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Full text of "Grammatik der Grönländischen Sprache: mit theilweisem Einschluss des ..."

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mit ihcilweisem eloschhss des fcabradordialecte 



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8. Kiein»ciiiiiitit. 



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Berlin 1^1-. 

Driick und Veriag \m G. Reimer. 



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V o r r e d «: 



Die gninlandische sprache geh5rt »i dem in Cut;p. Wter dem 
namen des karaliti^chen *) bekannten spKaehfitainm, desMH geMet 
sich v<m Labrador^ Gronland und Baffiiusiand liings der nor&iiste 
des Qordamarikanisehen feallandes bis zu den Aleiiten erstfei^ 
Die vorliegende granimatik behand«k zunachst die osliichste muBd- 
art dieses sprachstammes, nSmlich das gronlandische^ von welchem 
aber das labraidorisdie in grammatikalischer hinsiebt so wenig ver- 
schieden ist, dass sie in ihrem Isten u. 2ten theil (formenlebre und 
syntax) EUgleich aueh als labradorische grammatik gelten kann. 
Ueberhaupt mag der unlerschied zwischen diesen und den west- 
lichen (mir unbekannten) dialecten nicht so gross sein^ als man 
etwa ai||8 der gegenseitigen entfemung schliessen modhte. Oie Es- 
kimos in Labrador sind seit wenigsteni 1000 jahren von den gron- 
liindem vollig getrennt, und doch sind die sprachen beider weni- 
ger versctieden, als z. b. danisch u. schwedisch^ od. hollandisch 
u. Hamburger plattdeutsch. Die bewohner von Boothia Felix, bei 
denen capt. John Ross auf seiner zweiten polarreise 3 jahre ver- 
braehte, verstanden msoiches von dem, was er ihnen aus einem 
grdrrfandischen boch vorlas **), und wiirden zwfifelsohne nochn^veit 



*) besser ware: karalisch, denii der name dieses volks ist in der einheit hardleK 
(en karale). 

**) s. capt. J. Ross's zweite entdeckangsreise, Cap. 41, sub dato it> Juni. 



IV Vorrede. 

uiehr davoii verstandeii haben, wenn sie dasselbe von einem^gron • 
lander gehort hiitten, und vielleicht alles, wcnn ein gronlaader iiber 
gegenstande des gemeinen lebens mil ihnen gesprochen hiilte. So 
sind audi von den in capt. Ross's reisebeschreibung vorkommen- 
den ortsnamen (trotz der englischen orthograpliie und der wahr- 
scheuilichen verunslaltung mehrerer) die meisten als gut gronliin- 
disch erkennbar, und Ah es andrerseits auth in Gronland viele 
ortsnamen giebt, iiber deren Bedeutuiig jetzt keiner der eingebor- 
nen mchr auskunft zu geben verinag, so liisst sich hieraus eben- 
falls schliesfieQ; ddss der spraehliicbe untersehied zwischen hier und 
dwt ni^fet. gross sein i»a^'. Von den in Gronland selbst bestehen- 
den dialeclep ms^ hier folgendes genugen: Auf der westkuste 
^imtorscheideu sich 2 hauptdialeete: der nordliche und siidliche; 
er^tSrer ist der hartere, und zngleich der rein^te in der aussprache^ 
besonders der vocale; der siidliche ist weiclier, aber auch undeut- 
licher. (Ein anderer unterschied ist der, dass die Midlander mehr 
gramiriatikalische, die nordlander mehr logische fehler machen). 
Der ostgronlandische dialect hat in manchen theilen mehr ahnlich- 
keitmit dem nordlichen als mit dem siidlichen dialect der vilest- 
kusie. Die meiste verschiedenheit (indet iiberall in lexicdlischer 
higsioni statt, doch auch hier ist der unterschied nicht gri^ser, als 
dass die schrift&prache (die .lingua sancta) nur in ausserst wenigen 
fallen provinciahsmen aufzunehmen genothigt ist. 

UebeJr das gronliindische sind in friiheren jahren zwei gram- 
ma tiken im druck erschienen, namlich 1760 die jetzt nur als anti- 
quitiit hie und da noch vorhandene von Paul Egede, und 1791 
die von Fabricius. Ausser diesen giebt es noch eine dritte von 
Kowgseer, verfasat um 1780> die aber, wie auch eine dem La- 
bradordialect angepasste abanderung derselben, nie gedruckt wor- 
den ist. Egedes grammatik w^ar der bahnbrecher, nicht nur in 
dieser sprache, sondem in dieser art von sprachen iiberhaupt, da- 



Vorrede. V 

her sie nicht nach gewohnlichem maassstab beurtheill werden cl«f. 
Von den beideii spatern steht die Konigseer'sche noch ganz auf 
europaisehem (resp. lateinisehem) standpunkt, wogegen Fabricius 
sich in manehen sUicken in einem fiir seine zeit allerdings bejner- 
kenswerlhen grade von der damals noch fast unbestrittenen aulo- 
ritat des lateinischen ak alleinigen sprachmusters frei gemacht 
hat. Mehr jedoch kann in dieser hinsicht jelzt erwartet werden, 
wo man beides das eigenthiimliche und das verwandte verschie- 
dener sprachen zu iinterscheiden besser gelernt hat, und soUte 
daher der wesenllichste iintersehied zwischen jenen friiheren gram- 
matiken und der gegenwartigen darin bestehen, dass der ausgangs- 
punkt, stalt bei jenen europiiisch, bei dieser gronlandiseh ist. In 
wie weit dies gelungen ist, muss der erfolg bier im lande zeigen. 

Mit dieser veriinderung des ausgangspunktes hangt dann wch 
die veranderung der schreibart, die den mit der bisherigen gron- 
landischen literatur (dass ich mich so ausdriicke) bekannten bald 
auffallen wird, aufs engste zusammen. Ist es iiberhaupt ein arger 
fehler, wenn man verschiedene laute durch einerlei buchstaben, 
oder einerlei laut^ durch verschiedene buchstaben bezeichnet, so ist 
der fehler doppelt arg in einer so durchaus regelmassigen sprache, 
wie das gronlandische ist, wo durch eine nicht in der sprache 
selbst begTiindete schreibart das von derselben zu entwerfende 
bild bis zum unkenntlichen entstellt werden kann, und demjeni- 
gen, der bei erlemung der sprache auf solche (entstellende) hiilfs- 
inittel angewiesen ist, eine menge unnothiger schwierigkeiten be- 
reilet wird. Uebrigens wird man sich ieicht iiberzeugen konnen, 
dass ich bemiiht gewesen bin, mich dem bestehenden so nahe an- 
zuschliessen, als es sich mit festhaltung des grundprincip's aller 
schrift: je ein zeichen fiir einen laut — vertragen kann. 

Zum schluss will ich noch bemerken, dass diese grammatik" 
(wie auch die friiheren) zuniichst fiir solche geschrieben ist, die 



VI Vonrede. 

Mtr im lande •ihren aufenthalt Aehmen^ und sonui taglidie gele* 
genheit haben, die sprache aus dem munde des voiks zu horen; — 
soil also nicht sowohl ein ersdidpfendes lehrbach dcr sprache 
sein, alg vielmehr nur ein hulfstnittel, klarheit in das gehorte ku 
bringen. 

Geschrieben in Neuhermhut in Gronland, d. 95. Juni 1850. 



Samuel Kleinschmidt. 



I n h a 1 t« 



E i n 1 e i t u n g. 

Erster abschnitt. Schrift und ausspraclie. g^^^^ 

J. 1. Consonanten 1 

8. 2. Vocale 2 

J. 3. WahruDg der vocale 3 

S. 4. Alphabet 4 

$. 5. Sylbentheilung und Sylbenausgange 5 

J. 6. Consonantverbindungen 5 

$. 7. Lautwechsel (vertauscbung). 6 

$. 8. Gewicht der sylben 7 

S. 9. Wortton 8 

Zweiter abschnitt. Bestandtlieile der sprache. 

$. 10. Wurzeln und stamme 9 

11. Urstamme und anbangsstamme 10 

12. Nennworter und TerbalstSmme 11 

g. 13. "Redetheile 11 

Erster haupttheil. Formenlehre. 

§. 14 — 19. Vom bereich der formen im allgemeinen 13 

Tabellarische iibersicbt der beugungsanbange 20 

Erster abschnitt. Formen der deuteworter. 

$. 20. Deutevv'urzein 21 

§. 21. Zusammengesetzte deuteworter 21 

§. 22. Fragendes deutewort 22 

$. 23. Personliche deuteworter 22 

§. 24. Formen derselben 23 

§. 25. Personliche frageworter 23 

Zweiter abschnitt. Formen der nennworter. 

A, 1. Zahlformen. 

$. 26. Endungen der stainmform 24 

S- 27. Ailgemeine zahlformbildung 24 

S' 28. Zahlformen der ersten classe 25 

§. 29. Abweichende worter der ersten classe 26 

$. 30. Zahlformen der zweiten classe .lSl26 



VllI Inkalt. 

seite 

$. 31. Zahlformen der dritten classe 27 

$. 32. Dialecdsclie verscbiedenlicitcn. 29 

A, 2. Sufnxe. 

$.33. a- und e-suffixe (grundregel) 29 

§. 34. Einfache suffixe 30 

$. 35. Erweiterte sufOxe 30 

$. 36. Anhangcregein 31 

$. 37. Abweichungen (vocalweehsel) 33 

A, 3. Appositionen, 

$. 38. Casus der stamme 3i 

$. 39. Casus der suffixe 35 

J. 40. tut- (an nenn- und deu(cwurtern) 36 

§' 41. Aneinanderhangung der appositionen 36 

- B, 1. Zalilworter. 

$. 42. Zahiweise, und zalilworter bis 20. . 37 

§. 43. Zahlen fiir mehrfacbe mchrheit 38 

$. 44. Zabhvorter mit suffixen u. ftppositionen 38 

§. 45. Zablworler fiber 20. 39 

B, 2. Ortsworter. 

§. 46. Begelmassige — 40 

§. 47. Abweicbende — 41 

B, 3. Personwtirler. 

§. 48. Eigentliche — (ich, du) 42 

§. 49. Uneigentlicbe — 43 

%. 50 B, 4. Deuteworter mit suffixen 45 

Dritter abschnitt. Formen der reileworter. 

A, 1. Modusbildung. 

§. 51. Cbarakter 46 

§. 52. Moduszeicben 47 

A, 2. Personzeicben. 

§. 53. Indie, Interrog., Optat., Infin., Nominalpart. ... 49 

$. 54. Conjunctiv und Subjunctiv 50 

A, 3. Suffixe. 

$. 55. Nennwortsuffixe der 3tcn pers. (aucb zusammengesetzte) 51 

§. 56. Andere suffixe der 3tcn pers 51 

1^57. Suffixe der 2ten u. Isten pers 52 

§.58 A, 4. Abweicbende formen 53 

J. 59. 60. . . . B. 1. Transitive u. intransitive redewurter. . . . 54 

§.61 B, 2. Verneinende redewortcr 56 

Vierter abscliiiitt. Partikeln. 

$. 62. Allgemcincs, und eintbeihmg 58 

^. "fj^ Anbangspartikein . 58 



Inhalt. IX 

seite 

§. 64. Zeitpartikein . . . 60 

§. 65. Sonstige adverbien 61 

§. 66. Verhaltnissworler 62 

§. 67. Parlikelartige ausrufe 63 

Zweiter haupttheil. Salzlehre. 

Erster a b sell nit t. YerliaUoisse der porter im satze. 

§. 68. Allgemeine eintheilung 65 

I. Casus rectus. 

Arten selbststandiger satze 66 

Ausrufssatze ohne redewort 67 

Ausrufssatze mit ersetzender redewortform 68 

II. A. Casus versus der gegenstandsworter. 

TbaUiel uod besitz 69 

Suffixe der 3ten pers. im allgemeinen 70 

e-suffixe 71 

Suffixe der Sten pers. mit appositionen 72 

II. B. Casus versus der redewerter. 

Im allgemeinen — Particip 73 

Einfacbe und zusammengesetzte e-suffixe. 75 

Infinitiv, Conjunctiv, und Indicativ statt des Particip's 76 

Umgekebrle participien 77 

III. A. Casus obHquus der gegenstandsworter. 

Im allgemeinen 78 

Localis 79 

Ablativ 80 

Vialis 82 

Terminalis. 83 

Modalis (a) des mittels 84 

Modaiis (b) der bescbaOenbeit 86 

Zusammentreffen des Modalis a) und b) 87 

III. B. Casus obliquus der redewiirler. 

Im allgemeinen 88 

Conjunctiv und Subjunctiv iiberbaupt 89 

a- und «-form und e-suffixe 90 

Infmitiv iiberbaupt * 92 

Adverbialiscbe Infinitive ^3 

$.93 Casus obliquus bei gegenstandsvt^drtem 94 

IV. Beiordnung. 

§. 94. Project und redewort * » 95 

§. 95. Substantiv und adjectiv 96 

§. 96. Frage und antwort 97 



§. 


69. 


§. 


70. 


s- 


71. 


§. 


72. 


§. 


73. 


§. 


74. 


§. 


75. 


s. 


76. 


s. 


77. 


§. 


78. 


§. 


79. 


§. 


80. 


§• 


81. 


s- 


82. 


s. 


83. 


s. 


84. 


s. 


85. 


§. 


86. 


§. 


87. 


s. 


88. 


§. 


89. 


s- 


90. 


s. 


91. 


s. 


92. 



•i 

X iDbalt. 

seite 
Zweiter absclinitt. Zusamihenliang des satzes. 

I. Wortstellung. 

§. 97. In einfachen satzen 98 

$. 98. In zusammengesetzten satzen 99 

S- 99. In mehrgliedrigeA satzen. .• 100 

II. Yerbindung gleichgestellter satztheile. 

$. 100. Copula zwiscben gegenstandswortern 101 

§. 101. Copula zwiscben rerfewortern \0*Z 

§. 102. Relativsatze 104 

§. 103 III. Durchkreuzung der satze 105 

Dritter haupttheil. Zusammensetzungslehre. 

§. 104—110. AUgemeines 107 

Erster abscbnitt. Anliange der nenn- uod redeworter. 

I. Anliaogsnennworter. 

$.111 — 119. umbildende— 112 

$. 120 — 121. fortbiidende — . 121 

II. Aiifaanf^redewdrter. 

S. 122—128. umbildende— 134 

$. 129 — 137. fortbiidende— 147 

Zweiter absclinitt. Aobange der detitefforter, partikeln, siiffixe 

ufld appositionen. 

§. 138—140. 163 

Register der anhangeworter 167 

Anhai^^. 171 



Einleitang. 

Erster abschnitt. Schrift und aussprache. 

1. Die laute und deren bezeichnung. 

§. i. 

MJie gronlandische sprache hat folgende laute: 1) drei vocale: a, 
i, <f> 8* §• 2. — 2) Tier harte consonanten: einen kelillaut, einen gaum- 
lauty einen Hppenlaut und einen zungenlaut^ und zu jedem derselben 
einen weiehen und einen nasalen (nasenlaut), wie folgt: 

kehllaute gaumlaute lippenlaute zungenlaute 
harte: k (ka) h (ke) p I 

weiche: ^9 v s 

nasale: mg ng (eng) m n 

Von diesen sind die gaum-, lippen- und zungenlaute dieselben, die 
auch bei uns durch dieselben buchstaben bezeichnet werden, nur v — 
was dem deutsclien w entspricht, wird nicht mit hiilfe der zahne, son- 
dem allein durch die lippen gebildet; — k, welches sich ?on h im we- 
sentlichen dadurch unterscheidet, dass es — als kehllaut — tiefer im 
munde gebildet wird, klingt nach einem langen oder scharfen oder be- 
tonten vocal fast wie rk, und vor oder nach i (e), mit welchem, als dem 
schwachsten vocal, dieser stSrkste consonant sich am wenigsten yertragf, 
und daher besonders yor i nur mit anstrengung ausgesprochen werden 
kann, glaubt man gleichzeitig mit demselben ein r zu horen; auch vor 
u, besonders am anfang eines worts , klingt es rauher als vor a; — r 
ist unserm r zwar ahnlich, doch nicht gleich, da es nidit, wie jenes, 
ein zungenlaut, sondern ein kehllaut ist, — namentlich hat es nicht den 
schnarrenden ton des unsrigen; — rng ist dem ng so ahnlich, dass ein 
Europaer es fast nur durch den tieferen laut des davor stehenden vo- 
cals yon jenem zu unterscheiden vermag — (dieser buchstabe kanu iibri- 
gens entbehrt werden , t. §.5. anm.). — Ferner giebt es 3) noch vier 
weiche consonanten, niimlich einen kehllaut: ^, ahnlich einem tief in der 
kehle gesprochenen ch, wie es u. a. die Schweizer habe^p — (vielleicht 
ein zusammengezog^nes rg, ygl. §.3]. gek^ u. §..63,8)> — und drei zun- 
genlaute: M (esch), ), J. 8S entspricht dem dentschen sch, ist jedoch 
bedeotend weicher; nach Tocalen oder v glaubt man zoweilen zu an- 

[. Orftnl. Gramm. 1 



2 Einleitung. Erster abschnitt. J. i,%, 

fang desselbeD ein (deutsches, d. i. zuDgen-) r zu horen ; — I u» j sind 
uDserm 1 u. j gleicb. *) — Dann haben 4) die weichen consonanten als 
solche wieder drei lautabstufungen : die inittlere stiife ist, wenn sie zwi- 
schen zwei Yocalen steheo, "wo der laut der ?orhiii besdiriebene ist; — 
geschwHcht "wird derselb^i wfpn sie eipen vocal Yor, und einen con- 
sonanten nach sieb baben, in welcbem fall man sie kaum bort; zugleicb 
niibert sich der laut in etwas dem harten, Yrenn der folgende consonant 
ein barter ist, namentlicb klingen dann r, g u. v in den barteren dia- 
lecten me ein balbverscbluqkt^s Va hqifp.; ^^ und gescbarft werden 
sie, wenn sie einen consonanten vor, und einen vocal nacb sicb baben: 
dann klingt g "wie ch (in „icb, bucb"), v wie f (durcb die lippen |ebil- 
det)y I wie ein zusammengezogenes dl (etwa wie wenn man statt ad-ler: 
a-dler sagt), s wie unser scbarfes s (sz), und 88 beinabe wie scb; — 
aus r wird bier immer #. Fiir das so gescbarft^ v ist bier iiberall f 
gescbrieben, und fiir das gescbarfte I: dl; bei den iibrigen ist der durcb 
die scbarfung bewirkte unterscbied nicbt so bedeutend, dass er einer 
besonderen bezeicbnung bediirfte. — Mit einem baucb — h — fangen 
einige zurufe an^ sonst aber kommt ein solcber nicbt vor. 

*) Ausser diesen giebt es noch einen kehllaut, tiefer als x, den man erforderlichen 
falls q schreiben konnte. Es ist dieser aber fiir ein europaisches ohr schwer 
von K zu unterscheiden; selbst von den Gronlandern scheinen beide nicht mehr 
recht unterschieden zu werden. Darum, und weil — etwa mil ausnabme von 
Kou (tag) und xatik (stime), welches letztere wort den tieferen laut hat (also 
qauk) — wol kaum zwei worter sein mogen,, die -sich nur in diesen beiden con- 
sonanten von einander unterscheiden, und^ somit verwechselung eines worts mit 
einem andem deshalb nicht zu befurchten steht: so sind hier beide kehllaute 
(k und q) durch k bezeichnet. — Ob etwa r zu q gehoren sollte, wie r zu x? 

§. 2. 
Die vocale baben 1) je zwei bauptabstufungen : einen bellen^ boben, 
und einen tiefen oder dunkeln laut, Der reine (nonnale) laut des a ist 
der tiefe, und der des'i u. u der bobe, also ist die moglicbe verande- 
rung beim a bebung, und beim i u. ti senkung des lauts. Senkung, 
die also namentlicb das i u. u trifflt, findet statt, wenn entweder das 
wort mit einem vocal scbliesst, oder ein X;-laut darauf folgt: in diesen 
beiden fallen ist im folgenden immer (ausser in der endung ai) e fiir 
i, und fiir u geschrieben, — audi vor vk, denn ein dazwiscben ste- 
bendes v bindert den einfiuss des k nicbt; — der laut ist dann unserm 
tiefsten e und o (z. b. in „kern, born") gleicb. Ausserdem wird audi 
einige senkung bewirkt durcb ein vorstebendes k, und durcb die deli- 
nung (§.5), daber xri u. ku fast wie he u. ho, und i u. H etwa wie ei 
(nicbt ai) und ou lauten. Hebung (des a) wird bewirkt durcb einen 
nadifolgenden I- oder k-laut, und ist am starksten, wenn der vocal zu- 



$;3; Vooale. 3 

gleicli scharf oder betont ist (§. 3, 9.), oder auch, wean beides vor und 

nach demselben ein t- oder l;-Iaut stefat: a klingt dann ziemlich wie a, 

oder, iin fall es zugleich lang ist (4, H), wie ein zusammengezogenes aa, 

und das scharfe a (a, if) vor s — auch a vor ts — beinahe wie aj. Es 

andert wenig, wenn etwa anf das a erst ein v folgt, dagegen aber wird 

durch ein vor dem vocal steliendes ir iiberaU die wirkang des nachfol- 

genden i- oder fe-lauts grosstentheils wieder aufgehoben. 

Ueberhaupt sind alle, audi die feineren abstufungen des vocallauts 
durch die umgebungeu des vocals bedingt, und ergeben sich daher 
bei richtiger aussprache der consonanten von selbst. Wollte man z. b. 
in nagsagaK (initgebrachtes) das Iste u. 2te a so rein haben, als das 
3te, so miisste man die beiden g wenigstens wie ch aussprechen, und 
wenn man in nunat (lander) das a rein aussprache, so wiirde ein 
Gronlander nunart zu horen glauben. t und u vor einem fc-laut rein 
ausznsprechen, granzt an unmoglichkeit. 

Ausserdem hat 2) das «(undo) im siidgronl. dialect eine art umlaut, 
indem es namlich in gewissen anhangseln regelmassig in 6in unreines 
i (e) verwandelt wird, sobald der vocal der vorhergehenden und folgen- 
den sjlbe a oder i (e) ist. Auch in den endsylben einiger stamme fin- 
det dasselbe statt. u zwischen s und j klingt immer wie u« 

§. 3. 
Ferner sind die vocale kurz oder lang, stumpf oder scharf, 
wie z. b. das a in folgenden vier deutschen wortem: daselbst (kurz u. 
stumpf), wasser (kurz u. scharf), nase (lang u. stumpf), maasse (lang u. 
scharf). Um diese vier verschiedenen grade zu unterscheiden, sind im 
gegenwartigen folgende 3, iiber die vocale gesetzte zeichen angewen- 
det: - kurz u. scharf, - lang u. scharf, - lAng u. stumpf. Lange vo- 
cale entstehen durch zusammenziehung aus zwei (oder mehreren) kurzen, 
und scharf wird ein vocal durch einen die sjlbe schliessenden conso- 
nanten, daher sind die vocale in geschlossenen sylben (§. 8) immer scharf, 
und die doppelvocale — ai, ae, au, tw — immer lang; die obige be- 
zeichnung trifit also nur scharfe vocale in ofFenen sylben, und lange, die 
nicht sichtlich doppelt sind. Erstere entstehen grosstentheils entweder 
durch wegfallen eines nachfolgenden wurzelconsonanten, oder auch da- 
durch, dass an einen stumpfen vocal ein anhang kommt, der einen schar- 
fen vocal vor sich erfordert, dergleichen es einige giebt — (solchen ist 
hier immer das scharfungszeichen vorgesetzt, z. b. -nguaK, §. 29); in 
einzelnen fallen wol auch durch andere ursachen. Uebrigens hat die 
scharf ung des vocals einer ofFenen sylbe hier iiberall dieselbe wirkung, 
als bei uns, namltch dass man den folgenden consonanten wie doppelt 
hort, daher r, g und v, welche diese art verdoppelung nicht vertragen, 
keinen scharfen Tocal (in offener sylbe) vor sich haben konnen. 



4 . Einleitung. Enter abschnitt. $. 4* 

An in. 1* Bei zusammenziehung zweier vocale werden auch die dem 
einen oder beiden etwa zukommenden zeichen ziuammeiigezogen, also 
wird d aas aa, oder da^ oder dd (denn langer als lang kann der vo- 
cal nicht werden); a aus da, oder ad, oder dr; du aus au, oder aus 
au^, oder aas du^ (bei doppelten yocalen kommt das zeichen aaf den 
ersten); d aus or etc. etc. 

Anm. 2. In den doppelvocalen wird immer der zweite vocal sehr 
schwach aasgesprochen; am deutlichsten ist der doppellaat in at, 
dagegen in ae and ao hort man fast durcligangig nar den ersten 
(als i). 

§. 4. 
Die Europaer, Ton welchen die gronl. spraclie in schrift gebracht 
ist, haben sich dazu von anfang an, wie auch bier geschehen, der latei- 
nischen schriftzeichen bedient, aber nach verschiedenen grundsatzen, und 
zum theil ohne geniigende klarbeit iiber das eigenthiimliche wesen der 
sprache zu haben. So kommt es, dass man bald einen laut auf zwei 
oder drei verschiedene weisen geschrieben, bald einen buchstaben fiir 
zwei oder drei verschiedene laute angewendet iindet, nicht nur in ver- 
schiedenen biichern, sondern oft in ein und demselben buch. Es wird 
daher nicht iiberflassig sein, die hier angewendeten budistaben mit den- 
jeoigen zusammenzustellen, die je fur denselben laut in den jetzt vor- 
handenen biichern vorkommen. 
Fiir a findet sich a, (By ae, e, i. 

- e - - 6, Of, ae. 

- • - " h ^f ^9 aa. 

- - - 0, f». 

- « - - f», o. • 

- If - ' Ts, h\ fer. 

- r - - rj und fiir rw: hh, 1sk\ 

- / - - ^» Tf rhj cfc. 

- h ' " h, g. 

- £f - " ^; ^ fiir 9Pf gh 9* etc.: 1^, U, hs etc. 

- n^ - - ng. 

- p - - p, 6. 

- t; - " V, p, u. 

- f(v nach cons.) h, f, v; xind fiir vf, gf^ rf: vg^ gv, rohv, hb, rb. 

- m - - m. 

- * - - *; fiir is zuweilen: », 
' s - - «, «. 

- «« - - 8S, 8, rs, rss; (in Labr.: j, is, ds). 

- n - - 11. 

- I - " I. 



S- 5. 6. CoMonantTerbindnngen. 5 

Fiir cfl (I nach cons.) findet sich I, M; und fur ihII und tdl: M. 

- i - - i. 

Ueberdies ist regellose doppeltschreibung beides der consonanten und 
der vocale neben eben so regelloser anwendaDg der debnuDgs- und 
schflrfungszeichen (-, ^, -) ganz gewohnlich. 

2. Verbindung und verlUidenmg der laute. 

§. 5. 

Das gronlandiscfae organ liebt voile vocale^ und einfache, aus ieinem 

consonanten und einem vocal bestehende sylben. Zusammengesetzte^ 

d. li. mehr als einen consonanten enthaltende sylben miissen daber 

durchaus von der art sein^ dass dadurch keine harte in der aussprache 

entstehty und lialbe oder hnlfsvocale, wie sie bei uns haufig sind, z. b. 

in b'rechen, gMeich, ad'ler etc., kommen hier gar nicht vor, sondern wo 

zwei consonanten beisanninen stehen, da werden diese ganz zusammen- 

gezogen^ yrscs dann bei den weichen die §• 1> 5 erwahnte schwacbung 

des ersten und scharfung des zweiten zur folge hat. Fiir die sylben- 

theilung ist regel, dass ein einfacher, zwischen zwei vocalen stehender 

consonant ohne ausnahme zum folgenden vocal geliort, eben so von zwei 

(oder drei) beisammenstehenden der letzte. Zwei consonanten am an- 

fang einer sjlbe oder auch am ende eines^ worts koonen nicht stattfin- 

den« Ferner konnen von consonanten am anfang eines worts ausser 

den harten nur m, n und s stehen, am ende der worter nur die harten, 

und am ende solcher sylben , die nicht endsylben sind^ nur t, r, g^ ng 

und v; s. §. 6. Ausnahmen hiervon finden sich nur in einigen schall- 

nachahmenden provincialismen, so stelrt z. b. I am ende einer sylbe in 

n^UdKf wilde ent«y und ss am anfang eines worts in «s»l (mekrheit), 

griines oder nasses holz, was im feuer zischt. 

Die harten consonanten am ende der worter werden ofters gegen ihre 
verwandten nasenlaute vertauscht, wenn ein mit einem vocal anfan- 
gendes wort ohne pause drauf folgt> doch ist dies nicht durchgehende 
regeily sondern nor gewohnheit einzelner^ besonders der weiber. In 
den wenigen fallen , wo es regelmassig statt findet ^ ist hier dennoch 
nur der harte consonant geschrieben, aber das wort durch einen binde- 
strich mit dem folgenden verbunden, z. b. xanoK-ipa (wie ist es?), 
8. V. a. Kanomg ipal Hierdurch wird die schreibung des rng iiber- 
fliissig, dean dies ist der einzige fall, wo es allgemein vorkommt. 

§. 6. 
Innerhalb der worter konmien folgende consonantverbindungen vor: 

) allgemein: ^_ ^^ ^.|g^^^ nachst. |>-Iaut nachst. l-laut nachstehend. 

K-laut vorstehend: rw, — , ^; rp, rf, rm; rt, rs, rss, rdl, m. 
Waut vorstehend: — , gh, gg; gp, gf, ti^m; gt, gs, gss, gdl, ngn. 



6 Einleitung. Erster abschnitt. $. 6. 7. 

IK- od. Ir-laut nachst. fv-laut nachst. f-Iaut nachstebend. 

p-laut vorstehend: vk\ vJs, — ; — , vf, — ; ««, vs, vss, vdl, wi, 

l-laut vorstehend: — , — , — ; — , — , — ; — , ts\ — tdl, — . 

2) als provincialismen: rte, gU^ vg, vng^ und vmg\ fur welche 

drei letzten andere dialecte durch versetzang gf, ngm und rm haben. 

* VK klingt beinahe wie rvK, und vmg wie rvng, daher auch der davorstehende 

vocal immer den tieferen laut hat (§. J^, 1). 
' In ts, wo der erste consonant hart ist, muss der zweite uachgeben, und ver- 

*8chwindet in manchen mundarten fiirs gehor fast ganz. 
^ Einen fall, in dem vng allgemein vorkommt, s. §. 63, 8. Ausserdem findet es 

sich, wie auch vg, in ein paar wortem als allgemein oder wenigstens ziemlich 

allgemein gebrauchlich. 

Wenn nun, vrie bei den im gronl. seiir haufigen zusaminensetzungen gar 
oft geschieht, zwei consonanten neben einander zu stehen kommeny die 
nach dem obigen nicht so beisammen stehen konnen^ sa wird am hau- 
figsten der erste (harte) consonant ia seinen verwandten weichen oder 
nasalen verwandelt, namlich in denjenigen, virelchen der zweite nach dem 
obigen ?or sick haben kann; so wird z» b. Kilangmui (in den himmel) 
aus Ktlak und mut, xemertOK (welcher schwarz ist) aus Kemex und ioK, 
pavUt (schviranzfedern) durch zusammenziehung aus paf{%)Ht, u. dgl.; 
wenn aber der erste consonant auch in erweichter gestalt nicht vor dem 
zweiten stehen kann, so wird entweder ein vocal eingeschoben : dies 
kommt nur in einigen fallen bei t vor> z. b. in oKauUgd (er spricht da- 
von) aus onaui und gd^ oder der ertte consonant wird ganz abgewor- 
fen: dies ist das gewohnliche bei f, oder wenn k vor h oder ng zu 
stehen kommt , oder wenn der anhang von. der art ist, dass er keinen 
consonanten vor sich vertragt; so wird z. b. oKempA (er ermahnt ihn) 
aus onaut und vd^ unaidkit (schlag* sie!) aus ufMlah und Int^ ndkaterpox 
(es fangt an herunter zu fallen) aus ndkaK und lerpim, — • dlerpox darf 
es nicht sein^ darum kann das k nicht alsV stehen bleiben. 

§. 7, 
Vertauschung der consonanten kommt vor in wortformen wie 
arva (sein name) fiir atxa (s. §. 31)^ auch in einigen ableitungen, z. b. 
in huh fliessendes wasser, ndx harn; nilah der himmel, K%ld« die obere 
wolbung, und einigen andern; am haufigsten aber als dialectverschieden- 
heit, indem namlich der eine dialect einen, der andere einen anderen 
consonanten in demselben w«rt hat. Namendich weehseki so 1) ver- 
wandte consonanten verschiedener organe, z. b. der I- u. fc-laut: igdluk 
fiir igdli^t (schleuder), pujortauh fiir pvjoriaiuP (tabakspfeife), nMrngaK 
fiir KitornaK (kind); — der p- u. t-laut: nivae fiir mivse (stockfisch), 
nagperpd fiir ma>gperpd (er blattert es auf) ; — der p- n« Ib-laut : tulugaK 
far tuluvan (rabe) ; sanagwf fiir sanavoK (er arbeitet) , pigojt far pkox 



S* 7. 8. Lautwechsel. 7 

(er that), a, dgl, m. Ein wechsel dieser art, der iin Labradordialect 
ziemlich hanfig Yorkoromt, ist die ?ertauschung des dl und 88 gegen g 
oder r, z. b. in maHuk fiir mardluk (zwei), KimeH6rp& fiir ntmerdUrfd 
(er betrachtet es), aggan fiir ag88aK (finger), — audi mit yersetzung: 
nagfdK fiir nav88dK (gefundenes), igfit fiir ivdlii (du) u. a. m. — 2) con- 
sonanten eines organs, ndmlich liarte und weiche oder na«ale; so hat 
z. b. der Labr.-dial. pwse fiir miv8e (s. o,), 8iiamat fiir 8t8amat (vier), 
iierpoK fiir IserpoK er geht hinein, und iiberhaupt sehr haafig t fiir 8; 
und der ostgronl. dialect hat fur gg u. ^ durchgangig gJs u. rv, z. b. 
ndgJia fur na^jfa (nein), «t^^*tfa fiir 8iggua (seine schnauze), marxrox fiir 
maHan (lehm) u. dgl. Auch f fiir k kommt vor, z. b. o^arpoK fiir ox- 
atTioK (er sagt), u. ahnl. — 3) Ein ganz eigenthiimiicher wechsel, wo 
ein consonant gegen den mit dem nebenstehenden vocal verwandten con- 
sonanten, und dieser Yocal gegen den mit jenem consonanten verwandten 
Yocal vertauscht ist, findet sich u. a. in au;o (das Tordere), in Labr. 8ivo; 
ttjalo (sebne, fiechse), labr. ivalo; ujajdrpd (er raubt es), labr. ivajdrpd; 
snjdpA (er bratet es), labr. 8ivdpd; sujanerpoK (es lautet), labr. sivaner- 
poK; — s. aach §.131, anm. 13, wonach iv das urspriingliche, und vj 
dagegen eingetauscht zu sein scheint. Sonst ist Yocalwechsel selten; 
nur in einigen fallen haben die harteren dialecte a ftir i, s. §. 120, no. 21; 
u. §.131,. no. 100; — dagegen aber vertauschen einige auf e ausgehende 
stamme dieses e unter geMrissen umstanden regelmassig gegen a*) — 
(s. u. a. §. 37, 1 u. §. 51), — und die stamme auf I nehmen als verlan- 
gernden hiilfsvocal in einigen fallen i, in andern a an, wie am gehori- 
gen ort erwahnt wird. 

*) Das end-e dieser stamme ist im folgendcn uberall als scharf — e — bezeichnet, 
um sie dadurch yod andern stammen auf e, die nicht diese eigenschaft haben, 
zu unterscheiden; sonst aber kann eigentlich ein am ende des worts atehender 
vocal nicht scharf sein. 

3. Betonung der waiter. 

§.8. 
Eine sjlbe ist schwerer als eine andere, wenn sie aus mehreren 
oder gewichtigeren bestandtheilen zusammengesetzt ist, und daher mehr 
zeit zur aussprache erfordert. Also ist eine geschlossene sjlbe (die 
auf einen consonanten ausgeht) schwerer als eine offene (die auf ei- 
nen vocal ausgeht) , wenn iibrigens der vocal in beiden von gleichem 
gewicht ist; ferner: eine sylbe mit scharfem vocal schwerer als eine mit 
stumpfem vocal von gleicher lange, eine mit langem vocal schwerer als 
eine mit kurzem vocal, eine doppelt (d. h. durch zwei consonanten) ge- 
schlossene schwerer als eine einfadi (durch einen consonanten) geschlos- 



8 Einleitung. • Enter abschnitt. J. 9. 

•ene etc. etc* fmmer ist dabei ein kurzer stumpfer Yocal zweien con- 
sonanten, ein larger stumpfer vocal zweien korzen^ und die scMrfang 
des Yocals einem consonanten gleich zu setzen* Der etwanige anfangs- 
consonant einer sylbe tragt zum gewicht denelben nicfits bei. 

§.9. 

Neben diesem naturlicfaen gewicht der sylben besteht der ton des 
worts, namlich diejenige hebung der stimme, durch welclie das wort als 
ein gaDzes fiir sich zusammengehalten und von andem getrennt wird. 
Dstser ist wie(^r zweierlei: hauptton, der^ als der herrscfaende, das 
ganze wort zusammenbalty und gegentoni der in langeren wortern da- 
durch entsteht, dass die von der haupttonstelle zu entfemten sylben 
einen naheren anhaltspunkt begehren, der aber selbst wieder in jenem 
seine stiitze findet. Den haupttoa hat jedes langere wort auf einer der 
drei vorletzten sylben, und zwar, w£nn eine derselben schwerer ist, als 
die beiden andern, dann auf dieser, sonst auf der drittletzten. Nur 
wenn diese drei vorletzten sylben an sich leicht, dagegen aber von zwei 
schwereren eingeschlossen sind, vertheilt sich der ton auf diese beiden 
schwereren sylben, so z. b. in IsajumikaiwiKaoK (er verlangt zwar sehr), 
wo die beiden sylben mi und xaoK ziemlich gleich stark betont sind, 
Der schwachere gegenton ruht vorzugsweise auf der ersten (oder zwei- 
ten) und letzten sylbe des worts, doch nicht, wenn eine schwerere sylbe 
unmittelbar daneben steht; — viersylbige worter habea dann durch zu- 
sammenfallen des anfangstons mit dem hauptton letzteren auf der ersten 
sylbe, wenn nicht eine der beiden folgenden schwerer ist (in drei - und 
zweisylbigen wortern versteht es sich von selbst). Sehr lange worter 
konnen auch auf drei und mehr stellen einen gegenton haben, so z. b. 
dnagUUiginaussoKdngilaK (es giebt keinen, der erretten kann) auf der 
Isten, 3ten, 5ten und letzten — (den hauptton hat die drittletzte: wa); 
dabei gilt als regel nur 1) dass iiberall die schwereren sylben den ton 
an sich ziehen, und 2) dass nie zwei neben einander stehende sylben 
betont sein konnen, auch nicht leicht mehr als zwei tonlose sylben auf 
einander folgen. Sylben, die mit I schliessen, worauf in der nachsten 
sylbe s folgt, haben nie den ton, sobald die vorhergehende sylbe einen 
scharfen vocal hat. 

Zur veranschaulichung dieser regeln mogen folgende beispiele die- 

nen, deren betonung je durch die daneben stehenden, eben so betonten 

deutschen worter nachgebildet ist; 

nano (bar) . , ist betont wie: alles. 

ilumui (wahrlich) . - - immerhin. 

iamarmih (alle") . - - gedachtniss. 

hngoma (nachher) - - geachtet 



$' 9. 10. Wurzein und stamme. $ 

amafOK (wolf) .... bet. wie: ist der waif. 

merdlerM (kinder) ... - - dacht' ich*8 doch. 

tamdtuma (dieses; ... - - da hast da es. 

pinivigpoK (ist besonders schon) - ausgezeichnet. 

Kilangmi%OK (der im Jiimmel ist) - gedacht hab' ich. 

KardloriartoK (trompeter u. a.) - drangt mich iiicht so. 

KexeriaK (insel) .... - - erwartung. 

xeKeriarasuaK (grosse insel) - - da bast grosse noth. 

KeKertarsmiatHaK (massig gr. iosel) - der mann brackte alle mit. 

soraisdngitsumik (unaufliorlich) - gehorstarkungsTevsucb. 

sordernavidngilanga • . - * icb bore nocb lange nicht auf. 

ilagisagavtigo ....•* - denn wir werden mtt ibm sein. 

Id aasrufsweise gebraucbten wortem drangt sicb der ton n«eh dem ende 
des worts bin, was dann zaweilen die folge bat, dass der karze vocal 
der ends jibe gedelint wird, z. b. «laul«tlbt{f (auf einmal!) fur atautsikitt; 
najf^om^ (zomletztenmal!) fur naggdmik. In Labrador ist dies beson- 
ders baufigy wie aiicb in einzelnen gegenden Gronlands bei fragen, «. b. 
ilkipdt fur UMpat (sind sie angekommen)? 9fni$affit far 8%n%8at>%t (wiUst 
da seblafen)? 

Zweiter abschnitt. Bestandtheile der sprache. 

^ §. 10. 
Die allermeisten worter enthalten so wie sie in zusammeDbangeDdev 
rede Yorkommen^ zweierlei bestandtfaeile; den stam.m,'der die sacbe 
schlecbthin bezeicbnet, und einen beugungszusatz, der die art der 
beziebuBg zwischen diesem und einem andern wort ausdriiekt — {so im 
deutschen z. b. krah-en,. krab-e, krstb-ete^ ge*krab-t; bans, haus-es, 
baus^er, baus-em u. dgl.)« Im gronl. werden alle beugungszusatze an* 
gebangt (nie vorgesetzt); dabei yerandert sicb gewobnlidi der fttamm 
mehr oder weniger, und wird namentlich oft kurzer, indem ein bil- 
dungslautwegfallt. Der bei dergleicben yerkiirzung nie wegfallende 
tbeil des stammes ist die wurzel, an welehesich die eigentlicbegmnd- 
bedeutung knupft; daber, wenn, was ofters. yorkommt, nehrereB st^m- 
men eine gemeinscbaftliche urwurzel znm grunde liegt^ so baben solche 
auch die in der wurzel liegende grundbedeutung mit einander gemein 
(z. b. im deutschen: kraben^ krachen, krachzen, wo die gemeuMchaft- 
liche wurzel kra (kracb) den abgebrochen heryorgestossenen ton bezeich* 
net). Sanuntliche wurzein biiden je nach ibrer gresseren oder gerin- 
geren. yoflkommenbeitf d. h. je nachdem sie das, was sie bezeicbnen, 
allgemeiner oder bestimmter ausdnicken, drei dasseo: 1) gefiihls- 
wurzeln, die ein gefiibl oder eine empfindung obne ndhere beitim- 
mung des wahrgenommenen zu erkennen geben: die«e sind obne wei* 



10 Einleitung. Zweiter abschnitt. $. 10. 11. 

teren zusatz als ausrufe io der sprache Yorhanden, konnen aber niclit 
gebeugt oder mit andern wortern in wirkliche verbindung gebracbt wer- 
den; — 2) deutewurzeln, die anf eine richtuDg oder einen ort Dach 
seiner lage zum redenden hinweisen, oboe jedoeh den gegenstand nach 
seinem wesen zu benennen: diese bildeti die deuteworter §• 20 ff. 
durcb hinzatreten eines bildungsvocals (a), der aber bei jeder yerlan- 
gerung des worts ohne weiteres wegfHllt; ihre beiigangsffthigkeit stebt 
mit ibrer Tollkommenbeitsstufe im einklang. — 3) begriffswurzeln, 
die rait untersoheidiuig des wesens der dinge bestimmt begranzte aus- 
driicke der ge,danken geben: iiiit- diesen ist in der regel ein bildungs- 
laiU (oder mebrere) ziemlicb fest Terbuoden, so dass er bei den moisten 
veranderungeB des worts stebon bleibt. Mit einscbbus dieses bildungs- 
lautes erscbeinen die begriffswurzeln aU regelmassige worter — stiimme 
— mit grosser beugungs - und fortbildungsfabigkeit, und bilden als soldie 
den bei weitem grosstea und wichtigsten tbeil des ganscen sprachmate^ 
rials; namlich alle nenn- und redeworter, s. §. 12. 

§. 11. 
Die eben erwabnten stamme — d. h. die ausgebildeten begriffs- 
wurzeln — zerfailen zuerst in zwei wesentlicb verscbiedene classen, 
namlicb in ]) stamme mit selbststajidigem begriff, die keiner 
weiferen erklAriing notliwendig bedirfen, z. b. i^dlo baus> 0fo1t scblecbt, 
mihe klein^ auk bint)— und 2) stamme mit unselbststdndigem be- 
griff, die einen andern stamm zur sfiitce oder ergflnzung durchaus er- 
fordern, z. b* $8UUk ein grosses • . *, ngdn sehr • . •, mmmk -^eit, Uk 
-ig. Hier findet nun die eigentbiimlichkeit statt, dass die stAmme mit 
unselbststandigem begrifF nie allein steben^ sondern immer dem ergan- 
zenden stamm angeblingt irerden* Sie beissen daher zweckmHssig an- 
hangsst&rame (anhUngew^rter); dagegen die n^t selbststandigem be- 
griff, als wekhe nicht angeblingt werden konnen: urstAmme; aus der 
ziMamrnensetznng beider entsteben dann zusammenge-setzte od. ab- 
geleitete stamne. So werden, wenn man von den of>en angefuhrten 
die zweiten der reibe nach an die ersten liangt, daraos die zusammen- 
gesetzten stftmnc: igdlor$$uaK ein grosses baus, afung^K sehr scblecbt, 
mUa99U$mc kleinbeit, auhk blutig. Es werden sehr hftolig 2, 3 and mebr 
anhaogsstamme an ^inander gehUngt, z. b. igdlorssuoHtk grosshausig, der 
ein grosses haus hat, mikhigirssuseK sehrkleinheit^ wo ddnn also jeder 
zunachst durch den vor ihm stehenden erg£lnzt wird, aber die endliehe 
erganzung des ganzen kann ndr diirch einen urstamm bewerkstelligt 
werden, d. b, in jedem zusamraengesetzten stamm muss der anfang 
noUiwendig em urstamm seip. 



$. 12. 13. Redetheile. 11 

Diese anhangsst^mme unterscheiden sich Ton den bei uns Torkommen- 
den anhangen — z. b. im deutschen : -«ainy -heit, -licli, -nits, u. a. — 
zuerst wesentlicli dadurcli, dass sie allem anschein nach urspriingliche 
anhange sind, und nicht, Mrie jene, eliemals selbststandige sorter wa- 
ren; dann aber auch darch ihre weit grossere mannigfaltigkeit, da fast 
alle unselbststdndige begrifFe — u. a. alle unsre sogenannten balfs- 
verba: vrerdeo, konnen, sollen etc. und yiele unserer adjective und 
adverbien — durcb solche anhange ausgedriickt werden; und endlich 
durch ihre beweglichkeit, indem die alTermeisten nicht, wie unsere 
wenigen anhange, an gewissen wortern fest nind, sondern nach belie- 
ben angehangt oder nicht angehiingt werden konnen, je nadidem der 
ansdruck es erfordert oder nicht. Uebrigens aber verhalt sich ein 
zusammengesetzter stamm in jeder andern hinsicht ganz wie ein ein- 
facher, daher liier fiirs erste auf das einfach oder zusammengesetzt 
sein der stamme weiter keine riicksicht genommen ist. 

§. 12. 
Abgeseben von ihrer selbststaiidigkeit oder unselbststandigkeit schei* 
den sich dieselben stamme noeh m anderer hinsicht in 2 grosse abthei- 
lungeo, namtich in 1) nennw6rter> die einen* (korperlicbeo oder get^ 
stigen) gegenstand nach seinem eigenthiimliclien wesen benennen, z.b« 
igdlohavi», auk blut, it^'oral; stein, nana bar^ inti jb mensch ; — und 2) ver* 
balstSmmey die ihn nach irgend eioer allgemeinea an ihm haftenden 
eigenschaft (handlung) beschreibem, z. b. ojox schlecht, piauk gehend, 
tikit angekomuien> mike klein. Erstere — die nennworter (nomina, 
d. h. namen)" — sind ohne weiteres anwendbar und beugbar; letztere 
dagegen — die yerbalstamme — sind, ausser dass sie in einigen dia- 
lecten ausrufsweise gebraueht werden (z. b. inugo ajonl o wie schlecht!), 
an sich weder beugbar, noch Ciberhaupt anwendbar, sondern werden bei- 
des erst durch eine weitere verlangerung, nanalich durch' einen hinzutre- 
tenden aus mehreren theilen bestehenden ausbildungszusatz (§.51), 
welcher sie in redeworter (verba, d. h. worter vorzugsweise) urn- 
wandelt. So werden z. b. aus den obigen stammen durdi hinzufugung 
des ausbildungszusatzes vox (pox) die redeworter: ajorpon er ist schlecht, 
p^gpoK ergeht, itik^oit er ist angekommen, mikivoK er ist klein. Dann 
werden aber auch von eigentlichen nennwortern auf dieselbe weise rede- 
worter gebildet, z. b. von iinuk abend: unu^oK es wird abend; von inuk 
inensch : knugpoK er kommt zu leuten ; — und manche stamme sind bei- 
des als nennworter und als verbalstamme im gebrauch, so z. b. aujb, als 
verbalstamm: zergehend (auvoir es zergeht); als nennwort: blut. 

§. 13. 
An die nennworter schliessen sich dann die deuteworter — der, 
jener^ u. dgl. — die gemeinschaftlich (und abwechselnd) mit jenen zur 
schlechthinnigen bezeichnung der gegenstande dienen — als g e g e n - 



12 Einleitang. iSweiter abschnitt. J. 13. 

standsworter^ wie andererseits die redeworter zu bescfapeibung der 
handlungen (d.h. des yon oder an gegeBstftnden geschehendeo). Diese 
beiden wortartea — redetheile — machen den lebendigen und bild- 
samen tbeil der spracbe aus; ilinen gegeouber steben als der todte> 
starre theil derselben die partikeln (d. h. theilcfaen), namlich worter, 
die> obgleicb wol grosstentlieils von begriffswurzefii abttammend, doch 
durdi best&ndigen gebrauch in immer wiederkehrenden, sich stets gleichen 
▼erhaltnissen starr und unbeugbar geworden (od. geblieben) sindy wah- 
rend die gefahlswnrzeln als blosse ausrufe gleichsam eine sprache fur 
sich — gefiihlssprache — bilden. 

Die weitere Teranderung dieser redetheile ist zweierlei: beugung, 
d. h, solehe Yerftudening, dureh welche worter, die sich auf einander 
beziehen, gegenseitig in verbindung gesetzt werden, — und fortbil- 
dung oder umbildung durch anhangsstamine. Beides findet sich am 
voUstandigsten bei den nennwortern und redewortem; bei den deute* 
wortern ist die beugung unToUkommenery audi nehmen sie nur wenige^ 
eigentlich fiir nennworter bestimmte anhangsst&ninie an; bei den parti- 
keln endlich finden sich nur wenige spuren Yon beugungi aber dem hang 
der sprache zum zusammensetzen konnen sie sich nicht ganz entziehen; — 
sogar einige ausrufe miissen sich in dieses anhangesjstem fiigen. 

• 

Demnach zerfallt die grammatik in drei haupttfaeile: der erste theil 
— die formenlehre — zeigt, wie die Yerschiedenen beziehungsyer- 
haltnisse, in denen ein Yi'ort zu einem andern steht, durch Yerschie- 
dene formen der worter (d. i. durch beugung) ausgedruckt YYerden; 
der zweite theil — die satzlehre (syntax) — lehrt die anwendung 
dieser formen in der Yerbindung derYiorter zu satzen; und der dritte 
theil — die zusammensetzungslehre (synthese) — behandelt die 
anhangsstHmme. 



Erster haupttheil. 

Formenlehre. 



§. 14. 

JLrie bengung wird im groDlandischen bewerkstelligt theils durch 
anhangei theils durch lautwechsel innerhalb dieser anhange oder der 
worter selbst, und umfasst folgendes: 

Zuerst wird die zahl — einheit, zweiheit oder mehrheit — des ia 
rede stehenden gegenstandes durch die endung des worts ausgedriickt, 
z.b. igdlo haus^ igdluk (2) hauser, igdlut (mehrere) hauser; aggerpax er 
(sie, es) kommt, aggerpuh sie (2) kommen, aggerpnt sie (mehrere) kom- 
men. Dann bei redewortern zugleich die person des in rede stehen- 
den gegenstandes. Dieser ist entweder der redende selbst: ich, wir 
beide, wir — die Iste person; oder der angeredete: du, ihr beide^ ihr 
— die 2te person ; oder ein dritt&s etwas : er (sie, es), sie beide, sie — 
die 3te person. Z. b.: (3te p. s. o.); 2te p.: aggerputtt du kommst, ag^ 
gerpuiik ihr beide kommt, aggerpuse ihrkommt; Iste p.: aggerpunga ich 
komme, aggerpuguk wir beide kommen, aggerpugut wir kommen. 

Ftir die einheit wird immer die einheitsform, und fiir die mehrheit 
immer die mehrheitsform 'angewendet, wofoei jedoch zu bemerken 
isty dass einige gegenstande, die wir ais einheit betrachten, im gronl* 
als mehrheit aufgefasst und bezeichnet werden, z. b. (umiaK ein boot; 
mehrheit:) umlal ein boot mit den leuten darin; nugfit ein Yogelpfeil^^ 
der ausser der eigentlichen spitze noch drei nebenspitzen hat (einheit 
fifftnJb), u. a. m., besonders haben ortsnamen sehr naufig mehrheits- 
form; — aber die zweiheitsform wird meist nur gebraucht, wena 
das benannte oder besagte ausdriicklich als zweiheit bezeichnet wer- 
den soil; wo sieh dagegen die zweiheit ?on selbst yersteht, — wie 
z, b. bei den doppeken gliedmaassen des meoschliehen oder thieri- 
schen korpers — braucht man fast durchgangig dafiir die mehrheits- 
form. So sagt man z. b. ganz gewohnlich: issai seine augen, $iuiai 
seine ohren, taU seine arme ete. — nicht issih, «itftilb, tataUk^ seine 
beiden augen etc. — obgleich ihrer nur zwei sind. Sogar bei dem 
zablwort mcirdluJb (zwei), was doch selbst eine zweiheitsform ist, wird 
aus demselben grunde nicht selten die mehrheit gebraucht, z. b. intiil 
mardluk zwei menschen. 

§. 15. 

Femer, wenn ein gegenstand als besitz oder thatziei (object) eilies 

andera bezeichnet werdto soll^ so geschieht dies durch ein anh&ngsel^ 



14 Formenlebre. S* 15. 16. 

welches die person und zahl b eider gegenstande^ des besitzers und 
des besitzes^ des thaters und des thatziels zugleich andeutet. Solclie 
sind z. b. : a sein's, od. er es, t dein's, od. du es, tit deine, od. du sie, 
ga od. ra mein's, od. ich es, anga er miciv So giebt es endungen fiir 
die 3te u. 3te, 3te u. 2te, 3te u. Iste, 2te u. 3te, 2te u. Iste, Iste u. 3te, u. 
Iste u. 2te person, iinmef mit upterscheidung der einh., zweih. u. mehrh. 
beider personen; an nennwortern konnen jedocli nur solche Yorkommen, 
in denen das object 3tep. ist, also fiir die 3te u. 3te, 2te u. 3tey u. Iste 
u. 3te person. Uin einen gegenstand als besitz eines andern zu bezeich- 
nen, "werden sie dem nennwort angehangt, was den besitz benennt, z. b. 
tgdlua sein bans, tgilut dein baus, igdluiit deine hauser, igdluga meia 
haus; dagegen wenn ein gegenstanjd als thatziel eines andern bezeicli- 
net werden soil, so kommen' sie an das redewort, was die that besagt, 
z. b. tahuvd er siebt es, tdkuvat du siehst es, takuvatli du -siebst sie, 
tahuvwa ich sebe es, idkiivdnga er siebt micb. (Der verbalstamm ist 
bier idko, und der ausbildungszusatz van, dessen k wegfallt.) Diese an- 
hangsel ist man gewobnt, suffixe zu nennen, und so mogen sie denn 
audi bier heissen, obgleich sie anderer natur sind, als die bebraiscben 
suffixe. Ton denen sicb diese benennung berscbreibt. 

§. 16. 
Dann baben alle nennworter, und alle aa nennwortern yorkommen- 
den suffixe — und zwar letztere in der einb., zweih« u« mebrbeit, die 
nennworter selbst aber nur in der einbeit — zweierlei iibrigens gleicb- 
bedeutende formen: subjective und objective, deren gebrauch mit 
dem der suffixe zusammeahangt. Namlich wenn zwei gegenstaode als 
subject und object, d. h. entweder als tfaater und tliatziel, oder als be- 
sitzer und besitz durch ein sufBx init einander verbunden sind (gleich- 
viel ob beide genanut sind pder nicbt), so bat das : wort, was das sub- 
ject -«- den thater oder besitzer — ' benennt, subjective form, und das, 
was das object — das thatziel oder den besitz — benennt, objective 
form; die subj.ectiven formen der sjiffix^e kommen daan in anwendung, 
wenn derselbe gegenstand einerseits object (besitz) uAd andrerseits selbst 
wieder subject (besitzer odr thater) ist, z. b. terianiaK fdkuvd^ fuchs (ob- 
jectiv) er sab ihn, d* h. er sab den fqcbs ; leriofiiap iekuvd, fudis (sub- 
jectiv) er sah ihn, d. h« der fuchs sah ihn ; arferup sarpkita umiap sujua 
agUfrpS, wortlich: wallfisch (besitzer des tliaters, — Subjectiv), sein 
schwanz (thater, besitz des vorigen, — subjectives suffix: dto), boot (be- 
sitzer des thatziels, — Subjectiv), geia vordertheil (thatziel, besitz des 
vorigen, — objectives auffix: a)^ er beriihrte es .(-suffix a, eres), d. h. 
der schwanz'dea wallfisches beriihrte des bootes fordortheih Wo kein 



Da man onter der beneonsng „ subject" gewohnHeli im allgemeinen 
deojenigeo geg^n^taqd yeratelvt, vqa velchem — aaf dii^ frag«: w^r? ^^ 
im sats; die rede ist> gleichviel ob derselbe eio object hat oder nicbt, 
so ist bier ein- fiir aileinal zii bemerken, dass im gronl. ein subject 
ohne object uiKleDkbar ist. Darum, und well die benennung „ sub- 
ject'* hier aus^erdeiq aucb fiir deo besitzer in aq^prucb genoi|imen 
ist, so ist iin folgenden uberall, wo der (auf die irage: wer? stehepde) 
gegenstand der rede im allgemeinen und ohne rircksicht auf ein et- 
waniges object gemeint ist, dafur die benennung „ project" angewen- 
det. Daraus, dass subjective form und suffix unzertrennlich zusam- 
mengehdren, fo)gt unter andern, dass das project solcher redeworter, 
dio kein suffix haben> objective form hat, 

§. 17- 

Deronachst werden die beziehungsverhaltnisse solcher gegenstands- 
worter, die einem redewort untergeordnet sind, — (was wir durch pra- 
positionen ausdriicken], durch eine angehangte endung angedeutet. Man 
uDterscheidet dabei zuerst zwei hauptverhaltnisse : ortsverhaltniss 
und art verb aitniss, je naclidem ein solches wort die handlung ent- 
weder in ortlidier hinsicbt, oder in hinsicht auf die art und weise, wie 
sie geschieht> naher bestimmt. Dann entsteht aus dem ortsverhaltniss mit 
dem nebenbegrifF der bewegnng ein anderes: das ri cb tangs verhH It- 
niss, was wieder dreierlei ist,^ j« nacbdem der benannte gegenstand 
ausgang, weg oder ziel der bewegung ist: aus-gangsverhaltniss, 
wegverhaltniss und zielverhiiltniss. Fiir diese fiinf verhaltniss- 
falle haben die nenn- und deutewojrter beides in der einheit und mehr- 
heit (u. zweibeit) eben so viele» .mittelst angehangter endungen — ap- 
po^itionen -^^ gebildete formen (beaiehungsformeni casus), die sicli^ 
fiirs erste am leichteaten an der frage unterscheiden lassen, auf welche 
jede derselben ala aotwort steht, wie folgt: 

wo? ... ortsverb. • • Localif; z* b, nunam^ am lande, od. aufdeml. 
woher? . ausgangsvb. Ablativ; - nuuaimt vomlande^ 
wodurch ? wegyerh.. , . V i a 1 i s ; - nunatsmi iiber land, am 1., durdis 1.- 
wohin? . zielverb* . • Terminal is; ntmamHt sum lande,od,ans land. 
wie?womit? artverii* . Modal is; - fittitamil; mit land. 

Die erste auffassung dieser verhaltnisse ist rein sinnlich, d. h. sie 
finden zuerst und eigentlich statt bei korperlichen gegenstanden, wo man 
grade so, wie hier angegeben, fragen kaan. Danft aber sind dieselben 
verhaltnisse auchaiif ahnliche beziebungen geistiger gegenstande iiber- 
getragen, z.b. die orts- und ricJitungtverfaaltDisse auf die zeit: nJUume 
(Loc.) im winter 9 ^uhii (YiaL) abends i — and das artverh&itniss auf 



16 Formenlehre. S* 1^ 

handluDgen: OKOuUinik (Mod.) mit worteoi u. dgl.; auch sind einige 
andere beziehungsverhaltnisse korperliclier gegenst&ndey die den obigen 
zwar nicht gleich, aber Shnlich sind,* mk iinter dieselben veriiaUiiissi^lle 
gebrachty z. b. iugiumit (AbL) mMvoK Yon einem remithier (aosgegangen) 
bt es klein, d. h. es ist klemer als ein renothier. Diesev^ und die An- 
wendung einer gewissen ciasse voa nennwortern, der ortsworter (vorde- 
resy oberes u. dgl.; §. 46 f.) — maclit es moglicfay mit diesen 5 casus 
alien unsern prapositionen zu entsprechen. 

Endlidi habc^n noch die redeworter sieben versehiedene haoptfor- 
men — (redeformen, modus), — die hauptsachlieh durch verschiedenheit 
des ausbiidungszusatzes (§. 12) gebiidet werden, namlich 3 selbststMn- 
dige, fiir falle, in denen das redewort unabhaogig stebt, und 4 abhan- 
gige, fiir falle^ in denen das redewort untergeordnet ist^ wobei im we- 
sentlichen dieselben hauptverhaltnisse unterschieden werden, wie bei den 
untergeordneten gegenstandswortern. Es sind folgende: 

I. selbststandige hauptformen: 

1) der Indicati? (anzeigeform; besagt gescbehenes mit gewissheit): 

takuvA er sieht oder sab ihn. 

2) der Interrogativ (frageform; besagt gescbehenes mit ungewissbeit) : 

iahivmikl sab er ihn? 

3) der Optativ * (heischeform; besagt ungeschebenes wunschweise): 

tctuUvk moge er ihn sehen! 

Ui abhangige hauptformen: 

a) fiir ffHle, die dem ortsferhaltniss entspreehen: 

4) der Conjuncti? (fiir gescbehenes oder gewisses); idkungmagi^ weii 

oder als er ihn sah. 

5) der Subjunctif (fiir ungescbehenes oder nngewisses): Uihigpago 

wenn er ihn sieht. 

b) for fMe, die dem avtTerhftltniss entsprechen: 

6) der Infinitiv: iakwMiHg^ ihn sehen, oder ihn sehend. 

t) fur falle, die dem objects verhaltniss entsprechen: 

7) das Particip: Idbi^d (ihn,) dass er ilrn sieht oder sab.* 

* In der 2ten person fuhrt der Optat. den namen ImperatiY (befehlsform). 

* — eigentHch: welcher ihn sah; jene bedeutting — (dass er . . .) — erhalt 
es erst dorch die unterordnung; da aher dieses Particip, in zusammenyingeader 
rede nur untergeordnet yoi^ommt, so trutt eben dadurch die grundbedeutung 
desselben in den hintergrund. Dagegen giebt es ein anderes Particip* (s. J. b%)i 
bei welchem in folge andersartigen gabrauchs eben diese gruDdbedeutwig — 
(welcher . . •) — ^e Torherrschende ist. 



19. Beretch der forioeo. 17 

§. 19. 
So weit erstreckt sick die beugnng im grodlilndisclien. Man sieht 
darausy dass zwei (oder drei) dtnge, die bei uas zum theil gegenstand 
der beuguDg 8ind> hier ni<cht beriieksichtigt werden^ namlich bei den 
gegenstandswortern das gescbleeht des benannten gegenstandes, und bei 
den redewortern die zeit mid der staad der handlnng. Yon geschlechts- 
bezeichnung findet sich im grdDlUndisehen mth b«i.gegens^ifideny die 
ein natiirliclies gesehlechfe baben, -ka«m etne spor (and jedenfalisnicht 
auf eine der vnsem entspKdiviide'^weiiie}; und eben^tto wird auch bei 
redewortern die zeit — wofiir wir ira deiitscben zwei fonnen haben: 
icb sebe^ icb sab — nicbt ftosgedriickty ist aber dennoch deutlich, weil, 
wenn das erziililte nfcht graiie'l^r augen gesdaeht^ man Temifoftiger 
weise nicbt anders mmehmen kann, ak dass es beleits geschehen ist, 
denn von voUig ungesehi^eneni kaan man nicbt -andeps reden, hU wanseb- 
weise, d. h. imO{>lativ« Dagegen wird der stand der bandlang — bet 
uDs: icb selm (wahrende oder anvfliliendete baopdlung), icb babe ge- 
seben (volleadete bahdlung); icb werde- seben (warden de oder bevor^ 
stehende bandl'ung ^— aUerdiags erferderlicben falls ausgedriickt, aber 
nicbt dttrch die beogwig, sondern dnrcb . aabangsstainme> deren es zu 
diesem belinf mebrere -giebtr z. b. takuifd er siebt oder sab ibn, fdbti- 
lerpd er fangt an ibn an selien, iakust^ od. iah^m^m er wird ifan 
seben, tahusimiwd er bat ibn geseb^n. . Das YoUendetsein der bandlang 
wird jedocb, wo es sicb von selbst. verstebt, gewobnMcb nicbt besonders 
ausgedriickt. 



Ge6a\. Gramm. 



18 Forineniehre. 



Die niia foig^ n4« tabeile giebt eine Ql>«»i€lit der dorcli angeLangte 
endungea g«bildet«E foftDea der^ieute-y neoH- uod redeworter, die. in 
den nacfasteliendeir drei eMten absclmitteti dieses theits nafaer entwik-^ 
kelt sind. . 

Zu merken isl: 1) Die Tor den soffiiken der nennworter stehenden 
kleinsn zablen (1 — 6) zetgen an, zu weloher der §. 36 dargelegten ab- 
theilungen jedes derselben gehiiit. 2) Die endimgen 5ter person y de- 
ren. deutsche erklarmlg wit einem stemdieD Yersehen is>t, — ^ z. b. bei 
den sttffixen der nennworter e, life, me etc. ; bei den endnngen der rede-^ 
worter-im Conjunct. iiiiie> mniuhjmone etc. etc... — sind die durch e-suf- 
fixe (§.33) gc^ildeten. — 3) Die endnngen fiirdie zweiheit — sowohl 
d/ea subjects -als objects, — ■ die ungefalir die lialfte dtr ganzen zahl 
ausmachen, sind hier der Tollstandigkeit wegen und weil sie doch zu^ 
weilen (namentHch in biidiem) forkoramen, alle rait anfgefnbrt, wer- 
den aber in wirkliebkeit nur sellen und manche so gnt als nie gebrautht, 
vgL §. 14, anni« 



Tabellarische iibersieht 



der 



beugungsanhftnge. 









# 



» 



le 



3te pers. hhrbeid 
(a-suff.) 'ihr 



s 

(oiBbelt) olitteotiv. sabjeotlv. 
ein * a ' ata 



isein 
ihrbeider 



3te pers. Isein * 
(e-suff.) I ihr * 

idein 
2te pers. Jeuerbeider 
*euer 



a 
'afc 
'at 



o 

Pi 

a 




!mein 
unserbeider 
unser 







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M 



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3te p. 


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Jsieb. 


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2tep. 


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J wirb. 
^wir 


unga 
uguk 
ugut 



mil suff. der 3lcn persn 



sicb. 
magik 
matikik 
matikik 



sie I ihn * 
magit tmane 
matikik liuangne 
matigiklmane 



amigik 
amikik 



amigit li 
amikik ( 



agkik 

avtikik 

avtikik 



agkit 

avtikik 

avsigik 



3lep 



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ihrb. 
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ate p. 


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Use 


Istep. 


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jwirb. 

'wir 


langa 
lanuk 
lata 



liuk 
liko 
lissuk 



uk 

"■ko 

siuk 



avkik 

avtikik 

avtikik 



avkit 

avtikik 

avtigik 



angne 

avtingn4 
avsine 



avne 

avtingne 

avtine 



pagik 

patikik 

patikik 



pagit 

patikik 

patigik 



Ugik iko 
lisik ^,.^0 



unigik lunigU 
unikik lunikik 



'kik siuk 
sikil jf^ 
fikih fif^Q 



ugkik 

uvtikik 

uvsikUe 



pane 
pangne I 
pane i 



!■■■ 



ugkit 

uvtikik 

uvsigik 



lara \lage\ 

larpuk 

larput 



Idka tigo 
lagp 



icr 
sieb. 
sie 



!du 
ihrb. 
ihr 



!ich 
wirb. 
wir 



lutU 
lutik 
luse 



uvkik 

uvtikik 

uvtikik 



uvkit 

uvtikik 

uvtigik 



i 

-^ 



ungne \ 
uvtingne 
uvsine i 



uvne I 
uvtingne 
uvline 




lunga 
lunuk 
luta 



tvne I 
ictingne I 
ivtitie ' 

=1 



^0. ^1. Formcnlehre. 21 

Erster ai)schmtt 

. Fort^en der deatewdrter. 

1. DeutewurzelQ. 

§. 2a 
Die ma/A §. Uh aU soichd aBZtt8ehea4en deutewurzela siod fol- 
gende: 
1) ma hier (wo ick bia). 

2> tciaa "^^ da (wq da bist, oder wovaa man tprieht).' 
3) ut» bier, da.(waliiii aiaa seigt)* 4) ik (ki) dott, denban, 

6) ««, .fid (eig. Itoka ! ''^•"' "^^ *»• «""** ''^ ''^*''*'' •** *"•'*'"'>• 

7) pav oat- oder landwarts; auch oben. 

8) aam weat- oder seewarts; auch nnteii. 

9) pik doit oben; auch ost-^xOder fandwarts* 

10) Immi iuer Botao; auch west- oder leeiNirts. 

11) Hg and (wo die'soiuie geht). 12) ham drinnen oder dirauMea. 

\ii.und fur sick wercfeji diese Aeils gfar aicht, theik nur aosmfs^ 
weisd gebcaoohty j« weldbaai IM sia dorck ^a angehaagites #i aassprech- 
bar gemaclit wesdeii9'S<f>§.'21; dflgegoD, was eifeatlich gebraueht wtrd, 
siad die doreh aag^biiiigte appositioaen gebildeten besiehuogsformeB 
(casus) derselben, deren sie 4 liaben: Lecalisy Ablatio, Yialis, Termi- 
nalis, Diese werdea bei alien auf gleiebe weise gebildet, namlich der 

Loc darch miw, der Abl. durch d»^» (ia Labrador durch angat), der 

Vial, durch flan, und der Term, durch unga^ z, b. 

Localis. tn^na- bier. loasana da. ihane dort. 

AblatiT. mcln^a yon bier« tdssdnga von da. ikdnga yon di^rt. 

Vialis. miuna bier durdi. to^si^aa da durch. iMna dort durch* 

Termin. maungii bieber. . loasnajfa dahin. ihmg^ dorthin* 

Die einzigen hier Yoriioaimeodea abweichuogen sind der Yial. u* Term. 

^OB uv: ug$na fiir n^na, und di»^ fiir uvunga. 
*) vieileiciH ^igentiich iaff90, zusammengeseUlt. ans- tak^u; vgl. d. folgende* 

i 21. 
Allen* diesen — 4a89 ausgenommen -* wird eitf die deutekraft ?er- 
stMendes fa ^4y U^) vorgesetzt, wenn der zn bezeicfanende ort ent- 
^^rat ist^ oder sdion die rede Ton ihm war/ oder wenn iibei^attpt nor 
melir aacbdrack beabsichtigt wird; ^ dieses fa (oder yielleickt nur «) 
^^Hetnt die eigentliche urwurzel von lass zu seia. Es werden dann aus 



22 Formenlebra. Enttr abscknitt. J. ;21-~;^3« 

den obigen der reihe nach folgeode: i) ianw, 3) tauv, 4) taih^ 5) tavy 
6) tdxav, 7) fagpavy 8) iasamy 9) t«jrpiXi, 10) takan, 11) taH^f, 12) ta- 
Kam, Yon diesen wird tauv (tauva) nur als partikel gebraucht, s. §.659 
15; die ubrigen haben dieseiben forinen wie jene: talkane^ taikdngai 
tafk^naj taiMnga, und so alle andern. Ausserdem werden diese zu- 
sammengesetzten — nur tama und fanv nicht — oft auch mit ange- 
bangtem a (§*20) ausrufsweise gdbraucbt, in der bedeutung: da... 
ist es Oder er, x» b. tagpavd da oben istsi taika da! dort ist er! etc. 
Von den einfachen kommen nicht leicht andere so Tor, als tcus und nv 
(diese beiden aber ziemlich haufig), letsteres mit verdoppeltem v: uvfa! 
bier (wohin ich zeige) ists! idna da ists! da ister! auch: das ist er 
(od. es) ; — dazu kommt noeh ein ? on iama tak der endtnig Ton idssa 
gebiidetes: tamdssa da bier ist's! od. das hier ist's. Die beiden letzte- 
ren 'v^erden u. a* auch in satzen als deutendes verbindungsglied ge* 
braucht^ s. §. 100. 

§*. 22. 
£in fragendes deuteworl — na t>d. nav — hat sich im gronl. nur 
in zwei ausrufen erhalteni n4 wo ist's? — (scbeint entweder entstanden 
aus nava durch zusammenziehung, oder aus no mit dehnung des Tocals 
durch den frageton) — und nmngd lass sehen! wo hast du*8? Im.Labr.- 
dialect hat es noch einen seinsoHenden AbL und Term.> die aber.beide 
ganz unregelmassig sind: naHi (AbL) woher? und namnt (Term.) wo- 
hin? Im grdnl. dienen daftir nbrigens die verscbiedenen formen des 
nennworts wh was, s. §• 25. 

2. Fers5nliche deutewoiter. 

§• 23. 
Aus den vorigen werden personliche, d. h. nicht auf eine richtung 
oder einen ort im allgemeinen, sondern auf eine dort befindliche person 
(od. sache) hinweisende deutew6rter gebitdet durch anbangung der sylbe 
nttj die also ihrer bedeutung nach unserm er in der, jener,. wer etc. 
entspricfat. Yon iass gibt es ein solches nicht, und auch yon Jsig kommt 
es wol kaum ?or; also sind es folgehde: mofni dieser,' una (f. uvnaT) 
dieser hier, ivna und inga (f. ingna) jener — letzteres Ton 4h, ersteres 
fon einer nebenform desselben: iv; aena, navna^ pavna^ savna (oder 
zusanuneogezogen : dna, vif»o, pdna, »dna) der im norden> im siiden, 
etc. ; pinga (£• pingna) der hiet oben (uber uns) ; hdna .der hier unter- 
halb; xavna oder ir«Mta der drinnen oder drauss^. Auch diesen wird, 
um die deutduraft zu verstarken, fa tfder iak Yorgesetzt, wie §«21 ge* 
zeigt ist. 



$. 34. 95. Deuteworter^ 23 

§. 24. 

Diese personliclien deuteworter halien die zafal- und bezieliungs- 
formen der Dennwojpter, nur keioe zweiheitsfomi, dagegen aber beide die 
einheits- uod inelirheitsform doppelt, namlich ftir die einlieit einen Sub> 
jectiv und Objectk, wie die neonvorter haben, f(ir die mebrheit aber 
statt dessen einen Nomina tiv und Accusative aid antwort auf die fragen: 
wer? (Nom.) und wen? (Ace), wie bei ubb. Per Subjectiv der einheit 
wird gebildet durdi ssumay der Aoc. der mebrlieit dureh he, und der 
Nom. der mebrheit durch fenor diese endungen iommen, wie da« den 
Objectiy der einheit Uldende net, an die Wurzel §. 20. Die anderen 
casus — Loc. AbL Yial. Term. Modalis — werden dadurch gebildet, 
dass in der einheit ane, dn^, tlna, unga uad inga an das m des Sub- 
jectivs, und in der melurheit naue^ nanga^ hnt^ mng» und nmga an das 
u der endung Xro oder hua komnien> z. b. 

einlieit. mehrheit. 

Objectiv wna jener. Acc^ iwfed jene. 

Subjectiv i/vs9uma jener. Nom. wUua jene. 

Localis aiaBswmwM bei jenem. wikunan^ bei jenen. 

Ablativ voMmmanga von jenem. wkvknmgo^ von jenen. 

Yialis iv«Mttti«2ita. durch jenen. iviMs%nt durch jene. 

Terminal. WMV^uamga^ zvl jeaem. ivhmunga zu jenen.. 

Modalis wssummga mit jenem* i/6kumnga mit jenen* 

Ausnahmen sind; mana \mdi,hdwjk haben als Subjectiv gewohnlich 
mafuma iind-l^ciitfiiia, und so auch mit appositionen : mdtumaiief matu- 
wmga et^i — {nm89vma^ mdssuminga u. dgl. hort man nicht leicht an- 
ders als von weibern u^d kiadem). una hat tima (statl u€8uma)j davon 
^mdnga, 4m«nga,, ^nmga ; die mehcheit ist regelmassig, ebenso das damit 
zusammengesetzte fauna: tausauma, iaussttmane etc. ing» hat i^suma, 
i^lbo, ighua, wie von ingna; ebeoso pinga: pigsswna etc. 

§. 25. 
Mit dei^ enduBg der persoalidien deuteworter — iw — werden von 
zwei iieiuiwortern personliehe frageworter gebildet, ndmlich suna was? 
von suJk wasy 'c4ii etwas,.ufid Imawerl von einem sonst nicht vorkom- 
menden stamm {he oder Xni). Beide haben aber als deuteworter nur 
diese eine form; alles iibrige wird durch die casus der stamme er- 
setzty von denen' sie gebildet siiid, die aber bei hina z. th. unregel*- 
massig sind. Die von 8uk (suna} dienen dann auch zugleich statt derer 
des vevlornefli frageworts na §. 32. Die ganze beugung belder ist fol- 
gende: 



24 Formenlebft. Enter abschaitt, $, 25— ;I7. 

einheit. inehrliettr eiDlieit. mehrbeit. 

Object] V. cufHi was? Hi welche? 1^0 wer? hkut wekhe? 

Subject^ «i2p was? 99tii w^khe? Ina wer? lakut welche? 

LocaHs. sHfM wo? sune bei w«T '^ *- fttHwiM bei w.? 

Ablatir. twmit woher? •fttiit fon w,? kunH foa- weiii? kikAnit yob w.? 

Yialis. 9ukut woiloveh ? *• - . * - 

Termin. sumut wohio? «d»ifl zu w.? Js^ami zu wem? -fctlbttiitil zn w.? 

Modalis. 9miitk wemit? 4umk imt w.? hmik mtt wem? lakvmik mit w.? 

Die eadung-feMl in ht^t, 9Mwekk% dtma weiter die appositionen ge** 
hangt ^i^d, ist e|B anliangsjitaiiHn, s» §. 120, no. 33, 



Zwetter abschnitt. 

■ . • ^ - • - . 

Formen der seimwdrtn** 

^, Im allgemeinen. 

1'. Zahlfoniieti, 

§.26. - 

lu der stainiBforiii ^*^ dem Objectiv der einii^it — eudigett alle neiin- 
worter auf einen Tocal, k, Is oder U Die aaf i, die bis' alif einige we- 
iiige sainmrKcb (iind zwar grosslentbeils mit eiif trnd dendselbeo anhangs- 
stainm, §. 1 17) zusammengesetzt sind , Behmen behitfs der beugung und 
fortbildaog durcbgangig einen hulfsvocal air, nSmlich iii einigen, geho- 
rigen orts besonders bdmerkt^B fallen a, sonst i; dabei Wtfd zugleicli 
^us deni t, sobald ein ) davor stebt, s, gleichvicfl^ ob' der htilfe vocal i 
oder a ist. Maoche tob ibnen haben aoch eine verlang^rte hebeBform 
auf iah oder sak. Did aiif eineB vocal ausgebenden Worter baben alle 
eiBe neigung auf k za evdigeB, und veriialten sich audi in eioigen iKl- 
len wie auf k ausgehend (s. n. a. §. 36,6.}, audi wird flintfn zieidUck 
baufig, wo sie ohne weitere verbiniking mit andern wortern nur znr na- 
HnensBeDBung oiaes gegenstandes 4ieiieiiy eip v ang^liBgty-was dann 
gleichsam eine art artikel — . (eio^ eine) r— bildet, z. b. ^itf loir eia rennr 
tbier, mtnoic land od. ein band, puHK ein loehy.statt itirgte^ iifHto>. pute* 
Der TocaL der letzten. sylbe t^ bei dcinen auf I der angehiingte billf«r 
vocal •^- ffibrt in folgedden iininer den pamen: endvocal^ und der 
etwa nacfa diesem steliende consonant: endconsonant. . 

§.27. 
Die iibrigen einfacben zabiformen, nanlich der. jS¥m.««tiv der eior 
Iieit, die zweiheits- und mebrheitsform, werden iin ailgemeiaen dudurcb 
gebildet, dass ftir den Subject! v p, fur die zweibeit Jc, und fiir die mebr- 



$. ^7, n. 



Nennworter: lablfonneiL 



25 



heit t an den endvocal gehMngt wird, Ber etwanige endconsonant fallt. 
dabei ohne weiteres weg, wenn er ein tilotser ausbildmigslaut ist; da-* 
gegen wenn er entwed^ se&M wurzelhaft, oder^ wie es Itaufig der fall 
isty stelWertreter eioes wurzelliAften consooanten ist, so kann er nicht 
wegfallen; andererseits aber ^ird (lucli VermehruDg der sjlbenzalil hier 
mogliclist Termiedea. Dieses hat daan. bei vielen wortern versetzung 
des end vocals zai* folge, so Daml., dass der«elbe ans ende des worts 
gesetzt wird, wodurcli die beiden letzten wnrzelGonsonanteny wenn sie 
nor durch den endvocal getrennt. wareo, nun neben einander zu stehen 
kommeny und wenn sie. sich so nicht niit einander vertragen, so wird 
durch erweiclHing de9 eia^y und nothigenfalU durch abermalige ver- 
setzung die gestalt des worts mit der regel §• 6 in einkiang gebracht. 
Daher iindet nur bei wenigen.wortern, wo es durchaus nicht anders geht, 
vermehruog der sylbenzabl statt dadurchy dass der endvocal nach dem 
endconsonanten wiederholt wirdv(§. 3i). Ais wurzei ist daon (ausser 
bei einigen anf .fc^.s. §. 2S) iibfirali das anzusehe% was in d«n formeny 
wo lautversi^zong stattfindet> — z« b^ in .der mehrheitsforw — vor dem 
endvocal stelit, z. b. ittiitnf lander^ wurzei nun.; MM tekhe, worzel !«#• 
(fiir fast); ermit gewasser, w^ufzel emg^ (fiir mic}» Hiernach zer£allen 
sammtlidie nennworter in ^ elassen, wie folgt: 

§. 2«. 
Erste clause: vrSrter ohne lautrersetzung. 
In dieser classe kommea alle endungen vor, die ein nennwort iiberhaupt 
haben kaon^ namlich: «, cnt, gtk} e, ett^ ik; o, «ir, iUs; t. Yon ^lenen 
auf I Sr§«26^^ir jiis endcttesdnant fallt hier iiberall weg; h dagegen, 
was, wo^es^ ais endeoasonaiit vorkommt, Aberall wttrz'eihaft zu isein 
scheint, fallt nur mit dem Is der zweiheit in eins zusarameo; vor p und 
I dagegen bleibt es »iiiadist als g stehen^ xia aber ein wort nicht auf 
zwei consonanten .ausgehen kann, so wird aus gp up^ und aus gt it, 
(ganz wie bei uns biai^ aus bAgndy hain aus hagn). Also z, b.: 



eiaheit, Objediv. 


eiaii., Siilijjectiv. 


sweiheii. 


•.BMhiiiett* 


(land) num 


fittftap 


nunah 


nunat. 


(berg) KOKOK 


Kump 


KUKOk 


KQKDkU 


(himmel) . fiilak 


xilotcp^ 


Mak 


KUaii 


(wunde) ilse 


»Mp 


«M 


WHtJ* 


(hant) ornev 


€HH*p 


umik 


itmit. 


(baom) wp$k 


arphup 


.orpifc 


arpH, 


(bftr) mine , 


nanup 


n^nuk 


imnut. 


(wintef) ukioM 


ulnup 


ukmk 


iU^ut. 


(menseh) imk. 


Hkikp 


muk 


tnuiU 



26 Foiiuenlehre. Zweiter abschnitt. A. %. ^28 — 30. 

einfaeit, ObjcGtiT. einh., SuiiJecUv. zweihett. mehrlitU. 

(berz) ^mat ^matip 4hm0tih ^matit, 

(flinte) a$ttilaU . cmkUaWip MfliKoi«>fc ayASH^uM, 

Tm dieser classe gehoreii alle auf ekien vocal oder I ausgeliendea 
worter, audi die meisten auf ]k» nnd von deaeii z^yA k die mit ge- 
sclilossener vorletzter sjlbe, mit ausnahme derer auf nex und eiuiger 
auf dlcKf die zur dten classe gehiiyrea^ Die auf vmit ofFener Yorletz- 
ter sylbe gehoreii grosstentheils den beidea andern classeo an. 

§. 29. 
Einige worter dieser clasie weichen etwas von der allgemeinen regel 
aby namlicli 1) die anlilingevortef ^^guuK, smtax, inax und dlewj d. h. 
alle worter, die eins Yon diesen am ende baben, bilden Ihre zalilformen 
wie folgt: 

■HiguuK, ^ng^py -^n-gudk, -ngmP; inax, inmip, indk, ifioil. - 
gsuax, ssAp, 88uahj ssuit; Hex, dUup, iUk, iM. 
(Diese bildungen entsprecben Debenfcrmen auf fc? -'mg^h, t9u% %na% dl\k.) 
Die gleiche bildung bat aucft^das aDliai^wort aftidir in der mehrbeits- 
form : almty wahrend die beiden andern regelffiassig »ind: Stibjectiv ahtap, 
zweib« ahtah, Dann ha&en 2) urstSmm^ auf aXy deren vorletzte sylbe 
mit r scbliesst, «itt itberzahliges i in der mellrbeitsform> z. b. s^rxax 
(fischbein), sorxait) utonrair (alt), u^ofJroit; ffk(]^(ijr(lebm) maHait u.dgl.; 
desgleiclien das anbangewort fsic^r^ tmaity auch einige wenige andere^ 
z. b. irt^dloK (aas), xigdhtit. Ganz unregeknassigeforraen, dergl. auch 
vorkommen, vie z. b. widx (h^rpunachaft) , Subject! v mna^up, melirbf. 
unarrat; pdx (sack), mehrbf. puggui^ u. a^. uk, liaben ihren. grand in 
zweierlei atammform^ wie denn iiberh^iipt stamme mit -langera end?ocal 
haufig zusammengezogen aind — (hier untUc^M» unaf^ax, pdx a^a pnggex). 

§. 30. 
Zweite classe: worter mit scbwaeher lautTersetzung. 
Das eigenthumliche dieter classe besteht darin, dass der -endconsonant 

— durcbgangfg x — steilvertreter ewiea wurzelbai^ consonanten ist, 
und dass die wurzel entweder mit einem weicben consonanten — und 
zwar S8f (yor dem jedocb ein anderer ausgefallen scheint) -^ oder mit 
zwei consonanten eines organs — (2 kehHauten, 2 gaumlauten, 2 zun- 
genlauten) — scbliesst. Nor in einer bier Torkommenden wurzelendung 

— rx — ist der endconsonant selbst wurzelbaft, und ebenfa]lir nur in 
einer — vk — gehoren die beiden letzten wurzelconsonanten zwei ver- 
sehiedenen organen an. (Uebrigens habeA die barteren dtalecte Iiier 
durcbgangig ^ fur v, z. b. tvhigax (rabe), ^gttx (dorscb), suUtpaugax 
(rothbarsch), fur iuluvax, 4wtx, 8ulupaw9ax^ — was indessen, nach an- 
dern abnlichen yertauscluingen zu schliessen, nicht nrsprunglich zu sein 



S. 30. 31. 



N«now«rter: xahlforraeo. 



27 



scheinty dean die spracbe bat vol oeiguag v gegen g zu vertauscheoy 
aber nicbt umgekebrt g gegen v.) Der end vocal ist Yerscbieden, our bei 
den wurzeln auf ss ist er immer a« Die vorietzte sylbe ist bier immer 
offen. Durcb die rersetzuog des endYocals kommt dann der tlurcb den 
endconsonanten Tertreten gewesene wurzelconsonant in seiner eigent- 
lichen gestalt zum vorsebein, wodufcb sich die jedesmalige endung ver- 
andert wie folgt — (- b^eutet Jiier den endvocal): 
aus r-Ky g-K, v-jr, l-ir, «-jr, jl-ir, 
wird rx-y gk-, vh-^ tdl-, to-, t«-; und aus ax mit vorstebendem 
vocal wird -sea. An die so umgebiidete endung komnien dann die zei* 
chen des SubjectiTS, der zweibeit und mebrbeit, z. b. 



einh., Objectiv. 


einh., Subjecliv. 


zweiheil. 


mebrbeit. 


(^andkorn) slofav 


siorxap 


sioTKak 


sioTKat. 


(berr) ndHagoK 


ndlaghap 


ndlaghah 


ttdlaghat^ 


(rabe) tuhtvax 


tuluvhap 


tuluvhak 


tuluvkai. 


(base) ukahx 


uhatdlip 


ukaidlih 


ukaidlit. 


(teicb) tasem 


' tat sip 


tatslh 


tatsit. 


(bauptbaar) nujaK 


nutsap 


nuisaik 


nut sat. 


(beule) djiicrir 


ajussap 


ajussaJe 


ajussat. 



Zu dieser classe geboren fast alle worter, deren endsjlbe die bier 
angezeigte bescbaffenbeit bat, namlicb die auf rax, rcK, roir, gax, vam, 
lav, leK, etc. mit daYorstebendem vocal; nnr einige der art geboren 
zur Isten od. 3teii classe. Von denen anf lax n. ua« geboren meb- 
rere zur Isten classe, und einige werden nacb art beider classen. be- 
bandelt, z. b. das anhangewort liax; mebrbeit liat oder lissat, Aucb 
giebt es in dieser classe einzelne worter auf Te, die aber ganz vrie auf 
K endigend bebandelt werden, z. b. vjarah (stein), mehrb. njarnat; 
^atigah (riicken), Subjectiv mtigkap. Ferner wird die endung d« — 
als aaK ^ in mebreren wortern nacb art dieser classe bebandelt, z. b. 
igaldx (fenster), igaldssap^ Igaldssdk, igaldssat; •^— gewohnlicb aber 
aucb zugleicb nacb art der Isten classe: igcddp, igaldt. Endlicb ge* 
boren aucb nocb in diese classe einige binsicbtlicb ihrer bildung ganz 
vereinzelt stehende worter, z. b. Kajax (mannsboot), Subjectiv xainap, 
mebrbeit xmnat (alsowurzel rattt); JeanajoK (uike), mebrbeit kandsut 
(wurzel leanas),^ u* a. m. 

§•31. 
Drittje classe: worter mit starker lautversetzung. 

Bei dea bierlter geborigen wortern ist der endcensonant — k od. h — 

selbst wurzelbaft, and die wurzel endigt entweder auf zwei consonantea 

zweier organe -*« (einen lippen- und einen kebllaut, einen zongen* und 

einen kebllaut etc.) -^ oder auf drei consonanten. Der endYocal, der 

bier immer t (e) ist, wird bei den nieisten auf zwei consonantea ausge- 

benden wurzeln versetzt, und mit ibm aucb die beideu letzten worzel* 

consonanten, wenn der erste <}erselb6]i weidi oder nasal ist; — dagegen 



28 



Formenlebrc. Zweiter abschnitt. A. 



S.31. 



bei deneD^ die entweder auf cwei Tollig uBfertrdgliche eder aof drei 
consonanleQ aasgehen, wird er nacfc dem (enreicliten) endeonsooaiiteii 
wi eder holt* Hiernach serfallen die worter dieiMnr classe in zwei ab- 
tfaeiluDgen: die Iste, mit offener forletzter sjibe ond ▼ersetzung des 
endvocals; die 2te, ineist mit gesclilossener vorletzter sjKbe und wieder- 
holung des endfocals. t, welcbes in einigen wortern der liten abtheil. 
als anfangsconsonant der letzten sylbe ▼orkommty wird 'bei versetzong 
des endvocals zugleich gegen k oder Ir — wie der endtoosonalit ist, — 
vertauscbr, und als solches erweicht. Aos g-M wird ^. Die endungen 
verandetn sich alsoy wie folgt: 



endconsonant k. 



Iste abtheilung: 



stamm- 
endiing. 

teKy 

peK, 

Ibk, 

\meKj 

neKj 



wurzel- 
eadung. 

rf; 
rdl; 
rm; 
rn; 

ft; 
er; 



endconsoaant k 

' wun«l- 
eqAunf. 



stamm- 
eodung. 

vihf 
mikp 



9^ 

9dl. 
ngmm 

ig oder in§. 



2te abtheilung: 

An die wurzelendung komiot dann zuerst fai^.die mehrbeit il^ z« b.: 



eink. 
(zwinge) udteK, 

(wallross) auvev, 
(harpunleine) aHeK, 
(wasser) imeK, 

(zeigefinger) lifcejr, 
(gans) nerdlen, 



mehrb. 

KdrKiU 

aorfiit. 

arMit.- 

ermit. 

tikerit. 



einh. 
(zelt) tupeWf 

(graft) ivik, 

(welle) mtfiife/ 
(bartliaar) ttmik, 
(eule) ^9P^9 



' mefarh. 

tOVKit, 

igfit. 
ifMtgMif. 
^ ungmit. 
ugj^igiU 
higdUngU, 



(grjinze) htg^ikj 

Uebrigens sind die meisten der hierher gehoctgen woiier Yon der art, 
dass sie immer ein suffix hahjgny und also die einfachen zafalfona^n der- 
selben wenig oder gar nicht Torkommen: von solchen wird bier eine 
mehrheitsform nur angenomnen^ um der daraus ersiclltlicben wurzel 
wtUen. Im Subjeetiv der einheity wo ein soldier ^otkotamt, wird der 
endvocal in der regel g^gen u veitaiisebt^ z. b. etium (sobn), ernerup; 
nagioraHik (adier), nugiwagdl^pf nigw (sidwifld), na^tip; «— (dieses u 
bat den umlaut^ §«2ynot.); — and in der aech selteiiem zweibeitsform 
wird entweder der endvocal gegen cr vertauscKt,' z; b. HagiorngdMey oder 
das. lb wird an deh unverdetzCen — dedi bei denen der 2tenabtb» meist 
an den wiederholten -^ endvocal gehangt, z. b. vgplgilk (s. o«). 



J. 31 — SS. NeDnworter: zalilfonnen. 29 

Zu der Isten abth. dieser claste gehorea die neisten worter der bier 
angefohrteB endungeny nAnilieh die auf ten, tikf pen etc. mit daror- 
steoendem stompfem Yocal; die in der 2teBabtb. Torkommenden en* 
dungen — mex, ngtt«t, rdUx, ^Uh,vdUk, gUk, gniky -ssih, -Uk, ^heic, 
-nmc — fittden »ieh z. tb, aitch in der Men abtn. dieser classe, und 
. in der isten da^te. Da» genanere in dieser hinsicbt bleibt dem wor- 
terbifch iiberlasseny wekbem es zukomrot, bei jeden wort die classe 
anzugeben, welcher es angehort. 

§. 32- 

In dieser dten classe finden 'eioige dhilectische Tersebiedenheiten 

statt, namentlicb werden im nordgrSnlandiscben dialect bei den zur 

Isten abdi, geborigen wortern auf mew, m^, new, n^ n. vih die beiden 

letzten vurselconsonanten niebt terwecbselt^ da dann das n in nex u. 

fitJb wegfallen-mnss, also z.b. mmiip (staub), mebrb. #(l»<|ftrstatt aangnU, 

wvngit statt «ii^H (s. o.); ewm§it statt ermH (s. o.); wmgU statt ornit 

(t. unen acbselboble), ivgH statt i^t (s, o.) u. dgl.; »nd ebendaselbst 

wird bei denea anf mk und v0K bin and wieder das versetzte e gegen 

g oder / yertauscbt, z. b. iggit, aoMt^ statt igfii, aaffU (s. o.). Im siid- 

gronlUndischen dialect werden nicbi selten die worter dieser classe, be- 

sonders die der Isten abtb., nach. art der ersten classe bebandek, und 

mebrbeitsformen wie afH (v. at&e, name), tupH {t. Utpex), aUt (?. alex) 

u. dgl. gebildet^ statt amni, iw>itU, ar^^. Im Labradordialect ist dies 

bereits dnrcbgebende regel gewordeb, daber dort diese ganze classe als 

solcbe bis anf wenige spuren verscbwunden ist. 

2. Suffix^. 
§. 33. 
Zuerst ist zu benierl^en^ dass es ftir die 3te (eigentl. 3te u. 3te) per- 
son zweierlei suffixe giebt, die wir nach den stammformen derselben 
o-suffixe und e- suffixe nennen wollen. Erstere sind die gewobn- 
lichen ; letztere werden angewendet ^ in folgen^en besonderen . fallen : 
1) Wenn ein gegenstand zugleieh als tbatziel und besitz desselben sub-^ 
jects dargestellt werden soll^ so erhalt derselbe ein objectiYes e- suffix, 
z. b.: arxe fak^ er nannte seinen (eigenen) namen; — dagegen heisst 
orica fawd : er nannte (eines andern) seinen namen. 2) Wenn von 3 
in rede stehenden gegenstanden, deren zwei einander tbdter und tliat- 
ziel sindy der 3te besitz des tbSters und besitzer des thatziels ist, so 
erbalt dieser dritte gegenstand ein subjectives e- suffix, z. b.: igUume 
Kormii ^Ufp^ er zei^Btorte seines (eigenen) hauses mauer — (d^s baus 
ist bier besitz des zerstorers, and besitzef der mauer als seiners bestand- 
theils, §. 72f 2) ; — dagegen V lydlunto irarm^ upUipd er zerstorte (eines 
andern) seines baoses mauer. 



30 Fonnenlebrec Zweiter abtehnitt. A. §• ^3 — 35. 

Man kann 8ich*s audi so iDerkeo: Wenn man den tatz to nmsetzt, 
class das tkatsubject — (der tfaiiter) — Iste person wird, und es komint 
dann heraus: ich ... meinen (meine, mein) . • ., oder: ich ... mei- 
nes (ineiner) y — i (wie in obigen beispielen: ich nannte mei- 
nen namen; icli zerstorte meines hauses maoer), — so muss ein 
e" suffix stehen, und zwar fnr ^meinen (ineine^ m^in)** ein objectives, 
und fiir „ meines (meiner)" ein subjectives. In.aHen andern (alien 
stelien a-suffixe. 

§. 34. 

Die an nennwortern vorkommenden einfachen sufExe sind dann fol- 

gende : 

J) a-»uffixe der 3ten person: fiir die einheit <les objects, 

object!?: a, ah, al, sein, ihrbeider, ilir; subjectir: ata^; fiir die 

zweibeit des objects, objectiT: h^ %k (InJb, g*k), seine 2, ilir- 

beider 2, ihre 2, subjectiv: hU; fur die mehi^h* des objects, 

object!?: e, ih, it \ seine, ihrbeider, ibre; subj^cti?: f«a. 

2) e ' s u f f i X e der 3 1 e n- p e r s o n ^ object!? : s (ne), tih^ sein (seine), 
, ihr (ihre); subject!?: nge, nglk.K 

3) suffixe der 2 ten person: object!? u. subject!? :^ t, lil;, se, dein 

(deioe), euerbeider> euer (eure). 

4) suffixe der Is ten person: olijecti?: ga (m), wh, vut, mein 

(meine), unserbeider, unser (unsere); subject!?: nga\ nuk, ta. 

* Es gab hier fr(iher zu den 3 Qbiecti?en sufiQxen auch 3 8ubjecti?e^ a/, anik, aia, 

die sich aber nur ifli Conjuncti? u. SubjunctiV der redewdrter ^nz erhalten ha- 
ben, s. $. 54; at soil jedoch in einfgen gegendcn auch an nennwortern nocli 
vorkommen. 

' Der sudgronl. dialect hat hier beides fur „ seine" und „ihre" ^ und der Labra- 
dordial. umgekehrt fiir beides t7. 

^ Wegen der suffixe nge, ngik, nga, die an nennwortern nie in dieser form, son- 
dem immer als me, mik, ma vorkommen, s. §. 53, anm. 

§. 35. 
Be! denjenigen dieser suilfixe, die keine besohdere form fiir das 
subjects?erhaltniss, oder fiir die zweiheit und mebrheit des objects ha« 
ben, bleiben die endlaute der einfachen zahlformen z. tli. vor den suf- 
fixen stehen, namlich der endconsonant der einheit ?()r Uh, se, vuh und 
vut, lYoraus dann puh u. put wird *) ; — das p des Sttbject!?s Tor den 
e-suffixeh der 3ten person, und ?or den suffixen der 2ten u. Isten per- 
son (obgleich hier z. th. snbjecti?e formen bestehen) ; mit ng ?erschmilzt 
dieses p immer zu m; — das h der zweiheit uberall, audi — ??o es doch 
nicht hingehort — in der mebrheit ?or ih (Uirbefder)'; und das t der 
mehrheit mit eingeschobenem i ?6r t (dein). Diese stehenbleibenden 

*) Im Labradordialect ist dies nicht der fall, wodurch also doft mit diesen sufQxen 
einheit nnd mehrheit einander gteich werden ; hn grdnlandischen dagegen nehmen 
auch die auf einen vocal ausgehenden worter hier^einen endconsonanten an (k). 



$. 35. 36. Nennworter Sufftxe. 31 

lante liaben skli- dberall mit den eig^ntHchen suiBxen uDzertrennlich 

Yerbunden^ so, dass »ie selbst da stebea bleiben, wo etwa das sufBx 

niclit an die entsprechende zablforin gehilngt wird. Wir haben es da- 

her bier nidit sowobl mit den Hrspriinglicbeki suffaea §. 34 za than, als 

Yielmehf* mit diesen erwOiteltfen fermen derselben, inle sie in der tabelle 

pag. 20 aufgefubrt sind, fur deren anhsingung an die w6rt6r also regein 

aufzustellen sind. 

§. B6. 

Die beiden classen der nennworter, in denen laut?ersetzung statt 

findet, verhalten sich bei anhangung der safBxe einander entgegen- 

gesetzt, denn die wt)rter der 3ten classe nelimen alle snffixe, die in der 

2ten classe an d^n versetzten end^ocal kommen, an den »nversetzten, 

und umgekebrt, die dort an den auTersetzten end vocal kommen, an die 

wurzel. Hlernach bildet zaerst die mehrzahl aller snffixe 2 baaptgrup- 

pen, ond die ton diesen noch iibrigen zerfallen weiter in 4, sammtltche 

suffixe also in 6 abtbeilongen *), wie folgt: 

[Als beispiele dienen bier: aus der ersteh claims e: Jsivfax diener, 
igdlo bans, pik ding, sache, igdlerfik kiste ; aas der zweiten classe: 
ndlagaK berr, oir($u«eK wort; aus der dritten classe Iste abtbei- 
lung: atev name, hamih stiefel; aus der dritten classe 2te ab- 
tbeilung: emcK sobii, dssik abbild.] 

1 ste abtheilung: Die yocaliseb anlautenden a-suffixe 

der 3 ten person — a, ak, «*, ata, e, it, isa — kommen in der Isten 

und 2ten classe an den unversetzteh endvDcal, und in der 3ten classe 

an die wurzel. Z. b. (objectiv): hivfd sein diener, igdlua sein baus, 

igdUrfm seine kiste, nSagd sein berr, avausia siefn wort, arKa sein 

name, 2;aii^fnii sein. stiefel, ernira sein sobn, dsslnga sein abbild, Uvfai 

seine dienier, igdhte seine banser, igdlerfi seine* kiaten , oKouge seine 

worte, .liangim seine stiefeln, ernera seine sobne; H«/^l ifir dicdier, okuu- 

siat ibr wort, Assingat ibr abbild etc. (&ubjectiv): hivfdta sein diener, 

od. ibr diener, Jkiv faint seine od. ifare diener, omxtrslMX seine^od, ibre 

worte, ernerata seiri od. ilir sohn etc. etc' 

Anm. J. Bei den wortern der 3ten classe gescbiebt die anhan- 
gung dieter sufBxe immer gemKss der bildung der mebrheitsform ; also 
bat der nordgronl. dialect: hai>nga sein stiefel, Tsavnge seine stiefeln 
etc., und wo eiiie mebrheitsform nach art der ersten classe gebildet 
wird, da baf man: atiu sein name, hamia ie'^n stiefel, hame seine st. 
u. dgl. (s. §. 32). 

Anm. 2. Im Labrador- dialect haben diese suffixe immer ein n^ 
▼or sich: nga, ngak, ngai, ngata^ ngit K§. 34, anm. 2), ngiia — (t fiir 
8 ist dort sebr ksivlig), ^-- und . kommen. S9 ttt>erall an den endvocal: 

•) Dieseib^n nummcm, wclche diese s'echs abtheilungcn bier fiihren, sind aiich in 
der tabekle den s«IHxeti vorgesetzt,; die zu jeder deFgelbea gchoren. 



32 Fomenlebrt. Zweiur abicUfaitt. A. J. 36. 

hin^wtga 8«in difiBef , kivfan^ und hi^>fmgl$a seine od, Ibre diener, 
oxausimga seiu wort, entifi^a sein selio, ct^A^o seio name etc. 

2te abtheilung: Pie tubjectiv^n «uffixe aller 3 perso- 

nen, und alle 8ii,ffixe /ur die xweibeit und mehrheit det ob- 

jectSy oHt ausiiahjDt der vorigen (J)» ::ko]iim^ in der 2ten classe an 

den Tersetzten, in der Jsten undSten clasae.aber an den unversetzten 

endYocal; — mancbe worter bebaiten jedoch in der einheit (des objects) 

den endconsonanten Tor me^ mih, ma und vit, woraas dann pit wird, 

namlicb 1) die anhangeworter -^n^tKiir, $9\naje, max u, dlen §^29,1 (doch 

keineawegs immer pd« iiberall); 2) die auf h ausgebenden worter , mit 

ausnabipe der einsv)bigen mit kurzem vocal, und S) alle worter der 3ten 

classe (audi nicbt immer). Die wort^ auf ik, und gewohnlicb ancb die 

auf 6 uad fiK baben bier in der mebrbeit aif und sil; statt Ut und tih, 

oft'^ucb wa statt t^to. Also z. b.. h'wfama mein diener, od. meine d. 

(sabje.ctiv), hlvfakit seine 2 od« ibre 2 diener (subjectiv), od» deine 2 d. 

(objectiv), hivfatlt deine d,y hivfuvat. unsre dieneEy,ij|fd{iit;>a unser Laus 

od. unsere bauser (subjectii?) , p»Jba .(objecti?) u. pima (subjectiv) meine 

sachen, t^dltff^Sttfc ibre (eigenen) kisten, ndlaglwmt^meitkhfirr od. meine 

herren (subjectir), ndlaghavta unser herr od. unsete herren (subjectiv), 

mdlagkdka meine od. meine 2 herren, 0Kaut9ivta unser wort od. unsere 

worte (subjectiir) ,« oxautsise eure worte, onaHtMH deine worte, oiratcf- 

sika meine worte, 4iiefma mein nfime (subjectiY), atHsa (ol>jectiv) und 

atima (subjectiv) meine namen,.ernefptt dein sohn (su1)jeetiv), erniiik 

euerbeider sobne od. ibre (eigenen) sobne^ etf^* etc. 

Anm. 1. In der $ten classe kommen auch bier einige dialectiscbe 
verscbiedenbeiten vor, namentlicb versetzung des end vocals bei eini- 
gen — (nicbt bei allen^ auch nicht rmmer bei denselben) suffixen, zu- 
weilen mit vertauscbung detoeHnen gegenit, a..b» hem^dka meine stie- 
£eln, hmg^aUt deine stiefeln, iugfisU deine scbulter^ (v. t^vSCf scbulter), 
iuviha u. tugfima meine scbultern u. dgl. Diese abweicbungen finden 
sich nur im nordgrdnliindischen dialect — (wo docb ^. b: von hamik 
9on%t havn^ nicht Jbon^m^idS'^Qrzel erschetnt, «• §«32), und sind viel- 
leicht iiberreste der urspriinglicben forinen; wenigstens spncbt dafiir 
das stebenJ>leiben des wurzeibaften endconsonanten. 

Anm. 2. £s koimpt bin un4. wieder vor, dass die worter der 2ten 
classe bier nach art der Ist^n classe bebandelt weicdi&n,. d. b. dass 
die sufQxe an den unversetzten end vocal kommen, z. h. ndlagavta 
unser berr, ndlagatit deine l^erren; — docb ist dies vreit seltener, 
' als die gleicbe bebandlungsart der worter der erst^n classe, s. o., u. 
§.32. . . ^ 

3te abtheilnng: e oder nei sein' — {das einfadae e- suffix). 

e kommt immer an die 'truraeel; Hud me Immer an den anversetzten end- 

vocal. Bei den meisten- vrortem kann nacb belieben das eine od. an- 

dere angewend^t werden-, imr die der erstea daste ft«f o, or, ^, ah 



S- 36. 37. ' ^ennworter: suflisK. 33 

und Ihy Oder init latigem endvocal, und die der dntteii classe 2ter abtli. 
liaben in der regel iminer ««. Z. b. h'wfe od. hivfane, igdlnnef igdler- 
finej ndlaghe od. ndlagane, oxmise^ arxe od. «»ijte, hangme (havnge) od. 
/;amin«; nuliaar (ehefrau) : nif/« od. nuUame. mmen bat mit diesen sof- 
fix airanabiBsweise erne, und eine andere attSBahme ist fuarir^ von nia- 
KOK (kopf).' 

4te abtbeilung: I dein. Wird ebenso angebHngt^ me das * der 
inebrheit, af«o: kivfut, igdlut, tgdlerfit^ nMughai^ OKaulsii, arxU, hang- 
mlt (Tiavtt^), €rnwit, mslnght. 

5te abtbeilting: ^» od. ra, mein. Koinmt immer an den un- 
Tersetzten endvocal; ga baben die worter, die auf einen focal oder h 
aii8geben, imd r» die auf k. Also: Uvfar», igdluga, igdUrfiga, nUa- 
gara, ^Kausera^ aiera^ kaimga, ernera, fiesiga. 

6te abtbeilung; Ufc, ihr; tils, euerbeider; ««, euer; piife, 
tin Serb eider; p^lt, nnser. Diese ifiomiBen immer an den endconso-^ 
iianten> da dann die aof einen vocal ausgelienden worter ar aU «olcben 
annelHneu. Z. b. hivfartlh^ Mvfarsey igdlorse, igdlerfigse, igdhrfigput, 
tt(7lagarpHt^ oxauserse^ atertlk, ernerpuh etc. etc. 

§. 37. 
Ausser diesen aligetneinen regeln gelten nocli besondere iur einige 
sorter, bei denen die anbangung der suffixe mit Yocalwecbsel verbun- 
den ist. Namlicb 1) gewisse worter der ersten classe auf e, in denen 
dieses wabrscbeiulicb aus iJl* zusammengezogen, und daber liier als scbarf 
— ^ — bezeicbnet ist (s. §. 7, anm.)^ vertauscben vor den sufKixen der 
Isten abtbetL ibr end-e gegen a, also z. b. Isse auge: issd sein auge, 
issai seine augen etc.; nipe stimme: nipd seine St., ttip^^ ilire st. etc.; 
time korper, timd sein k. etc. etc. Die iibrigen suffixe werden wie bei 
andern wortern auf e angeiii^ngt, also: issika meine augen, tlmlga mein 
kurper od. leib^ iim'wiU unsre leiber, nipise eure stimmen etc. etc., uur 
die der 6ten abtb. sollen zuweilen mit vorstebendcm g statt r vorkom- 
men, z. b. ine platz, inigse euer platz, — also wie wenn das wort auf 
h endigte, was aucb das urspriinglicbe sein mag. Einzelne worter ba- 
ben aucb wii klicb nocb beide endungen, z. b. iipih, mit suff. tivka (3te cl. 
Isteabtb.), und tlp^, mit suiF. iipa, sein gerucb. 2) Die worter auf t 
verlialten sicb bier auf iibnlicbe weise, indem sie namlicb als hiilfsvocal 
vor den suffixen der Isten abtb. a, sonst aber i baben; an dieses i (e) 
kommt dann welter k vor den suffixen der 6ten aJjtb. Also z. b. itmat 
berz: umatd (objectiv) u. ^maidta (subjectiv) sein berz, ttmatU (objectiv) 
u. ^mativit (subjectiv) dein berz, Amatiga (objectiv) u. unuiUma (sub- 
jectiv) meifi berz, umaterse (objectiv) u. ^unaiivse (subjectiv) euer berz, 

Grdnl. Gramm. 3 



34 Furmenlebre. Zweiler ubscbnitt. A. §. 37. 38. 

Aniateqmt (objectiv) ii. 4maHvta (subjectiv) nnser lierz;- a uldktil flinte: 
auMaisd seine fiinte, autdlaisit deine (linte, anidlaiserse eiire fiinte etc. 
etc. Bei denen aiif al and ui (aber nielit liei deneti auf if) konnen in 
der einheit ptiXr, fut u. fNl (statt mi)^ seltener me; mik u. ma auch an 
das I — d. li. ail die wtirzel — gebangt werden, wobei dieses wegfalit, 
iind dadurcb die verbartung des t; in p verursacht; z. b. tttiiapiil unser 
berz, ttmapii dein berz (subjectiv) ; — auch tih und &e konnen diese in 
der einheit auf gleiche weise annebmen, wobei aus II und is S8 wird, 
z. b. vmasslk ihr (eigen) berz , ilmasse eoer herz. Dies leMere ist je- 
doch Tielleicht nicbt allgemein. AH einfacbes e- suffix konnen sie so- 
wofal e als ne haben; vor e wird danniinmer das I in « verwandelt, 
also z. b. ^niane 4>d. 4maUiM sein (eig.) berz, autilalsB od. aitidlalslne 
seine (eig.) fiinte. 3) Die anhiiogeworter 98uuKy -ngwac lu ahtaK (§. 29, 1 ) 
werfen vor den suffixen der Isten abtb. das a ab, was der bildiing ib- 
rer zabifonnen (s. das.) entsprkbt; abto z. b. fntngvax sackchen: pjiit^fiio 
sein s., pmgti« seine s.; — niclit pungiidy pvngmii, 

3. Appositionen. 

§. 38. 

Die bisber abgebandelten formen der nennMoiter inacben die bei- 
den selbststiindigen casus derselben aus, namlicb den Objectiv u. 
Subjectiv der einheit^ zweibeit u. inebrlieit init und obne suffix. Die 
abbangigen casus — §.17 — werden bei nennwiirtern olme suffixe 
gebildet durcb anbangung fotgender appositionen: 

der Localis der einbeit durcb nw, der mebrheit durcb «c, 

- Ablativ - - - niU^ ^ - . „^^^ 

- Vialis - - - ^'Ml, - - ^ tlgnt*). 
" Terminalis - - m»m*, - - - nut. 

- Modalis - - - mlh, - - - ^i]^^ 

Die bauptregel fur die anbangung derselben ist, dass htt iiberall an den 
unversetzten, die ijbrigen alle an den versetzten endvocal korameny wo 
iiberbaupt versetzung desselben statt findet. Hiervon weicben jedocb 
mancbe worter etwas ab, namlicb 1) alle worter, deren endconsonant 
vor den suffixen me, mih und ma stehen bleibt (§,36,2), bebalten ibn 
auch bier vor m- und «-, docb, wie dort, nicbt immer; — deinnacb 
wird also bei den wortern der 3ten classe nur vor ti^iil der endvocal 
immer versetzt. 2) Die worter auf at und ut konnen m- auch an die 
stelle des t, d. b. an a od. u nebmen, wie die mit p und m anfangen- 

*) bestdit au8 der app. gvt, dem t der mebrh. und einem eingeschobenen li 



§. 38. 39. Nennwoiier: appositionen. 35 

den stilfixe, s. §.37,2. Also z. b. Iste classe: nvnu land: nuname 

mn lond, od. aiif dein ]., ftHimmuf zum I., od. ans 1., mindkut iiber L, 

zu lande, minane in den landem, nunati^t d«ircli liinder etc.; ir<ijrd« 

herg: KaKame auf dem bei^, Konane auf den bergen, kdieamut auf den 

l>erg etc.; savih messer: savlngmih mit einem messer^ stivingnijs mit mes- 

sern etc.; JsitdUx d{^s 'vt'eDtliehe (§.29,1), Idtdlerme am westliclien^ hit- 

dlernut zu den westKehee, IciidlUignt — (dean die in cterinehrheit eia 

iiberza^iliges « li^fiben, bebalten es audi liier, wo nicht der endconsonant 

stehen ble^) — diirch die^ westlichen etc ; 2te class e: ndroK thai: 

n&TK'ume iin tbal, K^nune ia den thalern, Kdrmkmt durchs thai, icorxMH^ 

gui durch thaler etc.; 3te classe: Uuvex grab: ilutferme iin grab, «{«« 

vikitt dnrch od. u6er das (od. etn) grab, Huffemui zu den grabera, od* 

in die griilier, ilorfiilgut durch die gral>er-etc. etc. — Die zwtiheit «n- 

terscheidet sich hier iiberall Ton der mehrlieit dadurdi, dass das k der- 

selben (als jf od. it^) vor der apposition steht, also: KdrKungno, K&r«ug- 

tigut, iluvingnu^ etc. etc. 

Das anhangewort fslau (s. §. 29, 2) debnt den endvocal vor m~ u. n-, 
z. b. ivssuaislaK (moos): ivssuatsldmik mit moos; nunatsiait: nunal- 
sidnut nach nunatsiait — (ortsoame). 

§. 39. 

Die anhanguog der appositionen an suffixe, d. li. an worter> die 
zugleich etn suffix 4]ai)en m«sst;n — (wo die appositionen der meliriieit ' 
und lent angewendet werden), — zeigt die tabelle, in welcher die aus 
suffix und apposition bestehenden endungen so aufgefiihrt steben, wle 
sie nach §. 36 auzubiingen siud; daher es hier nur weniger erklarungen 
bedarf. Zuerst ist hauptregel, dass von den objectiven suffixen nur die 
der Isteo abth., sonst iiberall die subjectiven suffixe die appositionen 
annehmen — (vgl. jedoch unten 3), — daher die 4 letzten abtheilungeir 
der suffixe hier gar nicht in auwendung kommen. Vor n- bleibt das 
end-fc der suffixe als g od. it^ .stehen, * dagegen — in at, it — fallt 
weg, uud scharft den vorstehenden vocal. Dann gelten noch einige be- 
sondere regelo, niimlich: 

1) In der einheit der 2ten person — dein, deine 2, deine — fallt 
das suffix ganz weg, und an dessen stelle kommt zuerst ein fc-laut. — g, 
ng — der aber bei wortern, deren endconsonant. k ist, vor n- ofters ge- 
gen r vertauscht wird. In der 2ten classe, wo das suffix (vit) am ver- 
setzten endvocal steht, kommt vor »- entweder ng an den versetzten, 
od. r an den unversetzten endvocal, und daran die apposition. Die un- 
terscheidung der zahl des objects fallt somit hier weg. Also z. b. hi»- 
fangnut od. kivfarnut zu deinem diener od. deinen dienern, igdlungnut 

3* 



36 Formenleliie. Zweiter absclinUt. A. $. 'S9 — 41. 

ID deiu kaus odv deiiie liiiuser, igdlerfingne iii deiner kwto od. deinen 
kisteoy naUtgarne od. nalaghangne bei deinein od. deiiien lierrn, aiern'hk 
loit deinein od. deinen nameo, igdluglsH^ dutch deio haits od. deine Iiau- 
ser, Hdlaglc»gJiui durch deinen od. deine herrn, aiighut bei deinein od. 
deinen namen etc. 

2) In der einheit det Jsten pers. — mein, meine 2, meine — falk 
das a des suffixes (ma) weg, zugleich mit deia etwa davor stehenden r 
od. ng (§.36,2); in der raelirlieit wird das a des suffixes via gegen e 
vertauscht'*'), und aus vHuh wird tiberall vtlk; z. b. hivfavne hei ineinein 
diener od. meinen dienerB, nMagikiwnut zu meinem od. metnen herrn, 
utivnik mit meinem od. meinen namen, at'whH^ bei meinem od. meinen 
namen, adlaghavtlne bei luiserm od. unsern Lerrn, hivfavUnii von uo- 
serm dtener od. unsern dienern etc. jetc, 

3) Zwiscben die soffixe der Jsten abth. -^ (aiisgen. a) — und I'ul 
od. gui ist entweder ein i eingescbol^en, — in der mdirbeit (des oli- 
jects) stiinde dann U beides fur ^ seine*' und ^^ibire/' wie im Labr.-dial., 
s. §.349 aAm.2; ^r-* oder die apposition ist auck kier an ^as- sul>jective 
suffix gebangf, mit vertauscbung des a (in ata, i9a) gegen i, wie dann 
auck fur die einkeit des subjects und objects — (dmxk sein) -^ atigut 
statt aguf vorkommt. Uebrigens stebt gut an den suffixen, die auf einen 
vocal ansgeken — me, vse, via (vil) — sonst hut. 

*) Im siidgronl. dialect steht hier zuweilen u statt i, z. b. nAlofkavlumut zu unsemi 
herrn u. dgl. Ebenda wird audi in der einheit der Islen person 6ft ers nuk stall 
nlh an das suflix gebangt, z. b. K^javnuk mit meinem knjakt stalt najavnik, 

§.40. 

Zu diesen 5 appositionen gieiit es nocb eine secbste, die aber kein 

eigencs beziekungsverbalt'niss ausdnickt, sondern einen gegenstand mit 

dem Objectiv des satzes in gleiches verbaltniss setzt, namlicb iui oder 

— nack i*) — «Mt, mit der bedeutung: wie, gleickwie. Diese wird 

iiberall wie m- od. »- angebangt, z. b. hlvfaiui wie ein diener, igdlu- 

tut wie ein kaus, Mlvertut wie ein grab, lidrKuiui Hfie ein tkal, hivfav- 

tut wie mein diener, igdlugiut wie dein kaus, igdlutui wie liiiuser etc. 

An suffixen kommt sie iibrigens nicbt oft vor. Dagegen nebmen auch 

die personiicken deuteworter diese apposition an, und zwar an uma u. 

ho: iaussumatut wie der, iauhutut wie die. 

*) Nur das statt a stehende i im suffix ,,unser" ($. 39, 2) behalt tttt: kitfavtUui 
wie unscr diener. 

§. 41. 
Ausser dem kier abgekandelten gebraiick der appositionen kommt 
auck ein iineigentlicker gebraucb derselben vor, niimlick dass eine an 
die andere gekiingt wird. So stebt namentlick «wf nm LocaTis, sowokl 



§.41. 42. Nennworler: appositionen. 37 

der nennwdrter als der deuteworter, z. b. nunamlsnl wie auf dein lande, 

pavanisut wie oben it. dgl.*; der Localis uvdlunie (von uvdloK t^g), der 

in der bedeutiing ,,'beute'* zar partikel geworden ist, niinmt ausserdem 

audi hut u. mil an: uvdlmnihut Leutiges tags^ Uffilummit (im vergleicb) 

gegen lieute; seltener mui: uvdhttnimnt bis auf den beutigen tag; — 

und bei den dieutewortern wird zuweilen iin Yial. u. Abl. an die deutet 

wortappositfon die entsprechende nennwortappositioii gebaogt, z. I), md- 

nakut und mdtumilnuhtt {ron ima bier), in der ausscbliesslieben bedeu- 

lung: jetziger zeit, gegen^artig; wkundnganU (im vergleicb) gegen jene, 

iassdnganii gegen da^ mdtMnrdnganH gegen diesen bier etc. 

Wie die stebenldeibenden endlaute der einfacben zablformen sicb mit 
den daran gebangten «uifixen unzertrennlicii verbunden haben, so 
sclieint aucb bier m in i»«e, tnU, mat, mik das erweicbte p des Sub- 
ject! vs, ft in ne, nil, nut u. nils das erweicbte t der mebrbeit, und h 
in kut stellvertreter des -endconsonanten zu sein, welcbe laute sicb 
dann mit einer ursprunglicheren> kiirzeren apposition unzertrennlicii 
verbunden batten. Diese ursprunglicben appositionen wiiren also: i'iir ' 
den Loc. «, fiir den Abl. it, fur d^n Terra, (u* Vial.) ut, fiir den 
Mod. ife, und der Vialis ware vom 7\jnn, als eine besondere bezie- 
bungsform dadiiicb unterscbieden , dass das zeicben desselben statt 
an die sifl)jective, an die objective form des worts gebiingt ist, — 
wenn nicbt etwa bier gut die ursprtinglicbe apposition ist, worauf u.a. 
die form iigut zu deuten scbelnt. 

B. Ins besondere. 

(Es sind liier gewisse classen der nennworter zu envahncn, bei welchen die ge- 
wohaliche beugung auf eine melir odor wenigcr eigenthiimlicbc \\e\s% ange> 
wendei ist.) 

1. Zahli^orter. 

§. 42. 

HinsicbtHcb der zablweise ist zuerst zu befnerken: Man zablt im 
gronlandiscben nicbt wie bei uns, Ms 10,~sondern nur bis 5, d. b. nur 
die eine hand zu ende; dann fangt man rait denselben zahhrortern an 
der andern band an, und darauf eben so ers<t am einen und dann am 
andern fuss. Sind alle finger und zeben aiisgezablt, so isl ,,ein menscb 
zu ende/' und man fangt dann am zweiten roenscben an; wenn audi 
der zu ende ist, am dritten etc. Hiernacb zerfallen die bier in anwen- 
dung kommenden worter in eigentUdie zablworter, von 1 bis Standi 
JO), und tbeilworter, welcbe anzeigen, an welcbem gliede, d. b. in 
welcbem fiinfer man zablt. 

Die eigeutlidieu zablworter sind dann folgende: atattsen ], tnar- 
dloK 2, pingasoK (ping€ijoie) 3, sisaniav 4, taidlimaK 5; kuUk 10. Dies 
sind die sta m inform en ; sobnld man aber etwas wiiklicb damit zablt, 



38 Formcniehre, Zweilcr aUdinitt. B. $• ^^ — ^^' 

steht iiniDer fiir 2 die zweilieitsform, irnd foT 3, 4, 5, 10 die inehrfaeits* 

form, also: aiaufcx 1, mordlnk 2^ ](»Sn|^it«»l 3* wamat 4, IdtdHmal 5; 

Kulii JO. Die tbetlwurter siod: tirfinm an der aoderi) band, arvaneK 

am er»teD fuss, arferwnm am andevn fii«s. Biese werden den Torigen 

unyerandert Torgesetzt: arfimeK^utanBeK 6, wrfimew-mardlnh Ir arfinew- 

pingasut 8, urKan^^K-flngasut 13 ^t6• <»tcw Fiir 6, 11 o* tfi l^raocbt man 

statt arfinejc-atauseit etc. w«iiigsteo» eHensa liaii% cfie meliHieitsformen 

der durch das imliiMigewort lil; (§. 31) . veHaagerten tiieilworter: arfin'kg- 

dlU, arMamgdU$f arfarsttni^Ut, «igentlicli: di& (e»nei») an der andern 

liand^ d. i. den 6ten lia}>en, die dep ll^eik itaben^ die den 16tea haben. 

Als tlieilwoFter dieneii ancb nodi: igdlvane da seinem aivdern (nam- 
Hcb der band ode# de« ftiMes, tqa ifdioxr das andere zweier zii^am- 
mengeborenden dinge), nnd islgkane an den fiiusen (^o» isigeac inss), 
z. b. igdlnane mardluk an der andern (band)'2y d. i. 7\ isigikane mar- 
dlvik J 2 etc. Im nerdgrunl. dialect »oU e» audi nodi ein t]ietlwort 
geben fiir 21 (eins am andern menscbea)^ naiBlich tr^^tta, od. wftgms- 
svi; — ui^d ein ebenfalls imh* als provindaUsmus vorkommendes zabl- 
wort ist Mum-Uvat od. tulaUvat der zebn (ibr) inneres, d, i. 9. 

§. 43. 

Neben den obigen stammformen der eigentlidien znlilworter F>este- 
ben fttr 2> 3, 4y 5.u. 10 nod) andere, an .sicb al>er ungeliraodilicbe auf 
h: mardluk, pingasuh, stsamak; tafdUmak, wullh, wieles »cheint, mit der 
bedentung: zweiter, dritter etc., deren roebrlMfitsformen — mardlmi, pin- 
gasuH, sisamaU, tatdUmait, nnUitgH (3te dasse 2te cibtb.) — gebraucbt 
werden, am die mebrfacbe mebrbeit aiiszudrticken, niiml. wenn die als 
einheiten gezablten gegensfande selbst mebrbeiten sind, und als sotcbe 
bezeicbnet werden soUen, z. b. dtat slsamait 4 truppen seebunde, — 
eigentl. fierte seebunde (nicbt bios eirf vierter). Von alauseK wird mit 
dieser bedentung eine mebrbeitsform nacb art der 2ten cinsse gebildet, 
z* b. inniait aiaviili ein volk (tmt'wk ein mensdi mit mebreren); und 
fiir 6y 11 und 16 dienes bier dte mebriieitsformen der tlieilwort^er: ar- 
fernlt od. ttrfinerit, orircirnii. od. urKanerliy arfersamU od. arfer»anerii 
(3te cl., Iste od. 2te abtb.), Erforderlichen falls konnen aueb die ent- 
spredienden zweibeitsformen gebildet werden, z. b. ajagssavUk aiuuislk 
eine (zweizinkige) gabel. 

§.44. 

Mit dem suffix at (ibr) erbalten^ die zablworter von 3 an tiiid die 
tbeilwiirter die bedeutung tinsrer ordnungszablen ; fiir atavgev und ttior- 
dluk braucbt man bier svjugdlex der vorderste, erste, und aipoK gefiibrte. 
Also: sujugdlex der Iste, aipd sein (niimlich des ersten) gefiibrte, d. i. 
der 2te, pingajvai (der 2) ibr 3ter-^ (nicbt pin^o^a^; vgl. §.14, anm.), 
sisamai (der 3) ibr 4ter, ialdlmdi (der 4) ibr 5ter, arfernat (der 5) ilir 



§. 4i. 45^ Zahlworter. 39 

6ter, arfineK-aif^t <der 6) 41ir 7ter etc., kulktigat {dt?r 9) ilir lOter, ar- 
mrnat (der 10) ilir liter etc. 'etc. Es verstelit sicli, dass jedes belie- 
bige suffix angehiingt werden kann, wenn es notUig ist; es kommt aber 
^er natur der sache Jiacli- nicht ieicht eiQ anderes vor, als (a oder) ai, 
und dessen subjectsform dUt. Der Mod. der zahlworter bedeutet: so 
vlelinal, s. §.86,1; und der Vial.: auf so viehnal^ — wird jedoch ge- 
woboHcb noch weiter verlangert, s. §. 1 3d, «k>. 4. 

§. 45. 

Die granze , bis zu welcber obige zahlworter. an und fur sich rei- 

chen, ist arfersaneie-taidUmai 20, wofiir man, wie oben erwabnt, auch 

sagt: inuk ndvdlugo (fnfiiiitiv von ndvd er beendigt es) einen menschen 

zu ende, oder: intip avaial ntMlugit des ineoschen aussere gliedmaassen 

zu ende. Der 2te mensch beisst damn: tftt?p aipagssd — (besteht aus 

aipaKf gefabrte, iind dein anbangewort gssaXj seinsoll.eBder(§. 120), init 

dem suffix a); — ebenso der 3te men^b: in$ip jnngajugssd^ der 4te 

inup sisamagssd etc. Diese ausdriicke werden^ sobald es uber 20 gebt, 

im Localis den zahlwortern vorgesetzt, z. b. inup ahpagssdne mardlmh 

am 2ten menscben 2, d. L 22; inilp aipagssdne Kulit am 2ten menscben 

10, d. i. 30; inup pingajtigssdiie arnaneK-plngaisul am 3ten menscben 13, 

d. i. 53; indp ^an^agssdne arfersaneK-iatdlimtti oder inup sisamagssd 

ndvdlugo 80 etc. etc. Auch sagt maa z. b. inutl fingaaut ndvdlugit^ 

atausen inordhtgo 3 penscbei) zu ende bis auf eins — (eigentlicb: eins 

nicbt erreicbend), d. i. 59; u. dgl. 

Man ^iebt, dass dieses ganze zablsystem nur fur die bediirfnisse des 
gemeioen lebens befeclhiet ist, fiir welcbe es dann aucb vollkommen 
ausreicbt. Um grossere zahlen auszudriicken, feblt es der sprache 
zwar nicbt ganz an mittein, — z. b. iiiteil iruUl toldUfiHi ni^ (Mod., 
§.86, i)Kukrlartut (§.128, no. 66) ndvdlugii 10 menscben 5 mal 10 mal 
genommen zu ende, d. i. 1(KX)0; — aber in den allermeisten fallen 
erfordert dies eine sebr lange, und daber scbwer fassliche umschrei- 
bung, daber man nicht unzweckmassig zu diesem behuf einige euro- 
pMisclie zahlworter zu biilfe genommen bat. Fiir das gewobniiclie 
gentigen ,^bundert'' und „tausend," nacb groolandiscber ausspracbe 
und scbreibart: untrite*) und ti^slnte (vom daniscben: tusind); es ist 
alier dabei zu beacbten, dass diese nicbt als wirkliclie zahlworter, 
sondern immer nur als theilworter betrachtet und behandelt werden 
konnen, daber 100 und 1000 immer heissen miissen: untritigdlit (die 
den lOOsten haben) und Hslnilgdlit (die den lOOOsten haben). Und 
so wie man, um die zahl in redewornorm auszudriicken, bei den ei- 
gentUcben zahlwortern zwar sagt: plngasupui (§.126) es sind 3, si- 
samdttpui es sind 4 etc., dagegen aber bei den theilwortern : arfine- 
Karpui (§. 124) sie haben den 6ten, fiir: es sind 6, — ebenso muss 



*) Die dehnung dee vocsls schfiat hier folge der. unregelm. consonantenverbindung 
ntr zu sein. 



40 FormcnJehre. Zw^iter alsclinitt. U, $, 45. 46. 

man attch bier sagen: ^mKirUexwrpu^ sie baben den iOOMen^ for: es 
sind 100; t^smteKarpitt sie hahen den lOOOsten, fitr: es sind 1000. 
Die zahl der Imoderte iind taiKsende wird dann aogedeutet diircli vor- 
setzung der gewolinticlien zalilworter im Modalis (nach §.86,1), und 
was iiber ein ToUes hitmiert ist, ivird iMch der gew6]iii4ic]ien weise 
zugesetzt, z. b. mardlungjMk iusmtigility tuidUmduik nnirttigdlUf tntiv- 
dlo pin(^ajugs8dne arKan.eK - mardluhf wortlich: die 2inal den lOOOsten 
haben, die 5mal den lOOsten haben, und am 3ten menschen 12, d. t. 
2552. Ebenso: initp aijHiyssa nSvdlngB tMnhgdlU 4/9000, mmitdlung- 
nik untritilitkgnik tilaintigdlit , inuvdlo pingajugsedm Kulinik t^inilg- 
dlit, 200000 u. 50000, d. i. 250000 etc. Will man noch weiter gehen^ 
so kann man auf diesetbe weise mill4ne {mUi^igMii, nHiUHn&rarpui) 
dazunehmen* 



2. Ortsw&rter. 

§. 46. 

Unter diesei* beneminng versteheii wir gewtsse nennworter, die einen 

ort oder raum mit beziig attf seio^ lage gegen einen andern gegenstand 

beriennen, namlicb zuerst folgende: 

at (mit suffix: aid), das nntere, der raum nnter flun. 

Kut^ Kttlc (mit snfF.: iritis), das obere,.der raum iilier ihm. 

sah, sdh (mit sufF.: sd), die vordere (hreite) seife; audi, was in der 

richtung der breite davor liegt. 

tfii/o (mit saiBF.: 9ujua), das vordere eBde;'andi, was in der riditung 

der lange davor liegt. 

Itino (mit sufF.: tunua), die bintere (breite) seite; aucb, was in der rich- 
tung der breite dahinter liegt. 

hlngo (mit suff.: Jtingua), das bintere ende; aucb, was in d'l^^r richtung 

der lange dahinter liegt. 

sane (mit sofF.: sdnict)^ das nebige^ der raum Ael)en ibin. 

ahe (mit sufF.: aTsia), das gegentiberliegende, entgegengesetzte. 

Huh (mit sufF.: ilua), das innere^ .der innere raum, 

silai (mit sufF.: ^atd), das au«sere, ^er aussere (utngebende) raum. 

Kah, Kah (mit sufF.: Ka), das auswendige, die ol>erflache. 

aval (mit suff. : avatd), das feme, die aussersten tbeile. 

hit (mit siifF.: A*iy), die see-(od. west-) gegend, das seewiirts gelegene. 

hange (m. suff.: hangia), die Iand^(od. ost-)gegend, das landw. gelegene. 

iujat (mit sufF.: hujatd), die siidg^end^ das siidwiirts gelegene (wie 

§.20,6). 

avangnaK (mitsufFf: avangnd)^ die nordgegend, das nord warts gelegene 

^ (wie §.20,5). 

Von den bier vorkommenden doppelten' formen — ifict, kuU] wah, 
Kah; sah, 9dh — ist zu bemerken, dass die suffixe an die langeren 
— KuU, Kah, sdh — gehangt, .'ibleituBgefi dagegen mcist von den kiir- 
zeren gemacht werden. 



§. 46. 47. Ortsworlcr. 41 

Alle diese worter haben das mit einAnder geoiieiB, dass sie oline s af- 
fix nur iiD Termmalis varkommen/wo sie iiosem mk liin- oder -warts 
zusammengesetzten advetrbiee entspvechen, wie folgt: dnmf abwarts^ Iiifi- 
uDter; mimut aufwarts, lueauf; (semgmut^ und) sujumut vorwaits; (in- 
numut^ und) hmgumnt rackwarts; ginimut seitwarts; ahimut hiiiiiber; 
ilungmiU hinein;^ s'ildmut AnB!m&; ^ Komgniu^ utissen liin, auf die ober-? 
flache; avdmut kiiiaus zn, in -die ferne; Umut seewiirts, niich westen; 
hangimut laadwiirts^ nach osten; hftfumut siidwilrts; at>&ngnamut nor^r 
warts. Mit suffix en dagegeB-kommen sie ^n alien v^baltnissea vor, 
am liaufigsteD mit suffix und apposition zug^eichy und entspredien dana 
unsem ortsprapositioneny z. b. eidne in seinein unteren, d. h. unter Miiii> 
atlvHn^ unter uns; aHvsine unter eudi, atttnit von-drunter her^ aiivUgui 
unter nns bin, KvUdffvi druber bin, tunungne binter dir, Utnuvnut hinler 
micby smiane neben ibm, aklane driiben, auf oder an dem ibm gegen- 
iiberliegenden, ihiane in ibin, iluvsine in eucb, iluamt T«n (seipem) in* 
nen heraus, vdnut dranf, feif#ii0 westlich von ibm etc. etc 

' sangmut u. tvnvmui werden nickt leicht anders gebraucht, als von den wolkcn, 
wenn sie wcstwarts (sangmut) od. ostwarts (tunumut) zieken. 

' Bei drehender bewegung, sowokl des korpcrs, als anderer gegenstande, — z. b. 
einer schraube, thurklinke u. dgl. — . bedcutet ilungmut: links kenim, und sild- 
mut: reckts herum. 

§. 47. 
Dann geboren bielier nocb f61gende> die sicb von den vorigen nur 
durch eine ^eringere beugi^ngsfabigkeit unterscbeiden : 1) lunge ricbtung, 
gegend, . seite, — kommt obne sufF. gar nicbt, mit sufF* aber in alien ver- 
baltnissen vor; vaxap tungdnt in der ricbtung des berges, nadi dem 
berg zu; tungwtinut nacb uns zu^ sdtniup ttmgd die seite der linken 
(band), d. i. die linke aeite> nmtuma tuthgd diese seite u. dgl.; 2) sdKUK 
die sonnenseite, eUdng^K die sdiatteaseite , a^ssex die windseite, onroir 
die sdjutzseite; diese 4 kommen ^or mit so£Bxen der 3ten pers. in alien 
caius: sdxd seine sonnenseite, aldngua seine scbattenseite etc., und die 
beiden letzten ausserxlem im Termin. obn^ sufT. : agssumut gegen den 
wind, oTKumut vor dem wind (bin). 3) 9»n§mi8$orneKf mit sufF. sang- 
missomera seine dem strom (Ira waster) zugewendete seite, angivdlerictK, 
mit snff.^ angivdlertd seine voai strcmi abgewendete seite , — kommen 
weder mit andern suHixen, nocb aucb obne suffix vor, wobl aber mit 
app. (am sHffix)» 4) ilerfuK die recbte (bequeme, gute) seite, inardluh 
die linke (unbequeme, falsdie) seite od. gegend; — diese beiden wer- 
den meist nur vom hajah gebraudit, und zwar im Term, obne suffix, 
und mit sitff. der 3ten pers. (a, dta) obne u. mit appos., aucb erganzt 
durdi lunge: ilerfap litngd od. Uei'fdta lungd. 5) higdloK di^ verkebrte 



42 Formenlchrc. Zweiler abschnitt. B. §. 47. 4g. 

riditung; komint vor in der staAimf«il*in^ — z. b. Uffdhx sdpd er wen- 
det sicli dem verkehrteR zu, — iind im Term, iind YiaJis ohne suffix: 
Tsigdlormut nocli der verkehrten tteite, higdl¥ku$ durclit verkehrte, den 
verkelirten weg; soost wird es dtirck tunge ergajizt: hlgilup iungd die 
verkelirfe seite, higdlup tunginit von der verkelirten «eite Iter. 6) ase 
eitt anderer ort; — kommt vor iua Loc^^ AU. a« 1'ertn. oJine suffix: 
asime anderswo, as'miit iinderswo li«r^ msimut aitdertwo bin, — und mit 
strff. der Sten pers. and app. : a$kme in <»d. an- seinem anderswo^ d* li. 
dti wo er nielit ist, anderswo als'«r, asUmU von (seiaen) anderswo her 
«tc« 7) «f0 riickvreg; komint «ur vor im Term, ohne nuff.: utimut zu- 
rnck^ heim (daliin, wo man liergekommen ist). • 8). inhe od. Metk (3te 
cl. 2te abth.) langsrichtang; hat den 7>rm. okne suff., und den AbU 
mit suiT. a: inkUnwi der lange nach, tuhingauU von den enden lier, iu 
der riclrtung setnev lange. 9) «pii;(3tecl. Isteabtb,), kommt kaum an- 
ders vor, als mit ^m sufT. a ohne (?) app.y indem es iibrigens durch 
tunge erganzt wird: uisha od. uvikaki ttmg^t seine hergewandte seite. 

, 3. PersonwOrter. 

» 

§.48. 
Es iindet im gronlandischen keine andere bezeicbnung der person 
statt, als durdi suffixe, daher audi diejenigen worter, die 10 den ver- 
haltnissmassig wenigen fallen, wo dergleichen eiibrderiich ist, als per- 
sonworter zur sdilechthinnigen bezeidinong der person dienen, erst dnrcb 
die daran gehiingten suffixe zu soldien werdien. Sorzuerst die eigent- 
lichen person worter: fur die Iste pers,: einb. noaiijfii ich, zweih. 
nvagnh wir l>eide, mehrh. uvagut wir; far die 2te pers.: einh. ivdlit 
du, zweih. iUvVtk ihr beide, mehrh. Ui<?se ihr. (Fiir die Stepers. giebt 
es keins, da nothigenfatls die persSfilichen dooteworter ansreidien.) 
Hier sind die endungen vfi^ u. i)se die nnveranderten subjectiTen snf- 
fixe fQr die zweiheit iind mehrheit der 2teki person; tvdlil scheint mit 
lautversetzimg aus iUmt znsummengezogen zu sein — (im Labr.-dialect 
heisst es igfit^ d. i. ikHf, s. §. 7), — und nga, ^fe, gvi sind hier viel- 
letcht nur andere formen fiir «tia, 9uk, vnt, mk wecbsel des p- und h- 
lauts. Als stSmme ergeben sidr dann far die Iste pers. hi; a, for die 
2te He. (Es ist nidit unwahrscheinlicfa^ dass diese beiden stamme mit 
den deutewortern uv (hier) und %h (dort) wurzelterwandt sind, und nur 
den begriff derselben als ein selbststandiges etwas aofgefasst ausdriicken ; 
dann ware also die grundbedeotung von wvanga: meine hiei*heit, und 
von ivdUt: deine dortheit.) Eine besondere subjectsform haben diese 
worter nidit, daher sie also unter nmstiinden audi die bedeutung: mein. 



§. 48. 49. 



Personworler. 



43 



dein, iinser etc. (stalt icli, du, wtr etc«) liaben koanen. Dagegeo Deli- 
men sie al]e appo^itionen an, nnd swar ganz wie andere nemiworter 
mit suffixen der> jslen ii. 2ten person, nacli der allgemetfien regel §.39. 
Hire ganze beiigung ist also in der einlieit nnd mebrfaeit folgende: 



einhciU 



^^ ^ J tivanga ich (inicli). 



Localis 



Ablativ 



Vialis 



Terminalis 



Modalis 



Ivdlit dti (dicb). 
tfuaufte bei miiv 

, Uingm (>ei dir. 
ufmvnit von tnir. 

llin^nii von dir. 
uvavhnt diivcli midi. 

iligkut durcU dkk. 
MtHittnuf zu mir. . 

iUngnut zu dir. 
uvavnih mit inir. 

ilmg»ik mit ^ir. 
uvaotut wie ich. 

iligiHt wie diu 



mehrheit. 

tiva^iif wir (tins). 

ilivse ihr (eucb). 
nvavHne hex una. 

ill vf in a bet eucb. 
uvavimU von u»s. 

i^iv^Hti^ voa euch. 
ifvatrfi^til durch iiq». 

ilivsi0Mt durch eucb. 
ut^a^intcf 7u uos, 

lllvslnnt zu euch. 
HVODtiitiJb mit uns* 

ilivsinih mit euch. 
Mvavtltut wie wir» 

iliv«i«iit wie ibr^ 



In der 2weLibeit stebt daiin v^ing^- fur vim" nnd vsin- (der mehrbeit), 

und vtlliup^iur vUgut uod wtgut^ s. die tabelle. 

Im sodgrottl. dialect werdeA die appoM'tionen in der mehrbeit i}iAd 
zweib.) Ton uvanga sebr allg^emc^in auf eine unregehnassige weise an- 
gebUngt, namltch wie an einen stamm uvago: uvagiwtiney uvaguvtinit 
etc.;*.*— -wabrscbeinlicli, well man' «ich der bestandtbeife der form 
tit7tt^ut nicht mehr ^4)«wttS0t ist, 

§. 49. 

Obigen beiden .stammer gieicben eintge andere darin^ dass sie mit 

den suildxen: mein, dein efc. die bedeutang: ich, du etc. erhaken^ un- 

terscheiden sich aber von ihnen u. a. dadurch, dass ein ond derseM)e 

stamm far alle drei personen gebraiicbt wird, und dass die bedeutung 

des stammes selbst die haaptsdche bleibt, daher man sie un^igent- 

liche p4?^onw6rter nennen konnte. Dabin gehoren J) Mne allein- 

beity iamax gesainmtheit u. ihilngaK ghnzhek^ welcfae durch angehKng^e 

sufiixe foTgende formert nnd bedefrtung eHwIten: 

ilmngdt thn ganz 

ilmngarme er gaoz 

ilumgarpit du od; 

dich ganz 

ilumgarmu ich od. 

mich ganz. 



Ace. kislal ibn atlein 

Norn, hislme er ailein 

MstvH du od. 

dich ^llein 

kisima ich od. 

mich alieiu 



iamiil ibn ganz 

iamarme er ganz 

tannarjHt du od. 

dich gonz 

tamarma ich od. 

uiicb ganz 



44 Formenlebrc. Zweiter absclinill. B. $. 49. 

Ace. l;i«t«a %t^ alieia ianialsa sie aHe ilifiM^cri«a sie ganz 

Nom. I'Mtfltii^* sie allein iamarmih tie all« tlnwi^omufe sie ganz 

lils'wse Mir od. tamavse Hn* -od. tltfii^oMe ilir od. 

euch allein eiich alle eiich ganz 

liiswta ipsa) wir od. tamavta wir od. Uuingavia wir od. 

uns allein nns alle , uns ganz. 

{eigentlich: seine alleinlieit^ deine aUeinheit, tneine aUeinheit^ seine 
ganzheit etc.) 

Hier sind also iiberall die suhjectiven suffixe angeliangt — {at ist die 

altere form fiir ata, ».§.34y anin. 1), — und' filr'dle 3te pers. bilden die 

<(-suffixe einen Ace, und die c-suffixe einen-Nom., was ilirer anweu- 

dung son Conjtinctiv und Sulijunctiv der redeworter entspriclit (s. §. 54). 

Ausser den entsprechenden suffixen fiir die zweiheit — z. I>. hlsivnuh 

Yih beide allein — nelimen diese stHmme keitie anderen suffixe an, als 

die oben angeftihrten. Appositionen kommen bei iatnaK in der einlieit 

der 3ten pers. nidit ror^ und fiir die inelirbeit der 3ten pers. werdeu 

sie an tamat ^inefarbeft ohne suffix) gebiingt, also: iamnne' bei alien, 

iiberall, tanwnii von alien, tamailgut allenthalben, tatmaiui zu alien, ia- 

manih mit alien. Dagegen sitehen sie zuweilen am suffix der zweiheit: 

g'ik, z. b. tamagingHe iiberall — (vielleicht s. v. a. 'bier u. dort, oder 

hier u. anderswo, oder tteiderseits). In der 2fen n.lstenp^ra. koramen 

sie an die suffixe nach allgemeiner regel (§. 39); eben so bet ki9e und 

Uuingan, wo sie jedoch nur selten in anwetKluliig kommen. Der blosse 

stamm dieser worter koramt nie vor. Ferner gehoren liierher: 2) na- 

U»g%naK allerlei, irgend was. Dieses ist ohne sufi. als gewohnlidies 

nennwort in haufigem gebraucli, erhiilt aber diircfa anbangitng der sub- 

jectiren suffixe die bedeutung eineapersonworts: jeder, wie folgt: na- 

Unginaisa (Accyjeden von ihnen, iia}iii^»fiai*iNtfc (Nom. j jeder von ilinen, 

nalinginavse jeder.(od. jeden) von eucb, naUnginekvt^ jeder (od. jeden) 

von uns. Mit andern suffixen kommi es niclit vor. 3) ingmej zweib. 

u. mehrk. ingmik, selbst. tne (mifc) Jst hier das subjective e-suffix, also 

der stamm ih. Dieses kommt niclit leicht anders vpr, als mit appositio- 

nen: ingmine bei sich selbst, ingmikut durch sich selbst, o0fr fiir sich 

sielbst (g0rennt allein), kigmmii von sich selbst, tn^tniil zu sich selbst; 

mehrh. ingmngne etc. ; — gewohnlicher dieat jedoch die einh. audi fiir 

die zweih. u. mehrh. Um es auch fiir die beiden andern personen an- 

wendbar zu machen, wird es zuweilen kurzweg als blosser stamm be- 

handelt, und ilim noeh ein suffix u. appes. angehangt,^ z. b. ingmlvtinit 

von oder aus uns selbst; sonst aber wird es ersetzt durch ein anderes 

wort, namlich 4) nangmineK, selbst, eigen. Dieses wird entwcder 

den eigentlichen personwortern und personlichen deutewortern unveran- 



* 



$. 49. 50. DiHiteworter mit suffixen. 45 

dert nncligesetzt , z. I), iivanffa nangminev icli sell)st, ilivse nangmineK 
ilir selbst, tauhuu nangminen diese seibst etc. — (auch dein vorigen: 
ingminlk nangmineK (er) sich selbst, oder mit sicli selbst); — oder es 
niinint die sulfixe ii. appositionen derselben an, iind steht dniiu allein, 
z. b. nangmimvHnU aus uns selbst, ans unserin eigenen. Endlicli wer- 
den 5) mit der endung von tamax und iluingaK — maK, ngax — von 
einigen redewortern (od. eigentl. verbalstammen) ahnliche personworter 
gebiidety z. b. haUngarmih sie in (gesammelten) liaufen, mit einander, 
von TsaUpnt (melirti.) sie samtnein sich; doch sind solcfie z. tli. niclit 
aUgemein'gebraucIilich. Auch Hv'mgaK ist selbst auf diese weise gebil- 
det, von ilnipoK es ist ganz, nnvermind&rt. 



4. Deuteworter mit suffixen. 

§. 50, 
Eine eigenthiimliclie aaweadung der neRnwortbeuguiig besteht darin, 
dass den <ippasitiooen der deuteworter wie nenowortern suf&Le und ap- 
positionen angebangt werden, und zwar immer «o, daaa die vor nnd 
nack dem »iiffix steiiendea. appositionen einaader entsprechen. Z. b; 
uvane (Loc.) hi«ir, daran das suffix a (^eiii)> und daran wieder das Lo- 
caliszeichen tie^ yfird : ^vaniane in seinein hier; ebenso: «i«dif^a,vonhier, 
uvdnganil von seinein hier (aus) ; uguna hier, an dieser 4telle> ug^nath- 
kui an meinem hier (mich fin dieser stelle)^; mdiummga mit diesera hier, 
md^ummgamlnih wit seinem dieses hier; mdhunkiga mit diesen, mdkuf- 
ningarnJii mit deinen diesen u. dgl.. Yon den persojiHchen deutevior- 
tern konnen auch die einfachen zahlformen so behandelt werden, z. b. 
mdna dieses, nuwt4 sein diesen, mdko diese, mdkue seine diese. 

Es li^gt in der natur der sache, dass dergleicben bildungen hnupt- 
sachlich nur in miindUcher erziihlHng ihre anwendung iitiden, wo die 
begleitenden geberden oft eben so viel und mehr ausdriicken, als die 
gebrauchten worte. Uebrigens werden die deuteworter auch bei an- 
nahme einiger anhangeworter eben so behandelt. 



46 , Furnicnlrhre. Dritter ahschnitt. A. §-51. 

Driller abscbniit. 

Foriuen der redewdrter. 

A. Im allgemcinen. 
1. Modusbildung. 

§. 51, 
Die beugung der redeworter ist, ob^ieich cioerseits uiaunigfaclier, 
als die der nennworter, doch auch aodrerseits weit einfacber daruni, 
well bier die wurzel gar nicbt in be^racbt koinint, dena die etwanige 
veraoderung des stainmes bescbrankt sicb darauf, dass der letzte laut 
desselben mit der daran gebangten enduog verscbinilzt oder nacb §. 6 
verandert wird. Zwar M'erden ofters von stammen aiif k und h, beson- 
ders solchen, die ancb als nennworter im gebraucb sind (§. \2)y rede- 
M'orter gebildet init ganzlicber abwerfung des endconsonanten ; dann 
▼erhalt sicb aber auch der ttaimn ganz wie auf 'einen vocal ausgehend. 
DaS) was josser detiftn^QhHngenden persoifzeictien und snffixen eigent- 
Hch verandert wird^ ist der ausbildungszusatz §«J2, dureh dessen 
veriinde^ng^ die verschiedenen modtis gebildet werden. Fnr zwei der- 
selben — den Optativ und Infinttiv — bestebt der au'sbH^ngszusatz aus 
deiB blossen ittodaszeichen (§. 52); in den Bbrifen dagegen steht vor 
diesein noch eio besenderer laut, der charact-er> der wieder zweier- 
lei ist: ein h a up t character, fiir die seHiststluidtgen modus (fndic. 
Jnterr*), und ein bindecharracter, fiir die fil>hiRngigen, l>et gegensei- 
tiger verbindung der redeworter in anwendung'kommenden modus (Con- 
junct., Subjnoct., Particip). Der bauptcharacter ist «, woraus nach 
consonanten p ifird — {t als endconsonant des stammes faltt weg, und 
aus K und li .werden r und g nacb §.6), — und die stamme auf e, de- 
ren es auch^hier giebt, vertausehen dieses mit sammt dem t? gegen a. 
Der bin de character .ist g, "welches aber immer mit dem .etwanigen 
endconsonanten des stammes in einen laut versdimilzt, nainlicb aus vg 
wird r, aus "kg wird -h^ und aus tg auch -hy oder (im Conjunct, zuwei- 
len) ~ii. Hiernach zerfallen die redeworter in 5 classen, und die en- 
dung des stammes (die sicb aus der hier beigefiigten normalform §.52, 

« 

anm. 1. erkennen lasst) verandert sicb in jeder derselben, wie folgt — 
(- bedeutet hier einen stumpfen endvocal: a, e oder o): 

iendung der i endung des stammes 

normalform. f ohne zusatz. mit d. hauptchar. mtt d. bindccbar. 

Iste classe: (rpoir, rpA) ir, rp, r. 

2te classe: (jfpox, gpd) h^ gp, -^h 



$. 51. 52. R^deworter: inodusbiMung. 47 

iendiing derl e n d u n g d e « s t a m in e s 

jiormalfoiin. ) uknc zusatz. .. iiiit d. liauptchar.. mit d. bindecliur. 

3te classe: (-poK, -pa) I, -p, ^k (f-n^, 

4te classe: (vok, vtl) — -», -g. 

5te classe : (aoK, d [ga^ ru, KaJ) e, d, ig, 

[An eine dieser 3 grundform^n — stainin,^ hauptcharakter, binde- 

charakter — kominen die in der tabelle steliendeo endungen^ wie dort 

bei jedein modus hemerkt ist. Z. b. 

Stamm at ok (bratichen), m. d. bptch. atorp, in. d. bdcb. a tor: 
Indie, atorpoK es w|rd gebraucbt; Intefr. alorpa irird es gebr.? Conjunct. 
alomiat weil es g. wird; Subjuncf. atorpat wenn es g. Mird; Opt. atordle 
es werde g. ; Infin. atordlugo es braucben ; Yblpart. atord (ibn) dasD er es b. 

Stamm «t4(afc (geborchen), m. d. bptcb. ndlagp^ m. d. bdcb. ndldh: 
Ind. ndlagpd er geborcht ibm; Interr. ndlagpiuh geb. du ihm? Conj. nd- 
Uliangma weil du mir geb.; Subjunct. ndlagpatit wenn er dir g.; Opt. 
ndlagdliuk er geb. ibm! Inf. ndlagdlugo ibm geb.; Yblp. ndldka dass er 
iliin geb. 

Stamm tihit (ankommen), m. d. bptcb. tihipy m. d. bdcb. iihih: 
Ind. Vvkipimga icb bin angek.; Fnterr. tiUpise seid ibr angvk.? Conjunct. 
tlkikavia als wir ankamen;, Subjunct. tikikunlk wennsie ankommen; Opt. 
tikitdlata mocbten wir ank.l Inf. itkltdlunga (icb) ankommend. 

Stamm asa (lieben), m. d. bptcb. asav, m. d. bdcb. asag: 
\ni\, asavdtit er liebt dicb; Int. asavinga 1. du indcb? Conjunct, asang- 
magii weil er sie h ; Subjunct. asaguvsigik wenn ilir sie 1. ; Opt. asasluk 
liebt ibn ! Inf. asavdlugit (§. 52) sie lieben ; Yblp. asiigika dass icb sie liebe. 

Stamm pige (besitzen), m. d. bptcb. pi^fd, m. d. bdcb. pigtg: 
lad. plgdra icb besitze es; Interr. pigdiswk besitzt ibr es? Conjunct, pi- 
gingmassuk weil sie es bes.; Subjunct. pigigugko wenn du es besitzest; 
Opt. pig^k (§.56, not.) besitze es! Inf. pigdlugo es besitzen etc. etc. 

Da diesgs bei alien bejabenden *) redewortern auf gleicbe weise ge- 
schieht, so dass es — ausgen. fiir den Imperativ (s §.53 u. §.56, nt.) — 
keiner weiteren regel bedarf, so ist in den folgenden §§. nur beabsicb- 
tigt, die bescbaffenbeit jener endungen zu erlautern, und auf einige ei- 
genthiimliclikeiten derselben aufmerksam zu macben.] 

*) die vemeinenden weicfaeii etwas ab, s. $. 61. 

§. 52. 

Zuerst kommt dann an eine der obtgen grundformen das modus- 

zeicb^n. Dabei ist zu l>emerken: 1) dass der Indicat. zwei modus- 

zeichen bat: eins fiir personzeicben und eins fiir suffixe, — die also 

einen Indie. 1 u. 2 bilden; — und 2) dass es zwei als redewortfonnen 



48 Form^nkhre. Dritter uUchnitt. A. $. 5?. 

ill anvrendimg koinmende Partidpien giebt: ein Verbalparticip, was 
nacli art der iibrigea modus diirch ein moduszekhen gebildet ist, aber 
niir init suffixen vorkommt, daher es solchen redewortern fehit, die kein 
suffix baben konnen — (nur dieses ist in der tab. aufgefiilirt) ; — und 
ein N6ininalparticip, was durch einen anhaDgsstamm — toK, er- 
weicbt 80K u. ssok — gebildet^ ujid daber ein eigentlicbes nennwort ist, 
obgleicb es wie eine redeform personzeichen (aber nicbt S4iffixe) annimmt. 
Letzteres kommt bier nur in sofern in betracbt, als es bei redewortern, 
die kein suffix annebinen, die steile des ersteren vertritt, und daber die- 
selbe syntactische aawendling hat (§. 76ff.); sonst findet es, wie audi 
2wei andere, von derselben wurzel (I) gebildete partidpien — ein acti- 
ves und ein passives, — die alier nur als nennworter dienen, seine 
steile linter den tibrigen anblingewortern. Unter der gemeinscliaftlichen 
benennung „Particip** ist itn folgenden iiberall nur das Verbal- und 
Nominalpartidp verstanden. — Die anbangung der rooduszeidien ge- 
schieht, wie folgt: 

if AV\ 

' wird in der 3ten per$. geg. a ver- 
tauscht. 

* wird in der Istenpers. geg. lax ?er- 
tausebtf udd m der ;2ten p. faltt es 
ganz weg. 

^ kommt in der 4ten u. 5tcn classe 
an den hauptcharakter. 

* wird vor den sufftxen dertstenabth. 
($. 36) als e geg. a vertauscht. 

[Von diesen riibren die anfange der in der tabelle stehende^ endungen 

her; iin Indie. (1) u und (2) a, iin Interr. a und I, im Optat. le (li) 

und la, iin Conjunct, et, iin Subjunct. u — (wegen ni und p s. §• 54), 

im Yerbalpart. i und a.] 

Yon den so entstehenden forinen — (z. b, des stammes »ioK (s. o.): 

atorpoK, atorpttK, aiorpe, at or die, atordlo, atordk, atornh, atorik) — 

sind nur der Indie. 1 und der Optat. ohne weiteres anwendbar (§.53); 

alle ubrigen miissen erst noch ein personzeichen oder suffix (oder bei- 

des) erhalten, ehe sie gebraucbt werden konnen. 

Aum. ]. Man siebt aus dem obigen, dass die stiimme der 2ten u. 
3ten classe mit dem bindechsirakter . gleiefae eodungen baben , ebenscf 
die der 4ten und 5ten dasse; mit dem hauptcharakter dagegen un- 
terscheiden sich alle classen von einander, daher man aus jeder be- 
li«{)igen endung des Indie, Interr. od. Opt. (Isteotl. Stepers.), auch 
des Infin., die endung des stammes, und somit die dasse, M'elcher das 
wort angebort, erkennen kann. In worterbiichern und sonst, wo ein 
redewort so angegeben werden soli, dass man wissen kann, wie es 
zu beugen ist, nimmt mail dazu als norma If or in die einlieit der 



Im Indie. 1 komiv 


It 0K\ 


- Indie. 2 


air> an den hptcbar. 


- Interrog. - 


6«) 


- Optativ 

- Infinitiv 


le') 

J ^\ an den stamin. 


- Conjunct. - 


alc\ 


- Subjunct. - 


nhX an den bdchar. 


- Vrbalpart. - 


ih'l 



$. 52. 53. Redeworier: modusbildiing. 49 

3ten pers. des Indicativs — (entweder oline suffix, oder mit dem ein- 
faclien a- suffix, je nachdera die natur des redeworts ist, §.59) — 
welclie audi, als die einfacliste sowohl in bildung als bedeutung, dazu 
am geeignetsten ist. Die 5te classe zeichnet sicli in dieser normal- 
forin mit dem einfaclien a -suffix dadurcli vor den andern aus, dass 
der vor d steliende consonant nie v oder p, sondern k, r od. g ist. 

Anm. 2. In einigen dialecten verlieren die auf e ausgehenden stamme 
der 4ten classe den hauptcharakter vor o und a, d. h. im Indie, und 
in der 3ten pers. des Interrog., — z. b. pioK er tliut, pid er hat es, 
piara icli habe es, pidiigut er meint uns, statt pivoK, pivd, pivara, 
pivdtigut etc.; — wahrscheinlich in folge einer bin nnd wieder audi 
bei stiimmen auf a und o vorkomnaenden vertauschung desselben ge- 
gen g — (z. b. sanagoK f. sanavoK er arbeitet, nungugon f. nunguvoK 
es ist zu ende, pigoK f. pivoK er thut), — welches dann weiter zwi- 
schen i-o oder i-a leicht ganz abgeworfen wird. Vertauschung des 
hauptcharakters gegen den entsprechenden k- oder ir-laut findet im 
nordlichen theil von Labrador auch bei den 3 ersten dassen statt, 
z. b. tikikoK f. tihipoK er ist angekommen. Und im Interrog. soil diese 
Vertauschung iiberhaupt dem Labr.-dialect eigen sein, • 

Anm. 3. Das Verbalparticip fehlt im Labr.-dial. ganz; eben so die 
5te classe als jsoldie, d. h. die stamme auf e haben dort als haupt- 
charakter V, vrie alle andern auf einen vocal ausgehenden stamme, 
und gehoren somit zur 4ten classe; also z. b. : gronliind. pigd (stamm 
pigey s. o.), labr. pigivd evlu^sitzt es; gronl. pigdlugo, labr. pigivdlugo 
es besitzen etc.; — und auch von den hier zur 3ten classe gehorenden 
kommen einige dort in die 4te classe dadurch, dass zwischen das end-* 
des stammes und den charakter oder das moduszeichen ein i einge- 
schoben ist, z. b. gronl. oicdupd (staram OKaut), labr. oKautivd er ver- 
kijndigt ihm; gronl. OKaungnhago, labr. oKautingmago weil er ihm ver- 
kiindigt etc. 

2. Personzeichen. 

(mit der bedeutung: er, sieb., sie; du, ihrb.fihr; tcA, toir6., wir.) 

§. 53. 
Im Indie. 1 und im Optativ ist das moduszeichen zugleich audi 
personzeichen, namlich f iir die einheit der 3ten person ; davon vfird die 
zweiheit und mehrheit gebildet nach art der Isten classe der nennwor- 
ter: ok, uk, ut; Ic, lih, lit. Die 4te classe hat hier im Indie, -p statt v, 
z. b. naplvoK es ist zerbroehen, napipuk, napiput sie sind zerbrochen. 
(Im Labr.-dial. ist dies nicht der fall.) Die zeichen der 2ten und Isten 
pers. — im Ind. tit, tih, se; nga, guk, gut am vocal des moduszeichens; 
im Opt. it, itik, itse am stamm; nga, nuk, ta am vocal des moduszei- 
chens mit a fiir e, — von welchen die des Indie, auch im Nominal- 
particip an den end vocal desselben (o) gehiingt werden, haben eine 
unverkennbare ahnlichkeit, und in der Isten pers. des Opt. sogar vol- 
lige gleichheit mit den suffixen der nennworter §. 34. In der 2ten pers. 
desOptat. — dem Imperativ — wo die personzeichen unmittelbar an 
Grdnl. Gramm. ^ 



50 Formenl«hre. Dritter abschnitt. A. $. 53. 54 

den stamm kommen, wird dessen endconsonant^ wenn er k oder h ist, 
zu r u. £f erweiclit, und die 4te classe hat haufig zwiscken dem stamin 
und der enduDg ein eingescliobenes g. Im Interrogativ 3te pers. 
besteht das personzeichen fiir die einheit in vertauschung des e gegen 
o, %oii welchem dann die zweiheit und mehrlieit nach art der Isten cl. 
der nennworter gebildet ist *). Fn der 2ten pers. sind die personzeichen 
— t, tik, 86 — die nennwortsuffixe der 2ten pers.; s. §.34. Fiir die 
Iste pers. gab es ehemals audi besondere personzeichen — ih ich, isa 
wirb. oder wir, — die noch im nordgronl. dialekt vorkominen sollen; 
sonst aber wird die Iste pers. des Indicativs auch fragweise gebraucht. 
Im Infinitiv dienen als personzeichen iiberall die suffixe der nenn- 
worter, und zwar fiir die 3te pers. die objectiven e- suffixe: ne, Uh; 
fiir die 2tepers.: tit, tih, se; und fiir die Iste pers. die subjectiven suf- 
fixe §.34: nga, nuk^ ia. 

Hler, wo die subjectiven suffixe der Isten pers. ohne zusatz erschei- 
nen (im Opt. u. Inf.), zeigt es sich, dass die form ma (s. §. 34) aus 
nga und dem f des subjecti?s, d. h. aus vnga entstanden ist. Daraus 
lasst sich weiter schliessen, class auch die subjectiven 6 -suffixe %ne 
und m%k dieselbe entstehung liaben. 

-*) Auch hier hat die 4te classe -p statt t?, also z. b. napiva ist es zerbrochen? 
napipat sind sie zerbrochen? 

§. 54. 
Im Conjunctiv und Subjunctiv. findet manches eigenthiimliche statt: 
Zuerst dienen hier als personzeichen iiberall die subjectiven nennwort- 
suffixe (s. §.34, anm. 1), und zwar in der 3ten pers. beides o- und c- 
suffixe, woraus zweierlei formen fiir die 3te pers. entstehen, die wir 
nach ihrem ursprung a-form und c-form nennen wollen *). Dann 
sind diese suffixe iiberall wie an einen Subjectiv des moduszeicliens ge- 
hangt, dalier nicht nur die enduhgen fiir die e-form der 3ten person 
und fiir die 2te u. Iste pers. die gestalt der erweiterten subjectiven 
nennwortsuffixe §.35 haben: me, m'lk (wofur im Subjunct. ne, ntk)] vit, 
vtih, vse; ma, vnuk, via; — sondern auch in der a-form der 3t€n pers. 
erscheint das p des Subjectivs, und zwar hier unmittelbar neben deai 
charakter, also mit abwerfung des vocals des moduszeichens. Damit 
fallt das sonst unterscheidende dieser beiden modus weg; statt dessen 
ist aber jenes p im Conjunct, zu wi erweicht. Also steht z. b. ndlangmat 
(weil er gehorcht, Cjoct.) fur ndldkapat, und ndlagpai (wenn er geh., 
Sbjnct.) fiir ndldkupat» 

*) Die a-form — mat, pat etc. — wird gebraucht, .wenn das project des Conjnct. 

oder Subjnct. ein anderes ist, als das desjenigen redeworts, woraof er sich be- 

zieht; die e-form — ame, une etc. — dagegen, wenn beide redeworter ein pro- 
ject haben. 



$. 55. 56. Redeworter: suffixe. 51 

3. Suffixe. 

§. 55. 
a) suffixe der Sten pers., mit der bedeutg. : . . . ihn, . . . siebeide, . . . sie. 

Der Indie. 2, das Verbalparticip und die Iste pers. des Op- 
tativs liaben hier die objecti?en nennwortsuffixe, die wie bei 
nennwortern der Isten classe an das naodnszeiclien gehangt werden, — 
im Optativ an lair (statt le), und im Verbalpart. wird ik vor den suflfi- 
xen der Isten abtli. als e gegen a vertaiischt (nach §. 37,1). Im Ver- 
balpart. bildeu die (im Indie, nieht vorkommenden) e-suffixe der Sten p. 
eine e-form, die sicb von der des Cjnet. u. Sbjnct. ausserlich dadureh 
unterseheidet, dass die hier in ihrer eigentliehen bedeutung stehenden 
suffixe dort personzeiehen sind, iibrigens aber dieselbe anwendung hat, 
§. 54, anm. Die 5te eiasse hat im Indie, mit dem suffix „er sieb." ge- 
wohnlich pah am stamm, statt ah am hauptcharakter, also z. b. pigipah 
(er besitzt sieb.) fur pigdh, — wahrseheinh'ch wegen der sonst leicliten 
verweehselung mit ,,sieb. ihn" — und im Opt. steht sehr haufig go statt 
ra (ich ihn). Dann giebt es — fiir den fall weehselseitiger behandlung 
(§.77) — im Cjnet., Sbjnct. u. Vrblpart. zusammengesetzte 
e-suffixe (in der tabelle durch ein sternehen bezeichnet: ilin*, sie*)» 
Namlich es werden die gewohnliehen e-suffixe — fie, iih — an die suf- 
fixe der Sten, 2ten u. Isten pers. gehangt, und zwar nach der fiir die 
anhangung der appositionen — (z. b. ne und tut) — an die suffixe der 
nennworter geltenden regel §. 39, also in der Sten pers. wie an die 
objectiven, und in der 2ten u. Isten pers. wie an die subjectiven suffixe, 
obgleich erstere im Cjnet. u. Sbjnct., und letztere im Vblpart. iibrigens 
nieht existiren. Auch die umanderung der suffixe der 2ten u. J sten p. 
ist hier ganz dieselbe, s. §.39,1.2. Aus tigtih^ titih uud sitvk wird 
durch zusammenziehung tih, 

Im Labr.-dial. sind die zusammengesetzten e-suffixe verschwunden; 
nur ngne wird — merkwiirdiger weise — fiir gho (du ihn) gebraueht^ 
welches letztere dagegen fehlt. 

§. 56. 
Im iibrigen werden die suffixe der Sten pers. ersetzt durch drei 
andere endungen — (jede mit einheits-, zweiheits- u. mehrheitsform) — 
die aber nieht, wie jene, „er ihn, du ihn etc." bedeuten, sondern nur: 
ihn, siebeide, sie; daher sie auch — ausser im Inf;, wo sie ebeu 
nur dieses bedeuten soHen — nieht an die moduszeichen, sondern an 
die personzeiehen (oder deren stellvertreter) gehangt werden, woraus 
dann erst die bedeutung: er ihn, du ihn etc. entsttht. Es sind fol- 

geode: 

4 * 



52 Formenlehre. Dritter abschnitt. A. $. 56. 57. 

1) uh, gihf git(gik); 2) go, gik, gii(gik); 3) ho, Mk, h%tihik). 
Die mehrlieitsformen auf t — git, fei| — sind fur die einlieit des sub- 
jects (er, du, ich) ; die auf k — gik, hih — fiir die zweili. u. inehrheit 
desselben (sieb., sie; ihrb., ilir; wirb., wir). Fiir die melirh. des sub- 
jects und zweih. des objects — sie sieb., ilir sieb. etc. — soil in alien 
3 endungen Tdk vorkommen, ahnlicli den appositionen an den suffixen 
der nennworter iin entsprechenden fall (vUngn-, vtihut). Im allgeinei- 
nen sind diese endungen ebenfalls, wie ne und tik in den zusammen- 
gesetzten e- suffixen (§.55), nack art der nennwortappositionen ange- 
hangt, namlich im Cjnct. u. Sbjnct. an die daselbst als personzeichen 
dienenden nennwortsuffixe nach §. 39, und im Interr. u. Opt. auf iihn- 
liclie weise an die personzeichen. Dass die endung fiir „sieb. sie" im 
Cjnct., Sbjnct. u. Interr. aiikik ist, wo sie doch nach analogie der nenn- 
worter dkikik sein sollte — (wie ak mit der appos. hut: akikut), — 
scheint eine vertauschung, um die durch 3 auf einander folgende k ent- 
steliende hiirte zu mildern. Aus diesem eingetauschten t wird nach i 
durch erweichung 8 (im Opt. u. der 2ten pers. des Int.), und aus dem 
i der mehrheit wird 88 vor uk, -ko (sieb. ihn) ist aus Uho zusammen- 
gezogen; eben so soil audi -^kik fiir tikik u. sikik vbrkommen. Die 3te 
pers. des Interrog. kommt iibrigens nur selten mit diesen suffixen Tor, 
da auch hier haufig der Indie, statt dessen fragweise gebraucht wird. 
Im Imperati?^ wo diese endungen z. th. unmittelbar an den stamm 
kommen — (nur in sink, slgik, sikik steht uoch ein verstiimmeltes per- 
sonzeichen davor), — wird der endconsonant des stammes vor uk im- 
mer erweicht, namlicli aus k wird r, aus k g, und aus t 'ss, und in der 
5ten classe wird der endvocal (e) mit uk in iik zusammengezogen , also 
z. b. atoruk brauche es, ndlaguk gehorche ihm, Kaissuk gieb's her! (t. 
Koipd), pigiHi besitze es. Dass vor ko, kik, kit der endconsonant ganz 

wegfallt, folgt aus §.6. 

•\ 

§. 57. 

b) suffixe der 2ten u. Isten pers., mit der bedeutung: dich, euchb., euch; mich, 
ansb., uns. 

Als suffixe der 2ten pers. dienen in der 3ten pers. des sub- 
jects: tit, tik, 86 ; in der Isten pers.: kit (git), tik, 8e; und als suffixe 
der Isten pers.: im Infin. nga, nuk, ta, sonst iiberall: nga(ma), guk, 
gut, also wieder die suffixe der nennworter mit geringer veranderung. 
Auch diese sind — ausser im Inf., wo sie unmittelbar an das modus- 
zeichen kommen *), — iiberall so angehangt, wie die appositionen an 
die suffixe der nennworter (nga, ma^ fit, tik, se wie «-; kit, git, guky 
gut wie hut od. gut), Im Cjnct. u. Sbjnct.^ wo die personzeichen den 



$. 57. 58. Redewi)rter: suffixe. 53 

Deonwortsufiixen gleich siod, gelit die» ohne weiteres an ; dagegen sind 
im Indie, Interrog., Optativ (u. Vblpart.) die personzeichen iiberall erst 
gegen die erforderlichen (objectiven od. subjectiven) nennwortsuffixe ver- 
tausclit; nur in der 2ten pers. des Interrog. scheinen obige endangen 
an die wirklichen personzeichen gehangt zu sein, — oder audi ist das 
vom subjectiven suffix herriihrende v in folge des fragetons weggef alien, 
ahnlich wie im Imperativ, wo die hier und in den iibrigen formen des- 
selbeu stattfindende nocli stMrkere Terkiirzung — indem auch das mo- 
duszeichen ganz fehlt — der hast oder heftigkeit des ausdrucks beim 
befehlen entspricht. **) Die vertauschung der endung vhit (ich dich) 
gegen gity wie sie im Optativ statt findet, kommt auch im Indie, vor. 

*) Der Inf. hat, me auch die tabelle zeigt, mil diesen suffixen dieselben endungen, 
wie in der 2t€n u. Isten pers. ohne suffix; also heisst z. b. ndlagdlunga sowohl: 
ich gehorchend (oder gehorchen), als auch: mir gehorchend. 

**) Auch die verhartung der endungen gik u. git (du sieb., sie) in kik u. kit scheint 
denselben grund zu haben; daher sie bei dem haufig zur miiderung des Impera- 
tivs gebrauchten anhangsstamm {g)e nicht statt findet, s. §. 131, anm. 13. 

4. Abweichende formen. 

§. 58. 
Es sind hier nock einige formen zu erwahnen, die, weil sie mehr 
oder weniger vereinzelt dastehen, in der tabelle weggelassen sind. 
1) Der Infin. kommt zwar gewohnlich nicht mit andern, als den dort 
aufgefiihrten suffixen vor, doch kann er, wenn die deutlichkeit des aus- 
drucks es erfordert, an deren statt in der Isten u. 2tenpers. die endun- 
gen des Cjnct. u. Sbjnct. annehmen, niimlich das, was nach dem vocal 
des moduszeicbens steht: vsiuk, vtigo etc.; es geschieht dies aber sel- 
ten anders, als in der mehrh. des subjects (ihr, wir), und auch da noch 
nicht oft, da der zusammenhang iramer zur geniige zeigt, wer als sub- 
ject gemeint ist. 2) Der Optativ hat in der Isten pers. fiir lanuh und 
lata zwei kiirzere, wahrscheinlich aus jenen zusammengezogene endun- 
gen, namlich liih und ta, od'er nach i: sa, welche als suffixe go, gik 
und TsOy kik annehmen, 66: luko, oder noch weiter zusammengezogen 
-ko wirb. ihn, Jukik wirb. sie od. sieb., tigo wir ihn, Ugik wir sie od. 
sieb., — und gebraucht werden, wenn man jemand auffordert, mitzu- 
machen, z. b. autdlarta lasst uns weggehen! anisa lasst uns hinausgehen! 
avigdluko od. aviko lasst uns (beide) das theilen! 3) Bine vereinzelte 
endung besteht fiir die einheit der 2ten pers. des Optativs ohne suffix 
(du), namlicli na, an den stamm gehangt, mit dem ausdruck des ermah- 
nens od. zuredens; z. b. ieerna komm doch herein! 4) Noch eine an- 
dere form, die mit Optativbedeutung in der Isten pers. vorkommt, ist 



54 Formenlehre. Dritter abschnitt. B. g. 58. 59. 

naunga (ich), nauguk (wirb.)^ naugiit (wir); und mit sufF.: ndra (ich 
ihn), naka (ich sie), ndgit (ich dich), nilrput (wir ihn) etc. an den stamm 
gehangt, mit dem ausdruck eines instandigen begehrens, oder eines 
bescheideneo wunsches, dessen erfiiilung man kaum erwartet, z. b. si- 
ningnaunga schliefe ich doch! pigmdra mochte ich es doch besitzen! 
Vielleicht sind diese endungen iiberbleibsel des Indie, eines iibrigens 
verloren gegangenen anhangsstammes nS (5te cl.; also mit den modus- 
zeichen des Fndic: naoK und ndn) mit der bedeutung: er mochte gern 
...; vgl. auch §.120, no. 34. 5) Eine nach art der zusammengesetzten 
0-suffixe gebildete endung, naml. aine, an den bindecharakter gehangt, 
kommt haufig vor in der bedeutung: wenn man ihn ..., (seltener nur: 
man ... ihn, od.; wenn man ...), z. b. agtoraine wenn man ihn be- 
riihrt, i)igigain€ wenn man es besitzt (od.: man besitzt es). Der form 
nach gehort diese endung zum Verbalparticip. — 6) Mit der bedeu- 
tung: so oft • . ., jedesmal wenn . . ., besteht eine al^anderuog des Con- 
junctivs, naml. dng an den bindechar. gehangt, und daran die endungen 
des Conj. vom a an, z. b. agtordngangma so oft du mich beriihrst, ti- 
hikdngata jedesmnl wenn sie ankommen, Kaiugdngama so oft ich miide 
bin (v. TcasiwoK), Ganz dieselbe bedeutung hat iibrigens auch der Conj, 
des anhangsstammes {t)are (s. §.130, anm. 6), aus welchem diese form 
wol zusammengezogen sein konnte. 

B. Ins besondere. 
1. Transitive und intransitive redeworter. 

§. 59. 
Bei der auwendung der hier abgehandelten formen giebt aich eine 
wesentliche verschiedenheit der redeworter kund. Einige sind von na- 
tur transitiv (ubergehend), d. h. sie besagen eine auf irgend einen 
gegenstand gerichtete that des projects, daher der begrifF eines thiitei^ 
und thatziels unzertrennlich mit ihnen verbunden ist: diese tniissen, so- 
bald thater und thatziel zwei verschiedene gegenstande sind, durchaus 
.ein suffix haben; ist dagegen thater und thatziel eins und dasselbe, so 
treten an die stelle der suffixe die gewohnlichen personzeichen, die aber 
dann die bedeutung reflexiver (riickzielender) suffixe haben: er sich, du 
dich, ich mich etc. (statt er, du, ich), z. b. tompd er todtet ihn, avigpd 
er zertheilt es; ohne sufF.: toKupoK er todtet sich, aviypoK er zertheilt 
sich. Andere sind von natur intransitiv (nicht ubergehend), d. h. sie 
besagen einen auf sich beschrankten zustand des projects, ohne dass 
dabei an den urheber dieses zustandes gedacht wird: solche haben nur 



j. 59. 60. TVansitive and intransitive redeworter. 55 

persoDzeichen, z. b. piaugpoK er gelit (bernm), sinigpoK er schlaft. Diese 
beiden arten der redeworter gehen aber vielfach in einander liber, denn 
wabrend eioerseits viele transitive redeworter dadurdi, dass sie ohne 
suffix, d. h. Dur mit personzeicken gebraucht werden, neben der reflexi- 
ven audi bios passive bedeiitung erbalten, z. b. toKupoK er ist todt, 
getodtet, avigpoK es ist zertbeilt worden — (von weui, ist nidit weiter 
beriicksiditigt)*): — so werden andrerseits manche von natur intransi- 
tive redeworter audi mit suffixen gebraucht, indeui namlidi ein zur hand- 
lung in naher beziehung stehender gegenstand (namentlidi oft der ort 
derselben) ais tJiatziel betraditet wird, z. b. pisugpd er geht auf ihm 
(dem land, eis u. dgl.); — und einige sind gradezu beides transitiv und 
intransitiv, z. b. scmavoK er arbeitet, sancwd er bearbeitet es. Die ur- 
spriingliche natur eioes redeworts zeigt sidi immer am deutlicbsten im 
Noininalpartidp desselben : bei transitiven redewortern hat es immer re- 
flexive od. deutlidi passive bedeutung, z. b. tomtoK der sich todtet, od. 
der getodtet worden ist, bei intransitiven dagegen fallt jeder gedanke 
an ein object weg : pisugtoK welcher geht, sanossw welcher arbeitet, ein 
arbeiter. 

*) In ahnlicher weise sagen wir: es macht sich gut, fur: es ist gut (geworden, 
d. h. gemacht worden). 

§. 60. 
Einige umgestaltungen der transitiven redeworter, die iibrigens an 
ihrem ort bei den anhangewortern abgehandelt werden, sind hier vor- 
laufig darum zu erwahnen, weil sie durch gewisse syntactische eigen- 
thiJinlichkeiten, die hauptsachlich ihren grund darin haben, dass das 
transitive stammwort neben der (tr. od. intrtvn.) beschafFenheit des an-- 
hanges seine eigene natur behauptet, sich vpr andern redewortern au8- 
zeichnen. £s sind folgende: 

1) doppelttransitive redeworter: trtvs. stammwort u. trtvr. anhang 
(§. 137). Zu diesen gehoren 2 subjecte — namlich das des stammworts 
und das des anhangs — mit gemeinschaftlichem (haupt-) object: das sub- 
ject des anhangs ist das Iste od. hauptsubject, und steht also, wenn es 
benannt ist, im Subjectiv; das 2te subjetit — das des stammworts — 
steht, da es zugleich audi mittelbares object des anhangs (object der 
gedanken) ist, naclr §.84,2 im Terminals, und das suffix am redewort 
gilt dem gemeinschaftiichen object beider subjecte, z. b. pine inungnut 
tahoTKUvai er (hauptsubj.) heisst seine sachen (hauptobj.) von den ieu- 
ten (2tes subj.) gesehen werden; oder: er befiehlt seine sachen den 
leuten zum sehen; d. h. er will, class die leute seine sachem sehen; — 
(stammwort iaJsuvd er siebt ihn, anhang rKuvd er heisst ihn . . .). 

2) h alb transitive redeworter: trtvs. stammwort u. intrtvr. anhang, 
der die bedeutung des stammworts nicht weiter verandert, als dass er 
es der suffixe entledigt (§. 132), z. b. ildrpd er macht ihm nach, UdrwoK 
er macht mit (wie die andern) ; tomipd er todtet ihn^ tOKUtaivoK er todtet ; 



56 Formenlehre. Dritter abschnitt. 6. $. 60. 61. 

asavd er liebt ihn, asangnigpon er liebt, ist liebhabend. Beidiesen steht 
der tbater im Objectiv nadi §. 16, und das thatziel iin Modalis, s. §.85,2. 
3) unpersonliche redeworter, gebildet diircb das(intrtve) anhange- 
wort narpoK (§. 133). Diese haben das eigenthiiinliche, dass, wenn das 
staramwort trtv ist — (deDn derselbe anbang kommt in derselben bedeu- 
tung audi an intrtve stamine), — die personzeidien nidit dem subject, 
sondern wie suffixe dem object gelten; das stillscbweigend zu verste- 
hende subject ist dann iiiimer: man, — vorzugsweise : icb (der redende), 
wenn nicht entweder ein anderer gegenstand als subject genannt ist, 
oder das personzeichen die Iste pers. als object angiebt, z. b. tahunar- 
poK man (ich) sab ibn, takunarpiitit man sah dicb, taktinarpiise man sah 
eucb, tahunarpunga man sab mich etc. — (stammwort tahuvd er siebt 
ibn). Soil ein bestimmtes project angegeben werden, so gescbiebt dies 
durch einen Terminalis (nacb §. 84, 2), z. b. tamdnut tahunarpoK alle 
haben es geseben; misingndngilaK man merkt es nicht (s. §. 61): iUngnut 
misingndngilaK du merkst es nicbt. [Eigentlich ist dies schon eine art 
passiver form, denn das wesen der passiven redeworter bestebt darin, 
dass das natiirlicbe object zum project gemacht, und das natiiriiche sub- 
ject zunadTst ausser acht gelassen ist; der unterschied ist bier nur der, 
dass, wenn die umstande nicht auf anderes deuten, die erste person 
stiilschweigend als subject mit einbegrifFen ist] 4) passive redewor- 
ter, gebildet auf zweierlei weise, je durch zwei umbildeode (§.107) an- 
hangeworter, namlich entweder durch nex und narpoK (§.125,1), oder 
durch das passive particip und uvok (§.127,1); z, b. von tmaiarpd er 
priigelt ibn: unatarnexarpoK er hat die folgen des gepriigelt werdens 
(blaue flecke, wunden etc.), d. h. er ist gepriigelt worden; von ergsigd 
er fiirchtet sich vor ihm: ergsigissauvox er ist (od. war) ein gefiirchteter, 
d. h. er wird (od. wurde) gefiirchtet. Bei den meisten redewortern kon- 
nen beide arten beliebig angewendet werden. 

2. Verneinende redeworter. 

§. 61. 
Die verneinung der handlung wird im gronlandischen ausgedriickt 
durch einen anhangsstamm: -ngit, mit der bedeutung: nicht, der an den 
endvocal des bejalienden stammes gehiingt wird. Dieser verneinungs- 
stamm weicht in der formbilduiig mehrfach von den bejahenden stam- 
men ab. Erstlich hat er mit dem hauptcharakter I an der. stelle 
des t, und als moduszeichen im Indic. nur one (nicbt ok), also ist die 
ganze endung fiir die einheit der 3ten p. des Indic. obne suff.: -ngilaK 
er . . . nicbt. Weiter wird hiervon die zweiheit und mehrbeit nach art 
der zwei ten classe der nennworter gebildet: -^giidlak, -ng^dlat. Fiir 
die 2te und Iste pers. kommen dann tit, tih, se; nga, gukj gut an den 
vocal des moduszeichens (a), wie bei den bejahenden redewortern, also 
z. b. ndldngilax er gehorcht nicht, ndldngitdlat sie gehorchen nicht, nd- 
Idngvlatit du geh. nicht, ndldngilanga ich geh. nicht etc. Der Int. ist 
ohne suff. dem Ind. gleich, nur dass in der einheit der 3ten pers. das 
K wegfallt: ndldngila geltorcht er nicht? Die suffixe kommen beides im 



J. 61. Verneinende redeworter. 57 

« 

Indie, und Interr. so, wie sie in der tabelle stelien, an den hauptchar., 
d. ]]. an I, also: ndldnffild er geh. ihm nicht, ndldngilAtit er geli. dir 
nicht, od.: geli. er dir nicbt? ndldngilarma du geh. mir iticht, ndldngi- 
Uuh geh. du ihm nicht? etc. etc. Daneben komint aber auch ein nach 
art der bejahenden redeworter gebildeter Interr. vor, namlich mit p als 
hauptcharakter, doch ineist nur in der 2ten pers. ohne suffix, und im- 
mer mit dem ausdruck einer leisen missbilligung, z. b. ndldngipii ge- 
horchst du nicht? (das soiltest du doch). Der Optat. kommt fast nie- 
mals ?or — (nur um einen gegebenen befehl zu widerrufen, soil er 
bisweilen gebraucht werden), — sondern wird gewohnlich auf andere 
weise ersetzt, s. §. 71,2 und §.131, no. 119. Der Infin. fehtt ganz; 
statt dessen wird, um einen verneinenden Inf. zu bilden, na (od. ndk) 
an den stamm des bejahenden redeworts gehangt, und daran die en- 
dungen, wie sie dort an lu kommen, also: ndlangnago ihm nicht ge- 
horcheu, ndlangnanga mir nicht gehorchen, od.: ich nicht gehorchend 
etc. etc. In der 4ten u. 5ten classe wird hier der endvocal des stammes 
scharf, z. b. asdnaga ihn nicht liebend, piginago es nicht besitzend *)• 
Eine andere bildung des verneinenden Infin. besteht in einem an den 
bindecharacter des bejahenden redeworts gehangten a, was dann die 
endungen des Inf. annimmt, kommt aber nidit leicht anders vor, als in 
der 3ten u. 2ten pers. ohne sufBx, am hHufigsten bei stammen auf k, 
z. b. (v. ofcarpoK er sagt:) oKarane er nichts sagend, oKaratU du nichts 
sagend; — aber auch: ovamone, oKomatit, Der bindecharakter ist 
% wie bei andern stammen auf t, nur im Conjunct, steht dafur immer 
-n (ausser in der a- form der 3ten pers.); die daran zu hangenden per- 
sonzeichen und suffixe sind regelmassig. Also z. b. Cjn^ct. : ndldnging^ 
n\at well er nicht geh., ndldngmnvho weil ich ihm nicht gehorchte; 
Sbjnct.: ndldngigpassuh wenn sie ihm nicht geh., ndldngtkungma wenn 
du mir nicht geh.; Yerbalpart. : ndldngikd dass er ihm nicht geh. etc. 

*) Dieser verneinende Infin. wird ofters auch oline personzeichen gebraucht: meist 
als Imperativ (tiach §. 71,2), z. b. ndiangnah I nicht gehorchen! zuweilen aber 
auch in untergeordnetem verhaltniss (nach §. 88), z. b. ivdlit iniinaH pUtimavoK 
du nicht leben ist's geschehen, statt: inutinatit dich nicht leben lassend, d. h. 
ehe du lebtest, oder ehe du geboren warst, — was jedoch ausserst gebrocbene 
rede ist. 



^ Formenlebre. Vierter abschnitt. $. 62. 63. 

Vierter abschnitt 

P a r t i k e 1 n. 

§. 62. 
Hieher gehoren von den starr gewordenen oder gebiiebenen wor- 
tern (§. 13) diejenigen, welche als satzbestaadtheile in verbindung init 
andern wortern — narnentlich redewortern — gebraucht warden, theils 
um einige verbindungs- u. beziehungsverliiiltnisse auszudriicken, wo die 
im vorigen abgehandelten formeii uiclit ausreichen, tbeiis aucb. fiir ge- 
wisse unselbststandige begrifFe; — ferner einige fonnen gewohnlicher 
neun- u. deuteworter, die (z. tb. neben ibrem regehnassigen gebrauch) 
als partikeln angewendet werden. Dagegen sind alie worter, die niclit 
nur an sicb unveranderlicb sind, sondern audi nicbt init andern wor- 
tern in verbindung gesetzt werden konnen, zu den ausrufeu (inter- 
jectionen) zu recbnen, sie mogen nun urspriinglicbe ausrufe (§. 10), oder 
erst durcb den gebraucb zu solcben gewordene worter sein. Zu dein 
eigentbumlicben wesen der partikeln gebort auch nocb das^ dass sie an 
und fiir sicb eigentlicb nicbts besagen, sondern erst durck das wort, 
dem sie beigefiigt werden, sinn und bedeutung erbalten; hierdurch un- 
terscheiden sie sick wesentlicb von den ausrufen, die an und fiir sicli 
scbon einen zwar unvolikomnienen, aber ddcb in sicb abgescklossenen 
ausdruck eines gedankens oder gefiikls geben. Zwar werden viele (freie) 
partikeln aucb ausrufsweise gel>raucbt, und niclit nur diese^ sondern auck 
eine inenge beugbarer worter in allerband formen (s. u. a. §.70); aber 
eiu solcbes wort beziebt sick dann iunmer auf eine im beisein des an- 
geredeten eben stattfindende begebenkeitf deren besdueibung als iiber- 
fliissig unterbleibt, eben so, wie besprockene gegenstiinde nidit genanut 
(u. dock besprocken) werden, wenn der angeredete obnekin sckon weiss, 
wovon man sprickt. Umgekekrt werden dann aucb einige eigentlicbe 
ausrufe — zwar nickt in wirklicker verbindung, denn einer solcben sind 
sie nickt fabig, aber im zusammenkang mit andern wortern gebraucbt, 
und bilden also in sofern einen iibergang zu den eigentlidien partikeln. 
Alle kieber gekorigen worter zerfallen zuerst in zwei abtkeilungen: an- 
kangspartikeln, die dem wort, welckem sie gelten, angekiingt wer- 
den, und freie partikeln, die nickt angebiingt werden. 

§. 63. 
Die a n b a n g s p a r t i k e 1 n (mit beigef iigten beispielen ikrer anweu- 
dung) sind folgende : 1) lo und: tfita der, imciZo und der; tuluvax vRhe, 
tuluvardlo und ein rabe; ornigdlugo zu ibm geken, ornigdUigulo und zu 



$. 63. Partikern. , 59 

ihm gehen; — 2) le aber: tndko cliese, mdhule aber diese; pUsut die 

armen, pUsutdle aber die armen — (dieses ist bin und wieder durcb 

Usidne — §.65,20 — fast verdrangt); — 3) taoK, iiacb i saoK^ seltener 

tsaoK auch, eb en falls: wdlit du, IvdlittaoK du aucb; uvanga ich, 

mangataoK ich aucb ; tahimgilara ich babe es nicbt gesebeo, tahungila- 

rataoK ich habe es audi nicbt geseben; — 4) lunit oder, oder auch^ 

sogar; wiederholt: entweder ..., oder ... (uait einem verneinen- 

den redewort: weder ..., noch ...): xavane in siiden, KavaniMnit 

oder in siiden; mdko naluvai diese kennt er nicht, mdhtilunU naluv4jd 

sogar diese kennt er nicbt; sordsanerpungn ob ich etwa aufboren soil, 

sordsanerpungalAnU oder sollte ich etwa aufboren? ivdliidUinit uvcmga-' 

lunU entweder du oder icb<: ■— 5) me gewiss, freilicb, allerdings: 

ajorpoK es taugt -nichts, ajorporme es taugt allerdings nichts ; iihiput sie 

sind gekominen, tihipum^ freilicb sind sie gekommen; Una wer? hiname 

ja wer nur? — (eig. : gewiss ein „wer," d. i. ein nicbt bekannter). — 

Diese 5 sind ihrer natur nacb eigentliche partikeln; die 3 folgenden da- 

gegen sind angebangte ausrufe, und koininen daher in der regel nur an 

solcbe worter, die nicht mit andern in verbindung stehen, — 6) ioK 

wenn dochi s. §-,66,3 — 7) VusOKj an mehrheitsformen zuweilen lu- 

sttty wie, gleicbwie,. als ob's das ware: iclssuk holz, Kissug dlus6K yfie 

wenn's holz ware (ist's) ; pavanga Yon oben, pavdngaktsoK wie von oben 

(scbeint's zu kommen); ujarxat steine, ujarKatdkistXt wie steine (sind 

diese); — 8) gdK (an vocalen), ngdx (an h, t, p),' oder fdK (an «), 

sagt er, sagt man, auch befehlend: sage! z. b, samunga nach we- 

sten, samnngagdn nach westen, sagt er; ajormat weil's scblecht ist^ 

ajormdngdK weil's scblecht ist, sagt er; oxarpoK er sagt, oxarpoHH er 

sagte, sagt man, d. h. er soil gesagt haben (dass etc.); unalo und der> 

unv^ugdn und der, sagt er, (soil aucb, od. bat aucb ...); Jahup (Subj.), 

JakuvngdK Jakob, sagt er, (that es, od. gebort es); s^tsavit was willst 

du? susavingSx was willst du, sagt er, d. h. er friigt, was du willst; 

ulimdumik mit einem beil, ulimdumingoK ! sage, mit einem beil (soil je- 

mand kommen); tiherdrpiU sie hesuchen,* UherdrpungdK! sag', es kx)ramt 

besuch! KanoK wie? nanofoK wie sagte er? oder: was sagten sie? — 

Also mit ausnahme dieses letzten (gOn), was sicb je nach dem laut, an 

den es gebangt wird, verandert, gescbiebt die anhangung iiberall nach 

§.6.. 1, 4 und 8 haben den umlaut, §.2, not. 

Welchen ursprung diese haben, ist wol scbwer mit gewissheit zu be- 
stiminen — (nur Ius6k entbalt offenbar dieselben bestandtbeiie, als 
sdrdlo §. 66,2, aber in umgekebrter ordnung: lo-sdK, «d/f-lo), — eben 
so, ob sie urspriinglicbe anbilnge, oder zu einer zeit selbststandige 
worter gewesen sind; doch scbeint ein umstand, der niimlicb, dass 



60 . Formenlehre. Vierter abschnitt. $. 63. 64. 

sie die tonstelle des worts, woran sie gehangt werden, nicht verriicken, 
darauf liinzudeuten, dass sie eigentlich getreuute worter sind, die nur 
mit dera vorigen immer ohne iiDterbrechung zusammengesprochen wer- 
den. Deutliclier ist die (nennwort-)ab'stammung bei einigen der fol- 
geDden. 

§. 64. 

Unter den freien partikeln stehen einige zeitpartikeln den 

nenowortern noch sehr ntihe, indem sie sich von diesen nur durch eine 

geringere beugungs- und fortbildungsfahigkeit unterscheiden , was aber 

z. til. natiirliche folge ihrer bedeutung ist. £s sind folgende: 

a) fiir yergangene zeit: Kanga wann? uvatsknK heute, igpctgesax 

gestern, igpagssdne vorgestern, imdne neulich, — kommt selten vor, 

haufiger mit vorgesetztem ia (§.21): taimane damals, ivsax vor mehre- 

ren (8 — 14)tageo, ifsoK vor jabren ; b) fiir zukiinftige zeit; Kangago 

oder KUKugo wann? uvaisiaro (ist nicht allgemein gebrauchlicU ) und 

uvatsiagame heute, aKogo morgen — (in Labr.: kiinftigs jahr), axaguago 

iibermorgen , imdniligame und ivsaligmne iiber einige zeit, in inelireren 

tagen, Itsalvgame iiber viele jahre. Man siekt hier, dass die fiir ver- 

gangene zeit die stammworter, und die fiir zukiinftige zeit durch an- 

hange — go (ro), game — von jenen abgeleitet sind; eben so nehroen 

erstere audi einige andere an nennwortern gebrauchliche anhange ao. 

Yon beugung ist nur wenig iibrig geblieben« Die fiir vergangene zeit 

haben noch einen Ablativ, — und zwar uvaisiax als einheit (mit), die 

iibrigen aber als "^nehrheit (nit) , und die auf ax mit beibehaltung des 

endconsonanten (wie die anhangeworter ^^uair und ifiair, s. §.38,1), — 

meist in der bedeutung: gegen die zeit (vergleichsweise) z. b. igpagssar- 

flit ajimgilaK gegen gestern ist er gut, oder: er ist besser als gestero; 

itsarnit tugtOKaxaoK gegen friihere jahre hat es sehr rennthiere, d. h. es 

giebt jetzt mehr rennthiere, als in friiheren jahren. Yon xanga kommt 

ein solcher Ablativ kaum vor, dagegen hat der stamra von xaxugo •— 

xaxo — den Yialis der mehrheit: xnxutigiit, in der bedeutung: zuwei- 

len, mitunter; und die endung game oder ligame derer fiir zukiinftige 

zeit ist vielleicht ein Localis '("^ — »• die anm.). Mit derselben enduog 

— ligame — werden audi von einigen zeitnamen ahnliche partikeln (fiir 

zukiinftige zeit) gebildet, z. b. unuligame heut abend, auf den abend, 

von iinuk abend, atissaUgame kommenden sommer, von aussax sommer 

u. a.; — ebenso mit der endung go oder ro, wo diese allgemein ist: 

finii^o, aussaro u. dgl. 

Hin und wieder betrachtet man die endung game (Ugame) als einen 
Conjunctiv: als es . . . wurde — (was sie jedoch nicht zu sein scheint, 
s. §. 54, anm.), — und brauch't sie fiir vergangene zeit, dagegen ei- 
nen entsprechenden Subjunctiv — gnne — fiir zuk. zeit. 



$. 65. Partikeln: umstandsworter. 61 

§. 65. 

Die nun zuerst folgenden scbekien meist uRspriingHche nennworter 

zu sein, oder von solchen abzustaminen: 1) agsut sehr, — aus eini- 

geo ableitungen ^giebt sicb als stamm agsoK, wo von also dieses die 

melirheitsform ware; — 2) ingma ( gewobnb'cber ist ingmdnguaK) ein 

we nig, — kommt zuweilen audi im ModaHs vor: ingmamih; — 3) dma 

wieder, nocb einmal; — 4) feteo endlicb; — 5) aitsait jetzt (eben) 

erst (geschah es, od. soil es gescbeben); — 0) sdK warum? und mk 

m6 (§,63,5): s&rme warum docb, — eigentlicb wol nur: was? was 

docb? denn es ist eine umbildung des nennworts suk was, ein etwas; — 

7) icanoK wie? — 8) ima {imd, im4w), verlangert imma oder imdnah 

so, auf die art (wie du jetzt horen wirst), und mit vorgesetztem ia 

(§.21): taima^ taimdnah so, also (wie du nun gebort bast od. weisst); 

— imdndk und taimdnah baben audi eine mebrbeitsforin : imdnat, tai-' 

mdnat, mit der bedeutung: so viele; — 9) agdldt so gar. — Regel- 

massige formen gewobnlicber nennworter sind: 10) sujorna — (sujuneK, 

was voran ist, mit dem suff. a; ist abgeleitet von sujo, §.46) — in der 

besonderen bedeutung: voriges jahr; day on wieder stijarndk — (das 

vorige mit dem sufF. ah (ibrbdr.), also eigentlidi : dieses und des Yorigen 

(jabres) vorigejr) — vor 2 jabren; — 11) hingoma -^ (eben so ge- 

bildet von hingo §.46) — nacbher; — 12) aipdgut — (Vial, von aipaK, 

gefabrte, mit sufF. a) — kiinftigesjabr; — 13) ardldgut — (eben 

so von ardlax, einer von mehreren) — vor zeiten, vor mebreren 

jabren; — ^"14) taimditoK — (Nominalpart. von taimdipoK es ist so, 

also eigentlicb: was so ist) — dennocb; und der Modal, desselbeh: 

taimditumih — (eig.: auf die art) — demnacb, folglicb, darum. 

Ueberali konnen diese audi in ibrer eigentlidien bedeutung gebraucht 

werden: sujorna was vor ibm ist, hingoma was nadi ibm ist, aifAgut 

durch seinen gefabrten etc. — Yon deutewurzeln kommen folgende: 

16) tatwa (§. 21) da, alsdann; — 16) mdna — (fnr mduna, Vial. v. 

mo) — jetzt; — 17) tdssdii^ga — (Abl. v. idss) — gewobnlicb verlftn- 

gert durcb das anbangewort inan: tdssdngainaK plotzlicb, in einem 

augenblick; — 18) tdssatauva so eben,. vof einem weilcben; — 19)ia»- 

stigo gleicb, bald, iiber ein weilcben. — Aucb von einigen verbalstam- 

men werden durcb das anbangewort inaK partikeln gebildet, s. §. 120, 

no. 17. Alle diese sind, wie aucb die zeitpartikeln §.64, ibrer natur 

nacb umstandsworter (adverbien), die nur zur naberen bestimmung 

der bandlung' an sicb dienen , obne dass irgend ein anderes wort von 

ilinen abbangig ist, daher sie unbescbadet der voUstandigkeit des satzes 

aucb wegbleiben konnen; von ibnen unterscbeiden sicb als bindepar- 



62 Formenlehre. Vierter abschnitt. J. 66. 

tike In 20) hisidne — (Loc. von fci«e, §.49,1 mit dem suffix of (ilir), 
also eigentlich: in ihrer alleinheit) — allein, a her, sondern; iind 
21) mdssa (von ma §.20) denn, namlicli. 

§. 66. 
Die 3 folgenden sind verhaltnissworter (conjunctionen, dock ia 
etwas anderem sion als unsere conjunctionen), und kaben als solche ein- 
fluss auf die form des (rede-)worts, zu dem sie gelioren: 

1) nauk und uvnit obgleich, zwar. Diese beiden miissen, vrenn 
der ausdruck regelrecht sein soli, ein Nominal- oder Verbalparticip bei 
sich haben, z. b. nauh Kaermngihiga ornigpAnga obgleich ich ilin oicht 
gerufen liatte, kam er zu mir; uvnit ajorioK naHugingild wiewol es 
ichlecht ist, veraclitet er es nicht (oder: das, welches zwar schlecht ist, 
verachtet er nicht); — oft steht aber statt dessen ein Conjunctiv, der 
iiberhaupt haufig das Partic. verdrangt (s. u. a. §.78), oder in folge 
einer auch sonst vorkommenden umkehrung des gedankenganges ein In- 
dicativ, namentlicJi wenn hernach noch ein untergeordnetes redewort 
folgt; dann muss aber immer der nadisatz durch hisidne od. taimaitoK 
(§.65,20.14.) verbunden sein, z. b. nauh, pisagaluarpara, hisidne ajar- 
mat pingilara obgleich, ich liatte es wol haben solien, aber weii es 
schlecht war, nahm ich es nicht. In solchen fallen kailn nauh auch 
nach dem redewort stehen, z. b. pisagaluarpara nauh, hisidne ,. ., ha- 
ben sollte ich es zwar, aber •... — 2) sdrdlo — (scheint zusammen- 
gesetzt aus s6k §.65,6, und lo §.63,1, mid hiesse dann eigentlich: was 
— (das) und, od.: und das) — wie, so wie. In dieser bedeutung hat 
es in der regel das Particip bei sicji, z. b. sdrdlo oKartutit wie da ge- 
sagt hast; oder den Conjunct.: sdrdlo OKaravit, Mit dem Ind. bedeutet 
es gewohnlich — (wie hisdh §.63,7): gleichsam, wie wenn ..., es 
scheint so zu sein (ist aber nicht so), z. b. sdrdlo ndkdsavoK wie wenn 
es herunteri'allen wiirde (scheint's; es wird aber schon stehen bleiben); 
sdrdlo KanipoK es ist gleichsam nahe; man sollte denken, es ware nahe 
(es ist aber weit weg); — dagegen, wenn es durch taoK (§.63,3) unter- 
stiitzt wird, ist seine bedeutung auch hier die vorige, z. b. sdrdlo uva- 
guttaoK tunissardvut (so) wie auch wir ihnen zu geben pflegen. Nicht 
selten steht es auch nur in verbindung mit einem gegenstandswort, ohne 
redewort, z. b. sdrdlo una so wie dieser (ist auch jener); sdrdlo inuit 
wie die menschen (thun) ; sdrdlo igpagssav, pihanthavia wie gestern (ge- 
schah), als wir dort oben waren; — ein solcher ausdruck kann sich 
aber immer nur auf etwas vorher schon gesagtes beziehen. — 3) ku- 
nortOK wenn doch ...! Dieses hat als wunschpartikel den Optativ 
bei sich, z. b. KanortoK autdldngihile wenn er doch nicht wegginge! 



§. 66. 67. Partikeln: verhaltnissworter. 63 

KanortoK ajungiisumih ingerdlaniarltse wenn ilir doch gut reistet! (cl. Ii. 
gliickliche reise!) — zuweilen audi den Subjunct., was aber jedenfalls 
eine gebrochene redeart ist, und vielleicht rmr von den Europaern her- 
riilirt. Mit derselben bedeutung wird zuweilen nur die endung dessel- 
ben — tOK — als anhangspartikel gebraucht, auch an nennwortern, z. b. 
nildnguamigtoK wenn (man) doch eih stiickchen eis (hatte)! 

§. 67. 
Yon eigentlichen ausrufen, die aber vorzugsweise (od. immer) par- 
tikelartig im zusaminenhang mit einem andern wort gebraucht werden, 
sind die bemerkenswerthe»ten etwa folgende: 1) sunauvfa — (besteht 
aus sitmib §.25, und uvfa' §.2i) — siehe da, es war . . ., so, es 
war ein ..., (sowohl mit, als ohne voraussetzung des gegentheils); — 
und usiuvfa — (aus use ich dachte, und uvfa §.21; — gewohnlich 
mit dem » umlaut §. 2 zusammengezogen ttsivfa, wofiir einige dialecte 
u^ma — vielleicht aus use und t<iwa(?) — haben) — ich dachte, es 
ware ...; Diese beiden verlangen als erganzung entweder ein gegen- 
standswort, oder, wenn das wahrgenommene od. vermuthete eine liand- 
hing war, ein Particip, z. b. sunauvfa ajortoK siehe da, es war schlecht; 
sunauvfa ihmsagdnga so, er wollte mir helfen (das fiel mir nicht ein); 
sunauvfa tuluvaK was war's, es w^r ein rabe; usiuvfa inuit ich dachte, 
es wiiren menschen (statt dessen war's M'as anderes); usiuvfa ivssuma 
aiparisagditt ich daclite, jener wiirde mit dir gegangen sein (das ge- 
schah also nicht). — 2) imana — (ob etwa von una, §. 65, 8?) — 
man denke sich ...; wie mag's sein od. gewesen sein! Dieses hat 
von redewortformen am hiiufigsten den Conjunct, od. Subjunct. bei sich, 
z. b. imava tihihame wie mag's (erst) gewesen sein, als er ankam! 
imaKa niggerpat nun denke man sich, wenn siidwind ist, wie mag's da 
erst sein! oder die endung aine §.58,5: imaKa takugaine wie, wenn 
man ihn sahe? — auch den Inf.: ornigdlugo imaxa zu ihm gehen, wie 
konnte das sein? — oder das Particip, den Indie, oder den Optativ, 
diese jedoch immer mit iiberspringung eines zugehorigen gedankens, 
z. b. imaua tipatsusaKout man denke sich (ihre lage), die werden sich 
recht freuen! — s6 auch nenn- und deuteworter in allerhand formen, 
z. b. imaxa ilua wie (mag) erst sein inneres (sein)! imaxa samunga 
wie (war's, wenn man) westwarts (ginge)? — 3) ila ganz recht, 
gewiss, ich wills meinen — (in dieser bedeutung gewohnlich ver- 
langert, entweder durch me §.63,5: ilam^, oder durch das anhange- 
wort vik §.131, no. 100: i?«t;ifc); — dann auch als ausdruck der ver- 
wunderung: das war viel! aber dergleichen! — und als frage: 
nicht wahr? ist's nicht so? Fiir sich allein, d. h. als blosser aus- 



64 Formenlehre. Vierter abschnitt. J. 67. 

ruf koromt ^s (in obigen bedeutungen) zwar ofters vor, weit gebrauch- 
licher ist es jedoch im zusammenkang mit einem andern wort als ver- 
starkungspartikel, z. b. aldrdlugo-ila bleibt davoD, liort ihr^s! ila 
mkHvigdlutit Taun so steli doch auf ! (s. §.71, 2); isigaexaunga-ila o! ich 
friere sehr an den fiissen! ila petaunga in wahrheit bin ich selir arm; 
ila ngiina nun (so hort doch) hier durchl ila ndgga nicht doch! nein, 
sage ich! ila iimd nu* du! was fallt dir ein! — oder auch verdoppeh: 
ilaila nu nu'! aber wo denkst du hin! (abmahnend). Eigenthiimlich ist 
der gebrauch desselb«n, dass ihm der letzte theil eines Torher gesag- 
ten, zu bekraftigenden (oder auch zu widerlegenden) worts angehangt 
wird, z. b. paormaxarpa giebts (dort) beeren? (antwort:) Ha^frpa ja, 
giebts? das will ich ineinen; ajarpai sind sie schlecbt? (antw.:) ilarpat 
wohl sind sie — ; timmausordra una nundngtUAK ich denke, das ist Oma- 
nak, das landchen da; (antw.:) ildnguaK ja das, ich dacht's auch — 
(da irrst du dich); fauna takoKdrputy ila-Kdrput den haben wir recht 
gesehen; ja gewiss haben wir — . Endllch gehoren hierher noch 4) die 
bejaliungs- und verneinungs-ausdriicke: dk, dp — (ob^iese bei- 
den etwa als Objectiv u. Subjectiv zusaminengehoren ?) — sS, s&f'una od. 
sSrnguna ja, ndgga nein. Bei diesen ist zu bemerken, dass sie immer 
das redewort so, wie es in der frage enthalten ist (bejahend od. ver- 
neinend)^ bejahen od. verneinen, also z. b. frage: agdldsavit wirst du 
schreiben? antw.: dp ja, ich werd6 schreiben, eder: ndgga nein, ich 
werde nicht schreiben; -^ frage: agdldsdngilatit wirst du nicht schrei- 
ben? antw.: dp ja, ich werde nicht schreiben, oder: ndgga nein, ich 
werde schreiben. 



Zweiter haupttheih 

S a t z 1 e h r e* 

(Syntax.) 



Erster abschnilt. 

VerhaltQisse der worter im satze. 

Jciin satz ist, weun von einein gegenstanci etwas ausgesagt wird^ 
und enthiilt also zunaclist 2 tlieile (satzhalffen); J) dA gegenstand, von 
welchem man etwas aussagt, — das proj ect (§.,16, anin.), und 2) das, 
was von diesem gegenstand ausgesagt wird, — das pradicat, dessen 
wesentlichster bestandtheil ein redewort ist. [Dieses redewoii: ist es 
eigentlich, was den satz bildet, indem es alien sonstigen bestandtheilen 
desselben.zum letzten stiitzpunkt dient; es kann dalier in einein voU- 
standigen satz nie fehlen, wol aber kann uingekehrt ein satz nur aus 
dem redewort bestehen, insofern namlich das project desselben gewohn- 
Hch nicht besonders genannt wird, wenn es entweder durch die endung 
des redeworts (als Iste od. 2tepers.) geniigend bezeichnet, oder die auf- 
merksamkeit des angeredeten bereits daraiif gerichtet ist. Wirklicb feh- 
len kann jedoch das project eben so wenig, als das redewort, da es 
jedenfalls (auch als die pers.) in der endung des redeworts liegt.] Die 
nothwendigen* bestandtheile jedes satzes sind also: das ilin bildeii<)e 
redewort und dessen project. Das verbaltniss dieser beiden grund- 
bestandtheile ist, an und fur sich betrachtet^ das der selbststandigkeit 
oder casus rectus (grades, directes verbaltniss); — ist dann das rede- 
wort, und somit der ganze satz transitiv, so komnit zu jenen als dritter 
grundbestandtbeil das object im casus versus (in umgekehrtem, nam- 
lich dem des projects (hier subjects) entgegengesetztem verhiiltniss, und 
diesem untergeordnet) ; — und das pradicat wird vervollstandigt oder 
weiter entwickelt durch gegenstandsworter und redeworter im casus 
obliquus (seitenverhaltniss, dem (baupt-)redewprt untergeordnet). Di€ 
redeworter hal)en eigene forraen fiir jedes dieser drei hauptverhaltnisse, 
nmnlich dem casus rectus gehort der Indie, Interr. und Optativ, dem 

Gronl. Gramm. 5 



66 Satzlehre. Erster abschniit. §. 68. 69. 

casus versus das Particip, und dem casus obliquus der Cjnct., Sbjnct. 
und Inf.; — you den formen der gegenstandsworter entspricht zwar zu- 
nachst der Subjectiv dem cas. rectus, und der Objectiv dem cas. versus; 
da aber letzterer auch zur bezeichnung des projects intransitiver rede- 
worter (also im cas. rectus) gebraucht wird, so bleiben dem cas. versus 
nor Objective bei trausitiven redewortern; dagegen viird der cas. obli- 
quus ausscliliesslich durcli die appositionen ausgedriickt. Da nun einer- 
seits auch der besitz als object sehies besitzers betrachtet und behan- 
delt wird (§.15), und andrerseits jedes untergeordnete redewort eben 
so mit andern, ihm zugehorigen wortern umgeben sein kann, wie ein 
selbststandiges, so ist iiberhaupt: der casus rectus das ver]ia||n. der 
selbststandigen (nicht untergeordneten ) satztheile; der casus versus 
das verb, solcher wortel*, die einem gegen stands wort untergeordnet sind; 
und der casus obliquus das verb, derer, die einem redewort unter- 
geordnet sind. Das gemeinsame verb, aller worter im cas. versus und 
cas. obliquus ist«das der unterordnung, entgegengesetzt dem der 
selbststandigkeit oder unabhangigkeit (cas. rect.); daneben findet 
beiordnung statt zwischen project und redewort, substantiv und ad- 
jectiv, und unter umstanden auch zwischen frage und antwort. 

* 

I. Casus rectus. 

§. 69. 
Hieher gehoren also von den formen der gegenstandsworter die bei- 
den zur bezeichming des projects dienenden, namlich der Sul)jectiv bei 
transitiven, und der Objectiv bei intransitiven redewortern — (fiir beide 
der Nominativ, wo ein solcher besteht, §. 24. 49.) ; ferner von redewort- 
formen der Indie, Interr. und Optativ, welche drei modus der dreifach 
verscfaiedenen natur der selbststandigen oder hauptsatze entsprechen, 
nftsilich dem (geschehenes mit gewissheit besagenden) anzeigesatz 
gehort der Indie, dem (geschehenes mit ungewissheit besagenden) fra- 
gesatz der Interrog., und dem (ungesdiehenes besagenden) beische- 
satz der Optativ als unterscheidende redewortform zu. [Hieraus, und 
aus der damit zusammenhangenden bedeutung dieser drei modus ergiebt 
sich zur geniige, wie und wo jeder derselben zu gebrauchen ist; und 
die anwendung des Subjectivs und Objectivs im allgemeinen ist bereits 
§. 16 gezeigt, daher hier Itirs erste weder das eine noch andere weite- 
rer erlauterung bedarf] In einem vollstiindigen hauptsatz kann keiner 
der obigen modus durch einen andern ersetzt werden, wol aber geschiebt 
dies in un vollstiindigen oder ausrufssatzen, deren eigentbiimlichkeit 
darin besteht, dass in ihnen das redewort entweder ganz fehlt, oder 



§. 69. 70. Casus rectus. 67 

dtirch eine andere, meist UDyolIkonimnere form ersetzt ist. Was dutch 
einen solclien ausrufssatz eigentlich besagt werden soil, musssich dann 
itnmer aus den gleichzeitigen umstanden (oder geberden des redeoden, 
u. dgl.) ergeben. 

§. 70. 
Also ztierst oline re dew 6 rt steben (ansrufsweise) ausser den wirk- 
lichen ansrufen, oder verbarstammen in vei^bindung mit ausrufen (s. §.*12), 
und einigen partikeln (z. b. agsut! tuchtigr sich angestrengt! ingmatsiaK! 
oder ingmaleanah! tngmdkanat9%aK ! (verlangerungen von mgnia §.65,2) 
sachte! kisame! endlich wurde es doch! u. a.) — 1) mit der bedeutung 
eines heiscbesatzes : gegenstandsworter im cas. obliq., besonders im Vial., 
Term^ u. Mod., z. b. nguna bier durch! ihunga dortbin — (gehe, od. 
lasst uns geben, od. dgl.); pum%k einen sack (her)! ivssuatsidmih mit 
etwas moos (komm')! — anch mit anhangspartikeln : iijarKamigdliinit oder 
auch einen stein (gebt her)! ahiarKatig$8aming&K jemand zum mittrager 
{ahiarnat), sage! d. h. sag', es soil jemand kommen, mir tragen zu liel- 
fen! — dann mit der bedeutung eines anzeige- od. fragesatzes: 2) ge- 
genstandsworter aller art im Objectiv, z. b. navssdra mein gefundenes 
(ist das), d. h. das babe icb gefunden; — naiat! moven (sind dort)! 
maffaK-una"^ (ist) dieses (von) thon? — Kangauna (nanga §.64 und 
%ina §.23) amxissoK*^ wann (ist) dieser (fisch) heraufgezogen ? d. h. ge- 
fisclit? — ganz besonders aber 3) Nominalparticipien , und, als diesen 
entsprechend, auch Verbalparticipien, da dann durch die suffixe des 
letzteren und personzeicheu des ersteren der ausdruck ausserlich wie- 
der einem wirklichen satz ahnlich wird, z. b. (1) otdlussunga ^ der icli 
liel, = da fiel icb; (2) sumuf^ jmassoK ^ welch er wolrin will? := wohin 
will er? oder — fdenn die 3te pers, geniigt hier auch fiir die 2te): 

• 

wohin willst du? (3) ainidsdngihiga "^ * der ich ihn nicht holen gehen 
sollte? ssr solite ich ihn nicht holen gehen? (4) agtigssumih ^ uko ^ ute^ 

^ ortttuvoK er fallt. ' $. ^5. ^ pisavon er wird od. soil gehen, stw. fdvoK*^ 
* ainiarffd er ^irt ibo Irolen; 1, n. ^ agfig$soH t agtigissoK was (6o)-gross ist, (so) 
sehr; stw. oHf^ifOK e» ist gross. ^ $. 24. 



*) Es wird ein- fiir allemal bemerkt, dass das redewort pivoK od. pivA — (denn 
es ist beides intrans. und transitiv) — in foige seiner grundbedeutung: tluin, 
ihm thun, — fast jede art des thuns bezeiclinen kann, sobaid' aus anderm ber- 
•vorgeht, was man raeint, daher es oft in bedeutungen wie: gehen, kommen, baben, 
besitzen, meinen, nehmen u. a. m. vorkommt; — ferner, dass der verneinungs- 
stamm (§. 61), wo er im text vorkommt, hier kiirze halber durch n. bezeiehnet 
ist; und cbenso einige oft wiederkehrende, den stand der handluog angebende 
anhiingeworler dui'ch zahlen, niimlich -savoK, -savd (slamm'-*a) und umehrpoK, 
umdrpd (si. umctu), er wird .. ., (bevorstehende handlung) durch 1; und sima- 
voKf simavd (si. slma), er hat od. ist ge..., (vollendete handlung) durch % 

5* 



68 Satzlehre. Erster abschnitt. $. 70. 71. 

fttotii ' iiber die maasseo (siod) diese widerspenstig! (5) mike ' ihtungi-- 

l^d ' welcher seinem bruder nicht liilft?! (das sollte er docli); (6) irfffi^fn- 

siagut * erxotiga ^ (mich) der ich ihn an seinem hals traf (stelle dir vor). 

Diese anwendung des Particips als stellvertreter des Indicativs od. In- 

terrogativs findet regelmassig statt, trenn entweder ziigleich bedauern, 

verwunderungy mitleiden^ missfalien od. dergl. iiber das besagte ausge- 

driiokt werden soil — (s. beisp. 4. 5.)> oder wena man die aufmerksam- 

keit des angeredeten auf etwas in dessen gegenwart geschehenes bin- 

lenken will (beisp. 1.), gder in erzahlungen, wenn man sich die sache 

als eben jetzt vor augen geschehend vorstellt (beisp. 6.), — iiberliaupt, 

wenn man nicbt mit volliger rMhe, sondern in einer gewissen gemtitbs- 

bewegnng spriclit. 

Dieses bat wahrsdieiniicli die yeranlassung gegeben zu eioem in schrif- 
ten sehr baufig vorkommenden missbraucb des Particips, indem es 
gradezii als Indie, gebraucht worden ist, — angeblich fiir (langer) 
Yergangene zeit; es wird aber zwischen dieser und der sogenannten 
gegenwart, d. h. der kiirzlicli rergangenen zeit — (denn die wirkliche 
gegenwart ist nur ein angenblick) — im gronlandischen kein unter- 
schied gemacbt, s. §. 19. 

§. 71. 
Als stellvertretende oder ersetzende redewortform kommen in sol- 
chen ausrufssiitzen vor: 1) der Interrogativ oder Imperativ mit der be- 
deutung eines verstarkten Indicativs — (dies immer in folge lebbafter 
gemiithsbewegung), — z. b. amuarpit ^ ziebst du berauf ! as= da babe ich 
recbt aus alien kraften beraiifgezogen ; oder: da nimmt das heraufzie- 
Len kein ende (so tief ist's) od. dgl.j amerdlapat '' sind's viele! = ich 
will meinen, dass es viele sind ; isiimangnih ^ ordloKtt ' fall' nach (dei- 
nem) belieben! = bier kann man immerliin fallen, man wird sich kei- 
nen scbaden thiin (z. b. in weichem scbnee); dssahanguarit ^^ rolle ein 
biscben! ^ da roHt's, dass die stiicken fliegen! pineKtt ^^ sei gar sehr 
schon! ss ei! wie du schon sein wirst, wenn du das an hast (ein klei- 
dungsstiicky was man eben betrachtet) ; — 2) der Infinitiv statt des Im- 
perativs (was iiberbaupt in nocli jugendlichen sprachen etwas gewohn- 
liches ist), z. b. nihuvigdluUt *^ du (sollst) aufsteben! nanerdlwgo '^ (tbue 
oder tbut) drauf driicken ! muluvatdldmnase '^ iiir (sollt) nicbt gar zu 

^ uteripOK er ist widerspenstig. * niihaK der jiingere bruder. ^ ikiorpd er hilft 
ihm ; n. ^ Kvngasex der hals. ''' erxorpd er triffl ihn, ^ amuarpOK er zieht 
herauf. "^ amerdlapul (mehrh.) es sind viele. ^ isuma meinung, belieben. ' ar- 
diOKaoKf stw. ordluvoK er fallt. *" dssahhnffuarpOK, stw. oMakdpoK es rollt. ^* pi- 
neKaoKf stw. pinerpotc er ist schon. ^"^ nUtupigpoK er steht auf. ^^ nanerpd er 
djriickt drauf. ^* muluvatdldKaoK, n; slw. muluvox er verziehl, bleibt aus. 



J, 71. 72. Casus rectus. 6$ 

lange wegbleiben! una * agtornago ' (time od. thut) diesen nicht anriih- 

ren! Am haufigsten ist dies bei den verneinenden redewortern, da der 

Optativ des verneinungsstamines so gut yrie gar nicht vorkommt^ s. §. 61. 

Zuweilen kann iinter einem solchen Infinitiv el>en so gut audi die erste 

person des Optat. verstantien werden, z. b. Ufivdlugo^ (tliut od. lasst 

uDs) es abschneiden! Dann steben noch 3) als stellvertreter des Impe- 

rativs: das Verbalpartic. des anbangsstammes -sa (er wird od. soil...), 

z. b. tdkuiartnsagit "^ der du es zu seben kommen sollst! &= komm es zii 

seben! tuadsagigse '^ die ihr es boren sollt! = bort, was jetzt gescbiebt, 

oder gesagt werden wird! savtisagiga* der icb es befiiblen soil! ss; gieb 

her! lass micb's befiiblen! — oder der fndic. des anbangsstammes iimdK 

(er wird ...), z. b, torKorumdrparse^^ ibr werdet es auflieben = bebt 

es auf! mianerssoritmarpuUt ^ du wirst vorsicbtig sein := sei vorsicbtig! 

(ist das gewobnlidie abscbiedswort, wenn man jemand auf bedenklicbem 

wege zu land oder see verlHsst)*). Solcbe stellvertreter geben zugleicb 

einen milderen ausdruck, als der Imperativ selbst. 

*) und zugleich das einzige einer begriissungsformel ahnliche, was den Gronlandem 
eigen ist. 

II. Casus versus.- 

A. der gegenstandsworter. 

§. 72. 
Ein gegenstand kann einem audern auf zweierlei weise untergeord- 
net sein: 1) durcb die tbat (als thatziel); 2) durcb angebofigkeit (als 
besitz). Beides wird ausge^driickt durcb die suffixe und die objectiven 
und subjectiven formen dieser und der gegenstandsworter an sicb, nam- 
licb dadurch) dass im ersten fall das redewort, was die tbat besagt, 
und im zweiten fall das nennwort, was den besitz benennt, ein suffix^ 
und in beiden fallen das subject (tbater oder besitzer) subjective, unxl 
das object (tbatziel oder besitz) objective form erbalt, wie bereits §. 15f. 
im allgemeinen gezeigt ist. DAbei ist zu bemerken, dass solcbe unter- 
oirdnung im gronlandiscben etwas baufiger ist als bei uns, oder mit an- 
dern worten: dass mancbes als besitz oder thatziel gedacht und behandelt 
wird, was wir nicht so kurz unterordnen konnen. So wird namentlich 
j) eiii thatziel voraiisgesetzt nicht nur bei solchen redewortern, wo 
wir ein object im Accusativ od. Dativ baben, sondern oft auch, wo wir 

' §. 23. ' agtorpd er beruhrt ihn. * kipivd er schneidet es ab. * tahulartorpd 
er komml es zu sehcn, 1. ^' tusarpd er hcirt es, 1. ^ savtipd er befuhit es, 1. 
'' tornorpd er bebt es auf, verbirgt es, 1. ^ mianersswyoH er ist vorsicbtig, 1. 



70 Satzlehre. Erster abschnitt. S* 72. U. 

dea zunachit durch die handlung beriilirten gegenstaad, als ort, ziel 

od. dgl. betrachtet, durdi eiae praposition dem redewort unterordneD, 

z. b. pisugpd er geht auf ihm (dem laode, scUnee od. dgl.), najorpd 

er ist bei ihrn, omigpd er gelit ze ihm u. dgl. 2) als besitz eiaes 

gegeostandes gelten nicht nur solelie dinge, die auch bei uns durcli ein 

besitzpronomeo — (seia, dein, mein etc.) : — als solcher bezeichnet wer- 

den, z. b. wirkliclies eigenthum, bestaadtheile ^ eigenschaften, blutsver- 

wandte u. dgl. ; sondern u. a. auch das thatziel, als beliaudeltes — (ver- 

mittelst der passi?en participien (§,111): sein gesehenes, seia gehortes 

ii« dgl, ^ was er gesehen hat, was er gehort hat etc.), — die umge- 

buflgeo, ab zugehorige raume betrachtet — (venmttelst der ortsworter 

§»46f.)/ — verglichene gegeostaude — (sein grosseres, sein kleioeres 

etc. as was grosser ist als er, was kleiner ist als er etc., s. §. 119) 

u. dgl. m. Und so wie es viele redeworter giebt, die innner ein suffix 

haben (§. 59), so giebt es auch viele nennworter, die selten oder nie 

ohne ein suffix vorkommen. Dalun gehoren ausser den ortswortern 

(§• 46 f.) namentlich noch die benennungen der theile eines ganzen — 

wo wir sagen: der kopf, die augen, die finde, der mast, die niitte 

u. dgl., da sagt man im gronland. durchgangig: sein (dein etc.) kopf, 

seine augen, seine rinde, sein mast, seine mitte etc.; — ferner die 

activen participien (§.111), verwandtschaftsnamen, und einige anhange- 

worter. 

Den suffixen an den nennwortern mit dem zugehorigen Subjectiv ent- 
spricht bei uns immer der Genitiv, aber nicht umgekehrt, da wir nn- 
sern Genitiv nicht nur zur bezeichnung des angehorigkcitsverhaltnisses, 
sondern auch fiir anderes brauchen; so sagen wir z. b. zeit der noth 
fijr zeit, in welcher noth herrscht; gedanken des friedens fiir gedan- 
ken von frieden; worte des zorns fiir aus zom entsprungene oder 
zorn kundgebende worte ; tode^furcht fur furcht vor dem tode etc, etc, 
S. den anhaog. 

§. 73. 
Was nun die anwendung der verschiedenen formen der suffixe ins- 
besondere betrifft, so ergiebt sicli diese theils aus ihrer bedeutung, theils 
aus dem bereits friiher gesagten, daher hier nur in betreff der sufiixe 
3ter pers. auf einiges aufmerksam zu machen ist ; die e-suffixe an rede- 
wortern finden spater ihre weitere erlauterung (§. 77 u. 90). Fiir ein 
subject und ein object fin det iiberall .nur ein objectives a -suffix statt, 
nitmlich am redewort, wenn die beiden gegenstande als thiiter und that- 
ziel mit einander verbunden sind, sonst am object (besitz), z. b. teri- 
amap ^ arssoK ^ nerivd ^ der fuchs frass den speck; terianiap ^ orssua ' 

^ ttrianUUi fuchs. ^ orgssoK speck. ^ er isst es. 



§. 73. 74. Casus versus der gegenstandsworter. 71. 

ajorpoK "^ des fuclises speck hi scbl^clit ; — sind dagegeo zu einem ob- 
ject zwei subjecte vorhanden , so sind audi zwei suffixe erforderlich ; 
iiberliaupt: zu jedein Subjectiv gehort eiu suffix, und zu jedem suffix 
(Ster p.) ein Subjectiv (der aber in der zweih. und mehrh. der nenu- 
worter ohne suffix dem Objectiv gleicb ist),. Hierbei sind zwei falle zu 
beacbten: 1) das eine subject ist tbatsubject (tbater), das apdere be- 
sitzer desselben objects — (wejcbes also doppelt untergeordnet 
ist); — in diesem fall bat das redewort ein suffix wegen des tbHters, 
und das object eins wegen des besitzers , z. b. nalat ^ fiieriagdt ® tstt- 
ngap ^ nensearpd ^ deiL struntjager pflegt der moven ausgespieenes zu 
fressen. 2) der tbater oder besitzer ist selbst wieder besitz eines an- 
dern gegenstandes (d. b. eines 2ten subjects, was dann wilder besitz 
eines 3ten sein kann etc.); — worter, die solcbergestalt in zweierlei 
verbiiltniss steben, namlicb einerseits subject, und andrerseits object 
sind, iniissen ein subjectives suffix baben, z. b. terianiap * orssuata ' tw-^ 
ha^ ajorpon'* des fucbses speckcs gerucb ist scblecbt; seK&tnwp-^^ hissar- 
nardta^^ iasmguax ^^ paxerpd^^ der sonne bitze bat die pfiitze ausge- 
trocknet; kard$dlit ^* nundia^'" tumiala^^ afciaV das gegeniiberliegende 
di^r ostseite des landes der karadUt, S. aucb d. letzte bei«p, §, 16. 

§. 74. 
In dem ersten dieser beiden falle — bei doppelter unterordnung — 
finden dann aucb die e -suffixe an nennwortern ibre anwendung, nam- 
lich ein objectives «- suffix erbalt das object, wenn beide subjecte — 
tbater und besitzer — in einer person vereinigt sind, d. b. wenn der 
thater zugleicb aucb besitzer seines tbatziels ist; — und ein subjectives 
e- suffix erbalt der besitzer des objects (des tbatziels), wenn er selbst 
wieder besitz des tbiiters ist, wie §. 33 gezeigt ist, 

Diese vom bauptsubject ausgeheude doppelte unterordnung — bier 
darin bestebend, dass eutweder das tbatziel oder des«en besitzer detfi 
tbater angebort ' — ist eigentlicb dasjenige, wodurcb die anwendung 
der e- suffixe bedingt wird. Es ist daber ein durchaus feblerhafter, 
nur in gedankenlosigkeit seinen grund babender gehraudi der, dnss 
dem project (was docb in keiner weise untergeordnet ist) ein e-suf- 
iix angebangt wird, urn es als einem andern project angeborig zu be- 
zeiclinen. Namentlicb gescbiebt dies — und zwar nicbt selten — 
1) wenn von zwei oder mebreren projecteri eines redeworts, die als 

* er ist sckiedit. •'' naia move. * meriagoK ausgespieenes. '' iiiun$aK struntjager 
(eine raubmove). ^ er pflegt es zu cssen. '•* tip(Jt (3te cl. Iste abtii.) der gerucli 
(od. gescUmadv) einer sache. ^" senintK (Steel. Istc abth.) die sonue. ^^ kissar- 
nex (3l« d. 2te abtli.) warme, hitze. ^' stw. tatcK teich, pfiitze. -^^ trodcnet es 
aus. ^* kardIeK (2te cl.), ist der nationalHame der Groniander. ^^ tutna land. 
*^ tuno S- 46, von einem land gebrauclit: die ostseite. ^"^ ake das entgegengeselzte. 



72 Satzlebre. Erster abschnitt. $. 74. 75. 

zweiheit oder inehrheit zusammenzufassen waren, erst nur eins be- 
riicksichtigt^ uiid dann das andere, jenein aogeiiorige, nachgeholt wird, 
z. b. autdlarpoK * ilanllo ^ er ging weg und seine bcgleiter (gingen 
auch weg); toKuvoK ^ angunilo * er ist gestorben und sein vater (aiicb). 
[Regelrecht ist dafiir entweder: angutdlo"^ iamafigmih^ iomipuk^ (er) 
und sein vater^ beide sind gestorben; oder: atiUilarpoK^ ilane^ ila- 
gdlugit^ er ging weg, seine begleiter zu begleitern babend, d. li. init 
seinea begleitern.] — 2) wenn das project eines untergeordneten rede- 
worts — Cjnct., Sbjnct. od. Verbalparticip (was dann, wenn *in suf- 
fix erforderlich ist, aucb ein e-sufF. erbalt, nacb §. 90, anin.) — dam 
project desjenigen redeworts, welcbem dieses untergeordnet ist, ange- 
liort, z. b. angune"^ toKungmat^ iiterpon'' als sein vater gestorben war, 
kam er zuriick (dessen v, gestorben war); illume ^ nanermane^ to- 
KUVOK^ well sein (eigenes) baus ilin erdriickte (d. b. iiber ibra zusam- 
mengefalien war, daran) ist er gestorben. Sogar wenn das project 
nur ein^in gegenstand angebort, von dem vorber die recTe war, wird 
ibm zuweilen ein e-suffix angehatigt, z. b. angajune^^ tmmdingilaK " 
sein alterer bnider ist nicht so. Die widerbaarigkeit dieser ausdrucks- 
weise zeigt sicb am allerdeutlichsten darin, dass solcbe c-suffixe kei- 
nen Subjectiv bei sicb leiden, der docb zu jedem suffix gebort, denn 
z. b. taussiima ^^ angune tomingmat ist voUiger unsinn. 

§. 75. 

Wenn das besitzverbaltniss mit dem casus obliquus (§. 60 — 86J zu- 

sammentrifFt, d. b. wenn ein nennwort ein suffix und eine apposition 

RlM^en soil, so ricbtet sicb der gebrauch der a- und e-suffixe der 3ten 

pers. nacb derselben regel, namlich ein e-sufF. erbalt ein solches wort, 

wenn das dadurcb benannte besitz des projects desjenigen redeworts 

ist, dem es untergeordnet ist, sonst ein a-suffix; oder mit andern wor- 

ten: ein nennwort mit suffix und apposition bat immer dasjenige suffix, 

was es liabeu wiirde, wenn es" durcb andere gestaltung des redeworts 

zum object gemacbt wiire — (versteht sicb, die subjective form statt der 

objectiven, wo die app. solcbes erfordert). Z. b. (mit e-sufF.:) xUarna- 

minut '^ tuniupd ** er gab es seinem] (eig.) kinde; s. v. a.: Tiitorne *^ *u- 

nwd ^^ er begabte sein (eigenes) kind (damit) ; — (mit tt-suff. :y Tcitor- 

ndmii^^ tunmpd^'^ er gab es seinem (eines andern) kinde; s. v. a.: 

Kitornd *^ tunivd ^'^ er begabte sein (eines andern) kind. [Vergl. §. 33, 

anm.: icb gab es m ein em kinde, und: icb gab es seinem k.] Eine 

scbeinbare ausnabme von der regel machen die passiven redeworter 

§.64,4: da dasjenige, was bei diesen als project erscbeint, bei der na- 

* er geht weg. ^ Ha der mil ist, begleiter (auch : theil). ^ tOKuvoK er ist gestor- 
ben. "* ahgut mann (mannliches) ; mil suff.r vater. ^ Nominaliv der zweih. v; ta- 
moKf §.49,1. ^" ilagd er bat ihn mil, bei sicb, zum begleiter. ' er kebrt urn, 
kommt zuriick; stw. ute §. 47, 7. ^ igdlo baus. ^ nanerpd er driickt auf ibn. 
*" angajuk der altere bruder. " taimdipOK er ist so, n. " §. 24. *' KitomaK 
kind. ** er giebt es (weg). ^'* er giebt ibm, begabt«Jbn. 



§. 75. 76. Casus versus dcr gegenstandsworter. 73 

tiiriiclien (d. h. transit! ven) form des redeworts object sein wiirde, und 

von einem subject gar keine rede ist, e-suffixe aber iminer mir auf das 

natiirHche subject sich beziehen, so konnen nennworter, die einem 

solchen passiven redewort uniergeordnet sind^ in keinem fall ein e-saffix 

haben , also z. b. saviamh ' tuni&sauvOK ^ er (a) wurde mit seinem (a's 

oder eines andern) messer begabt; pianik^ arsdmeitarpoK * er wurde 

seines eigentbums beraubt. [Aus §.33, anm. ergiebt sicb dieses als v5i- 

lig regelrecht: icb gab ibm s«in m.^ ich raubte ibm sein eigenthum.] 

Dagegen haben nennworter, die einem unpersonlicben redewort (§.60,3) 

untergeordnet sind, ein e- suffix, wenn sie dem (transit, od. intransit.) 

stammwort durch dieselbe apposition mit einem suffix der Istenpers. 

untergeordnet sein wiirden, z. b. amam'mut'^ nagsagaxarnarpoK ^ man 

hat mitgenommenes an seine mutter, s« v. a.: arnavntit ' nag$aga«ar- 

fmnga^ ick babe mitgen. an meine mutter (d. k. icb babe was fiir 

meine mutter mit). 

In dergleicben yerbindungen (e-sufF. mit app.) steht baufig das suffix 
in der einbeit, wo nacb uoserer redeweise die mebrbeit steben soilte, 
namentlich wenn die meimmg ist: jeder . . . sein — , z. b. tanmrmih'^ 
iniminTput'^ sie sind alle je an ibreh platzen; nunaminut ^ autdlar- 
put ^^ sie sind jeder in seine heimatb gereist. 

B. der redeworter. 

§.76. 
Ein redewort kann einem gegenstandswort nur mittelbar untergeord- 
net sein^ so namlicb, dass nicbt sowobl die b^ndiung an sicb, als viel- 
raebr der gegenstand, von dem sie ausgebt — das project — mit sammt 
seiner bandlung thatziel eines andern gegenstandes wird, — ausserlicb 
dadurcb, dass das (nacb §. 16 im Objectiv stehende) tbatziel durch eine 
redewortform adjectivisch naber bezeiclinet wird. Dazu dient ganz ei- 
gentlicb das Particip, dessen eigenthiimlichkeit den andern redewortfor- 
men gegeniiber darin besteht, dass es nicht die bandlung als von einer 
person (od. sache) ausgebeud dar^ellt, sondern eine person als das, 
woran die bandlung haftet. Es liegt ferner in d^r natur der sache, dass 
die durch das hauptredewort *) besagte handhing eine geistige sein muss, 
d. h. eine solche,^ det^n (eigentliches, geistiges, nicht grammaticalisches) 

* savik messer. ^ er ist ein begabter ($. 60, 4) ; stw. tunivd er giebt ihm, begabt 
ilin. -^ pik sache, besitz, eigenthum. * cig. : es ist ihm beraubung widerfahren (s. 
§• 60, 4) ; stw. irgsdrpd er beraubt ihn. '"' arnax weib(-liche8), mit suflf.: mutter. 
^ nagsagaKarpoK er hat mitgenommenes, er hat tvas piit; ^tw. nagsarpd er nimmt es 
mit. ^ §. 49. « /nc platz; ipoK er ist. ^ nuna land, mit suflf.: heimath. 
** (WtdlarpOK er geht weg, reist ab. 



74 $at2l«bre. Enter abschoitt. $. 76. 

object wieder eine liandlung sein kann; dies findet sicli namendich bei 
alleD redewortern^ die den begrifF eine9 wahrnehmens in sick schlie- 
Bsen, — (wozu aucb «olclie gehoren, die ein glauben^ erzahlen, antref- 
fen etc. ausdriicken), — daher bei diesen zuerst und eigentlich das Par- 
ticip (als redewortfonn) seioe anwendung fiadet; namtick um die am 
object wahrgenommene handlung (eigenschaft, zustand) aozuzeigen, z. b. 
Kojan^ isngdra^ ornihdHt^ icJi sah einen kajak, welciier zii dir kam, 
d. h. ich sah, dass ein k. zu dir kam; umiai* aiitdlalersut ^ tihipm^ er 
kaui zum boot, welches aniing abzufahreo, d. h. als es ebeo abfahren 
wollte; arnd'' toKussoK^ oKautigdt* sie besageii seine mutter, welclie 
gestofben ist (as ware), d. h. sie sagen^ oder man sagt, dass seine m. 
gestorben sei, oder: seine m. soil gest. sein; mi$ig%lerpunga ^^ uiontd- 
U$sunga^^' ich fange an, mich zu inerken, der ich alt werde, d. h. ich 
fange an zu merken, dass ich alt werde; tusarpdse^^ neKigssaKdngitsu- 
se^^ sie haben euch gehort, die ihr si sie haben gehort, dass ihr niciits 
zu essen habt; ivna*"^ misigaiuh^^ aipe^^ uhiumdngikd^'' merktest dii je- 
nen, welcher .. = merktest du, dass jener seinem gelahrten nicht aiit- 
worteu wollte? naUmgildnga^^ xingmia^^ iomikiga^^ er ibt nicht uuwis- 
send micli, der ich . . . aas er weiss wohl, dass ich seinen hund getodtet 
babe; sujuaissara^^ angumerdra^^ aitsaii^^ leeKertarssuaK^* iikihd^^ ich 
holte meinen vorfalur ein, weicher »= als er eben erst die grosse insel 
erreiclit hatte; angumerdra^^ iorxord^^ ich ertappte ilin, welcher ss da- 
bei, dass er es versteckte; »alungilalU^^ mdna^* KimdsOtgU^'' du weisst 
(dich) wohl, dass du dieses verlasseu musst. 

*) Da^jenige redewort, auf welches ein uDtergeordnetes sich bezielit, fiihrt in hin- 
sicht auf dieses letztere hier und im folgenden iiberall die benennung: baupt- 
redewort. 



^ ein gtonl. mannsboot; dann aucb: ein mann in einem solcken boot. ^ isslgd er 
eiebt (auf) ihn. ^ omiypd er gebt 04. kommt zu ibm. '* umian. ein boot, bcs..ein 
grionl. weiberboot; s. $. 14, anm. ^ Nominalpart. von autdlalerpoK er fangt an fort 
zu geben; stw. autdlarpoK er geht fort. ^ tikipA cr kommt (bis) zu ibm, erreiclit 
es. "^ amaK mutter (s. 0. z. §. 75). ® Nominalpart. v. Iokuvok er ist gestorben. 
^'oKautigd er besagt ihn od. es, spricbt davon. *" misigilerpd, stw. misigd er merkt 
ihn od. es. ** Nominalpart. v. utorKMlvoK er wird alt. ** tusarpd er hort ibn od. 
V. ihm. *' V. nenigssaRarpoR er bat zu cssen; n. ** §. 23. ^^ misigd s. 0.. **•. 
^ aipaK gefahrte. ^' iMwmavd cr will ihm antwoilen; n. ^"^ naluvd fx w<»6s ibn 
od. es nicbt; n. ^^ Kkngmen bund. '" toRupd er todtet ihn; ^^ g^JUuissoK der 
voran ist — (pass, partic.; eig. : den man vor sieb hat). ^* <mgu\nerd er triift ibn 
bei was an, lioU ihn ein, .eitifpt ihn. ^^ $. 65, 5. ^* grosse insel. ^^ tHapd er 
kommt bis dahan, erreichi es. *® torRorpd er verbirgt es, verstcckt cs, hebt es auf. 
^^ Rimagpd er verlasst es od. ihn; 1. 



S* 77. Gasas versus der redeworter. 75 

§. 77. 
Also, wo das Verbalparticip angewendet wird, siod 3 personlich*- 
keiten im spiel: (1) das subject des haiiptredeworts, (2) das object des 
hauptredeworts, was zogleick subject des Yecbalpart. ist, und (3) das 
object des Particips. So lang« nun diese auck 3 verschiedene gegen- 
stande sind^ od. das bauptsuliject — d, i. das subj. des hauptredeworts — 
2te od. Iste pers. ist, jtoramen iiberall keine anderen suffixe in anwen- 
duDgy als die a-suffixe der 3ten pers., und die gewohnlichen suflixe der 
Isten u. 2ten pers., wie obige beispiele zeigen. Wenn dagegen zwei die- 
ser personlicbkeiten — und zwar 1 u. 2, od. 1 u. 3 — in eioem gegen- 
stand 3ter pers. vereinigt sind, so kommen statt der gewobnlichen suffixe 
die e-suffixe in anwenduog, namlich 1) die einfacben s-suffixe im 
fall doppelter handlung eines subjects, d. h. wenn beide kand-^ 
lungen von einem gegenstand ausgelien: er (a) ..., dass er (a) •••; 
2) die zusammengesetzten e-suffixe im fall wecbselseitiger be- 
ll and lung zweier subjecte, d. Ij. wenn das subject des kauptrede-^ 
worts object des Particips ist: er (a) ... ibn (h), dass er (h) ihn (a) .... 
Z. b. (Ister fall) oxauUgingild^ plgingne^ er (a) besagte es (b) nicbf, 
dass er (a) es (h) besasse, d. k. er sagte nicht, dass er es liatte; tu^ 
niumcu^ine^ uAerp0K* er besagte sicb^ der er . . sss er sagte, dass er ik- 
nen geben woUte ; Merfigmgikitik " oxarput ^ sie (a) sagten *)^ dass sie («) 
flicht zu ihnen (h) kineingegaogen waren. Es verstekt sick von selbsl> 
dass wenn bier das object des Particips 2te od. Jste p^rs. ist, nur ein 
gewobnlickes sufiix statt findet, da in alien e-suffixen die 3te pers. ob- 
ject ist, also z. b. tuniumagdnga ^ OKarjtQK ^ er (a) hat gesagt, dass er (a) 
mir was geben wollte. (2ter fall:) hivfe'' oKautigd^ sordemkdne^ er 
(o) besagte seinen (a*«) diener, welcker mit ihm (a) aufgekort katte, d. b, 
er sagte, dass sein diener aufgekort katte, ikm zu dienen; niiwertuhut^ 
'^Mmagait^^ ornisagdtiik^^ sie (a) vermutketen den kaufmann und seine 
leute, welcke . . . «= dass sie zu iknen (a) kommen wiirden; malugdU- 
gut'^ sagdlomtarsmagivtine^^ er (a) ist uns gewakr geworden, die wir 
• ••»=: dass wir ikm (a) was vorgelogen kaben; iliHrnavdiit ^* tunisdngir 
Hngue^^ er weiss dick, der du ... = dass du ikm nickts geben wirst; 

omutigd er besagt es, ^pricht davon (n.). ^ pigd er besitzt es. ^ tvniumavd er 
will ihm geben. * inerpd er sagt von ihm. ^ istrfigd er «eht zu ihm hiaein; n. 

OKarpoK er sagt. ^ kivfax diena*. ^ sorderikpd cr hurt auf damit. ^ nittvertoK 
4er kaufmann. ^^ iUmagd er vermnthet ibn. " omigpd er kommt zu ihm, u. 1. 
^^ nutiugd er wird es gewahr, spurt es (od. ihn). ^^ saffdtOKutarpd er Uigt ihm was 
vor, betriigt ihn, fiihrt ihn an;. 2. ^^ ilipd er lernt es (od. ihn) kennen, kriegt es 
w<!g; u. 2; — er weiss ihn (es), ^'^ ifmivi er giebt ihm, u. 1, n. 



76 Satzlehre. Enter abschnitt. $. 77. 78. 

Uisdsavdse^ oicauUgigwHh^ sie (a) werden (eucli) horen, dass ilir von 
ihnen (a) gesprodien habt. UebrJgens aher werden in der 2ten u. Isten 
pers. statt der zusaminengesetzten e-suffixe ofters nur die gewotinliclien 
suffixe gebraucht, z. b. iUsimavdnga^ 'omisagiga* ev(a) weiss, dass ich 
zn ihm (a) koininen werde, — statt ornisagivne; — und noch ofter der 
Conjunctiv, s. u. §. 78. 

*) Das haiiptredewort -kann namlich hier auch intrans. sein, — ob etwa wegen der 
gleichheit dieser und der reflexiven form? — 

§. 78. 
Der erste dieser beiden falle ti'itt auch nicht selten beim Noini> 
nalparticip ein, so namlich, dass dieses und dessen hauptredewort 
ein project haben: dann steht das Particip im Subjectiv der einheit, 
wenn das project eine einheit ist"^), und im Modalfs der einheit, wenn 
es eine zweih. od. mebrheit ist^ z. b. ndparsimassup '^ misigilerpoK^ er 
fangt an zu merken, dass er (selbst) krank ist; aggisotssumih "^ OKarput ^ 
sie sagten, dass sie (selbst) kommen wiirden, ^- jedoch wird diese (iiber- 
haupt etwas merkwiirdige) construction nicht mclir allgemein angewendet, 
sondern hier sowohl, als auch fiir die entsprechenden formen des Yer- 
balpart. (naml. die einfachen e-sufBxe) steht sehr hiiufig statt des Par- 
ticips der Infinitiv^ also (s. o.): Mggiaavdlufik oxarput sie sagten kom- 
men zu wollen; ndparaimavdlune misigilerpOK er merkt sich krank seiend; 
tttnkimavdlugit unerpon (§. 77, Ister fall) er sagt ihnen geben zu wolien 
etc. Sonst wird auch nicht selten statt des Particips der Conjunctiv 
gebraucht, besonders statt der zusammengesetzten e-suffixe 2teru. Ister 
pers., od. wenn das hauptredewort reflexiv ist (od. beim Partic. reflexiv 
sein wiirde), z. b. ilisimavdtit^ iunisdnginagJiO^ (s. §. 90, anm. 3) er(a) 
weiss, dass du ihm (a) nichts geben wirst; iUatmitvutit ^ utorKaUgavit ^^ 
(statt uioTKdUssitiii) da weisst, dass du nun alt wirst; tusarpnae^^ id- 
88unga*' pisdnginavse *^ (statt: pisdngiisuse) ihr habt gehort, dass iiir 
nicht dahin kommen soHt; — dieses ist aber immer nuv gebrochene rede, 
die audi dadurch wenig (od. gar nicht) gebessert wird, dass man, wie 
ofters geschieht, einen solchen Conjunctiv wie ein gegenstandswort durch 
ein sui^ix am hauptredewort unterordnet, z. b. nalnngtlai^ ^^ tahvjumd- 
ravse*^ ich weiss es wohl, dass ich euch sehen werde; — denn der 

' tusarpA er hort ibn od. es, u. 1 . ^ oKoutlgA er besagt es, spricht davon, (n.). 
^ ilisimetvd er weiss ibn (s. o.). * ornigpd er kommt zn ihm, u. t. ^ r. ndpar- 
simavoK er ist krank. ^ stw. mi»igd er merkt es (od. ibn). '' v. aggerpOK er 
kommt, u. 1. * oKorpote er sagt. ^ tvnivd er giebt ihm; 1, n. *'^ utorKdiivoK 
er wird alt. '* tusarpoK er hort. *' §. ^0. " pipon; 1, n. ** naiuvd er weiss 
ihn od. es nicht; n. *^ takuvd er siebt ibn; 1. 



$. 78. 79. Casus versus der redeworter. 77 

Conjunct, hat sonst nicht die hierzu erforderliche bedeutung, s. §.88. — 
[lin Labr.-diaL, wo das Yerbalpart. ganz feblt, stelit statt dessen durch- 
gehend der Conjunctiv.] — Ferner wird zuweilen — besonders wenn 
das hauptredewort kein suffix bat, und dessen project Iste pers. ist — 
die dqrch das Particip auszudriickende handlung als ein zweiter kaupt- 
satz im In die. bingestelit, und also nur logisck untergeordnet, z. b. tu- 
sarpunga^ xingmip^ kivMit^ ganz wie bei uns: ich hore, es hat dich 
ein bund gebissen; isumaKarpunga* uvdlume^ sisamdngorpoK^ ich denke, 
es ist heut donnerstag. 

*) Dies ist der einzige fall, wo ein Subjectiv ohne zugehoriged suffix steht. 

§. 79. 
Andrerseits steht alich das Particip nicht selten in anderer, als der 

oben (§.76f.) beschriebenen weise, namlich — in folge einer art «m- 
kehrung des gedankenganges — so^ dass entweder beide, das Particip 
und dessen hauptredewort, ein object haben; oder dass das natiirliche 
object des Particips — (also bei Nominalparticipien mit passiver be- 
deutung das project) — ein theil, d. h. besitz des hauptobjects ist; oder 
audi nur so, dass das object des einen vom andern objectahnlich be- 
riihrt wird ; — Verbalparticipien, die in solchem verhaltniss stehen, ha- 
ben ihr subject, da es nicht object des hauptredeworts ist, im Subjectiv 
bei sich. Z. b. dtdrtara'' tihipara^ eKalugssup^ nerilerd^'* ich kam zu 
meinem erlegten seehund, (da war) ein haifisch, welcher ihn zu fressen 
anfing; tupeK^^ issigdra^^ tieZ/wp " upitikd^* ich sah ein zelt (und) dass 
der siidwind es umwarf, oder: ich sah zu yrie der s. ein zelt umwarf; 
wniaK^^ Jsalitdlugo*^ tihiupdt,^'' tinugtoK^^ das boot bugsirend brachten 
sie es; welches abend wurde, d. h. dariiber war es abend geworden; 
OKarpoK^^ umiax*^ singisagdt "^^ er sagte (zu ihnen, welche ..., d. h.:) 
dass sie das boot ins wasser lassen sollten; (Dan. 3,27:) tahuvait'^^ angu-- 
tU** tauhoj^^ ingnerup^* hivdlingikaV'^ timait,'^^ mijaiidlo^'' KiUgtisimd- 



* lusarpoK er iiurt. ^ KingnieK hund. ^ kivd er beisst ihn. ^ isumaKarpoR er 
denkt; eigentl. : hat meimmg, v. isuma meinung, gedanke, sinn. ^ heute (§.41). 

* es wird der 4te (hier:) wochentag. "^ MrtaK, stw. dldn seehund. ® tihipd er 
kommt dahin. * enalugssttaR haifisch. *^ nerilerpd, stw. nerivd er isst (od. frisst) 
ihn. ^' zelt. ^"^ isHgd er sieht auf das. ^^ nigen (3te cl. Iste abth.) siidwind. 
^^ tipitipd er macht es umfallen, wirft es um; stw. ApipoK es fallt um. *^ boot. 

^^ halipd er bugsirt es. ^' tikiUpd er. kommt damit, bringt es. *® v. dnugpoK es 
wird abend. *'^ er sagt. -" singipd er scbiebt es hinunter; 1. '* tahuvd er sieht 
ihn. '' angut ein mann. " §. 24. ** ingneK (3te el. 2te abth.) feuer. ** Wu- 
diigpd er verletzt ihn, n. *^ (im^ (§. 37, 1) leib, korper. *" nt^aK haupthaar. 



78 Satslehre. Enter sbschnitt. J. 79. BO. 

ngUmtf* KagdknaaktiPAld* avdldngorBimdngitBUt,^ ingnef9ungnvng%t$uU 
dlAnU^ agSMf^ tie salien diese mAnner, (da waren:) dass das feuer 
ihre leiber niclit y^rletzt hatte, iind ihre liaupthaare, welche niclit rer- 
sengt waren, und ihre miintel, weldie niclit anders geworden waren, ja 
die sogar nicht eiomal nacli feuer rochen. Solche gleiclisam abgeris- 
sene oder amgekehrte Partieipien sind besonders in besclireiben- 
der erzahlung selir haufig, und geben dersdben eine lebendigkeit und 
frisehe, wie sie aiif keine andere weise zu erreicben ist. — - [Auch diese 
mogen zu dem §. 70, anin. erwahnten missbrauch des Particips verleitet 
haben.] 

III. Casus obliquus. 
A. dep gegenstandsw(5rter. 

§. 80. 
Hieher gehoren gegenstandsworter, die durch angabe eines zur hand- 
lung in entfernterer beziehung stehenden gegenstandes und der art sei- 
ner beziehung die handlung an sich (obiie riicksicUt auf das project) 
naher besttmmen. Das jedesinalige l>eziehungsverhaltniss solcher gegen- 
stande wird \m gronland. ausgedriickt durch die (unsern prapositionen 
entsprechenden) appositionen, geuiass der §. 17 dargelegten eintheilung 
dieser verhaltnisse. Denn wenn auch in einzelnen fallen nicht die ent- 
sprechende apposition, sondern eine andere form oder construction an- 
gew«ndet wird/so ist doch dergleichen immer nur eine stellvertretuiig, 
und mehr als jene fiinf beafiehungsverhaltnisse werden nicht unterschie- 
den; es handelt sich also hier iin wesentlichen nur nm regeln fiir die 
anwendung der appositionen, doch mit angabe der falle, wo andere for- 
men an deren stelle treten. Uebrigens weicht hier die art der unter- 
ordnung von der uns gelaufigen bin und wieder etwas ab, und zwar 
auf zweierlei weise: erstlich haben, in folge anderweitiger auffassung 
der handlung, einige redeworter einen ortlidi bezogenen gegenstand in 
einem andern verhaltniss bei sich, als dies bei uns der fall ist; z. b. 
statt dass wir sagen: es ist nahe bei . . ., ich verliess ihn dort, sagt 
man im gronl.: es ist nahe von ..., ich verl. ihn dorthin; — und 
zweiten^ werden bezogene begebenlieiten , die wir hauiig als geistige 

' K^fftipoK es ist versengt — (eig. : es hat sich versengen lassen) ; j2, n. ; stw. tciUgpd 
(das feuer) versengt es. * xagdlersant mantel, uberzug; stw. koH g. 46. * av- 
MngorpoK es wird anders; It, n.; stw. avdia ein anderer. * fngnerstrngmipoK es 
riecht'nach feuer (inpnex), n., u. §.63, 4. '^ sogar, §. 65, 9; — iikMi und ogMit 
steken auf diese art ofters beisammen, in der bedeutung: ja sogar. 



$.80.81. Casus oblifi^inis. der gegenataadgworter. 79 

gegeD9tand« betraebtenp uad also ia nennwortfomi durch eide priiposi* 
tion mit dein redewort in verfoindang S6t2eii» too gronland. gewolinliefaer 
als dasy was sie eig^litlidi sind^ namlicfa als handkiDgeii) und also in 
form eines (abbSngigeii) redeworts antergeordaety z. b. wo wir sagea: 
mit lust und liebe, mit verdruss (Mod.), sagt man im gronl. lieber: lust 
und liebe habend, Terdriesslicli seiend (Inf.); fiir: zur zeit (Loc.) des 
koDigs N.N.: als N.N. kpnig war(Conj.) u. dgl. Wo redeworter eioen 
von unsrer ansdriicksweise abweichenden casus bei sich zu haben pfle- 
gen • — (wie z. b. die obigeu: es ist nabe Ton ... (Abl«)> icli ver|jeM 
iiin dor thin (Term.), — da ist es sache des worterbudis, soldies a»» 
zuzeigen. Die anwendung der durch die appositionen gel>ildelen casfis 
der gegenstandsworter ist dann folgende: 

§. 81. 
J. Der Localis — (tne, ne etc) — dient zur angabe 1) des ortsy 
an welchera die hnndluog Yor skh gelit, oder das besagte statt iindet| 
nur aicht, wenn die Jiandlong in einer auf einen bestimmten ort gerich<* 
teten bewegung besteht, als wo di# ricbtungsverliaitnisse eintreten. ^ 
Also z«'b. navan§^ Uhcuvok^ er ist in siiden gestorben; nunane^ taman€* 
iusagauiwit ^ es ist in alien landern gebort worden ; igdlwmine * ndftipd "^ 
er traf ibn in seinem bause; nianomap kangiane^ Kaldrput^ landeiiiwarts 
von Niakomak haben sie (haringe) gescliopf)^; sujunivUne*^ mmlersser^ 
put" yor nns verfolgen sie (seehunde); — 2) der zeit, innerbalb wel** 
dier das l>esagte statt iindet,'doch nur, wenn entweder grade auf die 
zeit ein besonderer nachdruck gelegt wird, z. b. aussame*^ aforsaarnd'^ 
ngilax *^ im summer — (im gegensatz zum winter) — leidet man keinen 
mangel ; oder wenn das zeitbestimmende wort kein eigentlicher zeitname 
ist, wie denn namentlich durch neK (§. 112) von redewortern abgeleitete 
sorter haufig als zeitbestimmungen dienen, z. b. xaUprnerane^* auidla-' 
rit"' mach' dich fort in seiner (naml. des wetters) ruhe; s}ku$^^ Mgtx^r^ 
arnerdne^'' ijmniaHtse^^ rudert in des eises — (mebrh.; der eisstikken) 
zerrissenheit, d. b. wabrend das eis zertheilt ist. Sonst stehen die ei- 
gentlichen zeitnamen, wo sie zur bezeicbnung einer bestimmten zeit die** 
nen, wie partikeln obne app., d. h. im Objectiv (wie bei uns im Accu- 

^§•20. ^ er stirbt od. ist gestorben. ^ n«na -land. ^$.49,14 '^passive 
bildung von tnsarpd er hort es (g. 60, 4). ^ igdk) haus. ^ er tri£ft ihn an. . 
^ $. 46. ^ Kol&rpoK cr schopft. ^'^ sujunex das davor befindiiclie, v. st^, $. 46. 
^* malers9orpoK er verfolgt, ist auf treibjagd. ^^ attssax sommer. ^' unpersool. 
bilduDg (§. 60,3) v. ajorssarpOK er leidet mangel ; n. ^'^ v. natwrpoK es ist ruhig. 
^^ autdlarpoK er geht fort. *^ siko eis (auf dem wasser). *^v. kigtorarpon es 
reisst ab, geht querCiber von einander. *^ ipuniarpoK, stw. ipupoK er rudert. 



80 Satzlekre. Erster abschnitt. $.81.82. 

sativ), z. h,-aus8aK^ avaiagfwc^ dm {letztem) «Dmiier hat er das land 
veriassen; umaK^ sinmgilcMga'^ die ttadit habe idi mdit gesclilafen; 
HvdloK^ tamd4MrfnaK^ toKHsavutW denselbigen tag sollst du sterben; 
^ svjama^ uvdlume^ uvdhK'^ mannga*^ fiwinga^^ vorigs jalir dea keute- 
tag, d. h. Jieut vor einem jakr kam icli liieker; — und for unbestimmt 
angegebene zeit im Vial. ; s. §. 83, 2. 

§, 82. 
2. Der Ablativ (mit, nit etc.) bezeicknet das ausgangsyerbaltniss, 
* Iiii4 stekt daher 1) bei einigeii red^woffern, die deu begrHF d«s von an- 
derai ausgehen& #der sick entfemeus in sick sckli^ssen, z. b. kigdlinga- 
nH*^ hamx^^ ea giog voii seiner griioze los, d« h. es liegt nicht mehr 
fest aa; nunaviinit^* Kanipon^'^ es ist nake voo (d. k. bei) unserm ]ande; 
tammtndnga^^ pivara^'' von dem kabe ick -es erkalten; ihdnga^^ tigxi- 
f)aro" von diirt kabe ick es genominen; — 2) bei redeworlern, die eine 
anf einen beatimmtea ort gericktete bewegung -besagen, um den mis- 
gangaort anzuzeigen, z. b. tcaKamii^^ aierptet^* sie gingen vom berg kin- 
inter; avdnga^^ prpuf^^ sie klHnHittA von norden; suanit*^ omigpiuk^^ 
VoA welcker seite (eig.: von seinem was) kamst du zu ilim? Usdnga"^^ 
uiingnhvi^'' avalagpugut ^"^ von dort von der ecke, d. k. von jener ecke 
(aus) verltessen wtr das land; -^ 3) aack bei andern redewortern, um 
d&A geMgen ausgangspunkt, irainl. den grund odcr die ursaeke anzu- 
geben, z. b. MangniH^^ pexaunga^^ vor kitze tkue ick sekr (sckwitzen, 
od. keiss sein); sialungmit^^ a^erorpou^^ fes ist vom regen verdorben; — 
am kaiifigsten stekt so der Abi. des ankangeworts nex (§.1-13), entwe- 
der okne weiteres, z, b. mihinermit ^^ tdmarpoK ^* vor kleinkeit ist's ver- 
loren gegangen ; sinmgnermit ^^ hingordwugut ^® vor scklafen sind wir zu 
spiit gekommen; — oder mit einsckluss des zum stammwort desselben 
gekorigen Ohjectivs, z. b. (stw. und zugekoriger Objefctiv (project): si- 
liutV amerMaput^^ das eis (mekrii,) ist in menge:) sikut amerdlomermii 



■•>%.• 



^ aussan sommer. ^ er ge)it seewarts, zur see, verlasst das- land. ^ nacht. ^ si- 
nigpBK er schlaft; n. * tag. ^ grade der, derselbige. ' toKUvoK er stirbt; 1. 
® §. 65, 10. ^ heute (s. §. 41). *" §. 20. »* pivoK, ^^ kigdlik (3te cl. 2te abth.) 
granze. " es geht ab, wird locker. ^* fiuna land. *® es ist nahe. ^^g. 23f. 
" pivd. " §. 20. ^® tiguvd er nimmt es, ergreift -es. ^" tcdKaK berg. '* ater- 
poK er geht hinunter (stw. at, §. 46). '^ §. 20. ^^'pivoK, '* svk was. »'^ or- 
niffpd er geht od. kommt zu ihm. • *® §. 20. " nil* das vorstehende ende. *® ava- 
lagpoK er- verlasst das land (seewarts). ^^ kiak hitze, warme. ^"pewao/t, slw. 
pivoK, ^* sieluk regen. '* es ist unbrauchbar, verdorben. "^^ v. mikivoK es ist 
klcin. ^* cs ist verloren, ist weg. ^^ v. sinigpoH er schlaft. '*'"' kingordivox er 
kommt zu spat, hinten drein (stw. kingo, §. 46). ^'' slko eis. ^® einheitsform amer- 
dlavoK. 



S- 3:2. Casus obli^His der gegeostandswdiler. 81 

avKuiigs84lervpV9$^^ fttr meage ^9 •is^f waren wir oliae weg, d.«b. 
koonten wif*Bkht fort, Oiler w<^er koi^ifteo; (stw. q. Obj^ctiv [project]; 
iivariara^ ongtHK* «!«*» gAaogeiier dorscli isi gross:) dvarfora oftfi* 
fiemitl ajasSr m fth i aK'* vor groiiie ineioes gefaAgenen dorsdies erstaunt 
man selir; (stw. u. Ohjectiv [object]: inii^ tahujxmiavara* ich will deine 
woJinuog setien:) init takwfumanermU drnigpavkif vor dein« - woknung - 
seben - wollen, d. h. Tor ?erlangen, deine wohnung zu selien, k^mme 
ich zu dir. — 4) Zur angalie der zeit, seit wann ..., diefit der Abia*' 
tiv kaum anders, als in ?erbtadung init einein zugehorigen TerminaHB^ 
z. b. uvdlitmii^ unvngmut^ von inoi^n bis abend; — gewolinlicJier wird 
statt dessen die partikel lo (und, §.63) angehangt, z. b. tnwJKrff^'" lo^ 
mdipoK** ttnd den somtner (scfaon) vrar^es so, d. ii. schon seit dein s«mr 
inev ist es so; tifeiordio*' orgssuirwpugut ^* und den wittier (der nock 
ist, d. h. sdion etnen tiieii des winters) sind wir ohne spe<^; uMtlsuir- 
dh** ihipoK^'^ und betite (scbon) ist*s angezundet> d. h. es brennt sdk>h 
seit einer weile. Dag^en stekt 5) bw vergleichiingen ^ die iiicirt (init- 
telst der anhaagsstaintne- xih od. tax, §. 1i9f. no. l2u.W) dureh ein 
suffix bewerkstelligt werden, der gegenstand, womit vecglichen wird, iln 
Ablativ, z. b. nano^^'tugUti/hit^'' anglvoK^* der bar ist vom retinthier (acM"^ 
gegangen) gross, d. h. grosser als ein rennthier;- iussumdnga^^ (oder 
ivssumdnganit)*) i)ma*' ttiningdrpmtigui^'* Yon jenem (ausgeg.) bat dim- 
ser 11ns sebr gegeben, d. h. er hat uns inehr gegebeu, als jener. [Oft 
fehlt hier der^Ablativ, namlich wenfi der angeredete scbon weiss oder 
sicli denken knnn, wovon inan ausgekt, z. br una *' ingmdn^uan ^' BHig" 
poK^^ dieses ist ein wenig breit (gegen das, wovon wir jetzt spreclien); 
itifftttt^fa ^^ Kakai ^* jmhiput ^'^ uusers landes berge sind niedrig (gegen an- 
dere berge).] Audi zwei handlungeD konnen auf diese weise als solche 
init einander verglichen werden: die, von M'elcher man aiisgelM*, wird 
dann (nin des Ablativs willen) vermittelst des anhiingeworts nex (§.113) 
in form eines nennworts ausgedriickt, die andere durck ttinen Cjnct., 
Sbjnct. od. Infin., z. b. unihuvii^^ autdlarnermit^'' piUaHsavoK^^ wenn 

' avKUtipMaeripoK, eig. : er ist ohne was zum weg (avKUt). ' Ovarfaic, stw. ^vax 
dorsch. ' er ist gross. * stw. (^)a9&rpoK er erstaunt, wundert sich. * ind ort, piatz, 
wobnung. ® takujumavd, stw. takvffd er sieht es. "^ ornigp4 er geht od. kommt zu ihm. 
^ vvdldK mbrgen. . ^ iknuk abend. *" aussoK sommer. ' ' takna so ($. 65, 8) u. 
ipoR es ist. **t/WoK winter. ^^ orgsmhikpoR er ist ohne speck {orgssok). 
** uvaMax heutc. ** es ist angezundet ("worden). *• bar. ^"^ tugto rennthier. 
" es ist gross. " $. ^^ f. ''^ tmlngdrpd, stw. tunivd er giebl ihm. '* §. 65, 2. 
»* es ist breit. " nvna land. ** icdKOK J)erg. ** pAkipOK es bat eine geringe 
hohe. •* vnigpoK er bieibt da. ^' v. autdlarpOK or geht weg. ^** pttsativoK es 
ist gut, erwiinscht, Torziiglirh; n. 1. 

Gronl. Ornmm. 6 



82 Sat«lelir«» Enter ahMftmitt. i* 8^. 8a. 

du bleifosty wtrd es yom wegpiitiii (^sgegangeifr) gUt'seit, d< h* e« ist 

besser, dii bleibst da, als dats ^ wegg«b«t; wiaviUine ' ^allii«niiil ' vo^ 

Mmdfi^kMc ' anfgeladen 4al>eD, ist nicht so '\^ritf6dfpd, A Ih^sh'^i. 

*) Bei deo deutew^rtero wM in dieser l)edeutling«hai^g du Ali^neickeD veidq^ 
pelt, nSml. nit an anpa od. ndnfta gehangt, s. $. 41 . 

§. 83. 
S, Im Vialis, — (t*iil, gut^ ^tna) — ateht i) bei redeworteni, die 
eine auf ewken bestiminteii ort gerickCete beweguog besagen^ der weg, 
fi4/^r die gegeosUinde, iiber oder durcii w«lche die bewegung gelit, z. b. 
mmdibfl^ omigpd'' er ging iiber land zu iUtn; sam^n»^ ingerdlavoK '' er 
aeiste^w^ilw^rts durch oder vorbet; mduna^ pisttvugut ^ Jiier (wo icb 
yk) misseB wir gehen; fci^dltil^tf^' aferpHptfl*" wir karoea den Ter- 
kehrtefi weg bewnter; — 2) die unbe^timmte odejr beilaufig angegebejoe 
ZMt, die wir Hieist diirch den Gcoitiv bezeichnen, z* b. uv^hut^^ aut- 
dlmrpugut^^ wir reisten inorgen« ab; upernUkiU** apui^^ migdlissaraoK*^ 
des fruhj^brs oder im iriibjalu* |»flegt die iicbnqi^iiiastte kleiner zu wer- 
ded^ igjmgtJHtK** 4imiui^'' Uhipungn^^ geat^m al»eiid kam ich an; va- 
KUtigut** Uhwdrtarpui^*' mitunter hesiichen sie; soauch: mdtwnMi^^ «tf~ 
^t^maguf^^ vor diesein (isfs gescheben u. dgL); l^^omagut^^ nacfa ibin 
u. a. — 3) der tlieil eines ganzen, dem die auf das ganze gericbtete 
(k^dlung znnacbst widerfahrt, z. b. agsBamguV^ ilgVi^a^^ er ei^ifT ibn 
bei seiner hand; n\aKuagu%*^ erxarpara'^'' ick traf ibn an seinem kopf; 
aiivlsut^* taivdnga^^ er naniHe inicb bei meixieiB namen; — 4) aucb 
andere, korperliclie oder geistige, init der bandiiing Tortibergebend oder 
beilaufig in beriihrung kommende gegenstande — (denn das vorbeige- 
hend beriihren ist bier der gruodbegriiF, wie beim Abiativ das ab* od. 
ausgehen, und beim TenniQ. das darauf gericbtet sein), — z. b. amav- 
hut ^° ervardlerdra ^^ durch ineine mutter bal>e ich ibn zum verwandten, 
d. h. ich bin von meiner mutter seite mit ibm verwandt; tar^ivhut^'^ na- 
jjorpara" durch meine seele (>= lis geiste) bin ich bei ihmj tlmativil' 

^ usiarpoH er hat ladung auf seinera k4n)ak, * t. halipoR er bugsirt. ' KOsunarpoK 
68 ist ennudend; n. * nuna land. ' er geht zu ibm. ® J. 20. "^ er bewegt 
aich fort, ruckt von der stelle, reist. ^fUvoK; 1. '$.47,3. *^ atcrpoK er geht 
hinunter. \* uvdldx morgen, ^' auiMarpoK er gebt fort, reist ab. *' upemdM 
fruhjabr. ^* der schnee auf dem lande. ^' stw. taigdlivoK es wird kleiner. '^ go- 
stem. '^tf»«lr abend. ^^ ttJkipoK er ist angekommen. ^^ $. 64, nt. '"stw. ti- 
herdrpOK er besucbt an einem andera ort. '' $. t23 f. '^ sujuneu was voran ist 
(v. 9100 §. 46). '^ lsin0uneK was nach ist (v. kingo $. 46). '^ agssan finger, mebr- 
heit: die hand. '^ er ergreift ibn. ^* nUtKOK der kopf. ^"^ eruorpA er trifle ibn. 
'* aUK name. *' taivd er nennt ibn. '" arnan, m. suff. : mutter. " erKorMerd 
er hat ibn zum verwandten (evKardleK). " tame seele. '^ tufjorpd er ist bei ibm. 



$. 83. 84. C^yis obliquus der gegenstandsworter. 83 

put* erKarsautigdrput ^ wir erwiigen es inunsern kerzea; ilig^vU^ ferr 
nigissanvunga* durcli dicb wiirde icli l>eliiitet (*■■ du warst d<is (mittel- 
bare) miUel zu meiner heliiiriing); ik^na^ wuivex^ dort drlibeii (durch) 
kain er zuin voncliein. 

§. 84. 
4- Der Term ill a lis — (mttf, nut etc.) — i«t seiner griindl>edeu- 
tiiDg nach dem Ablativ entgegengesetz't, und kezeichnet also, wie jener 
den ausgang, so das ztel, iind zwar 1) das ziel der l>ewegiing, z. b. Ka- 
vunga^ %ngerdlavoK''.er reist dd. geht nach siiden, siidwarts; samunga^ 
tikerdrput'' sie sind nach westen aiif besuch gegangen; tcaxap^ Kdrpid- 
nut* fivugut^^ wir kamen auf des berges spitze; igdluminvt^* iampoK^* 
er ging in seiA haus; %galM8amui*^ ilivara'^* ich habe es ins fenster ge- 
legt; 8umHi*^ klgMigpU*^ bis wohin kamst du? xeHunut^'' taHvpoK*^ er 
verschwand in oder hinter den felstruniniern — (cig«* >n die f.); — 
2) das ziel der gedanken, daher iinter iiinstlhiden das object, s. §. 85, 
J. 2.; besonders aber gegenstande, die einerseits objectiihnlich bezielt 
werden, und andrerseits bei der handlung irgendwie als subjectahnlich 
betheiligt erscheinen (od. gedacht werden), z. b. naltnglnarnut^^ aiar- 
poK*^ es wird zu allerhand gebraucht; inungntit^^ pigssauven^^ es ist fiir 
die leute bestiraint (s. ^. a.: die leute sollen es haben); ilingnut^^ ntt^ 
viagSra^* ich halte es bei dir nicht fiir sicher (od.: ich befurcfate, dass 
du es beschHdigen wirst); teirmermifl *' tkitswoK^^ er ziindet an der 
Sonne an (mit ein^in brennglas); — so nainentlich das 2te subject der 
doppelttransitiven redeworter §. 60, J ; und das natijrliche subject (od. 
project) der unpersonlichen §. 60, 3. Seltener bezeicknet er 3) die zeit, 
bis zu welcher das besagte statt findet; zwar sagt man z. b. isuanut^'' 
in^voK ^^ er lebt bis ans ende (seiner lebenszeit, d. h, so lange menschen 
iiberhaupt zu leben pilegen) ; gewohnlicher aber braucht man dafiir den 
InfinitiT des redeworts ttkipd er kommt dahin, erreicht es, z. I), anssax 
tihiidlugo den sommer erreichend, d. h. his zum sommer. Gewohnlich 

' dinaf hen. ' ertutrMUttgd er erwftgt es, denkt daruber. * J. 48. ^ stw. semigd 
er behfitet^ ihn (s. J. 60, 4). * $. 20. ' es kommt hertor. ^ s. d. vor. seite. 
* icdttOK berg. ® KttrftUuc die oberste spitze, der gipfeL '" pivoK, * * igdi» bans. 
*' er gebt binein. '^ fgaUK fenster (s. $. 30, anm.). *^ iUvA er legt es bin. 
*'§. 25. ^* kigdUgpOK, eig.: er granzL ^"^ icerroK ein trummerstein. ^* er ver- 
schwindet (hinter anderem). *^ nalinginafc irgend was, allerlei. '" es wird ge- 
braucbt; eig.: es braucht sicb. ''* imth mensch. ''v. pigssaK zum gebabten be- 
stimmtes; was einer haben soil. '^$.48. ^* naviagi er bait es fur unsicber. 
'"^ senlneK die sonne. ^* balbtrans. ($. bO, 2) t. Usipd er zuadet es an. *^ Uuh 
ende; -r— wird sonst nur von kdrperlicheo gegenstanden .-gebraucht. -^ er lebt (ein 
mcnscb). 

6* 



84 Salzlehre. Erster abschnilf. ■ $. 84. 85. 

stelit c'wtcli 4) betm liaufen die siitnme, fiir wetclie man etwas hegehrt, 

im Tenninalis (die begehrte waare dagegen iin Modalis nacli §. 85, 2), 

z. b. Aldrgsuarnitrt ^ tiipanthk^ fiir 12 schilling taback (gieb mir). 

Ira Labradordialect wird — gewiss sonderbarer weise -^ der Terini- 
Dalis audi zur bezeichnung dos atisgangs- iind artverhaltnisses ge- 
^randity d. h. in gleidier bedeutung wie der Ablativ u. Modalis, die 
dodi beide dort nicht nur vorbanden, sondern aiich iibrigens im besitz 
ihres recbtes sind. Besonders geschieht dies in den fallen §. 82, 3 
Iind §• 85, 1 ; doch niclit iinmer, wie denn iiberhaupt keioe regel da- 
bei zii walten scheint, denn es kommt vor, nidit nur, dass worter, de- 
ren beziehungsverhaltniss voJlig dasselbe ist, bei Tersdiiedenen rede- 
wortern versebiedene apposition baben, sondern sogar, dass von zwei 
einauder beigeordoeten, oder ein nnd deinselben redewort in.gleicbem 
verbaltniss untergeordneten wortern das eine im AU\. oider Mod., das 
andere im Term, stelit. £in anfang zu alinlicbem findet sich audi 
im gronliindisdien, indem namlidi von einigen der begrifF des Mo- 
dalis und der des Ablativs in dem fall §. 82> 3 -r- z. b. ?or freiide 
(Abl.) und mit freuden (Mod.) — nicbt sonderlicb auseinander ce- 
halten wird. 

.§• 85. 
5. Der Modalis — (mih, nih etc.) -r- driickt artverbaltnisse aller 
art aus, und bat daber eine sebr mannigfaltige anwendnng. In seiner 
ersten und eigentlichen bedeutung bezeichnet er I) das mittel, sowobl 
das korperlicbe ais geistige, durcli welcbes od. mit welcbem die band- 
lung verricbtet wird, z. b. agssammlk^ tignvd* er nabm es mit seiner 
band; ujarnamik'^ miUrpd^ er warf ibn mit einem stein; ahiumih' aisa- 
vdt^ sie sollen es mit der trage bolen; sdvfigssaniik ^ ahilerpdnga*^ er 
bezabite mich mit einem pfeileisen; oKatitsimih * ^ ataiisinamiik *^ oKalug- 
figdnga^^ er hat nur mit einem wort zu mir gesprocben; pludinermih ** 
pivai*'^ er beliandelte sie mit sanftmutb; neKimih^^ pajugpdtigiit*'' sie 
bescbenkten uns mit fleiscb, oder: sie bracbten uns fleiscb zum gescbenk; 
aningetussdnih ^^ inuit^^ iunivaV^ er begabte die leute mit geld, d. b. er 
gab den leuten geld. So, wie in diesen beiden letzten beispielen, stebt 
ein Modalis bei den meisten redewortern, wo wir zwei objecte — eins 
im Ace. und eins im Dat. — baben, wenn das object, was bei uns Da- 
tiv ist, im suffix liegt; ist dagegen unser.Accusativ dtirch das suffix ans- 
gedriickt, so steirt das andere object — unser Dat. — im Tenninalis, 

* itdrssuax, eig. : eine art seehund ; dann : der (ehemalige) werth der haul eines sol- 
chen: 12 schilling. ^ /upajc tabak. '^ agssax Vmger; mehrh.: die hand. * er nimmt 
es. ^ tijarah stein. * er wirft nach ihm. "^ akiut trage. ^ aivd er holt es; 1. 

• sdvaggsoK ein zu einer pfeilspitze (sdvax) bestimmtes eisen. ^^ aktlerpd er bezahit 
ihn. *^ OKQUseK wort. ^^ atatutnax nur eins. *^ OKalugfigd er spridit zu ihra. 
^^piuaineK sanftrauth. " pfrd. " ««»« Oeisdi. *'' pajugpd er beschenkt ihn. 
"* aningaussQK ein geldstiifk. *' inuk mensch. '" tunivd er begabl ihn, giebt ihm. 



S> 85. Casus obiiquus der gegenstandsworter. 85 

z. b. (s. o.) anlngaus8at imtngnut tumnpui ' er gab da« geld (zii) dea 
ieiiten. Hieran sdiliesst sich, dass 2) das object der. halbtransitiven 
redeworter (§. 60, 2), d, h. das, was bei der transitiven form des rede- 
worts object seta wiirde, ia der regel im Modalis stelit, und zwar eat- 
spricht dann die transitive form mit dem Objectiv meist unserm bestinMii* 
ten artikel (beim object), uad die baibtransiti?o form mit dem ModaMi 
immer dem uabesttmmten, z. b. ujarah ^ tiguvd ' er nalim den stein, njar- 
Kwnik tigusivoK er aabm einen^steia; pd«* aivd'^ er bolt den sack, pA- 
mik aigilerpoK er bolt einen sack; tnerdf^rlut® asavai"^ er liebt die kin- 
der, merdkrinnih asangnigpoK er liebt kinder, ist ein kinderfreund. Eben 
so bei redewortern, die sowobi ohne als mit suffixen gebraiicbt werden 
(§. 59) , z. b. una ^ K9Ju% ' sanavara ^^ diesen ioffel babe ich gemaclit, 
Kojumik mnavunga ich maclie eiaen lofiel. Redeworter dieser letzteren 
art, bei denen ein ortHch bezo^ner gegenstand zum object gemacht wird, 
baben diesen, wenn sie oline suffix steben, nicht im Mod. bei sich, ,son- 
dern meist iin Loc. od. Vial., z. b. tciseir*' Kajartorpd^^ er befiibrt den 
teicb, iafgiwe Kofariorpoic er fahrt auf dem teicb; — und bei einigea 
halbtransitiven redewortern steht das object zuweilen nach §.84,2 im 
Terminaiis, z. b. merdlerttinut asangnigpoK (s.o,) ttyvRi er ist liebreich 
gegen kinder; dies ist jedoch, als eiue abweichung von der regel, nicht 
allgemein. fn folge abulidier auffassung stebt 3) bei i^edewortern, die 
den begrifF eines aussagens in sidi scbiiessen, der gegenstand der aus- 
sage, sofera er niclit object ist, im Modalis, z. b. didnik^^ oxalngpat^* 
sie reden von seebunden; pilissaminik*^ univkdrpoK*^ er erzahlt von sei- 
nen thatea; ilingnik^'' tusarpunga^^ ich bore von dir, d. h. dich betref- 
fend; tusdngilara ^^ iikmuusUnnik^^ ich babe ihn nicht gehort, betrelTead 
sein angekommen sein, d. b. idi bal>e niicbt geliort, ob er angek. ist od. 
nicht; tauho^ taissardvut^^ ^vkdnik^^ diese nennen wir t2v^*at;^^ nMa- 
gkavnik'^^ iaivara^* ich nenne ihn meinen herrn — (wir sagen: ich nenpe 
ihn herr); Judnasindk atserjidl^'^ sie gaben ibm den namen Joliannes. 
Endlich steht noch in iihalicher wei«e 4) l>ei redewortern, die von nenn- 
wortern abgeleitet sind, ein das stammwort (adjectivisch) naher bestim- 

' Itiniupd er giebt es weg. ' stein. ' er nimmt itrn. ^ sack. . ^ er holt ilu)^ 
* nierdiertOK ein kind. ' asaed er liebt iho, '^ §. 23 f. ^ suppenloffel. , *** «o- 
navd er bearbeitet es, macht es. ** teich. '* Ko^artorpOK er fahrt im k^ak. 
^^dtdx der (vorzugsweisc) gronlandische seehund. ^'^ OKolugpoK er redet. '''piliaic 
gethanes. " er erzahlt. '^ %. 48. ** iusarpOK er hort '® tusarpd er hort ihn 
od. von ihm; n. ^^ tikimauseK, eig.: angekominenheit; siw. tikipoK er ist angekom- 
men. ^^ tcUssard er pftegt es zu nennen. ^"^ uvaic dorsch. ^^ ndlagax herr, 
^* taivd er nennt ihn. " atserpd cr giebt ibm eincn namen (afc/t). 



86 Satitekre. Enter abschoitt. $. 85. 86. 

MieDcles gegensHiodswort in diH* regel iin Modati«, z. I>. igdlorpu$ ' iggi- 
S9anlh* i^flUirarpoiK ' unser haos hat fenster von schlundeii; mardhtngM* 
igMxarpoK* es hat zwei fen»ter; MUmgimmik'^ pdrdlugo* es in weiches 
eiawickeliiy ujaricamik'' Hkorfwrnuh^ oaterlegt es mit eiMem stein; ilisd- 
<Hi* K&mrpd*^ er macht ttefe fiirckeii hiaein; — nur die dnrch nvw 
fer ist . • o §• 126) ^^^ ngwrpoK (er wird . • ., §. 128) von neaawdrtera 
libgeleiteten redeworter hahen ein solches beiwort gewohnlicher im Ob- 
jectiv bei sich (und zwar n a c h sich, denu Yorstehead wilrde es als pro- 
ject gelten, s. §.97,1) z. b« mana** KissugssavvoK '^ ajttngUwoK*^ das ist 
giites brennhohE. 

§. 8fi. 
Weiter dieiit daan der Modalis sehr hiiiifig dazu, die art der hand- 
lang beschaffenheitsweise anzugeben^ wie bei nns die adverbiea. Na- 
mentlich stehen so: J) die zahlworter und zalilwortahnlichen neonworter, 
tim bei wiederbolter handlung die zabl der wiederhoiangen anzugeben, 
II nd zwar beeeiclinet dann der Modalis des stainm worts die sumine der 
wiederliolnngea (• . • mal), und der Mod. der verliingening desselben durcli 
gssax (§. 120) mit suff. der 3ten pers. (aacb §, 44) die ordnungszahl der 
letzten wiederiiolung (zum ...ten mal), z» b. atautsimik iahMt>aka^^ ich 
habe sie einnial gesehen; aipagsadnik^vsdsavai^'^ du sollst es (nun) zum 
zweiten mal boren ; simnmgssdn^k ornigpdt '* sie gingea zum vierten mal 
zu ihm; taimananih^'' ingndgdlagiarpoM '<> so Yiei mal bats geblitzt; kav- 
sinih** tusarlarparte^'^ ihr habt es oft und viel (eig.: vielmal oft) ge- 
h5rt; Kavsigaadink** tedsnv'wh?^^ zum wie vieltea mal siehst du es? su- 
jugdhrmik xavanikama '^ als ich zum ersten mal in sirden war — (dass 
hier wed^r gsaax noch ein suffix statt findet, folgt aiis §. 44) ; — 2) No- 
roinalparticipien in der einbeit, welcbe dann ganz imsern von adjectiven 
gebiideten adverbien entspredien , — und in gleicher bedetttung auch 
eittzelne verbalstamme (die doch sonst nicbt als nennworter gebraucbt 
werden), z. b. kigaiisumlh^* aggerpoK'^'^ er koinmt laugsam; Uuarlnwih^^ 
taivai " er benaniite sie riohtig; lualv^M^a '^ ^gtorneKdngitsHm'ik^* er gab 

' igdlo haas. ' iggiuK schlund. ' es hat (ein od. mehrere) fenster; v. igaldK fen- 
ster. * mardlvk zwei. "^ KitvgtoK weiches. ' pdfpd er umhullt es; v. pdx hulie, 
sack. '' fi^rak stein. ^ ik9rfarp4 er nnteriegt es; v. Hmrfan nnterlagfr,. unter- 
schiebsel. * Wa&n tiefes. '" n&rKerpd er furoht es ; v. jcdroK furche, thai. 
'*$. 4^3f. . *' V. jcifM|rMai( brennholz. ^^ gutes. *'^ rolnrrd er sieht ihn. *^lii- 
tantd er hort ihn; 1. '* Brnigpd er gebt za ihm. '^ $.65,8. '^ es bliute. 
'*iM9«ll Tiele. *° tusartarpd er hort es wiederholt. '' stw. tcavseit. ^^ ItOUtvi 
er sieht es. *' icavanTpoie er ist in siiden. ** v. Mgilpoic es geht langsam. '^ er 
koinmt (her). '* v. UuarpoK (stamm Uuatt) es ist- recfat, wie es sein soil. '^ HAvA 
er benennt es. '• lufUvA er (jiebt ihm. ^ v. ikgtwmeKarpon (§. 60, 4) es ist ge • 



J. 86. 87. Casus obliquus der gegeastandsworler. 87 

niir ungemessen; weriiparu^^ perneK ajortumik^* icli habe e« so befe* 
Btigt» dass es nicht losgehen wird ; iluamik '' t0kuv€Hrpu$ '' wir haben e« 
reclit (griindlich) geselieo; mgagtami^^^ nium^^ napivd** iiuq brach er 
gar n<>€h seia beio; — 3) passive participien (§. 11J) mit suffixeo; diese 
geben adv«rbialische aiudriickey die wir meist durck prapp. wie: naehy 
gemassy sufojge, oder auf ahnlicbe weise auflosen musseaj so u. a. per- 
wusdntk nach seioem liefelil, oder auf sein geheiss, aach: in seiDem 
namen, — von perxussaK^^ das zu geschehen befoblene; ndmaglssdnih 
zu seiner geniige, — v. namagisaax '® gendgendes ; Uuarisadmh nach sei- 
nem wohlgef alien, — v. iluartosair^^ gebilligtes; piumassdnih nach sei- 
nem wunsck od. willen, — v. piumussaK^^ gewolltes; sapingisAnik nach 
seinem vermogen, — j/» sapingisan^^ vermochtes, was man vermag; z. b. 
ndmagissdnlh tuniuh^^ gieb ihm so^ dass er geniig hat; piumassarmk 
sanajumdrpara*'' ich werde es nach deinem wunsch machen, oder: wie 
du es baben willst; sapmgisavHnih tkiorparpui*^ wir halfen ihm nach 
unserm yermogen, oder: so gnt wir konnten; — 4) auch einige andere 
nennworter mit suffixen, in ahnlicher bedeutung wie die vorigen, z. b. 
isumaminik^* nach seinem (eigenen) belieben; isumangnih^^ nach dei* 
nem belieben etc.; — besonders solche, die durch iteir (§. J13) oder til 
(§.117) und gssax (§.120) von redewSrtern abgeleitet sind, z. b. ii- 
palfgikUgssdnik ^^ zii seiner freude; pivdluarnigssdnik** zu seinem heii 
u. dgL m. 

§. 87. 
E« kommt nicht selten vor, dass einem redewort zwei gegenstands- 
worter auf verschiedene art im Modalis untergeordnet sind, z, b. ujar- 
iramifc** iigualvoK*^ agssaminih^^ er nahm einen stein mit seiner hand, 
— (hier steht der erste Mod. nach §.85,2, der zweite nach §.85,1); 
angwrtumik*'' ptanifc*® arsdrpd** er beraubte ihn heimlich des seinigen, 
od. er nahm ihm heimlich das seinige — (der erste nach §. 86, 2, der 
zweite nach §.85,1); xav^nik'^'* iUngntk'^* tusarpunga '^^ ich habe oft 
von dir gehort — (<Jer erste nach §.86,1, der zweite nach §.85,3); 
tdssa''^ pingajugssdnUs pdmik*" atgdlerpoK^^ nun holt er zum drittenmal 

messen; n. ^^ ivertipA er befestigt es. ^' v. pimem qjorpoK, eig.: es taugt nicht 
loszugehen. ^' v. ingagtarpoK (stajnm ingagtoK) es lauft ilber; bildl.: es ist zu arg. 
'' nio bein. ^* er zerbricht es. ''* v. perxuvd er hcissl es geschehen. '* v. nA- 
fnagd es genugt ihm. '' v. iluard er billigt es. ** v. pitmuwd er will es. *• v. 
•optrpd er vermag es nicht; n. ^'^ tanavd er bearbeitet es; 1. *^ Ikiorfti er hUft 
ihm. ♦» isuma meinung, belieben. *' v. tipaittntgpoK er freut sich. ♦* v. pivdiuar- 
Fo« er ist glucklich. ** s. J. 85, 2. ** agtsM finger; melirh.: die hand. *' v. 
«tt9for|HMB er verbeimticht. ^^ pih sache, besitz. ^' er beraubt ihn. ^^ mvsH viele. 
•* ». J. 85, 3. " S- 20. 



88 Satzlehfe. Erster abBchnitt. $. 87. 88. 

einen sack — (cler erste nach §.86,1, der zweite iiacli §.85,2); nvav^ 
nih ' ndlaghamingntk^ taiaiput^ sie nenneD mich ihren berrn -^ (der ente 
nach §.85,2, der zweite nach §. 85, 3) ; — das specielle verhaltniss sot- 
cher sorter ergiebt sich dann immer aiir geniige aus dem zusaminen- 
hang und der bedeutiing des redeworts, Ivie denn tiberliaupt trotz der 
vieldeiiHgkeit des Modalis nicht leicht ein fall Totkointnen wird, wo iiber 
die art, wie er zu ?erstehen ist, ein zweifel bliebe. 

B. der redew5rter. 

§. 88. 
Da jedes redewort mit den ibno zugehorigen wortern einen satz bil- 
det, so handelt es sich hier darum, einen satz dein andern unterzuord- 
nen. Dies wird im gronl. dadurch bewerkstelligt, dass das redewort des 
untergeordoeten (abhangigen) satzes in einen ab.haogigen modus. — Cjnct., 
Sbjnct., Inlin. — gesetzt wird, wobei im wesentlichen dieselbe eintbei- 
lung der beziehungsverbaltnisse statt findet, wie bei der entsprechendeu 
unterordnung der gegenstandsworter; namlich das. verb, des Cjnct. und 
Sbjnct. entspricht dem ortsverb., und das des Infin. dem art verb, der 
gegenstandsworter; daher stehen aucb der Cjnct. i)nd Sbjnct. immer als 
antwort auf dieselben fl^agen, wie der Loc. und Abl. in iibergetragener 
bedeutung: wann? warum? — und der Infin. wie der Mod. als antwort 
auf die frage: wie? [Dass der Infin. gewisser anbangeworter aucb ver- 
haltnisse ausdriickt, die dem Vial, und Term, entsprecben — (wabrend, 
auf dass, damit etc., s. §. 92) — liegt mebr in der bedeutung dieser an- 
bangeworter, als im Infin. selbst.] Abgesehea ^biervon ist in bezug auf 
das bauptredewort dos verb, des Cjnct. und Sbjnct. entgegenste- 
bend und das des Infin. mitgebend. Weiter bestebt der unter- 
scbied des Cjnct. und Sbjnct. darin, dass ersterer fiir geschebenes od. 
gewisses, letzterer fiir ungeschebenes od. ungewisses stebt; der grund- 
bedeutung des Cjnct. entspricht daher ganz.uuser: dieweil (und des- 
sen stell?ertreter: als, da, weil)« und der des Sbjnct.: wenn. Dem 
Infin. in verbindung mit einem andern redewort entspricht immer un- 
ser (vom Infin. gebildetes) particip auf d: sageud, gehend etc. Also 
z. b. Cjnct.: tunigavho^ jupangerpox* als icb ibm (was) gab, scbwieg 
er still; KaerKugangma'^ ornigpavkit^ weil du mich gerufen bast, komme 
ieh zu dir; KanoK'tngmaf igipiuh^ weil es wie war, d. b.. warum warfst 

^ $. 48. ^ s. §. 85, 3; (aisivoK tss taivd (halbtrans.). ' tunivd er giebi ibm. 
* er ^chweigt. * kaerKuvd, eig. : er heisst ibn kommen. * omigpi er geht zu ibm ; 
(1). "^ KonoK wie, u. ipoK es ist. ^ Igipd er wirft es weg. 



$. 88. 89. Casus obHquus der renlewdrter. B9 

du es weg? S u b j u net. : Hningagpai * hivdlulartorumdrpugut '^ wenn das 
wasser niedrig \st, werden wir (seegras) abscbneiden geben ; KaerKugpa- 
Ugnt^ ornikumdrparput* wenn er tins ruft, werden wir zu ihm gehen; 
tahuguvho'^ naiusdngilara^ wenn tch ihn sebe, werde icb ilin schon ken* 
nen; InfiniK: nakaivdhigo'' aieforpd^ es fallen lassend aserlrracb er 
es; tilntdkigo^ Kimerdldraiuk ^^ betrachtet es bis zu ihm bingehend, d. b. 
von nahem; vivkirdlunga ^* iahuvara^ micb umkebrend oder indein ich 
micb uinkehrte, sab icb ibn. Sonst ist binskbtlicb des gebrauchs die- 
ser modus nocb folgendes zu merken: 

§. 89, 
1.. Conjunctiv und Subjuncti?. 1) Wenn ein Cjnct. sicb auf 
ein redewort seines eigenen urstammes beziebt, und die eine der bei- 
den handiangen das (ungefahre) gegentbeil der andern ist, so sind diese 
einander immer als v or her «. jetzt entgegengesetzt; gewobnlich stebt 
dann nocb entweder hingitmut (zuriick, umgekebrt; s. §.46) beim baupt- 
redeworf, oder der Cjnct. ist mit dem anbangsstamm aluax (zwar, §.120) 
gebildet, z. b. hamigdlflrama^' hingumut hanugpunga^^ vorbin zog icb die 
stiefeln aus, jetzt (umgekebrt) zrebe icb sie wieder an; igdlorput^^ aju- 
ngikalua/rame ** ajulerpoK ** friiber war anser baus gut, jetzt fangt's al>er 
an scblecbt zu werden; ornigtaraluaraghit*'^ omisderpigit ^'^ du gingst 
soDst ofters zu ibnen, tbust du es jetzt nicbt mebr? — 2) Oft wurd der 
Cjnct. obne bauptredewort gebraucbt, oamlicli um den grund dessen an- 
zugeben, was vor den augen des angeredeten eben statt findet, und also 
keiner bescbreibung bedarf, z, b. igdlorput^^ ndkarmat ^^ -weW unser baus 
eingefallen ist — (darum bauen wir jetzt dran, od. darum sind wir bier 
bei andern leuten, dd. dgl.); pagssaKanginama*^ well icb nicbts babe, 
es binein zu tbun — (weiss icb nicbt, wie icb es fortbringe); hingorai-' 
gavta^^ weil wir zu spat kamen — (baben wir es nicbt geseben, od. sind 
wir leer ausgegangen) ; — aucb als frage, d, b. wenn das weggelassene 
bauptredewort Interrog. sein wiirde, z. b. susangmat ^' weil es was sein 
wird? ss= warum Dicht*^ sumihwit^^ weil du wo warst (kamst du nicb<t)? 

^ tiningavotc es ist niffllrig wasser (ebbe). ^ kivdluiartorpoK er geht abscbneiden; I. 
^ KoerKuvdf eig.: er heisst ihn kommen. * omigpd et geht zu ihm; (1). '^ ta- 
kuvd er siebt ihn. * nahmd er weiss od. kennt ihn nicht; 1, n. "^ ndkatvd er 
lasst es' fallen. ^ er macht es nnbrauchbar. ^ UMpd er geht bis bin. *^ Kimer- 
didrpd er betrachtet es. " KivktrpOK er kehrt sich um. ^^ hamigpoK er zieht die 
stiefeln an, kamigdldrpOK er hat sie aus (urstamm Hamik). ^' igdlo baus. ** q^. 
ngilax es ist gut, tnJulerpOK es fangt an schlecht zu werden (urstamm aJoK). ^' or- 
nigtarpd er geht ofters zu ihm, ornisaerpd er geht nicht mehr zu ihm (urst. ornih). 
*^ndkarpOKf eig.: es faltt auf den boden. *"" fnkgsswcdngUoK; stw. poK hiilfe, sack. 
*** HingfMrahOH. ** susavoK-; stw. suh was. '® sume wo? (8.-2&) u. ipoit €r ist. 



90 SatiUhlt. Entwr abtdmitt. g. 89. 90. 

d. h. wo want du, dans du nicht kauMt^ oder man dich oicht geseben 
hat? — 3) Nicht selten steht ein Cjoct. ed« Sbjnct. wie ein adjectiv bei 
eioem nennwort, docb imnner init eiDem kn gedanken liegendea rede- 
wortbegriffy auf den er tick eigcHitlich bezteht, s. h* angutima ' autdht" 
ramf ' oKausi ' pumngildka * metnes vaters aU - er * abreiste - worCe (d« h. 
was mein vater sagte, aU er abreiste) habe icb nicht vergessen; awmgnd- 
saguma^ umhugMiura^ mmligj^iuk'' ha»t dv mein wenn*i€h*naeh-nor- 
den-reisen-werde-boot (d« h. das boot, was ich brauchea soil, wenn 
ich nach n» r. werde) untersucht? Wenig ?erschieden liierfon ist es, 
wenn 4) ein grundangebender Cjnct.y wie sonst anf ein redewort, so 
vermittelst einer copula — {idsea das ist; s. §. 100) — auf ein nenn- 
wort sich bezieht, z«b. atissax^ nr/itnifteir * pigavko^^^ ld«so iaoriigMsA^^ 
weil ich diesen sommer ein stuck walliischknochen (von dir) erhielt, das 
(was ich hier habe, od. dir jetzt bringe) ist seine tauschzahkmgy «* die- 
ses ist fiir das st. w«, was ich etc.; ndldngmavlt,** tdssa ahia^^ weil du 
nicht gehorchtest, das (was dir jetzt widerfuhr) ist seine (namlich dei* 
nes ungehorsams) vergeltung, «s das hast du. dayon, dass du nicht ho- 
ren woUtest. Ausserdem steht der Cjnct. auch ofters in uneigentlicher 
bedeutung statt des Particips, wie §. 78 gezeigt worden ist. 

§. 90. 
Fiir die anwendung der a- und e-form der 3ten pers.^ und der zu-- 
sammengesetzten tf-sulHxe gilt hier dieselbe regel, wie iur die entspre- 
chenden formen des Yerlialparticips (s. §. 77), nflinlich die a-fonn steht, 
wie dort die a-su(lfixe, wenn l>eide redeworter (das hauptredewort und 
das ihm ontergeordnete) verschiederie projecte (3ter pers.) haben; die 
e-form, wie dort die einfachen 0-safifixe, wenn das project beider rede- 
worter dasselbe ist; und die zosammengesetzten e-suffixe hier wie dort 
im fall wechselseitiger behandlung zweier subjecte — (s. jedoch die anm.). 
Also z. b. 9eKmeK** tafHngmat*^ UUpugut** als die sonne untergegan- 
gen war, kamen wir an; UxuMuma^'' iuningmaiU, *^ aipdia^ tunisdngl- 
lalil*' weil der dir gegeben hat, wird der andere (eig.: sein and.) dir 
nichts geben; fterissa^s«aenf kunife ''^ angerdlarumdrpu^^^ wenn sie wer- 

' angui, m. suff. : vater. ' mUdlariMK sr gekt fprt, reist ab. ' (meohmjb woit. 
* puiorpd er vergisst es; a. "^ awngnarpott er reist nachaorden; 1. * tfnitoj|g#air 
was boot (timiajB) sein soil. "* nUstUffp4 er untersucht es. ^ soauner. * eig. : ein 
stuck wallfisch. ^^ fivd. * ' taortig$$aH was in tausch gegeben zu werden bestumnt 
ist. '' ndiaifpQK er gehorcht; n. *^ ake das entgegengesetzte, hier; vergeltuns. 
'* die Sonne. ^' tarf^p^K es Terscbwindet hinter aoderm. '^ tMpoit er ist ange- 
kommen. '^ J. !^ f. >" tumipi er giebt ihm, (1.). ** aipOK gefiihrte*, der andere. 
^^ nmi9sa§ssa€rupOK er ist obnc zu-essen. " aRgerdiarpeic er geht nach haus; 1. 



$. 90. Caras obliquus der redeworter. 91 

den ohne lebensmittel 8ein> werden sie nach liause gehen (dieselben); 
takugamiuh* Uisard^ als er (a) ihn sah, erkannte er (a) ilin; fcto/vlfa' 
ortiifijfmane * iserhunglld '^ als sein diener zu ibin kam, hiess er (zii dem 
er kam) ihn nicht herein kommen; iunigungne^ iluarisavdtif wenn du 
ihm (was) giebst, wird er (dem du giel>st) dich billigen. Wenn das pro- 
ject des einen redeworts aus mehreren gegenstanden 3ter pers. besteht, 
und einer derselben project des andern redeworts ist, so stebt aucb die 
e-form, z. b. liXnXMimiX;'* tOKuvoK* als sie ankainen, starb er — (einer der 
angekominenen). Dagegen kann das anhangewort narpoK (§.60,3) oder 
dessen stamm — nan — einen Cjnct, od. Sbjnct. 3ter pers. nur in der 
(i-form bei sicfa haben, anch wenn das natiirlicbe project beider rede- 
worter dasselbe ist, z. b. navaninarmat *^ nano** tdkunarpOK^ als man 
(d. h. ich) in siiden war, bat man (as babe ich) einen baren geseben; 
nujanuK ** siningnarinat " (man) dank(t), weii man gescbiafen hat. 

Anm.l« In fallen, wo es zweifelbaft scbeint, ob die a- od. 0-form 
anznwenden ist, neigt sich der sprachgebranch mehrzu letzterer, da- 
her namentlicb in dem fall §. 89, 2 die a-form nur selten vorkommt. 
Aucb, wenn ein Cjnct. od. Sbjnct. mit tbatigem project, was in ei- 
nem unmittelbar ?orbergehenden Indicativ ebenfalls project war, sich 
auf ein redewort mit untitatigem (bios passifem) project bezieht, wird 
die e-form baufig vorgezogen, z* b. (2.Mos. 4, 4:) agssdne^* tauva^^ 
isagtorpai;^^ HgugommgdlOf^'' ajaupidngorpOK *^ itumdne^* da streckte 
er (Moses) seine hand, aus (nach der sclilange)> und als er (Moses) 
sie ergriff, wurde sie zum stab in seiner hand. 

A n m. 2. Bei der anwendung der zusammengesetzten e-auffixe fin- 
den hier ganz ahnlicbe abweichungen statt^ wie in dem entsprechen- 
den fall bei den nennwortern, §. 74, anm.; indem sie namlich in der 
3ten pers. nicht selten aucb da angewendet werden, wo keine wech- 
selseitige behandlung statt findet, wenn niu* das object des Cjnct. od. 
Sbjnct. selbstthatiges (od. wenigstens thatfahiges, nicht willen- od* 
lebloses) project des hauptredeworts ist, z. b. sujuarKungmane'^^ su- 
juarpoK weil sie ihn voraus gehen hiessen, ging er voraus; pine^^ tor- 
jrorpoi, '' tigdligtvp^^ omllermane*^ er verschloss seine sachen, weil 
etn dieb sich ihm naberte. Zuweileu kommt dieser gebraucb zu stat- 
ten, um entweder zweideutigkeit oder unpassende wiederholung des 
projects zo ?enneiden, s. z. b. §. 103. 

' iakuvd er siel^t ihn. ' er erkennt iUn. ' MvfaK diener. * omigpi er kommt 
ztt ihm. * Utrmtvd er heisst ihn herein kommen; n. ^ iunivd er giebt ihm, (1.). 
"* ihutrd er billigt ihn; er ist ihm recht; 1. ^ ttMpoK er ist angekommen. * er 
stirbt. '"v. navanipoK er ist io suden. "bar. " ▼. tn^javoK er dankt. '' v« 
sinigpoK er scfalaft. '^ agsMK finger, mht.: die hand. " J. 65, 15. '* er streckt 
sie (die finger) nach was aus. ''^ Hguvd er ergreift es, nimmt es. '' es wird ein 
stab (ajmipkac). ^^ iiumaK die innere seite der hand, der handteiier. ^^ tt^uar- 
jKtrv4 er heisst ihn vorangehen. '' i^ sache, eigenthum. '^ lorKorpd er verbirgt 
es, hebt es auf. ^* UgdUgloK ein dieb. ^* omtttrpd, slw. omigpa er kommt 
zu ihm. 



92 Satilehre. Erster abschnitt. $. 90. 91. 

A mo. 3. Uiogekehrt werden in der 2ten u. I sten pers. sf att der za- 

sainmengesetzten e-suflfixe selir haiifig die gewolinlichen suffixe ange- 
wendet, z. b. tunigugJeo (statt iunigungne) iluarisavdtU (s. o.). 

§.91. 
2. Der lofinitiv zeiclinet sick vor den iibrigeo redewortformen 
namentlich dadurch aiis, dass ihm audi die letzte spur von selbststan- 
digkeit abgeht. Folge davon ist: 1) dass einem fniinitiv kejn redewort 
untergeordnet sein kann; 2) dass nie ein transidver Infin. ein eigenes 
subject, oder ein intr. Inf. ein eigenes project hat, sondern das subject 
od. project des hauptredeworts gilt auch fiir den zugeliorigen Infinitiv. 
Hieraus folgt weiter, dass, wenn ein passives redewort — sei es, dass 
es nacU §. 60, 4 passiv gebildet ist, oder dass es nur obne suffix in pas- 
siver (statt reflexiver) bedeutuog steht — einen transitiven Inf. bei sich 
hat, und nicht ein anderer gegenstand als object genannt ist, so ist das 
project (d. h. das natiirliche object) des hauptredeworts object des In- 
finitivs, und das natiirliche subject ist dann in beiden redewortern 
dasselbe, z. b. UinineKarpoK ' pexangdrKuvdlugo * ihm wurde gegeben, ihn 
sehr haben heissend, d. h. damit er viel habe — (naml. der geber will, 
dass der, dem gegeben wird, viel habe); sinigtitdlugo^ tOKukmvoK* ihn 
schlafen lassend, d. h. wlihrend er schlief, wurde er getodtet — (die ihn 
todteten, llessen ihn schlafen, d. h. sie warteten die zeit ab, da er schlieO; 
tukerdlugo '^ tnufuerpOK * es mit dem fuss stossend, wurde es geolTnet — 
(fiir: olFnefe es sich). [Dagegen mit einem in trans. Infin. verhalten sich 
diese redeworter wie andere, uamlich beide das hauptredewort und der 
Infin. haben dann ein project, z. b. peKongaraluardlune^ iunineKarpoK ^ 
zwar viel habend, wurde er (noch mit mehr) begabt; sinigdlune^ ioKu- 
tauvoK* schlafend wurde er getodtet.] — 3) dass nicht nur das ver- 
hfiltniss des hauptredeworts, wie es durch den modus desselben ausge- 
driickt wird, sondern auch die bedeutung derjenigen aniiiingeworter, die 
den stand der handlung angeben (§.19), sich zngleich iiber den Infin. 
erstreckt. Dies tritt besonders deutlich hervor, wenn dem Infin. die par- 
tikel lo (§.63,1) angehangt ist, welche construction ganz unserm ver- 
binden der redeworter durch und entspricht, z. b. angerdlardlunilo "* 
aningmat* weil er hinausging und (weil er) heimkehrte; iakuvdlugulo* 
iusarumdrpai^" du wirst es horen und (wirst es) sehen; — endlich 
4) dass bei einem verneinenden hauptredewort die veriieinung sogar 

' V. tunlcA er giebt ihm (n. J. 60, 4). ' stw. penangdrpoK er bat sehr (d. b. viel). 
^ stw. ginigpoK er schlaft. * v. ioKApA er todtet ihn (n. $. 60, 4). " lukerpA er 
stosst es mil dem fuss. ^ es offnct sich. "^ angertUarpox er geht nach hause. 
^ anlvoK er geht hinaus. ^ tahuvA cr sieht es. *^ tusarpA, er hort es; 1. 



8- 91.92. Casus obliquus der redewurter. 93 

vorzugsweise dein fnfinitiv gilt, was dann weiter ziir folge hat, dass, 
wenn audi der Infin. yerneinend ist, beide ?erneiniingen (Hoander bis 
zu einem gewissen grade auf heben, z. b. uvdl4Hidlugo * ajorndngilaK ^ es 
tag seiD lassend (d. h. bei tage) ist es nicht schwer — (aber bei nadit); 
iihitdlvgo^ taMnginagko* weil dn es niclit dabei seiend (d. h. vod na- 
hem) gesehen hast — (aber vielleicht von weitein); KaerKuneKarnanga '^ 
ornisdngilara^ nidit gerufen seiend (d. h. iingerufen) werde ich niclit 
zu ihin gehen — (wo) aber, wenn er mich ruft). Die partikel lo am 
Infin. wirkt hter trennend, indem dann die verneinung am hauptrede- 
wort sich nidit auf den Infin. erstreckt, z. b. tunuterdlugulo ^ dkingild'^ 
er gab ihm keine antwort und kehrte ihm den riicken; iupeKaratigdlo * 
umiaiedngttdlat^^ sie haben kein boot and audi kein zelt; ttkinagulo ^^ 
iakunginagho* weil du nicht dabei w.arst and es (also) auch nicht ge* 
sehen hast. 

§. 92. 
Uebrigens ist der Infin. von eben so mannigfacher anwendung als 
die entsprechende form der nennworter, der Modalis; nur wird diese 
mannigfaltigkeit hier nicht sowohl durch verschiedenartige auffassung 
des Infin. bewirkt (denn diese ist immer dieselbe: -end), als vielmehr 
durch gewisse anhangeworter, deren Infinitive wir dann durch Conjunction 
nen wie: wahrend, indem, auf dass, damit, um zu, ohne, ehe, u. a. wie- 
dergeben miissen, z. b. (1) mianerssoritse ^^ nakarminase^^ nehmt euch in 
acht, euch nicht heruuterfallen heissend, d. h. dass ihr nicht herunter- 
fallt; (2) peKHtine** sarmtmersipaif" inun^nwt ** nsorerwuvdlune *'' er 
brachte seine schiitze zum vorschein, sich den leuten zum beneiden Iw3- 
fehlend, d, h. damit die leute ihn beneiden sollten; (3) nunarput *^ ta- 
hujumavdlvgo*^ iamaungnarpoK"*^ unser land sehen wollend, d. h. um 
unser land zu sehen, ist er hergekommen; (4) tamdnititdlutlt'^^ pisi- 
mavoK^* dich hier Sein lassend, d. h. wahrend oder seit du hier bist, 

* vvdlAHpd er lasst es tag sein. ' es ist nicht schwierig. ^ tikipd er hat es er- 
reicht, ist dabei. * tahuvd er sieht es ; n. '^ KaernuneMirpoK er ist gerufen (§. 60, 
4); n; — urst. xaivoR er kommt her. * omigpd er geht zu ihm; 1, n. '' tvnd- 
terpd er kcbrt ihm den rncken zu (v. tuno $. 46). * er antwortet ihm nicht. 

* tupeKorpoK er hat ein zelt (tupex); n. *** vmiaKorpoK er hat ein boot (tim/ajc); n. 
** 8. *; n. ^^ mianerssorpoK er ist vorsichtig, nimmt sich in acht. " stw. ndkar- 
potc er failt herunter; anh. s. $.137. ^* pehut habc. ^"^ sartntmenfipd er macbt 
cs zum vorschein kommen. ^^ inuk mensch. '^ stw. usord er beneidet ihn, hatte 
es auch gem so; anh. s. $. 137. *^ puna land. *' stw. takuvA er sieht es; anh. 
s. §. 130. ^"^ er kommt hieher. " stw. tamdntpOK er ist hier; anh. s. §. 137. 
«'p/roir; 2. 



94 SatzMire. Erster abschnitt. S- ^2. 93. 

inf 8 geseliehen ; (5) ufmieKarikiago * puvnngnaria ' lasst tins liinaufgehen, 
es nicbt schaee ]ial>«ii las»eiid, d. li. eke scboee komint; (8) oxarane^ 
tiguvd^ er nalim es nichts sagend, d. Ii. ohne was zu sagen; (7) ait- 
«ail' ajtiMpiaxarnanga^ plsugMerpunga'' jatzt erst fange icli an, oline 
stock zu geken; s. u. a. audi die ersten beispiele §«9]9 2. u. 4. Einige 
Infinitive werden auck fast wie adverbien gebrauckt, akniick dem Mo- 
dalis der Nominalparticipien §.86,2; z. b. ernerdlut^^ igerpoK* gleick 
thuend ging er kinein, d. b. er ging gleick k.; liiaviorcRtflUb '^ uterpui^^ 
sie kekrten eilend (od. eilig) uin; suvdlune** iriava" was vorkabend 
weint er? d. k. was feblt ikm, dass er weint? Gewoknlick ist ?on einem 
redewort entweder nur der Infin., od. nur der Modalis des Nominalpart. 
auf diese art im gebrauck, selten beide zugleick. Der Infinitiv des re- 
deworts pivii, in der bedeutung : es beackten, bedenken, berocksicktigea 
— entsprickt unsrer praposition wegen, z. b. IngiuUh^^ plvdlugo unig- 
pugut ^^ den seegang bedenkend od. beriicksicktigend, d. k. wegen des 
seegangs blieben wir da; itvanga pivdlunga ineinetwegen, uin raeinet- 
willen. 

Casus obliquus bei gegenstandswOrtern. 

§. 93. 

Wie §. 68. gesagti, und bier (§. 80 ff.) gezeigt wurde, ist der casus 
obliquus das verb, solcker worter, die einein redewort untergeordnet 
sind; da aber nickt sowokl die aussere form des redeworts, als viel- 
mekr seine innere natur es ist, welcke diese art der unterordnung be- 
dingt, indem namlick worter im cas. obliquus dazu dienen, die art der 
(liaupt-) k a n d 1 u n g naker zu bestimmen, so konnen auck nennworter, 
wenn sie den begrifF einer kandlung in sick sckliessen, einen cas. obli- 
quus l>ei sick kaben. Solcker art sind zuerst die Nominalparticipien 
und deren umbildungen, die activen und passiven participien (§.111), 
denen partikeln, gegenstandsworter und redeworter ganz eben so unter- 
geordnet sein konnen, wie den redewcirtern, von denen sie kerkoraroen 
(dock kommt bei den activen participien dergl. selten vor); — ferner 
gewisse worter, die 4n bedeutung einem (Nominal- od. passiven) par- 
ticip gleick sind, dergleicken ilurck die ankangeworter Uk (welcker . . . 

' stw. apMteKarpom es hat schnee (&put); anh. s. $.137; n. * pwvungnarpoK er 
gebt hinauf. ' ouarpoK er sagt; d. * er nimmt es. ^ $. 65, 5. * qfatfjrtoMr- 
poK cr hat einen stock (tn^tipiaK) ; n. "^ piwgiUaerpoK er fangt an luweiien zu ge- 
hen. ** ernerpoK er thut gleich. ^ er gebt hinein. '" iuaviorpoK er eilt. 
" uterpoK er kehrt um. " mrojc er macht was. " tUavon er weint. *^ hohle 
see, seegang. " unigpoK er bleibt da. 



$. 93. 94. Casus obliquus bei gegenstaodswortern. 95 

bat; §. 121)y UaK (ein gemachter ...; §.120% «fajr (ein erhaltener »..; 
§. 120) uod abnliche gebildet werden, und welcbe sicb in dieter bin* 
sicbt ganz wie participien ?erbalten, z#i>. partussuntk ^ (Mod. a. §.85,4) 
KOKalih^ welcbes bohe berge bat; igpatgasaK^ hihialiara* mein(d. b. ein 
Ton rair) gestern gemacbter nagel; issiginago^ ndpar$aUait* ein obne 
darauf zu seben, d. b. blindlings gemacbtes fass; nluvertumH'' savig-- 
9id^ sein vom kaufmann erbaltenes messer; — aacb andere, von rede^ 
-wortern abgeleitete nennworter konnen zuweilen ein auf das fttammwort 
sicb beziebendes gegepstandswort im cas. obliq. bei sicb baben (aaf die 
art, wie bei dero Ablativ des anbangeworts ii«ir ein zum stainm dessel- 
ben geboriger Objectiv steben kann , s. §. 82, 3) , z. b. Kavunga ^ inger- 
dlanerane^^ auf seiner reise nacb sdden; angmagssanik^^ xaMt^^ ein ba- 
ringsscbopfer; nissungmut*^ sanatit** werkzeiig zn bolz (Term.; s. §.84, 
2); igpagssaK*'^ aitsait^^ sikuardldK *'' erst gestern neu ubergefrorenes 
wasser u. dgl. in. 

rV. Beiordnung. 
§. 94. 

1. Project und redewort tniissen so init einander iibereinstim- 
men, dass die person und zabl des projects aucb in der endung des 
redeworts ais project erscbeint, gemass der bedeutung der personzeicben 
und 8u£fixe; — wie die bisber angefiibrten beispiele beilaufig zeigen. 
Es Yerstebt sicb, dass, wo die suffixe der redeworter keine verscbiedene 
form fiir die verscbiedene zabl des projects baben, nur durcb wirklicbe 
benennuQg des projects die zabl desselben angegeben werden kann, 
z. b. Kmgmip*^ hivdnga^^ ein bund bat micb gebissen; jritt^rmit '" hi- 
vdnga^^ bunde baben micb gebissen; und bat dann aucb das project 
ein fiir einbeit und mebrbeit gleicbes suffix, so muss der zusammenbang 
allein es zeigen, ob eine einb, od. mebrb. gemeint ist, z. b. xingmivit '^ 
kivd^ga** dein bund bat micb gebissen, oder: deine bunde baben micb 
gebiss. — Die worter, welcbe mebrbeitsform mit (scbeinbarer) einbeits- 
bedeutung baben (§. 14, anm.), werden immer als mebrbeiten bebandelt, 
also z. b. umiat^^ HUpui^^ das boot (mit leuten darin) si^ sind an- 

' portussoK hohes. ' v. xdnaK berg. ^ gestern. * t. klkiah nagel. ^ issigd er 
sieht darauf *, n. ^ v. n&partaK ein fass. '' niuvertox kaufmann. ^ v. savift mes- 
ser. ® §. 20. '"v. ingerdlavoK er reist. ** angmagssax ein (in Grid sogenann- 
ter) baring. '^ v. xaldrpox er schopft. *^ xissuk holz. '^ v. sanavoK er arbeitet. 
'<^ gestern. '^ §. 65, 5. *'' v. gikuarpox es belegt sicb mit eis (das wasser). 
'^ KingmeK bund. '^ hhd er beisst ibn. ^^ umieoc boot. '* tikipoK er ist an- 
gekommen. 



96 Satzlebre. Erstcr abschnitt. $. 94. 95. 

gekoromen, — wo wir sagen wiirden: das boot ist angek.; itaiarMuil * 

persorpni ^ der iiio?eiiberg stol>eit, — eig. : die naiarswU stobern. Da* 

gegen verbalten sick die personwoiter, sowohl die eigentliclien als die 

uoeigenlllchen , bier wie blosse persoobezeicboungeo, nicbt wie nenn- 

worter (3terp.) mit suffixeo, was sie dock eigentlich sied; z. b. hisima 

tikipunga^ ick allein, ich bin gekoininen ; tamuvid iahuvarput* wir alle, 

wir haben es geseben* 

Die eigentlicben personworter (§. 48) werden, da sie nur dasselbe an- 
ze^en, was obnebin scbon durcb die endiing des redeworts angezeigt 
ist, zur bezeicbnung des projects (iind sonst iiberbaiipt) Dur gebraucht» 
wenn grade die person besonders bervorgeboben werden soil, z. b. 
uvanga unisavunga'^ icb (ineinestbeils), icb werde bier bleiben; ilivse 
pisdngilasel ^ ibr, werdet ihr nicbt ...? 

.§. 95. 

2. Wortern , die einander als siibstantiv und adjectiv beige- 

ordnet sind, gebort gleicbe zablforin, und gleicbe apposition, wenn eine 

solcbe erforderlicb ist; dagegen sind sie in betrefF der am einen oder 

andern anznhangenden suflixe fon einander anabbiingig. Z. b. fitiita ' 

panertoK^ trockenes land; ujarxai^ oirUaiit *** weicbe steine; iitio" hl- 

siat^^ diesen allein; onautsit^^ tusaghatit ^"^ die worte, deine geborten, 

d. b. weicbe du gebort bast; ernera^^ angajugdleK ^* sein altster sobn; 

ivdlii nAlagara^' du, moin berr; inungntU^*^ tamdnut*^ zu alien men- 

scben; savingminik*^ Ipigtumils*^ mit seinem scbarfen messer; inungnit "* 

ivlsundnga^^ tdkusstirnit" von jenen deinen gesebenen leuten, d. h. von 

jenen leuten, welclie du geseben bast; — und mit einem cas. obliq. beim 

adjecti? (n, §. 93), was ziemiicb baufig vorkommt: tuluvav^^ igpagssoK 

autdlaissaK^* ein gestern gescbossener rabe; umlarssuii^^ pavdnga 

pissui^' scbiffe von osten (scb., die v. o. kommen); putdlaf^ isumami- 

nik^^ miligarsimassoK ^'* eine von selbst (eig.: nacb eigenem belieben) 

zugegangene falie; igdlut^^ fei/p" slndne'^^-itut** die biiuser ara bacb 

• 

(eig.: die an des bacbes rand sind). 

* eigennaine melirerer holier berge mit steilen wanden , an denen die moven nisten ; 
einh. naiargsuax, von naia move. ' es (da^ land od. die luft) stobert. ^ tikipoK 
er ist angekommen. * tahuvd er sieht es. ^ unigpoK er bleibt da; 1. * pirojc; 
1, n. "^ land! * welches trocken ist (^ominalpart.). ^ vjarah stem. *'* qkUsok 
was weich ist (Nmlpart.). ** j. 23 f. " $. 49, 1. " oxausex wort. '* tttsagax 
gehortes (pass. part.). ^ ernex sohn. ** der alteste imter seinen geschwistern. 
*'' ruUagaK heit; eig.: dem gehorcht wird (pass. part.). ' *" i/iiift mcnsch. *' »ar*A 
messer. *" ipigtox was scharf ist (Nmlpart.). '* takusgax g'esehcnes (pass. part.). 
^' rabe. '^ gestern. '* geschossenes (pass. part.). ^^ vmlarsauaK schiflf. '* §. 20. 
^"^ plssoKy Nmlpart. v. pivox. *' falle. " f*Mma meinimg, belieben. "* Nmlpart.; 
slw. nUlihf verlangert miligax fiillthiire. '* igdlo haus. '^ kdk bach. *' sine 
rand (s. $. 37, 1). "** Uok welches ist (Nominaipart.). 



93 
9S 



S* 95. 96. Bdordnung. 97 

Uebrigens findet im gronl. nicht der unterschied statt, wie in unsern 
spraclien, dass Damlich gewisse worter ausschliesslich substantive und 
andere adjective waren, sondern as kann fast jedes gegenstaodswort dem 
andern beigeordnet werden, und tritt dadurch zu jenem in das verbalt- 
niss eines adjectivs; ^ber gewisse wort«r siod hierzu mehr als andere 
geeignet, und kommen dalter vorzugsweise liaufig als adjective vor. 
Solche sind: 1) die Nominal- und passiven participien; 2) worter, 
die an bedeutung einem particip gleich sind (§. 93) ; 3) die person- 
worter und persoolichen deuteworter, und 4) die zahlworter. 

§. 96. 
3. Frage und antwort. Wenn in einem fragesatz nicht sowohl 
der Interrog., als vielmebr ein bei- oder untergeordneter satztheil die 
eigenttiche frage • enth alt, d. Ii. wenn nicht die (baupt-)handlung an sich, 
sondern ein anderes, irgend wie mit dieser in verbindung stehendes 
etwas das tweifelhafte ist, so ist die antwort, bestehend in bestimmter 
bezeicfanung oder beschreibung dessen, was im fragesatz zweifelhaft dar^ 
gestellt war, jenem die frage enthaltenden satztheil in so fern beigeord- 
net, als sie an dessen stelle zu treten bestimmt ist, und muss daher in 
der form ukit denaselben ubereiostimmen ; oder mit amiern worten: mit 
einem wort derselben art (gegenstands - od. redewort) und in demselben 
c^sus od. modus, wie gefragt wurde, muss in diesem fall audi geant- 
wortet werden, z. b. sumut^ pisa^it^ wohin willst du? hitdlernut^ zu 
den westieuten; KanoK*-itunih^^ hameKosava^ was fiir stiefeln soil sie 
liaben? augpahtgtunik'' rothe; hia^ tahuvauk^ wer hat es gesehen? 4ma^ 
der; xanoK *- Uingmat '" *ojmt)o*' als es wie warde, starb er? unungmat^^ 
als es abend wurde,* sunukavit^^ weil di^ wo warst? (§.89,2) auUsa-' 
rama^* weil ich fischte; una^ pdndtaK^^ KanoK*-ilwdlugo^^ matuTsava^^ 
wie soil niao dieser dose thun, dass sie aufgeht? (s. §.91,2) — tuln^ 
nganit ^"^ eK^tdh^go ^^ sie in der richtung der Imge (von den end en her) 
ziisammendrucken. Auch der Intern selbst wird ofters auf diese weise 
beantwortet, z. b. iusdvinga^^ hast du mich verstanJen? tusdvavhit 
ich habe dich verstanden; Kangerpat^^ sind sie vorbei? Kdngerxdrput 
vermuthlich sind sie schon vorbei. • 

* §. 25. ' pivoK, 1. ^ kiidleK. * wie? * ito^ welches ist. ^ kamexarpoK er 
hat stiefeln; 1. '' augpalugtoK. * takuvd er hat es gesehen. ® §. 23 f. *** Ui- 
voK thut, wird, behabt sich; auch transitivithut ihm. ^ *' (okuvok er stirbt. 
" iftugpoK. " sume wo? (§. 25) und ipoK er ist. ^ ** aulisarpoK er fischt, 
>*dose, schachtel. ^^ matn^OK es offnet sich; hier passiv: es wird geoflfnet; 1. 
n J. 47, 6. *® enipA er umfasst es; rafifl od. driickt es zusanimen. '* tusdtsd er 
hat verstjinden was er (der andere) sagte, verstand ihn. *" ndngerpoK er ist vorbei- 
gegangen, ist voriiber. '* d. vorige mit d. anhan^ K(kp.. vermuthlich. 

Grdnl. Gramm. 7 



19 
21 



98 Satzlehre. Zweiter abschnitt. $. 97. 



Zweiter abschnitt. 

Zusammenhang des satzes. 

I. Wortstellung. 

§. 97. 
Wo^ wie in den ineisten der bisher angefiihrten beispiele, nur ein 
wort mit dem redewort verbunden ist, und also der satz nur aus zwei wor- 
tern besteht, ist es ziemlich gleicbgiilttg, welches von beiden zaerst oder 
zuletzt steht: die form des iinselbststandigen tkeils zeigt das gegenseitige 
yerbaltniss an, und mebr ist zum verstandniss eines solchen satzes nicht 
nothwendig. Dagegen, wenn mehrere worter zu einem satz verbunden 
werden, ist audi die richtige stellung derselben eine Wesentliehe bedin^ 
gung der klarheit des satzes, und zwar urn so melir, je zusammenge* 
setzter derselbe ist. In einem einfaclien, d,h, nur eiB redewort entlial- 
tenden satz hat «pif die stellung der worter verscfaiedenes einen einfluss: 
1) In folge ihres natiirlichen ranges steben die selbststandigen satztheile 
an den enden des satzes, naml. das project zuerst, und das redewort 
zuletzt; jedes derselben hat dann die ibm untergeordneten worter zu- 
nachst bei sich , also folgt auf das project zuerst das etwanige thatziel 
(wenn der satz transitiv ist), dann die im cas. obliq. stehencien worter, 
und auf diese das redewort*); ferner steht das substantia vor seinem 
adjectiv, und der besitzer immer unmittelbar vor seinem besitz. 2) Wenn 
irgend ein wort des satzes mit besonderem nachdruck hervorgehoben 
werden soli, so andert sich die obige natiirliche wortstellung dadurcb, 
dass ein solches benachdrucktes wort entweder den satztheil, zu wel- 
chem es zunachst gehort, iiberspringt, und also auf die andere seite 
desselben zu steli^n kommt, — so steht namentlich oft das thatziel vor 
dem thater, oder nach dem redewort (da es sowohl zuin einen als zum 
andern gerechnet werden kann), -^ oder ganz zu anfang des satzes 
gestelit wird : dies ist das gewohnliche, bei gegenstandswortern im cas. 
obliquus, auf die ein besonderer nachdruck gelegt wird. Von adjectiven 
stehen die personlichen deuteworter zuweilen vor ihrem substantiv, aber 
nie kann der besitz vor seinem besitzer steben. — 3) Wenn der (nach 1) 
Yor das redewort zu setzenden worter so viele sind, dass dieses > was 
doch dem satz erst den zusammenhalt geben muss, zu lange ansbleiben 
wiirde, so wird es aus diesem grunde vorwarts gesetzt, enttveder vor 
die ihm etwa untergeordneten gegenstandsworter (im cas. obliq.), oder, 
wenn die beschreibung des thatziels sehr lang ist, auch vor dieses, da 



$. 97. 98. Wortstellung. 99 

es dann, wenn das project Ite od. 2te pers* ist, den satz anfangt, s. das 

letzte beispiel §.100. — 4) Oft steht auch ein wort* nur darum niclit 

an seinein nattirlichen ort, ^'cil man es erst Yergessen oder fiir unno* 

thfg gehaken liatte, nnd dana nach dein redewort nocli nachholt; der- 

gleiclien nacligeholte worter erkennt man als solche an der pause zwi- 

sclien ihnen und dem redewort, z. b. orgssoK^ tingipA,^ tuluvhap^ er 

flog mit d«iii speck fort, der ral>e; tuhamih* tunivdngay^ pitsaussumik^ 

er gab mir etne harpnne, eine sciione. Dass in einem transitiven'satz 

beide> thater und thatziel, nacii dem redewort stehen, kann ausnahms- 

weise statt finden ; gewohnlicb ist qs nicbt. 

*) eben so, wenn durch participbiidung aus dem red«wort eia adjectiv vvird, wie in 
den 4 letzten beispieien §. 95, wo substantiv und adjectiv sich als project und 
redewort zu einander verhallen. • 

§. 98. 

I 

In einem zusammengesetzten satz, d. b. einem solcben, der 
mebr .als ein redewort entbalt, macbt sicb die natiirlicbe wortstellung 
§. 97,1 durcbaus geltend, da in einem solcben satz alles, was von ge- 
genstandswortern nacb dem einen redewort stebt, als zum folgenden 
geborig angeseben wird, wie folgende beispiele zeigen: 

1. nuhf tikingmat^ toK]iivoK^ als sein jiingerer bruder ankam, starb er 

(der altere bruder). 
tihmgmat nuhd toKUVOK als er (d. alt. br.) ankam, starb sein jiinge- 
rer bruder. 

2. mdhminga *" tunigungma, * dnordgssamik " ahiUsavavTcit *^ wenn du mir 

dieses giebst, werde icli dicb mit was zu einem kleid bezalilen. 
dnordgssamik tunigungnhay mdtui(kiii^ga dkilisavavkit wenn du mir was 
zu einem kleid giebst, werde icb dicb biermit bezablen. 

3. *) Kavanttut ^^ aussuK^* tusarpdka^'^ von denen, die in siiden sind, 

babe icb den «ommer gebort. 

b) oussaK Kavantiut tusarpuka von denen, die den sommer in siiden 
^ waren, babe icb gebort. 

^)aussak ttisarpdka Kavanitut icK babe den sommer (v. ibnen) ge- 
bort, dass sie i» siiden «in<t, 

* speck. * er fiibrt es mit sich durch die luft, macht es fliegen, fliegt damit. 
' tuluvaK rabe. * tHikaK harpune. '' tunivd er giebt ihm. *"' pitsaussoK was schon 
(pitsak) ist; Nominalpart. v. pitsauvoK, '' nukan der jiingere bruder (einer manns- 
person; jiingere schwesler einer frauensperson). ^ tikipOK er I'st angekommen, oder 
kam an. ** er stirbt, od. ist gestorben. *" §. 23 f. ^' dnordgssaK was zu einem 
kleid (dnordK) bestimgites ; kleidstoff. ^"^ akilerpd er bezahlt ihn (auch: es); 1. 
" KwampOK er ist in sfiden. '* sommer. ^^ twarpd er btirt es, oder ihn, oder 
von ihm. 



100 SaUlehre. Zweiter abschnitt. g. 98. 99. 

<^) iviarpdka aUMsav KovamtHt ich liabe (v. ihoen) gehort, class sie 
den soRimer in siiden waren* ' 

Es yersteht sich, dass das letzte redewort zu ilim gehorige worter audi 
nach sicli haben kaon, denn da ihm kein anderes folgt, so konoen 
solclie audi zu keinem andern gerechnet werden. — Aus dem letzten 
der obigeo beispiele sieht man zugleich die verschiedene auffassung des 
Noniinalparticips als nennwort imd als redeforoi) je nachdenk es vor od. 
nach seinem baaptredewort stebt. Zwar kann es, audi wenn es foran 
stebt, redewortbedeutung haben — (uod al«o die stellung a dasselbe be- 
sagen als c, b dasselbe als d)^ — gewobnlidier aber wird es dann als 
nennwort aufgefasst, wol darum, well o£t das project durch ein Nomi- 
nalparticip bezeidinet wird ; soil es daher unzweifelbaft redewortbedeu- 
tung haben, so muss man es nachsetzen. Aiich Verbalparticipien steben 
am liebsten nach; doch lasst sicli sowolil das eine als das andere our 
dann ausfiihren, wenn das redewort, dem das Particip zugehort, ent- 
weder selbststandig ist, oder, im fall es untergeordnet ist, nach dem 
hauptredewort des satzes steht, s. d. folgende. 

§. 99. 

1) In mehrgliedrigen, d. b^ mehr als zwei redeworter entbal- 

tenden satzen miissen aus demselben gruode die redeworter so aufein- 

ander folgen, wie sie einander untergeordnet sind, z. b.: 

SHemhame ^ cmtdldsavoK ^ weil er (a) nidits mehr hat, wird er (a) ab- 
reisen. 

auldidsassoK ^ tustirpd* ihn ^a), welcher (=s dass er) abreisen wird, 
hat er (b) gehort. 

tusaramiuh tuningild ^ als er (b) ihil gehort hatte, gab er ihm nichts. 

tuningingmitgo iluaringildt ^ weil er (b) ihm nichts gab, billigten sie (c) 
ihn nicht. 

Hier sind vier zweigliedrige satze, wo immer das selbststandige glied — 
(derlndfc.) des einen unselbststandiges glied des folgenden ist; streicht 
man nun von den selbststandigen gliedern die so als utttergeordftet wie- 
derholten — (die ersten 3)> so da^ss nur das letzte>. nicht weiter unter- 
geordnete als hauptredewort des satates steben bleibt, so wird daraus: 
suemhame autdldsassoK tusaramiuh tuningingma>go, Uuaringildt (von bin- 
ten nach vorn:) sie billigten ihn (es) nicht, weil (dass) er ihm nichts 
gab,, als er gehort hatte, dass er abreisen wiirde, weil er nichts mehr 
iiattg^Qie erforderlicheo gegenstandsworter und partikeln steben dann 

er isl ohne was (*«*). ^ autdiarpoK er geht weg> reist ab; 1. ' No- 
) desr vorigen. * tusarpd er hort «, od. ihi^ od. wn ihm. * tunicd 
\ (was); L * Uuard er billigt ihn ; n. 

A 

\ 




.$. 99. 100. WortsteUimg. 101 

immer zuDacbst vor dem redewort, dein sie aogekoren; aucli Infinitive 

konnen auf dieselbe art adverbienartig angebracht werden. Also : ivna ^ 

autdlartoK"^ suerukawie auidldsmasoK ningauaia^ tusaramiuky unigtiku^ 

mavdhtgo^ ajerssauUiinik'^ tuningingmmgo , iMtnaKataisa^ iluaringildt — 

(wir miissen die worte andert stellen und verbinden:) — dass der schwa- 

ger jenes abgereisten ibm nicbt, um ibn zum bleiben zu bewegen, gab, 

woran es ibm mangelte, da er geliort batte, dass er abreisen wiirde, 

weil er nicbts mehr hatte> billigten dessen 4andsleute nicbt. *) Dies ist 

der zusammenhang aller deraptigen satze, imd jede etwa aiiffallend schei- 

nende form des einen oder aadem worts muss durcb solcbe zerlegung 

de9 satzes in zwetgiiedrtge tbeile vollkommen deutlicb werden, wenn sie 

nicbt gradezu falscb ist. 2) We»n in einem solcben satz das baupt- 

redewort zuerst steht, was besonders aus dem grunde §. 97, 3 zuweilen 

gescfaieht, so ist die ordnung der redeworter umgekebrt, aber der platz 

der gegen'standsworter und partikeln bleibt derselbe: vor dem redewort, 

zu dem sie gelioren, z.b. erKardHne'' oxautigai^ ulnaligame^ hipaisassut,^^ 

mdna^ hingnarpatdldKingmdngdK^^ er sagte von seinen verwandten, dass 

sie auf den berbst westwarts zieben wiirdeoj weil dieses (land, wo sie 

jetzt sind) zu sehr zum kungern ware, batten ^ gesagt. 

*) Es muss jedoek beraerkt werdeB , dass ein so. vielfach zusammengesetzter satZ) 
als dieser ist, im gemeinen le^^en kauxn je vorkommen Mord. 

IL Verbinchujg gleicbgestellter satztheile. 

§. 100. 
1-. Gleicbstellung zweier iibrigens von einander onabbangiger satz- 
abtbeilungen findet zuerst in der art statt, dass zwei benennungen oder 
bescbreibiingen eines gegenstandes ais satzbalften mit einander verbun- 
den werden. Dies wird in unsern spracben bewerkstelligt durcb ein 
sogenanntes verbum substantivum : es ist . . . ; — im gronlandischen, wo 
es ein solcbes als selbststandiges wort nicbt giebt, entweder durcb ein 
gleichbedeutendes anbangewort: uvok es ist ein ..., ipoK es ist (bei, in, 
od. wie), gd od. rd er hat es zum . . ., d. h. es ist sein ...; oder 
durcb blosse nebeneinandersetzung beider benennungen oder beschrei- 

* §. 23. ' fkwninalpart. v. autdiarpOK er reist ab. ^ ningauh schwager; auch; 
schwiegersobn. * unigtikuauwd er will ihn dableiben machen ; stw. unigpoK er bleibt 
da. '^ ajtn'SMttt das woraa nfan mangel leidet. ^ nunaxat landsmann; der auf dem- 
selben lande wohnt. '' ernardleK wrwandter. ^ oKautlgd er besagt ihn, spricht von 
ihm. ® nach §. 64, nU gebildet von ukiax kerbst. *" kipdsassoltf Nominalpart. v. 
kiparpoK er geht weiter wttsiwarts; 1; (urstamm Mt, §. 46). ^^ kdngnarpatdidxaoK 
es ist zu sehr zum hungem (stw. UdgpoK ^i hungert); und gdk $. 63, 8. 



102 Satzlehre. Zweiter abschmtt. $. 100. iOl. 

buDgen, wodurch der satz ausserlich einem aasrufssatz (§. 70) voltig 
gleich wird: dieses geschieiit zuweilen im fall bediagter gleichstel- 
luDg, z. b. nunarpitt^ KaxaligsanaK ^ tioser land (ist) ?oUer berge; xi- 
ssugssaK mdna orpik brenniiolz (ist) dieser strancb; sigpua^ tdrdlo li- 
ngmisaap * siggua seine schnauze (ist) wie eines vegels . scboabel ; — 
oder endlich durcb eioe copula fverbindungsglied); ais \?elcbe die 
beiden deuteworter tdssa uiid tamd$sa (in tier bedeutung: das ist . • ., 
das liier ist . . .) dienen: dies gescbieht im fall unbedingter gleich- 
stellung, wenn das sonst bier anzuweodende anhiingewort gd {rd) ent- 
weder nicbt passt (da es den gegenstand al« besitz eines andern be* 
^eichnet), oder man es iiberbaupt niclit anwendeH wiM, denn die copula 
giebt einen lebendigeren und scharferen ausdruck, uad ist desbiilb oft 
Tor^uziehen; z. b. nagtoralihy tdsaa tingmisaa^* ntmavHnitut'^ angner- 
ssdt^ der adier, das ist der vogel, die in unserm lande sind (ibr) gross- 
ter, d. b. der a. ijt der grosste vogel in un«erm land. [Hier kann man, 
da die eine bescbreibung den gegenstand als besitz eines andern be- 
zeichnet — (ibr grosster), auch gd {rd) auwenden, also; nagtoraUk 
tingmissat nunavtimtut angnersBnrdt tien adler haben die vogel in un- 
serm lande zum grosst^; dagegen, wo die*, mebt der fall, und docb 
die gleichstellung unbedingt ist, muss durcbaus die copula angewendet 
werden, so u. a. Mattb. 13, 38 f.: nautsivfth tdssa silarssuaK der acker, 
das. ist die welt, etc.] Oefters ist bier die eine bescbreibung durcb ein 
redewort eingeleitet, z. b. tahussarpatit '' nanertuUngmey naiwrssuit^ xdr- 
piane,* ivnap''' Ugdlmgane,'' inugsuit''' tatdlimat, td^sa arferniat'^ it- 
sm inugsuUait'^ du hast sie ofters gesehen, bei Nanortalik, auf der 
spitze des movenberges, am rande des steilen' ablianges^ fiinf warten; 
das sind der wallfischfanger vor alters gebaute warten (d. b. die baben 
die wallf. vor alters gebaut). 

§. JOl. 
Durcb eine solcbe copula kann ferner 1) era redewort einem nenn- 
wort (od. mehreren) :an bedeutung gleicbgesetzt, und mit ihm als Iste 
od. 2te satzbalfte verbunden werden; ein solches redewort steht dann 
entweder im Infin., z. b. NdXagau'' mianBrdlugo,'' tdssa msimaner- 
muf' autdlarnmtigssaK '^ den Herrn fiircbten, das ist der anfang zum 

* nana. « eig. : was recbt mit bergen verseheji ist. ^ gigguh. ♦ tingnUuK, '• nuna, 
u. ipoK (Nominalpart.). « ongnersmK, ' tak^arpd er hat es ofters gesehen. 
« s. seite 96, K « ndrpiaK die spitze. »« umaK berg- od. felswand, M i^g^^Uk 
granze. -^ mufimh warte. '^ orfemiaK wallfischfanger. ^* inugstHUiK; s. o. '\ 
nalagaK herr. - mianerd er fftrchtet ihn. - iUeimm^H das weise sein. '« stw. 
autdlarniut das womit man etwas anfangt. 



S* 101. Gleichgesetzte besehreibungen. 103 

weise sein (d. i.: die furcht des Herrn ist der weisheit anfang); — 
oder, wenD es ein bestimtntes project haben soil, iin Indie, z. b. per- 
Kussara^ tdssa: avigs^sdngilase^ meio wille, da ist er: ibr sollt euch 
nicbt Ton eiDander trenoen (=» das ist mein wille, dass ihr eucb niclit 
von einander trennen sollt); — so audi, wenn auf eine langere oder 
kiirzere r«de ein ausdruck folgt, wie: tdssa oxausigssaka^ das war mein 
zu sagendes, d. h. das war's > was icli zu sagen hatte; oder: uvangtk 
tdssa Isumagot* das ist meine meinung; so (wie icIi jetzt gesagt liabe) 
deoke icli fiir ineinen tlieil voo der sache. Und 2) wenn zwei ganze 
satze, d. L. die beschreibuDgen zweier verschiedener begebenheiten als 
gleichbedeutend dargestellt werden sollen (was freilicli im gemeinen le- 
ben nicht ieicht vorkouimen^wird), so kann dies niclit besser, als durch 
dieselbige copula ge&chehen, welclie dann die beiden satze als satzhalften 
mit einander verbindet; z. b. Dan. 4, 20.21.22; (v. 20; Iste satzhalfte:) 
hungip ^ taku»gmago ^ pigdrtox '' iluartoK ^ etc. weil (=s dass ; Cjnct. nacli 
§. 89, 4) der konig gesehen hat einen Leiligeu wacbter etc. ... (v. 21 ; 
verbinduug:) tamas8a sukuiaulAgesui ^ hungi-d! '' Kut8ingner%w8surtup ^^ 
peruussutd^^ tdssii, piumdrtugssaic^^ ndlagkavnut^^ kungimuV — da hier 
ist seine deutung, o konig! das bochsten bescJvluss ist das, welclier zu 
kommen bestimint ist iiber meineu herru den konig: (v. 22; 2te satz- 
halfte:) inufignit^* aj(tgtorumdrpdtU^'' etc. sie werden dich von den 
inensehen verstossen etc. etc. Wenn auch hier statt v. 21 nur das ein- 
zige wort tdssa stdnde, so ware die verbinduog dennock vollkommen 
geniigend. Sonst Jst in abnlichen fallen, namlich wenn gesagtes noch 
weiter oder deutlicher auseiuander gesetzt werden soil, ein gewohnliches 
verbindungsgUed: tdesa imdipoK, eig.: das ist, so ist es; d. h. das ist 
so zu verstehen (wie jetzt gesagt werden soil}. 

Es mag ]jierbei gleicli mit bemerkt werden, dass die von obigen deute- 
wortern durch uvok gebildeten redeworter — td^saiwoK ^ iamdssaii- 
voK — stark zuriickdeutende kraft haben, und daher als blosses ver- 
bindungsglied nicht gebraucht werden konnen. WoUte man z. b. in 
dem letzten beispiiel §.100 tdssduput fiir tdssa setzen, so wiirde es 
heissen: das. sind die warten (von denen wir friiher sprachen), welche 
die wallf. gebaut haben. Und in dem zuletzt angefiihrten beispiel 
kame dadarch gradezu unsinn heraus, denn tdssauvoK (od. tamdssau- 

' perKUssoK gew olltes. ' avtgsArpd er trennt sich von ihm ; 1 , n. ^ oKausigssaK. 
* isuma. • ^ kunge konig. * tahtwA er sielit ihn. ^ Nomlp. v. fHg4rpoK er wacht. 
V. UuarpOK er ist recht. ^ eig.: was seine erklarung {suhuiaut) sein soli. *" s. §. 28. 
fterKusgut geheiss, (ausgesprocheoer) beschluss.' ^^ v. piumdrpoK er wird kommen, 
od. geschehen; slw, pivOK. ^^ ndlagaK herr. ^* inuh menscb. ^^ ajagtorpd er 
s toast od. scbiebt ihn tod sich; bildlich: er verstosst ibn; 1 — (sie werden dicb ss 
man wird dicb). 



8 
11 



' 



104 Satzlehre. Zweiter abschnitt. $. 101. 102. 

vok) stthulaiUigssd wiirde heissen : das (eben gesagte, also ▼. 20) war 
seine — wessen? — deutiing. Dagegen sind sie am rechten orte, wo 
elien ein solclies zuriickdeiiten beahsichtigt wird, z. b. tdssduvoK iu- 
sarfagarse^ das ist der, ^dn dein ill r oft gehort habt; tdsgdunginerpa 
iOKuniagAt'^ ist das nicht der, deo sie zu todtea suchten? 

§. 102. 
2. Wenn ein gegensfand nalier bezeichnet wird nicht darch nen- 
liung einer eigenschaft desselben, sondern darch erwahnang einer an 
ihm baftenden od. ibm widerfahrenen bandlulig als solcher, d. h. wenn 
^in redewort (mit den etwa sonst noch dazu gehorigen wortern, also ein 
satz) seinem eigenen project od. object als adjectiv beigeordnet wird, 
so entsteht bei uns, was wir einen relativsatz nennen — (. . . , Welcber, 
od. welchen . • .). Im gronl. verwandelt stcb hter gewobnlich das rede- 
wort durch participbildung in ein adjectiv, umi tritt so in gleiches ?er- 
haltniss mit einem project (nun substantia), z. b. aus: oKaUtsif^ mdko* 
iuHirpatU ^ — diese W'orte bast du gehort — -wird : 0Ktui^9t mdko tu- 
sagTsatit^ diese deine gehorten worte, d. h. diese worte, welche du geb. 
hast; od. subjectiv: oKautsit mahu» lv«o^^at)tt^ (dasselbe); od. Modalis: 
oKautsinik mdkuninga tusagkangnik mk diesen dein en gehorten worten, 
d. h. mit diesen w. welcbe du geh. hast; u. dergl.; s. auch u. a. die 
beispiele §.95 u. §. 101, 2u. anm. Statt dessen aber kann man auch 
nur das project eines solchen satzes in dem erfbrderlichen verhaltniss 
diem hauptsatz einverleiben , und das redewort mit den dazu gehorigen 
wortern als Indicativsatz stehen lassen: die verbindung geschieht dann 
auf eine der vorigen ahnliche weise, namlich entweder durch ^in per- 
souliches (zuruck-)deutewort, besonders iavna od. tamdna (dieser, die- 
ses), welches als stellvertreter des projects dem redewort zugefiiigt wird, 
z. b. erndsiaavdiit '' ivhmmga " oKaHtsiminlk, ^ tattko ^ tusetrpatii ^ er wird 
dich an jene seine worte erinnern, die hast da gehort, d. i. welche du 
gehort hast; avane^ niuvertoK , ^^' taussuma ernera^^ sujorna^- mdm- 
poK^^ tOKUssoK^* OKautigat^'^ der in norden kaufmann (ist), dessen sohn 
war vorigs jahr bier, den besagten sie als gestorben, d. b. sie sagten, 
dass der kaufmann in norden, dessen sohn vorigs jahr bier war, gestor- 
ben sei; — oder, wenn der so dem hauptsatz einverleibte , gegeiutand 
ein bios ortlich bezogener ist, durch idssa im cas. obliquus, z. b. ikera- 

* 

* tusartagaK, pass. part. v. tusartarpd er hat es ofters gehort. '^ tOKurtiagoKj pass, 
part. Y. toKUHiarpd er sncht ihn zu todten. ^ OKauseK wort. ^ $. 23 f. ^ tusarpd 
er hort es. ^ pass, part.: tusagax. "^ erKdsipd er erinnert ihn an etwas, ]. 

* §. 23 f. * §. 20. ^" kaufmann. » ' emeK (3te cl. 2te abth.) sohn. »» %, 65, 10. 
^^ er ist od. war hier. ** Nominalpart. v. Iokuvok er ist gestorben. ^^ oKoutigA 
er besagt ihn od. es, sagt von ihm. 



$.102,103. Relativsatze. 106 

sanguamut^ ilagaka,^ idssttne ivsaK^ ntlfnpavUt* lek war mft ihnpen bis 
ifl den kleinen sond, dort fiabe ich dick JetztJiin getrofFeo, d. fi« Wo iob 
dicli 1. getr. liabe. Dies verfahren i«t im geineinen leben zwar aicbt 
grade hanfig, kann aber unbedeiiklich uberail aogewendet werden^ w^ 
durch die participbildung (s. o.) der satz ao einfacbhett zu ?ieL verli^- 
ren wiirde. » 

HI. Durcfakreazung der satze. 

§. 103. 
In den a- und c-suffixen der 3ten person, und den damit gebilde- 
ten doppelten forinen des Cjnct., Sbjnct a. Particips besitzt die gronl. 
spracbe die mittel, audi langere (zusammengesetzte) satze mit mebreren, 
als untergeordnet wiederkehrenden projecteri in geboriger klarheit zu 
balten (s. d. Iste beisp. §. 99), doch ist dazti' auch eine gewisse einfacfi- 
heit und regelmassigkeit de» gedaukenganges erforderlidi; fehlt dieser, 
so sind die suffixe allein nidit im stande, geniigende klarheit zu geben, 
namentlicU 'dann nicTit, wenn in folge des Vorkahdenseins mebrerer prbr 
jecte gleichsam *der eine satz den anderen durchkreuzt, wo die gewdlin- 
lidi anzuwendeoden e-suf&e leicht zVetdeutfgkeit bewirken koiinen, wenn 
nidit durdi die anordnung des satzei^ dem ?orgebeugt ist. Denn 1) wor- 
ter, die mit einem suffix 3ter pers. in soJdien zusammengesetzten satzen 
als object oder itn cas. obliquus zu einem untergeordneten redewort ge- 
horen, haben ein e-sufiix nidit nur, wenn das prbject eben dieses rede- 
worts, soodern aucb, wenn das liauptproject des satzes der besitzer isf ; 
z, b. sowokl; er (a) sagte von ibm-(b), df^ss er (b) seinen (bV) vater 
verlas«en hatte — (wo die regel §. SS^^anm. beim letzten redewort zur 
trifFt: ich hatte m ein en v. verl.)^ — als audi: er(a) sagte vOn ibm (b), 
dass er (b) seinen (a's) Tater verlassen hatte — (wo sie nur "bei zusam- 
menfassung beider redeworter zutrifft: ich sagte, dass er m ein en v. 
verl. h.), — muss beides heissen: oKauUgd,'' angune^ Kimdkd.'' Eben 
so: oKautigd/' nunammut^ auidlartoK^ er (a) sagte von ihm (b), dass 
er (b) in seine (a's oder b's) heimath gereist ware. Und 2) kommen 
auch die zusammengesetzten e-suffixe an redewortern in anwendung nicht 
nur, wenn das project des nachst zugehorigen, sondern audi, wenn das 
hauptproject des ganzen satzes bbject des untergeordneten redeworts ist; 
so z. b. Apg. 7, 25, welche stelle hier in dreifacher version (der 2ten 

* ihercisangvaK ein kleiner siind {ikerasdn). ' ilagd er ist mit ihm, hat ihn mit sich. 
^ §. 64. * ndpipd er triffl ihn an. •* er sagt v. ihm. ® angut mann, m. suff.: 
vater. ' Klmagpd er verlasst ihn. * nuna land, m. suflP. : heimath. * Nominalpart. 
V. autdiarpoK er geht fort, reist ah. 



106 Satzlelure. Zweiter abschnitt. {. 103. 

halfte) das gesagte erlautem mag: ieumaKOffOKy* KatAngutaisa* wutlu- 
gisagin^^ er (Mos., a) dacbte, daM seine (Mosk, oder dessen, den er 
Tom EgjFpter errettete, — i*t liier eins) — hriider (b) ilin (a) merken 
warden (1 ) dnautigium^rit'ik, * €r^Up m^Aukumangmat^ ' dass sie (b) ihn 
(^) zuin errettiingsmittel haben wiiHkeB, da Gott sie erretten wollte; — 
oder: (2) GiiUp tauhumtnga^ dnautigerKugdne'' (uingekehrtes Particip, 
§.79) dass Gott ihn (a, das hauptproject^ daber e-suffix) fiir diese zum 
errettungsinittel gebabt werden hiesse; — oder: (3) GtUip dnaorKungma- 
iik^ agssaminut^ dass Gott (c) sie (b) errettet werden hiesse durch seine 
(a's od« b's od. c's) hand. Yon diesen drei versionen ist nur die erste 
beides deutlich und regelrecht; die zweite kanii zw^r audi nicht miss- 
verstaoden werden, ist aber etwas ungelenkig, dean statt iaukununga — 
was bier our daruin. auf das project des vorigen redeworts (^atangutaisa) 
bezogen wird, weil von keinem andern gegeostand, ayf den es bezpgen 
werden konnte, die rede ist, — soUte .eigentUch tayfniji£fi»ul '" .stehen, 
aber dagegen (namlieh gegen das darin entiialtene e-suffi]^ mik) straubt 
sijch das am zugeliorigen redewort befindliche> auf ein anderes project 
— (Moses) — geheude e-suffix dne; und d^^ 3te version ist mehr ais 
zweideutig^ -denn agssaminut kann hier beissen: 1) dureh Gottes baud 
(s. §*33); 2) durcb Mosis band (s, bier ob.); 3) durch ihre — naiul. 
jeden von ihnen durch .seine eigene — hand (s. §.75«aBjn.), oder dass 
jeder sich selbst erretten sollte, ujid zwar ist diese letztere auffassung 
hier die nachstliegende, s. §. 137, anin. 2« 

* eig. : er hat gedankeh (isuma). ' natangut geschwister, bfuder od. schwester. 

* malugd er merkt ihn od. es, wird gewahr, dass er ..., 1. '^ dnantl^d er hat ihn 
zum errettungsmitteh (anatii), 1 . ' immiHumavA er will >bn erretten — (Wegen des 
0-sufih s. §. 90, anm. 2). ^ §. 23 f. '' wMuligerisuvd er heisst iha zjam errettungs- 
mitt el gehabt werden, — (doppelttransitiv). ^ onaorKuvd er heisst ihn errettet wer- 
den — (doppelttransitiv). ^ agamn finger, mehrh.: die hand. *" §. 49, 3. 



Dritter haupttheil. 

Zusammensetzungslehre. 

(Synthase.) 



-„ §• 104. 

Jtf ei den abgeleiteten wortern finden sicli iin gronlandischen drei 
verschiedene bildungsweisen, nainlich' 1) veranderung des eineo od. an- 
deren stamm- (od. wurzel-)lautsi oder ztisetzung eines solcheti: so wie 
z. b. im deutschen wiegen, wage, wucht, — oder brechen, britcb^ brok- 
ken, brockeln, — oder melken/ milch, molken, — oder traben, treppe, 
trarapein, strampeln, u. dgl. in. ye von einer wurzel abstammen, so im 
gronland. u. a. huh fliessendes wasser, u. k6k ham; humah laus, u. ^- 
mdh eingeweidewurm ; nvdloh tag, ti. nvdMK morgeo; unuh abend, u. 
vnuaK nacirt; uhiox wtnter, u. uHav herbst; titnavoir (stamm t^ma) er 
ist lebendig, a. ^mafpoK (stamm AmnK) er wird lebendig; Utsarpd er 
hort ihn, ii. ittsaivd er versteht ihn; aWc widerhaken, ahe das entge- 
gengesetzte, gegenuberliegend^, anfwort, vergeltiing, aho der ort, ^wo 
entgegengesetztes in eins auslatift, u. a. m. von einer gemeinschaftlichen 
wurzel ah mit dem begriff des entgegenstehenden; pulh geschwul^t, he- 
bung, puuK lunge, puiaK vogelkropf, pUi-voK er kommt herauf (aus deiii 
wasser), pug^tavoK es schwimmt oben, puh hohe, erhebung (wovon pu- 
hipoK es ist niedrig, hat geringe erhebifng, por-tuvoK es ist boch, hat 
Starke eriiebung), pug-dtagpoK es ist aufgeblasen, u. a. — von einer 
wurzel puh (od. pug), mit dem begriff der ausdebnung und erhebung 
iiber anderes. 

§. 105. 

Dann sind von manchen nennwortern wie von verbalstammen rede- 
worter gebildet 2) nur durch anhangung des ausfoildungszusatzes (§. 51): 
wie bei uns u. a.'fischen von fisch, keilen von keil, schallen von schall^ 
so z. b. inugpoK er kommt zu leuten, von inuh mensch, nuliarpoK er 
heirathet, v. nuU»K ehefrau; simigpd er stopft es zu, v. simlh stopsel; 
uamentlich werden auf diese art redeworter gebildet a) von alien thier- 
namen, mit der bedeutung: er hat es erlegt, gefangen, z. b. axigsseK ein 
schneehuhn^ auigsserpoK er bat schneehuhner gefangen; evalugasuaK ein 



108 Zusammensetzungslehre. J. 105-^1 07. 

hai^ SKalugssuarpoK er hat einen bai gefangen; nano ein bar, nanugpoK*) 
er hat einen baren erleet; — b) von den namen der kleidungsstucke, 
mit der bedeutung: er bekleidet sich damit, z. b. nasa iniitze, nasar- 
pOK*) er setzt die miitze auf; feamifc stiefel, hamigpOK er zieUt die stie- 
feln an; — c) von ausrufen und ahnlichen naturlauten, auch der thiere, 
mit der bedeutang: er sagt so, z. b. nd-d! au! nd-drpoK*) er sagt: au! 
hdkakdrpOK er sagt: hghahd (ein /uchs), bellt. 

*) Voealische endangen nebmen in dem erst^n dieser drei falle ein fc an, in den 
beiden andeiu k. 

§. 106. 
Dergleich'en ableitungen sind jedoch verhaltnissmassig selten, denn 
bei weitejn der grosste tlieil aller abgeleiteten worter entstekt 3)'durcb 
zusammensetzung auagebiideter stanome, namlich dadurdi^ dass an einen 
urstamin ein od. mehrere anhangsstaunne gehaogt werden, v^ie §.11 vor- 
lauiig gezeigt worden ist. Da die meisten. dieser anliange beweglich sind 
(s. §. It, anin«.)> ufld also die damit gebildeten worter nicht wie die vor- 
kin erwahnten, ein fiir allemal gebildet sind, sondern fiir den bedarf 
des augenblicks gemacht werden^ wie man sie grade braucht — (u. wie 
man sonst worter in satzen zusammensteUt)) so ist. es sacke der gram- 
matik, die uotliige anleitiihg dazu zu geben. Zu dem ende sind hier 
die meisten beweglicJien ankiiDge . }b nack ikrer inneren aknlichkeit 
geordnet, aufgefukrt, regelu iiber die art ikrer ankangung g^geben, und 
die anwendung derselben durcb beispiele erlautert. Die bekandlung der 
festen, wie uberkaupt die moglickst vollstandige zusammenstellung al- 
ler ankaoge, bleibt dem worterbuck iiberlassen. Uebrigens findet zwi- 
scken den festen und beweglickeo keine sckarfe griinze statt, indem die 
letzteren allmaklig in die erstereo iibergekeii> so wie auch mancke in 
einem dialect fest geworden od. ganz versckwunden sind, wakr^nd sie 
in einem andern nock als bewegUck besteken, und also zu ptrevincialis- 
men geworden sind. Dass audi die beweglicken ankange nur da ange- 
kangt werden konnen, wo die bedeutung beides des stammworts und des 
ankangs es vertiagt, liegt in der natur der sacke, und findet sick daker 
Ton selbst* 

§. 107. 
Abgeselien von ikrer beweglichkeit od. imbewegliclikeit, und von der 
allgemeinen eintkeiimig in nennworter und redeworter (verlialstamme), 
zerfallen die ankangswopter — und zwar beides die ankangsnennworter 
und die <inhangsredeworter — in umbildende, die an stilmme der an- 
deren art angekangt werden (nennworter an verbalstiimme, verbaist&mme 
an nennworter), und for tbi Id ende, die nur an jbres gl«ichen gehangt 



§. 107. 108. Allgememes. 109 

werden. Einige werden jedocli beides an nennworter und redeworter 
gehaogt, und wiedc^um einige sind beides als nennworter und als ver- 
balstainme im gebrauch : solehe kominen danu entweder in der folgenden 
anfzahlung zweimal vor, oder ibr doppelter get)raiich ist am einen orte 
mit erwahnt. Die fortbildenden anbange sind grosstentheils von der art, 
dass sie, oline die natur des stainm worts '^) irgend wie zu Terandera, 
nar den begriff desselben adjectiviscb pd. adverbialiscb (od. nach art 
unsrer sogen. biilfsverben : konneo, soUen, mogen etc.) erweitern oder 
nailer bestiuunen, aUo sidt ganz neutral verbalten ; dagegen sind einige 
aahangsredeworter entscbieden transitiv od. intransitiv, und einige an- 
baogsnennworter entbalten einen vergleicliweise substantiven begrifF, so 
naml., dass da» stammwort als das untergeordnete erscbeint. Also schei- 
den sich die fortbildenden aQbangsnennworter in adjectiviscbe (neu- 
trale) und substantiTische, und die fortbildenden anliangsredeworter 
in neutrale, intransitive und tran^siti^e. £s sind nur die aus- 
gebildeten stamme (§. 1 1 f.)^ die das vermogen, anhangswch'ter anzuneh- 
men, eigenthamlicb und volLstandig besitzen, doch werden einige der- 
selben auch an deuteworter, partikeln, ausrufe, ja sogar an appositionen 
und suffixe geliangt, meist, indein ein solcbes wort als nennwort behan- 
delt wird, auf die art, .wie die deuteworter bebufs der anhangung von 
suffixen (§. 50). So vorkommende anbange folgen bier in einem beson- 
deren abschnitt zuletzt. 

*) Unter stammwort ist hier and im folgenden immer das wort zu verstejien, dem 
ein anliangsstamm angehangt wird, gleichviel ob es einfacli oder seibst schon zu- 
sammengesetzt ist. 

§. 108. 
Es ist etwas sehr gewolmlidies, dass an einen urstamm mebrere an- 
hangsstamme (oder, was auf «dasselbe berauskomnit, mebrere anbangs- 
stamme an einander) geh^ingt werden, wodurch eine oft erstaiinenswerthe 
nienge von begrifFen in ein einziges wort zusammengedrangt werden kann, 
und zwar ist dieses der gronld. sprache weit gelaufiger, als das zusam- 
niensetzen der satze. Nichtsdestoweniger aber ist aucb bier dasselbe zu 
beobaditen, was dort erforderlidi ist, namlick ein einfadier, moglichst 
leidit zu verfolgender gedankengang. Daber dienen zu dergleidien mehr- 
fachen zusammensetzungen vor andern die neutralen anbaage (die im fol- 
genden die abtheilungeo 1, 2a u. II, 2a ausmadien), da bei diesen nidit 
Qur keine verruckung od. umkebrung des begrifFs, sondern im gegentbeil 
eine so innige versdimelzuug statt find^, dass ein nur mit neutralen an- 
bangen zusammengesetztes wort (oder ein nur durdi neutral e anbange 
^erlangerter anhang) vergleicbsweise als einfadi angesehen werden kann. 
l^s ist also nidit sowohl die menge der anbange iiberhaupt, um die es 



1*0 Zusammensetzungslehre. $.108,109. 

sich hier handelt, sondern vielniislir die menge der uinkehrenden (absatz- 
machenden^ niclit neutralen) anhange insbesondere: too diesen durfen in 
einem wort nicht za viele vorkommen. Zwei bis drei umkehrungen in 
einem wort, ist nicht grade setten; sind deren aber inelir, so leidet leicht 
die verstandlichkeit darunter*). Die ordnung, in wekher die anhange 
in «o!clien tnehrfach zusainmengesetzten wortern auf einander folgen, 
beruht daraiif, dass jeder aniiang durch den vor ihm stehenden theil 
des worts erganzt wird, oder sich auf diesen beziefat, nicht aaf das nach- 
folgende, — wHhrend bei uns grade umgekehrt das ergHnzende wort 
nachfolgt^ daher die anhange im gronlandischen durchgangig in der 
amgekehrten ordming unsrer gleichbedeutenden worter steben; — doch 
leidet diese regel einige ausnahmen, indein namlich gewisse neutrale an- 
hangsredeworter andere ndr in einer b^stimniten ordming (itnmer vor- 
stehend, od. immer nachstehend) bei sich haben kdnnen^ wie im fol- 
genden vorkonimenden faUs bemerkt ist. Indessen gilt letzteres immer 
nur Ton unmittelbarer zusammenstellang solcher anhange^ denn nameot- 
lich durch die umbildenden anhange verMndert jedes wolrt (und somit 
auch jeder ahhang) seine natur so, dass es gleichsam als ein neties 
(einfaches) wort anzusehen ist, und bei seiner weiteren Teriangerung 
die vor einem solchen umbildendeif aidiang etwa stehenden anhange gar 
nicht weiter als solche in betracht kommen. Ein beispiel davon s. §.131, 
anm 2. Um die anwendung dieser regeln beilaufig zii zeigen, sind io 
den nachfolgenden beispielen ofters zusammengesetzte worter als stamm- 
worter gewahit, und durch eingekiammerte zahlen die darin enthaltenen 

anhangsworter angegeben. 

*) Uebrigens ist bier auch ein luiterschied, nachdem die leute sind: so wie in Ea- 
ropa die gelelirten kiinstlichere satze bilden, als der gemeine mann, so machen 
auch in Gruniand die aufgeweckteren weit knbncnre zusammensetzungen, ais sonst 
gewolinlich sind; — und in scbrift, wo man ein etwa schwer verstandlicbes wort 
lesen und wieder lesen kann, bis man es versteht, iasst sich dergielchen zuweilen 
mil vortheii nacbahmen, in blosser rede aber hat die einfachheit mehr wertb. 

§. 109. 

Die anhangung selbst geschieht immer so, dass stamm an stamm 

geiiangt wird, also, wenn das stamrawort ein redewort ist, fallt der aus- 

bildungszusatz (§. 51) ohne weiteres weg. Ferner hat jeder. anhang 

seine eigenthiiifiiiche wirkung auf die endung des stainmworts, die in 

den allermeisten fallen einige veranderung erfahrt. Am haufigsten fallt 

der endconsonant (wo einer ist) ganz weg, und der anhang kommt dann 

also an den endvocal; zuweilen«fallt aber auch dieser weg, da dann 

der anhang ari die wurzel kommt. Dann giebt es anhMnge, Ton denen 

nichts wegfallt, wo also nur der etwa vorliandene endconsonant nach 

§. 6 verandert wird ; und noch andere konnen nur ah einen consonanten 



$.109,110. Allgemeines. Ill 

gehangt werden: vor diesen tniissen also stamme, die auf einen Tocal 
ausgehen, erst einen endconsonaoten (ir od. h) annelunen. Endlich giebt 
es unter den aniiangen fiir redeworter einige init anfangendem g oder i, 
in denen diese laute je nach der classe des redewortsj woran sie kom- 
men, so verandert werden, wie die gleichlautenden beugungszusatze der 
redeworter, namlicli wie der bindecliarakter (g) und die (Nominal-) par- 
ticipwurzel (t). Welches verfabren fiir jeden anbang insbesondere gilt^ 
ist im folgenden diircb vorgesetzte zeiclien angedeutet, namlich: alle an- 
hange, dis kein zeichen vor Jtich baben, kouimen an den letzten stamm- 
laut; die an den end vocal konnneD, baben -, und die an die wurzel 
kommen : vor sicb: die veranderlicben anfangslaute — (g, was wie der 
bindecbarakter, und i, was wie die participwurzel verandert wird) — 
sind eingeklammert ; und vor deoen, die immer einen consonanten vor 
sicb erfordern,^ stebt durcb ein stricblein getrennt r, g, od. ng: r, wo die 
auf einen vocal ausg^bend^n stamme k annebmen, and g od. ng, wo 
sie h annebmen. Die nacb jedem anbangsnennwort stebende zahl giebt 
die classe an, zu welcber es gebort — (3,1 u. 3,2 ist die erste und 
zweite abtbeilung der dritten classe). 

§. 110. 
Noch ist in betretf einaelner worter folgendes zu bemerken: 1) Die 
beiden stamme pik (sacbe, ding, babe) und suh (was, etwas) verbalten 
sicb (iberalL, wo bier der endconsonant in betracbt kommt, als ob sie 
keinen batten, also wie pe und so (s. no. 15, 20, 25^3^1) 50). 2) Die 
stamme auf f, so weit sie nennworter sind, nefamen in der regel iiber- 
all einen biilfsvocal an, und zwar gewobnlicb i; a nur in den ausdriick- 
licb angegebenen fallen (a^. b. no. 44, 48, 56). Nur einige anbange kom- 
men an die stelle d£s t, also an den Tor diesem stebenden vocal, wie 
vorkommenden falls bemerkt ist (no. 52 if. u. a.). 3) Bei den verbal-;- 
stdmmen aof t — (denen der 3ten classe) — gilt dagegen in der re- 
gel der vor dem t stebende vocal als endvocal; nur ausnabmsweise 
wird bier ein i als biilfsvocal aogenommen (s. no. 75). 4) Der binde- 
cbarakter des veraeinui^gsstammes (no. 87) ist bter mit einer einzigeii 
ausnabme (no. 109) immer -h, Fiir sammtlicbe im folgendeft vorkom- 
menden verbalstamme auf eir, ik uad t ist die participwurzel (§.111) #• 



112 ZusammeiiBetzungslehre. S> 111* 

Erster abschnitt. 

Anhange der nenn- und redeworter. 

I. Anhangsnennworter. 

^ ' ' 1) umbildende. 

Hieher gehoren anbange mit nennwortbedeutung, die an redeworter 
gehangt werden, nnd also ?on redewortern abgeleitete nennworter bil- 
den (wie iin deutscben die anbange -er, •»oi»8, -ung, z. b. bedriick-er, 
bedriick-ung, versaum-niss). Mebrere derselben geboren zu den am 
hauiigsten ;^orkommeiiden anbangen; diese steben bier zqerst (no. 1 
bis 6). 

§. 111. 

1. (*)oK, 1. der, weleher — ; der so thut (that) oder ist. 

2. (^%)aii^ J. der, welchen er — ; dem -so gethan wird od. 
wurde. • 

3. (*)e, 1. der (ibm) so that. 

Yon diesen drei anbangeo, deoen ofFenhar dieselbe wurz^l za gmnde 
liegty bildet der erste das im vorigen scbon ofters bebandelte Nomi- 
nalparticip, der zweite das ebenfalls bereks erwakate passive par- 
ti cip, und der dritte ein ausschliesslich activ«8 parti ci-p, welcbes 
letztere meist nur ak gewobnlicfaies nennwort vorkoinmt, wogegen durch 
die beiden ■ ersteren ausserdein aocb unsre relativsatze, und durch das 
Nominalpat'ticip insbesondere aucb satze mit das^s ausgedruckt werden 
(«. §. 102. 76-. 78). — Eifl Nominalparticip bat jedes redewort; die bei- 
den andern dagegen komiuen ibrer natur nach nur bei transitiven rede- 
wortern vor, — von diesen hat das pass. part, gewohnlicb, und das 
active inuner ein suffix. Die veranderung des anfaogs-i, bier sowobl 
ah bei alien mit denoselben veranderlicben % (§« 109) anfangenden an- 
kiingen, bestebt darin, tlass die meisteo auf ev, iJb uad' % ausgehenden 
t»tiimme b (s. anm. 1), und alle auf einen vocal ausgehenden (die der 
4ten u.5tenel.) %% dafdr annebmen; im pass, p^rt. haben aach mehrere 
stamme der 3ten cl. ««. Fur die zvrei ei'sten classen der redeworter 
wird in Gronland — nicbt,i>n Labrador — das pass.- part, in der regel 
durch einen andern anbaug gebiidet, namlich -gajc^ 2; — doch koinint 
ausnabmsweise aucb taK vor. Das active part, wird baufig so gebiidet, 
dass das transitive stammwort erst lialbtrans. gemacbt wird: dies ge- 
schiebt immer bei den redewortern der 3ten classe (durch die anhange- 
worter sivoK od, ssivoK, §.132), ancb bei mehreren der Isten o. 2ten c). 
(durch ivoir), aber nie in der 4ten u. 5ten classe. Also z. b. 



S- 111- Anhange der nenn- und redeworter. 1, 1. 113 

1) Nominalparticip: 

autdlarpoK er geht weg, auidlartOK welclier weggeht. 

aggerpoK er komrat^ aggersox der da koinint. 

ajorpoK es ist schlecht, ajortox was schlecht ist; sclileclites. 

nivagpoK er schaufelt, nivagtox welclier schaufelt. 

manigpoK es ist glatt, manigsox was glatt ist. 

plsugpoK er geht, pi^tiptoic welcher gelit. 

xanipox es ist uahe, iranifoic was aahe ist; nalies. 

iihipox er ist angekoramen, tihitsox der angekommen ist. 

mihivoK er ist klein, miktssox ein kleiner, kleines. 

aulavoir es bewegt sich, aulassox was sicli bewegt. 

angexaox (88) es ist selir gross, angexissox selir grosses. 

2) passives particip: 

manigaarpd (132) er glattet es, manigsagax geglattetes, mcmigsagd 
sein geglattetes, d. i. das, was er geglattet bat. 

najorpd er ist bei dein (inann, od. an dein ort), najugd sein wo er 
ist, seine aufeutbaltsstatt. arnama najugdnut dahin, wo loeine 
mutter ist; najugJcavntsamittt du sollst sein, wo icb bin. 

ntigterpd er iibersetzt es, nugtigd sein tibersetztes; das was er iiber- 
setzt hat. 

misugpd er taucht es ein, misugax eingetauchtes. 

kaUpd er bugsirt es, halitd sein-bugsirtes; was er bugsirt hat. 

tuniupd (136) et giebt es bin, tuniussax hingegebenes. 

pivd er erbalt es, pissd was er erhalten hat. 

gangmivd er ist ihm zugewandt, hat ihn od. es vor sich, stmgimsgd 
das wogegen er gewandt ist, was er vor sich hat. sangmissdnit 
ornigdlugo von (seinem) vorn zu ihm kommen. 

pigd er besitzt es, pigissd sein besitz, das was er besitzt. 

3) actives particip: 

ajoxersorpd er lehrt ihn, aioxersorid der ihn lehrt, sein lehrer; ajo^ 
xersartiga mein lehrer. 

ornigpd er kommt zu ihm, ornigtai die zu ihm kommen. 

toxupd er todtet ihn, texuisissd der ihn getodtet bat, sein morder. 

plniupd (136) er erwirbt (was) fiir ihn, pmiussissd ^er fur ibn er- 
worben hat, sein erwerber. 

asavd er liebt ihn, asassiga der mich liebt. 

Anm. 1. Es lasst sich keine regel dafiir geben, welche von den auf 
ex, ih od. i ausgehenden stammen t, und welche 8 als participwurzel 
haben, daher es sache des worterbuchs ist, dieses, wie auch die ab- 
weichend gebildeten passiven participien, im einzelnen anzugeben. 

Anm. 2. Die durch blosse anhangung des ausbildungsziisatzes von 
thiernamen gebildeten redeworter (§. 105, a) haben auch das passive 
particip (und zwar tax od. sax), obgleich sie intransitiv sind, daher 

Grdnl. Gramm. 3 



114 ZusammeQsetzuQgBlehre. $.111,112- 

aber audi in etwas uneigeotlicher bedeutung, da iiaml. das stainmwort 
zugleich das object bezeicbnet, z. b. uvax dorsdi, Hvartd sein gefao- 
gener dorsdi, d. i. der dorsdi, den er gefangen bat (v. tJuarpoic); mi- 
ieK eidervogei, mitertara mein, d. i. ein von mir gefangener eidervogel; 
natseK ringelseehund, natsersd sein (?. ibin) eriegter ringelseebund. 

An in. 3. Dass das Nominalpart. audi die personzeidien des Indi- 
cativs annimmt, ist bereits im vorigen gezeigt worden; bier nodi ein 
ToHstandiges beispiel: 3te pers.: pisugtoK der weldier gebt, pisug- 
tuh die 2 weldie geben, pisugtut die weldie geben; — 2te pers.: 
pisugiuUt du der du gebst, pisugtuiik ibr 2 die ibr gebt, pisugtuse 
ibr die ibr gebt; Iste pers.: pisugtunga idi der idi gebe, pisugiu- 
guh wir 2 die wir geben, pisugttigut wir die wir geben. 

Anm. 4, Ausser dem bereits ei'wabnten gebraudi dienen Norainal- 
partidpien audi ofters als eigenthtimUdie benennungen bestimmter ge- 
genstande, so z. b. mitdluarloK ein sdiwamin, v. mitdluarpoK er zieht 
niissiges in sidi, saugt; ukussartOK ein tasdienmesser, v. uhussarpOK 
es legt sicb (wiederbolt) zusammen; nulersoK ein wittwer, v. nulerpoK 
er bat die frau verloren; u. a. m. Ebenso die 3 foJgenclen anbange. 

§. J12. 

4. neK, 3, 2 (an vocalisdi ausgebenden staininen zuweilen 3, 1); 

ist ein sebr vieldeutiger und mannigfadi anwendbarer anbang. 1) Die 

grundbedeutung scheint zu sein: das, was dabei b era us kommt, 

das resultat, die zuriickgelassene wirkung bd. folge. Z. b. 

unatarpd er priigelt ibn, unatariusrit (mhu) folgen des prugelns od. 
eigentl. gepriigelt werdens, d. i. blaue necke, strieinen etc. 

umiarpoK (56) er verliert das boot od. sdiiff, umiarnerit (mbt.) das 
resultat davon, od. das iibrig bleibende, wenn man das fabrzeug 
verliert: scbifFbriidiige. 

uvigdlarpoK sie verliert den ebemann, uvigdlamex das resultat davon: 
eine wittwe. 

auvoK es verliert den zusammeubang, verfault, verrottet, vergebt, o«- 
neK das resultat der iaulniss od. des verwitterns etc.: faules bolz, 
verwitterter stein u. dgl. 

haiipai (mbt.) er fiigt sie zusammen, hatinen was dabei berauskommt, 
wenn man zwei dinge zusammenfiigt: eine fuge. 

hofivd er sticbt ibn, hapUtex eine sticbwunde. 

miidldrpd er wirft ibn (mit einem stein), mitdJ^dmeK eine wunde von 
einem steinwurf. 

agdlagpd er bescbreibt es (das papier), scbreibt darauf, agdlangnerit 
(mbt.) gescbriebene buclistaben. 

Suffixe an nek in dieser bedeutung geben selur baufig — besonders wenn 

das stammwort transit! v od. halbtransitiv ist — nicbt auf den besitzer 

der besagten wirkungen, sondern auf deren urbeber, z. b. unatarnere 

(s. o.) sind nicbt seine (des gesdilagenen) beulen etc., sondern seine 

(des scblagers) scblagwirkungen, die folgen seiner scblage; mitdldrnera 

fteines (des werfers) steinwurfs folge od. wirkang. So aucb: 



S. 112. 113. Anhange der aenn- und redeworter. I, 1. 115 

saimdupd (136) er ist ihm gniidig, saimdunera seine gnadenwirkung, 
folge seiner gnade. 

piniussivoK (136, Iialbtr.) er erwirbt fiir andere, piniussinere (mkt.) 
die folgen seines erwerbens fiir andere; das was er anderen er- 
worben hat. 

supupd (der ausgetretene bach od. strom) fluthet dagegen, iiherfluthet 
es, reisst es mit sich fort, hup supunere (mht.) des flusses iiber- 
fluthungsfolgen^ die wfrkungen od. folgen seines austretens; aus- 
gerissene und fortgeschwemmte bauine, steine u. dgl. 

1q einigen anscheinend ganz ahnlichen fallen geht doch das suffix auf 

den besitzer, z. b. haUnera (s. o.) seine fuge, die fuge daran. 

§. 113. 

Wenn das stammwort eine handlung (begebenheit, beschaffenheit) 

besagty die keine in die augen faJlende wirkung oder folge zu hinter- 

lassen pflegt, so entstebt aus jener grundbedeutung 2) die bedeutung 

unsers als nennwort gebrauchten Infinitivs, indem namlich dann das 

nachste wahrnehmbare resultat der handlung eben diese handlung selbst 

ist; — es schliesst aber dieses nicht aus, dass unter umstanden doch 

audi ein weiteres resultat (eine folge od. wirkung) der handlung ge- 

meint sein kann. Z. b. 

hajwnigpoK er hat lust, verlangt, hajiimmgneK die niichste folge da- 
von: das lusthaben, lust, verlangen. 

ndldngilax (87) er gehorcht nicht^ ndldngincK das nichtgehorchen, der 
ungehorsam; ndldnginera sein ungehorsam. 

ungavoK er ist anhanglich, unganex das anhanglich sein, anhang- 
lichkeit. 

mikivoK es ist klein, mihinex das klein sein, kleinheit. 

pissauvoK (48) er ist stark, machtig, pissaunera seine starke oder 
macht. 

asangnigpoK (hlbtr.) er ist liebhabend, asctngmngneic das liebhabeo. 
td9sa asangningnera das ist sein liebhaben (was jenes bewirkte); 
[oder auch: das ist die folge seines liebhabens (wie §. 112)]. 

Wo neK diese bedeutung hat, dient es iininer, um die handlung als ur- 

sache einer andern — die andere als folge dieser — anzugeben; ge- 

wohnlich steht es dann eutweder mit sufF. im Subjectiv, od. ohne suff. 

im Ablativ, z. b. mikinerinit tdmarpOK vor kleinheit ist's verloren gegan- 

gen; unganemiit ajulerpunga ich kann's ?or anhanglich keit nicht mehr 

schaffen; ndldnglneraia KtmdUpd sein ung^^borsam macht ihn fliehen; 

hajummgnerpit uvangaiaoK hajumigsarpdnga dein lusthaben macht auch. 

mich lust haben. Weniger haufig — doch auch nicht grade selten — 

sind andere formen desseiben in dieser bedeutung, z. b. piseaunera (Ob- 

jectir) angexaoK seine macht (als wirkendes) ist sehr gross; pig^awtera-^ 

gut ^Yial.) durch seine macht. 

8* 



116 Zusammensetzungslehre. §. 114. 115. 

4 

§. 114. 

Bei gewissen redewortero, die ein konnen od. vennogen ausdriicken, 

steht n&K 3) gaoz in der bedeutung unsers Infinitivs; so namentliph bei: 

ajorpoK od. ajorpd er taugt nicht (ihin) so zu tbun, ist iiicht dazu ge- 

•ignet, kano nicbt od. pflegt nicht so zu tbun (sehr hauiig); saperpa 

es ist ihm zu scbwierig, es fehlt ihm an c^n initteln dazu, er kano es 

nicht dahin bringeu; artorpd er wird*s nicht herr, ist*s nicht im stande; 

erniagd er mag es nicht thun; — seitener bei naluvd er weiss es nicht, 

und ilipd er lernt es verstehen, kriegt es weg, — und den davon ab- 

geleiteten; diese erhalten dann das erforderliche suffix, wenn das stamm- 

wort (woran nex gehangt ist) transitiv ist. Z. b. 

perpoK es- geht los, pirneK ajorpoK es taugt nicht loszugehen, hat 
keine art zum losgehen. 

patdligpd er erreicht es, paidlingneK ajulerparput wir werden untaug- 
lich es zu erreichen, d. i. es sieht aus, als ob wir nicht hinkom- 
men sollten. 

ajorn^K ajorpoK es taugt nicht uutauglich zu sein, ist.immer gut, od. 
vollig dem zweck entsprechend. 

sanavd er bearbeitet es, stmaneK erxiagd er mag es nidit bearbeiteo, 
ist zu faul dazu. 

hlvigpd er hebt es (von der erde), hivingneK nrtorpara ich bin nicht 
im stande es zu heben. 

ikhpd er ziindet es an, ihmeK saperpd er kann es nicht angeziindet 
kriegen. 

§. 115. 

An redewortern, die eine besch^ffenheit ausdriicken, bezeichnet der- 

selbe anhang in folge einer erweiterung seiner grundbedeutung 4) das 

vorhandensein eines hoheren (od. des hochsten) grades dieser beschaf- 

fenheit bei dem dadurch benannten gegenstand im vergleich mit andera, 

und entspricht also unsern comparationsformen. Mehrere redeworter auf 

ivoK erleiden dabei eine verkiirzung, indem das i wegfallt. Z. b. 

angwoK er ist gross, angnen — eig. : das resultat des grossseins (vor 
andem), das was anderem gegeniiber eine grosse ist: der grossere 
od. grdsste. 

mikivoK er ist klein, mingneit der kleinere od. kleinste. 

iUvoK es ist tief, iUneK das tiefere od. tiefste. 

siUgpoK es ist breit, aiUngnex das breitere od. breitste. 

pi88auvoK (48) er ist miichtig, pissauneK der machtigste. 

amerdldput (mht.) sie sind viele, amerdlanerit die meisten. 
Suffixe konnen sich hier nur auf eine einheit beziehen, von der ttejr einen 
theil benennt, z. b. siUngnera sein breitstes, d. i. die stelle wo es am 
breitsten ist; vgl. no. 29. « 



$.116,117. Anhange der nenn- und redeworter. I, 1. 117 

Eine andere comparationsweise $. no. 12, and fortbilduDgen des 
obigen no. 96. 

• §. 116. 

5. fhh, an vocalen 'Vfih, oder, wenu der vocal der nackstvorigen 

sylbe scharf ist, -vih, 1. ort oder zeit, vro er so tbut oder ist. 

Stebt meist mk suffix, wobei aber zu bemerken ist, dass es an transit!^ 

ven stammen reflexive od. passive bedeutung bat — (ort od. zeit wo er 

sich so tbut, od. wb ihm so getban wird); — wo also dieses niclit die 

aieinung ist, muss das (transitive) stammwort erst balbtransitiv gemacht 

werden. Z. b. 

isertarpoK (106) er gebt ofters binein, oder pflegt binein zu geben, 
isertarfih ort wo man binein zu geben pflegt: eingang, tbnre. 

marpoK er legt sicb scblafen, inarfia seine bettzeit; die zeit wo er 
sicb scblafen legt; aucb: seine scblafsteile. 

OKalugpoK er redet, predigt, oxalugfik ein ort, wo man predigt: eine 
kircbe. 

isBvpoK er fallt ins wasser, issivfia die stelle wo er ins wasser gefal- 
len ist. 

UingavoK es rubt auf, steht oder liegt auf grund, tungavta die stelle 
wo es aufrubt, seine grundlage. 

ndlagmtvoK (2,48) er ist berr (dem gehorcbt wird), ndlagttuvfla ort 
od. zeit, wo er berr ist: sein reicli. 

nerdlerpd er speist ibn, giebt ibm zu essen, halbtr. nerdlivoK, davon: 
tierdlivfia ort od. zeit wo er (anderen) zu essen giebt. Dagegen 
ware nerdlerfia ort od. zeit wo er sicb selbst zu essen giebt, — 
von nerdlerpoK in reflexiver bedeutung: er giebt sicb zu essen. 

singipd er scbiebt es binunter, singlvfia der ort wo es binunter ge- 
scboben wird, — von aingipOK in passiver bedeutung: es wird biff- 
unter gescboben (s. §. 59). Dagegen : singitsivia der ort wo er 
(es) binunterscbob, — vom balbtr. singiisivoK, 

§. 117. 

6. -ut (in einzelnen fallen utax), 1. die niicbste (wirkende) 
ursacbe; das mittel oder werkzeug dazu. Ein ebenfalls sebr 
baufig gebraucbter anbang, der aber in ziemlicb verscbiedener form vor- 
kommt. Das gewobnlicbe, was deranacb als regel angenommen werden 
kann, ist folgendes: -ut baben alle stamme mit kurzem endvocal und 
davor stehendem consonanten, mit ausnabme derer auf ex, die, wie aucb 
alle mit Ian gem endvocal, den endconsonanten bebalten (k als r, h als 
g, tsilsss), und also -rut, -gut, -ssut hahea; stamme, die auf einen Ian- 
gen vocal ausgeben, baben ebenfalls -ssut, wenn sie nicbt anderweitig 
verandert werden; und die auf uan^ iaK und iov ausgebenden stamme 
verlieren den endvocal, und baben also an der stelle dieser endungen 
i^t u. int. Ausnabmsweise — dergleicben das worterbuch vorkommea* 



118 Zusammensetzungelehre. J. 117. 118. 

den falls anzuzeigen hat — kommt vor: 1) class -8$ut an stamme ge- 

liangt wirdj die weder auf t, noch auf einen langeo vocal ausgelien; 

2) dass bios -t angehangt wird — (dies' geschielit ofters in der 4ten 

classe); 3) dass beides -ut u. -ssut demselben stainmwort in verscliie- 

dener bedeutung angehangt werden; uud 4) dass das stammwort nach 

art der 2ten od. 3ten classe der nennworter verandert wird, oder dass 

ein durch zusammenziehung entstandener langer endvocal sich wieder in 

seine bestandtheile trennt. Z. b. 

tilimavoK er haut, ulimaut ein beil. 

agdlagpoK er roacht figuren, schreibt, ttgdlaut figurenmaterial: dinte, 
farbe, weisses od. buntes leder, bleistift, schreibfeder od. dgl. 

aulaterpd (107) er riihrt es urn, aulaterut ein ruhrlofFel, rtihrholz, 
quirl u. dgl. 

ersisdrpd (132) er macht ihn sich fiirchten, droht ihm, ersisdrut dro- 
hungsmittel. 

tihdgpoK er zeigt in die hohe, tihdgut das womit er in die hohe zeigt: 
die riickenflosse (bei wallfischen u. delpliinen). 

tupd er zieht ihn (den neuen felluberzug eines bootes) stramin an, 
tussiiiai die riemen (des bootes) womit der iib^rzug angestramnit 
wird. 

piniarpoK (76) er jag<t9 p'miut ein jagdgeriitlie (irgend welclier art), 
jagdwafFe. 

K&rKiorpoK (54) er macht rinnen in etwas, KorKtut ein werkzeug zum 
riunen machen: ein nuthhobiel, ein hohleisen. 

pujorslorpoK (51) er fahrt im nebel, pujorsiui ein compass. 

anguarpoK er rudert schaufelnd, angut eine ruderfiosse (an fisclien). 

ampoK er steuert, aKtit ein steuerruder. 

autdlaivoK er schiesst, autdlait eine flinte. 

ikitsivoK (halbtr.) er ziindet an, iTsitsit anziind material : ein span, fidi- 
bus, brennglas u. dgl. 

inHvoK er lebt, intit lebensmittel, speise; mitssut lebensursache. 

silivoK er wetzt, sUdlit ein wetzstein. 

ianipd er bestreicht oder salbt ihn, tctrmit saibe. 

ndvoK es ist beendigt, naggatd sein ende, sein schluss (wie von nag- 
gavoK), 

pivoK er thut, es geschieht, pissutd seine ursache^ d. h. die ursaclie, 
aus welcher es geschieht oder er so thut. 

stisinmrpoK (50,76) er sucht was (?) zu erhalten, susinluid? sein was- 
zu-erhalten-suchensmittel (ist das)? d. b. was will er dafiir ha- 
ben? od« womit will er es bezahlt baben? 

§. 118. 
Anscheinend von derselben wurzel abstammend, und daher in der 
bedeutung mehr oder weniger jenem ahnlich sind folgende drei; 



1. 118. Anh&nge der nenn- und redewdrter. I, 1. 119 

7. 'Useic, 2. das wodurch die handlung ins wesen tritt, 
oder was ihr das eigentliiimliche giebt; die art und weise. 

8. 88useK, 2. der so gestaltete zustand; die -belt. 

9. -Jf«t, 1 — (oliae suff. gewohnlich KutaK), das wodurch es 

(von anderer seite her) dazu gebracht wird, so zu sein; das 

(von einem anderen gehandhabte) initteL usex zeigt lihuliche 

verschiedenheiten bei der anhangung, wie ui, kommt aber bei weitem 

nicht so liaufig vor, und kann iiberhaupt nicht ganz beliebig angewendet 

warden ; ssusex und Kut dagegen sind voUig beweglidi. Die beiden er- 

steren werden nur an intransitive oder halbtr. redeworter gehiingt, xut 

aber audi an transitive. Z. b. 

(usev:) oKarpoK er sagt, redet^ — (das werkzeug dazu ist die zunge> 
OKax; dagegen:) oxausex das, wodurdi das reden zuui reden wird, 
oder worin das eigenthuinlidie des redens besteht: das ausge- 
sprodiene wort, das gesagte (als dolmetscher der gedanken), die 
spracbe. 

xardlorpox er madit tone init den lippen (wozu die lippe, xardlo^ das 
werkzeug ist), xardlusia seine (ihm eigene) weise, tone mit den 
Jippen zu machen. tingmissat tamarmik ingmtkut xardMsexarpvi 
alie (arten) vogel Laben je eine besondere weise, tone zu machen, 
oder haben ihren eigenen gesang. 

angerpox er bejaht, sagt ja, angerusex bejahende antwort, zusage — 
(mit hinsidit auf deren inhalt oder sinn; angerut ist dasselbe mit 
hinsicht auf die worter, aus denen sie bestand). 

iUvox es gesdiieht, er thut, behabt sich, iliisia seine art, zu thun od. 
sidi zu behaben; sein ihm eigenthiimliches wesen. piniarnerput 
taima ilusexarpox so ist das wesen unsers erwerhs, oder so ist 
unser erwerb besdiafFen. 

(ssusex:) angivox er ist gross, angissusia seine grosse. 

Uumdrpox er ist wabrhaftig, ihimSrssusia seine wabrbaftigkeit. 

asangnigpox er ist liebbabend, asangnigssusia sein liebbaben, seine 
liebe. 

xanipoK er ist nahe, xanissusia seine nabe. 

ajungilax (87) es ist gut, ajnngissusia seine giite. 

pivoK er tbut, pissusia sein thun. 

xanoX'ipox er ist wie, xdnox - isstisla sein wie-sein, seine beschaf- 
fenheit. 

(xut:) pugtavox es sdiwimmt oben auf, pugtaxutd sein wodurdi es zum 
obenaufscbwiramen gebradit wird, ein scbwimmer (an einem netz 
od. dgl.). 

idtorpd er fiillt es aus, sitzt fest in seinem lodi, tdtoxutd uragewik- 
keltes oder daneben bineingestecktes, wodurdi es zum festsitzen 
gebracht wird. 

nalunderpox (128,56) es giei)t sich zu erkennen (reflexiv), macht sicb 
kenntiich; nalundexutax etwas, wodurch od. woran man es erken- 



120 Zusammensetzungslehre. J. 118. 119. 

neD kaoD, od., vermittelst dessen es sich zu erkennen geben muss : 
eio zeichen, kennzeichen. uvdlup nahindexuttt eine alir, issip wt- 
lundenutd eio thermometer. 

upuiaverpOK (81,56) es kann nicht mehr umfallen, upiitoveimla was es 
am ferneren nmfallen hindert: eine angebrachte stiitze od. dgl. 

§. 119. 
Noch gehoren in diese abtlieilung folgende Tier: 

10. (g)iaK (g-iaK?), 2. dem man so thun muss (um einen ge- 

wissen apweck zu erreichen). Ofters wird hier das staramwort erst durcli 

{t)arpoK (no. 106) ferlangert. 

majorarpoK er falirt gegen den strom, majorariax eine stelle wo man 
gegen den strom faliren muss. 

Jnpivd er sclineidet da von ab, verkurzt es, hipiesariaK woTon ein stuck 
abgescbnitten werden muss (wenn es gut sein soil). 

aparpd es stosst daran, aportctrid das woran es stossen muss (wenn 
es seine richtige lage haben soil), sein ansdilag. 

pdtagpd er schlagt mit den fingerspitzen drauf, pdtagiaK worauf man 
mit den fingerspitzen schlagen muss (wenn es seine dienste thun 
soil): eine orgd oder ein clavier. 

patigpd er betastet es, paHgtarkii seine die man betasten muss: die 
tasten einer orgel od. eines claviers. 

11. -Kat, 1. an intr. redewortern: der gleichermaasseh so ist 
oder thut; — an transitiven (wo es jedoch selten anders ais verlan- 
gert — §.123,4 — vorkommt): der ihm so thut und von ihm wie- 
der so behandelt wird. Muss immer ein suff. haben. Z. b. 

angivoK er ist gross, angexatd der mit ihm von gleicher grosse ist. 

nerivoK er isst, nerexatd der mit ihm isst, sein tischgenosse. 

slnigpoK er schiaft, sinenatd sein mitschlafer, schlafcamerad. 

ingerdlavoK er reist, ingerdlaKatai die mit ihm reisen, seine reise- 
gefahrten. 

ingiarpd er kommt ihm zuvor, ingimatd dem er zuvorkommt und der 
ihm wieder zuvorkommt: sein nebenbuhler. 

Dieser anhang kommt auch an nennwortern vor, s. no. 40. 

12. -K%kf 3,2 (so in einigen gegenden; in andern:) -Ke, 1. der 

mehr oder in hoherem grade so ist. Wird nur an intransitive 

redeworter gehangt, und steht nie oline suffix. Z. b. * 

angivoK er ist gross, angexinga od. angend was grosser ist als der; 
angemnge od. angexai die grosser sind als er) angemga der grosser 
ist als ich, mein grosserer. 

sWigfOK es ist breit, ^ilemnga od. 8%leKd sein breiteres, was breiter ist 
als dieses. 

9U€AngpoK es ist arg, «iialoirift^a od. sualond sein argeres; was arger 
ist als dieses. 



S. 119. 120. Anhange der nenn- und redeworter. I, 1. 121 

Am gewoholicbsten wird es im Modalis gebraucht, z. b. sualomngitnih 
peKintwutii (82) es kann dir gar leicht noch schlimmer gehen (als to- 
riges mal) ; mdtuma sileKinganik sandsavat (70) du sollst es breiter ma- 
chen, als dieses ist; ivJso narfugigamigit , angeKainih iiiko nuHugisavai 
(70) hat er jene veracbtet, so wird er noch vielmehr (eig. : in grosserem 
maasse) diese verachten. 

m 

15. -rdldK, 1. der neulich zum ersten inal so gethan hat. 

Kommt an intransitive redeworter, ist aber nicht havfig. Z. b. 

nunalvpoK er kommt zu lande, nunaltrdldK ein vor kurzem neu zu 
lande gekommener. 

HngwoK er fliegt^ UngerdlAK ein neulich erst ausgeflogener junger 
vogel. 

anivoK er kommt heraus, anerdldK ein erst neulich herausgekomme- 
ner: ein neugeborenes kind. 

aikwarpOK (das wasser) belegt sich mit eis, sihuardldx wasser, was sich 
erst ganz neulich mit eis belegt hat; od.: ganz neu gefrorenes eis. 

2. fortbildende. 

a) adjectiviscbe. 

§. 120. 

Die meisten von diesen konnen wir durch einfache adjective wie- 
dergeben; nur einige, fiir die es uns an einem entsprechenden ad- 
jectiv fehlt, z, b. no. 14, 25, 37, — erfordern mehr od. weniger um- 
schreibung. Die am hau%sten gebraucht werden, stehen auch hier 
zuerst; die zuletzt stehenden kommen — mit ausnahme des allerletzten 
(no. 37) — weniger oft vor. 

14. -gssax, 1. was dazu bestimmt od. geeignet ist; wor- 

aus das werden soil od. kann; — an passiven participien entsteht 

daraus die bedeutung: dem so gethan werden wird od. soil. Wird 

u. 'd. immer angehangt, wenn der benannte gegenstand noch nicht fer- 

tig ist, auch wo wir es damit nicht so genau nehmen* Z. b. 

tftiiiiijic ein weiberboot, umiagssaK woraus ein weiberboot werden soll^ 
od, ein im bau begriffenes weiberboot. 

pdK ein sack, eine hiille urn etwas, ptigssaK was um es hinein zu thun 
oder drein zu wickeln, oder etwas woraus ein sack werden soil; 
sackmaterial. 

havdlo knochenbeschlag am ende eines ruders, Jcavdlugssax ein stuck 
knochen, woraus ein ruderbeschlag werden kann, oder was dazu 
bestimmt ist. 

puto ein loch, putugssax woraus ein loch werden soil ; das gemachte 
zeichen, wo durchgebohrt werden soil. 

pemeK (56,4) ein abgeschnittenes od. abgefallenes stiick, pernigssaK 
was abgeschnitten werden soil ; pirnigssd pilara lass mich das stiick 
haben, was davon abfallea wird. 



122 Zusammentetzungstehre. $. 120. 

omigaK (2) der zu dem man komint od. gekommen ist, wrnigitgssttra 
der zu dem icli gehen soil. 

nerissax (2) gegessenes^ nerissagssax was zu essen ist^ od. gegessen 
werden kann; nerissagssat dein zu- essen. 

hmgujagissan (46, 2) (ein fahrzeug) was man fiir leiclit umschlagend 
halt; hingujagissagssaK was fiir leicht umschlagend gebalten wer- 
den wird. 

p%k besitz, habe, pigasd was er haben soli, sein bestimmtes theil. 

snh was, svtgssax? wozu soil es? od. was soil draus werden? stigssat^ 
wozu willst du es haben? oder: was willst du draus maclien? 

15. r-ssuaK (stamme auf t haben mit wegwerfung desselben 
-ssuaK), 1. ein grosser (od. machtiger, od. unbeliebter) — . 

16. -nguaK, 1. ein kleiner (oder niedlicher, oder einnehmen- 
der) -- . 

Ueberhaupt dient sauax zur verstarkung, nguaK zur milderung des aus- 
drucks; ersteres wird daher sehr haufig gebraucht, um bei benennungeo, 
die auf einer eigenschaft beruhen, das vorhandensein eines hoheren gra- 
des dieser eigenschaft anzuzeigen, oder um eioe person oder sache als 
unschon oder unliebenswiirdig darzu^t^Hen, — und letzteres, um das 
benannte als niedlich zu bezeichnen, oder um zuneigung oder tlieil- 
nahme auszudriicken, oder um dem anderu damit zu schmeichelu, daher 
besonders haufig an den benennungen von dingen, die dem ^angeredeten 
gehoren, — so wie umgekehrt ssuan an den benennungen des eigenen 
besitzes (doch ist dieses nicht so haufig; s. dag. no. 21, aum. 4). Z. b. 

iijarak ein stein, ujaragssuaK ein grosser stein; ujardnguax ein klei- 
ner stein. 

uUoK eine muschel, uilorssuax eine grosse muschel; uilunguaK eine 
kleine muschel. 

KtngmeK ein hund, xingmerssuaK ein grosser od. hasslicher od. boser 
hund; mngminguvuc ein kleiner od. niedlicher hund. 

nerssut ein landthier, nerssiissuoK ein grosses od. gefahrliches thier, 
nersautingitaK ein kleines thier, ein thierchen. 

mpe stimme, n^J^ers8uaK eine grosse, d. i. starke stimme. 

pimartoK (76,1) ein erwerber, pininrtorssuaK ein tuchtiger erwerber. 

sagdlutdK (43) ein liigner, sagdlutdrssuaK ein arger liignel*. 

pUsoK (57, 1) ein armer, pitsorssuaK ein sehr armer, od. ein lleder- 
licher armer, ein bettelkerl; pitmnguaK ein armer der mitleiden 
verdient. 

nuna land, nunarssuax ein wildes oder unfreundliches land. 

iss^ auge, issersstia sein glotzendes oder grimmiges oder sonst wie 
gefahrlich aussehendes auge — (statt nur: issd sein a^ge). 

pih (s. §.110,1) ein ding, eine sache, perasudha mein kram; pmguaiU 
deine sachelchen — (statt pOka^ pmt)» 



J. 120. AnhSnge der nenn- und redeworter. I, 2 a. 123 

Eben so: nuiirtm^il dein kopfcheii, agssdnguaiii deine handchpn, 
inmgmt dein stiibchen ii. dgl. statt schlechtweg: niaicut, agssa- 

Audi gaoz ohne eigentliche bedeutung, Dur iiin dem wort eijie gelaufige 

endung zu verschafFen, werden beide ofters angewendet, besonders nguaKy 

— und andrerseits werden zuweiien beide in ilirer vollen bedeutung an 

einander gesetzt, z. b. irilornair kind, intornatBsuemguarput, etwa: unser 

liebes beschwerlicbes kind. Endlich giebt es noch fiir beide fast gleich- 

bedeutende (ein wenig verstarkende) verlangerungen, namlich fiir erste- 

res Bsuasihy und fiir letzteres ngd^uky z. b. ujaragsmasit machtige steine 

ujarangdjuJi ein steinlein. 

Ueber die abweicbenden formen dieser beiden anhange s. §. 29, 1 
§. 36, 2te abth.; §. 37, 3; u. §. 38. 

17. -intfir, 1 (s, §.29,1 u. §, 38). ein blosser — , nur ein — 
(sowohl: nichts besonderes, alsauch: niehts anderes). Koinmt auch — 
mit Modalisbedeutung — an einzelne verbalstamine, die dann, wenn sie 
einen langen endvocal haben, das etwa darauf folgende k als r behal- 
ten, wie aucb die nennworter der 2ten abth. der 3ten cl. tkun. Z. b. 

K%9suk bolz, KissulnaK nur holz. 

igd^ ein haus, igdlumaK nur ein haus; ein gewobniiches baus. 

m%k%880K (1) ein kleiner, ndldssuynaxt nur kleine; lauter kleine. 

ingfMn feuer, mgnwinan nur feuer, durchaus feurig. 

Kajan ein mannsboot, Kc^ainarmih nur mit einem kajak — (nicbt rait 
einem grosseren boot); najaind nur sein kajak. 

ogssaKy mht.: die band, agssapnarnik paortOK der (obne ruder) nur mit 
der band rudert. 

higutdernaK eine beidelbeere, Jnguidernainarnik ttUvhdrpOK es ist voll 
nur von beidelbeeren, oder ¥on lauter beidelbeeren. 

tuaviorpoK er eilt, macht gescbwind, tuavinax nur eilig, in gescbwin- 
digkeit. 

nipdrpoK er schreit, nipdrinaK nur mit gescbrei (obne wafFe). 

18. -tsiax (an Nominalparticipien und an tdx (no. 43), dessen vo- 
cal bier kurz wird, -atsiax; an lik (no. 38) -gatsiaK; an Kih (no. 12) 
-ngatsiaK; an nex (no. 4) zuweiien -ratsiaK, und abnlicb wol ofters an 
stiimmen der 3ten classe), 1. ein ziemlicber, mittelmassiger — , 
nicbt ¥on den geringsten. (S. §.29,2. u. 38, anm.) Z. b. 

nuna land, nunatsiuK ein nicbt scblechtes land. 

KaxaK ein berg, mKatsiaK ein ziemlicber berg. 

igdlo ein baus, igdlutsiaK ein biibsclies baus, nicbt zu veracbten. 

angisdK (43) grosses, angisuatsidmik mit einem ziemlicb grossen. 

IngaiiaoK (i) -was langsam geschiebt, higaitsuataidmtk biibscb langsam^ 
nicbt zu scbnell. 



124 ZusammensetzuDgslehre. $. 120. 

sermiiik (38) mit eis belegtes (land), senmligat^iaK ein ziemliches eis- 
land; ein land mit nicht ganz wenig eis oder gletscbern. 

KungneK (4) eine felsspalte; KungneratsiaK erne ziemliclie felsspalte. 

angeKinga (12) sein grosseres, mdtuma emgeKtngatsidn^ mit einem et- 
* was grosseren als dieses ist. 

19. -Hair, 1. (mht. liat, seltener Usaat), — stamme auf i haben 
in einigen gegenden mit wegwerfung desselben siax, — ein gemach- 
ter — . 

20. siaK, 1 (mbt. siat), ein erworbener od. erbaltener — . 

Diese beiden sind an bedeutung einem passiven particip gleicli> daher 

audi die suffixe an ihnen dieselbe bedeutung habem Z. b. 

(liair:) hihlak ein nagel, hihiaUaK ein gemacbter (d. b. nicbt gekaufter 
od. von einem andern erbaltener) nagel; hihiaUara mein (d. i. ein 
von mir) gemacbter nagel. 

tgdlerfik (5) eine kiste, igdlerfilid seine geroacbte kiste, d. b. die kiste 
die er gemacbt bat. 

pdK ein sack, Catena (d. i. hia una) pMd wessen gemacbter sack (ist) 
das? d. b. v^er bat diesen sack gemacbt? 

KOKUK ein berg, KaxaliaK ein gemacbter berg: ein aufgeworfener bii- 
gel od. dgl. 

nuHnartOK (1 ) wohlsclimec^kendes, mamartuliaK gemacbtes woblsclimek- 
kendes: kucben. 

UvsinartoK (128,1) lacberlicbes ; was zum lacben reizt; UvsinartuUaK 
gemacbtes lacberlicbes; zur posse gemacbtes od. possenhaft dar- 
gestelltes. Uvsindngitsunguit (128, 87, 1, 16) tivsinartuliarissar' 
dlugit (128,1,19,46,106) UvsmaKaoK (1,>8, 88) nicbt laclierlicbe 
sacbelcben zu lacberlicbem verarbeitend (eig.: zu ^emacbtem la- 
cberlicbem babend) wurde man sebr zum lacben gereizt. 

Kalipaut (6) farbe (zum anstreicben), KalipauHUd od. Kalipausid seine 
gemacbte farbe; farbe die er gemacbt hat. 

Mit gleicber bedeutung kommt zuweilen :iaK vor, besonders an 

gssaK no. 14, z. b. : 

imeK wasser, getrank, imiaK (statt ermiaK) gemacbtes getrank: bier. 

ujalo eine sebne (dergleicben man in Gronland zum naben braucbt), 
ujalugssoK eine sebne zum naben, nabfaden; tijalugasiaK gemacb- 
ter nabfaden: zwirn. 

Kilerui (6) band, womit etwas zu- od. zusammengebunden ist, jrile- 
ruUgssiaK gewirktes band (im gegensatz zu natiirlicbem binde- 
material: riemen, leder, strob u. dgl.). 

nmeK ein zwingenartig umgewickeltes band, nimigssiaK gemacbtes uin- 
wickelmaterial: drabt. 

(siax:) mina beimatb, nunasiaK erworhene beimatb; ein land, wo man 
aus seiner eigentlicben beimatb bingezogen und nun zu bause ist. 

tj»til (6) ein ruder, ipuiiaiaK ein gekauftes od. sonst wie erhaltenes 
(nicbt selbst gemacbtes) ruder. 



$. 120. Anhange der nenn- und redewdrter. I, 2 a. 125 

KajaK ein mannsboot, naja/rsia sein gekaufter kajak, d. b. ein kajak 
den er gekauft bat. 

savih ein messer, ilmgnit samgswa mein von dir erhaltenes messer, 
d. b. das messer, was icb Ton dir erbalten babe. 

ink (s. §.110,1) sacbe, ding, |»t«iaic gekauftes; ipisiamarmh (17) trng- 
mianarpunga icb babe einen vogelpelz von lauter gekauften fellen. 

erneK sobo, ernersid sein stiefsobn od. pBegesobn. 

21. ^kasik (in Nordgrool. hasuk), 1. ein leidiger, verJiass- 
ter — . 

22. -piluh, 1. ein boser, scblecbter, scbandlicber — . 

23. 'Tculule, 1. ein elender, bejammernswertber, triibse- 
liger — . 

24. -rujule, 1. ein nicbtsnutziger — . 

Entbalten alle zasammen kein lob, docb sind nur die beiden ersten wirk- 

licbe scbimpfworter, und zvrar nabezu die einzigen, welcbe die gronl. 

spracbe aufzuweisen bat. Yon diesen ist wieder pihth bei weitein das 

scblimmste, denn wabrend Isasih zwar missfallen ausdriickt, docb nicbt 

sowobl mit der person oder sacbe selbst, als vielmebr dainit, dass sie 

grade so und niclit anders ist, also docb immer nocb eine gewisse zu- 

neigung zulasst oder vielmebr voraussetzt, — so entbalt dagegen piluh 

gradezu eine verwtinscbung oder verbobnung der sacbe selbst (s. anin.2). 

piluh y huluh und rujuh konnen sonst unter umstanden fast gleicbe be- 

deutufig baben, docb in der regel driickt huluh zugleicb bedauern od. 

mitleiden aus, namentlicb immer, vrenn es, wie baufig gescbiebt, durcb 

nguaK (no. 16) verlangert ist, — und rujuh giebt an und ftir sich nur 

geringacbtung od. unwertbscbatzung zu erkennen; — durcb ssuaK (no A 5) 

verlangert, dient es als verstarkungsanbang. Z. b. 

(hasih:) umiarssuit (15, mrbt.) ein scbilF, umiarssiiahctsit ein leidiges 
scbiiF; ein scbiff, woriiber man sicb argert, oder was verdruss ge- 
macbt bat. 

pcLormav eine beere, paormahasiha meine leidigen beeren (leidige darum, 
Weil's nicbt mebrere sind). 

tigdltgioK (1 ) ein dieb, tigdligtuhasih ein dieb, ein leidiger — (warum 
legt er sicb docb aufs steblen!). 

p^tsoK (57, 1 ) der nicbts bat, pUsuhasih einer der nicbts bat, aber wol 
etwas baben konnte, oder der sicb durcb sein nicbtsbaben ver- 
acbtlicb maclK; ein berr von babenicbts und battegern. 

(piluh:) nuna ein land, nunapiluh ein graulicbes land. 

igdlo ein baus, igdlupiluh ein scblecbtes bans, ein bundebaus, saulocb. 

ilerKOK gewobnbeit, ilerxupiluh eine niedertracbtige oder scbiindlicbe 
gewobnbeit. 

inuh ein menscb, inupiluh oder imtpilugssnaK ein auswurf von einem 
menscben. 



126 Zusammensetzungst^hre. $. i%(^ 

oKau8»K (7) ein wort, oKausipiluH sch]mpfwoi:te» lasterreden. 

(huluhi) umiaK ein boot, umiakuluk ein elendes boot. 

8ana890K (1) ein arbeiter, sanassukulungtiaic ein eleiid«r arl^eiter — 
(der niclit viel bat, oder nicbt viei leisten kann). 

(rujuh:) ajaupkiK ein stock, ajaupiarujuh ein nichtsnutziger stock. 

igaiaulaK (6) ein sitz, stub], igsiatiiariijuk ein elender stuhl (z. b. ein 
blosses stuck holz, oder ein stein). 

mtna land, nunarujuit (mbt.) nichtsnutziges land; kleine tnseln, die 
nicbt zu aufentbaltsorten geeignet sind. 

UniassoK (1 ) iebendiges, iimaasorujuh eki lebendiges, was weder sauge- 
tbier, nocb vogel, nocb fiscb ist, und somit dem menscben keinen 
unmitteibaren nutzen gewabrt: ein insect^ ein wurm, ein untbier. 

8uh was, sorujuh unniitzes; dreck, erde od. dergl. an sacben, wo es 
nicbt liingebort. 

pih sacbe, babe, perujuit nicbtsnutzige sachen, krimskram. 

angisdK (43) ein grosser, angisSrujugasuaK ein ungebeuer grosser. 

KdicaK ein berg, KaKarujugssuaK ein ungeheurer berg. 

An in. 1. Yon Jsasih wird zuweilen, wie von einem ausruf, durcli 
den ausbildufigszusatz ein redewort — hasigpd — gebildet (s. §. 105» c), 
z»b. sSk hasigphik? waruin sagst du kasik dazu? ist dir*s nicbt recbt? 

Anin. 2. Von piluh sind durcb ein abnlicbes verfabren — (verinit- 
telst der anbange no. 138, 6, 128 u. 50) folgende in der scbriftspracbe — 
im geineinen leben woi nicbt leicht — vorkommende ausdriicke gebildet: 
pihrKUvd oder (balbtr.) pHormuaivoK er flucht ihm; pilorme^int (ausge- 
sprocbener) flucb, verwiinschung ; pUorKunarsile oder pilungnarsile ?er- 
flucbt sei — ! 

An in. 3. rujuh als verstandigungsanbang wird — besonders von 
kindern — baufig zwei- und mebrmal bintereinander wiederbolt, z. b. 
poriuadK (43) ein bober, Keacax portusorujomjorujorujugssuaK ein unge- 
beuer lioher bober bober bober berg. 

Anm. 4. hasih wird sebr baufig an die benennungen des eigenen 
besitzes gebangt (etwa in der bedeutung: lumpig), aus einer art be- 
scheidenbeit, urn sicb und das seioige nicbt mit dem, was andere sind 
und baben, in gieicben rang zu setzen, z. b. kamihasika meine (lumpi- 
sen) stiefeln, undhaslga mein (iumpiger) barpunscbaft, savihasiga mein 
(lumpiges) messer, — statt: hamihay undra, saviga, Aucb ganz obne 
bedeutung, wie nguax (no. 16), um dem wort eine bequeme endang zu 
Yerscbaffen, koinmt es nicbt selten vor. 

25. r-pofe, 1. etwa: einer mit tnebreren. Kommt nur in der mebr- 

heit vor: r-pait raehrere, und gewobnlicb verlangert durcb ssuax 

(no. 15): r^pagssuit eine menge. Z. b. 

igdlo ein bans, igdlarpait mebrere biiuser; igdlorpdnguit (16) nicht sebr 
viele bauser, ein kleinerer ort; igdlorpagssuit eine menge bauser, 
eine stadt. 

ujarak ein stein, ujaragpagasuU eine menge steine. 

dtdh ein seebund, didrpagssuit eine menge seehunde. 



j. 12Qi Anhange der nenn- und rcdeworter. I, 2 a. 127 

inuh ein menscli, inugpagssuit eine menge mensclien^; — und mit einer 
sonst niclit vorkommenden abanderung (-iah): inuiait die inenschen 
in menge, das volk. 

snk (s. §.110,1) was, etwas, sorpagssuU eine menge saclien (irgend 
welcber art); oder: wo von eine menge? eine menge was? 

26. -aruK, 2. ein junges — ; bei leblosen dingen: ein klei- 
nes, was gleichsam das junge eines vollstiindigen der art sein konnte. 
Bei stammen, deren endvocal e ist (aucb bei denen auf t), wird g«wohn- 
licb ia in e zusammengezogen. Z. b. 

dtaK ein scbildseebund, atdran ein junger scliildseebund. 

sa'oa ein schaf, savaran ein lamm. 

hinguh ein seeflob, JivnguaraK ein junger seefloh. 

saviK ein messer, saverav ein kleines messer, ein messer im verjiing- 
ten maasstab. 

nunidut (6) ein beerenkorb, nuniauteraK ein ganz kleiner beerenkorb; 
ein beerenkorb fiir kleine kinder. 

nugfit ein vogelpfeil — (mht. ; einh. nuvtk), nuveraK ein kinderpfeil, 
spielpfeil. 

Ausnabmsweise kommt statt dessen -air Tor, z. b. in naisktK ein junger 

ringelseehund (naisex), 

27. -^ngajaJsy 1. ein beinabe — ; fast od. beinahe ein — . 
Kommt am haiifigsten an inuK no. 17 vor. Z. b. 

Kavdlundx ein Europaer, Kavdlundngajah beinahe ein Europaer. 

orssoK speck, orssuinaK nur speck, lauter speck^ oraauinangajak fast 
lauter speck. 

liiidneK angelica, kudninangajangnih tungujorpoK es ist von fast lauter 
angelica griin. 

28. -wt, 1. vorriithiges, gehabtes — . Benennt die sache als 

habe, und wird daher — immer mit suffix — besonders da angehangt, 

wo ein blosses suffix einen andern isinn geben wtirde, wie aucb an be- 

jiennungen solcber gegenstande, die man nicbt (wie kleider, werkzeug 

od. dgl.) als inventar, sondern als material in ab- und zunebmendem 

vorrath besitzt. Z. b. 

nenS fleiscb, neKiut vorratbiges fleiscb, neviutd das fleiscb was er in 
vorratb bat; — (dagegen: nend sein fleiscb, namlicb das fleiseh 
seines korpers). 

tupaK tabak, tupauHga mein vorriitbiger tabak; der in meinem besitE 
befindlicbe tabak. 

sava ein scbaf, savautai seine gebabten scbafe; s. v. a. seine scbafe 
(s. d. folgende). 

nersstit ein landthier, nerssuiautai seine tbiere, die er als babe be- 
sitzt; sein hausvieb. (Ein blosses suffix an einem tbiernamen — 
ausgen. KingmeK bund — kann sicb nur auf die beimath des tbiers 
bezieben, z, b. kktgtup nerssutai die tbiere des heissen (erdtbeils) ; 



1^ Zusammensetzungslehre. $. 120. 

tunudta uhalia ein hase von der ostseite; imap ^massorujue des 
meeres gewiirm). 

29. taK, i. der zu (ihm) geborige — . Stebt fast immer init 

suflix, und hat eine ahnliclie anwendung, wie das vorige. nen (do. 4), 

was in seiner superlativen bedeutung (§. 115) nur vermittelst dieses an- 

hangs suffixe mit bezug auf eine inehrbeit annehmen kann^ hat gewohn- 

lich ssoK, Z. b. 

angut ein mann, angutUaii ihre zugeborigen mannaleute; die manner 
der familie oder gesellschaft. 

arnaK ein weib^ arnartai seine zugeborigen weibsleute, die er bei sich 
im baus oder auf dem boot zum rudern bat. (Mit blossem suffix 
bedeutet angui vater, arnaK mutter.) 

merdldx (13) ein kind, merdldrtait die^zu ibnen geborigen kinder — 
(eigene und andere die bei ibnen sind). 

ndparsimassoK (72, 1) ein kranker, ndparsimassortdt ibr zugehoriger 
kranker; der kranke unter ibnen. 

tmgneK (4) der grosste, angnerssdt der grosste unter ibnen. 

Abweicbend gebildet ist: inuvtaK die zu einer (leblosen) sache geborige 

person (mensch oder thier); und in bezug auf menscben: der zu ibnen 

geborige inbaber (der macbt, oder des vorranges, oder des landes auf 

dem sie wobnen), — von inuk in der bedeutung: besitzer, inbaber. 

SO. -tuair (an stammen auf ih -suaK), 1 — mebrb. tuat (suat), 

der einzige der art. Z, b. 

erncK sohn, ernifud sein einziger sobn. 

panih tocbter, panisuA seine einzige tocbter, 

atissagssan (2,14) anzug, atissagssatud sein einziger anzug ; das ein- 
zige was er anzuzieben bat. 

pih habe, pisuara meine einzige babe, mein ein und alles. 

31. idK (an stammen auf en u. ih sdx), 1. ein neuer od. neu- 
lich erbaltener — . 

32. -toKaK (an stammen auf ex u. i^ -«oirair), 1. ein alter od. 
veralteter — . 

tdK hat oft ein suffix in abnlicher bedeutung, wie suffixe an lian und 
$iaK (no. 19 u. 20) steben, namlicb: was er ne« od. zu neuem besitz er- 
halten bat. tonaK kommt nur wenig vor, da man statt dessen gewobn- 
licber das damit gebildete pisoKax (s. u.) als adjectiv braucbt. Z. b. 

igdh ein baus, igdlutlhe ein neues baus; igdlutoKax ein altes baus. 

iput (6) ein ruder, ipniitdK ein neues ruder, iputitoxaK ein altes ruder. 

naisex ein seebundspelz, natsersdx ein neuer seehundspelz; natsisoxax 
ein alter seehundspelz. 

savih ein messer, savigsdx ein neues od. neu erhaltenes messer; su- 
joma savigsdt deia vorigs jabr neu erhaltenes messer. 



$• 1^. Anhange der nenn- und redeworter. I, 2 a. 129 

pik (s. §. 110, 1) saclie, pisdx neii erhaltenes; aitsaii pisAra was ich 
jetzt erst neu erhalten Iiabe; — pisoKaK altes, veraltetes; p6K pi- 
soKUK ein alter sack, Jsangmit pisoKat alte stiefeln. 

VoB tdx (sdx) wircl haufig nacli §. 105 eio redewort gebiidet, mit der 

bedeutuDg: er hat es neu erhalten, z. h. igdlutdrpox er hat ein neues 

liaus erhalten ; leajartdrpoK er hat einen neuen kajak erhalten — (gleieh- 

viel, oh selbst verfertigt, od. gekauft, od. sonst wie). 

33. 'hoK, 1. ein in serine bestaudtheile getreanter oder 
zerfallener, nickt mehr zusammenhangender od. nur theil- 
weise vorhand^ner — . An redewortern mit ncK (no. 4) — aus- 
nahmsweise auch an hlossen verhalstaminen — entstelit daraus die be- 
deutung^ was davon^ abfallt; spiine, abfall, abschnitzeL Z. b. 

Igdlo ein haus, igdlukoK ein zerfallenes haus. 

igdlerfih (6) eine kiste, igdUrfikoK eine in ^ucken gegangeae k4ste, 
od. eine kiste von der ein theil fehlt, eine unvollstandige kiste. 

KajuK mannsboot, Kajahua sein zerfallener (und darain von ihm nicht 
inehr gebraucht werdender) kajak, oder die iiberreste Ton seinem 
kajak. 

aserorpoK es ist entzwei gegangen, aserornihoK ein stiick von' etwas 
entzweigegangenem. ^ 

pilagtorpOK (63) er sagt, pilagtormkut sagespiine. 

sanavoK er arbeitet (besonders in holz), schnitzt, sdnahui schnitz- 
spane, hobelspiine. 

Die mehrheitsfornfi dieses anhangs an namen von personen gehangt, ist 

der gewohnliche ausdruck, um die ganze familie (in uneigentlicher be- 

deutung auch die kameraden) derselben person zu bezeichnen, z. b. Dd- 

vikut David und seine familie; Simithut Simon gnd seine leute; Israi- 

likut das volk Israel. 

34. -ngnaK (ng-ndn'^), 1. — immer mit suffix, und fiir die 2te ii. 

3te person gewo nlich verlangert durch no. 16: -ngnangua der, den er 

vor andern seines gleichen fiir sich bestimmt hat, oder dem er unter 

seines gleichen den vorzug giebt; sein liebstes der art. Ist zwar nur 

ein .provincialismus, der aber seiner schonheit wegen wohl verdiente all- 

gcmein zu sein, und es gewiss auch leicht werden konnte, zumal da die 

allem anschein nach damit wurzelverwanclte Optativform §. 58, 4 allge- 

mein gebrauchlich ist. Z. b. 

tne pl^tz, iningndngnai dein liebstes platzchen; die stelle, wo du, so 
gem deinen platz hast. 

aipoK gefahrte, aipangndngua sein liebster gefahrte; der, den er vor 
andern gem sfum geiahrten hat, 

ite»'/ife (5) aufwachzeit, iterfingiidra meine liebste aufwachzeit; die zeit, 
nm welche ich gern aufwache. 

Grdnl. Gramm. ^ 



130 Zusammensetzungslehre. $. 1120. 

agilagag$8aK (2, 14) worauf geschrieben werdeD soil, agdlagagsaang- 
na/ra das worauf icli vorzugsweise gern schreiben mochte , oder 
was ich nicht gern einem anderen zum drauf schreiben iiberlas- 
sen mochte. 

pivfik (5) ort, wo man hingeht (v. pwoit), pivfingnarissariaghaminut 
(5, 34, 46, 106 [2ma]], 2) autdlarput sie Ziehen dahin, wctliiu sie ih- 
ren liebsten (u. gewobnten) zug zu haben pfiegen (z. b. zugvogel). 

35. -ditifc, -ralah, rdldir, 1. ein ganz kleiner, wunziger— . 

ralak ist aligemein gebraucblich an wortem, die schon an sich eioe klein- 

heit bezeichnen, und wird dann meist durch nguaK (no. 16) verlangert; 

die beiden andern formen dagegen sind mehr oder weniger provincia- 

lismen. Z. b. 

mtkisaoK (1) ein kleines^ m%h%88oralak od. mikisswaldnguaK ein wun- 
zig kleines. 

naitaoK (1) kurzes, ngitsoraldnguit ganz kurze stiimpfchen. 

maUk eine welle, malidluit wunzige wellen, maUdldtnguit kleine wnn- 
zige wellchen« 

KtngmeK ein hund, inngmidluit od. xingmerdldt wunzige hunde. 

orpifc ein baum od. strauch, orperdlM wunzige straucher, gestriipp. 

36. "hdneK, 1. heinahe. Wird nur an ortsworter (§. 46 f.) und 

ihnen ahnliche gehangt, und hat immer suffix und apposition. Z. b. 

KuU oberes, KuUkdmanit von seinem beinabe oberen her, fast grade 
von.oben, nur ein wenig von der seite her. 

aldngoK schattenseite, aldnguhdniane an seiner beimihen schattenseite; 
naher an der volligen schattenseite^ als an der sonnenseite (z. b. 
einer insel od. eines berges). 

n^h ecke, ndikdniane beinahe an seiner ecke, nur ein wenig davon. 

iso ende, isukdnianut nahe an sein ende hin, nicht ganz bis dran. 

37. aluaK, 1. (s. §. 29, 1 u. §. 37, 3) — ein zwar gewesener — 

(der es nun aber niclit mehr ist). Ist sonst ein sehr gebrauchlicher fort* 

bildender redewortanhang (s. no. 110), und gehort also eigentlich nicht 

faieher, wird aber in gewissen fallen mit obiger adjectivischer bedeutung 

auch an nennworter gehangt, doch in der regel nicht unmittelbar, son- 

dern das stammwort wird, wenn ein suffix erforderlich ist, durch gd 

(no. 46) , sonst durch uvok (no. 48) zum redewort getnacht, und daran 

galuaK (d. i. aluaK an den bindecharakter) gehangt; nur gssan (no. 14) 

kann es unmittelbar aonehmen (wo dann der endcdnsonant die stelle 

des bindecharakters vertritt), in der bedeutung : was zwar das sein sollte, 

aber .... Z. b. 

pigBsaK (14) bestimmtes theil, pigssaraluai was zwar dein bestimmtes 
theil war, oder was du zwar hattest haben sollen (aber nicht ge- 
kriegt hast). 



J. 120. 121. Anhange der nenn- und redeworter. I, 2 b. 131 

tuniussagssax (136,2^14) was liingegeben werden soil, funtussagssa- 
ralua was er zwar hatte hingeben soUen (aber doch behalten hat). 

hihiah ein nagel, hikiaugaluaK eiu gewesener nagel (der aber nun zii 
andereni verarbeitet ist). 

pitsagssuaK (15) sehr vortreffliches, pitsagss^gdluaK was zwar sehr ¥or- 
trefFlich ist od. gewesen ware (aber docb nicht gebraucht wurde). 

ine wobnung, inigigaluarput unsere ebemaligp wohnung; was zwar un- 
sere wohnung war (es aber nicht mehr ist). 

p%k babe, pigigaluara was ich zwar einmal besessen habe (nun aber 
nicht mebr). 

angut, mit sufF. : yater, angufigigaluat dein zwar gewesener (d. h. ver- 
storbener) vater. 

nukan jiingeres geschwister, niikarigalua sein ferstorbener jiiogerer 
bruder. 

Jdho Jacob, JdkugaluaK der weiland Jacob>. (In dieser bedeutiing wird 
es iaimer angehangt, wena von verstorbenen personen die rede ist). 

b) substantivische. 

§. 121. 

Diese unterscbeiden sich von den vorigen dadurch, dass nicht der 
anbang, sondern das stammwort als das untergeordnete erscheint, ent- 
sprecbend unsern Genltiven in ziisammengesetzten wortern, wie wir 
denn auch die dainit gebiideten worter tbeilweise durch solche Geni- 
tiv - Terbindiingen wiedergeben konnen. Die jveniger anwendbaren ste- 
hen auch hier zuletzt (no. 43. 44. 45.). 

38. 'lih, 3,1. was dainit versehen ist; -iges. Z. b. 
tungo saft (in beeren), tiinguUh was saft hat, eine saftige beere. 
pih sache^ habe, pilih behabt; der was hat. 

sdko waife, sdkuWs einer mit waffen; ein bewaffneter. 

vaKax ein berg, vdiraU^* bergiges, gebirgiges (land). 

ujarah ein stein, ujan^Uh steiniges. 

auk blut, aulik bhitiges; augdlit blutige. 

An in. Die inehrheitsforin dieses aniianges — gdlit — ist in Labr. 
ggit, z..b. auggit blutige, piQgii die was haben; — s. §.7. 

39. mio, 1. der da ist od. wohnt od. zu hause ist; ein — 
bewohner. Die worter auf t verlieren dasselbe. Z. b. 

stla die erde, welt, sUamiut die erdbewohner. 

narssan ebenes land, narssarmiut die bewohner des ebenen landes. 

hik ein bach, kungmiut die am bach wobnen. 

» 

akUmex Labrador, akiUnemiiut die bewohner von Labrador. 

iimat herz, umamio was im herzen wohnt, davoa: ^hnamwgd (46) er 
hat's im herzen (nicht nur im munde). * 

KansK raiind, itanermiugd (w. d. vor:) er fiihrts im munde. 

agssoK finger, mht. : die hand, agsMrmiitgd (w. d. for.) er hat es in 
der hand, od. an der hand, od. am finger. 

9* 



132 ZusammeDsetzungslehre. $. 121. 

40. "Katy 1. 1st eins mit no. 11, und bedeutet an neDnwortern ge- 
wohnlich: der mit ihm (sufF.) das ist, sein mit — ; ausnahmsweise: 
der mit ihm da ist. Z. b. 

Igdlo liaus, igdloxatd sein hausgenosse. 

nuna land, nunavatd sein landsmann. 

Kajax ein mann in seinem boot, Kojaxatd sein mit-kajak, der mit ihm 
(u. bei ihm) im kajak fahrt. Kajan atigssaKonginama (14, 47, 87) 
unlgpunga weil ich niemand hatte, der mit mir gefahren ware, 
blieb ich da. 

nafseK ein ringelseehund , natsenatd sein mit-ringelseehund. mdna 
natsvp amia taorserumagaluarpara (78, 110) nataeKaidnik icli mochte 
gern dieses natsekfell gegen eio anderes natsekfell vertauschen. 

Judnasexatd sein mit -Johannes, d. i. entw.: der, wie er selbst, Jo- 
hannes heisst, od.: der Johannes der bei ihm wohnt. 

41. "Kut (seltener -rnut), 1. was sich da befindet oder da- 

hin gehort. Steht meist mit suffix, und ist vielleicht ursprunglich eins 

mit no. 9* Z. b. 

sah das yordere (§. 46), sdnutit die jagdgerathschaften eines kajak- 
fahrers (harpune, wurfpfeile), die er immer vor sich auf seinem 
fahrzeug liegen hat. 

hujaleK {45) ^as siidlichste, TsujaleKutd was an seinem siidlichsten ist; 
eine am siidende des landes liegende insel. 

,KupaK eine spalte, Kupaxut ein kei), den man in die spalte eines ein- 
gezapften holzes (hammerstiel, schemelbein od. dgl.) steckt, damit 
es sich nicht herauszieht. 

erssaK backen, erssoKuUt (mhu) backeubart. 

iso das ende, laorKUt ein knopT oder knoten am ende eines riemens 
oder einer schnur. 

Wahrscheinlich eine abweichende form desselben anhangs ist die endung 

rut in KCLorut stirnband, kopftuch, — von xauh stirne. 

42. -mineK, 3, 1. ein stiick — ; auch: ein stuck des stoffes, 
woraus das gemacht ist. Z. b. 

omeK ein fell, amimineK ein stuck fell. 

Ktssuh holz, KissumineK ein stiick holz. 

igedaK ein fenster, igaldmmeK ein stiick fensterglas. 

dnordx ein kleidungsstiick (vorzugsweise von europaischem zeug), 0110- 
rdmernit stiicken zeug, zeuglappen. 

43. tdK (an stammen auf e, ex und ih, zuweilen sdx), 1. der es 
in grossem maasse hat; ein gross — iger. Wird auch an verbal- 
stamme, name^itlich der 4ten u. 5ten classe, gehiingt — (idx an die auf 
a und S, sSk att die auf e und 0), — wo es dann an bedeutung einem 
verst^rkten Nominalparticip gleich ist. Uebrigens kommt dieser. anhang 
meist nur in feststehenden benennungen vor, und kann dah«r nicht ganz 
beliebig angewendet werden. Z. b. 



$. 121. Anhange der nenn- und redeworter. I, 2 b. 133 

nianoK kopf, niaKortdK (eig.: ein grosskopfiger) — eine scliellente. 

nio beioy fiitildic (eig.: ein langbeiuiger) — eine art spinne, genannt 
weberknecht. 

pa(ir) miindung, pdidn was grosse miindung hat; ein waldhora. 

ptk (s. §.110,1) babe, besitz, pisdK ein grosshabiger; der grosse od. 
▼iele babe bat: ein reicher. 

iUvoK es ist tief, Hisdn was sehr tief ist. 

mavtueoK es ist fest, mavtusdK was sebr fest ist. 

piumavoK (78) er will baben, piuniatdK ein habsucbtiger. 
Ansch^inend a^is diesem und no. 33 zusamiuengesetzt ist -hortdKy mit 
der bedeutung: gross an umfang, oder gross in seinen tbeilen, z. b. 
igdlerfikortdK eine grosse (geraumige) kiste, oder eine kiste in grossem 
maasstab; — dieser anhang ist aber nicht sonderlich gebrauchlidi. 

44. -ussaK (an staminen auf h zuweilen -ngussaK), 1. was dem 

ahnlich ist; — ahnlicbes. Kommt, wie das vorige, am itieisten in 

feststehenden benennungen vor. Der biilfsYocal an t ist bier ci. Z. b. 

KojaKy KajaussttK ein im kleinen nacbgeinacbter kajak, ein modell von 
einem kajak. 

inuh ein menscb, inussaic eine puppe. 

teridniaK ein fucbs, teridniaussat (inbt.) eine grasart mit einer ahre 
die dem schwanz eines fucbses ahnlicb ist. 

tasex ein teicb, tasiussaK eine fast ganz gesclilossene und somit teicb- 
abnliche bucht (der* see). 

Kilauli (fur Kilaut, a, §.7) eine trommel, KilaungussaK ein regenbogen. 

45. g-dleK (in Labr. r-dlen), an t mit einscbluss desselben idlex, 1. 

was am weitsten in der ricbtung ist; das ausserste in der 

reihe. Kommt in folge seiner bedeutung ausser an ortswortern nur 

wenig vor. Wenn noch ein anhang oder ein suffix dran kommt, haben 

stamme auf I oder einen vocal haufig nur lex, Z. b. 

sujfo (§.46), sujugdlen der erste; siijugdUt die ersten, die vorfahren; 
sujngdUvut oder sujulwut unsere vorfahren. 

hingo (§. 46), hingugdleK der letzte. 

sah (§. 46), sagdleK das vorderste. 

funo (§. 46), iunugdlen das hiuterste. 

a^at (§. 46.), a^at^t die aussersten , die am meisten draussen sind 
(seewarts). 

iso ende, %9ugdleK der ausserste; der nachste am ende. 

p^K die miindung, pdrdUi die am nachsten an der miindung (z. b. 
einer fiorde) sind. 

naggat (6) der schluss; das womit es aufhort, naggaidlen der dem 
schluss zunachst ist, der letzte (z. b. der letzte vers eines liedes). 

Die abweichenden beugungsformen dieses anhangs s. §. 29, 1 u. §. 38. 



134 Zuftammensetzungslehre. $. 122. 

II. Anhangsredeworter.- 

[Die intransitiven stehen hier mit personzeichen ; die transitiven mit suffix (s. $. 52, 
anm. 1); und bei denen die beides mit und ohne suffix gebraucht werden, ist zum 
zeichen dessen die endung ok Tom hauptcharakter getrennt (p-ok, v-ok).] 

1) umbilde9de. 

Hieher gehoren also anbange mit redewortbedeutiing, die an nenn- 
worter gehangt werden ; niclit wenige derselben werdeu aber auch an 
verbalstamine gehangt, doch immer in derselben bedeutung, wie an 
nennworter, namlich so, dass der begrifT des redeworts als ein ding 
(das schlafen, das wacIieD, das reden etc.) betrachtet wird. Auch hier 
stehen die am haufigsten anwendbaren zuerst. 

§. J 22. 

46. g-dy halbtr. ^-in^ni^poir od. g-ivoKy er hat ihn zum — ; es 

ist sein — , od. es ist ihm das^ Z. b.- 

emeK sohn, ernerd er hat ihn zum sohn. 

nnna (land), mit sulF.: heimath, nunagd er hat es zur heimath, ist da 
zu hause. narssan minagdra ich bin in narssaK zu haiise. 

hauiaK (6) ein hammer, kantard er hat es zum hammer, kammert 
damit. 

ermut (6) — sonst ermuseK — ein trinkgefass, ermusigd er hat das 
zum trinkgefiiss, trinkt daraus. 

igsiavfik (5) ein sitz, igsiavfigd er hat es zum sitz, sitzt darauf. 

navasaK gefundenes, navssdrd er hat es zum gefundenen, d. i. er hat 
es gefunden. 

angeKd (12) sein grosserer, angeKtgdra ich habe ihn zum grosseren, 
d. b. er ist grosser als ich. 

8uk was, sugd er hat es zum was, es ist ihm etwas, d.i. es geht ihn 
was an. sugmgilara (87) er geht mich nicbts an. 

fMgut (mann), mit sufF.: vater, angutigd er hat ihn zum vater. 

najortd (3) der bei ihm ist, sein beiwohner, najortigd er hat ilui zuin 
beiwohner, hat ihn bei sich. 

atex namensvetter, aterdra ich habe ihn zum namensvetter; er heisst 
wie ich. 

An verbalstammen , wo dieser anhapg ofters vorkommt, — (doch meist 

nur an urstammen, und fest), — hat er gewohnlicb die bedeutung: es 

(d. obj.) ist od. scheint ihm so, er halt e$ dafiir; seltener: er 

(d. subj.) ist od. thut so gegen ihn od. in hinsicht auf ihn. 

Z. b. 

ctngivoK es ist gross, angigd es ist ihm (zu) gross. 

ungasigpoK es ist weit, tingasigd er hat es weit (von sich), ist nicht 
nalie dran. 

hingv^avoK es (ein fahrzeug) schlagt leicht um, Mngvjagd er halt es 
fiir leicht umschlagend. 



J. 123. Anhange der neon- und redeworter. II, 1. 135 

erswoK er fiirchtet sicli, ersigd er iiiichtet sicli vor ibm. 

ungavoK er ist anlianglich, xingagd er ist anlianglich an ihn. 
£ine verliingerung desselben, die mit reciproker bedeutung: e in an der, 
— und daker nur in der zweiheit u. mehrheit — angewendet wird, ist 
g-igput ig-tgpuk), sie sind einander das, liaben einander 
zum — ; z. b. sitgigput sie gehen eioander was an; aterigpul sie haben 
einander zu namensvettern, liaben einerlei nainen; agssuard er ist ihm 
entgegen, agssuarigput sie sind einander entgegen. An gewissen wor- 
tern — nauientlicli an der verbindung Katigd (§.123,4) — dieni aucli 
der stamm dieser verlangerung als nennwort, in gleicher bedeutung wie 
deren Nominalparticip, z. b. atenit die einerlei namen liaben, ingerdlu" 
Katigit (s. §. 123, 4) reisegefahrten. 

§. 123. 
Eine besondere erwahnung verdienen noch die verbindungen die- 
ses anhangs mit gewissen andern, wegen des zusammenfliessens der bei- 
derseitigen bedeutungen in eine von uns anders ausgedriickt werdende 
gesammtbedeutung, nainlicb: 

1) mit dem Nominalparticip: s. no. 137. 

2) mit fih no. 5 (s. das.): figdy eig. : er hat ihn zum ort (gegenstand) 

des so thuns; — woraus dann haufig die bedeutung entsteht: er thut 

ihm 8 0. Was hier object ist, wiirde beim (intr.) stammwort im Ter- 

minalis stelien, und da.s object des (trans.) stammworts steht hier im 

Modalis. Z. b. 

oicarpoK er sagt, oicarfigd er sagt zu ihm — (ist dasselbe wie: taH- 
sstimunga oKarpon), 

agdlagpoK er schreibt, agdlagfigd er schreibt ihm, od. an ihn — (k^nn 
aber auch heissen: er schreibt darauf). 

KinuvoK er bittet, Kinuviigd er bittet ihn. 

avalagpoK er geht vom lande (seewarts), fahrt ab, avalagfigd er fahrt 
zu ihm hinaus. 

isumdkerpd er denkt nicht mehr daran, isumdherfigd er gedenkt es 
(Mod.^ ibm nicht mehr, vergiebt (es) ihm. pinerdlugdnik (94,2) 
isumdkerfigd er vergab ihm seine missethat. 

3) mit ut no. 6 (s. das.): utigd; — insofem hier durch ut nicht so- 
wohl das sinnliche raittel, als Yielmehr die geistig wirkende ursacbe be- 
zeichnet wird, so ist die gesammtbedeutung: er thut es da rum, urn 
desswillen, aus dem grunde — (eig*: er hat das zur ursaclie 
des — ). Z. b. 

awtdlarpoK er geht weg, auidlauiigd er geht darum weg. 

unigpoK er bleibt da, nnigssuUgd er bleibt deswegen da. Ttitomdnguar- 
put wir blieben um unseres kindes willen da. 



136 Zusammensetzungslebre. f. l!i3. \%A. 

MigpoK er zittert, 4gdluiigd er zirtei*t deswegen. sarfax ttgdlutlgdra 
icli zitterte (vor angst) wegen der lieftigen stroiniing. 

mahitavoK er hi aufgeblasen, hochmiithig, mahitatigd er ist aufgebla- 
sen dariiber, briistet sich damit. 

4) init Kat no. 11: Katigd er hat ilin zuin — ^enossen, thut 

es mit ihm zugleich, ist so — als er; und Katigtgput sie thun 

das mit einander, sind einerlei — > und an traositiven redewor- 

tern: sie thun einander so. Z. b. 

smigpoK er schlaft, sineKatigd er hat ihn zum sclilafkaineraden ; sine- 
Katigigput sie siod schlafkameraden, schlafen beisaminen od. mil 
einander. 

ingerdlavoK er reist, ingerdlaKatigd er reist mit ihm zusamnfen ; inger- 
dlaKatigtgpugut wir reisten mit einander* 

portuvoK es ist hoch, portoKatigd es ist so hoch wie (jenes); por$o- 
Katigtgput sie sind einerlei hoch. 

asavd er liebt ihn, osaKatigigpui sie lieben einander. 

hajumigsarpd (132) er muntert ihn auf, hajumigsarKaUgigput sie muu- 
tern einander auf. 

5) mit einem fiir sich allein nicht vorkommenden anhang te oder (an 

den stammen auf en, ih und t, die als participwurzel 8 haben) se, also 

tigd od. sigdf in der bedeutnng: er ist so (gross, lang, weitetc.) 

wie — . Merkwiirdig genug wird diese zusamtnensetzung gcwohnlich 

ohne suffix gebraucht, und das verglichene durch vanoK (wie?), titia od. 

iukna (so), od. die apposition iut (so wie) daiiMt verbunden. Dagegen 

kann sie an narpoK (no. 128) ein auf dessen object (project) beziigliches 

suffix haben. Z. b. 

taHvoK es ist lang, Kanox iakitigd'wie lang ist es? ima tahiUgcwK so 
• lang ist es; «2triotut tahiilgaoK es ist so lang als dieses. 

ungasigpoK es ist weit, tahdnungatut (§. 41) ungasigsigaox es ist so 
weit als dort hinunter; merKuitsuUit nngasigsigaoK es ist so weit 
als (nach) merxmisoK, 

erlninarpoK (128) man wartet mit ungeduld auf ihn, od. man kann's 
nicht erwarten, bis er kommt; xanoK erininaHigdinga wie sehr 
konntest du mein kommen nicht erwarten? od. wie sehr war ick 
dir zum ungeduldig werden? (eig. : wie sehr hattest du mich zum 
nicht — erwartet — werden- — konnenden?). [Auf eioe solche frage 
ist die antwort gewohnlich unbestimmt, etwa: erinmdngilatit (87) 
ich wurde nicht ungeduldig nbw dich; od.: erinincucauUt (89) du 
warst rair allerdings sehr zum ungeduldig werden.] 

• §. 124. 

47. -KarpoK, er hat — ; od.: es hat (giebt) da — . Z. b. 

sdrivdUk ein kabeljau, sdrivdlenarpoK es hat (d.i. es giebt da) kabel- 
jaue; sdnvdleKangilaK es giebt keine kabeljaue, 

savih ein messer, savetiarpHnga ich habe ein messer. 



$. 124. i25. Anhange der nenn- und redeworter. II, 1. 137 

fupaui(2S) vorriithiger tabak, iupauteicarpU hast dii Yorrathigen tabak? 

aumarssuit (15, mlit.) steinkohlen, ava4ie aumarisuaKarpoK in norden 
hat's steinkohlen. 

nuna land^ mit suff. : heimath, nunoKarpoK es hat (da) land, od. : er 
hat (da seine) heimatb, wohnt (da), sdrdlo tcisdna nunaKangilaK 
(87) gleiclisam hat dort der westen kein land, d. i. man sollte 
denken, es ware dort in westen kein land (s. §. 66, 2). pdmime 
nunaKarpnnga ich wobne bei Fredrikshaab (pdmM} no. 39, mht.). 

inuk mensch, mit sufF.: besitzer, mokarpoK es hat (da) menschen, ist 
bewohnt, od.: es hat seinen besitzer, ist nicht herrenlos. mdna 
moicarpd gebort dieses jemand? 

§. 125. 
Yofi den zahlreichen moglichen verbindungen dieses anhangs mit 
anderen sind folgende besonders zu erwahnen: 

1) mit nex no. 4: neKarpoK, welche verbindung aus transitiven rede- 
wortern passive bildet, in der bedeiitung: es wird ihm so gethan, 
od. es ist ihui so gethan worden; — eigentl. wol: er hat die folge 
oder wirkung davon an sich oder zu empfinden (s. §.112), doch findet 
diese bildungsweise bei allerlei (transitiven) redewortern ohne unterschied 
statt, audi wo das so behandelt werden keiue wahrnehmbaren folgen 
mit sich fiihrt. (S. auch die bemerkung zu §. 127,1.) Z. b. 

agtorpd er rtihrt ihn an, agtomeKarpoK er ist angeriihrt worden. 

xaerKuvd (138) er ruft ihn, JcaerxuneKarpom er ist ger^en worden. 

isslgd er sieht auf ihn, isaigineKarputit es wird auf dich gesehen. 

patdligpd er kommt dran, kommt ihm bis zur beruhrunc nalie, pul- 
dUngneKangi^K (87) es ist nicht beriihrt worden, od. es ist nie- 
maud dran gekommen. 

2) mit (g)iaK no. 10 (s. das.): (g)iaKarpo«, man muss ihm '»o 
thun, und mit verneinung: nan braucht ihn nicht zu — . Z. b. 

merssorpd er naht e», mersswriaKarpOK es muss genaht warden. 

tiguvd er fasst es an, nimmt's in die hand, iigussariaKarpoK man must 
es in die hand nehmen. 

halipd er bugsirt es, halUariaKarput sie miissen bugsirt werden. 

ersigd er fiirchtet sich vor ihm, ersigisaariaKdngilav (87) man braucht 
sich nicht vor ihm zu furchten. 

Der thater — man — steht hier erforderlichen falls im Terminalis, wie 

bei no. 128, z. b. ilingnut ersigissariaKdngilaK du brauchst dich nicht vor 

ihm zu furchten. ~ 

3) Theils in der obigen verbindung mit nejc, wie auch sonst an ein* 
zelnen wortern, besonders aber an Nominalparticipien dient dieser an- 
hang auch, um unserjemand und (verneinend) niemand auszudriik- 
ken. Z. b. ▼ 



Ido- Zusanunensetzungslehre. J. 125 — \1t7, 

inuk inenscli, moKarpoK (s. o.) es hat menschen, es ist jemand da; 
inovdrtjfi^air es ist niemand da. 

tikitsoK (1) der angekoinmeii ist, tikitsoKarpoK es hat angekoinmene, 
d. i. es ist jemand angekommen ; tihitaoKdngilaK es ist niemand 
augekommen. 

piumassoK (IS, i) welcher will, piumassoKangilaic es will niemand (ge- 
hen, od. es thun, od. dgl.). 

angussoK (1) der einen seehund gefangen hat; angussoxarpat wenn 
jemand einen* seehund gefangen hat; angus^oKangila^ hat niemand 
einen seehund gefangen? 

§. 126. 
48. -«it?o», es ist — ; er ist ein — . Die worter der 2ten abth. 
(hin und wieder auch dicL der Istenabth.) der 3ten classe haben :uvok, 
und die beiden anhange ssuaK und nguan (no. 15 u. 16) verlieren hier 
den endvocal. Die auf t nehmen a als hiilfsvocal an. Z. b. 

jcissiih holz, icissuvoK es ist holz. 

orpi^ ein baum, orpiuvoK es ist ein baum. 

imtnaK (17) blosses wasser, iminauvoK es ist blosses wasser. 

nuniaul (6) ein beerenkorb, nuniautauvoK es ist ein beerenkorb. 

pingasui (mht.) drei, pingamput sie sind drei an zahl. 

anerneK (4) ein geist, anemeruvoK er ist ein geist. 

Sehr gewohnlich ist die verbindung dieses anhangs mit dem Nominal- 

particip und ssuaK, nguaK, tsiaic oder htsik an redewortern, um deren 

ausdrnck je nadi maassgalie dieser letzteren anhange zu erweitern; bei 

einem transitiven stammwort ist dann eine solche verlangerung ebenfalls 

transitiv. Z. b. 

tipigpoK es riecht stark, stinkt, UpigtorssHvoK es stinkt arg (eig.: es 
ist ein gross -stinkendes). 

piudipoK (57) er ist sanftmiithig, piuaitmngtiVOK er ist recht sanft- 
miithig (eig.: er ist ein klein-sanAmiithiger). 

matuersauteKdngilaK (56, 132,6,47,67) es hat keinen schliissel (in der 
thiire), matuersauUKangitsukasiuvoK kannst nur wieder Ittngeben 
wo du hergekommen bist, es ist kein schliissel in der thiire. 

maligpd er folgt ihm nach, maligtorssuva er folgt ihm gewaltig nadi, 
lasst nicht von ihm ab; maligtukasiuvd er lauft ihm zu meinem 
Terdruss nach; was hat er ihm doch nachzulaufen ! 

nersorpd er lobt ihn, nersortuaisiauvdnga sie haben mich ziemlich 
gelobt. 

§. 127. 

Auch dieser anhang bildet einige besonders zu erwahnende Yerbin- 

dungen mit anderen, namentlicli: 

1) mit (t)aK (gaic) no. 2: (l)auveir, er ist ein so behandelter, es ist 

ihm so gethan worden; wodurch ebenfalls, wie durch neK u. KarpoK, 

transitive redeworter in passive umgewandelt werden.^ Z. b. 



J. 127. 128. Anhange der nenn- und redewdrter. II, 1. 139 

toKwpd er todtet ihn, ioKutauvoK er ist getodtet worden. 

Kimagpd er verlasst ihn, KlmagauvoK er ist verlassen worden. 

manigsarpd (132) er maclit es glatt, manlgsagauvoK es ist glatt ge- 
maclit. 

f)ivd er kriegt ihn, fangt ihn, pissauvoK er ist gefangen worden. 
Diese bildung ist ubrigens weniger hauiig, als die ersterwahpte, §.125,1. 
Es ist jedoch zu bemerken, dass die passiven bildungen iiberhaupt dem 
gronlandischen weit weniger gelatifig sind, als unsern spraeheo; nament- 
lich vertragen sie sich selten mit bestimmter benennung des subjects 
(thaters: von wem — ); wo also diese statt finden muss, bleibt man lie- 
ber bei der natiirliclien, d. i. transitiven form des redeworts. 

2) mit {l)aK no. 2 und gssax no. 14: (t)ags8auvoKf etg.: es ist ein 

so zu behandelndes , daher haufig: ejs kanu so behandelt werden, 

man kann es — ; und mit verneinung: man kann es nicht — , es 

ist un — bar. Das subject (was ohne diesen anbang beim stammwort 

ini Subjectiv stehen wiirde) steht liier im Terminalis. Z. b. 

wmigpd er geht zu ihm, ornigagsaauvoK man kann zu ihm gehen; 
ilingnut ornigagssdungilaK du kannst (od. darfst) nicht zu ihm 
gehen. 

nerwd er ist es, nerissagssmwoK es kann gegessen werden, ist essbar; 
inungnut nerissftgsadungilaK fur meuschen ist es nicht essbar. 

ikdrpd er setzt uber' (es, auf dessen andere seite), passirt es, ihdgag^ 
ssdungilaK es kanu nicht passirt W4»'den; aitaait ihdgagssauvoK 
jetzt erst kann man driiber setzen. 

Ausschliesslich diese bedeutiing hat eine wahrscheinlich hieraus zusam- 
mengezogene form: -gssauvoK, unmittelbar an den stamra des rede- 
worts gehangt, die aber nur an einigen redewortern, und meist mit ver- 
neinung, vorkommt. Z» b. 

tahuvd er sieht ihn, tamanut tahigssaiivoK es kann von alien gesehen 
werden; tahugssdungUaK es kann nicht gesehen werden, ist un- 
sichtbar. 

klsiipai (mht.) er zalilt sie, hisigssaungitdlat sie sind unz^hlbar. 

taivd er benennt es, iaigssdungilaK es kann nicht benannt werden, 
ist unnennbar oder unaussprechlicli. 

§. 128. 

49. -ngorpoJCf er wird oder wurde das. Z. b. 

pik ein ding, pingorpoK es wird ein ding, ein etwas (was vorher nichts 
war); wird. 

inuh ein mensch, tntin^orpoJc er tvird oder wurde ein mensch, wird 
gebpren oder ist geboren worden. 

utorxaK ein alter, utoTKdngorpoK er wird od. wurde ein alter, ist alt 
geworden. 

naiUoK (1) kurzes, naiimngorpoK es wurde kurz. 



140 Zusammensetzungstehre. $. 128. 

silaidK (43) ein verstandiger, silatiingarpoK er ist ein verstandiger ge- 
worden^ ist zu verstande gekoinmen. 

igitagssainoK (2, 14, 17) was our zuin wegwerfea ist, igitagssaindngor" 
poK es wiirde eiii Dur wegzuwerfeodes, ist vollig nutzlos geworden. 

Nicbt selten — besonders an no. 14 — kommt dieser Unhang aucli mit 

suffixen vor, und hat dann die bedeutung: er macht es zu einem — , 

od. macht das daraus. Z. b. 

nerutus^ (59,43) recht weit, geraumig, ner^tusungorpara ich babe 
es recht weit gemacbt. 

uUmavfigssaK (5,14) ein werdeu-sollender bauklotz, uUmavfigssdngorpd 
er macht es zu einem bauklotz, macht einen bauklotz draus. 

50. sivoK — (verliert wol iiberall in Gronland im Indicativ das v, 

also swk), er trifft das an, erlangt od. erbalt es; und — wie es 

am baufigsten vorkommt — verlangert durch no. 76: siniarpoK er 

sucht das zu erhalten oder anzutreffen, ist drauf aus sich 

das zu verscbaffen (durch kauf oder sonst wie). Z. b. 

nuna land, nuncLsivoK er trifFt land; bekommt land zu gesicht. 

inuk ein mensch, inugsivoK er trifft leute an; inugsingilagut wir ha- 
ben niemand angetrofFen. 

ivih brod, ivigsivoK er hat brod erhalten. 

autdlail eine flinte, aiitdlatsivunga ich erhielt eine flinte. 

ernanaK (128) wehe! erKanarsivoK er kriegt sein ungltick. 

pik (s. §. 110,1) eine saclie, ein etwas, pisiniarpoK er sucht sich was 
zu verschafFen, will handeln. 

8uh{s, §.110,1) was, susivit'^ was hast du gekriegt? simniarpit^f was 
willst du kaufen? 

aidi^autigssaK (6,14), was zu einer fischschnur (d. i. bindfaden), au- 
lisautigssarsiniarpunga ich sucbe mir was zu einer fischschnur zu 
verscbaffen, d. h. ich hatte gern was zu einer fischschnur. 

An redewortern — wo dieser anhang ofters vorkommt . (von anhangs- 

redewortern an no. 56, 60. 97 u. 128, s. das.) — giebt er die bedeutung: 

es wird so oder ist so g*eworden. Z. b. 

KUKorpOK es ist weiss, KaxorsivoK es wurde weiss. 

IpigpoK es ist scharf, ipigsivoK es i&t scharf geworden. 

fdrpoK es ist finster, tdrsivon es ist finster geworden. 
Zuweilen kommen aueh suffixe daran vor, in verscbiedener bedeutung, 

z. b. 

ateK name, atersivd er erfahrt dessen namen ; atersingilarput (87) wir 
haben seinen namen nicbt erfahren. 

sujunex meinung, begrifF, sujunersingild (87) er hat keinen begrifF da- 
von erhalten, od. dessen meinung nicbt gefasst; verstebt es nicbt. 

pisiniarpd (s. o.) er sucht sich das zu verschafFen, will um das han- 
deln. pisiniardlara lass mich's kaufen! 



$. 128. Anhange der nenn- und redeworter. 11, 1. 141 

51. siorpoK, er bat's daraiif versehen, ist darauf aus, 

suclit sich das. Suffixe koinmen audi liier in verscbiedeoer bedeu- 

tung vor; die gewobolicbe ist entweder mit beziebung auf eine person: 

er ist fiir ibn darauf aus, sucbt ibm das, oder mit beziebung 

auf einen ort od. eine saclie: er sucbt es da. (In vielen fallen ist 

es mit dem vorigen und daran gebangtem niarpoK fast gleicbbedeutend, 

wie es dann aucb nur eine verlangerung desselben zu sein scbeint.) Z. b. 

kanajoK eine u)ke, hanajorsiorpoK er ist auf ulken aus, fiscbt nach 
ulken. 

navssdK gefundenes, ein fund, navssdrsiorpoK er ist auf einen fund 
aus, sucbt was zu finden. 

inigssaK (14) ein (kiinftiger) platz, inigssarsiorpoK er sucbt sicb einen 
plalz; inigssarsiorpd er sucbt ibm einen platz. 

ivnaK ein steiler abbang, ivnaraiorpoK er bat's auf steile abbange ver- 
seben, klettert am steilen herum. 

sialuk regen, sialugsiorpoK er ist im regen draussen. 

unuaK nacbt, tintiarslorpoK er reist in der nacbt. 

sapdie sonntag, sapdtisiorpoK er feiert den sonntag. (So immer an 
den benennungen von festen und feiertagen.) 

isuma sinn, meinung, isumasiorp^^ er sucbt die meinung darin, sucbt 
oder forscbt nacb dem darin liegenden sinn. 

angnex (4) der grosste, angner8wrpai er sucbt grosste da (unter ih- 
nen), sucbt die grossten beraus. 

Aus diesem und no. 6 wird siut, was sebr baufig gebraucbt wird in der 

bedeutung: w^as man zu-der zeit, od. bei der gelegenbeit, od. 

beliufs des^en braucbt; z. b. uHok winter, ukiorsiut ein kleidungs- 

stiick fiir den winter; pujoK nebel, pujoraiul ein compas; anorerssuoK 

Sturm, onorer^^uamtft ein sturmsegel ; sialuk regen, ^talu^sitit ein regen- 

scbirm od. regenmantel od. abniicbes; icaumat der mond od. ein monat, 

Kaumatistutit (mbt.) ein kalender; kanajox eine ulke, hanajorsiut eine 

ulkenangel. 

52. :iarpoK, -liarpon er gebt od. fabrt dabin od. nacb 
dem. 

53. :iv-0K, -lit? -OK (wie no. 50: iox), er macbt (scbafft) das; 
und mit suffix: — ibm — . 

54. tiorp-OKf -liorp'OK^ er bearbeitet es, arbeitet daran; 
mit suffix: • — fiir ibn; und verlangert durcb no. 136 (upd): er macbt 
es (d. object) zu einem — fiir ibn (Tenninalis). 

55. iorpd, -lerpd, balbtr. livoK, -Uvok, er versiebt ibn da- 
mi t. Es bat einige scbwierigkeit , fiir die anwendung der doppelten 
formen dieser anbange (:i, -U) bestimmte regeln zu geben: gewobn- 
licb werden die mit -I anfangenden gebraucbt an den stammen mit un- 



142 Zu8ammeiuetzung8lehre. $. 128. 

yeraetzbarem end vocal, d. b. an denen der Jsten classe, and der 2ten 

abth. der 3ten classe ; die mit :i(e) anfangenden dagegen an stammen 

mit versetzbarem end vocal, d. b. an denen der 2ten classe und derlsten 

abtb. der 3ten classe, ^ie aucb an t — (in Kut no. 9, und utax (ftir tit) 

no. 6 verwaudelt sicb dann t in ts, sonst in s); — es finden aber vom 

einen wie vom andern baufige ausnabmen statt, die nocb dazu in ver- 

scbiedenen gegenden verscbieden sind, daber man bier auf den spracb- 

gebraucb zu aditen bat. (Wo man zweifelbaft isf, fahrt man immer am 

sicbersteu, wenn man die langeren formen (-1) anwendet.) Ueberbaupt 

sind no. 52 u. 53 nicbt mebr vollig beweglicb, und no. 53 insbesondere 

kommt bei weitem nicbt so baufig vor, als man aus seiner bedeutuog 

scbliessen sollte, da no. 54 sebr gewobnlicb in derselben bedeutung ge- 

braucbt wird, u. jenes allmablig zu verdraogen scbeint. Z. b. 

(Harp it:) umiarssuaK (15) ein scbifF, umiarssualiarpoK er fabrt zum 
scbiff. 

mdnik ein ei, mdniliarpoK er fabrt nacb eiern (in die inseln). 

irax'ortoK (ortsoame), KaKarttdiarpoK er reist nacb kakortok. 

kangeK (desgl.), hangiurfiOK er reist nacb kangek* 

xissiik bolz, uissiarpoK er fabrt nacb (treib-)bolz. 

niuvertoK (!) ein kaufmann, niuvertuUarpunga icb gebe zum kaufmano. 

iliv^OK:) igdlerfih (5) eine kiste, igdlerfilivoK er macbt eine kiste. 

dssik abbild, dssiUvd er macbt ibm ein abbild, bildet ibn ab. 

(liorp'OK:) pdK ein sack, puUorpoK er arbeitet an einem sack, oder 
macbt einen sack; pinguane (16) pHUorpal er macbt einen sack 
fiir seine sacbelcben ; tuilihua (33) puliupara icb macbe einen sack 
aus seioem in stiicken gegangeoen wasserpelz (UiiUk). 

dnoruK ein anzug^ oberkleid, dnordUorpd er macbt ibm ein oberkleid; 
ilugdligssarahiara (45, 14, 37) erninguavnut (16) dnordWipara was 
zu einem bemd fiir micb bestimmt war, macbe ich zu einem ober- 
kleid ftir meioen sobn. 

umiaK ein weiberboot, umiorpoK er arbeitet an einem weiberboot. 

najan ein mannsboot, KamiorpOK oder KojaliorpoK er baut an einem 
kajak. 

mdnik ein ei, manlliorpoK er bearbeitet (d. i. kocbt) eier. 

savik eiseo, sctgfiorpoK er arbeitet in eisen; sagfiorton (1) ein scbmied. 

(lerpd:) sorKartax (29) ein fassreifen, sorKartalerpd er legt reifen drum. 

K&roK eine furcbe, Kdrnerpd er macbt furcben binein. 

amen baut, iiberzug, amerpd er iiberziebt es. 

pdrusBK ein specksack, pdrutserpox (refl.) er versiebt sicb mit einem 
specksack, sackt speck ein auf den winter. 

K^paKUt (9) ein keil (zum festklemmen, in eine spalte [irtipaTr] gesteckt), 
KupaKu^serpd er verkeilt es« 

mdtut (6) ein pilaster, tiu»tu«6rp4 er legt ein pilaster drauf. 



{. 12S. Anhange der nenn- und redeworter. II, 1. 143 

mato ein deckel , matulerpd er macht einen deckel draiif, oder ver- 
sieht es init einem deckel. 

Anm. 1. In einigen gegeDden wird der stamtn von no. 52 — UaK, 
iaK — als nennwort gebraiicht, z. !>. KaKortultaK der nacli KaxortoK 
reist; mdniliat die nacli eiern fahren. 

Anm. 2. No. 53 koinint audi an einigen redewortern vor^ ohne suff. 
in gleiclier hedeutung wie no. 50, und init sufF. : er maclit es so, z. b. 
tahivoK es ist lang, tagdlivoK es ist langer geworden, fagdUvd er macht 
es langer. 

Anm. 3. No. 55 wird ofters durcli no. 63 verlangert, namentlich 
wenn der angebracbten gegenstande mebrere sind, z. b. tigpik eine 
bodenrippe im kajak, tigpilersorpd er hat ihn (den kajak) mit boden- 
rippen — deren viele sind — versehen ; atex name, atilersorput (pas- 
siv) sie sind — jeder fur sich — mit namen versehen worden. 

56, -iarpd (-ngiarpd), haufiger -erpd, halbtr. -iaivoKy er macht 

ihn ohne — ; und verlangert durch no. 136: erupoK er ist ohne — 

geworden, hat keinen — mehr. Eine beschranktere anwendung 

haben zwei andere TerlangerutrgeH : '-SrsivoK (eig. : er wird ohne — , 

no. 50), was nur an benennungen von gliedmaassen gehangt wird, in der 

hedeutung: er friert daran; und -erserpoK er verliert es (durch 

ungliick), hat es eingebiisst. Die worter auf t nehmen hier a an. 

Z. b. 

ameu haut, iiberzug, amerpd er zieht ihm die haut ab, od. macht den 
(iberzug ab. • 

siui ohr, siutderpd od. sluiaiarpd er haut od. schneidet ihm das ohr ab. 

nasa miitze, nasderpoK (refl.) er macht sich ohne miitze, d. i. entw. : 
er nimmt die miitze ab, od. auch (seltener): er giebt die miitze 
weg. 

auk biut, auerpoK (reil.) er verblutet sich; cmiarpd er macht ihn od. 
es ohne blut, d. i. sowohl: er nimmt ihm (einem lebenden) das 
blut, vergiesst dessen blut; als auch: er reinigt es von anhangen- 
dem blut. 

simih ein propf, simerpa od. simiwrpd er zieht den propf herau^. 

KordUh hose, KardlfingiarpoK er zieht sich die hosen aus. 

aipagssttK (14) der (sein) gefahrte sein soli, aipugssderupoK er hat 
keinen zum gefahrten, muss wol allein gehen. 

Kojax manns.boot, xajdenipoK er hat (fiir die zeit) keinen kajak, hat 
ihn abgezogen od. ausgeborgt od. verkauft; xajderserpoK er hat 
seinen kajak durch ein ungliick verloren. 

alex harpunriemen, alenipunga ich bin (fiir jetzt) ohne harpunriemen; 
dtdniut alerserpunga ich habe an einem schildseehund meinen har- 
punriemen eingebiisst (dadurch, dass er damit durchging). 

merKut (9) eine nahnadel, merKutderserpoK sie hat ihre nahnadel ver- 
loren od. zerbrochen. 

agssaK finger, agssdersivoK er friert an den fingern. 

Anm. 1. erp-OK (sowohl mit als ohne suffix) kommt auch an meh- 



144 Zusammensetzungslehre. $. 128. 

reren yerbalstaminen vor; an aDliangsfltaininea in der bedeutung : nickt 
melir, s* 00.73,74,81,113,126,127, — sonst audi in etwas anderer 
bedeutung, z. b. anivoK er geht hinaus, anerpoK er ist draussen ; ira- 
stivoK er ist miide, KasuerpoK er ist niclit melir iniide, xasuerserpoK er 
hat (sich) ausgeruht, icasuersarpoK (132) er ruht aus. 

Ann). 2. ut (no. 6) an erpoK (refl.) bedeutet gewobnlich: das wo- 
fiir man es weggegeben bat, od. was man iin tausch dafiir 
erbalten bat, z. b. tuilerutd das wofiir er seinen wasserpelz (tui-- 
Uh) gegeben bat (eig.: sein-sicK- oh ne- wasserpelz -machensmittel). 

57^ -ipoK, ist ohne das, ist dessen baar. Wird ofters, um 

die bedeutung zu verstarken, durch no. l,48(niit verktirztem vocal), u. 

88 verlangert: itsoKaov, — kommt aber iiberbaupt jiicht sebr baufig vor, 

da no. 47 mit angebangter verneinung in dieser bedeutung das gewokn- 

licbe ist. Der hiilfsvocal an t ist aucb bier a. Z. b. 

pik babe, pTpoK er ist obne babe, ist arm. 

aput schnee, aputdipoK (das land) ist obne sdmee. 

ajortOK (1) boses, siinde, ajorfuipax er ist obne siinde. 

pinglauK (87^ 2) was man nicht roitgekriegt hat, oder wo man nicht 
gewesen ist, pingisMpoK od. pingisaitsoKOOK er ist allenthalben ge- 
wesen, weiss von all^m aus erf'ahrung zu reden. 

Fast hiiufiger als an nennwortern, kommt dieser anhang an redewortern 

vor, denen er immer die «ntgegengesetzte bedeutung giebt, z,*h, manig- 

p»K es ist eben, mantpoK es ist uneben, sukavpK es fahrt ^clinell dabin, 

hat Starke fahrt, sukdipoK od. mhattaoKaoK bat langsame fahrt; tukor- 

poK er ist freigebig, tuhuipoJC er ist geizig; s. audi no. 128 u. 129* 

58. -hipoKf er bat es klein. 

59. tuvoK, 8UV0K (v. no. 43), gewobnlidier aber mit verkiirztem 
Yocaj: tuvoKy suvok, er bat es gross. Beide — besonders tuvox 
— werden audi mit nex (no. 4) an mehrere redeworter gehangt, in der 
bedeutung: .wenig, viel; — und an tuvoK wird sebr gewobnlich zur ver- 
starkung noch xaoK (no. 88) gehangt. Z. b. 

1880 auge, issihipoK er hat kleine augen ; i88\t^vim er bat grosse angen. 

ialeK arm, taWsipox er hat kleine arme, talertuvoK er hat grosse od. 
lange arme. 

uvdloK tag« uvdluhipoK es hat kleinen tag, ist kurz tag (uvdluldneK (4) 
der kiirzeste tag); uvdlortuvox es bat grossen tag, ist lange tag 
(uvdlorPunen der langste tag). 

idb bezahlung, aUkipon es bat -kleine bezahlung, ist woblfeil; ahi8^' 
voK oder dkMOKaoK es bat grosse bezahlung, 48t tbeuer. 

intivoK er lebt, inAnihipon er hat ein kleines leben, lebt kurz ; inHner- 
iuvoK er hat ein grosses leben, lebt lange. 

nerivoK er isst, nennertoKOOK er isst sebr viel (aufs mal). 

^* g^*gpoKf er hat das gut od. schon; und verlangert durch 

no.50: g-igsivoK er hat ein gutes od. schones.gekriegt. 



(. 128. Aiihange der nenn- und redeworter. II, 1. 145 

61. ^lugpoH (rdlugpon) er hat das sclilecht. 

Sind beide nicht recht be:vreglicl). Dagegen bildet letzteres theils fiir 

sich allein , noch mehr aber ia verbinduog mit n$K (no. 4) einen ge- 

wohDliclien redewortanhang, s. no. 94. rigpox koinmt auch an verbal- 

stammen Tor^ doch nur als fest, und mei»t mit einigfer Teranderung des 

stammworts. Z. b. 

mtma gemuth, isumagigj^ erliatein gutes gemiith, ist wohldenkend; 
iaumalitgpbK er hat ein boses gemiith. 

dnordK kleidirngy dnordrigpox hat gute oder schone kleidung; dnor- 
drigswBK hat gute od. schone kleidung gekriegt (gegen friher)| 
geht jetzt g«t gekleidet^ anordhigpoK hat schlechte kleidung, geht 
in lumpen einher. 

nuna land, nunagigpoK (die gegend) hat gutes land, besteht aus |u- 
tem land; nunalugpoK hat schlechtes (unebeites, steiniges) land. 

OKalugpoK'er redet, oKuidhrigpeK er redet gut, d. i. riclitig od. ge- 
laufig, ist wohlredend. 

62. 'liarpoK, thut solches. Scheiat etne verlangerung Ton 
no. 19 > wird aber kaum asders gebraucht, als an Nomioalpftrticipien. 
Z. b. ■ ^ 

ajorioK (1) hoses, siinde, ajortnUarp^n er -thut hoses, siindigK 

ajungits^f (d7» 1) gutes, ujiingitsuUarpoK er thut gutes. 

tupingnarioK (128, 1) wunderbaKes, iupingnarUiUarpoK er tluit eine 
wunderbare that, ein wunder. 

63. lorpojf, an 0, en u. i^* zuweilen sorpoK, er braucht das, 
bedient sich clessen (in der art, wie es zu brauchen ist). Kommt 
vor 1) an den benennungen von ess- und triekwaaren, in der bedeu- 
tung: er isst oder trinkt das; 2y an den benenanngen von fahrzeugen, 
in der bedeutung: er iahrt darin, und an einzelnen andern wortern; 
3) an inehrereft redewSrtem (auch mit sufiixen, and dann halbtr. tu%- 
vok), wo m die handlung als aus einer wiederholten od. fortgesetzten 
verrichtung beslehend angiebt — ofters ist dann eine solche bildung ge- 
brauchlicher als das stammwort selbst; — und 4) werden durch das 
Nominalparticip desselben die benennungen der groni. langenmaasse ge« 
bildet. An redewortern hat es ofters eine andere form, naml. ssorpow, 
halbtr. ssuivok, Z. b. 

1} neK4 fleisch, neKitorpon er isst fleisch. 

mitev ein eidervogel, mitertorpoK er isst eidervogel. 

Ivih brod, ivigtorpoK er isst brod. 

Vine wein, vinisorpoK er^^nkt wein. 

2) umiaic ein weiberboot, umiartorpoK er fahrt im weiberboot. 

agssav (finger), mht.: dl hand, agssartorpoK er braucht die hande, 
thut handreichung. f 

GrOnl. Gramm. ^^ 



146 ZttsanunenseUuiigslehre. §. 128. 

3) pUagpd er zersclineidet es, pilagtorpd er zersagt es* 

11^ Tiatipai (mht.) er fiigt sie zusaimnen; haterssorpai er saiiunelt sie. 

umigu er hasst ilin (fiir eine weile), umigs^orpd er ist ihm feind 
(dauernd). 

4) tikersortoK die liinge des zeigefingers (tiheK), 
p^nertortoK die laoge des arms bis zum ellbogen (pernen), • 
talersortoK die lange des ganzen arms {tnleK), 

64. r-'palugpoK, r-paidlg.gpoK, es sieht dauacU aiis, od. kliogt 
Vfie das, sckeint das zu sein; audi (besonders patdlagpoJf): er st€llt sich 
an wie der; und aa redewortern (aiich transitiven): man Imt davon ge- 
hort; es liat verlautet, dasis — . (1st eigentlich iiniibersetzbar.) Z. b. 

atik blut, augpalugpoK od. augpatdlagpoK es hat blutfarbe, ist roth. 

ax^sseK ein sclineehuhii, aidgsserpalugpoK es kliugt nach schneehiih- 
nern; da liess sich ein schneehuhn horen. 

meK eine ziege (kinderwort), merpalugpoK es ineckert; inaa kann's 
meckern horen. 

seKineK die sonne, sonnenschein, seKinerpalugpoK da kain ein bischeo 
Sonne dnrch die wolken. 

n&9gmio (39) der bei ntih vrohnt, nungmiorpaidlagpon er stellt sich an 
wie ein -n^fc-bewohfter; 

ajfifssarpoK er hat mangel, ajorssaippahigpui man hat dnron reden 
horen, dass sie mangel haben. 

Kinerpd er sucht ilin (aus anderen heraus), xmerpidngsmiavdnga es hat 
verlautet, dass er mich unter den andern gesucht hiitte* 

65. -rdrpoK^ er hat so viele gekri«gt. 

66. -riarp-OK, auch -ctrp-oic, er thut (es od. ihm) »« viel- 

mal. Beide warden nur an zahlworter und ihnen iihnliche gehangt, 

Z. b. 

atmt^eK eins, atauserdrpoK er Ikat eias gekriegt; atmtseriarpoK od. 
atausmrpoK er hat (es) einmal getlia^. cUauseriardiun^l^^firpoK er 
ist einmal hereingekommen. 

slsamat (einh. sisamaK) vier, sisamardrpoK er hat vier gekrie^t; sisa- 
mariarpd od. sisamdrpd er thut ihm \iennal. sisamdrdlugo isag- 
^ para ich, habe es in vier males geklaftert, d. i. es war nath^mei- 
nem maass vier kl after iang. 

■ Kavmt (einh. K(wse^) wie viele? icavserdrpif wie viele hast du gekriegt? 

imdnat (einh, imdna) so viele (als nvan an 4en fingern zeigt), iniilfi- 
ardrpimga so vieie habe icli gekriegt. 

An diese* wird zuweilen noch tarp-OK (no. JlOS) od. terp-oK (no. 107) 

gehaugt; ersteres giebt dann die bedeutung: mehrmals, und jedesmal so 

vielmal; letzteres: so vielmal (in zwischenrilumen) nach einander, z. b. 

sisamcffdrtarpoK er hat mehrmals vier gekriegt; plngasoriarterdlune or- 

nigpd er ging zu dreien malen nach einander zu ihm« 



$. 129. Anhange der nenn-' imd redeworten II, 2 a. 147 

Yon leutejB> die nicht vtel nachdenken kaben (z. b. ?on kinderD), wird 
tarp-OK audi da nait dieseo anhangen in verbindung gesetzt, wo keine 
wiederholung der zahl, sondern nur die durch das zahlwort sdion an- 
gegebene wiederholung der liandhing gemeint ist, — z. I), sisamardr- 
tarpunga (statt sisafMJtrdrpunga) idi babe 4 gekriegt; sisamariardlunga 
takussarpara (statt takuvara) icb babe es vierinal geseben; — also 
in abniidier weise, als wenn man sagen wollte: bolzernes bolz. 

67. 'hatagpoK, er empfindet iiberdruss od, ijble folgen 

vein zu vielen der art. Koinmt beides an nenn- und redeworter. 

Z. b. 

tupaK tabak, tupakaiagpoK er befindet sidi iibel vom zu yielen tabak- 
raudien od. -rkauen. . 

smih sddaf, sinikatugpoK ist dumui od. diiselig iin kopf vom zu yie* 
l^n scblafen. 

nerivoK er isst, nerikatagpoK bat zu viel gegessen, so dass es ihn 
driickt od. ibui leibweb jnadit. 

ipupOK er rudert, ipiikatagpoK ist wie zersdilagen von dein angestreng- 
ten rudern. 

68. r-nipoKy audi sungnipoK, es riecbt oder scbmeckt 
danacb. Z. b. 

tarajoK salz, tarajornipoK es scbmeckt salzig. 
Kissuk holz, kissungnipoK es riecbt od. scbmeckt nacb holz. 
sava ein scbaf, savarnipoK es riecbt nacb scliafen. 
ingneK feuer, ingnersungnipoK er oder es riecbt verbrannt. 

2.' fortbildende. 

a) neutrale. 

§. 129. 
Piese zerfallen M^ieder ibrer bedeutung nacb in zwei abtbeilungen: 
die einen J^no. 69 — 86) entsprecben unsern sogenannten biilfsverben in 
sofern, als bei iibersetzung derselben die bedeutung des stammworts im 
Infinitiv (oder Particip; ge-) zu steben komrat; — die andern (no. 87 
bis 127) kiinnen wir durch adverbien wiedergeben. Da nun einerseits 
die laer folgenden sammtlich in der angegebenen bedeutung beliebig 
angewendet werden konncB, wozu kommt, dass diese bedeutung sich 
fast iiberall durch ein od. einige worte rait vollkomraener scharfe wie- 
dergeben lasst, — und andrerseits die art, wie die anhiingeworter iiber- 
baopt zu behaudela sind , schon aus den bislier angefiihrten beispielen 
ziir genijge tn erseben ist, so sind djese anbiinge bier nur aufgezablt, 
u^id was bei einigen derselben bejsonders zu bemerken ist, am ende je- 
der abtheilung in anmerkungen beigefiigt, Zum scbluss der zweiten ab- 
tbeiiung (§. 131) folgen dann einige beispiele> bauptsaclilich von mebr- 

10* 



148 . Zusammensetzungslehre. . {. 129. ISO. 

facfaer zusammeosetzung dieser (u. anderer) anhangeworter. Mit aas- 
naliine von zweien — no. 94 u. 107 — Iiaben alle hieher^ geliorigen ein 
suffix ; wenn sie an ein transit! ves stammwort gehangt sind, und ein 
blosses persoDzeichen an einem intr. od. halbtr. staramworty ohne wei- 
tere veranderung ihrer form; jene zwei dagegen werden in der regel 
nicht an halbtransitive redeworter gehangt, sondem haben selbst eine 
halbtransitive form; s. §.131, anm. 5. 

§. 130. 
aa) mit hiilfsverben-bedeutung. 
69. -riarp'OK, ist im werdenden — • S. anm. 1. 
• 70. -sav-oK, soil od. wird- — . S. anm. 2 a. 3. 

71. itmdrp-oK, an stammen auf k, Is u. t: {g)umdrp,, aof o u. o: 

jumdrp*, wird — . S. anm. 2. 

72. simaV'OK, hat od. ist ge — . S. anmr2 u. 4. 

73. -rerp-OK (viell. aus no. 69 u. 56?), hat od. ist bereits ge — ; 

(es braucht nicht erst noch zu geschehen). 

74. -sderp-oK (aus no. 70 u. 56), wird nicht mehr — , hat auf- 

gehort zu — . 

75. -lerp'OK, an no. 136: -lilerp,, fangt an zu — • 

76. niarp-oK, sucht zu — . S. anm. 5. 

77. iartorp-oKf an stammen auf if, h und t: (g)iartorp^, auf a 

und o: jartorp,, auf e: artorp. (ob etwa aus no. 69 [ohne r] 
und 63?), geht bin od. kommt um zu — • 

78. umaV'OK (wie no. 71), will — ; und mit no. 128: uminarpon 

man mochte (es) gem — . 

79. sinauv-oK, an Tocalen: ginauv,, kann — , ist fahig zu — ; 

mit no. 49: s^inHngorpoK, wird fahig zu — ; und daran 
no. 132: sinangorsarpd er befHhigt ihn zu — % 

80. (t)ara-OK, an stammen auf k und h gewohnlich: (^)ara-ojr, 

er pflegt zu — . S. anm. 6 u. 7. 

81. naviarp-OKf gewohnl. mit no. 88: navidKa^oK, kana sehr 

leicht — (wenn nifcht . . .); mit no. 87: havidngil-aK kann- 
od. wird nimmermehr — ; und mit no. 56: naverp^oK 
kann nun nicht mehr — . 

82. -K*n«v-oif, konnte gar leicht — , m5chte etwa — . S. 

anm. 8. 

83. (g)alugtuarp-oic, gew5hnlich mit no. 88: (g)alugtuaKa'*0K, 

geht auf's-los; nun wird er- (sollst du sehen). S. anm.9. 

84. -rusugp^oK (Terlangerung eiiles nicht allgemein yorkotninenden 

anhangs ugp,, sugp.), hat lust zu — • 



(. 130. Anh$nge der neon- und redeworter. II, 2 a. 149 

85. '•lerssdrp^OKy hat im sinne, zu —; iat willens, zu — . 

86. (g)a8uarp'0K, auch nasnarp-OK, beeilt sich, zu — . 

Anmerkungen. 

1. riarp-OK wird besonders haufig in erzaUlender rede gehraucht, 
urn die besagte handlung als zu der zeit bocIi unvollendet oder im fort- 
schreiten begriffen darzustellen , auch wo wir es damit uicht so genau 
nehinen. Z. b. i'ikipd er erreicht es, kommt bis dran, tihileriaravho 
(do. 75) als ich allmahlig aofing es zu erreicheo oder ibm naher zu 
kommen (und mich ihm immer mehr nalierte); masagpoK es ist nass, 
masariarmai als es nass (und immer noch nasser) wurde; periitilerpoK 
(56,136,75) es fangt an wegzugehen oder zu verschwinden, perutileriar- 
poK es ist im anfangenden (und noch fortwalirenden) Terschwinden be- 
griffen; verschwindet von jetzt an mehr und mehr. 

2. No. 70, 71 u. 72 dienen vorzugsweise dazu, den stand der hancf- 
lung (§.19) anzugeben, und entspriclit namentlich no. 71 unserm Futu- 
rum, und no. 72 unserm Perfectum. No. 70 driickt ebenfalls hiiufig das 
Futurum aus, schliesst aber immer zugleich den begriff des sollens in 
sich. Mit ausnahme von no. 87,88,109, 110,111 u. 112 stehen alle fol- 
genden anhange in der regel vor diesen. 

3. 'savoK vrird in der 2ten und Isten person des Indie, gevfohnlich 
durch wegvrerfuDg des v zusammengezogen, also z. b. unisatitity unisau- 
gut, statt unisavuM, unisavugat; und im nordgronl. dialect fallt hin u. 
vrieder auch in der 3ten pers. des Indie, das v weg, und wird weiter 
ail in il(0) zusammengezogen, also: unisiitit, unisHgut (s. o.), unisdK 
(statt unisavoK). 

4. Transitive redeworter erhalten durch simavoK (obne suff.) nie 
reflexive, sondern immer passive bedeutung, also z. b. mdtarpd er ent- 
kleidet ihn, mdtarsimavoK er ist entkleidet wordeu; iveriipd er Befestigt 
es, iverUsimavoK es ist befestigt worden. Man kann aber keineswegs 
alle transitiven redeworter auf diese art in passive verwandeln, sondern 
nur solche, die an sich schon neigung zu passiver bedeutung haben. 

5. Der stamm von niarpoK — niaK (mht. niat) — ist im nordgronl. 
dialect (und an einzelnen wortern iiberali) als nennwort im gebrauch, 
z, b. arferpOK er fangt walliische, arferniaK ein wallfischianger (der wall- 
fische zu fangen sucht); agdlagpoK er schreibt, agdlangniuK einer der 
zu schreiben sucht. 

6. Der stamm von ara-oK ware nach der gewohnlichen regel are, 
und so verhalt er sich auch namentlich vor dem bindecharakter; dage- 
gen vor einigen anbangen — namentl. no. 1 u. 87 — und im Optativ u. 
Infin. (s. §. 131, anm. 3) zuweilen wie arai, z. b. dkivov er antwortet, 
aklssaringilttK od. dkissardingilaK er pflegt nicht zu antworten; nudnit- 
dyraojiT (zusammengezogen; s. §. 131, anm. 3) es pflegt sehr vergniiglich 
zu sein, nudnitdlaraissut (gewohnlicher als nudnitdlcLrissut) die sehr ver- 
gniiglich zu sein pflegen. Der Conjunctiv hat die bedeutung: so oft — , 
jedesmal wenn — ; wozu dann immer ein hauptredewort mit demselben 
anhang (od. auch mk no. 106) gehort, z. b. ornigtarigavho tiinissarthga 
so oft ich zu ihm gehe, pflegt er mir zu geben; angussarigafn'tk nerisi- 
tardtigut so oft sie seehunde fangen, pflegen sie uns zu speisen; tikii- 
saringmata nudnitdldraoK (§. 131, anm. 3) jedesmal wenn sie ankom- 
men, pflegt es sehr vergniiglich zu sein. [Der nordgronl. dialect hat 
bier — v^igstM» z. th« ^^ -hig fm g und ngm, also amigtaringavho, 



150 Zusammensetzungslehre. §. 130. 131. 

angvssaringamik, itkitsaYingaia.^ S. atich §. 58, 6. Uebrigens wird das 
gewohnlicii-sein der handlung im gronlaudischen Wei ausiiibrlich^r be- 
riicksichtigt als bei uns, uiid daher dieser anbang weit biiufiger ange- 
wendet, als unser „pflegen." 

7. Zwei verlangerungen von ara-OK, namlicli arlaorp-OK (wofiir 
audi bios (g)iaorp, vorkouimt) iind anip-oK (mit (g) iiir (t) in der Isten 
u. 2ten classe) werden nur im venieinenclen Infin. (§.61) mit Imperativ- 
bedeutung gebraucbt, vorziigsweise in abmabnendem sinn, z. b. atissa- 
rluornago ziebe es ja niclit an! nahariaornalc fall' ja uicbt Jn'nunter! 
(eig. nur: niclit binunterlallen! s. §.61, anm.); plssamnago tbue ilim ja 
nichts ! 

8. Ktnav-OK bat im Indie, warnende bedeutung: dass nicbt — ! gib 
acht, du wirst — ! z. b. ordloKinavutit dass du mir nur nicbt falUt! 
alarsiuTi, aseroicinavoK bleibt davon! es mocbte verdorben werden; ata 
napeKmavarse gebt acht, ibr werdet's nocb zerbrecben! Ausser etwa im 
Conjunctiv, kommt es wol kaum in einem anderii modus vor. 

9. alugtiiarp-oK verliert vor no. 98 den endvocal (a), also z. b. ««- 
pigalugtu'marparse (nicbt . . . iuainarp,) das gebt nur aufs zerbrecben 
los, so y^ie ibr's treibt; oder: das ende vom lied vrird seia,. dass ibr's 
zerbrecbt. 

§. 131. 
bb) mit advierbien-bedeutung. 

87. -^ngil-aK, oiekt. S. anm. 1. 

88. 'Ka-oKy gar seJir, gar arg. (Scbeint verwandt mit no. 12.) 

S. anm. 2. 

89. -ngdrp'OK, sebr, bedeutend.. 

90. "tdlarp-OK, tiicbtig, mebr als gewohnlich> sehr. S. 

anm. 3. 

91. -Idrp-OK (nebenfonnen sind: -Mlurp.y-pildrp.j-sdrp,), ein we- 

nig. (Scbeint verwandt mit no. 35.) 

92. -tdlagp-OK (nebenformen sind: ^atdlagp,, ^pttdlagp,) haufig 

verlJlngert durcb no. 123: -tdlatsiarp-OTc, etwas, mit 
maasse, nicbt allzusebr, ein weilcben. 

93. -miV'OK, gewobnlicb vcrliingert durcb no. 123: -mitsiarp-oK, 

um ein weniges. S. anm. 4. 

94. dlugp-OK, gewohnlicber (an no. 4) nerdlugp-ox, balbtr. net- 

dluivoKy scblecht^ unrecbt, falscli, iibel. S. anm. 5. 

95. dluarp'OK, an den stammen der 4ten u. 5ten classe vdluarp- 

OK, gut, recht. 

96. neruv-oK (aus no. 4 u. 48), aucb nera-oK, mebr^ in bobe- 

rem grade. 

97. -ricigp-oK, besser als vorber, wieder und besser. (1st 

wol verwandt mit no. 60). S. anm. 6 u. 7. 

98. -inarp'OK, nur, nur das; und sinarp^^x (an t, h u. *), 



S- 131. Anhange der nenn- und redeworter. II, 2 a. 151 

ginarp-oK (an kurzen vocalen), -vinarp-on (an staininen init 
langem end vocal), nur, i miner niir, irainerhin. S. asm. 8. 
99. dluinarp-oK, an stainuien der 4ten u. 5ten cl» i)dluinarp-0K 
(wie es scheint, aus no. 95 u. 98), dure ha us. 

100. "Vlgp-OK (in Labr; vagp.), ganz eigentlich, fiir gut, in 

walirheit. S. anm. 9. 

101. -vfdrigp-oK (hin und wieder — und in Labr. immer — ma- 

rigp.), vollig, ganz. 6. anm. 9. 

102. v-atdldrp-oK (das vorsteliende v ist der hauptcharakter, wird 

also an den stammen der drei ersten classen p-), zu selir, 
allzu-. 

103. tuarp-oK, an stammen, die als participwurzel s haben, und an 

denen der 4ten classe auf e: suarp-OK, einzig. (Scbeint 
eine verlangerung -v. no. 30.) S. anm. 10. 

104. tiidrp'OK, 8udrp-0K (wie das vorige); an stammen auf a und 

eauch: udrp-oK, auf o: judrp-oK, dauernd, bestandig. 
(1st wol nur eine nebenform des vorigen). S. anrfl. 10. 

105. iuinarp-OK, suinarp-oK (wie d. ver.), bestandig, iramer- 

fort. (Viell. aus no. 63 u. 98; vgl. §.130, anm. 9). 

106. (t)arp-o)r, wiederholt, mehrmals; mit no. 98: (t)ainar' 

p-OK, immer wieder; und dieses an no. 87: -^ngisainar- 
p^oK, niemais. S. anm. 11. 

107. terp-oKy halbtr. terivoK, nach einander, allmahlig. S. 

anm. 5. 

108. -rKajarp'OK, gewohnlicher mit no.88: -VKajaKa^oK, um ein 

haar; ware od. batte beinabe — (aber . . .). Eine neben- 
form (mit gleicher bedeutung) ist -VKajdv-OK, was vorzugs- 
weise in zwei fallen gebiaucblich ist, niiml. im Nominalpart. : 
-TKajdssoK, welcber um ein baar — konnte (wenn 
nicht . . .), und mit no. 75: -rKajdlerp-oK, in der bedeutuag: 
bald, gleicb (docb nicht im Imperativ). S. anm. 12. 

109. (g)lv-0K (wie no. 50: (g)i-OK), aucb. Eine andere besonders 

im Conjunct, gebrauchlichere form desselben i«t miv-OK. S. 
anm. 15. 

110. (g)aluarp'OK, zwar — (aber . . .). S^ anm. 14. 

111. nerp-oK, etwa, ob etwa, ob wol. S. a«m. 15. 

112. -rjc6rp-0Ky vermuthlich. S. anm. 16. 

113. ungnarp-oK (wie no. 71), wol, wahrscheinlich. Gebrauch- 

licher als dieses ist dessen verlangerung durch no. 56: ungnd- 
erp^oKy wol nicht mehr; auchblos: nicht mehr, S. anm.6. 



152 ZusammenBetzungelebre. S* 131. 

ii4. (i)^S8drp'0Ky anschein«nd^ scheinbar (auck sich -Ter- 
stellend). 

115. (g)atdlarp'OK, nock, vorher nocli, erst noch (eke ande- 

res geschiebt). S. anm. 17. 

116. 'TKdrp-oKf zuerst (ebe ein anderer od. man einem anderen 

80 thut). 

117. -jdrp'OK, friib. 

118. -lertorp-OK, geschwind, in einer kiirze. 

119. 'hisarp-oK, nicbt, nicbt mehr. S. aam. 18. 

120. -aidrp'OKy da (a' da!). S. anm. 19. 

Die folgenden sind einfacb verlangerungen der anhangsnennworter no. 15^ 
16,18,21,23,2711.36. 

121. r'88uarp'0K, gewaltig. 

122. -1^guarp-0K, ein biscbeD, im kleineii, biibscb. S.anm.20. 

123. -isiar.p^oK, ziemlicb. . 

124. -Jcaaigp-oK (hasagp., s. no. 21), leider; aucb: lumpig, 

sc^lecbt. S. anm. 20. 

125. "Tiulugp-oK^ kiimmerlicb, elend, bedauerlick. 

126. -ngajagprOK, fast, beinabe; wird zuweilen verlangert durch 

no. 56: -ngajderp^oK, nicbt mebr beinabe. S. anm.21. 

127. ^kdn^rp'OKy beinabe, nabe zu; und mit no. 56: -Matter- 

p-ov, es ist nicbt ganz nabe dran, dass — . S. anm.21. 

Anmerkungen. 

< I. Das Nominalparticip des Yerneinungsstammes ist regelmassig: 
-ngitsoKy das passive part, dagegen ist -ngisaK, Die sonstigen form- 
eigentbiimlicbkeiten desselben s. §. 61. Alle anhange der vorigen ab- 
tlieilung (aa) baben die verneinung in der regel nacb sicb, und von 
den folgenden (bb) baben no. 88, 109, 110 u. 112 dieselbe immer vor 
•icb; bei den iibrigen ricbtet es sicb ganz nacb der allgemeinen regel 
§.108, vermoge deren sie indessen gewohnlicb nacb zu steben kommt. 

2. Ka-OK vertragt von alien fortbildenden anbangsredewortern (no. 
69*^140) keine unmittelbar nacb sicb, als nerp-OK (no. Ill) u. narpoK 
(no. 128^, stebt also in verbindung mit solcben in der regel zuletzt. Da- 
gegen aurcb umbildung, wo das wort seine natur ganz verandert (s. 
§.108), kaon es weit genug nacb vorn, und aucb allenfalls zweimal in 
einera wort vorkommen, z. b. aulaKissorssujumainaKigame (88,1,15,48, 
78, 98, 88), weil es gar sebr immer nur ein gar arg beweglicbes sein will. 
Uebrigens ist Ka-OK dasselbe bei redewortern, wie ssuan bei nennwor- 
tern, namlicb der gewobnlicbe verstarkungsanbang, und kommt daber 
sebr baufig vor, zumal da es aucb oft obne eigentlicbe bedeutung ge- 
braucbt wird. 

3. Aus no. 90 u. 80 wird durcb zusammenziebung *tdldra-0Kj was 
die gewohnlicbe verstarkungsform fiir no. 80 ist, z. b. ajornatdldraoK es 
pflegt gar scbwierig zu sein; plumatdUrd er pflegt es gar gern baben 
zu woUen; iahujumimntdldraoK es pflegt sebr besebenswertb zu sein, od. 



$. 131, Anhange der nenn- und redewoiter. II, 2 a. 153 

man pflegt es gar g«rn sehen zu woUen. Im Optati? hat diesf^ tasam- 
mensetzung gewolinlich tdlaraile, im Inf. tdlaraUune y^ und mit no. 1 u« 
87 tdlaraissoK u. tdlardingilaK, also la statt Id. 

4. miv-ov ist am gewohnlichsten an solchen redewortern^ die deM 
begrifF einer bewegung nach einer bestimmten richtung bin in sich scblie- 
ssen, z. b. ajagpd er druckt es ab (von sick), ajdmitsktrpd er driickl 
es um ein weniges ab ; Mnguarpd er sckiebt es zuriick^ Ungudmivdlugo 
od. hingudmlUiardlugo es um ein weniges zuriickschieben. An no. 96 
hat idlagp-oK dieselbe bedeutung, z. b. angneruvoK es ist grosser, angne^ 
rutdlagpoK od. angnerntdlataiarpoK es ist um ein weniges (od. um et- 
was) grosser. 

5. dlugp'OK und terp-oK kommen, wie die andern, an transitiYe 
redeworter mit suffix, und an intransitive ohne suffix, z. b. atorpd er 
braucht es, atornerdUtgpd er missbraucht es; pivoK er thut, pi^^rdhtgpoK 
er thut libel; a^erorp^ er macht es entzwei, aserorterpd er mackt es 
allmahlig entzwei, zermalmt es, raablt es; aterput sie geheo hinuofeis^ 
aterterput sie gehen nach einander hinunter; — halbtrans* wird danu 
ein mit diesen zusammeogesetztes transitives redewort durch die obea 
angegebenen halbtransitiven formen, also atornerdlulvoK er missbraucht, 
aserorterivoic er zermalmt, mahlt. 

6. rvigp'OK und nngnarp-oK werden ofters durch no. 50 veriingert, 
und erhalten dadurch eine bedeutung nach art der vorigen a4)lfaeilung 
(aa): -rxigsivoK er kann jetzt besser — , od. ist jetzt besser — gewor- 
den; und ungnarsiv-oK er mag jetzt wol — , man kann jetzt erwarten, 
dass er — ; z. b. erssipoK es ist sichtbar, erssermgsivoK es ist jetzt bes- 
ser sichtbar geworden (als vorher); KajarlorpoK er fahrt im kajak, wa^ 
jartorKigsivoK er kann jetzt besser im kajak fahren (als neulich); ag-^ 
gerpoK er kommt, aggerungnarsivoK man kann jetzt erwarten, das# er 
kommt. 

7. TKigpoK und rigpoK (no. 60) wechseln tlieils zuweilen ink e)^n- 
der, theils gehen ihre bedeutungen in einander iiber, z. b. maUtavoK es 
ist aufgerichtet (ein falirzeug), mdkitarigsivoK (eig. nach no. 60: es hat 
gute aufrichtung gekriegt, d. i.) es *steht jetzt besser aufreeht (als neu- 
lich, wo es auf die eine seite hing); sungdrpoK es ist grun, sungdrKig- 
poK (wie mit no. 97) es ist lebhaft griin, hellgriin. 

8. Es ist kaum ein wesentlicher unterschied zwischen tnarp. und 
sinarp. etc.; ersteres ist das gewohnlichere, und kommt auch in der bei 
letzterem angegebenen bedeutung vor. Im Imperativ verliert dieser an- 
hang vor den endungen it (du) und uk (du es) das r, z. b. OKarsinaU 
immerhin rede ! nungoKinaiik (no. 88) mach's nur zu ende! 

9. Der stamm von vigpon — vih — dient in einzelnen fallen al» 
nennwort, in der bedeutung: der eigentliche ^, z. b. aUvia sein eigent* 
licher name (ateK), taufname; erinavia seine eigentliche melodie (eriita), 
der discant; so auch vfdrih, doch weniger allgemein. 

10. In einigen gegenden bat no. 104 ein kurzes a, und wird da- 
durch also fast eins mit no. 103. Die bedeutungen beider -^ er that 
einzig das (nichts anderes, also fiirs erste immer dasselbe), und: er thut 
bestandig das (dasselbe) — sind einander allerdings auch sehr nahe. 

11. No. 106 wird zuweilen wiederholt, besonders an stammen der 
4ten u. 5ten classe , z. b. taima pissartarpon so thut er wieder und wie- 
der, d* h. oft} — seltener an andern, z. b. tin^ortartartartarparput wir 



**^4 Zusammenseteungslehre. $• i31. 

verfehlten ilio viele Viele vMe male. Ziiweilen — Bainenttieh an stam- 
men der 4ten «. 5ten classe, dient es aiicli statt no. 80. Ofters "wird es, 
statt an Iialbtransitive redeworter gehangt zii werden, selbst halhtransi- 
tiv gemacht, und heissC dann (t)awoK, 

12. ntajnrp'-oic rait dem Subjunct. von oluarp-oir (no. 110) bedeu- 
tet iinmer: wenn — , so ware od. Iiatte — , z. b. orning^alnarungma 
Jcmnarnajunaunga wenn dn nicht zn mir gekominen warest, so ware icli 
bose geworden; taimane aHtdlaraluartmih umiorxajaKaut hatten sie sicli 
damals auf die reise begeben, so waren sie untergegangen. 

13. it? -OK wird ausser anderem gebrauch audi angewendet, uin — 
als Imperat. — einen befehl zu mildern, oder ihn mehr als bitte er- 
sdieinen zu lassen; die suffixe h'lk u. hit behalten dann ihre urspriing- 
liche gestalt (gik^ git), t, b. nvngitkhils inaclfs auch zu ende; willst du 
es nicht at ende machen? iperansiuh lasst es auch los; tvsarigit hore 
sie doch; willst du sie doch nicht horen? Im nordgronl. dialect lautet 
dieser auhang (g)vjoK (s. §. 7, 3). — Der yerneinungsstainm hat hier als 
bindecharrakter -^n, also z. b. tnsdnginwai er horte sie auch nicht; aser^ 
vnginiffoK es ging auch nicht entzwei. 

14. alnarp-OK wird viel haufiger gebraucht, als unser „zwar;" na- 
ntentlich immer, wenn man seiner sache nicht gewiss ist, oder auf irgend 
eine #ei«B ein „aber" im hinterhalt liat. 

i5.' nerp-oK wird zuweilen fiir sicli stehend nachgeholt, z. b. ajitsa- 
VOK, nwpoK es wird nicbts taugen; ja ob es wol — ; statt: ajusanerpoTC 
ob es etwa nichts taugen wird; porusex algamiko, neramiho weil sie ei- 
nen specksack holten (denke ich), ob sie wol ; statt: porusex ai- 

neramiHo weil sie etwa einen specksack holten. Gewohnh'ch steht dieser 
anhang unter andern seines gleichen 2u allerletzt; nur die verneinung 
steht zuweilen nach demselben. Der Infinit. des^elben lautet im siid- 
gronliindischen dialect haufig nerivdlu-ne, wie von neriv-on, 

SG. TKdrp-OK kann von alien andern anhangen nur no. 88 nach sich 
haben. 

17. aldlarp'OK rait der verneinung (no. 87) hat verschiedene bedeu- 
tung, je nachdem es vor od. nach derselben steht; naml. nach stehend 
die obige, z, b. aning'ikatdlarpoK er koramt fiirs erste nocli nicht her- 
ausj — vorstehend dagegen bedeutet es: noch immer nicht, z. b. 
anigatdldngiluK er kommt noch immer nicht heraus; das wahrt doch 
lange, bis er heraus kommt. Der Conjunct, desselben bedeutet immer: 
als noch — , und mit nachstehender verneinung: ^he — , z. b. pinga^ 
stlgatdlarmata als es noch drei waren; siagdlingihatdlarmat als es noch 
nicht — d. h. ehe es regnete, Im Imperativ, wo es haufig gebraucht 
wird, um den befehl zu mildern, verliert es wie no. 98 das r, z. b. ««>- 
haidlait bleib derweile noch da; iperaratdlauk lass es «rst 'mal los! 

18. hisarp'OK wird nur im Imperativ oder im Infin. rait Imperativ- 
bedeutung gebraucht, meist um geschehendes zu verbieten, z. b. tungma- 
Isimrvh tritt doch liicht drauf ! oKaJukisaritse redet nicht mehr, schweigt! 
agtukisardlugo (thut) es nicht anriihren! 

19. atdrp-OK ist eigentlich ein kinderausdruck, der aber auch von 
leuten gebraucht wird, die dem leibe nach langst nicht mehr kinder 
sind, ahnlich wie im deutschen ,,da,*' z. b. da sah ich hinaus, und da 
kam er, und da hatte er einen korb, und da sagte er etc. 

20. nguarp'OK und Isasigp-oK haben hier ganz deoselben gebrauch, 



§.131. Anhange acr nenii- niwl redeworlcr. II, 2 a. 156 

wie iiire stamine (no.46ti. 21), nHmlich erst«res client ineist zutn sclion 
tfiiin, und lelzt€res iiin leise zu scliimpfen, wo es dann gewohnhch durcli 
no. 88 verstarkt M'ird (kuseKa-oK, od. hasaKa-oK); ausserdein wird dieses 
audi selir oft nur fiir die lange weile angeliangt, wie scliou hei no. 21 
erwahnt wurde. 

2i . ngajagp'OK und Tidnerp-OK sind in bedeutung und gebraucli wol 
iiicJit wesentiicii verschieden, wenlgstens werden l>eide in ganz gleichen- 
fallen angewendet. 

Beispiele. 

tahivd er sielit es, tahijumagaluaKarput (78,110,88) wir wollten es 
zwar gar gern selien. 

Igipd er wirft es weg, iginasuKara (98, 70, 88) na, ich werd*s nur weg- 
schmeissen. 

portiwoK es ist liocb, portuvatdlaKaoK (102,88) es ist gar zu boch. 

mingnpd er inacbt's zu ende, mingtinerdlugsinarpd (94,98) er mackt 
es nur oboe ntitzen zu ende, od. er verwiistet es nitr. 

unigpoK er bleibt da, unilerssdraluarpoK (85, 110) er bat zwar im 
sinne da zu bleiben (aber i . .). 

KaumavoK es ist bell, fcaumanerungdrpoK (96, 89) es ist sebr viel belief. 

ornigpd er gebt zu ibm, ornisdngitdluinarpat (70, 87, 99) od. ot*ftiit^if- 
dluindaavat (87,99,70) du soUst durcbaus nicbt zu ibm §eben. 

pivoK er thut (irgend was), piumassaraluarpox (78,106,110) er will 
zwar ofters, od. er inocbte scbon zuweilen (aber . . ,). 

ndharjWK er fiillt berunter, ndkarahigtuaKinarpoK (83, 88, 98) gebt acbt, 
das wird nicbt anders, als dass er berunterfiillt. 

IngagpoK es ist iirger (als anderes) od. zu arg, ingagt'Martuinarpat 
(139,77,98) du macbst es nur nocb iirger; eig.: du gebst um m 
iirger zu macben. 

angivoK es ist gross, angivaidUsaKinerpoK (102,70,88, 111) ob es wol 
gar zu gross sein wird? 

oKarpoK er sagt, ok ar dluar simdngeKautlt X^5, 7 2yS7f 88) du bast gar 
sebr nicbt reclit gesagt, d. i. deine worte treffen aucb nicbt von 
feme zu. 

tahusarpd er siebt danacli, tahiisanarlorumagaluarnorpd (77,78,110, 

111) ob er etwa zwar geben wollte danacli zu seben? tdkuaariar-^ 
toratdlauh (77,115) geb, sieb (erst) 'inal nacb — (daoacb)! 

agtorpd er beriibrt es, agtupUdlatsiainaraluarpara (92,123,98,110) 
icb babe es zwar nur so eben beriibrt (und docb . . .). 

inerpd er inacbt es fertig, inileriorniarpaUllasarKdrpd (118,76, i02,70j 

112) vennutblicb wird er zu sebr sucben es in einer kiirze fertig 
zu inacben. 

iluarpoK es ist gut, iluar8agags8arsiortalnarpoK.(i32, 2, i 4, ^]fiOd, 98) 
er ist bestandig auf zu verbesserndes (d. i. aufs verbessern) aus. 

dssik abbild, dsslUssugssihatdlanga (53,2,14,53,136,115) inacbe mir 
erst ein abzubildendes^ d. i. scbreibe mir vor (was icb nacbscbrei- 
ben soil). 

msuvoK er ist miide, Komiersarfigssarsingiidlmnarnarpoie (56,132,5, 



156 Ziuammensetzungslehre. g. 13!^. 133. 

14, 50y 87> d9> 228) man hat durchaus keine ausruhettelle gefun- 
den, od. man kat auf keine weise zur ruhe kommen koiinen. 

b) intransitive. 

§. 132. 

Zuerst gehoren hieher diejeoigen anbaogei durch welche transitive 

redeworter halbtransitiv gemacht warden. Dies gescbieht zwar in der 

5ten cl. audi ohne weiteres durch blosse Terwandlung des <$ in e (also 

der endung d in wok), sonst aber durch folgende anhangsredeworter: 

^ivoK, an ex und dK ofters ^Hvok; kommt vor an stammen der Isten 
u. 2ten classe. 

'SshoK; kommt vor an stammen der 3ten u. 4ten classe. 

aivoK; kommt vor an stammen der Isten, 2ten, 3ten u. 4ten classe. 

ng-nigpoKf seltener nur -nigpou; kommt vor an stammen der Isten, 
2ten, 4ten u» 5ten classe. 

r-dlerpoK; an stammen der Isten u. 5ten classe« 
Diese konnen jedoch nickt beliebig angewendet werden (so dass man 
z. b. irgend ein redewort der Isten classe nach belieben durch ivoK od. 
durch sivoK od. durch migpoK od. durch rdlerpoK halbtr. machen konnte), 
sondern jedes transitive redewort hat seine ihm eigenthiimliche und al- 
lein anwendbare — (in einzelnen fallen eine doppelte) — halbtransitive 
form, die also bei jedem besonders anzugeben ist. Nur ngnigpoK macht 
in so fern eine ausnahme, als es bei alien stammen der 5ten classe an- 
g^endet werden kann, auch bei solchen, die eine andere halbtransitive 
form haben. Dass die halbtransitiven redeworter, obgleich sie kein suf- 
fix haben konnen, dennoch ihrer inneren natur nach nichts destoweni- 
ger transitiv sind, und namentlich immer den gedanken an ein object 
(was im fall der benennung im Modal, steht) in sich schliessen, ent- 
sprechend unserer construction mit dem unbestimmten artikel, ist bereits 
im vorigen erwahnt worden, s. §. 60, 2. u. §. 85, 2. 

§. 133. 
Weiter gehort hieher: 
128. narpoK (an mehreren stammen der 5ten classe inarpox), 
man — • Oft lasst es sich auch wiedergeben durch: es ist zum — , es 
ist -bar od. >lich. Haufige verlangerungen. desselben sind: nan a ok (mit 
no. 88) man — sehr, od. es ist sehr zum — ; narsivoK (mit no. 50) 
es ist zum — geworden, es ist ^ar geworden (haufig verstarkt durch 
no. 88: narsexaoK); natdldraoK (mit no. 90 u. 80) man pflegt sehr zu 
— , od. es pflegt sehr zum — od. sehr -bar zu sein. Mit no. 80 heisst 
es ndraoK, und statt der verneinung wird zuweilen no. 57 angehangt, 
was das grade gegentheil ausdriickt. Z. b. 



J. 133. 134. Anhange dcr nenn- tind redeworter. % 2 b. 157 

ttuMarpOK er geht fort, auMamarpon maa geht fort «— (d. h. ich 
gehe forty &• u.; — und so iiberall). 

ajarpd er kaon es nicht, afomaKaoK man kann es sehr nicht, es ist 
schwierig; ajornarseicaoK es hat sicli schwierig gemacbt, oder ist 
sckwierig geworden. 

mtisagpoK er ist nass, masttngnaxaoK man ist sebr nass geworden, od* 
mhn wird od. ist sehr nass. 

tildpoK er ist angekommen, iikinarpo an ist angekommen. 

itiavoK er friert, xfanajraoir man friert sehr, od. es ist sehr kalt; irla- 
ftaldMroair es pflegt sehr zum frieren za sein, od. man pflegt sehr 
zu frieren. 

naluvd er weiss es nicht, nalunarjtOK man weiss es niclit, naUmaKtwK 
es ist schwer zu wissen. 

agssuard er ist ihm entgegen, tadelt ihn, agssuamanaoK man tadelt 
ihn sehr, er ist sehr tadelnswerth ; agssuarnaMdraoK er pflegt sehr 
tadelnswerth zu sein, man kann sein thun auf keine weise billi- 
gen; agssuarndipoK er ist untadelhaft, man kann nichts an ihm 
aussetzen. 

nuAugd er spiirt ihn, gewahrt ihn, maliiji^iiiirpojr man gewahrt ihn; 
malungnaKaoK man spiirt ihn sehr, man kann ihn recht gewahren ; 
maiungndraoK man pflegt es zu gewahren. malungnapsivoK oder 
malungnarseKaoK es ist spiirbar geworden, macht sich sehr be- 
merklich. 

Yon den eigenthiimlichkeiten dieses anhangs, zumal an transitiven stamm- 

wortern, ist ebenfalls schon im vorigen die rede gewesen, s. §.60,3, 

auch §. 75, not. und §. 90, not. ; bier ist daher nur noch zu bemerken, 

1) dass die e-form des Conjunct, u. Subjunct. ihm ganz fehlt; 2) dafl|| 

wenn nicht durch einen Terminalis (§. 60, 3) ein anderer als thater — 

(man) — genannt wird, immer — also auch bei intr. stammwortern od. 

bei verlangerung des worts — der redende selbst (ich) als solcher zu 

Yerstehen ist, — und 3) dass bei verlangerung desselben durch bios fort- 

bildende anhange, wie auch im Nominalpart., die personzeichen immer 

suffixbedeutung haben, z. b. ariornasaKinerput (128,70,88,111) ob man 

(ich) sie wol gar sehr nicht herr werden wird; ornikumindngitdluinara^ 

luaKause (78,128,87,99,110,88) man hat (d. i. ich babe) zwar durch- 

aus kein verlangen zu euch zu kommen. 

Der stamm dieses anhangs — nax — dient ausser zur biidung meh- 
rerer ausrufe> auch in einzelnen fallen als nennwort, z. b. in TsukamaK 
geronnenes blut, von hukarpoK er kriegt was zwisclien die zahne; hi- 
gutdernaK eine heidelbeere. Ton higutderpoK (56) die zahne sind ihm 
stumpf geworden. 

§. 134. 

Yon den sonst noch hieher zu rechnenden anhHngen scheinen die 

meisten im grunde neutral, und nur insofern intransitiv zu sein, als sie 

nie an transitive stammworter gehangt werden. An einzelnen kmnmen 



159 * ZasanmienBetzuiigrielire. %, 134. 135v 

saffixe vor ia derse^lben ireise, wie aucli sofnst durcliaus iatransitive 
redeworter ein suffix haben konnen, s. §. 59. Uel>rigei»s ist keiner der- 
selben recFit bewegKcli, daher folgende drei als beispiele geniigen mogen. 

129. 'juipoK, zuweiien stiipoK (sclieint init »o. 57 gebildet), nie. 
Z. b. 

kamagpoK er ist bose, leamajuipoK er ist nie bose. 

patdlingneKorpoK (4,47) es ist erfeiclit worden, patdUngneKojmpoK es 
ist nie erreiclvt wordeo. 

nangiarpoK er ist bange (an gefahrlicben orten), nangiajnipi^n oder 
nangiasuipoK er ist nie bange , weiss von keiner gefahr, ist ver- 
wegen. 

130. (t)6rpoK, es geriith ilim so, er trifft dergleichen. 

Z. b. 

- a^marpoK (128) es ist schwierig, ajomart&rpoH er stosst auf seliwie- 
rigkeiten. 

peKdngiJttK (47, 87) er ist nicbt da, peKoingitsdrpoK er traf es so, dass 
nieinand da vffkr, kain an die verschlosseoe tbiire. pemngiisdr- 
para ich traf ibn mckt zii bause, Oder kaiu bei ibm au die ver- 
schlossene tbiire. 

pivoK er tbut — (pissorc (1) der es getban bat, der scbuldige), pissdr- 
poK er trifft den scbuldigen; auch: er giebt sicb scbuldig. 

sarpingavoK es niinmt oder bat die ricbtung recbts neben das ziel — 
(ein pfeil> eine flintenkugel, eine sage od. anderea werkzeug, wo- 
init man einein stricli folgt), sarpingassdrpoK er kain (mit seinein 
pfeil od. dergl.) recbts von der richtung ab. 

m 

131. ig)ajugpoK er bat neigung od. bang dazu, bat seine 

Inst da can.. Z. b. 

asangnigpoK (balbtr.) er ist liebbabend, asangnikajugpoK er bat seine 
lust am liebbaben, liebt aus berzensgrunde. 

tigdligpoK er stieblt, tigdVbkajngpoK er bat lust am — od. bang zum 
steiilen, ist ein dicb von handwerk. 

imerpoK er trinkt, imerajugpOK er ist ein sauffer. 

amaivoK (56, balbtr.) er vergiesst blut, auiaigajugpon er ist blot- 
diirstig. 

c) transitive. 

§. 135. 

Von den bieher geborigen werden die zuerst folgenden vier kaum 
je anders, als an intransitive oder Iialbtransitive stammwurter gebangt, 
baben also nur eine bedingte beweglichkeit, iind zeigen dalier audi nicbt 
di« eigeptliumlicbkeit^n, die bei den vier ietzten dieser abtbeilung her- 
vortretea (§^ 136)« uud an transitiven stammwortern aucb bei dieseu — 
venigAtens d«a lwi<|e^ erstan — atattfinden iniissten. 



J. 135. 136. Anhange der nenn* iin4 re4ttMrofter. II, 2 c. 159 

132. sarpA (seltener sdrpd), halbtr. saivoXf er mac lit iiin — ; 

mac lit dass er — • 1st nicbt mebr reeht beweglicli, da gewebnlieh 

no. 139 aucli in dieser bedeutung gebraucht wird. Z. b. 

iluarpoK es ist gut, recht, Uuartarpti er inacbt ea zureckt, setat es in 
seinen gehorigen jttand. 

hajumigpoK er hat lust, Isajumigsarpd er inacbt ibu lust haben, mun- 
tert ihn auf. 

« 

ulapipoK er hat Tielerlei zu bedeoken, ist iiberliaiift mit verrichtun- 
gen, idmpi9arpd er macht ihn vic^erlei zii bedenkea haben, sucht 
ibm die ti'anrigwi gedaaken zu zerstreuen, 

Mit ut (no. 6) wird daraus saut, ein mtttel urn das zu Iiewiiken, s. b« 

hafuukigsaut ein aufutuntorungsinitlel (aufmunternde worte, ocU gegebe- 

nes beispiel, od. in aussicbt stebende belobmiag); ttlapisaut ein gedan- 

kenzerstrettUfigtMiitte] (z. b. ein gpiel>eag fiir ein weinendes kind). 

133. (t)ailivd, err hindert ihn, zu — . Z. b. 

ersserpBK es wird sicbtbar, erssersailivd er hindert es sicbtbar zu 
werden. 

vnigpoK er steht still, iinigtaiUvd er hindert ihu am stillslebeiii halt 
ibn in bestandiger bewegung. 

pivoK er thut, pissailivd er hindert ihu am tlnin^ ist ihm zum bin- 
deriiiss. 

134. nerarpdy er nennt ibn — d; sagt dass er -- . Z. b. 

ajorpoK es ist scblecht, ajomerarpd er nennt e« schlecht, ^agt es sei 
scblecbt. 

enciasugpoK er ist faul, ermaaungnerarpd er nennt ihn faul, giebt ibn 
fiir faul aus. 

amerdldput sie sind viele, amerdlanerarpuit sie sagten, es inaren viele. 

135. ndrpd (mit ahnlicher verkiirzuiig der stiiuiuie auf e, wie vor 
neK, §.115), audi -ndrpd, er macht es zu (allzu) — . Z. b. 

angivoK es ist gross, angindrpd od. angndrpd er macht es zu gross. 

nerutuvoK (59) es ist weit (geriiumig), nerutundrpd er hat es zu weit 
gemacht. 

ajorpoK es ist scblecbt, ajiindrpd er machte es zu scblecbt; es miss- 
rietb ihm. 

§. 136. 

136. "Upd, balbtr. -ugsivoK, pass. part. -iissaK (wird angehangt 
wie dessen stainm, ne. 6; und die dort ei wahnten abweichenden bildun- 
geo kommen auch bier Tor). Die grundbedeutung scheint zu sein: er 
thut so an ibm^ iibt die handlung an ibm aus od. wendet sie 
auf ibn an; daber oft: um desswillen, fiir ihn, zu seinem nutzen; 
auch: mit ibm, und ohne sufF. in der zweibeit und mehrbeit: sie — ein-. 
ander. Uebrigens ist dieser aubang trotz seines sebr hiiufigen vorkom- 
mens nicbti oder doch nnr sebr unTollkommen beweglicb^ da er .an vie* 



160 ZusflnmeaMtzaagslehre. $. 136. ^37. 

len staimnen in eider ein for allemal bettimmten bedeutaog gebraucli- 
lich ist, mid an atidere zum theil gar nidit gehangt wierden kann, Eine 
eigenthiimlichkek desselben bestelit darin, dass er die (trans, od. iotr.) 
natnr des staoiniwortB gleichsam autlSBcbt, daher nanentlich, wenn er 
an ein transit! ves ttainmwort kommt, dieses nicht, wie bei den folgen- 
deO| seine transitive iiatur behaaptet, oder init andern worten: ein aus 
einem transitiven stamnwort und npd .zusaoiineiigesQtztes wort ist nlcht 

4 

doppelt, sondem nur einfachtraositiv; — sogar kann ein «e zusammen- 

ge9etates wort nur obne sufF. gebrauciilicfa,'iind MaiTt anscheinend ganz 

ifitrans. s«in/ s. z. b. no. 56. Z. b. 

imertarpoK er bolt wasser, ImertdupA (er iii^ das wasserholen an ihm 
au«^ d. i.) er bok w«8ser ftir.ihn. 

haniagpoK er ist bose, hamdupd {et iibt seine* griinoi an ikm aus, 
d. i.) er ist bose auf ihn; hamoMput lAt sind bose auf einander 
(tbatlichX raufen ocL priigein sich. 

pinlarpoK (76) er sucfat was zu erlangen, pinwpd er siicht was (Modal.) 
fiir ihn zu erlang'en, muht sich fiir iba; pmiimsWK er miiht sick 
fiir midere. 

pigdnyoK er wacbt, pigdnpS er waclit iiber ihm. 

nhilerpd (55) er bezahlt es od. ihn, aklluip^ er bezablt fiir ihn. 

i8erterp09 ef ^iebt (aus dem zelt) ins b^us, igerterupai (er iibt das 
einziehen an Uinen aus,'d. i.) er hilft ihnen einziehen. 

aggerpoK^ er kommt,' aggitipd (er wendet das liommen darauf an, d. i.) 
er kommt d^imit, bringt es. 

avalagpoK er gebt voin lande, st6sst ab, avaldupd er nimmt es mit 
auf di^ see. 

iumvd er giebt ihm, funiiipd er giebt es bin. 

« OKalugpOK er redet, oKoiupd er redet ihn an, ermahnt ibn, predigt ibni. 

«or#6rpoir er bdrt auf, sordempd er hort auf damit, od. mit ihm. 

anivoK er gebt binaus, anipd er bringt ihn od. es hinaus. 

sv^ugdliuvai^ (45, 48) er ist der erste^ sujugdliupd er iiinunt ihn zuerst, 
od. thut ihiA '2u#f St' (ebe er aiideren so thut)» 

ndmagsivd er vollbringt es, ndmagsismpd er vollbringt (es^ Mod.) fiir 
ilm, bringt zu stande was jener (das object) hatte thun solien. 

tdrpd er stosst es ab, driickt.init etwas (Mod.) dagegen, to//«j?4 er 
> drackt es an, bait es angedriickt gegefi etwas (Termln.). 

sinigpoK (stamin ^nik, 3te cl. Iste abth.) er scbRift, slngmpoK ef ist 
in seblaf gefallen, ist toib seblaf libermannt. 

. §. 137. 

137. (ty^rd (aus no. 1 «. 44), halbtr. (t)ori«oic *), er vermeint 
tbn — ; denkt, dass er — . 

138. -TKuvd^ balbtf. ^rnuMaivoit, er heisst ibo — ; will, 
dass er — . • ' ' * 



S- 1«^7. Anhaoge der neon- uod red^Morter. II, 2 c. 161 

J39. tipd, sipA^ hfllbtr. ^it^/voir, siisivoK, pass. part, tltatty 
siiaKy er iHsst ilin — ; micIi: veranlasst od. macht, dass er —. 

140. serpi, an vocalen tserpA '), baibtr. sivon, tsivox, er 

'wnrtetaufilinydasser — . 

*) Leute, die das r niclH tnssprecken kiitmen (gtjonl kvi^givt), nachofr danus 
(t)upi^ was in maocheB ^egendeii sehoa den rang eincr aebeDform erhaken hat, 
und im Balsrevicr s«gsur fans allgewein geworden isi (auch mil noch weifcerer 
vmnderung: #V|»i); waliiyclietnlich sum theil durcli d^ ^afluss der europaer, 
die diese verkummerung fiir das ricUtige geUalten und in schriftea iiberall ange- 
wendet babi-n. (Eben daselbst ist durch denselben Einfluss pih fiir fih (no. 5) 
sehr gew5hnlicb geworden.) Sonst haben die stawme ier 4ten und 5ten classe 
bier hSuGg s statt ss, also aord, sorivoM, 

') fiei den redewortem der 3 ersten classen richtct sicb der ' anfangsconsonant — 
ob f od. * — nach der participwurz(^ , nfrobei jedoch die .stamme auf t dieses 
ganz verlieren (u. also nicht -^Hpd u. -tsipA^ son^m -Upd u. -sipd haben) ; — 
die stamme der 4ten cl. auf e iiabea'«^ mg traf a u/o'a. dfe der 5ten el. t. 

^) Dep nordg^i^ dialcet h^t ztim theil auch an consonantcn — d. h. bier an stam- 
ttCB der Istcn und Sten classe — ftrerpd, slso dnei coasonanten — rts, gta — 
bdssvMBeA, 

DitN»e s\x!t anlMlnse ■i<feeti**d€fr ^efs^hrtielaungsfahtgkeit der gronlandi- 
schen worr«r die krone aiif, iiidem sir m^t traMilp^nJtiMDmwortern die 
doppeittraiisiiriYea redeworter §*4»0, 1 bilden/in duiien beide statniBwort 
nnd aabang subject- tin d obj^ift haben, — imd somit 2 subjecte und 2 
o1>jecte (als clret p^rsionen) hi einein wort uereinigen; das ^vbject des 
stammworts ist dannr ztigk^ich atidi miudtiares #bffect des snhangs, vah- 
rend das eigentticbe (di^rch daa saf^ 1ii*zielt») object dete anlumg und 
s|amm^/fort geineinsciii^tlicfi zugehort. Uin alies zu benenneq, sind drei 
gegenslandsworter erfordcrlich : ein .Siibjectiv fiir das erste subject 
(4as subj. dets anhangs), ein Term ina Us fiir daa zweite aubject (das 
subj. des staiaftnworts), und ein Object! v fdr das gfineinsehaftlicbe ob- 
ject (das obj. des suffixes). Wird der anfiang balbtransit. gemacbt, so 
kommt aastatt des Subjecliv* ein Olijectiv (§. l<7j, statt des Objectivs 
einModi^is (§. 85>3;), und <ter T«rminalis bieil)t; ist dagegen da#.stamm- 
wort bal^^ransitivy so stebt fiir den .^"enninaiis ein Obj^ctiv (Veil dmm 
das mittelbare object des ariiangs — das 2le sobj. — hauptobject des- 
selben wird), itir den Ofa^tfctiv ein Modalis (wieder Offich §.85>2), und 
der gubjectiv lifeibt. Die bed^ittii^ der transitiven — nkht halbtransi- 
tfven — sti\jninworter ist bier iinnier als passiv aufzufassen. — Bei^inem 
intr. staaMnwort, wo nur ein suJijeet u. olyect (najnl. das des aabangy) 
statt hat, faMt das ungewohniicbe weg. Z. b. 

IserpoK er gefit binein, isersord er vermeintihn bineingegangen; denkt 

dass er bineingegangen ist; — isevKUvd er beisst ihn bineingeben; 

*\— iserUpd er lasst ihn bineingeben, oder macbt dass er hinein- 

gebt, fubrt od. bringt ihn binein j —' Isefserpd er wartet auf ilm, 

dass er bineingeben wird. 

Gronl. Gramm. ** 



162 Zasammensetzungslehre. $. 137. 

iftjf>|>oxr er setzt sicli, ingerwuvii er lieisst ilin eicli setzen; — ingiUpd 
er I'tmst ilin sicii setzen, oder maclit class er sich setzt; — ingit- 
serpd er wartet bis jener sich gesetzt hat. 

antdUsavoK (70) er wird abreisen, uvdlume auidl^sasswraka od. aut- 
dldsasoruka ich denke dass sie inorgen abreisen werden. 

nun^upd er niaclit es zti ende, nung^rxuvd er lieisst es zii ende ge- 
macht werden; nnngutserpd er wartet (auf es) bis es zu ende 
gemacht ist. 

minavfi er bearbeHet es, sanatKUvd er heisst eif bearbeitet werden, 
will es bearbeitet haben; — sanatipi er lasst es bearbeitet wer- 
den, giebt es in arbeit. uvavnut tamdna sanarKuvd inudta dieses 
beisst dessen besitzer von mir bearbeitet werden, od. hat dessen 
besitier mW zw bearbeiten l*efohlen od. aufgetragen. iwissiilit (6) 
nalmginuU iligissamlnut (46,2) sanaiitaraU (80) ndlagaisa aller- 
hand aufg^tragene arbeiten pflegen ihre (der gesellen) herren 
von denefi, die sie (die herren) zu fesellen haben, bearbeiten zu 
Inssen. 

An no. 48 hat tipd bmifig die becUmtiing: er hiilt dafnr, dass er— ; z.b. 

wardlupuh sie sind zwei, mardUliiuik» icli Hess sie (in neineii g6«lan- 
ken) zwei sein, hiek sie fur s^m^i (die dock d«neiie waren). 

Die Infinitive, dftetferaaliiinge kejuien wir iiiuifig diircli emijunctionen 

wiedergeben, namlich den Inf. vom 00.137 iinmer diureh: ia der mei- 

nung, dass — , von no. 136 durch; auf dass, od. damk — ; von no. 139 

ofters (nJMnentlich an no. 47, 48, und i/iojr er ist) dureh: wabreod, so 

lange • — ; uad von no. 140 durch: bis — . Z. b. (s. auch die beisp*l, 

2, 4, 5,*§. 92)5 

fuldrloKfitnglluK (I9 47, 87) es liat keine liosucl»er, puldrtOKum^Uord" 

lugo in der meinung^ dass es keine besncher (daseibst) hat.^ 
inuvoK er lebt, indrmwalugo auf dass er lebe. 
tahuvd er sieht es, fakorKuvdlngif damit sie gesehen weiNien — (eig. : 

sie gesehen werden lieissend). 
tamdnipoK er ist hier, iamdnititdluUt Yfnhrend du hier warst — (eig.: 

dich hier sein lassend). 
silarssuaic silarssAHtdlugo (48) die welt welt sein lassend, d. i. so 

Ijnge die welt steht. 
uvdlaKdrtttdlugo (47) so lange es tage giebt; in ewigkeit. 
8order}i0K er hort auf, sarderserdlugo bis er aufhort (eig.: wartend 

darauf, dass er — ).^ 
•omnrfigd (5,46) er sag! zu ihm, uvai)nnt- oxai^igUaerdluH^ bis idi zu 
dir sage. 

Anmerkungen. 
). An trdnsitiven stannnwortern kann der Inf. dieser anhaoge das 
3te stfliject (sonst Termtnalis) im Subjectiv bei sich haben, wesn das 
Iste subject nicht genannt ist, z. b. iaukiui takovKuvdlug^ damit die&e 
•s sehea (statt tauhununga idkoruuvdlugo); doch ist ^ieregelrechte con- 
struction (mit dem Term.) gewofanlicher. 

2. Gemass ihrer eigenthiimlichkeit, das stammwort in alien seinen 
rechten zu lassen, verandern diese anh^nge niclits in den beziehungen 
der im casus obliq. zu demsellten gehorigen worter (s. o,. das 3te heisp.). 
Dies giU namentJich auch von den e-suffixen im cas. obliquiiH; d. h. 



$. 137. 13S; Anhange der nenn- uod redewdrter. II, 2 c, 163 

ein gegenstandy der beiin blossen statninwort mit eioem e<- suffix und 
apposition benannt sein wiirde, muss audi ein e- suffix (u. appos.) ba* 
ben, wenn einer dieser anbilnge dazu konamt. Z. b. isumammih oxa- 
]ugp0K er redet nach seinem eigenen belieben, UumamMk OKalorKuvd 
er heisst ihn nacb seinem eigenen belieben reden; ingmln^ut (statt itt^- 
mingnut, §.49,3) ningduput (no. 136) sie stnd sich unter einander feind, 
ingmmui nmgdusaenipai (no. 74) er macbt sie auf boren sicb unter ein- 
ander feind zu sein, oder aucb mit umbildung: ingminut ningaussau- 
jungndersipai (no. 136, 2, 48, 113, 56, 13*1) er maebt sie auf boren sicb 
unter einander (6d. gegenseitig) angefeindefe zu sein, stiftet friede un- 
ter ibnen. VgL §. 103, nt. 

3. No. 6 — bier 88ut — wird bei diesen immer an die halbtransi- 
tive form gehangf, kommt aber an no. 137, 139 u.l 40 nicbt leicbt vor — 
(ausser etwa mit no. 46: s. §. 123,3); an no. 138 wird durcb zusammen- 
ziehuDg aus rxusaissut: rxussutf wenn ein sufF. dran kommt, sonst rvti- 
88ut; z. b. perxmsutt^ sein gebeiss, gebot; perKussuilt gebote. No 140 
Jiat mit no. 6 und 46 stsigd (t«-), z. b. kuuvok es wird tag, Kaut^igd 
er wartet damit awfs tagwerden; bescbaftigt sicb damit bis es tag ^ird. 



Zweiter abschniU. 

Anhange der deiiteworter, partikeln, suflixe und 

appositionen. 

§. 138. 
An diesen wortern und worttheilen — denen sicb bier aucb die 
ortsworter §. 46 f. und die personworter §. 48 f. z. tb. anscbliessen, 
kommen anbange auf zweierlei art ?or: erstlich giebt es ibnen eigen- 
tbumlicbe anbange, die an andern wortern nicbt gebraucbt werden kon- 
nen, und zweitens werden einige nennwortanbange aucb bier angewendet. 
Zu ersteren, die ihrer form nach sammtlicb redeworter sind, geboren 

folgende: 

1) rpasigpoK, es ist um etwas in der ricbtung, nacb der 
seite bin. An ortswortem und am Abl. der unpersool. deuteworter. 

Z. b. 

avangnax nord, avangnarpasigpoK es ist od. liegt etwas nordlich (nicbt 

grade in ost od. west). 
t'mi das innere land, i'merpaslgpon es ist landeinwarts, nicht ganz 

nahe an der see. ... • -av i /j 

higdnga von siiden, Ugdngarpastgpox er kommt ein wenig sudlich (der 

wind), von sudost od. siidwest. 

2) rxtipd, er umgebt od. passirt es auf der seite. An ortH- 
wortern (aucb mit suff.) und am Term, der unpers. deuteworter. Z. b. 

avai die aussenseite, avarmpd er fabrt es an der aussenseite vorbei. 
atd sein unteres, atdrxupS er gebt durcb sein unteres, kriecht unten 
durcb. 

11 * 



164 Zusammefisetzungsiebre. S- f^^* l^^- 

agssoK die windseite, agssormpd er pa«sirt es auf der windseite. 
jiavUna landwarts d«rch, pav4^narHp(l er iimfabrt es aof der sf?ite 
nach dem lande zii. 

3) ungnarpoK. 1st eine verlangernng des Terminalis der deiite- 
worter, und bedeutet: er gelit dahin. Z. b. 

sitmmga hinunter, seewarts, HtmungnarpoK er gebt bioanter od. see- 
warts. 
tdssunga dahin, tdBSungnarpOK er gebt dahin. 

4) Is6rp-0K. 1st eine verlangernng des Vialis der zablworter, die 
(ausser an eins) gebrauchlicher ist als der Vial, selbst, und bedeutet: 
sie tbun, od. er thut ihnen (od. ibin) auf so viel mal. Anch an 

ingme §. 4^, 3. Z. b. 

aiaulshkut auf einmal, atautsiliSrpal er nimmt sie auf einmal; thut ih- 
nen alien zugleich; atcnitsikdrilnse (tbut) ihr alle zugleicb! 

sisamdkut auf viermal, sisamdkdrpai er nimmt sie auf viermal, oder 
theilt sie in vier theile; sisamdMia (6) sein fieiter theil. 

ingmhkut fiir sidi selbst, fiir sich allein, ingmikSrpoK er ist fiir sich 
(getrennt von anderen). 

5) migp-OK. Ut eine verlangernng der appos. mtk an den be- 
nennungen vjon gliedmaassen, und r>edeutet: er macht od. thut (was) 

damit. Z. b« 

tknsih ellbogen, ikusingmiyp^k er «t6lW itiit dem ellbogen an (unver- 

sehens) ; — mit suff. : er stosst ihn mit dem ellbogen (urn ihn auf 

etwas aufmerksam zu machen). 
arfan die auBsenkante der hand, mrfwmigpit od. arf4migpd er scblagt 

mit der aussenkante der band drauf. 
\s8e (fiir issik) auge, Isstngmigpd er winkt ihm mit den augen. 

6) mulsdrpoK, Ist eine veriangerung der appos. mut an ortswor- 

tern, und bedeutet: er gebt od. bewegt sich dahin. Z. b. 

sanimut seitwilrts, sanimukdrpoK er gebt seitwarts od. der quere. 
kxijdnmt siidwftrts, htjamukdrpoit er gelit od. foewegt sicli siidwarts. 
sangmui der vorderseite (des landesj zu, westwarts, nilak sangmu- 
kdrpoK der himmel (d. b. das gewoike) gebt westwarts. 

§. 139. 

Von den bier vorkommenden nennwortanbangen bilden den gross- 
ten tbeil die adjectivischen §.120, die mit ausnabme von no. 19,20, 28, 
29,31,32 u. 33 alle angewendet werden, und zwar; 

1) an <ien unpersonlicben deotewortem (ausgeoommen idssay 8.2): 

no. 15 (selten 16), 17, 24 (meist mit no. 15, oder. l5 u. 21) nnd 36 (obne 

suffix). Da diese iiberbaupt nur im casus obliquus vprkommen^ so kon- 

^n sie auch mit anbangen nur im cas. obi. steben, und zwar kommt 

hier immer der anhang an die casnsbildende apposition, nicht uinge- 

keJirt die apposition an den anhang. Z. b. 

■aeane in norden (eig.: rechts von der seegegend), woanersauaK yreit 
in norden; avanerujvgssuaK ungebeuer weit in norden. 



S' 139. Anhaoge der deuteworter etc. 165 

samunga seewarts, tiach westeo, samvngarssuaK od. samungarupigsavaK 
sehr weit in die see binaus, weit iiacli westeB; ^nm^ngainaK nur 
seewarts, grade vom laude weg; sawungakdneK fast grade vom 
lande weg. 

pikdnga von oberhall) Iier, vow lande lier, von nordost, pikdngurssuaK 
weit von oberhall) ber; pikdngainaK grade vom lande ber; pikdng- 
akdnex fast grade vom lande ber od. von nordost. 

2) an den personliclien deutewortem und tdssa: alle mit ausnabme 
von no. 19, 20^28, 29, 31,32, 33 u. 36, ganz besonders baufig aber no. 15, 
16 u. 21, die, wie audi no. 22 — 24, und vorkommenden falls wol aucb 
einige andere, auf dieselbe weise angehiingt werden, wie die suffixe 
§• 50, namlick so, dass vor und nach dem anbang ein gleickbedeuten- 
des formzeichen stebt. inan wird nur am Snbjectiv und der mebrbeit 
selbst z»m Subjectiv od. ziir mebrbeit, an appositionen dagegen bleibt 

es nnverandert, Z. b. 

fauna der, dieser, iaunarssuaK dieser grosse od. unscbone od. grau- 
licbe, iaundngitaK dieser niedlicbe od. liebe; taunakasik dieser 
leidige od. argerlicbe; Subjectiv: iaussiimarssiipf taussumdngup, 
taussumdkasmp ; mbt. tatikorsstiit, tatihungmt, taiikuka^; Mod. 
taussumingarssuarmik, tausmmingdnguamiky iatissumingakasingm ik, 
mbt. taukuningakasingmk, Term, taukumingakasingnut etc. etc.; 
audi mit suifix: taussumingarssuaminik etc. etc.; — taunatsiaK die- 
ser ziemlicbe; taukupilugssuit diese beillosen, taukorpagssult die 
menge dieser, taufeuanrcrl od. taukudluit diese wunzigen, tatmau- 
galuan der zwar dieser war etc. etc. etc. 

tdssa da ist's, idssarssuit da sind sie, die gewaltigen, od. die griiu- 
lichen etc.; idssahaaik da babt ilir ibn, nun ireut eucb nur uicbt 
zu sebr; tdssarpagssuit da kommt der ganze baufen; tdssauga- 
luax da war's zwar (aber icb weiss nicbt, ob . , ,); td^satuoK das 
ist's allein, das war alles. 

mdna dieser (bier), mit sufF. (§. 50) mdnd sein dieses bier, mdnagssd 
woraus sein dieses bier werden soli; mdnainaK nur dieser bier; 
Subjectiv %ndiumainap, mbt. mdkvinait nur diese; mdtvmungalnaK 
nur zu diesem ; tndhuningainaK nur mit djesen. 

3) am Termin. der ortsworter: no. 17 u. 36, letzteres ofters durcb 

no. id verlangert: kdnatsiuK (mit a fiir i). Z. b. 

iivdmut binauswiirts, avdmuinuK grade biiiauswartsj avdniukdneK fast 
grade binausvtarts, avdmnkdnatsiuK ziemlkb grade binaus^rts, 
mebr grade vom land weg. 

4) an den eigentlicben personwortern : no. 17 u. 21 — 24, letztere 

nicbt leielvt auders, als in der Isten person. Z. b. 

uvanga icb, uvangainuK nur icb , od. nur micb; uvavnmnaK nur zu 

niir; uvangakiduk icb aruier tropf, 
nvagut wir, nvagiimaii nur wir, od. nur uns; uvavtininaK nur bei uns; 

uvagukaslt wir fatalen menscbeu. 
mUit du, ivdUnaK nur du, od. nur dich; ilingnuinaK nur zu dir. 

5) nn den uneigentlicben personwortern: rdluinaK (der stamm von 
no. 99) und no. 15; andere kommen wol kaum vor. Die anbiinge kom- 
men bier an den stamm, und die personendungen an den anbang. Z. b. 



166 Zusaniinensctzangslehrr. S* 1^^* '^O- 

hisime er allein, hi&erdlulnarme er ganz allein; hwma icli allein, Xri- 

serdlmnarma icIi ganz allein etc. 
iamarmih sie alle, IcfnicfrMtfcirniiJl* od. tamardlulnarmih od. lamiirdltit' 

•uirMiiiimiiJl* sie alle ohne eiiie einzige aiisnaliine; iamuita — ia- 

mar$$u%$a od. iamardlmnuisa etc. tamavse ilir alle, iamardlmnavse 

ilir alle zusaininen etc. etc. 

6) an partikeln urid aiisriifen koromeii eiiizelue vor, liaiiptsaclilich 
die liier iiberliaupt die allgemeinsten sirid: iio.]5| Iti ii. 21. Z. h. 

Kanga iranOy elieinals, xangarssuaK vor langer zeit; wanganguax vor 

nicht gar langer zeit, vor ireoigen jahren. 
KaKuiigut bisweilen, in zwisclienrautnen, KitKutigorMuaK in grossea 

zwischenraumeuy »elir »elteu. 

An ausnifeo dienen diese gewolinlicii , um zugleich aboeigung, ziiuei- 

gung od. Yerdruss auszudriicken, wie »o hanfig an nennwortem, z. b. 

^/ oh! drsMuuK o, der — ! UnguaK o! wie ein niedlicber! dkaM o, 
leider! ^tisasik-una o! der I'atale! dans er doch aiich — ! 

haslk wird sogar auch an personibrmen gebiingt, z. b. hingorna orni- 

sdngilarahasik ich werde nicbt wieder zu ibin gelien, zu dein esel. 

7) an suffixen (in nnveriinderter bedeutiing) kommen Ton den obi- 
gen zwar keine vor, dagegen ziiweilen einige andere, namentlicb no. 39, 
51 u. 52, z. b. 

KUKap aid des berges iinteres, d. i. fuss, arajriifi al^itutie die am fuss 
des berges wobnen (eig.: des berges sein-uoteres-bewobner). 

sini rand, mit suff. Bind sein rand, seine aussere kante, Btndslorf^d er 
folgt dessen rand (z. J>. ein boot, iras dickt am strande hinfahrt). 

niuveriup nund des kaufmanns land, d. i. wohnort, niuverhtp nundHar- 
poK er ist nacb des kaufmanns wohnort gegangen. 

§. 140. 

Sonst kommen von mnbildeuden auhangsredewortern bier vor: 

1) KarpoK (no. 47) an personwortern und persoulichen deutewortern, 
meist im Conjunct, od. Subjimctiv, z. b. ittunaKamkai weil es den hatte, 
d. i. weil der dabei war; ivkonarpata wenn es jene hat, od. wenn jene 
da sind; ivdlexdngigp^tt (87) wenn es didh nicht gehalit hatte, od. wenn 
du nicht gewesen wai'cst. 

2) uvoK (no. 46) an personwurtern, persunlicheu deutewortern, und 
idssa od. iamdssa, z. b. uvangauvunga ich bin*s; iaunuuvaK es ist der; 
iaivnauM bist du derjenige? hinauvii wer hist du? kindungiktnga ich 
bin kein wer, d. i. kein unbekannter (nur wegen der finsterniss uner- 
kannt); td89auvoK od. tamdssauvoK das ist der, od. da ist der {von dem 
du weisst, od. von dem die rede war, s. §. 101, anm.). 

3) arpoir (no. 66) an tdssa in der bedeutung: so! es ist genug! z. b. 
idssdrpHl hast du genug? willst du nicht mehr? tdssarniar'it (76) lass 
es nun gut sein; bore auf. 



167 



Register 

1) der im dritten theil enthaltenen anhange der iienn- uod 

redewSrter. 



a. I. If. 

-arojc no. 26 

'Orp-^it 66 

'Ortorp-OK . ' 77 

'drssuk 34 

-aidrp-oK 120 

-aidlaffp-oic 92 

-divh 35 

-iarpd 56 

iarpoK 52 

imrpoic ....... 54 

erpd 55 

'drpd 56 

-ipoic 57 

.'iroic 53 

-ifuuc 17 

"inarp'Oa 98 

'Vdrp-OK 104 

'Ungnarp'OK 113 

'Apd 136 

-iiro* 48 

-umdrp'OK 71 

-«iiiav*oic 78 

-III 6. 28 

-useK 7 

'UMsaK 44 

K. r. 

-Ka-ojK 88 

'KorpoK 47 

-jcal 11. 40 

-«i* 12 

'KinaV'OK 82 

-KVt 9. 41 

-rdrpoK 65 

"ralakt rdidK .... 35 

-riarp'OK 66. 69 

-rerp'OK 73 

-rusvgp-OK 84 

-nnjvk 24 

-rKdrp'OK 116 



-rKt^iarp^oit 108 

•^icigp-OK 97 

•^K&rp'OK 112 

'TKuvd 138 

r-pah 25 

r^pitldlagpoK 64 

r^palvgpoK 64 

r-Msuait 15 

r^smarp-OK 121 

r-iUpoK ....... 68 

-rdidK 13 

* g. ng. 

-hatagpOK 67 

'hasih 21 

-kasigp'OK 124 

-kdneic 36 

'kdnerp'OK 127 

'kipoK 58 

-kisarp'OK 119 

'kUdrp-OK 91 

'koK 33 

•kortoK 43 

'kuluk 23 

•kulugP'OK 125 

g-d 46 

gaK 2 

{g)aldlarp'OK .... 115 

(jg)asuarp'OK .... 86 

(ig)aluaK ....... 37 

{g)aiuarp'OK 110 

(jg)aiugtuarp'OK ... 83 

(ji)^JugpoK 131 

(g)iaK 10 

(g)iartorp'OK .... 77 

g'igpoK 60 

{^)tC'OK 109 

ginauv'OK 79 

ginarp-OK 98 

{g)ungnarp'OK .... 113 

{g)nmdrp-OK 71 



(0)umaV'Oit 78. 

-gsMOK 14. 

g-dUit 45. 

"Ugdrp'OK 80. 

-ngajok 27. 

-ngaJagp-OK 126. 

'ngU'W 87. 

■^nguoK 16. 

•^nguarp-OK 122. 

-ngorpoic 49. 

p. V. m. 

'Pildiagp^OK 92. 

'Pildrp'OK 91. 

'pauk 22. 

v-atdldrp'OK .... 102. 

-vigp'OK 100. 

"Vinarp'OK 98. 

'Vfdrigp'OK ..... 101. 

fik 5. 

marlgp'OK 101. 

wUo 39. 

miV'OK 109. 

-nm'r-OA 93. 

-nUneK 42. 

I. 8. n. L J. 

iOallivd 133. 

lax 29. 

Mjc. . . 31. 

(OaK 2. 

(I)ifra-OK 80. 

(i)arp'OK 106. 

(0« 3- 

terp'OK 107. 

/i'pd ......... 139. 

'luoK 30. 

tuarp-oK 103, 

tudrp-oK 104. 

tuinarp'OK 105. 

(/)0K ^ 1- 

tdK 43. 



166 

-tOKOK 32. 

iOord . . * 137. 

torpoK 63. 

iO&rpoK 130. 

tUVOH, ilkvOK 59. 

(t)iU8drp^0K 114. 

^tsiax 18. 

-tslarp-oK 123. 

'tserpd 140. 

-teUarp'^oK 90. 

-tdlagp'OK ...... 92. 

'sderp'OK Y4. 

sdK 31. 

farpd 132. 

-sdrp-OK 91. 

•^sav'OK TO. 

siaK 20. 

slorpoK 51. 

serpa ........ 140. 

sipd . . 139. 

sivoK . . I 50. 

simar-oK 72. 



Register. 

sinauv'OK 79. 

sinarp'OK 98. 

suarp'OK 103. 

8udrp-0K . 104. 

suipOK 129. 

suinarp'OK .105. 

s6k 43. 

gofcaK 32. 

8orpoK 63. 

sungnipOK 63. 

ifuvdK, sUpok .... 39. 

ssaK 29. 

ssuseK 8. 

-ndrpA 135. 

nnrpOK 128. 

navlarp'OK 81. 

nastiarp'OK 86. 

niarp'OK {niak) ... 76. 

n€K 4. 

nerarpd- 134. 

nervv-OK 96. 

nerp-oK 111. 



nerdtugp'OK 94. 

-Idrp'Oif 91 . 

-«aic 19. 

'HtirpoK 52. 62. 

"UorpOK 54. 

"lerpd 55. 

'lerp-OK 75. 

-lertorp-OK . . 118. 

'lerssdrp'OK 85. 

'Iffc 3S. 

'UtoK 5^. 

-lugp'OK, dlugp. . 61. 94. 

-dluarp-oK i 95. 

'diuinarp'OK 99. 

'Jdrp'OK , 1 1 T. 

'jartorp'OK 77. 

'judrp'OK 101: 

'JuipoK 129. 

^jungnarp-OK .... 113. 

^Jumdrp-OK 71. 

'Jumav-^OK 78. 



H e g i s t e r 

jj) der deutschen redewOrter, adjective, adverbien etc. die durch voi^ 

stehende anhSnge ausgedriickt werden. 



-ahnliches no. 44. 

allmablig ....... 107. 

allzu 102. 

altes 32. 

anscbeinend 114. 

art und weise .... 7. 

armseliges 23. 

auch 109. 

bald 108. 

bearb^itet es 54. 

bedauerlich 125. 

bedauerlicbes 23. 

bedeutend S^. 

bedient sich dessen . 63. 
becilt sichj zu — . . 86. 



befabigt ihn, zu — . 79. 
beinabe. . 108. 126. 127. 

beinabes 27. 36. 

bejammernswertbes . . 23. 
bcsondercs ...... 34. 

besser als vorber . . 97. 
bestandig . . . . 104. 105. 

bestimmt zu einem . 14. 

-bewohner 39. 

blosses 17. 

boses 22. 

braucht es 63. 

Couiparativ 4. 12. 

da 120. 

dauemd 104. 



denkt, dass er — . 1 37. 

durchaus 99. 

eigentlicb 100. 

ein biscben . . . 91. 122. 

ein weilcben 92. 

ein wenig 91. 

eiDzig . 103. 

einziges 30. 

elend 125. 

elendes 23. 

empfindet (iberdruss da- 

von 67. 

erhalt es 50. 

erbaltenes •..-..., 20. 

eiiangt es ..... . 50. 



4 

erst noch 115. 

crworbenes 20. 

es genitli ihm so . . 130. 

es giebt (da) .... 47. 
es hat verlautet, dass — 64. 

OS ist -bar 128. 

C8 ist zum — .... 128. 

es kiiogt nach .... 64. 

es siehi au£ wie . , . 64. 

ctwa 111. 

etwas 92. 

fahrt im ^ 63* 

fahrt nacb — .... 52. 

falsch >....... 94. 

familie des — .... 33» 

faogt an zu ..... 75« 

fast 126. 

folge davon % . . . . 4. 

friert daran 56. 

frail 117. 

fnr gut ....... . 100. 

gaoz 101. 

gaoz eigentlich .... 100. 

gar arg. ....... 88. 

gar sehr ....... 88. 

geeignct zu eiii£in . . 14. 

geliabtes 28. 

geht aufs — los . . . 83. 

gcht nach — .... 52. 

geht um zu — ... 77. 

gemachtes 19. 

-genosse 11. 

geraumiges 43. 

geschwind 118. 

gewaltig 121. 

gleich 108. 

grosses 15. 

grosses — habend . . 43« 

gut 95. 

hat aufgehort, zu — . 74. 

hat bercits ge- . . . . 73. 

halle beinafae — . . . 108. 

hat es 47. 

hat cs eingcbiiwt . . 56. 

hat es gross 59. 

hat es gut od. schon 60. 



Register. 

hat es kle'm 58. 

hit es schlecht ... 61. 

hal ge- 72. 

bat hang dazu .... 131. 

hat ihn zum — ... 46. 

hat keinen — niebr . 56* 

hat lust zu — .... 84* 

hat neigang dazu . . 131. 
hat seine lust daran .131* 

hat so viele gekriegt . 65. 

heisst ihn — .... 198. 

-belt 8. 

hindert ihn, zu — . . 133. 

habsch 122. 

-Iges 88. 

im kleinen 122. 

imracrfort 105. 

immerbin 98. 

immcr nur 98. 

immer wieder .... 106* 

in einer kfirze .... 118^ 

InfinRiv 4. 

n wabrbeh 100. 

St bereits ge- . . . . 73. 

»t dessen baar ... 57. 

St darauf aus . . 50. 51. 

St ein- 48. 

St fahig, zu — ... 79. 

St ge- 72. 

St ihm ein — .... 46. 

St im werdenden — 69. 

St ohne — 57. 

St ohne — gcworden 56. 

St sein — 46. 

St willens, zu — . . 85. 

junges 26. 

-kamerad 11. 

kameraden des — . . 33. 

kann — 79. 

kann sehr ieicht ... 81. 

kann nimmcrmehr . . 81. 

kann nun nicbt mehr 81. 

kicines 16. 26. 

kommt, um zu — . . 77. 

konnte gar Icicht . . 82. 

kiimmerlich 125. 



169 

Laogenmaassc .... 63. 

lasst ihn — 137. 

Icidcr 124. 

leidiges '21. 

lompig 124. 

inmpiges 21. 

macht, dass er — 132. 139. 
machtdarauaeinen - 49. 54. 

macht es 53. 54. 

macht es alizu- ... 135. 
macht ihn ohne — . 56. 

man — 128. 

maa miickle gem — 78. 
mehr (i. 12.) 96. 

mefer als gewohnhch. 90. 

• 

mehrere 25. 

mehrmaia 106. 

menge • 25. 

mit —....... . 40. 

mit maasse 92. 

mittel 6. 9. 132. 

iBocbtc etwa — . . . 82. 

nach einander .... 107. 

aennt ihn — .... 134. 

neu erhaltenes .... 31. 

neues 31. 

neulich erst ge- . . . 13. 

nicht 87.119. 

nicbt allzusebr .... 92. 

nicht mehr. . . 113. 119. 

nicht mehr beindfte . 127. 

nichtsnutziges .... 24. 

niediiches 16. 

niemals 106. 129. 

noch 115. 

nun wird er — ... 83. 

nur 98. 

nur ein 17. 

ob wot, ob etwa . . HI. 

ort, wo — 5. 

Particip 1 . 5. 3. 

pflegt zu — . . . . . 80. 

recht 95. 

-rewftat 4. 

riecht nach — .... 68. 

sagt, da9s er— . . . 134. 



170 

schandliches 22. 

scheinbar 114. 

schlecht 04. 

schlechtes 22. 

schmeckt nach — . . 68. 

sehr 89. 90. 

soil — 70. 

steilt sich an, wie — 64. 
stuck (ein st.) .... 42. 

sucbt das 51. 

sucht es zu erfaalten 50. 

SuperlatW 4. 

tbut solcbes 42. 

thut so Tielmal ... 66. 
thut so an ibm . . . 136. 

triflt es an 50. 

trifll es so 130. 

tucbtig t . 90. 

iibei 94. 

(ibt die bandlung an ibm 

aiis 136. 

urn ein baar ..... 108. 
um ein weniges . . . 93. 

ungebeures 24. 

uogewobnlicbes .... 34. I 



Register. 

unliebenswurdiges . . 15. 

ursacbe 6. 

veraltetes 32. 

veranlasst, dass er — 139. 

veibasstes 21. 

verliert es 56. 

Termeint ibn 137. 

Termutblicb 112. 

?erseben mit — ... 38. 
versiebt ibn damit . . 55. 

verstorben 37. 

vorber nocb 115. 

Torratbiges 28. 

?6Uig 101. 

wabrscbeinlicb .... 113. 
wire beinabe — . . . 108. 
wartetauf ibn, dass er — 1 40. 
was am weitsten in der 

richtung ist 45. 

was ein — werden soil 14. 
was man — muss . . 10. 
was mebr so ist . . 4. 12. 
was sicb da beflndet od. 

dabin gebort .... 41. 
weiland 57. 



welchen — 2. 

welcber — 1. 

welcber ibn — .... -3. 
wendet die bandlung auf 

ibn an 136. 

werkzeug 6. 

wieder 97. 

wiederbolt 106. 

wird — 70. 71 . 

wird Cobig, zu — . . 79. 
wird nicbt mebr — ' . 74. 
wird nimmermebr — . 81. 

-wirkung 4. 

wol 113. 

wol nicbt mebr . . . 113. 

wunziges 35. 

zeit, wann — .... 5. 

zerfallenes 33. 

ziemlich 123. 

ziemlicbes Ig. 

zuerst 116. 

zugeboriges 29. 

zu sebr 102. 

zwar 110. 

zwar gewesenes ... 37. 



Anhang. 171 



A n h a n g. 

Vergleichung der deulschen satzbildung mil der gron- 

landischen. 

1. Die beiden begrifTe die einen einfaclien satz bilden — der ge- 
genstand yod dein die rede ist: da« project, und das was von diesem 
gegenstand gesagt wird: das pradicat — sind im deutschen immer zu- 
erst durcli zwei worter vertreten, namlich das project durcli ein gegen- 
standswort, und zirar ist dieses entweder ein hauptwort (nomen sub- 
stantivttm), iras den gegenstand selbststandig benennt^ z: b. land, berg, 
fliiss, vogel, adier, bund, stock, holz, inilch, wasser, tag, nacbt, scblaf, 
tragheit, verdruss, grosse etc. etc.; oder ein personwort (pronomen 
substantivtim ), was nur die person des gegenstandes (ob jste, 2teod. 3te, 
einb. od. mbrt.) angiebt: ich (wir), du (ibr), er (sie), man; — und das 
pradicat durcb ein rede wort (veriium), z«b. ich-scblief, sie - koinmen^ 
man-weiss, bolz-brennt, der hund-frisst. Ist der satz transitiv, so ge- 
hort zum pradicat ausser dem redewort noch ein gegenstandswort fiir 
das object, z. b. icb - sehe - dicfa, er-weiss-es, der bund- frisst-fieiscb, 
der tag-vertreibt^die nacbt. Also jeder intransitive (deutscbe) satz 
muss notbwendig zwei worter entbalten: project and redewort, und 
jeder transitive drei: subject, redewort, object. [Im gronlandiscfaen, 
wo einerseits das project oder object, wertn es nicbt genannt wird, auch 
nicbt durcb ein personwort bezeicbnet zu sein braucbt, und anderseits 
bei mancben (der form nach zwar intransitiven) anhangsredewortern das 
stammwort zugleicb object der bandlung ist, kann sogar ein transitiver 
satz mit einschluss der l>enennung des objects aus einem einzigen wort 
bestehen, s. z. b. §.128, no. 50.53.54.] Im deutscben bestebt for das 
project, gleicbviel ob es zugleicb subject ist (d.Ji. ein object hat) oder 
nicbt, nur eine form: der Nominativ, der immer als Antwort auf die 
frage: wer? stebt. Fiir das object dagegen giebt es zwei: den Accu- 
sativ (auf die frage ^ wen? oder was?) und Dativ (auf die frage: 
wem?). Das gewobnlicbe ist der Accusativ; nur bei gewissen rede- 
wortern, die, mit dem begriff einer bewegung verbunden, zwei objecte 
haben, von denen das eine als ziel der bewegung, das andere als mit- 
tel zur ausfiibrung der bandlung angeseben werden kanu, stebt erste- 
res (das ziel) im Dativ, letzteres (das mittel) im Accusativ, z. b. er gab 
ibm (Dat.) einen thaler (Ace); er nimmt den bienen (Dat.) den honig 
(Acc.)^ zeige mir (Dat.) das (Ace); was (Ace.) bringt uns (Dat.) die- 



1 72 Anhang. 

ser l>ott*? [Das gronl. hat liier eine form fur das subject (transitiver 
redeworter): den Suhjectiv, und eine fiir das object: den Objectiv, wel- 
cher letztere audi fiir das project intransitiver redeworter gebraucht 
wird (§.]6)*). Die redenvorter uiit doppeltem object haben iin gronl. 
einen Terininalin (fiir das ziel) bei sicli, wenn das mittel, und eineii 
Modalis (fiir das mittel), weon das ziel im suffix liegt, s.§.85yl.] Fiir 
das redewort eines einfachen satzes giebt es im deutschen drei ver- 
scliiedene modus (redeformen, §. 18), die aber oickt, wie die im gronl. 
dafiir bestelienden [Iodic, Intern, Optat.,] den drei arten selbststandi- 
ger siitze (§• 69) entsprechen, soudern nur der.anzeigesatz hat euieii 
ilim eigens zukommeoden modus , den Indicativ: icli kann, ick soil 
anfangen, du .verstelist, er lebt, man befiirchtet, etc.; — der frage- 
satz wird gebildet durck nacksetzung des projects: kann ick? soil ick 
anfangen? verstekst du? lebt er? befiircktet man? — und fiir den 
keisckesatz besteken zwei modus: der Imperativ (2tepers.): fange 
an, fangt an, versteke, befiirckte, geke> gelit, etq* und z. tk. der Con- 
junctiY: konnte ick (dock)! verstiindest du (dock!) lebten sie (docb!) 
etc. oder: mockte ick konnen, mocktest du versteken, mockte er le- 
ben, etc. Daneben wird aber der Conjunctiv auck in anzeigesatzen ge- 
braucJit^ oamlick um ungewisskeit auszudriicken, z. b. es M^are gut; ge- 
setzt, er katte . . .; und in den zu sokken etwa gekorigen nebensatzeu, 
z. b. es ware gul, wenn er kame; gesetzt^ er kiitte nickts gesagt, so 
wiirde . • • etc 

2« Zu diesen grundlegenden oder notkweudigen satztkeilen kom- 
meu dann je nack den umstiioden nock erweiternde oder zufallige, 
deren zakl zuweilen ziemlick bedeutend sein kann. Namlick so\^olil 
ein gegenstaod als eine kandlung kann je auf dreierlei weise genautr 
bestimmt oder hesckrieben werden: a) durdi ein merkmalswort (iiir 
gegenstande adjectiv, fiir kandluogen adverbium genannt); oder 
statt desseu b) durck beziekung auf einen gegenstand^ c) durck bezic- 
kung auf eine handlung. Also: 



•) Dieses, wie auch die reflexive bedeutung der personzeichen an transitiven rede- 
Wortern (§.59), ^iramt mit der aonaliine, fur die sich auch in anderea, mk 
dem gronland. dnrcliaus nicht verwandt(;n sprachen belege finden, dass namlich 
alien redewortem der begriff einer wirklichen (transitiven) bandlung zu gninde 
liegl, deren object grammatisches project wird, wenn der tbater in den hint«r- 
gmnd tdtt, und zwar in der weise, dass aus der oebca der transitiven bedeutung 
bestebenden reflexiven zuerst die passive, und aus dicscr durcb wuitcre schwa- 
chung die einfach intransitive sich cntwJckelt, so dass also der begriffsiibcrgang 
etwa ware wiein folgendem beispiel: er macht C9 (tr.), es macbt sich (refl.), 
es ist gcmacht worden (pass.), es ist geworden (inlr.), oder, auch voin 
werden ganz abgesehen: es isl (gross, Klein, scblafend, stehend, etc. etc.); vgl. 
8- 59. 



Aohanf. 173 

a) durcJi ein m^rkoialswort. Die raerkioale, die etn solches 
wort angiebt, sind wieder von zweierlei art: eigenscbaftliche und ort*- 
liclie (oder zettliche) ; danacii tiieilen sich die adjective in beiworter 
(eigenscbaftsworter, nouiina adjectiva)^ z. b. grosny klein, schwach, stark, 
breit, gelb, beiss, sprlkle, naes, weicb, hocb, tief, eckig, verkehrt, geacb- 
tet, etc. etc. — and farirorter ( deuteworter^ pronomina adjecttva), 
z. b. der, dieser, jener^ derselbe; — und die adverbien in art* und 
maassadverbien (adverbia quaKtativa u;. <}uantitatifa, baufig von bei- 
wortern gebiidet, und ibnen ausserlicb gleicb), z« b. scb5n, scblecht, 
dauemd, tiicbtig, sehr^ unverziiglicb, nicht, nie, oft, zweimai, etc. etc. — 
iind orts- und zeitadverbien (advcrlna loci u. temporis), z* b. bier, 
da, dort, driiben, biniinter, heraiis, gestern, heute, neuHch etc. etc. Wei^ 
ter zerfallen die beiworter in eigentlicbe beiworter und zahlworter 
(eins, zwei, drei, etc. der erste, der zweite, etc. etc.); — und nelien 
den fiirwortern besteht im deutsdien der artikel (der, die, das), der 
oichts anderes ist, als ein seiner deutekraft verluntig gegangenes fiir- 
wort. (Der gogeaannte unbestimnkte artikel — ein, ^ae, — ist eias unit 
dem zablwort ein). Ausser den einfachen (eigentlichen) adverluen giebt 
69 audi zntammengesetzte ad?6rbialisciie ausdriicke, liestebend aus einem 
gegenstandswort mit einer prapotition, d. \u iin casus obliqons; «• d. folg. 
Oefters ist eine solche lusammenaetzung gleichbedeuteod mit irgend 
einem einfacben adveri), so z. b. mit bedacbt, und bedacbtig; obne zwei- 
fel, und gewiss; aus dem gruade, und darum; — und jedenfaHs sind 
ibrera uuieren wesen nacb die einen nod andern durchaus gfeicb, da 
aucb die einfacben adverbien sammtlicli einen cas. ol>liq. ausdrocken, 
in antwort auf die fragen: wo? wanii? wober? (wodurcb?) wobin?.wie? 
So baben aucb beide das mit eiaander gemeia, daas sie, wenn »e zu 
aofang des satzes al)eben> die stelluBg der worter in die des fragesalzes 
verwandeln, z, b. beute^kaanst du nickt kommen; bier-ist's trocken; 
oft -babe ieli gedacbt; unverziigKeb - sell geriistet werdea; obae zvei- 
fel^kennst du ibn. [Die beiworter sind im gronlandischen , so weit 
sie nicbt durcb anbaageworter ausgedriickt werden (§. 120), und mit 
ausAi^me der zablwiirter fast durchgangig partidpien, tiesonders Nomi- 
nalparticipiea (§.95); den fiirwortern entspnecben die personlkben 
deuteworter (§. 23 f«); • — von art- uad maassadverbiea giebt es 
cittzelne (§. 65)^ die iibrigea werden ausgedriickt tbeils durch anlUiDge- 
w6rt»r (§• 1dJ)» tbeits. diircb participien und einige andere worter iai 
Modalis (§.86), oder. durcb Infinitive (§.92), oder durcb zablworter im 
Modalis und V talis (§.44); — die ortsadverbien feblen als solcbe 
ganz, werden nber mehr als ersetzt durcb die ortlicbea beziebungs- 



] 74 Anbdng. 

forroen (Loc. AI>I. Vial. Torin.) der ortsworter f §. 46) iind deutewortcr 
(§. 20. f.); — die zeitadverMen dagegen sind audi itn groal. vrirkliclie 
ad?erl)iea (§.64). Alt$o init andern worten: statt dass bei uns das bet- 
wort grundwort ist, nod da von ein ( zusainmeogesetztes ) redewort ge- 
hildet wird dtirch verbindung itiit dem sogenannten verbuin subsfanti- 
vuid: sein, z. b. (adjectiv:) gross, (redewort:) gross sein, er ist 
gross, '■ — so ist im grooK nragekebrt das redewort grundwort, und wird 
durch participbiiduDg zu einem beiwort, z. b. (redewort:) er ist gross, 
(part.:) welcher gross ist, ein grosser; und was wir durch adverbien 
(Iste bestimmungsweise) ausdritcken, wird im gronl. zuin grossten tbeil 
durch beziehung auf einen gegenstand oder eine hand lung (2te od. 3te 
bestiinmangsweise) ausgedrdckt.] 

b) durch beziehung auf einen gegenstand. lui deutschen 
Wird ein gegens tan ds wort nilher bestiinmt durch ein anderes gegenstands- 
wort iin Genitiv, z. b. die spitze des berges, das nfer des flusses, 
die bewolHier der stadt; haufig in eiuein (zusainmengesetzten) wort, 
dessen erster theil der Genitiv ist: baumrinde as rinde des baumes, 
wagenrad »> rad des (oder eines) wagens, dichtkunst bb kunst des 
die h tens, etc. — und ein redewort durch ein gegenstandswort mit 
einer praposition, z. b. er geht nach Berlin, es liegt im wasser, 
gehe h inter das haus, ich legte es in den kasten, er lebt ohne sor- 
gen, er drofat ihm mit schiagen, er arbeitet*fur mich, ich komme zu 
dir, er ist aiisser gefahr. Die eigentlichen prapositianen haben das 
wort detsen verhaltniss sie anzeigen, immer in einem der t>eiden obeii 
erwahntea objectscasus (Dat. od. Ace.) bei sich, manche auch in bei- 
den, namKch im Dat. auf die frage: wo? und im Ace. auf die frage: 
wofain? z. b. es liegt (wo?) auf dem dsch (Dat.); lege es (wohin?) 
Auf den tisdi (Ace). Dann giebt es (ahnlich wie neben den eigent- 
lichen adverbien die oben erwahnten adrerbialiscben ausdriicke beste- 
hen) auch uneigentliche priipositionen , namlich theils wirkliche, theils 
mehr oder weniger verstummelte ncnnworter, die als prapp. gebraucbt 
werden: diese »ind an bedeutung einem nennwort mit einer prlip. gleich, 
und haben das gegenstandswort, dessen verhaltniss sie bestimmeii» nach 
dem obigen im Genitiv bei sich. So z. b. trotz alles zuredens (as zum 
trotz alles zuredc^ns, od. allem zureden zum trotz), behufs dessen («« zum 
behuf dessen), ungeachtet (a ohne achtung) seiner wetgerung, kraft (^iu 
kraft) dieses ausspruches, oberlia]b(«s auf der oberen seite) derbriicke, 
«. a. m. — (ganz wie gewisse neniiworter mit einer prap., z. b. auf grund 
dessen, in betriu:ht dessen, u. a.). [Ueber den Genitiv und dessen ver- 
tretung im gronl. s. 3. Von den prapp. entsprechen die eigentlichen 



Anhaag. 1 75 

den grool. appositionen, s. 4; die uneigentlidieii, als zusammensetzungen 
die nur diircli verstummelung den charakter Ton prapositionen eriialten 
liaben, iind ihn eben so wieder verlieren, sohaid ihre eigentliche gestalt 
wieder hergestellt wird, kommen als besondere redetlieHe gar niclit in 
betracht: sie gehoren zu den neonworteniy ond das was sie verhl^iiiss- 
angebend macht, niimlich die in gedanken liegende priip. — (ztiin) troti, 
(in) kraft, etc. -^ wird, irie jede andere, im gronl. zu einer apgqpition, 
wenn ein solcker ansdruck iiberhaupt dnrch ein gegenstandswort wie- 
dergegeben wird.] 

c) durch bezieliiing aiif eine liandlung. Ein gegenstand 
kann durch eine handbing naher bestimmt werden, indem etne seiche 
als an ihro bnftend oder an ilim veriilit dargestelh wird, d. fct indem 
einem gegenstandswort ein redewort in form eines adjectivs beigefiigt 
wird. Dies gescbielit [im gronl. durcit participbildung, s. §» J02.] ira 
deutscben durch ein relativum (welch -er, wer, im cas. obi. auch 
wo)"^), was dem so zu ?erbindenden redewort vorgesetzt wird, z. b. der 
roann, welcher dieses bracbte; der fucbs, welch en ich geschossen 
Itabe; das bnch, Ton welchem oder wovon ich dir sagte. Fiir wel- 
cher steht auch oft der, ahnlich wie im gronl. das gleichbedeutende 
tauna bier als verbindungsglied dienen kann, s. $. J 02. Um eine band- 
lung durch beziehung auf eine andere handiung nalier zu bestimmen, 
muss also ein redewort mit einem andern redewort, d. h. ein satz mit 
einem andern satz in die erforderliche Terl>ittdung gesetzt werden. Der 
zu erweiternde satz (auf den der andere sich bezieht) heisst dann der 
hauptsatz; der andere, attf jenen sich beziebende, heisst nebensatz, 
und wird im deutscben eingeleitet durch eine conjunction, d« i. eine 
partikel, die sein verhaltriiss zum hauptsatz angiebt. Zu einem haupt- 
satz konnen dann auch mehrere nel»ensfttze gehoren, oder ein neben- 
satz kann wieder einen nebensatz fiir sich haben. Z. b. Ich bore, 
dass er kommen wird. Kommt, ehe es nad»t wird. Ich sage das, 
dam it du weisst, dass gefahr vorhanden ist* Weil sie geliort haben, 
dass sie leer ausgehen wiirden, sind sie weggeblieben (hauptsatz). Br 
ging, obgleich er gewarnt war. Alle conjunctionen haben fiir die Vor- 
stellung das zur folge, dass sie da» redewort, oder wenn es zusammen- 
gesetzt ist, den veranderlichen theil desselben an das ende des satzes 



") gewohnlich prooomen relativum, d. i. beziehendes fiirwort genannt; es hat 
aber mit den fiirwortem nichts gemein als die aussere form (d. h. faier: die 
endung); seinem wesen und gebrauch nach ist es eine (beughare) conjunction, 
und auch das einfache demonstrativpronomen (der) wird zu eiiier solchen, s6- 
bald es, wie ofl geschieht, als relativum gebraucbt wird. 



1 76 Anbiiiig. 

hringen, s. o.: dass er 4ommen wird; elie es nncht wird; dam it du 
weisst; etc. [Iin grordandisclieoy wo -€9 in dein uns gelaufigen sina 
eigentlkil niir eliie conjanctioo gieht (§.66,1), Merdt^n die nebensiitze 
durchgiingig T^rmittelst der abliaDgigen modus der redeworfer (§. IS) 
gffWldet; vgL §. 88—92, 98, 99.] 

3. Ob eiii gegenfltand oaber bestisimt mrd duixli ein adjectiv oder 
4firc|| eipen Genitiv oder diurcb eioeo relativs#tz, oder ob ein redewort 
nailer bestinint wird durch ein ad?erb oder durcb eiq gegenstand^wort; 
init einer prap. oder durcb einen nebensatz, — sind versdiiedeoe aus- 
druckflweisen, die aber ilireui wesen nadi. sicb zieoilich gleicb siod^ denn 
es iMndek sicb sowobl bei der einen wie bei der andern bestimmongs- 
'weim iMmer oin ein tnerkmal, und idureb alle au^d rucks weisea ziebt sicb 
dieselbe untertdieidung dteser merkioale in tirtUcbe (oder seitJicbe) 
iind eigQnsebafttiehf», welcbe die uaterabtbeiiHugeo der nerkinais- 
sorter bildet, s. 2 a. Am undeuUMisten ist diese unterccb^idujEtg beitn 
Gen^itiv, da autser ortlicJien und eigenscbaAlichen merkmalen aucb der 
besitzer, und nnter umsUinden der besitz oder dei* tdiiter oder das tbat- 
T,M durcb einen Geo. Jiezeidinet wird; iilierhaupt, weil jede besttm- 
mung etnes gegenslandes durdi beziebiing auf einen anderen gegenstand, 
^elcker art aacb die beziekung sem inoge, in forio eines Genitivs er- 
sdtMit. Dazn kommeii dann nodi die Genitive bei prapositionen Qi- o., 
2 b), und Genitive bei einigen eedewortern nod beiwor^ern , z. b. er ist 
guten muthes; manbesckuldigt ibn des diebstabis; er beraubt ibn 
dessen; er ist des todes scbuldig; icb bin dessen gewiss> liebeu-s- 
wfirdig; u. A.m. Die'Genitive l>^i redewortem und beiwortem sind ibier 
natur nacb grosstenfbeUs eigenscbaf tlicb, und werden als soldie er- 
kannt daran, dass sie durdi geeiguete vertauscbnng des redeworts, zu dein 
sie'geboreny gegeji ein ubrigeils nakezu gleicl|bedeuten4^s (isein gi'geji 
baben)'zu Aecusativen werden, a. b. (s»o.) er bat guten mutb; inan 
gieJ)t ilim einen diebstabl sckuld; er raubt ihm das; er bat den 
^d. verscbuldet; icb weiss les (gewiss). Oertlicbe Genitive sind z.b.: 
^e reiefae der welt ss: die reicbe in der welt (Local,); au^geburt der 
bolle =* geburt a«s, der bolle (Abi.); scbiffszeicben k* zeicben fiir 
die scbiffe (Tenii.) ; G r 6 n 1 a n d s fabrer -s^ der n a c b Gronland fiibrt 
(Term*). Zeitbestimmende Genitive — wie: abends, nadits, eines ta- 
ges — geboren im decitscben, wo sie auf die frage: wann? steben, zum 
verlialtniss des Localis [iin grpnl. entspricbt jbnen derVialis, s. §.83]; 
tind GiOtulive, die durdi ein adjectiv ersetzt wenile>n k6m»en (z. b* freude 
recbter art =s recbte freudfe), und sorait eigenschaftlicber natur sind, ent- 
spre<^en dem Modalis. {Oem gronl. ist die gauze Genitivconstnuction 



Aaliaiiv. . 177 

voliig fi^md; nor wo der Genitiv den besitxer vder b«sit2, deo tbivltfv 
oder das tbatziel b«sieid>iiet (d. b. wo man nath gemtiner sprediweite 
dea Genitiv dureh eioen Dativ und das besitzprononeft 3(er person (sein, 
ihr) ersetzen kano, — z. b. der garten mekies f aten sr meinem f ater sein 
gaiten; die spiele der kinder meb der kinder ibre spiele; der verfasser 
dieses Uedes ss diesem lied sein ▼erfasser), — da entspricht ibm im 
grdnl. immer der Subjecfiv^ s. §. 12f 2) und die anhangeworter no. 2, ^ 
19y20; alie anderen Genitive dagegen miitsen im gronl. auf aader« weiM 
wiedergegeben werden, innner entsprecbend deaiH was sie eigentlicb aka^ 
driicken.] Mit den relativsatzen verbdlt es sich biasichtlidk der mh* 
lerscheiduBg der durcb dieseiben gegebenen merkmale in ortlicke und 
eigenschaftlicbe abniich wie mit dem Genitiv, und aus demselbts gnude, 
Diimlich weii jede nabere bestimmung eines gegenstandes diari|i bezie- 
bai^ auf eine bandlung vermitteist desselben retativs atsgedruckt wird 
(dean auch der anterschied cwischen wo und welch er (wer, was) 
kt nicbt wesentlicb, da letzteres mar eine verlftngerung des anteren ist, 
und ebenso driicken die casus de8seU)en oder ibm vorgesetzte praposi- 
tionen uicht das verbaltniss des dadurcb eingeleiteten satzes aus, son- 
dern das verbaltniss des gegenstaodswortes, auf welcbes der rekitivsatz 
fticb beziebty zum project dieses satzes); — der unterscbied liegt daher 
bier einzig in dem inhalt des relativsatzes selbst, z« b. das land, was 
am fuss deralpen liegt (ortliches merkmal); das land, wasguten wein 
bat (eigenschaftlichea awrkmal); — ein wort, welcha* eioem an- 
dem vorgesetzt wird (ortliclies meikmal); ein wort, wekbes zweierlei 
ausd riickt (eigensehaftlicbes. merkmal). 

4. Wortar, die ein ihrtlicbes merkmal abgeben, stebes im orts- 
verbaltniss, und worter die ein • eigenscbaftiicbes merkmal abgeben, 
stehen im artverbaltniss. Bei del| a^ljectiven tritt das eigene ver- 
baltniss gegen das des bauptwortes, dem sie beigeotrdnet sind, gaaz in 
den hintergrond^ bei den GenitHeA und relattvsatzen seigt es sicb, 
vfie eben (3.) beschrieffieo, undeutHcb > v^lkommen deutlicb dagegen bei 
denjenigen satztbeilen, die zur naberen be«timmung von handlungen 
dienen, d. h. bei den adverbien> prapositionen und conjunctionen, wo 
nicbt nur fiir jene beiden hauptverlialtnisse (orts- und artvefk.) und 
z. tb. auch fiir deren unterabtbeilungen eigene worter besteben, sondem 
auch durcb eben diese worter selbst das jedesmalige verii. angedeotet 
wird; — und zwar dienen die prapositioaen und conjunctionen 
(oboe selbst eine bedeutung zu haben) ausschliesslicb zur angabe des 
verhaltnisses desjenigen wortes bei dem sie stehen, in antwort auf eine 
gewisse, dem betrefienden redewort in gedanken beigefiigte frage; wMi- 

Grdnl. Gramm. '2 



178 Anlua^ 

rend die adverb! en danebeB ilire eigene bede«t»iig habes. Bei den 
adverbien bestehen oar die beiden . eben erwahoteD hanptverhaUnisse : 
ortayerbaltniBS (Localis) und artverJialtniss (Modaiis), deoo alle 
ortft- und zeitadverbien stelieo ais aotwort auf die frage: wo? (oder 
waoa? — ortoverh.), und alle art- «nd maassadverbien ab aniwort auf 
die frage: irie? (wie beMhafTea? wie Yieknal? etc. — artverb.);; dage~> 
fen bei den prapositionjeD und corijuactionen stnd nock wettere' 
HBterabtheilttngen unterschieden, indem stcb nminlicb zuertt mit dem ein^ 
faeken orts verbal tniss (in welchem irorter auf die frage: wol ate- 
ben, — %lft calls) 6ft der begriff der bewegung verbindety worans neue 
Terbaknisse entsteben (s« §.17)9 im deutscben baapt«ilcldidi zwei: aus— 
gangsYeabaltnisa (wober? Ablativ) und zielverhiiltnisafwobin?' 
Terni.)^da8 zwiscben beiden liegende wegverbaltniss (YiaUs)^ was im 
gronlandiscben fehr genau beacbtet wird, ist iin deutscben nicbt devt- 
lich unterscbieden, sondern fallt grosstentiieils mit deni ortsverb; (Loc.) 
od. zieherb. (Term.) zusammen. Weiter finden alle ortlicben beziefaungs* 
verbaltnisse — Loc, Akl., (Vial.) Term. — eine dreifacbe anwendung: 
i) auf raumlicb (ortlicb) bezogene gegenstande, d. t. im eigentlicbstea 
mnne, wo man fragt: wo? wober? wo bin? — dann durcb iibertragung 
2) auf diezeit: wann'<^ seit wann? bis wann? — un4» 3) awfgegen^ 
stande (od. bandlungen) die mit der zu l>estiininendett bandlung weder 
in riiumlicbem nocb zeitlicbem, sondern in eine^ rein geistigen inneres 
zusamnmahang steben ; wo die frage ist : u n t « ff- w e Ic h e n u m s t ^ii d e n^t 
aus welcbem grunde? zu welckem aweekl Bnumlich kami nur 
eia gegenstand bezogen werden, d. b. auf die fragen: wo? woher? wo-, 
bin? konnea nur (ortsadverbien od.) gegenslMidsworter ttit piapositio- 
nen steben; in zeitlicber od. iiberhaupt in geistiger beiiebung dagegen 
kann eben so gut anch eine bandluijg stehen, d. h« anf niie fragen: wannt 
seit wann? bis wann? oder: unter welcben umstanden? aus welcbem 
grunde? zu welcbem iweck? kann die ilntwort (al)gesebtn von den zeit- 
adverbien) entweder ein gegemla nds wOrt mit einef praposition oder eitt 
redewort mit einer cpnju%ctipn sein. Z. !>. (Local.t) er arbeitele 1) w^l- 
draussen (adv.), «d, irii freien (prap.); 2) wann? gestern (adv.), od* 
in der aaebt (prap.), od. ebe es tag war (cjunct.); 3) unter welcben 
umstanden? be ^grosser kalte (prap.), od. obgleicb es sehr kalt war 
(cjnct.), od. wahrend ein^s lieftigen regens (prap.), od. wabrend es 
beftig regnete (cjnct.). ]>ftbec entsprecben die conjunctionen dem gross- 
ten theil nacb den eigentUcben prapositionen , wie denn aucii einzelne 
beides als prap. und conjunct, dienen (z.b.bis, walirend, seit)* Das 
artverb^ltniss bat keine unterabtbeilungen > und ubertragttnge» des- 



Anhaim^ 179 

selben fiiiden wenigsteDs nklit in dem sinh statt, wie bei den ortlichen- 
beciekungsTerhiiltniiiseii, denn eioerseits kaon auf die: frage: wie? oder 
ironrit? iowobl ein korperlicbes (udcI 2war entwechir ein eigeDtlichstes 
oder ein inebr uBeigentlicheii) als aucb ein geistiges mtttel als antwort 
stehesy ohtie dass die frage sich verandert oder eine andere prapositiou 
eriorderlicb ist, z. b. er arl>eitet mit scbleclitem werkzeiig, er arbeitet 
init zwei gesellen, er arbeitet mit eifer; — and andrerseits entsprechen. 
die bier in anwendang kommenden prapositionen und' conjtinctionen ein- 
ander nicht in dem giade wie die ortlicb beziehenden. Wsihrend bei 
iibertragung oder theilang der ortlichen beziehungSYerbaltnisse 4te fragen 
»icb Yon den fiir die orta-* ond zeitadverl>ien passenden (wo? wanni) 
immer waiter entfernen, ist es bier umgekebrt, denn eigenscbaftitch be- 
z<^ene gegenstande steben fast immer ais antwort anf die frage: wo- 
mit? — eigenscbaftiicb liezogene bandlnngen dage^n wie die art* iind. 
maassadverluen auf die frage: wie? auf welche weise? (antw.: (so) wie> 
so dassy obne dass). Einige conjunctionen — dass uod ob — driicken 
ein dem Accusatif^ entsprecbendes Terhaltniss aus, indem namlicb die 
durch sie eingeleiteten nebensatze wie Accusative auf die frage: was? 
steben. Z. b. Icb weiss nicbt, ob er kommen wird. Sabst du, dass er 
ging? Zuweile^ stefiep solche satze wie an statt des projects , niimlich 
scheinbar yertreten durcb ein die steiie des projects einnebtaendes per- 
sonwovt: es; z. b, es fvent mieh, dass er etwas gelernt hat; es ist gut, 
dass du komrast; — es ist aber dieses personwort nicht stellvertreter 
eines im bauptsatze nielit genannten projects, sondern zeicben der (sog.) 
nnpersonlichkeit ^. k personyeranderungsunfabigkeit) des redeworts, wie 
in: es blitzt, es regnet u. a. dgl.; man kann z. b. nicht sagen: ich Ihh 
gut, dass du kommst; ifih freue ibn etc., so wenig als man sagen kami: 
kb blitze, icb regne. {Im g^onll gleioiien die appoSMooen (off. die dnrdi 
sie gebildeten casus) ganz unsern prapmtiotien, d«rii ist der g||l)rauft]i 
nicbt immer ganz derselbe, nainentKcb kann der Abl. nieiR immer da 
ai^wandt werden, wo wir die piUpp. V0n un#seit baben, s. §.82,4 
und 85,3.4; und der M^cNdis bat eine» weit •ttsgedehnteren gebrauch, 
als- uosre prapp. mit und ohne, v^. "§. 85. f. tJebertragung der Ter- 
lialtniss^ der gegenstande auf handlungen findet Im gron]. nicht in dem 
maasse statt, ^ie bei uns; zwar erscbeinen* aucb bei den redewortern 
ortiidie und eigenscbaftlicbe beziehungen In gewissem grade unterscbie- 
den, abi^r nicht die unterabtheilungen der er^ttrea, sondern dagegen 
gewtssbeil od. geschehensein und ungewissbeit od. ungeschehensein der 
bandlung (Conjunct, u. Subjunct.), und der Infinitiv, der eigentlich dem 
artiitrlialtniss entspricht, erstreckt seine bedeutung aucb iiber diejenigen 



180 



Aohang. 



uDsrer cbnjancfiotieB , die dem groel. Yial. it. Termin. . entspreehen f so 
da89 dem Cjnct; u. Sbjact. nur der Loc. u^ Abl. bleiben. Es scheiat 
daher bei den bezioftaiigsYerhahDisseii der handKingen iip gronl. eher 
eine dem gegenseitigen verb, des Subjectivs u. Objeetht ahnliche unter-- 
sdieidung zu walten> so, dass der Conjunct, u. Subjunct. dem Subjectir, 
and der infin. dem Objecti? entsprechen (vgl. unt.), ^- doch nicht an- 
mittelbar, sondern gleichsam in zweiter iibertragimg] in erster ubertra-' 
gong entspricht dem Objectiv das Particip (s. §.76)> wie bei uns s&tze 
mit dass u. ob dem Accusatif.] Folgendes ist eine iibersicht der hier 
in rede slelienden Terhaknbse mit eioscliliiss des objectsverhaltnisses, 
und der jedem derselben entspredienden prapp. u. ejunctt.^ ziigleieh als 
vergleic&ang dieser mit den gronl. wortformen^ durdi wekhe dieselben 
verbaltnisse ausgedriickt werden. (Die nneigentlichen prapp. sind hier 
aus dem oben (2 b) Angefiihrten grunde nidit besonders beriicksicbtigt.) 



S u b j e c t i V. 



Objectiv. 




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§ 


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=3 .S 

s •. 

Si « 



Anhang. 181 

Wollte man iu der vergleichung alier bezieliungsverhiiltaisse noch wel- 
ter gehen, so liesse sich wol audi darthun, dass von den im deutsclien 
bestehenden beziehungsverbaltnissen der gegenstandsworter die durch 
eigene casus ausgedriickten sich auf iilinliche weise von einander unter- 
sclieiden, wie die durch prapositionen ausgedriickten^ so^ dass der Nom. 
detn LocaL, der Gen. dem Abl. *), der Dat. dein Term.**) und der 
Ace. dem Mod. ***) — [im gronl. der Subjectiv dem Loc. u. Abl., der 
Objectiv dem Vial. u. Term. (u. Mod.) — s. o.] — in gewissem grade 
entspricht. 

*) J)er griech. Gen. z. b. entspricht mehrfach sowohl dem lat. Abl., als auch den 
deutschen den Abl. ausdriickenden prapp. So werden auch im engl. und franz. 
der Gen. und Abl. durch dieselben prapositionen ausgedriickt. 
**) Sprachen, in denen der Dat. nicht als casus besteht, driicken ihn und den Term, 
durch dieselben prapp. aus. Vergl. auch das unter 1. von den redewortem mit 
doppeltem object gesagte. 
***) Vergl. S. 85, 2. 

5. Also: in den notliwendigen satxtlieilen (1.) sind beide sprachen 
so ziemlich gleicb, nur dass im gronL wegen der grosseren yollstandig- 
keit der redewortformen die person worter weit wemger gebraucht wer- 
den als bei uns; auch weiss das gronl. nichts von theilfoaren redewor- 
tem, wie z. b. anfangen, hiomisgehen, todtsclilagen (er f^ogt an, er ging 
hinaus, er schlug ibn todt), dergL es im dent»chen und den damit ver- 
wandten sprachen so viele giebt. Bei den merkmalswortern (2 a), na- 
mentlich den adverbien, gehen beide sprachsysteme auseinander, indem 
manche unserer adjective und bei weitem die meisten unserer adverbien 
im gronl. theils <lurch anhangeworter (§.120.131.), theils durch re§el- 
massige formen gewisser gegenstandsworter (der deuteworter, ortswor- 
ter, zahlworter und participien, s. §.20.46.86.) vertreten werden; — 
noch meh( verschieden sind beide in der art, wie beaieiiui^ auf einen 
gegenstand oder eine handlung (2b. 2c. 3. 4.) ausgedriickt wird; — 
dagegen kommen sie wieder zusammen bei den bin depart! keln, 
d. h. wortern, die, ohne weder selbst eine in betracht kommende be- 
deutung zu haben, noch atich irgend ein beziehungsverhaltniss auszu- 
driicken, nur worter oder satze mit einander verbinden. Solche sind 
im deutschen: und, auch, odAJr (entweder -^ •der, und mit ver- 
neinung: weder — noch), — aber, sondern (aHein); auch denn 
und namlich sind hi^er zu rechnen (obgleich letzteres auch als fiir- 
wort oder adjectiv gebraucht wird: der namltche = derselbige). Im 
gronl. sind die vier ersten anhangspartikeln , s. §. 63, 1 — 4; sondern 
(allein) und denn (naml.) dagegen getrennte, s. %^^'i^ 20.21. 

Das ganze in tabellarischer iibersicht rait zugrundelegmig des deut- 
schen gestaltet sich wie folgt: 



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