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Full text of "Grammatik der ostfränkischen Mundart des Taubergrundes und der ..."

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SAMMLUNG 

KURZER 

GRÄMHiTIKEN DEUTSCHER HUNDARTEN 



HERAUSGEGEBEN 



OTTO BREMER. 



BAND V. 

aBlIIMATIK DER OSTFSÄMISCHEN MlIKDART DES TlUBEaGKIHDES 

IKD DEB NACEBAMDIIDABTEN. 



LEIPZIG 

DRÜCK UND VEKLAQ VON BEEITKOPF * HÄKTEL 

189S. 



GRAMMATIK 

DER 

OSTFRÄNKISCEEN 

MUNDART DES TAUBERGRUNDES 

UND DER NiCHBARlUNDiETEli 

YON - ■ 

OTTO HEILIG. 

LAOTLEHRE. 






LEIPZIG 
DRUCK UND VERLAG VON BREITKOPF & HÄBTEL 



1 



Alle Bechte, 
insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten. 



VORWORT. 



IJaB die Bewohner des nordöstUchen Badens sich des 
ostfränkischen Idioms bedienen, wird schon durch die Ge- 
schichte wahrscheinlich gemacht, die für diese Gegend ost- 
fränkische Gaugrafschaften feststellt (vgl § 1; ygl Francia 
Orientalis in Spruner-Menkes Handatlas der Geschichte 
des Mittelalters und der neueren Zeit ^, Gotha 1 880, Blatt 34 : 
Austriae pagus in Francia orientali a 870. Civitas Herbi- 
polensis = Gastrum Ostrofranciae a 967. — Vgl Chronicon 
Gotwicense I, Tegemsee 1732 fol pag 553). Vom sprach- 
lichen Standpunkte aus wird § 3 die Zugehörigkeit zum Ost- 
fränkischen direkt bewiesen. Vgl auch dazu § 310—312. 

Es liegt die Frage nahe, ob die vor den Franken in 
unserer Gegend ansässigen Alemannen und Thttringer — dass 
erstere im nördlichen Württemberg und Baden, letztere in 
der Maingegend sassen, wird von den Historikern als bewiesen 
erachtet (vgl Dahn Urgeschichte der germanischen und roma- 
nischen Völker IV 89 ff; Onkens allgemeine Geschichte 11 2) 
und, was die Alemannen anlangt, auch durch Sagen, aleman- 
nische (?) Beihengräber, Waffenfunde und dergleichen bestätigt 
— noch in den heutigen Mundarten Spuren hinterlassen ha- 
ben, oder ob das fränkische Element auf Kosten des alemanni- 
schen und thttringischen allein zum Siege gelangte. Als sehr 
fraglicher Best einer früheren Sprache könnten die tauber- 
griinder Ortsnamen auf -i wie Güst (Gissigheim), Üssi (Uissig- 



VI Vorwort. 

heim) usw gelten, neben denen die Formen Gissiche, Üsstche 
nsw bestehen, eine Erscheinung, die nach §257,6 (vgl auch 
dazu Beiträge zu einem Wörterbuch der ostfrk Mundart des 
Taubergrundes vom Verfasser, Heidelberger Programmarbeit 
1894 unter km) sich sprachlich vielleicht so erklären lässt, 
dass erstere einer primären alemannischen, letztere einer 
sekundären fränkischen Form entsprungen sind. Der Um- 
stand, dass der grösste Teil der Tauberorte erst flir die 
fränkische Periode geschichtlich nachweisbar ist, kann die 
Annahme einer früheren alemannischen Besiedelung nicht ent- 
kräften, da jene Orte trotzdem früher bestanden haben können. 

Ob mit alt-alemannischem bezw thüringischem Einfluss 
die Tatsache zusammenhängt, dass die angrenzende Mundart 
der Grün- und Wittichbach, die sogenannte 'Gaumundart^ 
nach § 5 0-Mundart — ein Ausläufer der Ochsenfurter Gau- 
mundart? (§1) — der des Taubergrundes und der ^-Mundart 
(§ 3) nahezu als fremdes Idiom gegenübersteht, wage ich 
nicht zu entscheiden. Auffallend in dieser Hinsicht sind für den 
Kenner des Alemannischen, wie es zB im nördlichen Breisgau 
gesprochen wird, die offenen e- Laute der 0-Mundart in käs 
Käse, näwl Nebel, die getrübten a-Laute in af Aflfe, Diphthon- 
gierungen wie in brüf Brief, bliiet Blut, myet müde, h^ar 
Hühner, schliesslich das Fehlen der nasalierten Vokale. 

Um in diese Frage Klarheit zu bringen, bedürfte es zu- 
nächst einer Darstellung der Ochsenfarter Gaumundart als 
solcher und der westunterfränkischen Mundart bei Würzburg, 
die wir so gut wie nicht kennen. Femer wären Sitten, Ge- 
bräuche, Sagen und Trachten der fraglichen Gegenden näher 
ins Auge zu fassen. 

Wie die 0-Mundart, vertritt das schon genannte /»-Gebiet 
eine andere Mundart, nach § 3 das Rheinfränkische, während 
dagegen W + N (§5) mit Tauberbischofsheim als eine relativ 
einheitliche Mundart zu betrachten sind, deren Nordgrenze 
jedoch nicht weiter als bis zum Spessart reicht, da dort die 
;?- Mundart und das Kheinfränkische beginnt. Die in diesem 
Buche dargestellte Mundart von Tauberbischofsheim + N -|- W 
steht unter den ostfränkischen Mundarten am nächsten der 
südlich angrenzenden hohenlohischen Mundart, deren geschichtr 



Vorwort. vn 

liehe wie sprachliche Nordgrenze (vgl zur ersteren Spruner- 
Menkes Atlas, Blatt 40) etwa bis zu den Orten Dittigheim- 
LaudarHeckfeld bei Tanberbischofsheim geht. Vgl zn diesen 
Aasftihrangen die Lautkarte nnd die Tabelle für die dialekti- 
schen Unterschiede (§ 285 £F). 

Ansser der sprachlichen Einreihang der dargestellten 
Mundarten (§ 285 — 308) haben wir mit unserer Grammatik 
erstrebt, die Entwickelnng eines grösseren Sprachkomplexes 
von mhd Zeit aus bis zur Gegenwart zu zeigen. Streifzttge 
ip ältere Sprachperioden waren selbstverständlich notwendig. 
An der Hand der aufgestellten Lautregeln konnte eine Reihe 
fürs Mhd gar nicht oder nur ungenügend belegter Lautwerte 
und Wortformen erschlossen werden (§ 309 flf.). § 281 bringt 
eine relative Chronologie der Lautveränderungen. 

Es erwächst mir die Pflicht, dem Herausgeber der Samm- 
lung von 'Grammatiken deutscher Mundarten', Herrn Privat- 
dozenten Dr. Otto Bremer in Halle a/S. für dessen warme 
Anteilnahme am Gelingen meines Werkes herzlich zu danken. 
Sämtliche Korrekturen wurden von ihm mitgelesen. Die Laut- 
karte ist sein Werk. Femer sind folgende §§ der Gramma- 
tik als sein geistiges Eigentum zu betrachten: § 18, § 85, 
§ 87 a 2, § 96 a 2, § 99 a 2, § 101 a 3, § 103, § 106, 1 
Anm, § 107, 1 Anm 1, § 113, 1, § 114b, § 120, § 150a, 
§ 158, § 181, § 197, § 198, § 205, § 250, § 252, 2, § 253, 
§281, § 282, 301—308 (ausser der Anm); Nachtrag zu § 73 
Anm 5 b, § 114 f, § 117. 

Unserer gemeinsamen Tätigkeit verdanken die § 41 und 
42, § 101, § 122, § 133, § 146, § 157, § 263—266, § 287— 
300 ihre Entstehung. 

Femer danke ich namens der germanistischen Wissen- 
schaft meinem Landsmann Dr. med. Eduard Johann Hess, 
Oberarzt an der Irrenklinik zu Stefansfeld bei Strassburg, für 
seine Bemühung beim Untersuchen und Beschreiben der Laute 
(§ 19—48); sodann den Herren Dr. F. Pfaff, Universitäts- 
bibliothekar in Freiburg i/Br., Dr. L. Süetterlin, Professor 
in Heidelberg und Prof. E. Schmitt in Baden für gelegent- 
liche Mitteilungen. 



VIII Vorwort. 

Ich schliesse mit der Hoffnnng, dass meine Studie, die 
in ihrem ersten Entwurf 1889 und 1890 einem Grossherzog- 
lich Badischen Oberschulrat unter dem Titel Xaut- und 
Flexionslehre der Tauberbischofsheimer Mundart' als deutsche 
Facharbeit vorlag, weitere Anregung zur Erforschung der für 
die Geschichte unserer Muttersprache so ergiebigen badischen 
Volksmundarten schaffen möge. 

Abgeschlossen 
Tauberbischofsheim, im August 1898. • 

Otto Heilig, 

Professor an der Grossherzog^lich 
Badischen Bealsclmle zu Kenzingen. 



Zur Transskription: Die stimmloBen Mediae sind einfach 
^1 ^) 9 geschrieben; jedes mundartliche h, d, g ist also stimmlos aus- 
zusprechen. Die aspirierten p^ t, k sind einfach p, ^, k geschrieben (§ 47) 
Überlänge ist einfach durch — , Halbkürze gar nicht bezeichnet (§ 16). 



LITTERATÜR. 



H Baueb, Der ostfränkitche Dialekt zu Künzeltau. Zeitschrift des 

historischen Vereins für das wirttembergische Franken Bd VI, Heft 3. 
H Bbeunig, Die Laute der Mundart von Buchen und dessen nächster 

Umgebung. Gymnasialprogramm von Tauberbischofsheim 1891. 
K TON BahdeB) Die Grundlagen des neuhochdeutschen Lautsystems. 

Strassburg 1890. 
W Braune, Althochdeutsche Grammatik *. Halle 1891. 
O Bremer, Deutsche Phonetik. Leipzig 1893. 
O Heilig, Beiträge zu einem Wörterbuch der ost&änkischen Mundart 

des Taubergrundes. Heidelberger Programm 1894 (zitiert Wb). 
Heimburger, Grammatische Darstellung der Mundart des Dorfes Otten- 

heim. Lautlehre. Paul und Braunes Beiträge XIII 211 ff. 
Fr Kauffmann, Geschichte der schwäbischen Mundart im Mittelalter 

und in der Neuzeit. Strassburg 1890. 
Fr Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache ^. Strass- 
burg 1889. 
Ph Lenz, Der Handschuhsheimer Dialekt (Wörterverzeichnis) Konstanzer 

Programm 1887 (zitiert Lenz I); Nachtrag, Heidelberger Programm 

1892 (zitiert Lenz ü). 
Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Leipzig 1872. 
Paul und Braune, Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und 

Literatur (zitiert Beitr). 
H Paul, Mittelhochdeutsche Grammatik 3. Halle 1889. 
Pfaff, Zur Handschuhsheimer Mundart. Paul und Brauneb Beitr 

XV 178—189). 
ScHMELLER, Bayrisches Wörterbuch ^. München 1869/78. 
Weigand, Deutsches Wörterbuch 2. Giessen 1873. 



ABKÜRZUNGEN. 



ahd = althochdeutsch. 

Comp = Comparativ. 

Dim = Diminutivum. 

f = Femininum. 

flekt = flektiert. 

germ = germanisch. 

got = gotisch. 

Inf = Infinitiv. 

intr = verbum intransitivum. 

m = Masculinum. 

Ma, Maa = Mundart, Mundarten. 

md = mjitteldeutsch. 

mhd = mittelhochdeutsch. 

N = Mundarten von Impfingen, Dienstadt, Eiersheim, Hoch- 

hausen, Werbach, Keicholzheim und Wertheim. 

n = Neutrum. 

O = Mundarten von GrAnsfeld, Poppenhausen, Krensheim, Gross- 

rinderfeld und wohl auch Paimar, Grünsfeldhausen und 
Zimmern. 

obd =^ oberdeutsch. 

ostfrk = ostfränkisch. 

p-Ma = Mundsirt von Buchen, Hainstadt, Walldürn und Hettingen. 

PI = Plural. 

rheinfrk = rheinfr&nkisch. 

S = Mundart von Dittigheim, Distelhausen, Gerlachsheim, 

Königshofen, Beckstein, Heckfeld, Windischbuch, Ober- 
wittstadt, Künzelsau und wohl auch Kützbrunn. 

Sg = Singularis. 

Subst = Substantivum. 

Superl = Superlativ. 

Tb = Tauberbischofsheim. 

trans = verbum transitivum. 

W = Mundart von Dittwar, Gissigheim, Königheim, Uissigheim, 
Külsheim, Hardheim, Höpfingen, Brehmen. 



INHALTSVERZEICHNIS. 



Seite 

Vorwort V 

Literatur IX 

Abkürzungen. X 

Einleitung. § 1—6 . 1 

Lautlehre. 

Teil I. PhonetiBOhe Darstellung der Laute. § 7—47 .... 6 

I. Allgemeine! über die Aussprache. § 7 — 12 5 

II. Der musikalische Satz-, Silben- und Wortton. 

§ 13—15 - . . . 7 

Iir. Dauer der Vokale und Konsonanten. § 16—17 ... 14 

IV. Die Aussprache der einzelnen Laute. § 18 — 47. . . 15 

A. Tabellarische Übersicht der Artikulation der Laute. § 18. 15 

B. Die Aussprache der Vokale* § 19—37 16 

1. Die Mundvokale. § 19—34 16 

2. Die genäselten Vokale. § 35 19 

3. Die reinen Diphthonge. § 36 19 

4. Die genäselten Diphthonge. § 37 20 

C. Die Aussprache der Konsonanten. § 38 — 47 20 

1. Die Konsonanten mit schwachem Stimmton. § 38—42. 20 

2. Die stimmlosen Reibelaute und der Hauchlaut § 43—46 21 

3. Die stimm- und aspirationslosen lenes ezplosivae 6, d, g 
und ihre Aspiraten p^ i, k.^ % AI 23 

Teil II. Oesohichtliohe Darstellung der Laute. § 48—284- . 24 

L Geschichte der einzelnen Laute. § 48 — 156 24 

A. Die Vokale. § 48—101 24 

1. Kurze Vokale, § 48—68^ 24 

2. Lange Vokale und Diphthonge. § 69—101 34 



XII Inhaltsverzeichnis. 

Seite 
B. Die Konsonanten. § 102 — 156 46 

1. Halbvokale. § 102—107 46 

2. Liquiden. § 108—110 49 

3. Nasale. § 111—119 50 

4. Reibelaute und h, § 120—135 54 

5. Explosivlaute. § 136—156 61 

IL Zusammenfassende Darstellung der wichtigsten 

Lautwandlungen der Mundart § 157 — 280. ... 69 

A. Vokaldehnungen. § 157—175 69 

1. Dehnung in offener Silbe. § 157—166 69 

2. Dehnung bei einsilbigen Wörtern in geschlossener 
SUbe. § 167—175 76 

B. Diphthongierung des aus mhd e o ö gedehnten e ö ^, § 176 
—179 80 

C. Vokalkürzung vor Doppelkonsonanz. § 180 — 192 .... 81 

D. Veränderungen der Vokale vor r. § 193—204 88 

1. Vor r hat sich in schon mhd geschlossener Silbe oder 

in sekundär geschlossener Silbe 9 entwickelt. § 193 A 88 

2. r hat die Diphthongierung der gedehnten e, öf & ver- 
hindert. §194—200. 89 

3. Brechung der kurzen Vokale vor r. § 201—204 ... 91 

E. Nasalierung. § 205—246 94 

F. LAbiaUsierung. § 247—251 101 

G. Kontraktion. § 252—253 103 

H. Vokalkürzung und Vokalschwund in unbetonter Silbe. 

§ 254—267 ^ 104 

1. Behandlung der Komposita. §255—257 106 

2. Behandlung der suffixalen mhd Vokale ausser e (e). 

§ 258—259 .108 

3. Synkope und Apokope des mhd e (b). § 260—267 . . 110 

a) Präfixe. § 260—261 110 

b) Mhd Synkope. § 262—264 111 

c) Nhd Apokope und Synkope. § 265—267 ..... 114 

K. Vereinfachung alter Geminata. § 268—271 115 

L. Konsonantenadsimilation. § 272—276 119 

1. Progressive Assimilation. § 273—274 119 

2. Regressive Assimilation. § 276—276 121 

M. Dissimüation. § 277 122 

N. Svarabhakti. § 278 123 

O. Moderne Fremdwörter. § 279—280 123 

III. Relative Zeitfolge der Lautveränderungen. §281-282 124 

IV. Obersicht der Entsprechungen vom heutigen Be- 
stände der Mundart aus. § 283—284 128 

Die Vokale. § 283 128 

Die Konsonanten. § 284 141 



Inhaltsverzeichnis. xni 

8«it6 

Teil in. Überflioht der mnndartliehen Untersehiede. 

§ 285—308 160 

I. Rheinfränkisch /Ostfränkisch. §285—288 150 

II. Rheinfränkisch + südliches oder ganzes Hohen- 

lohisch / N, Tb + 0. §289—293 154 

A. Rheinfränkisch + südliches Hohenlohisch / W, N, Tb + O. 

§ 289 154 

B. Rheinfränkisch + ganzes Hohenlohisch / N, Tb + O. 

§ 290—293 156 

in. W, N, Tb und Hohenlohisch / O. § 294—299 .... 158 

A. W, N, Tb + Hohenlohisch / O. § 294—297 .... 158 

B. N/O + Hohenlohisch. §298 161 

C. W, N, Tb -HO /Hohenlohisch. §299 162 

IV. W, N, Tb /Hohenlohisch. § 300 163 

y. Mundartliche Besonderheiten. § 301 165 

VI. Verschiedenheiten innerhalb der einzelnen Mund- 
arten. § 302—308 166 

A. Verschiedenheiten innerhalb der j9-Mundart. § 302 — 305 . 166 

B. Verschiedenheiten innerhalb der W-, N-, Tb -Mundart. 

§ 306 170 

C. Verschiedenheiten innerhalb der Hohenlohischen Mund- 

art § 307 171 

D. Verschiedenheiten innerhalb der 0-Mundart. § 308 . . . 172 

Teil IV. Die in mhd Zeit anzusetzenden Lautwerte und 

Wortformen. § 309—312 173 

I. Die mhd Lautwerte. § 309—311 173 

n. Die mhd Wortformen. § 312 176 



Textproben. 

I. Proben der Urkundensprache um 1400 188 

II. Gegenüberstellung eines mhd und modernen Textes. 192 
ni. Moderne Textproben 194 

Verzeichnis der in § 1—280 besprochenen Wörter 199 

Nachträge 233 



r 



EINLEITUNG. 



§ 1. Die im folgenden auf Grundlage der Tauber- 
bischofsheimer Mundart dargestellte ostfränkische Mund- 
art des Taubergrundes und seiner Grenzgebiete wird in dem 
nordöstlichen, Bauland genannten Teile des heutigen Gross- 
herzogtums Baden, im nordwestlichen Teile des alten ost- 
fränkischen Herzogtums gesprochen. Tauberbischofsheim 
[= Tb] selbst mit den umliegenden Ortschaften gehörte zu der 
ostfränkischen Gaugrafschaft Taubergau, die Wertheim-Rei- 
cholzheimer Gegend zum Waldsassengau, die Gegend von 
Buchen zu der Wingarteiba. 

Im Westen und Nordwesten grenzt die dargestellte 
Mundart an das Rhein fränkische. Die W- und die 
westlich davon liegende J9-Mundart (§ 3) sind wohl als Übe r- 
gangsmundarten zum Rheinfränkischen oder als (ostfrk- 
rheinfrk) Mischmundarten zu betrachten. 

Anm. Bemerkenswert ist der Umstand, dass durch das Gebiet 
dieser Obergangsmundarten hindurch die geologisch wichtige Grens- 
scheide zwischen Buntsandstein und Muschelkalk zieht. Dem (sprach- 
lich rheinfränkisohen) Odenwald eignet Buntsandstein, dem (sprachlich 
ostfränkischen) Bauland dagegen Muschelkalk. Nach der geologischen 
Karte von Baden, von Dr Ph Platz, Karlsruhe , zieht fragliche Grenz- 
linie bei Wertheim, Külsheim, Walldürn, Buchen hin. Die Vermutung 
liegt nahe, dass mit diesem Wechsel der Gesteinsformation ein ursprüng- 
licher Besiedelungs- und Stammeswechsel zusammenfällt. 

Im Norden, Osten und Süden wird die Mundart ganz 
vom ostfränkischen Idiom umschlossen und zwar (vgl Bremers 
Karte der deutschen Mundarten in Brockhaus' Konversa- 
tions-Lexikon, 14 Aufl Bd V) südlich vom Hohenlohischen 
(zu dem Mergentheim gehört) , östlich von der Ochsenfurter 

Heilig, Mandart des TaabergnindeB. 1 



2 Einleitung. 

Gäumundart, zu der die 0-Mundarten (§ f>) schon zu rechnen 
sind, nordöstlich von der Würzburger oder westunterfrän- 
kischen Mundart. 

§ 2. Die Mundart wird nur von dem gewöhnlichen 
Manne (von Bauern, niederen Gewerbetreibenden u dgl) ge- 
sprochen. — Für das »Hochdeutsch« eines einheimischen 
Gebildeten bildet — wie wohl bei jedem Mitteldeutschen — 
das Vokal- bezw Konsonantensystem (incl Modulation) der 
lokalen Mundart die Direktive. Doch übt unsere Mundart 
als solche wegen ihres allzugrossen Abstandes von der nhd 
Gemeinsprache auf den Gebildeten der Gegend wenig Ein- 
fluss aus. Sie unterscheidet sich hierin vom Pfälzischen, 
das allenthalben auch der gebildete Pfälzer spricht, ja in 
dem er dichtet. Umgekehrt wird unsere Mundart von der 
Schriftsprache nicht wesentlich beeinflusst. Eine Ausnahme 
bildet vielleicht die »noblere« Aussprache des r als Velar- 
laut in Tb. Femer gehören hierher wohl Erscheinungen 
wie die, dass die regelrechte Aussprache von Wörtern wie 
*ös9l Achsel durch offsol verdrängt wurde (§ 133). 

Ausser einigen hebräischen Wörtern sind eine Anzahl 
jüngerer Fremdwörter (französischer oder schriftsprach- 
licher) zu verzeichnen. 

Ein wesentlicher Unterschied besteht nicht hinsichtlich 
der Aussprache der älteren und jüngeren Leute. Hierher ge- 
hörige Einzelheiten kommen in der Lautlehre zur Sprache. 
Als Muster diente uns die Aussprache der Leute höheren 
und mittleren Alters. 

Bezüglich der Geschichte der in Frage kommenden Ort- 
schaften, der Sitte und des Charakters des Bauländers ver- 
weise ich auf ^Das Grossherzogtum Baden in geographischer, 
naturwissenschaftlicher, geschichtlicher, wirtschaftlicher und 
staatlicher Hinsicht' Karlsruhe 1885. Brauch, Aberglaube 
usw der Bauern des Taubergrunds habe ich Alemannia 
XX ff geschildert. 

§ 3. Auf dem Gebiete des Konsonantismus hat die 
Verschiebung von germ p zu pf in allen Stellungen statt- 
gefunden (§ 140 a) — ein Charakteristikum des ostfränki- 



§ 1—6. Einleitung. 3 

sehen Sprachgebiets. Für die Zugehörigkeit zum Ost&änki- 
sehen spricht auch der ganz auf md Lautstufe stehende 
Vokalismus. So lassen sich die Entsprechungen von Wör- 
tern wie säen, mäen. Dorn, Hörn, König, Dohle, können, 
bringen, wissen usw nur auf die in mhd Zeit belegten 
mitteldeutschen Formen zurückführen (vgl zB obd s^^ 
Jen, md sewen, mundartl sewe, nhd säen). 

Der oben erwähnten Verschiebung von germ p zu 
pf, nach der wir die N-O-S-W- Mundarten /^/-Mundart 
nennen können, entzieht sich im Anlaut vor Vokal (§ 104 b) 
die westlich von W liegende Mundart von Buchen und 
Umgebung; daher j9-Mundart genannt. Diese Übergangs- 
mundart (?) steht auch hinsichtlich des Vokalismus dem 
Rheinfränkischen näher als dem Ost&änkischen. 

§ 4« Von älteren Sprachdenkmälern des Baulands 
sind zu nennen die Weistümer von Wertheim, Königheim 
und Hardheim (vgl Grimm, Weistümer). — Für die Darstel- 
lung einer genaueren Chronologie der Lautentwickelung wä- 
ren wortgetreue Veröffentlichungen der massenweise vorhan- 
denen, in der 'Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins' 
verzeichneten, auch kulturhistorisch wichtigen Archiva- 
lien aus dem Amtsbezirk Tauberbischofsheim höchst wün- 
schenswert. — Die Heimat des 'Königs vom Odenwald' (vgl 
V Bahder in Germania XXIII 193 ff) dürfte an der Hand 
der ost&änkischen Grammatik näher bestimmt werden können. 

§ 5. Die Laute folgender Nachbarmundarten wer- 
den in der Darstellung mitbehandelt: Hochhausen, Werbach, 
Reicholzheim [=N]; Königheim, XJissigheim, Külsheim, 
Gissigheim, Brehmen, Dittwar [=W]; Dittigheim, Distel- 
hausen, Gerlachsheim, Königshofen, Heckfeld, Windisch- 
buch, Künzelsau [=S]; Grünsfeld, Poppenhausen, Krens- 
heim , Grossrinderfeld [= O] ; Buchen , Mudau , Hainstadt, 
Walldürn [=;?-]. Siehe die beigegebene Karte. 

§ 6. Die Mundart ist bis jetzt als Ganzes nicht gram- 
matisch behandelt worden. 'Beiträge zu einem Wörterbuch 
der ostfränkischen Mundart des Taubergrundes' habe ich 
geliefert in der Beilage zum Programm der Realschule in 

1* 



4 Einleitung. 

Heidelberg 1894 [= Wb]. Manches dort nur Angedeutete ist 
hier zu ausführlicher Darstellung gekommen. Einige Wieder- 
holungen waren im Interesse der Grammatik nicht zu um- 
gehen. — Eine veraltete Darstellung des zur hohenlohischen 
Mundart gehörigen Dialektes von Künzelsau lieferte H Bauer, 
^Der ostfränkische Dialekt, wie er zu Künzelsau und in dessen 
nächster Umgebung gesprochen wird' Zs des bist Vereins für 
wirttemb Franken VI 1864, S 369—419. — I B Sartorius 
bietet in seiner 'Mundart der Stadt Würzburg', Würzburg 
1862, nur eine dürftige Sammlung spec 'städtischer' Aus- 
drücke und ist im übrigen sehr unzuverlässig. 

Zur Charakterisierung der jo-Mundart (§ 3) leistete mir 
treffliche Dienste Breünigs Programm 'Die Laute der Mund- 
art von Buchen und seiner Umgebung', Tauberbischofsheim 
1891, wenngleich der Verfasser Lautregeln nicht eigentlich 
festgestellt hat. Die Arbeit ist im Vokalismus und mehr 
noch im Konsonantismus nur Skizze geblieben. Zum Ver- 
gleiche ist oft Ph Lenzs 'Handschuhsheimer Dialekt' (Progr, 
Wörterbuch, Konstanz 1887 ; Nachtrag Heidelberg, Darmstadt 
1892) herangezogen worden. 



LAUTLEHRE. 



Teü I. 

Phonetische Darstellung der Laute. 

I. Allgemeines ttber die Aasspraehe. 

§ 7. Die Mundart klingt roh, massiv, abgehackt, weni- 
ger flüssig und geschmeidig als das Rheinfrk bei Heidel- 
berg. Für Tb und die nördlich und östlich davon liegenden 
Mundarten ist das spitze st charakteristisch. 

Im Affekt wächst das Tempo der Rede und die an 
und für sich nicht klanglose Stimme bedeutend. Dann findet 
nicht selten Überstürzung statt. Die Frauen sprechen im all- 
gemeinen schneller und mit mehr Modulation als die Männer. 

§ 8. Die Lage des Kehlkopfes ist normal. Die kon- 
vexe Seite der Hinterzunge liegt in der Buhelage am harten 
Gaumen an. Ihre Lage von hinten nach vorn ist konvex 
nach oben. Die Zunge ist breit; sie berührt rechts und 
links die Zahnreihen. Sie liegt immer schlaff. Ihre Spitze 
liegt an den oberen Zähnen an, berührt aber auch den 
Rand der unteren. Die Oberzähne ragen über die Unter- 
zähne etwa 1 Millimeter vor und bedecken etwas mehr als 
die Hälfte derselben. Die Lippen liegen beim ruhigen 
Atmen auf einander. Die Kieferstellung ist normal. 

§ 9« Die Muskulatur des Kehlkopfes wirkt mit ge- 
ringer Energie; daher fehlt zB bei manchen Konsonanten 
der Stimmton, oder er ist reduziert. Die Zungenmusku- 
latur ist im allgemeinen eine rege zu nennen. Die Lippen- 
bewegung ist eine sehr geringe. Dasselbe gilt von der Mund- 
öffhung. Das Gaumensegel ist nicht besonders rege. 



6 FhonetiBche Darstellung der Laute. 

§ 10. Wie im Bühnen deutschen haben wir Druck- 
grenze vor dem Konsonanten bei langem Vokal: hou-le 
holen, ng-me Name usw. Bei kurzem, betontem Vokal, zB 
in fah fallen , ist die Druckgrenze verwischt wie im Nhd. 
Die Druckgrenze liegt in Fällen wie toys-di^j (mhd toües- 
tunge) wüste Gegend, sus-doz Schuster, hal-de halten, zwischen 
den trennenden Konsonanten. 

Der Mundart eignet also im Gegensatz zum Schwäbi- 
schen der scharfgeschnittene Akzent (vgl Kauffmann 
Geschichte der Schwäbischen Mundart § 39). 

Nach langem Vokal findet sich regelmässig Hinüber- 
ziehung der Konsonanten, zB toat-gsaldez Weichselkirsche, 
dö'fal Tafel, bd-bst Papst. 

In der Wortkomposition findet hier häufig Regelung 
nach grammatikalischen Rücksichten statt. 

§ IIb Der Vokalein- und -absatz geschieht leise. 

Festen Einsatz kennt die Mundart nur als eines der 
Mittel emphatischen Ausdrucks; es geht dann dem Vokal ein 
Knackgeräusch (Explosion der Stimmbänder) voraus, zB in ^e, 
um das Gefühl des Ekels auszudrücken, in ^nim (= entschie- 
denes 'nein') oder in ^1% ('ich' in verwunderter Frage). 

Der gehauchte Einsatz findet sich zB in hqhq (= un- 
terdrücktes 'aha'), nasal, bei geschlossenem Munde, in der 
Bejahungsinterjektion hmhm. 

Stark gehauchter Vokalabsatz herscht im Affekt, zB 
nph (befehlendes 'herüber*), nqh (ärgerliches 'nein'), oh (Inter- 
jektion der Verachtung). Vgl zu diesen Ausführungen ILa.uff- 
MANN § 33. 

Der Ein- und Absatz der Konsonanten ist im allge- 
meinen leise und geschieht bei offener Stimmritze. Explosiv- 
laute werden im Auslaut mit einem schwachen Hauche 
abgesetzt. 

§ 13. Wie beim Satzakzent gilt auch beim Wortakze'nt 
der Satz, dass die wichtigsten Bestandteile den Ton erhalten. 
Daher ist die Stammsilbe sehr stark betont im Gegensatz 
zu den sie umgebenden Neben- und Endsilben, die entweder 
unbetont oder nebenbetont erscheinen. 



§ 10 — 12. Allg. üb. d. Aussprache. §13—14. Der musikalische Satzton. 7 

. Anm. Die Betonung der Komposita zeigt nichts Unregelmässiges 
gegenüber dem Nhd. Wie hier wird der wichtigste Teil betont Bei 
tautologischen Kompositen werden alle Teile gleich stark betont (vgl dik- 
sU dicksatt, bök-rdgn'SddyJ bockrackersteif «= sehr steif). Weitere Bei- 
spiele siehe im Wb imter pokrakritayf. 

II. Der masikalisehe Satz-, Silben- und Wortton. 

§ 13. Eine absolute Stimmlage der Mundart hat bis 
jetzt nicht konstatiert werden können. Die individuelle An- 
lage spielt bei dieser Frage eine zu grosse Rolle. Doch 
muss gesagt werden, dass der Taubergründer im Vergleich 
zu andern Gegenden sich der mittleren Stimmlage im grossen 
und ganzen bedient. Am höchsten sprechen natürlich Kin- 
der und Frauen. 

§ 14« Der musikalische Akzent im Satze bietet je nach 
dem geringeren oder grösseren Nachdruck der Rede oder 
nach der Art des Satzes mannigfache Variationen dar. Wir 
beschränken uns, der Syntax vorgreifend, an dieser Stelle 
darauf, den Ton der hauptsächlichsten Satzarten zu 
skizzieren. 

Anm. Da ich mich bei meinen musikalischen Aufseichnungen 
lediglich auf mein Gehör stütze, ferner da sich überhaupt nicht alle feinen 
Nüancierungen des Satz-, Silben- und Worttons durch Noten ausdrücken 
lassen, können die musikalischen Bilder natürlich nur annähernd richtig 
sein; es sollen durch sie besonders die Intervalle gekennseichnet werden. 

1. Im gewöhnlichen Aussagesatze, bei ruhig be- 
richtender Erzählung, sinkt die Stimme schon beim exspira- 
torisch stärksten Hauptgipfel des Satzes etwa 1 — 2 Töne 
herab; bei einer unbetonten Silbe am Schluss sinkt die 
Stimme noch weiter. ZB: 



1 



J_J / J ih=3=^ 




gzht Kb-vh fhzt ffwelt ts mqi gzösmü-doz ki^-me, 
gerade habe ich fort gewollt, (da) ist meine Qrossmutter gekommen. 



m 



^^^^^^^ 



daz gmxt ho - difväxt ghä- de, 
der Knecht hat die Frucht geschnitten. 



8 



Phonetische Darstellung der Laute. 




qnde-ze ffi^fiffst sqn se-hmol e lost 
an dieser Krankheit sind jenesmal eine Last(: 



Idyt ghddnwB. 
viel) Leute gestorben. 



^ 



iE 



hayt fug 
heute früh 



hods 
hat es 



g%€ - X9nt. 
geregnet. 



1 



■JSl 



8 käditt mqi. 
es gehört mir. 



^ 



22 



22 



9z is do gwest, 
er ist da gewesen. 



^ 



^ 



^^ 



j j ;i 



der Junge wird gar nicht wissen, 



^ 



ä 



2^ 



^£ 



<fa« ^q^tf';»^ /lit - ^ - - to9nt is. 
dass heute (abend) Feierabend ist. 



Melodiöser ist beim Aussagesatz der Tonfall in der Heidel- 
berger Gegend. ZB auf die Frage 'Woher kommst du?^: 



m 



s 



von Heidelberg. 



2. Hervorhebung eines Satzteiles beim Aussage- 
satz. Will ich zB sagen, dass der Knecht und kein an- 
derer die Frucht geschnitten hat, bekomme ich folgendes 
Büd: 



i 



i 



j T j-^r? 



t 



d9z gn€%t ho-di fvuxt gSnl-'dB, 



Der Eoiecht hat die Frucht (was in der Mundart = 
Korn ist) geschnitten, im Gegensatz zB zum Hafer lautet: 



§14. Der muBikaÜBche Satzton. 




J J J\-j—^ ^ 



daz ffnext ho - dt fvuxt ginl- de. 



Der Knecht hat die Frucht geschnitten (nicht ge- 
mäht!) lautet dagegen: 

^=^-^ — j :^ j E^^ 

d9% gn€%t ho'di fiüxt ginl-de, 

Betone ich schliesslich, dass es ein bestimmter 
Knecht ist, so erhalte ich: 



d€9Z ffnext ho-di fmxt gSni-de. 

Ähnlichen Variationen kann jeder beliebige Satz (hier 
Aussagesatz) unterliegen. 

3. Im Befehlsatze steigt die Stimme vom Anfangstone 
aus bis zur Quart, bei äusserster Energie des Befehls bis 
zur Oktave. ZB: 



$ J ^ r ^^^^^ 



ge - mdl h€9z! kt^m ned - se hbet! 

geh einmal her! komm nicht bo spät! 



^ 



j— j^ j j-^xtitzg 



ge-dezglai aus daz wcB^t&aft zaus! 
geht ihr gleich aus der Wirtschaft heraus ! 

Im Rheinfrk bei Heidelberg hörte ich fürs zweite 
dieser Beispiele: 



^^ 



^ 



kt^m ned 'SU sbet! 
ebenda: 



10 



Phonetische Dantellung der Laute. 



heib sj uf te ! 

hebe sie auf die Höhe! (= hinauf). 

4. Im Satze, der Verwunderung, Erstaunen, Freude 
und ähnliches ausdrückt, erhebt sich die Stimme vom Grund- 
ton aus bis zur Quart oder höher, um bei einer eventuell 
unbetonten Schlusssilbe nahezu wieder zum Ansatzton her- 
abzusteigen. ZB.: 



^^ ^^ 



-»- 



t 



^ ^ 



ij-^-j-^-r: 



80U! 

so! 



hewe dk Sq ge-blose ! 
haben die schön geblasen ! 



bin Ix e^mdlfiöl 
bin ich einmal froh ! 



Im Rheinfrk bei Heidelberg fürs letztere: 



1 



M- y-^ - ^ 



* Das ist einmal schön' (wobei 'das' schon exspiratorisch 
stark betont ist) lautet in Tb: 



1 r • 



=?^=?z 



in Heidelberg wieder 



des is € - mol sq 






5. Um Zorn, Entrüstung, Tadel usw auszudrücken, 
steigt die Stimme vom Grundton aus bis zur Quart oder 
noch höher. Die letzte unbetonte Silbe sinkt wieder bis 
zum Ansatzton (oder vielleicht noch unter den selben) herab. 



|J7 c r - 

fe -wg - dt gwyt! 

verreckte Kröte! (Schimpf ruf.) 



i 



^^ 



zz 



w^n i m0yx ! 
wenn ich mag! 



^^=^^ i^ r f^^-^ i ^^-T=rT ~^T=^ 



hg mj qm öozs! 
lecke mich am Arsch ! 



a - li füazdsl^ri kyndaz glo-f^* 
alle Furslänge kommt er gelaufen. 



(14. Der muBikalisclie Sataton. 



11 



m 



t 



host ne(t) gnüx gfu - «£ f 
hast du nicht genug gefressen? 



^ ^ 



zz 



s 



H^ 



f iais ddrv nqi. 
ich scheisse dir hinein. 



Einige dieser Sätze fallen mit 8 zusammen. 
6. Ironie, Hohn, Spott wird durch Sinken der 
Stimme um etwa zwei Töne ausgedrückt: 



Jt r p g 



-jyi- 



des is e-mdl i^. 
das ist einmal schön. 



ji r r M r 




dt hetoes dedsu ko-de, 
die habens daiu gehabt. 



I 



{9 «^ 



t — g 1 ^ r ß 



d€d% eisdl hvauxt 8%% dsu zei - %€. 
der Esel braucht sich su regen. 



P 



f f—f- 

gqnds iext 80u. 
ganE recht so. 



^m 



g 




r T ^ r z r ^:^ 



dt he-wes ne-di kode a-li döxnqiswtszdshausdsug^-ne! 
die haben es nötig gehabt alle Tage ins Wirtshaus zu gehen ! 

7. Der Affekt der Reue, Klage, des Jammers 
findet seinen Ausdruck durch Steigen der Stimme, eventuell 
bis zur Oktave. Bei unbetonter Endsilbe wieder Sinken der 
Stimme. ZB : 



fTT" .r-r-f^T-TT r 



he - di nan des d%ri net ge - dii - ne I 
hätte ich nur das Ding nicht ' getan ! 



dafür auch (weniger energisch): 



|rT j j j' 1-^ ^ J'"x 



^,,,i-S^^C^=^ ^ 



W€9z 9z nsoz ny kt{ - ms daz kcerdl 
wäre er nur hinüber gekommen, der Kerl! 



12 



Phonetische Barstellung der Laute. 



'Was muss ich nicht alles aushalten' holte ich als: 



^ 



^ 



t 



X 



^ 



W08 mtcs Ix net a - hs aus-hal - de, 

8. In Fragesätzen von der Stellung ^ ' erhöht sich 
die Stimme vom Ansatzton aus zur Sext oder Oktave. Das 
exspiratorisch stärkste Wort trägt musikalischen Doppel- 
gipfel. ZB: 



^=^^^ 



3 



3 



hosts ffsöxtl 
hast du es gesagt? 



^^ 



is d9Z fo - d9% so do^ 
ist der Vater schon da? 



^ 



^ 



3^ 



^ 



was biauxs{t) des dsu ka - fe ? 
was brauchst (du) dies zu kaufen? 



Dagegen in Stellung 



> t t 



m 



^ 



hosts ne(t) keaxt? 
hast du es nicht gehört? 

(besonders energisch). 

Bei der Stellung ' ^ verharrt die Stimme im hochein- 
gesetzten Ansatzton, um bei eventueller unbetonter Endsilbe 
herabzusinken : 



w~€9z hods ge - dt^? W€9z hods ffs - di{ - nef 

wer hats gethan? 



m 



is: 



^ 



wos host ddorit gs€ - ef 
was hast du dort gesehen? 



Bei neugieriger Frage, wobei 'gesehen' hauptbetont 
ist, lautet letzteres Beispiel: 



§ 14 — 15. Der musikalische Satz-, Silben- und Wortton. 13 



|fr -r-r- 



g 



W08 host d^%t g8€ ? 

§ 15. Der musikalische Wort- und Silbenton fällt 
in vielen Fällen natürlich mit dem Satz ton zusammen. 
Einsilbige Worte von neutraler Stellung zeigen schwachen 

^doppelgipfligen Akzent nach oben zB n^y , etc, 

Fleisch Öl 




der in Rheinfranken sich prononcierter als •t , ja in 

=f fF . öl 

der />- Mundart als ^ ' J-^ darbietet. Bei unserer pho- 

e ü 

netischen Wiedergabe verzichten wir darauf diese Art der 

(doppelgipfligen) Betonung wiederzugeben. 

Bei mehrsilbigen Wörtern (und Kompositen) neutraler 

Stellung von der Form ' ^ '' Byseme (Bischofsheim) oder 

' ^ ^ Hodeloux (Flur Hottenloch) sinkt die Stimme nach 

dem hauptbetonten Gipfel um etwa 2 bis 3 Töne; ebenso 



bei tautologischen Zusammensetzungen, zB 



^ 




rr — 3*5 — diksjt 



(dick satt = sehr satt) ; ^ , , ^ t /. 

ook-za- gdzmayf 

bockrackersteif 

In Fällen von Stellung ' ^ wie öazslhux Arschloch, 
tf^ntfol Windfall usw scheint die Stimme auf dem An- 
fangston zu verharren. 

Bei Wörtern von der Hauptgestalt ^ ' erhöht sich die 
Stimme vom Anfangstone an um 2 bis 3 Töne. ZB hdoniE- 
mäsdd% Bürgermeister, äfegot Advokat, lawmdi lebendig. 



14 Phonetische Darstellung der Laute. 

ni. Dauer der Vokale nnd Konsonanten. 

§ 16. Es sind fünf verschiedene Grade der Zeitdauer 
bei den Vokalen zu unterscheiden: 

1. überlange in geschlossener Silbe: ffriext Knecht, 
gvqrjjt krank, q an, %o Befehl: herab!, hot hat (auslautend). 

2. Gewöhnliche Länge in offener Silbe: woxb, Wagen, 
huE Hirn, gl%B gern, heif^ Hefe, houpf Kopf, ? in Sdqm- 
bezix Steinberg (Flur), ^ in gviimbtze Grundbime = Kar- 
toffel. 

Die Verteilung von 'überlang' und 'lang' richtet sich 
nach der einfachen Regel, geschlossene oder offene Silbe. 
Der Einfachheit halber habe ich überall nur " geschrieben. 

3. Einfache Kürze: hzidez Bretter, {n in, kceih 
Kirsche, hok (ich) hocke, ki^m komme, gm^me genommen. 

4. Halbkürze nur bei auslautendem (c, e, «): läfe 
laufen, fada Vater, qni (< anhin) hin, i proklitisches 'ich', i in 
Ortsnamen, zB By§i Bischofsheim, Kkbeh Würzburger Ka- 
pellchen. 

5. Überkürze (a, j). Svarabhaktierscheinungen: 
köwp Korb, kolix Kalk; ferner in der Stellung: Konsonant 
+ silbebildende ?, m, n^ z (^, 7^, g, j) , zB eisel [= eisl) 
Esel , sodem (= sodtp) Schatten, zex^^t (= ux^t) es regnet, 

fod9z {=fodz) Vater. 

Ebenso stellt sich vor silbenschliessendem ^ nach langen 
Vokalen der unbestimmte Gleitlaut d ein : bati9z Bauer, ml9z 
mir, ZÖ9Z Rohr. 

§ 17. a) Lange Konsonanz giebt es in Tb nicht. Aller- 
dings kann Länge infolge von Synkope eintreten, zB assrii 
dass es ihm ; doch machen sich auch in diesen Fällen Aus- 
gleichungen geltend. Das Hauptgebiet der Dehnung steht 
(vgl ELA.UFFMANN § 37) uutcr dem Zwecke des Nachdrucks, 
zB Imperative mox mache, kt^tp. komm etc. 

b) Nachbarmundarten kennen gedehnte Konsonanz (zB in 
Distelhausen ffedzo^e getroffen). 



§ 16 — 17. Dauer. — § 18. Tabellarische Übersicht der Laute. 15 

IV. Die Ansspraehe der einzelnen Laute. 
A. Tabellarische Übersicht der Artikulation der Laute. 



§18. 


Itachen 


Zapf- weicher harter 
chen Gaumen Gaumen 


Zahn- 
fleisch 


Ober- 
zähne 


Oberlippe ' 

1 


Nasenlaute mit vor- 
derem Verschluss 




^ 


n 

9 k 


n 


n 


/ 


m 
hp 

w 





Mund-Explosivlaute 




9 k 


d t 
l 


Reibelaute 




M2 


8 h 


W 


Zitterlaute 








[r r) 




S 'o' mit voUständ. 
^ j Lippenöffhung 
« g 






• 

J 

. « 






m^ 

S ^ mit mittlerer 

® W Lippen Öffnung 


* 




U l{ 


y y 

e b 9 

e b 

t 


^ mit voUständ. 
M Lippenöffnung 
> 










S, mit mittlerer 
S Lippenöfihung 






b 9 


e b § 


^ mit voUständ. 
r^ Lippenöffnung 
> 




9 

Kl?) 


€ b 

i{i?) 







^ mit mittlerer 
1 Lippenöffnung 






J b 


{^ b) 
[i i?) 


1 'S mit voUständ. 
S o Lippenöffnung 
«3 


ab cf. 


30 b 

(a b) 
1(17) 


3» CS b 

{a b) 
1(1?) 






Zungen- 
wurzel 




Hinterzu 


nge 


Vorder- 
zunge 


Unt< 
lipp 


jr- 
)e 


Unter- 
Zähne 



Die stimmlosen Laute sind unterstrichen, die nur in Nachbarmundarten 
vorkommenden in Klammer gesetzt. 



L 



16 Phonetische Darstellung der Laute. 

B. Die Aussprache der Vokale. 

1. Die Mundvokale. 

§ 19. Bei eng gebildetem i l (geschlossene Qualität) 
liegt die Zungenspitze an dem unteren Teil der Schneide- 
zähne an. Die Seitenwände der nach oben gewölbten Vorder- 
und Mittelzunge sind nach oben gerichtet, so dass eine nach 
der Zungenspitze hin sich erweiternde Rinne entsteht. Arti- 
kulationsstelle ist der mittlere harte Gaumen. Die Zungen- 
ränder legen sich leicht an den oberen Teil der unteren 
Eck- und vorderen Backenzähne und an die oberen Eck- 
und vorderen Backenzähne an. Der Mundwinkel ist wenig 
zurückgezogen. Die Lippen bilden eine massige Spalte. 
Beim kurzen i erweitert sich der Kieferwinkel etwas mehr 
als bei i. Die Zungenspitze nähert sich infolge dessen dem 
oberen Rande der Schneidezähne. 

Anm. Weites i offener Qualität, wie es das Alemannische zB be- 
sitzt, kennt die Ma nicht. (Oder sind hierher die e < mhd ie mancher 
Nachbarmundarten zu stellen, die wohl offenes % zur Vorstufe haben?) 

§ 20. Bei engem e e (geschlossene Qualität) liegt die 
Zungenspitze etwas tiefer als beim «-Laut. Der Unterkiefer 
senkt sich zum zweiten Grad. Die Engenbildung zwischen 
Zungenvokal und Gaumen ist weiter geworden. Artikula- 
tionsstelle: hinterer harter Gaumen. 

§ 21. 6, der unbestimmte halbkurze e-Laut, liegt seiner 
Qualität nach zwischen engem und weitem e. Die Zunge 
rückt von der e -Stellung etwas nach unten. Die Zungen- 
spitze liegt etwas hinter den unteren Schneidezähnen. Der 
vordere Teil des Zungenrückens neigt zur Wölbung und 
zwar etwas mehr, als es beim folgenden a-Laut der Fall ist. 
Die Zahnreihen sind etwa 1/2 cm von einander entfernt. 
Die Muskulatur ist schlaflf, eine Folge der ünbetontheit. 

§ 22. Bei weitem e ? (offene Qualität) werden die 
Mundwinkel in geringem Grade auseinandergezogen. Der 
Unterkiefer und die Unterlippe senken sich. Die Zahnreihen 
stehen nur etwa Y2 cm auseinander. Der hintere Teil der 



§ 19—25. Die Aussprache der Mundrokale. 17 

Hinterzunge liegt dem hinteren Teil des harten Gaumens 
am nächsten, während der nadi vom liegende Teil der 
Zunge sich tiefer senkt, so dass ein grösserer Hohlraum 
zwischen Oberfläche der Zunge und Mundhöhle entsteht. 

§ ä8. Vor z tritt folgende Modifikation ein: Der Hohl- 
raum erweitert sich mehr zwischen Oberfläche der Zunge 
und oberer Wand der Mundhöhle, so dass die Zungenwurzel 
dem Rachen am nächsten steht. Der so entstehende über- 
weite 6 -Laut ist mit a bezeichnet. 

§ 24. Die 0-Nachbarmundarten haben einen noch offe- 
neren e^Laut als eB ^, der von unserm a-Laute beinahe nicht 
zu unterscheiden ist ; bezeichnet mit <r ä. 

Der unbetonte, nach Lekz und Beettnig ȟberkurzec, viel- 
mehr halbkurze a-Laut der W- Mundart, a, steht dem reinen a 
sehr nahe und ist zuweilen jedenfalls^ ein gemurmelter Laut 
(SiETEEs Grundzüge der Phonetik^ § 80 f). Die Zungenspitze 
liegt an den unteren Schneidezähnen an. Beide Zahnreihen 
sind etwa 1 cm entfernt. Seiner Qualität nach dürfte der Laut 
etwas geschlossener als sonstiges a sein, dh mehr nach €B hin 
liegend. Doch ist die Muskulatur wohl auch etwas schlaffer als 
bei a, eine Folge der Unbetontheit. Zungenrücken wie bei a. 
Beispiele: yacfti^ Vater, hoa Haar. 

Anm. Die Beschreibung dieses halbkurzen « nach den Unter- 
suchungen des Herrn Privatdozenten Dr L Sütteelin in Heidelberg. 
^ Dieses a ist wahrscheinlich von dem a der 0-Maa zu scheiden 
bei wekhem, scheint mir, der Mund mehr gseffhet ist 

§ 85. a a. Die Stellung der artikulierenden Hinter- 
zunge ist eine niedrige. Die Vorderzunge wölbt sich etwas 
nach unten und tritt von dem Zahnfleisch zurück, so dass 
zwischen ihnen und der Zungenspitze ein kleiner Zwischen- 
raum entsteht. Die Mittelzunge erhebt sich. Die Zunge 
liegt am Boden der Mundhöhle ; die Zungenwurzel wird zur 
hinteren Bachenwand zurückgeflogen. Die Mundwinkel wer- 
den nicht nach hinten gezogen. Bei unserm u stehen die 
Zahne e^wa 1 cm Ton einander. 

Anm. Helles a, bei dem die Mundwinkel zurücktreten und die 
2&kttfi sich bedeutend einander nftltom, giebt es nicht. 

Heilig, Handart des Taabergrandes. 2 



IS Phonetlsclie Darstellung der Laute. 

§ 26. Bei engem o o (geschlossene Qualität) geht die 
Zunge noch weiter zurück als bei a ä und o 5. Der mitt- 
lere Teil der Ober- und Unterlippe ist ganz unbedeutend 
nach vorn gestülpt (mehr bei u ü\), während die beiden 
seitlichen Teile sich gegen die Mundwinkel hin berühren, 
doch auf kürzere Strecke als bei u. Die Lippenöffnung ist 
bei grösser als bei u ü. Die Zungenspitze senkt sich 
von der ti-Stellung aus. Infolgedessen hebt sich die Zungen- 
spitze etwas, und es entsteht zwischen Mittel- und Vorder- 
zunge eine minimale Rinne. 

§ 37. Bei weitem o o (offene Qualität) tritt die Zunge 
um ebensoviel zurück, als die Zähne sich verengem. 

§ 28. Vor r treten ähnliche Verhältnisse ein wie bei 
6 vor T (§23). Bei dem so entstandenen a? tritt das Hin- 
terende der Hinterzunge höher als bei o 5. Die Lippen 
sind weiter als bei o ö und o ö. 

§ 29. östliche Nachbarmundarten haben noch d. Dieser 
Laut liegt zwischen unserm a und a?. 

§ 30. Enges e e (geschlossenes ö]. Die Zungenspitze 
hebt sich von der o- Stellung; sie liegt an den unteren 
Schneidezähnen und Alveolen an und zwar tiefer als bei e 
und e, Rundung kaum merklich. 

§ 31. Bei weitem* und der Nachbarmundarten 

zieht sich die Zunge weit zurück. Die Zungenspitze tritt 

erheblich nach oben, so dass zwischen der ünterfläche der 

Zunge und der unteren Wand der Mundhöhle ein grösserer 

Zwischenraum entsteht. 

Anm. d herscht in Tb nur als Fuhrmannsruf ä a halt! 

§ 82. Vor r entsteht aus e überweites s» (offene Qua- 
lität) . Das Zäpfchen berührt dabei die Zunge weiter hinten 
als bei es. 

§ 33. Enges u ü. Vgl. dazu § 26. Ober- und Unter- 
lippe sind nach vom gestülpt, berühren sich seitlich. Die 
Höhe der Lippenöffhung ist nicht so gross wie bei 0. Die 
Hinterzunge ist gegen den weichen Gaumen etwas mehr 
gehoben als bei 0, Die Mundwinkel nähern sich einander. 



§26—36. Die Aussprache der Vokale und Diphthonge. 19 

Anm. Eventuell sind die o < mhd uo und dementsprechend auch 
die j^< mhd üe der 0-Mundart als weite u (u) und ü iy) zu hetraohten; 
vgl oben § 19 Anm. 

§ 34. Enges y $ (geschl. ü). Die Lippen sind nach 
vom gestülpt. Die Öffnung ist grösser als bei w. Die 
Zungenspitze liegt wie bei e. Die Mundwinkel ziehen un- 
bedeutend nach vom. 

2. Die genäselten Vokale. 

§ 35. Hebt sich das Gaumensegel von der hinteren 
Wand ab, so gelangt ein Teil der Luft auch in die Nase 
und entweicht ganz langsam durch dieselbe, jedoch in so 
geringem Grade, dass ein bei zugehaltener Nase gesprochener 
Nasalvokal fast nicht zu unterscheiden ist von einem bei 
nicht geschlossener Nase gesprochenen. Auch zeigt ein vor 
die Nase gehaltenes Licht keine oder eine ganz unbedeu- 
tende Bewegung. 

Ausser q q tragen alle genäselten Vokale geschlossene 
aualitöt: f ^, i % 9 9, ^ ii H Hl 1k %' 

3. Die reinen Diphthonge. 

§ 36« a) m, au^ ay\ et, ou, 0y, Der zweite Komponent 

ist quantitativ gleichwertig dem ersten, der den Exspirations- 

gipfel trägt; beide Komponenten sind kurz. Dazu äi 

Anm. Unorganische Diphthonge begegnen in den Fuhrmanns- 
rufen: ?tyi fort, h^o fort, hyist nach links; femer in pfui pfui. 

b) Welche Nachbarmundarten ou ey aufweisen gegenüber 
gewöhnlicherem ou efy^ ist noch nicht festgestellt. 

6) Unserm ei entspricht im Rheinfrk bei Heidelberg weites 
€ + iy also ei, (Immer?) 

d) Nachbarmundarten haben die Diphthonge te, eBy ee, Ö€j 
ÖBy ÜSj ye {0b) , deren erster Komponent wohl halblang , deren 
zweiter halbkurz ist. Doch ist einfache Länge des ersten Kom- 
ponenten — namentlich für die S-Maa — nicht ausgeschlossen. 

e) Die j9-Mundart liefert eine Anzahl weiterer Diphthonge 
dadurch, dass r in Fällen wie kae>&t Karst, geadls Dim zu 
Garten, hoa Haar usw (§24 und 197) zu a geworden ist. 

2» 



20 Phonetische Darstellung der Laute. 

4. Die genäselten Diphthonge. 

§ 37. a) aiy au, ay können auch genäselt als q% qt{y qy, 
erscheinen. Die Zungenspitze yerlässt dabei die Stellung 
de6 q. Der erste Bestandteil dieser genäselten Diphthonge 
kommt eigentlich nicht sonstigem q gleich, sondern ist durch 
den folgenden Vokal modifiziert, indem die Zunge in die 
t-, w-, y- Stellung übergeht, so dass eher eine Art ei, Qtf^ 
dx/, entsteht. Doch ist die Schreibung q{, qt{, qy beibehalten. 
b) In Nachbarinundarten her seht ^i = genäseltes ^ + {. 

C. Dt« Aussprache ilsr KonsonMton. 

1. Die Konsonanten mit schwachem Stimmton. 

§ 88. w ist — wie das mitteldeutsche w überhaupt — 
ein bilabialer Laut, bei dem von einem Reibegeräusch nichts 
zu hören ist, so dass dieser Laut eigentlich eher den soge- 
nannten Halbvokalen beizuzählen wäre. Der Unterkiefer 
schiebt sich etwas nach vorn. Zwischen Aem Lippen entsteht 
eine ganz minimale Öffnung. Die Zunge ist in Buhelage. 

Anm. Unser to ist wohl zu scheiden von dem alemannischen u 
(Heimbukgek § 21). — Rheinfrk to wird von Lenz I 4 als »bilabialer 
!HeibeIaut mit geschwächtem Stimmton « charakterisiert. 

§ 39« j wird mit kaum bemerkbarem Stimmton ge- 
sprochen. Ein Beibegeräusch ist nicht eigentlich wahrzu- 
nehmen, so dass der Laut, wie w, eigentlich mehr den Halb- 
vokalen beizuzählen wäre. Artikulationsstelle : mittlerer 
harter Gaumen. Die Zungenstellung ist etwas höher als 
bei e. Vgl auch § 45 c). 

Anm. Unser J ist woM zu scheiden von dem alemaiinischen % 
(Heimbükger § 21). 

§ 40. Die Nasale m, n und jj. Der Verschluss wird 

bei m mit den Lippen gebildet, bei n mit der Zungeniq>itze 

und Vorderzunge an dem Berührungspunkt der Oberzähne 

und des Zahnfleisches, bei ij mit der Hinterzunge am harten 

bezw weichen Gaumen. Die Luft entweicht durch die 

Nase. Die Laute sind l^se stimmhaft, dh sie trmgen ab- 

geschwächt^i Stimmton. 



§ 37 — 43. Die Aussprache der Diphthonge und Konspnanten. 2t 

§ 41. a) / ist Yokalitch, ohne Reibegeräusch. Die 
Zungenspitze ist nach aufwärts gebogen und berührt nicht 
die Oberzähne, sondern tritt hinter das Zahnfleisch der oberen 
Schneidezähne. Die Vorderzunge berührt die hintere Zahn- 
fleischgegend. Die Exspiration ist bilateral. Doch sind indi- 
tiduelle Verschiedenheiten zu konstatieren. Die Klangfarbe 
wird durch folgenden oder yorangehenden Vokal bestimmt 
(a/-, eU, «7-Laut usw). Der Stimmton des / ist reduziert. 

b) Naohbarmundarten haben stimmloses (palatales) 1=^1, 
zB im Heckfeld kidl Kittel 

§ 42« a) ^ ist in Tb schwach stimmhaftes, ungerolltes 
Zäpfchen-^. In Fällen wie dmf^z Dörfer ist oft das erstere z 
als stark gerolltes (stimmhaftes) ^ zu hören. Doch lässt sich 
eine allgemeine Regel über diese Erscheinung nicht fest- 
stellen, da hier individuelle Verschiedenheiten zu sehr ins 
Gewicht fallen. Ich habe daher stets i geschrieben. 

b) r der Naehbarmundarten ist gewöhnlich stimmloses Vor- 
derzungen-r, das besonders als Silbenbildner stark ribriert. 
Formen wie fod^ Vater hören sich in manchen Mundarten 
(zB in Königheim) nahezu wie fodri an. r hier stimmlos. 
Wie weit und unter welchen Bedingun^^en in den Nachbar- 
mundarten % für r gesprochen wird, ist noch nicht ausgemacht. 
% scheint bei jüngeren Leuten mehr im Gebrauch zu sein. 
Auch hier spielen individuelle Verschiedenheiten eine Rolle. 

Anm. Lenz und Bbeunig bieten fürs Rheinfrk bezw für die 
;>- Mundart den halb kurzen a-Laut a anstelle eines r- Lautes in 
Fällen wie fada Vater, höa Haar (§ 24). 

2. Die stimmlosen Reibelaute und der Hauchlaut. 

§ 43« /. a) Die oberen Schneidezähne sitzen leicht auf 
der Unterlippe. Der Unterkiefer ist etwas zurückgezogen; 
es entsteht eine schmale Lippenöffnung. Die Luft tritt 
durch die zwischen Zähnen und Unterlippe bleibende Lücke. 
Die Unterscheidung zwischen f lenis und fortis ist abhängig 
davon, ob / auf betonten kurzen oder langen Vokal folgt 
(Brehek § 80). Anlautendes / ist eher fbrtis gegen lenis 
der rheinfirk Heidelberger Mundart. 



22 Phonetische Darstellung der Laute. 

Gedehnte f in Nachbarmundarten. 

b) Manche Nachbarmundarten (so Krensheim, Heckfeld) 
haben ein f^ erzeugt mit Unterzähnen und Oberlippe. Beim Aus- 
sprechen dieses Lautes werden natürlich die Unterzähne sichtbar. 

§ 44. 8 und i (= scK\ sind in jeder Lage fortes. 

Bei s behalten die Kiefer ihre natürliche Läge. Die 
Oberschneidezähne ragen etwas über die Unterschneidezähne 
hervor. Die Zungenspitze liegt scharf an dem oberen Band 
der unteren Schneidezähne an. Die Yorderzunge liegt am 
vorderen Zahnfleisch an und bildet in ihrer Mitte eine bia 
zur Spitze gehende Binne. 

Bei ds bleibt die Zungenspitze in der J- Stellung, da* 
gegen wölbt sich die Zunge mehr, so dass sich die Yorder- 
zunge an das mittlere Zahnfleisch legt. * 

Bei s geht die Unterlippe kaum merklich etwas vor- 
wärts. Die Zahnreihen wie bei 8, Die Zungenspitze ist 
stark nach oben zurückgebogen und nähert sich der Stelle 
zwischen dem Zahnfleisch und dem harten Gaumen. Die 
Binnenbildung ist energischer als bei s. 

Gedehntes s herscht zB in Heckfeld. 

§ 45« % X {ich-, öch'j acÄ-Laut). 

a) % ist palataler Beibelaut. Der Yerschluss findet in 
der Mitte des harten Gaumens statt. Zungenspitze hinter 
den unteren Seitenzähnen. 

Beim vorderen x findet der Verschluss am Übergang 
des weichen und harten Gaumens statt. Die Zunge liegt 
weniger nach unten als bei hinterem x. Letzteres ist velar. 
Der Yerschluss findet am weichen Gaumen statt. Die Zun- 
genspitze liegt etwas hinter dem Zahnfleisch der unteren 
Schneidezähne. 

b) In der Heidelberger Gegend entspricht unserem % (zB 
in tx ich) ein i-artiger Laut [iS), 

c] Das Rheinfrk bei Heidelberg bietet (nach Lenz 14) 
wie auch die j9-Mundart (vgl bei Bbeunig) tönenden palatalen 
bezw Velaren Reibelaut j bezw y, welch letzterer jedoch viel- 
leicht nur einem ganz leisen Explosivlaut gleichzusetzen ist (vgl 
zur Frage Pf äff 183). Lenz schreibt j für y, Bbeunig g. 



§ 43 — 47. Die Ausgprache der Konsonanten. 23 

§ 46. a) h ist ein Hauchlaut, welcher bei mittlerer Weite 
der Stimmritze gebildet wird. 

b) Wirkliche Kehlkopfspirans findet sich als Ersatz eines 
abgefallenen 6 in gewissen Naehbarmundarten, zB Heckfeld 
sduto (§ 118, 1 b). 

3. Die stimm- und aspirationslosen lenes 
explosivae i, e/, g und ihre Aspiraten /?, ^, k, 

§ 47. 1. b entsteht dadurch, dass die Lippen sich leicht 
öfihen und ein ganz leiser Strom hindurchzieht. Bei p ist 
der auf die Explosion verwandte Luftstrom bedeutend stär- 
ker; die Lippen öttaen sich energischer. 

2. Bei d und t legt sich die Zungenspitze an den Be- 
rührungspunkt der oberen Schneidezähne und des Zahn- 
fleisches, die Yorderzunge an das vordere Zahnfleisch an. 
Zur Hervorbringung von d geht die Zungenspitze ohne be- 
sondere Anstrengung nach unten, so dass ein leichter Luft- 
strom durch die Lippen streicht, der bei t vergrössert ist. 

3. Bei g und k legt sich die Hinterzunge an den weichen 
Gaumen an. Die Vorderzunge liegt schlaff. Die Lippen 
sind leicht geöfihet. um k hervorzubringen, ist ein stär- 
kerer Luftstrom nötig als bei g, 

4. Im Auslaut ist der Luftstrom bei /?, ^, k bedeutend 
reduziert. — Im Bheinfrk bei Heidelberg scheint er ganz zu 
fehlen. 

Anm 1. Bei ge, gi usw liegt die Artikulationsstelle weiter nach 
vorn als bei ga , go usw. Doch werden diese Unterschiede im folgenden 
in der phonetischen Wiedergabe nicht berücksichtigt. 

Anm 2. In Zusammensetzungen wie hs, bt, gt, gs ist die Aspira- 
tion eine so minimale, dass ich auf die Schreibung ps, pt usw verzichte. 
Dagegen ist die Schreibung pf für bf durchgeführt. 

Gedehnte g^ d herschen zB in Heckfeld. 



Teil IL 
Oescliichtliohe Darstellung der Laute. 

I. ftesehichte der einzelnen Lante. 
A. Die Vokale. 

1. Kurze Vokale. 

Mhd a. 

§ 48 *); a) a in mehrsilbigen mhd Wörtern in mhd ge- 
schlossener Silbe > a, zB galxe m (mhd galge) Galgen, alds 
(mhd alles^ manchmal, gewöhnlich, aldd^ (flektiertes mhd 
alt] alter, fah f (mhd valle) Falle, bal (mhd halde) bald, 
dah i (md talle) Dohle, hafe (mhd schaffen) schaffen, arbeiten, 
af m (mhd äffe) Affe, ga%de m (mhd garte) Garten, iwazde 
f (mhd swarte) dicke Haut (namentlich vom Schwein), kazs 
m (mhd karre) Karren, Fuhrwerk, d8az(i)x^ f (mhd zarge) 
Mühlgestell, gase f (mhd gaofsß) Gasse, pfla8dd% n (mhd pßa- 
ster) Pflaster, wah (mhd waschen) waschen, ah f (mhd asche) 
Asche, ßase f (mhd flasche) Flasche, daht f (mhd tasche) 
Tasche, snahe (mhd schnappen) schnappen, dvahs f (mhd 
trappe^ treppe) Treppe, labe m (mhd läppe) Lappen, apfl 
(mhd apfel) Apfel; zads f (mhd ratte) Batte, bladse (mhd 
blatzen) trans durchschlagen, bzadsle (intensives mhd * bratze- 



♦) Dieser und die folgenden Leitparagraphen geben die Verhält- 
nisse der auf der Dialektkarte verzeichneten Mundarten wieder. Etwaige 
Besonderheiten der N-, O-, S-, W- oder ^-Mundarten sind jeweils 
nach den für die Gesamtheit gültigen Lautregeln usw gebucht. Die 
in Klammer stehenden mhd Formen sind die entsprechenden mittel- 
deutschen. 



P^ 



§48-50. Mhd «. 25 

len zu mhd bratzen) intr fallen vom Obst, agdij m (mhd 
acker] Acker, hmagt (mhd smacken) intr und trans riechen, 
hags (mhd hacken) hacken. 

b) In O allein > d, zB bal bald, böge backen, da^h Dohle, 

fah fallen, gäl[i)xe Galgen, gas f Gasse, hage hacken^ ka^ds 

Katze , kabsl f Kapsel , lade f Latte, lax lachen, af m AfTe, 

afd^ After, ai*, ase Asche, image (vgl obiges hmage) riechen, 

hdafl f Staffel, wasf^ Wasser, wax^d^ Wachholderbeeren, 

wasB waschen usw. 

Anm. Vor r- Verbindungen in O teilweise reines a, «B in Poppen- 
hausen kar6 m Karren, arfl armvoU, mar%k m Markt, garwe f Garbe. 

§ 49. Mhd a nach w sporadisch > t?, z6 Stoüiam 
Schwärm (§ 247, 2); o für mhd a in fodoz Vater, ogs Achse, 
moxe machen usw (§ 159 Anm 1 und 2, § 168 Anm 1 
und 2, vgl auch § 247, 1); mhd a gedehnt > 5 (in O und 
S > ö, in der ^Ma > a) in offener Silbe, zB Snöwl Schnabel 
(§ 159), in einsilbigen Wörtern, zB öst Ast (§ 168); a vor 
Nasal > q, zB dqne Tanne (§ 206), gedehnt > 9, zB 8g?it 
Sand (207), > qi{ in S und in der j!)-Mundart (§ 246). 

§ 50. Mhd a in neben- und unbetonter Silbe. 

1. Mhd a in nebenbetonter Silbe (Stellung ' ') unter 
Einfluss des x klingt wie unbetontes «, zB hbylix n (mhd 
spüelach) Wasser vom Spülen,* lailix n (mhd lllach) Lein- 
tuch, mq\ lidi Ausruf 'mein Lebtag*. 

2. Mhd 'back ist (in Flurnamen) zu ^box getrorden, zB 
Hüiebdx Huschenbach, JVtssböx Wiesenbach, ^{nszbdx Ein- 
derbach, Mü&lbdx Muschelbach; Sdqbox Steinbach (Dorf), 
Wthbox Werbach, umgelautet regelrecht JV(kibbx9z, 

Vgl zu diesen Ausführungen Pfaff 184. 

3. Mhd a in unbetonter Silbe > €, zB Lisebit (Kose- 
form LdsH < *Lisb€t) Elisabeth, weiytm warum, elq(nds) allein, 
fogsdifss Schalk (Weigand IV 1019). 

Anm. Fremdwörter sind dsulot Salat und hogidi n (franz 
hagage) Lumpenpack. 



26 Geschichte der Vokale. 



Mhd e (Umlaut von a). 

§ 51« Mhd Umlauts-c in mehrsilbigen Wörtern ist in 
ursprünglich geschlossener Silbe normalerweise als e erhal- 
ten, zB : deld% m (mhd teller) Teller, qfeldi (mhd einveltic) ein- 
fältig, Jcelt f Kälte, beldse (mhd beizen) pfropfen, beischlafen, 
feit er fällt, kelwh n Diminutivform zu Kalb, grefdi (mhd 
kreftic) kräftig, kesl (mhd kez^zfiT) Kessel, besd% (mhd heziz^r) 
besser, fest 1. Adj (mhd veste) fest, 2. er fasst, wedse (mhd 
wetzen) wetzen, shzedse (mhd spretzen, Lexer II 1116) 
spritzen, dazu sbzeds9z m Giesskannenspritzer, sbwdse f 
Spritze, we§ (ahd wesca) Wäsche, dek f Decke, Zimmer- 
decke, bek m (mhd becke) Bäcker, begt (er) backt, wegst (er) 
wächst, hege (mhd hecke) Hecke, Zaun, bet (er) badet, bei 
n (mhd bet^ bette) Bett, wet f (mhd wette) Wette, neds 
n (mhd netze) Netz, ds^bUgez einer, der die Zähne bleckt 
(vgl mhd blecken)^ bleddz Blätter, sedse (mhd setzen) setzen. 

Anm 1. Die Qualität des mhd geschlossenen e wird in Frage ge- 
stellt in: hegs f (mhd hecse) Hexe, pfedse (mhd phezzen) pfetzen (vgl 
auch Lenz I 16. 35), bedsBZ m alte Haube (zu mhd bezel), Tiebs f (md 
heppe) Sichelmesser, ufsedsi (mhd üf setzte) aufsässig. 

Anm 2. Nach Analogie von gilt (es) gilt ist ^helt ^heldst hält 
hältst (zu halten) zu hüt hildst gewandelt. 

Anm 3. Über e < mhd e statt eines zu erwartenden fe' s § 55, 4 d. 

Anm 4. Fremdwort Theater > tjädei. Ahnlich GeUe > iile. 

Anm 5. Unbetontes e > a in den Fremdwörtern kdbM\k Ge- 
bälk, Kabdhzst Ge + Baiderstatt Flurname (§ 145, 2). 

§ 62. a) Das umgelautete a erscheint als weites €, ge- 
längt € (vgl zum folgenden v Bahder S 134 ff, 107 und 105 
Anm) : 

1. Vor cht und ch (vgl Paul § 40) in bex (PI zu box) 
Bäche, next Nächte, mSxdi (mhd mehtic) mächtig, düBz&lhxde 
PI f (mhd durchslehte) Ausschlag, glexdez n Gelächter — 
gslext n Geschlecht. 

2. Vor r -f- Konsonant, woraus weiterhin ce geworden 
ist, s § 202, 3. 

3. In Wörtern mit i ursprünglich in dritter Silbe : fief^ 
[ahi fravali) Frevel, gedli (ahd gataling, gatiling , getiling) 



§ 51—52. Mhd (Umlaut von a). 27 

passend. . — Einige unter 4. angeführte Wörter gehören 
noch hieher. 

4. Überall da, wo die umlaudose Form daneben be- 
steht und als zugehörig empfunden wird oder früher wor- 
den ist: yeefo^ Väter (Sg fod9i]^ biedle Blättchen, blidh 
(mit Dehnung) Zeitung, €ff9z Acker (Sg agaz), Dim egdzle, 
hdel Ställe (Sg idot)^ gesh Dim zu gase Gasse, f€8d% Fässer 
(Sg fos) , zeds PI zu %dds Ratz, bUds PI zu btöds m 
dünner Kuchen (vgl mhd blatzen durchschlagen), dege PI 
Schilfrohr (vgl mhd tacke), bles f Kuhname (mhd blasse) zu 
bJ^s blass, gzewe Gräben, Sg ^^5^^^, ßx9z m Jäger (mhd 
jegere) zu jbxe jagen , hefnai m (mhd haven^re) Häfher zu 
hofe Hafen, dsegez^z m Maulwurf, aus *zu* und 'Acker* ge- 
bildet, fegsdiß m (zu mhd vahs) Auswuchs am Stamm, spe- 
ziell am Rebzweig, defst (ahd darft) (du) darfst, dedsU (zu 
mhd tatze) leicht schlagen, Simplex dadh, inebe (daneben 
hiabe) Tauben schnappen, bebsie (mhd paperen) schwatzen 
(daneben Subst gebdbl n Geschwätz und bable schwatzen), 
hwedsB schwatzen, segle n Dim zu sok Sack, Kedszle Dim zu 
Katharina, hefele Dim zu höfe Hafen, Topf, Udle n Dim 
zu lade Latte, medsli PI zu mhd matze Augenschleim, we- 
Xele Dim zu wdxe Wagen, dexle Dim zi^ ddx Dach, Mcezdle 
verkleinertes Martin, bceiixle Dim zu mhd bare Schwein usw. 
(Wegen des tB in letzteren beiden Wörtern s § 202, 3.) 

5. Analoge (ganz moderne) Umlaute sind dix PI Tage zu 
döx, biidaz biedst Komp und Superlativ zu b%ät (mhd breit) 
breit, b%td\ri f Breite, ledazle Dim zu lädez Leiter, ebenso 
gl^nez kleiner zu glq klein, hemezli [e nicht genäselt!) in 
Gissigheim PI Heimchen zu Sg hqm^z (< mhd heimer), 

Anm. In der Kinder spräche ist der Umlaut nach Analogie 
nicht umgelauteter Formen oft beseitigt, sB saldbdelis Soldätchenspiel, 
woxeh n Wägelchen, zu Wagen. 

b) Die OMundart bietet für das zweite Umlauts -e den «- 
Ä-Laut: duarilaxde (s o) Ausschlag, maxdi mS,chügy cerbse 
arbse Erbsen, äre Ernte, ladare f Laterne, dage (s o) Schilf- 
rohr, Bawl Dim zu Babette, Jiafn^i Hafner, Kabele n Würz- 



28 Oesoliichte der Vokale. 

burgef Kapellchen, K<»d^ Dim zu Katharina, ladh^zvL Latte, 
sdahle zu Stab. 

§ 53. Mhd e gedehnt > ei in offener Silbe, zB reide 
reden (§ 160 und 177 a 1), in einsilbigen Wörtern, zB m^ilt 
mahlt (§169 und 177 a 2); e gedehnt vor r > e, zB beiB Beere 
(§ 194), > et in S und (§ 199); e vor Nasal > q, zB qmsi 
emsig (§ 208), gedehnt > ^, zB d^ne dehnen (§ 209, Nach- 
barmundarten § 246) ; e vor r in geschlossener Silbe > €5, zB 
Wce%t Flussinsel, eB^ht Arbeit (§ 202, 3); e vor und nach 
Labialen und Velaren > a, zB hepfe schöpfen (§ 248, 1 und 2), 
gedehnt > ^, zB lep Löwe (§ 248, 3). 

Mhd e, 

§ 54. a) Mhd e in mehrsilbigen Wörtern tritt bei mhd 
geschlossener Silbe als e auf, zB pfefdx m (mhd pfeffer) 
Pfeffer, Ufdse f (mhd lefs^ lefse) Tuehejfcese fressen, bzes 
f (mhd presse) Traubenpresse, f9Zffise 1. Adj vergessen, 
2. Verb um vergessen, ffzese (mhd kr esse) Brunnenkresse, 
mese v messen, dzese (mhd dreschen) dreschen, ze^^ m (mhd 
reche) Rechen, bzexe (mhd brechen) brechen, Flachs bre- 
chen, sdexB stechen, Shxddz flektiertes Adj schlecht, sdebe 
steppen, nähen, sebdz (flektiertes mhd *schepj pp) schief 
(Beitr XII 535), Snepfe f Vogel Schneite, fedse m (mhd vetze) 
Lappen, gsedse gesessen, iegit (mhd scheckeht) bunt, scheckig, 
siege (mhd sVecken) schlecken, naschen, dsegB f (mhd zecke) 
Zecke, lege (mhd locken) lecken, snege f Schnecke, dzegit 
dreckig, Sdege m (mhd stb'cke) Stab, Stecken usw. 

b) In O steht dafür der «^Laut (auch vor r-Verbindungen ?) , 
zB pfafx Pfeffer, bretxe brechen, brets f Traubenpresse, dr€&% 
dreschen, ^/Kfl^ei^e flechten, fadse Lappen, fräse fressen, gledere 
klettern, grabs Krebs ; gsase gesessen, lükdxe Lebkuchen, metse 
messen, saxdsi% sechzig, Hage schlecken, hnupfedrak Schnepfen- 
dreck, scerwe oder harwe (?) Scherbe, sdarwe sterben, y*^rcf«rt^6 
verderben usw. 

§ 66. 1. Beitr XII 548 ff werden einige Fälle, in denen 
e vor / im Mhd enges e wird, aus ursprünglich folgendem 



§ 53—55. Mhd e (Umlaut von a) und ^. 29 

f und dadurch hervorgerufener Mouillierung des / erklärt. 
So haben auch Nachbarmundarten zB Dittwar, Königheim, 
Grünsfeld, Grossrinderfeld wel^ welcher, beilda m (mhd 
beiz mit entern e) Pelz; dagegen e, wo / nicht moulliert 
war: melffe melken, kelj' (mhd k^ller Keller (vgl Sievers 
Ags Gramm ^ § 8i). In Tb und andern Mundarten des 
Taubergrundes ist unter Binfluss der Liquide mhd e lautlich 
in e übergegangen, zB keloi m (mhd keller) Keller, Me f 
(mhd schelle) Schelle, G4ocke, ielde schelten, helfe (mhd hel- 
fen) helfen, kabile f Kapelle, sdeldse f (mhd at^lze) Stelze, 
wehz welcher, beilds Pelz. 

Diese Wirkung des / zeigt sich aber nicht bei einge- 
tretener Länge, vgl in Tb tceü f Welt gegenüber tcelds- 
kieil Weltskerl, Genie, tcilik welk gegenüber toelgdz (flek- 
tiert) , ^l grell, mit Ausgleichung: e ffveli {Iqmbe) eine 
grelle (Lampe), sitti^l m (mhd selpende) Zettelende an Ge- 
weben, gegenüber seho^i selber. — In der Nominalflexion 
siegt natürlich manchmal die Qualität des Vokales der 
Singularferm über die der Pluralform, zB feit n Feld, PI 
fehz und (mit Wiedereinfügung des t (d) aus dem Sing) 
feldvi, — Neben gelde (mhd ffeUen) besteht geldsj wohl im 
Anschluss an das Substantivurn gelt Geld. 

2. Mhd e vor st (beaw mhd enges e, Paul § 43 Anm 3) 
erscheint allgemein als «, zB swesd9i f Schwester, gesdaz 
gestern, desde desto, gteest (mhd gewest^ gewist) gewusst. 

Bei D^aung des Vokals steht auch e vor st^ zB gwest 
(mhd geuj^st) gewesen, ne^t n Nest, dessen e auch in den 
Plural nesddz eingedmngen ist 

Anm. Vor $t hft^en € die wohl eingewanderten 8€sd9^ m Sester 
und fest n Fest. 

S. Vor spy 8Sj a;si erscheinen mit e: mesbl f (mhd 
fn^pel) M»pel, destvxy^ deswegen, fesl m (mhd vezA^ 
Ton der Kote bis zur Krene des Hufes reichender Teil des 
PferdeftKsses. 

4. Besondere Fälle, a) Über segs (mhd sechs) sechs 
gegenüber sey^ds^ sechzehn, indw^doz entweder, ledi (mhd 
ledec) unverheitatet, keg&z (zu mhd quäc) kecker, eiwi f (mhd 



30 Geschichte der Vokale. 

ebene) Ebene, welche die Qualität des TJmlauts-e fürs Mhd 
verlangen, vgl Paul § 43, Kaxjtfmann § 69, 3, v Bahdbr 
S 132. • 

b) Mhd l^tte, kl'ette^ spelter erscheinen als leds f Thon- 
erde, glede f Klette, sbelddz m abgespaltenes Holzstück. — 
Nhd fels lautet in der Mundart felds und felds m. — Mhd 
hestilenz erscheint wohl als Fremdwort mit e in pest f Pest. 

c) Mhd v'Stel liederliches Frauenzimmer > fedl f. 

d) e in mhd meren^ mundartlich {4i)meze Sauerteig, 
Mehl und Wasser mischen ist fraglich. Vgl dazu Wb 6. 

§ 66. Mhd e gedehnt > 6 (in O > «, in S und der 
jo-Ma > e) in offener Silbe, zB giwe geben (§ 161), in ein- 
silbigen Wörtern, zB zext recht (§ 170) ; e vor Nasal > ^, zB 
bz^rie bringen (§ 210), gedehnt > ^, zB l^e Polster (§ 211, 
Nachbarmaa § 246); e vor r > ^, zB Sdazwe sterben (§ 202, 1); 
e vor Labialen sporadisch > a, ebaz jemand (§ 248, 4). 

§ 57. Unbetontes e > a in law^di (mhd lebendig) 
lebendig. 

Mhd l 

§ 68. Mhd t ist in ursprünglich einsilbigen Wörtern 
in alter geschlossener Silbe als i erhalten, zB milda m (mhd 
miltou) Mehltau, giifl m Griffel, disl f Distel, ßkh n 
Fischlein, Mixl Michael, %ibe f (mhd rippe) Rippe, fidshe-dt 
dünnharig (zu mhd vitze eine beim Haspeln abgeteilte und 
für sich verbundene Anzahl Fäden), sidsiri f Sitzung, dsigeh 
n (mhd zickeUn) Geisschen, gigl m Hochmut (vgl mhd gecke), 
dstoigs (mhd ztoicken) pfetzen, zwicken, sdigl m Stickel, 
gnik n Genick, flige (mhd vlicken) flicken, digsn dicker, 
zixdoz Richter. 

§ 59. Mhd i gedehnt > ^ in offener Silbe, zB tmt 
Weidenstrang (§ 162), in einsilbigen Wörtern, zB blli Bild 
(§ 171); i vor Nasal* > {, zB /ins finden (§ 212), gedehnt > f, 
zB \m€s Imbiss (§213);« vor r + Konsonanz > ee, zB wcezwaz 
Wirrwarr (§ 202, 5); t in Nachbarschaft von Labialen > y, 
zB dstüt/wl Zwiebel (§ 249); i kontrahiert > t, diphthongiert 
> ai wie ursprüngliches i, zB lait liegt (§ 78). 



§ 55—62. Mhd ^f, t und o. 31 

§ 60. Mhd i in neben- und unbetonter Silbe. 

1. Nebenbetontes i ebenso > «, zB h^nix Honig, esix 
Essig. 

2. Unbetontes t > ^, zB we^ (mhd ni{h]t nicht), eds^ eds 
< izt izt < mhd t^;?c jetzt. 

Unbetontes i vor Nasal > ?, zB 8^ wir sind (§ 212). 

Mhd 0. 

§ 61. Mhd in geschlossener Silbe > o, zB ^o/a^ m (md 
holder j mhd hölunter, hoher) Hollunder, woh f Wolle, kolfe 
geholfen, hofe hoffen, sdoj^ (verächtlich) Christoffel, hose 
(mhd hossen) schaukehr, dzosl f Drossel, gedzoh gedroschen, 
goh f Maul (Schmeller unter gosche) , gnoxe m Knochen, 
gidoxe gestochen, glopfe klopfen, fobe foppen, glodse (mhd 
glotzen) schauen, od^^ f (mhd otter) Otter, gloge f Glocke, 
Schelle, htogs m (mhd brocke) Brocken, hoge (mhd hocken) 
sitzen, ioge^ hogh (mhd schocken) schocken, schieben. 

Anm 1. Mhd Schwanken zwischen der o- und ti-Form ist 
ausgeglichen zu Grinsten der letzteren in: dzugit (mhd truckerty trocken) 
trocken, tcttxe f Woche, hükfzäle n Frau Holle, diudae (mhd trtUzcn, 
trotzen^ trotzen) tnitzen, dmAge (mhd zocken^ * zucken) zerren, reissen, dazu 
Substantiv dsug9z (Schmelleb II unter zucker), kalüp m (mhd galop, 
*galup) Galopp, fudfide m (mhd t7tire, von^ Furz, 8dia9m m Sturm, büi m 
Busch, kudl f (mhd kotel, kutel) Gedärme samt Wurst und Magen, düzB 
m (mhd tumiy ftir[e]n, tor[c]«) Turm, idzutv^ m (mhd atrobel, * Strubel) 
wirres Haar. 

Ausgleich zu Gunsten des o fand statt in: hopfe (mhd köpfen^ 
ÄMß/«w)' hüpfen , zopfe (mhd rupfen, ropfen) rupfen, abreissen; molge f 
(mhd mulken, molken) die Molke, tooljlk m (mhd wulken, tooljcen) Ge- 
witterwolke, ftofcze (mhd hulderen, bolleren) bollern, blod9z (mhd hluter, 
*bloter) Adj alleinstehender, &at<(^« m (mhd butz[e]j *botz[e]) Schreck- 
gestalt zum Verscheuchen der Vögel. 

Anm 2. Unbetontes o erscheint als a in «a/dä^ Soldat, bza/essr 
Professor; im Nachbardialekte Heckfeld in: kaier ou^e f Kohlrabe (Tb 
kokzowe f), Maslqne Morschland bezw Mörschl&nden (Flurname); als 6 
in den Fremdwörtern abedek Apotheke, afegbt Advokat. 

§ 62. Mhd gedehnt > ou in offener Silbe, zB 
fouxl Vögel (§163 und 178, 1), in einsilbigen Wörtern, zB 
moust Most (§172 und 178, 2), vor r gedehnt > ö, zB dsöis 



32 Geschichte der Vokale. 

Zorn (§ 195), in S und O > ou (§ 199), in der /?-Ma > da 
(§ 197); vor Nasal > g, zB Dgmini Dominikiis (§ 214), 
gedehnt > ^, zB hgnix Honig (§ 215, Nachbarmaa § 246); 

vor r + Konsonant > a?, zB gidwzwB gestorben (§ 203, 1). 

Mhd ö. 

§ 63 • a) Mhd ö in geschlossener Silbe > ^, zB weif 
Wölfe, heldsh Hölzchen, g%epf Kröpfe, gnepf Knöpfe, ßuei 
Frösche, lexh n Löchlein, gnexle Knöchlein, Bedomh n (zu 
mhd hodem gehörig) Flurname, gsgnedS n Gedrücke, Lang- 
samkeit, dazu Subst gnedhz ein langsamer Mensch (Schmeller 

1 1356), bek Böcke, begle Böcklein, begsk (vgl mhd bocken 
stinken wie ein Bock) intr schlecht schmecken, dazu Subst 
begsdz m Beigeschmack (Lenz I 34), hdek Stöcke, wgh 
Röcklein, glegU Glöcklein. 

Anm 1. Im Gegensatz zum nhd Unkosten heisst es t(kj&8de^ 
rheinfrk ^kiide, 

Anm 2. In der Kinder spräche wird der Umlaut nach Analogie 
des primären Wortes oft beseitigt, zB logeh n Böckchen, gnopfeh 
n Knöpfchen. 

Anm 3. Analoger Umlaut in wj&lfl9z welflsda Comp und Superl 
von wolf]^ (mhd wolveiJ) wohlfeil. 

b) Die ^-Mundart hat zu e entlabialisiert, zB kejin 
Köchin, leja Löcher, heldsh HöMein, bek Böcke, begk 
Böcklein, idek Stöcke, glegh Glöcklein, glegn» Glöckner, regk 
Röcklein (BBEmaa 19 f). 

§ 64. Mhd ö gedehnt > 0y in offener Silbe, zB gi^yt 
Kröte (§ 164 und 179 a 1), in einsilbigen Wörtern, zB 
tfyl ÖL(§ 173 und 179 a 2), vor r gedehnt > ä, zB deeüe 
Dörnlein (§ 196), in S und O > ^y (§ 199); ö vor Nasal > ^, 
zB k^e können (§ 216), gedehnt > ^, zB» k^nix König 
(§ 217, Nachbarmaa § 246); ö vor r > a^, zB timül m 
Mörser (§ 204, 1 a), > « in <ler j^-Ma (§ 204, 1 b). 

Mhd u. 

§ 65. Mhd u in mehrsilbigen Worten in geschlossener 
Silbe > Uy zB g^düli geduldig, lufdi luftig, fufiii% fünfzig 



§ 62—67. Mhd o, ö, ti, ö. 33 

(unter Ausfall von n), mtdl f (mhd muscheT) Muschel, hbzusl 
f (mhd sprüs^sjelj ^spruzp^/el) Leitersprosse, kuhh trans (mhd 
kuppeln vereinigen) Beben binden, gzube (mhd *gruppen) 
mit den Fingernägeln lostrennen (vgl Lenz I 26), kupf9i n 
Kupfer, kudeie (mhd kutteren) lachen, ffluk f (mhd klucke) 
Bruthenne, hugl m (mhd buckel), Buckel und Rücken, guge 
gucken, schauen, olügse (mhd * abluhsen zu luhs) mit List 
etwas ablocken, in gemeindeutscher Umgangssprache * ab- 
luchsen'. 

Anm 1. Hinsichtlich des Ausgleiches zwischen schwankendem 
mhd und u vgl § 61 Anm 1. 

Anm 2. Hinsichtlich des u statt des erwarteten Umlauts y vgl 
§ 67 Anm. 

Anm 3. Das Suffix -ung ist durch -ing > iii verdrängt worden 
infolge eines Kompromisses zwischen -tn und 'ung (Lenz I 38 unter 
pr^in)^ zB 8ids\fi f Sitzung (§ 269, 1). 

§ 66. Mhd u gedehnt > t^ in offener Silbe, zB bü 

Bube (§ 165), in einsilbigen Wörtern, zB mis Nuss (§ 174); 

u vor Nasal > tf, zB di^neze donnern (§ 218), gedehnt > ^, zB 

hqnt Hund (§219); u vor r>do^ zB bdoü Bursche (§ 203, 3). 

Mhd ü. 

§ 67. a) Mhd ü in mehrsilbigen Wörtern in geschlossener 
Silbe > y, zB glypfl m (mhd klüpfel) Hammer zum Klopfen, 
bygse f (mhd bühse] Büchse, b%yge f (mhd brücke) Brücke, 
mygse (mhd *mückezenj Schmeller I 1566) riechen vom 
Heu, bysl m Büschel, toyie (mhd wischen, wüschen) ab- 
wischen, dstoyse (mhd zwüschen) zwischen, ^ys^ f Schüssel^ 
nyds (mhd nütze) nütze, ifsydsi Adj (zu Schutz = nhd *w^^- 
schützig) keinen Schutz gewährend, kyx^ f (mhd küche, 
küchen^ kuchm) Küche, syli schuldig. 

Anm. Der Wechsel zwischen mhd ü und u ist ausgeglichen 
zu Gunsten des u in lupfe (mhd lüpfen, lupfen) auflüpfen, sdupße (mhd 
stüpfel(e)n, stupfelen) Ahrenreste sammeln, huds f (mhd hatte, *hutte) Art 
Gelte, Wasserbehälter, xt^dh rutschen, muge f (mhd mücke, mucke) Fliege, 
slupfe schlüpfen, kudsle (mhd kitzeln, kützeln, *kutzeln) kitzeln (< Grund- 
form *kutul5n für *kutilön, vgl KLUGE unter kitzeln). 

Dagegen ist ü vertreten zB in pfylfe m (mhd pfülwe, pfulwe] 
Pfühl, sdywix n (mhd stübich, stubich) Kübel, sdyk n (mhd stücke, stucke) 
Heilig, Mundart des Taxibergriiiides. 3 



34 QeBohiohte der Vokale. 

Stück, idyäsB i (mhd stutze^ *$tUtte) Oefäss. Nhd drtteken und drüd^en 
entspriolit in der Mundart dzyge. Ein seltenes Wort ist kylbit grob 
gearbeitet < mhd kulpm, *kUlpäht, vgl Lexer I 1766. 

Doppelformen für nhd zurück sind: dsezyk und daszük. Letztere 
Form wird von älteren Leuten beyorsugt 

b) Mhd ü in Künzelsau zu i entlabialisiert. Vgl Bauer 

S 384: ffild*^ gülden, schildig schuldig, schittl^ schütteln. 

Ebenso in der j[>-Ma — doch Hainstadt und Walldürn wie Tb 

— gribl Krüppel, fih füllen, brige Brücke, dsarik zurück, hige 

bücken, drige drücken, Uü schuldig usw (Brettnig 21). 

§ 68. Mhd Ü gedehnt > ^ in offener Silbe , zB hgds 
sichütten (§ 166), in einsilbigen Wörtern, zB/^^^ vor (§ 175)'; 
ü vor Nasal > y, zB dy^n dünn (§ 220), gedehnt > ji, zB 
kyml Kümmel (§ 221); ü vor r > », zB Äaw^^ Bürger 
(§ 204, 3 a), in S (N teilweise) und in der p-l&B. >€b[% 204, 3 b). 



2. Lange Vokale und Diphthonge. 

Mhd a. 

§ 69. a) Mhd a > 5, zB pföl m (mhd pfüT) Pfahl, mole 
(mhd malen) malen, mdhz m Maler, wöbz wahr, glodiß klar, 
JÖ9Z n Jahr, sof n (mhd schaf) Schaf, ös n Aas (Schimpfname), 
hlos%, (mhd hlaseri) blasen, mos n (mhd md4\ Mass zum Messen, 
hwoxd% m (mhd swäger) Schwager, todx f Wage, nox {mhd nach) 
nach, sbzöx f (mhd spräche) Sprache, otoant m Abend, dzöt m 
(mhd drät) Draht, gzode (mhd geraten) entbehten (mit Genitiv), 
gowedle stürmisch regnen und schneien (< mhd ^gawetelen 
= nhd * jähwettern ^ zu mhd weter, nhd weiter gebildet). 

b) In O mhd ä > 5, gekürzt > o (§ 182) — doch Krens- 
heim wie Tb — , zB blöse blasen, brode braten, dröt Draht, 
fröx Frage, s gowadlt es regnet stürmisch, nöx nach, sbrox 
Sprache. Im Auslaut und vor r > öe^ zB blöe blau, grÖB 
grau, Jöer Jahr, hber Haar« 

c) In S gewöhnlich dafür Diphthongierung > d€, zB bröeds 
braten, dröet Draht, söet Saat, hifer Haar usw. 

§ 70. Inlautendes mhd äw ist zu au geworden in gzau 
grau, blau blau. Diese Formen sind auch in den Nom Sg 



§ 67—73. Mhd ti, ä, Tb. 35 

eingedrungen, woneben aber noch ffzö^ blö < mlid grä^ blä 
bestellt (§107 Anm 2). 

§ 71« a) Mhd ä> c ia solchen Wörtern, die der Schrift- 
sprache entnommen sind: giqf m (mhd gräve) Graf, gnot f 
(mhd genade) Gnade, gwol f Qual, dsülot m Salat, Sbinot m 
Spinat, dugode Dukaten, kqnil m Kanal, Bgnifbds Boni- 
fatius, Ddfit (mhd David hebr) David, daneben jüdisch 
Dotifet 

Anm 1. Neben $dt f Saat ist auch die ältere, nach § 69 a) regel- 
rechte Form 8dt erhalten, dazu mit echtem Umlaut das Diminitivum sj^dle. 

Anm 2. Mhd mägesäme (wenn diese Form richtig' angesetzt ist) 
Mohn, sollte '^moxäomBf *mogi\fme ergeben; dafür in der Mundart näx(e)' 
s^gme m. Es dürfte hier volkstümlicher Anschluss an niöxe m (mhd 
mage) Magen, vorliegen. Man hält Mohn für Samen, der für den 
menschlichen 'Magen' gut ist. Andere Erklärungen bei Heimbubgeb § 24, 
Lenz I 30; vgl femer Pfaff 179, wo die WACKERNAOELsche Schrei- 
bung mhd mage, mähe, ahd mago gebilligt wird. 

Anm 3. Sdnmf^nle 6d9zm^nk Pflanze Odermennig und döfl f 
Tafel dürften auf mhd *ädermonie (nicht adermonie) und *tävele (nicht 
tavele, vgl auch LeKZ I 49} zurückgehen. 

Anm 4. Hebraika: kou89% (hebr mhd koscher) rein, iouJ7 (hebr 
mhd schäfetj schmutzig von Charakter, und oben erwähntes Doufet. 
Dieses im beruht natürlich nicht auf mhd ä, sondern unmittelbar auf 
der diphthongischen jüdischen Aussprache; vgl auch § 80 Anm 2. 

b) Die /^-Mundarten haben ö, zB idral Strahl, graf Graf, 
hdät Staat, gläor klar usw. 

§ 72. Mhd a Verkürzt > o, zB noxbdz Nachbar (§ 182); 
a vor Nasal > 9, zB sQme Same (§ 222, Nachbarmaa § 246), 
verkürzt > 9, zB bigmldaz Brombeere (§ 223); ä nach w > ü 
in toü wo (§ 247, 2); ä vor r in der j^-Ma > 5 (§ 198, 1). 



Mhd ce. 

§ 73. a) Mhd ^ > e, zB j£le (mhd v^len) fehlen, sw€9z 

(mhd sw^re] schwer, sHe f (mhd schüre) Scheere, beza f 

(mhd bcBTSy vgl Lexer I 127) Traggestell, kis m Käse, kep 

(mhd * gehabe) fest (vgl Heimbürgee § 25), gnedi gnädig, 

gedsoze m Jähzorn, dsi zähe. 

Anm 1. Mhd salec > seit nach Analogie von sei f (mhd sele) 
•Seele. 

3* 



36 • Geschichte der Vokale. 

Anm 2. Mhd niäre erscheint in ewestmeaz (mhd eben so märe) 
ebenso leicht, mit e infolge yolkstümlicher Anlehnung an nicht gut 
mundartl medz mehr oder an medz Meer. Ebenso in nigs d9i rne9z^ s Wb 
unter etc9stmSr, 

Anm 3. Mhd rähe (steif auf den Beinen), nur in der Phrase 
ib^ndseze (ich bin zu müde) noch erhalten, hätte *z€ ergeben, dafür ze, 
welches auf mhd *re < *rehe zu mhd räch zurückzugehen scheint. 

Anm 4. Mhd sfate entspricht in Tb idät in der Bedeutung 'lang- 
sam, gemächlich'* Für *8det hat man wohl nach Beispielen wie fzp 
neben fiü frühe , sbot neben sbät spät, eine nichtumgelautete ^orm ge- 
schaffen. Oder ist sdät aus 0-Mundarten (idät, vgl unten unter c) ein- 
gewandert? 

Anm 5. a) Eine besondere Stellung nehmen ein : mewe mähen, 
dzewB drehen, betoe bähen, sewe säen, üf geblebt aufgebläht, nebt näht, zu 
md sewen, drewen, bewen usw. Das e der Mundart weist darauf hin, 
dass statt des normalen, oberdeutschen mhd a in diesen Wörtern viel- 
mehr mhd e vorliegt, welches das gleiche war, wie mhd e < germ ai. 
Im Gegensatz zu den Ausführungen von Beemee, Beitr XI 51 ff muss 
also eine Grundform mit germ ai für diese Wörter angenommen werden, 
b) Auf mhd mawen, drawen usw weisen mewe, dzewe usw in 
den S-Maa (zB Künzelsau) , vgl Bauer § 392. Daneben in S Di- 
phthongierung > ie : me^iDSy driewe usw , oder > ee : meewe, dreewe, 
N schliesst sich Tb an, nur die Maa von Reicholzheim und Eiersheim 
haben wie W yn^e, dree, seSy bJ&e (§ 74 Anm). Die ^-Maä bieten e wie 
Tb, also «ee, mee, nee. Die 0-Maa haben wie S miewe, driewe, siewe 
oder meioe, drewe, 

* 

b) Ebenso verhalten sich die N-, J9- und W-Maa. Von 
der letzteren haben allerdings Hardheim und Brehmen wie die 
S-Maa mhd ^ zu e gewandelt, also: dse zähe, J^lt fehlt, 
gnedi gnädig, kes Käse, sdet (mhd st^te) langsam usw. 

c) O hat dafür « — doch die Mundart von Grünsfeld 
schliesst sich Tb an — zB dsä zähe,»yä/i5 fehlt, käs Käse 
lädr leer, mäsi massig, §äre Scheere, swäar schwer. 

§ 74. Für zu erwartendes € (e) tritt häufig der regel- 
rechte Umlaut e [e) von mundartlichem ö [o) < mhd ä ein 
— eine Folge bewusster Anlehnung an die daneben stehende 
umlautlose Form (vgl ähnliches § 52, 5), zB j09zh n Jähr- 
lein, jeze sich jähren: j'öaz Jahr, ne f Nähe: nö nahe, 
ftexst fragst: yiöarfi fragen, ibedaz hbedBz später: §bdt (mhd 
spate) spät, hegh n Häkchen: Äo^e Haken, hzet (es) bratet: 
hzode braten, mesh n Mässchen: mos Mass, pedazh n (mhd 
*p^terUnj zu pater [nöster] gebildet, vgl pater bei Schmeller, 



§ 73—77. Mhd S und e. 37 

Vgl femer Lenz I 35) geweihte Münze, ksoidskdmi kurz- 
atmig (vgl mhd Verbum ^tmen). Vgl auch § 1.60 Anm 2. 
Vor Nasal > ^, zB Sb^bi^^n^i m Spänebrenner, Geizhals (§ 224). 

Anm. Ebenso erklären sich wohl mäe mähen, drjäe drehen, 
806 säen, hSre bähen der W-Mundarten (§73 Anm 5 b) ; oder ist fdr 
diese md metoen anzusetzen, das unter Einfluss des folgenden w 
(§ 247 fif) zu *mew8 mit Ausfall des to geworden ist? 

§ 76. Mhd ^ verkürzt > e, zB kfaz Schäfer (§ 183); ^ 
vor Nasal > ^, zB ffz^maz Krämer (§ 224, Nachbarmaa § 246), 
verkürzt > ^, zB (in Nachbarmaa) m^ndi Montag (§ 225); 
^ vor r > e in der jhMa, (§ 198, 2). 

Mhd e. 

§ 76. a) Mhd e > e, zB sei f Seele, ä^^ f Ehre, gete m 

(mhd ffere) Rockschoss, fazmezs vermehren, Ef (daneben Eif 

aus dem Odenwald eingewandert) Eva, Btotx ewig, toetoe n 

Weh im Kindermund, Pedaz (und Peiddx) Peter, ^/5 m (mhd 

Jde) Klee, «e m See, hne m Schnee, ^e (ich) gehe, äse m 

(mhd ze^ zehe) Zehe, hebuxe f (mhd ^hebuoche < mhd ^hege- 

buocke zu mhd hageri) Hagebuche , Adj dazu heby%9zn hage- 

büchen, massiv von Charakter, ^e6 PI (mhd *re<rehe^ PI 

z\x rahe) Haltestangen am Pflug. 

A n m. Mit 'diesem e ist zusammengefallen der im Oberdeutschen 
als mhd a erscheinende Vokal in der Gruppe mewe mähen § 73 Anm 5. 

b) Die 0-Maa haben e oder ie — doch Krensheim ver- 
hält sich wie Tb — : f/*Eva, sei Seele, ine Schnee, ge gehe — 
glie Klee, ilie Schlehe. Über die Kürzung zu € § 184 b. 

c) In S Diphthongierung > es. 

d) Die jö-Ma hat e zu> ei [ei?) diphthongiert, zB: inet 
Schnee , wei Wehe , ei Ehe , rei Eeh , ideit steht , seil 
Seele, geit geht, eitoi ewig; nur vor r bleibt e (Bbeunig 18 
und 20). 

§ 77. Mhd e verkürzt > tf, zB gest gehst (§ 184), vor 
r > «, zB leezixe Lerche (§ 202, 4); e vor Nasal > ^, zB w^ni 
wenig (§ 226), gekürzt > ^, zB s^ndse Sense (§ 227). 



38 OeBchichte der Vokale. 

Mhd i 

§ 78« Mhd l ist zu ai diphthongiert worden, zB toaile 
f (mhd mle) Weile, faih f (mhd vile) Feile, ath eilen, 
ffdiezi (zu mhd fftre) hastig essend,' ibdieilifi m Crataegus 
area (Weigand II 756), haieze heiraten, toaise (mhd tmsen)y 
zeigen, waisle (mhd *imzfinen) tünchen. (Lenz I 52), flais m 
Fleiss, ais n Eis, haise beissen, smaise schmeissen, zäisix n 
(mhd risech) 'Wellenbündel, daigsl f Deichsel, daixt m 
(mhd üch) Bodensenkung, zaiwe reiben, haiwe schreiben, 
latde f (mhd Ute) Abhang (nur in Flurnamen), ffaixs f Geige, 
waigs^9Z PI (mhd wthselter) Weichselkirschen, faieli PI (zu 
mhd vlole) Veilchen, 

Desgleichen ist kontrahiertes, sekundäres l > ai ge- 
worden in lait (mhd Ut) liegt, gait (mhd glt) giebt. 

Anm* Auf mhd 'i' tu, nicht % gehen zurück: kayxs (mhd *kiuchen, 
ktchen) husten, wohl zu mhd küchen gebildet; femer d\iighäyd9z m 
Sieb (mhd *riuter; riter belegt), wohl im Anschluss an das mhd Verbum 
rtuten, 

§ 79. Mhd l vor n>qij zB gzqine weinen (§ 228, 1, 
Nachbarmaa § 246); l vor Labial > af/y zB saywe Fenster- 
scheibe (§ 250), vor m > qfjj, zB kqym Keim (§ 228, 2); l vor 
r lokal > ei (§ 200). 

Mhd 0. 

§ 80. a) Mhd ö > ö, zB köl m Kohl daz n Ohr, zö9z n 
Bohr, gzö8 gross, glös m Kloss, zos^ f Rose, Zosehy Dim zu 
Bosa, Äöa; hoch, ßök m Floh, rfö^ tot, nät f Not, ^^ m 
(mhd Schrot) Beihe im Weinberg, ßiö froh, Mzö Stroh. 

Anm 1. Mhd so so, hat aou in antevokalischer Stellung ergeben. 
Doch könnte hier auch der musikalische Akzent Diphthongierung ver- 
anlasst haben (§ 14, 4). 

Anm 2. Hebraika sind: 89ude m (mhd schöteh) Narr, zottxea m. 
Zorn, hzotixes böse, Mouse Moses, auch allgemein für 'Jude', mdzea (wohl 
SU mhd mörä) Angst. Vgl § 71 Anm 4. 

b) Die 0-Maa — doch Krensheim wie Tb — bieten 5 für 
mhd ö, zB gros gross, hdx hoch, glds Kloss, rdse Rose, idrd 
Stroh, ßo Floh usw. 



§ 78 — 84. Mhd i, 5, ce, ü, 39 

c) Die p-Ma hat (ausser vor r) mhd d zu ou diphthon- 
giert. Vgl bei Bbextivig 21: sou so, nout Not, brout Brot, dout 
tot, irout Schrot, rouse Hose, grous gross, sdotue (mhd stöi^] 
Btossen, drouH Trost, houx (mhd höh) hoch,^/K7t« (mhd vlo) 
Floh, flotM (mhd t?/ö;?) Floss, rout rot. 

d] S > Ö€, z6 r6€«€ Kose, iroe^ Weinbergreihe usw. 

^ 81. Mhd 5 verkürzt > o [0> o)y zB glosdn Kloster 
(§ 185), vor r>do^ zB Imbeze Lorbeeren (§ 203, 2); ö vor 
Nasal > 9, zB lg Lohn (§ 229, Nachbarmaa § 246), gekürzt 
> g, (§ 230) ; 5 vor r > 5 in der jo-Ma (§ 197, 3). 

Mhd W. 

§ 83« a) Mhd ce> e, zB ä^ f Öhr, leze f Röhre, t^«fc 
n Röslein, bes böse, ^^^€ ablösen, /fö Flöhe, n^cft nötig, 
fiazhedi vierschrötig, ßide f Flöte , lede (mhd /^^ß;») löten, 
lei^^^^e n Dim zu Stroh, hex f Höhe. 

b) Die 0-Maa — ausgenommen Krensheim — zeigen als 
Vertreter des mhd de den offenen ^-Lant, zB b^s böse, 
e/rJ^« ^6 • trOsten, k^9rt gehört, r^re Bohre, r^sle Röslein usw. 
Über Kürzung dieses ^ zu ^ vgl § 186, 3 b. 

c) In der ^-Ma > ei^ zB neidi nötig, leiia Fl zu Los, 
reüle Röslein, greiia grösser, dreisde trösten ; vor r aber e, zB 
hearn hören, adearn stören, riSam Röhre (Brbtjnig 23). 

§ 83. Mhd cß verkürzt > e (O > ^), zB gzesdz grösser 
(§ 186), ebenso vor r > a, zB hezst hörst du? (§ 186); ce vor 
Nasal > ^ zB i^ schön (§231, 0-Nachbarmaa § 246 b), ge- 
kürzt > ^, zB i^ndst schönste (§ 232). 

Mhd ü. 

% 84. Mhd ü>au^ zl^ faul (mhd vüT) faul, bau9z m 
[mhd bür) Bauer, saufe (mhd süfen) saufen, laus f Laus, 
haus hier aussen, maus (mhd müs) Maus, bauh m (mhd büsch) 
Bausch, Knüttel, lauie lauschen, baux m Bauch, kauxe (mhd 
*küchen, Weigand II 771) kauern, dazu kduxbgne krie- 
chende Bohnen, dauwe t Taube, dzauw^ m Sg (mhd trübel) 



L 



40 Geschichte der Vokale. 

Traube, zaude f (mhd rüdej rinde) Baude, dsaüde f (mhd 
*züte), Mundstück eines Geschirrs (vgl Sohmeller. unter 
zaute)j zaube f (mhd rüpe) 1, Insektenmade, 2. junges Vieh, 
Dim zu letzterem zäyhl\fi n (vgl Lenz I 39), hange f (mhd 
bücke) 1. Trommel, 2- Zwetschßnnarren (vgl Schmbllbr II 

unter paucke). 

Anm. Mhd Oärtrüd entspricht Gtkzdzaut 

§ S5. In unbetonter Stellung ist U za u geworden 
in uf auf, nuf hinauf. Da ü hier vor der Diphthongierung 
bewahrt geblieben ist, muss die Verkürzung älter sein 
als jene (§ 181). 

§ 86. ü vor Nasal > ^tf, zB dqi{me Daumen (§ 233), 
in O > at^ (§ 246 b); ü vor r lokal > ou (§ 200). 

Mhd tu. 

§ 87.. a) 1. Germ tu und der ^-Umlaut von germ ü sind 
in dem Monophthong p zusammengefallen, der mhd als iu 
geschrieben wird. Dieses ^ ist zu ay diphthongiert worden, 
(zB fäy1\ri f Fäule, mayez9z m (mhd ^miurcBre^ mür^e) 
Maurer, sayft säuft, mays Mäuse, bayx Bauche, daywaz m 
Täuberich, zaydi räudig, hayt Häute, layde (mhd liuten) 
läuten, gzaydi m Kraut (Kollektiv); — layxde leuchten, 
daydz teuer, layt (mhd Hute) Leute, laydli (mhd liutecKch) 
freundlich, fay9z (mhd viur) Feuer, dzay drei (Neutr). 

2. Westgerm iu^ (got iggw und iuj) > ay^ zB gnayl m 
(mhd kniül) Knäuel, dazu Dim gnayle n (mhd kniulin), dzay 
treu, Tiay neu, hierher auch ay9z euer. Vgl § 96 a 2, 

§ 99 a2 und § 101 a 2. 

Anm 1. Nhd wiederkäuen (von der Kuh) entspricht mundartl 
wid9zkafe < mhd kouwen neben kiutoen, allerdings mit auffallendem/ 
§ 106 Anm 4). 

Anm 2. Die Kind er spräche bietet ohne Umlaute: gauk n 
zu Gaul, kaussk H&uslein. 

Anm 3. Neben dai^ m (mhd tiuvefj Teufel hat die Mundart 
auch daifl (mhd divel) ; dazu Verhütungsform d8i{m ddigs} zum Teufel. 

Anm 4. Statt ay liegt ai in einigen Wörtern vor infolge volks- 
etymologischer Umbildung: düzix^läie (mhd hliuwen) durchschlagen, nach 
hlai n Blei gebildet; idaix9zk n (vgl mhd stüche) Stauche, nach sdaixs 
steigern; laiezs (mhd *Uuren zu mhd Uwe) aus bereits gekelterten 



§ 84—90. Mhd ü, tu, ie. 41 

Trauben ein Oetr&nk herstellen, nach laiats leiern (lu mhd tire); zu dsai- 
aelit dünn vgl mhd zü$e; kaidßkgs PI Krautgärten, zu mhd küte Grübe; 
wonach die beiden letzten? 

Anm 5. Wegen ay in kayx^ keuchen, husten vgl § 78 Anm. 

b) Nach Bbeunig 22 erscheint mhd iu in der p-Ma als 
ei: meila Manier, heiia Häuser, sei Säue, leide läuten, 
heix Bäuche, heifle Häuflein, deitoa Täuberich, fftneia Qe- 
mäuer; — nei (mhd niuwe) neu, heit (mhd Mute) heute, 
ideia (mhd stiure) Steuer, leit (mhd Hute) Leute, eida (mhd 
iuter) Euter, eil f (mhd iule) Eule, Sdrei f (mhd striuwe) Streue, 

feixt (mhd viuhte) feucht, greids n (mhd kriuze) Kreuz), 
greixt (mhd kriuchet) (es) kriecht. 

c) Die ^Maa von Hainstadt und Walldürn (?) haben wie 
auch die 0-Maa ^y, vgl hetyx Bäuche, m^ys Mäuse, hyde 
läuten, hfyt Leute usw (Bbeunig 22). 

§ 88. Mhd iu vor Nasal > qy^ zB nqy neun (§ 234); 
iu in O vor / gekürzt > «^, zB g^h Dim zu Gaul (§181 
Anm 1 und 251); iu vor r > ^ [d] in der p-Ma (§ 197, 2 a 
und b), > ^ in O (ebd c). 

§ 89. Neben betontes mhd -m als Endung wurde in 
unserer Mundart wie im Obd in ahd Zeit als -tu gesprochen, 
nicht als -^ü wie sonst im Fränkischen (Braitne § 248, 6) 
es ist daher zu -e geworden, zB segsi sechs Uhr (§ 96 a 2) 
unten), e s^i fvä eine schöne Frau. 

Anm. yujBihli überall, geht entweder auf einen Lokativ mhd 
*iiberal%u oder auf die Form *iiberälhin zurück (vgl nni dorthin < mhd 
dnhin). 

Mhd ie, 

§ 90. a) Mhd ie>t^ zB idtaz m Stier, ll9% n Bier, hilf 
m (mhd hrief) Brief, dtf (mhd tief) tief, gzls m (mhd gries^ 
Griess, gemahlenes Mehl, llxt n (mhd lieht) Licht, flwaz n 
(mhd vieher) Fieber, giiwe f (mhd griehe) Griebe, Speck- 
brocken, Up lieb, dtp m (mhd diep [h]) Dieb, btt n (mhd 
biet) Kelterlager, aide sieden, gilx m Krieg, sblxl m Spiegel, 
bix^ biegen, hl (mhd hie^ hier) hier. 

Anm 1. Mhd ieze, iezunt > eds, idau^n bezw eds (§ 102 Anm 3). 

Anm 2. Mhd ^tc^^n und mhd trtegen in Nachbarmimdarten regel- 
recht "^tix^i dnxe; in Tb > lyx^, hedzyxB (nicht echt mundartlich!). 



•" 



42 Geschiclite der Vokale. 

b) Einige S-Maa und O bieten für mhd ie d&a. Di- 
phthong is (nach Batteb S 380 t^, vor r aber t*). Beispiele 
nachBATJE»: irty Brief, d«"S Dieb, di^n^ dienen,^*e?A^* Fichte, 
ffi^s^ giessen, U^b lieb, lischt Licht, minder Mieder, bi^r Bier, 
— Beispiele aus O : biex^ biegen, brief Brief, bier Bier, dsiB%e 
ziehen, hier hier, griex Krieg, grienst (du) kriegst (= erhältst), 
Hext Licht. 

§ 91. Mhd ie verkürzt > i, zR ßxde f Fichte (§ 187 a, 
in > ^, zB ire/* Briefe, § 187 b), vor r > <e, zßfcB%t vierte 
(§ 202, 6); ie vor Nasal > ^, zB n\mest niemand (§ 235), 
gekürzt >|, zB dindsdbx Dienstag (§ 236). 

Mkd uo. 

§ 93. a) Mhd uo > w, zB Mül m (mhd stuol) Stuhl, ^ül 
f (mhd schuole) Schule, füez f (mhd vuore) Fuhre, ßüaz m 
und f (nihd vluor) Hausflur, Saatfeld, snüoz f (mhd snuor) 
Schnur, Band, Seil, füs m (mhd vuos;) Fuss, pßüx m Pflug, 
gzüx m Krug, düx n (mhd tuoch) Tuch, sük m (mhd schuoch) 
Schuh, gnüx genug, hlüt f (mhd bluot] Blüte, blüde bluten, 
lüddz n (mhd luoder] Luder, böses Frauenzimmer, müde 
(mhd muoten) begehren von der Kuh, hü (mhd buohe) Bube, PI 
büwey dsü zu. 

b) Einige S- und 0-Maa bieten für mhd uo den Di- 
phthong üe (nach Baueb S 384 w^), zB in Künzelsau bu9ch 
Buch, du^ch Tuch, nt* Ruhe, mu^der Mutter, guH gut, 
fu^ss Fuss, su^chP" suchen usw. — Beispiele aus O: büewe 
Buben, büex Buch, blüet Blut, dsüe zu, fües Fuss, iüe Schuh, 
sdüel Stuhl, Tue Ruhe usw. 

§ 93. Mhd uo verkürzt > t< (in O > o), zB mudsz Mutter 
(§ 188); uo vor Nasal > t^, zB diine tun (§ 237), verkürzt > 
t^, zB blt{me Blume (§238, in O > o § 246 b); vor r gekürzt 
> *a> (§ 203, 4). 

Mhd üe, 

§ 94. a) Mhd üe > y , zB toyle (mhd wüelen) wühlen, 
dazu das Subst wyhz m Maulwurf, shylix n (mhd ^üelach) 
Spühlich, fyiB führen, fly9%h n Dim zu Flur, k^gfdz m (mhd 



§ 90—96. Mhd %e, uOy üe, ei, 43 

kiiefer) Küfer, jimys n (mhd gemüese) Gemüse, ffi'gwe f (mhd 
ffruobey mit üe aus dem Plural) Grube, dzy (mhd triiebe) trüb, 
mgt müde, bzyde 1. brüten, 2. über etwas nachsinneii (mhd 
brüeten), blpe blühen (mhd blüeriy blüejen], glyt glüht, gzyx 
ELrüge, kg Kühe, fig (mhd vrüeje) früh, big f (mhd brüeje) 
Brühe. 

b) In O > ye — aber Krensbeim wie Tb — , zB blye 
blühen, dryep trüb, gmyes Gemüse, mget müde, loyel^ Maul- 
wurf, Wühler. — Ebenso in S > ye, nach Baueb S 385 für 
Künzelsau ♦«, zB irt«rf« brüten, Wchär Bücher, Wfär Küfer, 
g'mi^sst gemusst. 

c) Die jo-Ma hat t: btts blühen, brl Brühe, brlde brüten, 
Äirffi hüten , yi/ß fügen, riarn rühren, riwe Rübe, drlp trüb 
(Bbextnig 20). 

§ 95. Mhd üe verkürzt > y (in O > ^, in der jö-Ma > i), 
zB zysl Rüssel (§ 189); Üe vor Nasal > y zB gzy grün (§239, 
in O > ^€ § 246 b), verkürzt > y, zB hyri9% Hühner (§ 240). 

Mhd ei. 

% 96, a) 1. Mhd ei > a, zB sal n (mhd seil) Seil,ya/ feil, 
hole heilen, mf m (mhd reif) Seil, Strick, Reif, gafdz m 
Geifer, has heiss, iwas m (mhd sweis^) Schweiss, gas f (mhd 
geis^) Geiss, glast n Geleise, flüi n Fleisch, smas m (mhd 
*$meisi] Treibschnur, wax weich, glädozlap. m Kleiderleib 
(Lenz I 24), glätoe [mhd kleiben) kleiben, glät n Kleid, lät 
leid, biädsMiai breiten, JETäc/sA;^^^ Heidenkessel (Flurname), 
Sbiät m (zu mhd spreiten?) Flurname. 

Desgleichen ist kontrahiertes, sekundäres ei (< agi) zu 
ä geworden in mät f (mhd meit) Magd, modle n Mädchen, 
Tochter. 

2. .Westgerm aii ist dementsprechend durch äj vertreten, 
das in ursprünglich gedehntem Auslaut als äi erscheint, so: 
mäi (mhd meye) Mai, Maibaum. Auslautendes westgerm 
aii ist aber mit mhd ei zusammengefallen, erscheint also 
als ä, zB ä n Ei (hiernach auch der Plural a9Z statt des 
zu erwartenden *5;dz, dazu das Dim o/fi n Ei), dsioä ent- 



44 Geschichte der Vokale. 

zwei, dswä zwei (hiernach dswaazh zweierlei) ; dswäi Neutr 
zwei weist auf mhd *zwenu zurück, mit der dem Adj ent- 
lehnten neu angefügten Neutralendung (vgl flzi < mhd 
meriu). 

Anm. Interessant ist, dass sich für *iäj9z m (mhd ret^er) Fisch* 
reiher in der Mundart iäW9i findet; vgl dazu mewe mähen (mhd m^y^n, 
md mewen)j ferner in Nachbarmaa sdewe stehen, gewe gehen. 

b) Während sich die N-, S- und die benachbarten W-Maa 
Tb anschliessen, haben die O- und J7-Maa mhd ei zu. i gewan- 
delt (vgl Bbeunig 18): dswe zwei, ßl feil, det Teil, re/Reif, 
slefe schleifen, Mrefo streifen, hise heissen, heseli heiser, 
wes (ich) weiss, wedse Weizen, brede breiten, Udarn Leiter, 
lep Leib (Brot), ^e^ Fleisch, ledsei Leitseil, hele heilen usw. 

§ 97. Der Gemeinsprache entnommenes ai liegt vor 
zB in katlix heilig, kaisaz Kaiser, dsaixs Zeichen, aixs 
eigen. 

§ 98. Mhd et verkürzt > a (in O > « , e), zB nKZsdaz 
Meister (§ 190); ei vor Nasal > q, zB ffmq Gemeinde (§ 241), 
verkürzt > ^, zB dswqndsix zwanzig (§ 242); ei vor Nasal in 
O > 6 bezw gekürzt e (§ 246 b), in der />-Ma > ^ (§ 246 c) ; 
ei> ä > a und analog umgelautet > e, zB ledszh Leiterchen 
(§ 52, 5), desgleichen yot n> q (§ 242). 

Mhd ou, 

§ 99. a) 1. Mhd ou > ä, zB 5 (mhd otcch) auch, läx m 
(mhd touch) Lauch, äx n (mhd ouge) Auge, läwe f Laube, 
dap taub. Mhd ou oder öu (§ 101 a) in zäxe rauchen, q\%axe 
einräuchern, oMawe abstauben, häb{t)le n (mhd houhetUn) 
Häuptlein Kraut. 

2. Westgerm au^ in häWB f (mhd houwe) Hacke, gnäp 
(mhd nouwe) sorgfältig, genau, milda m (mhd miltou) Mehltau 
(vgl Kluge unter mehltau), fiä f (mhd vrouwe) Frau. 

b) Die Mundarten von Hainstadt und Walldürn haben 
nach Bbeunig S 16 h^m Baum, dqf Taufe, dr^m Traum, 
also 5 < *ä < mhd ou (§ 246 c). 

§ 100. Mhd ou>ä gekürzt > a, zB dqf Taufe (§ 191); 
ou vor Nasal > q, zB bqm Baum (§ 243, in der j»-Ma > g 



§ 96—101. Mhd ei, ou, öu. 45 

§ 246 c), gekürzt > ^, zB im Familiennamen Bqmbük, ge- 
schrieben: Baumbusch (§ 244). 

Mhd öu, 

§ 101. a) 1. Mhd öu ist mit mhd ei (§ 96 a) und ou 
(§ 99 a) in ä zusammengefallen, so dass nicht auszumachen 
ist, wann ou, wann öu vorliegt (§ 99 a 1), zB dzqm Träume, 
gläwe glauben, käfe kaufen, läft (er) läuft. 

2. TJmgelautetes (?) wgerm auu in gä m (mhd gou, göu) 

Gau, sdzätoix n (vgl mhd ströuwe, ströu) Streu (Kollektiv), 

sdzäwe (mhd strouwen, ströuwen) streuen, ^/za«?« (mhd vrourJoeUj 

vröuwen) (sich) freuen, yiä^ f (mhd vroude, vröude, vreude) 

Freude, diäbt (er) droht. 

Anm. Über wgerm au^ > ö^ in {toJd9i)käfe [mhd kouioen, kiuwen) 
wiederkäuen ygl § 87 Anm 1» 

3. Entsprechend § 96 a 2 sollte man für mhd höuwe, 
göuwe (vrouwe) ein *häWj "^gäw [^fiaw) oder *Äaw, *^äw er- 
warten oder nach § 107, 1 ein ^Imp^ ^ gö^P' Dafür im Tau- 
bergrund hai n Heu {Ji&v^ze f Heuernte, häihhpfdz m Heu- 
hüpfer, Heuschrecke), Dd^iegäi f Turmgau (Stadtteil in Tb), 
in O Gdixesids f (mhd ^göuchensetze?), Kuckuckssitz (?) 
Flurname, in Königheim \ndsgäi in den Gau. In diesem 
Aat, gai liegt wohl der Keflex von ahd hevn^ getvi (got harn, 
gavn) vor, in ga aber der der obliquen Kasus mit gouto- (got 
gaujis, gauja). 

b) Mhd öw in O > e, zB frei (es) freut, ge Gau, he 
Heu, Sdre Streu, dife (mhd iöufen^ touferi\ taufen; ebenso 
e als Kürze in keft kauft (§192 b). 

c) Die jo-Ma — mit Ausnahme von Hainstadt und Wall- 
dürn, wo für ei nach Bbeunig 22 öw = Jdy (?) herscht — 
bietet für mhd öu den Laut e in: frei [freit] Freude, fredi 
freudig, defe taufen, glewe glauben, ge Gau, he Heu; da- 
gegen ei in: sdrei Streu, freie freuen, sdreie streuen, reijarn 
räuchern, reiwä Räuber (Bbeunig 18 und 22). 

§ 101 A, Mhd öu vor Nasal > ^, zB dzqm Träume 
(§ 245), in der p-Ma > q [% 246 c). 



46 Geschichte der Konsonanten. 

B. Die Konsonanten. 

1. Halbvokale. 
Mhd / 

§ 102. Anlautendes mlidy>y, iR jq m (mhd ya») 
Weinbergszeile, jo (mhd /a) ja, joxB, jagen, joxt f Jagd, 
Jon n (mhd jär) Jahr, j^rik jung, Jyt m (mhd Jude) Jude, 
je%d% \^a^'ii jeger] Jäger, JesdB^ Jes9s Jesus (Ausruf). 

Anm 1. Anlautendes mhd j> g in gowedh [nhd *jähweUern, mhd 
*gäw^telen, zu treuer) stürmisch regnen, gest im Foppenh&user Fuhr- 
mannsruf hiadBoht (s Wh) < mhd jensit. 

Zu ti/^e^fr^e zornig aufbrausen, Ize gähren, ihs Oips» •7;if6 (in 
Nachbarmaa) Lilie vgl § 146. 

Anm 2. Mhd ge- und darauffolgendes ^ sind zu k verschmolzen 
(doch vgl § 252) in: kqndakkfez Johanniskäfer, kqndsdzäutoe Johannis- 
traube, Kqnesbdl Johann Adam (Spottname der Xönigheimer) , KfnJB, 
K^nixB Name des Dorfes Königheim (1363 Kennenkain, 1371 Hennen- 
kein, zum ahd Personennamen Henning gehörig, vgl Wb). 

Anm 3. Mhd ieze^ ietund (so zB bei Luther) erscheint haupt- 
betont als eda idsüji^ nebenbetont als eds, 

§ 103. Inlautendes mhd j nach mhd i l ge- 
schwunden in: faieli PI (mhd vij ellin neben viel] Veilchen, 
bail n (mhd blgel, btjel neben hil) Beil, lait liegt (§ 148). 
Für andere Vokale fehlen die Beispiele; denn ky Kühe, 
ftp frühe, Slye blühen, bzye brühen, können auch auf die 
mhd Formen mit h oder w vor Vokal zurückgehen. 

Anm 1. Über die Gruppe * mähen', obd mäjen, md miwen, mund- 
artlich meiOB, vgl § 73 Anm 5 und § 106 Anm 2. 

Anm 2. j yor Vokal ist erhalten als t in mäi (mhd meije) Mai, 
vgl auch dswäi zwei (§ 96 a 2). 

Anm 3. j ist eingeschoben in gzy[j) t(n iöt grün und rot. 

§ 104. Mhd -r;- > %ix^ zB bdozix m (mhd bürge) Bürge, 
ladwchiixe f (mhd latwerje^ latw'erge) Latwerge. Mhd Ij > 
liXy zB lilixs und erweitert lilixe f (mhd Klje) Lilie, iü Nach- 
barmaa ilxe, Mhd -nj- > nix ^^Xj ^^ kasddnixe (mhd kastünie) 
Kastanie, linix^ und i\nixe f (mhd *rtnnje) Strassenrinne. 

Vielleicht sind hierher auch die Ortsnamen Gisixe 
Gissigheim, Didixe Dittigheim usw (§ 257 und § 149) zu 
stellen, falls mhd *Ditje{n) < *Dietigen < ahd * Dietingen 
* Dietingun (s Wb unter Kisi) bestanden hat. 



§ 102—106. Mhd j und tr. 47 



Mhd w. 



§ 105. Anlautendes mhd w erscheint in den Mund- 
arten als Wj zB wads m Weizen, v)€9% wer, t(?5ft m Wald, 
wax w^ch, wesE wissen, ^o^n^^ n Wunder, wütdm m Wurm. 

Anm 1. Anlautendes germ wr war bereits in mhd Zeit zu r 
geworden; daher heisst es zB ifiie (ahd ringan < "^wringan) ringen, 
%a%w8 (mhd rxber^ ahd ri5an < ^^wrlban) reiben. 

Anm 2. 6 für u? erscheint in hazmede (PI zu mhd tp^fnnuot) 
Wermut (ebenso im Hessischen, ygl Weigand unter ti^enim^) , bins f 
Winde, Pflanze. — Für nhd ipaten heisst es in der Ma hode <= baden ? 

Anm 3. Das gemeinmitteldeutsehe m fOr ti? in imt (wir) ist mit 
Lenz I 29 aus der Assimilation von nw > mw > tmn zu erklären, in 
Beispielen wie: sind wir, haben wir > «fm^i, hqnwz bezw henwz; daher 
auch proklitisch mi bezw m9z, und dieses m hat das id sogar in der 
betonten, selbständigen Form verdrängt: m%9z. 

§ 106. 1. Inlautendes mhd w ist mit inlautendem 
mhd b bereits in mhd Zeit zusammengefallen und erscheint 
zwischen Vokalen gleichfalls ah w, zB dtäwe (mhd 
drouwen) drohen, sdzmoe (mhd strouwen) streuen, kätoe (mhd 
hauwen) hauen, gnlwe (mhd knietoen) knien. Dieses to er- 
scheint auch in bewe (md bewen) bähen, metoe (md mewen) 
mähen, dzewe (md drewen) drehen, sewe (md setüen) säen, 
bletoifi f Blähung; obd mhd bäf/en, rncbjen usw. Vgl auch 
§ 73 Anm 5. 

Anm 1. Nach Analogie der letztgenannten Verben hersoht 
in Nachbarmundarten, zB in Gissigheim, gewn gehen, ^de\ioB stehen. 

Anm 2. Wichtig ist der Gegensatz Yon vielleicht nicht mehr recht 
mundartlichen — doch auch in den Nachbarmaa ohne w — hauB bauen, 
diauB trauen, zay^ reuen, ay^z euer, nayi PI zu nay neu, dzay Treue, 
gegenüber diMWB drohen, idiäwe streuen, häwe hauen, gnttoe knien, 
mewe mähen usw. — Über fiä Frau und zu Ruhe s § 107 Anm 1. 

Anm 3. to hat sich als Übergangslaut aus u Yor Vokal neu ent- 
wickelt in jqnBw^9z m Januar, fihzBtööBZ Februar, Edewäzt Eduard; ygl 
die parallele Entwickelung bei j [(% 104). Etwas anders zu beurteilen 
ist Alvha (< *Alu%8) Alois. 

Anm 4. Da der stimmhafte Reibelaut mhd g in unserer Mundart 
stimmlos geworden ist (§ 147), so sollte man für den stimmhaften bi- 
labialen Reibelaut eine entsprechende Entwickelung erwarten. Doch sind 
die beiden einzigen Beispiele mit /: pfylfe m (mhd pfulwe) Pfühl und 
widdzhafe wiederkäuen (§ 87 Anm 1 und § 101 Anm). Mag in diesen 
beiden Wörtern ursprünglich ein wirklicher Reibelaut vorliegen, die son- 
:8tigen w sind ebenso wie die inlautenden mhd h — wie aus der von g> x 



48 Geschichte der KonBonanteii. 

beiw X abweichenden Entwicklung folgt — offenbar ichon fQr die 
mhd Zeit alB Halbvokale aniuaetBen, dh nicht als Keibe-, als 
Oeiftuscblaute , Eondem als vokalische, nie j oder das englische u>. 
Das gilt nicht allein für unsere Mundart, Bondern für die mittel- 
deutBchen Mundarten Oberhaupt. 

Anm 5. tlO^ nur < mhd nur < nur < •«!<«■ < •ntur < ahd ni- 
Käri; daneben not < ntV (g 202, 5 und Anm und § 254) < 'nttof < 
■nt'iwre < ahd nheäre. 

2. Auch nach / oder r ist w erhalten, zB milwe f Milbe, 
olwai (mhd alw^re) albem, naiwe f (mhd narwe) Narbe, 

fteiws (mhd fierwen) fätben. 

Anm 6. Zu pji/lfe m Pfähl vgl oben Anm 4. 

3. Assimilation von wn > vmt > mm (vgl nto > mto > 
mm § 105 Anm 3) weist hcalmt i (mhd swalewe)- Schwalbe 
auf; der Nominativ ist den obliquen Kasus gefolgt: swä- 
Ihcen > SicdJawtff, > swaJBm > Sv>alm[e) oder awdlewen > 
&wähoi^>,Swalm[s). Das -e ist sekundär angetreten. 

% 107* Mhd w ist allgemein zu p geworden, nachdem 
unbetontes c syn- oder apokopiert worden war: 

1. im Auslaut, zB lep Löwe (Kas obl lewe) , häp f 
{< *Ä«we) neben häwe f [<: *käwen, mit Einführung des -n 
der obliquen Kasus in den Nom Sg] (< mhd Aouwe) Haue, 
ffnäp (mhd genottwe) genau, m99i{3)p mürbe, kdiiäp streue, 
häp (ich) haue. Jedes auf mhd w (oder b) beruhende aus- 
lautende b ist erst nach Apokope eines auslautenden e ent^ 
standen., 

Anm 1. AuffUlig ist ^ f (mhd vroutce) Frau, wofOr *fiäp zu 
erwarten wäre. Da bei diesem Worte eine andere Grundform schlechter- 
dings nicht Torliegen kann, muss das p in Anlehnung an die dem Schrift- 
deutschen angepasate Umgangssprache gefallen sein. Der gleiche Fall 
liegt offenbar in lü f (mhd ruove) Ruhe Tor. 

Anm 2. Auslautendes to hat es im Mhd nicht gegeben, gzä 
grau, bU blau < mhd grü; hlä, daneben die aus den obUquen Kasus 

tretenen Formen yuiu, htaa (§ 70), 

2. vor stimmlosen Konsonanten, zB tev{9)hs f Erbse, 
baut, dmbt droht, ffsgth^t gegerbt, gsebt (zu md sewen] 

t, üfgsblebt aufgebläht, däbt taut. 

3. nach t. Aus tw > tb wurde W > Ä in »bar, oba (mhd 
er, k'tetoasi), Vgl Heiububgeb § 82, Lenz I 10. 



S 106—110. Mhd w, /, r. 49 

2. Liquiden. 

Mhd 7. 

§ 108. Mhd / ist als solches in allen Stellungen er- 
halten, zB läfe laufen, iddl m StaU, glätce glauben, holde 
halten, balge m Balken. 

Mhd II >l, zB dale f Dohle (§ 268, 1). 

Anm 1. 2» > M* (W und S W) 8 S 125. 

Anm 2. In unbetonter SteUang ist l gefallen in thehqMzt 
selbander. 

Anm 3. Ausfall des l infolge einer Dissimilation in auff so- 
eben < *alwi < all die weil (§ 277, 1). 

Anm 4. Sufflxyertauschung liegt vor in Seh^t < *S€h9l SeppeL 

Mhd r. 

§ 109. Mhd r ist in den Nachbarmundarten im all- 
gemeinen als alveolares r erhalten (doch ygl § 42). In 
Tauberbischo&heim selbst ist es dem modernen z gewichen 
§ 42], schwerlich auf Grund einer autochthonen Verschie- 
bung. Das aus andern Städten — speziell . Würzburg oder 
Mainz — importierte uvulare ^ galt den Leuten wohl als 
weniger 'bäurisch'. Man macht sich auch vielfach in Tb 
über das 'grobe', namentlich im Auslaut schnurrende f der 
Nachbardörfer lustig. Beispiele: zouds m Rotz, zts m Kiss, 
üxt recht, zäx m Rauch; kaszie f Kirsche, gaezde Gärten, 
0918 m Arsch, 3^1 Ursula, Kodzle Dim zu Karl, gd9zdl m 
Gürtel, aeide f Erde, w€9it m Wert, Dauto9in f Tauberfluss, 
mi9z mir. 

Mhd rr>Zj zB saze scharren (§ 268, 2). 

Anm ] . Zu h%am^d9z Brombeere < mhd hrämber -|- ter ygl § 277, 3. 

Anm 2. Analogischer Antritt eines t, wohl nach ow9z (mhd oberjy 
owez9m ober dem^ findet sich in n€tC9z neben, n€WBZ9m neben dem, femer 
m dzidei9z äxittei. — Einschiebsel dürfte es sein in m9z {Kms bezw 
ma) man, fdüaixt yielleicht, fvüiqnde Vakanz und Shdeimz-s^le Flur- 
name < mhd * MademuoUhelde (vgl HaUumoty Hadamwd^ Hademut, 
FOEBSTEMANN Namenbuch 646). 

Anm 3. Das (auch rheinfrk) gedzt^dse aufgedunsen von der Kuh 
(vgl ScHMELLER gedruse[n\) beruht wohl auf ^einer Kontamination der 
Partizipien der begrifflich verwanten mhd Verba dinsen und drinden: 
{ffe)dunsen und {ge)drunden, ~ Zu stodzdan^xdz vgl § 114 Anm 2. 
Heilig, Mundart des Tanbergrnndes. 4 :; ^ 



1 j 
j j j j 



50 Geschichte 4tr E.on8on^Qten. 

§ 110. Schon im Mhd ist auslautendes r nach 
langem Vokal geschwunden oder erhalten, je nachdem kon- 
sonantischer oder vokalischer Anlaut beim folgenden Worte 
vorlag. So entstaxidea yiel&ch Doppelformepa. !hn Gegen- 
satz zur Schriftsprache ist di^ Form phQ^ r veral^emein^rt 
in Jü hier. Lautorganisch sollte r stehen in daus draussen, 
douw% droben, hyim 'bübeu', 1i\n hier innen, Jums hier 
aussen. Analogisch wiederhergestellt ist r in Beispielen wie 
d9vb(ii dabei, dnfö9z dafiir, dezweeii der Mühe wert (Lenz 
I 53), daznix danach usw. Vgl auch Heimburger § 79. 

3. Nasale. 

Mhd m, 

§ 111* a) Mhd m ist im An- und Inlaut erbalten, zB 
mewB mähen, Mixl Michael, moxe machen, masd^ m Meister, 
mes&z n Messer], rnist Mist; st^maz m (mhd sum^Tj summer) 
Sommer, dsqme (mhd zesamene) zusammen, qmsl f Amsel, 
blymh n Blümlein, dqt^me m Daumen, gw^pf m Krampf, 
dqmpf m Dampf, Hmpfe schimpfen^ mqmpfe hastig kauen 
— dagegen (er) mqpflt von einem, der ohne Zähne kaut. 

Auml. Ausfall des m (ursprünglich in proklitischer Stellung?] 
zeigt sich in aifl f Armyoll. 

Anm 2. Infolge einer Assimilation ist mhd wimmel *tmmel 
eine Masse (von Leuten oder Tieren) > mwi m geworden. 

Anm 3. m \»t eingedrungen inpflmpf m, B,ncii pf^ns (ahd 
phiphi;^ pfy^ ßfßz,) Pfips, Pips. 

b) Ob für die jo-Ma grqmpf oder grqpf^ ist aus der Arbeit 
BREimiGs nicht zu erniitteln. Doch vgl ^ 114 b imd 119 b. 

§ 113. Mhd mm > m, zB Stvime schwimmen (§ 268, 3); 
m Tor Alveolar > », zB kff/ndst, hyxd kommst, kommt (§ 275, 1). 
Über die Assimilation Ton mhd mp^ mb und md zu mm 
> m vgl § 274, 2 und 3, üher n vor Lippenlaut > m § 275, 2. 

§ 113« Auslautendes mhd m ist ßchon früh mit 
n zusammengefallen und daher wie dieses (§ 117 f) ge- 
schwunden: 

1. in betonter Silbe unter Nasalierung des vor- 
hergehenden Vokals, nur noch ersichtlich aus kqli (mhd 



>. . 



% 110-*114. Mhd r, m, n. 51 

heimlieh) heimlich, zutraulich; ygl auch m^frflt § 111. — 
Die Nomina auf -m haben diesen Laut aus den obliquen 
Kasus wieder eingeführt, daher d^qm Traum, hqm m Baum, 
dsqm (mhd zam) zahm, für zu erwartendes * c^, "^b^y * dag, 

— m haftet in den einsilbigen flexionslosen hqm heim, tc^m 
wem, im im (rerallgemeinert in Stellung vor Vokal?) 

Anm. Über ^ < mhd einen b § 114 Anm 4. 
2. in unbetonter Silbe spurlos, zB bese m (mhd 
besem > besen) Besen , boude m (mhd bodem > boden) Boden 

— aber m erhalten im Flurnamen Bed^mh Dim zu Boden — , 
fodt m (mhd vadem > vaden) Faden, dazu die Ortsnamen auf 
-£ < -heim (§ 257, 5). -^ m von mhd broseme Brosam liegt 
vor in bzesomh n Dim. 

« 

Anm 1. ochm m (mhd äfem äten) Atem hat das m aus den obliquen 
Kasus wieder eingeführt, irie ja denselben auch der karse Stamm- 
vokal (§ 157 Anm 2 und § 159 Anm 1) entstammt; die oben angeführten 
Beispiele repräsentieren auch in dem gedehnten Stammvokal die laut- 
organische Form des Nom, Akk Sg. Ebenso todsam (< mhd erase, mit 
Suffixvertansdiung) Käsen, und in Dittigheim mit Kürze hd^m (mhd scha- 
tewe) (in Tb iode) Schatten; vgl zu leditefem bei Lenz 143 das iheinfrk 
8az9m. Bierher ist auch zu stellen dza89m m Fadenbündel von einem 
Qewebe, dazu Partizip du8g9dzäsjt losgegangen vom Gewebe (zu mhd 
^traseme, vgl frz trame f Faden). 

Anm 2. Suffixvertauschung liegt vor in öd9m > 3d^ Adam. 

Mhd n. 

§ 114» a) Mhd an- und inlautendes n ist erhalten, zB 
nöpf m Napf, ne f Nähe, nöx nach, n€$t n Nest; gl^noi 
Komp kleiner, gw^ns gewöhnen, ^nd9% (mhd ener) £niher, 
qndiäx Entrich, %o\rd Wind, %\nt Bind, w^ wohnen, d^ne 
dehnen, Züfine Kufina, ffzyin9z grüner, mqin9z m^ner. 

Anm 1. n ist angewachsen au« der Verbindung mit dem un- 
bestimmten Artikel in nost m Ast, daneben häufiger ost — Im Rheinfrk 
ist.n angewachsen in Nqna Anna. 

Anm 2. n ist im Komparativ iweeznez und im Superlativ Sw<Bin8t(B) 
analogkdi angetreten. — Suffixvertauschung in 8wdidenhx9z m Sdiwarten- 
ntagen, mit Wurstteig gefällter Schweinsmagen. 

Anm 3. Über Fälle wie Bastian > "* Baasen > mundartl Basl^ 
mhd agene > oxl Acheln, Grannen, mhd wlje^enen > waieh weiss an- 
streichen, mhd loukenen > lagU leugnen usw vgl Pf äff 180. l für 
mhd » noih in ild^li PI (Dim) Pflanze mamibium < mhd cmdom. 

4* 



52 Geschichte der Konsonanten. 

Anm 4. qm [< mhd einen) far *qn erklfirt Lenz I 7 so: »Die 
Gleichheit beider Kasus beim refl Pronomen der 3. Person mag das Vor- 
bild gegeben haben.« 

Anm 5. n ist neben w >'§ 106 Anm 1) hiatustilgender Kon- 
sonant der Mundart, sB d8u-n-9m zu ihm, si-n-e sehen {u und i nicht nasa- 
liert!), dfini tue ich. 

b) In der J9-Ma -» ausgenommen Buchen und Walldürn —— 
zB sqt Sandy ga (§ 124 Anm 3) unser, kqit kannst, gqS Gans, 
meit meinst, k^t Kind, w^t Wind, fqsda Fenster, iq\t scheint; 
aber dsqnda Zentner. 

§ 116. Inlautendes n ist geschwunden: 

1. in betonter Silbe in: fuft fünfte, yy/ife^ fünfzehn, 
fufdsix fünfzig, elf (mhd einlef) elf, 8od9% (< '^sotnei < mhd 
sotäner) so beschaffen, solch, Sdaf^zt Steinfurt (Ortsname); 
in der Flexion, mit Nasalierung, nu^t neben mqndst meinst. 

2. a) in unbetonter Silbe in: n\me8t niemand^ sibt sie- 
bente, budsBS in der Phrase 8 bzauxt kq budses es braucht 
keines Putzens, owet neben dw9nt Ahend^ fezndie (< *f9i^ndze) 
für einen Narren (halten), {ft{n)lqfiW€ez(€9z Ady < yon lang 
während her = schon lange her, in Heckfeld datdt tausend. 

b) In der j>-Ma : ds^nda (mhd z^tencere) Zentner, dudset 
(neben dttdslt) Dutzend, dhtalwe allenthalben, ebüar (mhd 
enbor) empor, s hörnet joar das kommende Jahr. 

Anm. k\be9^ (mhd hiniber) Himbeere in Königheim steht h'if^gB- 
be9z in Reicholsheim, hfmheai in Eiersheim, hebea in Buchen gegenüber. 

§ 116. Mhd nn>nj zB stine Sonne (§ 268, 4); n vor 
Alveolaren > », zB ^ Ende (§ 274, 4); n vor Lippenlauten 
>m, zB hqmpfl HandroU (§ 275, 2); n vor r und />jj, 
zB %ij^ Hühner, hyugeh Huhn (§ 275, 3); ns > nds (W 
und S ndfj, zB ffqnds (ff^ndi) Gans (§ 125). 

Über mhd nffy nk 8 % 119. 

§ 117« a) Auslautendes n in betonter Silbe ist 
gefallen, der vorausgehende Vokal bleibt aber genäselt, 
zB mg m Mann, q ein, mqi mein , Sqi m Schein, ged^ getan, 
ds^ zehn, ds^ Zähne, dsg Zahn, gzyi grün, nqyi neun, glq klein, 
sdq Stein, bc n Bein, zq {< mhd rein) Rain, lg m Lohn, ffmq 
und gmqn f Gemeinde, sd^ stehen, g^ gehen, di( tun, sqi 
sein (daneben Sd^B, g^e, dtine, sqine), iif m(?) (< mhd 
*spinj neben spint) der junge Holzstoff eines Eichbaumes 



§114-- 118. Mhdw. 53 

zwischen Binde und Kern, ffzy{j)tin wt grün und rot, in 
Dittigheim äbq m für obiges ib\ (< mhd ^^apen). Jegliche 

Nasalierung ist geschwunden in Sdaf^ Ort Steinfurt. 

Anm 1. Sats doppelformen lind: q und qn (sB in qnd^^ 
l>einahe] ; qn ist entstanden im Satsiutammenhange vor Vokal. Neben 
^ und qn kommt qn vor, zB in ^t (mhd ankin) bin. Hqmi Johann be- 
steht neben Sqnigf (h&ufiger Familienname in Dittwar) < *H^ig^ < 
Hann-Nickel » Johann Nikolaus, fü, sB in defä^ dayon, gegenüber /t<n 
< von, kgn (mhd kan) kann» gegenüber *kQ^ kqn der Büdl Naohbar- 
mondarten. umz du,n wir tun, gegenüber rmz di{ne ; m9z id^ wir stehoD, 
gegenüber sdfn u ähnL 

Anm 2. In ^ einen, kqn keinen, ^ ihn, nufin meinen, dqin 
•deinen (Akk des Pron poss) wird n<*nn als stamm ha ft empfunden. 

b) In den 0-Maa berscbt völliger Schwund der Nasa- 
lierung, zB Id Lohn, Sd schön, ide Stein, brau braun, gme 
Gemeinde, grä grün, dsou Zahn, PI dsei, mo und n^t Mann. 
§ 118« 1. a) Auslautendes n in unbetonter Silbe 
ist nach Vokal spurlos geschwunden, zB in der In- 
finitiyendung -en > -e: moxe machen, zetde reden, gnifoe 
(mhd knietoen) knieen; femer in der Flexion: letce Akk Bg 
zu lep Löwe, /»zSde Kas obl zu Fürst; — gni (< mhd anhin) 
dorthin, faezi vorhin, nach vom. 

Anm 1. Satzdoppelformen § 117 Anm 1. — * moi man § 109 Anm 2. 

Anm 2. Enklitisches 'denn' ist su 9n abgeschwächt in Redens- 
arten wie ufhs h68d9n was hast du denn, whs dzSix9d9n was trägst du denn. 

Anm 3. io 'schon' hat in ursprünglich unbetonter Stellung seine 
l^asalierung verloren; daher auch iomf schon einmaL 

b) In den 0-Maa hat Schwund des -en statt, mit Hinter- 
lassung der Kehl ko pf s p i r an s , zB ies schiessen , ff^^ 
gaffen, gäw' geben; doch liegen hier die Verhältnisse noch 
nicht klar genug vor. 

2. In einer Reihe von femininen Substantiven erscheint 
in den Dialekten auslautendes n in unbetonter Silbe nach 
f als n. Bei den meisten der fraglichen Substantiva hat 
«ich das n auch in den Kasus rektus eingeschlichen, zB 
in kqm9zn (mhd kamer, kamer e) Kammer, glqm9%n f (mhd 
klammer, klamer, klamere] Klammer, l€to9zn f (mhd leber, 
lebere) Leber, kald^zn f (mhd kalter * kältere) Kelter, Dau- 
fi09zn (mhd *Tübere) Tauberfluss, fechin f Feder, sdaybdzn 
(mhd *8tiuppere) Haltestange, ladozn (mhd leitere) Leiter, 



54 Geschichte der Konsonanten. 

oddzn (mild adtr, * ädere) Ader, bud^zn i (mhd *lmtere 
nebea buter) Butter, glab&r/n (mhd "^ klappere) Art Sdieffle, 
mit der am Charfteitag in deou Kirchen an ^elle des Glocken 
geläutet wird. Gleich hier sei bemerkt^ dass im Plural 
dieser Substantrva sowohl -dt» als -zt als Endungen fungieren^ 
fflqm9zn und fflqmeze usw. Nach letzterer Form wird auch 
also bei der jüngeren Generation ein Sg ohne Flexions^ 
endung gebildet, also lad9z f Leiter, budez Butter usw. 

Mhd fi in nk und nff* 

§ 119. a) ^ ist in allen Stellungen erhalten, z6 Sdi^ge 
(mhd stinken) stinken, d^flgl dunkel, gMqf^k m (mhd gestanc) 
Gestank, dqiik m Dank, SdzQtik m Strang, jiktik jung, QJ^fik 
m Anfang, — sfäj€ singen, d^nh dengeln, bzqrie bringen, 
gqri Gänge, gsqri Gesänge, ^dzqri Stränge usw. , 

Anm 1. Mhd küninc entspricht kJ^%x (halb fremdwörtlich?) (§ 151); 
dagegen mhd j?/e«ninc Pfennig regelrecht > pf^ni^ daneben pfin\ii\ mhd 
engeriinc > fij^^/i PI Engerling. Ottsnamen anf 'ing(en) > -i vgl § 257, 6.^ 

Anm 2; Inlaut^ndea mhd ng ist geschwunden in wq^yU 
m Weinberg (< mhd *w%ngarte) und in ^J^e. f Piokrübe, Eangerse 
(< mhd *ranger8e)^ in Nachbarmaa rc^rh. 

b) In der j^Ma zB gqk Gang, dqk Dank, bqk Bank, grqk 

krank. Weitere Beicqpiele für andere Vokale fehlen bei Bbettioo. 

4. Beibelaute und h» 

Mhd/(u). 

§ 120. Germ / ist mit in- und auslautendem germ p 
Yollfitändig in f susannnengefallen , zQ f{ne finden^ hofe 
hoffen, l^^ laufen^ houf m Hof usw. 

I>ie)s^r Züsammenftdl ist erst in neuerer Zeit eingetreten. 
Zur Zeit der I>ehnuaageii (§ 157 ff) und dear Eürsongen 
(§. 180 ff) war germ p in, unserer Mundart geminiertea y^, so- 
weit es mhd / [ff) und nicht pf entspricht. Erweiabar 
ist die Gemlnata allerdings nur nach vorhergehendem Yokal 
(WiKOFBLER Kerenzer Mundaxt S 43). Aiuf alte Geminata 
wei^t zB das Unterbleiben der Yokridehnung in kofe hoffen 



§ 118—122. Mhd n, »j, / (r), :t,, 55 

gegenüber der Dehnung yor einfachem f (< genn /) in houf 
Hof, die Kürzung der alten Länge in safe < *8äfe < mhd 
seife Seife, gegenüber der Erhaltung der Länge in käfe 
kaufen. Zur Vereinfadiung ^s'ff>f s § 268^ 5. 

Anm. Grammatischer Wechsel h-f ist ausgeglichen zu 
Gunsten von h in hawvi m Hafer, su Gunsten von / in hofl m Hobel, 
in Nachbarmaa dswifl Zwiebel. 

§ 121. Anlautende8//>/// vsipßuxfäy^ n 1. Pflanze 
Flugfeuer, 2. Rotlauf beim Vieh, pßuxhdw9% m Flug- 
hafer (Tolkstümliehe Anlehnung an pßix m Pflug?), pfl€%d^ 
flechten (aus V^bindungen wie Korb-flechten?), pflexg^hs 
(bei Lbnz I 13 ße%tgiä8) n Art Unkraut (Anlehnung an 
pßexB pflegen?), in Reicholzheim pfidskmesi Art Ameise 
gegenüber fäcU^Mt in Werbach, in Poppenhausen pß^ds 
m Furz (Lautmalerei?). Im allgemeinen entspricht aber^ 
anlautendem mhd fl beaw d/, zB ß^e f Flinte, flqns flennen, 
weinen, ßtxs fliegen, ßaia m Fleiss, flöh m Floh, ßeddrvmäus 
f Fledermaus. Doch könnte immerhin die Wandlung fl> pfl 
die regelrechte, und fl unter Einfluss der Schriftsprache 
entstanden sein. Vgl auch § 140. 

Mhd ;?. 

§ 133. Mhd ;; ist in Tb, N und O vollständig mit 
mhd 8 va 6 zusammengefallen. Getrennt sind beide Laute 
jedoch in Eiersheim, in W und S; hier steht i < mhd s 
(§ 124, b) dem « < mhd ;? gegenüber, zB dauB (< mhd da m) 
draussen, Sbls (< mhd sptesj) Spiess, gas Geiss, baue beäsen, 
ebs etwas, gase f Gasse, masl Meissel, cezbs Erbse, bindse 
Binse, yi^c fressen, ghnäs Gteschmeiss, nis Nisse, Lauseier, 
qmest f (Heckfeld ^ms) Ameise. 

Das 8 aus mhd z, war ursprünglich Geminata. Eine 

solche bestand vor Vokalen noch zu der Zeit, als Dehnung 

uud Kürzung eintraten (§ 157 ff), daher zB masl (^^d mct- 

zfil) Meissel g^enüber ghhas n (mhd gesmeis^) Geschmeiss, 

fi€8B fressen gegenüber yBÄ m (mhd/a^[;?]) Fass. Vgl §2^8, 6. 

Anm 1. ÖS Aaa (Schimpfname) in Heckfeld weist auf mhd *äz^ 
statt 5«; drösl f Drossel in Dittwar verlangt mhd *dro;^el, dessen o 
merkwürdigerweise Dehnung erfuhr. 



56 Geschichte der Konsonanten. 

Anm 2. Der alte Wechsel zwischen westgerm t und tt ipiegelt 
sich in toäs m Weizen in W, toes in O , gegenüber toäda in Tb und N 
(< ahd weitzif weiszi), — Für nhd gesessen bietet Tb gsedse. 

§ 123. Mhd rs; wie rs > ^i, zB lueiS (mhd Ätr;?, hirz) 

m 

Hirsch; weezdeii werdet ihr es, qn9iS (mhd arideres;) anderes, 
daneben wohl jünger qnazs. Weitere Beispiele fehlen.* 

Mhd 8. 

§ 124. a) Mhd s erscheint normalerweise als 8, zB sii^e 
singen, syin f Sünde, 8au f Sau; A^?^^ Haselstaude, lese m (mhd 
besen, besem) Besen, fosenoxt f (mhd vasennacht) Fastnacht, 
wös9m m Rasen, bes böse, glö8 n Glas, hatM n Haus usw. 
Einige Wörter mit anlautendem d8 für s wie dsutot Salat, 
dsilezl Sellerie, erweisen sich als Fremdwörter. 

Mhd 88 > 8, zB ky8€ Kissen (§ 268, 7). 

A n m 1 . Analog dem s genetivischer Adverbien ist s angetreten 
in: ades adieu, ade, hhs schief, n\m8st niemand, fzaiUsi (mhd wrxltehe) 
freilich. 

Anm 2. J^eben wilt (mhd wilf) (du) willst, findet sich bei der 
jüngeren Generation wildst (§ 125 a). 

Anm 3. nn9% 'unser' geht nicht auf mhd unser ^ sondern wohl auf 
mhd under > *unner zurück (ygl under bei Lexer II 1936, Weinhold 
Bair Gramm § 362 und Wl^. 

Anm 4. Nachbarmundarten (sB Königshofen, Grünsfeld) bieten 
für is (< mhd is) ist: i^, das Kesultat eines Kompromisses von mhd is 
und einer 3. Person mhd *h%t 

b) Ebenso erscheint « in N und O. In Eiersheim, W 

und S ist jedoch in- und auslautendes mhd 8 in 8 über 

gegangen, zB in Heckfeld : eül Esel, m^ii n Moos, häig'li 

heiser, beh Besen, ^Zoi Glas, haus Haus, bes böse. 

§ 125. a) Mhd Isj ns > IdSy nds, zB hölds Hals, ffgnds 
Gans, felds Felsen, sqndse Sense. 

Anm. Der Ubergangslaut ist in den Mundarten bald mehr, 
bald weniger stark entwickelt. Breunig 34 stellt für Reisenbach gänz- 
liches Fehlen desselben fest. 

b] W und S haben dafür Ids ndSj zB hdldi Hals, gqt{nds 

und gqndi Gans, 8^dh Sense, dsinds Zins. 

§ 126. Mhd 8>S: 

1. im Anlaut vor w, m^ », /, p und /, zB Swö^zds (mhd 
swarz) schwarz, stöime (mhd stoimmen) schwimmen, gSwiaz 



§ 122—127. Mhd ß^, $, seh. 57 

n (mhd gesio^r) Geschwür, iitoifie f (ahd ästoinga) Abfall 
von Hanf oder Flachs, der 'gebrecht' wird; imdl schmal, 
kmide f Schmiede, gimok m Geschmack, ine Schnee; imvo\ 
m Schnabel, snaide schneiden; ilöf (mhd släf) Schlaf, ilöt 
(mhd släi) Schlot, y^ndili (mhd unslitj wslit) XJnschlitt, itöxe 
schlagen, ilöx m Schlag ; hbiids m Spatz, ihls m Spiess ; idq 
Stein, sd%d% Stier, sdauk Stock. 

Anm 1. Im Auslaut und Inlaut steht Bh und ad in Tb, N und 
O, dagegen ib und /c^ in W und S (f 122 und 124 b), zB Kashvz: Kasb^ 
Kaspar, obIb : eibB Espenholz, iwesdoz : hoeSdf Schwester, desde : deide 
desto, dst : ok Ast, gwist : gtoiSt gewesen, büi : bist bist, masd^z : maidf 
und mqid^ Meister, nest i niH Nest, diesd9z : dzeMp Trester, best : 5e«i{ 
beste, sdast : li^^ stösst (2. Sg), lest : /^l/ lässt (2. Sg), host : host 
hast, ^l«< (mhd ^etrt«) : gwU gewiss, Ousd^ : Quid} Gustav. 

Anm 2. Beim Verbum wird it häufig durch st (nach Analogie 
derjenigen Verba, die wie dust 'tust' nicht auf 'zk endigen] verdrftngt, 
zB Je9zit neben feoist ffihrst, hj^t neben h^zst hörst. Die Formen 
mit "zst werden vorwiegend von der jüngeren Generation gesprochen. 

Anm 3. zü'sddk statt zuidok Ruhestock (beim Fangspiel) wegen 
der Trennung mhd *rtfötDeS'toey die auch allein die Kürze des u erklärt. 

Anm 4. Über das weitverbreitete I in ndpAzi neugierig (vgl auch 
niisiz9X Maubmann Grammatik der Mimdart von Mülheim an der Ruhr 
§ 120 Anm) sagt Lenz n 17: »Nach Schmelleb ist es mhd niuwes 
girec, also nicht eine blosse A ussprache Variation , wie man gewöhnlich 
glaubt Das mhd s -\- g hat sich also genau so entwickelt wie sk , dh 
es wurde zu seh (/). Ahnlich ist bair sehmorgensj schnaehts aus 's mor- 
genSf *s nachts entstanden. In Bielefeld sagt man niggsgierig^ in Wien 
neusehieri, am Rhein neidscheerig. Siehe Schmelleb I 1711.« Ebenso 
erklärt sich rheinfrk Wehds f Fluss Weschnitz bei Weinheim < ahd 
Wisgoz (Lenz II 20). Hierher auch 4^/it" auf einer Seite (mit Zugtier) 
bespannt' für *qijfxdi< eins-^joxt (Joch)? 

2. nach r, zB d^^l Ursula, fisiie f (mhd versen) Ferse, 
fs9%St Fürst, 99%st erst, fisiie m Fersen, fw^i vorwärts, für 
sich, hin9zii rückwärts, hinter sich, D90zn9i8dme Türmers- 
turm, Shfd^kleh Schäfers Löhlein (Gewann) ; in der laufenden 
Rede: 8ihrJd4n€ soll er es tun? 

Mhd scL 

§ 127. Mhd 8ch erscheint durchweg als I, zB iine 
schinden, iaywe f Scheibe, Ji]^n f Schande, io schon, iindl 
m (mhd schindet, ahd scintulaj scintilo] dünner Holzziegel, 



5S Geschichte der Konsonanten. 

Sd€k m [mhd schade) Schaden, Sed^ m (mhd schedel) Schädel,. 
^od^ Schatten, Sole Scholle, iö9zpf (ahd mhd süharf seharpf) 
schaff, ieffü {mhd seheckeht) scheckig, S€l{mhdsckälj sohelh) 
scheel, S^figl Schenkel, hexs (mhd schüre) Scbeefe, iiss 
schiessen; a4e Asche, wosb (mhd welschen) waschen, da§B (mhd 
tasche) Tasche, ßqße Flasche, tvpS m Wisch, ßäs Fleisch, ßä 
Fisch, ffebyS Gebüsch. 

Mhd ch, 

§■ 138. a) Mhd ch entspricht x ^^^ ^« Nach i t € € ei 
aiy gewöhnlicli auch nach y y ay ^ wird der «cA-Laut % 
gesprochen; vorderes x^ der öcA-Laut, nach « (oft auch 
nach y y ay ^). Der ocA^Laut x wird^ stets nach a a o ö 
ö u ü au QU gesprochen. Beispiele für x' ^^l ^ (mhd^ 
siehe!) Sichel, ;we«x^^ machst, %aix reich, byx^'^ Bücher; für 
vorderes x: lexla n Löchlein, hexai höher; für hinteres x: 
laxe lachen, läxe rauchen, moxs machen,', box f Bach, gnoze 
m Knochen, hdx hoch, wtexe f Woche, bcmx Bauch, loux 
Loch. — Nach l erscheint nur Xj zB selx, hlix m (mhi 
schelch) Nachen, silxs (mhd schuhen) schielen, lüixß Lilie, 
kalix (mhd. kalch) Kalk, milix milix (mhd milch) Milch; 
ebenso in Kedxe Kätchen, Mälx^ Amalia [-y^ < Suffix -ichen). 
In allen diesen Fällen ist / durch vorausgehenden i- oder 
e-Laut oder durch nachfolgenden (teils geschwundenen). 
Svarabhaktivokal (§ 278) palatalisiert. 

Mhd ch < germ k ist Geminata gewesen, die vor Vokalen 
noch bestand, als die Dehnungen ftid Kürzungen eintraten, 
vgl syx^ (mhd suoehen) suchen, wuxs Woche gegenüber wäx^ 
weich (§ 180 ff). Vgl § 268, 8. 

Anm 1. Wechsel ch-h ist zu Gunsten des ersteren ausgeglichen 
in dsixe ziehen, hexez höher, laux rauh, h^a: f Höhe. 

Anm 2. Nhd lache, pßitze entspricht läge f (vgl ahd lahha 
neben laccha, Beitr XII 552). 

b) Die j9-Ma hat für inlautende mhd ch den stimm- 
haften palatalen bezw veluren Reibelaut (im Sinne des § 45 c). 
Nach BauB?0i7io 3^ä: beja Becher, riJB riechen, vmye Weche, 
ffnoys. Kkochen, büye Buche. Vgl audi § 147: b. 



§ 127-*ld2. Mild $ch, chy h. 59 

c) O bietet nach a nicht x? sondern Xy sB rmxi Eedit, 
mazdi mächtig. 

§ 129. Im betonten Auslaut ahd h>k^ zB ßök 
m (ahd ßöhj mhd vlöah) Floh, iük m (ahd 8cu<dij mhd 
scbuoeh [h]j Schuh. Hingegen ist ahd audautendes ch er- 
halten in Beispielen wie b9x f Bach, baux Bauch, bux 

Loch, tc&x weich, laix leich. 

Anm. höx hock, rtuix rauh haben ihr x aui den obl Kasus wieder 
eingeführt. — Nach Abfall des -0 in den Auslaut gekommenes ch ist als 
X, X erhalten. In Nachbarmaa nicht noch hök von älteren Leuten? 

§ 130. Mhd ch ist geschwunden: 

1. in betonter Silbe vor / in bäßfik m (zu mhd 
buoche) Buchfink, vor st in büidbwB m Buchstabe. Vgl 
dazu nhd hoffart < mhd hochvart Vgl auch § 133. 

2. im Auslaut, zB ^/ae gleich, i (daneben 1%) ^^^7 ^i 
(daneben mix mich). 

Anm. Mhd doch > dox doch, weil enklitisch im Satze, also tat- 
säehfish nicht auslautend. 

3. in unbetonter Silbe, besonders im unbetonten 
Auslaut, zB no noch, ä auch, hqli (mhd heimlich) zutrau- 
lich, fuaüir fvaüist (mhd wnJÄch^ freilich. 

Mhd h. 

§ ISL Anlautendes A>A, zB haus Haus, Hd^es 
Hannes, Johann, hedt her, liege Hecke, h\ml Himmel, hine 
hinten, hotusB Hose, hidx hoch, hil^t Hund, huade Husten, 
hudsl f (mhd hutzel, hützet) getrockneter BimschnitB, heazls 
(zu mhd here) Grossvater, hüsdä Ruf der Sautreiber (vgl 
mhd Jagdausdruck hu! sa! Weigand unter husa und hui), 

hopfe hüpfen, hühfiäle Frau Holle. 

Anm 1. g%ap m Babe, gzii^kst^ptn ringsherai», img^f^f im Bingel 
sind entweder zu erklären aus akd hraban nebea rahan usw (vgl dazu 
Beitr VI 556) oder aus mhd ge + r. 

Anm 2. toist (auch hyiat) Fuhrmannsruf Uinks', rheinfrk hiSt 
ddrfte nicht zu mhd winster zu ziehen sein, sondern geht auf mhd 
hM$ > *hi8t > *hi8t> hyiti u)ist zurück. 

§ 132. Geschwunden ist h inlautend zwisclien 
Vokalen, zB no (mhd nähe) nahe, gs€ gesehen, gsä ge- 
schdieB, fduie (< mhd penihen, Partizip zu mkd sthen) keine 



60 Qesohiohte der Konsonanten. 

Milch mehr gebend, l^ne (mhd lehenen) lehnen, ße (Sg /Idk 
Flöhe, Sü (Sg iük) Schuhe, sist siehst, slt sieht. 

Anm. <foi/6 ziehen, hjqx9z höher usw siehe § 128 Anm 1. 

§ 133. Mhd hs erscheint gemeinmitteldeutsch als 88 
(Bremer Beiträge zur Geographie der deutschen Mundarten 
S 39 ff); so im Rheinfrk — allerdings mit Nasallaut — wqifj- 
slkee^s (zu mhd uühsel) Weichselkirsche, dqinsl Deichsel, 
lq\il8 f (< mhd *lih8e oder *liuh8e, Lenz I 27) Stangen, die 
an den Achsen eines Wagens befestigt sind, re8ln (< mhd 
reh8enenj Lenz I 40) husten, keuchend atmen. Diesen 
Beispielen stehen bei Lenz gegenüber die aus dem Ge- 
meindeutschen eingewanderten ag8 Achse, aff8l 
Achsel, 86 ff 8 sechs, d€ff8l m (< mhd d'eh8el) Küferbeil, 
wagsE wachsen, wegsl Wechsel. — Ebenso weist Tb nur die 
Formen mit gs auf: off8 m (mhd ohse] Ochse, og8 f (mhd 
ahse) Achse, Sog8e Sachaen, fug8 Fuchs, didkgse (mhd egede'hse) 
Eidechse, nigs nichts, daigsl f (mhd dtk8elj d%8et) Deichsel, 
8eg8 sechs, aber 8€xd8k sechzehn, W€g8l m Wechsel j flog8 
Flachs, wogs Wachs, ogsl Achsel, dog8 Dachs, mg8B (mhd 
wihsen) wichsen. Doch in unbetonter Silbe G€ezl€8€ Ger- 
lachsheim (= Heim des ahd Geroiah), — In Nachbarmaa 
(Lauda, Gerlachsheim) finden sich dai^l Deichsel (mhd disel 
neben dthsel], ebenda die Flurnamen: OtdehoBrix Ochsen- 
berg, Otdldpoex Ochsentalerweg (neben ogs Ochse), Flbilqne 
FUchslanden, Ge9rk8grtint Gerlachsgrund. Vgl § 130, 1. 

Anm. In Beispielen wie ineix»t machst, stammt das / aus dem 
Infinitiv. 

§ 134. Mhd ht: 

1. in betonter Silbe > x^ o^©' ^^ nach der § 128 ge- 
gebenen Regel, zB tix^ Licht, gtöixt Gewicht, next Nächte, 
üxt recht, fayx^ feucht, m^x^ möchte; yiuÄ:^ f Frucht, Ge- 
treide. 

2. in unbetonter Silbe > ^ in egit (mhd echeht) eckig, 
8€git (mhd 8check'eht) scheckig, daneben iegix und iegi. 
Näheres § 259, 4. 

§ 1S5. Mhd 8chilhen > ülxe schielen. Mhd 8ch'äl{ch) 
> iel scheel, mhd bevelhen > hefkh befehlen. Vgl auch § 128 a 



§ 132—137. Mhd h und 5. 61 

5. Explosivlaute. 

Mhd h. 

§ 136« 1. Anlautendes mhd h > h^ zR hol (mhd 
holde) hald, hdlmB PI Palmen, h€9z m Bär, Ine f Birne, Imdse 
(mhd butzen) putzen, bix n Pech, b^dsl m (mhd bensei) 
Pinsel, bdbeffäi Papagei, bahidz Papier, bbs f Base, bap m 
(mhd bap) Pappe, böbst m Pahst, bih f Pille, bigl m 
(mhd biekel) Hacke. 

2. Jüngere Lehnwörter haben im Anlaut p, zB 
P^dSw Peid^z Peter, Pcml Paul, />ffjjÄ< Punkt, post f Post, 
pe«< f Pest. Vgl § 141, 1 a. 

3. b der Vorsilbe he + ^; welches die Stammsilbe an- 
lautet, >p zB palde behalten f§ 252, 1). 

§ 137. 1. a) Inlautendes b erscheint nach Vokal, 
sowie nach / und r als tr, falls b bezw 9 darauf folgt, zB 
iduwB f (mhd stube) Stube, hau>€ ^mhd haben) haben, ow9% 
(mhd ober) Präposition ober, Dautod^n Tauberfluss, haltoaz 
halber, offdautoBz Oktober, dstoytol (mhd zibolle) Zwiebel, 
saltüs f (mhd salbe) Salben, desgl 4i^ältoe einsalben, id^eitoe 
(mhd starben) sterben, €Bitoe erben, iceitve f (mhd schöbe, 
schirbe) Scherbe. 

Anm 1. Mhd ertber -i- ier (wohl nach mhd toachalUr gebildet) 
ergab mit Ausfall des t aü>^9t Erdbeere, daneben seltener* €B>iw^9z, 
Mhd &rMt > €eibt Arbeit. Dümt < mhd Dieibur 1169 « *DieUwür < 
*Dietenbüry hür des Dioto) Name des Dorfes Dittwar. 

Anm 2. giaweh krabbeln < mhd krabelen (flehen krappelen); 
dsawBh sappeln < mhd tabelen (neben tappelen), 

Anm 3. Zu beachten ist der Wechsel 5-tr: op (ob), aber im 
Satzsusammenhange: dw9% hlaä ob er bleibt usw. 

Anm 4. Zu haw^z Hafer gegenüber Ao^ Hobel ygl $ 120 Anm. 
— ^^ gegeben neben gewe ist wohl nach g$% < *gs€B < gesehen gekürzt. 
Ahnlich in Dittwar gwl gewesen. 

b) Die j9-Ma (Buchen] bietet nach Bbeuitig S 32 obe 

oben, dobB dort oben, idube f Stube, hbam f (mhd lebere) 

Leber, hdbam m (mhd haber höhere) Haber. Weitere Fälle 

sind nicht gebucht. 

2. JJ > J, zB babh päppeln (§ 268, 9); mb>inm> m, 

zB qm^z Eimer (§ 270 und 274, 2). 



62 ^ Geschichte der Konsonanten. 

§ 13S. Stammauslauteudes b ist, nachdem das 
folgende e bezw e ausgefallen (§ 264), vor t und s der Endung 
geschwunden in: het (ihr) habt, kode (< rnkdi * geha[b]ten) 
gehabt, g€t gebt, blait (er, ihr) bleibt, s^lt (< mhd *selbtj 
ahd «^76o^ nach dorot) dort, ^/ots^ bleibst, wdisbU n W^bsbild. 

Anm 1. In blaist und toaisbU ist keine Ersatsdi^ung «ingetreten, 
die man doch nach mhd gibt > mhd gtt (mundartl gaif) erwarten sollte. 
Mhd gtt dürfte sich daher nicht aus mhd gibt 'mit Ersatzdehnung' 
erklären, sondern ist eine, wohl nach mhd Ht 'liegt* gebildete Form. 

Anm 2. Mhd leb{e)ktiochen > *lekkuochen (Analogie nadxmhd leihen 
lecken, oder Assimilation bk > kk?) > U-küxB Lebkuchen (§161 Anm). 

§ 139. Sowohl ursprüngl auslautendes germ b 
(> mhd p) als nach Apokope in den Auslaut getretenes b ist 
nach Vokal geschwunden, zB it^ Bube (Kds obl dagegen 
büws)^ ö (< mhd abe) ab, zd (mhd abe] herab, ffi gebe, blai' 
bleibe, dzp trübe, hd habe. 

Dagegen nach Konsonanz zB kgmp {< mhd kamp) 
Kamm, während zB hwqm Schwamm die aus den obliquen 

Kasus verallgemeinerte Form -zeigt. 

Anm 1. Wie z5* herab' «ind wohl %y r^y <?iy 'hierüber, hinüber, da- 
rüber' zu beurteilen, die auf mhd * hä'riibe{n), nüben, darübe{n) zurückgehen. 

Anm 2. Aus den obliquen Kasus ist b bezw p wieder eingeführt 
in Beispielen wie läp Laub , däp taub, gzmp grob, heip liebe. — »p ob 
mit b bezw p, weil enklitisch im Satze, also nie im absoluten Audaut. 

Anm 3. b {p) ist geschwunden in Nachbarmaa in halmhnt Halb- 
mond. 

Uhip [pf). 

§ 140. Zu anlautendem jt? vgl § 136, 2. Mhd auslau- 
tendes p (< germ b] i«t bereits § 139 mitbehandelt worden. 

a) 1. Im übrigen kommt p nur in der Verbindung pf 
vor, das im An-, In- und Auslaut im Ostfrk zu bf bezw pf 
geworden ist^ zB anlautend: pföt m {wSaApfat) Ffadj gföj 
m (mhd pfäl) Pfahl, pfefaz m (mhd pßffer) Pfeffer, pfqne, f 
(mhd Pfanne) Pfanne, pfhuk m (mhd pfloc) Pflock, pfi%n f 
(mhd pfrüende) Pfründe, pfaz m (mhd pfarre) Pfarrer, pf^tyfe 
f (mhd pfife) Pfeife, pf^ni pf^i*} m (mhd pfennic, pfenninc) 
Pfennig; inlautend: ä«)j/<9 f ndd Kipfe, «<%j^ ndd Stoppel, 
9^yKfl ^ ('^^d knüpfet) Knüttel, hdopfe stopfen, 9pf^ Äpfel, 
glopfe klopfen; auslautend k^t^pf m (mhd köpf) Kopf, 



§ 138-141. Mhd 6, p (Pf), d. 63 

ffV3upf m (mhd kröpf] Kropf, diaupf m (spät mhd tropfe) 
Tropf, elender Kerl, nopf m Napf, dsoupf m (mhd zopf) Zopf. 

2. Inlautendes b <pp zB in dzabe (mhd trappe) Treppe, 
/aie (mhd läppe) Lappen, kabe Kappe, sube Suppe, bobe 
Puppe, fobe foppen, fflabnn (mhd * klappere) Art Schelle 
(§ 118, 2) sdayboin (mhd *8tiuppere) Haltestange usw (§ 268, 9). 
Vgl. auch § 137 Anm 2. 

Anm 1. Zu anlautendem pß <ß vgl § 121. 

Anm 2. Neben inupfe schnupfen, ebenso häufig /nu^a (dies auch 
in Künzelsau) ; giapfe (in Tb) kratzen mit dem Fingernagel steht grabe 
(in Heckfeld) gegenüber. 

Anm 3. Nhd harfe, mhd harpfe entspricht ha%pfe f; ebenso ent- 
spredien nhd Moharf und uikarfriehter die Formen kömpf, ibnpfiixdaz. 

Anm 4. Wie im Nhd heisst es helfe helfen, toaifB werfen. Vgl 
auch gilfeze sich zanken (zu mhd g^'l[p]f gi'hplf^)- 

b) Die P'Mk (vgl Bbeunio 34 f] bietet im Anlaut vor 

Vokal /), zB pät, Pfad, pül Pfuhl, p^ni Pfennig, paife 

Pfeife, pqne Pfanne, pidh Pfütze, pt{n Pfimd, pilfs PfüU, 

pirigide Pfingsten, par Pfarrer, Palds Pfalz. Aber vor/und r 

steht pf zB pflqndse Pflanze, pflaida Pflaster, pfleje pflegen, 

pßik Pflug, pfr\mB Pfriem (Eisenspitze zum bohren), pfr{n 

Pfründe; nicht so das Rheinfrk bei Handschuhsheim, wo 

plq/ns Pflanze, plaJkda Pflaster, plqt^m Pflaume, plük Pflug. 

Inlautend steht in der p-Mn, pfj bB apfl Apfel, dsapfe 

Zapfen, kupfe f Kuppe, Bergspitze, ilupfe sehlüpfen, dsipfl 

Zipfel, deopf Zopf, köpf Kopf, idpnpfl Stempel, gegenüber 

rheinfrk a6f Apfel, dsabs Zaplen, ihAB schlupfen, 

Mhd d. 

§ 141. 1. a) Mhd an- und inlautendes d ist die 
stimmlose Lenis geblieben, welche es bereits im Ahd ge- 
wesen ist, zB dö da, d€9i der, dq\ (mhd dln) dein, dtf^gl 
dunkel ; lode m (mhd laden^ lade) Kaufladen, boud^ m (mhd 
hoden) Boden, (!e^de l&vde^ Jvde Faden, gläde kleiden, iöde 
Schaden. Mhd auslautendes d>t, zB ötosnt m (mhd 
äbeni, «hd aband) Abend, lit n (mhd liet [d\] Lied, fiät f 
(mhd vroude) Freude, Iqnt n (mhd lant) Land, zeit i Rede. 

d in modernen Lehnwörtern > t\ teuffdQi Direktor, 
taUkt m Dialekt. Vgl § 136, 2. 



64 Geschichte der Konsonanten. 

Anm 1. d\«t infolge satsphonetisohen Einflusses getilgt in as dass. 

Anm 2. Antritt von iT in *ihi' > di9z erfolgte entweder nach 
Analogie Ton 'du', oder es ist angewachsen infolge von Verbindungen wie 
h€d9z habt ihr, betont hi-An. — Für die Vorsilbe -er (oder ver-) findet 
sich häufig d9Z'^ ygl dezneze ernähren, d^idsSüe ersählen; es erklärt sich 
wohl aus Verbindungen wie 'hat enählt' > hodezdseüt als angewachsen. 

Anm 3. ^mehr' heisst in der Ma fnfnd9z; es ist eine su m^ < 
mhd me mit progressiver Nasalierung gebildete Komparatiyform. Das 
inlautende d ist zu beurteilen wie das in nhd minder. Daneben Tor- 
kommendes me^i scheint mir nicht echt mundartlich su sein. 

Anm 4. Fremdwort ist äfegU (daneben af egiCj Advokat. 

b] Die />-Ma von Mudau-Reisenbach hat^ wie das Rheinfrk 
überhaupt, inlautendes d zn r gewandelt (vgl BaExnaG 6 und 
30), zB hrer%% Fredigt, Aere Heidekraut, drfrire zufrieden, ioahrB 
Weide, gUra Kleider, Iure Lade, bore Boden; ebenso ^>r in 
rüre Rute, blera Blätter. 

2. d + h> tyZB tqm daheim (§ 252, 1] ; dd> d, zB lade 
Latte (§ ?68, 10) ; nd>nn>n, zB ßne .finden (§ 274, 4); 
ld> ll> ly zB hobz m HoUunder (§ 274, 1); m%i/mpfl mund- 
voll, hqmpfl handvoll, Dim hqmpfeh (§ 275, 2). 

Mhd t und z, 

% 112. 1. Mhd t > dj zB di(ne (mhd tuon) tun, ddl 
(mhd tal) Tal, dox (mhd tac) Tag, dp9z f (mhd tür) Tür, diide 
treten, bede beten; mud9z (mhd muoter) Mutter, fod9z Vater, 
fedl f (mhd vStel) Vettel, ^nde f Ente, zt^nddz (mhd runder 
zu runt) runder. Im Auslaut > ^, zB feit (mhd vält) Feld, 
blait bleibt, zeit Bede, lit Lied (vgl § 141, 1 a). 

Anm 1. Zu t^n 'und' vgl Bbaune § 126 Anm 4. 

Anm 2. sqn < mhd sin (nhd sind), 

Anm 3. ^ ist geschwunden in nigs nichts, mingn^z mitein- 
ander, gebil gebildet, mazik Markt,' Wol/h < * Wolßh < Wolß(a)l + e, 
Flurname WolftaV. 

Anm 4. Zu ßhs (mhd etewaj^) etwas § 107, 3. Zu Dibvzt < mhd 
Dietebure (1169) vgl § 137 Anm 1. 

Anm 5. In dis^ (mhd distel) Distel, /(9//(c/|in Fistelstimme, Bas} 
Sebastian ist t geschwunden vielleicht infolge einer Assimilation von 
st > SS (§ 274, 7). — Ausfall des t liegt auch vor. in mhd Ä^6«r > *ärher 
-i-ter > azh^9Z (§ 137 Anm 1). 

Anm 6. Nhd heiraten (au mhd hträt) sollte *hai9zds (vgl bair 
heir9tn) entsprechen. Dafür haiezSf wie neben biyds brüten die Form 
hzye. Hierzu liefert Lenz II 8 folgende ansprechende Erklärung: »Daa 



§ 141—144. Mhd d, t, z, 65 

Verb ist eine in älteren Sprachperioden nicht su belegende Ableitung 
des mhd Adv heimwert^ ahd heimort (aus -wert), nhd neben heimwärts 
auch heimer (in Volksliedern bei Uhland). Aus es heim[fjo)ertet mich, 
es hat mich geheim(u?)ertet musste lautgesetslich hervorgehen: $ hqmat 
miy 8 hot mi hqmat. Da nun diese Formen fast ausschliesslidi im Ge- 
brauch waren, so verlor sich das Gefühl für die ursprüngliche Zusam- 
mensetiung und Form des Wortes, und es entstand nach dem Muster 
von 'hört, gehört: hören' ein neuer Infinitiv hqm«tn. Ganz ebenso 
erklären «ich haian heiraten (anstatt ^haiade, bair heir9in), hrie beuten 
(schon bei Lutheb brüen) anstatt *brtre, femer die bei Kluge unter abend 
angeführten oben Abend werden und arben arbeiten. Bei all diesen 
Verben fand Synkope eines e der Endung swischen stammhaftem t und t 
der Endung statt, was eine Verschmelsung der beiden t zu einem ein- 
zigen, seinerseits als Endung aufgefassten t zur Folge hatte. Ein Blick 
auf die angeführten Zeitwörter lehrt, dass die 3. Fers Sing Praes und 
das Ptc Piaet hier die am häufigste gebrauchten Formen sind.« 

2. Mhd z [tz) > dsj iB dsait Zeit, dsöl Zahl, deoupf 
Zopf, dsüx (mhd ztu:) Zug, dswä ewei, faeideix (mhd vierzic) 
vierzig, qndsl [vakA. einzet) einzel, ndse (mhd aitzen) sitKen, 
wads (mhd umtze) Weizen, louds Rotz, söd$ Kaffeesatz, Satz, 
ßmds Furz, Jäiaids kurz, koulds (mhd holz) Holz, Itögnds 

(mhd swanz) Schwanz. 

3. Mhd it>dy zB wede wetten (§ 141 und 268, 10). 

§ 143* Ausfall des t findet statt vor der Endung -et 
bei Nominal- und Verbalstämmen auf -cht, zB lai^d leich- 
teste, lay%8t leuchtest, pax$t pachtest, hest hättest, dest 
tätest. 

§ IM. Nach ff, y*, ^, ^, r ist häufig t angetreten 
vgl Bremer § 5^ Anm, Paul § 36, 7), zB gwlst (mhd getcisö) 
gewiss (aber in W und S fftcii), Daubst Stadtviertel Taub- 
haus, ftaüiH fireilich (§124 Anm 1), qndiit anders, glä9t n 
Geleise, Tmt m (mhd ruo7(\ Ofenruss, ^tmat (Heckfeld '^ma) 
Ameise; s^pft Senf, hqmpft m Hanf; lai%t f Leichen- 
begängnis, daixt Teich, daixt m (mhd üch) Bodensenkung, 
fsoiixt f Furche, dazu faozixth Furchen ziehen, gebsmdixt 
gebürtig, zu 4^x^ ^^ § 126 Anm 4, joxt n Joch, noxt 
noxd%t nachher; selw9zt selbst, dsebqnnt selfoander, Gav^t 
Familienname Geiger, Dihozt Name des Dorfes Dittwai (1169 
Dietebure), — Wie im Nhd ist t angetreten in böbst Pabst, 
ogst f Axt, j'edst jetzt, standst sonst, qnoziälp anderthalb. Es 

Heilig, Mundart des Tftabei^nindes. 5 



gg Geschichte der Konsonanten. 

fehlt dagegen in mqn Mond, allerdings in Nachbarmaa hdl- 
mgnt Halbmond. 

Mhd g. 

§ 145. 1. Anlautendes mhd ff>ff, zB gift n (mhd 

gift) Gift, als Mask = Zorn, gedsbze m Jähzorn (vgl mhd 

g^he, gäch), geze gern, lieb, g^ne (mhd gen) gehen, gaul m 

(mhd gül) Pferd, gonds f Gans, glds n Glas, gzqine (mhd 

gnnen) weinen, gnt{ms genommen. 

Anm. Anlautend findet sich ^ für & in gunibs f Pumpe, vgl 
Pfaff 187. 

2. Anlautendes k für g in den modernen Fremdwörtern 
Kalezi Geschlechtsname 'Galleri', KdbähzSt Flurname (Ge) 
Balderstat (s Wb), kabilik n Gebälk, letzteres vielleicht mit 
Anlehnung an kabele Kapelle. Vgl § 136, 2 und 141, 1 a). 

3. ge- ist mit folgendem h der Stammsilbe zu k ver- 
schmolzen, zB kezi gehörig (§ 252, 1). 

§ 146. Anlautendes g ist vor i und t zu / geworden 
und dann geschwunden in: ne (mhd giren geren) gähren 
vom Wein, ibs m (ebenso rheinfirk) (mhd gips) Gips, dazu 
ibsdz Gipser, ibse gipsen, ilxe f (mhd güge) Lilie in Poppen- 
hausen und Eiersheim. Dublette zu obigem ue ist ufbegkze 
zornig aufbrausen. 

Über sg > & in näyshzi neugierig s § 126 Anm 4. 

§ 147. 1. a] Inlautendes y nach Vokalen oder Kon- 
sonanten > X bezw Xj unter denselben Bedingungen wie ch 
(§ 128), zR ßxaz [vcihA jeger) Jäger, eixe (mhd egen neben 
ecken) eggen, y^t^^^ verschwiegen, txl m (mhd iget) Igel, 
Z€x^ m (mhd regen) Regen, zexl ^ (öihd regel[e]) Regel, gal{i)xe 
m Galgen, az(i)x9Z arger; gzyx Krüge, meyx rm,g,fiea:€ fragen; 
botixe m Bogen, mdxe m (mhd mage) Magen, /azlotixe ver- 
logen, jöxe jagen, äxe Augen, j)/lüx Dativ zu FtLug, fouxl 
m (mhd vogel) Vogel. 

Anm 1. In Fällen wie hs^zixstf gebsbzjlxi usw ist x &ug den Formen 
'borge, borgen' eingeführt 

Anm 2. ng vor 8 und t der Endung > ^ig^ zB f^gt fängt, 
hingst bringst, f^gst fängst, dpigt denkt. 

Anm 3. Statt g steht ri in den Fremdwörtern 8\7ir&l Signal, 
Mqrinus Magnus, j^rinea Agnes. 



§ 145—151. Mhd g. 67 

b) Die /7-Ma zeigt nach den Angaben Bseunigs in diesen 

. Beispielen den stimmhaften palatalen bezw velaren Reibelaut, 

welch letzterer jedoch wohl besser als leichter Explosivlaut 

aufzufassen ist (§45 c), also eiJB eggen, jaye jagen, §blj9l 

Spiegel, Jry'a/ Prügel, Awy^ Kugel, yoy| Vogel usw (Bebunig 33), 

2. Mhd ng > rm > fi zB bi^rie bringen (§ 270); sg > i 
s § 126 Anm 4. 

§ 148. g ist geschwunden in sqndse f (< sense < mhd 
segense oder < *se9i8€ < * seg^se < s'egense) Sense, lait (< mhd 
Ut < liget) liegt), mät f (mhd meit) Magd, mädh n Mädchen, 
Tochter. Vgl auch § 119 Anm 2. 

§ 149. Ahd "ingen in Ortsnamen liegt teils als i (ahd 

* Grissingen Gissigheim > * Gissi^fj > Gisi mit Abfall jeglichen 
Nasalverschlusses), teils als Je oder ixe ixe {* Gissingen > 

* Gissigen > * Giss(i)j€ > Gisje oder CHsixe Gisixe) vor. 
Näheres in § 257, 6, vgl auch § 104. 

§ 150. a) Im Auslaut ist es fraglich, ob wir von 
mhd Xi ^ (geschrieben g) oder k auszugehen haben. Bei- 
spiele wie dswäx Zweig, öt^x arg können ihr rr, x ^^^ den 
obliquen Kasus geborgt haben. Die einzigen vor dem Ver- 
dacht der Analogiebildung geschützten Worte sind: ev)€k 
(< mhd enw'ec) weg, dessen k sicher lautorganisch, bezw 
auf lautlichem Wege ererbt ist, zumal die Nebenform etoex 
die Anlehnung an das Subst 'Weg* zeigt; däk m (< mhd 
teic[g]) Teig, dzouk (ahd trooy trog^ troch) Trog. Vielleicht 
sind hierher noch ki{mb€k (vgl Wb 10) und mäsik (Etymolo- 
gie?) m verschmitzter, bösartiger Mensch (in der Karlsruher 
Gegend: mdsix) zu stellen. Da indes nach § 129 auch aus- 
lautendes ch als k erscheint, bleibt die Zurückfuhrung auf 
mhd g ebenso offen wie die auf mhd k, 

b) Im Rheinfrk bei Handschuhsheim herscht der bemer- 
kenswerte Wechsel k : y bezw/, zB äk Auge: PI äyc, arik 
arg: earja ^rgei y Jak jage: Infinitiv /öy« , ewek weg, Jeark 
Jörg Georg usw. 

§ 151. Mhd g im unbetonten Wortauslaut ist 
ebenso geschwunden wie mhd -ch (§ 130), zB ledi (mhd 
ledig y ledec[g]) ledig, ^^Idi einfältig, giefdi kräftig, iyli 

5* 






68 Oescfaiekte der Konsonanten. 

schuldig, to^ni (mhd tcenecj toeinec[g]) wenig, f^endi fertig, 
m^ndi der Nacfabarmaa : mqn^^ Montag in Tb. Zu -tac > dt 
und den Ortsnamen auf -burff > {fn)9zi vgl § 267, 4 und 2, 
zu ^ff > -tx vgl § 259, 3. 

Gegenüber dieser lauüichen Entwicklung vgl zB kenix 
König, eine Analogiebildung mit den obliquen Kasus ent- 
lehntem Xj desgleichen zB dswqndsix zwanzig, h^x Ho^^i?» 
%a%9ix Beisig. 

§ 152. UTsprünglich auslautendes tig erscheint als 
^, wählend das erst durch Apokope im Auslaut stehende rig 
als 5 (§ 119) erscheint, zB go^ik Gai^: PI ^^, gs^fik Ge- 
sang: PI gs^^ jwi^ y^^%* ^^ M'^i* Aber mit k zB hQrjk 
Bank: PI 6^^, gt^k krank; g^r^k f (mhd krenbe Schwäche) 
verwünschende Fluch. 

Mhd k (ek). 

§ 15$. Während mhd d und t in der stimmlosen 
Lenis d zusammengefallen sind, ist im Anlaut mhd k als 
aspiriertes k von g < mhd g geschieden. Dieser ünter- 
ischied besteht jedoch nur vor Vokal, zB köze Korn, ktBii^ 
Kirche, ksnbs Kürbis, A3ft kalt, keze Kern, X^nt Kind, JCäsaz 
Kaiser (Flurname). 

Anm. Pfemdwort ist güguk Kucktiek. 

§ 154. Vor Konsonanten erscheint mhd anlautendes k 
una'spiriert als g, zB ghfäsz f Kktfter, gngdl m Knüttel, 
gneweli m Knoblatich, gzayds n Kreuz, giaydsei m Kreuzer, 
glaisd^i m (mhd kUster) Kleister, gld&^e klagen, glfysdaz n 
Kloster. 

Mhd qu > gw, zB gtoöl^m (mhd kfxmlm) Qualm, gtoeh f 
Quelle, gwele (mhd queHen) ^iftälen. 

§ 1&5. Inlautendes mhd ck ist allgemein zu ^ > ^ 
vereinfacht worden (§ 268, 11) und somit mit einfachem mhd 
k zusammengefallen, zB idigl m (mhd stkkel) Stickel, Stecken, 
glig9% m Schnellkü gelchen, hugl m Buckel, Rücken, agot m 
(mhd OKfker) Acker, glofe f Glocke, fagl t Fackel, mugse 
(mhd muckeaen) sich regen, bmige f (mhd bücke) 1. Trommel, 
2. Zwetschennarren, gnatigs [< mhd ^gen^ken) beim Schla- 



§ 151—156. Mhd g, k (ck). — § 157. Dehnung in offener Silbe. 69 

fen dea Kopf sinken la3sen, etwas bejahen (Scumellxr I 
1351 und 1751), gauge gaugle (< mhd * gucken^ '^gück&ten) 
stossen Tom Rindvieh. Ebenso i^^jgl Schenkel. 

Anm 1. f9zlagle leugnen geht auf mhd louckenen neben laugmen 
curück. 

Anm 2. In mhd w^ctac ist k auBgolSmen > wd%^sp\ daneben 
seltener w<kzg$dhx. 

Anm 3. gegnäntf Partizip zu *gnwz6 (erhalten zB in Eiersheim] 
Yon einem ein Stück Vieh zur Arbeit leihen, geht vohl auf mhd mar* 
keien *mar{h]en (vgl mhd obd marketf morgig marcht, dagegen md mart) 
zurück« Mhd marketen bedeutet 'Handel treiben'. 

§ 166. Ubei auslautendes mhd k < germ g vor 
Vokalen ist bereits § 150 gehandelt worden. Auslautendes 
k nach Konsonanten zB in gid^i^k m Gestank, d^fik m 
Dank, w^ik n Werk, folik n Volk. 



U. ZMflammeiifMMiide Darotellang der wlehtfgsteii 
Lantwandlangeii der Mundart. 

A. Vokaldehnungen. 

1. Dehnung in offener Silbe. 

§ 1&7. Kurser YokaV in mhd offener Silbe ist gedehnt 
worden und sswar a>b [Nachbarmaa 5, 3], ^ > ? [^, t > % 
u>ü^ü> g ]}]. Die Diphthongierung von mhd e > ei^ o > ou, 
ö > ^ (§ 176 ff) setzt gleich&Us Vokaldehnung {e, o, ä) vor- 
aus. Die entsprechenden gedehnten Nasalvokale (§ 205 ff) 
sind — soweit nicht, wie in O, redurierte Nasalierung bezw 
gänzlicher Verlust derselben eintrat — g [qt{]j ^j i, i, p 
und ^ [fd, g [c^l # [^jt]. 

Mhd 8ch war damals noch Doppelkonsonant bezw ge- 
trenntes 9X (Bremer § 70) oder bildete wenigstens schon ge* 
schlossene Silbe (ebd § 99 Anm 1 — 3), daher keine Dehnung 
in Beispielen wie dah Tasche, wais waschen. 

A n m 1 . 1 . Die Torliegenden Ausnahmen Verstössen nicht gegen 
das Prinsip der Dehnung, sondern erkl&ren sieh anderweitig. Beson- 
ders iat zu beachten, dass zu der Zeit, als die Dehnung eintrat, die 
betre^nde BiU)e vielfach eine geschlossene gewesen ist, welche erat 



7 Vokaldehnungen. 

durch Vereinfachung der Konsonantengemination zu einer offenen ge- 
worden ist. UrgermGeminata liegt zB vor in woh (ahd toolla) 
Wolle (Braune §95), wgerm Geminata zB in ag9z (mhd acker, 
ahd oücar, got aA;r«) Acker; ahd Geminata (§ 268) zB in iys Schüsse^ 
dah Tasche. 

2. Unterblieben ist die Dehnung ferner vor der erst durch Syn- 
kope entstandenen Geminata, zB in der 2. PI Ind Präs, 2. und 
3. Sg und bei den schwachen Verbaladjektiven, zB het (ihr, er) betet, 
g^yt geschattet. Diese Formen beweisen, dass zur Zeit des Eintritts 
der Dehnung diese Silben keine offenen mehr gewesen sind; yielmehr 
war damals das unbetonte e bereits synkopiert worden, so dass auf den 
Vokal eine Geminata folgte. 

A nm 2. 1 . a) In einer Reihe von Nomina auf Liquida oder Nasal 
stammt die Kürze aus den obliquen Kasus, Yon welchen sie auf den 
Nom Akk Sg übertragen worden ist, so dass auch hier der kurze Vokal 
statt des lautlich zu erwartenden langen vorliegt. Schema: Nom 
Akk Sg mhd -xcr: Kas obl -xre. Beispiele: fidlbhuxe (mhd *ßdle- 
böge) Fiedelbogen, kisl (< mhd ktsely ktsles) Kiesel, wül Wiesel, hofl 
Hobel, lod^ unordentlicher Mensch, Lottel, kudl Ruttel, gaicl Gabel, 
mUtsudl MistsutteJ, idzutol Strobel, dstoywl Zwiebel, kux^ Kugel, hzyxl 
PI zu hzyxl ^^S^l) hau)9z Hafer, hUdoz (mhd bleter, bletre, bletren) 
Blätter, kefaz Käfer, kqm9zn Kammer, «^/>^ Schiefer, ^g6d8\f9z Ungeziefer, 
^c^9^ lotter, 8t{m9z Sommer, d8UUJ9z Zuber, bzid9z (mhd briter) Bretter, 
hedezi Hederichpflanze; hds sodr^ Schatten; foserioxt Fastnacht, kods 
gehabt. 

b) Dass es sich in all diesen Fällen um Analogiebildungen han- 
delt, zeigt noch das Schwanken der Quantität in den Maa des Tauber- 
grundes. Obigen Beispielen für Kürze aus Tb stehen zB folgende 
aus den Nachbarmaa mit Länge gegenüber: göw^ Gabel, südl Mist- 
suttel, Sdrauwl Strobel, dstoifl Zwiebel; hoto^ Hafer, hedsri (mhd 
* Hederich statt hederich) Hederichpflanze; södrgL Schatten; fosenoxt 
Fastnacht, köde gehabt usw. Vgl § 159 Anm 3 und 4. 

2. Li Tb (und den Nachbarmaa) hat der regelrecht gedehnte Vokal 
des Nom Akk Sg den Sieg errungen über den kurzen der obliquen 
Kasus in Beispielen wie: kcef^ Schwefel, toeidl Wedel (Verbum dazu 
ujedle wedeln), eis^ Esel, txi ^S^h "^^Xi Riegel, näwj Nabel, Snaw^ Schnabel, 
fiöxl Nagel, fouxl Vogel, moudl m hölzernes Model, dsaydl (zu mhd 
zote^ Weigand unter zotel) drolliger Kerl, kywl Kübel, gxwl Giebel, 
kyml Kümmel, h\ml Himmel, l€d9^ Leder. — Unbeeinflusst ist der 
lange Vokal erhalten in n%d9z nieder, wxdaz wieder, dzyw9z darüber. Für 
den Sieg der Form mit langem oder kurzem Vokal bei den zweisilbigen 
Substantiven war jedenfalls die Häufigkeit des Gebrauches des Nom 
Akk Sg gegenüber den andern Kasus massgebend. 

3. Die Adjektiva zeigen denselben Wechsel zwischen kurzer und 
langer Stammsilbe, was folgende Beispiele bezeugen mögen: £d^bazix 
(mhd edleberg) Edelberg gegenüber eidl edel; glod9z glatter, unflektiert 



§ 157—158. Dehnung in offener Silbe. 71 

glaty gegenüber sät satt; blod9i (mhd hluter ^bloter) alleinstehender, un- 
flektiert bluty gegenüber gi^chz gerader; yw^ übel gegenüber n%d9z nieder. 

4. Die starken unflektierten Verbaladjektiya weisen i^usschliesslich 
gedehnten Vokal auf, sB gsoude gesotten, gehouds geboten, gtlde gelitten, 
gzuk geritten, gidztde gestritten, flektiert dagegen: gzidendz gerittener, 
gsodeni gesottene. 

Anm 3. Ebenso wie mit den Wörtern auf Liquida oder Nasal ver- 
hält es sich mit solchen auf mhd Nom -xegy Gen -xges usw, sB fnqnix 
mqnix9z manch mancher, hzedixB predigen, Udi (eventuell < ^Ib'ddig neben 
iSdig?) ledig, gegenüber h^ix Honig, kj&ntx König. 

Hierher gehören auch die Wörter mit mhd Nom 'xex, Gen xzes, 
also auf andere Konsonanten, zB &ä6«< Papst, dä9Z8S (mhd *tore8e neben 
torse) Salatstengel, /e9t«6 (mhd ^cSresen neben vSrsen Verse). In Nach- 
barmaa: b^ndse (mhd ^bäneß^j bineß^) Binse, gegenüber bindse^ s^p/t, 
Senf in Tb. 

Anm 4. Lehrreich für die mhd Synkope sind ferner die fol- 
genden Beispiele aus Tb: nito{e)le (mhd ntbelen) fein regnen, z%s{B)le 
(mhd rislen) rieseln, glewete (mhd klSbren) klettern, inadeze (mhd snatren) 
schnattern, leta^zn (mhd läbre) Leber, bud9zn (mhd butre) Butter, f€d9zn 
(mhd fi'dre) Feder, gedpitaz n (mhd getemre) Lärm, dsqme (mhd z^amne) 
zusammen, kyds (mhd kütne) Quitte, hedezi (mhd ^hSderich, hädrich statt 
Hederich hedrich) Hederich, od9z oder (mit alter Geminata, oder weil 
enklitisch), sid9zdf^ (< stder d¥m) seitdem, idsze (vgl mhd iUrilcken] 
wiederkäuen von der Kuh, Köozh (mhd Karel^n]) Karl. 

Anm 5. Dehnung ist eingetreten bei den ursprünglich ein- 
silbigen Wörtern, welche durch Svarabhakti (§ 278) zu zweisilbigen mit 
offener Silbe geworden sind, zB köl{9)p Kalb, aber Plural kelw9Zy wüz9m 
Wurm aber PI w3&z[9)m. Weitere Beispiele siehe § 278. — Ob der Vokal 
der offenen Silbe seine Dehnung verdankt, ist deshalb nicht auszu- 
machen, weil die Dehnung auch nach § 167 erklärt werden kann. Eine 
Entscheidung würde erst dann möglich sein, wenn sich feststellen liesse, 
ob die Entwicklung des Svarabhakti vor oder nach Eintritt der Deh- 
nung stattgefunden hat. 

§ 158« Unter den Beispielen für Kürzung langer 
Vokale vor Doppelkonsonanz (§ 180 ff) finden sich eine 
grosse Anzahl einsilbiger Vt^örter wie host hast, gest gehst. 
In einsilbigen Wörtern ist aber sonst Dehnung kurzer 
Vokale eingetreten (§ 167). Man sollte aus dem Mangel 
der Dehnung in jenen Fällen also schliessen, dass die Deh- 
nung bereits ausser Kraft war, als jene Kürzung eintrat. 
Andrerseits finden sich aber unter den Beispielen für Vokal- 
dehnung (§ 167) eine grosse Zahl von Wörtern, welche 
langen Vokal vor Doppelkonsonanz aufweisen, zB mst Nest 



L 



72 Vokaldehnungen. 

Aus dem Mangel der Kürzung sollte man also schliessen, 
dass die Kürzung bereits vollzogen war, als die Vokaldeh- 
nung eintrat. Dieser Widerspruch kann nur durch die An- 
nahme gelöst werden, dass die Quantität der ursprünglichen 
Längen eine andere gewesen ist als die der gedehnten Vokale. 

Zu demselben Ergebnis gelangen wir auch auf anderm 
Wege. Für gedehnte mhd e o ö sind nach § 176 ff zunächst 
e ö e anzusetzen, bevor die Diphthongierung zu ei ou ^y 
eintrat. Mhd e d ce sind aber als ^ ö ^ erhalten (§ 76, 
§ 80, § 82). Da diese und jene e ö eine verschiedene 
Entwicklung aufweisen, so folgt daraus, dass ein qualita- 
tiver Unterschied nicht bestanden haben kann, dass der 
Unterschied in der Quantität oder in dem Akzent gelegen hat. 
Dürfen wir den steigend-fallenden (?) Tonfall der alten e ö 
und ce (Mattrmann Grammatik der Mundart von Mülheim 
a d Ruhr § 15) als ursprünglich ansehen, so würde eine Er- 
klärung der in Frage stehenden Differenz noch nicht ge- 
geben sein, weil kein Grund ersichtlich ist, weshalb die bei 
Dehnung eingetretene Diphthongierung nicht auch hier ein- 
getreten sein sollte. Es wird also ein quantitativer 
Unterschied bestanden haben. Die Mundart bietet kaum 
einen Anhaltspunkt dafür, was von beiden länger war, da 
die heutigen e ö e wohl ebenso lang wie ei ou Jdy sind. 

Nur ein solcher Quantitätsunterschied erklärt es auch 
im Hinblick auf die § 281 festgestellte Chronologie, dass 
gedehnte mhd i u y ^Sb i ü y erhalten sind (§ 162, § 165, 
§ 166), während mhd % ü iu zu ai au ay diphthongiert wor-r 
den sind (§ 78, § 84, § 87). 

Mhd a. 

§ 159. 1. a) Mhd a > 5, zB mcls (< mhd malen^ nicht 
maln) mahlen, ßze (mhd varen) fahren, höfe m Hafen, nose 
Nase, hds m Hase, hdwe haben, hit^cifj f (mhd habunffe) 
Kraft in den Gliedern, Snötol m Schnabel, ndwl m Nabel, 
gzöt gerade, dennoch, böde (mhd baden) baden, waten, möze 
m Magen, söxe sagen, dioxe tragen. 



§ 158—159. Dehnung in offener Silbe. 73 

Anm 1. Lehrreich sind in Tb die Beispiele fod9% Vater, ghd9^ 
(mhd glaUr) glatter, wonach auch ght statt *gtöt glatt, od^i (mhd (nder) 
aber, sodi Sattel, xi>d\ PI (mhd * ratel zu mhd rat^ Unkraut im Getreide, 
fo99zn f Faser, fosl m (mhd VMeT) Faselochse, nox(B)lB nageln, oxl 
(mhd agene) kleine Grannen, Gerstenacheln, olto9z albern (ahd alatcäri} in 
Dittwar, das in Tb unter Einfluss des l (§ 247) zu oltosz gewandelt ist, Wbxnez 
m Wagner. — Da wir einerseits Beispiele mit a haben wie hawez Hafer, 
gatvl Gabel, in Dittwar sad^ Sattel, in Heckfeld fad^ Vater, andrerseits 
Beispiele für gedehntes d wie snöwf Schnabel (oben § 157 Anm 2), femer 
in Nachbarmaa 73dl < '^zatel (s oben], höt09z < *h:öW9z (mhd haher) Hafer, 
götol Gabel usw, so kann jenes o offenbar niur aus älterem d entstanden 
sein, entweder durch eine quantitative Angleichung an die regelrechten 
Formen mit a oder, wenn man von diesem a ausgeht, durch eine qua- 
litative Angleichung an die regelrechten Formen mit d. Aus mhd 
vater — vatre entwickelten sich die Doppelformen *fat9r und *fät9r > 
*föt9r. Einen Kompromiss zwischen beiden Formen stellt unser /be^ dar. 

Anm 2. Während verschiedene Nachbarmaa mhd dahsflaha zu d^gs 
fäg^ gewandelt haben (§ 167), hat in Tb die Quantität des Stammvokals 
der obliquen Kasus gesiegt, indem zu gleicher Zeit o des Kasus rektus 
sich einschlich. Tb hat also dogB Dachs, fiogs Flachs, wogs Wachs; 
analog letzterem auch wogBB wachsen; nach lautlicher Analogie femer: ogs 
(mhd ahse) Achse, og^il (mhd a^««/) Achsel, SogBt Sachsen (§ 172 Anm 2). 

A nm 3. Mhd * gehaten ' gehabt' > köde (Nachbarmaa) § 1 57 Anm 2, 1 b), 
das vielleicht unter dem Einfluss der Unbetontheit im Satze zu kode (Tb, 
ebd a) gekürzt wurde. 7- kgn (mhd kan) kann, oni (mhd anhin) dorthin, 
sind enklitische Formen mit aus * q verkürztem g. Südliche Nachbarmaa 
bieten für ersteres kgt{ < ♦äJ. 

Anm 4. hlads (mhd * blatten neben mhd hlaten) die Stämme im 
Walde anhauen, fMet&xt Fastnaeht gegenüber regelrechtem fbietAxt der 
Nachbarmaa, Jfisebbx Flurname Wiesenbach gegenüber trUe Wiese 
erklären sich so : Ursprünglich wohl ^faaenacht ♦ Wüebach > fossmopt 
Wisehöx; daneben Satzdublette ^fasnacht * Wienbach >fä8Brhxt Wisebdx. 
deren kurzer Vokal mit Herübemahme der (>- Qualität in /o^en^^ siegte, 

b) Die S- und 0-Maa — mit Ausnahme der sich Tb 
anschliessenden Ma von Krensheim — haben dieses 5 weiterhin 
zu d gewandelt, zB ffowl Gabel, hofe Hafen, hoto^ Hafer, kö8 
Hase, nwxe Magen, ndwl Nabel, Snowl Schnabel, wosb Rasen. 

c) Die jo-Ma kennt den Laut 5 überhaupt nicht. Mhd 
a ist hier — wie auch im Rheinfrk bei Handschuhsheim — 
zu a gedehnt (Bbbttnig S 16): näyl Nagel, grayB Kragen, 
släyB schlagen, drayB tragen, nätol Nabel, dafl Tafel, h9& 
Hase, näs Nase, häS Base, mäk mahlen. 

2. Gedehntes ö ist zu q nasaliert worden, zB hqmBz (mhd 
hamer) Hammer (§ 207). 



74 Vokaldehnungen. 

Mhd e. 

§ 160. Mhd e>*e>eiy zB lei%e legen (§ 176 f), vor 
r>e, zB 69% Ähre (§ 194), vor Nasal >^, zB gwqne ge- 
wöhnen (§ 209). 

Anm 1. Im Anschluss an die dazugehörigen Substantiva wol 
Wahl, guTol Qual sind mhd weleUf quelen nicht zu '^ weile, *gweile ge- 
wandelt, sondern zu weh gtoele. 

Anm 2. Moderner (analogischer) Umlaut zu ö < mhd a in nj^ma 
PI Namen, z^mh n Dim zu Rahmen. 

Mhd e. 

§ 161. 1. a) Mhd e > €, zB Mele (mhd stelen) stehlen, 
hele (mhd helen) hehlen, geze (mhd geien) lieb, gern, h€dz m 
(mhd heher) Vogel Här, Use lesen, Uwe leben, v)€W9% Weber, 
güwh (mhd krebeUn) Körbchen, wwe f (mhd r'ehe) Rebe, 
^et^;e geben, kedeii (mhd *hederich, nicht ÄerfmcÄI) in 
Nachbarmaa (in Tb hedevi) Pflanze Hederich, gmde kneten, 
düde treten, hede beten, pflexe pflegen, s€xb m Segen, glexe 
gelegen, zexl f Regel, fexB (mhd v'egen) fegen (Paul § 43, 2), 
fixB f (mhd v'ege f Ausfegung) Nachgeburt, Reinigung der 
Kuh. 

Anm. Mhd Uhekuochen>l€kiixBy in O lakdxe Lebkuchen (§ 138 Anm). 

b) In S und in der jo-Ma> e, zB fifiex Pflege, fex^ 
fegen, Sdele stehlen, gere gern, lieb, lewe leben, toewe 
weben. « 

c) In O > ä, zB bäse Besen, käre Kern, gäwe geben, 
läse lesen, räxe Regen, räwe Reben, säxe Säge, säxe sehen, 
hdäle stehlen, Swäß Schwefel. 

2. Gedehntes e > (^ nasaliert, zB l^ne Polster (§ 211). 
Anm. Dehnung fehlt in n^ms (mhd nSmen) nehmen. 

Mhd t. 

§ 163. 1 . Mhd i > l, zB hize (mhd hiren) Hirn , Sdiß 
(mhd stivelj Stiefel, tmse (mhd toise) Wiese, zts Riese, /tx n 
(mhd vihe, vehe) Vieh, dummer Mensch, gttol Giebel, stwe 
(mhd siben) sieben, ghtwe geschrieben, gzlwe gerieben, gztde 
(mhd geritenjj geritten, ghmde (mhd gesniten) geschnitten, 
n%d9Z nieder, vnt f (mhd loide) Weidenstrang, gUde gelitten, 



§ 160—166. Dehnung des mhd e, ä\ •*, o, ö, u, ü. 75 

vnddTj wieder, gidixe gestiegen, Ixl Igel, dixl m (mhd tigel 
tegeT) Tiegel, v)i%B wiegen, ^me/ Emil, Math Marie. 

Gedehntes %> \ nasaliert, zB h\fnl (mhd himeT) Himmel 
§ 213). 

Mhd ö. 

§ 163. Mhd o>*d>ou, zB oufs Ofen (§ 178 a l), 

vor r > ö, zB hoze Hom (§ 195, 1), vor Nasal > ^, zB uoQne 

wohnen (§ 215). 

Anm. gnoude m Knoten geht wohl auf ahd knodo zurück, Tgl 
Heimbubger § 59. 

Mhd e;. 

§ 164. Mhd ö > *e > 0y, zB gi^yt Kröte, Krott 
(§ 179 a 1), vor r > ^, zB dedüs Dim zu dd%B Dom (§ 196, 1), 
vor Nasal > ^, zB k^n%x König (§ 217). 

Mhd u. 

§ 165. 1. Mhd u>ü^ zB hüdl m (mhd hudeJ) Lump, 

düie m (mhd turen) Turm , düsl m Bausch (vgl ndd dusel = 

Schwindel), müsix Musik, düse f Dose (vgl ndd dose), jüx9nt 

Jugend, düx^nt Tugend, jul\ Monat Juli, in Heckfeld §düwB 

f Stube, in Poppenhausen südh (mhd sudelen) sudeln. 

Anm 1. aduwe Stube in Tb (in O idüw'), dazu idytoix (mhd 
stübich, stubeeh) Kübel, vgl Heimbuboer § 57; 

2. Gedehntes ü>ti nasaliert, zB jf^rA Juni (§ 219). 

Anm 2. kt{ms kommen beruht wohl auf westgerm mm < urgerm 
mj, so dass urgerm neben einander lagen ktv^an und * k{w)umjan, letz- 
teres s= lat venioy griech ßaivia. 

Mhd ü. 

§ 166. 1. a) Mhd ü>y, zB mgh f (mhd mül, müh) 
Mühle, iy^B (mhd 8chür[e)n] schüren, shy^e (mhd 8pür(e)n) 
spüren, dzytoez darüber, kytol m (mhd Mbel) Kübel, bzyxl 
m (mhd brügel) Prügel, dsyxl m Zügel Sg, lyx ni (mhd lüge) 
Lüge, syt f (mhd süte) Gerstenabfall (vgl syt im Wb) Syde 
(mhd Schuten) schütten, Jyt (mhd Jute) Jude, dyde (früh nhd 
tütenj Weigand IV 949) auf einem Hörne blasen. 



76 Vokaldehnungen. 

b) Die p-Ma — doch Hainstadt nnd Walldürn wie Tb — 
hat y za i entlabialisiert , zB klwl Kübel, ßtj9l Flügel, ff^l 
Mühle, brljal Prügel usw (Bebüniq 20). 

2. Gedehntes ^ > ^ nasaliert, zB ky^m^ (mhd kUtnel) 
Kümmel (§221). 



2. Dehnung bei einsilbigen Wörtern 
in geschlossener Silbe. 

§ 167. Vor silbeschliessenden Konsonanten bezw Kon- 
sonautengruppen ist bei mhd einsilbigen Wörtern Vokal- 
dehnung eingetreten. Sie hatte wohl ursprünglich in der 
unflektierten Form nur am Satzende bezw in Pausastellung 
statt und wurde dann auch auf die eventuell mehrsilbigen 
obliquen Kasus des Sg ausgedehnt. Das Ergebnis ist das 
gleiche wie bei der Dehnung in offener Silbe, ein Beweis, 
dass beide Dehnungen zeitlich nicht weit auseinander fallen 
können. Die Beispiele für Diphthonge siehe § 176 ff. 

Anm 1. Bespiele wie bei betet, gsi^ geschüttet (< '^bett, '^fffyitj 
beweisen, dass Qeminata' diese Dehnung verhinderte, jedoch natürlich 
nur die zur Zeit dieser Dehnung bestehende Geminata. Beispiele wie 
sok Sack, loux Loch, foul voll lehren, dass die Dehnung hier keine 
Oeroinata mehr vorfand. 

Anm 2. Stehende Küraen wie itoqm (mhd 8wam[m]) S<diwamm, 
folik (mhd volc) Volk, seljix ni (mhd seheM) Nachen, sind den flektierten 
Formen entsprungen oder erklären sich anderweitig (wie § 168 Anm 1 
und 3, § 174 Anm 2). 

Anm 3. Nur noch wenige Reste sind vorhanden, in denen der 
Länge des ursprünglich einsilbigen Nom Sg im Singular Kurse der 
mehrsilbigen obliquen Kasus gegenübersteht, zB föl Fall: {mfal im 
Falle, idöl Stall: im sddl im Stall, döx Dach: ufamdax auf dem Dach. 

Mhd a, 

§ 168. 1. a) Mhd a>ö,zBfdl m (mhd val) Fall (aber 
PI fei mit Kürze, weil mhd zweisilbig), bol m Tanzb^l 
(PI bei), iddl m (mhd stal [-«-]) Stall (PI Sdel), aöt (mhd sai, 
Gen sates) satt, gzos (mhd grtui) Gras, gloa Glas, ^k Sack 
(PI sek)^ gimok Geschmack (aber Smage schmecken), d^ 
Dach (PI d€X9i)', wölt Wald, kolt (mhd kalt) kalt (flektiert 



§ 167 — 169. Dehnung des mhd a und e in einsilbigen Wörtern. 77 

kaldoz), holds Hals (PI helds), sjlds Salz (Verbaladj gsaldse)^ 
molds Malz (Yerbum maldse) , smolds Schmalz [hnaldse 
schmalzen), bd^zt Bart (PI bt^zf, Dim beezdle)^ dsödzt zart, 
flektiert dsd9%d9z, öazt Art, PI dazde^ f59zt Fahrt, ködzit Karst 
(PI k(BiH) , on& (mhd ars] Arsch (PI €B^S) , Jazsfjux Arsch- 
loch, hwodzds schwarz (flektiert swazdsdz]^ [n)jU Ast (PI 
€st]^ löst f Last, host Bast, noxt Nacht (PI next^ Adj ne^di 
nächtig, gestern Nacht), btöds dünner Kuchen (PI bUds]^ 
gzods m (mhd kratz] Krätze, zods m (mhd ratz) Ratz, Marder 
(PI zeds)^ zidskäds Ratzkatze = Dieb. 

Anm 1. fox n Fach mit kurzem Yokal ist Verbindungen wie 
'Schreibfach' entnommen, in denen *Fach' als zweites Kompositions- 
glied funperte. — box i Bach, dagegen Wimbbx Wiesenbach (Flurname) ; 
doch noxt Nacht und foasf&xt Fastnacht. In dsöaid^z larter, ö^ida Arten 
ist nach dem Simplex däö9zt und d9it ausgeglichen worden. 

Anm 2. Zur Entwicklung der mhd daha, J^ahs, tcaha (wahsen, 
ahseiy Sahsen) in Tb und den Nachbarmaa vgl § 159 Anm 2. Kürze 
zeigt Auch Joxt ( < mhd jag{e)t Jagd, iufox schwach nach Itr^xai schwa- 
cher und das häufigst gebrauchte oxt 8 und Acht, wonach oxd{ii Achtung; 
femer moxe (Dittwar maxe) machen, bei welchem wohl proklitisch ge- 
kürztes *ni^ < ma^{e) massgebend gewesen ist. 

Anm 3. Kurzes a haben die vielleicht nicht echt nmndartlichea 
Wörter wie hlads m Platz, Sads m Schatz, übads Spatz, stoqm m Schwamm ; 
doch können hier auch die flektierten Formen im Spiele sein, so 
jedeafklls bei swqml — Nhd spat» in Heckfeld ■» sbäds (mit allerdings 
regelrechte IMinung, aber mit a aus den obliquen Kasus). 

b) Oeaiftss § 159, l b stdlien diesen Beispielen in S und 
— doch Kienshetm wie Tb — solche mit o gegenüber, zB 
bldi Blatt, böart Bart, bost Bast, hdlds Hals, nöxt Nacht, ö^^ 
Ast, woh Wald, mölds Schmalz, sölds Salz, sdds Satz. 

c) Die jo-Ma hat ä (vgl § 159, 1 c). Beispiele nach Bbeunig 
S 16: sük Sack, alt alt, wäll Wald, fftoält Gewalt, fäls falsch, 
Saids Salz, Arnolds Schmalz, kalt kalt, näzt Nacht, sä/t Saft, 
£fäst Gast, bä9rt Bart, Swäards schwarz. 

2. Gedehntes 9 ist zu g nasaliert worden, zB mg Mann, 
PI m^9z (§ 207, 2). 

Mhd e. 
§ 169. Mhd e>e>ei, zB beilds Pelz, Dim beldsle 
(§ 177 a 2), Beispiele für f, der Entsprechung vor Nasalen, 
s § 209. 



78 Vokaldehnungen. 



Mhd e. 



§ 170. 1. a) Mhd e < f, zB €9i er, W€dz wer, düf m 
Subst zu 'treffen', ^fA; m (mhd vlec) Fleck (PI ßek, Dim 

߀ffh)j äbik m (mhd spec) Speck, dzek m (mhd drec) Dreck 
(Adj dazu dzegtt dreckig), bix n (mhd bech, pech) Pech, bi^r 

pf€ds9% Pechpfetzer, humoristisch für Schuster, bUx Blech; 

feit n (mhd velt] Feld, w€9zt wert, h€9%t Herd, nest Nest (PI 
nesdeZj Dim nesdh), 

b) In den S- und jt>-Maa > i (vgl § 161, 1 b), zB bex 
Pech, drek Dreck, feit Feld, flek Fleck, gelt Geld, gnext 
Knecht, neit Nest, r^;^^ recht, sbek Speck. 

c) O hat ä (vgl § 161, 1 c), zB bäx Pech, dräk Dreck, 
fläk Fleck usw. 

2. Gedehntes e ist zu ^ nasaliert, zB Jz^wc Breme (§ 211). 

Mhd l 

§ 171. 1. Mhd i > i, zB midz mir, pflfm Pfiff, m^ (mhd 
mi^) mit, sls m Schiss (PI iw), xe^ m Ritt (PI zit)^ smls m 
Schmiss (PI smis), besis m Betrug (zu behäise bescheissen, da- 
gegen besise betrogen), zis m (mhd rw;) Riss (PI zis)^ gvnst 
(mhd geiois [-ä5-]) gewiss, /ii m (mhd visch) Fisch, (Pl^^, 
'Deva fish)^ diä m Tisch (PI dü^ Dim diSle) , hdzlk m (mhd 
stric ['ck"]) Strick (PI sdzik, Dim hdzigh\ l^^ktokt f (mhd leng- 
wit) das den Vorderwagen mit dem Hinterwagen verbindende 
Längsholz, dlx dich, mix niich, — die unbetonte Form six 
sich ist verallgemeinert worden — ; bllt m Bild (Dim WWfc), 
vf{nt m (mhd t^'n^J Wind (Adj v)indi windig), z\nt m (mhd 
rint) Rind (Verbum z\nexB läufig sein von der Kuh), k\nt 
Kind (PI kin < *kinne < mhd kinde), dazu kjndskhupf Kinds- 
kopf, gzlnt m Grind, gz^ndkhupf Schimpfname Grindkopf, 
gto\ndst Gewinst, glft Gift (Adj gifdi giftig), gift^äisaz Gift- 
scheisser, zorniger Mensch, hift Schrift, mut Mist, mistläge 
Mistlache, gzis{t)b^m Christbaum, gtxt Gicht (PI gixd^), hnlds 
Schnitz (PI snids), sllds Schlitz. 

2. Beispiele für f s § ^13. 
Anm. Doppelfonnen ijnea und irns m (< mhd imhiT^ Imbiss. 



§ 170 — 175. Dehnung des mhd b\ ij o, öy u, ä in einBÜbigen Wörtern. 79 

Mhd 0. 

§ 172. Mhd o>*d> QU, zB foul voll (Aektfobi) (§ 1 78, 2). 

Anm 1. Neben gattU Gold auch jünger goUy wohl nach goldi goldig. 

Anm 2. Mhd ohse Ochse ist in Tb regelrecht durch ogs Ter- 
treten, aber in Dittigheim und Dittwar durch ouga (PI 0g8) mit gedehntem, 
diphthongierten Vokal, trotzdem das Wort mhd zweisübig ist. Vgl auch 
Ousebarix Flurname Ochsenberg (§ 133). Hier liegt eine Analogie- 
bildung vor nach dem Verhältnis von döga Dachs : Fl degs, fügs Fuchs : 
Fl ff/gs. Die umgekehrte Ausgleichung, nftmlich Kürze der mhd dahs 
fuhsy nach ogs: sgs usw, hat in Tb stattgefunden (§ 159 Anm 2). 

Mhd ö. 

§ 173. Mhd ö>*e>0y, zB tn^t/x^ möchte (§ 176 
und 179 a 2). Für gedehntes ö vor Nasal > ^ bietet die 
Mundart kein Beispiel (§ 217). 

Mhd u. 

§ 174. 1. Mhd u> ü, zB iüs m Schuss (PI sys), nüs f 
(mhd nw;) Nuss (PI ny8)^f9idzu8 m (vgl mhd urdru;^) Verdruss, 
düJc m (mhd ^«o [-cA>-]) Tücke ; gtduU f Geduld (Adj ffsdüldi 
geduldig), dü9iH m (mhd dursfj Durst [Yeihnm f9zdd9iJde 
verdursten, Adj dwiidi durstig), mmit f (mhd wurst] Wurst 
(PI weazit) , fü9zd8 m Furz, Bauch wind [Fl fseids), Icü9id8 
(mhd kurz) kurz (flektiert kands9i kurzer), hdziimp/ TaStrum-pi 
(PI idzympf) , fdrminft f Vernunft, 1iÄ{nt m Hund, y%Aj (mhd 
junc) jung (flektiert ytfij^), ihi^ffk (mhd sprunc) Sprung (PI 
sbTA/ifi), k^ndst f Kunst, düft m Duft (PI dyft), bzüst f Brust 
(PI hyst). 

Anm 1. gsKt Ourt (a? ft&r u nach § 203, 3) mit Kürze wohl nach 
g»zdl Qfkrtel. Nicht g^t mundartlich sind dsozt dort und ßozt fort, dafür 
seit und {8)i€€Xi v>€k, 

Anm 2. Tb hat gegenüber der Länge der Nachbarmaa kurzes u 
In ßigs Fuchs, PI fgga in Anlehnung an ogs : sgs (§ 172 Anm 2). 

2. Beispiele für tf s § 219. 

Mhd ü. 

§ 176. 1. ü>yj zB fyaz vor (enklitische Form /aw 
§ 254 und 204, 3). 

Beispiele für j( s § 221. 



80 Diphthongierung der aus mhd e o ö gedehnten e ö J9. 

B. Diphthongierung der aus mhd e o ^ gedehnten e d e. 

§ 176. a) Die Diphthongierung hat in gleicherweise 
die in offener Silbe (§ 157 ff) und die in einsilbigen 
Wörtern {§ 167 ff) gedehnten Vokale betroffen. Nur 
vor folgendem r (§193 ff) oder Nasal (§ 205 ff) sind die 
den Diphthongen zu Grunde liegenden Längen erhalten, 
zB beze Beere, gw^s gewöhnen; höze Hom, wqub wohnen; 
deaile Dim zu Dom, k^ix König. 

b) S hat analogisch mhd e ö auch vor r zu ei ou JdUy 
vor Nasal zu ^* (>tf ^ diphthongiert, zB leie^e Beere, gw^ine 
gewöhnen, wqi^B wohnen, koueza (mhd koren) Koim, k^ptix 
König, d^ydzh Dim zu Dorn. Vgl § 199. 

§ 177. a) e [< mhd Umlauts-^) > ei, 

1. in offener Silbe, zB §eih (mhd schelen schälen, 
dseih (mhd zelen) zählen, eile (mhd ele) Elle, heift f Hefe, 
heiwl Hebel, zeidB reden, weidl Wedel, ei%B (mhd egen) 
ecken, heix (< mhd schrege) schräg, ihix Schläge, sleixl 
Schlegel, ßeixl Flegel, neixl Nägel , seixt (< seget) (er) sagt, 
Sleixst schlägst, dieix(8)i träg(8)t, jeixst (< jegesi} ji^st, 
meilt (er) mahlt. 

2. in einsilbigen Wörtern, zB heit (mhd bet) 
Gartenbeet, beilds m (mhd belli::; beiz pelz) Pelz (Dim beldsh). 

b) Das Rheinfrk bei Heidelberg bietet ei^ nicht ei^ für 
diphthongiertes mhd e, zB eile Elle, €\fB eggen usw. 

§ 178. (< mhd 0) > ou. 

1. in offener Silbe, zB doul m (mhd tole) Duiohgang, 
houk f (mhd hol) Hohlweg, house f (mhd hoss) Hose, oufe m 
(mhd Oven) Ofen, kouwB gehoben, moudl Grestell, gsoude 
(< mhd gesoten) gesotten, gebotide geboten, ßnixl Vogel. 

2. in einsilbigen Wörtern, iR foul (mhd voT) 
voll (flektiert ybfei), sdoulds stolz (flektiert hdoldsoz) ^ goult 
Gold, slous (mhd slo;^) Schloss, fioui (mhd vrosch) Frosch 
(PI fi9s) , sdouk Stock (aber hölozsddk m HoUunderstock, 
Dim idegle) , pflouk (mhd pfloc) Pflock (PI pfl^k)^ zouk 
(mhd roc) Bock (PI zsk, Dim zegle], houlds (mhd holz) 



§ 176—180. Diphthoi%ierung von mhd e, o, ö. — Vokalkürzung, gl 

Holz (Dim heldsh), md9is (§ 201a) morsch (flektiert I7ta9^i^^, 
daneben mit Ausgleichung mö9ZS9z), moust Most (Kompositum 
MostbäldsU Spitzname Mostbalthasar), koupf Kopf (PI kepf)^ 
g^i^upf Kropf (PI gz^pf), gnoupf Knopf (PI gnepf\ doupf m 
Topf (PI depf^ Dim depflt)^ daoupf m Zopf (PI dsepf)^ bouds 
Schreckgestalt (mhd butze^ *botze)j darnach b-sydse jemanden 
erschrecken, glot^ds m Klotz (Dim gledsle, PI gleds). 
§ 179. a) e (< mhd ö) > Jdy. 

1. in offener Silbe, zB m^xe (mhd mögen) mögen, 
f^yml Vögel, gzayt Kröte, d^ydh (Dim zu dout < mhd tote 
Patin) Patenkind, k^tff Höfe, km/let hohler (Komparativ), 
Jdyfe Öfen, d^wii (vgl mhd töbic) umnachtet im Kopfe. 

2. in einsilbigen Wörtern, zB mjdy%t (möchte), 
^l Öl. 

b) Die 8- und />-Maa zeigen Entlabialisiemng des Jdy zu 
et, zB heifl% Dim zu Hof, gleibh Dim zu Kloben (Bbextkig 23). 
— In Handschuhsheim eil öl. 



C. Vokalkiirzung vor Doppelkonsonanz. 

§ 180* a) Vor primärer oder sekundärer Doppelkon- 
sonanz bezw Geminata sind alle langen Vokale und Di- 
phthonge (ausser mhd i, ü und iu) gekürzt worden und 
zwar mhd ä > o, mhd ^ > ^, mhd e > e^ mhd d > Oj mhd 
Cß > 0y mhd ie > «, mhd uo > u, mhd iie > y, mhd ei > a, 
mhd ou > a, mhd öu > a. 

Aus der Qualität der heute vorliegenden kurzen Vokale 
darf man folgern, dass zur Zeit der Kürzung bereits b für 
mhd ä vorlag (§ 69), desgl e für mhd ^ (§ 73), t für mhd ie 
(§ 90), ü für mhd uo (§ 92), g für mhd üe (§ 94), ä für 
mhd ei (§ 96), a für mhd ou (§ 99) und für mhd efu (§ 101). 

Länge ist erhalten vor mhd seh, das folglich zur Zeit 
der Kürzung — im Gegensatz zu § 157 — bereits ein ein- 
heitlicher Laut gewesen ist, zB ßai Fleisch. 

Anm 1. Ober das Verh&ltnis der Kürzung zur Dehnung vgl § 158. 

Anm 2. Wie zu § 157 Anm 1, 1 ist auch hier zu beachten, dass zur 

Zeit der Kürzung noch die alten Geminaten bestanden, und 

dass insbesondere auch inlautende ahd /, f^, eh geminiert gewesen sind 

HeilisS. Mimd*rt des Tanbergnindes. 6 



82 VokalkürzuQg. • 

(§ 268), was bei voraufgehender Länge (Bbaune § 92] von besonderer 
Wichtigkeit ist, zB kafn kaufen, sdosB stossen, böhobb Strasse, ixxb 
riechen. Das Verhältnis von ^lof Schlaf: sloft schlafen, «q/ Schaf: sef 
Schafe, Ufvi Schäfer, rfi/ tief: difvt. tiefer, Bifdl Ortsname Ticfenthal 
usw beweist, dass auslautende Oeminata bereite vereinfacht war, als die 
Kürzung eintrat (Braune § 93) — es sei denn, dass die Erhaltung der 
Länge sich aus der Einsilbigkeit (§ 167 ff) erklärt. 

Anm 3. Die Nomina auf Liquida oder Nasal weisen teils 
kurzen, teils langen Vokal auf; kurzen zB in aar/ Eichel, %y»l Küssel, 
mudvi Mutter, ytM^^i Futter, /<;<^n Leiter, oiam Atem; langen zB in 
%0sU Röslein, ib%xl Spiegel, swöxvi Schwager, Teddi Feter, lüddz Luder 
(Schimpfname). Im ersteren Falle ist die Form der obliquen SLasus, im 
letzteren die des Nom Akk Sg verallgemeinert worden. Schema Nom Sg 
" 4»/ > " jr/, Kas obl " X9U > " xh. Die Verhältnisse liegen also hier 
ebenso wie § 157 Anm 2. 

Anm 4. Ebenso wie § 157 Anm 3. 

b) Die Ma von W nimmt insofern eine besondere Stel- 
lung ein, als sie vor ahd Geminata (^, i^j ch) Verkür- 
zung nicht zu kennen scheint, zB Mröfe strafen, üse schiessen, 
mäsl Meissel, daf Taufe, ädrösE Strasse, r%%B riechen usw 

(§ 268 Anm 1). 

§ 181. Zu beachten ist, dass zwar mlid a> o^ €B > €, 

e > dj ö > Oy B > ej ie > «, uo > w, üe > y, ei > ä, ou> ä, öu 

> ä (e) der Kürzung unterliegen, aber nicht mhd t > ai, Ü > au 

und iu > ay. Vgl zaix reich, daixe (mhd dicken) büssen, waüh 

(mhd ''^vcik^enen) tünchen, baiss beissen, smaiee achmeissen; 

lauie lauschen, biauxe brauchen, kßtixe (mhd ^kucken) kauern^ 

saufe saufen; sojft säuft, bayx Bäuche; layxd^ leuditen 

und in den W-Maa layxt lügt, ßayst flieset, dsayx^ zieht^ 

fray9rt friert. Da die enge Artikulation bezw geschlossene 

Qualität der mhd t, ü und y (geschrieben iu) an sich nichts 

mit der Frage der Kürzung zu tun hat, so muss mit dieser 

Aussprache zugleich eine quantitative Besonderheit yerbunden 

gewesen sein, abweichend von der Aussprache aller übrigen, 

weiter artikulierten Vokale. Wahrscheinlich lagen bereits die 

Diphthonge vor, und haben diese die Kürzung verhindert. 

Anm 1. Ausnahme in O gah Gäulehen, mah M&ulchen < 
*ff0yllBf ^mayUe < mhd *giuÜin (zu güJ), '^miulHn (su mö/, müle). 
Anm 2. Kürzung des mhd ü liegt vor in t^ auf, m{/| hinauf, dztif 
drauf. Die Kürzung erklärt sich hier aus der Unbetontheit im Satze. 
Diese Kürzung wäre demnach älter als die nhd Diphthongierung. 



§ 180—183. Kürzung des mhd ä und a, S3 

Mhd ä. 

§ 182. a) Mhd ä>d (§ 69 a) > o. 

1. vor Doppelkonsonanz. Alte Doppelkonsouanz 

liegt vor zB in host hast, fflofdaz Klafter, noxbaz Nachbai; 

junge (nach Vollzug der mhd Synkope) in blodoin Blatter, 

Blase (mhd *blätre setzt Synkope in mhd blätere voraus 

oder alte Geminata wegen des folgenden r, < ahd blättara?)^ 

odom Atem (aus den obliquen Kasus < mhd ätemj ätme)^ 

fflodh PI (nach dadh Tatze gebildet zu *ffld < mhd klä 

Klaue) Hände, im verächtlichen Sinn. 

Anm. gehzoxt gebracht, gedbxt gedacht (aber mit Karze bzerxt 
brächte, dext dächte), ibzöx Sprache « mhd *8präeh<ehji * sprach 
oder mit Länge nach dem Vorbild der nhd Gemeinsprache?) gemäss 
dem westgerm Auslautsgesetz, also keine Qeminata, weil im Auslaut; 
oder wegen ursprünglicher Einsilbigkeit (§ 167 fiF). 

2. vor Geminata. Westgerm Geminata liegt vor 
zB in hogs Haken, hnoge Schnacke, dobe (mhd täpe] Hand, 
wöbe Wappen (Lehnwort?); ahd Geminata in lose lassen, 
Hofe schlafen (Subst hlöf)y id%ofe strafen, «dio/* Strafe, b%ox 
f Brache, braches Feld, idtose Strasse. 

3. Gekürztes o {<d < ä) vor r > a. ist nicht vorhanden; 
vor Nasalen > g, zB bigm^9z Brombeere (§ 223). 

b) In O mhd ä>d (§ 69 b) > ö, zB host hast, bs^ 
lassen. Vor Nasal fehlen Beispiele. 



Mhd €e, 

§ 183. a) Mhd ^>€ (§ 73 a) > e. 

1. vor Doppelkonsonanz. Sekundäre Doppelkon- 
sonanz, zB idhdeh (mhd unt^t[e]lm) ein bischen. 

2. vor Geminata, zB zedtx m Rettich. Ahd Gemi- 
nata liegt vor in begai (mhd * b^cker, zu ahd bäffan, * backen 
schreien?) Schaf, h/oz Schäfer. 

3. Gekürztes mhd ^ vor r > «5 , zB swcennoz schwerer 
(§ 202, 2); vor Nasal > ^, zB in Nachbarmaa mqndi Montag 
(§ 225). 

6* 



84 Vokalkürzung. 

4^ hef Schafe (Sg iof) gegenüber altem Umlauts-^ m 
s€fB,% Schäfer, hie 8t bläst, h%et bratet, gxet gerät (Inf ffzöde), 
hwxt brächte, dext dächte, sbedaz später, pedäzle (mhd 
*p^terUn (zu pater [no$te7*] gebildet oder *pceterlln, dann 
natürlich zu § 82 a) geweihte Münze, heffle Häckchen, Sleße 
Schläfchen, mesh Mässlein. Siehe § 74. 

b) In S mhd ^>e {§ 73 b) > c, zB t^dedele (mhd unt^i[ey 
lin) ein bischen; vor Nasal > f, zB m^ndi Montag. 

c) In O mhd ÖB > ä (§ 73 c) > «, zB radi Rettich, Soff 
Schäfer ; tot Nasal fehlen Beispiele. 

Mhd e. 

§ 184. a) Mhd e > ^ (§ 76 a) > ^. 

1. vor Doppelkonsonanz, vor alter, zB^^s^ gehst, 

Mest stehst; sqndse Sense. 

Anm i. Länge in seht s&t, üfgBhieht aufgebl&ht, ist nach dem 
Infinitiv sewB, blewe eingeführt. 

Anm 2. Zu €BZ8t und s&zit erst s § 248, 5. 

2. vor Geminata, zB pedeili PI (mhd pet[e]rUn] 
Petersilie. 

3. Gekürztes e vor Nasal, zB sqndse Sense (§227); vor 
r > «5, zB Gckidzäut Gertrud (§ 202, 4). 

b) In O mhd e> € [ie) (§ 76 b) > 6, zB gest gehst. 

Mhd 5. 

§ 186. a) Mhd d>d (§ 80 a) > o. 

1. vor Doppelkonsonanz, zB osdain Ostern, hoxd$ 

glosdoz Kloster. 

Anm. zesle (mhd raselin) Roslein; kedzt gehört, ist Analogiebil* 
düng nach hJene hören. 

2. vor Geminata, zB Sdose stoBsen, gzosoz (zu gzös 
mit schon ahd im Auslaut vereinfachter Geminata) . 

3. Für gekürztes o vor Nasal > q (?) fehlen Beispiele 
(§ 230); vor r>so in lakbeze Lorbeeren (§ 203, 2). 

b) In O mhd ö>d (§ SOh)>o, zB hoxds Hochzeit, 
glosd^ Kloster, gros'g grosser. 



§ 183 — 188. Künung des mhd €b, i^ ö, o?, ü, uo. S5 

Mhd ce, 

§ 186. a) Mhd m>e (§ 82 a) > ^. 

1. vor DoppelkonsonanZy z\^ kedse [voiidL kcetze^ vgl 
Kluqe unter kietze) Tragkorb, zesde. rösten, gzest grösste, 
diesde trösten; sekundäre Doppelkonsonanz, zB kezt hört, 
Z0dl m rote Masse (aus den obliquen Kasus), idest stösst. 

2. vor Geminata. Ahd Geminata, zB gles Klösse, 
ffiesdii grösser. 

3. Gekürztes vor Nasal > ^, zB Syndet schönste (§ 232); 
für gekürztes e vor r > a» fehlen Beispiele (§ 204, 2). 

b) In O mhd ce > d (§ 82 b) > ^, zB r^d^ m rote Masse, 
ghfs Klösse. 

Mhd te, 

§ 187. a) Mhd ie>t (§ 90) >l 

1. vor Doppelkonsonanz, zB zisdoi Riester, Difdl 
Tiefenthal (< *2>t/H- 

Anm. l%xt (mhd lieht) Licht nach § 182 Anm. 

2. vor Geminata. Ahd Geminata zB in iti9€ schiessen, 
ilisB, schliessen, dsixB Zieche (Bettüberzug), %ixB riechen, 
hif^d% Hiefen, Izif Briefe (Sg J^i/^, gist giessest. 

3. Gekürztes i vor Nasal > f , zB dindsdax Dienstag 
(§ 236); vor r>e5, zB fcezt vierte (§ 202, 6). 

b) Eine Ausnahme macht O, wo mhd ie > ie (§ 90 b) 
> e gekürzt ist, zB daexB Zieche, ges^ Giesser, iest schiesst, 
^hst schliesst, bref Brief. 

Mhd uo, 

§ 188. a) Mhd uo>ü (§ 92) > u. 

1. vor Doppelkonsonanz. Alte Doppelkonsonanz 
zB in husde Husten, §u8d9% Schuster; sekundäre Doppel- 
konsonanz in gehlüt geblutet, fvdd% Futter (aus den obliquen 
Kasus, \£^<di fuoter fuotre)y mt^dez Mutter. 

Anm. blt^me Blume hat wohl Kürze wegen blyißnle < mhd blüe- 
fn(e)tin, rüH (mhd rtio;;] Ofenruss, mit erst neuerdings angetretenem f, 
daher mit erhaltener Länge. 



86 YokalkürzuDg. 

2. vor Geminata. Ahd Geminata, zB inßuze fluchen^ 
kufe Kufe, zufe rufen, fuse n (mhd vuos;en) Fussende am 
Bett, &uz€ Kuchen. 

3. Geküzates u (< uo) vor Nasal >ii(§ 238); vor r>*30^ 
( § 203, 4). 

bj In O «rtokeint mlid uo (> üs % 92 b) gekürzt aU o, 
aB modf" Matter, kas^ m Kueben, modt nutsst, doai tu»t^ 
hosde m Hasten. 

Mhd üe. 

§ 18». a) Mhd ae>ff {§ 94) > y. 

1. vor Doppelkonsonanz, zB Tsy^^^i ' nüchtern; 
sekundäre Doppelkonsonanz, zB %1J9^ (mhd hüener^ ob- 
lique Kasus hüenre) Hühner, kyt gehütet, gehzyt gebrütet. 

2. vor Geminata^ Ahd Geminata, zB in zysl (mhd 
rüezfij) Bussel, myse müssen, sys süss, syxe (mhd süechen) 
suchen, dyx^z Tücher. 

3. Gekürztes y vor Nasal, zB blymh Blümlein (§ 240); 
vor r>*d9 (§ 204, 4). 

b) In O > ^, zB ff ehret gebrütet, msse müssen, nexddz 
nüchtern, resl Rüssel, sexe suchen. 

c) In der j!7-Ma EnÜabialisierung zu t, zB mise müssen usw» 

Mhd ei. 

§ Utk a) Mhd ^ > ä (§ 96) > a. 

1. vor Doppelkonsonanz. Primäre zB*in tca^ (du) 
weisst, masdez Meister, ISdqmbazix Steinberg, sbadse (mhd 
*speitzen) speien, dazu Subst ibddstXy sdx^mest sex^fneat 
(zu mhd seichen harnen) Art Ameise (in der ^-Ma von 
Freudenberg sdximldse, vgl Wb 7). Sekundäre Doppel- 
konsonanz: glat kleidet, qiffefflät eingekleidet von der Nonne, 
ffsbzdt gebreitet, lad^zn Leiter (aus den obliquen Kasus), 
gzadlt (zu mhd reitelen Lenz I 39) gebunden, zusammen- 
geschnürt, dswadaz zweiter (von den obliquen Kasus her), 
hiemach Bildung dswat (der) zweite für dstoät, äussnädsa 
(mhd *snei^€]zen zu mhd sneiten) trans entä^en, zad} wt 



§ 188 — 192. Kürzung des mhd ie, uo, üe, et, ou^ öu, 87 

(mhd rettet) Pfahl zum Aufwinden eines Seiles, hqm9z[d)U n 
(Sg hqmazU) Heimchen. 

2. TOT Geminata. Ahd Geminata in Aa«£ heissen, gcis 
zu gas Geiss, dazu Dim gaale^ tuce {eiek -f* ^^) Eiche, a:r| 
Eichel, safe Seife, ikife schleifen, mael Meissel. 

Anm 1. gläd n (mhd ffe + ^*<^) Wagenspur, Geleise, mit Länge 
wegen d^ arit tpftteren AnfQguiig des -t (§ 144). 

Anm 2. Lftnge in mäcUa M&dchen in Anlehnung an mät (< mhd 
meit) Magd; toäds{e): Weisen (|9-Ma widse): uj€s (l) in O-Nachbarmaa; 
säxe (mhd seichen, got aaihjan ?) harnen: «aa^me^if (oben unter 1). 

3. Gekürztes a vor Nasal > q, zB hqm9z{d)li PI Heim- 
chen (§ 242). 

b) O hat mhd ei (vgl § 96 b) zu a gekürzt, zB masdjr 
Meister, ax^ Eichel, gash Geiss Dim, safe Seife. Daneben 
(lokal?) exe Eiche, wes Weizen. 

Die />-Ma bringt fOr gekünites I (9 96 b) < mhd ei kein 
BeispieL 

Mhd ou. 

§ 191. Mhd ow > 5 (§ 99) > a. 

1. vor Doppelkonsonanz. Sekundäre: glalst 

glaubst, fdxlägle (mhd louckenen neben lougenen) leugnen. 

Anm 1. läft läuft, diäht droht, haben ihr ä nach den Infinitiven 
läfBy dtäwe neu eingeführt. 

2. Tor Geminata. Ahd Geminata in Idto^zhyde (ent- 
sprechend lauberhütte bei Luther) Laubhütten der Juden, daf 
f Taufe, kafe kaufen, lafn m (mhd * lauf er) junges Schwein. 

Anm 2. Ausnahmen: läfs laufen (Analogiebildung!), mbhgMut 
(mhd houbetUn) E.rauthaupt. 

3. Gekürztes a vor Nasal > ^ , zB Bqmhüs Familien- 
name Baumbusch (§ 244), 

Mhd öu, 

§ 199. a) Beispiele für mhd öu> ä> a sind von denen 
fiir mhd ou (§ 191) nicht zu scheiden (§ 101 a). 

*b) In der 0-Ma mhd öu > € (§ 101 b) vor sekundärer 
Boppelkonsonanz > e, zB fyUxle (mhd lougenen) leugnen, 
hehle (mhd höubetRn) Erauthaupt, keft kauft, left läuft. 



88 Veränderungen der Vokale vor r. 

D. Veränderungen der Vokale vor r. 

§ 193« Quantitative Yeränderungen der Vokale vor r 
kennt unsere Mundart nicht» Der lange Vokal in Beispielen 
wie hodrit Bart, odris Arsch ist nach § 167, der in dd9zh 
(mhd torse) Salatstengel, feszSe Fersen nach § 157 Anm 3 zu 
beurteilen. Kürze vor r + Konsonant zeigen die mehrsilbigen 
Wörter wie ffazds Garten, iwazde Schwarte (§ 4 8 ff), gegen- 
über ffä(a)de Swä{a)d€ usw in der j!?-Ma und im Kheinfrk. 
Die Veränderungen, denen die Vokale vor r unterworfen 
sind, sind dreierlei Art: 

1. Vor r hat sich in schon mhd geschlossener oder 
in sekundär geschlossener Silbe a entwickelt. 

§ 193 A. 1. Nach mhd langem Vokal und Di- 
phthong, zB wdsz (mhd war) wahr, ffloaz (mhd klär) klar, 
JÖ9Z n (mhd jar) Jahr, hosz (mhd kär) Haar; stoe^z (mhd 
sw^re, ahd swäri stoär) schwer, liaz (mhd li^re) leer; €9z f 
(mhd ere) Ehre; fataz i (mhd vlre) Feier, laiezn f (mhd lire) 
Leier, gaiez m (mhd gtr) Geier, ibdi9zl\Ti m Crataegus area 
(Wbigand II 756); Ö9z (mhd öre, or) Ohr, zd9z n (mhd rör) 
Rohr; edz f (mhd mre^ cer) Ohre; bau9z (mhd gebür) Bauer, 
rusticus, matcaz f (mhd müre, mür) Mauer, sauez (mhd sür) 
sauer; fayaz n (mhd vtur) Feuer, sayazn f (mhd schiure) 
Scheuer; sdl9z (mhd stier) Stier, bi9Z n (mhd bier) Bieryßüez 
m (mhd vluor) Flur, fuaz f (mhd vuore) Fuhre, inüez f (mhd 
snuor) Schnur, Faden; y^a^ (ich) führe. 

Anm. Die Offenheit der ersten Silbe erklärt das Nebeneinander 
von fy9z (ich) führe und fyze Infinitiv führen , femer von Fällen wie 
gat9z m (mhd gtr) Geier und gatBzi gierig^ essend (zu mhd Adj glre, vgl 
K.LÜGE unter geier)^ hai9zt m Heirat und haieze heiraten. 

2. Nach ursprünglich kurzem mhd Vokal, der an 

den Dehnungen (§ 157 ff und 167 ff) sich beteiligte, zB J^9z 

ich fahre: y5^€ (mhd varen) Inf fahren, dodzie (mhd *torese 

neben torse) Salatstengel, fe^zse (mhd *veresen neben -versen) 

Verse, h€9z (mhd heher) Vogel Här, eaz (< mhd eher) Ähre, 

d09zh Dim zu doze Dom, ^yaz schüre: iyze (mhd schüren) 



§ 193 — 196. 9 vor r. — Gedehntes mhd e, o, ö vor r. 89 

schüren, — bö9zt (mlid hart) Bart: PI i^^^, c295^^ zart, flek- 
tiert dsd9id9Zj d9%t Art, f^9it Fahrt, ko9%it m Karst, d9z§ (mhd 
ar«) Arsch, md9Z8 morsch: flektiert fnsoii9ij daneben mit 
Ausgleichung md9Z89z, w€9% wer, €9% er, mi^^ mir, düaiSt 
(mhd rfwr«^) Durst, wü9%H f (mhd wurat) Wurst: PI too^ist, 
fuazds m Furz, Bauchwind usw. 

2. r hat die Diphthongierunig der gedehnten e, o, ^ 

verhindert. 

« 

§ 194. e (< mhd Umlauts -ß] ist erhalten, ohne zu ei 
diphthongiert zu werden (§ 177). 

1. in offener Silbe, zB im (mhd bere) Beere, eaz 

(mhd eher) Ähre, eie m (ahd ero) Hausflur, heze (mhd 

heren) brennend schmerzen von Wunden (Schmeller I 1150), 

toeze (mhd teeren) wehren, dseie (mhd zeren) zehren, d9ineie 

ernähren, qimeze (mhd ^meren, nicht m^en) Teig rühren 

(s Wb unter qin^e), 

Anm. Mhd eme Ernte > ize infolge einer Ausgleichung zwischen 
lautl ei8 (< mhd ♦ eren) und arn{e). 

2. in einsilbigen Wörtern, zB h€9zbat neben hceibst 
(mhd herbst mit engem bezw weitem e) Herbst; dagegen 
medz (mhd mer) mehr. 

§ 195. o (< mhd o) ist erhalten, ohne zu ou .di- 
phthongiert zu werden (§ 178). 

1. in offener Silbe, zB höze (< mhd horen^ nicht 
Aorn) Hörn, böze (mhd boren) bohren^ koze (mhd koren) Korn, 
dsäze Zorn, dözB Dom, iöze (mhd schoren) schoren, dd$%ie 
(mhd *ioresej torse) Krautstengel. 

2. in einsilbigen Wörtern, zB kdzap Korb, moazs 
morsch, Sddzix idözix Storch in Dittwar: Sdemix in Tb. 

§ 196. e (< mhd ö) ist erhalten, ohne zu ^y diphthon- 
giert zu werden (§ 179). 

1. in offener Silbe, zB dseazh Zörnlein j de^zle (zu 
döz€ Dorn) Dörnlein. 

2. in einsilbigen Wörtern — Beispiele fehlen. 



90 Vexftnderungen der Vokale vor r. 

Behandlung der langen Vokale vor r in den 

Nachbarmundarten. 

Bezüglich der §§ 194 — 19d verhalten »ich dia Naohbannaa 
im aUgfmeinen wie Tb. Doeh sind folgende Abweichuiigen featp« 
zustellen: 

§ 197. In der ;)-Ma, in welcher § 194—196 nur für 
die in offener Silbe gedehnten Vokale gilt, hat r die Di- 
phthongierung eines vorhergehenden mhd e und Tb zu ei (§ 76 d 
und 82 c], mhd iu zu €% (§ 87 b) und mhd o zu ou (§ 80 c) 
gehindert. Vielmehr steht 

1. ^ für mhd e und ^, zB lea Lehre, leam lehren, mei 
mehr, — himn hören, ree/tn Röhre, likea likör {Bbeunig 
18 f und 19). 

2. a] ^ für mhd iu^ zB dea teuer, lea Scheuer, fea 

Feuer (Bbeunig 17). 

Anm. sdeia Steuer (Bbeunig 22) wird gemeindeutscher Her- 
kunft sein. 

b) In Walldürn und Hainstadt d (?) für mhd iu^ zB d^a 
teuer, §da Scheuer, f^a Feuer (Breunig 1 7) . 

c) Auch die 0-Ma weist hier d auf, zB m^dr (mhd 
* miurldbre) Maurer, d^tdr teuer, f^dr Feuer, d9r euer. 

3. 5 für mhd 5, zB oa Ohr, roa Rohr (Bbeunig 15). 
§ 198* 1. In der/?-Ma erscheint mhd a — das sonst zu 

geworden (§ 69 a) — und gedehntes mhd o, das in ein- 
silbigen Wörtern sonst zu ou geworden (§ 178), desgleichen 
sonst zu u gedehntes mhd t/, vor r als o (?), zB hoa Haar, woa 
wahr, joa Jahr, — wo0^t Wort, oari Ort, dsdam Zorn, dda 
Thor, falSam verloren, ffebUam geboren, kdrap Kodb, Sißrix 
Storch, sdatTi schoren, — wörem (?) Wurm (Bbeunig 14). 

Anm 1. gläa klar und'^« Gefahr (tesUNlG 15) werden ä von 
der gemeindeuttohen Umgangssprache haben; ebenso wäm, tvämm war, 
waren (Bbeunig ebd), weil sehr selten; gewöhnlich dafür die Um- 
schreibung 'bin gewesen', 'sind gewesen'. 

2. Ebenso erscheint mhd ^, das sonst e zum Vertreter 
hat (§ 73b), femer gedehntes mhd e\ das sonst in einsilbigen 
Wörtern gleichfalls zu e geworden ist (§ 170b), und gedehntes 
mhd e vor r als ^ , zB lea leer , iwea schwer , Jeari jährig, 
hearh Dim zu höa Haar, h€r\Ti Hering, seam Schere, — 



§ 197—200. Nachbannaa. — § 201—202. Breehung des mhd ä\ 91 

b€a Bär, berix Berg, hia her, itd» Schwiegervater, tü€a 
wer, glam gern, k^am Kern,' toiart wert, sbdarU späjrlich, 
idearn Stern, — iä^r» Ernte (Bbeunio 17). 

Anm 2. In offener Silbe sonst zu ei diphthongieftes mhd e 
(§ 177 a) erscheint vor r, wie in Tb, als e (§ 194), sB bea Beere, wearfi 
wehren, »meam ernähren (Bbeonio 19). Für o und ö fehlen ent- 
sprechende Beispiele bei BBEUmo. 

§ 199» In dea S* und in einigen OMaa haben vor -er 
bezw "»r Diphthongierungen statt, zB beiers Beere, — kauere 
Hörn, dau9rs Krautatengel, houardsl Homia, iaure achoaren, 
— d90y0rlB Dim zu Zorn, dsyßüe Dim zu Dom. Vgl § 69 b 
und c und § 176 b. 

§ 300* In den Haa von KOnigheim und Heckfeld er- 
scheinen mhd l und ü vor -r als ei und oUy zB heier t' m 
Heirat, — mouar Mauer, b(m9r Bauer, sauer sauer. 

3. Brechung der kurzen Vokale vor r. 

§ 201. a) In geschlossener Silbe sind vor r alle kurzen 
Vokale (in mhd mehrsilbigen Wörtern) zu überweiten ge- 
worden ; nur a ist unverändert geblieben, weil dieser Vokal 
einet weiteren Artikulation nicht föhig ist. Mit dem mhd 
'e und e ist auch mhd i in €e zusammengefallen, ebenso mhd 
und ti in ao und mhd ö und ü in e». Dieser Lautwandel 
ist neueren Datums; denn er trifft die einsilbigen Wörter, 
welche ihre kurzen Vokale noch unter Beibehaltung der 
ursprünglichen Qualität gedehnt haben, nicht; vgl künds 
kurz, möaik morsch, hielt Herd, mlei mir. Betroffen werden 
auch die nach § 1 80 ff gekürzten Längen. 

b) Die jo-Ma hat a statt a:>, und € (?) statt e» ; doch Hain- 
stadt und Walldüm für mhd t, ü und e. 

§ 202« 1. Mhd ^>€8, aB iesiwe Kerbe, idcBZwe ster- 
ben, icezwe Scherbe, fezddzwe verderben trans und intr, 
tüe^fe werfen, keine lernen, k^eil Kerl, pfdezii^ (mhd pf er- 
steig Pfirsich. 

2. Ebenso aus mhd €r gekürztea e > ae^ zB hwtxzne^ 
schwerer. 

3. a) Mhd e > <b^ zB €B%bs Erbse, cezbt (mhd erbeit) 



92 Veränderungen der Vokale vor r. 

Arbeit, mce^B (mhd me^'he) alter Gaul, fce^we färben, cezml 
Ärmel, ktBzdse Kerze, pfcB^ix Pferch, gaezde Gärten, w<bzdbx 
Werktag, Mceidh Dim von Mäz^n Martin, cezwe erben, 
deß%{9)m Därme, w€eife werfen. 

b) Von den />-Maa haben Hainstadt und Walldürn ^ 
statt ce, zB h^bit Herbst (Bbeunig 17), vgl § 204, 3 b. 

4. Aus mhd S verkürztes e > ce, zB Gcndzaut Gertrud, 
cnH erst (über am< § 248, 5), kez{i)x€ Lerche, Gcezgss Dorf 
Gerchsheim (Heim des Oertch), Gcezkse Gerlachsheim (Heim 
des Oerolah), Gtszsdeide Gerichtstetten (Stätte des Gerich\ 
vgl dazu Wb 9 und 10. 

5. a) Mhd «>€», zB wcBzt Wirt, wce^t wird, €e% irre, 
k(Bzix Kirche, Wthidsbuzix (mhd TVirzburff) Würzburg, gS^ei 
Geschirr, haeis Hirsch, wanwl Wirbel, heezt (mhd hirte) 
Hirt, waz&dib kurzes Stroh (Lenz I 21), wän,§\Ti Wirsing, 
kcBzie (mhd kirse^ kerse) Kirsche, itveezwh hwcezmU (zu mhd 
smirwe) nach Fett riechen. Dublette : h<kzndhymi (mhd * kirn-- 
töhic) hirnverbrannt neben hne (mhd hiren) Hirn. 

b) Von den j>-Maa haben Hainstadt und Walldürn 9» statt 
€9, zB gs99r Geschirr, kd9rSe Kirsche (Bbeuniq 17). 

6. Ebenso ist das aus l (< mhd ie) verkürzte i (§ 187) 
vor r zn (B geworden in fceit (mhd vierte) vierte, ruezx^nds 
(mhd niergent) nirgend, haez (mhd schiere) schier. 

Anm. Über S(b% schier und naez (< nfi nur vgl VH) unter «ct; 
vgl auch § 106 Anm 5 und § 254. 

§ 203. 1. Mhd o> ^^ zB dsnigk turkeln, baoiixs bor- 
gen, ssoiix Sorge, gidsszwe gestorben, f^ztomixe verworgen, 
msozixe morgen, fsnne yome , fandl m Vorteil. Dublette: 
dmnbyih Dim zu Dornbusch neben doze (mhd doren) Dorn. 

2. Ebenso aus mhd d verkürztes o (§ 185) > a? in Im- 
beze (mhd Idrber) Lorbeeren. 

3. Mhd ti > a?, zB kwzdssz kurzer ^ dsoztnh (mhd dur- 
melen) berauscht sein, hin- und herwanken, tcaozdsl Wurzel, 
hmze schnurren, hsme (mhd hurren sich sausend bewegen) 
in Lauda: auf dem Eise schleifen, beozs Bursche, hwzdli 
(mhd hurteclich) schnell , dsozd^äuwe Turteltaube , 3!)zil 



§ 202—204. Brechung des e, t, o, u, ö, ü. 93 

Ursula, gwie (mhd gurren schreien vom Esel) knurren im 

Bauch, bmixBmäsd9% (< burg^meüter) Bürgermeister. 

Anm. Die p- und einige W- und N-Maa bevorzugen gegenüber 
den in Tb ungebrochenen dü%6 Turm, tDü%9m Wurm, idih9m Sturm, 
die gebrochenen Formen dsorn, u}dor9m, 8d3or9m, besw dornt wordtn^ 
idor9m. 

4. Ebenso aus mhd uo verkürztes u (§ 188) > ♦«?. 

§ 201. 1. a) Mhd ö (sonst > e, § 63 a) > 90, zB ma^zil 
Mörser, kd9z{9)p Körbe, ks^znai Körner, hdBznh Hörnchen, 
Gebäck, ms^rdl Mörtel, dsdif9i Dörfer, gnanh n Knorre Dim. 

b) In der j»-Ma (sonst > ^, § 63 b) > « (e?), zB haerna 
Hörner, d€e%n Dömer, dscernh Dim zu Zorn (Bbeunig t7). 

2. Ebenso aus mhd ce verkürztes 0>'^». 

Anm. JiJffU hört, statt des lautlich zu erwartenden *hser%t, in An- 
lehnung an ^ des Infinitiv und Präsens. 

3. a) Mhd ü> », zB gf9zd€ gürten, gs9idl m Gürtel, 
fndOz{9)p. müibej tDsn(9)m (mhd würme) Würmer, Sdd9i(9)m 
Stürme, sdd9%mi stürmig, ba9i[fjx9% Bürger, d99Z dürr, f9%d99iidB 
verdürsten, baezide Bürste, b99%d8l Bürzel, ksazbs Kürbis, 
D99z{i}k Türke, D99%n9i§diizB Türmersturm , /öfew« vorwärts, 
für sich. 

b) In der /7-Ma, in Künzelsau (S) und Reichholzheim (N) 
ist mhd Ü vor r + Konsonant zu €B geworden, wird also 
analog mhd i> €B behandelt. Hieraus folgt, dass die Ent- 
labiaHsiemng des mhd Ü zu % in diesen Maa schon stattgehabt 
haben muss, als mhd t vor r zm ce gebrochen wurde. Bei* 
spiele nach Bbetjnig 1 7 : beer ja Bürger , bcerSh Bürschlein, 
f€Brit Fürst, f€er{i)xd€ fürchten, i€erd8 Schürze, Juerds Kürze, 
Vksrm Würmer, bcerds^ Bürzel, gwcerds Gewürz, wt^dsb^rde 
WüTzbürde (der an Maria Himmelfahrt geweihte Heilkraut- 
strauss) . 

Walldürn und H^nstadt scheinen auf dem Standpunkt von 
Tb zu stehen. 

4. Ebenso aus mhd üe verkürztes y (§ 189) > *99. 
Beispiele fehlen. 



94 Nasalierung. 

E. Nasalierung. 

§ 205* Sämtliche Vokale werden vor einer Nasalis 
genäselt gesprochen. Diese Vorwegnähme der nasalen Arti- 
kulation ist früher eingetreten als die Diphthongierung 
(§ 176 ff), weil die dem ei ou -ay entsprechenden Nasalvokale 
als ^ ^ ^ erscheinen, also auf den für jene Diphthonge 
vorauszusetzenden e o « beruhen. Sonst a> q, € > ^, e > ^, 
i>i, o>gj ^ > ^, t/>t(, y > jt; diesen kurzen Vokalen 
stehen nach § 157 ff und 176 ff die langen Q ^ \ Vi % gegen- 
über sowie jene f ^ ^. Qualitative Veränderungen haben 
also nur bei o [< mhd a) und e (< mhd e) stattgefunden, 
indem der weite Vokal, genäselt, eng artikuliert wird. 

Die den mhd langen Vokalen und Diphthongen ent- 
sprechenden Nasalvokale weisen keine Abweichung auf, 
beruhen also offenbar auf den heutigen Vertretungen der- 
selben. 

Anm 1. Die Nasalierung fehlt in hetMrli PI su hqtnar 
Hörnchen (Gissigheim), alns sehen (aber dt{n% tue ich), daunmn zu ihm. 

Anm 2. n hat progressive Nasalierung «rzeugt in n^ noch und 
nQ nun {< *no < mhd *nu < mhd *nü[n]), m in mfnddz (zu. mhd mi 
gebildeter Komparativ) mehr. 

Mhd a. 

§ 206« Mhd a>q, zB qmbl Ampel, gzqmbe f (mhd 
krampe] ein mit einem gezackten Eisenhaken versehener 
Pfahl zum Ausheben von Hopfenstangen; sbqne spannen, 
dqne Tanne, pfqns Pfanne, Hqnmtxl Johannmichael, dqn 
(mhd dann) denn, qn (mhd ande) leid, qndqm (mhd an- 
dern) beinahe (selten!}, gwqne (mhd antoande) Weinheigzeile, 
dqndss tanzen, äldthqnt allerhand (s Wb 5), gqnds9z (mhd gan- 
s^r] Gänserich; qril f Angel, dsqriB ^ange, ilqrie Schlange, 
Iqridz langer, dqrigs danken, dsqiige zanken, qr^g^ f (mhd 
anhe) Anke, zqtige grosses Stück Brod (vgl Gkimh Deut- 
sches Wörterbuch, Lenz I 40), g%qTig9% kranker, mqifgM 
Manggasse. 

Anm. Über Hgnigf Honickel < Hannickel s § 117 Anm 1. Über 
hq < hm vgl Lenz I unter Äqf. 



§ 205—209. NaaalieruDg des mhd a und e. 95 

§ 307« Der gedehnte Nasenvokal ist g^ das na- 
türlich nicht auf q beruht, sondern bereits auf dem ge- 
dehnten 5 (§ 159 und 168]. Beispiele für Nasalierung des 
gedehnten Vokals in offener Silbe zB ^^m^* Hammer, zgme 
BahmeD, ngme Name; in einsilbigen Wörtern %B Igm lahm, 
dsgm xahm, ffz^m Gram, Ic^mp Kamm, gz^pfKiam^tj sqmpft 
sanft; q an, ds^ Zahn, mq Mann, TJgnt Rand, bz^i Brand, aqni 
Sand, wgnt Wand, hqnt Hand, g^nd$ Gans, hoqnds Schwanz, 
ägnäa Tanz; bqfik Bank, sdigfjk Strang, ds^f^k Zank, ^ijk 
Anfang, ff^tjk Gang, gidgtjk G^estank, i^k Rang, ffs^^k Ge- 
sang, l^^k lang, gigfjk krank. 

Mhd 0. 

§ 208* Mhd e> q^ zB dqtn^it dämmert, gedqmsz n (mhd 
getemere) Lärm, kqm Kämme, h^m Hemde, l^h Lämmlein, 
i^msäit n Vorrichtung am Wagen (zu ahd ram, rcamno]^ qmsi 
(mhd muec) emmg, H^se f Hemmschuh, k^pft kämpft, 
fdzgzlmsB trans vergittern (LbnzI25), ^zfi7if{/* Krämpfe ; qn 
Ende, Afn Hände, m^nat Männer, ß^B (mhd ^vlennen) 
weinen, b^p^e brennen, gw^nt m (zu mhd want) Fensterlein, 
Fzqnds Franziska, dqnds9i (zu tanzen) Spindel, d^dl (zu 
Tand), vornehmes Fräulein [ironisch], hw^ds Schwänze, d^ds 
Tänze, g^ds Gänse, G^ndsdbbz Geschlechtsname Genstaler 
(der vom Gänsetal?); /^ij Länge, gs^fj Gesänge, gq^ Gänge, 
hqijgl Henkel, f^^igt fängt, gz^fjk (mhd krenke) Fluchwort 
Krankheit!, b^^k Bänke, l^ijktoht f (mhd lengtoit lenkmt 
lenquid neben langtott) das den Vorderwagen mit dem Hinter- 
wagen verbindende Längsholz. 

Aus diesen Beispielen ist nicht zu erkennen, ob in den 
einzelnen Fällen altes oder neueres Umlauts ~ß (vgl § 51 f) 
vorliegt. Die Nasalierung hebt eben jeden Unterschied 
zwischen e und e auf. Vgl auch Kauffüann § 67. 

§ 209« Der gedehnte Nasalvokal ist ^ (für beide 
Umlauts^?), zB i^me schämen, gedt^ n (zu mhd dram) 
Balkenwerk im Keller, f^ml m (mhd *femel neben Jlmmel] 
Hanf ohne Samen; d^ne (mhd denen) dehnen, gtv^ne (mhd 
gewenen) gewöhnen, ds^ Zähne. 



96 Nasalierung. 

• Anm. ^ als moderner Umlaut zu ö < mhd a in rij^ms Fl Namen, 
Tj^mh Dim su Bahmen. 

Mhd ä\ 

§ 210. Mhd e > ^, zB n^e (mhd nemen) nehmen; 
gz^fidlm (mhd grendel nehexL grindel) Längsholz des Pfluges; 
bzqriB (mhd bringen, bringen) bringen, hqfigdt im Fluch- 
wort däih\fig9% (zu älterem nhd Deube? und mhd hinken, 
* henken), JV^fjge Dorf Wenkheim (zu ahd Wigo WSgo, vgl 
Wb 20). 

§ 211« Gedehntes mhd e>^, zB bi^e Stechfliege, 
l^ne f (mhd lene, line) Polster, ^m (ahd emo neben imo) ^n 
ihm ihn. 

Mhd t. 

§ 212. Mhd i > I, zB i\ml m Schimmel, Pferd, i\mpfB 
schimpfen; f\ne finden, Gw\n9%dh (zu mhd wingert) Flur- 
name, äine schinden, 8in9z Schinder, iinos Schindaas, zine 
rinnen, zinixe Kinne, bine binden; c^i'ijy^ Dinkel, glifige Klinke, 

ifigwat (mhd ingeweide) Eingeweide. 

Anm 1. Aber h%pig(8)t (zu mhd hrengen) bring (s)t. 

Anm 2. In Naohbarmaa h^ndsB (mhd *h§ne3t^yh%nest^ gegenüber 
h\nd8B in Tb. 

§ 213. Gedehntes mhd t > f, zB \mB8 neben {ms (mhd 
imb^), Imbiss, h\ml Himmel; I>\ne Koseform für Martina; 
k\nt Kind, z\nt Rind, v){nt Wind, ib\ Baumrinde (vgl mhd 
spint, in Dittigheim hbe < mhd *spen[{\). 

Mhd 0. 

§ 214« Mhd o > q,zR fqm und fym von dem, Dgmini 
Dominikus, ng (mhd nah) noch. 

§ 215« Gedehntes mhd o > g, zB wgne wohnen, hgnix 
Honig. 

Mhd ö. 

§ 216. Mhd ö > ^ in k^ne können (md). 
§ 217. Gedehntes mhd ö' > ^ in k^ix (mhd künec, 
md mit ö) König, daneben KyMshöufe Königshofen (§ 220 f). 



§ 20d— 222. Nasalierung des xnhd e, ^, t, o, ö, ti, ü, ä, 97 

Mhd u, 

§ 218. Mhd u> tf, zB ktffne kommen, gnt^me genommen, 
givn^mB geschwommen, 8t^m9% Sommer, gh^mbe Klumpen, 
dtf/mh (mhd *tumelen zu turnet) sich beeilen; dt^neze (mhd 
dunren) donnern, gzt{ne geronnen, gibt^ne gesponnen, gtotine 
gewonnen, gft{ne gefunden, gebi^ne gebunden, st^ne Sonne, 
tfwe unten, bit^ne Brunnen, bitindse (mhd * brurmezen) harnen^ 
gedit^se aufgedunsen; Itf^e Lunge, ht(fi9% Hunger, gsgltme 
geklungen, gidy^tige gestunken. 

§ 219. Gedehntes njhd « > t^, zB gzi^m krumm, idz^mpf 
m Strumpf, idi^mpf stumpf; pft^nt Pfund, hiJ^t Hund, in 
Dittwar sii Sohn; Sbiii^k Spning, ditfjjA Trunk, ji^fik jung. 

Mhd ü. 

§ 220. Mhd ü> yij zB ym (mhd ümbe, ahd umbi) um, 
zyim herum, dyim9i dümmer, gzyxn^ krümmer, sdympf PI zu 
Stumpf, glyxnp n (mhd * gelümpe) Kollektiv zu Lumpen ; dyn 
dünn, syn Sünde, §dyßiU Stündlein, kyn(d8)t (mhd küm[s\t) 
komm(s)t, bzyndsh Intensiv zu bzt^ndse (§ 218) harnen, hynt 
Hunde, hyndh Dim zu Hund, Kyndshitife Dorf Königs^ 
hofen (741 Kunegeshoba^ 1528 Khennigshoffen^ vgl Wb), in 
Heckfeld häufiger Eigenname: Myni%W\m!^. 

§ 221. Für gedehntes mhd ü>y findet sich nur 

hyyn\ m (mhd kümel) Kümmel. 

Anm. k^ix König weist auf die mhd (md) Form mit ö zurück, 
nicht auf künec, stammt aber wahrscheinlich aus der Schriftsprache, vgl 
KyjidahlmfB (§217 und 220). 

Mhd ä, 

§ 222* Mhd a > 9, zB s^me m (mhd same) Same , ^Bt 
n (mhd amüt) Ohmet, Qmoxt (mhd amacht) Ohnmacht, fdz- 
ffw^t (< mhd * verqmmt, erstarrtes Partizip zu mhd quemen^ 
nach quamen gebildet, Lenz II 5) verkommen, zu Grunde 
gegangen, Qm f (mhd ame) Ohm als Mass von Flüssigkeiten, 
in Dittwar ifnqme (mhd * änamen zu mhd aname) einen Spott- 
namen geben ; jq m (mhd Jan) Weinbergszeile, sbq m Span. 

Heilig, Mundart des Tanbergrundes. 7 



98 Nasalierung. 

Anm. kiine PI (< mhd kam) Schimmel auf dem Weine, ist wohl 
aus dem Rheinfrk (vgl Lenz I 23) eingewandert. 

§ 223, Gekürztes ö (< mhd a) > g, zB bzgm^n Brom- 
beere, jqmeie jammern; mgn{t) (mhd mäne) Mond, mQndox 
Montag. 

Anm. Für hiQm^dvi Brombeere, auch hzt^mlthi. 

Mhd ^. 

§ 224. Mhd ^ > § , zB ß^e PI (mhd ß^me) Haut 

zwischen Bauch und Hinterbeinen des Viehs, ffn^m (mhd 

gen^me) genehm, k^m käme , gz^9z (mhd kr^mer) Krämer, 

Bi^e (zu ahd Brämo, s Wb) Name des Dorfes Brehmen. 

Anm. Nach § 74 kann auch ^ dafür eintreten: sJ^mle (zu mhd 
säme) Same Dim, kJ^m käme, ibj^ PI (mhd spane) Späne, 8h4hifn9% Späne- 
brenner, Geizhals. 

§ 225. Gekürztes '^'^ < ^ < mhd ^ wird durch kein 
Beispiel gestützt. In Nachbarmaa allerdings m^m;?«' Montag. 

Mhd e. 

§ 226« Mhd e > ^j zB w^ni (mhd wenec) wenig, id^e 
(mhd sten) stehen, Iqne (mhd lehenen, lenen) anlehnen, g^ 
gqne (mhd gen) gehen. 

§ 227« Gekürztes mhd i > f , zB s^ndse (mhd «ln«6, 
segense) Sense, m^d&i mehr (zu mhd me > *m^ gebildet, 
§ 205 Anm 2). 

Mhd u 

§ 228. 1. Mhd l > qi vor w, zB giqine (mhd grtnen) 
weinen, dsixünai (mhd ziglner] Zigeuner, hqint (mhd hlnt) 
heute abend, heute, Zq\[n) Hundename (Wb 16), mqi Adj 
mein, sqiriB sqi (mhd stn) Inf sein, wqi Wein, wqieit m (mhd 
vnngert) Weinberg, wqinäxde (mhd mhen^nahten) Weih- 
nachten. 

2. Mhd l> qyi vor m, zB kqym m Keim, kqpns kei- 
men, zqyim9z m Reim, Iqym m Leim, Iqyme leimen, slqyjn 
m Schleim. 

Anm. Kürzung kommt nicht vor (§ 181). 



§ 222 — 238. Nasaliening des mlid ä, a^ e, i, ö, <b, ü, iu^ te, uo, 99 

Mhd 0. 

§ 229. Mhd ö > Q^ zB Ique i (mhd bdne) Bohne, igns 
(mhd schonen) schonen, Iq (mhd Ion) Lohn, Fr^nelniinB Ge- 
wann Frohnbrunnen, gi^ne i (mhd kröne) Krone. 

§ 230« Für gekürztes *q<d vor n finden sich keine 
Beispiele. Vor m > «{ in Dt^mes Thomas. 

Mhd ce, 

§ 231« Mhd ce> ^j zB S^ (mhd schcene) schön, l^ (mhd 

Icäne) Löhne, b^nh Böhnchen. 

} 232. Gekürztes mhd ^ > ^, zB i^nsz schöner, S^ndst 

schönst(e). 

Mhd ü. 

§ 233. Mhd ü> qiij zB dcmms (mhd düme) Daumen, 

zqtf/me (mhd rümen) den Acker ordnen, pjlqt{fns Pflaume; 

bo8qt{ne f (mhd bomne) Posaune, ffq^dse (< mhd *ffünezen; 

nach Lenz I 20 < mhd ^güwezen) bellen vom Hund, dsqti 

Zaun, biqt^ (mhd brün) braun. 

Anm. Mhd ü findet sich nicht gekürzt vor (§ 181). 

Mhd iu. 

§ 234. Mhd iu > qyi, zB iqyme schäumen, Bqyjn9%t Dorf 

Paimar (Wb 14); daqy^ne (mhd zitmen) zäunen, dsqyi PI zu 

dsqt^ Zaun, nqyi (mhd niun) neun. 

Anm. Mhd iu erscheint nicht gekürzt (§ 181). 

Mhd ie. 

§ 235. Mhd ie>\j zB %\mB m (mhd rieme) Riemen, 
n\mB8t (mhd niemen) niemand; d\ne (mhd dienen) dienen, Jc\ 
[TcAA.kien) Kien. 

§ 236* Gekürztes mhd ie > f, zB dindeSx Dienstag. 

Mhd uo. 

§ 237. Mhd uo > t^, zB di{ne (mhd tuon) tun. 
§ 238. Gekürztes mhd tio > f{, zB blt^me (mhd bluome) 
Blume* 

Anm. Über bloms in vgl § 246b. 



j -> ^ . 



7* 



100 Nasalierung. — Labialiflierung» 

Mhd iie, 

§ 239. Mhd üe > ji, zB gzy, (mhd grüene) grün, hyjB 
Hühnchen. 

§ 240. Gekürztes mhd üe>y,v£L blymh Blümlein; 
hyfi9Z Hühner, hy^tigsh n (ahd huoninchilt] Huhn (Lenz 1 17). 
Anm. Über liJOdr, hJ^ar Hühner in Naohbarmaa vgl § 246 b. 

Mhd ei. 

§ 241* Mhd e%>q^ zB Lcmegzywe Flurname Lehm-* 

grübe, tqm daheim; mqns meinen, q^^ (mhd anleinen) 

anlehnen, qndsix (mhd einzec) einzig, gmq und ffmqn Gre-* 

meinde, kq{n)9i keiner, nq nein, rq m Rain, iq Adj (mhd reine) 

fein, dünn, rqfldaz (mhd reinevanebeTy vgl Wh) Sainfarn, hqli 

(mhd heinlich) zutraulich, gzqdse (mhd ^greinezen, Lenz I 25) 

knirschen vom Leder, bqdsh (mhd ^beinzelen) ein Kind 

übertrieben pflegen. 

Anm. In westl Nachbarmaa mqidr (mhd meingter neben meister) 
Meister. 

§ 242« Gekürztes q>q^ zB Hqmbeiix Heimberg 

(Flur), Sdqmbhix Steinberg (Berg bei Tb), hqmazli (PI zu 

mhd heimer) Heimchen; mqndst xmi, mqst meinst (du), mqnt 

meint, dswqndsix zwanzig. 

Anm 1. f als modemer Umlaut von q in: glfn9Z, glfndst kleiner, 
kleinst(e) (§ 52, 5). 

Anm 2. e als modernerer Umlaut von q in: hem^li PI Heim- 
chen in Gissigheim (§ 52, 5). 

Mhd ou. 

§ 243. Mhd ou > q, zB dzqm Traum, bqm Baum. 
§ 244. Gekürztes q> q im Familiennamen BqmbiS 
Baumbusch. 

Mhd öu. 

§ 245. Mhd öu > q, zB bqm Bäume, bqmh Bäumlein, 
dzqm Träume, dzqme (mhd tröumen) träumen, qidsqme (mh4 
i^sojiinm) sich heimlich aneignen. 



§239 — 2Al,Wiäüe,e%,ou,öunMaMett Nachbannaa. Labialisierung. 101 

Nachbartnundjarten. 

§ 246. Bezüglich des in den §§ 205—245 Gesagten sind 
für die Nachbannnndarten folgende Abweichungen festzu- 
stellen : 

a] Die S-Maa haben *9y *^ und *^ zu.^tf, ^ und ^ 
diphthongiert: mhd ä > Qt^y zB ii^ Span; gedehntes 
mhd a > ^ zB kqt{mp Kanun, ffgt{fkU Gans, wgt{nt Wand, 
mgti Mann, k^ kann, bgt{fik Bank, ff^ijk Gang, ^tifgtiijk 
Anfang, r^ijk Rang, gr^fik krank, Igtif^k lang; mhd ö > ^, 
zB bqtf Bohne, l^ Lohn ; gedehntes mhd o > <^, zB h^nix 
Honig ; — mhd ce > ^, zB ifyi schön ; gedehntes md ö > ^, zB 
k^nix König; — mhd ä > ^', zB gr^m'g Krämer; mhd e > ff, 
zB wq\ni wenig; gedehntes mhd ^ > ^', zB br^ms Breme, 
Kuhfliege ; gedehntes mhd ^ > ff , zB ffw^ne gewöhnen, ds^ 
Zähne. Vgl dazu auch Kaxtpfmann § 52, 2. 

b] Die G-Maa haben die Nasalierung bedeutend redu- 
ziert bezw ganz aufgegeben in den Reflexen von mhd e\ ^, 
I, ü, uOj ÜSy eiy zB rkBtns nimm es, brtBme Breme, — gr^m^ 
Krämer, ougn^m (zu mhd gen^me) angenehm, — dsixäinf 
Zigeuner, laim Leim, — pflaums Pflaume, brau braun, — 
hlome Blume, — grhsiba Grünspan (S gr^e grün), h^9r Hühner 
(S h^9r)y — mene meinen, — Um daheim. Desgl md < *mg 
Mann u ähnl. Vgl § 118 b. 

c] Den |^-Maa eignet die Wandlung von mhd a> q (in 
Tb ^!), zB rq heran, mq Mann, sqt Sand, gqs Gans, bqk Bank, 
grqk krank, gkdqk Gestank — man beachte auch den Schwund 
des n bezw ij in diesen Formen gegenüber sonstigen sgnty 
iQilk usw (§ 119 b); — mhd ei > ^, zB b^ Bein, m^ne meinen. 
Äff» heim; — mhd au > g, zB bgm Baum, drgm Traum; — 
mhdd'u>f, zB i^m Bäume, k^met (mhd *höumate) Heu- 
wiese, gedrqmt geträumt. 

F. Labialisierung. 

§ 347« 1. Mhd a und a ist durch den Einfluss eines 
vorhergehenden oder folgenden Labials oder Velars spora* 
disch zu geworden, zB ogs m (mhd aA^ß) Achse, mozs 



102 LabialisieruDg. — Kontraktion. 

machen, fodd% (mhd vaier^ vaf^j vgl Beitr IX 114 ff) Vater. 
Vgl jedoch auch § 159 Anm 1 und 2 und § 168 Anm 1 
und 2. 

2. Aus mhd a gedehntes '^ö erscheint nach w blIb ü ia 
svmwm Schwann; mhd a in loü tou (mhd wä) wo. ' 

§ 248. 1. Mhd e ist unter Einwirkimg vorhergehender 
und folgender Labiale und Velare zu ^geworden. Diese 
zwiefache Einwirkung liegt vor in dswelf (mhd ztoelf) zwölf, 
ffwelwe (mhd gewelben) wölben, ffegwelbt (Partizip zu mhd 
weihen) gewölbt, Wehb(kiix Wellenberg (Flurname), sepfe 
(mhd schepfen) schöpfen, leß (mhd leßel) Löffel, fsrUbeze 
(mhd *lepperen zu mhd lap [b]) verschütten, dsqmefflibeze 
(mhd *klepperen neben klapperen) zusammenrühren (vgl zu 
beiden Lenz I 24), leh (mhd leschen) löschen. Diese La- 
bialisierung setzt velare Aussprache des l (§41) voraus (vgl 
auch § 251), Ä ist labial. 

2. Im allgemeinen unterbleibt diese Labialisierung, wenn 
nur einer jener beiden Faktoren vorhanden ist, zB giefdi 
kräftig, Snebs Tauben schnappen, dSbele n (zu tappen) dum- 
mes Kind, Kebele (zu kapelle) Würzburger Kapellchen, hefeh 
(Dim zu hafen) Häfelchen, gwqne (mhd gewenen) gewöhnen. 
Ausnahmsweise jedoch^ in hei f (mhd helle) Hölle, 0pfl (mhd 
epfet) ApfeL Für diese beiden Wörter kommt in Betracht, 
dass h sowohl wie der vokalische Einsatz (§11) hinsichtlich 
der Labialität indifferente Laute sind. Sonst nur noch ohne 
erkennbaren Grund in Dittwar debix Teppich, in Nachbar- 
mundarten d«l^ Teller , delsre (< * teUeren) einen runden 
Gegenstand (Teller) schieben, noxtglhdsh (zu mhd letze Ab- 
schied, vgl Lenz I 28 und Wb 13) Nachtletze, Abschied, 
in Dittigheim häiirige Heuschrecke. 

3. Gedehntes ^ liegt vor in imehz (mhd smeTer) schmäler, 
lep (mhd Uwe) Löwe, obUque Kasus Uwe. 

4. Das einzige Beispiel für ^ < mhd e ist ^fo^, ebs 
(< *epperj *eppe$< mhd e^e^wer^ et[e]was;) jemand, etwas. 

5. Wegen mee mähen usw in den W-Maa vgl § 74 
Anm. — Gekürztes mhd erst ergab regelrecht eezitj daneben 
onit wegen {z)i (§ 126, 2]. 



§ 247—251. Labialisierung. — § 252. Kontraktion. 103 

§ 249. a) Mhd i>y sporadisch in BySi Byhme Bischofs* 
heim (s Wb), Bylfii (1628 Büherigheim^ zu ahd Bilifrid^ 
s Wb) Pülfringen, dstoywl (mhd zibolle) Zwiebel; vgl auch 
dswyh (mhd zwischen y ztoüschen) zwischen, toyh (mhd tot" 
sehen, toüschen] abwischen. 

b) Aus der />- Mundart sind hierher zu stellen: wyse 
wissen, gwyst (mhd gemst) gewusst, wysele n (mhd wisele) 
Wiesel. 

§ 250. Mhd i (> ai § 78) > ay. Fest ist qy vor m, 
2B kqym Keim (§ 228). Sonst vor Labial: iaywe (mhd schlhe) 
Seheibe, Imaye (mhd snttven) schneien, pfayfe (mhd pflfen) 
pfeifen, ilayfe Schleife, sdayf (mhd strf) steif. Offenbar ist 
diese Labialisierung nur dann eingetreten, wenn ein Labial 
vorausging und ein anderer folgte. Zu diesen Labialen ist 
auch s zu rechnen (§ 248, 1 und 249 a), dessen mittlere 
Lippenöffnung durch ein folgendes l oder n hindurch bis 
zum folgenden Vokal festgehalten wurde. Wo eine dieser 
Bedingungen fehlt, steht at, zB xaiwE reiben, haiwe schrei- 
ben, dzatwe treiben, waise zeigen, batse beissen, smaise 
schmeissen, faieli Veilchen. 

§ 361. In O mhd *giullin (Dim zu mhd gül Gaul) und 
mhd *miulltn (Dim zu mhd mül, müle Maul) > *gefyll€y 
*m^lh > *g^l€, *tn^l€ (§ 268) und mit Assimilation des 
y an Z > g^lh, mdh > g^h, m^le (§ 268). Vgl dazu mhd tu 
vor r> d (§ 197, 2 c). 

G. Kontraktion. 

§ 252. Kontraktion nach Schwund des intervokalischen 
h (131): 

1. Im Ostfränkischen ist b der Vorsilbe be-, g der Vor- 
silbe ge-j femer d vor stammsilbeanlautendem h zu 
aspiriertem/), k, t verschmolzen, zB palde behalten, keii 
gehörig, tqm daheim (§ 260, 2. 3. 5). 

2. Bei Schwund des intervokalischen h nach betontem 
und vor unbetontem Vokal (§ 131) ist schon mhd nur der 
lange Vokal übrig geblieben. Ursprünglich langer Vokal zB 



104 Kontraktion. — Vokalkünong und Vokalschwund. 

in I^ (mhd lehenen) leimen, m (mhd nahe) nahe, dse zähe, 
dse (mhd 2;e<mhd z^he) Zehe, fis Flöhe, iü Schuhe; ur- 
Bprünglich kurzer Vokal zB in gae (< '*'^sl€ < mhd gesehen) 
gesehen, zee PI (mhd *r^ < röA«, PI zu rahe) Haltestangen 
am Pflug, ghe geschehen, fd%de (mhd f>ersihen) keine Bülch 
mehr gebend, sit sieht. 

§ 253. Mhd ist auch die Kontraktion nach Schwund 
des intervokalischen j vor ahd i\ sowohl des ursprünglichen 
/ (§ 103} als des aus g vor ahd i entstandenen, mhd meist 
g geschriebenen / (§ 148). Ursprüngliches / ist zB ge- 
schwunden in faüli PI (mhd vyellin neben viel) Veilchen. 
Beispiele für Kontraktion nach Schwund eines ursprüng- 
lichen g: hebüxe f (mhd *hebuoche < "^hegebuoche < ahd 
* hagibuohha) Hagebuche, sqndse (mhd sense < s'egense) Sense 
(mit gekürztem Vokal nach § 227); mhd ei < germ agi liegt 
vor in müi f (mhd meit) Magd, madh n Mädchen, Tochter; 
mhd l < germ igt liegt vor in lait (mhd lii) liegt. 

Anm 1. se%x{s)i sag(s)t, ileix{s)t 8chläg(8)t, dzeix{s)t tr&g(s)t, sind 
Neubildungen. 

Anm 2. Oh h, J, to oder kein Konsonant zu Grunde liegt, ist 
ungewiss bei blye (mhd hlüen, hUtejen) blühen, glyt glOht, hy Kühe, 
fiy früh, bzy f Brühe, hail n (mhd Inl, htjel, hlget) Beil, gkl geschrieen, 
asbl gespieen. 

Anm 3. Zu gaii (mhd gii) giebt vgl § 138 Anm 1. 

Anm 4. Zur Kontraktion in nsor nur vgl § 106 Anm 5. 



H. VokalkOrzung und Vokalschwund in unbetonter Silbe. 

§ 264. Jeder Vokal wird um so kürzer ausgesprochen, 
je weniger er betont ist. Diese Regel ist offenbar zu allen 
Zeiten geltend gewesen. Im allgemeinen gilt die Form 
eines Wortes in der Gestalt als die normale, in welcher es 
mit voller Betoniuig ausgesprochen wird. Diejenigen quan- 
titativen Veränderungen, welche ein Wort im Satze durch 
Verkürzung bezw Entziehung der Betonung erhält, gewinnen 
nur dann eine vom Sprachgefühl als berechtigt anerkannte 
Geltung, wenn das betreffende Wort immer oder besonders 
häufig enklitisch gebraucht wird. Es können sich auf diesem 



§ 252—253. Kontraktion. § 254. VokalkOrzung und Vokahchwund. 105 

Wege Doppelfonnen entwickeln, von denen unter Umstän- 
den die enklitische Form die betonte ganz verdrängen kann. 
So ist zB die unbetonte Form six 'sich' verallgemeinert wor- 
den , so dass die heutige Mundart das analog mtXy dix zu 
erwartende *8ix nicht mehr kennt. — Unbetonte Satz- 
dubletten sind femer zB d9z : diez ihr, tn^ md% : mm wir 
(§ 105 Anm 3), d^e : dqne denen, [b)s (zB s hätte das Haus, 
inds het ins Bett): es es, looa (zB woa toüt was willst du): 
V)da was, vm : vm wo, ^ (zB ufrgk auf dem) : m (zB bq\m bei dem, 
dst^m zu dem) : ef^m : d^ dem, ia ist (Tb) : It (in Nachbarmaa). 
Nesdaix Flurname 'nächst dem Teich', Däuargtidüds Flur- 
name 'draussen am Stutz', ^ in die Höhe, nyen dg9% hin- 
über den Acker. 

Aus unbetontem mhd schiere > "^schtre > schir + Kon- 
sonant ist icez 'beinahe' geworden. Eine andere Erklärung, 
die auch für mez (mhd neto^e) *nur' gilt, bringt Wb 17 
unter ser: nämlich mhd schiere > * ifr > * sir > if (unbetonte 
Dublette), dieses dann betont > icez (vgl Beitr XV 181);. 
newä^e > »^, betont > n€ei, — Interessant ist auch die Ent- 
wicklung von mhd * hiesit (vgl Wb Khsdegest) > * hlsit > 
*hlst>hest (unbetonte Satzdublette), das betont zu hiisde- 
geist geworden ist. kode^ köds (mhd *ffehaten) 'gehabt' ist 
von Hause aus die enklitisch unbetonte Form, die jetzt 
alleinherschend geworden. Kürze in Proklise: faoz 'für , da- 
neben ya^^Jft 'vor^sich'; neben fpaz Vor': falm (< mhd vürhin) 
'nach vom hin', enklitisch, kgn 'kann' ist die unbetonte 
Satzdublette neben *k^, hat aber letztere Form ganz ver- 
drängt. Ebenso gni neben einstigem *^m (mhd anhin) dort- 
hin; h neben *iö (< mhd schön) schon, uf auf, nuf hin- 
auf, mit u für i^ in unbetonter Silbe. Hierher gehören auch 
net (mhd ni[h]t) nicht, eds eds (<%zt < mhd ieze) jetzt, s^ 
(wir) sind, sqn (< "^sän < md sein) (sie) sind. Mhd und > 
€ in Fällen wie kkselzhi Käse und Brot, ffqndsegfuoz ganz 
und gar, gndlefdl Knall und Fall = schnell, fÜehimz viel 
schöner < viel und schöner, hisdeg^st Adv (mhd * hiesU und 
jenslt) diesseits -jenseits, qsegqnds (< eins und ganz) ganz 
und gar. 



106 Vokalkürzung und VokalBchwund. 

Im folgenden sollen diejenigen Kiirzungserschei- 
nun gen zur Sprache kommen, welche nicht ein unbetontes 
ganzes Wort, sondern nur eine un- oder nebenbetonte 
Silbe betreffen. 



1. Behandlung der Komposita. 

§ 265. Der vortonige Vokal ist zu e geworden oder 
geschwunden in mhd also also > esou nachdrückliches 'so', 
te für *^ti in die Höhe. 

§ 256« Mhd schuochsüt^re > iusdn Schuster; 1363 Wi- 
gersteten (ursprünglich Stätte des TVtffhard?) > WaSdeide 
Dorf Weickerstetten ; Ky^ndshoufe (§ 220) Königshofen. 

§ 257. Die auf der ersten Silbe betonten Komposita 
zeigen besonders bei Ortsnamen Verkürzung des Vokals des 
zweiten Bestandteils zu e [e) oder Schwund des Vokals, 
setzen also Unbetontheit des zweiten Kompositionsgliedes 
voraus : 

1. Mhd "teil > -dl : /eozd^ Vorteil, dzid^ drittel. 
Mhd -feil > -fl : wolßi^ wohlfeil. 

Mhd -voll > -f\ : a%j\ armvoll. 

Mhd ml >fl : vnfl wie viel. 

Mhd "tnal > ml : ngml nochmals. 

Mhd -tal > dl : Di/dl Dorf Tiefenthal, Gaidl Flurname 
Gartthal, ^Zc?^ Flur Altthal, * 2>a^^?a^rf^ Taubertal (Wb 18) -f- 
analogem e > Dato^zdhj mhd * Wolf tal > * Wolftl + ana- 
logem € > Wolfle Flurname (Wb 20). 

Mhd -velt > -fit : Miflt Dorf Erfeld. 

Anm 1. Nach dem Simplex wiederhergestellt: k^^lt Schönfeld, 
ebenso ihd^al Leitseil, anderwärts föd«/. 

2. Mhd -war > -to9z : neto9z nicht wahr, neben nSd tm9z, 
Mhd -lür > "bdz : noxb9% [< mhd nächgehür) Nachbar, 

Dib0i(t) (1169 Dietehure) Dittwar (Wb 18), Bqpnaz Paimar 
(Wb 44). 

Mhd -garte > {g)9zt : wq%9%t (mhd mngart) Weinberg. 

Mhd -vurt > -fezt : Sdafozt Steinfurt. 

Mhd -hurg (so, nicht -burc ist vorauszusetzen) in Orts- 



§ 254 — 257. Vokalkflrzung: BehandKmg der Komposita. 107 

ntanen > * burix > {m)m : Gqmezi (Uli Gamenhurg) Gam- 
burg, Swimeu (im 13. Jh Stoeneburc) Sehweinberg. Fol- 
gende "Wandlung ist anzusetzen : Gämenbürg > * Gdmbürx > 
* Gdmburix (§ 278) > ^Gämmerix (§ 257, 2) > Gqmexi (§130, 2). 
Vgl thüringisch Almerich < Altenburg (bei Naumburg). 

3. Mhd "hüa > -«: * Tübhüs Flur Taubhaus > Daubst 
mit angefügtem t (§ 144), ebenso sowie mit 8<8 nach r 
(§ 126, 2) (Ge)Baldrädühüsen > Kabdhiit Flur (Wb 10). 

Mhd "Stat > it: fmst Vorstadt, Wtdst Wittstadt (s Wb), 
DiSt D\ii Dienstadt (s Wb), Hqnst H^St Hainstadt, BegH 
Beckstein (ursprünglich Beckstadt?, Beckhaus?). 

Anm 2. Nicht abgeschw&oht (sondern nach Analogie des Simplex 
wiederhergestellt?) ist mhd -trüt in Gihdzäut (mhd Oärtrüd) Gertrud. 
Wahrscheinlich ebenso zu beurteilen ist die Erhaltung des mhd -bach 
in Flur- und Ortsnamen als -box, zB in Wisebox Wiesenbach (§ 50, 2). 

- 4. Mhd -tac in Wochentagen im Rheinfrk > i [i ?) : mqindi 
Montag, d^di Dienstag usw, dagegen im Taubergrund rngn--' 
dbx Montag usw nach dem Simplex dox. 

5. Mhd -heim > -€ in Ortsnamen : Aiezh (1248 Isershem [?]) 
Eiersheim, Bceildse (mhd Berolsheim) Berolzheim, Hödide 
Hardheim, Kyldse (1144 Culleaheim) Külsheim, Bofse Bofs- 
heim, Gcezgse (mhd Getorichsheim) Gerchsheim, W^T^gs Tf^qf^ge 

(ahd *Weginkheim^ Wb 20) Wenkheim, Ht^nds Hundheim. 

Anm 3. Hiemach sollte Biscofesheim Bischofsheim ^Byhse er- 
geben, wie (Neckar-jBischofsheim wirklich > ByhsB, Handschuhsheim > 
*Hend'h'hfm > *H^'S8'§' > Hfndese wurde (vgl zu letzterem Pfaff 184). 
Ebenso sollte Bischofsheimer (vgl unten) Byi689z (oder vielleicht weiter- 
entwickelt *By89%?) ergeben. Nun wurde aber -6«9i analogisch durch 
'{8)em9Z < -(8)heimer verdrängt und nach so gebildetem Bykmdz Bischofs- 
heimer auch ein Byseme Bischofsheim geschaffen. Dass -{8}heimer regel- 
recht ''{8)em9Z ergab, beweisen HoezdemBz Hardheimer, Ht{ndem9z Hund- 
heimer, W€nd6m9Z Wertheimer, Ai9zhm9z Eiersheimer, B€Bzld8em9z 
Berolzheimer, Kyld8sm9z Külsheimer, 0<!Bzg8em9z Qerchsheimer , TFfij- 
gem9z Wenkheimer, Gdzl68Bm9z Gerlachsheimer. 

Wie in Byssmaz (s oben) ist -etmz analogisch angetreten in Widids' 

m9% Wittstadter, Bob8dem9z Bobstadter, Begideimz Beckst'einer (urspr 

Beckstadter?), femer in id9dem9z Städter (vgl auch Lenz I 46) und 

fdoz8defn9Z = die in der Vorstadt, D\8dem9z Dienstadter, Sf8dem9z 

Hainstadter. 

'6m9z liegt femer in den unter 6. behandelten Ortsnamen vor, zB^ 
DiderMz Dittigheimer , K^neimz Königheimer, Oi8Bm9z Oissigheimer, 



108 Vokalkütkung und Vokalscbwund. 

Ysemgz Uissigheimer , I^pf8m9z Impfinget, Bylfeznwz Pttlfringer, ö^- 
sBm9i Krensheimer, Hjerpfenwz Höp&iger (vgl alle diese Ortsnamen auch 

im Wb). 

-mal, nicht '8m9z ist angetreten in Dib9Zin9Z (cu mhd Dietehur > 
Dtb6z[t]) Dittwarer, Bqym9zm9Z (s Wb) Paimarer, 8tDqm9zm9Z (zu Swain- 
hurg 1363 < Sweneburc 13. Jh) Schweinberger, Laudem9z (zu mhd Lüden) 
Laudaer, Dpzeimz (zu mhd Durne Walldam); WalldOmer. 

6, Für die Ortsnamen Äy^t Pülfringen, Didi Didixe 
Dittigheim, Gisi Oisixe Gissigheim, Qzesi Gzasi Krensheim, 
Hepß Höpfingen , KqnixE .K^js Königheim, Yß Uifßngen, 
Ymßß Impfingen, Ysi XJissigheim und ahnl habe ich in 
meinem Wb unter Eisi die Entwicklung -t umd -tx(€) < 
^-igen < "^-ingen < ahd "^ingun (zB Didix^ < ahd Dietingun 
Dat Plj angesetzt; doch könnte auch ahd *'ingen < ahd 
*'incheim zu Grunde liegen. Ein zweiter Weg von ahd * Die- 
tingun bezw * Dietingen > mundartl Didi wäre: *Dietingen > 
. . . *Di(i9i?i > Didi (§ 149, doch vgl Nachtrag zu § 117). 
Oder Didi einfach < ahd *Dietinc? Doch ist damit nicht 
die Form Didix^ zu erklären. Es scheinen also ahd Doppel- 
formen zu Grunde zu liegen, von denen die eine die pri- 
märe alemannische, die andere die sekundäre fränkische sein 
dürfte. Die Etymologieen dieser Ortsnamen siehe im Wb. 



2. Behandlung der suffixalen mhd Vokale 

ausser e (e). 

§ 268. Die Suffixe mit langem Vokal werden fol- 
gendermassen behandelt: 

1. Ahd -itij -w (fränk), -tu (obd) (Bbaunb § 248 Anm 6) 
> -> (§ 89), zB s ileixtfizi es schlägt vier Uhr, e s^iftä eine 
schöne Frau, gzosi hay89z grosse Häuser, kinli PI zu kinle 
(ahd kindiUn) Kindlein. Zu bemerken ist, dass -« < -tw im 
Taubergrund auch auf den Akk Sg fem und Nom Akk PI 
mask und fem beim Adjektivum übertragen sind. 

2. Die Diminutivendung mhd -m wird im Auslaut zu 
-€ verkürzt, zB sayle Dim zu Sau, mayh Dim zu Maul, egsh 
Dim zu Ochs usw. 



§ 257—259. Vokalküriiing: Komposita und Suffixe. 109 

Anm. Auslautendes -t weistauf mhd inlautendes -in- zurack, so 
ßajfli (PI zu sayk) < mhd *8üline, saidi 'seiden' hat sein t den obliquen 
Kasus (mhd stdine-) zu danken. to€eidin Wirtin , Zays{n Frau Beuss 
< mhd -»niie, nicht -lit. — Die Erhaltung des i in fiiu vorhin, nach 
Yom, Qni (< mhd anhin) dorthin, erklärt sich aus antevokalischer Stel- 
lung im Satzinnem. jZu ywai^U überall Tgl § 89 Anm» 

3. Die Erhaltung des Vokals bei dem SufEx -Uch in 
Beispielen wie hqli (< mhd heinlich) zutraulich , fiaili frei* 
lieh, weist darauf hin, dass auslautendes -n früher abgefallen 
ist als -oA, so dass.i dort schon zu einer Zeit im Auslaut stand, 
als es hier noch durch den Konsonanten geschützt war. 

4. Ahd -ttoti > 'et in hqmet Heimat, ahd ^uota > -ede in 
b€ezm^e (ahd wermuota) Wermut. 

5. Mhd '{h)eit > '{€)t in tßzwet cenhi (mhd erheit) Arbeit, 
wözet Wahrheit, faulet Faulheit. 

§ 2B9. Die Suf&xe mit kurzem Vokal werden fol- 
gendermassen behandelt: 

1. Mhd 'Unge (§65 Anm 3) > -{;j, zB dsdidifj Zeitung, 
toysdifj (mhd vMestunge) Wüstung, üwiTi Ebene, dyn\ri dünne 
Fläche, mqn\fi Meinung, dig\ii Dicke, hiadiri bxt^ri breite 
Fläche, hotc\ii (mhd halunge) Festigkeit, sids\ri Sitzung. 

In diesen Hauptwörtern stammt das auslautende -;j von 
den obliquen Kasus her (§ 152); doch vgl Nachtrag zu 
§ 117 Anm 1 und 2, 

2. Mhd -tVcÄ , -each > '■ii^ zB höliS polnisch , bySemeiii 
bischofsheimerisch, fiqndsiysis französisch. 

3. Mhd 'dg^ -^c > -ix, im Auslaut > -i (§ 151), zB hgnix 
Honig, dswqndsix zwanzig, syli schuldig, ledi ledig (§ 151). 

Anm 1. Bei den Substantiven erfolgte die Ausgleichung zu Gun- 
sten der obliquen Kasus, bei den Adjektiven zu Gunsten des Nom 
Akk Sg. 

4. Mhd 'e{h)t > -«V, zB kgit (mhd scheckeht) scheckig, 
nagit (ahd nacchut nahhui, mhd nacket nackent) nackt, dzegit 
dreckig, egit eckig, älbagit altbacken, imelmit lang gewachsen 
(zu Schmiele bei Kluge zu stellen), hbegit speckig, miltcit 
(< mhd *milweMy Lenz H 16) verwittert, btidsit klein ge- 
wachsen (vgl butt stumpf, kurz, dick, klein gewachsen, bei 
Weigand), ölwezit albern, dzugit trocken, dt(mpßt dumpf. 



110 Vokalkürzung und Vokalsohwund. 

Anm 2. Zu Doppel formen wie segix neben hgitj nagt nag%x 
neben nagit, budsix neben hudsit^ wie auch zu Fällen wie mhd tüsig 
neben tüsent, teppich neben teppit giebt Lenz II 1 unter ailie folgende 
Erklärung: »In dem Worte schSckeht zB konnte im Satzzusammenhang 
vor Konsonanten das t schwinden, also > schäckech, sch^kich; in den 
flektirten Formen schwand das A, also sehb'ckete. Es entstand so ein 
lebendiger Wechsel der Endungen -eht iiht), -e^, -ecA, {ich), in welchen 
jedes alte et, ent, eck, ich etc. eintreten konnte.« Unter ähnlichen Be- 
dingungen können auch mhd * heiderwat ' Stoff aus zweierlei Tuch' zu 
hädzi (s Wb 13) und der Name des Dorfes Vilchband, im 9. Jahrhundert 
Filtihonhiunte, zu Filxhdx (s Wb 7) gewandelt sein. 

5. Die gelehrte Endimg ^-us > -es, zB foffsdifes Voka- 
tivus = Schalk, zouxea (hefor) Zorn, It^mbes m Lump. Ge- 
schlechtsnamen : N\me8 = Hieronymus, M^ea Magnus (vgl 
Pfaff 189). 



3. Synkope und Apokope des mhd e (b). 

a) Fr&fixe. 

§ 260. 1. Mhd ver'>f97rj zl^ fdid^wa verderben, 

faigine vergehen, fdizege verrecken. 

Anm 1. Das Präfix f9Z' tritt häufig an die Stelle von ar-, zB 
fdzdsiils erzählen, fdzsdigs ersticken. — Für di- < er- steht häufig cfoz-, 
das aus Verbindungen wie hat erzählt usw angewachsen zu sein scheint, 
zB d9znezB ernähren, dazlawe erlauben. 

2. Mhd ffe^ vor b, d, g und k > ge-, zB geboude ge- 
boten, gedtriB gedungen, gedsotixe gezogen, gegdft gegafft, 
gegtabt geglaubt, gekodst gekotzt, gek^nt gekonnt, gekuds^ 
gekitzelt, gekätc9tt gekauert, gekdyx^ gekeucht. 

Der Vokal ist geschwunden vor s, s und f^ vor Liquida 
und Nasal, vor/ und «?, vor h und vor Vokal, zB gse ge- 
sehen, ghi geschrieen, gsbl gespieen, gfioxe gefroren; glouze 
gelogen, glpnp n (< mhd *gelümpe) Lumpenzeug, gzt{ne ge- 
ronnen, gmq Gemeinde, gndt Gnade; gjdxt gejagt, gwest 
gewesen, gwqne gewöhnen; kalde gehalten, kqrigt gehängt, 
kode gehabt, kolfe geholfen, käwe gehauen, kezi gehörig, 
kauft gehäuft voll, kqmdi n Gehämmer, gqrilt geangelt 

Anm 2« Wohl auf die unpräfigierten mhd Formen gehen zu- 
rück: gqr^B gegangen, gesB gegessen, gewe ge gegeben; haß gekauft, 
1ct{me gekommen, gzix^ gekriegt ^ bekommen. 



§ 259 — ^262. Synkope und Apokope des mhd «. Hl 

Anm 3. gs" ist neu angetreten in gegwälbt gewölbt, gekerazt 
gehört (§ 102 Anm 2); ebenso in dem Partizip gepdkk (< *palde) be- 
halten. 

Anm 4. In der p-Ma Ton Buchen: geltiiie gelungen, genine 
geronnen, gem^nt gemeint, genMpie genommen, gewf^ne gewonnen. 

3. Mhd be- > be-, zB b$ddyt bedeutet, beds^h bezahlen, 
bebaut bebaut; üfbegeze zornig aufbrausen; besöfe besoffen, 
b€8dn((jx^ besorgen, beiise neben büse beschissen = betrogen, 
btfTtUB befohlen; nox beHwe nach Belieben, b€z6de beraten, 
bemSse (nicht gut mundartlich) bemessen, bendide beneiden; 
begtö^m bequem. 

Der Vokal ist geschwunden in bhUwe (mhd b[e]liben) 
bleiben, büse neben beüse und vor A zB in pcdde Inf be- 
halten. Für be' vor Vokal fehlen Beispiele. 

4. Mhd ze^ > dse-, zB gfi^idsese^i gar zu sehr, äldsebdl 
alsobald, h^fdsnyk Fuhrmannsruf 'zurück', dsetdchi zu- 
wider. 

Der Vokal ist geschwunden vor s und vor Vokal, zB 
€lsqm€ zusammen, dsenit zuerst, dsageze (mhd ''^ zeackeren) 
pflügen. 

Anm 5« Mhd stio, nieht s« liegt vor in d»t0ijix ^^ <^* 

5. t^ daheim, t^ (in) die Höhe. 

6. Mhd en^ > 6-, zB etoik etoix (mhd entoec) weg, 

endnit (< mhd *enerst) zuerst, es^ndst (< *ensünst oder *an' 

sünst?) sonst. 

Anm 6. Sehwund des ent' in dswä (< *^8wa < mhd entzwei) 
entswei. 

§ 261. Synkope in den mit Am-, her-j AtV-, dar- zu- 
sammengesetzten Präpositionaladverbien, zB nö hinab, nuf 
hinauf, naus hinaus, nqi hinein, nt{n9z hinunter; zo herab, 
zqi herein, ip berühr, zaus heraus, zym herum; At{ne hier 
unten, haus haussen (hier draussen), hywe hüben (auf dieser 
Seite); dvqne drunten, dzin d(a)rin, dzuf d(a)rauf, dzaus 
draussen, d9zn6we daneben* 

b) Mhd Synkope. 

§ 262. Synkope eines unbetonten 6 (mhd e geschrieben) 
hat sich zu verschiedenen Zeiten wiederholt. Die lautliche 



112 Vokalkürzung und Vokalsohwund. 

Entwicklung der Mundart ermöglicht die Scheidung einer 
älteren (mhd) und einer neueren (nhd) Periode. 

§ 363. 1. Die Dehnung kurzer Vokale in offener Silbe 
ist in einer Reihe von Fällen nicht eingetreten, wo unser 
Normalmittelhochdeutsch offene Silbe aufweist (§157 Anm 2). 
Wir dürfen aus dem Ergebnis der Dehnung schliessen, dass, 
soweit lautliche Entwicklung vorliegt, die gedehnte Silbe in 
mhd Zeit eine offene, die nicht gedehnte dagegen eine ge- 
schlossene Silbe gewesen ist. Demnach ergiebt sich, dass 
Synkope eines e vor Liquida, Nasal oder g usw (§ 157 
Anm 2j nach kurzer Stammsilbe stets eingetreten 
ist, wenn die folgende Silbe gleichfalls ein 6 auf- 
wies. Dieses letztere £ blieb zunächst erhalten. In zwei- 
silbigen Wörtern blieb 6 der Endsilbe zunächst ebenfalls 
erhalten. Beispiele für dreisilbige Wörter von dem Schema 
-exels' > -exh s § 157 Anm 4. Für zweisilbige Nomina mit 
dreisilbigen obliquen Kasus § 157 Anm 4; das Schema ist 
hier, wenn e einen beliebigen kurzen Vokal, x einen Kon- 
sonanten, / ein 7, r oder Nasal bezeichnet, -exel^ oblique 
Kasus -exde- > -exely 'exle- > -exel, -exle. Beispiele : hwd%n 
Leber < *fc5^, * lehren < '^Uber^ oblique Kasus leberen (mhd 
It'beTj l'ehere). Ebenso sind zu beurteilen die Feminina A^- 
mozn (mhd kamer ^ kamer e) Kammer, glqmezn (mhd klamer^ 
klamerey klammer) Schraubestock, kaldazn (mhd kalter) Kelter, 
fedezn (mhd veder^ vedere) Feder, budain f (mhd buter) Butter, 
deren Plural auf -in oder -zs endigt, zB fflqmozn oder glq- 
meze die Klammem, Schraubstöcke (§ 118, 2). 

2. Das gleiche Ergebnis liefert die Kürzung langer 
Vokale (§ 180 ff): ladezn (mhd leiter, leiiere) Leiter, odazn 
(mhd äder) Ader, i^efo^» (mhd ft/ä^re < mhd ft/a^^ß) Blatter, 
odrgL (aus den obliquen Kasus < atme < äteme) Atem. 

Beispiele wie {{dedeh (mhd unt^teUn) 'ein bischen' er- 
weitern die Fassung des Synkopierungsgesetzes : ifdedele, 
mit Kürze, beweist Doppelformen t^tltn (wegen der Kürze) 
und t^telln (wegen des e). Hiervon war die eine natür- 
lich die Form des Nom Akk, die andere die der obliquen 
Kasus. 



§ 262—264. Synkope des mhd e. 113 

Fiüheres *f *l (sonans) wird öfters silbeeinleitend, zB 
in: bädzi < *bädp < mhd *beidertch (oder *beidenoät?) grobes 
Tuch aus zwei Stoffen (§259 Anm 2 und Wb 13), Davmdle 
< *Dauto9rdl (< mhd "^Tüberetal, § 257, 1) + analogem € 
Flurname Taubertal; ebenso in Wolfle Flurname Wolftal < 
* Wolf{t)l (< mhd * Wolftal) + e. In der Endsilbe -el ist e 
bewahrt bei Antritt von mhd -Un^ zB ^beh Dim zu Ampel, 
cezfeh Dim zu azfi armvoU, kideh Kittelchen, Syseh Schüssel- 
chen; hierher auch obiges Datondh < inhi * Tüberetellin? 
— Beim Ausgang -e/, -er^ ^etn, -en sind silbische /, z, m, n 
bezw 9/, 91^ 9m y 9n entstanden, zB e^l Esel, fodai Vater, 
od9m Atem, owdnt Abend, Od\ Adam, xe%T^t rechnet, regnet 
usw; aber dsimet (< mhd zinm'ent) Zimmet. 

Wenn ein anderer Konsonant als Liquida oder Nasal 
dem 6 Yorau%ing, blieb exex erhalten; exexa war aber schon 
mhd zu exxB synkopiert worden. 

Den Nachweis hierfür vermag ich nur für voraufgehen- 
den langen Vokal aus der Kürzung (§ 180 ff) zu erbringen; 
zB sendet 'schönste' weist auf mhd schcenste < mhd schceneste. 
Giebt es vor dem Verdacht der Analogiebildung geschützte 
Beispiele für kurzen Vokal? 

Weil in dem bisher besprochenen Falle sowie in dem 
§ 264 besprochenen die Synkope keinen Unterschied zwischen 
langer und kurzer Stammsilbe macht, darf man schliessen, 
dass auch zur Zeit der Dehnung in dreisilbigen Wörtern 
die Synkope eines jeden e in zweiter Silbe bereits vollzogen 
gewesen ist. 

§ 264. Ebenso ist in zweisilbigen Wörtern inlautendes 
e bereits in mhd Zeit synkopiert gewesen. Beispiele wie 
seix(s)t 8ag(s)t, Sletx(s)t schläg(s)t, dzeix{s)t träg(s)t, zeigen 
Vokaldehnung. Diese braucht freilich nicht auf offene Silbe 
hinzuweisen, da das Resultat auch bei einsilbigen Wörtern das 
gleiche ist (§ 167 ff). Aber in Beispielen wie b€d{8)t bete(s)t, 
bedst bei badest badet, gsat geschadet, Kst (du) liest usw 
fehlt die Dehnung. Folglich sprach man zur Zeit beider 
Dehnungen ffiytt geschüttet mit Geminata; die Synkope 
war damals schon vollzogen. 

Heilig, Handart des Tanbergrnndes. g 



114 Vokalkürzung und Vokalschwund. Vereinfachung alter Oeminata. 

Das gleiche Ergebnis liefert für die langen Vokale ihre 
Verkürzung in Beispielen wie hezt hört, kyt gehütet, geblüt 
geblutet, gsglät gekleidet, glab{s)t glaub(s)t. 

Weitere Beispiele für Synkope des e: ma%%k (mhd markef) 
Markt, dstoitigt (mhd ztoinget) zwingt^ hso^ht bürstet, ghix^ 
geschichtet, geschieht, mq{nd)sf (mhd meinest) meinst usw. 

o) IHid Apokope und Synkopei 

§ 266. Jedes auslautende mhd e ist apokopiert worden, 
zB ddffz (mhd dürre) dürr, nyds (mhd nütze) nütze, bdozix (mhd 
bürge) Bürge, Sqn (mhd schände) Schande, sdun Stunde, sül 
(mhd schuole) Schule, hei (mhd helle) Hölle, gmq(n) (mhd ge- 
meine) Gemeinde, Jccezix (mhd Jcirche) Kirche, mQn[t) (mhd 
mäne) Mond, äz (mhd ouge) Auge, dl^m (mhd deme) dem, s^ 
(mhd schcbne) schön, gqnds (mhd gense) Gänse; in Nachbarmaa 
was W€s (mhd weiz,e) Weizen usw. — Zur Kontraktion in 
nö nahe, ky Kühe usw, sowie zu der in gse gesehen, gshi 
gespieen usw vgl § 252. 

Ebenso ist mhd -e < ahd -i gefallen, zB in nes (ahd 

nez^i) Nässe, glet Glätte, kelt Kälte. Doch ist der lateinische 

Gen Sg auf -i erhalten, zB in Jakovn Jakobustag, Mazd\ni 

Martinstag, Mi%eli Michaelstag, dagegen Bäzd^me Bartho- 

lomäi. 

Anm 1. a) e im Wortauslaut beruht auf älterem -tn (§ 258, 2) 
oder ^en , zB gese gegessen, d€f6 dürfen, dözs « md äoren) Dom , hdzs 
(< md Iioren) Hom , büwe oblique Kasus von Bube , giws (wir) geben, 
8ÖXB sagen usw. 

b) O- Nachbarmaa haben dieses -s abgeworfen, bezw es zur 
Kehlkopfspirans reduziert, zB büto oblique Kasus zu Bube, gas ge- 
gessen, sei schiessen. 

Anm 2. In einer Beihe von Fällen ist -6 (< -en) aus den obliquen 
Kasus herübergetreten, zB in oxb f (mhd eich) Eiche, hzggs Brücke, 
sayls f (mhd sül) Säule, sdzose Strasse. Als -n (< -en) liegt es vor 
in der Gruppe kqmazn Kammer (§ 118, 2). 

Anm 3, Infolge einer Ausgleichung ist der Beflex der Dativ- 
Fluralendimg -en in der Flexion derjenigen Maskulina, Feminina und 
Neutra verloren gegangen, die im Nom Fl flexionslos sind, bezw g^ 
worden sind, zB sdll (< mhd Stilen) Stielen, neixl (< mhd nagelen) 
Nägeln, h€x (< mhd bechen) Bächen, fies (< mhd vroschen) Fröschen, 
l^m9z (< mhd lemheren) Lämmern, ht/9i9z {< hiieneren) Hühnern. 



§ 264 — 268. Apokope und Synkope. Vereinfachung alter Geminata. 115 

Anm 4. Mhd äne ohne > nni, wohl yerallgemeinert in Stellung 
vor Vokal; ebenso nimi (neben n{m^) nicht mehr, zu mhd me. 

Anm 5. -(ejns ist unorganisch angetreten in wehne welchen (Dat 
PI), ahne allen, sekne jenen, ähnlich -{e)zs in weleze welcher, sekie 
jener (Dat Sg fem). 

§ 266. Diese Apokope ist erst in nhd Zeit eiDgetreten, 
nachdem die beiden Dehnungen und die Kürzung gewirkt 
hatten. Die Kürzung in Beispielen wie Sef Schafe, hzif 
Briefe, sys süss , daf Taufe usw ist nur durch die folgende 
Geminata zu erklären, und eine solche bestand nur im In- 
laut — vgl im Auslaut iöf Schaf, bztf Brief Damals sagte 
man also noch ^spsse, *dqfe usw. Die Vokaldehnung war 
zur Zeit der Apokope gleichfalls schon vollzogen; sonst 
bliebe die Dehnung in Beispielen wie hds Hase, Sleix Schläge 
usw unerklärt. Denn dass hier die Dehnung in der offenen 
Silbe und nicht etwa in der Einsilbigkeit ihren Grund hat, 
zeigen die Beispiele in § 168 ff wie Süs Schuss: PI sys, hol 
Ball: PI hei usw. Die Dehnung einsilbiger Wörter betrifft 
eben nur die mhd einsilbigen Wörter. 

§ 267. Nichtauslautendes e ist insoweit geschwunden, 
als die Aussprache der dasselbe umgebenden Konsonanten 
unmittelbar nach einander, dh ohne vokalischen Ubergangs- 
laut physiologisch möglich ist; so zB tel > rf|, hss > hsy 
ten > d^ bezw don, sei > sl, ket > gt [kt] usw, aber fo^, 
ddtn usw. Vgl kidl Kittel, ehs etwas, toisl Wiesel usw gegen- 
über noxhez Nachbar, iod9m Schatten usw. 

Anm. Wegen mhd -esch, -ec s § 259, 2 und 3. 



K. Vereinfachung alter Geminata. 

§ 268. Nach Vollzug der Dehnung und Kürzung 
(§ 157 ff und § 180 ff) ist jede Geminata vereinfacht worden, 
zB ahd mtAogßn, mhd mües;en > *myss€ > *myss€ > myse 
müssen; ahd suohhan, mhd suochen süechen > *syxxe > 
* ^yxX^ > ^yx^ suchen ; ahd ackar [acchar), mhd acker > agsz 
Acker. 

8* 



\\Q Vereinfachung alter Oeminata. 

Weitere Beispiele für: 

1. mhd II > l: abiil m (mhd aprille) April, alt alle, 
äl9ihqnt allerhand, dah f (mM tolle) Dohle, gah i (mhd 
galle) Gralle, Körperteil, gsel Geselle, hei (mhd helle) Hölle, 
kel9i m Keller , laie (mhd lallen) lallen , zoh f Papierrolle, 
seh f Schelle, Glocke, sah f Scholle, wah wallen, tooh f 
Wolle, W0h (mhd wellen^ wollen) wollen. 

2. mhd rr>z: daze f (mhd darre) Hiirde, d99z (mhd 
dürre) dürr, aez (mhd irre) irre, ^«cci Geschirr, hone (§ 203, 3) 
auf dem Eise schleifen, gaoze (zu mhd gurren) knurren, kaze 
m (mhd karre) Karren, sbaze m (mhd sparre) Sparren, totßze 
Wirren, naz (mhd narre) Narr, JtJ/'a^ (mhd pfarre) Pfarrer. 

3. mhd mm > m: bzt^me (mhd brummen) brummen, 
ßqms f Flamme, glime (mhd glimmen) glühen, ^eito^^ f 

(mhd hebamme) Hebamme, zqmle (mhd rammeln) sich begatten, 
st(me summen, Sw^me schwemmen, stoime schwimmen, id{m 
f Stimme, sdi^m^z stummer. 

4. mhd nn > n: bz^e brennen, dqn (mhd d<mne) denn, 
dqne f Tanne, dzqne, trennen, dy/idz dünner, kqne f (mhd 
kanne) Kanne, m^^oz Männer, zqne rennen, z%nE rinnen, 
pfqne f (mhd pfanne) Pfanne, st^ne f Sonne, sbqne spannen, 
§b\nE f Spinne, hbine spinnen, weifin (mhd toülpinne) Wölfin. 

5. mhAff>f\ 5zef Briefe, daf Taufe, hifldn Riefen, 
kafB kaufen, kufe Kufe, lafei (mhd * louffer) junges Schwein, 
zufs rufen, safe Seife, idzofe strafen, iefaz Schäfer, sef 
Schafe, — af (mhd äffe) Affe, byfl Büffel, dzefe (mhd treffen) 
treffen, gafe (mhd gaffen) gaffen, gzifl Griffel, lefl (mhd 
leffeT) Löffel, pfaf Pfaffe, pfefdz Pfeffer, ief m (mhd scheffe) 
Schöffe. 

6. mhd ZiZ, (;^] > 8'. baise (mhd bissen) beissen, bäsflas (zu 
mhd beiz,en^ beitzen) Beizfleisch, fuse (mhd vuoz,en) Fussende, 
gas PI zu Geiss, giss giessen, gles Klösse, gz0S9z grösser, 
hasB heissen, lose lassen, masl Meissel, myss müssen, zysl 
Bussel, sys süss, hdose stossen, Mzose Strasse, sise schiessen, 
^ys Schüsse, w€s (in Nachbarmundarten) Weizen, — ese 
essen, esix Essig, fase (mhd vazp^en) ergreifen, fesBz Fässer, 
[gase mhd gazp^e) Gasse, mas^dez (mhd maz,aUer) Massholder, 



§ 268. Vereinfachung alter Qeminata. 117 

Shuil Leitersprosse, tcasez Wasser, toese (mhd wez^n^ toiz^rt) 
wissen. 

7. mhd 88 > s: gvoi&i PI gewisse, ky8S n (mhd küssen) 
Kissen, kyss (mhd küssen) küssen, ffiese (mhd kr esse) Pflanze 
Kresse (in Dittwar grese < * krese[?]jj mes f (mhd messe) Messe, 
mis\ii Messing, mesmdx m (mhd messen^re, mesn^re) Messner, 
bu8 f (mhd prasse) Presse. 

8. ahd hhy mhd ch> x oder % : axs Eiche, axl Eichel, 
Izox Brachfeld, buxe, (ahd Ittohha^ mhd buoche) Buche, ^/2u:r6 
fluchen, kux^ Kuchen; dyx^^ (zu ahd tuoch [-M], mhd tuoch) 
Tücher, dsi^B Kop£sieche, zix8 riechen, syxe (ahd suohhan^ 
mhd süechen) suchen; — waxs wachen, wax^9z (ahd tceh- 
haltar, mhd wachalter) Wachholder, touxe (ahd wohhay mhd 
Woche) Woche ; bex^^z (ahd behhäri behhar, mhd becher) Becher, 
bzexe (ahd brehhan, mhd brechen) brechen, kyx^ f (ahd kul- 
htnaj mhd küchen) Küche, sdex^ (ahd stehhan, mhd stechen) 
stechen. 

9. mhd pPj bb > b: dobe (mhd * täppcy täpe) Hand, tvobs 
n Wappen, — babh (ndd päppeln) päppeln, bobe f Puppe, 
diabe (mhd *drappen neben draben) in gleichmässiger Be- 
wegung gehen, dzabe Treppe, gzap (zu mhd rabe, rappe) Rabe, 
^wp f (mhd ^gruppe, groppe) kleiner Fisch, kabe f Kappe, 
labe m (mhd läppe) Stück Zeug, zibe f Bippe, wfta (mhd 
suppcj soppe) Suppe, Habe m (ndd slappe) Pantoffel, snube 
f (ndd) Schnupfen (daneben snupfe), in Heckfeld grabe (Tb 
gzapfe) kratzen mit den Fingernägeln. 

10. mhd ddy tt > d: bet n (mhd bette) Bett, bide 
bitten, bid9z (mhd bitter) bitter, bude f (mhd bütte^ büte) Ge- 
fass, dzit dritte, hyde f (mhd hütte) Hütte, glede PI (mhd 
klette) Kletten, kude f (mhd kutte) Kutte, mede Mette, mide 
mitten, odazn f (mhd otter) Fischotter, zede retten, wede 
wetten. 

11. mhd cky k > g: hoge m (ahd häko häcko, mhd 
hake haken) Haken, snoge f (ahd snäko [< *snäggo, vgl 
Kluge schnake], mhd snäke) Schnake, — agez Acker, bage 
f Kinnlade, Backe, bage (mhd backen) backen, bek (mhd 
becke) Bäcker, biege (mhd blecken) Zähne zeigen, bek Böcke, 



118 Vereinfachung der Geminaten. — Konsonantenassimilation. 

hzoge m (mlid brocke) Brocken, digd% dicker, biyge (mhd 
hrücke] Brücke, btigl m Buckel, Kücken, dr^it dreckig, 
ege f Ecke, fagl f Fackel, ßigs flicken, gluk f [mlid ilticke) 
Bruthenne, hage hacken, hege f Umzäunung, Hecke, logs 
locken, megsxe (zu mhd m'ecke) schreien vom Bock, muge 
Mücke, nagit nackt, pflek Pflöcke, vek Röcke, s€git scheckig, 
image (mhd smacken) schmecken, snege f (mhd snecke) 
Schnecke, sdek Stöcke, hdzik Stricke, dsigeh n (mhd zickeUn) 
junge Geiss. 

§ 369« Von besonderem Interesse ist die aus den Er- 
gebnissen der Vokaldehnung und -kürzung zu folgernde 
Tatsache, dass jedes inlautende ahdy, 2,^ ch wenigstens 
vor Vokal — auch vor langem! — noch zu einer Zeit 
geminiert gewesen sein muss, als die Vokaldehnung und 
-kürzung eii^getreten war, dh dass unsere Mundart in ahd 
Zeit denselben Zustand hinsichtlich der hochdeutschen 
LautverschiebuDg eingenommen hat, wie er heute noch in 
einem Teil der Schweiz besteht (Winteler, Kerenzer Mund- 
art S 43, 45 und 50). 

Anm 1. Wichtig ist, dass die W-Ma vor ahd Geminata Kür- 
zung nicht zu kennen scheint (§ 180 b). Für diese Mundart wäre also 
anzunehmen, dass nach langem Vokal diese Qeminata schon in ahd 
Zeit vereinfacht worden ist. Vgl Braune § 92. 

Anm 2. Im Auslaut war die Geminata schon ahd vereinfacht 
(§ 180 Anm 2). 

§ 270. Auch die in unserer Mundart erst in neuerer 
Zeit entstandene Geminata ist vereinfacht worden, so 

II < Id, zB doU < *dolle < mhd tolde Dolde (§ 274, 1). 

mm < mb, zB k^m < * k^mme < mhd kembe Kämme 
(§ 274, 2). 

mm < md, zB yifw < *fi^me < mhd vremde fremd 
(§ 274, 3). 

nn < nd, zB gsdqne < *gsdqnne < mhd gestanden ge- 
standen (§ 274, 4). 

^^ < ^g, zB si^e < *ä{^jj€ < mhd singen (§ 274, 5). 

8S < st, zB disl Distel (§ 142 Anm 5 und § 274, 7). 

Desgleichen nach Vollzug der Synkope entstandene 



§268 — 273. Vereinfachung der Geminaten. Konsonantenassim. 119 

Geminata, zB bzet bratet, ffsyt geschüttet, gelnät gebreitet, 
gebet gebetet, gegldt gekleidet. 

§ 271. Bei heutigem Zusammentritt zweier gleicher 
Konsonanten im Satze ist. ebenfalls die Geminata verein- 
facht worden, zB hodeoz hat der, öbal ob bald, isäutoaz 
(< *is8äuw^^) ist sauber, dxBeinle Eichhörnchen, laft^n laufe 
von, fildyi viel Leute , t ktimlt ich komme mit, i kgnet ich 
kann nicht, ledzäus leer (her] aus, netqm nicht daheim usw. 



L Konsonantenassimilation. 

§ 272. Wir sehen hier von den vereinzelten Assimi- 
lationserscheinungen ab, welche bereits oben besprochen 
worden sind, wie mhd rs>zi (§ 126, 2, vgl Bremer § 70 
Anm) oder mhd seh > i (§ 127, vgl Bremer a a O) oder ebdz^ 
ebs < mhd etewer, etewas; jemand, etwas u ähnl. 

Es sollen hier nur solche Assimilationen zur Sprache 
kommen, welche nicht eine bestimmte Lautverbindung be- 
treffen, sondern eine zusammenhängende Reihe gleichartiger 
Lautverbindungen. 

Alle Assimilationen sind teils progressiver teils regres- 
siver Natur, im Gegensatz zum Schwäbischen, das nur re- 
gressive Assimilationen kennt (Kauffmann § 192). Da wir 
in der Mundart im Taktinnem bei Kürze stets scharf ge- 
schnittenen Akzent haben (§ 10), konnten bezw mussten 
Lautfolgen (schema tisch) -alda- > -alla- jetzt ala werden. 
Hierher gehörige regressive Assimilationen (vgl schwäbisch 
'olda > -adda) sind unmöglich. 



1. Progressive Assimilation. 

§ 273. Mhd bj d, g geht in vorhergehendem Nasal 
auf; also mb > mm, nd > nn, ^g > jjjj. Die weitere Verein- 
fachung zu ntj n, jj ist § 268 S besprochen worden. Diese 
Assimilation ist nur im mhd Inlaut eingetreten; im mhd 
Auslaut ist mp, nt, i^k lautorganisch. Die Ausnahmen sind 



L 



120 KonsonantenaBBimilation. 

§ 139, § 141 und § 156 bereits besprochen worden. Zur 
Zeit, als kurzer Vokal in offener Silbe gedehnt wurde, war 
entweder diese Assimilation noch nicht eingetreten, oder es 
bestanden noch die Geminaten; daher Kürze in k^ Kämme, 
h^ Hände u dgl. 

§ 274. 1. -W- > -//- > /, zB doh f (mhd tolde) Dolde, 

hobz (mhd holder) Hollunder, golhqnds Vogel 'Goldhans*, 

syli schuldig, KahäUzst [< mhd [Ge)Baldradi8hüsen) Fltir- 

name (Wb 10), lol^e (mhd hulderen) boUem, hol (mhd holde) 

bald, gyU PI zu Gulden.. 

A n m. In felddz Felder, welddz Wälder u ähnl ist d nach dem Sg 
angetreten; in Infinitiven wie halds halten, ieldB schelten nach der 1. Sg, 
Präs Ind. 

2. -mi- > -mm- > m, zB Gqmezi Gamburg (Dorf) (§ 257), 
dt(m9z (mhd tumber) dummer, k^ (mhd kembe) Kämme, wqm[e)s 
m (mhd wambes] Wams, qm9% (mhd eimber] Eimer, \me (mhd 
imbe) PI Bienen, biqmldaz (zu mhd brämber) Brombeere. 

3. -md- > -mm- > m, zB h^maz PI Hemden, k^m Sg 
(mhd hemde), fz^m (mhd vremde) fremd. 

4. a) -nd- > -nn- > n, zB qn (mhd ande) leid, sqn f (mhd 
schände) Schande, g§dqne gestanden, m\nqn9Z miteinander, 
Qwqne f (mhd anwande) Weinbergzeile, dsebqnazt selbander, 
hine (mhd hinden) hinten, bl\ni blinde, zineze (mhd rinderen) 
geil sein, von der Kuh (vgl Schmeller), bine binden, toine 
(mhd tvinden) drehen, Sine schinden, iinös Schindaas, §indzihyde 
Schindershütte, fine (mhd vinden) finden, z\nB f Rinde, k\n 
(mhd kinde) Kinder, qn n (mhd mide) Ende, wqn Wände, h^ 
Hände, y^^^^;^fi (mhd versehenden) verschänden, wqneli (< mhd 
*wendelich) fleissig, kalqndz Kalender, hdqndz Ständer, Kraut- 
ständer, dzt{ne, z{ne (mhd unden) drunten, unten, fftot^ne ge- 
wunden, gSt{ns geschunden, tct{n9z Wunder, dst(?i9z Zunder, 
t(noz (mhd under) unser, hyn Hunde, sy.n Sünde, föazmy^z 
Vormünder. Zu i^n 'und' vgl Braune § 126 a 4. 

b) Die jp-Ma von Buchen und Walldürn entzieht sich dieser 
Assimilation, zB in finde dahinten, drt^nde unten. 

5. -w^- > -^^- > jy, zB si^ie (mhd singen) singen, rffjj/« 
(mhd tengeln) die Sichel hämmern , J^^^£ (< mhd brengen) 



§ 274 — ^275. Konsonantenassimilatton. 121 

bringen, ffs^ Gesänge, ft{^% junge, Iq^oz langer, g^f^ Gänge. 
-if} aus Vermischung von mhd -in und -ung (§ 65 Anm 3 und 
§ 259, 1) zB in dsdidifi (mhd s^tunffe) Zeitung, toysdpi (mhd 
wüestunge) Wüste, br^di^ Breite, wdidiq Weite, hiwi^ (mhd 
habunge) Kraft in den Gliedern. 

6. hs > 88 > s (bezw i in Nachbarmaa ] s Nachtrag zu 
§ 124 b. 

7. st vor l > *88 > 8 (bezw s in Nachbarmaa), zB dis^ 
[düD f (mhd disiel) Distel, Basl (BaS^ Bastian, fü^dim f 
Fistelstimme. Vgl auch § 142 Anm 5. 

2. Begressive Assimilation. 

§ 275. Begressive Assimilation tritt im Ostfrk spora- 
disch auf, indem ein Nasal oft die Artikulationsstelle des 
folgenden. Konsonanten annimmt: 

1. m vor Alveolar > » in ky^nt ky^ndsi komm(s)t, da- 
neben kymi[^)t (!) (ahd cumit cumüt [Braune § 340 Anm 3], 
mhd küm[8]t). 

Anml. InOm>nin Fällen wie hbsdangk bcist du es ihm 
gegeben ?. 

2. n vor Lippenlaut > m in mtj^mpfl mundvoll, hqmpfl 
handvoll, Dim h^pfeh^ 8qmpft sanft, ZQtnpft Banf, 8^pft 
Senf, ßSdqmbhix in offizieller Schreibung Steinberg (Name 
eines Berges), Swqmezi Schweinberg, Bqyjn^zt Bqymezi (1407 
Bunber) Dorf Paimar (Wb 14). 

3. n vor l und % (auch vor alveolarem r der Nachbarmaa) 
> ;j , zB hyuigeh (ahd huoninchiUn) Huhn (ohne Diminutiv- 
begriff!), swifil m (< *äu>inl < mhd swindeT) Schwindel, hoirilt 
(< *Stoinlt < mhd svnndelt) (es) schwindelt; Ajc^^ [^Wlt) 
(< mhd hüener) Hühner (in Distelhausen-Königshofen A^ar, 
in O hjsf9%), 

A D m 2. Statt des zu erwartenden n steht w — woM erst modern 
nach dem Vorbild der Schriftsprache wieder eingeführt — in mijiqndz 
mit einander, idfndz Ständer, fb9zmym9z Vormund. 

Anm 3. In Fällen wie 8dzö9ik Strang, höt^k Bank < mhd stranc, 
banc, liegt nicht der Lautwandel n > 13 vor; das mhd w ist vielmehr der 
orthographische Ausdruck für den Laut tj. 



122 Assimilation. — * Dissimilation. — Srarabhakti. — Fremdwörter. 

§ 276« Mhd by dy g vor stimmlosem Konsonant > by d, ff 
bezw py ty k, sowohl in ursprünglicher Folge als bei Zu- 
sammentritt durch Synkope, zB bz^g(s)t (bezw bz^fik[s]t^ 
§ 47 Anm 2) bring(s)t, f^^g(s)i fäng(s)t, toi^igt winkt, glat 
kleidet, sat (er) schadet, sibt siebente. 



M. Dissimilation. 

§ 277, 1. Totale (lautliche) Dissimilation liegt vor in 
awl (< *alwl < mhd *alwtle) soeben, Fip Fible {< *Filble) 
Dim zu Philipp, vielleicht auch in ilxe (mhd Itlje) Lilie, doch 
vgl § 146; vgl auch Beitr XXII 218. 

2. r ist an Stelle eines / getreten in baltdez Barbier, 
baltdze barbieren. 

3. /ist für r eingetreten in ahd * Irminhartesbtunt (jetzt 

Ortsname Umspan, vgl Wb 9) > * Irmintesbiunt > ^^Irmins" 

biunt> *Ilminsbiunt (1423 Umspandt), woraus weiterhin /w^- 

^bg mit Metathesis und volkstümlicher Anlehnung an sbg 

(mhd spän) ^ Holzspan' geworden ist. 

Anm 1. Für die Gruppe (szhld9z (Bzwlddz (zu mhd *^tber > 
^rher) Erdbeere, bit^mldaz (mhd bräniber) Brombeeren, hif^d9z Hiefebeeren, 
byxld9Z Buchbeeren, bzosld^z (< mhd ^bro^ber, vgl Wb 15) Art Erd- 
beere, fragaria viridis, zqfld9z (mhd reinevane > *rqf9n) Rainfarn, waren 
Fälle wie masldaz Massholder, waxld9z Wachholder, waig8ld9z) Weichsel 
(regelrecht < mhd mass^alter, toachaUer, tmhsetter) analogiewirkend. An- 
derwärts begegnet übrigens ceztol Erdbeere, bzund Brombeere. 

4. / findet sich an Stelle eines n in büldtn (hebr) neben 
bi^nQm Mund. 

5. n steht an Stelle eines m in nt^mpfl neben fm^mpfl 

mundvoll. 

Anm 2. Eine Anzahl von sogenannten Dissimilationen deckt sich 
überhaupt mit (auf analogem Wege erzeugten) Suffixvertanschungen, 
zB Sebl für *S€b9z Josef, Sepper, Sof9z m (!) für * Sof^ Sophie Dim, Basl 
für *Basn Sebastian, axl für *axn (mhd agene) Acheln, Grannen, toaisle 
< mhd *wi;ifenen tünchen, lagh < mhd loukenen leugnen usw, vgl zu 
letzteren Fällen Pfaff 180. 



§ 276 — 280. Assimilation. Dissimilation. S^arabhakti. Fremdwörter. ] 23 

N. Svarabhakti. 

§ 278. Ein ganz kurzer Vokal hat sich nacli / und r 
vor folgendem, der selben Silbe angehörigen Konsonanten 
entwickelt. Dieser Vokal liegt (namentlich bei älteren 
Leuten, bei jüngeren macht sich Verschwinden be- 
merkbar) als 9 vor in den mhd Verbindungen Ip^ Ihj Im, rm, 
rf, rp; als { in mhd Ik, lg, Ich, rg, rch\ zB kohp (mhd 
kalp) Kalb, Kohp halb, höhm Halm, di9m arm, §düi9m Sturm, 
ddz9f Dorf , kdzop (mhd korp[b)] Korb, md9i9p mürbe; welik 
(mhd welc, welch) welk, bDlix (mhd balc, balg) Balg, milix Milch, 
^ix 3.rg, bezix ^^^ix (nihd ber<^'^ Berg, iii Dittwar Sdozix 
Storch. 

Hierher auch aus § 104 lilix^ Lilie, kasdqnixe Kastanie, 
zin%xe Rinne, aus § 106 Anm 3 jqn€WJ9z Januar, febzewj9z 
Februar, Edewazt Eduard. Vgl auch § 146 Anm 5 und 
Anm 3 am Ende [dd9zh), 

Anm. Neben milix, baezix heiiXi ^^öiix, i*^ix^ bestehen erweiterte 
milix, hazix bezix, sdözix, lilixB* Die letzteren Formen sind die häu- 
figer vorkommenden. 

0. Moderne Fremdwörter. 

§ 279« Zu allen Zeiten sind Fremdwörter eingedrungen, 
, die nach ihrem Eintritt sich den Lautregeln imterwarfen. 
Lat puteus, ahd (md) pfuzzi, mhd pfütze liegt vor als pfidie 
Pfütze; lat palus, ahd pfäl, mhd pfal> pfol Pfahl. Zu lat 
pater {^oster) wird ped9zle geweihte Münze gebildet. Hier- 
her sind auch die vielen Hebraika wie soude Narr, bzouxes 
böse usw zu stellen (§80 Anm 2), die auf mhd hebr ö 
zurückgehen, die sich aber der Dehnung mhd o > ou (§ 178) 
anschliessen. Andere Beispiele finden sich unter den ein- 
zelnen Paragraphen. 

Schriftsprachliches Lehnwort 'Saat' dringt als sdt ein, 
neben lautlich regelrechtem sdt < mhd sät 

§ 280. Im folgenden sei eine Schicht offenbar jüngerer 
Fremdlinge angeführt, die, nicht verstanden, hinsichtlich des 



124 Fremdwörter/ — Relative Zeitfolge der Lautverätderungen. 

Vokalismus oder Konsonantismus eine Einbusse erlitten: 
äfegot Advokat, lzafes9% Professor, hzidöl brutal grob, du- 
ffezhe (franz discourir) Diskurs führen, ffimenäsitim ginasit^m 
ffimenäsi n Gymnasium, hüzebogäsi n [franz hagage] Lumpen- 
gesindel, Hurengesindel, malädzi (zu franz malade) krank, 
mqndenize (franz maintenir) lenken, mazqn majorenn, mezse 
(franz merd) danke, nadzel (franz naturel) natürlich, bbSdenöt 
(lat obsiinatus) eigensinnig, sqmbzqndez sqmpjqndd^ Karten- 
spiel Sans prendrej sidj'qn Satan, Slawdk Slowak, sdüdSn- 
titf/m Stipendium, taUgt Dialekt, tezegdaz Direktor. Hier- 
von haben zB bzedöly dbsdenöt die Wandlung ä> d (§ 71 a) 
bereits mitgemacht. 



in. Relative Zeitfolge der Lantveränderniigeii. 

§ 2S1. Das gedehnte mhd a erscheint als ö (§ 159j, 
mhd ä aber als d {§ 69]. Hieraus folgt, dass zur Zeit der 
Dehnung mhd ä nicht mehr ä gewesen sein kann; denn 
sonst wäre die gleiche Entwicklung > 5 zu erwarten. Es 
üiuss sich zur Zeit der Dehnung also schon nach d zu ent- 
wickelt haben, sei es, dass für jene Zeit söj o oder auch 
schon das moderne ö anzusetzen ist. Der letztere Fall ist 
deshalb nicht ausgeschlossen, weil für gedehntes mhd o, 
bevor es zu ou diphthongiert worden ist (§ 178), zunächst 5 , 
anzusetzen ist (§ 163 und 158), und mhd ä nicht denselben 
Weg eingeschlagen hat; denn nach § 158 bestand zwischen 
den alten und neuen Längen ein quantitativer Unterschied. 
Wir erhalten also die Zeitfolge: 

1) Mhd ä> *db bezw *ö o, 

2) Beide Vokaldehnungen, also mhd a zunächst >*ä, 
mhd > * ö. 

3a) *ä (< mhd a) > *sö bezw 5. 3b) *ö (< mhd o) > ou. 

Da mhd 6t, ou und öw zu ä geworden sind (§ 96 und 99), 
so muss sowohl mhd ä als gedehntes ö < mhd a bereits zu- 
vor die o-Färbung angenommen haben. Wir erhalten also : 

4 a) Mhd ei > ä, mhd ou > ä, mhd öu > ä. 



S 2S0. Fremdwörter. — § 281. Relatiye Zeitfolge der Lautveränd. ]25 

Hinzuzufügen ist als 

5 a) die Kürzung langer Vokale vor Doppelkonsonanz 
(Geminata); denn als Kürzung von mhd ei und ou erscheint 
a (§ 190f]. Zur Zeit der Kürzung war bereits ä mit mhd 
zusammengefallen, weil die Kürze hier wie dort o ist 
(§ 182 und 185). Aus § 157 und 268 ist endlich zu folgern 

6 a) Vereinfachung alter Geminata. 

Die Brechung kurzer Vokale vor r (§201) betriflEl nicht 
nur die mhd kurzen Vokale, sondern auch die verkürzten 
langen (§ 201 ff), ist folglich später als die Kürzung ge- 
schehen. Wir erhalten also als 

7 a) Brechung der kurzen Vokale vor r. 

Die Kürzung setzt wiederum eine Reihe anderer Laut- 
veränderungen voraus. Die Kürzung von ^ ist ^ (§ 183), 
beruht also schon auf i (§ 73), die von mhd ie ist i (§ 187), 
beruht also bereits auf l (§ 90) ; ebenso beruht auf ü (§ 92) 
u als Kürzung von mhd uo (§ 188); auf p (§ 94) y als 
Kürzung von mhd üe (§ 189). Wir haben also vor 5 a) 
einzuschieben mhd ^>l, %e>t^ uo > ü, ü> p. Eine be- 
stimmte Zahl in der oben gegebenen Reihenfolge vermögen 
wir diesen Lautveränderungen deshalb nicht zu geben, weil 
wir sie zu den Erscheinungen 1) — 4) in keine Beziehung 
setzen können. Gleichfalls früher als die Kürzung ist die 
Diphthongierung des mhd t, ü, tu zu ai, au, ay anzusetzen, 
weil in diesem Falle die Kürzung unterblieben ist (§ 181). 

Noch einige andere Lauterscheinungen lassen sich ein- 
ordnen. Nasaliertes mhd e, o, ö erscheint als ^, ^, ^ 
(§205 ff). Also ist die Nasalierung früher eingetreten als die 
Diphthongierung zu et, ou, 0y, ist mithin vor. 3b) zu setzen. 
Sie muss aber auch später stattgefunden haben, nicht nur 
^s beiderlei Vokaldehnung, sondern auch als der als 3 a) 
bezeichnete Lautwandel; denn mhd a erscheint gedehnt vor 
Nasalen als q (§ 207). Wir gewinnen so die Reihenfolge 

4 b) Nasalierung, 

5 b) Diphthongierung. 

Obiges 3 b ist also nunmehr genauer bestimmt. 



126 Kelative Zeitfolge der LautveränderungeB. 

Die mhd Synkope ist, wie § 263 ff festgestellt, früher 
als die Yokaldehnung eingetreten, wäre also als 1) zu be- 
zeichnen. Die Apokope des auslautenden 9 hat nach § 266 
später als die Yokalkürzung stattgefunden, wäre also als 
6 a) zu bezeichnen. 

Dieser Apokope muss die Assimilation von rig > ipi 
zeitlich voraufgegangen sein; denn mhd auslautendes rig 
erscheint als ijA, während mhd -nge als ti erscheint (§ 152 
und 274, 5), Später als die Apokope des d ist auslautendes 
p geschwunden (§ 139), weil dies sowohl im mhd Auslaut 
statthat als in den durch die Apokope geschaffenen, und 
noch später ist auslautendes w zw. p geworden (§ 107, 1), 
weil dieses noch heute erhalten ist. 

Noch ein paar Einzelheiten mögen den Stammbaum 
vervollständigen. 

Zur Zeit der Dehnung war mhd seh noch sz (§ 157), 
zur Zeit der Kürzung aber schon s (§ 180); wir setzen 
also an: 

3) oder 4) Mhd seh > i. 

Mhd e ist vor l und st zu e geworden (§ 55); aber die 
gedehnte Silbe kennt nur die weite Artikulation; folglich 
hat jener Übergang später stattgefunden als die Dehnung. 
Auslautendes n in nichtbetonter Silbe ist später als aus- 
lautendes 9 [e) (§ 258 Anm) und früher als auslautendes ch 
abgefallen (§ 258, 3). 

Nach den Lauterscheinungen der Nachbarmaa zu 
Bchliessen (vgl § 133 und Nachtr zu § 124 b) ist mhd -A^- 
früher zu -ä5- > -5- geworden, als ebendort mhd szuS (§ 124 b). 
Auch ist hier die Entlabialisierung des mhd d', ü, cäy tu und ile 
(§ 63 b, § 67b, § 82 c, § 87 b und § 94b und c) vor Brechung 
der kurzen Vokale vor r (§ 201 — 204) zu setzen (§ 204, 3 b). 

§ 2S3. Fassen wir die bisherigen Bestimmungen zu- 
sammen, so erhalten wir nebenstehenden chronologischen 
Stammbaum. 



§ 282. Belatire Zeitfolge der Lautrerinderungen. 



127 



00 




n 






S 


2 


2 


a 


M 


^ 


CS 


a 


;z; 


1 ~" 

«0 


-.s 


«0 

1 


^00 


A 


A 


1 


«0 


«0 




*? 


»Ö 


1 


^ 




g 



lO 





'Öi 




A 




•^ 




•V 




13 




A 




3 




^* 




•<:> 




* 




A 


• • 




d 


:o 


o 


»<^ 


tu 


lO 


d 


» 


3 


A 


^ 


o 


V 




3 


1«» 


'S 


A 


o 


••• 


> 


1«-^ 


o 


» 




A 


03 


« 




I<1> 



* 

A 

TS 

S 



M 


5;* 


'ö S 


thongierun 
gedehnten 


A 


ng des mh 
Nachbarm 


'S- " 


10 


§•2 




* 

* 


4> 

.J18 



128 



Übersicht der Entsprechungen. 



lY. Übersicht der Entspreehnngen 
Tom hentigen Bestände der Mundart ans. 



§283. 



Die Vokale. 



Gewöhnliche Reflexe: 

i < mhd I in geschlossener 
Silbe § 58. 
<mhd *c § 187. 

I in mäi Mai usw § 96 a 2. 

< nebenbetontem mhd tu (§ 89, 
§ 96 a 2 und § 258, 1. 

< neben- und unbetontem mhd 
• § 60. 

in ywei^ überall § 89 Anm. 

in hilt hält § 51 Anm 2. 
-ix < mhd -ach § 50, 1. 
Svarabhakti % % 278. 

-JÖr, -ft>-, -nix < mhd rj, lj\ ry' 

§ 104 ; dafttr -•> usw § 278 Anm. 
4% < 'Uch § 258, 3. 
-i/< mhd 'isch, -esch § 259, 2. 
-» und -»/e in Ortsnamen § 257, 6 

und § 104. -», 'je, -ixe, -ixe 

§ 149, 
-1 (bezw -ix) < mhd 'ine § 119 

Anm 1. 
-» in öni ohne < mhd äne usw 

§ 265 Anm 4. 
-I < mhd 'ig, -ec § 259, 3. 
'it, -ix, 'i < mhd i\h)i § 259, 4. 

f < mhd i vor Nasal § 212. 
< mhd ie vor Nasal § 236. 
Suffix -(71 für -«4^ § 65 Anm 3, 

§ 259, 1 und § 274, 5. 
'i in {ms Imbiss § 171 Anm. 



Abweichende Reflexe in 
Nachbarmundarten : 

S: 
t<mhd ö § 67 b. 

j»-Ma: 
e<mhd üe § ISac 



S und O: 
ie < mhd ie § 90 b. 

S: 

i^ < mhd üe § 94 b. 



§ 283. Die Vokale. 



129 



?<mhdt§ 162,1 und§l71,l. 

< mhd ie § 90 a. 

i < mhd ie + n in Diii Dienstadt 
NacHtr zu § 115. 

f < mhd i vor Nasal § 213. 

< mild ie vor Nasal § 235. 
I < mhd >e + n in D^i Dienstadt 

Nachtr su § 115. 

%9 < gedehntem mhd i vor r 
§ 193 A 2. 
<mhd ie vor r § 193 A 1. 

e < mhd e in geschlossener 

Silbe § 51. 

<mhd e § 184. 

e < mhd ^ besw ^e in der Gruppe 
mhd Sbene § 55, 4 a. 

< mhd *• (mouilliert vor /) § 55, 1 . 

< mhd S vor sp^ ««, ^;^ § 55, 3. 

< mhd *• vor 8t § 55, 2. 

< mhd U (?) § 55, 4 b und c. 

< mhd ie § 90 Anm 1 und § 102 
Anm 3. 

< unbetontem mhd • § 60 , 2. 

q < mhd e vor Nasal + Kon- 
sonant § 208. 

< mhd e vor Nasal + Kon- 
sonant § 210. 

< mhd ^ vor Nasal § 225. 

<mhd e vor Nasal § 227. 
f modemer Umlaut von q § 242 
Anm 1 und 2. 
in hzfiig{8)thTing{8)t § 212 Anm 1 . 

< unbetontem mhd • vor Vokal 
§ 60. 

Heilig, Mandart des Taubergrandes. 



jt>-Ma: 
l < mhd üe § 94 c. 
<mhd ü § 166, 1 b. 

Nachbarmaa : 
i in Hxs Iflgen § 90 Anm 2. 
t<<m(h)d i8[t) ist § 124 Anm 4. 



O: 

e < mhd ie § 187 b. 

j»-Ma: 

e < mhd ö § 63 b. 

S: 

e < mhd €§ § 183 b. 



S: 
f < mhd ^ vor Nasal § 183 b. 



130 



Übersieht der Entaprechungen. 



e < mild e vor r § 194. 

< mhd e § 76. 

< mhd dj obd ^ § 73 Anm 5a 
und § 103 Anm 1. 

e < mHd ä' (?) § 55, 4 d. 
vereinzelt < mhd ^ § 73 Anm 1, 

2 und 3. 
in sept sät § 184. 

^ < mhd e vor Nasal § 209. 

< mhd e vor Nasal § 211. 

< mhd ^ vor Nasal § 224. 

< mhd e vor Nasal § 226. 
f neben |n in Hfit S^it Hain- 
stadt Nachtr zu § 115. 

69 < gedehntem mhd e vor r 
§ 193 A 2. 



6 < mhd a in unbetonter Silbe 
§ 50, 3. 

< unbetontem mhd i § 60, 2. 

< mhd o in unbetonter Stellung 
in Fremdwörtern § 61 Anm 2. 

< t«n(2 in Unbetontheit § 254. 
in eaou also § 255. 

'Bm9z < "heimer § 257 Anm 3. 
'6zi < {b)urcin Ortsnamen § 257, 2. 
'68 < lat 'US § 259, 5. 
-ß< < ahd 'Uoti § 258, 4. 

< mhd '{h)eii § 258, 5. 
-e < mhd -in § 258, 2. 

in der Endsilbe -«/ vor mhd 
'Hn bewahrt § 263, 2. 

im Wortauslaut § 265 Anm 1. 

aus den obliquen Kasus ein- 
geführt § 265 Anm 2. 
(e)ne, (ejie unorganisch § 265Anm 5. 



I S: 

ee < mhd 6 § 76 c. 

S und W: 
e < mhdä'% 161, 1 b und 170b. 

S und ^-Ma : 
e < mhd ^ § 73 b. 



^-Ma: 
^ < mhd eij 9uvot Nasal § 246 e. 



Nachbarmaa: 
f in h^nd$e Binse § 212 Anm 2. 

J9-Ma: 
ea < mhd e und ce vor r 
§ 197, 1. 
< mhd iu + r % 197, 2. 

j>-Ma: 
6 in Präfixen § 260 Anm 4. 



$ 283. Die Vokale. 



t31 



Mhd e in mhd Zeit synkopiert 
8 264. 

im Auslaut apokopiert § 265. 

(nicht auslautend) geschwun- 
den § 267. 

< ahd • gefallen § 265. 

in den Präfixen ge-, he^, m-, «n- 
§ 260, 2-6. 
Mhd -m (Bat Ruralendung) §265 

Anm 3. 

9-Syarabhakti § 278. 
-9 vor mhd -r § 193 A. 

e < umgelautetem ahd a vor 
cht und ch %h2 K 1. 
in Woltern wie ahd gatip- 
ling § 52 a 3. 

< jüngerem Umlauts-« § 52 
a 4. 

< analogem (ganz moder- 
nem) ümlauts-e § 52 a 5. 

<mhd ^- in geschlossener 
Sübe § 54. 

< mhd €B § 183. 
€<mhd «(?) § 51 Anm 1. 

vor 8t in Fremdwörtern § 55 

Anm. 
Mhd U in Wbekuochen § 161, 1 a 

Anm. 
Umlauts-e in der Kindersprache 

beseitigt § 52 Anm. 



€ in Wörtern wie ahi/ravali 
§ 52 a 3. 

< jüngerem Uml-« § 52 a 4. 

< analogem (ganzmodemem) 
Umlauts-e § 52 a 5. 

<mhd e § 161, 1 a und 
§ 170, la. 

< mhd ^ § 73 a. 



O: 

€ < mhd ei § 190 b und 246 b. 
<€ <mhd öu § 192 b. 



• p-Ma: 
{e) €8 < mhd ö Yot r % 204, 1 b. 



O und S: 
€9 < mhd e § 74. 
66 in der Ghruppe ^mfthen' § 73 

Anm 5 b. 

S: 
€ in der Gruppe ^mähen' § 73 
Anm 5 b. 

O: 
€ < mhd e % 76 b. 

< mhd ei vor Nasal § 246 b. 

O und j9-Ma: 

6 < mhd ei § 96 b. 

< mhd öu § 101 b und c. 

9* 



Überüoht dei Entepiechungen. 



! < mhd a io mhd uitiMV und 
ipulen § 160 Anm ]. 
in ive Ernte < mhd «rnc § 194 

* fiuUt < mhd virten beiw 
'iifreMn g IST Audi 3 und 
Nachtr. 

i;edehntem mhd S vor r 
193 A 2. 
nhd « vor r § 193 A 1. 

bhd e vor r + Konso- 

taiit§&2a2und§202,3. 

nhd e vor r + Kon- 

onant § 202, 1. 

ahd i vor r+ Konsonant 

f 202, 5 a. 

ohd ä vor r-|-Koneonant 

202, 2. 
ahd e vor r -f* Konsonant 
i 202, 4. ■ 

< mhd te vor r + Kon- 
onant § 202, 6. 
Sai gchiei g 234 and 3 2U2 

tcn DUT § 106 Anm 5. 

cmft erst 3 126, 2 und 

§ 24S, 6. 



_p-Ma: 
6 < mild ^, « vor r § 198, 2. 



ea < mhd e, S, ^ vor r § 1 98, 2. 
< mhd iu + r § 197, 2 a. 



S (N) und^-Ma: 
<B <: mhd ä vor r § 204, 3 b 



^-Ma: 
<B < mhd ä vor r § 204, 1 b. 



ee < mhd e vor NaB»l § 246 b 



a < mhd S vor Nasal § 246 b. 

p-Ma: 
»<:r § 197 and g 198. 

O: 
a < sweitem Umlauts-e § 52 b. 
<mhd^§S4bund§ L61, la 
Anm. 

< mhd m% 1 83. 

< mhd ei § 190 b. 



§ 283. Die Vokale. 



133 



a < mhd a in geschlossener 
Silbe § 48. 
<a< mhd ei § 190. 
<ä< mhd ou § 191. 
<ü< mhd öu § 192 a. 

a < mhd a für *3 (/6ad« Spatz) 
§ 168 Anm 3. 

< mbd ei + n in kdafvü Stein- 
furt Naehtr lu § 115. 

< unbetontem e in Fremdwör- 
tern § 51 Anm 5. 

< unbetontem mhd ^ § 57. 

< unbetontem o § 61 Anm 2. 
in der Gruppe /iteiikrt Fast- 
nacht § 159 Anm 4. 

q < mhd a vor Nasal + Kon- 
sonant § 206. 
<q < mhd ei vor Nasal 

§ 242. 
<q < mhd au vor Nasal 
§ 244. 

ä < mhd ei § 96 a. 
<mhd (m § 99 a. 
<mhd öu § 101a. 

ä < mhd ei < germ agi § 96 a 1. 

< wg^rm at{ im Auslaut § 96 a 2. 

< wgerm auu § 99, 2 und § 101 
a 2. 

in icfö^ langsam < mhd sfäte 

§ 73 Anm 4. . 
ingläst Wagenspur § 1 90 Anm 1 . 
in mädk Mädchen u dergl § 190 

Anm 2. 
m laß läuft § 191 Anm 1 und 2. 



O: 
ä < zweitem Umlauts-^ § 52 b. 
• < mhd ^ § 161 , 1 c und 
§ 170, Ic. 
< mhd ^ § 73 c. 



O: 

a neben » < mhd a Tor r in ge- 
schlossener Sübe § 48 Anm. 



/>-Ma: 
ä< mhd a § 71b. 

S und /)-Ma: 
ä < mhd a § 159, 1 c und 
§ 168, 1 c. 



134 



Übersidift der EfttsprethungeD. 



< xnhd ei vor Nasal § 241. 

< mhd au Tor Nasal § 243. 

< mhd öu vor Nasal § 101 A 
und § 245. 

q < mhd 6t + n Naohtr su § 115. 



a? < mhd o vor r + Konso- 
nant § 203, 1. 
< mhd u vor r + Kon- 
sonant § 203, 3. 
<o< mhd ö vor r -f- Kon- 
sonant § 203, 2. 
* a? < tt < mhd w, wo vor r -|- 
Konsonant § 203, 4. 
a> in nan nur § 106, Anm 5. 
in gan;t Qurt § 174 Anm 1. 

< mhd a in der Gruppe 
vater vatf^ in den Re- 
flexen von mhd dahs u 
ähnl § 159 Anm 1 und 2 

und § 168 Anm 1 und 2. 
9 < mhd a, ä in Naohbarschaft 
eines Velars oder Labials 
§ 247. 
in kode gehabt § 159 Anm 2. 
iafox (Sehreib)faoh § 1 68 Anm 1 . 
in der Qruppe f9$erbxi Fast- 
nacht § 159 Anm 4. 



5 < mhd a § 159, 1 a und 
§ 168, la. 



/?-Ma: 
q < mhd a vor Nasal § 246, c. 



W: 



q in mqsdg Meister § 241 Anm. 

O: 
a < mhd a in geschlossener 
SUbe § 48 b. 



/>-, W- und N-Maa: 

a> in daTfii Turm gegenüber son- 
stigem düie § 203 Anm. 



O: 

!}<d< mhd 5 § 185 b. 



S: 
ÖS < mhd a § 69 c. 

O: 

OB < ausltd mhd ä (auch vor 
r) § 69 b. 

O: 

5 < mhd 5 § 69 b und § 182 b. 
< mhd ö § 80 b. 



§ 28S. Die Vokale. 



135 



< mhd ä in schriftspracli- 
lichen Wörtern § 71 a. 
in näxBi^im Mohn § 71 Anm 2. 
in bdx Bach u &hnl § 168 Anm 1. 

09 < gedehntem mhd a vor r 
§ 193 A 2« 

< mhd in geschlossener 

Silbe § 61. 
< mhd wechselndem u — o 

§ 61 Anm 1. 
<ö < mhd ä § 182 a. 
<mhd o § 185 a. 

für *au < mhd o % 172 Anm 1 

und 2. 
in 'box < 'back in Flurnamen 

§ 50, 2. 
in bogaai Bagage § 50, 3 Anm. 
statt jo in der Kinderspraehe 

§ 63 Anm 2. 

^<mhd vor Nasal § 214. 
<Q < mhd ä vor Nasal 

§ 223. 
*Q <g < mhd ö vor Nasal 

§ 230. 

Q in k^ kann, Sgnig^ Honickel 
§117Anml und §206 Anm; 
femer § 159 Anm 3. 



ö < mhd vor r § 195. 

< mhd ä § 69 a. 

< mhd ö § 80 a. 

ö in dÖ9ziB Salatstengel § 157 
Anm 3 und Nachtr. 
< mhd *ä (nicht a) § 71 Anm 3. 



/>-Ma: 
5 < mhd Uj ä, o vor r § 198, 1 
und § 197, 3. 

/i-Ma: 

du < mhd Oyä,ö + r §498, 1 
§ 197, 3. 

O: 

<d < mhd uo § 188. 
< mhd tto vor Nasal § 246 b. 



S: 
('e < mhd d % 80 d. 

jD-Ma: 
ö < mhd ou § 99 b. 

S und O: 
< mhd a § 159, 1 b und 
§ 168 b. 



136 



Übersicht der Entaprechungen. 



ö neben ? in «5^Saat§71 Anm 1. 
in gzö grau § 107 Anm 2. 
in gebzoxt gebracht § 182 Anm. 

9 < mhd a vor Nasal § 207. 

< mhd vor Nasal § 215. 

< mhd ä vor Nasal § 222. 

< mhd ö vor Nasal § 229. 

örj < gedehntem mhd a vor r 
und vor r § 193 A 2. 
< mhd ä vor r und 5 vor r 
§ 193 A U 

u < mhd wechselndem o — u 
§ 61 Anm 1. 

< mhd u in geschlossener 
Silbe § 65. 

< mhd wechselndem u — ii 
§ 67 Anm. 

< mhd wo § 188. 

u < mhd ü in Unbetontheit § 85 

und § 181 Anm 2. 
in idmoB Stube § 165 Anm 1. 
in fug$ Fuchs § 174 Anm 2. 
in dwlit Salat § 50 Anm. 
in wu wo § 247, 2. 

t( < mhd t< vor Nasal § 218. 

< mhd uo vor Nasal § 238. 
t( < mhd ö -f- m (Dtime« Thomas] 

§230. 
in h^mB kommen § 165 Anm 2. 
in hh(mB Blume § 188 Anm. 
in bztim}d9z Brombeere § 223 

Anm. 

w <mhdw§ 165, lund§ 174,1. 

< mhd uo § 90. 

ü < mhd ö, 5 nach w § 247, 2. 
in züst Ofenruss § 188 Anm. 



/>-Ma: 
g < mhd ou vor Nasal § 246 c. 



S und O: 
üe (f^) < mhd uo § 92 b. 



§ 283. Die Vokale. 



137 



ff < mhd u vor Nasal § 219. 

< mhd tw vor Nasal § 237. 
t( in kUne < mhd kam Schimmel 

auf dem Wein § 222 Anm. 

Ü9 < gedehntem mhd u vor r 
§ 193 A 2. 
< mhd uoYotr% 193 A 1. 

s9 < mhd Ö vor r + Kon- 
sonant § 204, 1 a. 

< mhd ü vor r + Kon- 
sonant § 204, 3 a. 

*99 < mhd ce vor r + Kon- 
sonant § 204y 2. 

< * y < mhd i^^ vor r -[-Kon- 

sonant § 204, 4. 
96r in 99z9t orst < mhd erst 
§ 126, 2 und § 248, 5. 



e < mhd e vor und nach 
Labial und Velar § 248, 
1 und 2. 



jO-Ma (lokal): 
99 far lonstiges a § 262, 5 b« 

O: 

j&<0 mhd m § 186 b. 

< mhd iu vor II § 251 und 
§ 181 Anm 1. 

p-Ma (lokal): 
a far sonsügei <b § 262, db. 

O: 

^e < mhd üe vor Nasal § 246 b. 

O: 

d < mhd ^ § S2 b. 

< mhd iu vor r § 197, 2 c. 

/?-Ma: 
^ < mhd iu vor r § 197, 2 b. 

O: 

^<mhd ito § 189 b. 



138 



Übersieht der Entspreehtingen. 



^ < mild e § 248, 4. i 

< mhd ö in geschlossener 
Silbe § 63 a. 

< umgelautetem mhd a, 
§ 183 a 4. 

< Umlaut zu gekürztem ö 
< mhd ä § 74. 

< mhd de § 186 a. 

analoger Umlaut § 63 Anm^ 1 
und 3. 

^ < mhd üj md ö vor Nasal 
§216. 

< mhd ce vor Nasal § 232. 

e < mhd e § 248, 3. 

< mhd ö vor r § 196. 

< umgelautetem mhd ä § 74. 

< mhd ^ § 82 a. 

^ < mhd üj md ö vor Nasal 
§ 217 und § 221 Anm. 

< mhd €B vor Nasal § 224 
Anm. 

< mhd cß vor Nasal § 231. 

Modemer Umlaut su 5 < mbd ä 
▼or Nasal § 209 Anm and § 160 
Anm 2. 

09 < gedehntem mhd ö vor r 
§ 193 A 2. 

< mhd « vor r § 193 A 1. 

y < mhd i § 249. 

< mhd wechselndem u — ü 
§ 67 Anm. 

< mhd ü in geschlossener 
Silbe § 67. 

<mhd üe § 189. 



W und N: 
in der Gruppe 'mähen' § 73 
Anm 5 b und § 74 Anm. 



S: 
$€ < mhd üe vor Nasal § 246 b. 



§ 283. Die Vokale. 



139 



y < mild ü vor Nasal + Kon- 
sonant § 220. 

< mhd üe vor Nasal § 240. 

y<mlid i^ § 166, 1 a und 
§ 175, 1. 

< mhd üe § 94 a. 

ji < mhd ü vor Nasal § 221. 

< mhd üe vor Nasal § 239. 

y9 < gedehntem mhd ü vor r 
§ 193 A 2. 
<mhd«i?vorr§ 193 A 1. 

ei < mhd e § 160, § 169 und 
§ 177 a. 



ai<mhd l § 78 und § 181. 
< mhd tu § 87 Anm 3 und 4. 



O und S: 
ye < mhd üe § 94 b. 



/?-Ma: 

ei (€%?)< mhd 5 § 76 d. 
ei < mhd ce § 82 c. 

S und J?-Ma: 
^'<mhdö § 179 b. 

S und O: 
ei < mhd e vor r § 176 b und 
§ 199. 

lokal: 
ei < lühd t vor -er § 200. 

S: 
^ < mhd 6, ^', e, ce vor Nasal 
§ 176 b und § 246 a. 

J>-Ma: 
6» <mhd iu § 87 b. 
<mhd bu § 101c. 

Brheinfrk: 
^'<mhd e § 177 b. 
<mhd ö § 179 b. 

O: 

ai < mhd i vor Nasal § 246 b. 



140 



Übersicht der Entsprechungen. 



ai < mhd ei in Fremdwörtern 
§ 97. 
< mhd öu § 101 a 3. 

qi < mhd l vor Nasal § 228, 1. 

ai9 < mhd i vor r § 193 A 1. 



.. • 



ät < westgerm at% § 96 a 2. 

au < mhd w § 84 und § 181. 
au < mhd inltd äw § 70. 
in der Gruppe haue bauen 

§ 106 Anm 2. 
für *ay in der Kinderspracbe 

§ 87 Anm 2. 
in 0€kzdzäut Gertrud § 84 

Anm. 
in gzau grau § 107 Anm 2. 

qt{ < mhd ü vor Nasal § 233. 

qu, < mhd ö + n in gqt^dse bellen 
Nachtr zu § 115. 

au9 < mhd ü vor r § 193 A 1. 

ay < mhd m < germ iu und 
dem t-Umlaut von germ 
ü § 87a 1. 

< wgerm iuu § 87 a 2. 

ay < mhd *iu statt i § 78 Anm. 

qyi < mhd t vor m § 228, 2 und 
§ 250. 

< mhd iu vor Nasal § 234. 

ay9 < mhd iu vor r § 193 A 1. 

ou < mhd § 163, § 178 und 
§ 172. 

ou in hebräischen Wörtern § 71 
Anm 4 und § 80 Anm 2. 
in $ou so < mhd $5 § 80 Anm 1. 
in gnoude Knoten § 163 Anm. 



O: 

au < mhd ü vor Nasal § 246 b. 



W-Ma: 

ay in Fällen wie layxt lügt § 181. 



/>-Ma: 
au < mhd o § 80c. 

S und O: 
ou < mhd (auch vor r) § 176 
und § 199. 



§ 283. Die Vokale. — § 284. Die Konsonanten. 



141 



^y < mhd ö § 164, § 173 und 
§ 179 a. 



S: 
gti < mhd a, o, ä^ o vor Nasal 
§ 246 a. 

O und teilweise J>-Ma: 
efy < mhd tu § 87 c. 

8 und O: 
^y < mhd ö vor r § 176b und 
§ 199. 

S: 
^yi < mhd ö vor Nasal § 176 b. 
< mhd Cß vor Nasal § 246 a. 



«284. 



Die Konsonanten. 



6<anltd mhd b § 136. 
<mhd Ib, pp § 268, 9 
und § 140, 2. 

b [p] < mhd w vor stimmlosen 
Konsonanten § 107, 2. 

6 -Schwund im Auslaut bezw 
bei . in den Auslaut ge- 
tretenem b nach Vokal 
§139. 

h < anltd mhd to § 105 Anm 2. 
<*bb<*tb<tu?% 107,3. 

b bezw p < mhd b vor stimm- 
losen Konsonanten § 276. 

p < mhd to im Auslaut § 107, 1. 

b als Produkt des grammatischen 
Wechsels 6—/ § 120 Anm. 

b—w Wechsel § 137 Anm 3. 

b (p) aus den obl Kasus einge- 
führt § 139 Anm 2. 



/?-Ma: 

b < inltd mhd b in 
FäUen § 137 b. 



euugen 



142 



Übersloht der EnUpreehungeiL 



^gesch^tfunden: 

stammauslautend vor $ und t 
der Endung § 138. 

in blaist bleibst usw und git 
giebt § 138 Anm 1. 

in Uküxe Lebkuchen § 138 
Anm 2. 

in der Gruppe zy heraber § 139, 
vgl auch § 2dl. 

im Auslaut < -tos unter Anleh- 
nung ans Schriftdeutsche 
§ 107 Anm 1. 



p < mhd i(e) + h § 136, 3, 
§ 252, 1 und § 260, 3. 
< mhd anltd p in Lehn- 
wörtern § 136, 2. 
p < mhd w im Auslaut § 107, 1. 



/?/<mhd pf§ 140. 
pß < anltd mhd / § 121. 

pf in hazpfe Harfe § 140 Anm 3. 

pf—b Wechsel § 140 Anm 2. 

d < mhd anltd und inltd d 
§141. 

< mhd t § 142, 1. 

< mhd dd, tt § 268, 10. 
ds < mhd z § 142, 2. 

d {€} < mhd d vor stimmlosen 
Konsonanten § 276. 
Übergangslaut in mhd -/«-, 
-n«- § 125 a. 
d in d9z ihr § 141 Anm 2. 
d9Z' für ver- § 141 Anm 2. 
d in f€ld9z Felder § 274, 1 Anm. 
d geschwunden § 141 Anm 1 

imd 4. 
sqn < mhd sin sind § 142 Anm 2. 



Nachbarmaa: 

h geschwunden in hdbn^t Halb- 
mond § 139 Anm 3. 



p-Ma und Rheinfrk: 
p < mhd pf im Anlaut § 140b. 



/>-Ma: 
pf < mhd pf im Inlaut und 
vor / und r § 140 b. 



§ 284. Die Konsonanten. 



143 



t < mhd d + h § 252, 1 und 

§ 260, 5. 
<mhd d in Lehnwörtern 

§141. 
<mhd ausltd d § 141, 1. 
< mhd ausltd t § 142, 1. 
angetreten nach *, /, cA, ^, r 

§ 144. 
^<mhd hi in unbetonter Silbe 

§ 134, 2. 
Mhd t geschwunden: 

in -st- (Assimilation ?) und -r^- 
§ 142 Anm 5. 

vor der Endung -«< § 143. 

in haiszs heiraten § 142 Anm 6. 

vereinzelt § 142 Anm 3. 

g < mhd anltd g § 145, 1. 
g {k) < mhd g vor stimmlosem 
Konsonanten § 276. 

< mhd anltd k vor Kon- 
sonanz § 154. 

< mhd ialtd ck [k) % 155 

und § 268, 11. 

gs (ks) < mhd A^ § 133. 

g < mhd anltd j § 102 Anm 1. 
für mhd anltd b § 145, 1 Anm. 
in läge Lache, Pfütze § 128 a 

Anm 2. 
statt k in gügitk Kuckuk § 153 
Anm. 
gi' < ahd Ar- oder < mhd ge-^r 

§ 131 Anm 1. 
gtO' < mhd qu- § 154. 
ge- < Präfix ge- vor 6, d, g und 

k § 260, 2. 
Mhd g geschwunden: 
im unbetonten Wortauslaut 

&161. 
vor t, » >j § 146. 
in sfndsB Sense, lit liegt, mät 
Magd § 148. 



Übersicht der EntopTeehungen. 



£<aDUd mhd k § 153. 
< mhd ff in Fremdwörtern 
S 145, 2. 

lye-4-ħ252, luntl 
45, 3. 

1 ch, ahd ^ im be- 
ten Auslaut § 129. 
td £<geTm ff § 156. 
l^(ii}im AuBlautf 150. 
<d 7e+yi''}§102 Anm2. 
1; io mhd louckenen neben 
nsn leugnen § 155 Aam 1. 
len in mhd tcSrkiacVfeA- 
\ 155 Anm 2. 

jnarktkn, md ffiar(A]«n > 
I Stack Vieh leihen g 155 
3. 

n^ imdgerni/§ 120, 
l\ und § 140. 
1 -ff- § 268, 5. 
d U) § loa Anm 4. 
\d^^^fB wiederkäuen § 87 
im 1 und g 101 Anm. 
npfa Harfe, helfa helfen, 
!i/e werfen g 140 Anm 3 
d 4. 

'eohael § 120 Amn. 
^n- für »i- % 260 Anm 1. 

1 s § 124. 
.ss§124aund§268,7. 

As §274, 6 und §133. 

st vor / § 274, 7. 
.ii^% 268, 6. 
vdukt des alten WechaeU 
hen germ ( und U § 122 

2. 

leben -tl^Q, Endung der 
E beim Verbum, g 126 



Rheinftk: 
k—y Wechsel < mhd g % 150 b. 



Nachbarmas; 
( in ö< Aas, drö«/ DrosBel g 12} 

%t fQr m(h)d ü(f] iit g 124 Anm 4. 



§ 284. Die Konsonanten. 



145 



dt < mhd z § 142, 2. 

Analoges « § 124 Anm 1. 

8t, sp < mhd inltd st, sp % 126 

Anm 1. 
lüsdok für züidök Ruhestock 

§ 126 Anm 3. 
wildH, willst neben toilt § 124 

Anm 2. 



i < mhd seh § 127. 

< mhd 8 im Anlaut vor w, 
Z, m, HjP und t § 126, 1. 

<mhd s nach r § 126, 2. 

< mhd 2i nach r § 123, 
l<mhd «^ § 126 Anm 4. 



X, 2; < mhd ch § 128 a und 
§ 268, 8. 

< inltd mhd g nach Vo- 
kalen oder Konsonan- 
ten § 147. 

< mhd ff [k) im Auslaut 
§ 150. 

nach /<mhd Ih § 135. 
Xtj a:^<mhd kt § 134, 1. 

;r, a? < Wechsel ch- h § 128 

Anm 1. 
X aus den obl Kasus eingeführt 
§ 129 Anm. 
in dox doch § 130 Anm. 
X in meinst machst § 133 Anm. 
in bsoijixst borgst § 147 Anm 1. 
in k^njlx König § 119 Anm 1. 
Mhd ch geschwunden § 130, § 135 
und § 147 Anm 1. 
Heilig, Mnndart des Tanbergrnndes. 



W und S: 
S < mhd in- und ausltd s § 122 

und § 124 b. 
sby id < an- und inltd spj st 

§ 126 Anm 1. 
Idij ndi < mhd Is, ns § 125 b. 

S: 
S(<*8< *88) < mhd hs § 133, 
§ 274, 6 und Nachtr zu 
§ 124 b. 

Ö: 

X < mhd ch nach a § 128 c. 



10 



146 



Übersicht der Entsprecbungen. 



w<mhd w § 105 und § 106. 

< mhd inltd b nach Yokal^ 

l und r § 137, l a. 
%o<h, |)^-WechBel § 137 Anm 2. 
< md M7 = obd j § 73 Anm 5 

und § 106. 
in zäum, Reiher < mhd reiger 

§96 Anm. 
als Ubergangslaut aus mhd u 
Tor Vokal § 106 Anm 3. 
Analoges t^ § 106 Anm 1. 
W—h Wechsel § 137 Anm 3. 
Mhd w (ausltd) § 107 Anm 2. 
€ezwl{d9z) oder azbl < mhd ^ber 

Erdbeere § 137 Anm 1. 
wtwl Masse für mhd wimmeL 

O ' 

*w%mel § 111 Anm 2. 
loist links < mhd hiesit § 131 
Anm 2. 

R 

-tos analogisch ausgefallen § 137 
Anm 4. 

y<mlid anltdy § 102. 
j in tjäddz Theater § 51 Anm 4. 
j- Schwund nach mhd t, t § 103. 

Mhd j (g) kontrahiert § 253. 

Ä<mlid anltd h § 131. 

Mhd h geschwunden § 130, § 132 
bis § 135 und § 252, 2. 

m < mhd an- und inltd m 
§ lila. 

< mhd mm § 112 und 
§ 268, 3. 

< * mm < mhd mb , mp 
§ 274, 2. 

< *mm < mhd md § 274, 3. 

< *mm < *tvm <wn % 106. 
Ausltd m eingeführt aus obliquen 

Kasus § 113, 1, § 113 Anm 1. 
— Ausltd m in einsilbigen fle- 
xionslosen Wörtern § 113, 1. 



jo-Ma: 
j bezw 5 < mhd g § 147, 1 b. 
<mhd ch § 128 b. 

O: 

Kehlkopfspirans < mhd ausltd 
-en § 265 Anm 1 b. 



§ 284. Die Konsonanten. 



147 



m<n Tor Lippenlaut § 275 , 2. 

für *u> in m0z wir § 105 Anm 3, 

in qm einen § 113, 1 Anm und 
§ 114 Anm 4. 

in Bsd9mh Flurname usw 
§ 113, 2. 

in pßmpf Ffips § 111 Anm 3. 
m{9m) < -em § 263, 2. 
dt^i < d^ (SuffixTertausehung) 

§ 113 Anm. 
m in Proklise gefallen § 111 

Anm 1. 
Mhd m im Auslaut geschwunden 

« 113. 



n < mhi anltd und inltd n 
§ 114 a. 

< mhd nn § 268, 4. 

< *nn < mhd nd § 274, 4 

und Nachtrag zu § 117. 

n < *nn {qn < mhd einen) als 
stammhaft empfunden § 117 
Anm 2. 
in i{n9z unser § 124 Anm 3. 
< m vor Alveolar § 275, 1. 
dissimilatorisch für m § 277, 5. 
f Qrij § 275 Anm 2. 
als hiatustilgender Konsonant 

§ 114 Anm 7. 
angewachsen § 114 Anm 1. — 
Progressive Nasalierung 
§ 141 Anm 3 und § 205 
Anm. 
in f€d9zn Feder u ähnl § 118, 2 

und § 263, 1. 
in sfff<Bzn9z schwerer § 114 
Anm 2. 
n (9n) < -0n § 263, 2. 

< enklitischem mhd danne, 

denne denn § 118 Anm 2. 

Satzdoppelformen (/e< gegenüber 

fun von) § 117 Aimi 1. 
Mhd n Inlautend geschwunden 
S 115 b und Nachtrag. 



p-Ma (lokal): 
•fid' < mhd -nd' § 274, 4. 



O: 

n<fj% assimiliert § 275 Anm 1. 



Nachbarmaa : 
Reflexe von mhd hiniber Himbeere 
§ 115 Anm. . 



/?-Ma: 

sqt Sand gegenüber sonstigem 8nnt 
usw § 114, b und § 246 c. 

10* 



148 



Übersicht der Entsprechungen. 



Mhd n ausltd in betonter Silbe 
gefallen unter Nasalierung des 
vorausgehenden Vokals § 117. 

Nasalierung des Vokals in Stel- 
lung mhd -ne (zB dsf Zähne) 
Nachtrag zu § 117. 

gmq neben gmqn Gemeinde 
Nachtrag zu § 117. 

Mhd n in unbetonter Silbe im 
Auslaut spurlos nach Vokal 
geschwunden § 118, 1 a. 

Verlust der Nasalierung § 118 
Anm 3 und § 205 Anm 1. 



ij < mhd nff (bezw tjjj) § 274, 5. 

< mhdw vorr und/§275, 3. 

ijÄ < ausltd-w^§ 152und§275 

Anm 3. 
Tiff bezw ijÄ < mhd nk und 

nff § 119 a. 
g < ^ in Fremdwörtern wieMqf^nus 

Magnus § 147 Anm 3. 
g^ bezw gÄ < mhd ng vor s und 

t der Endung § 147 Anm 2. 
-»?| eine Vermischung von mhd -in 

und 'ung § 65 Anm 3, § 259, 1 

und § 274, 5. 
Mhd ng inlautend geschwunden 

in wqiari Weingarten, Wein- 
berg § 119 Anm 2. 

/<mhd l § 108. 

< mhd // § 268, 1. 

<*//<mhd ./rf- § 274, 1. 

/</§263, 2. 

für mhd n in dldhvüi marru- 

bium < andom § 114 Anm 3. 

dissimilatorisch für r und n 

§ 109 Anm 1 und § 277, 2, 3 

und 4. 



O: 

Mhd n auslautend in betonier Sübe 
meist völlig geschwunden § 117 b. 



n in unbetonter Silbe im Auslaut 
geschwunden mit Hinterlassung 
der Kehlkopfspirans § 118 b. 



/?-Ma: 

gc^ Gang usw gegenüber sonstigem 
gorik% 119 b. 



§ 284. Die Konsonanten. 



149 



l {9I) <'el % 263, 2. 

l Suffizvertauschung für '''n § 1 14 

Anm 3. 
/ gefallen in unbetonter Stellung 

§ 108 Anm 2. 
dissimüatoriflch gefallen § 277, 

1 und § 108 Anm 3. 

z < mhd r § 109, 
< mhd rr § 268, 2. 

Mhd r < germ tor (anlautend) 

§ 105 Anm 1. 
z<rh % 155 Anm 3. 
<^§263,2. 

dissimilatorisch fOr / § 277, 2. 
analogiseh angetreten § 109 
Anm 2. — z als Einschiebsel 
ebenda, 
in g$d%tiyhd9B gedunsen § 109 

Anm 3. 
in swdiden&X9z Schwartenma- 
gen § 114 Anm 2. 
-91 fOr -9/ Suffizvertauschung 

§ 108 Anm 4. 
Doppelformen aus auslautendem 
mhd r vor konsonantischem 
beiw yokalischem Anlaut (zB 
hi hier, d9%fb9z dafür) § 110. 
t (n)<er i 268, 2. 



r < mhd d und t § 141 b. 



Teü ni. 

» 

Übersicht der mundartlichen Unterschiede.^) 

Vgl hierzu die beigegebene Karte. 

I. Rhetaifräiikisch/Ostfränkisch. 

Nord -südliche Grenzlinie. 
31 Erscheinungen = 36 Fälle. 

§285. Die /^-Mundart auf Seiten des Ostfränki- 
schen. 14 Erscheinungen = 14 Fälle. 



Bheinfr&nkisch 


mhd 


p.Ma + WiN,Tb 
+ S4-0 


Länge in Beispielen wie süxe 


Länge. 


Kürze 


suchen, ßlda Futter, blxa 


§ 180 flf 




Bücher 




- 


Kürze in Beispielen wie: sak 


Kürze. 


Länge 


Sack, hole holen, bale Ball, 


§ 157 ff 




nawl Nabel, Snawl Schnabel, 






ewa Eber, bitol Bibel, geSriwe 






geschrieben, esl Esel, frefl 






Frevel, ofe Ofen, iJl Igel, 






foU Vogel, idriJl Striegel, 






rere reden 







*) Rheinfränkisch nach Lenz. j9-Mundart zumeist nachBREUNio; 
Hettingen nach gütigen Mitteilungen des Herrn Prof. Dr. Emil Schmitt 
in Baden-Baden, eines geborenen Hettingers, an den Herausgeber. Die 
Übereinstimmungen Yon Orünsfeld und Krensheim (O) mit Tb sind in 
dieser Zusammenstellung nicht berücksichtigt, vgl § 308. 



i 285. Rheiafirinkiseh/Ottfr&nkiseh. 



151 



Rheinfränkiich 


mhd 


p.Ma-hW,N,Tb 

+ S + 


tf in griim Kram, miinet Mond 


ä vor Nasal. 


^ (wenn nicht di- 




§ 222 


phthongiert) 




• 


(+ Eichenbühl) 


€ in fferierix gnädig, gewält Ge- 


ge-. § 260 


e ausgefallen 


walt, getoel Quelle 






-^», -«« in Wörtern wie fugin 


-&«, -ren. 


-«/fi, -«ifi (-crc) 


hin- und herfahren, faUian 


§ 265 




austrocknen 


Nachtr 




Schwund des r in gad% Garten, 


r vor c?. 


r erhalten*) 


iwads schwarz u ähnl 


§ 193 




Nasal in dq{iis\ Deichsel u ähnl 


-cÄ«.. § 133 


ohne Nasal 


X in fuxdsB 15 


-/-. §115 


-/- 


llqnds Pflanze, hrime (mhd 


pf- vor / 


p/- (+ Eichen- 


phrimme) Besenginstdr 


und r. 


bühl) 




§ 140 




ahl Apfel 


:P/-. § 140 


-pf- (+ Eichen- 
bühl) 


läTB Lade, rüre Rute. + Keisen- 


-rf-. § 141 


-d-. + Holler- 


hach — Mudau 




bach — Buchen 
Walldürn 


k:j^{J)vaäk Auge : öj« Augen : 


A bezw c : g. 


«, % 


6»r;« ärger 


§ 150 




ligt liegt 


liget^ Ut, 
§ 148 


lait 


Diminutivform : hifigllS.\\kn^lai%Dl 


-/m. 


-{e)k 


Leiblein , braisl Saum , f^l 


§ 258, 2 




Fähnlein 


Nachtr 


^ 



Die Sprachgrenze des Rheinfrk gegen die /?-Ma wird 
ausserdem noch verstärkt — abgesehen von den § 286, 
§ 289 und § 290 genannten — durch die § 296, § 298, 2 
und § 301, 3 genannten 4 Erscheinungen = 6 Fälle. 

*) In der ji-Mundart von Hettingen wird r vor n (zB in sem 
Scheuer) schwächer gesprochen und ist zuweilen vor Konsonanten (zB 
in döf Dorf) vollständig geschwunden. 



152 



Übersicht der mundartlichen Unterschiede. 



§ 286. Die rheinfränkisch/ostfränkische Grenze 
geht durch die ^-Mundart hindurch. 7 Erscheinungen 
= 9 Fälle. 



Rheinfrk+p-Ma von 


m n(^ 


ji-Ma von Hettingen 


Buchen 


LUUU 


+ W,N,Tb + S + 


Tiänge zB in Aö^c Haken, 


Länge. 


Kürze 


dr9m (Buchen dd9m) 


§ 180 




Atem, rfö/* Taufe (däf 






auch in Hettingen) 






d (bezw 5ä) in dsöarn 


gedehntes 


5 + Eichenbühl, und 


Zorn, köTBp Korb 


vor r. 
§ 195 und 


S ou neben ö. 


• 


§ 198 




a erhalten in mq Mann 


gedehntes 


o-haltigerLaut; ^,0 d, 5, 




a vor Nasal. 


S Q^ 




§ 207 und 






§ 246 




a-haltiger Diphthong in 


ä vor Nasal. 


^ + Eichenbühl, S Qtf, 


ibqi^ Span 


§ 222 und 

§ 246 


a 


a-haltiger Diphthong in 


ö vor Nasal. 


Eichenbühl, Hettingen 


Iqi^ Lohn 


§ 229 und 


und S otf, W N Tb 9, 




§ 246 


O 


fada Vater 


-er, § 197 


"or (-f ) oder '^^ + 
Eichenbühl 


Rheinfrk? Buchen ohe 


-J-. § 137 


-t«?- + Walldürn, 


oben 




Hainstadt 


b€ja Becher, huj^e Buche 


-CÄ-. § 128 


%^ x-^- Eichenbühl 


eijB eggen, kujj^ Kugel 


.(/-. § 147 


%i ^ 



Weitere Fälle für eine durch die /?-Ma hindurch 
gehende Sprachgrenze § 289, § 290 und § 302—305. 



§ 286—287. Rheinfränkiseh/Ostfränkisch. 



153 



§287. Die ^-Mundart auf Seiten des Rheinfrän- 
kischen. 9 ÜTScheinungen =12 Fälle, 



Rheinfrk + p - Ma 




W, N, Tb + S 
+ 



Kürze in Beispielen wie hetol 
Hebel, awe (bezw obe) oben 
eh Asche (+ Eichenbühl) 



Gruppe affit Axt 



hai Hase 



gräf Graf 

seil [seil) Seele (+ Eichenbühl) 

broutBiot (+ Eichenbühl), Het- 

tingen brout 
beiß böse, Hettingen beys^ 

Eichenbühl b^ys 
korda kurz, foarxt Furche 

dm Tau, Hettingen da,u 
Gruppe Sdreie streuen*, Het- 
tingen idrj9ye 
pät Pfad (+ Eichenbühl) 



Kürze 

§ 137 

a vor 8ch, 

§ 127 und 

Nachtrag 

a vor hs, 

§ 159 

gedehntes a. 

§159, 1 und 

§ 168, 1 

ä (Fremdw). 

§ 71 

e. § 76 

5. § 80 



Länge. 



a 



fl?. 



§ 82 



u vor r. 

§ 203, 3 

ow. § 99 

öu, § 101 



Eichenbühl + 
W N Tb 5, 
S und O ö 

ö 

W N Tb e, 

S ^€, O 6 

W N Tb ö, 

S 06, O 5 

WNTb^,S^€(?), 
O 

w [ü) -4- Eichen- 
bühl 

ä 
ä (e) 

Pf' 



P'Ipf' vor 
Vokal. § 140| 

Die Sprachgrenze zwischen der />-Ma und W wird noch 
verstärkt — abgesehen von den § 292 genannten — durch 
die § 291, § 295, § 296, § 297, § 298, 2 und 3 und § 299, 2 
genannten 19 Fälle, von denen 3 (mhd ^, ö, cb) schon in 
diesem § genannt sind. Also p-MafW ingesamt 28 Fälle. 

Die Sprachgrenze zwischen der p-Ma, und S wird noch 
verstärkt — abgesehen^ von § 289 und § 301, 8 — durch 



154 



Übersiebt der mundarüieben Unterschiede. 



die § 288, § 295—298, 2, § 299 und § 300, 4 und 6 ge- 
nannten 26 Fälle, von denen 3 (mhd e, ö, ce) schon in 
diesem § genannt sind. Also jE>-Ma/S insgesamt 35 Fälle. 

§ 288* Die W- und /^-Mundart auf Seiten des 
Rheinfränkischen. 1 Fall. 



Rheinfrk +i?-Ma + W 




Eichenbübl + 
N,Tb+S + 



Nasalierung in mqsdetj m^Sda, 
mqidx Meister. Künzelsau? 



ei. § 190 und 
§ 241 



ä, a, O 



II. RhelnMiikiseh + sftdliches oder ganzes Hohenlohiscb/ 

N,Tb + 0. 

Nordwest-siidöstliche Grenzlinien. 
4 Erscheinungen =t= 22 bezw 28 Fälle. 

A. Rheinfränkisch + sOdlichei Hohenlohisch / W, N, Tb + 0. 

Entlabialisierung: 12 bezw 18 Fälle. 
§ 289« Die Grenze geht durch die /^-Mundart 



hindurch. 






Rheinfrk + j?-Ma von 
Hollerbach, Buchen, Bödig- 
heim + S-Maron Künzelsau 


mhd 


j?-Ma von Eichenbühl, Wall - 

dum, Hainstadt, Hettingen 

+ Rinschheim, Altheim + 

W, N, Tb + nördl S -f- O 


heldsh Hölzlein 


ö. § 63 


e 


^? 


gekürztes ^. 
§ 186 


^, ^ 


ßh füllen, drigB drücken 


ü, § 67 


y 


nm% müssen 


gekürztes üe, 
§ 189 


y 


hcBrrdiy hstnU Hömlein 


ö vor r. 


», Hettingen 


• 


§ 204 




fisrit^ ferit Fürst. + 


ü vor r. 


99, Hettingen 


Beicholzheim (N-Ma) 


§ 204, 3 





S 287—288. Rheinfrk/Oitfirk. — § 289. Rkeinfrk + S/W, N, Tb -h O. 155 



Rheinfrk 4-|i-Ma von 
HoUerbach, Buohen, Bödig- 
heim + S-Ma von Künzelsau 


mhd 


fMa von Eichenbühl, Wall- 
dürn, Hainitadt, Hettingen, 
Kinflchheim, Altheim + 
W, N, Tb + nördl S -h 


heiflB Höflein 






gedehntes ö, 

§ 164, § 173 

und § 179 


Fiichenbühl + Tb ^, 
Hettingen ey. S? 0? 


neidi nötig 






m. § 82 


0^ Eichenbühl ^y, 


• 








Hettingen ey, ^. S? 


if{ schön 






cb vor Nasal. 

§ 246 d 

Nachtrag 


Eichenbühl + S ^, 
Hettingen + W, N, Tb ^, 
^ 


kiwl Kabel 






gedehntes ti, 

§ 166 und 

§ 175 


y 


btie blühen 






üe. § 94 


9 (0 y«) 


hean hören 






a vor r. 

§ 197 


*, ^ 



Vgl femer — labiale Vokale nur 

heit heute, heüh Häus- 
lein 



dia tett6r 



Rheinfrk felhi^ ver- 
läugnen. Buchen? 

Buchen yret« freuen, 
sdreiB streuen. Rhfrk ? 

Buchen li^m Bäume. 
Rheinfrk? 

Rheinfrk und Buchen 
mlB mähen 



tw. § 87 



%u vor r. 
§ 197 

e;». § 101 

nu. § 101 

öw vor m. 

§ 246 

e. §73Anm 

5 a und b. 

§ 74 Anm 



in der /?-Ma (+ N) — : 
Walldürn , Hainstadt, 
Hettingen und O 9y : 
Eichenbühl +WN Tb 

+ S ay 
Walldürn , Hainstadt, 
Hettingen h : sonst ay, 

Eichenbühl? 
Hettingen ferliyxBh : 

Tb lagh. S? O? 

Hettingen/r^y€,i(/r^ye : 

IhßäiDt^idzäwe. S? O? 

Hettingen i^m, Eichen- 

bü hl bqmx : Tb hqm, 

S? O? 
Eichenbühl, Hettingen 
+ W + westl N mee: 
sonst mewB : S -f- O mew^ 



156 



Übersicht der mundarüichen Untersehiede. 



Anm. Die Grenze für die entlabialisierten Vokale geht durch die 
P'Ma. und S hindurch. Nach Breunig 5 »erkennt man den Hainstädter 
undWalldOmer in Buchen wegen seiner Vorliebe für ü und ö«, 8f ; Buchen: 
r, t, d, Ä, ei, fi, I, I, fl, cls= Hainstadt -Walldürn: tf, ö, g, ö, öü, öü, 
«, «, öii. Vgl auch 17 (unten), 20 (oben), 21 (Mitte), 22 (Mitte), 29, wo- 
nach in Hainstadt und Walldürn labialer Vokal für mhd ü yor r, ö, ü, 
üe, tti, cßy öu. — Bbeunigs (22) öü < mhd tu ist zweifelhaft für Wall- 
dürn; Breuniq 29 verzeichnet dieses öü wie das in pöüm B&ume nur 
für Hainstadt. 

Herr Professor Emil Schmitt, geborener Hettinger, teilt dem Her- 
ausgeber mit: t < mhd ü und üe in Bödigheim, Buchen und den Orten, 
die westlich von Buchen liegen, also im eigentlichen Odenwald; y in 
Hettingen und den Ortschaften östlich Ton Hettingen, also im eigent- 
lichen Bauland, e < mhd ö und ei < mhd ce in Buchen und Odenwald, 
B und j&y in Hettingen bezw Bauland, ei < mhd iu in Buchen-Oden- 
wald, ify in Hettingen-Bauland. Besonderheit : in Hettingen-Bauland jffpfl 
Apfel [so auch in Hainstadt- Walldürn nach Bbeuniq 20 und in Eiohen- 
bühl], b^ B&ume, bJ^mk Bäumlein, aber dreme träumen, seme säumen. 



B. Rheinfränkisch + ganzes Hohenlohisch / N, Tb + 0. 

3 Erscheinungen =10 Fälle. 

§ 290. Rheinfränkisch + S/W, N, Tb + O. Die 
Grenze geht durch die /^-Mundart hindurch. Eine 
Erscheinung = 3 Fälle. 



Rheinfrk -Hl>-Ma von Eichen- 
bühl und Buchen -|-S 




P'Mb. von Hettingen f q 
+ W, N, Tb I 



Diphthong in äbqt{ Span, 
Eichenbühl und S ibqt{ 

Diphthong in ffr^mj^ Krä- 
mer. Eichenbühl ? 

Diphthong in i^ schön, 
Eichenbühl i^yi 



ä vor Nasal. 

§ 246 
^vorNasal. 

§ 246 

^ vor Nasal. 

§ 246 und 

Nachtrag 



9 



I ä 



B? 



§ 289—293. Rheinfrk -f S/W, N, Tb + O. 



157 



§ 291. Rheinfränkisch +;>-Mundart + S/W, N, Tb 
+ O. 2 Erscheinungen = 4 Fälle. 



Rheinfrk -|- ;>-Ma (-|- Eichenbühl) + S 


mhd 


W,N,Tb 





idele stehlen, idek Stiege 


gedehntes e. 


€. + Kütz- 


ä 


• 


§ 161 und 
§ 170 


brunn (S) 




Diphthong in Rheinfrk, Eichen- 


e vor Nasal. 


^ '§? 


bühl, Hettingen, S ff^(n) gehen, 


§ 246 




Odenwald, Buchen, Walldürn 






gn{n) 






Diphthong in Iqt^ Lohn. Eichen- 


ö vor Nasal. 


^ 15 


bühl und Hettingen + 8 Iqt^ 


§ 246 




Diphthong in ds^i Zähne 


gedehntes e 
vor Nasal. 


^ \e? 




§246 







§ 292. Rheinfränkisch -f. /?-Mundart + S/N,Tb 
4-0. Die Grenze geht durch W hindurch. Eine 
Erscheinung = 2 Fälle. 



Rheinfrk +;>-Ma-f-W-Ma von 
Hardheim und Brehmen + S 




W (ausser Hard-j 
heim und Breh- 1 
men), N, Tb | 



kes, ke§ Käse 

Hettingen + S e. So auch 
Rheinfrk und übrige /9-Ma, 
Hardheim und Brehmen? 



ae. 



§ 73 
gekürztes ^. 
§ 183 



€ 

€ 



a 
a 



§ 298. Rheinfränkisch+/>-Mundart-f- W-f.S/N,Tb 
+ O. Ein Fall. 



Rheinfrk + ;>-Ma (+ Eichenbühl) H- W-|- S 




N, Tb + O 



sd zB in iweid^ bezw iweäda Schwes- 
ter, hoH hast 



8t. § 126 
Anm 1 



-«ef, 8t 



158 



Übersieht der mundartlichen Untersehiede. 



§294. 



in. W, N, Tb und Hohenlohisch/0, 

Nord-südliche Grenzlinie* 

23 Erscheinungen = 43 Fälle. 

A. W, N, Tb + Hohenlohisch / 0. 

1 4 Erscheinungen = 34 Fälle. 

Rheinfränkisch und die /^-Mundart auf 



Seiten von W, N, Tb + S. 9 Erscheinungen = 22 Fälle. 

Rheinfrk + j?-Ma -H 
W,N,TbH-S 




€ (Hettingen me%di) 



W,N,Tb q [brqme, S 

brqime) 
^-Ma von Hettingen + 

S e, W, N, Tb 6. Übrige I § 183 

^-Ma und Rheinfrk e? 
a (Hettingen mqhd'[^ et^e, 

Eichenbühl mäsdfj, 

Rheinfrk ? 

€ 



Rheinfrk + ;?-Ma (+ Ei- 
chenbühl) + Se, W, N, 
Tb + Kützbrunn (S) e 

Rheinfrk +;?-Ma +W- 
Ma von Hardheim und 
Brehmen + S e , sonst 
W,N,Tb e 

Rheinfrk + Buchen + S 
^•, Hettingen +• W, N, 
Tb ^ 



ä vor Doppelkon- 
sonant. § 52 

e vor Doppelkon- 
sonant. § 54 

e vor Nasal. §246 
und Nachtrag 

gekürztes ce. 



gekürztes ei. 
§ 190 



gedehntes ä vor 
Doppelkonso- 
nant. § 52 

gedehntes e, 
§161und§170 

^. § 73 



ce vor Nasal. 
§ 246 



maxdi mächtig 



hretXB brechen 



brame Breme 



radi Rettig 



metsdf Meister, 
^XB Eiche 

ä/TB Ernte 



&dßh stehlen 



kßs Käse 



grrnni Krämer 



§294. Bheüifek + P'Ma + W,N,Tb+S/0. 



159 



Rheinfrk +p-Ma + W, N, Tb 


1 ■ ■ i= 
iTihd 





+ 8 




^^ 


e (Hettingen geüt) 


gekürztes e. 
§ 184 


gest gehst 


a (Hettingen käft) 


gekürztes öu. 
§ 192 


kcft gekauft 


Rheinfrk + pMn. (4- Ei- 


e. § 76 


Sil Seele 


chenbühl) ei, W , N, Tb 






e^ S eB 






% (Hettingen Uit) 


gekürztes ie. 


Sest schiesst 


Rheinfrk? 


§ 187 




a (+ Eichenbühl) 


a vor Doppelkon- 
sonant. § 48 


ba^ge backen 


(+ Eichenbühl) 


gekürztes ä. §182 


host hast 


0. Rheinfrk? 


gekürztesö,§185 


hoxds Hochzeit 


^ (bezw rheinfrk, /?-Ma 


gekürztes ce. 


r^dl rote Masse 


und S zum Teil ent- 


§ 186 




labialisiert) (Hettingen 






r^dl, westlicher reidl\ 






^y (bezw Rheinfrk und 


öe. § 246 


bds böse 


;>-Ma zum Teil ent- 






labialisiert>^'), Eichen- 






bühUy,W,N,Tb^.S? 






Rheinfrk geih, ffaile, Het- 


tu. § 181 und 


g^k Gäulchen 


tingen g^yhf W, N, Tb 


§ 251 




+ S ay 




• 


y (bezw rheinfrk, /)-Ma 


gekürztes ile. 


m^se müssen 


und S zum Teil ent- 


§ 189. 




labialisiert) 






Nasalvokal (-f- Eichen- 


betonterVokal + 


Reduzierung bzw 


bühl) 


Nasal. §246b 


Aufgabe der 
Nasalierung 


-c {+ Eichenbühl) 


-en, § 118 


Kehlkopfspirans, 
zB in ses' 
schiessen 



1 

L 



160 



Übersicht der mundartlichen Unterschiede, 



§ 295. Bheinfränkisch und ;>-Mundart ver- 
halten sich indifferent. 2 Erscheinungen = 3 Fälle. 



Rheinfrk H- p-Ma. + 
Eichenbühl 


W, N, Tb 


mhd 





ou, Hettingen ou ö, S öe 
qi^f Eichenbühl + Hettingen + S (>tf , 

W, N, Tb ? 
qt{, Eichenbühl + S o?(, Hettingen + 

W-, N, Tb g 


ö. § 80 
ö vor Nasal. 

§ 246 

ä vor Nasal. 

§ 246 


brdt Brot 
lö Lohn 

sbä Span 



§ 296. Rheinfränkisch auf Seiten von W, N, Tb 
+ S, p-Mundart auf Seiten vonO. Eine Erscheinung = 
3 Fälle. 



Bheinfrk 



p-MsL 



Eichenbühl + 
W,N, 11)+S 



mhd 



O 



a 



qma Eimer 



ffat 



Buchen J?, 

Hettingen Jf 

Buchen ge, he 



a 
bq, Eichen- 
bühl? 
Eichenbühl 
hat. W,N,Tb 
ffaij hat 



ei. § 96 

§ 246 
öw. §101 



^i Fleisch 
be Bein 

ff€ Gau, he 
Heu 



§ 397« Bheinfränkisch und /9-Mundart auf Sei- 
ten von O, also besondere Eigentümlichkeiten der 
Mundarten von W, N,Tb und S. 4 Erscheinungen = 
6 Fälle. 



Kheinfrk 4- /j-Ma 


W, N, Tb + S 


mhd 





q (ausser Het- 
tingen) 




enger o-Laut in 
m^, + Het- 
tingen. S mgt{ 

u. -j" Eichen- 
bühl. S?*) 


gedehntes a 
vor Nasal. 

§ 246 
gekürztes 2^0. 

§ 188 


mo, möe [md ?) 
Mann 

mod^ Mutter 



*) Nach Fischers Schwäbischem Sprachatlas Karte 2 würde o 
auch S zukommen. 



§ 295—297. W, N, Tb H- S/O. — § 298. W, N/O + S. 161 



Rheinfrk + p-llLa, 


W, N, Tb + S 


mhd 





J9y bezw entlabia- 


bayx^ layt + 


tu. § 87 


b^X Bäuche, 


lisiert > ei 


Eichenbühl 




hyt Leute 


dda [ddr) bezw 


ay, Eichen- 


tu vor r. 


d^ar teuer 


entlabialisiert 


bühl? 


§ 197 




> dea 








gUwB (so auch 


gläwe, 4-Eichen- 


öu. § 101 


glWioe glauben 


Hettingen] 


bühl 






hqm bezw ent- 


Jfm Bäume. S? 


ÖU + W' 


6? 


labialisiert > 




§ 246 




h^ (Eichen- 








bühl b^mfi 









B. N/O + Hohenlohisch. 

5 Erscheinungen = 6 Fälle. 

§ 298. Ausser den unter A genannten 34 Fällen wird 
die Sprachgrenze von N gegen O noch durch folgende 
5 Erscheinungen verstärkt, in denen S auf Seiten von O steht: 

1. /^-Mundart + W, N, Tb/O + S. 3 Erscheinungen 
= 4 Fälle. 



Rheinfrk + j?-Ma + 
W, N, Tb 


mhd 


O + S 


mee^ mee (+ Eichen- 


e. § 73 


mewe 


oder miewe {miewe) 


bühl), mewe 




Anm 5 und 
§ 74 Anm 




mähen 


ö 




ä. § 69 


blüse blasen, S blosse 


ö, Buchen öa 




ä vor r. 

§ 69 und 

§ 198 




jöer Jahr 


a, Eichenbühl 


und 


gedehntes a. 




sök Sack 


W, N, Tb 5 




§ 159, 1 und 
§ 168, 1 







Heilig, Mundart des Tanbergrnndes. 



11 



162 



Übersicht der mundartlicheh Unterschiede- 



2. W+ N/Tb + O + S. Die /?-Mu|idart auf Sei- 
ten der letzteren Gruppe, also besondere Eigen- 
tümlichkeit der Mundart von W und N, 1 Fall. 




/>-Ma 



Eichenbühl 
+ W-I-N 
(lokale Beson- 
derheit) 



Tb + O + S 



wwrm 



u vor r. § 203 



tourem Wurm 



worem. Rhein- 
frk tooar(€)m 

3. ^-Ma wedse Weizen/ W wcsfN +• Tb loäds /O wes 
(§ 122 Anm 2). 

Vgl ferner § 300, 4 für />-Ma -H W, N, Tb und zum 
Teil O/zum Teil O + S. 



C. Hohenlohisch/0 + W, N, Tb. 

2 Erscheinungen = 8 Fälle. 

§ 299. Ausser den unter A genannten 34 Fällen, den 
§ 290—293 genannten 10 Fällen und den § 301, 3 genann- 
ten 3 Fällen wird die Sprachgrenze von S gegen 
noch durch folgende Erscheinungen verstärkt, in denen 
W, N, Tb (+ Rheinfrk) auf Seiten von O steht, weil es sich 
um eine mundartliche Besonderheit von S handelt: 

1. /^-Mundart + W, N, Tb + O/S. 2 Erscheinungen 
= 4 Fälle. 



P'MsL 4- ! 
W, N, Tb 



O 




s 



g. Rheinfrk tf 



o 



d? 



^ bezw ent- 
labialisiert 
^. ^Ma? j Ä? 

\(brame) 



gedehntes o vor 
Nasal. § 246 

gedehntes ö vor 
Nasal. § 246 

gedehntes e vor 



wqi^ne wohnen 
k^yinix König 
br^ime Breme 



sr 

'S 

99 



Nasal. § 246 

Hierzu noch (§ 298, 1 bereits hinsichtlich der Vokal- 
qualität angeführt): 
ö. +Rheinfrki d \ a. § 69 



0€ 



§ 298. N/O + 8. — § 299. W, N, Tb/O -+■ 8. — § 300. .W, N, Tb/8. 163 



2. Rheinfränkisch und^-Mundart verhalten sich 
inclifferent. 2 Erscheinnngen »= 4 Fälle (bereits § 297, 
§ 294 und § 295 in anderem Zusammenhang angeführt). 



Rheinfirk -f ji-M» 


W,N,Tb 





mbd 


S 


? 


• 

Q (-f- Het- 


ö 


gedehntes a 


mqti Mann 






tingen) 




vor Nasal. 




rt 


• 






§ 246 




'S- 


(ei)«(+Eichen- 


e 


€ 


e. § 76 


seel Seele 


1 

^4 


Wihl) 












^', Hettingen ^, 








ce. § 82 


W€5(?) böse 




Eichenbühl ^y 










-IQ 


ou (+ Eichen- 


_ 



ü 


ö. § 80 


bröBt Brot 




bühl), Hettin- 










gen ou 













W, N, Tb/O insgesamt 39 bezw 40 Fälle, S/O 38 Fälle, 
von denen die unter A genannten 34 gemeinsam sind. 



IV. W, N, Tb/HohenloMscli. 

West-östliche Grenzlinie. 

9 bezw 11 Erscheinungen = 23 bezw 26 Fälle. 

§ 300. 1. W, N, Tb + 0/Rheinfrk + /?-Ma + S vgl 
die § 290 und § 291 genannten 2 Erscheinungen = 7 Fälle; 
dazu N, Tb + 0/Rheinfrk -f-i>-Ma + S die § 292 und § 293 
genannten 2 Erscheinungen = 3 Fälle. 

2. (Rheinfrk + p-Ma +) W, N, Tb + O/S vgl die § 299 
genannten 2 Erscheinungen = 8. Fälle. 

3. Rheinfrk -f- j9-Ma + W, N, Tb/S + O vgl die § 298, 1 
genannten 3 Erscheinungen = 4 Fälle; dazu W/S den § 298, 2 
genannten Fall. 



11* 



164 



Übersieht der mundartlichen Unterschiede. 



4. Ausserdem: 



p-Mn + W, N, Tb 
+ zum Teil 


mhd 


zum Teil + S 


e 





gedehntes e vor r. § 199 
gedehntes o vorn § 199 
gedehntes ö vor n § 199 


beure Beere 
kauere Korn 
d^yorh Dömchen 



5. Über die Nordgrenze des Hohenlohischen hinaus 
reichen 1) die § 292 genannte Vertretung des mhd ^ durch e, 
an der noch die W-Maa von Hardheim und Brehmen (wie 
die p-Ma und das Rheinfrk) teilnehmen. 2) die § 298, 2 
genannte Dehnung in Typus 'Wurm', an der noch Tb (wie 
das Rheinfrk, die p-Ma, und O) teilnimmt. 

6. Die Grenze von W (ohne Tb) gegen S wird noch 
verstärkt durch die § 288 genannte, die § 298, 2 genannte 
und durch folgende Erscheinung: 



Rheinfrk + jj-Ma (+ Eichenbühl) 

+ W -h N-Maa von Wertheim, 

Reicholzheim, Eiersheim 




S + O-i-Tb+übrigesN 



■w- geschwunden in mee, 
mee 



§ 73 und 
§74 



'W' erhalten in mewe, 
meewBy mewe mähen 



Anm. Die Linie für nähen und blühen in Fischers Schwäbischem 
Sprachatlas Karte 16 schliesst sich nicht an, weist vielmehr noch Mer- 
gentheim und Königshofen dem westlichen Gebiete mit Schwund des w 
zu, so dass sich als nördliche Fortsetzung die Grenze zwischen S und 
ergäbe. Jedenfalls kommt die Erhaltung des w dem nördlichen Hohen- 
lohischen nicht uneingeschränkt zu. 

7. Die Grenze von Tb gegen S wird noch verstärkt 
durch die § 301, 6 genannte Behandlung des mhd Sy wozu 
noch § 293 zu vergleichen. 

Also W/S insgesamt 11 Erscheinungen = 20 Fälle, Tb/S 
11 Erscheinungen = 22 Fälle, von denen 7 Erscheinungen 
= 17 Fälle W und Tb gemeinsam sind. 



§ 300. W, N, Tb/S. — § 301. Mundartliche Besonderheiten. 165 



y« Handartliclie Besonderheiten. 
§3eL 

1. Besonderheiteif des Rheinfränkischen vgl § 285 — 288, 
§ 296, § 298, 2 und § 299, 2. 

2. Besonderheit des Rheinfränkischen und südlichen 
Hohenlohischen vgl § 289. 

3. Besonderheiten des Rheinfränkischen und Hohen- 
lohischen vgl § 290—293. 

4. Besonderheiten der p-Mundart vgl § 296 und § 298, 2 
und 3, 

5. Besonderheiten des Ost&änkischen vgl § 285 — 288 
und § 298, 2. 

6. Besonderheit der /^-Mundart -|- W + S. 



p-Ma + W-t-S 
(lokale Besonderheit) 




Rheinfrk + Eichen- 
bühl + N+ Tb -h O 



i in keS Käse, hatis Haus. 

+ N-Ma von Eiersheim 

hdldS Hals, s^ndSe Sense 



in- und ausltd s. 

§ 122 und § 124 

fo, ns. § 125 



8 (ausser Eiers- 
heim) 

Is, ns (auch Eiers- 
heim). Eichen- 
bühl Ids 



K 



7. Besonderheiten von W, N, Tb -f- Hohenlohisch vgl 
§ 296 und § 297. 

8. Besonderheit von W, N, Th vgl § 291, § 292, § 295 
und § 299. 

9. Besonderheiten des Hohenlohischen vgl § 299« 

L 

10. Besonderheiten des Hohenlohischen + O vgl § 298, 1 
und 2 und § 300, 6. 

11, Besonderheit des Hohenlohischen •+• teilweise O vgl 
§ 300, 4, 



166 



Übersicht der mundartlichen Unterschiede. 



12. Besonderheit einiger S- und 0-Mundarten. 



Rheinfrk -j-|?-Ma (+ Eichenbühl) + 
W, N, Tb -h einige S- und 0-Maa 




einige S- und 0-Maa 



g (bezw %) 



ie. 


§ 


90 


uo. 


§ 


92 


üe. 


§ 


94 



M'ef [bri^f] Brief 
u uo,^M'i büex {hu^ch) Buch 

gmyest [g'mi^sst) ge- 
musst 

Anm. Nach FiscHEEs Sprachatlas Karte 12 bildet ungefähr die 
Badisch /Württembergische Landesgrenze die Grenze zwischen i, ü, ü 
und t9, U9, Ü9 — bei Fischer versehentlich umgekehrt. 

13. Besonderheiten von O vgl § 294—296, § 298 , 3 

und § 299, 2. 



Tl. Yerscbiedeiilieiteii innerhalb der einzelnen Mundarten. 
A. Verschiedenheiten innerhalb der i?-MundarL 

§ 302. Die in diesem Buch als /? -Mundart bezeich- 
neten Mundarten von Bödigheim, (Hollerbach,) Buchen, Het- 
tingen, Hainstadt, Walldürn und in weiterem Sinne auch 
Eichenbühl (bei Miltenberg) — vgl die beigegebene Karte — 
bilden in Wirklichkeit keine Mundart für sich. Zusammen- 
gehalten durch die Bewahrung des anlautenden p vor Vokal 
und die Verschiebung von ^r-, pl- und -pp- (-pp) zu pf — 
ein solcher Streifen ist längs der rheinfränkischen Südgrenze 
sowohl an der elsässischen Grenze wie am Neckar nach- 
gewiesen — stellen sich diese Mundarten teils auf die Seite 
des Uheinfränkischen , teils auf die des Ostfränkischen (vgl 
§ 285 — 289), derart dass eine Linie westlich der jo- Mund- 
art zwischen Mudau und Hollerbach, eine Linie durch die 
jo- Mundart hindurch zwischen Buchen und Hettingen und 
drittens eine Linie östlich der />- Mundart, also östlich von 
Hettingen, etwa den gleichen Anspruch darauf hätten als 
rheinfrk/ostfrk Sprachgrenze zu gelten. Zu den Unterschie- 
den zwischen Rheinfrk, />-Ma und W, N, Tb kommt noch 
die lokale Vertretung des mhd ei durch i in der j»-Ma 
gegenüber sonstigem ä und die Vertretung des in- und aus- 



§ 302 — 303. Venehiedenbeiten ionerhalb der p-Ma. 



167 



lautenden s doroh i in der j9-Ma sowie in W und S hinzu. 
Es seien hier folgende Unterschiede innerhalb der sogenann- 
ten ^Mundart genannt : 

§ 80S. 1. Eichen buhl weicht von der J9-Mundart in 
folgenden 12 Punkten ab: 



a) p-Ma 

(lokale Besonderheit) 



T 



mhd 



Eichenbühl + Rheinfrk + 
N, Tb 



^. +0 

I. + W + Eiers- 
heim + 8 



ei. § 96 
in- und ausltd 8. 
§ 301, 6. 



glät Kleid. + W + S 
hatis Haus, halds Hals. 

+ 0. 



b) Rheinfrk -fp^Ma 


mhd 


Eichenbühl -f W, N, Tb 


ä 


gedehntes a, 
§159und§168 


• 

j3«7e schaben. SundOö 


€% oder ey 


gedehntes ö. 


Ä^Höfe 




§ 179 




€t oder 0y. + O 


iu. § 87 


iay;^ Bäuche, 2ay^ Leute. 

+ s 


f. +0 


öu. § 101 


gläwe glauben. + S 


0. +0 


gekürztes t^. 
§ 188 


husds Husten. + S 


(p-Ma wöram) 


u vor r. § 203 


wa)rm Wurm (Tb + S 
+ O würQfn) 


Nasalierung. +W 


ei. § 288 


maid^ Meister , ohne 




ce. § 82 


Nasalierung. + 




Eiohenbühl 


W, N, Tb 


ei^dei ey 


b^yi böse 


e, S? 


^i, Hattingen ^ 


ce vor Nasal. 


8^ schön. 


9. + Het- 




§ 246 Nachtr 


+ s 


tingen 


qt{f Hettingen ^ 


ä vor Nasal. 


sbQti Span. 


Q. + Het- 


. 


§222und§246 


+■ S 


tingen. 
O a 
Tb bqm 


&0f» oder.S^m 




ifmf Bäume 



Eiohenbühl stellt, wie die gesamte /^-Mundart, eine 
rheinfiränkisch-ostfränkische Ubergangsmundart dar. 



168 Übersicht der mundartlichen Unterschiede. 

2. Eichenbühl stellt sich mit der gesamten />- Mundart 
auf die Seite des Rhein fränkischen u a hinsichtlich des 
Umlauts des mhd a vor seh (§127 und Nachtrag), der Di- 
phthongierung des mhd e ö cb (§ 76, § 80 und § 82) und 
der Bewahrung des anlautenden gexm. p vor Vokal (§ 140). 
Eichenbühl stimmt zum Rheinfränkischen und Hohenlohi- 
schen u a in der Behandlung des gedehnten mhd e > e^ der 
Diphthongierung des gedehnten mhd e vor Nasal, des mhd 
ce und des mhd e und d vor Nasal sowie in der Behand- 
lung des mhd st > id (§ 293). Mit einzelnen Orten der 
p-Mundart (Buchen) stellt sich Eichenbühl auf die Seite des 
Rheinfränkischen und Hohenlohischen hinsichtlich der Di- 
phthongierung des mhd ä und ce vor Nasal (§ 290), 

3. Hingegen stellt sich Eichenbühl mit der gesamten 
j9-Mundart auf die Seite des Ost fränkischen ua hinsicht- 
lich der o-Färbu'ng des inlautenden mhd ä vor Nasal (§ 222) 
und der Verschiebung des geminierten pp (§ 140) und des 
anlautenden p vor l und r (§ 140). Mit Hettingen stellt 
sich Eichenbühl auf die Seite des Ostfränkischen u a hin- 
sichtlich der Behandlung des gedehnten mhd o vor r (§ 198), 
der 0- Färbung des auslautenden nasalierten mhd ü und ö 
(§ 246), der Bewahrung der Stimmlosigkeit des mhd ch zwi- 
schen Vokalen (§ 128) und der Bewahrung des auslautenden 
r in der Endsilbe -er (§ 197). Eichenbühl teilt die nicht 
entlabialisierten Vokale mit Hettingen, Walldürn, Hainstadt, 
Rinschheim, Altheim und dem Ostfränkischen mit Ausschluss 
des südlichen Hohenlohischen (§ 289). Abweichend von der 
/?- Mundart, stellt sich Eichenbühl zum Ostfränkischen u a 
hinsichtlich des Lautwandels u> do vor r (rheinfrk o) (§ 203), 
der o-Färbung des gedehnten mhd a (rheinfrk ä) (§ 159) 
und der Nichtnasalierung in dem Worte 'Meister' (§ 190 
und § 241). 

Eichenbühl stimmt im besondern mit W, N, Tb + S 
überein in dem ay < mhd tu (westlich ^, 6«, O ^y) (§ 87), 
dem ä < mhd ei (rhein&k ä, p^Ms. € (§ 96), O e), dem aus 
mhd uo gekürzten u (westlich und O o) (§ 188) und dem 
ä in glätoe glauben (westlich und O glewe) (§ 101); mit 



303 — 304. Verschiedenheiteii innerhalb der fi-Ma. 169 



W| N, Tb in der Diphthongierung des mhd ۧ und des ge- 
dehnten mhd ö zu ^ (westlicher ey, ei) {§ 82 und § 179). 

§ 304« Hauptlinie zwischen Buchen und Het- 
tingen. 

1. Rheinfrk + Buchen / Eichenbühl + Hettingen + 
W,N, Tb -h S vgl § 295. Ausser den dort genannten 3 Fällen 
vgl noch: 



Rheinfrk -|- Buchen 


mh^ 


Eichenbühl + Hettingen 


entlabialisierte Vo- 


§ 289 


labiale Vokale. + Wall- 


kale, -f- Bödig- 




dürn usw 


heim usw 






dsoam Zorn 


gedehntes o 


ö. + W, N, Tb + teilweise 




vorr. § 198 


S und 


Iqt^ Lohn 


ö vor Nasal. 
§246 


^ -f- S. W, N, Tb 9. O 5 



2. Rheinfrk -}- Eichenbühl -}- Buchen -}- 8/ Hettingen 
+ W, N,Tb vgl § 290. Ausser den dort genannten 3 
Fällen vgl noch: 



Bheinfrk + Buchen 
+ EichenbOhl 




Hettingen (lokale Besonderheit) 



brout Brot 



ö. § 80 ou. W, N, Tb o. S de. Oö 



3. Rheinfrk -f- Buchen/Hettingen -{- Ostfrk vgl § 286. 
Ausser den dort genannten 9 Fällen wird Buchen von 
Hettingen noch durch die folgenden lokalen Unterschiede 
getrennt : 



Buchen 




Hettingen 



h^ Bein 

tinde dahinten. 4- 
Walldürn 



ef+».§246 
-m?-, §274,4 



bq + Ob€. Rheinfrk -f. W, 

N, Tb + S i^ 
-»-. + W, N, Tb -f- S -t- O 



170 



Übersicht der mundutUehen Unterschiede. 



4. Fernere lokale Besonderheiten: 



Odenwald + WaU- 
düm + Buchen 


UJ i ' 

mhd 


n II i'iT n ri fi 1 1, ■ !,'■ 1 ,■ ,' ts 

Rheinfrk -f Eichenbühl + 
Hettingen 


g^i[n) gehen 


e vor Nasal. § 264 


m + s. - W, N, Tb 


Walldürn, Hainstadt, 
Hettingen 


mhd 


Buchen + W, N, Tb 

+ S + 



hQtn Baum 



ou Yor Nasal. § 246 



hqm 



§ 305« Fernere lokale Besonderheiten inner- 
halb der jo-Mundart: 



Walldürn -f- . 
Hainstadt 


mhd 


Eichenbohl, Buchen, Hettingen + 
W, N, Tb + S + 


döf Taufe 


ou, § 99 


a 



Hettingen: eixe Eiche, getst gehst, käft gekauft, Mt 
schiesst: sonst überall gekürzt. 

Zwischen Hainstadt und Buchen läuft die Grenze der 
Entlabialisierung, die von dofjdäf Taufe, hgmlbqm Baum 
von a&Ice < mhd i vor r (§ 202, 5) und ows/obe oben. 

Zwischen Walldürn und Hettingen läuft die Grenze 
von g^\[n)lgq\ gehen, döf/däfTa,\x{e und tinde/tine dahinten. 



B. Verschiedenheiten innerhalb der W-, N-, Tb-Mundart. 

§ 306. Die Mundarten von W, N und Tb, dem Hohen- 
lohischen zunächst stehend, bilden eine einheitliche Mund- 
art, innerhalb deren nur geringfügige lokale Verschieden- 
heiten vorkommen. Die Mundart greift zum Teil in die 
;)-Mundart hinüber (§ 302—305). 

Innerhalb der W-, N-, Tb-Mtmdart sind, die folgenden 
Unterschiede zn nennen; 



§304 — 307. Versehiedenheiteii innerhalb der einzelnen Mundarten. 171 

1. Hauptlinie zwischen W und N + Tb. 

a) Rheinfrk + p-Ma, -f- W : Nasalierung in dem Worte 
'Meister' vgl § 288. 

b) Rheinfrk +i?-Ma + W + S: id, it/lü + Tb -f- O: 
«rf, 8t vgl § 293. 

c) Lokale Besonderheit von />-Ma + W + S : i < mhd 
in- und aujsltd «/sonst s vgl § 301, 6. Jenes i, ausser in 
mhd hj ns auch noch in der N-Ma von Eiersheim. 

d) W was Weizen < ahd weiszt/^ + Tb wäds < ahd toeitzi 
(§ 122 Anm 2) — Buchen und Hettingen wedse^ O wes. 

e) W Sdrofe strafen, Bse schiessen, mäsl Meissel, däf 
Taufe usw/N + Tb idrofe, Hse, maal daf (§ 180 und § 269 
Anm 1}. 

2. Innerhalb W. 

Rheinfrk +i^Ma + W-Ma von Hardheim und Brehmen 
+ S : e < mhd ^ /übrige W-Ma + N + Tb: € (§ 292) — O: ». 

3. Innerhalb N ist ausser der Abweichung von Eiers- 
heim in der Behandlung des mhd $ (oben 1 c) zu bemerken: 

Eichenbühl + Hettingen + W -|- N-Ma von Wertheim, 
Reicholzheim und Eiersheim: mee mähen /N (ausser jenen 
3 Orten) + Tb: mewe (§ 73 Anm 5 a und b und § 74 Anm) 
— Rheinfrk und Buchen: mee, S und O: mewe oder miews, 

4. W-H N w3orm Wurm/Tb + S -|- O wüwniy umrdm 
{§ 203) — p-Ma worein^ rheinfrk vjoar{e)m. 

5. Lokale Besonderheiten. 

a) W-Ma von Königheim + S-Ma von Heckfeld heisrt 
Heirat , mauar Mauer / übrige W-Ma -f-N + Tb-f-S-f-O 
a«, au (§ 200) — j»-Ma auch ai, 

b) N-Ma von Reicholzheim c© < mhd ü vor r/ sonst W, N, 
Tb -t- nördl S -f O a^ (§ 204, 3 b)— Rheinfrk + jt)-Ma zum 
Teil -|- südl S 6 bezw <b, 

c) Wegen rjz vgl § 42. 

C. Verschiedenheiten innerhalb der Hohenlohischen Mundart. 

§ 307. 1. NördKch (wie W, N, Tb -|- O) labiale/südKch 
(wie Rheinfrk) entlabialisierte Vokale (§ 289). 



172 Übersicht der mundartlichen Unterschiede. 

2. t, w, ^/i€, Ü€y ye (t*), (wie zum Teil auch O) < mhd 
ie^ uo, üe (§ 90, § 92 und § 94). 

3. miwe (+ 0)/m€€W€ (+ O) /meewe (Kützbrunn, Beck- 
stein) mähen (§73 Anm 5 b). 

4. Heckfeld + W-Ma von Königheim heiort Heirat, 
mouar Mauer/ sonst at, au (§ 200). 

5. Kützbrunn (wie W, N, Tb) e/S sonst (wie Bheinfrk 
/?-Ma) e < mhd gedehntem ä' (§ 161 und § 170) — O ä. 

D. Verschiedenheiten innerhalb der O-Mundart 

§ 308. 1. Reduzierung bezw Angabe der Nasalierung 
bei den Entsprechungen von mhd ä\ ^, l, ü, tWj üe^ ei und 
gedehntem a und e (§ 246 b). 

2. i, w, ^/t€, W6, ye (wie zum Teil auch 8) < mhd t^, 
wo, t^ (§ 90, § 92 und § 94). 

3. mewB (+ S)/m€€we (+ S) (mähen § 73 Anm 5 b). 

4. ö, 0, ^/eiy oUj ^ (+ S) < gedehntem mhd e, o, ö 
vor r (§ 199). 

5. a/^< mhd a vor r (§ 48 Anm). 

6. Krensheim stimmt mit Tb überein, abweichend von 
O, in dem o/ö < mhd ä (§ 69 b) und mhd o (§ 80 b), e/d < 
mhd cß (§ 82 b), d/ö < gedehntem mhd a (§ 159 b und 
§ 168 b), e/e {ie) < mhd 5 (§ 76 b), p/ye < mhd üe (§ 94 b), 

7. Grünsfeld stimmt mit Tb überein, abweichend von 

O, in dem e < mhd ^ (§ 73 c). 

Anm. Auffällig ist, dass IKrensheim so oft zu Tb stimmt Ent- 
weder ist meine Quelle ungenügend oder, was mir wahrscheinlicher 
scheint, Krensheim stellt, als an der Grenze liegend, eine Mischmundart 
aus Tb und O dar. Wie ich aus meinen Papieren ersehe, beruhen die 
Angaben über Krensheim auf den Aussagen eines meiner früheren 
Tauberbischofsheimer Schüler und treffen also möglichenfalls für die 
ältere Generation nicht zu. 



Teü IV. 

Die in mhd Zeit anzusetzenden Lautwerte 

und Wortformen. 

I. Die mhd Lautwerte. 

§ 309. Die Vokale. 

1. Der primäre Umlaut von a ist ^ mit geschlossener 
Qualität (§ 51). Dieses e ist von dem sekundären Umlaut, 
mhd äy zu trennen (§ 52], das wie 'S offene Qualität gehabt 
haben muss (§ 54). 

Anm 1. Der Umlaut als Boloher wird durch keinerlei Konso- 
nantenverbindung gehindert. Henrorzuheben ist, dass in der Gruppe 
waschen y iasche^ ßasche zwar im Rheinfr&nkischen einschliesslich der 
|)-Mundart und Eichenbühl (§ 287), nicht aber in der ostfr&nkischen Mund- 
art des Grossherzogtums Baden Umlaut eingetreten ist (§ 48). Was die 
Gruppe gautoe gtfuwe, frouwen fröuwen betrifft, so ist nach § 101 nicht 
zu erkennen, ob ou oder öu — doch vgl § 101a 3 — vorliegt; doch wird 
für gewisse Fälle öu durch die Verhältnisse in der p- und 0-Mundart 
(§ 101b und c) wahrscheinlich gemacht 

2. e vor llj st, sp^ z^ ss hat als geschlossenes e zu gel- 
ten (§ 55, 1 ff). 

3« i vor Nasal hat sich (vgl 6) häufig zu b' gesenkt 

(§ 210 und § 211). 

Anm 2. Die Brechung des t vor r + Konsonant (§ 202, 5a) ist 
keine mhd Erscheinung (§ 201a); vgl auch unten Anm 5. 

4. Zwischen o (geschlossene Qualität, § 61) und u, 
ebenso zwischen u — ü herscht ein reger Wechsel (§61 
Anm 1 und § 67 Anm). 

Anm 3. Die Gruppe sonne, geschtcommen hat u (§ 218). 

5. ö hat geschlossene Qualität (§ 63). 

6. ü vor Nasal hat sich häufig zu ö gesenkt (§ 216, 
§ 217 und § 221 Anm). 



174 ^^^ 111 mild Zeit anzusetzenden Lautwerte. 

Anm 4. In der 0-Ma schliesst sich üe yor Nasal an (§ 246, b). 
Anm 5. Die Brechung des ü yor r + Konsonant (§ 204,3) ist 
keine mhd Erscheinung (§ 201 a). 

7. ä hat als ö zu gelten, für S und O als 5 (§ 69, 
§ 180a, § 281 und § 182). 

8. e (geschlossene Qualität) ist von w (offene Qualität) 

zu trennen (§73 und § 180 a). Im Hohenlohischen jedoch, 

in der W- Mundart von Brehmen und Hardheim, sowie im 

Rheinfrk einschliesslich der /7-Ma ist mhd ^ = ä (§ 73 b 

und § 292). 

Anm 6. Die oberdeutsche Gruppe mcBJen drajen ist durch mewen 
dretcen (mit e) vertreten (§73 Anm 5 a), im Hohenlohischen durch mdhoen, 
drätaen (§73 Anm 5 b). 

9. l hat als ai zu gelten (§ 181). 

10. d hat geschlossene Qualität (§ 80), ebenso sein Um- 
lauf OB (§ 82). Die 0-Maa aber setzen mhd ö und ^ vor- 
aus (ebd). 

11. i^ hat als au zu gelten (§ 181). 

12. iu hat als ay zu gelten (§ 181). 

Anm 7. Beide mhd iu sind zusammengefallen (§ 87 a), ein Beweis, 
dass ihre Lautwerte nicht weit auseinander gelegen haben können. 
Anm 8. Nebenbetontes iu «s y (§ 89 und § 258, 1). 

13. ei hat als ä zu gelten (§ 180 a), für O und die j9-Ma 
aber als i (§ 96 b). 

14. ou und öu haben als ä zu gelten (§ 180 a), öu je- 
doch für O und das Rheinfrk einschliesslich der ^-Ma ak 
€ (§ 101 b und c und § 296). 

15. te hat als i zu gelten (§ 180 a), für einige S- und 
0-Maa aber als diphthongisches ic (§90 b). 

16. uo hat als ü zu gelten (§ 180 a),. für einige S- und 
0-Maa aber als diphthongisches t^6 (§ 92 b). 

17. üe hat als ^ zu gelten (§ 180 a), für einige S- und 
O-Maa aber als diphthongisches ys (§ 94 b). 

§ 310» Die Konsonanten. 

1. A; ist aspiriert im Anlaut (§158). 

2. t hat im An- und Inlaut als stimmloses d zu gelten 

(§ 142). 



§ 309 — 311. Die in mhd iSeit amusetsenden Lautwerte. 175 

3. Interrokalisclies /> ist Gemmata (§ 268, 9). 

Anm 1. Über p im An- und Auslaut ygl § 3 und. § 140. 

4. Intervokalisches g ist Reibelaut (§ 106 Anm 4). — 
Ob g im Auslaute aU ch oder k zu gelten hat, ist nach 

§ 150 a fraglich. 

5. d im An- und Inlaut ist stimmlose Lenis (§ 141). 
Die stimmhafte Aussprache zwischen Vokalen ist für das 
Rheinfrk charakteristisch (141, 1 b). 

6. Intervokalisches b ist Halbvokal (§ 106 Anm 4). 

7. y < germ p, s; < germ t, ch < germ k sind Geminaten 
(§ 120, § 122, § 128 und § 268, 5, 6 und 8). 

8. A ist im Inlaut Hauchlaut (§ 252, 2). 

9. 8 ist durch eine i-artige Aussprache zu trennen von 
2i (§ 122), das im Inlaut Geminata ist (§ 268, 6). 

10. 8ch ist nach § 157 Doppelkonsonant, dagegen nach 
§ 180 ein einheitlicher Laut, 

11. j ist im Anlaut oft sa^ (§ 102 Anm 1), im Inlaut 
häufig geschwunden (§ 103). 

Anm 2. In der Gruppe obd majen ist j durch tv ersetzt (§ 73 
Anm 5, § 103 Anm 1 und § 106 Anm 2). 

Anm 3. Lieg^ Gruppe blüen oder hUlejen vor? (§ 253 Anm 2). 

12. Intervokalisches w ist Halbvokal (§ 106 Anm 4). 
Auslautendes w giebt es nicht (§ 107 Anm 2). 

13. r ist alveolar (§ 109). 

14. ; ist velar (§ 248, 1 und § 251). 

§ 311. Sonstiges. 

1. Die Gruppe zom körn varn hat als koren zoren varen 
zu gelten (§ 159, 1 a und § 166). 

2. e ist synkopiert; gebluotet und ähnl sind als gebhioU 
bezw gehlüft anzusetzen (§ 264). 

3. Die Quantität der ursprünglichen Länge ist eine 
andere als die der gedehnten Vokale (§ 158). 

4. Die gedehnte Silbe ist in mhd Zeit eine offene, die 
nicht gedehnte eine geschlossene (§ 263). 

5. Zur Zeit, als kurzer Vokal in offener Silbe gedehnt 
wurde, war die Ajasimilation *&?- > -/^, -mb- > -mm-j -md- > 
-mm-^ -nd- > -ww-, -ng- > hjjj-, -hs- > -««- (§ 274) noch nicht 



176 Die in xnhd Zeit aniusetzenden Lautwerte und Wortfonnen. 

eingetreten, oder es bestanden noch die Geminaten -ß- -mm^ 
usw (§ 273). 

6. Die Svarabhaktientwicklung ist jünger als die Vokal- 
dehnung (Nachtrag zu § 157 Anm 5). 

7. Die alten e d ce tragen steigend - fallenden Tonfall 

(§ 158). 

8. Im Taktinnern herscht scharf geschnittener Akzent 

(§ 272). 

n. Die mhd Wortfonnen. 

§ 312« Zur YerTollständigung dieser Charakteristik 
lassen wir eine Tabelle folgen, welche einige von uns er- 
schlossene mhd Wortformen bringt. 





> 

Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 




äder Ader 


"^ ädere 


118, 2 




ddermonie odermenie Oder- 


*ädermonte? 


71 Anm 3 




menning 










*alwile soeben 


277, 1 




ameiz/e Ameise vgl eme2,e 


*änamen Schimpf- 








namen geben 


222 






*ansün8t sonst 


260, 6 




ar[e)beit Arbeit vgl erleit 




• 




areweiz, Erbse vgl erweiz, erUzi 








OS Aas, Schimpfname 


Dittwar *ä;? 


122 Anm 1. 


^ 






Wb 13 






*bäcken 


183 a 2 






schreien 






bcejen hcbn (obd); liewen hcewen 


bewen 


73 Anm 5 a 




(md) bähen 




und b 






*b^cker Schaf 


183 a 2 






*beiderich grobes 


263, 2 






Tuch 





§ 312. Die in mhd Zeit ansusetieiiden Wortformen. 177 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 




*beiderwät gro- 


259,5.263,2 




bes Tuch 






*beinzelen über- 


241 




trieben pflegen 




heitzen beiz,en beizen 


bet2;sien 


268, 6 


hezel alte Haube 


*bezel 


51 Anm 1 


lügel blhel blj'el bll Beil 


bll 


103 


bin[e)z, Binse 


binez, Jlvl Nachbar- 


157 Anm 3. 




maa *benes;) 


212 Anm 1 




*btt ist 


124 Anm 3 
u Nachtr 


blaten Stämme anhauen 


* blatten 


159 Anm 4 


blätere Blatter 


*blätre 


182 a 1. 
263, 2 


bVöbjen blcen (obd); blewen 


blewen 


73 Anm 5 a 


bl^wen (md) 




und b 


bluter nackter 


"^bloter 


61 Anm 1 


blüejen blüegen blüehen blüe- 


? 


94 a. 103. 


wen blüen blühen 




253 Anm 2 




*bratzelen fallen 


48 




vom Obst 




bringen br engen bringen 


brengen 


210 




*bro8ber fragaria 


277 Anm l. 




viridis (König- 


Wb 15 




heim *bro2iber) 




brücke brugge Brücke 


brücke 


67a 


brüejen brüen brüehen brüewen 


? 


103 


brühen 






büen büwen bauen 


? 


106 Anm 2 


bulderen bolleren poltern 


bolleren 


61 Anm l 


busch bosch Busch 


busch 


61 Anm 1 


buter Butter 


butere 


118, 2 


butz[e) Schreckgestalt 


*botz[e) 


61 Anm 1. 
178, 2 


Heilig, Mundart des Taabergrundes. 




12 



178 



Die in mhd Zeit aniusetzenden Wortformen. 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 


hüttehutte it^/ßWasserbehälter 


*butte 


67 Anm. 
268, 10 


Gruppe dar — da 


dar — da 


261 


d'este bezw deste desto 


deste 


55 a 3 




*IHetenbür Dit1>- 


137 Anm 1 




war 






*Diet{genDieHj)en 


104. 257, 6 




ohi Diettngun 






Dittigheim 




draben gehen in gleicher Be- 


*drappen 


268, 9 


wegung 






drdBjen dr^n (obd), drewen 


drewen 


73 Anm 5 a 


dr^wen (md) drehen 




und b 


drostel dröschet drosselDrossel 


dros{s)el (Dittwar 
^dros^el) 


61.122Anml 


drüen drüwen trauen 


? 


106 Anm 2 


eggen egen eggen 


egen 


147, La 


eich[e) Eiche 


eih -Ä- 


268, 8 


emes:^ ämeizfi onmeis; eimesse 


emezie 


Wb7 


Ameise 








*enerst erst 


260, 6 




*ensünst? ansünst 


260, 6 




sonst 




erbeit arbeit Arbeit 


erbeit 


202,3.258,5 


erweizi erbizi areweiz, Erbse 


erblZi oder erweiz, 


Wb7 


ßmmel Hanf ohne Samen 


*femel 


209 


früeje früege früehe früewe 


? 


103 


vrüe früh 






galopeis; Galopp 


*galup- 


61 Anm 1 


ganze{r) ganze ganse Gänserich 


ganzfiv 


206 




*gäw^telen stür- 


69a. 102 Anm 




misch schneien 






und regnen 





§312. Die in mhd Zeit ansuMtsenden Wortformen. 179 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 




'*geha[b)ten ge- 


138. 159 




habt 


Anm 3 




'^ge/üebe fest 


73 a 




*gelümpe Lum- 


220. 260, 2 




penzeug 




Gruppe gen, gün gehen 


gen 


226 




*genücken Kopf 


155 




sinken lassen 




gärrij md gären lieb 


gären 


161, la 


gerunnen geronnen 


-Ur 


218 


gester bezw gester gestern 


gester 


55 a 2 


getvist gewest (letzteres ostfirk) 


geto'est 


55 a 2 


gewusst 






Gruppe getüunnen gewonnen 


-w- 


218 


gibt glt giebt 


glt 


138 Anm 1 




*gtullin Gaul Dim 


181 Anm 1. 
251 




*göt£chensetze 


101a 3 




Kuckukssitz 




gou göu gouwe göutoe Gau 


gou gäu(?) 


101a2und3 




*greinezen knir- 


241 




schen vom Leder 




grindel grendel Längsholz 


grendel 


210 


groppe kleiner Fisch 


*gruppe 


268, 9 




*gruppen lostren- 


65 




nen 






* gucken, '^gückeln 


155 




stossen vom 






Bindvieh 






*günezen bellen 


233 




*güwezen ebd 


233 


habere haber Hafer 


habere 


137, 1 b 




*Hademtwtshelde 


109 Anm 2 




Hademutshelle 





12* 



180 



Die in mhd Zeit ansiuetieDden Wortfonnen. 



Mhd belegt 


Taubergrunder Mhd 


Paragraph 




ahd *hagibtwhha 


253 




Hagebuche 




Aäk€(n) Haken 


*häcke 


268, 11 


harfe harpfe herpfe Harfe 


harpfe 


140a2Anm3 




*hebuoche^ ^hege- 


76 a. 253 




buoche Hage- 






buche 




hederich Hederich heiderich 


^hederich 


157Anm2,lb 


hadrich Pflanze Hederich 




uAnm4. 161, 
1 a. Nachti 


hecse Hexe 


*hecse 


51 Anm 1 


helfen h'elpfen helfen 


helfen bezw hel- 


55 a 1. 140 




fen 


Anm 4 


h'eln^ md h'elen hehlen 


h'elen 


161, 1 a 


heppe hepe happe Heppe 


*heppe 


51 Anm 1 
Nachtr 




*Äerw6^«)herüber 


139 Anm 1 


Ļrw, md hiren Hirn 


hiren 


162, 1 




*hirentöbic hirn- 


202, 5 a 




verbrannt 




holunter holder hollerHolundei 


holder 


61 


hopfen hupfen hüpfen 


hopfen 


61 Anm 1 


horn^ md hören Hörn 


hören 


195, 1 


• 


*höumate Heu- 
wiese 


246 c 


houwe höuwe höu hou Heu 


höuwe (?) 


101 a 3 


hutzel hützel Bimschnitz 


hutzel 


131 


im em (ahd emo ostfrk) ihm 


em 


210 


in en ihn 


en 


210 




ahd* Irminhartes- 


277, 3 




Munt Ilmspan 




Jute Jäte Jude 


Jute 


166, la 


Gruppe kalter heiter Kelter 


*kaltere 


118, 2 


kamer kamere Kammer 


kamere 


118,2.263,1 



§ 312. Die in mhd Zeit anzusetzenden Wortformen. ISl 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 


kapelle bezw kappelle Kapelle 


kapelle 


55 a t 


keller bezw keller Keller 


keller 


55 a 1 


kirse k'erse Kirsche 


? 


202, 5 a 


kitzeln hutzeln kitzeln 


"^kutzeln 


67 Anm 




*kiuchen keuchen 


78 Anm 


klammer klamer klamere 


klamere 


118, 2 


Klammer 








*klappere Art 


118, 2. 




Schelle 


140, a 2 


klette klette (?) Klette 


klette 


55 b 


kom^ md koren Korn 


koren 


176 b 


kouwen kiuwen kauen 


kouwen 


87 Anm 1 


krabeln krappelen krappein 


krappelen 


137 Anm 2 


kr'esse Bachkresse 


kr'esse (Dittwar 
*krese ?) 


268, 7 




*küchen kauern 


84. 181 


kulpeht grob gearbeitet 


^külp'eht 


67 Anm 


kumst kämst kommst 


kümst 


220 


kutel kottel Gedärme 


kutel 


61 Anm 1 


kutzeln siehe kitzeln 






küche[n) kuchm Küche 


küche kühhe 


67 a. 268, 8 


künec kunic(g) konig könig 


könec 


2l7.22lAnm 


König 






künnen können 


können 


216 


läz/en^ obd lün lassen 


laziZfin 


268, 6 


Veber lebere Leber 


lebere 


118, 2 


ledig bezw ledig ledig 


*leddig (?) ledig 


157 Anm 3 


Gruppe lehenen lenen leihen 


lenen 


252, 2 


leiter leitere Leiter 


leitere 


118, 2 


lengtoit lenktvit langwit Wa- 


lengwit 


218 


genholz 


*leppere7z ver- 






schütten 


248, 1 


lette Thonerde 


lette 


55 b 



182 



Die in mhd Zeit aniusetsenden Wortfonnen. 



Mhd belegt 


Taubergrander Mhd 


Paragraph 


liget lit liegt 


Rt 


103. 148 


liuhse Wagenstange 


liuhse oder ^lihse 


133 


Kne Vene Polster 


lene 


211 




*liuren Getränk 


87 Anm 4 


- 


herstellen 




lougenen louckenen leugnen 


louckenen (König- 


191, 1. 155 




heim lougenen) 


Anml.Wbll 


luc[g) lüge Lüge 


lüge 


Wb 12 


lupfen lüpfen lüpfen 


lupfen 


67 Anm 


maget Magd vgl meit 






tnaln^ md malen mahlen 


malen 


159, 1 a 


mazßlter nuu^olter Massholder 


mas^xiolter 


268, 6 


mäijen meen (obd); mewen 


mewen 


73, 5 a undb 


mdBwen (md) mäen 






meister meinster Meister 


meister (W msinr 
ster) 


241 


tneif maget Magd 


meit 


96 a. 148 


meren Teig rühren, (vgl Mijl- 


*meren(?) 


55 d. 194, l 


LER - Zarncke mern ein- 






rühren, Abendbrot essen) 






mispel m'espel bezw mespel 


mespel 


55 a 3 


Mispel 








*milweht verwit- 


259, 4 




tert 






*miullin Maul 


181 Anm 1. 




Dim 


251 




*miurcere Mauer 


87al. 1972c 


molken mülken Molke 


molken 


61 Anm 1 


mücke mucke Fliege 


mucke 


67 Anm 




*mückezen rie- 


67 a 




chen vom Heu 




mügen mugen mögen 


mögen 


179, 1 


ncBJen n^n (obd), newen n^wen 


newen 


73 Anm 5 a 


(md) nähen 




und b 



§312. Die in mhd Zeit aniu setsenden Wortformen. Ig3 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 




*mur < *mur < 


106 Anm 5 




ahd niwäri nur 






*wt<y < niwere < 


106 Anm 5 




ahdm'K^^r^nur 




Gruppe paperen schwatzen 


*päperen 


52 a 4 




"^pceterUn ge- 


74. 183 a 4 




weihte Münze 




p'elz bezw pelz Pelz 


pelz 


55 a 1 


pfiüwe pßiltoe Pfiihl 


pfiilwe 


67 Anm 


phetzen pfetzen 


*phetzen 


51 Anm 1 


quel(e)nf ahd quellen quälen 


quelen 


154 


qu^tnen kamen kumen kommen 


kumen 


218 


rabe rape rappe Rabe 


ge- + rappe 


268, 9 




*rangerse Dick- 


119 Anm 2 




rübe 






^ratel Unkraut 


159 Anm 1 




im Getreide 






*rc < rehe müde 


73 Anm 3 
76 a. 252, 2 




^rirmje Rinne 


104 




^riuter Sieb 


78 Anm 


rüde riude Räude 


rüde 


84 




"^ruowes-toc 


126 Anm 3 




Ruhestock 




rupfen rupfen ropfen abreissen 


ropfen 


61 Anm 1 


rutschen rutschen rutschen 


rutschen 


67 Anm 


sabel Seitengewehr vgl sebel 






seibel 








*selbt dort 


138 


sajen s€bn (obd), sewen sdetoen 


sewen 


73 Anm 5 a 


säen 




und b 


Gruppe s'egense sense Sense 


sense 


148 


scharf scharpf scharf 


scharpf 


127. 140 
Anm 3 



184 



Die in mhd Zeit anzusetzenden Wortfonnen. 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 


schelle bezw schelle Schelle 


schelle 


55 a 1 


schein^ md schelen schälen 


schelen 


177 a 


schelten bezw schelten schelten 


schelten 


55 a 1 




*schep schief 


54 


schilen schuhen schielen 


schielen 


135 


schürnj md schüren schüren 


schüren 


166, t a 


Schuten schütten schütten 


schüfen 


166, 1 a 


sebel sabel seibel Seitengewehr 


seibel 


Wb 16 


sint (obd) sin (md) sind 


^n 


142 Anm 2. 

254 


slupfen slüpfen schlüpfen 


slupfen 


67 Anm 




*smeizi Treib- 


96 a 1 


• 


schnur 




snäke Schnake 


*snäkke < ahd 
snaggo 


268, 11 




*sneit(e)zen ent- 


190 a 1 




ästen 




sunne^ md sonne Sonae 


sunne 


218 




*speitzen speien 


190 a 1 


spelter bezw spelter Holzstück 


spelter 


55 b 


spin[t) Baumrinde 


sptn\l6ka\ *spen[t)) 


117a. 213 


sprüziz,el Leitersprosse 


*spruziz,el 


65 


sprützen spretzen spritzen 


spretzen 


51 


stelze bezw stelze Stelze 


stelze 


55 a 1 




*stiuppere Halte- 


118,2. 140a2 




stange 




strobel- Strubel- *strubel' 


*strubel- 


61 Anm 1 


Strobel 






strouwen ströuwen streuen 


? 


101 a 2 


stupfel^ ndd stoppel Stupfel 


stupfel 


140 a 1 


Sturm, md storm Sturm 


Sturm 


61 Anm 1 


stutze Gefäss 


*stütze 


67 Anm 


stübich Stubich Kübel 


stübich 


67 Anm 


stücke stucke Stücke 


stücke 


67 Anm 



§312. Die in mhd Zeit ansuseUenden Wortformen. 1S5 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 


•• 

stüpfel[e)n 8tupfel[e)n Ahren- 


stupfelen 


67 Anm 


reste lesen 








*mUne Sau PI 


258 Anm 


suochen süechen suchen 


süehhen 


268 


suppe soppe Suppe 


suppe 


268, 9 


sweaterhezyi swester Schwester 


swester 


55 a 2 


Gruppe tacke Schilfrohr 


''^ tacke 


52 a 4 


obd takele^ md talle Uohle 


talle 


48 


fäpe Hand 


* tappe 


268, 9 


tavele Tafel 


''^tavele 


71 Anm 3 




*telleren runden 


248, 2 




Gegenstand 






schieben 




Gruppe teppich ^e/)p«^ Teppich 


teppich 


259 Anm 2 


tigel t'egel Tiegel 


tigel 


162, 1 


torse Salatstengel 


*torese? 


157 Anm 3 u 
Nachtr. 193 
A2uNachtr. 
195, l 


töufen taufen taufen 


? (0 < töufen) 


101 b 


trappe treppe Treppe 


trappe 


48 




*traseme Faden 


113 Anm 1 


Gruppe troc trog trock Trog 


• 

? 


150 a 


trv^ken trocken trocken 


trucken 


61 Anm 1 


trutzen tretzen tratzen trotzen 


trutzen 


61 Anm 1 




*Tübere Tauber 


118, 2 




*Tüberetal Tau- 


263, 2 




bertal 






*tumelen sich be- 


218 




eilen 




türm turn^ md tur{e)m tor(e)n 


turen 


61 Anm 1 


Turm 






Gruppe unt^telin unt^tUn 


un*^tlin 


183 ff 


ein bischen 




89 Anm 



1 



186 



Die in mhd Zeit anrasetsenden Wortformen. 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 




*üherilhin*üher- 






dliu (ahd) über- 






allhin 




üfsetzic aufsässig 


^üfsetzic 


51 Anm 1 


umhe ümbe ümme umme um 


ümbe 


220 


unser under unser 


under 


124 Anm 3 


varfif md varen fahren 


varen 


159, 1 a 


Versen Ferse 


*v'4resenf 


157 Anm 3 
u Nachtr. 
193 A2 




*verquämt ver- 


222 




kommen 




ves;2iel[?) ves;s;fßlTeü des Pferde- 


ve2i;;el 


55 a 3 


hufes 






v^tel (?) liederliche Frau 


vetel 


55 c 


Gruppe vtjelRn viel vlol vidi 


viel 


103 


vloUn vlole Veilchen 








*vlennen weinen 


208 


vroude vröude vreude Freude 


? 


101 a2 


vrouwen vröuwen freuen 


? 


101 a2 


vurz vorz varz Bauchwind 


vurz 


61 Anm 1 


weü;e toeitze Weizen 


wei«^ 


268, 6 


• 

welcher bezw welcher welcher 


welcher 


55 a 1 


wellen wollen wollen 


wellen 


268, 1 




*wendelich fieissig 


274, 4 


wenec weinec wenig 


wienec 


151 


tüimmel Masse 


^tcitnel 


111 Anm 2 


wischen wüschen abwischen 


wüschen 


67 a. 249 a 




♦ tVüebach Wie- 


159 Anm 4 




senbach 




Gruppe tüirtinne totrün Wirtin 


wifttn 


258 Anm 


wache wuche Woche 


wuhhe 


61 Anm 1. 

268, 8 


wulken wölken Gewitterwolke 


wölken 


61 Anm 1 



§312. Die in mhd Zeit anzusetsenden Wortformen. Igy 



Mhd belegt 


Taubergründer Mhd 


Paragraph 


zabelen zappelen zappeln 


zabelen 


137 Anm 2 




'^z[e)acheren 


260, 4 




ackern 




zel(e)n zelten zählen 


zelen 


177 a 


zocken zerren 


'^zticken 


61 Anm 1 




*züte Mundstück 


84 




einesGeschirrs 






*zweiiu zwei 


96 a 2 




Neutr 




zwischen ztoüschen zwischen 


zteüschen 


67 a. 249 a 



TEXTPROBEN. 



I. Proben der Urknndenspraebe am 1400. 

l. Ältestes Sprachdenkmal von Tauberbischofs heim. 
Pergamenturkunde vom 14. Juni 1396. 

(Freiburger Diöcesan- Archiv. Freiburg 1893. Zur Geschichte der 
Beneficien in Bischofsheim a. T. von H Ehrensberger.) 

Ich Elsebet Ruckeryn, Rucker Egens seligen Eliche husfrauwe, 
Bekenne offenlichen an disem brieffe und tun kunt allen den, die disen 
brieff || ansehen, lesen oder hören lesen, daz ich mit gesundem libe 
vnd mit wol bedachtem willen vnd muete vnd mit Innykeit mins 
hertzen hon geben vnd || gibe mit vrkunde vnd mit craft vnd mäht 
diz briefes alles min gute, Erbe, Eygin, fremde habe, zinse, gulte, schult, 
besieht und vnbesicht, nihtes vssge||numen on alles geuerde den Erbem 
minen guten frunden den Burgermeistern, Schöffen und Rate der Stat 
tzu Byschoffhein vnd allen iren nochkomen, vnd sollen vnd mugen alz 
myne gut angriffen, ynferdern, yn gewinnen, nutzen^ geben, keren und 
wenden vnd gebruchen glicher wise alz ander gut, die der Stat sin vnd 
zugehoren, vnd doran sal sie nyman von minen wegen irren, noch angen 
vnd do wider niht zu sin, ez sy mit geriht oder on geriht, geistliches 
oder werntliches, in keiner wise, wanne ich in alles min gut vnbe- 
zwungenlichen geben hon vnd hon in die vffgeben mit hande vnd mit 
habene vnd setze sie doryn in liplich nutzlich gewere vnd gewalt on 
alles hindernisse vnd irsal, on aller slaht geuerde. Auch hon ich berette 
vnd gemacht, wanne ich die vorgenant Elsebet Ruckeryn abge von Todes 
wegen vnd daz got ober mich gebutte, do got lange vor sy. So sollen 
die Burgermeister, Schöffen und Rate oder ir nachkumen geben von 
minen guten tzweyhundert guldyn an closter, an spitaly durch min vnd 
durch mins wirtes seligen seien vnd durch aller vnss altfordern seien 
tzu heile und zn tröste, wo sie danne dunket, daz daz aller hast bestat 
sy. Auch sollen sie geben miner swester vnd iren kinden tsweyhundert 
phunt guten heller, die danne tzu den tziten genge vnd gebe sin in der 
Stat tzu Byschoffhein. Auch sollen sie setzen vnd machen ein selegeret 
Jerlichen vnd sollen geben eynem pharrer drisset Schillinge guter heller 



Textproben. 1 89 

der vorgenannten Stat werunge vnd den funff altarien die de sten in 
der pharre in der kirchen vor dem fronaltar, islichem vicarier derselben 
altar funftzehen Schillinge, eyme Schulmeister funff Schillinge vnd eynem 
kirchener funff Schillinge heller der vorgenannten Stat werunge; doromb 
sollen sie dieselben herren vnd vicar min und mins wirtes seligen seien 
vnd aller vnss altfordem seien eu trost vnd zu heile begen uff den tag, 
alz got vber mich gebutte vnd stirbe, alle Jar jerlichen mit der vigilge 
vnd mit messe zu halten; vnd welcher herre nit gegenwertig were, dez 
oder derselben funftzehen Schillinge heller sollen die Burgermeister 
Schöffen vnd Rate und nachkomen geben den armen siechen vnd armen 
luten und sollen in darvmb kauffen schon brot oder ander spise, dovon 
sie getrost werden, wo sie danne dunket, daz daz allerbast bestat sy. 
Auch sollen sie geben alle Jar jerlichen den vier orden yedem orden 
ein malter korns vnd sollen alle goltfasten vnd zu yeder goltf asten, be- 
sunder armen luten ein malter korns durch gotes willen min u mins 
wirtes seligen seien vnd aller vnss altfordem seien zu tröste u zu heile. 
Und waz des vberygen gutes sy oder losse noch minem tode, daz 
sollen die Burgermeister, Schöffen vnd Rate und Nachkomen geben durch 
gotes willen min vnd mins wirtes seligen seien zu tröste vnd zu heile 
vnd allen vnssn altfordem seien an brücken, an stege vnd an wege, 
wo sie danne duncket, daz der vorgenannten Stat Byschoffhein aller 
nutzlichest und notdurftigest sii. Und dez tsu vrkunde vnd worer Sicher- 
heit, daz dise vergepnisse also ernst vnd mäht hot vnd haben sal, so 
hon ich die vorgenant Elsebet Ruckeryn gebeten den tzengreue in der 
vorgenanten Stat tzu Byschoffhein, daz er sin Insigel tzu einem gezug- 
nisse ym selber on schaden hot gehangen an disen brieff usw. 



2. Weisthum über Pülfringen (W). 

1406. 

(J Grimm, Weisthümer III, S 560.) 

Kundt sey allen denen, die diesen brieff sehen, hören oder lesen, 
dass uff den tag, als datum helt diss brieffs zu BOlfrigheim an einem 
gantzen vollen Gericht in gegenwertigkeit des edlen, wolgebornen herrn, 
herm Johans grafen zu Wertheim des jungen, Herrn Götzen von der 
Müln, Dieterich Hunds, herrn Dieterich von Kündtschig, alle drey con~ 
ventsherren zu Amorbach, herm Conrads, herm Hansen von Hartheim 
ritter, Hansen Klinckhards des altern, Eberhard Hunds, und Eberhard 
von Rieperg, Eberhard Gundweins, und sonst viel erbarer leut, mit 
vollem urtheil getheilt wurde, dass ein graf von Wertheim, seine erben, 
unnd die herrschafft, oder die ihren daselbst zu Bülfrigheim das recht 
von alter her hetten ein gericht da zusetzen, und da zu machen, wann 
und als dick sie wollen: und möge ein abbt unnd die herrn zu Amor- 
bach ein schultheissen oder ein knecht setzen zu dess obgenannten 
grafen von Wertheim amptmann oder schultheissen, doch so hab der 



190 Textproben. 

abbt, unnd die herren obgenannt kein recht, kein gericht da Euniaohen, 
oder da lubestellen; auch wann da getheilt würde jemands bussMlig 
an dem obgenannten gericht, wann dann eines grafen von Wertheim 
amptman oder schultheiss die buss fahren will lassen, und ein mass 
weins dayon gibt, so er den Stab in der handt hat, so soll der ob- 
genannten herren yon Amorbach schultheiss auch die buss fahren 
lassen. Auch ward getheilet, dass ein graf yon Wertheim das recht 
hat, uff der ehegenannten herren yon Amorbach fironhof eu Bülfrigheim, 
wann er, sein erben, oder die seine kämen gen Bülfrigheim, so sollen 
sie ihre atzung uff demselben hof haben, und auch darauff stellen, und 
weren die obgenannten herren yon Amorbach uff dem obgenannten hof 
oder darinn, so sollen sie aussziehen, und ein grafen yon Wertheim 
oder die seinen einziehen lassen, ob sie dess begerten. Auch ward 
getheilet, dass ein graf yon Wertheim und die herrschafft das recht 
betten, dass die herren yon Amorbach yon dem obgenannten fronhof 
zu den yier ungebotten gerichten in dem jar, zu jeglichem gericht ein 
mass weins dargeben sollen, auch so ward getheilet, dass ein graf yon 
Wertheim und die herrschafft das recht habe, uff dem ehegenannten 
fronhof, wann er reysen wolle über die yier wasser, oder über die yier 
walde, oder in eines königs reiss, so sollen ihme die obgenannten herren 
yon demselben hof zwey pferdt schicken, ein knecht unnd ein gantsen 
wagen, und sollen ihme yon den andern fauthafftigen gutem daselbst 
auch zwey pferdt schicken. Zu urkund haben wir hernach beschriebene 
unser jeglicher sein eygen insigel zu gezeugnuss an diesen brieff thun 
gehangen, wann wir dabey waren, ich Conrad yon Hartheim ritter, Hans 
yon Hartheim ritter, Hans Klinckhard der alt, und Eberhard Oundel- 
wein, datum anno domini M.C.C.C.C. sexto, tertia feria post Walpurgis. 



3. Weisthum zu Königheim (W). 

1422. 

(J Grimm, Weisthümer VI S 16 ff.) 

Kunt und zu wissen sei allermenniglich, die diesen Brief ansehen, 
lesen oder boren lesen, daz uf s. Elisabethen tag, als datum dies briefs 
uszwiset, hat gehabt junoher Contz yon Vechinbach, ein amtmann zu 
Gamburg und zu Kelsheim, ein off in besetzt gericht mit den soheffen 
unsers gn. h. yon Mentze, zu Kennigkheim in dem dorf gesessen, yon 
haisunge wegen unsers gn. h. yon Mentze obgeschr., sin recht und sins 
Stifts und der gemeinde zu Kennigkheim ire recht und friheid zu offen 
und also haben die schöpfen unsers gn. h. yon Mentze zu Kenigkheim 
geöffnet und gewiset ein mutiglioh mit yoUem urteil die rechte und 
friheit, als sie dann unser gn. h. yon Mentze und sin stift hat zu 
Kennigkheim. 

§ 1. Zu dem ersten haben sie gewiesen und geteilt die scheffen 
unsers gn. h. zu Mentze mit yoUem urteil, wer da kompt gein Kennigk- 



Testproben. t^l 

heim und jar und tag da sitzet 6ne nachfolgenden herrn, der ist unsers 
gn. h. Ton Mentse. § 2. Item, were es sach, das gn. h. von Mentse 
oder die sein gejagd wuerden oder kemen vor den kirchhof lu Ken- 
nigkheim, so solt man ine oder die sein einlassen, als yil man der be- 
dawen mocht. desselben gleichen soll auch sein unserme gn. h. grave 
Micheln von Wertheim. § 3. Item, were es sache daz u. gn. h. yon 
Mentze oder u. gn. h. grave Michel von Wertheim oder die sein mit- 
einander kemen fuer den kirchhof zu Kennigkheim, so solt man sie uf 
bede partien in den kirchhof lassen, als wil man der bedawen mocht. 
§ 4. Item, wer es aber sach, daz unser obgeschr. gnedigen heren 
nit eins weren, welcher her oder die sein zu dem ersten kemen für den 
kirchhof zu K., die solt man einlassen, als vil man der bethauen mocht, 
und die andern solt man hauszen lassen. § 5. Item so soll die ge- 
meinde zu K. uf die zent geen gein Bischofsheim, und u. gn. h. von 
Mentze ist der oberst her (zu) Kennigkheim von der zent wegen. 
§ 6. Item auch mag u. gn. h. von Menze oder die sein gericht haben 
zu K. mit sinen eigen leuten und mit sein landsiedeln, wann er will usw. 



4. Hardheim (W). 
1423. 

(J Grimm, Weisthümer VI S 26 f.) 

Ich Fricz Stumpf von Sweinburg und ich Beczolt Stang bekennen 
öffentlich an diesem offen Brief und thun kunt allen den, die in sehen 
oder hören lesen, das wir zu Hartheim waren an der von Hartheim 
geheigeten gericht, und das die von Hartheim iren schultessen zu Hart- 
heim hiszen fragen ire schöpfen, was sie rechts do haben solten und 
von alter her do gehabt betten, also haben die schöpfen der merteile 
zu dem rechten gesprochen, als her noch geschriben steht. § 1. Item 
zu dem ersten sprechen sie, das die von Hartheim uf iren guten ver- 
biden und gebiten moegen und auch fremde uszwertig luete mit irem 
«chultessen oder gebuttet uf iren guden uf halten und haben mögen. 
§ 2. Item so sprochen sie, were es, das sich lute schlugen an der 
stroszen inweiidig der tore, der oder dieselben solten dasz den obg. 
von Hartheim buszen mit 30 j9; schlugen sie sich aber uswendig der 
tore, das solt manden von Hartheim buszen mit 10 j9. § 3. Auch, were 
es sach, das sich luete einander hiszen ligen an den abgeschrieben enden, 
das solt man den von Hartheim buszen mit 40 hellem. § 4. Item so 
sprochen sie, were es sach, das sich lute schlugen, das an der vorg. 
von Hartheim gerichte gerueget wurde, der oder dieselben solten in 
das buszen mit ZO ß; hiesz aber einer den andern liegen an den obg. 
steten, als obgeschrieben stet, das an irem gericht gerueget wurde, der 
oder dieselben solten in das buszen mit 40 hellem. § 5. Iteoti so 
sprochen sie, were es sache, das der von Hartheim schultesz oder ge- 
butel pfant forderten uf iren guten uf recht, were das pfant des ersten 



1 92 Textproben. 

tags nit wieder geben wolt, der oder dieselben solten das den von 
Hartheim bussen mit 40 hellem; irolte er es des andern dages nit 
wieder geben, der solt es in aber bussen mit 40 hellem; gebe er ca 
des dritten dags nit wieder, der oder dieselben solten das den von 
Hartheim buszen mit 30 ß. were das nit halden wolt, so mocht der 
schulesz oder gebnetel wieder noch den dreien dagen von newehem 
(d. i. neuem) an heben zu gebiten als vor, als dick des not geschiet, 
und aale das auch buszen, als dick des not geschiet, in der mosz als 
obgeschrieben stet. § 6. Item auch sprochen sie, were es sach, das ir 
schultesz oder gebudel etwas in gebod leiden uf iren guden, were der's 
nit hilt, der solt es den ersten dag buszen mit 40 hlr.; uf den andern 
dag, were das nit hilt, der solt in aber buszen mit 40 hlr.; uf den 
dritten dag, were das nit hilt, so es im geboten würde, der oder die- 
selben solten dan den von Hartheim dasz buszen mit 30 ß, und were 
das nit halten wolt, so moecht der obg. von Hartheim schultesz oder 
gebutel wieder anheben zu gebieten noch den dreien dagen, so solt man 
in in aller mosze wieder an von newem buszen, als obgeschrieben stet, 
als dick des not geschieht. 

Und das das also sei, das wir do bei und mit gewesen sint und 
das also gesehen und gehoert haben, das nemen wir, die obgeschrieben 
Fricz Stumpf und Beczolt Stang, bede und unser iglicher besunder uf 
unser eide, die wir unserm gn. h. von Meintz gethon haben, und diese 
offenung des rechten, als obgeschrieben stede, ist geschehen von wegen 
hem Conrads von Hartheim und Reinharcz und Eberharcz und Werners 
von Hartheim, des zu eim waren urkuende haben wir die obg. Friez 
Stumpf und Beczolt Stang unser iglicher sein eigen ingesigel gehangen 
unden an disen brief, der geben ist in dem jare, do man zalt nach 
unsers hern Christus gehurt 1400 und in dem druwe und zwenczigsten 
jare uf den domstag noch dem heiligen Cris dag. 



n. ftegenttberstellnng eines mhd und modernen Textes. 

Aus einer Predigt Bruder Bertholds von Regensburg. 

XIII. Jh. 

(Nach W Wackernagel Deutsches Lesebuch I, Altdeutsches Lesebuch, 

5. Aufl., Basel MDCCCLXXIII, S 897.) 

Normalmittelhochd Heutige Ma des Tbgrunds* 

So hüete sich alliu diu Sou kydsi% (besser : sei six 

werlt vor den katzen. So get hyde) alz weit fan de kadss. 



* In unserer Übersetzung können gewisse syntaktische Eigenheiten 
der Ma nicht berücksichtigt werden. 



Testproben. 



193 



si hin und lecket ein kroten^, 
swä^ si die vindet, under einem 
züne, oder swä^ si die vindet, 
unz da:; diu krote bluotet: 
80 wirt diu katze von dem 
eiter indurstic, und swä^ si 
danne zuo dem wa^:;er kumt^, 
da:; die liute e:;^en oder 
trinken süln^, da; trinket si 
und unreinet die liute also, 
da:; ettellchem menschen da 
von widervert, daj e^ ein 
halbe; jär^ siechet oder ein 
ganze; oder unze an sinen 
tot oder den tot davon <^gähens 
nimt. Ettewanne trinket si 
so vaste, da; ir ein zäher 
ü; den ougen vellet in da; 
wa;;er, oder da; si drin niu- 
set . . . Oder sie niuset an 
ein schü;;eln oder an ein 
ander va;, da' man ü; e;;en 
oder trinken sol®, da; ein 
mensche grö;en schaden und 
siechtuom davon gewinnet, 
oder zwei oder vier, oder 
swie vil menschen in einem 
hüse sint^ . . . 



St ged gni (< anhtn) t^n legt 
e gz0ytj tvusi dtfintj t{n€iem€ 
dsqt(, odaz umsi dt [halt eben] 
fintj bis daadi g%0yt hlut : dqn 
wcezdi kadsfynam ädsz ddonsdi^ 
tfn toü{?) si dqn dst^m wasdz 
qni (< anhin) kynt^ desdi layt 
ese otv9Z dzifige seh^ des 
diifiktsi t{n [st\ ßigift di layt 
souy dases (es dazugesetzt) 
mqnx^m defti md9ife9itj dasav 
B halbs jö9% gzgfik is oum, e 
gqnds odd% bis qn sqin döt 
(besser sqiselixs ^ sein seliges 
Ende) od9% {dasai) de döt defH 
hnel h^ylt (holt). Mqnixsmol 
dzif^kt si sou öiixy daseze e 
dzqne aus de äxe ins wassz 
feltj oddz dasi diin nist . . 
Od9% si nist qn e Sysl ow9% 
qne-n-qnazi g/es, vm mdz dzaus 
ese odd% diif^ke sely sou das 
en m^S (besser m9Z man) 
gzose Sode t{n [gios) sixdi^m 
(besser giq^get Krankheit) 
deß^ dzeixt'i odaz dswa oddz 
fldZy oddz tot fll m^die halt 
(eben) {n eme haus sqn. 



Für das Taubergründer Mhd sind statt i ü iu Diphthonge, für ie 
uo iU sowie für et ou ^Tu Monophthonge anzusetzen. Im übrigen sind 
die folgenden Formen einzusetzen: < eine kröte § 164. § 179 a 1. — ^ 9wö 
§ 281. § 308, 7. — 8 küni § 220. — « aölen § 126, 2. — & ßr § 281. 
§ 308, .7. — 6 dövm § 281. § 308, 7. — 7 eiö § 281. § 308, 7. — 8 söl 
§ 126, 2; in der Urkundensprache sal, — 9 «in § 142 Anm 2. 



Heilig, Mundart des Tanbergrnndes. 



13 



1 94 Textproben. 

m. Moderne Textproben. 

Zu den bereits § 13 ff gegebenen mundaitlicben Pioben 
fügen wir noch folgende hinzu: 

1. Vom Läusemachen (Tb). 

'S gaide löst layt wu lays moxe k^e. Döföez gaids odoi 
ndoz ^ midi, Maz mus e böai fym hqm ivwpfe^ in e gqnds 
nays dixeh*) lei^e t{n dqn ufvg, fay9% bzöde. Dqn hewe di 
heffse, wu di lays gmoxt hetoe, kq zu, Si myse seltoazt di 
imtezdse ft{n dquB lays dushälde, Wqm9z si bzet, mus mai 
odoz di hdusdyoz gut dsümbze ; d^ dqn hqmt di hegse^ glopf^[n) 
Q t^n weh, das m9Z ii in di kyxe nqi lest t{n six lz9z dazbdzmt. 
Dut mazi net, mysesi sdtezwe, 

2. Vom wilden Heer (Tb) 
(nach Alemannia XXIV 1, 7 umgestaltet). 

Wqnds tvil hedz im fiyjoaz ktint, hezt maz nigs alds müsix 
f{n ghä, JVqmez u/am Jelt is, sei mBZ six Hf ^^ boude leixB\ 
standst kqm;9Z midgnt^me wcB^de, Nöxds hewe emöl layt gedzöh, 
t^n db is tüil he^z fdopubäigflmxt v/n do hode mädle gsoxt: »wqni 
gzadlt t^n gsadlt w€d%, dedi ä midgqntA (^n im n^lix^ äxebAk 
hodsisix Mmi zeixe k^e, Do hewssi de pfaz kotdt; de9Z hod 
ywBZ9% gebet i{n do isi widoz gsi^nt Wdofide. 

3. Altes Nachtwächterlied (Tb). 

Ibz layt lösdäyx dyde: Ihr Leute, lasst euch tuten: 

Kafds flai bäi de Jyde; Kaufes Fleisch bei den Juden; 

Di Ja7i(i)%€ bis dsta htkzbsdes- Die borgen bis zur Herbstes- 

dsäitj zeit, 

Bis di kdldazn bzy gait. Bis die Kelter Brühe giebt. 

Bz^y bzy, bzy, Brühe, Brühe, Brühe. 

4. Weinlied, gehört von einer alten Frau (Tb). 

Des is9n güd^z ziwesoft; Das ist ein guter Rebensaft, 

Di9z gait mqim htkzdse gr^tj Der giebt meinem Herzen 

Kraft; 

*) Deminutiy zu Tigel. 



Textproben. 



195 



Dk9i hdtktgt fM% dl mqi gHd9z Dei stärkt mir alle meine 

Glieder 
l/n smaist mi hün&idäussnimol Und schmeisst mich hundert- 
detdikz, tausendmal wider. 

5. Bauernregeln (Tb). 



a) Wqn di balme qn d9i stin 

gwt toeezde , mus maz 
djo8d9za9z hineiam aufe 

b) Wi BAidlnä di hif^kz, 

w% Mixeli di dzaywl. 



c) W€9z di hdieze ne{t) gdwlt, 

W€9% di fiuxtezB ne(t) 

dsdwH 
U^n de /kkzbst net fvy uf^ 

Sdit, 
Kqn si wtsam de w%nd9% 

gU. 



a) Wenn die Palmen an der 

Sonne geweiht werden, 
muss man die Ostereier 
hinter dem Ofen essen. 

b) Wie an Bartholomäi die 

Hiefen, so am Michaels- 
tag die Trauben. 

c) Wer die (an der) Heuernte 

nicht gabelt, 
Wer die Fruchternte nicht 

zabbelt 
Und den Herbst nicht früh 

aufsteht, 
Kann sehen, wie es ihm 

den Winter (über) geht 



6. Taubergründer Dorfspruch (N). 
Hause is (U) des s^e Sl, (Hoch) Hausen ist das schöne Tal, 



W€kzbox is dar sdyidol, 
Ympfi desgldixiy 
Byieme s rdi^h^ 
Didixe s drmi 
Ddsix Göd^bdrmk. 



Werbach ist der Saustall, 
Impfingen desgleichen, 
Bischofsheim das reiche, 
Dittigheim, das arme, 
Dass sich Gott erbarme. 



7. Spottvers auf die Königheimer (W). 

KqneSidl, du dqndShkarj Johann Adam, da tanze her ; 

Do bol^ds r€xt] Da boilert's recht; 

Hoide flogipti house-n^^ (Du) hast eine Hose von 

Flachs an, 
GdidS^ waergene dqnds. Giebt's einen werkenen Tanz. 

13* 



196 Textproben. 

's 

8. Poppenhäuser Dorfspruch (O). 

Grisfaidide iini sdat^ Grünsfeld ist eine schöne Stadt, 

Hause ids düdlsäJc^ (Grünsfeld-jHausen ist ein Dudelsack, 

Bimf ide mdlkywl, Paimar ist ein Melkkübel, 

Grast id^ degl dryw^, Krensheim ist der Deckel drüber, 

Imlsba Itimllq^, Ilmspan ist hinunellang, 

Sifaldidi niye wall, Schönfeld ist die neue Welt, 

Dse Kist hogdf däyfl Zu Kist hockt der Teufel auf dem 

ufrp, dis t{n frtst, Tisch und frisst, 

Dse Kiri held^ firi In Kirchheim hält er vier (Uhr), 

In Bobehävse mexd^ In Poppenhausen macht er Puppen, 

höbe 
InWidihdvse dririgderen In Wittighausen trinkt er einen 

höbe Schoppen, 
In Bed^t högd'^ ufrg, dks In Bütthart hockt er auf dem Tisch 

^f/^ Ubi[U und löppert (trinkt). 

9. Heckfelder Kinderlied (S). 

Keff^hy keff^le fix äus^ Käferchen, Käferchen, flieg' aus ; 
Flix ^W beg^häus; Flieg' in ein Bäckerhaus; 
Misren wek^ diaren wekj Mir einen Weck, dir einen Weck 
Un alt läyden bädsewek. Und allen Leuten einen Batzenweck. 

10. Königshöfer Bastlösereim (S). 

Hübej hübe, wcerde hübe, Huppe, Huppe, werde eine Huppe, 

Soft ge räusj Saft gehe heraus, 

Standst grUdi hnübe. Sonst kriegst du den Schnupfen. 

11. Sage vom wilden Heer (Hettingen, jp-Ma) 

aus £ Schmitt, Sagen , Volksglaube, Sitten und Bräuche aus dem 
Baulande (Hettingen). Progr. Baden-Baden 1895. Orthographie unver- 
ändert, nur ist 9 für kursives e eingesetzt.) 

f>Wu ma vädr ^a örscht^) j6r varheiart^) gtvSen is, hot 
er halt a no^^) ka börcherhoulz*) kriecht; un gräd seil jör 
is 'w ärich^) kaltr wintr gwSe, GSld hotar ke^s ghat un var- 
friern^ hotar doch anet könne. Was is dö ze tAachßl Do 



Textproben. 197 

hoi9r no^ zwe-^ anderi mariner^ die a nicht ^) ghat h'dwwe, 
zammeconfoit 7) un is mitane nachtsch natAs gange in da grousse 
wäld; 'ä is nimmi tüeit vun Weihnacht» gtoe9. Schi sen lang 
rümgläfe^) un häimoe nicht^) gfunne. Uff S^mol hätowesch^) 
ganz hinne am Koscher schakr^^) 9 scho^s hörgle^^) gfunne; 
^s is klappardörr gwS9, Schi hätowes^^) ümghaue un dnescht^^) 
ausgebutzt Wi^sch^^) gräd sou dro^ sen, uff S^mol hömsch 
ah hüj hü! — Ma vddr hot glei gtoüsst was des is. nJetz 
nor nicht^) une nieddr^n hotar zu sane kumerdde gsät^ »'ä 
gsicht uff de böde.n Schi sen no^ net re^chV^) gle-iche, dö is 
louschgange ^^). Den refult! i') m9r söhlts^^) net for müchli^^) 
halte: 9 geschräri^ 9 gegauz^^)^ 9 gepöüf^^), m9r hot gment 
d9r jungscht däg dSd khumme. Un 9 upf^d is gange, daß 
d^böhm nor sou gekracht häunve; sogar d^wörzl hätmoe schi 
ghöwe, Blut geschuntzt häunoe die drei bis V9rbei gv)e9n is. 
Noch 9re weil sensch^*^] wid/ruffgschdanne; d9 lärm h'dwwesch 
dww9r als fort no^ ghört, ganz hinne im rinschemarörf^^), 
^S börgle häwwesch leiche'^^) losse, '« het 9 schöni trdchet^^) 
for jeden gäwwe; schi hdwwe ir beiler uff gepackt un nicht ^) 
wie d9vo^. tiMaläddia'^^), hot als ma vddr gsät, ndenk i den 
schrecke, um i do ei^gnumme hab; die kränk'^'^) soll des unld 
heer krieche.^ 

12. aus Buchen (p-Ma). 
(nach Breunig S 13 in der Orthographie des Originals). 
kest 6w9t sen soltäte k^um>9, hew9 ieini müsik k9mäxt. si 
sen ewv net tö k9pliu)9, si sen uf Ti9rn h9ts6g9, tort seni 
elkwatisrt wom. 



1) das erste, ^) 9 bezeichnet hier und im folgenden den überkurzen 
e- Vokal, 3) das hochgestellte n bezeichnet den Nasallaut, *) Bürgerholz, 
5) arg, 6) nichts, für 'nichts' stets im Hettinger Dialekt 'ntcht\ für 'nicht' 
'net'f ') zusammengebracht, von frz. convoiter, 8) herumgelaufen, 0) haben 
sie, 10) Kaisersacker, ein Teil des 'grossen Waldes', ein verrufener Ort, 
**) deminutiv zu Birke, ^2) haben es, *3) die Aste, **) wie sie, *5) die Schrei- 
bung e-i bezeichnet, dass man ei nicht als Diphthong, sondern getrennt 
zu sprechen hat, *6) losgegangen, *'') von frz. rdvolte^ i^) sollte es, conj., 
W) möglich, 20) Gebell, 21) Gepfeif, 22) gi^d sie, 23) Rinschheimer Ort, 
ein Teil des grossen Waldes, 24) liegen, 25) Traglast, 26) Mein Lebtag. 
27) mhd krenke stf. 



] 98 Testproben» 

i)ie erste Strophe der 'Zueignung' im Munde det 
Gebildeten und Halbgebildeten. 

d9z ma/ix^n kqm; es iayxt9n sqine (hite 
d9n la%89n itäf^ diez mix Sf^Hf^f^^pfifii 
dasix, exwdxt, aus mqimz sdiUn hyU 
dsn bcezx h{näuf mit fii§9i seh g\fi ; 
ix fiayU mix iai (i\ndm jedan hits 
daz nay9n bli^me^ dt fol dzopfdn h{ri ; 
d9Z Jt{iie tax ezhob six mid^ndsykon^ 
t^nddles waz eigtoikt^ mix dsu eigwÜian, 



VERZEICHNIS 

der in § 1 — 280 besprochenen Wörter. 

(Die Zahlen besiehen sich auf die Paragraphen.) 



Aas 69 a. 122 Anm 1 

ab 139 

*aben' 142 Anm 6 

Abend 69a. 115, 2a. 141, la. 263, 3 

Abend werden 142 Anm 6 

aber 159 Anm 1 

Abfall der Gerste 166, la. Abfall 

Ton Hanf oder Flachs 126, 1 
Abhang 78 
ablocken mit List 65 
ablösen 82 a 
'abluchsen' 65 
abreissen 61 Anm 1 
Abschied 248, 2 
abstauben 99 a 1 
abwischen 67 a. 249 a 
Acheln 114 Anm 3. 159 Anm 1. 

277 Anm 2 
Achse 49. 133. 159 Anm 2. 247, 1 
Achsel 2. 133. 159 Anm 2. 168 Anm 2 
acht 168 Anm 2 
Acht 168 Anm 2 
Achtung 168 Anm 2 
Acker 48a. 52a4. 155. 157 Anm 1,1. 

268.268,11, PI 52a4.Dim52a4 
Acker ordnen 233. 
Adam 113 Anm 2. 263, 3 
Ader 118, 2. 263, 2 
adieu 124 Anm 1 
Advokat 15. 61 Anm 2. 141 Anm 4. 

m 



Affe 48 a und b. 268, 5 

After 48 b 

Agnes 147 Anm 3 

aha 11 

albern 106, 2. 169 Anm 1. 259, 4 

all flektiert 268 , 1 , Dat PI 265 

Anm 5 
allein 50, 3 
aUeinstehend(er) 61 Anm 1. 157 

Anm 2. 3 
•alleweir 277, 1 
allenthalben 115 b 
allerhand 206. 268, 1 
Alois 106 Anm 3 
'als' 48a 
also 255 
alsobald 260, 4 
alt 48 a. 168, Ic 
altbacken 259, 4 
Altenburg 257, 2 
Altthfd 257, 1 
am vgl an 
Amalia 128 a 

Ameise 121. 122. 144. 190, 1 
Ampel 206. 263, 3. ebd Dim 
Amsel 111 a 

an 16, 1. 117 Anm 1. 207. am 254 
'and(e)' 206. 274, 4 
'andem' 117 Anm 1. 206 
anderes 123 
anders 144 



200 



WöiterreneichniB. 



andertlialb 144 

'Andorn' 114 Anm 3 

aneignen, heimlich 245 

Anfang 119a. 207. 246a 

Angel 206 

angeln, Ptz 260, 2 

angenehm 246 b 

Angit 80 Anm 2 

anhauen, die Stämme vgl 'blatten' 

'anhin' 89 Anm. 117 Anm 1. 118, 1 a. 

159 Anm 3. 254 
Anke 206 
anlehnen 226. 241 
Anna 114 Anm 1 
'annahmen' 222 
anstreichen (weiss) 114 Anm 3 
'Anirande' 206. 274, 4 
Apfel 48 a. 140 b, PI 140 a 1. 248, 2 
Apotheke 61 Anm 2 
April 268, 1 
'arben' 142 Anm 6 
Arbeit 53. 137 Anm 1. 202, 3 a. 258, 5 
arbeiten 48 a. 142 Anm 6 
arg 150 a und b. 260 Anm 5. 278, 

arger 147, 1 a. ärger 150 b 
arm 278 
Armvoll 48 Anm. 111 Anm 1. 257, L 

263,3 
Arsch 14, 5. 109. 168, 1 a. 193. 193 

A 2 
Arschloch 15. 168, la 
Art 168, la. 193 A 2, PI 168 Anm 1 
Asche 48 a und b. 127 
'Aschwinge' vgl 'Asohwinge' 
'Aspe' 126 Anm 1 
Ast 49. 114 Anm 1. 126 Anm 1. 

168, 1 a und b 

Atem 113 Anml. 180 Anm3.182al. 

263, 2 und 3 
atmen (keuchend) 133 
atmig 74 

auch 99 a 1. 130,3 
auf 85. 167 Anm 3. 181 Anm 2. 254 
'aufbegähren' 146. 260, 3 
aufblähen, Ptz 73 Anm 5 a. 107, 2« 

184 Anm 1 



, aufbrausen 102 Anm 1. 146. 260, 3 

au^edunsen 109 Anm 3. 218 

anflüpfen 67 Anm 

aufsässig 51 Anm 1 

Auge 99a 1. 150b. 265, PI 147, 1 a 

Augenschleim 52 a 4 
, Ausfegung 161, 1 a 
. aushalten 14, 7 

Ausschlag 52 a 1 und b 
. 'aussehneitzen' 190 a 1 
I aussen 84 

' Auswuchs am Stamm, speziell am 
I Bebiwelg ('Fechser') 52 a 4 

Axt 144 



'äbestmehr' 73 Anm 2 

'äh' 11 
i Ähre 193 A 2. 194, 1 
; Ahrenreste sammeln 67 Anm 

'Ären' 194, 1 

Ärmel 202, 3 a 

Aschwinge 126, 1 

Babettchen 52 b 

Backe 268, 11 

backen 48 b. 51. 268, 11, 3Sg 

Prs 51 
Bach 128 a. 129. 168 Anm 1, PI 

52 a 1, Dat PI 265 Anm 3 
baden 51. 105 Anm 2. 159, la, 2Sg 

Prs 264, 3Sg Prs 51. 264 
Bagage 50, 3 Anm. 280 
bald 48 a und b. 136, 1. 271. 274, 1 
Baiderstatt 51 Anm 5. 145, 2. 257, 3. 

274, 1 
Balg 278 
Balken 108 

Balkenwerk im Keller 209 
BaU 266 
Balthasar 178, 2 
Band 92 a 
Bank 119 b. 152. 207. 246 a und c. 

275, 3 Anm 3, PI 208 
Barbier 277, 2 
barbieren 277, 2 
Barch, Dim 52 a 4 



Wörterveneichnig. 



201 



Bart 168, 1 a. b. c. 193. 193 A 2. 

Dim 168, 1 a 
Bartholomäi 265 
Base 136, 1. 159, Ic 
Bast 168, la und b 
Bastian 114 Anm 3. 274, 7. 277, 5 

Anm 2 
Bauch 84. 128a. 129, PI 87a 1, 

b und c. 181 
Bauchknuften 203, 3 
Bauchwind 174, 1. 193 A 2 
'Baucke' 84. 155 
bauen 106 Anm 2, Ptz 260, 3 
Bauer 16, 5. 84. 193 A 1. 200 
Baum 99 b. 100. 113, 1. 243. 246 c, 

PI 245. 246, c. Dim 245 
Baumbusch (Familienname) 100. 191, 

3. 244 
Baumrinde 213 
Bausch 84 
Bäcker 268, 11. 'B&cker'(« Schaf) 

183 a 2 
bähen 73 Anm 5 a und b. 74 Anm« 

106, 1 

•Bahre' (Traggestell) 73 a 

Bär 136, 1. 198, 2 

Becher 128 b. 268,8 

Beckstadt 257, 3 

Beckstadter 257 Anm 3 

Beckstein 257, 3 

Becksteiner 257 Anm 3 

bedeuten, 3Sg Prs 260, 3 

beeilen, sich 218 

Beere 53. 176 a und b. 194, 1. 196 

Anm 2. 199 
Beet 177 a 2 

befehlen 135, Ptz 260, 3 
begatten 268, 3 
begehren, von der Kuh 92 a 
behalten 136, 3. 252, 1. 260 Anm 3. 

260,3 
bei 254 , 
bejahen 155 

'Beiderich' 259 Anm 2. 263, 2. 
Beiderwand vgl 'Beideiich' 
Beigeschmack 36 a 



Beil 103. 133. 253 Anm 2 

Bein 117 a. 246 c 

beinahe 117 Anm 1. 206. 254 

'beinzeln' 241 

beischlafen 51 

beissen 78. 122. 181. 250. 268, 6 

Beizfleisch 268, 6 

bekommen 260 Anm 2 

Belieben, nach 260, 3 

bellen, yom Hund 233 

beizen 51 

bemessen 260, 3 

beneiden 260, 3 

bequem 260, 3 

beraten 260, 3 

berauscht sein 203, 3 

Berg 198,2. 278. Bergspitze 140 b 

Berolzheim 257, 5 

Berolzheimer 257 Anm 3 

bescheissen 171, 1, Ptz 260, 3 

Beschiss 171, 1 

Besen 113,2. 124a und b. 161, lo 

besorgen 260, 3 

bespannt (auf einer Seite) 126 Anm 4 

beten 142, 1. 161, la, 2Sg Prs 264, 

3Sg 157 Anm 1 und 2. 167 Anm 1. 

264, Ptz 270 
Betrug 171, 1 
betrügen 90 Anm 1, Ptz 171, 1. 

260,3 
Bett 51. 254. 268, 10 
Bettüberzug 187, 2 
'Betzer' 51 Anm 1 
bewegen (sausend) 203, 3 
bezahlen 260, 3 
'Bicker 136, 1 
biegen 90 a und b 
Biene, PI 274, 2 
Bier 90 a und b. 193 A 1 
•Biet* (Kelterlager) 90a 
bieten, Ptz 157 Anm 2 und 4. 178, 1. 

260,2 
Bild 59. 171, 1 
binden 212. 274, 4. Ptz 190 a 1. 218. 

Beben binden vgl ' kuppeln' 
Binse 122. 157 Anm 3. 212 Anm 2 



202 



Wörtei^eneiohnis. 



Birne 136, 1 

Bimschnits 131 

bischen, ein 183 a und b. 263, 2 

Bischofsheim 15. 16, 4. 249 a. 257 

Anm 3 
Bischofsheimer 257 Anm 3 
bischofsheimeriflch 259, 2 
bitten 268, 10 
bitter 268, 10 
Blase 182 a 1 

bbMen 69a und b, 3Sg Prs 183 a 4, 
Ptz 14, 4. auf dem Hom blasen 
vgl 'tüten* 
blass 52a 4 
'Blasse' 'Blfiss' 52 a 4 
Blatt 168, Ib, PI 51. 141, Ib. 157 
Anm 2. 1 a. Dim (1. Gras, 2. Zei- 
tung) 52 a 4 
'blatten' 159 Anm 4 
Blatter 182 a 1. 263,2 
'Blatz' 52 a 4. 168, 1 a, PI 52 a 4 
'blatzen' 48 a 
blau 69 b. 70. 107 Anm 2 
blähen 73 Anm 5 a. 184 Anm 1, PU 

73 Anm 5 a. 107, 2 
Blähung 106, 1 
'Bläss' 52 a 4 
'bläuen' 87 Anm 4 
Blech 170,1a 
blecken 51. 268, 11 
Blei 87 Anm 4 

bleiben 260,3, ISg Prs 139, 2Sg 
138 Anm 1, 3Sg 137 Anm 3. 
138. 142, 1 
blind, flektiert 274, 4 
'blott' vgl 'blutt' 
Blume 93. 188 Anm. 238. 238 Anm. 
246 b. Dun 111 a. 188 Anm. 
189 a 3. 240 
Blut 92 b 

bluten 92 a, Ptz 188 a 1. 264 
'blutt', 'blott', flektiert 61 Anm 1. 

157 Anm 2 und 3 
blühen 94 a, b und c. 103. 253 Anm 2 
Blüte 92 a 
Bobstadter 257 Anm 3 



Boek, PI 63a und b. 268, 11. Dim 

63 a und b 
bockrackersteif 12 Anm. 15 
'Bodem', 'Bödemlein' 63 a. 113, 2 
Boden 113, 2. 141, la und b 
Bodensenkung 78. 144 
Bofsheim 257, 5 
Bogen 147, 1 a 
Bohne 229. 246 a, PI 84. Dim 231 

kriechende Bohnen 84 
bohren 195, 1 
bollern 61 Anm 1. 264, 1 
BonifatiuB 71a 
borgen 147 Anm 1. 203, 1 
'Botse' 61 Anm 1. 178, 2 
'bocken', 'bdckseln' 63 a 
'Böckser' 63 a 
'bödsen' 178, 2 
bösartiger 150 a 
böse 80 Anm 2. 82a und b. 124a 

und b. 279. böses Frauenzimmer 

vgl Luder 
Brache 182 a 2 
Brachfeld 268, 8 
Brand 207 
braten 69 b und o. 74, 3Sg Prs 74. 

183 a 4. 270 
'bratzeln' 48 a 

brauchen 181, 3SgPrs 14, 6. 115, 2 a 
braun 117 b. 233. 246 b 
brechen 54 a und b. 268, 8 
Brehmen 224 

breit, breiter, breitest 52 a 5 
Breite 52 a 5. 259,1. 274,5 
breite Fläche 259, 1 
breiten 96 a lundb, Ptz 190 a 1. 270 
'Breitung' 259, 1 
Breme 170, 2. 211. 246a. und b 
Bremse 208 
brennen 208. 268, 4 
Brett (Sg büt)y PI 16, 3. 157 Anm2. la 
Brief 90a und b. 187b. 266, PI 91. 

187 a 2. 266. 268,5 
bringen 3. 56. 119a. 147, 2. 210. 

274, 5, 2Sg Prs 212 Anm 1, 
276, 3Sg Prs 147 Anm 2. 276^ 



Wörtery^raeichtiis. 



203 



br&chte 182 Amn. 183 a 4, Pts 

182 Amn 
'brocheB* (böge) 80 Anm 2. 279 
Brocken 61. 268, 11. Brocken, Ton 

Speck 90 a 
Brod 80 c. 206. 254 
Brombeeren 72. 109 Amn 1. 182 a 3. 

223 und Anm. 274, 2. 277 Anm 1 
Brosam 113, 2 
'Brossbeeren' 277 Anm 1 
Brot ygl Brod 
brummen 268, 3 
Brunnen 218 
Brunnenkresse 54 a 
'brunnzen' 218 
Brust 174, 1 
brutal 280 

Bruthenne 65. 268, 11 
BrQcke 67 a und b. 268, 11 
BrOhe 94 a und c. 253 Anm 2 
brOhen 103 
'brOnnzeln' 220 
brüten 94 a, b und o. 142 Anm 6, 

Ptz 189 a 1 und b 
Bube 66. 92 a. 139. 265 Anm 1 a. 

265 Anm Ib, PI 92b 
Buch 92 b, PI 94 b. 128 a 
Buchbeeren 277 Anm 1 
Buche 128 b. 268, 8 
Buchfink 130, 1 
Buchstabe 130, 1 
Buckel 65. 155. 268, 11 
'Bunem' 277, 4 
bimt 54 a 
-bürg 151 

Bursche 66. 203, 3. Dun 204, 3 b 
Busch 61 Anm 1 
Butte 67 Anm. 268, 10 
Butter 118, 2. 157 Anm 4. 263, 1 
*Butze' vgl 'Botze' 
*butzig' 259, 4 
Büchse 67 a 
bücken 67 b 
Büffel 268, 5 

Bündel (von Fäden) 113 Anm 1. 
Bündel (von Wellen) 78 



Bürge 104. 265. 278 Anm 
Bürger 68. 204, 3 a und b 
Bürgermeister 15. 203, 3 
Bürste 204, 3 a 
bürsten, 3Sg Prs 264 
Bürzel 204, 3 a und b 
Büschel 67 a 
büssen 181 
Bütte, Butte 67 Anm. 268, 10 

Ohristbaum 171, 1 

Ohristoffel 61 

Crataegus area 78. 193 A 1 

da 14,8. 141,1a 

dabei 110 

Dach 52 a 4. 167 Anm 3. 168, 1 a. 

254. Dim 52 a 4. 254 
Dachs 133. 159 Anm 2. 168 Anm 2, 

172 Anm 2 
dafür 110 
daheun 141, 2. 241. 246 b. 252, 1. 

260, 5. 271 
dahinten 274, 4 
'Dalle' 48 a 
Dampf lila 
danach 110 
daneben 261 
Dank 119 a und b. 156 
danken 206 
darauf 261 
darin 261 
Darm, PI 202, 3 a 
darnach 110 
Darre 268, 2 
darüber 139 Anm 1. 157 Anm 2, 2. 

166, la 
dass 14, 1. 141 Anm 1; dass es 17 a 
Daumen 85. 86. lila. 233 
David 71 a und Anm 4 
davon 117 Anm 1 
d&mmem, 3Sg Prs 208 
'Dechsel' 133 
dehnen 53. 114 a. 209 
'deichen' 181 
Deichsel 78. 13? 



204 



Wörterveneichnis. 



'Deihenkcr' 210 

dein 141, la, deinen 117 Anm 2 

dem Ygl der 

denen ygl der 

dengeln 119 a. 274, S 

denken, 3 Sg Frs 147 Ann» 2, däefata 

182 Anm. 183 a 4, Pts 182 Anm 
denn 118 Anm 2. 206. 268, 4 
dennoch 159, la 
der 14, 1. 141, la. 254. 271. 's 

(=defl) 115, 2b. 126 Anm 4. 

dem 109 Anm 2. 254. 265. 's 

(= das) 254. denen 254 
'dernähren' 141 Anm 2 
,derzählen' 141 Anm 2 
desto 55, 2. 126 Anm 1 
deswegen 55, 3 
'Deube' 210 
Pialekt 141,1a. 280 
dich vgl du 

dick 259, 4, flektiert 58. 268, 11 
dicksatt 12 Anm. 15 
Dicke, 'Dicking', 'Dickung' 259, 1 
Dickrübe 119 Anm 2 
Dieb 90 a und b. 168, 1 a 
dienen 90 b. 235 

Dienstag 91. 187 a 3. 236. 257, 4 
Dienstadt 257, 3 
Dienstadter 257 Anm 3 
dies 14, 8 
Ding 14, 7 
Dinkel 212 
'Dinkelreuter' 78 
Direktor 141, 1 a. 280 
discourir 280 
Piskurs fOhreA 280 
diesseits — jenseits 254 
dingen 260, % 

Distel 58. 142 Anm 5. 270. 274, 7 
Dittigheim 104. 257, 6 
Dittigheimer 257 Anm 3 
Dittwar 137 Anm 1. 142 Anm 4. 

144. 257, 2 
Dittwarer 257 Anm 8 
doch 130 Anm 
*Dohr (Durchgang) 178, 1 



Dohle 3. 48 a und b. 108. 268, 1 
Dominikus 62. 214 

donnern 66. 218 

Dorf 278, PI 42a. 204, la 

Dom 3. 164. 176 a und b. 193 A 2. 
195,1. 196,1. 203,1. 265 Anmla, 
PI 204, 1 b. Dim 64. 193 A 2. 
196, 1. 199. 

Dornbusch 203, 1 

'Dorse' 157 Anm 3 

dort 14, 8. 138. 174 Anm 1 

dorthin vgl 'anhin' 

Dose 165, 1 

Draht 69 a, b und c 

'•Drassen' 113 Anm 1 

drauf 181 Anm 2 

draussen 110. 122. 261. 254 

Dreck 170, la, b und c 

dreckig 170, la. 259,4. 268, 11 

drehen 73 Anm 5 a und b. 74 Anm. 
106, 1. 274, 4 

drei 87 a 1 

dreschen 54 a und b, Ptz 61 

dritte 268, 10, dritter 109 Anm 2 

drittel 257, 1 

droben 110. 137, 1 b 

drohen 106, 1 und Anm 2. 191 
Anm 1, 3Sg Prs 101 a 2. 107, 
2. 191 Anm 1 

drolliger Kerl vgl 'Zotel' 

Drossel 61. 122 Anm 1 

drucken, drücken 67 Anm. 67 b 

drunten 261. 274, 4 

du 254. dich 171, 1. 254 

Duft 174, 1 

Dukaten 71a 

dumm, flektiert 274, 2. Komparativ 
220. dummer Mensch 162. dum- 
mes Kind 248, 2 

dumpf 259, 4 

dunkel 119a. 141, la 

'durchbläuen' 87 Anm 4 

Durchgang 178, 1 

durchschlagen (trans) 48 a. 87 
Anm 4 

'Dur(ch)gchlechte' 52a 1 



Wörterveneichnis. 



205 



'dunneln' 203, 3 

Durst 174, 1. 193 A 2 

dürftig 174, 1 

'Duser 165, 1 

Dutzend 115 b 

dann 68. 87 Anm 4. 220. 241 , flektiert 

268, 4 
dünnharig 58 
' Dünning', 'Dünnung', dünne Fläche 

259, 1 
dürfen 52a 4. 265 Anm la, 2Sg 

Frs 52 a 4 
dürr 204, 3 a. 265. 268, 2 
dürsten 204, 3 a 

*ebbcr', *ebbei' 107,3. 248,4. 272 

Ebene, ' Ebing, Ebung' 55, 4 a. 259, 1 

ebenso leicht ygl 'äbestmehr' 

Ecke 268, 11 

ecken ygl eggen 

eckig 134, 2. 259, 4 

edel 157 Anm 2, 3 

Edelberg 157 Anm 2, 3 

Eduard 106 Anm 3. 278 

eggen (ecken) 147, la und b. 177a 1 

und b 
Ehe 76 d 

Ehre 76 a. 193 A 1 
Ei 96a 2, Fl 122 
Eiche 190 a 2 und b. 265 Anm 2. 

268, 8 
Eichel 180 Anm 3. 190 a 2 und b. 

268,8 
Eichhörnchen 271 
Eidechse 133 
Eiersheim 257, 5 
Eiersheimer 257 Anm 3 
eigen 97 
eigensinnig 280 
eilen 78 

Eimer 137, 2. 274, 2 
einll7a, einenll3 Anm. 114 Anm 4. 

117 Anm 2. eine 89 
einander 142 Anm 3. 258 Anm. 

274, 4. 275 Anm 2 
einfältig 51. 151 



Eingeweide 212 

einkleiden, Ftz 190 a 1 

einmal 14, 3 und 4, 118 Anm 3 

'einmähren' 55, 4 d. 194, 1 

einräuchem 99 a 1 

einsalben 137, 1 a 

'einschechtig' 126 Anm 4. 144 

'einzäumen' 245 

einzel 142, 2 

einzig 241 

Eis 78 

£isenhakenp£ahl 206 

Eisenspitze 140 b 

elf 115, 1 

Elisabeth 50, 3 

EUe 177 a 1 und b 

Emil 162 

empor 115 b 

emsig 53. 208 

Ende 116. 208. 274,4. Ende des 

Fusses vgl 'Füssen' 
* ender' (früher) 114 a 
Engerling 119 Anm 1 
entasten 190a 1 
entbehren 69 a 
Ente 142, 1 
Entrich 114 a 
entweder 55, 4 a 
entzwei 96 a 2. 260 Anm 6 
er 137 Anm 3. 170, 1 a. 193 A 2. 

es 254, 's 17 a. 115, 2 a. ihm 

17a. 114 Anm 5. 205 Anm 1. 

211. 275 Anm 1. ihn 117 Anm 2. 

211 
erben 137, 1 a. 202, 3 a 
Erbse 107, 2. 122. 202, 3 a, Fl 52 b 
Erdbeere 137 Anm 1. 142 Anm 5. 

277 Anm 1 
Erde 109. 141, la 
Erfeld 257, 1 
ergreifen 268, 6 
erlauben 260 Anm 1 
ernähren 141 Anm 2. 194, 2. 198 

Anm 2. 260 Anm 1 
Ernte 52 b. 101 a 3. 194 Anm. 198, 2 
erst 126, 2. 184 Anm 2. 202, 4. 248, 5 



206 



WCrteTTcncidnik. 



entieken 260 Anm 1 

enihlen 260 Anm 1, Pta 141 Aiim2 

e« T^ er 

Eid 14, 6. 16,5. 124 b. 157 Anm 2, 2. 

263,3 
Espenholz 126 Anm 1 
essen 268, 8, Pta 263 Anm 2. 265 

Anm 1 a und b 
Essig 60, 1. 268, 6 
etwas 107, 3. 122. 142 Anm 4. 248,4. 

267. 272 
ener 87a 2. 106 Anm 2. 197, 2e 
Eule 87 b 
Euter 87b 
Eva 76 a und b 
ewig 76 a und d 

Fach 168 Anm 1 

'Fachs' 52 a 4 

Fackel 155. 268, 11 

Faden 113, 2. 141, la. 193 A 1, 

PI 58 
Fadenbflndel 113 Anm 1 
fahren 159, la. 193 A 2, 2Sg Prs 

126 Anm 2 
Fahrt 168,1a. 193 A 2 
Fall 167 Anm 3. 168, la. 254 
FaUe 48 a 
faUen 10. 48 b. 51, 3Sg Prs 51. 

fallen (vom Obst) vgl 'bratzeln' 
falsch 168, 1 c 
fangen, 2Sg Prs 147 Anm 2. 276, 

3Sg 208 
Faselochse 159 Anm 1 
Faser 159 Anm 1 
Fass 122, PI 52 a 4. 268, 6 
fassen 51. 268, 6 
Fastnacht 124a. 168 Anm 1. 157 

Anm 2, la und b. 159 Anm 4 
*Fatzeemest' 121 
faul 84 

Faulheit 258, 5 
fKrben 106,2. 202,3 a 
Fäule 87 a 1 

Februar 106 Anm 3. 278 
'Fechser', 'Fachs' 52a 4 



Fede, ng, 2. 157 Anm 4. 263, 1 
'Fege' 161, 1 a 
fegen 161, la und b 
fehlen 73a, 3SgPr8 73b und c 
Feier 193 Anm 1 
Feierabend 14, 1 
fdl 96a 1 und b 
Feile 78 
fem 241 

Feld 55, 1. 142, 1. 170, 1 a und b. 
274 Anm. braches Feld YglBrache 

Fels 55,4b. 125a 

'Femel' 209 

Fenster 114 b. Dim 208 

Fensterscheibe 79 

Ferse 126, 2. 193 A 2, PI 126, 2. 

193 
fertig 151 

Fessel (Teil des Pferdefnsses) 55, 3 
fest 51. 73a 
Fest 55 Anm 
Festigkeit 259, 1 
(nach) Fett riechen 202, 5 a 
Fetxen 54a und b 
feucht 87 b. 134, 1 
Feuer 87a 1. 193 A 1. 197, 2a 

und c 
Fichte 90 b. 91 
Fieber 90 a 

Fiedelbogen 157 Anm 2, la 
finden 59. 120. 141, 2. 212. 274, 4, 

Pta 218 
(mit den) Fingem&geln kratsen vgl 

'krapfen'. lostrennen mit den 

Fingernägeln vgl 'gruppen' 
Fisch 127. 171, 1. Dim 58. kleiner 

fisch 268, 9 
Fischotter 268, 10 
Fischreiher 96 Anm 
Fistelstimme 142 Anm 5. 274, 7 
'fitahaarig' 58 
'Flame' 224 
Flachs 133. 159 Anm 2. 168 Anm 2. 

Flachs oder Hanf (Abfall) ygl 

Aschwinge 
Flachs brechen 54 a 



i 



Wörterverzeichnis. 



207 



'FlachBlanden' ld3 

Flamme 268, 3 

Flasche 48 a. 127 

Fl&che, breite 259, 1, dünne 259, 1 

Flech(t)gras 121 

flechten 54b. 121 

Fleck 170, la, b und c 

Fledermaus 121 

Flegel 177 a 1 

Fleisch 15. 96 a 1 undb. 127. ]80a 

Fleiss 78. 121 

fleissig 274, 4 

flennen 121, 208 

flicken 58. 268, 11 

FUege 211. 246a 

fliegen 121 

fliessen, 3SgPrs 181 

Flinte 121 

Floh 80a, b und c. 121. 129, Fl 

82 a. 132. 252,2 
Floss 80 c 
Flöte 82 a 

fluchen 188 a 2. 268, 8 
Flugfeuer 121 
Flughafer 121 

Flur 92 a. 193 A 1. 194, 1. Dim 94 a 
Flurnamen 

— Draussen am Stutz 254 

— (Ge) Balderstet 145, 2. 274, 1 

— Flachslanden 133 

— G{e)winnertlein 212 
~ Heunberg 242 

~ Kaiser 153 

— Lehmgrube 241 

— Nächst dem Teich 254 

— Ochsenberg 133. 172 Anm 2 
~ Sch&fers Löhlein 126, 2 

— Wellenberg 248, 1 

— Wolftal 142 Anm 3 
Flussinsel 53 

Flügel 166, 1 b 

foppen 61. 140 a 2 

fort 14, 1. 36 Anm. 174 Anm 1 

fragaria yiridis 277 Anm 1 

Frage 69 b 

fragen 74. 147, la, 2Sg Prs 74 



Franziska vgl 'Fr&nz' 

französisch 259, 2 

Frau 89. 99 a 2. 106 Anm 2. 107 

Anm 1 
FViS^u Holle ygl 'HuUenfrau' 
Frauenzimmer, böses vgl Luder, 

lied6:Tliches ygl Vettel 
'Franz' 2t?.8 

Fr&ulein, yoiJiehmes 208 
freilich 124 Aim 1. 130, 3. 144. 

258,3 
fremd 270. 274, 3 
'Frenz' vgl 'Frftnz' 
fressen 54a und b. 122, Ptz 14, 5 
Freude 101 a 2 und c 141, 1 a 
freudig 101c 
freuen 101a 2 und c, 38g Frs 

101b 
freundlich 87 a 1 
Frevel 52 a 3 

frieren, 3Sg Prs 181, Ptz 260, 2 
froh 14,4. 80 a 
Frohnbrunnen 229 
Frosch 178, 2, PI 63 a, 265 Anm 3 
Frucht 14, 1 und 2. 134, 1 
frühe 14, 1. 73 Anm 4. 94 a. 103. 

253 Anm 2, früher 114 a 
Fuchs 133. 172 Anm 2. 174 Anm 2 
Fuhre 92 a. 193 A 1 
Fuhrmannsruf 'hesdegest' 102 Anm 1 

— 'links' 131 Anm 2 

— 'zurück' 260, 4 
Fuhrwerk 48 a 
Furche 144 
'furchtein' 144 

Furz 61 Anm 1. 121. 142, 2. 174, 1. 

193 A 2 
Furzlänge 14, 5 
Fuss 92a und b 

'Füssen', Fussende 188 a 2. 268,6 
Futter 180 a Anm 3. 188 a 1 
fügen 94 c 

führen 94 a, 1 Sg Prs 1 93 A 1 und Anm 
füllen 67 b 
fünfte 115, 1 
fünfzehn 115, 1 



208 



WörtervenBeichnis. 



fünfzig 65. 115, 1 

für 126,2. 204,3 a. 254 

fürchten 204, 3 b 

•fürhin' 118, 1 a. 254 

Fürst 118, la. 126,2. 204,3 b 

Gabel 157 Anm 2, 1 a und b. 159 

Anm 1. 159, Ib 
gaffen 118 b. 268, 5, Pts 260, 2 
Galgen 48 a und b. 147, 1 a 
GaUe 268, 1 
Gall6ri 145, 2 
Galopp 61 Anm 1 
Gamburg 257, 2. 274, 2 
Gang 119 b. 152. 207. 246 a, PI 119. 

208. 274, 5 
Gans 114b. 116. 125a und b. 145, 1. 

207. 246 a und c, PI 208. 265 
ganz und gar 254 
gar 14, 1. 260, 4 
Garbe 48 Anm 
Garten 48 a. 193, PI 87 Anm 4. 109. 

202, 3 a. Dim 36 e 
Gartenbeet 177 a 2 
Gartthal 257, 1 
Gasse 48 a und b. 52 a. 4. 122. 265 

Anm 2. 268, 6. Dim 52 a 4 
Gast 168, 1 c 

Gau lOJ a 2 und 3. 101b und c 
*gaucken', 'gauckeln' 155 
Gaul 145, 1. 251. Dim 87 Anm 2. 

88. 181 Anm 1. 251. alter Gaul 

vgl Mähre 
'gaunzen' 233 
^gawetÜen', 'gowettlen' 69 a und b. 

102 Anm 1 
g&hren 102 Anm 1. 146 
Gänserich 206 
gätlich 52 a 3 
(Ge-)Balderstatt 51 Anm 5. 145, 2. 

274, 1 
Gebäck 204, 1 a 
Gebälk 51 Anm 5. 145, 2 
geben 56. 118b. 161, la und c. 

165 Anm 1 a, 1 Sg Prs 139, 3Sg 

78. 138 Anm 1. 253 Anm 3, 



2 PI 138, Ptz 137 Anm 4. 260 

Anm 2. 275 Anm 1 
gebildet 142 Anm 3 
geboren 198, 1 
•gebrecht' 126, 1 
gebürtig 144 
Gebüsch 127 
Gedärme samt Wurst und Magen 

61 Anm 1 
'Gedräme' 209 
Gedrücke 63 a 
Qeduld 174, 1 
geduldig 65. 174, 1 
gedunsen 109 Anm 3. 218 
Gefahr 198 Anm 1 
Gefäss 67 Anm. 268, 10 
'gegmart' 155 Anm 3 
•gehabe' (fest) 73 a 
Gehämmer 260, 2 
gehäuft voll 260, 2 
gehen 14, 6. 96 Anm. 106 Anm 1. 

117a. 145, 1. 226, 1 Sg Prs 14, 

3. 76a und b, 2Sg 77. 184a 1. 

158. 184b, 3Sg 76 d, Ptz 260 

Anm 2. gleichmässig gehen vgl 

traben 
'Gehren' 76 a 

gehörig 145,3. 252, 1. 260,2 
Geier 193 A 1 und Anm 
Geifer 96 a 1 
Geige 78 

Geiger (Familienname) 144 
geil sein, von der Kuh vgl 'rindern' 
'geirig' 78. 193 Anm 
Geiss 96 a 1. 122. 190 a 2. 268, 6. 

Dim 190 a 2 und b. junge Geiss 

vgl Zicklein 
Geizhals 74. 224 Anm 
•Geknötsch' 63 a 
Gelächter 52 a 1 
Gelee 51 Anm 4 
gelingen, Ptz 260 Anm 4 
Geld 55, 1. 170,1b 
Gelte 67 Anm 
gelten 51 Anm 2. 55, 1, 3Sg Prs 

51 Anm 2 



Wörteryeneiohnis. 



209 



Geleise 96 a 1. 144. 190 Anm 1 

•Qelümp' 220. 260, 2 

gemächlich 73 Anm 4 

Gemäuer 87 b 

Gemeinde 98. 1 1 7 a und b. 241 . 260, 2. 
265 

Gemüse 94 a und b 

genau 99 a 1. 107, 1 

genehm 224 
» Genie 55, 1 

Genick 58 

Genstaler 208 

genug 14, 5. 92 a 

Georg 150 b 

* Gepapper 52 a 4 

gerade 14, 1. 159, la, flektiert 157 
Anm 2, 3 

geraten 183 a 4, 3SgPrs 183 a 4 

'geraten' (» entbehren) 69 a 

gerben, Ptz 107, 2 

Gerchsheim 202, 4. 257, 5 

Gerchsheimer 257 Anm 4 

'gereitelt' 190 a 1 

Gerich 202, 4 

Gerichtsstetten 202, 4 

Gerlachsgrund 133 

Gerlachsheim 133. 202,4 

Gerlachsheimer 257 Anm 3 

g&m 16, 2. 145, 1. 161, 1 a und b. 
198,2 

Gerstenabfall vgl 'Süt'. Gersten- 
acheln vgl Grannen 

Gertrud 84 und Anm. 184 a 3. 202, 4. 

257 Anm 2 
Gesang 152. 207, Fl 208. 274, 5 
geschehen 132. 252, 2 
Geschirr 202, 5 a und b. 268, 2 
Geschlecht 52 a 1 
Geschmack 126, 1. 168, 1 a 
Geschmeiss 122 
Geschwätz 52 a 4 
Geschwür 126, 1 
Geselle 268, 1 
Gesindel 280 

Gestank 119a. 156. 207. 246c 
Gestell 73 a. 1 78, 1 

Heilig, Mnndart des Tanbergriindes. 



gestern 55, 2. gestern Naoht vgl 
nächtig 

'Getämmer' 157 Anm 4. 208 

Getreide 134, 1 

Gewalt 168, 1 

'Gewent' 208 

Gewicht 134, 1 

gewinnen 260 Anm 4, Ptz 218 

'G(e)winnertlein' 212 

Gewinst 171, 1 

gewiss 126 Anm 1. 144. 171, 1, flek- 
tiert 268, 7 

Gewittei^olke 61 Anm 1 

gewöhnen 114 a. 160. 176 a und b. 
209. 246 a. 248, 2. 260, 2 

gewöhnlich 48 a 

Gewürz 204, 3 b 

Gicht 171, 1 

'Gickel' (Hochmut) 58 

Giebel 157 Anm 2, 2. 162 

gierig essend 193 Anm 

giessen 90 b. 268, 6, 2Sg Prs 187 a 2 

Giesser 187 b 

Oiesskannenspritzer 51 

Gift 145, 1. 171, 1 

giftig ni, 1 

Giftacheisser 171, 1 

'gilfem' 140 Anm 4 

Gips 102 Anm 1. 146 

gipsen 146 

Gipser 146 

Gissigheim 104. 149. 257, 6 

Gissigheimer 257 Anm 3 

Glas 124a und b. 145, 1. 168, la 

glatt{er) 157 Anm 2, 3. 159 Anm 1 

glauben 101a 1. 108, 2 6g Prs 191. 

264, 36g Prs 264, Ptz 260, 2 
Glätte 265 
gleich 14, 3. 130, 2 
gleichmässig gehen 268, 9 
Gleis vgl Geleise 
'GUcker' 155 
Glocke 55, 1. 61. 155. 268, 1. Dim 

63 a und b 
'glotzen' 61, 
Glöckner 63 b 

14 



210 



Wörterverzeichnis. 



Qlucke 65. 268, 1 1 

glühen ^68^ 3, 3 Sg Prs 94a. 253Anm 2 

Gnade 71a. 260,2 

'gnauken* 155 

gnädig 73 a und b 

Gold 172 Anm 1. 178, 2 

Goldhans (Vogel) 274, 1 

goldig 172 Anm 1 

'Gosche' 61 

'gowettlen' 69 a und b. 102 Anm 1 

Graben, PI 52 a 4 

Graf 71a und b. 

Gram 207 

Grannen 114 Anm 1. 159 Anm 1. 

277 Anm 2 
Gras 168, la 

grau 69 b. 70. 107 Anm 2 
•Greblein' 161,1a 
greinen 79. 145, 1. 228, 1 
'greinzen' 241 . 
greU 55, 1 
'Grendel' 210 
Griebe 90 a 
Griffel 58. 268, 5 
Grind 171,4 
Grindkopf 171, 1 
Griess (Mehl) 90 a 
grob 139 Anm 2. 280 
gross 80 a. b. c. 185 a 2, flektiert 

185 b. 258, 1. Komparativ 82 c. 
83. 186 a 2. 268, 6. Superlativ 

186 a 1. 
Grossmutter 14, 1 
Grossvater 131 

Grube 87, 2 Anm 4. 94 a 

(zu) Grunde gegangen 222 

Grundbime 16, 2 

'Gruppe' 268, 9 

'gruppen' 65 

grün 95. 103 Anm 3. 117 a und b. 

239. 246 b, flektiert 114 a 
Grünspan 246 b 
gucken 65 
Gulden 174, 1 
Gumpe 145, 1 
'gurren' 203,3. 268, 2 



gut 92 b. Komparativ 51. Super- 
lativ 126 Anm 1 
Gurt 174 Anm 1 
gülden 67 b 

Gürtel 109. 174 Anm 1. 204, 3 a 
gürten 204, 3a 
Gymnasium 280 

Haar 24. 36 e. 42 Anm. 69 b und c. 

193 A 1. 198, 1, 2. Dim 198, 2. 

wirres Haar vgl 'Strubel' 
haben 137, la. 159, 1 a, ISg Prs 

14, 1. 139, 2Sg 118 Anm 2. 158. 

126 Anm 1. 182 a 1 und b. 275 

Anm 1, 3Sg 16,1. 141 Anm 2. 

271, IPl 105 Anm 3, 141 Anm 2. 

271, 2P1 138. 141 Anm 2, hatte 

hätte(st) 14, 7. 143, Ptz 14, 6. 

157 Anm 2, la und b. 159 Anm 3. 

254. 260, 2 
Haber 137, Ib 
'Habung' 159,1a. 274,5 
Hacke 99 a 1. 136, 1 
hacken 48 a und b. 268, 1 1 
Hademutshelle 109 Anm 2 
Hafen 52 a 4. 159, 1 a und b. 248, 2. 

Dim 52 a 4. 248, 2 
Hafer 120 Anm. 121. 137 Anm 4. 

15? Anm 2, la und b. 159 

Ib und Anm 1 
Hagebuche 76 a. 253 
hagebüchen 76 a 
hahnebüchen 76 a 
Hainstadt 257, 3 
Hainstadter 257 Anm 3 
Haken 74. 182a 2. 268, 11. Dim 

74. 183 a 4 
halb 278, halber 137, 1 a 
Halbmond 139 Anm 3. 144 
Halm 278 

Hals 125 a und b. 168, 1 a und b 
halt 31 
halten 10. 51 Anm 2. 108. 274 Anm, 

2 und 3 Sg Prs 51 Anm 2, Pti 

260, 2. für einen Narren halten 

vgl 'vemarren' 



Wörterverseichnia. 



211 



HaltestaDge 76. 118, 2. 140 a 2, PI 

252, 2 
Hammer 67 a. 159, 2. 207. 
Hand 182 a 2. 207. 268, 9, P1182 a 
1. 208. 273. 274, 3. Handyoll 

116. 141,2. 275,2 
Handel treiben 155 Anm 3 
Handschuhsheim 257 Anm 3 
Hanf 144. Abfall von Hanf vgl 

'Äschwinge'. Hanf ohne Samen 

vgl 'Femer 
'Hannes', 'Hannmicher, Hann 

Nickel vgl Johann 
Hardheim 257, 5 
Hardheimer 257 Anm 3 
Harfe 140 Anm 3 
harnen 190 a 1. 218. 220 
Hase 159, la, b und c. 266 
Haselstaude 124 a 
hastig essend 78 
Haube 51 Anm 1 
Haue (Hacke) 99 a 1. 107, 1 
hauen, 106, 1 und Anm 2, 16g Prs 

107, 1, 3 Sg Prs 107, 1, Ptz 260, 2 
Haufe, Dun 87 b 
Haupt (Kraut) 191 Anm 2. 192 b. 

Dim 99 a 1 
Haus 124a und b. 131. 254, PI 87 b. 

Dim 87 Anm 2 
Hausflur 92 a. 194, 1 
'haussen' 84. 110. 261 
Haut, PI 87 a 1 . dicke Haut (nament- 
lich Yom Schwein) Tgl Schwarte. 

Haut zwischen Bauch und 

Hinterbeinen vgl 'Flame' 
H&fiier 52 a 4 und b 
hämmern 274, 5 
hängen, Ptz 260, 2 
Här (Vogel) 161, 1 a. 193 A 2 
Häuflein 87 b 
Hebamme 268, 3 
heben, ISg Prs 14, 3. 139 Anm 2, 

Ptz 178, 1 
Hebel 177 a 1 
'Hebuchtf* 253 
Hecke 51. 131. 268, 11 



Hederichpflanze 157 Anm 2, la 

und b. 157 Anm 4. 161, la 
Hefe 16, 2. 177a 1 
hehlen 161, la 
'hehren' 194, 1 
'Hehrlein' 131 
Heidekraut 141, Ib 
Heidelberg 14, 1 
Heidenkessel 96 a 1 
heilen 96 a 1 und b 
heiHg 97 

Heilkrautstrauss 204, 3 b 
heim 113,1,2. 246 c 
Heimat 258, 4 
Heimberg (Flur) 242 
Heimchen, 'Heimer' 52 a 5. 190 a 1 

und 3. 205 Anm 1. 242 und 

Anm 2 
'-heimer' 142 Anm 6 
heimlich 113, 1. 130, 3. 258, 3 
heimlich aneignen 245 
heimwärts 142 Anm 6 
'heimwerden' 142 Anm 6 
'heinüch' 241 
Heirat 193 Anm. 200 
heiraten 142 Anm 6. }93 Anm 
heiser 96 b. 124 b 
heiss 96 a 1 

heissen 96 b. 190 a 2. 268, 6 
'heisdegeist', 102 Anm 1. 254 
helfen 55, 1. 140 Anm 4, Ptz 61. 

260,2 
Hemd 208, PI 274, 3 
Hemmschuh 208 
Henkel 208 
'Henker' 210 
Henne 65. 268, 11 
Heppe (Hippe) 51 Anm 1 
her 14, 3. 115, 2a. 131. 198, 2 
herab 16, 1. 139 und Anm 1. 261 
heran 246 c 
heraus 14, 3. 261 
Herbst 194, 2. 202, 3 b 
Herd 170, la. 201a 
hefein 261 
'heren' 194, 1. 

14* 



212 



Wörtenrerzeichnis. 



Hering 198, 2 

hervun 220. 261 

heraber 11. 261 

'hesdegest' 102 Anm 1. 254 

'best' 254 

Heu 101 a 3, b und c 

Heuernte 101 a 3 

HeubOpfer 101 a 3 

Heuscbrecke 101a 3. 248, 2 

beute 14, 1. 87 b. 228, 1. beute 

abend 14, 1. 228 
Heuwiese 246 c 
Hexe 51 Anm 1 
Hiefebeeren 277 Anm 1 
Hiefenl87a2. 268,5 
bier 90 a und b. 110 
hier aussen 84. 110. 261 
bier büben 261 
bier innen 110 
Hieronjrmus 259, 5 
bier unten 261 
hierüber 139 Anm 1 
Himbeere 115 b Anm 
Himmel 131. 157 Anm 2, 2. 162. 

213 
bin 16, 4. W Anm 1 
bin- und berwanken 203, 1 
hinab 261 

hinauf 85. 181 Anm 2. 254. 261 
hinaus 261 
hinein 14, 5. 261 
'binnen' 110. 
hinten 131. 274,4 

hinter sich | i26 2 
'hinter schieb') * 
hinunter 261 

hinüber 14, 7. 139 Anm 1. 254 
Hippe 51 Anm 1 
Hirn 16,2. 162. 202,5 a 
'himtöbig' 202, 5a 
hirnverbrannt 202, 5 a 
Hirsch 123. 202,5 a 
Hirt 202, 5 a 
hm 206 Anm. hmhm 11 
Hobel 120 Anm. 137 Anm 4. 157 
Anm 2, la 



hoch 80 a, b und c. 128 a. 129 Anm. 

131. höher 128 a und Anm 1. 

132 Anm 
Hochmut 58 
Hochzeit 185 a 1 und b 
bocken, ISgPrs 16,3. 61 
Hof 120, PI 179 a 1. Dim 179 a 
Hoffart 130, 1 
hoffen 61. 120 
bohl, flektiert 179 a 1 
Hohlweg 178, 1 
Holder, Holunder 61 
holen 10 

Holle (Frau) 61 Anm 1. 131 
Hollunder 141, 2. 274, 1 
Hollunderstock 178, 2 
Holz 142, 2. 178, 2. Dim 63 a und b. 

178,2 
Holzstoff eines Eichbaumes 117 a 
Holzstück, abgespaltenes 55, 4 b 
Holzziegel 127 
Honickel 117 Anm 1. 206 
Honig 60, 1. 62. 151. 157 Anm 3. 

215. 246. 259, 3 
Hom 3. 163. 176a. 195, 1. 199. 265 

Anm 1 a, PI 204, 1 b. Dim 204, 

la 
Homis 199 
Hose 131. 178, 1 
'hossen' 61 
Hottenloch 15 
Hohe 82 a. 128 Anm 1, (in die) Höhe 

14, 3. 254. 255. 260, 5 
Hölle 248, 2. 265. 268, 1 
Höpfingen 257, 6 
Höpfinger 257 Anm 3 
hören 82 c. 185 Anm. 197, 1, 2Sg 

Prs 83. 126 Anm 2, 3Sg Prs 

186 a 1. 204 Anm. 264, Ptz 14, 1. 

14, 8. 82 b. 185 Anm. 260 

Anm 3 
'Huder 165, 1 

Huhn 116. 240. 275, 3. Dim 239 
Hullenfrau 61 Anm 1. Dim 131 
Hund 66. 131. 174, 1. 219. Dim 220, 

PI 220. 274, 4 



WOrterreKeicimis. 



213 



Hundename 'Rhein' 228, 1 

Hundheim 257, 5 

Hundheimer 257 Anm 3 

Hunger 218 

Hurengesindel 280 

'hurren' 203, 3. 268, 2 

'hurtiglich' 203, 3 

'huBa' 131 

Huschenbach 50, 2 

'Huste' 131 

husten 78. 87 Anm 5. 133 

Husten 131. 188 a 1 und b 

Hutzel 131 

'hüben* 110. 261 

'hOfzurück' 260, 4 

hOi 36 Anm 

'hOist' 36 Anm. 131 Anm 2 

hüo 36 Anm 

hüpfen 61 Anm 1. 131 

Hürde 268, 2 

hüten 94 c, Ptz 189 a 1. 264 

Hütte 268, 10 

Hüttenfest der Juden 191, 2 

ich 11. 16, 4. 44, 1. 45b. 73 Anm 3. 
130, 2. 271. mir 16, 5. 109. 
171 , 1. 193 A 2. 201 a. mich 
130, 2. 171, 1. 254. Vgl auch wir 

-ich 

-ig 

Igel 147, la. 157 Anm 2, 2. 162 

ihm vgl er 

ihn vgl er 

ihr 141 Anm 2. 254 

Ilmspan 277, 3 

im vgl in 

Imbiss 59. 171, 1. 213 

'Imes' 213 

•Immen' 274,2 

Impfingen 257, 6 

Impfinger 257 Anm 3 

in 16, 3. im 113, 1. 131 Anm 1. 

167 Anm 3. ins 254 

Insektenmade 84 

iire 202,5 a. 268,2 

*iteren' 157 Anm 4 



151 



ja 102 

Jagd 102. 168, 1 Anm 2 

jagen 52 a 4. 102. 147, 1 a und b, 1 Sg 

Prs 150b, 2Sg Prs 177, 1, Ptz 

260, 2 
'Jahn' (Weinbergszeüe) 102. 222 
Jahr 69a und b. 74. 102. 115b. 

193 AI. 198,1. Dim 74 
Jakobustag 265 
Januar 106, 1 Anm 3. 278 
jammern 223 

Jäger 52, a 4. 102. 147, la 
jähren 74 
jährig 198, 2 

'jähwettem' vgl 'gowettlen' 
Jähzorn 73 a. 145, 1 
jemand 56. 248, 4. 272 
jener, jenen 265 Anm 5 
jenesmal 14, 1 
Jesus 102 
jetzt 60, 2. 90 Anm 1. 102 Anm 3. 

144. 254 
Joch 126, 1 Anm 4. 144 
Johann 117 Anm 1. 131. Hannes 

131. Hannmichel 206. Hann 

Nickel 117 Anm 1 
Johann Adam 102 Anm 2 
Johann Michael 206 . . 
Johann Nikolaus 117 Anm 1 
Johanniskäfer 102 Anm 2 
Johannistraube 102 Anm 3 
Josef 277, 5 Anm 2 
Jörg 150b 

Jude 80 Anm 2. 102. 166, 1 
Jugend 165, 1 
Juli 165, 1 
jung 102. 119a. 152. 174, 1. 219, 

flektiert 152. 274, 5 
Junge 14, 1 
Juni 165,2 

Kaffeesatz 142, 2 

Kaiser 97, Flur Kaiser 153 

Kalb 51. 157 Anm 5. 278. Dim 51 

Kalender 274, 4 

Kalk 16,5. 128 a . 



214 



Wörterveizeichnis. 



kalt 153. 168, la und c 

Kamm 139. 246 a. 207, PI 208. 270. 

273. 274, 2 
Kammer 118, 2. 157 Anm 2, la. 

263,1 
Kamil 71a 

Kanne 268, 4 . . 

Kapelle 55,1. 145,2. Diml6,4.248,2 
Kapellchen (Würzburger) 52 b 
Kappe 140 a . 2. 268, 9 
Kapsel 48 b 
Karl 109. 157 Anm 4 
Karren 48 a und Anm. 268, 2 
Karst 36 e. 168, la. 193 A 2 
Kartenspiel sans prendre 280 
Kartoffel 16,2 
Kaspar 126 Anm 1 
Kastanie 104. 278 
Katharina, Katharinchen 52 a 4 

und b 
Katze 48b. 168^ la 
'Kauohbohne' 84 
'kauchen' 84. 181 
kauen 101 Anm. wiederkäuen 87 

Anm 1. hastig, ohne Zähne 

kauen ygl mampfein 
kauern 84. 181, Ptz 260, 2 
kaufen 14, 8. 101 a 1. 120. 180 

Anm 2. 191, 2. 268, 5, 3Sg Prs 

101 b. 192 b, Ptz 260 Anm 2 
Kaufladen 141, la 
K&fer 102 Anm 2. 157 Anm 2, 1 a 
Kälte 51. 265 
kämpfen, 3Sg Prs 208 
Käse 73 a, b und o. 254 
Kätchen 128 a 
keek, flektiert 55, 4 a 
Keim 79. 228, 2. 250 
kein 115, 2 a 

keine Milch gebend vgl Versieben' 
keinen 117 Anm 2 
keiner 241 

^Keitflecken' 87 Anm 4 
Keller 55, 1. 268, 1 
Kelter 118,2. 263, 1 
Kelterlager 90 a 



Kerbe 202, 1 

Kerl 14, 7. 202, 1. droUigex JLerl 

vgl' Zoter, 'Zötel'. elender Kerl 

vgl Tropf 
Kern 153. 161,1c. 198,^2 
Kerze 202, 3 a 
Kessel 51. 96a 1 
keuchen 78, 87 Anm 5, Ptz 260^ 2. 

keuchend atmen vgl 'rechsein' 
Kien 235 
Kiesel 157 Anm 2 

Kietze 186a 1 

Kind 114b. 153. 171, 1. .213, PI 

274, 4. Dim 258, 1 
Kindskopf 171, 1 
Kinnlade 268, 11 
Kipfe 140a 1 . 

Kirche 153. 202,5 a. 265 
Kirsche 16, 3. 109. 202, 5 a und b 
Kissen 124 a. 268, 7 
Kittel 41 b. 267. Dim 263, 3 
kitzeln 67 Anm, Ptz 260, 2 
Klafter 154. 182 a 1 
klagen 154 

Klammer 118, 2. 263, 1 
'Klapper' 118, 2. 140a 2 
klar 69a. 71b. 193 A 1. 198 Anm 1 
Klaue 182 a 1 
Klee 76 a und b 
kleiben 96 a 1 
Kleid 96 a 1, PI 141, Ib 
kleiden 141, la, 3Sg Prs 190a 1. 

276, Ptz 264. 270 
Kleiderleib 96 a 1 
klein, kleiner 52a 5. 117 a. Kom- 
parativ und Superl 242 Anm 1 
kleingewachsen 259, 4 
Kleister 154 
Klette 55, 4 b. 268, 10 
klettern 54 b. 157 Anm 4 
klingen, Ptz 218 
Klinke 212 
Kloben, Dim 179 b 
klopfen 61. 140 a 1 
Kloss 80 a und b, PI 186 a 2 und b. 

268,6 



WörtcryeffeioliÄU» 



215 



Kloster 81. 154. t85ajl und b 
'Klotdohen' ia2a 1 
Klotz 178, 2 

'Klucke* 65 

Klumpen 218. .. 

•Klüpfel' 67a 

KnaU und Fall 254 

'kuftuken' .155 . 

Knecht 14, 1 und 2. 16, K 170,. 1 b 

kneten 161, 1 a 

knieen 106, 1 und Anm.2. 118,. la 

knirachen 241 

Knoblauch 154 

Knochen 61. 128 a und b. Dim 63 a 

Knopf, Knöpfe 178,2. Dim 63 Anm 2 

Knorre 204, 1 a . . 

Knoten X6d Anm 

'Knötscher' 63 a 

Knurren im Bauch 203, 3. 268, 2 

Knüttel 84. 140 a 1. 154 

Kohl 80a 

Kohlrabe 61 Anm 2 

konmien 165 Anm 2. 218, ISg Prs 

14, 3. 16, 3. 271, 2 und 3SgPra 

14, 5. 112. 220. 271. 275, 1, käme 

224, Imperat. 17 a, Ptz 14,1. 

260 Anm 2, konunend 115 b 
Kopf 16, 2. 140 a 1 und b. 171, 1. 

178, 2, PI 178, 2 
Kopfzieche 268, 8 
Korb 16, 5. 186 a 1. 195, 2. 198, 1. 

278, PI 204,1a. Dim 161,'la 
Korn 153. 176b. 195, 1, PI 204, la 
* koscher' 71 Anm 4 
kotzen, Ptz 260, 2 
Köchin 63 b 
König 3. 64. 119 Anm 1. 151. 157 

Anm 3. 164. 176a und b. 217. 

221 Anm. 246 a 
Königheim 102 Anm 2. 257 Anm 3. 

257,6 
Königshofen 217. 220. 221 Anm. 

256 
können 3. 64. 216, 1 Sg Prs 117 

Anm 1. 159 Anm 3. 246 a. 254. 

271, 2Sg Prs 114 b, Ptz 260,2 



'Kötze' I86at . 

krabbeln 137 Anm.2 

Kraft in den Gliedern 159, 1 a. 274, 5 

SLragen 159, Ic . . 

•Krampe' 206 

Krampf lila und b. 207, PI 208 . 
krank 16,1. 119b. 152. 2^7. 246a, 

b und 0. 280, flektiert 206 
Krankheit 14, 1. 208 

*KrataM68,*la 

kratzen 140 Anm 2. 268, 9 
Kraut 87. 99a 1 
Krautgarten, PI 87 Anm. 4 
Krauthaupt 191 Anm 2. 192 b .. 

Krautst&nder 274,. 4 

Krautstengel 195, 1. 199 

kräftig 51. 151. 248,2 

Krätze 168,^ 1 a 

Krämer 75. 224. 246a und.b . 

'Kräutig' 87 a 1 

Krebs 54 b 

'Krenke' 152. 208 

Krensheim 257, 6 . . 

Krensheimer 257 Anm 3 . . 

Kresse 54 a. 268,. 7 

Kreuz 87b. 154 

Kreuzer 154 

kriechen, 3 Sg Prs 87 b 

Krieg 90 a und b 

kriegen (bekonunen), 2SgPr8 90 b, 

Ptz 260 Anm 2 
Kropf 140a 1. 178, 2, PI 63 a 
Krone 229 

^^!* Ih5. 64. 164. 179 a 1 
Kröte ) * 

Krug 92 a, PI 91a. 147 a 

krumm 219. Komparativ 220 

Krüppel 67 b 

Kuchen 52 a 4. 168, 1 a. 188 a 2 und 

b. 268, 8. dünner Kuchen ygl 

'Blatz' 
Kuckuck 153 Anm 
Kuckuckssitz 101 a 3 
Kufe 188 a 1. 268,5 
Kugel 147, Ib. 157 Anm 2, Dim 

155 



ii6 



Wörtenr^rzeichnis. 



Kuh, PI 94 a. 103. 253 Anm 2. 265 

Kuhfliege 246 a 

Kuhname 'Blfiss' 52a 4 

'kumbfik' (Spielruf) 150 a 

'Kühne' 222 Anm 

Kunst 174, 1 

Kupfer 55 

Kuppe 140b 

*kuppehi' 65 

kurz 142, 2. 174, 1. 201 a. 259, 4, 

flektiert 203, 3 
kurzatmig 74 
kurzes Stroh 202, 5 a 
Kutte 268, 10 

Kuttel 157 Anm 2, 1 a, PI 61 Anm 1 
*kuttem' 65 . 
'kutzeln' 67 Anm 
Kübel 67 Anm. 157 Anm 2. 165 

Anm 1. 166, 1 a und b 
Küche 67 a. 268, 8 
Küfer 94 a und b 
Küferbeil 133 
'külpich' 67 Anm 
Külsheim 257, 5 
Külsheimer 257 Anm 3 
Kümmel 68. 157 Anm 2. 166, 2. 

221 
Kürbis 153. 204,3 a 
Kürze 204, 3 b 
küssen 268, 7 

Lache 128 Anm 2. 171, 1 
lachen 48 b. 65. 128 a 
Lade 141, Ib 
Laden 141, la 
lahm 207 
*laiem' 87 Anm 4 
lallen 268, 1 

Lamm, PI 265 Anm 3. Dim 208 
Lampe 55, 1 
Land 141, la 

kng 207. 246 a, flektiert 206. Kom- 
parativ 274, 5 
lang gewachsen 259, 4 
lange schon her 115, 2 a 
langsam 73 Anm 4. 73 b 



Langsamkeit 63 a 

Lappen 48 a. 54 a und b. 140 a 2 

'Lappen' 268, 9 

lassen 182 a 2 und b. 268, 6, 2 und 

3Sg Prs 126 Anm 1 
Last 14, 1. 168, 1 a 
Laterne 52 b 
Latte 48b. 52a 4. 141, 2. Dun 52a 4 

und b 
Latwerge 104 
Laub 139 Anm 2 
Laube 99 a 2 
Lauberhütte j .-.- ^ 
Laubhütten ( ' 
Lauch 99 a 1 
Laudaer 257, 5 Anm 3 
laufen 16, 4. 108. 120. 191 Anm 1 

und 2, ISg Prs 271, 3, 3Sg Prs 

101 al. 191 Anm 1. 192 b, Ptz 

14,5 
'Laufer' 191. 2. 268, 5 
Laus 84 

lauschen 84. 181 
Lauseier 122 
L&nge 208 
L&ngsholz (beim Wagen) 171, 1. 

208. Längsholz des Pfluges 210 
Lärm 157 Anm 4. 208 
'Läuchse' 133 

läufig sein, von der Kuh vgl 'rindern' 
läut^i 87 a 1, b und c 
leben 161, la und b 
lebendig 15. 57 
Leber 118, 2. 137, Ib. 157 Anm 4. 

263,1 
Lebkuchen 54b. 138 Anm 2. 161 

Anm 
Lebtag 50, 1 

lecken 54 a, Imperativ 14, 5 
Leder 157 Anm 2 
ledig 55, 4 a. 151. 157 Anm 3. 259, 3 
leer 73c. 193 A 1. 198,2. 271 
Lefze 54 a 
legen 160 
Lehm 246 b 
Lehmgrube 241 



Wörtcrveracichnis. 



217 



Lehne (Polster) 56. 161, 2. 211 

lehnen 132. 226. 252. 2 

Lehre 197, 1 

lehren 197, 1 

Leib 96 a 1 und b 

Leiche, Leichenbegängnis 144 

leicht, Superlatiy 143 

leid 96 a 1. 206. 274 

leiden, Ptz 157 Anm 2, 4. 162 

leiern 87 Anm 4 

Leier 193A 1 

leihen, vomVieh zur Arbeit 1 55 Anm3 

Leilach(en) 50, 1 

Leim 228, 2 

leimen 228, 2 

Leintuch 50, 1 

'Leite' 78 

Leiter, Leiterchen 52a 5. 96 b. 98. 

118, 2. 180 Anm 3. 190 a 1. 

263,2 
Leitersprosse 65. 268, 6 
Leitseil 96b. 257, 1 
'Lengwied' 171, 1. 208 
lenken 280 

'Lenkwiet' vgl Lengwied 
Lerche 77. 202, 4 
lernen 202, 1 

lesen 161, 1 a und c, 3Sg Prs 264 
Letten (Thonerde) 55, 4 b 
'Leuchse' 133 

leuchten 87 a 1. 181, 2Sg Prs 143 
*leuem' 87 Anm 4 
leugnen 114 Anm 3. 155 Anm 1. 

191, 1. 192b. 277 Anm 2 
Leute 14, 1. 87 a 1, b und c. 271 
*leutHch' 87 a 1 

Licht 90 a und b. 134, 1. 187 a 1 Anm 
lieb 90aundb. 145, 1. 161, laundb 
Lied 141, 1 a. 142, 1 
liegen, 3Sg Prs 59. 78. 103. 138 

Anm 1. 148. 253, Ptz 161, 1 a 
Lilie 102 Anm 1. 104. 128 a. 146. 

277, 1. 278 und Anm 
Likör 197, 1 
links vgl *hüist' 
'Lisse' 133 



Loch 128a. 129. 167 Anm 1, PI 63 b. 

Dim 63 a. 128 a 
locken 268, 11 

Lohn 81. 1 17a und b. 229. 246, PI 231 
Lorbeeren 81. 185 a 3. 203,2 
Los, Lose 82 c 

lostrennen, mit den Fingernägeln 65 
Lottel 157 Anm 2, la 
lotter 157 Anm 2, la 
Löffel 248, 1. 268, 5 
Löhlein 126, 2 
lösen 82 a 
löschen 248, 1 
löten 82 a 

Löwe 53. 107, 1. 118, la. 248, 3 
Luder 92 a. 180 Anm 3 
luftig 65 

Lump 165, 1. 259, 5 
Lumpen (Kollektiv) 220 
Lumpengesindel 280 
Lumpenpack 50 Anm 
Liunpenzeug 260, 2 
Lunge 218 
* lupfen' 67 Anm 
Lüge 166, 1 a 
lügen 90 Anm 2, 3Sg Prs 181, 

Ptz 260, 2 

machen 49. lila. 118, la. 128a. 

168 Anm 2, 2Sg Prs 128a. 133 

Anm. 247, 1, Imperativ 17 a 
Made 84 

Magd 96 a 1. 148. 190 Anm 2. 253 
Magen 71 Anm 2. 147, la. 159, la 

und b. Magen des Schweines 

114 Anm 2 
'Mag(en)samen' 71 Anm 2 
Magnus 147 Anm 3. 259, 5 
mahlen 159, la und c, 3Sg Prs 

53. 177 a 1 
Mai 96 a 2. 103 Anm 2 
Maibaiun 96 a 2 
maintenir 280 
majorenn 280 
mal 118 Anm 3 
malade 28^ 



218 



Wörtearveraeichiiis. 



malen 69 a . 

Maler 69a 

Malz 168, 1 a _ 

malzeii 168, 1 a 

'mampfen' IMa. 11 3, 1 

man 109 Anm 2 

manch, inancKer 157 Anm 3 

manchmal 48 a 

Manggasse 206 

Mann UTaundh. 168,2. 207. 246a, 

b und c, PI 208. 268, 4 
Marder 168, la 
Marie 162 

Maria Himmelfahrtstrauss %0i, 3b 
Markt 48 Anm. 142 Anm 3. 264 
markten, Ptz 155 Anm 3 
marrubium (Pflanze) 114 Anm 3 
Martin, Martinchen 52 a 4. 202, 3 a 
Martina 213 
Martinstag 265 
Mass 69 a. 74. Dim 74. 183 a 4. 

Mass Ohm 222 
Massholder 268, 6. 277 Anm 1 
Masse, rote 186a 1 und b, von 

Leuten oder Tieren 1 1 1 Anm 2 
*Massik' 150a 

* Matze' (Augenschleim) 52 a 4 
Mauer 193 A 1. 200 
Maul 61. 251. 258, 2, PI 87 b. Dim 

181 Anm 1. 251. 258, 2 
Maulwurf 52 a 4. 94 a und b 
Maurer 87a 1. 197, 2c 
Maus 84, PI 87 a und c 
mächtig 52 a 1 und b. 128 c 
Mädchen 96 a 1. 148. 190 Anm 2. 

253 
mähen 3. 73 Anm 5 a und b. 74 Anm. 

76 Anm. 96 Anm. 103 Anm 1. 

106, 1 und Anm 2. lila 
Mähre 202, 3 a 
massig 73 c 
'meckern' 268, 11 
Meer 73 Anm 2 
Mehl, gemahlenes 90 a 
Mehltau 58. 99 a 2 
mehr 73 Anm 2, 141 Anm 3. 194, 2. 



197, 1, 205 Amn 2. 227. 265 

Anm 4. 

mehren 76 a 

mein 14. 117 a. 228,1, ^ektiert 14,1, 

114 a. 117 Anm 2 

meinen 241. 246b und c^ 2 und 3Sg 

Prs 114 b. 115, 1. 242. 264, Ptz 

260 Anm 4 _ 

mein Lebtag (Ausruf] 50, 1 
Meinung 259, 1 

Meissel 122. 180b. 190a 2.. 268,6 
Meister 98. 111 a.. 1 26 Anm 1 . 19Q a 1 

und b. 241 Anm 
melken 55, 1 

Mensch, dummer vgl: Vieh, lang- 
samer vgl 'Knötscher', zorniger 

vgl Qiftscheisser 
merci 280. 
'Merre' 202, 3 a 
Messe 268, 7 
messen 54 a und b 
Messer lila 
Messing 268, 7 
Messner 268, 7 
Mette 268, 10 
mich vgl ich 
Michael 58. lila 
Michaelstag 265 
Mieder 90 b 
MUbe 106, 2 
'milbig' 259, 4 
Milch 128 a. 278 und Anm. keine 

Milch mehr gebend vgl '^er- 

siehen' 
minder 141 Anm 3 
mir vgl ich 
mischen, Sauerteig, Mehl und 

Wasser 55, 4 d 
Mispel 55, 3 
Mist lila. 171,1 
MisÜache 171, 1 

Mistsuttel 157 Anm 2, 1 a und b 
mit 171,1. 271. miteinander 142 

Anm 3. 274, 4. 275 Anm 2 
mitten 268, 10 
Model 157 Anm 2, 2. 178, 1 



Wörterverzeichnis. 



219 



Mohn tl Anm 2 

Molke 61 Anm 1 

Mond 223. 265 

Montag 75. 151. 183 a 3 und b. 223. 

225. 257, 4 
Moos 124b 

'Mores' (Angst) 80 Anm 2 
morgen 203,1, morgens 126 Anm 4 
morsch 178, 2. 193 Amn 2. 195, 2. 

201a 
Morschlanden (Flur) 61 Anm 2 
'MoBche' Moses 80 Anm 2 
Most 62. 178, 2 
Most-Balthasar 178, 2 
mögen 179 a 1, ISg Prs 14, 5. 147, 

la. möchte 134,1. 173. 179a 2 
Mörser 64. 204, la 
Mörtel 204, 1 a 
'mucksen' 155 
Mund 277, 4 

mundvoll 141, 2. .275, 2. 277, 5 
Mundstück eines Geschirrs 84 
Muschel 65 
Muschelbach 50, 2 
Musik 165, 1 

'muten' (von der Kuh) 92 a 
Mutter 92 b. 93. 142, 1. 180 Anm 3. 

188a 1 und b 
Mücke 67 Anm. 268, 11 
'mucksen' 67 a 
müde 73 Anm 3. 94 a und b 
(der) Mühe wert 110 
Mühle 166, la und b 
Mühlgestell 48 a 
Münch 220 

Münze, geweihte 74. 183 a 4 
mürbe 107, 1. 204,3 a. 278 
müssen 189 a 2, b und c. 268. 

268,6, 2Sg Prs 188b, Ptz 94b 

Nabel 157 Anm 2, 2. 159, la. b. c 
nach 69a und b. 114a. 260,3 
Nachbar 72. 182 a 1. 257, 2. 267 
Nachen 128 a. 167 Anm 2 
Nachgeburt 161, la 
'Nacht(ge)letze' 248, 2 



nachher 144 

nachsinnen 94 a 

Nacht 168, la, b, c und Anm 1, 

PI 52 a 1. 134, 1. gestern Nacht 

vgl nächtig 

nackt^ I ^^^' ^ "^^ ^^^^ 2. 268, 11 
Nagel 157 Anm 2, 2. 159, Ic, PI 

177 a 1. 265 Anm 3 
nageln 159 Anm 1 
nahe 74. 132. 252, 2. nächst 254 
Name 10. 207, PI 160 Anm 2. 209 

Anm 
Napf 114 a. 140 a 1 
Narbe 106, 2 
Narr 80 Anm 2. 1 15, 2 a. 268, 2. 279. 

Vgl anch 'Zwetschennarren' 
naschen 54 a 
Nase 159, 1 a imd c 
naturel 280 
natürlich 280 
Naumburg 257, 3 
nächtig 168, la 
'näh* 11 
Nähe 74. 114 a 
nähen 54 a. 73 Anm 5 a 
Nässe 265 
neben 109 Anm 2 
nehmen 161, 2. 210, Imperativ 246 b, 

Ptz 16, 3. 145, 1. 218. 260 Anm 4 
'neidscheerig' 126 Anm 4. 146 
nein 11. 241 
Nest, Nester 55, 2. 114a. 126Anml. 

158. 170, la und b, PI 55, 2. 

170, la. Dim 170,1a 
neu 87 a 2 und b. 106 Anm 2 
neugierig 126 Anm 4. 146 
neun 88. 117 a. 234 
'neuschierig' 126 Anm 4. 146 
Netz 51 

'nibeln' 157 Anm 4 
nicht 14, 1, 8. 60, 2. 254. 271. nicht 

mehr 265 Anm 4. nicht wahr 

257,2 
nichts 73 Anm 2. 133. 142 Anm 3 
nieder 157 Anm 2, 2 und 3. 162 



220 



Wörterverzeichnis. 



niemand 91. 1 1 5, 2 a. 1 24 Anm 1 . 235 

'niggsgierig' 126 Anm 4 

nirgend 202, 6 

Nisse 122 

noch 130, 3. 205 Anm 2. 214 

nochmals 257, 1 

Not 80 a und c 

nötig 82 a und c 

nun 205 Anm 2 

nur 106 Anm 5. 254 

Nuss 66. 174, 1 

nüchtern 189a 1. 189b 

'nüh' 11 

nütze 67 a. 265 

ob 137 Anm 3. 139 Anm 2. 271 
oben 137, Ib 
ober 109 Anm 2. 137, 1 a 
obstinatuB 280 

Ochse 133. 159 Anm 1. 172 Anm 2. 
174 Anm 2. 257, 2. Dim 257, 2 
Ochsenberg 133. 172 Anm 2 
Ochsenthalerweg 133 
oder 157 Anm 4 
Odermennig 71a Anm 3 
Ofen 163. 178,1, PI 179 al 
Ofenruss 144. 188 Anm 
oh 11 
Ohm 222 
Ohmet 222 
ohne 265 Anm 4 
Ohnmacht 222 
Ohr 80 a. 193 A 1. 197. 3 
Oktober 137, la 
'onnamen' 222 
ordnen, den Acker 233 
Ort 198, 1 
Ostern 185 a 1 
Otter 61. 268, 10 

Öhr 82 a 

Öhre 193 A 1 

Öl 15. 64. 179 a 2 und b 

Pabflt 10. 136, 1. 144. 157 Anm 3 
pachten, 2Sg Prs 143 



Paimar 234. 275, 2 

Paimarer 257 Anm 3 

Palmen 136, 1 

Pantoffel 268, 9 

Papagei 136, 1 

Papier 136, 1 

Papierrolle 268, 1 

Pappe 136, 1 

päppeln 52 a 4. 137, 2. 268, 9 

passend 52 a 3 

Patenkind 179 a 1 

'Pater', 'Päterlein' 74 

Pater noster, Dim 74. 183 a 4 

Patin 179 a 1 

'Paucke* 84 

Paul 136, 2 

Pech 136, 1. 170, la, b und c 

Pechpfetzer 170, la 

Pelz 55, 1. 169. 177 a 2. Dim 169 

Pest 55,4 b. 136, 2 

Peter 76 a. 136, 2. 180 Anm 3 

Petersilie 184a 2 

Pfad 140a 1 und b 

Pfaffe 268, 5 

Pfahl 69a. 140a 1. 279. Pfahl zum 

Aufwinden 190 a 1. Pfahl zum 

Ausheben von Hopfenstangen 

206 
Pfalz 140 b 

Pfanne 140 a 1 und b. 206. 268,4 
Pfarrer 140 a 1 und b. 268, 2 
Pfeffer 54 a und b. 140 a 1. 268, 5 
Pfeife 140 a 1 und b 
pfeifen 250 

Pfennig 119 Anm 1. 140 a 1 und b 
Pferch 202, 3 a 
Pferd 145, 1. 212 
PferdefusB 55, 3 
pfetzen 51 Anm 1. 58 
'Pfetzeemest' 121 
Pfetzer des Pechs 170, la 
Pfiff 171, 1 
Pfips 111 Anm 3 
Pfirsich 202, 1 
Pflanze 140 b. Andorn (marrubium) 

114 a Anm 3. Flugfeuer 121* 



Wdrterreneiohnis. 



221 



Hederich 157 Anm 2, 1 a, b und 

Anm 4. 161, la. Kresse 2öS, 7. 

Winde 105 Anm 2 
Pflaster 48 a. 140 b 
Pflaume 140 b. 233. 246 b 
'Pflech(t)gra8' 121 
Pflege 161, Ib 

pflegen 121. 140b. 161, la. 241 
Pfingsten 140 b 
Pflock 140 al. 178, 2, PI 178, 2. 

268, 11 
Pflug 92a. 121. 140b. 14T, la 
Pflugstangen 76 a. 252, 2 
pflügen 260, 4 
PMem 140b 
pfropfen 51 
Pfründe 140 a 1 und b 
Pfuhl 140 b 
Pfund 140b. 219 
pfui 36 Anm 
Pfühl 67 Anm. 106, Anm 4 und 6. 

140b 
Pfütze 128 Anm 1. 140. 279 
PhiHpp 277, 1 
Püle 136, 1 
Pinsel 136, 1 
Pips 111 Anm 1 
Platz 168 Anm 3 
polnisch 259, 2 
Polster 56. 161, 2. 211 
Posaune 233 
Post 136, 2 
'Pötterlein' 183a 4 
predigen 157 Anm 3 
Predigt 141,1b 
Presse 54 a. 268, 7 
Professor 280 
Prügel 147, 1 b. 157 Anm 2, 1 a. 

166, la und b 
Pumpe 145, 1 
Punkt 136, 2 
Puppe 140 a 2. 268, 9 
putzen 136, 1, Inf Gen 115, 2 a 
'putzig' 259, 4 und Anm 2 
Pülfiringen 249 a. 257, 6 
Pülfringer 257 Anm 3 



Qual 71 a. 160 Anm 1 
Qualm 154 
quälen 154 
Quelle 154 
Quitte 157 Anm 4 

Rabe 131 Anm 1. 268, 9 
Rahmen 160 Anm 2. 207. 209 Anm. 

Dim 209 Anm 
Rain 117 a. 241 
Rainfarn 241. 277 Anm 1 
'rammeln' 268, 3 
Rand 207 
Ranf 275, 2 
Rang 207. 246 a 
'Rangerse' 119 Anm 2 
'Ranke' 206 

Rasen 113 Anm 1. 124 a. 159, Ib 
Ratte 48 a 

'Ratter, PI 159 Anm 1 
Ratz 52a 4. 168, la 
Ratzkatze 168, 1 a 
Rauch 109 
rauchen 99 a 1. 128 a 
'Räude' 84 

rauh 128 Anm 1. 129 Anm 
'räumen' 233 
Raupe 84 
'Raupe' (Insektenmade) 84. (junges 

Vieh) 84. Dhn 84 
Rausch 165, 1 
'räh' 73 Anm 3 
Räuber 101c 
räuchern 99 a 1. 101c 
Räude 84 
räudig 87 a 1 
'Räupling' 84 
Rebe 161, la, PI 161, Ic 
Rechen 54 a 

rechnen, 3Sg Prs 263, 3 • 
'rechsein' 133 
recht 14, 6. 56. 109. 128c. 134, 1. 

170, Ib 
Rede 141, 1 a. 142, 1 
reden 53. 118, la. 177a 1 
Regel 147,1a. 161,1a 



222 



Wörterverzeichois. 



regen 14, 6. 155 

Regen 147, la. 161, Ic 

regnen, 3Sg Prs 16, 5. 263, 3, Ptz 

14, 1. fein regnen 157 Anm 4. 

stürmisch regnen 102 Anm 1. 

stürmigch regnen und schneien 

69 a und b 
Reh 76 d 

*Rehe' (Haltestangen) 76 a. 252, 2 
reiben 78. 105 Anm 1. 250, Ptz 162 
reich 128 a. 129. 181 
Reif (Seil) 96 a 1 und b 
Reihe im Weinberg 80 a und d 
Reiher 96 Anm 
Reim 228, 2 

Rein (Hundename) 228, 1 
'rein' 241 

Reinigung der Kuh 161, la 
reissen 61 Anm 1 
Reissig 78. 151 

reiten, Ptz 157 Anm 2 und 4. 162 
'Reiter 190 a 1 
^Renmiflcheid' 208 
rennen 268, 4 
'resseln' 133 
retten 268, 10 
Rettich 183 a 2 und c 
reuen 106 Anm 2 
Reuss 258 Anm 
•Rhein' 228, 1 
Richter 58 
riechen (intrans und trans) 48 a und b. 

128b. 180b und Anm 2. 187a 2. 

268,8. nach Fett riechen 202,5 a. 

riechen, vom Heu 67 a 
Riegel 157 Anm 2, 2 
Riemen 235 
Riese 162 
rieseln 157 Anm 4 
Riester l87a 1 
Rinde 274, 4. Vgl 'Spenn' 
•rindern' 171, 1. 274, 4 
Rinderbach 50, 2 
Ringel 131 Anm 1 
ringen 105 Anm 1 
ringsherum 131 Anm 1 



Rinne 104. 212. 278 

rinnen 212. 268, 4, Ptz 218. 260, 2 

und Anm 4 
Rippe 58. 268, 9 
Riss 109. 171, 1 
Ritt 171, 1 

'Roches' (Zorn) 80 Anm 2. 259, 5 
Rock 178, 2, PI 268, 11. Dim 63 a, 

b und Anm 2 
Rockschoss 76 a 

Rohr 16, 5. 80a. 193 A 1. 197, 3 
Rolle 268, 1 
Rosa, Rosachen 80 a 
Rose 80a, b, c und d. Dim 82 a, 

b und c. 180 Anm 3. 185 Anm 
rot 80 c. 103 Anm 3. 117 a 
rote Masse 186 a 1 und b 
Rotlauf beim Vieh 121 
Rotz 109. 142, 2 
Röhre 82 a, b und c. 197, 1 
rösten 186 a 1 
'Rötel' 186a 1 und b 
Ruf der Sautreiber 131 
rufen 188 a 2. 268,5 
Rufina 114 a 

Ruhe 92 b. 106 Anm 2. 107 Anm 1 
Ruhestock 126 Anm 3 
rund, flektiert 142, 1 
runden Gegenstand schieben 248, 2 
rupfen 61 Anm 1 
Russ vom Ofen 144. 188 Anm 
rusticus 193 A 1 
Rute 141, Ib 
rutschen 67 Anm 
Rübe 94o. 119 Anm 2 
Rücken 65. 155. 268, 11 
rückw&rts 126, 2 
rühren 94 c. rühren, vom Teig 

194,1 
Rüssel 95. 180 Anm 3. 189a 2 und b. 

268, 6 

's vgl der und er 

Saat 69 c. 71 Anm 1. 279. Dim 71 

Anm 1 
Saatfeld 92 a 



Wörterverzeichnis. 



223 



Sachsen 133. 159Anm2. 168 Anm2 
Sack 167 Anm 1. 168, la und c, 

PI 168, la. Dim 52a 4 
Saft 168, 1 c 
sagen 159, 1 a. 265 Anm 1 a, 2Sg 

Prs 253 Anm 1, 2 und 3Sg 

Prs 264. 177 a 1, Ptz 14, 8 
Salat 50 Anm. 71a. 124 a 
Salatstengel 157 Anm 3. 193. 193 

A 2 
Salbe 137, 1 a 
salben 137, 1 a 
Salz 168, la, b und c 
Same 72. 222. 224 Anm. Dim 224 
sammeln, Ahrenreste vgl stupfein 
Sand 49. 114 b. 207. 246 c 
sanft 207. 275, 8 
Sans prendre 280 
Satan 280 
satt 12 Anm. 15. 157 Anm 2 und 3. 

168, la 
Sattel 159 Anm 1 
Satz 142,2. 168,1b 
Sau 124 a. 258, 2, PI 87 b. Dim 

257 Anm. 258 
sauber 271 
sauer 193 A 1. 200 
Sauerteig, Mehl und Wasser mischen 

55, 4d 
saufen 84. 181, 3SgPrs87a]. 

181, Ptz 260, 3 
sausend bewegen 203, 3 
Sautreiberruf 131 
säen 3. 73 Anm 5 a und b. 84 Anm. 

106, 1, 3 Sg Prs 184 Anm 1, Ptz 

107, 2 
S&ge 161, Ic 
Schaden 127. 141, la 
schaden 276, 3 Sg Prs 276, Ptz 264 
Schaf 69 a. 180 Anm 2. 183 a 2. 266. 

PI 183 a 4. 266. 268, 5. Dim 

183 a 4. Vgl auch 'Bäcker' 
schaffen 48 a 
Schalk 50, 3. 259, 5 
Schande 127. 265. 274, 4 
scharf 127. 140 Anm 3 



Scharfrichter 140 Anm 3 

scharren 109 

Schatten 16, 5. 113 Anm 1. 127. 157 

Anm 2, 1 a und b. 267 
Schatz 168 Anm 3 
schauen 6L 65 
schaukeln 61 
Schädel 127 
Schäfer 75. 180 Anm 2. 183a 2, 4 

und c. 268, 5 
* Schäfers Löhlein' 126, 2 
schälen 177 a 1 
schämen 209 
schänden 274, 4 
schämnen 234 
scheckig 54 a. 127. 134, 2. 259 4, 

und Anm 2. 268, 11 
scheel 127. 135 
Scheere 73 a und c. 127. 198,2 
Scheibe 79. 127. 250 
Schein 117 a 
scheinen, 3Sg Prs 114 b 
scheissen, ISg Prs 14, 5 
Scheisser 171, 1 
'Scheich' 128a. 167 Anm 2 
ScheUe (Glocke) 55, 1. 61. 268, 1. 

Vgl auch 'Klapper' 
schelten 55, 1. 274 Anm 
Schenkel 127. 155 
'schepp' (schief) 54 a. 124 Anm 1 
Scherbe 54 b. 137, 1 a. 202, 1 
Scheuer 193 A 1. 197,2 a 
schichten, Ptz 264 
schieben 61. einen runden Gegen- 
stand schieben 248, 2 
schief 54 a. 124 Anm 1 
Schiefer 157 Anm 2, 1 a 
schielen 128 a. 135 
schier 202, 6 und Anm. 254 
schiessen 118b. 127. 180b. 187a 2. 

265 Anm Ib. 268, 6, 3Sg Prs 

187 b 
Schilfrohr 52 a 4 
schimpfen lila. 212 
Schimpfname Aas 69 a. 122 Anm 1. 

Schimpfname Grindkopf 171, 1. 



224 



Wörtenreneiehnis. 



Schimpfiiame Luder 180 Anm 3. 

Vgl auch Schindaas 
Schimmel 212. Schimmel auf dem 

Weine 222 Anm 
Schindaas 212. 274, 4 
•Schindel' 127 
schinden 127. 212. 274, 4, PtE 

274,4 
Schinder 212 
Schindershütte 274, 4 
SchiBB 171, 1 

Schlaf 126, 1. 180 Anm 2. 182a 2 
schlafen 180 Anm 2. 182 a 2 
Schlag 126,1, PI 177 a 1. 266 
schlagen 52 a 4. 87 Anm 4. 126, 1. 

159, Ic, 2Sg Prs 177 a 1. 253 

Anm 1, 3Sg Prs 258,1. 264 
Schlange 206 
Schlappe 268, 9 
schlecht, flektiert 54 a 
schlecken 54 a und b 
Schlegel 177 a 1 
Schlehe 76 b 
Schleife 250 
schleifen 96b. 190 a 2. 203,3. auf 

dem Eise schleifen 268, 2 
Schlehn 228, 2 

schliessen 187 a 2, 3Sg Prs 187 b 
Schlitz 171, 1 
Schloss 178, 2 
Schlot 1 26, 1 
schlüpfen 67 Anm. 140 b 
schmal 126, 1. Komparativ 248, 3 
Schmalz 168, la, b und c 
schmalzen 168, la 
schmecken 48 aund b. 1 68, 1 a. 268, 1 1 . 

schlecht schmecken (intr) 63 a 
'Schmeis' (Treibschnur) 96 a 1 
schmeissen 78. 181. 250 
' schmelmig' 259, 4 
schmerzen, brennend vgl 'hehren' 
Schmiede 126, 1 
Schmiele 259, 4 
Schmiss 171, 1 
.'schmorgens' 126 Anm 4 
schmutzig von Charakter 71 Anm 4 | 



Sehnabel 49. 126, 1. 157 Anm 2, 2. 

159, la und b 
'schnachts' 126 Anm 4 
Schnake 182 a 2. 268,11 
'schnappen' 52 a 4. 248, 4 
schnattern 157 Anm 4 
Schnecke 54 a. 268, 11 
Schnee 76 a, b und d. 126, 1 
schneiden 126, 1, PtE 14, 1 und 2. 

162 
schneien 250 
schnell 203, 3. 254 
Schnellkügelchen 155 
Schnepfe (Vogel) 54 a 
Schnepfendreck 54 b 
'schneppen' 52 a 4. 248, 4 
Schnitz 131. 171, 1 
schnupfen 140 Anm 2. 268, 9 
Schnupfen 268, 9 
Schnur 92a. 96a 1. 193 A 1 
schnurren 203, 3 
schnüren, Ptz 190 a 1 
schocken, 'schockein' 61 
'Schode' 80 Anm 2. 279 
'schofel' 71 Anm 4 
SchoUe 127. 268, 1 
schon 14, 8. 118 Anm 3. 127. 254 
schonen 229 

schoren 195, 1. 198, 1. 199 
Schooss 76 a 
Schöffe 268, 5 
schön 14, 4. 83. 117b. 231. 246a. 

265, Nom Sg Fem 89. 258, 1. 

Komparativ 232. 254. Superlativ 

83. 186 a 3. 232. 263, 3 
Schönfeld 257, 1 
schöpfen 53. 248, 1 
schräge 177 a 1 
Schraubestock 263, 1 
Schreckgestalt zum Verscheuchen 

der Vögel 61 Anm 1. 178, 2 
schreiben 78. 250, Ptz 162 
Schreibfach 168 Anm 1 
schreien, Ptz 253 Anm 2. 260, 2. 

265. schreien vom Bock 268, 11. 

vom Esel 203, 3 



"WörterTeraeichnis . 



225 



Schrift 171, 1 

'Schrot' (Weinbergreihe) 80a. c. d 

schrötig 82 a 

Schuh 92 a und b. 129, PI 132. 252,2 

Schuhmacher 256 

schuldig 67 a und b. 1 5 1 . 259, 3,274,1 

Schule 92 a. 265 

Schuss 174, 1. 266, PI 157 Anm 1. 

268, 6 
Schuster 10. 170, la. 188a 1. 256 
Schutt nicht gewährend 67 a 
schüren 166, la. 193 A 2 
Schürze 204, 3 b 
Schüssel 67 a. Dim 263 , 3 
schütten 68. 166, 1 a, Ptz 167 Anm 1. 

157 Anm 1, 2. 264. 270 
schütteln 67 b 
schwach 168 Anm 2 
Schwager 69 a. 180 Anm 3 
Schwalbe 106, 3 
Schwamm 139. 167 Anm 2. 168 

Anm 3 
Schwanz 142, 2. 207, PI 208 
Schwärm 49. 247, 2 
Schwarte 48 a. 193 
Schwartenmagen 109 Anm 3. 114 

Anm 1 
schwarz 126, 1. 168, la und c 
schwatzen 52 a 4 
Schwäche 152 
schwätzen 52 a 4 
Schwefel 157 Anm 2, 2. 161, Ic 
Schwein vgl *Barg' und 'Laufer' 
Schweinberg 257, 2. 275, 2 
Seh weinberger 257 Anm 3 
Schweinsmagen 114 Anm 1 
Schweiss 96 a 1 
schwemmen 268, 3 
schwer 73 a und c. 193 A 1. 198, 2. 

Komparativ und Superlativ 114 

Anm 2. 183 a 3. 202, 2 
Schwester 55, 2. J26 Anm 1 
Schwiegervater 198, 2 
schwimmen 112. 126, 1. 268, 3, Ptz 

218 
Schwindel 165, 1. 275, 3 

Heilig, Mundart des Tambergrniidefl. 



schwindeln, 3Sg Prs 275, 3 
'schwirbeln' 202, 5a 
'schwirmeln' 202, 5 a 
Sebastian 114 Anm 3. 142 Anm 5. 

274, 7. 277 Anm 2 
sechs 55, 4 a. 133. sechs Uhr 89 
sechzehn 55, 4 a. 133 
sechzig 54 b 
See 76 a 

Seele 73 Anm 1. 76 a, b und d 
Segen 161, la 

sehen 114 Anm 5. 161, 1 c. 205 Anm 1, 

2 und 3Sg 132. 252, 2, Ptz 14, 8. 

132. 137 Anm 4. 252, 2. 260, 2 

sehr 260, 4 

'Seichameise', 'Seicheemest' 190 al 

und Anm 2 
seichen 190 a 1 und Anm 2 
seiden 258 Anm 
Seife 120. 190 a 2 und b. 268, 5 
Seü 92 a. 96 a 1 

sein (Inf) 117a. 228, 1, iSg Prs 
73 Anm 3, 2Sg Prs 126 Anm 1, 
3Sg Prs 14, 1. 124 Anm 4. 254. 
271, sind 14, 1. 142 Anm 2. 254, 
sind (wir) 60,2. 105 Anm 3. war, 
waren 198 Anm 1. gewesen 14, 1. 
55, 2. 126 Anm 1. 260, 2 
seitdem 157 Anm 4 
selbander 108 Anm 2. 144. 274, 4 
'Seihende' (Zettelende) 55, 1 
selbst 144 
selig 73 Anm 1 
'seilere' 265 Anm 5 
Sellerie 124 a 
'seit' 138. 174 Anm 1 
Senf 144. 157 Anm 3. 275, 2 
Senkung 78. 144 
Sense 77. 125 a und b. H8. l^a 1 

und 3. 227. 253 
Seppel 108 Anm 4. Sepper 277 

Anm 2 
Sester 55 Anm 
setzen 51 

sich 126, 2. 171, 1. 254 
Sichel 128 a. Sichel hämmern 274, 5. 

15 



226 



Wörtörverzeichnig . 



Sichelmesser 51 Anm 1 

Sieb 78 

sieben 162 

siebente 115,2a. 276 

sieden 90a, Ptz 157 Anm 2, 4. 178, 1 

Signal 147 Anm 3 

Bingen 119a. 124a. 270. 274,5 

sinken lassen (den Kopf) 155 

sitzen 61. 142, 2, Ptz 51 aund b. 122 

Anm 2 
Sitzung 65 Anm 3. 259, 1 
Slowak 2S0 

's morgens 126 Anm 4 
's nachts 126 Anm 4 
so 14. 80 Anm 1. 80c. 255 
80 beschaffen 115, 1 
soeben 108 Anm 3. 277, 1 
Sohn 219 
solch 115, 1 
Soldat 61 Anm 2 
Soldätchenspiel 52 Anm 
sollen, 3Sg Prs 126, 2 
Sommer lila. 157 Anm 2, 1 a. 218 
Sonne 116. 218. 268,4 
sonst 144. 260, 6 
Sophie 277 Anm 2 
Sorge 203, 1 
sorgfältig 99 a 1 
'sotaner' 115, 1 
Span 222. 246 a, PI 224 Anm 
Spannen 206. 268, 4 
Sparren 268, 2 
Spatz 126, 1. 168 Anm 3 
Spänebrenner 74. 224 Anm 
spärlich 198, 2 
spät 14, 3. 73 Anm 4. später 74. 

18:U4 
Speck 170, laund b 
Speckbrocken 90 a 
speckig 259 Anm 4 
'SpeierHng' 78. 193 A 1 
speien 190 a 1, Ptz 253 Anm 2. 

260, 2. 265 
'Speitzich' 190 a 1 
•Spelter' (Holzstück) 55,4b 
'Spenn' (Baumrinde) 213 



Spiegel 90a. 147, Ib. 180 Anm 3 

Spinat 71a 

'Spind' (Baumrinde) 213 

Spindel 208 

Spinne 268, 4 

spinnen 268, 4, Ptz 218 

Spiess 122. 126, 1 

Spottname der Königheimer 102 

Anm 2 
Spottnamen geben 222 
Sprache 69 a und b. 182 Anm 
*Spreit' (Flur) 96 a 1 
'Spretze' 51 
'spretzen' 51 
*Spretzer' 51 
Spritze 51 
spritzen 51 
Sprung 174, 1. 219 
*Spru6ser 65. 268, 6 
Spühlich 50, 1. 94 a 
spüren 166, la 
Staat 71b 

Stab 54 a. Dim 42 b 
Stadtviertel Taubhaus 144 
Staffel 48b 
Stall 108. 167 Anm 3. 168, la, PI 

52 a 4 
Stange 140 a 2, PI 133, am Pflug 

252,2 
*8tat' 73 Anm 4 

Stauche 87 Anm 4. Dim 87 Anm 4 
Staude 124 a 
Städter 257 Anm 3 
Stämme anhauen 159 Anm 4 
Ständer 274, 4. 275 Anm 2 
'ßtät' 73 Anm 4 
stechen 54 a. 268, 8, Ptz 61 
Stechfliege 211 
Stecken 54 a. 155 
stehen 96 Anm. 117 a und Anm 1. 

226. 106 Anm 1, 2Sg Prs 184a 1, 

3Sg Prs 76 d, IPl Prs 117 

Anm 1, Ptz 270. 274, 4 
stehlen 161, 1 a, b und c 
steif 12 Anm. 15. 250. steif auf den 

Beinen 73 Anm 3 



Wörterverzeichnis. 



227 



steigen, Ptz 162 

steigern 87 Anm 4 

Stein 117 a und b. 126,1 

Steinbach 50, 2 

Steinberg 16,2. 190a 1. 242. 275,2 

Steinfurt 115, 1. 117 a. 257,2 

Stelze 55, 1 

Stempel 140 b 

Stengel vom Kraut 195, 1. 199. 

Stengel vom Salat 157 Anm 3. 

193. 193 A 2 
steppen 54 a 
sterben 54 b. 56. 137, 1 a. 202, 1, 

Ptz 14, 1. 62. 203, 1 
Stern 198, 2 
Steuer 87 b. 197 Anm 
'Steuper' 140 a 2 
Stickel 58. 155 
Stiefel 162 
Stiel, PI 265 Anm 3 
Stier 90 a. 126, 1. 193 A 1 
Stimme 268, 3 
stinken 119 a, Ptz 218. stinken wie 

ein Bock vgl 'bocken', ' böckseln' 
Stipendium 280 
Stock 126, 1. 178, 2, PI 63 a und b. 

268, 11 
Stoff aus zweierlei Tuch 250 Anm 2 
'Stoffel' 61 
stolz 178, 2 
stopfen 140 a 1 
Stoppel 140 a 1 

Storch 195, 2. 198, 1. 278 und Anm 
stossen 80 c. 155. 180 Anm 2. 185 a 2. 

268,6, 2und3SgPr8l26Anml. 

186 a 1 
stören 82 c 
Strafe 182 a 2 

strafen 180 b. 182 a 2. 268,5 
Strahl 71b 
Strang 1 19 a. 207. 275 Anm 3. Strang 

der Weide 162, PI 119 a 
Strasse 180 Anm 2. 180 b. 182 a 2. 

268, 6 
Strassenrinne 104 
Strauss 204, 3 b 



streifen 96 b 

streiten, Ptz 157 Anm 2, 4 
Streue 87 b. 101a 2, b und c 
streuen 101a 2 und c. 106, 1 und 

Anm 2, 1 Sg Prs 107, 1 
Strick 96a 1. 171, 1, PI 268,11 
Strobel 61 Anm 1. 157 Anm 2, la 

und b 
Stroh 80a und b. 82 a. Dim 82 a. 

Vgl auch 'Wirrstroh' 
'Strubel' 61 Anm 1 
Strumpf 174, 1. 219 
Stube 46b. 137, 1 a und b. 165, 1 und 

Anm 1 
Stuhl 92 a und b 
stummer 268, 3 
stumpf 219. 259, 4 
Stumpf 220 
Stunde 265. Dim 220 
'stupfein' 67 Anm 
Sturm 61 Anm 1. 203 Anm. 278, 

PI 204, 3 a 
Stutz 254 
'Stabich' 67 Anm 
Stück 67. Stück Zeug 268, 9 
Stündlein 220 
stürmisch 204, 3 a 
stürmisch regnen und schneien 69 a 
'Stütze' (Gef&ss) 67 Anm 
Buchen 92 b. 128 a. 189 a 2 und b. 

268. 268, 8 
sudeln 165, 1 
siunmen 268, 3 
Suppe 140 a 2. 268, 9 
Suttel 157 Anm 2, 1 a und b 
Sünde 124 a. 220. 274,4 
süss 189 a 2. 266. 268, 6 
'Süt' 166, 1 a 

'Tacke' 52 a 4 und b 

Tafel 10. 71 Anm 3. 159, 1 c 

Tag 52a 5. 142, 1. 151, PI 52a 5 

Tal 142, 1 

Tanne 49. 206. 268, 4 

Tanz 207, PI 208 

Tanzball 168, la 

16* 



228 



Wörterverzeichnis. 



tanzen 206 

'Tape' 182 a 2. 268,9 

tappen 248, 2 

Tasche 48 a. 127. 157 und Anm 1, 1 

'tatschen' 52a 4 

Tatze 182 a 1 

taub 99a 1. 139 Anm 2 

Taube 84. 203, 3 

TaubhauB 144. 257, 3 

Tauber (Flusd) 109. 118, 2. 137, la 

Tauberthal 257, 1. 263, 2 

teuen, 3Sg Prs 107,2 

Taufe 99 b. 100. 180 b. 191, 2. 266. 

268,5 
taufen 101b und c 
tausend 115, 2 a. 259 Anm 2. 263, 3 
'Tacke' 52 a 4 und b 
'Täppelchen' 248, 2 
'tätscheln' 52 a 3 
Täuberich 87 a 1 uftd b 
Teich 78. 144. 254 
Teig 150 a 
Teig rühren 194, 1 
Teü 96 b 
Teller 51. 248, 2 
'tellem' 248, 2 
'Tender 208 

Teppich 248, 2. 259 Anm 2 
teuer 87a 1. 197, 2a und c 
Teufel 87 Anm 3 
Theater 51 Anm 4 
Thomas 230 
Thonerde 55, 4 b 
Thor 198, 1 
tief 90 a. 180 Anm 2 
Tiefenthal 180 Anm 2. 187 a 1. 

257, 1 
Tiegel 162 
Tisch 171, 1 
Tochter 96a 1. 148. 253 
Tolde 270. 274, 1 
'Tope' 182 a 2. 268, 9 
Topf 52 a 4. 177, 8 
'Torse' 157 Anm 3. 193. 193 A 2. 

195, 1. 199. 278 
tot 80 a und c 



'Tote' 179a 1. Dim 179 a 1 

'töbisch' 179al 

traben 268, 9 

tragen 159, la und c, 2Sg Prs 118 

Anm 2. 177 a 1. 253 Anm 1, 

3Sg Prs 264 
Traggestell 73 
Tragkorb 186 a 1 
Traube 84. 102 Anm 2 
Traubenpresse 54 a und b 
trauen 106 Anm 2 
Traum 99b. 113, 1. 243. 246c, PI 

101a 1. 245 
trätunen 245, Ptz 246 c 
Treff 170,1a 

treffen 170, la. 268, 5, Ptz 17 b 
treiben 250 
Treibschnur 96 a 1 
trennen 268, 4 
Treppe 48 a. 140 a 2. 268,9 
Trester 126 Anm 1 
treten 142, 1. 161, la 
treu 87 a 2 
Treue 106 Anm 2 
trocken 61 Anm 1. 259, 4 
Trog 150 a 
Trommel 84. 155 
Tropf 140a 1 
Trost 80 c 

trösten 82b und c. 186 a 1 
Trunk 219 
trutzen 61 Anm 1 
trübe 94 a, b und c. 139 
Tuch 92 a und b, PI 189 a 2. 268, 8. 
Tuch aus 2 Stoffen vgl 'Beiderioh' 
Tugend 165, 1 
tummeln 218 
tun 93. 117a imd Anm 1. 126, 2. 

142, 1. 237, tue ich 114 Anm 5. 

205 Anm 1, 2 Sg Prs 126 Anm 2. 

188 b, IPl Prs 117 Anm 1, 

tätest 143, Ptz 14, 7. 117a 
'turkeln' 203, 1, 

Turm 61 Anm 1. 165, 1. 203 Anm 
Turmgau 101a 3 
Turteltaube 203, 3 



WörterverzeichDis. 



229 



tuten vgl tüten 

Tücke 174, 1 

tünchen 78 a. 181. 277 Anm 2 

Türe 142, 1 

Türke 204,3 a 

Türmersturm 126, 2. 204, 3 a 

tüten 166, 1 a 

Uifangen 257, 6 

UiBsigheim 257, 6 

UisBigheimer 257 Anm 3 

um 220 

umnachtet im Kopfe 179 a 1 

Umzäunung 268, 11 

und 142 Anm 1. 254. 274, 4 

Ungeziefer 157 Anm 2, la 

Unkosten 63 Anm 1 

Unkraut 121. 159 

unordentlicher Mensch vgl Lottel 

unser 114b. 124 Anm 3. 274,4 

Unschlitt 126, 1 

'unschützig' 67 a 

'Untätelchen' 183a 1 und b. 263, 2 

unten 218. 274,4 

unverheiratet 55, 4 a 

Ursula 126, 2. 203, 3 

übel 157 Anm 2 und 3 
überall 89 Anm 
Überzug 187 a 2 

Vakanz 109 Anm 2 

Vater 14, 8. 16, 4 und 5. 24. 42 b 
und Anm. 49. 52a 4. 142, 1. 159 
Anm 1. 247, ]. 263, 3, PI 52a 4 

Vettel 55, 4 c. 142, 1 

Veilchen 78. 103. 250. 253 

verderben 54 b. 202, 1. 260, 1 

Verdruss 174, 1 

verdursten 174, 1. 204, 3 a 

vergehen 290, 1 

vergessen (Adj und Verbum) 54 a 

vergittern 208 

'vergremsen* 208 

Verhütungsform *zum Teufel' 87 
Anm 3 



verkommen 222 

'verleppem' 248, 1 

verleugnen 191, 1. 192 b 

verlogen 147, la 

verloren 198, 1 

vermehren 76 a 

'vemarren' 115, 2a 

Vernunft 174, 1 

'verquamt' 222 

verrecken 260, 1, Ptz 14, 5 

verschänden 274, 4 

Verschmitzter 150 a 

verschütten 248, 1 

verschwiegen 147, la 

Verse 157 Anm 3 

* versieben' 132. 252, 2 

verwittert 259, 4 

verworgen 203, 1 

verwünschender Fluch 152 

Vettel 55, 4 c 

Vieh, junges 84. Vieh (dummer 

Mensch) 162, 1. Vieh leihen 155 

Anm 3 
vielleicht 109 Anm 2 
viel 254. 257, 1. 271 
vier 96 a 2, flektiert 91. 187a 3. 

202, 6. vier Uhr 258, 1 
vierschrötig 82 a 
vierzig 142, 2 
Vüchband 259 Anm 2 
Vogel 62. 147, laundb. 157 Anm 2, 2. 

178, 1, PI 178 a 1. Vogel Gold- 

hans 274, 1. Vogel Här 161, 1 a. 

193 A2 
Vogelscheuche 61 Anm 1 
Vokativus (Schalk) 50, 3 259, 5 
Volk 156. 167 Anm 2 
voll 167 Anm 1. 172. 178, 2. 260, 2 
von 115, 2 a. 117 Anm 1. 214. 271 
vor 68. 175, 1. 254 
vorhin 118, la. 254. 258 Anm 
Vormund 275 Anm 2, PI 274, 4 
vom, nach 118, la. 254. 258 Anm 
vornehmes Fräulein 208 
vomen 203, 1 
vornherein 118, la 



230 



"Wörterverzeichnis. 



Tomhin 118, la. 254. 258 Anm 
Vorrichtung am Wagen . 208 
Vorstadt 257, 3 
Vorstädter 257 Anm 3 
Vorteil 203, 1. 257, 1 
vorwärts 126, 2. 204, 3 a 

wachen 268, 8 
Wachholder(beeren) 48 b. 268. 8. 

277 Anm 1 
Wachs 133. 159 Anm 2. 168 Anm 2 
wachsen 51. 133. 168 Anm 2, 3Sg 

Pre 51 
Wage 69 a 
Wagen 16,2. Wägelchen 52 a 4 

und Anm 
Wagenspur 190 Anm 1 
Wagenstangen 133 
Wagenvorrichtung 208 
Wagner 159 Anm I 
Wahl 160 Anm 1 
wahr 69 a. 193 A 1. 198, 1. 257, 2 
Wahrheit 258, 5 
Wald 105. 168, 1 a, b und c, PI 274 

Anm 
Walldürn 257 Anm 3 
Walldümer 257 Anm 3 
wallen 268, 1 
Wams 274, 2 

Wand 207. 246 a, PI 274, 4 
wanken 203, 3 
Wappen 182 a 2. 268,9 
warum 50, 3 
was 118 Anm 2. 254 
waschen 48 a und b. 127. 157 
*Wasen' 113 Anm 1 
Wasser 48 b. 268 , 6. Wasser vom 

Spülen 50,1 
Wasserbehälter 67 Anm 
waten 105 Anm 2. 159 a 
Wäsche 51 
weben 161, Ib 
Weber 161, 1 a 
Wechsel 133 

Wedel 157 Anm 2. 177 a 1 
wedeln 157 Anm 2 



weg 150 a. b. 174 Anm 1. 260, 6 

Weg 150 a. 178, 1 

Weh 76 a und d 

wehren 194, 1. 198 Anm 2 

Weibsbild 138 und Anm 1 

weich 96 a 1. 105. 128 a. 129 

Weichsel 78. 277 Anm 1 

Weichselkirsche 10. 78. 133 

Weickerstetten 256 

Weide 141, 1 b 

Weidenstrang 59. 162 

Weihnachten 228, 1 

Weile 78 

Wein 228, 1 

Weinberg 119 Anm 2. 228, 1. 

257,2 
Weinbergreihe 80 a und d 
Wembergzeile 102. 206. 222. 274. 4 
weinen 79. 121. 145, 1. 208. 228. 1 
weisen 250 
'weissein' 78. 114 Anm 3. 181. 277 

Anm 2 
Weite 274, 5 
Weizen 96 b. 105. 122 Anm 2. 142, 2. 

190 Anm 2. 190b. 265. 268, 6 
welcher, welchen 55, 1. 265 Anm 5 
welk 55, 1. 278 
Wellenberg 248, 1 
Wellenbündel 78 
Welt 55, I 
'Weltskerl' 55, 1 
•wendelich' 274,4 
wenig 77. 151. 226. 246a 
Wenkheim 210. 257, 5 
Wenkheimer 257 Anm 3 
wer 105. 170, la. 193 A 2. 198, 2, 

wem 113, 1 
Werbach 50, 2 
Werbacher 50, 2 
werden, 3Sg Prs 14, 1. 202, 5 a 
werfen 140 Anm 4. 202, 1, 3 a 
Werk 156 

Werktag 155 Anm 2. 202, 3 a 
Wermut 105 Anm 2. 258, 4 
Wert (Flussinsel) 53 
wert 110. 170, la. 198, 2 



WOrterreneichiiia. 



231 



Wert 109 

Weithcimei 257 Anm 3 

WeschniU 126 Aom 4 

Wette 51 

Irenen 142, 3. 26B, 10 

Wetter 69 a 

wetien 51 

wichsen 133 

wie Tiel 257, 1 

'Wiebel' 111 Anm I 

'Wiede' (WeidenBtTMg) 59 

wieder 157 Anm 2, 2 und 4. 132 

wiederkäuen 87 Anm ]. 101 Anm. 

106 Anm 4 
wiegen 162 

Wiese 159 Anm 4. 162 
Wiesel 157 Anm 2, 1«. 249b. 267 
Wiesenbaoh 50, 2. 159 Anm 4. 166 

Anm 1- 257 Anm 3 
'Wiet' 162 

'Wimmel' 111 Anm 2 
Wind 114a und b. 171, 1. 174, 1. 

193 A 2. 213 
Winde (Ffianze) 105 Anm 2 
Windf&ll 15 

winden 274, 4, Pti 274, 4 
windig 171, 1 
winken, aSg.PTB 276 
wir 105 Anm 3. 117 Anm 1. 254 
Wirbel 202, Sa 
Wirren 268, Z 
'Wirrstroh' 202,5a 
Wirrwarr 5» 
WiraiDg 202, 5 b 
Wirt 202, 6 a 
Wirtin 258 Anm 
Wiitscbaft 14, 3 
Wirtshaus 14, 6 
Wisch 127 
wischen 67s. 249a 
wissen 3. 14, 1. 105. 249b, 26S, 6, 

ISg FrB96b, 25g Frs t90s 1 

PU 55, 2. 249 b 
'wist" 131 Anm 2 
Wittstsdt 257, 3 
Wittitadtet 257 Anm 3 



wo 72. 247, 2. 254 

Woche 61 Anml. 1 26 a und b. 268,8 

wohlfeil 63 Anm 4. 257, 1 

wohnen 114a. 163. 176suDd b. 215 

WoU 63 a 

Wolfthal 112 Anm 3. 257, 1. 263, 2 

Wolke 61 Anm 1 

Wolle 61. 157 Anm 1, 1. 268, 1 

wollen 268, 1, 2Sg Prs 124 Anm 2. 

254, Fti 14, 1 
[ver}woT(;ea 203, 1 
Wort 198, 1 
W6lben 248, 1, Pts 248, 1. 260 

Weifin 268, 4 

Wunder 105. 274, 4 

Wurm 105. 157 Anm 5. 198,1.203 

Anm, Fl 204, 3 a und b 
Wurst 174, 1. 193 A 2 
Wurzel 203, 'd 
wahlea 94 a 

"Wühler" (Maulwurf] 94aundb 
WOciburg 202, 5 a 
Wünburger Kapellchen 1R,4.24S,2 
Würabürde 204,3 b 
Wüste 274, 5 
wüste Qegead 10 
'Wüstung* 259, 1 

'sackem' 260, 4 

Zahl 142, 2 

zahm. 113, 1. 207 

Zahn 117a und b. 207, PI 1: 

209. 246 a. 'Z&hneblecker' 

Z&hne zeigen 268, 11 
Zange 206 
Zank 207 

zanken 140 Anm 4. 206 
Zapfen 140 b 
zappeln 137 Anm 2 
Zarge 48 a 
zart 168, 1 a. 193 A 2, flektiert 

Zaun 51. 233. 2t4, Fl 234 
'Zaute' 84 
'Z&ckerer' S2a 4 



232 



Wörterverzeichnis. 



zfihe 73 a, b und c. 252, 2 
zählen 177 a 1 
Zähneblecker' 51 
zäunen 234 
Zecke 54 a 
Zehe 76 a. 252, 2 
zehn 117 a 
zehren 194, 1 
Zeichen 97 
zeigen 250 
Zeile 102, im Weinberg 206. 222. 

274,4 
'zeiselich' 87 Anm 4 
Zeit 142, 2 

Zeitung 259, 1. 274,5 
Zentner 114 b. 115 b 
zerren 61 Anm 1 
Zettelende an Geweben 55, 1 
Zicklein 268, 11 
Zieche lS7a 2 und b. 268, 8 
Ziegel 127 
ziehen 90b. 128 Anm 1. 132 Anm. 

3Sg Prs 181, Ptz 260,2 
Zigeuner 228, 1. 246 b 
Zimmet 263, 3 
Zins 125 b 
Zipfel 140 b 

Zopf 140 a 1 und b. 142, 2. 178, 2 
Zorn 62. 80 Anm 2. 156, 1. 195, 1. 

198, 1. 204, Ib. 259, 5. Dim 196, 

1. 199. 204, Ib 
zornig aufbrausen 102 Anm 1. 146. 

260, 3 
zorniger Mensch 171, 1 



'Zotel', 'Zöter 157 Anm 2, 2 

zu 73 Anm 3. 92aundb. 114Anm5. 

205 Anm 1. 254. 260, 4 und 

Anm 5. ztun 87 Anm 3 
Zuber 157 Anm 2, la 
zucken 61 Anm 1 
'Zucker' (Zuck) 61 Anm 1 
zuerst 260, 4 und 6 
zufrieden 141, Ib 
Zug 142, 2 

(mit) Zugtier bespannt 126 Anm 4 
Zunder 274, 4 
zurück 67 b. 260, 4 
zusammen lila. 157 Anm 4. 260, 4 
zusammengeschnürt 190 a 1 
'zusammenkleppem' 248, 1 
zusammenrühren 248, 1 
zutraulich 113, 1. 130, 3. 241. 

258,3 
zuwider 260, 4 
Zügel 166, la 

zwanzig 98. 151. 242. 259, 3 
zwei 96a 2 und b. 103 Anm 2. 

142, 2 
zweierlei 96 a 2 
Zweig 150 a 
zweiter 190 a 1 
'Zwetschennarren' 84. 155 
Zwiebel 59. 120 Anm. 137, la. 157 

Anm 2, la und b 249a 
zwicken 58 
zwingen, 2Sg Prs 264 
zwischen 67 a. 249 a 
zwölf 248, 1 



^*- ^ 

^*' , 



Nachträge. 



Seite 2, § 2, Zeile 16 hinzuzufügen: vgl auch Nachtrag zu 
§tl4und. § 115. Vgl femer J Berbbrich, Geschichte 
der Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirks. Tau- 
berbischofsheim 1895. 

S 3, Z 10 ist zu lesen: § 140 b. 

S 15, § 18 unter 'Eeibelaute' lies (j) statt (y). 

S 17, § 24, Z 5 statt W-Ma lies: der rheinfrk und der jö-Ma. 

S21,§42b, Z4 lies: in Königheim und Hettingen. 

S 21, § 42 Anm füge hinzu: In Hettingen wird, wer 'lorbst', 
d h das Zäpfchen-r spricht, verspottet. 

S 22, § 45 c lies J statt y. 

S 26, § 52 a, Z 2 nach e zu setzen: = mhd d (Paul * § 6, 1). 

S 29, Z 3 nach 'welcher' zu lesen: (doch vgl Braune § 292, 
wo die ahd Form walliher Umlaut- e verlangt). — Z 4 lies: 
mouilliert. 

S 30, § 56 Z 4 statt 1%^b bringen lies: nqme nehmen. 

S 34, § 69 b, vgl § 308 Anm. 

S 35, § 71 Anm 3 nach adennonie zu setzen: oder < mhd 
odermenie ? 

S 36, § 73 Anm 5 b statt *Auf mhd m^wen, dr^wen usw 
weisen' lies: Nhd mäen^ drehen usw erscheinen als — 

S 36, Z 4 lies: Keicholzheim, Eiersheim und Wertheim. 

S 36, § 73 b, Z 1 ist p- zu streichen. — Z 3 ist zu lesen: S- 
und jo-Maa. 

S 36, § 73 Anm 5 b: Wie W so hat auch Hettingen mee^ 
dresj see, bee, allerdings, nach Herrn Professor Dr Schmitt 
(vgl oben S 150 Fussnote) eigentlich nicht mit langem, 



234 Nachtr&ge. 

sondern mit halblangem e; halblang aber nur in der Ver- 
bindung esj also m9r mea wir mähen, tn9r see wir säen; 
hingegen t me ^ du m^h, 9r met, mit langem e. »Aller- 
dings ist der Unterschied kaum merklich zwischen lang 
und halblang.« 

S 37, § 74 Anm vgl Nachtrag zu § 73 Anm 5 b. 

S 37, § 76 b vgl § 308 Anm. 

S 38, § 80 b vgl § 308 Anm. 

S 39, § 82 b vgl § 308 Anm. 

S 41, § 90 Anm 2 Z 1 ist zu lesen: Mhd liegen lügen und 
mhd triegen (be) trügen. 

S 42, § 90 b, Z 2 lies «6, ebenso Z 5—7 stets le für ie. — Z 2 
ist statt ÜB zu lesen: üe, 

S 43, § 94 b vgl § 308 Anm. 

S 46, § 102 Anm 3, Z 1 ist nach iezund einzuschalten: 
jetzt. 

S 49 f, § 109 f : Auslautendes mhd -er sowie -r nach langem 
Vokal erscheinen in Buchen und Handschuhsheim als a 
(§ 24 und § 197 f). Zum Schwunde des r vor Alveolaren 
vgl § 151. 

S 51f, § 114 und § 115: 
n vor Konsonant ist in betonter Silbe gewöhnlich erhalten. 
Fälle mit geschwundenem n sind: bqdsh (mhd *be%melen) 
ein Kind übertrieben pflegen, gzqdse (mhd *greinezenj Lenz 
I 25) knirschen vom Leder, hqlt (mhd heinlich) zutraulich, 
rqfjfidz (mhd reinevaneber, vgl Wb) Rainfarn, gqt{ds€ (mhd 
*günezen\ < mhd *güwez.en nach Lenz I 20) bellen vom 
Hund, mqst neben mqndst meinst, hibe9z Himbeere in 
Königheim; dazu DiSt D\U Dienstadt, Heit H<^t Hain- 
Stadt, Sdafdzt Steinfurt neben Sdqbox Steinbach. Diese 
vor dem Einfluss der Schriftsprache geschützten Beispiele 
weisen darauf hin, dass früher einmal der Ausfall des Na- 
sals vor Konsonant allgemein gegolten hat; vgl den pa- 
rallelen Fall § 130 und 133. Bbbmer, Beiträge zur Geo- 

* graphie der deutschen Mundarten, S 88 — 92, 206 f und 
§ 212 — 218, hat daraufhingewiesen, dass von Hause aus 
n vor allen Konsonanten unter Ersatzdehnung geschwun- 



Nachträge. 235 

den ist , sowohl im Rheinfrk wie im Ostfrk. Für Ost- 
franken ebd Belege einerseits aus Oberfranken und dem 
Vogtland^ andrerseits aus der Khön und dem Hohen- 
lohischen — letztere Mundart reicht bis vor die Tore von 
Tauberbischofsheim. Für die />-Mundart ebd Belege nach 
Brbunio für die moderne Wiedereinführung des n. Ebenso 
liegen die Dinge in Hettingen. Nach gütiger Mitteilung 
des Herrn Prof Dr. Schmitt (vgl oben S 150 Fussnote) 
spricht in Hettingen die jüngere Generation tcin Wind, 
kin Kind, hi[n Hund, i^ns^ unser, die ältere Generation 
wi^d, k^dy k$d, gijT (letzteres sehr selten bei älteren Leuten). 
Fernere Doppelformen : du kqn§d du kannst, daneben sehr 
selten kQH\ ff qns G9,nSy doch häufiger ^^^; y^w^/|f (zuweilen 
SLUchfin^t^ Fenster, daneben sehr selten f^st^. Allgemein 
sagt man iqint scheint (n erhalten auch in 'Sand' und 
*Feind'), ff^qr^k Gestank, di b^f^k (im Sg mit Umlaut) 
die Bank; aber d\sdt Dienstag, H^H (nur so!). Hainstadt, 
m^it meinst, krgk krank. Ziehen wir Brbünig S 23 f 
hinzu, so ist für den Odenwald in allen folgenden Wör- 
tern Schwund des n unter Ersatzdehnung belegt. Für 
Buchen — Walldürn stimmt gewöhnlich mit Buchen 
überein — und Hettingen ist belegt: meinst , Hainstadt , 
krank für Hettingen ohne, für Buchen mit w; Kind für 
Buchen und Hettingen ältere Generation ohne, für Het- 
tingen jüngere Generation mit w; Gans für Hettingen 
häufiger, unser und Wind für Hettingen ältere Genera- 
tion, kannst und Fenster für Hettingen sehr selten ohne w, 
in Buchen diese 5 Wörter mit w; Hund für Hettingen 
ältere Generation und Buchen vereinzelt bei alten Leuten 
ohne w, Hettingen jüngere Generation und Buchen ge- 
wöhnlich mit n; Sand für Buchen vereinzelt bei alten 
Leuten ohne n, Buchen gewöhnlich und Hettingen mit n. 
Dienstag ist das einzige Wort, welches sowohl in Buchen 
wie in Hettingen den Schwund des n fest bewahrt hat. 
Feind ^ scheint^ Bank^ Gestank nur mit dem modernen n. 
In den übrigen Wörtern vollzieht sich die Wiedereinfüh- 
rung des n gegenwärtig, ist nach unsem Belegen bei 



236 Nachträge. 

Fenster und Sand fast schon vollzogen. — Zu Tb mq^t 
neben mqndst meinst vgl Odenwald und Hettingen m^st^ 
mqht Buchen und Walldürn m^nSt, 

S 51, § 114 Anm 2, Z 1 vor *^und' lies: schwerer. 

S 52, § 114 b, Z 3 lies: m^k. 

S 52, § 117, Z 5 lies bq, 

S 52f, § 117: 

1) Mhd -?2e ist abgefallen in: ds(^ (Nachbarmaa ds^ 
Zähne, sb^ (mhd sp^ne) Spähne, sq (i^) (mhd schcme) 
schön, Iq Löhne, dsqy^ Zäune, g%% (mhd grüene) grün, %c 
(mhd reine) fein, dünn. Aus S bqi^ Bohne = Tb bqne 
(< ~en] . 

2) Mhd -nde > -n : qn (mhd ande) leid, ^n Ende, spi 
Sünde, k^n Hände, — doch hy^nt Hunde ; ebenso -nne > -w, 
zB dyin dünn. Aus O: gme Gemeinde. 

3) beides nebeneinander in: gmq gmqn Gemeinde. 
S 53, § 117 Anm 1 Z 4 vor ^häufiger' lies: Honickel ist. 
S 54, § 119 Anm 2, Z 2 ist * zu streichen. 

S 54, § 119 b nach Schluss zu setzen: Weitere Beispiele 
§ 114 b. 

S 56, § 124 Anm 3, Z 3 einzuschalten: vgl Beitr XXH 
219 ff. Ebenso erklärt sich der Ausfall des s in Isers- 
hem > Aidzh Eiersheim und gwee gewesen der Nachbar- 
mundarten nach W Hörn, Beiträge zur deutschen Laut- 
lehre, Leipzig 1898, S 23. 

S 56, § 124 Anm 4: Diese Erklärung wird neuerdings ver- 
worfen von W HoRN, Beiträge zur deutschen Lautlehre, 
Leipzig 1898, S 22. 

8 56, § 124 b nach Schluss zu lesen: Desgl in dei p-Ma, 
(Breunig 32). In Nachbarmaa auch mhd hs > ss > s > ^ 
vgl aus § 133 daiil Deichsel (mhd dlsel neben dihseVjy 
ebenda die Flurnamen: Ouiebcerix Ochsenberg, Ous^dpoex 
Ochsentalerweg, Flhslqne Flachslanden, Geerhsgriint Gei" 
lachsgrund. 

S 58, § 127 Rheinfrk und j»-Ma haben ehj weh, dehjßeh 
für assy waSe, dassj ßase, 

S 58, § 128 b lies: tou^Sj gno^e, bü^e. 



Nachträge. 237 

S60§133Z5i8t* vor liuhse zu streichen. 

S 61, § 137, 1 a, Z 6 zu lesen: Salbe. 

S 61, § 137 Anm 4 nach Schluss: vgl dazu Beitr XXII 
219 ff. 

S 64, § 142 .Vnm 4, Z 2 lies: Dietebure. 

S 66, § 146, Z 5 nach Eiersheim: Diese Erklärung wird 
neuerdings angefochten von W Hohn, Beiträge zur deut- 
schen Lautlehre, Leipzig 1898, S 28. 

S 67, § 147 b lies: /äje, kup, fop. 

S 67, § 150 b lies: J statt y und äje, ja^e. 

S 68, § 151 nach Schluss: Vgl dagegen Lüdtoix Ludwig. 

S 69, § 155 Anm 3. Diese Erklärung wohl falsch. Besser: 
*ffmdi€ ist von mhd marh Ross abzuleiten. — Ebenda 
als Anm 4 zu lesen: k erscheint als ff in wq\ffof^ König- 
heim wqigüf (mhd wlnkouf) nhd Weinkauf, Trunk nach 
Viehhandel. Vgl dazu Wb 19. 

S 71, § 157 Anm 3, Z 3 lies *leddig neben ledig 'f Z 7 
lies: Ferse. — Nach 'Ferse' ist einzuschalten: Doch 
könnte in diesen Worten auch Analogiebildung zu den 
gedehnten einsilbigen auf rs (zB ödzh Arsch) vorliegen. 
A RiTZERT, Die Dehnung der mhd Stammsilbenvokale, 
Beitr XXIII 176 nimmt für diese Wörter Analogiebildung 
nach den einsilbigen auf -rs oder aber Beeinflussung des 
nahen Kheinfrk an. 

S 71, § 157 Anm 5: A Ritzbrt, Beitr XXIII 177 stellt 
fest, dass die Svarabhaktientwickelung jünger ist als die 
Vokaldehnung. 

S 72, §159 la einzuschalten kowe [mhA. gehaben) gehoben. 

S 73, § 159 b vgl § 308 Anm. 

S 73, § 159 c, Z 1 ist für 'überhaupt nicht' zu lesen: nur 
vor r (§ 197, 3 und 198, 1). — Ferner lies: näp^^ ^^«Je, 
^Zäjfi, drä^e, 

S 74, § 161 lies Anm 1 und 2. 

S 77, § 168, 1 b, Z 3 lies: nöxt — Z 4 lies: smolds. 

S 77, § 168, 1 b vgl § 308 Anm. 

S 77, § 168, 2 lies: (§ 207). 

S 79, § 175, 1, Z 2 ist zu streichen: 254 und. 



238 Nachtrage. 

S 82, § 180, letzte Zeile lies: (§ 269 Anm 1). 

S 82, § 181 Anm 1 fuge zum Schluss hinzu: (§ 251). 

S 84, § 185 a, 1 Z 1 nach hoxds lies: Hochzeit; — ebd 2, 
Z 1 nach gxosdz lies: grosser. 

S 85, § 187 b, Z 3 lies: Briefe. 

S 86, § 188 b vgl § 297 Anm. 

S 88, Z 2 von unten lies: Ferse. 

S 90, § 197, 2, Z 1 statt ^ lies: €. 

S 91, § 201 a, Z 1 lies: vor r + Konsonant. 

S 93, § 204, 3 b, Z 1 lies: Eeicholzheim. 

S 96, § 210 wohl besser zu streichen, da uns die Etymo- 
logie Däih^^^ff9z = Deub (Dieb) + hinker jetzt anfechtbar 
scheint. Daih^7ig9% wohl = Deub + Henker. Mhd hinken 
lautet in der Mundart hirige, — Ebenda Z 3 ist das Bei- 
spiel hzqrie l>ringen zu streichen. 

S 98, § 228, Z 2 lies: dsixqin^z. 

S 101, §246 b, Z3 und 4 lies: nams, hrams, gräm^y ougnam. 
— Vorletzte Zeile: statt mö lies mö und moe. — Letzte 
Zeile lies: § 117 b. 

S 101, § 246 c, Z 6 lies: mhd ou> q (Hainstadt und Wall- 
dürn ^, Brbunig 16), zB b^m [bgm] Haum, drqm {drgm) Traum. 

S 101, § 246 füge am Schluss hinzu: d) Mhd ce vor n im 
Rheinfrk und in der j»-Ma von Hollerbach, Buchen und 
Bödigheim > ^*, zB i^ schön. 

S 103, §251, Zl nach *giulUn lies: oder *giuleUn, — Z 3: 
die erschlossene Form g^h liegt tatsächlich in der Het- 
tinger Mundart vor (vgl S 159). — Z 3 und 4 lies: (§ 268, 1). 

S 105, Z 6 lies: md sin. 

S 107, § 257, 2 nach Schluss: Ebenso sollte -lere bezw -b'erg 
> -ni werden; doch kenne ich nur nach dem Simplex 
bezix wieder hergestellte Beispiele wie Sdqmbeiix Stein- 
berg, Hqmbliix oder Hqmbäiix Heimberg. 

S 109, § 259, 2 nach Schluss lies: demehen /zqnds^gs. 

S 112, Z 18 von unten lies: l^eispiel. — Z 17 und 16 von 
unten lies: Leber < mhd obliquen Kasus *Ieber€n ver- 
allgemeinert. Ebenso usw. — Z 12 von unten lies: auf din 
oder €ze endigt. 



Nachträge. 239 

Sl20, §274, 4 als Anm: In Sindl (mhd schindet) Holzziegel 
liegt zwischen nl erzeugter Ubergangslaut vor. 

S 120, § 274, 5 Z 2 lies: mhd hrengen, 

S 132 b lies: « < r § 24, § 197 und § 198. 

S 144 b oben lies J statt y. 

S 157, Z 2 von unten lies sd statt -sd. 

S 174, § 309, 15 — 17: Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich 
i€, ÜB^ ye der S- und 0-Mundarten erst neuerdings aus 
^, w, y, die in den übrigen Mundarten vorliegen, ent- 
wickelt hat, vgl als Parallele zB mos < mö Mann. 

S 176, § 312: odermeme. 

S 177 fälschliche Form mhd hrengen statt hrengen. 

S 180: Das e in Hederich und h'äppe kann auch zweiter 
Umlaut zu mhd hadrich^ happe sein. 



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