (1798) gefd)rieben: „Sßon ber SSerbeffetung
be3 g-lad)3baue» in Sadjfen". Bittau unb ßeipgig 1787. „9(nti=Sd)ubart
ober überjeugenbe GJegengrünbe für bte allgemeine SÖcicfjt". Seijjjig
1788. „53on bem üerberbüdjen Ginflujj be§ Sotteriemefenl auf ben
Staat in boräüglidjcr £infid)t auf bie arueitenbe unb probufltoe Sßolfö*
Haffe". Cbcnbafetbft 1795. 2. berbefferte Auflage cbenbafelbft 1797.
gerner rjeifjt el über ihn in bemfelben äBerfe S3anb 10 (Ücadjtrag 2
bon 1803) in SSerbinbung mit einer 23erid)tigung Söanb 11 (92ad)trag 3
bon 1805): „Starb am 6. Sanitat 1797. 2$ar geboren 51t Sehma im
Crjgebirge 1758. (Sr mar, otjne fid) 31t nennen, 9icbartcur be£ ^Jourhatö
für rviibvif, SJtonufaTtuc, .vwtbluug unb 2J?obe lualjrenb ber ^ßljre 1795
unb 179ü. 3)arLu befinbeu fid), außer mehreren Heineren, folgeube
größere 2tuffä£e mit R— r unter$cidmet: „S3emerfungen über bie
Seidiger ^euiarjrlmeffe 1795". 3at)rgang 1795 S. 161—186. „®e=
bauten über bie 5(nmenbung bet JäJtofdjinen, moburd) 9Jten[cr)erujänbe
erfpart merben". Gbenbafelbft S. 366—383. „einige nüfclicrje 93e-
merfungen für Srtreftoren großer Seibentufturen in 5(bfid)t auf bie
itranttjciteu, toetdjen bie Seibenraupe ausgefegt ift, mit 9iüdftd)tncl)mung
auf bie Urfadjen, moburdj fie berantafet merben". J.796 S. 212—230.
Mjretfi anonbm gefdjriebene Sxomane.
S. 154 unb 155. III. Cberamtmann (Jfjriftiau -peinridj 9io[d)er.
Seine beibeu 6r)egattinen roarcu Südjter bei <ßaftor3 Qjofyann 9(nbrca§
£ipfiu» in Siebenrobe. Sie erfte, ^oljanne Sorotfyea grieberife, ftarb
gu Silliur.i (Söbljlbcnbcrg) am 11. 3uli 1810. Sic smeitc, Gfjarfotte
113
@ mute Sßittjelmine, ifl bertoitmei am 21. ^cbruar 1870 ju (Slje oer*
ftorben. Sie jftadjfommen (if)riftian fyemtbdfi avä feinen beiben Grjcu
mit ben Scümeftern £tpfiu<3 finb berechtigt für ein SBreit^oiljJtfdjeS
ftamüienfttpenbium, meld)e3 unter £berauffidit früher beS Ober*
fonfiftorium» in Gifenarfi, jejjt be^ örofjrjerijogiitf) Säcfjfifdjen Staate
minifteriums, ^Departement ber duftig unb be3 Srulrug, in Weimar üon
gtuei ftoflatoren öermaltet mirb unb in neuerer 3eit iäbr(id) 150 SQcarl
beträgt (1785 25 unb 1838 30 äJtotienguIben). Stifter be$ Stipenbiumä
ift ber med. Söürgermeifter OJeorg öreitfjouut in 9(rnftabt. £c3 Stifters
£od)tcr 2(nna (SlifabetI) mar oerbeiratet mit beut SBürgetmeiftei ©eatg
Subroig Sdjubart in Strnftobt; auä biefer ©je ift geboren ©eorg
Subroig Sdmbart, juris practicus unb ©räflidj Stolbcrgfdjer 9tmtmnun
in Sdnuar^au; beffen Sorm mar Gkorg Submig Sdmbart, Dberförfiet
in glfelb unb fpeiter ©räflid) StoIbergfd)er Dbcrforftmeifter in ^Ifenburg;
beffen Sodjter ?(nna Glifabetf) mar verheiratet mit bem med. ^rebiger
Otto Sdjmabling in itreljmftebt; in biefer Gfjc ift geboren ber ^nfpettor
unb Dbcrprebigcr Dr. theol. ßubnxg Gljriftopl) Sdnuarjtiug in Dftcr-
mied; beffen Sodjter Eleonore Eljriftiane grieberife mar oerl)eiratct
mit bem ^aftor 3ol)ann 2(nbrea§ SipfiuS, bem SSatet ber beiben Qtottinnen
(Sbriftian §einriri) 3jpfdjet3. SDie uorftcrjenbe Slbftammung ift mit einem
GJefudjc C£t)riftian §einrid)3 bom 21. guli 1836 uadjgcmiefen unb muf3
fid) ber 9cad)mei3 bei ben äfften be£ ©taot§mini|tetium§ in SBcimar
(früher be» Üb erfonfiftoriumö in (fifenadi) befinbeu. £ie Verleihung
be? Stipenbiimiv erfolgt nad) einem Ütesefj bom 28. ^nmiat 1689.
3. 155. III. 1. ?tmfmnnn SBitftelm Wofdier ftntli 311 .pbe»%iw
mif ber Turdneife im Hole! d'Amrletvrre nm 3 .September 1852 unb
ifl in Silliiuu beigefeitf. Sein Sdnuiegeruater iliubolf [yunfe mar ^achier
ber Domäne Siüium (göoljlbenöerg) unb %ü%kid) SBcjiSr bc§ Witter*
gut§ Singelbe, meldieS auf ben Sol)n ftofef gunfe (geftorben 18G6 in
©öttingen) überging unb oon biefem au ben ^reiberm tum Siebe 51t
Kettlingcn oerfauft mürbe. $011 ben 3cad)fomiueu be* ?(mtmanrt§
Sfiüljclm Mofdjer ift:
a. fein Solm »inbolf Mofdier, meldier in ©öttingtn unb ßeipgig
ftubiert rjatte, 1873 ^mtöridjter in Wedcbe mürbe unb jfeit 1882 %vßi&
ridjtcr, feit 1888 2lmt§gcridjt5rat in §ilbcSl)eim gemefeu ift, am 15. Stuguft
1906 mäbrcnb eine» 9Jufentf)aft3 51t Staunlagc im Mnr^ nerftorben,
uadjbem er iiüri) einige £nge juuot ben Siiel eineö Webciiiieii guftijrolä
edjallen Ijalle. (ir ift in .^ilbc^cim beigefeljl. Webenamtlid) mar er
8
— 114 —
feit 18S7 and) (grjnbiful ber £anb= unb 9ütterfd)aft be£ gfirjtentiratf
^tfbe^eint, unb Ijatte er afö fokrjer in pbe^eim ©ienfttodlmung.
(Seine jeW in S&rttjig tooljnenbe (SJättin gtieba SStnäetmann (nic^t:
SÖinfelmann) mar eine £od)tcr beS DbetgoulrifaeftörS 2luguft SBiralei*
mann (geftorben gu gübeBfjeim ant 5. Stprtl 1865) ouä beffen ©fjc mit
(5mma 9J?et;er au3 Sremerbörbe (geftorben 1863 in ©djnadenburg).
S^r genannter «ater mar in ©djnadenburg unb borfjer in S3run31)anfen
bei ©tabe angeftettt gemefen, mo mein ©rofcbater, ber ®Ib>Hbtte!tot
£t)eobor ©ottfrieb 9?ofd)er {Wx. 40), bem er fef)r nm> geftanben r,at,
[ein (Sfjef mar.
«on ben (fämtlid) in 93Tec!ebe geborenen) ftinbern «Rubolf 9?ofcrjer3 ift :
aa. @betf)nrb, geboren mit 21. (nid)t:2.) äfteti 1874, jeijt
9fegierung§tdt (Snftitiar unb «crmaltnngSrat) bei bem
^rübinjintfdjitttoUegüun in Staubig,
bb. äJtorie, berljeirntet am 25. Januar 1896 mit bem
bamatigen öericrjtSaffeffor, fbäteren StegierungSrat 9Ibolf
ÜOfrrom, oon bemfelben gefdjteben,
dd. jyriba, feit 1904 be Heiratet mit Dr. med. ftrih Siebemann
in ©tabe.
b. Bitr)etm3 gpeiter ©of)n ©uftab Sbfdjer ift am 12. ^uni 1904
in SSraunfüjiücig berftorben.
p. 155. III. 2. <ßaftor 2Ibpif 9iofd)er mar verheiratet feit bem
1. Sfoüembcr 1842 mit 9Jlarie <ruiarmann, mcfdjc am 21. Wläxz 1902 in
df-je geftorben ift.
Sie 2od)ter «Karte berebelidite fiirrf)&erg T)at außer bem ©olju
ßfrong nod) einen gtuciten ©oljii SUfrcb Mirdjberg.
©. 156. III. 3. ©ebeimer Dberregiernng^rat Marl £ ermann
föofctjer ift aß ßanbrat uno $om*etruftiiar gu «erben (audj bitter
be§ §amt. ■Qhierpt)en*£)rben3 fomie be§ «ßtetrjj. Dtoten 9(bler*£)rben§
2. klaffe mit Gidjenlaub) am 14. §»nt 1893 §u «erben geftorben. ©eine
GJnttin 9)totr)ilbe geb. öbelt, geboren am 8. ^iili 1822 (nietjt: 9. gitli
1823) ift djin in ber 9todil üom 24./25. Januar 1902 im 2obc nachgefolgt.
«on ^n ©öl)ncn ift:
b. SBittjefm in ber 9tacf)t bom 1./2. gjfära 1894 in «erben geftorben.
c. ^ermann ift SOtajor 5. 2). mtb Segir^of^ier beim ftmbroerjt»
bewirf II 83ocrjum.
v. (£'»«/ ift 9iegiernng?rat in ©tabe.
— 115 —
©. 157. III. 5 a. ©nftab, bollftönbiger §einrid) © u ft a b £T)eobor
3RofcI)er, Dr. jur. uub Hauptmann ber Sieferbe a. 55., ift j[e|t ^oligei-
bireftor in ßamburg. Sr befndjte baS ©omgtjmnafium in Serben,
ftubterte [eit 1870 bie 9^ecf)te in 2Dcünd)en itnb ©öttingen, roarb 1874
9teferenbor nnb roor aU foldjer in ©Ige, ©tolgenau nnb Jgannober an*
geftellr, roar, nadjbem er 1879 baS gtueite Jutiftifdje (Sjamen beftanben,
afö ©eridjtäajfeffor bei ben (5taat»amoaltfd)aften in §ilbe§()rim nnb
Serben tätig, roarb 1884 (Staatsanwalt in ©ffcn an ber dbüjt, 1S90
(Staatsanwalt in Hamburg nnb 1893 (Jljef ber bortigcn boütifdien nnb
^riminatpotijei, &unädjft mit bem Xitel SRat nnb [eit 1900 mit bcm
eines ^poli^eibireftorS. (5r ntadjte ©Inbienreifen in £>fterreid)41ngarn,
Snglanb, ^ranfreid), .frolfanb, Belgien nnb SßorVoeaen, fäjrieö über
©trafredjt nnb Hriminalpra.nS in bcrfdjiebcnen ^eitfdjriftcn nnb ift
9JW1)cran3geber beS Sßitabal ber ©egenruart, aud) Serfaffd eines
£cfjrbnd)S über Mtntoffopic. §tn Drben<Sau§sricrjnungen befifct er
ben $teufi. Diäten 2tbter*Qrben 3. Baffe, bie ^renfe. 3Jfflitäx*®ietn>
anSseidjnung 1. itlaffe, baS 3iitterfreit3 beS Säd)f. Sllbreöjt^Dtbe'nS,
baS Dffiäierfrenj beS JKieberl. DrbenS bon £)ranicn=?iaffau, baS Offizier-
freu§ ber ^tat. trone, baS ^ornttjuxlteug be§ Dfterr. ^ran^ofeol)*
DrbenS, ben 9htf[. (StaniStauS-Drben 2. ftlaffe, ben 9iuff. 6t. 9(nnen*
Drben 2. klaffe mit brillanten, baS Sütterlreng ber ^tanjäf. Gljten*
legion, baS ^omtfmrtreug 2. Stlaffe be» üftorweg. (St. Dlaf^Drben§
nnb baS ftomtijiirfreus beS ©rofjbrit. 5Siftoria*£)tben§.
©eine ©attin H)cargaretrje geb. ftnnie, Sodjter beS DberingenieurS
Shrl ftunfe in ©ffen an ber Shtfjr, ift am 24. guli 1905 in Hamburg
berftoiben.
Sie bat tljut folgenbe (fanitlid) in Hamburg geborene) it'inbcr
gefdjenft:
1. ©uftab, geboren am 10. »5 1892.
2. ßueie, geboren am 25. ©ejember 1893.
3. SKerner, geboren am 18. $annar 1895.
4. .^ermann, geboren am 28. Dftobcr 1897.
5. SDcargarctt)e, geboren am 16. $fläx% 1899. ^
6. jjftdjacb, geboren am 1. Oftober 1901.
(S. 157. III. 5b. Sali 2*böfl £>einrid) genannt (Jl)riftian Nofdjer,
Kaufmann in Hamburg, ift bort am 28. $nni 1903 geftorben. St'inbcr:
1. kfjercfe, geboren am 14, 9(nguft 1892.
2. Rehmer), geboren am 3. 2lprit 1894.
— iic —
6. 157. III. G a. Sanft £ f) r iß i an Jpeinxidj yiofdjcr mar lauge
3)iüifion3pfarrer 311 93cülfjaufen int ölfafj, jefct a. 23. 511 ^>eter3roba,
ftreiil Sitterfelb.
<5. 157. III. 6c. 9J?arie 9to[djcr, geboren am 8. Stuguft 1861
(nidjt: 1871), [tarb mäfyrenb eines Aufenthalts §u äkaunlage im §at§
am 16. 3uü 1893.
VI.
Uerfdjiebenes üorkommen bes namens Rofdjer.
$m feiten Anrjange 311m ^amilienbudje 6. 158 flg. ift über ba3
Sßorfommen be§ -ftamenS 9iofdjer aufterfyalb unjerer g-amilie ein äu^erft
buntes S5ilb 3ufammengetragen, ba§> itf) feilte nod) erheblid) §u er*
rocitern imftanbe [ein mürbe, 9?amenttid) ba§ ©tubtum ber Stbrfjj*
büdjer beutfdjer ©täbte etqjht in biefer JBegiefjung eine grofjc, menn
and) im Gkunbe jjiemttdj mertlofe Ausbeute. Söeif;piel&tt>et[e fonunt
ber fftame, bon anbereu, namentlidj fleinercn Stäbten 311 fdjmeigen,
bor in $>re§bcn 1893 22 unb 1907 gar 6ü SBale, in ßetygig 1893 17 unb
1907 14 mit, in Gbcmuiü 1S98 35 9Me, in ?tnuaberg^ud)t)ot3 1898
23 (unb $hxir in Sltmaberg 7, in 33ud)l)oig 16) ÜDcalc, ferner in Berlin
1895 6 unb 1907 (aufjer 5 9vöfd)er) 17 Öcate, in Hamburg 1907 12 3Jcate.
Suctjt mau s£ole in bor (Srfcfjeinungcn ^-lucbt, fo tonn id) aurf) Jejjt
meine [rilljere SKJnfjrneljinung 111:1 betätigen, bajj bai ijeutige Mbnigreid)
Satiren feil .^nljiljunberteii bis? auf bie l^cgenmart bau ^nniptgebiet
für ben Duitueu bilbet. Sinen SBeweil bafür liefern, toaf bie ^e^eit
anlaugt, nid)t nur bie erroäljntcn Slbrejjbüdjcr unb lo!aten 3c^un9en/
fonberu 3. SB, aurf) eine Säuberung burd) ba» fädjfifdje Grjgebirge
ergibt, bajj bort in ben Heineren Drtfdjaftcn unb auf ben griebfjöfen
bie 9?ß[djex in gemaltigcr $d§\ 31t finben finb. Stti 3ufammenfjang
3mifd)en ben üerfdjiebeneu -ftamenäträgern roirb alterbingS nicfjt feft*
aufteilen fein, iu^befonbere bat fidj ein gemeinfame? SBabflen, baZ
für einen foüben ,3nfanuuenl)ang fpredjen mürbe, niajt ermitteln laffen.
S)amit iubcS ba$ heralbifchc 2Komeuf nid)t 311 futg fonuut, mill id)
an biefer (Stelle einfdjalteu, bafj <ßaul 3iofd)er, meldjer 1565 9iat3t)err,
1575 Stabtoogt in Gljemnifc mar unb bort 1595 uerftorben ift, eine
117
Urfunbe 9ßr. 17 be3 Gfyemnifjer SKailatdjiüä am 4. 9cobember 1569
mit folgendem SBappen gefiegelt t)at: ©djilb madjfenbe» 9?of3, Jhrifdjen
ben SBorberbeinen eine g-almenftange mit abfliegendem ^-äljndjcn,
«pelmfigur ebenfo (Slbbitbnng bei llfjlmann, Söappenbud) Eljemni^er
Wefdjlcdjtcr $an& I §cfi 9 £afel 7G). 32id}t abiueifen Jäfjt fid) babei
ber ©cbanfe, bajj bicy Süappcubilb bei fdjlcdjier @iegelau§füf)tung
mit bem uu3 geläufigen Cintjorn ücrtoed>fett werben famt.
Shicf) in ber .pTeufjifdjen ^robing Sachen i[t ber Sftame SRofdjer
mer)r üerbreitet als idj früher angenommen. Um nur ein einjige«? 53eifpiel
anjufüfyren, ba3 gugleidj roieberum einen Keinen Stbftedjet auf bciZ
tjeralbifdje ©ebiet mit fid) bringt, (0 gab e§ um bie 9Jcitte be3 18. Qaljr-
tjunbertS in ©entmin einen frömmerer, föirdjenüorfteljer unb lanb*
fcrjaftltcrjen 2(f5i[e=(5tnner)mcr SJtarqunrb Sari ßubroig SRofdjer, ber in
ber bortigen St'irdje beigebt unb beffen Sßanic in ber ßemVJJofette be3
2ütarraum3 angebracht [ein [oll. ©in ©orjn be§felben roar S!arl $riebridj
Subroig 9?o[d)er, geboren in ©entljin am 13. SO^äts 1771, geftorben
bafelbft afö ftcetätfjQlibtf 1837. ©ofjn biefeS fttetttfjgflruS war ftart
£f)eobor Hermann 9?ofdjer, geboren in Sangermiinbe am 18. • jDftober
1806, <ßaftor in SBifölcben unb feolbn}, nad) feiner Gmertticrnng geftorben
in 2)ctmotb im 9?ooember 1897. ®e[[en ©oljn i[t§eimann Immanuel
Sftofdjer, geboren in SSÜSleben am 22. 9Jtai 1838, *ßaftor in ©eggerbe
bei SBefertingen. Ser bamalige ^aftor emer. in 2>etmolb tjat mir mit*
geteilt, [eine $amiüe Ijabc früher fofgenbc3 SSappen geführt: im ©dnlbe
eine 9iofe, auf bem £ehn ein milber Wann mit einem Rtanje auf bem
fropfe unb einem Spanne n-jroeig in ber 3ied)ten. ©egeft 1840 [ei ber
iuilbe j))iaiui mit einer uaeften Qungjrau bertanfdjt, bn er, mein ®c*
luäljrSmauu, [id) um jene ßeit nadj SESien getoanbt unb bon bort bie
ridjtige üöefdjreibimg erhalten fjabe. 5(uf bem il)m au^SSien überfanbten
Söappenbilbe l)abe geftanben: „Sßappcn be§ ©efdjtcdjtS 9iofdjer. (stammt
au3 ©d)le[ien. $m 2. Jöud) ber curopäi[d)en SBappenfammlung <§>. 193".
^Dabei [ei 511 bem 93ilbc [olgenbe Söcfdjreibung geliefert: ,,©te 9vofd)er
füfjxen im [ilbemen mit rotem 9ianb umgebenen ©d)tlb eine tiotle
rote 9tofe. Stuf bem £e(m über einer 23ulft ift eine naefenbe gefrönte
Jungfrau, in ber rcdjten Jpanb fjält fie eine filbern nnb rote $ar)ne,
£elmbede filbern unb rot. Gine alte fcrjtefifdje ^-antitie, bie in ber
SJtttte bc$ 17. 3af)rt)unbert3 geabelt würbe." 3weifelto§ ift ber anfror
baS Dpfer einer fefjr fjäufig norfommenben groben Sänfdnmg geworben.
3)ie europäijay ültappcnfammlitug, bie tri ben 9lu§funften ber gewerbä-
— 118 —
mäßigen fog. SBabbcnbureau? regelmäßig eine -Stolle fpielt, erjftiert
gar nid)!, nnb ebenfo finb bie fonftigen Ijiftorifd) Hingenben Angaben
be3 2,'ßiener Sieferanten offenbare Pjantaficbrobuftc. SBenn bon ibm
bie (ebenfo tute ba§ 9?ojj in bem (Xbemniker SBappeu) an ben tarnen
9?o[djer anflingenbe 9tofe beibehalten rourbe, [o errlärt fid) ba? betrank,
bafs fog. rebenbe SBabben häufig finb unb meiften? bem Saien befouber?
einlend)ten.
?(ußer in ben fädjfifdjcn £anben treffen roir ben Kamen SRofdjer,
roie fdjon im fjamilienbudje @. 158 fjerborgerjoben, namentlid) nodj in
Sßöbmen nnb in ber baberifdjen Dberpfalj an.
§n betreff Sßöbmen? feien §ur SSermebrung ber im <\-amifienbud)e
mitgeteilten 33eifpiete nod) einige weitere angeführt. %lad) bem ©eridjt?»
bnd)e ber freien 53crgftabt ©t. .^oadjimStbal mürbe bort gübilate 1541
einem Tertien 9\ofd)er $$au§ nnb §of bedienen. $n *ßürftcin erjftiert
eine SJaiterialroareubanblung ^ofef 9iofd)cr. SBer in ftarlSbab getuefen
ift, fennt bort %. 9iofd)er? £otel ©olbener Schub mit S)epenbenj 3ft>ei
beutfdje 9Jconard)en. ®er SSürgermeifter ^peter $noll in ®arl§6ab,
beffen £od)ter äöilrjelmine fid) 1858 mit bem S3efij}er ber §errfd)aft
©ießhübt^udjftein fteiurid) Sbler bon üDtottoni bermäf)lte, roar ber*
betratet mit ÜDcarie geb. 9iofd)cr. §n Sutttenberg roohnte 1902 ber
Hauptmann Sofjann ^reiben bon 9to[djer»9iatr). Übrigen? erftredt fid)
bie STfd)ed)ifiernng Söhnten? aud) auf ben Kamen 9iofdjer. Sßäfjrenb
er nod) in "ben älteren 9(breßbüd)ern Üßtagi borfommt, enthält ba?
bon 1893 in bem alpl)abetifd)en SSer^eidjni? ber ©inroohner bie 23er*
Reifung „Röscher vis Uz Roser" unb läßt ba?fclbe nur nod) bie lefctere
©clnviblueife (Roser, au?gefprod)eu: 9\ofcher) gelten.
lind) jipifdien ben Der|cl)iebeucn bol)mifd)eu Prägern bei Kamen?
ift ein gufammenrjang n\fy erfid;tlid).
dagegen ift ein fold)er bei ben au? ber bai)erifd)en Dberpfatj,
in?befonbere au? Reiben, ftammenben 9iofcfter borf)anben, roie in ber
^•amilicngefd)id)te 6. 164 bi? 1G6 bargclcgt ift, namentlid) ba? bafelbft
©. 1G6 ermahnte SBabpcn mit ben Gngeln ift ein gemeinfame? kenn*
3eid)en biefe? roeitber^roeigten ©efd)Ied)t?. ßefjtercm gcl)ört u. a. aud)
an ber 9iegterung?baumeifter unb 23efif3cr grof3er (Steinbrüche 5(lfreb
9iofd)er in ©reiben foruie ba? früher in G-rfurr^jetit in äöicsbabcn lebeube
fträulein Olga Sföofdjer, £orf)ter bc? berftorbeuen ^uftij^lnuar? 9tofd)et
in (Erfurt unb örofjtodjter eine? fächfifibeii l)öl)ercu 33ergbeamtcn 5?arl
Sfuguft '£t)eobor 9(ofd)er. 9(ud) ber $abri?aut .^ermann 9?ofd)er 311
— 119 —
SBorcte in ©djroeben, ben id) gufäHig 1900 in einem §otcl 311 SMmö
fennen lernte, [d)cint einem guncicrjft nad) (2ad)fen abgeiuanberteu
^roeige be§ SScibencr ©efcr)lecr)t§ gngurcdjnen §11 [ein.
Söefonbere 25ead)tung berbiencn nod) bic 9\o[d)er au* bct Styeiu*
pfafg, ingbcfoubere ott§ bor ©cgenb bon ,s>ibefberg, um fo mehr, aß
bor -Warne, roemt er aud) gegenwärtig in biefer ©egent} nidjt mehr
neimtjd) ift, bod), fobiel id) habe finbcn Kirnen, nirgend früher bor*
!ommt ate gerabe r)iet. 9?ad) Jöpfe, bie äftatrifel ber Uniberfität geibet*
berg, mürben bort immatrifutiert:
1. (93anb I S. 515). Joannes Röscher Heidelbergensis, Wormat.
dioc, 23 Oclobris 1518.
2. (SBrinb I 6. 594). Wolffgangus Röscher Heydelbergensis, dio.
Vormac. , 16 Decembris 1545 (Fidem dedit loco juramenti propter
teneram aetatem).
3. (S3ant I (3. 601). Johannes Röscher Ladenburgensis, dioc.
Wormac, ultima Jüfij 1548 (qui propter impubertatem dedit fidem
loco juramenti).
4. (ÜBanb I ©. 614). Wilhelmus Roscherus, Heidelbergensis,
Varmac. dioc, 2 Julij 1552.
5. (23anb I <S. 616). Joannes Röscher Heidelbergensis, Varmac.
dioc, 5 Novembris 1552.
6. (33anb II S. 10). Adamus Rotscher Heidelbergensis 14 Aprilis
1557.
7. (^önnb II (£. 24). Joannes Philippus Rosser Heidelbergensis
5 Junii 1561 — in bcn JBnccntfliircntitaircri am 3. ^itni 1561 bor*
fonuiieub nfö Johannes Roscherus, baccalaureus artium.
S)ie 311 1 bi3 5 erttmtinte SMögcfe, ber ber betreffenbe §eimatvort
angehört, ift -SBorniS. 3>er Ort £abenburg (gu 3) liegt am ^tedar groifchen
.•peibelberg unb Mannheim.
SBeifen frhon bicfe £atcn auf ein häufige^ SSorfommen be§ 9tomen§
in ber Sftecfargcgenb roärjrcnb bc§ 16. ^ahrbunbertS l)in, [0 haben roir
ein nod) überrnfdjcnbere» geugnüj für ältere $eiren. 3m „Letten
Sftdjib für bie ®efd)id)te ber ©tobt ."geibelberg unb ber rrjeimfdjen ^fafg"
S3anb III («peibefberg 1898) finbet fidj (3. 200 flg. ein ?(uffafc bon SFott
dfjrift „'Sag Gteucrluefen bon fturpfal3.hu Mittelalter". $n biefeiu
9(uffafje, beffeu ^erfaffer in 3teßcfl)OUfen {ÜQo\ .ftauberg) am rechten
ÜRetfatufet oberhalb .s^eibelbergö luorjnt, roirb eine im ©eneröItönbeS»
ardjib in Stailviiihe befiiiblirfie Gteucrroflc (registrum exaetionis) bou
— 120 —
£>eibelberg au? beut S'afjre 1439 mitgeteilt. S&Hn fturfürften üon bet
^Pfatj roar bamafy eine au^erorbeutlicFje ©teuer in §örje bc3 sroansigften
Sßfennig§, affo üon 5 ^rojent bc3 3Sermögcn§ au3gefd)ricben. Sie
Sßeraufagung erfüllte in beu ciu3elnert Orten im SSegc ber ©elbft*
einfdjäfcung (eiblicf)). 3um SetßfinbuiS bes folgenben i[t 311 bemer!en,
bafj bie meifteu ^sermögenSangabcn auf ^funb §etler lauteten, bie
©teuer aber (öon 20 2>enar je einer, ein Senar gleid) einem 3)oüüel*
r)el(er), ba [ie in ©olb gesabjt raerben folttc, üon ben mit ber Hebung
betrauten Beamten regelmäßig in 9trjeinifd)e ©olbgulbeu (gtorenen)
unb (Schillinge fetter (ß h) umgerechnet roar, unb 3roar nad) folgenbem
9iebuftiou$fat3:
1 (Bulben = l2/5 $funb geller {Üb. h) = 28 ß h = 336 geller
(= etroa 7 S0M),
6/7 ©ulben = 1 <J3funb gelter = 20 ß h = 240 geller
(= etroa 5 SDtarf),
1 ß h = 12 «geller (= etwa 0,25 SBtarf),
roobei 3U beaditen i[t, baß bie ftauffraft be§ d)elbe§ ber§eit etroa fünfmal
fo tjodi mar roie fjeute. 3n oem Sluffafec toerben 6. 250 flg. bie üon
9tuüent)eim (9?euenrjcim) angeführt, unb finben fid) baruuter folgenbe
ßenfiten:
©. 261. 9er. 672. „§at& 9c 0 f d) e r § föne 30/: 1%" (b. i. 30 ©ulben
Vermögen, 1*4 ©ulben ©teuer).
©. 252. 9?r. 684. „ßenrjarb, be§ SBoberu 3)od)terman 311m 9c 0 f d) e r
otjgclrjufe 60 /: 3" (b. i. 60 ©ulben Vermögen, 3 ©ulben ©teuer).
9fr. 689. „(TfoHg 9? 0 f d) e r 200 1:1 f 4ß" (b. t. 200 $funb geller
Vermögen, 7 Cmilben 4 ©d)illing geller ©teuer).
Mx. 692. „(itenfel dl 0 f d) e r 34 1:1 fG ß." (Glenfel ftofeform
tum dlaii«! 34 ^funb geltet Vermögen, 1 öiilbeu 6 Schilling §clter
©teuer).
$n ben 9?oten 31UU 2lb[d)mtt über bie üon 9htüenf)eim bemertt
ber SSerfajfer (Sfjtift ©. 254 unter 2d: „(5in .«nan? 5liftener befafj aber
fd)on 1399 and) eine .fiofftntt unb liefen „im obern 3it,(rtu3 unb in
ber ©teiubad)" roie au et) dlau§ 9tofdier", b. 1). 311 3i?0eH)ftufen-
ferner ©. 255 (im Sfnfdilufj an Mitteilungen über ©ntriditer Don
Martin^infen 311 9iiiüeuf)eim im ^ntjre 1476): „2^3 '^fa^grafen ?M)len,
SOiefcil ufiu. luiiibeii ober oerpadjtel gegen folgenbe, geiuöljnlid) midj
au SRattini fällige (h'bbeftanbgetber: 4. ^etcr 9i 0 f rfi e r üon
einem SKiefenftüd in ber ©tciubadj 12/ geller; 5. be» alten 9c 0 f dj e r §
•
— 121 —
Srben bon einem 9iob 311m 9R 0 ( dj e r 1 ©nlbcri. $ie[c Sftobnng eine?
©tüdeSGentatmenbroalbeä lag affo nad) obigem bei 3ft 0 f er) c t § Riegelet
im heutigen $orf 3iegetl)aufen, bie nndj nod) 1496 im SBormfer ©ljnobnt»
regifter mit taenrjeim aufgeführt toirb. SBetgl. Öberrljcin. 3citfd)r. 27.
©. 395. SMjtfdjeinlirf) batte bie ftmuilie 9? 0 f dj e r baö 1219 gtüifdjen
bem 93erg ©üjenge (Jefct §anberg) utib bem Scedar oou ben ©djünauer
^öncljcn nn ber ©teile ber Ijcutigen grof?en ©ambföiegetei angelegte
3iegeU)ai:^ bem aud) ba§ $orf 3iegett)aufcn feinen Urfprung ber*
banft, in Grbbeftanb. Sic gugeljörige £ct)mgrube, jenes 91ob, lag, loie
bie fyeutige, auf bem fog. £cibenader, oben beim jetzigen U'irdjbof. SSergl
©ubenuS, Sylloge p. 107; 6 3nm Uuterfdjieb öotn oberen ober
ß\ 0 f 6) e r 3 3iegelt)it3" roirb 1399 ba3 be§ Biegtet «Tiamon Jpatfojj
Rä „nibereS giegelrjul bi 9htroenburg" be§eicl)net." gerner fdjrteb mir
ber SScrfaffer Gbrift am 29. Januar 1905 u. ct.:
„ßtn getbbesirt unterhalb taenrjeitn bei §eibelberg rjeifjt Sßöfdjer,
roa§ ruot)t auf einen alten S3efi|er biefes Samens beutet, ber fouft t)ier
längft nidjt metjr borfommt. tiefer Bewirf liegt übrigeng nidjt in ber
m\)t ber einfügen ^mei Ziegeleien oon 9iofd)er, bie roeiter oberhalb
am ftedar, bie eine beim £aarta£, bie anbere gu 3iegelt)aufen felbft
lagen. 8E@ Siegler auf bem £aarlaf3 roirb SEBttyclm 9?öfd)er im Scujre 1535
genannt bei ©ittib, Stift 9?eufcurg ©. 110, roetyrenb 9iofd)er3 3iegelrmu3
ebenba ©. 113 bom ^atjre 1538 roieber boJ weiter oben am 9?cdar
3u ßiegetbaufen gelegene ift. (®ie ©djrift bon ©ittib ift ©onberabbrud
au$ bem 9?euen Sftdjto für £eibelberg 23b. V. VI.) 3)a§ ältefte Sßor*
fommeu be3 «ftamenS iß 1215 SBertrjotb Softer, Bürger 31t Jneibetbcrg,
im ben bamalö ©fit et beä STloftcrö ©iljönnu in ßrbpadji gegeben ioetben,
bie 1300 tbieber burdj Urteil ber SBotmfet 9iid)ter bem iltoftcr gutüd*
[allen. 9tit?5itg bon SKonn» SDberrrjeinifdje ßeitfdjrift SUte golge VII
jjL 32."
3ur Orientierung in geograpliifdjer «öegieljitng fei biefen mtet*
effanten Angaben nod) [jingugefügt, bafj, tocujrenb bie ©tabt §eibelbctg
belanntlid) am ltnfcn Ufer be§ sJcedar3 liegt, 9icncni)cim gegenüber bem
unteren Steile ber ©tabt aa ber anbercu ©eite bc§ gluffe§ belegen ift.
SSeiter oberhalb am rechten Ufer folgen bann Jpaartqfj, ©tift 9ceuburg
unb bei ber (Sinmünbung bei ©teihbadjS in ben Wedai 3iegctl)aufen.
§n ber 3ßär)e bon ^iegctymifcii ^n1 oa§ Softer (§d)önau.
cO«-0-tC»
6
77 0058 3 10