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Glossarium
der friesischen Sprache,
besonders in nordfriesischer Mundart,
zur Vergleichung mit den verwandten germanischen
und nordischen , auch mit zwackmassigem
Hinblick auf die dänische Sprache ,
zusammengetragen
von
weil. Pattor su Brecklnm bei Bre^ttcdt, Ritter 4et Dsaebrogordens.
Herausgegeben
too
L. RNGBLSTOFT und C. MOLBKCH,
Profettoren an der Universität 10 Kopenhagen , &c.
KOPENHAGEN.
Verlag der GyldendaV sehen Buchhandlung.
Druck von Fabritiu* de Tcngnagtt.
1837.
Vorwort der Herausgeber.
"er Verfasser dieses Wörterbuchs, Nicolaus Ottfze*, wurde den 31 Jan.
1752 in Terkelsbüll, im Kirchspiele Tinglef, Ami Tondern, geboren. Sein
Vater, der Landmann Jens Nissen, starb als der Sohn kaum 3 Jahre alt war;
und die Mutter zog mit ihm und seinen twey Brüderh ins Haus in ihrem
Vater, Rasmus Outzen, dessen Name unaer Verf. nachher annahm. Man
bemerkte früh bei dem Knaben ein ungewöhnliches Gedächtnis* und grosse
Wissbegierde. In heranwachsenden Jahren fühlte er einen zunehmenden
Trieb, sich den Wissenschaften zu widmen; und da die Vermögensumstände
seiner Mutter und Anverwandten dürftig waren, half der junge Outsen sich
zum Theil damit durch, dass er noch vor seiner Confirmation im Winter,
nachher aber das ganze Jahr hindurch, Schule hielt. Dies musste er bis zu
seinem zwanzigsten Jahr fortsetzen, und fand dann erst Gelegenheit den
Anfang eines gelehrten Unterrichts bei dem Prediger in Tingleff zu gemes-
sen. Nach Verlauf eines Jahres war er aber so glücklich, in seinem Lands-
manne, dem nachmals alt Prediger an der St. Petri Kirche in Kopenhagen
rühmlich bekannten, daselbst im J 1814 verstorbenen Pastor Math. Fr.
Paysen einen vorzüglichen Lehrer zu erhalten. Dieser Unterricht dauerte
aber nur ein Jahr, so lange als Paysen sich bei seinen Eltern in Neukirchen
aufhielt; und Outzen bekam dann seinen dritten Lehrer in dem damaligen
Prediger in Nordhackstedt, nachherigen Kirchenprobsten in Flensburg Nicol.
Johannsen (gest. 26 Aug. 1806), von dem er in zwei Jahren zur Universität
vorbereitet ward. So wurde denn Outzen endlich in seinem 22sten Jahre,
IV
durch Unterstützung edler Freunde nnd Verwandten, im Stande, die Acade-
mie in Kiel zu besuchen, wo er von 1774 bis 1777 mit vielem. Eifer und
Fleisse sich den theologischen und philologischen Stadien widmete. Im J.
1777 ging er nach Kopenhagen als Hauslehrer in der Familie des bekannten
Dr. Bb Munter, Hauptprediger an der St. Petrikirehe, wo er drittehalb
Jahre verweilte, und durch fleissige Benutzung der Bucherschatze Kopenha-
gens, so wie durch den Umgang mit gelehrten Männern, seine Kenntnisse
erweiterte. Wohl vorbereitet bestand er 1779 sehr ruhmlich in dem Obercon-
eistorial-Éxamen in Schleswig; hielt sich darauf drittehalb Jahre als Hausleh-
rer auf Südergaard unweit Hoyer, und endlich ein halbes Jahr in Cismar auf.
1782, in seinem Msten Jahre ward Outzen zu Diaconus in Burg auf Femern,
und 1787 zu Hauptpastor in Brecklum erwählt, welchem Amte er Ja 44 Jahren,
oder bis zu seinem Tode, vorstand. So verlebte er hier beinahe ein halbes
Jahrhundert in ländlicher Stille; und die Jahre des kräftigen Hsnnes, so wie
die des, bis an beinern Tode lebensfrohen Greises, waren unausgesetzt seinem
Amtsgeschäflen, der Seeiensorge Ar seine geliebte Gemeinde, und den Stu-
dien gewidmet, unter denen er die historischen und linguistischen, besonders
in spätem Jahren, mit Vorliebe trieb.
In dem näheren und ferneren Kreise seiner Bekamt ten, Freunde
und Verwandte ward Outsenê Name nur mit [Liebe und Achtung genannt.
„Er war ein treuer Verkfindlger des göttlichen Wortes"— heisst es in dem
Vorworte zu einigen Gedichten, die bei seinem Tode, (Husum 1827) er-
schienen — > „er war ein redlicher Freund, ein liebevoller Gatte und Vater.
„Um ihn trauern die Seinen, die sich seiner Liebe erfreuten; aber auch Alle,
„die ihn als Lehrer, alsRathgeber, als Freund ehrten; Alle die seine das*
„sische Gelehrsamkeit, seine grosse Kenntniss des vaterländischen Alterthums
„kennen zu lernen Gelegenheit hatten/' — In seinem 7Ssten Jahre wurde ihm
die Anerkennung seiner gelehrten und übrigen Verdienste zu Theil, unter
den Rittern des Danebrog-Ordens aufgenommen zu werden (2& Mai 1810);
und noch im nämlichen Jahre, den 5 Decbr. 1836 , rief ihn ein stiller Tod,
ohne Krankheit und Schmerzen, aus diesem Leben zu einem höheren Dasein ab.
Spll flog der gelehrte OnUen seine Thätigkeit als Schriftsteller
Die früheste, von ihm gedruckte Abhandlung („Über das Angelsächsische
leownlfs- Gedieht") erschien erst im OSsten Jahre des Verfassers in den
Kiefer Blättern 3 Bd. (1816)- Nach dieser Zeit fuhr er in den übrigen 10
Jahren seines Lebens fort, die Geschichte, Geographie und Alterthümer dea
Nordens, besonders aber der Hersogthümer Schleswig and Holstein, und
deren Bewohner ans verschiedenen Völkerstammen in älterer Zeit, in meh-
reren Schriften u. Abhandlungen aufzuklären. Besonders waren die merk-
würdigen Reste eines im dänischen Gebiete vorgeschobenen Stammes, frie-
sischer Abkunft, die oberhalb der Eider, auf der Westküste Schleswigs
wohnhaften Nordfriesen <, ein Gegenstand aeiner Liebiiugsforsehungen* Er
wollte unter andern die geographische Lage dieses Volkstammee auf dem
Wege eines näheren Sprach-Übergaugea erklären; und suchte daher die frie*
. siscbe Abstammung der Ditmarscher, als nur durch die Eider getrennte Nach-
baren der Nordfriesen, aus der angenommenen Aehulichkeit oder Überein-
stimmung der nordfriesischen und ditmarsischen Mundarten zu beweisen ; ein
Unternehmen, wovon wir doch schwerlich sagen können, dass ea ihm im
Ganzen geglückt wäre. (S. Falcks Staatsbürger!. Magazin 1, 2, 3 Bd. 1821 —
1828). QsjAsjtns übrige gedruckte Arbeiten finden sich im Schlesw. Holst
Lauenborginehen Schriftsteller -Lexikon von Lübker u. Schröder y II. S. 417
verzeichnet. Die gelehrte Thätigkeit des im Alter so hoch vorgerückten Ver-
fassers, bei nie abnehmendem Eifer in der Besorgung seines Predigeramtes,
(noch in seinem letzten Lebensjahr erschien aeine Schrift: über die denk-
würdigsten Alterthümer Schleswigs u. des Danewerks; Altona 1826, 200 S. 8)
würde noch mehr auffallen» wenn wir nicht annehmen dürften, dass vorberei-
tende Forschungen und Sammlungen, während einer Reihe von früheren Jah-
ren, den Grund zu jener Thätigkeit dea ehrwürdigen Greises gelegt hätten.
So hatte Outien unter andern auch in mehr als 20 Jahren für die Lexiko-
graphie der im Herzogthum Schleswig begehenden dänisch -jütschen Mund-
art gesammelt; und wollte ein eigenes Idioticum über diesen Theil der däni-
schen Volksprache herausgeben. Seine weitläufigen Sammlungen und Vorar-
VI
betten waren aber bey seinem Tode nicht zum Drucke reff. Einer der unter-
zeichneten Herausgeber (Molbech) erhielt dnrch den Vorsprach des Herrn
Etatsrathes, Prof. Falck in Kiel, vor einigen Jahren die sämmtüchen Out-
lenschen Papiere und Sammlungen mm freiem Gebrauche für die Bearbeitung
seines dänischen Dialectlexikons (wovon 4 Heften, von A — N erschienen
sind.) Es ist iu bedauern, dass die, besonders durch unzihliche interlineare
Einfügungen und andere Eigentümlichkeiten In hohem Grade unleserliche
Handschrift des Verfassers den Gebrauch und Nutzen dieses schätzbaren
linguistischen Beitrags um etwas vermindert.
Als die König!, dänische Gesellschaft der Wissenschaften im J.
1817 eine Preisfrage über [die Beschaffenheit und Geschichte der friesi-
schen Sprache, ihr Verhältniss zu den übrigen deutschen und nordischen
Idiome, ihre Mundarten, und ihr Schicksal, Ausdehnung und jetzigen Be-
stand anf der Cimbrischen Halbinsel, aussetzte (s. Dansk Literaturtidende
1817, Nr. 40, S. 933), schien dieses eine ganz für Outzen geschaffene
Aufforderung zu seyn. Doch hatten seine Sprachstudien und deren Resultate
keine solche Richtung, dass er sich bewogen fühlte, der Aufforderung der
Rönigl. Gesellschaft im ganzen Umfange der Preisfrage zu entsprechen. Seine
Vorliebe für die Sprache, Geschichte und Alterthümer der Nordfriesen,
in deren Mitte und Nähe er beinahe ein halbes Jahrhundert verlebte, so wie
überhaupt für Untersuchungen dieser Art, Hess ihm aber doch, auch bey so
hohem Alter, die Mühe einer weitläufigen etymologischen Forschung und
Vergleichung nicht scheuen; und bewogen ihu wenigstens, seine Kunde der
friesischen Mundart, und seine linguistischen Sammlungen, zur Ausarbeitung
eines Glossariums zu verwenden, worinn er (wie der Entwurff eines Titels
zu dieser Schrift noch anzeigt) sich vornehmen wollte, die „sämmtliche frie-
sische Sprache" lexicalisch und etymologisch aufzuklären. Er kann aber
dies nicht nach dem Buchstaben verstanden haben; denn obgleich die Wort-
sammlungen und Wortforschungen des Verfassers in vielen Artikeln auch
die übrigen lebenden und schriftlichen Sprachquellen des friesischen Idioms
berühren, und er aus diesen öfters Erläuterungen bervorsucht: ist doch im
VII
Gänsen der noch lebende, wahrtcheiolich aber sich almählich verlierende
Dialect der Nordfrieeen in der Landschaft Eiderstedt, und auf den Inseln
M der Sehleawigschen Westküste, der hauptsächliche Inhalt seines Glossa-
riums; und schwerlich wird »wohl dieses , auch nur auf jene nordfriesische
Mundart eingeschränkt, gans vollständig su nennen seyn.
Die Art und Weisse des Verfassers in seinen etymologischen Forsch-
ungen und Darstellungen ist aus seiner älteren, schon angefahrten Arbeit über
die Sprache der Ditmarscher hinlänglich bekannt; und es ist nicht die
8ache der Herausgeber! über den wissenschaftlichen Werth, im Gänsen und
im Einzelnen, des vorliegenden Glossariums ein Urtheil su fällen. Die Königl.
Gesellschaft der Wissenschaften hatte sich nicht im Stande gesehen, dem
Verfasser den Preis für die Besntwortung der ausgesetzten Aufgabe zuerken-
nen su können; so wie es auch nicht in seinen Gedanken lag, sich bei Ein-
sendung seines Glossariums (die erst am Schlüsse des Jahres 1824 erfolgte)
um jenen, sieben Jahre früher ausgesetzten Preiss su bewerben. Die Gesell-
schaft, welche schon im J. 1824 dem Verfasser , für seine gelehrte, wenn
auch nicht fiberall kritische Schrift über die Alterthümer Schleswigs , ihre
silberne Medaille, als Zeichen der Achtung, anerkannt hatte, fand es eben-
falls billig und nützlich, dem verdienten Forscher eine Unterstützung zum
Drucke des friesischen Wörterbuchs su bewilligen; jedoch mit dem ausdrück-
lichem Verbehalte: dass die Gesellschaft' die Herausgabe des Buches unter
ihre Verantwortung keinesweges übernähme. Man hatte die, zum Theil
wohl durch das hohe Alter des Verfassers erklärbare Weitläufigkeit und der
etwas breite Wortreichthum, so wie andere schwächere Seiten dieses lingui-
stischen Beitrags, nicht fibersehen; zugleich hatte man aber den unverdrossenen
Fleiss, die Gelehrsamkeit und vielseitige Sprachkenn tniss, die der ehrwür-
dige Verfasser auch in dieser seiner Arbeit an den Tag legt, nicht ver-
kannt; und man glaubte, die brauchbaren, wenn auch nicht vollständigen
Collectaneen des Verfassers sn einem friesischen Wörterbuche, (denn als solche
dürfte man wohl diese Arbeit aus dem richtigsten Gesichtspunkte betrachten)
aetnen Mitbürgern und der übrigen gelehrten Welt nicht vorenthalten su dürfen*
Till
Die Herausgabe, durch mehrere Umstände verzögert, wer anfänglich
von dem verstorbenen gelehrten Sprachforscher, Professor Ä. K. Jfati, in
Vereinigung mit mir, EngeUtofU übernommen worden. Bey Rasks Tode hn
Novbr. 1832 war der Druck bis etwa einem Drittheile des 'ganzen Buche«
vorgeschritten. Nach dem Bettritte des zweiten der unterieichneten Heraus-
geber, haben diese aus mehreren zusammenwirkenden Ursachen, (von denen
wir die, durch Eigentümlichkeiten des Verfassers und seiner Handschrift
erschwerte Muhe wenig in Rechnung bringen wollen) leider nicht mit der
gewünschten Schnelle die Herausgabe vollenden können; und sie dürfen sich
bloss mit der Hoffnung beruhigen, dass die, um einige Jahre verspätete Er-
scheinung des Buches den reellen Werth desselben nicht verkleinern werde.
Der Verfasser selbst erlebte nicht die Herausgabe seines Glossariums; und
hatte sicherlich, wenn auch sein Leben noch um einige Jahre wäre verlängert
worden, die erwünschte Verkürzung oder Umarbeitung mehrerer Artikel nicht
übernehmen können oder wollen. Ein Anderer konnte und durfte eben ao
wenig hierin an seiner Stelle treten. Dem Grundsätze , die Handschrift des
seel. Verfassers, höchstens mit Ausnahme einiger, die grössere Verständlichkeit
bezweckenden Veränderungen im Ausdrucke, In der Stellung der Citate, u.
4
dergl., unverändert und unverkürzt abdrucken zu lassen, sind daher auch die
jetzigen Heransgeber treu geblieben. Einige unbedeutende Zusätze und An-
merkungen, sind (die entere durch Klammern) hinlänglich erkennbar. Mit
Rücksicht auf die sehr zahlreichen Citate des Verfassers, müssen wir noch
bemerken: dass viele, wobei eiuige Undeutlichkeit oder Zweifel vorwaltete,
während dem Drucke verificirt, einige auch berichtigt worden sind ; dass wir
aber im Ganzen keine Ursache haben , an der Genauigkeit und Richtigkeit
der angeführten Schriftstellen und Seitenzahlen zu zweifeln.
Kopenhagen in November 1886.
L. Engehloß. C Molbech.
IX
Vorrede des Verfassers.
W as bisher bloss ein frommer Wunsch einzelner Gelehrten geblieben war —
obschon 4er wohlverdiente Camcrcr*), sich alle Mühe gegeben, Gelehrte, deren ange-
borne Sprache diete gewesen , öffentlich und schriftlich dazu zu ermuntern, — was
ohne eine ernstliche Aufforderung unter höherer Auctorität noch nie hat au Wege
gebracht werden können: das hat nun Tor wenigen Jahren die Königliche D&nische
Gesellschaft der Wissenschaften au Kopenhagen durch eine öffentliche Preisaufgabe,
Alles was die Friesische Sprache betrifft, hinlänglich au erläutern und kund au thun,
noch zur rechten Zeit zur Wirklichkeit gebracht*
Es war gewiss auch einmal an der Zeit, wenn noch etwas in seiner Art
Vollständiges oder Ausführliches darüber ans Licht gestellt werden sollte, dass es
donn jetzt und ohne längeren Aufschub ins Werk gerichtet wurde» Noch war es
Zeit, aber hohe Zeit, da bisher so zu sagen gar nicht an diese Sprache war gedacht
worden: einmal in Rücksicht auf die Sprache selbst, da es ausgemacht ist, dass,
so wie in jeder Gegend, und in jedem Menschenalter, von jeder Sprache oder Mund-
art immer manche Wörter, Ausdrücke und Redensarten verloren gehen**), die mit
den alten Leuten, welche sie allein noch kannten, dahin sterben, dies besonders
der Fall mit der friesischen Sprache ist , die ausserdem auch immer das Schicksal
*} S. Camerers Kack richten. S. S. 179; wo er such gleich nachher sur Probe ein Hech-
leitgedicht In friedliche r Sprache, Wledingharder Mundart, vom Probaten Bendiien su
Flensburg, (im Jahre 1749 vertatst), hat abdrucken latien.
'*) Die» Jtt bei allen Völkern, snasl wenn sie einmal aus der Rohheit ond Barbarei her-
aus find, nie anders gewesen. Vergl Herat. de arte poctica, v. 70—71.
B
gehabt, dass fie, zumal an den Grenzen, von jeher etwas einzubössen pflegte. Aber
auch in Hinsicht meinet Altera war es hohe Zeit, wenn anders ich, dem es ja doch,
— weil noch niemand bis jetzt Hand an ein solches Werk legen, oder auch nur einen
ernstlichen Versuch hat machen wollen, einen nr>ch so reichen und kostbareu Schatz,
so unbekannt und verborgen er auch, zumal allen Fremden liegt, hervorzusuchen,
und vor dein Untergange zu retten — zuzufallen schien, dennoch in meinen alten Tagen
ein so wichtiges nnd mühsames Werk unternehmen und vollenden sollte.
Lange wartete ich doch, theils um zu vernehmen, ob sonst Keiner, etwa
ein geborner Friese, aus vorzüglicher Vorliebe und Kunde seiner Muttersprache, den
zu erwartenden Preis und Dank zu erringen Lust und Muth hätte 5 theils weil ich
mehrere schon angefangene Ausarbeitungen noch gerne vor meinem Ende fertig
haben wollte* Zudem graute mir auch vor einem so schwierigen Unternehmen,
noch in meinem hohen Alter die friesische Sprache, um welche ich mich sonst nur
beiläufig bekümmert hatte, ernstlicher und tiefer zu erforschen. Jedoch tröstete
nnd ermunterte ich mich dazu mit dem Beispiel eines grossen Forschers und Ken-
ners der germanischen Sprachen, des berühmten Fr* Junitw*), der vor 150 Jahren-
in einem noch höheren Alter, von England, wo er sich beständig aufhielt, nach
Westfriesland hinüberreiste, um die friesische Sprache aus dem Grunde zu studiren;
und solche bei dem bekannten und ausgezeichneten Verfasser der „Friesischen Rym-
leryen" Gilbert Japicx, Rector zu Bolswerd , bei welchem er sich wohl ein Paar
Jahre aufgehalten, noch zu erlernen. Sein Beispiel kann uns zugleich belehren
und fiberzeugen, welch einen hohen Wcrth die friesische Sprache in den Augen
wahrer Sprachforscher habe, nnd wie unentbehrlich das Studium derselben von
solchen geachtet werde. Man miiss sich also, da Fremde diese Sprache nach
Verdienst zu schätzen wissen, gar sehr darüber wundern, dass die Sprache selbst
hier im Lande, wo sie eine unserer Landessprachen, oder die Sprache einer unserer
Landesvölker ist (ja ohne Widerrede jetzt bei weitem die älteste von denen, die seit
mehr als einem Jahrtausend im Lande gesprochen werden) doch ausser dem kleinen
Bezirke, wo man sie' noch sprechen hört, so unbekannt geblieben, fast als wäre sie
nie vorhanden gewesen, oder schon längst so gänzlich ausgestorben , dass nicht die
geringste Spur davon übrig wäre. Ja es giebt selbt grosse Gelehrte , die noch
glauben, dass weiter nichts als bloss einzelne Brocken und Spuren dieser Sprache
♦) B. €railema*ê Vorrede Aber die friesischen Gedichte des Japicx ; and Wiarda Geschichte
der alten friesischen Sprache. S. 28.
XI
sieh jetzt sammeln Hessen, wie etwa im Osl friesischen, Bremischen, in Dithmarschen,
Eiderstcdt, and endlich noch in Jütland. Unser Nordfriesland aber besieht noch
auf beinahe 40 Kirchspielen, in welchen die friesische Sprache gesprochen wird,
and zwar in etwas verschiedenen Dialecten, wovon hernach mehr. Bei den allen
Cimbrcrn hat sich diese ihre Sprache bis an das Promontorium Cimbrorum erstreckt; in
weit späteren Zeiten, um es kurz au fassen, wenigstens bis Ripen; in noch späteren,
wie au Henrich Ranzaus Zeit, doch bis zu Lfigumkloster; welches auch aus den
Spuren in den Necrologien dieser Oerter, und aus Terpagers Ripae Cimbr« zu er-
sehen. Von den verlorenen Wörtern aus den nördlicheren friesischen Dialecten zeige
ich anderswo noch Wurzeln und Spuren an. Betrachten wir sie nun auch wirklich
als die Sprache der Cimbrer, wie ich glaube zur Genüge bewiesen zu haben*), so
rauss sie uns in der Thal als eiue der ältesten, und hauptsächlich unter den noch jetzt
lebenden Sprachen in der ganzen Welt, höchst ehrwürdig erscheinen* Als eine solche
verdient sie also mit allem Rechte, auch ohne sie näher zu kennen, schon wegen
ihres granen Alters, bei einem jeden Vorurteilsfreien überhaupt immer gebührende
Achtung: bei dein Sprachforscher aber eine besondere Aufmerksamkeit und Hoch-
achtung ; da sie, auch dann oft, wo die anderen Sprachen schweigen, eine entschei-
dende Stimme abzugeben im Stande ist; und man bei ihr über so manches, sonst
dunkle und uperklärbarc , und doch* merkwürdige Wort, einzig die befriedigende
Erläuterung und Bestätigung findet. Unersetzlicher Schade und Verlust — um nicht
auch zu sagen Schande für ein Zeitalter, wie das unsrige, dessen ausgebreitete Wiss-
und Forschbegierdo sich so mannichfaltig zeigt — wäre es auch, wenn diese uralte,
hier noeh jetzt unter uns lebende Sprache, ungekannt und ungenutzt aussterben
sollte, wie so leicht hätte geschehen können, da sie ja doch schon, wie ich in ehr -
snahls erwähnt habe, auch so wie sich jetzt noch besteht, hin und wieder in Abnehmen
ist; da schon manches Wort überall verloren, manches nur an einem oder andereu
Orte, gleichsam verborgen, sich noch eben aufspüren lässt; ja sogar in demselben
Kirchspiel kann ein Wort in einem Dorfe noch übrig sein, was in auderen ganz fremd
oder schon vergessen ist.
Was mag denn aber wohl die eigentliche Ursache sein , warum eben
diese, die so alte Landessprache, doch bisher so wenig geachtet worden? warum
mau bisher so wenig, oder vieiraehr gar nicht gesucht hat, sie bekannt zu machen,
nie zu bearbeiten und zu benutzen? — Bei manchen mag wohl ein blosses Vorurthcil
•) In meiner Abhandlung „Ober die älteste and neueste Geschichte unserer Nordfriesen. 44
XII
zum Grunde liegen» data, weil unter friesische! Volk ein immer kleineres Häuflein wM,
was In einem abgelegenen Winkel der Erde wohnt, das seine sonst veraltete Ursprache noch
erhalten hat, es fast zu geringe wäre, sie einiger niheren Aufmerksamkeit und Un-
tersuchung xu würdigen. Wire kein anderer Grund da, als bloss die Unkunde, so
waren jene bekannten Worte des Ovids t Quod latet, ignotwn est, igneti nulla cupteV,
schon hinreichend, alle solche Fragen, die man hier etwa aufwerfen kennte, auf
einmal aufzulösen. So aber fehlt es leider auf der anderen Seite auch nicht an eben so un-
vernünftigen als ungestümen Schreiern, die diese Sprache, ohne sie im geringsten zu ken-
nen, (zum Tröste aber auch andere Sprachen, wie z» B. die Plattdeutsche überhaupt) in
einem hohen, absprechenden Tone verachten ; ja sogar sie als Unkraut, oder Abschaum
besserer Sprachformen, mit gierigem Ingrimm, soviel an ihnen ist, ganz und gar
mit Stumpf und Stiel auszurotten — wenigstens drohen * gerade als wenn sie etwas
Land verderbliches wäre. Wie mancher mag sich wohl nicht durch solche blinde
Eiferer und unzeitige Lirmbläser haben abschrecken lassen, um nicht verschrien zu
werden ! Wie mancher durch blosse Vorurtheile ! — Jedoch solche Zeiten, da das höchst
un patriotische Machtwort von dergleichen eingebildeten Patrioten so leicht Gehör
fand, sind nnn glücklich vorüber; das Vorurtheil , als wenn es eine Schande sein
mütste, sich die Muhe zu geben, eine solche altfränkische Sprache die noch, we-
nigstens hier, keine Schriftsteller aufzuweisen hätte, zu erlernen, ist glucklich ge-
hoben. Wohl allen denen, die etwas dazu beigetragen haben !
Vergeblich suchte Varro, der gelehrteste unter den Römern, Cicero und
Andere, so manche schwierige Wörter der lateinischen Sprache aus ihr selbst, oder
aus der griechischen herzuleiten und zu erläutern, die sich mit leichter Mühe aus
den germanischen erklären lassen*)» Dion» Halicarn. B. 1. am Ende sagt schon
von der lateinischen Sprache ganz richtig, sie sei durch Vermischung der celtiseken
und griechitcken Sprache entstanden. Ein Gleiches gut auch selbst von vielen Wör-
tern und Namen in der Sprache der Griechen, welche, um sie zu erklären, mytho-
logische Personen zu erdichten pflegten, die sich aus keiner anderen Sprache ganz
ungezwungen herleiten und erklären lassen, als ans der scytischen und pelasgischen.
Plato zeigt in seinen Dialogen den Ursprung mancher griechischen Wörter aus der
scytischen Sprache» Der berühmte Scythe Anacharsis sagt bei Clemens von Alei-
•) S. Jok. Lad. Prmth de origtae geraaaiea ling. latiaae, bei Richey. Vorr. mm Idiot. S.
15. J. N. Fanlc de orig. et pveritia Ist lingaae. Bavmgartea Algen. Welt-Httt. Tk.
10. S. 11. Boxkorn Nehellenia: Praafat. ad orig. galt. Arn kiel Cimkr. Hefdeu-ReU
S. Sil.
XIII
andrieu Strosnat. 1. 1» p. m. 866. Efd* is matte EXhptq oKv&gëat; ihm scheinen alle
Griechen etwa* Scythisches (80 der Sprache) an eich zu hahen. Scythien gränzte
an Thraeleii und dieses an Macedonien und Thessalien, das ursprüngliche Land der
Pelasger, und dieses unmittelbar an Griechenland» Was nun Anacharsie von dem
Scythtscheu in der Griechischen Sprache sagt, das lasst sich eben sowohl ▼om Pc-
lasgischen sagen. Das war wohl eigentlich anfangs Tan der Sprache der Götter zu
▼erstehen, welche ja ursprunglieh aus Thessalien herstammten; daher bei Homer
Hiad. 16 ▼. 238. Zivq mlatrytx* d. u wie der alte Scholiast es erklärt: Thessalischer.*)
Dies sei von den alten Römern und Griechen als zum Beispiel in Erinnerung ge-
bracht, weil mehrere, die in vorigen Zeiten dänische, ja auch isländische Wörter-
bücher verfertigt, lieber Alles, was sie nicht aus ihrer eigenen Sprache zu erklären
wussten, aus dem Griechischen und gar aus dem Hebräiseben, als aus unseren übri-
gen germanischen Sprachen herhohien wollten, welches man ja füglich ein salto
mortale nennen mögte. — Eines Thcils ist wohl hauptsächlich die Ursache in der
gänzlichen Unkunde der friesischen Sprache, die freilieh nicht das Ganze, aber doch
einen sehr grossen und wesentlichen Beitrag zum Grund- und Urstoff der dänischen
Sprache enthält, zu suchen! anderen Theils hat ihnen anch eine nähere Bekanntschaft
mit dem Angelsächsischen, welches, überhaupt zu reden, die eine Hälfte beträgt,
gemangelt; bis auf den gelehrten Gram^ der des Angelsächsischen so kundig, aber
auch unpartheiisch genug war, was er einsah, öffentlich zu gestehen: welchen Nutzen
dasselbe zur Aufklarung der Dänischen Sprache schaffen könne. Gram würde gewiss
neben der angelsächsischen auch der friesische* Sprache einen gleichen Antheil an
der Entwickeluug und Aufklärung der Dänischen Sprache eingeräumt haben , wenn
sie ihm in dem Grade bekannt gewesen wäre, wie die erste.
Dieses ausführlich und deutlich zu zeigen, ist zugleich , neben der Ab-
sicht, die friesische Sprache einigermaasen in ihrem ganzen Umfange bekannt zu
machen, bei diesem Glossarium auch mein Zweck gewesen, so wie anch sie mit
den meistverwandten germanischen Sprachen, als der angelsächsischen (und englischen)
vorzüglich mit der dänischen, und überhaupt mit den nordischen Sprachen zu ver-
gleichen, und dieselben dadurch zu erläutern. Wenn dies auch, (wie es ja der Fall
mit Gram gewesen) f»r diesen oder jenen ein Wort zur Unzeit sein mng, so wird es
*) Vergl. Schol. iu Ariatopkanes Ave» p. m. 5tt and Strabo B. 6. p. n. 163 und B. 7. p.
216. Ausser dem Strabo handelt anch Herodot besonders im 1 Buche c. 57 von der
Sprache dcrPelavger. Alles hieher gehfirtge findet man aber In einer lateinischen Rede
4es Herrn Prof. Waclumnth ia &Iel im Jahr 1823 pg. 7 sqq. ausgeführt.
XIV
doch auch für manche Unbefangene noch wohl ein Wort zn rechter Zeit sein; und
ich gedenke dieses noch ausführlicher in einer eignen Abhandlung, so gründlich
wie mir« immer möglich sein wird, bis nur roll igen Ueberzeugang danmthnn.
Diese Sprachen , die friesische and angelsächsische — Sprachen der
Stammväter unserer Völker, der Cimbrer und Teutonen, verlieren, wenn sie gleich
nicht nach Würden geachtet werden, nichts von ihrem Verdienste» von ihrem
wahren und eigentlichen Werthe. Nicht allein die dänische , sondern auch
die schwedische und ursprüngliche norwegische, so wie sie noch an manchen Orten
erhalten ist, sind unläugbar ein Werk dieser beiden, unserer uralten einheimischen,
und der gothUchen Sprache. Dasselbe muss nach meiner Einsicht eben so wohl
von der isländischen gelten, wir mögen sie nun so nehmen, wie sie einmal im An-
fange als norwegische war, oder wie sie hernach als isländische geworden, und cum
Theil noch ist, in Rücksicht auf dasjenige, in welchem sie von jener als ihrer Mut-
ter unterschieden und abweichend ist»
Ohne Zweifel haben viele Isländer, besonders Gelehrte und Dichter, die
in den ersten christlichen, ja auch schon früher in heidnischen Zeiten, andere Län-
der und besonders auch unsere Halbinsel und die Inseln, oft auf längere Zeiten zu
besuchen pflegten, wo sie hinkamen, sowohl wo die angelsächsische Sprache ganz
oder zum Theil geredet ward, als wo damals die friesische Sprache noch im Gange
war, wie etwa auf der Westküste von Jütland, und der ganzon süd friesischen Küste,
ja wohl zum Theil bis ins Braban tische hin , so manches Wort sich gemerkt und
angewöhnt* Solche in ihre Sprache aufgenommene, neue oder fremde Wörter
sind wohl, wie man denken kann, schon damals dem Volke überhaupt, und beson-
ders den Nachkommen unverständlich, ja sogar den gelehrten Isländern schon seit
Jahrhunderten überaus schwer zu verstehen gewesen*)* Diese Voraussetzung mag
wohl manchem, der sich eine ganz andere Ansicht gefasst hat, unwahrscheinlich
und nnannehralich vorkommen: ich bin aber doch lange nicht der einzige, der eine
solche Meinung hegt, liier will ich bloss den gelehrten Dr, E. Hcnderson nennen,
einen Mann, dessen gründliche Kenntniss der isländischen, sowohl als der Angel-
sächsischen Sprache, seiner Stimme Gewicht geben darf, und der vor einigen
Jahren auf einer Durchreise bei mir ganz dieselbe Meinung äusserte." Nach
meiner Einsicht konnte ich nicht umhin, mich auch für diese Meinung zu
erklären $ aber mit dem Beifügen, dass auch ein grosser Theil solcher Wörter
") Mao verfiele*« was der gelehrte Cleffel, Antioalt. Septentr. p. 4tt, darüber urtheill.
XV
und Redensarten eben so weh! aua der frieeUehen Sprache, die Dr. Hendenon nicht
kannte, herstammen kann. Zugleich will ich bemerken, data auch nach dem Ur-
theile des Herrn /. Grimm, (deutsche Gramm* lste Ausgabe S. 163) eines Mannes,
der sicher den gross ten Sprachkundigen irgend eines Zeitalter an die Seite zu
■etsen ist, die ftieêische Sprache, nebst grosser Aehnlichkeit mit dem Angelsäch-
sischen, einen sichtlichen Uobergang au den Nordischen Sprachen macht* Wenn ich also
behaupte, dasa die Nord-Frietm hier nicht in spaterer Zeit eingewandert, sondern als
Nachkommen der Cimbrer von den ältesten Zeiten her in Lande gewesen sind, und
dass hauptsachlich durch Vermischung ihrer und der damit verwandten angelsäch-
sischen Sprache die dänische entstanden sey : so habe ich, ausser dem genannten,
noch einen gelehrten Gewährsmann mehr, der sich nach gründlicher Forschung in
neuerer Zeit für dieselbe Meinung erklärt hat.*)
Zwar will ich gern der isländischen Sprache, sowohl wegen ihres inneren
GehalU selber, als wegen ihres hohen Alters, nnd ihrer Verdienste als allere Schrift-
sprache des Nordens, an und für sich einen vorzüglichen Rang einrannten. Wahre
Kenner aber, welche unpartheyisch darüber au urtheilen im Stande siud, werden
mir ohne Zweifel, nach Durchsicht meines Glossariums, darin beipflichten: dass die
friesische und angehäe heische Sprache, nebst dem Altgethischen, eigentlich den grössten
und wesentlichsten Theil an der isländischen Sprache haben. Niemand wird aber
hierbei im Ernste an die finnische oder lappische Sprache denken können«
Jetzt ist denn auch glücklicher Weiso hier im Lande derZeitpunct gekom-
men, dass Männer von eben so ausgebreiteter Gelehrsamkeit und steigender Forschbe-
gierde, als von wahrhaft patriotischem Geiste beseelt, (so wie es einst in England vor etwa
hundert Jahren mit mehreren Gelehrten, die ihre alte Muttersprache erforschen wollten
der Fall war), auch diese unsere alte inländische Sprache der Friesen näher zu kennen
und tiefer zu prüfen, wûoschenswerth finden. Jetzt, da selbst das Studium der Spra-
chen Asiens und des entferntesten Indiens Liebhaber und Forscher genug findet,
darf aber auch billig unsere eigne alte Landessprache, che sie etwa völlig aus-
stirbt und erlischt, nicht ganz zurückgesetzt oder vergessen werden; und eben so
wenig das Studium der altfriesischen, als der angelsächsischen Sprache, die ehemals
beide neben einander in einer so weit reichenden Strecke gelebt haben, und wovon
jene hier noch fortlebt, versäumt werden.
Um die angelsächsische Sprache gründlich zu erlernen, fehlt es nicht
•) Hr. Hofrsth Eichhorn iu GoeUingeo. (Vgl. Staatsbürger!. Mag. I, S. 274.)
XVI
an Hûifsmittela, nicht an Werken tob mancherlei Inhalt, dlo nach auf deaa Alter«
thame übrig find, nicht an Wörterbücher«, an filteren und neueren Sprachlehre«.
Sucht man aber mit der hiesigen friesischen Sprache naber bekannt an werden, so
ist, wenn wir etwas weniges Geschriebenes, was hernach anter den Quellen angeführt
wird, ausnehmen, überhaupt kein anderes IM ittel dazu, als zu der ersten Quelle selbst
au gehen — als sie selbst sprechen au hören, und dann allenfalls weiter nachzufragen
und nachzuforschen. Ich habe zwar, seitdem ich diese Arbeit schon angefangen,
erfahren, dass zwei Brüder, geberne Friesen, Prediger in hiesigen Gegenden, ent-
schlossen wären, der eine ein Wörterbuch, der andere eine Grammatik über diese
Sprache zu verfertigen. Ware beides zu Stande gekommen , so wäre dadurch eine
hellere Aussicht zu einer vollständigeren Kenntnis* der nord friesischen Sprache eröffnet
worden« Bei nähere Erkundigung erfuhr ich aber, dass die Bearbeitung der Gram-
matik aufgegeben wäre. Das Wörterbuch, welches iwar sehr gut abgefasst, aber
von viel zu kurzem Inbegriffe ist, ward mir von dem geehrten Hernn Verfasser
mitgetheilt, und von mir zweckmässig benutzt. Denen, die eine Art von friesischer
Grammatik sehen mögten, will ich an den kurzen Entwurf oder dem Fragment
einer solchen Grammatik, mit des Japicx westfriesischen Gedichten herausgegeben,
▼erweisen *) ; welches Fragment , der Angabe nach , (woran ich doch zweifle) jetzt
reichlich 200 Jahre alt sein soll, und soweit es reicht, dass Algemeine und Wesent-
liche enthalt, um sich darnach auch einen Begriff vom hiesigen Friesischen zu machen.*)
Meine Absicht, die unmöglich sein konnte, etwas Ganzes oder ganz
Vollständiges über diese Sprache zu liefern, ging vielmehr dahin, durch hinlängliche
Proben deutlich und augenscheinlich darzustellen, welehen wichtigen und mannich-
faltigen Nutzen zur Aufklärung vieler Dunkelheiten und Schwierigkeiten in der
Sprache und Kunde des Landes sie noch zu verschaffen vermag; und dnreh ganz
unverkennbare Spuren vor Augen zu legen, wie weit sich einst im grauesten Alterthume
a) Als der Verf. dieses schrieb, war die friesische Sprachlehre von Rask (d&nisch Kopenh.
1825. vgl. die Rec. von /. Grimm, Goett. Ans. 1823. Nr. t-12; and deutsch übers, von
F. J. Buê; Freibarg 1834) nach nicht erschienen. Aach kannte Outsea nicht die,
noch bloss handschriftlich vorhandene Grammatik der nordfriesischen Sprache von B.
Bendtêcn (vgl. MiekeUenë Nordfriesland im Mittelalter, ß. 11. o. 286. Bask Fris.
Sprogfssre 8. 23). Wir hoffen, dass jetst auch dieses vorzügliche nnd werth volle Hälft mit-
tel zurKenntniss eioer noch lebenden friesischen Mundart dem Drucke übergeben wird.
Anm. der Herauëg.
•) Es kann dies wohl nicht dieselbige friesische Grammatik sein, wovon Schlöztr, AUg.
W. Gesch. Th. 32, S. 333, redet. Diese ist, wie er sagt, holländisch, jene aber lateinisch
geschrieben.
XVII
der Kreis ihres Gebiets erstreckt haben misse: „Veterisque famae (Cimbrorum)
lata vestigia manent»" Taeitas de M* G« c. 87* Um diesen Zweck an erreichen
and am meinen Plan, der immer weiter ging, auszufahren; am denjenigen, denen
diese Sprache fremd ist, die wahre H erkauft and Bedentang der Wörter so verständ-
lich and einleuchtend wie möglich aa machen, habe ich jedes mir zugängliche
Mittel gesacht and genutzt, weder Zeit noch Mühe gespart, sondern mit unverdros-
senem und ausharrendem Fleisse, der auch nicht zu verkennen sein wird , mich bestrebt,
die vielen Schwierigkeiten dieses Vornehmens aa überwinden. Wie glücklich würde
ich mich schätzen, wenn dieser mein erster Versuch nicht bloss denjenigen, denen ähnliche
Sprachforschungen Vergnügen machen, angenehm sefn möchte, sondern auch Gelehrten
von tieferer Einsicht und Sprackunde nicht überflüssig scheinen, und überhaupt dasa
dienen möchte bey Mehreren den Trieb zu erwecken, in diesem nenen Fache, und in
diesem unseren eignen Landesgebiete immer genauere und vollkomnere Kunde des
noch Verborgenen zu erforschen«
Ej ginge freilich weit über alle meine Erwartung, wenn alle meineMeinungen,
die ich nicht ffirBehauptungen ansgeben will, die grösstentheils noch neu, oder bloss meine
eigne sind, und alle meine Erklärungen, die öfters so weit von den bisher gewöhnlichen
abweichen, Beifall finden sollten» Mancher wird wohl anch mit mir erfahren, dass
man nicht selten mit der Zeit von seinen eignen vorigen Ansichten und Vorstel-
lungen abweicht» Ich wenigstens habe es immer mein Wunsch, so wie auch meia
uaabl&ssiges Bestreben seyn lassen, täglich mit dem Aelterwerdcn auch im Lernen
immer weiter fortzurücken; denn wie vieles habe ich nicht selbst bei Ansarbeitung
dieser Schrift durch Suchen und Nachdenken herausgebracht, und völliger einsehen
gelernt, woran ich sonst nie gedacht hätte! Meine rastlose Forschbegierde, die nie
ganz befriedigt wird , hat mich angetrieben , mich immer weiter in den Geist des
Alterthums hineinzudenken, und anf manche Entdeckung und Aufklärung geführt,
die ich mir sonst nie angetraut hätte. — Möge nun ein guter Genius dieses Bueh bei
seinem Eintritt in die Well begleiten! Möge es seiner Bestimmung, und der Erwartung
derjenigen verclirlichen Benrtheiler, denen es zuvörderst sein Dasein zu verdanken
hat, ein ige rra aasten entsprechen! Möge es bei allen Lesern, die Liebhaber von den
erörterten Gegenständen sind, eine gütige Aufnahme, und bei denn Kennern ein
wenn nicht überall günstiges, wenigstens billiges Urthcil entgegensehen!
Brecklum, Anfangs November 1824.
N. Outzen.
XVIII
Ehe ich mit meinem Glossarium der friesischen Sprache einen Anfang mache,
habe ich es noch für nötliig erachtet, erat einige Bemerkungen und Regeln, sowohl
über unsere nordfriesische Sprache im Allgemeinen, als über die Autsprache der
Buchstaben und Wörter insbesondere, vorauszusenden. Ich glaube denjenigen,
die in dem Wahne stecken, dass jetzt nichts mehr als Ueberbleibsel oder einzelne
Spuren davon zu finden waren, die man sehr sparsam und sorgfältig aufsuchen
müsse, ihren Irrthum schon dadurch zu benehmen, wenn ich es vorläufig wieder-
holen: dass dies wirklich die Sprache sei, die von unserem nordfriesischen Volke noch immer
täglich geredet wird. Sic ist aber auch jetzt nicht allein noch im Ganzen übrig; (wenn
wir das abrechnen, was eine Sprache überhaupt von einem Zeitalter zum anderen zu
verlieren pflegt, und was diese, besonders zur Zeit der grossen Pest um die Mitte
des 14ten Jahrhunderts in manchen Gegenden, wo nicht ganz, doch theilweise ein-
büsst hat;*) sondern sie ist auch ihrem Wesen nach dieselbe, nämlich eine mit den
übrigen germanischen Mundarten sehr nahe verwandte Sprache.
Diese uralte Verwandtschaft mit kurzem Worten zu beweisen, so wollen
sich nicht allein die Friesen selbst bei Tacitus , AiiuaL I. 13 c. 54, unter die Ger-
manier gerechnet haben, wenn sie, von ihrem Volke redend, sprechen : „Nullos
niortalium aut armis, aut fide, ante Gcrmanos esse:" sondern Tacitus rechnet sie
auch eben so ausdrücklich dazu, 1. 4, c. 72—74, besonders mit den merkwürdigen
Worten: „Ciarum inde interGorraanos Frisium nomen." Es sind auch offenbar meh~
renthcils friesische Völker, von denen er im Buche de moribus Germanorum handelt ;
und endlich hat das mare Gcrmanicum vom Rheine an bis an den Rubeas (nach
Cluver) davon den Namen; s. Pliuius I. 4, c. 13, u. 10» Noch zur Zeit der 12 frie-
•) S. mehr davon in meiner Schrift : Ober die dinisehe Sprache im Herzog th. Schleswig,
j. 44.
XIX
tiichen Apostel*) wird, mit besonderer Hinsicht auf die friesischen Völker, diese
Sprache, eben sowohl wie die angeftächsische, eine germanische genannt. Und an
einer solchen Verwandsehaft der angelsächsischen mit den übrigen hat wohl nicht
leicht jemand gezweifelt. Aber aach die friesische hat mit den übrigen germanischen
Sprachen sehr viel Aehnliches; doch bei weitem am meisten ist sie mit der
Sprache der Angelsachsen verwandt, welches ganz naturlich ist, da beide von jeher
so nahe an einander gegräntzt; dn selbst durch die Nord- und S öd f rieten bei dem
Aagterzoge nach Brittannien viele friesische Wörter in die angelsächsische Sprache
werden gekommen sein; dn indem die Friesen in der Mitte zwischen diesen und den
altnordischen Völkern lagen«
Es ist daher auch kein Wunder, wenn sie in einem äusserst wichtigen
grammatischen Unterscheidungsmerkmal von allen übrigen germanischen Sprachen so
auffallend, so allein abweicht ; nämlich im Infinitivo, und darin zuvörderst, wie ich schon
nach dem berühmten Grimm angefahrt habe, einen so sichtbaren Uebcrgang zu den nor-
disch germanischen Sprachen macht« Anstatt dnrss alle südlichere germanische Sprachen,
mit der angelsächsischen, das n im Infinitivo, als an, en, oft, beibehalten, so wirft
die Frisischees mit den nordischen weg, nnd endigt den Infinitiv hier jetzt anfeoder i, so
wie die säd friesische Sprache auf o, t'a, und bei Japicz auf Je, te, eben wie die alt- und
■evnordischen. Doch tritt auch hier, wie Grimm vOn den sud friesischen bemerkt, im
Genindio das n wieder hervor; dassheisst, wenn die Partikeln to (td), van,&c. dazu
kommen; als to gangen, van't gangen ; oder im In (in. Substantive gebraueht wird, als
Gängen, das Gehen (s. Grimm, erste Ausgabe S. 497). Obgleich der Iiifinitivus im
hiesigen, wie auch häufig im Silter Dialect, sieh auf i endigt, so endigt er sich
übrigens bey den mehrsten Friesen heutiges Tages doch auf e, und geht in ver-
schiedenen Wörtern auf einen stnmmen Buchstaben aus, wie z, B. ireeoY Ich werde
daher auch, um überhaupt eine gewisse Norm zu beobachten, so wie auch um
hierin die noch grössere Aehnlichkeit mit dem Dänischen zu zeigen, alle verba sich
anf e endigen lassen» Auch bei den nominibus äussert sich eine besonders merk-
liche Aehnlichkeit mit dem Dänischen. Hierher gehört im Singul.: Prestere, Skip-
pere,Klagcre etc (s. Grimm 71) und im Angelsächsischen, als Baeccre, Fiscere, Gan-
•) Marcellinas (oder wer suust der Urheber sefa mag) in vita Svidberti: „Quoniam ■aiiclii
doctoret (dnodeeim) propagati fueruut in Anglia de ttirpe Fretonica et Scrzonico, ideo
convenienter potuerunt iis prardicarc e\ angelium Christ Mingua germanica. 4 ' •• Ubbo Em-
jdIus Her. Frlnic. bist. t. 3, p. 41. Arn kiel Cirabr. Hetdenbekchrnag 2tes Buch c. 2.
Cimbria litt T. 1. p. 4t«. 7.
XX
gere, Sadtre, Asrnere, ete», vi« aaeh noch ver nicht gar langer Zeil im Daaiacjfceaj,
alt: Prtedikere, MuUre f SMvere, Skrûdtret u. noch wehl „Deret 2>"ciiere. a Der
Flaralit auf er oder er , wie im diaisehea, alts Ki*ingmr, MewetAer, Skülm^mr,
Pannmgar, Kerar, etc. Viele Beispiele von dieser Endnng auf er wird au aaveh
in der „Silter Comödie" finden, die theila auch so im Denischen, theila sieh eicht
•o ia dieser Sprache endigen, üeber das Reciprecum macht Qrimm 8. 616 folgende
Bemerkung: „Diese* kann eigentlich aar ia den neueren Sprachen verkommen, da
„die illeren ihr medium besitzen. Ia da« Romanischen findet et sich aa hiefig
„alt ia den deutschen, Italiäner vad Spanier pflegen data $i oder so dem Infinitiv
„anzuhängen , a. B. pentir tî, bariar «i, derte, Aoeerse, etc. (was die altooHitchea
„Infin.: Hefa*, undram, metaas, nûmai, ctc M vorzüglich erläutert). Die Fransoeen
»■teilen es jederzeit voran, selbst im Infin. s als se repentir, so re poser 4 * m. f. w/.
Dies findet eigentlich nicht bei den Friesen Statt, da sie kein tteA haben, (hol Japtac
findet man doch Proben einet solchen Reclproemms) sondern dafür Aam, kern oder
htm gebrauchen, — - so wie im AngelsAchsischon (j 9 he Arne rtste, han hvilede alg/*
t. Ra$k A. S. Sprogl. p. 74} und so auch hier im Friesischen t AI rauwet Aam.*)
Unsere nordfriesische Sprache hat auch mit den altgermanischen, im Ulphilas, Angele«
FrAnk. und Alam,, wie im Altnordischen, den Dualis, vom Pronomen »eA, du, er,
gemein; schon hier bei don Nordbfillingern , auf Silt and Fdhr (auch die dritte
Person, welche sontt in einigen fehlt). Et itt aber etwas Merkwürdiges, datt man
den Dualis auch in den Indischen Sprachea antrifft, nad dass auch togar (nach
Leem't Läpp. Gramm«) die Lappische Sprache den Dualis, sowohl bei dem Pronomen
alt bei dem Verbum, hat — Die alte Sprache unserer Nordfriesen hatte, sowie die
angelsächsische und altnordische, die Endung vieler Wörter auf um nicht nur im
Plnrali, sondern anch im Sing., and hat sie noch in einigen, besonders Adverbien, s»B.
grottitmo: gross, laut, (vom Lesen, Singen, Reden)) eben so an einigen Orten Uttttm o?
klein, nämlich leise, sachte; o/mm, oft, wofür jetat, wie mohrentbcils em, en,
statt jener Endnng — oftem getagt wird), eben so anch willem, bey wittewu, bisweilen,
zuweilen; wie Angels« Acûfnm, staadnm, fmrthum, ein st, vormals; nnd im Dänischen
êtundom, fordum. Fast eben so verhalt et tich im Frietitchen mit Holm, (intula amaica)
Holem von Holum, wie etwa Holum auf Island. Vielleicht Itt dies tchon der Fall in
•) Im Altd&niscbea findet bmm aacks Aon Avtto, s. s. B. Wenn Mos« Dan. p. Ist» „Siig |mig,ikver
hvilf de Finger lade Î* aeaipev. 171. 8. „Der eeifte aca Harris Beet." Saio ve* Vesel, 8.111.
XXI
«raltea Zeiten mit dar Eadeng em, sm in Lateinischen gewesen, «1« oiân)*), pesst»,
roptâa, saasna, oalUm oder sattaa, tsntdsm, Eine gcwisscrmaassen seltene Endung ist
die aech im Dänischen nad Schwedischen übrig« abstractire Farn eisiger Wörter
auf s*c f alf Reims, Sâdme* Fedme (Feim* in den altfriesisehea [Gesetaen), und
bei Japicx atfn», ab £sertms, Schmer*. Diese Form findet tick euch com Theil
im Aageleiohsische*, alt Stearwh Tkiyessse, Wahn, wyfcas, (wie im Deatschea Qualmt,
n. a.) Gehen wir aber eech weiter iae höchste Aiterthum hiaaaf , se treffen wir
schon bei den alten Römern und Griechen eben diese Endaag auf an, die abstracto
Bedeatuag auszudrucken; wie forma, normm T brumm, risui? vielleicht aneh Roma (cf.
Soliaas Polyhistor c* 2. Bayle Dictieo* ▼♦ Soramme) und im Griechischen xenpo, fipm
éVc, Diese griechischen Worter sind awar ihrer Bodentnng nach, nicht aber der
Form nachjk die lateinischen aber weder der Bedeutung, noch der Form nach, in
ihrer eignen Sprache gegründet. Sie lasten sich weder aas dem Griechischen noch
aas dem Lateinischen, wohl aber aas dem Allger manischen , sowie aus dem Pelas-
gtschea aad Scythischen, gana ungezwungen erklären. Noch eine besondere Form,
diese abstraetiTO Bedeatuag einem Worte beizulegen, das sich ohnehin schon aaf
m oder me endigt, ist die, dass ein tk, the oder fe aooh angehängt wird, wie alt-
friesisch i Lestefko, ieautne, lernte, die Löhnung; Angelt. Ermtk, Yrmth, Yrmthe <fec,
aad im S&ddnu.s Horst**, Wärmt k und Wmrmth; Engl, warmem; KiU Beemd, viridi-
tas, praiam. Japicx hat gar beide Endungen Hmegthme, Leegtame, wie im Däal-
sehen flemV, Dybde.
Obgleich ich nun aber bei der Aaswahl dieser Wörtersammloog mein
Aageamerk durchgängig auf die Dänische Sprache geriohtet gehabt, (doch so, dam
ich mieh iberhaupt solcher Wörter mit Bedacht enthalten habe, die eigentlich
oder fast bloss in die hiesige dänische, and also in mein Idioticon darüber gehören)
so habe ich deeh auch auf die Verwandtschaft und Vergfeichung mit den übrigen
germanischen und nordischen Sprachen durchgehend! hingewiesen. Unsere hiesigen
friesischen Mundarten haben freilich, in so ferne sie eine eigne Sprache ausmachen,
im Algemeinem grosse Aehnlichkeit sowohl mit einaader selbst, als mit den süd-
friesischen 4 jedoch nach manches Besondere and Ten diesen abweichende» Beispiele
kommen im Glossar selbst allenthalben vor? die Ursachen sind mehrentheils wohl
♦) Gleichsam von 0/d, alt, im Engl, ond Niedere, vgl. Bremitehef WSrterbueb. Wenn 014
▼erlingert wird, wird dai d weggewerfon , Oleum, Olum, — wie jettt Oidingê, voa
OUingt, von Altera her; alte nleat ▼<>■ heb*, •tum.
XXII
in solchen Veratide rangen zu fachen, welche Ant- and Einwanderun g e n , und daraas
entstehende Vermischungen v e rur sa cht haben. Aseh in der Justpraeke habe» die
Nordfriesen etwa« ganz Eignet, welche« «ich nicht «o leicht und genau in der Kurse
beschreiben , alt ron Redenhören bemerken linst. In Rücksicht aber auf einige
Besonderheiten and Ausnahmen von den sonst allgemeinen Regeln, so wie anf die Ana-
spräche einiger Bachataben, oder wie die Nord friesen dngegen einige in gewissen Ver-
bind angen gar nicht auszusprechen pflegen, darf ich Folgendes doch nicht anbemerkt
lassen:
A wird in einigen Dinierten als aa , in anderen als ein helles m im Da-
niachen ausgesprochen, and dies nicht nur in benachbarten Gemeinen, sondern noch
wohl in einer and derselben, zumal wenn sie, wie diese (die swei Meilen lang ist)
von beträchtlichem Umfang ist« 80 sagt man hier im Sdderkirchspiel : naan (nd n ,aein),
im Norderlheil ndn. Oft brancheo unsere Friesen ein o, wo andere Mondarten ein
e oder ein i haben, als Fa$k t Silt F4*k, ein Fisch; klappe, Silt kleppe, d. u Hippe,,
mit der Schere ; êkake, Silt. ikekke, schicken ; Madde, statt Mcdda, d. U die Mitte, u. s. w„
B ist mit der Lange der Zeit, wie in so vielen anderen, besonders nie-
dergermanischen Mundarten, an einem F, V oder W in der Aussprache mancher
Wörter erweicht worden.
D wird am Aafange eines Wortes vor dem j ganz verschlangen, als
jumk statt djunk, dunkel; jürr, Silt j«*r, anstatt djirr, dûmr o: theuer; Jas/ ins/
ein Zuruf, womit man die Schweine zu sich lockt; wir sprechen auf Süddänisch:
dy*, dys! — In der Mitte eines Worts, besonders zwischen zwei lauten Buchstaben,
wird das d jetzt, sogar wenn es doppelt stehen sollte, bisweilen auch am Ende ver-
bissen. Man nagt gemeiniglich hier: Aar, Ader, statt Ncedder, JV edder o: Nüsse.
Die Nordbûllinger lassen es doch deutlich hören, so wio hier in einigen Worten,
als Podd\ Podde, Dan.: en Padd 9 , Padde o: ein Frosch* Dieses d am Ende wird
dann eben so weich und sanft ausgesprochen , wie noch in den rnehrsten den» Pro-
vinzen, z. B. ei IS od.
£ wird am Ende oft verschluckt, wie mchrentheils in den plattdeutschen
Mundarten üblich ist, als im Infinitiv, auch wohl im Substantiv; welches ich. in
merkwürdigen Fallen besonders mit dem gewöhnlichen Apostropbuetchen zu erken-
nen gegeben habe. Das ee und nördliche et wird, wie das Isländische, oft im Dä-
nischen zu einem 6.
G, wird überhanpt vor den stummen Buchstaben, wieauch vordem a,o,u,
eben so hart wie iui Dänischen, oder um es zn versianlichen wio in Kuckuck, ein
XXIII
GadrgveJt (fast wie ein K) ausgesprochen* Daher io den älter on Deutschen z. B»
in der Fränkischen Sprache« oft ein K steht, wo jetit ein G; nnd im Ranischen
Alphabet nnr Ein Buchstab, der besondere von K den Namen fährt, für beide gilt.
Vor den übrigen Vocalen, und besonders wenn zwei oder ein Doppellauter folgt, hat
man es oft, so wie gleichfalls im Angelsächsischen, in ein./ verwandelt, oder schon
völlig so aasgesprochen, als Jecht % (plattdeutsch, de Jichf) die Gicht ; Jdst, Jért,
pld. Gast, aogels, gett, girt; eng«, yert o: Gas cht; jewe> W. jewa, geben; Järn,
Jern, auf Silt Jorr, Garn, Angela» gearn.
H» Bei den Nordbûllingernkano man noch in einigen Worten huren, dass sie
es auch, so wie io deu nordischen Sprachen, mit dem j zusammengenommen, z. B. Hjaarn,
Jfy'aaen, Jdn, eine Winkel, eine Ecke, Grunze (Dan* et Hiörne)\ Hjalm, ein Helm;
Hjürder, hier Härder, ein Hirtc, ist. Hirdr, Hyrdr. In einigen ist es überall wegge-
fallen, wie in jô, Silt ./£, o: sie, vor Alters A/o, (»♦ die alte friesische Grammatik bei
Jx» 2. S. 21, und besonders Gabbema in der Vorrede zu J*. Gedichten, S. 9« Wiardat
Worterb. Vorrede S. LXXIII und IV; vor gl. Grimm, S. 256. 7), wie angels. heo
und n/o, sie. Noch hört man hier hrtUse, herunterfallen oder stürzen (plattdeutsch
ruseny dahlrusen , dän. dryne), sogar von einigen« die etwa sonst das R nicht aus-
sprechen können.
J wird hingegen bei den Wiedinghardern und Mohringern öfters, beson-
ders im Anfange, zwischen den ersten stummen und den folgenden lauten Buchstaben
eingeschoben, so wie auch in den nordischen Sprachen, als hiülpe, wie im Dan«
und isl. hialpa, helfen; aber auch bei mauchen, wo es nicht in den nord. zu gesche-
hen pflegt, z. B. Gjud 9 Gott* Das I ist ein gewöhnlicher Auslaut von alten Zeiten
her gewesen, und ist es zum Theil noch. Nicht nur manche nomina propria, wie
in den nordischen Sprachen, (daher auch Danevirki, Kovirki &c), sondern auch nicht
selten nppellativn, enden sich bei unseren Friesen ebenfalls auf ein 1; als Bäki, ein
Bach, eine Scheid egrdaze, Lecdti, ein Lied, Silf, <&c; wie schon im uralten Pchi?gischcn
z;« B. ßidv (d. u analogisch wedy) 9 wedi, Wasser. *) Noch ist das dânisrhe Vcede,
Vccdeli, Vmdêke, Nässe, Feuchtigkeit, und veede, feuchten, benetzen, nicht uubekannt.
K. Wie dieses bisweilen in 5, bisweilen in Sj und bisweilen in T ver-
wandelt wird, (besouders vor dem j) davon siehe bei diesen Buchstaben»
L vor dem j wird gewöhnlich hier ganz verbissen, wie Jacht, ein Licht,
•) Die alten griechischen Autoren, die dieses anffthren, sind im Glossar unter Weet an.
geseigt.
XXIV
anstatt Ljacht, (bei Japicz Ljeackt) flockt (fliegt) fthr fljoekt, dS joehtt (ljecmtt) ém
lögst, Jdd$k 9 eine Lerche (•. Glossar.) <fcc. nicht aber wenn es ein s ist , als fifep,
Jp. Lieap, engl, lapwmg, agt. kleaf-winge, ein Kiebitz; welches Wort ins EagHachw,
wie im Deutschen, mit dem Wiedehopf oft verwechselt werden.
O hört sich in einigen friesisches] M änderten als eis ©"♦ Beispiele im
Bache selbst«
Q. Davon siehe gleichfalls bei T* Sonst brauchen sie diesen Buchstabe*
doch nnch richtig wie andere Sprachen*
Ä, Dass unsere Friesen diesen Buchstaben Art aussprechen» will ich
erwähnen, ob es gleich eigentlich nichts nur Sache macht, ausgenommen etwa beim
Buchstabiren, als d-i-or, (welches sie auch oft z. B. beim Singen, zumal wenn sie
es lang ausholen, hören lassen) ; da er sonst als littera eanma, so wie beim Hraba-
nus Maar us, de inventione linguarum, Ä, er holest. Lucilius ap. Noafam 1, I8Î2
„Irritata canis, quod R quam plurima dicat | u vgl. Perslus, Sat. 1. v. 169, Bis-
weilen brauchen sie mitten im Worte rr statt dd, wie Surrt* , für Sûddcn, Siden,
wie in der Silter Com., Pirrer für Pidder, (welches doch auch da vorkommt),
S. Die uralte durchgängige Aussprache aller Friesen (so wie Aber hau pt
in den altgermanischen Sprachen, bei Ulphilas, und den nord. Völkern), data sie
anstatt des jetzigen deutschen Seh noch immer ein Sk hören lassen, a. B. Skettmg,
ein Schilling, findet sich hier überall. Tor Alters sonst wohl auch Sc, wie im
Angels. Doch will Ich hier noch bemerken, dass das th der Alten am Ende
eines Worts jetzt öfters als ein $$ auslautet, s. B. To$$ für TotA, ein Zahn, pl.
Teee, für Tcth, (s. CHossar.) Auf Föhr TA, Tee, Silt Ted. 80 auch Läge oder
Lee$ für Letk, ein Heck, Heckthor, Silt Lcd, dftn. et Led; Dust, anf Föhr D6$ 9 der
Tod; Afuw, für Müth, der Mund, Silt Mûd, angs. muth, engl, mouth; isl. Mudr %
(Munnr) wie das engl, th mit einem Zischlaut
T wird In einigen Worten für K gesprochen, als TJdr % et Kjatr, palns,
isl. Tjärn, tjarnar; Tjoler, sfiddAn. et Kjolder, ein Keller. 80 wird ein Kranich,
welcher ngs Cratt, Craen, engl, crane, ehr. kraene, bei KU. Kraene, Im Br. W. B.
en Kraan holst, im Dänischen en Trane, isl. und schw. Trana genannt; ganz als
von einem jetzt hier verlorenen altfriesischen Worte. In einigen Worten wird ein
$ oder S$ dafür gebraucht, wie 8e§§, Käse, statt Kee$; seemc, auf FÖhr und Amrum,
storne, (s. Gl. Kerne,) statt kerne, körne, aagels« ceman, engl, io cÄarn, din.
kjame, buttern; Sjärk, Silt Sark, die Kirche, engl, chureh; Sjockting, ein Küchlein;
Sdl, Sely ein Kessel; vgl. W. 362. An einigen Orten wird das T statt Q gebraucht,
XXV
alt Twiti för Quiel, der Geiftfr$ TWeg oder IWg '*r Q**g, Qweig, Silier Com.
nTveehcs, Gasest. In eisiges Wertes wird hier, sber nicht immer, betenden ror
dem J das t ausgeworfen ; sie v*Uig f fir HjûUig, sierlich, baut, hübsch (vielleicht
is Terwssdler Bedeutung mit dem sltfriet. ssd das* $toit, für schön; a. K. V«),
t/esfee, stisken; imperf. stank, stsuk} tiArrt, steuern, fAr êêjûrr$ 9 etc.
17 wird res vielen, beeendere NordbAUingero, fest wie A uusgeeprochen ;
saf des Heiligen fast «mgekehrl, elf: es rfnestjjgen.
W. Hiermit geht et ebes eo, wie mit dem D. G* L. und T., date ee in
der Ausspreche eisiger Werter uahärbsr, oder gsos weg ist, wie jüdden, in Dithm»
/ Aden, pmttdeutsch wüdtn, sseh wohl werfe*, d. U jites, oder gAten; Japicx iq/oerfes,
ssd epeed, ags. wtorf, Uskrsai. Jûck fir JTjück, Jx. wjmch, eis Flöget, wofür hier
im Nordes ssd Wetten Jim* geengt wird , im Ksrrhsrder und Mobringer Dialect
über XPteng, ags. gtwssg. lulWiedingharde, wo et gleiehesm Tordoppelt wird, hört man
noch sie uralte Ausspreche, wie bei den Franken nnd Alemannen, sie uu oder im*
vir, s, B. «eranpsa, nerttten, stopfen, preeten, eisdrAckes, wie sAddAn.i at vrappe i
*ig; Tgl. engl, to avaj>, ssd witnm f TgK Br. W. B. e. ▼♦ wresteem» Grimm fährt
S. 248 Beitpiele ane dem Lje an, datt anch die Angelt, bitweilen to geschrieben
nnd gesprochen haben, alt enrtrtts», vurath. Eisige Isetes Ter /dem W ein H is
der Aussprache hören, wie die Angelt, snd die Nordieches, oder die Engländer mit
oder sseh dem w; sie hwaf Davon t. Wiarda 8* 196»
Jetat mntt ich noch die aamhaftetten mir bekannten Quellen snd Au-
toren kArslich anseigen, snt welchen die Kenntnitt der filteren nnd neueren friesi-
ecken Sprache getchdpft werden könne. Von den jetst, eo ss enges, fett >gaom ous-
geeterbenen (| ) ridfrietitchcn Sprachen will ich mit dem Oitfrieeucken den Anfang
laschen. Die Bekanntmachang aller, nnd die wirkliche Herausgabe vieler Quellen
haben wir dem verdienstvollen Wiarda sa Terdnnken. Dahin gehören vorsAg-
lich eeint Jltfrit$!tche$ Wörterbuch, Anrieh 1786. Das Aega-Buch 1805, mit
einer Uebertetsung und vielen gründlichen Anmerkungen. Die Broekmer- oder
Bn w kmân n m r- Wülkûhren 18». In seiner Geschichte der friet. Spruche §• 26 ishtt
Wiarda die schon im Drucke heraufgekommenen Schriften in dieser Sprache auf,
17 ss der Zahl, wozu die eben angefahrten Werke auch mit gehören. Ausserdem
sagt er im Anfange dietet £. von unbekannten Schriften In iieser Sprache: „Ee
„werden wahrscheinlich noch viele Maauscripte In friesischer Sprache vorhanden
„sein, und in verborgenen Winkeln stecken. Soviel itt gewiss, dam in der Bodleya-
„aisefcoa Bibliothek sa Oxford verschiedene unbekannte friesische Schriften Tor?
D
XXVI
„bänden eind," (f. Wicht Vorbericht nm Ottfrlet, L. R. p. 40). Auch tagt man,
„data In einem Kloeter aa Miatter noch f rl ce t echc Schriften eteckea/ 4 Mit dieeem
Tergleiche man, waa Hr. Gmndtvig in eeiner Eialeftang aaé Vorrede mm Beewortfe
Drape, S. LXXI1I, ana Wanley (oder Hiekeeti) Theeaarae T. X p. SM, tob dem
Getta Frisonum aaf frieaiaeh In der Cotteaiaeiechea Bibliothek, anfahrt; deren
öffentliche Bekann tmachong er ao eifrig wiaeeht. 8. aach Wiardea Vorrede com
Altfries. W. B. S. XLlll — XLV1I.
Von lV9Mtfrjc9i*eken tat mir, (ehachea Iah wohl von anderen Gedichten,
in dieaer Sprache Terfaatt, s. B» von 8. A. O aoo rtn a) noch aichta weiter bekannt,
ala dea QUtort Jmphx „FWetcae Rymlerien," die im Jahre M81 an Leewerdea nach
dem Tode dea Verfeuert geefcreekt, and gleich mit ao allgemeinem Beifall aefge-
nommen werden, dam schon leBe au Franecker eine aeae Auflage herauskam* Hit
dieaea unvergleichlichen Gedi chten , gebt liehen (a. B, etwa 5t tob David« Psalmea)
and weltlichen oder mehreatheJta manteren Ia haltt, aSnd aach Terachiedeae Briefe,
aad drei protaitche Aafeâtze oder Ueberaetanngea , nach tob Japser, nad aoeii
Fragmente tob dea Leawerdener Brauchen, and einer aitca frietitchen Grammatik,
gedreckt»)«
Ea lat bekaaat, data die Weetfrieeea aich immer fir die wahrem Ur-
frieaea gehalten haben, aad nicht nur dat Volk eetbtt, sondern noch die grftstten
Gelehrten, a» B. Ubbo fimauvt, Gabktma in der erwähnten Vorrede, and Sufridu*
Petrin der wenigsten t hierin gründlich geaag artheilt*). Waa aber dea letateren
a) BeksealHeh Itt Ten dea berahmte* RymtfUu dea G. Japicx eine aeae, Ten B. Sp ke ma
fleissig besorgte, mit einem höchst ▼erdieustlichem oad reichen WeOfries. M Orterkacke
(•Heia 611 p. 4) versehene Ausgabe ia swei Qaartbanden, Leuwardeo 1821, erschieaeo.
Sowohl diese, alt die iltere Aasg. Fraueher 1884, beiladen sich auf der hiesigen Kouigh
BihNathek; obgleich JBes* (Prhisk epreghere p, Bf) diese», nach tob der iltera Aeaeeke,
ignorirt. Outzen hat leider die neue Aasg. Ton Japici nicht benutzen könneu; aach
konnte er, voa den neueren eifrigen nnd patriotischen ßeslrebaugen der fFettpietcn^
Ihre Landessprache , sowohl durch neaere prosaische nad poetische Arbeiten , als durch
Ueranagabe ilieree Spraehdonlrmilor,, ta erkaltea aad aussabUdea, kelae Keaee kabea.
Anm. der Heraus^.
•) „Quod entern de lingua Frisica hlc dico, de illa proprio iatelligi toIo quae adhao hodie
(1590) asarpatar in Frisia , quam hodie occideatalem appellamao > cujus caput est Leo-
rardta? haec ealm ootSquisaime tat Friaioanm Magna, quae ollm totl ■atfoei copmaate
fall, — quo* etlam per majores aostro* pohUea deereto fideila tit, ad couaenroade*
patriae aatiquitates." (Vielleicht sind also die obigen Getta FrUonum in dieser Sprache
geschrieben). Orieatalcs Frfsü, etlamsi Ticiaarum gentium commercio ab Occideatalîum
llagua deftcieraat loagfaseele, taasea a Hagma Sasealta mogis dtscrepooU"
XXVII
Panct tat Sufltr. Petri betrifft, so bin ich darin anderer Mekong, denn die (htfrieten
haben von den ältesten Zeiten her aa den JfnucAca oder Kauckem gehört; nad was
sie mm meisten Ten den Weetfrieten in der Sprache unterschieden, das haben sie mit
den Sachsen , and hesenders mit dem Angelsächsischen, gemein i und wo sollte es
sonst noch wohl hingehören? Eben so wenig kann ich aber hierin dem Herrn W tarda
beistimmen» wenn er das Ostfriesische dem West friesischen, wie es Japicx ans
kennen gelehrt, versieben, and die letalere Sprache, die wenigstens noch Ter Kar-
aem an BoluenL, Heid el op en , Mulquerum, «ad auch in der Umgegend gesprochen wurde»
hlese mit dem Namen »Jauciw/ricsisea" benennt* Denn des letalgenannte ist swar
nur ein weitlaufliges Dorf ; die beiden ersten aber, noch Städte, ehemnls ansehnliche,
and die erste gar eine Hnnseeetadt gewesen« Ausserdem ist nach schon lange das
Friesische in den Städten and Flecken Westfrieslands fremd geworden; auf dem
Lande aber, wo man gemeiniglich beim Alton bleibt, gehört es noch au Hause.
Insoferne nun unsere hiesige noch lebende Sprache der Nerdfneeen wirklich eine
achte friesische Sprache ist, so muss sie auch sonder Zweifel die weetfrieêkeke sein,
sowie Japicx diese vor reichlich 130 Jahren schrieb; und Japicx (wofür ihn auch
ja der berühmte Jnmiuê erkannte) recht ein Meister darin sein} denn seit seinerzeit
hat sie freilich merkliche Veränderungen erlitten« (s* Wiardn Geschichte der ausge-
storbenen friesischen Sprache S. 27, 28). Jedoch wird sie auch noch, wenigstens
in den angeCährten Gegenden, gesprochen, wie mir ein hiesiger studierter Friese, der
Westfriesiand besucht hat, berichtet. Die Verwandschaft und AebnUchkeit der hie-
sigen mit der westfriesischen Sprache kannte auch schon Saxo, 260: „Hominis et
liaguee societas."
Unsere hiesige friesische Sprache hat awar wenig Geschriebenes oder
Gedrucktes, und noch weniger von alten Zeilen her, auisuwsisea; und dies macht
es auch hauptsächlich , dass sie noch immer t o unbekannt gehlieben ist. Obgleich
aber ihr Gebiet als lebende Sprache, immer eingeschränkter geworden, und jetat nur
klein int, so hat sie doch (wie Ubbo Emmius nach von der westfriesischen bemerkt)
verschiedene Dialecte« die sich theils in' (der Aussprache, theils in Worten und
Ausdrucken die dem anderen fremd, unbekannt oder gar unverständlich klingen,
von einender scheiden. Die verschiedenen Mundarten dieser unserer Sprache werde
ich wohl am besten überhaupt nach den noch absigen friesischen Herden angeben
und bestimmen, und hier vom Süden, suai«i da ick die hietige MmndmH sunt Grunde
gelegt habe, den Anfang machen.
In der Südergoeeharde , Amt Hasum, sind jetat nur 2 Kirchspiele mehr
XXVIII
friesisch, nimlich HattwUtdt und JbAoWf» Diese mono Ich, ftkhM nêthig ftade,
einen Unterschied iu machen, unter der Benennung âdiîsrMumttger* Denn iberhaupc
und in Vergleichuag mit allen dea Nördlicheren, näheren wir hier nach zu den
SädbAlliogern. Der Hattstedter Btalect, ineefern er vom hiesigen abweicht, hat
theilf mit dein altea Eiderstedtcr, theila mit dem Nordstraadlager, Aehnüchkeit.
tforgoeêkarde, das Amt Bredsted» Ten dem hiesigen Friesischen (welchen
Ich darchgeheadt im Glossario, wenn tonet nicht fföthig Ist den Unterschied reu
anderen fr* Mundarten befarafffgen, zu Grande lege) habe Ich, ausgenommen einige
unbedeutende Verse und Briefe, nichts Schriftliches gefunden; da ich aber tâgtteh
unter den Friesen lebe, und ein, wann ich will, ihre Sprache reden hören kann: so
ersetzt dieses hinlänglich was sonst abgehen wurde« Hier sind 6 Kirchspiele, worin
ganz, und % wo noch etwas Friesisch gesprochen wird*
Karrkmrde, (K s s r herrcd) Amt Tendern, mit H Kirchspielen, woron aber
jetst aar 1, finge und Stedtand*), wo so au sagen durchgehends Friesisch, und 1,
Lech und KlüubHÜ, wo bloss in einigen Dorfschnften Friesisch gesprochen wird*
In diesem Dialeet, der nfther mit dem Mohringer, als mit dem nntrigen verwandt
Ist, habe ich nichts Schriftliches benutzen können , nnsgenommen das Torbenannte
kleine Wörterbuch, dessen Verfasser, Hr, Pastor Feddeneu su UlTOsbâlf in Eiderstedt,
ans Stedsand geMrtig ist*
Böckingkarde, wosu im Garnen 6 Kirchspiele gehören, die alle friesisch
sind* Man theilt es aber in der Böckingerfaarde fir sich, wohin Dagébêli und FuY-
toft gehören (ia welchem Dialecte Ich eine friesische Rede, ron dem Herrn Peter-
sen aus Fartoft auf der Husumer Schule gehalten, gelesen habe); und In dem so-
genannten Mokr, 4 Kirchspiele, wotou Niebüll und Deetahüll zum Wester- Mohr,
UndhAm und Rinm zum Otter-Mehr gerechnet werden* In dem Mohringer Dialeet
haben wir ein Paar friesische Carmina, eines (rom Pastor P* Petreut zu Deetzbftll)
auf den Geburtstag K. Christian VI* d. 80 Hot* 17S2, das andere tou einem Unge-
nannten, aaf K* Friederich V. bei seiner Durchrelse d» H Jun* 1748} beide fir sich
a) VgLD. Altlas VI* p. 118 (wo st aach heilst; tost die Friesische SpJaehe» die U éVttfe-
*a*d gesprochen, wird, der am meiften wohllautende von allen frier Dfalectca tey) and
p. Sil, wo homerkt wir*, dass das Kirchspiel Eng* frfmisch Ist, mit Annahme des
Dorfes ffc/seesor, wo man Dinfsoh anrieht, so wie aach im fürohtplele £se*, im Hor-
den der Leck. Aue, nad gleichfalls ta den ihrigen Kirchspielen in Karrharde. (•• auch
p. 114, 115, 3I6 V W, tXh SIS, W.)
Amm. dsr Hsrnntg.
XXIX
I
gedruckt. Nach iM mir |eiu Paar Lieder tm dem Herrn Advocaten Jansen in
Nlebill , im h 18H geschrieben , mitgetbeilt, die den Wunsch nach mehr tob der
uehmlfohen Hand erregen.
Witdingkere* , (in älterer Seit Hereekgherred) mit 6 Kirchspielen, wo
die friesische Spreche, nd «wer, wie men dort durchgehend* glaubt, am reinsten
uad noch meist unvermhioht gesprochen wird. Ich hebe in diesem Dialect das (schon
kl meiner Vorrede erwähnte) muntre Hechseitlied, and dann ela anderes Lied, von
dorn Hrn. Adr. Wiedimg su Tendern aaf die Friesen des 19ten Jahrhunderts im
Tone der Begeisternng gedichtet, com Gebranch gehabt* In diesem, oder emera
ehemaligen, noch nördlicheren friesischen Dialect mag aach die Inschrift anf dem
lotsten» Higeltdndersehen goldenen Herne abgefasst sein.
Die Insel Jtff, worauf m allem 4 friesische Kirchspiele t Meremm, Keitum,
Bwmtm m und JTeeterUntdi In diesem Dialect hallen wir noch 2 alte Lieder, womit
Braut and Bräutigam, wenn sie nur Trauung kommen, empfangen werden; und
dann seit 1819 die sinnreiche friesische Comedie „der Geishuls auf der Insel Siit,"
so wie aach einige gesellschaftliche Lieder, von dem Hrn. Honten, Küster und Schul-
lehrer auf Westerland«
Die friesische Insel Fahr besteht aus 8 Kirchspielen: St. Nicolai, St.
Johannes, und St. Luurentius; wosu man allen fall die naheliegende Insel und Ge>
tteinde Amhm mitrechnen kann«. Nach einer ans dem hohen Alterthnme aufbewahr-
ten Sage, die wenigstens alte Leute auf der Insel noch ersfthlen, selten die F êkrin g t r
▼om ersten Urttantnre des hiesigen Friesen - Volkes entsprossen, und ihre Sprache
die eigentliche und iehte Sprache der Friesen sein. Dies ist mir in so weit merk-
würdiger und glaublicher, als Petruê Sase, oin Nordstrandinger von Geburt, schon
wor etwa 108 Jahren dieselbe Ueberlleferuug gekannt hat. („Nonne ergo h*c gerne
Fokrana est omnium Friticnrum antianissima*" De rebus Frisior, Septcntr. bei West-
phnlen. Mön. I. p. 1874); wobei er auch die uralte Grabhügel auf Fahr, worin
Urnen mit Asche Und Gebeine gefunden worden, erwähnet. Ich mochte die alte
Sago so verstehen, dnss die Fökrmger von ihrem, mehreutheils hohen Lande etwa
sieht mit nach Brittannien gesogen , sondern Aberhaupt su 'Hause gebliebea ; und
das* auch wohl keine spatere sfid friesische Golonien auf Fêhr eingewandert sind, wie
s» B. auf Nordstrand, in Elderstedt, etc., in deren nlten Sprüchen Spuren vom West-
friesischen sich finden* In dem Föhrlnger Dialecte kenne ich ein Paar alte weltliche
Lieder, das eine ein HochsejtsKed (mit dem Anfang: Klüftig* Küren, etc.), welches ich
auch singe» gehört hebe, das andere eine Art von Ballade ; uad ein geistliches Lied von
XXX
weiland Paster (Isafen* aaf Westertaed-Föbr. Aaseerdem hftt mir e>r Herr Or-
ganist P* J. Peters aa Wriiam auf Fear dea kleinen Catechismns ton ihn* aaf
Föhringer Friesisch übersetzt, und tonst manche für mich sehr brauchbare Notrsca
über diese Sprache mitgetheilt. Der Amrammer Dialect ist fast völlig derselbe«
NonUtrand, wo die friesische Sprache hie jetat, aeeh fast wie aach aaf
Pettoor», vorherrschend ist, hat 8 Kirchen nnd Gemciadea, aaaalioh. die aeeh übrige
Odenbüll, die katholische, and die gaaa kleine aaf Noristraadiseh- oder Litgca-
Mohr, sonst sehr unbedeutend, aber bekannt darch ihrea ehemaligen Prediger,
Nordfrieslands Geschichtschreiher Htmreich. In diesem Dialect hat er seiaer Ge-
schichte cur Probe ein friesisches Morgen- and Abeadlied voreetaea laseea. Aaf
Pcllworm sind 2 Kirchen, die alte nnd neue. In diesem Dialeete ist die Inschrift
auf der su BAsnm noch vorhandenen (wie Vieth oad Boltea berichten) knpfernen
Taufe, welche 1452 (oder 5o) aas der alten Kirche von Corel Wiederieh geraabt
wurde, die jetat wohl vier, wo nicht fnnf Jahrhunderte alt sein wird, and wört-
lich (von dea? Herrn Professor Daklmamm) ia dea Kieler Bl* 5 B. 2 IL S. 212
Abgedruckt, an lesea ist -
Auf dea Halligen sind jetat noch folgende Kirchen nnd Gemeinden;
Hooge, Nordmarsch, Longen est , (Handy Greife. Voa diesem Dialect, der von Altere
her anm Nordstrandischen gehört, ist mir nichts Gesehrieheaes bekannt»
Helgoland endlich ist aach aoch friesisch (wiewohl die Sprache hier
mit einigen fremden Wörtern untermengt)» Man tagt» der Dialect habe am meisten
Aehaliehkeit mit dem Silier and Föhringer, wo die Sage will, das die Insel bei-
nahe hingereicht habea soll. Es kaaa aber nicht fehlen, dass er aach Terwaad-
schaft mit dem Altfriesischen in Eiderstedt nad Dithmarschea haben inaes, wie
sogar aaeh etwas mit dem hiesigen» Lass hat aas davon eine Probe milgeiheilt,
bei Camcrer, 4te Nachrieht (voa Helgoland) S. 227—222.
Soterland, im Westphaüsehea, wo ein noch übriger altfriesiecaer Dialaet
gesprochen wird» Man hat davon ein kleines Idiotiooo ia Hockte Reise (S. nater Jet).
Die gewöhnlichsten Abkorauagea voa solchen Antoren oder Namen,
deren ich mich nm häufigsten bedient habe, siad diese:
A y bisweilen für alt; ags. angelsächsisch.
Bb. Bibel, Bibeln; Beow., Beowulf, das aagelsicbsische Gedicht dieses
Namens j B.W. B. oder Br. W. B. das Bremische (aiedersöchsische) Wör~
terbach ; JBr*., Bosk. GL i. e. Glossaria dao Latiao-Frencica (wovon aas
»weite aber aar bis C geht) in Boahoras liisteria aaivemlii *> 432 ean..
XXXI
C. Chr. \ e. Cambro-brittisch, altbrittisch ; Cädm. C&draont angelt. Para-
phrase, in der Autg. von Fr» Jan ins an Amsterdam, 1855. Davon and
T#n Beow. t. unten, bei lay, irogl» NÜrg 9 ond Beda I. 4, 24.
0. Da» oder Ha», Dänisch; DftAat. Di th manchen , Dithsaarsitch ; DUch.
' Banttck; D. M. Dantke Atlas (Pantoppidans) 7 Voll. 4to»
A. aütia, Eéda, die Soenronische ; aoaatr Rdda S. oder Mai. 1. 2. die Sä-
■Modische, (in der Quart- Ausg.) ; Sgl. oéer Engl. Englisch,
F. »*. fränkisch; /r#. friesisch; frz. fraarisisch; est- und westfr. bisweilen
adaVV.
G. Ol* Glosse, Glatte«, Glossarium.
H. Heimr. Heim reicht aordfriesitche Chronik; holl. holländisch; höht, hol-
stcinUch.
1. Jx. Japicx; i$l. Isländisch; Jtl., Jütl. Jüttland; J. L. B. doa Jütsche
Lowbuch; Id. Idiot* ein Idioticon.
K* KU. 3: Kilian't Etjmologicum Teotonicae linguae, woron aatffibrlicher
in meiner letalen Abhandlung- über Dithm. Kk. der Koker §'. unten R. V.
Alcm. K. V. die von den Hrn. Abrahamton, Nyerup und Rahbck 1812
herauf gegebenen „Dantke Vtser*% sonst Kampe ~ FUer.
L. lat. lateinitch. Lgb. Langebekt Script. Rer. Dan.) Lp$> Gl. Liptii Glos-
aarinm, in seinen Epittolit ad Beigas, Centn r. 3. 44; so wie Kcro§
Glossarium bei Goldast, Ajamann. Antiquit. U 2» parte 1» p. 69 tqq. ;
L. II. Landreoht.
JH. Mon. Monnmenta, s. B. Olai Worniii.
TV. nord. Spr. nordische Sprache; NrdblU Nordbüll, die Nordbüllinger, die
weiter nach Norden wohnen; Nicbel. L. Der Kicbelungen Lied.
O. or. orig. Original, a. B. der Flensb. Codex vom J. L. B.
P.Pld. Plattdentsch , alt die Sprache, die Bibel <fcc.
Ä. Rieh. Richevs Haroburgitchea Idioticon« R. F. Reineke Vott, Baum.
die Baumanatche, gewöhnlichste Ausgabe. Alan, die eigentliche rechte
ursprüngliche Autgabe det Hinrick too A Ick mar, 1711 von F. A. Hacke-
mann, an Wolfenbüttel herausgegeben, welchem der Koker beigedruckt.
Delft. diejenige, welche Lud. Sahl 1788 an Lübeck nach der ersten
Delfter von 1485 herausgegeben.
S. S* C. Silier C. die oben bei Silt betchriebene friesische Comedie. .V
Gr. Saxo Grammaticus; 5*. Sp, Sachsenspiegel; schw, schweditch; Sud-
XXXII
\
i
Mit. §. eben 8. XXVHI; Sek. Schätees Holsteinisches Idie*kon| SüMên.
sâddänisch d. i. 8chleswigisch- und lom Tbeil auch Jtmuh- Dänisch»
Ulph. Ulphilas (Mésogotische Bibetâbersetauag).
W. Wiardas altfriesisches Wörterbuch.
Entlieh hebe ich, om die Aasspraeho eu erleiehtera, nnd um deu rechten
Tod des Silboamaassos etwa« genauer an bestimmea , wo es aêfthig (hat, mich der
Zeichen der griechischen Accente (nach dorn Beispiele det Herrn Grimm) bedient;
und ein ' getetat am einen Uraerea Ton aa beaeichaen, alt Aea mkek; eia * am
einen längeren aaaaaeigen, ale min, nad ein ' am den längsten ansandrächen , als
mm, mein. Aach war ich maachmnl genäthigt, tob dem schweäishea * über das
einlache a Gebraach an machen; da ich kein besseres Mittel wasste.
Â.
JLJLe
., Wasser , s. W. Ostfrs. Gesch. 98, angs. ea, Alam. aha, isl. cf,
dln. Acu Mehr s. Glosê. tut Edda Sssmundi 2. Ulphil. dhua,
ein Fluss, Strom, vgl. W. S. 412. Man hört auch ä: Unna,
Lindau.
jij der Artikel, auf Föhr und Saterland, frs. a Feit/, ein junger
Mensch, a Kerl, vergl. Loccen. Glase. Sueo-Gotfu, in Wiedingh.
ê, oder ä als: e Wrall f die Welt Man hört auch noch in
Deutschland und Schweiz e Mann, e Budel (Pudel) etc.
si, die Präposition auf, an, nördlicher ä; von qf, äf, wie auf dem
goldnen Hörne. Dies heisst in den alten nordischen Sprachen
und noch in der hies. dln. aa.
Aber, bey Heimreich, S> 89, und cbr. ebenso, ein Hafen eine
/ Mindung, vgl. Wächters Gloss. unter Aber und Frisch unter
Hafen. Davon, aller Wahrscheinlichkeit nach, Averschop für
Ererschop, bei Langeh. T. 6. p. 580. Heimreich S. 46.
Adebar , bei den Süd bü lungern, und noch hier seit Menschenge-
denken, wie auch noch im Holsteinischen und Niedersächsischen.
In Dithm. auch Aderbar , gleich wie im R. V. B. 1, C. 19.
1
V
/
S. 88; in Nord-Dithm. aber auch Hadbar und auf unsern west-
liehen Inseln Adebar und Arebad. Alle diese und sonst noch
verschiedene Benennungen mehr, die ich grösstentheils in meinem
zweiten Dithm. Idioticon angeführt und erläutert liabe, und darum
hier nicht wiederholen mag, gehen darauf hinaus, dass dieser
Vogel, der Storch, als Zug- öder Zeitvogel, seinen Namen auch
in den hiesigen Sprachen von der bestimmten Jahrszeit habe, zu
welcher er zu kommen pflegt, als Frühlingsbote, oder gif als
Verkündiger des neuen Jahrs, und besonders in so fern dieses
mit dem Frühling anfing, wie bei den Engländern mit dem 25*ten
Bflrz. Daher heisst der Frühling auch noch bei den Friesen
und hiesigen Dänen: das Frühjahr, das Vorjahr, und z. B. bei
Japicx: Foar-jier, weil es den ersten Theil des neuen Jahres
ausmacht. Daher nennt Ambrosius, L. 1. Hexaëtn., diesen äusserst
merkwürdigen Vogel: Ciconia redeuntis anni jugiter nunciatrir.
Mehr siehe unter diesem Worte im angeführten Idioticon, oder
Ausführlichere Erörterung etc. im Staatsbürger!. Mag. 2 Bd. S.
759. und besonders auch da von Ade, Ader, so wie auch von
bar, bade, baë, frs. und pld. ein Bote.
Ai, und Ade 9 das Essen, und ade, essen. Auf Föhr und bey Jr.
Ite, Silt It, subst. et verb.; ags. aste, das Essen , etan, essen;
Lipsii GL at, esca, atedan, comedebat, KU. Aet, Niebl. Liedes;
und das ohne Unterschied von Menschen sowohl als Thieren.
Ae 9 ä, bei Jx. und ea 9 je, immer, und nä, nea 9 nie, nimmer, kl.
ce, und ey, ags. d, awa und cefre, unquam, olim; ncefre, nun-
quam, engl, ay und ever, Ulphl. aiv, womit zu vergleichen das
lat cevum, cetas etc. das gr. amv, au und bei Homer ots*. Im
Bjarkarail: vaki ce oc vaki. Diese Leseart reimt sich wenig«
«ar
8
stens am besten, s. die Runenschrift bei Bartholin, Ant. Dan. p.
147. ce, ée, semper.
Adel und Aedel (conti*. AM und Aehl) oder Addel und Aeddel,
I die Mistlache, ags. o/o/, garstig scheus{ich, all, lotium, s. Frisch
* Wörterb. Etel, und B. W. B. Eddel\ auch auf Dänisch ^<tae/,
^/e/. Aetl heisst bei den Mexicanern Wasser (Hornii Origmes
gentium Americ. 1. 2, c. 6.)
Aechte, Echte, die Ehe, s. W. S. 5. und R. V.; Dhhm. L. R.
Echteschup. B. W. B. Echtschop, der Ehestand. S. auch
Wiarda Brockm. Willk. und Koker, R. V. Echt. Ob vielleicht
Ton Age 9 Aechte, s. unten.
Aeder, die Ader, W. Adetna S. 5« und edder 95. ags. cedre, KU.
Adern, venu, Jx. yer.
Aeder, frühe, Lipsii GL adro, diluculo, frs. Miern äder, morgen
frühe, äderleh, frühzeitig, in den nordischen Sprachen aarle,
früh morgens. Ags. heisst cedre, bald, sogleich, eilends, isl. dcfr,
eher, früher.
Aesy eine Schmiede, Esse s. Eesk.
Aekel, der Ekel, Jx. und hier äklik; Ek, sanies, pus, und Ach,
KU., frs. Aekel ein Geschwür; davon will auch Frisch Ekel, fasti-
dium, tednim, herleiten oder vom ags. acol, ocul, unruhig, übel»
zu Mathe, wehmüthig, gerührt.
Age, nördl. aage, fahren, auf einem Wagen, griech. ox*opcu vehor }
öffnet, vehiculum ; Wächter führt auch ayawa, currus, aus Hesiodus
an. Im Beow., p. 281 oben, scheint agan auch diese Bedeutung
zu haben. Auch in der alten nordischen Sprachen heisst es: age
oder dka, davon Öhi-Jidr, und noch jetzt Mgt : eine Fuhr, Konge-
jEgt 9 vgl. Huitfeldt 558; fries. bedeutet Acki eine Einfahrt, Pforte
wo man einfährt Ui eine Scheune oder Tenne, so auch die schrige
Auf- und Abfahrt an einem Teiche; auch noch in Eiderstedt.
Age, für haben, müssen, d. ai eje, ist. und altschw. und dän. o, aa,
Ulph. aigan, ags. dgan, cegcm, besitzen, cehte, Besitz, Eigen«
thum — ist hier nicht üblich , sondern im Ostfrs. bei Wiarda s.
S. 3. Locoen. auch agha.
Agen, Spreu, Kaff, Ulphl. Glossar, ahan, der Agen, die Spreu, dln.
Avne, Atmer ß isl. und schw. agnir , agnar , pl. Alaman. agama.
AghSj Silt. Aags, Ulph. ahs, die Aehre, in den nord. Spr. Ax. ags.
ax y W. S. 18. ax, aix y die Spitze. Es ist hier nicht im Süden
gebräuchlich.
Akr, Aar, die Aehre, besonders von Rogken, bei den Nordbttll.
KU. Aere vom Korn, epicay aber auch in den südl. Sprachen. Ags.
/ eure, agl. ear. Von diesem Worte Aar, welches auch an einigen
Orten Erndte heisst, kommt Aame, Aarnde, nnd Ammanet, am-
manth, der August. Ohne Zweifel, weil man, zumal bei den
Nordländern, wie Pjrtheas schon berührt; bei Strabo, 1. 4. p. m.
.139. blos die A ehren abzuschneiden nnd einzubergen pflegte. JEr-
spectare annum, Tacit de mar. Germ.; daher auch das alte
epicilegium in uralter Bedeutung; s. Var. de R. Ä. 1. 1, c. 53.
Daher die hiesigen Friesen auch keinen andern Namen für Heu
haben als Foder, weil sie kein Stroh bargen; daher, wie dr im
Norden , arisia auch ein Jahr heisst, z. B. Virgil Eeloga 1, V.
70. s. Korn. Von diesem Aar, oder angels. earnian, oder fries. nnd
sicambrisch ante», mereri, meiere segetes, Fr. Junius; vielleicht
auch vom ags. bcedan, jagen, treiben, s. Beow. 151, 192, 210,
231 etc. (wovon at bede, jagen, in den Kaömpevis. schw. betd)
Hesse sich wohl das Wort arbeite* herleiten, schw. arbeta, hies.
«t*
din. Arbed, und frs. Aarbed, labor. Andere Wörter, wovon es
zusammengesetzt seyn könnte, kommen in B. vor. Auf Silt aber
heisst es Aadber, vergl. unten Bodd.
Akr und ^or» eine Narbe; auch im Holsteinischen und Dithmarschen,
ja auch in Nord-England auf dem Lande; din« und schw. et Ar,
Art. Im neuen Seeländisch. Gesetzb. 2, 28. Aared, welches
durch Saaremaaly eine verwundete Stelle erklärt wird. Bei Frisch
heisst auch Arbe, so viel als Narbe. Ar, jar und Avr y signiim,
auf alten schw. Runenschriften, Bautil, s. AUgm. Welt. Hist. 81.
588. Ahr und Aar, — sonst auch, und vielleicht ursprünglich,
Ader — als aderlek (oder aderük), auf Föhr eutrlik, und Karrh.
Ahselick, j. e. athelik, adelik, d. h. ziemlich, nur massig, so »wi-
schen beiden, halb und halb (wie auf Sundewitt: «de er saa
r, saa hovtum, " d. i. mittelmässig). »Daher es auch, nera-
Aderlek > eine bestimmte Grinze zwischen beiden bedeutet.
So heisst eine gewisse Feldscheide zwischen diesem und einem andern
Kirchspiele, die ein kl. Fluss oder Bach macht. {Leck heisst
ein fliessendes Wasser, wie lecken, aus- oder durchmessen). Ar
zeigt, wie Ader (w. z* B. die Eider und die Oder, davon auch
Ader sied, Aerated, hier fiür Eidented) einen terminum, a quo
an, sowohl von Zeit als Ort, als cera, cf. ist. ar. Daher Arild,
in Schliesharde, wie auch in Hviddingharde, und noch einer Harde
im Riper Stifte, daher im Jordbog Arceldsheeret, daher im Jüt-
achen Lovb., nach dem Flensburger codex, qf areld, und arceld,
und in einem Document bei Langebeck T. 6. p. 185. „äff arasldhe"
d. i. wie es im neuen din. Texte J. Jj. B. 1, c. 46, 56 und 57
ausgedrückt wird : äff Arilds Tid. . Dieser din. Ausdruck kömmt
*W# nicht von einem alten K. Harald (irte Har. Hyldetand,) her,
6
so wie etwa Arrild Huitfeld ; sondern eld oder ild ist eine gewöhn-
liche Endung bei solehen, zumal Gränzörtern, z. B. Bokeldeburg
in Dithm. (an der Ostgränze im Süden) bei Helmold, 1. 1, c. 19.
Dahin kann man auch rechnen, Wereld, die Welt; im Südfrs. z. B.
Hasselt ^ Jerrelt, Larrelt etc. im dän. Gier ild, Scucild, Tyrild etc.
Ahhver, Ernst, Nordb. Jordb. Lgb. 7,528 alvcer, aufrichtige Mei-
nung ; bei Otfried oft alauuar, in cdauuar, isl. Lexic. Gudtn. An-
drem alvara, seria, animi affectus, schw. alvar. Wahr, verum,
hebst zwar so auf Deutsch überhaupt, auf Fries, aber weer, währ,
s. W. 409, doch auf Silt waar; obgleich man auch beiCaedraon
findet: wcerum wordum und wcerlice, engl. very. Dass es davon
und von AI zusammengesetzt, wird jeder einsehen. Auf Dan. ist
das Alwaar zu Atoor geworden.
Ait, Karrh., hier Aitg und Ahtg (doch so, dass das g kaum zu hören
ist), Silt ötjy der Essig. Bei den Persern hiess nach dem Athe-
nius, 1. 8. c. 4; adrya saure Aepfel. In den nord. Sjy. JEdike,
eoïk, ättika, woraus, wie man aus dem Plattdsch. sieht, das Fries,
abgekürzt ist.
AI schon, obschon, so auch Jx. dän. alt, vergl. Bw. S. 53. ecd.
Alskj Föhr älsk, unrein, verdorben, alske, aalske Mohr, schw. alska,
schmutzige Arbeit verrichten, sudeln ; auch die Südbüll. und Süd«
dinen.
Am> um, circum, aber auch von, de, wovon man spricht oder handelt;
auch cbr. out. Es findet sich auch im Lateinischen, davon ora-
bactus; wovon in der letzten Abhandlung vonDithm. genug gesagt.
Es wird aber auch, z. B*auf Silt und bei Jx., om gesagt, so wie im
Ag8.\ombehij ombiht, und embeht, welches beides im Cfiedmon
und Beow. mehremals vorkömmt. Brockm. Willk. ombecht, Ubbo
Ernmius Otnbekt. Daher auch im Sachs. Spieg. B. 3. C. 28. Am-
mecht, Amt; und die Eintheilung in Ambachten , Embiismand,
Amtmann, s. Terpag. 88. ist im Flandern nach Kil. und andern
noch im Gebrauch, und R. V. D. vom backten, dienen, ex officio
servire, und officio fungi. Mehr s. Klüver. Germ, antiq. 1. 1. cap.
8« p. 68. Die altnord. Wörter Ambätt, Ambod und Ambud können
auch davon abstammen; doch letztere auch von Bodd, s. B. *
Ambolt, bei allen unsern Friesen, wie in Eiderst. Dithm. und Bremen
und auch im Dan. Im Angs. hebst anfitt, wovon das engl« anvil,
nicht aber die andern, herrührt, — der Ambos.
Ampeln, wie Dithm, Bremen und Schw. ampla, sich ernstlich be-
mühen, anstrengen; Silt dmpele.
jene und Aame (Silt Adern), der Athem, und aame und ome
(Silt udme) athmen, Jx. Amme, der Athem, amje und amnye,
athmen, Ulphil. ahma, der Geist, so wie in unserer dän. Spr.
And (Ande) beides der Athem und der Geist heisst R. V. D.
Aem, der Athem. ags. cedm, Hauch, Ausdünstung, s. auch Frisch.
An, und aani, ohne, wie B. W. B., W. und Kit an, Otfried ana,
vergL Edda Saem. 2. Gl. Dies Wort ist auch in der isl. und schw.
Spr. gebräuchlich; jetzt aber im Schw. gebräuchlicher: utan,
fSrutan, im dän.: uden, nach dem Ags. butan, buton, abutan
(sonst auch neunte, nymée, aber nicht ane), doch hat Jx. auch
butotte, buytte, ausser; er hat auch noch das im deutschen veral-
tete: sonder, i. e. ohne. Lips. Gl. ana.
An und aan, einer, in oder ien, eine, ags. dn. Als ein Neutrum
zu diesem frs. ân ist aet , etwas, bei Jx. anzusehen, wofür hier:
hat, het oder hit gesagt wird ; s, W. 167. und unter: Hi. Mit dem
ien (oder jen), auf Silt ifnd bei Jx. pld. een, stimmt das dän. een,
8
überein. Der unbestimmte Artikel ift immer en. Davon cfadte,
ärikt oder dnket, s. Enke.
y##td, eine Ente, wie im Din. pl. Ande. R. V. de And. (Silt End 3
pl. Ennen).
Antje, Silt tfrt&e, wird überhaupt bei den Nord- nnd Südfris. Ton den
Kühen gesagt, wenn sie bald kalben wollen, und sie in den letzten
Wochen hinten immer sinken — Dithm. dahllaten, entlassen; s.
Schütze Idiot. — und das Enter immer grösser wird, daher sie in
Eiderstedt sagen: se ührt 9: entert; dänisch: at löye, löe, Jye,
welches das Erstere ausdrücken soll« Auf den Halligen eal/e, auf
Föhr ante, vielleicht von antje. Jr. drückt das bekannte cjpar-
turiunt tnontes" auch so aus: „Bergen antje" (auf der vorder-
sten Seite). Ostfrs. heisst andgia, endgia, endigen. Hier sqgft
man auch: hat aandt nix (nönt), es will nicht fort, oder zu
Ende gehen.
Ap, au^ hinauf; als aptoen. Bftkigh. äp 9 Föhr äp, südfir. ©p, tfjp,
ag8. up etc.; s. bald nachher Apen.
Apel, ein Apfel, Jx. âplen, cbr. afaL, engl, apple, ags. eeppte,
schw. Apple, dän. Mble, isl. Epü. Ursprünglich bedeutet das
ags. cepple überhaupt .Baumfrucht, Obst. Deswegen heisst es in
dieser Sprache, Gen. 1, V. 11. ceppelveere treov, fruchtbare Blume,
und Matth. 7. 16. ßc-veppla Feigen, und ceppel-tûn, ein Obst-
gurten, bei Hickes. 2. 88. Yermuthlich ist das din. Avl, Zucht,
vom Vieh und von Landfrüchten, avle, progenerare und das
m
schw. afla, gignere, parere, gleichen Ursprungs und deutet
auf die Frucht und Wirkung der hervorbringenden Kraft. Als
Belege kann man dazu annehmen: das isL qfli, das ags. äbal,
abol and crcejt, bei Cedmlra, vigor, facultas nnd vielleicht
8
cUs ajj. ctbte bei Uaplcr pig . tB apiu» im hfihern Ver-
stände.
Apen> hier aber jetzt afcit, offen, uSrdlicW âben, SOt rpen, Jx.
ypen, Asega. B. orpena, ags. und engl, opeit, und id. opmn,
schw. öppen, dtn. aaben, wie unser hiesiges, von ap, op, £Jp.
^fr, Wiedingh, über ; hier und auf Nordstrand und Silt nur, auf Föhr
atrer* sttdfrs. 0«er, otitr, qfer, oer, igt. q/fer; Ulphil. if/or, dln.
Otter; hier o/t?er wie schw., itL j(/er, 30?r. Cambrobrittisch
und Armoritch ar, are, Aber, an. Von diesem ist der letzte
Name zusammengesetzt: Am Meere, oder an der Grunze s.
Jul. Cisar. B. G. 7. c 75. Hirtius c. 81.
Aar-tem> sflddin. und Thyboisch et Aalam, hier aber en Ai-lom,
pkl. en EUarnm, Jx. und Wiarda ey, ein Schaaf, — also ein
Schaaf- im Gegensatz von Bock-Jamm, ein Mutterscbftflein ; ags.
eaWy ein Schaaf, angl. to ean Lämmer bringen, gr. o&, lat Ovis,
ein Schaaf. Von Aar vielleicht:
Aard oder Art, Natur, Nachartung, angeborne Art, Art und Weise
etc. s. mein 2tes Dith. Idiot, und Grimm., Dtsch. Gram. 2te Aufl.
S. 078; ags. aerd y so auch Jx. und aerdigh, wohlgesittet,
artig, wohlgeschickt, wohlanständig, gefällig, einnehmend, vgl.
lat. ars.
Arkner, Alkner y ÖOmer, B. W. B. Arhner (und Uutlucht) ein
Erker, der Vorsprung vor einem Hause, sttddXn. en Ark 9 sonst
. en Qvist 9 Törninglehn Arkenêgqf, s. K. V. 45, V. 45.
Aam y ein Adler, en Gossaarn, ein Gänseadler hier. Mehr s.
Eern.
Artve, erben, Arwmg, ein Eibe — - hier fiberall, und z. B. auf
Föhr; Nordbfill eerwe, erwe, ags. arteunga, gratis, giebt die
\<
/
10
eigentliche Bedeutung an. SHtJrwing, din. Jrvtng, ags. M^£
or/e, yrf, Erbschaft, orf, pecus, jumentum.
utfeâfe, Aehsh, eine Schachtel, so auch Brem.; Dithm. ^oÄer; hier
im din. en Ask, hochdin. en MAß.
Aeske, s. Eschen.
Ast, Ost, Osten, sftdfrs. aest, ags. edst.
v / -/a*f, SHt, ein Käse, din. Ost, ags. ort, squama. S. Kil. Abt,
Oest, nodus, tuber arbaris u. B. W. B. Ootf, der Ast im Holze,
nodus, rami pars latens.
At, ad, als Nortad, din. NSrad, Nordwärts. Wiedinghard. Vgl.
weiter Et.
Aite, Atje, Aite, Vater, welches man noch in der Sehweite, Schwa-
ben, Baiern, — Meklenburg, Lflbek, Holstein, Angeln etc. hört.
Zum Theil noch Atti, Ulphl. Atta, als im V. U. Atta unsar.
Achilles (Larissceus) braucht es schon als ein altes Pelaggiaches
(s. Schol Apoll. Rhod. 1. 4L §. 68. p. m. 239) Wort, bei Homer,
Iliade 9, 603, wo es der Scholiast für ein Thessalisches, d. i.
Pelasgisches Wort erklärt, cf. Odyss. 16, v. 57. In des Callima-
chns Hymne anf die Artemis. V. 6. lesen einige alte Handschriften
cerret S. Wächter bei Aette. Etwas mehr siehe in der ansftthrl.
Erörterung, kurz yor dem Dith. Idioticon; daher, in den nord.
Spr. cetty cetting, progenies, consanguinitas.
v Awel, übel, Nordb. und Föhr, äwel, ewel, Silt öwel, agl. efel, engl.
evtl, Kil. euel, pld. cewel, ags. auch yfeh See W. 118.
/ Awer, ähnlich dem altfränk. arwernu, urwerno, s. Schilters Gfoas.
und Wächter — ein Eber, ags. eefor, dän. en Orne, süddän. en
Orner\ im Hadersl. wird es in Aane abgekürzt, so auch auf Fah-
nen — auch Aarne. Die Endung er in dem frs. ist wie Waarder,
11
ein Entrich, Gander, ein Gänserich, statt erne, wie Wed&ne
etc. ein Witt wer, vergl. Anmdet in Jnnges Nordsj*llandtke
Ordbog.
Ax> Silt Aex (ähx% eine Axt, engl, ax, axe, ags. aex, eax 9 eaxcOy
eexee, (acas, acase); s. Matth. 3. 10. dtn. u. isl. öxe, schw. yxa>
KiL Ackêe, Axe und Aeckse, ascia, W. axa, eaxt.
Axel, fttr Schulter, hört man hier jetzt nicht in der frs., wohl aber
in der hies. dSn. Sprache. In den ostfrs. Gesetzen kömmt bei
Wiarda Axla, eaxla, wie im Agg. eaxL aexle, exle, z. B. bei Cftd-
mon p. 63: Jrfm qfer exle geseah" wie in den K. V. harn elg
.. over Axel saae — auch bei KU. Axel, Achtel, axilla. Auch wird
im Deutschen die Achsel gebraucht, z. B. Luc. 15. 5., wo es auch
im Schw. steht; isl. wird es öxl geschrieben. Jx. Fragmente an-
der axle.
Ay und Aay, ein Ey, früher mag es Ag geheissen haben, wie ags.,
da8s daraus, wie aus Dag, Dceg, Doy geworden. R. V. B. 3. C. 4»
Euger. S. Grimm S. 269. Jx. hat aber auch aey. Die nord. Spra-
chen haben durchgehends das G am Ende verdoppelt.
Aayhen, ein Riech-Ejchen, und der Kern in einem Pflaumensteine.
B.
J&abe 9 Baabe, Silt Babh. So nennen kleine Kinder hier noch
hin und wieder den Vater, auch auf den Halligen ; hier auch im
Siddän. — oder Babbe — und im Bremischen. Das Helgolander
V. U. fingt an: Ohsem Baabe! dass es auch bei den alten Ro-
mern muss bekannt gewesen seyri, sieht man bei Plautus,
tf
v
v
12
in der letzten Seene: babaa -tatce-papw, wodurch es sich bestä-
tigt, oder voraussetzen, liest. Aber gauz etwas ausserordentliches
ist es, dass es auch in der Amerikanischen Sprache auf den An-
tttlhchen Inseln vorhanden ist, wie Wächter in der Vorrede zu
seinem kl. Gloss. §. 6 ans Rolbe anfthrt, bdba. Auch bei den
Saterlindern Babei im V. U. Use Babel
Bakel, Baabelf pl. Babels, heissen die Seraden oder grossen Binsen,
welche in den Landseen and Flüssen wachsen, und aus welchen
der Landmann Binder macht, und Polstern fftr den Hals und Bug
der Pferde. Das lat. Juncus scheint vom Flechten, wie das
deutsche Binsen vom Binden, zu einem solchen Gebrauche benannt
zu seyn. Bei KU. heisst Bobbel, juncus, aber auch eine gleichsam
aufgethfirmte Wasserblase, bulla (dies hat auch Steinbachs Wör-
terb.), welches vielleicht in alten Zeiten von diesem BobMe, din.
noch BuMe, Bubbel, engl, bubble, mag zusammengezogen seyn}
ohne Zweifel ist es von boppe, bäppe, hier und bei Jx., B. W. B.
baven, Dithm. baaben, oben. Ich bin mit H. Grotius Critici Ang-
licaniy Aber 1. B. Mose 11. V. 9. derselben Meinung, * wenn er
sagt: videtur hmc vox (Babel) servata e Ungua primceva; denn
jeder wird doch einsehen, dass, wie Drusius auch L c. nicht unbe-
merckt gelassen, die gewöhnliche Bedeutung, wie sehr auch die
Gelehrten unter den Juden und Christen mU Babbal herumwerfen
und Buchstaben wegwerfen, nicht ohne Zwang und Wirrwarr her-
auskommen kann, und dass es weit natürlicher ist, anzunehmen,
dass Babel wirklich selbst einen hohen Thnrm, Pinunide, bedeute;
wenigstens damals, und da im Lande. Und wie würde sonst Nebu-
cad-Nezar wohl gesagt haben mögen: „Das ist die grosse Babel,
die ich erbauet habe," Dan. 4, c 27? Nach Schüren* Idiot.
/
IS
Jflldt in der Kremper Gegend aufrecht. Man Tgl. hiemit
B. W. B. Peék) das engl, peak nnd ags. peac, das engl, pike,
welches so zu sagen Mos mit dialektischer Verschiedenheit eben
so im Franz., Span, und Ital. lautet, und endlich den Berg Pico
auf Teneriffa und Ceylon.
Säbeln , Silt Bdbble, heisst wenn kleine Kinder spielend sich mit
dem Finger auf der Unterlippe zu streichen pflegen, da es dann
auch fast einen Laut giebt, der so klingt. Bäppe, oder Bäbbe
heisst, sonderlich in Thüringen, das ' Maul. Davon mag auch
babbeln herkommen, garrire more infantum.
Bdgh und bégh, SiH Wfc, s. auch Heimreich. S. 180 hinter, hinten,
tobagh oder ia begh, zurück, ta bagh äuer, zurück über,
rücklings. Ags. und südfrs. bec> doch auch bac, s. W. 18. 19.
wo auch bad 9 wie engl, und altsachs. (ags. bac\ der Rücken,
steht Hier auch Becktheerm, der Afterdarm, Mastdarm. Dan.
Bag 9 isl. und schw. bak. Boxhorn Gl. post tergum indi bah.
Jx. oerbecky rübklings und ejterbech id.
Baghe, backen, dln. at bage, ags. bacian, engl, to bake> isl. und
schw. baka. Mit dem altphrygischen Bekkos 9 Brodt, stimmt auch
ein: der Becker*— ich backe, du bäckst etc. dän. Bager.
Baghe, wohnen, hier, sonst durchgehende boghex W. boeghia.
Heimr. S. 401 hat daf&r bowen, ags. buan, Kero und Otfrîed
jpuan, buan, (Silt tttme), Bökengh. böte, Mäboicr, Mitbewohner,
dln. und schw. at bo. Auch in Norwegen sagt man bage 9 bag-
ge, ron wohnen, vgl. Pontanus Chorograph. p. 090. Daher
heisst auch ein Norweger en Nvrbagge, oder Narbagger, w. z.
B. Svend Norbagge, zu K. Ehrend Estrithsens Zelt, und noch
wird es Ton einem kl. Pferde, besonders Reitpferde gesagt: en
14
Norbagger, dtn. und frs., doch auch en Nork, en lefrten N*ri
s. Nork. Sparen einer uralten Sprach -Verwandschaft, von bojen,
sind noch bo y in der Bedeutung von domus und incola, in Thy-
Mrrö-Fyn-bo etc. Euboea, die Teleboer. Boa heisst in der Ame-
rikanischen Sprache ein Haus ? Hornius, 1. c. libr. 2. c 10. Die
hiemit verwandten Wörter werden, wie das ags. byan, das beides
bauen und wohnen bedeutet, leicht mit einander verwechselt.
B°gg € > bügge y bauen. Nordb. bigge y ags. bicgan, bycgan, bei
Heimr. begge 9 Silt begg, Föhr böge, bauen, nemlich Häuaer,
Dörfer etc.
Boye, büye, bygge, das Land bauen, ackern auf dem Felde arbei-
ten — davon leitet Heimr. S. 18, den Nahmen Boje her. Cim-
brisches Vocabularium: arare, pauchen. Daher hebst es vom
Jiitsch. L. B. bei Langeb. t 2 p. 178. und 629 qui Über ita
incipit (nemlich die Torrede) Meth logh scal man land byggice.
Hier in der Nähe, im Kirchsp. Viöl (dln. Fjold), sagt man noch
von den Leuten, wenn sie zu Felde sind: Vos (vores) Mcend bygg\
Bei unsern sfidl. Nachbaren heisst boye ohne Unterschied sowohl
Häuser als Feld bauen. Von diesem böye, heisst Bör, ein .Bauer,
en Buur, Bödrmg, ein Bauknecht, AvlskarL Bo, das Geblude,
sagt Caedmon vom Babilonischen Thurm. Vom angel. buctn und
byan lägst sich am fllglichsten By herleiten; doch findet man auch
Spuren davon im Frisischen.
Baake, Baken, Behen, W. 28. Fteuerbake, welche bei Landes-Unru-
hen angesteckt wurde, das Volk zu versammeln, Brockm. W., aber
auch das Zeichen für Schiffende, des Nachts sich darnach richten
zu können, Pharus. Jx. Basken, beaken, ags. bedeen, beacon
ein Zeichen, Bezeichnung. Ein Hügel in Dithmarschen bei Sftder-
#
1*
- «
hackstedt fahrt noch den Kamen Battenberg, und im Dftn. Bavn-
höje, so wie einer bei Siegestrand an dem Odenseer Meerbusen,
der Bavk heisst
Backe, Silt bokke, Jx. bäckje, klopfen, streicheln — mit dem Munde,
flr rauchen. Backet*, Schiige, Streiche. Ein Wortspiel auf
StddJhiisch: a do ékat hat Bakkels" welches auch einen Pfannku-
chen bedeutet, s. auch B. W. B. Bacheh, Baaiks und baaksen.
Bat, und Baal, Dtn. Bold, und sfiddftn. Buld, ein Ball; auch der
Ball an dem Daumen, wie auch clunes, nates. Das Dimin. ist
Bitte und Bette, z. B. das Zahnfleisch, s. Horabani Mauri Gl., Kil a
etc. Bäl heisst hier auch — in Eiderstedt und Dithm. Ball, ein
Mehl- oder Fleisch-Klos; dftn. BoHe. S. unten Klomp.
Baal, bös, Abel s. Kil. bael und baL W. 20, im Beow. öfters bealo
ttc. altsftchs. bala, s. Grimm 215* und Beow. 168 beal; so balewa
der Böse, Cdm.; davon das bekannte Wort batst ürig, wer gar
schwer oder toll zu regieren ist und sich nicht steuern lassen will —
hier baalsjörrig oder bälsjOrrig, Tgl. 8jöUig (anstatt stjöllig). Von
diesem Baal kommt das frs. und dftn. Bat, Boot als ein Finger, d. i.
bös, geschwollen, baaUn, schwellen, baalent, wenn ein Geschwür
da ist Ohne Zweifel auch böigen, verbolgen, und das alte irbol-
gen, bös* erzürnet, s. B. W. B. und besonders Frisch, unter Bai.
Alftfrs. verbolgen, erzürnt, auch bei Jx. Das erste Wort in Lips.
Gl. abalgi, ira und ferner belgan eal ete. ags. belgan, abelgan,
prt. aboigen z. B. Gedmon, 14 zweimal böigen med, Beow. 52
gebolgen, ITO abeatm, 170 abofgen, Casdmon 14 abceligan, er-
zürnen, beleidigen §5. Hieraus ist au erklären: bölvis in der Edda
Seewmnüi, Bolvisus und Belvisus, bei Sazo Gr. h 7. p. 129. 130.
zwei ungleiche Brüder, so wie BeUoveaw und Sigovesus, zwei
l/
V
7
16
Cdtische Brider bei Livius, h 5, c ML Dean die fitesten itomhut
proprio sind immer von appellativer Bedeutung, Womit auch sm
vergleichen das Wort billig, und bilwit fceder (von Gott) bei Ced-
mon. S. 21 und bilewit 96.
Baar, Beer, ein Bär, ursus. Baaren heisst schreien, briUlen, s. B.
W. B. Gebaar, Kil. baeren, beeren, ghebaeren, haritvm edere,
sublate tf ferociter clamare, more ursorum y • W. 23. He
brumde as en greslich Baar. Pontopp. Jnnal. eccl. Dum» 1 %
■ S. 39. barritum civere vel maximuau Ammian. MarcelL 1. 16.
p. m. 81. Vegetius 13, c 18. bei Tacit. Äf . G. c %. barditus.
Davon werden wohl die Barden ab Dichter und Singer den Namen
haben ; cbr. bard, ein Dichter. Jx. beerje, brüllen, brummen, ags.
bera, Bär.
Baar und Beer, ags. beer, eine Bahre, feretrum, welches kSamt von
bare, bere, tragen, apbäre, aufheb«, s. B. die Kleider, Geld
baren, pld. boren. Am meisten ist bare auf Föhr üblich, s. W.
85. engl, bear, ags. beran, Ulph. fatros, und noch m den nord.
Spr. Von diesem Verbo ist im Ulph. und den nord. Sprachen.
1) Barn, ein Kind, ags. beam, frs. Beern, und davon wieder
beerne, gebthren.
2) Barm der Busen und auch der $chooss, Otfmd L. 1. C. 2
87. — m bra barm eazla* Ulph. berme y ags. bearm, Staus und
gremium, weil man in oder auf beiden etwas trage» kann
S) Beerm, wie in Wiedingh, oder Beerme, wie hier, Dithm., der
Fuss des Deiches, der ihn trägt, vgl. KiL beeren, und barm, agger,
und engl, barm, berme, auch diu«, vergl. isl. barmr.
4) Barm und Merme, hefeu. Dies kann, so wie das Wort htfe,
hqfen,. sowohl von hqfen 9: heben, ab von hefen, scheiden her-
k
/
17
kommen; das ags. beorm scheint mir eher fürs letztere zu
seyn.
5) Bän, statt Barn, engl, barn, ags. bern, der Boden, obere Boden
wo beides das Strohkorn oder Schoofkorn, und zugleich reine
r
Korn zu liegen pflegt; ags. heisst aber auch bearn, trabs, der
Balken, davon Bulk. Dies heisst auch Ben, egl. barn, ags. bern,
der Kornboden. Von bare, bern, tragen kömmt auch.
6) Bär und bar — letzteres nördl., Silt Berre, Gerste, ags. bär, y
bere, egl. barley, und das adj. barigins, hordeaceus, bei Ulph.
Joh. 6. 13. setzt ein Aehnliches voraus. Dies und das hebr.
Lara und ber, far, frumentum, Korn, Getreide, ist aus dem
höchsten Althérthum noch übrig, w. z. B. das Wort fruchtbar^
8. bei Apel, da die Gerste die erste und einzige Frucht war,
die das Land, zumal hier im Norden, trug, und die sie, da sie
noch kein Brodt hätten, wie uns bei dem Cimberzug berichtet wird,
vergL Strabo 1. 4. p. 139, allein kannten und zu gebrauchen
wussten, näml. zum Getränke wie die alten Aegyptier. S. Herodot
2, 77, Tacit. M. G. c. 23. Potui humor ex hordeo auf fror
mento, in quandarn shmlitudmem vini corruptus; daher ist der
Name Bier, Beer, W. biar, ags. bear, isl. björ, s. Edda Sae-
mundi gleich unten, Jx. bjear. Und es scheint das die Gerste
yon diesem Gebrauche den Namen bekommen. Daher ist das,
was sonst sich nicht verstehen lässt, auf dem Oldenburgischen
Hörne zu erklären: Jck begehro tor—eo viel als, ich trinke zu,
und oben stand: drinc cd uit. Geren und also auch begehren
heisst auf Preussisch Trinken. S. Hamelmann Oldenburgische
Chronick, c. 10. wo auch die Abbildung zu sehen; dass aber
Jerriu oder gerriu, ich trinke heisst, s. Allgm. W. Hist. 31 Th.
3
18
817 S. Vielleicht mag auch Eines Ursprungs damit seyn ger-
men, barida, in Lps. Gl. Vor allen, wenn man noch dazu nimmt,
dass die Gerste auch das erste Korn gewesen, welches sie in
alten Zeiten zur Speise gebraucht (daher auf Nordseeland Korn
bloss Gerste bedeutet s. Jung), welches Goguet, de Vorigine
des loix, des arts etc. t 1. 1. 2. eh. 1. art 2, p. 208, und
t 2. sect. 2, art 1. p. 850. und Pontoppidan Om Verdens Ny-
hed. 2 Th. C. 7. §. 4. sqq. mit vielen Beweisen bündig darthun.
Daher mag cbr. bara Brodt heissen. Endlich wird auch in
Edda Saemundi, Alvisrndt, 82. zu Bj/gge (welches auch als
der erste Ertrag, oder Frucht, welche der Bau des Landes ge-
tragen, davon benannt) als Synonym beigefügt; vergl. Fjöhomne-
mdl, 20. Vielleicht sind Beeren, bacca, als Früchte, damit ei-
nes Ursprungs.
y 7) Baas, ein Wort, das von Nordfriesl. bis Holland bekannt ist,
der Meister, der Oberste , der Letzte. . Also wohl von bawe,
oben, baioerst, batest — ; oder von bdr> besser, bäst. B. W.
B. baSj besser, Kil. Baes.
Balje, bei den Sfidfrs. Balge, eigentlich ein Tief, wo man mit
Schiffen aus- und einfahren kann. S. mein erstes Dithm. Idiot.
Daher BaUum in der Loeharde, bei Terpager Ripce Chnbr. p.
134 Balglum heisst; vergl. Dankwerths Errata. Von einem
solschen Tief ist der Name Balle noch übrig bei Ringkjöbing
s. D. AU. 5, 811.
Balje, auch frs. bei Kil., wo er es durch Kuype, cupa, erklärt,
und noch ostfrs., deutsch eine Kuf, Gelte, dln. Balje, Balle, in
hies. frs. Spr. Baiig, SUt Balle.
1t
Bona, Baia, s. W. 62, besonders ein Mörder, Asega, b. bona, burika,
schlagen, hier und sflddän. bunke, klopfen als das Herz etc., im
Kopfe; din. at barike, klopfen. Dieses Wort kömmt nicht nur
im Ags. und Altnord, in dieser Bedeutung oft vor, sondern auch
bei Ulphil. bani, für Wunde. Bei Petreus in seiner Beschreibung
von Nordstr. msc. f. 156 b. und 164, a. heisst bahnen, jemand
flr einen Mörder erkliren oder laut ausrufen. Ulph. tt N. N.
gebahnet na disses Landes IViee" Davon s. Heimreich 8. 16,
Jfltsch. L. B. 2, 10.
Banner, eine Fahne, Panier, s. W., kömmt nur bloss in alten
Documenten vor. Mehr s. 2te oder ausführlichere Erhärtung
des Beweises von der friesischen Abstammung der Dith marscher;
auch in der Eiderstedscheu Chronica.
Banje, bannje, fluchen, schw. banna, dln. bände, Kil. Barnen,
vloecken ende sehenden, sinistra imprecari, diris devovere. — Es
kömmt von Bann her. Von den vielen Bedeutungen dieses Worts
s. die grossen CUassaria, z. B. Haltaus — in den Bann thun, Bann-
samtag etc.
Boome, berne, holst. barnen 9 brennen, davon:
Baarnstien, der Bernstein, Baamwien, Branntwein, ags. bcernan,
byrnan, s. B. W.
Bdrsel, Kindbett, wie dän. und sfidseel., Jx. Fiedsel, Geburt,
Nordb. Basel, und bdsle, im Kindbett liegen. Vielleicht Basel,
Baue, eine Lustbarkeit, wie im Koker, 866 € JDe dar plegen to
basein un to speien" Vergl. unten GumL
Barsch und basch, wie in den pld. Idiot herbe, streng, heftig —
von Geschmack, von Worten, vom Wetter — vielleicht von bat
o: beisst, ich bitt, du batst, hi batt, so wie bat t er, bitter, dän.
V
/
J V
20
beesk, persisch bat, ags. biter, von bitan, beisseu. Windingh.
batsei, dta. et Bidsel, ein Reitzaum, ags. bcetan, z. B. Beow.
Schw. Bett und Bete** s. 4. 32. 9, isl. W/iff, beizli, Gebiss.
«f, Vortheil, Jx. baet, baetje, nutzen, Silt einbatig, eigennützig, g.
Richey und B. W. B.
Bat, schlagen, stossen, schieben, s. 1. c. und Silt. Com. S. 88.
Baven, auch baven, botven und boppen, oben, supra. Davon seheint
das Wort bauen, d. i. auffuhren, herzukommen, und Gebäude,
heutiges Tages auch Baute genannt — - so wie eine Baude, statt
Bude, dän. Bo 9 Body •. .Steinbachs deut. Wörterb. unter Bau.
Also vielleicht auch Bautastene als ein aufgerichtetes Ehreadenk-
mal. s. Bartholin Antiq. Dan. t 1. c. 8. p. 120. Mich wundert,
dass Worm, Mon. Dan. 1, 1. c. 9, und andere, die sie bald Säulen,
bald Pyramiden heissen, sieh um diesen Namen gar nicht beküm-
mern. Bote und baute heisst W. 63. allerhand Korn- und Land-
früchte — die man bauet. Jx. bouwje, bauen, auch Heim-
reich 401.
Baw, heisst auf Föhr Angst, Angstgeschrei, daher verbawsst,
engl, abawed.
Basune, frs. und nordsach., Jx. bazuine, s. KU-, B. W. B. Basune,
auch in den nord. Spr., Posanne; auch im R. V., ohne Zweifel
yon bas y ba&se, ags. baswe, niedrig, grob, s. Cttdmon 90. An-
gela, auch bema 9 buma, eine Posaune.
Bedke, bicke, hier backe, bicken und picken z. B. Eier, Kil. und
Jx. auch, von Beck, der Schnabel, ein altcelüsches Wort, s.
Svetonius im Vitellius, zuletzt. R. V. DelfL Beck, der Schna-
bel. Jx. had (halt) dyn keck, dein Maid; und noch französ.
bec etc.
21
Béd 9 Bad Beedy das Bett, ags., engl, und südfrs. bed 9 und bod.
auch im id. Lexic. und Edda Saemundi, die Glossaria, imglei-
chen Junges Nord-Seel. Ordbog, cbr, das Grab, s. Oweni JBpi-
grammata. Daraus und von einem Bett oder Beet in einem
Garten, Fluss etc. dürfte man fast folgern, dfcss es eine abgeson-
derte, für sich ab- oder eingeschlossene Stelle anzeige, wie das
nord. Samg\ vergl. Scengetqft auf Seeland, Sengwerd und Seng-
warten im Westphitischen etc.
23ec&, eine Buche, Nordb. Seife, isl. beyki 9 dln. Bog, ags. bece>
engl, beech, pld. Böh 9 ags. auch boc, beece 9 Bäk 9 ein Bach, so
auch Jx. und KU. Beke.
Béergy ein Berg, pld. Barg, ags. beorh 9 ein Berg. 1 Mose 19,
17. und 19.; davon auch gebeer gan 9 ibid. beorgan, Bw. 110,
bergen, verbergen, verwahren etc., aber auch begraben, byrgan,
bebyrgan, z. B. im ags. Symbolo Apost. (Boxhorns Hist. univers.
p. 1923) unten hugh, bebyrigean Matth. 8, 21, bei Jx. bürge
in (und) 8choerr 9 Scheure, Scheune, wo Heu und Korn einge-
borgen wird. Eid erst, und Dithin. Hauberg, auch bloss Berg,
im alten L. R.; eben so die Freyberge 9 davon 3 in Eiderst.,
einer bei jedem Gericht, wo ein Missethäter auf 3 Tage sich frei
und sicher bergen konnte, im dln. Barjred 9 so wie Bergen, * bar-
gen, auf Dan. durch bare ausgedrückt wird, at bare sig (for
Latter), s. K. V. 76. Y. 23. in alten Ausg. „Jeg kän mig jo
vel bare." Bei den Nordb. heisst die Erndte, berigt 9 bergt e,
beergen, berigen, erndten. Da es aber auch bärigen und die
Erndte barigt heisst, so kann es auch urspränchltch von Bar 9
Gerste, als dem ersten eigentlichen Koni, noch herrühren. Viel-
leicht das franz. berger 9 Hüter, Hirte,
V
V
Beling, hier und bei Petreus von Nordstrand, Beetimg die Aus*
. Steuer, Mitgift, was einer mit freiet; ob dies einerlei mit den
- nord. bejle, bütla, freien, sich um eine Person bewerben, will ich
nicht entscheiden.
Bett, in vorigen Zeiten ein Leibband, welches die Frauensleute
tragen und aus Leder bestand. Föhr; s. Staatsb. Mag. 4 B. 1
H. S. 169, vgl. belty ags., egl. und in den nord. Sprachen, und
balteus, balteum, Föhr auch halt. Provinz. Ber. 1824, 8 HL
Beidt, Holst undDithm. Bark, Saterlinder frs.Bî;tmf, dän. JEf t*me,
Hvem, eine Art langer Binsen mit einem Bischel oben, B. W. B-
Bese, woraus man Besen macht, die wohl eben davon den Na-
men bekommen.
fierne, Mohring. bieme, trinken, Bernmg, eine Trinke, Berntrog
ein Wassertrog. s. Nôst. KU. hörnen, frs. drenken, aquare, pld.
auch bornen, altdeutsch ein Born, z. B. Sachar. 18. 1. Jx.
boom.
BeW, bäse, Silt bösse; bissen, biesen, ungestüm und wild hemm-
laufen, wie das Vieh auf dem Felde, wenn es von Bremsen ge-
stochen wird, KiL busen, biesen. Davon beeig. Dithm. Eiderst.
Föhr etc. sehr geschäftig, eilig (heesbesig, verheesbeest, verheert ■ ;
übereilt, iberathmet,) ags. bysig, von Mao, ein heftiger Drang,
Trieb. Jx. bixje, bissen.
Beert, hier überall Vieh, nemlich besonders das Hornvieh und Jx.
beest. >
Béte, W. béta, betera, ags. beton, — von bet> gut, besser etc.,
in den alten fiies. Gesetzen sehr häufig, bissen, wieder gut, bes-
ser machen, genug thun, schadlos halten; heta und auch fro/o,
ags. bot, in Beow. oft, und heisst Bissung, Besserung, Rettung,
Wiederherstellung, egl. böte. Davon Dannebod, s. meine Abhand-
lung über das Dannewerk §. 84. und von beta in dieser Bedeu-
tung, nicht von bete ein Thier, Bestie, im Franz. kömmt eine
Bete im Kartenspiel, nemlich Bflssung, Brüche, Strafe, davon :
ta beten FyrbÖten, und das Böten (oder Wirken) durch magische
Worte, oder Sympathie, z. B. das Blut stillen. Ein Beispiel schon
Odyssee 10. 467.
Bevern, beben, sttdfrs. beua, biua> ags. bifan, bifian, und dän.
at bcevre*
Beyre, hier in Friesland, Eidersted, Dithm. etc. mit abgemessenen
Schlägen, zum Theil mit bewundenen Klöpfel, an die eine
Seite der Glocke schlagen; welches geschiehet am Abend vor
einem der hohen Festtage, um das Fest einzuläuten, diu. at
Urne, wie engl, to chhne, holl. beyeren, wie hier.
Bjdst, SiltBjüst, colobium, Brost e. cfr. Ulph. Marc. 5, Stephan,
in Saxon. p. 85.
fittta, tiefe*, warten, W., Ulph. beidan, ags. bidan, altdSn. bide.
Bie> Bye, KU. Jx. 6y, ehemals in Dithm. auch, hier Bei, nordl.
Bäj bee y die Biene, Imme, ags. be6 9 egl. a bee y nord. Spr. Bi.
Sie o: bide, hier, beyde, wie bidi, Worin mon. Dan. p. 322.
Wiedagh. biedde, bieding, /Silt biid, biiding.
JBien das Bein, Jx. biente, Gebein»
Biend y Silt Bjen> ein Band. W. bend benda.
Biügjack, (statt djack, dunk, dunkel) eben so viel wie packen-
jonk, beegmârhty d. i. schwarzfinster, bcelmörkt, denn das be-
deutet dieses. Beche heisst beim Otfried oft tenebrm. Davon
auch hier, bei R., Kil. B. W. B. die Heidelbeeren, Bickbeeren
heissen, d. L Schwarzbeeren» dftn. an vielen Orten Blaabcer } in
\S
24
der alten Bedeutung z. B. Harald Blaatand, Blaanumd, ein
Schwarzer, Mohr, wie in den nord. Bibel Jerem. 18, 23. Das
egl. bill-berries, din. ByUe, Böüebcer, will eben dasselbe sagen,
so wie auch das Bel&cedeuuit, schwarzbeschattet, in Lp«. GL, im«
gleichen im Seeland. Ges. B. 2. c. 45 (nach einem geschriebenen
Exemplar), (( att bliffiae belk och belborind, eller bha siagcn,"
und in einem kurzen Register der veralteten Worter: bei booten
o : blaaslagen. Endlich , was TorfiBus, Series R. D. p. 114., ans
einem alten Ranischen schw. Calender anführt: „Odin betar Hesta
sina i Belgbundin" o: Othin weidet seine Pferde * im schwarz«
fin8tern Grande. Man findet auch auf din. belgmörk, schw.
nach Jhre Blâ-MorkreL
Birh 8. Bork.
Bister, biester (vergl. bison, ein wilder , Ochse, und Lips. GL ftfoa,
burboj bizzederi), an einigen Orten bdeter, z. B. Bremen, Jz«
bjuestar; hier nur wild, irre, als verbist ert; sonst auch bofc,
toll, wie im R. V. 1* 18« u 8e tögede em eyn byster Ghelaed"
SHt Com. 62. Kil. leitet es von biegen, bissen her. Es wird^uch
für verkehrt, verwirrt, verstört, z. B. im Zählen, gesagt
Blddj Bled, ags. biced, ein Blatt, auf dem Baume und auch in
einem Buche. Vor Zeiten bedeutete es auch wie das ags. bbed,
frz. blé und ble'd, die Frucht, das Korn im Halme. Jx. Werf,
Blatt
Blägy nördl. Bleeg, Siit Blag, ein Bettuch, Bettlacken, din. en
Blee; aber nicht bloss hier in Südjütl. oder fffer Leichen etc., wie
einige meinen, sondern Überhaupt, z. B. K. V. 116. V. 16; etwa
weil es in Schriften fast nur in Todten - Liedern oder Sterbelie-
dern vorkömmt , z. B. Jeg kegges i Jorden i en Blee —fim
/
V
V
FjoÊte y saaogdertü m fiMig Biee. IsL «war btmmi doch tuch
hi AO^Uéb Mcegjeu
Blâky Bist* phtfd. Biaok, auch Kit dln. BUeh «nd acfaw. Bty*,
aga. iB*ac utod KiL flfnc*, schwa«, äga, fltoc, Diito.
Bhfcfc, auch hier herum Umi > wie in kies. DinJ nd Jx.* 4er
êfatefe» anblickte, *en Winken, hat. Ee hciaat aber hier nicht,
wk in »ehiercn Baaepligchea Sprachen, weht eder Mbich* aefadern
vielmehr Midhand* fuâkehd, gllnMad, lB. mdm6Men;
Tob Btimkm, btenke*, welche* daeee Bedenfamg hat; aber aqch
bücken wrft den Augen. BUmk, ein Buk, a. Süt OeÉL & 65.
Dieses Blinken hebst auch jriînien mit den Augen* in Holbergs
Com., ii IUI. UUtos, B. W. B. blecken, unter Stiel und fiir sich,
Wierda MQta> age. &tiea» und öttcetton, ce ras q rte , Jt; Mëatttye.
MUarre, bUtekcn, wie die Schaafe, bmUa*> an einigen Orten binden,
fierren, heelqn, weinen, wie die Kinder. KM. und B. W. B. beides.
Blêy, die Farbe, ab hocken BUH? welche Farbe? W. 58. b\je,
die Farbe und 8. 405* iai. bker, Farbe, ags. bkch, biete, bleew.
Ob et mtf dem ial. Mori, eder in den andern altgeno. Spr. biteti,
pUadt, ge b Uii ha etc. imago, speciet, cxemphnw, tob teta> letan,
l es mu , scheinen j aussehen, - cfJ iah lorft and Uta,' eines edér krer-
wandt aey, intgen dte grösseren CHeesare entscheiden.
Miete, wehen, Windingh., süddän. Masse, ftr fcteae. Daven wohl
Blemg, Bühg, BUSmg, Ubbo EinaOan Fribts. Orient. Dtocmptio
p. 88. bUnece , Sandblier zusammengewehte Sandhaufen, a. D.
AtL 5. 40H. Hier wird auch «e$s (oder £2e*t, JMirf, wie im
B*n-) gesagt: Da* îa gwr ecken bleee Wind, ea weht gar sieht,
•aber auf ßüddtn. fifeiaf, ftfeise, wehen, Jet biete.
V
Jtffefc, ein Flecken, MaiMeefaen, in allen nnsern jetzigen u*l die-
maligen frs. Gegenden. Plattdeutsch , wie in der Lftnehwger
pld. Bibel, Blech, Bfofc, Bleeh. In einem Privileg* vom JL
Friederich L im Jahre 1580 Ar Bredated«, 2 Jahrmärkte m
hattet, wird es: „Unser fifecfc" genannt ß. auch SchUuens Idiot
Hieher gehört sowohl das alte Medenbüek in Holland und Hel-
goland, ab BnwcUük in dar Edda, Bälden Wohnest? Nach
dem aga. jpfoc, vions, piatea, Mitih. 6, ä. carf. CoHon.pwru
pkeca, hat es vielleicht eine Strasse bedeutet, so wie jetzt du
Kirchdorf oder Flecken in Biderstedft nnd Dfithmarschen de
Siraat genannt wud. Im Hannftvemchen Bléched*.
BUdy wie es am gewöhnlichsten genannt, wird, hier, aber btitr^i
büdd, (Jx. beer nnd biyb4 y ) und heisst frShüch, gntas Mrths,
heiler. W. fiftfedtif», Fronde; aber auch fteeftdlich, hold, wie Im
Witherlaghs B. „hoUloe od WA hm? ags. 61$, UJph» Me$e* mit-
leidig, barmherzig, As. Bach alsd bU, dben 4* gut» NordL
bleed; wovon vielleicht dftn. ôféd, sanft, weich*.
Btiw%oe> bläwwe, bleibep, — auch f&r worden, wie im dftn. nnd
schw. JVe *<um nö vahlemBrr als Lübk eu Hamburg bl&oen"
d. i. wir sind nun viel mehr als Lftbeck und Hamburg gewor-
den, heisst es in einem Carmen auf K. Friederieh den Fünften.
Mi md*4 bläwen (oder, blawen), ein gewöhnlicher Ausdruck Ar:
Br ist geüosben. So arth in Dithm. und. B. V., vcigl. Silt
Com. S. 82.
BUs oder JS&re*, der Blitz, ist zwar mevt veraltet, doch noch
auf den Halligen etc. ihrig, wie im Urem., so auch im R» V.
nnd Jx., in der pld. Bl. duBchgeheecb, so wie bliaemen, nüt-
zen, KU. Bücksem, nnd Bück, lux micans, fulgor corruscans, s.
Wi 57, und ags. blican, Alfarfta»; S Wächter: B»s, und Frisch.
Blicke des Blitzes, Luth. Uebers. Habacuc 4, 11.
Bb, fBHt. Com. blö S. 147) blaa, thBlosêrr, dÄn. Wooéruur, tob
Milch, «ngl. blmo tnRk, s. imten Ween. tV. W<#, AÄnp.
Blft, iMMfc, ein Block, ein Stock rom Endo eines Baumstammes,
• alt ein HauWoek, ein kleines Stück Ton einem Acker, etwa ton
einem Scheffel oder weniger , cf. egi und dftn. BUk.
BtBye, so auch Jx. bheye, blühen — - von den Blumen etc., thnronügt
man auch Blosmi, und B l o s s em, pl. Blésme, ags. blosm, bfostm,
BttUe, dln. at bfomstre, sflddfak Bt&ster, btoaire. Möyt wird auch
von Mühen, oder aufsteigender Hftee in den Wangen (welches' de
in Karrh. en Biene nennen) gesagt, welches sonst anch bleustem,
bMstefn, süddÄri. bimse) heisst. Von diesem kömmt Kit. Bhé-
me, Bloeckel, Bloemsel, Jx. blomme, Ulph. bloma, pld. Bfarme,
eine Bhrnie, hier Bhme (bldtne) ein Schimpf-, Schandfleck, viel-
leicht Schamrtfhe, s. auch hei folgendem. Angs. hekst blühen,
bhwan, bleöumn and bloêhman. Bei OtfHed heisst die Blüte
blumt. Desselben Ursprungs, etwa anch von der Rëthe, mag
auch Mint *eyn, ags. fttifaf, Jx. KU. Woed, hfer BUt and Blöt.
Von einem ähnlichen Ursprünge scheint anch au sein: blose, 'ein-
' HMtaen, a* 'einigen Orten lückten y Jx. bhmxje, aber auch Afoa-
ziende jieren, die blühenden, brausenden Jahre; ags. Mose, Wy$e,
ectiw* Bios*; difl. Biaa, fei. Wys, eine Fackel, Cftdmon eine helle
Lohe, lodernde Flamrav vergl; Üsom and dfosoi, Helgoland
! */«#e, Hamburg JNO*e, elae Feuetbako, Leachttkurm. Das Nord-
licht hobst in Lübeck NerâbfOae, Dithm. Nordbleust, sftddftn.
Nerdblois, oder blas. Der SclioMast des Apotton. Rhodiaa über
a *, V. 7m e*m *Mr d+r gikiTO n hc Wut #«1*1 4»cfa
heUeachtond,,Lip«i 4JU» Mw»«, fluuaa.
»igg, bttd, y*mhi**, Olfifcd «*«#, M. kjjúgr» Ufid, «HAIfr,
davon i* U. «ad wMv 4%g< «Wl». Jty«ei, Scho» g. V.
jegtren ify» fWwfc, w» Mkfc SMxm«, V. 45, wttf. Sft.
,. Cw». & «* U4. W%*e». HfeWt Iied V, «ML ctifet. Stein-
bach fifturt. amfc a*t deaaJtaimM «a; A« fbm Twebe mU man
Starte* *i «nte* de» lilctatecrifen.
«Rlftnftie» Wivüqfb» nfM p ronw i, t>.4t Mumfa BdfU: £*?/*
êe*i t» fti* <Ua« W4ite*WlclNMr*
A**, efc* Bih}*, ffttte* *n «teigw OtfU* jftfe 9; £**, ab Speue-
ÄnW, Ari***> «d feftfc «betten Jk,; hkr 6#*fefm, iftHafe —
JMd#ï éa Arbeitet, Dfei ist wohl eigratikfc des, wovto der
letzte TMI d* Worte Arbeit, Jpix «ucfe «***< siddta.^bAeci
otc. Mfwiiieiigwetel fct Vpn <k» erfteit 4. oben bei jftr,
>24efo& Wie, l B.i* dtm ngfc toigtod, ein htiÄger Xifch,
Alter, *w«tf te «kt F*flge wigbed, v>iM, vhxM, wxfbd,
B*£v ;<éfofc, frfrqfo ;«M »ow t too , anrtkicketo, MffcbtoA,. wMen,
«»4, *. B- <rffc ftoeMHonaer, «b «w fcfettteett, Gftriget»*, »ich
uQ-«at» ihmIm*» *0»»ijt daw A*w*«, P»!«**««, «fcten •• «ach
aftf Dta. at fc», K. Y. Xfo» tat «f jfcyflkp *>, ;-*«ra« «ich
£o«, Ktedffe«», . ro&bmi U. b&iit», «ohw» &m«< £/•**«-
bonad, und das aga. gebun, Beow. 12.
Bqfa têboje, sldL têbmje, irM besemiors vmt den Kfthen gesagt,
wenn sie aufteilen, (to eteüe») zu halben — » überhaupt wohl
beugen (Mar »erall jetzt fcpe, 80t **g% tüggen), J*. &**>£/e,
ags. Aeg-o», engt», bygmm — von Nie4*t*tcken, *ergh Hiob 80,
S. mnd 1 8am. 4, 19. S. das engl. Bibelwerk, tber diese Solle,
w#. AUgem, Weh. übt 16 1%. §. Ml. tob den tthk^bctiea
UMbeim» Memoratu emm mM qmam mnjJnte êigwm esse
viäêtmr, hoc verhorn mdmedum m h iwrn ek parientibus, etkun
mnBeritms, juxia priocmm morem in genma precumbenêi, qmod
ecripieeüme Imtimh mti, *nift etc. éid seiet, etiamnmm supe-
reeee; v. Bem e ri hynmam in ApetUnem v. 17. 18. 36 9f im-
primis 116—119. Callitmaeh. im fttfam. v. M5 sq. Schoßast.
JtpoOem* Rhodü 1, v. 1166, Pauem. I. & o. 48.
Beegfy Jz. fesseln, Ketten, oder wie im Isidors Gl boje^ torques,
y ist auch daffon abzuleiten. Bei PUutas hömtnt et beides im
Sing, «od Plurali vor, sonst bojm, genas vfocuterutn. Ber Aus-
druck bei Ulphil. Marc. 6*4. gcdxiganaim, von eigenen Ketten,
deutet auch auf diesen Usspruag. Es kömmt auch in den K. V.,
im 8chw. md bei HuitMd und KU. vor.
Beel/uBtiU, %tmh vermak a<ff tfotdstoend; hat «war eigentlich die
BMoteng Wohnort, aber mit dem dam gehörigen Lande, eine
Ldbtbtelle* so wie Pflug, Hufe> s. Heimreich 8. 461, Jttsch L.
> B.1, 4& Laagcb. T. Ä. p. M5 4ofe, mauste. Das ags. 6oW,
litis, Wohnung, welches im Bw. so oft vorkommt, fasst auch
dieses in sich, wie au sehen, *. B* 114; Jfx- ydboeh Eifcwuhfter,
Vegboer, Nadibar«
MtoeBtmmk, jetzt zwar auch Iberhaupt eine Aucriou, jede tffoatltche
Ahctfod, aber eigentlich «nächst tber die NacHasseäschaft
stotbener, KU. IM, Beedel, Imboel frs. und hell. Suppelle x, tf
dos, ff bona a defitueto retidcL — Beel-huys, Starbehaus, dfcn.
Be, Stervbe, Bede. & W. Bodei, und B. W. B. Budel.
Ml % ÄW, buU y sta*n£f, (wn fett unten) auch «um Theil
sftddin*
BH, Bell und bm — die Endutig vieler Ortsnamen auch Wer im
Frs. Eiderst mtd vermeb auch mehrerer tnDhhm. s. auch üehnr.
S. 14. Es gtebt nicht wemger ab 3 Dörfer in dieser Gemeine,
die sieh «uf böü endigen. Bass dieses euch eétne Benennung von
wohnen her hat, wie du iaL bjjli, ist schon dariaus abzunehmen,
dass es eben so wie im Sin. bo, Veeierbe, ûuteiéo, Vendetbo,
Jtngelho etc. mach so gebraucht wird, St d l M K ugér , Nordbül-
ttnger. So theüt sich aneh dieses Kirchspiel, s. Heimr. & 13a
und Dan. Atl.7, 99& Isl. Einbéi , sefaw. Enbo. Daher betaut
ein Hans, das allein steht, en Ebbüll, Eenbu, nnd Wer ienbmgg
(bögh), und die Einwohner des Dorfes Gaafthe iu Mebftü (in Bök-
iogh.) werden Graathbäüinger genannt
Bdll, Buü, hier aber ab BdÄ ausgesprochen, Kit« Baue, Bulle, ein
Stier, engl, bull, din. auch Mm Theil, iéfc Bali e. W. «8.
Boynk, B6y*g, so wie das ags. búend, (welches im CAdmon und
Bw. manchmal vorkommt, ab eerih-héénd, feld- lind- «de* 4mk£-
grund- ceaeter-bûendy f$or-bûend) etgetitlioh Bauer* ein Ldnd-
bauer, wie im S&ddän. en Buend , so Auf Dftti. Baude, urtpribg-
lich Binde, von be. Nach einem aUeü Hechzattfiede bei Hefcnr.
S. 401. Adelyke Bo\jer, Landeigner, Vf.&k und Ostfrs. Gescht.
330, wie Adelbonde auch Adeikone, Adelby, Adelvey, im Jttt,
L. B. und Yellqus), s. Osfersons Glom. und Retfees Nordens Stafa-
forfatmng, 2 Deel. Bolmer «u Norsk* Hirtbkraa S. 9. und 90.
u
Im Havamaal hebst adcd , eigen, eigtothflmlich, und demntohgt
liebst es mach eigentlich, recht, rechtmässig. Frisch, nnter Adel,
seigt aus Urkunden, da» Adel vor Altert so viel ab legitimus ge-
hobssn. S. auch Locceoiu* Glos», unter jéikel und Adeh Ags.
bedeutet ejfof, Haus, eignes Hans, Heim, Heimath, abeßet, Bett,
e^*yr/ etc. e, auch Wiarda JBfei. Daher vielleicht noch das
Dln. Hmwhende* Der Name BondEé ist nach ans uralten Zeiten
hier übrig, wovon noch das Bande n G ericht, van den Gerichts-
Bopden, überhaupt einem ans jedem Kiicbspiefa, so wie i. B. in
Stapelholm, s. Bollen §. 69, viertkejjlhrig gehalten wird. Es
sind dieselben ab Sandmänner in ML L. B. vgl. BMmr. I. c.
Petreos ▼. Nördst, Bunden edder Landeigner.
Bim o; Boden, wie hochd. (und Bodens), ags. beim, engl, bottom,
bl. und schw. botn. Jx. ierd-boeyme, der Eadboden, auch ierd-
beame> davon Bern und Bún, diu. Lqft.
Bemrner, als: dat sleit bantmer, d. i. fahl, daher Bemmerbareel,
ein Umschlag.
Bord, Jx. Boerd, ags. berd, 1) ein Brett, in den fra. und damit ver-
wandten Sprachen, auch cbr. 2) ein Tisch, an einigen Orten,
vergl. KU., auf Föhr Bordsei, Börsel, Kerrh. Bnard. ») ein
Sims, Riech oder Rieke, worauf man etwas setzen kann, als
Sicher ete. so wie dän. et Kmndbard. Saterllndbch Bort, ein
Riik, Kannemriik. Die Friesen hier sagen beides Bord und Rieck.
Endlieh 4) überhaupt der Rand, Saum etc. * Vf. Daher auch
die Gtfaze bei vielen Orimansen, cf. frans, barder y ab Betrdee-
hohn ete.
Berd, Wer sonst Berd, Jx. bird, Sttt Bnrd, W. berd und bird,
der Bart, aber auch bird und bord, der Ra*d, die Umfassung.
V
V-
BMt, die Rinde an einet*. Rinn», %SL Borde nnd Berti*, RW.B.
Borte, engl, fror*. Borke keistt hier ei« Lftdchea, BeiRdcken,
diu. en Ldedike. Birk liehst aufch ein abgesonderter Platx, ein
geschlossenes Bektttoin, ein Pferöh. R. V. 40. Berte, kssonikrs
in der Nacht, das Yfeh da fa Verwahrn* za kalten, wie b. B. die
Pferde» wenn das Dorf so kann getcMessen «erden, welches anch
Bätk heisst, fieidkMin von hë, bö tssd heb oder «edr, ein Sehte«,
Ji. bokk, ehr. bwlek, aejUrmta. Bhk hebst anch ein fflr «ich
abgesonderter Bezirk, eine besondere Gorioktafaarkeit fir «eh, der-
gleichen Hetanreich mehrese nennt, so ihre, eigenen . Gerichte nnd
Birke haben. S. 271. IMMOt wo er. es Mark nennt s. auch
Hansens Staat*-Besehr. des Hersogth. Schleswig f/. 41*. Esaferes
hehrst anf Altdln., Fsc nnd Engt Parti Ags. pearrec, letzteres
bearroo, bt mre e sc ir e , engl. Berkehir*.
Bors, sonst mehrentheik Börse, ein Bntterbredt, Sät C. i iiMaaiiislin, .
Bädtersknv, von Bästts* ^ hier Béddtr ,— nnd S*ww, eine
Scheibe.
BA», hebet eine kleine Hütte, Bade, awk «ine Hitte von Soden,
(Raten) bei den Landseen, des Nadsts 'datin an ae/n, >n wüde
Enten xa sckiessen. ••.
B6sem , SHt nnd Fahr Bnsem, Eidettt. nnd Dkhm. Boos, engl.
Boote der Viehstall; sOddin. en Brnos, der Vieh- oder Knkjttall
nnd auch jeder besondere Stall flu* ein Paar Kühe oder Rinder.
9$xe, Uferen. Satecnaw and Silier Boxen, anck Kit nnd B. W* B.
die Hosen, Beinkleids* cf. d&nt nnd isl. (oder baxcoe, s. Scfaoliast.
Javenslis p. 87. von Etatsrsth Crsmer).
Bra, An», firw> ehte Bracke, dfin. eh Bre, vecgl. Snhm V. Griter,
Dan Mikillali, *g*. brgc, httfeg, ptnu.
Braaeke, nordl. braske, hier lärmen, stark rufen, schreien, Koker,
V. B. W« B. yergl. prale> dän. und sehw. pralen , grossspreehen,
güddän* wie hier.
Brêden, Brede, Karrh. breee, flechten, Jz. breydje, ags. bredan,
breadan, KU. breyden, nectere telam, contexere rete, vittam, etc.
Von diesem Schlingen knöpfen, heften, kömmt das Wort Brase,
Brodse, Brat 8* in den K. V. oft. Erik Bratser (Stephan, in
Saxonem p. 178. u. B. W. B. Bradeen, -wo bemerkt wird. Man
findet auch: Brese, Brette, Yergl. engl, to brcud, bread, daher
auch ein Bretzel, Kringel.
Brak u. Brak, oder pl. Braken, Brake, helgoL, föhr. u. dHhm.
Brék, so auch Hirdskraa, J. L. B. 8, 25. Kil. u. Jz. Broeck,
die Hosen, Beinkleider, ags. broc^ pl. brmc, bréc. Bei Hickesius
1 2. (oder Wanley) hellst broc, lumbus, t 2. p. 231. Womit
su vergl. bei Isidorus Hisp. 9, 4. brucha, cingulum. Bozhorn
GL balteum, bruah höh u» Kero. GL bracile, pruah hac, femo»
ralia. Braken und Bracken müssen sie wohl schon bei den alten
Persern, s. Ovid. Trist. L. 5. c 10, 84. und Herodotus L. 7. c.
61. und bei den Galliern, dayon Gallia braccata, geheissen haben»
▼on Brok, Brog, haben auch zwei der berühmtesten dän. Re-
genten einen Beinamen bekommen. Um nicht mehr davon zu
sagen verweise ich auf Kleffels Antiq. germ. k prascipue Sepien-
trion. c. 6. §. 8. und die er anfährt
Bräme, brodemen, ausdünsten (von Bradem, Bradem, vapor) von
Heu u. Korn , wenn es zu früh eingefahren. SfiddSn. brämme,
engL breathy der Hauch, Athem, Wie wenn auch breast, — die
Brust — davon gemacht wlre?
V
u
Brayen, Silt n. Föhr Breht, KU. Breyne, Bryne s. auch W. 06,
t
4 engl, brain, ags. brcegen, das Gehirn. Jx. breyne breckje, sich
das Gehirn oder den Kopf flher etwas zerbrechen.
Breed, eine Braut, so auch Jx., Wiedingh. Breeid, Silt Brief, ags.
ftr^cf, welches aber auch bisweilen, besonders bei Caedmon, eine
Ehefrau heisst, wie gleichfalls das isl. brú^r. In Jitland ist die
ags. Aussprache bryd noch übrig, Breedigam, Bräutigam,
Wiedingh. Briddgom, ags. brydguma, Otfried bruligomo, aber
Silt Bridman, Jx. Brcegeman. Gutna heisst im Ags., Alam. u.
Frk. u. gar im Ulph. ein Mann, woraus die Schweden Gubbe
nach ihrer Art gemacht, welches unnöthiger Weise im DSa. nach-
gemacht wird, da Guma weit mehr für sich hat; obschon die
Schw. auch brudgumme, isl. brndgumi '— ungeachtet sie auch
Jordgumma sagen. Jx. sagt auch Bruttoß; Wiedingh. Brialp,
Hochzeit, ags. brydlopta, alam. brudlaghti, nuptias, KU. Brmyd-
lofi, alt schw. heisst BrÜUop, wie es sagt: Verlobung. Silt
Bröllep.
Breker, Broker, Casdmon untherbreca, z. B. Gen. 16, 11. ein wil-
der, unbändiger Mensch, Silt C. 106 Bramarbas.
x Bremmje heisst bei Jx. prangen, wie din. at bramme, z. B. Buch
der Weisheit 4, 2. nflrdl. brame. Hiermit stimmt auch das ags.
breme> Beow. S. 4, Cadmon 77, hoch, erhaben) gross, und
breman, Caedmon 83. erheben.
Brder 9 Silt Brödder, Bruder, Jx. brodr, ein Bruder und auch ein
Bruch (Theil vom Ganzen).
Briden, Silt Brüien, Jx. bruye, s. B. W. B. brüen, necken, auf-
ziehen, Richey brüden, *g§.bryrdan f sticheln. Cfr. W. 66, angs.
brord, nord. Sprach. Brodd, frs. Brod.
f
S5
Brosig, brausig, sich brfistend; Brösshokn (SHt Bruushuan) ein
Braushahn, Storrekok ; se brcessic bey Caedm. S. 60, 84, 78* de
Brösige.
V fiHrikef* bunt, Silt brdkket, Karrh. bruihety Föhr. u. Halligen ftro-
iaf; Bökingh. u. din. broget (braaget), schw. brokug, brohet.
Bruwctje, utvz bruwchje Jx. dän. at bruge sig, s. v.Aphelen, sich
bedien, sich angreifen.
Brüte, dän. at bröle, brüllen, Sehweite, brülen.
Brumt, der Brunnen die Quelle auch isl. u. schw. Ulphil. brunna.
Davon ist meiner Einsicht nach ra verstehen der Name Wal-
brunney wie es heisst bei Saxo Gram. 1. 7. (p. 133) in der
Ausgabe von 1514, fol. 71. a. s. unten W. frs. JVdlbrunn und
WdllhUL
Buer, Stube, Kammer, bei den Saterllnderfrs., (hier noch nur Bure
von einem Vogelbauer) Kil. casa, tugurium. In den K. V. kommt
Bur oft vor, besonders aber in III, wovon noch Signebur,
Signibur, dessen Lage in Worm. Mon. Dän. p. 138 abgezeichnet,
woraus in Krantz. Svecia, L. I.e. 47. Suderburg geworden, doch ist
diese Anekdote, die er da, ohne Zweifel aus einem vollständigen
Saxo, einfährt, werth zu lesen. Ags. kommt bur, in obiger Be-
deutung, in Beow. vor. S. 13 u. 71. Eigentlich heisst es ein
Aufenthalt) vom ags. buan y wohnen. Davon noch engl, bawer,
eine Laube. Loccenius erklärt es also ganz richtig durch habi-
taculum. S. auch B. W. B. Buur, 3, 0. Caedmon, S. 52 hat on
búre für: in der Hütte, Vulgata: in tabernaculo, Genes. 18, 9.
Sanskrit bura, domus, conclave.
Bulk, der Balk> W. balhe , Kil. Balch, engl, bulk, Lincolnshire
bulcar. Es heisst aber auch hier der (Korn-) Boden, wie B.
v<
V
k
W. B. BcUhe. S. Com. 71. ûp Bualkem, hier d, nfirdL a oder
4f c#e Bulke, auch BAt.
Bullern, in der Bedeutung von donnern, wie in Dithm. und Bider-
stedt, u. Bullerwedder, Donnerwetter, der Blixbuller, Donner-Gott,
ist hier nicht bekannt; doch sagt man vom Windofen, wenn das
Feuer sehr stark zieht und rauscht: et buttert; so auch ostfrs.
Ein kleineres Knallen, z. B. wenn man mit der Pfeitsche klatscht,
hebst ballern.
Bange fiir Trommel HelgoL, Silt, SBdfr., B. W. B.
Bunk, richtiger wohl Bank, ein Bein, engl, bone, ags. bdn, beson-
ders ein grosser Knochen. Bunkelbien s. B.W.B. u. W. KU. fioficfe,
wie auch Jx.
Bunk, ein Haufe, z. B. Korn, Geld, und Oberhaupt wie in den
nord. Spr.
Burre, eine Klette, auch Barre. NordbfllL Stägelborre, eine Distel,
engl. bur> burr 9 burdoch, Jx. borre, caudborre, dSn. und schw.
Burre. Ausonius Pr&fatiuncula 8, braucht das Wort: Burras,
quisquilias, ineptiasque, womit das heutige frz.bourre zu vergleichen.
Bu88eman> Jx. buwzeman, ein Schreckname für Kinder, besonders um
sich vor dem Vasser zu hüten (denn sonst kommt der Busseman —
der darin sein Wesen treibt — und nimmt sie), noch aus den Zeiten
der Seeräuber, Wikinger; denn so muss bei Ad. v. Bremen gelesen
werden , nemlich wichingi , nach dem richtigem Kopenhagener
Codex, s. Bartholin. Antiq. Dan. p. 447, wie bei Caedmon, p. 70.
Sce-wÜAngas. Von diesen sagt Adam , 1. 2. c. 22, quos nostri Aseo-
tnannos vocant, cfr. c. 57. und auch c. 218. Dieser Name hebst auf
Ags. cescmen, von ceac, navigium, u. isl. osikr. s. Bartholin p. 448. u.
GI08S. Eddie Semundi, t. 2. Sie wurden aber auch pd butse~carlas,
V
V
87
idem qnod Ascomamuy genannt s. Angela. Chronick p. 172 u. Ihres
GL bu8carla y buteecarla. Isl. busaa. K. V. 92. Budse — s. auch
Pastor Palludan in den Antiquar« Annalen von Möen; engl, buss, auf
Deutsch eine Bfise, holl. buis, ein Fahrzeug • besonders zum
Heeringsfangj und Buisman, einer der damit fährt, TergL Bolten,
Dithm. Gesoh. 3 Th. S.314.
Butt, oder bott, stumpf , abgebrochen, Jx. bot, auch grob, unhöflich. v x
buff. s. Kil. dän. und unter Kerne.
Bätej tauschen. Silt. C. 32. bütti, tauschen , KU. bueten. In unsern
alten frs. Gesetzen kommt dies Wort, und Butenschoup oft vor.
Kütebuten, oft tauschen und umtauschen , wie die Kinder s. Stich.
Id. n. Gramm, dazu.
c.
-Wie wenigen Wörter, welche etwa mit diesem Buchstaben anfangen
könnten, sind unter dem K. zu suchen.
D.
JJaaben, auch daaven> sich albern und närrisch bezeigen, daabig,
daavig, dobig, einfältig, thöricht. SUt taabig, dän. taabelig.
Daak, dän. eo Tätige, eine dicke neblichte Luft, auch Mist u. mistig,
wie im Ags. u. Engl, daakig, neblicht, s. auch Richey, Kil. Daech,
u.W. 74.
Daat und Ddl, und Däl, Deel, Jx. de/, nieder, unter, unten, plcl.
dual, frier auch dael, daterst o: Unterst; nlrdl. deel, deil, davon en
v
88
Dâly ein Thal, und dalen, dän. at dale, sinken. Bei KU. Dal u.
Delle, engl. dale. Bei Wiarda de/, deil, u. de», cfene ( — wie ags.
denn, ein Thal) hernieder, herunter.
Ddi, nördl. Dui, Dei, der Tag, pl. Dage 9 Ddgen, nordl. Dd^e, s. W. S. 76.
Jx. «fe/, pl. deagen, angs. rfceg*, pl. dagas. Delling, u. südl. Dalling,
s. KH. u. B. W. B. dalünch, heute ; doyeft, Silt ddglig, täglich.
Davon ßchw. dägetig, dän. dejlig, 8. Com. deilk, i. e. cfeiTiL K. V.
„Hun var som Dagen ven". Jx. oer-dcegjendi schienheyt, d. L über-
tagende Schönheit Die Namen der Tage in der Woche sind:
1) Senndiy Nordbüll. Sanndei, Silt Semendei u. Senndei; 2) Mondi,
Nordbüll. Mundet y Silt Mannende* > u.W.Manendei; 3) Teisdi,
Nordbüll. altfrs. Gesetze Tysdei, ags. tues- n. tywesdceg , Silt Tira-
dei; 4) Weenadi, Nordbüll. Wenadei, egl. wednesday u. wensday,
ags. wödnesdceg, Kil. Woensdag u. Goensdagh, Süddän. Wonsda,
Silt Winsdei. Schedius de Das Germanis; 5) Tämerdi, und beinn-
sern westl. frs. Tursdei, engl, thursday u. tkundersday , ags.
punres-dceg u. pura-daeg. s. Johannes im 5ten der ags. Evangelisten,
süd frs. thunresdei u.tongerdei; 6) Freydi, Nordbüll. Freidei,
sfidf. Fredi, Kil. Vriiddaghe, holt vrydag, Silt u. engl friday,
ags. Frige-dceg, ist Frjddagr; 7) Sennän> Nordbüll. Sanneen,
Silt. Sennin. Auf den westl. Inseln auch Saterdei , und selbst bei
den Saterlindern wie bei Wiarda, wo man die Namen der Tage
findet , wie im Ags» seater-dceg, engt saturday* Mit diesen ist zu
vergleichen Christoph Arnolds Altsichsische Wochengötzen , s.
Sa/ertfe#.
Daimeth, u. nordl. Dehneth, (auch kurz Deimth, sflddän. auch bei
Ripen: et Demed, Föhr Daimied, von Mied, Mieth, ein Maas*,
welches auch bei Jr. m/efe heisst) oder wie es Heimreieh erklärt,
s. S. 402 u. 215 9 was ein Mäher an einem Tage abmähen kann, en
Meders Mede. Denn von Da» oder De/, Tag, und Mede — - auch
Maad oder AToof — was gemäht wird, (mattr, eine Wiese, Mad.
a. Ihre n. Suhm zu Langeb. 1 7. p. 575. n. Pet Sjv zu K. V. 162,
"MarJord, England, Made, disse Ord bniges endnn paa Landet, 9 ')
ags. mceit, Gras; hmbc?, moede, mcedve. Wiese — kommt es her.
S. Wiarda 77. Und wahrcheinlich auch
Däg, degh, gut, (wovon vielleicht Dag,) frisch, wohl auf, als: Ick
bin nich recht deeg — tüchtig, s. die niederdeutsche Idiotica u.
W. fo deghen, tüchtig, rechtschaffen. P. Syv über die IL V.
hat auch den Ausdruck te degen, KU. to deghe, integre, probe
&c. Auch sagt man hier: hi es en deghen Man, d. i. ein guter,
freigebiger (gutgawsche) Mann. Also sagt Thom. Gheysmer,
Lb. 2. p. 828. vom IL Frothe den 4ten; qui ex liberalitate
«hin thoegen" dictus est, welches p. 396. hin Thagen heisst.
Und die 2te Runiache Chronik nennt Dan den 3ten hin dagh-
fuUi; cbr. hebst da gut, Dagmar, berühmt (af mcere, berühmt)
wegen ihrer Schönheit und Güte«
Daagerd, Böknigh.) Daaerd, Wiedingh.; Dawerd, Sil t u. Nordbüll ;
Doerd o: Dogwerd, Föhr, (Eben solche Abänderungen giebt es
auch im Ist u. Schw.); das Morgen -Essen. Silt Oemerdaurd,
das Mittag - Essen. Die erste Silbe vom Dag, Da», Tagj von
der letzten Silbe,: die im Isl. werdr, im Schw. ward, heisst, will
ich nur bemerken, dass sie zwar gewöhnlich, so viel als ein
Mahl, Essen ausdrücken soll, eigentlich aber wohl richtig von
den Alten durch refectio übersetzt zu werden pflegt, als ags.
weord, geweord, drichines geweard, des Herrn -Mahl, gl. iElf-
rici, geweordunghús , refectorium — • wiewohl oft dafür gereer-
\
/
40
düng gesagt wird: Otfried, B. 3. c. 6, 87. Job mannigun thar
tat uuardy so he des brotes geuuard. Daher Lips. 61. Lifuara
cibaria, Bxh. Gl. stipendia, libuara (so muss wohl gelesen wer-
den). Junge Nordsjoell. Ordb. Davre Frohkost, vergl. Naachwert.
Dockte, dagte, d. i. dichten, hat hier die Bedentang: erdenken,
zasammendenken, auffinden, aufsetzen. Als ich jemand einmal
fragte : kannst da keinen Brief schreiben ? erhielt ich zar Antwort:
Ich kann ihn wohl schreiben, aber nicht dichten, so wie im R.
V. B. 1. C. 37. n. bei KiL Veor— -(vor) dichten, dictare, s. auch
Terpager R. G 185.
Dem. heisst hier zwar ein Wall, Deich, wie im Westfries, u.' Dan.
V s. Lyb. 0. 830, daher färdaame, dämmen, auch schw. n. dftn^
ags. dcemman, aber auch ein Teich, als Fischteich, Mahlteich,
so wie auch im Sflddin. überhaupt S. auch Aagaards Beskri-
velse over Thy, S. 68. u. Frisch, unter Damm. Besonders heisst es
auch ein hoch aufgeworfener Fussstetg, u. auch ein Fahrweg,
so auch Ostfrs., daher auch ein Steindamm; hier Daam.
Danme, Jx. Fragmente der Leowerdischen Gesetze, p. 34. u. 35,
jefta hine slayt, alder hi leith in sine damne, d. L oder ihn (die
Rede ist von einem Hände) schiigt, da er liegt in seiner Stille,
Andacht, oder vielmehr Undacht — da er von nichts weis. So
braucht Jx. das Wort daemstaeg, z. B. vom Maulthier, Aber
IX. 32. 9. vergl. 2. p. 62. Daher sagt man: at falde i Amdam
Daher: Daale, fries. u. sflddin. dahlen, faseln, tändeln, eigentlich
gedankenlos seyn, z. B. wenn man sitzt und iSsst die
Tasse &c. aus der Hand fallen, de Tid wegdammeln, dat best da
dammelt, s. B. W. B. Daher: Ich bin so damisch, wenn man seine
Gedanken gar nicht sammeln kann.
41
v Daan 3 ddn, rothlich, rothlich gelb. Ist noch übrig im Dänrost i
(oder rö8t) wie die röthlichen Flecken im Flachs, wenn er vom
Mehltau, rubigo, brandig und nissig geworden. Solche Flecken,
die nicht wieder ausgehen wollen, setzen sich auch wohl auf
Leinenzeug, was in Kisten oder Schranken verwahrt wird. Taue
dicitur color ex fusco Bf rubro mixtus; indeif Tannen, arbo-
res, s. Feustking in Noodts Beitr. I. S. 238. Diese Bäume, be-
sonders die rothen Tannen, von ihrer Farbe ursprünglich so
genannt, heissen aber auf Plattdeutsch und ebenfalls Frisisch Dam-
nen, Jx. dennen. s. auch Frisch, und Dannenwild, Roth -Wild-
pret. Davon , meiner Meinung nach , der berühmte Name
Dannehrog> wovon Hvitfelt sagt S. 148 : „äff tvunden Verk, röd
ndi Feldet, med it hvit Kaars udi." Brog aber heisst eigentlich ein
Tuch — wie fana bei Ulphil. Bei Du Fr. heisst fano beides
ein leinen Tuch und eine Fahne, bei Schilter Gl. Alam. ang-
fane, sudarium. Bei Will. Cant. cant 1, 12. bedeutet brocken,
contexere. Brog, oder Brok, heisst auch ein Stück Tuch, Latz,
Fleck, als Brustlatz. Baden im dän. Wörterb. führt an: Patte-
brog , Klaede at skjule Brystet med, matnillare ; u. KU. unter
Kul-broecke Veur-Broecke, subligar. (und ein solcher Latz, wie
man noch die wilden Amerikaner so abgebildet sieht, war auch
ursprünglich Brok, braccce.) Wenn aber Svend Feidings Danne-
broges Hest. s. K. V. 20. auch diesen Namen führt, so will
das Dornte auch hier die rothe Farbe, broget aber bunt,
scheckigt, anzeigen s. V. 16 u. 20. Also die rothe Fahne.
Daanske, hier in der Gegend, Ddnn&ke, Ddnshe ß auf den Inseln
u. Halligen, die Dänen, ags. Dene, Jx. Deen, im Sing. In
meiner Schrift von Dannewerk habe ich §. 29. mich ausftthrlich
6
42
Aber diesen Namen erklirt n. eine Menge Belege angeführt, um
zu neigen dass er seine ursprüngliche Bedeutung von Absonde-
rung, Scheidung, Gränze habe, welches schon aus uralten Sinus
Co-danua erhellet. Dane u. dornte heisst auch altfrs. von da,
von dannen, s. Wiarda 75. u. Ostfrs. Gesch. I. S. 298. Ausser
mehreren frs. Benennungen davon, die ich da schon beigebracht,
will ich nur an das Wort Dcum oder Daune erinnern, das einen
abgesonderten Hafen, oder eine Abtheilung bedeutet S. Hansens
Staatsbeschr. v. Schleswig S.37, womit zu vergleichen Feustking
an der obigen Stelle, der auch gerade eine solche HerleUnng
davon annimmt.
Daat u. Daadten. Silt, Doet, Doetge. Föhr und Pelwonn,
Dothe, Karrh. u. hier: ein kleines Madchen, Töchterchen. Da-
von kommt in den nord. Spr. Dotter, altdän. Daatter, Dotter,
Lgb. 7,536, dotheer, persisch Dochter y frs. Daagter 9 D6gter\ mit
Beifttgung der Endsilbe f er, w. 2. B. jpo/er, maier y Jrater. Ich
kann es also gar nicht begreifen, was die Dänen jetzt bewegt,
es umzuändern, dass es durchaus, ab mit einem neuen, gleichsam
fremden Namen, Dotter, u. doch im plur. Döttre, hebsen mnss,
zumal da es ja auch im ags. dohtor heisst; Ulphl. dauhter,
i. e. Dochter.
Dauw 9 der Thau, ags. deatv, Jx. dauw 9 u. dauwgje, ihauen, isL
döggy Edda Säm. 2. Gl. davgg, dän. Dugg, schw. Dagg. Sie-
dauwe, süddän. sjofvdugge, wenn des Abends ein starker weiss-
lichter Dampf aus wässerrichtem Grunde steigt, wovon man nach
dem platkL Idiot sagt: de Voss bruet, de Haas bruet. Das nennt
man weiter im Norden nach Beschaffenheit des Bodens: E
/
aga.fi/, tyt€j frs.ii.pld. Titte, die Brust, titten, saugen, hebritiech
dad, die Brost
Diedeln, ein wenig singen oder spielen, ab Ar Kinder und mit alr
krlei Bewegang, s. Silt Com. 86, wovon Deidiela-lei-lum s. B.
von Hirtenknaben, warn sie keine Singstücke kennen.
Dielke, kindisch, albern, sich benehmen; dielkig, hebelig, albern
(Silt kjellig).
Diep, hier; Jx. diep s diepte; dan. Dybde, die Tiefe, das Tief,
ein Canal s. W.
Dier, Oberhaupt Jx. djier f W. diar u. dyor, ags. deér, hier aller
Dier/ — als wenn es, nach Jx. Sprache, gleichsam das Gethier
collective wäre — kömmt vermuthlich von djveye, leben it.
weben, wogen, bei Jx., so wie das lat anhnal alles, was lebt
und webt, in sich fasst: ein Thier. Jx. u. hier eu Ondiert, eu
Unthier.
DingeUy Silt dang ein, engl, to dcmgle, din. dingte, ist beides,
hin nnd her schlenkern oder schientern, s. B. mit den Armen,
oder gleichsam taumelnd gehen, aueh von hangen, als schwebend,
wackelnd. Dangle ambei, herum seh I entern; dingle, mit Händen
oder Fassen schlenkern, engt dangle, din. dingte, ist dangla,
dingla.
Dirr nördl. hier derr, Silt u. Föhr deir y dier, da, welches auch wie
im Dan. der, som, für das relat qui, quee, quod 9 gebraucht
wird, wofür hier die Art di, jö, dat — s. bei Hi ; eben so auch
Jx. dy, nnd für da, dear; darum, dearom, hier derrom.
Dobbe, Decke, bedobbe, bedecken. B. W. B. eine Grube, sümpfig-
«es Land. Heimr. Dobel S. 401.
45
. Doibelt, NonU>. dtbbelt, Wettb. debbelt, Jx. duwbbdd, doppelt,
gedoppelt
Dobbelstien, hier Überall u. auf Föhr : ein Würfel. Kil. Dobbel-
steen, u. Dobbel-spel, das Würfelspiel. Dobbele, dSn. Doble,
mit Würfeln spielen. Sachsenspiegel, 8, Art. 6, Vordobeleth,
verdobelt, lat. Uebers. det esserat 9 isl. dubia, als wenn es von
„quit oder doppelt" herkäme; vgl. Tacitns de m. G. cap. 26.
Dodd, Dadde, so anch Jx. Eideret u. Dithm. ein Hanfe, Klum-
pen, Klos, Masse. In en Dodd scheten oder fallen, d. i. gleich-
sam zusammen fallen. Jx. doddje. Einige nennen anch einen
ungeschickten Tölpel, einen Einfalts-Pinsel en Dodd.
Dâddd, so wird es von den Süd- n. Nordb. ausgesprochen; hier
, en Dolly wie Br., der Dotter* von einem Ey, auch weit umher
im Diu. Es ist das Dimin. vom Vorhergehenden. Plattdeutsche
Bb. Hiob 6, 6. Dödder, Kil. Doder, ags. dy dring. Vielleicht
als Dimin. vom Vorigen.
Doft> Dunst, so auch westfrs. Dojte, befeuchten, benetzen. Jx. aus-
dünsten , nordl. Duft, dufte, ags. u. engl. dust. Staub, Staub-
mehl, din. Duft, Dust, Dunst n. anch Staub, nordseel. Dyst,
Vi. dust, Staub, vom Ags. u. Schlag, Stow vom Südfrs. s. W.
Doge, gut sey n, kräftig, tüchtig seyn, taugen; dän. due. In der (ätherischen
Uebersetiung kommt noch mehrmals das veraltete tilgen vor, z.
B. Ps. 14, 1. (wovon Tugend.) Daher DSged, Dögd> Bökingh
Diöged, Jx. deugd, isl. u. schw. Dygdj dän. Dyd. ' Das ags.
dugoä, duguä drückt die beiden Hauptbedeutungen von virtus
aus, doch heisst es auch die Mannschaft.
J D6k, eine Docke, ein kleines Bündchen, z. B. von Zwirn und was
man in vielen Sprachen Kord nennt; an einigen Orten anch ein
V
L
Bftodel oder Wisch, ab tob Stroh, Flachs; anderswo eine
Poppe, Pfippchcn, womit die Kinder spielen. B. W. B. Dokke.
Ddke, decken, bedecken, Bftkiugh. Davon abo wohl Doek, ein
Tuch.
DM, dmllf aoch Je. toll, rasend, ab von Hunden, von Sinnen, un-
sinnig, wttheod, aber aach so viel ab bis im Kopfe, aufgebracht,
t. KU.
Dmme, nordl., Jx. «fensqfëj ostfrs. dunsse, W. Gesch. der fries.
Sprache S. 29., hier u. Sttt dtoame, cbr. dawnsio, tanzen, ohne
Zweifel eigentlich stampfen, Blossen. Diese Bedeotong hat das
Wort dorne, damdse, anch noch auf Sfiddin. u. bei KU. Also
tanzen und springen, aaltare, so wie ags. tmmbiam, s. auch
Grimm. S. 156. Daher mag das Siebengestirn, wie es schon
frihe merklich gewesen, Uiad. 18, 486. Odyssee 5, 272. und
die Plejaden nach den Alten einen Tanz, gleichsam eine Menuette,
zu Ähren scheinen. Pleiades exhtimmUur choream ducere.
Hyginus Astron. 1,2.&21. Horaz. Od. L 4, 14, 21. Plêiadmm
chtrus. SchoUast Aber Theocrit Idyll. 8, t. 25. Proper! 8,
5. Weswegen im Hobt dieses Gestirn Dump genannt wird,
Probstey. Hier hebst dumpen anch stampfen, hart u. laut her-
treten, ags. tumbkm, saltare, z. B. Matth. 14, 6.
Doppe, eine Schale. Eier- oder Nassschale, Deckel, Propf, Stöpfel;
doppe, bedeppen, im Westl. bedecken zudecken, s. auch Kit
DSpe, Taufe a. Taufstein, wie die Ahpelwormer fris. Aufschrift
auf der Bfisumer Taufe; Dope, taufen, schw. döpa, ags. dépan.
Dar, eine Thüre. Kil.Deur, janua, osftum, u. dies von «fear, per,
trmma, hier der (u. troch) Saterfrs. dar, durch, gr. &vQa, die
Thtre, ags. duru, dora. S. das folgende.
4a
Doms, dornte, dimêk u. dornet, iKKü. Ist hn Niedevdeut
u. fris. tttdl. u. westlich fiberall gebräuchlich, wie die W. zeu-
gen, in Ripea nach Terpager, Dörnset, in der Umgegend: e
Daarns. Von dörren kämmt es min wohl nicht, wie Richey
meinte, ob es aber eher von Dar, eine Thür (wodnrch es von
der Tenne, Scheune u. Stell unterschieden, und abgesondert ist),
F8hr Derr f Silt Düür, W. 74. ctaer, u. duera, pl. daerna, noch
in Jitland Doer fcc. herkomme, oder von dem ags. dient, deme,
eine Stabe, ein Zimmer, oder von d&yrn, dyrne, besonder, ver-
borgen, lässt sich nicht so leicht entscheiden.
Derslr, so dorsk, der nicht recht ausgeschlafen, sich nicht besinnen
kann, schläfrig, enaufgelegt, träge. Ich inde das Wort hier nur
faT einigen Gegenden, u. im Dan* dorsk, Dorskhed, dorske
Pande, tfc.
DMgy hier däsig, dasig, albern ungescheit, u. dûsig, schwind-
licht, taumelnd , auch düsmig — werden oft mit einander ver-
wechselt u. im SBddän. beydes durch dosig, u.dose, Kildaeten,
dehrare, insamre, ags. dysig, jaiuus, ansgedrtckt Ob das
dms und dusi in den Fragmenten bey Jx. Schwindel oder das
Tiost bedeute, welches im Niebel. Lied oft für Lame steht, and
wovon das Turnierspiel, Lanzen brechen, Dystrenden, hastihuttwn,
welches, Gruper, deutsche Alterthfimer, 8. 12t abgebildet, und
auf den folgenden Seiten beschrieben hat, wäre zu untersuchen.
. Davon noch, at vove en Dyst, u. K. V. leg vil dyste med dig
i Dag. S. von der Hagen, Glossar. Aber Niebel. L.
Dra, dradj bald, geschwind, so drad, so bald, ist bcydes nerd-
und sûdfris. s. B. W. B. Drade. Davon vielleicht Drave, dra-
v
V
48
wen, gschwiud gehen, traben, eilen. Drawe, Karrh. treffen, auch
suddan., stimmt mit platd. u. schw. drapen.
Dreqg, wie pld., s. B. auf Silt, hier und an mehreren Orten
Drieg, Jx. Drey, ags. Beow. 134 dreéh w. Prcege, din. dröj,
verschUgsam, wag lange aushttt, es Wird auch für schwanger
gesagt, im din. Sana 162. DrSg; s. Junge Nordsee!. Wb.
& 245.
Drempel, die ThucschweUe, auch holL; Ostfrs., Brem., EidersL
Drömpel, Drümpel, so auch süddän. nach KU. westfts. Drem-
pel, Silt Drumpel.
Dreeme, träumen, u. Drdm, ein Traum, an Theils Orten drieme,
träumen, Drum, einTrlum, in hiesigen Gegenden; schw.drâmma,
en dröm y dän. drÖmme, süddän. dröme.
Dreie, drije, blühen, von Rogken u. Weitzen; din. hier u, Jüil.
u. Fühnen, at dri, u. dree, auf den din. Inseln, at drce, Ags.
drifan u. drcqfan, deren Unterschied zwar Prof. Rask in seiner
angels. Gram. (8,91) zeigt, die aber doch, wie mich deucht, heydehier
passen können. Dithm. Drieven, vergl. W. dria, driua, treiben.
Auch auf Seeland lisst sich drie } statt drive sagen, wie aus Jun-
ges Ordbog erhellet
Drenke 9 an einigen Orten, hier dranken, südfrs. drensse, drenbet,
versaufen, ags. érenca*, von dren> ein Gewässer, bey Ceadmon;
dfvon Mandrank, u. Mandrankeb von der gr. Wasserfluth 1854,
wie Cedmon von der Sündfluth scedrence.
Drepe, südfrs. schlagen, Dreep, ein Schlag s. W. 87 ist. drepa,
ags. drepan, schlagen, drep, ein Schlag, s. Beow. 120. 214,
an. drohe, vgl Cedm. 95.
48
Drieng, Süt. Dräng, ein Knabe, ein Jnnggesell, ein Knecht, ags.
dreng, miles, vir fortis. Vielleicht auch, wie Ihre meint, von
drmg (mit Auslassung des n , wie so oft, z. B. cu&, kund,) drtecroß,
drasewige, ehr fortis; wohin auch dregior auf dem eisten Ru-
nenstein bei Louisenland gehört Aach kl. u. din.
Dristig, vrie den., dreist, ags. friste, KU. driest, dristig, sax.
firis., audox, inverecundus, effrons.
Driwwe, ick driev, dö drqfst, hi draß — traben. Draß:
1) eine Trift, eine Heerde, ags. dnif; 2) eine Trift, wo das
Vieh hin- oder tbergetrieben wird} 3) ein Trieb.
Druck, hier ein Schalk,' ei« drol lichter Kerl, auch von Pferden, s.
B. W. B.j R.V.Reynke ês eyn losen Drsch, ags. dreah, lemur.
Otfried. gidrog, spectrum, R. V. Delft: Allsche Droch, vrgl.
isl. drdg u. draugr; dän. Drog, nequam. Jx. droagje, träumen,
phantasieren.
Drochten, ein Herr, s. W. 89. u. Vorrede XXVI, Lpe. Gloss.
drohtht, druktin Sf drußm, dominus, isL droHht, ags. drihten,
früher, wie Grimm meint, dreohten, altdin. u. altschw. Drott,
Drotten, Otfried. truhten. Koro, trmkim; s. Worm. Mön. Dan.
L. 3, p. 22».
Dros, Hein». S. 26, wird der böse Feind dieser Orten genannt.
Eben dieses auch sagt Suffridus Petra von den Westfriesen gleich-
falls ; s. auch Pontanns Chorogr. Dan. p. TIS. Das war nicht allein
Christian des 2ten gewohulicher Fluch, s. Holberg, D. R. Hist
T. 2. 119, sondern auch seines Vaters, K. Hans, s. Huitfeld. S.
1048, s. Richey, unter Druuss. Jx. 88. droaaheyd, gleichsam
Tenfelschheit.
v
\
so
Drollig, schalkhaft, possirlich, vergl. engl a droit n. to droll,
frz. drei, KU. Drollig.
Dröne, einen langausgeholten dampien Laut von sich geben , wie
das Vieh auf dem Stalle nach Futter. S. mein 2tes Dithm.
Idiot, u. Junges N. S. Ordbog.
Dreht u. Droostey, prcefectus u. prcepoeitura — ein Drost , §.
Ubbo Emraius de Frisia Orientale p. 8. u. 86., u. war demnach
sowohl da als hier zu Lande ein hoher Ehrenname, s. W. 80.
•0* Holberg. D. R. Hist T. 8, S. 18 u. 1, & 360, womit Petr.
Saxe zu vergleichen, der ein Paar Droate ibcr fiütjStl. im 15
Jahrhundart nennt, u. Feustking, Noodts Bejrtr. 1, 8. 247; auch
im Schw. S. auch v. der Hagen Glossar, zum Niebl. Lied unter
Trost. Wiarda Drutta to Emutha, 1812. W- Ostfris. Gesch.,
S. 278.
Drûff, niederschlagen, still, trüb, betrübt, sfiddln. drue, K. V. Axel
Tordseo, V. 164. u. 188. K. V. 47 V, Drud, Jx. droqf, Kil.
droef, Altföhr. Lied bedrhwet, ags. drefe, turbidus, s. Ri-
chey, L c
Dräkkels, Trokpapir, Löschpapier.
Druppe, tröpfeln, iriefeln, Drop, ein Tropfen, wie ags« u.
engl, dropa, Drop, Droppa. schw. u. isl. drop, dropi. Nord,
u. Sfidbttll. Draab, Droob, Mohr. Nietdraabe, die eisten Trop-
fen wenn es regnet; Bon. dryppe. Jx. drippen, pl.
Druven, Drum, u. Droven, dörckdrover, Föhr. drugen, durch-
seichen. Trdgter, ein Trichter, ohne Zweifel von trah u. truch,
durch — süd. u. nordffs.
Duf y taub, Silt. wie pld. doof, Jx. doaf, ags. u. engl, doof, t*|.
daufr, dän. u. schw. döv.
51
Duge, mit Wasser | als ans einem Beglemer, oder Kessel, bespren-
Y
gen 9 x. B. das Leinen, Pflanzen &c, süddan. dyke, dokke,
d*fgg e > dögg, Jütl. u. Fühnen dygge, Angeln auch dugge, isl.
döggva, ein wenig gleichsam bethauen, benetzen. Alam. (bei
Geldast) fachen, fingere,
Dtthlme, schlummern, halb im Schlafe seyn, weder recht schlafen
noch recht wachen; in en Duhne üggen, von einem Kranken.
Ags. fragm. Judith. §• 10. fiystrum forjg/lmed, Jx. bedweU
med, betäubt, u. dwelme, Betäubung, s. davon Divaale. Bbchof
. Thura, Saxo Gramm. Vers letzt, im Ate Buche: ti Dulme hen",
entschlafen; duhlmig, schlaftrunken.
DSÊde, dulden, dyldig, geduldig, zahm, gemach, sflddln. dylde,
dyldig, Cssdm. gejxfküg, Jx. dilde, diUig.
I Dun, Koth, Schlamm, Morast Jx. djue u. djoe , eben so din.
Dy, Dynd; Jfttsch. L. B. 3, 65. celtce them i dy. Ihre Dy, pa-
lusj Rcer euer dyande. L. Scn. ags. dgan, sinken , gr. 8vu>
subeo.
Den, u. dün, Föhr du, thun. Brockm. Willk. duan, s. Dithm.
2tes Idiot, u. unten bei Siel, Seele.
v Dünn, Dunen, Pflaumfedetn, ejngi. down, s. Richey bei Dunen, wie
sie in mehreren Sprachen heissen. Nordisch. Dun.
Dännhamer, oder Dunnhaner, Föhr Dollhaner. Jenes Dann soll
vom Vorhergehenden seine Benennung haben. KU. Donst, Dense,
lanugo plumarum, eine Narrenkolbe, Moskolbe, KU. Dense u.
Dodde, seeptrum morionis. Dan. en Donhammer, Dwmehammcr,
Denhamster.
v Dünen, Amrum Däninge, Vf. 92. Jx. dnyn, duyne. F«hr Dum,
(frz. dunes) von duynje, inturgeseere , Kil. n. Jx. ags. dún, v
V
s- ■
t
\
52
ein Berg, u. altcekisch bei Clitiph. s. Frisch, u. Beda; hier hetsst
Dëhne u. Dohning ein solcher Berg, es mag von Sand eeyn oder
Schnee, der zusammengetrieben ist; nord. Dynge, ein Hmfen.
(Du«*, heisst pld. B. W. B. betranken, Jx. duyn).
, ags. fiunan, punnan, pynan, K. V. 1. Demne, staute,
altdia. Bb. ein dampfet Getöse von Trampeln, dumpe, aaf der
Erde, alt wenn sie unten hohl wäre. Jx. dut/nje.
Dyppe > wie dln. , eintauchen , eintunken , schw. d*ppa , ags.
dyppan.
Dwaale, nordl. Dvdle, dln. Duale — im Angesehen n. Haderst,
en Dvatde , . vom Winterschlaf, oder Hinbriten verschiedener
Thiere u. Vögel, anch yon Menschen, wenn sie etwa in einem
DvcUdrunk — in einer gänzlichen Erstarrung, ohne Bewnstseyn
n. Geföhl liegen. WUIeram, Hohelied, sagt abitractive Dwahn
o. Niebei. Lied Twalm, s. B. W. B. bedwelmet. Schilter. ar-
tuualeu, torpere, ags. dmyljen, hart schlafen; Junius von Endy-
mions Schlaf. In Jütland heisst dvede schlummern.
Dwarg, Dwerg, ein Zwerg; in den nord. Spr. Dverg, ags. dwerg,
u. dweorg, krumm; s. auch Frisch; Jx. in dvirgmenu
Dwinje Jx., isl. dvina, ags» dwbum, abnehmen, verschwinden. Kil.
dwynen, u. swynen, aétenuari, perire, deßcere. Jx. z.B. wie
ein Schatten. Diu. tvine. S. Qwine.
Dés8 , der Tod , dud , todt ; duse , dud magi (todt machen)
dlmpfen, löschen, tilgen, als das Feuer, eine Rechnung &c,
welches wohl noch ans der ursprünglichen Bedeutung übrig neyn
mag. DÚS8 heisst auch der Butz, oder das Blümlem oben an
Aepfeln und Birnen, die Hitsche.
58
- JMf> pl. Duê€j worden, wie ich hier von den Alten gehört, ge-
/ wisse Dämonen, Alpen oder Aelfen genannt, wie bey den aken
Galliern Dusii. g. Augustin. de civ. Dei. 1. 15. c. 28. — Quos-
dam dasmanea, quos Dumas Galli nuncupani, cfr. Hincmar de
divertio LothariL Beda Comment in Lucam 1, 3, &, g. auch
Maltet über die erste Fabel in der Edda. Alb. Frenzelius de
orig. ling. Sorab. 1. 2. c. 1. p. 276. Isl. ]mrs, puss, ags.
Jnfrs, im Calendario bey Hickes. pyrs sceal an fenne ge-
wunian; so wird im Beow. 6.84. Grendel genannt Davon noch
wie es scheint, Duyse, concubina bey Kil. s. B. W. B. Duus,
u. engl, the Dewce, wie man hier sagt : de Denker, wofür einige
sagen: de Dux.
E.
JtG, oder gemeiniglich wie ü ausgesprochen, der bestimmte Artikel
bey den Mohringern u. Wiedinghardern , so wie Oberhaupt auf
der ganzen Halbinsel bey den Dänen , als e JVrald, e Verden
tfc. bey den Westfriesen wird es im Jx. der Präposition an-
gehängt, als fénne Wrdd, appe Wrdd, statt Jen u. ap o: von,
auf. Von den Föhringern s. A.
Ebbe, hier fast wie Ebe ausgesprochen — iu allen hiesigen Spr.
s/ der Ablauf des Meeres nach der Flnth, ags. ebbe, engl. ebb t
und ebbrng, welches letztere ein Verbale ist. Ags. wird gesagt,
z. B. bey Csidm. vom Wasser der Sflndfluth lago ebbade, das
Wasser ging weg, verlief, engl, to ebb, Kil. ebben, abhre, reme-
are f decrescere.
V
54
Edder, oder, 8. auch RiL u. die Idiot, U, ecfci, aber auch altnof-
/ wegisch e9r, et her. R. V. edder , wie DUhm, EidersL cfr. die
Idiot; s. Enter.
Eder, — auch äder, 8. im A. — frohe, miern eder, morgen
frühe fcc. davon Silt. Com. 139. edrig , nüchtern, so wie bey
einigen Nordb. u. bey den Süddänen. Das dän. cedrn (von
äder, frühe.) ist Ton cedrug — wie paltug> z. B. K. V. 19, 26
skildug; Langeb. 6, 514. lodugh Mark, Diplomat Arnamagn.
skyldug , auch schw.; Nestveder Buch, Lgb. 4. plictug ,
pflichtig.
Eef, der Abfall, als von gekämmter Wolle, was abgeschnitten oder
weggeworfen wird, schw. Efsing, nach dem ags. ejesung, ton-
V sura , und efesian , tondere — im Pentateuchus. schw. OJja,
ccenum, lutum, wenn anders dies dahin gehört. Isl. Lexicon
Gudmundi Andr. Eyfe, exuvice, Ecki er epter nema cufid.
y Eek, Nordb. Eik, equa, isl. eykr, schw. u. altdän. (s. Langeb. 4,
346.) 0k, jetzt ög, pl. equij Eeke, überhaupt. Isl. u. schw.
zwar auch jumentum, z. B. Luc. 10, 34. cbr. ych, ein Ochse,
ychen, ein Pflug. Vasconisch eque, equus, bey den Molboern
noch Eeg, 8. d. Atl. 4. 263. Das ags. wieg, welches im Bw.
öfters vorkommt, z. B. S. 20, will eben dieses sagen , wie
Pastor Grundtwig, Bjow. Dr. S. 270, auch gezeigt.
Eel, hier J/, Föhr, eine Schwiele, harte Haut, im Ags, (z. B. von
Hiob) u. IsL besonders von der Fusssohle, KU. Eelt, Cfdlus.
Eel, ein Ahl, Elger. Kil. Aelgheer, fasema, auch Elgher, u. El,
ein Aal, ags. el, engl. eel.
55
Mem, hier, sonst ahm, z. B. Dithra. u. Silt, zart, empfindlich, sehr
- empfindsam, wie eine noch gar frische neue Haut auf einer kaum
geheilten Wunde; dän. u. schw. öm, isl. aumr, daher eemhertig.
Ehme, auch dän. hier, Jütl. u. Fahnen Eem — welches doch an
einigen Orten als Je'm ausgesprochen wird, isl. ehnr, ags. cedm y
der Dampf von heissem Wasser, auch Holst einig, dänstig, schw.
Em, Jem. Eme heisst an einigen Orten ein Ohm, Oehra, s. O.
Eerg, arg, schlimm, vrgl. isl. ergi, ergja, Sfc.
Eerm, ein Arm, ags. earrn, engl, m*m, W. Erm u. Arm 8fc. Fast
eben so, oder arm, heisst pauper und auch misery so wie das
ags. earm, so auch Jx. earm für baydes.
Silt Jremmugt, u.bey uns auf Dan. ebenso Armad, als In-
terjection gesagt für: leider! Gott bessere es, dass sich Gott er-
barme! Ja eben daher lässt sich ein uralter Ausruf der Gothen:
Sigara armai, den Augustin uns aufbewahrt, und worüber so
viele, zwar gelehrte, aber keine befriedigende Erklärungen ge-
geben,, ganz ungezwungen erklären. S. bey Stephanius über den
Saxo, p. 219. Maaeou, Geschichte der Deutschen, 7tes B. §.
40. Schilter Gl. Armen y und Frisch, col. 06. a. &c. Unter
allen hat es «Funsus, bey Mascou, nach meiner Einsicht am besten
getroffen, der, ohne die geringste Veränderung dabey vorzuneh-
men, es so übersetzt: Domine mhtreret und sich darauf gründet,
dass das Wort Sigora dominus heisse. So kommt es bey Beow.
%. B. 21* u. 226. tot, wo es wenigstens so heissen kann \ bey
Csedm. aber oft, wo es so heissen muss, z. B. bey der Schöp-
fimg, und wenn es entweder so für sich allein steht, oder mit
einem solchem Worte in Verbindung, wo an gar keinen Sieg-,
sondern bloss an Macht, Gewalt, Herrschaft zu denken, also für
y
\
7
66
dominus s. 8. 8. Sigora waldend, so auch 26 &c. sigoro waldend,
29,81,63. sigora drihten, 25. Sigor*,Oë,&L s<$fcm*aigara,ymie
sopfcett tnefotf, 8t. 72. sigormweard 80. st^ora «cff cynmg,
40, Bw. 226. Und tollte wohl der erhabene Ehrentitel Are,
im Franz. u. Engl, ja gar im Norden , als im Diplom. Am-
Magu. so oft, u. aelbat Siemr n. gar Seigneur, ital. eignere, der
in der franz. u.ital. Spr. von Gott selbst gebraucht wird, einen ande-
ren Ursprung haben können? Das andere Wort arma, wie bey
Ulphil. armai mük y leidet ja gar keine Schwierigkeit; allenfalls
benutzt Ulphil. auch m für ein blosses e, wie in AOetoabaith,
PaitruSj Naxaraith, Jatrusalem, AivaggeUo» Womit zu vergl.
im R. V. D. Wapen, o wi, och arme! und bey KU. Wm arme,
proh dolor, u. armahmrtei u. armahmrtipa, bey Ulphil , und
armiherzida, miaericordioy bey Koro, ags. earmheori, Jx. emrm —
herleg, misericarë, Rhaban. Maurus unarmherziy in rn ne oeri e m s ^
■g* ofernnrnan, erbarmen &c.
Barn, bey Jx. ein Adler, ags. earn, isi. avrn, mm, öm y diu.
schw. 0m 9 im Koker (JL) de Arne, Ulphil. Luc 17. 87.
der Adler, «• auch Frisch, in Aar — Adel-ar, Adler, wovon einig»- ~
Nordb. Aadeler, Odeler, sagen sollen, hier Aarn, «• A.
Eerth, Eerd, die Westliehen, hier Oerd, Jx. yerd, W. 161. ags^
eorde, nord. Jord, s. Ord.
Eers, podex, KU. «Bere u. Aero, mm*, ags. ear*, Jx. eerx.
Ees, die Aetze, (Aas) dar Köder, den mau braucht Fische u. Vö~-^
• _
gel zu fangen — wohl einer ley dem Ursprung nach mit Aas^
au einigen Orten Ae, Jx. em y Kil. Am, eoem, alimentmm, s. ^
Frisch. Aas u. Atze.
58
tter abgekürzt, äer, oder, Silt eeder; hier heisst äver, ever,
n*ch, hinten, 6» ävem, auf der hintern, jener (Seile , z. B. vom
Tische,) vergl. ags. e/l, oj/ï, <*/re, wieder, hernach, qfter,
elftem, engl, q/ï, wie anch q/ter, ags. barftan (für beceftari),
fa. 6^/}, 6eq/}, hinten, Cedm. *eo arftre, posterior, Jx. 6y-
crfter, zurück n. ^y eff erste, der leiste , anch 8chw. ejterst,
Unterst Ulph. <j/«r, nach, qftana, von hinten. Daten kommt
wohl 9 ags. ot/fefi, der Abend , frs. ^fen, jEe», (an einigen Orten
Im) mit Verbeissug des f. Der Abend heisst also in diesen
Spr. wie im Isl., vergl. aptan, Abend, mit aptan, hinten, nach
oder von hinten, mit aptar, qftar, von dem letzten, späten oder
Hintertheil des Tages, so wie z. B. gr. 6yi> Ulph. seipu,
. (silde) flür Abend, oder Abends, gesagt wird. Ceadm. 52, on
Offen tid stite, wie Bw. 223, cet sittestOM, paa det siebte, anf s
letzte, siâ, seit, nach, sonst sippan, d. L sip-pan, nachdem,
seitdem.
Égf, ägh, der Band, die Seite — und also anch Ar Grlnze, s. W.
S. DS. Jx. ig. Di vorder Eg>, d. i. op de värder SSd, vor-
: mals Njordege Rip, auf der Nordseite, Nordwärts von Ripen,
egh, W. n. ags. die Schärfe, Schneide, wie dftn. schw. n. kl.
Sg, hier n. Westerland Fähr; Osterl. e (wie bei Loccen. 44, e,
ee, eegk, eigh, s. anch bei Ihre im GH.) Silt dt, Wtedingh ey,
Nendstrand n. Helgoland ich — so anch hier, wenn es fragweise
gesagt wird: igg? nicht? Im Witherlaghs->R., nach Reeenii
Ausg. eig, isl. ei, egi, eigi, ekki, norweg. eike, dän. ikke, ej.
MSbmd, Sflt Eilön, Jx. Eyltmn, Kit Eyland, ags. edtoid (fand),
d. i. Wasseriand, wie die Inseln und Halligen noch Waterlftnder
beiseen, n. Petrens sagt: De nmligende Haigen efte BUander, so
wie eédreém, ein Wasserstrom, auch igUmd, oder vrie Langeb.2, 419.
eigland, Seythisch ealent, s. Keyser antiq. 250. agg* ige> igge,
eine Intel, ra 0. Casdm. 82. égrtreúm, Wasserstrom.
Eide, eggen, egden, occare. Jx. eiri/e, Dithm. n. Kderat. eftfeit,
— - nicht hier, (s. Harren). Es hat den Namen von scheiden,
wie Eklbamp hier, wie die Eider &c. Davon mehr in der Ab«
handl. Iber das Dannewerk, §.24.
ElafriaFresena. So lautet der bekannte Aufruf, den Heimreieh,
8.57. fgi (eine geschriebene Nachricht toi Helgoland, von 1099,
die der Prof.MöllerMFleniburgxwar im8tenStûckderdän.Blbllo4hek
6. 514-504 hat einrücken lassen — doch sind manche Stellen im
Mst ausgelassen) mügetheilt — worin es hebst: U A° 802. Nach-
dem die Sachsen bezwungen, haben sie Freiheit erhalten, und in
ihrer Sprache sich genénnet Ela ßia Freeena, Edle freie
Friesen, und sollen zu ewigen Tagen von aller Dienstbarkeit u.
Schatzbarkeit frey seyn". S. auch Camerers Nachrichten von
Schleswig u. Holstein, S. 290. Aber auch Ubbo Emmius, de
Frisomum Ubertate y besonders p. 12, u. Wiarda, Ostfries. Ge-
schichte, Isten Band. S. 256, Tgl. altfrs. W. B. 94. Was die
Freiheit betriff!, — obgleich sich Albert Krauts, Saxonto, 1« 11,
c. 0, über den unfichten Freyheitsbrief, welchen er gesehen, den
Heunr. 1. e. doch eingerückt hat, und nicht ohne Grand, lustig
macht, — so Ifisst Ubbo Emm. zwar das liberi Frisi gelten,
das Edle aber ttsst er bilHg weg. Das freie Friesland, die Republic,
kg Kwischen der Weser n. dem Fly, s. W. Geschichte der fries.
ßpr. S. 1& Denn ela kann keinesweges so wiel als ethel oder
edels wie Jx. u* W. heben, heissen; eher könnte es noch soriel als alle
heissen, s. W. S. 10. Allein da» JSaflnS ist ein blosses Ansru-
8*
firags-Wort, das noch getrennt weiden, mnss, wie im Ags. t. B.
Lac. 7, 14. JB&d gemge pe ic eeege, arh, heue juvenfo, tibi
dicoy surge! Mehr Beispiele s. W. S. 94. lú ist eiac solche
Partikel, wie noch im Französischen, als voilâ, hola! So steh*
auch bey Cttdm. wd la! S. 13. o weh!
£{£ ein Strom, und auf den Halligen ein fliessendes Waaaer,
Warth oder Watt durch das Land, Ee{f oder Bf, sonst auch
SltUh, Sloth, genannt S. Bolten Dithm. 1 & 202. Aach die
Eibe wird auf Plattdeut JSff, de E(f genannt In Norwegen
nd Schweden Ätyc wird dieaes noöh appellative gebraucht, um
mit einem Begrwort einen gewissen Fless bu bezeichnen, wie
schon Tor Alfters Gftthe-Elfwa. In der achw. Bibel stellt dies
Wort, oft in dieser Bedeutung, 2. R. 1. B. Mose 41. V. 1— »sq.,
id. Elf, E{fa, Elßir, ein Flugs, m. im Därt. Elv, E{f.
Ellemöde, — jedoch auf Frs. hier, wo man es noch nur hftrt,
Elemode, — - hetast das Land, was einer einmal zu seinem An-
theil bat, was einmal zum Staven oder zur Hufe (gleichsam als
Feste) gelegt, dazu gehört, und nicht davon verflussert noch vererbt
weiden darf, — wovon fir sich, so wie da* Holzgeld, audh EHe-
mode Geld, so und so viele Schilling zum Rthhr., ohne die
Contribntion vom Pflege, gesteuert wird. So sagt man hier, auch
von dem Landbesitz eines Bauers: Er hat eine ganze, hajbe &c.
Ellemode, und darnach muss er auch bei Vermessungen sohlen
Aathett haben. Es scheint von Mode, Maass, wie detf-nmde,
Langeb. 7, 609, und messen (nach Ellen, frs. JBfen, ags. ein,
din. Jkn, AJt*> J* je£n*, — anstatt nach Ruthen) den Humen
in haben, Welches oft auch eine AbtheUring und Scheidung an-
neigt, so vrte SlemtnUk, ein Gräöz- oder Schektovatt, ttwwrlh,
61
Alt-Bid*stedt Ehgröff, Heimr. 98 &c, wie YermatMich efe-
mentnm, wetm man mentum, wie in unzähligen andern, filr eine
blosse Endung nimmt, ein jeder besondere Theil, Grundtheil,
Urbestand, sieh daraus, seinem erstem ersten Ursprung nach,
herleiten ltat; vielleicht macht das bekannte Wort allodium hitzu
ein Seitenstück aus. Wie wenn das Wort Elmothur, was in
einem alten isl. Verse bei Snorre Sturl., Olaf Trygvas. Saga c.
115, steht, ungefähr dasselbe sagen soll — etwa hier so viel
als: Mand af Huse, wie Huiifeld zu reden pflegt Zu gleichem
Ursprünge mögen wohl geführt werden die Wörter aus dem Dan.
u. Schw., die eine Unterscheidung , Aussonderung oder Auswahl
anzeigen, als: euere, sonst, anders, eller , oder &c, elshe, dili-
gere, Jx. foreald, verliebt, und vielleicht das ags. el, cel, bey
Beow. S. 28, 58, 177 &c.
Einer, nördl. Eimer, die glühende Asche, favilla, ags. cemtfrim,
isl. emnrja, ehnrnyrja, din. Emmer, u. süddän. an einigen Orten
Immer, Rieh. Emern, Bey diesen scheint der Pluralis das Ur-
sprügliche und Eigenthfimliche zu seyn. Auch Dithm. Emmer,
Föhr Emertng. Audi hört man hier mitunter Emern, wie B. W.
B. Kil. Jrner, favilla.
En y und, hier durchgehende, aueh auf Silt; Föhr aber an (naher
dem ags. and) B. V. D. u. holl en, ende mit dem altfrk. ent,
enti, vergl. das lat. et, und. So fahrt Höyer in seiner Dänen-
Geachkhte auch die bekannten Worte des König Waldemar an
die Harne - Städte S» 65. an: Seven en seventig Hense, en
eeven en seventig Qvnse tfc. Dies Wörtchen ist von jeher auch
in der altern norwegischen Spr. gewesen, wie man z. B. aus der
N. Hirdikraa stehet, wo es freilich nicht so~ helssen mag, son-
/
dem entweder men oder end hebsen muss, ob es passt oder
nicht, und ob es etwas sagt oder nichts. Aber das älteste offen-
barste Zeugniss, das es am sichersten bewährt, sind die Unten
Worte des Are Frode: Islendinga boc gerda ee fyrst; mm ec
heitir Are, — welches doch immer so Übersetzt worden: und
ich heisse Are. 8. z. B. Bartholin. Ant Dan. 19& u. Prof.
Dahlmanns Forschungen auf dem Gebiet der Gesch. 1. B.
8. 858.
J Eng, uud östlicher Inge, eine Wiese auf der Geest, ags. fngr, id.
engt, dän. Eng, schw. Ang. Vielleicht ist es nahe verwandt
mit dem deutschen Anger. 8. Edda Snorr. Skalda. Angmr,
aqua lata, spatiosa, iL Fjarifa-heite; Augur, eine Föhrde, wel-
ches im 8. wiederholt wird. Es hiess in uralten Zeiten alvemr,
das Bett eines Flusses, wo jetzt Wiese ist — u. Heydngwr, ébr.
eng, campus, pkmities.
Enke, enkt, (fdr enked, enkeld,) R. u. B. W. B. KU. Enckel, me-
lius eenckel, simples (oder bewandten Umstanden nach eeütarims,
einguli,); hier aber dnke y dnkt f einzeln, einfach, einsam, beson-
ders, bey Loccenius: Enka Aber, separates ager, Enkamém,
einguli, separat i viri, Hirdskraa. C. 18. emkaiir, daher tibo
Enkemand, Enkekone, u. bey Loccenius EnkUng, viduus.
A A
tinter, hier Anter, einjährig, ein Anter, ein einjähriges Pferd
oder Hornvieh, Ariterling, einjähriges Schaaf, zusammeageaogen
aus an, ein, und Winter (hier Wttnter) zu Folge der bekannten
Weise unserer nordischen Völker, die Jahre nach dem Winter
zu zählen. In Sfidfriesland atch Twenter oder Twinter, ein
Zweijähriges, s. B. W. B. u.
Enter, oder, s. Ontig.
Ér, eine Partikel, womit die Süter so wie die blinder die relativa,
im Dtn. der, sem, da, ausdrücken.
Erbier y ein Leichenbegängnis». Dies Wort kann sunt Beysptele
dienen, wie unsicher es ist, die Wörter immer bloss ms
einer Sprache oder Mundart zu erklären, u. in welcher Verlegen-
heit n. Ungewissheit der seyn mnss, der alles ans seiner eignen
Sprache herleiten will. Denn durch eine gar nicht ungewöhn-
liche Auslassung eines Bachstaben kann es heissen: 1) Erdbier
z. B. im Nordstrand. R., wie es auch nicht selten genannt wird,
11. selbst in einer Königl. Verordnung vom 28 April 1776 heisst
es §.6. „mithin alle sogenannte Erd- und Tröstelbiere", bey KU.
Trostelbter, fris. convivium funebre, vergl din.atjorde, Jorde-
y' Jierd, 2) Erbbier y wie es in einem grossen Theil von DSnem. v x
heisst, Jrveöl, s. Worm, Mon. Dan. 1. 1. p. 36, 37, schw. Arf-
öt, ist. erfi, s. Danske Atl. 1, S. 105. 530. Auch auf Fries, ist,
z. B. bey W. Erua, Erwe, Arne, das Erb theil, Erbschaft, bey
Jx. erwje , erben, u. S. Com. ärwi Bfc, 3) Ehrbier, Ehren-
bier, besonders wenn man die nördlichem Dialecte, worin es theils
Ehr-, theils Eier-y theils JÄr-Bier heisst, zu Hülfe nimmt Der
allgemeine Name , Womit es wohl fast durchgehende auf der
ganzen Halbinsel benannt wird, ist MrÖl, Mreöl. S. Osterssöns
GL S. 605. (unter Sieletönde) u. Aagaard Törninglehn, S. 250.
Das ags. dre, Ehre, möchte etwa mit der Zeit, leicht das nie-
derslchsische Arvbeer erst veranlasst haben. S. Kleffels Antiq.
p. 142. Was die Benennung von Bier anbelangt, s. davon D.
Atl. 1. c n. B. W. B. Beer.
V
4M
JEre, ären, ackern, pffigen, Ulphil arian, ags. erkm, etigan, eo-
rivaiy isl. er ja, Jütsch. L. B. orig. cerjce, gr. a^aw y hL aro,
aratrum, Jx. eerje, pflOgen.
,♦• Erk, auf Nordstr., bey Heimr., im frs. Abendlîed bey Jx. o.
Wiarda, hier Ihrk, ein grosser Kasten, oben flach, lat arca,
ags. earc ; da es also ein uraltes Wort ist, z. B. bey Ulphilas,
(der dieses ja nicht aus dem Griech. kann genommen haben —
nach Bochart auf Phönicisch ein Schiff, arco) arha; so darf man
sich nicht wundern, dass es fast in den Bibeln aller german. Spr.
sich findet.
4
Erk, jeder, in den nördl. Dial, welches mehr mit dem sfldfrs. elk,
ags. celc, fibereinstimmt; hier ark, arken, jeder, arkenaan, ein je-
der. Eine besondere Redensart, arken döntlfken Dm, jeden a losge-
schlagenen Tag, als wenn Dögneth, DÖgnath, ein Etmal, et
Dogn, bedeutet hatte.
JBr/e, (Nordbüll. Arte, wie in Jütl. pld. Arvten)\ KU. Erte, Erwte, Er-
wete, pteum, und ervum, Ertinghe, Erwtinghe, legumtna, pisa,
fabce, ciceres, lentes 8f similia, schw. Ârtar.
v Eske, auch äske, nord. u. sfldfrs. KiL eyschen, heyschen, ags. ascian
tfc; 8. W. askia, hebchen, fordern, herausfordern. Jx. Esch, For-
derung, Erforderniss ; Grauer, über das goldne Hörn, führt ein altes
Sprichwort an: Äske rnen Neber; nord. Spr. ceske.
v Et, sonst auch it, ags. cet, dftn. ad, U. at u. ait, fast wie das lat ad.
Ulphil. at, an, zu, bey, s. W. 200, so heisst, et fe, bey uns , ad (til)
vort, in unserm Hause, Westerland- FÖhr, ät.
/ Et, it, es, das, nord. u. sfldfrs.
Étmal, Étmaed, nach des seast atifemfeaaea Schrémart. Mil.
Aetwnd, Élmal, AtmmvU, BHmmtUi, heil, frs. skemhmeb.
dits natmrmlm, 24 JcoroMtm •pathan^ Hfeinrr. 6. 10. a. Pésreas
Ton Nordstrand. Ethmol, eetrrs. Attokdt, 8ateriander fss» J*e-
ataf. Die Zmt, îm welcher dat Wasser, âtte Tage uod Nftohte,
rmihashl ab- «ad aaistofl, welche« darchgaheads dar gew&hn-
tiahe Begriff ist Bei eaagen Völkern aber wird nur die ein-
ma%e Ebbe u, Flash darunter ysjsamriea. 8. Würde, 117, a.
besoaden Ricbejr, tanfma . Gram* Bemerkaag wegen der Bereeh-
tmag der gelten. Darnach heitren Ebbe n. FhHh auch vfalttl-
tig da Tide, dfe Zeiten, wie bei B. a. KU. Tijde, Gh*t\jde,
«•fae muri«,, engl. /*ë ftiaY Hier wird er swat Ét -lern oder
/am (davon f. ha Yorheiieht n. aater Karlen W.), auf Pöhr aber
JtoaesV «ach Jferfawei; bcy W. KTTsnaf, etotef, eimeld, ausge-
sprochen, n. soll Oberhaupt das ausdrucken, wenn es eben die-
selbe Zeit Ist; Jäher auch das üthnv EbOêlted. Age^ fcies. n.
frfcak. heisst cd (davea s. Bask ags. Gram.' 8. 8tt) «#, &, wie-
der. Bei Taêan. m i^säfeew f*$e , OMrdab, «•* mmtivétéario
(am Wiederkehr wihW Tage) poacJuUM, s. B. W. B. unter £/•
tnool. Im. B. V., nach der Alcmarschea Ausgabe, steht in der
Überschrift B*-:& ft, 6. B. d, 1. 2. et*/, in der Baamannjehea.
daftriuteraMisi Mal heissf zwar ist. mdl, ags. meti z. B. Beow.
3t, aasf ta* *JL4b\ *»«Vn-7Wa>J, bei UlphiL me/, die Zeit, aach
bei unsesa Friesen, a. a. B. Dithm, omermeel, s. Zieglers Idiot.
Mktagi-Zeit» wie das ags. aaa hia i mc el, wie hier aaf Bin. i
eMerwmdai, ia der Morgeasinade j aliebt eben dieses kann aach
nrsprlagiich se viel als einen Gang, Umgang, Wiederkehr ke.
1>edeBfct haben, wie all« -die verschiedenen Aasdrücke von mal
9
1
beim 2thka 0. Ghmgfe data <*m aMail Zweifel hat «wohl mah-
len, meiere, ab Ate Mahktrtm (ttoskö -Strammen) *am Km-
laaftn den Namens cb*. lmwt tpal> gfateh, fefeich wie, eben als,
•ei aich R W. ft Etttage*, EhnaaL \ - . . / .;
£^, a^ctfa* Navdfrs. Eiderst. Dithm. :-& Kl. etifen ti &4b«m,
afgttm, hemm, loiflfremén, weifte«. Hiefcar gebort dât afcfr». u.
ags. e/&, F6hr JütiUng* Bttbig^ di* Weide, u. warnt hkaigea
• ! Sthgraw (%Aer g^ave) dar aachmaitge Aowachsy wiWm aaf ttta.
EttegrÖ€h 9 B Uv r gr M*± mm* etwa ndoh oinqad kaim fenüit,
oder doch gëgtatst> weriltea, nekmlich «va» tWieaeagfeindé^ ydmed
oder Ät^red -*- naöh dem hiesigen ^êkl »iakkt — d. i Aqker-
e, Stoppelweide. €/ifcrf y &»*#, dai in Hefcte u. Maar «flehst,
■ a. gleichsam nfch* kaaa : gaettet öder 4 geweidet wehlea , 8.
Schütze Idiot, Olmbr. loa*. e*> e*f< H*a*etteifcmii*, der 4*Has,
Hettmonat; < - : : ■■'.!..:• ..i •'..■.
Ä/^r, Y. «/ auf S*hr,v M B. W. B. «mfoé $ :**&«* ? >«*,
- Mter, hieri*. nfodfc :/AJe*y Otf er autgeepiôchéa; aber Lip* Gl.
Üitir, venemim, hl eitr, ^tú. JftÄfar, sj B; &» V. iu 5* ags.
- Carito, u. Bw< dffef, otoyGtft, Mpfr Ä*Wr y tf x< ÄÜL erigfj otf-
i JÄef^j w^pera, ëiae Allen •:.;?;;.'. i.f.« il-jt:i r / Ji .- * .V *'*>•.**
Itoeir, eben, überhaupt, an tteib Ortelt ffîen, 4lavén wéy emsch,
HêJmr.S;97. n. «Hit. C. 177, wie tat Ägfc r^/fea^^jt^'Um,
: e. Bask Gramm. S. 04, eben» gleich, zagtei<*hy $* j**ß* yj **ß**n,
' d&i. j<*»ft / <• schw. jemn , davon auch' Jhumiivg > > Jebîte^; « Jfofa -
JSgn,** im 3.1k B. Jfemimti^ oia GMkhm/&q.i'Whngltf^ eWa,
* *mX eben, gleich. ■ Vmi dieeémt iti in %r i Auttpvaohe nicM ab-
weichend da* agc tfhi, tfbcultm', cajuïf, : wontsib, : aegqtimn,
■ <a. oßicm, vénMhten^ fottbrfagen, Yerttben, 'welches * iaatak" iaa hs.
€7
Buch verkömmt éfim, pjka. Hier sagt man noch: Der i& tvat
ou Even, »es U etués im Werke , im Vorhaben. Dm Wort
Evúe, £. V» „Bei Iwn hindë *ee sin Ettoe"t wo afach im
*• Bin/ r/ter ^w JBp«^ (stildän. övne). Daraus' ist aber t^ch
sdr#w Art (1r. l &. Narnn> Hamn, Strip*), gleichsäht ? da aride-
iés^Wbtit«géi«*cht: ^Sm™ (statt fime):, der Gegenstand, Vor-
irnri; wiiéké* Joeh cig«d«fch dasselbe ist Man sehe HaMors.
iisl. fiex. j$0». fiif|i&e wollen Embéde daraus anaphe^ a iL V.
tthiM, vgL Osfarsss*: — r • ) - .■/. u./f
ISocwe**, der gmssq Habptsc h w c rigel an der Waage^ (J*gvm,
Dmtht, tüÛÂän. Hammel) Kik Eucnaer s B. W. B. Even» bei
OrMtUf Féliqm* u; Hoblein, JS&e»er/ der kleine Schwengel,
ei*r fcint^^
g*ei> ■ stdd|n. •- SbmgvL • In Angeln hdnt ! EveAer öntier,
Ags. kommt des «stehe so von ^ jwisdffi«) &. Bi Mose
Eventur iL WvéktOrrt hier nick«, sondern weitet im Nord, n* Sü-
den, auch Ehlers*, u. JHjhm. überhaupt, «in Märchen. Es hat
mit Ai>en- bder Ebenthesra, ein Wagstttek, jriohts als den Klang
gtimeW; nicht einmal eigentlich mit i*8 aventures (z. B.) de
Tiletkcüfue, mfehr : mit den Aventttren m Niettl. Lied, u. kSAnte,
wenn man das Even Ton Abend verstehen wollte, etwa mit den
witzigen u. lustigen Erzählungen, Novellen 101/ des Boccaccius in
seinem Decameron, oderTausend und Eine Nacht &c, verglichen wer-
den, in so fern sie so viel als Abend-Erzählungen heissen,— denn durch
Erzählungen werden sie am richtigsten erklärt, z. B. von Vere-
lins in indice : Efentyr, histarica narratio jucunda. Wir müs-
sen aber, ehe wir es näher bestimmen können, erst noch die
9«
Endsilbe TOr oder Tärr nach der urtprtngKclMi Bedeutung er-
kläre*. Das ags. tj/r, terie*, flndei sich s. B. in dem Gediohte
bei Langebek. t 2, p. 4M. cf. 419. Und wenn es g letch seine
Richtigkeit haben mag, wie Pastor Grandtrig in dtar Veet* tu
B^ownifs Drape, 6.26, gezeigt, dass es eben anf cHesariSteHé, wo
es hier steht, nicht so heisseu sol: so kann es doch ideht fohlen,
dass Huntington, der keine 100 Jähre naeh WHhdü dem Bio-
berer lebte, noch so viel Ton der ags. Spr. gewnsst , dass dies
Wort tyr (statt tir, Ehre, Ruhm — Ueas durch die SehnAart
gefluscht) wirklich die Bcdtutoag habe, und rttUeicht noch
lange in der engL Sprache behalten; dann wie viele WBrter
nicht noch so Chancets Zeiten Ibrig gewesen, die nachher
lorea gefangen sind? Selbst das ftu. Wert *et«r, eine Reihe,
Daner, Ausdehnung, u. bei KU. tmyer, aurie» longa rernn eon-
nexarum, i. besondess das hiesige Ter und Tärr, eine Biner,
anhaltende Daner, wie vom Fieber (i u! ick hdnt eg tut*?* o: ich
kann es nicht anhalten, — ■ von Kfilte, vergL B. W. B. Dêrem,
danren, durare, können dies verbiigen. Und dass. es von even,
eben, gleich, fortgesetzt zusammenhangend, gemacht worden, be-
währt die sikddSiu Aussprache Emiyr (f. oben), u. die dkhra.
Ebentür. In dieser Bedeutung wird im R. V. B. S, %. Even-
tur, u. K. V. 190. V. 14, 15 gebraucht.
San mange Viser og Eventyr
VU jeg riden tcBÜe for Big.
i
F.
X* aalig, s. ttlig,
Faar, Fäer, wie Jx* Vater, u. wcsm et noch etwas zärtlicher seyn
•eil, diminutive FajV. Heimr. 8. 17. Fdr.
Fder, Furcht, engl./ecr, ags. jfcr, n. fmran, furchten, KU F«er,
*efi*, terror, Horror; Vmr- Weder, horrida tempestaê, hier
Fderwedder; verfahrt, ^erschrocken, K. V« 141» 187, bmreFßre,
sich flrchtcn.
Fder Oi father oder Faßör, hier; FSTer, Wiedtngh, eine Feder,
engl, feat her, ags. fcefcr, fetter, dln. Fjeder, Fjer, vgl. bl.
ßj&r, nach dem utaUtchüeo fifa. Ditlect, der noch üb-
rig ist
Jüir, nie im ags. «• bl. Bau. ftr, v. ApheL fBrlg, gesund, wohl
- «4 gewöhnlich aber tüchtig, frisch, stark, u. in Besiekuftg auf
véUkommenen Gebrauch der Glieder; Wiedingh, JSrdig: trien
/erdigen Eerin, mit einem kräftigen Arme; so sagt min %.. B.
sn es auf Plattd. auszudrücken: Ick glov nich, dat he wedder
fUr ward. Im Jfttaefcen t. B. heisst ySr, Ten einer Krankheit
hergestellt, wodurch ein Glied untüchtig geworden; und Färlig-
hed der vollkommene Gebrauch der GHeder. Im Hadersl. u. über-
haupt im Dan. hékttfiïr, dick, stark, fett, corpulent, auch von
omer' Hochschwangere*. In der ige. Chronik: 8dpu swa thcer
faere wasron, Schiffe, die im 8tande, flott, waren.
Feder, Veter, Fethp, Oheim, Fackhmd, Vorfahren, W. Eiderst.
I* St Focht, s* Pete, 6a*. Heimr. SL 17. fechten; tgl. Wltrda
um Aseg. B. 2. §. & wie anh kl. ftdgar u. Worin 305.
Ldngfodgatêl, mqjerum oerieo, a. Heimr. S. 18S»
V
Fär, vor u. fttr, sfidfrs. to /are, ^uvor, farhaud, Forhoved, Vor«
köpf, ags. fore-heqfod s auch im Asega B.
Fär,fdr 9 Wiedingh. jfeer, Karrh. Faarekö, ein* gilt* Kuh, vta
. einer Reh, 4i* ein Jahr ûhsrgehi, ohne/ zr haften, ßfrmelbed,
dän. en gjeldmelhet Ko,' cHe noch im ââdertf Juhiie Milch
gibt) éfr; éngl. ö farrmp wm* Hfro *dk *prig0ft JbaHre, ü
1 P r er6*t, vfltrër*, mrúen, annú smperiore. Steinbacfcs . Dfcatsch.
Wdrterb, fortie* <Voiéti Jahre) oiése prisfertjo* /aräfe»» qfftd etf
ex anno priori. Deutsche Bibel ./înt, firnig, dâa. ï JRjor > t fra
i fjw$ a^ j&mtii/ tV,v üfcerjtluig, «der feorrän, von jfew,
I6TO* ' v l " » - - < t • • ■ » • • .«* •' * •
Fährioeel! lébe WohH^ gehabe dfeh wohl! da fehi«vsa wie npch
in Wohlfart zu sehen, wie bei Kil. vaeren, vcUere, g&érey ha-
f beté êe, Weis ; wie ei||i tafbre, egs. jflirew; w*e nech e*f
Fitart h* fahre jam? wie gfeht es euch? Ha kéaanft k* der
Silfc C, bei Jx- «. edion in der Harwarflaga *er, j*««É«ffc'bei
8n. Starte. Oktf; H. Sag« c 4B /mit hmlir! engt, ßtremeU,
ü&xu formt! . #^.
Fdgre, - fege», - d i rein» glatt, saut er, schBa machen, Ktb ixmghen,
vSghên^ pwgaw, Jr- /*#e. Die Grendbedetitung - fst ito «oeh
i*Fege(êmer> 8chwerat/%£ö*v \ú. fdgm, polm3;^uw,>*&.fäh y
f*g9* glatty pett, gk*UbVhiu*t, b. Bw, -Jtt, 3% 76. Daten ags.
fiegw, atyberd, fuger/ ate Her; Häarfltger, fair, Jtyetfj ^wel-
ches letztere m«hr tiatfi «fem Agsu ^ ■' "'. . -
'' r Allein es komiht ancfcr efa anderes ^Ug^im lief, vor, k.
B. 'a -77 fég e* ßeutn, -:;hUI KMihoav schnell, e*Un<fc; flich-
tig (woton' wohl im. Niedeifeldhs. VttgÜ, $n Vogel, mkd hier u.
sonst im Dfcn. saa f*g>\ so dUndg, eilfertig fcc.) K. V. 124.
y
. (68) u. \úm S. 86. tha^fpy «jtf Ji*gr& dann zipm
noch eHigiúr* ttooh bggteri fl *!» t**|^; tS, «44, 6fc. M uxb» fag, *.
f^ als Dicfcrafty Uhtos«^ **U.nVog4, J*. Jfôrf, Ulplv/affc*,
eii Oben*** Vorg<^titer^!lJ»fa|tlE*irtUi8 Fag*«. ; :
Fkl, B. W. B. /*I*— XiL z*tß<\ agk. jTc^, *e*éU*,< ÜUL ful,
tilfifo \-* wird tor wi4 imr^l&nUta îtaekt gebraucht , doch
hftrt wäicmmék Jkulfié, &x ^itodUMI, ^pjOttUop^ schw. j%
prtnneroétts. i* .i; r . .11:1 .VJ .im: ' t t.< i
F<dg*, NbOjl, Jffitfe*, ( ' as 'L*d ibaeeliM, di* Grede amptitgerv Hin-
wenden^' al^tf. yiaife,^ ilto /«/^cy Jfefle, <*gL**/d«tfa/%
Fdbg, »d« «üäL %£, : ^o e§ «*f JiÄÉfi|: ttrkoümt, re% u.
reyUcb, lichér, frei* ; trei^i ag* \fqel*± *.■' Bw bei Caed». /orfd
/tarne?, ein gHter^ feeatf Freund, sftfldfifl. fällig — g£r rfe/
/aflfc, g« V sftfriMT» TtLlsL^fei^ ?V«n *g». ,/We, hat
woUudfai; Aafttf, m J. JL B. JF^krfÄ^ das Fr*yer> den Naméiî
^/ Fmnmen, tkxdb. Ftlrnen, einMäddheri. W./otina,/<n*wa^o^ fiüdbHlL
uJEMgéUidFoe^ ^x»/ïm,* Biinin. I-
Jaemke, cbr. ,/bm, eine Frauensperson, eine Mutter •— daton
also, a. von men, Mensch, (s*>M) {oddr elwa vom ag<v rfcemtett;
ein Mlddleri) âwminehgeteüB^ wie daa erigl. wemtm, ob Weib«)
ctoe Fra«^ r— < weichet eher vorn unsero £r*i WüflF, wie auch in
den Vrag*ri daa Jx. a. W. ab vtan agi.ï wtfman, ; oder teirmhan
&c. herrührt Dahin auch das isl. feima. S. Skxidsti ir; : i
V Fmnple, hüfdtapelt* u. aach /aNtfen, ?mft dén Hindtn näéh .etwa!
greiffen, grabbeln, tappen, dln. «/ schw. famk, 4al. folmm?—
s"
72
als wenn es vom ags. iL Ml fibme, lat. paima, m£» tollte. Dm
ags. /oftn ist von /cfom, HU«, gteichsam die Fühlung.
Fanjen, Faunen u. Silt C it. Fännen, dln. u. achw. Fanden,
Fanin (vergl. W. /ew/a, en Jm*teqvi*de\ der TeufU, famig-
scheed, teufebroässig, wie fceUheh, haHiseli y eigentlich der Ver-
sucher, wie Matth. 4, i, das lÜitMpiûiii ftmdiend, von fimdkm,
fandigan, afandam, Matth. 18, 18. 8& Marc, c 18» 2*8, 11.,
versuchen , neml. in feindseliger Absicht Es beisst sonst auch
besuchen, untersuchen, W. 124. KU. Fanden, firis«, aioânbr.
hol. vhftare, invisere, so aweh R. T. D. vtmden, beuchen.
Bei C*4iü. heisst & 48, ^feiNl*, mnéhe dnéu Versuch, n. 8,62,
fandigan, untersuchen, 8. 88, fandmng, ein Versuch* Davon
mag wohl das Thybol soh e Fante, hei Aagfcaéd, herifcoamen.
Far*k m. fetsk, frisch, ags. Jferac, Kü Ferêdk. Jx. fertch, dun.
/erafc. K. V. da ferner tum ein Mmnd, isi< ferdtr.
FdH, ags, /er/, engl, ,/brf, sftddan. Foorf> crepHus ventrh.
Fä8 y Fäs, faselnd, tändelnd, jungeuimSssfe,' ftst duselfafe was
jalpêch (s. J.) , s. Frisch faseln. Im Koker bedeutet * vorne,
albern» unklug, im B. V« eyne J'yae Vase, d. L Wfechwasch,
f atzen.
Fask, Fisch» 8itt Affe, J*. FWt &c.
Fa#, eine Jäkriitsael, Fasa, fcc. Dan. Fo£ vergl. B. W. B* o. das
ags. /irf, /c^f; u. ßUing auf den Halligen eine Grabe v Cisteme ,
das Wasser zu sammeln u. uufeubewahren, aere&a, PMn. Ä. 1. s.
Heimr. 8. 18.
Fate, hier s. auch W. IM., fassen, greifen u. B. Wi B. fnat,
dSn. u. schw. (tage) fttt, fassen, ergreiffeil.
¥
<
79
/Feie, die Kost, Speise, Karrh. fai, Vüid, cbr. Fwyd, Esm, B.
W. B. FWe, u. Vödung, die Kost Bin. Ftde.
Fede u.feide, speisen, beköstigen, ernähren, füttern, mgs.fédan, eng.
to feed, in den sftdl. Sprachen Joden, Ulph. fodjan % ags. auch
fcedmm; ffdr, das Putter, u. bei allen hiesigen Friesen Fuder,
von Heu, weil sie in alten Zeiten durchgehend» nicht viel Korn
in der Maisch gebaut, u. also nicht viel Strohfutter geborgen.
•
Du ags. fédan heisst aber auch bei Caedm. oft, u. z. B% Matth.
24, 19. federnd um — gebähren. Ob nun das ags« fceder 9 das
fis. feder, Fuder bei W., Feder auf Silt u. Föhr, Fidder bei
den Mohringeru , Vater , eigentlich ein Ernährer oder Erzeuger
hassen soll, mögen andere entscheiden; schw. heisst foda zeu-
gen, s. z.B. Matth. 1, V. 1-15 u. V. 16. 21. gebähren, — also
wie fadrein bei Ulphii. pmrentes. Bei Jx. heisst fjedje ernäh-
ren, Fiedsel, Nahrung. S. auch ßr. Wölk. §. 103. Hieher
ags. u. dän, FoBter u. das lat fietus. Zu dem Keesfod in
Holstein (s. 2tes DHhm. Idioticon) gehOrt/otf, Geburt, bei Cedm.
& 51. auch Kindesgeburt
Feeg xl feig, Kih veegh u. veygh, (s. B. W. B. Fege, 4) ags.
V fiege, ist. féigr, Loceen. fägh, u. altnorw. K. V. von K. sagen:
Jier er feger Mader i vorum FerdP , moribundue, mortis
eemdêdatim, oui extrema jüm fila Parcce legunt, s. Virg. Mn.
10. v. 811-815y ein Kind des Todes, dem es das Leben kosten
wird. Wächter hat sich also hier nicht recht umgesehen, wenn er
glaube, dass der Gebrauch dieses Wortes in solcher Bedeutung
gänzlich erloschen sei Es wird vielmehr noch in eben derselben
Bedeutung, die in dem uralten noch nicht ausgestorbenen Glau-
ben an ein stoisches oder t&cktsches Fatara gegründet ist, bei
10
m
7*
unsern Friesen u. Vitien nicht selten gebraucht. Der Friese sagt:
it wat feeg ist, dat fahrt" ; der Däne sagt, wenn etwas wieder
Vermuthen zu Schaden oder umgekommen wt : u a kccnd tro,
de vor fejt" — „er et fejt, saa la * et gaa far e Pyster".
Und der gewöhnliche Ausdruck, wenn es schon geschehen ist:
4i ä kand tro, de abrief saa wer" — Sic erat in fatis. Dar-
auf gründet rieh der Zuspruch des berihmten Kita. Svenen
sein Volk zur Tapferkeit ata ermannen: ekki kemr ûfeigum i
hei, ok ekki ma fögum farêa f. Bartholini Antiq. Dan. p.98.
c. 697 vergl. Stephan, in Saxon. p. 5t, wo doch das Isl. ver-
druckt ist; so wie des Attila gerade, eben so, s. Jornandes de
reb. getic. c. 39. Gerade dasselbe wollen auch die Worte im
NiebeL Lied V. 614 sagen : Da sterbent wan die Veigen ; u.
im Beow. S. 160. Nms wo feege £a ggf, vgl. S. 45. 171, 220;
auch im Csedm. kommt es vor S. 2B, fmge fieoda. Asegu B.
2. §. ia Fee, feig, in Dithm. feeg, füg, feg. In Hol-
stein hefest, nach Schätze, fee so viel als Mode, bange. Bhic
gewöhnliche Redensart ist es auch: Diu Tid is nu bald kamen,
vergL Hcaek. 21, v. 29 u. 9. Sehen Hector hftlt sich auch
daran, lliade 6, v. 387-489. Nehmen wir nun die Bemerkung
als gegründet an, dass selbst nach Homer Hector, nach Virgil
Turnus, und nach der Hervarar Saga HjJÜmar, vgL Vegtams-
kvida, vpn Bälden Träumen, vor dem letzten Kampfe gleichsam mit
einem gewissen ahndungsvollen Vorgefühl des nahen unvermeid-
lichen Todes eine sonst ungewöhnliche Feigheit, im heutigen
Sinne des Worts, oder Zaghaftigkeit blicken lassen : so könnte
jene Bedeutung wohl als die erste und wirkliche damit xuaam-
menstimmen, u. nach dem Ags. etwa so viel hëissen, wie es nÄr
♦
75
vorkömmt, ak angemirkt, angeschrieben, bezeichnet, sowleBeow.
8. 90* imrjtre gemearcod, zum Tode gemärket, bezeichnet!
bestimmt, u. bey Cedn. S. 9. gemearcod, bestimmt beschlossen,
so wie bei Hesek. 9, 4. 6. Offenb. Job. 7, 3 : 9, 4., aber im
umgekehrten Falle, oder wie im 8. B. Mose 27, 32. Hesek. 2,
a 37. Jerem, 33, 13. u. die Ausleger'; daher also die Redens-
art: So sind wi schrewtn, s. Scholz, eben dies im Monde
flbrt; u. im Dan. u Saa er vi gammel nok". Nach dem Fries.
möchte es etwa so Tiel sagen, ab: ergriffen, gefangen, der nicht
entweichen kann, s. W. 122. 123. Feg. Das B. W. B. I. c. hat auch
Fmgx u. vage, klein, wenig, geringe, u. vergleicht es mit dem
ags. feawm, dän. faa; allein es ist eigentlich dasselbe mit
Joje, füge, ein wenig, f. alidän. u. schw. Bb. Tim. 5, 28. Es
Ahrt auch ans Renners Glossar. Fris. msc an, dass feeg einen
Meer- oder Flnssbusen bedeute. So FegéklUt u. Fegesund in
Jütland.
Fei, garstig, scheaslich, nnansstehlich , wird zwar hier jetzt nicht
gehört , es findet sich aber im Altfrs. z. B. im R. V.
D. n. im Ril. fei, atror, felheyd, fei, antmi amaritndo (daher
also der Ursprung des lat fei, fetti*), agt . n. engl, fei, fette*
din. fasL
Feilje , Jz. bedecken , verbergen , verhehlen , isl. féla , din. fjMe.
K. V. 27, 9. fjcele, Ulpkil. filgan, (oder ßljan) bergen. S.
Haitass GL fettigen, veligen, von J eilig, velig, s. oben.
Fenne , oder, wie es hier eigentlich ausgesprochen wird, en Fekn,
7 s. W. 127, ist jetzt nicht von einem sumpfichten und morastigen
Lande zu verstehen, wie das *g*.fenn, isljfei?, oder bei KU. Ken,
Venn , sondern von einem Stück Marschland , das für sich ab-
10*
X
TS
gemessen, einige Donath , ettta 4,5 — (wie eine Koppel auf
der Geert,) abgegraben, u. mit etat Sleth o: Graben einge-
schlossen! und überall von unsere Friesen, in der Marsch, so
weit sie an dieser Westküste reicht , ja bis Ripen gebräuchlich
ist Fenne, Venne, s, ïï. L c, hetsst sonnst anok Weideland,
bei Jx. 8. 68. /Finte, der Mkdde (was gemäht wird) entgegen
gesetzt; eben so Wiarda Geschicte der fries. Spr. 8. 17 in dem
Brockmlnner Schiboleth. Davon könnte also, wenn man anders
jene Herleitung von fjôn — eeparati* nicht lieber annehmen
will, die Insel Fahnen, bei Ad. t. Br. Ftwie, vgl* Beow. 46.
Finmmland, wo Beovulfs Fahrt ihrem Ende nahe war, eher ab
von den Finnen, benannt seyn. Doch davon anderswo
mehr.
Fent, ein junger Barsch, auch Saterlandisch, s. W. 4t7, und be-
sonders B. W. B. KU. Venty Vönnt, Veyn, jwenis, adoleecens,
puer, u. Jx. feynty ein Jüngling n. auch ein Knecht. In den
nocet Sprachen hat Fämte eine etwas geringere Bedeutung; doch
hört man auch wohl auf Dan. Fent. Ital. hebst fante, ein
Knecht, Soldat, Bote.
Ferst, hier Frest — gleichsam Ferreet — , der Giebel vom
Hause, und die Frist, d. L die äusserste Frist oder Zeit — bei-
des Ags. fyret, firet , weil es das Höchste, Weiteste u. Fernste
ist, s. auch nach dem fries. Ktfien Verst. düativ, procrastinatio.
Selbst das Deutsche Übst sich daraus herleiten* & hier unter
Fter.
Feat, feeeiy die Faust, engL Jtei, u. altengi. auch fe*l, ags. fyet,
von jetje, fetgje, fassen, ergrciflen, bei Jx., der auch féd hat.
77
Fjcdy h o i s st auch hier eine hohe Berggegend > Gebirge, jugum,
hier auf Dan. Fjold, tonst Fjcetd, isl. fjall, als Sefafjall,
V welches Wort in der Helgakvida Htindingsbana 2, nicht weniger
als 5 Mal vorkömmt. Sefafjöttotn, 8evo mons, Plin. 1. 4« c. 13,
efr. Solin. c. 32. Denn es kann ja auch nicht fehlen , wenn
man das inithim Germanie hier mit dem Sveci» finis bei Tacit.
de M. G. c. 45 zusammennimmt. Suhm von Griter 1, 8. 285,
nimmt doch auch den Namen Sefafjceld dafür an. 8. auch
Saxo 1*5. jâmafjaU und DofrafjaU, schw. DâfrafiäU, Dofra-
fjäU. Gheytmer, Gfoss. 2. 882. Dowerfjall, s. auch dasGloss.
rar Edda fiaimmdi 2, p. 888.
Fichy hier Feck, Silt Fei, eine Tasche, doch nur eine kleine, als
Hosen- oder Uhrtasche, s. auch Rieh. u. Frisch u. im Dan. Es
heisst aber auch ein enges Gässchen oder Schlippe zwischen zwei
Häusern. Fäh ist ein Fach, pl. Fage (Fdke), bei ix. f eck, ein
V gewisser Platz oder Raum, ags. Jcec s fec , Jecce s spatium loci \ x
et ternporis, frs. faken, u. Jx. faeck, zuweilen , öfters , von
fdkum, so wie wilum, ags. hwilum, stundum Sfc.
Fiecheln, R. fyphéln, beuchein, gelinde verfahren; hier aber
schmeicheln, liehkosen, streicheln, gute Worte geben, meist von
Kindern u. Hunden, etwa Dimiu. von dem ags. feegnian mid
kië êteorte, garniere, appluudere^ bUmdire, von einem Hunde,
R. iElfred in Boethium, ap. Jun. GL u. fmgenam. & Schütze,
auch Eidecst u. Dilhm.
/ Fhnd, ein Feind, von dem alten goth. ags., frk. u. alam. Jlart, '
Kasten, ags. feeitd*
i
\.
Fier und ßern, fern, weit, vanflérns, von ferne, JFtemelte, die
Ferne, Jx. ,/îer. ags. ,/feor, davon ,/err« (welches aber auch die
rechte, z. B. Hand, bedeutet) ' u. firra, weiter , fetreêt, firet,
fyrst, weitest, fernest, schw. Jjerrcm, von ferne, f. W. 132,' ags.
aach fyr, fyrrer, fyrrest, — porro, longius. Anf Frs. sagt man
daher: firri! u. aaf Säddän. ßrr! wenn die Pferde — mit dem
Vagen — rechts drehen u* gehen sollen.
Vieren, R, fyren — es ist nicht nöthig za erwihaen, dass es
feyern (ein Fest) u. ruhen, Feierabend machen* heisst; es be-
deutet aber auch, jemand nachgeben, gelinde Worte geben, nach
dem Mundesprechen; Vierig, der sich gerne mag hofiren lassen,
s. KU. Vieren.
Fimsig, u. hier auf Dan.: Det lugter saaflmshj muffig, muffig,
exhalat opaca Mephiiin, hircum ölet, lucernam ölet, z. B. von
Hand werksleuten, vielleicht Tom holl. Veem, Handwerks - Haus,
Werkstätte, das Eingeweide beym Schlachten &c. &c. Dithm.
u. Br. firrig oder fehm, wie FeAm-Gericht, vgl. W. 151, u.
372. 73, d. i. von haimlich.
Finger, Nordb. Fenger, Föhr fanget, digitus. Aus dieser Ver-
schiedenheit ist * doch zu ersehen , dass er seinen Namen von
fangen, fangen, d. i. fassen, greiffen, nehmen, daher bei W.
123. fenszen ( statt fangen , nach dem sftdfris. Dialect )
Jx. flitzen, gefangen, s. Gl. Eddas Sasmuudi, 2. Rngr. Die Na-
men der Finger sind: <
Tome, Jx. tomme, ags. 'puma, W; tuma, thumma.
Sk4(finger, so auch Jx. frgin. ags. scytqflnger.
Lange, oder Middeffinger, ags. middel/inger, W. slmter.
79
Goldfinger, oder GoUemmger, ags. loecefinger, besonders
an der linken Hand; sfiddän. Lcegqfinger, Hrab. Maurus
digHua medicus, ags. auch Goldfinger.
Leüge ßnger, der Ohrfinger, ags. Uttafinger > se lytla
finger.
Wjor, Feuer, Jx. Fjoer, VT.fior, ags, j#r, frk. fuhr; mehr im
nordl. Theil fjvrig, feurig. Jx. fjoerig, hier fast nur tropisch.
Satersch Fjor> Fjur. .
Fiiste, Silt Fjüst, id est visire, wird auch gesagt, z.B. wenn das
Feuer auf der Pfanne nicht losbrennen, n. der Schuss nicht
abgehen will.
Fiit y ein Wort der Geringschätzung, wenn man jemand auszischen
will, üt(fiite, B. W. B. uthhisseu, wenn man nehmlich den einen
' (linken) Zeigefinger nach jemand ausstreckt oder hinweisst, mit
dem andern darauf streicht, u, dabejr fiit ! Jiil l s. Sil! Com. 8fr,
ausruft — so viel acte ich dich; wie Jx. — ick mn fijtter
acht , achte ich nicht um einen Pfefferling. Obgleich Jx. es
doch auch sonst als einen Ausruf braucht, wie Potz, hey! &a
Holbergs Com. Feger Fingre qfter htm — ml
Fix, schnell, hurtig, fertig. Fix en ferdig f s. B. W. B. Wahr-
scheinlich von dem alten Worte Jrga, JSka. Jx. sagt: lieap-fix
Stienbock, lauf- spring -fix — eben so wie flux, gleichsam Flug?,
schnellen Flugs, im Fluge — also von ß*g, fli, Eile, nach
Kil. Trieb. Davon ohne Zweifel fag> (nemlich vom Imperfecta
f!gan, fug , wie viele Beispiele zeigen) ags* fag, s. oben Fuge.
«
Flr ,j*aa fag" wird hier u eaa figf " gesagt
i
■/
7
80
Flabbe, eigentlich ein breitet und hangendes Maul, g. R. und B.
W. B., hier eher Flabbs, all „lud dan Flapps", haltt Maul.
Jxflaebbje, plappern, ein lotet Maul haben. Er hat aber auch
fiappje f schnappen, erhaschen.
Flaade , eine Menge, ein Haufen, BOkingh. Flame*. Wiedingh
Fldve, Karrh. Fiese, alles für ih oder c/, s. von der Aussprache.
Bei Beow. heisst flata ein Schiff, s. 19. 24. 25. Seh. Floüa,
Flotte, was auf dem Wasser treibt, KU. Flöte, ratis (d. i. ein
Floss) u. auch Flotte.
Flaag, KU. Vlaeghe, nimbus, repentina tf preeeeps pluvia. Jx.
fleag, ein heftiger Regenschaur, der aber bald vorüber geht
Da 's man en flaag. S. Seh. Heimreichs Abendlied flaagen.
Flage, sonst auch flache, z. B. Heimr. 280. Kit. B. W. B.
eine von Zainen, Stechern, geflochtene Horde, Thfir&c., tflddan.
en Flage.
Flaggen, dünne Rasen, Hanssoden, Torfsoden, auch zum Xheil
nSrdl. nnd dln. Flav\
Fladk, Ftfhr. seicht, untief, sonst Flach, flach, eben, platt.
Flang, ein ganzes Stück Landes in einer Strecke , wenn ein Mann
sein Land in einem Flang beisammen liegen hat, dSn. Fixeng ,
auch sonst ein grosses Stück, rive af i störe Flmnger, bei gan-
zen Stücken, s. Saxo Gram. Dansk Oven. 52, öS, s. B. W. B. Flagj
Flöge.
Fluten, fielen, Silt fißften, dan. ai flStte, fiytte, umriehen, aas einem
Hanse in ein anderes, oder von einem Orte zu einem andern , auch
versetzen, oder weiter rücken, schw. flytta (auch transitive) , ohne
Zweifel von dem agt., frk. und i&Lflet, fielt, ein Wohnhaus,
Speise - oder Schlafzimmer (Tisch, Bett). Davon auch atficetfore
81
eigj wovon in den alten nordischen Gesetzen, z. B. in Watdemar
I. Seeland. Ges. B. 1, c. 7. u Om Born fare todi fladt — in-
den sine Faders flädt" , s. auch W. Flette , Aussteuer , be-
wegliehe Güter. Aseg. B. 5, §. 8, flet, ein bewegliches Gut
8. die Anraerk. Tom Hr. Prof. Falck in seiner Ausgabe d. Jfitsch.
L. B. S. «2.
/ Flaêk, Saterfrs. auch. Fleisch, Jx. Fleêck fen uwz flaesck, Fleisch
von unsenn Gefleische; nordisch. Spr. Schweinfleisch , vergi.
Strabo 1. 4., ags. Flcesc, z. B. Beow. 119, eben so Csedm. 3.
82, 48.
Flau (oder dass das a hörbar Torlautet wie Föhr flow), Silt flau,
f Silt flau, Jx. fleauw, forfleauwje, flau, d. i. schwach u. matt
werden, besonders auch vom Fasten ohnmächtig. Man sagt auch
dai €9 flaue Kost, geschmach- und kraftlos. Ob etwa vom ags.
wolcec y und us tclata]) , uns ekelt, 4 B. Mose 21, 5. ? So
<wrird es auch im Dan. gebraucht; lau, was Wächter u. das B. W.
B.- wollen, scheint mir gar keinen Grund zu haben.
Rfeie, Silt Jii, Jx. flye, KU. vlien, zurecht machen, in Ordnung
Infogen, in Stand setzen, to flije, anrichten, zurichten, ab zur
Hochzeit fcc., fliit, der Fleiss, frk. flix, u. s. w.
Ffefa- oder Flän- u. Fldnßtien , ein Feuerstein, Kieselstein. Er
i
hat aber nicht den Namen Flintenstein von der Flinte bekom-
men, sondern umgekehrt. Vielmehr hat er diesen Namen schon
liegst gehabt, denn ags. heisst flasn, flän, sagitta, jaculum, isl.
flehtn oder fleirn, 8. Arnkiels Heidn. Begräbniss-Gebräuche, B.
1, C. 28, §. 10. 11. D. Ad. T. 1. 8. 110, wie auch ▼. Aphe-
len flän, FUhm.
11
\^
Fleuer, wo auch EicL, Dithm., Bremen, eine Wetter f ahne auf einem
Hanse fco, din. en Floj. Fleugel heisst bei KU. u. HoU. ein
Flügel
Flewwern, fleddern , Siltflebri o: flére, nna hämischer tnd alg-
listiger Falschheit nach jemand das Maul verziehen, boshafter
Weise jemandens Worte nachsprechen nnd verdrehen. Im ags.
Beda. 2, 9. and leaee fleewede, ore astuio volveret. Hier-
aus last sich das ist flaerê n. schw. flärd erküren, das auch
in den K. V. vorkommt 92, 4.
Flicke Nbfill; was sonst Flügel , Flucht, Flunck, heisst, als beym
. Spinnrade an der Spindel oder Spuhle (frs. und din« en Belle)
hier «Tddb (s. JF.) welches eben dasselbe sagt Fleck, heisst bey
Jx. 91, 4, ein Flügel, Fittig, das ags. fliceran, Flicerian, s.B.
5. B. Mose 32, 11. volitare, läset J2rc, Flügel, voraussetzen —
Deusch. fliegen. Caedm. /Zyg» der JRtag'. Jütsch. L. B. flygce,
fliegen. Im Din. ist Flig, im Schw. Flik, der Zipfel eines
Kleides, der Flügel, ala (wie er auch genannt wird), wofür auch ,
Flügel steht, z. B. Ruth, 8, 9, auch in den nord. Spr. z. B.
Isl. vcengr. In dem Vocabul. der Gimbr. (die als Cimbrer oder
Longobarden See. doch ans hies. oder den Eibgegenden herstamm-
ten) heisst vl% fligh, volare flighen.
Flieten, Föhr, fletten, Siltflele, ags. /töten, qffilöten, heisst
B. W. B. n. Seh. die Sahne von der Milch abschöpfen. S. auch
Kit vüeteuj vloten, vierten, tc. Hole; Ist /tof, was oben
schwimmt
Flink, von Ansehen u. von Wesen (to de Hand) einnehmend,
wacker, munter; auch Din. Das B. W. B. fahrt es zu flinken,
glänzen, in die Augen scheinen, hin.
FUpen, das in Eideret. u. Dithm. so gesprochen wird. Hier aber
flippe, ein breitos Maul machen, besonders von Kindern, wenn
sie weinen wollen. Holberg in P. Paars hat dieses flippe ange-
nommen. Es ist sicher als Dimin. von obigem flabke, flappa,
wie das dln. flcebe von Fiab kömmt
JFlock, ein Haufe, blos von Vögeln — (Flaag, an einigen Orten,
von Menschen), deutet auf den Ursprung zurück, gleichsam ein
Geflug , so wie Geflügel , ags. fhc ; Votk aber eigentlich ein
kleiner Haufe von Menschen, ags. feie. Boxhorns Gl. caterva,
/loch u. im 2ten agmen, Jblch. Dies kann am besten vom Fitk
vaale, sfidl. Wiedfngh, Nordstr. volle, d. L viele, entstanden
sejn, gleichsam eine Menge, Vielheit, auch überhaupt für Leute,
auch Verwandtschaft.
^Soth, die Fluth, ein Gegensatz der Ebbe, ags. flöd. Dieses
Wort kommt in Beow. 8. 48 vor, woraus (u. zugleich aus dem
Nordwind) sich folgern lisst, dass derselbe damals nicht in der
Ostsee, sondern nur in der Westsee müsse gewesen seyn. Jx.
•mwtlittne flincken, ausgelassene Munterkeiten.
*we, süddin. JRjye, ags. /Tee, isl. /Mi, Jax. fragm. fhä, fluen-
Ztuft, palustria, ud i e vild flye, tiefer Schlamm, Koth, wo
" «rieht» als Rohr und Semden wachsen. Direfly.
Whtx, d. i. hastig, geschwind, gleichsam fliegend. Jx.Jltteg, Ist
l ffreyHch bekannt überall, heisst aber auch hier u. im Süddin. so
Hei als eine Menge — da wären /lux lade in de Kork van
Dag y d. L viele, nur als mit obigem flok verwandt zu be-
! greifen.
wmem^j niesen, prusten, mit einigem Gelaute, holL fimezen, in
einem alten Lex. gravedo, der Phnüsel, Boxh. Gl. anelat, /ba-
ll*
v
V
84
stot, atnimt, *g*. fiuest ,' fiuBstan, Jkeoeung, u. auchjneo-
&<m, nord. Spr. aéhnauben z. B. fel. Bb. Jer. 0, 16. n. din.
Apostel Gesch. 9, 1. In einem alten dän. Liedc/nyw, nieten.
Fniestre; wenn man in ein leichtsinniges und muthwilliges Lachen
ausbrechen, und es doch gerne verhalten will, süddan. fUhutre,
fideterig, leichtsinnig, muthwUlig.
Fnuwkje) Jx. ausduften, verstieben, oder vom Winde getrieben
werden, wie Staub* Spreu &c 8. Ihre fhyka — daher fnyge,
fnogy fnug 9 an der Grftnze bey Jitland, 2. B. vom Schnee.
Fdr, hier jfor, Silt, Jx. u. a. v. coram, ante, pro, Wiedingh.
fSr, eher. Davon fdrth $ weiter, weg, u. hinaus fora8, forthe
draussen (und in der Küche, Vordiele) fori*, ags. fori?, forty
weg} aber auch subst. ein Weg, wie noch suddin. ein Durch-
weg, Fährt, Trift.
Fdr 9 , eine Fuhr, Fahrt, ags. fore, auch altdin. u. norw. nach dem
Sprichwort: Fastr er ä foldu fber, 8. Langeb. 5,858. (die
Reise auf dem Lande). Davon vielleicht auch f anrieh, eine Furche
u. auch Fuhre y auch im Hadersieb, en Fuur, im Süden Jbr,
ags. ßtrh, engl, ßtrrow, Jx. forge, Kil. Vore, Vvrre. B. W.
B. Fare, Fore, ags. féran, reisen.
«For, Silt. Jx. u. ags. wie im Din. hier ver 9 die prsspos. insepamb.
als Forskeel, Versk.
Fdrhj Jx. forck, ags. furca (gerade wie das Lat.), engl, ferk
(ags. auch forc) frz. fourche , eine Gabel , als Heugabel &c,
womit die nördl. Spr. völlig einstimmen. Davon at fork ap,
af, hen. Ob dies von fearckje^ bei Jx. färke, bei Aagaard,
Lehn, fördern, fortführen &c., oder ob von diesem das
85
din. u. auch deutshe Fcerge, eine Fähre, eher herkommen, wäre
zm untersuchen; ags. Fcer , ein Fahrzeug.
Foss, kurz angebunden, der nicht sprechen will, kein gutes Wort
gfebt.
Fattig, FXkr, (wie hier im Din. faattig, von /oa, wenig wie
ags. fea-sceyet , sonst faltig) SUt faattig , dürftig, arm, von
armseligem Ansehn. Für dieses sagt man hier piltig s. P.
Froa, anstatt Fraade (s. B. W. B. Fraam), hier der Geifer,
wenn einem, z. B. im Aerger, der Schaum vor dem Munde steht,
\/ din. Fraade, sfiddln. Froi, o: Fred, isl. /roc/a, engl, froth.
In einem Codex vom ags. Beda kommt frdm vor, im Beow.
190. Frop ckrest cwom o: der Schaum kam erst — nemtich
vor dem Gift. Jütl. u. Fahnen Frod.
Fremd, Jx. freamd, fremd, unbekannt, unverwandt, der uns
etwa besucht: sie nennen hier eine Nebensonne en frdmd Sann,
gleichsam framed, von fr am, Ulph. ags. Tatian, Otfr. &c., isl.
8ohw. K. V. vor, hervor, vorwärts, fort. Kero fremid, ags.
firemHh, fremde, ak von freman, fremrnan, at fremme, isl.
fremja, altdsch. fremen , ausüben vollbringen. Auch frömd,
als vom ags. from, von, davon, an, oder dem verbo frornen,
•• Frisch, fremmen. Dahingegen frönn, frönd, ags. Jreand,
cbr.frend, ein Freund, ein Verwandter, wie dän. Frcende.
Frenke, s. unten Freie.
Freeee, frus, fräsen, hier friese, frus, freesen, nordl. frieren,
' ags. frysan, gefrusan (canttcum Bfosis)', d. i. hart, fest, steif
^ werden, vgl. unten friesen, free sehen, u. fraschen, Kok. free-
sen egi. to freeze.
v
86
Frey, Sütfraey, Jx. häbech, artig, lieblich gefällig, cbr. fraw,
\A. fri&r, pulcher. s. auch Kil. Davon möchte* etwa das Wort
fr au, fraw, frouw, herkommen, wie es auf mancherlei Art
geschrieben wird, bei Kil. Jx. W. besonders in so fern es in al-
ten Zeiten Überhaupt eine Person vom schönen Geschlechter auch
ein unverheirathetes Frauenzimmer, zumalen vom Stande, be-
deutete. S. Haltaus u. die übrigen grossen Glossarien. Daher
in den Longobardishen Gesetsen, s. Westph. 1 pnef. 57, freo,
virgo; daher selbst Jungfrau, Persisch friêtar. In Schilters
Gloss. p. 324 heissen fahrende Fräliin eben das, was im
Sachs. Sp. fahrende Weiber; so steht sogar im Südseeland.
s. Langeb. 4, 393, Husfrä, u. ich habe selbst Niedersachsen
sprechen gehört: meine Frd. Hiemit ist zu vergl. frea Herr, bei
Cedm. oft von Gott dem Herrn, bei Beow. S. 145, wo es nicht
freo seyn soll; damit vgl. Grimm. S. 647. Ulph. frauja, Otfr.
fronten, dominus. Bei Casdm. bebst freo öfters eine Frau, z. B.
S. 11 unten, u. Adam sagt, S. 22: Das schöne liebenswürdige
Madchen freolicu fcemne) gab mir die Frucht in die Hand.
Ags. freo, dilectm, Beow. S. 89, u. 48 freoüc w(f, u. Cssdm.
S. 38 & 23. Beow. 195, gleichsam lieblich. Dass also dieses
viell. free, frei vom Obigen, fraey , frei, schön, lieblich;
freu, Herr, aber von frei, frei, ursprünglich etwa wie in der
B, b. „Knecht oder Freier* 9 . Gal. 3,28. Eph. 6, 8, aber auch
Magd u* Freie, Gal. 4,22 vergl. Tacitus de morib. Germ. c.
25, 20 — quoad jus atque überteuern. Otfr. fro min, mi
domine.
Freie, hier überall, Silt u. Jx. friie, freien zu, oder um ein
Madchen freien , sich darum bewerben. Bei den Alten , bei
87
Ulph. fryan, ags. fîeön, hiess es' lieben, wie noch bei den
Holländern? Bei KU. En Frie, oder Friet, eine Freierei, ein
Freier, Frêester, ein Liebhaber.
Preje, (imperf.) frége, freage, (gefragt) hier /rege, /reget, isl.
e g fag u * e S fivg*** w * fivg*«* Ulph. frahan, Imperf.
frelwn, ags. fregnian, gefregnan, SM fragt, schw. frúga,
auch Junge frage. Es liegt wohl in dem Character unserer
Friesen, dagg, wenn sie etwas verlangen oder begehren wollen,
anch die Armen, sie, statt zu bitten, dies Wort gebrauchen,
b. B. Jch scholl fragen um wat Melk, n. a. m. s. K. W.
126, 4.
Fr eh, (doch hier frech 3 wie B. W. B. u. 2te Bedeut., nicht aber
vara nach avarusj frisch, unverzagt, verwegen, keck, (Ihre
fîräck und fei. fraskinm &C. wie Fro&i hinn Frcekni), Langeb.
1. 84, 158 &c. u. Saxo 66, vegetus, u. wie er dieses erklärt.
^j Csedm. nennt die Sodomiter 56 tö frece, gar zu frech; vgl.
Beow. S. 168. Bei den sfldl. Dänen wird es auch noch so ge-
braucht in der Angeischen Gegend.
Fresde, friessle, frz. friser, frfeiren, brausen > Haar, Pferde«
schwänz.
Friesen — hier u. Wiedingh. de Freesche- Mohr- Frdsche — -
Jx. sagt friese, friesche, W. aber Fresa, pl. Frisa, Frisena.
Bei den ältesten Auetoren, die diesen Namen kennen, heissen sie
Frisiiy nemlich bey Plinius u. Tacitus, ebenso die Scriptores
Historie Auguste; Beda selbst nennt sie Fresones u. Fresia,
die ags. Uebersetzung aber Frysan. Im Beow. kommen beide
Schreibarten vor. Aus ihrem bekannten Wahlspruch, den sie so
1 v
V
v
88
gerne im Munde fahren, ergiebt sieh schon, dass sie mit diesem
Namen auch gerne den Begriff der Freiheit verknüpfen wollen,
als wenn dies von selbst daraus folgte. Aber ohne zu erwäh-
nen, dass das Wort fry, frei, bekanntlich auch so viel als dreist,
kfihn, bedeutet (doch auch jfree), war es doch gewöhnlicher, die
Namen der Völker von Grfinze, Angrinzung &c., als von ihrem
Wesen u. Vorhaben herzunehmen. S. Richey in der Vorrede
zum Hamburg. Idiot S. VII.
(en Frittbaar, etwas grösser) ein Böhrieinj fr Ute, mit einem
solchen ein kleines Loch bohren, Kil. wüten, dän. at fritte,
at fritte ud y üttfritti ausfragen, vgl. engl, tofret, agl. jrcet-
tan, isl. frêtta. S. auch Richey.
Fred, Jx.froed, KiL Vroedj frugi, sapiens, industrius, B. W. B.
Vroed, versichtig, webe, vorstandig. R. V. 1. S. tl Were Ise-
gryrn wroed\ — Dies Wort, welches bei Ulph., im Beow., im
Alem. u. Isl genug vorkommt, ist zwar hier nicht im Ge-
brauch ,* aber Petreus hat es noch im alten Nordstrand u aee
seidt frodeiC' ; also in infinit, zu wissen bekommen , wiis wor-
den. K. W. 87. 13. frö.
Fr8, Garten u. besonders Kohlsaamen — - auf den Halligen, wo
sie fast nichts anders haben. — Ulph. Fraiw, isl. Free, dän. u.
schw. Frö. Wie ßroa, creacere, bei Westphal. 1. 4. prqf.
p. 22. u. Freyt u. Fruyt, Frucht, Obst, also auch im Lat
fruetus, fruXj frugia — - u. frumentum, sind wohl unverkenn-
bar desselben Ursprungs; aber auch das ags. frogga u. frox,
u. bei den NordbfiU. Frogg , engl, frog , u. dän. Frö , ein
Frosch, möchte eben dahin gehören.
d. i. faul, schmutzig, besudelt, stinkend. In einigen Sprachen
sagt man daftr fuck oder fock, wie in Dilhm. Eiderst. u. An«
geln fock di an! fu dik an! engl, fiigh! fy! ß! Rb drûkt
überhaupt den Begriff des Garstigen ans, welcher schon in dem
fu zum Grande Hegt, so wie im deutschen find, im isl. féna,
putrescere, *g*< fyn*g> p*tridu$, fnnL
G.
\JTaa o: Gaad, nOrdl. Gdd, eine Gasse, enger Gang, Durchgang,
pld. Gaat, dln. Gade; ags. heisst geat auch ein Gang, Durch-
gang, Thor 9 Stadtthor, z. B. Luc. 7, 12. Caedm. S. 52, cet
burh-geate, so auch Jz. in geate, ein Gang, Durch- oder Ue-
bergang. Davon also Kalvgat u. Kattegat, n. a. m.; S. vom
Dannewerk, §.88 In der ags. Chronik, S. 114 heisst geat
ein Gang, ein Lauf. In Nordengland heisst gate noch via,
sentit a.
Gaade, mehr aber Gaading — Gatte, Gattung — was zusam-
mengehört, was ein Paar ausmacht Däa de Gaading derto.
Kil. Gade, socius, socia, compar, gadetick, aptus, conveniens,
decens; hier gaadUck, nördl. gddlick, passend, bequem, ags.
gada, complex. Sftdfrs. heisst gaer, gader, zusammen , sämmt-
lich, to gare, to gadera, zusammen s. W. 153, ags. geador,
an geador, cet gcedere , to gcedere, engl, together.
Gaagen, Gagen, der Nutzen, Vortheil, Gewinn, isl. u. schw.
Gagn, wie auch frz. gagner, und gaigner, von gain; engl.
Ol
to gain, Ulph. geigan, gegeigan y gewinnen. Wahrschein-
lich nach dem ags. gedgnian, »ich zu eigen machen, sich
zulegen, 8. Caedm. 8. 40. Dan. swar jetzt fiberall Gavn aus-
gesprochen; früher aber auch Gagn, z. B. Aarhus. Uhr. bei
Langeb. tom. 6, p. 500 fer wäre Sjelce Gagn. Hier sagt man
gdgni noch für helfen, Nutzen schaffen.
Gaare s. Gare.
Gaasem y Gassem y en Gauf, ein Gaufei o: ein Gauf- oder beide Hände
voll. Man sehe hier Frisch. Dithtn. Göse, Eiderst Gase — - mit Weg-
lassung der altfirs. Endung. Alles vielleicht mit Weglassung des
ursprünglichen p; B. W. B. Göpse, Frisch Gespe u. Geuspe,
cf. giebsen, Kil. Gasp, Gaspe, Gaps, fris. maniputus, wodurch
demnach die offenen Hände voll ausgedruckt werden sollen $ vgl.
engl, gavel, tnanipulus, dän en GSfve, en Göjfind, Göffing.
Gaaeme, gdsme, heisst auch hier nach der Luft schnappen,
sonst auch gispe, Föhr jdspe, engl, to gasp } dän. gispe, ist.
geispa, süddän. gcespe, so auch schw. Mehr. s. im Sfiddän.
Glossar, oder Idioticon, vgl. Frisch Gieben, Steinbach hn letzten
Giebe, d. i. Athemzug.
Gers, Grass, Jx. gerz, Saterländ. Gärs, Gärshoppers, Heu-
schrecken, hier; ags. gasrs u. grces, Kil. Gras, Gar 8 u. Ghers
u. Gers. Hier heisst gdrsi, grasen, weiden u. gärst.
Gaard, Gard, Gerd, Gord y Gurd, ein Zaun, Haus, Hof, Gar-
ten, Ulph. gards, ein Haus, garda, ein Hürde, aurti-gards,
ein Garten, Krautgarten, midiun-gards, der Erdkreis, so auch
ags. geard u. middangeard , (oder gard) die Welt, cbr.gardd,
ein Garten. S, auch W. Es heisst auch Gaardruurn , der
ir
l''
HofpUtz u. der Garten &&, insoferne es mch da Hof, eine Burg,
andeutet, ist damit ra Vgl das lat. corth, curtis u. curia. S.
Wächter.
Gaari, gare, gähren, gohren, gieren, gischen, gissen, brauen
wie Most oder frisch gebrauetes Bier, nemlich von Gischt (s.
auch Jest), ags. gist, wovon es auch gesehen u. gössen heisst.
Damit scheinen dem Ursprünge nach verwandt zu seyn: Gäre,
auf Föhr, (Westerl.) bereiten , machen, wirken, ags. geran,
gier an, gearwkm, gerwum, parare, s. Edda Sssm. 2, 638., so
geren, machen, schaffen, bei den Südlichem, gerer e, als
Redger, ein Rechtmacher, Rechtschaffner, Richter, s. W. o.
Ubbo Emmins de agro Frisice, p. 11. Gerbrand, der Feuer-
oder Brandmacher, 8. Bollen, dithm. Gesch. 1, S. 445. Das altoord.
gera (wovon noch schw. Gerning, dfin. Gjeming &c. s. auch
gerdi, oben unter Ef, eft fkc.% jetzt göra, gjSre, isl. gera, ist
auch in den alten germanischen Sprachen vorhanden, als ags.
gearwian, KH. gaerwen, gerwen, prssparure, conficere, Lips.
Gl. gerwon, parare, u- gigeroda, paravit. Fersisch kerden,
facere, indianisch kerdar, der Macher, Sehftpfer. Auf der
Wordingburger Runenschrift ist gerde zu verstehen« In allen
deutschen Mundarten ist noch gar, ftr fertig, genug, ganz, sehr.
Dass das pld. Wort Gast, eben so- wohl wie Gcer (im Dan.)
vgl* g €ran 9 ^ e Gthrung im Isl. &c. davon entspringen, ist wohl
ausgemacht; ob aber auch Gaest, bei Jx. W. Gast, Föhr
Gast, hier Geest, Nordstrand Gist (%. HeUor. Morg. L.) ags.
gast, engl, ghost, altsichs. Ge'st, der Gebt (vergl. isl. ge&sa,
impetu ferri) als innere Lebenskraft, als mächtig wirkender,
begeisternder Trieb , denselben Ursprung habe , wie Gist
9»
(fermentum), ist noch eine wichtige Frage. Wächter meint
es auch.
Gel — ist zwar hier für sich allein, wie im Agr. u. Dan. nicht
mehr ab a^ject« im Gebrauch , wornach es geil , gar zu fett,
zu arg, toll u. von wiederlichem, gar bitteren u. garstigen Ge-
schmacke; doch ist davon noch übrig, Gdlstiene, die Geilen,
te*ticuli> (flir das ags. gal, lascivus, sagen sie jetzt geil,) d*von
Galt, dfio. en Galt, ein Borg, majalis. Di Gdl, die Galle,
ags. gealla 9 — also auch dieses nicht von gelb, sondern von
bitter , wie Galle — • davon gâlstrig^ ranzig, von bitteren, bös-
lichen Gesmack, z. B. Speck, 8. B. W. B. KU. Gaelschj o: ingra*
tu8, insmwis sapore aut odore, hircoeus, ferhncm Qaporem
referens, insipidas. Ob GäUerie, d« i. wenn die jungen Leute
frölich und munter lachen, scherzen, spielen, welches wir auf
Sfiddän. at gallejagt e, nennen, hieher gehöre, kann ich nicht
sagen. Die verschnittenen Priesten der Cybele gecdi, gleichsam
galted.
Game, nördl. Göme, der Gaumen; scheint deutlich der pl» zn
seyn, wie engl, gums, vielleicht auch ursprünglich Gaumen, u.
ags. goma y sonst gern, wie isl. u. scljw. Denn in Ines. dän.
Spr. hebst Gaam> Gom, welches also auch hier der sing, ge-
wesen. Dän. Gvmme u. Gane (nach einem nördl. Dialeqt) Kit
Gumme; s. Scholiast Juvenil*, vgl. Cramer 8. 400.
Gammen, bei Jx., wie es auch in der K. V. u. noch hier im
Dän. lautet; ags. wird es auch von Besoffenen gesagt, d. i.
Spass, Vergnügen, ags. gamen u. gaming — von garnian —
eagl. game — ist zwar jetzt, so viel ich weiss, verloren;
doch finde ich noch Silt Com. 180 — gämelt to laggin.
^
V
d. i. spielt an in lachen, zieht eine fröhliche Miene auf —
trcekker paa Smilelcederet; vergl das gr. yauog u. yavog u.
unten Gftimî.
Grast i die Geest, das hohe and trockne Land, im Gegensatz der
Marsch, W. gaeste u. géste Land. B. W. B. Geest, wie überall
jetzt im Pldtsch. Geetf nennen unsere Fries, alles, was güst, d. L
drög u. unfruchtbar, Föhr gast, z.B. von einer Kuh. Winkel-
mann in der Oldenb. Chron. S. 87. nennt die Geest Grast (so
auch Petrens von Nordstrand: die VorgSest auch GSse, hohe,
dürre u. trockne Länder. Daher Gose-Elve s. Richey, n. Sfid-
u. Norgosharde. Daher wohl gusten im Din. Vgl. Dank-
werth 137 u. das gcerne in der ags. Chron. S. 219, Beow. 142,
Fragm. von Judith §. 12 8. 25. Heirar. 4a
Gast, ein junger Bengel oder Gesell, . wie etwa engl, fetloto; en
drollige Gast, en Jute Gast, wie K. V. 6, 18 den fide Grast
(Burmand); 68, 18. s. auch B. W. B.
Gau, geschwind, hurtig, schnell, s. Jx., Kil. u. B. W. B. Otfried
gaw n. gow. Daher ein Gaudieb, s. Rieh. Davon aber auch
der Name eines in den dln. Annalen zur Zeit K. Waidemars des
2ten berühmten Friesen Brother GauUng. Davon vielleicht, in
sofern es auch gähe heisst:
Gavelj hier Gävel, der Giebel eines Hauses, s. davon bei Frisch.
B. W. B. Gevel, Ulph. gibla, dän. Gavl, schw. Gafvel,
engl, gable, isL gafl.
Géd, ein Hecht, dän. en Gjedde (Gedde) hier, aber auf Fdhr,
wie pld. häkd, nach dem ags. haeod, schw. Gädda, wie Ihre
annimmt, von gad ags., i. e. epiculum, aculeus, vgl. das engl,
pike. .
»5
Gede, begede, begäde, dfingen — du Land göden, auch dithm.
ii. Biderst ags. gödan, godian, gôdigan, gleichsam begütigen,
benefacere, ditare, reparare. Schw. heisst göda, dangen,
aber auch fett machen, z. B. Spr. Salom. 15, 17., en gôdd
Oxe, so auch Lac 15, 27., vgl. 13, 8., wo es düngen heisst,
wie westfrs. mest, dünge, Mist, mestje, auch mästen, fett
machen, s. auch Kil. isl. g<ßaa; womit zu vergl. Icetamen, 1<b-
t\ficare, bei Virgil &c. Karrh. G<?i 0: Gtöctf, dttnger, vielleicht
auch das sfidfrs. Geje, emendatio y womit man etwas wieder gut
macht
Geve, gut , gültig, ging n. gäbe. Von diesem Wort sagt Win-
kelmann, 1. c. S. 9: u Geve ist nach frs. Spr. so viel, als gut,"
so auch in Dithm. s. 2tes Idiot u. von jeher im Dan« gcev, e.
oben unter Ef.
Gez%e, oder gedse, wie man es auch schreibt, — hier überall —
errathen, ein Räthsel auflösen, — - eögl. to ghess oder guess,
ags. getan u. gitan — welches 9 wie aus begitan u. Ulph. W-
grton ra schlie8sen, auch finden u. treffen bedeutet, dän gmtte
u. gjette. R. V. Kil. Jx. gissen y Silt £e«st.
Grief, eine Ziege, Geiss, diu. Gjed y Geed, schw. Get, ist £ef#,
ags. gaf, £<£*> Gietebock, ein Ziegenbock. Das Ars. hat auch
Ähnlichkeit mit dem engl. u. din Kid, Kit Gheyte.
Giette, hiten, warten, z. B. das Vieh. Hier auf dän. gcette,
norw. u. schw. gaste, isl. gceta, ags. getan, gitan. Daher
das altnord. Wort, Giätzla, isl. gcezla, Landsgidzel &c. Jx. jfar
gidze in liedsman, zum Aufseher, Hüter u. Geleitsmann, womit
zu vergl. das frz. guet. Daher auch dän forgcette, schw.
forgäta, vergessen, ags. forgitan, engl, toforget, Jx.forjittje,
s
/
V
06
hier verjete, verjee. Hievon endlich das dln. Gjem, Gjemme
(als Gietmé) Acht, Obhut, Verwahrsam, ags. gyme, gyman, dän.
at gjemme, verrohren» aufbewahren.
Giete, ags* gytan, gedtan, giessen, Schmelzen, wie in andern Spr.
at gyde, Kil. ghieten o: J andere.
Giere, girre, Silt. Com. herumschweifen u. schwärmen, gyrare.
Giere, giren, W. jeria, heftig begehren, mehr im Süden als
Dithm. KU.; daher gierig, dSn. gjerrig u. sfiddän. giMg, d. i.
gitzig, geitzig.
Gilde, Gelag, Brüderschaft, als Todtengilde, St. Knuts Gilde,
g. auch Keyslers Antiq. Septentr. SSO; ags. engl, gild,
Ulph. &c.
Gile, nicht hier, sondern im sBdl. Altfrs. KU. Gylen, o: Jfagitare,
proeari, inverecunde petere tf ludificare, altengl. to begyle —
R. V. 2, 8., bidden un gylen, vergl. Luc. II , 8., isl. gilja.
K. \.gille.
Glây, (zweisilbig) hell, heiter, glänzend. Sie sehen u *o gläjf* aus
den Augen (von Kindern z. B.) De Snee glâyet > glimmert —
30 gldy, so hell, eben so bei Cfedm. 58. glced seelfor, blankes
Silber, u. isl. glaifr o: leetus, hilarie, u. splenden», nitens, aber
die letzte Bedeutung sollte erst stehn, davon kömmt nicht allein
Gläm, Ceedm. glcem, engl, gleam, Jx. ginn, dln. et Glimt,
ein kleiner Schein, von einem Funken, der da gHmmt; KU.
Glimme, Gloedt o: pruna — dies heisst bei Jx. gloed, isl.
gleé, dän. Glöd, frs. hier fiberall u. ags. gléd, eine Glut, —
gleve, ags. ghhvan, gllhen, glhnig, pld. glümig, glüend,
sfiddän. gluend, Koker glue schüren , d. i. blank. Luther er-
klärt Dan. 10, 6., in der Randglosse, das Wort glüend durch
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grün, hell, klar, polirt, KU. glad, hell, frs. gbedigh, gloedende —
d*s «g*- ^tod hebst diesemuach erst fröhlich, wie z. B. Karo:
„hilarem, data muatun % " dann aber auch zufrieden* vergnügt,
freundlich* gewogen, wie kn 1. B. Mose 48, 14. min drihten
hime gedd gUßdne (Vulgata plaeabilem); c 60, 21. glcedlice,
(Vulg. &famfe ao tem/er); 3. B. 1, 3. drihten mid to gla-
dieime, Vulg. ad placandum sibi Dominium — Sondern auch.
GW* (pl. Glase), Jx. gleez, ags. #tes, das Glas. Es ist gar
kein Wunder, dass die Einwohner der Inseln und Küsten an
der ganzen Nordsee, u. besonders hier, den Bernstein von ural-
ten Zeiten her glcesum oder glesum (nicht aber glessum ß
welches eine unrichtige Schreibart ist, obgleich sie Clüver
Gerat, aptiq. 1. 3, c. 44. verfechten will) genannt haben, sondern
auch die Bewohner an der Ostsee, besonders an der preußischen
Küste, nach Tacitus M. G. c. 44., nimlkh wegen seiner glän-
zenden q. durchsichtigen Eigenschaft, nach welcher Lucian, de
tfmore^ eil de Electro, das Sprichwort anführt: qJUxrpa tj
Si&mvuÊ& vújb diacpsyyiGTSQov. Ags. glcere, glies, electrum. Jx.
glezzje, gleissen« Daher das alte Wort Glast in dem bekannten
Geg. V. 1. von „Komm seliger Geist: O Herr durch deines
Lichtto' Glast" — wofür jetzt Glanz; daher gleisten, glisen —
z. B. auf Fötir . — gliedern fcc. und im Cimbr. Vocab. favilla,
gliaster, u. jenes Gläm: dar fing ich regt man en Gläm van.
Die Helgoländer pflegen, wie Lass in seiner Beschreibung erzählt,
diese Gesundheit am Weihnachtsfeste auszubringen: Gott gläjf
mnere Fründe, und stüer untre Fiende! Davon endlich glatt,
u. vom Eise gled y hier meist glid, u. von gled, glidde, gleiten;
gleer, was leicht gleiten kann. Bei Jx. heisst gled, glatt,
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schier , u. z. B. Geld glear, sädd&n. glar> glatt, vom Eise,
dän. Glar> isl. gier, Glas, vgl. engl, glare, u. B. W. B. Gla-
ren. Otfried glat, splendid us, von der Sonne.
Gleppe, glippe, gleiten, das nicht fest steht, nicht sä halten ist
Letzteres auch hei Jx. Kil. Rieh« &c. Von dem ersten scheint
das dän. Glemme (qv. glepme) u. glemme, vergessen, nicht behalten
können, als wenn man sagt: es ist mir entfallen; doch auch wohl
mit Fleiss, fahren lassen fcc., z. B. IL V. 198, 6. u. von beiden
der Name des K. Eriks Gl., der zwar gewöhnlich Erik Glipping,
• * ^^
aber auch nicht selten Glepping genannt wird, z. B. IL V. 78,
28. von Petrus Olai, Helduader, &c., ja auch in einer Chronik bei
Langeb. von 1317 t. 2, p. 174 — qui dicebatur Glepping.
Wie auch einige andere diesen Namen erklären, so dürfte es
doch wohl richtig seyn, was Hvitfeld erbt anfährt: Fordi hand
glipped med sine öyne altid. Glepp- oder Glippoge ist auch
ein alter Oekelname, der gar zum Sprichwort geworden: Een
Düvel hetet den andern Glippoge; s. Rieh., B. W. U>, Rofcer,
im T. "
Gleveriy eine Lanze oder ein Spiess, noch in Dithjn. 1559, s. Hol-
ten 4, 180, Gierten^ 2, 437., bei Petreus von Nordftr. . noch
Gieren edder Spett, B. W. B. Glevmg, dän. GtmMd. Alle
verschiedene Schreibarten sind bei Frisch zusehen; u. Gloto, ein
Spaden, Wiedingh. vgl. Spade.
Gloar, ein Blick, Glanz. Jx. gloarje, gloria, gbmxvgtoarje ,
glorite splendor, davon auch gleerje — n. ditnin. glieurckje,
oongloerje, aufblicken, gucken, schw. gloa, fei. glora, dtn.
gloe> hier glörri, besonders starr ansehen, angaffen, 8. Edda.
£tom. Daher dän. en Gtoeorm, s. auch Junge, engl, glow-
tvorm, u. mit obigem Glai &c. verwandt.
Glummig, unrein , trübe, dick, (s. Frisch) als Wasser.
Glüpe, hier überall verstohlen laurend, verfänglich u. heimtückisch
aus den Augen sehen, KU. gluypen, gloepen 9 glupen, holl.
fris. sax. insidiari, observäre. Jx. glutvp> hier glupsch, ver-
. borgen, heimtückisch, to gluwp, zum Fapg, zum Griff, vgl.
Snorre Sturl. Ol. Hei. S. c. 75. Davon ein Glup, auch GUp,
Glipp, wieDithm. u. im Dän. mehrentheils etGlyv y ein Fischer«
netz an einer langen Stange, ein Ketscher; s. Junge, Kässer,
schw. Matth. 7, 16, glupande Vif vor.
Gnie, ags. gnidan, reiben, nagen, dän. at gnide, gnie, isL nûa,
aüddän. at nie. Jx. niidgje, davon Gnatz, der Grind, die
Krätze, s. Idiot.
Gnirre, Jx. gnierdje, ags. gnyrran, jemand gleichsam anschnü-
ren , hart u. grob anfahren , oder wenn die Hunde marren
(ringuntur.)
Gnieschen u. hûeshen, mit den Zähnen knirschen, auch wenn man
etwas Hartes, Gnusch, Knorpel, damit betest, welches auch gnu-
sehen heisst, cf. isl. gnista , schw« gnisla, KU. gnissern,
knersen.
Gni&se, mit den Zähnen, beim Lachen (in den Bart.), die Zähne
weisen , blecken, wie der Fuchs nach den Hunden: sonst gnie-
sen, z. B. in Dithm. B. W. B. gnesen, süddin. gnise med
Tcenderne. So auch dän. Tcenders Gnidsel.
Gnobbe, wird von den Pferden gesagt, wenn sie sich einander mit
den Zähnen krauen, wie das lat. mulus scabit; süddän. at
l*
u-
V
100
knubbes, Jx. gnuwje, gnauwen, Nordsee!, at knubbes, iL at
gnabbes, s. Junge.
Géd, d. i. Gott, hier, Nordstr. Föhr u. Silt, HL Godcf; Bftkingh.
Goed, oder gleichsam Gaad, Jx. Gfodf u. Goad, ags. n. engl.
Gorf. Wiedingh. mehrentheils Guad, doch «um Theil Gr/ud —
als einsilbig. In den nord. Spr. GW, womit das Moesogot
übereinstimmt ; Persisch Chodd; die Göttin der Longobarden
Goda 9 s. W.
\s G6d 9 gut, fast überall, Wiedingh. guitf, etwas näher g*öîd, Silt
n. Föhr gud, Jx. goe, engl, goocf, ags. gtfrf; so auch in den
nord. Spr. Moesog. gops. Godkup, wohlfeil , Jx. goe-keap,
engl, good-cheap, Eiden*. Dithm. Br. gutkoep, din. gotkjöb,
Beow. 180, ytle cedp, lieht (leicht) koep. Hieher gehört auch
der uralte Gebrauch dieses Worts, statt eines Artikels, wie noch
im Sfiddin. als go Mond, go Kuen, go Dreng — für go sagt
man hier im Westen nach dem fr. gu. Silt Com. 193, gud
Bing, Silt Lieder, 8, 1. gud Harewst, V. 0., gud sogst
(der sechste), Jx. goe mannen! Leute! ihr Leute! Auch im Beow.
S. 100, g6d hafoc, l e. go HSg, S. 101, gdd guâcyning,
wie in einem alten iil. Vene bei Sn. Sturl. Tnglinga S. c. 44.
goâ fomúng; u. auch noch im Schw. als Gogubben, oder God-
gvbben dfter, s. Ihre bei diesem Worte. In den' K. V. Här du
gode Hyrde ~ hun (Dagmar) harn goden Bande Hl Lese Acc.
so auch noch Nisse, god Dreng. Vielleicht auch der noch hier
im Din. gewöhnliche Zutrank: Go Taar! u. auch gu Taar!
(wie kurz rorher), welches darnach noch eigentlicher schlecht»
*wg: «dem Thor!" als dem Gott Thor! heissen kann. Beides
y
102
wird: — ganta, anser olorqve, u. was Wacktor aus dem Leben
des h. Waideberts §. 5. unseres agrestes, qvos a candore Sf
sonitu vocis gantas vocanms; ungleichen Frisch; die Niederdeut*
sehen sagen Gant. Der Gänserich hetsst hier Gaaner o: Gcuxn-
der, Gander, wie ags. u. engl, gandra u. g ander.
Gray grau — vor Alters wohl gräg, wie ags. — Niebel. Lied gra,
altdeutsch gra# 9 engl, gray, Hesiodus Theogon. v. 270—71,
erklict ausdrücklich die ypeuae durch nokictg, grau, in der Sprache
der Götter o: Pelasgisch.
Graan, groen, gron, gräen, seicht, untief, ags. gron, palus,
(vgl. Langeb. 5, 94, gronnosa, maxhne grannia &c.) isl. u.
schw. grunn, din. grund, und aus dem Uralterthum tnare
Cronium, welches einige Gronium lesen wollen. Daher die
Dithm. u. Bremer Gründen in der See; so auch Itögstör
Grunde. Doch davon mehr anderswo.
Graat, Grütze, so auch Silt, Föhr, u. Nordbfill. Grot 9 engl
y grout, ags. grut , vgl. isl. grotti, eine Mühle, vgl. grötte, knuse
Thyboisch, s. Aagaard.
Grän 9 ein kleiner Zweig von einem Baume, dan. en Green , Tgl.
allenfalls Grien.
Granen, bey Kil. Graenen, Pili felis circa os, qvibm abscis-
sis feroektm perdit, u. hierauf Graenen y Kneuelhaerd, mystax.
vgl. R. V. B. 1, c. 16. von den Füchsen, u. granones, mysta-
ee«, 1. 1. Frisianum. Dovon kommen die uralten Beinamen im
Norden Hrasshdrs - Grane , s. Raraus Norr. K. Hbt S. 43,
Möinichens Mythologie, u. Harald Granraudi, Sn. SiurL YngL S.
C. 68, isl. grön, s. auch die Gloss. zu beiden Theilen der alten
Edda; v. Grani.
108
Gräften, nördL gränen, ags. granian, isl. grenja, süddän. grane,
engl, /o groan, ächzen, stöhnen, u. besonders auch beim Gähnen.
Granty ein kleines Körnchen, granum, auch Schmutz, Fleck z.
B» im Essen, isl. gran, dän. et Gran, Kil. Gfroe» n. greyn,
ags. grand.
Graeye, klagen, schreien, weinen, Jx. grete, Klage, Asega Buch
32. 38. n. 113. greda, klagen, ibid. Ulph. graitan, gretan,
weinen, u. wie Grimm S. 896. zeigt, ags. größtem, isL u. schw.
grQta, gret, dän. grcede, grced.
Greagt, Begierde, yt-greagt , Essbegierde , Kil. gretigh, avidue
appetens, cupidus, vorax, u. greten, heftig, leidenschaftlich be-
gehren, bei Petreus von Nordstrand, heftig ergretet, aufgebracht,
geärgert, engl, gredy, Ulph. gredags, hungrig. Diese Bedeu-
tung hat graadig in den nord. Spr.; allein im Ags. heisst grce-
dig^ S re ^gy ( w ' e man aus dem IWsnlz gifre and grcedige,
grim and gredigy der so oft im CaBdfn. u. Beow. vorkömmt,
sehen kfenn) überhaupt begierig, dann auch zuweilen Jressgierig.
Green, grün, so auch ags. engl. ; isl. grcenn, dän. u. schw. grön,
Jx. grien, u. greycfe, hier Grede, die Grüne, das grüne Gras*
land, Gréiy das Wachsthum, de Grqde, grojen, wachsen, ags.
grvwuxky & B. W. B. Jx. groéje, u. auch griente.
Grqep, Grefe, eine Mistgabel , dän. en Möggreb, hier u. in
Jfitl. Kil. Grepe> Greep, Greppe, fris. flandr. sax. fusema,
tridens, Koker, eyn Messgrepe, auch Dithm. &c.
Grese, grauen, schaudern, Gresing, ein Schauder, davon gräss-
lich, u. vom. ags. agrisan, schaudern, u. grislic, auch hier
grfolik, grässlich, schauderlich. An einigen Orten sagt man
V
V
l>-
\y
/
104
dafür grele, n. en Greling, Karrh. Greele, ein Fieberschauer,
greeligy schaurig.
Grete, sfidfra. gret, griet, Scheidung, Gränzuag, Kreis. Davon
Grietrnarm, Schiedsmann, Richter. Greteme, eine gewisse Land«
schaft, gredwerd, der Krebbe wahrer, der Grietboem, an Dith-
marschens Gränze, die Gretke, oder Greete, an der Nordsee
in OstfriesL Daher auch das deutsche gräten, greten, divari-
care (pedes). So. Sturl. gretffa, wie auch fr». Hirdskxaa
greiêa, dividere. Daher Gredêted. s. auch Ostersons GL} vgl.
gradior, ingredior &c
Greve, (als Dikgreve, Gogreve^ comes Ihnitis, ob vielleicht von
Reve, Gränze, s. Holten, Dithm. 2, 416, Tatian nennt den Cyn-
nius u. Pilatus Gravo) ostfrs. grewa, Matth. 201, 8., Luc. 1. 8.
ags. gerefa, dän. Greve, Grceve ,— ein Vorgesetzter, Statthal-
ter, der die Oberaufsicht und Verwaltung über irgend ein Amt
fährt, 8. W. Greven oder Gretven heissen sonst auch die
Grieben, die harten Stücke oder Drüsen, die vom geschmolzenen
Specke übrig bleiben, cremium; auch KU. süddän, &c.$ 6. auch
Frisch, Grieben &c
Grewe, graben, davon Greeft, ein Grab u. ein Graben, wie in
mehreren Spr. schw. Grifi. En Daisgreeft, en Dagßgrift, so
viel Torf einer an einem Tage graben kann, 4321. Groqf 9 Grqf,
ein Graben, z. B. zwischen Aeckern — Eiderst Dithm. Bremen
&c. Grqfty ein breiter u. tiefer Graben, z. B. um den Hofplâtz,
Jx. greefi — Groop, eine Grfippel, so ab hinter den Kuhstil-
len, u. überhaupt eine jede Rinne, Hendel, Händel, etwa einen
Fuss breit, dfivon grüppeln y u. vielleicht auch Sfargretes Grob,
oder Grop, s. D. Atl. 4, 671, vgl. IL V. 10, 28., d. i. was man
1*6
Chine, in der Bedeutung Ton lachen, doch mar nchtbariich, hier
wie INtai. sehr bekannt, tnehrentheilt aber etwas höhnisch, ags.
\/~ grman, engl, to grhn, KU. grenen, grinen, frs. fland. êmbridere,
schw. grinay überhaupt mit einer gewissen Versiehung des Ge-
sichts a. Verzerrung des Mundes, rimgendo. Daher ist es ge-
kommen, dass das deatsche Greinen, obgleich in den mahnten
Provinzen lachen, doch auqh in vielen weinen heisst, wovon
Eberhaidt der Gremer, quod m utero matris fleviseet (welches
gleichfalls von K. Christian II. erzählt wird), cum Bespiele dient
An einigen Orten sagt man auch: dat grint, an andern, dat
m
grhmt-dör, wann «. B. eine Naht aufgegangen, oder eine kleine
Öffinang da ist, dass etwa das Unterfutter oder dergleichen dnrch-
kuckt, oder sich sehen lisst
Griss, ein Ferkel, engl, grice, dln. en Grns 9 kl. gris, ohne
Zweifel von der durchgängig greisen, hellgraaen Farbe, wodarch
sie sich auch von den altern Schweinen merklich unterscheiden,
die nicht nur in allen Idiot, a. Kit, sondern auch anf Fr», gris,
ItaL griêo, Jx. gry%> heisst, u. wovon auch dar Greis, eenex
cmms, den Namen hat. HolL gryzaard.
Gröle lirmen, laut schreien, s. R. u. B. W. B. hier überall;
doch spricht man es in Dithm. gräten aus > R. V. de grate
GraeL Hier sagt man vom Quaken der Frösche graaten, aber
auch noch Grölen; auch von Kindern, s&ddiou, at grylde.
Granne, Föhr grinne, ags. grmdan, engl, to grind, mahlen,
welcherlei Korn es sey, und su Mehl oder Gr&tae, W. Granen,
wovon dln. n. schw. Ghyn, Grfitze.
Greeeel, Grüeeel, ein Knorpel oder Knorbel, Grospel, cartilago,
ags. a. engl, gristle, daher gristbihmg, Ctodm. 08. Matth. 8, 10.
>/
197
Ulph. Marc. •, 18. kriuêtip, stridet, ft endet. Fis. haust
Grôêêelbitte , wie wir hier auf Diu, ragen: of «teere Bush
(ßry$ik), mit den Zihnen knirschen, wie einige im Schlafe thon.
Vermuthlich soll das stertit, nuzit, ackeret, in Boxhorns Gl.
anzeigen, wenn man annimmt, dass vorne etwa ein O oder K
fehlt. Daher das uralte Wort griesgramen, welches eigentlich
dies bedeutet, bisweilen auch nur mit den Zihnen griesen, für
grasen, grinsen. Jx. grüzje, omgriizje, jingriizje, an-, gegen-
grinsen oder knirschen. Notker in den Psalmen, % 1. griscra-
meton, Jremuerunt. S. W. grieelee, gristetesj grestelee,
B. W. B.
Graft , d. i. grot, gross, ags. u. engl great, wie es scheint von
grojen, wachsen, growen (growet), groit, ags. grottxm, engl.
to grow , dän. of £roe, "isl. gröa.
Gnlig, der Galgen. Ich mnss hier mir alle die fast gleiche Be-
nennungen m. verschiedenen Erklirnngen in den mancherlei Spr.,
da sie nach meiner Einsicht nicht, zur Sache gehören, Kürze
halber, ganz weglassen, Dieser blos nordfrs. Name ftthrt unmit-
telbar auf die ursprüngliche Herleitang. Mir ist es freilig völlig
ausgemacht, das dieses Wort, sowohl dem Namen als der Sache
nach, von gula, Kehle, wirklich herstamme, weswegen ich auch
alle die übrigen verschiedenartigen Benennungen von Kehle, —
die man allenfalls grossentheils bei Frisch sehen kann — hier
verbeigehe; allein eben so gewiss bin ich, dass das fall gula,
wohin man gleichfalls gurgulio rechnen kann, noch ans unsern
alten germanischen Sprachen herrühre. Dies leidet um desto
- weniger Zweifel, da noch allenthalben Spuren genug davon übrig
sind. Ich würde nicht ohne Bedenken mich auf das ital. gt)to—
14*
198
das frz. gueule, goulee fcc., u. engl. guUet berufen, da sie ja
all Abkömmlinge Tom LaL anzusehen sind; allein et sind sonst
noch unverdächtige Überbleibsel von gula — s* davon Funk,
Orig. L I. c 5, p. 79, n. AfartinH Lex. philoL Mb gula, U I.
p. 579, bei Hederieh im tat Lex. — zur hiaUngttchan Über-
zeugung da. So wie bei KU. Gulfe, geilen j gulmgh &c, also
besonders gnlpen, golpen, h*gurgitare f dergl. «och bei Jx.,
engl, to gulp, dasselbe | vergL isl. Hier hebst gulpe auf Fr*.,
gylpe aaf Dan. sieh mit Gekrächze würgen zum Erbrechen, und
auch so etwas aufspeien. Im Gimbr. Vocab. vemiiare, zu gulien,
bei Jx. guwlje, schreien, Hals geben, ags. gylan, vergl. isl,
gat, gob*, gmU kc. y s. auch Edda Sem. 2. gl. gulto n. gulti,
p. 638, 648. Daher mit dem Strange erwürgen, lafueo gmlmm
frangere, Sallust. de Catilina, c 65, u. B. V. D. by symen
Kelen hangen. Dh» Cass. L 54, p. 5t5, erzählt, dass die
Sicambrer, Usipeter n. Teucterier in ihrem Gebiete zuerst einige
Römer ergriffen, n. an den Galgen gehingt hauen — zur Zeit
des Augustus. Also wlre wohl da zuerst dieser Name entstanden,
wo de anch noch die Kehle gute genannt hätten. In den ags.
Evangelien heisst zwar das eigentliche Kreuz rode, u. anch wohl
galga, aber im tropischen Sinn cwylnunge 9 Matth. 10, 38,
Marc. 8, 84, Loa 9, 2t u. 16, 24. 25, h am cwylmed,
Vulgata cruciar. In K. Christophers Kjöbstcda-Het: ho* GaGgen,
n. in Husum u. Eiderst Galli, a* Gallig. Unsere Friesen nennen
anch eine gal g eo f otmîge nereckiche Kuhbamme (am den Hob)
en Gütig. Endlich sagt anch KU. hamghen ende worghen, an-
ependio uecare, euêpcnd im atrangulare. Gale, hier u. bei Jx m
schreien, weinen, cbr. gatw , hmfen, tönen, getan, ags.
V
110
H.
JtjLd? einige hâ?~ brauchen alle Leute noch hier im Fi», u. Diu.
für hmd? wd? wdt? was? besonders weaa sie etwas nicht hören;
auch engl, the deaf cries ha!
Haaf, H6f, Hof bei den Nord. ■. Westbftllingera noch fast
allenthalben, TergL As. B. 5, §. 15 u. W. 196, ein Wort, das
Ton deu Götzentempeln, so wie im Isl. auf die Kirche fiberge-
tragen ist, als to Haaf, SUt n. Föhr to Hof, (hier, ta Sjörk
s. S.) Und in diesen Verstände wird es noch übrig seyn in
dem Worte Hefdysse; s. Dansk Atl. 5, 449. Hier hat es auch
die Bedeutung Ton Hofstätte, Landgnt, selten fir Garten, wie
, Eiderst. B. W. B. SIL Die Sftdbflll. nennen den Garten Haaf;
Cbr. heisst hdf der Sommer.
Hâf, Föhr Haff, so auch Eiderst Südbili. Heef, Hdß — W.
hef, die offene See — hier aber das angrinsende Meer,
das Meer voran bei dem Lande als Grlnze, s. auch B. W. B.
Wie weit dieses Wort im Alterthmm bekannt gewesen, bezeuget,
ausser dem fortwihreHden Gebranch in den nord. Spr., auch das
frische Haff u. das Cnrische Haff, ags. heaf.
Hache, die eigentliche Bedeutung ist hauchen — gleichsam vom
Laut, B. V. B. hachpachen, kurz Athem holen, wenn man
nemlich aus dem Äthan ist, Jx. — ney heakje, nach etwas
▼erlangen. KU. Haecken nae eenigh Dhgh, captare rem ali-
quam, inhiare alicui rei.
Hader , heiter, aufgeräumt, Nordbfill. ags. hador> Beow. 33, 46,
104, isl. heiitr. Har in Föluspd exponitur eeremtas, Resenios:
V
111
Es ist noch im Süddin. übrig in da* Redensart u e har dryfvel?
davon »ehr im slddin. Idioticon.
HQfi, ntrdL Hßjfk, ein Habicht, Dithm» Hävk u. Hövk oder
HSvkk, ags. Aq/bc, hqfuc, din. en flog-, schw. Ho*, hl.
fernftr* Jx. hauL
Hdg', Hage, ein eingehigter Platz, es sey ein ganz kleiner, wel-
cher «ich Heek nftrdl. heisst, pld. en Heck, als Schotthag 9 ,
wo das Vieh eingeschflttet wird, ein kleiner abgemachter Platz
Tor den Fenstern &c., oder ein grösserer, als ein Garten, eine
Koppel. Din. in alten Zeiten Hage, Langeb. 4, 386, gamble
Gcerde oe Hagee, ibid. 850, Kaalhagm, jetzt Haue, ags. hege.
Hdg' heisst auch ein Haken.
Hagel 9 nftjrdL Hagel, eine Hechel, Jx. heket, so auch KU. n.
pld., engl. haMe, heckle &c. dan. en Hcegle, Hegte, Jx. frqg-
kackle, durchgehechelt.
Hägend, hegend, (das <f am Ende wird kaum gehört) ein
Kissen, isL hcBgemü, sehw. höghmde, din. ef HOnde, Hynde.
Hage, behagen, gefallen, tu hage, g6d tu hage, at hove vel
til, K. V. Din. iL sohw. behage, Behag, S. W. 107. Bol-
ten 3, 148.
Hager, Heger, Unkraut im Korn, din. Hejre, wilder Haber*
ohne Zweifel solcher, wovon Piin. L 6, 88 n. Solinns c. 19.
reden. Haber, Hafer, heisst hier Hauer n. Höfer.
Hajel, der Hagel, engl, Aar/, ags. hagel, hasgl, hcegel, hagal,
nord. Spr. Hagl fte. Jx. heyll n. heilst ien, sfiddin. Hauel.
H4?et, nördl. Hajel, Bökingh, Hügel, Jx. hacke, wie im Pld.
Kil. Hache u. auch Hiele, calcaneus, die Ferse, engl, heel, /
ags. hml, heia, nord. Spr. florf, W. Aet7e, Karrh. Haile.
V
112
Häl^ BOkingh. haü, Nordb. haaL, h6l> gerne — obr. hael, Beb —
der Positiv zu dem dln. heller, hebt, Beber, «her &a, in
Karrtu auch Aefler cy, auch nichts ey heller. StdMÜL fcrf-
/er» » eilende.
Halem, Hulm, Silt n. Föhr, ein Gras, das im Korn, aber auch
am Strande wächst; in Jitl. Marhalm. Hier liefest Halm sonst
Langstroh, Dachstroh. In so fern es sonst eubnus, Boxh. Gl.
culmen, ags. hecdm, heisst, ohne Zweifel von lud, hoch, wie
im Din. ömett hyggm paa hojen Hold, vgl. K. V. 1., IQ,
137, L u. Hald, D. All. t 4, 4M. isL Mit£r, alto, s. Edda
Sera. 2. GL «59, wie z. B. die Halßgen hier, die auch der
gemeinen Meinung nach davon ihren Namen haben, die schon
lange vor 1684 ausser dem Deichlande lagen/ u. wegen ihrer
Höhe (Heimr. 208) erhalten sind; s. auch Helgoland, Haliglamd,
Helgoland in Norw. s. Others Periplus, Ad. v. Br. Hategland,
im Testament des IL Magnus HcUogheland, vgl. Hirdskraa, c,
36 und Hallaad, ags. Auf, halh, eine Höh«, Bergstreche.
Haltig, heilig, Silt heilig, Föhr hillig. W. heilig u. hiUig,
J*. heylig, Wiedingh« hoeldig, engl, koly, ags. Ao/tg, halga,
h\. heilagr, schw. Aefijg, dän. , heilig. Es ist von jeher die Mei-
nung gewesen, dass es so viel wie abgesondert, vom gemeinen
Gebranch gesondert, bedeute. Haiig JSen, Feierabend. Gmbr.
Vocabul. halegh, hailigh. Im jetzigen nördlichsten frs. Dialect,
im Wiedingh, heisst heilig hoeldig, als hoeldig Dey, heiliger
Tag t hoeldig Jan, heiliger Abend, wie Grauer Aber das
goldne Hörn, 8. 20, berichtet Davon also das engl, höh/,
heilig, so wie hotidom von Hoeldigdom, ibid. Ponteppidan, D.
Atl. T. % 8. 882, sagt auch: hoUy beh/der i det gamU Sprog,
Engebke, heilig. Also nach einem yiel
weiter, alt in diesem kleinen District, vor Alten sich erstrecken-
den frs. Dialect.
ttt, Norb. iL FShr, lahm, halte, hinken, ags. ïiealt, u. heattan,
sogt, halt, u. to halt, womit die nord. Sprachen übereinkommen.
W. S. 170« Tgl. 157. Haloh! wird ausgerufen, wenn das
Hefa (eine Heerde) zusammengetrieben wird; Tgl. engl, haloo.
an. Um ein so merkwürdiges, zwar überhaupt fast veraltetes, hier
iber noch gebräuchliches Wort richtiger zu erklären, will ich
as erst so, und wenn es allein genannt wird, betrachten. Ge-
neiniglich erklärt man es ans dem Ags. n. Frs. zuvörderst
lasch einen Wald n. eine Wiese , wie z. B. auch Heimr. S. 87
h a* Eigentlich kann es an sich keines von beiden bedeuten,
da nur in so fern sie eingehägt, mit einem Walle, Graben oder
Bann befriedigt und geschlossen sind, also wohl einen Hain,
ucus, (der den Namen Ton dem uralten Worte luken, schliêssen,
iatj s. L.). Denn es ist als ein abêtractwum von Hage, hägen
tt. gemacht} wenn man nicht, wie Frisch auch meint , es
in haben , in so fern es auch halten, verwahren hebst, hel-
len will. Wiedingh. eine Fenne, Harn. Kilian erklärt beides
^ghe u. auch Heym y harn, durch sepes, septum, sepi-
)ßum> letzteres auch durch damus. Daher braucht Jx. hiem
^inen Garten. In Angeln, so wie hier, heisst noch ein für
\ abgemachter Platz en Hamm. Wie strenge darüber
in ward, dass nicht aus einem solchen Hamrne gehauen
durfte, sieht man noch im mittleren Dithm. Land-R.,
Vlten 4ten Theil 132, n. 123. Aus diesem noch bei-
den Begriffe vom Verschliessen, und dass es verboten sey,
15
114
etwag, das als Verschlossen gehalten wird, z. B. in einem Götter«
hain (s. Lwid), anzurühren, und es gar zu beschädigen , ist
das Wort Hamm! Hamme! Hamme jem! (vergl. D. Krnse
St Anschar, S. 241), als ein Wanmngs« u. Drohungs-Ausruf
der Aeltern an die Kinder, u. der Kinder auch wohl wieder an
andern, Hamm! zu sagen; s. B. W. B. Zusätze, <L L da
musst dn nicht zukommen , es ist verboten*— so wohl bei allen
hiesigen Friesen als Dänen. Bei W. heisst kam, u. hem, ein
Haus; auch die Friesen wollen es durch hemmen erklären, ham,
Föhr, hämeU, &ilt, kern, ags. u. engl, ein Saum am Kleide,
so auch Föhr — u. auch G ranze. Harne, u. nördl. Ha$me>
bedeutet das, was einschliesst, bedeckt, verbirgt u. verwahrt,
die Haut, als das Bälglein, worin das Getreide sitzt, ehe ea in
Aehren ausschiedst, öt de Home, aus dem Hamen, in Angeln
nach dem Ags. hole, a e holk, u. auf Nordseeland hulken,
(Junge); daher heisst das preecordium oder der Herzbeutel in
den alten fries. Gesetzen, Tit. 22, 8. herthdmon, u. im Ags.
heorlhdma, oder hearthdma, z. B. 2 B. Mos. 29, 22; gleich
wie cildfuimaj seeundince, GL ags. ap. Jun. iu Gloss. Goth.
die Nachgeburt. In dieser Bedeutung findet es sich auch bei
KU. Hamme , vgl. Schutze holst. Idiot., u. noch in Island, a.
eine Note im Gloss. zur Edda Säm. 2, p. 652. unten. Auch bei
den Süddänen u. nördl. Friesen zum Theil wird dies Wort noch
von der Nachgeburt bei den Kühen u. Stuten gebraucht Be-
sonders ist das Wort Ucliama, Uchoma, z. B. im Beowulf,
wofür ßeschöma S. 119. steht ; im Jx. noch lichame, sonst
üchem, lichim, für den Leib, Leichnam, isl. likhamr, schw.
lekamen, dän. Le gerne. Es ist also überhaupt die Bedeckung,
IIa
Behausung, es mag Haut, Beutel, Sack, Balg oder Nets aeyn,
induvice, exuvice, z. B. der Schlangen; auch der Fischhamen,
Reuse, hebst hier Henne oder Home; oder endlich eine blosse
Umstaltung, wie z. B. fetherhdma, oder fetherhdma, bei
Cfledm. S. 17. u. 11. altsächs. fetherhamo — welches Grimm
durch induvice plumosce gibt, oder allenfalls volatiles — toid-
dorhama, d. i. induviae gloriosce oder splendidce. Caedm. 82.
Eben so auch Fjattrhamr , sowohl in der Edda als in K. W.,
n. Trolleham , die Umstaltung in welche jemand durch Hexerei
Terzaubert worden, Jargjort. Vielleicht soll aber durch Jether
synecdochisch Flügel Verstanden werden} rg\. Grimm 643« u,
Caadm. 33. 66. 43.
Hahn, höhn, als ac^ect beschimpft, beschämt; s. W. 181, 182,
ags. Geedm. «. Beow. hedn, dän. hier u. in Jütl. haan, haattt:
han gik haan vek, pu he hedn gewdt. Beow. 97.
Haan 9 , eine dftnne, noch zarte Haut, schw. Hhma, dän. Hind.
Binde, isl. hmrna.
Hoppe, nach etwas haschen oder schnappen, KiL B. W. B. hap-
pig, begierig.
Horden, Ffthr, härden, Silt, hirde, Jx., her den, Koker, d. i.
harren, aushalten, ausharren, wie das Pld.: he kan't wol
harren 9 isl. herda, Jütsch. L. B. 2. c. 22., „hwrther han oc
toüh" beharret er noch.
Húre, harre, harre, herre, auch harre, drehen, umdrehen,
verdrehen, z. B. dea Mund, die Worte. Daher wie es scheint
ein Gasseiholz, in Karrh. Herl, Herrel, u. im Haderslebischen
Herrel, et Herrelrör, eine Haspel. Daher im Ags. heor,
hearras, die Thürangel ; s. Beow. 77. KiL Harre u. Herre,
15«
V
1
116
cortfo, UL hjara, hjârur, sehw. Hmrrhtâa, ca rdmeê, — ab
fairra, L c. rdftaa omkring, Loccen. u. hurt, u. hurtig. Ja
davon wohl selbst das Herz, hier u. bei Jx. Her/, Silt. Föhr,
Mohr &c. Sanscrit: Herda, pld. JEfarf, ags. fcorf, heorte,
vielleicht gar Ton dem Kreisläufe des Blutes (doch findet auch
eine andre Herleitimg Statt), u. Boxh. GL viribus, Herta*, Ken
GL vicissim, hertum.
Hdre, Haare, die Sense dengeln, sfidd. at hare en Lee, so
auch im Br., Holst, Dithm. u. Eiderst u. Dln»
Hardsgärs, Horde, B. W. B. Harrte, ein hartes Gras, ohne
Zweifei dasselbe, was in der Skads Harde, St Ripen, Hamid
heisst, s. D. AU. 1. S. 150.
Harke, horchen., u. auch überhaupt hören, auch Dithm. Jx. hardye,
herckje, W. harkya, Kit harcken, horchen, auecultare, engl
hearken, ags. heercnian.
Härm, bekümmert, unwillig, verdriesslich» JET* es *o härm, er
nimmt es sich so nahe, EL W. 7. 35. Hau blev derved saa
härm. Kit herm, tristis, lugens, dolens, vgl. Beow. 142.
Auch im Otfried, im Ist u. Dan. heisst Harm, dolor, luctus.
Davon hearm-sceare, Cadm. 11. 19. 20., Abbfissung, wohl-
verdiente Schmach u. Pein; s. Haltaus GL Harmschar u. W
HermscheecL
Härme, Silt C. 15. 120, stark riechen, aushauchen, also auch
wohl pusten, Athem schöpfen und ein wenig ausruhen, um
sich zu erholen. Dadurch, denk ich, lägst sich allein das mite
Wort gehirmen, desmere, bei Notker, Boxh. GL gehhtnti,
subsisterem, Lips. GL gehirmon, qmeseere, ungehirmeük, in-
cessabilis, Jx. hierme, aushalten, enhiermlyck, unaufhörlich,
i
/
v'
118
Hasel — (Hier hier auf Frs. Hasse-Bum-Nöter, Hagsel-Baum-Nfaae.
Hase bedeutet eigentlich die Schelfe, engl, hasel, hoste, ags.
hcesl, hcesel, dSn. Hasel, Hassel, isl, hasl, sflddia. Hassel,
Heisel, Hisset, nach dem Ags. Vielleicht von Band, binden,
g. Loccen. haslu, weil man davon Schienen zu machen pflegt,
Körbe, Bienenstocke &c. damit zu binden.
Hdgsen, nördl. Hogsen — d. i. wie ags. hohsino, — die starke Spaan-
oder Sehnader an den Menschen hinten am Knie, n. bei den
Pferden, weiter herunter, s. Kil. haessen, pepUtes, Dan. u.
schw. Hase— daher von Menschen u. Pferden: at stryge Haser,
Hase, schw. Bb. Jos. 11, 6. g. o. 2. Sam.' 8, 4, Hasa, diese
verschneiden oder doch verbinden, in der deutschen *Bb. verläh-
men. So ist es zu verstehen, Brockm. Willk. 8. fiO, jeftha
hexnath enamen mith Waid. Auch unsre Friesen nennen dieses
gewaltsame Verbinden dieser Sehnen bei wilden n. unbändigen
Thieren Hagsen binnen, s. B. W. B. Hesse, u. Frisch bei
Hexe. Daher dps Sprichwort: «flau gft saa trang (stramm)
sam han vor haesbunden.
Hat, Haft) bei unsern alten Friesen eigentlich ein Frauenshut,
s. Heimr. 86. so auch Kil. Hatte, fris. vetüs capitium muliebre.
Jetzt sagen sie überhaupt hâd, ags. hcet, cbr. hett, ein Hut,
W. Äad, /wjA, 97. 193.
Hau 5 bei den Sfidbfill. u. ehemaligen Frs. wie überhaupt auf Pld.
Heu, frlu hau, Kil. Hey u. Hauwe, Heuw, Hmstv, Hama,
engl.Aay, Ulph. Aawî, Alles neml. von Hauen, hauwen^ houwen,
ostfrs. heyen u. hoyen, ags. heawian. Unsere Frs. sagen fiberr
haupt vom Mähen tiauwcn, es mag Korn oder Gras seyn. Bei Jx.
119
findet man hogge, eine Haue oder Karst, dass also da auch hoggje,
Hauen, wie in den nord. Spr. hugge — welches im Süddan.
auch sehlagen heistt, als mit der Ruthe, aber aich mähen —
•ey im Gebrauche. Hiezu Heus- oder Hois-0re. D. Atl. 5
822. Jx/ haey.
Haudy das Haupt, Föhr u. Silt, Ilood, Hoed, wie mehren theils
iL schon längst in der dän. Aussprache, Taurisch Hoeft, ags.
heäfody aüöh wohl heofod, dän. Hoved, isl. hofuQ oder havf-
tu/, schw. Hufvud. Bei W. Haud, haved, hatvcd, haed
(so auch bei Jx.), hauding u. haudüng , davon Hövding auch
. - » .
Hövedsmand, ein Hauptmann, Oberbefehlshaber, isl. Havfoingi,
hofcfmgiy* *. Vf. S. 175. u. Hövdingsborg. s. Pontopp» Gfetfa
$ Fe«/. Dan. t. 1., p. 304. Engl, heisst head eine Person,
bei Jx. haed, Föhr Htfcf, ags. Äad.
Havel, nördl. Hevel, hier saure Milch d. i. geschieden., Kik.fteaeZ,
Äeue 9 fermentum.
Hawel, nördl. Häwel, der Hobel, Kil. Houuel u. Houel. B.
W. B. Hövel, dän. u. schw. Höfvel.
Hawle, häwle, tändeln, zärteln mit den Kindern, wenn man ihnen
zu viel zu gute halt, oder weis macht. 8. B. W. B. hevein u.
hebeln. Cimbr. Vocab. Lievito, hqfol, hefel.
Hechte, an- oder festheften, s. auch Heimr. S. 189. Jx. JKil.
dän. hoBgter
Heed (nördl. Heid), die Haut, so auch W., engl, hide, ags. hyd,
Kil. Huydy nord. Spr. Hud, u. so wie dieses von hoeden,
huedún, huyden, bei Kil. custodire, conservare, so auch jenes
Tom ags. hédan, u. d. Hut, pileus, von hüten, decken.
s
129
HeecT, Héde. KU. Hede, frs. sax. Werck, stupa, d. i. Werg,
Werrig oder Kauder, das Abgesonderte vom Flachs oder Hanf,
wie Eef Ton der Wolle; vgl. meine Ahhandl. über die Alter-
thümer Schleswigs §. 10.; ags. u. engl, low, wovon Tau, Seil,
Kil. Tauw, fris. ang. id., Werk, stupa, Touwe, Junis, restis,
gemacht worden.
Heel, hehl, kühl, kühlig, Hehle, südl. de Hohle, die Kühle
u., wo Zugwind ist, dat hehlt; es kühlt, dat höhlt, es weht,
pustet, dän. det hder, z. B. mit offenen Fenstern oder Thüren, nm
eine Ecke ftc. holat, exhalat, anhelatj halitus See. Und in so
fern es auch pusten, d. i. sich verschnaufen, ein wenig frischen
Athem holen, heisst, kann davon wohl am besten das sonst uner-
klärbare dän. Wort at hmlme, helme, hibne, hergeleitet werden.
Hon hcelmer aldrig.
Heelt, iiördl. Hielt, Kil. Hielt, ags. hell, hilf u. heiß, engl.
hiU, capulus, manubrium. Jetzt wird es nur noch vom Haß
oder Handgriff an einem Messer, Beil, Spaden, sonst vornehm-
lich vom Schwerdt oder Degen, Hirdskrma Hjölt, isL u. schw.
Hjdtt. s. B. W. B. Heß.
Heeme, hime, himme, KU. Iiimmen, hegen, anhelare, n. Jum-
men, himen, suspirare Sf anhelare, keichen, beschwerlich Luft
kriegen, engbrüstig seyn, vgl. sücldSn. Hige u. hime. Hemnig
wird auch von denen gesagt, die eine kreischende Ausrede haben.
Heern, südl. Hörn, Jx. hern, ags. hern, hyrn, eine Ecke, ein
Winkel, Heemteee, Hjörnetcender.
ie, oder Heye, auch in Angeln wie in deutsch. Wörterbüchern
heyen, geheyen, necken, aufziehen, zum besten haben, Kil.
hijen, vexare, molestare. Ich meine auch hya, beides im
j
121
AUschw. u. Isl. so- geftroden zu haben. Hehnr. erkürt S. 1».
den Kamen Haje durch einen Betrieger, u. so soll das Heien
auch im fries. Morgenliedc unfehlbar heissen.
Hehntig, nahe anrührend, nahe verwandt S. Wiarda zum Asega
. B. 2, §. 16: allenfalls Hesse es sich auch wohl durch einen
Haasgenossen erklären. Dies Wort kfimtnt in der schw. Auf-
schrift auf dem ersten Runensteine zu Louisenlund, wie auch in
schw. Grafesehriften vor; s. Abrahamsons Ma&rkeligh. in den Antiqv.
Annahm, 2. B. 1. H. 121.
tlél, heti, s. W., das Gehirn, Hrab. Maurus occipitium, Hênlancha,
isl. heili, cerebrum.
WLél, nördl. helle, fülle, ags. hei, helle n. hellevtte, die HMIen-
strafe, wie in den nord. Spr., Ulph. hau, Jx. hei, ags. eigentlich
seö hei, 'pcere helle, z. B. im Evangelium Nicodemi §. 26. Hier
heisst Heel, Helle aaeh eine sehr niedrige tiefe Stelle, im R. V.
D. ein tiefes verborgenes Loch, Verwahrungs-Ort. Hij vant sijn
Helle gebroken. Solche Heller oder unterirdische Holen u.
Behältnisse findet man noch in Norwegen, — auch einige in
Mthmarschen (Hohen 1, Ml.)
^Melde, dln. at holde, in einigen Spr. holden. Ags. hold, pracüvis;
Boxh. prceceps, haldo; KU helden, inelhuxre, proeUnare, vergere.
Delling u. Helm, — isl. Hehning, Sachs. Sp. Helling, Helfing,
die Hälfte, ein Halbes, ein kleiner Überrest. Oder von der
Tome, s. B. W. B. Helnge.
Hern! ist »war ein gemeiner u. bekannter Ausruf, jemand zum
Gehör und Aufmerken zu erwecken; es ist aber nicht so
leicht su bestimmen, was dieser Laut eigentlich sagen will.
Und eben so wenig, was die Worte bei Heimreich, & 185. (vgl.
16
v
ISS
die Ausgabe vom Prof. Fatek, 1 Th. & 814. u. die Note); u ernc
oghen kenmynge af hemmesyd HilgebmeL" Bf einem Bedenken
nach muss es doch wohl heisseu: auf dieser Seite, — denn der
First hatte wohl auf jener Seite nichts *a verschenken, oder
sich selbst anzumessen, — dies scheint mir die Redensart im
Ulphttas: fram hmma, ab hinc, nach diesem, von nun an,
and hhnmadaga, hodie, diesen Tag, au bestätigen — op de
hiere Sid, auf dieser Seite. Wie, wenn auch das lat. hern
noch ein Überbleibsel des sonst verlohnen Stammes enthielte,
and ursprünglich „hier!" geheissen hüte? vgl. W. 171. 2. und
hemma, heme, dorm, Witherl. Ret, am Bude.
Hemmet, Saterttnd. HämeL Auf Salt heisst H&mel ein Saum,
ein Rand, eine Grinse. Durchgehend» bei allen hies. Fries. —
selten aber Uemel geschrieben, wie bei KU., der aber auch
nicht Himmel hat;, bei W. Himel, Jx. schreibt hymmel. Es
lisst rieh am sichersten herleiten von himmel, d. I bei Jx. S.
92, u. 2* Th. S. 118. hoch, erhaben. Eben so kömmt es in
einem Abhänge hinter dem ags. Beda, in der Smitbsehen Ausg.,
von den Grinzen in einem Dociunent von 884 vor: ou Ig/ttan
braCj thamone an hgmet broc $ u. von 984: qf hymel ntar —
so wie auch hier zu Lande Himrnetbjerg y ein überaus hoher
Barg in Skanderborg Amt, s. D. AtL, 4, 182. Ein solcher
Himmel- oder Himmelsbier g war auch in meiner Jugend eben
aussen vor Flensburg auf der Nordwest^Seite, «In Landwege, der
aber jetzt zur Erhöhung des tiefen u. auch verfegten Weges
grösstenteils abgetragen ist Der in Holstein und weiter im
Süden, z. B. in Hamburg, Bremen &c., gebräuchliche Name
Häven, Heven. ist, so wie das engl, kernten, von -dem aes.
12t
«
heqfon, heofen, und dies * von heqfian, erheben, ab vom Par-
tieipio — erhoben.
Her, Heer, Jx. hier, §o auch 8ill, Saterlindtsch Här y vgl
hera, u. hêvgrip a, bei Frisch u. fr*, hohe n. hére, ags. her
u. engl. Aoir^ das Haar. Damit ist verwandt:
Hérl, der reine Flachs, vgl. engl, hart, der uagehechelte aber,
so wie man Hm kauft, Flachs, sfidfrs. ßlasri, nngehechelter
Hanf oder Flachs. B. W. B. ; dtn. Här, Oberhaupt Flachs, isl.
n. schw. Um, aber här, hl. der reine Flachs. Im Österreichs
»
sehen hört man noch Haar für Flachs, im Russischen hingegen
vlasSy wlasê für Haar.
Hemvel, Jx. Beumel, Houel, Hoeuel, coUfo, KU. ein Hügel,
Htbel, altdeutsch huvela, s. Schilters GL; hier en hug, in Jfitl.
en hyv, wie altseeltad. u. noch norwegisch en höw. Ja es
seheint diminutiv zu seyn.
Heve, F0hr. aufbewahren, aufnehmen, in Sicherheit bringen,
davon Hävem Hafen. Jx. havn, havne, engl, haven, cbr. haßt,
fra. havre.
E** **> j°> «* ( V0T Alters /y#, wie im Ags., s. Jx. % S. 21. in
der alten frs. Grammat. u. besonders Gabbema m der Vorrede
zu Jx. S. •), hat Silt, sfidfrs. het, u. Föhr hit, es — und zu-
weilen relative ü, harn, hem, hän, hon, ihm, ihn v. sich, wie
im Ags., wo auch Sich nicht ist. Her, ihr,, sie, (u. auch als
po9S€sshmm her, ihres) u. sich, vom neutro wird Äerm eben so
gebraucht wie im masc. Hiemit stimmt nicht nur das ags.
he, hjoy hü, sondern auch das ist Äwm, hin, hit> u. mit hat das
dänische hon. Im pl. heisst sie Ja, jem, jerm, jering tfc.
ir
v
./'
/
>
/
IM
Die malte Ähnlichkeit mit dem lat hie, Arne, hêc, mit dem
gr. °, V, to j u. mit dem hebr. hú, hi ist unverkennbar.
Hicke, Ix. fiberheapt Luft schöpfen, sonst Meh der Luft schnup-
pen, schluchzen, hbcea, Kil. kicken, htcksen, din. häshe, isl.
J&rla, cfr. Uta.
Hie, eine Heide, ohne Zweifel erst Miede. Wenn fiUdmder sagt:
Viberg biev hddet i Begyndeleen Hiebjf , so muss er wohl doeb.
wenigstens eine uralte Sage vor sich gehabt haben, und d
kann also Mos friesischen Ursprungs seyn. Die sttdL Dinenm
noch Hie*
Hiel, ganz*— hier überall, Jx.» R. V., Rick, B. W. B. fco. habere
alle heel, din. u. schw. heel, isl. heHl> Amrhue. Über, Langeb-
6, 486. hiäl, W. hél, hol, KU. heel, tetuê, integer, arnns-
Vielleicht das ags. hol, integer, warn, auch:
Hie«, hier und nördl. W. 19». hild, das Band, die Haft, jrfnr-
Helden n. hielden, ein Strick 9 womit dm Pferden, gemeiniglich
die beiden VorderfiLwe, nahe zusammengebunden, gefcmelt, gqjecht
werden, dass sie nicht weit weg gehen können. Kit» Heide,
Bfllde, cfÊBpeSj tmmeUa, pedica, 8achs. Sp. 3, 19. spannen
mit einer Helden. K. V. leg lagd* mm Beet udi Heide,
sftddin. enHeelde, qordseeL Hilde. Cimbr. Vocab. oatenoy Hei.
Hien, hiend, nur so so, mittelmlssig, ziemlich, wie es fkUt, «üd-
dla. heerfig, heudelig, Dithm. henmg, klein, gesing, anfeodeu-
twd, heutig hier.
Hier, d# Hier, der Herr, bei 41en hiesigen Frieseq, (Jeimrachs
Abendüed im NonJitrandinger Diele* Hiere, Föhr n. «Ut Her,
Jjp. Heer, Heere, u. einmal heute, 4* S2. 110. KU. Meer,
Heere , Dominus, u. so auch durchgehends im jetzigen Pld.
L
126
wie auch im Sachs., Sp. W. Hera. Bei den Veronesisoben Gm*
brera s. 1. B. & & Hierr> signera. Bei Cadrn. findet man
beld Herray bald Hearra (u. einmal S. 1«, hierra,) beides
mehrmals; wie z. B. in JJttL fair, wer Htjr. Alle diese dialec-
tische Verschiedenheiten führen darauf, däss es toq dem Com-
paratwo, sowohl des ags«, von heäh, hoch, heaor, hygr n.
hei Cssdse. S. 85, u. 98, tyrra, 8. 78. heara, höher, stärker,
S. 9. hehsta. s. Junius Goth. Gl. n. Rask aga. Gramm. S. 39,
ab dem fr*, bei «Ix. von Äeey, heag, u. dann heegpe, heagre,
(dass das g weggefallen) höher, kommt u. also das sagen will: der
höhere, so wie «ferner, ital. mgnoro> tn. aeigneur, ags. eaider,
Kero senioribus, herirom. Zu dem hiesigen fitere rauss man
eineu altfiies., jetet verlohnen, Dialeet zu Hülfe nehmen, in wel-
chem man, statt hug, fug, Ar hoch gesagt — und also auch
higre. Dies setst das engl, high um so offenbarer voraus, da,
meines Wissens, dies nicht au* dem Ags. seyn kann — also aus
einem ehemal* nördlichem frs. DteteCt Nicht aHeia das lat.
kerne 9 Heer, Herr, sondern auch vieUdcht das gr. nfw*, als
Held, Halbgott, höheres Wesen, mögen wohl auch von einem
selchen keeg, heegre jAotainmen. Sogar ein sfiddln. Sprich-
wort „Der er Heldt över HeUU, o Herr över Herr/ 9 Hesse
auch darauf schliesseo. Hievo» aho
Hierd, eiae Hanfe «ihr. Heerd, pld. thais Herde, thtêh Horde, ^
%. B. in Doeumeuteo aus den Wten Jahrh. s. Cyprari Annal.
p. 387, äfft wie noch jet*t fBr Harde steht Harath in dem
Verxeiehftiss von Nerdfrs. wtlqbes Hr. Prof. Falsk hat dbdrnckeo
buaea, St B. &f» l«fct. ], 181, U»r*tf deutet auch das afenord.
Hêraé, Heraä, schw. Härad 9 altes Schonisches Geseta
126
Heriéhy Herrith, im Jordebog Häret. Ja selbst der allgemein
in ganz Dinnemark fibliehe Name Herred Msst sich gleichsam
von selbst dien so natfirlich von Herr herleiten, wie Maaned
von Maane tfc. Die es Herved haben schreiben wollen, haben
wohl nur Mos wülkfihrlich , und gleichsam a post facto, von
dem isl. herved, z. B. Edda, Daames. 49., oder wohl gar eben
so leicht vom deutschen Herwede, Heerge wette, etwas etymolo-
ginren wollen.
, heisst pid. hitt u. heet, dtn. hed, hedt, schw. het; isl.
hita u. hiti, Hitze,
jfifïefe, heissen, genannt werden. Seeland. Kirchengesetz von 1170;
hythe, isl. heita.
HiU, HUle, Holländer- oder Fliederbaum, din. Hytd.
Hill, B. W. B. Hille, der Ort Aber dem Stall, mit Skythen (s.
TeUtng) belegt, wo Sehofkorn oder Strohfutter verwahrt ist,
fÄddän. eis HUdj Osnabrick Htfle.
Hildj — auch hier als WH ausgesprochen — beschäftigt, der viel
zu thnn und Eile hat, hier Oberall und Eiderst Dithm. u. so
weiter gebvtachtieh; nach Bozh. Gl heisst hilen studere, fteissig
beschäftigt seyn; s. 2tes Dithm. Idiot, besig u. drok, Siit u. Jx.
drockj die dasselbe bedeuten, sind lange nicht so weit bekannt.
Hilla! wie bei Jx. auf der 2ten Seite. Ein Ausruf, der Verwun-
derung, Freude &c. zu erkennen giebt; als hitte mcen oder tuen,
auf Schonen u. auch hier im Lande. Das Asta, hitm bei Worm
Btonmm. Dam. 1. 6. c. 8. soll da gewiss nicht sanetus oder
«meto bedeuten, sondern ein blosser Ausruf oder Anruf , wie
etwa ach, seya, wie in einem alten Sdter Hochzeit-Liede. Nu
heya,
127
Hingt* > eqmus, hier überall, W. han*t, u. hinxt, ags. hengest, y
equua. Im Diu. z. B. v. Aphelen, Feder Paar», Meng**, Hingst.
Hjon, Familie, Hausgenossen, Gesinde. As. Buch 2* $. 11. Alam.
hiun, ist. hjdn, altdän. Hjon. s. Ostersons GH. und Haltens Gl.
Wen, zgs.hhvan, demestid, einhiwan, conjugeê, hiwe, famiUa
(Ulph. hcäu>a) davon hkoiece, s. auch Lips. Gl. eine Hiese,
family. s. Dithm. Idiot. 2.
Hjört, ein Hirsch, Nordb. Äer#, Jx. Her#, iförJe, Jlstr«. Kii., v
engl. Aar/, ags. Aeor/, heorot, Bw. 104. , isl. hjürir, din. u.
schwed. Hjert.
Hirdy ein Hof, Jx. Csödm. hired, nicht nur auKci, sondern auch
selbst atito. S. die Note Dolmen über die Ifirdêkraa gleich
Anfangs u. im Glossario zur Edda Sem. Ister Th. v. UrH/.
Dies kann auch das ags. heort u. Jieorot, (so hies des K. Hrod-
gars Burg im Beowulf , u. dies, allem Anschein nach, von h eute ■
welches so oft im Bw. vorkommt — Jx. hirdy hart, fest, stark,
vgl. W. 189. u. isl. hirdr) bezeugen.
Hisse, hetzen (von Hunden), so auch Jx. u. Sachs. Sp.$ KU. bissen,
hiseben &c., welches er erst durch aibilare, n. demnächst durch
instigare, imMure tfc, erklärt, engl, to Juaa, ags. hiêoean,
din. hgfêse, zischen; daher uthiêsen, auszischen.
Hiêëe, treffen, finden — hahe ich nicht hier, sondern in einem
ander» Dialect einmal gehört, das ags. fältan nur im zweiten
Tom. von Hickes. Thesaurus gelesen. Es ist in allen drey nord.
Spr., u. engl, to hit.
Hock? welch? hocken? was für, was flr welche? vgl. 8ock 9 solche.
Hoek, ein kl. Stall für Schwebe, Schafe oder Ginse, so auch
v"'
v/
V
y/
/
128
Kil. Hocky hoH. frs. Kurrh. en Heek. Hoßnje, Hoffen je, Jx.
verfolgen, riehen, dln. hmvne, wl. hefna y sttddin. hâfime.
HSvd, s. Hovd.
Hofe, eine Garbe Korn, die gebunden ist.
HA, H41, ein Loch, auch Jx. IUI. HoU, B. W. B., R. V. auch
Delfter Ausg. sehw. HM, Hol. Mehr im Nord- ab Sftddan.
Hier auch de ano.
Halle, raffen. Sftdbüll. Tgl. engl, to hattoo, to hattow, frx. haier.
Davon wohl: Holla! holla, heut wer da? ags. holaf
Hölle, hole, d. i. hfllen, heulen, din. at hyle, at hutke.
HoU, eine Mfitee, hier u. im Dln. überhaupt eine (wollene)
Mittle; bei Ril. Hütte, velamen muUebre capitis, von Hotte,
der Kopf, bei Jx., vgl. W. Hotter, hrferni dominus apmd Fri-
mo8, bei Hamka.
Holm, heim oder Holem; zwar auch hier eine klein Insel, ak
in einem Teiche oder See, meula anrnica, wie ags. n. nord.,
aber doch auch, wo gar kein Wasser, sondern vielmehr eine Anhohe
ist, die eine Scheidung oder Grinse macht Zwei Dörfer hier
im Kirchspiele führen den Namen von Hdhn, Holem, wie etwa
HSixm auf bland. Vermuthlich von hol, hoch u. trocken.
Holt, wie ags., isl. , Jx. u. Koker im K. eine Höluung. Daher
Runghoit, vorhin ein nicht unbedeutender Ort im Nordstrandi-
schen. Auch in der Edda kömmt es in dieser Bedeutung vor.
S&dfrs. holde, Kil. Haut, W. holt, auch Seelind. Lgb. 4, 3».
Hern? wer? dln. hvem? Jx. wae? W. u. ags. hwd? din. hvo? vgl. W.
Hemmet Hmmme! wird hier fiberall im Fries, und Din. zu den
Pferden gesagt, wenn mau ihnen nahe kommen, oder etwas
dabei thun will, dass sie nicht anschlagen &c.
i
V
129
Hammel , Hummel, der Hopfen, Nordbüll. Frs. KU. Hominel,
Hoppe, hier Hape, engl, hops, du Fresn. humuhts, humulo, v
diu. Hunde y isl. humall.
Hönnig, hier) nötdl. Henning, engl, famy, honey, ags. hunig, v
KU. Honigh, tue/, Jx. huynig u. huynnmg, dan. Henning,
stddin. Honnig, isl. fatnang, Bchxr.Häning. Höunigdauw, sfid-
dln. Homtedug, der Mehlthau, ags. mildeawe, u. so in mehre-
ren Sprachen.
fltff», der Hahn, sonst auch Haan, Haue, die Henne. Jx. und
die Fragmente. Hone, der Hahn, Hanebulk, der Hanenbalken.
Hand (Hone) Saterländ. Hand, Haand, die Hand, ags. /uznrf u.
hond, den. Haand, isl. hönd, sflddän. H4nd, Jx. fcfri.
Hange, hier; sonst bei den nOrdl., südl. u. westl. Friesen bei den
Engl. u. KU. Hinge, die Thürangel; jenes von hangen, hangen,
dieses von hingen, hängen, Hänker, — daher Hinger, der Henker,
suddän. heenge, wie bei R. &c. Überhaupt herrscht bei diesem
Worte, so wie mit Angel u. carda, viele Unbestimmtheit und
Verwechslung. Richej erklärt sich zwar nicht deutlich; jedoch
sieht man, wie das B. W. B. es auch versteht, dass er den
Haken meint, woran die Thüre hingt In den K. V. u. andern
dän. Schriften findet man nicht selten: at löße Dören afHcenge-
lerne. So viel ist gewiss, dass sowohl bei unsern Friesen — ob-
gleich sie, wenn sie es nicht unterscheiden, beides darunter ver-
stehen — als Dänen hier zu Lande, und in den angränzenden
Provinzen, unter dem Worte Hcenge, Hinge, Hange dasjenige
Eisen verstanden wird, was an der Thfir selbst festsitzt, wobei
sie an dem Angel hingt, und sich um denselben dreht; der
Hhken aber — Vacabulariue Theutonieta: cardo, en Doir-Hack —
17
\/
y/
IM
4ie Hlspe selbst, wird hier Tom genannt, auf Fdhr, wie nach
östl. in Jfltl. n. Filmen n in mehreren Gegenden hier umher,
en Krücke, sonst auch Tapp (Zapf), anch im Dan. An J&tlands
Gränzen, nemlich hier voran, eis Stqfbel, u. dies vom ags.
stapal, wie bei W. stapul, die Spitze, was in die Hfthe steht
H&p, ein Ring, Reif« oder Band um ein Fass, Kil. Hoep , ftis.
hell., flandr. orbis, rirculus, otmadto, tf dreuhêê mve vincuhnn
doli* vgl. W. ags. hdp y engl hoop. Im Asega B. wird ein
Deich, Deichsband ernte jeldena hdp, d. i. ein goldener Ring
genannt S. anch Staatsbürgi. Mag. 1. B. 2. H. S. 261, vgl.
. Î, B. 1, R S. 62.
Hbp! ein Wort was man zu den Pferden sagt, wenn man ihnen
den Kopf oder Fass in die Höhe haben oder heben will. Da-
von wohl
Hope, ags. hoppan (so anch pld. isl.) hftpfen, es sey auf einem
oder beiden Beinen ftberhaupt; en Hophield, womit die Pferde
nur hüpfen können.
Hoppe, heisst noch hier, doch jetzt nur in der Kindersprache, ein
Pferd, dln. Hoppe, eine State.
Hârn oder Hoorn, ein Hont So sprechen alle unsre Friesen noch,
wie auf dem 2ten goldnen Hörne, s. Grauers Erklfirong 8. 10.
n. 20. Jx. hoom.
/ HirSj eigentlich hier eine Stute, wie im jftt L. B., daher gemei-
niglich jö Hör 8, bisweilen thai Hors 9 das Pferd, so anch
W. Jx. it hör*, a. KU. bei welchem anch Horoe, wie im Engl, ^~
ftberhaupt Pferde, wie Ripen Horst orgh. In einem ags. Gl.—'
bei Clnver. Germ. ant. I. 1. c. 8. p. 60. eqmus, hors 9 equa,<*}
mcera. Jedoch auch ags. finde ich thcet höre, und pl. nud
182
Hu! huhä! uha! ein Ausruf des Erstaunens u. Erschreckens, auch
im Dänischen.
V Hugh, hoch, engl, huge, en heg, ein Hagel, Begrlbiiisshttgel,
de huger Handy den hojre Hamid, schw. högra Banden, die
rechte Hand, so auch hug, Imger, für laut, Unter reden, beten,
wie im Dan. Di Hug\ Huge, die kleine Insel oder Hättig
Hooge, deren Einwohner da Huger im Beow. benannt wer-
den. S. 216. Hugos (der Accus.) 180. Huga (der Genit
beides im pl.) S. 176 u. 216. die Hetwarer, ohne Zweifel von
der Hever — so wie Petreus Saxe diesen Flow Hjfuarus nannte
nach einer irrigen Schreibart in der ältesten Ausgahe von Saxo,
folio XIX a, womit Stephan. Ausg. p. 85 zu vergt, anstatt
Hjartvarus. Zu mehrerer Beglaubigung dieses finden wir auch
da S. 176. Hohn eingeführt — so hiess ehemals, s. Langeb.
t. 7. p. 522., schlechtweg, so lange noch der Sfidstrand, 4er
westliche Theil von Eidersted, nicht untergegangen war, was
seitdem Uthholm heisst.
v Hup, Hupen , ein Haufen, ta hupe, miteinander , zusammen, o*
hupe, in Unordnung; hupe, häufen, z. B. Kartoffeln.
_ Huwggje, gedenken, sich erinnern, Huwggenis, Gedächtnis*, An-
denken, Jx. hueee, Casdm. die Bemerkung, Erinnerung, isl.
hugsa, schwed. huxa, oft fiberlegen, dän. at huske, huse o:
hmgse, sich erinnern, Kero gehuckan, memnisee.
Huk y ein Vinkel, eine Ecke, s. R. u. ein Haken, Kil. Hoeck,
angulus tjf hrnnu$; man sagt es auch von einem 'eingehenden
Winkel, z. B. im Schnee, um aus dem Wege zu fahren, ebr.
uwck ein Winkel
V
ist
Huk, Hücky KU. hmyoh, huyg, uva, uvula, columeüa. R. Huk,
das Zäpflein im Halse, dän. Dröbel u. Huk, süddän. Huug.
Hék, als dahlhuken, in de Hak sitten, coxhn, niederhocken,
kauern, ist. héki, dän. Huug, Huk, hier eigentl. Hack, u. ddl-
hüdd, hücki, u. süddfin. hykke, hebst auch im Sitzen ein wenig
von der Stelle rücken, wie z. B. wer wohl sitzt, der lasse sein
Rucken — kicken.
Hüne, hiess bei den alten Friesen ein Todter, und Huuneclede,
ein Todtenkleidf doch hiess Huyne, Haue, auch ein Riese, s.
ILtjwen Antiq. p. 102, 3. u. Frisch Henne 9 u. W. 200, wo er
auch Himnebergen hat Davon mag in Jätland noch der Name
Jyn-AUere D. Ati. 4, 218. u. Jyn-Ovn, 4, 141. vgl. 5, 076.
HmnewAt, von ffön (Hund) engl, hound, ein Hund, im Süddän.
wie in Jäiland und Fahnen, Hundsvot. So auch im Peder Paars,
in der von Per Ruus zum Voraus gestellten Grabschrift. Dieses
so zweideutige, .oder vielmehr dreideutige Schimpfwort (s. z. B.
Frisch) ttast sich, seiner wahren Herleitung nach, eigentlich blos
aus der frs. u. ags. Spr. recht erklären — daher es wohl Kil.
nicht gekannt zu haben scheint, obgleich es im Holländischen
doch bekannt ist, aber vielleicht nach der Zeit. „ Alberner
kann wohl keine Herleitung seyn, als von Huimus fuit
Davon sagt daher Ihre: hoc ludere est; weit besser doch wäre
die von Hevel aus dem berühmten Honny seit. Ursprünglich will
es eigentlich dasselbe sagen, was Hundskopf. Daher die Redens*
art, die Ihre auch anfilhrt: den Hundskop drägen, för en
anderen drägen, Ick will de Hundskep nich hebben — oder
sjfn. Daher es auch im Nordsee!. <(s. Junge) Hundehoved, isl.
V'
IM
Hundshöfuä hebst Der erste Theil dieses Worte Hesse sieh
freilich von einer jeden germanischen Spr. leicht erklären, der
zweite aber nur von dem fn. Howd, Hauwd, Hamid, ags. heo-
fod, heäfody Haupt, HÖved — (wie s. B. WüffOumd ags. wif-
hdd, für Frauensperson), welches die Föhringer Wüffet, statt
Wüffshod, aussprechen. Durch geschwindere Aussprache ist
denn dieser Name daraus geworden. Dieser Scheltname muss
schon unglaublich alt seynj den Abner sagt ja 2. Sim. •, 8.
bin ich denn ein Hundskopf? und in der Grundspr. heisst es
wörtlich eben so. Als ein solches verächtliches Schimpfwort
gebraucht auch Aristophanes gleichfalls xwoxkpcdoe (in ehsem
Worte Equit. act. 1. sc. 3. p. m. 812: io Boxh. GL camiê caput,
Dämme, ein Nichtswürdiger, Dummerian. Nicht allein in der
Bibel kömmt oft dafür schlechtweg (so steht z. B. in K. Eriks
L. B. ett Feees Haffuit für et Fee) ein Hund — oder auch
öfters ein todter Hund — sondern auch im Homer öfters, vergL
Terenz Eunuch 4, 7, (8.) 3S, Horaz Epod. 6, 1. Sveton. im
Vespas. c. 13 &c. Dieser Schimpfname wkA von Mistiwoi sehr
hoch aufgenommen. Ich erinnere mich noch, dass ein gewisser
Batavier vor einigen 80 Jahren ganz erbittert vom St sagte: die
Hand die —
Häeing, hier Hüsting, eine Art von dünnem Tau oder Seil, die
man zu Sackbändern &c. braucht, din. Hyriug. In Jfitl. Hysam,
vgl. hol!« hyzen, hyssen, aufziehen mit dem Seil.
Häea, ein Haus« engl hause. Sonst durchgehends Hu$. Auch
auf Fühnen hört man etwas von dieser frs. Aussprache.
Hyête, imhyste, erndten, auf Föhr — Heu oder Korn. Im Ripen-
schen heisst at hjöste Rov y Korn, mihen; so auch im östlichen
185
JitL n. Ffihaen, im Hadersl. hebst es aoch Rocken oder Koro
mähen. Axel Thordsöns V. 172. eem Bönderne Korn manne
Mete, Deutlich mähen, herunterschlagen.
Büttels, ein — Finger- oder Pfeiffen-Deckel, din. Hytte.
Häuf, HSw, eine Haube, unterschieden von einer Mütze, Kil.
Hvyue, reticulum, capiUare, vitta, din. en Hue; Huve; schw.
s. Bure Hufica u. Hwif, vitta vgl. süddin. Gl. HvivskSd.
i.
M, ihr, die zweite Person im pl. z. B. auf Silt &c. hier im sing.
wenn man jemand ihrzet, ni, Jx. y, you, ags. ge, eower, eow,
engl, ye, you, dän. u. schw. I, ni.
Ja, wie in den mehrsten Spr. dieser Lander auch gar in der Cim-
brischeo.
Juan, i. e. Hjaam, NordbüU. (sonst Heern s. oben), dän. Hjörne,
schw. Harne, eine Ecke, Winkel, so auch R. ags. hyrn u. kern,
Seeland. Kirchengesetz von 1170 hyrnnm, Dithm. u. Eiderst.
Hârn.
Jaarn, Nordb. Eisen, was bearbeitet ist, ab PUmg- Pere- Strick-
jaarn 9fc, tml. Jörn, schw. Järn u. Jern, dän. Jern, Wither-
laghs-Rett Jambyrth, cbr. hajarn, irländ. Jaran, ags. iren,
hnm (so auch engl.) ieon, isern, iearn. Jx. y erzen, u. auch
liier, s. unten Stähl, vgl. Grimm, 8. 870.
Jaame, i. e. Hjaarne, eine Heerde, säddän» Hjard, isl. hjSrâ,
kjaroarnmar , dän. u. schw. Hjord, ags, heord, Ulph. hahrda,
hier u. südfrs. Heerde.
y~
186
Jader, das Euter, z. B. einer Kuh, Eidersl u. Dithm. Jüdder,
Föhr Jidder, wie in den pld. Idiot Kil. Uder, Uyder, Huy-
v der, Wder, Wr, engl, udder, ags. uder, gr. oi^op, lat. ufor,
dän. Yver, süddän. Yfber — u. auch weiter, ist. júfir. u. jtfgr.
wie süddän. auch Jjffver ehr, vtod die Brost.
Jddskj eine Lerche, vielleicht statt Ljadsike, s. unten Jocht 8fc.)
u. dies vom Ljad^ Ljead 8fc. (ein Lied) als Sängersche, Sängerin.
Jage, hebst hier, frs. u, süddän, ausser der gewöhnlichen Bedeu-
tung auch: eilen, als: Ha/ jag-ef ecA, ßüddän. de jafver int
o: es eilt nicht, es hat keine Eile, wie bei Kil. f est inarej proper are.
Jalmi, wird eine Kuh genannt, die, besonders vorne am Kopfe,
ganz weiss ist; auch jalmig, u. jalmet, vgl. isl. hjdlmadr,
hjdlmottr; auch dän. hier u. Jütl^nd u. Seeland (s. Junge)
hjelmet. Daher sagte jener Bauer auf der Insel KJjelm, als
Marsk Stig Schloss u. Festung mit Thurra darauf bauete s. K. V.
78. mit Anspielung auf eine sobenannte Kuh: Og haoer nu
Ujelm faaet Harn! Bei Otfrid wird der Balken des Kreutzes,
der gerade in die. Höhe ging, hörn genannt; im Beow. beisst
harn, ein Thurm. S. 55. Cssdm. S. 40, hornaole, von Thür-
men, wo nicht schon von Pyramiden in Ägypten.
Jamsh, nüchtern, flau, übel aufgelegt, — gichtbarlich mit Jamer,
Jammer , miseria, calamitas, befreundet. Vielleicht aoü es
ursprünglich wohl ein Schwach- und Übelbefinden ausdrücken,
das aus gar zu langem Fasten entsteht. In einem alten Gl. über
den Festus, p. m. 1681. ed. Dien: Gothojredi, wird angeführt:
jan t are, statt jentare, u. jantaculum, (wie frz. dqjevne u. engl.
breßkfast) u. jajuni. Im östlichen Theile, dieses Henogthums
bedeutet Jantes eine umgehende, aber leicht vorübergehende
1*7
Krankheit, die Mos in einem Zustande des Verschmuehtens besteht.
Aegaa#d reu Tdrninglehn, Janas. Auch in Cüderst. u. Dithm.
tagt man jamsck.
Jack, anstatt djack, wie ags. deorc, dunkel, wie Jx. tjueeter,
düster.
J i mCy o. kojanen, für gähnen, ist wohl nicht hier, aber sehr gë-
brtuehHch in BWerst. Dith. &c., ags. ganian, geantan, geantan
Dies scheint mi Hegen ian »Bln. Gane, palatum orh.
JmtSte, jammern u. wehklagen, wimmern u. winseln, *ber nicht
Ton den Hunden, wie B. W. B. n. KU., sondern von Menschen
u. Kindern* wie auch in Dtthm. u. Eiderst., Tgl. fsl. jamta,
queriiari.
Jape, u. jappe, wie *. B. W. %. Joppen, Ix. gapje, gmppje>
*chw< g*p°> a^fr 8 - 3°P a > ^ptHre, engl. te gwptj eben dasselbe
m. g*p, »fÄhr. ^nM> isl. gop, u. aobw. dln«, H<&, ein Lech,
Öffnung, ags. geap, offen, 'gectpen, gapen, gaffen, woraus za
achlieaaan, das j<*pen Meh erat geupen gehievten.
Jtofo, wie im Dtn. nördl.; hier juske, yntéhe, fUbereik, tihethin
et<*as machen, verhudeln, na<5hl8ssig «. schluderig 4*k ariden
Sachen umgehen — Juek, jaek»
lék, {eh, ags. ie, Ulph. *fc, ahnord. et, #g>, *ngt. I («)) in
allen Niederdeutschen Spr. 'tdb, e&ddtti. es, hoehdin. geg> Arter-
Und. Irs. ec*.
I&mM e , Brennenden, Torf, Waggen, -fa. »jïelwum, «ein Brenn-
oder Feuerofen. Es gehftrt wohl v tie einem Stamme mit dem
ags. Yhl, favttla (in der Vulgata}) 4. B. Biese 19, M — an
welcher Stelle auch ,€*dm. , 06, dasselbe Wort -braucht, «fotiter
Ps. 16 — nach der Vulgata igne me examinaêti, m dem eite
18
u-
119
irsuohtest da müh, sonst Ps. 17, 9. In einer altdeutschen Übers,
(bei Wächter,) kömmt 2. B. Mos. 15, 17, «tf-^fen, u. G 11, 9.
mit Fjoer tuten vor. Hieher gehört auch Esse, ffrs. jrfe*, £es,
Kil. Eyse, Ese y Ast, Est; u. das ags. ad, der Scheiterhasfefl,
▼gl. oben Ee8k.
Jecht, die Gicht hier — nördL wie Jx. ficht, n. sonst fast überall
Jtcft/ oder Gicht , Tgl. dän. u. ist., ohne Zweifel ton jagen.
Jx- J e yJ e ^ J e B € J we ** es ^ herumfliegender oder heftig jageader
Sehmerz ist, jey, Jagd. Süddln. heisst ein Jlger Jen». Doch
*. B. W. B.
Jem, jering, jem, ihr— die 2te Person im pl. Jem, jemme,
jerm. Hievon ist noch etwas übrig in den Idiot s. B. W. B.
Jem, nnd in dem d&n. jer, jeree> für 4<ier f euer fcc.
Jen, gegen, auch jie», ye», my«*, entgegen, f<y<q», uwvder.
Jx. im, W. ien, qjen, gegen, zu, dln. en Gjenbo, der gegen über
. wohnt, im Witherl. Rett steht: gen Heran sinam gegen steinen
Herrn. R. V. oft; Hon (Amt) Stander hamtem op igjen, d. i.
gegen, dagegen, at gaae en igjen, d. i. entgegen, s. m. B. 8t,
10: 212, 7 &c, engl agamst, ags. agean, cmgean, to geanes
> Ifc. Das ags. gen, gién, z. B. (Mm. S. 58, engl, mgeun,
drückt das dln. igjen, wieder, aus — gegnum, z. B. Beow. 1#7,
das id. gegnum, dän. igjeunem ■— wofttr auch geend, per, witra,
welchem fast gleichlautend, n. nicht ganz ungleich bedeutend
ist: J9nt, dort, Wiedingh. jeuner, ags. geonre, engl, jftmder,
pld. gnOtf, W. guuf* gm/, Kil. g*fte, ghene, jener, gjent,
giengst, nächst, in d«n IL V. und unsrer Protinzial- Sprache
ist von dem ags. gehende, weslfrs. heyn^ nahe.
itt
Mr, MMH. 3r, u. JNr, Jx. fler, so auch bei den Ott- u. Saier-
Mtoder^Friesen, das Jahr, pl. Jeringe, dffn. Aaringer, engl y*ar,
ag*. gear, Ulph. /&r. Will man den wahren Ursprung u.
rechte* Sinn von dem agi. miesere, welches im Cssdm. u. Beow.
so oll vorkömmt, wiewohl blos im pl. als misséra worn, sela,
u. hund mieêéra, welches zeigt dass der Ton auf der mittleren
Silbe ist, mi&séra, kömmt einmal bei Casdm. vor si missérum frod,
wenn es anders richtig geschrieben ist, was es deutlich bestätigt,
oder von dem isl. nmeeri, n. mtattrt, das auch im sing, gefunden
wird, 0. EddaStom. 2, Gl. 728, ein halbes Jahr — der sonst doch
fast nur errathen oder gleichsam mit den Haaren herbeigezogen
Werdest muss, naher untersuchen: so geben uns zwar alle diese frs.
Benennungen des Jahres ohne alle Bedenklichkeit für den letzten
Theil dieses so unverständlichen Worts, s. Grimm. S. 355t, schon
ftuillngliêfce Auskunft an die Hand. Der erste Theil aber lisst sich
nur ganz klar u. ungezwungen arus der westfrs. Spr. hernehmen,
wo nudê oder midz, wie Jx. schreibt, z. B. mid* trogh, mitten
dttfch, RH. mM», medius, (a, um)> d. i. ein Ganzes in zwei
Hfelften, dhnietia, zertheilt. Missere oder mtesiri, ist aber ein
halbes Jahr, u. wird im pl. tberhaupt, ohne zu zählen, für
ganze Jahre, wie in allen ahiiord. Spr. z. B. Winter, u. stammt
also noch eigentlich aus jenen uralten Zeiten her, du das Jahr
bei diesen Völkern, nur aus 2 Theilen, in Sommer u. Winter,
befctand. Etwas ähnliches ist, dass fast in allen nördl. Spr. der
Sonfmer so eingetheilt wird, Midsommer, (um Johannis) und in
verschiedenen derselben auch der Winter, z. B. ags. midsumer,
rhid-winter, wie auch Mitfasten &c. s. W. S. 357. Bfeow.
to fjtiddes u. C&sdm. 8.
18*
v
\
ï
Jé$t, Gfecfcty J«, ags* geêt, giH> engl. yw*. i, ftriffh, fidr**
Jwe f j*pe, SiU jÄae, geben, aber aueb ausgebe», *ttheha*ea
(eine Tochter) s» avoh W. 202. * Neúkorni, Bolte*, Dt*m~
Geech* 1, 286* gan£ aalen* fa^ore», sieh verheitathea» Iti ba p
,jewe f xasammea geben, eopaMran, ag& £30te* Bh^ (se ttcb K.
V. 110. 20, 2, aüddSn.) gx/*<4 f*«x/ta*r gylbm, nMptuidare,
gjtftigan, imptui dari % vgl. noad. Spr. tqjtwe, votgebea, mbt-
ggbeoj blieb, vnbegeben, mnrerheiratheit.
îk> ük, Jx> yfc, y*, eine Eiche» W* ecke, das flöten *** «* et*
oder eyk, mrbor, in spede querms. Wfe es schein* noch aaf
den ältesten Zeiten, da Mut noch keine andme ab die IHhame
dea Waldes kannte,, vgl B. W. B. Eke, biet » Sei u* ia JMft-
land, anch din. i(f , igetne, ags. de, eagt eoi» KiL Jfr a fc n.
JBëcfc, din. £<g, Sachs. Sp» JSfc
IM, Feuer, hier JK, Föhr u. Helgoland» Mag* - FcWttg* Ber
, Name im Die. stimmt genau dawt uhereip; der ist *. sohw.
aber mit dem ag* mied* yie 3. B. bei Locqeaitts: ftrinoldd.
Ja. jeti{je, feinen, freäze*^ brennen, £gs» häfft omadan $ , anata-
. den, in Brand «etaen, oiia<, v tacourio (Valg^ta) 4L B. Jlfee* U^ 8.
u. hier frs- Aalt mg % eiae Fenenange. :
J*> im» eigentlich hier: eine, doch wd es mehr im hieaigeo
Dialeet jn. bei Jx. überhaept ohoe Unterschied Ar; einen,* hier
aa*, an, (p. du) gebraucht. 80 auch bier, iinlqß> qgs,< cetdep,
*ntipig p eiezel*, a. ßask agi. Cfc 47- ist oîM0? #*• Oftd*
habe ich «ich hier a*&£/* geh«**. KU)» ewlopisch GmA
J*fer, *r. cy»ef, Biderst. u. Pithp. Iimer* fr m & x w*
(eiserne) Wage, an vielen Orten im Pld. en. Bß8qn$r, diu* en
JKmttr, genannf* aber mh bei de* Hfcigen Stdb. FW en
Bimnmv bei einige* F*äA*-> * däu auch ew Ftafc**, FteAe/,
j* Anftifl e» V&, mm ags. twtegv, JF«g*.
J^ 5 die pateanylnsiehé Bhdnng der Hüben, die aioii im Angs.
gewesen* «. B. in Wddaae Qoschlecht-Regirter, wie zn sehen bei
Langeb. I. 1, p. 7-*% iL in der ags. Chronik, in dieser aber,
**» dich eneh nachgebende so manche Gelegenheit daza wäre,
ist d* bcrthttite K. Alfred der letale, der bei seinem Antritt
JEibéâ JkfeUwIflöf , bei seinem Absteifte!» aber MS, jflftftdd
frrinHfcgj genannt wird. Bei mksem Bkkseh he* dieser Gebrauch
rial litogbr gedauert, u. «olche Namen danfern Éoch immer fort,
ohschon oben keine neie jetgt leicht gemuht weiden. In dem
allen hienigfri Kfocheih-lnvcafcriiifn flsw 1M9 sqq. kommen ver-
tthiedtf*» Beispiele tofc, ah: Ebbe Ftfddmghe, Frödde Bbbingh*
n. ntth sftid bekannt Cattten Nahuing, Kctel Hatring fcc. — •
einet d«r tlfealan iHardeetôgte hier, die man kennt: Poppe Boy-
Jngfc. »Aach bbi dep Stdfriesen r wte bei Wkrda, Votrede cn den
Bronkm. WHIfelhain 8* XVUI n. XX. Poflpioga. Biese Bndang
auf imjff- éwtfrt -euch »bei Ubbo jgmmias ia seinem ganzen Werke
fort Weht wetiger fttyt diele E«cligUug„ nach meiner Einsieht,
in der din. Geschichte yor; denn ohne Zweifel wü derBanarae
Ohms Goddaeng eigentlich, wohl nichts anderes sagen, als Obnrt
Gedring, neurt tob von seinem Vater Gottfried* Gbdrik, Goder,—
wiewohl auch dieser Name selbst mitunter aach so ausgedruckt
wird, a. B< fkrm ßmüca !• yft Lanfib. 1, 3*8- 5, p. 4,
Gebhatdi fk JAfc »4 XT). Hid*f frören *uch diö Mtrowin-
ger, Caroligef, Bmmßx* BilUng Je* Bin Shjklinger u< Skilf-
inger im Beow., n. ausserdem die Namen Hvedling 144, 217,
21», Huahalng 87, u. WotT Wasedfng 2S», kennen also nach
obiger Bemerkung tu der ags. Chronik als ein gewisses Kenn-
zeichen, nebst andern Grindes, mit cum Belege dtaasn, da«
dieses vortreffliche Heldengedicht wirklich doch iUer $ejm misse,
als einige < — ich weiw nicht, warum? — sonst so ungerne gianben
wollen. Der Herr Ghriinm, als ein so vorzüglicher Kenner, hat
auch eben dieselbe Meinnng in der Vorrede au seiner deutsche»
Gbr« Vorrede S. LXVII erste Ausg., wie ich auch sonst gelassen
habe, .Hiemit vergleiche man auch Herrn Grundtvigs Meinnng,
ferne na Beew. & XXIII. bis XXIX. Doch bin ich der Mei-
nung, dass die Paraphrase llter sey als dieses Gedicht selbst,
neml. bis 91, und dass der Verfasser des Beowolf, ton dem ich
schon in meiner Abhandlung über dieses Gedieht altes gesagt
habe, was sieh davon denken lisst, rieh diesen Cbdmon mm
Mutier vorgestellt, u. wie man offenbar sieht, öfters einen, jt
gar einmal awei Verse daraus entlehnt und nachgeahmt habe.
S. 107. Stige nearwt, finge empaikos, und sonst das mehr-
mals wiederholte: be $asm tweorum, grün and greedig, n. sonst
mehrere starke Ausdrücke, gerade so wie es die spätem Isfc*
Dichter z. B. mit Enuias u. mit Vitgil machten. Inge, cfcn*
. Wiese, s. Eng.
IngH, ein Engel, beides »öd- u. nordfries. Wenn England
Englisch InghMnd, u. ingkUtch ausgesprochen wild, so
dies nach dem Frs. nu #eyn.
fo, ja, aber nicht dm gewöhnliche, sondern wenn es eine
nu ng, Untersagung, Zurechtweisung ke. anzeigen soll, als
nicht mehr, grösser; thue das jo (ja) nicht, > «cfc.
* *
J#dfc, oder Jäek, ein Joch, >£*** DM», a. Krânpen Manch
JA&, ein Haltgoch, ein« Schanne, zwei Einer zu tragen, auch
Ars Vieh, dadaroh zwei nnsa—mew, zu spannen oder zu koppeln,
wie z. B. Luc. 14, 19. nach der lutherischen Übersetzung und
seihst neak dem Griech. wo aach Ulph. juka hat Hiemit
stimmt das ags. gede u. jok, a. gar pers. jWb, s. B. W. B.
Jmk, kl. ii« schw. ob, din. Aag> Jx. /sei.
/Ödtef, a. Jägel (orj) eis Biszapf, Dkhm. Uejékel, Föhr J«W wie
isn Wes. Dan. u. ags. gfcef, s. Beow. HL Halligen ^/£ef,
Cimbr. Vocab. momte, £ofc o pergh, u. moeiah, Echal ed Echel,
uh Spitze, Schärfe. Das In. u. pld. Wort: j&e*, hochdeutsch
jüéken, p r urire , pririkeln, sticheln, stcoken , engl, itch; das
id. Jihdl, ein Ei»- oder Sbhneeberg — wovon Msrrefiow
tjfterretmnger, gleich Tome — - MsO u. JUbef bei Schleswig s.
Langeb. 4, 258, sind sicher verwandten Ursprungs. B. W. B.
Htkel, «Eiszapfen. Hieker gehört auch das stdfrs. eetsel (stau
eefcei) der Sporn — eines Hahns, u. das hiesigere! (statt Egel)
JTdWjger, sonst aach BléUöger, wie engl, o bUod-*mcker>
%hhwio, abepr auch sanguimigm, ein B l utegel oder -ige* , IUI.
Ijfeftel, Ecdbel, ^ocfte/.
I Hier mnss ich aber erst einige Wörter nach der Reihe her-
\, setzen, die rieh mit J zwar anfangen, eigentlich aber sonst
V unter andern Bachstaben möohten gesucht werden. Der
V An£urgs-Boehatabe soll jot seyn, da ikr urtprita^Hehe weg-
\ geworfen ist
If, hier in der Nachbarschaft, bei uns *. sonst Jacht, das
lcht, «gs. ioéht, Karo leoht, Tatian n. Otfrtd, Hohe, Wph.
(fcorf, W. Jiacht, 4x. ijeuehi.
V
S
l
I
/tit, anstatt <tfSt, rtddin *&«, *d* djn/ rfy*/ wfedtu dea£cher«i»
ocn gvmgtj wenn m*n eie herhcirnfen wilL Varro. sie Jt. JL
L3|Ci berichtet «na, dme mm Schwein Wwmfcb bei den Grie-
che« /tyent gekeirtwi — efltei f%jsi» dfcfki*; Atfatonnu L 9,
c. 25. #&. Spllto rafcn nicht glauben, diese fieÉanmiqg wäre
eiftft m uralte* Zeiten bei nnseru Välkei* bekämet gewesen?
/Sdde, statt tojfiddé, jflfen, pltl to&fafc, DÜhm. jtofan, Ac wyeo-
4pe» u*twjeo4J€ 9 -ttugiten, vän: tf^earf, Unkraut» ugs. toedtf u.
me6dim s eng L «reA Ao jagt «an noch Joch, Jädbe, etatt
fqyipnelr, der J?ttgel 9 bei Jx. e. Vinge.
JU, hier ttbeteUs S* jfe , Ffhr JW* a*f den HaiUgen n*eh Jél,
das Weihnachtsfatf, dän, *. achw. Arf, oder M »*• >Ä
(GUûtfe eohemen auch dîesns Ml s she eib on , zu wollen, «• wie in
Worms Reo. {klarier, JRtttor. Bon. 1 S. p. J$L jmri). In
N*rd*Englaod «ad Snhoftland nen* des Volk auch dieapn Fest
jgrossentbeile ymle. Ulfe .Angelsachsen nannten *s g*df, &edZo,
g*hdt, gehúl, geéhoL (Ich tUn aber «bevueugt, d» diese,
auch Jite*, wie *. B. in gv, ihr» je f ji, in «gea, ja, ger u.
*erd, Jahr (wie die Nüad- n. ttitfiu. ftheshanpt jer, enf 6Ut
aber Jiorar sprechen) #erfc, jofc $c. anqgesprotima haben, —
daher gmti bei Bede; gleichwie man m. i& bei Cssdte. 8. 28.
zweimal gettred findet, wo fimndtett LXK a.» Valgata doch
. Jard lesen 9 Jk 1. »Mos- c. 6, ¥• 15. 18. desgleichen 8. 2t.
gemaflfcm, welches euch noch das engl yeor beweiset. Dieser,
noch ans dem höchsten Attherthnm so äussert m e i km B rdige,
. Num verdient «war w alten die feeniuaiti 'Sachlbryfcn^;
wobei ich eher doeh die historisch »anignsrisohe bis .an einer
andern Ausarbeitung, wo es besser an seinem. Orte steht, auf-
*c
MS
schieben mass. Betr Namen dieses Feite» von /fj*/ (ein Rad) her-
leiten, ist, eben so nie von hknrt oder fam/ r wie die Sonne bei den
Altbrüten in Nieder-Bretagne u. WaRis heisst, doch gar un meto-
nymisch, und kennte weh allenfalls weit eher auf das ganze Jahr
als auf dieses Fest passen. Das Wort Hjul mag allerdings im
Dfin» n. Scbw» — wie dieses nur» gesehsieben wird, — denn in den
alten schunisnhen Gesetzen, hei Ihre, keimt es Hjughl, — grosse
Ähnlichkeit haben; im Ag& u. Isl. hat es dagegen nur wenige,
nod im Frs. gar keine. Dem ungeachtet hat doch wirklich eine
symbolische Vorstellung der Sonne und ihres Umhrofe unter dem
Bilde eines Hades von walten Zeiten her bei diesen Völkern statt
geDinden,. zwar für das ganze Jahr, die aber auf den Jahres-
wechsel bezogen und dafür angenommen werden« So wird die
Sonne überhaupt in den Rnn* Calendetn thett» bei jedem Monat
(Eintritt ist ein neues Zeichen), tbeils bei den Sonnenwenden* theils
aber has^ssrndslich bei dem Weihnndstsfest, abgebildet; a. den
Wormscheu, Loceenii Antiq. Sveo-Goth. 1. 1, c. £k Veaelius
über die Hervarar Saga c. 4. Aber auch m der Gestalt eines
Afannes mit einem brennenden Rade anf der Brust, s. Arnolds
Wochen-Götzen, Sonntags-Bild. Ja ich erinnere mich noch, in
meiner Jugend von den Alten erzählen gehftrt zu haben, das? es
ehtnmlo in einigen Gegenden hieran Lande soll übüch gewesen
seyn, Weihnachten auf eine ähnliche symbolische Weise einzu-
fahren; — wie z. B. "xzf fSreSmmner i By" e. Terpager Ripae
Cimbr. p. 506. K. V. 1, v. «& oder wie bei Arnold 1. c. S. 7«. "den
Tod ins Wsnser tragen/ 9 — d» einer ein Rad vor sich, und zwar
von Osten her, ins Borf hinesurofltef weiche» man nannte: Jt
trüle Iwd i By 9 (oder tnd). Von einem solchen symboBeehen
19
IM
Gebrauch bei den alten Ägyptern, ein Rad in ihren Templen (oder
Hainen) umzudrehen, — ohne Zweifel an einem hohen Sonnenfeste
— redet auch Clemens Alex. Strom. 1. 5, p. m. 568. Diese sym-
bolische Vorstellung gr&udet oder besieht sieh also nicht sowohl
auf die runde Figur, ab vielmehr auf die Umwälzung oder Um-
drehung der Sonne, a canversione Soli* in auctum diei, wie Beda
sagt, de temporum ratfone, c. 13, u. deutet eigentlich auf das
ganze Jahr, wie Seneca, trag. Hercules fureos, Act 1. sab fin.
Rota prcecipitis vertitur atmi. Daher omni* vertens, volvens,
u . gr. neQinXofuvog, T gl. Virgil. Georg. 2, 402- Selbst annus, gr.
tvnxvrog (wie das ringförmige hieroglyphische Schlangenbild) toxa-
ßaQ Sonnen-Umlauf, wie Macrobius es erklärt, Saturnal. 1, 17.
Daher drückt sich Saxo, u. gerade von diesem Feste, p. 196, so
aus: amwo feriarum circuitu repetito; denn dies war das natur-
liche Neqjahrs-Fest. Beda 1. c. sagt dies besonders von den alten
Sachsen. Saxanes tmnum ab octavo Calendarwn Jcmuarii
mchoabant, vgl. Plinius, 1. 18, c. 25, 28. Censorinus de die
natali, und Servius in Mn. 7, 720. Proprie Sol novus est
(ad) calendas Januarias. Ein altes Menologium bei Hickes (oder
Wanley) Thesaur. t. 2, p. 114. On thon forma* dceig an
geare, thcet is an thone cerestan Geohel-dwig ; so auch bei
den Franken &c. Dies ist noch bei den Landleuten in Dännemark
üblich, wie Worm, Fast. Dan. 1, c. 12. erwähnt; daher noch
immer bei unsern Friesen und Dänen gesagt wird im gemeinen
Leben: Vor- und nach Weihnachten. Das Wort Jöl, JÜ, Jut
Ilsst sich auf eine zwiefache Weise auslegen: einmal, wie, nach
meiner Ansicht, gleichfalls Wienacht u. das altnorwegische Hökke-
not, so dass es gleichsam als Scheidegrenze die Absonderung,
147
AbtheUung, nämlich zwischen dem alten u. neuen Jahre, andeutet.
So giebt es viele örter, zumal im Dan. die Jollund, Jullund,
Jolby, sonst Julby, Joetinge, Julinge, JyUinge, JuUkov 8fc,
viele Julsö im Sllddän., ja selbst m Baiern Ju/boa. Merk-
würdig ist es , dass auch das Volk in Baiern dieses Fest noch
Jul oder Juel nennen soll. S. Edda Sim. 2, Gl. p. 909. Bnd-
lich zu mehrerem Belege die Stadt Ï«A, nachgehend* Julia
Caem/rea, an der Küste des Mittelländischen Meeres in Africa.
Dieser Name hat noch dieselbe Bedeutung in Joliba (Grinzfluss)
d. i. der Niger, s. Ritters Erdkunde (2te Ausg.) 1, S. 472, vgl.
S. 42t. Gleicherweise könnte ich auch zur Genüge darthun,
dass Weinaebt eben so wenig von Wein, ab Hökkenqi von
Habichten, sondern vielmehr auch von selbiger Bedeutung, wie
obiges, benannt sind; doch dies ist hier nicht der Ort. Doch
wahrscheinlich soll unser Name nicht eben auf diese Nacht, die
ja bei den Sachsen modramct hiess (wovon auch anderswo mehr),
insbesondere, sondern auf das Jahrsfest, als Freudenfest, überhaupt
gehen, u. auf jenen altern Ursprung von der festlichen Freude,
u. zwar more veteri, über die Wiederkehr der Sonne, deuten,
wovon Prokopius, Goth. hist. 1. 2, p. m. (ed. H. Grotii) 200. 61
Das Wort: jSle, welches fiberall im frs. u. Eiderst., Dithm. &c.
gebraucht wird (hier auch jöllf), heisst Oberhaupt fröhlich u
lustig seyn, besonders singen, u. mag wohl ehemals eine bessere
Bedeutung gehabt haben, denn jetzt wird es nur von einem
rauhen u. unlieblichen Gesang gebraucht, wie Richey befaierkt,
z. B. Gassenliedern singen. Auch sehen wir bei Snorro Stades.
YngL 8. c. 24., dass es munter u. lustig seyn, scherzen und.
kurzweUen, auch wohl Lieder singen, bedeutet. Juius hiess bei
IT
148
den alten 'Griechen eine Eradle , ein Freudenlied, s. Athen
I. 14. c. 6. Scholiast. Apollos Bhod. 1 1. v. 997, u. Heg
dorn, zum Uten Bande seiner poetischen Werke, 6. 257 s
Hierauf, denke ich, besieht sich das: jnism rmces in dem
men Pbeenhc v. 47 , welches sieh in den altem Ausgehen
drücklieh befindet, im, den neuem aber mit Gewalt, nicht
mit Geschick, umgemodelt ist Dies Gedicht ist *h*ils Cfamdi
theils Ladens beigedruckt Das obige Wort jälen heisst
krijolen, von Jfcrie^ Jx. engt to cry, fhe. erier, schreien, urm*t
jöh*. Bei Jx 212. u. 228, heisst vryoelj*, seine Fseude laxv/
beneugen, gleichsam juchntn. Bei KiL hekst J+Bid, festwus*
hikgri*) u. jestivitas, hilarüa^ womit das «>, der Griechen u
Römer, mekt ak Freudenausrnf, nu 'vergleichen, u. das engl, to
jojf, u. Kil. Jeyen, jocari, delectari. Im Engl, heisst auch
jolty, fröhlich, ohne Zweifel noch vom ags. gehol, gtmdium.
Von diesem beitfimten Fest u. dessen Namen haben gelehrte
Abhandlungen geschrieben: Joh. Bineherod, Otto Sperling, J.
G. Hahn, u. kürsKch Junge, wm Nordseeland, S. 257. u. fgg.
wovon ich nur diese beiden letaen gesehen. Sonderbar genug,
ilass bei den Saterlands Fliesen J*el, Jüol, JubI, auch ein
Und heisst, welches ich nebst mehresn Wörtern aus der Reise
des erwähnten Hahn in das Saterland, Ostfriesland u. Ckonin-
gen (Bremen 1892) S. 219. anführe, und dass er da hiurufigt:
Jovl oder Jkel, hekst in der allen gothhchen Sprache (Runen-
*pj|KjlicO ein Bing, duss sich drehet, daher das Jahr Juel, Joel,
u/ die Feier dt» ucwsn Jahres Juelfest genannt wurde. Aber
gans auffeilend kt mir, dass er diesen Namen auch über Deutsch-
land A**td*hnt haben wHI, in seiner Abhandlung über das
14»
Jue\fest der ollen Deutschen, in der deutschen Monatsschrift,
Dcc. 1794, u. im haintoeraehaa Magaain, Dec. 1795, g. S. 165.
Seine Grinde möchte ich doch wähl wissen. Wäre es so, so
jnisste es doch aas dem Angel- oder etwa Altsäohsischen
kämme«; vgl. Besemes über das Wkhertags Reit & «52.
Jör , ftheuer, Jx. djoer, ags. deér, émr> ftk. diér, W. diúr, dior,
thior, theuer, diora, diurrn, theurer, aueh Bfondb. djär.
Jört, statt Hjorty ab Hisseh, s. oben ff.
Jond, Mahringer Jünorcf, eine Measraihe decempeda, hier ganz
eigen tlidi; aber an einigen Orten etwas anders, — wo es doch
im San. eben *> heisst — e. B. in Angela 2% Fi», im Coldmg-
sehen 4 Fuss &c. , wie das engl, yard, ags. gerd, gyrd, — im
Sachs. Sp. 2, 16. heisst Garde, «fine Rutke, (Seite. In Bfthm
hat Jard, s. Waldem. J. B. Langeb. 7, p. 523, vgl Holten,
Dillen. Gesch. Th. 2, 288 «. besonders X, S. 112, eine ausge-
dehntere Bedeutung gehabt, u. zum Xbeil «ach bei imaern Süd-
bau. Jörd.
Ipen, SUt n. Jx. ftf***; offen. & u4jpea, fis ist benmrkenswerth,
dass dies auch in den alten Ostgethischen Gesetseh *o heisst,
&. Loccen. Lexioen Sveo- j Goth. jetet Öpen, wie o^taiy v#n gfwer.
Es seheint von tip, Süt und Fähr üp, auf, zu «eyn.
Ister 9 Schweinsfett oder Sohmalz (fast als mit einem doppelten 8t
oder *)} Jbserbiend, Ioterbtend, aftddäa* Itferbmand, Metwm&t,
s. B. W. B.
Ja*, (mitt eiaeni. scharfen t) etatt HA, ein Eid, sftdfrs. eth t eed,
s. W. UJph. jai$s 9 ags. dff, daa heisst in aMea unsern ger-
manischen, ja auch in den sogenannte« gelehrten Sprachen, eine
Scheidnag, Entscheidung, wie er denn auch, seinem Zwecke
/
v
v
v /
160
sowohl als dem Begriffe nach, die höchste Entscheidung ist;
wobei ich nicht umhin kann, mich auf die biblischen Aussprüche
zu berufen. EbrSer 6, 16; 2. Mos. 22, 11. Der Kürze halber
verweise ich auf die Erläuterungen zum 24 §. über das Danne-
werk. Doch muss ich noch aus der alten Etrurischen Sprache
idus, eidus und iduare, dividere anführen, s. Macrob. Saturnal.
1, 15, ygl. Varro de L. L. 5. §• 4L
Ite, Silt u. Führ, Saterfris. iten, so auch westfrs. s. Ad.
Juck, nftrdl. Juck, dünne Brühe, auch Fleisch-Brühe, KU. Jucke,
juSy jusculum, B. B. B. Jucke , Juekcke, hochdtsch. Jauche,
Gauche. Dithm. Jucke, s. Bolten Dithm. Gesch. 8, 161, s.
auch Richey, engl, juice.
Jucke, wie pld. Jx. juwchfe, jachheyen, juchzen, jauchzen,
juch! S. R.
Jü, oder jy! wird hier überall, u. auch weitumher im Dan. zu
den Pferden gesagt, wenn man sie antreiben will. Ob vielleicht
von einem alten Namen der Pferde, (vgl. oben Jus) wie isl. jôr,
in cas. obliq. je; Eboracensibus yaud, equus, nach Ihre. In
dem niederstchs. Idiot. Hott jü! zum Antreib der Pferde —
also von demselben — u. davon Hotte-Peerde (in der Kinder-
spräche)! womit zu vergleichen frz. huv! engl, gec! gee ho!
u. Jx.jottje, at jytte, fahren, zufahren.
Jäten, nördl. u. Silt; hier Jöten, die Juten, Jütländer, J$tlend,
Jütland. s. R. V. de Juder, jüdshe Sceder, Jutland, Hvitfeld
Judland. Was dieser Name nebst vielen andern bedeute, zeige
ich in einem besondern onomasticon. Ags. Chronik, 419, J. Cod.
Cott — of Eatd-Seaxum, of Englum, of Gedtum opâe Jotum
— und nachher: betweox Jútum and Saxitm — und Jûtna-
151
cyn y Beda ags. 4, 16. Botaland, 1. 1, 15. Gedta, gedt. Beow.
Eaten S. 59. n. pl. Eotna8. Dass bei Beda selbst blos durch
einen Schreibfehler Viti statt Juti irrig steht, hat schon langst
Utserins gezeigt In des Königs Ina Gesetzen heissen sie auch
Juti, bei Ad. v. Bremen, c. 221, Jutha u. Jutland, bei Ethel-
werd Gioti 9fc.
K.
JK-aqf n. Kofe, eine kleine Hütte, Bade, u. z. B. eine kleine
Speisekammer, so auch Schotkaaf (s. oben Hag) wird hier in
der Nahe gesagt; ags. z. B. Luc. 12 3, bed-coje, on breost-
co/on, im Herzen; und uncfor breost-coje, de concepto Christo,
Cmd. als in der Bedeutung von cavea, S. 88. Noa lies wieder
eine Taube ausfliegen of cofan, Kil. Kouwe, frs. holl. sicambr:
cavea, an einigen Orten pld. en Sviinskave oder havcn, s. B.
W. B. isl. hffi, eine Hütte, vgl. Festus : cuba für cubiculum, Koje.
l\aagf 9 u. Kdg% Kaak', Kdk? , ein Kuchen, engl, cdke, cbr. cac-
cen, Dan. Kage, isl. u. schw. Kaka. Strabo erzahlt 1. 17. p.
566, dass auch bei den Ägyptern eine Art Brodt oder Kuchen
so genannt wurden, bi xaxug. Kaage, hier, hoge, nördl. kochen,
Ragen, die Küche, Jx. hoacken, ags. cycene, cbr. cegm, lat
coquina, culina, cog y coquus.
Kaak, so auch B. W. B. Kil. Kaehe, Jx. schanne-keaék , der
Schandpfal, Pranger, W. hake, s. auch Halt aus, Gloss. Dan.
Kagen, isl. kagi.
Kaap, Kdp', eine Kappe, jetzt nur über den Kopf zu haben,
fast übereinstimmend im westl. u. südl. Europa, dBn. Kaabe*
v
v
- tjt
/
158
schw. Kúpa, ein Mantel. Man hirt auch Ropfimantel oder
Kopfputzmantel , statt Kaputoe, vgi frz. ckapeau- Jx. eaep\
agfc. casppe.
Kamst , Késf, s. lüL B. W. B. ao auch Eideist., Dfehm. wie
. Hamburg. Körte, die Hochzeit. K. V. — til BrgUwpe K&êt —
K. Chr. 3. Recess: Bryllups-Kaast, Barsel-Kaast.
n/ Kaaste, werfen, engl, ta cast , nord. Spr. ha8ta 9 haste, ist z. B.
auf Föhr u. Silt im Gebrauchef ich weiss aber nicht ob sonst
noch mehr, als werfen — das Korn. Bei uns im Dan. wird es
auch meist nur davon gebraucht} höchstens auch an Theik
Orlen für wegwerfen, verlieren: ce haar hast* mim hmgrfv hen:
ich habe mein Messet verloren.
/ Kant, nördL Kdt, *gs. uv engL cat, ehr, cath, s. gl. Bdém Sem.
2, 6ft& eine Katfce.
Kahi, die Kehle, hier, gnla. Daron analogisch mit Wörtern ähn-
licher Bedeutung, hei W. kalta, sprechen, bei KiL Kallen
sieaimhr. frs. holt., fland. dfoere, loqm, sermecinstti. R. V. D
en liet se eallen, 9: und kess sie rufen, schreien. Vocafouiarim*
Theutonista, bei Riehey catten, aeden, sprechen, nonL Sprachen
- kalt*, holde, rufen, nennen, engl. t% eatt (to bohl), eben so
griechisch xaXuv.
Kalke, tünchen, übertünchen — die Winde, hier überall wie Dithm.
Dan. u. isl. KU. Kalck, calx.
Kamp* etwas Steinartiges, was sich in einen Hänfen oder Klumpen,
ao am sagen, zusammengebacken hat, wie die kalkartigen Au-
stern- oder Muschelschalen; bei Heimr. 6. 41 Kconpbuneke ; bei
Petreus von Nordstrand, auf die Kampen sinken. Hier von
einer jeden Masse, cBe zusammengewachsen Wir gebacken ist,
158
wenn es auch nur etwa ein Filz, oder gleichsam wie ein Pelz
ist Daher Kampsteen, Dan. u. Frs. und in den K. V. Stat
du der, og bliv tU Kqmp hm graa~— til Kampest den graa.
Kamp heisst auch hier, wie im Holst B. W. B, Kit Kamp,
campus , ager , arvum, auch bei den Saterfriesen &c* — nicht
eben ein umzäuntes oder eingehegtes, aber doch ein zusammen-
gehörendes, für sich liegendes Stück Land oder Feld (so wie
Yang s. W) i auch hat Kit weder an Wall noch Graben gedacht
Das lat. campus (ags. campe) kann eben so wohl von diesem
entsprungen seyn.
Kdn\ ein Kenn- oder Merkzeichen. Dan. W. B. so auch Junge
Kettende, Kit Kene, Kenne; wo etwa das cendum, Beow. 200.
hingehört.
Kann, das Kinn, ags. cinne; Kannin g y Dan. Kindög, wo die Deichsel
eingesteckt wird.
Kant , Kaant, ein Winkel, eine Ecke, Seite. Diese Bedeutung hat
dies Wort von jeher, auch bei den alten Brüten, gehabt, wie
man sieht bei Jul. Caesar, de bell, galt, 1. 5, c. 13, 14 u. 22.
Eben so heisst dies Vorgebirge bei Diod. Sic. Strabo u. Ptole-
meeus cantium, jetzt the nasse, d. i ness, ags. nces, neee.
Hier: on di Kaant, an die Seite, bei Seite; aber auch ungefähr.
Kappe, qfkappe, beschneiden, die Bäume abschneiden, abhauen,
vgl. engt to chip, u. to chap, frz. couper, gr. xonxuv^ in Kit
kippen, Jx. kippse, wovon vielleicht Dan. Kjep, ist keppr, schw.
Kapp, ein Stock, s. R. "kappen, kippen.
Kannen, auch Helgoland, eine Mannsperson, oder dem Buchstaben
nach Kerls o: Manns-Mensch (s. unten Mann, Men) ist karl-
menm, u. Jtarlmannliga , mannhaft &c. Hirdskraa c. 27. Kar»
20
V
v y
154
mannüger, Flensb. Stadtrecht, bei WestphaL 4, 1943, Karrnen^
Silt Karmin g.
Karsch, frisch, gesund, rasch, stark, Dithm. s. Viethen 94. u. B.
W. B. Ketsch, wie im Dan«
Karte, oder Rette, wie auf Dan. hier «. Jütl. u. Fuhnen, ein
Leuchter, wird besonders auf Föhr gesagt Ob dieses von kerta,
eine Ruthe, Stock, hei Kero, oder von Kerfe, eine Kerbe, Ein-
schnitt, s. Kil., oder von beiden herrühren möge, wie das nprd.
Lysestage, oder isl. kerti?
/ Karve, auch hier im Süd. keerve, kerben, einschneiden, W. kerua,
karuen, entzwei machen, zerschneiden, ags. ceorfan, Kil. kernen,
secare, crenas incidere. Kerne u. Kerf, crena u. hier Kre-
ling, die Röhre, Leiste, Worm. Man. Dan. 1. 5, p. 335. jeg fer-
ner, ineido, s. auch v. Aphel. Davon allem Anschein nach:
haart, nördl., hier hart, Silt kuurt, Jx. kirt u. kort, kurz, dan.
u. pld. kort, lat. curtus, eigentlich abgeschnitten, wie das ags.
seeort, set/rt, kurz, engl, ohort. Von diesem parthipio koren,
abgeschnitten, kömmt auch der Name Korn, hier Kern, Jx.
koeren. S. W. 218. vgl. oben unter Ahr u. Bär, vgl. Junge
unter Korn, KU. Koren, frumentum. Persisch kor, triticum.
Vielleicht auch Korde, Dan. Kaarde, ein Degen. S. mein 2tes
Dithm. Idiot.
Kdlc, Kaate, eine Käthe oder Kothe, ein kleines Haus, gewöhnlich
ohne Land, dessen Bewohner ein Klthner, oder Köthner, engl«
coat, u. cot, ags. cote, so auch Kil. Kote, casa, tugurimni.
Davon Kothkarle, in der Erichs Chronik, 1256. so auch isl.
Bb. Jerem. 51, 23; cbr. cwtt, eine Hütte, s. auch Richejr. Kot-
- nassen* B. W. B.
155
Kaucké, auch in Dithm. -ein kleines Stück von etwas höherin
Lande, das auch vor der Eindeichung so gewesen. Davon
scheinen auch als Diminutiva anzusehen: isl. köhkr, ein kleines
Erdbühel, u. das Thyländsche Kyk, Kykhcr, von ähnlicher
Bedeutung.
Kauhe, eine Dohle, als Dimin. von Kau, Kil. Kauwe, Kae, mone- i/.
dula, u. Kae, Ka, fris. hol. Kauwe, monedula, dän. en Kaa,
Allihe. Aleman. bei Goldast t 2, p, 1, p. 24. cauha Koker,
V. Alke.
Kâi, Kdy, ein Schlüssel, eben so bei den Saterfrs. W. kay, kei,
der Schlüssel, ags. cceg, ein Schlüssel, ccega, ein Seh los», cbr.
tau, schliessen, engl. key, Schlüssel. Ein altes Glossarium hat,
cancetti, welches das Wort Kaidiek erklärt, cajare, cohibere,
coercere, compescere, bey Fulgentius, Plautus Clitellaria infragm.
S. J. J. Scaliger Aber den Ausonius, Epist. 2. auch westfrs.
Ke, u. ken, auch bei Jz. — - auch wohl je u. jen, ge u. gen, wie
bei den Saterfriesen , ags. ein, engl, hin; bei den Nordb. hebst
Halb u. hinkig j klein, wenig— vielleicht hat Kind, ein Kleines,
s. z. B. Silt C. 89. en Lit\ davon den Namen, ags. cild, Kero
hitj als luthily ein kleb wenig. He ward to Ostern lütt 0:
Seh.; sonst auch jung o: gebohren, frs. Jungen, Kinder, Silt.
C. lewinchiti, leunculus, altdtsch. s. Grimm. 632, eine Ver-
kleinerungssilbe bei den hiesigen Friesen und südlichen Dänen,
wo es früher friesisch gewesen, nicht allein bei appellativis,
sondern auch bei nom. propr. als Anke, Franke , Siehe, Wiebhe,
Paulke, Pölke, Säcke, Hansken, Jensken, Peterken 8fc. Ohne
Zweifel dasselbe, was Boxhorn Gl. 2. armilla, menichun, (das-
selbe will auch wohl die altgallische Endung in maniaca, bei
20*
156
Polvbius, Histor. 2, c. 29. 31, andeuten, wo nicht gar auch ior
tnanica) wovon rnene im Beow. 92. a. isl. men, eben das heisst;
so wie in Lipsii Gl. luticon luzzilon, parvulis. Ohne Zweifel
wird das dän. kun, nur, das eine Aussonderung, Ausschliessung)
Einschränkung, Ausnahme, Verkleinerung anzeigt, ursprünglich
von gleicher Herkunft seyn. Uud sollte wohl das uralte co,
cm, u. lat. auch bisweilen cum, als Rubico oder con, Helicon
&c. wie das alte Bodencum oder Bodincum bei Poljrb. B. 2,
c 16. Plin. 3, 16, so wie auch im Südfrs. Ellehom, Bennehom,
u. so viele auf hum (bei Büsching) wohl etwas anders, ab eine
Absonderung, Grlnzscheidung zu bedeuten haben? Und eben
diese Bedeutung hat es auch, wenn es yorangesetflt wird, als
Kumberg, Kumlesen, Kumpaben s. Busch.
Keeh, für Mund, Maul, wie z. B. Silt C. 117. hual dag «K Keefc/
Halt doch das Maul; auch Kâk u. Rakel, s. die Idiot. Auf
Nordseel. hebst es Kcege 9 s. Junge, Kil. hehen, garrire, bla-
terare.
Kei, hditig, heutig, albern, angeschickt im Reden — so heutig an
di Hond, so links in der Hand, Kil. heye, stultus, ineptus.
Es soll auch in Norwegen gebräuchlich seyn, cbr. chwith, wie
dän. heitheendet.
Kelle, nördl. kille, dän. kille u. Jnldre, kizzeln. Saterlind. heisst
hellen — von einer andern Art empfindlich seyn — schmerzen,
wehe thun.
Keltring, Landstreicher, Zigeuner, loses herumstreichendes Gesindel,
heitern , sik heitern, ein zügelloses grobes Maul brauchen, dän.
Kjeltring.
157
Jiere, kehren, wenden, enden, sich bessern, s. Jx., hier Viere,
W. 216.
Rere, he$e, kiesen, wählen, unterscheiden, hier fast veraltet, aber
bei Jx., W. 217. Brockm. Willk. hjdsa u. kera. K. V. heiße,
109. v. 3. v. 131, 50. 51. ags. ceöaan, eure (pl. curori), geco-
ren, s. Rask. Gramm. S. 71. Davon Chur, Ruhr, Rühr, Will-
kfihr. W. her, hera, wUher, hier Rohr, Röhr, dän. Raar,
Rar, Wahl, Unterschied. Kil. Rour, Rare, optio, electio K.
V. at heise, erwählen. W. 221. Kil. hesen, kiesen u. hären,
wie auch Jx. S. Haltaas Gl. Rar, Kur.
Kere, nördl. heire, Silt höre, fahren (mit dem Wagen) treiben,
schw. höra, dän. höre, hjöre, isl. heyra, u. heyri, eine Peitsche.
Rerel, hier; nördl. Rem, ein Kern von Korn oder Obst, ags.
dmel, engl, kernet. Vielleicht, dass hier das n mit der Zeit
ausgefallen.
Kerne u. harne, sfidfrs. B. W. B. Kil. ags. cernan — hier seernen
u. bei den Westlichen: sarnen, nach der Gewohnheit in der
Aussprache, wovon vorne in einer eignen Abtheilung, u. wovon
Beispiele auch in der alten südfrs. Spr. s. W. S. 362. — buttern.
Wenn Jx. sagt: yne eare kernje, so soll das wohl den ursprüng-
lichen Begriff ausdrücken, wie man auf Dan. sagt: det shurrer
i Orene, im eigentlichen Verstände: aures offendit. Daher in
den deutschen Spr. von buttern gesagt wird: drücken, rühren,
stossen, vgl. Spr. Salom. c. 30. v. 33. wo es in der lutherischen
Übersetzung heisst: Wenn man Milch stösset — wo die andern
Germanen in ihrer Sprache das Wort hernen 8fc. brauchen, s.
engl. hol. u. die nord. Übersetzung. Allenfalls könnte dies Wort
schon in dem lat. cernere, discernere, von einander scheiden,
v^
158
sonst auch stecken. Alieb da hotten, Eil. d. i. wie er selbst
hinzusetzt, stooten tfc. trudere, hebst Jx. buwtsie tfc. (wovon
das bekannte Wort: hott, butt, auch im Dan. d. i. eigentlich
abgestossen, herkömmt, s. B.)j so glaube ich eher, dass es eben
Ton solchem Stossen, hotten oder butten, den Namen Butter,
Botter, KiL Boter, Saterfrs. Buter, Deutsch Butter, ags. buttere,
engl, butter, Jx. boeytter tfc. erhalten, um desto mehr, da alle
die ältesten griechischen Autoren den Namen butyrum gar nicht
kennen, später aber, so wie Galenus, die Butter eine barbarische
Erfindung u. Speise nennen, welches auch noch vor ihm PÜnios
thut, I. 28. c. 9. E lacte fit butyrum, barbarorum gentium
laudatissimus cibus, cf. 1. 11. c. 41., als wenn selbst das Wort
hutyrum von Butir (für Buter) herkäme.
Kibbje, Jx. kibben, Kok er, tebbeln, Nibbeln, hier heifen, zanken,
sich streiten (auch wohl keltern, kritteln). K*ff> nord. Spr.
Kif, Kiv, Hader, Zank, Scheit- oder Schmäh worte, Idtvxoe,
hetve, schmälen, auf jemand schelten, Vorwürfe machen, Silt
küwif KU. Kiif, rixa, hiuen, lixari, altercari, ütigare, «.
Frisch Riefen, schw. hippas om.
Rieche, nach etwas hinsehen, genau zusehen, aus oder einsehen,
gucken, Kil. spectare inspicere. Dass dies aber nicht etwa
blos aus dem Holl. entstanden, sondern eben so Ton alten Zeiten
her hier zu Lande bekannt gewesen, z. B. auch in pld. Bb.
hyken, in dem Sprichwort: Du bist man en Kiek in de Welt,
beweiset auch das dän. at kige, en Stjernekiger, aus der hiesigen
dän. Spr. der ökelname: Niels Kiig i e Rand, d. i. Kiel: in
de Wime (s. W. Heimr. S. 291.) Auch hat es Jx. in seiner
159
westfrs. Spr. z. B. S. 53. Kiicke> hiiche, lote, sjogh! mit Einem
Worte: siehe! s. R.
Khf, überdrüsslich , wenn man nicht langer mag, Eidst u. Dithm.
heef, so auch auf Fühuen, sfiddän. u. jtttl. hjöfv y ab von hjetx,
sonst auf Dan. keed, hjed.
Kiel, oder hier Kild, ein Brunn, eine Quelle, auf Thye (s. Aagaard)
en Kielte, dän. en Hilde } süddän. en Keeld, Jütsch L. B. orig.
Kceldu , schw. Kalla, Loccen. Kiäld, puteus, Jims, sonst auch
Kiälda.
Kirne, kämmen— die Haare, d. L sie von oder aus einander schei-
den, ags. ccemban, engl, to comb, u. comb, ein Kamm, Jx. ~ v
t&enye, lat. comere.
Khnmg 9 hier bei unsern Friesen an der Westküste, besonders aber
bei den Seefahrenden, an der din. Ostküste, wie auch bei von
Aphel. Kimmingy bei Adelung Kiming u. Kimning, der Hori-
zont (d. i. auch nach dem Griech. Begrenzer) der Susserste Ge-
sichte-Kreis. Es wird auch Kimm genannt, s. B. W. B. u. KU.
Kieme, Kimme, Kieme, der äusserste Rand eines Dinges, auch
der äusserste Gesichtskreis auf freiem Felde* engl, chimb, von V
dem ags« cimb, davon auch noch die Chimen oder Chimben bei
dem Heringfang in der Schley, s. Dankwerth S. 132. u. Meyers
Charte daselbst. Nach einem ags. Gl. bei Schilter liefest cimb-
tgg, commissura, wo zwei Stücke zusammen gehen oder hängen,
an einander gränzen, oder sich scheiden. Die Seefahrenden
nennen noch das jütsche Riff: de Kimmen, s. Anchersens VaUis
Herthas Dece 9 & 291. Dass von diesem Worte, aus der Sprache
der Teutonen, die Friesen als ihre Nachbaren, die an der ganzpn
Küste der Nord- oder Westküste wohnten, den Namen
\
160
bekamen, habe ich schon in den Kieler Bl. 2. B. 1. H. S. 80 u.
70, u. Staatsbrgl. Magaz. 1. B. 2L H. S. 248—250, ausführlich
gezeigt.
Kinn u. anch Kenn, s. Heimr. Morgenl. (wo es kenn heissen muss)
u. S. 87. Kinn, Dithm. L. R. Kiroi. Geschlecht, Familie, Ver-
wandtschaft, ags. ciftiij cynn, W. 212, forme. Brockm. Willk.
hen, ein Verwandter §. 105, 136. vgl. Asega B. 7. §. 24. u.
in den altnord. Spr. vgl. B. W. B. 2, S. 806, n. in alten dän.
Gesängen: Jra alskens Vaade.
Kier, n. Kil. fc/es, sonst anch hier harsch, n. pld. höhrsch, wähle-
risch beim Essen, der dies u. jenes nicht mag. Kil. hat beides
liieren u. kiesen, eligere. Davon wird nicht allein das nordseel.
Kiek n. kiekken, krcesen, etwa als Dimin., wie es schon aus dem
letztern scheint, sondern auch das dän. kjer y dilectus, herkom-
men. R. V. D. hyr tieue Neue, d. i. gleichsam auserkohraer,
*
lieber Neffe!
Kiste, doch hier durchgehend» Kest\ wie ags. teste, sngl. eheste
(wiewohl auch cieste bei Caedm.) eine Kiste, ein Kasten, gr. xiarr^
lat cista, auch Lickkest\ dän. Ligkiste, tSarg.
Kittel, wie deutsch u. dän., süddän. Kettet, ein leinener Rock,
ags. cyrteL
KIdid, ein Kleid, pl. Kiue 0: Klude — welches, wie das ags.
cläo, clddas, u. dän. Klcede zu erkennen giebt, dass esurspring-
lieh ein Stück Tuch oder Laken, welches noch im Dän. und
Isl. auch Klcede heisst, bedeutet habe— Jx. klced und htaeye,
kleiden, klaeyd, gekleidet, W. claed.
Kläm% Klemme, in der Klemme, im Druck, Bedruck, Jx. kUmm y
Druck, aber auch Nachdruck, Eindruck. J)at het Klemm, ags.
161
dam, vinculum, vgl. Beow. 74, I. 13, clumum, u. 102, uro es
föglich so hebst. Daher B. W. B. klamm, enge, gedrängt , s.
K. V, 115, V. 12.
Klappe, sonst auch kteppe, dän. klippe, mit der Scheere ab- oder
Ton einander scheiden, — eigentlich heisst es uusammenschlagen,
zuschnappen oder klappen, s. B. W. B. Klappen u. klippen,
engl, to clip, Kil. setzt: Jileppe, klippe, klemme, knippe zu-
sammen, n. W. & 154, to gare clappen, sich zusammen thun.
Ags. heisst clyppan z. B. 1. Mos. 29, 13. c. 49, 20. — oder
cUppan — amplecti. Daher auch
Klappe y wie dän. u. isL, ags. clappan, engl, to elap y i. B. in
die Hände klopfen oder klatschen, nemMch sie zusammenschlagen,
a. B. W. B. Silt 94.
Klalt', eine Zotte, z. B. von Wolle oder Haare, als Marklattc,
Mar locke, sonst auch etwas, das übrig ist, ein kleines Stück,
besonders was eine zusammengehörige oder ineinander klebende
Masse ausmacht S. diu« Ktaf, B. W. B. Klatte, n. Etfklatte,
engl. E{f-lock; daher heisst auch eine Klette ggs. elate und
dufwyrt.
Klaver, bei den Friesen, wie Dankwerth S. £4 sagt, der Klee;
Kil. Klaver, tr\fotium pratense, engl, clover, ags. clatfer-wyrt,
diu. KISver, Nordseel. JK/tfV, hier auf frs. Küetcer, nemlich von
den gespaltenen Blättern, s. KUewe. Engl, auch cliver.
Klch/j die graue , fettige, leimichte Marscherde, Kley, Jx. klaey^
W. u. engl, clay, ags. cleeg, dän. Kliggi Koker u. KU. Kfey,
ehr. chn, davon kteije* f einen Schlot (Graben) ausgraben, s.
Heimr. 182.
21
s
V
\y
182
KU, nordl. Klâ, ags. efea, u. clawu, engl, dato, die Klane, un-
gute, an Thieren u. Vftgeln, s. letztes Dithm. Idiot. Kleien, d. L
kratzen oder krauen} hier kleese, schw. klösa, Jx. kloer (and
Unter,) pl. kloer en, din. K/oer, Klanen, fei. Wo, pl. Meer, und
of Ucea, dln. af Haa, kratzen, wie auch at kU.
Kleen, nördl. Klein, Jx* kliin, din. an der ganzen Westküste, (aneh
in Jttl.) K/yu,, sonst Torf von der fetten, klebrigen Erde, wovon
«e gegraben werden, wie Torf von Targ 9 Tarig, Terig, Torig,
s. Heimr. 11. u. dies von ter, dürr, terren, dlrren, bei Ji-
altfrk. t harr an, frz. tarir, dttrnen.
Klent, Klentum, dän. Kirnte, Unkraut, Trespe, Lolch,
im Rogken. Kirnt u. Klhrtum heisst hier auch ein hohes
birge, Vorgebirge, (eine Strecke von SanddQnen) von'
stein-kreiden- oder mineralartiger Materie, als Möene-Klint,
KJintj Klhttholm, Klinteberg, dergleichen auch in Karrhaid
Silt &c, vielleicht von dem veralteten Worte: klenen, kliene*
aneinander zusammen kleben, bei Otfried, Jx. u. an KJiafc;
HandkUnd bei Viethen 8. 4M», ohne Zweifel HanMint (A
hohen Klint) wie in der Provinz Thye, an der Nordseil
gr. Jtttsch. Riff, kann auch, wie auf Föhr Klint, wo die
liegen, zusammentreffen, die Grtaze bezeichnen , wie etwa Küis*
bei Rendsburg u. LohkKnt an der Eider.
Klemme, klemre; klimmen, klettern, KU. klemmen, klimmen, engl.
to tiimb, clamber, elammer, ags. clhnan, womit das gr. u. lat.
climax, climacier, eine Stufe, Treppe, genau übereinstimmt.
Klieve, steigen, nftrdl. Jdywe, klywwe, Jx. ktieuwje y dln. iljfM;
davon hier: en Klajl, Kliff, ein Stegel Aber einen Wall tu
steigen, Klift, Klif, von einem jähen Ufer oder Felsen, wie bei
V
V
IM
S. 28*. Sie heinea aa«h Eâmoer, K lw ma + tock — wette* nach
Korden , trenn der Ktot nnten gleichsam klauenförmig gespaltet
ist, wie in Diesm., Bremen, s. «ich Rieh, Eiden*. JUoiafsc*.
Arnkiel, heidnische Grabschr. 6. «47. fahrt an: «ftfcen, das ist
aafflnkrea, aufaäafcn, so die Freien nennen Uqjem, klajen, daher
das Wort £Jsfe, ein aafgefükrter Haufen, s. B. Torfklote, Hea-
klete oder Dieme."
Kl#% — such Uügtig, hißgeig, s. Silt Gern. 142. ». V. D. cUf-
tich, dän. fitft£J*g- — • lustig , kanweüig, sinnreich, KU. klucktif
Ein altes Föhringer Lied fangt damit an: t&iflig« Kürem, d. '<•
Possen, Schnaken, eaoh hier. Ii Dkhm. kiArig, possi arisch»
■tedkeh. R. I&üren, Grillen, eigne Einfalle.
JUitler. Sic Frisü* tf mutraUoribus Dante cütwkbm vocari »sc**"-
JUnsji, KU. Ham, tfatnp — Mwf«», ags. dam, den. Mas*, fuii l"*i
Hlaam y verklatnmt; ix. iiwn, hlomje^ f wklmmmv , im fflaamf^*
ilom, Mammen, d. i, von Kake. esstarrt u. gefühllesi
KAm#, a. auch JUnsf er, ags. o(y»f er, u. cüuter auch engl., sädcM* 1 -
er Kfy»ter, z. B. Nässe, die lanamnw als eine Traube asa?«^"»
im Ags. von Trauben, s. 1 Mos. 40, 10, 12. Hier habe iohi «*
aaoh von vielen Hintern gehört: tn einem Khtster.
Kiitt, bei einigen NordbüU. JUk#, wie in Ditm. — ein F*r>c^.
Lappen, ab Kleider zu flicken, diu. m llAcrf. aohw. JK/*f 5 ^^ le
auch agt. ciW, eqgl. ofouf.
Kneutp, Kndp, Knöp, ein Knopf in »Kleidern, an einem Rock,
Knap, agg. ciMgp, cacumen, engl« fatoft, u. hiep, butp.
Knüppels, Knupels, Knepels, din. Knüppele, KidpUmger,
Kanten (dies hat anch Jjlv)
L
V
MS
Knäbbre, huMre, wîe däa», klappern wie die Störche, sefcw.
knappra.
Jtmgfaf, nftrdl. Knejel, dér Knebel, Knichel, am Finger, ctmdjflu*.
Knap, eng, beknifen, hanm, z. B. Btffc Com, UB& von Jbripen,
hier hqppon, kneifen, vgL isl. knappr, mach d&o. fetap, Jn, knypse.
Knauwe, Kit. fauz***ft, fomtwcn, B. W. B, knaulen, nagen, Jx.
kncegje, dtn. htave, gnave.
Knecht, vormals, wir ags. cnft/, ein Knabe (Hiekes 2, cnHU-citd,
et Jhrengebwm, u. Tattan. 4, 18. 9, 2. 8. Knecht jpner, juve-
ms y s. auch Viethen S. 84;) Jüngttng, Junggesell, en olde
Unecht. Alle cMete Bedentangen hat das ags.
*£**€, nördl. Kneij Knebien, Knebel — - letztere« ist von kneboila,
eigentlich die Kniescheibe — d, i. Bog, Beuge, Beugung, Bucht
-Davon fcn^/e, knien, knicken , einen Knicks machen. Ali Qfied
Ijedentet es auch, in den frs. wie dithm. Gesetzen, u. im Ags.
«in Glied oder Grad in dar Verwandechaft, Ca dm. 70, eneaten
*»ibbe, s. Laugeb. 2, 418. Knée oi hnede (knéjë), hnedem, hne-
Werij ags. cnedmn, KU. tneden y depsere, Norw. htede y schw.
^noda, ist wohl eher ven obigem Knqjel, Knejel, so wie knoje,
Ji. knoeye, drücken, pressen, besonders mit der Fanst oder dem
Dnumen, z. B. wenn man das Fell von einem gesohlachteten
Vieh abnimmt, davon verhtojet, d. L verknickt, verhüttet, als im
Aufwachsen, s. B. W. B.
^***itT> Bremen, Dithm. flilt, KU. Knjff, Kntif, Rnihv, ags. cnif,
engl, knife, anoh in den nord. Spr. Kniv, ehr Messer, Helge«
Imd £n{/:
t»sc4, hier Kno6, dln. Kmc6, engl. Jbtoft, ein Knotengewächs, z.
B. auf der Hand, «bi Knoll, ein Block.
\,
s
V
Ibmke, Jx. htuuKkje, aga. endet« Le.palpmre, premere, pmïeare,
u. auch cnúcigtm, alte din. Bbb. Hesek. 28, 8, at hmge.
Kâj eine Kuh. SUt fiö, pl. Kë, Kei, JD, Km, Kremper Mfcrsch
JU, Jx. http, pl. ty, ags. cú, tngjL caw, pL feen, hme, cews,
i&l. hi, hyr, dän. Ko, Köer, echw. Jfo, Jfor. Im Sid* durch-
gehen* Ko, pl. Äo/e, Ken*, wie bei den Altinaten am Adriati-
8chen Meere ceuce, s. Colamella L. 6, 24.
Mkrft, auf FBhr, ein Futterhemd, so aaeh im Slddln., n. auf Fih-
nen, D. All. 8, 8. 807.
Kü, ab am hol, am Kutd, auwer oder under KÄ, over JKnfc?,
id. tfetf a um fcoö, schw. ombM, «af den Kopf. Das diiu Hb-
vedhtlds ist etwas tantologisch doppelt; den Ko/, ags. coila,
id. hollr, hekst Vertex, caput, cbr. etott, und die Koppe oder
Spitze eines hohen Berges oder Felsen, wovon vorzüglich bekannt
Kutten, bei Saxo 186, J&tfa auf Schonen, welcher so hoch ist,
dam man ihn von Skagen aus schon sehen kann, (hier die diu.
Übers.) s. Kesslers Antiqu. sepéentr. p. 190. cf. 106. SchlScer
in der Allgem. W. Hist 81, S. S0O. Suhm, Ton Griter 2, 068.
Kolm, SadbfilL Külwer, die Feder, der Bolzen, de Spimt,— was
in ein Hangschloss eingesteckt wird, womit es sich den zuachliesst
— ehemals mag es wohl Kolfitm geheisseu haben, isL n, eehw.
Rolf, din. Kol oder Kolv, Angeln Koft. Dieses Wort hat in
alten Zeiten in diesen Spr. eben P£eH bedeutet, s. z. B. anch
K. V. 73, 10. Gl. Flor, chalwon, uncns.
Könnhgy der JKëaig, so wird er überall in Atordfriesl. und auf
Helgoland genannt, Jx. Keiúng. R. V. Alkmarsche Ausg. JKffn-
nynk, Kömmgnghes, Banmaaosche Ausg. Kötmick, Köninges,
Delfter (älteste) Ausg. Ctminck — K. V. Kotmhtg, K*ng, schw.
167
Homtng, ist. lonungr, ags. cyning (u. dning), hynig, cyng> frk.
hining, alam. chuning. Wächter will diesen ehrwürdigen Namen
durchaus vom ags, cyntie, frk. cunni Tel hrnne, alam. chunne,
Geschlecht, herleiten. Lieber möchte ich ihn von cynn, cytme,
in dar Bedeutung als Volk annehmen, als Angel- oder Ongel-
cynn, wie Ongel-ct/ningas, bei dem ags. Beda; u. zwar so, dass
er erst bei diesem, oder diesen Völkern in England aufgekom-
men, — u. dann könnte es mit diesem eben so seyn, wie mit
drihten, ^edden, nemlich Tom Volke; denn die alten Sachsen
hatten ja frflher keine Könige, nach dem Beda/ 1. 5 c. 10.
Won enim habent reges Odern antiqui Saxones 8fc. Allein die
natürlichste u. angemessenste Ableitung ist doch wohl von können,
mögen, vermögen, Macht haben, in allen pld. Spr. hÖncn y u. in
der hies. frs. köne, posse, ick hbnn> possum, Silt ich tjen —
Dies Hsst sich nun weit sicherer und ungezwungener aus diesen
Spr. thun, ab aus solchen, wo sehr häufig mögen u. können
mit einander verwechselt werden, oder ersteres weit häufiger
steht, oder wo kennen u. können mit einander verwechselt wer-
den, u. zumal in Infin., wie es etwa im Isl. u. Ags. u. auch bei
Jx. der Fall tat, da heisst hitrne beides kennen u. können. Den*
selben Begriff haben die vereinigten Niederlande durch die Be-
nennung der einzelnen Staaten: die Edeln Mögenden Herren,
derer von Hofland: Edle, Grossmögende, u. der General-Staaten :
Hochmögende Herren. Eine Anspielung darauf soll wohl die
sprichwörtliche Redensart andeuten, von Sltern Zeiten her: de
Ktminck van Holland. Nicht ohne Grund also hat man eben
diese Bedeutung* mit dem gewöhnlichen Namen Potentaten von
/
k
168
*
jeher ausdrücken wollen* Das« auch die hiesigen Friesen in I »
alten Zeiten Könige gehabt haben, kt aus Beowulf klar.
Kön\ eine Kanne, ags. ccmne y din. en Rande. — Athenseus 11, 8,
ertheilt uns die Nachricht, Condy sey ein asiatisches ziemlich
grosses Trinkgeschirr, und werde auch in Persien u. mehreren
Landen so genannt.
K6p, eine Blase, Blatter. Dat Wa'er lopet, dp Wasaer aetxt
Blasen, daher iopsete, schröpfen, din. kopstette, dän. Kopper, M i
8maokopper y die Kinderblattern, vgl. ÜL koppr 8fc, KU. koppen.
HAp, Köpehen, ein kleiner Napf, als eine Tasse u. dgl. In den
Fragmenten bei Jx. (am Schlosse) kömmt sehen cop, nuth coppe >
Ton einem kleinen Trinkgeschirr vor, din. Kop, isl. keppr, L c^
ags. copp, cuppe, engL cup, schw. Kmpa, womit das lai. cupai
cuppa zu vergl.
Karben ein Gewehr, Degen, Dithm. L. R. B. W. B. im Nach ^ —
schuss, s. Plqje-Roiker, unter D. mit Korden, l&beksche Chroaö^*^
bei Frisch. Von kerwen, Jx. Fragm. kopen, corven, gehsuei»- ^ •»
geschnitten, s. W. kerua, ags. ceorf&n, isl ior9i, din, en Kaurd^^^'
ein Degen; noch gebräuchlich.
v/ Kövel, Köwly ein Rock, Fraueas-Rock. Zwar heisst beim R.
D. Couc/ u. Coeuelj u. Kil. Kouel 9 euculus, cupitwm; alleia
K. Eriks L. B. 2 c« 7, wo es heisst: u>di Sercke ene ? oefe
Kotce, muss doch ein Unterrock (en KkUske, — - m der jetet ge-
wöhnlichen, nicht aber in der in Kit u. Engl.) sejpn, u. demnach
wire unser Wort, als Diminutiv, damit einerlei, Körtet aber auf Hel-
goland, wovon das berüchtigte Kartein , u. KorteUnrnd, a. Cb-
merer Nachricht von Helgoland, 6. 281. von 1899« Dtpe stimmt
mit dem ags. cyrtel, isl. kyrtiü, din. u. schw. en KjorteL, fiberetn.
179
Krage, kraage, kraqje, kroje, krode, krodje, Jx. krodje, kroatfe,
Dithm. u. Br. hrajen, nöthigen, besonder» «um Essen u. Trinken,
auch im Sfiddän. at kraade, g. Aagaard v. Törninglehn.
v Krane, hoch sehen, nördl. wovon vielleicht der Kranich, ags. creme
u. cran, engl, crane, KU. Kraene, Kraen-voghel, grue, R. V.
zwar Krön, aber Delfter Ausg. Craen, — wegen seine» langen
Halses, womit das lat cranium (imgleichen griechisch) wohl ver-
wandten Ursprungs — in den norcL Spr. Trane, ohne Zweifel
nach. der alten frs. Aussprache, wovon Bespeile genug in T»
Kratt, wie im Dan. ein kleines strlppichtes Gebflach von einem
alten Gehölze (ags. crqfï).
Krawe, mahnen, fordern, einfordern, engl, to crave, ags. crqfan,
crqfian, dän. krasve, schw. und isl. krejja, krqftii, hqfikrqfit.
Ohne Zweifel heisst bei Cssdm. 6. 50. laset uncrewel, leiste in-
gen&thtgt, angemahnt*
Kréle, sfldl. krellen u. krillen, drehen u. umdrehen, verdrehen u.
kräuseln, welches bei KU. krollen, crispare, bei Rieh, krulten
heisst, bei Jx. krolle-holle, Krauskopf, hier krollig, kraus, trollen,
kraus werden (vom Haar); en Krolle , R. Krulle, dän. KröUe,
eine Locke. Bei unsern Friesen heisst Kroll eine Blume, allem
Anschein nach aus demselben Grunde. Davon auch krall, dicht,
hart, z. B. Garn, das zu hart gesponnen ist.
Kr enge, kränge, pressen, kneifen, u. zum Fallen oder Umfallen
bringen) auch wohl kränken, schwächen, fiberwältigen > bekrongen,
bedrängt, bekniffenj kronk, krank u. schwach. Es wird anch
von Schwangeren gesagt: as ick kronk ging der-me, als ich
schwanger ging mit N., gleichsam wie dän. : paa faldende Eod.
Aach wie im Dan. at krasnge en Baad om, nemlich auf die
y
172
KrÔge, drücken, pressen, quetsch«, wie z. B. wenn zwei bei
ander auf einem gar zn engen Wagenstahl sitzen, — das Kein
mit dem Knie, indem es gebunden wird; aach etwas auspressen,
dän. kroye, hreyened, vgl auch at kryrte, z* B. K. V. 158^ V.#
Krap 9 der Körper, wie bei Jx. R. V. Koker, was ein Ganzes mm*
macht, vgl. ags. u. engl. erep.
Kréee, Jx. iroes, Kil. eben so, pl«L en Kroo* n. Kran*, so a*cb
dän. u. ist, engl, cruse, gr. xqohhfoq — eine halbe Kanne»
Rrüeky Jx. hrwvcfc, frz. crucfe, tmmia, ags. ore, eit Krukke, ein
Krug, s. Beow. 226. u* sonst eigentlich cruce, Kil. Kruyeke.
Krüddj pl. Kräder, Kraut, Jx. krttwd, KU. Kreyd, herb* 8f
aromata. Ausser diesen beiden Bedeutungen heisst es bei JxJ
aber auch hier, wie im Dan., Schiesspulver; so auch B. W. B.
Krane, vertex capitis, R. V. D. Kruwe, Vertex numtie, holl.
Kruin, beides, so auch das engl, crown, s. auch ist. hrona und
krüna. Hier hätten wir also den Ursprung sowohl von coremm,
als vom mare cranium, Tgl. holh Krumstip, der Zenith, jnd
Kruinpunt, der Scheitelpunkt; s. auch Loccenius Krana. Es ist
bemerken* wer th, dass im alten codex von Seel. Gesetzen (bei
Worin zn den finnischen Series p. 24) steht: Oc Knuth Ktmnmg
Waldemare Syn vor krunath til Kung.
v Krüt*, doch hier gemeiniglich Kratz, u. cmwer Kröte, über zwerch,
ein Kreuz, Jx. crjuee, Kil. Krys, eugl. u. isl. croes, dän. nnd
schw. £or« (statt Kross, wie auch hier bei den Nordbüll.) KrStz>
. wie sonst Kr&, bezeichnet auch, wie sSddän« Kryds % das Kiew
im Rücken.
Kug (ein Kög) hier überall, sMfks. u„ holl. Kogg, ein, durch Deiche
u. Dämme eingeschlossenes Marschland an der See, vermuthlicb
\
171
▼00 émélúijmmj einfassen, cbr. cau, elendere; ia Törniiigelehn
heisst Kern ein WalL In der höyerschen Gegend heisst Koi^
úm Netm, der Sack in einem Fischernetze, sfiddän. Kou, Komg,
ehi Koeg» Btemit vgl. du altnord. Wort face, fa^ge (uwfer),
beschenken bezwingen etc.
Kn&iii, der Vogel, der diesen Namen selbst ausruft, u. in ver-
schiedenen Sprachen ähnliche Namen bekommt» Wenn man, wie
im Anfange wohl geschieht, zu sagen pflegt: Kukuk van Häven!
W> fange (wie viele Jahre) soll ich leben? so soll dies eine
Anspielung auf seinen Namen seyn, als wenn er von dem ags.
cno, cueu, lebendig, seinen Namen kitte.
Kul, Jx. iawl, wie dän. u. schw., aber auch holok, hier höli, eine
Grube, Kit Kugl, fovea, scrobs.
Kuld, kouhl, kalt, keele, kühlen, Kolde, Kälte. Dan. det hder,
es kühlt, z. B. wenn Zugluft da ist, isL kul, und feufa, ein kalt
wehender Wind, Zugwind.
Kmlv, ein Kalb, auch ein Holm und eine Sandbank in einem Strom*
dln. n. isU
Ktmker f eine Spinne, an einigen Orten fai Deutschland Kanker, die
Kunkel, das Spinnrad, wovon auch das Kunkellehn, Kil. Konckel,
Jfamc&ei, eolue; kencteln f contorquere, volare. Mehr s. 2 djlbm.
Idioticon. Spanwebb, KU. u. Jx.raeg, araneum.
Müm y hier überall, Eiderst u. Dithm» KU. ttern, Kpe, fcies, etirJb-
*oe ct&i, zimpfer, verzimpfen, der kaum essen mag. Ohne Zweifel
von bau, kaum, Kil. kuym> hune, vix, dtfficulier, aegre, vgl.
das dän. at kimse, s. z. B. Beowutf S. 95.
Kumte, dasselbe, was das lat. cunnus bedeutet, das weibliche Glied,
woraus schon das hohe Altherthum dieses Namens abzunehmen.
V
174
Es kömmt auch schon in den alten fries. Gesetzen, I. XI, c 86,
Tor, ap. Juniuntj Gl. Goth. Jef da huntha also dulged wirt, dat
bju dae heren naet to tancke tjenia mej> so is dio böte fjoer-
teenste hael tnarck. Aas dieser öffentlichen Benennung erhellt
schon, wie ich hier nur einmal bemerken 'will, dass dergleichen
alte Namen ursprünglich von gar keiner anehrbaren Bedeutung
gewesen sind; wie sie denn auch, and vorzüglich dieses Wort,
nichts weiter sagen wollen, als Kennzeichen, Merk- oder Unter-
scheidungszeichen, das natürliche Merkmahl && Darauf scheint
schon der besondere Ausdruck zu zielen: kennen, erkennen , s.
1. Mose 4, 1. 17. 28. c 10, 5. 8 &c. Math. 1, 25, wo im Ags.
cuttnan steht, and eben davon mag auch 1. Mos. 0, 28, gecynd,
Lac. 2, 28. gecynd-lim, vgl. 1 Mos. 7, 28, wo es offenbar
Geschlecht heisst, dass auch das ags. cund, in der Composition,
die besondere Art and Natur eines Dinges bedeute , davon liefert
Rask, 8. 87, Beispiele, and demnach nicht, wie so viele meinen,
von ceman, gebfthren Daher es auch, nemlich beiderlei Ge-
schlechtsglieder, bei Caedm. 8. 85. (1 Mos. 0, 23) n. 8. 53 (c. 10)
gesceapu, genannt wird, wie etwa das Wort conditio, z. B. bei
Svetonins. Eigentlich hat also die engl. Spr. das Wort cunt nicht
ans der ags., sondern, wie so viele andere, ans der fries. Es ist
auch im Holl. im B. W. B. in der süddin. n. der isl. n. altbritti-
schen n. bei Wiarda. Nach einer Stelle, die Keisler Antiq. Sep-
tent. p. 483 aus dem Notkerus, de 8. Arelefo, anführt, ist dies
Wort auch Gunda ausgesprochen worden, welches Wort , da es
so häufig in den Namen der Gränzörter, also als Unterscheidung^
mahl, gebraucht wird, meinen Satz noch mehr bestätigt.
175
Kurde, eine Kardätsche ram Wollkratzen, hurde f kratzen, KU.
Kaerde, id. u. kaerden, carmmare, Plautus, Menoech. 5, 2. 46.
lanam carere, dän. hare, harde, fal. harra, schw. karda, s. auch
B. W. B. haarten, Jx, kaerde de hoüe, kratzen sich im Kopfe, v'
engl. to card, frz. eorcfer, u. das lat Carduus, u. davon schw.
&c Kardbarre f eine Klette.
Käirlems Wdjen, in einem weitlSuftigern Strich hiesiger Gegenden,
nördlicher KurmanSy oder Kurmens Wajen, hier Körmens W —
da sehr merkwürdiger Name des so genannten Karls Wagens,
welcher mir zu beweisen scheint, dass der letztere so gewöhnliche
Name*— wenn er gleich im Dan. n. Schw* (doch auch Karla*
vagnen, z. B. Hiob 0, v. 9), im Engl. u. selbst wohl im Ags.
(cearles-wcen) diese Benennung bekömmt — keinesweges der rechte,
sondern, wie man aus dem Schw. sieht, ein darnach gemachter
und aufgenommener Name sey, so wie er auf Deutsch insgemein
der Heerwagen heisst Karu, Kur, heisst Wahl, Unterschied,
Aus* und Absonderung — von hären, heuren, beurtheilen, unter-
scheiden, wählen, ags. ceoaan, s. unter Kere, — daher 00 viele
Grenzen davon benannt sind, wie Kor- oder Kurburg am Banne-
werk, Curau Gränze zwischen Holstein und Wagrien, Curland,
Knredige, s. B. Atl. 8, 201, s. Rieh., KU., B. W. B. Mit allem Fuge
konnte dieser, und zumahl in der frühesten Zeiten schon, da sie
noch nicht den kl. Wagen mit dem Polarstern recht beobachten
mnd kennen gelernt hatten, der Gränzwagen heissen. So nennen
eben diese Friesen das Gränzdorf Karl u in (s. meine Schrift Ober
die hiesige dän. Spr. §. 44) ebenfalb in ihrer Sprache Kur lern;
lern oder tum, wie hier Brechlum, Brechlem, ist eine Endung
Ton gleicher Bedeutung, wie men oder tnon, Boch davon
178
sowohl ah von dem alttachsischen Namen dieses Heerwagens,
Irmini wagen, etwas mehr unter örth. Die dortigen Friesen
sprechen auch dies auf Deutsch und Dan. Karlems Wagen, ans.
Küpe, kaufen, hier Jroope, Silt W. kdpiä, Jx. keapje, B. W. B.
Kopen, höpen. Auffallend ist, wie ein Mielchen nach dem aftdL
Dialect sich ausdrückte: Min Vader hat mi verköß, vermiethet
Kurm, eine Rutsche, — in den beiden fries. Gedichten auf die
Könige Chr. den 6ten u. Frd. den 5ten — dän. en Karm, d. i.
wie es in diesen Spr. h eiset: eine Umschliessung, ein Gelender,
z. B. der Kranz um einen Brunnen (hier en Kild-Bcad), der
Rame oder die Einfassung um die Fenster, Fensterluchten. Tom
Gelender um das Oberdach eines Hauses, der Altan, wird das
Wort Karm gebraucht in der isl. Bb. 5. Mos. 26, 8. Ee Best
sich analogisch ableiten, wie das vorige Wort
KüSy käs! oder h/s, kys! ein Zuruf, die Kühe zu sich zu locken,
Jx. ky 9 Kühe, ags. cy.
Kuse 9 ein Backenzahn — wie in den mehrsten übrigen BMecten,
s. die Idiot bei Kit auch Kuyse; hier überall Jfeae, Saterbmd.
beides Kuse u. Kese. Ob Tiell. vom kauen, welches bei KU*
hau wen, keuwen, u. hiwen heisst, ags. ceowan?
Ruth, hier Kötk (o*) s. B. W. B. Köddik, dän. Kidik, wilder
Senf, Hederich, rapfotrum, emape atvenêe, — so im Eidersledt
u. Dithmarschen.
177
L.
JLâade, nordl. Läe, o: Laade, Lade, Karrh. Las o: Lade: eine
Scheune, wie in den nord. Sprachen. Es scheint von bedecken,
verschliessen, verwahren — wieScheure, Schaur, Schur, sfiddän.
Skâr, Jx. schaer, Kil. Scheure, harreum, als Obdach, wie Lade,
für Kiste, Lade u. Laden für eine Bude, Buch- oder Kram-
laden &&, wie das frs. Lad, ein Deckel, auch Teller, die auch
dazu gebraucht werden — so benannt worden zu seyn; ags. und
sfidfrs. heisst hlid tegmen, operculum, hlidan (Jildd) operio; in
der dän. Spr. ist noch z. B. oplade sine öine, Mund, Hjerte,
schw. lata, davon Laos, ein Schloss.
iMart, nördl. Dreck, din. en hört, eine Ausleerung; s. Kil.
Isabels, was die Milch gerinnen macht, Lab; s. Frisch, wo, so wie
im B. W. B. lebbe, alle Verschiedenheiten zu sehen. Kil. lebbe,
libbe, coagulum, dän. Lobe, ags. Hb, holst, laf, anch sfiddän.
Ltock, ein See, Teich, z. B. Dithm. Kil. Lack u. Laeh, locus,
ein Lache, Pfütze, B. W. B. Lach, ffir Mangel, Fehler, Tadel,
wie dän. Lok og Lyde, findet sich auch im B. W. B. (Jx. leck,
W. luken, tadeln, misbilligen. Jx. laechje.) Kil. Koker.
l*adder, eine Leiter, so auch südfrs. bei Kil. u. W. 190, bei Jx.
laerde, vgl. W. I. c.j engl, auch ladder, ags. hUedre, hlceder,
■fiddän. Läe'r, pld. Ledder.
I^Se o: lade, laden,, als eine Fuder, Las, ein Fuder u. daher also
Lêstal auf Föhr u. Silt, dän. et Lces, ags. fdadan, isl. Mass,
schw. Lass, frs. nordl. Last u. Last, K. V. et Las, engl, load,
ags. lade, hkest.
2S
v
'/
Lag, ein Gesetz, hier, wie ags. id. schw., u.
W. 229. Nordb. Log, wie im J. L. B. Vorrede: meth lo {
scal man land bygghice, s. Langeb. T. 2. 629, u. p. 173, so
auch in den übrigen alten dän. Gesetzten, woraus Lov geworden;
wiewohl Kil. Lauwe, Louwe, lex, hat Daher nennen sie das
Jütsche L. B. hier: dat Ldgbok, die Nordbullinger: dat Lâg-
boh, Ulphil. lagan, ags. lagan, lagiau, gelagian, anstellen, an-
ordnen, verordnen, auflegen, festsetzen, isl. laga, dän. at lave,
Uwe til, frs. hi läget ta, so auch süddän. d. i. er ist der ernst-
lichen Meinung, er will haben, bestimmt &c. das Stammwort zum
vorigen B.W. 227. Daher
Lag, ein Gelag, eine Gilde, Zunft, Gesellschaft, Zeche, B. W.
B. Lag, isl. lag, schw. Lag, dän. Lav 9 Dithm. Lag; s. Boltea
1, 6. 261.
Lâm, ein hoher Rain zwischen den Aeckern, die hohe Bank zwi-
schen den Wagenspuren.
Länge, ags. Icengian, langian, Jx. langje, verlangen, sich sehnen
nach jemand oder etwas , das Heimveh haben ; pld. längen, din.
at lasnges; linge, d. i. langen, erreichen. Ich kon't eg linge,
s. deutsche Bb. Gal. 4, 25. von lang, hier long, longus.
Lappe, schv. Lapa, dän. Lcebe, labium. Kil. Leppen, Leppe u.
Lippe, Silt Lepp, pld. Leppen. \
Lappen, Silt: Flöhe; Loppen. Ffthr, Dithm., dän. u. schw. Lop- f
per, ags. loppe, pulex; hier aber Nopen, Noppen, Biderat [
Noppen, von zwicken, stechen, wie ersteres von hüpfen, sprin-
gen, s. Lupe. f
Lasp, läsp, lispelnd, dän. lcesp, lcespe', hilaspet, davon bekannt Brüll
Läspe in Schw. um die Mitte des 13 Jahrhunderts, ags. wlisp vi
f
I
/
160
Lauw, der Löwe, so auch W. R. V. u. Koker Lauwe, B. W. B.
Lauwe und Louwe, Jx. üeuw\ Chronicon vetus Saxonicum, Hin-
rick de Lauwe, cbr. Lletv. In einigen deutschen Dialecien wird
es auch Leu genannt B. W. B. fetten, brüllen, tnugire, agi.
Jüewan, hlowan, KU. Luyen, löyen, mugire, s. Frisch, Lugfen.
Cimbr. Vocab. urlare, huan, luan. Die Verfasser des B. W.B.
wollen den Namen, und nicht ohne Grund, von leuen herleiten,
KU. Leeuw, leo. Von luwen hiess das lste goldne Hörn Luy-
horn (Presbyter Bremensis Leuwe), u. dies von Lud, ein Laut,
Schall, lüde, lauten, tönen, Lips. Gl. luden, frk. lutea* &c., o.
davon luder, s. Worm Monum. 1. 5. p. 380, R. V. Luur, auch
8Üddän. sclechtweg Lui. Nibel. Lied Luden und doz, ein
starkes Getöse, Jx. luwd, laut
Lauwgie, Jx. waschen, baden, lavare, s. Terenz, Eunuch 3, &,
v. 44—48, auch lue, gr. Aa«, womit Lauge, lixivum, ags. lago,
lagu, Wasser, isl, laug, lavacrum, lauga, lavare, schw. löga,
baden, dän. at löve, lavare, aqua corpus abluere, daher das
Sprichwort: at koste Barnet bort med Luven, das Kind mit dem
Bade ausschütten, vgl. Worm Fast Dan. p. 40, der auch von die-
sem Worte den dän. Namen Lövetdag herleitet, der daher auch
auf Schw. Lögerdag, Lauger dag, auf Isl. laugardâgr u. eben-
falls pvottdagr heisst, nemlich der Sonnabend. Dies war der
Tag, an welchem unsere Vorfahren in den vorigen Jahrhunderten,
u. noch zu Worms Zeiten, s. Fast. Dan. p. 39, sich gewöhnlich
unausgesetzt zu baden pflegten« S. Hufeland, Makrobiotik, 2ter
Theil c. 11, p. m. 187, vgl. Boccaz. Decameron 2ter Tag, 10 No-
velle. Daher noch an diesem Tage (der deswegen shêden Löver-
dag genannt zu werden pflegt) im Hause gewaschen, gescheuert
i
182
altsächs« léth, odiosus, Ctodm. 9. liocfe, arglistig, verhasst ftc
s. Rieh. Leeg u. Gram, ibid. u. W. teed.
Leege, leechen, ostfrs., hüpfen, springen, Jx. Unfts 9 laeyta, für
layhy Spiel, Vergnügen, laytsje, spielen. In der lutherischen
Übersetzung der Bb. kömmt das Wort lecken, z. B. Jes. 35, 6.
u. mehrmals vor, n. Apost. G. 0, 15., vor, wo es hinten ausschlagen
bedeutet, (einige haben dieses angefügt in locken, andere besser
in lacken, verändert u. verbessert). Hier drückt es gerade das gr.
Xaxrfcuv aus. Schon im Homer kömmt JU*| in solcher Bedeutung
vor, Bei UlphiL heisst laikan, hüpfen, springen , ags. lacan,
heisst zwar auch so, demnächst spielen, wie noch in NordengL
to lake, aber auch fortgehen, fortschreiten, z. B. Beow. 111
lacan 9 progredi, u. 110, lacende, gradiens, wie K. V. vom
Lindwurm: saa ldkked hon ad Bjerget ind, u. wie wir noch,
auf Dan. sprechen: det lakker ad Aßen, so auch in der ags.
Obers. Luc. 24, 20., hyt cefen-keep, im % B. Mos. 32, 6. u.
stund auf zu spielen, u., wie der Erfolg zeigte, zu tanzen, —
steht im Isl. at teika, schw. ai leka, dän. at lege. Leg heisst
noch auf Dän. Tanz, Spiel Oberhaupt, u. auch auf Spiel- Instru-
menten. Von Laich u. laichen der Vögel u. Fische u. Fröeche.
s. Wächter u. Frisch; Niebel. Lied, Leiche ein Spielstück.
Leen, ein Lehn, als Lehnsvogt, Lehnsmann, welches vormals in
Dänemark, was jetzt Amtmann, war, ags. ten, eine Verleihung,
ein unverändertes u. angewiesenes Amt, isl. len, Jeudum, auch in
Schw. Lehnsman, auch siidfrs. als Jadelehn, Wurdelehn, auch
Lehn als Amt, Dienst, officium &c.
Leerke, lierke — ohne Zweifel ein Dirain. — jetzt nur von Hun-
den, mit dem Schwänze wedeln, sfiddän. leerke paa
184
leidung, der Nordpol, KU. Leyde, Leye, Leyd-sterre, cynosura,
ursa minor y polus, Stella polaris, isl. leiâarstjarna, Frisch Leit-
stern, cynosura, der Polarstern. Die dieses von dem grossen
Bären oder Wagen verstehen, oder beide Gestirne mit einander
vermengen, irren sich also. Nur in den ältesten Zeiten kennte
dieser Name vom gr. Wagen für die Griechen passend seyn, da
sie den kl. noch nicht kannten. S. Homer, IL 18, 487. KU. er-
klärt auch die deutsche Endung: -ley, durch via, qualitas,
modus, forma, species, hinc: rnenighe-ley s. W. Ieta.
Leity hier u. Föhr &c. sonst auch, u. z. B. Silt lit , klein, en leitet,
en littet, en litget, ein wenig, ags. lyt, litel, litUng^ wie auch
engl. Ulph. leitil, leitils, klein, schw. Uten, lit et, title, der
Kleine, isl. litill, dän. liden, lille, Kil. littet u. UUtel, Jx. litte,
klein. 6. auch W. lytk, Uttig, engl. Utile.
Lempe, glimpflich verfahren, sich nach jemand fugen, tue Lempe,
Koker, mit Limpe, behende, mit Gelindigkeit, All mit Gelempe;
isl. u. dän. lempe, ags. gelimpan, verb. neutrum.
Lens, trocken, ledig, so auch Jx. lense, ausleeren, ledig machen,
z.B. ein Gefäss, dass nichts mehr da ist, wenn es aus ist. So
auch hier, im Brm. — Dän. u. Jfitl. det Aal nok lense, give Lense,
erschöpfen, erledigen, Es ist ohne Zweifel aus dem ags. hlcene,
welches mager, ausgedörret heisst, z. B. 4. B. Mos. 11, & Vul-
gata: Anima nostra arida est, ags. hlcene.
Lenke, löschen, stillen, als Feuer, Durst, so auch Jx. u. KiL
.dän. Iceske.
Lete, lassen, wie auf der alten Pelwormer Taufe (s.Kressne) mmge
Ute, machen lassen, W. Ieta, ags. ketan, Ulph. letmn, engl.
185
to let , feüddän. läde, isl. lcet, at lata. Auch lassen, aussehen,
scheinen, 8. Silt. C. 132.
Lette, aufheben, aufrichten, auf etwas, Jx. wie Dan. at lette sine
öjne, sit Ansigt 8fc.
JLewe, übrig lassen, flberlasssen, nachlassen', hinterlassen, sfidfrs.,
auch in Dithm. Es kömmt in den Brockm. Willkühren oft vor,
s. W. 231. ags. Icefan, Utphil. laibos, Überbleibsel. Mehr s.
B. W. B. lewen. Es ist auch im hies. Dan. gebräuchlich, löfve,
d.i. leve, läve, sonst levne auf Dan., isl. leifa, (leifir).
Ubber, Lebber, Liwwer, Lewwer, die Leber, ags., /(/er, isl. lifr 3
schw. Lefver, KU. /euer. Daraus ist der Name Liberse bei Ad.
v. Bremen, de situ Sfc. (c. 247) illud mare 9 quod liberse dici-
tur. DerSchol. n. 100., der es beschreibt, sagt: nostra Ungua
lAberse dicitur. Dieser war ein Bremer von Geburt. Die leisten
Worte werden bei Lindenbrog Annotationes ad Scriptores Sep-
tentrionale8 also gelesen: unde etiam vulgariter idem Salum
nostra Ungua leuerse dicitur. Davon ist es, dass schon Pytheas
sagt bei dem Scholiasten Apollon. Rhodius 4, v. 751. Uyuv xas
Trjv &alaaaav bc€i £tjv. s. vom Dannewerk §. 26. Lebber ig, lib-
berigj heisst hier zähe, schlemig, eben dick, und davon also,
oder von Levern, gerinnen machen, coagulare, kömmt levert
Bloot (vgl. isl. lifrafr), d. i. gerannen Blut; dän. levret Blöd, u.
das hochdeutsche geliefert Blut ist also unrichtig, s. B. W. B.
Z*e, Wi\ s. W. u. lith, hüd, die Seite eines Berges, ags. hlide,
isl. A//a, norw. Bierglie, K. V. Lide, öfters.
Lade, gehen, dahin fahren, fortschreiten, zu Ende gehen —
jetzt hier zwar, wie in den mehrsten Gegenden, veraltet; doch
ist hier, wie an manchen Orten, verleden, vergangen, verwichen,
24
u-
186
Silt. C. 170: leden, seit, her, 8. B. W. B. Jx. lye. Kil.
den , labij prceterlabi, transire , prceterire, u. liid, liide^
transitus, tneatus. Diese Bedeutung von Lieth, eine Fahrt^
ein Durchgang oder Fahrt, findet man noch im alten Nord —
Strand bei Heimr. 41. u. Viethen von Dithm. 401. Noch
man in hies. dan. Spr. Tiden lider og gaar bort; det
eßer Enden. Davon Lide, der Abhang eines Berges, die Ab-
/
höhe, Berg ab, in den K. V. oft, u. z. B. 74. 10. Bjerge o (
Lide, isl. Uqa, auch so. Ags. lidan, lipon, welches im Beow^
sehr häufig vorkömmt, z. B. 10 , zweimal — u. sonst oft mere- -=
Wende, sce-lijende, 8ce- oder brim-Uoende — u. davon 1.
yâ-ldde, — ja vielleicht das alte Latris. Davon denke ich
Lied, Leedy Leid, Silt Leedii, Jx. beiß, liet, ags. leöp (auc!
wohl liöp) isl. Ijöo: ein Lied, d. i. was gesungen werden kama-z
oder nach einer gewissen Melodie geht. Liüpan, singen , UlplK=^
Ijod, Heimreichs Morgenlied. Ljud (einsilbig) ein Volk — wovo <^
ich hier noch blos den pl. Ljödde, Leute — gehört habe
(W. liudam, lioed, lived, Menschen, Leute, Volk, u. liuda tnoi
der gemeine Mann, liuda wen, der gemeine Mann (collective^?
gemeine Leute, W. Ostfrs. Gesch. 1 B. S. 240. 50. Suffndus
Petri, de orig. Fris. I. 1, c. M, p. 16. p. 5. 136. populum die-
tione monosyllaba dicunt — Leod; ags. leid, isl. 1)6$ cbr.
Uiuydd, gr. Aeag, Aao^.
Lief, lieb, werth, isl. Ijäfr, schw. ljuf, ags. leqf. Jx. IJeaJ, und
Ijeafde die Liebe.
Ltf, ein Brodt, bei den Nordbfill. u. auf Föhr, bei den Sttdfrs.
Laf, ags. hldf (u. hlcej) ein Brodt, ein Laib, Leib (s. dtsch. Bb.
1. Chron. 17, 3. Jer. 37, 21.) Ulphil. hlaibs, isl. hletfr, Norw.
k
/
188
wohl einerlei Ursprungs mit flipen, flippen, s. Dithm. Idiot, u.
hier oben.
LKs, leise, gelinde, sanft, auch frk. s. B. W. B. lise, auch im Dan.
u. Schw. Linderung, Stillung, Ruhe. In einem alten din. Ge-
sänge: til evig Ro og Lise — u. dat Uset, det liser, das lin-
dert, stillt die Schmerzen — ags. lisse, remissfo, relaxatio — und
daher aueh dementia, graiia; z. B. beiCtedm. 27. (von Enoch)
on lichoman lisse sohte, in corpore requiem qvcesivit, oder Jeli-
citaiem acquisivit, petiit, lise, wie im Gesänge. So heisst
lijktn, Jbverej lenire; lipe, z. B. Beow. 93. lenis, benignus,
aber Beda, de raiione tcmporum, c. 13, ap. Worm Fast. Dan.
p. 30. erklärt den Namen der ags. Monate lida, durch blandus,
(tranquillus). Was aber bei weitem das Merkwürdigste ist, sehou
in den ältesten Zeiten, s. Herodot, 4, 94 (5), kömmt dieses Wort
in dem bei den Geten dem Zamolxis gegebenen Namen, jTqftAé&t
(d. i. gebe, oder etwa der gr. Sprache gemäss, gewe lisis, odeir
lisi, lise) in derselben Bedeutung, wie im Ags. u. Caedm. tranquiE —
Utas, requies. Vielleicht auch iu dem Namen, den der Most b^s*
Ulphil. fuhrt, leipus, als ein milder, sanfter (gleichsam leisei
lieblicher Trank, Luc. 1, 15, wo Otfried auch lid setzt, aj
lip, poculum, potus, u. auch altsächs. lid, ist. Cef, potus, u. a h » ^ 1
in Ermangelung des Mostes der Meth, welcher besonders im Nor 88 ^
den das gewöhnliche Getränk von der Art war, u. wovon meine*"
Meinung nach Lie- oder Leiköp, Lidkdp, Utk 6p, oder statt dessen
Wiinkop) Weinkauf, aufgekommen. Der Teutonista hat daher
beides Lyhoyp u. Wyrikoyp bei. einander} wiewohl der letzte
Name allenfalls von Win\ Zeuge, wie im Jütsch. L. B. orig. 2,
c. 93. u. im alten Kopenh. Ges. von 1294. s. Langeb. 7, p. 88.
190
En Löck' heisst was pld. en Luke, dSn. en Luge ist, eine kleine
Fallthüre, z. B. auf dem Boden, die auf- u. zugemacht werden
kann. Eben daher werden auch die Fensterladen, de Fenster-
luken genannt. Hiemit vgl. Heimr. 145. lecken, belegen, bedecken,
verschliessen, anch hier, s. Lips. Gl. A.
Lad, ein Loos, lode, lose, ags« hlot, altnord. hlutr, lutr, en Las,
Theil, Stfick, engl. lat. Jx. lot.
Lodde, ein Haarzopf, Zotte, Jx. } dfin. Lodd, etwas Rauhes, sfid-
d8n. u. Jütl. besonders die Frühjahrs-Wolle: e Lâi D: Lodde;
lodden, rauh (davon Regnar Lodbrog) isl. lotfinn, schw. luden-
In Steinbachs Wörterbuche heisst lode (pl. laden) pilus crassi
pannus abjectus, lodicht, pilosus, s. auch Frisch, unter Lad.
Löff! I6ff y leffl leff! (auch im Dan.) Uff, Uff! zu den Pferdei
sie zu sich zu locken.
Lqft, die Luft 5 l&ft, Jx. sonst in den südlichem Dialecten gerne
niglich Lucht, Kil. hat Lofi, Locht u. Lucht, aer. Nach
den Dialecten bedeutet es so viel als Höhe, wie im Engl. — daW ^et
wir auf Sfiddän. zu sagen pflegen: ap i e hye Vcen, d. i. in d«^«"
hohen Luft, Süddän. Idioticon von leejten, UJten und lichtt&*>
lachten, ags. hlifan, hUfian, sich erheben, sublimem esse. &•
oben Lefte. Daher im Isl. lopt, nicht allein die Luft, sondern
auch der obere Boden, K. V. Höjeloft, heisst, s. B. W. B. Buch
1, 3. Ags. lyß, die Luft. Ohne Zweifel ist auch davon (i al
lugte/ 9 riechen, Jx. loftge, locKge, verlochVge, lucht je, einen ,
Geruch geben, verbreiten, u. R. V. D. luchte, luchten.
Logge, Jx. wackelnd, hin u. her wackelnd, dän. cU loggre med
Haien, mit dem Schwänze wedeln, u. hier: wie' di Stért toggri.
i
V
192
Lomsk, wie Dan., launicht, tückisch, heimtückisch ; bei Jx. heiast
lamme eine Laune, ags. tone, animus, Sinn, Gesinnung.
Lona, Lanaj W. ein enger Gang oder Durchfahrt zwischen Girten
u. Häusern, ostfrs. Lane, ein enges Gäschen, Durchgang, Jx.
lean, engl, lane, vgl. ist. Icena. Angeln eine abhängige Tiefe
von einiger Länge, kl. Schlucht. Sollte hierin etwa ein Grand
liegen zu dem dän. Longang 8fc?
Lon, für Land, nordl. Lain, Silt Lön\ n. Föhr Luri o: Lund,
auch oft im Ags. land, z. B. Beow. 102. 164 &c. So sagt Theo-
doricus Mon. bei Langeb. T. 5, p. 316. (vgl. 321. 335.) von Up-
land: quam Norvagiense» Upland vocant, u. Snorre St mehr-
mals Uplavnd. Kein Wunder also, wenn Dithmar. Merseburg. 1. 1
Annal. im Leben K. Heinrich I. auch Seeland Selon nennt, in den
bekannten Worten : Est unus in Jus partibus locus, caput istius
regni, Lederum nomine, in pago, qui Selon dicitur. Wie, wenn
es auch selbst dort damals noch so ausgesprochen worden, und
dadurch isländische Dichter veranlasst worden, es Selund zu nennen?
Wie konnte aber wohl eine so grosse Insel, ' als diese, ein ganzer
Wald, und ein so grosser Wald auch noch mit einigem Fuge
Land, ein Hain heissen?
Lörre, — Jx. loerje, — lauern auf etwas, aber auch warten auf
etwas, Kil. loeren, observare, insidiose speculari.
Lowe, die Flamme, Nordb. W. logha, Ulph. lauh, Lohe, Kil. Lö-
cherte, Fris.flamma, Jx. leag 9 schw. Läga, isl. log, vqfrlogi,
süddän. 2 K. V. s. 63, v. 26. Love, frs. auch Lbh, Kero longa.
Lowe, versprechen, geloben, sich verloben, Löft, Verlöbnis, VerUf,
Erlaubnisse love, loben, schätzen (dieWaare) s. W. von beiden.
181
Lomwe, nördl. Luwe> Jx. leauwe, Treue u. Glauben, IVhi og
Love; Beylwme, Aberglauben, sfiddin.» Bilov. Vielleicht soll dem
Ursprünge nach bëttagme* bei Jemandes, c. 11, dasselbe seyn.
Jx. beleamvy das Gelibde.
Lud, SUt u. Föhr Luad (für L6d\ B. W. B. £oocT, Blei, Krwirf
toi Loodj Pulver u. Blei. Jx., ags. u. engl. feaef. Daher Leih,
als bei einer Uhr, ein Gewicht, Senkblei; daher Nordb. ludee,
lued8) Lotse, Lotemann, Pilote.
Luf, nordl. Lof, Kil. Loof, Looke, frons, fremdes, foliumy arbo-
ri$, UlphiL laubê, ags., engl. u. Jx, (welcher auch ein Blatt
Papier in einem Buche so nennt) leqf &c.
Luk, Lauch, Jx. loack, engl, leeh, dfin. Log.
Luke, zapfen, ziehen, ausziehen, z. B. Haare, Zahne, ausjäten, Jx.
Iwüchje, op- uwtluwckje, ags. lucan, aveüere, abstrahere, u.
geluggian, engl, to lug, dän. at luge, Schönen lucka, Kero
eveUatWy sierlochan,
Jbund) hier gemeiniglich Lürtn ausgesprochen, ein Hain, cbr. Utofftt,
meines Wissens im Ags. gar nicht, aber in allen hiesigen frs.
Gegenden Spuren genug von dem Namen (obgleich die Sache
selbst jetzt allenthalben mangelt) Lundenberg, auch hier, Petfeus
von Nordstrand; auch Helgoland eher heiligen Lunde.
faank, lau, din. lunken, auch hier; aber iti Angeln leege fyge y im
Hadersl. tyked, engl, lukewarm. Ob dies von dem ags. tfetec,
Jau, herkomme, oder ob noch auch da ein iuee gewesen, kann
ich nicht sagen.
, das Hftftbein, der Hüftknochen, hier; auf Sit aber hebst
Lunk der Oberschenkel (pld. Lende), frs. Com, SL 88, auf F«hr
Lurge, Lurgen, wie bei Rfchey Lurre, dän. Laar. Za dfm,
/
1
V
IM
was im B. W. B. unter Lurre aus dem Lye über das ags. tyre
oder Vre, angeführt, wHl ich nur aus 5. B. Mose 28, 25. bei-
fügen : êpearlirum. Hier wird dies liimng ausgesprochen, wo
das r ausgefallen zu seyn scheint; nOrdl. Tïcfc, s. T. Karsbarde
Lohnsie, Kero turribis, lanchom, Largica, coxa supra genicm-
tum, unter den Nom. appellativis k yerbis Goth. Vandul. & Lon-
gobard. von Grotius.
Lupe, — ick lup, dö tapst, hi tapt, ick top — kk ha täten,
laufen, Silt laape, W. htapa, hliaepa, Jx. tjeapje, ags. hted-
pan, u. Ulph. hlaupan, currere, saure. Davon nemlich hüpfen,
springen; Lappen, Lappen, Flöhe, (s. oben); Läpp, ein Proach
in Norwegen. Davon endlich die Lappen, Lap linder, welche
Veüejus, K. V. 90., noch u Vitde Lapper" nennt, ein Wort wel-
ches wir noch brauchen, einen wilden Jungen oder Jüngling zu
bezeichnen, Die Vild-Lapper! Tabula Peutingeriana, bei Gro-
tius, I. c, Lappi, Loppi, Luppiones, i. e. Cursore*. Diese Her-
leitung, dächte ich, wird auch angemessener und weit annehmlicher
acheinen, als wenn man diesen Namen durch einen Hexenmeister,
oder gar durch einen Giftmischer, erklären will. S. Schlözer
Allgem. Welthist. Olsten Th. S. 801 u. 480 u. 90. Oder ganz
analogisch loppa, loppa, Grinze, s. Dahlmanns Weltgesch. L
Lus, Silt Inas, Jx. wie ags. leas, los, also getrennt, geschieden, o.
daher auch von Grinze, vrieAndalusia, Lusitania, s. die Alterthimer
Schi. u. des Dannewerks § 20. Verliesen, vertue, verlesen, ver-
loren, wie ags. Jbrleösan , aber auch Verliesen, verliest, entbin-
den > wie din. forlöse u. das isl. at leysa Und frd konmm.
Brynhildar Qv., ags. tysan, (Jx. tosqje, lösen, J brlaeye, ertöten,
gr. Xvw)*
IM
Lüstern, untersuchen, mustern, lustrare, 00 auch Dithm. KU.
luystern, observare R. V. D.
I*ye, Nordb. KiL Frisch, laut tönen, Uten, brüllen $ haher Luy-
Hom, das erste goldne Hörn bei Mögeltondern, s. Grauers Er-
klärung 9 isl. altdän. K. V. schw. Lude, Lue, Lud, See — Von
Imdy laut, hier s. auch B.V.B. luden, lüen, s. oben unter Law*.
M.
JJÄaade, Made, hebst hier ein niedriger, sumpfichter Boden, der,
wenn er auch nun als Wiesenland gebraucht werden kann, yor-
hin schlammicht u. morastig gewesen. KU. Made, Maede, coenum,
lutum, B. W. B. Made, Mae, Mndde, Mudder, Moder. Schon.
Gesetze: qfna madutn oc cengum, in locis palustribus tf gratis,
Mad, altschw. terra palustris, Ihre, Tgl. Suhm zu Langeb. t.
7, p. 576, n. 274. P. &yv: Majord, England, Mader, disse Ord
bruges endnu paa Landet. Matte, eine Wiese, s. auch Frisch;
Kotkerus, IV. 104, Matoscregh, locusta, ags. meeth, Grass, mad,
maede, meedwe, eine Wiese. Frs. heisst Mede s. W. eine Wiese,
oder was gemäht wird, von mede, mähen, engl, mead, meadotv,
Wiese. Jx. núedde, s. B. W. B» Müder, Mede, u. majen. Jx.
nrieje, sonst meyen, meden, d$n. u. R. V* meje, mähen, cbr.
medi, mähen, metere, Ulphil. maituri. s. W. S. 258, metha, u.
Edda Säm. 2. meita, s. Worm, Fast Dan, p. 32.
Maatt, nördL Malt, Malz, ags. mealt, dän. Malt, sfidd&n. Molt,
wie B. W. B.
Maalwert, MdJkoart, Malewort, Nordbill. Maatort, Maiart u —
Malurt, auch din. Maaturt u. Malurt; Wermuth — ags. wyrm
wyrt u. weremod — - d. i. WurmkrauL Die erste Silbe kfaunar
unstreitig von Mol, wie noch Un Schw. Matth. 6, 19. 29. (vgl*
Jacob 5, 2.), wo Ulphil. tnalo hat; die Luther. Oben. Motten,
so auch die holl., engl, aber, wie ags. moth (von diesem moth
igt ohne Zweifel der Namé weremod u. Wermuth), isl. u. diu.
Möl, s. unten. Dieses Kraut pflegt man, um solche Würmer za
vertreiben, in Rasten u. Schränken, wo Kleider verwahrt sind,
su legen, anh wohl in Bücher zu stechen, schw. Malärt.
Maarig, Maari, — es hört sich auch wohl bk>8 Maar — hier)
bei den Nordbüll. Modrig, (wiewohl dies an einigen Orten eine
alte Mutter heisst) bei den Süd- u. Westbill. M ädrig; überhaupt
ein Frauenzimmer, auch wohl ins besondere ein Mädchen, auf
Cambrobr. Merch. Es wird dem männlichen Geschlechte entge-
gengesetzt; u. soll, meiner Einsicht nach, die Weiblichkeit u«
Mütterlichkeit ausdrücken, wie s. v. das Wort im Deutschen von
verschiedenen Thieren weiblichen Geschlechts gebraucht wird,
ab Mütterpferd, -Schaaf &c., wie pld. Bb. Sirach 23, 6, alle
Modem, d. L Stuten , vgl. Ekenbergs Obers, des Jfltsch. Lu B.
8, 55. Kil. Moeder-Peerd u. Peerd-Moeder , equa. Es dritekt
also die Bestimmung aus, wie Claudian im Eutrop v. 831: Nor
seitur ad fructum mutier prolernque ßäuram. Persisch heisst
Mutter mader, mather u. modah, fcemeüa, ägyptisch rnuth,
Coptisch mau, wie Plutarch de Iside &c. c. 07, u. Jablonski
9L 1. c. 8, 5. Kil. Modde, Moddeken, engl, modder, mother, eto
junges Midchen. Die Silter Aussprache Moodter, Mutter, mag
also eigentlich die richtige seyn von Modumter, wie Dochter,
197
Süster fec. Von diesem unsern Maari wird auch das altnord.
Maaty in gleicher Bedeutung, seyn, K. V. den ende Maar, den
venne Maar. I tre Aar tjente hun i Kongens Gaard, ret '
ingen der vidêie det vor en Maar. Loccen. Lexicon Sveo-
Goth. Mar, v. Mcer y virgo, puetta. Ob die Nachtmar, als Weib,
als eine Fee, betrachtet, ags. mare, Uhr. med. ap. Hiches. g\f
mannan mare rtde, din. Mare, s. Ol. Worin. Mon. Dan. p. 18,
M. u. sehw. Mara, s. Yngl. 8. c. 16, vgl. Keygier Ant. Sept.
487 sqq. auch hieher zu sieben, stelle ich dahin. S. unten Mär,
unter Mar.
Macht, Mdgt, das Gemachte. Schilter u. Wächter wollen dies
von machen, Rinder zeugen, welches Wort in mehreren Spr.
davon gebraucht wird , S. auch W. 255, 400, u. Vorr. LXI. Kil.
Macht u. Ghemacht. Magi helsst hier machen, ags. macan,
macian 9 Ulphil. magan, dän.mage, machen, schaffen, einrichten.
Madde, nördt. u. Silt Medde, die Mitte, als Madd-Meddei. Jx.
nûddejf) der Mittag, doch sagt man auch: e Meli o: Meddel>
Methel, als MeUtoom, sOddän. Meldtöm 9 , gleichsam der Mittel-
oder Zwischenzaum, zwischen beiden Pferden. Daher auch Mat-
selbew, Meteelbew, s. Meiers Charten vom alten Nordfriesl. Dank-
werth , S. 88 u. mehrere Dörfer Medelby im Dänischen. Daher
* Medel- oder Methelfar Sund bei den alten, auch wohl Melfar $
s. Worm. Mon. Dan. p. 288. Sweno Aggonis, Medtus transitus,
u. Saxo Chr. mterjectns Sfc. Daher frz. meler, altengl. to mel,
vgl. Beow. 88. Daher Mohr. Mellinge, Mittelstandsleute.
Mag u. Meeg, W. Meg 9 Suffried. Petri, ein naher Verwandter, •*
ags. magUj Sohn See. Es ist auch in den altnörd. Spr. gebrauch-
IM
lieh, iL kömmt auch in der 2ten Run. Chronik vor, Tgl. Huitfeld
20, u. R. V. u. B. W. B.
Mâye; Jx. u. W. meye, meya, auch m$ge, mögen, itL tnega, ag«.
magern, davon KU. machschien u. mis-schien, forte y fortan,
Jx. misechean u. rnissekien, Rieh, misschien, SUt meskiin, d. i.
meiênen, mag geschehen, dftn. maaskee y hanshee, yieUeicht.
Auch in der Bedeutung? valere, im Stande eeyn, sieh (wohl)
befinden (wie in d. K. V. mehrmals, z. B. De maa *aa vel î
Dannemarh 8fc.% wenn sie der Braut u. des Brtutigams Gesuud-
heit am Hochzeittage über Tische trinken mit den Worte»: Das*
(dat is) Breed en Brediganw Sünheit, dat 9 8 (dat *e) lang lave
en wél möge, (möge!) wie im Ags. 1. B.Mose 20, 6., Hú meeg
he? hig eweedon thaet he wel mihtc, eben so im Isl. c. 43, 27.
28., und noch frs., wie im Dan. magtpaalîggemde, vel ved Mögt,
got ved Mögt, holde naget ved Magt 9 in gutem Stande, im
Wohlstande, u. K. V. Saa hjertettg ilde jeg maa.
Mach, gemach, sanft, zahm, z. B. ein Pferd nach der nfirdl. u.
der sfidfrs. Mundart, wie Eiderst., Dithm., Bremen, KU. &c. J*
von einem zahmen Löwen, hier aber meefe, wie im Engl, muck-
lickj bequem, u. das din. at fare i Mag, gelinde verfahren.
Mache , küssen, — ohne Zweifel vom Vorigen — d. L gut machen,
besänftigen*, versöhnen, KU. maecken, fransigere, pacisci, com-
ponere, pactum facere Sf conciliare. Fast eben das sagt er bei
eoenen, seil, suaviari, osculetri tf reconciUare 9 pacjficare, pla-
carc, propitiare, wie das hoU. soetne*, söhnen, versöhnen, kfissen,
im Ausdruck der NordbOliinger. Davon vielleich Moder, diu.
en Mage, ags. maca, maeca, per, sociuê f cvmors, fiomnerus,
mec, Verlobung, W.
irt
Mal, %ös, toll, wild; Eideret. Dithiu. Ö. W. B. maU, Jx. mdlle
raenjen, unsinnige Rinke, Schwanke. Kil. mal (vgl. mallen),
lascivus, petuJUma 9f stultue, insulsus, insanus; ich setze hinzu:
malus, mdlesanus.
Mal, h. nördl. Meel 9 Mehl, Kit. Mael, Meel, farina, ags. mealo y '"
▼on meolawe, kl. schw. (aHdin. Mjöl, s. Langeb. 7, 41.) sfld-
dftn. Mjöl, Cimbr. Vocabul. farina, mehel, e mcel, ags. myl>
pulvis; myln, myjlen, mala. Davon also mahlen, zu Mehl
machen, Ulph. malvian, zermalmen, u. malma 9 malmo, der
" Sand, sonst auch der Staub, z. B. des Weges, so auch dithm.
frs., hier Mehlen, eine Mühle, cbr. melin, Silt Meilen , eine
MttMe, Meiler, ein Malier, Lips. Gl. Melm, pulvis, vgl. Mal-
wort. Koker melen, mahlen.
Man*, nördl. Mdn\ die Mähne — an Pferden und Löwen, Kil.
Maene, isl. mavn, mön u. maeki, st. manki, din. Monte u.
Man, schw. Mahn, cbr. mwng, ags. u. engl, mane, Föhr üfdtt-
iiicfce; aber Mohnke, die Scheitel, Manning, der First des Hau-
ses, din. Mönmng, Hadersl. Manning — alles zusammen scheint
anzudeuten, "dass es so viel als das Höchste, Oberste, sagen will.
S. Edda Säm. 1. Gl« mavn, u. das isl. mcenir, mcena, extare,
eminere tfc, s. isl. lex. Suhm über den Namen Möön, bei
Langeb. 7, n. 671, als wenn sie davon den Namen Monland,
bei Ad. v. Br. nach Stephanii Ausgabe, so wie Stege, von steil.
hoch, s. St. hätte — obschon sie auch Moiland (wie in andern
Ausgaben), von Mae, Moejard, heissen könnte, s. D. Atl. 5, 408.
Doch davon hier nicht mehr. Allein vielleicht hat gar Mann,
als Mensch, davon, dass er aufrecht in die Höhe aufgerichtet,
seinen Namen. Daher in den ältesten deutschen Fabeln „das
V
Mannthier" der Mensch- Lac tanz, de vrig. erroris, 1. g, & 1*
wenn er die denkwürdigen Vene mns Ovid, Metam. 1* 84—86
Pronaque cum spectent animalia ceterm terram, Os hmmni
sublime dedit 9fc. angeführt, fügt hinzu: Rmc utique äw&Qvm»
Grceci appeüarunt, qmod sursum spectet. Und so erklärt So-
cratet diesen Namen bei Plato, in Cratylo, «. Plato selbst in
Timm».
Man, Men> — aber jetzt nur das letztere, W. Man u. Maa, alt-
cel tisch Man, Man, Myn, — nemlich in der alten Bedeutung
für Mensch, Kil. Man, Men, Mensch, hämo, Ulph« u, ags. man.
Daher also auch hier Faamen, ein Mädchen, Kärnten, ein Manus-
mensch, engl, tooman, ein Frauensmensch , ags. fcernna, virgo,
z. B. Matth. 23, Luc. 1, 27., aber auch mulier 1. Mos. 2, 23.,
mcedenman, ein Mädchen; daher wcep-mann and w\f-mmm
(auch wimmen, engl, warnen), Matth. 19, 4. He worhte VMtp-
mann and wifmann (auch wifinen). Man, dar Mann, hier u.
gfidfr. aber auch im Altbritt. u. oft im ags. ab im C©dm. u. Beow.
1. Mos« 2, 22. td dnum w{finen. Davon Mannte, eine Geschlechts-
Verbindung, Stamm , Gau, s. Holten Dithm. Geslh 1. 299 sqq.
vgl. die 12 Lucomonien (monnien) im alten Etrurien. Manne
heirathen W. 269. K. V. 171, 1.
Man, ddn 9 san u. mén 9 dén, rät u. min, din, sin, nach den ver-
schiedenen frs. Mundarten: mein, dein, sein.
Man, men, aber, sondern, — auf Silt, in Böking- u. Wiedingh,
beides, auch bei W. 257. 280, letzteres auch din. u. echw., vgl.
gr. iiip f dorisch fiav.
Man, nur, in allen niederdeutschen Dialecten, findet sieh tach *m
Schw.
i
201
Mar, Vf. mar, inara, merc, eine Gränfee, Scheidung. Daher fort
Deenmeerhum, von Dänemark, Wiarda Ostfrs. Gesch. 1. & 75.
u. hier Maarh, Mark, eine Grftnze, Scheidung, es sey zwi-
schen ganzen Lindern u. Völkern, Citiabr. Vocab. termino, trunxh,
alaman. mark, Gränze, wie in den fränkischen Annalen in marca
ecrum, unter 825, oder einzelnen Feldern, Feldmaarh, Maarh-
«fcte, She'ing, Ulphtt. murks, Tatian, Matth. 2, 16. Math,
ags. rneara, denn ich sehe doch nicht, dass Beow. 70. 82. be
maarn anders heissen kann als bei der Gränze, Tgl. 13. inearc,
u davon mearcan, Beow. 86. maare, gemcere, landa-gemcere,
isl. n. schw. Landamcere. Maarh heisst auch ein Merk- oder
Kennzeichen auf etwas. Davon Murked, der Markt, ein abge-
zeichneter Platz, ^um mercaiuS) engl, market, frz. mar che,
cbr. marcknad, isl. marhaffr (woran es deutlich zu gehen), din.
Mmrked (forum, Torv 9 isl. u. schw. Torg), aber auch nun-
dmce, auch Alfter Marked, s. Terpager S. 675, vgl. Stlt.
Com* 182. Mar u« mam ist, zur Bezeichnung der Gränze weit
umher, dem Namen vieler örter angehängt, wie bekannt: Cäl-
-inar, oder Calmarn, Coimar, Ciamar, Wismar, Fehmern oder
Fehmarn, Stormarn &c.
Mar, das Meer, mare, bei Jx. it rea mar, vom rothen Meere,
(mehrmals) Wiarda S. 255. Maar, meer, auch bei den alten
Isländern mar, s. Gl. zu Edda Säm. t 2. u. Skalda: Sw holla
eg mar, u. cbr. mar, mer, mar, UlphR. mar ei, u. marieaiw
(letzteres soll vielleicht nur eigentlich einen Binnen-See bedeuten,
wie 2» B. noch auf Föhr Meery), ags. mere, engl, meer, frz.
mar, mer, das Meer. Dass Mar in unsrer alten cünbr. 6$x.,
ilich in der ganzen nördl., Hingst vergangenen, Mundart^ vom
202
Meere gesagt worden, beweisen die manigfaltigen Überbleibsel
davon bis an Jütlands äosserste Gränze, noch an der Westkttste,
z. B. Mar-Torv, -Tag, -Hahn, -Grces 9fc. Man hat also nicht
oftthig, dieses Mar von dem lat mare herzuleiten. S. D- Atl.
1, 411. 12, vgl. 5, 226. Und noch in der alten diri. Reim-
Chronik: Jra Danmark og saa tÜ Mâret ttOfc." tfc bei Betr.
Olai, Langeb. 1, 109. Allein der stärkste Beweis aas -der Sprache
der Cimbrer daselbst ist der uralte Name des dortigen Meeres
bis an das Vorgebirge Rabeas (Schtaing, Nforg. R. Hist. 1, 48,
RSberg). Ohne Zweifel aber das bekannte Hüfte in Rubelet/ in
Angeln, unweit Glficksburg, u. Rubico, der berühmte Grinzfinss
Italiens — as is das nord. As, oder Aas, z. B. Bailandsaas, u.
bis an das Eismeer. Marhnarmsa, s. Plin. 1. 4. c 13, oder wie
Solinas, c SO. in den Worten, die ich anfthren will, nennt:
Philemmi a cimbris ad promontûrium Rubeas Marimormsmm
dicit vocari, hoc est morluum mare, welches, da es so genas
zu Mar*, oder nach der altfrs. Art, Mari u. Mar, Moord, was
bei KU. auch mars 9 letum, u. ags. Beow. 96. u. Caedm. 95.
mordre, sonst auch marpar 9 morp, mors, cbr. marw, stoben
heisst, zustimmt, mir wahrscheinlicher ist. Dieser Name ist auch
noch tbrig in Mareviv, Mareqvinde, u., was dasselbe sagt, Mare-
ntinde, wie in den K.' V. — (Nur muss man nicht Mare, von der
Nachtmdr oder Mqr, dahin ziehen, z. B. den Vers im Peter
Paars: Marre, Marre, Minde, Est du hermde, saa skalt du
herud.) Minne heisst, als Dimin. von Man, flemma, trirg*,
pueUa, s. die Glossarien zu beiden Tomen der Bdda Sesm., und
das ags. meinten, Magd, Grotius. s. oben unter Lvnk giebt Aase
BrkUrung: a man, fa mümmun memne, unde Meertmnme,
fcemina, Jx. meeremin. KiL Maer-tnmne 9 Mer-mhme, Syren —
Maer-winnen, Nereides, Beow. 115* Mere-wyf, eine Wasser-
Nixe, als vom Geschlecht« der Nicken , Necken, Nacken, s.
Keyeier Ant. Sept. 261—265. Mit Beow. wîcer, S. 45. 65. 108.
*gl. S. 278. u. Befewulf lh cc Von diesem Namen reichen auch
• |fie Sparen im jGt.~ ü. . Lafe bis ins graue Alterthum hinauf, in
der barbarischen, d. L germanischen Benennung, welche die Perle
unter jenen Völkern gehabt, némlich margarita. Man sehe hier-
über PJin. I. 9. c. 35. Isidori Orig. 16, 10. Statu Scholiast.
ad Thebald. 6, v. 68. oder davon ein wenig verändert nach den
verschiedenen Spr. z. B. ags. Matth. 7* 6, c, 13, 45.- 46, mere-
grvtr Tatian Merigroz oder merigrozza> ibid. Gl. Florent ap.
Wächter, merigriex, unio, — so wie es mar, oder mere; greot,
z.B. C»dm. S. 22. grgt, griex, griet, oder garit, engl, grit, ags.
auch greif /0, cbr. Grewt, d. i. Meersteinlein. s. B. W. B. Grut,
oder Cochlea calculus, nach Isidor. Das deutsche Wort Perle
ist, wie Frisch auch erinnert, so viel als Perlein, Beerlein, wel-
ches Wort auch schon alt seyn muss, da wir bei Claudian Ne-
rtßce baccce, bei Virgil baecatum, u. bei Petronius davon tri-
bacca finden, vgl. AthenaBQS 3, 8., den Indischen Namen Berberi.
Davm noch Märegreth, davon frs. Mär 8k, die Marachj ags.
. merze, schon bei Cawhn. 70. In einem alten lateinischen Docu-
wêoêî vom K. Hlothariu8 9 in Ganterhuiy, 679, pascua meriaca,
auf Ffihr Marsch, oder vielmehr nur Moacft, wie süddän Mäsh,
sidfrs. Moral, s. Petr. Saxo, Westphal 2, 126.
Mär 9 oder wie Jx. auch schreibt, marr, ein Pferd, wie es offen-
bar in der schönen Stelle heisst, welche das B. W. B. unter
Stude so fehlerhaft übersetzt, isl. auth mar und marr, s. die
V
s/
Ê
beiden bemeldeten GL u. Edda Snorr. mbi npra: mar kalla
eg hest. Ags., frs., deutsch, dln.» sehw. heisst zwar moere,
engl aber mare % ein State i allein ags. heisst auch rnearh, s. B.
Beow. 188. (pl. mearaa) wie im Nibel. Lied, Horch , mmd in
einem alten Vers, den Cluver, Germ, ant 1. 1, c. 8, p. 69
anführt: „Do drtig m syn schon Marl,* 9 u. noch cbr. u. Annor.
Morch, ein Pferd, a. in den AJaman. Gesetzen bei Cluver, I. c.
Marach. Dieses Wort als den Namen der Pferde bei den alten
Celten, hat uns Pausanias, Reisebeschr. von Griechen^ & 10.
c. 19. noch aufbewahrt: totfuiv ipo/ia Maqxa vno rüv xéXxtûv.
Dithm. Mär, eine State. Noch ist hier im Dan. behalten: Mar-
fSUj Marplagg, (doch an einigen Orten Maar,) und auch auf
Mors and Thye.
Marg, bei deu NordbttU. eine Warst, KiL Marghe, fris» Bei«*,
Woret.
Marg) doch mehr Mark, das Mark, ags. tnerg, so auch Jx., isl.
mergr 9 Kit. Margh 7 Mergh, medutta, vulgo marga. Nach
Plinius nannten die alten Gallier u. Bretten sehen den Märgel
marga, I. 17, c. 6. u. 8., oder, wie in einigen codd. steht, marla.
Die Cbr. nennen ihn noch marla, engl. n. ags. marl, die Nieder-
britten marg. Cluver I. c p. 71. erzShlt, es wären thnrmi Lon-
don sehr alle Exemplare von Ptinius vorgezeigt, bei welchem
dieser Name dreimal vorkömmt, wo immer marla ges chaiob en
stände. Von diesem Maria scheinen sie noch im nördl. Schles-
wig, wie Jütland n. Ffihsen, Malle, Jordrmatte, den Mitgel so
nennen, B. W. B. Zuschoss, Marrel, Mark.
Mm, mea, mis. So wird in den verschiedenen ffcs» Motidnrten die
allen germanischen Spr. eigene Partikel- mir, aasgedrftokt, die
205
etwa* Fehler- oder Mangelhaftes anzeigt, cbr. maes, ohne, als
z. B. hier Massgúnst, Mbgnast, moste, missen, vermissen,
enthehren, welches auf Silt meste heisst, and meshaa, irren,
< fehlen, Jx. fnAwpe, fehlen, ags. missian, irren, verfehlen, (s.
Beow. 182, u. Rask 78.), engl, /o mm, in beiden Bedeutungen
ist. mt ndssa (ebmissi, mistet,) dftn. of miste, verlieren, ent-
behren, vermissen; W. mis, frz. mes.
Maskj was ven dem gebrauchten Malze nachbleibt, auch anf Dan,
Mask^ z. B. in der diu. Bb. Lac 16, 16, was statt dessen in
der bl^ scbw. u. holl. Bb. steht; Drqf, ist nach dem ags. drabb.
KU. Jteefjf, sWqwB exoctw, sflddfa. auch Drav.
Mast, da Bingtein, eine Masche, engl, mask, KU. Masche, Mae-
sehe, fnacula (refia 8fe.)
Malsekop, — wie es durchgehend gesprochen und geschrieben wird
in diesen Gegenden} hier aber Maatshop, welches deutlich auf
den wahren Ursprung hinweisst, nemlich von Maat, in den Silt.
Com. bei Jhu u. Kil. Maet, ags. mata, engl, rnate, ein Camerad,
Gesell* Mitgesell. S. auch die Idiotica, vgl. holl« Hiernach also
eine zosaoMDengehörige Gesellschaft, eigentlich eine gemeinschaft-
liche Haushaltung oder Wirthschaft. In dem Registrum redi-
tuum Spiocopi Roskildensis, de 1370, bei Langeb. t. 7. p. 68»
steht: Prhno Mitsommers gyald, videücet de quolihet mathskap,
(m notis: ' curia inhabitata) et de quaübet terra desolata.
Denn auch hier gtebt es Öde, wüste oder todte Mat Schoppen,
abgebrochene Hofstellen u. Bohlen, wofür die Inhaber der Lände-
reien die MaÉechbpa-Celéwr entrichten misten. In R. Christo-
phers Kjftbeteds-Bet, gegen das Bade, beisst est derfore Aal
Fogedm een TU teert Amt haffue IIHd. af kvert MatOab,
i/
sam i Stade* beer; such Nett weder Back, Lgb. 4, M2, Madekaff
Und im Flensburger Probstey-Bueh (Inyentarium, von 1588, s.
Johannesens Canonwehe« Recht, 2ten Th. & 106 flg.) steht ab-
wechselnd: Van eyn ider Masckop (Maecup) and van eye ider
Hu$j jedoch nach der verschiedenen Grösse: 2, 4, 6. 7 &c & Hier
giebt es solche, . die für ganze, halbe, vierthel, — oder mehr als
eine Matschop stehen, nach dem Besttzthum. Matlag heisst in
Eidersl. das Geld, was jeder Haasrater in einigen Kirchspielen
dem Prediger zahlen mnss. Die Biderstedtsehe Chronik, von K.
Abel: Dar quam ehm de groie (Maien, Matnefy Matheg ent-
gegen, eine Gesellschaft, u. das bekannte Wort Maschopey^ holL
Maatschapi Maatschape. Die schw. Bb. braucht das Wort
Matskap, Marc. 6, 89, Luc 9, 14, welches die HolL anf der
ersten Stelle Jby Weertedkappek" gibt. Über kein Wort bin ich
je öfter nnd angelegentlicher am meine Meinung befragt worden,
als dieses.
Mé 9 mit, hier überall, auch Süt und Fdhr: doch sind anch einige,
die tnä schreiben, z. B. in Bfiking u. Wiedingh. Hier im Osten
u. Süden ma, Jx. mey, Fragm. das. mit, mitk, ags. fmd , Kil.
med, met, Dith. auch me, s. auch Kil* u. B. W. B. Mede,
Me heisst mir, me me, mit , mir — eetteres als mA$ letz-
tere* me.
Me, mich, mir, ags. me, nSrdL, wie süddin. mei, hier, wie die
din. Aussprache von mig, im Widingh., Silt, Föhr, Nontrand
nnd südfrs.
Medder 9 eine Muhme. Wenn es blas ehe Mutterschwester seyn
sollte, so wäre es wohl besser, es Modder zu schreiben, wie das
B. W. B. erinnert; hier aber wird eben so wdhl die Vaterechwe-
W7
ster danioier verstanden. Etwas dahin Gehöriges scheint mir zu
seyn, dass 1 Mose R, 48, 29. u. 44, 20, in der ags. Obers, smus
uierniusf roter durch Ast gemedrgdan bréftor gegeben wird. Jx.
moye, KU Moeye, Mode, moiertera, tf amita. An einigen
Orten wird dieser Name anch ausgedehnt auf Geschwisterkinder
&a, so wie bei K. V. 1, c. 86. 4, c. 4L gerade so wie mit
Vetter, eigentlich Vaterbrader, Cadm. foedera, von fceder Vater,
Tgl. Beow. 89. euhter-gqfcederan.
Meem — so wird es hier bei nnsern Friesen am hinflgsten gehört,
aber anch an manchen Orten Mém 9 wie sogar in einigen dln.
Gegenden, nftrdl. anch beides Mem, Meem, n. Mam; anf den
Halligen Mém, anf Föhr Mäm, Marmn u. Mhrnne, auf Amrom
Mamm, Mutter, Jx. mem n. mam, Saterfrs. auch Mem, cbr.
mam (und mammaeth, nutrix). Und nicht allein im Lat ist
mamma bekannt gewesen, s. Martial, Epigr. 1, 101, sondern
fia/tfiy* papfHäa war anch bei den Griechen im Gebrauche, s.
Enstathitts über fiaXa — Odjss. 2, 249. n. Heliadiiis bei Photins;
bei Aristophanes, in Lysistrata, ruft ein kl. Kind dreimal Mam-
mia; vgL das pafifjufo in den Wolken. In den beiden fis. Ge-
dichten auf Christian den VIten u. anf Friederich den Vten wird
der König Täte (•• T.), die Königin Meem genannt.
Meet, Fleisch, Site u. Föhr; hier herum nnr etwa in Metwnrsl See.
ags. meety moste, mete, zwar allerlei Essen überhaupt, sonderlich
aber Fleisch, wie engl, meat, W* 256. mede, tuet, mat, meyt,
die Speise n. überhaupt Speise n. Trank. Tgl. B. W. B. Met.—
wreB die? aken Qmhrer v. Tentonen, wie die gr. u. lat. Autoren
melden, x. & Mala n. Fioms, beide L 8, c. 8, die noch kein
Brodt kannten, sieh mehrentheils rom Fleische, welches sie roh m
l
essen pflegten, nährten. En Gleiches berichtet bei den XiptnUn
die berihmte Königin Boadicea, wie sie gemeinigtieli genannt wird.
Dies läset sich gleichfalls vom Mat, Math, Mad, sagen, wie es
fast in den übrigen Spr. heisst, Koker, Mat, Ulphil. mais y
Speise, Otfried Maz, Bradt, bei Amtoph. fui£a, Speise. Die
Uplinder«, nach Ihre., nennen keine andere Speise Mai ab
. Fleisch. Vom meet, meto, kAmmt din. u. schw. mcet, masttet,
ist. mettr, satur, &c
Meete f mete, messen, ags. medun, Uiph. ndtan, engl, to mete,
KU. n. Idiot meten, siddän. n. schw. mäde.
Méte, nach Jx. u. W. 283, begegnen, entgegen kommen, nach
dem Viehe Gegenstand n. Aufenthalt machen, dass es nicht etwa
ins Getreide gehe, — denn hier wird es fast nur an einigen Orten
gehört; aber in Ektarst Dithm. kc möten, m de Möf k amen ,
din. möde, schw. möta, ags. métan, gemetßn, Ulphil. mottem,
gßmetian, KU. moeten, ghemoeten, s. B. W. B. Möten. Daher
Möde, mote, gemdt, witena-gemdt.
Mewe, Metok*, eine Mewe, MSwe, KU. Meeuwe, ags. mono, mew,
s. auch B. W. B. Da man sie, wie mir gesagt worden, auf
unsern westlichen Inseln, alte Dirnen, Terne, wie K. V. Otfried
thiarna, LipeU GL thierna, altfrs. therna, mrgo, ancäla, nennen
■oU, n. sie bei Frisch anch Moeyen heissen, so schient mir dies
eine Anspielung auf Met/, Mm u. das ags. meewle in seyn, s.
Cedm. S. 27. 75, n. Beow. 217, wo es fast eine ältliche Dirne
nn heissen scheint
Mied, zurickhaltend, der nicht daran, sondern sich da» nftthigea
lassen wilL EJL müden, vitare, eeitare +~- 9f pariere, mdiäml u.
ndtdemOf vitam $f parcene, Keoo, latent, wndanti, B.W«RJIf*reii.
AfStfl, das Gebiti im Munde der Pferde; K. V. Graamaud hon tog
Mite f er Tand, sehw. Mito, fall, ntei, jetzt mt7, miel, ags.
mkUa, mhUian, gemkttian, frenare, regere, Benson. Sonst
wollte ichs von mieUen y die Minier, z. B. von Kühen, bei Jx.
herleiten.
Büge, mmgere, mejere, ags. migcm, gemigan, micgan — • u.
mitge, urina, Hb. medic. ap. Hickee. — - in den Gloss. u. Idiot,
auch R. V. v. B. W. B. auch in den ist. Edden u. bei Junge,
Uwe. Jetzt, wenn Ton Menschen die Rede, nur etwa von Kin-
dern, die ins Bett oder in die Strümpfe &c.
Miefe, aßuieie , abmessen, abstechen, als ein Beet im Garten zu
Erbten — ein kl. Stück auf dem Felde, zu Kartellen — z. B.
Fahr, Dithm. O. Worm. Mon. Dan. 1. 6. p. 466. Olqfr Kunug
Uta utmili eteina disa, beschreiben, bezeichnen; denn auch in
der altera dln. Spr. heisst es, K. V. de shreve Kredsen i gar-
ten Jord — womit zu vergl. die Bruckstäcke von der gothischen
Spr. zu Neapel, s. Zahns Ausg. von Ulphil. Einleitung S. 77,
Hfinila, subscriho. Daher en itüsl, eine Meile, in noch mehr
als den germanischen Spr., hier aber auf Frs. en Meel; daher
iL a. Mietberg, jenseit des Dannewerks, u. Mielbech (sonst MSh-
lenbeck, MtiOenbaeh, s. Bolten Stapelholm §.8, u. 49) als
bezeichnete u. bestimmte Grinze. s. die Alterth. Schlesw. u. des
Dannewerks §. 28 u. 24. Anmerkung.
Aftern, der Morgen, u. auch morgen, cras. SHt: Mierren, auch
beides, Jx, moam y sfiddln. u. auch engt tnom, ags. morgen,
morgen, mergen, u. auch mem, s. Beow. 168. isl. morgun,
m y r gh n, u. auch mom, s. die Glossarien zur Ssemundischen
17
v
210
Edda. Ob es im Mösogoth. maurgbts, oder maarga,
mflfse, i. Steinwald Anmerkung zu Job* 16, 28. Dan- u. achw.
Margen, Föbr Maarn; so auch Helgoland, am Miem, am
Morgen, des Morgens.
— in der Bekräftigungs-Formel : so minn, Sili: so mhtnen,
jaaimin'nen , naanhninnen , u. min'nen. Heimr. 117« nennt den
IL Erik Menved im Nordstr. Dialect treffend Mindewit, u.
Helduader 8. ehr. 1. 112. Mindewid. Aus der Widingh. Ans-'
spräche: so meehn! ist zu schliessen, dass es ohne Zweifel hier
meen geheissen habe, wie in nnsrer din. Spr. M*md, scuanend,
sommend) wovon mehr im s&ddin. Idiot. INes kam von der Gott-
heit Medaj die uns als Göttin der Fruchtbarkeit, aber auch der
Gerechtigkeit, abgebildet wird, s. Heimr. 1. c. 8; Stee Stück der
din. Bibliothek. S. 688 sq. Westphal t 4. preefat. p. 20*, wo
gezeigt wird, dass sie bei den Gothen meen u. meea genannt
worden, herrühren. Vielleicht ist diese Gottheit nur ab Über-
bleibsel mit der Zeit so benannt worden, von der uralten Gott-
heit unter dem Namen Metod, welches oft im Caedm. u. Beew.
als ein Abstract vom wahren Gott gebraucht wird, und höchst
wahrscheinlich bei Tacitus, de mar. Gterm., unter dem Secretmm
iltudy c. 6. u. Regnator omnium Deus, c. 89. zu verstehen ist
Metod beschreiben sie alle als ein Wesen, numen, von göttKehen
Eigenschaften u. Werken, als allmächtig, allwissend fec, ab Schö-
pfer, Regierer &c. — • vielleicht ist gar das gr. pqng, prjros, f*q**~
fo/f — — u. das lat mens, damit etwas verwandt, vgl. Herodot
B. 2. o. 52. u. Cicero de natura Deor. 1. 1. c 25, De«* —
ea mens, qurn euncia fingeret. Doch wir müssen wohl den
eigentlichen Ursprung dieses Worts ja zunächst in der ags. Spr.
211
lachen. Hfakesius 1. 1. p. 103. glaubte du verbum in den fol-
genden Worten des Ctodm. 8. 3. bei dem Sfen Tagerwerk der
Schöpfung, zu finden : ncero* metode pdgyta widlond, ne wegas
nytte, ac st6d bewrigen /beste folde mid flode; u. übersetzt
*
sie daher: nondurn enim inventa (depicta, meneuratä) erat
arida $f mare utile. Ich nehme aber hier, wie so oft, metode
flr das noman an, u. übersetze so: nondum arnpla terra neque
vice (fines) Deo utHes erant, sed ßrmiter opertum solum undis.
Allein das Wort metan, gemetian, ordnen, einrichten« bestimmen,
regieren, richten, kömmt doch oft genug, auch bei Caschn., vor,
«• davon gemcetedy S. 70. metend, & 40. bescheidend, gerne-
tmg, S. 70. u. Beow. 150. Schickung, Verhängnis, Bestimmung,
Tg). Cesdm. S. 89. gemcetto, u. Ulphil. miton, denken, über-
legen, praßt mitoda; meta heisst Norske Hirdskraa o. 3. u. 83,
richten, entscheiden. Der Name des K. Erik Mendved, oder,
wie er in alten Docnmenten genannt wird, Menved, Menvit, s.
Gram über Menrsius 450. Menveta, Hamsfort, Langeb. 1, p, 40
& 204. Menveet % t 2, 174. (aus einer gleichzeitigen Chronik)
n. t. 3, 568. führt selbst auf deo richtigen Sinn, wenn wir nur
bedenken, dass wete — hier wede ; ick uriet — hi wiet, ■— Silt
weete, KU. weten, witen, sax. friê. eicambr. êcire, Jx. u. W*
421. wita, wissen, auch beurkunden, bezeugen, beschwören; da-
von auch Vidney Vidnesbyrd. Menveed, heisst also: Gott weiss,
Gott wisse es! Gott sey Zeage — oder Saamend> saa mend
(so wahr) wie Gott weiss &c K. V. sehr oft. Dies ist die alte
Bbtheuiungs-Formel bei Homer, z.B. igt» vw Zêvg Uias 10. 828.
der Styx, Himmel und Erde &c. Ilias 19, 108—27. Odys* 5,
184 &c Es wisse es Zevs, Styx sey Zeuge, im Thebanischer
V
212
Dlalect iTTio Z*vq, wie bei Plato im Phidon u. Aristophanes Achar-
nens. Act 4. sc 2. So auch in der Bb., z. B. Rickter , 11,
10, der Herr sey Zuhörer, oder Gott ist Zeuge , sey Zeuge*
Richter; 1 Mos. 16, 5. c. 31, 50. 51. Gott weiss, Gott ist mein
Zeuge &c, u. vielleicht schon 1. Mos* 3, 5. Gott weiss; weiches
viele so, nemlich im Präsens, abersetzen. Hieher kann man auch
rechnen das fra. Sogood, welches zwar heissen kann: sae Gatt:
so mir Gott — helfe; aber auch: so Met od, abgekartet: so
ménd tfc.
Jtfm, wenig, so min, so wenig, ta nun, zu wenig — auch für
weniger, KU. min, minus, so anch im niederdtsch. Idiot v. sld-
dän, s. K. V. 113, 22.
Minne, Liebe, Freundschaft, Güte, gütlicher Vergleich, bei Jx.
Kit. B. W. B. W. 264. Daher in alten Rechten, z. B. im AI am:
Nach Recht oder nach Minnen, Hvitfeld, 581, til Minde efcr
Bette. Minde noch dän. Bewilligung, Mmdelighed, Gate &c
s. auch Haitaus.
Minne, lieben, im Sftdfrs. Brem. besonders bei Jx. s. auch KU.,
daher Norske Hirdskraa mehrmahls: mhmazt vid hand Körnung*,
des Königs Hand küssen, IL V. minde, ktssen, öfters, vgl. das
«
gr. (piXffr u. obiges Macke, wo es nicht von manne, ein Mftnd-
chen geben, oscmlari, kömmt. S. v. Hagen Gloss. zum Ntbel. Lied.
Mhfre, oder nördl. men're, for- oder vermehrt, sich besinnen, sich
erinnern, sich bewusst seyn, womit das nord. minde, mkndes,
u. selbst das v. sbsoL meno, memini, remmisci fyc. zu vgl.,
wie ags. mynd, gemynd, Gemtth, Sinn, Ged&chtniss, g emy m üg ,
eingedenk fcc.
21«
Mjôck, weich, biegsam, schmiegen, altnord. nyúk, dän. myg, davon u
Jfdmyg, u. sfiddin. lefmyge, dessen Glieder gelenk n. geschmei-
dig sind, ist. mjüklyndr, sanft m&thig, Kil. muyh, mollis, lerne,
mitte. Wächter mieg, lenie, mitis.
MJöl, ntiöüig, — an einigen Orten nûödel — weich, fein, zart,
schwächlich, mollis, z. B. ein Kind, wie auf Thye: itfeif«*
ringe, wag. s. Aagaard, vgl. fei. mjdr, tener, n. engl, mettow, ^
viel!, anch Mehl, nord. Spr. Af/df, s. Üf«fT.
Mjox, der Mist, Dünge, Saterländ. Mjux, ags. meox u. mix, L
engl, fünft, ist. niylt, dSn. üfä^, sflddin. Af og, Silt o. Föhr
Mjuga.
Mirmele, vor den Augen, wenn es gleichsam dunkelt nnd sich
durcheinander verwirrt, oder Zusammenläuft, wie z. B. von alten
Leuten, wenn sie lesen, u. fast nicht recht sehen können ohne
Brillen. So wird das ags. mirran, verwirren, ccbco offendicu- ■
tum ponere, 3. B. Mose 10, 14, gebraucht. Es scheint mit ags.
imrc, myrc, dunkel, finster, zusammen zu gehören, welches
auch noch im Engl, u. den nord. Spr. übrig ist. An einigen
Orten sagt man dafür: dat munkelt, s. B. W. B. Munkeln,
o: nebeln, dämmern. Ril. Monken, nubilare, nubilari, ireôf-
lumfieri, u. obnuhilare — - caligare vultum.
Mist, dicke, nebelichte Luft, miêtig, dick u. trübe in der Luft, •
so auch im Ags. u. Engl., isl. mistr., dasselbe. Kil. Mist u.
Miest, Jx. mist.
Mite, eine Milbe, so auch im Dan. Mite, Engl. u. Frz., auch
KU., nach welchem sie von der Kleinheit dert Namen zu haben
scheint
214
Mite, ein aufgerichteter Hanfe, et sey von Kern, Heiz oder
Dünger &c — ist zwar nicht hier, aber doch auch keinesweges
allein in Pommern, wie mehrere meinen, sondern auch s. B.
bei den ehemaligen frs. Kremper- u. Wüstennarschern gebräuch-
lich; KU. Mute, meta f struea m alt um, s. auch B. W. B.
Moggel) Muchel, der Mache), Schimmel, mncer, nmchlig, muei-
aus, mucere, din. at mugne.
Mögg, Mögk, eine Mücke, agi. Gl. bei Schilter rnogg. Um-
gas tibias Habens eulex.
Afrfi, hübsch, nett, aumathig — mehr bei den NordbaH. u. beson-
ders bei Jx.: dat is so m6y, so fraey, so Ijeqf lack. Bei
den 5stl. Dünen wird es auch gebraucht, moje, wie B. W. B.
z. B. auch vom Korn und vom Wetter. Kil. Moy, camptus,
ornatusy elegans. Der May-Monat hiess von Carl dem Grossen
Wonnemonet, bei den nord. Völkern Moje-Manet. Ol. Worin
Fast L 1, c 14, p. 82, leitet May-M<m, wie es scheint,
sonst nicht unbeqvem, von dem Dftn.: at maye> quod Jrondi-
bus viridioribus ac floribus ornare signj/lcat. Indessen lüsst sich
allerdings ebendasselbe von dem deutschen Mai, s. B. W. B. Mai-
boom, u. Kil. May s. mey, quo viror oamium plaatarum
designatur, sagen. Wo Lutherus Mayen hat, Psalm. 118, 27:
Marc. 11, 8: 3. Mos. 23, 40: 2. Maccab. 10, 7. hat beides die
lutherisch-holl. und auch die Staaten-Bibel: Meyen. Der Mai,
von Carl dem Gr. Wonnemonet, bei Hrabanus Maurus Wunni-
manothy bei Jx. blomme-moanne.
Melke, Milch, u. mölke, mulgere, melken, ags. melcan, u.
meolcian, von meolc, meolac meoloc, Milch, Aseg. B. m*elo
con, hl. m/ctffc, schw. Mjölk, süddän. Mjelk, dän. Melk, wie
215
in den pld. Mundarten: jö Kö ea mélk, die Kuh hat gekalbt
Jx. mélcke, die Milch, mohkje.
Min, man, utrum, an, Silt- Com. imm, sehr oft Die hierigen
Fries, argen im sing, mat, im pl. man. Ulphil. munan, den-
ken, meinen, Luc. 17, 9, ni man, tum puto; auch drückt
es als Bütfswort das futurum ans, wie das gr. p4UU», gleich wie
das isl. mtm. Im Cimbr. Vocab. dubio, monet, dubitare, manen,
Kero Gl. Palest, man mac. Das Merkwürdigste ist doch immer
das gr. Fragwort p£*
Mön\ der Mond, agl. mona, engl, the moon. Sil! Muun, Jx.
maan, moanne, Nibel. Lied, Mane, Ulphil. mena 9 Koker Mön,
gr. prjvrj, dorisch (Aavt]^ isL mdni. Bei unsern Hiesigen und bei
Jx. der Monat eben so, ags. monath.
Möntj Abritt, der etwa abgestochen oder geritzt wird, darnach zu
klöpfeln, oder auszunühen und sticken, die Abzeichnung, gleich-
sam das Gepräge, der Stempel; etwas Ähnliches will das Brem.
(8. Monte) u Laat idt di munten" sagen: lass es dir vorzeich-
nen. Vielleicht kann auch das Möntleer hieher gerechnet wer*
den. 8. D. Atl. 3, 4. ags. myntan, bezeichnen, bestimmen — Vgl.
din. mjfnte paa naget , auf etwas abzielen, einen Plan entwer-
fen — s. Beow. 56, 57, 50. u. myne, 15, 191. Schicksal, Be-
stimmung, Ziel, mynetan, münzen, mynet, Münze. S. Sachs.
8p. 2, 26, womit zu rgl. Mynte-Stug, s. D. Atl. 5. 660. auch
sonst hier im Schleswigsehen u. W. munya, münzen, besonders
das tat. monet a. Monster aber ein Muster, schw. Monster, ein
Vorbild , Modell , wornach man sich richtet , z. B. mit einem
Kleide, der Grösse, Gestalt, n* Mode nach. Mönstre, z. B. die
21«
Soldaten &c Von diesen letztem s. KU. Monster, nod Mm-
steringhe. Doch wollen viele Moni für das ächte fta, Wort,
Monster aber für ein neueres angenommen halten.
Mir, murr, mehr. Jx. meer, Silt- mauzr n. fimrt, meîel 9 hier
mdst, ags. iwo, mar, indre, mehr, grösser. Vi. ma, viel, mara,
mehr, masta, das meiste, Jx. maest, (ags. imsaf) u. maester,
ein Meister.
Mörg, nftrdl. mörrig; mürbe, aach moracfc. Jx. formorfje, KU.
u» holl. mono, n. murw, ags. meora, mearwe, mcerwe, GL
Pez. muruui, teneritudine, isl. meyr, dftn. wie pld. raor, davfi
morsch oder innweft, entzwei oder todt
Mose, ein Mohr, Torfmohr, eben so wie im Dan. AfoM, heint
bei KU. jmiZii*, .it. *?ttc& (Schlick, s. S.) Altem, cöenu», lacs»
coenosus. Bl. Ekenberger hat bei der Stelle im Jfitsch. L. B. 3,
c. 65. oft/ke them i dy, jagen se in Mor und Mose, n. c. G&.
Mose effte Heyde. An einigen Orten wird es aach hier Ma0*&
ausgesprochen, n. davon denn Maasebeje, sonst Mosebeje, dh&
Tütebeeren (s. D. Atl. 5, 877.) dln. «. sohw. Tranebcer, d* *•
Kranichsbeeren. Cbr. heisst moes überhaupt ein Feld. Ein alt«*
Vocab. bei Frisch: PmcÄ oder Mose, jMifa*, ags. mmse, ei* 9
Schlund. Mose, palus, kömmt aach im libro cant. Epi*C-
Schlesv. Lgfb. 7, 472. von Roms, jenseits Husum vor.
Mose, quetschen, pressen, matschen, entzwei oder den Saft hemv»
daher Mos, als Apfel-Mos, Mus, Gemüse, u. Oberhaupt Ms«
für ein Gericht, Gemüse, Zugemüse, besonders Mehlsuppe, a.
ein Möscken, Mehlsuppe, Papp für Kinder, B. W. B. Da-
her Mast, der Most, ags. must, lat nmstnm. KiL Most, u. nach
218
Myrrepasser^ (wegen der leisten Hüfte s. P.), eagLpismire, Dkhm.
Migtäpel, auch a mmgendo, eine Ameise , ags. und schw. myra,
dän. Afyi-e, isL maur, gr. PvqwÎ, Taurisch tntëra, KU. Miere,
(B. W. B. Mire) u. Mierseycke, Pissmiere.
Mf/rre, hier, was in den nord. 8pr. jtfjyre heisst, eine aumpfichte
oder feuchte u. morichte Heide. Ekenberger nennt es (s. oben
Afore) Afor u. M ^ ags. mire, palus (vgl. engl.), mirig, palur
dosum, z. B. 1. Mos. 13, 10. ags. Chronik, bei 884. myrig, s.
engl, meer, mire, moor. Vielleicht soll das meore. in Wnlfstans
Periplus, s. Langeb. u. Rask darüber, so wie die fela meoriaga,
bei Ctedm. 8. 64. , auch diese Bedentang haben, und nicht sowohl
mauring a 1 bei P. Warnefr. de gestis Longobordor. 1. 1, c. 11,
als besonders Mauringia bei dem Ravennatischen Geographen
1. 8, c 11. Quarta ut hora noctis Nortmannorum est patria, qua
tf Dania ab aniiquis dicitur, cujus adjrontem Albes vel patria
JBbis. Mauringia certisshne antiquitus dicebatur, in qua Jlbb
patria (Transalbingia seu Nordalbingia) per multos annos Fran-
corum Unea remorata est, 9f ad fronten* illius Jßbis, Datia
minor dicitur, 8f quce hbtc super exaliata est, magna 8f spatksa
Datia dieitur. Welches bei Westphal. 1 1. prcefat. p.41. Mauringißj
fc. e. regio pdtudosa, Mohrland, oder Marsch, von der Cremper-
n. Wilster-Marsch erklärt wird. Wenn andere hier Maurumgama
lesen, z.B. bei Masco w. Gesch» der Deutschen, B. 5, §. 31. vgl Datt-
manns Forschungen 1, S. 310 : so macht dies im Wesentlichen nicht*
ans. Hiemit kann man auch die Moringer in Risummohr, Boldngh.
vergleichen. Alles dieses, wie es scheint, von mar, schwarz, s. B.
W. B. Moor, u. Mooriaan, ein Mohr, KiL Moor, Manns,
Mthiops, pnvQos, niger. Diese Bedeutung wird auch durch den
219
Manilrasj 1. 4, v. 780, 31. bestätigt, wo er ragt: Mauritaida nomen
arh habet, titulwnque suo fnrt ipsa colore. In der bekannten
Stelle, Jerem. 18, 89; Kann auch ein Mohr seine Haut wandeln?
hat die holl. lutherische Übers. Kamt oock eenMoor — die Staaten*
Bb, 8al oock een Moorman. Koker: We syck swart under
Ogen amerde, De sej/e detme ahe eyn Morman.
N.
J~*aa! s* auch hier im Dan., doch an einigen Orten ab nö! ein
Ausruf des Unwillens, wenn einem jemand zu nahe kommen, oder
gar antasten will, um es abzuwehren. Es scheint hierin der Grund
sn liegen zu
Naan, u. auf den Halligen fast n6n, non, nein, im Nördl. nân\ in
einigen Dialecten neen, nien, s. KU. u. B. W. B. Naan, neen
n. nien heisst auch keiner, s. Aon, nent, nmt u. nönt 9 heisst
nichts, Jx, naetf (Nordstrandisch not, engl, not), nicht, isL nehm,
niemand, a. neilt, nichts, ags. ndn, ndne, kein, S. Rask Gr. S.
48. engl, none, niemand, s. auch Wiarda, 272, vgl. auch das lafc
ne, u. ags. ne, u. no, u. nâ, als naUes, s. Rask 106 u. 107.
C*dm. 100.
Naagt, Nägty die Nacht Jx. nacht, W. nackt u. naucht, isL
«off, pL ncetr, Ulphil. naht 8, frk. naht, dSn. u. schw. Not,
ags. nikt 9 (tuehtj engl, night) — mit diesen hat das gr. wg, tat
nax, eine uralte Verwandtschaft Fast möchte man auf den Ge-
danken kommen, die Nacht hätte davon solchen Namen bekommen,
dass ne gegen den Tag gleichsam ein Nichts wäre, vgl. z. B.
V
vom Ags. Rask, S. 48} wenn nicht die alten Vttker in diesen
Ländern durchgehende die Gewohnheit gehabt hätten, die Naeht
nicht nur dem Tage vorzusetzen, sondern anch selbst für den Tag
zn setzen. Tacitus de M. Germ. c. 11. bemerkt, daas die Ger-
manier nach Nichten gezählt hätten, u. fBgt gleich hinzu: nax
ducere diem videtur. Eben dieses sagt anch JuL Cäsar» de b. G.
6, 18, von den Galliern, wobei auch er sagt: sie observant, ui noc-
tem dies sequatur. Und noch immer sprechen die Friesen, so
wie zum Theil auch die Dänen: Not og Dag; u. die NordbfiUinger
noch: Jburtein (oder fjourtein) Näght, wie die Engelländer sen-
night, IL V. Syveter (syv Ncetter), eine Woche, Beow. 41. seofom
mkt, Sachs. Sp. 2, 86. vhrteyn Nacht. Davon auch
Naagterd, hier u. Silt, nördl. Nagt er d, Wiedingh. Natherd, d. L
Ndgtwerd: das Abendessen (vgl. Daagerd, u.Quelerd), rsl.Natt-
verftr, schw. Nattward, dän. Nadvere, Nadere.
Naagtmäre, die Nachtmär, Nachtmar u. Nachtmor, der Alp, m-
cubus. Unter diesem Namen, wie es scheint, als Pferd, s. B. W.
B. u. besonders Keysler Ant. septent. p. 497. sq., engl, nightmare,
Kil. Nachtmaere, Nackt-merrie — equa nocturna, vgL Maarig.
Naaken, nahen 9 Silt, Föhr &e. nackt, nackend, hiernagel, Jx.
neacken, naecken, süddän. u. Jitl. nagen, isl. ndktr f nakhm, ags.
nacedy naeod, schw. nahen, dän. nögen, nudus.
Naar, nur, nur, enge, schmal, Jx.near, ags near, nearo, nearwe,
m/r; nyrwan, angustare. Davon Nor oder Nor, ein enger Sand,
oder kleiner Meerbusen, der in einen grSssern, oder in die See seinen
Abfloss hat, dergleichen es, zumal hier im Herzogthum, tnter
diesem Namen viele giebt, s. Hansens Staatsbesehreib. S. 102.
Noodte Beitr. 2, 576. Loccen. Lex. Sveo-Getfa. Nor, angushtm
221
- Jrehmn. Eigentlich ist es aber kein f ret um, sondern, wie Saxo
p. 177, es giebt, sinus; indessen sagt doch auch Sabin über den
über Cens«, s. Langet». 7, p. 600: iVor, Nyor, 0: freiutn angu-
etum. Daher die Sirasse bei Gibraltar Norwar, Nörwa-, Njör-
vasund, altschw. u. isl. heisst; daher wohl der Fluss Narwa,
Narrowa tfo.
Nawt nördlich, N<U? hier, Silt u. Föhr Nös\ wie isl.; W. nose,
noes, nosij die Nase, engl. nase f ags. nasu $ nosu, Kil. Nose,
Neuse, Jx. noaz, u. davon noazje, trognoazje , ags. neösian,
mésian, isl. njâsna, aufspüren, erforschen, gleichsam durchschnau-
ben, — at faae et Nys deraf. Mir scheint das bekannte N&s,
ncesse, nes> nis tfc. ein Vorgebirge, wenn auch ein verwandtes,
doch nicht dasselbe, sondern ein verschiedenes Wort zn seyn —
^renigstens heisst naesje> naessje, bei Jx. s. S. 219, 176, 281,
nicht ein Vorgebirge, sondern offenbar eine Angrfinzong, Nach-
barschaft, womit sich Ccmtutm in England, jetzt the nasse , n.
die Nasamones vergleichen lassen , ingleichen die Nesse- oder
Nissehonger.
ßfäi (zweisilbig), nahe, ndjer, ndist, Silt nei, Jx. ney, W. nei, m.
Nakte, Anverwandte», wie Dithm., Bremen fcc., lat. propinqws.
ßfajel, der Nagel an Fingern oder Zähen, engl, nail, ags. n&gl,
pld. Nägel, W. neyl.
Näjel, ein Nagel, cUwuS) Aseg. B. n. Jx. neyl, engl. naU> ags.
ncegel. Nordb. Nitke, ein Nägelchen, dün. Niglke, s. Worin, Man.
Dan. 219, n. nigle, pro nagle, KU. nichelen, i. e. naghelen.
Pfake, näke> nagele, nahen, nahe kommen, bald herannahen, Jx.
naeckje, neadtfe, HL V. D. nähen, Kit. naecien, appropinqtutre,
itmminere, tu attingere, dän. at nmae, nahen, nähern, erreichen,
ags. nedlcBcan, isl. ndtgast, u. ndkegjass, «chw. stoflE^i, n. nalkaa.
Namme i nehmen, W. nhna, B. W. B. Alle alte Dialecte haben:
nhnan, îal. neitia, u. nifm^ wie dän. ef tforif Aftnn, eîn groaser
Fang, Griff, and amunnme, annehmen , empfangen, s. Heimr.
Morg. L. Daher dän- noem, n. provinziel-dân. ntns, der leicht
etwas fassen kann.
Nap, ein Napf, ags. Jtanp, co&r, KiL Nap, cyathns, scypbu*.
Nät, Nette, Netten, hier, Etderst. n. Diihm. totkan, der aufbe-
wahrte Urin, den manche Weiber auf den Lande zum Waschen,
Farben &c brauchen, daher wohl Kammerloge, Nordengl. nett-
ing, das Bett benetzen, Frisch, netzen, oft so viel als mqjere—
Koker: den Tun netten. Auch im Bin.
Nauw, genau, eng, bedrängt, karg; — benaut, beklemmt, beklem-
men, beängstigt KU. nauw, stricht*, anguetue, arctus, a. auch
B. W. B. VermathUch anfangs einerlei mit nap, s. Nip.
Nawel, der Nabel, W. namla, KiL Nauel, engl« naoél, ags. ms/H
isl. nabli, oder nq/K, schw. Nqfle, dän. Navle.
Néder, eine Schlange, Natter, bei den NordbülL, ags. ncedre,
nadre, Ulph. nadir, so auch id., cbr. neidr, auch naddr, u.
zwar das lat natrim auch wohl (a. nicht vom Schwimmen) vom
Stechen, so wie Afe'ef o: Nedel, eine Nadel, engl, needle, ags.
«oh», Ulphil. m|»Ia, W. necZZa $*. ungleichen iVe'e/ (wie Seh
denke von Net ét) y eine Nessel, KiL Netel, engt nettle, ags.
nef J, schw. Netsla 9fe. ferner »eK, d. L neddel, wie in Eiderst
€üddän. niddel, a. Törninglehn (s. Aagaard) n*W, ags. ibutop
▼on hnitan, stechen, von einem Thier, dem man vor Stechen,
Beissen, Schlagen &c nicht nahe kommen darf, als einem Stier
(s. 01m); endlich auch wohl néte, d. L nieten, nieden, einen
Nagel mit der Spitee zurBckbiegen nnd wieder einschlagen , vet .
vocabul. bei Frisch nyeten, wiederbiegen, recurvare, Kil. neten,
- nüden; oder etwa von einem solchen kleinen Nagel oder Stift:
Nete y Niete, davon was in einem Hanse med- n. nagelfest ist.
In Wiedingh» heisst neete auch knüpfen, anknöpfen, z. B. einen
abgebrochenen Faden.
Neddy eine Nuss, nördl. (hier Né ausgesprochen), pl. Nedder,
Nisse, davon dän. Nöd $ pl. Nëdder, ags. hnut, engl, ntit, Kil.
not, isl. nyt, knot, schw. Nut, Not, dän. Nöd, sfiddän. im Osten
Nodd, nach dem Ags. im Westen nach dem Frs» Nödd, Ffihr
auch Nödd,
Keeb, hier überall, der Schnabel, ags. nebb (nebbes), engl, neb,
mbj dän. Nasb, Neb, (Nib süddän.), schw. Näf, isl. nebbi> Kil.
Nebbe, sax. fris. hoU. i Beck (s. B.), rostrum avium. Nebba,
teste Pümo, veteribus GaUis rostrum dicitur. Davon nebbe,
ein wenig trinken, nipfen, oder nippen, u. das Näbin, schnlbeln,
küssen, Silt. C.
Tfeege, neigen-— den Kopf, oder mit dem Knie, ags. knigan, Ulphil.
hnehvan, Kil. neyghen, Jx. auch sfiddän. at neye sig* Havedet
tfc. vgl. isl. hniga, hneigja, ».Junge Neeg, at staae paa Neeg.
Davon als Dünin. oder, bewandten Umständen nach, als Frequent
mcke, Silt. necke t nicken — mit dem Kopfe, mit den Augen,
nictare; und von eben diesem Neek, Jx. necke, ags. necca,
hnecca, engl, neck, der Nacken, das Genick, Kil. Nach, Neck,
Nick, cervix, isl. hnäkU, dän. u. schw« Nakke.
ßfeske Pack, s. P.
224
V
v
Néty ein Netz, so auch ags. u. engl. Jx. net u. nof, is). net, tieft
Bchw. iViSt (u. Not) dän. iVéd, JVef, ein Netz, ein Garn, vieileiel^ t
von néten, knöpfen, 6, unter Neder.
Net, nett, 1) rein, sauber, nett; 2) acht, gut, nützlich. Die
Bedeutung ist theils allgemein bekannt, theils besonders im i
netto u, nettare, u. im frz. net, u. netteter, net toter, nette^E e
tfc., s. auch Kil.; die zweite (isl. nytr) wohl nur bei einig^^g
unsrer Friesen: nette, nettige , nutzen, gut davon haben, ä*t
Nutzen machen, s. Silt Com. 95. u. W.
Njorgj doch üblicher njörrig, d. L niedlich , anrauthig, lieblich?
reitzend, recht erwünscht — etwas im Norden njöddig, im Sidetr
aber grösstenteils närig, auch nierig, s. auch Richey, närig,
artig, niedlich, Dithm. nudlich, u. närig. Schutze, näwer und
nörlih. Bei Notker heisst Niet, Verlangen, Begierde, u. Willenm
Cantic. 2, 3: sfnes ouezzes niedet mich, fructus qpus delectat
me, Wächter führt das altdeutsche niud, gratos, jucundue, and
Grimm niud, deeiderium (altsächs.) an. Bei Otfried heisst ntod,
delectatio, u. niedsam, jucundum, in Beda's (Ags.) Kirchen-Ge-
schichte, 1. 4, 13. thy nydlicor, (eo) libentiue, c. 27. neodtice,
libenter, womit etwa isl. nertugr zu vergl. Unser hiesiges Njorig,
oder njörrig u. närig aber leite ich aus dem Westfrs. her, wo
njoe, njue (als einsilbig), Neigung, Lust, Vergnügen, njoet, njuet,
lieblich, ergötzlich, njoeheyt, Lust, Begierde, Geneigtheit bedeu-
tet; daher auch hier gesagt wird: da 9 » enNäter, z.B. von einem
Kinde, d. i. niedlich, allerliebet Und ganz sicher wird Cndm.,
als von friesischer Herkunft (wie ich aus mehreren Gründen
schliesse), den gefeierten Namen des Paradieses, Neorxna-wcptg,
(oder wong, s. W.) oder Neorxena- j wang 9 s. Grimm S. 268, wo er
bei Beda, 8. unter Lüg) u. wymswn, wonnesam, freudenvoll.
Kerot GL voht.pt as, vuunUmt. Das Wort neoricsa, neorcea,
neorxa, welches Grimm, I. c. vevmisst, kann also am f>iohsten
aus diesem *\jörg, njdrrig (oder njörric) hergeleitet werden;
neorxna-wang ist also votmptatum etnnpus, hortus.
Nip, genau, scharf, meist vom Gesicht u. Gehör, hier Mierall, wie
in Eiderst. u. Dithm. Die pld. Idiot, haben nipp, von mpe, engl
to nip (davon nippen, als Dhnin. oder FrequentS) Kü. nüpem,
veUicare, etringere, davon Niptange, eine Knetpsange, so auch Jx.
N)st, ein Funke, isl. neisti, gneisti, ahm. Knetsf, schtüla, alt-
deutsch. Lex. Neisty Genht, Geneist y diu. Gnist, schw. Gnkta,
süddin. Niet, wie in Jätland, vernmthlich von niten, nUen
(welches ich aber nun nicht finden kann).
Nobbe, ein kl. Erdbühel, dän. en Tue, isl. Jhifa, schw. tufwcL,
grumu* terrae. Obgleich dieses Wort, wie in hiesigen Gegend6»o
auch pld. Nobbe, nur davon gehört wird, so haben sie âo&&*
auch hier Knobbe, Knubbe: d. L Knote, Knorre, Klotz, s» Ric^^
u. B. W. B.; ebr. gnwppa*
Nooke, stessen, zucken, rücken, ».z.B. vom aufstossen, schlacke^^
schluchzen, oder, wie es in mehreren Spr. auch heiset, hidi^ -
hiekêen. KU Nooke, smgnUus; nocken, snokken, kicken , em gw k* ' *
tire, B. W. B« Nuek; 2, ein Anstoss, Paroxysmal. NúlIl-^
Nooke, sind also nicht eigentlich Tücke, sondern vielmehr St ën& ^
Launen, wenn es gleich: oft mit Ticken verbunden und veraisch ^
wird* Dieses Nooke, ai nokke, nogne, u. Angeln auch nygne^
ist noch im sOddän. gebräuchlich: ein klein wenig bewegen, ver-
rücken -r- die östlichen Dfa. at nökke: e Klok nelker, gfer et
Nok, das Anzeigen ehe sie schlagen wit. Im. Jätseh. L. B. 1,
c. 51. steht, nach dem Flensb. Codex, nöcf, in der dlri. Übers
mindsket euer forkrenket, Bkenberger verringert edder Ver-
mieter t. Es sollte heistfen verrückt. Altsehw. en Nyck, ceneussio.
Nodig, ungertie, oder nodi, sttddin. nâdig (nfly*), isl. nauSigr, ein
Paar mal in VegUraskvkJa — oder nauéugr, gleichsam noth-
gedrungen, Ril. noode> nöye, onghem, invitus, Jx. tiorfer,
tmiftor.
Noke, die kl. Haken oder Widerhaken an dem Flick (9. F.) bei
einem Sphmrade, auch schw. nach Ihre unchmli, qtti in fuso
flla dherhninant, ne impMcentur, isl. fmokhi, den. Nokke.
Neg, eigentlich heisst es freilich: genug; aber auch wird es eben
so wie im Diu. nah gebraucht, als: dat wüt ik nog, diu. det
veed jeg not, das weiss ich wohl; dat IHw ik nog> — glaube
ich wohl; dat tvaH (will) ik ok nog.
Wëggn, etwas leise, oder doch nicht stark, wiehern, DHhm. gnig-
gern, Eiderst. gniddem, — vgl. B. W. B. nodderken — Kil.
negen, hhmire, engl, to neigh, ags. hncegan, schw. gnägga,
«taten. Bb. Jerem. 8, 16, gnegge, Kremper Marsch neitern,
nUrire. Von diesem Nöggern heisst die sogenannte Himmelssiege,
die meckernde Himmelsziege — wovon Ptinius , 1. 8, c. 42.
•ehreibt Est (avis), qme equormm quoque hinnitus, anthus no-
mine, bmUUur, hier Hors-nfgger, auch sonst Horsegögger,
slddfe. mehrentheils Noddergög, im Angelsehen Nodderhors,
Horsnodder, auch wohl Nodderbok, in Jtttl. u. Fllhnen mehren-
tbeils Horsgummer, s. Junge, Gumre^ u» mitunter Horsgymmer,
sonst dln. u. schw. Harsgig, isl. hrossugaukr, s. dieses Wort im
Haldort. Lexicon.
Note, zaadern, lange verweilen, hier ttberall und m ISdent nn^l
Dithm. gebräuchlich; weh. Im Dan, s, B. W. B.
Nörn, der Name, nmmn, doch au <*oigeo Orten N4m 9 (s.Ukemmt^^)-
bei W. norm u. «offen, SalerUnd. Noama, ».hier Edda SasatS^^»
GL p. 736; auch bei C®dm. bald nama, bald aber nmna. KiT^^'
nahmen, noemm, nommare. Oft wird es auch Ar Peflotc^ - *
gebraucht, wie in Dithm. L. R. und selbst in der Bb^
den bei Laiher, e. B. 1. Mos. 17> »; 2. Mm 34, 21
wird auch Haud (Haupt) för Person, gesagt, — in einigen Sprach
wird Hävede t Höveder gar so voq den einzelnen Sticken /VjdKZsh
gebraucht, — als Wühjfaud, oder Wüffiohaud, (auch wohl
eine Frauensperson» wie ags. Add; Kero, persona, heit, ¥gL
HflutL Im L&bscheu H> tyffioues Houet, Frmwe» Name*
Nope, Noppe, Ril. Noppe, villm*, ßoqous, \ tementum, s
«iUti», B. W. B. Nobben, Flock**, oder kl. Zotten, als im
lenen Zeuge, dän. Noppe, Nopper > engl. toop. Davon,, i
dem Folgenden: nei-noppi, at nappe Njft — aus fipass et
den. v Arm zapfen, um z« vernehmen, wie dich das' neue Hfj^ ^&
oder Kleid ist KU. noppen, tommta dêmere, deträhere. jkpe-j*"*>
!. noppe, zupfen > rwicfceu, kneipen , B. V. D. genopt, v. jfö
. oder Noppeltong, dän. at nappe, em Nappetang,
oder BeUszapge, 94 weh Lappen. h
ATofif, hier: Botst auch jrohl JVorft^ «n Nerbacker
P/wd, ein Ungqn n^u»
N4$t f u. bei den sftdtichsta* Dänen tJVoat , eine Viehtllqfpir em
Wassertrog, ohne Zweifei von Nfr> (s. Nut) «in RiodYfefc* So
heisst an einigen Orten in Jfitland. Nöddest, (von ' eben diesem
Worte, dän. et Nöd) ein Kuhltal!. Nost, bei Wiarda, soll viel-
J
22»
leicht dasselbe auf dem Felde heiisen. Auch auf Führ
JNoost.
Vo/e, einen Gesang anstimmen, ötnote, ausholen, wie der Küster
*hut. Note, die Melodie, Heimr. beim Morgen- und Abendlied:
^Aff jü Nöte, d. i. auf oder nach der Melodie. Note heisst hier
singen, sfiddän. node, Jx. noerje, u. nuwre, ein Gesang, Singsang.
Vrfrf, die Noth, engl, need, W. need, ned, natha, neod, nyd,
^ïx. nead; hier auch, im Korden, Nyd, isl. natio^ dän. u. schw.
2VW.
te 9 Silt, ein wenig, leise singen, Jx. nuwnje u. nuyritje, Angeln
*inne, Föhnen itunne, id. nunfta, dän. nyne, nynne. Bei dem
Hesychius heilst pwwiog (ncenia, nenia) der Gesang, womit die
IVmcr (nutrix) tfte kl. Kinder in den Schlaf siägi, welches Per-
sans Itdlare nennt, s. Scaliger über Aüsonius, Epist 16, v. 91.
Statt 2Vimi, n/na, wird auch Nhina, ninna, gesagt, Mariang.
Accurrias, ibid.
9furig, in Karrh. karg, genau. E9 scheint etwa von nur, kaum;
tarttum, oder mit nuveren, flagitare, appetere, bei Kil. herzu-
kommen.
IWfcf, n»rdl. Nyt, Wiedingh. Nut, FfAr. Nuet, SHt Nuat, ein Rind-
vieh, u. insbesondere ein junges. W. Nad 9 nat, neet, bei Jx.
tttff, hier Freilich noch, doch nur von den alten, Nut, aber in
allen Inventarien, so wie im Nordstrandtschen Not, als: „enNots-
Qra88." Nach Adelung, im Meissnischen, ein Noos, ein Stück
Vieh 5 Kero, jumentum> noz, isl. naut y dSn. Nöd, schw. Not,
cbr. n6%, Rinder. Voran in Jütl. nennt man es auch Nyd, Engl
Sebst neat zwar ein Rindvieh , das ags. nedt auch freilich im
Menologio ein Rindvieh, eine Kuh, aber doch auch, so vfienyten,
v
/
* *i-
überhaupt ein Vieh, als Über medkm. bei Hiekes hör 8, o£]
oéer tiedf, auch wircklich Pferd, s. K. Alfreds Beda, 3. 9.
o.
xßch) ein Ausruf des Schreckens, Schmerzes u. des Jammers, u. aa<
des Verwunderns, des WOnschens u. Verlangens, bei allen Friesen
ehemaligen Friesen im Norden u. Süden, Jx. R. V. fcc., inandei
deutschen u. deutschartigen Dialecten, ach! dfin. ak! Erstens sehet
es wohl von ogan, fürchten (imperf. ehia) oder agis, die Furck
bei Ulphil. aga, Furcht, Zucht, s. Ihre, agi, isl. cegir, ug$.Jg
isL ogn gebildet sein; zweitens kann es auch vom ags. ace, Schmer
engl, ach, ache oder awe, Furcht, Schrecken, kommen, wem
ake, to dke, u. aking, Schmerz, gr. *X°s, ferner das dän. Av
u. Jfltsch. L. B. augha 9 Zucht, zu vergleichen. Von Ach! kömn
ganz analogisch au! der Ausruf beim Schmerzen, auch hier \
SHt au! Daher das Auweh! ab Bedaurungs- oder Beklaguagi
wort, in der Luther. Übers. 2. Ron. 6, 5. 15. wo andere Übet
ach weh! oder o weh! haben. Jhre: Hon sagde am! thi
Swg jag aldrig forte inner. S. Ostersons GHoss. Auve.
Ochtern, nüchtern, hier, von Qcfüen, KU. Ogtend, holl. die Mo
genstunde, oder, wie Kil. auch hat, Uchtenstond , tempus mati
tinum — gerade so wie bei Kil. Nuchae , Nuchten, Nuchttn
mwe, matutino tempore, u. Morgen-nuchten, cras, mane, näc
tern herkömmt, u. vom eder, früh, Miern eder, morgen frife
ederig, nüchtern, s. Eder. — So hebst im Aga> uht, die Ml
gendlmmerpng, der Morgen, z.B. b*i Ctodm. 101, u. 67» emml
281
tïd, Beow. 12, 170. 205. Ulphil. Marc. 1, 35. uhttva. s. Gl. zu
Zahns. Au*g. In Dithm. ist Uchte, wenigstens früher, vom
Jkbend oder der Abenddämmerung gebraucht worden; deun ich
erinnere mich, vor Jahren in den gluckstidtischen Anzeigen von
Einern Mädchen gelesen zu haben 9 das zu dem Verfasser des Auf-
^atzes, bei welchem sie diente, sagte:. „Hut hebten wie, Godt Loff,
JKmsmehie (Christabend), s. Seh. Kassen; so auch in Osnabrücki-
«ehea, wo Uchte eben so wohl die Abend- als Morgendämmerung
Jbeiast. Davon könnte wohl Auvten, so wohl hier bei den Süd-
^flll^ als bei unsern Siddftn. der Abend, den Namen haben, cbr.
Siebst ucher. Abend.
Od, Odd, eine Spitze, Ecke, ein Quer- «der Wendacker, en
JFarod, Förud, bei einigen, ein Stremel (Scherfkldt oder Dok)
mn einer Frauens-Mütze, bei andern Od oder Aad> ein Saum,
«ine Nafth, achw. !7cW, eine Spitze, Udd och Äg, isl. oddr,
cupfo, mucro, oddi, lingula terrae.
, ein anderer, von oder, other (wie ags.), so auch bei W. Jx.
oor; oers, anders, sonst Föhr u. Norctetr. öer, oder, öers, Silt
&dder, üdders, das hiesige u. Südfries, stimmt mit dem Ags.,
das Andere aber mit dem Isl. überein, von annar, schw. an-
nars, sonst.
°X qf* ™n> ab, W. of ags. of, Kil. af, a, ab, abs, de, Ufphil.
af, pld. äff, Silt of, Jx. oef, engl, of, nord. Spr. af aKisl. of
s. Edda Ssem. 2. GL Of heisst Silt u. Föhr auch ob (s. Ef.)
auch WUherl. R»tt, so auch bei Kil. of u. oß> bei eben diesen
u. einigen Nordb. auch u. Ostfrs. oder, Kil. of u. oft.
Oft„ u. oflem, heisst oft, wie in so manchen Spr.; oflem aber ist
darum zu merken, weil auch im Engl, often sich findet.
>v
212
Â
Oft und Oefl, Obst, Baumfrüchte, — ein Wort das zwar hi<
nicht gehört wird, wo es, so zu sagen , kein Obst giebt, ab<
bei Kil. Oß u. Oefl, poma (Jx. oq/l) n. Oofl, Ouet, Koke
Ot*?*, vgl. W. Aseg. B. 1. § 3. Willeram (s. unter Nßrg
njörrig) Ouez> atthochdtsch. Obez, medersöch. Avet, Amet, Lübecl
Aaß, Dithm. <<4if{, Autwark, Lipe. GL 6uüa, pomorum, dos Oefi
setzt Lipsiils hinzu, ags* bei Cs&dm. ofet u. ofoBt. Fast schein
es, als wenn er mit dem letztern Ausdruck uns einen Wink gäbe
wollte, dass es von Abessen, oder wovon man essen kann, dei
Namen hätte; fast möchte ich, zumal aus dem niedersftchs. Ave
oder Auet u. Aut, den lat. Namen autumnus, hervorsuchen
Horaz pomifer autumnus (denn mit Festus u. vielen andern v»
augeoy auetum, es herzuleiten u. deswegen auetumnus zu schrei
ben, kömmt mir doch wenigstens sehr gesucht u. gezwungei
heraus) der mir darin zu liegen scheint, und aus um, welche
wohl eine gewisse bestimmte Zeit mag bedeutet haben-, weil e
noch dergleichen bezeichnet, als um May, Michaelis, dän. m
Sommeren, om Vinteren, so auch um 8 Tage, da 8 Tage üb
waren, so auch in südlichen Dialecten ummer, d. i. immer, alle
zeit, z. B. Kil. u. mehrere. Eben so heisst das ziemlich ver
wandte onwQa beides das Obst u. auch, der Herbst, vgl. Mai
Üal 12, 51. K
Og, südfrs. eine Insel, s. B. W. B. Ey, EUand, hier Süder-O*
Jivrder-Oogi dän. en Öe.
öggern, die Eckern oder Eicheln— ags. aecteren, aeeom, i|
akarn. Ob vielleicht von einem alten frs. Wort Ok, wovon asd
das engl oak herstammen mag?
i
<
238
Ofen, «in Oheim, Onkel, Vater- oder Mutierb rüder, auch zährt-
licher, Oehme, Oetnken, Brockra. Wîllk. W. eme, Jx. yem, agt.
êam. 8. auch B. W. B. Fehmern Oehme in der Kindersprache.
0k y auch — nicht und, wie in den nerd. Spr. — wohl aber: en ok,
und auch, und zu dem, über dies, Jx. wie ags. emc, u. das von
macan, Kit. oecken, vermerdern, daher Oecker, Woecker, fcenus,
isl. u. schw. Oker, dftn. Aager. Mehr s. mein 2tes Dithm. Idiot.
a. vgl. das isl. auk, insuper, prceterea, auk alls pess, über das
«dies, sem auk vor, übrig, vgl. auk, bei Ulphil. u. auk auf den
Runensteinen, s. B. W. B.
^#3 Oeî, Nordbüll. Jauche, ein dicker, fetter Saft, Oehl, engl. oiV,
deum, Boxhorn über den Florus I. 2, c. 18, erklärt das celiu
Ar oelia, u. durch pinguem quernvis humorern, womit eine etwas
ausführlichere Abhandlung von Mizler zu vergleichen (u. Orosias
I. 7, 17), der auch Oelia aus dem Celia macht, s. auch Plin.
L 14, 22. sub finem.
^%
Ol^ aal, dl, all, — u. besonders noch im ollerbest tfc, oller, auch
sttddäu. eider, niemals, zum Theil im Isl. eil, öllum fyc, cbr.
ol/, mtnis, tot us.
öffr, nördl. oft ein Iltis, pld. en Ilk , südfrs. und Bremen en Ulk,
KH. Vlck, Ullhk, Ullinck, altfrs. Ulke, s. B. W. B.
Athener, s. Arkner, welches gebräuchlicher ist, auch in der pld.
Bb. vorkömmt.
CHT, (ohne W.) die Wolle, so auch dln. im Hadersieb, davon ollen,
wollen, Föhr Uli, SHt Uli, W. Ulle, Wüte, isl. u. schw. Uli,
difl. UM.
Ohn, — hier, doch fast verschollen, und nur bei den Alten noch
Übrig — nördl. oltnig: toll, rasend, wütend, isl. âbnr, ßtriosus,
284
rabiêuê, K. V. 180, T. 84. Der dmeúes Vehr mm knmH *g
«ndt, ward nngettBm. Im Grimrab-Mal wird ibmr tob
tollen Hände gesagt, (Vorrede). Eigentlich nncl zunickst
Ton einem sogenannten hin» wütigen Stier, (hier im Diu. em obmj
Bett — auch wohl tn olm Kot, der auch so ergrimmt ist),
getagt, wie, nach Evald in Bälden Dftd, & 5», anch io Nor-
wegen: Mandolme Isoldes de Tyre, 90m eige at »heute Feit
und dies wohl von Olle, Ulle, taurue, bei Kil., womit wohl n
vergleichen Ulli bei Snorro Sturl. Olaf Trygva*. S. SB, u. ¥ng-
linga S. c. 80, mannygr. Einige sagen anch tropisok wo
Menschen | die ansser sich sind, olm.
Ome, der Athem, ome, athmen, NordbfilL s. oben, Arne, altfh.
OfimMi, s. W.
Omer 9 ags. amber, amber, ein Eimer, und auch ein Maaaa ihri-
ger Dinge, f. B. W. B. Amber.
Omple, ömple y ömke, von etwas heimlich murmeln, munkeln, hl.
v. bei einigen Dinen, at ymte, Huitfeld f/mfte, Alsen. ymfte,
sftddin., jütl. u. fühnisdi, at ömle, schw. ima, Jx. ick anale.
Dolmer fuhrt aus dem alten Norwegischen Gesetze aa: am ömd
oc Metrüg Sag nogén tillcegges, er erklärt auch du Wort:
Jkemmeligen at Ömle" durch mumle. Unser ömle hat abo
das Meiste für sich, u. ist herzuleiten von einem uralten Wort
oder Laut, isl. om, ym, Edda, Dentis. 88. yma 9 Völuspi, Ome,
der Rauschende, einer von den 12 Namen Odins in der ffctfa.
Stcteboch in seinen deutschen Wörterbuch fahrt ein Wtfft, auf :
Gtmmmer t, prce*> ich umme, vocem simplicisshnam edofe^Em
Wort, wovon unser Vcrbum all Dimin. etwa WÜfcüch
seyn kann, haben wir noch hier im Fries, sowohl ob im
\
j
985
Mb.: #m, oder jftif, pflegt man npeh hier anstatt ja, wenn einem
etwa* erzählt oder gesagt wird , wenn man etwa schon ja gesagt
tarn et nicht mehr an wiederholen, gleichsam mit verschlossenem
Munde, blos Ôm, oder ym, and das wohl mit einem kleinem
Bfiok, zu antworten»
Omdrent, z. B. anf Silt, welches auch durchgehend« Im Dan. das
gewöhnlichste ist, ob man gleich an einigen Orten, auch in Jütl.
u. FUinen, omenirent hfirt; hier amtrant u. amentrent ($.Am)
«ngefthr, eircher, KJL Om-trent 9 JFx. omtrmt, im Altstadischen
fco. umtrmnt, Rieh, vmtrent, B. W. B. tcmfrtnt, R. V. D. *m-
trentj R. V. Alcmarsche Ausg. ummenirent. Dithm. umtrent.
Bas Wort Trenf, — in Angeln 2W»t, s. Staatsbfirg. Magazin,
2. B. 8. H. S. 641, — ein gewisser Bezirk oder Kreis (denn von
trind, dän. u. frs, rund, ags. z.B. trendel, orbis, u. davon noch
im Pldtsch. trendein, tröndeln, engl, fo trundle, d. i. roden,
trollen {(rille), kömmt es her, weswegen man auch auf Dan. sagt:
der omkrrng, frz. environ, d. L im Umkreise, s. JRre, frz.
trirer) welches auch zu sehen bei Helduader, der in einem Verse
anf Svendborg, s. D. All. 8, 681, sich so ausdrückt: tt ved den
Trendt," und Huitfeld, 8. 157. u Om disse Trent," shede —
Friach, unter Trent, führt ein altes Vocab. an: Trendes, gyraeuhtm.
Om $ mi, in, auf, Jx. oon, ags. und engl, an, W. an, an ff, on,
cen emdm.
0» t ue*r. ént, als 6nt fVâer, ein böses Wetter, Nordbill. Dan.
and, ondi.
Ostd, bis, W. KiL nute, UlphiL und, u. unte, Matth. 5, 18, und
, Jfe» ags. od und off peet — am häufigsten — sonst auch pe, z.
B. Beer*, ä», 88, 12fc auch <tf £e, SO, 18», Sil, n. besonders
8. 7, 8, wofür aber in dem von Wanley abgedruckte» Sttek de*
Textes steht: aO past f — ob er e§ so gplesen, oder so gefedert
hat, webt ich nicht. Lipe. jGl. un f unt f «nie*, . n*f*e, ebnet-,
Kero, **9*e, »itsin Boxh. GM- haclenm*, auuenav, Nibei. fjfed:
uns, uns an, unz duz. Und was mich gar safer wundert, die
Isländer haben auch dieses unz in ihre Sprache aitfgenMUBea
e. die Glossarien aar Edda Sim. ii. besonders das ertfe, etJsL
Lex« tote, uns, unet. Auch Otfried hat «•*, u*f*> im B*. V. a.
. B. W. B. See wente y onlhier, bis htefcer, s. Grimm. 4fl&
One, Karrh. Buttermilch, 8. auch W. ebr. efutyn, Karo, butf/rwm,
ancka. Mehr s. bei Frisch. Ankß*> butyrum. Auf alle Fäiie wird
es wohl, wie die prssp, ohne, ane, «im, eine Absonderung an-
deuten sollen,
(inte/, Ontelbten, B. W. B. Enkel, Kil. Enckel, alias Amt-kkmme,
talu8, ags. oudeoto, W. On&ei, Onefe, das Gelenk am Fusso, der
Knöchel, s. auch Brockm. Willk. 8. 8S9. engl, ancle, msef c Eine,
dän. Anbei, Jnkelkode.
Onnern, s. Unnem.
Qnt r W. onl, 284. Kil. u. Jx. <mt, B. W. B. «et, diu. n.
und, als undflye, die deatsche Partikel ert/, ab nmtfen,
Out ig, (entweder, oder) inKarrh.: Paa* antig ünpanr? Paarender-
uupaar? schw. unten, wie Im Süddân. u^ atUmgm. Witheri. R.
in Resenii Ausg.: u ontig a Uff euer a Land" in Laogebeks
H entiie." Jfitsch. L. R antigh, diu. ernten* Hier iatNoadro:
entere, oder.
Oppe y küssen, hier nichst an im Westen, bei übe upe 9 uppe^ asf
Nordstrand, nach Heimr. S. lâ, obben, hosen. Eigentlich Italil
ein Minichen geben, mümen, rielinicht von einem alle» Worte
237
^rie im U\. ©p, 09 , ostiutn, wovon etwa at öpe 9 rufen, Tgl. gr.
+H* die Stimme &c cbn uhcun, ags. Waffel, os. Waffel hcîs*t
aioeb in Schwaben das Maul; auch ist bekannt: en Waffel-op,
wt\A\r ». bei Frisch; wovon wohl auch tv4ffen y wepen, wipeu,
yupen — a. tvap di! wopjan, rufen, steht wohl 20mal im Ulphil.
ehr s. im 2. Dithm. Idiot Wupeu.
9 und ur: *m, herauf au« einander, ausser. Bios in dieser Be-
Irntitiig verdienen sie hier augeführt zu werden, obschon sie jetzt
um melir sich hären lassen. Ersteres, welches eigentlich ags.
«t, z. B. im Beow. S. 83. u. 156 u. 142, orleahtre, vgl. 77,
1, 8, u. C©din. 24, emefore, u. Caeclni. S. 48. 67. orwena,
sfeSy wobei nachzusehen Bfcsk S. 78f, ist sonst noch in der
isl. Spr. vorhanden, aber auch ur $ s. die Gloss. zur Edda Sita,
letzteres, welches noch im Schw. gebraucht wird, ist nicht allein
im der *Ufrs., sondern auch in andern altdtsch. Spr. üblich gewesen,
jê. zum Theil noch. Zur fries. Spr. kann man nicjit nur das Wort
ivrpena, offen, gleichsam aus dem Schlosse, s. Asega . B. 1, §. 17,
4, |5 u. 7, §.80, welches 5, §. 10, epene genannt wird, so
wie auch, statt ordêl, ordil, s. W. 79. auch urdel, urdela, 8. 80,
d. u aus einander scheiden, entscheiden, Kern, exêtirpatm*, ur-
riuttm, diseretimwmi urteiüda und Ulphil. urrhnum, ausgehen,
*****> fing ***, iirram*, Ausgang ftc. auch . altdtsch. s. Grimm.
244. vgl. B. W. B. Delett, 2, u. Qrdeel, KU. deelen u. Cor-
deeL Ul. dmUh v f '« W. wr Ifc, rechnen. Hiemit stimmt völlig
ein» in Boxh. GL mcops, urherzer, in Kero, elegantur, urtvetit
at, exheredet, erurerbe, ferner das alte Wort Urtfand, oder I7r-
jfcnd» rewrectio, Notker, Urstendida, wovon einige den Namen
Ostern frühen herleiten wollen; endlich urwach hn Alaman. d. i.
\^'
V
288
wenn ich es so sagen üfarf, evigil, GR. monsiense, truuakhente,
für erwacht, experge-Jacti , urwachenlich y exsomne, vet Vocab.
bei Frisch. Dies ist gerade dasselbe Wort, was noch in der dEn.
Spr. aarvaagen, in der Fries. Com. 8. 175 u. 18f, aurwaékety
i. e. evigUatus, heisst, so wie in dieser vergessen aurjite, z. B.
79. im Altfrs. urjela, wrjeta, s. W. d. i. gleichkam aus der Acht
(Sinn) lassen. Or, zum Theil aiith ur, wird auch aus dem Grande
• als das Ausserste, ora, margo, fllr firäiize gebraucht, wofttr aber
öfters ord, welches auch Spitze, Ecke, Winkel, bedeutet, wie im
Ags. Tgl. W. 186. Jx. oerr/, Gränze, Ubbo Emmius, Frisia Orient,
p. 48. sagt: OrfAa, arx oeleberrima, ab angulo terrae pêran-
gusto, in quo arx posita est y sie nominata, wie vielleicht mach
Wonlingborg, Orthunga, bei Saxo, 314, u. Langet». 1, 872, KiL
Oort, ora, extremitas. Noch auf Deutsch: von Ort am Ende.
Vielleicht ist dieses noch in vielen Oertern auf Seeland übrig.
Ort/, ein Wort, nördl. Word, hier, Jx. wird, Föhr/ Wurd, Sitt iL
Wiedtngh. u^Mohr. Uurd, cbr. wrth. Miese Bedeutung hat auch
das lat ordior, orsuê surn gehabt. Virgil. Aen. 9, 6A6. Sc
arsu* Apollo. Servius: modo locutu*, cf. 12, 806. Livitu, 1. 25,
12, aus einem alten Carmen : nam mi ita Jupiter orsus, wo «loch
in der Elzevirischen Ausgabe dafür steht: ßxtus est. Hier sagt
man, wie ags. u. engl., Ward. Willeram: Her ne toardede mm
triet, non respomdit, s. dixit mihi quidquam. und dieses, «fr wie
ags. woran, reden, sprechen, leitet Ihre her von war, dttfliippe,
isl« im sing, vor, UlphiL tvairHo, sfidfrs. umra, were, b<# Wlkrda,
wo ein Wo>t werd u. wird heisst.
Ord, Ate Erde, hier fast fiberall, — welches dem ags. 6014% so
wie dieses dem nord. Jord, die Hand bietet, — dWh %uf Föhr
Eerd y Sill Eierd, Jx. Ywd y W. Erthe, ierd, irth, die Erde, Kil.
Erje, Eerée u.Aerde, terra. Bei diesem fflgt er hinzu: Arthain ,
id e$tj terram inatr&n, veteres Germani coluenunt. Just, Lips.
aetat bei Tacitiis, c. 40, Aerthmm wo es sonst Herthum heisst, (von
diesem Warte *• Abhandl. Ober die Altrrthümer Schleswigs &c. §. 10);
.die Erde bei Tatian herda, Gl. Pes. sola, herdu, in der Schweitz,
Herda, s. Cluwer, German. ant» 1. 1., c 37, p. 232. cf. Schedius, de
Jftiê Germ* syngr. 1, c< 4, p. 62. Vocabular. Cimhric Terra,
Herdt) das ist im Dialect der alten Langobarden, jenseits der
Elbe— über TacU. de mor. Germ c 40. vgl. Anchersens Herthe-
dal, c. 2, S. 12. 13. Von örd u. JEoWA £c. möchte ich fast
annehmen, dass es eben so wie Arm, frs. Eerm, Saterländ, Jrm,
W. Erm, arm, u. bei ihm angeführt, ags, earm u. eorm, den
Namen habe von Ausstreckung, Ausdehnung, n. eben so Formen,
bei Beow. S. 86, 92, 147, 187 (sonst auch wohl yrmen, oder
auch innen* geschrieben, s. Grimm. S. 228, wie gleicbfals von
eorm, panper, miser, kömmt yrmjto, yrmpe, s. Beow. 8. 96.
Grimm, führt S. 643» eine Menge Beispiele von ags. Wörtern an,
die sich auf en endigen), welches demnach ein Bereich, Bezirk,
als auch Grftoze, Mark, fciesse. Die alten Isländer haben dieses
Wo*t durob JärfJHttt* Jörmungrund ausgedrückt, Edda Mythol.
84» Wie JCrmungwndr, Völuspä, s. Bartholin Antiqu. Dan. p. 429
:j$* 690. UEnd im lsten B. der Saarländischen Edda 2mal Jörnwn
gruMd, vgl. 12, 869 (wo man also nur auf die erste Benennung
0mrmen grunti, hei Beow. 66, gesejfiQn, u. di$ andern für syno-
nym gehalten), vgl. Rask S. 20. J&ei Beow. das ganze Land, die
»gange Strecke, von Ort zu Ende. Hieher gehört die berufene
jfrmensäule, ursprOgglig ■!• Gritajaritale , an 4er Weser , u. was
240
ich bei einem gründlichen Schriftsteller (wie Mine Worte, ob i<
ihn shon nicht zu nennen weite, zur Genüge darthra könneq} da
über gefunden habe. Etiam Saxonihu* in Irmmenl (Jrmt
columna), m Irmhü wogen, (coelesli planstro), quin etiam i
ipso tnilitsris qucedam per Britanniam via Anglo*mxonibu9*dic<
Irmhtstrcet. Hieza Ermensee, Ca r ton Litceru Ermeland, Pres
sen, Ermesteben, Armenveul, Dorf HUdevheim tfc.
Org % und orrig, heissjt in Dithm. verdorben, verfallen, untauglich, i
auch im Sttddän. z. B. von Korn, auf dem Boden, womit m vj
arga, i. e. iners, inutMh, bei dem Paul Warnefried, de gest
Longob. I. Ä, c. 24. u. in LI. Longob. I. 1, t, 5, 1.1. u. mit dem ag
earg, u. dem gr. *Qyos. In Eiderjtedt u. Nord Dithm. heifit es s iec
kränklich, kümmerlich. Auf Führ org a. errig, toU, ungeüii
unbändig, geil, womit das gr. oQyrj und die bekannten Orgien (B
chusfeste) zu vgl., wie auch ß*Q utfwoa, vacca coitufn appete
u. das gr. %?'? testis, demnach wie das deutsche Geilen, f
Gtofeffeite, s. Gal. Orck, bei Kil. prcqfiractuoi cervicoen9 % eo
tumax, u. eben so orckdchtigh. Orkel, hier, tollköpfig, mg
stüm, sehr stürmisch, wild, von Menschen, — von Wind and Wetti
' Daraus lässt sich wohl Orkan erläutern, welcher in der AHge
Gesch. d. Länder u. Volk, von Amerika, durch einen WindÜrc
der unter allen Stürmen der schrecklichste ist, erklärt wird, v
hier: en Ortet JVn'er. Mit dem Begriff von wik*, upgestife
bös, schädlich, stimmt urus überein, s. J. Caesar de b. Gk L^ Ï
Virgil Georg. I 2, 874. 8, 582. Macrob. 0, 4. &e. Anerba
nord. Spr. Orre, ags. eorre, yrre, brfs, zornig.
Orte, wie im R. V. D. u. aarte, B. W. B. orten, Rieh. « Jfc
uover örden: bejm Essen etwas übrig lassen, was man nicht m
3*1
'ob Menschen* n. y?pi Yiehe, Jflil« o- Fthnen orte, so tuphfiUin-
ctewitt n. Alsm, in Angehi tir|c 9 ipp Tondera^hen, yr/e, in jei^em
«rite* d#**che*L Wörterbuch* dl***, ags . t. B> Mose 2& 22, JflM
^qtVAf^, 4* fibflg gatcssenej f. W. Qerffc, B. W? B. Off $nd
Orttls, hier »wird, a«cfe AarteU, {a. das verbm* a^tr/p ,g**?gt
Wqgen 4if**f :i?efwfcie^iwiep Mu*d*rt** steint ep. von or «, ur,
4«t, als A*ss^hiM% h^rxMkoHMiiw^ p. we<fcr von Or« # noch von
<krte ofar Zfertß, eta,£#rfi*, gu taw*ei*. An einigen Orten
^fird es l^lof. tcw Vieh« gewicht.
, dae, sfidfrs. u. niedenfefcs. Jj« *ß&, KU. ooaett, schöpfen,
i*n, h|er r **?, als: ftt/tf ** *Y dm Brunei* ausaphöpfen und
ampigwi, Ml tfiMm, {ék\ etfêy ßs 9 jusu—) diu, n. schw. cfoe
(W*, altfrs. s. W. u. B. W. B., wo et so^t Oeae heisst, tfy Dach-
«rtnfe, der af^er^ Rao4 ta Daches, s. Frisch Oe*e, rttffcir
4ümm f. ,f|ich KU, Oösei/Jupistru**, u. Oase, 8uggrunda> hier
-4) Q9 ) mg * Bftlfcgh* U$leng y lüddäu. Ooßling % Oommg, u. Äugeln
Oes *. 0«rö> .s. B. W- B. auch ^*, s. Schutz, der ausgebrannte
Licfctdocht} isfe PWW* !Wssws,.hi$r nîcift gebritachlich. Die
¥ema*d*»cfeft u. Herkunft dieses Worts aber s. B. W. B. und
Fn#ch Qesel. , .//
OéWfe', pl. Oeshen, Haken en Oesken, d. i. Oegsken, ein Augelein,
als in Knöpfen, ags. nid/, engl, matt, frz. mottle, dän. Jtfa/e, Matte.
Ort, ein Ast, Knast, n. überhaupt etwas Hartes, Gepresstes oder Ver-
hWpte«, s. &% Qetf* * B. W V ,B. Of«<; das ags. ost bedeu-
f§t euch dfepes, 9t *$uamß, I^trw^ top NordgtraM» brauch
i t < \ f ' ' **^
V'
142
éoch dié* Wort ton *erti*rtetem* Btdfcfcrtp. A»f 8fc* bebst ^4
Wrt Räsê, «8H. 0«i «ftdctti. rröet^Atogtlti *b**Ost> ■
Ôesttr, <*in -Atfrte*; fc. fltfmh 8. 41, $1. Oéêtei*< ****** tta
Ke ÖesterUhg/ engl: Oistet, diu. &f«ttt| Üt. ftaftttt, tûtli
dMlem ft. détt* Vorhergeh. Wotté aftfch OW *. tSRtfo m t
gleichen. KU. Oétfef, Mfihntfft, ©tfrea; ab* unfehlbar aqfeeé
den «testen Zeiten' tbttOtf» wfeUftfes Attch ÄcA«to ^ Ärfuippe fcrt
'Qffay'WiM hier von dftft ËiWr in einem titsch Wftr gaagt, «ff*J
öfter/, es eitert, Kil. Etter, Mnfc* y tf heim, tf pu$ 9 st «s
R W. B. fitter, u. oben mler Êtttr.
Oüeú, der Ofen, als Bakov&t, nAriH. Ömm> ëx. «tftt, tftpbtt. mtk
mgs. o/ir, engl, wen, dfto. Otm, is!. q0i, *ohw. ■'Ugm$ i m.*
Kachel-Owen, welches gemeinigltoh zttsaduiiekigebiiseii wfc
Kachelânj wie isl. otm. ' " -
Ober, Otuer, n. Amoer, z.B. aftf N ef dstrand (Ptetretts) ü* s
1 den Halligen, das Ufer, ptd. u. B. W. 8 . Gitoer, Owr ttt'jA*
ag*. qfer, Kil. Ouer, u. Center, Kttus, ripa, ahfrs. üürti^t
bei W. Oure, owirra, das Ufer. Der Name Oore hat*teh»<l
davon erhalten m Ripenschen, s. D. Atl. *S, §67, im*' w«iü 4
auch noth auf Seeland, neml. hl den Name* einiget* Otrtfciv^
Oxse (Oxe) Ögse, pl. Oexen. Oexne, Oexenë, (die Ofefcsaw)*
dän. ii. Aexene, ags. ooro, engl, ©x, W. ©a?a, ex«, ein Qkteei
-~- v '■- <ww ' • • .:!••!■ m; ■ m* *«r.
MJxton, auch sBdfirs. nach B. W. B. Nordbtii. J>4i, W;*
1 i 2, I) eine Pfanne, *gs. ptmna, engl jm*, dÉk ** Pmú
KU. Panne, patetta, 2) die Hirnschale, Fragm. bei Jx. Arey
\
1
i
ptme, W. «6, fetter»** «. britppnw ,.Kil Pmme^ Uo<tf$-
Panne, catoa, din. Powfe, jhwtlpmle, !,d*u |3tip, yjeUfefckt
itf dfaie B fKiBHfn» «Itor, «o ^rie Scbwte, •) «w D^fferiai^
> bfcr, Wmk * IHlM». w f |. Biofcu Paw», N<*db. P<ke,
*fr kfatoer ftaiofc oder frower ftwtel, w|» im: Dan. Alan». P&M«,
supium, Poo*- oder Potkandsker, ${$. Pwakänfachem, yfpqiih
«Um »aiwe, Mo« tfiflgW! sjfld, *»ph PwfiAfliKftifer, d<*
fcrfr.' . ' f .
, OtjUsnij hier übenüi uncj im gangen Sftdfrs« .* 1*0*4. $j>r.
beides Ootter u. Paeech.
B&+r, Peer, *m* Bhrpe, KU. Pßere* Pt*pe t Pßr#, pyrnp* , Jtjix
fwrren, ig». j*w?t, #ngl. fK?«r, <**i qfßf-pfrj tfän, Ito*.
B*ß?Hfr, Jx. jpeea,, . ft*«** S*toe, KU- Pew,infl*t|||*,
(n. euch Pe**, ßuUpees, ew O&iwmitWßf, v
, pelw, ffeia» geziert scw^W beim Es$ea 14. Triftig), *|f Jl*r-
iMuqpt m ganBpn Bw^mm», W Mb*!» u. Qffrerden, wie in Rl$i-
4«i^en, vgl, Jwge, jretfa» iw*f. Sphätzq aeopt 49 web pmpe-
ng Vt pimpelig, *, B fc W- B. Pentje.
*\Mg, kindlich, alber«, Wfttfltobt von einem IfcnMcben W^rt, iWie
#og). u. fn. pqge. D#Wfn ömta* «ph avqfti im $A<lclfc. ßtiJfth
jd, m. im Söhw. Pojfce, pwlfys, *o*U yieUifc)* 4^ D$n, JP«#, eti
UUe Drang, wrwimdt, *, Jtag*» p, Teiler, &jp* O*0>n ftl4|B
^*fc;F«Ai «g*. jüVcto MV) Arwor. pw t , aqhw, jBefcd^fiq^,
«M«a Pfe#, HM, & W. ». P*, X&Pick* P**k, pix,
Mm m im§ ; L. B. j»it, Umor hiesig** Wort kaum* vo* p+gge,
pâgfé ktetxm, pofffef, #dfe«#, gftklffet Rieb, ZfeglH, B. Wf B.
jMfen, fcyefce*, kleben, festklebet*. Sprichwort: ; kleben ?alsJftMh.
X
iêi
Paß, 9. B. W. B. gewïiis, ftM, steff 8fc., auch httfr ii/'dieiÉr Be-
deutung, davon wohl Palm, PatabatfÄ •<»'«> -' V«
PaOt, auch gtldfrs. ein Lappen, êîft taes oder abgerissenes Sttiék*»fl!
Kleide, s. die Idiot u. B. W. B. din. Pä» (*.Ê*jal9frfLi{. fiélt
Stück, Jrustum, crustum, u. gar Päli Btoééle, fîustwm prmi
daneum panis. Bei »ich. Sehfitze u; iin Ä. W. B. sdftfe Äffte
Pulten, süddän. ef Pfrffc
Panse, Panze, der (2te) Magen des Rindviehes, KU; Pamse, Penssc
venter, venirictdus, pantex (s. Worm) der Wanst, Paniéch, W
pansse, der Unterleib, davon Panzer, weil er den Unterteil
beschützt.
Pap, Pope und Papke, die Brüst, — dotih syMcdochisch, d#ä
eigentlich die Warze gemeint seyn soll, dte Xit&e, a» wie THte.
auch Ar die ganze Brust, ~ papen , saugen, hier in der NÉÊ&
Pöppge, ohne Zweifel für Päppge, pro papMla, engl, pep
mamma und papilla, schw. vorrtâls Päpp, vwßir jetzt; Art
gesagt ' wird , s. Ihre. Dies Wort vertfieft t ; wegen seines 4t#kei
Alter* "eine vorzügliche Aüftnerkfifctakete ASdn»' daé alte tat. poi
pilla, welches als ein Dimin. das noch filtere papa, dfcs^ttel
Wer übrig ist, voraussetzt als priimtivuui \ könnte -$* bewfhmi
Das Wort Patt, Paffe, ät patte, gWe Pat, wem et gleite
beWandten Umsflfnden nath (so> wei% als etwa ein strichet <q)p-
ftîcht leicht in Schriften voAömmt, feé- doch durchgehende übertl
In d<* dän. Landessprache, so wie ifc dtik seih*, vi* *iteâ>SEitai
her, -und noch immer, im Gebtouche. Al&th e* nttg <tiélNm-
UBtfitt tus entern ftiesi ' od» agi. ^dei^ gotfcf Bttect i ttfggte Mu-
méi sey*,' «0 hat eb dc^A'^rtiet sekien >öWt^n ^tlrsptung, ^15
'tfttém utulfen ' Dialect der scytlsche^ Sfcw < her,- der Wuh int
Aftfcrihum verliert. Meinet Meinung nach liegt dies ganz unver-
kettibar in dem Namen der Amaseiten, bei Herodot, B. 4, c. 110,
da *h» jttoQitccta genannt wurden. Mag et immerhin in einer
otifer andern Mundart viricidcB hetssen; Herodot sagt auch nur,
es könne so tibefsatat werden; — dies ist auch nicht das emsige
mal ,' das man solche gann verschiedene Erklärungen findet, •— so
Mn ich doch fest ftberaeugt, dasa ee nicht wirklich so hetssen
soll. Ohne nns um die Stelle* in eben diesem Buche, c. 27, zu
fcktrtnnern , wo er sagt, arima heisse bei den Scythen Einer,
sEilstathius aber m Dionysii Periëgesin (p. 16.), dass mri einer
lieisse, — welches doch beinahe einen Schüssel geben könnte, —
"Will ich nur bemerken, dass es in der alten norw. u. kl. Spr.
fcetrn) ehm heisse, z. B. Htrdskraa, c. 2 &c. u. Rymbegla. P. 3,
<;. 1. Nehmen wir nun auch patafÊr das, was es ist, so kömmt
3a eben smmunmna, oder u*httö*mia , heraus, wie Tatian (oder
Titian) bei dem Servius, Ober Virgil, Aeneht 11, 848 , und bei
dorn Isidoms, 1. II. & 2« ha» Titianus unimammas dicit. Dies
S*t ja am so wahrscheinlicher, da selbst der Name Amazon* gerade
**fcp bedeutet. A hebst in Altnqhw., bei Loccenius u. Ihre, Einer,
* €» 4nan, ein Mann, so auch bei KH. der auch das engl, a t^an
damit vergleicht. Man%on heisst b$i Ta,ti*n, Hannen. BVangel.
Hier Luc. 11, 27., die Brust: Splig wämba, fhhi thtii trüge,
*Wti die Manzon, thie thutugi) Et*ka*h£us Aber dié l IL glaubt
lach, Amazonas signjficare ftwofu%8Q. Dürften wir nun, wie es
éiii» foamer glaublicher? >g*scM4n*n r als ausgemaehé annehmen,
wasCurtUts so bestimm* sagt^uack womit alle Monumente (z. B
«fcnkehnamis Geschieht* <Mr «wbsl, n. Heytfe Übe* obige fiteile
de* Virgis> aoehlberélnstimiMd, i. ^ c. 5. Altera papUk* in-
V
tatÂa eervatmr, qua mmKsbris semm Mberos aiant; .«feM#
dextra, ui arcus faciUus intendant, tf telm vibrentt w» *■*
daran» folgen, dass auch davon die nrapringUobe Bedentang i
papiüa gewesen, zumal de jeées Verengen in der nartea Jhjgei
geschehen, wie die Autoren melden. JBt henntri also eben eownl
zumal da die eine Bruét aoqgflUtig bedeckt gehalten ward*, hi
mmmauw ia, Eempatte, ab etwa Langpmtêe, hebten. 6. Antifn
Annal. 2. B. 1. H. 8. 201.
Passe, nördL u. Silt pesse, Jx. pisye, L e. mmgere. 1km en
scheint das urepringliche sa »eyn, n. eigeetfich die BfedentB
so haben, wie das frz. passer, gehefc» : geheto hrtea, Jaafiap laset
wie es auch bisweilen aasgedrickt wird« Das engl. 4» f***
das ilal. passare, sind mit dem fr*, einerlei Veioitithiich «
das gewöhnliche, wie es Jx. nennt, ein JMmfei. sejrn* 8elbtt d
tat urina soll vermalhUch statt urrmm Analen! bedeuten, J
rm, der Lauf, von wr, s. or. >
Pedden, treten, betreten, mit den Fasten an oder anf etwas teete
& W. B. Pedden, treten, oft treten, fege* ptfdian, «ftarjbes»
pedion, s. Grimm. 255, von jwtf, Kit imtigium, Oder pm
patte, patmm pedis, planta pedis, oder einem fltten celt* W*t
peddy der Fast, lat pes> pedis, vgL gc ne$% nsm4i iwri»» w
pedden, aber paed, Jx- W. jratfc KU. Aw* f Voé&pad, senden
Cialis, via trita, engl, pafft, ags. |M*<^ poCf. Ifetmr. h«t &ü
dnwchpetten.
PeéUBk, m. des Mark im Holze, dm Innerste, aber, auch der dick
BHeiy die Materie in einem Chnahwfr« Kit bat nur die ecsteB
deutuog; das B. W. B. n. Biete? h4ide. bt Saddin* stod M
hebst Perk and Pirh auch beides* Was Ja*g*; bat: m jptH
217
mêpéêke JwiUn, mus* wohi eigentiieh an viel heissen sollen. Ab
4ss iMXké au s me r ge ln, — das Übrige aber weht nar tropisch so
genahnfe wüd en.
l T ab ein gewisses Mtass , das etwa an (oder ta) dm Trink-
gusehltiun in alten Zeiten bezeichnet war, ist ans dpa Idiot. B.
W* B. Ril foc. ttekannt genug, auch In Bin. Pmgel, Porf, wo-
von noch der Ausdruck ibrig: aê dritb* til PcbIs , ad pimmas
#fer* f vgl Bartholin Antiq» Dan. p. 54», vom J. 1102» Ich
will nnr bemerken, data unsre Friesen es auch vom Ketnmaass,
voo einem Seheffel «. B., sagen: dat Pegelmaat.
F*Ä* anfacht, in die Höhe. Zwar wem ich nicht dass ich dieses
Wort hier Jssspü gefunden; aber weil Sfchütae es von der Krem-
per, d. h «Äser alten fa. Mendärt, anfltlprt, u. wegen seiner Weit-
* ÜUrfligen Verwandtschaft, n. B. mit Pek im Dfen., U L wie oben
JSabely — von gleichem Ursp rü n ge , auf Thye, Ravel, a, Aagaarri
!•► — ju*cu8 , Semde , firme, mit dem ags. j»eac , engl. j>eafc,
esemnen, extuberantia, vgl. B. W. B. Peei, ja wohl gar mit dem
Hatten dter allerhöchsten Berge, als Pico auf Teneriffa, auf der
Jtaeel Ceilon &&, ist es bemeifcenswerth.
^mie, neigen, weisen, Irinaeigen auf etwas, mit dem Finger &a, clfin.
«t p*#e, Silt Cé wêge 9 weisen, neigen.
^CRSfujye, Jx. Kil. peynsen, peysen^ c*git*re,ver*are cammo vel cor de
mgUmMi jmnsa i ^y Hiur.Vs Atckmer, tnH V.JL1* zum 2ten Csfp.
tfe begunde te pt/neen, darauf zu sinnen, ags. pinrim, pensare,
a. Grimm. S. 246. dftn. at pönse paa naget.
fNutf, Fn*^ W. hier Pand, ein Theä y Portion, «n Poncb aai
Weg*} Deiche, «in gewisses Stock was ein jeder zu mache« hat,
eben so wie W.
Fene, B. W. B. Penm, «in hMaeraer, Nagel, Bepfen, JîBfcterner -»•
Th&rriegel; petmen, to pennen, die -Thtce lyrmpgnln, Umr >j*gne, ^^
tdpene, vgl. tvrpena, Aseg. B. (s. Or u. tir) IHthm Idiot,; Zieg-
ler te poMieii, öffnen, pandere, to pennen, anpacken*/*
ren, uppanmm, aufmachen, Pem», JDlfovitam, ein hÜnnpierwEae
Riegel, also wohl eigentlich schliesson, egß. jh'nifniiij Tnnrthlhttsiiium n
6ogL to pm, vgl. engl f*n, din. e* Paeden« das alte
Plin. 4, U. u., wenn mann «111 9 Pkmmu, Pinneberg 9
Penrnme tfe, . .. i lii?/
Penne, eine Feder, Penneeax, ein Federmesseiy Satarl. ft* WtoMMT J
pen-saghs, Jx. jrin, /mute, KU* Penne, Veder, p&ma, R* IKflE
Delft die Pennen, die Federn, Dithm. iVercfa^M| 9 eüe DbdeB^st-
buchte. In einigen Spr. wie in den nord. eigentlich bloss
einer Schneibfcdar, und in der engl, jtfl», die Schreib fjjésiy
pen, achreiben, vgl des allnordL penta unter Pünthje,
zu vergl. bipennk und in PithAt und Itidors GL fwmuna» i
acutum.
Perre, als verkleinert von porren (s. hernach) u. ntch «er
jnrre, eben anrühren, ein wenig stöhren, a. B. mit dem>Ei u g^ ff
in der Nase, oder .bei der noch frisch** u. nerton Stufe,
neuer Haut, auf einer wunden SteUe; diu. at pirre ved
eben dieses, u. besonders reinen«
Perse, pressen, ix. perssje, Kil. pemen, premere, coareto**, Je**- 1^
quere, engl to press, frz. presser, dftn. öl poreev ojtar aach
Pesse, Peszjern. . ,,i ^,
Pjauwe, pjawe, mit einem feinen, pfeifenden .- und TTJaaohl<ci| 3fo*
fsémij wie die Kinder, wenn sie etwas zu tiagen haben» ^ ■ Man | ^.
V\ ■ » '
.-* i F <» . il*i
bratiéht et hier euch tob dem Winseln junger Hunde, so auch
I» fiiddÜL Im B. W. R Pauen.
j pl. Picke, ein Dom oder Stachel, ab «n Dornen , Stachel-
beeren &c., aach sonst tob einer Piehe, ein. tu Püg, s. B. im
einem Stocke, wegen des glatten Eises; pieke, stechen, hacken,
JUl. pieken, steten, pwmgere, ethmdare, kmehmre, mlxm, gal.
jrifiier, engl /o pick fcc ags. jpiü, êthnulks, eagan utapyeem,
*gs* Chroit. p. 67, utapyccm, 4 B. Mos. 16, 14. ehr. jpte, span.
jpico, der Schnabel; dass man abo eben so wohl pieken, als
Uoken (mit dem Schnabel) ragen könne, s. Beete; daher im Lat
jpicus, der Specht, welcher deswegen auch bei Plinius cavaior
wborum genannt wM, 1. 10, c. 18, cf. 89, 16» u. auf Deutsch
*ler Baumhacker.
nOnlL Pei, ein langes Kindeikleid, ehe sie unterscheidende
XUefchmgs+ Stücke bekommen, ferner der Frauenspersonen, wo
"Xiétbofcen a, Rock beisammen sind; auch wohl von einer Jacke
«der Weste für Mannspersonen, Piejäekert, worin die Seelebte
gelten; so auch sfcddän. u. Jfltl. Kit. Pije; so auch B. W. BL
^JIphü- paida (Päda), atts8«hs. ptda, iunica, s. Silt. Com. 83.
^nn diesem Pie, Pei u. Pee, — u. von Set, Sele, Seide, Säl,
^pfennr Ags. Jx. male — kömmt also der Name Pisel, gleichsam
' min Kleüjnsaal, oder, wie es auch genannt wîfdh, Peeel, z. B. in
Dithm» .«■*** dabo» es wird hier weil umher Wirklich der Saal dar-
unter verstanden, wo die Kleidungsstücke, die man nicht täglich
traueht, in Verwahrung sind. Diese meine Erllirung finde
idrAestittigt in einer Anmerkung bei Weitphalen, L I. Pnafat
p. 111, wo pimet, in Caroli M. breviario, u. phMf } durch
vestiarium erklärt wird.
Pid, PieJMem, iSe itftachen, LSramerchea , Püimeo {s. BuW**&)
an einigen Blumen , als Hagein» Weiden fec., weither Ware ohne
Swafel darum toarahl hier I m. PM, ab auf Bin» Püttras hebten,
, so wie aus derselben. Ursache auf San. PMekrud (Urt), hier
Hartschramgel, scrbfulam,; eng I. pil&worL
Pielken, heissen hier, wie Dttbas. (s. Zieg^ata Idiot.), die jungen fflhw-
u, J$atlinge, JkmtnPietkeu, Gqose-Pielken, ibid. Ohne Zweifel
von dem Wörteheiu Pile, oder Pielle, Pielle, pUfel womit man
sie ei* henruft, .— wie die Alte* duroh Pmle, pule, pule! u.
igi Dan. Pulle, pulle, pull*! — wofür man an vieler Orteo b
BeuticUwd s*gt: Ril, bü, 1*1, bin
PiUig, armselig, in geringem unansehnliche» Auftrag, sOddaa. pSir
tig, pilterig.
Pirm, oder Penn, Pene, wie obton, ein FAfcck, ags. u. «ngL fit
< B. W. B. Pinn, dän* Pind, davon ein jPmsr- oder Penwktvö**,
Suchelschwein , Pinnahl ,, Schlesw. hier fts. u. Aäa.
pmnig,- klein, sehmächtig. «
Pint, Pinth u. Peynth, petiift, s. W. u. Fr*£au bei Jx. auch
2. B. auf Eöhr, B. W. B. u. nach Schpiae iti einer ^ton
»
. schritt des, Ifibschen R. Sqhpn aus tlieséfc Öffentlichen
in« Jbai^Us-Gieseüî^n erhellt, dass es keines unehiharen*
geyn müsse, ftmdery von ähalfcher Bedeutung wiegtet«. k*f
Sfiddän. wird dieser Name jetzt Pmtel ausgedrückt, wie engL Die
Stelle im Lftbsch. R. s. bei Haltens Gloss, . ^ >
Piep, Pkpchen, ein Apfel- oder Birnenksrn , Bkphäts dMM&Wtt»
. haus; vgl engl, pippms, Pctfimeraaaen -Ktirn u. KiL Pif/mg 9
. engl, pippm.
* •
* i
i
V
nong »neb, gm mrdihrsah Allah, doach êÊffk WbJméwmu gBëi
W. pogge, ein Frosch, so auch B. W. B. snoetaoeb pid^tfine
Ütae, wie kn Koker. In Sttadewbt .1. anf Asben heb* Hlgg
eine Kröte. . -.
Pole, Hübe, Schale, ebr. pefe. — pMe,(ot), *gl* engl, io peei, iL to^ttO,
fr£- peter, ilaLpefare, span. jie/or. — j»ife, (09) pellen» achtle*, ab
Gersten fca KiL jwii*t, «hr. jrf&o, achilan, diu. jriife, — jmfeft.
JF07*, nöidl, JwyV, mit der Faust steesen, — sfiddih* fmje, rattder
Faust stossen oder dringen, z. B.weim man ein Feil von einem
Thier los machen u. abnähen will. — Pútf vu Puy, ein Stoss mit
«ler Faust, auch in Jltl. gobriuchbeb; davon in den allen dia
Gesetzen && Pu»t, ein Faustschlag oder Stoss, s. Ostersons GL
u. bl. pustr. Ohne Zweifel frther pugjet vgl. lat pungo, p*p4gi,
pugio, ein Dolch, ab Stossgewdir, pugnus, .die Faustan, im
gr. *£|. Davon Poi, auf Nordstr. Petra», u. fi. W.-B. ein
, Dolch, EidersL L. R. Pöck f oder Messer. Davon noch «Wer sm
Pik, d. i. en Pii, ein Grob, an fjemaod, den man ihm w
Pdk, eine Blatter, pl. Pöke, die Blatten*, Kinderblaüert*}
Jïanzose, die Franzosen, ags. poecu, engt, pock, pL pox,
jpejr. Dan. Stoaat-Paikker, Smaa-Kepptr, die Kiaderblattam^
Poche, paputa, pustala, Jx, bypockt, aarMoh.
Pone, hiess bei uneern alten Friesen, zumal auf NordstaftefMfl' 1 ''
beben, wie gr.xomv, Hebnr. erkfirt S. III Pme ^dnrcbuoifttf
Arbeitsamen. Aach bt es noch auf Föhr flbrig, wovtiitv*ia»<*ock
: piiefi hat, arbeitsam} 00 ]****, so geschäftig,* êto frnnpif vrie
mm sonst sagt . .. •■ * ***' f^ :
Bsn/or, Kil. F*ifer-&0om, JHbftfer, longnrins. MSateittasL 4<V ***•-
Jer, der Biadebaum eben anf dem Getraide-Wagen. ■ Jgideast u.
WúmJ* PrnmN ib»B t ) i , 4er yfeUbmmn t Ndtf. J*W<rfÄ*»m, dïr».
. *■
.• r
.Popp, ah kleine* Kind, besonders ein ungetaoffes, das noch keinen
Namen hat, auch ein Pöppehen der kleinen Mädchen ; so auch bei
Js. vgk púppa, ein Pöppehen, Mädchen, bei Martial. Epigr. 4,
S§ r u. ein Spielpôppcben, bei Persius st 2, pupa.
Parre, stechen, kratzen, reitzen, s. Holl. parren, u. B. W. B. Pur-
• ren, appmrren, utpcrren, auskratzen. — Permi, ein Auakratzer,
z. B. zu der Pfeife. Qaraus Msst sich erklären eine Stelle aus dem
Gruqut*cben (Jac. Crucquit) Scholiasten Ober Horaz Serm. 2, 4,
80. die Hr. Et. R. Cramer zum Scholiasten des Juvenal p. 611,
anfahrt Hie ecebee 9f heec scabes, dicitur rMuta eertarum
greeca nQu;^a, Tkeatiêca Ungua: urpora — d.i. Utkratzels, hier
UipêrreU; u. so erklArt es auch Hr. Cramer selbst, p. 631, wo er
auch das u sfpurie mit an ffthrt. Das ur, in urpora, braucht säber
nicht in ut verwandelt zu werden, da in der uralten frs. Spr.
ur aus bedeutet, s. ©r. u. ur. Davon Port, ein Stachel, z. B.
ton Bienen-, Schlangen, vu parte, stechen. Ohne Zweifel auch
%orren 9 squillss, s. Juvenal 6, Sl, 82 (locustas marine) u. Scholiast
%ek Cramer; hier überall an der Westsee, doch in Dithm. Kraut,
ab von Krabbe, wie im Hatnb. u. an der Ostsee. Colding KrÖk,
ILapenh. Rejer, Reger, Helgol. Gamaten, an einigen Orten Qan-
ffr raten, ^ frz. érevette, &c s« B. W. B. Garnaat, Kil. Gamaerd.
DfcrJPotr?, Parren, Wer ». in Biderst. &c ist wohl von den kleinen
Stacheln, Sticheln, so wie Parr>- oder Purrhaber, der rauhe
Haber. ?-*-» • P o rr e n , weiter gehen, im 11« V% D. bemerke ich nur
V V
lt*Jltt M a« Wrt É.* *)•«<.. imê
\
Pd*$, rayrice, TVtmarinl* Rmê, Pmtot, die géa edc- selbst^ »rttgh
das Kraut, das Kätzchen oben, wovon schjm der Xobfcr echidbt:
To «fem Beter «feyt wie spei Paaf, D*» me dm Hâppen sneltf
ft#rf* Frisch, 2, col. «6. "iW*<*, Fort, Per**, womit einigeres
Bier stärker machen, daas es beranaehft." Mm vergl. hiemit' den
frz. Namen de la bruyere y din. Per*, s. anch Aaagaafrd, aver
Thje, 8. 79m
Poetin, Jx. poaqje, Weine Geschäfte betreiben, damit seine Seat
hintreiben, s. B. W« ö. potetn, sfkUfin. pyHe (puste).
jPdfc se anch Jr. u. B. W. B. Pate/ ein* Pflanze, nicht aber mn
ttropfMns. — pBte, pflanzen, anch bei den Brwihtiten, «.bei
den Dänen (pede).
Prcal, sMI. Pr<#, 1) ein lantes Bufen n. Schreien, 2) G ros s
Ann, Grosssprecheaei* 8)<3hÉiz, Pjraeht,4fc*H pfvJe* lent rufen,
achreieu, sieh rthmen, gross sprechen, sfthftn anstehen« prtkfcfig
io die Augen falten. Dât (z. & ein hiMbes Kleid} pïamtom*
Feld. So euch Jx- preall, preafye, u. din. Prai, jprofe. Es
kt also kein nenes Wort, wie Wachler. vtfeL Kit Pra^ hoL
Iris.: Fastos & faalosas, praden, superbire. f\
Praaê, eine gan* dünne Kerze, damit im Hanse he tum z« gehen;
hier überall in diesen Gegenden, wie im Din. gebrinchlich^ Ob
das hiesige Prosen, — he het so veelJe prosen, wenn jtnaand
sich mh Allerlei Kleinigkeiten so viel zn* schaffen macht*, dem ^
itoW Arbeit^ .wegen der Nebtnstehen, ötoh *n*tStetid»^mi|gen
kamt — dam man dann auch davon sagt: dm *%f . so jineliy,
tieft so pnasfg tit, d.i. «äojdeftttich, — weiss Üh nickt/»» IBei
KU. heisst prasen, einen kleinen Lant, C om bi me i fr Adrtb lü »i u ;
etwa auch also einen kleinen Schein von sich geben.
4U.
SIS
Praat, Qeschwltt, prate, sa hwatgen , von «nerhfebKcfcen Sinken
-viel RMemst machen, «ch setbit gerne «predhen hdren irifigfen,
s. B. W. R, wo dhheissts 8** yroten s*gen wir auch praatfen.
Hier bedeutet pratje, u. nördl. pretje, predigen. : Stâüt praten
wird hier *n , einigen Orten «och präteln gesagt, wie bei Rifchey.
A-trtm wird auch in Bklerst Dithm. Sudeten, u. im Sehw. ge-
sagt, eng}, to prate, Jx. prmet u. prentje. ags. hebst jptfe/,
abtut, prettig 9 estutas, vgl* Kïl. Pro/, Pnrfle w. pratten, fem-
che, teuere auimoe, superbire, u« praten, praßten, fabulari.
Praek oc jPridk, ein Punkt, Stich, pracke, pricken, d. i. stechen,
sticheln. Westl. Preefc, Prict. Jx. prick u. prickje. Kit. Prkk,
aeuleas, Stimulus, (ich setee ftr die hies. Spr. hinzu: punctum,
pkmétu*), pricken, sthnulare, pangere, engl, prick u. to prick.
-'*&. priect» u. pribean, priocean. Davon pregle, d. i. prickeln,
sticheln, airkeln, empfindtlich weh thnn von Kälte, s. B: W. B.
prikkeh^, pregle heisst aach Strümpfe strichen, dän. at priggte
* Hoeer. Davon sOddaik at prege, prege paa, auf -weisen, mit
*tacm Stock, oder mit dem Finger, s. B. beim Lesen.
JVtefcto* Jx., ein Stachel, Stich; prienye, stechen. Kil. Priem,
-«etiles, aous, radius; germ. Pfriem, sex. preem, u. priemen, pre-
4nere, ipipâmf»*) st{lo r federe; bei Ihm heisst Prieme auch nova
*bma, teriih efies news . iunw, d. i wenn der neue Mond sich
<w -fett sehen l&tffc fWi* Pitim, fei. s. aueh Rymbegta u. Worms
fFasti Dan. p. 49 r «. p. 8, -4^ wo er auch sagt, dass at prhne
HbUse mettitari, auf etwas sinnen. Davon hier primme, und die
-• mifikssäéhf« Idiot priwmeren, welches als' abgeleitet von priemen
r «pslehtf wie ..man euch in Lflbek sagt: als ein Halbverrückter
gleichsam phentasiren, es esy im Traume, oder in Krankheiten.
Sä«
Dan. %i frime, eben so; anch engen wir ipa JÜubl kv*i Aiftfef»
dig? Zu diesem Worte gehört toch das fit», jmsen odor
fluem ein innerliches Siechen empfinden. Bios, als . Mundart
schieden ist:
Prh*, F«hr Prtem, B. W. B. Prtem, ein Pfriem, dän. u
fit iVoetty ehr. /wen, , Holi, ein Stück Holt; und TeraretfaBch
waren solche Pfrieme anfänglich von Holn, wie sie nach oft
hQtzern oder beinern sind. Noch beiuit. man auch hier anf Jrk.
o. . dän. einen pfi iemförmig en Knochen am Fasse: ém Pmten,
malleolus. Vielleicht mag auch davon Ais in allen germanischen
Sprachen bekannte Wort: prenten, prmiem, Jx. prmtje, ^gL
>
KU. HolL &c. Ar drucken, nnd wie gedruckt schreiben, mit
Fractur-Schrift, abgeleitet werden, wie noch in engt Bfefccni
printed. Davon a*ch das pkL prumen oder ptdenen nntAchtig
nähen.
Prüte, dingen» geoaa dingen beim HsndeL BMhd. prieiem a.
prißtig, hier prittig, wer gerne za dingen pflegt, daroaftf.
Pries* f . hier Prisa, der bedungene Preiss , pretmm; sM4na.
J«tl. o. FQhnen ai pride, altfrk. prettum, stringere, hocfcdaai
. ai prmiie. Fris» heisst. pruiêe> nicht mit: der . Sprache, hnnat
wollen, nicht fortkomtam kftoéei) | vgL iaL pmtim Ê Iü$* proidm.
Prtmge, (Mohringer), stützen, itauachea, nach dA* alten Woien.ta
bandeln, n. B. Homer lliad. 7, 472 sq. et B,-Ä3ft_& SU»L
ffelmoM. L 1, c 88. Kkffcl Antiq. Septem*: pu 36«^ J^ond
vornehmlich Heimr. 17«, (vgl. 182.) Tom* Landung, , Mtist
Beuteneohaft oder Tausch, Und in seinen Anmerkkngtot thufldas
Kordstrandbché Recht* wo :«' es jwwngwn nennt; / cbrU jmffcg»
hänfen« Man sehe die, dlii. ; WdttarU ffwnyg, JE r i jJ i jr s y JMége-
257
pranger, wie Rosskam!, von cambiare lauschen. Als ein Pro-
vinzial-Wort braucht man auch pringen, Ar: dingen, beim Han-
deln, ist. pranga.
Prunk, Staat, Pracht, s. Silt. C. 184. Jx. prunékje, prangen, sich
brüsten. Jx. auch Kil. Pranch, u. proncken, B. W. B. prunken,
engl. to prank-up — Oberhaupt Gepränge machen.
Präntje, eine Priese Tobak zum Kauen, wie holl. &c. Silt Prümtje,
Saterländ. Prümken.
Pruste, niesen, schnauben, Kil. pruysten, stemutare, B. W. B.
prusten, niesen, 2, pfuchzen, wie die Katzen u. Hamster. Koker:
Alle Dynghe dat wart wol sachter, wo sere dat es prustet
und blest, vgl. K. V. 58, 5. s. Gl.
Pück, Neske Pack, eine Art von Kobold. Bolten, Bithm. Gesch. 1,
246, 47. Nische-P6k, dän. Nisse-Puge, u. Nisse god Dreng;
mehr s. bei Westphalen t. 4 praef. p. 282 sq. n. 49. Zu den
7 Etymologien, die da angeführt werden, möchte ich wohl eine
achte von pük, klein, fein, der obigen frs. u. dän. Diminutiven-
Form, wie auch den deutschen Wolterken, Gitriken, gemäss, hin-
zufügen. S. auch Arnkiel, Cimbr. Heiden-Religion, S. 49. Hie-
mit vgl. engl, pug, puggy, u. die Pygmäer; auch das pld.juifteit,
bei Kleinigkeiten entwenden, B. W. B.
Pâk, wie es zwar nicht hier, aber doch in der Kremper Marsch
&c ausgesprochen wird, wo es hübsch, nett, fein, z. B. in der
Kiddung, heisst; bei Jx. aber puwïk, welches eben das bedeutet,
wie im Holl. puik, Bestes, Kern, Blume, Ausbund; adject. köst-
lich, vortrefflich, sehr gut, auserlesen. Vielleicht ist damit ver-
wandt: ags. piga, schw. eben so, dän. Pige, ist pika, oder
pjfka, gleichsam von schönen Geschlecht, ist. Bib. 1 Mos. 24, 16.
V
"Hun vor miog van pyka ok JHd." Poü sfiddän., Potke s achw.
ein Knabe, persisch piqua, virga, peik, famulus regujus, ein Page,
n. frs. Paikig, s. oben. vgl. Schol. Juvenal. v. Cramer. 442,
pige, depressum, parvum.
Púl, ein Pfahl, durchgehende bei den Nordböll. — hier Pil, W. pOe,
pal, pl. pefar, ags. pal, engl, pale u. |w'fe, ein Pfahl» ein Pfeiler.
Jx. jwa/, ein Pfahl; eyn- oder eynnel-peall, ein Gränzpfahl,
Gränze; u. diese Bedeutung hat auch Poe/, Paelen des Landes,
Paelsteen bei KU. tennin us, lapis terminale, limites &c, s. auch
B. W. B. Pool u. a. — Analogisch könute Púl zwar für Po7 gelten,
wie Nut für 2V», 5ml filr Am/, iVutf für 2Vb/Ä, Bw//. Brodt;
allein wahrscheinlich ist wohl ein nördlicher frs. Dialect, worin
es wircklich Pol geheissen, verfahren gegangen. Indesapn wird
auch Pul doch ausdrücklich für den Pol, (peius) gebraucht, den
sie immer Nordpul nennen; wohin nicht nur das engl, pole, das
eine Stange, Messruthe bedeutet, sondern auch manche Grius-
Srter, die davoq den Namen führen, z. B. Pola, die uralte Giin-
städt zwischen Italien u. Illyrien, Hampöl, Ostfriesl. Gränze, Pol-
weerm (so heisst im Frs. Pelworm) als die äusserste Gränze nach
Sfiden u. Westen, von Nordstrand, Pakten, oder Pohten, an der
Norder-Granze von Dithm. bei der Eider, ja auch Pohlen, Po*
lania &c. Dean dass der Pol eigentlich für Grenze genommen
werden müsse, das erklart auch Strabo ganz deutlich, B. L p.
m. 42, oQog de tüv fUv ßoQiiwv 6 nolog: Septentrionalinm al-
tem terminus est polus. vgl. PI in. I. 2. c. 14. Hoffmanns L-exfppu
universale, v. Polographia.
Pung, ein Beutel, Jx. pongh (nach B. W. B. ein voller, nach an-
dern ein lediger Beutel; jedoch durchgehends ohne Unterschied),
i
259
Ulpliïl. pugg o: pung; ags. pung, s. auch W. punge, althoch-
deutsch Phunh, Phuriki, nord. Spr. pung, pyngia; itidem de scroto,
sicnt Frisiis.
Püntje, so auch Dithm. putzen, schmücken, zieren, auszieren. SHt
pünte, so auch bey Schütze, Holst. Idiot, pünten. Koker: "werne
syne Bene syn stedes sere, de is nümmer in guder Pünte"
DSn. Pgnt, pynte (beiläufig bemereke ich, dass das alte Wort
pentta, auf einem Norw. Runensteine bei Worm. Monum. p. 472,
Tgl. 478, nicht, wie er meint, pynte bedeutet, sondern dasselbe
was das isl. petita, pingere, scribere); schw. pynta.
Pupé, pedere, so auch der Koker u. B. W. B. Kil. poepen, sub*
misse, sive submissim, pedere. Pupert, podex, quod nomen for-
sten inde ortum est.
Purig, auch Dithm., geitzig, filzig, din. at purie (Penge sammen).
Pus8 u. Päs, B. W. B. Püse, pudendum muliebre; isl. puss; auch
sfiddänisch.
Püste, d. i. pusten, blasen, schnauben. Luthers Übers. Hiob 6, 26,
pausten, die plattdeutsche Bib. pusten; 2. Luft sehöpfen, sich ein
wenig verschnaufen. Frisch: busten, verbusten; 8. ichsen, stöhnen.
Ohne Zweifel von dem gewöhnlichen Laut: Pu, hapu! s. auch
isl. pûa, gr. cpvcaw, cpvooau. Kil. poesten, puesten, puysten, flare.
Put! ein Ausruf ungs wort , seine Geringschätzung zu bezeigen, din.
pyt! isl. puttf nicht anders? Im Delfter R. V. steht dafür "Pttf!
Heue Neue; ist anders niet?"
Put je, eben so Dithm. Seh. fcc., engl, to put 9 dftn. at putte, stecken,
setzen, legen, stellen. Es scheint von einem ehemaligen Putte ein
Diminut. zu seyn, so Wie püntje.
/
■>
Pütt, pl. Patte, uuf Föhr u. uuf den Halligen Pule, din. Pude,
ein Polster, Kissen; u. besonders hier zu Lude, die von Semden
(Binsen, juncis, welche auch von binden &c den Namen haben,)
geflochtene Wülsten, um den Hals der Pferde, die sie nnter den
Sielen, nnd über dem Kummet tragen; Vorbug. Nach einem
Verse des Ennins bei Varro de L. L. 1. VI, p. hl 49, wäre dies
der eigentliche alte Name dieses Gewächses selbst "Areopagte
quid dedere aliad, nisi pudern?" s. Ja. Vossii Observatt ad Pomp.
Melam 1. 8, c. 9; nemltch nach dem richtigsten Codex. Seirius,
su Aen. 2, v. 185: Ulvam dieunt rem, quam vulgus budam vocaL
Im "Sjllabus vocum eodesiast" bei Micraelius, Syntagm. histor. eccL
p. 455. "Storea, seu lectus, cm ineubant, vocatur buda." S. auch
Gesners Pabri thesaurus, ▼. Buda. Also hätten sie auch schon
gewusst, dergleichen Seegewichs cum Stopfen su gebrauchen, s.
oben unter Dregen; auch sonst Ton Kissen«
Q.
fjguaad, quad, bös, Übel. — cbr. gwaeth, schlimmer, ärger. Es
ist sonst nicht nur bei den eigentlichen, sondern auch bei aUeo
ehemaligen Sildfrs. sehr tblich gewesen, und ist es noch. Hier
habe ich es freilich nur von alten , sunt Theil schon verstorbenen
Menschen, und swar im Norden, gehört; indessen ist es doch
noch in Eiderst. DUhm« u. Holstein im Gebrauche, u. s. B. bei
Schutze, Quaadpogge, Quaadütze, eine Kröte; bei KU. wo es
ganz su Hause gehört: Quaeder-tierem, von böser Art, maligna»;
Quaed-Vier, Erysipelas, sacer ignis; quaedwUügh, malevolua. &c
. Â
Qmab u. Quob, ein tiefes oder bodenloses Walter, ein sumpfichter
oder schlammichter Morast, in welchem man untersinken u. er-
trinken kann, davon hier noch quabbig, quobbig, wo ein, solcher
schUmmichter Grund ist, worauf es gefährlich ist zu treten, da-
von auch quäbben, wenn es sich auf und nieder giebt, oder das
Wasser aus- und überläuft; davon besonders Quabeldrank, snsto
anch Wapel- oder Quapeldrank, Wapelink, Wapeldepme, War
peldiepinge, die Wasserprobe, das Wasser-Ordal, d. i. Untertan-
chnng in Wasser, s. Heünr. S. 16* u. Wiarda 413, 14., aus den
Fragmenten bei Jx u. K. V. "traadt ned i Qvob." — W. quabbe,
ein Sumpf, Jx. opquabbe, aufgeblasen, aufgedunsen. In altern
Zeiten wird es Quappe, ags. cwappe, (s. Junii Gl.) geheissen ha-
ben^ wie im B. W. B. Quappkeln, eine schlammige PfiUse.
Dergleichen werden (s. daselbst) im Osnabrfickischen Qu c b b en
genannt Eine solche Stelle, palus immeabilis, ßuentum paludo-
9um, wird bei Presbyter Bremens, (s. Westphalen t 8, 128) Qweb-
beth benannt, u. hier Wobbel; "dat wobbelt" das Wasser quillt
oder wallt aus. Anstatt Quab, hat man, vielleicht in einer andern
Mundart, oder durch veränderte Aussprache, — nach welcher
flr b oder p ein g gehört worden, (quebble heisst auch, wenn
die Kinder den Speichel aus dem Munde laufen lassen) Quag
gesagt, wie s. B. auf Mqjers Charten, bei Dankwerth. S. 88 u.
m. 141, wie auch Heimreichs Charte von Nordfriesland, S. 85, wo
man an der Södseite der Hever, aussen vor Eiderstedt u. Pell worin
bezeichnet findet: Quage u. Quagwnd. Daher K. V. "Felde samke
dem ned i Qvag;" n. engl, quagmire, ein Sumpf, u. quaggy,
m
ssmpfieht Dafür wird auf Schw. eben so analogisch Qwqf,
«u quxtfha, ersticken, s. Ihre, (unter Kqf>) u. isl. hqf n. kq/ka
1*
gesagt, in Schonen kofna; und in der hiesigen dln. Spr. heisst quo/bne,
oder qvaafvne, ersticken. Zu diesem Stamme gehört auch, als das
merkwürdigste, bei Ulphil. hwapian, qfhwapian, auslöschen, er-
sticken, afhwapnon, erstickt werden, ersaufen, s. das Glossar,
wie auch die Noten zu Marc. 4, 7. u. 19, in Zahns Ausgabe.
Statt hwapian u. hwapnon, könnte man auch nach dem Möso-
gothischen Alphabeth qwapian, qwapnon lesen; denn der Anfangs-
buchstab steht ja eben zwischen dem P u. fl; so wie man auch
z. B. Wapeidrank u. Quabel- oder Quapeldrank gesagt, wie
im Engl, querkned, und nördl. wherkened, erstickt Endlich ge-
hört auch wohl mit hieher, wo es in der ags. Chronik, p. 216
getrennt steht: (ohne einen rechten Sinn) n and an cweaw" aber
ungetrennt oncweow, suffocatus est, lauten sollte, wie z. B. on
cnawan, oncneow &c. also hier ancwawan; und noch kögisch
Vieh, d.i. vertrinkt, gewtirget. Eiderst. L. R. 8, 20, u. Dithm.
L. R. 69 kogisch Quick, drenket Quik, geworget Quid.
Quaddern, queden, schwatzen, unnützes Zeug reden; Saterländer-
frs,, aber beiWiarde quaden, questen, quidden, sprechen, reden.
Jz. katje, KU. quedelen, garrire, modulari, minurizare, vernare
gutture, queri. Ovid. "Dulce queruntur aves;" & Hör. "Queruntur in
silvis aves ;" qvcede heisst es auch sflddln. besonders von den Vögeln
(wie auch vom Sprechen der kleinen Kinder, ehe sie noch reden
können) so auch Jfltl. u. Fühnen u. in den K. V. singen, vgl. ist
queda, ags. cwethan, cwiddian; auch goth. alam. frk. Im din. at
qviddre, zwitschern; Loccenius, qwedha, taht, shtnga; althoch-
deutsch quitteva, zwitschern (von den Vögeln) cbr. chwed, Gesprich.
Quagge, auch Quäg, Quäge u. Queg, Hefen, Barm. Bökingh
Tweig, Föhr Queggels, Silt (s. Cam. 128) Kweeken. Ohne
i
Zweifel von der ipirkeuden und lebenden Kraft. Daher auch wohl
Queis, ohne Zweifel statt Queige, Laich. Poddequeis, Froschletah,
auch PoddequalMer.
Quackeln, quäkkeln, wankend, , unbeständig, wetterwenderisch seyn —
wie es den anter andern auch von veränderlicher Witterung ge-
braucht wird, ags. cwackm, tremulum, mobilem, mutabUera eoe;
auch holl.
Quäle, quäle, quele, dämmern, dunkeln, Abend werden. Es wird
besondere von Monde gesagt: "die Motte queld"; bei unfern 9fd-
dänen: "e Maan qy eider", bei Junge: det qvcelner, wenn er erst
des Abends etwas ausbliebt (to beer geit) t die er zum Vorschein
kömmt. Dies ist noch übrig von dem alten Worte Qvel, Qveld,
•chw. Qwäll u. Qxoäld, der Abend; eigentlich wenn es dunkel
wird, -wie es zu ersehen ist, z. B. im Seeland. Kirchengesetz von
1170, in Pontpppidans Annal. eccl. Dan. 1, 480: amum dagh
til qweU, u. aus so vielen Stellen in den K. V., worin es auch
heust: z. B. den tredie Dag til Qvelde, d. i. so lange wie man
sehen konnte, a, besonders 8, 45. Davon heisst weh noch
Quels-Nagterd, Quelerd o: Quelwerd, Quelding &c von Abend*
essen, besonders vom späten, u. wenn das Vieh vor dem Bett*
gehen abgefüttert wird, s. Aagaard Beschreib, von Thye, S. 246:
Qväls, Qvdlematter. In Rarrh. wird noch Quäl gesagt. Aach
im Ags. flihrt Somner an: Qwyld-tid, vesper, u. bei CsHfanon
ftcibt S. 66 cwyld, cbr. gwyH, tenebrae.
Qualster, dicker zäher Schleim, den man auswirft, pituita, so auch
Lp KU. B, W. ©. ag?. gqolstor. Angl. Fflhnnu &c Qwkter.
Qmamtsufies, pro forma, in speciem, süouUtf, B. W. B. znmSchejn,
für die lange Wfilf. "Wenp ipan weis«, was. Qumd bedeutet
v
7
(heisst es da), so ist die Erklärung dieses Worts keiner Schwierig-
keit unterworfen." Was dies aber heisst, kan man am besten
noch ans unserer hiesigen Sprache lernen. Quaanten n. qudnten,
nennt man hier, wenn jemand etwas nur so hinsagt, in Scherze
etwas weiss machen; quantig scherzhaft, der gern spassen mag.
Womit zu vergleichen, was Rtchey Aber das Wort quanten u.
Quant erey, in Holstein sagt. Der Koker, anter Q, hat; Wer
(weder) Toni, edder Quant, loses Gewäsche. Es steht auch im
Peter Paars.
Quard, Querd, Quord, grobes Gespindt, grobes Lichtgarn zum
Dacht (oder Docht), auch der Docht selbst in einem Lichte, oder
auch in einer Lampe. Kil. querdelen, dura & nodosa fila neri
Davon, wie es scheint Quarder u. Quadder, s. B. W. B. bei
Kil. Quardel n. Querdel, ein {taersaum an den Beinkleidern, der
um den Leib, und am Hemde, der nm den Hals oder die Hände
geht, u. hier ein Im, in den K. V. Linde, wie isl. u. schw.,
eine Leibbinde, Scherfe, Gürtel (s. Frisch, Quêder). Hiemit
scheint Gord u. Gordel, sfldfrs. Gerdel (ein Gurt, Gürtel), rer-
wandt zu seyn, so wie Querk, (s. weiter nuten) u. Gurgel.
Quast, ein Quast, B. W. B. Quast u. Queet, d. i. eine Art Ton
Bürste n. Pinsel, um etwas Aber zu streichen, abzuwischen ftc.
Frisch: vetns yocab. Quest, Quast, Kaste. Das letzte heisst hn
Bin. ein Besen.
Queek, Quék, auch in mehrern din. Provinzen u. Schriften, die Gras-
wurzeln die sich unter der Erde fortpflanzen u. fortwuchern —
in der hiesigen din. u. jfttl. Spr. Sener, vgl. isl. sina. — Biderst
Dithra. v. mitunter auch hier; Quiteeh, engl, quitechgrase, Gl.
rast. agl. qmquae, gramen, Hickes t 2, p. 74. Qwicgnes, gramen,
tfuet is cwiee; queken, heisst beleben, sich fortpflanzen, g. Urem.
W. B. ags. cwiccan, cucian, beleben. Somit scheint wecken,
erwecken, ursprünglich von gleicher Bedeutung mit quicken, er-
quicken, vermittelt der Analogie, nach den anter Quag ange-
flhrten Beispielen. So wird quickje z.B. auch bei Jx. gebraucht,
lebendig machen; isl. wird queikia vom Anzünden de« Feuers ge-
sagt, u. Cädm. S. 62. hat davon celed weccan, das Feuer wecken.
Queek, u. Quick, als ac^ect. lebendig, beweglich} als Substant. wird
es erst in der eigentlichen allgemeinen Bedeutung gebraucht, u.
darunter, wo nicht überhaupt, wie im As. B*Jiarfote kuik, die
vierfïissigen Thiere, W. 294. Qmk, kuic, das Vieh, so doch,
wie im Br. W. B. lebendiges Vieh, ohne Unterschied, u. Kil.
Quick, animal, pecus anhnans, §f armentum, grex, darunter
verstanden. Durch pecus anhnans scheint es eben das auszu-
drucken, was in Lips. Gl. Quiccafe, anioialia. In diesem Ver-
stände kömmt Quick vor in einem Document von 1461, s. Langebek,
7, 473, u. ebendass. 4, 349. 50. Qvig: Vieh auf Seeland.
Beimr. S. 123: "Queck oder Vieh". Im Ags. wird zwar feo, oder
feoh für Haabe und Gut gesagt, und sogar für Geld, s. B. Marc
12, 41, c. 14, 11, — wie denn der Besitzthum in alten Zeiten
grösstentheils im Vieh bestand; doch wird auch wircklich das
Vieh oder Thiere damit angedeutet, z. B. bei Cädm. S. 30. feoh
and fuglas, — daher auch cwic-feoh u. gongend- feoh dem
licgend-feoh, dän. liggende Fee, d. i. liegende, unbewegliche
Güter, entgegengesetzt werden. Isl. qpbqfe, pecora, so auch din.
Qveeg, (u. Qrnig, Näsiveder Buch, Langeb.IV.), besonders das Horn-
vieh. Hier wird e$Quetmek, Qubet, ausgesprochen, und eigentlich nur
von Jungvieh verstanden. Dies Qmch hat die meiste Aehnlichkeit
U
mit dem ags. cuc, cucu, cwuc, lebendig, ah wenn et hebst: gifhii
cer cucu woes, 8i ante vivns fuit, (sc. foetus m utero)} dies
heisst in den K. V. sund og qveg — og qviig, 8. Osterson Gl.
Im. Schonischen Ges. gleich anfangs: "aller dith, aller qvüt 9 ;
auch altschw. s. Ihre u. Loccenius. Bei Ulphil. heisst qunws
virus, cbr. ckwyf, Bewegung, Lebhaftigkeit. Hiemit ist zu vergl.
Quecksilber, argentum vivum, Queck- oder Quicksand, auch engl,
dfin. Qveg-Sand, s. D. Atl. 5, 228, u. Quicksteert, sonst Wip-
steert, eine Bachstelze, s. Br. W. B. Ist. motacilla.
Que'g, u. Quieg, so auch Silt. C. Ktoiig, oder Qvei, Quie, — wie
im Süddän., letzteres auch im Dan. überhaupt, isL. u. schw. Qwiga,
eine junge Kuh, oder eigentlich noch nicht Kuh, eine Ferse, Starke,
(s. Stier.) eine Gelte, — doch dieses soll wohl eigentlich eine
verschnittene junge Kuh anzeigen, die an vielen Orten eine Quene
heisst, z. B. hier, in Eidersl ftc. s. auch Kit., Br. W» B. u. be-
sonders Richey.
Quer, stille, ruhig, zahm. Es findet sich wohl jetzt keine Spur,
dass es hier eher gebräuchlich gewesen. Die letzte Bedeutung
aber steht im Br. W. B. u. im Koker unter N. — so quere, so
zahm, schw. qtear, u. noch auf Thje, stille, s. Aagaard, 216,
wo es noch so, neml. qvar, gebraucht wird, u. wo er hinzufügt:
99 1 gamle Skrifter heder det hver". In den K. V. kommt mehr-
mahls qver, stille, vor, isl. kyrr, z. B. Olaf den Kyrre o: Stute.
s. auch Osterson, Qvär; K. V. 9, 53, 157, 27.
Querke, auch wohl an einigen Orten, wie in Dithm. Eiden!» 8id-
• dän. Jütl. u. Föhnen quirhe, d. i. würgen, erwürgen, erdrosseln,
frs. heisst Querk, die Gurgel, so wie auch isl. z» B. Matth. 18,
28. tok fyrir kverkar kons, ergriff ihn bei der Kehle. Die
267
Stelle von dem berühmten Gregorius Dagson, bei Snorro Sturle-
Bon, wird auch von Huitfeld so ausgedruckt: "hand blev skudt
med en Piil i Querken. 99 Jhre Qwarka, guttur. Hrabani Mauri
Gl. gurgolia, querca, chêla. Quarke, heisst hier u. auf Föhr, im
Halse quarken, sich gleichsam würgen, schwer athmen, keine Luft
biegen können, womit das ags. Gl. ap Iunium übereinstimmt:
grisibitian, oththe cearcian, d. i. quarhen. Biarkamal: "tuo skalek
kann kyrkia"; din. "Saa skaljeg harn qvcele", s. Hr. P. E. Müllers
Saga-Historie, S. 31., or so will ich ihn würgen, ersticken. Ajsega
B. equerked, erwürgt; engl, querkned, erstickt, vgl. St. Quurk-
halsen.
Quem, eine Handmühle, so auch egl. ags. cwearn, cweorn, cwyrn,
Ulphil. quairnus, isl. quem u. quörn, schw. Qwam, dän. Qvern,
Br. W. B. Quem. Kil. Querne, i. Handmolen; sax. Querl. Mit
diesem Querl, — bei Frisch z. B. heisst (.Querdel oder) Querrel,
sonst auch Quirl u. quirlen — s. Br. W. B. u. W. quem, Grimm
quirn, alt hochdeutsch mola, ein abgeschältes Holz, womit man
Eier u. andere dicke Säfte umrührt, u. Querdel, ein Kreutz, wie
z. B. bei dem Stegel an Kirchhöfen, das sich umdrehen lässt, —
führt er uns darauf, dass es vom Umdrehen so heisse.
Quéêt, ein Ast, ein Zweig, wie in den nord. Spr. Qvist; hier aber
auch der Knorren oder Knast am Baume, oder im Holze, von
einem abgehauenem Aste, wie auch z. B. im Schw. Dies heisst
bei Kil. ein Quast, Art, Oest, nodus arboris. Von der ersten
Bedeutung heisst bei Qsterson qviste so viel als mit der Ruthe
hauen, stäupen; s. unter Stube. Br. W. B. Quest, u. vgl. das
isL quisl, als ramus arboris.
Qmiele, seevern, den Qmel (Seever, Geifer) oder Speichel aas dam
V
Munde laufen lassen, wie es Schulze ausdrückt. KU. Quiil, Quid,
Flandr. fris. hol. sicambr. Seeuer, oris pituita. Dies Wort igt
hier überall, so wie in Eiderst. Dithm. u. Holstein im Gebrauche,
so auch W. auch» ostfa. Nach dem Br. W. B. in den Zusätzen:
Quiel, Geifer, besonders des Viehes.
Quine, wie Br. W. B., kränklich seyn, sich klagen, allgemihlfch
auszehrende Krankheit haben, Jx. quiinje, Kil. quimen, sax. fik
hol. sicambr. fland. i. quenen, quelen, languere. Gram fthrt
bei Rieh, zu Quynen an: Nos dieimus: atqvine, z. B. "Länge
ai qvine er den visse Död\ (welches auch in den Idiot, gesagt
wird). Anglo-Sax. ewanian, languere, Sf ewinan, tabesoere, s.
auch W. qumen, vgl. ish qvema, cbr. cwyn> querela, ejulatm.
Quink, flatternd, was sich hin und her bewegt. Es zeigt etwu
actives n. frequentattves an. Kil. quincken, "micare, motttare, dubio
& tremulo motu ferri". Daher h eis st das Irrlicht, der Irrwisch
(oder der sogenannte Lfichtermann) hier Quink jacht ß bei den
Nordbfill. Queg-jackty fytehjaeht, Quagjacht, Tweigjacht, alles
Ton der lebhaften und flatternden Bewegung; daher heisst der
Ohrwurm in Jütland Qvinkstjert; daher auch ein Qvmckslag bei
B. u. Br. W. B. zu erklären. In Angeln heisst qvinkie, hin- und
her- oder herumfahren und nicht zum Ziele kommen« Demnichft
bedeutet bei Hil. ferner quincken, quiirikeln, quinckeler en , L
quedelen, "crebro Sc solerter modulari". Davon also quinkel, quinUe
und qumkelere, eigentlich tremulare, einen Tremulaut machen,
einen Triller schlagen — im Singen; und daraus sieht man,
dass unser und das holl. quinkeleren richtiger ist als quinteierem,
ags. ewincan, twmcüan, (wo dieses nicht cwmctkm heissen soll,)
• scintillare, swinskm, modulari, crispare sonos! Cadm. 26. Beow.
48. — Ai B. 178. hwinka, exstinguere, ags. acwincan, evane-
scere, extinguere; acwenct, acwinen, extinctus.
Quisse o: quithe, quidde, ächzen, seufzen, wenn man es schwer
hat, oder leidet, Föhr. K. V. Qvide, Jammer, Angst, Noth,
Klage, schw. qwida, ejulare, cbr. gwyth, Schmerz, Leidwesen,
ags. cwithau, cwythan, lamentari, z. B. Matth. 11, 17. Noch
aiddin. in alten Versen flbrig, wie K. V. "sorge og qvide, eukke
og qvide".
Quiste, Vf. verderben, verspielen (verspillen) verrücken, Jx. quiatje,
forquietje, dasselbe, so auch Kil. quisten, s. auch B& W. B.
Quist, und quisten, v er quisten, Ulphil. qwistian, Jroquietian,
vertilgen zu Grunde richten, s. Wächter, verquisten. K. V. cm
Svend Vanved, V. 88. "fBr du skutde qviste mig deUe Maat,"
d. i. verrücken; (denn hier wird die alte Ausgabe nach meiner
Einsicht richtiger seyn.)
Quitt, (Steinbachs Wörterb. auch quitt) d. i. quit, los, frei, W.
quid, frei, KU. quiit, Jx. ebenso u. quiitlit, Loslassung, Erlas-
sung. Tgl. engl, quit, u. to quit, frz. quite, quitte, u. quker,
quitter, ital. quitare, quitado ftc. Vielleicht ist dies schon von
alten Zeiten her ein selbständiges Wort gewesen, welches, ausser
dem bekannten quit und quiteren in Zahlung* -Sachen, auch in
andern Redensarten gehört wird, als: Wol nich kommt to rechter
Tid, de geit ein Maaltid qvit, u. dän. "det blev jeg qvit". Viel-
leicht aber, wie es ans dem fris. scheinen möchte, von dem alifrs.
Worte quidden, sprechen, (s. quaddem) also quiddet, abgesprochen,
erklärt, bezeug! Somnerus: ewithe, testamentum; intestatus, ewith-
, ieaa. vgl. Edda Säm. 2. Gl. Qvidr. UlphiL cwithan, dicere, u.
JLips. GL quit, die.
V
V
27«
R.
j££aag, ein dicker — mehrentheita trockener Dampf oder Nebel
bei frostartigem Wetter; raagig, nebelicht in der Luft, so auch
süddin. Jütl. u. Ffihnen. ags._ raga, nebula, ragu, rubigo, 5 B.
Mose 28, 42, Cädm. S. 31. sweart racu, (von reocan, reac,
exhalare) ein schwarzer Nebel, Dunst, vgl. egl. roke, Rauch,
Dunst, u. Ragh, reag, Raag, Kil. Jx. holl. eine Spinnewebe,
. Gespinst, u. Havrag, auf Thye, 8. Aag. S. 5.
Raak, Rék, Rdk, der Spinnrocken, die Wocke, um welche der
Flachs gewunden wird, vgl. rock, Kil. Rock, Spin-rock, Wocke,
colus, ital. rocca, u. span. rucca. Nach einem Ms. vet ags. bei
dem Th. Marschall (zu der ags. Version der 4 Evangel.) hiess
Friggeroch (s. auch Huitfeld, S. 8.) im Heidenthum, was nachher
Marirock genannt worden, im Gestirne des Orion (Orions Belte,
Degengehänge), woraus man denn wohl schliessen durfte, dass
•wenigstens schon das Flachsspinnen, wo nicht auch schon das
Flachsbauen, damals bni unsern Vorfahren bekannt gewesen« K.
V. Rok og Teen, schw. Rdck och Ten.
Robb, auf Föhr, hier Robb, Robb, eine Ribbe, W. reb, ribbe, Kil.
RebbCy Ribbe, Costa, in Jx. Fragm. das eine rebbe, das andre
ribbe. «gs. u. egl. rib, ribbe, dan. Ribbeen, isl. rjf, schw. Réf,
Refwet. Htevon allem Anscheine nach Rafter, Kil. u. egl. rmfler,
aga. u. fri. Rechter, Dithm. s. Vieth S. 92. (d. i. Latten, sonst
auch Sparren); vgl. dän. Rqft, isl. raptr u. raßr. s. Atla-Mal;
auch frs. Reiße, Dachraff, eine Latte, s. Frisch Ruf.
Rock, 1) ein verreohtes Stück Vieb, ein Aas, Schindlader — davon
.also am natürlichsten ein Racker, Abdecker, Schinder} auch engl.
271
Jx. racher, Kil. Bacher, sarx. frre. hoL o: lietor, tortor, carnifex,
carnificis servus, s. W. Racker, — ags. Ara, hrea, Beow. Ära?,
Cadm. 48^ u. hrcew, 64. ein todter Körper, Leichnam (vielLvon
hreeran, ruere, cadere, so wie cadaver,) isl. Ara, (o. Aroerr),
8. B. W. B. ittf, altfrk. ütreo, hrewes, u. Arac, chreo, ein* Ge-
rippe, Koker. 0. eyn Pagen reff, ein Gerippe von einem aiten
Pferde, von diesem hrcBW, hrew, vgl. Kil. Reew, Reeuto, ca-
daver, kömmt das frs. bereewe, bereiwe, oder Silt. C. 158 W-
reewe, einen Todten beschicken (auch beknöpfen, bekleiden,) oder
auch vom. ags. reqf, ein Kleid, wie Match. 6. V. 25. Auch fr*,
heisst bei einigen Alten Reew ein Kleid, vgl. das alte rept bei
Isidor. 1. 19, c 23. 2) eine Bank, oder ein Damm, der dem
Laufe des Wassers wehret, ein Stack et, eine Lehne bei einem
Stock oder Steg über einen Fluss. Dithm. Reck, ein Hünerrick, eine
Hühnergteige, oder Stange, worauf sie sitzen ; dän. en Rikk, hier
Hahnerack. 3) eine Recke oder Strecke wie holl. Raek, Raum,.
Weite, it. Langerock in Utrecht, Volke Roch in Holland; Schot-
ländisch a lang rock, so auch hier: da 1 8 en long Rock, eine
lange Streeke, W. reka, racha r ags, rcecan, reichen. Davon
auch Skagerrack — so aber nicht mit Kattegatt zu vermengen;,
denn jenes ist wirklich en Rock. Bei Marco Pezzo von den Ve-
ronischen Cimbrern, zu dem Cimbrische» Voeabularium, L. I.
p. 45., heisst die Fortsetzung des Scala-Gebirges Scalareck* Von
dem dän. Rad, Beenrad, handle ieh im sBddän. Idioticoa, unter
Rat, vom ags. hra, wovon es wohl gemacht ist, s. W» hrees, rees.
Radsky (fiir rasch, d. i. wie Kil. sagt: snel, rapidus, celer, velox,
eitus, alacer, pernix, praspee) spricht man hier überall das Wort
• doch auch z. B. Sät raek,. dftn» u. schw. raek, egl. raeh»
\
272
schnell ftc. Die hiesige Aussprache scheint es zu bewähren , das«
es von dem alten Worte, rad, radde, bei KU. fris. celer, rar
pidus, 8f rapide, raptim, cito, sey (wofür Jx. red hat, s. unten
bei Ridde), u. ist überhaupt in allen alten germanischen Sprachen,
so wie auch noch in der sfiddän. Im Ags. durchgehends hrade,
welches in Beow. häufig vorkommt, u. auch z. B. Luc. 16, 6. —
"schreibe flugs 50": hrathe; auch wohl rade, wie bei Cädmon,
z. B. 36; auch hier redig, als dat kann ick redig dun, d. L
geschwind, leicht.
Ray rê, roh, egl. raw. KU. rauw, u. routv, immaturut, crudus;
ags. hreaw, dän. u. schw. raa, isl. hrâr, râr.
Rä, (kurz ausgesprochen, als wenn es Räd, Red geheissen, wie
Rad bei Richey u. im B. W. B. die Ordnung, Reihe, dän. u.
schw. Rad, paa Rad, ad Rad, auch wohl paa Red, s. K. V.
2, V. 15. (sOddän. i en Rai, u. Rei) ags. rceden, ordo, series
u. rcewa,' eg\. raw, vgl. egl. ridge, ags. hrige, hier auch Reeg,
und Reig, Silt Rei, B. W. B. Rege u. Rige. Bei Jx. heisst
es raeye, welches aber auch einen Tanz bedeutet, einen Reigen
(Reihentanz), wie so oft in Luthers Bibelübers. u. in der pld.
Uebers. Reye, desgleichen die holl. Bibeln Rey, Reye, auch im
alten Dithm. Lied bei Viethen, 8, 212. Weser Tanz bestand
darin, dass eine ganze Reihe sich bei der Hand fassten, u. ent-
weder in die Länge, oder in die Runde tanzten. Hiemit ist zu
vergl. K. V. ältere Ausg. tue. Kfimpe-Brylhippet: "Da begyndtes
en stärkere Rey, fra Ribe og indtil &üe'\ s. auch . neue Ausg.
n. 80; wie das Stück: hange, lange Rige &c Jx. rüge, eine
Reihe, (s. Br. W. B.) welches auch hier, aber ein wenig anders,
bei einem solchen Kindertanz, gesungen wird; beim Koker, anter
i
273
Q, den Hüppel-Reyen treuen s. auch bei Richey, Rihhelrey. Bei
Frisch, unter Reihe, wird aus einem alten deutschen Dichter an-
gefahrt: Totes Re, "Todes Reigen oder Tanz" wie etwa der
Todten-Tanz in der Marien -Kirche zu Lübeck. KU. hat auch
reyen, subsilire, subsultare, tripudiare.
Raffele, Raffele, Jx. raffelje, engl, to ravel, Kil. rauelen, ver-
wirren, intricare. (s. Richey: rebbeln, utrebbeln, riffeln,) auch: op-
raffele, auflösen, entwickeln, als einen Strumpf &c dän. at riffle
op; vielleicht von Räp, Räf, Reef, Tau.
Rag, hoch, gerade in die Höhe, steil; auch steif. Frisch« rag,
rigid us, geragen, steif werden, u. herausragen, hervorragen,
eminere, prominere, K. V. 56. 10. "ragest? isl. u. schw. räch,
rockt, aufrecht, aufgereckt, als von recken; süddäu. ravrät, d. i.
gleichsam raggereckt, gerade auf.— »Aagaard Beschr. vonThye. "ragf
sirid, stiv — • sonst auch dän. vom Winde.
Rage, hier, auf Silt u. Föhr rake, wie Eiderst. u. Dithm. Br. W. B.
rohen, Jx. reckje, reichen, treffen, berühren, irgend wohin ge-
rathen. Daher bei Kil. Raech, Val, Geval, casus, euentus for-
tuitus, (u. sonst auch t actus); auf Silt Uep en raak, auf ein
Gerathe wohl $ u. üp en raak snahhi, Märchen ftc. lögen.— Ferner
hebst es scharren, schrapen, raffen — zu sich, herunter, von
sich, wegstreichen, als rage, des Bart scheren, Ragkniff , ein
Scheermesserj Karrh. rdwe; Span. rapar 9 barbaim rädere. Das
Feuer schüren, heisst hier reki, Kil. rücken, L rehen het Vier
s. B. W. B. raken, anraken. Durchgehends heisst dies im Dän.
rage, îsl. u. schw. raka, in selbigen Bedeutungen} vgl. ags.
rcecan, u. racian, wie auch race, engl, rake, u. to rake.
Ratte, Jx. raltfe, frz. railler, engl, rättyx unüberlegtes Zeug sprechen,
/
274
•chickern auf eine aberwitzige Weise; auch sfiddin. KiL — Hau,
Rel y garrulitus, r allen, retten, blaterare, garrire, jocari, nngari,
fabulari. Süddän. at ralde. Ihre ratta, garrire.
Renne, zielen, treffen, vom altdeutschen Ram, Ziel, im Sachsen- u.
Schwaben-Sp. s. weitläuftig Frisch: einen Tag, Termin beramen,
anberamen. Hugo Grotius, Vocabula Gothica, Vandal. & LongO-
bard. Adhramen, solenniter condicere. — Borne», dän. ramme,
süddän. rame, auch Dithm. s. Viethen, 840. W. 297.
Rampe, dän. rempe, c*n Loch in Hosen oder Strumpfen Mos mit
Stichen zusammenziehen; prünen.
Rone, raune, jemand gewaltsam . und plötzlich fiberlaufen oder un-
terlaufen, fiberfallen, Jx. oerrinne (fiberlaufen) oef raene; und
von solchem gewaltsamen Ueberlauf derer, die, wie die groben
Raubthiere, plötzlich und ohne Ankündigung eines Krieges über
die Leute herfielen, sie ausplünderten, und ohne Umstände alles,
was sie hatten, ja oft sie selbst mit wegraubten, dächte ich,
könnte in den nördl. Sprachen. Ran, und rane (s. Saxo 135, L. 1.)
weit glaublicher benannt seyn, als von dem Namen Rom, wie die
Rugierbei Helmold, I. 2, c. 12, heissen; wohl gar diese auch selbst
Rank, wie B. W. Br. schlank, schwank, lang u. schmal, hoch auf-
geschossen, u. Kil. in einigen Mundarten ran, Jx. raen, wie
auch schw. u. dän. s. Sperling, Bereas, p. 117. „Han er rank
og raan" (rän) In einem alten Liedë: "Mangen rider rank og
röd, og er dog morgen krartk og dod" (Südfir. ranken, sich stre-
cken.) Ohne Zweifel soll es dies sein, was in dem alten Gesänge Ar
Kinder, wenn sie reiten, vorkömmt: "Rie, o rie, o ranke, stör He&t og
Blanke" fcc. (wie es hier fiberall auf dän. lautet,) wie z. B. "Stork, o
Stark, oLangebeen,hvor har duvär'tväa länge" &c «• imBiarkft-
275
maal: VaJd, os ä raki. Jenes ist in der Kindersprache, z. B.
ranke — keineswegs aber von einem Riesen, Ranke, genannt wie im
D. Atl. 6, 646 gemeint wird ; wovon Stephan. Ober Saxo, p. 280
▼gl. K. V. 80, 0. wenn man da Rank u. Blank zusammenpaart,
n. K. V. 121, 87.
Hanne, renne, rönne, rönne, mime, W. renda, ags. hrendan,
engl, to rend, reissen, serreissen, trennen, scheiden.— Rant hebst
im Mebsenschen ein Zank, ein Streit, s. Haltaas Gloss. S. 1809.
Daher vielleicht auf dän. at rende Garn, sflddin. trenne, fr».
triene, zetteln, scheren, d. i. trennen, scheiden. — Davon auch viele
GrSnzörter, z.B. Rend*- oder Reneburg, sowohl wie die beiden Dör-
fer Üen- oder Rönfeld, wovon die Stadt genannt sein soll, wie die
Sage lautet; Rennesä, Renaö, Saxo Gr. 76. 86. Randers, Rand-
bSlhede, Randlev, Randsau, in Wagrien, Rannewatt hier &c.
Reen, u. Rain, Rein, wie der Fluss Rhein, Rhenus &c. bedeutet
in vielen Sprachen die Grinse, nicht allein zwischen Ländern,
sondern auch ja zwischsn Aeckern. Hamelmann, Oldenburg. Chro-
nik, sagt: das amreinende Friesland. Kil. Reen, Reyn, vetus sax,
ffis. sicamb. LPael, limes, terminus, confinium, Br. W. B. Reen,
u. Reen-Boom, Renne-Boom, Gränzpfahl, Gränsbaum.
Rap, Br. W. B. auch so, schnell, hurtig, geschwind, rapidus, —
(u. als adverb» raptim) auch Kil. rap, so auch dän. Einige aber
rapp, wie Eiderst. u. Dithm. Jx. raep in schraep; sfiddln. rap
cg ékrap e: hurtig, flink.
Rdpe, sonst rappen, z. Beisp. Br. W. B. Jx. reapje — raffen, raufen,
rupfen, aus- oder wegreissen oder schnappen, rapere; vgl. engl
to reap. Koker: to hopen rapen. — Rapen, rappen z. B. Haare
Federn, Wolle, wie Ginse, Schaafe &c.
27«
davon wird hier nur die tonst nicht so bekannte, aber doch
auch im Dtn. u.Schw. vorkommende Bedeutung angeführt, wenn man
in Krankheiten verrückt, oder ausser sich ist, oder, wie es in diesen
Spr. auch heiwt, über sich spricht Auf ähnliche Weise wird
dies Wort Apost. Gesch. 26, 24. 25, in der Lnth. din. sckw.
u. hell. Uebers. gebraucht
Räve, u. reve, Br. W. B. räven u. reven, wahnwitzig denken und
reden, (auch im hiteigen Fieber,) KU. reuen, reuelen (s. auch
rauelen) delirare, errare, nutare animo, ineptire, (fifißw, frz. réver,
engl, to rave. Hier sagt man auch: révmdl, din. ravgal, un-
• sinnig. Bisweilen wird das pld. rabbeln auch so gebraucht, wenn
es bey jemand überschnappt Das lat rabidusScc. scheint zwar einerlei
Ursprungs mit diesem Rabbeln und raven, ravelen zn sein; die
Bedeutung drückt aber vielmehr das Rasen, im gewöhnlichen
Sinne, aus.
Rauwe, B. W. B. Raue, Rene, Rauve, Ruhe, IUI. Roeuwe, Romoe,
u. Ruwe, quies. Willeram, Jkfouue; Notker, JRouua; Nord-
bull. Rau, u. Raa, Rawe, rauwe, ruhen; "in rawet kam", harn
roer, hviler sig, und auf Grabsteinen? her hvUée; wi# auch ags.
hine gereetan.
Rebbel, din. en Ribbel, Riffel: ein festsitzendes Holz mit 5 ZShnen,
womit das gedroschene Stroh geschlagen und gestriegelt wird.
Réd, Rath. u. auch ein Mittel, als in Krankheiten; ags. rted
sfidfrs. red, rede, rie, W. 801. rede, rathen, errathen, n. such
regieren, Aber etwas zu befehlen haben, wie ^ags. Beow. 184L u.
Cadm. rice rcedan, über das Reich herrschen (und in den nordischen
Sprachen z. B. det raoder vor Herre for, ever\ Es hdast auch
schlechtweg etwas besitzen, u. Macht darüber ha b en .- R eede,
877
ptiL Raadels, ein Räthsel. Auch wenn man sagt: Rede n. Ant-
wort geben, d. i. Ursache, Grand angeben; altfris. bireda, mit
Grinde belegen, Antwort geben, beweisen.
Redder, Ridder, ein jRindvieh, besonders ein junges. W. reder
rkiheri aga. hryth, hryther, hroiher bog, Kil. Rind u. Rund
bos, u. Rend, ygL engl, runt, Jx. Wer,
Ue'e, L e. rede, bereit, dän. rede, schw. reda, engl. rea&g, ags.
rodF u. hrced, promtus. Matth. 26, 41. gereda. Jx. auch res,
KU. reed, gereed, parat us, promtus, reeden, reyden, parare.
Hede, kämmen, strilen — die Haare, wie im dänischen -— und
utrede, aaskämmen, u. auch herauswickeln, sich heraushelfen;
isL greida.
Reebe, dän. räbe, rülpsen, nördL ribbe, sftddln. reppe; s. anter
Rope. — Reeb, ein ROlps.
Reef, nennen die Mohringer, Rief die Wiedingh. den Bernstein.
Hiemit stimmt augenscheinlich der alte Name ripte, oder rypte
in der Edda, 44 Fabel, nach einigen codd. Dass also die Eddi-
sehen Götter nur erst nach den Zeiten könnten gelebt haben, da
man auch hier zn Lande einen höheren Werth auf den Bernstein
eu setzen gelernt hatte. Allein dieser Name ist auch nur blot
diabetisch von. dem nördlichem Worte Bat; unterschieden. Einen
stattlichen Beweis hätte man für das hohe Alter dieses Namens
an Raunoma, bei Plmius I. 4, c. 18, so wie ihn Harduln wieder
beigestellt, und Schöning für Seht angenommen hat, und durch
Ravöen erklärt, wenn es nur auch wirklieh damit seine Richtig-
keit hätte. So viel ist gewiss, dass er eben vom Bernstein da
redet Glaubt man aber er könne diesen Namen Rav von seiner
• Farbe bekommest haben, so findet sich ja im Lat. räume, Honur.
Carm. 1. 8, ode 27, v. 8. Der Scholiast sagt ; Ravus color niger
V'
u
V
278
dkntur, mixtue cum fulvo. Mr. Dacier sagt: quem nos proprie
dicbmtê romc ardent? Festin aber: inier ßavumSf ceeeham. Co-
lumella, I. 8, c. 2, beschreibet die Augen eines Hahns als ravidas.
Wegen einiger Aehnlichkeit, Mos dem iosserlichen Anscheine nach,
kann man auch bemerken, dass der Froschlaich an vielen Orten
Pogghenraff heisst, ranarom foetus; Kii. anch Br. W. JJ. din.
Raun, (Rogn) Fischlaich.
Reeg, Trauer, Sorge; Ulphil. reiga, Trauer, Reue, s. Gl. darüber.
Daher ein Regenhleid bei den Nordbill, ein Trauerkleid, oder
eine Decke, d. i. tiefe Traner, eine Schlappe j daher sie auch
sagen: ich shal slapped weee. Frisch, u. Goldast, t. 1, p. 120.
„Germanis Kappen Alamanis Schlappen. 9 ' Auf ags. heisst hrcegl,
yelamen & prosertim capitis z, B. 2 B, Mos. 84, 33; auf Lat
rica, ein Schleier s. davon Kleffels Antiqu. JSeptentr. p. 284, wo-
mit zn vergl. isl. hriggr, (oder hryggr) hryggibegr , traurig,
u. Hrygd, Sorge, Betrilbniss. — In de Reeg, in der Trauer. Für
hrcegl, im Ags. steht auch mitunter kregel. .
*
Reel, ein Haspel, hier, u. reele, haspeln; engl, reel, u. to reel, ags.
reol. Bs heisst auch eine Garnwinde, Nbrdbüll. Heesp 9 , u. heespe,
din. Haspe, süddftn. Haspe, u. Häeptrü, im Hadersieb, et Heer-
reträ.— Ob vielleicht wie dieses letztere (s. hare, harre) vom als
Redet? Umlaufen,
Reem', bei den Nord- und Südfrtsen durchgehend« ein Ruder ; KiL
Rienu retnus, sax. reme, hisp. remo, frz. rame, ein Ruder,
Rieme, Heimreich S. 318. "mit langen Rehmen rudern".
Reeme, din. at römme sig, sich räuspern. (Mehr s. SüdcHta. Idio-
ticon.) W. rema y räumen, evacuare.
Reep, ein Seil, Strick, Tau, — ist hier zwar veraltet, doch ist
879 *
davon Übrig Reepimg, eine Wurst, wie die Nordbüll. davon Bien,
u. die Süddänen Baand, als Maastebaand dafür sagen; auch das
hochdeutsche Reif für ein Fassband, — ags. rdp, rape, ein Tau,
Band, rcepan binden, roepling, ein Band; W. raap; cbr. rhaff;
Kil. Reep, Roop, engl, rape, Ulphil. raip, schw. Jlep, dän.
Reeb, Jx. roejp.
JRie#, Nordbüll- Stimme, Ausrede, dän. u. schw. Rost.
Reev (nördl. Riss) pl. Rewe; Kil. Ritf, Rüue, rastrum; dln. en
Rive, schw. Reefve, pld. hier en Riqf, ein Rechenharke, Eierst.
Riebe, Schlavisch hrabe, rabi.
Reg, fast überall, u. auch sfldfrs. Jx. hier fast wie Regk ausge-
sprochen, W. hreg, u. reg — der Bücken, ags. hrecg, hrieg,
isl. kriggr, hryggr, dän. u. schw. Ryg, Rygg; süddän. Ryk,
fast wie ags. hrycg.
Reit, ein Rohr: Jx. reid> reyd; Br. W. B. Reit, Reet; Riet, ags.
hreod, engl. u. an einigen Orten hier Reed, s. auch KU. „Riet,
arundo; canna, calamus, sax. Reth, germ. Ried, dicitur juncus.,,
Daher in einem alten Edict beimGellius, Noct. Att. 1. 11, c. 17. 11:
„flumina retanda"' Flüsse oder Wasserleitungen, aus welchen das
Reet muss ausgeräutet werden. In Eiderst Reit, in Dithm. Reit,
Reet u. Rait. Es wird auch Dach, Dackreit, Iisdach, genannt,
(vgl. Bolten, 1, 822,) weil es von jeher als Dach, die Häuser so
decken, gebraucht worden, und noch wird. Ein sehr merkwür-
diges Beispiel aus dem Uralterthum findet sich schon im Herodot,
B. 5. c. 84 (101) von der berühmten Stadt Sardes.— Vielleicht
soll das dän. Reei „Tang eller Ree", s. D. Atl. 5, 259, 4avon
sejn. Ist. reyr, dän- u. schw. Rör. — Reitdrumper , im Süddan.
überall u. JüÜ. u. Ffibnen en Rördrump; hochdän. Rördrurn.
V
280
i\. Roerdump, Roertrumpel; Koker: Rordum, eine Rohrdommel
Ich halte die hiesige (?) Benennung für die richtigere, weil das, was
*
er ausbrüllt, wirklich so lautet: Dwump! Dwump!«— -da er etwa
das r nicht ausbringen kann.
Réh, der Rauch, an einigen Orten, W. reeh, an den meisten aber
und hier Riech; Jx. ryych, u. rieche, rauchen; engl. Reefc, to
reeh; ags. reac, rec, recan, u. reocan, hreocan; NordbfUI
röchen, schw. Roh, rohen, dän. ryge u. rcfge.
Hefte, ragt, süddän. rehhe, raat, reichen, erreichen; ags. rcecan,
rcehte j W. reha, racha, reichen, darreichen, Jx.rechje, B.W. B.rekeiL
Rehe, Rehe; hier, Kil. raechen, u. reften. „Het Vier reften}* engl, fo
rafte, das Feuer schüren.
Iteftef, en lang Rehel, ein langer Rekel, — in mehreren Sprachen« Ohne
Zweifel von Reha, Br. W. B. noch för Riese. Wächter erklärt
es auch für ein Diminut davon. In den altnord. Spr. ist dies
Wort sehr üblich; aber auch im Nibelungen-Lied, ein Reche oft, s.
über dieses Wort ausführlich in von derHagen's Gloss.
Rene, Renebum, -holt, der Vogelbeer-Baum, Sperberbaum, Zuerl-
Ebereschen-Baum, Renebeje, Vogeelberen, dän. Ron, Rönnebär,
RSnnetrcß, Rönnebcer-Trce. Sie heissen sonst auch Qmtsbeeren,
c B. in Dithm. u. Eiderst
Rere, rühren, an- oder berühren, bewegen. W. hrera, rühren,
befühlen. Jz. riere, pld. rören, ags. hreoran, dän. u. schw.
röre. Mehr s. Br. W. B. u. ags. hreran, agttare.
Rest, Rost, Rost, ein Rost zum Rösten u. Braten — in der Küche —
dän. en Rist, auch von den eisernen rostartigen Stangen bei dem
Regel, über welche man in der Kirchhof tritt. K. V. K ir herkt.
Reusebedden, oder Wesenheiten, bei den Südfro. & Kebler Antt
281
p. 208 u. auf Föhr u. Silt } s. Heimr. p. 50. Ich glaube aber nicht,
dass es von Riese, gigas, sondern Ton Roise, („im Roisold,'') d. L
ein länglicht viereckigter hoher Berg, herstammt (Worin. Mon. Dan.
1. 7. p. 41, vgl. Beow. 170, 180. 168. hrusa* Noch heiszt z. B.
bei Segeberg ein aufgestapelter Hänfen von Holz oder Kalkstei-
nen Rose.
Ribels, Johannis-Beeren, Oberhaupt in den hiesigen Gegenden }* dän.
Ribs oder Rips, lat. ribes 9 hochdeutsch an einigen Orten Rib-
sei. Schon die frs. Endung auf eis giebt zu erkennen, dass
dieser Name von einem alten verbo, riban, ripan herkomme,
das abstreifen anzeigt, dergl. das ags. hripan, hrydan, rescin-
dere; Pictorius Lex. riben, so auch bei Frisch: ribben.
lüde, Rie u. Riet, ein Graben, Wasserlauf; s. Br. W. B. ein Riss
ins Land hinein, ein tiefes Gewässer; Heimr. S. 140. Riefe?, u.
.8. 290. ein Ritt oder Tief. Ostfrs. ride, ein Bach. Lips. Gl.
Rühe, tonrens, Kil. Räte, canalis. Cädmon. braucht S. 48 Ridas
von den Armen u. Mündungen des Nils. Ags. auch rith, ryth,
ein Baeh; frz. ruisseau. Es kömmt also sicher von riten, reis-
gen, wie frs. u. pld. (s. B. W. B.) in den alten frs. Gesetzen ride,
inride, von einer schweren Verwundung} so auch der Ries, die Ritze,
Einriss. Davon auch, meines Erachtens, das uralte ris, in Cart-
ris, Latris, das neml. in unserm jetzigen Jütland u. Seeland zu
finden s. Plin. I. 4. 13 } welches desto glaublicher ist, wenn man
sich nur erinnert, dasz das th in den alten Sprachen, wie etwa
in rith, auch der friß. Spr. ganz analogisch, in der Aussprache zu
einem «-wird. Davon auch Riis, Risam, Name vieler Gränzörter«
Ride, reiten: ich rid<T , dö radst, hi rad. W. rida, Jx. ryde;
ags. ridan, rad, (ritt) u. rad, der Ritt Es heisst abeij in
v
den alten Sprachen hiesiger Linder nicht allein : zo Pferde reiten,
sondern auch Überhaupt: fahren, fortschreiten. So sagt Jx.
„klieutce op myn weyn, tmn rüde mei," o: steige auf meinen Wagen,
komm, fahre mit! Vom Seefahren ist bekannt das holt. „Wel
myn Heer, zo riiden wy te water"; u. Ctdmon bedient sich die-
ses Worts S. 82, von der Arche Noah: wide rad: sie fahr
oder lief weit fort, (umher); KU. riiden te Peerde, riiden te
Waghen, riiden op het iis. — Daher denn Rad, Red, Reth, südfrs.
und rad, rode, ein Rad; altdin. rathu. Jx. red, eilends, schnell;
(8. oben Radsk). Aber auch das cimbr. rheden (so wie rhdd u.
rhed) y vom Laufen, Fahren; und noch sagt man auch an ei-
nigen Orten in Deutschland reden; s. CluTer Germ, antiqua. L 1.
c. 8. p. m. 70. Demnach heisst das alte gallische Wort vkeda 9
wofür es Quinctilian, Institut 1. 1. c. 5. ausdrücklich erklärt, ganz
eigentlich ein Fuhrwerk. Auch Cicero braucht es mehrmals be-
sonders in der Rede (S8ste) pro T. A. Milone, u. Rhedarius,
ein Kutscher. Sogar Offenb. Joh. 18, 13. steht ïnnwv xai faSwr;
Notkerus: currus Dei sini Gates reüa; Gl. Pez. biga, reiti. IsL
heiszt reid ein Wagen, u. auch ein Ritt ; daher Reidgotaland, s.
Torftus, Serie« Reg. Dan. p. 87. So hiess im Braunschweigi-
schen da8 Red, die Reuterey. Davon, in alten Documenten Reth-
echild, RedshyUU So finden wir es bei Huitfeld S. 453, wo
zwar voransteht: „ad aliqua vectigalia nostra, quo Redeekyld dt-
cuntur''; aber dass es hier für vectura stehe, scheint schon
durch das folgende: ad vehendum requiratur, deutlich genug
zu erhellen. Ja in mehrern dän. Provinzen hebst Redekylduoch
immer eine Fuhr, die man den Königlichen oder herschafUichea
Diensten zu leisten schuldig ist, wovon es heisst: vi skal i e
288
Redskyld, höre i Redskyld; eben dasselbe, was Ait o: Jgt, eine
Fuhr, als i Kongagend. In einem alten Document bei Langeb.
t 4. p. 389. plaiistra & Retscot. HoHfeld, 588 Egt (für M&, s.
oben Agê). Was dagegen im J. L. B. 1. 8, c. 10 Redzel heiszt, v
im Original Rezlce, betrifft vielmehr Abgaben : saa meget, som
de bürde at udrede, euer rede fori 8. auch Ostersons Gl. v. Bed-
eel — und so scheint dies Wort seinen Ursprang ans den alten
frs. Gesetzen, und namentlich ans den Broekmann Willküren, wo
ressa, retza, reichen, entrichten, zahlen, lebten, bedeutet, (s. W.
102, u. vgl. 398, 112 u. Vorrede S. LXI.) zu haben.
Rig, ein Bord, wo man etwas aufsetzen nnd stehen lassen kann;
pld. anch en Ring, din. en Rie, ags. hrigc, cbr. rhych.
Bat, nach Jx. Lauf, Gang, Ordnung ; hier ein Wasserlauf, u. Schei-
dungs-Gmben, d. i. Rinfluth, im holst der Rhin, der auch zur
Gränze dient und bei Glickstadt in die Elbe flieszt; s. auch
Schütze bei diesem Worte K. V. 180. v. 115. 157, 3«, scheint
Rin überhaupt das Wasser, das Meer zu bedeuten, was dazwi-
schen war. Man vergleiche hiemit den uralten Grftnzflusz Rhe-
nus, Rhein, der auch Rien und Riin heizt, z. B. bei KiL u.
W. Rine, der Rhein. Uebrigens scheint er mir mit seinem Na-
men weit eher auf Reen, Rem, Gränze, bei eben diesen Auto-
ren, als auf das gr. ftw, ^éuv, fliessen, zu deuten; denn das
fliessen hat er ja mit allen Strömen gemein. Im ags, heisszt es :
ryne healdan, von Sonne, Mond und Sternen.
R$nri, die Rinde, — besonders um das Brodt Br. W. B. Rinde,
Rinne y cortex, crusta panis; ags. rlnd; du. überall Ring, vom
Brodt; Gl. mons. Rineh.
V
284
Ringt (an einigen Orten Rmk) so auch Jx. W. bring, ring, der
Ring und Kreis, ags. bring; hier auch , z. B. in Hertjes Pro-
phezeiung: en gülden Bing (Staatsbürgl. Magazin 3, 1,52) ein
gülden Band, Asega B. 7, §. 10: en gülden hop, d. i. Ring,
Band, vom Deiche, Deich bände, vgl. Br. W. B. Band. Es ist
vornehmlich als Kreis, Volksversammlung , besonders zum Ge-
richte oder Ding. So hiess es bei unsere Friesen, s. Heimr. S.
180, jyim Ringe des Dinges" u. 102: „midden in denRink des
Dinges"; u. eben so im Eiderstedschen Lanil R. u. imR. V. D.
„Spraak in den Ring", und 9i ging in den Rink voer Nobel den
Coninh staen" Nicht weniger bei den Nördlichem; s. K. V. von
Erik Em und: „Paa Urnehovet, Jyllands Ting, sornjeg hlant Fol-
get stod i Ring, tnig slog der Plag hin Sorte", S. auch Haltaus
Gl. u. Frisch, auch im Nibel. Lied. Auch im taurischen heiszt
Ring ein Kreis. Aber, was noch ungleich merkwürdiger u. aus
dem höchsten Alterthume ist, schon Homer drückt eine solche
Gerichtsversammlung, lliad. 18, v. 504, durch die Worte aus
Uq$ M xvxXq>, im heiligen Kreise. Otfried braucht auch Ring
von dem hohen Rath zu Jerusalem. Auch im Ags. hatte es diese
Bedeutung, wie so im Beow. bring, u. bringed stefna mehr-
mals vorkömmt ; so auch Jx. oene ring, im Kreise. Und davon
hat dem auch Ringsled unfehlbar den Namen, weil hier, nach
alten Urkunden, das Plaoitxtm generale, commune placiium,
oder Landgericht für Seeland gehalten wurde, nemlieh : „i Rkimg-
städeLundh" im Hain bei Ringsted; s. das SeelCndische Kir-
chengesetz in Pontoppidans Anna!, eccl. Dan. t 1, 8. 423, vgl.
Langebek, 4, 260, u. Saxo, p. 241. D. Ad. 1, S. 88 «. 3,S.
5& s. Edda fab. 43. mann-ttryngnunu
285
Ringe, nordl. renge, ags. kringan, ringan, engl, /o ring-, dän.
ringe, mit der Kirchenglocke läuten, KU. ringhen, ringhelen,
aooare, palsare. Letzteres, ringle, heisst in den hiesigen Spra-
chen: ein kleineres Geklingel machen, z. B. mit Schlössein, Ket-
ten &c; bei Kil. heisst Ringiel, nola, tintinnabulum, crembalum
S. isl. hrbiga u. hringla, schw. ringa; vgl. Beow. 27.
Ringel, u. nördl. Rengel, ein grauer Topf, grä Ringel, auf Föhr
Bien u. Ringel. Bei Frisch heiszt JRam u. item, eine Art Töpfe
mit Füssen, ein Geschirr. Die hierbekannten grauen Töpfe haben
aber keine Füsse, sondern sind ganz rund (ausgenommen oben.)
Ob sie davon oder vom Klange diesen Namen führen, laszt sich
wohl schwerlich entscheiden. Wenn aber Ringel hier einen in
einem Kreis gesetzten Haufen Torfs, zum Trocknen, bedeutet, so
ist es gewisz von der Runde, wie sonst ein . Ringel, z. B. um
den Hals.
Riinshe, reinigen, Jx. reinigje; frz. rinser, rincer; engl, to rinse .
dän. rense , süddän. rönse , rönske ; Dithm. Bremen runschen,
statt runschen. Run heiszt hier rem. Auch hört man wohl
renachen, runschen.
Rippe, der Reif, pruina; hat tippet, es reifet. Kil. Riipe u.
Rinn, pruina. Das letztere ist dem ags. hrim, u. dem nordi-
schen JRtVm, das erstere dem pld. Riep, u. süddän. Ruf, gleich-
lautend, cbr. rhetv.
Rippe, bewegen, oft u. stark, so auch im dän. und z. B. K. V.
alte Ausgabe, zuletzt} davon auch prippe, aufrühren, immer
wieder aufrühren, aufmutzen ; so auch isl. Im ags. heiszt es hrep-
pan, Jx. reppje, und die hiesige Redensart: hi kbn ham eg
rippe enter riere (o: er kann sich weder bewegen noch rühren)
/
286
drückt er so aus: tum salme reppje, riere, nog redde kinnende,
der sich selbst weder bewegen, noch rühren, noch retten oder
helfen kann, ond dasBr. W.Br. „Man kan sich nich reppen, noch
rögen,* man kann sich nicht regen noch bewegen, und : Alles ist
in Repp u. Roar. KU. auch reppen.
Kts, Risz, überhaupt ein Reis, wie ags. u. isL hris; insbeson-
dere aber eine Ruthe, Zuchtruthe, wie Jx. 50, 17 tueht-
riizbiezme, u. gar im Sachs. Sp. mit Reszmen slaen, din. u.
schw. Rite, Ris.
Rise, Jx. riisje, ags. risan, arisan, aufstehen, Tgl. W. 306, ist
hier noch immer gebräochlich; doch weniger in der intransiti-
ven, (als Rising, das Aufstehen, wie engl.,) als in der transitiven
Bedeutung, als ein neues Haus, ein Thier, das selbst nicht auf-
stehen kann} und altnordisch: resa, reisa Sten, Raulfiateina. Eine
besondere frisischartige Redensart ist die: Lit resi 9 in Worms
Monum. Dan. oft. u. z. B. lib. 4, über Laaland, 8. 251 sq. liesz
aufrichten. Weitläuftig handelt von diesem Worte das Br. W. B.
Rite, reissen, doch nicht hier, sondern Föhr, B. W. B. Kil.
wie das pld. riten, u. kann auch so wohl transitive als intransi-
tive genommen werden. Damit das vorhergehende /tiefe zu
vergl. Transitive kann es aber auch wohl das altnord. rita, ritzen,
rissen, reissen, bedeuten; „rita Runer", einschneiden oder schrei-
ben; frank, rizan, ags. writan u. ritze, qfritze, dän. at ridse,
deutsch ein Rias, Abriss, Grundriss fec. s. Frisch, reissen, ritzen,
einritzen, oder einätzen; wiewohl auch nach ihm riten dafür
gesagt worden.
Rhcwe, hier; rewe, Siltj riéuwe, Jx. reofan, ags. d. i. reis-
sen; davon Reew, rewen, Riff, Rhvw. KU. Riue, din. en
287
Rive, ein Rechen, eine Harke; s. oben Reev. Davon Röun 9 Riss,
Kerbe, fiinc: podex; isl. rifa, rimfa; schw. rifwa 9 dän. rive. Davon
also Riff, dat jütsche Riff, Rif, als Scheidebank, (ags. r(/7,
eine Scheidewand,) die grosse Sandbank, die sich von Jfltland
ans weit in die Westsee, ja wohl bis über Schotland hin er-
strecket; s. Anchersens Vallis Hertha De», p. 231. u. darnach
auch andere kleinere Riffe und Sandbänke, wie auf Helgoland : Süder-
o. ^order-Riff, nach Ptr. Sax. Im ags. Pentateachns hebst
der Vorhang im Tempel umgrifft) d. i. die Scheidung, Schei-
dewand, Scherwand, u. 8 B. Mos. 4, V. 17 blos ryjt. In der
Gränzbezeichung zwischen Dännemark un. Schweden, hinter Worm's
Series, S. 28, kömmt Rift, (oder der PI. Riß er), ausdrucklich
in dieser Bedeutung vor, wo es S. 31. durch Skel 9 R anmerke,
Urmtes, seu ternunus, erklärt wird. Bei KU. heisst Riff, Riffe, i.
tctstecke, vadum, pulvinus; lingula, u.Rif, Rift diaphragma,
septum, transseptum; auch Middelrif, Middelrift; vgl. engl.
nüdriff ags. midrift.
Rocke, wackeln, als im Gehen; wanken, sich hin u. her bewegen;
aber auch transitive ein wenig von der Stelle rücken, oder etwas,
das fest sitzt, los machen,' um es herauszuziehen. So auch im
dän. u. engl. vgl. isl. hröcka, hröckva. Rock, ein Ruck, wenn
man ein wenig rückt, s. Wracke — Rockig, wackelud, beweglich.
Reg, Rogh, Rege, Rogge, — letzteres auch Eiderst Dithm.
holst Brem.W. B. u. Kil. schw. Râgh, Rogh, süddän. Rou, isl.
o» dän. Rüg. (Vermuthlich nach einem vormaligen nördlichem
frisischenDialecte; dän. aber auch Rog) cbr. rhyg, ags. ryge: der
Rogken. Es verdient hier erwähnt zu werden, dass Columelta,
de re rast. I. 2, c. 6. eine Art des Weitzens, wozu er auch siligo
/
288
rechnet, robus nennt, den er vorzüglich zu säen anrath : ßi genus,
quod rohus dicitur" — Ohne Zweifel hat robus den Namen von
seiner etwas röthlichen Farbe, im Gegensatz des Weitzens, wel-
cher gleichsam Weisskorn (s. Wüte) wie z. B. Weissbrodt, heisst
Eine ausführliche Erörterung aber das Wort robus, roth, röth-
lieh, hat Herr. Etr. Cramer über den Scholiasten des Juvenals.
Sat. 8. v. 155, gegeben, s. auch Festus, v. Robum. In dem Aar-
husischen Document bei Langeb. t. 6 p. 511, vom J. 1477, steht
Rwff (für Rogken), p. 514 aber Rwg. Oder wollte man etwa
aus farrago machen far-rago^ welches bei Plin. 1. 18, 10, Rog-
gen bedeutet?
Rögel, Röggel, ein grosser Steinhaufen, aufgerichtet zur Be-
gräbnisz-Gedächtnisz- und vermuthlich auch Opferstätte; s. D.
Atl. 5, 22, 449, 601, wo es Rögel heiszt; auf Seeland jetzt
Röil, Röjel, 8. Antiquar. Annal. 2 B. 1. h. S. 71 sq. Nicht weit
von hier, in dieser Gemeine, ist noch eine gewisse Anhöhe, welche
man „de Rögel," oder Röggel, nennt, wowon aber gegenwärtig
nur der blosse Name übrig ist, und wo wegen der Höhe eine
Windmtthle gebaut worden. Dieser Benennung entspricht das lat.
rogus, ein Scheiterhaufen, so wie in unserm Provinzial-Dänischen
cn Roge, ein Haufen, ags. hreoc, Kil. Rock, moles, acervus,
strues. Suhm zum dän. Lagerbuche Script. Rer.D.,t. 7, p. 612. Rote
est acervus, cumulus, isl. hraukr, hruga, hruka; fris. hier, wie
im Stadischen , en Ruk'r holh und Eiderst en Rook , seh w. Raga.
Rech, eine Krähe, ags. hroc, engl, rook, Kil. Roei, cornixjurca,
frugivora, alam. Ruch) u. noch an einigen Orten Rud; doch
bisweilen wird ein Rabe so genannt , wie Brem. W. B. R, V. D.
Corbaut, die Roec, der Rabe, altflrk. hrugh, cornixj ags. auch
craw; Saterl. Rock, eine Krähe.
Roll, die Spille oder Spindel, am welche sieh das gesponnene Garn
windet, — von Rollen oder Umlaufen; bei KU. heisst Rol, rota —
dän. en Teert; ferner die Rolle oder Tritze (s. T\), wie im
Bin., in einem Wagenseil, mit welchem das Fader zugebunden
wird; imgl. eine Mangel, Mangrolle, zum Glattmachen des Lei-
nen-Gewirkes, wie engl.
Rem, hier fast überall; doch bei einigen Nordbill. n. auf Silt Rom,
ein Bock, ags. ram u.rom, KU. Rom, aries; gaL Picard, ram,
egl. ram, W. ram, anch ostfrs. Jx. raem, s. auch Br. W. B.
Ramp , der Rumpf, truncus corporis. Jx. auch so, bedeutet nicht,
wie im Bin., den Steiss, noch den Schwanz, sondern wie im
Deutschen, holl. n. engl, gemeinlich den Leib, oder Körper ohne
Kopf: mitunter anch wohl bei einigen ohne Arme n. Beine;
wovon Ramp für ein Leibchen, Futterhemd ohne Aerm ein; nicht
aber Schnfirleib, s. Rieb. u. B. W. B. Baron hat das Parla-
ment in England zur Zeit des Int erregni den verichtlihen Namen :
the Rump; s. anch KiL — Rympling heisst inWiedingh. u.inJütl.
ein zwei- oder zweijähriges Rindvieh oder junger Ochse.
Rope, roppe, Jx. roppje, — - vielleicht vom ags. rop, gên. foppet, der
Bfagenmund (im Über medicin. ap. Heckes.), Notkerus rqföen,
irrofzen; Tatian rofosen; isl. ropa, zwar ruetare, aber anch
mereare, mit einem lauten Krachen, Krächzen u. Harken den
Schleim auswerfen, s. Br. W. B. vgl. oben Reebe.
Her, als one Rar, eine Bewegung. Als starke Rfthrtmg und Be-
wegung heisst R6r , bei einigen Rare, anch die Ruhr, da jenes
von rere (s. oben) , deses von rühren , so benannt , KiL Roer,
87
Buyék-lêop, u. demnächst auch apoplexia. Südfrs. u. aftddau
heisst Rörrng auch der Schlag« Daher also die toihe Ruhr &c.
Ras, eine Grabe, besonders Torfgrube, wo der Torf bis auf den
Grand ausgegraben, and die dann etwa voll Wasser steht ^ hie-
' mit tergl. Rase, Raase, bor Junge, van Nordaeeland p. 400. Es
scheint dialectisch verwandt am seyn mit. Rasen ,. eaospes, enSode,
dan- en Sadde; and ferner mit dem frs« Rodd, — auch wohl
ab Roti ausgesprochen — ein Riss, Loch in einem Walle. Kit
Rotte, Rootte, fossa; vielleicht kömmt auch davon her das Wort
Rotte, ca terra, maaipulus, f actio, dän. en Rode, womit zu
vergl. das ital. rottm, Zertrennang, Zwiespalts
Ret, und eben so im Isl. u. Schw. Dan. enRod, eine Wurfeel. Dies
ist eines von solchen Wörtern , die im Ags, gar nicht da sind.
In der ags. Chronik kömmt S. 281, (das ist in den letzten Zei-
ten der ags« 8pr.) der Ausdruck vér: rotfest an Englelond, wel-
ches Wort, wurzeltest, roi(/fas/, zu denen gehörte, die Gihson
«cht zu erklären wusfete. Dies wüHle mich eben .sonst uicht
sehr wandern, wen« nicht auch im Bngliahcn eine Wurzel root
hiease, Rotig, quekig, senerig, voller Wittein. VermutMich soll
das alte roden, reuten r ausreuten 7 eratecare, wwon viele
Oerter sich in Deutschland auf rúda oder rode endigen, noch von
der uralten Wurzel dieses Wortes herstammen} vgl. egj. to root
out, root up, u, isl. rota.
R6t, u. eben so KU. rot, verrot , putris, putridus, putrefaetus, mar-
ciduê. Nördl. rät, roet; tote, verrote, verfaulen. Br. W. B. ro^n,
ags« rottm, rotian, putresöere; egl. to rot, J\rotje 9 isL rotma?
dön* raaden, faul} raadm> achw. rotria, JSrfêtna, faulen.
Ramme, so awh Jx., gereuen, bereuen; ags. hreowan; nürdl. ruwe,
rügge: („dat rügget kam) ;•' dän. rue, Ruelse^ egl. fo nie, bereuen,
bedanren; alihoehdeutaeh auch rtttpm, germoen; s. Br. W. B.
rovm; Kero Arttwon, Reue, ags. hreotve. Daher Routebtp,
Rludhip, der Rettkauf, Riwerkdp (s* Slads. R.) $ so auch iu Dithm.
ruelky rtttky bedaurenswfirdig, elend.
Möwe, die Rufe, Hände oder Kruste an einer bellenden Wunde«
W. raf, echw. Rawe, alts&ehs. raua^ B. W. B. Rave u. Kit.
Bmef und Roefken; vgl. hell, ftoqf u. rooe, dSn. Roe, säddin.
Rouve.
Reg, Jx. Lust, Vergnügen, angenehmer Zeitvertreib. IL V. ßfters
Jloe; 192,3. „I er nun höiestéRoe" und l/iroe auch in dinier
Iledeutang das Gegetathtfl. Ihre: ix ßr ro skull" . anirai causa jroa,
anialum remitiere. Aagaard Beschr. von Thye.4S.lM7: „Roe, For-
mâiehe, Tidsforériv, Moroef' anstatt, Modroe, o: Vergnügen, Er-
g&tsung des Geraüths ; more, für modroe, o: angenehm unterhalten,
§emmê munter und vergnügt halten. — DaftirwirdhterimDän. hewre*
hmuroe, gesagt, d. i. Spasz, angenehme GeseNaehaß, u. v.Jumre
^kouroe) o: jemand Gesellschaft machen und dadurch die. Zeit.
angenehm verkürzen. Dies ist von Hau, Hug, und jenes vmi Mod,
ags. n. frs. Gemüth, Herz, Lust, Math. Beide kommen in den K. V. vor.
Jêud, roth; Helgoland und W. rad; Jx. rea, read, ags. re#d,
red, ruber; reod, rubieundu», rutilns, rabidus. Nord. Spr. röd
{raudr), cbr.rhudd, Jx. rutvde. — Rude y hier: die Rüthe, an der
Haut, besonders am Kopfe; bei Kindern, der Rothlauf, der
rothe Hund; ags. rudu, die Röthe. Süddän. heisst diese Rdthe
oder Röteln auch Rui 0: Rüde. Hier heisst Rudermi eine rothe
Kuh, süddän. JRtfm/
*7*
\#
Raffel, bedeutet hier nidit wie in Ditfcm. einen Speden, sondern
eigentlich eine Grabscheit, eine Scheppe oder Schuppe, wie be*
Kit* Roeffell durch Sehoppe n. Schuppe, Ugo u. jpofci, erklärt
wird. B. W. B. Rüffel M. Riffel, eineSpnde «um Ausrauteader
Baamwürzeln. In Karrh. hebst Büffel eine Schaufel, auf F«hr
Ruffel. S. bei Spade.
Ruk, ein Haufe , z. B. von Heu oder Korn, M. hruga; auch im
Stadisohen Ruck; Djthm. u. Eiden«. Aft. KU. Roek, *üdê*n. R4g\
echw. Aa^ragi. kreac-, Snhm bei Langeb. 7, 612. ,Jloke est
acervus, cumulus;" riiii^ aufhäufen.
Rute, schreien; beMinden ein hftwliehes Geschrei, und anhaltend, «
machen, wie die Schweine, und damit verglichen das Schreien«
der Kinder, wenn sie flieh gleichsam dann nftthigeu; auch süddeu. _
„du ryler sam et &AV 7— Jfitländ. in Tbj at nie. Bei Krisch*, j
unter Röcheln, kftmrat rülen auch vor, von dem Schreien der Esel. ■
Pferde; vgl. brule u. skrule.
Rum 9 , Ruine 9 der Rahm, Rohm, die Saue, creptor UêcU& Jx^
reame'j egl.ream u. Cream; Ul. riamL Kil. Boom.
Rum, subst. nördl. u. Jx- Rmn, ein Raum, Platz; auch eine K#o^-
mer, wie dan. u. schw., egl. wem, ags, min» IraBaQw. beitrat
S. 8. n. 88 feo rum ftr eine Vorraihskamuier vor, promtueripm,
gleichwie auch bei Hickés. To Rum, to finm, iiisfreie, ms hm
Feld, wie Br. W. B. so auch bei Junge, s. Rum. — Jtäm, a^jeet.
räamig, geräumig, reichlich. W. mm, weit, frei; es heisst aber
auch freimäthig, u. besonders freigebig — rümhertigi hi hei en
rûm hert, er hat ein freigebiges Herz, ags. rum, rwne, weit u
reichlich, s. Cädm. S. 31. gut, wohlwollend, reichlich, a. Beow.
28, 200. rum mod, rum gifa, largus, rumedlice, liberaliter und
Baske** Rischeu «. Br. W. B. ags. resc, rise, ryxa, raseus.
Da WscA gerade auf, in die Höhe, aufgereckt hebst (§. B. W. B.
üfefc, aufgerichtet, gerade), und Saarländisch rtacWfc, gerade: so
scheinen sie davon den Namen zu haben. vgL eben liafte^i
unten Ä^.
Rating, ein Gewehr. Von .diesem Worte, «welches auch heiUeinr.
im Dithm. L. R. bei Kil. and Loccenius, bei SnOrre Sturleaön, Olaf
Helges S, c. 85 &c. vorkömmt, habe ich schon *ur Genüg! ge-
handelt in meinem ausführlichen Diihro. IdioticQn. Viel Aefcali-
die» hat es mit hrunting im Beow. S. 111, 113.
8.
Ü3aagne, nördl. sagne, vermissen. In Dithmarschen (u. weiter nach
Süden habe ich dieses Wort nie gefunden) Eiderst. u. auf unsre
westl. Inseln sahnen; so auch isl. u. schw. sakna, deeh bei Ihre auch
sagna. Im Dan. überhaupt savne, im Jfidseh. L. B. 2, 106
(orig.) sahne, in der dftn. Uebers. aber sagne. Es ist, wie mir' 8
scheint, etwa ans dem frs. sehen, «. W. 322, ags. seecan, secm,
suchen; weil es hier in allen Dialeeten ein allgemeiner Idiotismus
ist, wie in Eiderst. u. Dithnu wenn Einern etwas fehlt oder weg
ist, sich so auszudrücken: dai is mi to söok, das vermisse ich.
Saatk, sät, satt (satur). Jx. se'd, isl. Edd. Sfim. saddr, u. Hymia-Qvida,
v. 1. muss sathir, naoh meiner Einsicht, eaturi heissen, u. ist
sedia, (ek sed, sadda, saddr) satiare. Uiphil. sads, eg\. sated,
Kil. sad 9 sat. Es ist ursprünglich mit dem lat. smt, sati& u. sa-
tur, verwandt; stiddan. sat. In den aord. Spr. kfimuit matt
Mi Mai, Mad s. oben Meet. Im Nordstrander fries. keisst sad,
> viel als dick, dicht, voll: de Dick sadigen. Im B. W. B.
eiset amdigen, stillen, beruhigen, s. 4 Tfhl. S. 579. vgl. 571.
Utigen, 502.
t, sacht, sanft, auch leicht. Jx.se/>, ags. se/>, soft, dän.sctgt,
igte, sikddän. muvt, leicht, satwet, stille, langsam.
, Nordb. Seeh: ein Sack. Jx. u. ostfrs. sech. Im Ags. u. den
irigen Spr. 8ac y — heisst auch ki nord. Sprachen z< B. dän. &*£*
Jtefc, M. Stecfcr.
?, Bostsal, d* i. Brustsiefo oder Kummet, was die Pferde um den
als haben, als ein Wulst mit Haaren od. dergl. ausgefüllt, das« es
cht wehe ftrae, oder chirchscheure. B. W. B. Säte, das le-
ime Geschirr, so den Pferden angelegt wird, wenn sie ziehen,
IL Jül. Seel,. fluni* , restis, Yincuium stapeum, d. ist ein Seil
Iphih $ail T Marc. 2, 4. ags. sat, scbI; vgl. Beow. 148. alam.
de, Seil, lorum, restis, funis. Südklän. Seiler, Silier, afedän
b. Hoseas, 11, 4. Skier; ags. scelan, binden, schw. Sele.
Ißn',' ein Seehund, Br. W. B. Sedhund; an einigen Orten Saal-
ind. Schttze, von Said, salum das Meer, Cädra. 74. on sa-
m, im Me«e. ag». Sele, Seole, Syle; dän. en Säl; Säl/umd,
I. Szlr*
% , hier jetzt mehr seêlig. Nordbfill , sulig r wie udebrentheil»
ich auf Platdeutsch. ags. sceli, scsiig > gescelig, wie im Cädaon
L #«#£, wä* ftueh in den nord. Sprachen; Föhr «oZeg-l
?, sinken, sieb herunter sinken oder fallen lassen, als von ei-
m abhängigen Berge, wie im Sfiddän. rutschen , vgl, Aagaarci
n »ÎThye, hört man wohl hier nicht; aber doch m sallregged,
o einen Pferde das hohl (oder sank) im Rtteken istj vgl; Cftdm.
47. Ne let ihn the ihm mod asealean, liw Bu nur deinen
Math nicht sinken.
8abn, saline, Jx. selber, derselbe. Ulphil. sama, samo, ebender-
selbe, dasselbe, sama, gleich, aequalis, similis; samath, zusam-
men; egl. sams, eben derselbe, einerlei, ags. Mute, samod, ZK-
gleich, zusammen; nord. 8pr. den samme. det rnrnme, derselbe,
einerlei Jx. hat auch sehn, seltne, u. smlve. s. unter Seébx
Sabn, ein Gesang, wie in allen niederdeutschen Mundarten jetzt, ^
s. z. B. KU. Ital. Salmi. Wie alt diese Aussprache aber schon*]
sei, sieht man im Beow. S. 18t , on seahnan; so auch diu.-*
und isl.
Samni, einige« Silt Can. som, di sommen s. S. 84 85. sammeiu^
149, 150. Jx. sammige, sommes. Br. W. B. sums, u. sumiieds^m
suimtile*, bisweilen, s. auch da sitm, sumig, summig, etliclm^,
einiges, ags. sum, eume. Ulphüas, sums, id. sumr, dän. sommr,
schw. somlige. — - Mohr. semm.
Sommer, der Sommer; liier fiberall; auf Silt: Sommer. Jx. simmer, !
ags. sumer, sumor. frk. su$nar, sumer, isl. *umar, isl. ahm,
aofit, sameradh, s. B. W. B. Ich denke, es übst sich ans dem
Vorhergehenden abnehmen, dass es einen gewissen besonder*)
Theil, nemlich vom Jahre, andeuten soll, wenn man die Ver-
schiedenheiten in baden vergleicht Hiernach möchte ich Samsfe
u. die gr. Insel Samos erklären.
San, Jx. alle san, zugleich, mit einander, auf Einmal. Isl. semn,
attir senn, simul, una, pa riter, und, wo ich nicht irre, auch
schw. aeitn\
*
Sann, n. 8em, der Sinn; fkrnase, Sense, nemua, die
din. Sands, at sandte. Ob damit ? ielldcht dâ* Thybabdfo
297
Orden, Skik, Reenlighed, etwa« mehr als den Namen gemein
habe, kann ich nicht genau bestimmen. Indessen heisst doch
hier u. süddin. sanse, sandse, besonders allerlei kleine Sachen
n. Geschäfte in der Haushaltung in Ordnung bringen.
t' , Senn, die Sonne, hei unsern Nordfrs. Jx. Sinne, W. Smmna,
Sauna, Sinne; Frdmdsenn\ eine Nebensonne. Das ags. susmän,
s. GSdm. S. 41, scheint ins licht selten, klar darstellen, erleuch-
ten, anzuzeigen.
, uneinig seyn, zanken, W. Isl. senna, rixa, als Loha senna.
cbr. senn, jurgium, sennu, objurgare; süddin. sende schelten,
keifen.
Sapp, der Saft, hier wohl ganz veraltet, aber noch in Eiderst.
Dithm. Br. W. B. Kil.; auch holst. »Dat holt is inne Sapp
kernet :" Schütze, u. Jx. Sap, u. Sop, letzteres wohl nur von un-
edlem, unreinem Saft, wovon man im hies. Dan. Sjap sagt. Tgl.
Rtchey Sapp. Bei den tat. Autoren: Plinius, Ovid, Varro, bei
Nonnus &c. wird es freilich auch von Most gebraucht; allein bei
Palladius, de re rust. 1. 2. tit. 15, vom Saft in den Bäumen.
Das B. W. B. führt an: „Fabian Sebastian (den 20ste Jan.)
let den Sapp irit holt gaan." Eben so sagt der din. Land-
mann: >,,Da kommer der Sau* i Träet," s. Worms Fastt Dan. 1.
2. p. 87. bei demselben Tage. Hiemit stimmt das ags. seepe, seaw,
seawe, frz. se've, engl. u. hol), sap. Mir scheint dies eher von
sipen, eine Feuchtigkeit von sich geben, herzukommen, als um-
gekehrt, s. B. W. B. sipen, u. dieses unten.
Saterdei, der Sonnabend, auf Stlt, W. Br. W. B. Kil. Saterdag,
«lies Saturni, ags. seaterdeeg; aber Marc. 15, 42, steter-deeg u.
c. 18, 1, seetemes-deeg. Meines Bedfinkens hat. er aber eben so
v'
wenig den Namen von Saturn, als d\e Saterländer, welche mach
selbst diesen Tag Sateriag nennen; s. Hoche** Rebe. S. 159.
(denn im Wörter-Verzeichnisse steht dies Wort nicht). Weit glaub-
licher scheint es mir zu seyn, dies er diesen Namen daher be-
kommen, weil er bei der AbtheUung in Wochen das Ende der-
selben macht; so wie so manche öfter, u. besonders in nnsr im
Lande, Satdorp, Satertkerp, Saitruf aus gleichem Ursprünge,
als Gränzörter, wenigstens ehemals benannt worden.
Stiw, n. 8äw, ein Sieb, von absondern, wozu es ja eigentlich
dient, wie crtôrum von cermere. KU. 6ef, 8eue, cribrum. Br. W
B. Seve (n) ags a syfe, sibe; egl. Steve, sive. Von diesem kömmt
das pilatd. siften, ags. siflan, egl. to srft, sieben, sichten: isL
sigta n. mgti; dän. mgte.
Sax 9 W. 811, ein Schwerdt, Dolch, n. anch ein Messer, als Pen-
saghs. Saterländ. Sax, Messer, Dolch, u. Pemetax, ein Feder-
messer. Die bekannte Stelle des VMechindus, I. 1. — - culteKno-
stra üngua Sachs dicuntur, a. Maseoo Geschichte der Tentechen,
B. 6. § 2. Br fuhrt anch ans Schatenins, Mieterin Westpha-
lice, an: Usus hujus voeis hodiedum m Smterlandia obtinet apud
meolas prisct sermonis retrnentisêimoe , apud qüos, ut coram
audivi loquentes, Saéhs culirum sonat. Isl. u. schw. so wie
im dän. eine Schere, ags. s. W. vgl. Beow. 117. Ml. mox,
seaxe wie oben.
Sede, Side, W. Sitte, Gewohnheit, Lebensweise, ein gesetztes Wesen,
Kil.Sede, mos, ritus, consuetudo, B. W. B. 8ede> (n) ags. mth,
sitha, sida, isl. sidr. Im Den. wird zwar heutiges Tages blos
der plur. Säder u. Scedvane gebraucht; in den K. V. aber „Gammef-
Säd, Tydshe Mcends Sdd" s. auch Danske Rümkrön. ; bei Reaenins
über Witherlags R. S. 648. Dmt&e gav jeg for Low och Sedh.
Seeland. Gesetz, mdmtnt , schw. Sed, Ups. Gl. sidin , moris.
Seed, Saat, wia egl. Ags. aort, wie dän«. jjflrä; so auch schw.
ist. Sädi.
Seele, richten, hier; Jx. soaldrje, u. soßld, ein Sieb, din. e/
Said, v. sälde, selde. ial. aofefa, «. SafcF, cribriim, schw. &rf/,
v. a£t?a f sitUa, sichten, sieben.
Seem, ein Band, Schnur, ab an einer Peitsche; Semui, die Schnur
an der Angelruthe. s. Richey. ags, 911910, altsäch*. atmo, vincu-
lum. Edda. Säm. sim , shni, s. beide Glossar, absch*. &ma,
hall« &m, Shmw. Hier auch auf frs- u. sfkMin. o. jfitl.' 8Mm.
Broekm. Willk. %m, ein Strick.
&eei», weh, übel, als: hat êeht mi Her; so auch Jx. IUI. seer,
jeerigh, dolens, saacius, tesus. Cädm. S. 48* sar an mode auch
sarig on mede , übel zu Muthe, s. auch B. W. B. seer adj.
bei untern Nerdbüll. u. auf Silt wird es sier gesprochen.
Seer, ȟbst, der Schmerz, eine Wunde, ein Geschwur, s. W. Kil.
B. W. B* Jx. seertme, als: dat eerge Seer, B. W. B. Quaud-
seer, ein bösartiger Ausschlag, der böse Grind. Sper bedeutet
auch bisweplen, wie das ags. sar, vi. dän. saar, hier u. Jlitl.
FOhnen, die Rufe (d. Roen) auf eine heilenden Wunde: „<fa maaikke
pitteSueret af" — En seeren Kap* ein aufgeschlagener Kopf, s.
auch Rieh. u. bei ihn Gram über dieses Wort t aach schw. Sdr.
Seermarij ein fftr sich liegendes abgesondertes Stück Feld oder
Grand, das zu einem Hause oder Staren gehört. Dies Wort kömmt
^ron den benachbarten Gegenden, die ehemals theils frs., theiis ags.
gewesen sind, in alten Documenten vor, z. B. Johannsens Cano-
iiisches Recht ron Angeln u. besonders Uggelharde. s, 2 Th. S. 112,
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*«•* geclie.
Siede, .iie
de»
Äfce«-
'e-
Sellig, (lat, misellu?,) elend, kümmerlich, armselig. Rieh. Schütze,
Br. W. B. fahl, blass, bleich — ist wohl mir in den Dialecten
hier zu Lande, so wie im Süddin. üblich, vgL egl. silly. Dol-
mer, Hirdskraa S. 246. u. das dan. Lexic. Anon.
Sellhge, die Scheidung zwischen den Kögen, so wie Seüerup,
Granze zwischen dem Fris. o. Ags. sonst Siüerup; vom ags.*i- ^
ton, absondern, scheiden, trennen, davon Seilend* in Ofther» P<
riplua u. Aelf. znOtosius, u. dasselbe Sinlendi 9 Annal. Franc, adt^^j
815. bei der Ejder als Grinze. vgl. frz. silier, secye, ailbm
sulcus, u. Sei- oder Sillmaned, d. i. Herbst-Scheulemond, Se
tember, in Dithm.
Selv, Wiedingh. siälv, Salt, sallew, Fohr, Bcdvest y selber, selbs -- ^
schw. fiiälf, sielf, bl. thdfr, dan. âefo u. êélv, süddäp. sjel^^, /4
egl. seif, ags. #e(/*, *eo(/*, Uiphil. «tffra, si&o, hier auch $e1v&f.
Sén, und Seil, ein Sohn, Silt Seen, Föhr Sfttft, Bökingb. Soor
Bei W. 332. Siune, suna, sun, sen, zen u. «y», pL Jena,
sinaSüe. so auoh Geschichte der ausgestorbenen alten frs. Sprache,
S. 39. Jx. soon, egl. son, isl. «onr, schw. £«t, dän. San, pld.
Sohn, Uiphil. sunus, ags. «tanz, tftm*, ittntt, Sanskrit, Sunu,
frk. u. alam. Sun, Slav. Syn. Jedoch findet man auch Spuien,
dass es in der alten Pelasgischen u. Thracischen Spr. auch son
geheissen habe, wie z. B. in den Namen Colison, wie bei Horaz,
carmen 3, 8. Florus I. 4. c. 12, Sveton. August, c. 68 — .wo
mehrere Ausleger, ohne alle Autorität, einen Nomin. Coliso da-
von machen wollen, ungeachtet er niemals vorkömmt;, wohl aber l L
der Gcnit. Cotisvnis, (u. gar in einigen m$&* des Horaz CoHson- I •
//>). Es soll unfehlbar Cotis', oder Cotvs' Sohn seyu, dergki- I
eben bei Ovid , Pontic. L 2. epist. 9, 2. u. bei Sirabo, 1. 12, | *■
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steap-fceder, -moder, -ciÊd, -benrn fco. IMes soll Weben aus-
drucken, s. 2 B. Mm. 22, 22 m Hiob. 29, 12. Job. 14, 18
Bs-hcisst nooh im Jtitgoh. L. B. orif. stiup-Jather, -mother,
sun; und so muss ei auch gelesen werden. Bei Worm, Mon.
Den. 4, p. 213, den* gada stiup maihur; vgl. Antiquar. Annal.
8 Heft. & 94. Die eigentliche Bedeutung ist ohne Zweifel keine
andere, ah die aas des Bo*h. Gl. erhellet, irstiuffit urirdu,
orbabor; u. kurz vorher steht: noveroa stiußnuater. Dies stimmt
auch mit dem angeführten Ags. überein. Ja es seheint schon,
dass das lat. privignus, privignu, auch so etwas sagen wolle
als arbatns, &rbata. Grimm 6. 812, stiitfan, orbare; isl. stiup-
fadir, -modir; sttddin. 8ty hi Styfaer, Stymaer. s. auch Badens Vor-
rede zum diii. Lex. u besonders Junii Btjmol. und Ihre. Diejeni-
§eii, die es auf diu« lieber Siedfader schreiben wollen, haben
keine andre Autorität als Wächters Meinung.
Sieky ein Seufzer, u. siehe, setrfeen; hier überall, d. auf Silt; auf
Föhr aber Such, suche y wie däo. u. schw. Jx. sucht je, KU
_ i
8mcht, suchte*,*. B. W. B. ags. ëiean, shestan, (egl. to sigh
und m sigh), aber auch seqfim; frk. soften, fris. saften; Richey
suchten «. sûften. 8» auch Sah, 189.
Sich, eine niedrige u. tiefe Stelle, von etwas grösserem Umfange
als eine Pfütze oder ein PAthl. isl. Sihi, lacona aquosa; ags.
SHe, sie mag roll Wasser, oder trocken seyn. Im letztern Falle
könnte es etwa von seige, trocknen, kotomen; s. Heimr. S. 48.
▼gl. das Deutsche seiéhi, oder 8&ddJht. sei, niedrig, feucht. Süddän.
und jütl. heistft es auch: enSiig. * Nordeng!. Sich, 9fhe, eine solche
niedrige Stelle, die im Sommer trocken wird, wie im Sflddln.
Dithm. Sichter, de grüne Sichter, Vieth. Meinem Bedünken
y
J
nach soll es gerad* dies Wort seyn, was in Heimr. Mocgcnlied
steht: 4f erden Bn da sich, auf Erden in der Niederung, d. i.
hier unten. — Sigv, und ags. sigan, heisst auch herunter, nie-
derwärts gehen, sinken: als diu somne righende is. L. L. Frk
1. 28, 2. Holl. tf/gen^ ULêigai vgk d&u. «* segne, niedersinken,
und Niebel. LiecL 40411. „Sie seich m der Erden". SAddin. ktdas
Dimin. attte, u. anch sakke; nach dem bies. Ars. Dial. nieder-
muken. Vgl. Luther u. sohw. Bb. Hos. » f 14. Als Beschreibung
kann dienen FL V. 114, v. 11. IM; v. 15.
Sid, Sid, niedrig ; tief oder weit herunter, besonders bei den Sid-
h&U. und Eiden! Dithm. Bremen. Ags. auf, welches aber auch, wie i
B. W. B. weit, als sid and wid, u. in die Länge, (wie Nord—
engl. n. Dan.) u. auch spät bedeutet; s. oben Efier.
Sfe, und nördJ. Seie, die See. Vielleicht von Sie, mewe, u. mme w
wie im ags. Gesänge Bfosis -*- sonst gewöhnlich êce, — Ulphil.
Saiw, Tatian Seuue, UM. Seevêoe, mare. Niebel. Lied. Sewe;
aksächs. 8eo y sewes. Isl. ecer, nanmr; . süddän. SjSw. Ich Jode
aber auch Sid, Silt Cam. 15, 165, welches etwa die weite See,
vom vorhergehenden sid, andeuten, könnte; aber auch von «d,
mth, als Seite, Grenze s. W. u. davon die fiSfone*, bei Tarife»,
de Mor. Germ, c 45, alte Ein wohner in Norwegen. Sithania hie»
auch bei den Alten, n. B. Heredot , ein, TheH von Thracien u.
bei den Dichtern Thracien überhaupt; vgl GeUK Noct. Atticm I.
US. c. 0. qmd Thraci* ent* 8Uhm dicta *it; Plin. 4, c 11.
Cellarii geogr. antiqua. 1. 2. IS. Sidon in Ph&nicten; s. Athenäus,
14, 21. Sithas, confinia.
Siëk, Silt Sjak, die Wange der Backen, ags» chese, egL okoek.
k
W7
Davon scheint herankommen das isl. sehw. n. stddinische Skegg,
dän. Skiäg.
<Siel, die Seele, sowohl hei den Söd- als Nordfrs. n. Kil. doch
aaf Westerland-Föhr u. Amruia SM; din. u. schw. Sjfil; isl.
Sal, Sdla. Ulphil. saêwala, ags. *awl, sawel, 9awul;eg\. soul,
attslchs. seola; auf den Klinischen Jahrschriften bei Worm auch
Sola, p. 225 u. 262 SM; vgl. 225 u. 212} hier steht beides
motu, u siolu ; auch Sol, p. 46», 514 u. Sal p. 521, Sita 229.
Im Sachsen Sp. Syle 2, 60: 8, 68. auch noch bei Worm 405
Sil. Aus diesen Beneimungsarten der Seele, denke ich, lässt
sich wohl am sichersten der gefeierte Name der vor Alters so
berühmten Soldurier erkl&ren. Ueberhaopi nennen sie alle, wenn
sie von ihnen reden, Devolos, die sich mit einem feierliehen
Gelübde ihrem Könige, Oberhaupt, oder Anführer auf Leben
u. Tod verbinden, ihr Leben mit ihm oder für ihn aufzuop-
fern; z. B. Jul. CÜsar. de hello Gall. I. 8, c. 22; Plutarch,
Sartorius; Sallustins, in fragmentis histor. p. m. 178. 174.
Vaierius Maxtmos 1. 8, c. 6, 11. Athenius I. 6, c. 18. — - Daher
nennen nur die beiden ersten sie ausdrücklich mit dem Namen
Soldurier, der letzte aber, oder Nicolaus Damascenos, den er an-
fahrt, SUodwri. Beides aber kann, ohne letzteres zu indem,
nach meiner Einsicht, richtig seyn, wenn man es herleitet von
Sol, Seola, oder Siel, Sil, die Seele, das Leben, welches sie
widmen u. hingeben, sc. dediderunt , sagt Cäsar, u« Valer Max«
pro cujus salüte êpiritum êevoverami. Der letzte Theil dieses
Namens ist, wie die Autoren einstimmig zu verstehen geben, von
dm*, geben, wie hier, und Brockm. WiHk. duan, altsichs. duan,
».Grimm 885, SM, vgl. Ml. n. W. »1. Dieses dnrchgingige
detwvére, dieses dedere b«i Cfcar, gîebt deutlich genag z* er-
kennen , wie die Endung durii, gleichsam Thuer, wie auch
G rötest huer, Grossspnechér , u. 4êuê$ , Uli Atbentas, zu Verstehen
seynj denn Am hetast eben so wnW geben, hergaben, hingeben,
als thnn — hier bei intern Friesen «. weiter im Platdentsohen.
a. B. W. B. doon, 1) thun* 2) geben, reichen, darreichen, s.
ferner Stephanus in Saxon. p. 48. Wenn den im Ags. u. Pldlech.
dûn, duan, im Fria. ■. Atta. (Tgl. Sache. Sp.) anch geben
heisst, so scheint offenbar eine uralte Verwandtschaft hierin mit
dem lal cfa, nnd dem gf. W*fiu ($*») Ôúô* , Sqvpcu , tkraus her-
vorzuleuchten.
Siep 9 , 8eife, als wann na von Sap n. äpen herkäme. Bin. Sähe,
Kil. n. pld. Seepe, isl. u. sehw. S*p*, ags. *a/#e, tat sap*. s.
Plin. L 28, c 12. MartiaL Eplgr. k 14, 2fc u. 8, 88. „tpnma
Batara." Cbr. scben; niederdlsch. Sée/s Seepe.
Siff, Shvwe, Qjöto, Süwe, eine Aal Binsen (s, Rasken) an ebii-
. gen Orten, anf Pld. Sewe, schw. S^ft*. a* Frisek. Semde, 6e-
bede. Will man sie aber von den Standen unterscheiden, eo
aind diese eine grossere Art, die in F linsen n. Seen wachsen, (s.
Babel); die Birnen oder Basken aber auf dem Lande, in wis-
serichtem Boden. Diene haisacn hier nur dann Siffe, fifave,
wenn sie abgeschilt als Toeht in den Landen gebraucht wferdea,
din. aber Aberhaopt SHv, stdtlän. Syv.
8UI, Siehl y aquaduclus, Cataracta, •. Kil.und B; W. B. Ubbo Em
mtas, «ffe/i, affmiién, aqua* dndneern. Beck davon habe ich
ganz ausführlich im 2ten Bfcfana. Idiot, gehandelt,
Sinder, SOdMIL, hier aber Sönrfer, nfedi. Sender, und gemeMg-
mgHch von hart zusammen gdbacktner, schlackartigter fiade,
J
Stört (Hitier der Eide);, tonst wirckMch von Sehmiedeschlacken.
Ags. mmder, êinfrry auch altdeutsch. Smder y acoria, altdin. Bb.
IX. 119, UL mndur, Kit. u. holl. Sindel.
Sjjékëamd, loser, laufender Sand, worin man leite einsinkt, to auch
von totem u. weichem Schlick oder Klei, wo man tief einsinkt
(sjocket) und sich nur «dt genauer Net h herausziehen kann.
Sjmg, «MlaU êtjöläg, oder auf Sil! stfiUUg, hübsch, lieblich.
St scheint ursprünglich au ttolt zu gehören, welches auch noch
hier, so wie in den K. V. für schön, hübsch, lieblich, fein, ge-
braucht wtad, «. B. im Liede von TorWId Trundesön: Det
vor st ölten Sidsel, det vor st ölten Jdelude.
Sjonge {ßüng. »ungern), Jx. anoh *jmgje\ isl. syngia, dän. «war
überhaupt, u. sürfdifi. synge; jedoch auch von alten Zeiten her
skmge, a. B. kl |L V. u. in alten Gesängen, ja gar noch in
einer der allemenesten u. berühmtesten Schriften; tchw. simnga.
Sjomke, (stünk, êiënkem), statt stjonke, Jx. säonckje, age. eten-
com, etinoan, stynean, tunken; i&n. stinke, stynke, stjynhe.
Sftrh, u. Sjerk, die Kirche, anstatt Kyrik u. Kierk, Kirk, Jx.
hat Tiemk, anstatt Uierk. Alle Veränderungen t. bei W. M2, 3.
Mit unserer Aussprache stfaemt das engl, chmreh ungefähr eben
to wohl als mit dein Szurke bei W. überein. Ags. cyric, cyrc.
8jërre y steinrai (s. mehr unten bei Steer), siatt stjörre.
S£*rt, Anieom, Sjêrt, Föbr, ein Mannahembd, anstatt Schiott;
engl shirt, dän. en Skier te; beides stimmt mit dem Ags. u. Isl.
anch fiberein, vgl. unteq.
Stf&mel, ein Geschäft, Verriohtnng; dio. 8y$el, Symel, isl. syla,
negotium. — Sjö&le, seine Arbeit, ■ aetn Werk verrichten, dän. ■• isl.
syete ; anch im Holsteinischen sässeln. Jetzt wird es hier aUettt-
i/
v
»1t
halben blos von kleinen Verrichtungen geiqgi, welche die Ifnans-
pejrsonen draossem im Stalle mit dem Vieho» die Franeneperso*
nen binnen in der Küche und ia dea Stäben» out der Wirth-
achaft zu bestellen und in Ordnung au bringen haben. Ags.
heisst suhl. Plag«.
Sjou, Sjau, Halligen u. holl. sjmtw, eine Schau, oder Flagge, die
quin Zeichen aufgehängt wird, auch etwa mit einem ähnlich
lautenden Zuru£ Sin solcher Ana- oder Zuruf ist auch Sjuw,
wovon 8 Jüchen; süddän. ai qfgftae* mit einem pfeifenden u. krei-
schenden Geschrei nach einem Enlfemtea rufen. In einem fts. Liede:
de grotte Schawwe flagge.
Sipe, oder sifen, Sisife, ags. sipam, sypan, KM. sipen, stillere,
manare, fluere» hier auch ntsipe , dörsipe, Jx. siipje. Davon
Sap, Saß. Rieh. u. Br. W. B. sipen, sipern; auch sfiddäu. at
*ife ud, igjennem. s. dän. Lex. Anon. Hievoa scheint an sein
Sipho eine SprÜue, Wasserrohre, s. JuvanaL <V v.BUI.
Skaa o: Skaade, uördl. Skae ^KSkade, wieimJMu. eine Elster, At-
zel, pica. Ohne Zweifel hat er dea Neman Skade vom ags.
sceatha, scatha, latfof weil er ein diebUpfrer u. räuberischer
Vogel ist isl. skadi, ags. ogn, wann das deutsche Agimesier; s.
die deutschen Wörterbücher.
Skaal, schal, Nordbfill. begierig, willens. Sollte auch das sfarf
beim Futuro in der dän. Sp. sich hieraus passender erklären Lau-
nen, als von sollen, mftisea? Noch heisst frs. hi sial nicht*
weiter, als: er wird.
Stab, (SiU Skrob) die Krätaa; Scabies, dän. 8kab.— Skabbig> krätaig,
$cabidu8, dän. skabbed; nud das von skabe, schaben, krataen,
scabere..
•11
Stoße, auf Silt echeße — (so auch bei Heimreich S. 164.) — u.
SbqftmSkeß — das ist: schichten, theilen, verthetfeii, aber auch
umwechseln; hier u. im dän. wo es, wie schw. skiße, is|. skipta,
ugs. ecißan, ecffßam, gebraucht wird. vgl. egl. te skiß, Kih
schiften; so auch Br. W. Br. und Jx. echißje.
Skage, heisst hier die iusaerste Granue, so weit das Feld auslluft.
Daher ist dieselbe Bedeutung du in dem isl. 8kagi, ein (auslau-
fendes) Vorgebirge in dem Vorgebirge Shagen in Jütland u.
Schagen in Holland, wovon übbo Bmmias, Her. 1 Frist, hist. 1. 1.
p. IS. schreibt: „Scaga oppidi aut fori instar in agri parte
inter boream et occidentem prominente." Isl. heisst êkaga (u.
utskega, *. Bartholin. A. D. 4121) u. auch sehw. heraus- oder
vorsagen , ags. scwgan , uur Seite ausgehen. Noch sagt man in
Jütland : de skager ud. Davon hat Ohif Skaghugg in der d&n.
Geschichte den Namen; davon: at ride ekagfads, seitlings rei-
ten, muHerum instar vgl. K. V. 88.
Skdm, oder 8ch*an, Jx. êchrâg, krummgebogen, schief. In Jüt-
lund : de gaaer aa Shands, schräg, zur Seite. Hievon hat wohl
die Landschaft Schemen, beiSaxo u. Wafdem. Jordbog Scania,
Snorro Sturiesou m Skani, — nemlich nach ihrer äusserlichen
Gestalt, — eher als von ihrer Schönheit, wie Ad. von Bremen
meinte, (dergleichen sie gewiss in uralten Zeiten nur wenig wird
gehabt habet!) den Namen bekommen. Jornandes, de reb. Greif-
ds, c. t, beschreibt sie aus dem Ptolemäus, 1. 2, also: „tu
modmm folii cedri, laieribu* pandis post longum duotwn con-
dudens. Hiebei will ich blos bemerken, dass das Wort pamdus
nicht allein eingebogen, sondern auch ausgebogen bedeutet; als
panda cemua, pandum raetrum. Davon noch im Niedersächs.
Sit
eiue Schände, Séhmmke, d. i. pamdmm jugum, ein Joch auf den *
Schultern, um zwei Eimer zu tragen. •• Frisch, u. Br. W. B. _
sckiens, oder schjms, schräg.
Skim, hier u. Föhr? Sken, 8Mt; vgl. kl u. sckw. Sfo«, dän.SKiwf^
das Feil, die Haut; KU. Sbkmde, membrana, pellia, coctex^
wovon im Deutschen schinden, 9* auch Kit. u. Sthinder. vgL
Br. W. B. Sckm, Schhm. Ial. hobst âSMit auch cortex, wie
bei KU.
Skthp, ein Schränk, Kit Schap, Br. W. B. Schapp, armariafn;
isl. skapr, da«. &fra(.
Stepp, etg Schiff; 8ilt, Übt)*, Jr. schip, sehyp, Kil. &fa»/i u.
8chip, navis, navigütm, ratis, cymba. Ulphil. aföp, ags. scip
u. scyp. s. Beew. 88$ engl *Aip, isk *fcrp, dän. £fr/6, schw. ef
Stepp. Unsre hiesige Aufspräche erinnert au die Ähnlichkeit mit
dem alten lat ecapha, «. dem griech. Gxmpy, excupig, «nvqw,
ein Boot, Kahn, Nachen f die andere aber Schtp 9 Sehyp wie
z. B. bei Jx., an jenta seyptms, (vermutMich weil die Gestalt
Ähnlichkeit hatte mit einem Trinkgeschirr, einer Schaaie, dam
Atheweus, I. 11, c. 12. nennt ihn rind, und vergleicht ihn mit
scaphis) im Umlttrthura, Worin Hercules tber das Mittelländische
Meer, oder etwa die Strasse bei Gibraker, soll gefahren ssyu.
Macrobius, Satutml: L 5* c. 21, der mehrere alte gr. Autoren
anfthrt, die davon reden, erklärt es am- Ende ausdrücklich dérch
navighun. Alle aber von scknpcm, sckepen, scheppëk, scqm
(s. davon unter Skétne), d. L schaffen, gestalten, einrichten, ifc
ordentlich gebaoete Fahraeuge. Aehnüch verhält es sich z. B.
mit Skrud; s. Skruder.
SIS
Skér, âikaar, skdr, Nordbtll. skér, gerade an%éhend, steil, abrup-
tos, prseruptus; als di skaare Woch, die steile Wand) einSchor-
steki, fw. Skaarëtien. Devon wohl Skarimg oder Skatring-Ktint>
bei Wester-Hanherrad in Vendsyssel, anssen vor dem Bolberg, als
abgesehniUten, abgebrochen, s. Skeere. Skaarhede. D. Atl. 5,
453» Shardebúll, an der Gr&we von Tondêr A. Kirchsp. Enge,
änsserst an der An« Hiemit ist xu vergl. Scärborough in Eng-
land, u. das engl, share, ags. ^eorc, eine Küste, Strand, ein Bord
oder Landstrich an der Seeseite. Aach heissen wohl davon cMe
Sc he ren die Klippen in der See: Arnold Libeker 1. 3, c. 4.
"Scopuli imrnanisshni ad instar tnmtium prominentes; vulga-
riier Schere." isl. sker, dftn. n. schw. &fctör. — Scharding heisst
- auch Scheidung, Gränze, im Ostfrg. u. Bremen, s. Br. W. B. unter
Sehardmg n. Swette, W. 884^ wo es auch Schamge heisst.
Bisher gekört wohl Scarmgm, bei Paul. Diacon. de geitis Lon-
gobard» c. 17. Hngo Grotras, index nom. prop. Gothieor. Wan-
dalor. Longobardor., erklärt Scoringa darch locus erectie ripis,
mbi alluvio est. KU. Schere, Schoere, Scharre u. Schaere,
rnptura, seissnra, rima, k rapes, cautes; der Berg Skardus,
Scardus, oder Scerdus, Illyriens Gräaze.
Skdrd> Schaard, nördl. Scherd, 1) eine Scharte, 2) eine Scherbe;
so wie im Br. W. B. Kil. Sehderde, auch beydes; ags. sceard, isl.
Skard; din. et Skaar, beides engl, ehard u. sherd.
Shäm, Skern, der Mist, besonders von Pferden u. Kühen — - nnd
dies von schere, misten, exonerare alvnm. Zieglers Dithm.
Idiot — Daher Schämst al y Miexstal, der Misthaufen; W.Stern,
Mist Sehern, vett Frisiis fimns, A. Sax. Scern. — Skärn heisst
40
{
SM
auch, wie im Diu. 8kmm, em schlechter Mensch, eis Schahs,
ein Spottvogel. Lipe. Gl. Sehern*, Substantiv* .
<9Mt>, Br. W. B. Schäwe, u. Sofa*, so aueh Koker, 8cheve, die
Splitter das Hanf- oder Flechistaiigels, welche unter dam Bre-
chen, Schaben u* Hecheln abfaUenf — »und «berhaept fix. n. pld.
d. i. gleichsam Abaehabael , — do$h führt das Br. W. B. such
das fit. Schief, Kaff, Spien, an. Jx> tjaef (Kaff) den. Skäv,
sOdd&n. Skj*v.
Sbe, eine Endsilbe, die 1) eine weibliche Hsrkanft, Bigeascfaa
oder HaMhieruujg anscbftckt, w. s> B, Adolpeche, Brodereehe
des Adolphs oder Broders Frau; de Köchecke, W ew e r e ch e,
\
Köchin, Weberin; so auch daa. Dörtagterske, Sßerlevereke, u —
s*hw. Sûngvreke, s. Br. W. B. Sehe. Von dsseer Endsilbe \tam
Engl, handelt Hiekes, Thesaur, I. 1. p. 155, u. in der Dimerta«-
epistolar. p. 98t Sie ist nar erst unter den Normannischen Kft —
nigen in die engt Spr, gekommen, a. findet steh nur auf des*
letalen Seiten in Glbsons age» Chronik, ecm u. sehe. Hetltige=«
Tages heisst ehe im Engl, ordentl* eie; wird aber auch, so wl<^
im Deutschen ehe Sie, m. B. von Vögeln gebraucht Statt
(KU. u. hell, se) wird hier auch ster angehängt, als IML
neree, Spfomter (hier Sptmet er) Wewerete, Naeyereee, JVoqyeft
2) Die eigentliche Abstammung jedes besondere Volkes, wo
hinzurechnen ist, anzuzeigen, als Free&ke, Danêhe, Norske,
ske, Tydshe. Hier ist es als ein fortdattrendes UeberbLeibsel A«r
uralten Endeng sei (aki) mm so merkwürdiger, z. B. Thnceimri
oder Theetieci, Cherueci, Teurieci, Narieci. S. Cluver, Germ
ani I. 1, c. 9. p. 88. wo a«ch er unsere Endung ee&e, mb
Teuthci, Deutschen, mit diesem sei verbindet. Vermuthlich 9ot-
i
«5
Jen schon die Uralten Pelaâgi such ae viel heisaen, *UPeta*ohi,
oder Pelaaki; wenigste« will et doch daaaolfce sagen ie dem nicht
weniger alten Namen jEfruici, oder Heirusci, welche auch gani
merkwürdig Thmêoi genannt werden, vgl. unten Tjö.
\, eine Hure, W. Scheuche, firis. eoortum, meretoîx, bei. Kil.
Bc. W. B. &Aofe, £dbdfe u. Schenke, helfet, aowohl hier, als
nach vornehm!, int boaaohbarten Friaeleade, eine unzüchtige
Woibeperaoo. Im Osnabrück "Schoike"; dln. &fc%e, <%<fce,
achw. Skëka, iel. atoefcwr. — Bas Br.W.B. führt daa alifrs. *cfte-
cfcen oder ecfotaa ae, weichet von Mädchen geheaucht wird,
die sich heimlich an einen Mann hingen, damit verkuppeln und
davon gehen. Jx. hat schcelye, eofcfcct/e, mUech&hje, rauhen
oalMirea, und *ctafre, entfthrt. Daher AcAdefar, ein Rauher,
ktro.
Sfceef, Unterschied; auch. Uneinigkeit, Streit, Zaak, (daher heieat
hier n. Br. W. B. afceefe, auch sanken, schelten), 90 auch W. u.
J*. eofceefe, nnterachieden eqyn, differre, "Datecheelt veel" wie
in allen fr«. Grämen: da iM ein g ro eie r Unterschied, daa iatbei
w e i tem nicht an. Ba bedeutet aber auch so wie dm tat ntfereaae,
ata "dat kann nix icke den" daa kann nichU machen, da Ut nichts
daran gelegen. KH. hat scheelen, eûhillen, n. eekellen, dUfcrre,
diecrepare, diätere. Br. W. B. v crmJúitên , aga. eciUm, segian,
isL n. schw. *tt(?a, din. jtffc, tramhiio; doch hat das i«|. auch
die iairanahiv« Bedeutung, wie sftdd&n. "de siiU möjed," dat
echeelt veel. Anch heilst im B&a. Gtfel, Unterschied, u. apch
Sofaetdung, Grän**, vgl. iad Skil. In allen fr*. Sprachen durch-
gehende besäst Skeithg, ein ÄcbüÄng, bei Kil. Vchellwgh; u.
dies von ecAefen, echeUen^ tchillen, differre, bei demselben
40*
m
»nch holl. Scilüng. Baker führt W. unter &fcel, Streit, «gs.
ecyfe, auch SehiUmge, Uneinigkeit, Stech, an: doch ffchrt W.
auch an: Sc«, ein SchWing, SciUmgar, pfar. So findet am
. auch ags. *«W, acytf , sciümg; alMn daa gewöhnliche n. rich-
tige ist doch ectfffag', *&Ui*g, b. B. Matth. 27, 8, Luc. 14,».
9; ja schon imGndmon 8.47. meat ne scUimg, und in dea fi-
testen ags. Gesetzen, um nicht der ekea fte. Gesetze, des Sech-
sen- u. Schwaben-Spiegel« zu gedenken. Noch firiher kommt
es in den Unterschriften dar gothtschen Priester zu Neapel n.
Arezzo vor, ekiUmgems, s, Einleitung *» Zahns Ausgabe des UI-
philas & 77. 78. Es leid* also wohl keine» Zweifel, dass
~ Sehiükig so viel als Scheidenitwe, Skilletnynt, heisae.
8kel, Skäl, eineSchaele, bei den Nordbftllern $ hier aber u» «berimupt
im Süden Skdl, ags. 8cealo y alam. scala, isl* Skdl, dän. uu>sokw.
Skaal. So Mass auch von alten Zeiten her entnimm, die Hirn-
schale, Schädel, Scheitel; vgl. Kai. Seheele, Sckeyt, ScJteedel,
Scheydel, Vertex capitis, welche nicht nnr, neeil. der überwandeheo
Feinde, zum Trinkgeschirr gebraucht werde bei unaetü attea
nord. V«tkeru, (s. Bartholin. Antiq. Dan. I. 2. c. VL p. 666 sqq.)
u. auch scala Wess; sondern auch noch bei den Dänen u. Schwe-
den, eben diesen Namen behalten. "At drikke en Sioof — efce*
SkaaF o: jemandes Gesundheit, oder sein Wohlsein, trinken. Bei
den Isl. zwar fuU, (so wie im Beow. mehrmals ftd) doch auch
Skal; s. Edda, Fab. 66. Von den Longobarden eriiWt BmÊtm
Warnefried, 1. 1. c. 27. "Capuifue iUkts suMatum, ad biben-
dum ex eo, poculumfocit, qmod genuê pocuti apud eos \ßokmla
bei Bartholin, scala] ttmgmm vero ImOma patemen «fr-
citur" Dies erzählt auch schon von den CeMaohen VMhern
«7
überhaupt «Hfan ItoÜMN, I. 13. ». 461. 62: "At CeUm*m#*
empUia airmmdare gemdent . Qeea (nefaef) oute, ff metuk ea
pecula ëervmú." Aber atch echttt Herodot eben dietes v«n .den
alteu Scjtke« B. 4. o. 66.
Sk<tfc i*cdL6ü* */***, iteM «dWtw, ki« «fcïi/b.- beben, «fclttam;
U. ébetfa, asch eefew. uwtdäo. «itfvey füelve, âahwJordeUelu,
Erdbebea. .Ags. m^Tom. .
Sbeme, MtÜk Bekäme, ein Schien, BHd.eier GeMalL >. LuMmt
lieben. 19, 7. Sarüohe 3*1. 27. 1& die hell. Lutherische Heben.
Sekmme, KU. /Sefceme, Sokimmel u, äcAisune, umbra. — ScAe«ot-
KiM, auf das Haüigaa £cAa*iBii/fe«, «in Spiegel. Es bäumt
von ahape, ehepe, eheppe, »kippe, vgl. W. S. 312. ■. S. 36. igs..
seempaM, eeeppttm, eeedpam, eeeppan (oder «099)4»). Ulpbik
dtapaw. iBr.^Wv &, eeheppen u. aohipmm d.. L «duften, auoéd-
neu, beatiftvpaa, rqgforen, schalten u. mUeik Hiemtt tgl. Isl.
atipa, eomútumûi ahmpa, creore« Jx. *chepping> die Schäpfaag.
Bnhfer afecwie*, skämen, beschemen, geschaüen* gebildet 5 Qe-
êchepmês, eine. Gestak, ein Bild, eine Ergcheinuag; schw. en
Skmpék^ ' Baker in den alten nord. fipr. skepna, êccepnm; 1L\.
SÊuêem, êim. ^b'eke 3: taten, daa Schicksal, Verhängnis;
alté&chs. gi$e*pu, decr^iai; altengl. shap y fatttm. Ags. hskst
scipan auch verordnen , * « bestannÉen ; • so aach die . 2te ' iwiftohe
Cbren. a. WaMeawts Scheofechet Gheêla. Diploai, Ara*-Megto.
> AUfMon, deeretfcnt maadetara.
Sketúpe, hier, so weU ab aaftfiät, achatte», *pe*a»j wie in den *»rd.
^fipr* ékmúa, êkemiie. s üemt e. KU. Sckimp a. schimpen, erst
in dieser Bedeutung; dann aber «aeti wie Lei Dentoebea Schimpf,
schimpfen.
&
u.Ofr* ** w ** **T*- **', ft*»^ geh*-**
•1 .«i w^.^» «-J2*- '•«r*** .
>• ^rrr^î- - "
Sit
scheid«, siddän. trende; n, geltet das dto. remde, hol diese
Bedeutung, s. Jtoune, renne, vgl. Heimr. & 45. — Von ebere, sohuei-
den» kömmt Sherde, nördl. Skërde, die Erndte, u. schw. Sk4rd,
npekära, erndten, so euch fei. u. sahst Uppekétra, die Erndte;
euch an einigen Orten im Dan. Upskôr^ u. en skar*b oder ékare
Vmd, && in den K. V. Kein *chneid*nder Wind. Von diesem
kömmt nneh isl. u.één.Skar, Shaar, ein Schwad» hier &**€*»; «•
unten.— Man hört hier euch wohl Skûerd, neinlich vom Korn-
ecbneiden s. W. edkera.— SJnre, ggs. edran, sciritm, KU echte-
rem, dividtre, partiri, — ist «war hier fest veraltet, jedoch
noch in*- u. ausserhalb Gerichte Äbrig; engl« Shire eine besondere
Landschaft, vom ags. scire — armorisch Mrkm. Davon im Dithm.
8ekMng*-M( oor ; nnd das berühmte Sciringes-keal, in Othere
Feriplas. s. Langeb. 2, IIS, 115., Wovon ausführlich im taten
Dithm. Idiot Kiel. 2 Jg. 1. H. & 9fc u. Süering D. AtK 4, 818.
"Im Sbheïnbigen" dé i. auf der Granne, Hamelmatws Oldenburgpche
Chronft. 24
fidberf, eehirt], bei J*. .der Schooss, d. L Scheidung, op tniin
schertte, auf meinem Schoosse. Daher Schärt, (Weiberrock)
Scherte, Scherteldock, wie hier und auf Föhr. a. Sehorte,
S&Brt, hi Sckitse. Hobt MM. 4, «2. Mehr s. 9tes Dithm.
Idkrieen.
SUe, geschehen, so auch Ix. W. skia; aoiUo, sehen. ImDfa. nach
dem föhnschen Dialect sUe , sonst akee. Davon meeskim, Silt
«. ix. i. Thtiufenista, bei füohey, 446, Hol!« ntisschien, d«n.
maaeheé, ka ne ben, (mag geschehen) tieilekht.
SUene*, achädden, anisohlnden, veaderben. Jx. stheynje;
ëhände.
Skientie, antreiben, hetzen, w- oder auflittaen, besoadeas Hunde;
vielleicht statt skiende; ags. scgmUm, scgrnnan, fak. mmmIm^
ecunJem, dtn. eh/nde, fn. ékünten, eilen. Bln. of skynde êig,
isl. ehmda, skynde $ig.
SMete, schienen, Jx. eßttje, Kit. sohhtem, taurbch êchieteu, ags.
eoötan, idl. flfrtola (6g- afcyt) scyêta u. *feyft\ Ags, ecytta, eb
Sehtltze; davon, wie auch PoHimc meinte, die*fie%lAe*.
Stow*, ein Zeugnbs, Beweis, en âtotf*, e* Sfa'tit, ab Jfco» fibAstae
gwfat, (s. Heimr. S. 178, 177; «. 16; ta aach Petrens, aas den
alten nordfrb. Gesetzen, so auch R. V. D.) d. i. so viei ab
rechtsgültige Beweise beibringen; firk. ecehum, otfeuharen, bewei-
sen; oêtendere, Notkeras.
SküêZj o: SMith, d. i. Sieid, wie auf 6ik a. Isi. pl. SKe (»wo-
silbig) dän. en Sfcee, altdän. u. schw. en Sbed, s. B. 46. Hon.
4, 7, 14 sqq. wie daa deutsche Seheid, ein Spaha oder Spoho,
\ ags. spen, engl, noch apaon, ein Löflhl, ags. in Beda, K. G. s.
besonders 1. 3, c. 18. seeqfth, schceßh — sccejthan, FfhrAkm,
ein Löffel, nach de» Ags. — Schied hebst bei den äaterttdkn
»
ein zerbrochenes Stück, womit das ags. ec i dc , isl. êkêd, ht
9chidiurn zu vergleichen.
Süv, u. Skeevy Nordbttl. ein lisch, d. i. wie im Br. W. B. eigent-
lich za verstehen von einem runden Tischblatt, öbetfeaupt ton
einem jeden Tische, din., wie da angeführt wird, SMjghe. Bades,
mensa, et Bord, en Skhe.
Skock, ein Haufe von 6 Garben, 9 auf jeder Seite gegen nintadrr
schräg aufgesetzt, zum Trocknen, auf der Mitte des Acker»; engl.
* shock, gachsea-Sp. 2, 48, ein Schegk. — tkocke, die Garben
321
so schock webe, 6 beisammen, aufsetzen; hier im frs. u. dän.
Bei Kil. heisst Schocke, meto, strues, Oberhaupt
Skqfel, s. unter Spade.
Skög, ein Schuh, pl. Skuer; auch von Hufeisen, wie im Engl. Ags*
Sech, SceOy n.seeogan; isl. skua, calceare. Althochdtsch. Scouch,
Kero; calceatús, ceêcuahte. Isl. skör, schw. pl. Stör. Ulphil.
Skoh, oder *&ofo, der Schuh.
Skég, hiess noch bei den Grossftltern unserer alten Nordfrs. ein
Wald, z. B. Skogum Skag &c, wie in den altnord. Sprachen.
Daher noch mehr als ein Ort hier in der Nähe Schobüll, Sko-
bäUj welches noch von SkogbülL Jetzt ist der Name mit der
Sache verschwunden.
Sköggre, gellen, schallen. — sköggerlaki, überlaut lachen , schä*
kern. NordbMl. Dän. skoggre, skoggerlee.
Sköle, ut sköle, spülen, ausspülen, auch in Dithm. u. Bremen,
üblich, s. auch Richey, ags. scea\fan, demergere, aqua per-
luere. Dan. at skyUe, süddln. sköle. vgl. isl. skolpa, diluere.
Petreus: utgeschölet.
Stolpe, act & ueutr. schüttern, umschüttern, z. B. ein Glas mit
Medicin. Br. W. B. schmlpen. Jx. swalpje, Kil. swalpen, fiue*
tuare. vgl. scholp. dän. svolpe, sqvulpe.
Skonk, ein Bein, bei Jx. schlechtweg, cras, bei W. jiber Sconck,
sekonckj scancke, die Lende, das dicke Bein; davon: Schenkel,
Oberschenkel; hier, in frs. u. dän* nur in einigen Redensarten,
als: "Vaer die 9 Skanker!" (frs. Skonke) o: nimm deino Beine zu
dir. Ags. seemea, sceanc. Engl, shank. s. auch Br. W. B.
SchunL
41
/
7
v
Skör, spröde, mürbe, brüchig, was leicht bricht oder entzweie
geht. So auch im Eideret. o. Dan.; etwa von scharen, reiben^
verletzen, abstossen; vgl. B. W. B. sehören u. Kil. scheur.
Skorf, Schürf, Grind, Krätze. Ags. u. engl, scurf Br. W. B
Schorf; Richey Schärft; dän. Skurv. vgl. isl. Skurfur unrM
Ostfris. Schorf
Skorte, mangeln, fehlen, zu kürz seyn oder kommen — Jx. auch;
z. B. im Maas« u. Gewicht — nicht zulangen oder ausreichen
können. Kil. scharten; holl. sie. frs. deesse, deficere. von Apheln
hat es auch; und im Süddän. ist es gleichfalls gebräuchlich
genug; als: "de vil skorf ve e End." Silt. Com. 78. "Wat
skort Juu?' dän. "hvad skorter dig?" was fehlt dir? Dafür
findet man auch im Dän. u. im Schw. "hvad skader digF
Dies will das ags. asceortode, 1 B. Mos. 21, 15, sagen; von
sceort, kurz. Isl. skorta.
Skott, ein Riegel vor einer Thüre, so auch eine Vorrichtung,
Fallthüre bei Wasserschleusen oder Siehlen und Strömen, das zu
starke Aus- oder Eindringen des Wassers zu verhüten; endlich
auch ein Schutt: en Skott- oder Skothag, ein Verschluss, wo
man das Vieh einschüttet oder einschliesst, um es so lange n
bewahren bis es ausgelösst wird. Biderst u. Dithm. en Schott
Engl, toshut, ags. sdttan, scyttan; s. Frisch, schütten, Richey
eine Schütte. Süddän. et Skytt, at skytte. In der Luth. Ueben
heisst Schutt, Schütte, auch ein Wall um eine Stadt, sie evmu-
schliessen, und zu verwahren u. schützen 2 Sam 20. 15.
Skraad, schräg, hier durchgehends , wie Br. W. B., dän. skraa*
Ohne Zweifel nach dem ags. screadan, secare, dissecare; asch
Dithm. u. Eiderstedt.
k
Skr aale, die Gargel bei Menschen and Vögeln. Daher skraale,
abriete, skrole, sbrule, ans voller Kehle schreien; Dithm. Schra-
ten, dän. ai skraale. Auf Silt: skruale, weinen.
Skräl, Kit. schrael, gracilis, tenuis; Br. W. B. schreit, dürr; Jx.
schreal, tor, tin. S. 171. vgl. 130. sehreal, tin, also verdürrt.
"ferschrealet," vertrocknet, verwelkt, "az gerz", als Gras; isl.
skrcela, u. skrcelaz, aridam f teere, aridum fieri; davon das Volk,
genannt SkräHnger; s. Schönkigs Norges Riges Hist. 3 Deel, S.
413. Eyrbyggia S. c. 48.
Skrap, eine Tasche, Wiedingh. so auch Dithm. Br. W. B. An
einigen Orten im Dänischen heisst ein Ranzel oder Weidsack en
Skrappe, en Madskrappe. Schw. en Skrceppa, isL skreppa,
engl, scrip.
Skrap, "sich schrap holen, n d. i. sich frisch, munter, anverzagt
zeigen. Jx. schraep u. schrep; s. Rap. vgl. Richey and Br. W. B.
Ags. screepe; süddSn. a. Jütl. skrap.
Skrape, skrawe, skrabe , dän. skrabe; die Niederaichs. Idiot.
sekrapen; auch Kil. Engl, to scrape, ags. screopan, schaben,
kratzen, scharren.
Skräve, heisst hier ein Striegel; skräve ^ skräwe, striegeln, die
Haare (der Pferde) aus einander kämmen u. scheiden. — Skräve,
heisst auch eine Kerbe, z. B. in einem Stocke, oder m den Kuh-
hörnern. Ags. heisst Scrcefe eine Kluft, Spaltung, Riss, Hole.
Dän. heisst skräve, die Beine auseinander setzen, aussperren, grä-
ten, grätschen. — Oewern Schräwe kömmt also nicht von sehr*
wen, sondern, wie bei Kil. bugten Schreue, ultra terminum. vgl.
der Ortname Skreuetef, Langeb. 7, 524. jetzt Skröbelev.
41»
v/
Skrém, hier skr dm, dasselbe was skraad, schräg; ohne Zweifel
von skredem, schradem, ags. scredm, idem quod scredan. Br —
W. B. schreen. Frisch: schräm, vgl. W. 316. n. engl, to shred^
Skrenkle : schloUerichl u. kinckelbeinicht gehen, skrenkelbienig^
KU. schrankein, Schrankelbeen. vgl. Br. W. B. Schvenkbeer^
Es scheint von Schrangel, (pl. Schrankte) östl. Skranker, im Da*?,
der Stengel, als von abgestreiften Kohl- oder Tobacksblätterv
(vgl. oben Kornskrangel unter Piet), süddän. heissen solche Sten-
gel Skrinkler, und daher skrinkelbenet , d&nnbeinicht, u. also
unfest. Ags. scrincan, forscrincan, verdorren, verwelken.
Skreppe, hier skrappe, ein grosses Lärmen, Getöse, Geprahl
machen, gar zu laut plaudern; s. auch K. V. 98. 37. Skrepp
u. Skrapp heisst auch hier auf frs. u. dän. ein Schlag, eis
Hieb; davon der Name des Schwerdtes Skrep, s. Saxo p. 64.
Man hat auch die Redensart: "at lystre for Skrepp."
Skricke, auffahren, springen, aufspringen (sonst auch: schreiten,
einen Schritt thun). Althochdtsch. scricchan 9 exsiüre; Grimm, 871.
In Ditmarschen sagt man: "Dat schrickt oder wrickt nich" es
will nicht von der Stelle. Frisch, unter Schricken, fuhrt eine
ganze Menge Belege aus den alten frank. Autoren an, und noch
z. B ( 'Mas Glas hat einen Schrick," d. i. einen Ritz oder Sprung;
Andere sagen Schreck. Hier sagt man von einem Topf, der ge-
sprungen ist: jö es skrök, süddän. den er skruk; daher auch
frs. Skrok, eine Tasche der Frauenzimmer, gleichsam ak Schute.
Daher Heuschrecken, Kil. höyskrich; sie fris. locusta; durchgehend!
in den Niederdtsch. Mundarten: Grashopper, so auch dän. {Gm*
hoppe) schw. u. engl, das isl. Bngespretta, so wie mattoschrechhe,
bei Notker IX. 108, (109. 23.) u. selbst das ags. geers-stapa, von
825
springen, hüpfen, stapfen; Kil. bei schricken: dissilire, absflire,
subsilire, prosilire, & gradi &c. So ist es auch zu verstehen,
K. V. 32, 11. "Rosmer skrikkede og sprang omkring"
Sbingle, klingen, klirren, als Geld, Gläser, Sehüssel. s. auch Silt
Com. 65. so auch süddän. R. V. 58, 7. skringre, vgl. engl.
to shrilL
Skrhowe, (skr off, skreew, skrewen) Silt skriiwe, W. scriwe, Jx.
scrieuwje: schreiben, scribere. Im Ags. heisst scrifan nicht v
schreiben (dies hebst writan), sondern zuerkennen, auflegen, ver-
urteilen, s. Beow. S. 75. 192 u. 2 B. Mos. 21. 80. In die-
ser alten Bedeutung kömmt schreiben noch in allen germanischeu
Spr. vor. Hiob. 13, 26. Sonst wird scrifan, wie auch egl. to shrive,
u. in den nord. Spr. vom Beichtigen, (freilich auch vom Beich-
ten) at skrifte, gebraucht Eben so heisst es im Asega B. 8.
Abschn. § 1. "Sa ne mi him nen Prestere skriua" o: dann mag
ihm kein Priester Busse dictiren.
Skrobbe, stark reiben, bürsten, abscheuren; davon Skrobb, die
Krätze, Skrobb-Vogel , süddän. Skurvefoul, ein Sommervogel,
Schmetterling. Kil. schrubben, egl. to scrup, Br. W. B. schrub-
ben, mit stumpfen Besen, oder steifer Berste, etwas scheuren.
dän. at skruppe.—Skrobber, Kil. Schrubber, Br. W.B. Schrub-
ber, eine solche Bürste, süddän. en Karrebast, (eine Kehrbürste,
welches aber das nicht ausdrückt)
Skrog, ein armseliges Ctorippe, an dem nichts als Haut u. Knochen
ist; engl, alean scrag; hier auch ein Shäpniss. vgl. dän. Skrog,
[Ihre Skrock.']
Skroje, mit heissem Wasser die Haare oder Federn , z. B. em ge-
schlachtetes Schwein, sengen, s. Br. W. B. brojen 9 u. sehrojen. •"
826
Kil. aber schouden, schauden; d. i. schulden , schulden. Auch
v r clän. at skolde, shacdde; egl. to scald.
Skroll, so auch süddän. Jx. schroll, u. Br. W. B. ein Anfall von
Unsinn, toller Einfall, eine böse närrische Laune; bisweilen auch
wohl von einem ausbrechenden Groll; Rieh. Schrullen, tolle Ein-
falle, rapttis, furores.
Skruder, ein Schneider. Skrud, isl. u. altdan. K. V. ein Schmuck,
besonders ein köstliches Kleid. Isl. heisst skryda, schmücken,
zieren* ags. scrydan, dasselbe; scriddan, scryddan, klei-
den, bekleiden. Ein Schneider heisst dän. en Skräder, siddin
en Skridder, W. Skrader, Skreder, KU. Schrooder, Br. W.B.
Schröder. Man mag diesen Namen nun mit den drei Letzten
vom schneiden, oder mit dem ersten von Skrud, herleiten, so
geht er doch wohl so weit ins Alterthum hinauf, da man erst
ordentlich u. künstlich zugeschnittene Kleider zu tragen ange-
fangen.
Skrulferig, skräUig, wer vor Kalte und Frost schaudert, Br. W. B.
süddän. skrylte sig; Dithm. krulet, Nord bull, krölet, schaudert,
sich zusammen krumpft, oder schrumpft; (dän. "cU skrymf*
for Kxdden") Jx. schromje.
Skrummel , ein Getöse, Geräusch, auch da (loses) Gerücht —
Skrwmle, rumpeln, wie im dän. vgl. isl. skrum, figmeotum, nsf*-
Skuji, der Widerrist an den Pferden, *üdd&n. e Härdtop (oder Heeretop)
wo man anfasst, wenn man, ohne Steigbügel, zu Pferde steigen will;
auch beim Rindvieh, s. Br. W. B. Schuß, Ulpliil. Skuß,i*
Haupthaar, der Schopf. Auch heisst Schuß hier, wie in
Niedercächs. ein schlechter, elender Kerl, ein Lumpenhund: *tf
leegen Skuft"
827
e, skyle, skyvle. Jx. schuwlje, intrans. u. transit. sich ver-
tcken, sich nicht sehen lassen, lauren, lauschen. R. V. D. elft. Ausg.
ïnder einen Boem scuulen" Kil. schuylen, latere, latitare, de-
escere; sfiddän. "al skxde som en Hënsetyv" » Es bedeutet
er auch, wie in den nord. Spr. skyla, skjula, ags. scylan,
r bergen, bedecken, verhüllen. Dan. i Skjul, verborgen. Jx. schuwl,
;hutz, Schirm, s. auch Br. W. B. Schulen, sckulch, der sich
heut ans Licht, vor Augen, zu kommen, oder unter Augen zu
hen. K. V. 99. (alte Ausg.) "have skyvlt vore favre Haar* 9
eue Ausg. skjult.)
w, Schaum, Kil. Schuym, wo auch (so wie Br. W. B. Schuum)
ehrere Spr. angeführt sind. Engl. Scufn, Jx. Schont, dän.
bim, silddän. Skorn.
irc, kerben, davon Skurke (sonst Skark) eine Kerbe, Ritze;
in. en Skure. Es heisst auch (wie bei Richey scharven,) ganz
innen u. Matter ichten Kohl oder Schnittbohnen schneiden.
, der Schooss, hier, Mohring. Skeit, auf Föhr eine Schürze,
> auch Eiderst. Dithm. &c.
)be> so auch Br. W. B. lecken, aufleckeu u. saufen, wie ein
und; sonst stopp' wie dän. auch Kil.
dfce, für slidte, (wie skac&e, für skikke,) lecken. Jx. stick je f
ithm. u. Eiderst sticken, dän. slikke, sohw. sticka, sleka, isl.
toäb'a. vgl. dftsch. schlecken, lingurire, lingere; isl. slökva.
jke, löschen, leschen, als den Durst, das Feuer. Nordb. stocke?
Öhr stäke, Amrom släcke, schw. släcka, dän. shtkke.
Ider, Geplauder, Geschwätz. — Ags. sladdor, lubricitas. — slad-
re, plaudern r schwatzen; in hies. Gegenden überall, auch auf
[elgoland gebräuchlich, u. besonders in der dän. Sprache.
.X
Slag, für Schlacht, Geschlecht, wie Ih Bremen. Alt. Dithm. u.
Eideret. dän. u. schw. Slägt; isl. Sieht, — - Slage, nacharten, die
Idiot, u. Br. W. B. stockten u. schlechten, isl. slekta, diu.
ekegte, nacharten, nachschlagen. — Slag heisat auch eine Art,
Gattung, wie in allen hiesigen Gegenden u Mundarten. Dän. et
Slag, Slags, schw. et Slägt e. Jx. sfachtje, nacharten.
Slapp, schlaff, los: was nicht gespannt, oder nicht steif ist, S.KJI.
und Br. W. B., welches es auch vom ags. slipan, slippan, engl
to slip, 8. auch Richey stippen, schw. slippa, hier stippe,
wie im dän., los lassen, fahren lassen, entwischen, herleitet.
Slarren, u. Starren, auch hier, wie im Br. W. B. alte u. alltägliche
Pantoffeln, oder so abgeschnittene Schuhe; slarren, schlurfen,
einen solchen schleppenden Gang führen, ohne die Füsse aufzu-
heben; beides auch im Dän.
Sleef, ein grosser hölzerner Löffel. Kil. Steef. sax. fris. Pot-Lepd,
rudtcula. Auch ein grober, ungehobelter, dummer Mensch; «•
Br. W. B. u. was Gram hierüber zu Richey aus dem Agfc
beibringt.
fitem, dän. slem, isl. slemr, hat ausser der gewöhnlichen, ds «
arg, übel, bös, bedeutet, auch die Bedeutung, daaa es schlii,
klug, verschlagen heisst, wie Br. W. B. 3, Kil. "stim Gast," Tete- |$
rator, homo vafer, subdolus; hier: hi es so schient, so pfiffig
geschliffen. Und zu dem auch noch die eigentliche ursprüngliche
Bedeutung, da es schief heisst; Br. W.B. schlimm, überzwerch,
schief. — Fris. stom, IUI. sUm, limus, obliquus, ftrantvenus. Friich 1 1
schliem, schläm, obliquus, tortus, varus. Von der Thlrc J]
Stern, nicht recht zugemacht, semi-tdaperta , Dan. paa Kk*$
stemme, die Thfire nur so zu machen; und so auch säddio.
Btefe, der fette Schlamm, der nach weggelaufenem Meerwasser
auf dem Boden zurückbleibt 8. Heimreich 8. 41. Hansens
Staatsbeschr. v. Sehlesw. S. 16. Kil. Sliick, coenum, lutum.
e. auch Frisch, und Br. W. B.
ÏÏêdde, gleiten, glittschen, als auf dem Bise; Föhr, slidde, Glie-
dere, engl, to siede, din. at Mde? ags. stidan, slidrian,
labi; Sliddor, lubricitas. Daher: en Siede, Dan. Slcede, ein
Schütten u. Schlittschuh.
W^/J ein Aermel} Ags. eben so; engl, sieeve, Kil. Sleue, raanica;
•berhaupt in einem Kleide. — Abenslief, Oberlheil eines Weiber-
hembdes, das in zwei Stücke getheilt, dergleichen noch hier
auf dem Lande bei den Friesen u. Dänen getragen werden —
offene, blosse Aermel. Süddän. et Oplod, ist. upphlütr. Das
ganze übrige, das eigentliche Hembd also, da es ohne Aermel
ist, kann füglich armHamsa, ärmellos heissen (vgl. Taettus de mor.
Germ, c 17.); denn Arm bedeutet sonst auch oft den Aermel.
s. Frisch Arm, u. was Hr. Et R. Cramer Aber den Scholiasten
des Juvenals, S. 5. V. 148 sagt. Istdorus hat es, Orig. L. 19
|i 22, nicht recht verstanden, wenn er armiclausa daraus machen
Irill. Knytl. 8. atftj treya ermalausa, tunica serioa sine mameis.
)ge> flechten, stricken. FriscA. schümgen, flecteie, nectere, tor-
|ere, ein Band schlingen oder knüpfen. In den K. V. mehrmals
We» Ihre, slinga. vgl. isi. slmgia.
)n, (pertic. slen o: steten) schlechten, missen, serréissen,
Ig. fc intransit Egl. to slit u. sttttingj ags. stitan, z. B.
Mh.26,0&, vgl. Beow. fi& afaf, lerriss. — Dan. K. V. 8& 9.
\ü4e. Was in der deutschen Bb. Luc 28, 41. steht: "erriss
Won ihnen," heisst in der din. u. isL "kern sleed sig fra
41
v
s
V
dem' 9 Hier wird dies Wort Ar wegwerfen, verlieren, z. B. des
Messer, gesagt.
Stock, dach, schlaff, schlack, niedergeschlagen, muthlos, stuck,
stock; silddän. stok, schw. slamk , ags. sleec, laus, rantssus.
Kil. slack, laxus. Davon slokuhr, slodmred; aiddän. slokore,
sluhëret, eigentlich von Händen, Schweiften, 02 mit hangenden
Ohren, uneigenilich von Menschen.
Stop 9 , Slupe, ein Ueberzug, als um ein Bett-deckeu. Bs gehört
wohl bu Sloof, Slooue, bei Kil. volum, tegmen, ftegumen, und
Br. W. B. Slu, Sluwe, Schleuse, die Hülse, Schote, Sehelfe;
als um Nflsse, Erbsen, Bohnen u. a. $ denn auch Hübe, ab
Halle, Umhüllung, ist eben daa; Nordengl. slough, Jx. beskpje,
bedecken, verhüllen.
Stöße, eine Schleuse, Br. W. B. Simse, engl, sluce, pld. sunt
auch Slnse; Kil. Stuyse, catancta, eratssarkim, welcher hkzo-
setzt : "slusa pro clausula in lege Salica " Sonst mochte ick es
wohl, wie es in der That ist, durch Wasserldsung erkläreo;
slus, hebst bei KU. laxus.
Slump, ein Fall, Zufall, ein ungefährer Glücksfall, glücklich«
Ungefähr; slumpe, ungefähr u. glücklicher Weise zutreffen, sich
von ungefähr recht passen — wie es fallt; so auch däa. "«*
Stumpelykhe;' ein blindes zifiUiiges Glück. — Eü Slump, we
Menge} "in een Slump, aH in een Stomp" oder Rumpslsmp,
durch die Bank, über Bausch u. Bogen, per aventMem. M*
s. bei Richey , u. im Br. W. B. wie es «cheint von slumfe»,
nordengl. to slump, einfallen, oder platten, vgl. isL ehmf*
Vielleicht soll Schlummer, Jx, ahm, slwtye, eigentlich *pt
dass die Augen zufallen.
881
Stunk, slunken, z. B. wenn eine Geschwulst wieder weggeh windet,
dlnn; Ebenso d$n. slunken. vgl. ags. stincan, wegsohleichen.
Sma, smad , smaed, schmal j aber auch für klein. Isl. smdr\
ags. smcel. Davon hochd. schmälern; und so auch verschma-
den, verschmähen, s. Br. W. B., welches einig« durch verklei-
nern ausdrücken; hier aber versmaajen, versmojen. Im Dan.
sagt man auch: "det er en smal Sag/* das ist eine Kleinig-
keit (neml. zu thun) "aa de smalest" oder "i de rnialett"
zum wenigsten, aufs wenigste : davon auch smäcktig, u. sftddSn.
smddsky kleinlich.
Smage, schmecken; Kil. smaecken, sapere, gustare; engl, to smack,
ags. smeecean, schw. smaka, isl. smacka, din. smage. Bei den
Alten 'hiess es. auch so viel, als riechen) s. Frisch, schmücken.
Saterländisch smdken 9 wie auf Silt. v
SmiUen, smilleken, Nordbüll. smeele, Silt srniile, liebeln. Kil.
emuylen. Niebel. Lied: "mit emielendem Munde" Egl* tesmtte,
u. den. at smile.
Smack, schmuck, geschmückt, schön, egl. smug. Süddan. bei
einigen smugg, smuggt. — Nordfir. smSbe, aber auch snduke,
schmücken , z. B. eine Braut.
Smodde, smudde, sonst auch muski, s. Br. W. B. smudden 4) ; s&d-
dän. "det smudsker" hochdän. det "smaaregner;" von smaa,
smo, s. oben.
Smöke, rauchen, es sey vom Feuer oder der Pfeife; ags. smeo~
ean, smeecian; Smoca, Smyc, der Rauch. Chr. nrng. däa. at
smyge, (smöge) gr. <WZ«, rauchen, sehmrachen.
®mék, egl. u. schotlind. Smock, ags. Smoc, ein Frauensimmerhembd,
vom Einkriechen; weil es unten und oben nicht so offen ist wie
S
\^
Mannghemd. Man sagt im Dan. "of smöge Skiorten, Tiefen
paa; smöge jErmet op, smöge Koblet af aig." In eisern
alten dän. Liede: "indsmöye (smöge) sig giennem N aalen«
i öie; M altnord. smuga, smiuga, smecka, schmiegen. Pictoriai
bei Frisch, smucken, W. smugen, kriechen, sich schmiegen« Loc-
cenias, Smuga, foramen sepis, Tel alterius loci; inclusium. (Diu.
en Smyge.) Schw. Bib. 2 Mos. 28, 32, et Halssmog. Ags. stm-
gan, einkriechen, schleichen. — Daher smuggeln, egl. smuekk,
smugle; df n. at smugle, i Smmg, heimlich, im Winkel.
SmoU, Smull, Smûll y din. Smul, die kleinen Brocken, z. B. von
Torf, die fast als Staob sind; ohne Zweifel Tom obigen smm
smo. vgl. anch oben Mull.
Sndk, Snack, Gesprich. Smake heist bei W. der Mund; da*»
snake^ hier, snacke, Silt, und Ostfriesl., reden, sprechen, so sich
dän. und. schw. Bei Kit. h^isst es athmen, Luft schöpfet,
schlachten a. plaudern.
Snar, schnell, geschwind, hurtig; so auch niedersächs. (s. Br. W.
B.) din. schw. u. isl.
Sndr, eine Schnur, funiculus. SHt Snaar; Kit. Snarre, Suerre,
Snurre, Ags. Snoru. Auch hier in der Nahe habe ich fis*r
sagen gehört Vielleicht ist est vom folgenden als eine, die
gleichsam in die Familie eingeflochten, oder eingeknüpft ist. &
Snar, Snör.
Sndr, eine Schlinge, Schleife. D&n. en Snare — auch eine Ver-
wirrung, Verwickelang. Jz. u. KU. eine Saite auf einem Spid*
Instrument; auch egl« snare.
Snarke, schnarken; suddan. snarke u. snerke, Kü snorchen, &*
tere. Jx. smrckje, schw. snarka, dän. snorke; egl. to snore^
$0 snort; Gambrisch. Vocabul. sonarchm.
Smee, nfirdl. Snei> Silt u. Jx. Snie, der Schnee, Isl. mäar, sneor,
d. aitar. Din. Snee, schw. S»ö, ags. mcuc, egl. anoce.
&**££> Snegge y eine Schnecke; Froschjnäuszler, Sniegel. Isl. u.
achw. SmgeL Ags. SmcegL dln. Snegl^ egl. matf; bei Petreus
Smgge.
Snies, eine Stiege, 2», i. B. Eier, Fische. Ril. änees, viginti. Br. W.
B. Sneêe, eine Zahl Ton 20, in einer Urkunde von 1257: sex me-
"808 aaguillarum," vermuthlich weil sie auf Stecken oder Ruthen
aufgehängt oder Hingetragen werden. Isl. heisst ein Zweig sneh,
ramus arboris: Im Din. ist Sm*e $, für eine Zahl von 20, allent-
«
halben üblich (Schw. Tiog). , Etwas Aebnliches ist das englische
by score* , bei zwansigen. Ags. 9nas y veru.
Snirre, einen Hieb oder Schlag , ein 8mrt, mit der Peitsche ge-
ben; Jx. smirtje ; Sfiddän. 8nert y snerte; davon ac\j\ mert,
dicht, fest, derb. frs. merr. Vermuthlich hat davon das deut-
sche Schwerdt, "Teutonicuê CJ^W#, ,, des Biarke, bei Saxo Gr. p.
26, den Namen Snyrlir; u. von snirre, merre, kömmt mar
(s. oben).
SmerpCj zwingen, zusammen ziehen, z. B. einen Beutel. Dän. cU
märpe, snerpe; aber auf Fflhnen, u. zum TheH in JOtiand
auch mierpe; Isl. merpa; schonisch mörpa; als wäre es von
mever > mövr, enge, zusammengezogen.
Smed, SUt C. 42, muad, gescheit, geschwind. Br. W. B. aitAfe,
rnoe, witzig, schlau, verschmitzt, behende; dän. mm; isl. snötr.
Ulphil. snutrs, ags. Beow. snoter, motor, s. 18. 04. müde über,
70. 141. 148. 100 schnell, geschwind.
V
/
V
/
ik, eine Snake, eine Art von Schlangen ; ags. Snaca; von snii
kriechen, engl, to sneäk u. make; ist. makr 9 u. raobr, dän. Snog"»
Snofe heisst auch hier ein Kesselhacken, der eine schlangenfc
mige, einem lateinischen S ähnliche, Gestali hat
Snope , wie das ist. snopa; hier vom Vi ehe, u. auch von Mi
sehen: "Wenn sie nicht essen wollen, was ihnen vorgegeben wimj
so können sie mopen" O: snupern, oder so lange warten bis &**
nicht langer mögen. Schw. Ihre, snopa 9 stille n. beschäm;
aeyn oder stehen, oder «verrichteter Sache beschämt davon
gehen.
Snot, wie bei Kil. Engl, snot, ags. enot, mote, geênote, der Reiz,
mtteus; Br. W. B. Snotte; DHhm. Swott u. Snatten; Dan. Äw/,
snöte, snyde, schneuzen.
Snow\ der Schnupfen, auch wohl der Geruch von etwas. — sndwe,
nördl. möwwe, schnauben} auch wohl stöbern, spBuea, riechen.
Davon: Snät, de Snut, die Schnautze; snamel, adj. der durch
die Nase spricht;, stuxwle, so reden, vgl. W. 340. ~ StwWe,
Snaul, der Mund, süddän. Snifoel, et snöfvle, ags. smfd, s.
dän. saue, fnuse.
Snubbe y snobbe, mope, ofmope (s. kurz vorher) z. B. Kinder,
wenn sie etwa zu naseweis oder unartig sind, sie mit beschämen-
den Worten zur Stille und Ordnung »u werwetsen.-*- Acjj. snop,
mupp, stille, betreten, verlegen, beschämt. Süddän* mopp, u.
"myppe een af"; isl. m&pa u. ênupra.
Snücke, möke, Luft durch che Nase ziehen, riechen, Stiftern, *k
die Hunde; so auch süddän. Dhhm. andéfeera, Jx amefy
vgl. Frisch, seknökern, nad Schnäuke, die Schnautze.
fiele, snüffele, stolpern, straucheln, letzteres doch fast Ober- v
1t hier und Eiderst. u. süddän. Dithm. snäbbeln, dän. at muble.
(1. Schätz Idiot.
p, hier durchgehend«, Eiderst. Dithm. Föhr u. im Dan. als "in
i- Snup" im Nu, im Huy, in einem Schnapp. Snüppüngs,
lötzlich, augenblicklich; auch süddän.
•, Saar, wie im Dithm. u. Jx. dürre, Kit. s&are, sore 9 arhlus.
> auch hier; Koker, "de aaare Heide" Auch im Süddin. von
ir Schwarte am Speck. (Hochdän. Svcer).
3, eine Söue, Sühne, Versöhnung; noch im Dithm. L. R. wie
i Asega. B. u. Brockm., W. sona, sena, versöhnen, Kil. Säen u.
eae«. Hier heissen die sogenannten Sandmänner (wie im Jätsch.
k B.) bei den Alten, noch immer Sénljode, oder Sänmane,
te bei Wfcurda, S. S25. Saenlioed, Schiedsleute, Vergleichstifter,
das Document von 1401 , in der Gesch. der fris. Spr. S. 26,
7, §. 14. So noch im Br. W. B. Schede^frund , Schedes-
la*n, Schiedsmann , der zwistige Partheien freundschaftlich zu
»rgleichen sucht Der Ostfriese sagt noch; "Ik heb se scMd"
h habe si verglichen. An einigen Orten i Ähren sie auch im
in. andre Namen, b. B. auf Sundewitt u. Alsen. "Tilsynsmänd"
alte alsa der alte fris. Name wohl ursprünglich der wahre seyn,
eil es doch ihr Amt sey n müsste , in der eisten Instanz es auf
neu Vergleich anzulegen? Doch steh! auch S. 19. Werd-
mme (gleichsam Swtdmdnd) welches er doch anders erklärt
W. Mfc
r, auch für Traner über einen "Verstorbenen z. B. "ju Sorg
mi leed." In Dithm. wie im Dän. (s. auch. Beow. S. 36.
nrgiari).
\,'
Sôs, bei den Nordbüll. statt Seih, für Suppe, Ist. md 3 oder
sofÄ, jus, juscnlum. s. Sn. Sturlesen Hakon Adaist. 6. c. 17.
Dan. u. &chw. Saad; von seden, sieden, ags» seothan (s. auch
Br. W. B. Sod).
Sösten, Sodschen, Geschwister u. Sddschen-Bärn , Geschwister-
kinder. Nordstrandisch. L. R. Wiedtngh. Dan. Södskemde,
Södskendebärn.
Set, Sooi , der Russ. Ags. Br. W. B. u. egl. soot. Isl. u. schw.
Sot 9 dän. Sod. (t. Br. W. B. unter seden).
Spdde, oder Sjpaa o: Spade, wird Wer nmr bei den Sfidbull. ge-
hört; ags. spada. Bei den alten classischen Autoren heisst spar
tha ein Degen oder Schwenk, u. ist ein gallisches Wort: "pro
gladio spathas gerant prselongas". Diodor. Sic. 1. 5, u. Vege-
tius, de re militari 1. 2, c. 15. "dteunt gladios majores spathas"
vgl. Bartholin. Ant Dan. p. 579, n. noch bei den kaliäaeni.
Sowohl in der alten, all in der heutigen Bedeutung, ist du
Stammwort noch bebalten, zu weichein auch Speet, Spitt, engl
a 8pU, ags. spitu, W. 842. Speer, Spit, Spott, ein Speer,
Spiess. Spaden u. spitten, Br. W. B. u. sptoeden, spaej/em a.
epHten, KU. f ödere; hier spotten, stechen, mit der Spade ab-
stechen; n. Spott ein Stich; ejnie, spdde u. spare, vpn Speer,
Erde bei Spadvollen auf einen Wagen laden. Süddln. spede,
stechen mit der Spade; 8pidd y ein Stich. Spade wird hier
nur von einer Torfspude gesagt, welche auch die meiste Aeb-
lichkeit hat mit Spaden im Kartenspiele, wie sie, ausser den hie-
sigen, auch in der engl. u. ital. Spr. genannt werden. Wasssart
eine Spade heisst, wird verschiedentlich ausgedruckt; bei uuM
Shqfel, ein Grabscheit, wie ags. scojï, egl. shovel, Kit. Sckoef
887
Jel. Vgl. isl. apadi. Nordbüll. durchgehends en Gloov, Glove;
vgl. oben Gleven. Auf Föhr: en Ruffel, Dithm. Rüfftl, Br.
W. B. Riffel, Ruffel, u. hier, eine Spade. Asher u. Aesker
(Aescher) im Holst eine Spade, (s. Schute, I. 51) hier eine
Schaufel, u. Karrh. eben so.
Spüg, wie bei den östl. Dänen an der Angelschen Gegend, wo es
früher frs. gewesen, sonst hier spägtig: dünn, kleinlich, zart,
achwach. Es ist wohl einerlei mit späh, wie Helmold. 1. 1. c.
67. "Ericus cognoraento Spac," — denn von seiner Klugheit
hat er am wenigsten so heissen können, wie Saxo auch spricht;
a« Gram zu Meurs. col. 270; — - und fast dürfte ich sagen, das
dän. u. schw, späd, zart, tenelius, sey aus dem aüddän. a. jüti-
schen tpai gebildet worden; vgl. Den. spag und v. at späge.
(Vgl. Westph. T. 1- pr»f. p. 62.)
Spalt, eki Spiel; nördl. spüle, süddän. speie, spielen.
Spanke, die Beine im Gehen ans Hoch- oder Uebermuth gleich-
sam tactmäsaig aufheben u. die Füsae auch so hinwerfen: "Hi
gangt es spmnhet ambey." (Dan. at spanke)
Spanne, spinnen, Silt spenne. — Spandet u. Spaxmeiel, SiK Sperm-
Weel, eine Spindel, Spinnrad. Es scheint an spannen, aus-
apannea, zu erinnern.
Sparte, heisst hier nicht mit den Füssen kratzen; sondern sie
nach etwas hinwerfen, oder richten, um es wegzuatossed , oder
einen Sto*s damit zu geben. (D6n. sparhe). Ags. geantan,
speornan, — auf den Halligen spérke, spargere. Ags. u. alt-
sächa. z. B. im Sachs. Spiegel. Im Br. W. B. heisst Sparhe
ein Funke, weil er hinaus springt Engl. Spare, Sparcle.
43
838
/ Spalten, als Sennspatten, Sonnensprossen} in Angeln Spotter;
wie im Engl, wo spot, ein Fleck, Makel heisst, und spot 8 aych
sogar von den Flecken in der Sonne gesagt wird. Ril.
Spotte, n&vus, macula; dän. en Spcette, u. spcettet; spfitterig,
mit Flecken besetzt, gesprenkelt.
Spee, Spei, gewöhnlich wie im altdfin. u. schw. "Spot og Spee."
Es kömmt auch im Koker u. R. V. vor. Hier sagt man: Spaat
en Spei dét mi eg wei (thut mir nicht weh.) — Fris. Spiit,
und spiitsh, scheint damit verwandt Kil. Spiit, spiitigh und
>/' sputen. "Dat spijt my." Auch sflddfin. spiitre, engl, spite.
Spene, aber auch Späne, pl. Spane, jetzt nur die Zapfen, Zitzen
am Kuheuter ; mit einer geringen Veränderung in den süd- a.
nordgerman. Sprachen. Die Verschiedenheiten sind im Br. W.
B. unter Spenen zu sehen. Schw. wird es noch (wie im altera
Dän.) gesagt von den Mutterbrüsten: Spenar.
Spése, späse, speese, speisen, comedere. Jx. spiizgje. Wächter
war in der Meinung, dass dies ein neues deutsches Wort wäre,
das nicht in filtern Schriften vorkfime. Allein nicht nur bei KU.
steht SpÜ8e, Kost, u. im R. V. u. Koker gespyset, Nordbüll.
spisse; sondern auch schon im Niebel; Lied öfters. In der ags.
Uebersetz. von Beda's Kirchengeschichte steht mehrmals swce~
san, u. cet Jus swcesendum, ja eben so schon im Cfidmon S.
59. "cet swcesendum 9 * , inter comedendum. Aber nach unserer
fra. Sprachen dürfte ich fast behaupten, dass es durch einen
Schreibfehler der Abschreiber, die es wohl nicht mehr Ter-
standen, und sich einer nach dem andern gerichtet, für späten- tf
dum- gesetzt, s. auch bei Unnern. I •
Spiker, Spicker, ein Nagel. KU. Spie, Spije, Spiicker, clavus;
dän. en Speger, Spiger. Sv. Spih.
Spile, spillje, spille, mit einem Stock oder Stäbchen etwas aus-
ocUr Ton einander sperren, u. es damit ausgespreitet halten, als
mit den Spielen in einem Bienenstock. Auch werden die Spros-
sen in einer Leiter, z. B. sfiddän. Spiler genannt; und in den
Idiot "Mund, Ogen, Magen upspielen"; so auch Eiderst. Ags.
spelcean. — Spil, Spill heisst also ein solcher Stock. Davon
kömmt denn: Spil, Spei, Spiel, ein District, Sprengel, und z.B.
Kirchspiel, Karspel, frs. SJörspel, wie W. auch zeigt, S. 103.
u. Eedspil, der District, worin der Richter seine Gerichtsbar-
keit ausübt, der Gerichtszwang, 1. c. Auf gleiche Weise kommt
Sprengel, als Kirchensprengel , bei W. Spränget, u. Sprensse,
S. 414- 344 u. 866. von sprengen, ags. sprengan, als ein Ge-
rücht, ein Geheimniss aussprengen, ausbreiten.
SpMe, verschlütten, verbringen, wie im ags. spittan u. in den
nord. germ. Sprachen verderben (dän. spilde.) ~ Spielten heisst
auch spalten, schw. spielt a. vgl. isl. Spiutd, dän. Spiold.
Spir, ein Keim, Sprössling, als von Korn, u. vom Kohl, wenn es
eben aus der Erde hervorspriesst; dän. en Spire, v. at spire, frs.
spirre; und spirrig, fein, kleinlich, zart. — Spüren, Thurm-
gpitzen, bei Jx. wie im Dän. und Isl.
Splint, u. nördl. Splenn, ein Splitter. Dän. en Splind, Splint.
Splitte, transitiv. & intrans. spleissen, spalten j oder ersteres spliitej
s. Kil. u. B. W. B. Dän. splitte, splidte.
Spode, eilen, sick spoeden, pld. "Spod di tvat" Kil. und Br.W.
B. Jx. spoedje. An einigen Orten sagt man spüden, s. Frisch.
y
4ft*
\<'
Hiebet denkt man doch unwillkürlich an das gr. antvSuv, am.
3d£etv, cnovdtjy anovSct&w.
Spoje, wahrsagen, F*hr spaeje, Silt spuaje. Dan. at spase.
Scott, spay (Ihres GIoss.) WeiL doch in der alten. Welt, z. B.
in der Bibel, ein Prophet ein Seher genannt wurde, so mochte
es wohl von spajen, sehen, herkommen. Spajß, hebst hier
noch sich im Spiegel sehen, u. anf Amrom heisst eiu Spiegel Spajel,
specnlum (dän. Speil); vgl Virgil Eclog. IL 35. Will man
etwa hiezu das scy tische Spu, Auge (in Arimaspu, Herodot 4,
27.) u. das deutsche spähen, in den Glossarien, zu Hülfe neh-
men, so leidet es wohl keinen Zweifel.
Spöhe, Spoke, Jx. spaeck, Spuk, u. spaeckje, spuken; gemeiäg-
lieh aber hier spötteln, u. SpÖkels, Gespenst (diu. Spägehe,
at spöge). Kit. Spaacke, Spaocksel, sieatnb. fris. speetmn,
larva, phantasma; ti. Spoocherie, larvarum iudibria. s. auch B. W.
B. Spoak, Spökerie. Dies alles, verglichen mit spectrum, leitet
uns darauf, dass es mit der Bedeutung des vorigen verwaadt
sey, und Gesicht oder Erscheinung sagen wolle.
Spot/t, "da's man Spoyt," etwas dünnes, fliessendes. — spogie,
gprüteen, sprenken; so auch Sflddän. Engl. Spout, u. te spmä.
KU. Spuyte, und spuyten. Verwandt ist damit spülte, iL
spyta, spytti, dän. spytte, schw. spotta, spuere, sputare.
Sporte y spüren, erforschen. Angls. spyriau; IUI. sparen, speuren.
• Dan. at spare, (cf. spSrge, erfaren, erfragen).
Sprä'g, so spröde, dass es bricht, z. B. Heu, das gar zu trocken
ist S&ddän. Jütl. u. Fühnen, spröggel. — Sprach, ein ver-
dorrter Zweig zum Verbrennen, siiddän Sprök, Sprökker, dän-
Sprag. Agl. spric. Kil. sprock, adj. fragil»; vgl. Br. W. B.
i
341
Sprawle, mit Händen und Fassen hastig herum fahren, unaufhalt-
sam ausschlagen (engl, to sprawl!) Ohne Zweifel von sprage,
spragle, u. davon also der Zunahme Sprakeleg: s. Langebek
6. Her. Dan. I. 59$ von spfake, also sprakelig, sprawlig, der
stark herumspringt. Mit sprake, sprage verhält es sich unge-
fähr wie mit »parke. S. die alte dän. Bib. Hesek. 1, 4. "som
naar en Lue sprager midt af Ilden."
Spong, heisst in einigen Gegenden, k. B. in der Angeischen, ein
kleiner Bach, über welchen man zu Fusse gehen kann; hier
aber ein Steg über einen solchen Bach 5 nördlicher der Stegel,
oder Fusstritt, worüber man in den Kirchhof geht (dän. en
Staétte, en Rist); vgl. K. V. 68, 27. u. Nr. 111, 119. so wie
auch Spdng, bei Ihre.
Spuk, eine Speiche im Rade. W. spesse, ags. spaca, engl, spoke.
Sprék, vox, loquela, lingua. Jx. spraecte u. ags. sprcec.
Stack, ein Haufen: auf SHt, wie im Engl., Isl. u. Dän. (en Hö-
staky Törverfafc). Auf Ffthr Stuck,
Stad, nördl. Stä't, eine Stätte, ein Platz } dän. et Stade, z. B.
in der Kirche (Stolestade).
Stähl, oder Steel (wie engl.), der Stahl; bei den Nordb. unbear-
beitetes Eisen; vgl. W. 351. auch oben Jaarn.
Stakel, Stocket, auf Föhr Stacker, ein armer, oder sonst bedaue-
rungswürdiger Mensch; hierüber vgl. mein Dithmars. Idiot. Staats-
bürger!. Mag. III. 458.
5* aller, wie noch hier, in Eiderst. u. Nordstrand, in frühem Zei-
ten auch in den übrigen fris. Harden, z. B. in Wieding- und
Bokingharde (s. D. Atl. 7, 328), sind die, die von uralten Zeiten
her das Gericht haben verwaltet, wie Heimreich S. 191, es
u^
/v'
342
richtig erklärt} und diese seine Erklärung trifft auch sonst gut
genug zu; nur haben sie diesen Namen nicht als Statthalter der
hohen Landesobrigkeit, deren Stelle sie vertreten hüten; denn
sie sind auch schon da gewesen,* als die Friesen noch ihre Freiheit
behaupteten j eben so wenig als von Stall, stabulum, oder stabn-
larius, constabularius. Sie waren wirklich, wie Heinireich sagt,
Richter, und dies ist noch ihr Amt. Stall, steal, heUst im
Altfr. ein Stuhl, Gerichtsstuhl, Gericht (s. Schlüters Glossar, lat
barb. st all um, Gericht, u. Westphal. Monum. T. 4, p. 147.
not. 4. und was alles da angefuhret wird). Bei Jx. heisst Stall
ii. War -8t all, das Gericht, u. S. 105. "wy kinnet statje," wir
können es stellen, anordnen, entscheiden: statuere. 8. auch Kil.
starten, stallen u. stellen. Hieher gehört der berühmte Name
O pst als- (des höchsten Gerichts-) hörn, und OpstaUmg, der
oberste Gerichtsstuhl, Tribunal supremum Frisonum: s. Wiardt,
285, 86} u. desselben ostfriesische Geschichte, 1 B. S. 281, u.
folg., wo er auch seine Abhandlung hierüber anführt; imgleichen
der Sindstall, daselbst, u. endlich die Slalehe, die in dieier
Abhandlung bezeichnet wird: s. Bolten Ditbm. Gesch. 1, 397.
und vgl. Schütze, Staller.
Stumm, stomm, stumm. Jx. stom, Ulphil. Stamms, u. baue-
st amms, taubstum. Marc. 7 9 85. Ags., engl. u. isl. dumb, dan.
v u. pchw. dum.
Stdm, staam, stammelnd; ags. st am er y stamor, stamur (welches
- aber auch, \*ie das isl. stamr , für stumm gebrauch wird), däfl*
st am, den Stamme. Schw. und dän. stamme, stammeln. W
stamu. I)
343
Stane, stäne, stöhnen, statinen, ächzen; isl. stianka, slynia; dän.
stönne; süddän. stäne.
Stape, stoppe, treten, auf- oder fibertreten, stapfen; ags. Stcep,
ein Tritt; u. stcepan, stceppan, stepp an; engl, to step, gehen,
«tnhergehen. Vgl. isl. Stopp, stappa.
Starkeis, Kraftmehl, Stärke, Amedam. Engl, storch; dän. Stivelse;
niedersächs. StifseL Stark heisst z. B. ags. auch steif, fest.
Stavel, auf Helgoland; Sfldbüll. Stävel, Saterländ. Stövel, der
Stiefel (wie im Schw. und Dän. Stövle). Gleichsam von stau-
wen d; i. stauen, dämmen vor dem Wasser; süddän. stöfve;
vgl. isl. stifla, >dämmen.
Staven, die Stelle, wo ein Haus steht oder gestanden; eine Bau er-
stelle mit den dazu gehörigen Ländereien, die nicht davon ver-
äussert oder vererbt werden können (*. Ellemode); vgl. Reim-
reich S. 238. 39. und Bolten, Stapelholm S. 75. Auf Föhr
Stuwen. "By den Staven bliven"; so auch süddän. Stavn,
welches auch von einem herrschaftlichem Grund gebraucht
wird, als Binnegaards Stavn. In einem frs. Gedicht auf Frie-
derich den 5ten, steht Stûuen-Hüss ffir Stammhaus. — S. Oster-
sons Glossar. Stavn. Hievon kömmt wohl unfehlbar das alte
Wort, s. bei demselben steffne, citare, stävne, in den frs. Ge-
setzen, u. z. B. Silter. C S. 56. steevne, stevene o: jemand an
Ort u. Stelle hin bescheiden oder vorfordern zu erscheinen,
als vors Gericht. Hiemit ist zu vergl. stefna, im Beow. eine
Versammlung S. 5 (dän. et Steevne) bei Cädm. S. 4. gestefnan;
festsetzen, bestimmen.
S/e o: Sted, so auch Jx. und KU. Stede, Stad, urbs, oppidum,
civitas; dän. Sted, als Kiöhsted; ags. sted, s. Beow. 127, wo
844
meinem Bedünken nach die Uebersetzung richtig seyn
vgl. 169, burhstede, wie Cädmon S. 42,* JbUxtede, von wirk-
lichen Städten, als Sodoma. S. 75. "on dead stede"
Steer. ein Stern ; Ril. Sterre, wovon das lat, Stella als Dimin.
aassieht. Jx. stier u. stierte, das Gestirn} Saarländisch Stiem;
ags. stedrra. Hiemit stimmt augenscheinlich steoran, ateureu,
wie isl. stiarna, stier nur mit stiorn, Steuer; hier sjörre oder
stjSrre; Jx. stjoerje; engl, to steer u. Stern, u. ags. Stearu
(womit engl. Star, ein Stern, zu vergl.); W. stera, stima,
steuren, regieren, u. stiure, siiarme, das Hintertheil des Schif-
fes, wo das Steuerruder ist. Äusserst merkwürdig um der alten
Schiffahrt willen.
Steil, wie im Dan. und auch Hochdeutsch; ags. stiecl, arduus. —
steilured (steilohrig), z. B. von einem Schweine, dem die Obren
gerade in die Höhe stehen. — Steile, von Pferden die sich
bäumen (wie im Dan. auch Niedere, steilen).
Stehe, braten, sey es im Feuer, Ofen oder Pfanne. Isl. u» schw.
steka; dän. stege.
Stemm', alam. Stemma, dän., sehw. u. pkL auch Stemme: die
Stimme; im Ulphil. aber Stibna; Asega B. 7. §. 11. Sti/ne,
Beow. Stefn, 190; frk. Stimna.
Stért, der Schwanz: iL der Hintere} so auch Eiderst. u. Ditiun.
Kil. Steert, cauda u. anus, podex; s. auch Br. W. B. wo die
verschiedenen Abänderungen zu sehen sind. Jx. Stirt, Silt Stört;
■ ags. Steort; Föhr auch Stört. Dan. Stiert.
Stie, hier Stei; dän. Sti; pld. St ig: ein Pferch, Karm, zu Schaf-
fen, Schweinen, Gänsen &c.
845
Stielpe, Jx. stioalpjt, umkehren, das Innere heraus oder zurück
kehren, als Strumpfe; sflddän. stylpe. Schw. stjelpa.
Stien, ein Stein, Jx. stien, und was auffallend ist, auch so in
Jütland. (Selbst im bekannten Lieder-Buche der Anna Krabbe;
K. V. Nyerups Ausgabe 3 Th. S. 434). Worin S. 325. Es
kommt von stone, d. i. stände, wie W. stände; (bei Jx. stiet,
stat, wovon auch bei ihm und im Isl. Stiele, Statte, auch in
Dithm. wovon huglstieth, s. von den Alterthümern Schleswigs
u. des Dannewerks §. 33), wovon hier stiennen, gestanden, op-
stiennen, aufgestanden, u. z. B. "der sertn morr op stiennen, es
stönven" o: es sind mehr gebohren, als gestorben; wie im ags«
wacan, excitor, nascor; in welcher Bedeutung es auch mehrmals
im Beow. vorkömmt. Es wird in der Bibelsprache das Wort
aufstehen auch so gebraucht.
Stiepe, schmelzen, giessen, als Licht, Blei; isl. steypa, dän. stöbe. "
Asega B. S. 213. s. Br. W. B. Stippen.
Stier, engl* Steer (Stihr), ags. Steor, styre, ein junger Ochse; S
hier aber ein zweijähriger Ochse. Goth. Stiur, vitulus. 8. Frisch.
KU. Stierih, eine Starke, Quiege.
Stiere, stören; angs. styran; dän. forstyrre; sfiddän. styre, for-
styre.
Siierme, riechen; Föhr stirmen; ags.stirman; (?) vgl. isl. stirma,
curare. (Haldorsens Lex.).
Stieie, stossen, Ulphil. staut an, pld. stöten, dän« at stöde.
^*J 0€ g> Jx« stiuwg, steil, aufsätzig, halsstarrig, widerspenstig,
unaus8tehlig, scheusslich; dän. styg, vederstyggelig. (vgl. hier-
über Molbechs Nord. Tidsskrift I. p. 585. 86.)
44
>
V
346
Stipe, eine Stütze. — stipe, stützen; Jx. Stup, stupje. Mit dem
lat. stipes, und besonders stipa, welches die Autoreg lingue
latin® zur Erklärung des Wortes stipator brauchen, hat es die
grösste Aehnlichkeit
Stolt, hübsch, prächtig. Silt C. 129. und auch hier; wie im
Dan. häufig in den K. V.
Stoppe, rücklings gehen, zurückgehen oder geschoben werden.
Engl, to stop, stille stehen; ags. steppan (fortschreiten). CSdm.
1 B. Mos. 9. 23. "hie tha ratha stopon." (They then quickly stept).
St r ags, gleich, unverzüglich. Br. W. B. streik u. Streiks, so auch
Jx. Kit st r acte, e vestigio, confestim, quam priraum ; auch Hel-
goland; dän. u. schw. strax, strack*.
Sir am, Br. W. B. stramm, straff, gespannt, stark angezogen; so
auch Richey. Dan. stramm.
Strand, der Strand; Silt Strön ac Strönd; vgl. isl. Strand, und
Naströnd, in der Mythologie.
String, engl, string; ital. stringa: ein Strang, Strick, Saite;
dithtn. Streng. Ags. u. in der nord. Sprache u. pld. Strang,
Kil. Strenghe, Stringe, vineuium, ligida. String, streng; ags.
streng, strictus, stringere.
Strum, der Strom, ags. u. Jx. stream, W. straem, isl. straumr }
dän. Ström. Der grosse Gränzfluss Strymon in Macedooien
scheint anfänglich von den Anwohnenden appellatire so genamit
worden zu seyn; wie auch Stryma in Thracien. s. Cellar.
Geogr. antiqua, 675, 842.
Sude, Suder, Sudder, (vgl. D. Atl. 7, 342). Hier auf Dan.
Sudder, im Ripenachen Sodder; s. D. Atl. 5 Bd. S. 657. Eine Art
dickes und fettes Grasgewächs, hauptsächlich ausser dem Deiche,
i
347
das man im Frflhtomraer als Spinal kochen und essen kann.
Kit. Suyde, plantago marina; so auch Schütze, unter Sud.
8uk, siech, krank. Ags. seoc; dän. syg. — süke, kränkeln.
Nordjütl. at *yge, eygne.
Sund, fretura; wie Ags. und in den nordischen Sprachen, z. B.
"Föhringer Sund: 9 Peter Saxe.
Steter, in Bökingharde: eine Schwester; Ags. eweoster, sumst er; i'
Ulphil. Swistar; Jx. u. Engl, eist ei*; hier Soster u. So st er;
Föhr Saaler; Silt Sester; dän. Söster; isl. u. schw. Syster.
Es ist wohl kein Zweifel, dass es von stves bei Ulphil. und
swces im Ags., z. B. im Beow., welches proprius, suus heisst;
s. S. 5, 41, 140, 145, 153. u. der Endung ter, wie Modier,
Dogter See. herkomme, Tgl. W. 360. Dahin gehört zugleich
Sösken, Södsken, Süd&ken, Södsken-Beeren oder Born, d. i.
Geschwister, Geschwister-Kinder im alten Nordstrander Recht,
u. noch hier gebräuchlich. (Dän. Södskende, Sodskendeböm).
Satter, suddän. Sudder, ein Schuster, doch nur geringschätzig. v-
W. Suther, ein Schneider. Es hat, wie das lat. sutor, den
Namen von Nähen.
Swäf, nönll. Sweef y eine Peitsche, KU. u. Br. W. B. Ostfrs» u.
Dithm. Sweepe; Jx. swiepe; Ags. swipe, sweop, swiop; Dän.
Svöbe.
Stvalge, wenn man keine Luft kriegen kann, wenn man ersticken
will. Im engl, heisst to swallow, ags. swelgan, isl. svelgia,
dän« svcelge, schlucken, vorare, devorare.
Swamp, ein Schwamm. Dan. Svamp. Ulphil. Stcamm; ags.
swamm; isl. svamp. Ohne Zweifel vom ags. swaman, astea-
man. Ctdm. 0, ausdehnen, ausbreiten. .
44»
\
S48
v Svare, antworten, erwiedern, ab: "Swar, ja!" s. Silt C. 71. wie
im Dän., Schw. n. Isl.; Ags. andswaricm, Beow. 28. 138. K.
V. Ansvar, welches auch, wie z. B. in der Bibel, anreden,
erwiedern bedeutet, als: antwortete und sprach, s. Lac 12, v.
14. 15.
v Swees, ein Schwad, Schwade; engl, swaih, die Reihe des ab-
gematteten Grases oder Getraides; sldfirs. Swade, eine Sense, i.
Br. W. B. ags. swethele u. switJum, in Schwaden legen und
binden.
Sweet e y süsz, ags. swcet, 8wete> engl, stveet, Jx. itwef. KiL
*oef, suet; pld. «5/; schw. röf; dän. «od; isl. «cefr.
Swent, juvenis; Stvente, yirgo, adolescentula ; ags. swern, juvenil,
dän. Svend.
Swetha, Swette, W. Gränze, Nachbanchaft, Sweta, Switha; und
auch Wiarda über das Asega B. 8« 116. u. 314. vgl. KiL
Davon vielleicht Suedi, Sveihi, Svethans, die Schweden, i.
W. 300. 834. Brockm. W. 107.
Swiepe, wickeln, um- oder einwickeln, als ein Kind; isL sveipcm,
schw. swepa, dän. svöbe, mosogoth. waibian, ags. uxefan,
frk. wifan. Isl. auch vefu, umwickeln, einhüllen; vgl. hvive,
in den K. V. z. B. 88, 38. und das Nordjfitl. Hvivklcede.
Swiet , der Seh weiss; u. auch das Blut, vom Geschlachteten, wie
Br. W. B. dän. Sved; ags. swat, im Beow. öfters als 200, 119*
Swinn, Swin, ein Schwein; hier Überall.
Swisse, nordb. anstatt schwithe, hier swedden, swidden, ieL u.
schw. swidciy urere, adurere; dän. wie; partic sveden, versengt
Im Dan. heisst es auch schmerzen: "Saaret wier"
i
849
nme, Jx. swomje, Kil. swommen: schwimmen; ags. awym-
%n, dän. evSmme, isl. svebna, schw. simma, Br. W. B.
faeoififnen, Jx. swomje. — Swömme aber, in Ohnmacht fallen,
J. switnen, sweimen, ags. stciman; so auch nordisch; dän.
svime; engl, to swoon, u. bei Chaucer: a stvough; an einigen
*ten noch pld. swögen, heswögen, Jx. swuwgje, und z. B.
Ihm. swoden, swöen, bestätigen. In den K. W. svone.
T.
, zu, hier auf dem festen Lande allenthalben. Silt #ff, Föhr
, Nordstrandisch , bei Heimreich #e, Jx. /o. W. Altfrs. lo,
?, thi; Ostfrs. to, ags. u. niedersächs. Oberhaupt to.
\ y ein Ast, Zweig, bei Jx. so auch Kil. u. Br. W. B. (vgl.
n. Tah, Takter).
i/, dicht, hier; so wie Dithm. Auf Silt tegt, Jx. ficht; dän.
t, engl, tight, dicht, nahe, dass es sich gleichsam berührt,
ntiguus; z. B. Virgil. Aen. 10, 457; von dem alten tago
ngo), tetigi, tactum, tagere; wie noch im Dan. tage auch
rühren, fühlen bedeutet. Ulphil. tehun; engl, to take, Kil.
vken, tangere, deprehendere.
I, ein Tisch, hier und auch Dithmars.; engl, und frz. table;.
I. iavola. Kil. Tafel, mensa. So wird dies auch deutsch
braucht: Ober der Tafel sitzen.
I, Täjel, Tail, der Schwanz, und besonders wie isl. u. schw.
g/, Tagel, cauda equina. Engt tail, ags. tcegl. — Daher
5 Redensart: "ünner me Top en Tajel", eigentlich von Pfer-
S
850
den, so dann auch von Menschen; wie man auch auf Engl, und
Dan. sagt: "med Top og TavF', d. i. ganz, ganz and gar, dass
nichts übrig ist, dass alles unter oder weg ist. Hiemit ver-
gleiche man die Redensart im Jütsch. L. B. 3. c. 54. und ge-
rade von einem Pferde: "Top oc Tagel" Bei Ulphil. hebst
tagt ein Haar.
Teil, Rede, Gespräch, hier. Jz. taele in spraeck, Rede und
Sprache. W. Tal, teele; ostfrs. Tale, die Sprache, Talemarm,
au cli Ubbo Emmius, der Sprecher, Kit. Taelman, orator & ad-
vocatus, causidicus, patronus. (Im Schw. Talman, der Präsident
in den drei Ständen \)ei Reichstagen; engl, the Speaker). Dan.
en Talsmand , ein Fürsprecher. — Tele, doch gewöhnlich ver-
täte, erzählen, W. tella, ag*. talian, telan, tella* > tceüan.
Engl, to teil; Kil. tailen, loqui, dicere, Wiedingh. täte, erzäh-
len; en Tale, eine Erzählung oder Eventür, s. E. wie K. V.
190. 14. "Saa mange Viser og Eventyr vil jeg siden tolle for
dig." — Jx. tel, adj. gesprächig, munter.
Tal, eine Zahl. Die Zahlen lauten in hiesiger friesischen Sprache
also: Acm, unus, iin, una; tweer, twejer, wie isl. , duo, tau,
dua; frei u. tre, 8; fjouver, é;Jlef, 5; seegs, 6; sowen, 7j
acht, 8; vjüggen, 9; tien, 10; alleren, 11; twaler, tweler.
12 u. s. w. Aus diesen lesztem (denn nachher heisst es tröt-
teiriy fjouwertein, ßeftein &c.) sieht man, dass unsre Friesen
auch in alten Zeiten nach grossen Hunderten (129) gezahlt
Mit dieser Art, die Zahlen auszudrücken, kann man die Zah-
lungsart der Mösogothen, Sfldfrs. u. Angela, bei W. in der Vor-
rede zum frs. Wörterb. Vorrede XXXVI, und allenfalls auch die
isl. vergleichen, wovon viele auch merkliche Aehnlichkeit haben.
351
Tone, fände, bei den Westl., hier aber tine, prseterit. tdndi,
sünden, anzünden; Cbr. tén, Feuer; Ulphil. tandian, int an-
dian; wie man hier sagt ontine o: anzünden. Dan. tcende;
efiddän. en Tdnd, sonst Taande, der brennende Dacht, Butz,
vom Lichte;* engl to tind\ ags. tynan , zünden.
Tantrig, bunkernd, funkelnd, glimmernd, u. Täntrigheid, Silt. C.
87, ist nicht nur mit dem Vorhergehenden, sondern auch mit
dem dän. tindre, funkeln, schimmern, verwandt; vgl. isl. ten-
dra und tyndra.
Tapa, Karrh. verlieren; eben so isl. u. schw. Dän. tobe, Wither-
lags R. tapat , verfahren. .
A
Tür, auch Taar, die Rechnung, Abrechnung, Abzug, Absonde-
rung, Auseinandersetzung. Es heisst auch die Zehrung, von
teere, zehren, verzehren. Taarne, heisst auch hier, in Fasern
oder Zasern aufreissen, z. B. von Strümpfen, Tuch, u. dgl. So
nennen unsere dän. Bauern z. B. im Apenradischen (s. Arnkiels
Cimbr. Heiden-Religion, S. 59) den April Toorn (Tvorn). Da-
her von Taar u. Tor, Taam u. Tora, Ter. Tern &c. viele
Oerter, als Scheidung!- und Granzörter, den Namen haben, als
Taarstede &c. Nordengl. tarn, ein Sumpf; vielleicht auch
Tcernmg, Würfel, Würfelspiel; vgl. Snorre Sturles., Olaf H.
S. 97. Dän. u. schwed. Tceming; isl. Tenning; auf Silt Ter-
ling, u. auch Koker; KU. TerUng, Teerling, Br. W. B. Ter-,
üng, Tori, Tarrel, ein Würfel.
tdér, hier, nördl. Tader, östl. Tadder, der Buchweitzen, wie
dnrchgehend8 im Südd&i. Solle dies zarte Korn , auch von
ags. tat, aart, benannt sein? s. Grimm 733.
V
852
Targ, Tarrig, Terg, s. Hetmr. S. 11. welches Hamelmann Barg
nennt: der mohrartige Moder und Schlick, aas welchem, vie
von Torfmohr-Erde, wenn er etwas gedörret wird, man Torf
zum Verbrennen, z. B. auf den Halligen, absticht, welches Pc-
treus auch berichtet, und Plinius schon von den Rauchern im
Norden, 1. 16, c. 1.
Tarre, terre, aufziehen, zum Zorn reitzen, necken, als einen
Hund. Br. W. B. t argen u. tarren; Kil. tcerrcen, so aach
Osnabr. Dan. at tirre een; ags. teer an, tyrian, reissen, zerren;
(engl, fear); Karrh. tirre.
Tcerske, dreschen, dröschen; ags. theerscan u. trescan; isl. thre-
skia; schw. tröska; dän. teerske; pld. gewöhnlich dörschen.
Täte, Vater, bei den Mohringern, die auch in dem fris. Carmen
an die Könige Christian den sechsten und Friederich den fünf-
ten diese Täte, als Landes-Vater genannt haben. Einige Nordb.
sprechen es Taite aus, wie westfrs. Teyte u. Heyte. Es wird
auch noch hin und wieder in Franken für Vater gesagt S.
Schellers Nordische Mythologie S. 136. Doch davon genug in
meiner 2ten Abhandl. Ober Dithmarschen.
Tau, zwey, als: ontau, entzwey. So wird sonst durchgehende
gesagt; allein bei den Oster- Mohringern und in Karrh. sagt man
dafür oii tu, wie Dan. i tu; z. B. K. V. 16. CÜdmon 11, oz
twa und S. 21 butu, beyde; und schlechtweg tu, S. 60.
Tawen, waschen, Föhrj hier tun, tog, twajen; Ulphil. twahan;
frk. ebenso} ags. twem, twehan, twog, tkwogan, tweegen.
Kil. dwaen, dwaeden, dwaegen, abstergere, kvare; s. auch
Frisch, zwagen; schw. twâ u. twätta; diu. at toe u. tvette;
isl. thvo, partic. thveginn, u. pvottr, laYatio; davon: tkwottdagr,
der Sonnabend. Von der Ursache zu dieser Benennung s. unter
Lauwgie. Im Delfter R. V. angedwogen, ungewaschen; schwib.
swagen, caput lixivio lavare.
Taûw, ein Tau, dicker Strick, ein Seil. s. Br. W. B. Tau; ags.
u. egl. tow, Werg, stupa; KU. Touw n. Tauw, fris. ang. id.
Werk, stupa, u. Tow, funis, r est ig, dän. Tatrc, Werg, Toug,
einTau, Seil. — Tav, heisst z.B. aufFühnen, im Hadersieb., An-
geischen &c. ein einzelnes Haar, oder Faser vom Flachs; frs.en
Túg, Jfitland. Tavel, Ulphil. tagt.
Ted, Jx. überdrüssig, eckelhaft, auch übel, als: "my wirt so te<f\
tedet-me.
Teegy hier, anf frs. n. pld. ein Strick oder Band, das von Stroh
gedreht, gewöhnlich 5 Faden lang, und besonders znm durch-
nähen gebraucht wird, wenn das Haus mit Stroh gedeckt wird.
Sfiddin. en Töye, Töyer, auch wohl Tyer; Ags. tyge, ein v
Band, eine Schnur; tygan, tygean, tigern, binden; schw. Tog,
Binse, Serade.
Tiefe, auch wohl Tetk, bei den Södbüll. Eiderst auf Föhr: ulva,
Seegras; dasselbe, was man an andere Orten Tamg oder Tag v
nennt (s. Tang) ags. frk. alt frs. u. isl. heisst thasce, theke, Dach.
In der Aelfredischen Ueberseteung des Beda, 1. 3, c. 10. von
einem Hause: foeno tectum, "se was mid thasce bethceht"; hier
in der Gegend auch nicht nur Teeke, Dach, teéke, decken, son-
dern auch im din. Ktittag, Marhalm.
Teerm, ein Darm, Jx. term, ags. thearm, isl. u. dän. tharm, v
Turm.
Tel, das Estrich, der Fussboden, Saterländiseh. s. Br. W. B. Dehle. k
Ob dies aber von DieMen, Planken, herkommt, ags. thele, ta-
45
S64
bulatum , tkille (vgl. isl. thit)^ ein bretterner Boden ; vgl. K. V.
09. "Den Havfru dandser paa Tiüe"; u. P. Syv zu 2115; oder
nach Dehle, und W. zu seh Hessen s. S. 78, von dél, niedrig,
unten — da unsre Friesen durchgehende und Ton jeher blos von
Ziegelstein (Teil) gelegte Fussboden gehabt — Itot sieh wohl
nicht mit Gewissheit sagen. Kil. Teefe, Teyle, testa. Auf
Silt Tool.
Teig, ein Zweig, Br. W. B. Teige, Dtthm. Teig u. Tilg, sidfa.
Teige u. Tölg, Kil. Telghe, Teigher, ramus, ags. te/gw. — TW-
Unge heissen hier die Sleeten (süddin. Sbfde), die über den
Stall gelegt werden, um Korn darauf zu verwahren. Davon das
id. talga u. telgia und das din. teile, telgt, schneiden; viel-
leicht auch Teuer, hier Tellier; (so wie im Französ. taUUr,
trenchoir, ein Brett, worauf man das Fleisch zerlegt, von tail-
ler, trencher). Auch schw. z. B. Oluf Trktelga; u. auch im
fris. off-telge, abschneiden.
Teme, Aber sich vermögen, übers Herz bringen; so auch Eiden!
Dithm. isl. tima, a se impetrare; vgl. temia, assuefacere.
Tétns, Kil. Teems, ags. temese, egl. temse, süddän. et Tems,
ein klauer u. feiner Sieb. frz. tamis.
Tel, oder teen, dünn. Jr. tin, egl. thin, ags. f Antue; lat tenmê,
teuer. Davon die Schläfe, tempora, ags. thunweng (Buch der
Richter 4L 21.) Hrabani Mauri Gl. tempora, thunwengiu, Pex.
gl. dunawenga, der Kinnbacken; isl. thunnvangi. s. auch Vere-
lius ; pld. Dünning, frs. Uhrtenning (Ohrdünning), dän. ThäBng.
Tene, ein dünner Zweig, oder ein Stück davon. Petreus von Nor-
strand, Tene, ein Sticken, u. Fischten*, eine Fischreuse, von
Weiden geflochten. Kil. Teen, Tene, vimen. Ulphil. tarne.
i
855
Jnnius, Gl. GotlL, bei diesem Worte: "In legibus Frisonum feni
vocantur tau, ex arbore prsscisi ad sortiendum." Ags. hebst tan,
ein Zweig, u. aoch ein Loos. Von einem solchen Lose bei den
_ . _ _ •
alten Germaaern redet Tacitas, Germ, c 10. "Sortium cpnsue-
tudo simplex est: virgam, frugiferas arbori decisam, in surculos
amputan V s. auch W. frisisch. W. B. Vorr. S. XIV. Noch ist
bei den Süddänen, vornehmlich nnter den Kindern, ein solches
Losen üblich, wobei sie sprechen: "TippeUeene, smaa Greeae"
u. s« v. Vgl. Edda, Fab. 48. Isl. tebm bacillas (vgl. teina). Te-
mng n. tenningr, ein Wärfei, scheint also als Loos u. Entschei-
dung davon herzukommen.
Tom', eine Tonne, auch Tann 9 hier; Kil. Tonne, tina, tiniam,
doliam. Tina, ein Weingef&ss, bei Nonins, ans dem Varro;
und Tmium, dasselbe, bei Festus; bei Apicius de re culinaria
1. 4. c. 2. tina, labrum, vas lotioni aptnm, gleichsam wie 2¥n-
chen, Tenchen, oder Tenk; s. Silt C. 16. Engl, fünft, ags. twme;
im Ital. ist noch tina übrig. Mehr s. Br. W. B* dän. TOnde,
isl. n. schw. Tunna.
Téwe, warten, Dithm. u. Eiderst. töwen, R. V. töven, Kit. toeuen,
Br. W. B. töven, ags. thqfan, thqfian, Geduld geben. Jx.
toavje; dän. töve; isl. tqfia, verweilen. W. taven, thavigun;
ostfrs. töven.
Téwer, (y.) ein Zuber, Zober Br. W. B. Töver u. Tubbe, egl.
/«6, Kil. Tobbe. Es ist dasselbe, was auch Ballig, Balje (ebenso
dänisch) heisst.
Tjappe, wie im Dänischen, aberwitzig, einfältig reden.
TJär', Theer, wie ist dän. u. schw. Tjcere; Kil. Teere, Tarre;
engl, tar, ags. tare.
4*
V
156
i
Tjâr, ein Sumpf, Morast bl. Tiörn, pl. tiarnir; dän. et Kker,
schw. Karr, nordengL /«rre u. foni, oder überhaupt aaf dam
Lande.
Tid, (oder ab ÏWtf, Jx. tml) die Zeit; überhaupt ja jeder Beden-
tang, wie Tid im Ags. u. den nSrdl. Sprachen«
Tfen, dän. at fee, d. e. zeigen, weiten, aber anch beweisen, sei-
hen, iberfthreu n. mvörderst auch beschuldigen. Jx. tieanje,
ags feon, und davon auch tiht; Br. W. B. Ticht, Beschul-
digung, Anklage} Kil. Tickte, crimen & accasatio. Tgl. kl.
tia, weisen, beweisen. Davon vielleicht Tmg, Gericht? Anch
Dithmarsbch.
Tiene, dienen, Tiener, ein Diener; bei Jx» eben so, u. in den
nordischen Sprachen.
Tiken, ein Zeichen, bl. teikn, Salt Teeken; u. anch Kil. pld. sid-
dln. schw. Tekn, dän. Tegn und Jx. teken, ags. teten, face*,
von teecan, neigen, nnterweben, anzeigen, anweisen.
Time, f&r Zeit, wie im Angs. ü. in den nord. Sjpr., bei Jx. turnen!
ab Ausruf: o tempora! (o mores!)
Tme, (dän. at temme) z. B. das Heu, wenn es zusammen in einen
langen Schwall geschwelt bt, auf Einen Haufen hinschieben,
oder mit Pferden zu Haufen treiben, um daraus einen Schuber,
güdl. Diemen (pld. hier JKtii, Dan. Kok) zu machen. Bei Jx.
liebst oer-tiamje, überwälzen, überwältigen, ags. tenum, te-
mian, bezwingen.
Tipp, Tippken, ein Punkt, Tüpflein, Tüttel, und auch überhaupt
die Spitze, der Gipfel (vgl. Top), z. B. der Nase (Dln. Nene-
tip). Kil. Tip, Tipken, apex, puncto*. Wohin man anch rech-
nen kann bei ihm Timp.
857
Tmn', eine spitzige Zacke, Zinke, als in einer Egge oder in einem
Rechen. Br. W. B. Titte. egl. tine, Kil. Tinne, pinna; in den
nord. Spr. Tind.
TJock, hier aberall, Silt tjuck, dick, din. tyk. Jx. n. schw. tjock,
ags. thica.
Tjésk, tjödsk, nSrdl. tjösk, o: tjudsk, Wiedingh. tjutsh, Föhr tiedsk,
Jx. tjutsch, dän. tt/dsk, n. hier tjödsk: deutsch. Unsere Friesen
▼erstehen aber unter Tjödsk blos das Plattdeutsche, und dies
ohne Zweifel von alten Zeiten her. Eben diese Bedeutung hat
auch lingua theodisca, oder theotisca, bei den Alten. Ohne von
Otfried, Notker u. A. zu reden, will ich mich nur hauptsächlich
auf diejenigen beziehen, die es nngezweifelt begründen. Dahin
gehOren diese Worte von Hraban. Maurus, bei Goldast, Rerum
Alamann. T. 2. P. 1. p. 67. (vgl. p. 06. in der Aufschrift) "Lit-
teras quippe, quibus utuntur Marcomanni, quos nos Nordmannos
vocamus, infra scripta« habemus; a quibus originem, qui Theodi-
scam loquuntur linguam, trahunt"} ferner die Worte aus dem
Scholiasten des Horaz (s. oben Parre): "Hie scobis & haac sco-
bes dicitur rasura serrarum, grasce nqlúfia^ Theotisca lingua,
mrpora (Utkratzelz), sed hie pro omni purgamento ponitur." Und
endlich Servius ober den Virgil, Aen. 7. V. 741. wo er bei
"Teutonice" ritu sagt: Cataja (s. W. 214) lingua Teutisca hast®
dieuntur; vgl. Spener bei Anchersen Herthedal, 155. Alles dieses
passt nur auf die nördlichen Germaner, und da eben dieser Aus-
druck von iheod (Volk) u. sei, ske, sehe (s. oben) zusammen*
gesetzt ist, so passt es auch zunächst auf die Völker, wo es so
genannt wird, z. B. auf die Teutonen, sächsischen, angelsächs. u.
frtes. Völker. Ags. heisst iheod, thiod, ein Volck, altfrs. thiad,
v
V
358
thied, thiod (s. auch W. 371. cfr. Lps. gl.), Ulphil. thiuda; isL
heisst thiodverskr u. thj/dskr, thydvershr, ein Deutscher, u.
deustch. Und selbst diese Benennungen . mögen wohl auf das
Eigentümliche, so wie auf die nähere Verwandschaft der Spra-
chen dieser Völker, der Geraumer, in Alterthume Bezug gehabt
haben; wie altsachs. thiod, vgl. W. 371. aga. theed, ein Volk,
getheode, die eigene Sprache, besondere Bedeutung, Idioma,
bei Matth. 1, 23. Marc. 15, 22 Daher Matth. 27, 7. eltheth
tisce men, peregrini (in der Vulgata) u. im Cädmon elltheodig,
ausheimisch, von einem anderen Lande und anderer Sprache s.
6. 41, 56. 57. 58, 72 und wertheode, wer-theode, 53. 60.5a
73. 81. das Ausland, die Fremde, angränzende Völkerschaft; u.
S. 38. ungetheode, einander unverständlich. Endlich heiast deu-
ten, significare, interpretari, u. bedeuten in den alten fries. Ge-
setzen bei dem Junius bithioten; hier wird es zwar jetzt bet jogge
ausgesprochen, aber ohne Zweifel von betjöddige. Jx. to betjoe-
den, zu bedeuten.
Tiese, Jx. tyzje, Kil. teesen, carpere, vellere, vellicare, trahere,
als Wolle, aga. tassan, vgl. tease, teaze, dän. tcese, söddan.
teese, mit den Händen ausziehen; Tis/, was ganz verworren ist,
Wirrwarr.
Titte, eine Warze der Brust, papilla, mamilla; u. die Brust
selbst, mamma, wie Ags. u. in mehreren der Europiiacheo
Spr. gr. rir&ti , t$t&6s 8 . Kil. Br. W. B. titte, saugen, Tut
geben, säugen. Ags. (Benson) diende, lactantes. vgl. dän. at die,
schw. dija, Ulphil. daddjan lactare} wie auch hebräisch dad,
die Senat.
359
Tjüdder, Tßdder, KU. Tuyer, westfrs. Tudder, Tuyer, Br.
W. B. Tider, Tier; vgl. W. 381. engl. Tedder u. Tketer, ein
Band, womit man ein Stück Vieh auf dem Felde anbindet. Isl.
twdr, tiudr; dän. et TSir, sfiddän. et Tyr, Tyder.
TJüch, Zeug; nicht nur allerlei Zeug, als Tuch, das zu Kleidern
verfertigt wird, sondern auch das Vieh (als futtern) im Stalle,
davon also tjüge, anschaffen, Föhr; pld.; fügen s. Br. W. B.
Tjûg', ein Zeuge, u. ein Zeugniss; tjüehe, zeugen; ein Zeugniss
ablegen. Jx. tjuwg, ijuwgje. Br. W. B. tügen. Sfiddfin. tye,
en Tye, ein Zeuge.
Tjüg*, eine grosse hölzerne Streugabel $ pld. wie im Br. W. B.
vgl. Kil. Gaffel y furca, bidens, merga, womit des Stroh auf
dem Dreschboden aufgeschüttet, und dem Viehe im Stalte das
Heu vorgeschüttet wird, und nichts anders als ein zweyzackigter
Ast ist Es ist hauptsächlich deswegen sehr bemerkenswert!!,
weil das dän. Wort: Tyjb oder Tyve> eine Gabel, schon in ganz
alten Zeiten auch so gelautet haben muss, wie wir sehen, aus
dem Namen des K. Svend Tyfve- v. Tjuffueskeg, velcher bei
den mehresten alten Chronologisten geschrieben wird, Tjugesheg,
Tjuhhuskeg, z. B. Sven Aagesen, Eriks Chronik, Runische
Chroniken, in den Isl. Annalen, Langeb. 3. 37. Sveinn Tiugu-
skegg, Snorro Sturl. Tiugoskegg. Diesen Namen drückt Saxo,
S. 27 so aus: "Sveno, furcat© barbae cognomento clarus." Ulrich
Petersen im Mst. vom Dänenwerk, Zwieselbart. s. Frisch, unter
%wei, zwiefalj als eine Gabel in zwei Zacken getheilt, u. un-
ter Bart.
Toft, heisst hier, wie im Ags. Isl. u. Süddän., ein eingehegter
Platz, eine kleine Koppel, worin, oder doch woran das Wohn-
gebäude steht. — Schon in den angeig. Gesetzen; auch Dank-
werth 148. u. Heimreich, 132, dän. norweg. an einigen Orten,
wie auf Föhr Taß u. schwed. Tarnt.
Tbg, (ein) mal, Wiedingh. en Gang, Jx. reyz, so auch KU. Reyse,
wie holl. schw. Silt Lop. sfiddän. gang, u. auch sind; nach
dem ags. sith, sithian, sinthian; mösogothisch &nth, Otfried
Sinde.
TU, Thau; Toiwa'er, Thauwetjter; tbje; thauen, aufthaoea
Jx. lotfe. Man hört auch Tuwae'r; dän. Töe, und at #*e, wie
auch im schwed.
Tücke, anzupfen, zucken, ziehen. Kil. tocken, tangere; so auch
süddän. Eideret. Dithm. Koker, Hautvtocken. — Ticke, scheint
ein Diminutiv: tlaron zu sein: ginz leise oder sachte berühren.
Tatk, auch bei Jx. und Br. W. B. Kil. Tolck sex. fris. sie. holl.
Taelmann, interpres; tolken , verteilen, dolmetschen; so auch
Isl. und Dan. Jx. Jortolckje, auslegen, erklären.
Tomig, bei Jx. u. Kil. ledig, müssig; in den nord. Sprachen:
tom, leer, ledig, ags. u. altsächs, tarn, los, frey, altsächs. to-
, mian, libertäre.
Tome, der Daum, auch Tome. Ags. thuma ; Saterländisch Tumme,
Jx. tomrne, egl. thumb, dän. Tomme. Tum, ein Zaum, Gebiss
u. Zügel, dän. Tömme.
Tang, wie es hier u. in Jütl. gesprochen wird, u. schw. Tang,
isl. u. dän. Tang, Seegras, fueus, auch im UV. angenommen.
Dieses Wort muss in allen Zeiten bei den Friesen Dach bedestet
haben, wie tanckfe, decken (s. die Stelle aus den alten frs. Ge-
setzen, unter Kunte, p. 173), womit sie die Häuser gedeckt, da sie,
so zu sagen, kein Korn und Stroh geborgen haben. Ein Bcyspiel
861
siehe in D. Atlas 4, 70B von LetsSe. (s. auch, mit Beziehung
auf dem Dache von Seegras, das Isl. Hlid-Jkmg, Edda Säm.
Alvismal 28) »Snorre Sturl. Yngl. S. c. 35) vgl. W. üth, Wirf, und
oben Teek. D. Atl. 5, 259. s. auch oben Ue.
A
Tmtgf, Tä*g J , eine Zange; wie pld. und dän. Tang. — Alt mg,
die Feuerzange. Nopel- oder Noppeltong, eine Kneip- oder
Beisszange.
Tomge, Tunge, die Zunge, nnd auch die Sprache, wie im Dä-
nischen, in der Bibel.
Top, der Zopf, Gipfel, die Spitze, das Oberste — ist in der ags.
und den übrigen nordgermanischen Sprachen bekannt; doch an
einigen Orten, wie z. B. in Dithm. Topp, Niebüll Tup. Cbr.
aber aech topp. Auch wird die Scheitel hier, wie im Engl,
und im Sflddin., Top genannt, als: frmn top to toe.
Topp, eine In terject ion , die gebraucht wird, wenn ein Handel,
Vertrag oder Bund geschlossen wird, auch wohl bei einer
Vlette. Ihre's Erklärung, womit Dreyers Erklärung (s. Br. W.
B.) übereinstimmt, ist ohne Zweifel die richtige: "Topp, for-
nmla digito micantium & veteri more pollici pollice opposiso
consensum indkantium." vgl. frz. tope, taupe: et sei also, es
bleibt dabei; und toper. Ein Uebcrbleibsel von jener Verbün-
dung, wovon Tacitus, Annal. I. 12. c 47. uns eine Beschrei-
bung gibt Ich habe es selbst noch gesehen, dass ein alter Gross-
vater und sein kleiner Enkel to die Daumen, unten umgekehrt,
auf einander setzten und drückten (pollicem premere) zum
Zeichen, dass sie einander gut wären, und bleiben wollten.
Topp! komm 'an! es sei darum! es gilt! Ohne Zweifel hat
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Ihre auch dergleichen gesehen, dm er nicht eben Tacttua Worte
braucht. S. auch Pliaias 28, 11.
Tdrre, dürfen, s. auch Silt. C. 88; dän. ebenso; schw. tihra,
töras; isl. pora; nördl. darre*
Tprne, tarne, anstosien, prellen, rarückpraHen; Tarn, Törumg,
*. B. vom Fieber; vgl. schwed. Törning, Aostoss. Dia. "at
törne iinod." Beow. 159. tornost, heftigst, u. Tom, Zorn, 179.
Tdrp oder Thorp, ein Dorf; Silt Terp; Föhr Tarep. s. W. 377.
Ags. thorp und throp, daher noch die Endung frifp, cfrep u.
dfricp in den Dorfisahmen. Terp heisst auch im südfre. ein Warf, wo
ein Dorf steht W. (Auch Diiu in einigen Ortnamen z. B. Kirkeforp).
Torr', ein Käfer, May- oder Mistkäfer, wie bei den Wesifriesen
und Hollindern, s. KU. so auch sflddän. und jttländiach.
Tor 8t, hier, nördl. Toef , so auch Am mm; Föhr Tost, Jx. toarst:
der Durst. — torstig, fertig, durstig; dän. törstig. Daroa
Hesse sich vielleicht das engl. Toast, ab Trunk, Gesundheit,
Wohlsein, herleiten.
Tos o: Toth, pi. Tees o: Teth (ags. toth und ieth, auch engl.)»
aber auch Toek, pl. Toske (wofür auch wohl Tacke gehört
wird, zumal in der Kindersprache), ein Zahn. Saterlindisch
Tüske, Schneidezähne (vgl engl, tush), ags. lux, tuxas, a. B.
Beow. 125. davon din. at tygge, t$gge. — Taask, Tâsk',
nördl. eine Tasche. Dies auss ich noch hier beifügen, um za
bemerken, dass das schwierige Wort Rata-töêkr, in der Bdda
(Grimnismal 82) oder Rata-to$kr , meiner Meinung nach, suchts
weiter sagen will, als Sladdertaske, Plaudertasche, oder Rfitel-
busse (Rötaltasche), von rot ein y Br. W. B. rat ein, räleln,
plaudern und plappern. Rieh, rätein und r Stein; s. auch Seh.
Tit, ah von Wolle, eine Locke, eine Handvoll, östl. Tugi dän.
an Tot, aber auch Töge, T9ye; und Seeland. Taa (Junge, 408)
Jatl. Too, Wolle.
Tai, ein Getöse, Geräusch, Mohr; vielleicht von tuten.
Traag, trag, d. i. trag, langsam, unwillig, was schwer geht,
z. B. eine Schraube; so auch sfiddän. Kero, tarde, trage; Jx. traeg.
Traash, pld. Dreesch, auh wohl Drosch, das Land, was zur
Weide liegt Osteraons Gloss. Traad, Träds-Jord; auch in
Norwegen. Schwed. Trädes-Jord.
Traat, müde, hier und Nordstrand; Silt und FOhr: trat; so auch
Din. und Isl. threyttr; Schwed. trött, trottet, vgl. engl, tired.
Traat e, Mohr, sonst träte, auch süddän. und jfltl. albernes Ge-
wäsche sprechen, in den Tag hinein reden; davon Tratsndk.
Traawel, trawel u. traffei, eilig, sehr geschäftig — sonst auch
siU, Md. — Trawel, subst. grosse Eil. Vielleicht von traawe,
trawe, umher laufen, dringender Eil sein. ags. thrafian, ut-
gere, thrawan, fendere, contendere; vgl. isl. traf alt; cbr. tra~
fael; frz. travail; engl. u. din. trovl, Tratrthed. Silt. Com.
58. trabli; Ulphil. thragian, currere.
Trälje, ein Gegitter, Gitterwerk. Ich bin nicht gewiss, dass es
hier gehört wird; aber Jx. hat trcelje n. Kil. TraeUe: dathrus,
clathrum; dän. Trailer, Trcdvmrk; engL und frz. trefft* und
treillie, treillage, Gatterwerk. s. Br. W. B. Tralje.
Trdl, s. Aagaard oit Törninglehn: "trald, trind, lyldig," vom
Korn; so auch bei den Östl. Süddänen; an einigen Orten
drall, wie Br. W. B. hier auch, z. B. en dralle Beeren, pld.
von tritt* (s. unten) bei Kil. dritte, "gyros agere."
Tranne, drey, nördl. trenne, dän. trende.
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Trdst, Trost} tröste, trösten. Golf trdst! Gott trfet'! Gott bes-
sere m\ leider! Ulphil. thrafstiam; Jx. treaêt; dän. u. schwed.
Tröst. Vgl. irf. tregsta, gleichsam getrost machen, u. traust.
W. Tratst, Föhr Trust.
Trév, pld. en Draaf, din. en Trave, eine genrisse Anzahl Gar-
ben; wozu hier und im hies. Dan. 29 Schtfe (lüerve) und so
jedem Schef, wenn da« Korn nicht geschnitten, sondern gemihet
ist, t Garben (Neeg) gehören (s. Junge: en Trave). Auch im
Engl, hat man thrave, "the nnmber of two dosen'*} ags. heint
threaf, manipulns. Vielleicht bedeutet es nrsprfingh ein Abthei-
lang, wie etwa in den aufgestellten und gestillten Garben ; viel-
leicht ist folgendes damit verwandt:
Trävle, etwas in einselne Fasern, oder Faden, aus einander neh-
men, auflösen: apträvle; oder intrans. was auseinander, in
Stücke gehet, sich auflöset und trennt; Din« trcevle, t*ëvU:
"det hiMiger i Trcevler"; vgl. isl. trqfia und trqfiU.
Tre, Nordb. Trä, ein kleiner Bäum, ein Gesträuch; W. /Are, ein
Baum; KU. Tree, Tere, arbor.; engl tree; ags. treo, treov;
isl. tre; dän. u. schw. Trä; z. B. hier HiUetrd, oder Hille-Tre,
ein Flieder oder Holunder Baum.
Treed, Drat, Zwirn auch W. von drehen; ags. thrcsd; engl.
tkread; d&n. «• schw. Tnmd.
Tree o: trede: treten; ags. tredmn; W. tridda, tredda; Br. W.
B. treden, treen; fries. tridden; din. at treede, at trine, uüd
et 2Wn, ein Tritt.
Trecke, ziehen; auf Föhr, Amram und Sil! trake, Iradke; Kil.
trecken, trahere, ducere; ziehen, schleppen; altdeutsch, bei
Grimm, trecken, trahere; dän. trcehte; Saterländ. drecken, uth-
drecken.
Treppe, trappen, treppein, trippeln, caleare; Jr. traepje; trup-
pet u. trippet m, trapet; engl, to trape: auf u. nieder auf den
Füssen treten, trampeln. KU. trappen, caleare, concalcare pedi-
bus. — Trep, eine Treppe; W. Treppe; dän. u. schw. Trappe.
Türiene, Föhr trfene (• silbig), Betteln, scharen, beim Weben.
Dithra. trennen, dän. at trende, z. B. K. W. 79. V. 28. Auch
der Fluss Treene, Triene; bei Meier auch Trenne. Es hat
von trennen, scheiden, der Namen.
Trille, rollen, rund am laufen, oder laufen lassen, Föhr trolle,
KU. trillen u. drillen. Br. W. B. Tritte, eine runde Scheibe,
Rolle) dän. trade.
Trind oder Irin 9 , rund, auch im alten Nordstrand, s. Heimr. S.
147. dän. u. sehutad. trind. Es wird auch, wie im Süddäni-
schen, Ten einer Schwangeren gesagt
Triet, u. Vertriet , ix. jbrtriet , Verdruss, Verdriesi; Mete, pld.
treten, süddän. trede, jemand necken, aufiiehea, anfahren, in
Verwirrung u. Verlegenheit setzen. «— Davon frs. trietsk, ein
Hinterlistiger, der andern gern etwas weis machen oder auf-
binden will, um ihnen Schabernack und Verdruss zuwege zu
bringen; dän. treedek, süddän. treeek, treedsk, d. i. wie hier,
schlau, listig, arglistig.
Tritz, Trits bei den NordbOII., wie bei den Dänen, Tridee,
eine Winde, Rolle oder Klobe — als in einem Seil, um etwas
aufzuwinden, oder ein Fuder fester zuzubinden. — Vocabular.
teutonista, bei Richey S. 446: Tryee, Winde, tryssen, win-
den« Richey: dryeen, updrysen, an Stricken aufziehen, auf-
s
winden, s. auch Br. W. B. Trtsei S. Hier sagt man: en
Hock.
Troch, trog, so auch Jx., engl, thromgh, ags. thmrh, durch.
Trotte, Treute, eine Presse, ein hölnerner Schlegel , mit einem
grossen länglieht viereekigten Blatte unten, womit s. B. der
Dreschboden platt und eben geschlagen wird. Frisch: Trotte,
eine Art Weinprcste; trotten, pressen, s. Br. W. B. Treite,
ein solches Instrument; Osnabrlck, Tr&e. Jx. trieuwgjê, pres-
sen. Schwed. Trok. W. traeten, drücken.
Troly Troal, der Teufel, u. auch ein Hex, Zauberer; wie sftddao.
Altdeutsch, Grimm 380, êroU, Dämon. Kil. Drol, Trullos,
drollu8, dssmonum genas — trole, säubern, hexen. Dan. Trold,
trylle; sflddän. trolde, womit das isl. u. schw. an vergleichen.
Altdeutsch betrüUen, iacantare, divinare.
Trampe, die Nabe am Rade} so auch Biderst u» Dithm» Kil.
Trompe, tuba, cornu; also wohl als Röhre, vgl. daselbst
"Trompen, largiores & laaiores manicss mutierum." Demnach ab
Manen au den SteHärutebi (?).
Trong, enge, gedrang, angst, bange ; nSrdl. auch vom Koni,
wenn es Schaden gelitten* IsL praungr, dän. trang, sfiddin.
trong, schw. trang. Vgl. ags. thrang, engl, thrtmg, Ge-
dränge; to thnmg, drängen, schw. trang.
Tross, gerade auf, gerade aufwärts, steil, steif. Ursprünglich
wohl davon: trotzig, aufsetzig, trotzen, Trotz*
Troaye, Jx. treten, den Weg betreten, fortwandern, irgend wo-
hin oder wonach trachten; din. at frtro, und davon Atttaa;
%. B. K. V. om Dronning Dagmar. R. V. D. trauen, nach-
streben, nacheilen mit Verlangen. Unsere Friesen brauchen
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dafftr drauwen, Vorhabens sein, verlangen. Jx. "troaye neje
vrollustne." Ihre: Trä, desiderium; altschwed. thra; isl. Prd,
detideriara , preya, ]frä $ desiderare, desiderio languere.
Triiff, gesund, frisch, stark. Daher Wühl der Trumpf im Kar-
tenspiel; in Hamburg Truv, Trüvers* s. Ricbey. Auch von
einem kleinen Fluch, — Daher trive, triwe, auf Föhr: gut zu-
nehmen, v?ehl gedeihen} din. .at trives; und hiervon utreffuen.
(s. Worm, über die erste Runen-Chronik 6« 14) iners, inhabilis,
der nichts taugt; sfiddän. täröfven, der noch nüchtern, noch nicht
-Hohl auf, munter und frisch ist ; . isl. prif, bonus corporis ha-
bitus; engl, to thrive uqd tkrivmg*
Trutte, sich ausbreiten, ausdehnen. Dan« K. V. at irude; süddän.
at trute, z. B. mit dem Munde, wenn man ihn weit aussetzt;
von den Taschen wenn sie so voll sind, dass sie strotzen. Da-
von (in Dithm. n. Eiderstedl) Tut», Tuize, eine Kröte; (dän.
en Tudse) hier en Trutz. Isl. tutinu und tutr, tumidus.
Tulig, dar Talg, Uuschlitt.
TüUy der Mund, oder Tülle, Teile, so auch bei den Westlichen,
wovon noch in Dithmarschen: tulen, schreyen, heulen, s. Zieg-
lers Idiot vgl. isl. Jtoda, eine Rede, pulr, ein Redner; ags.
tkyle. — "Tülle" oder "Tülle", heisst im Niebel. Lied, V. 8839,
eine Röhre; cbr. thwll, ein Riss, Loch, eine Oeflhung.
TüUßy Br. W. B., ein grosses Geschier, Wanne, Kübel. Im
Koker heissen Tüllen 9 holten Tüllen, hölzerne Kannen; süddän.
heisst tylde, tytte, utngiessen, aus einem Gefass ins andere, ab-
oder eingiessen; vergl. engl, to tili.
Tumpig, dumm, albern, abgeschmackt; auch von andern Dingen;
Reinbachs Wörterbuch: ein tutnpichter Geschmack, t umpichte
Aepfel, Flüchte, Mehl, Salz; tumphkt werden, fraceecere. 80
wird das Wort dumm, Matth. ö, 13, auch verstanden, — - wo
das gr. Wort auch heisst: stapidum fieri. Tatian. Matth. 5,
22: "Ther tha qoedit Tumbo" , da Nany Opitz sagt, die
Schlesier sprächen noch: da stellst dich tumptich, in den Noten
über dumplicho, bei dem Poeta anonymes, in SchHters The-
sauras. Wir pflegen noch aof Sfiddäo. zu sagen: "Slmmpe-
Lykke, ftimpe-Lykke." "Di* TumpertT vgl. isl. pmmbi, £am-
bari. Silt. 5, 88.
Tun 9 , ein Zaun, wie ags. u. bl. — Tun, oder Tarnt, ein Garten,
wie tun, in den vorigen, Jx% tuwn, ein Garten.
Tüntele, Zieglers Idiot tünteln, schlingein, in einander schlingen,
Litzen machen, s. Slinge.
Türr, eine Tour oder Tnnr; tärre, eine Tnnr aushalten (tob
Fieber oder sonst einen schweren Stand). KU. tut/ er.
Ter, Tuur, ein Tropfen, eine Zähre, Thrlne. W. ther, tat,
eine Thräne; Ulphil. tagar; ags. n. engl. tear. Janins flbrt
im Gloss. Goth. eine ags. Glosse an: "baisames teer", opobal-
samnm, und aus dem dän. "Dan. Taar est stilla aqua»"; in der
alten dän. Bb. Micha, 5, 6: "som Taare paa Gresset." (Jetzt
Draaber). Schwed. "en Tdr", z.B. Vatn. Auf Fühnen wird em
Schnaps, Sopchen (Saterllndisch Soap) en Taar genannt So
auch anderswo: "at drikke en Taar", und, wie viele meinen,
auch beim Zutrinken: Grad (Go, Gu) Taar; hier auch voa des
Säuglingen: en 7fr», en lfttge Titt; Söddän. "e lidt Patt 9 . 9 *
Tus, bei Jx. heisst thuws, still, ruhig, frey oder Still-, Ruhe-
frey, als: "ynne t Jfatcw-haYne" , in den Freihafen, und: "jnne
hymniel iz syn thuws, ja thuws" &c, and sonst mehrmals.
SoUte «ich davon das dän. Tusmirke, Tusmörkmng, die Däm-
merung, erklären lassen f nemüch wenn man diese Zell als
Feyeaabend odor Ruhestöndehen betrachtet, wie «. B. Scteuei-
derstunde, Skrawlder-LAv, oder -Lob? Oder wenn mau die Däm-
merung bloss als Scheidung, als Zwiechenseit zwischen Licht
lud Fiasteraiss, (fiu. Gräwweimg, Skwnmerre*) nimmt, so
hinfite es erkUrt werden von tw, zwey, tus, welches in tuschen,
tu*schen, zwischen, steckt (s. Kflian Br. W; B., aoeh Ihre.). Da-
hin flbrt auch tuswerhm, zweifeln, bei Ulphil. Marc. II. 28,
• womit der vettigem Au fk läsung wegen an vergleichen: unwe-
rian c. 10. Oder wollte jemand es lieber von dem isL Thurs,
Thmêy TktiM, ("primaiio hipsM» notut" s. Heckes) herlehen, so
wie der Wolf, in der alten v djto. Bibel., Haback. I. 8. Zepban.
8, 8, ui. in der neuern, Jereas. & 4L "eis Ulv om Afteiteii"' n.
in der engl. Erz. und itah Abendwolf genannt wird?«— Allein idh
JHU8S dfcch bemerken ^ dass an einigen Stellen in der din. Bib.
Tusmdrke auch fite die Morgendämmerung (Dagstapeer) stehtj t.
R 1 Sam. ■*»', 17. 2 Kün. 7, 6. 7. a Psalm* 119, 147.
&o ist e* aftch mit Ucttie gegangen (s. Oehtern) a. selbst ittit
orépafGttiura. s. Varro de ling. lat. 1. 6 p. m. 46; und ctepera
lux heiast bei- dem Servius dubia lux. Bin Gleiches zeigt
anfch daa di in dilucuhim an. Im Haderslebenaehen wird es
£>«j*emdrie gesprochen. Dies , deucht mich , stimmt fast am
■aaiüan flhr dsn mktelste Her lettiiugt *) Hieher rechne man: Tuzä,
jetct Tudê^ Tudsenäês Tratte* Hecred, auf SfeeJwid»
Tüss, schweig! still! s. auch Br. W. B. Koker N. "Meaeoh* to
•) De* Verf; cititt: "AHdeutiéh heittt bei Grimm 9* Tus, bin./' (unleserlich)
DU MtQ« var aicbt xa in4«i. Ann. Ja* Betätig«
47
ST»
Kyndern vaken Tüs P — Tüsse, tusche, taste, schweigen keimen;
tflddln. auch selbst schweigen, verschweigen. — K. V. "Han hier
derved baade bleeg og tyst" jEüer: W tust er mm, er winkt
mir sa schweigen.
/ Tmse, wie Silt C. 82. zausten; engl, to t*w%; hier aneh tvsm z.
B. bei den Haaren raufen, WéMe auszupfen, hin n. her ziehen.
B. W. B. und Sch&Ue tuseln; auch siddin., twde; din. tarne.
Tuten, ist wehl sonst allgemein bekannt} bei Jx. aber hebst
tuwtje ausrufen; also einen lauten Ton von sieh geben; u.
Tuwt, heisat bei ihm das Maul, 4er Rachen. Sonst hetsst nicht
nur eine Röhre, z. B. beim Ofen, hier Tütt [wgl. TW, ein
Loch in einem Baum, Junge; ein. en TwAe]\ sondern auch KiL
Tuyte, Tote u. bei Richey Tute, Tüte, Tuthom, ein Blasehom.
Tuten hakst daher u. B. ags. in. Karrh. u. bei Schütze, laat
heulen, bülken, brfiUen, aber sonst fast Aberall, wie hei Richey,
mit einem Hörn, in einem Tone blasen; din. at Jude. Bei
untern hiesigen und westlichen Friesen teste 9 titez tft tiet> dt
tjttst, hi tkët. Ist. thiota, eg thjt, freilich auch ukdam,
wie kurz vorher, aber doch dasselbe Wort; u. ataiord. tmtOy
für tffteu Htcintt kömmt das letzte fris. Wert in der ran. Auf-
schrift auf dem goldnen Hörne: äf to titko, op to tuten, BberanL
Auch hier sagt man gewöhnlich so. Ix. tjoiyje, Ton Vögel*
Twtrnne, zwei, dän. tveude, zween, zweene. — TwamUng, Zwilling,
Tranling, Dreyling, GedrilKqg. — Twene u. Jstrnme, urinus.
ags. ftrman, engl, to twine. .Dahin gehört auch ags. twêgm y
engl« Ispfltn, zwei.
Twärs, twärs, zwerch, quer; din. tver, tvert, paa tvcers; engl
thwart, transversa, penrersus; ags. thtceer, thwur, tkwgr, per-
•71
venu*, oentsarios; Ulphil. tfapatr*. W. tueree, thuereê, quer,
in der Quere. Br. W. B # dwars. KU. dtoeers, dweersch; isl.
fsoer* thwtrt, i thtotrz; cbr. cweer.
Twiete, heiszt «war io den hiesigen Städten nnd Flecken, wie in
Hamburg 1 bei Richey , ein enger Gang oder enget Gässchen ;
im Hanntv. ist Twetje ein jeder schmaler Gang oder Fussteig;
hier aber anf dem Lande wird eine Granne oder Landscheide
zwischen den Feldern TwieU genannt Im Engl, hebst; to
thwite, sondere, spalten, entzwei schneiden, von einander
theilen Edw. Lye, in addit ad Gloss. Iuniauum, fährt das
ags. thwitan, tkweotan an. s. Ihre Tweta. Mir scheint es
nber im Präsens thwcetan oder tkweotan heissen nu müssen.
Bei Beda. C. 8, 17 steht im Ags. "sponos thiveoton", sie
hieben oder schnitten Spfthne ab. Anf Fühnen wird' von
einem Baume, wo er «ich in zwei Aeste scheidet, gesagt: i
2W, (?) Jung hat & 41* "En Tveie, en kUMet Green". Im
Engl, heisst ein hoher Grund, wo vormals Wald gestanden und
das Land urbar gemacht, a twait oder tmtaite. Hier zu
Lande wird das Wort Tved noch oft auf Dänisch in beiden
Bedeutungen gebraucht, bald als solches Land oder Wiese, bald
als Gränze oder Feldscheide. Der D. Atlas, u. zumal von Jüt-
land, liefert eine Menge Beispiele davon in den Ortsnamen, wie
auch die IL V.
4%0iM*r, der weder das Eine noch das Andere ist, z. B. weder
'• Junge, noch Jüngling , oder Kerl ; vgl deutsch, ein Zwitter. —
twittem, weder gehen noch laufen.
Vuwng, eüi ganz charakteristischer Name des Fiebers; <L i. Zwang,
* Zwinger.
Twoyl sagt man «oh den, was 'garstig u. scheutHoh ist * -wobei
man ausspeiet, wie däa. u. edsW., 'JtÄ/ ftn &g! Jußi dtg an! U.
wei! Silt C. 8. 16. tjü! tjüi — Jjc 18 M^d, aa aa-
nraUmvoU. 71. tjoe, m tjoe, so widerlich. — U. 96, "U dH
my eeer, jn't is my tjoe" sk m thut mklett (web) u. ee ist mir
Übel, oadteidttch. Clrfnan. 8. "ewsod htm tweo tknhteT ot an-
ausstefclch.
Typ, tyen, tien, ziehen, irgend wohin reiien oder trachten. W.
»7». Koker, tidem. KiL und B. W. B. tidm, Üm\ dftn. at Ige
hiem.
U.
m
C/, ojer 17», heisti hier näefcst an im Süden eine Aue, eis
FJuss. Tgl. D. AaI. 4. 318. Wenn nun diene untre Nachbarn
fragt,, ob es etwa Uw oder Ud heissen soll, so wissen sie eben
so wenig von einem w als d, da* aufgefallen wäre, ü, als, £fo>
<<4i, Otnr, Omre 9 hörn** »cbon daa Waaaer Und F&*e*t«m, Fb&Wi
wie z. B. DamnUms, «Donau, Denau, 6*äaz*j-em, bedeuten.; âb
Ud könnte es besonders das Wasser bedeuten. Hfimr. 8. 4& as:
Eith oder Udo, d. L Wasser} vgl- 102 da t £*, und Patr. Saie
£t0e, Ouwen und das bekannte Wasser in Holland: hol Y (hol Eg
ausgesprochen). Gudm. Andrea, isl. texiton;17dr, Aqua, nrägr,
madklus. (dfin. vaatk) Im Latein, beisst t>s «der ,, ssine; doch aacb
uvidusy nass, feucht, Tgl. uwo, wieso*. Im Ag*. beisst f4h> Wu*»*
strömendes Wasser, (oft im Beow.) und jtf£i«it,„ ifrömfu, ^ch
ergiessen. Unser Frs. Wort uk, wässericht, weich, "«te V uiV
173
es ist weich (dam man da weder gehen noch fahren kann, z.
R in einigen Wiesen); auf F6hr dft, auf Silt touk, hier toi*,
wivd von selbigem Stamme sein. Man kann mit Obigem vergleichen
Heliuth* bei Th. Ghqfemer, Langet). 2. p. 352. 5«, von Saxo
Gram, p» 19& fimriii» Helga. Allein Ton ff dt oder iVbh s. un-
ten W*k
UdUe, dfe Dämmerung, welches eigentlich weht nnsérs Orts ist;
siehe unter Ochtern.
Under, das Ekler; ags. udar, engl, udder (bei Prior.) KU Uder,
Uyder. Ur wird bei einigen Wesib. gesagt, s. Jader.
Ubenekm, heisst d/teobgehends bei den Nordfriesen ein Aftername,
Schimpfname, ëpilzname* bei einigen Uehonöm, Föhr Ukelkom,
Karrh. Oekebwme, Eiderst und Dithm. Getarnte, Oehehêmne,
Rieh. Oekelname, Br. W. B. Oekemame. Im Sftddia. wird
es ôg ge m û e n u. öggeinavn ausgesprochen. (In der din» Schrift-
spräche: ögematm.) Bas Stammwort hat sich bei Jx. erhalten:
sanft, welches iftor» bei ihm vorkömmt und immer etwas Schie-
fes, Verkehrte«, Schlimmes bedeutet, z. B. 1 Psalm v. 1. 't
i w et mmc uwëk paed, wo es fast mit krumme synooym, u. gleich-
sam wie d*n. vrang, verdreht, verkehrt, unrecht, bedeutet; u.
i
im 13 Briefe: nu moeit mj dat uwek, nun thut es mir leid,
dass es so verkehrt gegangen ist -— Ohne mtehr Beispiele anzu-
führen, im einem . gann ähnlichen Sinn > heisst ein solcher
Name aufFfihnen et Vekmmm.*) B^smitfkanpi man dergleichen
» ■ » <
•) Dietee 4a*. ProTinsjaJwort kann hier keine Stelle lindes. Et ist dst in altern
Schriften (x. B, Dan. Reimchron. V. 1859) oft vorkommende Perfentovn; f. sack
Wedtfuamn in IttMs Gktotsr.
r < Abul éor Heraasg*
/
374
da engl. auk 9 awk und ugly, aUengl. onghf, u. du kl. ygla bei
Snorro Sturles. Olaf h. S. c. 75 u. das engl, to ogh, lim» ad-
spiee re; allenfalls auch das schw. YhUdngh, bei Loeotn« und Ihre.
Wenn dieses nicht so ganz einleuchtend wäre, so Hesse sich
sonst noch eher, ab an irgend etwas anders, an dl» Wort
geocodon, abdiderant, (in Lips. Gl) denken. Schw. ökemtmu,
Üg, das Auge, oculus. Niederdtsch. Oegh, Oge. Mit diesen u
mehrern andern Sprachen, z. B. den nordischen, stimmt unser hiet.
Wort wenigstens weit besser, als das ags. u westfrs. enge. Auch
das Mftsogoth. augo, das Auge, u. augian, zeigen; ahm.
augan, wraugm, eräugnen, eräugen, erscheinen, zeigen. Lips.
Gl. oigi, osteade. Mehr s. bei Frisch. Es wird auch, wie in
den nord. Spr., im Engt von einem Nadelöhr gesagt; daher sonst
Oeschen 9 statt Oegschen. s. Oésk.
Ugenbrvn, oder Ugbrün 9 u. so auch die beiden folgenden, super-
cilium, den nord. Spr. ähnlich, Augenbraun; sonst auch: Brmt
Site, Braune, 'Braunem. In Hraban. Mauri Gl. "SuperciHam id
est Wimdbraune, palpebr»", aber augbrauna, R. V. D. toimbrw-
wen. Kit. beydes Wim- u. Windbranven, HoII. Winkbretmc; agi
brytiy breew u. bruwn; egl. eye-brow. Bryn, ebr* coltis, engl-
brink, der Rand, Bord, das Gestade; süddin* Brynk, du itf-
stehender Rand, z. B. von einem kleinem abgebrochenen oder
abgestochenen Hügel. Mehr s. B W. B. Wienbram u. Edda
Söm. Glos*, p. 595 ags. eagambrech.
Ugenladj Augenlied, engl, eye-üd. Lad, heisst ein Deckel (o. oben
unter Laae) eb en so wie ZfdT, egl., u. hüd 9 ags. und sfidfrs. Ebenso
das dän. Laag, Log, isl. u. schw. Lok, ein Deckel; eigentlich
ein solcher, der auf- u. zugeschlossen werden kann.
975
Ugenstein, der Augapfel, gleicher Weise wie in den nord. Spra-
chen und wie auch in diesen, Hajel- oder Heilst iene, Hagel-
schlössen, u. wie Banst ien, Bernstein«
Ü\f, 4er Wolf, ohne W., wie in den nord. Sprachen: U\f f
Ulfw^Vlv. Dagegen engl. Wolf, ags. Wulf, Utphil. und/.
Ulf 9 heisst allenthalben eine harte, schlackenähnliche Art von
gleichsam versteinerter oder verbrannter Erde, eine Schichte, etwa
eine Elle, oft noch weniger, unter dem Oberboden, so wie der
Sinder (s. oben) , welcher eine AH davon ist. (S. Hansen Staats-
beseht. S. 17.) In Dithm. Alf, so auch hei den Dänen, hier im
Osten, in Angeln, u. Fflhnen: Allel hei den westl. u. nördl. Dä-
nen hier im Lande AI, AM (s. D. Atl. L 899. V. 658.). Cbr,
heisst AI ein Fels, wie Beda Htst eccles. 1. 1. c. 12. erwähnt
wovon vielleicht Alberg, der ehemalige Name Segebergs, be-
nannt sein kan. g. Helmold. 1, 49. Vielleicht soll es Brand an»«
dfffceken, wie ags. c&ied, Feaer, <mal, ineensio, 4 B. Moses 11. 3.
(Agi. u. Vulgata) von oftoism, incendere; persisch ala, Feuer,
4
Frs. AHeng, eine Feuerzange. An endgen Orten hier heisst
eine solche, doch weniger harte, Erde Z7lm; ob vielleicht von
Ulfkm, Vifem?
Úfy XJle^ ein Staubbesen, den Staub von der Höhe oder von der
Wand herunter zu, fegen s. auch Bh W. B.); sonst ein Staub-
wedel.
VUg, und Karrharde: Uleng, eine Stäubmulde, Wanne, Wakn-
™> g* ▼gl.'din. Otde, Ollen.
Üü, uld, ostfrs. und Pld. old , alt; aaler, nördl. aler, älter. Silt
eiller, aalst, dlst, öltest; dam old 9 für: garamel, in der Com-
position, z. B. OWsagn, u. wie pld* "von Ötdingsf* auch Dithm.
/
UUe y die Alten, AeUern, aördl. Jalern so aach aaf Föhr. Jx.
ad, o: a/tf für Mutter, acfer, Vater* dder* oc AJders, Ar Aeliern;
«g»- yW> generatio, eaW alt; slitp*+ *k von aio, alui, «fitem,
^fcfor, viu, s, Worm p, 822, cmld, «etat. vgl. Ulphü. läse. 15,
23, 27. a&feifi. lal. ala> o/, ofmti und «&#•*, Garteafrucht, Obst,
dän. OMe», süddan. Ölen, Fris. üteqg, t/Im#. ab Efteng*-
Torr, süddän, en üïtfa oder Olentorï, ein Maykäfer. — Fm.
in UUengstidde, i Oldiagatider 9: Altevthams-Zeiten. — Aach
südcjäp. hebst ale p gignere, u. besonders afe*, gigid, nasei, jetst
fast bloss vom Ungeaiofar. — Oeitf, aaf Föhr, das Hanpi im
Hause, der Capitata im Schiffe, Senior.
Uli, auf Föhr, OU hjer, die Wolle; HL a. sehwed. I7H, dao.
tfM. s. Oll.
Unnern, hier aber eigentlich Onnern, K^rrh. OnnerM — heMcs
Südfr*. aber Ond*r± u< Ongher, »dieriüfcfc,. onderen n. aqf*
heren, p rändere, memtttri, KAI. Diese vetschiedetle Anasprache
beschreibt auch ScWUec im Glossar» ausß»hr)i6h« Art [basten Maat
* es sich wohl Tom agü» (u, engl,) imder, Urs. itaner, mmer, pld.
in^ welche« auch (lat;) i'a/er, tmter^BtöaDheii* beisst, dar ch die
Mittelzeit, Zwischenzeit, Zwischenmahlzeit, erklären. 8UL Ah
ner: vgl. Undemdamm bei Bromius. Das es bei den FijeMS
auch zuförderst Mittag heispe, ersieht mau den unter andern aach
aus den unterscheidenden Benennungen auf Silt, wo Ihr+m&m,
Vormittag, Aurörmer, Nachmittag, Oejtfap°tfc*r^f,< daa Mittags»-
sen, anzeigt. Fast eben so spreche» es. aa^h i^ch , die Malbaer
ip JfltL ans: Oenner, das Mittagessen. . Aueh hier wird AbeiaH
unter dem Onnern, so wie überhaupt auf der dän, Halbinsel
und auf Fahnen durcl} Utmen, Unden> die , Mjttags-Mahheit
877
verständen. Dass es aber ursprünglich den Mittag, die Mit-
tags-Zeit oder Stande, wie Kil. es erklärt, und wie die SHter Aus-
drucke lehren, wie auch Dithm. Unnermeet, bedeuten soll, er-
heHet auch aus dem ags. lindern. UlphfL undaurni- mat 9
welches ich schon aür Gnüge in meinem ersten Dithm. Idiot
Kieler Bl, 2 B. 1 U S. 122, 28 dargethan habe. (Hier will
ich noch eine Stelle aus der ags. Uebers. von Beda. B. 8. c
4. anführen: "ot his undern swaesendum" (o: sptesendum ; denn
keine Buchstaben können leichter verwechselt werden , als das
ags. p (w) und p (s. oben Spese), o: bei seinem Mittags-
essen«
Uwnûkj Unglück, Elend, Jammer, Verdruss, Gram. -Dieses Wort ist
mir blos aus dem Jx. bekannt; er braucht es indessen oft.
Wenn man auf dän. zu sagen pflegt: ''Dét er ret en Ynk, det
er en stör Ynk at see paa", so möchte dies weit eher von die-
sem Worte als Ton dm (isl. awnr, u. davon aumka, aumkaz,
schw. ömka) sich am passendsten erklären lassen. Denn man
will ja nicht sagen : Es ist eine Bedanrung, Erbarmung (subjeo
tive) müerath, sondern vielmehr, etwas Bedaurunfswfirdiges,
Erbärmliches (objective), miseria. Unsere Friesen sagen begrä-
men. Kil. uneken, unckern, geniere. Vielleicht mag Utk für
UflgMtek, Uebel, Plage (Richey) davon kommen.
Up , auf, bei W. up u. op. Ix. op. Silt u. Föhr üp, auf; und;
wie hier up, hinauf. Isl. upp> schw. up, dän. op. Kil. op und
up, super« engl, up, upvn, ags. up. I» Ags« heisst aber up
auch hoch, oben; z. B. Cädmon 84 and up rodor, u. der
Himmel oben, der hohe Himmel. 74. on up rador. Eben die-
ses wird auch durch uplice ausgedrückt; Cssdm. 99. Dies htft auch
48
/
/
die M. Sam. Edda so; Upp-himm, caslam superum, altatm. s.
Glossar. Kam 2ten Bd. p. 840. u. die Anmerkatg dabei.
— Davon Öpperst, Upper st, dla. f/pperst, oberst, höchst
Br. W. B. üppersL Daher erklärt aach W. Ojntal^ oder Up-
, 8tal, durch Obergericht, Opstalsboom, durch Obergerichtsbaum,
Opstallingj durch eine Obergericbtspunou. (S. die Stellen oben
bei Staller.) So wird aach Upsal erklärt, darch den obersten,
höchsten Hof; denn Sal wird nicht nur ein Saal in einen
Hanse oder Hofe, sondern aach der Hof salbst genannt. Ist
ags. Sode, Sele, Solo, anhu s. Grimm, 640« Radbeck giebt, bei
Frisch, diese Erklärung: *Sal nostri majores vocarunt magaift-
cam aliquant Deorum Regumque dorn um, poetice coelum: Se-
lens Sal, solis atrium." (Vgl. Wächters and Haltaus Gles*r.)
80 auch Upkmd, Hoch- oder Ober-Land. Jx. kümmle Seak.
Ûr (Steinur. Norv. Ur, Steenur ; s. Poptoppidan om Verdene Nje-
hed. 1767. B. c 2, p. 41.) Br. W. Uur u. oben Sünder,
dän. Ahl.
Ur, das Ohr, ags., engl., sûdfrs^ ear. — Urtmpp, Jz. Fimgai.,
ear-leppe, dln. örelap.
Ur, or 9 W. wovon 2 war schon iii Or mehr gehandelt worden —
hier will ich aber nur eine wichtige Bemerkung ans dem Hal-
taus noch belügen: „nr, er, particnla pnepotiétTa in compesith
extremitatem tignificat in utramque partem* vel ptmeipium &ori-
ginein, vel terminum & maigmem." — Stephinus de nrbibuu s erklirt
BQotwog durch den iussersten Umfang des Himmels. Aga. heisst
Or 9 origo, altfrs. nr.
Ur, Ute, bei KU» war. bei Jx. u. irr, war. dir. Alemana» Ur,
Zeit, eine gewisse oder gelegene Zeit, Stunde. So wie dieses
S9t
«ach sonst in *Men Schriften bedeutet, R. V. D. „ter quader
uren'* zur bösen Stunde. Bei Jx. auch oere. Nach dem B.
W, B. Zusfttze & 195 haben die Alten auch Hure Ar Uhre
geschrieben. Vielleicht nag dieses Wort eben so alt als das
gr. n. lat hora «ein.
Urs, der Frühling, s. Wsrs.
c/fTemtfitg; LJ rt 9fttêifig) s. Leu*
Ûs, üse, üsing, uns, unser, s. Br. W. B. us, u*e, usig. -■
Use, schöpfen. Kild. use oder ütuei, den Brunnen ausschöpfen,
reinigen. Föhr üse^ use. Oftn. Öse. Es heisst aber auch gies-
een, so wohl in unser m, als dem fohringer Dialect, in welchem
(letztem) Us eine Mulde heisst ; vi. man sagt auch von einem
Regenguss: hat uset dähl, es giesst herunter. (Dan. "det Oser
ned") Br. Wb. unter Molde: "Idt reegnet, as oft mit Mollen
gote;" Ton einem starken Regengüsse. Dithm. Ösen. s. auch Ose.
Ueet, Silt. K. 56. uusel, en uusël Eilän, ein armseeliges Eiland,
wie dän. u. schwed. usel, ussel, armselig, elend, ganz schlecht.
Ut, aus, hier allenthalben in Nordfrsl., in Ulphil. Ags. isl. u. Ober- /
haopt atotord. ut; Jx. uwt. KU. uyt. Br. W. B. uut. W. tvt,
ut.* — Davon ostfrs. uten, prssslare; Uting, Leistung. Jx. uwt je.
dän. at yde. Eben dieses ut heisst duuehgehends in diesen
Sprachen auch, wie aus, so viel als: zu Ende, davon s. B. IV.
B. "de Kurke is uuf 9 : der Gottesdienst ist su Ende. Bei Jx.
heisst «sd* wirklich finde. Er pflegt dies eben so wohl am
Ende einet Stieles oder Gedichts unter su setzen: Uwt, als eyn,
wie die Alten Finis; gleich wie er auch im 180 Ps. v. 9 sagt:
9y% t wut-eyn fenn See", Susserste Ende, die Grinse vom Meere.
Aus demselben Grunde heisst das letzte Dorf im Saterlande Ut-
48*
ende, und die äusserste Vorstadt in Bremen bemt Unt~Bremen;
Utleben, in Obersachsen; Uthwall, ein Damm an der Land-
mark im Lauenhurgischeo; Utlundm, Lengeb. 7. 108; Utwfach
zn Hollingsted an der Gräme. Das UL Lexicon übersetzt, so
viel ich einsehe, mit Grund , den berühmten Namen, Utgaard,
Utgardar, durch fines, limites, Grändse-Skiel, Gränzschridung.
Und so, dachte ich, Hesse sich daa alte Wort Uthlamd, wie
auch Utholm, am besten erklären ; wetahes lästere, was bemerkt
zn werden verdient, im Waldemarischen Jordbog, also wohl we-
nigstens so lange Süderstrand noch da war, nicht Utholm 9 Baa-
dern blos Holm, hiess. Zwar könnte man es sonst leicht von
Ulh, Wasser, durch Wasserländer erklären, wie die Halligen noch
immer "de toaterländêr" heissen, n. ags. Ealand y eine Insel,
Wasserland; wiewohl im Wald. Jordbog Bideested mit unter
Utland begriffen ist 8. auch, was Sahra hierüber bemerkt, Ltn-
geb. 7, 579 Not. 340. Noch muss ich erwähnen, dass obgleich
%t zumal bei den Schweden gebraucht wird, eine jede Grause,
oder eine jede von den 4 Weltgegenden auszudrücken, als: Norr
uty Söder u/, öster ti/, Wäster uti unsre Süddauen, deaeo
Uthland im Westen liegt, gerade dieses, braudien um <fce Wert-
gegend oder Westgränze zu bezeichnen, als: '* Vester . ud (sd
i e Vesten), ind i e Norden, op i e Sonden, *ed i e «lösten*
(Osten). Etwas Aehnliches findet sich im Isl. tUm, — ex oc-
easu — vesten fra $ s. Haltlorsens Lex. AttiWt ut spnmfcen iwir
die Föhringer «t/, die WesterlandfiShringer über uti oder ttj
(jetzt einsilbig, als kurt utj: hart ut, durchaus). Das altdän. s.
schw. udi 9 uäqf) scheint ursprünglich damit eins zu sein.
381
Die etwanigen Wörter mit V. situ) in F. zu suchen.
X. Y. Z. feilen weg.
w.
%
wr a? Jx. wer? W. Äua, Äa, dän. hvo? schw. trAo? engl. wAo?
ags. wAa, Ulph. whas. Vergl. whar, whariis. ist. Arer, hvör,
hverr? hier Attm ? als abgekürzt Ton huém; dän. hvem s. W.
6. 198 u. Rask 8. «8
Wag, auch schw., eine Wasserwoge, Meereswelle, hl.wagga, eine
Wiege; vagr, vogr, das Meer.
Wajen, ein Wagen, Ix. weyn, engl, warn, ags. wcen: isl. u. schw.
Wagn y dSn. tfogro; sflddän. Fun.
JFdir, ein Loch im Eise als för Gänze, Enten ^fc. Schw. Wdk.
Dän. Vaag; Br. W. B. Wake; sflddän. Vagg; Fühnen: at vägge
Isen, Löcher im Eise hauen; vgl. isl. vdka; also wohl mit
waaken u. wecken (aufthun, Offnen, die Augen-) verwandt.
Waal, hier Wal, nördlicher, ein Stock, eine Ruthe; als Tingwal,
s. Silt C. 26, sflddän. en Tingwold, ein Steck oder Pflock, wel-
cher z. B. im Dorfe umgeht, wenn die Bauern sich versammeln
•ollen; vgl. Saxo, 968, und Holberg I, 240; wie in alten Zei-
ten etwa ein Pfeil. Ulphil. walus; Ags. Beow. 79. wcUan,
paxilli (viel!, auch 80, wala s. Grimm 270). Davon walubora,
ein Stabträger, Prlgram, eben daselbst j womit zu vergl. W.
WaGberon, Walüberon, Wallbum; und das altnord. Stqfkarl,
en Stakkel. Im Isl. heisst es Völr, schw, Wal, als Slagval,
dän. u. norweg. Vold> als Medevold, eine Angel ruthe, Hand-
V
vold bei dem Flegel und Pfluge o: Haandstok. (Dan. sonst
Vaand. Ulph. Vandus.')
Waarj ein Kfissen-Ueberzug, Zieche; wie dän. u. schw. Angeln
Wärr\ sonst Varr, Vaar, Karrh. Wactre.
Wdl, das Ufer; so auch auf Helgoland, n. also der Strand, die
Küste. Auch auf schw. Wall; "paa den Skaanske Wall? asf
der Schonischen Kfiste. 1*1. d valin, Jx. one wdli dies heiü
im Beow. S. 145: See-weal, der See wall j im Cädmon. S. 31:
Stced-we alias , die Uferwälle. Untre hiesigen Insulaner, wenn sie
vom festen Lande sprechen, nennen es: op de faste Wall.
i
Dass übrigens Wal auch hier einen WaH, Valium, bedeutet, darf
kaum erwähnt werden.
Wale, wälzen, hin u. her bewegen s. W. 3. 89. Jx. auch tob
Wiegen. (Hier wäge, wagge und Weg, die Wiege.) Auch wohl
für walke o: walken, z B. Strumpfe. — Wale u. Walke, eine
Strieme, von einem Hieb, Druck u. d. Walken hebst aacb
waalhe, ags. wealcan. Von diesem Walken kömmt aga. Wa&a
1 B. Mos. 38, 14, welches von den Ueberseteera durch einen
Schleyer gegeben wird; vgl. c. 24, 85, wo es »uch so steht
Auch ist, wenigstens vor etwa 30 Jahren, auf Fafcmara eine be-
sondere Art von Frauenzimmer- Mätzen oder Hauben, für Mad-
chen, von lauter Walken (wie z. B. die Wolkenkragen) u. so g«
zum Staate, z< B. wenn sie zum Abendmahl gingen, noch im
Gebrauche gewesen ; sie hiessen Walken. — Hieher gehört anch
walwe, Ulphil. u. ags. wedwian, wälzen, umdrehen, und davon
hier Walwer, Föhr Wäret o: WarweU wie im Br. W. B. snd-
dän. Verreld oder Hvervel, ein Wirbel, der einer Thftre vorgt-
dreht wird, ein Riegel. KU: Weruel, Worul, verticulum, pes-
sulus, repagulum, obex; fall, verrouil, oder verrou.
Walg, a<y« ekelhaft, Jx. walgichl, Rieh, "qvod uaoseam aut vo*
mittun movet"; walghqftig, Br. W. B. KU. Walghe, nauaea,
fastiduun; walghen, nauseare, nauseam habere, fastidire; Walg-
hinghe, nausea, iaane vomendt desiderium. Vgl. isl. velgia.
Walting, hier wohl Oberall, doch auf F*hr WälUng, wie auch
im Schw. B. W. B. Hellung, Welje. Richey und Unzer,
im Arsfe, wollen es Weilchen nennen. Es darf wohl dies
Gerieht nicht näher beachrieben werden, ab das es von dem Ire.
u. sieht« weiten, wallen (sieden, kochen), als: "wallende Ka-
ter, den Namen habe. KU. Wallmghe, bullitio, ebullitio; Weh
Unghe, jusculum & pub, pulUcula.
Wann 9 ? sagen einige filr wie? wo*? UIphiL kwan y wie? In R.
V. Buch 1. c. 7. spricht der Bär za Reineke: "Wanne! wanne!
wat hebbe ik nn ghehort?" Richey: yi wanne! wanne! wo will
dy dat bekamen/ 9
Wanke, irgend wohin gehen, umhergehen, hin u. her gehen, in
Dithm. im Koker, im R. V. &c. s. mein 2tes Dithm. Jdiot. In
Langenhorn, wache, wie im Isl. Im Wiedingh. hebst woben,
wie im Dan. vanke, passiren, vorfallen. (S. mehr daselbst.)
Wdnte (auch waante s. Silt, C. 72) hauptsächlich auf den west-
lichen Inseln u. Halligen: mangeln, fehlen, bedürfen. Jfitl. und
süddän.; at vamte, engl, to want, isl« vanta.
War? wo, ags. wheer, UIphiL wher? isl. n. schw. hvar? din.
toor, engl, wkere. Vgl. W. 108.
Warde, werden, hier, so wie auf der alten Pelwormer Taufe (s.
Kres&ne), und also im Dialecte der alten Nordstrandinger; Föhr
V
»84
u. Nordbüll., worde; JRedingh. wuarde (für worde); Wiarda
wertha; Jx. wir de; Kit. werden o. worden, fleri. Es hetsstim
Ulphil. wairthan, im Ags. weorihan, warthan, umrthan. —
Iel. werdet, im Jütsch. L. B. warthee (wurthen) , schw. toarda,
dän. verde» Wenn so viele Dänen zu unsern Zeiten ein so altes
u. ehrwürdiges Wort, als etwa gar zu altfränkisch, ganz aus
der Mode zu bringen suchen, und andere dagegen für die Bei-
behaltung eines so allgemein gültigen und urächten Wortes eifern
— denn sollte man wohl lieber das unäohte blive wailkhau?—
so würde ich die letztere Parthey wählen.
Ware % währen, dauern, aushalten, intrans. wie pld. „dat kann nach
lang wahren? so auch dän. u. schw. vare, wara.
Ware, transit. aufbehalten, bewahren, hüten , Jx. wearje, pld.
waren; ags. weardan, weardwn, vigllare, servare, custodire,
Cädmon. 8» 6: wariaâ ine o: hütet «ich (Daalis, zu Adam •.
Eva). Otfried von den Hirten zu Bethlehem: Die selbun fehe
uuarta; dän. u. ist. vecre , vara. W. wara, wera, warta,
Hier muss ich noch einige verschiedene aber -fast gleichlautende
Wörter heiligen.
Waa'er, nördl. Wcter, das Wasser. Man sieht hier, dato* das d f
oder I ausgefallen ist, engl, wie auch ptd. Water, ags. traf er
Ulphil. wato, Jx. weiter. W. weter, wetir, water u. auch
wetter, bei den isl. Dichtern auch watr.
Wa'er u, Wce'er, Jx. waer u. toeer, das Wetter, Ags. weder,
wider, engl, weather; nördl. Wäder. Es heisst aber nicht
bloss das Wetter, sondern auch, wie in mehrern iliern und neuem
Sprachen, der Wind, im gleichen die Luft. Wie alt eine solche
Bedeutung sey, davon finden wir schon einen Beweis» in dem
885
berufenen Namen Erik JVcederhat (wovon Ericus Upsal. u. Ol»
Magnus; s. Arnkid, Cimbr. Heid. Religion S. 240.), der schon
vor mehr als 900 Jahren in Schweden König gewesen sein soll.
8. auch Frisch, Wetter. Ohne Zweifel soll es doch wohl das-
selbe sein, was bei Martialis Epfgr. I. 14. 200. vertagxis ge-
schrieben wird. Bei den alten Scythen rauss Wind und Luft
denselben Namen geführt haben, weil Lmcian den Toxaris schwö-
ren lisst: pa tov dvêuov xai xov ixwaxtpt, weil der Wind oder die
Lnft die Ursache des Lebens sei. So hebst auch im ist. u.
schw. Jer. 14, 6: "och lukta (isl. snapa) efter Wädret," und
schnappet nach der Luft. — Kil. Weer, Weder, aura, caBlum, aër.
Wa'er, nördl. Wäder, heisst zwar ein Widder (wie im dän. Vas-
der), bedeutet aber einen verschnittenen Hammel oder Schöps,
wie engl, weather, und wie sftddän. Vär; Ronnevär aber einen
Bock) Kilian hat erst Weder, Weer, Ram, artes; und dann
Weder, Weer, Hammel, vervex, aries castratus.
W*ra, Were, die Lippe, südfrs. bei W. Ulphil. wairilo (als Di-
min), ags. welor; isl. vor, plur. varir, die Lippen.
Work, Weh j sparte, innerlich wehthun. — Dan, vmrhe, det vasrier,
und subst. Vwrk, sQddän. Verk og Vee. R. V. "un déde mi
Werk* o: Schmerz. Isl. Verhr. Ags« %cark> wasrc, dolor, unter-
schieden von weorc, opus.
PPä&e, Jx. eine feuchte Stelle, Pfütze, Moder; ags. ums, Feuch-
tigkeit. Es ist auch in Angeln von solchen Stellen übrig, s.
Br. W. B. — - Wees, eine rothe, morastige u. eisenhaltige Feuch-
tigkeit, die oben auf dem Land steht. Biderst. Weos, Moraste; 80
auch attengl. Vgl. id. vos 9 u. sflddan* Oo#, Auslauf, Saft, Jauche.
49
tJCJB
Waase, Waashen, Wosken, ein Hüftküssen oder Wulst unter den
Röcken der Frauensleute. Richey: Wase; so auch in Nordeng-
land u. Rr. W. R. Wacuik, ein ausgestopfter Kranz oder Walst,
um etwas Schweres auf dem Kopf zu tragen.
Webb, ein Gewebe; engl, web, ags. web, webbesj Jx. sooft —
Frs. auch Wéb\ u. tretoe, waben, weben. Ags. wefan, wefia*,
weofan; sfiddin. at wiwe; en Föferl, eine Webstelle, frs. WäweL
Wede, wissen, oder fw>e, wie bei Heimrich, Abendl. "Tat wee*
o: Dank wissen. Süddän. veed, veede, hochdln. vide, jeg veed;
schw. weta\ altengl. to weet u. weeten (Spencer); KU. weten;
Jx. witen. s. Rr. W. R.
Weel, ein tiefer Schlund, Riss oder Bruch (im Holst, u. Rraa.
Brake), den das Wasser durch den Deich v. das Land gemacht
hat. So auch Eiderst., Dithm., Holst, Brem. u. Kil. Weel, Wede,
Wiel, Jx. tetei, s. Heime. 8. 12. Die Friesen verstehen auch
sonst eine Tiefe darunter. Dan. en Feile, eine Aue, ein schma-
les (aber auch nicht tiefes) Wasser. Eben dieses Wort istwoU
in Huseby-Feile, K. V. 105; u. noch mehrere ihnliche imLüm-
fiord zu finden; womit zu vgl. Wyker-Weel oder Wiel aif
Föhr, ,, Raadmands-Fef*fe w (Aa) bei Ripen (s. Térpager, Ripc
Cimbr. p. 51.) u. den Namen der Stadt Feile, s. D. Atl. 5» 915.
Weel, ein Rad, auch Silt, Kil. u. Holl. Wiel, hier Fiel, W.ßal
u. vel; iil. Twel\ engl, hweeli ags. hweel, hweogol u. htüeovel;
dän. n. schw. Hjul, isl. ä*o£ Saterländisch Joel y Joof, Jud,
ein Rad.
We'en, u. auf den Halligen weden: blau, ags. bhehwene, 8 B. Bios.
8. 7 (Vulgata:hyacinthinâ; ftfiette*, perseis: Benson.) — Wenn
ilso, wie Pontanus chorogr. Dan. p. 729. von der Insel Hreen
887
4
(die man sonst auch Venusia nannte) sagt, dass einige sie — wie
€8 scheint von der Farbe — "exteri nonntilli Scarlatinam quoqne
nuncuparunt" : so fragt es sich, ob es Friesen gewesen sind?
_ ■
vgl. Grimm. S. 249. — Zu dem hcewen, coeruleus, ibid. finde
ich zwar eine Bemerkung, ich weiss aber nicht wober, dass
hwff, Glas heisst Uebrigens heisst Hof, heqf 9 das Meer. Es
ist wohl augenscheinlich, dass dieses fris. Ween oder Weden von
dem Kraut abstammt, welches auf Deutsch Waid, Weid, Waid,
auf fr. guede, ital. guado, engl, woad, ags. wäd, dän. Vau;
bei Kil. aber Weed, Weet, Weedte, Weete, glastum, isatis, lu-
teum, heisst; womit die alten Britten ihren Leib blau färbten.
s. Jul. Cäsar de B. GalL 1. 5. c. 14, Pomp. Mela 1. 3. c* 6,
Hin« 1. 22. c. 1. Unter den verschiedenen Lesearten, wenn die
bemeldten Autoren dieses Krant nennen, verdient nur hauptsäch-
lich in Betracht zu kommen: vitrum, als dasselbe Kraut, wovon
Vitruvius 1. 7. c. 14 schreibt: vitro, quod Graeci Isatin appel-
lant, inficientes." Vielleicht soll dies Weid, Weed, Weet aus-
drucken. Dennoch möchte ich, obschon Ursinus dieses ia einem
«ehr alten Codex gefunden u. mehrere Herausgeber des Cäsars,
s. B. Junger mann u. Cellarius, diese Leseart in den Text auf-
genommen, doch glastum (welches durchgehend* in den älte-
sten Ausgaben, und von vielen gelehrten Auslegern, z. B. eben
in der Jungermannschen Edition, u. so gar in der von ihm bei-
ged ruckten alten griech. Uebersetzung der 7 Bücher de B.
Gall., auch yXagci ohne Bedenken für richtig gehalten) immer
▼erziehen; zumal da in der Stelle bei Plinius, ohne irgend eine
andere Leseart auf dem Rande, auch so steht: glastum in
Gallia vocatur. — Als einen entscheidenden Grund sehe ich die
4f
S
Bemerkuug des Js. Vossiua an, (der wohl 20 Jahre ia Eng-
land gelebt hat, wo er es also wohl gewiss erfragen konnte)
wenn er Ober obige Stelle bei dem Mela spricht: "Apud Cam-
brobritannos frequens est isatidiê proventus & gl&e appellator;
quin fc cseruleum colorem simiKter gime vocant." Vielleicht hat
also vitrum auch gar, als Uebersetxung , zugleich Anspielung
auf Glas sein sollen.
Weerd, Wérd. Jx. weerd u. Brookm. Willk. öfters; so auch KiL
und Br. W. B. Ausser der Bedeutung, da es hoepee heilst,
die ich Wer vorbeigehe, wird besonders der Hauswirth, hem,
pater fismiiias) darunter verstanden« Das ags. weard (Eng. Ward)
haisst zwar soviel als cuHús, Aufseher, Hüter, aber auch domi-
nus, Herr; «od wird in solchem Verstände sehr oft von Gott
selbst gebraucht, besonders im Cndmon, und schon in der entes
Zelle : rodera weard ds csslorum dominus. — Weerd wird hier
der Mau« im Hanse, der Hauswhrth, (diu. Hmubonden), der Besitxer,
genannt von seineu eignen u. andern Leuten; welches nicht so
viel uls ''Herr" ist, aber mehr als bei dem blossen Namen: "c B. js
de Weerd to Hu 9 8? "ags. weard, hus-weard. Bei Otfried: "Wirt
n. Knecht,*" bei Tatian: "Wib, hola herri disMsi Virt" o: Weib,
hohle deinen Mann her; nemlich nm Samaritischen Weibe.
Davon Hlaford, Laward, alteng!, loverd, (s. fUsk, 128) d. i.
Brodwirth, Brodtherr. s. auch lif.
Weerj, ein Warf, Werf (s. anch Wor). Heimrich. 12. 44. Han-
sen'» Staatsbeschr. 8. 16, auch: DinghSgel , Ding, Gericht Du
Merkwürdige hietiber s. Kieler Blätter fiter B. 2tes Heft, 8.
2», 272.
Weet 9 a<|j. nass (nach der nördlichen Aassprache: weit), Silft, Fahr
u. westfrs. wiet. Jx. wert, wiet, latex, aqua; ags. wcet, wcetctj
Saft, Feuchtigkeit; engl, wet, nass, feucht, surf, wetness, Feuch-
tigkeit, Nässe; ags. auch w&, nass, warten, netzen. "JStes
and wcetes\ Essen u. Trinken; ''wmtee oththe driges," Nasses
oder Trockne, s. Htckes. Auf Föhr: Wäsk (Vädske), Nässe. Womit
die nord. 8pr. übereinstimmen; aber auch dal uralte phrygische,
thessalischa oder macedonische, und also pelasgische ßiSv> nach
dem Orpheus, Didymus, Philydeus u. dem Cyzicenischen Le-
ander, bei Clemens Alexandr. Strömst. 1. 5. Bedy, d. i. Wedy,
Wediy Wasser; vgl. Wächter unter Bad u. Wasser. Dan. Vä~
de, Nässe, Flüssigkeit; bei Junge: Regen.
Weg, Wäg, eine Woche (und also nach der uralten Sprechart:
Uuceg), hier; auf Silt aber Weeh. Jx. wyeke, W. wiie, vike. Isl.
tdke; Schw. Wicha, Weh»; ags. wie, weec, wuc*> uca; dSn.
Uge. Ol. Worm (Fast 1. 1, c. 15; p. 85) bemerkt: dass man
vor Alterp auch eu Vige gesagt habe. Engl., holl. u. pld.: en
Week. KU. Wejre. Marshall Aber die ags. Evangelien, in der
Ausgabe des Fr. Junius p. 611, leitet es wohl mit Grund von
dem Goth. wiho her, hei dem Ulphil. Luc. 1, 8, wo es
heisst: y9 in wihan kunii& seipis/' in vice generis sui; die Vul-
gata: in prdtne vicis süss; wo also seihst das lat* vice, triefe,
gleichlautend oud gleichbedeutend fei. Tatian hat hier im 5ten
V., wo dwseljbe Wort im Griech. steht: "fon dorn uuetisala
Abiasses/' Vulgata : "de vice Abi»/' Hiemit ist derselbe Aus-
druck iß gleichem Sinne bei den LXX. 2 B. Chron. 31. lfll
17. zu vergleichen. Jm Frank, u. Alam. heisst Wecha, eine
Woche, oder wie bei Kero GL steht: Septimana , wehcha, und
vicem, wehsala, vices, wehsal; vicissim, wehsalunu Die nord.
Uebersetzungen haben et in den angeführten Stellen durch Stifte
gegeben, d. i. Umwechselung , wenn diese Ordnung u» Reihe
wieder eintritt, (vgl. Woch). Die ags. Uebers. hat hier ge-
wrixl o: Wechsel.
Wege, weisen , zeigen, Kil. wcghan, Silt C. und Jx. weagk.
Davon, wie ich denke, Wey, der Weg; Jx. tvey, wceg, weag.
s. W. 4. 101. Ags. weg, weg.
Weje, Siltwije, weihen, ehelich tränen; dän.t*e, süddän. veje, vef,
altdln. wiige.
Weje, wehen. Ulphil. toajan; Br. W. B. wajan u. toejen; Jx.
waeye. Kil. waeye, flare, spirare; waeginge, Wind, ventus.
W41, wehl, nördl. weil, wohl. Ags. wel\ Kil. wel u. wael. &
V. 4, 4: *'dat se ik wal." Welches zu merken ist, weil man
auch in Jütland wal hört Ulphil. iraito; in den nord. Spr.
vel, wäl. s. Edda Säm. 2, 839.
Wél, adj. fröhlich, vergnügt, lustig, üppig; subst. de Wéle, Ucp-
pigk?it, Wohlstand, gnte Tage. Kil. Weide, Weelde, vokptsi,
luxuria, opulentia. So auch Br. W. B. welig, tippig, aaage-
lassen; Weel, Wehl, Uebermuth, Ueppigkeit, Weeldage, giie
Tage, ein üppiges Leben. Ags. wela, felicitas, diritise; weBg,
reich, überflüssig versehen. Engl. Wealth, wealthy.
Wél, welig, welk, auch Dithm. Ags. hwelan, verwelken; flrsfc,
Verwelkung. — Fris. wele, Bn W. B. welen, welk werdco.
Altengl. f o welk und for welkt.
Wéld, südfrs. Gewalt, Macht, BothmSssigkeit, Gebiet; u. wetfg*
weldeg, gewaltig, gebietend , mfichtig, tapfer, s. Br. W. B.
•►
891
Walde, Weide, Welle, u. besonders W. 403, meist aus den Brockm.
Willk. UlphiL tvaldan, ags. wealdan, uralten, Gewalt haben,
herrschen. In den nord. Spr. ist dieses Wort auch von jeher
gewesen; davon aueh Danavelde, das Reich der Dänen, Svia-
velde, der Schweden, Noregs-velde, der Norweger; und veldig,
Valdig, hebst auch noch, wie jenes südfris., gewaltig; und ist
auch altdithmarsisch.
Weif, ein junger Hund, Fuchs, Wolf. Br. W. B. Wolp u. Wulp;
KU. Welpe u. Wulpe, catulus, catellus; engl, whelp; ags. hwelp,
kweolp, hwylpï isl. hvelpr, hvalpr, walpr.; dän. und schw.
* hvalp; Frk. u. Alain, welp; pld. zum Theil Walp, zum Theil
Wölp, wie hier die Südbüll.
Wenn, ein Freund, Gönner, als in Heirar. Morgenlied, u. wenne, wen-
Ük, freundlich, lieblich, liebenswürdig $ Silt. C. wennelk 150,
weensalig 32. Mohring. u. Karrh. Wann u. wannlih, auch
holdselig, liebreich. Man hat mit diesem Worte in alten Zei-
ten auch den Begriff verbunden: schön, reitzend, einnehmend,
indem das Wort speciosa, oder pulchra, bei Th. Gheysmer u.
Petr. Olai (im Leben Frode 3) hin Wänä, ausdrücken soll; so
auch Isl. u. Schw. In der alten dän. Bibel kömmt nun Ven-
neste öfters im Hohel. Sal. vor; so wie in den K. V. ''den
wene oder venne Maar." Ags. tvine, Freund, winsum, wonne*
sam, lieblich. Alles dieses liegt auch in dem lat venustus
(vielleicht, nach uralter Form, der Superlativus , so wie venne-
sie), und Venus soll gewist nicht weniger als Freya (s. Frey)
davon benannt sein. — Von diesem Wenn, ein Freund, der einem
hold, u. dem man auch hold u. gut ist u. wohl will, und alles
Gute gönnt und wünscht, kömmt eben wenske, hier u. mehren*
V
392
theils überall, in Bökingharde u. Mohr, aber (wo man Wann
u. warmlih sagt) wanske; 3x. winschje, wünschen (als Ton
tarn), ags. wiscian, engl, to wish (mit Aaslassang des it, wie
im isl. (Bskia), dän. t/nske, önske, schw. Snska, wünschen, and
ynde, gönnen, wohlwollen, einem gat sein; KU. wensche.
Wende, wenden, kehren ; aber auch enden, an der Gränze sein, z.
B. beim Pflügen; gränze n, angrenzen, wie bei W. 405 S. Htl-
taos Glos«. *So weit dieselben Gemarken kieren u. wenden.
Gädmon. S. 46: "and est wended 8» wide rice." Davon also
Wendel-sce in der ags. Chronik S. 88 u. in dem Bericht des
K. Aelfreds (zum 1 Cap. des Orosius) von Prof. Rask heraus-
gegeben, S. 14: "ut on thone wendel-sce" O: ein Meer, das die
äusserste Gränze eines Landes macht. Davon auch Wendehf-
sel, Langeb. T. 5. p. 618. Erichs Chron. bei Frode 1. Wont-
dcehyscelj and in Heimskringla u. Knjtlinga Saga: Vendüskaga,
u. noch Vendetboer, n. Wandelsteine, lapldes terminales, bej
Haltaas, davon die Wandalen, die Wenden , die an der Grän-
ze wohnen, Wendelsherret. Wenden wird aber im hies. DU-
lect wine ausgesprochen (und Kehren kiré), welchem Vimü,
Winuli, Ad. v. Br. "Winuthi %\y%Winuü," Helmold, näher ent-
sprechen, und Vindar, Vindland, Winlabd, auch bei den U
Wenk, ein Wink, nutus; wenke, winken, eine kleine Bewegmg
mit den Augen oder mit der Hand zum Zeichen machen; gleich»
sam als Dimin. von wanken, sich etwas hin u. her bewegen. Ix.
winckje. Kil. wenken and winken, nictate, nuere, immere, oca-
lorum natu signum dare. Ags. wincian, engl, to wink ; dän» u.
schw. at vinke.
Wennige, gewöhnen, angewöhnen; IUI. wemten, gehwennen^ ags.
ßoenian, isl. venia; schw. wänja, dan. vcenne; durchgehends
da* partic. in diesen Sprachen. Fris. waan, wanne, want,
waant; Isl. vanid; dfin. vant; &c. W. wena, gewöhnen , Br.
W. B. wennen. — Frig. Wennigte, Gewohnheit.
fFemerne, eine Wage; im Dan. (Jfftl.): en Vindser, Vindtfer. s.
auch Intler.
Wer, weer, hier überall, bei W. wera, weer, wird, wahr, verus.
Ags. uery; Föhr, mier, ie auch Jx. Auf 8üt waar u. woren-
tigy Ossfrs. werentig. Auch, bei C&dmon: "wcerum wordum?
mit wahren Worten; Wcerlice, wahrlich, zuverlässig. Meinem
Bedenken nach, muss et wohl eigentlich sicher, zuverlässig, ge-
wiss bedeuten (tgl. W. ,400« u. Wächter), u. scheint mit fol-
gendem geoau verwandt zu sein«
Were, W. tcara, wer, were,, wera, der sichere Besitz, Verwahr-
sam. Dithm. L. R. "in sine h ebbende Wehre" So auch in
den Gesetzen unsrêr übrigen ehemaligen Friesen (Asega B. S.
116, 180) u. noch hier: en mn Were, u. dänisch: "i .Kongens
Vcere" S. auch Beow 280: "on thes wealdendes weer»" (ygl.
. Beowulf & 261.), «. 8. & en frean wcere; bei Grundtvigc
-Herren i Vold."
Wére, eine Gränze, besonders auf Föhr; als welche nicht nur
▼erwahrt und gesichert gehalten wird, sondern auch zur Wehre,
auch wohl zur Land wehre dient, d. i. beides zur Gränze u.
Schutzwehr. Bei KiL betsst Were sepimentum, muniéio, agger,
*alhim; vgl. Vaerebro auf Seeland; Saxo, S. 86: "secus Weram,
fiiahmdisB pontem" Werde, ata Norwegens Seite. Wereld, die
Weit» fiilt^. Ril«, Schwed. d. i. die Umgrinzung. In andern Mund-
arten: Wendd, WeraUi, Werold, Werolt. Werhöve, eine che-
malige Grinzinsel zu Dithmarschen. Bolten. 1. 215. 2. 318. Ags.
heissi War ein abgedämmter Ort in einem Wasser oder Strom!
ein Fischbehälter , Aalwehr; engl, wear, wäre. In Norwegen
Fishevcer. Ags. wäre und wear, ein Damm, Wall, Deich, auch
engl. Imgleichen heisst auch ags. wasre u. wäre, Sicherheit,
Gewährleistung, u. wird folgt, auch für Begrenzung, Umschliessung
gebraucht, wie so viele Oerter, die Warberg heissen, in den
nord. und deutschen Ländern; u. ohne Zweifel die Stadt: Forde
in Jfitland, im gemeinen Leben Vdr (Fd'er), in alten Documenta):
Warwith (wo schon with, wie an vielen Orten, anzeigt, daas es
Gränze bezeichnen soll). Vgl. was Langeb. t. 3. p. 155 o. (b)
Aber Wärwath bei Svend Aggeson, bemerkt. Und eben so,
dächte ich , sei wohl eigentlich die Endung wäre, in Romware
w* a. m. bei Rask S. 81 u. Grimm 641, wo dieser auch be-
merkt, es sei mit wer (vir) unverwandt, zu verstehen, u. CmU-
ware: Gantium habitantes; so wie bei Cädmon S. 44, Sodom-
ware, die Leute der Stadt Sodom (wie Luther 1 B. Mos. 19,4),
welche er anderswo S. 54 durch folces 8odoma, der Sodomiter,
ausdrückt. Anders kann der Name Het wäre y im Beow. 8. 17t.
u. 216, nach meiner Meinung nicht zu verstehen sein, nemlich
von Het (s. die Alterth. Schleswigs und des Dannewerks § 10)
u. war, als Gränze) wovon der alte« Fluss Hever, zwischen
Eidersted u. Nordstrand, den Namen hat, und die An- oder
GrCnzenbewohner daselbst wieder vw diesem, also die Heter y
von het u. Were y Hever a; obgleich Petrus Saxo in dem Wähne
stand, dass durch das fehlerhafte Wort Hynarus (statt Hjerth-
varus, s. Saxo p. 85) in der Edition von 1514 die Hever ge-
meint seil s. Westphal. t 2. 1248. Anders kann *der soll weh
wohl der alte Name Siälandsfar, HaUandsfar nichts sagen;
denn far heisst auch Grenze , bei Cädmon Jare, Öftere so* u.
/bro, faroth. S. 82» Ulphil. Marc. 8, 10: anajera, ad lim item;
sonst ags. wuroth. Davon Fareiqft hier, Faargaard im LQgum-
CL Amt, Farensted in Angeln; auch Farres-Skov, der uralte Grätiz-
wald diesseit» der Königsau (Hamsforth, bei Westph. t. 1. 1716;
▼gl.' Werlauffs Preisschr. über die dän. Sprache S. 4.) von einem
ehemals wirklich vorhandenen Orte, oder Hofe, nordwärts hinauf
von Jels, wovon man noch in Oxenwad n. Jels sagt: Oppe i
Farres (Fares); da wo auf Meiers Charte vom Amte Hadersleben
noch besonders steht: Farrisholt, in welcher Gegend auch der
Farris Beck entspringt Hieher gehört auch Farreskongen: s.
D. Atl. 7. 147, u. vgl. Farshöi D. Atl. 4. 148. Auf Föhnen
wird auch ein Farskov, Farshov-Bi&rg, genannt; s. Hvilfeld, 1
2. S. 1429. Es ist wohl kein Zweifel, dass der Name Farria,
Helgoland, bei Ad. v. Bremen, gleicher Bedeutung sei ; veraurth*
lieh nicht weniger die Färöer Inseln, und Füroe auf Gothland
in Schweden. Zur Erläuterung und Bestätigung meiner Mei-
nung von Hetware im Beow. will ich nur daran erinnern, dass
neben diesen (& 216; vgl. 186), die Huger, von der nahen
Insel Hage, Böge (s. oben Hug) zugleich genannt werden«
Wése, sein , hier ibemll* so auch Jx. vgl. W. 412. Ags., frink.
m. alam. toe$an; SiK aber unise. Ulphil. wfoan. Vermuthtich
kommt davon her das ags. wist, Essen, Lebensunterhalt, Le-
bensmittel. Cädmon. S. 28. ceiwitt, Speise, Kost. u. Esswaaren;
6. 77: wiste ne tveede, weder Nahrung noch Kiddung. Zur
Erläuterung dient das ist. vkt, welches erst einen Wohn- oder
Aufenthaltsort bedeutet, dln. Vaereke; dann aber wie im Sohw.
60*
J
mich Speise, Kost, victus. Man tagt (hier (wie im Dan.: **jeg
bar vssret"): idfe ha (h$f) twfn, toesen.
JFef, ein Gesetz, bei Jx. and Kit. In derSilt Com. von den Vor-
schriften der Mode: "AI dii nii Wetten een Struntf' S. auch
'S*
Br. W. B. Wedde. — Hier Weit, eine Weite, weete, weiten.
ffêy, der Weg, so aach Jx. a. s. W. 4M. ESnige nnsrer Frie-
sen sprechen es Way ans. Engl, way, dän. Fei, schw. Wäg,
vA. vegr 9 ags. weg, Ulphil. wig (wigs), lat. via. Vairo, derc
rast. I. 1. c. 2, berichtet aber, dass die Bauern auf dem Lande
noch zu seiner Zeit vea (statt via) gesagt hätten. Das Wort
Wey wird aber auch von Seite, Grinze, Ende gebraucht, wie
s. B. Jx. S. 83 : fier* wey, bei weitem. Ags. s. B. Beow. & 5
qf fear wegmm, von weiten Enden, Grausen $ vgl. S. 65. u. 128,
geond und wegas (Grundtvig: Jra alle Sider). So sagt man:
dat hat wide wege, das ist noch im weiten Felde; so auch;
meinetwegen o: von meiner Seite, zu wege bringen. Aach das
- isl. vids vegar. Hieraas, dencht mich, lägst «ich der Name Nor-
wegen (Ad. v. Bretn. Narwegia; bei den Engländern n. ScbotL
heisst es auch immer Norway, n. schon bei dem Sncoraiastea
der Königin* Emma. Langeb. 2. p. 492. Nordwega, ja schon
in Others Periplus, ibid. p. 115: Nordwcege) wohl erklären.
Mehr hiewon s. bei Langeb. daselbst not. (d.) u. bei Schöuing,
Nörges R. hist. 1. Deel, S. Oft. «8. 81. 2. Deal. 184. 417.
•Nutwieg im Jellinger Monument. Niebelungen L. iVortoege.
Hieher gehört auch Austurveg, von der Ostsee u. dessen Ktoe,
bei den Isländern.
Wil wü! allein, als blosser Ausdruck Ar ach! Es bedeutet aach;
Weh, Leid, im Mohringer u. Silter Dlalect (s. Fris. Com. S.
16). Her wei, als: rt Mi so wei, dat ded mi wei, ich bin so
übel, es thot mir leid. Hieher gehört auch der bekannte Aus-
ruf in Angst u. Verzweiflung: wii> o wach! oder o wei, o
wok! wei en o wock! auch wohl Mos: o wei! u. bisweilen:
o wei! ö wi! Auch im Sfiddaa. O vi, o vck! (S. Arnkiel.
Cimbr. Heiden Rel. c 28. S. 151. vgl. Westphal. mon. tom. l f
Pr»f. p. 64.) Im R. V. B. 2. cap. 1: "O wy, un o wachr
v. kurz nachher: o wy, o wy! auch wohl umgekehrt: "Se re*
pen beide wach n. weeF* Es wird auch Wach (sooft/) allein
gesagt; als Kil. Wach arme! pro dolor! Altfrs. Landr. "Do
epreck Radbod: o wachr s. Wiarda's Asega B. S. 218. Viel-
leicht aber soll es von dem Ags. woh, wog, Schade, Verder-
ben, Unheil, to woge, zu Schaden, zu Schanden, mid wage,
mit Nachtheil, zum Unglück, abgeleitet werden. , Ol vee og
vck! findet man in den K. V, 54. V. 111. Es ist auch noch in
Jfitland, als in der Gegend von Coldingen u. Horsena, gebräuch-
lich. Vgl. Ihre, u. meine Schrift Ober die dän. Sprache § 4.)
Wideben, das Schlüsselbein. Fragmente bei Jx. wideben umbe de»
hals. Ags. widoban. Af B. widuben. Ist. vidbein. Alt-Schw.
Wideben 9 ctavicula. (Ihres Gloss.) Dan. Kravebeen (o: Halsbeen).
Wigy Wych, Wigh, Wige (s. W. 416.), Streit, Schlacht, Krieg,
Fehde; u. so in allen altgerman. Sprachen» Ags. Beow. wigan;
Oldmon auch wegan; dän. IL v. at veie; isl. vega. Ohne
Zweifel in der ursprünglichen Bedeutung, wie bei Jx. wye,
wije, für toigje, schwingen, werfen, schiessen, z. B. mit Wurf-
apiessen, Bogen &c. Es wird auch z. B. im Beow. vom Zwey-
kampfe gebraucht.
/
v
/ Wïken, TÎgil, wachend. — wtkne, aufwachen. Schw. woben. Dan.
vaagne.
Wnld, ausnehmend, vortreflich, der vorzüglichste, beste; wird aber
hier gewöhnlich nur im Comparat. u. Superlativus gebraucht
wülder, wäldest. Frs. Gedicht, ollervieUigat. Aga. wildra
dojme ge. 5 B. Mos. 88, 48. Vulg. sublimior. Es ist noch
überhaupt auf dieser Halbinsel, wie auch auf Fühnen, u. in Jüt»
land, gangbar ; isL vildr (vild). Schon der berühmte Rolf Krake
soll diesen Ausdruck gebraucht haben: Nu hef eg svfnbeygt
hann, sem yi Idastur rar me^Svium; vgl. Stephanius p. 78. Worm
Monum. S. 74*).
v' Wile y eine Zeit, Stunde, Weile. Aga. hwile; engl. while% Kcrt
hora, toilu; Ulphii. hweilay tempus, mora; Kil. Witte, otito,
tempus vacuum. Auf Föhr aber weile > verweilen, ruhen, wie
Ulphii. geweilan; in den nord. Spr. hvile.
v Wilkiemmen y willkommen. Auf ags. kömmt zwar im Beow. der
pl. wilcuman mehrmals vor; in der Aelfredischen Ueberseteanf
Ton Beda 1. 4. c. 9. aber im Sing.: thu eart leof tvUcuma.
Cuma heiist ein Gast, u. das Ganze, wie in Frs. u. Dithm.: Dt
bist mir, mein Lieber, ein angenehmer Gast, nach Wunach and
Willen. Also hebt dies nicht eigentlich: salvam te advenbse
gaudeo; sondern: te exoptato adveoisse (ad me) gaudeo. Matth. &.
47: tvyleumian, salutare (Vnlgata); doch wird auch, wie s. B.
•) Die Tom Verf. citirten Stellen paffen hier nicht, weil in denselben daf Wert
vädaêtur gar nicht Tor kommt, statt dessen überall sowohl In den gedruck-
ten Aufgaben alf in den hier befindlichen Handschriften Ton Rolf Krake»
Saga und in der jungern Edda (Ausg. r. Bask 8. 153.) ftehet rikastur.
Abb« d. Herausg.
auf Silt, welhjemmen gesagt, wi<? dän., fei. etc. Die uralte Bewill-
komraungsformel findet sich z. B. 1 B. Mos. 24. 31: "Komm
herein, du Gesegneter des Herrn. 9 ' Tgl. c. 26, 39. Matth.
25, 34.
Winge, Nordbüll. ein Flügel; engl, wing; ags. getving; dän. und
schw. Finge i isl. wenge; unsre Fris. Nachbaren im Westen
Siringe; wie Jx. wjweckje, schwingen.
Witwe, W. winna, zeugen, erweisen, durch Beweis erhalten, ge-
winnen. Daher Dingswinde hier zu Lande; wovon Bolten ein
Beispiel liefert Stapelholm S. 83, u. dän. Tingsvidnei daher auch
Wm, Jütsch. L. B. Orig. II. c. 93. u. Langeb. t. 7. 88: "qui
dicitur toin." S. auch Jütsch. L. B. c. 42. (winnis o: vidnes.)
Ostersons Gloss. Finde. Terpager p. 268. Ags. witan, testari;
«• frs. wUa heisst auch bei W. beurkunden, bezeugen, beschwör
tco. (S. auch Gabbema Vorrede zu Jz. S. 9.)
Whming, in hiesiger Gegend u. auf Silt Nordbüll. Wenning, pL
Wenmnger: Fenster. Durchgehend« in den nord. Sprachen haben
de den Namen von Wind u. Auge, gleichsam eine Oeffnung,
Durchsicht. Isl. vmdmghi alttob w. Windögh, Windög; Nor-
weg. Vindöye; dän. Vindve u. Findue. Dieses ist augenschein-
lich, das andre wahrscheinlich auch, abgekürzt von einem ehema-
ligen nördl. frs. Dialect Winduge d. i. Windauge, (s. Ug, Auge,
p. 374, oben), so wie nicht weniger auch das engl, window und
wind-door, windore (wodurch einige jenes erklären), wenn et
anders damit seine Richtigkeit hat, musste wohl vom ags. eaghr
tht/rl herkommen; auch Spanisch ventana, sfiddän. Finder*).
•) Der Verf. berührt nicht die erste Sylbo dieses Worts. Es scheint mir ein-
facher und natürlicher, aa das Schwed. WM, o: Boden , "snprema editua
\
Winsle, nördl., hier wenseln; mit dem Schwänze wedeln, ▼oa den
Hunden. Ags. winsumian, welches sowohl fröhlich als freundlich
sich bezeigen, heissen kann; nach dem frs. wohl eher freund-
lich. Süddän. vime'j in Fühnen visme; Jötl. visle, oejer Jwisle,
wedeln; R. Voss: wispeln. (S. auch KU.)
Wmster, link, als die linke hand, ist jetzt weder bei unsere Nord-
friesen, noch bei den Westfriesen gebräuchlich, (nemlich bei Ji
selbst): es fallt aber vor in den Fragin. z. B. thet winsten
oghe (in dem andern wmneaire) und im altfrs. L. R* winster,
link, s. W. 418. Dieses stimmt mit dem ags. u. frk. whvter,
winister; isl. vmstn, dän. u. schw. venster, âberein. Wahr-
scheinlich will es etwas anzeigen, das nicht so gut ist, vis
das Rechte,
Wippe, sich besonders auf und nieder bewegen, und auf der Wippe
stehen. Jx. wippje, wackeln, sich nicht fest halten )t5noe» *
Br. W. B. wuppen, und wippen ; engl, to whip out , heraus
wischen; auch dän. hvippe. vgl. Wippsteerd. die Wachste!»
Isl. hvipp u. vippa.
Wippe, eine Kornähre; DiUnn. Eiderst o. s. w. auch im Mb.
In Wiedingh. en Weppe; hier Woppe; s. Schutze, Wippe s.
Wappen. Br. W. B. Woppe: der Kopf Tom braunen Kohl
Hier heisst Woppe auch der Wipfel, uud ein Wisch, wie. d»
ags. wipe; Ulphil. mipia u. teippja, die Kraue. Wachtet;
Wip, Wippe , Wipfel, crista, apex.
part , St teeto proxiaw" (Ihre CHotear. 1 p. W7) 9 sk aa Wmd^ Teatsa,
denken« Die Fenstern waren in alten Zeiten runde Oeffnnngea, im
angebracht (Daher Ögka, Auge.) Ein „Aage des Windet", oder fâr des
Wind, tcheiat gezwungen and oavatstiadlich. M.
-
401
Wir, Wiir, IFire» ein eiierner oder messingen Drat, als etwa mim
Strmnpfsiricken gebraucht werden. So auch sfiddftn. Vür f engl.
ir»re; wie anch Agfe. %• B. Beow. & 79. Doch soll es ohne
Zweifel, weiches wohl die erste u. eigentliche Bedentang sein mag,
S. 180, einen Siengel, Stielchen bedeuten (wie im Lcece-boc,
bei Hickes, yom Werasuth-Kraut), oder etwa, wie bei Kil. Wier,
Seegras , alga, ulra, facus marmus. Anch bedeutet bei demsel-
ben feieren, gyrare; fra. virer. Schw. toira, torquere ,, hier
anch fra. jriere, werre, wirre. Niebel. Lied: verwieret; R. V.
durchwyret B. 8 c. 7. Die (Celtiberischen) Armbänder a. Fin-
gerringe, vtrias, viriolce (bei Plin. 1. II. c I), scheinen davon
benannt an seyn. Mehr s« Hofânams Lexic. uahrersale.
Wirk, Jx., ein Werk, u. ntoer-irîrci, fjoer-wwék, bmrotte-wir-
cken, hier Wcerk; ags» geweorc, munitio, mnnimentnm; isl.
Vbrk, opus, u. anch vaMum, munitio. W. wirk, virk, das Wert
Whm, ein Wann, Jx. wierm, ags» wyrm, lat verrms. Es ktaunt
gewiss anch von wiren, winden, drehen, skh krümmen wie ein
Wann. Ulphil. maurm.
Uferte, hier; nftrdl. Weerw, Sitt Warte, Warrew, F&br Wärv,
Wärew, era Gewerbe, Anfang, Geschäft; eigentlich wohl: ein
Gang, eine Gesandtschaft. Kil. Werne, Werf, actio, pld. Warv;
dan. ei Hverf, vom ags. hweorfim, weggehen, wiederkehren,
hin und her gehen; oder d. werben, Niebel. L. gewerben, aas*
richten. Ulphil. hwmrbtm umkehren. Isl. hverfa.
Wieewarde, Jx. wn%wirde, ansichtig werden, su sehen bekom-
men, auch erlUbren; und: wer warde, gewahr werden, gewäh-
ren, erblicken. (So auch sllddu. u. IL V. s. Silt Com. 82.)
51
402
Wiis\ Wt8é, die Webe; aber anch die Melodie, wornach ein Lied
gesungen wird, c. B. SiH Gem. 188. Jx., Kil., Br. W. B. und
daher auch ein Lied; wie in den nord. Spr. Nach Ihre hettst
aoch bei den Finnen weitem, singen.
Witte, doch hier durchgehend! pwwUke, piêckwiike, Sill wette,
leise ins Ohr reden, fliesiern. Kil. w ieperc n, witpeln; wie agt.
hwiêprung u. hJêtUv*mg> snanrrae; engl to whi*per* y Ctnibr.
Vocab. bhpen; den. hvhke, iah hviêka »• hvisla. Vielleicht
voo fFïe, die Stille, Meeresstille; oder gleichsam säuseln, III-
philas.
Wkt, weiss} Jx. tritt, W. Atosf, t»#$ Kil« wit. Ulph* h weite;
ags. ftjrîf , egL tdUfe (hweitX W. hwitr, achw. Atwï, da» fand.
WwY hetsst aber auch: gut, YorsAglich, heneUch, schön; *. B. Jx.
15: "O du labest* soo wiit!" Hier; dt wifite band d. L die bessere,
. oder rechte Hand (an Kindes», wejin sie die Hand gebpi sollte;)
; ae aach hvita Ckritt, wie iehs verstehe, bei Sperre. Stnrlea. Olaf
Haralds* S. mehraaalsé Cldipen» weiyi er von den bösen Bü-
geln in ihrem ursprünglichen Zustande, and wevt er yoä der
schönem herrlichen Welt, Hbnaad und Erde ist ihrem aeaer-
echtöratn ZttaUwde, redet, newfc.aie hwite, hwiire, kwitmt.
Davon :
lifir, Wüe, der Weit«*, tttpfcik faetfif«; aga. Atmete ; egL to&orf;
ish JÊÊDeië; schw. htoete; dl*, ffoesfe» Kil. Wqyfe* triticesi,
Weyten-Brood , & Hffttea&riaatt; eogl wheatem-bread , jrttt-
freorf; so auch in hiesigen Cfegoatait Wttf Arocft , Weisshrodty
denn der Weitaeo hat seine» Masas* fön der weissen (oder weis-
aern) Farbe, Wie schon meheere beraodU haben. Pliiiins fihrt
L. 18, c. 7. einen Vers ans einer Fabel (verlohnten Tragödie)
{
des Sophocles, neml. von Triptolemes, wSitiich übersetzt, an:
Et fmrtunatam Itatiam frumento canere eamäUo. Die Ffan-
sOsen mntien noch den Weiftzen ftwnent.
Wit, Witt, JfHt. Jx. ein Zeichen, Ziel, Augenmerk, Rieht* ein
Manie, womit die Feuerzeichen (Baken), die, wenn feindlicher
TJeberfall za befürchten stand, angerichtet and angezündet wur-
den, benannt zu werden pflegten» Schon in der alten griechi-
echen Geschickte (weron RoMin häufige Beispiele anführt) findet
man in Kriegszeiten, ja schon bei Homer, Jl. 19. 375, dass da-
von Gebrauch gemacht worden ist. Besonders ist dieser Name
im Norden gebräuchlich gewesen, z. B. Heimskringla , Hakon
Adelst 8. c. 21. 22. Sie heissen Vitatj sehw tvetar. Bar-
tholin Antiqu. Dan. !♦ 1. c & p. 120. viti h. e. index, siguura.
Bei Ulphil. heisst, nach Ihre, wit an, videre, conspioere (wel-
ches aber nteht so ganz hlar ist), obienrare, castodire (welches
offenbar ist)« bL vitia, inrfeere, visitare, Schw. weta, specula,
weta, specohfrt Daher dte. u. schw. et Vkhintier, wornach
man gleichsam mü Fingern Migt*).
H9le, noxa, culpa, pöena, s. auch RH. Ags. urite; isL wW j schw.
Wte. Das Wort selbst ist hier zwar nicht bei den Friesen, aber
noch immer bei den Sflddfcien üblich; z. B. "at drikke ViêtT
d. i. pro piena trinken, z. B. bei Hochzeiten, wenn einer sich
versehen hat; aber doch ist daron noch im Fris. übrig: o/fof/,
unschuldig, &fwite, sich schuMlofc machen. Von jener Art zur
■S*" - »"
*) Ihre hat olae andere* ua4 wie es séhefaf eeMëre Heitokdng, tob dem alt-
nord« oder schw« Wide, Hiauncl, Horiaeat. "IVitunder, proprio pheaeaie-
* ■ * . « . .
noD lnsolitam coelette."
Aam« der Hcraofg.
51*
Strafe (Wité) zu trinken, ist das Vytmhorn, Edda, Dämes.
41. Ags. witan, edwitanj Msh ' wüten, Schuld geben, »»er-
kennen. Ulphil. idweüjan, Vorwürfe machen; bei Cidmon
k&mmt witan anch so vor; wkod, Strafe, Verhängniss, tnrfetf,
bestimmt, zuerkannt. Es findet sich auch in ältern Zeiten ge-
schrieben: Witke; s* Br. W. B. Wiethertn, nnter Wite. Von
dem Witherlaghs*Rett (dieses Rett scheint mir ein späterer Znsatz
zu sein), halte ich die ErUlmng, die schon M. Theod. Thor-
lacins bei Resenius gegeben hat: jme deUcêarum, oder wie
Langeb. T. 8. p. 142 not 1., der sie anch den ihrigen vorsieht
nnd es DeUctorum legem nennte, fllr die richtigste; nur möchte
ich es lieber von Wite, Wiêhe, als Busse, Bftssung, Strafe doch
das Gesetz von den Brechen, tmmlctis, ab von Verbrechen, erkllren;
denn das Ganze handelt ja hauptsächlich "vom Bussen nnd von
Brüchen," wie die beiden Fragmente bei Jx. die Ueberschrift
flhren: Tha Leowerdera böte Nechin der leerten Periode heint
es: "og sitha* ära manga bSter bStta? daher anch wohl
Wither eben dasselbe sagen vill ab Btter, and ab B&erlagk.
Hbch, die Wand, hier} nSrdl. Uch (womit als Scheidung, Abtbei-
lung au vergleichen, was unter Weg, Wäg, Woche, angemerkt
sieht)} im Noadstrandinger Dialect, nach Petreus, Ough. W. wach,
waegh. Ags. wag. s* Beow. 76. 12&. Kil. Weech, Weegh; nord.
Wach, nSrdl. ék, weich, sart, biegsam, schwach. Jx. read,
ags. toac, weäc; engl, weak; süddän in Jfitland: vaag («. auch
Aagaard Beskrivebe over Thye 348) ; Dan« weeg, weich, zart Ahe
dan. Bib. Job.c. 8« v. 16 veeg, wo die übrigen saftig, un-
i
verdorr el, grün haben. KU. wack, «das, humidus, laxue, mollig,
lentus, flexibüis. NordbMl. queek y zerbrechlich, gehwach.
Wage, verb. (wie Biderst, Bithm., Bremen) ein altes frs. Wort, hier
ftberall bekannt, und schon in neuere deutsche Schriften aufge-
nommen. Es heisst nicht nur sich regen , bewegen (wie eine
Woge, Wasserwege, Welle, hier Wag); sondern auch beschäf-
tigt sein: "mit wat wogen; 99 und "da woget wat} da ward
sisrk am woget; dar woget he na" o: trachtet, strebt. Fra. en
vogue, im Schwange. Btchey: wog, unruhig.
Wüte, geschwind bewegen, z. B. einen Hut, Fächer. So auch
slddän: statt wöfle, wvfle (wie Värvöv, gleichsam ein Wind-
weben oder Wehen, noch zeigt), schw. weßa, Dan. ttf/te.
Wdtd, Wbld, ein Wald, dergleichen es hier freilich keine m«hr
giebt; doeh findet man dieses Wort noch in der alten Nord-
strandinger und Föhringer Spr., s. auch Br. W. B. Woold. Ags.
watd, wetUd, wold; und hier im Süden bei den ehemaligen
Friesen. Davon auch noch "Dämêchen WHd." Es ist auch nie-
dersächs. Kil. wolld, eine holl. Votd; soll auch in Norwegen
üblich sein.
Wim, fast allenthalben, der Wamst; auch in Angeht Vom; sonst
siddw. Vaam, hochdän. Vom: der 2te Magen in den Tbicran,
besonders den geschlachteten. Ags. wamb, womb, Ulphil. wamba%
▼enter, u. Uterus, isL vSmb, engl. womb. W. wamb, der Leib,
Bauch. Hier pflegt man platd. Pamg, Pomcä au sagen. Tro-
pisch haisst es: ein dieker Wanst. Von diesem Worte kftmmt
Wamme», Wambeie, in den hies. Spr., ein Leibchen, Brusttudi,
Futterhemd. Auf Deutsch wild anch Wampe, ftr Wanst oder
Bauch, gesagt
y
/
v
V
Wommelü, walgeriebt, eekelhaft, aauseabnndns ; wmrnelenj auf Fttirt
wenn et gleichsam im Leibe tmid umläuft, .wenn man «ich fiberge
ben toll (voraere). Vergl. KH. wemeten u. wo m m elen; Br. W. B.
v toannmeits; Angeln: "de eomter i me," vammel, ibel, \ral gewicht;
din., et t tf is u wo s ; isJ. Voma, sausen, Planta icL at «Kenia, n — sca re;
tchw. wâaôa, engl, wamble. Ans diesem, sowohl ab womunele,
scheint es fast, ab wenn et vom Vorhergehenden kirne, ich
Würde et fatt herleiten mögen Ten dem ags. um, welches iber»
haupt etwa« Ueblet bedeutet , oder Ten wmm (welches betonden
eine solche Uebelkeit, Wabbelichkeit anzeigt), weh, Abel, ab:
wamme! heu mihi!
/ Won, schlecht, geringe, fehlerhaft, verdorben, wa« nichts fangt,
als von Korn, wenn es geworfelt m. rein gemacht wird, das
Leichteste was hinten bleibt, das Achterste, Achterkorn; somt
anch Tom Korn, was anf dem Boden liegt, Wenn et Ton Feath*
tigkeit etwas beschädigt, verdorben bt, «üddttn. voend, voendt;
isl. vomlr und uondr; dln. <md, ags. warn, wan, t. B. Gk&n.
S. & uxmm. Jx. toon. Das Br, W. B. leitet uxm, waam vom
altfrs. schmuim*, abnehmen, verlieren, ab. s. W. SM. Im Wh
therJaghs-R. "tha thatie wami warn" oe da deichte es—
bös, schlimm zn sein — • (oder wie feinige es geben wolten* dtf-
fidle, darum). Dies Wird dasselbe sein, was die Vorsilfcfe, «*n,
tooon, toan, in so vielen Wörtern ausdracken soll: wän$ Tinas,
inani«, vacuaa, k malus, pravus: bei Hüten, der ein langes Re-
gister von solchen hat; nicht weniger «roh da« Br. W. B. tk
neigt nicht nnr etwa* Mangel- oder Fehlerhaftes, sondern
anch etwas Verkehrtes und Unstatthaftes an, als fris. Watmrtd
oder fVonred, Unrath, Thorheit, wonskaben, wonsbeben, 4dhi-
4M
gestaltet (dln. vanskaü); vielleicht ist Wkn, Waan, Wbn ein
. harter Knote, Auawuche, Werner z« B. auf der Hand, (engl, holl.
u. oga. reu, und dies auck wem u. wen; elddftn. Von), sel-
bigen Ursprungs.
Wo*g f StU n. Fôhr Wu*g, ein Gefilde, ein Schlag Land, das bei-
sammen und mit einander liegt, ab ein Kamp; age. wang u. jrong»,
besonder* bekannt u. berühmt durch den gefeierten Namen dea
Paradieseis bei Cädmen; Neorxna wang, v. Neorxna wong, Lust-
geftkle, Woonegarfen (s. oben Njdrg). Darnach haben die Is-
länder gebildet: Fokkvangr, u. Trudvangr, in der Edda. Im
i&ddän. hat mau auch Vûng, Jütland Vorig, s. D. AtL 4, 8*8.
"In quolibet Wang unkft Beol/' Langeb. 7, 105. s. auch Junge
129. Auch k&mmt im JfiL L. B. Fang- nor. Hier ist es, wie
im Slddän» vu . Ripenaehen, nock bis nur Eüikoppelong hn Tollen
Gebrauch gewesen, fiehw. Wäng; t auf den Halligen Veng- (Pôhr
H^nug-) baut, Isl. vangr, vengi, diu* Vcemge*
Womter, der Winter, hier durofcgfckends * auf SHt Wunter (Jx.
•her. fRnfer). I$a scheint , als ob es von verlöteten Won 9 als
nicht ao gut wie der Soauaeri(i. TTmater), sei benannt worden.
Word, ffitrlk, Wurth peteleres bei den Südlichem, als Bideift.,
Astkm. Wursien, d. u Wurihseten, Wurstftfesen fcc AHe
-die Ntrigen Abänderungen sind bei Haltaus zu sehen; schw. en
. Vûrd, ein uitfgettwfenér Hftgek] — ein erhöhter Ort, dam er
vom Waaser nickt iherschwemmt werden kann, der auck etwa
mit einem Zaoit, Wall «der Gruben befriedigt ist S. Dilta.
Idiot; u«d vgl. Aiekej unter Wird*, W&trde, Worth undfVmrth;
u. Br. W. B. Wmurt. > Hehqreiok 8. 12. nennt emen solchen
aofgewoffaen Plate eken Word oder Warf. So hiess auch bei
y/'
v
488
den Sldfriesen der Gerichtsplatc «od daf Gericht selbst (Winds
8. 895—898); auch im Brem. "s nobb Warph" Ad. t. Br. c
280 (denn so fnnss gelesen werden, nach dem bessern Kopen-
hagener Codex: Langebeck t. 1. p. 458. e). Hier Uhren heu-
tiges Tages besonders die Kirchhöfe Ton solchen hoch abge-
worfenen Worden oder Werfen den Namen: Sjinrmrd hier,
Wiedinghardn Uamfward — » bei den Mohriagern anch Mord,
oder Hourdy gleichsam Aorta*, "em Gaard," ein Garten« Ubbo
Emmins nennt solche Worthe: Werde. Von diesem Waide ht
gewissermasson nur in da- Form ein wenig unterschieden: Werte
Wäldern. Jordeh. Langeb. 7. p. 52a *gl. p* 586, so wie: "Wner,
danscra in aqua", bei Goldast Ret» AJnasann. t 2. Ind. obeear.
▼erb. in 1. Aiam. p. 1. cfr. p. 22. sqi Frisch, nnter Ufere,
führt ans dsan PicUr. an: Wm*r, d. i. ein aufgeworfener Bert
oder Verschleeht (Verschlag) vor Wasser gemacht, dost «g
nicht mit Schaden ansbreobe, es sei von Erde, Hob oder andern
KiL Werdi m. Werde, aeptnm. Bei W. hetsrt Fris. Wmße
die HaaMelle, woranf ein Nana steht, Warfe ein Hau, Wem
dn Hoff; im Br. W. B. beisst Wwmri eine Hans- nnd Ho&falk
n. im Stadischs*; wüste Würde, wfisto HofisteUen. Bin Hoff hemt
ags. tvorth, weorth (u. nach engl, weerth), werthig, Beor.
148, nnd weorthig, Beda % 6, 14. der Vorhoff, Hoflfrlato. —
Ich bin daher übereengt, dass das alte dia. Wort: Femed,
Verdeted, Vordnede, von diesem Werd oder Worth heririmntf,
med nichts sagen vill, als etnen, der mm Hofe, ram Sta ue n , aam
Qete gehöret/ wd nicht daran kommen kann, sondern dabei
bleiben amss; wie im Corpns jnris: glebrn adecriptme, glebm
eertme; a. in diesem Sfam wird es anch hantiges Tfcgcs noch
\ '
genommen. Von Werth, Wurth s. mehr bei Westphal. t. 1.
Praafatio, p. 87} und von Vomede oder Vordnede, Ostersons
Glossarien.
Wors, der Frühling, das Fril^ahr, hier (Jx. jbr-jaer, foar-ßer,
diu. Foraar); itl. Vor, schw. Wer, dan. auch Vaar; aber bei
des NordbUL, auf FShr «od Silt Uurs, in Umreem, auwer
UurSy im Frthlinge* Die Mundart Untre, die ausgebreiteter nfe
könnte auf E/ir (a. U.) fahren, dasa es, ao wie Fithjahr, For-
aar, den ersten Theil, den Anfang, den Ursprung des Jahres,
wie etwa daa engl, spring, andeuten soll Vaar u. Vor scheinen
auch einen terminum a quo . zu bedeuten. Nach dem Obigen,
sowohl ab nach dem, was oben bei Adebar bemerkt worden,
(ungleichen der Herbst, 8. unter Harwest, und nicht weniger
der Lenz, ags. lencten, KU. Lernte, Lenthe, Ter), hebst es
sicher so viel als die Gränzung, Scheidung zwischen Sommer
und Winter, welche erst allein die beiden Hauptthetle des
ganzen Jahrs ausmachen; dann noch lange mit dem Frihting,
als dieser in die Mitte kam, als sie noch Ton heinem Herbst
wussten» (Tacitus, de mor. GL c. 2&) Mir ist es utaht
uirwahraeheinlieh , dass uraa . nüQor & tnmér (am Himmel)
amch der äkeren Aussprache etwa Uur8& 9 wie im Fr. eure,
cmrae, wovon jene den Griechen, diese den PhÄakiern nie
unterging, und als das iusserste GränzmaU zum Leitstern diente,
davon benannt sind. Heraclitus bei Steabo, iber die Stelle bei
Homer, JL 18, v. 48», nennt daher dieses Gestirn t%i«to, Jf.
■Utes, fines.
Wirt, die Würze, Bierwtrze, ungcgorenes Bier. Kil. Warte, engl
twr#, vom ags. toyrt, Kraut, Wflrze. Br. W. B. Wirt. flMt
\y
410
Urt, d|n. Urty schw. Oert. Im Hamburg ehemalig Wart und
Wert. 8. Schütze.
Wort, eine Warze; nördl. Warf u. an einigen Stelle» Uart} nach
der akeo Apaspr. Unart, für fiTor Jl W. uwfe, engl, a tnorf,
agt. ioemtf eine Wasze, Verruca^ toewr, callus. Kil. Wor/e,
ff«r/e, Werle; Br. W. B. Wam*e; M. vmrte; din. eo Vorte.
Wramet, nö«H. Wf*2# o. Wre*, bei Rieb*?, JFrîat, so aach
engl. o. dän. ag8. tcrjf§t y van w*ithan y drehen: die Biegung,
das Gelenk an Häiden, od* r kri vielen nur an den Füssen, der
Riester, der Abt 6. Kil. Writf.
Wrack, sobet. wi* in manchen Spr. Trümmer von einem geschei-
terten Schiff e ; auch wohl ein ganzes gestrandetes Schiff ; Nordfn.
h. B. a4ject. wrack, was nntanglich ist, besonders vom Wasser,
das 6»acfc, oder &rae& ist 8. KU. ttroci, ttroedb, bracht im-
piobos, rfjtaihw. Hier Wrdfc, Wrdfar, md sttddtn. Vrég, et
JTrd^ffayi ein Htiiderling, ein wintiger Mensch;, in den K. V.
;?'oi Kdet Vw*g" Daher anoh saraec***, &*. rejioere, repel-
lere; din. t<rage, JéÉsch. L. R* m-rafea, E l r 22 2, 51. 3,
4M. n.' noch sftddfy. at wage, im Asega B. komme wrmX
anoh so von »Im Wifherl» R. heisst tcMfaz, vertreiben; im Agi.
«er*?cco, tonecoa» ein Vertr iebene r, . einat, wrmean, agere, per-
sequi, peilere. •
Wtaefte* im Gaago wackeln; autih wenn man etwas, verrücken
will, wt)füt anoh das'iBttnin; tnrfcie gfebranebt wisd, welche*
*. B. tn Dhhm. von der Stelle bewegen, fortschreiten, Bkknt
wricke u. wracken, hier wracken u. trricken, S*ft*> irradbsn,
4il wridtfê, igt wtwécoam, wwmpmn, toupiere. .As einigen Mint
411
Wrdl, nôrdJ.| Wro/d, auch Ostfis. (u. das heust werald, wie Grimm
sagt.) Bökingh. Hraal, Wiedingh. JVraU, auf Föhr. u. Am-
tum, WroU, a*if Silt U«W, Jx. Wrdd, (statt Wrd/d, wie im
Fragmeut 4er alten fries. Grammatik steht): die Welt Ags.
wowhM, weor+ld, weorld, world. Bey Otfried uuorolt; Frank.
werojt, Kere. Ups. und Boxhorn in den Gl. wealti, werold,
ioetolt, werult. Engl. World* isl. verölld; Kil. Wereld. Wenn
wir die dta. Sprache abrechnen, die das I, *nd die deutsche, die
das r weggeworfen, so theilt sich das Wort in Wer, tveor,
topp, (auch wohl wyr, und vielleicht auch war) und in alt, eld,
eli, oldy olt oder ult ; und jede dieser , Silben för sich (s. z. B.
JVere) u. bfkde auwimijswgenomreen drucken *«* lêqxtjv die um-
achliessend* Grawe aus* Von der leisten -Silbe s. meine Unters.
Aber die AJt?*thü»er Schlesw. u. des Dauoewerks § 38« Es
heisai also nicht, wie Wächter meinte , oder nach der Bibelspr.
Seathen, sondern Orbis terrarum, und zwar hauptsächlich die,
Bade, den Erdkreis, so wohl bei unsern frs. als andern Völkern.
Im alten jSftelän4i*cheii Gesetzbache: WäräUJen.
Wnmte, etwas mürrbefe sein, ein wenig , knurren und murren;
knarren, wie kfejne Kinder, .wenn sie verdriesalteh sind Dithm.
Eiderst. u. auch Dan. Fris. wr annig, Yen] riefstich, mürrisch;
4P aueh Kil. u. Wrant, horao nnissMater, Iklgator, morosus; und
dilie wqffe . nenn* i er friesisch.
Wnppe, hjffftn pressen, stopfen, Wiedingh. "wr#ppen en wrie-
8€n" Auch süddän. vrappe d. i. proppe (i sig)* vgl. engl.
4* >rr*p. .
H rm$&fa *uf ^. Wrûêtfct Jx. pmagtelje, ags. wrmxtian, wreest-
Uan, engl« tff utreetfa Uibuwmtelm, luctari: fingen. Et scheint v
5*
412
t
alles, wie auch ringen, von drehen, zerren, wringen, herzu-
kommen, s. Br. W. B. wrangen.
Wreedj Silt und m. Oerter; auf Föhr wriee; hier wris o: writh;
Jx. wread, bös, zornig, gehässig, wreadheyd, der Zorn. Ri-
chey. u. Br. W. B. geben es durch widerlich, herbe, vom Cte-
schmack, it. von rauhen Sitten, KU. durch mbtü^ atror, fem,
tmx, truculentus &c. u. wreyt, wreed, austerus, acerbus. Dia.
u. schw. vredy bis, zornig. Ags. torath, wrathmod, trat«,
infensus , malignus.
Wrenge, wringe, ringen, z. B. die Binde, die lösche zusam-
mendrehen, DHhm. auch den Mund verdrehen; ein. "atvrcenge
med Munden." Sbhw. "toränga Lagen 99 0: das Gesetz verdre-
hen. Kfl. wrerighen, wringhen, torquere, contorquere, urgere,
premere, constrmgére , ags. wtingan* Daten din. wrang; engt,
u. sDddfin. wrongy Jfitsch. L. B. 3, 29, "öftaiund statt- wrang."
Koker unter K. "So hefft dat (Pferd) in den Mtinde den Wrang"
Ags. wränge, perperam, rmd wränge, iufaste« Pris. ver wr en g t,
wrongt, verrenkt', und Wr enget , Wringet, was sotisi anderswo
Wrunget hfeisfct, ». Br. W. B; Kil. Wranghel, pars caseosa iac-
tis a sero separate. Dasselbe heilst auf Stlt noch As tw r ing eL
{Ast, Käse, Din. Ost.)
Wrevel, und wrevelik, 1) starck 1 u. ttbennächtig in» ' Geschmack,
widerlich im Gerüche, en wrevel Jäte*; wie Br. W. B. 2) eke-
lig ii. widerlich im Mägen , wobei man Abel u. Wlrttderlich tu
Mttthe wird.
Wreye, ausbreiten, decken, bedecken, verhüllen, Jx. Wryn, äk
Bettdecke; ags. ' wreon, wrhn, tôryûn, zudecken, zubinden;
terithan aber auch: sieh ausbreiten, writJuany Wttefesen.
413
Wridde, drehen, hin und her reiben oder drehen, krümmen, krumm
halten; Jx. fragm. toriga, tvrigian; Kil. wriiten, tornare, • tor-
quere; ags. urrithan, torqoere, dän. vride. Es wird auch wrisse
Wfienech, von einem Hengst, Schellhengst; wrienske, wiehern, aber
nor Tön ehern solchen (das dän. at ehryde, wie R. V. u. hier).
Br. W. B. wrenéken, unieneken; KU. wrensehen, tormachen,
hinnire; eben so dän. vrhu&e, schw. wrensha; ags. wrcene,
feacirus, libidmosus, Gl. Alamann, emissarfus, wrenis ros. Junius.
Wriirwe, reiben, Jx. wrienwje; Kil. wriiuen, vrüuen, terere, fri-
are, fricare. Br. W. B. wrwen u. riven, Dithm. wrieven, dän.
rwe. vgl. wreowen^ Beow. 128.
Wr€ge, rügen, angeben, anklagen, n. Wröger ein AfikISger s.
Heimrich, S. 15. W. 410. wrogen u. wreia; sonst wregia, ah-
klagen, rügen; so auch Br. W. B. wrogen, wr&gen; Kil.
wroegken, accusare, defeire. Sfcchs; Spr. r gnew H rughet J edder
▼erklaget' 9 (ein and. Text, gewroget) R. V. 3, 1. ghewröget.
Ulphil. torohian, anklagen, ags. wregan, tvrejan u. Jbrwreged,
berüchtigt. Lue. 10, 1, wo im IsL rcegder (von rcegia, berich-
tigen, so wie schw. röja, Matth. 1, 19*). Loccenius (App. Lex.
Snie-Goth. p. 206) führt aus dam Altdeutschen an: Ruachen,
• ^^^
magern, rügen, ruavven, von selbiger Bedeutung, s. auch Frisch,
unter fing, Büge. Davon ohne Zweifel gleichfalls das dän.
rtöe, ÉÜddän. rS0e, r9fe, bekannt machen, ausbringen, verra
theo, angeben; wo nicht vorm wéstfr*. rabbje, plaudern, aus-
plaudern, bei Jx.
Wrúte, wühlen , wie die Schweine, wroeten, vroten; Br. W. Ä.
sortten; ags. wretan u. wrot, rostrutn; dän. at vraade, ât rode.
K '
l/
414
Bei Jx. wird 80, 14 Wrothe von einem Haufen Schweine ge-
sagt, gleichsam eine Rotte, wie Vraad im Jätpqh. L. B. JL c.
48, 49, von 12 Schweinen. Ein damit verwandte» Wort ist
vraad (vraai) im Süddän., Jütl., Föhnen, hier auf Fries, treues,
o: wrulhj wrud (wie es bei einigen NorhlH. u. den Führ ingera
ausgesprochen wird) <jL i. läufig; davon; auf Föhr wruten, wol-
len. Dies heisst an einigen Orten, wrölen ( or i), wrulem; uad
daher jrrölsch, brotech, wrulsch, läufig, neml. von Säu^n.
Wüff, ein Weib, W» w\f, Ww, Wtf* z* welcher Aussprache
das Saterlaodfri§aische fymw wohl den Auftcblu** geben kann.
Jx. wiiv, Kil. Wnfy raulier, femina; & cofrjux, uxor, mariU,
nupta. Br. W. B. Wie/, ags. m$f, M. u. altdäu. Vif (s. Bjar
kemal), so wie engl. w{fe, ehr. chwyp. Ich glaube aber nicht,
dass sie diesen Namen vom Weben bilmuimm^ denn tbeHa wjf-
den sie ihn wohl gehabt habpfi , ehe in diqsen Ländern an das
Weben gedacht wof dop ; uad zinjeni ist . doch nur ei*. Tbeil
darunter > die sich {haut beschäftigen , : obgleich; diss in der Edda
behauptet wird, im 2 Th. "Kona, tsj^, äff weff#*»Ui", wpp
auch der Verfasset dieses aus der ags. Version Af atth, 19, 4.
genouunpeu hätte; ohne noch au erwähnen, dasa es wohl am
misten junge Frauenzimmer gfebt, auf welche depj N+mt Pj£
Weib, nicht zo anwendbar ist, die sich mit dem Webei* ^abga-
ben. Es lassen sich sonst auch verschiedene Ableitungen den-
ken, davon eine oder ander* wohl angemessenes schein en durfte.
Am ersten möchte man es wohl von Leben, Relebq& y btrlcgto%
in gleichem Sinne , wie das erste Weib, 1 B. 3. £ft* . da.von «fca
Kamen Heva (Chwa) bekam, welchen die LXX d^frïl^ -ZüwJ g*.
geben (auch bei den Griechen als m>m* p^op. bekannt), "eo «u*i
415
l
mater (futura) esset omniura viventium, s. filioram hominis." Oft
werden dte Mensehen in der Schrift vorzugsweise die Lebendi-
gen genannt. Eben so kann auch billig das Weib: Wtf, Wiiv
überhaupt und Insgemein, ihrer Bestimmung und belebenden
Kraft gemlss, als Matter lebendiger Menschenkinder , der Le-
bendigen, in unsern Sprachen séhon im höchsten AKerthume
diesen Namen bekommen haben; gleichsam viva, vivißcans (vgl.
oben unter Maavig). Vivua heisst bei Ulphil. qwiws; cbr.
Chwyf Lebhaftigkeit j bei Jx. tvif, lebendig, lebhaft, beweg-
lich} vgl. frz. vif, vive, lebendig, munter. Diese Bestimmung
und Eigenschaft druckt Claudian, in Eutrop. 1, 331 so aus: "Na-
scitur ad fructum mulier prolemque futuram." Zweitens mochte
wohl auch jemand es nebst der Lebhaftigkeit etwa auch von
Leichtsinnigheit, Veränderlichkeit, herleiten, denn wif-holüg (von
holte, der Kopf) heisst bei Jx. veränderlich, wankelmüthig ; Kil.
"wift und licht/ 1 levis, temerarius; holt, wyfi, unbeständig, wan-
kelmüthig, wetterwendisch. Ein solcher Begriff scheint auch in
vifle zu liegen (s. Vöite). Fast sollte man denken, Virgii hätte
von dieser Bedeutung, als aus einer alten Ueberlieferung, irgend
eine Ahndung gehabt, aus den Worten Aen. 4. 56. 9. 70: "va-
rium & mutabile semper femina." Vgl. Saxo p. 59. Endlich
dürften wohl andre es lieber von dem dän. hvive, schw. hwifuj
fränk. wifan, winden, wickeln, einhüllen, als mit einem Schleyer,
herleiten. In der alten dän. Bb. heisst es 1 B. Mos. 38, 14:
"Hun skialte sig med en Kaabe og hvivede sig;" u. Jes. 3, 23:
Hviveklceder j beides in der altern u. neuern dän. Bib. u. schw.
v. 22. Hwifwar. Es bedeutet gewöhnlich einen Schleyer, bis-
weilen nur eine Haube; vgl. D. Atl. 4, 263. u, K. V. Im Ags.
416
steht 1. B. Mos. 24, v. 65: heo nam rathe hyre w»dels, and
betraf de, u. Marc. 14, öl: bewatfed; Ulphil. biraibith. So
wie nun in altern und neuem Zeiten das Frauenzimmer bei eini-
gen Völkern, besonders aber eine Braut f mova nupta, mit ei-
nem Schleyer, ßammeum, bedeckt u. verhüllt sein musste; und
so wie wif nicht leicht von andern, als von einem verheyrathe-
ten Frauenzimmer gebraucht wird: so könnte der Name immer
fuglich dieses anzeigen. Daher ags. wifian, u. bei Wiarda 269,
416 u. KU. jrüuen, ein Weib nehmen, heisst; und gar Sanskrit:
vivahanna , matrimonium.
jl: . 1
417
Anhang«
JWem höhern Geheiss zufolge habe ich als Anhang noch ein Verzeichnis*
der merkwürdigsten Nom. proprio der Friesen ans altern und neuern Zei-
ten beizufügen. Dies entsprach nun so mehr anch meinem eignen Plane, da
ich nicht nur mehrere Beispiele vor mir habe, sondern auch selbst den Nutzen
wohl einsehe, den eine etwas vollständige Darstellung und Gegeneinander-
Stellung der Menschennamen solcher Völker, die eine verwandte Sprache
auf einen gemeinschaftliehen Ursprung führt, auch für meinen Zweck brin-
gen könne. Ein kleines Verzeichnis» hat auch Heimreich S. IS seiner
Nordfrs. Chronick vorgesetzt, wobei er die Bemerkung macht, dass die Na-
men unsrer hiesigen und die der Südfriesen eben diselben sind, welches auch
Boetius sagt. Eine kleine Probe von solchen Eigennamen, doch blos in den
Buchstaben A. u. B., hat auch der Herr D. Wiarda in der Vorrede zu seinem
altfries. Wörterbuch , p. V. gegeben , uud sein Urtheil darüber hinzugefügt:
"Eine Sache, die allerdings eine besondere Abhandlung verdient." Nicht
viel grösser, doch durchs ganze Alphabet und von beiden Geschlechtern,
ist das Verseichniss , welches uns Ubbo Emmius, Rer. Fris. bist. 1. 2. p.
33., liefert, wo er sie als unterscheidende Eigennamen angiebt, woran man
einen ächten Friesen von andern Völkern unterscheiden könne Aber in
dem Schediasma de nominibus vor seinem grossen Werke führt er auch
Proben von dem Gebrauche dieser Namen an , und lehrt sie uns da genauer
kennen. Petrus Saxe, in seiner Beschreibung der Lande Eiderstedt, Ever-
schop u. Utholm , beweisst, dass Eiderstedt damals noch friesisch gewesen
sey, und fuhrt zum Belege auch eine ziemliche Liste von fries. Namen an,
die theils dem männlichen theils dem weiblichen Geschlecht eigen, theils
53
418
beiden gemein sind; wie es in ailen frs. Sprachen dergleichen viele giebt (s.
Br. W. B. unter Teile.) Von etwas weiterm Umfange ist die Ansaht sol-
cher Namen, welche ich in meiuer Abh. über die fries. Abstammung der
Dithmarscher , Kieler Bl. IL 1. 1819. S. 105, auch zu mehrerer Bestärkung
meiner übrigen Beweisgründe angeschlossen habe. Auf der folgenden Seite
habe ich die Regeln angeführt, nach welchen durchgehend! die Friesen ihre
Namen setsen , uud ausammensetsen , die aber auch hier gelten , nnd so gsr
noch an solchen Orten, wo schon vor mehreren Jahrhunderten ein friesischer
Stamm hingekommen, oder sesshaft gewesen, (vergl. D. Atlas, 4. 968. und
3.393).
Ein viel weitläufigeres Verseichniss als alle die vorbenannten hat
Kilian hinter seinem oft angeführten Etymologicum oder Dictionarium gelie-
fert, nnd dabei auch oft etymologisirt ; aber auch öfters nicht viel glückli-
cher als Heimreich. Aber bei weitem das ausführlichste unter allen liefert
Goldast in seinen: Ahunanicarum Herum s. Antiquitatum , ex vetusttssimo
codice monasterii 8. Galli ordlne descript, Tom. 2. p. 1 , von p. 02 bis 118,
unter dem Namen: Cataioguê nominum propr forum, quibus Aiamanni fnos-
dam appellati. Auf dem Rande setst er die Anmerkung dabei: "qui nuc
alienis magis quam suis ae proprfts delectantur." Eben diese Klage habe kh
auch Ursache mit ihm, von unsern Friesen, anzustimmen, sumal da manche
von jenen Alamaimfschen (altschwäbischen oder Swewischen) Namen noch
immer bis in die spateren Zeiten, wie man sehen wird, hier bei uns fast
eben so wieder gefanden sind. Endlich hat auch selbst Dr. Lniher es für
wichtig genug erachtet, ein solches Namen- Verseichniss oder Register, al-
ter dem THcl: Namen-Büchlein (von Gottfr. Wegner herausgegeben) ta-
sammensutragen und kür*ftch so erläutern, welches Werck ich aber nicht
habe su sehen bekommen*).
Um aber ein sonst so trockenes Verseichniss von blossen Namen so ab-
anfassen, data es überhaupt für mehrere Leser einiges Interesse, und Inder
That, dem eigentlichen Zwecke gemäss, einen ausgebreiteten Nntsen für
♦) Ans einer, in Smßridme PeJri de origioe Fifcfemm ■♦ 1X4 (wo er kaisVcb
von den fries. Namen handelt) beigetchriebeaer Stelle eines alten Besten
dieses Buchet: "compera tractatalnm contcriptnm de Frisicis aestiaibai"*
scheint et, daM er auch in einer besondere Schrift davon gehandelt hat.
Anm. de« Verf.
410
wahre Vaterlands-Freunde gewähren könne: wird es meiner Ansicht nach
nftthig sein, die merklichsten Namen aus dem Süder- oder Norder-Fries-
laad, sowohl ans den altern, als neueren Zeiten, zusammen zu suchen, so
wie auch ihre Aehnlichkeit mit den benachbarten und verwandten Völkern
zu zeigen. Me Beweiskraft, welche in der Ueberelnstimmung der Menschen-
namen Friesischer und nordischer Vöfker für die gemeinschaftliche Abstam-
mung Ton einem Urrolk und Namen liegt, kömmt dem Beweisgrunde Ton der
ursprünglichen Sprachverwandtschaft und Gleichheit oder Einheit überaus zu
stauen; und deswegen um desto mehr, da man die friesischen Namen nicht
allein in den Geschichten dieser Völker findet, wenn diese auch in andern ver-
schiedenen Sprachen geschrieben sind; sondern auch noch in solchen Landschaf-
ten, wo man längst kein Friesisch mehr spricht, doch fortdauernd die alte
friesischen Namen, so wie hier, bisher höft nnd erkennt.
Dies ist der Fall mit Eid erste dt und Dithmarschen (wie mit Jütland),
wo die friesische Sprache nun schon seft Jahrhunderten früher oder später
erloschen ist; in Etderstedt noch kaum tor SM Jahren, wie ieham Schlüsse
meiner angeführten Abhandlung "über die friesische Abstammung der alten
Dfthmarscher" gezeigt habe. Hier will ich nur noch die Worte des berühm-
ten Etnmiuê über diese beiden Landschaften wiederholen: "Frisisene autem
annumerandi sint Dithmarsi, apud me quidem duMum noti est, quamquam
alfter senttat Crantzius." Und gleich nachher: "Supra hos in Boreara Eidoren-
ses sequuntur, gens Frisica peninsulam habitans;" Dies, als bewiesen zur
Genüge, setze ich nun voraus; und zwar mm soviel sicherer, da auch noch
bisher in beiden , wie schon erwähnt , die Namen von alter friesischer Her-
kunft noch bis auf unsere Zeit fortleben. In dem grossen Werke des V.
Rmrnius, das fast 1000 Seiten in Folio ausmacht, kömmt eine unzählige
Menge alter frs. Namen vor. Ich habe dieses, so wie die bekannten Wercke
von Wiarda, Heimreich, und Holten, auch Langebeke Scriptores (beson-
ders die Libri datici,Necrologia, Obituaria, &c), Terpagere "Ripae Cimbricae,"
D. Alias, 4. u. 5. Band (über Ripen und Lügum-Kloster, wo bis in die späte-
ren Zeiten Fries. Namen in Menge übrig geblieben sind *), fast wie in EÏ-
derst, und Dithm.), Hvilfeld, und mehrere andre benutzt und angeführt**).
*) Vorgl. auch von Ffthaea, D. Atl. 3 , p«
••) Ich bezeichne den JBmmitit bloss mit E (die Seitenzahl führe ich nur in
wichtigem Fallen an), W tarda*' s Oftfries. Geecb» mit W„ Hehnrcichi Nord-
09*
42»
Einige Nahmen, die jetzt schon in hiesige« Gegend, im gemeinen Leben ver-
altet , aber doch noch in den älteren Kirchenbüchern zu finden sind , be-
zeichne ich mit AT. B. Die noch hier im Gebrauche sind, setze ich ohne
weiteres so hin, wie sie ausgesprochen werden. Die allgemeinen Namen
der germanischen Völker, und die mit dem Christentham erst eingeführt aind«
gehe ich vorbei. Wollte man die alten angelsächsischen nnd engl. Namen,
z. B. in Beda's Kirchengeschichte von England (besonders nach der ige.
Ueberaetzung), die angelsacha» Chronick &c. anr Vergleichung aussuche«, so
würde man eine Menge von solchen finden, die den friesischen und nordi-
schen Namen ganz ähnlich sind. Auch finden sich im Englischen UeberblettV
sel genug. (Man siehe z. B. bei Worm, Monnm. Dan. I. 8. p. 192.) Allein
es mnss auch bemerkt werden, dass die ehemals weiter nach Norden woh-
nenden fries. Völker, die auch unfehlbar manche andere Namen , eben so
wohl als die nordischen Völcker, die hier wohl nicht üblich gewesen oder
doch langst vergessen sind, gehabt haben (wie s. B., um nicht weiter zu ge-
hen, im Necrologlum von Lügum -Kloster, Langen, t 4, u. von Ripen t. 5),
noch deutliche Spuren davon hinterlassen haben. So lässt sich wohl ans der
genauem Uebereinstimmnng der alten Namen der Femeraner mit den alte»
Namen der Dithmarscher , Stapelholmer , Schwabsteder &c. für die allge-
meine Meinung aus der fortgepflanzten Ueberlieferung, dass der jetzige Stamm
der fehmerschen Bewohner, nach der Vertilgung der Wenden, u. auch
nach der Verheerung durch Erich von Pommern (da unmöglich das ganze
Volk bis auf S Personen kann ausgerottet werden sein — denn wer sollte
sonst die 2*\000 # Brandschatzungsgelder hergeben?)*) aus Dithmarschea
hergekommen sei. Diese Sage scheint sich nach einer Nachricht bei Vieto,
Beschreib, von Dithm. S. 21, auch noch lange in Dithmarscben selbst erhal-
ten zu haben; doch wohl ein noch bündigerer Be weiss dafür. Ich will aas
fries. Geschichte mit H. , Boltcn mit B; die Laagebeckicheo Scriptorts mit
L. oder Lgb. ; mit einem T. den Terpager; Hvitfcld mit Hr.; den Golde*
oder seine Catalogi mit 6. $ Kilian, wie im Glossar., mit. KU, u. •. w.
*) Mb. Krantz, Dan. 1. 8, c. 2. tagt doch auch: 'Tum vero, XX aceeptis ••-
sidibut, pro totldem marcarnm mlllibns, in sna rediit." Die bewährteste»
Geschichtsschreiber reden doch nnr von 4890 Menschen, die erwürgt wärea:
so konnten doch woM noch wenigstens halb so viel. am Leben geblieben seys.
Am** des Fcrf.
421 ,
einer altea Urkunde von 1339 bei Lackmann (Schlesw. Holst. Hist. 5 Tb.
Im Anh. S. Tl.), In welcher eine grosse Anzihl von Namen vorkommen, zum
Belege einige, welche gerade dieselben sind, wie in Ditmarschen, hersetzen:
Alber, Böte, Brmn, Drevns, Bde, Brph, Brpy, Hasse, Herder, Hugke,
Janeke, Kaie, Matqmart, Nenne, Math, Ricke, Ritfuart, Müde, Rute, Tancke,
Tide, Wibe, Wolder, Wolderich. Doch dien nur Beispielsweise und beiläufig.
Noch raus* ich erwähnen, des» es ausser (oder unter) den Namen, die dem
nfimtfcben GeséMech+e sonst eigen zu sein pflegen, und die toh, wennesnothig
thnt, bloss mit m. , so wie unter den werblichen , die ich- mit /. bezeichne,
auch solche gibt , die beiden Geschlechtern gemein sind , gen. communis, mit
einen e. bezeichnet. Von letzter Art nennt Worm I. c. besonders den Namen,
Tarne, Tumi, p. 189 n. 106. Eben dasselbe bemerkt auch Petrus Sex, bei
seinem Yerzeichniss der Eiderstedtschen "Namen.
Namen-Verzeichnisz.
A.
Abel, ein c Von dem m. ist schon K. Abel mehr als zu bekannt« Hier wird die-
ser Name npch als f. gebraucht, wie bei H. S. 295; ehemals auch in Ripen, alt
Domina Abel, Alberti filia; T. 400. Frne^fteJDan. D. Atlas 4. 73$, auf Seeland.
Pontoppid. AnnaL 2. 135, besonders auf Fühnen 5 Langeb. 1. 809, D. All. 8. 399.
Aagaard TöraiagL 231 ; bei Boltea, Abelke ; Hamburger Neerolog. Abele, f. Ich
glaube nicht, dass es yqu dem biblischen Namen Abel herrührt, sondern eher,
dass es vom sudfrs. Ab*, Abbe, Abke, bei E* u. W. gemacht ist, wie mehrere
Beispiele zeigen« KU. Abelhey de*
Aeke, hier s*. und noch nicht ganz veraltet; wie bei Hv. 388, $79. Davon Äsen, u.
vielleicht der altdâs> Name Axel Es ist wohl eines Stammes aalt dem Römi-
schen geeint , Aoeia o. Acca Larentia, Acqa Tarontia, Aoea, die Schwester der
CamilU. Virg. Aen. 11. 820. 28. Bei den Angelsachsen kommt dieser Name, oder
aaeh Aceas, m. im Bsda vor.
Adde auch hier, Eidertt Nerdttr. Jadde, m. Aid*, t. engl. Aifkmm; Fem* i*n?; W.
^drfa f.i(eo ^ede, Eiderst.
ylde/e, »• Edel and fiele,
4TsT*» »• hto* noch, ^ggo E. m. AggL Bmmm Gr. f. 141. 4fgt Wfthect, R.
Aggonie, Sven Amgeeen «od ^age; ibnC oft ist dAn. W. 4ft"e?e, L. 4fft.
A7o, u. utfäsi £. Aelwe, Aelia, Jflimi,
<#7de, IL B. m. >de, JVe; W. JKo, E> •. >4», m. E. AM, Sun »5 Jim
in der Hb*. A «genta, e. nftch Woran. Mi. .elKn, 4SI «Mb bei Ljb. «. Jk.£.
Ja, f. Jéert; liier stnrck Im Gebeeech.
Alef,.Mv m. hier v hei E. n. von de« alten Grafen and Herzogen aber Halft o.
Scbiesw, Alv (Adolph) «od Mo Erlmgeen; hei 8nxo 9 144 Alf; vgL p. ML Je»,
▼gl. 127. MS a. JwWa B. Alvet Sa*o 183. E. Alvawdu*. K. V. Jter; doeh kau
dies ancb von Algtr (1 Saxo, 118 , und nnten Ulger) seyn.
Alma, E. u. Martialis, Almer n. Atmar, E. u. L. Almeda. E. f. Almode L.
^att/e, W. Jge( 9 s. <#7geta, f. ^tteif, f. Aalke Br. W. B. dia. AÊUÜt, L. in Ripes
iflfefce, T. Alka, id. n. ^afffae, Lgh. 4. 860.
Almarm n. Mmerne (derselbe) bei E. Ahnar, L.
/feico, n. n. iAnen, E. f. Amelina, sûdfrs, u. .iniatma, L. 868. f. An den Name*
Amlcth, Ahmtet, bei Saxo, erkennt man noch_die alte friesische Farm.
Anke n. Anken, B., womit an vergleichen .4»*«« Hmrtius; der dän. Name jf*c*er,
oder Anker ; vgl. Lgb. 6. 668, CK/ jfnftdrton. — Sollte der Name Aneker nicht
davon, wie es doch analogiseh angehen konnte, herkommen : so mochte maa an
den Namen des Schythitcheo Anaekar$ie, denken, oder auch aa den Römisches
Namen Aneharhu, deeeen Plntarch Im Marias gedenkt, eher als an Aneemmrh*
(oder Amgarim); denn es wird sieher weit älter sein, als dieser nordische Apo-
stel hier bekannt geworden. Bei G. kommt Anger vor,
Anna, Anni, Antje, ein bekannter alter Name (doeh nicht ans der Bibel); denn nicht
nur hiess die Schwester der Dide, im Virgil, Anna, sondern es hoben anch
verschieden* Bischöfe an Celle, Minden, Worms dre. Anne geheiseen. Maa ktt
im Schilters Thesaurus den bekannten« Rythmus de S.^neene mit Anmerkungcs
von Opits. Hievon , als von der alten f ris. Endvag Anni, g. e., ist nveb noch
dar alte lat. Vorname vieler berühmten Römer: Amniú», lAnrnia (n. B. ia der
Hiat. Aagejata bei Marens Autoninus <&c). Rieher auch* J hn o ms, Anna wiH
schon in der ersten Serien Rnn. des K. VigleCs (VKWem) Gemutie geuanaL
Bei Bv. S. 9. anch: »Nomum, alter Afat**.''
Ade, Api, Appe, veraltet, aber bei E. Appo, Apee u. ApQ ; anch Apa f. bei Lgb.
Aeahcr Aftern* Hi. Bei den ftêmara Afm én Claudias ; Appim via é%c. Win der
Vorr* 8. Apke ; Saxo 144 : Abgi.
Are, Art, Arri, veraltet; davoa bei H. «och im alten Nerdttr. Arien. Arriensen u. in
Eideret» Arrimu? W. Torr. 5. -4r»w, Saxo 1. c Ar, Arg. Wir haben davon don
berftbmtea Am Frode, und dat f. irma (noch im Dan. übrig) ; eo hiees dee
Erab* Uffb'e Mailer; L. biiweUea Armut. Arimm hiees des Lydischea K. Halj-
attes Tochter, dee Astyeges Fran. Arim and Arriuê eiad bekannte römische u.
anm Theil griechische Namea; wovon auch Arria*uê r die beräumte Ani^ Pceti,
6Vc Arwu bei E. scheint auch davon gemacht an aein Aren* kann ebeasowohl
Tea Ahme, AnmtU (e. Livins 1. 1.) alf von Arnold, sein; vielleicht auch Arüd,
Arrild (bei Terpnger 514: Ariil) beater alt durch Arnold ader Harald. Möglich
aber wäre, daat dar aord. NameXmc, Ami (nad f. Amma) mit Arend eioerley ist.
Arp, Arpe, bei den Fdhriagern, SAdb&lL aneh Oetfrs. W. 5 u. im Bremiechea (Br. W.
B.)» nad Lûaebnrgiachea (a. B. 8, 168) ; n. also von hier an wenigeteat bie nach
dam Strich Wo, wo 'Mrpat princepa Chatternm" war. a. Tacke*. Ana*!. 1. 2. c. 7.
Bekannt iit dieter alte Name wieder geworden durch Arpi Themi« Cimbriea cf.
D. Atl. 4, M& Davon iet wähl dia. Arv, Arved, Arvid geworden.
Amv&t, H. Ar fast, P. Sax, und noch hier in der Nahe; aach Arn/mit. Unter den
Armf arten, dia ea in Dinaemark gegeben, hat dasjenige , von dem man glaubt,
er habe den K> Christoph I. mit der Hostie vergiftet, dieeen Kamen fast be-
richtet gemacht, and nicht dem AgSr mrfmet, ehreafest, ahreavoll, entsprechend.
Ursprûaglich aber iet ea wohl deraalbe ale Ariommtue, rex Germaaornm. Jul.
Cäsar. B, Gatt. L c ZI.
Am, m. Eideist. bei H. Siehe mehr davon bei Ose (Bia^^aea.) Dahin wohl ilaamf^f.L.
Amgo, m. S. davoa vielleicht Aßcherne , Ateenu, Mktr, Eegtr (im Den*), Atckeri bei
G.Xsanaer, in der alten Sohweita. Geachiohte voa Urkh $ Atêckere, Beew. vgl.
antea Esigo.
Ate, a. AtU> at> B. G. KU. Atta f. Fôhr. Ate, Atje, Wledtagh. «. W. m. AM u.
AttOy L. m. Atta, t.Atiu$,AUa bei Saeten in Au gm tot.
4*tc, Arnim*, Jade, Eidercfc m. Lgb. 3, 514. Amte, m. Saxo, Auto; hier Authe f.
worana 4ff •**• gemacht wird) bei L. u. Hv. m. Owte, m. ae aueh D. AtL & 896.
^datiert, der vortrefflichste Einig der Lo ay e b ardea , gehört wohl mich bisher.
Arne, im altea Nerdstr» (Ave, Jve*en, Lgb. 7, Sit). Am kommt sehen bei Saxo, p.
IM ver, n. alt bei Hamsfert. Demaach acheiat mir der rechte Name dee lern-
ten eathoL Bischof xu Aarhuas: Ave Rüde, (wie in aaiaar Greheobrfft a. im Chron.
•
*
424
Sklbbreari) , und nur in den damals üblichem Oee bieWeilen * ei » and e l t tn
*eyn. ^toa, ff. E.
JBaeke, und- Backen, vormals bei untern Nordfrf. überall; der letzte to getaufte
Friese ftt hier bei meiner Sei?, und mit ihm der Name, weggestorben. In* Dia.
iti der Name Bttge, Bagge, woran Baggeeen. Bei Ter pager, p. 586, 87, ladet
* maa viele beisammen. Saro, p. 144: Backt. Im Engl. Baeo. Wie alt u, merk-
w Ardig ertchiene dieser Name, dürfte man mit ihm bi§ an dem Bacchus hiaaaf
tteigen !
Bahne, Bäne, Banne, ein hier noch sehr gewöhnlicher Nähme; ffudtftiu Bonmkk;
Eiferst Bonke; Dlthm. Boneke, Beneke; hier Bahnke ond Boninga.
Ratio, E. Itotfe; aach im Altnord. t. Hamtfort, Langeb. Ï, 807. Hiemlt Kart sich
wohl vergleichen: Bolen*, BMelbatdu$ oder BthetbaJdcr, in den fris. Anaalea.
cf r. Worm p. $19. Baidericu* E. Baithariui, Q. Batthar. RH. u«. endlich BoJeV
in der Edda und bei Saxo.
ffure, B. u. 2?«Ar; Bariu$. Ei Damit mag. wohl Bore, (n. hiervon Borabull, ein Dorf
in diefer Gern ei ade) s. den K. V« «aar, nach Borke, B. und Bore, (Bor), des
alten Othias Täter, verwandt sein. Barco, E. davon wohl BaroH, Bartoii, E.
Bawo, Bewo, Bowo, Bonwo, m. E.' u. Borna, auch f. W. Diete finden fich mehren-
thells auch im Laageb. Bei dem ertten denkt man wohl an Bavius ia Virgü.
Wir werden aber auch hiebet an den Namen Bean, Beaw t Beoio (und also ti
Beowulf anf Suhms lutea Tab. aar krtt. Historie, erinnert; welche bei Eifcei-
ward Beo heisst, s. Laageb. 1. p. 8. Bei L» auch Bove , laichs, n. Bovi.
Renne, efid- n. nordfrs. Beamte*, E. m. Bentje, K. B; f. In einem alten Silter Lied
kömmt der Name Bîan', Binne vor; n. in der Hviddinghardc ist noch |der Nae*
Binwsd, auch f., übrig. E. Beno, u. Benno, m. Benta, f. L. (Im Bin. Beut»
Benedict, and Beute, f.)
Berta, Btrta, E. KU. n. im Den. genug bekannt, aueh Birret; u» dies ahne Zweifel
ran Birgitta, Brigitffa , BrigMa, t. H. 164.
Bö, Boe, vermalt hier bei den Friesen üblich geang, wo wie im ltl., Schw. und Diu.
a. B. Hr. Witherlaght-Ritt. Saxo. Boo, I. 8. Othint Sohn ; /etat aber ist Béï, ftje,
allgemein ; aach südfrs. E. Boye. Erichs Cronik Bttjo. Wenn Bojortx aar rfchtift
Narne des Cimbriêehen Königes war, wie er im Pintareh, Oreeiu«, and einige»
Cod. tob Flornt beittt, so steckt wahrfcheinlich dieser Name schon darin, aid
425
Mi von sehr hohes Alter. Wie aber, wenn er 4a alt Appellativum stünde, wie
etwa Boyng* bei den Ostfriesen einen jungen Herrn, Junker, oder Prinzen be-
deutetet (Wiarda Oetfriee. Geichichte 1. S. 880; vgl. denen Wörterb. 60. Heimr.
401)» Wie wenn es eich 4amit so verhalten kitte , wie mit dem engl, bog, das
jmer, jwoenie heilst, oder dem dän. Sven, da« ein aom. propr», aber auch Appell.
ist? Vielleicht aber iet die Leteart richtiger in den Aufgaben von Livü Epitoine,
L. 67, wo Bein«, alt wo Bojorix steht; da auch bei Florus 1. 8. c. 12. in einigen
Seien« fir Bojorix gelesen wird» Dafür scheint auch folgender N. in bürgen:
Bote, «icher der alte Cimbrieche Name Bern«» Er kommt in allen alten fris. Dialec-
ten hier and im Süden vor, und sogar in den benannten Proben von E. W. und
H. 18 s B»/e; in der Heimskringlai Bette, nnd auch noch ebenso in Thje &c.
auch im Dan. (x. B. Bolle Ltixdorf, der bekannte diu« Gelehrte) Bolle, W.
B. n. Hv. Bolbe, Dithm. nnd T« Rmtke BoMren, und E. Boleco; und der Bol-
gm«, Pao«anias 10,19.— Beben, B. Beeffcam«, E. Jfoting, W. Vielleicht mit Dan.
60M, kühn, muthlg, tapfer, wie noch im Englischen, verwandt.
'Bande, bisweilen, Bunde, m. vorhin hier überall, jetet ausgestorben» Heimr» u.
Pet. Sax haben diesen N» noch gekannt. Er kömmt wohl in alten Documen-
ten bei 0. vor u. Bonda, f. {In Schweden findet er sich, wenigstens als Ge-
schlechlenahme , noch*]
Beriet, W. & sonst Berit, Berhu , Albert der Stader. J. 1168. Bork Gudenow, der
Russische Cnaar; vgl. Dan. Borge, Barre. (K. V. 62« 112» Bôrre 1111*9 B. 8
140. Bur$$es (genit.).
Botel, auch wohl Botelt * dän« Bodtl , Bodild, Latein» Botilda, Botildis; vielleicht
vom m. Boldo, L. Bette, Butto, E. Butteke, B. BottUphue , L.
Brom, Bramine; E. u» L. p. 148 Brom; davon verschiedene Oerter hier su Lande,
wie Branuted.
Bren, e. B» 8» 262» u» Brenne, in der Heimskr» Olaf Tryggwas» S. c. 87» Brennu«,
der erste, oder der andere, darf also nicht eben van Brittanien hergekommen
sein, obgleich auf Brittfrch bren ein König oder Regent heitst. Kil. Brenne,
Brennus. Bei Hvitt» Joen Bnjndeön. hgb. 5» 243» Briennn«»
Broder, hier noch gemein, anch bei E» u» W. «o wie im Dan. u» Schw., «. auch
Snxo, 156. Broderuê, p» 64. 162. Broddo, p. 98» Brodder, Hv, 1488» Breder
Sveneen u.1409, auch früher Abraham Broder sen, der Schwede; oft beiL. u. auch
Brothyr. Unter den Friesen hat sich 1215 Broder G aulin g rühmlich bekannt
gemacht» s. Chron. Erici, u. Chronicum Danorum .Lgb. 1» ,p. 165» 2. p» 172»
SA
42«
Dran, E» Bruno, Saxo 145, m 1. 7, am Eade. Worm, men* Dan* 2S1; auch bei L.
Braun Äm Ifot'te, TonUplaad; t. Schöning, Norg. R« Hist 2, 115. BrttnüdU , L.
£bco, Bticao u. Bocco E. Badfco W. Ich finde diese Benennungen zwar nirgends aa
in L. aber bei Saxo S4 Boki, mad 67 Bugo, 162 Baffi» Alt Zaaame (wie et aaeb
aiit dem vorigen, ond eo viclea aaderea geschehen) ist er wenigstens sehen aar
Zeil König Waidemars 8 darah NUU Bugge, a. aach ca unsere Zeiten dareb
berühmte Haaaer, bekaoai geworden. Dach wenn aach keia Bagfte amier dei
dänischen Kôalgeo , keia Bocku* oder Boechuê anter dea alten Cionbrieefccn oder
unter dea allen frles. Koalgea, seineaPlats behaaptea kaaa: (s. a. R-Heimr, 18
aad 26) so wird deanoch tob Strabo I» 17, aasser dem bokaaatera Bseeaas,
mach nech ela König Bogut tob M aarltaaiea , tob Ptlnias u» Soliaas ela la-
teinischer Autor Cornelius BoceJtat, genannt.
Burmann, kömmt oft bei E. ab ela solcher Toraame, woraas ein Zuname gleichisJli
gemacht worden , Tor, Diesen , als Zunamen , haben mehrero gelehrte Nieder-
länder, geführt; all Vornamen, dar Riese Beraum* K, V, 6* (Tgl. die Aaaterk.)
[wotob auch Holbergs bekaaate spasshafte uad s ati r ische Epistel aa dea Hoffia»
der P. Beraum».]
C.
Carl, KU. Corel, bei 8. (Saxa 144) Karii, ans Schweden, bei Warm p. 282 Karl,
aad älter als das Cbristeatham 1b diesen Laaden ; aach nicht erst Tan Carl dem
Grossen* Unter den alten schwed» Königen soll sehen Carl der 5t e Tor Kaisar
Carl dem Gr. gelebt haben. Ob der Bfaaasaame Kare, der oft bei L. Ter-
kommt, lal» Geras, Coro (aad davon etwa der Fraaeasname Karen) desselbei
Ursprnags sei, will iah dabin gestellt sein lassea, Ia der Silt» Com. Kirau, tvr
Karen, s. W. 514.
daa$, ClaeM, hier und bei E. Man will ea für eine Verkürzung van iKfcaJaat n-
sehen; warum nicht eben so wohl das dâa. Laves t Eher mochte es eine Ab-
kürzung sein Ton dem alten Namen Claudius, der nicht nur bei den Rauten,
sondern aach bei dea Bataviern, als Claudhu Ci'ci7t«, ja wohl schon bei aassrs
altea Cimbrea selbst, als Claudicat oder Oaodicuê, oder Clodicus bei OresisJ,
1. 5, 16. vorkömmt«
Clara, auch weiter verbreitet W. aad bei L. Ein Römischer Name: CZarat, Cläre«
Coro*, Corf, and« o* aordfrisisch, Maa will es für eine Abkürzung tob Conrad halten.
(Mehrere Namen der Art siehe ia iL)
427
D.
JJaan, Silt. Com» 122, der alte Name Dan, den mehrere unterer ältesten Könige
gebebt haben. Er ist am meisten and am längsten im Schonischen üblich ge-
wesen, s. B. als die Laadesgrioso (Landem&rke) iwieehen Dänemark and Schwe-
den, . rar Zeit Swen Tjugskeggs , gesellt wurde; s. hiervon Worms Series Ran. p.
82, and Ostcrsons Gloss. t. Landemärke: Dan af Skaane; noch im 18tem Jahr-
hundert, s. Lgb> t. 7, p. 658, lin. ult. and p. 586; lin. 6, 7, 11, 12. cfr. t. 8, p.
542; im l4ten Jahrb.« Hv. p« 847; ja noch im 16ten Jahrhundert, in Jutland,
YrueAbel Dan*, D. Atlas t. 4, S. 758. s. auch das Regist» mm 4 u. 5 Bande. Am-
oiifl. Mancellin, I. 16. p. 66.« "quendam nomine Dann»." Zwei der ältesten
Editionen , aas der ersten Hälfte des 16ten .Jahrhunderts von Ovide Metamor-
phosen, von Job. Richard u. Jac*MicvIltift, welche dio berühmtesten Bibliothe-
ken Deutschlands durchsucht and verglichen haben« lesen beydo im Texte
Metern. 1. 5. v. 140 u. 148. Danumque, u» Danme; letsterer hat am Rande:
CtatMuque -~> CümU, wie alte Neueren im Texte, die ich gesehen habe« Selbst
Nie, Heinsius, in seinem weitl&ufjlgen Commentar and mit allen seinen vergli-
chenen Varianten, geht hier aber ganz mit Stillschweigen vorüber. Sollte Dank,
in Dankit f t Dankwerth <&c. auch, wie in vorkommenden ähnlichen Fällen, da-
jfon ein Dimbiufivnm sein}— »InG. steht der Name Danuid, wie in denK.V. 167.
„Liden Damnevtd )y : In Bajlevs Eng. Qict. wird nach Spencer bemerkt, dass /ton n.
Dan einen Herrn oder Meister bedentet.
Dede, f. H. and Deje, m. s. S. 18, a. 872 ♦}♦
DctkUf, hier überall. Dithm. DHU/, Dille/, Düv. Süd/rs. Dietlev, TUtlef. Bei Ter-
pager: Tetlav, Ditleff. Hv. TietUff, Ditlov.
Dido , u. Dt'udo, m. E. römisch Didius, Didia. — Fris. Didda, f. E.Diddc, m. W. Am
denkwürdigsten ist die Köntgio Dido bei Virgü.
Dirk, Dierkin hiesigen Gegenden; Derk, Dirk, Dirckm, Dithm. u. sqdfrs. Bei T. Dirieus,
E. Diederich, Dtderik L. 7. bei E. auch Dericm. Mit Derk, u. davon Derken, ist
wohl xu vergleichen: rex Dereennu$ A Virgil. Aen. HL 850.
Diuro, E. Hang Dûhr$en, B. Dwrra, f. G. vielleicht dasselbe, was in Thyra, Thiurri
s. .Worm 888 sq. Thorva, Tkiirvi, L. (Die Endung vi wird wohl nichts weiter
•) Der Verf. eiftirt gewöhnlich den Saxo Gramm. Ed. Stephanii mit 8. Auf den hifr aagef.
paff, findet itcb aber nlchti , wm mit dem W. Pede in Beang fteaea kau«. Bs utflgea 8el-
•teosahlen aai einem. andera Werke sein. _ Abb. der Hernnag.
54»
428
•ein als- sonst ob, i. B. Saftatea) Hr.- Dtiire, sonst Dyre, m. Als Zaoame «ehr be-
kannt; s. B. Karl Dyre 9 Ove Dyre, in den K. V. nnd Dnre, Düre, Sâdbûll.
Lgb. 7. 466.
flele, f. (woraus jetet Dôrîke geworden«) Eigentlich hebet Drte appetmthre et* kleines
Midche». (s. im Gloesnrivm) L. eft Dste.-E. a. W.Doee, f. Dodo, Desben» S. m.
Deter, JPotir, Eh c. Degter, wie Moder, 8oeter).
Domo, Dtmw u. Dtfwo, mt, E. Ahmdo, f. W. Vielleicht mit den» nltdên. (L.)
Tow, 7oee (ToTolille) and noch Tito«, Tue eine; f. Wem 166. 187, nnd
wii er de Ten dem nlten Nansen Tüfa bemerkt; imgleioh em p. 219 von Tsec; S.
144. Tboi.
Heye, Düje r Düe, m. Wert Mye, C im K. B» Ei gehört wehl sa Dnelo, *. B. de St
Qnintin, not der Nermandie, nnd DiudlHu , f. E. Dudde, Nordetr. e. Lgb.7, Sei.
Dûlf, in Dilhm. besonders, nie Jarren* Äd//, e. B. 2. 440. Tgl. das Iú*A Röchele tu
Dithmarecher Rinnet, hei Viethea S» IM^ Der alte den. Name Xae<f, hei Langen.
Del/, bei Werm 141, nnd Dni/r, 170, 802, bt ohne Zweifel derselbe; ancb
sehw. Ct. DSoff. Ht. Toijtfm. Adam ton Br. nennt e. 241 , einen DreaibeisMr
Bieehof om> eeine Zeif Tool/.
R
Hebe, Ebi, Ebbe, ein tehr bekannter Name, sowohl bei den Frieeen ale Dioea.
Der berühmteste dieses Namens, noch im Süden, bt der Erzbischof Kbo sn Rbetnu,
einer der dftn. Apostel ; •. Lgb. t. 1. p. 401. nnd 452 in den Noten. Nicht
nur bei S. n. L» sondern nach in den Wormttclren Rasen, Mon. Dan. p^ 154, 18t
286. Ueber die Grabtchrift bei Arnklel, S. 625 "Hera ligar Driteg EbbU Sna,"
macht Grauer, Aber das goldene Hörn S. 14, die Bemerkung: "Ebbe bt ein tehr
gemeiner friesischer Name."
Ede, Edde, m. jetxt hier nur im Zunamen fidten, Eisen; aber bei aneern Sidküü.
noch Edde; so auch Lgb. 7« p. 901, Tom Strande, ttnd in hie*. K. B. Beste, E. s.
H.18. Edo; davon Kdfe/, m. u. Edel, Eddcl, f. Eddele, Adel, Edel; bei Soffrito
Petri, Mla, Jetla, f. — L. Eide, f. — J&>, H. n. bei Ht. Niels Jfcyessô». — Rfcfces,
f. hört man noch hier. Sita , f. E. Aeita nnd Etla , Lgb.
Egge , H. Eggo, m. E. Eggerlken. In Dithmarschen : Egger, Bggerd, Eggen, Eg-
bert, Eggerde.
EUo, m. E. JSUi, S. 148«, Eller, hier früher. Eier, Strand, Lgb. 7. 501, n. anders**.
Elborg, f. E. EUentborg K. V. Dahin auch wohl:
Ellen und K/m, f. i. B. Silt. Com. auch Dan. ebenso; n. EUne, Ellme, L. u. Worin, 518:
i
48»
JBJm, von Norwegen, Bei G. kömmt Elina theife allein vor, theü« im der Com-
poettion EUtnpuruc, Ellanpurc , Eilenbold, EUmbric, EUcnbure, EUmburi und El-
/injmre. Im Beow. mnti S. 7» u. S17 Elan naeh der ganaen Goostruction (ob
gleich wm ausgelassen) u. wie der Skilflnfa* («4er Skjntoger) Name, «ogar
ebea auch 117, aach aaset anzeigt, derselbe Name aeia; vemit das Angefahrte
aus G. an vergleichen»
Brno, m. E« a. davon BiMfce, Baiateke, m. Hv. 987 n. Brno»» im B. wovon der Zu*
aarne dieses berühmten Mannet! CJoee Em m iw* — » Enm*, a. bei Ad. ▼. Br. /uuao,
f.nmd/maMr, m. "Skiön Valbergs" Vater; auch anf Tb je. Bntagr, f. hier noch,
Emeriok a. in den K. B. Bannerie*. Bmsreits, f. bei B.8,109l £■»«*«, Eauaeke, w.
Hv. Davon Emehendorp , Dorf a. Gut, im Aman Eeadeburg.
Affe!, früher c jetit hier blas f . S. auch E. u. besondere D. Atlas 8, 899. G. Bn-
fftfo, EngilboU, Engelbert, Engelkolm, f. — G. Jafftia, /a*jif , /agiid, G. BngtJke,
m. Bt« n. fa«/«J. (Enfefke im dfin. aueh» f.)
Enno, sn. E. u. G. Dae hohe Alter dieses beweiset der Name übinia«; aach« H. 226.
Brno, Eppo, m. E. W. u. Ad» v. Br. u. aueh G.JSfttiu* aall bat Jal. Cäsar verkemmen.
Erich, Erat, |tömmt ia fn. u. niederdeutschen Geechiohtan, eo wie in Daanmark, genug
vor; auch bei G. u« Kil. Erich ^ der Mar«; Eriehs Tag, Dienstag; Euric, König
der Vieigothen, am« J. 465. Hier hört man aoch lkrk a. Ikrik. (Ia Jfitl. ierk.)
Erkef, m. E. u. Kit. SilL Birke/, c.
£rj>, in Stapeln*!«*, Dithm. a. im Bremiechea («. Ad. v. Br. I. 2. c. 8.) G. Erph,
Erpko. Kii. Erb; im Alüratd. Erpr> Erpur, Schöoing, Norges R. Hist. 2,476. und
8. 472. e. Vieth. 827.
Backt! * Bsktl, A—*hH, JeeehU, Fohr, Silt, Eideret. wo man biawoilen ^«dvylaa gu-
eehrieben hat. Era- n. Bischöfe hat man in Dinemark von dieaem Namen. Siehe
aueh Worm. Mob. Dan. p. 181. 32. 241. In Eideret. J. 1188: B$keL
JG«e, veraltet; jetat E'tt (so aach in Törninglehnt JBe«t) d. i. Breda. Bai E. Ebmo, f.
aber aach Eettäm* , voa oinem Manna. 8. Bit«, 141, 146. L. E$a a. auch Atta,
%. B. 8* 440. Beee, T. Bahia gehört aaöh wohl EUrid, Ertritk, E$tridi$, Lgb. 7,
525. Jacea Bast.
Emgo, E. Hv. Brg-e, E§gi, wofür er auch, al« bekannter, «etat: Becker, E$ger.
Bern, m. B. u. Bau, Ewe, f. H. Bavoa Emmbüll, im alten Nordstraad. G. Efto u.
Bai. vgl. Aagtards Töfaiaglehn, S. 281. Daher mag dieeer altdcateche Name
wohl durchgehende noch in den nordgormanuTchan Sprachen, 1 B. Mo«. 8. V.
20, beibehalten worden «ein. Auch im Engl. u. Fraosös. ja schon bei C&droon :
Bue; bloa in einigen heisst es, wie in dar Vulgata, Heva.
F.
-nVaoVr, Fader, nur in alten Kirchenb. aad bei Worm p. 147. Fadit ; wo er -engt, da»
an feiner Zeil Bieter Nasan nicht so aaltaa sei;, bei Lgb. t. & Faderuê, Phmtenu.
Aach auf Fehmern ist dieser Naeee früher im Gebrauche gewesen ; vergl Feeder.
In Lûgum-Klosters Necrol. Fetben».
Fol, FW/«, habe ich aar van den Alten gebärt* Folie, Riper Necrol. tu aach im Ha-
dersleb. Folie, m. Wenn toiS,144&eJfgot**Jt steht, so itt wahraeheialidi richtiger
im Sagabrot Fmle Qautmehi, (o: Gothas, Gothicus, der gotbische Faie.) o. Schôaiag,
Norg. R. Hist. 1 D. 8. 880. DaToa Faleo, E. Fei*, am. a. Felna, aach dar lstea
Run« Series , dea ersten Frithdefs Frau. Bei T. 447« Domhuu Ffaleo. Bei Hr.
Feie* Se*t»e*, J. 1810, Fofdfc Nibkleasêa, 1886 und Falk Gide; FalhGiöe, Falk>
•ea, 2, aad Falk GiAe Falks ea 8 aa Skiersôe , Aarhani Stift, omi J. 1582« e. D.
Atl. t. 4» aad & la der Hist» Aagusta« FaUo consut, uad Ftdeemiue Probue, pro-
eoaaal Asiss.
Fecce, m. E. m bemerken wegen dea Fee im Beow. 8. 108 (wa das fer wohl nichts
anders als das deutsche vor ist; Tgl. S. 29. 98) nad verwandt mit FYdbe, Ficht,
H v. s. auch Lgb. 7. 100, nota (z.) Ffokeest, namen virile Friaicam. Ich habe
Vieh' aach im Hobt, gefundea. s. K. V. 108, 28. Noch wohl Kto. Fegge, Hr.
&*&£*» Erichs Chronik, Faceo u. Focce, E. Focke, m. Ficht, Eiderst«, Petras
Sax Foekc, ein sehr bekannter Name in 4er estfries. Geschiebte.
Fedder, hier fiberall. E. n. aach a. B. ia Stapelholm, Fedde, FeeWe, Fcddtkt,
Eiderst. Fedtt o. s&dl. Fadda a. Fodde. Da es mit Feder, Fiddcr (s. eben oa-
ter Feder), wirklich verwandt aa sein scheint, so mag ea wohl nach u. aach
das obige Fader verdrängt haben, wie hier für Fedder aaoh Fedde y aa f ir
Moder, auch Modde gesagt wird. vgi. H. 188. Feddeme, das Vaterliche.
Fiu, als primitivnm, jetst hier fiberall, so viel ich weise, unbekannt; am nächstes
bei den Friesen im Necrol. Lfigam-Klostem ; am frühesten in Otbins Geechleeht»»
register, als •dessen Grotsvater; am längsten und spätesten wohl noch anf Fah-
nen, s. D. Atl. 8, 800. Dahin gehört aach der K. FSn im BcowuJf, 82—86;
wovon nach die Fînnnsburuk, im Angels. Fragmente bei Hiebes, t* 1. p. IM*
welches Herr Fast. Grnndtvig in seiner Einleitung S. &L «wieder bekaaat ge»
macht hat. Meiner Meinung nach hat der Herr Etatsr. Thorkelin es richtig
getroffen , wenn er ihn Rex Frisomm nennt. (Vergl. unten Falle.) Ate Binü-
natfvum davon 9 wie sehr gewöhnlich, kommt Fmk, Fmke, E. Ffaeo, häufig ge-
nug vor. s. Heimr. w. 288 u. 180 Fins\ u. in seiner Schlesw. Kirchaah> 8, tat
481
Peter Fmtsen; io vielleicht FSndgoa, wie Emiigoa, (o: Gao) E. Ton £mt —
wie man auch öfters im Altdänischen Find dafür sieht) and zwar entweder von
Eiderst» oder einer von anter ra weetl. Inseln» Bei I*. Finlog, f. Fmder Stc. In
Jochen Gelehrten-Lexicon Irimmt Einer vor mit dem merkwürdigen Namen
Fmo Firn, nnd Hofmann, im Lexic. universale, fahrt aas Beda's Kirch/ Gesch.
Lib. 2, n. 3. einen Finnue, als Bischof ia Lindisfarne in England, am 660, an.
Unmittelbar vorher aber Fmnu*> „veterum Snxonam 0008", and webst hin auf
Fei, veraltet; davon nach FoUig, Völlig, (. u. Folie/ E. u. B.Folktf, Feikeld\ F. W.
violleicht Folcwald, wie Beow. 83. in. G. Folcholt, wie Fofibe und E. Fofefcer,
FoUrert, wofür hier Volquard. — Feiker Levmandeön, K. V« 96. 4er da in den
Noten von Anne Krabbe Falqvor, voa Hvitf. Falquord, bei Gram au Meursius
666 Fmleo, bei Pontoppidaa D. Atl. 2, 263 Foievor, genannt wird» Fdmer, K.
V» v. Hvitf. D. Atl. Fo/mor, B. FsiaMms; E. Feikmar^ B.L.FeJeöreeAt; Ad, v.
Br. S. 259. Folradu*. Von Fol kirn rat sonst erst Folco E. rotte, B. n. H. bei
Saxe, p. 61, fbiso, u. 144 Folki; W. Fulce, und "de qaade" oder die böse Foelke,
W. dieselbe mit Folkeldx s. W. I. 380. L. Folko Rafn; bei L. 7. Volke, von
Sftderstapel ; bei Hv. 1249 : der Hernog Felke, von dem dteFoifamger; siewer-
den sonst auch Folekinger, u. gar bei 1298 Falkunger, genannt; s. Soxo 221.
FrtWh; (Friederieh, so noch sâddänisch. Br. W. B» Frerke Suffridns Petri Frcerk;
W. Freerüc; E. Frederik; so auch bei den alten Gothen, beiKllian, bei den Engl.
Frede, mehr aber F\r*dd9, am meisten FrSdde; doch jetst Mos in alten K. B. u. In-
ventarien; bei Helduader, Sylva chronol. Fredde n. Frédde, wie in Eiderst.
Kirchsp. Poppeobäll, nach Dankwerth Früddebüll; nach Meiers Chart. Frodden-
bûU. Sil t* Com. 142. Ebe Frieden (welches aber S. 191 Fredden heisst). Die alte
Aussprache wird Frfdde gelautet haben; davon Frfolev, (Fröddeslev) unweit Flena-
bnrg, n. Frêêkarde, im Tdrninglehn. Im Beow. Freda, wie im Dänischen. Ein Prie-
ster an Schleswig 1264 s Frotko; Hamb. Necrol. Frodolf. Von dieser einem kömmt
Freüof, m. T. nad im Lögam Kl. Necrol. FreUaeue; im Riper Freifaens; im
SAddin. Frella; vgl. Aagaard üb. Törningl. (Früle, ein diu. Geschlechtsname.)
frwere, E. f. »aura, W. Frame, Frour, H. 93, u. Vrewe, L. Gegenwärtig ist noch
davon Frauke ihrig. Dahin mag auch gehören Froeorn, 8. p. 69; vielleicht
noch Freuware, Beow. 162.
Frundiuê u. Godefrundiuu; E. Frenme, sâdfrs oenst Frenke, nordfrs. und Frende dan.
Ob damit etwa der lat. Nnme Fronte , Frentmu$, xn vergleichen f
1
4M
G.
GaU, m. h% bei Ht. 9& ülff Gottttêa (u. auch Gutta) Erik Eiegede Schwiegerva-
ter. Guihit war ein römischer Vor- u, Zitmc, Daher auch A. Guttue.
Garm, noch hei d. Sâdbûll, £♦ Gar«, Gurmet, Germer, an. aoeh Gormt, Gunect;
und hier im Süden noch Gurm, Gönnten» Vielleicht uienrûnglich eiset mit
dem allen danitchen Name Gram, (e» unter Gerun)
Getto, m. E. u» Gala f. E» — oder, wieSuffridut Petri schreibt: Gettiut, Oefliu, wie
im Rombchen. Getmar, E* Gell*, der Roilot Gefahrte war (a* Lgb* 6, 7»).
Gerd, m. u* Gerrit, Gerrits, E. (wie in d&a. Man Uta . Beert, für Gerhard, die.)
werioc E, fir Gdrûf, f. im All-Riaentehen; hier in der Angekcheu Gcgeaé 1
Jerre, weichet eher noch für Gertrud, Gartrud, Gerdrmd getagt wird«
Gert, Gfre, Geeehe, Geeehe, nach m. tfidfre» Dithm, u. Br. W, B. Geeteea, E.
Gee*ke> Giee, Ripen. GMo f E, m, int nach England gekommen, wie in Game.
[Gtte kommt noch in Dänemark «k cht, obgleich oeltener nnd Tielleicht urtarâag-
lieh deatadher Manue-Nahme -vor. Geeehe alt Weiber-Nahnme* bei Holberg;
jetmt teltea oder nie«]
Gode, f. H, and Göde; jetut hier Gocje, GSdje, f. Geede, Kit GytAe, Gjde bei T.
nnd tob Altert hört Gut**, (Jntta) Swen Ettrithtent Frau. Sei Ad» y. Bremei
Gude; tein SchoUntt Gamde. Der Name Gothe, Gothe, aneh bei L+ nnd ton*
nneh Gythe, Gfde, Bue (Maa hat hier anf Frietiteh noch JTye) anch bei T.
Gutta, t. Guta kommt aber bei Worin, 264 alt m* vor. wie im AUfrice. Gmttkt,
t. Br. W. B. im Zutchutte unter Gdtt/e, m. Im Ripentchen iet der Name Geh,
m. T. und GeaVeta, Gudeeem «och tehr im Gebraten«» Von Gucke, Gate* kaum*
der alte Name Guritha, Gerttn, bei Sazo I» 7. u. L»
Geeker, hier ein gewöhnlicher Maantname. Gedeberte, f. bei Kilian.
Germ, m. Dieter Nnme itt swar jetat t 4111g autgettorben, to wie auch wohl hi
Danitchen ; dntt er aber hier ror Altert motte üblich geweaea teia , darf ka
oieher aut dem Namen dot Kirohortt im alten Nordttraad ▼etomatetaen, der
«war ia den Veneichattaeo ein wenig Tertehieden autgedräckt wird; aberdtca
in den mehrttea u* richtigtten Gonutodtt; a. B* die neulich ton dem Hera
Profettor Falck im Staatebfirgerl, Mag» abgedrucktea Veraeichuitee. vgl. Fatr,
8aze bei Wettphah U 1. und Heimr. in der Nerdfrt, o. Kirchea-Hieturie* Die
bekannteren Ton dietem Namen im Dan. tind Könige geweeea» (Alt luntae
oder Familienname findet er tieh noch in Dänemark.]
433
GrtU, so hehwt, nach der lsten Boa. Chronik, Dan des ltten Gemahlin, nach Saxo
Grytha. Nach Peter 8az hietf die Frau des Fries. Fürsten Ubbo Grytha;
bei Ghejssmer Grila; weit fr*. Griete , hier Greet', Greetehen.
Grim, kämmt bei L. t. 7 als ein alter fries« Name vor, wie im alten Korden. In
den^ K. V* Grimmer; im Angeltehen Gramme.
Gumme, Alt-Nordstr, , Gummer E. Gumpe, Eiderst. Gammelte, s. T. 257, 58. S. 144,
Gumma. Bei L. Gummo a. Gummi*
Gv**e, c. hier nach Gimne, Gänne, f. (doch veraltet) and in Wiedingh. Günke; in
Eiderst* noch Gtmne, m., wie in alten dan« Mooum. auch Gunde, m. i. Lgb. 4,
383. T. 45, 3. Davon denke ich, ist Gommor Eng, bei Worin 219; wie auch
Gunner, Gunnerue, Gunnarus, bei L. und unter den alten Bischöfen noch «ehr
bekannt; sonst Günther. Hier aber ist Gunder, Gundereeh, (z. B. in den K. B.)
ein f. so wie Gennel, Silt. C. nnd dän. Gunnild\ Ad. v. Br. Gunhild, — auah
hier überhaupt im Sûddän» in Törninglehn, so wie Ripen T. Gunder f. in den
K. V. Nr. 138 Gundelille. s. D. Atl. 4. 413, 454« Dass es in den altern Zeiten
Gunde (Gunda) gesprochen u. geschrieben worden, sieht man aus dem Notke-
ras de S. Arelafo, bei Keyser Antiquit* p. 483. Gunnor, f. ein uralter dän»
Name s. Fontopp» Gesta et Test. Danor. 1, 338. Gunna (Gunne) u. Gundol,
(CSndiü) auch anter den Valkjrien, s, Voluspa.
H.
■
Jtmaeke, m. H. anch E. bei G. Haeco; in einigen Gegenden Hake, Von alten Zei-
ten her ist dieser Name bekannt, s. S. 144 Haki, u. 145 Hmeo; anch Erichs
Chron. Fetr. Olai, nach Rolf Krake* Tode, and noch ia spätem Zeiten: Hak
Utfetand, Hak Holgereen See. Bei H v. Haek ; and von diesen scheint mir Haeuin,
Haquin , Hagen sa sein , wie etwa Mcuin , Balduin , Frowim, Gadwin Sie.
HaldentUy n. HMeniue, bei E. Ein Name, der im Beowulf u. in der din. Ge-
schichte genugsam bekannt ist.
Hama, oder Harne, wie in Eiderst» Home, Hamke, Hamkene, and Dttlim. Hamerich
noch übrig» Der Name Borna, der mehrmals bei Saio verkömmt [p. 145, un-
ter sehw. HûlfêvStkem, p. 144, anter den hiesigen mit der Heidin Hertha , and
p. 196 von einem sächsischen Helden Hamm'] ist gewiss derselbe Name, wo
nicht derselbe Mann oder Held Hama, im Beew. 8« 91. Der Hr. Pastor Grand t-
vig raass wohl hier in Gedanken here für Atre (welches ihr heisst, m. B. 13,
49, 59, 73, 81, 85 öVe. s. Haek, Angelt. Gramm» S. 41.) angenommen haben.
55
484
Here aber helset prächtig, feyerlich, ehrwürdig, herrlich, wie im Altdeutschen.
s. Psalm 111, 9 nach Luthers Uebersetsung; Friich Wôrterb. unter Hehr\ vgl.
Niebel. Lied, V. 1347 u. 1558, ja im Cidmon S. 88. ee Acre twma. Hano, 8.
18$; E* Himiio 9 daher Hannebüll. flaue, Lgb. 7, 586; flau**, IL V. 88, &
Hare, hier meist Harre; noch häufiger Harke; anf den Halligen Haare; doch hört
man auch hier Haarhe. m. n. Dithm« Harke, f. E. Aoro. S. 144, HarkL Bei
E. Hareo, n. Hereo\ bei B. Harre Vacke\ im Riper Necrol. steht Harre Frm\
florU, bei E., H. und B. im. Eiderst. Harrol, bei Ad. v. Br. IIb. 2.C. 15. HarrüémM;
bei G. fletroft , AeroJt, Heroldm , Heroaldue. Der dänische König Harald Kiek,
wird bei den fränkischen Annalisten gar oft Herioldn» genannt Auch wird der
Narao Harald bei den Sfiddincn immer so geschwinde ausgesprochen , als Har-
rald, Herreid , a. B. Harral d eda l , oder Herretdedal, ein wenig im Nordwestes
von Flensburg, wo jetit der grosse Landweg durchgeht Bei H?. 884 (Hif
HariUeon, Tgl. S. 774,
Harm* Harem, Härmen, Sfidbûll. Eiderstedt, Dithm. {Harme 9 Härmten) Bremes
(sonst mehrentheils fiberall Hermann). Kil. macht aus Hermann Artminu»; Heiar.
Brûsing, Braunschweig u. Lüneburg. Chronik, dagegen aus Arminius Harmi-
nius. Der Name des Urhebers der Arminianer hiess Jacob Hermanem u. naeate
sich Arminia*. Diese Namen scheinen nur dialec tisch verschieden, wie Armmm
bei Tacitus und Armenin* bei Strabo. Bei Hf. 728. Harmicke. Hermin ist ein ur-
alter deutscher Name s. Conring bei Aachersen, Herthedalj p. 178.
Hatte, ehemals auch hier gebräuchlich, s. H. 88. Hatto, E. Kil. und bei G. flott»,
Hatho. Von diesem Namen im Ags. s. Hiekee. Diss. epistol, p. 28, wo er eis
Stück Von etaer Familie dieses Namoas anfährt Im Sûddân. ist noch Ton die-
sem Namen eine Rodeosart ihr ig: Saa manne* eom Hatte haP Sviin (so viel vis
Hatte Schweine gehabt) welches in dem angeführten angeis. Stücke Erklirasg
findet Bei den angefahrten Auetoren findet man auch Hedde, Hidda, Hatte e.
Heft«, f. auch Hatha, Ags. Hedde, m. und für Hetha bei Saxo L. 8. lies*
Worm 188 Aetta. Heike (Tgl. die Hetha beiS.) jetst fletJUten, welches sie swsr
auch aus Hedewig machen; ich denke aber, Hedewig sei selbst erst aus Heike
oder Hede gemacht, uad setze dieses Toraus, wie HeUwig, Helwig von Bei.
Haae y m. E. H. frfiher süd- und nerdfrisisch ; noch auf F Ahnen Tor ein Paar has-
dert Jahren; Hayee, E. Davon mag aach wohl Hern, H. Herne, Heino, E. asd
fletna, f. gleichfalls auf Fahnen, hei Hamsfort, sein* Bei Hv. Herne, m.
Habe, W, u. E. die Stamm-Mutter dos gräflichen, nachher fürstlichen estfriesi-
schea Hauses, hier Hebka, f. so auch Dithm. s. Viethea, S. 88, 88: Hebke
435
n. 296 Hehhe, t. Hebbo u. Hebca, m. E. Dieter Name führt uns zu jener
uralten Hebe, der Mundschenkin Jupiters, schon bei Homer; vgl. Servius, ad
Aeueid. I. t. 28. Br. W. B. JIMel, HebeUa. s. auch Artete, Lgb. 4, 353.
Helge* Heigin, scheint in uralten Zeiten der Name gewesen zu sein, woron Helgo-
land den Namen soll bekommen haben» S. Las* von Helgoland, 9, 11; u. bei
Adam vonBr» üb. 1» c. 49, Heüigo, Heüigo, welcher im Dan«: Helgo, Helgi, ge-
nannt wird. Bricht Chron. u. Beow. 7. Halga. — Qelgo, Helga, f. Saxo, p. 107;
hernach Helle.
Hella, Halle, früher, (u. auch noch Heil auf Fühoen. Hamafort) toll Kadbods Toch-
ter geheimen haben. Jetat nur Hilke, Dithm. Hilleko, von Hille, Helia, Br.
W*B. KU. Hille und Hilde-, wie im Dan. 6. Helli f Hilt; u. Hilta; Hv. HeUi, Holet.
E.HUledo, f. In den K. V. Hellelil, HOderig. E. BMo, m. n. HaUo. S. Hildi;
Ags. Hilda, bei Bcda; davon Hildeborg. Auch im hamburgisuheo, s. Lgb. 5, 889;
und im Beow. 82, 85. Meiner Meinung nach frie. Stammet. Davon auoh wohl
Helm, Helmer, Hilmar und Hilmer. E. Und Hv.
Herne, u. Hemme, noch in hiesigen Gregenden gebräuchlich; E« Hemeo. Davon He-
mmg; e. Beow. 146. und Hemming , Eiderst. und Dithm., weichet einige für
einerley miiHenning halten; (hier noch überall üblich, n. in derSilterC, wofür
auch wohl Hennig gesagt wird). Daher eiaige den dän. König, im Anfange
des 9ten Jahrhunderts statt Hemming, wohl Heming, auch wohl Henning nennen
wollen.
Her, Heer, hier f. beiE.Hero, m., Norstmnd /Zerre. (Unwillkührlich denkt man hierbei
an den griech. Namen Here o: Juno , u. an die Hero mit Leander.) Noch kenne
ich hier eine Perton, dio wirklich Heer hebst, woraus aber Herlich, (sudd&n.
Herle, daher bei T. 59 Herlof) gemacht wird; in Eiderst ist der Name Heerde
eehr im Gebrauche gewesen; ob noch, weiss ich nicht. Davon ist auch der Name
unserer friesischen Sibylle, Heerthe, Hertje (f. Heinrich p. 156, 57. Mollert
Cimbr. litt. Heetije tive Hertha) die, nach einem Exemplar, in welchem sie Herke
heittt, ihre Prophezeiungen Ao. 1499 verkündigt haben toll. In Dithm. wird
Hercke alt m., so wie bei E. Hereo gesagt. Hiermit ist au vergleichen Heroin,
Sa m. Edda t.2.p.877,u.942; und, weichet noch weit merkwürdiger ist, die alte
Göttin Herthnm oder Hertha bei Tacitut, Germ» 49, worüber aiemaad gelehrter
geschrieben alt Anchersen. Bei E. findet man Hereo, m.
Haeo, E. u. L. Hôki, womit übereinstimmt bei Beow. S. 82 Hoee, nach Grundtvigt
Leseart: Hodde, m. davon hier in der Nahe tfoddcatiff. Dithm. Hudde, Viethea428.
55*
436
Holmer, H. bei S. p. 145: Holmar. Noch Wer io der Gegend mli Vorname. [Im
Dänischen noch ein Geschlechtsname.]
Hornmo, and Hanuno, E. Hier Hummer, ein achter friea. Name (oh Tielleicht
dieier ans Humbert y Humbertu», KSK oder umgekehrt Î). Nach der Eiderstedt-
tchen Chronik biete der Frieee, der K. Abel erschlug, ein Pellworener Rnde-
macher, Wtuel Hummer , oder nach andern mit Vornamen Hummer. Mehrere
Hummer führt Heimreich nnf, S. 196. Daher die Studierten eich auch H em m t
nannten; als hei Hansen, p. 2S4, and Kirchen-Historie S. 166; gleichwie ver-
mathlich schon der Bischof sa RSpen (wie im Epitaphium so Lfigum Kloster
in lesen: „frimas Hörnern» erat. 91 } der wohl diesen friet* Namen mag gehakt
haben» Doch hat er sich selbst nicht nur Hörnerne, sondern auch Omern$ ge-
schrieben. Bei Sazo 861, 872: Homeru*. Ist Ormr. et. Stephan. /* Saxonem p.
17, Lgb. 4 , 585. Bei KU. Omer , Audomarue.
Hugo, E., auch L. 8; Tgl. Hugo Capetut, und Engl. Hngk\ t. nach IL V. 144. Anck
in hiesigen Gegenden s. B. Stapelholm ; s. L. t. 7. 470. Dia. Hâg s. B. in den
K.V. I. c. Terpager 254: Ho$*o Son nassen.
J/un, Hanne, noch im Etderst. Huno, £. Saio 146. Hon, Riper Necrol. Jfuau, D.
Atl. 8, 145. Hr. 684: (t eu Friie, heed Buiîe JeseSm, slog haanem." Der Name
Huno kömmt auch im Radsteder Chronîcon vor. Lgb. t. 8. nach auf demStraa4
Hanne; Lugom Kl. Necrol. Hun»; im Cateadar. NestTod. <t Hun IlliasUbi." Lgb*
d,
Jalmer, u. Jofmer, m. Jetaun», E. aber in den Fragm. der alten fries. Gramm, bei
Japiz: Hj<dmmr, so wie hei S. 98.
Joffe, anch Softe, and Jelfo. E. Fragm. der fries. Gramm. Hjaltc, wie hei S.Jfy°efe*,
lib. 2 und Hervarar Saga p. 141 Hjallur* anch p. 148 HjaUo.
Jon, eigentlich ein friesischer Name, noch sehr gebräuchlich, der nicht hei 6.,
wohl aber bei Kil. vorkömmt, and vielleicht so alt ist, wie Jona*. E. Jemen, m.
hier Janke.
Jap, H. Jopp, Joppe, Joppe, besonders in Wiedingh. anf Fahr &c. Jeppe, E. nnd
Jep n. Jejp, bei Japiz, so wie bei T. Jep. Jeppe aber überhaupt im Dänisches
[In älterer Zeit auch Jttjp.]
Jorre und Jerrt, B. Jarieh nnd Jeriek hei W. von einem Manne, Jerke, Dithan. Jcr*,
Silt, Sûddftn. u. Jfitlaad. s. Worin. Moa. Dan. p. 271: «pro Erik dici Jtrfc ctm-
.»* 8. nach Erich. ^
4*7
Ja$per f Dithm. Helgoland, Bremen; derselbe Name mit Gasper u. Casper; t. Br.
W. B. Im Dan*, Jeeper, Jêeper. Tgl. L. 4, 589» Wicolau* Jasper* f Jutus.
Ib; u.ioo, E. Die Dänen tagen: J» furSoooö.t. Worin Fatti'Dan. p. 90; weichet doch
wohl nicht to richtig itt, wenigstens findet man auch Ipsen für Ebsen häufig,
ond a. B. D. AU. 4, 459. Zndem Itt der Marne /56, wie Proaper Aquitan. (cf.
GroiU Protegomeaa] ad. Hitt Ootharnm p. 28) den einen der Loogo bardi-
schen Anführer, oder wie ihn Paul Warnefrid (de gettit Longobard. I. ib. I.e. 3)
nennt, looe, gewitt viel älter in dieten Landen, alt der Name Jacob hier be-
kannt geworden. Sie haben et alto aar to genommen, (wie die Sûddfinen für
Jaeobi Tag Jéos De» tagen) alt wenn et von dem tfldfris. u. Dithm. Jene tein
tollte* Aber et wird auch /p, Ipp bei E. Ippo, Ipco, auf Föhr Ipke; ja aaf See-
land Ip, Ipp (t. Lgb. t. 4. p. «66.) dafür getagt. G. hat 76©, nur alt f. /6, aa,
findet man aoch in Thyo. Aagaard p. 249.
Icke, Ike, Dithm, Ico, E. im Leben det U. Willehadut, von Anschar, Lgb. I. p.
356» Ikkio, im altea Nordstrand ; t. t. 7, p» 506« Ipgke ; bei H. 247. Ige, n. W.
Igo. Man denkt auch an den alten Namea Iccius bei Jul. Ctssar de beim Gall.
lib. 2 c 2*
Ida, a*d- a. aordlrit. ond in den Nordischen Landen, ja gar in der allen griech.
Mythologio o, Geschichte«. Im Angelt, itt et alt ein m. gebraucht worden, davon
wahrtcheinlich Idêted, unweit Schletwig, u. Iêtathe- oder JdttoMe-Sysset. So
hiett der ltto König sn Northhumberland , der lOte Abkömmling von Wodan
/da, um 547» Bei Hv. u. Lgb« auch Idda, Ydda.
Je», itt ein ganz gewöhnlicher Name hier, to wie bei den Dane«.
Jens, bei Frieeen and Danen fast noch mehr gebräuchlich. Daher haben Einige
den Buchdrucker Johann Jenson (wofür doch auch Jansen geschrieben wird) au
Venedig, den ersten Buchdrucker daselbst, für einen Dünen gehalten. Wie dem
auch tey, to itt Jenson doch kein Name einet Franzosen. (S. Besser, kurzge-
faeste Historie der Buchd rucker ey $ 9.) Für Jens wird auch hier und anf Silt
Jeieke, Jeieken , alt Dimin. getagt.
/samt: daVon tiehe anter Rmo; bei G. Jnu>, Imsno, Imelo u. Imela. E. Imme; Lgb.
/mcsa, t. 8, 442.
Ine, W., Ino, E. Dieser Name findet sich in ein er Ranischen Grabschrift (vorhin in der
Nahe von Tryggevelde in Seeland) bei Worm p. 111; und bei Arnkiel, heidni-
sche Grabtchriften 346» Der Akerthumsforscher M. F. Arendt hat aber heraus-
gebracht, datt die Zeilen in einer gana andern Reihe gelesen werden müssen;
neml. für 1—6, für 2—4, für 3—2, für 4—1, für 5—3, für 6—5, für 7—7; wei-
t ,'
488
ches ich nur für Liebhaber bemerk«» Ina (oder /not) biete euch der llle West-
fälische König, im Anfange des 8tea Jahrb., der ab Gesetzgeber bekannt ist.
Vor ein Paar Jahren ist auch in Angeln eine silberne Mause gefunden werden
mit dem Namen Ina, die ich gesehen habe. Ina ist noeh nie f. im Holsteini-
schen gebräuchlich, s. auch Lgb. 7, 496
Inge, c. hier u. zum Theil auch im Dan. f. So hiess s. B. die Matter dee ersten
Lundischen Ersbischefs Ascer oder Adser, wie auch des berühmten Abealons;
jedoch auch als m. in der alten nord» Geschichte , anch too Königl. Pereonea.
Bei G. Engo, Ingo, m. im Haderslebischen Jmg (Aagaard Jeng) ttr Inge, f.
Auf Silt lnken, in Eiderst. noch Inger, m. im Den« f, Ingerd, Ingerth, lugrük,
s. Sazo 280. Ingefrid, Ingeburg, ein sehr bekannter Name hier u. im Dänischen.
lngelburg, W. Ingebergis, Inghnarw, 8. 252. Ingeaur, Hv. lngimaru*: ist, so-
wohl wie der fris. Name Ingwer, ein Naaae eines der Söhne Regner Los%
brogs , nach dem Namen Inguiomarue bei Tacitns gemacht , oder daraus gewor-
den, s. Aonal. I« eifc, 68 sq. Anstatt Ingwer, wird auch Ingwar gesagt s. R.
Dankwerth p. 149. vgl. H. 191 und bei Hr. Ingvor, u. anch Inguald.
Jon, ist hier, wie in England u. den 8 nordischen Reichen sehr bekannt, (•♦ auch
K. V.) so wie auch ein alter griech. Name« s. Pausen. 7, eap. 1.
Jos! , hier noch ihrig j Ju$t 9 Jasrns, /ustmns. Der Name fst in Dithm. gebräuchlich.
Jowo, Joueo, Jouwo, E. erinnert uns an Jnpiter, Joei*.
Jul, Julius, W. E. Iraker auch hier; jeUt blos als Zuname, wie im Bin« Davos:
Julfridit, Julie, Julehen u. Julli, „Skiön Valborgs" Matter» Juli bei Worin, 4M»
Julius (Cäsar) bei den Römern, und Juliana, f Julu$, Julius, s. Livios 5, 1,
Virgils Aen. 1, 292.
Juno, E. u. Junhu, deren es viele gibt u. besonders Jnnius Brutus. Auf Föhr iit
noch der Vorname Jun, Juni, Juno, m» übrig. Die Göttin Juno*
Iwo , E. und T. ; G. Juo ; W* Jewa , f. Iwen , Eiderst. and Nords traod.
Iwer, hier fiberall, wie auch im Dänischen. S. p. 144. Ywarus; und, ohne Ivar Y\l-
fadmi, hat S. auch den Ivarus unter Regner Lodbroks Söhnen, welcher oft mit
Ingwer verwechselt wird; das isl. Fragment, Lgb. 2. p. 279, hat sie aber beide
Wenn Petr. Sax. von Iwer u. Ingwer sagt: „sie sind beide friesische Namet
in Eidersted".* das gilt auch noch immer hier.
Kaie, Kaüe, Kaüi, m* Ditfcta. ITafe; Ripcn und Lûgam Kloster, Kolli, Hv. Äatfe
To£**dii; ftberhaupt auch bei den Sfiddäaen o. im Törninglehn. Bei Japiz wird
Kaue als f. gebraucht ; KaUo auch im Liber Aarhusiensis. Lgb. L 6. Vielleicht
tat daraus Kalff, Kalv, geworden* Kalff Hofwetôn; ibid. p. 499» Kai/ jirneson
hiets derjenige, der K.Olaf den H. aoll emehlageo haben; u. (Erland) Kai/ zu
Waklemar dee 8ten Zeiten ; vgU L. 537, und (c).
Kampi, hier) bUber Kampo, Kempo, Kompo, E. Kumpe, m.B. u, in den K. V. Kamper.
Vielleicht soH der fremde Name Gampi, in der ersten Runiechen Chronik (i.
aneh Worms An merk, p. 14). Kampi sein, eder eigentlich so gelesen werden.
Karsten, and besonders Karaten hier; sâddin. Kutten. Man findet auch von K.
Christian dem lsten sowohl nach als vor dem, dais er König geworden, beides,
Kareten u. Karsten; z. B. bei Hamelmann; and Heimr. Nordfr. Gesch. neue
Ausg. 2, 45.
Kay, Keif , c. Kejo, m. £. Hier nar als f. gebraucht; auch Keyge, f. auf Nord-
Strand ehemals; auch ist hier noch übrig Kye. Vorhin war dieicr Nanie in den
aasgezeichnetsten adelichen Familien (als Cay von Ahlefeld). Auch bei den Rö-
mern war Cajns ein Vorname; and wenn die Braut ins Haus geführt wurde,
sprach sie zum Bräutigam: UM tu Cajus, ego Caja; wie Plutarch erzahlt,
Qaeet. Rom. 80. Terpager p. 62 fuhrt auch eiu: Kaye Hansdatter. Auf Silt.:
Kaiken.
Keno, ein sehr berühmter Name, besonders in der Ostfriesisehen Geschichte bei
Wiarda. Von einem solchen wahrscheinlich die alten Cenemani,
Ketel, isl. Ketell, KetiU\ schw. Kidtel; Worm 462 KatiL Von dem H. Ketel y (Dan.
Kield) Bischof zu Wibarg ist das Stossgebet: „O Kctille hone, noster reverende
Patrone!*' &c Es kennte scheinen, als sey es von Keto, Saio p. 60, gemacht;
•der auch von Kate, Cato, weil es auch Katillus lautet; i. B. Lgb. t. 3. p.441,
500. Als f. siod davon ffeteffrid, Ketilmeth. vgl. Keli, bei Worm Kield.
Kirr y oder Kirke, finde ich nar bei H. p. 13; ob Kye davon herrührt (s. oben Kay)
kann ich nicht sagen.
Knut, bei allen uniern Friesen vorhin, nnd noeh in Eiderstedt, auf den Inseln, und
hier bei den nächsten S&dbfillern Knut, so wie bei den Dänen; auch noch vor
Knut dem Grossen abtich. Was noch bei Sven Aggesen c. 2 erzählt wird , als
wenn der K. Knut im 9ten Jahrh. nethwendSg von einem Knoten sollte benannt
sein, and noch mit allerhard Erfindungen aosgeschmökt worden (s. Torfäu«
44©
Seriös p. 899, 409.) verrnth iich ab «hie blosse Fabel, woewo Saxo auch nich,
da» Geringste weiss. vgl. Worin, p. 494.
Äryn, f. Ruf dem Strande; und Krink noch auf den Halligen.
Afreett, Kreeête, Krc$ede, n. H. 13. Crcêten oder Kretet, ist hier noch Öhr ig, vgl.
das röui. Chre$emu$. s. Worm 1, p. 125.
Kuno, E. m. Eiderstedt, f. Kunkc, Kunken, a. G. Ckunka. Br. W. B. ATâshe (langes
û) oder Ifönke, Kunigunde, alle* f.; aber bei Lg». 4, 897; Kdmicke Degn, m.
(aus Seeland) Könegundit, f. and der Name Konmg hei E. und auch noch in
Holland. Daher also Konningkesbul (sonst Königsball) aaf Nordstraod. s. Lgb.
7, 501; und Munugar bei Worm, p. 294. Aach gehört dahin Kmtmgt, H. 221;
wie aach Cunrad, Conrad. [Vgl. Kunhi, Baatil no. 294; nnd Kunuh anf dem
Runenstein von Snoldelöv. Antiquar. Ann. 1. 297.]
L.
ê
JÊJagke, auch in Dithm. B. häufig im Dänischen, und s. B. bei T. Lagho> hei Hr.
Laghi\ aus welchem Lave, Laugt entstanden. Diesen Namen haben swar Lage
Gmdmundêön^ und der Kirchenräaber Lagko Roth, miles (s. T. 193; Rtdder
RÖd, von dem noch in meiner Jagend ein Lied gesungen ward, das nicht !s
den K. V« steht) schändlich beschimpft; aber der vortreffliche Bischof Lag*
Urne wieder rühmlich gemacht. Diener wird bei Lgb« t. 6. p, 297, im J. 15^6
''Dtffctor Lave Urne, Cantor i Roeskilde" genannt.
Las, jetst freilich ohne r, wie im Dan, aach Lrf«, and besonders Lösten gesprochen wir4;
doch auch noch sehr häufig Lore* Dass man auch nicht selten dafür Lae*e 9 so auch
Jeste, NieeeSfc. wie im Dänischen, findet, darf kaum erwähnt werden« Unrichtiger
ist es aber wohl, diesen N. mit Lawitz, Lawride % an verwechseln. Laurh kommt
auch selbst ohnedem als ein frs. Name, gerade ia hiesiger Gegend vor. Lgb. 7,
476, 497* Richtiger and ungleich ehrenvoller aber wird es sein, ihn noch fs>
ein merkwürdiges Ueberbleibsel von dem uralten Namen im Hetmrischea Lars
Portena, Lars Toiummiu» anaasehen» vgl. Pors.
Lerne* hier noch als Vor- und Zuname, (Leveen) besonders bei den Nordball. e.
ehemals auf Nordstrand. E. Lere, m. In den K. B. Leefke , f. Das altnordische
Lei/, ist ohne Zweifel dasselbe, so wie Libo, m. «ad Lt'6o, f. hei G, and U-
6ntfi, Libum. Der Name, als römischer, Ltso, kömmt bei Horas vor; sse"
selbst der Name Lwhu mag wohl damit verwaadt sein.
Loöoe, hier noch nur auf Föhr bekannt; so wie L#êsen. E. Loht n. Lsoemt. 9er
441
Name Lof ("Le/ Posm, watpaer", bei Lgb. t. 6, p. 504) «oll wohl denelbe sein.
Tgl. Lübbe.
Lolie, sollte wohl hüllt heissen, so wie der Erzbisch/ iu Maynz im 8ten Jahrh.
Lullus, ein Engländer. Doch findet man Lollius und Lollianus auch im Römi-
schen. Melireutheils aber hier aus dem Gebrauche gekommen.
Lubbe, ehemals auch hier, und im libro censuali Episc. Slesvic. Lgb. t. 7, 477.
Lubbe Jonsson su Trelstorp (Dreistorf), dem nächsten Kirchdorf hieran, wo
auch Friesisch gesprochen wird; jetzt veraltet. Bei E. Lubbo öfters; bei W.
Lübbe; Dei L. t. 7, 506 Lubbens. Lubbe soll auch einer von Regner Lodbrogs
Sehnen geheissen haben, t. Lgb. 5, 28. und not. (x) vgl. t. 2, 54. Lubbi kömmt *
auch vor In einem Documente bei Stephanius, über Sazo p. 232. vom J. 1245;
und Lübbert bei E.
Luddc, Lüdde, Hv. L. Lüdike, Lûddeke, Dithm. Lütke, E. Lüdtco, zu Ripen, wie
bei T. auch noch Lydik, LyAike; auch sonst in alten dänischen Monumenten.
Im Br. W. B. Ludehe, Lutke, Lütke.
Luder, Lüder, auch im alten Nordstrand, und noch hier; Im Dan. gleichfalls;
und bei Hv. auch Lyder, Hieher gehöret auch Ludger , Ludgerus, ein Friese
nnd Apostel der 'Friesen-; Luther, Lother* (Lotherut, Saxo p. 1.)
Lüt, besonders in Wiedingh. ist wohl damit verwandt; oder von Lütel, bei E. Lütel %
W. Aach hat er Lutiui und Lutia. Soll das anstatt Lucius und Lucio sein?
Letzteres Set hier und anderswo noch sehr gebräuchlich) doch soll sehon einer
der Cimbrischen Könige, nach dem Orosius I. 5, c. 16, Lucius geheissen
haben.
Luwc, und Lowe , Liuwe, Lieuwe — ein Name, der allezeit bei den Süd- und Nord-
friesen im Gebrauche gewesen. Leo Outzema, wie dieser Gelehrte sich schrieb,
soll mit dem rechten Namen Lieuwe geheissen haben» s. Lackmann Sehlesw.
Holst. Geschichte, 1 Th. S. 645. Die Sage hat noch hier den Namen eines
Mannes von ganz ausserordentlichen Kräften, im benachbarten Kirchdorf? Jolde-
lund, aufbewahrt, den Magnus der Starke, Sohn des K. Niels, da soll gesehen
und bewundert haben. Vielleicht ist der uralte Name Lugium (denn so soll
der eben gedachte K. Lucius , bei Orosias nach einer andern Leseart geheissen
haben, s. Pontaous Rer. Dan* bist p. 54) mit der Zeit in Luwc verändert
worden. Luwerd, m. und Luward, E.
56
442
M.
3ïacca, E. n. G, Make, m. Hamburg: Necrolog. Maga und Magga, 1. L. Maggc
biete, (nach der Erichs Chronik und Petrus Olai diejenige, die .sonst Gambara, bei
Paul Warnofrid, de gest. Loogob. 1» 1. e. 7. u. bei Bcnzo (s* Lud ewig, Her.
Dan. script. p. 324.) bei Saxo aber 1. 8. Gambaruc, genannt wird. Der Name
Macke, m. kûmmt Lgb* t. 7, 468 von Stapel hol m vor. Magius ist auch eio
röm. Name« Vielleicht , ist davon Mactildis , Machtilde , McctUde.
Mallo, wie ich nicht anders meine, so wie Mello, m. bei E. aber in den K. V,
Malle, u. Malfrid, f. römisch Mallius, Mallia.
Marne, Nordstr. H» Mammo, JL Mamme L.3. p. 534. Hv. Marne Basse, alles m. Aach
in Eiderst. Mahme, und Lgb. 6, 450: Mamma,
Manuo, m. IS. u. hier in K. B. Mauke, Mahnte, B. Ma**o, Mann, G. Man, Monat,
5fannu#, K. Maoni, Lgb. 3, 531. vgl. 527 u. öfters. Manna 435. — Mstuuw, bei
Tacit« Germ, c» 2. (wenn man aus diesem Göiternamen, wie siohs etwa wohl
gebührt, einen Menschen, Stammvater, oder Stifter macht, auch ohne n
úea Vorfahren des Uranus hinaufzusteigen) ist also ein überaus aher Nana.
Silt C. 187 Kersan Monats. 152 Jerk Man**; vgJL U8., Maneke, f. Eiderst.
vgl, B. 3, 100, 128: Mahnte* und Sili. C. 101s Moonsea» (Dan. Msgtst,
iMofns.)
Matqmmtd, durcfcgehentls hier herum., und dies fast attgeraein vi deich u. nördl.
. Man findet auch Markrati. Hv. Marqtor u« M«*ftrtr<; tm TöMnngleJia aber
Morkisr. Dies scheint uns auf den Ursprung des Namens Mereur zu fuhren.
M<h-tA: so wird wenigstens jetzt dieser Name hier überall ausgesprochen. PHifareb,
im Marias , führt ' eine Syrische Wahrsagerin Martha ein , die Marias in den
Cimbrisehen Feld zagt? soll bei sich gehabt haben. Nach Frontinas aber, Strt-
tagem. lib. 1. c. 11, war c sie aus Scythien, oder aus den Nord landen gewesen.
Der Name Marth , Maatth , kömmt sonst noch spät im Riper Necrol. Lgb. 5,
915 vor. Hier noch als Zuname: 8Snke Maärth, wie in den K. V. 147: AîeJsi
MaaréL Der Name Martin wird hier von den Friesen, wie von den Dänen,
Maarttn, oder Morien ausgesprochen. Hier auch Maar de , f. in den K. B.
Mars, Marx und Matz; Bei Kil. auch Mars. (Marsus.) Diese sind wie es scheint,
abgekürzt, von Marcus; wie von Matthias Matthes.
Maye, auch Mayge, Meyge, im alten Nordstrand, m. hier aber in den K. B. JfC*»
f. So anch auf Silt Maye, Maiken, ~ und in Ripen n. Ringkiôbing, bei Ter».
44ft
Mkjo-, m. E* Mqja r die .Malter Mercurs. • Petras und Jloeeiae Afejretse» (auf
Mêen. c l&Tt) Iigb. 7, 10&
Meno, Menno * Marne, und Afenoo, Mmeé, sm« E. sind ««kl mit M«a*o verwandt.
Afefto, f» eiri alter Name, Mar nicht viel gebrâachlîeh ; dach auch Im allen. Nordstr.
•• Heimr» 292. Statt Mette wird ci auch Meto genannt; . im Rr. W. B. Metje,
weichet nett dem Bern. Mttttia, Mciia übercinkenunU. Einige haben diesen Na-
men durch Mmiëü wieder geben wollen; besser dboh, ihn von der alten fries,
Göttin Meda (Nemesi*; s. Heimr.) herzaleitea* Bei Wem hrttst ei S. 182,
Afeïi ; tonst Im Diu. reu jeher Mette.
Moder, in den K. B. Moeder, W» io auch bei L. mehrmals, and MUker. In denK. B.
auch Mudder (t* anch unter Fcdder.) -
Memme, m. hier noch stark im Gehreaehe; im alten K«#/dstrmnd Mumme, welche«
genauer mit dem ahen rdm» Namen âJbesreinkemroti z. B. der L» Mummiw, der
durch die Bezwingung von Achaia und dutoti CorinJsVs Zerstörung eich
bekannt gemacht hat. (Daher Studierter, die' Mumme Messen, lieh z. B.
Mummiui nannten, s* H. 318.) Auch inehflere M*m*$m Ond JKtmtea haben
•ich bekannt gemacht Man hört auill JrfowUre, Mtraifre» Atnnfce, f. davon
Eidmnt. Memme* t t. D> Atl. t. 7. 8W.
■ *
• • . • i ■ " .
N. ••••'• .
jyiaamen, hier vorhin, und in federst, wofaus fruamamu .gemacht ; wofür über
jetzt, und vorhin auch gewöhnlicher auf Fr. Nommen gesagt wird. 8. unten.
A'anc, m. jetzt noch in der Wiedinghu hier, aber noch als Zunami, JS'ahnscn, und
Nahning; früher in Ejderst. als f. Aan<*/ G. JVaneo, ra f £. Non% hiess die
Tochter des Kön. Sangarius. Arnebius, L $. Nanus soll der eigentliche Name
, dei Ulysses gewesen sein. (Hederichs M vi hol Lex.) Naan Jacobi bei T. 1(»4.
A'onu', Nanne , ro. Eiderst, und hauptsächlich Dithm. A'anno, E, bei Teru. kömmt
Johannes Psannesen vor, im J. 1388 * u. im Nestveder Calcndarium Nannä Go-
deson, Nannus war ein uralter König der Segobrigier in Gallien, bei Justinfs
I. 43. c. 3, 44 der bei dem. Athenaus, I. 13» c. 13, Nanus heisst, nach, dem
Aristoteles; und c. 19. führt er den Namen Nannion (als Dimin.) von mehreren
, Mädchen an. Ich hnh« noch vor nicht vielen Jahren die Tochter eines der
Angesehensten Männer in Eiderstedt als ein kleines Mädchen, mit Famen Nann-
cken gekannt. Besonders ist das Geschlecht der AVinnen in Dithm. sehr be-
rühmt gewesen« Am merkwürdigsten unter allen dieses Namens ist uns die
56*
444
, nordische Prinzessin Natma $ von Saxo 1. $♦ u. in der Edda, 4S, geaehildert,
und in neuer Zeit wieder tob dem unvergleichliche« Ewald, in Bälden Ddd, Ter-
enigt. — Für Nammo findet man bif weilen Nafno, Nauno bei Lgb. Im Ham~
bürg» Necrolog. auch ZVoaao; and Ton Nanni, Tufwo ivmtnatoa» Lgb. 6, 44t.
Nafni y bei Worm, 158«.
JVÖns, AOru*, tylrat, E. bei Lgb. 7, 482: NU*e NU. Den Namen* Niimê haben
griech. Patriarchen, Ermbitch. u. Bischöfe a. andere gelehrte Minaer. Son-
derbar genug, dam bei Jöcher mehrmals auf Nicolam hingewiesen wird; wel-
chee mir aber noch weniger einleuchten will, nie wenn- man den d&n. Namen
Niels Ton Niookuu, Niggeh, NicU*, im Dan. und hier NUkiU, herleiten will*
Bester mochte es sein, NieU Ton Nielus (der so oft in den K. V. betungen
wird; und dem Anscheine nnch] alt iweitilbig) and Nieku tou unterm Natu
oder NU herzuleiten. Aueh hört man in Jülland NeeU. ha Dan» AU. u. ia
den K. V* hat man auch Nüeus.
Nu, hier überall häufig, auch wohl /Vitte, wie im Dan. aber aueh N**> s. B. auf
Silt, u. Nmis, NaM, nördlicher; vgl. T. p. 165t Jueobus NatkL Nim» hie»
im Alterthum der berufene K* su Megara , mit dem goldaea Haare , auch der
edle Nüu9 im Virgil; Nesnu der berüchtigte Ceataur, in CMde Metamer» hü-
ten. Ich weite nicht, ob Nünu bei E. dasselbe itt?
JVouuuef, uad auch NommeU, m. Eiderttedt, hier im den K. B. Nummelke* f.
Nommen , hier noch üblieh , Nvmmen , II. bei den Strandingern, Nomo, m. E. Nomke,
Numke , f. auch noch hier , und Nomuen , Numsen , Nwmmensen t. z. B. Pontopp.
Annal. , t. 1, 707. J. 1200; womit bei den Alten au vergleichen; Numa, Numi-
tor, JVumtut, Nummhu cVc. Numke auf Helgoland.
Nono, m. E. vgl. JVon. L. 5, 545. Nonke, f. hier. Nonna, f. 6« Nonnus ist der
Name verschiedener Gelehrten: römisch Noniuê, Nonia, Nonnus. Bei H. 13:
Nonn und Nanen.
O.
(Jbbe, m. gehört unter die ausgetuchten Namen bei H. S. 13. s. auch Lgb. 7, 501.»
Oooe, Harald Haarfagers Sohn, kömmt auch bei Sa. Sturleson vor, c 15;
und noch auf Föhr.
Ockc, ist noch in hiesiger Gegend nicht aus der Mode. Bei Lgb, Occo, and E.
Occa f. Hv. Ogge\ Helgoland VggL — Oeca hiess ein Sohn, und anch eis
Enkel , des Hengetft , so wie auch einer der fris. Apostel aus England. •• »"•
im Register; u. vgl. der berühmte Occo theo Broek. W.
445
OuV, Pefr. Sa*. Eiderat. Odde, Nordstr. H. u. Lgb. t. 7, 506. Odo, Hv, 0<fa, f.
H. und bei S. 76: Oddof bei E. Odger und Ofg>er.
Qfb, E. H. Offeaea, vgl. L. I, 300, — auch habe ich hier in der Gegend einen
Offenen gekannt, — Beowulf, 146, 7. Tgl. Grand tvig, Offa. Hv, Offe; davon
ohne Zweifel Qfferbüll, wovon früher gehandelt
Ott, gehört un4er die alten Namen; tonst auch Olle; a. H. 13. Bei Martialis findet
man Olu$ , Oh und Ottut. Hieber auch Oldc, Oldi, in den K. B, und Lgb. 1,
348. O/y bei S*
Oie/, H. auch fiiderat. und Dithm. Oluf, noch auf Föhr u. SHt. Ad» von Brem..
Olaph und Oleph. Isl. u. sehw. Olaf. Qldf, f. O/e/., G, O/e, ro. Hier Od/e,
von Od/e/, d. i. Odulph, Hamb, Ol/, Bremen, ^o//, Odulpkus, Odolf, Kil.
Onuno, E. u. Omco, Omo und Ome. Omeka, Ommeke, B M 3, S. 169, ein ostfriesi-
acher Herr. S. auch Omer, unter Homme.
Omno , m« und Onna , f. E. Von einer Onna bemerkt E. 909 : man habe sie ge-
wöhnlich Anna genannt. Davon in Eîderstedt Oeneke, W. Oncke, ra. Eiderst.
Önke, f.
O/w, s. Saio, 197» O/m, O/m, tfpe, Lgb. 3, 146 (vgl. 440); aber im dän. Texte
det Witherlagt R. öpe ; womit au vergleichen bei E. Epo u. G. Qpo; vgl. H.
195 Epen (Euonem) (auch Dithm ) mit Aepeo , E. (Epge.)
Orient, E. Orient und Horicut werden die dänischen Könige Erich im 9ten Jahrh.
bei einigen genannt, s. B. in den frânk. Annalen von 827 an, nnd in Remberte
Leben des h. Anachariue. Orient war der Name einea Sohnes deeAriuithi, Köuigs
der Scvthen. Herodot L. 4, c. 78 (4).
Ose, F. (§. auch Ute) hier noch gebräuchlich. Worm, Mon. Dan. 201, Ota; sonst
auch Aata, Ata. "Osa % Uxor Domini Stlgoti", Scr. Her. Dan. t. 4, 547, war,
nach Langebeks Meinung, (not. K) vgl. Üb. 3. au u. 54$, dea Marak Stiga
Frau; nach den K. V. aber war ihr Name Ingeborg. — Davon Oswald, und
hier Otlich, Oselich, in., u. der nord. Name Otmund.
Other, bei E. Otherut. Der Norweger Other, dessen Periplus bekannt; der Other
im Beow. 178. <fcc. Other , G. Otherut, in einem Document, unter andern bei
Bollen 2, 167 von Stormarn 1148. Other, Calendar. Nestved. Lgb. 3, 316:
it. 4 , 584.
Oft*, E. Otto-, auf Silt, Ol. bei L. Othe ; S. 144: Od Anglus; Othmamt, Lgb. Der
Name Otto ist genugsam bekannt durch die römischen Kaiser.
Oce, Owe, m. vorzüglich von jeher in Eiderei, aber auch sonst in hiesigen Gegen-
den gebräuchlich. E. Oivo^ Ouwo. Kil. Oue, und Uue ; bei Gold. Oiiuo, Ouuico. Ein
446
nlter bekannter Name in Dänemark, vgl» Am, Qft u. f/eie» In England ha-
ben sie davon den Zunamen Owen, Owemm gebildet; to via in Eidtrftes) Omemm
u. Oires*, OwenL
P.
Palle, Palli, Pallo, finde ich eigentlich weder hier, noch südfria. (Jedoch io
G. Palld); wiewohl Palcke, bei Victh, in Dithra. u. hier Palke, welche« aber
als Dirain. von Paul gehalten oder gemacht wird, doch wohl richtiger voo
ttnierm Worte hergeleitet wird, Eg| kommt mit diesen Abänderungen, in
manchen dän. Schriften vor; «♦ B. T. .453 n. 159, Palli Pensen; wel-
ches er selbst auf Latein: Pallo Petri übersetzt, Terpager aber: Palmmon
Petram* (wie man gleichfalls findet Palle Rosenkrands in Palamon verwandelt).
Unter den vielen, die diesen Namen im Dänischen geführet, steht billig der-
jenige oben an, von welchem der berühmte Tocke in Harald Blaatands Gescb.
mit dem Znnamen (der nach friesischer Art vorne steht, s. meine Iste AbhandL
über Dithm. Kiel. Bl. 2. B. 1 H. S. 106) Palna heisst, Palna -Tocke d. i.
wie Sven Aggeson L. 1, p. 53. es richtig erklärt: Palnoni* Tokki, u. wie Langes,
daeelbst sagt: vernm ejus nomen erat Tokke, Palnoniê filins. Gram, über
Meurt. 156. hat sich davon eine verkehrte Ansicht gemacht. Dies scheist
schon meine Meinung über die Abstimmung der filteren Einwohner Fúhneni
von Friesen, zu bestätigen. Der Friese verlängerte den väterlichen Namen
durch na und o. Vgl. Wiarda, Ostfrs. Gesch. 1, 827; auch Em m ins , Schediasni
von den fries, Namen, vor seiner fries. Gesch. Daher Focco Ukena u. Ukto
Fokkena; Oceo Kenezna , Keenteua, m. m., vgl. D. Atl. 3, 263. Daher der ur-
alte Name Lar$ Porsena (wie dieser Name, auch mit der mittlem Silbe kurz,
so bei Sillus Itah und Martiafts, gebraucht wird) auch so zu nehmen. Uebri-
gens findet man bei Hvitfeld den Namen Port, auch als Vornamen z. B. S. 567,
682. Et ist also Palnî und Palna blos irrig davon gemacht«
Papc, (auch wohl Pappe) noch auf Führ. Pope, Papke 9 m. E, Davon Papenbül,
für Poppenbüll; in Eidersted, Pape Mynier; bei Terp. p. 56: Pappo AtUsc-
Römisch: Papu* 9 Papius, (Papia Lex) u. Pappus, Namen mehrerer gelehrtes
Männer, (s. Hist. Augusta.)
Pay, hier noch überall gebräuchlich, doch im Abnehmen; auch im Ripeasches
früher Pacing, Payinck (später Payten); Namen die auch im Dan. nickt unbe-
kannt sind.
447
9 logh, (•♦ Dankwerth ISO) von Eiderst. JKîuit Pfeg-eten. Der Name Plog kömmt
besonder* in denn Ldgum KUtter, und Riper Necrel. vor, und mag also dort
besonders üblich gewesen sein. [Pbg> Sorte- Plog, ans Jûtland, hiess der Mör-
der des K. Erich Gtipping* 1187.]
fol, E. u» Lgb. 7. Hier nach PHke, welches asan gleichfalls als Dimin. von Paul
(römisch Patfut, Prnnllui) ansehen will» Dithaa. Polle, PolUke, f. Bei H, Polio,
G. Je* Pohen; und hei T. Las PoUen. Lat. Potfio, Pollhu , Pollia tribus.
Bei Martialis körnst auch Polfsi vor; und bei 6. Poito, f. (Paulina?)
'onrnt, und devoa PoistsMf und Pontmnus, E. In Jöehers Gel. Leiieon findet man
Mehrere unter diesen Namen« Hier kann man auch anmerken: der schwed.
Pontu* de In Gardis), so wie Pontus Heuterns bei E. in epistola, vor dem
Werke«
*one, m. führt H. U, amter den fries. Namen an, woron ich öftere (und auch auf
unserem alter Tanfstein) besondere in Nordstrand, den Zunamen Pansen gefun-
den habe; u. bei Lgh. 7, 501 Svcm Poonsen; sonst nur hei G. Pono. s. Sil(.C.lü5.
'oppe, c Unter allen dieses Namens ist uns derjenige Poppo, Daaorom aposto-
' lus, wotob auch PoppkoU m Angeln den Namen behalten, der denkwürdigste,
s. Ad» von Br+ 1. 2. o. 26. Vorhin als c. hier überall sehr bekannt s. zum
Beysp. II. 196. Popp Sweins, m. letst noch wohl auf den Halligen, eine Popp
ätotent, f. Bei E. oft Poppe, Popco, m. alier hier jetat nur das f. Popp und Popke.
Popa, Poppa, hiess dos Grafen von Bnyeux Tochter, welchen der herähmte
4
Rollo , Eroberer der Nortnandie , 876 heyrathete. Eines noch älteren Poppo
gedenkt Emmius unter dem K. Badbod als Heerführers , im Anfange des 8ten
Jahrhunderts. Römisch» PepjMeus, Poppma. Auch bei G. Poppo.
R.
Kaum', in hiesigen Gegenden, und L. 7. DUhm. Ranka; womit zu vergleichen
Stephanins über Saxo p. 2oU a„ auch D. Atl. 6, 646 u. K. V. 14. Bei Saxo
144: Ranni u. Rankil, 289, Hanno; L. Rano, Ranno; Hv. Ranild. s. K. V.
80, 1. Dahin gehört nach wohl Randulph, E. und Randolph, Hanno//; bei G.
R*ndricu$.
tat, Alt-Nordstrand, s. Lgh« 7, 567. Dithm. Ratke (sonst auch Ratje; beides auch
diu« und deutsche Familien N.) Br. W. B. im Zuschüsse: Radekt, Raatje % m.
Râtke Bolken, T. Rmti Fionicus, S. 143. Radigh, bei T. s. auch Worm 602:
. Ratha^w. nnd 521, f. Bei E. und G. Rado , Rato, daher Rathlcf.
448
Redlef, u. E. Äefc/. Terp. Relief. Auch wohl hier in der Nlhe o. tuddin. ileilt,
Rella. Gehör! Yielleicbt hieher -der Hnethel im Beewalf t («. Graaetvigfl
Namentafel.)
Regner, Reiner, Reinger, Renger, m. £. Dae ernte besonders auch froher hier im
Lende, und Regnelde, ff. «ach Regnüde hei E. Renel, Renlieh, Rmbetk, H.
13. — Römisch hei L. Rigma, Renas «ad bei.T. Regnerus. Im 6aso iet die-
ser Name sehr bekannt Reingerd, ff. (in Freeia) hei Adam von Br.l. 2, c, 6.
/feuw, E. Ä«/o, Saie 166. vgl. Lügutn Kl. Necrol. Reef s. auch Ref, hei Bfftiaichen p.345.
/iiJbe, ehemals in Nordatr. Eid erst, n. hier überall; Lugum Kl. Necrol. Run; 6.
Riko, unter Erich Lara. s. Lgh» t. 3, 469 und not« {b"). Davon hier in den K. B.
Hûre, sonst Regitze, f. Riclef, Rickel, hei H. T. und Kiliau? nach hier, aad
Regel, bei T. Rickert , auch auf Helgoland, oder Richard, Riqvard, Rikküd;
Ripen , Riehildit, f. Rieholdue, E. Riekmer , oi. noch asf Fôhr.
Ämg, Rineh, Reng , Renger, aüe hei E. Hier anch im Fries, u. Saddiaiscaes
gcbräachlich, wie man auch noch ans einigen Ortsnamen erkennt. In der dts,
Geschichte ist dieser Name sehr bekannt»
Helfe, bei den Strandffr. in Eideret. Dithm. u. Sehwabeted. Daa dun. Rot, Stf*
37. u. 142, 146, im Lugum Kl. Necrol. und bei T. Ton Ripen 582 v Äo», id
wohl zusammengezogen. Sn. Starlet. 1. 182 /froa. Im Necrolog. Aarhos. bei
L. 6, 486: Pedher Reodeon n. Pedker Rooth. Davon wohl auch der K. Hrodgar im
Beow. sonst Retger, E. u. L. Roderik, Rorik u. Rôrik , bekannt aus der Crotht-
sehen , so wohl als dänischen Geschiebte, s. S. pag. 34-, u. 46 sqq. Anf Föhr
noch Rôhrd; bei E. Roerd u. bei W. Redward und RederU vgL H. 26.
Rolf, in Dithm. bei E. Vietben n. B. Roicff, doch auch Reif, »♦ B. hei Viethei
285. Im Dan. Rolf oder Roh, z. B. Rolf Krage, Saio Roivo, u. die das.
Uebersetiung "Rolv eller Rolov." (Rani Rolf: K.V. 144, y. 113.) Man findet loch
Rollaf, T. 29; und in einem Document beiß. 2, 139: Rolavus. vgl. Lgb. 5, 558:
Rolaws Cok, Hiemit stimmt der Name des berühmten Eroberer« der Normn*«
Rollo, oder Rolle, wie es wohl eigentlig heisst ; (sowie Hefte, Freue, Tjeüe;U*t
Rella, Frella, von Frellatmi, Fredlavus, s. z. B. bei T.) Statt des gewöhnliche«
Rudolph findet man sehr häu£g Roduiph , und als einen nordischen Name» (i.
Prokopius Hb. 2.) Roduiph, König der Hernier; bei Paul Warnefrid, de Ln-
gob. lib. 1. c. 20, 21, auch Im Beow. 78, 89—91 Hrothulf; hei E. ReêAf*
u. Rodolf. Daher auch Hv. 113 unsern Rollo Reluf nennt. (Von diesem ••
die fast gleichzeitigen Schriftsteller , bei Lgb. t. 5. p. 64. sq. toi 875
an.) Aber anch eben ao woM wird statt dosten Raâtdph gesagt , wie bei St«
<M»
66t, wir* Lgb. 6 t 486. So aneh 4er Wmkot dieaea Khmii mi itrncn, Im lllen
Mkr*< Bebet mt«h JMie/, ade* Jtel/, f. B. *6t ; ned iM<r/, aéar Jmftft H»,46*.
Nech wird a*f IMwtero lleaf/geeag t. f ßine |>mMin'aaf 4ie*er Intel ee**r«HK ticb,
ÄaA*f;] Man vgl, wa« Vieth S f 194. ?ea einem Mürucoke Hadlef in Ditmareehen
nm 4m J. 690 emlilt, und Lgb. 7, 4SI. VY«?m ro«n. Uan. p, 666 hat #*J* wei-
chet eadarefc flefep ftbertetat« Mm findet ac*eb liefe alt f. t. «|ie Pricbt (tyron,
Igb. I. 1» 164,
Jta««, IHthm, t. Vleth 66, «nd der Getehichttcbreiber So*. H*$8 eder ft««te ? tftddaa.
Jteet, ee wie Im Eaglttehen Jfeet, Ro$$e, Beeeemt? bei 1*. A»f , Jlev, Nicolau*
Jtfltf eder £#»i (a. Cjurei An aal. 179, Wettyhal. 8. 2t&) 6er die alte, oû>r
ffrett-trottnrp anrttftrte. Ln4». 1, 51«. Jfa?e Gret* f aaeh Saxe, ffj).
&*»*, in d*n K. B. hier eeeet .Vn/w, w. 11.164. F.Sopp*, B. 4, p. 10, und oflert. i,
eweb Lgb, 4. 371, 874. E. Jtyne n. âtojwm« , bei Hr. tr aide map Sappe und ein«
ibeet Verstandet wegen tebr berfthmte Paine, Namen« J*k*m* (Ändert Pott er)
Jamal Ten Aadel im J. 1463 t (*, Pooio|>f>id. Anonl. 6, 666). Sie waren mit
Nfclt Ertt*en Banger vermählt, und lebte nocb 1476 1 vgl. D.AtJ. t t 6, 166,622,
686, 673. Die Sapskuhle auf llrlgolund, tcboa 9911 B&dbodt Zeil, matt hier nuclp
erinnert werden»
SßS, Säst, Mar im K, B. »nd noch hnbe ieh hier in der Gemeine einen Sa* Jensen
gebnn+t. Pttrm -Vejr, der mtt N«rd«frand gebwrtfg war, fahrt eeiaem eigenen
Namen swm Beweite an , dast et ein achter frieeitcher tni, •, Wettnbe'ea 6, 1259,
Stare Qrammatlcni bat aber dienen Namen nneterbtfcb' gemacht. Mehr tiebe bei
Stephan. Prelog. p, 8, auch Q. und Sam, 8. 144,
Arnim, Stalte, u. Senile, m. E, vermalhlich dm wai im rtaiw. Scgid, bei Saxn SkUty
fceittt. bwatt nach wohl Skold (t. B60ehmg Krdbc^hr, ltter öd, unter X*tp>)
«ad Skytd, 9, Lgb. 1, 16. tgi Skmida, Reif Krag«* Sehweeter. 8axo,' 61.
**#*', nneb Angew» beiBeén I. 6, e, 66L Se+W* t We^baJ, 6, 1661, und da^an wehJ
Secke, Vietb. Sakko. Einen i Sikko u. Sippe, E. Sybbo, S, 166| «nd eneh Sohw,
6mae, SHéa. V, Hier aueb «n>n«ra, Sikkcr*, SMe, L. Sikkekß, T, f. «fteg, a.
Sieet. f. W, 6mW 9 L6gam-Klegtnr. SlkberM, X, hier im V. B.
eVrw, nweb auf 4ea Halligen. Bei E. Sifer; Ditbm.^fger# den» St kr, nnch auf
Tbee, », Aagaard. Agt> Beda, I. e> Sifheri. [AJtdän. Siga$. Sexo Siginuf),
430
Jfett; M. 13, önthm. Stile, SiiU, f. V. u. B. m hieaigee Gegenden geaeeiaigL SOU;
ee auch töddönîteh. SWa, S. p. 48. «üe, Ripea. SHte, bei T, 4b/te, 6. Ada enl
Site gehöret mi den älteeten weibliehen Neamea ; (e.U B, Mut. 4, c, 2S). Maa vgl
aach die röm. Namen SelHus, SiUiuê, Selhu; and bei Martiat £g«. Bei G. Seil*
m. q. #t/Je, f.
tfr, f. noch in den K. B. aach da Sew; tontt jetst «MeJ», f. âpe» m. n. Sickt, m. B.
Ich möchte die Worte im Beow. 152. "Sto gebeten ,•' gerne ee «beroetaea : 3k>
vocaie, nominata. {Sie geheimen) weichet mir daa natûrlichtte tcbewl i doch will
ich hier nichit entscheiden, obgleich ja wehl ace, wie auch aee (hie) hier knn
voraatteht. So wie bei £. «ftcce, m. fleht , to bei T. nnd in andern aerd. Dt-
cumenfen Sigge. (t. von Odint, und teinet Sehnet Name Sigge, Möieichent nort".
Mvthol. e. 823* u. 378). In Schweden \§t Sigge frohe anch u., noch wenigatent im
15ten Jahrhundert su finden*
8mjc, mehr aber Sünje, d. i. Signe oder Sygne, wie bei S. 126. tq. nnd 266. Signi,
Lgb. t. 8. ; Signe, Signelille t SigniU, in den K. V* t. auch Signe u. Signie, Mii-
afchen, I. c. p. 282—883* Soddân. Sinued; t. Aagaerdt Tövniagleh«.
Simrt, f. — (anch wehl Sümel) ein hier nnd im Mn lachen noch «ehr gewöhnlicher
Name. Kr kann aber vielleicht eben to wehl Ton dem «ndfrie* Site, Sie», m E.
aealogitclt gebildet tein, alt von Ctteilia; oder, wie et wohl in den mittleren
Seiten getcb rieben ward, Cecilie; zu mar da er. meinet Wittent, im Soden nicht
gehört wird.
Shtrt, noch ttarck im Gebrauche. Sivcrd*$, E. u. im Angelt. Fragment bei Hern
Grandtvig (Vorrede, S. XLII.) Sigtferd. Er bann «her eewefcl Yen Stgfrnif
alt von Stg**Hu» herkommen. L. Sigfridis, f. Uagewiater tat Ämre% bei SanTridm
Petri (u. telbet Än/riVet, wofir aber aoeh Sifridet), u. daa alteerd. Stgnwd.
BSHtt «der Süster (te wie B rüder) noch allenthalben hier io Gebraneh; nach im Ri-
pentchen, we Ter pager Sutrata daran t machen will. Eher möchte ea wehl eia
uad dertelba Name mit Sestrith, SuU-id, tein, der to hâan% bei L. verkömmt
Jteen, hier noch übrig; wie Sten bei S. 144. und Steno 258, ven «reiten Zeiten her,
betenden in Schweden, and im Itl. «Sterne, noch übrig. Datteibe hönnte man
ven dem Namen Stuur tagen; hier au Lande aar alt Zuname, bey Andern aber
nach aW Vorname*
Sutv, Sülv u. $«m, (woraus S y iet fter gemacht) betoaeWt bei den alten Dithm. doch
Endet tich auch bei L. 7, 488 -Sei/, bei Worm 128, 4, Sjfeu, u. 251, Sulf*;
vgl. Bartholin Anliqn. Ban. p. 247. Bahin gehört S4U>* Juilu: Heimtkringfc,
Yngling« 8. c. 85, u. D. Atl. 3, 144. vielleicht auch Selb*, m. a. Sttte f. bei
--- «* ^,
.*»^% ^A
461
G. *gl. «uck Amtûê Ayteiiftt, Wi Viegit Aeneid. 8, 798. ee.. Daher .Sefiwteorf in
Sekonen.
>«ke, m. Mer aber gemeinigl. Mmeke getekrieben ; i« Lgk. 7, 477. Sunnefee, und
ist ron dem uralten Namen Amne, Arno, 4er key dfw Qoth en and Franken <fcc.
ia der alten Gesekichte vorkommt; desgleichen in unterer allen dänischen Ge-
sehtckte n. «war In den kernkmteeten und vornehmsten Qeeekteckteiw. Neck
kake Ick vor einigen Jakren kief einen Sonne« gekannt. AuekQ. Stmo ; kei L.
• Arne!«, f.
Sweäer, bei E. oft, verututhl. der aftnord. Name Svtgäer, Sveigétr, s. YngMaga S.
u. K. V, 42.
&wen 9 an wird dieser Name in der Erichs Chronik (•♦ unter Broder) ausgedrückt,
Seen Sterke. Er ist ehemals in Dit hm. Elderst. u. Nordstr. gebräucklieh ge-
wesen, (u. noch auf den Halligen, Jfcwen) und bald Sven, bald Äsern u. Swien
genannt worden i. Beisp. bej Ad» v. Br. gemeinicktfck Swtno; kei Sa*o Sweno
(s, p. IM) u. In einem alten Bocument bei Stephan« Prolege*», p. 11. Sweino u.
Storno; bei Warm Juno, ITC, und See* 198. Bei G. Sumj Weetpknl. 4, 8448.
Stoyn eon Qumien, im J. 1897. Isl»S»em (Steine). Bei dem alten engl» Qeeckickt-
sebreibern Swoin, Swann&. (vgl. nneh Swtnhe, aof Silt).
T.
Maco, m. E. Gold. Taco, m. n. Toea, f. Bei Ilatntfort, Taco, Lgb. f. 6, 89 J. Tako
Ttm J. 1888. leer Tagetea, Erichs Ckron. fnomi Taktton, Lgb. I. 199» W. 8 9
49t Tako, ra. und 4, 899: Tako, Tefcv, woraus sonst dftn. Tmge geworden, als
Tmge Maus, in den K. V. n. 99. and Henrik Tagescst, n. 198. Tmge Tfett, bei
Hv. u. n. m. Der uralte Name Taget, s. Cicero, de divin. 2. cap. 28*
Torfe, fndet sich hier neck bisher. Taäo, m. E. H. Torfe u. Tote, na., aber auch
Tat, f. 194. Auf Föhr u. den Halligen Tmtje, f. Eideret. Täte, f. — Tmtiu$ f ein
tapferer Herrffthrer der Sahlner. Tato, ein Longokarder bei Waraefrid, c. 20.
Tanune, H. Temeie, Eid erst. n. Strand (s. Lgb. 7, 891) noch beide, wenigstens
als Zunamen Tarnten und Temeen; erstorer aber ans der Silt er C. Taam a.
Tammken 9 bekannt. Häufiger aber trifft man Aberall in kieeigea Gegenden, so
wie in der daa. Gesch. Tim», a. B. Timm Uttle, an. 8axo itfcrt schon unter K.
Knuth dem Gr. einen Seelsmder Timm an der sieh eefcr herverthat. Tlamme,
f. H. 188» Bei Ad. v. Br. I. 2. c. 89, Timme, m. Tgl. Lgb. 4, 847» (tu).
Tänno, m.B. vgl. Saxo 198: Tonne. Davoa Tmnke, Tsnteftse/, vielleiokt aueh Tsmererf.
ein berühmter Name, von Altem her, in der Normandie, und kei Tasae. Ok
87'
45B
et aoch f&r An», ün Mnlactien» 0. folglich aatk JhrnJtt *****/, llomimaV Amt*
weffA, <fec. aasatohen, will Ich oieht hettimmeat
fnait > Br> Wi fe. unter JtVite» f . £a eetotnt ain f fieaiftcker 11**» *n aftia* linear
den f rief. Weifet»«*«« findet man lWm rjtjtjle» 4Mkt» *W* •■** «4 Wo*
«t*t aind tt ahnet* nnd WeitbaaujMtteh «ogla^oli» doaglnk&aa dfe Frmte» titfe ha»
bea> ttitkm- *e*m* fttoft*, fv bei tgh* aber «. 1\ 4mter#4 g*nJt* fwm*
«*4 <We*t, r»
foodn, beoendere eine berihmt* aatirteetictie Graft», Tacktet der ttetc* (t* *lU»r J&)
hai£»*.W.t aftnat a&ch 1W* «n«J ftttat antk bei L. wie ancfc Hart* InEideroU
iti fett* ein c, bei E. âber iet ftto, m> ttavon auch TOetmart rfcwaier, (Tbet*
naaragotOt
?*«*, au tftfean* ttk, fc ii ttitbmi d. feinertl. *W, ftee Ö. t*t, fc Jfctvton wekl
dnt f. Jftms, Käme aber torAfcattea achwed. Kiaigin* die der Vtrat. Pâatot, Hat*
rtee In téieea Geajchieo eo efelioe betnngna hat* *gl Worüi ttan*. b. tiVl.fc. t\
II. bttetUert p. IIB. Bieten Vittlefebt der él* Kante Tiieifag * Biemntag» 8»»
ttt TiMel* Hier ftaitaVf anfc Angela, a. Ëngk ft wota m* , (n. d*TO* tfnlieitkt
aajatnmon gjgogin TOe*t-, e, lteatfav) t. nach Chritlopk Aratlde Wwtftea*
bötseu, bei dieaem Tage, 8. 18. ïWea, iWoe» Ul «ia âltfrte*. n. aJUaefc* Äun*
tgl. Bi\ W. B. Teuf oder ïWi* # wo et aber ton Af*tt*ent abgeleitet wird«
tyortot p; 14. Heimreich, S40, TVwet.
*W, tfmeiteil, federn*, nad Lgb. ÏVJe* davon nncfc #oht ïWwnn**, Vornaatc dei
bcrwhmtea tViaad». Hamburg* ttocroU tya.
ftot*, f. feiderftt.* T« «. Tücken, SÜU *We f JL ftolc, in. *. p. U6.
fWM.H.p.lttnwHadlrtedt hiemmcliat Itn BAden, «nd nach hier bieh«r feariatW
lieh; jetU aber fingt faaa an 9 Tkeo&orm daraot in ttMibhei \ wie âni t%* oder
Taoni, welcher Manie noch beoondere int AageWhen atark gebrmejeht wrkdi
ïwootfer; ein Bteyantel wie die alten Nanien iligenndert werden nnd akkiNnoietA
(Man tohn anch tfchon Worin, Mon. Ban. f. 144*) Bejrde Manyeli #ind v«n jeher»
ftowohl im Norden, ala hier Aberalt elnfefAhrt geweoen» Mir Sit na noch knV
.Iwer iehr wakrmkninlich > d*w die THré % Wovon SaiU p. 28 mdnt» okh iaf
Helgoland nnfgehnUnn , snntal da Alant Pntri von Bngen Jen Heigo in njachoaa
n> an der filbe élrsihlt. 0. Lgh. L p. 80. (In rtolf Krnknt Hlêlorie heiitl de
"(Huf* Sâxoftnin lt0gina/ , rgL Gimnt ia Mann. !&)* "^ da»é_ni«Oi wie aooB
im AlieVthohi, nni dem Kamen 4w*roe (deren ea aber twej gibt* din nnch voA
oinem andern Ümatand benannt «ein können) o§ .an voran^geoelEtn. an g en am
mea haber Oain kömmt noch eirt Unutand mehr« wovon umfar Vnu. S. aack
meto* Ab**e«l. Abnt die hiealg* dft* 8ar. $ 9. fttaa findet âata fcei Ë. tttotW**
alt tUnatona. Yto*» aei 4*1 Gft*ai% Je hello Alex. c. 8*.
1%mr, V%* s ei» Naeftei Wattift Man ia hieatgei 6«|«fai«i ^dei ÖoU î%oï htntg
genannt e* haben oebefittt | dabo» 4«» Beaaerstng t. & aaf 8Ht T*r*dei> oad noch
iaf feagwoeJi 3'Mlrie^ heften Daher tird auch noch der Gott Thor in Angela
WeY aaegeaproehen. 8« Wird er aath bei Dada de 8t. Qafatia. Üb. 1. in die***
tontte* benähen **b»»k — aeerifetabaat elim» Teee<aaftea TAitr Demtnoja enaan*«-
tadgnfhew tn act ah a nl h n man nan" vgl. Arnoldt Wotheh-Geteen* bei Donnerstag |
Und Wem p> Üb Aneh in Schwede« Tkuf. t. Antiquar* Aanaler Ute B« Sdet
h. f . 194. Wenn fr. 383, ftar*- L» 498, für* ftfcaro, Wer/, oder Mar, der 6t»
Bieehef sa ttiaeot
t'«*Vt'*4» 3*af./V* eiad mnnnlieR* Twifnâttiert; bei den Frieeea anch fyaV aad *y
rftlre, 9« Br. W, B> Mfa, f. £. 3Yrfo> m. E. aoek «oh! karnt 7V«, Meo* m. Et
ti. auch wnhl tit\ H. 19l So aaeh TY*e, W««, f. Eidertl« u. Dithm. tä, m»
efdfttt — Mae War bei den Bote. e?a «rotier Kante \ ab ïïtne Totm*, ras Ja»
ttaarnm, bei TWm LiViut* üb. 1.
fW*%i tt*ki> IbWt hier aber mehr #ûki> tückun^ ttttd fteAt, PöaAtta, Alt Nord»
itrabd« 8«**, 144 I thoki, floht* and 998 Toko. Bai L. aach Tucho* ftkf nennt
Aach Adams Scholîfttt. n. 3t, alt Herzog in Wendiyuel, den Vater Odinkara de*
Altera* jfenett berühmten (Patna-) Tocke (t. oben, Pal.) Saio im 10 Boche) and
deaaen tachealog ie bei Lgb. 4 V 545. tab. 3. Are. p. 645 (b) vgl. 565 (g). Im Ri-
tter Netroi. Lgb. t; 5s 839 Wird anch dieser Name hnter die frieaitthen gereeh>
Nett Tmkû FHSt. Hü von anch im B&aiseben der Name *tyge* )f%re( nie Thygt
ththe Art. Ob aber Wjrr, nt beton dert *Töger, von Meoeamt, oder 0eeco)rtts (s v
Ad. t. tt*. Behoh 38v) dem nen nbersetatea Namea dea Odinkars, hergekom-
men V iat um an ttttgfcwissrr, nasieb anch heiG. Weotfcer o. TAeoA-er finden; nach
Im Mn fr%lro ^oaf^ wie ¥bJhs nhd f» tWira t tûekt^ B. Bei Worin toe**? öfter
aber *T*frf, ^«frö.
Tot> rov dletar friet. VorVmrae tat, wie to Vlele^ in einen 2nnamen gevterien^ a. tgbv
I. 4\ 393, not a. (Sehen Im 13len Jahrb. *Thordo engnemiaa *rhaat* lebte nm
!W3; itarb 139K ligb. 3. p. 513. 4« *. 49. Johenn*$ Tmat, am 1399. )818 # Lgb
4 p. 893. 8^ pv 513.) Thôtt** Sa^o 147.
Torte v ?• •• Hteimr Bv 2. am Ende* nenn Aaagabe* vgl» Oateraeht OK Labdemerlce%
Baxa p\ 14*.
¥<»pi, hier toorb niehat tm Sftdea, ehemata anch in BlJertt. a. aaf Nordatraadv Banal
4*090, m. n. Tema, fv nls bei Lgbv Wo nach tu&x
454
TW.* denn 00 mute gewita der gans fehlerhafte, unförmliche und aufrfeaieche W im
im alten Norastraad Lgb. 7, ttatc Tau, geinten werden; wie bei T. u. B. Tuh'
Rigkähenf wie IWe regutea, In den K. V. u. frei Lgb. Tnle, Tum. U 8,
491. (n.) vgl. Worin, 197. sqq. Ich habe auch In hieelgen Gegenden einen Tu-
letc* gekannt, Aach im Lfigntu Kl, Neerol. Teil« Rimitehe Namen wate* TW-
Itti, Teff/ut.
Tume , uad Tnmme, jetst hier iwar überall gani fremde ; doch habe ieh irgend ia
hietiger Gegenden einen Turne Woben angetroffen; kann «her jetat nicht ange-
ben, wo? Saxo, 148: Tummi FeHßcotor. t. Worm. p. 199—199. Nach ihm itt
et hier ein c. and p. 198, 194, mit nach England gekommen. "Turne, meea-
chu* & eacerdos." Calend, Nestved. L. 4, 809. Ifieher gebiert wohl Tmmüa, f.
bei G. u. Tkumeticu$ t der Sohn des netter blichen Arminhu (Strebe I« 7. im
Anfange) dem eeibet Tucitue die beaeideotwerthesten Lobtpriche ertheiü, (Aa-
nal. Üb. 2. womit er dietee Buch ichliewt).
Tärk, Teretw, E, Ich bemercke dienen Namen bloa darum, weil bei 4er Batdeck-
ang Winlanda von Leif ein Sftdmaan Namem Tyrker (Tlrk). mit war* Suerre
Starlee. Ol. Tryggw. S. c. 195, e, 9. Ohne Zweifel n«e der Gegend am Rhein.
Von TAnr, Thyr T kann allen falle Thürke gemacht sein. (7>ri, 7y-*to*,Lb#;.8 t 449).
U.
Übet, E t/lec, den Veto Emmim* aelbtt im Sidfre. unvergeßlich gemacht hat; nach
liier ist er vorhin bekannt genng geweeen. Aach der C/eie fVeeum« (oder in
der ernten Ausgabe tob 1514 t Ubhi Freercut), bei Saie I. 8. gleich Anfangt
(Tgl. I. 7. p. 189.) bezeugt, daet er ein Friese, nnd der Zusammenhang, In wel-
1
ehern er dort eteht (p. 148.) data er ein hietiger Frleee geweeen eei* Ausser
den f/»fce, Regner Lodbroght Sehn, im 9ten Boche, (den die cagl l o rhou Schrill*
steiler, bei Lgb. f. 5. Ubba, ffeoda, nennen) hat er noch einen ilterea im tien
B. Der Name int wn jeher im Norden gebraucht worden , a. ftudet eich noch
in Jatland auf Tbve»
Ud', bei E. a. andern Vda; KW Ude; bei Kil. Uda, t. Diener Name kommt noch
•o vor. W, D. Atl. 5, 888; öftere aber Udeen, ib. 898; an aach» 4, 499; u. bei
T. Udtcn; noch Lib. Aar hat. bei Lgb» 9, 999. Hier «im er Ued (Ü«I) aeege-
tprochen worden sein, weil mir der Name Ued$en, von Niebüll her, bekannt ist.
Ifjfc, E. ITfe, o. Ufkoy Ufkens. Er kommt eehon frihe, hm taten B. bei Saxo vor;
n. wieder im 4ten Buch de« K. Wermundf S. Ufo, (Ser. Run. I. Lgb. 1, 17:
445
Vp km Semtkc.) Sven Aggeson : UJRû So auch der Oic Luadische Ersbischof
tfjb,
47*e, in Ostfria, hei W. Uco t m. und f. l/ca bei £. Mir }* et merkwürdig, das*
dieser Nene I7Jt*e, IHro, auch in dco Run i sehen Inschriften bei Worei steht, s.
p. 215. 452.
17//, besonders in Eiderstedt, bei Petcr Sai u. H. 184 o. 91 ; auch bei E. im Harn-
borg. Nccrol. Lgh. 5, 393. "Ulf miJee de Kilo e% filius ejus Lupus." Im DAn.
ist dieser Name ans Sa*o, Wurm, Lgb« n. a. sittsam bekannt, dat f. "Domina
Ullf* steht bei Lgh. 4, 553; vielleicht wie L. meint« für Ulßldh, oder Ulf-
hild. Bcy E. Ulfvrd, m. Suflridus Petri fuhrt unter den friei. StammrAt«rn den
Namen Udolf auf. vgl. den rôm. N. Ulpius, und "Riber Ulv* $ in dm K. V.
tilger, ein Name der lehr häufig bei E. vorkömmt ; vielleicht iit der bekannte alte
dftn. Name Olger derselbe, wenn er nicht von Alger (Alger) der nicht nur bei
S. IUI sqq, sondern anch bei E., n. sogar in den alten englischen Schriftstellern
hei Lgb» t. 5* gefunden wird, entstanden ist. Ob Ulrich naher mit diesem oder
dem vorhergehenden, verwandt sei, steht dahin.
Umme, Umke y hat W. Ummeke, B. u. L.
Vnne und Iftte, E. I/nno, L. Una und Unna, f. Unni bei Ad. von Br. üb. 1. c. 40 —
52,' der 6te Ershischof au Bremen, der sich auch als Apostel um DAiieiiinrk u.
Schweden verdient gemaeht hat. Schönlng, N. R. Hist. 2, S. 401 führt ans der
Land na ma Saga : Unni den danske, an; Stephanius Aber S. p. 281. ein altes Doch*
ment von 1245, worin Una, f. unter andern steht ; E. hat anch Unico. Und dass
disssr Name anch gerade hier Abiich gewesen sei« kann Unkebüü auch beweisen.
Urem, Urtula, jetst hier als OêeeU wie H. 286 oder r/sstl, wie Br. W. B. statt ür-
eef. Dieser Name fAllt aueh in Ripen vor, im J. 1445, hei T. 278 1 Urmla.
Ben eigentlichen ursprünglichen Namen Urea (Yrsa) hat die Mutter des Rolf
Krage gefAJirt, (s. 8. In. 2, p. 28) die, meiner Ansieht nach, auf Helgoland
muss gebühren und aufgewachsen sein* Ausser mehreren Gr Anden (s. oben
Teor»,) ist mir wahrscheinlicher, dass diese Insel durch eino Verwechselung in
allen unwissende« Seiten von ihr den Namen St, Uranien Jnael bekommen, als
ven St. Ursula mit ihren 11,009 Jungfrauen, Wenn einige diesen Namen IVsa
statt Urea mitsprechen, wie in der Heimskringla , Ynglinga S. c. 88, bei Hvit-
feld S. 7 etc. so saheint dies sich gleichsam nach der Aussprache im hiesigen
Ins. Diuleet au drehen (A für u). Bei G» findet sichm. Urse und f. Ureicima, gleich-
sam Urêekenf hei KU. Uremar. In den Esroroschen Annahm, Lgb. 1, p. 225.
wird sie beides, Yrea u. Ureula, genannt. S; Ursula seihst hat wohl ebrn so
^
V
4M
wenig fnwmtt «a Ihn«, «li mit Dierneite a*f Fahnen. «. 9« Att**, Alt. Bafcw.
wird iie Vrmlß genannt« cfr. Gram an «fe«ni«t, p. 20.
ffea (*» aaeh Da«) hier seho« veröltet; «her fakt, V$tk*n ttfdet eich «teil hier* and
Mf BiH not* (Tot, ffaafctf«. In den fc. V. 41 1 ffea (Jomfra ffralflfe).
ftee, CMten, m, Stil« KU. Cfee, a, Qne, P«*, Um, Q*o, Vgl, oben ««tor Qne, Ow«.
V.
r olecA, nach PhmUg gesch rieben » liier noch an der Wetleette« Pkoltg hieet die
Matte? den Lndolphue Nnamanjü (a. Meliere Cimbr. litt, tut hat vece), der da«
Gvmnaiiom Irilingae na Flentbnrg geet iftet. •. auch H. 87. fiter aber eecli
Völlig. •. H. 143. Dabin wohl nach FoJr<«t«, G. (vgL obe« Fol, #oQ nod Fe*.
«*iar«\ FoJWe/, Stapelhol«. ■. igb. 7, 4bH,
F«f, Fi*«*» B. nud im Riper Necrol. äfteri. Bieter Name Ut beeenderf in Bichm.
Ablioh gewesen, wovon nach der bekannte Geech ich tsc (treiben Aal» VUik eia
Retipiel ist. Er führt 8, «v seitut den Cartteai Reimers FiffA aa, "?•• dem
dio an nach blühende Fielken Familie eatipraafen.''
Fer, Fet«, nli Vorname ehemals im Sftdfries. DUhm. Eideret. 4«. s, B* Re)|ten 4,
196, und noch f. ftme, W f , Daher der Name der gelehrten Männer Fee««««' ea
wie nach im Dan. Fat« Fat«, alt 2««ame,
w.
frmgen, Wege», die PFagenaeianeir, •.!!♦ nod a. Progtnsmana«, —A IFeg mnmnnnt
bargt Hnmtfert Iiib, 1. p. S12, wie auch Baafcwerth, 1A& Ptmtopp. Aanal* aa
181t t Weg «menntburg (wie die Stimme und Geeehfentiter ve* einem Stamm«
veter ihren Kamen bekamen f alt die Jfewn *»•»»*, die iVanwemtmaeft dto. s\ R. 2,
S8& H. 1*4). Hier hätte« wir den alten Dan., a. beeoedet« «Nmaaeim«. Käme«
Vagn (n. Wog*} all Vag* Altatun, Tule Fûgmtm Apc. — frage*, ei« Kabel We.
daaei Chroo. Agf. cf. Gram nd Meart. peg. AI.
Ifai, der Name eine« Frleten, Bieehofn au Ripea, (•. A4. ▼%« tfo üb. 3, e, & 1,
N, a, e. tOt) ward tttt dem alte« Odinenr aaJnwgirM war vevhia ei« «rem,
Caaoaieoe. etarb IttO. e. Staphoref, Hern borg. Kirch«« flnsih. 1 T*. 1 Bd. 6.
416. vgl. Lgh« 1, M». q. t. 7, 18«. De» G. W*Hi alt«erd. FW, Fmlt. Dave«
Wich* Witeea, Hardetvegt «a Hesom, 1511. H. IF«do hie«» Carl Ate Gr. Ve*
lerbrader. Davon IFadoerg* (hier im K« Buche) ; Wolaft*^ ITada/i-ndi
«ach IVoMüU hie? im Kirchspiele, «• mehrere.
WaUio, E. u. JJumtto, Uuw+ fik Ob vielleicht dasselbe mit JTaw, bei Saxo,
Hg* Wî
/Tetto a. fiTeftW, E. «od /Tdh, WiUo t E. Lgb* and T. fTÜ/e und Wi\U % Wilkcm
c%c. auch noch aaf Thye: XTtfie. Von XTetfo kommt unfehlbar der Naiqe der
Fcüedp, jtner berühmten Wahrsagerin, bei Tacitus, Histor. I. 4, c. 6I4 gleich-
wie Ton IMo Hilleda, (wie .Ikieda) &c.
#>*>, E. JFcne, 1. B, Slapelholm* L. 7. 469, u* ATeaae, H* 154; Wcnntke, 195 m.
Eiderst. u. Dithm. a, B. Hl. 185* Wencke m. hier noch im K. B. fem. Wenilo %
G« u» E. JTm and Winico, auch Lgb. JTeao, ffoeui u. Wenson U 3, 215; vgl.
49U Davon ohne Zweifel der Name Hvenild. s. K. V« 14; bei Stephan über
Saxo p. 230 ausführlich« Die Erzählung selbst mnu doch ichon sehr all sein,
da Saio ihrer anoh erwähnt p, 239, und sie schon notissimam nennt« Auch
Wendel H. 97, und Adam v^Br. 1, 2 t c, d Wandele, Wcndilgard, T. Wandel-
burgh, <fcc. sind auch wohl davon.
ffestej, bei E. Nach einigen hiess der Radein acher ton Fetworm, der den K.
Abel erschlug, Wessel Hummer. «(Peter Sax. u, Heimreich.)
IVibty Wiebe, /. Die bekannteste dieses Namens ist diejenige Witbe f die sich bei
Hinrich* von Zûtphea Mariorgeschichte in Dithm. eo edelmüthig bezeigte» ß.
holten 3. Th. besonders fi. 230» 237. auch ist der /Tieften Peter fast um dieselbe
.Zeit sefur «bekannt geworden. Hier hat man jetzt nur Wiebke, dan. Fibcke,
Vibike. Lgb. Fontoppidqa (Annal. eccl. Dan.) nennt auch jene edle Frau Wibekc.
(Bekannt war ualer K, Cht isiian IV. die Frau Wibeke Kruse.) G. und W. haben
Wiba, T. Wibe % m. und es ist nachgehende zum Stammnamen geworden. — Wiua,
(wie es scheint m.) findet sich beiL. im Lund. Necrol. 8, 450 \ Wibo, in Dithm.
auch Wiebe, m. E. Wibo, m. und Wibet, m. E. u.W. Wibe Ebbes (in Schlesw.)
Lgb. 6, 57(>. vgl. lat. Fibius Fibia.
Wioher, Wiggtr, Wiger,E, bei S. p. 132. Figerus; auch p. 103 u. 4. Wicanu; vielleicht
von Wigo, S. 61. Wiggo, 81. In der Ste phänischen Aasgabe steht awar Wâggo,
Woggo, n. in der Edda, fab. 88. Voggei nach andern altern Bxemplaren aber
Wiggo, wie bei Th, Ghe?rsmer, Lgb. T. t. bei OK Peftri, und bei Pontanos
p. 17, der ausdrücklich des Saxo eigene Worte anfährt; aadi bei Bfeuretas ool.
21., wo Gram Wogge haben Wollte. Bei E. aaeh Wfoho.
mrk, Wieder ick, wie im Dithm. Cord Wiederich, der I4§2 dla Pelwaraaav Taufe
raubte $ und ü den K. V, Vidrik Verlandet*; davon s. Werm 210. ich habe
noch eiaen Rathmann Wirk Petersen auf der HaHig free* gekannt, (wo mein
98 •
456
Binder Jamale Prediger war). Ick nute ika im Sehen „VUkêrkm* Grewthia-
goram rc* 4 <| •• Amnion» lfareellie, 1» 21» p, m. &4S. In Dithm. euch WHâerk^
Widdirk, Widrih <fcc. bei h. Wbrik. Von dieg est Namen tehemt mir jrtfaftareV,
•e wie der Ort JTtrlk, WhHkMbm, eder Hörn, im alten Nerdttraad, den Namen
«a kabeii.
JTïtte, m. hier noch im K* Bach and frther aaeh ia Eideret .aad DÜhm. W&ta hieaa
nach Beda 1« 1. c 15 a. der agt. Chronik, der tfrotfrater des Heagast a.
Hera (bei eiaigea JTevfev welcher aber aaeh dieeea Aatorea demea Vater iet.)
Bei Saxo 29. kömmt ein „FHtko, Ffeeoram dnx" ror; im WitherUghf R.
Withe, den Sven Aggesen aaf'Lrfteie Guido nennt. Bei Lgb. (Necrol. Land.)
3, 478s WUhi; bei E. WUtus, WUim$ bei Kil. Wide, Oalie; bei L. aaeh Wtdo an*
G, Üuito.
Wobbc, f. tfid-, a. aordfra, ^eM*, m» E. JTaftee, m. W. £ae*ee, f. E. Wmbe, Eiderst.
Heimr. JPeoc, Dithm. B.
Wolle, m. Dithm» B., wie im Bin» Wolber, bei H. nnd T. Wolbtrtu$, and JP^eejweeet»
f. im K. B. WotterM, Weiderich, Woldriek, Wolderik, m. bei Viéthea, B. aad
H. JPbJaer, JTolter and ATeter E. aad T\ JTol», alt Vorname, H. 311.
Wulf, Eidertt. aaf SHt a. Fahr Wuüef. Aach im Beow. tot der Name Wulf S. 22Q.
222. «ach Wulf gart to wie eelbtt ia dem Namen Beewulf and bei Beda Paf/aer/.
Im Dan. tot 4er Name Wulf (aaeh Wolf) nicht unbekannt geweeea, eeieat ia
adellchea Familien; [aad noch ia Diaem, ein aiemlieh hiaiger Famitieamame.]
Wümme, Wunke, m. H. Wmme, W. Werneem, T. Aach Wmmke, t Heimr. 18t.
Aal S chl erne, aad mit Bicheieht aal daa Unternehmen, aar VergUichaea; aaeh die
Nahmen 4er im* Alierthame verwaadtea Völker ia diesem Veraeichaiata aafauehmev,
erlaabe ich mir neck folgeade allgemeine Bemerkaagea bemafngeat
1« Maa âadet darckgeheada, data eben dieaelhea Namen hier üblich geweeea, wel-
che bei dea Jlattrmgar- aad aadera Ost* a. Weelfrieeem im Gekiaache aad ia
taaca ein*, wie aaeh Heimrieh 8, la. eriaaert» Aach aaa 4ieeein\.Graade, and
weÄ dort eitere aad ergiebigere Qaellea Toxhanden, habe ijb aar VaUatâadig-
keit aaeh aaa dieaea geschcflt.
r- •
450
<
3., Wird man, wie ich hinlänglich geneigt habe, gröestentheil* dieselben oder
gnjrs ähnliche altfriesisebe Namen im Altdänischen finden, manche besondere,
9
•ad auch später im Necrologio von Lägnmcloster n. Ripen, wo die friesische
Sprache, an wie überhaupt an dieser Seite Ton Jätland, spater als weiter hin-
*
auf im Lande, wo sie einst auch verbreitet gewesen, wie noch so manche deut-
liche Spuren neigen, ausgestorben ist* -
3«, Wird man von den im alten Frieslan4 gebräuchlichen Namen auch eine grosse
Menge unter den alten Römern entdecken, welche schon sehr frühe im grauen
AHcrthnme mit Cimbrischen and Germanischen Völkerschaften and Coloalen ver-
kehrten, die sich hier and da in Italien niedergelassen haben, oder da lurfibgeblie-
ben sind. Denn kaum wird man sich einmal den entgegengesetsten Fall denken
können, dass die Friesischen Völcker, die, nnmal in früheren Zeiten, so viel auf
sich selbst and das Ihrige hielten, so frühe schon dänische, and noch weit we-
niger römische Namen, als von ihren wirklichen Feinden, angenommen haben
sollton« Aach darauf habe ich also Rücklicht genommen»
4«, Kann die alte Endung der Namen auf t (wovon ich «war viele, aber bey werten
nicht alle angefahrt habe), sowohl hier, als bei den dänischen Völkern, als ein
allgemeines Criteriam nach von der Namens- Verwandschaft, geachtet werden.
Sehon bei Saxo finden sich davon viele Beispiele: C» BSki, p. 34 der aber in
Genitivo steht — ist wohl ein Friese) s. auch p. 148 sqq* In der Erichs-Chronik
. ist diese sehr gewöhnlich, bis auf Frothi den lotsten« Bei Snorro Starl« findet
man jhmt\ Yngwi, Haki, /fefgi, Rolfr Kroki, Säht, etc. Aach bei Béda finden
wir !♦ 3, 30, u. sonst Beispiele: Sebbi, Segheri, Wulfheri Sic,
5», Van solchen Namen, die theils an einem u. demselben Orte, als beyden Ge~
aahlechtern gemein, theils an einem Orte als m., an einem andern als f. ge-
braucht werden, habe ich schon im Vorworte tu diesem Veraeichnisse etwa*
geredet»
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