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Die gninlandische sprache geh5rt »i dem in Cut;p. Wter dem
namen des karaliti^chen *) bekannten spKaehfitainm, desMH geMet
sich v<m Labrador^ Gronland und Baffiiusiand liings der nor&iiste
des Qordamarikanisehen feallandes bis zu den Aleiiten erstfei^
Die vorliegende granimatik behand«k zunachst die osliichste muBd-
art dieses sprachstammes, nSmlich das gronlandische^ von welchem
aber das labraidorisdie in grammatikalischer hinsiebt so wenig ver-
schieden ist, dass sie in ihrem Isten u. 2ten theil (formenlebre und
syntax) EUgleich aueh als labradorische grammatik gelten kann.
Ueberhaupt mag der unlerschied zwischen diesen und den west-
lichen (mir unbekannten) dialecten nicht so gross sein^ als man
etwa ai||8 der gegenseitigen entfemung schliessen modhte. Oie Es-
kimos in Labrador sind seit wenigsteni 1000 jahren von den gron-
liindem vollig getrennt, und doch sind die sprachen beider weni-
ger versctieden, als z. b. danisch u. schwedisch^ od. hollandisch
u. Hamburger plattdeutsch. Die bewohner von Boothia Felix, bei
denen capt. John Ross auf seiner zweiten polarreise 3 jahre ver-
braehte, verstanden msoiches von dem, was er ihnen aus einem
grdrrfandischen boch vorlas **), und wiirden zwfifelsohne nochn^veit
*) besser ware: karalisch, denii der name dieses volks ist in der einheit hardleK
(en karale).
**) s. capt. J. Ross's zweite entdeckangsreise, Cap. 41, sub dato it> Juni.
IV Vorrede.
uiehr davoii verstandeii haben, wenn sie dasselbe von einem^gron •
lander gehort hiitten, und vielleicht alles, wcnn ein gronlaader iiber
gegenstande des gemeinen lebens mil ihnen gesprochen hiilte. So
sind audi von den in capt. Ross's reisebeschreibung vorkommen-
den ortsnamen (trotz der englischen orthograpliie und der wahr-
scheuilichen verunslaltung mehrerer) die meisten als gut gronliin-
disch erkennbar, und Ah es andrerseits auth in Gronland viele
ortsnamen giebt, iiber deren Bedeutuiig jetzt keiner der eingebor-
nen mchr auskunft zu geben verinag, so liisst sich hieraus eben-
falls schliesfieQ; ddss der spraehliicbe untersehied zwischen hier und
dwt ni^fet. gross sein i»a^'. Von den in Gronland selbst bestehen-
den dialeclep ms^ hier folgendes genugen: Auf der westkuste
^imtorscheideu sich 2 hauptdialeete: der nordliche und siidliche;
er^tSrer ist der hartere, und zngleich der rein^te in der aussprache^
besonders der vocale; der siidliche ist weiclier, aber auch undeut-
licher. (Ein anderer unterschied ist der, dass die Midlander mehr
gramiriatikalische, die nordlander mehr logische fehler machen).
Der ostgronlandische dialect hat in manchen theilen mehr ahnlich-
keitmit dem nordlichen als mit dem siidlichen dialect der vilest-
kusie. Die meiste verschiedenheit (indet iiberall in lexicdlischer
higsioni statt, doch auch hier ist der unterschied nicht gri^ser, als
dass die schrift&prache (die .lingua sancta) nur in ausserst wenigen
fallen provinciahsmen aufzunehmen genothigt ist.
UebeJr das gronliindische sind in friiheren jahren zwei gram-
ma tiken im druck erschienen, namlich 1760 die jetzt nur als anti-
quitiit hie und da noch vorhandene von Paul Egede, und 1791
die von Fabricius. Ausser diesen giebt es noch eine dritte von
Kowgseer, verfasat um 1780> die aber, wie auch eine dem La-
bradordialect angepasste abanderung derselben, nie gedruckt wor-
den ist. Egedes grammatik w^ar der bahnbrecher, nicht nur in
dieser sprache, sondem in dieser art von sprachen iiberhaupt, da-
Vorrede. V
her sie nicht nach gewohnlichem maassstab beurtheill werden cl«f.
Von den beideii spatern steht die Konigseer'sche noch ganz auf
europaisehem (resp. lateinisehem) standpunkt, wogegen Fabricius
sich in manehen sUicken in einem fiir seine zeit allerdings bejner-
kenswerlhen grade von der damals noch fast unbestrittenen aulo-
ritat des lateinischen ak alleinigen sprachmusters frei gemacht
hat. Mehr jedoch kann in dieser hinsicht jelzt erwartet werden,
wo man beides das eigenthiimliche und das verwandte verschie-
dener sprachen zu iinterscheiden besser gelernt hat, und soUte
daher der wesenllichste iintersehied zwischen jenen friiheren gram-
matiken und der gegenwartigen darin bestehen, dass der ausgangs-
punkt, stalt bei jenen europiiisch, bei dieser gronlandiseh ist. In
wie weit dies gelungen ist, muss der erfolg bier im lande zeigen.
Mit dieser veriinderung des ausgangspunktes hangt dann wch
die veranderung der schreibart, die den mit der bisherigen gron-
landischen literatur (dass ich mich so ausdriicke) bekannten bald
auffallen wird, aufs engste zusammen. Ist es iiberhaupt ein arger
fehler, wenn man verschiedene laute durch einerlei buchstaben,
oder einerlei laut^ durch verschiedene buchstaben bezeichnet, so ist
der fehler doppelt arg in einer so durchaus regelmassigen sprache,
wie das gronlandische ist, wo durch eine nicht in der sprache
selbst begTiindete schreibart das von derselben zu entwerfende
bild bis zum unkenntlichen entstellt werden kann, und demjeni-
gen, der bei erlemung der sprache auf solche (entstellende) hiilfs-
inittel angewiesen ist, eine menge unnothiger schwierigkeiten be-
reilet wird. Uebrigens wird man sich ieicht iiberzeugen konnen,
dass ich bemiiht gewesen bin, mich dem bestehenden so nahe an-
zuschliessen, als es sich mit festhaltung des grundprincip's aller
schrift: je ein zeichen fiir einen laut — vertragen kann.
Zum schluss will ich noch bemerken, dass diese grammatik"
(wie auch die friiheren) zuniichst fiir solche geschrieben ist, die
VI Vonrede.
Mtr im lande •ihren aufenthalt Aehmen^ und sonui taglidie gele*
genheit haben, die sprache aus dem munde des voiks zu horen; —
soil also nicht sowohl ein ersdidpfendes lehrbach dcr sprache
sein, alg vielmehr nur ein hulfstnittel, klarheit in das gehorte ku
bringen.
Geschrieben in Neuhermhut in Gronland, d. 95. Juni 1850.
Samuel Kleinschmidt.
I n h a 1 t«
E i n 1 e i t u n g.
Erster abschnitt. Schrift und ausspraclie. g^^^^
J. 1. Consonanten 1
8. 2. Vocale 2
J. 3. WahruDg der vocale 3
S. 4. Alphabet 4
$. 5. Sylbentheilung und Sylbenausgange 5
J. 6. Consonantverbindungen 5
$. 7. Lautwechsel (vertauscbung). 6
$. 8. Gewicht der sylben 7
S. 9. Wortton 8
Zweiter abschnitt. Bestandtlieile der sprache.
$. 10. Wurzeln und stamme 9
11. Urstamme und anbangsstamme 10
12. Nennworter und TerbalstSmme 11
g. 13. "Redetheile 11
Erster haupttheil. Formenlehre.
§. 14 — 19. Vom bereich der formen im allgemeinen 13
Tabellarische iibersicbt der beugungsanbange 20
Erster abschnitt. Formen der deuteworter.
$. 20. Deutevv'urzein 21
§. 21. Zusammengesetzte deuteworter 21
§. 22. Fragendes deutewort 22
$. 23. Personliche deuteworter 22
§. 24. Formen derselben 23
§. 25. Personliche frageworter 23
Zweiter abschnitt. Formen der nennworter.
A, 1. Zahlformen.
$. 26. Endungen der stainmform 24
S- 27. Ailgemeine zahlformbildung 24
S' 28. Zahlformen der ersten classe 25
§. 29. Abweichende worter der ersten classe 26
$. 30. Zahlformen der zweiten classe .lSl26
VllI Inkalt.
seite
$. 31. Zahlformen der dritten classe 27
$. 32. Dialecdsclie verscbiedenlicitcn. 29
A, 2. Sufnxe.
$.33. a- und e-suffixe (grundregel) 29
§. 34. Einfache suffixe 30
$. 35. Erweiterte sufOxe 30
$. 36. Anhangcregein 31
$. 37. Abweichungen (vocalweehsel) 33
A, 3. Appositionen,
$. 38. Casus der stamme 3i
$. 39. Casus der suffixe 35
J. 40. tut- (an nenn- und deu(cwurtern) 36
§' 41. Aneinanderhangung der appositionen 36
- B, 1. Zalilworter.
$. 42. Zahiweise, und zalilworter bis 20. . 37
§. 43. Zahlen fiir mehrfacbe mchrheit 38
$. 44. Zabhvorter mit suffixen u. ftppositionen 38
§. 45. Zablworler fiber 20. 39
B, 2. Ortsworter.
§. 46. Begelmassige — 40
§. 47. Abweicbende — 41
B, 3. Personwtirler.
§. 48. Eigentliche — (ich, du) 42
§. 49. Uneigentlicbe — 43
%. 50 B, 4. Deuteworter mit suffixen 45
Dritter abschnitt. Formen der reileworter.
A, 1. Modusbildung.
§. 51. Cbarakter 46
§. 52. Moduszeicben 47
A, 2. Personzeicben.
§. 53. Indie, Interrog., Optat., Infin., Nominalpart. ... 49
$. 54. Conjunctiv und Subjunctiv 50
A, 3. Suffixe.
$. 55. Nennwortsuffixe der 3tcn pers. (aucb zusammengesetzte) 51
§. 56. Andere suffixe der 3tcn pers 51
1^57. Suffixe der 2ten u. Isten pers 52
§.58 A, 4. Abweicbende formen 53
J. 59. 60. . . . B. 1. Transitive u. intransitive redewurter. . . . 54
§.61 B, 2. Verneinende redewortcr 56
Vierter abscliiiitt. Partikeln.
$. 62. Allgemcincs, und eintbeihmg 58
^. "fj^ Anbangspartikein . 58
Inhalt. IX
seite
§. 64. Zeitpartikein . . . 60
§. 65. Sonstige adverbien 61
§. 66. Verhaltnissworler 62
§. 67. Parlikelartige ausrufe 63
Zweiter haupttheil. Salzlehre.
Erster a b sell nit t. YerliaUoisse der porter im satze.
§. 68. Allgemeine eintheilung 65
I. Casus rectus.
Arten selbststandiger satze 66
Ausrufssatze ohne redewort 67
Ausrufssatze mit ersetzender redewortform 68
II. A. Casus versus der gegenstandsworter.
TbaUiel uod besitz 69
Suffixe der 3ten pers. im allgemeinen 70
e-suffixe 71
Suffixe der Sten pers. mit appositionen 72
II. B. Casus versus der redewerter.
Im allgemeinen — Particip 73
Einfacbe und zusammengesetzte e-suffixe. 75
Infinitiv, Conjunctiv, und Indicativ statt des Particip's 76
Umgekebrle participien 77
III. A. Casus obHquus der gegenstandsworter.
Im allgemeinen 78
Localis 79
Ablativ 80
Vialis 82
Terminalis. 83
Modalis (a) des mittels 84
Modaiis (b) der bescbaOenbeit 86
Zusammentreffen des Modalis a) und b) 87
III. B. Casus obliquus der redewiirler.
Im allgemeinen 88
Conjunctiv und Subjunctiv iiberbaupt 89
a- und «-form und e-suffixe 90
Infmitiv iiberbaupt * 92
Adverbialiscbe Infinitive ^3
$.93 Casus obliquus bei gegenstandsvt^drtem 94
IV. Beiordnung.
§. 94. Project und redewort * » 95
§. 95. Substantiv und adjectiv 96
§. 96. Frage und antwort 97
§.
69.
§.
70.
s-
71.
§.
72.
§.
73.
§.
74.
§.
75.
s.
76.
s.
77.
§.
78.
§.
79.
§.
80.
§•
81.
s-
82.
s.
83.
s.
84.
s.
85.
§.
86.
§.
87.
s.
88.
§.
89.
s-
90.
s.
91.
s.
92.
•i
X iDbalt.
seite
Zweiter absclinitt. Zusamihenliang des satzes.
I. Wortstellung.
§. 97. In einfachen satzen 98
$. 98. In zusammengesetzten satzen 99
S- 99. In mehrgliedrigeA satzen. .• 100
II. Yerbindung gleichgestellter satztheile.
$. 100. Copula zwiscben gegenstandswortern 101
§. 101. Copula zwiscben rerfewortern \0*Z
§. 102. Relativsatze 104
§. 103 III. Durchkreuzung der satze 105
Dritter haupttheil. Zusammensetzungslehre.
§. 104—110. AUgemeines 107
Erster abscbnitt. Anliange der nenn- uod redeworter.
I. Anliaogsnennworter.
$.111 — 119. umbildende— 112
$. 120 — 121. fortbiidende — . 121
II. Aiifaanf^redewdrter.
S. 122—128. umbildende— 134
$. 129 — 137. fortbiidende— 147
Zweiter absclinitt. Aobange der detitefforter, partikeln, siiffixe
ufld appositionen.
§. 138—140. 163
Register der anhangeworter 167
Anhai^^. 171
Einleitang.
Erster abschnitt. Schrift und aussprache.
1. Die laute und deren bezeichnung.
§. i.
MJie gronlandische sprache hat folgende laute: 1) drei vocale: a,
i, <f> 8* §• 2. — 2) Tier harte consonanten: einen kelillaut, einen gaum-
lauty einen Hppenlaut und einen zungenlaut^ und zu jedem derselben
einen weiehen und einen nasalen (nasenlaut), wie folgt:
kehllaute gaumlaute lippenlaute zungenlaute
harte: k (ka) h (ke) p I
weiche: ^9 v s
nasale: mg ng (eng) m n
Von diesen sind die gaum-, lippen- und zungenlaute dieselben, die
auch bei uns durch dieselben buchstaben bezeichnet werden, nur v —
was dem deutsclien w entspricht, wird nicht mit hiilfe der zahne, son-
dem allein durch die lippen gebildet; — k, welches sich ?on h im we-
sentlichen dadurch unterscheidet, dass es — als kehllaut — tiefer im
munde gebildet wird, klingt nach einem langen oder scharfen oder be-
tonten vocal fast wie rk, und vor oder nach i (e), mit welchem, als dem
schwachsten vocal, dieser stSrkste consonant sich am wenigsten yertragf,
und daher besonders yor i nur mit anstrengung ausgesprochen werden
kann, glaubt man gleichzeitig mit demselben ein r zu horen; auch vor
u, besonders am anfang eines worts , klingt es rauher als vor a; — r
ist unserm r zwar ahnlich, doch nicht gleich, da es nidit, wie jenes,
ein zungenlaut, sondern ein kehllaut ist, — namentlich hat es nicht den
schnarrenden ton des unsrigen; — rng ist dem ng so ahnlich, dass ein
Europaer es fast nur durch den tieferen laut des davor stehenden vo-
cals yon jenem zu unterscheiden vermag — (dieser buchstabe kanu iibri-
gens entbehrt werden , t. §.5. anm.). — Ferner giebt es 3) noch vier
weiche consonanten, niimlich einen kehllaut: ^, ahnlich einem tief in der
kehle gesprochenen ch, wie es u. a. die Schweizer habe^p — (vielleicht
ein zusammengezog^nes rg, ygl. §.3]. gek^ u. §..63,8)> — und drei zun-
genlaute: M (esch), ), J. 8S entspricht dem dentschen sch, ist jedoch
bedeotend weicher; nach Tocalen oder v glaubt man zoweilen zu an-
[. Orftnl. Gramm. 1
2 Einleitung. Erster abschnitt. J. i,%,
fang desselbeD ein (deutsches, d. i. zuDgen-) r zu horen ; — I u» j sind
uDserm 1 u. j gleicb. *) — Dann haben 4) die weichen consonanten als
solche wieder drei lautabstufungen : die inittlere stiife ist, wenn sie zwi-
schen zwei Yocalen steheo, "wo der laut der ?orhiii besdiriebene ist; —
geschwHcht "wird derselb^i wfpn sie eipen vocal Yor, und einen con-
sonanten nach sieb baben, in welcbem fall man sie kaum bort; zugleicb
niibert sich der laut in etwas dem harten, Yrenn der folgende consonant
ein barter ist, namentlicb klingen dann r, g u. v in den barteren dia-
lecten me ein balbverscbluqkt^s Va hqifp.; ^^ und gescbarft werden
sie, wenn sie einen consonanten vor, und einen vocal nacb sicb baben:
dann klingt g "wie ch (in „icb, bucb"), v wie f (durcb die lippen |ebil-
det)y I wie ein zusammengezogenes dl (etwa wie wenn man statt ad-ler:
a-dler sagt), s wie unser scbarfes s (sz), und 88 beinabe wie scb; —
aus r wird bier immer #. Fiir das so gescbarft^ v ist bier iiberall f
gescbrieben, und fiir das gescbarfte I: dl; bei den iibrigen ist der durcb
die scbarfung bewirkte unterscbied nicbt so bedeutend, dass er einer
besonderen bezeicbnung bediirfte. — Mit einem baucb — h — fangen
einige zurufe an^ sonst aber kommt ein solcber nicbt vor.
*) Ausser diesen giebt es noch einen kehllaut, tiefer als x, den man erforderlichen
falls q schreiben konnte. Es ist dieser aber fiir ein europaisches ohr schwer
von K zu unterscheiden; selbst von den Gronlandern scheinen beide nicht mehr
recht unterschieden zu werden. Darum, und weil — etwa mil ausnabme von
Kou (tag) und xatik (stime), welches letztere wort den tieferen laut hat (also
qauk) — wol kaum zwei worter sein mogen,, die -sich nur in diesen beiden con-
sonanten von einander unterscheiden, und^ somit verwechselung eines worts mit
einem andem deshalb nicht zu befurchten steht: so sind hier beide kehllaute
(k und q) durch k bezeichnet. — Ob etwa r zu q gehoren sollte, wie r zu x?
§. 2.
Die vocale baben 1) je zwei bauptabstufungen : einen bellen^ boben,
und einen tiefen oder dunkeln laut, Der reine (nonnale) laut des a ist
der tiefe, und der des'i u. u der bobe, also ist die moglicbe verande-
rung beim a bebung, und beim i u. ti senkung des lauts. Senkung,
die also namentlicb das i u. u trifflt, findet statt, wenn entweder das
wort mit einem vocal scbliesst, oder ein X;-laut darauf folgt: in diesen
beiden fallen ist im folgenden immer (ausser in der endung ai) e fiir
i, und fiir u geschrieben, — audi vor vk, denn ein dazwiscben ste-
bendes v bindert den einfiuss des k nicbt; — der laut ist dann unserm
tiefsten e und o (z. b. in „kern, born") gleicb. Ausserdem wird audi
einige senkung bewirkt durcb ein vorstebendes k, und durcb die deli-
nung (§.5), daber xri u. ku fast wie he u. ho, und i u. H etwa wie ei
(nicbt ai) und ou lauten. Hebung (des a) wird bewirkt durcb einen
nadifolgenden I- oder k-laut, und ist am starksten, wenn der vocal zu-
$;3; Vooale. 3
gleicli scharf oder betont ist (§. 3, 9.), oder auch, wean beides vor und
nach demselben ein t- oder l;-Iaut stefat: a klingt dann ziemlich wie a,
oder, iin fall es zugleich lang ist (4, H), wie ein zusammengezogenes aa,
und das scharfe a (a, if) vor s — auch a vor ts — beinahe wie aj. Es
andert wenig, wenn etwa anf das a erst ein v folgt, dagegen aber wird
durch ein vor dem vocal steliendes ir iiberaU die wirkang des nachfol-
genden i- oder fe-lauts grosstentheils wieder aufgehoben.
Ueberhaupt sind alle, audi die feineren abstufungen des vocallauts
durch die umgebungeu des vocals bedingt, und ergeben sich daher
bei richtiger aussprache der consonanten von selbst. Wollte man z. b.
in nagsagaK (initgebrachtes) das Iste u. 2te a so rein haben, als das
3te, so miisste man die beiden g wenigstens wie ch aussprechen, und
wenn man in nunat (lander) das a rein aussprache, so wiirde ein
Gronlander nunart zu horen glauben. t und u vor einem fc-laut rein
ausznsprechen, granzt an unmoglichkeit.
Ausserdem hat 2) das «(undo) im siidgronl. dialect eine art umlaut,
indem es namlich in gewissen anhangseln regelmassig in 6in unreines
i (e) verwandelt wird, sobald der vocal der vorhergehenden und folgen-
den sjlbe a oder i (e) ist. Auch in den endsylben einiger stamme fin-
det dasselbe statt. u zwischen s und j klingt immer wie u«
§. 3.
Ferner sind die vocale kurz oder lang, stumpf oder scharf,
wie z. b. das a in folgenden vier deutschen wortem: daselbst (kurz u.
stumpf), wasser (kurz u. scharf), nase (lang u. stumpf), maasse (lang u.
scharf). Um diese vier verschiedenen grade zu unterscheiden, sind im
gegenwartigen folgende 3, iiber die vocale gesetzte zeichen angewen-
det: - kurz u. scharf, - lang u. scharf, - lAng u. stumpf. Lange vo-
cale entstehen durch zusammenziehung aus zwei (oder mehreren) kurzen,
und scharf wird ein vocal durch einen die sjlbe schliessenden conso-
nanten, daher sind die vocale in geschlossenen sylben (§. 8) immer scharf,
und die doppelvocale — ai, ae, au, tw — immer lang; die obige be-
zeichnung trifit also nur scharfe vocale in ofFenen sylben, und lange, die
nicht sichtlich doppelt sind. Erstere entstehen grosstentheils entweder
durch wegfallen eines nachfolgenden wurzelconsonanten, oder auch da-
durch, dass an einen stumpfen vocal ein anhang kommt, der einen schar-
fen vocal vor sich erfordert, dergleichen es einige giebt — (solchen ist
hier immer das scharfungszeichen vorgesetzt, z. b. -nguaK, §. 29); in
einzelnen fallen wol auch durch andere ursachen. Uebrigens hat die
scharf ung des vocals einer ofFenen sylbe hier iiberall dieselbe wirkung,
als bei uns, namltch dass man den folgenden consonanten wie doppelt
hort, daher r, g und v, welche diese art verdoppelung nicht vertragen,
keinen scharfen Tocal (in offener sylbe) vor sich haben konnen.
4 . Einleitung. Enter abschnitt. $. 4*
An in. 1* Bei zusammenziehung zweier vocale werden auch die dem
einen oder beiden etwa zukommenden zeichen ziuammeiigezogen, also
wird d aas aa, oder da^ oder dd (denn langer als lang kann der vo-
cal nicht werden); a aus da, oder ad, oder dr; du aus au, oder aus
au^, oder aas du^ (bei doppelten yocalen kommt das zeichen aaf den
ersten); d aus or etc. etc.
Anm. 2. In den doppelvocalen wird immer der zweite vocal sehr
schwach aasgesprochen; am deutlichsten ist der doppellaat in at,
dagegen in ae and ao hort man fast durcligangig nar den ersten
(als i).
§. 4.
Die Europaer, Ton welchen die gronl. spraclie in schrift gebracht
ist, haben sich dazu von anfang an, wie auch bier geschehen, der latei-
nischen schriftzeichen bedient, aber nach verschiedenen grundsatzen, und
zum theil ohne geniigende klarbeit iiber das eigenthiimliche wesen der
sprache zu haben. So kommt es, dass man bald einen laut auf zwei
oder drei verschiedene weisen geschrieben, bald einen buchstaben fiir
zwei oder drei verschiedene laute angewendet iindet, nicht nur in ver-
schiedenen biichern, sondern oft in ein und demselben buch. Es wird
daher nicht iiberflassig sein, die hier angewendeten budistaben mit den-
jeoigen zusammenzustellen, die je fur denselben laut in den jetzt vor-
handenen biichern vorkommen.
Fiir a findet sich a, (By ae, e, i.
- e - - 6, Of, ae.
- • - " h ^f ^9 aa.
- - - 0, f».
- « - - f», o. •
- If - ' Ts, h\ fer.
- r - - rj und fiir rw: hh, 1sk\
- / - - ^» Tf rhj cfc.
- h ' " h, g.
- £f - " ^; ^ fiir 9Pf gh 9* etc.: 1^, U, hs etc.
- n^ - - ng.
- p - - p, 6.
- t; - " V, p, u.
- f(v nach cons.) h, f, v; xind fiir vf, gf^ rf: vg^ gv, rohv, hb, rb.
- m - - m.
- * - - *; fiir is zuweilen: »,
' s - - «, «.
- «« - - 8S, 8, rs, rss; (in Labr.: j, is, ds).
- n - - 11.
- I - " I.
S- 5. 6. CoMonantTerbindnngen. 5
Fiir cfl (I nach cons.) findet sich I, M; und fur ihII und tdl: M.
- i - - i.
Ueberdies ist regellose doppeltschreibung beides der consonanten und
der vocale neben eben so regelloser anwendaDg der debnuDgs- und
schflrfungszeichen (-, ^, -) ganz gewohnlich.
2. Verbindung und verlUidenmg der laute.
§. 5.
Das gronlandiscfae organ liebt voile vocale^ und einfache, aus ieinem
consonanten und einem vocal bestehende sylben. Zusammengesetzte^
d. li. mehr als einen consonanten enthaltende sylben miissen daber
durchaus von der art sein^ dass dadurch keine harte in der aussprache
entstehty und lialbe oder hnlfsvocale, wie sie bei uns haufig sind, z. b.
in b'rechen, gMeich, ad'ler etc., kommen hier gar nicht vor, sondern wo
zwei consonanten beisanninen stehen, da werden diese ganz zusammen-
gezogen^ yrscs dann bei den weichen die §• 1> 5 erwahnte schwacbung
des ersten und scharfung des zweiten zur folge hat. Fiir die sylben-
theilung ist regel, dass ein einfacher, zwischen zwei vocalen stehender
consonant ohne ausnahme zum folgenden vocal geliort, eben so von zwei
(oder drei) beisammenstehenden der letzte. Zwei consonanten am an-
fang einer sjlbe oder auch am ende eines^ worts koonen nicht stattfin-
den« Ferner konnen von consonanten am anfang eines worts ausser
den harten nur m, n und s stehen, am ende der worter nur die harten,
und am ende solcher sylben , die nicht endsylben sind^ nur t, r, g^ ng
und v; s. §. 6. Ausnahmen hiervon finden sich nur in einigen schall-
nachahmenden provincialismen, so stelrt z. b. I am ende einer sylbe in
n^UdKf wilde ent«y und ss am anfang eines worts in «s»l (mekrheit),
griines oder nasses holz, was im feuer zischt.
Die harten consonanten am ende der worter werden ofters gegen ihre
verwandten nasenlaute vertauscht, wenn ein mit einem vocal anfan-
gendes wort ohne pause drauf folgt> doch ist dies nicht durchgehende
regeily sondern nor gewohnheit einzelner^ besonders der weiber. In
den wenigen fallen , wo es regelmassig statt findet ^ ist hier dennoch
nur der harte consonant geschrieben, aber das wort durch einen binde-
strich mit dem folgenden verbunden, z. b. xanoK-ipa (wie ist es?),
8. V. a. Kanomg ipal Hierdurch wird die schreibung des rng iiber-
fliissig, dean dies ist der einzige fall, wo es allgemein vorkommt.
§. 6.
Innerhalb der worter konmien folgende consonantverbindungen vor:
) allgemein: ^_ ^^ ^.|g^^^ nachst. |>-Iaut nachst. l-laut nachstehend.
K-laut vorstehend: rw, — , ^; rp, rf, rm; rt, rs, rss, rdl, m.
Waut vorstehend: — , gh, gg; gp, gf, ti^m; gt, gs, gss, gdl, ngn.
6 Einleitung. Erster abschnitt. $. 6. 7.
IK- od. Ir-laut nachst. fv-laut nachst. f-Iaut nachstebend.
p-laut vorstehend: vk\ vJs, — ; — , vf, — ; ««, vs, vss, vdl, wi,
l-laut vorstehend: — , — , — ; — , — , — ; — , ts\ — tdl, — .
2) als provincialismen: rte, gU^ vg, vng^ und vmg\ fur welche
drei letzten andere dialecte durch versetzang gf, ngm und rm haben.
* VK klingt beinahe wie rvK, und vmg wie rvng, daher auch der davorstehende
vocal immer den tieferen laut hat (§. J^, 1).
' In ts, wo der erste consonant hart ist, muss der zweite uachgeben, und ver-
*8chwindet in manchen mundarten fiirs gehor fast ganz.
^ Einen fall, in dem vng allgemein vorkommt, s. §. 63, 8. Ausserdem findet es
sich, wie auch vg, in ein paar wortem als allgemein oder wenigstens ziemlich
allgemein gebrauchlich.
Wenn nun, vrie bei den im gronl. seiir haufigen zusaminensetzungen gar
oft geschieht, zwei consonanten neben einander zu stehen kommeny die
nach dem obigen nicht so beisammen stehen konnen^ sa wird am hau-
figsten der erste (harte) consonant ia seinen verwandten weichen oder
nasalen verwandelt, namlich in denjenigen, virelchen der zweite nach dem
obigen ?or sick haben kann; so wird z» b. Kilangmui (in den himmel)
aus Ktlak und mut, xemertOK (welcher schwarz ist) aus Kemex und ioK,
pavUt (schviranzfedern) durch zusammenziehung aus paf{%)Ht, u. dgl.;
wenn aber der erste consonant auch in erweichter gestalt nicht vor dem
zweiten stehen kann, so wird entweder ein vocal eingeschoben : dies
kommt nur in einigen fallen bei t vor> z. b. in oKauUgd (er spricht da-
von) aus onaui und gd^ oder der ertte consonant wird ganz abgewor-
fen: dies ist das gewohnliche bei f, oder wenn k vor h oder ng zu
stehen kommt , oder wenn der anhang von. der art ist, dass er keinen
consonanten vor sich vertragt; so wird z. b. oKempA (er ermahnt ihn)
aus onaut und vd^ unaidkit (schlag* sie!) aus ufMlah und Int^ ndkaterpox
(es fangt an herunter zu fallen) aus ndkaK und lerpim, — • dlerpox darf
es nicht sein^ darum kann das k nicht alsV stehen bleiben.
§. 7,
Vertauschung der consonanten kommt vor in wortformen wie
arva (sein name) fiir atxa (s. §. 31)^ auch in einigen ableitungen, z. b.
in huh fliessendes wasser, ndx harn; nilah der himmel, K%ld« die obere
wolbung, und einigen andern; am haufigsten aber als dialectverschieden-
heit, indem namlich der eine dialect einen, der andere einen anderen
consonanten in demselben w«rt hat. Namendich weehseki so 1) ver-
wandte consonanten verschiedener organe, z. b. der I- u. fc-laut: igdluk
fiir igdli^t (schleuder), pujortauh fiir pvjoriaiuP (tabakspfeife), nMrngaK
fiir KitornaK (kind); — der p- u. t-laut: nivae fiir mivse (stockfisch),
nagperpd fiir ma>gperpd (er blattert es auf) ; — der p- n« Ib-laut : tulugaK
far tuluvan (rabe) ; sanagwf fiir sanavoK (er arbeitet) , pigojt far pkox
S* 7. 8. Lautwechsel. 7
(er that), a, dgl, m. Ein wechsel dieser art, der iin Labradordialect
ziemlich hanfig Yorkoromt, ist die ?ertauschung des dl und 88 gegen g
oder r, z. b. in maHuk fiir mardluk (zwei), KimeH6rp& fiir ntmerdUrfd
(er betrachtet es), aggan fiir ag88aK (finger), — audi mit yersetzung:
nagfdK fiir nav88dK (gefundenes), igfit fiir ivdlii (du) u. a. m. — 2) con-
sonanten eines organs, ndmlich liarte und weiche oder na«ale; so hat
z. b. der Labr.-dial. pwse fiir miv8e (s. o,), 8iiamat fiir 8t8amat (vier),
iierpoK fiir IserpoK er geht hinein, und iiberhaupt sehr haafig t fiir 8;
und der ostgronl. dialect hat fur gg u. ^ durchgangig gJs u. rv, z. b.
ndgJia fur na^jfa (nein), «t^^*tfa fiir 8iggua (seine schnauze), marxrox fiir
maHan (lehm) u. dgl. Auch f fiir k kommt vor, z. b. o^arpoK fiir ox-
atTioK (er sagt), u. ahnl. — 3) Ein ganz eigenthiimiicher wechsel, wo
ein consonant gegen den mit dem nebenstehenden vocal verwandten con-
sonanten, und dieser Yocal gegen den mit jenem consonanten verwandten
Yocal vertauscht ist, findet sich u. a. in au;o (das Tordere), in Labr. 8ivo;
ttjalo (sebne, fiechse), labr. ivalo; ujajdrpd (er raubt es), labr. ivajdrpd;
snjdpA (er bratet es), labr. 8ivdpd; sujanerpoK (es lautet), labr. sivaner-
poK; — s. aach §.131, anm. 13, wonach iv das urspriingliche, und vj
dagegen eingetauscht zu sein scheint. Sonst ist Yocalwechsel selten;
nur in einigen fallen haben die harteren dialecte a ftir i, s. §. 120, no. 21;
u. §.131,. no. 100; — dagegen aber vertauschen einige auf e ausgehende
stamme dieses e unter geMrissen umstanden regelmassig gegen a*) —
(s. u. a. §. 37, 1 u. §. 51), — und die stamme auf I nehmen als verlan-
gernden hiilfsvocal in einigen fallen i, in andern a an, wie am gehori-
gen ort erwahnt wird.
*) Das end-e dieser stamme ist im folgendcn uberall als scharf — e — bezeichnet,
um sie dadurch yod andern stammen auf e, die nicht diese eigenschaft haben,
zu unterscheiden; sonst aber kann eigentlich ein am ende des worts atehender
vocal nicht scharf sein.
3. Betonung der waiter.
§.8.
Eine sjlbe ist schwerer als eine andere, wenn sie aus mehreren
oder gewichtigeren bestandtheilen zusammengesetzt ist, und daher mehr
zeit zur aussprache erfordert. Also ist eine geschlossene sjlbe (die
auf einen consonanten ausgeht) schwerer als eine offene (die auf ei-
nen vocal ausgeht) , wenn iibrigens der vocal in beiden von gleichem
gewicht ist; ferner: eine sylbe mit scharfem vocal schwerer als eine mit
stumpfem vocal von gleicher lange, eine mit langem vocal schwerer als
eine mit kurzem vocal, eine doppelt (d. h. durch zwei consonanten) ge-
schlossene schwerer als eine einfadi (durch einen consonanten) geschlos-
8 Einleitung. • Enter abschnitt. J. 9.
•ene etc. etc* fmmer ist dabei ein kurzer stumpfer Yocal zweien con-
sonanten, ein larger stumpfer vocal zweien korzen^ und die scMrfang
des Yocals einem consonanten gleich zu setzen* Der etwanige anfangs-
consonant einer sylbe tragt zum gewicht denelben nicfits bei.
§.9.
Neben diesem naturlicfaen gewicht der sylben besteht der ton des
worts, namlich diejenige hebung der stimme, durch welclie das wort als
ein gaDzes fiir sich zusammengehalten und von andem getrennt wird.
Dstser ist wie(^r zweierlei: hauptton, der^ als der herrscfaende, das
ganze wort zusammenbalty und gegentoni der in langeren wortern da-
durch entsteht, dass die von der haupttonstelle zu entfemten sylben
einen naheren anhaltspunkt begehren, der aber selbst wieder in jenem
seine stiitze findet. Den haupttoa hat jedes langere wort auf einer der
drei vorletzten sylben, und zwar, w£nn eine derselben schwerer ist, als
die beiden andern, dann auf dieser, sonst auf der drittletzten. Nur
wenn diese drei vorletzten sylben an sich leicht, dagegen aber von zwei
schwereren eingeschlossen sind, vertheilt sich der ton auf diese beiden
schwereren sylben, so z. b. in IsajumikaiwiKaoK (er verlangt zwar sehr),
wo die beiden sylben mi und xaoK ziemlich gleich stark betont sind,
Der schwachere gegenton ruht vorzugsweise auf der ersten (oder zwei-
ten) und letzten sylbe des worts, doch nicht, wenn eine schwerere sylbe
unmittelbar daneben steht; — viersylbige worter habea dann durch zu-
sammenfallen des anfangstons mit dem hauptton letzteren auf der ersten
sylbe, wenn nicht eine der beiden folgenden schwerer ist (in drei - und
zweisylbigen wortern versteht es sich von selbst). Sehr lange worter
konnen auch auf drei und mehr stellen einen gegenton haben, so z. b.
dnagUUiginaussoKdngilaK (es giebt keinen, der erretten kann) auf der
Isten, 3ten, 5ten und letzten — (den hauptton hat die drittletzte: wa);
dabei gilt als regel nur 1) dass iiberall die schwereren sylben den ton
an sich ziehen, und 2) dass nie zwei neben einander stehende sylben
betont sein konnen, auch nicht leicht mehr als zwei tonlose sylben auf
einander folgen. Sylben, die mit I schliessen, worauf in der nachsten
sylbe s folgt, haben nie den ton, sobald die vorhergehende sylbe einen
scharfen vocal hat.
Zur veranschaulichung dieser regeln mogen folgende beispiele die-
nen, deren betonung je durch die daneben stehenden, eben so betonten
deutschen worter nachgebildet ist;
nano (bar) . , ist betont wie: alles.
ilumui (wahrlich) . - - immerhin.
iamarmih (alle") . - - gedachtniss.
hngoma (nachher) - - geachtet
$' 9. 10. Wurzein und stamme. $
amafOK (wolf) .... bet. wie: ist der waif.
merdlerM (kinder) ... - - dacht' ich*8 doch.
tamdtuma (dieses; ... - - da hast da es.
pinivigpoK (ist besonders schon) - ausgezeichnet.
Kilangmi%OK (der im Jiimmel ist) - gedacht hab' ich.
KardloriartoK (trompeter u. a.) - drangt mich iiicht so.
KexeriaK (insel) .... - - erwartung.
xeKeriarasuaK (grosse insel) - - da bast grosse noth.
KeKertarsmiatHaK (massig gr. iosel) - der mann brackte alle mit.
soraisdngitsumik (unaufliorlich) - gehorstarkungsTevsucb.
sordernavidngilanga • . - * icb bore nocb lange nicht auf.
ilagisagavtigo ....•* - denn wir werden mtt ibm sein.
Id aasrufsweise gebraucbten wortem drangt sicb der ton n«eh dem ende
des worts bin, was dann zaweilen die folge bat, dass der karze vocal
der ends jibe gedelint wird, z. b. «laul«tlbt{f (auf einmal!) fur atautsikitt;
najf^om^ (zomletztenmal!) fur naggdmik. In Labrador ist dies beson-
ders baufigy wie aiicb in einzelnen gegenden Gronlands bei fragen, «. b.
ilkipdt fur UMpat (sind sie angekommen)? 9fni$affit far 8%n%8at>%t (wiUst
da seblafen)?
Zweiter abschnitt. Bestandtheile der sprache.
^ §. 10.
Die allermeisten worter enthalten so wie sie in zusammeDbangeDdev
rede Yorkommen^ zweierlei bestandtfaeile; den stam.m,'der die sacbe
schlecbthin bezeicbnet, und einen beugungszusatz, der die art der
beziebuBg zwischen diesem und einem andern wort ausdriiekt — {so im
deutschen z. b. krah-en,. krab-e, krstb-ete^ ge*krab-t; bans, haus-es,
baus^er, baus-em u. dgl.)« Im gronl. werden alle beugungszusatze an*
gebangt (nie vorgesetzt); dabei yerandert sicb gewobnlidi der fttamm
mehr oder weniger, und wird namentlich oft kurzer, indem ein bil-
dungslautwegfallt. Der bei dergleicben yerkiirzung nie wegfallende
tbeil des stammes ist die wurzel, an welehesich die eigentlicbegmnd-
bedeutung knupft; daber, wenn, was ofters. yorkommt, nehrereB st^m-
men eine gemeinscbaftliche urwurzel znm grunde liegt^ so baben solche
auch die in der wurzel liegende grundbedeutung mit einander gemein
(z. b. im deutschen: kraben^ krachen, krachzen, wo die gemeuMchaft-
liche wurzel kra (kracb) den abgebrochen heryorgestossenen ton bezeich*
net). Sanuntliche wurzein biiden je nach ibrer gresseren oder gerin-
geren. yoflkommenbeitf d. h. je nachdem sie das, was sie bezeicbnen,
allgemeiner oder bestimmter ausdnicken, drei dasseo: 1) gefiihls-
wurzeln, die ein gefiibl oder eine empfindung obne ndhere beitim-
mung des wahrgenommenen zu erkennen geben: die«e sind obne wei*
10 Einleitung. Zweiter abschnitt. $. 10. 11.
teren zusatz als ausrufe io der sprache Yorhanden, konnen aber niclit
gebeugt oder mit andern wortern in wirkliche verbindung gebracbt wer-
den; — 2) deutewurzeln, die anf eine richtuDg oder einen ort Dach
seiner lage zum redenden hinweisen, oboe jedoeh den gegenstand nach
seinem wesen zu benennen: diese bildeti die deuteworter §• 20 ff.
durcb hinzatreten eines bildungsvocals (a), der aber bei jeder yerlan-
gerung des worts ohne weiteres wegfHllt; ihre beiigangsffthigkeit stebt
mit ibrer Tollkommenbeitsstufe im einklang. — 3) begriffswurzeln,
die rait untersoheidiuig des wesens der dinge bestimmt begranzte aus-
driicke der ge,danken geben: iiiit- diesen ist in der regel ein bildungs-
laiU (oder mebrere) ziemlicb fest Terbuoden, so dass er bei den moisten
veranderungeB des worts stebon bleibt. Mit einscbbus dieses bildungs-
lautes erscbeinen die begriffswurzeln aU regelmassige worter — stiimme
— mit grosser beugungs - und fortbildungsfabigkeit, und bilden als soldie
den bei weitem grosstea und wichtigsten tbeil des ganscen sprachmate^
rials; namlich alle nenn- und redeworter, s. §. 12.
§. 11.
Die eben erwabnten stamme — d. h. die ausgebildeten begriffs-
wurzeln — zerfailen zuerst in zwei wesentlicb verscbiedene classen,
namlicb in ]) stamme mit selbststajidigem begriff, die keiner
weiferen erklAriing notliwendig bedirfen, z. b. i^dlo baus> 0fo1t scblecbt,
mihe klein^ auk bint)— und 2) stamme mit unselbststdndigem be-
griff, die einen andern stamm zur sfiitce oder ergflnzung durchaus er-
fordern, z. b* $8UUk ein grosses • . *, ngdn sehr • . •, mmmk -^eit, Uk
-ig. Hier findet nun die eigentbiimlichkeit statt, dass die stAmme mit
unselbststandigem begrifF nie allein steben^ sondern immer dem ergan-
zenden stamm angeblingt irerden* Sie beissen daher zweckmHssig an-
hangsst&rame (anhUngew^rter); dagegen die n^t selbststandigem be-
griff, als wekhe nicht angeblingt werden konnen: urstAmme; aus der
ziMamrnensetznng beider entsteben dann zusammenge-setzte od. ab-
geleitete stamne. So werden, wenn man von den of>en angefuhrten
die zweiten der reibe nach an die ersten liangt, daraos die zusammen-
gesetzten stftmnc: igdlor$$uaK ein grosses baus, afung^K sehr scblecbt,
mUa99U$mc kleinbeit, auhk blutig. Es werden sehr hftolig 2, 3 and mebr
anhaogsstamme an ^inander gehUngt, z. b. igdlorssuoHtk grosshausig, der
ein grosses haus hat, mikhigirssuseK sehrkleinheit^ wo ddnn also jeder
zunachst durch den vor ihm stehenden erg£lnzt wird, aber die endliehe
erganzung des ganzen kann ndr diirch einen urstamm bewerkstelligt
werden, d. b, in jedem zusamraengesetzten stamm muss der anfang
noUiwendig em urstamm seip.
$. 12. 13. Redetheile. 11
Diese anhangsst^mme unterscheiden sich Ton den bei uns Torkommen-
den anhangen — z. b. im deutschen : -«ainy -heit, -licli, -nits, u. a. —
zuerst wesentlicli dadurcli, dass sie allem anschein nach urspriingliche
anhange sind, und nicht, Mrie jene, eliemals selbststandige sorter wa-
ren; dann aber auch darch ihre weit grossere mannigfaltigkeit, da fast
alle unselbststdndige begrifFe — u. a. alle unsre sogenannten balfs-
verba: vrerdeo, konnen, sollen etc. und yiele unserer adjective und
adverbien — durcb solche anhange ausgedriickt werden; und endlich
durch ihre beweglichkeit, indem die alTermeisten nicht, wie unsere
wenigen anhange, an gewissen wortern fest nind, sondern nach belie-
ben angehangt oder nicht angehiingt werden konnen, je nadidem der
ansdruck es erfordert oder nicht. Uebrigens aber verhalt sich ein
zusammengesetzter stamm in jeder andern hinsicht ganz wie ein ein-
facher, daher liier fiirs erste auf das einfach oder zusammengesetzt
sein der stamme weiter keine riicksicht genommen ist.
§. 12.
Abgeseben von ihrer selbststaiidigkeit oder unselbststandigkeit schei*
den sich dieselben stamme noeh m anderer hinsicht in 2 grosse abthei-
lungeo, namtich in 1) nennw6rter> die einen* (korperlicbeo oder get^
stigen) gegenstand nach seinem eigenthiimliclien wesen benennen, z.b«
igdlohavi», auk blut, it^'oral; stein, nana bar^ inti jb mensch ; — und 2) ver*
balstSmmey die ihn nach irgend eioer allgemeinea an ihm haftenden
eigenschaft (handlung) beschreibem, z. b. ojox schlecht, piauk gehend,
tikit angekomuien> mike klein. Erstere — die nennworter (nomina,
d. h. namen)" — sind ohne weiteres anwendbar und beugbar; letztere
dagegen — die yerbalstamme — sind, ausser dass sie in einigen dia-
lecten ausrufsweise gebraueht werden (z. b. inugo ajonl o wie schlecht!),
an sich weder beugbar, noch Ciberhaupt anwendbar, sondern werden bei-
des erst durch eine weitere verlangerung, nanalich durch' einen hinzutre-
tenden aus mehreren theilen bestehenden ausbildungszusatz (§.51),
welcher sie in redeworter (verba, d. h. worter vorzugsweise) urn-
wandelt. So werden z. b. aus den obigen stammen durdi hinzufugung
des ausbildungszusatzes vox (pox) die redeworter: ajorpon er ist schlecht,
p^gpoK ergeht, itik^oit er ist angekommen, mikivoK er ist klein. Dann
werden aber auch von eigentlichen nennwortern auf dieselbe weise rede-
worter gebildet, z. b. von iinuk abend: unu^oK es wird abend; von inuk
inensch : knugpoK er kommt zu leuten ; — und manche stamme sind bei-
des als nennworter und als verbalstamme im gebrauch, so z. b. aujb, als
verbalstamm: zergehend (auvoir es zergeht); als nennwort: blut.
§. 13.
An die nennworter schliessen sich dann die deuteworter — der,
jener^ u. dgl. — die gemeinschaftlich (und abwechselnd) mit jenen zur
schlechthinnigen bezeichnung der gegenstande dienen — als g e g e n -
12 Einleitang. iSweiter abschnitt. J. 13.
standsworter^ wie andererseits die redeworter zu bescfapeibung der
handlungen (d.h. des yon oder an gegeBstftnden geschehendeo). Diese
beiden wortartea — redetheile — machen den lebendigen und bild-
samen tbeil der spracbe aus; ilinen gegeouber steben als der todte>
starre theil derselben die partikeln (d. h. theilcfaen), namlich worter,
die> obgleicb wol grosstentlieils von begriffswurzefii abttammend, doch
durdi best&ndigen gebrauch in immer wiederkehrenden, sich stets gleichen
▼erhaltnissen starr und unbeugbar geworden (od. geblieben) sindy wah-
rend die gefahlswnrzeln als blosse ausrufe gleichsam eine sprache fur
sich — gefiihlssprache — bilden.
Die weitere Teranderung dieser redetheile ist zweierlei: beugung,
d. h, solehe Yerftudening, dureh welche worter, die sich auf einander
beziehen, gegenseitig in verbindung gesetzt werden, — und fortbil-
dung oder umbildung durch anhangsstamine. Beides findet sich am
voUstandigsten bei den nennwortern und redewortem; bei den deute*
wortern ist die beugung unToUkommenery audi nehmen sie nur wenige^
eigentlich fiir nennworter bestimmte anhangsst&ninie an; bei den parti-
keln endlich finden sich nur wenige spuren Yon beugungi aber dem hang
der sprache zum zusammensetzen konnen sie sich nicht ganz entziehen; —
sogar einige ausrufe miissen sich in dieses anhangesjstem fiigen.
•
Demnach zerfallt die grammatik in drei haupttfaeile: der erste theil
— die formenlehre — zeigt, wie die Yerschiedenen beziehungsyer-
haltnisse, in denen ein Yi'ort zu einem andern steht, durch Yerschie-
dene formen der worter (d. i. durch beugung) ausgedruckt YYerden;
der zweite theil — die satzlehre (syntax) — lehrt die anwendung
dieser formen in der Yerbindung derYiorter zu satzen; und der dritte
theil — die zusammensetzungslehre (synthese) — behandelt die
anhangsstHmme.
Erster haupttheil.
Formenlehre.
§. 14.
JLrie bengung wird im groDlandischen bewerkstelligt theils durch
anhangei theils durch lautwechsel innerhalb dieser anhange oder der
worter selbst, und umfasst folgendes:
Zuerst wird die zahl — einheit, zweiheit oder mehrheit — des ia
rede stehenden gegenstandes durch die endung des worts ausgedriickt,
z.b. igdlo haus^ igdluk (2) hauser, igdlut (mehrere) hauser; aggerpax er
(sie, es) kommt, aggerpuh sie (2) kommen, aggerpnt sie (mehrere) kom-
men. Dann bei redewortern zugleich die person des in rede stehen-
den gegenstandes. Dieser ist entweder der redende selbst: ich, wir
beide, wir — die Iste person; oder der angeredete: du, ihr beide^ ihr
— die 2te person ; oder ein dritt&s etwas : er (sie, es), sie beide, sie —
die 3te person. Z. b.: (3te p. s. o.); 2te p.: aggerputtt du kommst, ag^
gerpuiik ihr beide kommt, aggerpuse ihrkommt; Iste p.: aggerpunga ich
komme, aggerpuguk wir beide kommen, aggerpugut wir kommen.
Ftir die einheit wird immer die einheitsform, und fiir die mehrheit
immer die mehrheitsform 'angewendet, wofoei jedoch zu bemerken
isty dass einige gegenstande, die wir ais einheit betrachten, im gronl*
als mehrheit aufgefasst und bezeichnet werden, z. b. (umiaK ein boot;
mehrheit:) umlal ein boot mit den leuten darin; nugfit ein Yogelpfeil^^
der ausser der eigentlichen spitze noch drei nebenspitzen hat (einheit
fifftnJb), u. a. m., besonders haben ortsnamen sehr naufig mehrheits-
form; — aber die zweiheitsform wird meist nur gebraucht, wena
das benannte oder besagte ausdriicklich als zweiheit bezeichnet wer-
den soil; wo sieh dagegen die zweiheit ?on selbst yersteht, — wie
z, b. bei den doppeken gliedmaassen des meoschliehen oder thieri-
schen korpers — braucht man fast durchgangig dafiir die mehrheits-
form. So sagt man z. b. ganz gewohnlich: issai seine augen, $iuiai
seine ohren, taU seine arme ete. — nicht issih, «itftilb, tataUk^ seine
beiden augen etc. — obgleich ihrer nur zwei sind. Sogar bei dem
zablwort mcirdluJb (zwei), was doch selbst eine zweiheitsform ist, wird
aus demselben grunde nicht selten die mehrheit gebraucht, z. b. intiil
mardluk zwei menschen.
§. 15.
Femer, wenn ein gegenstand als besitz oder thatziei (object) eilies
andera bezeichnet werdto soll^ so geschieht dies durch ein anh&ngsel^
14 Formenlebre. S* 15. 16.
welches die person und zahl b eider gegenstande^ des besitzers und
des besitzes^ des thaters und des thatziels zugleich andeutet. Solclie
sind z. b. : a sein's, od. er es, t dein's, od. du es, tit deine, od. du sie,
ga od. ra mein's, od. ich es, anga er miciv So giebt es endungen fiir
die 3te u. 3te, 3te u. 2te, 3te u. Iste, 2te u. 3te, 2te u. Iste, Iste u. 3te, u.
Iste u. 2te person, iinmef mit upterscheidung der einh., zweih. u. mehrh.
beider personen; an nennwortern konnen jedocli nur solche Yorkommen,
in denen das object 3tep. ist, also fiir die 3te u. 3te, 2te u. 3tey u. Iste
u. 3te person. Uin einen gegenstand als besitz eines andern zu bezeich-
nen, "werden sie dem nennwort angehangt, was den besitz benennt, z. b.
tgdlua sein bans, tgilut dein baus, igdluiit deine hauser, igdluga meia
haus; dagegen wenn ein gegenstanjd als thatziel eines andern bezeicli-
net werden soil, so kommen' sie an das redewort, was die that besagt,
z. b. tahuvd er siebt es, tdkuvat du siehst es, takuvatli du -siebst sie,
tahuvwa ich sebe es, idkiivdnga er siebt micb. (Der verbalstamm ist
bier idko, und der ausbildungszusatz van, dessen k wegfallt.) Diese an-
hangsel ist man gewobnt, suffixe zu nennen, und so mogen sie denn
audi bier heissen, obgleich sie anderer natur sind, als die bebraiscben
suffixe. Ton denen sicb diese benennung berscbreibt.
§. 16.
Dann baben alle nennworter, und alle aa nennwortern yorkommen-
den suffixe — und zwar letztere in der einb., zweih« u« mebrbeit, die
nennworter selbst aber nur in der einbeit — zweierlei iibrigens gleicb-
bedeutende formen: subjective und objective, deren gebrauch mit
dem der suffixe zusammeahangt. Namlich wenn zwei gegenstaode als
subject und object, d. h. entweder als tfaater und tliatziel, oder als be-
sitzer und besitz durch ein sufBx init einander verbunden sind (gleich-
viel ob beide genanut sind pder nicbt), so bat das : wort, was das sub-
ject -«- den thater oder besitzer — ' benennt, subjective form, und das,
was das object — das thatziel oder den besitz — benennt, objective
form; die subj.ectiven formen der sjiffix^e kommen daan in anwendung,
wenn derselbe gegenstand einerseits object (besitz) uAd andrerseits selbst
wieder subject (besitzer odr thater) ist, z. b. terianiaK fdkuvd^ fuchs (ob-
jectiv) er sab ihn, d* h. er sab den fqcbs ; leriofiiap iekuvd, fudis (sub-
jectiv) er sah ihn, d. h« der fuchs sah ihn ; arferup sarpkita umiap sujua
agUfrpS, wortlich: wallfisch (besitzer des tliaters, — Subjectiv), sein
schwanz (thater, besitz des vorigen, — subjectives suffix: dto), boot (be-
sitzer des thatziels, — Subjectiv), geia vordertheil (thatziel, besitz des
vorigen, — objectives auffix: a)^ er beriihrte es .(-suffix a, eres), d. h.
der schwanz'dea wallfisches beriihrte des bootes fordortheih Wo kein
Da man onter der beneonsng „ subject" gewohnHeli im allgemeinen
deojenigeo geg^n^taqd yeratelvt, vqa velchem — aaf dii^ frag«: w^r? ^^
im sats; die rede ist> gleichviel ob derselbe eio object hat oder nicbt,
so ist bier ein- fiir aileinal zii bemerken, dass im gronl. ein subject
ohne object uiKleDkbar ist. Darum, und well die benennung „ sub-
ject'* hier aus^erdeiq aucb fiir deo besitzer in aq^prucb genoi|imen
ist, so ist iin folgenden uberall, wo der (auf die irage: wer? stehepde)
gegenstand der rede im allgemeinen und ohne rircksicht auf ein et-
waniges object gemeint ist, dafur die benennung „ project" angewen-
det. Daraus, dass subjective form und suffix unzertrennlich zusam-
mengehdren, fo)gt unter andern, dass das project solcher redeworter,
dio kein suffix haben> objective form hat,
§. 17-
Deronachst werden die beziehungsverhaltnisse solcher gegenstands-
worter, die einem redewort untergeordnet sind, — (was wir durch pra-
positionen ausdriicken], durch eine angehangte endung angedeutet. Man
uDterscheidet dabei zuerst zwei hauptverhaltnisse : ortsverhaltniss
und art verb aitniss, je naclidem ein solches wort die handlung ent-
weder in ortlidier hinsicbt, oder in hinsicht auf die art und weise, wie
sie geschieht> naher bestimmt. Dann entsteht aus dem ortsverhaltniss mit
dem nebenbegrifF der bewegnng ein anderes: das ri cb tangs verhH It-
niss, was wieder dreierlei ist,^ j« nacbdem der benannte gegenstand
ausgang, weg oder ziel der bewegung ist: aus-gangsverhaltniss,
wegverhaltniss und zielverhiiltniss. Fiir diese fiinf verhaltniss-
falle haben die nenn- und deutewojrter beides in der einheit und mehr-
heit (u. zweibeit) eben so viele» .mittelst angehangter endungen — ap-
po^itionen -^^ gebildete formen (beaiehungsformeni casus), die sicli^
fiirs erste am leichteaten an der frage unterscheiden lassen, auf welche
jede derselben ala aotwort steht, wie folgt:
wo? ... ortsverb. • • Localif; z* b, nunam^ am lande, od. aufdeml.
woher? . ausgangsvb. Ablativ; - nuuaimt vomlande^
wodurch ? wegyerh.. , . V i a 1 i s ; - nunatsmi iiber land, am 1., durdis 1.-
wohin? . zielverb* . • Terminal is; ntmamHt sum lande,od,ans land.
wie?womit? artverii* . Modal is; - fittitamil; mit land.
Die erste auffassung dieser verhaltnisse ist rein sinnlich, d. h. sie
finden zuerst und eigentlich statt bei korperlichen gegenstanden, wo man
grade so, wie hier angegeben, fragen kaan. Danft aber sind dieselben
verhaltnisse auchaiif ahnliche beziebungen geistiger gegenstande iiber-
getragen, z.b. die orts- und ricJitungtverfaaltDisse auf die zeit: nJUume
(Loc.) im winter 9 ^uhii (YiaL) abends i — and das artverh&itniss auf
16 Formenlehre. S* 1^
handluDgen: OKOuUinik (Mod.) mit worteoi u. dgl.; auch sind einige
andere beziehungsverhaltnisse korperliclier gegenst&ndey die den obigen
zwar nicht gleich, aber Shnlich sind,* mk iinter dieselben veriiaUiiissi^lle
gebrachty z. b. iugiumit (AbL) mMvoK Yon einem remithier (aosgegangen)
bt es klein, d. h. es ist klemer als ein renothier. Diesev^ und die An-
wendung einer gewissen ciasse voa nennwortern, der ortsworter (vorde-
resy oberes u. dgl.; §. 46 f.) — maclit es moglicfay mit diesen 5 casus
alien unsern prapositionen zu entsprechen.
Endlidi habc^n noch die redeworter sieben versehiedene haoptfor-
men — (redeformen, modus), — die hauptsachlieh durch verschiedenheit
des ausbiidungszusatzes (§. 12) gebiidet werden, namlich 3 selbststMn-
dige, fiir falle, in denen das redewort unabhaogig stebt, und 4 abhan-
gige, fiir falle^ in denen das redewort untergeordnet ist^ wobei im we-
sentlichen dieselben hauptverhaltnisse unterschieden werden, wie bei den
untergeordneten gegenstandswortern. Es sind folgende:
I. selbststandige hauptformen:
1) der Indicati? (anzeigeform; besagt gescbehenes mit gewissheit):
takuvA er sieht oder sab ihn.
2) der Interrogativ (frageform; besagt gescbehenes mit ungewissbeit) :
iahivmikl sab er ihn?
3) der Optativ * (heischeform; besagt ungeschebenes wunschweise):
tctuUvk moge er ihn sehen!
Ui abhangige hauptformen:
a) fiir ffHle, die dem ortsferhaltniss entspreehen:
4) der Conjuncti? (fiir gescbehenes oder gewisses); idkungmagi^ weii
oder als er ihn sah.
5) der Subjunctif (fiir ungescbehenes oder nngewisses): Uihigpago
wenn er ihn sieht.
b) for fMe, die dem avtTerhftltniss entsprechen:
6) der Infinitiv: iakwMiHg^ ihn sehen, oder ihn sehend.
t) fur falle, die dem objects verhaltniss entsprechen:
7) das Particip: Idbi^d (ihn,) dass er ilrn sieht oder sab.*
* In der 2ten person fuhrt der Optat. den namen ImperatiY (befehlsform).
* — eigentHch: welcher ihn sah; jene bedeutting — (dass er . . .) — erhalt
es erst dorch die unterordnung; da aher dieses Particip, in zusammenyingeader
rede nur untergeordnet yoi^ommt, so trutt eben dadurch die grundbedeutung
desselben in den hintergrund. Dagegen giebt es ein anderes Particip* (s. J. b%)i
bei welchem in folge andersartigen gabrauchs eben diese gruDdbedeutwig —
(welcher . . •) — ^e Torherrschende ist.
19. Beretch der forioeo. 17
§. 19.
So weit erstreckt sick die beugnng im grodlilndisclien. Man sieht
darausy dass zwei (oder drei) dtnge, die bei uas zum theil gegenstand
der beuguDg 8ind> hier ni<cht beriieksichtigt werden^ namlich bei den
gegenstandswortern das gescbleeht des benannten gegenstandes, und bei
den redewortern die zeit mid der staad der handlnng. Yon geschlechts-
bezeichnung findet sich im grdDlUndisehen mth b«i.gegens^ifideny die
ein natiirliclies gesehlechfe baben, -ka«m etne spor (and jedenfalisnicht
auf eine der vnsem entspKdiviide'^weiiie}; und eben^tto wird auch bei
redewortern die zeit — wofiir wir ira deiitscben zwei fonnen haben:
icb sebe^ icb sab — nicbt ftosgedriickty ist aber dennoch deutlich, weil,
wenn das erziililte nfcht graiie'l^r augen gesdaeht^ man Temifoftiger
weise nicbt anders mmehmen kann, ak dass es beleits geschehen ist,
denn von voUig ungesehi^eneni kaan man nicbt -andeps reden, hU wanseb-
weise, d. h. imO{>lativ« Dagegen wird der stand der bandlang — bet
uDs: icb selm (wahrende oder anvfliliendete baopdlung), icb babe ge-
seben (volleadete bahdlung); icb werde- seben (warden de oder bevor^
stehende bandl'ung ^— aUerdiags erferderlicben falls ausgedriickt, aber
nicbt dttrch die beogwig, sondern dnrcb . aabangsstainme> deren es zu
diesem belinf mebrere -giebtr z. b. takuifd er siebt oder sab ibn, fdbti-
lerpd er fangt an ibn an selien, iakust^ od. iah^m^m er wird ifan
seben, tahusimiwd er bat ibn geseb^n. . Das YoUendetsein der bandlang
wird jedocb, wo es sicb von selbst. verstebt, gewobnMcb nicbt besonders
ausgedriickt.
Ge6a\. Gramm.
18 Forineniehre.
Die niia foig^ n4« tabeile giebt eine Ql>«»i€lit der dorcli angeLangte
endungea g«bildet«E foftDea der^ieute-y neoH- uod redeworter, die. in
den nacfasteliendeir drei eMten absclmitteti dieses theits nafaer entwik-^
kelt sind. .
Zu merken isl: 1) Die Tor den soffiiken der nennworter stehenden
kleinsn zablen (1 — 6) zetgen an, zu weloher der §. 36 dargelegten ab-
theilungen jedes derselben gehiiit. 2) Die endimgen 5ter person y de-
ren. deutsche erklarmlg wit einem stemdieD Yersehen is>t, — ^ z. b. bei
den sttffixen der nennworter e, life, me etc. ; bei den endnngen der rede-^
worter-im Conjunct. iiiiie> mniuhjmone etc. etc... — sind die durch e-suf-
fixe (§.33) gc^ildeten. — 3) Die endnngen fiirdie zweiheit — sowohl
d/ea subjects -als objects, — ■ die ungefalir die lialfte dtr ganzen zahl
ausmachen, sind hier der Tollstandigkeit wegen und weil sie doch zu^
weilen (namentHch in biidiem) forkoramen, alle rait anfgefnbrt, wer-
den aber in wirkliebkeit nur sellen und manche so gnt als nie gebrautht,
vgL §. 14, anni«
Tabellarische iibersieht
der
beugungsanhftnge.
#
»
le
3te pers. hhrbeid
(a-suff.) 'ihr
s
(oiBbelt) olitteotiv. sabjeotlv.
ein * a ' ata
isein
ihrbeider
3te pers. Isein *
(e-suff.) I ihr *
idein
2te pers. Jeuerbeider
*euer
a
'afc
'at
o
Pi
a
!mein
unserbeider
unser
M
M
S3 ^
O
ohne sufT.
3te p.
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Jsieb.
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J wirb.
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uguk
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mil suff. der 3lcn persn
sicb.
magik
matikik
matikik
sie I ihn *
magit tmane
matikik liuangne
matigiklmane
amigik
amikik
amigit li
amikik (
agkik
avtikik
avtikik
agkit
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avsigik
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Jdu
ihrb.
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Mhr
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Istep.
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lanuk
lata
liuk
liko
lissuk
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siuk
avkik
avtikik
avtikik
avkit
avtikik
avtigik
angne
avtingn4
avsine
avne
avtingne
avtine
pagik
patikik
patikik
pagit
patikik
patigik
Ugik iko
lisik ^,.^0
unigik lunigU
unikik lunikik
'kik siuk
sikil jf^
fikih fif^Q
ugkik
uvtikik
uvsikUe
pane
pangne I
pane i
!■■■
ugkit
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uvsigik
lara \lage\
larpuk
larput
Idka tigo
lagp
icr
sieb.
sie
!du
ihrb.
ihr
!ich
wirb.
wir
lutU
lutik
luse
uvkik
uvtikik
uvtikik
uvkit
uvtikik
uvtigik
i
-^
ungne \
uvtingne
uvsine i
uvne I
uvtingne
uvline
lunga
lunuk
luta
tvne I
ictingne I
ivtitie '
=1
^0. ^1. Formcnlehre. 21
Erster ai)schmtt
. Fort^en der deatewdrter.
1. DeutewurzelQ.
§. 2a
Die ma/A §. Uh aU soichd aBZtt8ehea4en deutewurzela siod fol-
gende:
1) ma hier (wo ick bia).
2> tciaa "^^ da (wq da bist, oder wovaa man tprieht).'
3) ut» bier, da.(waliiii aiaa seigt)* 4) ik (ki) dott, denban,
6) ««, .fid (eig. Itoka ! ''^•"' "^^ *»• «""** ''^ ''^*''*'' •** *"•'*'"'>•
7) pav oat- oder landwarts; auch oben.
8) aam weat- oder seewarts; auch nnteii.
9) pik doit oben; auch ost-^xOder fandwarts*
10) Immi iuer Botao; auch west- oder leeiNirts.
11) Hg and (wo die'soiuie geht). 12) ham drinnen oder dirauMea.
\ii.und fur sick wercfeji diese Aeils gfar aicht, theik nur aosmfs^
weisd gebcaoohty j« weldbaai IM sia dorck ^a angehaagites #i aassprech-
bar gemaclit wesdeii9'S<f>§.'21; dflgegoD, was eifeatlich gebraueht wtrd,
siad die doreh aag^biiiigte appositioaen gebildeten besiehuogsformeB
(casus) derselben, deren sie 4 liaben: Lecalisy Ablatio, Yialis, Termi-
nalis, Diese werdea bei alien auf gleiebe weise gebildet, namlich der
Loc darch miw, der Abl. durch d»^» (ia Labrador durch angat), der
Vial, durch flan, und der Term, durch unga^ z, b.
Localis. tn^na- bier. loasana da. ihane dort.
AblatiT. mcln^a yon bier« tdssdnga von da. ikdnga yon di^rt.
Vialis. miuna bier durdi. to^si^aa da durch. iMna dort durch*
Termin. maungii bieber. . loasnajfa dahin. ihmg^ dorthin*
Die einzigen hier Yoriioaimeodea abweichuogen sind der Yial. u* Term.
^OB uv: ug$na fiir n^na, und di»^ fiir uvunga.
*) vieileiciH ^igentiich iaff90, zusammengeseUlt. ans- tak^u; vgl. d. folgende*
i 21.
Allen* diesen — 4a89 ausgenommen -* wird eitf die deutekraft ?er-
stMendes fa ^4y U^) vorgesetzt, wenn der zn bezeicfanende ort ent-
^^rat ist^ oder sdion die rede Ton ihm war/ oder wenn iibei^attpt nor
melir aacbdrack beabsichtigt wird; ^ dieses fa (oder yielleickt nur «)
^^Hetnt die eigentliche urwurzel von lass zu seia. Es werden dann aus
22 Formenlebra. Enttr abscknitt. J. ;21-~;^3«
den obigen der reihe nach folgeode: i) ianw, 3) tauv, 4) taih^ 5) tavy
6) tdxav, 7) fagpavy 8) iasamy 9) t«jrpiXi, 10) takan, 11) taH^f, 12) ta-
Kam, Yon diesen wird tauv (tauva) nur als partikel gebraucht, s. §.659
15; die ubrigen haben dieseiben forinen wie jene: talkane^ taikdngai
tafk^naj taiMnga, und so alle andern. Ausserdem werden diese zu-
sammengesetzten — nur tama und fanv nicht — oft auch mit ange-
bangtem a (§*20) ausrufsweise gdbraucbt, in der bedeutung: da...
ist es Oder er, x» b. tagpavd da oben istsi taika da! dort ist er! etc.
Von den einfachen kommen nicht leicht andere so Tor, als tcus und nv
(diese beiden aber ziemlich haufig), letsteres mit verdoppeltem v: uvfa!
bier (wohin ich zeige) ists! idna da ists! da ister! auch: das ist er
(od. es) ; — dazu kommt noeh ein ? on iama tak der endtnig Ton idssa
gebiidetes: tamdssa da bier ist's! od. das hier ist's. Die beiden letzte-
ren 'v^erden u. a* auch in satzen als deutendes verbindungsglied ge*
braucht^ s. §. 100.
§*. 22.
£in fragendes deuteworl — na t>d. nav — hat sich im gronl. nur
in zwei ausrufen erhalteni n4 wo ist's? — (scbeint entweder entstanden
aus nava durch zusammenziehung, oder aus no mit dehnung des Tocals
durch den frageton) — und nmngd lass sehen! wo hast du*8? Im.Labr.-
dialect hat es noch einen seinsoHenden AbL und Term.> die aber.beide
ganz unregelmassig sind: naHi (AbL) woher? und namnt (Term.) wo-
hin? Im grdnl. dienen daftir nbrigens die verscbiedenen formen des
nennworts wh was, s. §• 25.
2. Fers5nliche deutewoiter.
§• 23.
Aus den vorigen werden personliche, d. h. nicht auf eine richtung
oder einen ort im allgemeinen, sondern auf eine dort befindliche person
(od. sache) hinweisende deutew6rter gebitdet durch anbangung der sylbe
nttj die also ihrer bedeutung nach unserm er in der, jener,. wer etc.
entspricfat. Yon iass gibt es ein solches nicht, und auch yon Jsig kommt
es wol kaum ?or; also sind es folgehde: mofni dieser,' una (f. uvnaT)
dieser hier, ivna und inga (f. ingna) jener — letzteres Ton 4h, ersteres
fon einer nebenform desselben: iv; aena, navna^ pavna^ savna (oder
zusanuneogezogen : dna, vif»o, pdna, »dna) der im norden> im siiden,
etc. ; pinga (£• pingna) der hiet oben (uber uns) ; hdna .der hier unter-
halb; xavna oder ir«Mta der drinnen oder drauss^. Auch diesen wird,
um die deutduraft zu verstarken, fa tfder iak Yorgesetzt, wie §«21 ge*
zeigt ist.
$. 34. 95. Deuteworter^ 23
§. 24.
Diese personliclien deuteworter halien die zafal- und bezieliungs-
formen der Dennwojpter, nur keioe zweiheitsfomi, dagegen aber beide die
einheits- uod inelirheitsform doppelt, namlich ftir die einlieit einen Sub>
jectiv und Objectk, wie die neonvorter haben, f(ir die mebrheit aber
statt dessen einen Nomina tiv und Accusative aid antwort auf die fragen:
wer? (Nom.) und wen? (Ace), wie bei ubb. Per Subjectiv der einheit
wird gebildet durdi ssumay der Aoc. der mebrlieit dureh he, und der
Nom. der mebrheit durch fenor diese endungen iommen, wie da« den
Objectiy der einheit Uldende net, an die Wurzel §. 20. Die anderen
casus — Loc. AbL Yial. Term. Modalis — werden dadurch gebildet,
dass in der einheit ane, dn^, tlna, unga uad inga an das m des Sub-
jectivs, und in der melurheit naue^ nanga^ hnt^ mng» und nmga an das
u der endung Xro oder hua komnien> z. b.
einlieit. mehrheit.
Objectiv wna jener. Acc^ iwfed jene.
Subjectiv i/vs9uma jener. Nom. wUua jene.
Localis aiaBswmwM bei jenem. wikunan^ bei jenen.
Ablativ voMmmanga von jenem. wkvknmgo^ von jenen.
Yialis iv«Mttti«2ita. durch jenen. iviMs%nt durch jene.
Terminal. WMV^uamga^ zvl jeaem. ivhmunga zu jenen..
Modalis wssummga mit jenem* i/6kumnga mit jenen*
Ausnahmen sind; mana \mdi,hdwjk haben als Subjectiv gewohnlich
mafuma iind-l^ciitfiiia, und so auch mit appositionen : mdtumaiief matu-
wmga et^i — {nm89vma^ mdssuminga u. dgl. hort man nicht leicht an-
ders als von weibern u^d kiadem). una hat tima (statl u€8uma)j davon
^mdnga, 4m«nga,, ^nmga ; die mehcheit ist regelmassig, ebenso das damit
zusammengesetzte fauna: tausauma, iaussttmane etc. ing» hat i^suma,
i^lbo, ighua, wie von ingna; ebeoso pinga: pigsswna etc.
§. 25.
Mit dei^ enduBg der persoalidien deuteworter — iw — werden von
zwei iieiuiwortern personliehe frageworter gebildet, ndmlich suna was?
von suJk wasy 'c4ii etwas,.ufid Imawerl von einem sonst nicht vorkom-
menden stamm {he oder Xni). Beide haben aber als deuteworter nur
diese eine form; alles iibrige wird durch die casus der stamme er-
setzty von denen' sie gebildet siiid, die aber bei hina z. th. unregel*-
massig sind. Die von 8uk (suna} dienen dann auch zugleich statt derer
des vevlornefli frageworts na §. 32. Die ganze beugung belder ist fol-
gende:
24 Formenlebft. Enter abschaitt, $, 25— ;I7.
einheit. inehrliettr eiDlieit. mehrbeit.
Object] V. cufHi was? Hi welche? 1^0 wer? hkut wekhe?
Subject^ «i2p was? 99tii w^khe? Ina wer? lakut welche?
LocaHs. sHfM wo? sune bei w«T '^ *- fttHwiM bei w.?
Ablatir. twmit woher? •fttiit fon w,? kunH foa- weiii? kikAnit yob w.?
Yialis. 9ukut woiloveh ? *• - . * -
Termin. sumut wohio? «d»ifl zu w.? Js^ami zu wem? -fctlbttiitil zn w.?
Modalis. 9miitk wemit? 4umk imt w.? hmik mtt wem? lakvmik mit w.?
Die eadung-feMl in ht^t, 9Mwekk% dtma weiter die appositionen ge**
hangt ^i^d, ist e|B anliangsjitaiiHn, s» §. 120, no. 33,
Zwetter abschnitt.
■ . • ^ - • - .
Formen der seimwdrtn**
^, Im allgemeinen.
1'. Zahlfoniieti,
§.26. -
lu der stainiBforiii ^*^ dem Objectiv der einii^it — eudigett alle neiin-
worter auf einen Tocal, k, Is oder U Die aaf i, die bis' alif einige we-
iiige sainmrKcb (iind zwar grosslentbeils mit eiif trnd dendselbeo anhangs-
stainm, §. 1 17) zusammengesetzt sind , Behmen behitfs der beugung und
fortbildaog durcbgangig einen hulfsvocal air, nSmlich iii einigen, geho-
rigen orts besonders bdmerkt^B fallen a, sonst i; dabei Wtfd zugleicli
^us deni t, sobald ein ) davor stebt, s, gleichvicfl^ ob' der htilfe vocal i
oder a ist. Maoche tob ibnen haben aoch eine verlang^rte hebeBform
auf iah oder sak. Did aiif eineB vocal ausgebenden Worter baben alle
eiBe neigung auf k za evdigeB, und veriialten sich audi in eioigen iKl-
len wie auf k ausgehend (s. n. a. §. 36,6.}, audi wird flintfn zieidUck
baufig, wo sie ohne weitere verbiniking mit andern wortern nur znr na-
HnensBeDBung oiaes gegenstandes 4ieiieiiy eip v ang^liBgty-was dann
gleichsam eine art artikel — . (eio^ eine) r— bildet, z. b. ^itf loir eia rennr
tbier, mtnoic land od. ein band, puHK ein loehy.statt itirgte^ iifHto>. pute*
Der TocaL der letzten. sylbe t^ bei dcinen auf I der angehiingte billf«r
vocal •^- ffibrt in folgedden iininer den pamen: endvocal^ und der
etwa nacfa diesem steliende consonant: endconsonant. .
§.27.
Die iibrigen einfacben zabiformen, nanlich der. jS¥m.««tiv der eior
Iieit, die zweiheits- und mebrheitsform, werden iin ailgemeiaen dudurcb
gebildet, dass ftir den Subject! v p, fur die zweibeit Jc, und fiir die mebr-
$. ^7, n.
Nennworter: lablfonneiL
25
heit t an den endvocal gehMngt wird, Ber etwanige endconsonant fallt.
dabei ohne weiteres weg, wenn er ein tilotser ausbildmigslaut ist; da-*
gegen wenn er entwed^ se&M wurzelhaft, oder^ wie es Itaufig der fall
isty stelWertreter eioes wurzelliAften consooanten ist, so kann er nicht
wegfallen; andererseits aber ^ird (lucli VermehruDg der sjlbenzalil hier
mogliclist Termiedea. Dieses hat daan. bei vielen wortern versetzung
des end vocals zai* folge, so Daml., dass der«elbe ans ende des worts
gesetzt wird, wodurcli die beiden letzten wnrzelGonsonanteny wenn sie
nor durch den endvocal getrennt. wareo, nun neben einander zu stehen
kommeny und wenn sie. sich so nicht niit einander vertragen, so wird
durch erweiclHing de9 eia^y und nothigenfalU durch abermalige ver-
setzung die gestalt des worts mit der regel §• 6 in einkiang gebracht.
Daher iindet nur bei wenigen.wortern, wo es durchaus nicht anders geht,
vermehruog der sylbenzabl statt dadurchy dass der endvocal nach dem
endconsonanten wiederholt wirdv(§. 3i). Ais wurzei ist daon (ausser
bei einigen anf .fc^.s. §. 2S) iibfirali das anzusehe% was in d«n formeny
wo lautversi^zong stattfindet> — z« b^ in .der mehrheitsforw — vor dem
endvocal stelit, z. b. ittiitnf lander^ wurzei nun.; MM tekhe, worzel !«#•
(fiir fast); ermit gewasser, w^ufzel emg^ (fiir mic}» Hiernach zer£allen
sammtlidie nennworter in ^ elassen, wie folgt:
§. 2«.
Erste clause: vrSrter ohne lautrersetzung.
In dieser classe kommea alle endungen vor, die ein nennwort iiberhaupt
haben kaon^ namlich: «, cnt, gtk} e, ett^ ik; o, «ir, iUs; t. Yon ^lenen
auf I Sr§«26^^ir jiis endcttesdnant fallt hier iiberall weg; h dagegen,
was, wo^es^ ais endeoasonaiit vorkommt, Aberall wttrz'eihaft zu isein
scheint, fallt nur mit dem Is der zweiheit in eins zusarameo; vor p und
I dagegen bleibt es »iiiadist als g stehen^ xia aber ein wort nicht auf
zwei consonanten .ausgehen kann, so wird aus gp up^ und aus gt it,
(ganz wie bei uns biai^ aus bAgndy hain aus hagn). Also z, b.:
eiaheit, Objediv.
eiaii., Siilijjectiv.
sweiheii.
•.BMhiiiett*
(land) num
fittftap
nunah
nunat.
(berg) KOKOK
Kump
KUKOk
KQKDkU
(himmel) . fiilak
xilotcp^
Mak
KUaii
(wunde) ilse
»Mp
«M
WHtJ*
(hant) ornev
€HH*p
umik
itmit.
(baom) wp$k
arphup
.orpifc
arpH,
(bftr) mine ,
nanup
n^nuk
imnut.
(wintef) ukioM
ulnup
ukmk
iU^ut.
(menseh) imk.
Hkikp
muk
tnuiU
26 Foiiuenlehre. Zweiter abschnitt. A. %. ^28 — 30.
einfaeit, ObjcGtiT. einh., SuiiJecUv. zweihett. mehrlitU.
(berz) ^mat ^matip 4hm0tih ^matit,
(flinte) a$ttilaU . cmkUaWip MfliKoi«>fc ayASH^uM,
Tm dieser classe gehoreii alle auf ekien vocal oder I ausgeliendea
worter, audi die meisten auf ]k» nnd von deaeii z^yA k die mit ge-
sclilossener vorletzter sjlbe, mit ausnahme derer auf nex und eiuiger
auf dlcKf die zur dten classe gehiiyrea^ Die auf vmit ofFener Yorletz-
ter sylbe gehoreii grosstentheils den beidea andern classeo an.
§. 29.
Einige worter dieser clasie weichen etwas von der allgemeinen regel
aby namlicli 1) die anlilingevortef ^^guuK, smtax, inax und dlewj d. h.
alle worter, die eins Yon diesen am ende baben, bilden Ihre zalilformen
wie folgt:
■HiguuK, ^ng^py -^n-gudk, -ngmP; inax, inmip, indk, ifioil. -
gsuax, ssAp, 88uahj ssuit; Hex, dUup, iUk, iM.
(Diese bildungen entsprecben Debenfcrmen auf fc? -'mg^h, t9u% %na% dl\k.)
Die gleiche bildung bat aucft^das aDliai^wort aftidir in der mehrbeits-
form : almty wahrend die beiden andern regelffiassig »ind: Stibjectiv ahtap,
zweib« ahtah, Dann ha&en 2) urstSmm^ auf aXy deren vorletzte sylbe
mit r scbliesst, «itt itberzahliges i in der mellrbeitsform> z. b. s^rxax
(fischbein), sorxait) utonrair (alt), u^ofJroit; ffk(]^(ijr(lebm) maHait u.dgl.;
desgleiclien das anbangewort fsic^r^ tmaity auch einige wenige andere^
z. b. irt^dloK (aas), xigdhtit. Ganz unregeknassigeforraen, dergl. auch
vorkommen, vie z. b. widx (h^rpunachaft) , Subject! v mna^up, melirbf.
unarrat; pdx (sack), mehrbf. puggui^ u. a^. uk, liaben ihren. grand in
zweierlei atammform^ wie denn iiberh^iipt stamme mit -langera end?ocal
haufig zusammengezogen aind — (hier untUc^M» unaf^ax, pdx a^a pnggex).
§. 30.
Zweite classe: worter mit scbwaeher lautTersetzung.
Das eigenthumliche dieter classe besteht darin, dass der -endconsonant
— durcbgangfg x — steilvertreter ewiea wurzelbai^ consonanten ist,
und dass die wurzel entweder mit einem weicben consonanten — und
zwar S8f (yor dem jedocb ein anderer ausgefallen scheint) -^ oder mit
zwei consonanten eines organs — (2 kehHauten, 2 gaumlauten, 2 zun-
genlauten) — scbliesst. Nor in einer bier Torkommenden wurzelendung
— rx — ist der endconsonant selbst wurzelbaft, und ebenfa]lir nur in
einer — vk — gehoren die beiden letzten wurzelconsonanten zwei ver-
sehiedenen organen an. (Uebrigens habeA die barteren dtalecte Iiier
durcbgangig ^ fur v, z. b. tvhigax (rabe), ^gttx (dorscb), suUtpaugax
(rothbarsch), fur iuluvax, 4wtx, 8ulupaw9ax^ — was indessen, nach an-
dern abnlichen yertauscluingen zu schliessen, nicht nrsprunglich zu sein
S. 30. 31.
N«now«rter: xahlforraeo.
27
scheinty dean die spracbe bat vol oeiguag v gegen g zu vertauscheoy
aber nicbt umgekebrt g gegen v.) Der end vocal ist Yerscbieden, our bei
den wurzeln auf ss ist er immer a« Die vorietzte sylbe ist bier immer
offen. Durcb die rersetzuog des endYocals kommt dann der tlurcb den
endconsonanten Tertreten gewesene wurzelconsonant in seiner eigent-
lichen gestalt zum vorsebein, wodufcb sich die jedesmalige endung ver-
andert wie folgt — (- b^eutet Jiier den endvocal):
aus r-Ky g-K, v-jr, l-ir, «-jr, jl-ir,
wird rx-y gk-, vh-^ tdl-, to-, t«-; und aus ax mit vorstebendem
vocal wird -sea. An die so umgebiidete endung komnien dann die zei*
chen des SubjectiTS, der zweibeit und mebrbeit, z. b.
einh., Objectiv.
einh., Subjecliv.
zweiheil.
mebrbeit.
(^andkorn) slofav
siorxap
sioTKak
sioTKat.
(berr) ndHagoK
ndlaghap
ndlaghah
ttdlaghat^
(rabe) tuhtvax
tuluvhap
tuluvhak
tuluvkai.
(base) ukahx
uhatdlip
ukaidlih
ukaidlit.
(teicb) tasem
' tat sip
tatslh
tatsit.
(bauptbaar) nujaK
nutsap
nuisaik
nut sat.
(beule) djiicrir
ajussap
ajussaJe
ajussat.
Zu dieser classe geboren fast alle worter, deren endsjlbe die bier
angezeigte bescbaffenbeit bat, namlicb die auf rax, rcK, roir, gax, vam,
lav, leK, etc. mit daYorstebendem vocal; nnr einige der art geboren
zur Isten od. 3teii classe. Von denen anf lax n. ua« geboren meb-
rere zur Isten classe, und einige werden nacb art beider classen. be-
bandelt, z. b. das anhangewort liax; mebrbeit liat oder lissat, Aucb
giebt es in dieser classe einzelne worter auf Te, die aber ganz vrie auf
K endigend bebandelt werden, z. b. vjarah (stein), mehrb. njarnat;
^atigah (riicken), Subjectiv mtigkap. Ferner wird die endung d« —
als aaK ^ in mebreren wortern nacb art dieser classe bebandelt, z. b.
igaldx (fenster), igaldssap^ Igaldssdk, igaldssat; •^— gewohnlicb aber
aucb zugleicb nacb art der Isten classe: igcddp, igaldt. Endlicb ge*
boren aucb nocb in diese classe einige binsicbtlicb ihrer bildung ganz
vereinzelt stehende worter, z. b. Kajax (mannsboot), Subjectiv xainap,
mebrbeit xmnat (alsowurzel rattt); JeanajoK (uike), mebrbeit kandsut
(wurzel leanas),^ u* a. m.
§•31.
Drittje classe: worter mit starker lautversetzung.
Bei dea bierlter geborigen wortern ist der endcensonant — k od. h —
selbst wurzelbaft, and die wurzel endigt entweder auf zwei consonantea
zweier organe -*« (einen lippen- und einen kebllaut, einen zongen* und
einen kebllaut etc.) -^ oder auf drei consonanten. Der endYocal, der
bier immer t (e) ist, wird bei den nieisten auf zwei consonantea ausge-
benden wurzeln versetzt, und mit ibm aucb die beideu letzten worzel*
consonanten, wenn der erste <}erselb6]i weidi oder nasal ist; — dagegen
28
Formenlebrc. Zweiter abschnitt. A.
S.31.
bei deneD^ die entweder auf cwei Tollig uBfertrdgliche eder aof drei
consonanleQ aasgehen, wird er nacfc dem (enreicliten) endeonsooaiiteii
wi eder holt* Hiernach serfallen die worter dieiMnr classe in zwei ab-
tfaeiluDgen: die Iste, mit offener forletzter sjibe ond ▼ersetzung des
endvocals; die 2te, ineist mit gesclilossener vorletzter sjKbe und wieder-
holung des endfocals. t, welcbes in einigen wortern der liten abtheil.
als anfangsconsonant der letzten sylbe ▼orkommty wird 'bei versetzong
des endvocals zugleich gegen k oder Ir — wie der endtoosonalit ist, —
vertauscbr, und als solches erweicht. Aos g-M wird ^. Die endungen
verandetn sich alsoy wie folgt:
endconsonant k.
Iste abtheilung:
stamm-
endiing.
teKy
peK,
Ibk,
\meKj
neKj
wurzel-
eadung.
rf;
rdl;
rm;
rn;
ft;
er;
endconsoaant k
' wun«l-
eqAunf.
stamm-
eodung.
vihf
mikp
9^
9dl.
ngmm
ig oder in§.
2te abtheilung:
An die wurzelendung komiot dann zuerst fai^.die mehrbeit il^ z« b.:
eink.
(zwinge) udteK,
(wallross) auvev,
(harpunleine) aHeK,
(wasser) imeK,
(zeigefinger) lifcejr,
(gans) nerdlen,
mehrb.
KdrKiU
aorfiit.
arMit.-
ermit.
tikerit.
einh.
(zelt) tupeWf
(graft) ivik,
(welle) mtfiife/
(bartliaar) ttmik,
(eule) ^9P^9
' mefarh.
tOVKit,
igfit.
ifMtgMif.
^ ungmit.
ugj^igiU
higdUngU,
(grjinze) htg^ikj
Uebrigens sind die meisten der hierher gehoctgen woiier Yon der art,
dass sie immer ein suffix hahjgny und also die einfachen zafalfona^n der-
selben wenig oder gar nicht Torkommen: von solchen wird bier eine
mehrheitsform nur angenomnen^ um der daraus ersiclltlicben wurzel
wtUen. Im Subjeetiv der einheity wo ein soldier ^otkotamt, wird der
endvocal in der regel g^gen u veitaiisebt^ z. b. etium (sobn), ernerup;
nagioraHik (adier), nugiwagdl^pf nigw (sidwifld), na^tip; «— (dieses u
bat den umlaut^ §«2ynot.); — and in der aech selteiiem zweibeitsform
wird entweder der endvocal gegen cr vertauscKt,' z; b. HagiorngdMey oder
das. lb wird an deh unverdetzCen — dedi bei denen der 2tenabtb» meist
an den wiederholten -^ endvocal gehangt, z. b. vgplgilk (s. o«).
J. 31 — SS. NeDnworter: zalilfonnen. 29
Zu der Isten abth. dieser claste gehorea die neisten worter der bier
angefohrteB endungeny nAnilieh die auf ten, tikf pen etc. mit daror-
steoendem stompfem Yocal; die in der 2teBabtb. Torkommenden en*
dungen — mex, ngtt«t, rdUx, ^Uh,vdUk, gUk, gniky -ssih, -Uk, ^heic,
-nmc — fittden »ieh z. tb, aitch in der Men abtn. dieser classe, und
. in der isten da^te. Da» genanere in dieser hinsicbt bleibt dem wor-
terbifch iiberlasseny wekbem es zukomrot, bei jeden wort die classe
anzugeben, welcher es angehort.
§. 32-
In dieser dten classe finden 'eioige dhilectische Tersebiedenheiten
statt, namentlicb werden im nordgrSnlandiscben dialect bei den zur
Isten abdi, geborigen wortern auf mew, m^, new, n^ n. vih die beiden
letzten vurselconsonanten niebt terwecbselt^ da dann das n in nex u.
fitJb wegfallen-mnss, also z.b. mmiip (staub), mebrb. #(l»<|ftrstatt aangnU,
wvngit statt «ii^H (s. o.); ewm§it statt ermH (s. o.); wmgU statt ornit
(t. unen acbselboble), ivgH statt i^t (s, o.) u. dgl.; »nd ebendaselbst
wird bei denea anf mk und v0K bin and wieder das versetzte e gegen
g oder / yertauscbt, z. b. iggit, aoMt^ statt igfii, aaffU (s. o.). Im siid-
gronlUndischen dialect werden nicbi selten die worter dieser classe, be-
sonders die der Isten abtb., nach. art der ersten classe bebandek, und
mebrbeitsformen wie afH (v. at&e, name), tupH {t. Utpex), aUt (?. alex)
u. dgl. gebildet^ statt amni, iw>itU, ar^^. Im Labradordialect ist dies
bereits dnrcbgebende regel gewordeb, daber dort diese ganze classe als
solcbe bis anf wenige spuren verscbwunden ist.
2. Suffix^.
§. 33.
Zuerst ist zu benierl^en^ dass es ftir die 3te (eigentl. 3te u. 3te) per-
son zweierlei suffixe giebt, die wir nach den stammformen derselben
o-suffixe und e- suffixe nennen wollen. Erstere sind die gewobn-
lichen ; letztere werden angewendet ^ in folgen^en besonderen . fallen :
1) Wenn ein gegenstand zugleieh als tbatziel und besitz desselben sub-^
jects dargestellt werden soll^ so erhalt derselbe ein objectiYes e- suffix,
z. b.: arxe fak^ er nannte seinen (eigenen) namen; — dagegen heisst
orica fawd : er nannte (eines andern) seinen namen. 2) Wenn von 3
in rede stehenden gegenstanden, deren zwei einander tbdter und tliat-
ziel sindy der 3te besitz des tbSters und besitzer des thatziels ist, so
erbalt dieser dritte gegenstand ein subjectives e- suffix, z. b.: igUume
Kormii ^Ufp^ er zei^Btorte seines (eigenen) hauses mauer — (d^s baus
ist bier besitz des zerstorers, and besitzef der mauer als seiners bestand-
theils, §. 72f 2) ; — dagegen V lydlunto irarm^ upUipd er zerstorte (eines
andern) seines baoses mauer.
30 Fonnenlebrec Zweiter abtehnitt. A. §• ^3 — 35.
Man kann 8ich*s audi so iDerkeo: Wenn man den tatz to nmsetzt,
class das tkatsubject — (der tfaiiter) — Iste person wird, und es komint
dann heraus: ich ... meinen (meine, mein) . • ., oder: ich ... mei-
nes (ineiner) y — i (wie in obigen beispielen: ich nannte mei-
nen namen; icli zerstorte meines hauses maoer), — so muss ein
e" suffix stehen, und zwar fnr ^meinen (ineine^ m^in)** ein objectives,
und fiir „ meines (meiner)" ein subjectives. In.aHen andern (alien
stelien a-suffixe.
§. 34.
Die an nennwortern vorkommenden einfachen sufExe sind dann fol-
gende :
J) a-»uffixe der 3ten person: fiir die einheit <les objects,
object!?: a, ah, al, sein, ihrbeider, ilir; subjectir: ata^; fiir die
zweibeit des objects, objectiT: h^ %k (InJb, g*k), seine 2, ilir-
beider 2, ihre 2, subjectiv: hU; fur die mehi^h* des objects,
object!?: e, ih, it \ seine, ihrbeider, ibre; subj^cti?: f«a.
2) e ' s u f f i X e der 3 1 e n- p e r s o n ^ object!? : s (ne), tih^ sein (seine),
, ihr (ihre); subject!?: nge, nglk.K
3) suffixe der 2 ten person: object!? u. subject!? :^ t, lil;, se, dein
(deioe), euerbeider> euer (eure).
4) suffixe der Is ten person: olijecti?: ga (m), wh, vut, mein
(meine), unserbeider, unser (unsere); subject!?: nga\ nuk, ta.
* Es gab hier fr(iher zu den 3 Qbiecti?en sufiQxen auch 3 8ubjecti?e^ a/, anik, aia,
die sich aber nur ifli Conjuncti? u. SubjunctiV der redewdrter ^nz erhalten ha-
ben, s. $. 54; at soil jedoch in einfgen gegendcn auch an nennwortern nocli
vorkommen.
' Der sudgronl. dialect hat hier beides fur „ seine" und „ihre" ^ und der Labra-
dordial. umgekehrt fiir beides t7.
^ Wegen der suffixe nge, ngik, nga, die an nennwortern nie in dieser form, son-
dem immer als me, mik, ma vorkommen, s. §. 53, anm.
§. 35.
Be! denjenigen dieser suilfixe, die keine besohdere form fiir das
subjects?erhaltniss, oder fiir die zweiheit und mebrheit des objects ha«
ben, bleiben die endlaute der einfachen zahlformen z. tli. vor den suf-
fixen stehen, namlich der endconsonant der einheit ?()r Uh, se, vuh und
vut, lYoraus dann puh u. put wird *) ; — das p des Sttbject!?s Tor den
e-suffixeh der 3ten person, und ?or den suffixen der 2ten u. Isten per-
son (obgleich hier z. th. snbjecti?e formen bestehen) ; mit ng ?erschmilzt
dieses p immer zu m; — das h der zweiheit uberall, audi — ??o es doch
nicht hingehort — in der mebrheit ?or ih (Uirbefder)'; und das t der
mehrheit mit eingeschobenem i ?6r t (dein). Diese stehenbleibenden
*) Im Labradordialect ist dies nicht der fall, wodurch also doft mit diesen sufQxen
einheit nnd mehrheit einander gteich werden ; hn grdnlandischen dagegen nehmen
auch die auf einen vocal ausgehenden worter hier^einen endconsonanten an (k).
$. 35. 36. Nennworter Sufftxe. 31
lante liaben skli- dberall mit den eig^ntHchen suiBxen uDzertrennlich
Yerbunden^ so, dass »ie selbst da stebea bleiben, wo etwa das sufBx
niclit an die entsprechende zablforin gehilngt wird. Wir haben es da-
her bier nidit sowobl mit den Hrspriinglicbeki suffaea §. 34 za than, als
Yielmehf* mit diesen erwOiteltfen fermen derselben, inle sie in der tabelle
pag. 20 aufgefubrt sind, fur deren anhsingung an die w6rt6r also regein
aufzustellen sind.
§. B6.
Die beiden classen der nennworter, in denen laut?ersetzung statt
findet, verhalten sich bei anhangung der safBxe einander entgegen-
gesetzt, denn die wt)rter der 3ten classe nelimen alle snffixe, die in der
2ten classe an d^n versetzten end^ocal kommen, an den »nversetzten,
und umgekebrt, die dort an den auTersetzten end vocal kommen, an die
wurzel. Hlernach bildet zaerst die mehrzahl aller snffixe 2 baaptgrup-
pen, ond die ton diesen noch iibrigen zerfallen weiter in 4, sammtltche
suffixe also in 6 abtbeilongen *), wie folgt:
[Als beispiele dienen bier: aus der ersteh claims e: Jsivfax diener,
igdlo bans, pik ding, sache, igdlerfik kiste ; aas der zweiten classe:
ndlagaK berr, oir($u«eK wort; aus der dritten classe Iste abtbei-
lung: atev name, hamih stiefel; aus der dritten classe 2te ab-
tbeilung: emcK sobii, dssik abbild.]
1 ste abtheilung: Die yocaliseb anlautenden a-suffixe
der 3 ten person — a, ak, «*, ata, e, it, isa — kommen in der Isten
und 2ten classe an den unversetzteh endvDcal, und in der 3ten classe
an die wurzel. Z. b. (objectiv): hivfd sein diener, igdlua sein baus,
igdUrfm seine kiste, nSagd sein berr, avausia siefn wort, arKa sein
name, 2;aii^fnii sein. stiefel, ernira sein sobn, dsslnga sein abbild, Uvfai
seine dienier, igdhte seine banser, igdlerfi seine* kiaten , oKouge seine
worte, .liangim seine stiefeln, ernera seine sobne; H«/^l ifir dicdier, okuu-
siat ibr wort, Assingat ibr abbild etc. (&ubjectiv): hivfdta sein diener,
od. ibr diener, Jkiv faint seine od. ifare diener, omxtrslMX seine^od, ibre
worte, ernerata seiri od. ilir sohn etc. etc'
Anm. J. Bei den wortern der 3ten classe gescbiebt die anhan-
gung dieter sufBxe immer gemKss der bildung der mebrheitsform ; also
bat der nordgronl. dialect: hai>nga sein stiefel, Tsavnge seine stiefeln
etc., und wo eiiie mebrheitsform nach art der ersten classe gebildet
wird, da baf man: atiu sein name, hamia ie'^n stiefel, hame seine st.
u. dgl. (s. §. 32).
Anm. 2. Im Labrador- dialect haben diese suffixe immer ein n^
▼or sich: nga, ngak, ngai, ngata^ ngit K§. 34, anm. 2), ngiia — (t fiir
8 ist dort sebr ksivlig), ^-- und . kommen. S9 ttt>erall an den endvocal:
•) Dieseib^n nummcm, wclche diese s'echs abtheilungcn bier fiihren, sind aiich in
der tabekle den s«IHxeti vorgesetzt,; die zu jeder deFgelbea gchoren.
32 Fomenlebrt. Zweiur abicUfaitt. A. J. 36.
hin^wtga 8«in difiBef , kivfan^ und hi^>fmgl$a seine od, Ibre diener,
oxausimga seiu wort, entifi^a sein selio, ct^A^o seio name etc.
2te abtheilung: Pie tubjectiv^n «uffixe aller 3 perso-
nen, und alle 8ii,ffixe /ur die xweibeit und mehrheit det ob-
jectSy oHt ausiiahjDt der vorigen (J)» ::ko]iim^ in der 2ten classe an
den Tersetzten, in der Jsten undSten clasae.aber an den unversetzten
endYocal; — mancbe worter bebaiten jedoch in der einheit (des objects)
den endconsonanten Tor me^ mih, ma und vit, woraas dann pit wird,
namlicb 1) die anhangeworter -^n^tKiir, $9\naje, max u, dlen §^29,1 (doch
keineawegs immer pd« iiberall); 2) die auf h ausgebenden worter , mit
ausnabipe der einsv)bigen mit kurzem vocal, und S) alle worter der 3ten
classe (audi nicbt immer). Die wort^ auf ik, und gewohnlicb ancb die
auf 6 uad fiK baben bier in der mebrbeit aif und sil; statt Ut und tih,
oft'^ucb wa statt t^to. Also z. b.. h'wfama mein diener, od. meine d.
(sabje.ctiv), hlvfakit seine 2 od« ibre 2 diener (subjectiv), od» deine 2 d.
(objectiv), hivfatlt deine d,y hivfuvat. unsre dieneEy,ij|fd{iit;>a unser Laus
od. unsere bauser (subjectii?) , p»Jba .(objecti?) u. pima (subjectiv) meine
sachen, t^dltff^Sttfc ibre (eigenen) kisten, ndlaglwmt^meitkhfirr od. meine
herren (subjectir), ndlaghavta unser herr od. unsete herren (subjectiv),
mdlagkdka meine od. meine 2 herren, 0Kaut9ivta unser wort od. unsere
worte (subjectiir) ,« oxautsise eure worte, onaHtMH deine worte, oiratcf-
sika meine worte, 4iiefma mein nfime (subjectiY), atHsa (ol>jectiv) und
atima (subjectiv) meine namen,.ernefptt dein sohn (su1)jeetiv), erniiik
euerbeider sobne od. ibre (eigenen) sobne^ etf^* etc.
Anm. 1. In der $ten classe kommen auch bier einige dialectiscbe
verscbiedenbeiten vor, namentlicb versetzung des end vocals bei eini-
gen — (nicbt bei allen^ auch nicht rmmer bei denselben) suffixen, zu-
weilen mit vertauscbung detoeHnen gegenit, a..b» hem^dka meine stie-
£eln, hmg^aUt deine stiefeln, iugfisU deine scbulter^ (v. t^vSCf scbulter),
iuviha u. tugfima meine scbultern u. dgl. Diese abweicbungen finden
sich nur im nordgrdnliindischen dialect — (wo docb ^. b: von hamik
9on%t havn^ nicht Jbon^m^idS'^Qrzel erschetnt, «• §«32), und sind viel-
leicht iiberreste der urspriinglicben forinen; wenigstens spncbt dafiir
das stebenJ>leiben des wurzeibaften endconsonanten.
Anm. 2. £s koimpt bin un4. wieder vor, dass die worter der 2ten
classe bier nach art der Ist^n classe bebandelt weicdi&n,. d. b. dass
die sufQxe an den unversetzten end vocal kommen, z. h. ndlagavta
unser berr, ndlagatit deine l^erren; — docb ist dies vreit seltener,
' als die gleicbe bebandlungsart der worter der erst^n classe, s. o., u.
§.32. . . ^
3te abtheilnng: e oder nei sein' — {das einfadae e- suffix).
e kommt immer an die 'truraeel; Hud me Immer an den anversetzten end-
vocal. Bei den meisten- vrortem kann nacb belieben das eine od. an-
dere angewend^t werden-, imr die der erstea daste ft«f o, or, ^, ah
S- 36. 37. ' ^ennworter: suflisK. 33
und Ihy Oder init latigem endvocal, und die der dntteii classe 2ter abtli.
liaben in der regel iminer ««. Z. b. h'wfe od. hivfane, igdlnnef igdler-
finej ndlaghe od. ndlagane, oxmise^ arxe od. «»ijte, hangme (havnge) od.
/;amin«; nuliaar (ehefrau) : nif/« od. nuUame. mmen bat mit diesen sof-
fix airanabiBsweise erne, und eine andere attSBahme ist fuarir^ von nia-
KOK (kopf).'
4te abtbeilung: I dein. Wird ebenso angebHngt^ me das * der
inebrheit, af«o: kivfut, igdlut, tgdlerfit^ nMughai^ OKaulsii, arxU, hang-
mlt (Tiavtt^), €rnwit, mslnght.
5te abtbeilting: ^» od. ra, mein. Koinmt immer an den un-
Tersetzten endvocal; ga baben die worter, die auf einen focal oder h
aii8geben, imd r» die auf k. Also: Uvfar», igdluga, igdUrfiga, nUa-
gara, ^Kausera^ aiera^ kaimga, ernera, fiesiga.
6te abtbeilung; Ufc, ihr; tils, euerbeider; ««, euer; piife,
tin Serb eider; p^lt, nnser. Diese ifiomiBen immer an den endconso-^
iianten> da dann die aof einen vocal ausgelienden worter ar aU «olcben
annelHneu. Z. b. hivfartlh^ Mvfarsey igdlorse, igdlerfigse, igdhrfigput,
tt(7lagarpHt^ oxauserse^ atertlk, ernerpuh etc. etc.
§. 37.
Ausser diesen aligetneinen regeln gelten nocli besondere iur einige
sorter, bei denen die anbangung der suffixe mit Yocalwecbsel verbun-
den ist. Namlicb 1) gewisse worter der ersten classe auf e, in denen
dieses wabrscbeiulicb aus iJl* zusammengezogen, und daber liier als scbarf
— ^ — bezeicbnet ist (s. §. 7, anm.)^ vertauscben vor den sufKixen der
Isten abtbetL ibr end-e gegen a, also z. b. Isse auge: issd sein auge,
issai seine augen etc.; nipe stimme: nipd seine St., ttip^^ ilire st. etc.;
time korper, timd sein k. etc. etc. Die iibrigen suffixe werden wie bei
andern wortern auf e angeiii^ngt, also: issika meine augen, tlmlga mein
kurper od. leib^ iim'wiU unsre leiber, nipise eure stimmen etc. etc., uur
die der 6ten abtb. sollen zuweilen mit vorstebendcm g statt r vorkom-
men, z. b. ine platz, inigse euer platz, — also wie wenn das wort auf
h endigte, was aucb das urspriinglicbe sein mag. Einzelne worter ba-
ben aucb wii klicb nocb beide endungen, z. b. iipih, mit suff. tivka (3te cl.
Isteabtb.), und tlp^, mit suiF. iipa, sein gerucb. 2) Die worter auf t
verlialten sicb bier auf iibnlicbe weise, indem sie namlicb als hiilfsvocal
vor den suffixen der Isten abtb. a, sonst aber i baben; an dieses i (e)
kommt dann welter k vor den suffixen der 6ten aJjtb. Also z. b. itmat
berz: umatd (objectiv) u. ^maidta (subjectiv) sein berz, ttmatU (objectiv)
u. ^mativit (subjectiv) dein berz, Amatiga (objectiv) u. unuiUma (sub-
jectiv) meifi berz, umaterse (objectiv) u. ^unaiivse (subjectiv) euer berz,
Grdnl. Gramm. 3
34 Furmenlebre. Zweiler ubscbnitt. A. §. 37. 38.
Aniateqmt (objectiv) ii. 4maHvta (subjectiv) nnser lierz;- a uldktil flinte:
auMaisd seine fiinte, autdlaisit deine (linte, anidlaiserse eiire fiinte etc.
etc. Bei denen aiif al and ui (aber nielit liei deneti auf if) konnen in
der einheit ptiXr, fut u. fNl (statt mi)^ seltener me; mik u. ma auch an
das I — d. li. ail die wtirzel — gebangt werden, wobei dieses wegfalit,
iind dadurcb die verbartung des t; in p verursacht; z. b. tttiiapiil unser
berz, ttmapii dein berz (subjectiv) ; — auch tih und &e konnen diese in
der einheit auf gleiche weise annebmen, wobei aus II und is S8 wird,
z. b. vmasslk ihr (eigen) berz , ilmasse eoer herz. Dies leMere ist je-
doch Tielleicht nicbt allgemein. AH einfacbes e- suffix konnen sie so-
wofal e als ne haben; vor e wird danniinmer das I in « verwandelt,
also z. b. ^niane 4>d. 4maUiM sein (eig.) berz, autilalsB od. aitidlalslne
seine (eig.) fiinte. 3) Die anhiiogeworter 98uuKy -ngwac lu ahtaK (§. 29, 1 )
werfen vor den suffixen der Isten abtb. das a ab, was der bildiing ib-
rer zabifonnen (s. das.) entsprkbt; abto z. b. fntngvax sackchen: pjiit^fiio
sein s., pmgti« seine s.; — niclit pungiidy pvngmii,
3. Appositionen.
§. 38.
Die bisber abgebandelten formen der nennMoiter inacben die bei-
den selbststiindigen casus derselben aus, namlicb den Objectiv u.
Subjectiv der einheit^ zweibeit u. inebrlieit init und obne suffix. Die
abbangigen casus — §.17 — werden bei nennwiirtern olme suffixe
gebildet durcb anbangung fotgender appositionen:
der Localis der einbeit durcb nw, der mebrheit durcb «c,
- Ablativ - - - niU^ ^ - . „^^^
- Vialis - - - ^'Ml, - - ^ tlgnt*).
" Terminalis - - m»m*, - - - nut.
- Modalis - - - mlh, - - - ^i]^^
Die bauptregel fur die anbangung derselben ist, dass htt iiberall an den
unversetzten, die ijbrigen alle an den versetzten endvocal korameny wo
iiberbaupt versetzung desselben statt findet. Hiervon weicben jedocb
mancbe worter etwas ab, namlicb 1) alle worter, deren endconsonant
vor den suffixen me, mih und ma stehen bleibt (§,36,2), bebalten ibn
auch bier vor m- und «-, docb, wie dort, nicbt immer; — deinnacb
wird also bei den wortern der 3ten classe nur vor ti^iil der endvocal
immer versetzt. 2) Die worter auf at und ut konnen m- auch an die
stelle des t, d. b. an a od. u nebmen, wie die mit p und m anfangen-
*) bestdit au8 der app. gvt, dem t der mebrh. und einem eingeschobenen li
§. 38. 39. Nennwoiier: appositionen. 35
den stilfixe, s. §.37,2. Also z. b. Iste classe: nvnu land: nuname
mn lond, od. aiif dein ]., ftHimmuf zum I., od. ans 1., mindkut iiber L,
zu lande, minane in den landem, nunati^t d«ircli liinder etc.; ir<ijrd«
herg: KaKame auf dem bei^, Konane auf den bergen, kdieamut auf den
l>erg etc.; savih messer: savlngmih mit einem messer^ stivingnijs mit mes-
sern etc.; JsitdUx d{^s 'vt'eDtliehe (§.29,1), Idtdlerme am westliclien^ hit-
dlernut zu den westKehee, IciidlUignt — (dean die in cterinehrheit eia
iiberza^iliges « li^fiben, bebalten es audi liier, wo nicht der endconsonant
stehen ble^) — diirch die^ westlichen etc ; 2te class e: ndroK thai:
n&TK'ume iin tbal, K^nune ia den thalern, Kdrmkmt durchs thai, icorxMH^
gui durch thaler etc.; 3te classe: Uuvex grab: ilutferme iin grab, «{««
vikitt dnrch od. u6er das (od. etn) grab, Huffemui zu den grabera, od*
in die griilier, ilorfiilgut durch die gral>er-etc. etc. — Die zwtiheit «n-
terscheidet sich hier iiberall Ton der mehrlieit dadurdi, dass das k der-
selben (als jf od. it^) vor der apposition steht, also: KdrKungno, K&r«ug-
tigut, iluvingnu^ etc. etc.
Das anhangewort fslau (s. §. 29, 2) debnt den endvocal vor m~ u. n-,
z. b. ivssuaislaK (moos): ivssuatsldmik mit moos; nunatsiait: nunal-
sidnut nach nunatsiait — (ortsoame).
§. 39.
Die anhanguog der appositionen an suffixe, d. li. an worter> die
zugleich etn suffix 4]ai)en m«sst;n — (wo die appositionen der meliriieit '
und lent angewendet werden), — zeigt die tabelle, in welcher die aus
suffix und apposition bestehenden endungen so aufgefiihrt steben, wle
sie nach §. 36 auzubiingen siud; daher es hier nur weniger erklarungen
bedarf. Zuerst ist hauptregel, dass von den objectiven suffixen nur die
der Isteo abth., sonst iiberall die subjectiven suffixe die appositionen
annehmen — (vgl. jedoch unten 3), — daher die 4 letzten abtheilungeir
der suffixe hier gar nicht in auwendung kommen. Vor n- bleibt das
end-fc der suffixe als g od. it^ .stehen, * dagegen — in at, it — fallt
weg, uud scharft den vorstehenden vocal. Dann gelten noch einige be-
sondere regelo, niimlich:
1) In der einheit der 2ten person — dein, deine 2, deine — fallt
das suffix ganz weg, und an dessen stelle kommt zuerst ein fc-laut. — g,
ng — der aber bei wortern, deren endconsonant. k ist, vor n- ofters ge-
gen r vertauscht wird. In der 2ten classe, wo das suffix (vit) am ver-
setzten endvocal steht, kommt vor »- entweder ng an den versetzten,
od. r an den unversetzten endvocal, und daran die apposition. Die un-
terscheidung der zahl des objects fallt somit hier weg. Also z. b. hi»-
fangnut od. kivfarnut zu deinem diener od. deinen dienern, igdlungnut
3*
36 Formenleliie. Zweiter absclinUt. A. $. 'S9 — 41.
ID deiu kaus odv deiiie liiiuser, igdlerfingne iii deiner kwto od. deinen
kisteoy naUtgarne od. nalaghangne bei deinein od. deiiien lierrn, aiern'hk
loit deinein od. deinen nameo, igdluglsH^ dutch deio haits od. deine Iiau-
ser, Hdlaglc»gJiui durch deinen od. deine herrn, aiighut bei deinein od.
deinen namen etc.
2) In der einheit det Jsten pers. — mein, meine 2, meine — falk
das a des suffixes (ma) weg, zugleich mit deia etwa davor stehenden r
od. ng (§.36,2); in der raelirlieit wird das a des suffixes via gegen e
vertauscht'*'), und aus vHuh wird tiberall vtlk; z. b. hivfavne hei ineinein
diener od. meinen dienerB, nMagikiwnut zu meinem od. metnen herrn,
utivnik mit meinem od. meinen namen, at'whH^ bei meinem od. meinen
namen, adlaghavtlne bei luiserm od. unsern Lerrn, hivfavUnii von uo-
serm dtener od. unsern dienern etc. jetc,
3) Zwiscben die soffixe der Jsten abth. -^ (aiisgen. a) — und I'ul
od. gui ist entweder ein i eingescbol^en, — in der mdirbeit (des oli-
jects) stiinde dann U beides fur ^ seine*' und ^^ibire/' wie im Labr.-dial.,
s. §.349 aAm.2; ^r-* oder die apposition ist auck kier an ^as- sul>jective
suffix gebangf, mit vertauscbung des a (in ata, i9a) gegen i, wie dann
auck fur die einkeit des subjects und objects — (dmxk sein) -^ atigut
statt aguf vorkommt. Uebrigens stebt gut an den suffixen, die auf einen
vocal ansgeken — me, vse, via (vil) — sonst hut.
*) Im siidgronl. dialect steht hier zuweilen u statt i, z. b. nAlofkavlumut zu unsemi
herrn u. dgl. Ebenda wird audi in der einheit der Islen person 6ft ers nuk stall
nlh an das suflix gebangt, z. b. K^javnuk mit meinem knjakt stalt najavnik,
§.40.
Zu diesen 5 appositionen gieiit es nocb eine secbste, die aber kein
eigencs beziekungsverbalt'niss ausdnickt, sondern einen gegenstand mit
dem Objectiv des satzes in gleiches verbaltniss setzt, namlicb iui oder
— nack i*) — «Mt, mit der bedeutung: wie, gleickwie. Diese wird
iiberall wie m- od. »- angebangt, z. b. hlvfaiui wie ein diener, igdlu-
tut wie ein kaus, Mlvertut wie ein grab, lidrKuiui Hfie ein tkal, hivfav-
tut wie mein diener, igdlugiut wie dein kaus, igdlutui wie liiiuser etc.
An suffixen kommt sie iibrigens nicbt oft vor. Dagegen nebmen auch
die personiicken deuteworter diese apposition an, und zwar an uma u.
ho: iaussumatut wie der, iauhutut wie die.
*) Nur das statt a stehende i im suffix ,,unser" ($. 39, 2) behalt tttt: kitfavtUui
wie unscr diener.
§. 41.
Ausser dem kier abgekandelten gebraiick der appositionen kommt
auck ein iineigentlicker gebraucb derselben vor, niimlick dass eine an
die andere gekiingt wird. So stebt namentlick «wf nm LocaTis, sowokl
§.41. 42. Nennworler: appositionen. 37
der nennwdrter als der deuteworter, z. b. nunamlsnl wie auf dein lande,
pavanisut wie oben it. dgl.*; der Localis uvdlunie (von uvdloK t^g), der
in der bedeutiing ,,'beute'* zar partikel geworden ist, niinmt ausserdem
audi hut u. mil an: uvdlmnihut Leutiges tags^ Uffilummit (im vergleicb)
gegen lieute; seltener mui: uvdhttnimnt bis auf den beutigen tag; —
und bei den dieutewortern wird zuweilen iin Yial. u. Abl. an die deutet
wortappositfon die entsprechende nennwortappositioii gebaogt, z. I), md-
nakut und mdtumilnuhtt {ron ima bier), in der ausscbliesslieben bedeu-
lung: jetziger zeit, gegen^artig; wkundnganU (im vergleicb) gegen jene,
iassdnganii gegen da^ mdtMnrdnganH gegen diesen bier etc.
Wie die stebenldeibenden endlaute der einfacben zablformen sicb mit
den daran gebangten «uifixen unzertrennlicii verbunden haben, so
sclieint aucb bier m in i»«e, tnU, mat, mik das erweicbte p des Sub-
ject! vs, ft in ne, nil, nut u. nils das erweicbte t der mebrbeit, und h
in kut stellvertreter des -endconsonanten zu sein, welcbe laute sicb
dann mit einer ursprunglicheren> kiirzeren apposition unzertrennlicii
verbunden batten. Diese ursprunglicben appositionen wiiren also: i'iir '
den Loc. «, fiir den Abl. it, fur d^n Terra, (u* Vial.) ut, fiir den
Mod. ife, und der Vialis ware vom 7\jnn, als eine besondere bezie-
bungsform dadiiicb unterscbieden , dass das zeicben desselben statt
an die sifl)jective, an die objective form des worts gebiingt ist, —
wenn nicbt etwa bier gut die ursprtinglicbe apposition ist, worauf u.a.
die form iigut zu deuten scbelnt.
B. Ins besondere.
(Es sind liier gewisse classen der nennworter zu envahncn, bei welchen die ge-
wohaliche beugung auf eine melir odor wenigcr eigenthiimlicbc \\e\s% ange>
wendei ist.)
1. Zahli^orter.
§. 42.
HinsicbtHcb der zablweise ist zuerst zu befnerken: Man zablt im
gronlandiscben nicbt wie bei uns, Ms 10,~sondern nur bis 5, d. b. nur
die eine hand zu ende; dann fangt man rait denselben zahhrortern an
der andern band an, und darauf eben so ers<t am einen und dann am
andern fuss. Sind alle finger und zeben aiisgezablt, so isl ,,ein menscb
zu ende/' und man fangt dann am zweiten roenscben an; wenn audi
der zu ende ist, am dritten etc. Hiernacb zerfallen die bier in anwen-
dung kommenden worter in eigentUdie zablworter, von 1 bis Standi
JO), und tbeilworter, welcbe anzeigen, an welcbem gliede, d. b. in
welcbem fiinfer man zablt.
Die eigeutlidieu zablworter sind dann folgende: atattsen ], tnar-
dloK 2, pingasoK (ping€ijoie) 3, sisaniav 4, taidlimaK 5; kuUk 10. Dies
sind die sta m inform en ; sobnld man aber etwas wiiklicb damit zablt,
38 Formcniehre, Zweilcr aUdinitt. B. $• ^^ — ^^'
steht iiniDer fiir 2 die zweilieitsform, irnd foT 3, 4, 5, 10 die inehrfaeits*
form, also: aiaufcx 1, mordlnk 2^ ](»Sn|^it«»l 3* wamat 4, IdtdHmal 5;
Kulii JO. Die tbetlwurter siod: tirfinm an der aoderi) band, arvaneK
am er»teD fuss, arferwnm am andevn fii«s. Biese werden den Torigen
unyerandert Torgesetzt: arfimeK^utanBeK 6, wrfimew-mardlnh Ir arfinew-
pingasut 8, urKan^^K-flngasut 13 ^t6• <»tcw Fiir 6, 11 o* tfi l^raocbt man
statt arfinejc-atauseit etc. w«iiigsteo» eHensa liaii% cfie meliHieitsformen
der durch das imliiMigewort lil; (§. 31) . veHaagerten tiieilworter: arfin'kg-
dlU, arMamgdU$f arfarsttni^Ut, «igentlicli: di& (e»nei») an der andern
liand^ d. i. den 6ten lia}>en, die dep ll^eik itaben^ die den 16tea haben.
Als tlieilwoFter dieneii ancb nodi: igdlvane da seinem aivdern (nam-
Hcb der band ode# de« ftiMes, tqa ifdioxr das andere zweier zii^am-
mengeborenden dinge), nnd islgkane an den fiiusen (^o» isigeac inss),
z. b. igdlnane mardluk an der andern (band)'2y d. i. 7\ isigikane mar-
dlvik J 2 etc. Im nerdgrunl. dialect »oU e» audi nodi ein t]ietlwort
geben fiir 21 (eins am andern menscbea)^ naiBlich tr^^tta, od. wftgms-
svi; — ui^d ein ebenfalls imh* als provindaUsmus vorkommendes zabl-
wort ist Mum-Uvat od. tulaUvat der zebn (ibr) inneres, d, i. 9.
§. 43.
Neben den obigen stammformen der eigentlidien znlilworter F>este-
ben fttr 2> 3, 4y 5.u. 10 nod) andere, an .sicb al>er ungeliraodilicbe auf
h: mardluk, pingasuh, stsamak; tafdUmak, wullh, wieles »cheint, mit der
bedentung: zweiter, dritter etc., deren roebrlMfitsformen — mardlmi, pin-
gasuH, sisamaU, tatdUmait, nnUitgH (3te dasse 2te cibtb.) — gebraucbt
werden, am die mebrfacbe mebrbeit aiiszudrticken, niiml. wenn die als
einheiten gezablten gegensfande selbst mebrbeiten sind, und als sotcbe
bezeicbnet werden soUen, z. b. dtat slsamait 4 truppen seebunde, —
eigentl. fierte seebunde (nicbt bios eirf vierter). Von alauseK wird mit
dieser bedentung eine mebrbeitsform nacb art der 2ten cinsse gebildet,
z* b. inniait aiaviili ein volk (tmt'wk ein mensdi mit mebreren); und
fiir 6y 11 und 16 dienes bier dte mebriieitsformen der tlieilwort^er: ar-
fernlt od. ttrfinerit, orircirnii. od. urKanerliy arfersamU od. arfer»anerii
(3te cl., Iste od. 2te abtb.), Erforderlichen falls konnen aueb die ent-
spredienden zweibeitsformen gebildet werden, z. b. ajagssavUk aiuuislk
eine (zweizinkige) gabel.
§.44.
Mit dem suffix at (ibr) erbalten^ die zablworter von 3 an tiiid die
tbeilwiirter die bedeutung tinsrer ordnungszablen ; fiir atavgev und ttior-
dluk braucbt man bier svjugdlex der vorderste, erste, und aipoK gefiibrte.
Also: sujugdlex der Iste, aipd sein (niimlich des ersten) gefiibrte, d. i.
der 2te, pingajvai (der 2) ibr 3ter-^ (nicbt pin^o^a^; vgl. §.14, anm.),
sisamai (der 3) ibr 4ter, ialdlmdi (der 4) ibr 5ter, arfernat (der 5) ilir
§. 4i. 45^ Zahlworter. 39
6ter, arfineK-aif^t <der 6) 41ir 7ter etc., kulktigat {dt?r 9) ilir lOter, ar-
mrnat (der 10) ilir liter etc. 'etc. Es verstelit sicli, dass jedes belie-
bige suffix angehiingt werden kann, wenn es notUig ist; es kommt aber
^er natur der sache Jiacli- nicht ieicht eiQ anderes vor, als (a oder) ai,
und dessen subjectsform dUt. Der Mod. der zahlworter bedeutet: so
vlelinal, s. §.86,1; und der Vial.: auf so viehnal^ — wird jedoch ge-
woboHcb noch weiter verlangert, s. §. 1 3d, «k>. 4.
§. 45.
Die granze , bis zu welcber obige zahlworter. an und fur sich rei-
chen, ist arfersaneie-taidUmai 20, wofiir man, wie oben erwabnt, auch
sagt: inuk ndvdlugo (fnfiiiitiv von ndvd er beendigt es) einen menschen
zu ende, oder: intip avaial ntMlugit des ineoschen aussere gliedmaassen
zu ende. Der 2te mensch beisst damn: tftt?p aipagssd — (besteht aus
aipaKf gefabrte, iind dein anbangewort gssaXj seinsoll.eBder(§. 120), init
dem suffix a); — ebenso der 3te men^b: in$ip jnngajugssd^ der 4te
inup sisamagssd etc. Diese ausdriicke werden^ sobald es uber 20 gebt,
im Localis den zahlwortern vorgesetzt, z. b. inup ahpagssdne mardlmh
am 2ten menscben 2, d. L 22; inilp aipagssdne Kulit am 2ten menscben
10, d. i. 30; inup pingajtigssdiie arnaneK-plngaisul am 3ten menscben 13,
d. i. 53; indp ^an^agssdne arfersaneK-iatdlimtti oder inup sisamagssd
ndvdlugo 80 etc. etc. Auch sagt maa z. b. inutl fingaaut ndvdlugit^
atausen inordhtgo 3 penscbei) zu ende bis auf eins — (eigentlicb: eins
nicbt erreicbend), d. i. 59; u. dgl.
Man ^iebt, dass dieses ganze zablsystem nur fur die bediirfnisse des
gemeioen lebens befeclhiet ist, fiir welcbe es dann aucb vollkommen
ausreicbt. Um grossere zahlen auszudriicken, feblt es der sprache
zwar nicbt ganz an mittein, — z. b. iiiteil iruUl toldUfiHi ni^ (Mod.,
§.86, i)Kukrlartut (§.128, no. 66) ndvdlugii 10 menscben 5 mal 10 mal
genommen zu ende, d. i. 1(KX)0; — aber in den allermeisten fallen
erfordert dies eine sebr lange, und daber scbwer fassliche umschrei-
bung, daber man nicht unzweckmassig zu diesem behuf einige euro-
pMisclie zahlworter zu biilfe genommen bat. Fiir das gewobniiclie
gentigen ,^bundert'' und „tausend," nacb groolandiscber ausspracbe
und scbreibart: untrite*) und ti^slnte (vom daniscben: tusind); es ist
alier dabei zu beacbten, dass diese nicbt als wirkliclie zahlworter,
sondern immer nur als theilworter betrachtet und behandelt werden
konnen, daber 100 und 1000 immer heissen miissen: untritigdlit (die
den lOOsten haben) und Hslnilgdlit (die den lOOOsten haben). Und
so wie man, um die zahl in redewornorm auszudriicken, bei den ei-
gentUcben zahlwortern zwar sagt: plngasupui (§.126) es sind 3, si-
samdttpui es sind 4 etc., dagegen aber bei den theilwortern : arfine-
Karpui (§. 124) sie haben den 6ten, fiir: es sind 6, — ebenso muss
*) Die dehnung dee vocsls schfiat hier folge der. unregelm. consonantenverbindung
ntr zu sein.
40 FormcnJehre. Zw^iter alsclinitt. U, $, 45. 46.
man attch bier sagen: ^mKirUexwrpu^ sie baben den iOOMen^ for: es
sind 100; t^smteKarpitt sie hahen den lOOOsten, fitr: es sind 1000.
Die zahl der Imoderte iind taiKsende wird dann aogedeutet diircli vor-
setzung der gewolinticlien zalilworter im Modalis (nach §.86,1), und
was iiber ein ToUes hitmiert ist, ivird iMch der gew6]iii4ic]ien weise
zugesetzt, z. b. mardlungjMk iusmtigility tuidUmduik nnirttigdlUf tntiv-
dlo pin(^ajugs8dne arKan.eK - mardluhf wortlich: die 2inal den lOOOsten
haben, die 5mal den lOOsten haben, und am 3ten menschen 12, d. t.
2552. Ebenso: initp aijHiyssa nSvdlngB tMnhgdlU 4/9000, mmitdlung-
nik untritilitkgnik tilaintigdlit , inuvdlo pingajugsedm Kulinik t^inilg-
dlit, 200000 u. 50000, d. i. 250000 etc. Will man noch weiter gehen^
so kann man auf diesetbe weise mill4ne {mUi^igMii, nHiUHn&rarpui)
dazunehmen*
2. Ortsw&rter.
§. 46.
Unter diesei* beneminng versteheii wir gewtsse nennworter, die einen
ort oder raum mit beziig attf seio^ lage gegen einen andern gegenstand
beriennen, namlicb zuerst folgende:
at (mit suffix: aid), das nntere, der raum nnter flun.
Kut^ Kttlc (mit snfF.: iritis), das obere,.der raum iilier ihm.
sah, sdh (mit sufF.: sd), die vordere (hreite) seife; audi, was in der
richtung der breite davor liegt.
tfii/o (mit saiBF.: 9ujua), das vordere eBde;'andi, was in der riditung
der lange davor liegt.
Itino (mit sufF.: tunua), die bintere (breite) seite; aucb, was in der rich-
tung der breite dahinter liegt.
hlngo (mit suff.: Jtingua), das bintere ende; aucb, was in d'l^^r richtung
der lange dahinter liegt.
sane (mit sofF.: sdnict)^ das nebige^ der raum Ael)en ibin.
ahe (mit sufF.: aTsia), das gegentiberliegende, entgegengesetzte.
Huh (mit sufF.: ilua), das innere^ .der innere raum,
silai (mit sufF.: ^atd), das au«sere, ^er aussere (utngebende) raum.
Kah, Kah (mit sufF.: Ka), das auswendige, die ol>erflache.
aval (mit suff. : avatd), das feme, die aussersten tbeile.
hit (mit siifF.: A*iy), die see-(od. west-) gegend, das seewiirts gelegene.
hange (m. suff.: hangia), die Iand^(od. ost-)gegend, das landw. gelegene.
iujat (mit sufF.: hujatd), die siidg^end^ das siidwiirts gelegene (wie
§.20,6).
avangnaK (mitsufFf: avangnd)^ die nordgegend, das nord warts gelegene
^ (wie §.20,5).
Von den bier vorkommenden doppelten' formen — ifict, kuU] wah,
Kah; sah, 9dh — ist zu bemerken, dass die suffixe an die langeren
— KuU, Kah, sdh — gehangt, .'ibleituBgefi dagegen mcist von den kiir-
zeren gemacht werden.
§. 46. 47. Ortsworlcr. 41
Alle diese worter haben das mit einAnder geoiieiB, dass sie oline s af-
fix nur iiD Termmalis varkommen/wo sie iiosem mk liin- oder -warts
zusammengesetzten advetrbiee entspvechen, wie folgt: dnmf abwarts^ Iiifi-
uDter; mimut aufwarts, lueauf; (semgmut^ und) sujumut vorwaits; (in-
numut^ und) hmgumnt rackwarts; ginimut seitwarts; ahimut hiiiiiber;
ilungmiU hinein;^ s'ildmut AnB!m&; ^ Komgniu^ utissen liin, auf die ober-?
flache; avdmut kiiiaus zn, in -die ferne; Umut seewiirts, niich westen;
hangimut laadwiirts^ nach osten; hftfumut siidwilrts; at>&ngnamut nor^r
warts. Mit suffix en dagegeB-kommen sie ^n alien v^baltnissea vor,
am liaufigsteD mit suffix und apposition zug^eichy und entspredien dana
unsem ortsprapositioneny z. b. eidne in seinein unteren, d. h. unter Miiii>
atlvHn^ unter uns; aHvsine unter eudi, atttnit von-drunter her^ aiivUgui
unter nns bin, KvUdffvi druber bin, tunungne binter dir, Utnuvnut hinler
micby smiane neben ibm, aklane driiben, auf oder an dem ibm gegen-
iiberliegenden, ihiane in ibin, iluvsine in eucb, iluamt T«n (seipem) in*
nen heraus, vdnut dranf, feif#ii0 westlich von ibm etc. etc
' sangmut u. tvnvmui werden nickt leicht anders gebraucht, als von den wolkcn,
wenn sie wcstwarts (sangmut) od. ostwarts (tunumut) zieken.
' Bei drehender bewegung, sowokl des korpcrs, als anderer gegenstande, — z. b.
einer schraube, thurklinke u. dgl. — . bedcutet ilungmut: links kenim, und sild-
mut: reckts herum.
§. 47.
Dann geboren bielier nocb f61gende> die sicb von den vorigen nur
durch eine ^eringere beugi^ngsfabigkeit unterscbeiden : 1) lunge ricbtung,
gegend, . seite, — kommt obne sufF. gar nicbt, mit sufF* aber in alien ver-
baltnissen vor; vaxap tungdnt in der ricbtung des berges, nadi dem
berg zu; tungwtinut nacb uns zu^ sdtniup ttmgd die seite der linken
(band), d. i. die linke aeite> nmtuma tuthgd diese seite u. dgl.; 2) sdKUK
die sonnenseite, eUdng^K die sdiatteaseite , a^ssex die windseite, onroir
die sdjutzseite; diese 4 kommen ^or mit so£Bxen der 3ten pers. in alien
caius: sdxd seine sonnenseite, aldngua seine scbattenseite etc., und die
beiden letzten ausserxlem im Termin. obn^ sufT. : agssumut gegen den
wind, oTKumut vor dem wind (bin). 3) 9»n§mi8$orneKf mit sufF. sang-
missomera seine dem strom (Ira waster) zugewendete seite, angivdlerictK,
mit snff.^ angivdlertd seine voai strcmi abgewendete seite , — kommen
weder mit andern suHixen, nocb aucb obne suffix vor, wobl aber mit
app. (am sHffix)» 4) ilerfuK die recbte (bequeme, gute) seite, inardluh
die linke (unbequeme, falsdie) seite od. gegend; — diese beiden wer-
den meist nur vom hajah gebraudit, und zwar im Term, obne suffix,
und mit sitff. der 3ten pers. (a, dta) obne u. mit appos., aucb erganzt
durdi lunge: ilerfap litngd od. Uei'fdta lungd. 5) higdloK di^ verkebrte
42 Formenlchrc. Zweiler abschnitt. B. §. 47. 4g.
riditung; komint vor in der staAimf«il*in^ — z. b. Uffdhx sdpd er wen-
det sicli dem verkehrteR zu, — iind im Term, iind YiaJis ohne suffix:
Tsigdlormut nocli der verkehrten tteite, higdl¥ku$ durclit verkehrte, den
verkelirten weg; soost wird es dtirck tunge ergajizt: hlgilup iungd die
verkelirfe seite, higdlup tunginit von der verkelirten «eite Iter. 6) ase
eitt anderer ort; — kommt vor iua Loc^^ AU. a« 1'ertn. oJine suffix:
asime anderswo, as'miit iinderswo li«r^ msimut aitdertwo bin, — und mit
strff. der Sten pers. and app. : a$kme in <»d. an- seinem anderswo^ d* li.
dti wo er nielit ist, anderswo als'«r, asUmU von (seiaen) anderswo her
«tc« 7) «f0 riickvreg; komint «ur vor im Term, ohne nuff.: utimut zu-
rnck^ heim (daliin, wo man liergekommen ist). • 8). inhe od. Metk (3te
cl. 2te abth.) langsrichtang; hat den 7>rm. okne suff., und den AbU
mit suiT. a: inkUnwi der lange nach, tuhingauU von den enden lier, iu
der riclrtung setnev lange. 9) «pii;(3tecl. Isteabtb,), kommt kaum an-
ders vor, als mit ^m sufT. a ohne (?) app.y indem es iibrigens durch
tunge erganzt wird: uisha od. uvikaki ttmg^t seine hergewandte seite.
, 3. PersonwOrter.
»
§.48.
Es iindet im gronlandischen keine andere bezeicbnung der person
statt, als durdi suffixe, daher audi diejenigen worter, die 10 den ver-
haltnissmassig wenigen fallen, wo dergleichen eiibrderiich ist, als per-
sonworter zur sdilechthinnigen bezeidinong der person dienen, erst dnrcb
die daran gehiingten suffixe zu soldien werdien. Sorzuerst die eigent-
lichen person worter: fur die Iste pers,: einb. noaiijfii ich, zweih.
nvagnh wir l>eide, mehrh. uvagut wir; far die 2te pers.: einh. ivdlit
du, zweih. iUvVtk ihr beide, mehrh. Ui<?se ihr. (Fiir die Stepers. giebt
es keins, da nothigenfatls die persSfilichen dooteworter ansreidien.)
Hier sind die endungen vfi^ u. i)se die nnveranderten subjectiTen snf-
fixe fQr die zweiheit iind mehrheit der 2teki person; tvdlil scheint mit
lautversetzimg aus iUmt znsummengezogen zu sein — (im Labr.-dialect
heisst es igfit^ d. i. ikHf, s. §. 7), — und nga, ^fe, gvi sind hier viel-
letcht nur andere formen fiir «tia, 9uk, vnt, mk wecbsel des p- und h-
lauts. Als stSmme ergeben sidr dann far die Iste pers. hi; a, for die
2te He. (Es ist nidit unwahrscheinlicfa^ dass diese beiden stamme mit
den deutewortern uv (hier) und %h (dort) wurzelterwandt sind, und nur
den begriff derselben als ein selbststandiges etwas aofgefasst ausdriicken ;
dann ware also die grundbedeotung von wvanga: meine hiei*heit, und
von ivdUt: deine dortheit.) Eine besondere subjectsform haben diese
worter nidit, daher sie also unter nmstiinden audi die bedeutung: mein.
§. 48. 49.
Personworler.
43
dein, iinser etc. (stalt icli, du, wtr etc«) liaben koanen. Dagegeo Deli-
men sie al]e appo^itionen an, nnd swar ganz wie andere nemiworter
mit suffixen der> jslen ii. 2ten person, nacli der allgemetfien regel §.39.
Hire ganze beiigung ist also in der einlieit nnd mebrfaeit folgende:
einhciU
^^ ^ J tivanga ich (inicli).
Localis
Ablativ
Vialis
Terminalis
Modalis
Ivdlit dti (dicb).
tfuaufte bei miiv
, Uingm (>ei dir.
ufmvnit von tnir.
llin^nii von dir.
uvavhnt diivcli midi.
iligkut durcU dkk.
MtHittnuf zu mir. .
iUngnut zu dir.
uvavnih mit inir.
ilmg»ik mit ^ir.
uvaotut wie ich.
iligiHt wie diu
mehrheit.
tiva^iif wir (tins).
ilivse ihr (eucb).
nvavHne hex una.
ill vf in a bet eucb.
uvavimU von u»s.
i^iv^Hti^ voa euch.
ifvatrfi^til durch iiq».
ilivsi0Mt durch eucb.
ut^a^intcf 7u uos,
lllvslnnt zu euch.
HVODtiitiJb mit uns*
ilivsinih mit euch.
Mvavtltut wie wir»
iliv«i«iit wie ibr^
In der 2weLibeit stebt daiin v^ing^- fur vim" nnd vsin- (der mehrbeit),
und vtlliup^iur vUgut uod wtgut^ s. die tabelle.
Im sodgrottl. dialect werdeA die appoM'tionen in der mehrbeit i}iAd
zweib.) Ton uvanga sebr allg^emc^in auf eine unregehnassige weise an-
gebUngt, namltch wie an einen stamm uvago: uvagiwtiney uvaguvtinit
etc.;*.*— -wabrscbeinlicli, well man' «ich der bestandtbeife der form
tit7tt^ut nicht mehr ^4)«wttS0t ist,
§. 49.
Obigen beiden .stammer gieicben eintge andere darin^ dass sie mit
den suildxen: mein, dein efc. die bedeutang: ich, du etc. erhaken^ un-
terscheiden sich aber von ihnen u. a. dadurch, dass ein ond derseM)e
stamm far alle drei personen gebraiicbt wird, und dass die bedeutung
des stammes selbst die haaptsdche bleibt, daher man sie un^igent-
liche p4?^onw6rter nennen konnte. Dabin gehoren J) Mne allein-
beity iamax gesainmtheit u. ihilngaK ghnzhek^ welcfae durch angehKng^e
sufiixe foTgende formert nnd bedefrtung eHwIten:
ilmngdt thn ganz
ilmngarme er gaoz
ilumgarpit du od;
dich ganz
ilumgarmu ich od.
mich ganz.
Ace. kislal ibn atlein
Norn, hislme er ailein
MstvH du od.
dich ^llein
kisima ich od.
mich alieiu
iamiil ibn ganz
iamarme er ganz
tannarjHt du od.
dich gonz
tamarma ich od.
uiicb ganz
44 Formenlebrc. Zweiter absclinill. B. $. 49.
Ace. l;i«t«a %t^ alieia ianialsa sie aHe ilifiM^cri«a sie ganz
Nom. I'Mtfltii^* sie allein iamarmih tie all« tlnwi^omufe sie ganz
lils'wse Mir od. tamavse Hn* -od. tltfii^oMe ilir od.
euch allein eiich alle eiich ganz
liiswta ipsa) wir od. tamavta wir od. Uuingavia wir od.
uns allein nns alle , uns ganz.
{eigentlich: seine alleinlieit^ deine aUeinheit, tneine aUeinheit^ seine
ganzheit etc.)
Hier sind also iiberall die suhjectiven suffixe angeliangt — {at ist die
altere form fiir ata, ».§.34y anin. 1), — und' filr'dle 3te pers. bilden die
<(-suffixe einen Ace, und die c-suffixe einen-Nom., was ilirer anweu-
dung son Conjtinctiv und Sulijunctiv der redeworter entspriclit (s. §. 54).
Ausser den entsprechenden suffixen fiir die zweiheit — z. I>. hlsivnuh
Yih beide allein — nelimen diese stHmme keitie anderen suffixe an, als
die oben angeftihrten. Appositionen kommen bei iatnaK in der einlieit
der 3ten pers. nidit ror^ und fiir die inelirbeit der 3ten pers. werdeu
sie an tamat ^inefarbeft ohne suffix) gebiingt, also: iamnne' bei alien,
iiberall, tanwnii von alien, tamailgut allenthalben, tatmaiui zu alien, ia-
manih mit alien. Dagegen sitehen sie zuweilen am suffix der zweiheit:
g'ik, z. b. tamagingHe iiberall — (vielleicht s. v. a. 'bier u. dort, oder
hier u. anderswo, oder tteiderseits). In der 2fen n.lstenp^ra. koramen
sie an die suffixe nach allgemeiner regel (§. 39); eben so bet ki9e und
Uuingan, wo sie jedoch nur selten in anwetKluliig kommen. Der blosse
stamm dieser worter koramt nie vor. Ferner gehoren liierher: 2) na-
U»g%naK allerlei, irgend was. Dieses ist ohne sufi. als gewohnlidies
nennwort in haufigem gebraucli, erhiilt aber diircfa anbangitng der sub-
jectiren suffixe die bedeutung eineapersonworts: jeder, wie folgt: na-
Unginaisa (Accyjeden von ihnen, iia}iii^»fiai*iNtfc (Nom. j jeder von ilinen,
nalinginavse jeder.(od. jeden) von eucb, naUnginekvt^ jeder (od. jeden)
von uns. Mit andern suffixen kommi es niclit vor. 3) ingmej zweib.
u. mehrk. ingmik, selbst. tne (mifc) Jst hier das subjective e-suffix, also
der stamm ih. Dieses kommt niclit leicht anders vpr, als mit appositio-
nen: ingmine bei sich selbst, ingmikut durch sich selbst, o0fr fiir sich
sielbst (g0rennt allein), kigmmii von sich selbst, tn^tniil zu sich selbst;
mehrh. ingmngne etc. ; — gewohnlicher dieat jedoch die einh. audi fiir
die zweih. u. mehrh. Um es auch fiir die beiden andern personen an-
wendbar zu machen, wird es zuweilen kurzweg als blosser stamm be-
handelt, und ilim noeh ein suffix u. appes. angehangt,^ z. b. ingmlvtinit
von oder aus uns selbst; sonst aber wird es ersetzt durch ein anderes
wort, namlich 4) nangmineK, selbst, eigen. Dieses wird entwcder
den eigentlichen personwortern und personlichen deutewortern unveran-
*
$. 49. 50. DiHiteworter mit suffixen. 45
dert nncligesetzt , z. I), iivanffa nangminev icli sell)st, ilivse nangmineK
ilir selbst, tauhuu nangminen diese seibst etc. — (auch dein vorigen:
ingminlk nangmineK (er) sich selbst, oder mit sicli selbst); — oder es
niinint die sulfixe ii. appositionen derselben an, iind steht dniiu allein,
z. b. nangmimvHnU aus uns selbst, ans unserin eigenen. Endlicli wer-
den 5) mit der endung von tamax und iluingaK — maK, ngax — von
einigen redewortern (od. eigentl. verbalstammen) ahnliche personworter
gebiidety z. b. haUngarmih sie in (gesammelten) liaufen, mit einander,
von TsaUpnt (melirti.) sie samtnein sich; doch sind solcfie z. tli. niclit
aUgemein'gebraucIilich. Auch Hv'mgaK ist selbst auf diese weise gebil-
det, von ilnipoK es ist ganz, nnvermind&rt.
4. Deuteworter mit suffixen.
§. 50,
Eine eigenthiimliclie aaweadung der neRnwortbeuguiig besteht darin,
dass den <ippasitiooen der deuteworter wie nenowortern suf&Le und ap-
positionen angebangt werden, und zwar immer «o, daaa die vor nnd
nack dem »iiffix steiiendea. appositionen einaader entsprechen. Z. b;
uvane (Loc.) hi«ir, daran das suffix a (^eiii)> und daran wieder das Lo-
caliszeichen tie^ yfird : ^vaniane in seinein hier; ebenso: «i«dif^a,vonhier,
uvdnganil von seinein hier (aus) ; uguna hier, an dieser 4telle> ug^nath-
kui an meinem hier (mich fin dieser stelle)^; mdiummga mit diesera hier,
md^ummgamlnih wit seinem dieses hier; mdhunkiga mit diesen, mdkuf-
ningarnJii mit deinen diesen u. dgl.. Yon den persojiHchen deutevior-
tern konnen auch die einfachen zahlformen so behandelt werden, z. b.
mdna dieses, nuwt4 sein diesen, mdko diese, mdkue seine diese.
Es li^gt in der natur der sache, dass dergleicben bildungen hnupt-
sachlich nur in miindUcher erziihlHng ihre anwendung iitiden, wo die
begleitenden geberden oft eben so viel und mehr ausdriicken, als die
gebrauchten worte. Uebrigens werden die deuteworter auch bei an-
nahme einiger anhangeworter eben so behandelt.
46 , Furnicnlrhre. Dritter ahschnitt. A. §-51.
Driller abscbniit.
Foriuen der redewdrter.
A. Im allgemcinen.
1. Modusbildung.
§. 51,
Die beugung der redeworter ist, ob^ieich cioerseits uiaunigfaclier,
als die der nennworter, doch auch aodrerseits weit einfacber daruni,
well bier die wurzel gar nicbt in be^racbt koinint, dena die etwanige
veraoderung des stainmes bescbrankt sicb darauf, dass der letzte laut
desselben mit der daran gebangten enduog verscbinilzt oder nacb §. 6
verandert wird. Zwar M'erden ofters von stammen aiif k und h, beson-
ders solchen, die ancb als nennworter im gebraucb sind (§. \2)y rede-
M'orter gebildet init ganzlicber abwerfung des endconsonanten ; dann
▼erhalt sicb aber auch der ttaimn ganz wie auf 'einen vocal ausgehend.
DaS) was josser detiftn^QhHngenden persoifzeictien und snffixen eigent-
Hch verandert wird^ ist der ausbildungszusatz §«J2, dureh dessen
veriinde^ng^ die verschiedenen modtis gebildet werden. Fnr zwei der-
selben — den Optativ und Infinttiv — bestebt der au'sbH^ngszusatz aus
deiB blossen ittodaszeichen (§. 52); in den Bbrifen dagegen steht vor
diesein noch eio besenderer laut, der charact-er> der wieder zweier-
lei ist: ein h a up t character, fiir die seHiststluidtgen modus (fndic.
Jnterr*), und ein bindecharracter, fiir die fil>hiRngigen, l>et gegensei-
tiger verbindung der redeworter in anwendung'kommenden modus (Con-
junct., Subjnoct., Particip). Der bauptcharacter ist «, woraus nach
consonanten p ifird — {t als endconsonant des stammes faltt weg, und
aus K und li .werden r und g nacb §.6), — und die stamme auf e, de-
ren es auch^hier giebt, vertausehen dieses mit sammt dem t? gegen a.
Der bin de character .ist g, "welches aber immer mit dem .etwanigen
endconsonanten des stammes in einen laut versdimilzt, nainlicb aus vg
wird r, aus "kg wird -h^ und aus tg auch -hy oder (im Conjunct, zuwei-
len) ~ii. Hiernach zerfallen die redeworter in 5 classen, und die en-
dung des stammes (die sicb aus der hier beigefiigten normalform §.52,
«
anm. 1. erkennen lasst) verandert sicb in jeder derselben, wie folgt —
(- bedeutet hier einen stumpfen endvocal: a, e oder o):
iendung der i endung des stammes
normalform. f ohne zusatz. mit d. hauptchar. mtt d. bindccbar.
Iste classe: (rpoir, rpA) ir, rp, r.
2te classe: (jfpox, gpd) h^ gp, -^h
$. 51. 52. R^deworter: inodusbiMung. 47
iendiing derl e n d u n g d e « s t a m in e s
jiormalfoiin. ) uknc zusatz. .. iiiit d. liauptchar.. mit d. bindecliur.
3te classe: (-poK, -pa) I, -p, ^k (f-n^,
4te classe: (vok, vtl) — -», -g.
5te classe : (aoK, d [ga^ ru, KaJ) e, d, ig,
[An eine dieser 3 grundform^n — stainin,^ hauptcharakter, binde-
charakter — kominen die in der tabelle steliendeo endungen^ wie dort
bei jedein modus hemerkt ist. Z. b.
Stamm at ok (bratichen), m. d. bptch. atorp, in. d. bdcb. a tor:
Indie, atorpoK es w|rd gebraucbt; Intefr. alorpa irird es gebr.? Conjunct.
alomiat weil es g. wird; Subjuncf. atorpat wenn es g. Mird; Opt. atordle
es werde g. ; Infin. atordlugo es braucben ; Yblpart. atord (ibn) dasD er es b.
Stamm «t4(afc (geborchen), m. d. bptcb. ndlagp^ m. d. bdcb. ndldh:
Ind. ndlagpd er geborcht ibm; Interr. ndlagpiuh geb. du ihm? Conj. nd-
Uliangma weil du mir geb.; Subjunct. ndlagpatit wenn er dir g.; Opt.
ndlagdliuk er geb. ibm! Inf. ndlagdlugo ibm geb.; Yblp. ndldka dass er
iliin geb.
Stamm tihit (ankommen), m. d. bptcb. tihipy m. d. bdcb. iihih:
Ind. Vvkipimga icb bin angek.; Fnterr. tiUpise seid ibr angvk.? Conjunct.
tlkikavia als wir ankamen;, Subjunct. tikikunlk wennsie ankommen; Opt.
tikitdlata mocbten wir ank.l Inf. itkltdlunga (icb) ankommend.
Stamm asa (lieben), m. d. bptcb. asav, m. d. bdcb. asag:
\ni\, asavdtit er liebt dicb; Int. asavinga 1. du indcb? Conjunct, asang-
magii weil er sie h ; Subjunct. asaguvsigik wenn ilir sie 1. ; Opt. asasluk
liebt ibn ! Inf. asavdlugit (§. 52) sie lieben ; Yblp. asiigika dass icb sie liebe.
Stamm pige (besitzen), m. d. bptcb. pi^fd, m. d. bdcb. pigtg:
lad. plgdra icb besitze es; Interr. pigdiswk besitzt ibr es? Conjunct, pi-
gingmassuk weil sie es bes.; Subjunct. pigigugko wenn du es besitzest;
Opt. pig^k (§.56, not.) besitze es! Inf. pigdlugo es besitzen etc. etc.
Da diesgs bei alien bejabenden *) redewortern auf gleicbe weise ge-
schieht, so dass es — ausgen. fiir den Imperativ (s §.53 u. §.56, nt.) —
keiner weiteren regel bedarf, so ist in den folgenden §§. nur beabsicb-
tigt, die bescbaffenbeit jener endungen zu erlautern, und auf einige ei-
genthiimliclikeiten derselben aufmerksam zu macben.]
*) die vemeinenden weicfaeii etwas ab, s. $. 61.
§. 52.
Zuerst kommt dann an eine der obtgen grundformen das modus-
zeicb^n. Dabei ist zu l>emerken: 1) dass der Indicat. zwei modus-
zeichen bat: eins fiir personzeicben und eins fiir suffixe, — die also
einen Indie. 1 u. 2 bilden; — und 2) dass es zwei als redewortfonnen
48 Form^nkhre. Dritter uUchnitt. A. $. 5?.
ill anvrendimg koinmende Partidpien giebt: ein Verbalparticip, was
nacli art der iibrigea modus diirch ein moduszekhen gebildet ist, aber
niir init suffixen vorkommt, daher es solchen redewortern fehit, die kein
suffix baben konnen — (nur dieses ist in der tab. aufgefiilirt) ; — und
ein N6ininalparticip, was durch einen anhaDgsstamm — toK, er-
weicbt 80K u. ssok — gebildet^ ujid daber ein eigentlicbes nennwort ist,
obgleicb es wie eine redeform personzeichen (aber nicbt S4iffixe) annimmt.
Letzteres kommt bier nur in sofern in betracbt, als es bei redewortern,
die kein suffix annebinen, die steile des ersteren vertritt, und daber die-
selbe syntactische aawendling hat (§. 76ff.); sonst findet es, wie audi
2wei andere, von derselben wurzel (I) gebildete partidpien — ein acti-
ves und ein passives, — die alier nur als nennworter dienen, seine
steile linter den tibrigen anblingewortern. Unter der gemeinscliaftlichen
benennung „Particip** ist itn folgenden iiberall nur das Verbal- und
Nominalpartidp verstanden. — Die anbangung der rooduszeidien ge-
schieht, wie folgt:
if AV\
' wird in der 3ten per$. geg. a ver-
tauscht.
* wird in der Istenpers. geg. lax ?er-
tausebtf udd m der ;2ten p. faltt es
ganz weg.
^ kommt in der 4ten u. 5tcn classe
an den hauptcharakter.
* wird vor den sufftxen dertstenabth.
($. 36) als e geg. a vertauscht.
[Von diesen riibren die anfange der in der tabelle stehende^ endungen
her; iin Indie. (1) u und (2) a, iin Interr. a und I, im Optat. le (li)
und la, iin Conjunct, et, iin Subjunct. u — (wegen ni und p s. §• 54),
im Yerbalpart. i und a.]
Yon den so entstehenden forinen — (z. b, des stammes »ioK (s. o.):
atorpoK, atorpttK, aiorpe, at or die, atordlo, atordk, atornh, atorik) —
sind nur der Indie. 1 und der Optat. ohne weiteres anwendbar (§.53);
alle ubrigen miissen erst noch ein personzeichen oder suffix (oder bei-
des) erhalten, ehe sie gebraucbt werden konnen.
Aum. ]. Man siebt aus dem obigen, dass die stiimme der 2ten u.
3ten classe mit dem bindechsirakter . gleiefae eodungen baben , ebenscf
die der 4ten und 5ten dasse; mit dem hauptcharakter dagegen un-
terscheiden sich alle classen von einander, daher man aus jeder be-
li«{)igen endung des Indie, Interr. od. Opt. (Isteotl. Stepers.), auch
des Infin., die endung des stammes, und somit die dasse, M'elcher das
wort angebort, erkennen kann. In worterbiichern und sonst, wo ein
redewort so angegeben werden soli, dass man wissen kann, wie es
zu beugen ist, nimmt mail dazu als norma If or in die einlieit der
Im Indie. 1 komiv
It 0K\
- Indie. 2
air> an den hptcbar.
- Interrog. -
6«)
- Optativ
- Infinitiv
le')
J ^\ an den stamin.
- Conjunct. -
alc\
- Subjunct. -
nhX an den bdchar.
- Vrbalpart. -
ih'l
$. 52. 53. Redeworier: modusbildiing. 49
3ten pers. des Indicativs — (entweder oline suffix, oder mit dem ein-
faclien a- suffix, je nachdera die natur des redeworts ist, §.59) —
welclie audi, als die einfacliste sowohl in bildung als bedeutung, dazu
am geeignetsten ist. Die 5te classe zeichnet sicli in dieser normal-
forin mit dem einfaclien a -suffix dadurcli vor den andern aus, dass
der vor d steliende consonant nie v oder p, sondern k, r od. g ist.
Anm. 2. In einigen dialecten verlieren die auf e ausgehenden stamme
der 4ten classe den hauptcharakter vor o und a, d. h. im Indie, und
in der 3ten pers. des Interrog., — z. b. pioK er tliut, pid er hat es,
piara icli habe es, pidiigut er meint uns, statt pivoK, pivd, pivara,
pivdtigut etc.; — wahrscheinlich in folge einer bin nnd wieder audi
bei stiimmen auf a und o vorkomnaenden vertauschung desselben ge-
gen g — (z. b. sanagoK f. sanavoK er arbeitet, nungugon f. nunguvoK
es ist zu ende, pigoK f. pivoK er thut), — welches dann weiter zwi-
schen i-o oder i-a leicht ganz abgeworfen wird. Vertauschung des
hauptcharakters gegen den entsprechenden k- oder ir-laut findet im
nordlichen theil von Labrador auch bei den 3 ersten dassen statt,
z. b. tikikoK f. tihipoK er ist angekommen. Und im Interrog. soil diese
Vertauschung iiberhaupt dem Labr.-dialect eigen sein, •
Anm. 3. Das Verbalparticip fehlt im Labr.-dial. ganz; eben so die
5te classe als jsoldie, d. h. die stamme auf e haben dort als haupt-
charakter V, vrie alle andern auf einen vocal ausgehenden stamme,
und gehoren somit zur 4ten classe; also z. b. : gronliind. pigd (stamm
pigey s. o.), labr. pigivd evlu^sitzt es; gronl. pigdlugo, labr. pigivdlugo
es besitzen etc.; — und auch von den hier zur 3ten classe gehorenden
kommen einige dort in die 4te classe dadurch, dass zwischen das end-*
des stammes und den charakter oder das moduszeichen ein i einge-
schoben ist, z. b. gronl. oicdupd (staram OKaut), labr. oKautivd er ver-
kijndigt ihm; gronl. OKaungnhago, labr. oKautingmago weil er ihm ver-
kiindigt etc.
2. Personzeichen.
(mit der bedeutung: er, sieb., sie; du, ihrb.fihr; tcA, toir6., wir.)
§. 53.
Im Indie. 1 und im Optativ ist das moduszeichen zugleich audi
personzeichen, namlich f iir die einheit der 3ten person ; davon vfird die
zweiheit und mehrheit gebildet nach art der Isten classe der nennwor-
ter: ok, uk, ut; Ic, lih, lit. Die 4te classe hat hier im Indie, -p statt v,
z. b. naplvoK es ist zerbroehen, napipuk, napiput sie sind zerbrochen.
(Im Labr.-dial. ist dies nicht der fall.) Die zeichen der 2ten und Isten
pers. — im Ind. tit, tih, se; nga, guk, gut am vocal des moduszeichens;
im Opt. it, itik, itse am stamm; nga, nuk, ta am vocal des moduszei-
chens mit a fiir e, — von welchen die des Indie, auch im Nominal-
particip an den end vocal desselben (o) gehiingt werden, haben eine
unverkennbare ahnlichkeit, und in der Isten pers. des Opt. sogar vol-
lige gleichheit mit den suffixen der nennworter §. 34. In der 2ten pers.
desOptat. — dem Imperativ — wo die personzeichen unmittelbar an
Grdnl. Gramm. ^
50 Formenl«hre. Dritter abschnitt. A. $. 53. 54
den stamm kommen, wird dessen endconsonant^ wenn er k oder h ist,
zu r u. £f erweiclit, und die 4te classe hat haufig zwiscken dem stamin
und der enduDg ein eingescliobenes g. Im Interrogativ 3te pers.
besteht das personzeichen fiir die einheit in vertauschung des e gegen
o, %oii welchem dann die zweiheit und mehrlieit nach art der Isten cl.
der nennworter gebildet ist *). Fn der 2ten pers. sind die personzeichen
— t, tik, 86 — die nennwortsuffixe der 2ten pers.; s. §.34. Fiir die
Iste pers. gab es ehemals audi besondere personzeichen — ih ich, isa
wirb. oder wir, — die noch im nordgronl. dialekt vorkominen sollen;
sonst aber wird die Iste pers. des Indicativs auch fragweise gebraucht.
Im Infinitiv dienen als personzeichen iiberall die suffixe der nenn-
worter, und zwar fiir die 3te pers. die objectiven e- suffixe: ne, Uh;
fiir die 2tepers.: tit, tih, se; und fiir die Iste pers. die subjectiven suf-
fixe §.34: nga, nuk^ ia.
Hler, wo die subjectiven suffixe der Isten pers. ohne zusatz erschei-
nen (im Opt. u. Inf.), zeigt es sich, dass die form ma (s. §. 34) aus
nga und dem f des subjecti?s, d. h. aus vnga entstanden ist. Daraus
lasst sich weiter schliessen, class auch die subjectiven 6 -suffixe %ne
und m%k dieselbe entstehung liaben.
-*) Auch hier hat die 4te classe -p statt t?, also z. b. napiva ist es zerbrochen?
napipat sind sie zerbrochen?
§. 54.
Im Conjunctiv und Subjunctiv. findet manches eigenthiimliche statt:
Zuerst dienen hier als personzeichen iiberall die subjectiven nennwort-
suffixe (s. §.34, anm. 1), und zwar in der 3ten pers. beides o- und c-
suffixe, woraus zweierlei formen fiir die 3te pers. entstehen, die wir
nach ihrem ursprung a-form und c-form nennen wollen *). Dann
sind diese suffixe iiberall wie an einen Subjectiv des moduszeicliens ge-
hangt, dalier nicht nur die enduhgen fiir die e-form der 3ten person
und fiir die 2te u. Iste pers. die gestalt der erweiterten subjectiven
nennwortsuffixe §.35 haben: me, m'lk (wofur im Subjunct. ne, ntk)] vit,
vtih, vse; ma, vnuk, via; — sondern auch in der a-form der 3t€n pers.
erscheint das p des Subjectivs, und zwar hier unmittelbar neben deai
charakter, also mit abwerfung des vocals des moduszeichens. Damit
fallt das sonst unterscheidende dieser beiden modus weg; statt dessen
ist aber jenes p im Conjunct, zu wi erweicht. Also steht z. b. ndlangmat
(weil er gehorcht, Cjoct.) fur ndldkapat, und ndlagpai (wenn er geh.,
Sbjnct.) fiir ndldkupat»
*) Die a-form — mat, pat etc. — wird gebraucht, .wenn das project des Conjnct.
oder Subjnct. ein anderes ist, als das desjenigen redeworts, woraof er sich be-
zieht; die e-form — ame, une etc. — dagegen, wenn beide redeworter ein pro-
ject haben.
$. 55. 56. Redeworter: suffixe. 51
3. Suffixe.
§. 55.
a) suffixe der Sten pers., mit der bedeutg. : . . . ihn, . . . siebeide, . . . sie.
Der Indie. 2, das Verbalparticip und die Iste pers. des Op-
tativs liaben hier die objecti?en nennwortsuffixe, die wie bei
nennwortern der Isten classe an das naodnszeiclien gehangt werden, —
im Optativ an lair (statt le), und im Verbalpart. wird ik vor den suflfi-
xen der Isten abtli. als e gegen a vertaiischt (nach §. 37,1). Im Ver-
balpart. bildeu die (im Indie, nieht vorkommenden) e-suffixe der Sten p.
eine e-form, die sicb von der des Cjnet. u. Sbjnct. ausserlich dadureh
unterseheidet, dass die hier in ihrer eigentliehen bedeutung stehenden
suffixe dort personzeiehen sind, iibrigens aber dieselbe anwendung hat,
§. 54, anm. Die 5te eiasse hat im Indie, mit dem suffix „er sieb." ge-
wohnlich pah am stamm, statt ah am hauptcharakter, also z. b. pigipah
(er besitzt sieb.) fur pigdh, — wahrseheinh'ch wegen der sonst leicliten
verweehselung mit ,,sieb. ihn" — und im Opt. steht sehr haufig go statt
ra (ich ihn). Dann giebt es — fiir den fall weehselseitiger behandlung
(§.77) — im Cjnet., Sbjnct. u. Vrblpart. zusammengesetzte
e-suffixe (in der tabelle durch ein sternehen bezeichnet: ilin*, sie*)»
Namlich es werden die gewohnliehen e-suffixe — fie, iih — an die suf-
fixe der Sten, 2ten u. Isten pers. gehangt, und zwar nach der fiir die
anhangung der appositionen — (z. b. ne und tut) — an die suffixe der
nennworter geltenden regel §. 39, also in der Sten pers. wie an die
objectiven, und in der 2ten u. Isten pers. wie an die subjectiven suffixe,
obgleich erstere im Cjnet. u. Sbjnct., und letztere im Vblpart. iibrigens
nieht existiren. Auch die umanderung der suffixe der 2ten u. J sten p.
ist hier ganz dieselbe, s. §.39,1.2. Aus tigtih^ titih uud sitvk wird
durch zusammenziehung tih,
Im Labr.-dial. sind die zusammengesetzten e-suffixe verschwunden;
nur ngne wird — merkwiirdiger weise — fiir gho (du ihn) gebraueht^
welches letztere dagegen fehlt.
§. 56.
Im iibrigen werden die suffixe der Sten pers. ersetzt durch drei
andere endungen — (jede mit einheits-, zweiheits- u. mehrheitsform) —
die aber nieht, wie jene, „er ihn, du ihn etc." bedeuten, sondern nur:
ihn, siebeide, sie; daher sie auch — ausser im Inf;, wo sie ebeu
nur dieses bedeuten soHen — nieht an die moduszeichen, sondern an
die personzeiehen (oder deren stellvertreter) gehangt werden, woraus
dann erst die bedeutung: er ihn, du ihn etc. entsttht. Es sind fol-
geode:
4 *
52 Formenlehre. Dritter abschnitt. A. $. 56. 57.
1) uh, gihf git(gik); 2) go, gik, gii(gik); 3) ho, Mk, h%tihik).
Die mehrlieitsformen auf t — git, fei| — sind fur die einlieit des sub-
jects (er, du, ich) ; die auf k — gik, hih — fiir die zweili. u. inehrheit
desselben (sieb., sie; ihrb., ilir; wirb., wir). Fiir die melirh. des sub-
jects und zweih. des objects — sie sieb., ilir sieb. etc. — soil in alien
3 endungen Tdk vorkommen, ahnlicli den appositionen an den suffixen
der nennworter iin entsprechenden fall (vUngn-, vtihut). Im allgeinei-
nen sind diese endungen ebenfalls, wie ne und tik in den zusammen-
gesetzten e- suffixen (§.55), nack art der nennwortappositionen ange-
hangt, namlich im Cjnct. u. Sbjnct. an die daselbst als personzeichen
dienenden nennwortsuffixe nach §. 39, und im Interr. u. Opt. auf iihn-
liclie weise an die personzeichen. Dass die endung fiir „sieb. sie" im
Cjnct., Sbjnct. u. Interr. aiikik ist, wo sie doch nach analogie der nenn-
worter dkikik sein sollte — (wie ak mit der appos. hut: akikut), —
scheint eine vertauschung, um die durch 3 auf einander folgende k ent-
steliende hiirte zu mildern. Aus diesem eingetauschten t wird nach i
durch erweichung 8 (im Opt. u. der 2ten pers. des Int.), und aus dem
i der mehrheit wird 88 vor uk, -ko (sieb. ihn) ist aus Uho zusammen-
gezogen; eben so soil audi -^kik fiir tikik u. sikik vbrkommen. Die 3te
pers. des Interrog. kommt iibrigens nur selten mit diesen suffixen Tor,
da auch hier haufig der Indie, statt dessen fragweise gebraucht wird.
Im Imperati?^ wo diese endungen z. th. unmittelbar an den stamm
kommen — (nur in sink, slgik, sikik steht uoch ein verstiimmeltes per-
sonzeichen davor), — wird der endconsonant des stammes vor uk im-
mer erweicht, namlicli aus k wird r, aus k g, und aus t 'ss, und in der
5ten classe wird der endvocal (e) mit uk in iik zusammengezogen , also
z. b. atoruk brauche es, ndlaguk gehorche ihm, Kaissuk gieb's her! (t.
Koipd), pigiHi besitze es. Dass vor ko, kik, kit der endconsonant ganz
wegfallt, folgt aus §.6.
•\
§. 57.
b) suffixe der 2ten u. Isten pers., mit der bedeutung: dich, euchb., euch; mich,
ansb., uns.
Als suffixe der 2ten pers. dienen in der 3ten pers. des sub-
jects: tit, tik, 86 ; in der Isten pers.: kit (git), tik, 8e; und als suffixe
der Isten pers.: im Infin. nga, nuk, ta, sonst iiberall: nga(ma), guk,
gut, also wieder die suffixe der nennworter mit geringer veranderung.
Auch diese sind — ausser im Inf., wo sie unmittelbar an das modus-
zeichen kommen *), — iiberall so angehangt, wie die appositionen an
die suffixe der nennworter (nga, ma^ fit, tik, se wie «-; kit, git, guky
gut wie hut od. gut), Im Cjnct. u. Sbjnct.^ wo die personzeichen den
$. 57. 58. Redewi)rter: suffixe. 53
Deonwortsufiixen gleich siod, gelit die» ohne weiteres an ; dagegen sind
im Indie, Interrog., Optativ (u. Vblpart.) die personzeichen iiberall erst
gegen die erforderlichen (objectiven od. subjectiven) nennwortsuffixe ver-
tausclit; nur in der 2ten pers. des Interrog. scheinen obige endangen
an die wirklichen personzeichen gehangt zu sein, — oder audi ist das
vom subjectiven suffix herriihrende v in folge des fragetons weggef alien,
ahnlich wie im Imperativ, wo die hier und in den iibrigen formen des-
selbeu stattfindende nocli stMrkere Terkiirzung — indem auch das mo-
duszeichen ganz fehlt — der hast oder heftigkeit des ausdrucks beim
befehlen entspricht. **) Die vertauschung der endung vhit (ich dich)
gegen gity wie sie im Optativ statt findet, kommt auch im Indie, vor.
*) Der Inf. hat, me auch die tabelle zeigt, mil diesen suffixen dieselben endungen,
wie in der 2t€n u. Isten pers. ohne suffix; also heisst z. b. ndlagdlunga sowohl:
ich gehorchend (oder gehorchen), als auch: mir gehorchend.
**) Auch die verhartung der endungen gik u. git (du sieb., sie) in kik u. kit scheint
denselben grund zu haben; daher sie bei dem haufig zur miiderung des Impera-
tivs gebrauchten anhangsstamm {g)e nicht statt findet, s. §. 131, anm. 13.
4. Abweichende formen.
§. 58.
Es sind hier nock einige formen zu erwahnen, die, weil sie mehr
oder weniger vereinzelt dastehen, in der tabelle weggelassen sind.
1) Der Infin. kommt zwar gewohnlich nicht mit andern, als den dort
aufgefiihrten suffixen vor, doch kann er, wenn die deutlichkeit des aus-
drucks es erfordert, an deren statt in der Isten u. 2tenpers. die endun-
gen des Cjnct. u. Sbjnct. annehmen, niimlich das, was nach dem vocal
des moduszeicbens steht: vsiuk, vtigo etc.; es geschieht dies aber sel-
ten anders, als in der mehrh. des subjects (ihr, wir), und auch da noch
nicht oft, da der zusammenhang iramer zur geniige zeigt, wer als sub-
ject gemeint ist. 2) Der Optativ hat in der Isten pers. fiir lanuh und
lata zwei kiirzere, wahrscheinlich aus jenen zusammengezogene endun-
gen, namlich liih und ta, od'er nach i: sa, welche als suffixe go, gik
und TsOy kik annehmen, 66: luko, oder noch weiter zusammengezogen
-ko wirb. ihn, Jukik wirb. sie od. sieb., tigo wir ihn, Ugik wir sie od.
sieb., — und gebraucht werden, wenn man jemand auffordert, mitzu-
machen, z. b. autdlarta lasst uns weggehen! anisa lasst uns hinausgehen!
avigdluko od. aviko lasst uns (beide) das theilen! 3) Bine vereinzelte
endung besteht fiir die einheit der 2ten pers. des Optativs ohne suffix
(du), namlicli na, an den stamm gehangt, mit dem ausdruck des ermah-
nens od. zuredens; z. b. ieerna komm doch herein! 4) Noch eine an-
dere form, die mit Optativbedeutung in der Isten pers. vorkommt, ist
54 Formenlehre. Dritter abschnitt. B. g. 58. 59.
naunga (ich), nauguk (wirb.)^ naugiit (wir); und mit sufF.: ndra (ich
ihn), naka (ich sie), ndgit (ich dich), nilrput (wir ihn) etc. an den stamm
gehangt, mit dem ausdruck eines instandigen begehrens, oder eines
bescheideneo wunsches, dessen erfiiilung man kaum erwartet, z. b. si-
ningnaunga schliefe ich doch! pigmdra mochte ich es doch besitzen!
Vielleicht sind diese endungen iiberbleibsel des Indie, eines iibrigens
verloren gegangenen anhangsstammes nS (5te cl.; also mit den modus-
zeichen des Fndic: naoK und ndn) mit der bedeutung: er mochte gern
...; vgl. auch §.120, no. 34. 5) Eine nach art der zusammengesetzten
0-suffixe gebildete endung, naml. aine, an den bindecharakter gehangt,
kommt haufig vor in der bedeutung: wenn man ihn ..., (seltener nur:
man ... ihn, od.; wenn man ...), z. b. agtoraine wenn man ihn be-
riihrt, i)igigain€ wenn man es besitzt (od.: man besitzt es). Der form
nach gehort diese endung zum Verbalparticip. — 6) Mit der bedeu-
tung: so oft • . ., jedesmal wenn . . ., besteht eine al^anderuog des Con-
junctivs, naml. dng an den bindechar. gehangt, und daran die endungen
des Conj. vom a an, z. b. agtordngangma so oft du mich beriihrst, ti-
hikdngata jedesmnl wenn sie ankommen, Kaiugdngama so oft ich miide
bin (v. TcasiwoK), Ganz dieselbe bedeutung hat iibrigens auch der Conj,
des anhangsstammes {t)are (s. §.130, anm. 6), aus welchem diese form
wol zusammengezogen sein konnte.
B. Ins besondere.
1. Transitive und intransitive redeworter.
§. 59.
Bei der auwendung der hier abgehandelten formen giebt aich eine
wesentliche verschiedenheit der redeworter kund. Einige sind von na-
tur transitiv (ubergehend), d. h. sie besagen eine auf irgend einen
gegenstand gerichtete that des projects, daher der begrifF eines thiitei^
und thatziels unzertrennlich mit ihnen verbunden ist: diese tniissen, so-
bald thater und thatziel zwei verschiedene gegenstande sind, durchaus
.ein suffix haben; ist dagegen thater und thatziel eins und dasselbe, so
treten an die stelle der suffixe die gewohnlichen personzeichen, die aber
dann die bedeutung reflexiver (riickzielender) suffixe haben: er sich, du
dich, ich mich etc. (statt er, du, ich), z. b. tompd er todtet ihn, avigpd
er zertheilt es; ohne sufF.: toKupoK er todtet sich, aviypoK er zertheilt
sich. Andere sind von natur intransitiv (nicht ubergehend), d. h. sie
besagen einen auf sich beschrankten zustand des projects, ohne dass
dabei an den urheber dieses zustandes gedacht wird: solche haben nur
j. 59. 60. TVansitive and intransitive redeworter. 55
persoDzeichen, z. b. piaugpoK er gelit (bernm), sinigpoK er schlaft. Diese
beiden arten der redeworter gehen aber vielfach in einander liber, denn
wabrend eioerseits viele transitive redeworter dadurdi, dass sie ohne
suffix, d. h. Dur mit personzeicken gebraucht werden, neben der reflexi-
ven audi bios passive bedeiitung erbalten, z. b. toKupoK er ist todt,
getodtet, avigpoK es ist zertbeilt worden — (von weui, ist nidit weiter
beriicksiditigt)*): — so werden andrerseits manche von natur intransi-
tive redeworter audi mit suffixen gebraucht, indeui namlidi ein zur hand-
lung in naher beziehung stehender gegenstand (namentlidi oft der ort
derselben) ais tJiatziel betraditet wird, z. b. pisugpd er geht auf ihm
(dem land, eis u. dgl.); — und einige sind gradezu beides transitiv und
intransitiv, z. b. scmavoK er arbeitet, sancwd er bearbeitet es. Die ur-
spriingliche natur eioes redeworts zeigt sidi immer am deutlicbsten im
Noininalpartidp desselben : bei transitiven redewortern hat es immer re-
flexive od. deutlidi passive bedeutung, z. b. tomtoK der sich todtet, od.
der getodtet worden ist, bei intransitiven dagegen fallt jeder gedanke
an ein object weg : pisugtoK welcher geht, sanossw welcher arbeitet, ein
arbeiter.
*) In ahnlicher weise sagen wir: es macht sich gut, fur: es ist gut (geworden,
d. h. gemacht worden).
§. 60.
Einige umgestaltungen der transitiven redeworter, die iibrigens an
ihrem ort bei den anhangewortern abgehandelt werden, sind hier vor-
laufig darum zu erwahnen, weil sie durch gewisse syntactische eigen-
thiJinlichkeiten, die hauptsachlich ihren grund darin haben, dass das
transitive stammwort neben der (tr. od. intrtvn.) beschafFenheit des an--
hanges seine eigene natur behauptet, sich vpr andern redewortern au8-
zeichnen. £s sind folgende:
1) doppelttransitive redeworter: trtvs. stammwort u. trtvr. anhang
(§. 137). Zu diesen gehoren 2 subjecte — namlich das des stammworts
und das des anhangs — mit gemeinschaftlichem (haupt-) object: das sub-
ject des anhangs ist das Iste od. hauptsubject, und steht also, wenn es
benannt ist, im Subjectiv; das 2te subjetit — das des stammworts —
steht, da es zugleich audi mittelbares object des anhangs (object der
gedanken) ist, naclr §.84,2 im Terminals, und das suffix am redewort
gilt dem gemeinschaftiichen object beider subjecte, z. b. pine inungnut
tahoTKUvai er (hauptsubj.) heisst seine sachen (hauptobj.) von den ieu-
ten (2tes subj.) gesehen werden; oder: er befiehlt seine sachen den
leuten zum sehen; d. h. er will, class die leute seine sachem sehen; —
(stammwort iaJsuvd er siebt ihn, anhang rKuvd er heisst ihn . . .).
2) h alb transitive redeworter: trtvs. stammwort u. intrtvr. anhang,
der die bedeutung des stammworts nicht weiter verandert, als dass er
es der suffixe entledigt (§. 132), z. b. ildrpd er macht ihm nach, UdrwoK
er macht mit (wie die andern) ; tomipd er todtet ihn^ tOKUtaivoK er todtet ;
56 Formenlehre. Dritter abschnitt. 6. $. 60. 61.
asavd er liebt ihn, asangnigpon er liebt, ist liebhabend. Beidiesen steht
der tbater im Objectiv nadi §. 16, und das thatziel iin Modalis, s. §.85,2.
3) unpersonliche redeworter, gebildet diircb das(intrtve) anhange-
wort narpoK (§. 133). Diese haben das eigenthiiinliche, dass, wenn das
staramwort trtv ist — (deDn derselbe anbang kommt in derselben bedeu-
tung audi an intrtve stamine), — die personzeidien nidit dem subject,
sondern wie suffixe dem object gelten; das stillscbweigend zu verste-
hende subject ist dann iiiimer: man, — vorzugsweise : icb (der redende),
wenn nicht entweder ein anderer gegenstand als subject genannt ist,
oder das personzeichen die Iste pers. als object angiebt, z. b. tahunar-
poK man (ich) sab ibn, takunarpiitit man sah dicb, taktinarpiise man sah
eucb, tahunarpunga man sab mich etc. — (stammwort tahuvd er siebt
ibn). Soil ein bestimmtes project angegeben werden, so gescbiebt dies
durch einen Terminalis (nacb §. 84, 2), z. b. tamdnut tahunarpoK alle
haben es geseben; misingndngilaK man merkt es nicht (s. §. 61): iUngnut
misingndngilaK du merkst es nicbt. [Eigentlich ist dies schon eine art
passiver form, denn das wesen der passiven redeworter bestebt darin,
dass das natiirlicbe object zum project gemacht, und das natiiriiche sub-
ject zunadTst ausser acht gelassen ist; der unterschied ist bier nur der,
dass, wenn die umstande nicht auf anderes deuten, die erste person
stiilschweigend als subject mit einbegrifFen ist] 4) passive redewor-
ter, gebildet auf zweierlei weise, je durch zwei umbildeode (§.107) an-
hangeworter, namlich entweder durch nex und narpoK (§.125,1), oder
durch das passive particip und uvok (§.127,1); z, b. von tmaiarpd er
priigelt ibn: unatarnexarpoK er hat die folgen des gepriigelt werdens
(blaue flecke, wunden etc.), d. h. er ist gepriigelt worden; von ergsigd
er fiirchtet sich vor ihm: ergsigissauvox er ist (od. war) ein gefiirchteter,
d. h. er wird (od. wurde) gefiirchtet. Bei den meisten redewortern kon-
nen beide arten beliebig angewendet werden.
2. Verneinende redeworter.
§. 61.
Die verneinung der handlung wird im gronlandischen ausgedriickt
durch einen anhangsstamm: -ngit, mit der bedeutung: nicht, der an den
endvocal des bejalienden stammes gehiingt wird. Dieser verneinungs-
stamm weicht in der formbilduiig mehrfach von den bejahenden stam-
men ab. Erstlich hat er mit dem hauptcharakter I an der. stelle
des t, und als moduszeichen im Indic. nur one (nicbt ok), also ist die
ganze endung fiir die einheit der 3ten p. des Indic. obne suff.: -ngilaK
er . . . nicbt. Weiter wird hiervon die zweiheit und mehrbeit nach art
der zwei ten classe der nennworter gebildet: -^giidlak, -ng^dlat. Fiir
die 2te und Iste pers. kommen dann tit, tih, se; nga, gukj gut an den
vocal des moduszeichens (a), wie bei den bejahenden redewortern, also
z. b. ndldngilax er gehorcht nicht, ndldngitdlat sie gehorchen nicht, nd-
Idngvlatit du geh. nicht, ndldngilanga ich geh. nicht etc. Der Int. ist
ohne suff. dem Ind. gleich, nur dass in der einheit der 3ten pers. das
K wegfallt: ndldngila geltorcht er nicht? Die suffixe kommen beides im
J. 61. Verneinende redeworter. 57
«
Indie, und Interr. so, wie sie in der tabelle stelien, an den hauptchar.,
d. ]]. an I, also: ndldnffild er geh. ihm nicht, ndldngilAtit er geli. dir
nicht, od.: geli. er dir nicbt? ndldngilarma du geh. mir iticht, ndldngi-
Uuh geh. du ihm nicht? etc. etc. Daneben komint aber auch ein nach
art der bejahenden redeworter gebildeter Interr. vor, namlich mit p als
hauptcharakter, doch ineist nur in der 2ten pers. ohne suffix, und im-
mer mit dem ausdruck einer leisen missbilligung, z. b. ndldngipii ge-
horchst du nicht? (das soiltest du doch). Der Optat. kommt fast nie-
mals ?or — (nur um einen gegebenen befehl zu widerrufen, soil er
bisweilen gebraucht werden), — sondern wird gewohnlich auf andere
weise ersetzt, s. §. 71,2 und §.131, no. 119. Der Infin. fehtt ganz;
statt dessen wird, um einen verneinenden Inf. zu bilden, na (od. ndk)
an den stamm des bejahenden redeworts gehangt, und daran die en-
dungen, wie sie dort an lu kommen, also: ndlangnago ihm nicht ge-
horcheu, ndlangnanga mir nicht gehorchen, od.: ich nicht gehorchend
etc. etc. In der 4ten u. 5ten classe wird hier der endvocal des stammes
scharf, z. b. asdnaga ihn nicht liebend, piginago es nicht besitzend *)•
Eine andere bildung des verneinenden Infin. besteht in einem an den
bindecharacter des bejahenden redeworts gehangten a, was dann die
endungen des Inf. annimmt, kommt aber nidit leicht anders vor, als in
der 3ten u. 2ten pers. ohne sufBx, am hHufigsten bei stammen auf k,
z. b. (v. ofcarpoK er sagt:) oKarane er nichts sagend, oKaratU du nichts
sagend; — aber auch: ovamone, oKomatit, Der bindecharakter ist
% wie bei andern stammen auf t, nur im Conjunct, steht dafur immer
-n (ausser in der a- form der 3ten pers.); die daran zu hangenden per-
sonzeichen und suffixe sind regelmassig. Also z. b. Cjn^ct. : ndldnging^
n\at well er nicht geh., ndldngmnvho weil ich ihm nicht gehorchte;
Sbjnct.: ndldngigpassuh wenn sie ihm nicht geh., ndldngtkungma wenn
du mir nicht geh.; Yerbalpart. : ndldngikd dass er ihm nicht geh. etc.
*) Dieser verneinende Infin. wird ofters auch oline personzeichen gebraucht: meist
als Imperativ (tiach §. 71,2), z. b. ndiangnah I nicht gehorchen! zuweilen aber
auch in untergeordnetem verhaltniss (nach §. 88), z. b. ivdlit iniinaH pUtimavoK
du nicht leben ist's geschehen, statt: inutinatit dich nicht leben lassend, d. h.
ehe du lebtest, oder ehe du geboren warst, — was jedoch ausserst gebrocbene
rede ist.
^ Formenlebre. Vierter abschnitt. $. 62. 63.
Vierter abschnitt
P a r t i k e 1 n.
§. 62.
Hieher gehoren von den starr gewordenen oder gebiiebenen wor-
tern (§. 13) diejenigen, welche als satzbestaadtheile in verbindung init
andern wortern — narnentlich redewortern — gebraucht warden, theils
um einige verbindungs- u. beziehungsverliiiltnisse auszudriicken, wo die
im vorigen abgehandelten formeii uiclit ausreichen, tbeiis aucb. fiir ge-
wisse unselbststandige begrifFe; — ferner einige fonnen gewohnlicher
neun- u. deuteworter, die (z. tb. neben ibrem regehnassigen gebrauch)
als partikeln angewendet werden. Dagegen sind alie worter, die niclit
nur an sicb unveranderlicb sind, sondern audi nicbt init andern wor-
tern in verbindung gesetzt werden konnen, zu den ausrufeu (inter-
jectionen) zu recbnen, sie mogen nun urspriinglicbe ausrufe (§. 10), oder
erst durcb den gebraucb zu solcben gewordene worter sein. Zu dein
eigentbumlicben wesen der partikeln gebort auch nocb das^ dass sie an
und fiir sicb eigentlicb nicbts besagen, sondern erst durck das wort,
dem sie beigefiigt werden, sinn und bedeutung erbalten; hierdurch un-
terscheiden sie sick wesentlicb von den ausrufen, die an und fiir sicli
scbon einen zwar unvolikomnienen, aber ddcb in sicb abgescklossenen
ausdruck eines gedankens oder gefiikls geben. Zwar werden viele (freie)
partikeln aucb ausrufsweise gel>raucbt, und niclit nur diese^ sondern auck
eine inenge beugbarer worter in allerband formen (s. u. a. §.70); aber
eiu solcbes wort beziebt sick dann iunmer auf eine im beisein des an-
geredeten eben stattfindende begebenkeitf deren besdueibung als iiber-
fliissig unterbleibt, eben so, wie besprockene gegenstiinde nidit genanut
(u. dock besprocken) werden, wenn der angeredete obnekin sckon weiss,
wovon man sprickt. Umgekekrt werden dann aucb einige eigentlicbe
ausrufe — zwar nickt in wirklicker verbindung, denn einer solcben sind
sie nickt fabig, aber im zusammenkang mit andern wortern gebraucbt,
und bilden also in sofern einen iibergang zu den eigentlidien partikeln.
Alle kieber gekorigen worter zerfallen zuerst in zwei abtkeilungen: an-
kangspartikeln, die dem wort, welckem sie gelten, angekiingt wer-
den, und freie partikeln, die nickt angebiingt werden.
§. 63.
Die a n b a n g s p a r t i k e 1 n (mit beigef iigten beispielen ikrer anweu-
dung) sind folgende : 1) lo und: tfita der, imciZo und der; tuluvax vRhe,
tuluvardlo und ein rabe; ornigdlugo zu ibm geken, ornigdUigulo und zu
$. 63. Partikern. , 59
ihm gehen; — 2) le aber: tndko cliese, mdhule aber diese; pUsut die
armen, pUsutdle aber die armen — (dieses ist bin und wieder durcb
Usidne — §.65,20 — fast verdrangt); — 3) taoK, iiacb i saoK^ seltener
tsaoK auch, eb en falls: wdlit du, IvdlittaoK du aucb; uvanga ich,
mangataoK ich aucb ; tahimgilara ich babe es nicbt gesebeo, tahungila-
rataoK ich habe es audi nicbt geseben; — 4) lunit oder, oder auch^
sogar; wiederholt: entweder ..., oder ... (uait einem verneinen-
den redewort: weder ..., noch ...): xavane in siiden, KavaniMnit
oder in siiden; mdko naluvai diese kennt er nicht, mdhtilunU naluv4jd
sogar diese kennt er nicbt; sordsanerpungn ob ich etwa aufboren soil,
sordsanerpungalAnU oder sollte ich etwa aufboren? ivdliidUinit uvcmga-'
lunU entweder du oder icb<: ■— 5) me gewiss, freilicb, allerdings:
ajorpoK es taugt -nichts, ajorporme es taugt allerdings nichts ; iihiput sie
sind gekominen, tihipum^ freilicb sind sie gekommen; Una wer? hiname
ja wer nur? — (eig. : gewiss ein „wer," d. i. ein nicbt bekannter). —
Diese 5 sind ihrer natur nacb eigentliche partikeln; die 3 folgenden da-
gegen sind angebangte ausrufe, und koininen daher in der regel nur an
solcbe worter, die nicht mit andern in verbindung stehen, — 6) ioK
wenn dochi s. §-,66,3 — 7) VusOKj an mehrheitsformen zuweilen lu-
sttty wie, gleicbwie,. als ob's das ware: iclssuk holz, Kissug dlus6K yfie
wenn's holz ware (ist's) ; pavanga Yon oben, pavdngaktsoK wie von oben
(scbeint's zu kommen); ujarxat steine, ujarKatdkistXt wie steine (sind
diese); — 8) gdK (an vocalen), ngdx (an h, t, p),' oder fdK (an «),
sagt er, sagt man, auch befehlend: sage! z. b, samunga nach we-
sten, samnngagdn nach westen, sagt er; ajormat weil's scblecht ist^
ajormdngdK weil's scblecht ist, sagt er; oxarpoK er sagt, oxarpoHH er
sagte, sagt man, d. h. er soil gesagt haben (dass etc.); unalo und der>
unv^ugdn und der, sagt er, (soil aucb, od. bat aucb ...); Jahup (Subj.),
JakuvngdK Jakob, sagt er, (that es, od. gebort es); s^tsavit was willst
du? susavingSx was willst du, sagt er, d. h. er friigt, was du willst;
ulimdumik mit einem beil, ulimdumingoK ! sage, mit einem beil (soil je-
mand kommen); tiherdrpiU sie hesuchen,* UherdrpungdK! sag', es kx)ramt
besuch! KanoK wie? nanofoK wie sagte er? oder: was sagten sie? —
Also mit ausnahme dieses letzten (gOn), was sicb je nach dem laut, an
den es gebangt wird, verandert, gescbiebt die anhangung iiberall nach
§.6.. 1, 4 und 8 haben den umlaut, §.2, not.
Welchen ursprung diese haben, ist wol scbwer mit gewissheit zu be-
stiminen — (nur Ius6k entbalt offenbar dieselben bestandtbeiie, als
sdrdlo §. 66,2, aber in umgekebrter ordnung: lo-sdK, «d/f-lo), — eben
so, ob sie urspriinglicbe anbilnge, oder zu einer zeit selbststandige
worter gewesen sind; doch scbeint ein umstand, der niimlicb, dass
60 . Formenlehre. Vierter abschnitt. $. 63. 64.
sie die tonstelle des worts, woran sie gehangt werden, nicht verriicken,
darauf liinzudeuten, dass sie eigentlich getreuute worter sind, die nur
mit dera vorigen immer ohne iiDterbrechung zusammengesprochen wer-
den. Deutliclier ist die (nennwort-)ab'stammung bei einigen der fol-
geDden.
§. 64.
Unter den freien partikeln stehen einige zeitpartikeln den
nenowortern noch sehr ntihe, indem sie sich von diesen nur durch eine
geringere beugungs- und fortbildungsfahigkeit unterscheiden , was aber
z. til. natiirliche folge ihrer bedeutung ist. £s sind folgende:
a) fiir yergangene zeit: Kanga wann? uvatsknK heute, igpctgesax
gestern, igpagssdne vorgestern, imdne neulich, — kommt selten vor,
haufiger mit vorgesetztem ia (§.21): taimane damals, ivsax vor mehre-
ren (8 — 14)tageo, ifsoK vor jabren ; b) fiir zukiinftige zeit; Kangago
oder KUKugo wann? uvaisiaro (ist nicht allgemein gebrauchlicU ) und
uvatsiagame heute, aKogo morgen — (in Labr.: kiinftigs jahr), axaguago
iibermorgen , imdniligame und ivsaligmne iiber einige zeit, in inelireren
tagen, Itsalvgame iiber viele jahre. Man siekt hier, dass die fiir ver-
gangene zeit die stammworter, und die fiir zukiinftige zeit durch an-
hange — go (ro), game — von jenen abgeleitet sind; eben so nehroen
erstere audi einige andere an nennwortern gebrauchliche anhange ao.
Yon beugung ist nur wenig iibrig geblieben« Die fiir vergangene zeit
haben noch einen Ablativ, — und zwar uvaisiax als einheit (mit), die
iibrigen aber als "^nehrheit (nit) , und die auf ax mit beibehaltung des
endconsonanten (wie die anhangeworter ^^uair und ifiair, s. §.38,1), —
meist in der bedeutung: gegen die zeit (vergleichsweise) z. b. igpagssar-
flit ajimgilaK gegen gestern ist er gut, oder: er ist besser als gestero;
itsarnit tugtOKaxaoK gegen friihere jahre hat es sehr rennthiere, d. h. es
giebt jetzt mehr rennthiere, als in friiheren jahren. Yon xanga kommt
ein solcher Ablativ kaum vor, dagegen hat der stamra von xaxugo •—
xaxo — den Yialis der mehrheit: xnxutigiit, in der bedeutung: zuwei-
len, mitunter; und die endung game oder ligame derer fiir zukiinftige
zeit ist vielleicht ein Localis '("^ — »• die anm.). Mit derselben enduog
— ligame — werden audi von einigen zeitnamen ahnliche partikeln (fiir
zukiinftige zeit) gebildet, z. b. unuligame heut abend, auf den abend,
von iinuk abend, atissaUgame kommenden sommer, von aussax sommer
u. a.; — ebenso mit der endung go oder ro, wo diese allgemein ist:
finii^o, aussaro u. dgl.
Hin und wieder betrachtet man die endung game (Ugame) als einen
Conjunctiv: als es . . . wurde — (was sie jedoch nicht zu sein scheint,
s. §. 54, anm.), — und brauch't sie fiir vergangene zeit, dagegen ei-
nen entsprechenden Subjunctiv — gnne — fiir zuk. zeit.
$. 65. Partikeln: umstandsworter. 61
§. 65.
Die nun zuerst folgenden scbekien meist uRspriingHche nennworter
zu sein, oder von solchen abzustaminen: 1) agsut sehr, — aus eini-
geo ableitungen ^giebt sicb als stamm agsoK, wo von also dieses die
melirheitsform ware; — 2) ingma ( gewobnb'cber ist ingmdnguaK) ein
we nig, — kommt zuweilen audi im ModaHs vor: ingmamih; — 3) dma
wieder, nocb einmal; — 4) feteo endlicb; — 5) aitsait jetzt (eben)
erst (geschah es, od. soil es gescbeben); — 0) sdK warum? und mk
m6 (§,63,5): s&rme warum docb, — eigentlicb wol nur: was? was
docb? denn es ist eine umbildung des nennworts suk was, ein etwas; —
7) icanoK wie? — 8) ima {imd, im4w), verlangert imma oder imdnah
so, auf die art (wie du jetzt horen wirst), und mit vorgesetztem ia
(§.21): taima^ taimdnah so, also (wie du nun gebort bast od. weisst);
— imdndk und taimdnah baben audi eine mebrbeitsforin : imdnat, tai-'
mdnat, mit der bedeutung: so viele; — 9) agdldt so gar. — Regel-
massige formen gewobnlicber nennworter sind: 10) sujorna — (sujuneK,
was voran ist, mit dem suff. a; ist abgeleitet von sujo, §.46) — in der
besonderen bedeutung: voriges jahr; day on wieder stijarndk — (das
vorige mit dem sufF. ah (ibrbdr.), also eigentlidi : dieses und des Yorigen
(jabres) vorigejr) — vor 2 jabren; — 11) hingoma -^ (eben so ge-
bildet von hingo §.46) — nacbher; — 12) aipdgut — (Vial, von aipaK,
gefabrte, mit sufF. a) — kiinftigesjabr; — 13) ardldgut — (eben
so von ardlax, einer von mehreren) — vor zeiten, vor mebreren
jabren; — ^"14) taimditoK — (Nominalpart. von taimdipoK es ist so,
also eigentlicb: was so ist) — dennocb; und der Modal, desselbeh:
taimditumih — (eig.: auf die art) — demnacb, folglicb, darum.
Ueberali konnen diese audi in ibrer eigentlidien bedeutung gebraucht
werden: sujorna was vor ibm ist, hingoma was nadi ibm ist, aifAgut
durch seinen gefabrten etc. — Yon deutewurzeln kommen folgende:
16) tatwa (§. 21) da, alsdann; — 16) mdna — (fnr mduna, Vial. v.
mo) — jetzt; — 17) tdssdii^ga — (Abl. v. idss) — gewobnlicb verlftn-
gert durcb das anbangewort inan: tdssdngainaK plotzlicb, in einem
augenblick; — 18) tdssatauva so eben,. vof einem weilcben; — 19)ia»-
stigo gleicb, bald, iiber ein weilcben. — Aucb von einigen verbalstam-
men werden durcb das anbangewort inaK partikeln gebildet, s. §. 120,
no. 17. Alle diese sind, wie aucb die zeitpartikeln §.64, ibrer natur
nacb umstandsworter (adverbien), die nur zur naberen bestimmung
der bandlung' an sicb dienen , obne dass irgend ein anderes wort von
ilinen abbangig ist, daher sie unbescbadet der voUstandigkeit des satzes
aucb wegbleiben konnen; von ibnen unterscbeiden sicb als bindepar-
62 Formenlehre. Vierter abschnitt. J. 66.
tike In 20) hisidne — (Loc. von fci«e, §.49,1 mit dem suffix of (ilir),
also eigentlich: in ihrer alleinheit) — allein, a her, sondern; iind
21) mdssa (von ma §.20) denn, namlicli.
§. 66.
Die 3 folgenden sind verhaltnissworter (conjunctionen, dock ia
etwas anderem sion als unsere conjunctionen), und kaben als solche ein-
fluss auf die form des (rede-)worts, zu dem sie gelioren:
1) nauk und uvnit obgleich, zwar. Diese beiden miissen, vrenn
der ausdruck regelrecht sein soli, ein Nominal- oder Verbalparticip bei
sich haben, z. b. nauh Kaermngihiga ornigpAnga obgleich ich ilin oicht
gerufen liatte, kam er zu mir; uvnit ajorioK naHugingild wiewol es
ichlecht ist, veraclitet er es nicht (oder: das, welches zwar schlecht ist,
verachtet er nicht); — oft steht aber statt dessen ein Conjunctiv, der
iiberhaupt haufig das Partic. verdrangt (s. u. a. §.78), oder in folge
einer auch sonst vorkommenden umkehrung des gedankenganges ein In-
dicativ, namentlicJi wenn hernach noch ein untergeordnetes redewort
folgt; dann muss aber immer der nadisatz durch hisidne od. taimaitoK
(§.65,20.14.) verbunden sein, z. b. nauh, pisagaluarpara, hisidne ajar-
mat pingilara obgleich, ich liatte es wol haben solien, aber weii es
schlecht war, nahm ich es nicht. In solchen fallen kailn nauh auch
nach dem redewort stehen, z. b. pisagaluarpara nauh, hisidne ,. ., ha-
ben sollte ich es zwar, aber •... — 2) sdrdlo — (scheint zusammen-
gesetzt aus s6k §.65,6, und lo §.63,1, mid hiesse dann eigentlich: was
— (das) und, od.: und das) — wie, so wie. In dieser bedeutung hat
es in der regel das Particip bei sicji, z. b. sdrdlo oKartutit wie da ge-
sagt hast; oder den Conjunct.: sdrdlo OKaravit, Mit dem Ind. bedeutet
es gewohnlich — (wie hisdh §.63,7): gleichsam, wie wenn ..., es
scheint so zu sein (ist aber nicht so), z. b. sdrdlo ndkdsavoK wie wenn
es herunteri'allen wiirde (scheint's; es wird aber schon stehen bleiben);
sdrdlo KanipoK es ist gleichsam nahe; man sollte denken, es ware nahe
(es ist aber weit weg); — dagegen, wenn es durch taoK (§.63,3) unter-
stiitzt wird, ist seine bedeutung auch hier die vorige, z. b. sdrdlo uva-
guttaoK tunissardvut (so) wie auch wir ihnen zu geben pflegen. Nicht
selten steht es auch nur in verbindung mit einem gegenstandswort, ohne
redewort, z. b. sdrdlo una so wie dieser (ist auch jener); sdrdlo inuit
wie die menschen (thun) ; sdrdlo igpagssav, pihanthavia wie gestern (ge-
schah), als wir dort oben waren; — ein solcher ausdruck kann sich
aber immer nur auf etwas vorher schon gesagtes beziehen. — 3) ku-
nortOK wenn doch ...! Dieses hat als wunschpartikel den Optativ
bei sich, z. b. KanortoK autdldngihile wenn er doch nicht wegginge!
§. 66. 67. Partikeln: verhaltnissworter. 63
KanortoK ajungiisumih ingerdlaniarltse wenn ilir doch gut reistet! (cl. Ii.
gliickliche reise!) — zuweilen audi den Subjunct., was aber jedenfalls
eine gebrochene redeart ist, und vielleicht rmr von den Europaern her-
riilirt. Mit derselben bedeutung wird zuweilen nur die endung dessel-
ben — tOK — als anhangspartikel gebraucht, auch an nennwortern, z. b.
nildnguamigtoK wenn (man) doch eih stiickchen eis (hatte)!
§. 67.
Yon eigentlichen ausrufen, die aber vorzugsweise (od. immer) par-
tikelartig im zusaminenhang mit einem andern wort gebraucht werden,
sind die bemerkenswerthe»ten etwa folgende: 1) sunauvfa — (besteht
aus sitmib §.25, und uvfa' §.2i) — siehe da, es war . . ., so, es
war ein ..., (sowohl mit, als ohne voraussetzung des gegentheils); —
und usiuvfa — (aus use ich dachte, und uvfa §.21; — gewohnlich
mit dem » umlaut §. 2 zusammengezogen ttsivfa, wofiir einige dialecte
u^ma — vielleicht aus use und t<iwa(?) — haben) — ich dachte, es
ware ...; Diese beiden verlangen als erganzung entweder ein gegen-
standswort, oder, wenn das wahrgenommene od. vermuthete eine liand-
hing war, ein Particip, z. b. sunauvfa ajortoK siehe da, es war schlecht;
sunauvfa ihmsagdnga so, er wollte mir helfen (das fiel mir nicht ein);
sunauvfa tuluvaK was war's, es w^r ein rabe; usiuvfa inuit ich dachte,
es wiiren menschen (statt dessen war's M'as anderes); usiuvfa ivssuma
aiparisagditt ich daclite, jener wiirde mit dir gegangen sein (das ge-
schah also nicht). — 2) imana — (ob etwa von una, §. 65, 8?) —
man denke sich ...; wie mag's sein od. gewesen sein! Dieses hat
von redewortformen am hiiufigsten den Conjunct, od. Subjunct. bei sich,
z. b. imava tihihame wie mag's (erst) gewesen sein, als er ankam!
imaKa niggerpat nun denke man sich, wenn siidwind ist, wie mag's da
erst sein! oder die endung aine §.58,5: imaKa takugaine wie, wenn
man ihn sahe? — auch den Inf.: ornigdlugo imaxa zu ihm gehen, wie
konnte das sein? — oder das Particip, den Indie, oder den Optativ,
diese jedoch immer mit iiberspringung eines zugehorigen gedankens,
z. b. imaua tipatsusaKout man denke sich (ihre lage), die werden sich
recht freuen! — s6 auch nenn- und deuteworter in allerhand formen,
z. b. imaxa ilua wie (mag) erst sein inneres (sein)! imaxa samunga
wie (war's, wenn man) westwarts (ginge)? — 3) ila ganz recht,
gewiss, ich wills meinen — (in dieser bedeutung gewohnlich ver-
langert, entweder durch me §.63,5: ilam^, oder durch das anhange-
wort vik §.131, no. 100: i?«t;ifc); — dann auch als ausdruck der ver-
wunderung: das war viel! aber dergleichen! — und als frage:
nicht wahr? ist's nicht so? Fiir sich allein, d. h. als blosser aus-
64 Formenlehre. Vierter abschnitt. J. 67.
ruf koromt ^s (in obigen bedeutungen) zwar ofters vor, weit gebrauch-
licher ist es jedoch im zusammenkang mit einem andern wort als ver-
starkungspartikel, z. b. aldrdlugo-ila bleibt davoD, liort ihr^s! ila
mkHvigdlutit Taun so steli doch auf ! (s. §.71, 2); isigaexaunga-ila o! ich
friere sehr an den fiissen! ila petaunga in wahrheit bin ich selir arm;
ila ngiina nun (so hort doch) hier durchl ila ndgga nicht doch! nein,
sage ich! ila iimd nu* du! was fallt dir ein! — oder auch verdoppeh:
ilaila nu nu'! aber wo denkst du hin! (abmahnend). Eigenthiimlich ist
der gebrauch desselb«n, dass ihm der letzte theil eines Torher gesag-
ten, zu bekraftigenden (oder auch zu widerlegenden) worts angehangt
wird, z. b. paormaxarpa giebts (dort) beeren? (antwort:) Ha^frpa ja,
giebts? das will ich ineinen; ajarpai sind sie schlecbt? (antw.:) ilarpat
wohl sind sie — ; timmausordra una nundngtUAK ich denke, das ist Oma-
nak, das landchen da; (antw.:) ildnguaK ja das, ich dacht's auch —
(da irrst du dich); fauna takoKdrputy ila-Kdrput den haben wir recht
gesehen; ja gewiss haben wir — . Endllch gehoren hierher noch 4) die
bejaliungs- und verneinungs-ausdriicke: dk, dp — (ob^iese bei-
den etwa als Objectiv u. Subjectiv zusaminengehoren ?) — sS, s&f'una od.
sSrnguna ja, ndgga nein. Bei diesen ist zu bemerken, dass sie immer
das redewort so, wie es in der frage enthalten ist (bejahend od. ver-
neinend)^ bejahen od. verneinen, also z. b. frage: agdldsavit wirst du
schreiben? antw.: dp ja, ich werd6 schreiben, eder: ndgga nein, ich
werde nicht schreiben; -^ frage: agdldsdngilatit wirst du nicht schrei-
ben? antw.: dp ja, ich werde nicht schreiben, oder: ndgga nein, ich
werde schreiben.
Zweiter haupttheih
S a t z 1 e h r e*
(Syntax.)
Erster abschnilt.
VerhaltQisse der worter im satze.
Jciin satz ist, weun von einein gegenstanci etwas ausgesagt wird^
und enthiilt also zunaclist 2 tlieile (satzhalffen); J) dA gegenstand, von
welchem man etwas aussagt, — das proj ect (§.,16, anin.), und 2) das,
was von diesem gegenstand ausgesagt wird, — das pradicat, dessen
wesentlichster bestandtheil ein redewort ist. [Dieses redewoii: ist es
eigentlich, was den satz bildet, indem es alien sonstigen bestandtheilen
desselben.zum letzten stiitzpunkt dient; es kann dalier in einein voU-
standigen satz nie fehlen, wol aber kann uingekehrt ein satz nur aus
dem redewort bestehen, insofern namlich das project desselben gewohn-
Hch nicht besonders genannt wird, wenn es entweder durch die endung
des redeworts (als Iste od. 2tepers.) geniigend bezeichnet, oder die auf-
merksamkeit des angeredeten bereits daraiif gerichtet ist. Wirklicb feh-
len kann jedoch das project eben so wenig, als das redewort, da es
jedenfalls (auch als die pers.) in der endung des redeworts liegt.] Die
nothwendigen* bestandtheile jedes satzes sind also: das ilin bildeii<)e
redewort und dessen project. Das verbaltniss dieser beiden grund-
bestandtheile ist, an und fur sich betrachtet^ das der selbststandigkeit
oder casus rectus (grades, directes verbaltniss); — ist dann das rede-
wort, und somit der ganze satz transitiv, so komnit zu jenen als dritter
grundbestandtbeil das object im casus versus (in umgekehrtem, nam-
lich dem des projects (hier subjects) entgegengesetztem verhiiltniss, und
diesem untergeordnet) ; — und das pradicat wird vervollstandigt oder
weiter entwickelt durch gegenstandsworter und redeworter im casus
obliquus (seitenverhaltniss, dem (baupt-)redewprt untergeordnet). Di€
redeworter hal)en eigene forraen fiir jedes dieser drei hauptverhaltnisse,
nmnlich dem casus rectus gehort der Indie, Interr. und Optativ, dem
Gronl. Gramm. 5
66 Satzlehre. Erster abschniit. §. 68. 69.
casus versus das Particip, und dem casus obliquus der Cjnct., Sbjnct.
und Inf.; — you den formen der gegenstandsworter entspricht zwar zu-
nachst der Subjectiv dem cas. rectus, und der Objectiv dem cas. versus;
da aber letzterer auch zur bezeichnung des projects intransitiver rede-
worter (also im cas. rectus) gebraucht wird, so bleiben dem cas. versus
nor Objective bei trausitiven redewortern; dagegen viird der cas. obli-
quus ausscliliesslich durcli die appositionen ausgedriickt. Da nun einer-
seits auch der besitz als object sehies besitzers betrachtet und behan-
delt wird (§.15), und andrerseits jedes untergeordnete redewort eben
so mit andern, ihm zugehorigen wortern umgeben sein kann, wie ein
selbststandiges, so ist iiberhaupt: der casus rectus das ver]ia||n. der
selbststandigen (nicht untergeordneten ) satztheile; der casus versus
das verb, solcher wortel*, die einem gegen stands wort untergeordnet sind;
und der casus obliquus das verb, derer, die einem redewort unter-
geordnet sind. Das gemeinsame verb, aller worter im cas. versus und
cas. obliquus ist«das der unterordnung, entgegengesetzt dem der
selbststandigkeit oder unabhangigkeit (cas. rect.); daneben findet
beiordnung statt zwischen project und redewort, substantiv und ad-
jectiv, und unter umstanden auch zwischen frage und antwort.
*
I. Casus rectus.
§. 69.
Hieher gehoren also von den formen der gegenstandsworter die bei-
den zur bezeichming des projects dienenden, namlich der Sul)jectiv bei
transitiven, und der Objectiv bei intransitiven redewortern — (fiir beide
der Nominativ, wo ein solcher besteht, §. 24. 49.) ; ferner von redewort-
formen der Indie, Interr. und Optativ, welche drei modus der dreifach
verscfaiedenen natur der selbststandigen oder hauptsatze entsprechen,
nftsilich dem (geschehenes mit gewissheit besagenden) anzeigesatz
gehort der Indie, dem (geschehenes mit ungewissheit besagenden) fra-
gesatz der Interrog., und dem (ungesdiehenes besagenden) beische-
satz der Optativ als unterscheidende redewortform zu. [Hieraus, und
aus der damit zusammenhangenden bedeutung dieser drei modus ergiebt
sich zur geniige, wie und wo jeder derselben zu gebrauchen ist; und
die anwendung des Subjectivs und Objectivs im allgemeinen ist bereits
§. 16 gezeigt, daher hier Itirs erste weder das eine noch andere weite-
rer erlauterung bedarf] In einem vollstiindigen hauptsatz kann keiner
der obigen modus durch einen andern ersetzt werden, wol aber geschiebt
dies in un vollstiindigen oder ausrufssatzen, deren eigentbiimlichkeit
darin besteht, dass in ihnen das redewort entweder ganz fehlt, oder
§. 69. 70. Casus rectus. 67
dtirch eine andere, meist UDyolIkonimnere form ersetzt ist. Was dutch
einen solclien ausrufssatz eigentlich besagt werden soil, musssich dann
itnmer aus den gleichzeitigen umstanden (oder geberden des redeoden,
u. dgl.) ergeben.
§. 70.
Also ztierst oline re dew 6 rt steben (ansrufsweise) ausser den wirk-
lichen ansrufen, oder verbarstammen in vei^bindung mit ausrufen (s. §.*12),
und einigen partikeln (z. b. agsut! tuchtigr sich angestrengt! ingmatsiaK!
oder ingmaleanah! tngmdkanat9%aK ! (verlangerungen von mgnia §.65,2)
sachte! kisame! endlich wurde es doch! u. a.) — 1) mit der bedeutung
eines heiscbesatzes : gegenstandsworter im cas. obliq., besonders im Vial.,
Term^ u. Mod., z. b. nguna bier durch! ihunga dortbin — (gehe, od.
lasst uns geben, od. dgl.); pum%k einen sack (her)! ivssuatsidmih mit
etwas moos (komm')! — anch mit anhangspartikeln : iijarKamigdliinit oder
auch einen stein (gebt her)! ahiarKatig$8aming&K jemand zum mittrager
{ahiarnat), sage! d. h. sag', es soil jemand kommen, mir tragen zu liel-
fen! — dann mit der bedeutung eines anzeige- od. fragesatzes: 2) ge-
genstandsworter aller art im Objectiv, z. b. navssdra mein gefundenes
(ist das), d. h. das babe icb gefunden; — naiat! moven (sind dort)!
maffaK-una"^ (ist) dieses (von) thon? — Kangauna (nanga §.64 und
%ina §.23) amxissoK*^ wann (ist) dieser (fisch) heraufgezogen ? d. h. ge-
fisclit? — ganz besonders aber 3) Nominalparticipien , und, als diesen
entsprechend, auch Verbalparticipien, da dann durch die suffixe des
letzteren und personzeicheu des ersteren der ausdruck ausserlich wie-
der einem wirklichen satz ahnlich wird, z. b. (1) otdlussunga ^ der icli
liel, = da fiel icb; (2) sumuf^ jmassoK ^ welch er wolrin will? := wohin
will er? oder — fdenn die 3te pers, geniigt hier auch fiir die 2te):
•
wohin willst du? (3) ainidsdngihiga "^ * der ich ihn nicht holen gehen
sollte? ssr solite ich ihn nicht holen gehen? (4) agtigssumih ^ uko ^ ute^
^ ortttuvoK er fallt. ' $. ^5. ^ pisavon er wird od. soil gehen, stw. fdvoK*^
* ainiarffd er ^irt ibo Irolen; 1, n. ^ agfig$soH t agtigissoK was (6o)-gross ist, (so)
sehr; stw. oHf^ifOK e» ist gross. ^ $. 24.
*) Es wird ein- fiir allemal bemerkt, dass das redewort pivoK od. pivA — (denn
es ist beides intrans. und transitiv) — in foige seiner grundbedeutung: tluin,
ihm thun, — fast jede art des thuns bezeiclinen kann, sobaid' aus anderm ber-
•vorgeht, was man raeint, daher es oft in bedeutungen wie: gehen, kommen, baben,
besitzen, meinen, nehmen u. a. m. vorkommt; — ferner, dass der verneinungs-
stamm (§. 61), wo er im text vorkommt, hier kiirze halber durch n. bezeiehnet
ist; und cbenso einige oft wiederkehrende, den stand der handluog angebende
anhiingeworler dui'ch zahlen, niimlich -savoK, -savd (slamm'-*a) und umehrpoK,
umdrpd (si. umctu), er wird .. ., (bevorstehende handlung) durch 1; und sima-
voKf simavd (si. slma), er hat od. ist ge..., (vollendete handlung) durch %
5*
68 Satzlehre. Erster abschnitt. $. 70. 71.
fttotii ' iiber die maasseo (siod) diese widerspenstig! (5) mike ' ihtungi--
l^d ' welcher seinem bruder nicht liilft?! (das sollte er docli); (6) irfffi^fn-
siagut * erxotiga ^ (mich) der ich ihn an seinem hals traf (stelle dir vor).
Diese anwendung des Particips als stellvertreter des Indicativs od. In-
terrogativs findet regelmassig statt, trenn entweder ziigleich bedauern,
verwunderungy mitleiden^ missfalien od. dergl. iiber das besagte ausge-
driiokt werden soil — (s. beisp. 4. 5.)> oder wena man die aufmerksam-
keit des angeredeten auf etwas in dessen gegenwart geschehenes bin-
lenken will (beisp. 1.), gder in erzahlungen, wenn man sich die sache
als eben jetzt vor augen geschehend vorstellt (beisp. 6.), — iiberliaupt,
wenn man nicbt mit volliger rMhe, sondern in einer gewissen gemtitbs-
bewegnng spriclit.
Dieses bat wahrsdieiniicli die yeranlassung gegeben zu eioem in schrif-
ten sehr baufig vorkommenden missbraucb des Particips, indem es
gradezii als Indie, gebraucht worden ist, — angeblich fiir (langer)
Yergangene zeit; es wird aber zwischen dieser und der sogenannten
gegenwart, d. h. der kiirzlicli rergangenen zeit — (denn die wirkliche
gegenwart ist nur ein angenblick) — im gronlandischen kein unter-
schied gemacbt, s. §. 19.
§. 71.
Als stellvertretende oder ersetzende redewortform kommen in sol-
chen ausrufssiitzen vor: 1) der Interrogativ oder Imperativ mit der be-
deutung eines verstarkten Indicativs — (dies immer in folge lebbafter
gemiithsbewegung), — z. b. amuarpit ^ ziebst du berauf ! as= da babe ich
recbt aus alien kraften beraiifgezogen ; oder: da nimmt das heraufzie-
Len kein ende (so tief ist's) od. dgl.j amerdlapat '' sind's viele! = ich
will meinen, dass es viele sind ; isiimangnih ^ ordloKtt ' fall' nach (dei-
nem) belieben! = bier kann man immerliin fallen, man wird sich kei-
nen scbaden thiin (z. b. in weichem scbnee); dssahanguarit ^^ rolle ein
biscben! ^ da roHt's, dass die stiicken fliegen! pineKtt ^^ sei gar sehr
schon! ss ei! wie du schon sein wirst, wenn du das an hast (ein klei-
dungsstiicky was man eben betrachtet) ; — 2) der Infinitiv statt des Im-
perativs (was iiberbaupt in nocli jugendlichen sprachen etwas gewohn-
liches ist), z. b. nihuvigdluUt *^ du (sollst) aufsteben! nanerdlwgo '^ (tbue
oder tbut) drauf driicken ! muluvatdldmnase '^ iiir (sollt) nicbt gar zu
^ uteripOK er ist widerspenstig. * niihaK der jiingere bruder. ^ ikiorpd er hilft
ihm ; n. ^ Kvngasex der hals. ''' erxorpd er triffl ihn, ^ amuarpOK er zieht
herauf. "^ amerdlapul (mehrh.) es sind viele. ^ isuma meinung, belieben. ' ar-
diOKaoKf stw. ordluvoK er fallt. *" dssahhnffuarpOK, stw. oMakdpoK es rollt. ^* pi-
neKaoKf stw. pinerpotc er ist schon. ^"^ nUtupigpoK er steht auf. ^^ nanerpd er
djriickt drauf. ^* muluvatdldKaoK, n; slw. muluvox er verziehl, bleibt aus.
J, 71. 72. Casus rectus. 6$
lange wegbleiben! una * agtornago ' (time od. thut) diesen nicht anriih-
ren! Am haufigsten ist dies bei den verneinenden redewortern, da der
Optativ des verneinungsstamines so gut yrie gar nicht vorkommt^ s. §. 61.
Zuweilen kann iinter einem solchen Infinitiv el>en so gut audi die erste
person des Optat. verstantien werden, z. b. Ufivdlugo^ (tliut od. lasst
uDs) es abschneiden! Dann steben noch 3) als stellvertreter des Impe-
rativs: das Verbalpartic. des anbangsstammes -sa (er wird od. soil...),
z. b. tdkuiartnsagit "^ der du es zu seben kommen sollst! &= komm es zii
seben! tuadsagigse '^ die ihr es boren sollt! = bort, was jetzt gescbiebt,
oder gesagt werden wird! savtisagiga* der icb es befiiblen soil! ss; gieb
her! lass micb's befiiblen! — oder der fndic. des anbangsstammes iimdK
(er wird ...), z. b, torKorumdrparse^^ ibr werdet es auflieben = bebt
es auf! mianerssoritmarpuUt ^ du wirst vorsicbtig sein := sei vorsicbtig!
(ist das gewobnlidie abscbiedswort, wenn man jemand auf bedenklicbem
wege zu land oder see verlHsst)*). Solcbe stellvertreter geben zugleicb
einen milderen ausdruck, als der Imperativ selbst.
*) und zugleich das einzige einer begriissungsformel ahnliche, was den Gronlandem
eigen ist.
II. Casus versus.-
A. der gegenstandsworter.
§. 72.
Ein gegenstand kann einem audern auf zweierlei weise untergeord-
net sein: 1) durcb die tbat (als thatziel); 2) durcb angebofigkeit (als
besitz). Beides wird ausge^driickt durcb die suffixe und die objectiven
und subjectiven formen dieser und der gegenstandsworter an sicb, nam-
licb dadurch) dass im ersten fall das redewort, was die tbat besagt,
und im zweiten fall das nennwort, was den besitz benennt, ein suffix^
und in beiden fallen das subject (tbater oder besitzer) subjective, unxl
das object (tbatziel oder besitz) objective form erbalt, wie bereits §. 15f.
im allgemeinen gezeigt ist. DAbei ist zu bemerken, dass solcbe unter-
oirdnung im gronlandiscben etwas baufiger ist als bei uns, oder mit an-
dern worten: dass mancbes als besitz oder thatziel gedacht und behandelt
wird, was wir nicht so kurz unterordnen konnen. So wird namentlich
j) eiii thatziel voraiisgesetzt nicht nur bei solchen redewortern, wo
wir ein object im Accusativ od. Dativ baben, sondern oft auch, wo wir
' §. 23. ' agtorpd er beruhrt ihn. * kipivd er schneidet es ab. * tahulartorpd
er komml es zu sehcn, 1. ^' tusarpd er hcirt es, 1. ^ savtipd er befuhit es, 1.
'' tornorpd er bebt es auf, verbirgt es, 1. ^ mianersswyoH er ist vorsicbtig, 1.
70 Satzlehre. Erster abschnitt. S* 72. U.
dea zunachit durch die handlung beriilirten gegenstaad, als ort, ziel
od. dgl. betrachtet, durdi eiae praposition dem redewort unterordneD,
z. b. pisugpd er geht auf ihm (dem laode, scUnee od. dgl.), najorpd
er ist bei ihrn, omigpd er gelit ze ihm u. dgl. 2) als besitz eiaes
gegeostandes gelten nicht nur solelie dinge, die auch bei uns durcli ein
besitzpronomeo — (seia, dein, mein etc.) : — als solcher bezeichnet wer-
den, z. b. wirkliclies eigenthum, bestaadtheile ^ eigenschaften, blutsver-
wandte u. dgl. ; sondern u. a. auch das thatziel, als beliaudeltes — (ver-
mittelst der passi?en participien (§,111): sein gesehenes, seia gehortes
ii« dgl, ^ was er gesehen hat, was er gehort hat etc.), — die umge-
buflgeo, ab zugehorige raume betrachtet — (venmttelst der ortsworter
§»46f.)/ — verglichene gegeostaude — (sein grosseres, sein kleioeres
etc. as was grosser ist als er, was kleiner ist als er etc., s. §. 119)
u. dgl. m. Und so wie es viele redeworter giebt, die innner ein suffix
haben (§. 59), so giebt es auch viele nennworter, die selten oder nie
ohne ein suffix vorkommen. Dalun gehoren ausser den ortswortern
(§• 46 f.) namentlich noch die benennungen der theile eines ganzen —
wo wir sagen: der kopf, die augen, die finde, der mast, die niitte
u. dgl., da sagt man im gronland. durchgangig: sein (dein etc.) kopf,
seine augen, seine rinde, sein mast, seine mitte etc.; — ferner die
activen participien (§.111), verwandtschaftsnamen, und einige anhange-
worter.
Den suffixen an den nennwortern mit dem zugehorigen Subjectiv ent-
spricht bei uns immer der Genitiv, aber nicht umgekehrt, da wir nn-
sern Genitiv nicht nur zur bezeichnung des angehorigkcitsverhaltnisses,
sondern auch fiir anderes brauchen; so sagen wir z. b. zeit der noth
fijr zeit, in welcher noth herrscht; gedanken des friedens fiir gedan-
ken von frieden; worte des zorns fiir aus zom entsprungene oder
zorn kundgebende worte ; tode^furcht fur furcht vor dem tode etc, etc,
S. den anhaog.
§. 73.
Was nun die anwendung der verschiedenen formen der suffixe ins-
besondere betrifft, so ergiebt sicli diese theils aus ihrer bedeutung, theils
aus dem bereits friiher gesagten, daher hier nur in betreff der sufiixe
3ter pers. auf einiges aufmerksam zu machen ist ; die e-suffixe an rede-
wortern finden spater ihre weitere erlauterung (§. 77 u. 90). Fiir ein
subject und ein object fin det iiberall .nur ein objectives a -suffix statt,
nitmlich am redewort, wenn die beiden gegenstande als thiiter und that-
ziel mit einander verbunden sind, sonst am object (besitz), z. b. teri-
amap ^ arssoK ^ nerivd ^ der fuchs frass den speck; terianiap ^ orssua '
^ ttrianUUi fuchs. ^ orgssoK speck. ^ er isst es.
§. 73. 74. Casus versus der gegenstandsworter. 71.
ajorpoK "^ des fuclises speck hi scbl^clit ; — sind dagegeo zu einem ob-
ject zwei subjecte vorhanden , so sind audi zwei suffixe erforderlich ;
iiberliaupt: zu jedein Subjectiv gehort eiu suffix, und zu jedem suffix
(Ster p.) ein Subjectiv (der aber in der zweih. und mehrh. der nenu-
worter ohne suffix dem Objectiv gleicb ist),. Hierbei sind zwei falle zu
beacbten: 1) das eine subject ist tbatsubject (tbater), das apdere be-
sitzer desselben objects — (wejcbes also doppelt untergeordnet
ist); — in diesem fall bat das redewort ein suffix wegen des tbHters,
und das object eins wegen des besitzers , z. b. nalat ^ fiieriagdt ® tstt-
ngap ^ nensearpd ^ deiL struntjager pflegt der moven ausgespieenes zu
fressen. 2) der tbater oder besitzer ist selbst wieder besitz eines an-
dern gegenstandes (d. b. eines 2ten subjects, was dann wilder besitz
eines 3ten sein kann etc.); — worter, die solcbergestalt in zweierlei
verbiiltniss steben, namlicb einerseits subject, und andrerseits object
sind, iniissen ein subjectives suffix baben, z. b. terianiap * orssuata ' tw-^
ha^ ajorpon'* des fucbses speckcs gerucb ist scblecbt; seK&tnwp-^^ hissar-
nardta^^ iasmguax ^^ paxerpd^^ der sonne bitze bat die pfiitze ausge-
trocknet; kard$dlit ^* nundia^'" tumiala^^ afciaV das gegeniiberliegende
di^r ostseite des landes der karadUt, S. aucb d. letzte bei«p, §, 16.
§. 74.
In dem ersten dieser beiden falle — bei doppelter unterordnung —
finden dann aucb die e -suffixe an nennwortern ibre anwendung, nam-
lich ein objectives «- suffix erbalt das object, wenn beide subjecte —
tbater und besitzer — in einer person vereinigt sind, d. b. wenn der
thater zugleicb aucb besitzer seines tbatziels ist; — und ein subjectives
e- suffix erbalt der besitzer des objects (des tbatziels), wenn er selbst
wieder besitz des tbiiters ist, wie §. 33 gezeigt ist,
Diese vom bauptsubject ausgeheude doppelte unterordnung — bier
darin bestebend, dass eutweder das tbatziel oder des«en besitzer detfi
tbater angebort ' — ist eigentlicb dasjenige, wodurcb die anwendung
der e- suffixe bedingt wird. Es ist daber ein durchaus feblerhafter,
nur in gedankenlosigkeit seinen grund babender gehraudi der, dnss
dem project (was docb in keiner weise untergeordnet ist) ein e-suf-
iix angebangt wird, urn es als einem andern project angeborig zu be-
zeiclinen. Namentlicb gescbiebt dies — und zwar nicbt selten —
1) wenn von zwei oder mebreren projecteri eines redeworts, die als
* er ist sckiedit. •'' naia move. * meriagoK ausgespieenes. '' iiiun$aK struntjager
(eine raubmove). ^ er pflegt es zu cssen. '•* tip(Jt (3te cl. Iste abtii.) der gerucli
(od. gescUmadv) einer sache. ^" senintK (Steel. Istc abth.) die sonue. ^^ kissar-
nex (3l« d. 2te abtli.) warme, hitze. ^' stw. tatcK teich, pfiitze. -^^ trodcnet es
aus. ^* kardIeK (2te cl.), ist der nationalHame der Groniander. ^^ tutna land.
*^ tuno S- 46, von einem land gebrauclit: die ostseite. ^"^ ake das entgegengeselzte.
72 Satzlebre. Erster abschnitt. $. 74. 75.
zweiheit oder inehrheit zusammenzufassen waren, erst nur eins be-
riicksichtigt^ uiid dann das andere, jenein aogeiiorige, nachgeholt wird,
z. b. autdlarpoK * ilanllo ^ er ging weg und seine bcgleiter (gingen
auch weg); toKuvoK ^ angunilo * er ist gestorben und sein vater (aiicb).
[Regelrecht ist dafiir entweder: angutdlo"^ iamafigmih^ iomipuk^ (er)
und sein vater^ beide sind gestorben; oder: atiUilarpoK^ ilane^ ila-
gdlugit^ er ging weg, seine begleiter zu begleitern babend, d. li. init
seinea begleitern.] — 2) wenn das project eines untergeordneten rede-
worts — Cjnct., Sbjnct. od. Verbalparticip (was dann, wenn *in suf-
fix erforderlich ist, aucb ein e-sufF. erbalt, nacb §. 90, anin.) — dam
project desjenigen redeworts, welcbem dieses untergeordnet ist, ange-
liort, z. b. angune"^ toKungmat^ iiterpon'' als sein vater gestorben war,
kam er zuriick (dessen v, gestorben war); illume ^ nanermane^ to-
KUVOK^ well sein (eigenes) baus ilin erdriickte (d. b. iiber ibra zusam-
mengefalien war, daran) ist er gestorben. Sogar wenn das project
nur ein^in gegenstand angebort, von dem vorber die recTe war, wird
ibm zuweilen ein e-suffix angehatigt, z. b. angajune^^ tmmdingilaK "
sein alterer bnider ist nicht so. Die widerbaarigkeit dieser ausdrucks-
weise zeigt sicb am allerdeutlichsten darin, dass solcbe c-suffixe kei-
nen Subjectiv bei sicb leiden, der docb zu jedem suffix gebort, denn
z. b. taussiima ^^ angune tomingmat ist voUiger unsinn.
§. 75.
Wenn das besitzverbaltniss mit dem casus obliquus (§. 60 — 86J zu-
sammentrifFt, d. b. wenn ein nennwort ein suffix und eine apposition
RlM^en soil, so ricbtet sicb der gebrauch der a- und e-suffixe der 3ten
pers. nacb derselben regel, namlich ein e-sufF. erbalt ein solches wort,
wenn das dadurcb benannte besitz des projects desjenigen redeworts
ist, dem es untergeordnet ist, sonst ein a-suffix; oder mit andern wor-
ten: ein nennwort mit suffix und apposition bat immer dasjenige suffix,
was es liabeu wiirde, wenn es" durcb andere gestaltung des redeworts
zum object gemacbt wiire — (versteht sicb, die subjective form statt der
objectiven, wo die app. solcbes erfordert). Z. b. (mit e-sufF.:) xUarna-
minut '^ tuniupd ** er gab es seinem] (eig.) kinde; s. v. a.: Tiitorne *^ *u-
nwd ^^ er begabte sein (eigenes) kind (damit) ; — (mit tt-suff. :y Tcitor-
ndmii^^ tunmpd^'^ er gab es seinem (eines andern) kinde; s. v. a.:
Kitornd *^ tunivd ^'^ er begabte sein (eines andern) kind. [Vergl. §. 33,
anm.: icb gab es m ein em kinde, und: icb gab es seinem k.] Eine
scbeinbare ausnabme von der regel machen die passiven redeworter
§.64,4: da dasjenige, was bei diesen als project erscbeint, bei der na-
* er geht weg. ^ Ha der mil ist, begleiter (auch : theil). ^ tOKuvoK er ist gestor-
ben. "* ahgut mann (mannliches) ; mil suff.r vater. ^ Nominaliv der zweih. v; ta-
moKf §.49,1. ^" ilagd er bat ihn mil, bei sicb, zum begleiter. ' er kebrt urn,
kommt zuriick; stw. ute §. 47, 7. ^ igdlo baus. ^ nanerpd er driickt auf ibn.
*" angajuk der altere bruder. " taimdipOK er ist so, n. " §. 24. *' KitomaK
kind. ** er giebt es (weg). ^'* er giebt ibm, begabt«Jbn.
§. 75. 76. Casus versus dcr gegenstandsworter. 73
tiiriiclien (d. h. transit! ven) form des redeworts object sein wiirde, und
von einem subject gar keine rede ist, e-suffixe aber iminer mir auf das
natiirHche subject sich beziehen, so konnen nennworter, die einem
solchen passiven redewort uniergeordnet sind^ in keinem fall ein e-saffix
haben , also z. b. saviamh ' tuni&sauvOK ^ er (a) wurde mit seinem (a's
oder eines andern) messer begabt; pianik^ arsdmeitarpoK * er wurde
seines eigentbums beraubt. [Aus §.33, anm. ergiebt sicb dieses als v5i-
lig regelrecht: icb gab ibm s«in m.^ ich raubte ibm sein eigenthum.]
Dagegen haben nennworter, die einem unpersonlicben redewort (§.60,3)
untergeordnet sind, ein e- suffix, wenn sie dem (transit, od. intransit.)
stammwort durch dieselbe apposition mit einem suffix der Istenpers.
untergeordnet sein wiirden, z. b. amam'mut'^ nagsagaxarnarpoK ^ man
hat mitgenommenes an seine mutter, s« v. a.: arnavntit ' nag$aga«ar-
fmnga^ ick babe mitgen. an meine mutter (d. k. icb babe was fiir
meine mutter mit).
In dergleicben yerbindungen (e-sufF. mit app.) steht baufig das suffix
in der einbeit, wo nacb uoserer redeweise die mebrbeit steben soilte,
namentlich wenn die meimmg ist: jeder . . . sein — , z. b. tanmrmih'^
iniminTput'^ sie sind alle je an ibreh platzen; nunaminut ^ autdlar-
put ^^ sie sind jeder in seine heimatb gereist.
B. der redeworter.
§.76.
Ein redewort kann einem gegenstandswort nur mittelbar untergeord-
net sein^ so namlicb, dass nicbt sowobl die b^ndiung an sicb, als viel-
raebr der gegenstand, von dem sie ausgebt — das project — mit sammt
seiner bandlung thatziel eines andern gegenstandes wird, — ausserlicb
dadurcb, dass das (nacb §. 16 im Objectiv stehende) tbatziel durch eine
redewortform adjectivisch naber bezeiclinet wird. Dazu dient ganz ei-
gentlicb das Particip, dessen eigenthiimlichkeit den andern redewortfor-
men gegeniiber darin besteht, dass es nicht die bandlung als von einer
person (od. sache) ausgebeud dar^ellt, sondern eine person als das,
woran die bandlung haftet. Es liegt ferner in d^r natur der sache, dass
die durch das hauptredewort *) besagte handhing eine geistige sein muss,
d. h. eine solche,^ det^n (eigentliches, geistiges, nicht grammaticalisches)
* savik messer. ^ er ist ein begabter ($. 60, 4) ; stw. tunivd er giebt ihm, begabt
ilin. -^ pik sache, besitz, eigenthum. * cig. : es ist ihm beraubung widerfahren (s.
§• 60, 4) ; stw. irgsdrpd er beraubt ihn. '"' arnax weib(-liche8), mit suflf.: mutter.
^ nagsagaKarpoK er hat mitgenommenes, er hat tvas piit; ^tw. nagsarpd er nimmt es
mit. ^ §. 49. « /nc platz; ipoK er ist. ^ nuna land, mit suflf.: heimath.
** (WtdlarpOK er geht weg, reist ab.
74 $at2l«bre. Enter abschoitt. $. 76.
object wieder eine liandlung sein kann; dies findet sicli namendich bei
alleD redewortern^ die den begrifF eine9 wahrnehmens in sick schlie-
Bsen, — (wozu aucb «olclie gehoren, die ein glauben^ erzahlen, antref-
fen etc. ausdriicken), — daher bei diesen zuerst und eigentlich das Par-
ticip (als redewortfonn) seioe anwendung fiadet; namtick um die am
object wahrgenommene handlung (eigenschaft, zustand) aozuzeigen, z. b.
Kojan^ isngdra^ ornihdHt^ icJi sah einen kajak, welciier zii dir kam,
d. h. ich sah, dass ein k. zu dir kam; umiai* aiitdlalersut ^ tihipm^ er
kaui zum boot, welches aniing abzufahreo, d. h. als es ebeo abfahren
wollte; arnd'' toKussoK^ oKautigdt* sie besageii seine mutter, welclie
gestofben ist (as ware), d. h. sie sagen^ oder man sagt, dass seine m.
gestorben sei, oder: seine m. soil gest. sein; mi$ig%lerpunga ^^ uiontd-
U$sunga^^' ich fange an, mich zu inerken, der ich alt werde, d. h. ich
fange an zu merken, dass ich alt werde; tusarpdse^^ neKigssaKdngitsu-
se^^ sie haben euch gehort, die ihr si sie haben gehort, dass ihr niciits
zu essen habt; ivna*"^ misigaiuh^^ aipe^^ uhiumdngikd^'' merktest dii je-
nen, welcher .. = merktest du, dass jener seinem gelahrten nicht aiit-
worteu wollte? naUmgildnga^^ xingmia^^ iomikiga^^ er ibt nicht uuwis-
send micli, der ich . . . aas er weiss wohl, dass ich seinen hund getodtet
babe; sujuaissara^^ angumerdra^^ aitsaii^^ leeKertarssuaK^* iikihd^^ ich
holte meinen vorfalur ein, weicher »= als er eben erst die grosse insel
erreiclit hatte; angumerdra^^ iorxord^^ ich ertappte ilin, welcher ss da-
bei, dass er es versteckte; »alungilalU^^ mdna^* KimdsOtgU^'' du weisst
(dich) wohl, dass du dieses verlasseu musst.
*) Da^jenige redewort, auf welches ein uDtergeordnetes sich bezielit, fiihrt in hin-
sicht auf dieses letztere hier und im folgenden iiberall die benennung: baupt-
redewort.
^ ein gtonl. mannsboot; dann aucb: ein mann in einem solcken boot. ^ isslgd er
eiebt (auf) ihn. ^ omiypd er gebt 04. kommt zu ibm. '* umian. ein boot, bcs..ein
grionl. weiberboot; s. $. 14, anm. ^ Nominalpart. von autdlalerpoK er fangt an fort
zu geben; stw. autdlarpoK er geht fort. ^ tikipA cr kommt (bis) zu ibm, erreiclit
es. "^ amaK mutter (s. 0. z. §. 75). ® Nominalpart. v. Iokuvok er ist gestorben.
^'oKautigd er besagt ihn od. es, spricbt davon. *" misigilerpd, stw. misigd er merkt
ihn od. es. ** Nominalpart. v. utorKMlvoK er wird alt. ** tusarpd er hort ibn od.
V. ihm. *' V. nenigssaRarpoR er bat zu cssen; n. ** §. 23. ^^ misigd s. 0.. **•.
^ aipaK gefahrte. ^' iMwmavd cr will ihm antwoilen; n. ^"^ naluvd fx w<»6s ibn
od. es nicbt; n. ^^ Kkngmen bund. '" toRupd er todtet ihn; ^^ g^JUuissoK der
voran ist — (pass, partic.; eig. : den man vor sieb hat). ^* <mgu\nerd er triift ibn
bei was an, lioU ihn ein, .eitifpt ihn. ^^ $. 65, 5. ^* grosse insel. ^^ tHapd er
kommt bis dahan, erreichi es. *® torRorpd er verbirgt es, verstcckt cs, hebt es auf.
^^ Rimagpd er verlasst es od. ihn; 1.
S* 77. Gasas versus der redeworter. 75
§. 77.
Also, wo das Verbalparticip angewendet wird, siod 3 personlich*-
keiten im spiel: (1) das subject des haiiptredeworts, (2) das object des
hauptredeworts, was zogleick subject des Yecbalpart. ist, und (3) das
object des Particips. So lang« nun diese auck 3 verschiedene gegen-
stande sind^ od. das bauptsuliject — d, i. das subj. des hauptredeworts —
2te od. Iste pers. ist, jtoramen iiberall keine anderen suffixe in anwen-
duDgy als die a-suffixe der 3ten pers., und die gewohnlichen suflixe der
Isten u. 2ten pers., wie obige beispiele zeigen. Wenn dagegen zwei die-
ser personlicbkeiten — und zwar 1 u. 2, od. 1 u. 3 — in eioem gegen-
stand 3ter pers. vereinigt sind, so kommen statt der gewobnlichen suffixe
die e-suffixe in anwenduog, namlich 1) die einfacben s-suffixe im
fall doppelter handlung eines subjects, d. h. wenn beide kand-^
lungen von einem gegenstand ausgelien: er (a) ..., dass er (a) •••;
2) die zusammengesetzten e-suffixe im fall wecbselseitiger be-
ll and lung zweier subjecte, d. Ij. wenn das subject des kauptrede-^
worts object des Particips ist: er (a) ... ibn (h), dass er (h) ihn (a) ....
Z. b. (Ister fall) oxauUgingild^ plgingne^ er (a) besagte es (b) nicbf,
dass er (a) es (h) besasse, d. k. er sagte nicht, dass er es liatte; tu^
niumcu^ine^ uAerp0K* er besagte sicb^ der er . . sss er sagte, dass er ik-
nen geben woUte ; Merfigmgikitik " oxarput ^ sie (a) sagten *)^ dass sie («)
flicht zu ihnen (h) kineingegaogen waren. Es verstekt sick von selbsl>
dass wenn bier das object des Particips 2te od. Jste p^rs. ist, nur ein
gewobnlickes sufiix statt findet, da in alien e-suffixen die 3te pers. ob-
ject ist, also z. b. tuniumagdnga ^ OKarjtQK ^ er (a) hat gesagt, dass er (a)
mir was geben wollte. (2ter fall:) hivfe'' oKautigd^ sordemkdne^ er
(o) besagte seinen (a*«) diener, welcker mit ihm (a) aufgekort katte, d. b,
er sagte, dass sein diener aufgekort katte, ikm zu dienen; niiwertuhut^
'^Mmagait^^ ornisagdtiik^^ sie (a) vermutketen den kaufmann und seine
leute, welcke . . . «= dass sie zu iknen (a) kommen wiirden; malugdU-
gut'^ sagdlomtarsmagivtine^^ er (a) ist uns gewakr geworden, die wir
• ••»=: dass wir ikm (a) was vorgelogen kaben; iliHrnavdiit ^* tunisdngir
Hngue^^ er weiss dick, der du ... = dass du ikm nickts geben wirst;
omutigd er besagt es, ^pricht davon (n.). ^ pigd er besitzt es. ^ tvniumavd er
will ihm geben. * inerpd er sagt von ihm. ^ istrfigd er «eht zu ihm hiaein; n.
OKarpoK er sagt. ^ kivfax diena*. ^ sorderikpd cr hurt auf damit. ^ nittvertoK
4er kaufmann. ^^ iUmagd er vermnthet ibn. " omigpd er kommt zu ihm, u. 1.
^^ nutiugd er wird es gewahr, spurt es (od. ihn). ^^ saffdtOKutarpd er Uigt ihm was
vor, betriigt ihn, fiihrt ihn an;. 2. ^^ ilipd er lernt es (od. ihn) kennen, kriegt es
w<!g; u. 2; — er weiss ihn (es), ^'^ ifmivi er giebt ihm, u. 1, n.
76 Satzlehre. Enter abschnitt. $. 77. 78.
Uisdsavdse^ oicauUgigwHh^ sie (a) werden (eucli) horen, dass ilir von
ihnen (a) gesprodien habt. UebrJgens aher werden in der 2ten u. Isten
pers. statt der zusaminengesetzten e-suffixe ofters nur die gewotinliclien
suffixe gebraucht, z. b. iUsimavdnga^ 'omisagiga* ev(a) weiss, dass ich
zn ihm (a) koininen werde, — statt ornisagivne; — und noch ofter der
Conjunctiv, s. u. §. 78.
*) Das haiiptredewort -kann namlich hier auch intrans. sein, — ob etwa wegen der
gleichheit dieser und der reflexiven form? —
§. 78.
Der erste dieser beiden falle ti'itt auch nicht selten beim Noini>
nalparticip ein, so namlich, dass dieses und dessen hauptredewort
ein project haben: dann steht das Particip im Subjectiv der einheit,
wenn das project eine einheit ist"^), und im Modalfs der einheit, wenn
es eine zweih. od. mebrheit ist^ z. b. ndparsimassup '^ misigilerpoK^ er
fangt an zu merken, dass er (selbst) krank ist; aggisotssumih "^ OKarput ^
sie sagten, dass sie (selbst) kommen wiirden, ^- jedoch wird diese (iiber-
haupt etwas merkwiirdige) construction nicht mclir allgemein angewendet,
sondern hier sowohl, als auch fiir die entsprechenden formen des Yer-
balpart. (naml. die einfachen e-sufBxe) steht sehr hiiufig statt des Par-
ticips der Infinitiv^ also (s. o.): Mggiaavdlufik oxarput sie sagten kom-
men zu wollen; ndparaimavdlune misigilerpOK er merkt sich krank seiend;
tttnkimavdlugit unerpon (§. 77, Ister fall) er sagt ihnen geben zu wolien
etc. Sonst wird auch nicht selten statt des Particips der Conjunctiv
gebraucht, besonders statt der zusammengesetzten e-suffixe 2teru. Ister
pers., od. wenn das hauptredewort reflexiv ist (od. beim Partic. reflexiv
sein wiirde), z. b. ilisimavdtit^ iunisdnginagJiO^ (s. §. 90, anm. 3) er(a)
weiss, dass du ihm (a) nichts geben wirst; iUatmitvutit ^ utorKaUgavit ^^
(statt uioTKdUssitiii) da weisst, dass du nun alt wirst; tusarpnae^^ id-
88unga*' pisdnginavse *^ (statt: pisdngiisuse) ihr habt gehort, dass iiir
nicht dahin kommen soHt; — dieses ist aber immer nuv gebrochene rede,
die audi dadurch wenig (od. gar nicht) gebessert wird, dass man, wie
ofters geschieht, einen solchen Conjunctiv wie ein gegenstandswort durch
ein sui^ix am hauptredewort unterordnet, z. b. nalnngtlai^ ^^ tahvjumd-
ravse*^ ich weiss es wohl, dass ich euch sehen werde; — denn der
' tusarpA er hort ibn od. es, u. 1 . ^ oKoutlgA er besagt es, spricht davon, (n.).
^ ilisimetvd er weiss ibn (s. o.). * ornigpd er kommt zn ihm, u. t. ^ r. ndpar-
simavoK er ist krank. ^ stw. mi»igd er merkt es (od. ibn). '' v. aggerpOK er
kommt, u. 1. * oKorpote er sagt. ^ tvnivd er giebt ihm; 1, n. *'^ utorKdiivoK
er wird alt. '* tusarpoK er hort. *' §. ^0. " pipon; 1, n. ** naiuvd er weiss
ihn od. es nicht; n. *^ takuvd er siebt ibn; 1.
$. 78. 79. Casus versus der redeworter. 77
Conjunct, hat sonst nicht die hierzu erforderliche bedeutung, s. §.88. —
[lin Labr.-diaL, wo das Yerbalpart. ganz feblt, stelit statt dessen durch-
gehend der Conjunctiv.] — Ferner wird zuweilen — besonders wenn
das hauptredewort kein suffix bat, und dessen project Iste pers. ist —
die dqrch das Particip auszudriickende handlung als ein zweiter kaupt-
satz im In die. bingestelit, und also nur logisck untergeordnet, z. b. tu-
sarpunga^ xingmip^ kivMit^ ganz wie bei uns: ich hore, es hat dich
ein bund gebissen; isumaKarpunga* uvdlume^ sisamdngorpoK^ ich denke,
es ist heut donnerstag.
*) Dies ist der einzige fall, wo ein Subjectiv ohne zugehoriged suffix steht.
§. 79.
Andrerseits steht alich das Particip nicht selten in anderer, als der
oben (§.76f.) beschriebenen weise, namlich — in folge einer art «m-
kehrung des gedankenganges — so^ dass entweder beide, das Particip
und dessen hauptredewort, ein object haben; oder dass das natiirliche
object des Particips — (also bei Nominalparticipien mit passiver be-
deutung das project) — ein theil, d. h. besitz des hauptobjects ist; oder
audi nur so, dass das object des einen vom andern objectahnlich be-
riihrt wird ; — Verbalparticipien, die in solchem verhaltniss stehen, ha-
ben ihr subject, da es nicht object des hauptredeworts ist, im Subjectiv
bei sich. Z. b. dtdrtara'' tihipara^ eKalugssup^ nerilerd^'* ich kam zu
meinem erlegten seehund, (da war) ein haifisch, welcher ihn zu fressen
anfing; tupeK^^ issigdra^^ tieZ/wp " upitikd^* ich sah ein zelt (und) dass
der siidwind es umwarf, oder: ich sah zu yrie der s. ein zelt umwarf;
wniaK^^ Jsalitdlugo*^ tihiupdt,^'' tinugtoK^^ das boot bugsirend brachten
sie es; welches abend wurde, d. h. dariiber war es abend geworden;
OKarpoK^^ umiax*^ singisagdt "^^ er sagte (zu ihnen, welche ..., d. h.:)
dass sie das boot ins wasser lassen sollten; (Dan. 3,27:) tahuvait'^^ angu--
tU** tauhoj^^ ingnerup^* hivdlingikaV'^ timait,'^^ mijaiidlo^'' KiUgtisimd-
* lusarpoK er iiurt. ^ KingnieK hund. ^ kivd er beisst ihn. ^ isumaKarpoR er
denkt; eigentl. : hat meimmg, v. isuma meinung, gedanke, sinn. ^ heute (§.41).
* es wird der 4te (hier:) wochentag. "^ MrtaK, stw. dldn seehund. ® tihipd er
kommt dahin. * enalugssttaR haifisch. *^ nerilerpd, stw. nerivd er isst (od. frisst)
ihn. ^' zelt. ^"^ isHgd er sieht auf das. ^^ nigen (3te cl. Iste abth.) siidwind.
^^ tipitipd er macht es umfallen, wirft es um; stw. ApipoK es fallt um. *^ boot.
^^ halipd er bugsirt es. ^' tikiUpd er. kommt damit, bringt es. *® v. dnugpoK es
wird abend. *'^ er sagt. -" singipd er scbiebt es hinunter; 1. '* tahuvd er sieht
ihn. '' angut ein mann. " §. 24. ** ingneK (3te el. 2te abth.) feuer. ** Wu-
diigpd er verletzt ihn, n. *^ (im^ (§. 37, 1) leib, korper. *" nt^aK haupthaar.
78 Satslehre. Enter sbschnitt. J. 79. BO.
ngUmtf* KagdknaaktiPAld* avdldngorBimdngitBUt,^ ingnef9ungnvng%t$uU
dlAnU^ agSMf^ tie salien diese mAnner, (da waren:) dass das feuer
ihre leiber niclit y^rletzt hatte, iind ihre liaupthaare, welche niclit rer-
sengt waren, und ihre miintel, weldie niclit anders geworden waren, ja
die sogar nicht eiomal nacli feuer rochen. Solche gleiclisam abgeris-
sene oder amgekehrte Partieipien sind besonders in besclireiben-
der erzahlung selir haufig, und geben dersdben eine lebendigkeit und
frisehe, wie sie aiif keine andere weise zu erreicben ist. — - [Auch diese
mogen zu dem §. 70, anin. erwahnten missbrauch des Particips verleitet
haben.]
III. Casus obliquus.
A. dep gegenstandsw(5rter.
§. 80.
Hieher gehoren gegenstandsworter, die durch angabe eines zur hand-
lung in entfernterer beziehung stehenden gegenstandes und der art sei-
ner beziehung die handlung an sich (obiie riicksicUt auf das project)
naher besttmmen. Das jedesinalige l>eziehungsverhaltniss solcher gegen-
stande wird \m gronland. ausgedriickt durch die (unsern prapositionen
entsprechenden) appositionen, geuiass der §. 17 dargelegten eintheilung
dieser verhaltnisse. Denn wenn auch in einzelnen fallen nicht die ent-
sprechende apposition, sondern eine andere form oder construction an-
gew«ndet wird/so ist doch dergleichen immer nur eine stellvertretuiig,
und mehr als jene fiinf beafiehungsverhaltnisse werden nicht unterschie-
den; es handelt sich also hier iin wesentlichen nur nm regeln fiir die
anwendung der appositionen, doch mit angabe der falle, wo andere for-
men an deren stelle treten. Uebrigens weicht hier die art der unter-
ordnung von der uns gelaufigen bin und wieder etwas ab, und zwar
auf zweierlei weise: erstlich haben, in folge anderweitiger auffassung
der handlung, einige redeworter einen ortlidi bezogenen gegenstand in
einem andern verhaltniss bei sich, als dies bei uns der fall ist; z. b.
statt dass wir sagen: es ist nahe bei . . ., ich verliess ihn dort, sagt
man im gronl.: es ist nahe von ..., ich verl. ihn dorthin; — und
zweiten^ werden bezogene begebenlieiten , die wir hauiig als geistige
' K^fftipoK es ist versengt — (eig. : es hat sich versengen lassen) ; j2, n. ; stw. tciUgpd
(das feuer) versengt es. * xagdlersant mantel, uberzug; stw. koH g. 46. * av-
MngorpoK es wird anders; It, n.; stw. avdia ein anderer. * fngnerstrngmipoK es
riecht'nach feuer (inpnex), n., u. §.63, 4. '^ sogar, §. 65, 9; — iikMi und ogMit
steken auf diese art ofters beisammen, in der bedeutung: ja sogar.
$.80.81. Casus oblifi^inis. der gegenataadgworter. 79
gegeD9tand« betraebtenp uad also ia nennwortfomi durch eide priiposi*
tion mit dein redewort in verfoindang S6t2eii» too gronland. gewolinliefaer
als dasy was sie eig^litlidi sind^ namlicfa als handkiDgeii) und also in
form eines (abbSngigeii) redeworts antergeordaety z. b. wo wir sagea:
mit lust und liebe, mit verdruss (Mod.), sagt man im gronl. lieber: lust
und liebe habend, Terdriesslicli seiend (Inf.); fiir: zur zeit (Loc.) des
koDigs N.N.: als N.N. kpnig war(Conj.) u. dgl. Wo redeworter eioen
von unsrer ansdriicksweise abweichenden casus bei sich zu haben pfle-
gen • — (wie z. b. die obigeu: es ist nabe Ton ... (Abl«)> icli ver|jeM
iiin dor thin (Term.), — da ist es sache des worterbudis, soldies a»»
zuzeigen. Die anwendung der durch die appositionen gel>ildelen casfis
der gegenstandsworter ist dann folgende:
§. 81.
J. Der Localis — (tne, ne etc) — dient zur angabe 1) des ortsy
an welchera die hnndluog Yor skh gelit, oder das besagte statt iindet|
nur aicht, wenn die Jiandlong in einer auf einen bestimmten ort gerich<*
teten bewegung besteht, als wo di# ricbtungsverliaitnisse eintreten. ^
Also z«'b. navan§^ Uhcuvok^ er ist in siiden gestorben; nunane^ taman€*
iusagauiwit ^ es ist in alien landern gebort worden ; igdlwmine * ndftipd "^
er traf ibn in seinem bause; nianomap kangiane^ Kaldrput^ landeiiiwarts
von Niakomak haben sie (haringe) gescliopf)^; sujunivUne*^ mmlersser^
put" yor nns verfolgen sie (seehunde); — 2) der zeit, innerbalb wel**
dier das l>esagte statt iindet,'doch nur, wenn entweder grade auf die
zeit ein besonderer nachdruck gelegt wird, z. b. aussame*^ aforsaarnd'^
ngilax *^ im summer — (im gegensatz zum winter) — leidet man keinen
mangel ; oder wenn das zeitbestimmende wort kein eigentlicher zeitname
ist, wie denn namentlich durch neK (§. 112) von redewortern abgeleitete
sorter haufig als zeitbestimmungen dienen, z. b. xaUprnerane^* auidla-'
rit"' mach' dich fort in seiner (naml. des wetters) ruhe; s}ku$^^ Mgtx^r^
arnerdne^'' ijmniaHtse^^ rudert in des eises — (mebrh.; der eisstikken)
zerrissenheit, d. b. wabrend das eis zertheilt ist. Sonst stehen die ei-
gentlichen zeitnamen, wo sie zur bezeicbnung einer bestimmten zeit die**
nen, wie partikeln obne app., d. h. im Objectiv (wie bei uns im Accu-
^§•20. ^ er stirbt od. ist gestorben. ^ n«na -land. ^$.49,14 '^passive
bildung von tnsarpd er hort es (g. 60, 4). ^ igdk) haus. ^ er tri£ft ihn an. .
^ $. 46. ^ Kol&rpoK cr schopft. ^'^ sujunex das davor befindiiclie, v. st^, $. 46.
^* malers9orpoK er verfolgt, ist auf treibjagd. ^^ attssax sommer. ^' unpersool.
bilduDg (§. 60,3) v. ajorssarpOK er leidet mangel ; n. ^'^ v. natwrpoK es ist ruhig.
^^ autdlarpoK er geht fort. *^ siko eis (auf dem wasser). *^v. kigtorarpon es
reisst ab, geht querCiber von einander. *^ ipuniarpoK, stw. ipupoK er rudert.
80 Satzlekre. Erster abschnitt. $.81.82.
sativ), z. h,-aus8aK^ avaiagfwc^ dm {letztem) «Dmiier hat er das land
veriassen; umaK^ sinmgilcMga'^ die ttadit habe idi mdit gesclilafen;
HvdloK^ tamd4MrfnaK^ toKHsavutW denselbigen tag sollst du sterben;
^ svjama^ uvdlume^ uvdhK'^ mannga*^ fiwinga^^ vorigs jalir dea keute-
tag, d. h. Jieut vor einem jakr kam icli liieker; — und for unbestimmt
angegebene zeit im Vial. ; s. §. 83, 2.
§, 82.
2. Der Ablativ (mit, nit etc.) bezeicknet das ausgangsyerbaltniss,
* Iiii4 stekt daher 1) bei einigeii red^woffern, die deu begrHF d«s von an-
derai ausgehen& #der sick entfemeus in sick sckli^ssen, z. b. kigdlinga-
nH*^ hamx^^ ea giog voii seiner griioze los, d« h. es liegt nicht mehr
fest aa; nunaviinit^* Kanipon^'^ es ist nake voo (d. k. bei) unserm ]ande;
tammtndnga^^ pivara^'' von dem kabe ick -es erkalten; ihdnga^^ tigxi-
f)aro" von diirt kabe ick es genominen; — 2) bei redeworlern, die eine
anf einen beatimmtea ort gericktete bewegung -besagen, um den mis-
gangaort anzuzeigen, z. b. tcaKamii^^ aierptet^* sie gingen vom berg kin-
inter; avdnga^^ prpuf^^ sie klHnHittA von norden; suanit*^ omigpiuk^^
VoA welcker seite (eig.: von seinem was) kamst du zu ilim? Usdnga"^^
uiingnhvi^'' avalagpugut ^"^ von dort von der ecke, d. k. von jener ecke
(aus) verltessen wtr das land; -^ 3) aack bei andern redewortern, um
d&A geMgen ausgangspunkt, irainl. den grund odcr die ursaeke anzu-
geben, z. b. MangniH^^ pexaunga^^ vor kitze tkue ick sekr (sckwitzen,
od. keiss sein); sialungmit^^ a^erorpou^^ fes ist vom regen verdorben; —
am kaiifigsten stekt so der Abi. des ankangeworts nex (§.1-13), entwe-
der okne weiteres, z, b. mihinermit ^^ tdmarpoK ^* vor kleinkeit ist's ver-
loren gegangen ; sinmgnermit ^^ hingordwugut ^® vor scklafen sind wir zu
spiit gekommen; — oder mit einsckluss des zum stammwort desselben
gekorigen Ohjectivs, z. b. (stw. und zugekoriger Objefctiv (project): si-
liutV amerMaput^^ das eis (mekrii,) ist in menge:) sikut amerdlomermii
■•>%.•
^ aussan sommer. ^ er ge)it seewarts, zur see, verlasst das- land. ^ nacht. ^ si-
nigpBK er schlaft; n. * tag. ^ grade der, derselbige. ' toKUvoK er stirbt; 1.
® §. 65, 10. ^ heute (s. §. 41). *" §. 20. »* pivoK, ^^ kigdlik (3te cl. 2te abth.)
granze. " es geht ab, wird locker. ^* fiuna land. *® es ist nahe. ^^g. 23f.
" pivd. " §. 20. ^® tiguvd er nimmt es, ergreift -es. ^" tcdKaK berg. '* ater-
poK er geht hinunter (stw. at, §. 46). '^ §. 20. ^^'pivoK, '* svk was. »'^ or-
niffpd er geht od. kommt zu ihm. • *® §. 20. " nil* das vorstehende ende. *® ava-
lagpoK er- verlasst das land (seewarts). ^^ kiak hitze, warme. ^"pewao/t, slw.
pivoK, ^* sieluk regen. '* es ist unbrauchbar, verdorben. "^^ v. mikivoK es ist
klcin. ^* cs ist verloren, ist weg. ^^ v. sinigpoH er schlaft. '*'"' kingordivox er
kommt zu spat, hinten drein (stw. kingo, §. 46). ^'' slko eis. ^® einheitsform amer-
dlavoK.
S- 3:2. Casus obli^His der gegeostandswdiler. 81
avKuiigs84lervpV9$^^ fttr meage ^9 •is^f waren wir oliae weg, d.«b.
koonten wif*Bkht fort, Oiler w<^er koi^ifteo; (stw. q. Obj^ctiv [project];
iivariara^ ongtHK* «!«*» gAaogeiier dorscli isi gross:) dvarfora oftfi*
fiemitl ajasSr m fth i aK'* vor groiiie ineioes gefaAgenen dorsdies erstaunt
man selir; (stw. u. Ohjectiv [object]: inii^ tahujxmiavara* ich will deine
woJinuog setien:) init takwfumanermU drnigpavkif vor dein« - woknung -
seben - wollen, d. h. Tor ?erlangen, deine wohnung zu selien, k^mme
ich zu dir. — 4) Zur angalie der zeit, seit wann ..., diefit der Abia*'
tiv kaum anders, als in ?erbtadung init einein zugehorigen TerminaHB^
z. b. uvdlitmii^ unvngmut^ von inoi^n bis abend; — gewolinlicJier wird
statt dessen die partikel lo (und, §.63) angehangt, z. b. tnwJKrff^'" lo^
mdipoK** ttnd den somtner (scfaon) vrar^es so, d. ii. schon seit dein s«mr
inev ist es so; tifeiordio*' orgssuirwpugut ^* und den wittier (der nock
ist, d. h. sdion etnen tiieii des winters) sind wir ohne spe<^; uMtlsuir-
dh** ihipoK^'^ und betite (scbon) ist*s angezundet> d. h. es brennt sdk>h
seit einer weile. Dag^en stekt 5) bw vergleichiingen ^ die iiicirt (init-
telst der anhaagsstaintne- xih od. tax, §. 1i9f. no. l2u.W) dureh ein
suffix bewerkstelligt werden, der gegenstand, womit vecglichen wird, iln
Ablativ, z. b. nano^^'tugUti/hit^'' anglvoK^* der bar ist vom retinthier (acM"^
gegangen) gross, d. h. grosser als ein rennthier;- iussumdnga^^ (oder
ivssumdnganit)*) i)ma*' ttiningdrpmtigui^'* Yon jenem (ausgeg.) bat dim-
ser 11ns sebr gegeben, d. h. er hat uns inehr gegebeu, als jener. [Oft
fehlt hier der^Ablativ, namlich wenfi der angeredete scbon weiss oder
sicli denken knnn, wovon inan ausgekt, z. br una *' ingmdn^uan ^' BHig"
poK^^ dieses ist ein wenig breit (gegen das, wovon wir jetzt spreclien);
itifftttt^fa ^^ Kakai ^* jmhiput ^'^ uusers landes berge sind niedrig (gegen an-
dere berge).] Audi zwei handlungeD konnen auf diese weise als solche
init einander verglichen werden: die, von M'elcher man aiisgelM*, wird
dann (nin des Ablativs willen) vermittelst des anhiingeworts nex (§.113)
in form eines nennworts ausgedriickt, die andere durck ttinen Cjnct.,
Sbjnct. od. Infin., z. b. unihuvii^^ autdlarnermit^'' piUaHsavoK^^ wenn
' avKUtipMaeripoK, eig. : er ist ohne was zum weg (avKUt). ' Ovarfaic, stw. ^vax
dorsch. ' er ist gross. * stw. (^)a9&rpoK er erstaunt, wundert sich. * ind ort, piatz,
wobnung. ® takujumavd, stw. takvffd er sieht es. "^ ornigp4 er geht od. kommt zu ihm.
^ vvdldK mbrgen. . ^ iknuk abend. *" aussoK sommer. ' ' takna so ($. 65, 8) u.
ipoR es ist. **t/WoK winter. ^^ orgsmhikpoR er ist ohne speck {orgssok).
** uvaMax heutc. ** es ist angezundet ("worden). *• bar. ^"^ tugto rennthier.
" es ist gross. " $. ^^ f. ''^ tmlngdrpd, stw. tunivd er giebl ihm. '* §. 65, 2.
»* es ist breit. " nvna land. ** icdKOK J)erg. ** pAkipOK es bat eine geringe
hohe. •* vnigpoK er bieibt da. ^' v. autdlarpOK or geht weg. ^** pttsativoK es
ist gut, erwiinscht, Torziiglirh; n. 1.
Gronl. Ornmm. 6
82 Sat«lelir«» Enter ahMftmitt. i* 8^. 8a.
du bleifosty wtrd es yom wegpiitiii (^sgegangeifr) gUt'seit, d< h* e« ist
besser, dii bleibst da, als dats ^ wegg«b«t; wiaviUine ' ^allii«niiil ' vo^
Mmdfi^kMc ' anfgeladen 4al>eD, ist nicht so '\^ritf6dfpd, A Ih^sh'^i.
*) Bei deo deutew^rtero wM in dieser l)edeutling«hai^g du Ali^neickeD veidq^
pelt, nSml. nit an anpa od. ndnfta gehangt, s. $. 41 .
§. 83.
S, Im Vialis, — (t*iil, gut^ ^tna) — ateht i) bei redeworteni, die
eine auf ewken bestiminteii ort gerickCete beweguog besagen^ der weg,
fi4/^r die gegeosUinde, iiber oder durcii w«lche die bewegung gelit, z. b.
mmdibfl^ omigpd'' er ging iiber land zu iUtn; sam^n»^ ingerdlavoK '' er
aeiste^w^ilw^rts durch oder vorbet; mduna^ pisttvugut ^ Jiier (wo icb
yk) misseB wir gehen; fci^dltil^tf^' aferpHptfl*" wir karoea den Ter-
kehrtefi weg bewnter; — 2) die unbe^timmte odejr beilaufig angegebejoe
ZMt, die wir Hieist diirch den Gcoitiv bezeichnen, z* b. uv^hut^^ aut-
dlmrpugut^^ wir reisten inorgen« ab; upernUkiU** apui^^ migdlissaraoK*^
des fruhj^brs oder im iriibjalu* |»flegt die iicbnqi^iiiastte kleiner zu wer-
ded^ igjmgtJHtK** 4imiui^'' Uhipungn^^ geat^m al»eiid kam ich an; va-
KUtigut** Uhwdrtarpui^*' mitunter hesiichen sie; soauch: mdtwnMi^^ «tf~
^t^maguf^^ vor diesein (isfs gescheben u. dgL); l^^omagut^^ nacfa ibin
u. a. — 3) der tlieil eines ganzen, dem die auf das ganze gericbtete
(k^dlung znnacbst widerfahrt, z. b. agsBamguV^ ilgVi^a^^ er ei^ifT ibn
bei seiner hand; n\aKuagu%*^ erxarpara'^'' ick traf ibn an seinem kopf;
aiivlsut^* taivdnga^^ er naniHe inicb bei meixieiB namen; — 4) aucb
andere, korperliclie oder geistige, init der bandiiing Tortibergebend oder
beilaufig in beriihrung kommende gegenstande — (denn das vorbeige-
hend beriihren ist bier der gruodbegriiF, wie beim Abiativ das ab* od.
ausgehen, und beim TenniQ. das darauf gericbtet sein), — z. b. amav-
hut ^° ervardlerdra ^^ durch ineine mutter bal>e ich ibn zum verwandten,
d. h. ich bin von meiner mutter seite mit ibm verwandt; tar^ivhut^'^ na-
jjorpara" durch meine seele (>= lis geiste) bin ich bei ihmj tlmativil'
^ usiarpoH er hat ladung auf seinera k4n)ak, * t. halipoR er bugsirt. ' KOsunarpoK
68 ist ennudend; n. * nuna land. ' er geht zu ibm. ® J. 20. "^ er bewegt
aich fort, ruckt von der stelle, reist. ^fUvoK; 1. '$.47,3. *^ atcrpoK er geht
hinunter. \* uvdldx morgen, ^' auiMarpoK er gebt fort, reist ab. *' upemdM
fruhjabr. ^* der schnee auf dem lande. ^' stw. taigdlivoK es wird kleiner. '^ go-
stem. '^tf»«lr abend. ^^ ttJkipoK er ist angekommen. ^^ $. 64, nt. '"stw. ti-
herdrpOK er besucbt an einem andera ort. '' $. t23 f. '^ sujuneu was voran ist
(v. 9100 §. 46). '^ lsin0uneK was nach ist (v. kingo $. 46). '^ agssan finger, mebr-
heit: die hand. '^ er ergreift ibn. ^* nUtKOK der kopf. ^"^ eruorpA er trifle ibn.
'* aUK name. *' taivd er nennt ibn. '" arnan, m. suff. : mutter. " erKorMerd
er hat ibn zum verwandten (evKardleK). " tame seele. '^ tufjorpd er ist bei ibm.
$. 83. 84. C^yis obliquus der gegenstandsworter. 83
put* erKarsautigdrput ^ wir erwiigen es inunsern kerzea; ilig^vU^ ferr
nigissanvunga* durcli dicb wiirde icli l>eliiitet (*■■ du warst d<is (mittel-
bare) miUel zu meiner heliiiriing); ik^na^ wuivex^ dort drlibeii (durch)
kain er zuin voncliein.
§. 84.
4- Der Term ill a lis — (mttf, nut etc.) — i«t seiner griindl>edeu-
tiiDg nach dem Ablativ entgegengesetz't, und kezeichnet also, wie jener
den ausgang, so das ztel, iind zwar 1) das ziel der l>ewegiing, z. b. Ka-
vunga^ %ngerdlavoK''.er reist dd. geht nach siiden, siidwarts; samunga^
tikerdrput'' sie sind nach westen aiif besuch gegangen; tcaxap^ Kdrpid-
nut* fivugut^^ wir kamen auf des berges spitze; igdluminvt^* iampoK^*
er ging in seiA haus; %galM8amui*^ ilivara'^* ich habe es ins fenster ge-
legt; 8umHi*^ klgMigpU*^ bis wohin kamst du? xeHunut^'' taHvpoK*^ er
verschwand in oder hinter den felstruniniern — (cig«* >n die f.); —
2) das ziel der gedanken, daher iinter iiinstlhiden das object, s. §. 85,
J. 2.; besonders aber gegenstande, die einerseits objectiihnlich bezielt
werden, und andrerseits bei der handlung irgendwie als subjectahnlich
betheiligt erscheinen (od. gedacht werden), z. b. naltnglnarnut^^ aiar-
poK*^ es wird zu allerhand gebraucht; inungntit^^ pigssauven^^ es ist fiir
die leute bestiraint (s. ^. a.: die leute sollen es haben); ilingnut^^ ntt^
viagSra^* ich halte es bei dir nicht fiir sicher (od.: ich befurcfate, dass
du es beschHdigen wirst); teirmermifl *' tkitswoK^^ er ziindet an der
Sonne an (mit ein^in brennglas); — so nainentlich das 2te subject der
doppelttransitiven redeworter §. 60, J ; und das natijrliche subject (od.
project) der unpersonlichen §. 60, 3. Seltener bezeicknet er 3) die zeit,
bis zu welcher das besagte statt findet; zwar sagt man z. b. isuanut^''
in^voK ^^ er lebt bis ans ende (seiner lebenszeit, d. h, so lange menschen
iiberhaupt zu leben pilegen) ; gewohnlicher aber braucht man dafiir den
InfinitiT des redeworts ttkipd er kommt dahin, erreicht es, z. I), anssax
tihiidlugo den sommer erreichend, d. h. his zum sommer. Gewohnlich
' dinaf hen. ' ertutrMUttgd er erwftgt es, denkt daruber. * J. 48. ^ stw. semigd
er behfitet^ ihn (s. J. 60, 4). * $. 20. ' es kommt hertor. ^ s. d. vor. seite.
* icdttOK berg. ® KttrftUuc die oberste spitze, der gipfeL '" pivoK, * * igdi» bans.
*' er gebt binein. '^ fgaUK fenster (s. $. 30, anm.). *^ iUvA er legt es bin.
*'§. 25. ^* kigdUgpOK, eig.: er granzL ^"^ icerroK ein trummerstein. ^* er ver-
schwindet (hinter anderem). *^ nalinginafc irgend was, allerlei. '" es wird ge-
braucbt; eig.: es braucht sicb. ''* imth mensch. ''v. pigssaK zum gebabten be-
stimmtes; was einer haben soil. '^$.48. ^* naviagi er bait es fur unsicber.
'"^ senlneK die sonne. ^* balbtrans. ($. bO, 2) t. Usipd er zuadet es an. *^ Uuh
ende; -r— wird sonst nur von kdrperlicheo gegenstanden .-gebraucht. -^ er lebt (ein
mcnscb).
6*
84 Salzlehre. Erster abschnilf. ■ $. 84. 85.
stelit c'wtcli 4) betm liaufen die siitnme, fiir wetclie man etwas hegehrt,
im Tenninalis (die begehrte waare dagegen iin Modalis nacli §. 85, 2),
z. b. Aldrgsuarnitrt ^ tiipanthk^ fiir 12 schilling taback (gieb mir).
Ira Labradordialect wird — gewiss sonderbarer weise -^ der Terini-
Dalis audi zur bezeichnung dos atisgangs- iind artverhaltnisses ge-
^randity d. h. in gleidier bedeutung wie der Ablativ u. Modalis, die
dodi beide dort nicht nur vorbanden, sondern aiich iibrigens im besitz
ihres recbtes sind. Besonders geschieht dies in den fallen §. 82, 3
Iind §• 85, 1 ; doch niclit iinmer, wie denn iiberhaupt keioe regel da-
bei zii walten scheint, denn es kommt vor, nidit nur, dass worter, de-
ren beziehungsverhaltniss voJlig dasselbe ist, bei Tersdiiedenen rede-
wortern versebiedene apposition baben, sondern sogar, dass von zwei
einauder beigeordoeten, oder ein nnd deinselben redewort in.gleicbem
verbaltniss untergeordneten wortern das eine im AU\. oider Mod., das
andere im Term, stelit. £in anfang zu alinlicbem findet sich audi
im gronliindisdien, indem namlidi von einigen der begrifF des Mo-
dalis und der des Ablativs in dem fall §. 82> 3 -r- z. b. ?or freiide
(Abl.) und mit freuden (Mod.) — nicbt sonderlicb auseinander ce-
halten wird.
.§• 85.
5. Der Modalis — (mih, nih etc.) -r- driickt artverbaltnisse aller
art aus, und bat daber eine sebr mannigfaltige anwendnng. In seiner
ersten und eigentlichen bedeutung bezeichnet er I) das mittel, sowobl
das korperlicbe ais geistige, durcli welcbes od. mit welcbem die band-
lung verricbtet wird, z. b. agssammlk^ tignvd* er nabm es mit seiner
band; ujarnamik'^ miUrpd^ er warf ibn mit einem stein; ahiumih' aisa-
vdt^ sie sollen es mit der trage bolen; sdvfigssaniik ^ ahilerpdnga*^ er
bezabite mich mit einem pfeileisen; oKatitsimih * ^ ataiisinamiik *^ oKalug-
figdnga^^ er hat nur mit einem wort zu mir gesprocben; pludinermih **
pivai*'^ er beliandelte sie mit sanftmutb; neKimih^^ pajugpdtigiit*'' sie
bescbenkten uns mit fleiscb, oder: sie bracbten uns fleiscb zum gescbenk;
aningetussdnih ^^ inuit^^ iunivaV^ er begabte die leute mit geld, d. b. er
gab den leuten geld. So, wie in diesen beiden letzten beispielen, stebt
ein Modalis bei den meisten redewortern, wo wir zwei objecte — eins
im Ace. und eins im Dat. — baben, wenn das object, was bei uns Da-
tiv ist, im suffix liegt; ist dagegen unser.Accusativ dtirch das suffix ans-
gedriickt, so steirt das andere object — unser Dat. — im Tenninalis,
* itdrssuax, eig. : eine art seehund ; dann : der (ehemalige) werth der haul eines sol-
chen: 12 schilling. ^ /upajc tabak. '^ agssax Vmger; mehrh.: die hand. * er nimmt
es. ^ tijarah stein. * er wirft nach ihm. "^ akiut trage. ^ aivd er holt es; 1.
• sdvaggsoK ein zu einer pfeilspitze (sdvax) bestimmtes eisen. ^^ aktlerpd er bezahit
ihn. *^ OKQUseK wort. ^^ atatutnax nur eins. *^ OKalugfigd er spridit zu ihra.
^^piuaineK sanftrauth. " pfrd. " ««»« Oeisdi. *'' pajugpd er beschenkt ihn.
"* aningaussQK ein geldstiifk. *' inuk mensch. '" tunivd er begabl ihn, giebt ihm.
S> 85. Casus obiiquus der gegenstandsworter. 85
z. b. (s. o.) anlngaus8at imtngnut tumnpui ' er gab da« geld (zii) dea
ieiiten. Hieran sdiliesst sich, dass 2) das object der. halbtransitiven
redeworter (§. 60, 2), d, h. das, was bei der transitiven form des rede-
worts object seta wiirde, ia der regel im Modalis stelit, und zwar eat-
spricht dann die transitive form mit dem Objectiv meist unserm bestinMii*
ten artikel (beim object), uad die baibtransiti?o form mit dem ModaMi
immer dem uabesttmmten, z. b. ujarah ^ tiguvd ' er nalim den stein, njar-
Kwnik tigusivoK er aabm einen^steia; pd«* aivd'^ er bolt den sack, pA-
mik aigilerpoK er bolt einen sack; tnerdf^rlut® asavai"^ er liebt die kin-
der, merdkrinnih asangnigpoK er liebt kinder, ist ein kinderfreund. Eben
so bei redewortern, die sowobi ohne als mit suffixen gebraiicbt werden
(§. 59) , z. b. una ^ K9Ju% ' sanavara ^^ diesen ioffel babe ich gemaclit,
Kojumik mnavunga ich maclie eiaen lofiel. Redeworter dieser letzteren
art, bei denen ein ortHch bezo^ner gegenstand zum object gemacht wird,
baben diesen, wenn sie oline suffix steben, nicht im Mod. bei sich, ,son-
dern meist iin Loc. od. Vial., z. b. tciseir*' Kajartorpd^^ er befiibrt den
teicb, iafgiwe Kofariorpoic er fahrt auf dem teicb; — und bei einigea
halbtransitiven redewortern steht das object zuweilen nach §.84,2 im
Terminaiis, z. b. merdlerttinut asangnigpoK (s.o,) ttyvRi er ist liebreich
gegen kinder; dies ist jedoch, als eiue abweichung von der regel, nicht
allgemein. fn folge abulidier auffassung stebt 3) bei i^edewortern, die
den begrifF eines aussagens in sidi scbiiessen, der gegenstand der aus-
sage, sofera er niclit object ist, im Modalis, z. b. didnik^^ oxalngpat^*
sie reden von seebunden; pilissaminik*^ univkdrpoK*^ er erzahlt von sei-
nen thatea; ilingnik^'' tusarpunga^^ ich bore von dir, d. h. dich betref-
fend; tusdngilara ^^ iikmuusUnnik^^ ich babe ihn nicht gehort, betrelTead
sein angekommen sein, d. b. idi bal>e niicbt geliort, ob er angek. ist od.
nicht; tauho^ taissardvut^^ ^vkdnik^^ diese nennen wir t2v^*at;^^ nMa-
gkavnik'^^ iaivara^* ich nenne ihn meinen herrn — (wir sagen: ich nenpe
ihn herr); Judnasindk atserjidl^'^ sie gaben ibm den namen Joliannes.
Endlich steht noch in iihalicher wei«e 4) l>ei redewortern, die von nenn-
wortern abgeleitet sind, ein das stammwort (adjectivisch) naher bestim-
' Itiniupd er giebt es weg. ' stein. ' er nimmt itrn. ^ sack. . ^ er holt ilu)^
* nierdiertOK ein kind. ' asaed er liebt iho, '^ §. 23 f. ^ suppenloffel. , *** «o-
navd er bearbeitet es, macht es. ** teich. '* Ko^artorpOK er fahrt im k^ak.
^^dtdx der (vorzugsweisc) gronlandische seehund. ^'^ OKolugpoK er redet. '''piliaic
gethanes. " er erzahlt. '^ %. 48. ** iusarpOK er hort '® tusarpd er hort ihn
od. von ihm; n. ^^ tikimauseK, eig.: angekominenheit; siw. tikipoK er ist angekom-
men. ^^ tcUssard er pftegt es zu nennen. ^"^ uvaic dorsch. ^^ ndlagax herr,
^* taivd er nennt ihn. " atserpd cr giebt ibm eincn namen (afc/t).
86 Satitekre. Enter abschoitt. $. 85. 86.
MieDcles gegensHiodswort in diH* regel iin Modati«, z. I>. igdlorpu$ ' iggi-
S9anlh* i^flUirarpoiK ' unser haos hat fenster von schlundeii; mardhtngM*
igMxarpoK* es hat zwei fen»ter; MUmgimmik'^ pdrdlugo* es in weiches
eiawickeliiy ujaricamik'' Hkorfwrnuh^ oaterlegt es mit eiMem stein; ilisd-
<Hi* K&mrpd*^ er macht ttefe fiirckeii hiaein; — nur die dnrch nvw
fer ist . • o §• 126) ^^^ ngwrpoK (er wird . • ., §. 128) von neaawdrtera
libgeleiteten redeworter hahen ein solches beiwort gewohnlicher im Ob-
jectiv bei sich (und zwar n a c h sich, denu Yorstehead wilrde es als pro-
ject gelten, s. §.97,1) z. b« mana** KissugssavvoK '^ ajttngUwoK*^ das ist
giites brennhohE.
§. 8fi.
Weiter dieiit daan der Modalis sehr hiiiifig dazu, die art der hand-
lang beschaffenheitsweise anzugeben^ wie bei nns die adverbiea. Na-
mentlich stehen so: J) die zahlworter und zalilwortahnlichen neonworter,
tim bei wiederbolter handlung die zabl der wiederhoiangen anzugeben,
II nd zwar beeeiclinet dann der Modalis des stainm worts die sumine der
wiederliolnngea (• . • mal), und der Mod. der verliingening desselben durcli
gssax (§. 120) mit suff. der 3ten pers. (aacb §, 44) die ordnungszahl der
letzten wiederiiolung (zum ...ten mal), z» b. atautsimik iahMt>aka^^ ich
habe sie einnial gesehen; aipagsadnik^vsdsavai^'^ du sollst es (nun) zum
zweiten mal boren ; simnmgssdn^k ornigpdt '* sie gingea zum vierten mal
zu ihm; taimananih^'' ingndgdlagiarpoM '<> so Yiei mal bats geblitzt; kav-
sinih** tusarlarparte^'^ ihr habt es oft und viel (eig.: vielmal oft) ge-
h5rt; Kavsigaadink** tedsnv'wh?^^ zum wie vieltea mal siehst du es? su-
jugdhrmik xavanikama '^ als ich zum ersten mal in sirden war — (dass
hier wed^r gsaax noch ein suffix statt findet, folgt aiis §. 44) ; — 2) No-
roinalparticipien in der einbeit, welcbe dann ganz imsern von adjectiven
gebiideten adverbien entspredien , — und in gleicher bedetttung auch
eittzelne verbalstamme (die doch sonst nicbt als nennworter gebraucbt
werden), z. b. kigaiisumlh^* aggerpoK'^'^ er koinmt laugsam; Uuarlnwih^^
taivai " er benaniite sie riohtig; lualv^M^a '^ ^gtorneKdngitsHm'ik^* er gab
' igdlo haas. ' iggiuK schlund. ' es hat (ein od. mehrere) fenster; v. igaldK fen-
ster. * mardlvk zwei. "^ KitvgtoK weiches. ' pdfpd er umhullt es; v. pdx hulie,
sack. '' fi^rak stein. ^ ik9rfarp4 er nnteriegt es; v. Hmrfan nnterlagfr,. unter-
schiebsel. * Wa&n tiefes. '" n&rKerpd er furoht es ; v. jcdroK furche, thai.
'*$. 4^3f. . *' V. jcifM|rMai( brennholz. ^^ gutes. *'^ rolnrrd er sieht ihn. *^lii-
tantd er hort ihn; 1. '* Brnigpd er gebt za ihm. '^ $.65,8. '^ es bliute.
'*iM9«ll Tiele. *° tusartarpd er hort es wiederholt. '' stw. tcavseit. ^^ ItOUtvi
er sieht es. *' icavanTpoie er ist in siiden. ** v. Mgilpoic es geht langsam. '^ er
koinmt (her). '* v. UuarpoK (stamm Uuatt) es ist- recfat, wie es sein soil. '^ HAvA
er benennt es. '• lufUvA er (jiebt ihm. ^ v. ikgtwmeKarpon (§. 60, 4) es ist ge •
J. 86. 87. Casus obliquus der gegeastandsworler. 87
niir ungemessen; weriiparu^^ perneK ajortumik^* icli habe e« so befe*
Btigt» dass es nicht losgehen wird ; iluamik '' t0kuv€Hrpu$ '' wir haben e«
reclit (griindlich) geselieo; mgagtami^^^ nium^^ napivd** iiuq brach er
gar n<>€h seia beio; — 3) passive participien (§. 11J) mit suffixeo; diese
geben adv«rbialische aiudriickey die wir meist durck prapp. wie: naehy
gemassy sufojge, oder auf ahnlicbe weise auflosen musseaj so u. a. per-
wusdntk nach seioem liefelil, oder auf sein geheiss, aach: in seiDem
namen, — von perxussaK^^ das zu geschehen befoblene; ndmaglssdnih
zu seiner geniige, — v. namagisaax '® gendgendes ; Uuarisadmh nach sei-
nem wohlgef alien, — v. iluartosair^^ gebilligtes; piumassdnih nach sei-
nem wunsck od. willen, — v. piumussaK^^ gewolltes; sapingisAnik nach
seinem vermogen, — j/» sapingisan^^ vermochtes, was man vermag; z. b.
ndmagissdnlh tuniuh^^ gieb ihm so^ dass er geniig hat; piumassarmk
sanajumdrpara*'' ich werde es nach deinem wunsch machen, oder: wie
du es baben willst; sapmgisavHnih tkiorparpui*^ wir halfen ihm nach
unserm yermogen, oder: so gnt wir konnten; — 4) auch einige andere
nennworter mit suffixen, in ahnlicher bedeutung wie die vorigen, z. b.
isumaminik^* nach seinem (eigenen) belieben; isumangnih^^ nach dei*
nem belieben etc.; — besonders solche, die durch iteir (§. J13) oder til
(§.117) und gssax (§.120) von redewSrtern abgeleitet sind, z. b. ii-
palfgikUgssdnik ^^ zii seiner freude; pivdluarnigssdnik** zu seinem heii
u. dgL m.
§. 87.
E« kommt nicht selten vor, dass einem redewort zwei gegenstands-
worter auf verschiedene art im Modalis untergeordnet sind, z, b. ujar-
iramifc** iigualvoK*^ agssaminih^^ er nahm einen stein mit seiner hand,
— (hier steht der erste Mod. nach §.85,2, der zweite nach §.85,1);
angwrtumik*'' ptanifc*® arsdrpd** er beraubte ihn heimlich des seinigen,
od. er nahm ihm heimlich das seinige — (der erste nach §. 86, 2, der
zweite nach §.85,1); xav^nik'^'* iUngntk'^* tusarpunga '^^ ich habe oft
von dir gehort — (<Jer erste nach §.86,1, der zweite nach §.85,3);
tdssa''^ pingajugssdnUs pdmik*" atgdlerpoK^^ nun holt er zum drittenmal
messen; n. ^^ ivertipA er befestigt es. ^' v. pimem qjorpoK, eig.: es taugt nicht
loszugehen. ^' v. ingagtarpoK (stajnm ingagtoK) es lauft ilber; bildl.: es ist zu arg.
'' nio bein. ^* er zerbricht es. ''* v. perxuvd er hcissl es geschehen. '* v. nA-
fnagd es genugt ihm. '' v. iluard er billigt es. ** v. pitmuwd er will es. *• v.
•optrpd er vermag es nicht; n. ^'^ tanavd er bearbeitet es; 1. *^ Ikiorfti er hUft
ihm. ♦» isuma meinung, belieben. *' v. tipaittntgpoK er freut sich. ♦* v. pivdiuar-
Fo« er ist glucklich. ** s. J. 85, 2. ** agtsM finger; melirh.: die hand. *' v.
«tt9for|HMB er verbeimticht. ^^ pih sache, besitz. ^' er beraubt ihn. ^^ mvsH viele.
•* ». J. 85, 3. " S- 20.
88 Satzlehfe. Erster abBchnitt. $. 87. 88.
einen sack — (cler erste nach §.86,1, der zweite iiacli §.85,2); nvav^
nih ' ndlaghamingntk^ taiaiput^ sie nenneD mich ihren berrn -^ (der ente
nach §.85,2, der zweite nach §. 85, 3) ; — das specielle verhaltniss sot-
cher sorter ergiebt sich dann immer aiir geniige aus dem zusaminen-
hang und der bedeutiing des redeworts, Ivie denn tiberliaupt trotz der
vieldeiiHgkeit des Modalis nicht leicht ein fall Totkointnen wird, wo iiber
die art, wie er zu ?erstehen ist, ein zweifel bliebe.
B. der redew5rter.
§. 88.
Da jedes redewort mit den ibno zugehorigen wortern einen satz bil-
det, so handelt es sich hier darum, einen satz dein andern unterzuord-
nen. Dies wird im gronl. dadurch bewerkstelligt, dass das redewort des
untergeordoeten (abhangigen) satzes in einen ab.haogigen modus. — Cjnct.,
Sbjnct., Inlin. — gesetzt wird, wobei im wesentlichen dieselbe eintbei-
lung der beziehungsverbaltnisse statt findet, wie bei der entsprechendeu
unterordnung der gegenstandsworter; namlich das. verb, des Cjnct. und
Sbjnct. entspricht dem ortsverb., und das des Infin. dem art verb, der
gegenstandsworter; daher stehen aucb der Cjnct. i)nd Sbjnct. immer als
antwort auf dieselben fl^agen, wie der Loc. und Abl. in iibergetragener
bedeutung: wann? warum? — und der Infin. wie der Mod. als antwort
auf die frage: wie? [Dass der Infin. gewisser anbangeworter aucb ver-
haltnisse ausdriickt, die dem Vial, und Term, entsprecben — (wabrend,
auf dass, damit etc., s. §. 92) — liegt mebr in der bedeutung dieser an-
bangeworter, als im Infin. selbst.] Abgesehea ^biervon ist in bezug auf
das bauptredewort dos verb, des Cjnct. und Sbjnct. entgegenste-
bend und das des Infin. mitgebend. Weiter bestebt der unter-
scbied des Cjnct. und Sbjnct. darin, dass ersterer fiir geschebenes od.
gewisses, letzterer fiir ungeschebenes od. ungewisses stebt; der grund-
bedeutung des Cjnct. entspricht daher ganz.uuser: dieweil (und des-
sen stell?ertreter: als, da, weil)« und der des Sbjnct.: wenn. Dem
Infin. in verbindung mit einem andern redewort entspricht immer un-
ser (vom Infin. gebildetes) particip auf d: sageud, gehend etc. Also
z. b. Cjnct.: tunigavho^ jupangerpox* als icb ibm (was) gab, scbwieg
er still; KaerKugangma'^ ornigpavkit^ weil du mich gerufen bast, komme
ieh zu dir; KanoK'tngmaf igipiuh^ weil es wie war, d. b.. warum warfst
^ $. 48. ^ s. §. 85, 3; (aisivoK tss taivd (halbtrans.). ' tunivd er giebi ibm.
* er ^chweigt. * kaerKuvd, eig. : er heisst ibn kommen. * omigpi er geht zu ibm ;
(1). "^ KonoK wie, u. ipoK es ist. ^ Igipd er wirft es weg.
$. 88. 89. Casus obHquus der renlewdrter. B9
du es weg? S u b j u net. : Hningagpai * hivdlulartorumdrpugut '^ wenn das
wasser niedrig \st, werden wir (seegras) abscbneiden geben ; KaerKugpa-
Ugnt^ ornikumdrparput* wenn er tins ruft, werden wir zu ihm gehen;
tahuguvho'^ naiusdngilara^ wenn tch ihn sebe, werde icb ilin schon ken*
nen; InfiniK: nakaivdhigo'' aieforpd^ es fallen lassend aserlrracb er
es; tilntdkigo^ Kimerdldraiuk ^^ betrachtet es bis zu ihm bingehend, d. b.
von nahem; vivkirdlunga ^* iahuvara^ micb umkebrend oder indein ich
micb uinkehrte, sab icb ibn. Sonst ist binskbtlicb des gebrauchs die-
ser modus nocb folgendes zu merken:
§. 89,
1.. Conjunctiv und Subjuncti?. 1) Wenn ein Cjnct. sicb auf
ein redewort seines eigenen urstammes beziebt, und die eine der bei-
den handiangen das (ungefahre) gegentbeil der andern ist, so sind diese
einander immer als v or her «. jetzt entgegengesetzt; gewobnlich stebt
dann nocb entweder hingitmut (zuriick, umgekebrt; s. §.46) beim baupt-
redeworf, oder der Cjnct. ist mit dem anbangsstamm aluax (zwar, §.120)
gebildet, z. b. hamigdlflrama^' hingumut hanugpunga^^ vorbin zog icb die
stiefeln aus, jetzt (umgekebrt) zrebe icb sie wieder an; igdlorput^^ aju-
ngikalua/rame ** ajulerpoK ** friiber war anser baus gut, jetzt fangt's al>er
an scblecbt zu werden; ornigtaraluaraghit*'^ omisderpigit ^'^ du gingst
soDst ofters zu ibnen, tbust du es jetzt nicbt mebr? — 2) Oft wurd der
Cjnct. obne bauptredewort gebraucbt, oamlicli um den grund dessen an-
zugeben, was vor den augen des angeredeten eben statt findet, und also
keiner bescbreibung bedarf, z, b. igdlorput^^ ndkarmat ^^ -weW unser baus
eingefallen ist — (darum bauen wir jetzt dran, od. darum sind wir bier
bei andern leuten, dd. dgl.); pagssaKanginama*^ well icb nicbts babe,
es binein zu tbun — (weiss icb nicbt, wie icb es fortbringe); hingorai-'
gavta^^ weil wir zu spat kamen — (baben wir es nicbt geseben, od. sind
wir leer ausgegangen) ; — aucb als frage, d, b. wenn das weggelassene
bauptredewort Interrog. sein wiirde, z. b. susangmat ^' weil es was sein
wird? ss= warum Dicht*^ sumihwit^^ weil du wo warst (kamst du nicb<t)?
^ tiningavotc es ist niffllrig wasser (ebbe). ^ kivdluiartorpoK er geht abscbneiden; I.
^ KoerKuvdf eig.: er heisst ihn kommen. * omigpd et geht zu ihm; (1). '^ ta-
kuvd er siebt ihn. * nahmd er weiss od. kennt ihn nicht; 1, n. "^ ndkatvd er
lasst es' fallen. ^ er macht es nnbrauchbar. ^ UMpd er geht bis bin. *^ Kimer-
didrpd er betrachtet es. " KivktrpOK er kehrt sich um. ^^ hamigpoK er zieht die
stiefeln an, kamigdldrpOK er hat sie aus (urstamm Hamik). ^' igdlo baus. ** q^.
ngilax es ist gut, tnJulerpOK es fangt an schlecht zu werden (urstamm aJoK). ^' or-
nigtarpd er geht ofters zu ihm, ornisaerpd er geht nicht mehr zu ihm (urst. ornih).
*^ndkarpOKf eig.: es faltt auf den boden. *"" fnkgsswcdngUoK; stw. poK hiilfe, sack.
*** HingfMrahOH. ** susavoK-; stw. suh was. '® sume wo? (8.-2&) u. ipoit €r ist.
90 SatiUhlt. Entwr abtdmitt. g. 89. 90.
d. h. wo want du, dans du nicht kauMt^ oder man dich oicht geseben
hat? — 3) Nicht selten steht ein Cjoct. ed« Sbjnct. wie ein adjectiv bei
eioem nennwort, docb imnner init eiDem kn gedanken liegendea rede-
wortbegriffy auf den er tick eigcHitlich bezteht, s. h* angutima ' autdht"
ramf ' oKausi ' pumngildka * metnes vaters aU - er * abreiste - worCe (d« h.
was mein vater sagte, aU er abreiste) habe icb nicht vergessen; awmgnd-
saguma^ umhugMiura^ mmligj^iuk'' ha»t dv mein wenn*i€h*naeh-nor-
den-reisen-werde-boot (d« h. das boot, was ich brauchea soil, wenn
ich nach n» r. werde) untersucht? Wenig ?erschieden liierfon ist es,
wenn 4) ein grundangebender Cjnct.y wie sonst anf ein redewort, so
vermittelst einer copula — {idsea das ist; s. §. 100) — auf ein nenn-
wort sich bezieht, z«b. atissax^ nr/itnifteir * pigavko^^^ ld«so iaoriigMsA^^
weil ich diesen sommer ein stuck walliischknochen (von dir) erhielt, das
(was ich hier habe, od. dir jetzt bringe) ist seine tauschzahkmgy «* die-
ses ist fiir das st. w«, was ich etc.; ndldngmavlt,** tdssa ahia^^ weil du
nicht gehorchtest, das (was dir jetzt widerfuhr) ist seine (namlich dei*
nes ungehorsams) vergeltung, «s das hast du. dayon, dass du nicht ho-
ren woUtest. Ausserdem steht der Cjnct. auch ofters in uneigentlicher
bedeutung statt des Particips, wie §. 78 gezeigt worden ist.
§. 90.
Fiir die anwendung der a- und e-form der 3ten pers.^ und der zu--
sammengesetzten tf-sulHxe gilt hier dieselbe regel, wie iur die entspre-
chenden formen des Yerlialparticips (s. §. 77), nflinlich die a-fonn steht,
wie dort die a-su(lfixe, wenn l>eide redeworter (das hauptredewort und
das ihm ontergeordnete) verschiederie projecte (3ter pers.) haben; die
e-form, wie dort die einfachen 0-safifixe, wenn das project beider rede-
worter dasselbe ist; und die zosammengesetzten e-suffixe hier wie dort
im fall wechselseitiger behandlung zweier subjecte — (s. jedoch die anm.).
Also z. b. 9eKmeK** tafHngmat*^ UUpugut** als die sonne untergegan-
gen war, kamen wir an; UxuMuma^'' iuningmaiU, *^ aipdia^ tunisdngl-
lalil*' weil der dir gegeben hat, wird der andere (eig.: sein and.) dir
nichts geben; fterissa^s«aenf kunife ''^ angerdlarumdrpu^^^ wenn sie wer-
' angui, m. suff. : vater. ' mUdlariMK sr gekt fprt, reist ab. ' (meohmjb woit.
* puiorpd er vergisst es; a. "^ awngnarpott er reist nachaorden; 1. * tfnitoj|g#air
was boot (timiajB) sein soil. "* nUstUffp4 er untersucht es. ^ soauner. * eig. : ein
stuck wallfisch. ^^ fivd. * ' taortig$$aH was in tausch gegeben zu werden bestumnt
ist. '' ndiaifpQK er gehorcht; n. *^ ake das entgegengesetzte, hier; vergeltuns.
'* die Sonne. ^' tarf^p^K es Terscbwindet hinter aoderm. '^ tMpoit er ist ange-
kommen. '^ J. !^ f. >" tumipi er giebt ihm, (1.). ** aipOK gefiihrte*, der andere.
^^ nmi9sa§ssa€rupOK er ist obnc zu-essen. " aRgerdiarpeic er geht nach haus; 1.
$. 90. Caras obliquus der redeworter. 91
den ohne lebensmittel 8ein> werden sie nach liause gehen (dieselben);
takugamiuh* Uisard^ als er (a) ihn sah, erkannte er (a) ilin; fcto/vlfa'
ortiifijfmane * iserhunglld '^ als sein diener zu ibin kam, hiess er (zii dem
er kam) ihn nicht herein kommen; iunigungne^ iluarisavdtif wenn du
ihm (was) giebst, wird er (dem du giel>st) dich billigen. Wenn das pro-
ject des einen redeworts aus mehreren gegenstanden 3ter pers. besteht,
und einer derselben project des andern redeworts ist, so stebt aucb die
e-form, z. b. liXnXMimiX;'* tOKuvoK* als sie ankainen, starb er — (einer der
angekominenen). Dagegen kann das anhangewort narpoK (§.60,3) oder
dessen stamm — nan — einen Cjnct, od. Sbjnct. 3ter pers. nur in der
(i-form bei sicfa haben, anch wenn das natiirlicbe project beider rede-
worter dasselbe ist, z. b. navaninarmat *^ nano** tdkunarpOK^ als man
(d. h. ich) in siiden war, bat man (as babe ich) einen baren geseben;
nujanuK ** siningnarinat " (man) dank(t), weii man gescbiafen hat.
Anm.l« In fallen, wo es zweifelbaft scbeint, ob die a- od. 0-form
anznwenden ist, neigt sich der sprachgebranch mehrzu letzterer, da-
her namentlicb in dem fall §. 89, 2 die a-form nur selten vorkommt.
Aucb, wenn ein Cjnct. od. Sbjnct. mit tbatigem project, was in ei-
nem unmittelbar ?orbergehenden Indicativ ebenfalls project war, sich
auf ein redewort mit untitatigem (bios passifem) project bezieht, wird
die e-form baufig vorgezogen, z* b. (2.Mos. 4, 4:) agssdne^* tauva^^
isagtorpai;^^ HgugommgdlOf^'' ajaupidngorpOK *^ itumdne^* da streckte
er (Moses) seine hand, aus (nach der sclilange)> und als er (Moses)
sie ergriff, wurde sie zum stab in seiner hand.
A n m. 2. Bei der anwendung der zusammengesetzten e-auffixe fin-
den hier ganz ahnlicbe abweichungen statt^ wie in dem entsprechen-
den fall bei den nennwortern, §. 74, anm.; indem sie namlich in der
3ten pers. nicht selten aucb da angewendet werden, wo keine wech-
selseitige behandlung statt findet, wenn niu* das object des Cjnct. od.
Sbjnct. selbstthatiges (od. wenigstens thatfahiges, nicht willen- od*
lebloses) project des hauptredeworts ist, z. b. sujuarKungmane'^^ su-
juarpoK weil sie ihn voraus gehen hiessen, ging er voraus; pine^^ tor-
jrorpoi, '' tigdligtvp^^ omllermane*^ er verschloss seine sachen, weil
etn dieb sich ihm naberte. Zuweileu kommt dieser gebraucb zu stat-
ten, um entweder zweideutigkeit oder unpassende wiederholung des
projects zo ?enneiden, s. z. b. §. 103.
' iakuvd er siel^t ihn. ' er erkennt iUn. ' MvfaK diener. * omigpi er kommt
ztt ihm. * Utrmtvd er heisst ihn herein kommen; n. ^ iunivd er giebt ihm, (1.).
"* ihutrd er billigt ihn; er ist ihm recht; 1. ^ ttMpoK er ist angekommen. * er
stirbt. '"v. navanipoK er ist io suden. "bar. " ▼. tn^javoK er dankt. '' v«
sinigpoK er scfalaft. '^ agsMK finger, mht.: die hand. " J. 65, 15. '* er streckt
sie (die finger) nach was aus. ''^ Hguvd er ergreift es, nimmt es. '' es wird ein
stab (ajmipkac). ^^ iiumaK die innere seite der hand, der handteiier. ^^ tt^uar-
jKtrv4 er heisst ihn vorangehen. '' i^ sache, eigenthum. '^ lorKorpd er verbirgt
es, hebt es auf. ^* UgdUgloK ein dieb. ^* omtttrpd, slw. omigpa er kommt
zu ihm.
92 Satilehre. Erster abschnitt. $. 90. 91.
A mo. 3. Uiogekehrt werden in der 2ten u. I sten pers. sf att der za-
sainmengesetzten e-suflfixe selir haiifig die gewolinlichen suffixe ange-
wendet, z. b. tunigugJeo (statt iunigungne) iluarisavdtU (s. o.).
§.91.
2. Der lofinitiv zeiclinet sick vor den iibrigeo redewortformen
namentlich dadurch aiis, dass ihm audi die letzte spur von selbststan-
digkeit abgeht. Folge davon ist: 1) dass einem fniinitiv kejn redewort
untergeordnet sein kann; 2) dass nie ein transidver Infin. ein eigenes
subject, oder ein intr. Inf. ein eigenes project hat, sondern das subject
od. project des hauptredeworts gilt auch fiir den zugeliorigen Infinitiv.
Hieraus folgt weiter, dass, wenn ein passives redewort — sei es, dass
es nacU §. 60, 4 passiv gebildet ist, oder dass es nur obne suffix in pas-
siver (statt reflexiver) bedeutuog steht — einen transitiven Inf. bei sich
hat, und nicht ein anderer gegenstand als object genannt ist, so ist das
project (d. h. das natiirliche object) des hauptredeworts object des In-
finitivs, und das natiirliche subject ist dann in beiden redewortern
dasselbe, z. b. UinineKarpoK ' pexangdrKuvdlugo * ihm wurde gegeben, ihn
sehr haben heissend, d. h. damit er viel habe — (naml. der geber will,
dass der, dem gegeben wird, viel habe); sinigtitdlugo^ tOKukmvoK* ihn
schlafen lassend, d. h. wlihrend er schlief, wurde er getodtet — (die ihn
todteten, llessen ihn schlafen, d. h. sie warteten die zeit ab, da er schlieO;
tukerdlugo '^ tnufuerpOK * es mit dem fuss stossend, wurde es geolTnet —
(fiir: olFnefe es sich). [Dagegen mit einem in trans. Infin. verhalten sich
diese redeworter wie andere, uamlich beide das hauptredewort und der
Infin. haben dann ein project, z. b. peKongaraluardlune^ iunineKarpoK ^
zwar viel habend, wurde er (noch mit mehr) begabt; sinigdlune^ ioKu-
tauvoK* schlafend wurde er getodtet.] — 3) dass nicht nur das ver-
hfiltniss des hauptredeworts, wie es durch den modus desselben ausge-
driickt wird, sondern auch die bedeutung derjenigen aniiiingeworter, die
den stand der handlung angeben (§.19), sich zngleich iiber den Infin.
erstreckt. Dies tritt besonders deutlich hervor, wenn dem Infin. die par-
tikel lo (§.63,1) angehangt ist, welche construction ganz unserm ver-
binden der redeworter durch und entspricht, z. b. angerdlardlunilo "*
aningmat* weil er hinausging und (weil er) heimkehrte; iakuvdlugulo*
iusarumdrpai^" du wirst es horen und (wirst es) sehen; — endlich
4) dass bei einem verneinenden hauptredewort die veriieinung sogar
' V. tunlcA er giebt ihm (n. J. 60, 4). ' stw. penangdrpoK er bat sehr (d. b. viel).
^ stw. ginigpoK er schlaft. * v. ioKApA er todtet ihn (n. $. 60, 4). " lukerpA er
stosst es mil dem fuss. ^ es offnct sich. "^ angertUarpox er geht nach hause.
^ anlvoK er geht hinaus. ^ tahuvA cr sieht es. *^ tusarpA, er hort es; 1.
8- 91.92. Casus obliquus der redewurter. 93
vorzugsweise dein fnfinitiv gilt, was dann weiter ziir folge hat, dass,
wenn audi der Infin. yerneinend ist, beide ?erneiniingen (Hoander bis
zu einem gewissen grade auf heben, z. b. uvdl4Hidlugo * ajorndngilaK ^ es
tag seiD lassend (d. h. bei tage) ist es nicht schwer — (aber bei nadit);
iihitdlvgo^ taMnginagko* weil dn es niclit dabei seiend (d. h. vod na-
hem) gesehen hast — (aber vielleicht von weitein); KaerKuneKarnanga '^
ornisdngilara^ nidit gerufen seiend (d. h. iingerufen) werde ich niclit
zu ihin gehen — (wo) aber, wenn er mich ruft). Die partikel lo am
Infin. wirkt hter trennend, indem dann die verneinung am hauptrede-
wort sich nidit auf den Infin. erstreckt, z. b. tunuterdlugulo ^ dkingild'^
er gab ihm keine antwort und kehrte ihm den riicken; iupeKaratigdlo *
umiaiedngttdlat^^ sie haben kein boot and audi kein zelt; ttkinagulo ^^
iakunginagho* weil du nicht dabei w.arst and es (also) auch nicht ge*
sehen hast.
§. 92.
Uebrigens ist der Infin. von eben so mannigfacher anwendung als
die entsprechende form der nennworter, der Modalis; nur wird diese
mannigfaltigkeit hier nicht sowohl durch verschiedenartige auffassung
des Infin. bewirkt (denn diese ist immer dieselbe: -end), als vielmehr
durch gewisse anhangeworter, deren Infinitive wir dann durch Conjunction
nen wie: wahrend, indem, auf dass, damit, um zu, ohne, ehe, u. a. wie-
dergeben miissen, z. b. (1) mianerssoritse ^^ nakarminase^^ nehmt euch in
acht, euch nicht heruuterfallen heissend, d. h. dass ihr nicht herunter-
fallt; (2) peKHtine** sarmtmersipaif" inun^nwt ** nsorerwuvdlune *'' er
brachte seine schiitze zum vorschein, sich den leuten zum beneiden Iw3-
fehlend, d, h. damit die leute ihn beneiden sollten; (3) nunarput *^ ta-
hujumavdlvgo*^ iamaungnarpoK"*^ unser land sehen wollend, d. h. um
unser land zu sehen, ist er hergekommen; (4) tamdnititdlutlt'^^ pisi-
mavoK^* dich hier Sein lassend, d. h. wahrend oder seit du hier bist,
* vvdlAHpd er lasst es tag sein. ' es ist nicht schwierig. ^ tikipd er hat es er-
reicht, ist dabei. * tahuvd er sieht es ; n. '^ KaernuneMirpoK er ist gerufen (§. 60,
4); n; — urst. xaivoR er kommt her. * omigpd er geht zu ihm; 1, n. '' tvnd-
terpd er kcbrt ihm den rncken zu (v. tuno $. 46). * er antwortet ihm nicht.
* tupeKorpoK er hat ein zelt (tupex); n. *** vmiaKorpoK er hat ein boot (tim/ajc); n.
** 8. *; n. ^^ mianerssorpoK er ist vorsichtig, nimmt sich in acht. " stw. ndkar-
potc er failt herunter; anh. s. $.137. ^* pehut habc. ^"^ sartntmenfipd er macbt
cs zum vorschein kommen. ^^ inuk mensch. '^ stw. usord er beneidet ihn, hatte
es auch gem so; anh. s. $. 137. *^ puna land. *' stw. takuvA er sieht es; anh.
s. §. 130. ^"^ er kommt hieher. " stw. tamdntpOK er ist hier; anh. s. §. 137.
«'p/roir; 2.
94 SatzMire. Erster abschnitt. S- ^2. 93.
inf 8 geseliehen ; (5) ufmieKarikiago * puvnngnaria ' lasst tins liinaufgehen,
es nicbt schaee ]ial>«ii las»eiid, d. li. eke scboee komint; (8) oxarane^
tiguvd^ er nalim es nichts sagend, d. Ii. ohne was zu sagen; (7) ait-
«ail' ajtiMpiaxarnanga^ plsugMerpunga'' jatzt erst fange icli an, oline
stock zu geken; s. u. a. audi die ersten beispiele §«9]9 2. u. 4. Einige
Infinitive werden auck fast wie adverbien gebrauckt, akniick dem Mo-
dalis der Nominalparticipien §.86,2; z. b. ernerdlut^^ igerpoK* gleick
thuend ging er kinein, d. b. er ging gleick k.; liiaviorcRtflUb '^ uterpui^^
sie kekrten eilend (od. eilig) uin; suvdlune** iriava" was vorkabend
weint er? d. k. was feblt ikm, dass er weint? Gewoknlick ist ?on einem
redewort entweder nur der Infin., od. nur der Modalis des Nominalpart.
auf diese art im gebrauck, selten beide zugleick. Der Infinitiv des re-
deworts pivii, in der bedeutung : es beackten, bedenken, berocksicktigea
— entsprickt unsrer praposition wegen, z. b. IngiuUh^^ plvdlugo unig-
pugut ^^ den seegang bedenkend od. beriicksicktigend, d. k. wegen des
seegangs blieben wir da; itvanga pivdlunga ineinetwegen, uin raeinet-
willen.
Casus obliquus bei gegenstandswOrtern.
§. 93.
Wie §. 68. gesagti, und bier (§. 80 ff.) gezeigt wurde, ist der casus
obliquus das verb, solcker worter, die einein redewort untergeordnet
sind; da aber nickt sowokl die aussere form des redeworts, als viel-
mekr seine innere natur es ist, welcke diese art der unterordnung be-
dingt, indem namlick worter im cas. obliquus dazu dienen, die art der
(liaupt-) k a n d 1 u n g naker zu bestimmen, so konnen auck nennworter,
wenn sie den begrifF einer kandlung in sick sckliessen, einen cas. obli-
quus l>ei sick kaben. Solcker art sind zuerst die Nominalparticipien
und deren umbildungen, die activen und passiven participien (§.111),
denen partikeln, gegenstandsworter und redeworter ganz eben so unter-
geordnet sein konnen, wie den redewcirtern, von denen sie kerkoraroen
(dock kommt bei den activen participien dergl. selten vor); — ferner
gewisse worter, die 4n bedeutung einem (Nominal- od. passiven) par-
ticip gleick sind, dergleicken ilurck die ankangeworter Uk (welcker . . .
' stw. apMteKarpom es hat schnee (&put); anh. s. $.137; n. * pwvungnarpoK er
gebt hinauf. ' ouarpoK er sagt; d. * er nimmt es. ^ $. 65, 5. * qfatfjrtoMr-
poK cr hat einen stock (tn^tipiaK) ; n. "^ piwgiUaerpoK er fangt an luweiien zu ge-
hen. ** ernerpoK er thut gleich. ^ er gebt hinein. '" iuaviorpoK er eilt.
" uterpoK er kehrt um. " mrojc er macht was. " tUavon er weint. *^ hohle
see, seegang. " unigpoK er bleibt da.
$. 93. 94. Casus obliquus bei gegenstaodswortern. 95
bat; §. 121)y UaK (ein gemachter ...; §.120% «fajr (ein erhaltener »..;
§. 120) uod abnliche gebildet werden, und welcbe sicb in dieter bin*
sicbt ganz wie participien ?erbalten, z#i>. partussuntk ^ (Mod. a. §.85,4)
KOKalih^ welcbes bohe berge bat; igpatgasaK^ hihialiara* mein(d. b. ein
Ton rair) gestern gemacbter nagel; issiginago^ ndpar$aUait* ein obne
darauf zu seben, d. b. blindlings gemacbtes fass; nluvertumH'' savig--
9id^ sein vom kaufmann erbaltenes messer; — aacb andere, von rede^
-wortern abgeleitete nennworter konnen zuweilen ein auf das fttammwort
sicb beziebendes gegepstandswort im cas. obliq. bei sicb baben (aaf die
art, wie bei dero Ablativ des anbangeworts ii«ir ein zum stainm dessel-
ben geboriger Objectiv steben kann , s. §. 82, 3) , z. b. Kavunga ^ inger-
dlanerane^^ auf seiner reise nacb sdden; angmagssanik^^ xaMt^^ ein ba-
ringsscbopfer; nissungmut*^ sanatit** werkzeiig zn bolz (Term.; s. §.84,
2); igpagssaK*'^ aitsait^^ sikuardldK *'' erst gestern neu ubergefrorenes
wasser u. dgl. in.
rV. Beiordnung.
§. 94.
1. Project und redewort tniissen so init einander iibereinstim-
men, dass die person und zabl des projects aucb in der endung des
redeworts ais project erscbeint, gemass der bedeutung der personzeicben
und 8u£fixe; — wie die bisber angefiibrten beispiele beilaufig zeigen.
Es Yerstebt sicb, dass, wo die suffixe der redeworter keine verscbiedene
form fiir die verscbiedene zabl des projects baben, nur durcb wirklicbe
benennuQg des projects die zabl desselben angegeben werden kann,
z. b. Kmgmip*^ hivdnga^^ ein bund bat micb gebissen; jritt^rmit '" hi-
vdnga^^ bunde baben micb gebissen; und bat dann aucb das project
ein fiir einbeit und mebrbeit gleicbes suffix, so muss der zusammenbang
allein es zeigen, ob eine einb, od. mebrb. gemeint ist, z. b. xingmivit '^
kivd^ga** dein bund bat micb gebissen, oder: deine bunde baben micb
gebiss. — Die worter, welcbe mebrbeitsform mit (scbeinbarer) einbeits-
bedeutung baben (§. 14, anm.), werden immer als mebrbeiten bebandelt,
also z. b. umiat^^ HUpui^^ das boot (mit leuten darin) si^ sind an-
' portussoK hohes. ' v. xdnaK berg. ^ gestern. * t. klkiah nagel. ^ issigd er
sieht darauf *, n. ^ v. n&partaK ein fass. '' niuvertox kaufmann. ^ v. savift mes-
ser. ® §. 20. '"v. ingerdlavoK er reist. ** angmagssax ein (in Grid sogenann-
ter) baring. '^ v. xaldrpox er schopft. *^ xissuk holz. '^ v. sanavoK er arbeitet.
'<^ gestern. '^ §. 65, 5. *'' v. gikuarpox es belegt sicb mit eis (das wasser).
'^ KingmeK bund. '^ hhd er beisst ibn. ^^ umieoc boot. '* tikipoK er ist an-
gekommen.
96 Satzlebre. Erstcr abschnitt. $. 94. 95.
gekoromen, — wo wir sagen wiirden: das boot ist angek.; itaiarMuil *
persorpni ^ der iiio?eiiberg stol>eit, — eig. : die naiarswU stobern. Da*
gegen verbalten sick die personwoiter, sowohl die eigentliclien als die
uoeigenlllchen , bier wie blosse persoobezeicboungeo, nicbt wie nenn-
worter (3terp.) mit suffixeo, was sie dock eigentlich sied; z. b. hisima
tikipunga^ ick allein, ich bin gekoininen ; tamuvid iahuvarput* wir alle,
wir haben es geseben*
Die eigentlicben personworter (§. 48) werden, da sie nur dasselbe an-
ze^en, was obnebin scbon durcb die endiing des redeworts angezeigt
ist, zur bezeicbnung des projects (iind sonst iiberbaiipt) Dur gebraucht»
wenn grade die person besonders bervorgeboben werden soil, z. b.
uvanga unisavunga'^ icb (ineinestbeils), icb werde bier bleiben; ilivse
pisdngilasel ^ ibr, werdet ihr nicbt ...?
.§. 95.
2. Wortern , die einander als siibstantiv und adjectiv beige-
ordnet sind, gebort gleicbe zablforin, und gleicbe apposition, wenn eine
solcbe erforderlicb ist; dagegen sind sie in betrefF der am einen oder
andern anznhangenden suflixe fon einander anabbiingig. Z. b. fitiita '
panertoK^ trockenes land; ujarxai^ oirUaiit *** weicbe steine; iitio" hl-
siat^^ diesen allein; onautsit^^ tusaghatit ^"^ die worte, deine geborten,
d. b. weicbe du gebort bast; ernera^^ angajugdleK ^* sein altster sobn;
ivdlii nAlagara^' du, moin berr; inungntU^*^ tamdnut*^ zu alien men-
scben; savingminik*^ Ipigtumils*^ mit seinem scbarfen messer; inungnit "*
ivlsundnga^^ tdkusstirnit" von jenen deinen gesebenen leuten, d. h. von
jenen leuten, welclie du geseben bast; — und mit einem cas. obliq. beim
adjecti? (n, §. 93), was ziemiicb baufig vorkommt: tuluvav^^ igpagssoK
autdlaissaK^* ein gestern gescbossener rabe; umlarssuii^^ pavdnga
pissui^' scbiffe von osten (scb., die v. o. kommen); putdlaf^ isumami-
nik^^ miligarsimassoK ^'* eine von selbst (eig.: nacb eigenem belieben)
zugegangene falie; igdlut^^ fei/p" slndne'^^-itut** die biiuser ara bacb
•
(eig.: die an des bacbes rand sind).
* eigennaine melirerer holier berge mit steilen wanden , an denen die moven nisten ;
einh. naiargsuax, von naia move. ' es (da^ land od. die luft) stobert. ^ tikipoK
er ist angekommen. * tahuvd er sieht es. ^ unigpoK er bleibt da; 1. * pirojc;
1, n. "^ land! * welches trocken ist (^ominalpart.). ^ vjarah stem. *'* qkUsok
was weich ist (Nmlpart.). ** j. 23 f. " $. 49, 1. " oxausex wort. '* tttsagax
gehortes (pass. part.). ^ ernex sohn. ** der alteste imter seinen geschwistern.
*'' ruUagaK heit; eig.: dem gehorcht wird (pass. part.). ' *" i/iiift mcnsch. *' »ar*A
messer. *" ipigtox was scharf ist (Nmlpart.). '* takusgax g'esehcnes (pass. part.).
^' rabe. '^ gestern. '* geschossenes (pass. part.). ^^ vmlarsauaK schiflf. '* §. 20.
^"^ plssoKy Nmlpart. v. pivox. *' falle. " f*Mma meinimg, belieben. "* Nmlpart.;
slw. nUlihf verlangert miligax fiillthiire. '* igdlo haus. '^ kdk bach. *' sine
rand (s. $. 37, 1). "** Uok welches ist (Nominaipart.).
93
9S
S* 95. 96. Bdordnung. 97
Uebrigens findet im gronl. nicht der unterschied statt, wie in unsern
spraclien, dass Damlich gewisse worter ausschliesslich substantive und
andere adjective waren, sondern as kann fast jedes gegenstaodswort dem
andern beigeordnet werden, und tritt dadurch zu jenem in das verbalt-
niss eines adjectivs; ^ber gewisse wort«r siod hierzu mehr als andere
geeignet, und kommen dalter vorzugsweise liaufig als adjective vor.
Solche sind: 1) die Nominal- und passiven participien; 2) worter,
die an bedeutung einem particip gleich sind (§. 93) ; 3) die person-
worter und persoolichen deuteworter, und 4) die zahlworter.
§. 96.
3. Frage und antwort. Wenn in einem fragesatz nicht sowohl
der Interrog., als vielmebr ein bei- oder untergeordneter satztheil die
eigenttiche frage • enth alt, d. Ii. wenn nicht die (baupt-)handlung an sich,
sondern ein anderes, irgend wie mit dieser in verbindung stehendes
etwas das tweifelhafte ist, so ist die antwort, bestehend in bestimmter
bezeicfanung oder beschreibung dessen, was im fragesatz zweifelhaft dar^
gestellt war, jenem die frage enthaltenden satztheil in so fern beigeord-
net, als sie an dessen stelle zu treten bestimmt ist, und muss daher in
der form ukit denaselben ubereiostimmen ; oder mit amiern worten: mit
einem wort derselben art (gegenstands - od. redewort) und in demselben
c^sus od. modus, wie gefragt wurde, muss in diesem fall audi geant-
wortet werden, z. b. sumut^ pisa^it^ wohin willst du? hitdlernut^ zu
den westieuten; KanoK*-itunih^^ hameKosava^ was fiir stiefeln soil sie
liaben? augpahtgtunik'' rothe; hia^ tahuvauk^ wer hat es gesehen? 4ma^
der; xanoK *- Uingmat '" *ojmt)o*' als es wie warde, starb er? unungmat^^
als es abend wurde,* sunukavit^^ weil di^ wo warst? (§.89,2) auUsa-'
rama^* weil ich fischte; una^ pdndtaK^^ KanoK*-ilwdlugo^^ matuTsava^^
wie soil niao dieser dose thun, dass sie aufgeht? (s. §.91,2) — tuln^
nganit ^"^ eK^tdh^go ^^ sie in der richtung der Imge (von den end en her)
ziisammendrucken. Auch der Intern selbst wird ofters auf diese weise
beantwortet, z. b. iusdvinga^^ hast du mich verstanJen? tusdvavhit
ich habe dich verstanden; Kangerpat^^ sind sie vorbei? Kdngerxdrput
vermuthlich sind sie schon vorbei. •
* §. 25. ' pivoK, 1. ^ kiidleK. * wie? * ito^ welches ist. ^ kamexarpoK er
hat stiefeln; 1. '' augpalugtoK. * takuvd er hat es gesehen. ® §. 23 f. *** Ui-
voK thut, wird, behabt sich; auch transitivithut ihm. ^ *' (okuvok er stirbt.
" iftugpoK. " sume wo? (§. 25) und ipoK er ist. ^ ** aulisarpoK er fischt,
>*dose, schachtel. ^^ matn^OK es offnet sich; hier passiv: es wird geoflfnet; 1.
n J. 47, 6. *® enipA er umfasst es; rafifl od. driickt es zusanimen. '* tusdtsd er
hat verstjinden was er (der andere) sagte, verstand ihn. *" ndngerpoK er ist vorbei-
gegangen, ist voriiber. '* d. vorige mit d. anhan^ K(kp.. vermuthlich.
Grdnl. Gramm. 7
19
21
98 Satzlehre. Zweiter abschnitt. $. 97.
Zweiter abschnitt.
Zusammenhang des satzes.
I. Wortstellung.
§. 97.
Wo^ wie in den ineisten der bisher angefiihrten beispiele, nur ein
wort mit dem redewort verbunden ist, und also der satz nur aus zwei wor-
tern besteht, ist es ziemlich gleicbgiilttg, welches von beiden zaerst oder
zuletzt steht: die form des iinselbststandigen tkeils zeigt das gegenseitige
yerbaltniss an, und mebr ist zum verstandniss eines solchen satzes nicht
nothwendig. Dagegen, wenn mehrere worter zu einem satz verbunden
werden, ist audi die richtige stellung derselben eine Wesentliehe bedin^
gung der klarheit des satzes, und zwar urn so melir, je zusammenge*
setzter derselbe ist. In einem einfaclien, d,h, nur eiB redewort entlial-
tenden satz hat «pif die stellung der worter verscfaiedenes einen einfluss:
1) In folge ihres natiirlichen ranges steben die selbststandigen satztheile
an den enden des satzes, naml. das project zuerst, und das redewort
zuletzt; jedes derselben hat dann die ibm untergeordneten worter zu-
nachst bei sich , also folgt auf das project zuerst das etwanige thatziel
(wenn der satz transitiv ist), dann die im cas. obliq. stehencien worter,
und auf diese das redewort*); ferner steht das substantia vor seinem
adjectiv, und der besitzer immer unmittelbar vor seinem besitz. 2) Wenn
irgend ein wort des satzes mit besonderem nachdruck hervorgehoben
werden soli, so andert sich die obige natiirliche wortstellung dadurcb,
dass ein solches benachdrucktes wort entweder den satztheil, zu wel-
chem es zunachst gehort, iiberspringt, und also auf die andere seite
desselben zu steli^n kommt, — so steht namentlich oft das thatziel vor
dem thater, oder nach dem redewort (da es sowohl zuin einen als zum
andern gerechnet werden kann), -^ oder ganz zu anfang des satzes
gestelit wird : dies ist das gewohnliche, bei gegenstandswortern im cas.
obliquus, auf die ein besonderer nachdruck gelegt wird. Von adjectiven
stehen die personlichen deuteworter zuweilen vor ihrem substantiv, aber
nie kann der besitz vor seinem besitzer steben. — 3) Wenn der (nach 1)
Yor das redewort zu setzenden worter so viele sind, dass dieses > was
doch dem satz erst den zusammenhalt geben muss, zu lange ansbleiben
wiirde, so wird es aus diesem grunde vorwarts gesetzt, enttveder vor
die ihm etwa untergeordneten gegenstandsworter (im cas. obliq.), oder,
wenn die beschreibung des thatziels sehr lang ist, auch vor dieses, da
$. 97. 98. Wortstellung. 99
es dann, wenn das project Ite od. 2te pers* ist, den satz anfangt, s. das
letzte beispiel §.100. — 4) Oft steht auch ein wort* nur darum niclit
an seinein nattirlichen ort, ^'cil man es erst Yergessen oder fiir unno*
thfg gehaken liatte, nnd dana nach dein redewort nocli nachholt; der-
gleiclien nacligeholte worter erkennt man als solche an der pause zwi-
sclien ihnen und dem redewort, z. b. orgssoK^ tingipA,^ tuluvhap^ er
flog mit d«iii speck fort, der ral>e; tuhamih* tunivdngay^ pitsaussumik^
er gab mir etne harpnne, eine sciione. Dass in einem transitiven'satz
beide> thater und thatziel, nacii dem redewort stehen, kann ausnahms-
weise statt finden ; gewohnlicb ist qs nicbt.
*) eben so, wenn durch participbiidung aus dem red«wort eia adjectiv vvird, wie in
den 4 letzten beispieien §. 95, wo substantiv und adjectiv sich als project und
redewort zu einander verhallen. •
§. 98.
I
In einem zusammengesetzten satz, d. b. einem solcben, der
mebr .als ein redewort entbalt, macbt sicb die natiirlicbe wortstellung
§. 97,1 durcbaus geltend, da in einem solcben satz alles, was von ge-
genstandswortern nacb dem einen redewort stebt, als zum folgenden
geborig angeseben wird, wie folgende beispiele zeigen:
1. nuhf tikingmat^ toK]iivoK^ als sein jiingerer bruder ankam, starb er
(der altere bruder).
tihmgmat nuhd toKUVOK als er (d. alt. br.) ankam, starb sein jiinge-
rer bruder.
2. mdhminga *" tunigungma, * dnordgssamik " ahiUsavavTcit *^ wenn du mir
dieses giebst, werde icli dicb mit was zu einem kleid bezalilen.
dnordgssamik tunigungnhay mdtui(kiii^ga dkilisavavkit wenn du mir was
zu einem kleid giebst, werde icb dicb biermit bezablen.
3. *) Kavanttut ^^ aussuK^* tusarpdka^'^ von denen, die in siiden sind,
babe icb den «ommer gebort.
b) oussaK Kavantiut tusarpuka von denen, die den sommer in siiden
^ waren, babe icb gebort.
^)aussak ttisarpdka Kavanitut icK babe den sommer (v. ibnen) ge-
bort, dass sie i» siiden «in<t,
* speck. * er fiibrt es mit sich durch die luft, macht es fliegen, fliegt damit.
' tuluvaK rabe. * tHikaK harpune. '' tunivd er giebt ihm. *"' pitsaussoK was schon
(pitsak) ist; Nominalpart. v. pitsauvoK, '' nukan der jiingere bruder (einer manns-
person; jiingere schwesler einer frauensperson). ^ tikipOK er I'st angekommen, oder
kam an. ** er stirbt, od. ist gestorben. *" §. 23 f. ^' dnordgssaK was zu einem
kleid (dnordK) bestimgites ; kleidstoff. ^"^ akilerpd er bezahlt ihn (auch: es); 1.
" KwampOK er ist in sfiden. '* sommer. ^^ twarpd er btirt es, oder ihn, oder
von ihm.
100 SaUlehre. Zweiter abschnitt. g. 98. 99.
<^) iviarpdka aUMsav KovamtHt ich liabe (v. ihoen) gehort, class sie
den soRimer in siiden waren* '
Es yersteht sich, dass das letzte redewort zu ilim gehorige worter audi
nach sicli haben kaon, denn da ihm kein anderes folgt, so konoen
solclie audi zu keinem andern gerechnet werden. — Aus dem letzten
der obigeo beispiele sieht man zugleich die verschiedene auffassung des
Noniinalparticips als nennwort imd als redeforoi) je nachdenk es vor od.
nach seinem baaptredewort stebt. Zwar kann es, audi wenn es foran
stebt, redewortbedeutung haben — (uod al«o die stellung a dasselbe be-
sagen als c, b dasselbe als d)^ — gewobnlidier aber wird es dann als
nennwort aufgefasst, wol darum, well o£t das project durch ein Nomi-
nalparticip bezeidinet wird ; soil es daher unzweifelbaft redewortbedeu-
tung haben, so muss man es nachsetzen. Aiich Verbalparticipien steben
am liebsten nach; doch lasst sicli sowolil das eine als das andere our
dann ausfiihren, wenn das redewort, dem das Particip zugehort, ent-
weder selbststandig ist, oder, im fall es untergeordnet ist, nach dem
hauptredewort des satzes steht, s. d. folgende.
§. 99.
1) In mehrgliedrigen, d. b^ mehr als zwei redeworter entbal-
tenden satzen miissen aus demselben gruode die redeworter so aufein-
ander folgen, wie sie einander untergeordnet sind, z. b.:
SHemhame ^ cmtdldsavoK ^ weil er (a) nidits mehr hat, wird er (a) ab-
reisen.
auldidsassoK ^ tustirpd* ihn ^a), welcher (=s dass er) abreisen wird,
hat er (b) gehort.
tusaramiuh tuningild ^ als er (b) ihil gehort hatte, gab er ihm nichts.
tuningingmitgo iluaringildt ^ weil er (b) ihm nichts gab, billigten sie (c)
ihn nicht.
Hier sind vier zweigliedrige satze, wo immer das selbststandige glied —
(derlndfc.) des einen unselbststandiges glied des folgenden ist; streicht
man nun von den selbststandigen gliedern die so als utttergeordftet wie-
derholten — (die ersten 3)> so da^ss nur das letzte>. nicht weiter unter-
geordnete als hauptredewort des satates steben bleibt, so wird daraus:
suemhame autdldsassoK tusaramiuh tuningingma>go, Uuaringildt (von bin-
ten nach vorn:) sie billigten ihn (es) nicht, weil (dass) er ihm nichts
gab,, als er gehort hatte, dass er abreisen wiirde, weil er nichts mehr
iiattg^Qie erforderlicheo gegenstandsworter und partikeln steben dann
er isl ohne was (*«*). ^ autdiarpoK er geht weg> reist ab; 1. ' No-
) desr vorigen. * tusarpd er hort «, od. ihi^ od. wn ihm. * tunicd
\ (was); L * Uuard er billigt ihn ; n.
A
\
.$. 99. 100. WortsteUimg. 101
immer zuDacbst vor dem redewort, dein sie aogekoren; aucli Infinitive
konnen auf dieselbe art adverbienartig angebracht werden. Also : ivna ^
autdlartoK"^ suerukawie auidldsmasoK ningauaia^ tusaramiuky unigtiku^
mavdhtgo^ ajerssauUiinik'^ tuningingmmgo , iMtnaKataisa^ iluaringildt —
(wir miissen die worte andert stellen und verbinden:) — dass der schwa-
ger jenes abgereisten ibm nicbt, um ibn zum bleiben zu bewegen, gab,
woran es ibm mangelte, da er geliort batte, dass er abreisen wiirde,
weil er nicbts mehr hatte> billigten dessen 4andsleute nicbt. *) Dies ist
der zusammenhang aller deraptigen satze, imd jede etwa aiiffallend schei-
nende form des einen oder aadem worts muss durcb solcbe zerlegung
de9 satzes in zwetgiiedrtge tbeile vollkommen deutlicb werden, wenn sie
nicbt gradezu falscb ist. 2) We»n in einem solcben satz das baupt-
redewort zuerst steht, was besonders aus dem grunde §. 97, 3 zuweilen
gescfaieht, so ist die ordnung der redeworter umgekebrt, aber der platz
der gegen'standsworter und partikeln bleibt derselbe: vor dem redewort,
zu dem sie gelioren, z.b. erKardHne'' oxautigai^ ulnaligame^ hipaisassut,^^
mdna^ hingnarpatdldKingmdngdK^^ er sagte von seinen verwandten, dass
sie auf den berbst westwarts zieben wiirdeoj weil dieses (land, wo sie
jetzt sind) zu sehr zum kungern ware, batten ^ gesagt.
*) Es muss jedoek beraerkt werdeB , dass ein so. vielfach zusammengesetzter satZ)
als dieser ist, im gemeinen le^^en kauxn je vorkommen Mord.
IL Verbinchujg gleicbgestellter satztheile.
§. 100.
1-. Gleicbstellung zweier iibrigens von einander onabbangiger satz-
abtbeilungen findet zuerst in der art statt, dass zwei benennungen oder
bescbreibiingen eines gegenstandes ais satzbalften mit einander verbun-
den werden. Dies wird in unsern spracben bewerkstelligt durcb ein
sogenanntes verbum substantivum : es ist . . . ; — im gronlandischen, wo
es ein solcbes als selbststandiges wort nicbt giebt, entweder durcb ein
gleichbedeutendes anbangewort: uvok es ist ein ..., ipoK es ist (bei, in,
od. wie), gd od. rd er hat es zum . . ., d. h. es ist sein ...; oder
durcb blosse nebeneinandersetzung beider benennungen oder beschrei-
* §. 23. ' fkwninalpart. v. autdiarpOK er reist ab. ^ ningauh schwager; auch;
schwiegersobn. * unigtikuauwd er will ihn dableiben machen ; stw. unigpoK er bleibt
da. '^ ajtn'SMttt das woraa nfan mangel leidet. ^ nunaxat landsmann; der auf dem-
selben lande wohnt. '' ernardleK wrwandter. ^ oKautlgd er besagt ihn, spricht von
ihm. ® nach §. 64, nU gebildet von ukiax kerbst. *" kipdsassoltf Nominalpart. v.
kiparpoK er geht weiter wttsiwarts; 1; (urstamm Mt, §. 46). ^^ kdngnarpatdidxaoK
es ist zu sehr zum hungem (stw. UdgpoK ^i hungert); und gdk $. 63, 8.
102 Satzlehre. Zweiter abschmtt. $. 100. iOl.
buDgen, wodurch der satz ausserlich einem aasrufssatz (§. 70) voltig
gleich wird: dieses geschieiit zuweilen im fall bediagter gleichstel-
luDg, z. b. nunarpitt^ KaxaligsanaK ^ tioser land (ist) ?oUer berge; xi-
ssugssaK mdna orpik brenniiolz (ist) dieser strancb; sigpua^ tdrdlo li-
ngmisaap * siggua seine schnauze (ist) wie eines vegels . scboabel ; —
oder endlich durcb eioe copula fverbindungsglied); ais \?elcbe die
beiden deuteworter tdssa uiid tamd$sa (in tier bedeutung: das ist . • .,
das liier ist . . .) dienen: dies gescbieht im fall unbedingter gleich-
stellung, wenn das sonst bier anzuweodende anhiingewort gd {rd) ent-
weder nicbt passt (da es den gegenstand al« besitz eines andern be*
^eichnet), oder man es iiberbaupt niclit anwendeH wiM, denn die copula
giebt einen lebendigeren und scharferen ausdruck, uad ist desbiilb oft
Tor^uziehen; z. b. nagtoralihy tdsaa tingmisaa^* ntmavHnitut'^ angner-
ssdt^ der adier, das ist der vogel, die in unserm lande sind (ibr) gross-
ter, d. b. der a. ijt der grosste vogel in un«erm land. [Hier kann man,
da die eine bescbreibung den gegenstand als besitz eines andern be-
zeichnet — (ibr grosster), auch gd {rd) auwenden, also; nagtoraUk
tingmissat nunavtimtut angnersBnrdt tien adler haben die vogel in un-
serm lande zum grosst^; dagegen, wo die*, mebt der fall, und docb
die gleichstellung unbedingt ist, muss durcbaus die copula angewendet
werden, so u. a. Mattb. 13, 38 f.: nautsivfth tdssa silarssuaK der acker,
das. ist die welt, etc.] Oefters ist bier die eine bescbreibung durcb ein
redewort eingeleitet, z. b. tahussarpatit '' nanertuUngmey naiwrssuit^ xdr-
piane,* ivnap''' Ugdlmgane,'' inugsuit''' tatdlimat, td^sa arferniat'^ it-
sm inugsuUait'^ du hast sie ofters gesehen, bei Nanortalik, auf der
spitze des movenberges, am rande des steilen' ablianges^ fiinf warten;
das sind der wallfischfanger vor alters gebaute warten (d. b. die baben
die wallf. vor alters gebaut).
§. JOl.
Durcb eine solcbe copula kann ferner 1) era redewort einem nenn-
wort (od. mehreren) :an bedeutung gleicbgesetzt, und mit ihm als Iste
od. 2te satzbalfte verbunden werden; ein solches redewort steht dann
entweder im Infin., z. b. NdXagau'' mianBrdlugo,'' tdssa msimaner-
muf' autdlarnmtigssaK '^ den Herrn fiircbten, das ist der anfang zum
* nana. « eig. : was recbt mit bergen verseheji ist. ^ gigguh. ♦ tingnUuK, '• nuna,
u. ipoK (Nominalpart.). « ongnersmK, ' tak^arpd er hat es ofters gesehen.
« s. seite 96, K « ndrpiaK die spitze. »« umaK berg- od. felswand, M i^g^^Uk
granze. -^ mufimh warte. '^ orfemiaK wallfischfanger. ^* inugstHUiK; s. o. '\
nalagaK herr. - mianerd er fftrchtet ihn. - iUeimm^H das weise sein. '« stw.
autdlarniut das womit man etwas anfangt.
S* 101. Gleichgesetzte besehreibungen. 103
weise sein (d. i.: die furcht des Herrn ist der weisheit anfang); —
oder, wenD es ein bestimtntes project haben soil, iin Indie, z. b. per-
Kussara^ tdssa: avigs^sdngilase^ meio wille, da ist er: ibr sollt euch
nicbt Ton eiDander trenoen (=» das ist mein wille, dass ihr eucb niclit
von einander trennen sollt); — so audi, wenn auf eine langere oder
kiirzere r«de ein ausdruck folgt, wie: tdssa oxausigssaka^ das war mein
zu sagendes, d. h. das war's > was icli zu sagen hatte; oder: uvangtk
tdssa Isumagot* das ist meine meinung; so (wie icIi jetzt gesagt liabe)
deoke icli fiir ineinen tlieil voo der sache. Und 2) wenn zwei ganze
satze, d. L. die beschreibuDgen zweier verschiedener begebenheiten als
gleichbedeutend dargestellt werden sollen (was freilicli im gemeinen le-
ben nicht ieicht vorkouimen^wird), so kann dies niclit besser, als durch
dieselbige copula ge&chehen, welclie dann die beiden satze als satzhalften
mit einander verbindet; z. b. Dan. 4, 20.21.22; (v. 20; Iste satzhalfte:)
hungip ^ taku»gmago ^ pigdrtox '' iluartoK ^ etc. weil (=s dass ; Cjnct. nacli
§. 89, 4) der konig gesehen hat einen Leiligeu wacbter etc. ... (v. 21 ;
verbinduug:) tamas8a sukuiaulAgesui ^ hungi-d! '' Kut8ingner%w8surtup ^^
peruussutd^^ tdssii, piumdrtugssaic^^ ndlagkavnut^^ kungimuV — da hier
ist seine deutung, o konig! das bochsten bescJvluss ist das, welclier zu
kommen bestimint ist iiber meineu herru den konig: (v. 22; 2te satz-
halfte:) inufignit^* aj(tgtorumdrpdtU^'' etc. sie werden dich von den
inensehen verstossen etc. etc. Wenn auch hier statt v. 21 nur das ein-
zige wort tdssa stdnde, so ware die verbinduog dennock vollkommen
geniigend. Sonst Jst in abnlichen fallen, namlich wenn gesagtes noch
weiter oder deutlicher auseiuander gesetzt werden soil, ein gewohnliches
verbindungsgUed: tdesa imdipoK, eig.: das ist, so ist es; d. h. das ist
so zu verstehen (wie jetzt gesagt werden soil}.
Es mag ]jierbei gleicli mit bemerkt werden, dass die von obigen deute-
wortern durch uvok gebildeten redeworter — td^saiwoK ^ iamdssaii-
voK — stark zuriickdeutende kraft haben, und daher als blosses ver-
bindungsglied nicht gebraucht werden konnen. WoUte man z. b. in
dem letzten beispiiel §.100 tdssduput fiir tdssa setzen, so wiirde es
heissen: das. sind die warten (von denen wir friiher sprachen), welche
die wallf. gebaut haben. Und in dem zuletzt angefiihrten beispiel
kame dadarch gradezu unsinn heraus, denn tdssauvoK (od. tamdssau-
' perKUssoK gew olltes. ' avtgsArpd er trennt sich von ihm ; 1 , n. ^ oKausigssaK.
* isuma. • ^ kunge konig. * tahtwA er sielit ihn. ^ Nomlp. v. fHg4rpoK er wacht.
V. UuarpOK er ist recht. ^ eig.: was seine erklarung {suhuiaut) sein soli. *" s. §. 28.
fterKusgut geheiss, (ausgesprocheoer) beschluss.' ^^ v. piumdrpoK er wird kommen,
od. geschehen; slw, pivOK. ^^ ndlagaK herr. ^* inuh menscb. ^^ ajagtorpd er
s toast od. scbiebt ihn tod sich; bildlich: er verstosst ibn; 1 — (sie werden dicb ss
man wird dicb).
8
11
'
104 Satzlehre. Zweiter abschnitt. $. 101. 102.
vok) stthulaiUigssd wiirde heissen : das (eben gesagte, also ▼. 20) war
seine — wessen? — deutiing. Dagegen sind sie am rechten orte, wo
elien ein solclies zuriickdeiiten beahsichtigt wird, z. b. tdssduvoK iu-
sarfagarse^ das ist der, ^dn dein ill r oft gehort habt; tdsgdunginerpa
iOKuniagAt'^ ist das nicht der, deo sie zu todtea suchten?
§. 102.
2. Wenn ein gegensfand nalier bezeichnet wird nicht darch nen-
liung einer eigenschaft desselben, sondern darch erwahnang einer an
ihm baftenden od. ibm widerfahrenen bandlulig als solcher, d. h. wenn
^in redewort (mit den etwa sonst noch dazu gehorigen wortern, also ein
satz) seinem eigenen project od. object als adjectiv beigeordnet wird,
so entsteht bei uns, was wir einen relativsatz nennen — (. . . , Welcber,
od. welchen . • .). Im gronl. verwandelt stcb hter gewobnlich das rede-
wort durch participbildung in ein adjectiv, umi tritt so in gleiches ?er-
haltniss mit einem project (nun substantia), z. b. aus: oKaUtsif^ mdko*
iuHirpatU ^ — diese W'orte bast du gehort — -wird : 0Ktui^9t mdko tu-
sagTsatit^ diese deine gehorten worte, d. h. diese worte, welche du geb.
hast; od. subjectiv: oKautsit mahu» lv«o^^at)tt^ (dasselbe); od. Modalis:
oKautsinik mdkuninga tusagkangnik mk diesen dein en gehorten worten,
d. h. mit diesen w. welcbe du geh. hast; u. dergl.; s. auch u. a. die
beispiele §.95 u. §. 101, 2u. anm. Statt dessen aber kann man auch
nur das project eines solchen satzes in dem erfbrderlichen verhaltniss
diem hauptsatz einverleiben , und das redewort mit den dazu gehorigen
wortern als Indicativsatz stehen lassen: die verbindung geschieht dann
auf eine der vorigen ahnliche weise, namlich entweder durch ^in per-
souliches (zuruck-)deutewort, besonders iavna od. tamdna (dieser, die-
ses), welches als stellvertreter des projects dem redewort zugefiiigt wird,
z. b. erndsiaavdiit '' ivhmmga " oKaHtsiminlk, ^ tattko ^ tusetrpatii ^ er wird
dich an jene seine worte erinnern, die hast da gehort, d. i. welche du
gehort hast; avane^ niuvertoK , ^^' taussuma ernera^^ sujorna^- mdm-
poK^^ tOKUssoK^* OKautigat^'^ der in norden kaufmann (ist), dessen sohn
war vorigs jahr bier, den besagten sie als gestorben, d. b. sie sagten,
dass der kaufmann in norden, dessen sohn vorigs jahr bier war, gestor-
ben sei; — oder, wenn der so dem hauptsatz einverleibte , gegeiutand
ein bios ortlich bezogener ist, durch idssa im cas. obliquus, z. b. ikera-
*
* tusartagaK, pass. part. v. tusartarpd er hat es ofters gehort. '^ tOKurtiagoKj pass,
part. Y. toKUHiarpd er sncht ihn zu todten. ^ OKauseK wort. ^ $. 23 f. ^ tusarpd
er hort es. ^ pass, part.: tusagax. "^ erKdsipd er erinnert ihn an etwas, ].
* §. 23 f. * §. 20. ^" kaufmann. » ' emeK (3te cl. 2te abth.) sohn. »» %, 65, 10.
^^ er ist od. war hier. ** Nominalpart. v. Iokuvok er ist gestorben. ^^ oKoutigA
er besagt ihn od. es, sagt von ihm.
$.102,103. Relativsatze. 106
sanguamut^ ilagaka,^ idssttne ivsaK^ ntlfnpavUt* lek war mft ihnpen bis
ifl den kleinen sond, dort fiabe ich dick JetztJiin getrofFeo, d. fi« Wo iob
dicli 1. getr. liabe. Dies verfahren i«t im geineinen leben zwar aicbt
grade hanfig, kann aber unbedeiiklich uberail aogewendet werden^ w^
durch die participbildung (s. o.) der satz ao einfacbhett zu ?ieL verli^-
ren wiirde. »
HI. Durcfakreazung der satze.
§. 103.
In den a- und c-suffixen der 3ten person, und den damit gebilde-
ten doppelten forinen des Cjnct., Sbjnct a. Particips besitzt die gronl.
spracbe die mittel, audi langere (zusammengesetzte) satze mit mebreren,
als untergeordnet wiederkehrenden projecteri in geboriger klarheit zu
balten (s. d. Iste beisp. §. 99), doch ist dazti' auch eine gewisse einfacfi-
heit und regelmassigkeit de» gedaukenganges erforderlidi; fehlt dieser,
so sind die suffixe allein nidit im stande, geniigende klarheit zu geben,
namentlicU 'dann nicTit, wenn in folge des Vorkahdenseins mebrerer prbr
jecte gleichsam *der eine satz den anderen durchkreuzt, wo die gewdlin-
lidi anzuwendeoden e-suf&e leicht zVetdeutfgkeit bewirken koiinen, wenn
nidit durdi die anordnung des satzei^ dem ?orgebeugt ist. Denn 1) wor-
ter, die mit einem suffix 3ter pers. in soJdien zusammengesetzten satzen
als object oder itn cas. obliquus zu einem untergeordneten redewort ge-
horen, haben ein e-sufiix nidit nur, wenn das prbject eben dieses rede-
worts, soodern aucb, wenn das liauptproject des satzes der besitzer isf ;
z, b. sowokl; er (a) sagte von ibm-(b), df^ss er (b) seinen (bV) vater
verlas«en hatte — (wo die regel §. SS^^anm. beim letzten redewort zur
trifFt: ich hatte m ein en v. verl.)^ — als audi: er(a) sagte vOn ibm (b),
dass er (b) seinen (a's) Tater verlassen hatte — (wo sie nur "bei zusam-
menfassung beider redeworter zutrifft: ich sagte, dass er m ein en v.
verl. h.), — muss beides heissen: oKauUgd,'' angune^ Kimdkd.'' Eben
so: oKautigd/' nunammut^ auidlartoK^ er (a) sagte von ihm (b), dass
er (b) in seine (a's oder b's) heimath gereist ware. Und 2) kommen
auch die zusammengesetzten e-suffixe an redewortern in anwendung nicht
nur, wenn das project des nachst zugehorigen, sondern audi, wenn das
hauptproject des ganzen satzes bbject des untergeordneten redeworts ist;
so z. b. Apg. 7, 25, welche stelle hier in dreifacher version (der 2ten
* ihercisangvaK ein kleiner siind {ikerasdn). ' ilagd er ist mit ihm, hat ihn mit sich.
^ §. 64. * ndpipd er triffl ihn an. •* er sagt v. ihm. ® angut mann, m. suff.:
vater. ' Klmagpd er verlasst ihn. * nuna land, m. suflP. : heimath. * Nominalpart.
V. autdiarpoK er geht fort, reist ah.
106 Satzlelure. Zweiter abschnitt. {. 103.
halfte) das gesagte erlautem mag: ieumaKOffOKy* KatAngutaisa* wutlu-
gisagin^^ er (Mos., a) dacbte, daM seine (Mosk, oder dessen, den er
Tom EgjFpter errettete, — i*t liier eins) — hriider (b) ilin (a) merken
warden (1 ) dnautigium^rit'ik, * €r^Up m^Aukumangmat^ ' dass sie (b) ihn
(^) zuin errettiingsmittel haben wiiHkeB, da Gott sie erretten wollte; —
oder: (2) GiiUp tauhumtnga^ dnautigerKugdne'' (uingekehrtes Particip,
§.79) dass Gott ihn (a, das hauptproject^ daber e-suffix) fiir diese zum
errettungsinittel gebabt werden hiesse; — oder: (3) GtUip dnaorKungma-
iik^ agssaminut^ dass Gott (c) sie (b) errettet werden hiesse durch seine
(a's od« b's od. c's) hand. Yon diesen drei versionen ist nur die erste
beides deutlich und regelrecht; die zweite kanii zw^r audi nicht miss-
verstaoden werden, ist aber etwas ungelenkig, dean statt iaukununga —
was bier our daruin. auf das project des vorigen redeworts (^atangutaisa)
bezogen wird, weil von keinem andern gegeostand, ayf den es bezpgen
werden konnte, die rede ist, — soUte .eigentUch tayfniji£fi»ul '" .stehen,
aber dagegen (namlieh gegen das darin entiialtene e-suffi]^ mik) straubt
sijch das am zugeliorigen redewort befindliche> auf ein anderes project
— (Moses) — geheude e-suffix dne; und d^^ 3te version ist mehr ais
zweideutig^ -denn agssaminut kann hier beissen: 1) dureh Gottes baud
(s. §*33); 2) durcb Mosis band (s, bier ob.); 3) durch ihre — naiul.
jeden von ihnen durch .seine eigene — hand (s. §.75«aBjn.), oder dass
jeder sich selbst erretten sollte, ujid zwar ist diese letztere auffassung
hier die nachstliegende, s. §. 137, anin. 2«
* eig. : er hat gedankeh (isuma). ' natangut geschwister, bfuder od. schwester.
* malugd er merkt ihn od. es, wird gewahr, dass er ..., 1. '^ dnantl^d er hat ihn
zum errettungsmitteh (anatii), 1 . ' immiHumavA er will >bn erretten — (Wegen des
0-sufih s. §. 90, anm. 2). ^ §. 23 f. '' wMuligerisuvd er heisst iha zjam errettungs-
mitt el gehabt werden, — (doppelttransitiv). ^ onaorKuvd er heisst ihn errettet wer-
den — (doppelttransitiv). ^ agamn finger, mehrh.: die hand. *" §. 49, 3.
Dritter haupttheil.
Zusammensetzungslehre.
(Synthase.)
-„ §• 104.
Jtf ei den abgeleiteten wortern finden sicli iin gronlandischen drei
verschiedene bildungsweisen, nainlich' 1) veranderung des eineo od. an-
deren stamm- (od. wurzel-)lautsi oder ztisetzung eines solcheti: so wie
z. b. im deutschen wiegen, wage, wucht, — oder brechen, britcb^ brok-
ken, brockeln, — oder melken/ milch, molken, — oder traben, treppe,
trarapein, strampeln, u. dgl. in. ye von einer wurzel abstammen, so im
gronland. u. a. huh fliessendes wasser, u. k6k ham; humah laus, u. ^-
mdh eingeweidewurm ; nvdloh tag, ti. nvdMK morgeo; unuh abend, u.
vnuaK nacirt; uhiox wtnter, u. uHav herbst; titnavoir (stamm t^ma) er
ist lebendig, a. ^mafpoK (stamm AmnK) er wird lebendig; Utsarpd er
hort ihn, ii. ittsaivd er versteht ihn; aWc widerhaken, ahe das entge-
gengesetzte, gegenuberliegend^, anfwort, vergeltiing, aho der ort, ^wo
entgegengesetztes in eins auslatift, u. a. m. von einer gemeinschaftlichen
wurzel ah mit dem begriff des entgegenstehenden; pulh geschwul^t, he-
bung, puuK lunge, puiaK vogelkropf, pUi-voK er kommt herauf (aus deiii
wasser), pug^tavoK es schwimmt oben, puh hohe, erhebung (wovon pu-
hipoK es ist niedrig, hat geringe erhebifng, por-tuvoK es ist boch, hat
Starke eriiebung), pug-dtagpoK es ist aufgeblasen, u. a. — von einer
wurzel puh (od. pug), mit dem begriff der ausdebnung und erhebung
iiber anderes.
§. 105.
Dann sind von manchen nennwortern wie von verbalstammen rede-
worter gebildet 2) nur durch anhangung des ausfoildungszusatzes (§. 51):
wie bei uns u. a.'fischen von fisch, keilen von keil, schallen von schall^
so z. b. inugpoK er kommt zu leuten, von inuh mensch, nuliarpoK er
heirathet, v. nuU»K ehefrau; simigpd er stopft es zu, v. simlh stopsel;
uamentlich werden auf diese art redeworter gebildet a) von alien thier-
namen, mit der bedeutung: er hat es erlegt, gefangen, z. b. axigsseK ein
schneehuhn^ auigsserpoK er bat schneehuhner gefangen; evalugasuaK ein
108 Zusammensetzungslehre. J. 105-^1 07.
hai^ SKalugssuarpoK er hat einen bai gefangen; nano ein bar, nanugpoK*)
er hat einen baren erleet; — b) von den namen der kleidungsstucke,
mit der bedeutung: er bekleidet sich damit, z. b. nasa iniitze, nasar-
pOK*) er setzt die miitze auf; feamifc stiefel, hamigpOK er zieUt die stie-
feln an; — c) von ausrufen und ahnlichen naturlauten, auch der thiere,
mit der bedeutang: er sagt so, z. b. nd-d! au! nd-drpoK*) er sagt: au!
hdkakdrpOK er sagt: hghahd (ein /uchs), bellt.
*) Voealische endangen nebmen in dem erst^n dieser drei falle ein fc an, in den
beiden andeiu k.
§. 106.
Dergleich'en ableitungen sind jedoch verhaltnissmassig selten, denn
bei weitejn der grosste tlieil aller abgeleiteten worter entstekt 3)'durcb
zusammensetzung auagebiideter stanome, namlich dadurdi^ dass an einen
urstamin ein od. mehrere anhangsstaunne gehaogt werden, v^ie §.11 vor-
lauiig gezeigt worden ist. Da die meisten. dieser anliange beweglich sind
(s. §. It, anin«.)> ufld also die damit gebildeten worter nicht wie die vor-
kin erwahnten, ein fiir allemal gebildet sind, sondern fiir den bedarf
des augenblicks gemacht werden^ wie man sie grade braucht — (u. wie
man sonst worter in satzen zusammensteUt)) so ist. es sacke der gram-
matik, die uotliige anleitiihg dazu zu geben. Zu dem ende sind hier
die meisten beweglicJien ankiiDge . }b nack ikrer inneren aknlichkeit
geordnet, aufgefukrt, regelu iiber die art ikrer ankangung g^geben, und
die anwendung derselben durcb beispiele erlautert. Die bekandlung der
festen, wie uberkaupt die moglickst vollstandige zusammenstellung al-
ler ankaoge, bleibt dem worterbuck iiberlassen. Uebrigens findet zwi-
scken den festen und beweglickeo keine sckarfe griinze statt, indem die
letzteren allmaklig in die erstereo iibergekeii> so wie auch mancke in
einem dialect fest geworden od. ganz versckwunden sind, wakr^nd sie
in einem andern nock als bewegUck besteken, und also zu ptrevincialis-
men geworden sind. Dass audi die beweglicken ankange nur da ange-
kangt werden konnen, wo die bedeutung beides des stammworts und des
ankangs es vertiagt, liegt in der natur der sacke, und findet sick daker
Ton selbst*
§. 107.
Abgeselien von ikrer beweglichkeit od. imbewegliclikeit, und von der
allgemeinen eintkeiimig in nennworter und redeworter (verlialstamme),
zerfallen die ankangswopter — und zwar beides die ankangsnennworter
und die <inhangsredeworter — in umbildende, die an stilmme der an-
deren art angekangt werden (nennworter an verbalstiimme, verbaist&mme
an nennworter), und for tbi Id ende, die nur an jbres gl«ichen gehangt
§. 107. 108. Allgememes. 109
werden. Einige werden jedocli beides an nennworter und redeworter
gehaogt, und wiedc^um einige sind beides als nennworter und als ver-
balstainme im gebrauch : solehe kominen danu entweder in der folgenden
anfzahlung zweimal vor, oder ibr doppelter get)raiich ist am einen orte
mit erwahnt. Die fortbildenden anbange sind grosstentheils von der art,
dass sie, oline die natur des stainm worts '^) irgend wie zu Terandera,
nar den begriff desselben adjectiviscb pd. adverbialiscb (od. nach art
unsrer sogen. biilfsverben : konneo, soUen, mogen etc.) erweitern oder
nailer bestiuunen, aUo sidt ganz neutral verbalten ; dagegen sind einige
aahangsredeworter entscbieden transitiv od. intransitiv, und einige an-
baogsnennworter entbalten einen vergleicliweise substantiven begrifF, so
naml., dass da» stammwort als das untergeordnete erscbeint. Also schei-
den sich die fortbildenden aQbangsnennworter in adjectiviscbe (neu-
trale) und substantiTische, und die fortbildenden anliangsredeworter
in neutrale, intransitive und tran^siti^e. £s sind nur die aus-
gebildeten stamme (§. 1 1 f.)^ die das vermogen, anhangswch'ter anzuneh-
men, eigenthamlicb und volLstandig besitzen, doch werden einige der-
selben auch an deuteworter, partikeln, ausrufe, ja sogar an appositionen
und suffixe geliangt, meist, indein ein solcbes wort als nennwort behan-
delt wird, auf die art, .wie die deuteworter bebufs der anhangung von
suffixen (§. 50). So vorkommende anbange folgen bier in einem beson-
deren abschnitt zuletzt.
*) Unter stammwort ist hier and im folgenden immer das wort zu verstejien, dem
ein anliangsstamm angehangt wird, gleichviel ob es einfacli oder seibst schon zu-
sammengesetzt ist.
§. 108.
Es ist etwas sehr gewolmlidies, dass an einen urstamm mebrere an-
hangsstamme (oder, was auf «dasselbe berauskomnit, mebrere anbangs-
stamme an einander) geh^ingt werden, wodurch eine oft erstaiinenswerthe
nienge von begrifFen in ein einziges wort zusammengedrangt werden kann,
und zwar ist dieses der gronld. sprache weit gelaufiger, als das zusam-
niensetzen der satze. Nichtsdestoweniger aber ist aucb bier dasselbe zu
beobaditen, was dort erforderlidi ist, namlick ein einfadier, moglichst
leidit zu verfolgender gedankengang. Daber dienen zu dergleidien mehr-
fachen zusammensetzungen vor andern die neutralen anbaage (die im fol-
genden die abtheilungeo 1, 2a u. II, 2a ausmadien), da bei diesen nidit
Qur keine verruckung od. umkebrung des begrifFs, sondern im gegentbeil
eine so innige versdimelzuug statt find^, dass ein nur mit neutralen an-
bangen zusammengesetztes wort (oder ein nur durdi neutral e anbange
^erlangerter anhang) vergleicbsweise als einfadi angesehen werden kann.
l^s ist also nidit sowohl die menge der anbange iiberhaupt, um die es
1*0 Zusammensetzungslehre. $.108,109.
sich hier handelt, sondern vielniislir die menge der uinkehrenden (absatz-
machenden^ niclit neutralen) anhange insbesondere: too diesen durfen in
einem wort nicht za viele vorkommen. Zwei bis drei umkehrungen in
einem wort, ist nicht grade setten; sind deren aber inelir, so leidet leicht
die verstandlichkeit darunter*). Die ordnung, in wekher die anhange
in «o!clien tnehrfach zusainmengesetzten wortern auf einander folgen,
beruht daraiif, dass jeder aniiang durch den vor ihm stehenden theil
des worts erganzt wird, oder sich auf diesen beziefat, nicht aaf das nach-
folgende, — wHhrend bei uns grade umgekehrt das ergHnzende wort
nachfolgt^ daher die anhange im gronlandischen durchgangig in der
amgekehrten ordming unsrer gleichbedeutenden worter steben; — doch
leidet diese regel einige ausnahmen, indein namlich gewisse neutrale an-
hangsredeworter andere ndr in einer b^stimniten ordming (itnmer vor-
stehend, od. immer nachstehend) bei sich haben kdnnen^ wie im fol-
genden vorkonimenden faUs bemerkt ist. Indessen gilt letzteres immer
nur Ton unmittelbarer zusammenstellang solcher anhange^ denn nameot-
lich durch die umbildenden anhange verMndert jedes wolrt (und somit
auch jeder ahhang) seine natur so, dass es gleichsam als ein neties
(einfaches) wort anzusehen ist, und bei seiner weiteren Teriangerung
die vor einem solchen umbildendeif aidiang etwa stehenden anhange gar
nicht weiter als solche in betracht kommen. Ein beispiel davon s. §.131,
anm 2. Um die anwendung dieser regeln beilaufig zii zeigen, sind io
den nachfolgenden beispielen ofters zusammengesetzte worter als stamm-
worter gewahit, und durch eingekiammerte zahlen die darin enthaltenen
anhangsworter angegeben.
*) Uebrigens ist bier auch ein luiterschied, nachdem die leute sind: so wie in Ea-
ropa die gelelirten kiinstlichere satze bilden, als der gemeine mann, so machen
auch in Gruniand die aufgeweckteren weit knbncnre zusammensetzungen, ais sonst
gewolinlich sind; — und in scbrift, wo man ein etwa schwer verstandlicbes wort
lesen und wieder lesen kann, bis man es versteht, iasst sich dergielchen zuweilen
mil vortheii nacbahmen, in blosser rede aber hat die einfachheit mehr wertb.
§. 109.
Die anhangung selbst geschieht immer so, dass stamm an stamm
geiiangt wird, also, wenn das stamrawort ein redewort ist, fallt der aus-
bildungszusatz (§. 51) ohne weiteres weg. Ferner hat jeder. anhang
seine eigenthiiifiiiche wirkung auf die endung des stainmworts, die in
den allermeisten fallen einige veranderung erfahrt. Am haufigsten fallt
der endconsonant (wo einer ist) ganz weg, und der anhang kommt dann
also an den endvocal; zuweilen«fallt aber auch dieser weg, da dann
der anhang ari die wurzel kommt. Dann giebt es anhMnge, Ton denen
nichts wegfallt, wo also nur der etwa vorliandene endconsonant nach
§. 6 verandert wird ; und noch andere konnen nur ah einen consonanten
$.109,110. Allgemeines. Ill
gehangt werden: vor diesen tniissen also stamme, die auf einen Tocal
ausgehen, erst einen endconsonaoten (ir od. h) annelunen. Endlich giebt
es unter den aniiangen fiir redeworter einige init anfangendem g oder i,
in denen diese laute je nach der classe des redewortsj woran sie kom-
men, so verandert werden, wie die gleichlautenden beugungszusatze der
redeworter, namlicli wie der bindecliarakter (g) und die (Nominal-) par-
ticipwurzel (t). Welches verfabren fiir jeden anbang insbesondere gilt^
ist im folgenden diircb vorgesetzte zeiclien angedeutet, namlich: alle an-
hange, dis kein zeichen vor Jtich baben, kouimen an den letzten stamm-
laut; die an den end vocal konnneD, baben -, und die an die wurzel
kommen : vor sicb: die veranderlicben anfangslaute — (g, was wie der
bindecbarakter, und i, was wie die participwurzel verandert wird) —
sind eingeklammert ; und vor deoen, die immer einen consonanten vor
sicb erfordern,^ stebt durcb ein stricblein getrennt r, g, od. ng: r, wo die
auf einen vocal ausg^bend^n stamme k annebmen, and g od. ng, wo
sie h annebmen. Die nacb jedem anbangsnennwort stebende zahl giebt
die classe an, zu welcber es gebort — (3,1 u. 3,2 ist die erste und
zweite abtbeilung der dritten classe).
§. 110.
Noch ist in betretf einaelner worter folgendes zu bemerken: 1) Die
beiden stamme pik (sacbe, ding, babe) und suh (was, etwas) verbalten
sicb (iberalL, wo bier der endconsonant in betracbt kommt, als ob sie
keinen batten, also wie pe und so (s. no. 15, 20, 25^3^1) 50). 2) Die
stamme auf f, so weit sie nennworter sind, nefamen in der regel iiber-
all einen biilfsvocal an, und zwar gewobnlicb i; a nur in den ausdriick-
licb angegebenen fallen (a^. b. no. 44, 48, 56). Nur einige anbange kom-
men an die stelle d£s t, also an den Tor diesem stebenden vocal, wie
vorkommenden falls bemerkt ist (no. 52 if. u. a.). 3) Bei den verbal-;-
stdmmen aof t — (denen der 3ten classe) — gilt dagegen in der re-
gel der vor dem t stebende vocal als endvocal; nur ausnabmsweise
wird bier ein i als biilfsvocal aogenommen (s. no. 75). 4) Der binde-
cbarakter des veraeinui^gsstammes (no. 87) ist bter mit einer einzigeii
ausnabme (no. 109) immer -h, Fiir sammtlicbe im folgendeft vorkom-
menden verbalstamme auf eir, ik uad t ist die participwurzel (§.111) #•
112 ZusammeiiBetzungslehre. S> 111*
Erster abschnitt.
Anhange der nenn- und redeworter.
I. Anhangsnennworter.
^ ' ' 1) umbildende.
Hieher gehoren anbange mit nennwortbedeutung, die an redeworter
gehangt werden, nnd also ?on redewortern abgeleitete nennworter bil-
den (wie iin deutscben die anbange -er, •»oi»8, -ung, z. b. bedriick-er,
bedriick-ung, versaum-niss). Mebrere derselben geboren zu den am
hauiigsten ;^orkommeiiden anbangen; diese steben bier zqerst (no. 1
bis 6).
§. 111.
1. (*)oK, 1. der, weleher — ; der so thut (that) oder ist.
2. (^%)aii^ J. der, welchen er — ; dem -so gethan wird od.
wurde. •
3. (*)e, 1. der (ibm) so that.
Yon diesen drei anbangeo, deoen ofFenhar dieselbe wurz^l za gmnde
liegty bildet der erste das im vorigen scbon ofters bebandelte Nomi-
nalparticip, der zweite das ebenfalls bereks erwakate passive par-
ti cip, und der dritte ein ausschliesslich activ«8 parti ci-p, welcbes
letztere meist nur ak gewobnlicfaies nennwort vorkoinmt, wogegen durch
die beiden ■ ersteren ausserdein aocb unsre relativsatze, und durch das
Nominalpat'ticip insbesondere aucb satze mit das^s ausgedruckt werden
(«. §. 102. 76-. 78). — Eifl Nominalparticip bat jedes redewort; die bei-
den andern dagegen komiuen ibrer natur nach nur bei transitiven rede-
wortern vor, — von diesen hat das pass. part, gewohnlicb, und das
active inuner ein suffix. Die veranderung des anfaogs-i, bier sowobl
ah bei alien mit denoselben veranderlicben % (§« 109) anfangenden an-
kiingen, bestebt darin, tlass die meisteo auf ev, iJb uad' % ausgehenden
t»tiimme b (s. anm. 1), und alle auf einen vocal ausgehenden (die der
4ten u.5tenel.) %% dafdr annebmen; im pass, p^rt. haben aach mehrere
stamme der 3ten cl. ««. Fur die zvrei ei'sten classen der redeworter
wird in Gronland — nicbt,i>n Labrador — das pass.- part, in der regel
durch einen andern anbaug gebiidet, namlich -gajc^ 2; — doch koinint
ausnabmsweise aucb taK vor. Das active part, wird baufig so gebiidet,
dass das transitive stammwort erst lialbtrans. gemacbt wird: dies ge-
schiebt immer bei den redewortern der 3ten classe (durch die anhange-
worter sivoK od, ssivoK, §.132), ancb bei mehreren der Isten o. 2ten c).
(durch ivoir), aber nie in der 4ten u. 5ten classe. Also z. b.
S- 111- Anhange der nenn- und redeworter. 1, 1. 113
1) Nominalparticip:
autdlarpoK er geht weg, auidlartOK welclier weggeht.
aggerpoK er komrat^ aggersox der da koinint.
ajorpoK es ist schlecht, ajortox was schlecht ist; sclileclites.
nivagpoK er schaufelt, nivagtox welclier schaufelt.
manigpoK es ist glatt, manigsox was glatt ist.
plsugpoK er geht, pi^tiptoic welcher gelit.
xanipox es ist uahe, iranifoic was aahe ist; nalies.
iihipox er ist angekoramen, tihitsox der angekommen ist.
mihivoK er ist klein, miktssox ein kleiner, kleines.
aulavoir es bewegt sich, aulassox was sicli bewegt.
angexaox (88) es ist selir gross, angexissox selir grosses.
2) passives particip:
manigaarpd (132) er glattet es, manigsagax geglattetes, mcmigsagd
sein geglattetes, d. i. das, was er geglattet bat.
najorpd er ist bei dein (inann, od. an dein ort), najugd sein wo er
ist, seine aufeutbaltsstatt. arnama najugdnut dahin, wo loeine
mutter ist; najugJcavntsamittt du sollst sein, wo icb bin.
ntigterpd er iibersetzt es, nugtigd sein tibersetztes; das was er iiber-
setzt hat.
misugpd er taucht es ein, misugax eingetauchtes.
kaUpd er bugsirt es, halitd sein-bugsirtes; was er bugsirt hat.
tuniupd (136) et giebt es bin, tuniussax hingegebenes.
pivd er erbalt es, pissd was er erhalten hat.
gangmivd er ist ihm zugewandt, hat ihn od. es vor sich, stmgimsgd
das wogegen er gewandt ist, was er vor sich hat. sangmissdnit
ornigdlugo von (seinem) vorn zu ihm kommen.
pigd er besitzt es, pigissd sein besitz, das was er besitzt.
3) actives particip:
ajoxersorpd er lehrt ihn, aioxersorid der ihn lehrt, sein lehrer; ajo^
xersartiga mein lehrer.
ornigpd er kommt zu ihm, ornigtai die zu ihm kommen.
toxupd er todtet ihn, texuisissd der ihn getodtet bat, sein morder.
plniupd (136) er erwirbt (was) fiir ihn, pmiussissd ^er fur ibn er-
worben hat, sein erwerber.
asavd er liebt ihn, asassiga der mich liebt.
Anm. 1. Es lasst sich keine regel dafiir geben, welche von den auf
ex, ih od. i ausgehenden stammen t, und welche 8 als participwurzel
haben, daher es sache des worterbuchs ist, dieses, wie auch die ab-
weichend gebildeten passiven participien, im einzelnen anzugeben.
Anm. 2. Die durch blosse anhangung des ausbildungsziisatzes von
thiernamen gebildeten redeworter (§. 105, a) haben auch das passive
particip (und zwar tax od. sax), obgleich sie intransitiv sind, daher
Grdnl. Gramm. 3
114 ZusammeQsetzuQgBlehre. $.111,112-
aber audi in etwas uneigeotlicher bedeutung, da iiaml. das stainmwort
zugleich das object bezeicbnet, z. b. uvax dorsdi, Hvartd sein gefao-
gener dorsdi, d. i. der dorsdi, den er gefangen bat (v. tJuarpoic); mi-
ieK eidervogei, mitertara mein, d. i. ein von mir gefangener eidervogel;
natseK ringelseehund, natsersd sein (?. ibin) eriegter ringelseebund.
An in. 3. Dass das Nominalpart. audi die personzeidien des Indi-
cativs annimmt, ist bereits im vorigen gezeigt worden; bier nodi ein
ToHstandiges beispiel: 3te pers.: pisugtoK der weldier gebt, pisug-
tuh die 2 weldie geben, pisugtut die weldie geben; — 2te pers.:
pisugiuUt du der du gebst, pisugtuiik ibr 2 die ibr gebt, pisugtuse
ibr die ibr gebt; Iste pers.: pisugtunga idi der idi gebe, pisugiu-
guh wir 2 die wir geben, pisugttigut wir die wir geben.
Anm. 4, Ausser dem bereits ei'wabnten gebraudi dienen Norainal-
partidpien audi ofters als eigenthtimUdie benennungen bestimmter ge-
genstande, so z. b. mitdluarloK ein sdiwamin, v. mitdluarpoK er zieht
niissiges in sidi, saugt; ukussartOK ein tasdienmesser, v. uhussarpOK
es legt sicb (wiederbolt) zusammen; nulersoK ein wittwer, v. nulerpoK
er bat die frau verloren; u. a. m. Ebenso die 3 foJgenclen anbange.
§. J12.
4. neK, 3, 2 (an vocalisdi ausgebenden staininen zuweilen 3, 1);
ist ein sebr vieldeutiger und mannigfadi anwendbarer anbang. 1) Die
grundbedeutung scheint zu sein: das, was dabei b era us kommt,
das resultat, die zuriickgelassene wirkung bd. folge. Z. b.
unatarpd er priigelt ibn, unatariusrit (mhu) folgen des prugelns od.
eigentl. gepriigelt werdens, d. i. blaue necke, strieinen etc.
umiarpoK (56) er verliert das boot od. sdiiff, umiarnerit (mbt.) das
resultat davon, od. das iibrig bleibende, wenn man das fabrzeug
verliert: scbifFbriidiige.
uvigdlarpoK sie verliert den ebemann, uvigdlamex das resultat davon:
eine wittwe.
auvoK es verliert den zusammeubang, verfault, verrottet, vergebt, o«-
neK das resultat der iaulniss od. des verwitterns etc.: faules bolz,
verwitterter stein u. dgl.
haiipai (mbt.) er fiigt sie zusammen, hatinen was dabei berauskommt,
wenn man zwei dinge zusammenfiigt: eine fuge.
hofivd er sticbt ibn, hapUtex eine sticbwunde.
miidldrpd er wirft ibn (mit einem stein), mitdJ^dmeK eine wunde von
einem steinwurf.
agdlagpd er bescbreibt es (das papier), scbreibt darauf, agdlangnerit
(mbt.) gescbriebene buclistaben.
Suffixe an nek in dieser bedeutung geben selur baufig — besonders wenn
das stammwort transit! v od. halbtransitiv ist — nicbt auf den besitzer
der besagten wirkungen, sondern auf deren urbeber, z. b. unatarnere
(s. o.) sind nicbt seine (des gesdilagenen) beulen etc., sondern seine
(des scblagers) scblagwirkungen, die folgen seiner scblage; mitdldrnera
fteines (des werfers) steinwurfs folge od. wirkang. So aucb:
S. 112. 113. Anhange der aenn- und redeworter. I, 1. 115
saimdupd (136) er ist ihm gniidig, saimdunera seine gnadenwirkung,
folge seiner gnade.
piniussivoK (136, Iialbtr.) er erwirbt fiir andere, piniussinere (mkt.)
die folgen seines erwerbens fiir andere; das was er anderen er-
worben hat.
supupd (der ausgetretene bach od. strom) fluthet dagegen, iiherfluthet
es, reisst es mit sich fort, hup supunere (mht.) des flusses iiber-
fluthungsfolgen^ die wfrkungen od. folgen seines austretens; aus-
gerissene und fortgeschwemmte bauine, steine u. dgl.
1q einigen anscheinend ganz ahnlichen fallen geht doch das suffix auf
den besitzer, z. b. haUnera (s. o.) seine fuge, die fuge daran.
§. 113.
Wenn das stammwort eine handlung (begebenheit, beschaffenheit)
besagty die keine in die augen faJlende wirkung oder folge zu hinter-
lassen pflegt, so entstebt aus jener grundbedeutung 2) die bedeutung
unsers als nennwort gebrauchten Infinitivs, indem namlich dann das
nachste wahrnehmbare resultat der handlung eben diese handlung selbst
ist; — es schliesst aber dieses nicht aus, dass unter umstanden doch
audi ein weiteres resultat (eine folge od. wirkung) der handlung ge-
meint sein kann. Z. b.
hajwnigpoK er hat lust, verlangt, hajiimmgneK die niichste folge da-
von: das lusthaben, lust, verlangen.
ndldngilax (87) er gehorcht nicht^ ndldngincK das nichtgehorchen, der
ungehorsam; ndldnginera sein ungehorsam.
ungavoK er ist anhanglich, unganex das anhanglich sein, anhang-
lichkeit.
mikivoK es ist klein, mihinex das klein sein, kleinheit.
pissauvoK (48) er ist stark, machtig, pissaunera seine starke oder
macht.
asangnigpoK (hlbtr.) er ist liebhabend, asctngmngneic das liebhabeo.
td9sa asangningnera das ist sein liebhaben (was jenes bewirkte);
[oder auch: das ist die folge seines liebhabens (wie §. 112)].
Wo neK diese bedeutung hat, dient es iininer, um die handlung als ur-
sache einer andern — die andere als folge dieser — anzugeben; ge-
wohnlich steht es dann eutweder mit sufF. im Subjectiv, od. ohne suff.
im Ablativ, z. b. mikinerinit tdmarpOK vor kleinheit ist's verloren gegan-
gen; unganemiit ajulerpunga ich kann's ?or anhanglich keit nicht mehr
schaffen; ndldnglneraia KtmdUpd sein ung^^borsam macht ihn fliehen;
hajummgnerpit uvangaiaoK hajumigsarpdnga dein lusthaben macht auch.
mich lust haben. Weniger haufig — doch auch nicht grade selten —
sind andere formen desseiben in dieser bedeutung, z. b. piseaunera (Ob-
jectir) angexaoK seine macht (als wirkendes) ist sehr gross; pig^awtera-^
gut ^Yial.) durch seine macht.
8*
116 Zusammensetzungslehre. §. 114. 115.
4
§. 114.
Bei gewissen redewortero, die ein konnen od. vennogen ausdriicken,
steht n&K 3) gaoz in der bedeutung unsers Infinitivs; so namentliph bei:
ajorpoK od. ajorpd er taugt nicht (ihin) so zu tbun, ist iiicht dazu ge-
•ignet, kano nicbt od. pflegt nicht so zu tbun (sehr hauiig); saperpa
es ist ihm zu scbwierig, es fehlt ihm an c^n initteln dazu, er kano es
nicht dahin bringeu; artorpd er wird*s nicht herr, ist*s nicht im stande;
erniagd er mag es nicht thun; — seitener bei naluvd er weiss es nicht,
und ilipd er lernt es verstehen, kriegt es weg, — und den davon ab-
geleiteten; diese erhalten dann das erforderliche suffix, wenn das stamm-
wort (woran nex gehangt ist) transitiv ist. Z. b.
perpoK es- geht los, pirneK ajorpoK es taugt nicht loszugehen, hat
keine art zum losgehen.
patdligpd er erreicht es, paidlingneK ajulerparput wir werden untaug-
lich es zu erreichen, d. i. es sieht aus, als ob wir nicht hinkom-
men sollten.
ajorn^K ajorpoK es taugt nicht uutauglich zu sein, ist.immer gut, od.
vollig dem zweck entsprechend.
sanavd er bearbeitet es, stmaneK erxiagd er mag es nidit bearbeiteo,
ist zu faul dazu.
hlvigpd er hebt es (von der erde), hivingneK nrtorpara ich bin nicht
im stande es zu heben.
ikhpd er ziindet es an, ihmeK saperpd er kann es nicht angeziindet
kriegen.
§. 115.
An redewortern, die eine besch^ffenheit ausdriicken, bezeichnet der-
selbe anhang in folge einer erweiterung seiner grundbedeutung 4) das
vorhandensein eines hoheren (od. des hochsten) grades dieser beschaf-
fenheit bei dem dadurch benannten gegenstand im vergleich mit andera,
und entspricht also unsern comparationsformen. Mehrere redeworter auf
ivoK erleiden dabei eine verkiirzung, indem das i wegfallt. Z. b.
angwoK er ist gross, angnen — eig. : das resultat des grossseins (vor
andem), das was anderem gegeniiber eine grosse ist: der grossere
od. grdsste.
mikivoK er ist klein, mingneit der kleinere od. kleinste.
iUvoK es ist tief, iUneK das tiefere od. tiefste.
siUgpoK es ist breit, aiUngnex das breitere od. breitste.
pi88auvoK (48) er ist miichtig, pissauneK der machtigste.
amerdldput (mht.) sie sind viele, amerdlanerit die meisten.
Suffixe konnen sich hier nur auf eine einheit beziehen, von der ttejr einen
theil benennt, z. b. siUngnera sein breitstes, d. i. die stelle wo es am
breitsten ist; vgl. no. 29. «
$.116,117. Anhange der nenn- und redeworter. I, 1. 117
Eine andere comparationsweise $. no. 12, and fortbilduDgen des
obigen no. 96.
• §. 116.
5. fhh, an vocalen 'Vfih, oder, wenu der vocal der nackstvorigen
sylbe scharf ist, -vih, 1. ort oder zeit, vro er so tbut oder ist.
Stebt meist mk suffix, wobei aber zu bemerken ist, dass es an transit!^
ven stammen reflexive od. passive bedeutung bat — (ort od. zeit wo er
sich so tbut, od. wb ihm so getban wird); — wo also dieses niclit die
aieinung ist, muss das (transitive) stammwort erst balbtransitiv gemacht
werden. Z. b.
isertarpoK (106) er gebt ofters binein, oder pflegt binein zu geben,
isertarfih ort wo man binein zu geben pflegt: eingang, tbnre.
marpoK er legt sicb scblafen, inarfia seine bettzeit; die zeit wo er
sicb scblafen legt; aucb: seine scblafsteile.
OKalugpoK er redet, predigt, oxalugfik ein ort, wo man predigt: eine
kircbe.
isBvpoK er fallt ins wasser, issivfia die stelle wo er ins wasser gefal-
len ist.
UingavoK es rubt auf, steht oder liegt auf grund, tungavta die stelle
wo es aufrubt, seine grundlage.
ndlagmtvoK (2,48) er ist berr (dem gehorcbt wird), ndlagttuvfla ort
od. zeit, wo er berr ist: sein reicli.
nerdlerpd er speist ibn, giebt ibm zu essen, halbtr. nerdlivoK, davon:
tierdlivfia ort od. zeit wo er (anderen) zu essen giebt. Dagegen
ware nerdlerfia ort od. zeit wo er sicb selbst zu essen giebt, —
von nerdlerpoK in reflexiver bedeutung: er giebt sicb zu essen.
singipd er scbiebt es binunter, singlvfia der ort wo es binunter ge-
scboben wird, — von aingipOK in passiver bedeutung: es wird biff-
unter gescboben (s. §. 59). Dagegen : singitsivia der ort wo er
(es) binunterscbob, — vom balbtr. singiisivoK,
§. 117.
6. -ut (in einzelnen fallen utax), 1. die niicbste (wirkende)
ursacbe; das mittel oder werkzeug dazu. Ein ebenfalls sebr
baufig gebraucbter anbang, der aber in ziemlicb verscbiedener form vor-
kommt. Das gewobnlicbe, was deranacb als regel angenommen werden
kann, ist folgendes: -ut baben alle stamme mit kurzem endvocal und
davor stehendem consonanten, mit ausnabme derer auf ex, die, wie aucb
alle mit Ian gem endvocal, den endconsonanten bebalten (k als r, h als
g, tsilsss), und also -rut, -gut, -ssut hahea; stamme, die auf einen Ian-
gen vocal ausgeben, baben ebenfalls -ssut, wenn sie nicbt anderweitig
verandert werden; und die auf uan^ iaK und iov ausgebenden stamme
verlieren den endvocal, und baben also an der stelle dieser endungen
i^t u. int. Ausnabmsweise — dergleicben das worterbuch vorkommea*
118 Zusammensetzungelehre. J. 117. 118.
den falls anzuzeigen hat — kommt vor: 1) class -8$ut an stamme ge-
liangt wirdj die weder auf t, noch auf einen langeo vocal ausgelien;
2) dass bios -t angehangt wird — (dies' geschielit ofters in der 4ten
classe); 3) dass beides -ut u. -ssut demselben stainmwort in verscliie-
dener bedeutung angehangt werden; uud 4) dass das stammwort nach
art der 2ten od. 3ten classe der nennworter verandert wird, oder dass
ein durch zusammenziehung entstandener langer endvocal sich wieder in
seine bestandtheile trennt. Z. b.
tilimavoK er haut, ulimaut ein beil.
agdlagpoK er roacht figuren, schreibt, ttgdlaut figurenmaterial: dinte,
farbe, weisses od. buntes leder, bleistift, schreibfeder od. dgl.
aulaterpd (107) er riihrt es urn, aulaterut ein ruhrlofFel, rtihrholz,
quirl u. dgl.
ersisdrpd (132) er macht ihn sich fiirchten, droht ihm, ersisdrut dro-
hungsmittel.
tihdgpoK er zeigt in die hohe, tihdgut das womit er in die hohe zeigt:
die riickenflosse (bei wallfischen u. delpliinen).
tupd er zieht ihn (den neuen felluberzug eines bootes) stramin an,
tussiiiai die riemen (des bootes) womit der iib^rzug angestramnit
wird.
piniarpoK (76) er jag<t9 p'miut ein jagdgeriitlie (irgend welclier art),
jagdwafFe.
K&rKiorpoK (54) er macht rinnen in etwas, KorKtut ein werkzeug zum
riunen machen: ein nuthhobiel, ein hohleisen.
pujorslorpoK (51) er fahrt im nebel, pujorsiui ein compass.
anguarpoK er rudert schaufelnd, angut eine ruderfiosse (an fisclien).
ampoK er steuert, aKtit ein steuerruder.
autdlaivoK er schiesst, autdlait eine flinte.
ikitsivoK (halbtr.) er ziindet an, iTsitsit anziind material : ein span, fidi-
bus, brennglas u. dgl.
inHvoK er lebt, intit lebensmittel, speise; mitssut lebensursache.
silivoK er wetzt, sUdlit ein wetzstein.
ianipd er bestreicht oder salbt ihn, tctrmit saibe.
ndvoK es ist beendigt, naggatd sein ende, sein schluss (wie von nag-
gavoK),
pivoK er thut, es geschieht, pissutd seine ursache^ d. h. die ursaclie,
aus welcher es geschieht oder er so thut.
stisinmrpoK (50,76) er sucht was (?) zu erhalten, susinluid? sein was-
zu-erhalten-suchensmittel (ist das)? d. b. was will er dafiir ha-
ben? od« womit will er es bezahlt baben?
§. 118.
Anscheinend von derselben wurzel abstammend, und daher in der
bedeutung mehr oder weniger jenem ahnlich sind folgende drei;
1. 118. Anh&nge der nenn- und redewdrter. I, 1. 119
7. 'Useic, 2. das wodurch die handlung ins wesen tritt,
oder was ihr das eigentliiimliche giebt; die art und weise.
8. 88useK, 2. der so gestaltete zustand; die -belt.
9. -Jf«t, 1 — (oliae suff. gewohnlich KutaK), das wodurch es
(von anderer seite her) dazu gebracht wird, so zu sein; das
(von einem anderen gehandhabte) initteL usex zeigt lihuliche
verschiedenheiten bei der anhangung, wie ui, kommt aber bei weitem
nicht so liaufig vor, und kann iiberhaupt nicht ganz beliebig angewendet
warden ; ssusex und Kut dagegen sind voUig beweglidi. Die beiden er-
steren werden nur an intransitive oder halbtr. redeworter gehiingt, xut
aber audi an transitive. Z. b.
(usev:) oKarpoK er sagt, redet^ — (das werkzeug dazu ist die zunge>
OKax; dagegen:) oxausex das, wodurdi das reden zuui reden wird,
oder worin das eigenthuinlidie des redens besteht: das ausge-
sprodiene wort, das gesagte (als dolmetscher der gedanken), die
spracbe.
xardlorpox er madit tone init den lippen (wozu die lippe, xardlo^ das
werkzeug ist), xardlusia seine (ihm eigene) weise, tone mit den
Jippen zu machen. tingmissat tamarmik ingmtkut xardMsexarpvi
alie (arten) vogel Laben je eine besondere weise, tone zu machen,
oder haben ihren eigenen gesang.
angerpox er bejaht, sagt ja, angerusex bejahende antwort, zusage —
(mit hinsidit auf deren inhalt oder sinn; angerut ist dasselbe mit
hinsicht auf die worter, aus denen sie bestand).
iUvox es gesdiieht, er thut, behabt sich, iliisia seine art, zu thun od.
sidi zu behaben; sein ihm eigenthiimliches wesen. piniarnerput
taima ilusexarpox so ist das wesen unsers erwerhs, oder so ist
unser erwerb besdiafFen.
(ssusex:) angivox er ist gross, angissusia seine grosse.
Uumdrpox er ist wabrhaftig, ihimSrssusia seine wabrbaftigkeit.
asangnigpox er ist liebbabend, asangnigssusia sein liebbaben, seine
liebe.
xanipoK er ist nahe, xanissusia seine nabe.
ajungilax (87) es ist gut, ajnngissusia seine giite.
pivoK er tbut, pissusia sein thun.
xanoX'ipox er ist wie, xdnox - isstisla sein wie-sein, seine beschaf-
fenheit.
(xut:) pugtavox es sdiwimmt oben auf, pugtaxutd sein wodurdi es zum
obenaufscbwiramen gebradit wird, ein scbwimmer (an einem netz
od. dgl.).
idtorpd er fiillt es aus, sitzt fest in seinem lodi, tdtoxutd uragewik-
keltes oder daneben bineingestecktes, wodurdi es zum festsitzen
gebracht wird.
nalunderpox (128,56) es giei)t sich zu erkennen (reflexiv), macht sicb
kenntiich; nalundexutax etwas, wodurch od. woran man es erken-
120 Zusammensetzungslehre. J. 118. 119.
neD kaoD, od., vermittelst dessen es sich zu erkennen geben muss :
eio zeichen, kennzeichen. uvdlup nahindexuttt eine alir, issip wt-
lundenutd eio thermometer.
upuiaverpOK (81,56) es kann nicht mehr umfallen, upiitoveimla was es
am ferneren nmfallen hindert: eine angebrachte stiitze od. dgl.
§. 119.
Noch gehoren in diese abtlieilung folgende Tier:
10. (g)iaK (g-iaK?), 2. dem man so thun muss (um einen ge-
wissen apweck zu erreichen). Ofters wird hier das staramwort erst durcli
{t)arpoK (no. 106) ferlangert.
majorarpoK er falirt gegen den strom, majorariax eine stelle wo man
gegen den strom faliren muss.
Jnpivd er sclineidet da von ab, verkurzt es, hipiesariaK woTon ein stuck
abgescbnitten werden muss (wenn es gut sein soil).
aparpd es stosst daran, aportctrid das woran es stossen muss (wenn
es seine richtige lage haben soil), sein ansdilag.
pdtagpd er schlagt mit den fingerspitzen drauf, pdtagiaK worauf man
mit den fingerspitzen schlagen muss (wenn es seine dienste thun
soil): eine orgd oder ein clavier.
patigpd er betastet es, paHgtarkii seine die man betasten muss: die
tasten einer orgel od. eines claviers.
11. -Kat, 1. an intr. redewortern: der gleichermaasseh so ist
oder thut; — an transitiven (wo es jedoch selten anders ais verlan-
gert — §.123,4 — vorkommt): der ihm so thut und von ihm wie-
der so behandelt wird. Muss immer ein suff. haben. Z. b.
angivoK er ist gross, angexatd der mit ihm von gleicher grosse ist.
nerivoK er isst, nerexatd der mit ihm isst, sein tischgenosse.
slnigpoK er schiaft, sinenatd sein mitschlafer, schlafcamerad.
ingerdlavoK er reist, ingerdlaKatai die mit ihm reisen, seine reise-
gefahrten.
ingiarpd er kommt ihm zuvor, ingimatd dem er zuvorkommt und der
ihm wieder zuvorkommt: sein nebenbuhler.
Dieser anhang kommt auch an nennwortern vor, s. no. 40.
12. -K%kf 3,2 (so in einigen gegenden; in andern:) -Ke, 1. der
mehr oder in hoherem grade so ist. Wird nur an intransitive
redeworter gehangt, und steht nie oline suffix. Z. b. *
angivoK er ist gross, angexinga od. angend was grosser ist als der;
angemnge od. angexai die grosser sind als er) angemga der grosser
ist als ich, mein grosserer.
sWigfOK es ist breit, ^ilemnga od. 8%leKd sein breiteres, was breiter ist
als dieses.
9U€AngpoK es ist arg, «iialoirift^a od. sualond sein argeres; was arger
ist als dieses.
S. 119. 120. Anhange der nenn- und redeworter. I, 1. 121
Am gewoholicbsten wird es im Modalis gebraucht, z. b. sualomngitnih
peKintwutii (82) es kann dir gar leicht noch schlimmer gehen (als to-
riges mal) ; mdtuma sileKinganik sandsavat (70) du sollst es breiter ma-
chen, als dieses ist; ivJso narfugigamigit , angeKainih iiiko nuHugisavai
(70) hat er jene veracbtet, so wird er noch vielmehr (eig. : in grosserem
maasse) diese verachten.
m
15. -rdldK, 1. der neulich zum ersten inal so gethan hat.
Kommt an intransitive redeworter, ist aber nicht havfig. Z. b.
nunalvpoK er kommt zu lande, nunaltrdldK ein vor kurzem neu zu
lande gekommener.
HngwoK er fliegt^ UngerdlAK ein neulich erst ausgeflogener junger
vogel.
anivoK er kommt heraus, anerdldK ein erst neulich herausgekomme-
ner: ein neugeborenes kind.
aikwarpOK (das wasser) belegt sich mit eis, sihuardldx wasser, was sich
erst ganz neulich mit eis belegt hat; od.: ganz neu gefrorenes eis.
2. fortbildende.
a) adjectiviscbe.
§. 120.
Die meisten von diesen konnen wir durch einfache adjective wie-
dergeben; nur einige, fiir die es uns an einem entsprechenden ad-
jectiv fehlt, z, b. no. 14, 25, 37, — erfordern mehr od. weniger um-
schreibung. Die am hau%sten gebraucht werden, stehen auch hier
zuerst; die zuletzt stehenden kommen — mit ausnahme des allerletzten
(no. 37) — weniger oft vor.
14. -gssax, 1. was dazu bestimmt od. geeignet ist; wor-
aus das werden soil od. kann; — an passiven participien entsteht
daraus die bedeutung: dem so gethan werden wird od. soil. Wird
u. 'd. immer angehangt, wenn der benannte gegenstand noch nicht fer-
tig ist, auch wo wir es damit nicht so genau nehmen* Z. b.
tftiiiiijic ein weiberboot, umiagssaK woraus ein weiberboot werden soll^
od, ein im bau begriffenes weiberboot.
pdK ein sack, eine hiille urn etwas, ptigssaK was um es hinein zu thun
oder drein zu wickeln, oder etwas woraus ein sack werden soil;
sackmaterial.
havdlo knochenbeschlag am ende eines ruders, Jcavdlugssax ein stuck
knochen, woraus ein ruderbeschlag werden kann, oder was dazu
bestimmt ist.
puto ein loch, putugssax woraus ein loch werden soil ; das gemachte
zeichen, wo durchgebohrt werden soil.
pemeK (56,4) ein abgeschnittenes od. abgefallenes stiick, pernigssaK
was abgeschnitten werden soil ; pirnigssd pilara lass mich das stiick
haben, was davon abfallea wird.
122 Zusammentetzungstehre. $. 120.
omigaK (2) der zu dem man komint od. gekommen ist, wrnigitgssttra
der zu dem icli gehen soil.
nerissax (2) gegessenes^ nerissagssax was zu essen ist^ od. gegessen
werden kann; nerissagssat dein zu- essen.
hmgujagissan (46, 2) (ein fahrzeug) was man fiir leiclit umschlagend
halt; hingujagissagssaK was fiir leicht umschlagend gebalten wer-
den wird.
p%k besitz, habe, pigasd was er haben soli, sein bestimmtes theil.
snh was, svtgssax? wozu soil es? od. was soil draus werden? stigssat^
wozu willst du es haben? oder: was willst du draus maclien?
15. r-ssuaK (stamme auf t haben mit wegwerfung desselben
-ssuaK), 1. ein grosser (od. machtiger, od. unbeliebter) — .
16. -nguaK, 1. ein kleiner (oder niedlicher, oder einnehmen-
der) -- .
Ueberhaupt dient sauax zur verstarkung, nguaK zur milderung des aus-
drucks; ersteres wird daher sehr haufig gebraucht, um bei benennungeo,
die auf einer eigenschaft beruhen, das vorhandensein eines hoheren gra-
des dieser eigenschaft anzuzeigen, oder um eioe person oder sache als
unschon oder unliebenswiirdig darzu^t^Hen, — und letzteres, um das
benannte als niedlich zu bezeichnen, oder um zuneigung oder tlieil-
nahme auszudriicken, oder um dem anderu damit zu schmeichelu, daher
besonders haufig an den benennungen von dingen, die dem ^angeredeten
gehoren, — so wie umgekehrt ssuan an den benennungen des eigenen
besitzes (doch ist dieses nicht so haufig; s. dag. no. 21, aum. 4). Z. b.
iijarak ein stein, ujaragssuaK ein grosser stein; ujardnguax ein klei-
ner stein.
uUoK eine muschel, uilorssuax eine grosse muschel; uilunguaK eine
kleine muschel.
KtngmeK ein hund, xingmerssuaK ein grosser od. hasslicher od. boser
hund; mngminguvuc ein kleiner od. niedlicher hund.
nerssut ein landthier, nerssiissuoK ein grosses od. gefahrliches thier,
nersautingitaK ein kleines thier, ein thierchen.
mpe stimme, n^J^ers8uaK eine grosse, d. i. starke stimme.
pimartoK (76,1) ein erwerber, pininrtorssuaK ein tuchtiger erwerber.
sagdlutdK (43) ein liigner, sagdlutdrssuaK ein arger liignel*.
pUsoK (57, 1) ein armer, pitsorssuaK ein sehr armer, od. ein lleder-
licher armer, ein bettelkerl; pitmnguaK ein armer der mitleiden
verdient.
nuna land, nunarssuax ein wildes oder unfreundliches land.
iss^ auge, issersstia sein glotzendes oder grimmiges oder sonst wie
gefahrlich aussehendes auge — (statt nur: issd sein a^ge).
pih (s. §.110,1) ein ding, eine sache, perasudha mein kram; pmguaiU
deine sachelchen — (statt pOka^ pmt)»
J. 120. AnhSnge der nenn- und redeworter. I, 2 a. 123
Eben so: nuiirtm^il dein kopfcheii, agssdnguaiii deine handchpn,
inmgmt dein stiibchen ii. dgl. statt schlechtweg: niaicut, agssa-
Audi gaoz ohne eigentliche bedeutung, Dur iiin dem wort eijie gelaufige
endung zu verschafFen, werden beide ofters angewendet, besonders nguaKy
— und andrerseits werden zuweiien beide in ilirer vollen bedeutung an
einander gesetzt, z. b. irilornair kind, intornatBsuemguarput, etwa: unser
liebes beschwerlicbes kind. Endlich giebt es noch fiir beide fast gleich-
bedeutende (ein wenig verstarkende) verlangerungen, namlich fiir erste-
res Bsuasihy und fiir letzteres ngd^uky z. b. ujaragsmasit machtige steine
ujarangdjuJi ein steinlein.
Ueber die abweicbenden formen dieser beiden anhange s. §. 29, 1
§. 36, 2te abth.; §. 37, 3; u. §. 38.
17. -intfir, 1 (s, §.29,1 u. §, 38). ein blosser — , nur ein —
(sowohl: nichts besonderes, alsauch: niehts anderes). Koinmt auch —
mit Modalisbedeutung — an einzelne verbalstamine, die dann, wenn sie
einen langen endvocal haben, das etwa darauf folgende k als r behal-
ten, wie aucb die nennworter der 2ten abth. der 3ten cl. tkun. Z. b.
K%9suk bolz, KissulnaK nur holz.
igd^ ein haus, igdlumaK nur ein haus; ein gewobniiches baus.
m%k%880K (1) ein kleiner, ndldssuynaxt nur kleine; lauter kleine.
ingfMn feuer, mgnwinan nur feuer, durchaus feurig.
Kajan ein mannsboot, Kc^ainarmih nur mit einem kajak — (nicbt rait
einem grosseren boot); najaind nur sein kajak.
ogssaKy mht.: die band, agssapnarnik paortOK der (obne ruder) nur mit
der band rudert.
higutdernaK eine beidelbeere, Jnguidernainarnik ttUvhdrpOK es ist voll
nur von beidelbeeren, oder ¥on lauter beidelbeeren.
tuaviorpoK er eilt, macht gescbwind, tuavinax nur eilig, in gescbwin-
digkeit.
nipdrpoK er schreit, nipdrinaK nur mit gescbrei (obne wafFe).
18. -tsiax (an Nominalparticipien und an tdx (no. 43), dessen vo-
cal bier kurz wird, -atsiax; an lik (no. 38) -gatsiaK; an Kih (no. 12)
-ngatsiaK; an nex (no. 4) zuweiien -ratsiaK, und abnlicb wol ofters an
stiimmen der 3ten classe), 1. ein ziemlicber, mittelmassiger — ,
nicbt ¥on den geringsten. (S. §.29,2. u. 38, anm.) Z. b.
nuna land, nunatsiuK ein nicbt scblechtes land.
KaxaK ein berg, mKatsiaK ein ziemlicber berg.
igdlo ein baus, igdlutsiaK ein biibsclies baus, nicbt zu veracbten.
angisdK (43) grosses, angisuatsidmik mit einem ziemlicb grossen.
IngaiiaoK (i) -was langsam geschiebt, higaitsuataidmtk biibscb langsam^
nicbt zu scbnell.
124 ZusammensetzuDgslehre. $. 120.
sermiiik (38) mit eis belegtes (land), senmligat^iaK ein ziemliches eis-
land; ein land mit nicht ganz wenig eis oder gletscbern.
KungneK (4) eine felsspalte; KungneratsiaK erne ziemliclie felsspalte.
angeKinga (12) sein grosseres, mdtuma emgeKtngatsidn^ mit einem et-
* was grosseren als dieses ist.
19. -Hair, 1. (mht. liat, seltener Usaat), — stamme auf i haben
in einigen gegenden mit wegwerfung desselben siax, — ein gemach-
ter — .
20. siaK, 1 (mbt. siat), ein erworbener od. erbaltener — .
Diese beiden sind an bedeutung einem passiven particip gleicli> daher
audi die suffixe an ihnen dieselbe bedeutung habem Z. b.
(liair:) hihlak ein nagel, hihiaUaK ein gemacbter (d. b. nicbt gekaufter
od. von einem andern erbaltener) nagel; hihiaUara mein (d. i. ein
von mir) gemacbter nagel.
tgdlerfik (5) eine kiste, igdlerfilid seine geroacbte kiste, d. b. die kiste
die er gemacbt bat.
pdK ein sack, Catena (d. i. hia una) pMd wessen gemacbter sack (ist)
das? d. b. v^er bat diesen sack gemacbt?
KOKUK ein berg, KaxaliaK ein gemacbter berg: ein aufgeworfener bii-
gel od. dgl.
nuHnartOK (1 ) wohlsclimec^kendes, mamartuliaK gemacbtes woblsclimek-
kendes: kucben.
UvsinartoK (128,1) lacberlicbes ; was zum lacben reizt; UvsinartuUaK
gemacbtes lacberlicbes; zur posse gemacbtes od. possenhaft dar-
gestelltes. Uvsindngitsunguit (128, 87, 1, 16) tivsinartuliarissar'
dlugit (128,1,19,46,106) UvsmaKaoK (1,>8, 88) nicbt laclierlicbe
sacbelcben zu lacberlicbem verarbeitend (eig.: zu ^emacbtem la-
cberlicbem babend) wurde man sebr zum lacben gereizt.
Kalipaut (6) farbe (zum anstreicben), KalipauHUd od. Kalipausid seine
gemacbte farbe; farbe die er gemacbt hat.
Mit gleicber bedeutung kommt zuweilen :iaK vor, besonders an
gssaK no. 14, z. b. :
imeK wasser, getrank, imiaK (statt ermiaK) gemacbtes getrank: bier.
ujalo eine sebne (dergleicben man in Gronland zum naben braucbt),
ujalugssoK eine sebne zum naben, nabfaden; tijalugasiaK gemacb-
ter nabfaden: zwirn.
Kilerui (6) band, womit etwas zu- od. zusammengebunden ist, jrile-
ruUgssiaK gewirktes band (im gegensatz zu natiirlicbem binde-
material: riemen, leder, strob u. dgl.).
nmeK ein zwingenartig umgewickeltes band, nimigssiaK gemacbtes uin-
wickelmaterial: drabt.
(siax:) mina beimatb, nunasiaK erworhene beimatb; ein land, wo man
aus seiner eigentlicben beimatb bingezogen und nun zu bause ist.
tj»til (6) ein ruder, ipuiiaiaK ein gekauftes od. sonst wie erhaltenes
(nicbt selbst gemacbtes) ruder.
$. 120. Anhange der nenn- und redewdrter. I, 2 a. 125
KajaK ein mannsboot, naja/rsia sein gekaufter kajak, d. b. ein kajak
den er gekauft bat.
savih ein messer, ilmgnit samgswa mein von dir erhaltenes messer,
d. b. das messer, was icb Ton dir erbalten babe.
ink (s. §.110,1) sacbe, ding, |»t«iaic gekauftes; ipisiamarmh (17) trng-
mianarpunga icb babe einen vogelpelz von lauter gekauften fellen.
erneK sobo, ernersid sein stiefsobn od. pBegesobn.
21. ^kasik (in Nordgrool. hasuk), 1. ein leidiger, verJiass-
ter — .
22. -piluh, 1. ein boser, scblecbter, scbandlicber — .
23. 'Tculule, 1. ein elender, bejammernswertber, triibse-
liger — .
24. -rujule, 1. ein nicbtsnutziger — .
Entbalten alle zasammen kein lob, docb sind nur die beiden ersten wirk-
licbe scbimpfworter, und zvrar nabezu die einzigen, welcbe die gronl.
spracbe aufzuweisen bat. Yon diesen ist wieder pihth bei weitein das
scblimmste, denn wabrend Isasih zwar missfallen ausdriickt, docb nicbt
sowobl mit der person oder sacbe selbst, als vielmebr dainit, dass sie
grade so und niclit anders ist, also docb immer nocb eine gewisse zu-
neigung zulasst oder vielmebr voraussetzt, — so entbalt dagegen piluh
gradezu eine verwtinscbung oder verbobnung der sacbe selbst (s. anin.2).
piluh y huluh und rujuh konnen sonst unter umstanden fast gleicbe be-
deutufig baben, docb in der regel driickt huluh zugleicb bedauern od.
mitleiden aus, namentlicb immer, vrenn es, wie baufig gescbiebt, durcb
nguaK (no. 16) verlangert ist, — und rujuh giebt an und ftir sich nur
geringacbtung od. unwertbscbatzung zu erkennen; — durcb ssuaK (no A 5)
verlangert, dient es als verstarkungsanbang. Z. b.
(hasih:) umiarssuit (15, mrbt.) ein scbilF, umiarssiiahctsit ein leidiges
scbiiF; ein scbiff, woriiber man sicb argert, oder was verdruss ge-
macbt bat.
pcLormav eine beere, paormahasiha meine leidigen beeren (leidige darum,
Weil's nicbt mebrere sind).
tigdltgioK (1 ) ein dieb, tigdligtuhasih ein dieb, ein leidiger — (warum
legt er sicb docb aufs steblen!).
p^tsoK (57, 1 ) der nicbts bat, pUsuhasih einer der nicbts bat, aber wol
etwas baben konnte, oder der sicb durcb sein nicbtsbaben ver-
acbtlicb maclK; ein berr von babenicbts und battegern.
(piluh:) nuna ein land, nunapiluh ein graulicbes land.
igdlo ein baus, igdlupiluh ein scblecbtes bans, ein bundebaus, saulocb.
ilerKOK gewobnbeit, ilerxupiluh eine niedertracbtige oder scbiindlicbe
gewobnbeit.
inuh ein menscb, inupiluh oder imtpilugssnaK ein auswurf von einem
menscben.
126 Zusammensetzungst^hre. $. i%(^
oKau8»K (7) ein wort, oKausipiluH sch]mpfwoi:te» lasterreden.
(huluhi) umiaK ein boot, umiakuluk ein elendes boot.
8ana890K (1) ein arbeiter, sanassukulungtiaic ein eleiid«r arl^eiter —
(der niclit viel bat, oder nicbt viei leisten kann).
(rujuh:) ajaupkiK ein stock, ajaupiarujuh ein nichtsnutziger stock.
igaiaulaK (6) ein sitz, stub], igsiatiiariijuk ein elender stuhl (z. b. ein
blosses stuck holz, oder ein stein).
mtna land, nunarujuit (mbt.) nichtsnutziges land; kleine tnseln, die
nicbt zu aufentbaltsorten geeignet sind.
UniassoK (1 ) iebendiges, iimaasorujuh eki lebendiges, was weder sauge-
tbier, nocb vogel, nocb fiscb ist, und somit dem menscben keinen
unmitteibaren nutzen gewabrt: ein insect^ ein wurm, ein untbier.
8uh was, sorujuh unniitzes; dreck, erde od. dergl. an sacben, wo es
nicbt liingebort.
pih sacbe, babe, perujuit nicbtsnutzige sachen, krimskram.
angisdK (43) ein grosser, angisSrujugasuaK ein ungebeuer grosser.
KdicaK ein berg, KaKarujugssuaK ein ungeheurer berg.
An in. 1. Yon Jsasih wird zuweilen, wie von einem ausruf, durcli
den ausbildufigszusatz ein redewort — hasigpd — gebildet (s. §. 105» c),
z»b. sSk hasigphik? waruin sagst du kasik dazu? ist dir*s nicbt recbt?
Anin. 2. Von piluh sind durcb ein abnlicbes verfabren — (verinit-
telst der anbange no. 138, 6, 128 u. 50) folgende in der scbriftspracbe —
im geineinen leben woi nicbt leicht — vorkommende ausdriicke gebildet:
pihrKUvd oder (balbtr.) pHormuaivoK er flucht ihm; pilorme^int (ausge-
sprocbener) flucb, verwiinschung ; pUorKunarsile oder pilungnarsile ?er-
flucbt sei — !
An in. 3. rujuh als verstandigungsanbang wird — besonders von
kindern — baufig zwei- und mebrmal bintereinander wiederbolt, z. b.
poriuadK (43) ein bober, Keacax portusorujomjorujorujugssuaK ein unge-
beuer lioher bober bober bober berg.
Anm. 4. hasih wird sebr baufig an die benennungen des eigenen
besitzes gebangt (etwa in der bedeutung: lumpig), aus einer art be-
scheidenbeit, urn sicb und das seioige nicbt mit dem, was andere sind
und baben, in gieicben rang zu setzen, z. b. kamihasika meine (lumpi-
sen) stiefeln, undhaslga mein (iumpiger) barpunscbaft, savihasiga mein
(lumpiges) messer, — statt: hamihay undra, saviga, Aucb ganz obne
bedeutung, wie nguax (no. 16), um dem wort eine bequeme endang zu
Yerscbaffen, koinmt es nicbt selten vor.
25. r-pofe, 1. etwa: einer mit tnebreren. Kommt nur in der mebr-
heit vor: r-pait raehrere, und gewobnlicb verlangert durcb ssuax
(no. 15): r^pagssuit eine menge. Z. b.
igdlo ein bans, igdlarpait mebrere biiuser; igdlorpdnguit (16) nicht sebr
viele bauser, ein kleinerer ort; igdlorpagssuit eine menge bauser,
eine stadt.
ujarak ein stein, ujaragpagasuU eine menge steine.
dtdh ein seebund, didrpagssuit eine menge seehunde.
j. 12Qi Anhange der nenn- und rcdeworter. I, 2 a. 127
inuh ein menscli, inugpagssuit eine menge mensclien^; — und mit einer
sonst niclit vorkommenden abanderung (-iah): inuiait die inenschen
in menge, das volk.
snk (s. §.110,1) was, etwas, sorpagssuU eine menge saclien (irgend
welcber art); oder: wo von eine menge? eine menge was?
26. -aruK, 2. ein junges — ; bei leblosen dingen: ein klei-
nes, was gleichsam das junge eines vollstiindigen der art sein konnte.
Bei stammen, deren endvocal e ist (aucb bei denen auf t), wird g«wohn-
licb ia in e zusammengezogen. Z. b.
dtaK ein scbildseebund, atdran ein junger scliildseebund.
sa'oa ein schaf, savaran ein lamm.
hinguh ein seeflob, JivnguaraK ein junger seefloh.
saviK ein messer, saverav ein kleines messer, ein messer im verjiing-
ten maasstab.
nunidut (6) ein beerenkorb, nuniauteraK ein ganz kleiner beerenkorb;
ein beerenkorb fiir kleine kinder.
nugfit ein vogelpfeil — (mht. ; einh. nuvtk), nuveraK ein kinderpfeil,
spielpfeil.
Ausnabmsweise kommt statt dessen -air Tor, z. b. in naisktK ein junger
ringelseehund (naisex),
27. -^ngajaJsy 1. ein beinabe — ; fast od. beinahe ein — .
Kommt am haiifigsten an inuK no. 17 vor. Z. b.
Kavdlundx ein Europaer, Kavdlundngajah beinahe ein Europaer.
orssoK speck, orssuinaK nur speck, lauter speck^ oraauinangajak fast
lauter speck.
liiidneK angelica, kudninangajangnih tungujorpoK es ist von fast lauter
angelica griin.
28. -wt, 1. vorriithiges, gehabtes — . Benennt die sache als
habe, und wird daher — immer mit suffix — besonders da angehangt,
wo ein blosses suffix einen andern isinn geben wtirde, wie aucb an be-
jiennungen solcber gegenstande, die man nicbt (wie kleider, werkzeug
od. dgl.) als inventar, sondern als material in ab- und zunebmendem
vorrath besitzt. Z. b.
nenS fleiscb, neKiut vorratbiges fleiscb, neviutd das fleiscb was er in
vorratb bat; — (dagegen: nend sein fleiscb, namlicb das fleiseh
seines korpers).
tupaK tabak, tupauHga mein vorriitbiger tabak; der in meinem besitE
befindlicbe tabak.
sava ein scbaf, savautai seine gebabten scbafe; s. v. a. seine scbafe
(s. d. folgende).
nersstit ein landthier, nerssuiautai seine tbiere, die er als babe be-
sitzt; sein hausvieb. (Ein blosses suffix an einem tbiernamen —
ausgen. KingmeK bund — kann sicb nur auf die beimath des tbiers
bezieben, z, b. kktgtup nerssutai die tbiere des heissen (erdtbeils) ;
1^ Zusammensetzungslehre. $. 120.
tunudta uhalia ein hase von der ostseite; imap ^massorujue des
meeres gewiirm).
29. taK, i. der zu (ihm) geborige — . Stebt fast immer init
suflix, und hat eine ahnliclie anwendung, wie das vorige. nen (do. 4),
was in seiner superlativen bedeutung (§. 115) nur vermittelst dieses an-
hangs suffixe mit bezug auf eine inehrbeit annehmen kann^ hat gewohn-
lich ssoK, Z. b.
angut ein mann, angutUaii ihre zugeborigen mannaleute; die manner
der familie oder gesellschaft.
arnaK ein weib^ arnartai seine zugeborigen weibsleute, die er bei sich
im baus oder auf dem boot zum rudern bat. (Mit blossem suffix
bedeutet angui vater, arnaK mutter.)
merdldx (13) ein kind, merdldrtait die^zu ibnen geborigen kinder —
(eigene und andere die bei ibnen sind).
ndparsimassoK (72, 1) ein kranker, ndparsimassortdt ibr zugehoriger
kranker; der kranke unter ibnen.
tmgneK (4) der grosste, angnerssdt der grosste unter ibnen.
Abweicbend gebildet ist: inuvtaK die zu einer (leblosen) sache geborige
person (mensch oder thier); und in bezug auf menscben: der zu ibnen
geborige inbaber (der macbt, oder des vorranges, oder des landes auf
dem sie wobnen), — von inuk in der bedeutung: besitzer, inbaber.
SO. -tuair (an stammen auf ih -suaK), 1 — mebrb. tuat (suat),
der einzige der art. Z, b.
erncK sohn, ernifud sein einziger sobn.
panih tocbter, panisuA seine einzige tocbter,
atissagssan (2,14) anzug, atissagssatud sein einziger anzug ; das ein-
zige was er anzuzieben bat.
pih habe, pisuara meine einzige babe, mein ein und alles.
31. idK (an stammen auf en u. ih sdx), 1. ein neuer od. neu-
lich erbaltener — .
32. -toKaK (an stammen auf ex u. i^ -«oirair), 1. ein alter od.
veralteter — .
tdK hat oft ein suffix in abnlicher bedeutung, wie suffixe an lian und
$iaK (no. 19 u. 20) steben, namlicb: was er ne« od. zu neuem besitz er-
halten bat. tonaK kommt nur wenig vor, da man statt dessen gewobn-
licber das damit gebildete pisoKax (s. u.) als adjectiv braucbt. Z. b.
igdh ein baus, igdlutlhe ein neues baus; igdlutoKax ein altes baus.
iput (6) ein ruder, ipniitdK ein neues ruder, iputitoxaK ein altes ruder.
naisex ein seebundspelz, natsersdx ein neuer seehundspelz; natsisoxax
ein alter seehundspelz.
savih ein messer, savigsdx ein neues od. neu erhaltenes messer; su-
joma savigsdt deia vorigs jabr neu erhaltenes messer.
$• 1^. Anhange der nenn- und redeworter. I, 2 a. 129
pik (s. §. 110, 1) saclie, pisdx neii erhaltenes; aitsaii pisAra was ich
jetzt erst neu erhalten Iiabe; — pisoKaK altes, veraltetes; p6K pi-
soKUK ein alter sack, Jsangmit pisoKat alte stiefeln.
VoB tdx (sdx) wircl haufig nacli §. 105 eio redewort gebiidet, mit der
bedeutuDg: er hat es neu erhalten, z. h. igdlutdrpox er hat ein neues
liaus erhalten ; leajartdrpoK er hat einen neuen kajak erhalten — (gleieh-
viel, oh selbst verfertigt, od. gekauft, od. sonst wie).
33. 'hoK, 1. ein in serine bestaudtheile getreanter oder
zerfallener, nickt mehr zusammenhangender od. nur theil-
weise vorhand^ner — . An redewortern mit ncK (no. 4) — aus-
nahmsweise auch an hlossen verhalstaminen — entstelit daraus die be-
deutung^ was davon^ abfallt; spiine, abfall, abschnitzeL Z. b.
Igdlo ein haus, igdlukoK ein zerfallenes haus.
igdlerfih (6) eine kiste, igdUrfikoK eine in ^ucken gegangeae k4ste,
od. eine kiste von der ein theil fehlt, eine unvollstandige kiste.
KajuK mannsboot, Kajahua sein zerfallener (und darain von ihm nicht
inehr gebraucht werdender) kajak, oder die iiberreste Ton seinem
kajak.
aserorpoK es ist entzwei gegangen, aserornihoK ein stiick von' etwas
entzweigegangenem. ^
pilagtorpOK (63) er sagt, pilagtormkut sagespiine.
sanavoK er arbeitet (besonders in holz), schnitzt, sdnahui schnitz-
spane, hobelspiine.
Die mehrheitsfornfi dieses anhangs an namen von personen gehangt, ist
der gewohnliche ausdruck, um die ganze familie (in uneigentlicher be-
deutung auch die kameraden) derselben person zu bezeichnen, z. b. Dd-
vikut David und seine familie; Simithut Simon gnd seine leute; Israi-
likut das volk Israel.
34. -ngnaK (ng-ndn'^), 1. — immer mit suffix, und fiir die 2te ii.
3te person gewo nlich verlangert durch no. 16: -ngnangua der, den er
vor andern seines gleichen fiir sich bestimmt hat, oder dem er unter
seines gleichen den vorzug giebt; sein liebstes der art. Ist zwar nur
ein .provincialismus, der aber seiner schonheit wegen wohl verdiente all-
gcmein zu sein, und es gewiss auch leicht werden konnte, zumal da die
allem anschein nach damit wurzelverwanclte Optativform §. 58, 4 allge-
mein gebrauchlich ist. Z. b.
tne pl^tz, iningndngnai dein liebstes platzchen; die stelle, wo du, so
gem deinen platz hast.
aipoK gefahrte, aipangndngua sein liebster gefahrte; der, den er vor
andern gem sfum geiahrten hat,
ite»'/ife (5) aufwachzeit, iterfingiidra meine liebste aufwachzeit; die zeit,
nm welche ich gern aufwache.
Grdnl. Gramm. ^
130 Zusammensetzungslehre. $. 1120.
agilagag$8aK (2, 14) worauf geschrieben werdeD soil, agdlagagsaang-
na/ra das worauf icli vorzugsweise gern schreiben mochte , oder
was ich nicht gern einem anderen zum drauf schreiben iiberlas-
sen mochte.
pivfik (5) ort, wo man hingeht (v. pwoit), pivfingnarissariaghaminut
(5, 34, 46, 106 [2ma]], 2) autdlarput sie Ziehen dahin, wctliiu sie ih-
ren liebsten (u. gewobnten) zug zu haben pfiegen (z. b. zugvogel).
35. -ditifc, -ralah, rdldir, 1. ein ganz kleiner, wunziger— .
ralak ist aligemein gebraucblich an wortem, die schon an sich eioe klein-
heit bezeichnen, und wird dann meist durch nguaK (no. 16) verlangert;
die beiden andern formen dagegen sind mehr oder weniger provincia-
lismen. Z. b.
mtkisaoK (1) ein kleines^ m%h%88oralak od. mikisswaldnguaK ein wun-
zig kleines.
naitaoK (1) kurzes, ngitsoraldnguit ganz kurze stiimpfchen.
maUk eine welle, malidluit wunzige wellen, maUdldtnguit kleine wnn-
zige wellchen«
KtngmeK ein hund, inngmidluit od. xingmerdldt wunzige hunde.
orpifc ein baum od. strauch, orperdlM wunzige straucher, gestriipp.
36. "hdneK, 1. heinahe. Wird nur an ortsworter (§. 46 f.) und
ihnen ahnliche gehangt, und hat immer suffix und apposition. Z. b.
KuU oberes, KuUkdmanit von seinem beinabe oberen her, fast grade
von.oben, nur ein wenig von der seite her.
aldngoK schattenseite, aldnguhdniane an seiner beimihen schattenseite;
naher an der volligen schattenseite^ als an der sonnenseite (z. b.
einer insel od. eines berges).
n^h ecke, ndikdniane beinahe an seiner ecke, nur ein wenig davon.
iso ende, isukdnianut nahe an sein ende hin, nicht ganz bis dran.
37. aluaK, 1. (s. §. 29, 1 u. §. 37, 3) — ein zwar gewesener —
(der es nun aber niclit mehr ist). Ist sonst ein sehr gebrauchlicher fort*
bildender redewortanhang (s. no. 110), und gehort also eigentlich nicht
faieher, wird aber in gewissen fallen mit obiger adjectivischer bedeutung
auch an nennworter gehangt, doch in der regel nicht unmittelbar, son-
dern das stammwort wird, wenn ein suffix erforderlich ist, durch gd
(no. 46) , sonst durch uvok (no. 48) zum redewort getnacht, und daran
galuaK (d. i. aluaK an den bindecharakter) gehangt; nur gssan (no. 14)
kann es unmittelbar aonehmen (wo dann der endcdnsonant die stelle
des bindecharakters vertritt), in der bedeutung : was zwar das sein sollte,
aber .... Z. b.
pigBsaK (14) bestimmtes theil, pigssaraluai was zwar dein bestimmtes
theil war, oder was du zwar hattest haben sollen (aber nicht ge-
kriegt hast).
J. 120. 121. Anhange der nenn- und redeworter. I, 2 b. 131
tuniussagssax (136,2^14) was liingegeben werden soil, funtussagssa-
ralua was er zwar hatte hingeben soUen (aber doch behalten hat).
hihiah ein nagel, hikiaugaluaK eiu gewesener nagel (der aber nun zii
andereni verarbeitet ist).
pitsagssuaK (15) sehr vortreffliches, pitsagss^gdluaK was zwar sehr ¥or-
trefFlich ist od. gewesen ware (aber docb nicht gebraucht wurde).
ine wobnung, inigigaluarput unsere ebemaligp wohnung; was zwar un-
sere wohnung war (es aber nicht mehr ist).
p%k babe, pigigaluara was ich zwar einmal besessen habe (nun aber
nicht mebr).
angut, mit sufF. : yater, angufigigaluat dein zwar gewesener (d. h. ver-
storbener) vater.
nukan jiingeres geschwister, niikarigalua sein ferstorbener jiiogerer
bruder.
Jdho Jacob, JdkugaluaK der weiland Jacob>. (In dieser bedeutiing wird
es iaimer angehangt, wena von verstorbenen personen die rede ist).
b) substantivische.
§. 121.
Diese unterscbeiden sich von den vorigen dadurch, dass nicht der
anbang, sondern das stammwort als das untergeordnete erscheint, ent-
sprecbend unsern Genltiven in ziisammengesetzten wortern, wie wir
denn auch die dainit gebiideten worter tbeilweise durch solche Geni-
tiv - Terbindiingen wiedergeben konnen. Die jveniger anwendbaren ste-
hen auch hier zuletzt (no. 43. 44. 45.).
38. 'lih, 3,1. was dainit versehen ist; -iges. Z. b.
tungo saft (in beeren), tiinguUh was saft hat, eine saftige beere.
pih sache^ habe, pilih behabt; der was hat.
sdko waife, sdkuWs einer mit waffen; ein bewaffneter.
vaKax ein berg, vdiraU^* bergiges, gebirgiges (land).
ujarah ein stein, ujan^Uh steiniges.
auk blut, aulik bhitiges; augdlit blutige.
An in. Die inehrheitsforin dieses aniianges — gdlit — ist in Labr.
ggit, z..b. auggit blutige, piQgii die was haben; — s. §.7.
39. mio, 1. der da ist od. wohnt od. zu hause ist; ein —
bewohner. Die worter auf t verlieren dasselbe. Z. b.
stla die erde, welt, sUamiut die erdbewohner.
narssan ebenes land, narssarmiut die bewohner des ebenen landes.
hik ein bach, kungmiut die am bach wobnen.
»
akUmex Labrador, akiUnemiiut die bewohner von Labrador.
iimat herz, umamio was im herzen wohnt, davoa: ^hnamwgd (46) er
hat's im herzen (nicht nur im munde). *
KansK raiind, itanermiugd (w. d. vor:) er fiihrts im munde.
agssoK finger, mht. : die hand, agsMrmiitgd (w. d. for.) er hat es in
der hand, od. an der hand, od. am finger.
9*
132 ZusammeDsetzungslehre. $. 121.
40. "Katy 1. 1st eins mit no. 11, und bedeutet an neDnwortern ge-
wohnlich: der mit ihm (sufF.) das ist, sein mit — ; ausnahmsweise:
der mit ihm da ist. Z. b.
Igdlo liaus, igdloxatd sein hausgenosse.
nuna land, nunavatd sein landsmann.
Kajax ein mann in seinem boot, Kojaxatd sein mit-kajak, der mit ihm
(u. bei ihm) im kajak fahrt. Kajan atigssaKonginama (14, 47, 87)
unlgpunga weil ich niemand hatte, der mit mir gefahren ware,
blieb ich da.
nafseK ein ringelseehund , natsenatd sein mit-ringelseehund. mdna
natsvp amia taorserumagaluarpara (78, 110) nataeKaidnik icli mochte
gern dieses natsekfell gegen eio anderes natsekfell vertauschen.
Judnasexatd sein mit -Johannes, d. i. entw.: der, wie er selbst, Jo-
hannes heisst, od.: der Johannes der bei ihm wohnt.
41. "Kut (seltener -rnut), 1. was sich da befindet oder da-
hin gehort. Steht meist mit suffix, und ist vielleicht ursprunglich eins
mit no. 9* Z. b.
sah das yordere (§. 46), sdnutit die jagdgerathschaften eines kajak-
fahrers (harpune, wurfpfeile), die er immer vor sich auf seinem
fahrzeug liegen hat.
hujaleK {45) ^as siidlichste, TsujaleKutd was an seinem siidlichsten ist;
eine am siidende des landes liegende insel.
,KupaK eine spalte, Kupaxut ein kei), den man in die spalte eines ein-
gezapften holzes (hammerstiel, schemelbein od. dgl.) steckt, damit
es sich nicht herauszieht.
erssaK backen, erssoKuUt (mhu) backeubart.
iso das ende, laorKUt ein knopT oder knoten am ende eines riemens
oder einer schnur.
Wahrscheinlich eine abweichende form desselben anhangs ist die endung
rut in KCLorut stirnband, kopftuch, — von xauh stirne.
42. -mineK, 3, 1. ein stiick — ; auch: ein stuck des stoffes,
woraus das gemacht ist. Z. b.
omeK ein fell, amimineK ein stuck fell.
Ktssuh holz, KissumineK ein stiick holz.
igedaK ein fenster, igaldmmeK ein stiick fensterglas.
dnordx ein kleidungsstiick (vorzugsweise von europaischem zeug), 0110-
rdmernit stiicken zeug, zeuglappen.
43. tdK (an stammen auf e, ex und ih, zuweilen sdx), 1. der es
in grossem maasse hat; ein gross — iger. Wird auch an verbal-
stamme, name^itlich der 4ten u. 5ten classe, gehiingt — (idx an die auf
a und S, sSk att die auf e und 0), — wo es dann an bedeutung einem
verst^rkten Nominalparticip gleich ist. Uebrigens kommt dieser. anhang
meist nur in feststehenden benennungen vor, und kann dah«r nicht ganz
beliebig angewendet werden. Z. b.
$. 121. Anhange der nenn- und redeworter. I, 2 b. 133
nianoK kopf, niaKortdK (eig.: ein grosskopfiger) — eine scliellente.
nio beioy fiitildic (eig.: ein langbeiuiger) — eine art spinne, genannt
weberknecht.
pa(ir) miindung, pdidn was grosse miindung hat; ein waldhora.
ptk (s. §.110,1) babe, besitz, pisdK ein grosshabiger; der grosse od.
▼iele babe bat: ein reicher.
iUvoK es ist tief, Hisdn was sehr tief ist.
mavtueoK es ist fest, mavtusdK was sebr fest ist.
piumavoK (78) er will baben, piuniatdK ein habsucbtiger.
Ansch^inend a^is diesem und no. 33 zusamiuengesetzt ist -hortdKy mit
der bedeutung: gross an umfang, oder gross in seinen tbeilen, z. b.
igdlerfikortdK eine grosse (geraumige) kiste, oder eine kiste in grossem
maasstab; — dieser anhang ist aber nicht sonderlich gebrauchlidi.
44. -ussaK (an staminen auf h zuweilen -ngussaK), 1. was dem
ahnlich ist; — ahnlicbes. Kommt, wie das vorige, am itieisten in
feststehenden benennungen vor. Der biilfsYocal an t ist bier ci. Z. b.
KojaKy KajaussttK ein im kleinen nacbgeinacbter kajak, ein modell von
einem kajak.
inuh ein menscb, inussaic eine puppe.
teridniaK ein fucbs, teridniaussat (inbt.) eine grasart mit einer ahre
die dem schwanz eines fucbses ahnlicb ist.
tasex ein teicb, tasiussaK eine fast ganz gesclilossene und somit teicb-
abnliche bucht (der* see).
Kilauli (fur Kilaut, a, §.7) eine trommel, KilaungussaK ein regenbogen.
45. g-dleK (in Labr. r-dlen), an t mit einscbluss desselben idlex, 1.
was am weitsten in der ricbtung ist; das ausserste in der
reihe. Kommt in folge seiner bedeutung ausser an ortswortern nur
wenig vor. Wenn noch ein anhang oder ein suffix dran kommt, haben
stamme auf I oder einen vocal haufig nur lex, Z. b.
sujfo (§.46), sujugdlen der erste; siijugdUt die ersten, die vorfahren;
sujngdUvut oder sujulwut unsere vorfahren.
hingo (§. 46), hingugdleK der letzte.
sah (§. 46), sagdleK das vorderste.
funo (§. 46), iunugdlen das hiuterste.
a^at (§. 46.), a^at^t die aussersten , die am meisten draussen sind
(seewarts).
iso ende, %9ugdleK der ausserste; der nachste am ende.
p^K die miindung, pdrdUi die am nachsten an der miindung (z. b.
einer fiorde) sind.
naggat (6) der schluss; das womit es aufhort, naggaidlen der dem
schluss zunachst ist, der letzte (z. b. der letzte vers eines liedes).
Die abweichenden beugungsformen dieses anhangs s. §. 29, 1 u. §. 38.
134 Zuftammensetzungslehre. $. 122.
II. Anhangsredeworter.-
[Die intransitiven stehen hier mit personzeichen ; die transitiven mit suffix (s. $. 52,
anm. 1); und bei denen die beides mit und ohne suffix gebraucht werden, ist zum
zeichen dessen die endung ok Tom hauptcharakter getrennt (p-ok, v-ok).]
1) umbilde9de.
Hieher gehoren also anbange mit redewortbedeutiing, die an nenn-
worter gehangt werden ; niclit wenige derselben werdeu aber auch an
verbalstamine gehangt, doch immer in derselben bedeutung, wie an
nennworter, namlich so, dass der begrifT des redeworts als ein ding
(das schlafen, das wacIieD, das reden etc.) betrachtet wird. Auch hier
stehen die am haufigsten anwendbaren zuerst.
§. J 22.
46. g-dy halbtr. ^-in^ni^poir od. g-ivoKy er hat ihn zum — ; es
ist sein — , od. es ist ihm das^ Z. b.-
emeK sohn, ernerd er hat ihn zum sohn.
nnna (land), mit sulF.: heimath, nunagd er hat es zur heimath, ist da
zu hause. narssan minagdra ich bin in narssaK zu haiise.
hauiaK (6) ein hammer, kantard er hat es zum hammer, kammert
damit.
ermut (6) — sonst ermuseK — ein trinkgefass, ermusigd er hat das
zum trinkgefiiss, trinkt daraus.
igsiavfik (5) ein sitz, igsiavfigd er hat es zum sitz, sitzt darauf.
navasaK gefundenes, navssdrd er hat es zum gefundenen, d. i. er hat
es gefunden.
angeKd (12) sein grosserer, angeKtgdra ich habe ihn zum grosseren,
d. b. er ist grosser als ich.
8uk was, sugd er hat es zum was, es ist ihm etwas, d.i. es geht ihn
was an. sugmgilara (87) er geht mich nicbts an.
fMgut (mann), mit sufF.: vater, angutigd er hat ihn zum vater.
najortd (3) der bei ihm ist, sein beiwohner, najortigd er hat ilui zuin
beiwohner, hat ihn bei sich.
atex namensvetter, aterdra ich habe ihn zum namensvetter; er heisst
wie ich.
An verbalstammen , wo dieser anhapg ofters vorkommt, — (doch meist
nur an urstammen, und fest), — hat er gewohnlicb die bedeutung: es
(d. obj.) ist od. scheint ihm so, er halt e$ dafiir; seltener: er
(d. subj.) ist od. thut so gegen ihn od. in hinsicht auf ihn.
Z. b.
ctngivoK es ist gross, angigd es ist ihm (zu) gross.
ungasigpoK es ist weit, tingasigd er hat es weit (von sich), ist nicht
nalie dran.
hingv^avoK es (ein fahrzeug) schlagt leicht um, Mngvjagd er halt es
fiir leicht umschlagend.
J. 123. Anhange der neon- und redeworter. II, 1. 135
erswoK er fiirchtet sicli, ersigd er iiiichtet sicli vor ibm.
ungavoK er ist anlianglich, xingagd er ist anlianglich an ihn.
£ine verliingerung desselben, die mit reciproker bedeutung: e in an der,
— und daker nur in der zweiheit u. mehrheit — angewendet wird, ist
g-igput ig-tgpuk), sie sind einander das, liaben einander
zum — ; z. b. sitgigput sie gehen eioander was an; aterigpul sie haben
einander zu namensvettern, liaben einerlei nainen; agssuard er ist ihm
entgegen, agssuarigput sie sind einander entgegen. An gewissen wor-
tern — nauientlicli an der verbindung Katigd (§.123,4) — dieni aucli
der stamm dieser verlangerung als nennwort, in gleicher bedeutung wie
deren Nominalparticip, z. b. atenit die einerlei namen liaben, ingerdlu"
Katigit (s. §. 123, 4) reisegefahrten.
§. 123.
Eine besondere erwahnung verdienen noch die verbindungen die-
ses anhangs mit gewissen andern, wegen des zusammenfliessens der bei-
derseitigen bedeutungen in eine von uns anders ausgedriickt werdende
gesammtbedeutung, nainlicb:
1) mit dem Nominalparticip: s. no. 137.
2) mit fih no. 5 (s. das.): figdy eig. : er hat ihn zum ort (gegenstand)
des so thuns; — woraus dann haufig die bedeutung entsteht: er thut
ihm 8 0. Was hier object ist, wiirde beim (intr.) stammwort im Ter-
minalis stelien, und da.s object des (trans.) stammworts steht hier im
Modalis. Z. b.
oicarpoK er sagt, oicarfigd er sagt zu ihm — (ist dasselbe wie: taH-
sstimunga oKarpon),
agdlagpoK er schreibt, agdlagfigd er schreibt ihm, od. an ihn — (k^nn
aber auch heissen: er schreibt darauf).
KinuvoK er bittet, Kinuviigd er bittet ihn.
avalagpoK er geht vom lande (seewarts), fahrt ab, avalagfigd er fahrt
zu ihm hinaus.
isumdkerpd er denkt nicht mehr daran, isumdherfigd er gedenkt es
(Mod.^ ibm nicht mehr, vergiebt (es) ihm. pinerdlugdnik (94,2)
isumdkerfigd er vergab ihm seine missethat.
3) mit ut no. 6 (s. das.): utigd; — insofem hier durch ut nicht so-
wohl das sinnliche raittel, als Yielmehr die geistig wirkende ursacbe be-
zeichnet wird, so ist die gesammtbedeutung: er thut es da rum, urn
desswillen, aus dem grunde — (eig*: er hat das zur ursaclie
des — ). Z. b.
awtdlarpoK er geht weg, auidlauiigd er geht darum weg.
unigpoK er bleibt da, nnigssuUgd er bleibt deswegen da. Ttitomdnguar-
put wir blieben um unseres kindes willen da.
136 Zusammensetzungslebre. f. l!i3. \%A.
MigpoK er zittert, 4gdluiigd er zirtei*t deswegen. sarfax ttgdlutlgdra
icli zitterte (vor angst) wegen der lieftigen stroiniing.
mahitavoK er hi aufgeblasen, hochmiithig, mahitatigd er ist aufgebla-
sen dariiber, briistet sich damit.
4) init Kat no. 11: Katigd er hat ilin zuin — ^enossen, thut
es mit ihm zugleich, ist so — als er; und Katigtgput sie thun
das mit einander, sind einerlei — > und an traositiven redewor-
tern: sie thun einander so. Z. b.
smigpoK er schlaft, sineKatigd er hat ihn zum sclilafkaineraden ; sine-
Katigigput sie siod schlafkameraden, schlafen beisaminen od. mil
einander.
ingerdlavoK er reist, ingerdlaKatigd er reist mit ihm zusamnfen ; inger-
dlaKatigtgpugut wir reisten mit einander*
portuvoK es ist hoch, portoKatigd es ist so hoch wie (jenes); por$o-
Katigtgput sie sind einerlei hoch.
asavd er liebt ihn, osaKatigigpui sie lieben einander.
hajumigsarpd (132) er muntert ihn auf, hajumigsarKaUgigput sie muu-
tern einander auf.
5) mit einem fiir sich allein nicht vorkommenden anhang te oder (an
den stammen auf en, ih und t, die als participwurzel 8 haben) se, also
tigd od. sigdf in der bedeutnng: er ist so (gross, lang, weitetc.)
wie — . Merkwiirdig genug wird diese zusamtnensetzung gcwohnlich
ohne suffix gebraucht, und das verglichene durch vanoK (wie?), titia od.
iukna (so), od. die apposition iut (so wie) daiiMt verbunden. Dagegen
kann sie an narpoK (no. 128) ein auf dessen object (project) beziigliches
suffix haben. Z. b.
taHvoK es ist lang, Kanox iakitigd'wie lang ist es? ima tahiUgcwK so
• lang ist es; «2triotut tahiilgaoK es ist so lang als dieses.
ungasigpoK es ist weit, tahdnungatut (§. 41) ungasigsigaox es ist so
weit als dort hinunter; merKuitsuUit nngasigsigaoK es ist so weit
als (nach) merxmisoK,
erlninarpoK (128) man wartet mit ungeduld auf ihn, od. man kann's
nicht erwarten, bis er kommt; xanoK erininaHigdinga wie sehr
konntest du mein kommen nicht erwarten? od. wie sehr war ick
dir zum ungeduldig werden? (eig. : wie sehr hattest du mich zum
nicht — erwartet — werden- — konnenden?). [Auf eioe solche frage
ist die antwort gewohnlich unbestimmt, etwa: erinmdngilatit (87)
ich wurde nicht ungeduldig nbw dich; od.: erinincucauUt (89) du
warst rair allerdings sehr zum ungeduldig werden.]
• §. 124.
47. -KarpoK, er hat — ; od.: es hat (giebt) da — . Z. b.
sdrivdUk ein kabeljau, sdrivdlenarpoK es hat (d.i. es giebt da) kabel-
jaue; sdnvdleKangilaK es giebt keine kabeljaue,
savih ein messer, savetiarpHnga ich habe ein messer.
$. 124. i25. Anhange der nenn- und redeworter. II, 1. 137
fupaui(2S) vorriithiger tabak, iupauteicarpU hast dii Yorrathigen tabak?
aumarssuit (15, mlit.) steinkohlen, ava4ie aumarisuaKarpoK in norden
hat's steinkohlen.
nuna land^ mit suff. : heimath, nunoKarpoK es hat (da) land, od. : er
hat (da seine) heimatb, wohnt (da), sdrdlo tcisdna nunaKangilaK
(87) gleiclisam hat dort der westen kein land, d. i. man sollte
denken, es ware dort in westen kein land (s. §. 66, 2). pdmime
nunaKarpnnga ich wobne bei Fredrikshaab (pdmM} no. 39, mht.).
inuk mensch, mit sufF.: besitzer, mokarpoK es hat (da) menschen, ist
bewohnt, od.: es hat seinen besitzer, ist nicht herrenlos. mdna
moicarpd gebort dieses jemand?
§. 125.
Yofi den zahlreichen moglichen verbindungen dieses anhangs mit
anderen sind folgende besonders zu erwahnen:
1) mit nex no. 4: neKarpoK, welche verbindung aus transitiven rede-
wortern passive bildet, in der bedeiitung: es wird ihm so gethan,
od. es ist ihui so gethan worden; — eigentl. wol: er hat die folge
oder wirkung davon an sich oder zu empfinden (s. §.112), doch findet
diese bildungsweise bei allerlei (transitiven) redewortern ohne unterschied
statt, audi wo das so behandelt werden keiue wahrnehmbaren folgen
mit sich fiihrt. (S. auch die bemerkung zu §. 127,1.) Z. b.
agtorpd er rtihrt ihn an, agtomeKarpoK er ist angeriihrt worden.
xaerKuvd (138) er ruft ihn, JcaerxuneKarpom er ist ger^en worden.
isslgd er sieht auf ihn, isaigineKarputit es wird auf dich gesehen.
patdligpd er kommt dran, kommt ihm bis zur beruhrunc nalie, pul-
dUngneKangi^K (87) es ist nicht beriihrt worden, od. es ist nie-
maud dran gekommen.
2) mit (g)iaK no. 10 (s. das.): (g)iaKarpo«, man muss ihm '»o
thun, und mit verneinung: nan braucht ihn nicht zu — . Z. b.
merssorpd er naht e», mersswriaKarpOK es muss genaht warden.
tiguvd er fasst es an, nimmt's in die hand, iigussariaKarpoK man must
es in die hand nehmen.
halipd er bugsirt es, halUariaKarput sie miissen bugsirt werden.
ersigd er fiirchtet sich vor ihm, ersigisaariaKdngilav (87) man braucht
sich nicht vor ihm zu furchten.
Der thater — man — steht hier erforderlichen falls im Terminalis, wie
bei no. 128, z. b. ilingnut ersigissariaKdngilaK du brauchst dich nicht vor
ihm zu furchten. ~
3) Theils in der obigen verbindung mit nejc, wie auch sonst an ein*
zelnen wortern, besonders aber an Nominalparticipien dient dieser an-
hang auch, um unserjemand und (verneinend) niemand auszudriik-
ken. Z. b. ▼
Ido- Zusanunensetzungslehre. J. 125 — \1t7,
inuk inenscli, moKarpoK (s. o.) es hat menschen, es ist jemand da;
inovdrtjfi^air es ist niemand da.
tikitsoK (1) der angekoinmeii ist, tikitsoKarpoK es hat angekoinmene,
d. i. es ist jemand angekommen ; tihitaoKdngilaK es ist niemand
augekommen.
piumassoK (IS, i) welcher will, piumassoKangilaic es will niemand (ge-
hen, od. es thun, od. dgl.).
angussoK (1) der einen seehund gefangen hat; angussoxarpat wenn
jemand einen* seehund gefangen hat; angus^oKangila^ hat niemand
einen seehund gefangen?
§. 126.
48. -«it?o», es ist — ; er ist ein — . Die worter der 2ten abth.
(hin und wieder auch dicL der Istenabth.) der 3ten classe haben :uvok,
und die beiden anhange ssuaK und nguan (no. 15 u. 16) verlieren hier
den endvocal. Die auf t nehmen a als hiilfsvocal an. Z. b.
jcissiih holz, icissuvoK es ist holz.
orpi^ ein baum, orpiuvoK es ist ein baum.
imtnaK (17) blosses wasser, iminauvoK es ist blosses wasser.
nuniaul (6) ein beerenkorb, nuniautauvoK es ist ein beerenkorb.
pingasui (mht.) drei, pingamput sie sind drei an zahl.
anerneK (4) ein geist, anemeruvoK er ist ein geist.
Sehr gewohnlich ist die verbindung dieses anhangs mit dem Nominal-
particip und ssuaK, nguaK, tsiaic oder htsik an redewortern, um deren
ausdrnck je nadi maassgalie dieser letzteren anhange zu erweitern; bei
einem transitiven stammwort ist dann eine solche verlangerung ebenfalls
transitiv. Z. b.
tipigpoK es riecht stark, stinkt, UpigtorssHvoK es stinkt arg (eig.: es
ist ein gross -stinkendes).
piudipoK (57) er ist sanftmiithig, piuaitmngtiVOK er ist recht sanft-
miithig (eig.: er ist ein klein-sanAmiithiger).
matuersauteKdngilaK (56, 132,6,47,67) es hat keinen schliissel (in der
thiire), matuersauUKangitsukasiuvoK kannst nur wieder Ittngeben
wo du hergekommen bist, es ist kein schliissel in der thiire.
maligpd er folgt ihm nach, maligtorssuva er folgt ihm gewaltig nadi,
lasst nicht von ihm ab; maligtukasiuvd er lauft ihm zu meinem
Terdruss nach; was hat er ihm doch nachzulaufen !
nersorpd er lobt ihn, nersortuaisiauvdnga sie haben mich ziemlich
gelobt.
§. 127.
Auch dieser anhang bildet einige besonders zu erwahnende Yerbin-
dungen mit anderen, namentlicli:
1) mit (t)aK (gaic) no. 2: (l)auveir, er ist ein so behandelter, es ist
ihm so gethan worden; wodurch ebenfalls, wie durch neK u. KarpoK,
transitive redeworter in passive umgewandelt werden.^ Z. b.
J. 127. 128. Anhange der nenn- und redewdrter. II, 1. 139
toKwpd er todtet ihn, ioKutauvoK er ist getodtet worden.
Kimagpd er verlasst ihn, KlmagauvoK er ist verlassen worden.
manigsarpd (132) er maclit es glatt, manlgsagauvoK es ist glatt ge-
maclit.
f)ivd er kriegt ihn, fangt ihn, pissauvoK er ist gefangen worden.
Diese bildung ist ubrigens weniger hauiig, als die ersterwahpte, §.125,1.
Es ist jedoch zu bemerken, dass die passiven bildungen iiberhaupt dem
gronlandischen weit weniger gelatifig sind, als unsern spraeheo; nament-
lich vertragen sie sich selten mit bestimmter benennung des subjects
(thaters: von wem — ); wo also diese statt finden muss, bleibt man lie-
ber bei der natiirliclien, d. i. transitiven form des redeworts.
2) mit {l)aK no. 2 und gssax no. 14: (t)ags8auvoKf etg.: es ist ein
so zu behandelndes , daher haufig: ejs kanu so behandelt werden,
man kann es — ; und mit verneinung: man kann es nicht — , es
ist un — bar. Das subject (was ohne diesen anbang beim stammwort
ini Subjectiv stehen wiirde) steht liier im Terminalis. Z. b.
wmigpd er geht zu ihm, ornigagsaauvoK man kann zu ihm gehen;
ilingnut ornigagssdungilaK du kannst (od. darfst) nicht zu ihm
gehen.
nerwd er ist es, nerissagssmwoK es kann gegessen werden, ist essbar;
inungnut nerissftgsadungilaK fur meuschen ist es nicht essbar.
ikdrpd er setzt uber' (es, auf dessen andere seite), passirt es, ihdgag^
ssdungilaK es kanu nicht passirt W4»'den; aitaait ihdgagssauvoK
jetzt erst kann man driiber setzen.
Ausschliesslich diese bedeutiing hat eine wahrscheinlich hieraus zusam-
mengezogene form: -gssauvoK, unmittelbar an den stamra des rede-
worts gehangt, die aber nur an einigen redewortern, und meist mit ver-
neinung, vorkommt. Z» b.
tahuvd er sieht ihn, tamanut tahigssaiivoK es kann von alien gesehen
werden; tahugssdungUaK es kann nicht gesehen werden, ist un-
sichtbar.
klsiipai (mht.) er zalilt sie, hisigssaungitdlat sie sind unz^hlbar.
taivd er benennt es, iaigssdungilaK es kann nicht benannt werden,
ist unnennbar oder unaussprechlicli.
§. 128.
49. -ngorpoJCf er wird oder wurde das. Z. b.
pik ein ding, pingorpoK es wird ein ding, ein etwas (was vorher nichts
war); wird.
inuh ein mensch, tntin^orpoJc er tvird oder wurde ein mensch, wird
gebpren oder ist geboren worden.
utorxaK ein alter, utoTKdngorpoK er wird od. wurde ein alter, ist alt
geworden.
naiUoK (1) kurzes, naiimngorpoK es wurde kurz.
140 Zusammensetzungstehre. $. 128.
silaidK (43) ein verstandiger, silatiingarpoK er ist ein verstandiger ge-
worden^ ist zu verstande gekoinmen.
igitagssainoK (2, 14, 17) was our zuin wegwerfea ist, igitagssaindngor"
poK es wiirde eiii Dur wegzuwerfeodes, ist vollig nutzlos geworden.
Nicbt selten — besonders an no. 14 — kommt dieser Unhang aucli mit
suffixen vor, und hat dann die bedeutung: er macht es zu einem — ,
od. macht das daraus. Z. b.
nerutus^ (59,43) recht weit, geraumig, ner^tusungorpara ich babe
es recht weit gemacbt.
uUmavfigssaK (5,14) ein werdeu-sollender bauklotz, uUmavfigssdngorpd
er macht es zu einem bauklotz, macht einen bauklotz draus.
50. sivoK — (verliert wol iiberall in Gronland im Indicativ das v,
also swk), er trifft das an, erlangt od. erbalt es; und — wie es
am baufigsten vorkommt — verlangert durch no. 76: siniarpoK er
sucht das zu erhalten oder anzutreffen, ist drauf aus sich
das zu verscbaffen (durch kauf oder sonst wie). Z. b.
nuna land, nuncLsivoK er trifFt land; bekommt land zu gesicht.
inuk ein mensch, inugsivoK er trifft leute an; inugsingilagut wir ha-
ben niemand angetrofFen.
ivih brod, ivigsivoK er hat brod erhalten.
autdlail eine flinte, aiitdlatsivunga ich erhielt eine flinte.
ernanaK (128) wehe! erKanarsivoK er kriegt sein ungltick.
pik (s. §. 110,1) eine saclie, ein etwas, pisiniarpoK er sucht sich was
zu verschafFen, will handeln.
8uh{s, §.110,1) was, susivit'^ was hast du gekriegt? simniarpit^f was
willst du kaufen?
aidi^autigssaK (6,14), was zu einer fischschnur (d. i. bindfaden), au-
lisautigssarsiniarpunga ich sucbe mir was zu einer fischschnur zu
verscbaffen, d. h. ich hatte gern was zu einer fischschnur.
An redewortern — wo dieser anhang ofters vorkommt . (von anhangs-
redewortern an no. 56, 60. 97 u. 128, s. das.) — giebt er die bedeutung:
es wird so oder ist so g*eworden. Z. b.
KUKorpOK es ist weiss, KaxorsivoK es wurde weiss.
IpigpoK es ist scharf, ipigsivoK es i&t scharf geworden.
fdrpoK es ist finster, tdrsivon es ist finster geworden.
Zuweilen kommen aueh suffixe daran vor, in verscbiedener bedeutung,
z. b.
ateK name, atersivd er erfahrt dessen namen ; atersingilarput (87) wir
haben seinen namen nicbt erfahren.
sujunex meinung, begrifF, sujunersingild (87) er hat keinen begrifF da-
von erhalten, od. dessen meinung nicbt gefasst; verstebt es nicbt.
pisiniarpd (s. o.) er sucht sich das zu verschafFen, will um das han-
deln. pisiniardlara lass mich's kaufen!
$. 128. Anhange der nenn- und redeworter. 11, 1. 141
51. siorpoK, er bat's daraiif versehen, ist darauf aus,
suclit sich das. Suffixe koinmen audi liier in verscbiedeoer bedeu-
tung vor; die gewobolicbe ist entweder mit beziebung auf eine person:
er ist fiir ibn darauf aus, sucbt ibm das, oder mit beziebung
auf einen ort od. eine saclie: er sucbt es da. (In vielen fallen ist
es mit dem vorigen und daran gebangtem niarpoK fast gleicbbedeutend,
wie es dann aucb nur eine verlangerung desselben zu sein scbeint.) Z. b.
kanajoK eine u)ke, hanajorsiorpoK er ist auf ulken aus, fiscbt nach
ulken.
navssdK gefundenes, ein fund, navssdrsiorpoK er ist auf einen fund
aus, sucbt was zu finden.
inigssaK (14) ein (kiinftiger) platz, inigssarsiorpoK er sucbt sicb einen
plalz; inigssarsiorpd er sucbt ibm einen platz.
ivnaK ein steiler abbang, ivnaraiorpoK er bat's auf steile abbange ver-
seben, klettert am steilen herum.
sialuk regen, sialugsiorpoK er ist im regen draussen.
unuaK nacbt, tintiarslorpoK er reist in der nacbt.
sapdie sonntag, sapdtisiorpoK er feiert den sonntag. (So immer an
den benennungen von festen und feiertagen.)
isuma sinn, meinung, isumasiorp^^ er sucbt die meinung darin, sucbt
oder forscbt nacb dem darin liegenden sinn.
angnex (4) der grosste, angner8wrpai er sucbt grosste da (unter ih-
nen), sucbt die grossten beraus.
Aus diesem und no. 6 wird siut, was sebr baufig gebraucbt wird in der
bedeutung: w^as man zu-der zeit, od. bei der gelegenbeit, od.
beliufs des^en braucbt; z. b. uHok winter, ukiorsiut ein kleidungs-
stiick fiir den winter; pujoK nebel, pujoraiul ein compas; anorerssuoK
Sturm, onorer^^uamtft ein sturmsegel ; sialuk regen, ^talu^sitit ein regen-
scbirm od. regenmantel od. abniicbes; icaumat der mond od. ein monat,
Kaumatistutit (mbt.) ein kalender; kanajox eine ulke, hanajorsiut eine
ulkenangel.
52. :iarpoK, -liarpon er gebt od. fabrt dabin od. nacb
dem.
53. :iv-0K, -lit? -OK (wie no. 50: iox), er macbt (scbafft) das;
und mit suffix: — ibm — .
54. tiorp-OKf -liorp'OK^ er bearbeitet es, arbeitet daran;
mit suffix: • — fiir ibn; und verlangert durcb no. 136 (upd): er macbt
es (d. object) zu einem — fiir ibn (Tenninalis).
55. iorpd, -lerpd, balbtr. livoK, -Uvok, er versiebt ibn da-
mi t. Es bat einige scbwierigkeit , fiir die anwendung der doppelten
formen dieser anbange (:i, -U) bestimmte regeln zu geben: gewobn-
licb werden die mit -I anfangenden gebraucbt an den stammen mit un-
142 Zu8ammeiuetzung8lehre. $. 128.
yeraetzbarem end vocal, d. b. an denen der Jsten classe, and der 2ten
abth. der 3ten classe ; die mit :i(e) anfangenden dagegen an stammen
mit versetzbarem end vocal, d. b. an denen der 2ten classe und derlsten
abtb. der 3ten classe, ^ie aucb an t — (in Kut no. 9, und utax (ftir tit)
no. 6 verwaudelt sicb dann t in ts, sonst in s); — es finden aber vom
einen wie vom andern baufige ausnabmen statt, die nocb dazu in ver-
scbiedenen gegenden verscbieden sind, daber man bier auf den spracb-
gebraucb zu aditen bat. (Wo man zweifelbaft isf, fahrt man immer am
sicbersteu, wenn man die langeren formen (-1) anwendet.) Ueberbaupt
sind no. 52 u. 53 nicbt mebr vollig beweglicb, und no. 53 insbesondere
kommt bei weitem nicbt so baufig vor, als man aus seiner bedeutuog
scbliessen sollte, da no. 54 sebr gewobnlicb in derselben bedeutung ge-
braucbt wird, u. jenes allmablig zu verdraogen scbeint. Z. b.
(Harp it:) umiarssuaK (15) ein scbifF, umiarssualiarpoK er fabrt zum
scbiff.
mdnik ein ei, mdniliarpoK er fabrt nacb eiern (in die inseln).
irax'ortoK (ortsoame), KaKarttdiarpoK er reist nacb kakortok.
kangeK (desgl.), hangiurfiOK er reist nacb kangek*
xissiik bolz, uissiarpoK er fabrt nacb (treib-)bolz.
niuvertoK (!) ein kaufmann, niuvertuUarpunga icb gebe zum kaufmano.
iliv^OK:) igdlerfih (5) eine kiste, igdlerfilivoK er macbt eine kiste.
dssik abbild, dssiUvd er macbt ibm ein abbild, bildet ibn ab.
(liorp'OK:) pdK ein sack, puUorpoK er arbeitet an einem sack, oder
macbt einen sack; pinguane (16) pHUorpal er macbt einen sack
fiir seine sacbelcben ; tuilihua (33) puliupara icb macbe einen sack
aus seioem in stiicken gegangeoen wasserpelz (UiiUk).
dnoruK ein anzug^ oberkleid, dnordUorpd er macbt ibm ein oberkleid;
ilugdligssarahiara (45, 14, 37) erninguavnut (16) dnordWipara was
zu einem bemd fiir micb bestimmt war, macbe ich zu einem ober-
kleid ftir meioen sobn.
umiaK ein weiberboot, umiorpoK er arbeitet an einem weiberboot.
najan ein mannsboot, KamiorpOK oder KojaliorpoK er baut an einem
kajak.
mdnik ein ei, manlliorpoK er bearbeitet (d. i. kocbt) eier.
savik eiseo, sctgfiorpoK er arbeitet in eisen; sagfiorton (1) ein scbmied.
(lerpd:) sorKartax (29) ein fassreifen, sorKartalerpd er legt reifen drum.
K&roK eine furcbe, Kdrnerpd er macbt furcben binein.
amen baut, iiberzug, amerpd er iiberziebt es.
pdrusBK ein specksack, pdrutserpox (refl.) er versiebt sicb mit einem
specksack, sackt speck ein auf den winter.
K^paKUt (9) ein keil (zum festklemmen, in eine spalte [irtipaTr] gesteckt),
KupaKu^serpd er verkeilt es«
mdtut (6) ein pilaster, tiu»tu«6rp4 er legt ein pilaster drauf.
{. 12S. Anhange der nenn- und redeworter. II, 1. 143
mato ein deckel , matulerpd er macht einen deckel draiif, oder ver-
sieht es init einem deckel.
Anm. 1. In einigen gegeDden wird der stamtn von no. 52 — UaK,
iaK — als nennwort gebraiicht, z. !>. KaKortultaK der nacli KaxortoK
reist; mdniliat die nacli eiern fahren.
Anm. 2. No. 53 koinint audi an einigen redewortern vor^ ohne suff.
in gleiclier hedeutung wie no. 50, und init sufF. : er maclit es so, z. b.
tahivoK es ist lang, tagdlivoK es ist langer geworden, fagdUvd er macht
es langer.
Anm. 3. No. 55 wird ofters durcli no. 63 verlangert, namentlich
wenn der angebracbten gegenstande mebrere sind, z. b. tigpik eine
bodenrippe im kajak, tigpilersorpd er hat ihn (den kajak) mit boden-
rippen — deren viele sind — versehen ; atex name, atilersorput (pas-
siv) sie sind — jeder fur sich — mit namen versehen worden.
56, -iarpd (-ngiarpd), haufiger -erpd, halbtr. -iaivoKy er macht
ihn ohne — ; und verlangert durch no. 136: erupoK er ist ohne —
geworden, hat keinen — mehr. Eine beschranktere anwendung
haben zwei andere TerlangerutrgeH : '-SrsivoK (eig. : er wird ohne — ,
no. 50), was nur an benennungen von gliedmaassen gehangt wird, in der
hedeutung: er friert daran; und -erserpoK er verliert es (durch
ungliick), hat es eingebiisst. Die worter auf t nehmen hier a an.
Z. b.
ameu haut, iiberzug, amerpd er zieht ihm die haut ab, od. macht den
(iberzug ab. •
siui ohr, siutderpd od. sluiaiarpd er haut od. schneidet ihm das ohr ab.
nasa miitze, nasderpoK (refl.) er macht sich ohne miitze, d. i. entw. :
er nimmt die miitze ab, od. auch (seltener): er giebt die miitze
weg.
auk biut, auerpoK (reil.) er verblutet sich; cmiarpd er macht ihn od.
es ohne blut, d. i. sowohl: er nimmt ihm (einem lebenden) das
blut, vergiesst dessen blut; als auch: er reinigt es von anhangen-
dem blut.
simih ein propf, simerpa od. simiwrpd er zieht den propf herau^.
KordUh hose, KardlfingiarpoK er zieht sich die hosen aus.
aipagssttK (14) der (sein) gefahrte sein soli, aipugssderupoK er hat
keinen zum gefahrten, muss wol allein gehen.
Kojax manns.boot, xajdenipoK er hat (fiir die zeit) keinen kajak, hat
ihn abgezogen od. ausgeborgt od. verkauft; xajderserpoK er hat
seinen kajak durch ein ungliick verloren.
alex harpunriemen, alenipunga ich bin (fiir jetzt) ohne harpunriemen;
dtdniut alerserpunga ich habe an einem schildseehund meinen har-
punriemen eingebiisst (dadurch, dass er damit durchging).
merKut (9) eine nahnadel, merKutderserpoK sie hat ihre nahnadel ver-
loren od. zerbrochen.
agssaK finger, agssdersivoK er friert an den fingern.
Anm. 1. erp-OK (sowohl mit als ohne suffix) kommt auch an meh-
144 Zusammensetzungslehre. $. 128.
reren yerbalstaminen vor; an aDliangsfltaininea in der bedeutung : nickt
melir, s* 00.73,74,81,113,126,127, — sonst audi in etwas anderer
bedeutung, z. b. anivoK er geht hinaus, anerpoK er ist draussen ; ira-
stivoK er ist miide, KasuerpoK er ist niclit melir iniide, xasuerserpoK er
hat (sich) ausgeruht, icasuersarpoK (132) er ruht aus.
Ann). 2. ut (no. 6) an erpoK (refl.) bedeutet gewobnlich: das wo-
fiir man es weggegeben bat, od. was man iin tausch dafiir
erbalten bat, z. b. tuilerutd das wofiir er seinen wasserpelz (tui--
Uh) gegeben bat (eig.: sein-sicK- oh ne- wasserpelz -machensmittel).
57^ -ipoK, ist ohne das, ist dessen baar. Wird ofters, um
die bedeutung zu verstarken, durch no. l,48(niit verktirztem vocal), u.
88 verlangert: itsoKaov, — kommt aber iiberbaupt jiicht sebr baufig vor,
da no. 47 mit angebangter verneinung in dieser bedeutung das gewokn-
licbe ist. Der hiilfsvocal an t ist aucb bier a. Z. b.
pik babe, pTpoK er ist obne babe, ist arm.
aput schnee, aputdipoK (das land) ist obne sdmee.
ajortOK (1) boses, siinde, ajorfuipax er ist obne siinde.
pinglauK (87^ 2) was man nicht roitgekriegt hat, oder wo man nicht
gewesen ist, pingisMpoK od. pingisaitsoKOOK er ist allenthalben ge-
wesen, weiss von all^m aus erf'ahrung zu reden.
Fast hiiufiger als an nennwortern, kommt dieser anhang an redewortern
vor, denen er immer die «ntgegengesetzte bedeutung giebt, z,*h, manig-
p»K es ist eben, mantpoK es ist uneben, sukavpK es fahrt ^clinell dabin,
hat Starke fahrt, sukdipoK od. mhattaoKaoK bat langsame fahrt; tukor-
poK er ist freigebig, tuhuipoJC er ist geizig; s. audi no. 128 u. 129*
58. -hipoKf er bat es klein.
59. tuvoK, 8UV0K (v. no. 43), gewobnlidier aber mit verkiirztem
Yocaj: tuvoKy suvok, er bat es gross. Beide — besonders tuvox
— werden audi mit nex (no. 4) an mehrere redeworter gehangt, in der
bedeutung: .wenig, viel; — und an tuvoK wird sebr gewobnlich zur ver-
starkung noch xaoK (no. 88) gehangt. Z. b.
1880 auge, issihipoK er hat kleine augen ; i88\t^vim er bat grosse angen.
ialeK arm, taWsipox er hat kleine arme, talertuvoK er hat grosse od.
lange arme.
uvdloK tag« uvdluhipoK es hat kleinen tag, ist kurz tag (uvdluldneK (4)
der kiirzeste tag); uvdlortuvox es bat grossen tag, ist lange tag
(uvdlorPunen der langste tag).
idb bezahlung, aUkipon es bat -kleine bezahlung, ist woblfeil; ahi8^'
voK oder dkMOKaoK es bat grosse bezahlung, 48t tbeuer.
intivoK er lebt, inAnihipon er hat ein kleines leben, lebt kurz ; inHner-
iuvoK er hat ein grosses leben, lebt lange.
nerivoK er isst, nennertoKOOK er isst sebr viel (aufs mal).
^* g^*gpoKf er hat das gut od. schon; und verlangert durch
no.50: g-igsivoK er hat ein gutes od. schones.gekriegt.
(. 128. Aiihange der nenn- und redeworter. II, 1. 145
61. ^lugpoH (rdlugpon) er hat das sclilecht.
Sind beide nicht recht be:vreglicl). Dagegen bildet letzteres theils fiir
sich allein , noch mehr aber ia verbinduog mit n$K (no. 4) einen ge-
wohDliclien redewortanhang, s. no. 94. rigpox koinmt auch an verbal-
stammen Tor^ doch nur als fest, und mei»t mit einigfer Teranderung des
stammworts. Z. b.
mtma gemuth, isumagigj^ erliatein gutes gemiith, ist wohldenkend;
iaumalitgpbK er hat ein boses gemiith.
dnordK kleidirngy dnordrigpox hat gute oder schone kleidung; dnor-
drigswBK hat gute od. schone kleidung gekriegt (gegen friher)|
geht jetzt g«t gekleidet^ anordhigpoK hat schlechte kleidung, geht
in lumpen einher.
nuna land, nunagigpoK (die gegend) hat gutes land, besteht aus |u-
tem land; nunalugpoK hat schlechtes (unebeites, steiniges) land.
OKalugpoK'er redet, oKuidhrigpeK er redet gut, d. i. riclitig od. ge-
laufig, ist wohlredend.
62. 'liarpoK, thut solches. Scheiat etne verlangerung Ton
no. 19 > wird aber kaum asders gebraucht, als an Nomioalpftrticipien.
Z. b. ■ ^
ajorioK (1) hoses, siinde, ajortnUarp^n er -thut hoses, siindigK
ajungits^f (d7» 1) gutes, ujiingitsuUarpoK er thut gutes.
tupingnarioK (128, 1) wunderbaKes, iupingnarUiUarpoK er tluit eine
wunderbare that, ein wunder.
63. lorpojf, an 0, en u. i^* zuweilen sorpoK, er braucht das,
bedient sich clessen (in der art, wie es zu brauchen ist). Kommt
vor 1) an den benennungen von ess- und triekwaaren, in der bedeu-
tung: er isst oder trinkt das; 2y an den benenanngen von fahrzeugen,
in der bedeutung: er iahrt darin, und an einzelnen andern wortern;
3) an inehrereft redewSrtem (auch mit sufiixen, and dann halbtr. tu%-
vok), wo m die handlung als aus einer wiederholten od. fortgesetzten
verrichtung beslehend angiebt — ofters ist dann eine solche bildung ge-
brauchlicher als das stammwort selbst; — und 4) werden durch das
Nominalparticip desselben die benennungen der groni. langenmaasse ge«
bildet. An redewortern hat es ofters eine andere form, naml. ssorpow,
halbtr. ssuivok, Z. b.
1} neK4 fleisch, neKitorpon er isst fleisch.
mitev ein eidervogel, mitertorpoK er isst eidervogel.
Ivih brod, ivigtorpoK er isst brod.
Vine wein, vinisorpoK er^^nkt wein.
2) umiaic ein weiberboot, umiartorpoK er fahrt im weiberboot.
agssav (finger), mht.: dl hand, agssartorpoK er braucht die hande,
thut handreichung. f
GrOnl. Gramm. ^^
146 ZttsanunenseUuiigslehre. §. 128.
3) pUagpd er zersclineidet es, pilagtorpd er zersagt es*
11^ Tiatipai (mht.) er fiigt sie zusaimnen; haterssorpai er saiiunelt sie.
umigu er hasst ilin (fiir eine weile), umigs^orpd er ist ihm feind
(dauernd).
4) tikersortoK die liinge des zeigefingers (tiheK),
p^nertortoK die laoge des arms bis zum ellbogen (pernen), •
talersortoK die lange des ganzen arms {tnleK),
64. r-'palugpoK, r-paidlg.gpoK, es sieht dauacU aiis, od. kliogt
Vfie das, sckeint das zu sein; audi (besonders patdlagpoJf): er st€llt sich
an wie der; und aa redewortern (aiich transitiven): man Imt davon ge-
hort; es liat verlautet, dasis — . (1st eigentlich iiniibersetzbar.) Z. b.
atik blut, augpalugpoK od. augpatdlagpoK es hat blutfarbe, ist roth.
ax^sseK ein sclineehuhii, aidgsserpalugpoK es kliugt nach schneehiih-
nern; da liess sich ein schneehuhn horen.
meK eine ziege (kinderwort), merpalugpoK es ineckert; inaa kann's
meckern horen.
seKineK die sonne, sonnenschein, seKinerpalugpoK da kain ein bischeo
Sonne dnrch die wolken.
n&9gmio (39) der bei ntih vrohnt, nungmiorpaidlagpon er stellt sich an
wie ein -n^fc-bewohfter;
ajfifssarpoK er hat mangel, ajorssaippahigpui man hat dnron reden
horen, dass sie mangel haben.
Kinerpd er sucht ilin (aus anderen heraus), xmerpidngsmiavdnga es hat
verlautet, dass er mich unter den andern gesucht hiitte*
65. -rdrpoK^ er hat so viele gekri«gt.
66. -riarp-OK, auch -ctrp-oic, er thut (es od. ihm) »« viel-
mal. Beide warden nur an zahlworter und ihnen iihnliche gehangt,
Z. b.
atmt^eK eins, atauserdrpoK er Ikat eias gekriegt; atmtseriarpoK od.
atausmrpoK er hat (es) einmal getlia^. cUauseriardiun^l^^firpoK er
ist einmal hereingekommen.
slsamat (einh. sisamaK) vier, sisamardrpoK er hat vier gekrie^t; sisa-
mariarpd od. sisamdrpd er thut ihm \iennal. sisamdrdlugo isag-
^ para ich, habe es in vier males geklaftert, d. i. es war nath^mei-
nem maass vier kl after iang.
■ Kavmt (einh. K(wse^) wie viele? icavserdrpif wie viele hast du gekriegt?
imdnat (einh, imdna) so viele (als nvan an 4en fingern zeigt), iniilfi-
ardrpimga so vieie habe icli gekriegt.
An diese* wird zuweilen noch tarp-OK (no. JlOS) od. terp-oK (no. 107)
gehaugt; ersteres giebt dann die bedeutung: mehrmals, und jedesmal so
vielmal; letzteres: so vielmal (in zwischenrilumen) nach einander, z. b.
sisamcffdrtarpoK er hat mehrmals vier gekriegt; plngasoriarterdlune or-
nigpd er ging zu dreien malen nach einander zu ihm«
$. 129. Anhange der nenn-' imd redeworten II, 2 a. 147
Yon leutejB> die nicht vtel nachdenken kaben (z. b. ?on kinderD), wird
tarp-OK audi da nait dieseo anhangen in verbindung gesetzt, wo keine
wiederholung der zahl, sondern nur die durch das zahlwort sdion an-
gegebene wiederholung der liandhing gemeint ist, — z. I), sisamardr-
tarpunga (statt sisafMJtrdrpunga) idi babe 4 gekriegt; sisamariardlunga
takussarpara (statt takuvara) icb babe es vierinal geseben; — also
in abniidier weise, als wenn man sagen wollte: bolzernes bolz.
67. 'hatagpoK, er empfindet iiberdruss od, ijble folgen
vein zu vielen der art. Koinmt beides an nenn- und redeworter.
Z. b.
tupaK tabak, tupakaiagpoK er befindet sidi iibel vom zu yielen tabak-
raudien od. -rkauen. .
smih sddaf, sinikatugpoK ist dumui od. diiselig iin kopf vom zu yie*
l^n scblafen.
nerivoK er isst, nerikatagpoK bat zu viel gegessen, so dass es ihn
driickt od. ibui leibweb jnadit.
ipupOK er rudert, ipiikatagpoK ist wie zersdilagen von dein angestreng-
ten rudern.
68. r-nipoKy audi sungnipoK, es riecbt oder scbmeckt
danacb. Z. b.
tarajoK salz, tarajornipoK es scbmeckt salzig.
Kissuk holz, kissungnipoK es riecbt od. scbmeckt nacb holz.
sava ein scbaf, savarnipoK es riecbt nacb scliafen.
ingneK feuer, ingnersungnipoK er oder es riecbt verbrannt.
2.' fortbildende.
a) neutrale.
§. 129.
Piese zerfallen M^ieder ibrer bedeutung nacb in zwei abtbeilungen:
die einen J^no. 69 — 86) entsprecben unsern sogenannten biilfsverben in
sofern, als bei iibersetzung derselben die bedeutung des stammworts im
Infinitiv (oder Particip; ge-) zu steben komrat; — die andern (no. 87
bis 127) kiinnen wir durch adverbien wiedergeben. Da nun einerseits
die laer folgenden sammtlich in der angegebenen bedeutung beliebig
angewendet werden konncB, wozu kommt, dass diese bedeutung sich
fast iiberall durch ein od. einige worte rait vollkomraener scharfe wie-
dergeben lasst, — und andrerseits die art, wie die anhiingeworter iiber-
baopt zu behaudela sind , schon aus den bislier angefiihrten beispielen
ziir genijge tn erseben ist, so sind djese anbiinge bier nur aufgezablt,
u^id was bei einigen derselben bejsonders zu bemerken ist, am ende je-
der abtheilung in anmerkungen beigefiigt, Zum scbluss der zweiten ab-
tbeiiung (§. 131) folgen dann einige beispiele> bauptsaclilich von mebr-
10*
148 . Zusammensetzungslehre. . {. 129. ISO.
facfaer zusammeosetzung dieser (u. anderer) anhangeworter. Mit aas-
naliine von zweien — no. 94 u. 107 — Iiaben alle hieher^ geliorigen ein
suffix ; wenn sie an ein transit! ves stammwort gehangt sind, und ein
blosses persoDzeichen an einem intr. od. halbtr. staramworty ohne wei-
tere veranderung ihrer form; jene zwei dagegen werden in der regel
nicht an halbtransitive redeworter gehangt, sondem haben selbst eine
halbtransitive form; s. §.131, anm. 5.
§. 130.
aa) mit hiilfsverben-bedeutung.
69. -riarp'OK, ist im werdenden — • S. anm. 1.
• 70. -sav-oK, soil od. wird- — . S. anm. 2 a. 3.
71. itmdrp-oK, an stammen auf k, Is u. t: {g)umdrp,, aof o u. o:
jumdrp*, wird — . S. anm. 2.
72. simaV'OK, hat od. ist ge — . S. anmr2 u. 4.
73. -rerp-OK (viell. aus no. 69 u. 56?), hat od. ist bereits ge — ;
(es braucht nicht erst noch zu geschehen).
74. -sderp-oK (aus no. 70 u. 56), wird nicht mehr — , hat auf-
gehort zu — .
75. -lerp'OK, an no. 136: -lilerp,, fangt an zu — •
76. niarp-oK, sucht zu — . S. anm. 5.
77. iartorp-oKf an stammen auf if, h und t: (g)iartorp^, auf a
und o: jartorp,, auf e: artorp. (ob etwa aus no. 69 [ohne r]
und 63?), geht bin od. kommt um zu — •
78. umaV'OK (wie no. 71), will — ; und mit no. 128: uminarpon
man mochte (es) gem — .
79. sinauv-oK, an Tocalen: ginauv,, kann — , ist fahig zu — ;
mit no. 49: s^inHngorpoK, wird fahig zu — ; und daran
no. 132: sinangorsarpd er befHhigt ihn zu — %
80. (t)ara-OK, an stammen auf k und h gewohnlich: (^)ara-ojr,
er pflegt zu — . S. anm. 6 u. 7.
81. naviarp-OKf gewohnl. mit no. 88: navidKa^oK, kana sehr
leicht — (wenn nifcht . . .); mit no. 87: havidngil-aK kann-
od. wird nimmermehr — ; und mit no. 56: naverp^oK
kann nun nicht mehr — .
82. -K*n«v-oif, konnte gar leicht — , m5chte etwa — . S.
anm. 8.
83. (g)alugtuarp-oic, gew5hnlich mit no. 88: (g)alugtuaKa'*0K,
geht auf's-los; nun wird er- (sollst du sehen). S. anm.9.
84. -rusugp^oK (Terlangerung eiiles nicht allgemein yorkotninenden
anhangs ugp,, sugp.), hat lust zu — •
(. 130. Anh$nge der neon- und redeworter. II, 2 a. 149
85. '•lerssdrp^OKy hat im sinne, zu —; iat willens, zu — .
86. (g)a8uarp'0K, auch nasnarp-OK, beeilt sich, zu — .
Anmerkungen.
1. riarp-OK wird besonders haufig in erzaUlender rede gehraucht,
urn die besagte handlung als zu der zeit bocIi unvollendet oder im fort-
schreiten begriffen darzustellen , auch wo wir es damit uicht so genau
nehinen. Z. b. i'ikipd er erreicht es, kommt bis dran, tihileriaravho
(do. 75) als ich allmahlig aofing es zu erreicheo oder ibm naher zu
kommen (und mich ihm immer mehr nalierte); masagpoK es ist nass,
masariarmai als es nass (und immer noch nasser) wurde; periitilerpoK
(56,136,75) es fangt an wegzugehen oder zu verschwinden, perutileriar-
poK es ist im anfangenden (und noch fortwalirenden) Terschwinden be-
griffen; verschwindet von jetzt an mehr und mehr.
2. No. 70, 71 u. 72 dienen vorzugsweise dazu, den stand der hancf-
lung (§.19) anzugeben, und entspriclit namentlich no. 71 unserm Futu-
rum, und no. 72 unserm Perfectum. No. 70 driickt ebenfalls hiiufig das
Futurum aus, schliesst aber immer zugleich den begriff des sollens in
sich. Mit ausnahme von no. 87,88,109, 110,111 u. 112 stehen alle fol-
genden anhange in der regel vor diesen.
3. 'savoK vrird in der 2ten und Isten person des Indie, gevfohnlich
durch wegvrerfuDg des v zusammengezogen, also z. b. unisatitity unisau-
gut, statt unisavuM, unisavugat; und im nordgronl. dialect fallt hin u.
vrieder auch in der 3ten pers. des Indie, das v weg, und wird weiter
ail in il(0) zusammengezogen, also: unisiitit, unisHgut (s. o.), unisdK
(statt unisavoK).
4. Transitive redeworter erhalten durch simavoK (obne suff.) nie
reflexive, sondern immer passive bedeutung, also z. b. mdtarpd er ent-
kleidet ihn, mdtarsimavoK er ist entkleidet wordeu; iveriipd er Befestigt
es, iverUsimavoK es ist befestigt worden. Man kann aber keineswegs
alle transitiven redeworter auf diese art in passive verwandeln, sondern
nur solche, die an sich schon neigung zu passiver bedeutung haben.
5. Der stamm von niarpoK — niaK (mht. niat) — ist im nordgronl.
dialect (und an einzelnen wortern iiberali) als nennwort im gebrauch,
z, b. arferpOK er fangt walliische, arferniaK ein wallfischianger (der wall-
fische zu fangen sucht); agdlagpoK er schreibt, agdlangniuK einer der
zu schreiben sucht.
6. Der stamm von ara-oK ware nach der gewohnlichen regel are,
und so verhalt er sich auch namentlich vor dem bindecharakter; dage-
gen vor einigen anbangen — namentl. no. 1 u. 87 — und im Optativ u.
Infin. (s. §. 131, anm. 3) zuweilen wie arai, z. b. dkivov er antwortet,
aklssaringilttK od. dkissardingilaK er pflegt nicht zu antworten; nudnit-
dyraojiT (zusammengezogen; s. §. 131, anm. 3) es pflegt sehr vergniiglich
zu sein, nudnitdlaraissut (gewohnlicher als nudnitdlcLrissut) die sehr ver-
gniiglich zu sein pflegen. Der Conjunctiv hat die bedeutung: so oft — ,
jedesmal wenn — ; wozu dann immer ein hauptredewort mit demselben
anhang (od. auch mk no. 106) gehort, z. b. ornigtarigavho tiinissarthga
so oft ich zu ihm gehe, pflegt er mir zu geben; angussarigafn'tk nerisi-
tardtigut so oft sie seehunde fangen, pflegen sie uns zu speisen; tikii-
saringmata nudnitdldraoK (§. 131, anm. 3) jedesmal wenn sie ankom-
men, pflegt es sehr vergniiglich zu sein. [Der nordgronl. dialect hat
bier — v^igstM» z. th« ^^ -hig fm g und ngm, also amigtaringavho,
150 Zusammensetzungslehre. §. 130. 131.
angvssaringamik, itkitsaYingaia.^ S. atich §. 58, 6. Uebrigens wird das
gewohnlicii-sein der handlung im gronlaudischen Wei ausiiibrlich^r be-
riicksichtigt als bei uns, uiid daher dieser anbang weit biiufiger ange-
wendet, als unser „pflegen."
7. Zwei verlangerungen von ara-OK, namlicli arlaorp-OK (wofiir
audi bios (g)iaorp, vorkouimt) iind anip-oK (mit (g) iiir (t) in der Isten
u. 2ten classe) werden nur im venieinenclen Infin. (§.61) mit Imperativ-
bedeutung gebraucbt, vorziigsweise in abmabnendem sinn, z. b. atissa-
rluornago ziebe es ja niclit an! nahariaornalc fall' ja uicbt Jn'nunter!
(eig. nur: niclit binunterlallen! s. §.61, anm.); plssamnago tbue ilim ja
nichts !
8. Ktnav-OK bat im Indie, warnende bedeutung: dass nicbt — ! gib
acht, du wirst — ! z. b. ordloKinavutit dass du mir nur nicbt falUt!
alarsiuTi, aseroicinavoK bleibt davon! es mocbte verdorben werden; ata
napeKmavarse gebt acht, ibr werdet's nocb zerbrecben! Ausser etwa im
Conjunctiv, kommt es wol kaum in einem anderii modus vor.
9. alugtiiarp-oK verliert vor no. 98 den endvocal (a), also z. b. ««-
pigalugtu'marparse (nicbt . . . iuainarp,) das gebt nur aufs zerbrecben
los, so y^ie ibr's treibt; oder: das ende vom lied vrird seia,. dass ibr's
zerbrecbt.
§. 131.
bb) mit advierbien-bedeutung.
87. -^ngil-aK, oiekt. S. anm. 1.
88. 'Ka-oKy gar seJir, gar arg. (Scbeint verwandt mit no. 12.)
S. anm. 2.
89. -ngdrp'OK, sebr, bedeutend..
90. "tdlarp-OK, tiicbtig, mebr als gewohnlich> sehr. S.
anm. 3.
91. -Idrp-OK (nebenfonnen sind: -Mlurp.y-pildrp.j-sdrp,), ein we-
nig. (Scbeint verwandt mit no. 35.)
92. -tdlagp-OK (nebenformen sind: ^atdlagp,, ^pttdlagp,) haufig
verlJlngert durcb no. 123: -tdlatsiarp-OTc, etwas, mit
maasse, nicbt allzusebr, ein weilcben.
93. -miV'OK, gewobnlicb vcrliingert durcb no. 123: -mitsiarp-oK,
um ein weniges. S. anm. 4.
94. dlugp-OK, gewohnlicber (an no. 4) nerdlugp-ox, balbtr. net-
dluivoKy scblecht^ unrecbt, falscli, iibel. S. anm. 5.
95. dluarp'OK, an den stammen der 4ten u. 5ten classe vdluarp-
OK, gut, recht.
96. neruv-oK (aus no. 4 u. 48), aucb nera-oK, mebr^ in bobe-
rem grade.
97. -ricigp-oK, besser als vorber, wieder und besser. (1st
wol verwandt mit no. 60). S. anm. 6 u. 7.
98. -inarp'OK, nur, nur das; und sinarp^^x (an t, h u. *),
S- 131. Anhange der nenn- und redeworter. II, 2 a. 151
ginarp-oK (an kurzen vocalen), -vinarp-on (an staininen init
langem end vocal), nur, i miner niir, irainerhin. S. asm. 8.
99. dluinarp-oK, an stainuien der 4ten u. 5ten cl» i)dluinarp-0K
(wie es scheint, aus no. 95 u. 98), dure ha us.
100. "Vlgp-OK (in Labr; vagp.), ganz eigentlich, fiir gut, in
walirheit. S. anm. 9.
101. -vfdrigp-oK (hin und wieder — und in Labr. immer — ma-
rigp.), vollig, ganz. 6. anm. 9.
102. v-atdldrp-oK (das vorsteliende v ist der hauptcharakter, wird
also an den stammen der drei ersten classen p-), zu selir,
allzu-.
103. tuarp-oK, an stammen, die als participwurzel s haben, und an
denen der 4ten classe auf e: suarp-OK, einzig. (Scbeint
eine verlangerung -v. no. 30.) S. anm. 10.
104. tiidrp'OK, 8udrp-0K (wie das vorige); an stammen auf a und
eauch: udrp-oK, auf o: judrp-oK, dauernd, bestandig.
(1st wol nur eine nebenform des vorigen). S. anrfl. 10.
105. iuinarp-OK, suinarp-oK (wie d. ver.), bestandig, iramer-
fort. (Viell. aus no. 63 u. 98; vgl. §.130, anm. 9).
106. (t)arp-o)r, wiederholt, mehrmals; mit no. 98: (t)ainar'
p-OK, immer wieder; und dieses an no. 87: -^ngisainar-
p^oK, niemais. S. anm. 11.
107. terp-oKy halbtr. terivoK, nach einander, allmahlig. S.
anm. 5.
108. -rKajarp'OK, gewohnlicher mit no.88: -VKajaKa^oK, um ein
haar; ware od. batte beinabe — (aber . . .). Eine neben-
form (mit gleicher bedeutung) ist -VKajdv-OK, was vorzugs-
weise in zwei fallen gebiaucblich ist, niiml. im Nominalpart. :
-TKajdssoK, welcber um ein baar — konnte (wenn
nicht . . .), und mit no. 75: -rKajdlerp-oK, in der bedeutuag:
bald, gleicb (docb nicht im Imperativ). S. anm. 12.
109. (g)lv-0K (wie no. 50: (g)i-OK), aucb. Eine andere besonders
im Conjunct, gebrauchlichere form desselben i«t miv-OK. S.
anm. 15.
110. (g)aluarp'OK, zwar — (aber . . .). S^ anm. 14.
111. nerp-oK, etwa, ob etwa, ob wol. S. a«m. 15.
112. -rjc6rp-0Ky vermuthlich. S. anm. 16.
113. ungnarp-oK (wie no. 71), wol, wahrscheinlich. Gebrauch-
licher als dieses ist dessen verlangerung durch no. 56: ungnd-
erp^oKy wol nicht mehr; auchblos: nicht mehr, S. anm.6.
152 ZusammenBetzungelebre. S* 131.
ii4. (i)^S8drp'0Ky anschein«nd^ scheinbar (auck sich -Ter-
stellend).
115. (g)atdlarp'OK, nock, vorher nocli, erst noch (eke ande-
res geschiebt). S. anm. 17.
116. 'TKdrp-oKf zuerst (ebe ein anderer od. man einem anderen
80 thut).
117. -jdrp'OK, friib.
118. -lertorp-OK, geschwind, in einer kiirze.
119. 'hisarp-oK, nicbt, nicbt mehr. S. aam. 18.
120. -aidrp'OKy da (a' da!). S. anm. 19.
Die folgenden sind einfacb verlangerungen der anhangsnennworter no. 15^
16,18,21,23,2711.36.
121. r'88uarp'0K, gewaltig.
122. -1^guarp-0K, ein biscbeD, im kleineii, biibscb. S.anm.20.
123. -isiar.p^oK, ziemlicb. .
124. -Jcaaigp-oK (hasagp., s. no. 21), leider; aucb: lumpig,
sc^lecbt. S. anm. 20.
125. "Tiulugp-oK^ kiimmerlicb, elend, bedauerlick.
126. -ngajagprOK, fast, beinabe; wird zuweilen verlangert durch
no. 56: -ngajderp^oK, nicbt mebr beinabe. S. anm.21.
127. ^kdn^rp'OKy beinabe, nabe zu; und mit no. 56: -Matter-
p-ov, es ist nicbt ganz nabe dran, dass — . S. anm.21.
Anmerkungen.
< I. Das Nominalparticip des Yerneinungsstammes ist regelmassig:
-ngitsoKy das passive part, dagegen ist -ngisaK, Die sonstigen form-
eigentbiimlicbkeiten desselben s. §. 61. Alle anhange der vorigen ab-
tlieilung (aa) baben die verneinung in der regel nacb sicb, und von
den folgenden (bb) baben no. 88, 109, 110 u. 112 dieselbe immer vor
•icb; bei den iibrigen ricbtet es sicb ganz nacb der allgemeinen regel
§.108, vermoge deren sie indessen gewohnlicb nacb zu steben kommt.
2. Ka-OK vertragt von alien fortbildenden anbangsredewortern (no.
69*^140) keine unmittelbar nacb sicb, als nerp-OK (no. Ill) u. narpoK
(no. 128^, stebt also in verbindung mit solcben in der regel zuletzt. Da-
gegen aurcb umbildung, wo das wort seine natur ganz verandert (s.
§.108), kaon es weit genug nacb vorn, und aucb allenfalls zweimal in
einera wort vorkommen, z. b. aulaKissorssujumainaKigame (88,1,15,48,
78, 98, 88), weil es gar sebr immer nur ein gar arg beweglicbes sein will.
Uebrigens ist Ka-OK dasselbe bei redewortern, wie ssuan bei nennwor-
tern, namlicb der gewobnlicbe verstarkungsanbang, und kommt daber
sebr baufig vor, zumal da es aucb oft obne eigentlicbe bedeutung ge-
braucbt wird.
3. Aus no. 90 u. 80 wird durcb zusammenziebung *tdldra-0Kj was
die gewohnlicbe verstarkungsform fiir no. 80 ist, z. b. ajornatdldraoK es
pflegt gar scbwierig zu sein; plumatdUrd er pflegt es gar gern baben
zu woUen; iahujumimntdldraoK es pflegt sebr besebenswertb zu sein, od.
$. 131, Anhange der nenn- und redewoiter. II, 2 a. 153
man pflegt es gar g«rn sehen zu woUen. Im Optati? hat diesf^ tasam-
mensetzung gewolinlich tdlaraile, im Inf. tdlaraUune y^ und mit no. 1 u«
87 tdlaraissoK u. tdlardingilaK, also la statt Id.
4. miv-ov ist am gewohnlichsten an solchen redewortern^ die deM
begrifF einer bewegung nach einer bestimmten richtung bin in sich scblie-
ssen, z. b. ajagpd er druckt es ab (von sick), ajdmitsktrpd er driickl
es um ein weniges ab ; Mnguarpd er sckiebt es zuriick^ Ungudmivdlugo
od. hingudmlUiardlugo es um ein weniges zuriickschieben. An no. 96
hat idlagp-oK dieselbe bedeutung, z. b. angneruvoK es ist grosser, angne^
rutdlagpoK od. angnerntdlataiarpoK es ist um ein weniges (od. um et-
was) grosser.
5. dlugp'OK und terp-oK kommen, wie die andern, an transitiYe
redeworter mit suffix, und an intransitive ohne suffix, z. b. atorpd er
braucht es, atornerdUtgpd er missbraucht es; pivoK er thut, pi^^rdhtgpoK
er thut libel; a^erorp^ er macht es entzwei, aserorterpd er mackt es
allmahlig entzwei, zermalmt es, raablt es; aterput sie geheo hinuofeis^
aterterput sie gehen nach einander hinunter; — halbtrans* wird danu
ein mit diesen zusammeogesetztes transitives redewort durch die obea
angegebenen halbtransitiven formen, also atornerdlulvoK er missbraucht,
aserorterivoic er zermalmt, mahlt.
6. rvigp'OK und nngnarp-oK werden ofters durch no. 50 veriingert,
und erhalten dadurch eine bedeutung nach art der vorigen a4)lfaeilung
(aa): -rxigsivoK er kann jetzt besser — , od. ist jetzt besser — gewor-
den; und ungnarsiv-oK er mag jetzt wol — , man kann jetzt erwarten,
dass er — ; z. b. erssipoK es ist sichtbar, erssermgsivoK es ist jetzt bes-
ser sichtbar geworden (als vorher); KajarlorpoK er fahrt im kajak, wa^
jartorKigsivoK er kann jetzt besser im kajak fahren (als neulich); ag-^
gerpoK er kommt, aggerungnarsivoK man kann jetzt erwarten, das# er
kommt.
7. TKigpoK und rigpoK (no. 60) wechseln tlieils zuweilen ink e)^n-
der, theils gehen ihre bedeutungen in einander iiber, z. b. maUtavoK es
ist aufgerichtet (ein falirzeug), mdkitarigsivoK (eig. nach no. 60: es hat
gute aufrichtung gekriegt, d. i.) es *steht jetzt besser aufreeht (als neu-
lich, wo es auf die eine seite hing); sungdrpoK es ist grun, sungdrKig-
poK (wie mit no. 97) es ist lebhaft griin, hellgriin.
8. Es ist kaum ein wesentlicher unterschied zwischen tnarp. und
sinarp. etc.; ersteres ist das gewohnlichere, und kommt auch in der bei
letzterem angegebenen bedeutung vor. Im Imperativ verliert dieser an-
hang vor den endungen it (du) und uk (du es) das r, z. b. OKarsinaU
immerhin rede ! nungoKinaiik (no. 88) mach's nur zu ende!
9. Der stamm von vigpon — vih — dient in einzelnen fallen al»
nennwort, in der bedeutung: der eigentliche ^, z. b. aUvia sein eigent*
licher name (ateK), taufname; erinavia seine eigentliche melodie (eriita),
der discant; so auch vfdrih, doch weniger allgemein.
10. In einigen gegenden bat no. 104 ein kurzes a, und wird da-
durch also fast eins mit no. 103. Die bedeutungen beider -^ er that
einzig das (nichts anderes, also fiirs erste immer dasselbe), und: er thut
bestandig das (dasselbe) — sind einander allerdings auch sehr nahe.
11. No. 106 wird zuweilen wiederholt, besonders an stammen der
4ten u. 5ten classe , z. b. taima pissartarpon so thut er wieder und wie-
der, d* h. oft} — seltener an andern, z. b. tin^ortartartartarparput wir
**^4 Zusammenseteungslehre. $• i31.
verfehlten ilio viele Viele vMe male. Ziiweilen — Bainenttieh an stam-
men der 4ten «. 5ten classe, dient es aiicli statt no. 80. Ofters "wird es,
statt an Iialbtransitive redeworter gehangt zii werden, selbst halhtransi-
tiv gemacht, und heissC dann (t)awoK,
12. ntajnrp'-oic rait dem Subjunct. von oluarp-oir (no. 110) bedeu-
tet iinmer: wenn — , so ware od. Iiatte — , z. b. orning^alnarungma
Jcmnarnajunaunga wenn dn nicht zn mir gekominen warest, so ware icli
bose geworden; taimane aHtdlaraluartmih umiorxajaKaut hatten sie sicli
damals auf die reise begeben, so waren sie untergegangen.
13. it? -OK wird ausser anderem gebrauch audi angewendet, uin —
als Imperat. — einen befehl zu mildern, oder ihn mehr als bitte er-
sdieinen zu lassen; die suffixe h'lk u. hit behalten dann ihre urspriing-
liche gestalt (gik^ git), t, b. nvngitkhils inaclfs auch zu ende; willst du
es nicht at ende machen? iperansiuh lasst es auch los; tvsarigit hore
sie doch; willst du sie doch nicht horen? Im nordgronl. dialect lautet
dieser auhang (g)vjoK (s. §. 7, 3). — Der yerneinungsstainm hat hier als
bindecharrakter -^n, also z. b. tnsdnginwai er horte sie auch nicht; aser^
vnginiffoK es ging auch nicht entzwei.
14. alnarp-OK wird viel haufiger gebraucht, als unser „zwar;" na-
ntentlich immer, wenn man seiner sache nicht gewiss ist, oder auf irgend
eine #ei«B ein „aber" im hinterhalt liat.
i5.' nerp-oK wird zuweilen fiir sicli stehend nachgeholt, z. b. ajitsa-
VOK, nwpoK es wird nicbts taugen; ja ob es wol — ; statt: ajusanerpoTC
ob es etwa nichts taugen wird; porusex algamiko, neramiho weil sie ei-
nen specksack holten (denke ich), ob sie wol ; statt: porusex ai-
neramiHo weil sie etwa einen specksack holten. Gewohnh'ch steht dieser
anhang unter andern seines gleichen 2u allerletzt; nur die verneinung
steht zuweilen nach demselben. Der Infinit. des^elben lautet im siid-
gronliindischen dialect haufig nerivdlu-ne, wie von neriv-on,
SG. TKdrp-OK kann von alien andern anhangen nur no. 88 nach sich
haben.
17. aldlarp'OK rait der verneinung (no. 87) hat verschiedene bedeu-
tung, je nachdem es vor od. nach derselben steht; naml. nach stehend
die obige, z, b. aning'ikatdlarpoK er koramt fiirs erste nocli nicht her-
ausj — vorstehend dagegen bedeutet es: noch immer nicht, z. b.
anigatdldngiluK er kommt noch immer nicht heraus; das wahrt doch
lange, bis er heraus kommt. Der Conjunct, desselben bedeutet immer:
als noch — , und mit nachstehender verneinung: ^he — , z. b. pinga^
stlgatdlarmata als es noch drei waren; siagdlingihatdlarmat als es noch
nicht — d. h. ehe es regnete, Im Imperativ, wo es haufig gebraucht
wird, um den befehl zu mildern, verliert es wie no. 98 das r, z. b. ««>-
haidlait bleib derweile noch da; iperaratdlauk lass es «rst 'mal los!
18. hisarp'OK wird nur im Imperativ oder im Infin. rait Imperativ-
bedeutung gebraucht, meist um geschehendes zu verbieten, z. b. tungma-
Isimrvh tritt doch liicht drauf ! oKaJukisaritse redet nicht mehr, schweigt!
agtukisardlugo (thut) es nicht anriihren!
19. atdrp-OK ist eigentlich ein kinderausdruck, der aber auch von
leuten gebraucht wird, die dem leibe nach langst nicht mehr kinder
sind, ahnlich wie im deutschen ,,da,*' z. b. da sah ich hinaus, und da
kam er, und da hatte er einen korb, und da sagte er etc.
20. nguarp'OK und Isasigp-oK haben hier ganz deoselben gebrauch,
§.131. Anhange acr nenii- niwl redeworlcr. II, 2 a. 156
wie iiire stamine (no.46ti. 21), nHmlich erst«res client ineist zutn sclion
tfiiin, und lelzt€res iiin leise zu scliimpfen, wo es dann gewohnhch durcli
no. 88 verstarkt M'ird (kuseKa-oK, od. hasaKa-oK); ausserdein wird dieses
audi selir oft nur fiir die lange weile angeliangt, wie scliou hei no. 21
erwahnt wurde.
2i . ngajagp'OK und Tidnerp-OK sind in bedeutung und gebraucli wol
iiicJit wesentiicii verschieden, wenlgstens werden l>eide in ganz gleichen-
fallen angewendet.
Beispiele.
tahivd er sielit es, tahijumagaluaKarput (78,110,88) wir wollten es
zwar gar gern selien.
Igipd er wirft es weg, iginasuKara (98, 70, 88) na, ich werd*s nur weg-
schmeissen.
portiwoK es ist liocb, portuvatdlaKaoK (102,88) es ist gar zu boch.
mingnpd er inacbt's zu ende, mingtinerdlugsinarpd (94,98) er mackt
es nur oboe ntitzen zu ende, od. er verwiistet es nitr.
unigpoK er bleibt da, unilerssdraluarpoK (85, 110) er bat zwar im
sinne da zu bleiben (aber i . .).
KaumavoK es ist bell, fcaumanerungdrpoK (96, 89) es ist sebr viel belief.
ornigpd er gebt zu ibm, ornisdngitdluinarpat (70, 87, 99) od. ot*ftiit^if-
dluindaavat (87,99,70) du soUst durcbaus nicbt zu ibm §eben.
pivoK er thut (irgend was), piumassaraluarpox (78,106,110) er will
zwar ofters, od. er inocbte scbon zuweilen (aber . . ,).
ndharjWK er fiillt berunter, ndkarahigtuaKinarpoK (83, 88, 98) gebt acbt,
das wird nicbt anders, als dass er berunterfiillt.
IngagpoK es ist iirger (als anderes) od. zu arg, ingagt'Martuinarpat
(139,77,98) du macbst es nur nocb iirger; eig.: du gebst um m
iirger zu macben.
angivoK es ist gross, angivaidUsaKinerpoK (102,70,88, 111) ob es wol
gar zu gross sein wird?
oKarpoK er sagt, ok ar dluar simdngeKautlt X^5, 7 2yS7f 88) du bast gar
sebr nicbt reclit gesagt, d. i. deine worte treffen aucb nicbt von
feme zu.
tahusarpd er siebt danacli, tahiisanarlorumagaluarnorpd (77,78,110,
111) ob er etwa zwar geben wollte danacli zu seben? tdkuaariar-^
toratdlauh (77,115) geb, sieb (erst) 'inal nacb — (daoacb)!
agtorpd er beriibrt es, agtupUdlatsiainaraluarpara (92,123,98,110)
icb babe es zwar nur so eben beriibrt (und docb . . .).
inerpd er inacbt es fertig, inileriorniarpaUllasarKdrpd (118,76, i02,70j
112) vennutblicb wird er zu sebr sucben es in einer kiirze fertig
zu inacben.
iluarpoK es ist gut, iluar8agags8arsiortalnarpoK.(i32, 2, i 4, ^]fiOd, 98)
er ist bestandig auf zu verbesserndes (d. i. aufs verbessern) aus.
dssik abbild, dsslUssugssihatdlanga (53,2,14,53,136,115) inacbe mir
erst ein abzubildendes^ d. i. scbreibe mir vor (was icb nacbscbrei-
ben soil).
msuvoK er ist miide, Komiersarfigssarsingiidlmnarnarpoie (56,132,5,
156 Ziuammensetzungslehre. g. 13!^. 133.
14, 50y 87> d9> 228) man hat durchaus keine ausruhettelle gefun-
den, od. man kat auf keine weise zur ruhe kommen koiinen.
b) intransitive.
§. 132.
Zuerst gehoren hieher diejeoigen anbaogei durch welche transitive
redeworter halbtransitiv gemacht warden. Dies gescbieht zwar in der
5ten cl. audi ohne weiteres durch blosse Terwandlung des <$ in e (also
der endung d in wok), sonst aber durch folgende anhangsredeworter:
^ivoK, an ex und dK ofters ^Hvok; kommt vor an stammen der Isten
u. 2ten classe.
'SshoK; kommt vor an stammen der 3ten u. 4ten classe.
aivoK; kommt vor an stammen der Isten, 2ten, 3ten u. 4ten classe.
ng-nigpoKf seltener nur -nigpou; kommt vor an stammen der Isten,
2ten, 4ten u» 5ten classe.
r-dlerpoK; an stammen der Isten u. 5ten classe«
Diese konnen jedoch nickt beliebig angewendet werden (so dass man
z. b. irgend ein redewort der Isten classe nach belieben durch ivoK od.
durch sivoK od. durch migpoK od. durch rdlerpoK halbtr. machen konnte),
sondern jedes transitive redewort hat seine ihm eigenthiimliche und al-
lein anwendbare — (in einzelnen fallen eine doppelte) — halbtransitive
form, die also bei jedem besonders anzugeben ist. Nur ngnigpoK macht
in so fern eine ausnahme, als es bei alien stammen der 5ten classe an-
g^endet werden kann, auch bei solchen, die eine andere halbtransitive
form haben. Dass die halbtransitiven redeworter, obgleich sie kein suf-
fix haben konnen, dennoch ihrer inneren natur nach nichts destoweni-
ger transitiv sind, und namentlich immer den gedanken an ein object
(was im fall der benennung im Modal, steht) in sich schliessen, ent-
sprechend unserer construction mit dem unbestimmten artikel, ist bereits
im vorigen erwahnt worden, s. §. 60, 2. u. §. 85, 2.
§. 133.
Weiter gehort hieher:
128. narpoK (an mehreren stammen der 5ten classe inarpox),
man — • Oft lasst es sich auch wiedergeben durch: es ist zum — , es
ist -bar od. >lich. Haufige verlangerungen. desselben sind: nan a ok (mit
no. 88) man — sehr, od. es ist sehr zum — ; narsivoK (mit no. 50)
es ist zum — geworden, es ist ^ar geworden (haufig verstarkt durch
no. 88: narsexaoK); natdldraoK (mit no. 90 u. 80) man pflegt sehr zu
— , od. es pflegt sehr zum — od. sehr -bar zu sein. Mit no. 80 heisst
es ndraoK, und statt der verneinung wird zuweilen no. 57 angehangt,
was das grade gegentheil ausdriickt. Z. b.
J. 133. 134. Anhange dcr nenn- tind redeworter. % 2 b. 157
ttuMarpOK er geht fort, auMamarpon maa geht fort «— (d. h. ich
gehe forty &• u.; — und so iiberall).
ajarpd er kaon es nicht, afomaKaoK man kann es sehr nicht, es ist
schwierig; ajornarseicaoK es hat sicli schwierig gemacbt, oder ist
sckwierig geworden.
mtisagpoK er ist nass, masttngnaxaoK man ist sebr nass geworden, od*
mhn wird od. ist sehr nass.
tildpoK er ist angekommen, iikinarpo an ist angekommen.
itiavoK er friert, xfanajraoir man friert sehr, od. es ist sehr kalt; irla-
ftaldMroair es pflegt sehr zum frieren za sein, od. man pflegt sehr
zu frieren.
naluvd er weiss es nicht, nalunarjtOK man weiss es niclit, naUmaKtwK
es ist schwer zu wissen.
agssuard er ist ihm entgegen, tadelt ihn, agssuamanaoK man tadelt
ihn sehr, er ist sehr tadelnswerth ; agssuarnaMdraoK er pflegt sehr
tadelnswerth zu sein, man kann sein thun auf keine weise billi-
gen; agssuarndipoK er ist untadelhaft, man kann nichts an ihm
aussetzen.
nuAugd er spiirt ihn, gewahrt ihn, maliiji^iiiirpojr man gewahrt ihn;
malungnaKaoK man spiirt ihn sehr, man kann ihn recht gewahren ;
maiungndraoK man pflegt es zu gewahren. malungnapsivoK oder
malungnarseKaoK es ist spiirbar geworden, macht sich sehr be-
merklich.
Yon den eigenthiimlichkeiten dieses anhangs, zumal an transitiven stamm-
wortern, ist ebenfalls schon im vorigen die rede gewesen, s. §.60,3,
auch §. 75, not. und §. 90, not. ; bier ist daher nur noch zu bemerken,
1) dass die e-form des Conjunct, u. Subjunct. ihm ganz fehlt; 2) dafl||
wenn nicht durch einen Terminalis (§. 60, 3) ein anderer als thater —
(man) — genannt wird, immer — also auch bei intr. stammwortern od.
bei verlangerung des worts — der redende selbst (ich) als solcher zu
Yerstehen ist, — und 3) dass bei verlangerung desselben durch bios fort-
bildende anhange, wie auch im Nominalpart., die personzeichen immer
suffixbedeutung haben, z. b. ariornasaKinerput (128,70,88,111) ob man
(ich) sie wol gar sehr nicht herr werden wird; ornikumindngitdluinara^
luaKause (78,128,87,99,110,88) man hat (d. i. ich babe) zwar durch-
aus kein verlangen zu euch zu kommen.
Der stamm dieses anhangs — nax — dient ausser zur biidung meh-
rerer ausrufe> auch in einzelnen fallen als nennwort, z. b. in TsukamaK
geronnenes blut, von hukarpoK er kriegt was zwisclien die zahne; hi-
gutdernaK eine heidelbeere. Ton higutderpoK (56) die zahne sind ihm
stumpf geworden.
§. 134.
Yon den sonst noch hieher zu rechnenden anhHngen scheinen die
meisten im grunde neutral, und nur insofern intransitiv zu sein, als sie
nie an transitive stammworter gehangt werden. An einzelnen kmnmen
159 * ZasanmienBetzuiigrielire. %, 134. 135v
saffixe vor ia derse^lben ireise, wie aucli sofnst durcliaus iatransitive
redeworter ein suffix haben konnen, s. §. 59. Uel>rigei»s ist keiner der-
selben recFit bewegKcli, daher folgende drei als beispiele geniigen mogen.
129. 'juipoK, zuweiien stiipoK (sclieint init »o. 57 gebildet), nie.
Z. b.
kamagpoK er ist bose, leamajuipoK er ist nie bose.
patdlingneKorpoK (4,47) es ist erfeiclit worden, patdUngneKojmpoK es
ist nie erreiclvt wordeo.
nangiarpoK er ist bange (an gefahrlicben orten), nangiajnipi^n oder
nangiasuipoK er ist nie bange , weiss von keiner gefahr, ist ver-
wegen.
130. (t)6rpoK, es geriith ilim so, er trifft dergleichen.
Z. b.
- a^marpoK (128) es ist schwierig, ajomart&rpoH er stosst auf seliwie-
rigkeiten.
peKdngiJttK (47, 87) er ist nicbt da, peKoingitsdrpoK er traf es so, dass
nieinand da vffkr, kain an die verschlosseoe tbiire. pemngiisdr-
para ich traf ibn mckt zii bause, Oder kaiu bei ibm au die ver-
schlossene tbiire.
pivoK er tbut — (pissorc (1) der es getban bat, der scbuldige), pissdr-
poK er trifft den scbuldigen; auch: er giebt sicb scbuldig.
sarpingavoK es niinmt oder bat die ricbtung recbts neben das ziel —
(ein pfeil> eine flintenkugel, eine sage od. anderea werkzeug, wo-
init man einein stricli folgt), sarpingassdrpoK er kain (mit seinein
pfeil od. dergl.) recbts von der richtung ab.
m
131. ig)ajugpoK er bat neigung od. bang dazu, bat seine
Inst da can.. Z. b.
asangnigpoK (balbtr.) er ist liebbabend, asangnikajugpoK er bat seine
lust am liebbaben, liebt aus berzensgrunde.
tigdligpoK er stieblt, tigdVbkajngpoK er bat lust am — od. bang zum
steiilen, ist ein dicb von handwerk.
imerpoK er trinkt, imerajugpOK er ist ein sauffer.
amaivoK (56, balbtr.) er vergiesst blut, auiaigajugpon er ist blot-
diirstig.
c) transitive.
§. 135.
Von den bieher geborigen werden die zuerst folgenden vier kaum
je anders, als an intransitive oder Iialbtransitive stammwurter gebangt,
baben also nur eine bedingte beweglichkeit, iind zeigen dalier audi nicbt
di« eigeptliumlicbkeit^n, die bei den vier ietzten dieser abtbeilung her-
vortretea (§^ 136)« uud an transitiven stammwortern aucb bei dieseu —
venigAtens d«a lwi<|e^ erstan — atattfinden iniissten.
J. 135. 136. Anhange der nenn* iin4 re4ttMrofter. II, 2 c. 159
132. sarpA (seltener sdrpd), halbtr. saivoXf er mac lit iiin — ;
mac lit dass er — • 1st nicbt mebr reeht beweglicli, da gewebnlieh
no. 139 aucli in dieser bedeutung gebraucht wird. Z. b.
iluarpoK es ist gut, recht, Uuartarpti er inacbt ea zureckt, setat es in
seinen gehorigen jttand.
hajumigpoK er hat lust, Isajumigsarpd er inacbt ibu lust haben, mun-
tert ihn auf.
«
ulapipoK er hat Tielerlei zu bedeoken, ist iiberliaiift mit verrichtun-
gen, idmpi9arpd er macht ihn vic^erlei zii bedenkea haben, sucht
ibm die ti'anrigwi gedaaken zu zerstreuen,
Mit ut (no. 6) wird daraus saut, ein mtttel urn das zu Iiewiiken, s. b«
hafuukigsaut ein aufutuntorungsinitlel (aufmunternde worte, ocU gegebe-
nes beispiel, od. in aussicbt stebende belobmiag); ttlapisaut ein gedan-
kenzerstrettUfigtMiitte] (z. b. ein gpiel>eag fiir ein weinendes kind).
133. (t)ailivd, err hindert ihn, zu — . Z. b.
ersserpBK es wird sicbtbar, erssersailivd er hindert es sicbtbar zu
werden.
vnigpoK er steht still, iinigtaiUvd er hindert ihu am stillslebeiii halt
ibn in bestandiger bewegung.
pivoK er thut, pissailivd er hindert ihu am tlnin^ ist ihm zum bin-
deriiiss.
134. nerarpdy er nennt ibn — d; sagt dass er -- . Z. b.
ajorpoK es ist scblecht, ajomerarpd er nennt e« schlecht, ^agt es sei
scblecbt.
enciasugpoK er ist faul, ermaaungnerarpd er nennt ihn faul, giebt ibn
fiir faul aus.
amerdldput sie sind viele, amerdlanerarpuit sie sagten, es inaren viele.
135. ndrpd (mit ahnlicher verkiirzuiig der stiiuiuie auf e, wie vor
neK, §.115), audi -ndrpd, er macht es zu (allzu) — . Z. b.
angivoK es ist gross, angindrpd od. angndrpd er macht es zu gross.
nerutuvoK (59) es ist weit (geriiumig), nerutundrpd er hat es zu weit
gemacht.
ajorpoK es ist scblecbt, ajiindrpd er machte es zu scblecbt; es miss-
rietb ihm.
§. 136.
136. "Upd, balbtr. -ugsivoK, pass. part. -iissaK (wird angehangt
wie dessen stainm, ne. 6; und die dort ei wahnten abweichenden bildun-
geo kommen auch bier Tor). Die grundbedeutung scheint zu sein: er
thut so an ibm^ iibt die handlung an ibm aus od. wendet sie
auf ibn an; daber oft: um desswillen, fiir ihn, zu seinem nutzen;
auch: mit ibm, und ohne sufF. in der zweibeit und mehrbeit: sie — ein-.
ander. Uebrigens ist dieser aubang trotz seines sebr hiiufigen vorkom-
mens nicbti oder doch nnr sebr unTollkommen beweglicb^ da er .an vie*
160 ZusflnmeaMtzaagslehre. $. 136. ^37.
len staimnen in eider ein for allemal bettimmten bedeutaog gebraucli-
lich ist, mid an atidere zum theil gar nidit gehangt wierden kann, Eine
eigenthiimlichkek desselben bestelit darin, dass er die (trans, od. iotr.)
natnr des staoiniwortB gleichsam autlSBcbt, daher nanentlich, wenn er
an ein transit! ves ttainmwort kommt, dieses nicht, wie bei den folgen-
deO| seine transitive iiatur behaaptet, oder init andern worten: ein aus
einem transitiven stamnwort und npd .zusaoiineiigesQtztes wort ist nlcht
4
doppelt, sondem nur einfachtraositiv; — sogar kann ein «e zusammen-
ge9etates wort nur obne sufF. gebrauciilicfa,'iind MaiTt anscheinend ganz
ifitrans. s«in/ s. z. b. no. 56. Z. b.
imertarpoK er bolt wasser, ImertdupA (er iii^ das wasserholen an ihm
au«^ d. i.) er bok w«8ser ftir.ihn.
haniagpoK er ist bose, hamdupd {et iibt seine* griinoi an ikm aus,
d. i.) er ist bose auf ihn; hamoMput lAt sind bose auf einander
(tbatlichX raufen ocL priigein sich.
pinlarpoK (76) er sucfat was zu erlangen, pinwpd er siicht was (Modal.)
fiir ihn zu erlang'en, muht sich fiir iba; pmiimsWK er miiht sick
fiir midere.
pigdnyoK er wacbt, pigdnpS er waclit iiber ihm.
nhilerpd (55) er bezahlt es od. ihn, aklluip^ er bezablt fiir ihn.
i8erterp09 ef ^iebt (aus dem zelt) ins b^us, igerterupai (er iibt das
einziehen an Uinen aus,'d. i.) er hilft ihnen einziehen.
aggerpoK^ er kommt,' aggitipd (er wendet das liommen darauf an, d. i.)
er kommt d^imit, bringt es.
avalagpoK er gebt voin lande, st6sst ab, avaldupd er nimmt es mit
auf di^ see.
iumvd er giebt ihm, funiiipd er giebt es bin.
« OKalugpOK er redet, oKoiupd er redet ihn an, ermahnt ibn, predigt ibni.
«or#6rpoir er bdrt auf, sordempd er hort auf damit, od. mit ihm.
anivoK er gebt binaus, anipd er bringt ihn od. es hinaus.
sv^ugdliuvai^ (45, 48) er ist der erste^ sujugdliupd er iiinunt ihn zuerst,
od. thut ihiA '2u#f St' (ebe er aiideren so thut)»
ndmagsivd er vollbringt es, ndmagsismpd er vollbringt (es^ Mod.) fiir
ilm, bringt zu stande was jener (das object) hatte thun solien.
tdrpd er stosst es ab, driickt.init etwas (Mod.) dagegen, to//«j?4 er
> drackt es an, bait es angedriickt gegefi etwas (Termln.).
sinigpoK (stamin ^nik, 3te cl. Iste abth.) er scbRift, slngmpoK ef ist
in seblaf gefallen, ist toib seblaf libermannt.
. §. 137.
137. (ty^rd (aus no. 1 «. 44), halbtr. (t)ori«oic *), er vermeint
tbn — ; denkt, dass er — .
138. -TKuvd^ balbtf. ^rnuMaivoit, er heisst ibo — ; will,
dass er — . • ' ' *
S- 1«^7. Anhaoge der neon- uod red^Morter. II, 2 c. 161
J39. tipd, sipA^ hfllbtr. ^it^/voir, siisivoK, pass. part, tltatty
siiaKy er iHsst ilin — ; micIi: veranlasst od. macht, dass er —.
140. serpi, an vocalen tserpA '), baibtr. sivon, tsivox, er
'wnrtetaufilinydasser — .
*) Leute, die das r niclH tnssprecken kiitmen (gtjonl kvi^givt), nachofr danus
(t)upi^ was in maocheB ^egendeii sehoa den rang eincr aebeDform erhaken hat,
und im Balsrevicr s«gsur fans allgewein geworden isi (auch mil noch weifcerer
vmnderung: #V|»i); waliiyclietnlich sum theil durcli d^ ^afluss der europaer,
die diese verkummerung fiir das ricUtige geUalten und in schriftea iiberall ange-
wendet babi-n. (Eben daselbst ist durch denselben Einfluss pih fiir fih (no. 5)
sehr gew5hnlicb geworden.) Sonst haben die stawme ier 4ten und 5ten classe
bier hSuGg s statt ss, also aord, sorivoM,
') fiei den redewortem der 3 ersten classen richtct sicb der ' anfangsconsonant —
ob f od. * — nach der participwurz(^ , nfrobei jedoch die .stamme auf t dieses
ganz verlieren (u. also nicht -^Hpd u. -tsipA^ son^m -Upd u. -sipd haben) ; —
die stamme der 4ten cl. auf e iiabea'«^ mg traf a u/o'a. dfe der 5ten el. t.
^) Dep nordg^i^ dialcet h^t ztim theil auch an consonantcn — d. h. bier an stam-
ttCB der Istcn und Sten classe — ftrerpd, slso dnei coasonanten — rts, gta —
bdssvMBeA,
DitN»e s\x!t anlMlnse ■i<feeti**d€fr ^efs^hrtielaungsfahtgkeit der gronlandi-
schen worr«r die krone aiif, iiidem sir m^t traMilp^nJtiMDmwortern die
doppeittraiisiiriYea redeworter §*4»0, 1 bilden/in duiien beide statniBwort
nnd aabang subject- tin d obj^ift haben, — imd somit 2 subjecte und 2
o1>jecte (als clret p^rsionen) hi einein wort uereinigen; das ^vbject des
stammworts ist dannr ztigk^ich atidi miudtiares #bffect des snhangs, vah-
rend das eigentticbe (di^rch daa saf^ 1ii*zielt») object dete anlumg und
s|amm^/fort geineinsciii^tlicfi zugehort. Uin alies zu benenneq, sind drei
gegenslandsworter erfordcrlich : ein .Siibjectiv fiir das erste subject
(4as subj. dets anhangs), ein Term ina Us fiir daa zweite aubject (das
subj. des staiaftnworts), und ein Object! v fdr das gfineinsehaftlicbe ob-
ject (das obj. des suffixes). Wird der anfiang balbtransit. gemacbt, so
kommt aastatt des Subjecliv* ein Olijectiv (§. l<7j, statt des Objectivs
einModi^is (§. 85>3;), und <ter T«rminalis bieil)t; ist dagegen da#.stamm-
wort bal^^ransitivy so stebt fiir den .^"enninaiis ein Obj^ctiv (Veil dmm
das mittelbare object des ariiangs — das 2le sobj. — hauptobject des-
selben wird), itir den Ofa^tfctiv ein Modalis (wieder Offich §.85>2), und
der gubjectiv lifeibt. Die bed^ittii^ der transitiven — nkht halbtransi-
tfven — sti\jninworter ist bier iinnier als passiv aufzufassen. — Bei^inem
intr. staaMnwort, wo nur ein suJijeet u. olyect (najnl. das des aabangy)
statt hat, faMt das ungewohniicbe weg. Z. b.
IserpoK er gefit binein, isersord er vermeintihn bineingegangen; denkt
dass er bineingegangen ist; — isevKUvd er beisst ihn bineingeben;
*\— iserUpd er lasst ihn bineingeben, oder macbt dass er hinein-
gebt, fubrt od. bringt ihn binein j —' Isefserpd er wartet auf ilm,
dass er bineingeben wird.
Gronl. Gramm. **
162 Zasammensetzungslehre. $. 137.
iftjf>|>oxr er setzt sicli, ingerwuvii er lieisst ilin eicli setzen; — ingiUpd
er I'tmst ilin sicii setzen, oder maclit class er sich setzt; — ingit-
serpd er wartet bis jener sich gesetzt hat.
antdUsavoK (70) er wird abreisen, uvdlume auidl^sasswraka od. aut-
dldsasoruka ich denke dass sie inorgen abreisen werden.
nun^upd er niaclit es zti ende, nung^rxuvd er lieisst es zii ende ge-
macht werden; nnngutserpd er wartet (auf es) bis es zu ende
gemacht ist.
minavfi er bearbeHet es, sanatKUvd er heisst eif bearbeitet werden,
will es bearbeitet haben; — sanatipi er lasst es bearbeitet wer-
den, giebt es in arbeit. uvavnut tamdna sanarKuvd inudta dieses
beisst dessen besitzer von mir bearbeitet werden, od. hat dessen
besitier mW zw bearbeiten l*efohlen od. aufgetragen. iwissiilit (6)
nalmginuU iligissamlnut (46,2) sanaiitaraU (80) ndlagaisa aller-
hand aufg^tragene arbeiten pflegen ihre (der gesellen) herren
von denefi, die sie (die herren) zu fesellen haben, bearbeiten zu
Inssen.
An no. 48 hat tipd bmifig die becUmtiing: er hiilt dafnr, dass er— ; z.b.
wardlupuh sie sind zwei, mardUliiuik» icli Hess sie (in neineii g6«lan-
ken) zwei sein, hiek sie fur s^m^i (die dock d«neiie waren).
Die Infinitive, dftetferaaliiinge kejuien wir iiiuifig diircli emijunctionen
wiedergeben, namlich den Inf. vom 00.137 iinmer diureh: ia der mei-
nung, dass — , von no. 136 durch; auf dass, od. damk — ; von no. 139
ofters (nJMnentlich an no. 47, 48, und i/iojr er ist) dureh: wabreod, so
lange • — ; uad von no. 140 durch: bis — . Z. b. (s. auch die beisp*l,
2, 4, 5,*§. 92)5
fuldrloKfitnglluK (I9 47, 87) es liat keine liosucl»er, puldrtOKum^Uord"
lugo in der meinung^ dass es keine besncher (daseibst) hat.^
inuvoK er lebt, indrmwalugo auf dass er lebe.
tahuvd er sieht es, fakorKuvdlngif damit sie gesehen weiNien — (eig. :
sie gesehen werden lieissend).
tamdnipoK er ist hier, iamdnititdluUt Yfnhrend du hier warst — (eig.:
dich hier sein lassend).
silarssuaic silarssAHtdlugo (48) die welt welt sein lassend, d. i. so
Ijnge die welt steht.
uvdlaKdrtttdlugo (47) so lange es tage giebt; in ewigkeit.
8order}i0K er hort auf, sarderserdlugo bis er aufhort (eig.: wartend
darauf, dass er — ).^
•omnrfigd (5,46) er sag! zu ihm, uvai)nnt- oxai^igUaerdluH^ bis idi zu
dir sage.
Anmerkungen.
). An trdnsitiven stannnwortern kann der Inf. dieser anhaoge das
3te stfliject (sonst Termtnalis) im Subjectiv bei sich haben, wesn das
Iste subject nicht genannt ist, z. b. iaukiui takovKuvdlug^ damit die&e
•s sehea (statt tauhununga idkoruuvdlugo); doch ist ^ieregelrechte con-
struction (mit dem Term.) gewofanlicher.
2. Gemass ihrer eigenthiimlichkeit, das stammwort in alien seinen
rechten zu lassen, verandern diese anh^nge niclits in den beziehungen
der im casus obliq. zu demsellten gehorigen worter (s. o,. das 3te heisp.).
Dies giU namentJich auch von den e-suffixen im cas. obliquiiH; d. h.
$. 137. 13S; Anhange der nenn- uod redewdrter. II, 2 c, 163
ein gegenstandy der beiin blossen statninwort mit eioem e<- suffix und
apposition benannt sein wiirde, muss audi ein e- suffix (u. appos.) ba*
ben, wenn einer dieser anbilnge dazu konamt. Z. b. isumammih oxa-
]ugp0K er redet nach seinem eigenen belieben, UumamMk OKalorKuvd
er heisst ihn nacb seinem eigenen belieben reden; ingmln^ut (statt itt^-
mingnut, §.49,3) ningduput (no. 136) sie stnd sich unter einander feind,
ingmmui nmgdusaenipai (no. 74) er macbt sie auf boren sicb unter ein-
ander feind zu sein, oder aucb mit umbildung: ingminut ningaussau-
jungndersipai (no. 136, 2, 48, 113, 56, 13*1) er maebt sie auf boren sicb
unter einander (6d. gegenseitig) angefeindefe zu sein, stiftet friede un-
ter ibnen. VgL §. 103, nt.
3. No. 6 — bier 88ut — wird bei diesen immer an die halbtransi-
tive form gehangf, kommt aber an no. 137, 139 u.l 40 nicbt leicbt vor —
(ausser etwa mit no. 46: s. §. 123,3); an no. 138 wird durcb zusammen-
ziehuDg aus rxusaissut: rxussutf wenn ein sufF. dran kommt, sonst rvti-
88ut; z. b. perxmsutt^ sein gebeiss, gebot; perKussuilt gebote. No 140
Jiat mit no. 6 und 46 stsigd (t«-), z. b. kuuvok es wird tag, Kaut^igd
er wartet damit awfs tagwerden; bescbaftigt sicb damit bis es tag ^ird.
Zweiter abschniU.
Anhange der deiiteworter, partikeln, suflixe und
appositionen.
§. 138.
An diesen wortern und worttheilen — denen sicb bier aucb die
ortsworter §. 46 f. und die personworter §. 48 f. z. tb. anscbliessen,
kommen anbange auf zweierlei art ?or: erstlich giebt es ibnen eigen-
tbumlicbe anbange, die an andern wortern nicbt gebraucbt werden kon-
nen, und zweitens werden einige nennwortanbange aucb bier angewendet.
Zu ersteren, die ihrer form nach sammtlicb redeworter sind, geboren
folgende:
1) rpasigpoK, es ist um etwas in der ricbtung, nacb der
seite bin. An ortswortem und am Abl. der unpersool. deuteworter.
Z. b.
avangnax nord, avangnarpasigpoK es ist od. liegt etwas nordlich (nicbt
grade in ost od. west).
t'mi das innere land, i'merpaslgpon es ist landeinwarts, nicht ganz
nahe an der see. ... • -av i /j
higdnga von siiden, Ugdngarpastgpox er kommt ein wenig sudlich (der
wind), von sudost od. siidwest.
2) rxtipd, er umgebt od. passirt es auf der seite. An ortH-
wortern (aucb mit suff.) und am Term, der unpers. deuteworter. Z. b.
avai die aussenseite, avarmpd er fabrt es an der aussenseite vorbei.
atd sein unteres, atdrxupS er gebt durcb sein unteres, kriecht unten
durcb.
11 *
164 Zusammefisetzungsiebre. S- f^^* l^^-
agssoK die windseite, agssormpd er pa«sirt es auf der windseite.
jiavUna landwarts d«rch, pav4^narHp(l er iimfabrt es aof der sf?ite
nach dem lande zii.
3) ungnarpoK. 1st eine verlangernng des Terminalis der deiite-
worter, und bedeutet: er gelit dahin. Z. b.
sitmmga hinunter, seewarts, HtmungnarpoK er gebt bioanter od. see-
warts.
tdssunga dahin, tdBSungnarpOK er gebt dahin.
4) Is6rp-0K. 1st eine verlangernng des Vialis der zablworter, die
(ausser an eins) gebrauchlicher ist als der Vial, selbst, und bedeutet:
sie tbun, od. er thut ihnen (od. ibin) auf so viel mal. Anch an
ingme §. 4^, 3. Z. b.
aiaulshkut auf einmal, atautsiliSrpal er nimmt sie auf einmal; thut ih-
nen alien zugleich; atcnitsikdrilnse (tbut) ihr alle zugleicb!
sisamdkut auf viermal, sisamdkdrpai er nimmt sie auf viermal, oder
theilt sie in vier theile; sisamdMia (6) sein fieiter theil.
ingmhkut fiir sidi selbst, fiir sich allein, ingmikSrpoK er ist fiir sich
(getrennt von anderen).
5) migp-OK. Ut eine verlangernng der appos. mtk an den be-
nennungen vjon gliedmaassen, und r>edeutet: er macht od. thut (was)
damit. Z. b«
tknsih ellbogen, ikusingmiyp^k er «t6lW itiit dem ellbogen an (unver-
sehens) ; — mit suff. : er stosst ihn mit dem ellbogen (urn ihn auf
etwas aufmerksam zu machen).
arfan die auBsenkante der hand, mrfwmigpit od. arf4migpd er scblagt
mit der aussenkante der band drauf.
\s8e (fiir issik) auge, Isstngmigpd er winkt ihm mit den augen.
6) mulsdrpoK, Ist eine veriangerung der appos. mut an ortswor-
tern, und bedeutet: er gebt od. bewegt sich dahin. Z. b.
sanimut seitwilrts, sanimukdrpoK er gebt seitwarts od. der quere.
kxijdnmt siidwftrts, htjamukdrpoit er gelit od. foewegt sicli siidwarts.
sangmui der vorderseite (des landesj zu, westwarts, nilak sangmu-
kdrpoK der himmel (d. b. das gewoike) gebt westwarts.
§. 139.
Von den bier vorkommenden nennwortanbangen bilden den gross-
ten tbeil die adjectivischen §.120, die mit ausnabme von no. 19,20, 28,
29,31,32 u. 33 alle angewendet werden, und zwar;
1) an <ien unpersonlicben deotewortem (ausgeoommen idssay 8.2):
no. 15 (selten 16), 17, 24 (meist mit no. 15, oder. l5 u. 21) nnd 36 (obne
suffix). Da diese iiberbaupt nur im casus obliquus vprkommen^ so kon-
^n sie auch mit anbangen nur im cas. obi. steben, und zwar kommt
hier immer der anhang an die casnsbildende apposition, nicht uinge-
keJirt die apposition an den anhang. Z. b.
■aeane in norden (eig.: rechts von der seegegend), woanersauaK yreit
in norden; avanerujvgssuaK ungebeuer weit in norden.
S' 139. Anhaoge der deuteworter etc. 165
samunga seewarts, tiach westeo, samvngarssuaK od. samungarupigsavaK
sehr weit in die see binaus, weit iiacli westeB; ^nm^ngainaK nur
seewarts, grade vom laude weg; sawungakdneK fast grade vom
lande weg.
pikdnga von oberhall) Iier, vow lande lier, von nordost, pikdngurssuaK
weit von oberhall) ber; pikdngainaK grade vom lande ber; pikdng-
akdnex fast grade vom lande ber od. von nordost.
2) an den personliclien deutewortem und tdssa: alle mit ausnabme
von no. 19, 20^28, 29, 31,32, 33 u. 36, ganz besonders baufig aber no. 15,
16 u. 21, die, wie audi no. 22 — 24, und vorkommenden falls wol aucb
einige andere, auf dieselbe weise angehiingt werden, wie die suffixe
§• 50, namlick so, dass vor und nach dem anbang ein gleickbedeuten-
des formzeichen stebt. inan wird nur am Snbjectiv und der mebrbeit
selbst z»m Subjectiv od. ziir mebrbeit, an appositionen dagegen bleibt
es nnverandert, Z. b.
fauna der, dieser, iaunarssuaK dieser grosse od. unscbone od. grau-
licbe, iaundngitaK dieser niedlicbe od. liebe; taunakasik dieser
leidige od. argerlicbe; Subjectiv: iaussiimarssiipf taussumdngup,
taussumdkasmp ; mbt. tatikorsstiit, tatihungmt, taiikuka^; Mod.
taussumingarssuarmik, tausmmingdnguamiky iatissumingakasingm ik,
mbt. taukuningakasingmk, Term, taukumingakasingnut etc. etc.;
audi mit suifix: taussumingarssuaminik etc. etc.; — taunatsiaK die-
ser ziemlicbe; taukupilugssuit diese beillosen, taukorpagssult die
menge dieser, taufeuanrcrl od. taukudluit diese wunzigen, tatmau-
galuan der zwar dieser war etc. etc. etc.
tdssa da ist's, idssarssuit da sind sie, die gewaltigen, od. die griiu-
lichen etc.; idssahaaik da babt ilir ibn, nun ireut eucb nur uicbt
zu sebr; tdssarpagssuit da kommt der ganze baufen; tdssauga-
luax da war's zwar (aber icb weiss nicbt, ob . , ,); td^satuoK das
ist's allein, das war alles.
mdna dieser (bier), mit sufF. (§. 50) mdnd sein dieses bier, mdnagssd
woraus sein dieses bier werden soli; mdnainaK nur dieser bier;
Subjectiv %ndiumainap, mbt. mdkvinait nur diese; mdtvmungalnaK
nur zu diesem ; tndhuningainaK nur mit djesen.
3) am Termin. der ortsworter: no. 17 u. 36, letzteres ofters durcb
no. id verlangert: kdnatsiuK (mit a fiir i). Z. b.
iivdmut binauswiirts, avdmuinuK grade biiiauswartsj avdniukdneK fast
grade binausvtarts, avdmnkdnatsiuK ziemlkb grade binaus^rts,
mebr grade vom land weg.
4) an den eigentlicben personwortern : no. 17 u. 21 — 24, letztere
nicbt leielvt auders, als in der Isten person. Z. b.
uvanga icb, uvangainuK nur icb , od. nur micb; uvavnmnaK nur zu
niir; uvangakiduk icb aruier tropf,
nvagut wir, nvagiimaii nur wir, od. nur uns; uvavtininaK nur bei uns;
uvagukaslt wir fatalen menscbeu.
mUit du, ivdUnaK nur du, od. nur dich; ilingnuinaK nur zu dir.
5) nn den uneigentlicben personwortern: rdluinaK (der stamm von
no. 99) und no. 15; andere kommen wol kaum vor. Die anbiinge kom-
men bier an den stamm, und die personendungen an den anbang. Z. b.
166 Zusaniinensctzangslehrr. S* 1^^* '^O-
hisime er allein, hi&erdlulnarme er ganz allein; hwma icli allein, Xri-
serdlmnarma icIi ganz allein etc.
iamarmih sie alle, IcfnicfrMtfcirniiJl* od. tamardlulnarmih od. lamiirdltit'
•uirMiiiimiiJl* sie alle ohne eiiie einzige aiisnaliine; iamuita — ia-
mar$$u%$a od. iamardlmnuisa etc. tamavse ilir alle, iamardlmnavse
ilir alle zusaininen etc. etc.
6) an partikeln urid aiisriifen koromeii eiiizelue vor, liaiiptsaclilich
die liier iiberliaupt die allgemeinsten sirid: iio.]5| Iti ii. 21. Z. h.
Kanga iranOy elieinals, xangarssuaK vor langer zeit; wanganguax vor
nicht gar langer zeit, vor ireoigen jahren.
KaKuiigut bisweilen, in zwisclienrautnen, KitKutigorMuaK in grossea
zwischenraumeuy »elir »elteu.
An ausnifeo dienen diese gewolinlicii , um zugleich aboeigung, ziiuei-
gung od. Yerdruss auszudriicken, wie »o hanfig an nennwortem, z. b.
^/ oh! drsMuuK o, der — ! UnguaK o! wie ein niedlicber! dkaM o,
leider! ^tisasik-una o! der I'atale! dans er doch aiich — !
haslk wird sogar auch an personibrmen gebiingt, z. b. hingorna orni-
sdngilarahasik ich werde nicbt wieder zu ibin gelien, zu dein esel.
7) an suffixen (in nnveriinderter bedeutiing) kommen Ton den obi-
gen zwar keine vor, dagegen ziiweilen einige andere, namentlicb no. 39,
51 u. 52, z. b.
KUKap aid des berges iinteres, d. i. fuss, arajriifi al^itutie die am fuss
des berges wobnen (eig.: des berges sein-uoteres-bewobner).
sini rand, mit suff. Bind sein rand, seine aussere kante, Btndslorf^d er
folgt dessen rand (z. J>. ein boot, iras dickt am strande hinfahrt).
niuveriup nund des kaufmanns land, d. i. wohnort, niuverhtp nundHar-
poK er ist nacb des kaufmanns wohnort gegangen.
§. 140.
Sonst kommen von mnbildeuden auhangsredewortern bier vor:
1) KarpoK (no. 47) an personwortern und persoulichen deutewortern,
meist im Conjunct, od. Subjimctiv, z. b. ittunaKamkai weil es den hatte,
d. i. weil der dabei war; ivkonarpata wenn es jene hat, od. wenn jene
da sind; ivdlexdngigp^tt (87) wenn es didh nicht gehalit hatte, od. wenn
du nicht gewesen wai'cst.
2) uvoK (no. 46) an personwurtern, persunlicheu deutewortern, und
idssa od. iamdssa, z. b. uvangauvunga ich bin*s; iaunuuvaK es ist der;
iaivnauM bist du derjenige? hinauvii wer hist du? kindungiktnga ich
bin kein wer, d. i. kein unbekannter (nur wegen der finsterniss uner-
kannt); td89auvoK od. tamdssauvoK das ist der, od. da ist der {von dem
du weisst, od. von dem die rede war, s. §. 101, anm.).
3) arpoir (no. 66) an tdssa in der bedeutung: so! es ist genug! z. b.
idssdrpHl hast du genug? willst du nicht mehr? tdssarniar'it (76) lass
es nun gut sein; bore auf.
167
Register
1) der im dritten theil enthaltenen anhange der iienn- uod
redewSrter.
a. I. If.
-arojc no. 26
'Orp-^it 66
'Ortorp-OK . ' 77
'drssuk 34
-aidrp-oK 120
-aidlaffp-oic 92
-divh 35
-iarpd 56
iarpoK 52
imrpoic ....... 54
erpd 55
'drpd 56
-ipoic 57
.'iroic 53
-ifuuc 17
"inarp'Oa 98
'Vdrp-OK 104
'Ungnarp'OK 113
'Apd 136
-iiro* 48
-umdrp'OK 71
-«iiiav*oic 78
-III 6. 28
-useK 7
'UMsaK 44
K. r.
-Ka-ojK 88
'KorpoK 47
-jcal 11. 40
-«i* 12
'KinaV'OK 82
-KVt 9. 41
-rdrpoK 65
"ralakt rdidK .... 35
-riarp'OK 66. 69
-rerp'OK 73
-rusvgp-OK 84
-nnjvk 24
-rKdrp'OK 116
-rKt^iarp^oit 108
•^icigp-OK 97
•^K&rp'OK 112
'TKuvd 138
r-pah 25
r^pitldlagpoK 64
r^palvgpoK 64
r-Msuait 15
r^smarp-OK 121
r-iUpoK ....... 68
-rdidK 13
* g. ng.
-hatagpOK 67
'hasih 21
-kasigp'OK 124
-kdneic 36
'kdnerp'OK 127
'kipoK 58
-kisarp'OK 119
'kUdrp-OK 91
'koK 33
•kortoK 43
'kuluk 23
•kulugP'OK 125
g-d 46
gaK 2
{g)aldlarp'OK .... 115
(jg)asuarp'OK .... 86
(ig)aluaK ....... 37
{g)aiuarp'OK 110
(jg)aiugtuarp'OK ... 83
(ji)^JugpoK 131
(g)iaK 10
(g)iartorp'OK .... 77
g'igpoK 60
{^)tC'OK 109
ginauv'OK 79
ginarp-OK 98
{g)ungnarp'OK .... 113
{g)nmdrp-OK 71
(0)umaV'Oit 78.
-gsMOK 14.
g-dUit 45.
"Ugdrp'OK 80.
-ngajok 27.
-ngaJagp-OK 126.
'ngU'W 87.
■^nguoK 16.
•^nguarp-OK 122.
-ngorpoic 49.
p. V. m.
'Pildiagp^OK 92.
'Pildrp'OK 91.
'pauk 22.
v-atdldrp'OK .... 102.
-vigp'OK 100.
"Vinarp'OK 98.
'Vfdrigp'OK ..... 101.
fik 5.
marlgp'OK 101.
wUo 39.
miV'OK 109.
-nm'r-OA 93.
-nUneK 42.
I. 8. n. L J.
iOallivd 133.
lax 29.
Mjc. . . 31.
(OaK 2.
(I)ifra-OK 80.
(i)arp'OK 106.
(0« 3-
terp'OK 107.
/i'pd ......... 139.
'luoK 30.
tuarp-oK 103,
tudrp-oK 104.
tuinarp'OK 105.
(/)0K ^ 1-
tdK 43.
166
-tOKOK 32.
iOord . . * 137.
torpoK 63.
iO&rpoK 130.
tUVOH, ilkvOK 59.
(t)iU8drp^0K 114.
^tsiax 18.
-tslarp-oK 123.
'tserpd 140.
-teUarp'^oK 90.
-tdlagp'OK ...... 92.
'sderp'OK Y4.
sdK 31.
farpd 132.
-sdrp-OK 91.
•^sav'OK TO.
siaK 20.
slorpoK 51.
serpa ........ 140.
sipd . . 139.
sivoK . . I 50.
simar-oK 72.
Register.
sinauv'OK 79.
sinarp'OK 98.
suarp'OK 103.
8udrp-0K . 104.
suipOK 129.
suinarp'OK .105.
s6k 43.
gofcaK 32.
8orpoK 63.
sungnipOK 63.
ifuvdK, sUpok .... 39.
ssaK 29.
ssuseK 8.
-ndrpA 135.
nnrpOK 128.
navlarp'OK 81.
nastiarp'OK 86.
niarp'OK {niak) ... 76.
n€K 4.
nerarpd- 134.
nervv-OK 96.
nerp-oK 111.
nerdtugp'OK 94.
-Idrp'Oif 91 .
-«aic 19.
'HtirpoK 52. 62.
"UorpOK 54.
"lerpd 55.
'lerp-OK 75.
-lertorp-OK . . 118.
'lerssdrp'OK 85.
'Iffc 3S.
'UtoK 5^.
-lugp'OK, dlugp. . 61. 94.
-dluarp-oK i 95.
'diuinarp'OK 99.
'Jdrp'OK , 1 1 T.
'jartorp'OK 77.
'judrp'OK 101:
'JuipoK 129.
^jungnarp-OK .... 113.
^Jumdrp-OK 71.
'Jumav-^OK 78.
H e g i s t e r
jj) der deutschen redewOrter, adjective, adverbien etc. die durch voi^
stehende anhSnge ausgedriickt werden.
-ahnliches no. 44.
allmablig ....... 107.
allzu 102.
altes 32.
anscbeinend 114.
art und weise .... 7.
armseliges 23.
auch 109.
bald 108.
bearb^itet es 54.
bedauerlich 125.
bedauerlicbes 23.
bedeutend S^.
bedient sich dessen . 63.
becilt sichj zu — . . 86.
befabigt ihn, zu — . 79.
beinabe. . 108. 126. 127.
beinabes 27. 36.
bejammernswertbes . . 23.
bcsondercs ...... 34.
besser als vorber . . 97.
bestandig . . . . 104. 105.
bestimmt zu einem . 14.
-bewohner 39.
blosses 17.
boses 22.
braucht es 63.
Couiparativ 4. 12.
da 120.
dauemd 104.
denkt, dass er — . 1 37.
durchaus 99.
eigentlicb 100.
ein biscben . . . 91. 122.
ein weilcben 92.
ein wenig 91.
eiDzig . 103.
einziges 30.
elend 125.
elendes 23.
empfindet (iberdruss da-
von 67.
erhalt es 50.
erbaltenes •..-..., 20.
eiiangt es ..... . 50.
4
erst noch 115.
crworbenes 20.
es genitli ihm so . . 130.
es giebt (da) .... 47.
es hat verlautet, dass — 64.
OS ist -bar 128.
C8 ist zum — .... 128.
es kiiogt nach .... 64.
es siehi au£ wie . , . 64.
ctwa 111.
etwas 92.
fahrt im ^ 63*
fahrt nacb — .... 52.
falsch >....... 94.
familie des — .... 33»
faogt an zu ..... 75«
fast 126.
folge davon % . . . . 4.
friert daran 56.
frail 117.
fnr gut ....... . 100.
gaoz 101.
gaoz eigentlich .... 100.
gar arg. ....... 88.
gar sehr ....... 88.
geeignct zu eiii£in . . 14.
geliabtes 28.
geht aufs — los . . . 83.
gcht nach — .... 52.
geht um zu — ... 77.
gemachtes 19.
-genosse 11.
geraumiges 43.
geschwind 118.
gewaltig 121.
gleich 108.
grosses 15.
grosses — habend . . 43«
gut 95.
hat aufgehort, zu — . 74.
hat bercits ge- . . . . 73.
halle beinafae — . . . 108.
hat es 47.
hat cs eingcbiiwt . . 56.
hat es gross 59.
hat es gut od. schon 60.
Register.
hat es kle'm 58.
hit es schlecht ... 61.
hal ge- 72.
bat hang dazu .... 131.
hat ihn zum — ... 46.
hat keinen — niebr . 56*
hat lust zu — .... 84*
hat neigang dazu . . 131.
hat seine lust daran .131*
hat so viele gekriegt . 65.
heisst ihn — .... 198.
-belt 8.
hindert ihn, zu — . . 133.
habsch 122.
-Iges 88.
im kleinen 122.
imracrfort 105.
immerbin 98.
immcr nur 98.
immer wieder .... 106*
in einer kfirze .... 118^
InfinRiv 4.
n wabrbeh 100.
St bereits ge- . . . . 73.
»t dessen baar ... 57.
St darauf aus . . 50. 51.
St ein- 48.
St fahig, zu — ... 79.
St ge- 72.
St ihm ein — .... 46.
St im werdenden — 69.
St ohne — 57.
St ohne — gcworden 56.
St sein — 46.
St willens, zu — . . 85.
junges 26.
-kamerad 11.
kameraden des — . . 33.
kann — 79.
kann sehr ieicht ... 81.
kann nimmcrmehr . . 81.
kann nun nicbt mehr 81.
kicines 16. 26.
kommt, um zu — . . 77.
konnte gar Icicht . . 82.
kiimmerlich 125.
169
Laogenmaassc .... 63.
lasst ihn — 137.
Icidcr 124.
leidiges '21.
lompig 124.
inmpiges 21.
macht, dass er — 132. 139.
machtdarauaeinen - 49. 54.
macht es 53. 54.
macht es alizu- ... 135.
macht ihn ohne — . 56.
man — 128.
maa miickle gem — 78.
mehr (i. 12.) 96.
mefer als gewohnhch. 90.
•
mehrere 25.
mehrmaia 106.
menge • 25.
mit —....... . 40.
mit maasse 92.
mittel 6. 9. 132.
iBocbtc etwa — . . . 82.
nach einander .... 107.
aennt ihn — .... 134.
neu erhaltenes .... 31.
neues 31.
neulich erst ge- . . . 13.
nicht 87.119.
nicbt allzusebr .... 92.
nicht mehr. . . 113. 119.
nicht mehr beindfte . 127.
nichtsnutziges .... 24.
niediiches 16.
niemals 106. 129.
noch 115.
nun wird er — ... 83.
nur 98.
nur ein 17.
ob wot, ob etwa . . HI.
ort, wo — 5.
Particip 1 . 5. 3.
pflegt zu — . . . . . 80.
recht 95.
-rewftat 4.
riecht nach — .... 68.
sagt, da9s er— . . . 134.
170
schandliches 22.
scheinbar 114.
schlecht 04.
schlechtes 22.
schmeckt nach — . . 68.
sehr 89. 90.
soil — 70.
steilt sich an, wie — 64.
stuck (ein st.) .... 42.
sucbt das 51.
sucht es zu erfaalten 50.
SuperlatW 4.
tbut solcbes 42.
thut so Tielmal ... 66.
thut so an ibm . . . 136.
triflt es an 50.
trifll es so 130.
tucbtig t . 90.
iibei 94.
(ibt die bandlung an ibm
aiis 136.
urn ein baar ..... 108.
um ein weniges . . . 93.
ungebeures 24.
uogewobnlicbes .... 34. I
Register.
unliebenswurdiges . . 15.
ursacbe 6.
veraltetes 32.
veranlasst, dass er — 139.
veibasstes 21.
verliert es 56.
Termeint ibn 137.
Termutblicb 112.
?erseben mit — ... 38.
versiebt ibn damit . . 55.
verstorben 37.
vorber nocb 115.
Torratbiges 28.
?6Uig 101.
wabrscbeinlicb .... 113.
wire beinabe — . . . 108.
wartetauf ibn, dass er — 1 40.
was am weitsten in der
richtung ist 45.
was ein — werden soil 14.
was man — muss . . 10.
was mebr so ist . . 4. 12.
was sicb da beflndet od.
dabin gebort .... 41.
weiland 57.
welchen — 2.
welcber — 1.
welcber ibn — .... -3.
wendet die bandlung auf
ibn an 136.
werkzeug 6.
wieder 97.
wiederbolt 106.
wird — 70. 71 .
wird Cobig, zu — . . 79.
wird nicbt mebr — ' . 74.
wird nimmermebr — . 81.
-wirkung 4.
wol 113.
wol nicbt mebr . . . 113.
wunziges 35.
zeit, wann — .... 5.
zerfallenes 33.
ziemlich 123.
ziemlicbes Ig.
zuerst 116.
zugeboriges 29.
zu sebr 102.
zwar 110.
zwar gewesenes ... 37.
Anhang. 171
A n h a n g.
Vergleichung der deulschen satzbildung mil der gron-
landischen.
1. Die beiden begrifTe die einen einfaclien satz bilden — der ge-
genstand yod dein die rede ist: da« project, und das was von diesem
gegenstand gesagt wird: das pradicat — sind im deutschen immer zu-
erst durcli zwei worter vertreten, namlich das project durcli ein gegen-
standswort, und zirar ist dieses entweder ein hauptwort (nomen sub-
stantivttm), iras den gegenstand selbststandig benennt^ z: b. land, berg,
fliiss, vogel, adier, bund, stock, holz, inilch, wasser, tag, nacbt, scblaf,
tragheit, verdruss, grosse etc. etc.; oder ein personwort (pronomen
substantivtim ), was nur die person des gegenstandes (ob jste, 2teod. 3te,
einb. od. mbrt.) angiebt: ich (wir), du (ibr), er (sie), man; — und das
pradicat durcb ein rede wort (veriium), z«b. ich-scblief, sie - koinmen^
man-weiss, bolz-brennt, der hund-frisst. Ist der satz transitiv, so ge-
hort zum pradicat ausser dem redewort noch ein gegenstandswort fiir
das object, z. b. icb - sehe - dicfa, er-weiss-es, der bund- frisst-fieiscb,
der tag-vertreibt^die nacbt. Also jeder intransitive (deutscbe) satz
muss notbwendig zwei worter entbalten: project and redewort, und
jeder transitive drei: subject, redewort, object. [Im gronlandiscfaen,
wo einerseits das project oder object, wertn es nicbt genannt wird, auch
nicbt durcb ein personwort bezeicbnet zu sein braucbt, und anderseits
bei mancben (der form nach zwar intransitiven) anhangsredewortern das
stammwort zugleicb object der bandlung ist, kann sogar ein transitiver
satz mit einschluss der l>enennung des objects aus einem einzigen wort
bestehen, s. z. b. §.128, no. 50.53.54.] Im deutscben bestebt for das
project, gleicbviel ob es zugleicb subject ist (d.Ji. ein object hat) oder
nicbt, nur eine form: der Nominativ, der immer als Antwort auf die
frage: wer? stebt. Fiir das object dagegen giebt es zwei: den Accu-
sativ (auf die frage ^ wen? oder was?) und Dativ (auf die frage:
wem?). Das gewobnlicbe ist der Accusativ; nur bei gewissen rede-
wortern, die, mit dem begriff einer bewegung verbunden, zwei objecte
haben, von denen das eine als ziel der bewegung, das andere als mit-
tel zur ausfiibrung der bandlung angeseben werden kanu, stebt erste-
res (das ziel) im Dativ, letzteres (das mittel) im Accusativ, z. b. er gab
ibm (Dat.) einen thaler (Ace); er nimmt den bienen (Dat.) den honig
(Acc.)^ zeige mir (Dat.) das (Ace); was (Ace.) bringt uns (Dat.) die-
1 72 Anhang.
ser l>ott*? [Das gronl. hat liier eine form fur das subject (transitiver
redeworter): den Suhjectiv, und eine fiir das object: den Objectiv, wel-
cher letztere audi fiir das project intransitiver redeworter gebraucht
wird (§.]6)*). Die redenvorter uiit doppeltem object haben iin gronl.
einen Terininalin (fiir das ziel) bei sicli, wenn das mittel, und eineii
Modalis (fiir das mittel), weon das ziel im suffix liegt, s.§.85yl.] Fiir
das redewort eines einfachen satzes giebt es im deutschen drei ver-
scliiedene modus (redeformen, §. 18), die aber oickt, wie die im gronl.
dafiir bestelienden [Iodic, Intern, Optat.,] den drei arten selbststandi-
ger siitze (§• 69) entsprechen, soudern nur der.anzeigesatz hat euieii
ilim eigens zukommeoden modus , den Indicativ: icli kann, ick soil
anfangen, du .verstelist, er lebt, man befiirchtet, etc.; — der frage-
satz wird gebildet durck nacksetzung des projects: kann ick? soil ick
anfangen? verstekst du? lebt er? befiircktet man? — und fiir den
keisckesatz besteken zwei modus: der Imperativ (2tepers.): fange
an, fangt an, versteke, befiirckte, geke> gelit, etq* und z. tk. der Con-
junctiY: konnte ick (dock)! verstiindest du (dock!) lebten sie (docb!)
etc. oder: mockte ick konnen, mocktest du versteken, mockte er le-
ben, etc. Daneben wird aber der Conjunctiv auck in anzeigesatzen ge-
braucJit^ oamlick um ungewisskeit auszudriicken, z. b. es M^are gut; ge-
setzt, er katte . . .; und in den zu sokken etwa gekorigen nebensatzeu,
z. b. es ware gul, wenn er kame; gesetzt^ er kiitte nickts gesagt, so
wiirde . • • etc
2« Zu diesen grundlegenden oder notkweudigen satztkeilen kom-
meu dann je nack den umstiioden nock erweiternde oder zufallige,
deren zakl zuweilen ziemlick bedeutend sein kann. Namlick so\^olil
ein gegenstaod als eine kandlung kann je auf dreierlei weise genautr
bestimmt oder hesckrieben werden: a) durdi ein merkmalswort (iiir
gegenstande adjectiv, fiir kandluogen adverbium genannt); oder
statt desseu b) durck beziekung auf einen gegenstand^ c) durck bezic-
kung auf eine handlung. Also:
•) Dieses, wie auch die reflexive bedeutung der personzeichen an transitiven rede-
Wortern (§.59), ^iramt mit der aonaliine, fur die sich auch in anderea, mk
dem gronland. dnrcliaus nicht verwandt(;n sprachen belege finden, dass namlich
alien redewortem der begriff einer wirklichen (transitiven) bandlung zu gninde
liegl, deren object grammatisches project wird, wenn der tbater in den hint«r-
gmnd tdtt, und zwar in der weise, dass aus der oebca der transitiven bedeutung
bestebenden reflexiven zuerst die passive, und aus dicscr durcb wuitcre schwa-
chung die einfach intransitive sich cntwJckelt, so dass also der begriffsiibcrgang
etwa ware wiein folgendem beispiel: er macht C9 (tr.), es macbt sich (refl.),
es ist gcmacht worden (pass.), es ist geworden (inlr.), oder, auch voin
werden ganz abgesehen: es isl (gross, Klein, scblafend, stehend, etc. etc.); vgl.
8- 59.
Aohanf. 173
a) durcJi ein m^rkoialswort. Die raerkioale, die etn solches
wort angiebt, sind wieder von zweierlei art: eigenscbaftliche und ort*-
liclie (oder zettliche) ; danacii tiieilen sich die adjective in beiworter
(eigenscbaftsworter, nouiina adjectiva)^ z. b. grosny klein, schwach, stark,
breit, gelb, beiss, sprlkle, naes, weicb, hocb, tief, eckig, verkehrt, geacb-
tet, etc. etc. — and farirorter ( deuteworter^ pronomina adjecttva),
z. b. der, dieser, jener^ derselbe; — und die adverbien in art* und
maassadverbien (adverbia quaKtativa u;. <}uantitatifa, baufig von bei-
wortern gebiidet, und ibnen ausserlicb gleicb), z« b. scb5n, scblecht,
dauemd, tiicbtig, sehr^ unverziiglicb, nicht, nie, oft, zweimai, etc. etc. —
iind orts- und zeitadverbien (advcrlna loci u. temporis), z* b. bier,
da, dort, driiben, biniinter, heraiis, gestern, heute, neuHch etc. etc. Wei^
ter zerfallen die beiworter in eigentlicbe beiworter und zahlworter
(eins, zwei, drei, etc. der erste, der zweite, etc. etc.); — und nelien
den fiirwortern besteht im deutsdien der artikel (der, die, das), der
oichts anderes ist, als ein seiner deutekraft verluntig gegangenes fiir-
wort. (Der gogeaannte unbestimnkte artikel — ein, ^ae, — ist eias unit
dem zablwort ein). Ausser den einfachen (eigentlichen) adverluen giebt
69 audi zntammengesetzte ad?6rbialisciie ausdriicke, liestebend aus einem
gegenstandswort mit einer prapotition, d. \u iin casus obliqons; «• d. folg.
Oefters ist eine solche lusammenaetzung gleichbedeuteod mit irgend
einem einfacben adveri), so z. b. mit bedacbt, und bedacbtig; obne zwei-
fel, und gewiss; aus dem gruade, und darum; — und jedenfaHs sind
ibrera uuieren wesen nacb die einen nod andern durchaus gfeicb, da
aucb die einfacben adverbien sammtlicli einen cas. ol>liq. ausdrocken,
in antwort auf die fragen: wo? wanii? wober? (wodurcb?) wobin?.wie?
So baben aucb beide das mit eiaander gemeia, daas sie, wenn »e zu
aofang des satzes al)eben> die stelluBg der worter in die des fragesalzes
verwandeln, z, b. beute^kaanst du nickt kommen; bier-ist's trocken;
oft -babe ieli gedacbt; unverziigKeb - sell geriistet werdea; obae zvei-
fel^kennst du ibn. [Die beiworter sind im gronlandischen , so weit
sie nicbt durcb anbaageworter ausgedriickt werden (§. 120), und mit
ausAi^me der zablwiirter fast durchgangig partidpien, tiesonders Nomi-
nalparticipiea (§.95); den fiirwortern entspnecben die personlkben
deuteworter (§. 23 f«); • — von art- uad maassadverbiea giebt es
cittzelne (§. 65)^ die iibrigea werden ausgedriickt tbeils durch anlUiDge-
w6rt»r (§• 1dJ)» tbeits. diircb participien und einige andere worter iai
Modalis (§.86), oder. durcb Infinitive (§.92), oder durcb zablworter im
Modalis und V talis (§.44); — die ortsadverbien feblen als solcbe
ganz, werden nber mehr als ersetzt durcb die ortlicbea beziebungs-
] 74 Anbdng.
forroen (Loc. AI>I. Vial. Torin.) der ortsworter f §. 46) iind deutewortcr
(§. 20. f.); — die zeitadverMen dagegen sind audi itn groal. vrirkliclie
ad?erl)iea (§.64). Alt$o init andern worten: statt dass bei uns das bet-
wort grundwort ist, nod da von ein ( zusainmeogesetztes ) redewort ge-
hildet wird dtirch verbindung itiit dem sogenannten verbuin subsfanti-
vuid: sein, z. b. (adjectiv:) gross, (redewort:) gross sein, er ist
gross, '■ — so ist im grooK nragekebrt das redewort grundwort, und wird
durch participbiiduDg zu einem beiwort, z. b. (redewort:) er ist gross,
(part.:) welcher gross ist, ein grosser; und was wir durch adverbien
(Iste bestimmungsweise) ausdritcken, wird im gronl. zuin grossten tbeil
durch beziehung auf einen gegenstand oder eine hand lung (2te od. 3te
bestiinmangsweise) ausgedrdckt.]
b) durch beziehung auf einen gegenstand. lui deutschen
Wird ein gegens tan ds wort nilher bestiinmt durch ein anderes gegenstands-
wort iin Genitiv, z. b. die spitze des berges, das nfer des flusses,
die bewolHier der stadt; haufig in eiuein (zusainmengesetzten) wort,
dessen erster theil der Genitiv ist: baumrinde as rinde des baumes,
wagenrad »> rad des (oder eines) wagens, dichtkunst bb kunst des
die h tens, etc. — und ein redewort durch ein gegenstandswort mit
einer praposition, z. b. er geht nach Berlin, es liegt im wasser,
gehe h inter das haus, ich legte es in den kasten, er lebt ohne sor-
gen, er drofat ihm mit schiagen, er arbeitet*fur mich, ich komme zu
dir, er ist aiisser gefahr. Die eigentlichen prapositianen haben das
wort detsen verhaltniss sie anzeigen, immer in einem der t>eiden obeii
erwahntea objectscasus (Dat. od. Ace.) bei sich, manche auch in bei-
den, namKch im Dat. auf die frage: wo? und im Ace. auf die frage:
wofain? z. b. es liegt (wo?) auf dem dsch (Dat.); lege es (wohin?)
Auf den tisdi (Ace). Dann giebt es (ahnlich wie neben den eigent-
lichen adverbien die oben erwahnten adrerbialiscben ausdriicke beste-
hen) auch uneigentliche priipositionen , namlich theils wirkliche, theils
mehr oder weniger verstummelte ncnnworter, die als prapp. gebraucbt
werden: diese »ind an bedeutung einem nennwort mit einer prlip. gleich,
und haben das gegenstandswort, dessen verhaltniss sie bestimmeii» nach
dem obigen im Genitiv bei sich. So z. b. trotz alles zuredens (as zum
trotz alles zuredc^ns, od. allem zureden zum trotz), behufs dessen («« zum
behuf dessen), ungeachtet (a ohne achtung) seiner wetgerung, kraft (^iu
kraft) dieses ausspruches, oberlia]b(«s auf der oberen seite) derbriicke,
«. a. m. — (ganz wie gewisse neniiworter mit einer prap., z. b. auf grund
dessen, in betriu:ht dessen, u. a.). [Ueber den Genitiv und dessen ver-
tretung im gronl. s. 3. Von den prapp. entsprechen die eigentlichen
Anhaag. 1 75
den grool. appositionen, s. 4; die uneigentlidieii, als zusammensetzungen
die nur diircli verstummelung den charakter Ton prapositionen eriialten
liaben, iind ihn eben so wieder verlieren, sohaid ihre eigentliche gestalt
wieder hergestellt wird, kommen als besondere redetlieHe gar niclit in
betracht: sie gehoren zu den neonworteniy ond das was sie verhl^iiiss-
angebend macht, niimlich die in gedanken liegende priip. — (ztiin) troti,
(in) kraft, etc. -^ wird, irie jede andere, im gronl. zu einer apgqpition,
wenn ein solcker ansdruck iiberhaupt dnrch ein gegenstandswort wie-
dergegeben wird.]
c) durch bezieliiing aiif eine liandlung. Ein gegenstand
kann durch eine handbing naher bestimmt werden, indem etne seiche
als an ihro bnftend oder an ilim veriilit dargestelh wird, d. fct indem
einem gegenstandswort ein redewort in form eines adjectivs beigefiigt
wird. Dies gescbielit [im gronl. durcit participbildung, s. §» J02.] ira
deutscben durch ein relativum (welch -er, wer, im cas. obi. auch
wo)"^), was dem so zu ?erbindenden redewort vorgesetzt wird, z. b. der
roann, welcher dieses bracbte; der fucbs, welch en ich geschossen
Itabe; das bnch, Ton welchem oder wovon ich dir sagte. Fiir wel-
cher steht auch oft der, ahnlich wie im gronl. das gleichbedeutende
tauna bier als verbindungsglied dienen kann, s. $. J 02. Um eine band-
lung durch beziehung auf eine andere handiung nalier zu bestimmen,
muss also ein redewort mit einem andern redewort, d. h. ein satz mit
einem andern satz in die erforderliche Terl>ittdung gesetzt werden. Der
zu erweiternde satz (auf den der andere sich bezieht) heisst dann der
hauptsatz; der andere, attf jenen sich beziebende, heisst nebensatz,
und wird im deutscben eingeleitet durch eine conjunction, d« i. eine
partikel, die sein verhaltriiss zum hauptsatz angiebt. Zu einem haupt-
satz konnen dann auch mehrere nel»ensfttze gehoren, oder ein neben-
satz kann wieder einen nebensatz fiir sich haben. Z. b. Ich bore,
dass er kommen wird. Kommt, ehe es nad»t wird. Ich sage das,
dam it du weisst, dass gefahr vorhanden ist* Weil sie geliort haben,
dass sie leer ausgehen wiirden, sind sie weggeblieben (hauptsatz). Br
ging, obgleich er gewarnt war. Alle conjunctionen haben fiir die Vor-
stellung das zur folge, dass sie da» redewort, oder wenn es zusammen-
gesetzt ist, den veranderlichen theil desselben an das ende des satzes
") gewohnlich prooomen relativum, d. i. beziehendes fiirwort genannt; es hat
aber mit den fiirwortem nichts gemein als die aussere form (d. h. faier: die
endung); seinem wesen und gebrauch nach ist es eine (beughare) conjunction,
und auch das einfache demonstrativpronomen (der) wird zu eiiier solchen, s6-
bald es, wie ofl geschieht, als relativum gebraucbt wird.
1 76 Anbiiiig.
hringen, s. o.: dass er 4ommen wird; elie es nncht wird; dam it du
weisst; etc. [Iin grordandisclieoy wo -€9 in dein uns gelaufigen sina
eigentlkil niir eliie conjanctioo gieht (§.66,1), Merdt^n die nebensiitze
durchgiingig T^rmittelst der abliaDgigen modus der redeworfer (§. IS)
gffWldet; vgL §. 88—92, 98, 99.]
3. Ob eiii gegenfltand oaber bestisimt mrd duixli ein adjectiv oder
4firc|| eipen Genitiv oder diurcb eioeo relativs#tz, oder ob ein redewort
nailer bestinint wird durch ein ad?erb oder durcb eiq gegenstand^wort;
init einer prap. oder durcb einen nebensatz, — sind versdiiedeoe aus-
druckflweisen, die aber ilireui wesen nadi. sicb zieoilich gleicb siod^ denn
es iMndek sicb sowobl bei der einen wie bei der andern bestimmongs-
'weim iMmer oin ein tnerkmal, und idureb alle au^d rucks weisea ziebt sicb
dieselbe untertdieidung dteser merkioale in tirtUcbe (oder seitJicbe)
iind eigQnsebafttiehf», welcbe die uaterabtbeiiHugeo der nerkinais-
sorter bildet, s. 2 a. Am undeuUMisten ist diese unterccb^idujEtg beitn
Gen^itiv, da autser ortlicJien und eigenscbaAlichen merkmalen aucb der
besitzer, und nnter umsUinden der besitz oder dei* tdiiter oder das tbat-
T,M durcb einen Geo. Jiezeidinet wird; iilierhaupt, weil jede besttm-
mung etnes gegenslandes durdi beziebiing auf einen anderen gegenstand,
^elcker art aacb die beziekung sem inoge, in forio eines Genitivs er-
sdtMit. Dazn kommeii dann nodi die Genitive bei prapositionen Qi- o.,
2 b), und Genitive bei einigen eedewortern nod beiwor^ern , z. b. er ist
guten muthes; manbesckuldigt ibn des diebstabis; er beraubt ibn
dessen; er ist des todes scbuldig; icb bin dessen gewiss> liebeu-s-
wfirdig; u. A.m. Die'Genitive l>^i redewortem und beiwortem sind ibier
natur nacb grosstenfbeUs eigenscbaf tlicb, und werden als soldie er-
kannt daran, dass sie durdi geeiguete vertauscbnng des redeworts, zu dein
sie'geboreny gegeji ein ubrigeils nakezu gleicl|bedeuten4^s (isein gi'geji
baben)'zu Aecusativen werden, a. b. (s»o.) er bat guten mutb; inan
gieJ)t ilim einen diebstabl sckuld; er raubt ihm das; er bat den
^d. verscbuldet; icb weiss les (gewiss). Oertlicbe Genitive sind z.b.:
^e reiefae der welt ss: die reicbe in der welt (Local,); au^geburt der
bolle =* geburt a«s, der bolle (Abi.); scbiffszeicben k* zeicben fiir
die scbiffe (Tenii.) ; G r 6 n 1 a n d s fabrer -s^ der n a c b Gronland fiibrt
(Term*). Zeitbestimmende Genitive — wie: abends, nadits, eines ta-
ges — geboren im decitscben, wo sie auf die frage: wann? steben, zum
verlialtniss des Localis [iin grpnl. entspricbt jbnen derVialis, s. §.83];
tind GiOtulive, die durdi ein adjectiv ersetzt wenile>n k6m»en (z. b* freude
recbter art =s recbte freudfe), und sorait eigenschaftlicber natur sind, ent-
spre<^en dem Modalis. {Oem gronl. ist die gauze Genitivconstnuction
Aaliaiiv. . 177
voliig fi^md; nor wo der Genitiv den besitxer vder b«sit2, deo tbivltfv
oder das tbatziel b«sieid>iiet (d. b. wo man nath gemtiner sprediweite
dea Genitiv dureh eioen Dativ und das besitzprononeft 3(er person (sein,
ihr) ersetzen kano, — z. b. der garten mekies f aten sr meinem f ater sein
gaiten; die spiele der kinder meb der kinder ibre spiele; der verfasser
dieses Uedes ss diesem lied sein ▼erfasser), — da entspricht ibm im
grdnl. immer der Subjecfiv^ s. §. 12f 2) und die anhangeworter no. 2, ^
19y20; alie anderen Genitive dagegen miitsen im gronl. auf aader« weiM
wiedergegeben werden, innner entsprecbend deaiH was sie eigentlicb aka^
driicken.] Mit den relativsatzen verbdlt es sich biasichtlidk der mh*
lerscheiduBg der durcb dieseiben gegebenen merkmale in ortlicke und
eigenschaftlicbe abniich wie mit dem Genitiv, und aus demselbts gnude,
Diimlich weii jede nabere bestimmung eines gegenstandes diari|i bezie-
bai^ auf eine bandlung vermitteist desselben retativs atsgedruckt wird
(dean auch der anterschied cwischen wo und welch er (wer, was)
kt nicbt wesentlicb, da letzteres mar eine verlftngerung des anteren ist,
und ebenso driicken die casus de8seU)en oder ibm vorgesetzte praposi-
tionen uicht das verbaltniss des dadurcb eingeleiteten satzes aus, son-
dern das verbaltniss des gegenstaodswortes, auf welcbes der rekitivsatz
fticb beziebty zum project dieses satzes); — der unterscbied liegt daher
bier einzig in dem inhalt des relativsatzes selbst, z« b. das land, was
am fuss deralpen liegt (ortliches merkmal); das land, wasguten wein
bat (eigenschaftlichea awrkmal); — ein wort, welcha* eioem an-
dem vorgesetzt wird (ortliclies meikmal); ein wort, wekbes zweierlei
ausd riickt (eigensehaftlicbes. merkmal).
4. Wortar, die ein ihrtlicbes merkmal abgeben, stebes im orts-
verbaltniss, und worter die ein • eigenscbaftiicbes merkmal abgeben,
stehen im artverbaltniss. Bei del| a^ljectiven tritt das eigene ver-
baltniss gegen das des bauptwortes, dem sie beigeotrdnet sind, gaaz in
den hintergrond^ bei den GenitHeA und relattvsatzen seigt es sicb,
vfie eben (3.) beschrieffieo, undeutHcb > v^lkommen deutlicb dagegen bei
denjenigen satztbeilen, die zur naberen be«timmung von handlungen
dienen, d. h. bei den adverbien> prapositionen und conjunctionen, wo
nicbt nur fiir jene beiden hauptverlialtnisse (orts- und artvefk.) und
z. tb. auch fiir deren unterabtbeilungen eigene worter besteben, sondem
auch durcb eben diese worter selbst das jedesmalige verii. angedeotet
wird; — und zwar dienen die prapositioaen und conjunctionen
(oboe selbst eine bedeutung zu haben) ausschliesslicb zur angabe des
verhaltnisses desjenigen wortes bei dem sie stehen, in antwort auf eine
gewisse, dem betrefienden redewort in gedanken beigefiigte frage; wMi-
Grdnl. Gramm. '2
178 Anlua^
rend die adverb! en danebeB ilire eigene bede«t»iig habes. Bei den
adverbien bestehen oar die beiden . eben erwahoteD hanptverhaUnisse :
ortayerbaltniBS (Localis) und artverJialtniss (Modaiis), deoo alle
ortft- und zeitadverbien stelieo ais aotwort auf die frage: wo? (oder
waoa? — ortoverh.), und alle art- «nd maassadverbien ab aniwort auf
die frage: irie? (wie beMhafTea? wie Yieknal? etc. — artverb.);; dage~>
fen bei den prapositionjeD und corijuactionen stnd nock wettere'
HBterabtheilttngen unterschieden, indem stcb nminlicb zuertt mit dem ein^
faeken orts verbal tniss (in welchem irorter auf die frage: wol ate-
ben, — %lft calls) 6ft der begriff der bewegung verbindety worans neue
Terbaknisse entsteben (s« §.17)9 im deutscben baapt«ilcldidi zwei: aus—
gangsYeabaltnisa (wober? Ablativ) und zielverhiiltnisafwobin?'
Terni.)^da8 zwiscben beiden liegende wegverbaltniss (YiaUs)^ was im
gronlandiscben fehr genau beacbtet wird, ist iin deutscben nicbt devt-
lich unterscbieden, sondern fallt grosstentiieils mit deni ortsverb; (Loc.)
od. zieherb. (Term.) zusammen. Weiter finden alle ortlicben beziefaungs*
verbaltnisse — Loc, Akl., (Vial.) Term. — eine dreifacbe anwendung:
i) auf raumlicb (ortlicb) bezogene gegenstande, d. t. im eigentlicbstea
mnne, wo man fragt: wo? wober? wo bin? — dann durcb iibertragung
2) auf diezeit: wann'<^ seit wann? bis wann? — un4» 3) awfgegen^
stande (od. bandlungen) die mit der zu l>estiininendett bandlung weder
in riiumlicbem nocb zeitlicbem, sondern in eine^ rein geistigen inneres
zusamnmahang steben ; wo die frage ist : u n t « ff- w e Ic h e n u m s t ^ii d e n^t
aus welcbem grunde? zu welckem aweekl Bnumlich kami nur
eia gegenstand bezogen werden, d. b. auf die fragen: wo? woher? wo-,
bin? konnea nur (ortsadverbien od.) gegenslMidsworter ttit piapositio-
nen steben; in zeitlicber od. iiberhaupt in geistiger beiiebung dagegen
kann eben so gut anch eine bandluijg stehen, d. h« anf niie fragen: wannt
seit wann? bis wann? oder: unter welcben umstanden? aus welcbem
grunde? zu welcbem iweck? kann die ilntwort (al)gesebtn von den zeit-
adverbien) entweder ein gegemla nds wOrt mit einef praposition oder eitt
redewort mit einer cpnju%ctipn sein. Z. !>. (Local.t) er arbeitele 1) w^l-
draussen (adv.), «d, irii freien (prap.); 2) wann? gestern (adv.), od*
in der aaebt (prap.), od. ebe es tag war (cjunct.); 3) unter welcben
umstanden? be ^grosser kalte (prap.), od. obgleicb es sehr kalt war
(cjnct.), od. wahrend ein^s lieftigen regens (prap.), od. wabrend es
beftig regnete (cjnct.). ]>ftbec entsprecben die conjunctionen dem gross-
ten theil nacb den eigentUcben prapositionen , wie denn aucii einzelne
beides als prap. und conjunct, dienen (z.b.bis, walirend, seit)* Das
artverb^ltniss bat keine unterabtbeilungen > und ubertragttnge» des-
Anhaim^ 179
selben fiiiden wenigsteDs nklit in dem sinh statt, wie bei den ortlichen-
beciekungsTerhiiltniiiseii, denn eioerseits kaon auf die: frage: wie? oder
ironrit? iowobl ein korperlicbes (udcI 2war entwechir ein eigeDtlichstes
oder ein inebr uBeigentlicheii) als aucb ein geistiges mtttel als antwort
stehesy ohtie dass die frage sich verandert oder eine andere prapositiou
eriorderlicb ist, z. b. er arl>eitet mit scbleclitem werkzeiig, er arbeitet
init zwei gesellen, er arbeitet mit eifer; — and andrerseits entsprechen.
die bier in anwendang kommenden prapositionen und' conjtinctionen ein-
ander nicht in dem giade wie die ortlicb beziehenden. Wsihrend bei
iibertragung oder theilang der ortlichen beziehungSYerbaltnisse 4te fragen
»icb Yon den fiir die orta-* ond zeitadverl>ien passenden (wo? wanni)
immer waiter entfernen, ist es bier umgekebrt, denn eigenscbaftitch be-
z<^ene gegenstande steben fast immer ais antwort anf die frage: wo-
mit? — eigenscbaftiicb liezogene bandlnngen dage^n wie die art* iind.
maassadverluen auf die frage: wie? auf welche weise? (antw.: (so) wie>
so dassy obne dass). Einige conjunctionen — dass uod ob — driicken
ein dem Accusatif^ entsprecbendes Terhaltniss aus, indem namlicb die
durch sie eingeleiteten nebensatze wie Accusative auf die frage: was?
steben. Z. b. Icb weiss nicbt, ob er kommen wird. Sabst du, dass er
ging? Zuweile^ stefiep solche satze wie an statt des projects , niimlich
scheinbar yertreten durcb ein die steiie des projects einnebtaendes per-
sonwovt: es; z. b, es fvent mieh, dass er etwas gelernt hat; es ist gut,
dass du komrast; — es ist aber dieses personwort nicht stellvertreter
eines im bauptsatze nielit genannten projects, sondern zeicben der (sog.)
nnpersonlichkeit ^. k personyeranderungsunfabigkeit) des redeworts, wie
in: es blitzt, es regnet u. a. dgl.; man kann z. b. nicht sagen: ich Ihh
gut, dass du kommst; ifih freue ibn etc., so wenig als man sagen kami:
kb blitze, icb regne. {Im g^onll gleioiien die appoSMooen (off. die dnrdi
sie gebildeten casus) ganz unsern prapmtiotien, d«rii ist der g||l)rauft]i
nicbt immer ganz derselbe, nainentKcb kann der Abl. nieiR immer da
ai^wandt werden, wo wir die piUpp. V0n un#seit baben, s. §.82,4
und 85,3.4; und der M^cNdis bat eine» weit •ttsgedehnteren gebrauch,
als- uosre prapp. mit und ohne, v^. "§. 85. f. tJebertragung der Ter-
lialtniss^ der gegenstande auf handlungen findet Im gron]. nicht in dem
maasse statt, ^ie bei uns; zwar erscbeinen* aucb bei den redewortern
ortiidie und eigenscbaftlicbe beziehungen In gewissem grade unterscbie-
den, abi^r nicht die unterabtheilungen der er^ttrea, sondern dagegen
gewtssbeil od. geschehensein und ungewissbeit od. ungeschehensein der
bandlung (Conjunct, u. Subjunct.), und der Infinitiv, der eigentlich dem
artiitrlialtniss entspricht, erstreckt seine bedeutung aucb iiber diejenigen
180
Aohang.
uDsrer cbnjancfiotieB , die dem groel. Yial. it. Termin. . entspreehen f so
da89 dem Cjnct; u. Sbjact. nur der Loc. u^ Abl. bleiben. Es scheiat
daher bei den bezioftaiigsYerhahDisseii der handKingen iip gronl. eher
eine dem gegenseitigen verb, des Subjectivs u. Objeetht ahnliche unter--
sdieidung zu walten> so, dass der Conjunct, u. Subjunct. dem Subjectir,
and der infin. dem Objecti? entsprechen (vgl. unt.), ^- doch nicht an-
mittelbar, sondern gleichsam in zweiter iibertragimg] in erster ubertra-'
gong entspricht dem Objectiv das Particip (s. §.76)> wie bei uns s&tze
mit dass u. ob dem Accusatif.] Folgendes ist eine iibersicht der hier
in rede slelienden Terhaknbse mit eioscliliiss des objectsverhaltnisses,
und der jedem derselben entspredienden prapp. u. ejunctt.^ ziigleieh als
vergleic&ang dieser mit den gronl. wortformen^ durdi wekhe dieselben
verbaltnisse ausgedriickt werden. (Die nneigentlichen prapp. sind hier
aus dem oben (2 b) Angefiihrten grunde nidit besonders beriicksicbtigt.)
S u b j e c t i V.
Objectiv.
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Anhang. 181
Wollte man iu der vergleichung alier bezieliungsverhiiltaisse noch wel-
ter gehen, so liesse sich wol audi darthun, dass von den im deutsclien
bestehenden beziehungsverbaltnissen der gegenstandsworter die durch
eigene casus ausgedriickten sich auf iilinliche weise von einander unter-
sclieiden, wie die durch prapositionen ausgedriickten^ so^ dass der Nom.
detn LocaL, der Gen. dem Abl. *), der Dat. dein Term.**) und der
Ace. dem Mod. ***) — [im gronl. der Subjectiv dem Loc. u. Abl., der
Objectiv dem Vial. u. Term. (u. Mod.) — s. o.] — in gewissem grade
entspricht.
*) J)er griech. Gen. z. b. entspricht mehrfach sowohl dem lat. Abl., als auch den
deutschen den Abl. ausdriickenden prapp. So werden auch im engl. und franz.
der Gen. und Abl. durch dieselben prapositionen ausgedriickt.
**) Sprachen, in denen der Dat. nicht als casus besteht, driicken ihn und den Term,
durch dieselben prapp. aus. Vergl. auch das unter 1. von den redewortem mit
doppeltem object gesagte.
***) Vergl. S. 85, 2.
5. Also: in den notliwendigen satxtlieilen (1.) sind beide sprachen
so ziemlich gleicb, nur dass im gronL wegen der grosseren yollstandig-
keit der redewortformen die person worter weit wemger gebraucht wer-
den als bei uns; auch weiss das gronl. nichts von theilfoaren redewor-
tem, wie z. b. anfangen, hiomisgehen, todtsclilagen (er f^ogt an, er ging
hinaus, er schlug ibn todt), dergL es im dent»chen und den damit ver-
wandten sprachen so viele giebt. Bei den merkmalswortern (2 a), na-
mentlich den adverbien, gehen beide sprachsysteme auseinander, indem
manche unserer adjective und bei weitem die meisten unserer adverbien
im gronl. theils <lurch anhangeworter (§.120.131.), theils durch re§el-
massige formen gewisser gegenstandsworter (der deuteworter, ortswor-
ter, zahlworter und participien, s. §.20.46.86.) vertreten werden; —
noch meh( verschieden sind beide in der art, wie beaieiiui^ auf einen
gegenstand oder eine handlung (2b. 2c. 3. 4.) ausgedriickt wird; —
dagegen kommen sie wieder zusammen bei den bin depart! keln,
d. h. wortern, die, ohne weder selbst eine in betracht kommende be-
deutung zu haben, noch atich irgend ein beziehungsverhaltniss auszu-
driicken, nur worter oder satze mit einander verbinden. Solche sind
im deutschen: und, auch, odAJr (entweder -^ •der, und mit ver-
neinung: weder — noch), — aber, sondern (aHein); auch denn
und namlich sind hi^er zu rechnen (obgleich letzteres auch als fiir-
wort oder adjectiv gebraucht wird: der namltche = derselbige). Im
gronl. sind die vier ersten anhangspartikeln , s. §. 63, 1 — 4; sondern
(allein) und denn (naml.) dagegen getrennte, s. %^^'i^ 20.21.
Das ganze in tabellarischer iibersicht rait zugrundelegmig des deut-
schen gestaltet sich wie folgt:
182
Aniiang.
•
•
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